Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illaſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 106/7
Samstag, den 16. April 1927.
190. Jahrgang
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ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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auſtige und keiſting von Schodenerſoh. Bei
Konturs oder gerſchticher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bantkonto: Deutſche Banl und
Darm=
ſtädtel und Natſonalbant.
Die Abrüſtangskonferenz vertagt.
Die Verhandlungen in einer Sackgaſſe verlaufen. — Frankreich macht England für das
Miß=
kingen der Verhandlungen verantwortlich.
Genfer Bilanz.
Die abgelehnte franzöſiſche Auffaſſung. — Kein
Rechts=
grund mehr für Deutſchlands Entwaffnung.
* Genf, 16. April. (Priv.=Tel.)
Die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion hat nunmehr nach
langer geſchäftsordnungsmäßiger Debatte zunächſt eine
Unter=
brechung der Verhandlungen auf acht Tage beſchloſſen, um dann
nach Oſtern die erſte Leſung des Konventionsentwurfes bei dem
Kapitel über die Einſetzung einer internationalen
Kontroll=
inſtanz für die Ueberwachung der Rüſtungsinduſtrien
fortzu=
ſetzen. Man will alſo mit allen Mitteln verſuchen, wenigſtens
zu einem gewiſſen formalen Abſchluß der Verhandlungen durch
Vollendung der erſten Leſung des Konventionsentwurfes zu
ge=
langen, um in der Oeffentlichkeit nicht den Eindruck völliger
Er=
folgloſigkeit oder ſogar eines Abbruchs der Verhandlungen
ent=
ſtehen zu laſſen. Jedoch dürfte es kaum gelingen, den wahren
Charakter der Genfer Abrüſtungsverhandlungen durch noch ſo
ausgedehnte Debatten zu verſchleiern. Die Tatſache der
grund=
ſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Großmächten
und ehemaligen Alliierten beſonders aus rein realen
Intereſſen=
konflikten kann in keiner Weiſe mehr geleugnet werden. An den
ſachlichen Verhandlungen iſt man nun in den letzten Wochen
kaum über das Stadium der Vorberatung hinausgelangt. Das
Reſultat der wochenlangen Diskuſſion hat im weſentlichen
ledig=
lich eine Zuſammenſtellung und Gegenüberſtellung der
verſchie=
denen Standpunkte ergeben, wobei die Fülle der von den
ver=
ſchiedenen Delegationen geltend gemachten prinzipiellen
Vor=
behalte zu den einzelnen Punkten den Zweck der Verhandlungen
kaum mehr erkennen läßt.
Es waren im weſentlichen die beiden großen
Fragenkom=
plexe, die den Verhandlungen der letzten Zeit ihren Charakter
verliehen und die wahre Ausſichtsloſigkeit der Verhandlungen
darlegten.
Es handelt ſich zunächſt um das Problem der Methode der
Seegbrüſtung. Die britiſche Admiralität fordert, wie bekannt,
auf dem auf dem Waſhingtoner Abrüſtungskongreß
angenomme=
nen Grundſatz fußend, eine Seeabrüſtung nach Schiffsklaſſen in
der Weiſe, daß für jede Schiffsgattung eine beſtimmte
Maximal=
quote nach Tonnage feſtgeſetzt werden ſoll, während die
franzö=
ſiſche Delegation lediglich die Geſamttonnage einer jeden Flotte
feſtgeſetzt haben will. Dieſen Meinungsverſchiedenheiten liegen
ohne Zweiſel ſehr reale, militärpolitiſche Intereſſen zugrunde.
Die großen Seemächte haben ein lebhaftes Intereſſe daran, daß
den kleinen Seemächten nicht die Möglichkeit des
uneingeſchränk=
ten Baues von leichten Kreuzern und Unterſeebooten gegeben
wird, um auf dieſe Weiſe eine Gefährdung der auf den
Groß=
kampfſchiffen beruhenden Flotten der Großmächte zu verhindern.
Dieſer Gegenſatz zwiſchen machtpolitiſchem und militärpolitiſchem
Charakter iſt für die Genfer Abrüſtungsverhandlungen der
letz=
ten Tage bezeichnend geweſen. Während die engliſche
Delega=
tion in den bisherigen Verhandlungen auf taktiſchem Gebiete
ihr wahres Geſicht in den einzelnen Fragen zu verſchleiern
ver=
ſtand, trat in der Frage der Seeabrüftung der engliſch=
franzö=
ſiſche Gegenſatz als Mittelpunkt der geſamten
Abrüſtungsver=
handlungen mit aller Deutlichkeik zutage. Eine Einigung
er=
ſchien von vornherein ausgeſchloſſen, ſo daß die
Abrüſtungskom=
miſſion zum Schluß der Debatte über die Seeabrüſtungen
ledig=
lich mit einer gewiſſen Reſignation die Ergebnisloſigkeit der
Be=
ratungen feſtſtellen konnte.
Die zweite Frage, die im Vordergrund der Beratungen der
letzten Tage ſtand, war die von Frankreich vorgeſchlagene
Schaf=
fung eines internationalen Kontrollſyſtems, wobei der
franzö=
ſiſche Vorſchlag im weſentlichen auf die im Verſailler
Friedens=
vertrag bereits geſchaffenen Kontrollbeſtimmungen aufgebaut
war. Es beſtand von vornherein kein Zweifel darüber, daß alle
in dieſer Frage geführten Verhandlungen zum Scheitern
ver=
urteilt ſeien. Der amerikaniſche Standpunkt in der
Kontroll=
frage war ſeit langem bekannt. Für die angelſächſiſche
Auffaſ=
ſung ift jede Form einer internationalen Kontrolle unvereinbar
mit dem Begriff des eigenen Souveränitätsrechtes. In ſehr
klarer und nüchterner Darlegung betonte der amerikaniſche
Dele=
gierte eindringlich, daß nur durch ehrlichen Willen und guten
Clauben die Durchführung der einmal unterzeichneten
Ab=
rüſtungskonvention möglich ſei, da zweifellos keinerlei Mittel
internationaler Art vorhanden ſind, um einen Staat zur
Durch=
führung der Abrüſtungskonvention zwingen zu können.
Nachdem nun im Laufe der Verhandlungen der letzten Tage
dieſer Gegenſatz in ſchärfſter Weiſe hervorgetreten, war,
ver=
liefen die weiteren Verhandlungen innerhalb der Kommiſſion
im weſentlichen in taktiſcher Richtung. Die franzöſiſche
Delega=
tion machte bereins ſeit längerer Zeit kein Hehl mehr aus ihrer
tiefen Mißſtimmung. Es wurde daher von franzöſiſcher Seite
in der letzten Zeit mit allen Mitteln auf einen Abſchluß der
Ver=
handlungen hingearbeitet, um dann vor der Oeffentlichkeit die
Schuld für das Scheitern der Abrüſtungsverhandlungen auf die
angelſächſiſchen Großmächte abſchieben zu können. Die Pariſer
und auch die franzöſiſch orientierte Genfer Preſſe ſekundiert
ihr hierbei mit ſchärfſten Angriffen auf die Haltung der eng=
liſchen Delegation, die allein ſür den Mißerfolg der
Abrüſtungs=
verhandlungen verautivortlich gemacht wird. Gegenüber dieſer
allzu offenſichtlichen Taktik ſuchte die engliſche Deiegation mit
großer Zähigkeit eine Fortſetzung der Abrüſtungsverhandlungen,
und Lord Cecil betonte wiederholt den unentwegten
Optimis=
mus der engliſchen Regierung, der auch bereits gewiſſe
Reſul=
tate erzielt habe. Er forderte die planmäßige Weiterführung der
Verhandlungen zur Erreichung des angeſtrebten Zieles, die
Aus=
arbeitung eines einheitlichen Konventionsenttpurfes, der dem
Völkerbundsrat für die Einberufung der
Weltabrüſtungskonfe=
renz vorgelegt werden könnte.
Die Stellung der deutſchen Delegation in dieſen
Verhand=
lungen war nun taktiſch eine nicht ungünſtige. Der Verſuch
der franzöſiſchen Delegation, gegenüber den wiederholten
Hin=
weiſen des deutſchen Vertreters auf die völlige Unhaltbarkeit der
Militärbeſtimmungen des Verſailler Vertrages, eine
Einheits=
front der ehemaligen Alliierten herbeizuführen, ſcheiterte an der
Haltung der engliſchen Delegation. Dieſe hat derartige
Vor=
ſchläge der franzöſiſehen Delegation mit dem Hinweis auf die
gänzlich gleiche Stellung ſämtlicher Delegationen innerhalb der
Abrüſtungskommiſſion zurückgewieſen. Der deutſche Standpunkt
in der Abrüſtungsfrage findet nun ſeine rechtliche und moraliſche
Begründung in der bekannten Präambel zu Teil fünf des
Ver=
ſailler Friedensvertrages und in dem Artikel acht der
Völker=
bundsſatzung. Der Verſailler Vertrag ſieht die deutſche
Ab=
rüſtung als den Beginn und die Vorausſetzung der allgemeinen
Abrüſtung der Signatarſtaten des Verſailler Vertrages an. Die
deutſche Delegation konnte infolge der völlig durchgeführten
deutſchen Eutwaffnung zum mindeſten den moraliſchen Anſpruch
erheben, daß auch die übrigen Völkerbundsſtaaten nunmehr die
Konſequenz aus den in Art. 8 des Völkerbundspaktes feſtgelegten
Pflichten zu einer Abrüſtung ziehen müßten. Deutſcherſeits wird
immer wieder mit großem Nachdruck gefordert werden, daß die
Genfer Abrüſtungsverhandlungen in der einen oder anderen
ſichten der Großmächte führen. Sollten die weiteren
Abrüſtungs=
verhandlungen ſo wie bisher auch in Zukunft einen völlig
aus=
ſichtsloſen Verlauf nehmen, ſo wird es Aufgabe der deutſchen
Delegation ſein, darauf hinzuweiſen, daß ſomit die
Beſtimmun=
gen des Verſailler Vertrages von ſeiten der alliierten
Groß=
mächte nicht eingehalten worden ſind. Die völlig durchgeführte
deutſche Entwaffnung hat ohne die Folge einer allgemeinen
Ab=
rüſtung der übrigen Signatarſtaaten des Verſailler Vertrages
jede rechtliche und moraliſche Begründung verloren.
Pariſer Verſtimmung über das Genfer Fiasko.
EP. Paris, 16. April.
Außenminiſter Briand empfing geſtern vormittag den
fran=
zöſiſchen Delegierten an der vorbereitenden
Abrüſtungskommiſ=
ſion in Genf, Paul Boncour, der ihm über die Arbeiten dieſer
Kommiſſion Bericht erſtattete. Paul Boncour wird
vorausſicht=
lich am 21. April wieder nach Genf zurückkehren. Dagegen gilt
es als fraglich, daß er ſich zu dem am Sonntag in Lyon
tagen=
den Sozialiſten=Kongreß begeben wird, wo er wahrſcheinlich
Gegenſtand, der heftigſten Anfechtungen ſein dürfte. — Der
„Temps” äußert ſich peſſimiſtiſch zu dem Ausgang der
Ab=
rüſtungsverhandlungen, wenn man auch verſucht habe, durch die
Vertagung die äußere Faſſade zu retten, ſo beſtehe doch die
Tat=
ſache, daß die Abrüſtungsverhandlungen heute in
einer Sackgaſſe verlaufen ſeien und man könne einen
Ausweg nur noch von direkten Unterhandlungen zwiſchen den
intereſſierten Regierungen erwarten. Dieſe Unterhaltungen
wür=
den naturgemäß ſehr langwierig, heikel und ſchwierig ſein. Man
man ſich um jeden Preis beſtreben werde, einen
Konventions=
entwurf auszuarbeiten. Man dürfe ſich aber deshalb keine
Illu=
ſionen machen. Bei dieſer Gelegenheit verſucht der „Temps”
jede Verantwortung für das Nichtgelingen der Verhandlungen
von Frankreich abzuwälzen und zur Hauptſache England in die
Schuhe zu ſchieben.
Anberechtigtes Verlangen.
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Auf dem Wege über Paris erfährt man, daß die
Mili=
tärattachés der interalliierten Mächte in
Ber=
lin bei der Botſchafterkonferenz in Paris vor= mehr an der erſten Stelle der Erdteile ſteht, aber im Verkehr
ſtellig geworden ſind, weil ſie ſich vergeblich bemüht haben,
von der deutſchen Regierung die Erlaubnis zur
Beſichtigung der zerſtörten Feſtungsanlagen
ten. Die Herren haben nicht den leiſeſten Anſpruch, ein
der=
artiges Recht geltend zu machen. Die Militärkontrolle iſt
be=
endet, Ueberwachungsoffiziere gibt es nicht mehr. Die
Entente=
ſtaaten haben lediglich die Militärbeobachter bei ihren
Botſchaf=
ten verſtärkt, können aber daraus, kein Recht auf irgend eine
Kontrolle ableiten. Glauben ſie Grund zu haben zu der
An=
nahme, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen nicht erfüllt, dann
bleibt ihnen nur der Weg der Inveſtigation über den Völker= ſie die Zeiträume mit zu geringen Maßen mißt, und weil man
bund übrig. Aber auch dazu iſt der Augenblick noch nicht
gekom=
men. Deutſchland hat immer erklärt, daß die Zerſtörung
frühe=
ſtens im Juni beendet ſein würde. Die Arbeiten ſind im Gange
und werden durchgeführt werden. Eine Beſichtigung auch nach i
der Vollendung durch die fremden Offiziere wird aber nicht
ge=
ſtattet. Es gibt ja andere Möglichkeiten genug. um
NaG=
ſen, daß die zugeſagten Zerſtörungen vorgenommen ſind.
Oſtern 1927.
Von
Dr. Guſtav Streſemann.
Reichsminiſter des Auswärtigen.
Es gibt keine Zeit des Jahres, die in dem gleichen Maße
lebenweckenden Optimismus entfacht, wie die Oſterzeit. Aber
das Erwachen der Natur geht nicht nur unter erwärmender
Sonne vor ſich. Sonnenſtärke und Frühlingsſturm ringen
mit=
einander, und wer an einem Tage hofft, daß der Winter vorüber
ſei, wird oft binnen kurzer Zeit nachdrücklich daran erinnert,
daß erſt der Kampf zwiſchen Werden und Vergehen den neuen
Boden ſchafft. Mir ſcheint, als wenn der Kampf der Natur, den
wir gegenwärtig erleben, auch ein Bild des Kampfes der
Ent=
wicklung iſt, die wir als Deutſche im Zuſammenwirken mit
an=
deren Völkern und im Innern unſeres eigenen Volkes
durch=
leben.
Dem Ende des Weltkrieges folgte nach kurz verhallendem
Siegesrauſch die ſtarke Skepſis über die Neuordnung der Dinge.
Die internationalen Konferenzen, die erſt ohne Deutſchland,
dann ſozuſagen unter Hinzuziehung des Angeklagten, dann
unter formaler Gleichberechtigung und äußeren Ehren
Deutſch=
lands erfolgten, ſind ein Beweis deſſen, wie unfertig die
Probleme der Staaten und Völker vor uns liegen. Daß in
Eu=
ropa der Weltkrieg für keinen Staat und kein Volk ein
glück=
liches Ereignis geworden iſt, wird von allen Seiten zugegeben.
Die Verhältniſſe, in die Europa geſtürzt worden iſt, haben den
Gedanken des Zuſammenſchluſſes ſtark in den Vordergrund
ge=
ſtellt. Man fühlt ſich beunruhigt über die geſamte weitere
Ent=
wicklung. Das angebliche Meiſterwerk der Friedeusſchlüſſe hält
ſchon heute der Kritik nicht mehr ſtand. Die Unruhe, die durch
den italieniſch=jugoſlawiſchen Zwiſchenfall geſchaffen worden iſt,
hat die Großmächte auf den Plan gerufen, um daſür zu ſorgen,
daß ſich hier nicht ein Feuerbrand entwickle. In dem Vierhundert=
Millionen=Reich China ringen neben den Gedanken nationaler
Selbſtbeſtimmung die Gewalten des Bolſchewismus, und der
freiwillige Verzicht der Europäer auf frühere Rechte genügt
heute anſcheinend nicht mehr, um Bewegungen hintanzuhalten,
deren Ausgang man um ſo weniger überſehen kann, als man
kaum weiß und nur ahnen kann, woher ſie kamen. Menſchen,
die ſich als Kenner dieſes gewaltigen Landes bezeichnen,
be=
haupten, daß die Auseinanderſetzungen über das neue Werden
Chinas Jahrzehnte in Anſpruch nehmen würden. Von außen
ſcheint es vielmehr, als wenn die Dinge einen viel ſchnelleren
Verlauf nehmen werden. Sie wirken zurück auf Englands
Stel=
lung im aſiatiſchen Kontinent; ſie können in ihrer Folgewirkung
Richtung zu einer Klärung der Lage und der tatſächlichen Ab= andere Erdteile in dieſe Bewegung mit hereinreißen. So wird
der frühere europäiſche Einfluß in Politik und Wirtſchaft auch
von dieſer Seite her in Frage geſtellt, nachdem es längſt
zweifel=
haft geworden iſt, ob Europa angeſichts des amerikaniſchen
Goldes und der amerikaniſchen Erdſchätze und angeſichts der
Amerikaniſierung ſeiner Kultur überhaupt noch die Vorherrſchaft
in der Welt beanſpruchen kann, und ob es nicht vielmehr ein
bloßer Annex anderer, von Kriegen und zerſplitterten
Staaten=
bildungen unbeeinflußt gebliebener Erdteile geworden iſt. Wenn
man das Wort „Revolution” nicht einfach als Barrikadenkampf
auffaßt, ſondern als das, was es eigentlich iſt: Umgeſtaltung
und Umwälzung feſtſtehender Anſchauungen und Neugeſtaltung
der Dinge auf neuer Grundlage, dann ſtehen wir inmitten einer
der größten Revolutionen, die es je gegeben hat.
Uns Deutſche trifft dieſe Entwicklung in einem Zuſtand
eben erfolgender wirtſchaftlicher Aufrichtung, aber doch noch in
dem Zuſtand militäriſcher Ohnmacht und eines eben erſt
er=
kämpften neuen Platzes im Rate der Völker. Wir müſſen jeden
Schritt vorſichtig abwägen, den wir tun. Das iſt nicht Schwäche,
ſondern vernünftige Ueberlegung, die die Grenzen der
Anteil=
nahme nicht weiter ſteckt, als die Kräfte reichen. Wir werden
un=
ſere Mitwirkung nicht verſagen an allen Beſtrebungen, die auf
Erhaltung des Friedens gerichtet ſind. Denn kein Land kann
mehr verlieren durch irgend eine neue kriegeriſche Entwicklung,
als Deutſchland. Das gilt nicht nur für Europa, das gilt auch
für die Dinge in anderen Erdteilen. Nichts iſt törichter und
unberechtigter, als irgend eine Empfindung der Schadenfreude
über Schwierigkeiten, die anderen Ländern aus dieſen
Situatio=
nen erwachſen. Andererſeits werden wir uns nicht irgendwelchen
Bewegungen anzuſchließen haben, die darauf hinausgehen, eine
Hegemonie Europas da zu begründen, wo man uns als
euro=
werde zwar verſuchen, das Genfer Fiasko zu verdecken, indem päiſche Macht nach dem Weltkrieg von der Beteiligung an
Vor=
rechten ausgeſchloſſen hat. Wir haben keinen Grund, die
Aber=
kennung dieſer Vorrechte zu bedauern: Frei von territorialem
Beſitz und irgendwelchen Aſpirationen auf eine beſondere
Vor=
machtſtellung werden wir unſeren rein wirtſchaftlichen Intereſſen
in Aſien am beſten zu dienen vermögen. Wir werden
berech=
tigten großen Ideen erwachenden Nationalgefühls nur
Sym=
pathie entgegenbringen können, ohne damit für irgendwelche
ſoziale Umwälzung Partei nehmen zu können. Alle unſere
Be=
mühungen müſſen darauf gerichtet ſein, für eine Einordnung
Europas in dieſe Dinge uns mit einzuſetzen, welche die
vernünf=
tige Aufwärtsentwicklung fremder Länder vereinbart mit guten
freundſchaftlichen Beziehungen zu dem Europa, das zwar nicht
der Völker nicht entbehrt werden kann.
Dadurch iſt unſere Politik gegeben. Die Erklärungen über
die Stellung der deutſchen Reichsregierung zu den Vorgängen
bei Königsberg, Küſtrin und Glogau zu erhal= in der Welt, die ich als Außenminiſter in meiner letzten
Reichs=
tagsrede zum Ausdruck brachte, haben mit wenigen Ausnahmen
hierin allgemeine Zuſtimmung gefunden. Viel ſchwerer iſt es,
eine Uebereinſtimmung zu erzielen in bezug auf die Politik, die
wir ſeit Locarno getrieben haben. Nicht daß Locgrno ſelbſt als
Tatſache und Grundlage der Politik umſtritten wäre, wohl aber
die Methoden, die zu Locarno und von Locarno zur Gegenwart
führten. Mir ſcheint vieles an dieſer Kritik unberechtigt, weil
nicht verlangen kann, daß jede dreimonatliche Zuſammenkunft
der Außenminiſter der beteiligten Staaten große Ereigniſſe
ſchafft. Wenn ich an die Eingangsworte anknüpfen darf, ſo darf
ich darauf hinweiſen, daß ich wenige Tage nach meiner Rückkehr
von jener Genfer Tagung, bei der in Thoiry die Geſamtlöſung
ter Fragen angeſtrebt wurde, die zwiſchen Frankreich und
Denifchland ſtehen, daver geiuarnt habe, Rückſchläge für ausge=
Seite 2.
Samstag, den 16. April 1927
Nummer 106/7
ſchloſſen zu halten, und es vielmehr als gerade in der Natur
der Politik liegend hinſtellte, daß jedem Vorwartsſchreiten auch
ein Nückſchlag folgen wird. Auch in dieſer Politik wechſelt die
Sonne mit unfreundlichen Regenſchauern und mit Sturm. Wir
haben eine Form des Inveſtigationsprotokolls gefunden, die
eine Verbeſſerung gegenüber früheren Beſchluſſen des
Völker=
bundes iſt. Die Militärkontrollkommiſſion hat Berlin verlaſſen.
Die letzten franzöſiſchen Truppen werden demnächſt das
Saar=
gebiet verlaſſen. Aber wir ſehen auf der anderen Seite ein
un=
gerechtfertigtes Mißtrauen gegenüber der ruhigen Bevölkerung
der Saar in der Forderung eines wenn auch nicht militäriſch
aufgezogenen Bahnſchutzes. Wir ſehen im Rheinland eine
be=
waffnete Macht, die eine völlige Anomalie darſtellt zu der
geſam=
ten Situation in Europa. Ja, wir ſehen bis heute nicht, daß
die Erklärungen, die in einer feierlichen Note der
Beſatzungs=
mächte über die fühlbare Herabſetzung der Beſatzung abgegeben
wurden, bis zur Stunde duxchgeführt wären. In Deutſchland
iſt der Gedanke der Verſtänd” ung und der Mitwirkung am
euro=
päiſchen Frieden Gemeingut aller vernünftigen Leute geworden.
Man darf aber dieſe Einſtellung nicht dadurch auf eine zu ſtarke
Probe ſtellen, daß man dem Vertrauen Deutſchlands in die
Not=
wendigkeit der friedlichen Entwicklung das Mißtrauen und die
Fortſetzung der Furcht vor Deutſchland entgegenſtellt, die in den
Tatſachen keinerlei Berechtigung finden. Es wäre das beſte für
die Entwicklung der Verhältniſſe der Welt, wenn in den
Rheinlandfragen die Initiative freiwillig von der anderen Seite
ergriffen und durchgeführt würde. Es iſt nicht nur Deutſchland,
das ein Intereſſe am europäiſchen Frieden hat. Jeder ſeiner
Verantwortung bewußte Staatsmann, jedes Volk muß wiſſen,
was neue Verwirrungen in Europa bedeuten. Man hat
Deutſch=
land aufgerufen, an der Friedensſicherung mitzuarbeiten.
Da=
mit läßt ſich die Aufrechterhaltung der fremden Beſatzung auf
deutſchem Boden nicht vereinen. Die letzten Monate haben uns
vor Zwiſchenfällen bewahrt. Aber, niemand iſt ſicher davor,
daß ſie nicht eines Tages wiederkommen und Entwicklungen
be=
einfluſſen und hemmen, die von allen als ſegensreich empfunden
werden, Entwicklungen nämlich, die in einem Zuſammenwirken
der europäiſchen Großmächte auf der Grundlage einer
Verſtän=
digung zwiſchen Frankreich und Deutſchland die alleinige
Ga=
rantie für die politiſche und wirtſchaftliche Auferſtehung
Euro=
pas geben, die ohne dieſe Grundlage nicht erfolgen wird. So
gering die militäriſchen Kräfte Deutſchlands ſind, ſo ſtark iſt
doch ſchließlich die Geltung des deutſchen Volkes in ſeiner
euro=
päiſchen Geſamtheit. Wir wollen ſie einſetzen für den Frieden,
aber wir werden ſie nur mit ihrer vollen Bedeutung einſetzen
können, wenn wir Frieden und Freiheit von fremdem Druck
endlich erreichen im eigenen Lande.
Vom Tage.
Die Triever Stadtverordnetenverſammlung hat
gegen die Fortdauer der vertragswidrigen Beſetzung
leb=
haft proteſtiert.
Der Schiedsſpruch in der Rheinſchiffahrt iſt von
Arbeitgeberſeite abgelehnt worden. Die Arbeitnehmerverbände haben
ſich noch nicht erklärt, ſondern Verlängerung der Erklärungsfriſt bis
zum 22. April verlangt.
Das Volkskommifſariat für Auswärtiges veröffentlicht ein von dem
Sowjetbotſchafter in Berlin Kreſtinſki und bem ſchweizeriſchen
Geſand=
ten in Berlin Dr. Rüfenacht unterzeichnetes Protokoll über die
Bei=
legung des Konfliktes zwiſchen der Sowjetunion
und der Schweiz.
Der Kampf Muſſolinis gegen die deutſchen
Schu=
len in Südtirol, geht weiter. Mehrere Klaſſen werden nach Oſtern
nicht mehr eröffnet.
In Belgrad glaubt man in politiſchen Kreiſen, daß ſich
Jugo=
ſlawien durch die Haltung Italiens genötigt ſehen werde,
den Völkerbund anzurufen.
Geſtern fand die erſte Zuſammenkunft der jugoſlawiſchen
und der griechiſchen Delegierten für die
Handelsver=
tragsverhandlungen in Athen ſtatt.
Das Madrider Gericht hat General Weyler, der
an=
geblich in ein Komplott gegen das Direktorium verwickelt worden war,
freigeſprochen. Das Urteil gegen die anderen 26 Angeklagten
iſt dagegen noch nicht gefällt.
General Primo de Rivera wird ſich morgen nach
Ma=
rokko begeben, und zwar, wie offiziell mitgeteilt wird, um die von
der jüngſten Sturmkataſtrophe heimgeſuchten Gegenden zu beſuchen, in
Wirklichkeit aber wahrſcheinlich, um neue Anordnungen aus Anlaß des
füngſt ausgebrochenen Aufſtand,s zu treffen.
Der frühere polniſche G=ſandtſchaftsrat in Waſhington, Fürſt
Albert Radziwill, iſt nach einer Meldung aus Mexiko dort
geſtorben.
Nach dem Abſchluß der ruſſiſch=franzöſiſchen Verhandlungen ſoll
Briand nach Moskau eingeladen werden.
Das engliſche Unterhaus hat ſich am Donnerstag bis zum
26. April vertagt.
Innerhalb der konſervativen Kreiſe verſtärkt ſich die Auffaſſung,
daß der Kampf für die Sparſamkeit im engliſchen
Staats=
haushalt ſchärfere und einheitlichere Formen annehmen muß.
Nach einer Neutermeldung aus Waſhington haben die
Regie=
rungen der Vereinigten Staaten, Englands und
Ja=
pans den 12 Juni als Termin für die Einberufung der
Kon=
ferenz der drei Mächte über die Beſchränkung der
See=
ſtreitkräfte anberaumt.
Zu Aufwertung der Schulden
der Provinz Starkenburg.
Aus Kreiſen der Deutſchen Volkspartei wird uns geſchrieben:
„Die Deutſche Volkspartei hatte zur Sitzung des Provinzialtages
am 9. April 1927 den Antrag geſtellt, die Schulden der Provinz mit
25 v. H. anzuerkennen. Der Antrag, bei der Abſtimmung nur von den
Deutſchnationalen unterſtützt, wurde abgelehnt.
Begründet wurde der Antrag vornehmlich folgendermaßen:
1. Das Vermögen der Provinz beträgt nach Angabe des
Voran=
ſchlags mindeſtens 1060 000 Reichsmark, die Vorkriegsſchulden 1011 000
Mark, ſo daß ſich im Falle einer 25prozentigen Anerkennung 1060000
Reichsmark Vermögen und nur 252 750 Reichsmark Schulden
gegen=
übergeſtanden hätten.
2. Es erhoben in den Jahren 1924 bis 1926 die heſſiſchen Provinzen
an eigenen Steuern insgeſamt: Rheinheſſen 1385 000, Oberheſſen
1020 000 und Starkenburg nur 875 000 Reichsmark.
Die wirtſchaftliche Lage der Provinz iſt alſo nicht ungünſtig, und
eine Anerkennung der Schulden in Höhe von B v. H., die ſich im
Rahmen des beſtehenden Anleiheablöſungsgeſetzes hielt, wäre wohl
trag=
bar geweſen.
Daß ſie auch im Sinne des Anleiheablöſungsgeſetzes geweſen wäre,
geht aus einer Rede hervor, die Reichs agsabgeordneter Dr.
Wunder=
lich (D. V.), einer der Väter des Ablöſungsgeſetzes, am 22. März 1927
im Rechtsausſchuß des Reichstages hielt. Er ſagte dort:
„Bezüglich der Gemeindeanleihen komme der wahre Sinn, den die
Beſtimmungen des Anleiheablöfungsgeſetzes hätten, in der
Durch=
führung, wie ſie von den Ländern beliebt worden ſei, nicht zur Geltung.
Insbeſondere in Preußen habe man den Mindeſtſatz, von 12,5
Prozent in einen Höchſtſatz verkehrt. Der wahre Sinn des
Anleihe=
ablöſungsgeſetzes, eine beſchränkte individuelle Aufwertung
der Länder= und Gemeindeanleihen durchzuſetzen, müſſe zum Durchbruch
gebracht werden, ſo daß zwiſchen 12,5 und 25 Prozent erzielt würden,
Es ſei dazu notwendig, daß ein wirklich neutraler Treuhänder
dafür ſorge, daß individuell nach der Leiſtungsfähigkeit der
öffent=
lichen Schuldner aufgewertet werde.”
Das iſt im vorliegenden Falle zweifellos nicht geſchehen, ſondern
man hat ſich einen Beſchluß des heſſiſchen Städtetages, der aus
Bürger=
meiſtern und Oberbürgermeiſtern beſteht, und des deutſchen Städtetages
zur Richtſchnur genommen, wonach mehr als 12,5 v. H. Ablöſung in
keinem Falle geboten werden ſolle, um keinen Anreiz zu weitergehender
Aufwertung zu bieten.
Nun hat der Treuhänder das Wort, der nach Dr. Wunderlich
wirk=
lich neutral zu entſcheiden hat.”
25 Jahre Berliner Handelskammer.
Franz v. Mendelsſohn,
derzeitiger Präſident der Berliner Handels= und
Induſtriekammer.
Vor 25 Jahren, am 14. April 1902, wpurde die Berliner
Handels=
kammer von dem damaligen preußiſchen Miniſter für Handel und
Gewerbe, Möller, ins Leben gerufen. Sie umfaßte damals
36 Mitglieder, die zu ihrem erſten Präſidenten Geheimrat
Wil=
helm Herz gewählt hatten. Seit 1913 ſteht Franz v. Mendelsſohn
an der Spitze der Berliner Handelskammer.
Verſtimmung gegen Frankreichs Polenpolitik.
Schwindende Hoffnung auf Polens
Unter=
ſiützung gegen Rußland.
Berlin, 16. April.
Wie der Aſien=Sſteuropa=Dienſt aus Bukareſt meldet, macht
ſich in dortigen politiſchen Kreiſen in der letzten Zeit ein
bemer=
kenswerter Umſchwung gegen Polen bemerkbar. Einerſeits
ver=
tieft ſich die Mißſtimmung gegen die polniſche Einfuhrpolitik, die
Rumäniens Ausfuhr bei einer gleichzeitigen Erhöhung der
pol=
niſchen nach Rumänien ſtört, andererſeits iſt eine Verſtimmung
gegen Frankreichs Polenpolitik ſcharf in Erſcheinung getreten.
In rumäniſchen Regierungskreiſen liegen, wie aus verläßlicher
Quelle verlautet, überzeugende Beweiſe dafür vor, daß
Frank=
reich beſtrebt iſt, die rumäniſch=polniſchen Beziehungen einer
Ab=
kühlung zuzutteiben. Rumänien wird von Paris und Warſchau
eine zu ſtarke Anfreundung mit Italien vorgeworfen. Da
War=
ſchau gleichzeitig im Einvernehmen mit Paris und unter
unfrei=
willigem Wohlwollen (China!) Englands mit Moskau
Paktver=
handlungen anſtrebt, ſieht Rumänien die Hoffnungen auf Polens
Unterſtützung gegen Rußland, allmählich ſchwinden. Voreilige
Politiker ſprechen ſogar ſchon von direlten Widerſprüchen
zwi=
ſchen Paris und Bukareſt. Ernſtere Kreiſe verweiſen auf
Ita=
liens Anlehnung an England, das ſeinerſeits wiederum kaum
den Gedanken aufgegeben habe, zu einer deutſch=polniſchen
Grenz=
reviſion beizutragen. Unter ſolchen Geſichtspunkten beginnt man
an verantwortlicher Stelle auch ſchon, den polniſchen Korridor
ein Unding zu nennen.
Die Zuſpitzung im Adriakonflikt.
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Die herausfordernde Art, in der Italien jede Unterhaltung
über den Tiranavertrag ablehnt, hat begreiflicherweiſe in
Bel=
grad ſtark verſtimmt. Welche Folgerungen die jugoſlawiſche
Regierung daraus zu ziehen gedenkt, iſt an amtlichen Stellen
noch nicht bekannt. Es ſcheint aber, daß man in Belgrad zum
mindeſten ſehr ſtark mit dem Gedanken ſpielt, eine Beſchwerde an
den Völkerbund zu richten und dadurch die ganze Angelegenheit
vor den Rat zu bringen. Eine nicht gerade erfreuliche Ausſicht,
weil hier die Gegenſätze aufeinanderplatzen könnten, und das
gerade in dem Augenblick, wo Deutſchland den Vorſitz führt, alſo
nur zu leicht den Kugelfang abgeben kann. Gerade um das zu
vermeiden, hat ja die deutſche Regierung der Albanienkommiſſion
zugeſtimmt und die direkten Verhandlungen zwiſchen Rom und
Jugoſlawien befürwortet, weil es hoffte, ſo um die Möglichkeit
einer Exploſion im Rat herumzukommnen.
Potbereitungen für die Präſidentenwahl
in der Tſchechoſſowakei.
Paris, 16. April.
Die Vorbereitungen für die Präſidentenwahlen, welche in der
zweiten Hälfte des Mai ſtattfinden ſollen, ſind bereits im Gang;
Die Frage der Aufbringung der für den erſten Wahlgang
not=
wendigen drei Fünftel=Mehrheit iſt noch nicht geklärt. Eine
Gegenkandidatur gegen den bisherigen
Präſi=
denten iſt bisher nicht aufgeſtellt worden und es
wird angenommen, daß ſich die Parteien auf die Wiederwahl
Maſaryks, der übrigens früher als vorgeſehen nach Prag
zurückkehrt, einigen werden. Allerdings wird neueſtens von
rechtsſtehender Seite verſucht, für den Führer der tſchechiſchen
Nationaldemokraten, Kramarſch, Stimmung zu machen.
Be=
merkenswert in dieſem Zuſammenhang iſt, daß die tchechiſchen
Na=
tionalſozialiſten ſich dem oppoſitionellen Mißtrauensantrag gegen
die Regierung anſchließen, obwohl ihr Parteimitglied Beneſch als
Außenminiſter der Regierung angehört. Dadurch erſcheint die
Stellung des Außenminiſters ſehr erſchwert. Es
wird ihm deshalb ſeitens der tſchechiſchen Nationaldemokraten
und Klerikalen nahegelegt, entweder auf ſein Amt oder auf die
Mitgliedſchaft in ſeiner Partei zu verzichten. Bekanntlich
be=
trachtet Maſaryk das Verbleiben Beneſchs in der Regierung als
unumgänglich, obgleich gegen ihn ſeitens der katholiſchen Partei
mehrere Einwendungen erhoben werden, welche ſich insbeſondere
auf die Regelung des Verhältniſſes zum Vatikan beziehen.
*Oſtern!
Von L. Tyl.
Der Karfreitagsglocken dumpfer Hall iſt abendlich verklungen.
Aus ſtrömte der Tag, der die Chriſtenheit zu heiligem Ernſt
erſchauern läßt. Das unentrinnbare Gefühl höchſten Erlebens.
Höchſten Erlebens darum, weil der Karfreitag der Tag iſt
im Leben des Erlöſers, an dem er den höchſten Sieg ſeines
Erdenswallens errang. Der Tag, der ſein Leben, durch bitterſtes
Leid geſchritten, beſchloß, und dem der Tod doch nichts anderes
war, als die Eingangspforte zu neuem ewigen Leben.
Ein Tag unfaßbarſter Schmerzen des Lebens ſo groß, daß
es menſchlichem Faſſungsvermögen ſpottet und doch ein Tag
höchſten Triumphes, herrlichen Sieges. Ein Tag der Tat!
Unendlich weit wohl und tief iſt die Kluft geworden, die unſere
heutige religiöſe Auffaſſung ſcheidet vom erſten Karfreitag. Eines
aber bleibt immerdar: der Karfreitag iſt der Tag der
vollen=
deten Tat, und lernen müſſen wir von ihm, was er in
gran=
dioſer Primitivität lehrt, in ſeiner unverkennbaren Stärke und
grandioſen Erſchütterung, daß einem Leben Vollendung nur
be=
ſchieden iſt, wenn es Dornen empfand, blutende Wunden empfing.
Daß wir durch Leid geſchritten ſein müſſen, wenn wir des Lebens
Größe, überhaupt der Bedeutung, zu leben, teilhaftig werden
follen.
Karfreitag iſt verklungen, und helles Oſterglockenläuten
hebt an.
Oſtern, das Feſt der Auferſtehung, das Feſt des Beginnen
eines Neuen, Erlöſenden, Erlöſtſeins. Gott ſelbſt gibt uns i
den Geſchöpfen ſeiner Natur zum Oſterfeſt das Recht, Auf
erſtehungsfreude zu empfinden. Der tiefe, leidbergende Schle
des Winters iſt geſchwunden. Ein Geheimnisvolles, Nie
erforſchtes drängt ums Leben. Aus Halm und Strauch, au
Buſch und Baum ſprießt es, drängt es unhaltſam zum Licht, zur
Auferſtehung. Die Natur ſteht auf.
Für uns Menſchen, die ein Glaube chriſtlicher Grundlag
zuſammenſchließt, bedeutet das Oſterfeſt neben dem Auferſtehe
in der Natur die höchſte Vollendung deſſen, dem wir unſer=
Weltanſchauung danken, und mit dieſer Vollendung den ur
ſprung unſeres Glaubens. Wir glauben an ihn, der uns di
Liebe lehrte. Wir glauben an ihn, der uns die Schrecken de
Todesnacht überwinden hieß. Wir glauben an ihn, der am Kreu
ſtarb und in ſeinem letzten Todesröcheln ſagen konnte: „Ich nahr
die Sünden der Welt auf mich, daß ſie erlöſt ſei, daß ſie hoffer
und glauben darf.‟ Der von ſich ſagen durfte: „Auferſtander
von den Toten!”
Wie jeder Keim zum Licht drängen muß und in dieſem
Licht=
drange gezwungen iſt, oft harte Kruſten zu durchbrechen, iſt
unſere Seele, iſt unſer Herz umgeben von Schlacken, die
durch=
kämpft werden müſſen, wollen wir zum Licht dringen.
Durch=
kämpft! Wiederum lernen wir von ihm, dem leuchtenden
Vor=
bild, über dem Dunkel iſt das Licht. Unbewußt ſtrömen wir,
drängen wir dem Licht entgegen, daß es unſere Seele erhelle.
Unſer irdiſches Leben iſt voller Hinderniſſe, die oft
unüber=
windlich ſcheinen und deren wir nur Herr werden können, wenn
ſtarker Glaube an ein Ewiges, an ein Unfaßbares, an ein
Gött=
liches uns führt und emporhebt.
So ſoll uns das Oſterfeſt, das Feſt der Auferſtehung, dienen,
uns ſelbſt und damit unſerer Gemeinſchaft den Beweis unſerer
Kraft, unſeres Vertrauens geben. Wie der Erlöſer die
Grab=
platten ſprengte, nachdem der Karfreitag ihm im höchſten Grade
höchſte Vollendung gebracht, ſo wollen, ſo follen wir das
Oſter=, das Auferſtehungsfeſt als ein Symbol des Sieges, des
Sieges aber, der uns ſtählt zu neuem Lebenskampf, bis auch wir
unſere Tage beſchließen, empfinden. Die Sehnſucht, die wir alle
ſpüren, geht am Auferſtehungstage der Erfüllung entgegen. Einer
können. Triebhaft und doch gottgleich,
Das Oſterfeſt hat für die Geſchichte unſerer Dichtung eine
beſondere Bedeutung: aus ihm iſt nämlich das deutſche Drama
Gottesdienſt lagen, hat es ſich — hauptſächlich in der Darſtellung
Höhe einer jahrhundertelangen künſtleriſchen Entfaltung,
geden=
ken wir kaum noch der Keime, aus denen unſer Schauſpiel
ent=
ſproß. Aber das größte deutſche dramatiſche Werk, der „Fauſt”,
läßt in ſeiner Verherrlichung des Oſterfeſtes die frühen Klänge
des Werdens wieder ertönen und ſchließt ſo die Kette, die von den
erſten Regungen einer dialogiſchen Geſtaltung der Auferſtehung
bis zur klaſſiſchen deutſchen Dichtung führt. In den
Wechſelgeſän=
gen der Liturgien, wie ſie ſich in der Kirche des Mittelalters
herausbildeten, lagen bereits Züge dramatiſchen Geſchehens,
und beſonders hatte die Oſterfeier einen dramatiſchen Charakter,
da ſich hier die Prieſter, die Altardiener, die Sänger und die
Ge=
meinde zu andächtiger Wechſelrede vereinigten. Am früheſten bil= ging der Pfarrer vor Oſtern in die Häuſer des Kirchſpiels, die
deten ſich als ſolche kurzen Dialoge zwiſchen den drei Marien
und den Engeln am Grabe heraus, die ihren Wortlaut dem
Evangelientext des Markus entnahmen; ſie enthalten den Kern
aller lateiniſch=liturgiſchen Oſterfeiern und damit die Wurzel der erſcheint. Bekgunt ſa 4 „Poſchweck” in Aachen, der in
lateiniſch=deutſchen Oſterſpiele, aus denen das geiſtliche und
weltliche Schauſpiel der modernen Völker entſtand. Die
drama=
tiſche Form des Oſterſpiels liegt darin, daß bei der Frühmeſſe
des Oſterſonntags nach dem tritten Reſponſorium der Chor in
feierlicher Prozeſſion zu einem Ort neben dem Altar zog, der
durch das am Karfreitäg aufgeſtellte, in ein Tuch gehüllte Kreuz
als Chriſti Grab bezeichnet war; dort ſchied ſich der Chor in zwei
Teile, und der eine ſang die Worte der Marien, der andere die
Worte der Engel. Der Text, der uns in einer St. Galler
Hand=
ſchrift des Mönches Tutilo aus dem 10. Jahrhundert lateiniſch
überliefert iſt, lautet in der Ueberſetzung: „Wen ſuchet Ihr im
Grabe, Ihr Chriſtinnen?” „Jeſus von Nazareth, den
Gekreuzig=
ten, Ihr Himmliſchen.‟ „Er iſt nicht hier; er iſt auferſtanden,
wie er geſagt hat. Gehet hin, verkündet es, da er aus dem Grabe
auferſtanden.”
„Gegenüber den alten Oſterbräuchen erſcheint das moderne
Oſtervergüngen, zumal wenn es in einſeitiger übertriebener
Ver=
wendung und Verherrlichung techniſcher Erfindungen, ſportlicher
Leiſtungen und Rekordzahlen beſteht, ſchal, wenigſtens dem, der
denkt und fühlt. Fehlt andererſeits auch ſehr vielen, beſonders
Erfüllung, die wir nicht faſſen, die wir nur ſchauernd ahnen den in den Städten zuſammengepferchten Menſchen die
Grund=
lage, das Oſterleben außerhalb der Kirche ganz wieder zu
er=
wecken, ſo hindert doch nichts, in der Gemeinſchaft der Familie,
der Freundſchaft und Verwandtſchaft das Vergangene wenigſtens
im Gedankenkreiſe wieder zur Geltung zu bringen.” Solche
Be=
geboren worden. Von den unſcheinbaren Anfängen, die im trachtungen knüpft der beſte Kenner der rheiniſchen Volkskunde,
Profeſſor Adam Wrede, an ſeine Darſtellung der Oſterbräuche am
des Oſterthemas — allmählich entwickelt, und heute, auf der Rhein, die er in dem ſoeben von ihm bei Dumont=Schauberg in
Köln herausgegebenen Werk „Rheiniſches Volksleben” bietet. Wie
vieles Gemütvolle und Anheimelnde von einſt iſt heute
ver=
ſchwunden. Dazu gehören ſchon die weihevollen Grüße. „Chriſt
iſt erſtanden!” riefen einander die Altvorderen zu, wenn ſie ſich
am Oſtermorgen begegneten. „Ilöckſillige Poſchdaach!” ſagten die
Volksgenoſſen in der Sprache der Heimat noch vor wenigen
Menſchenaltern. Heute wünſcht man ſich höchſtens „Vergnügte
Feiertage!‟ Die alte Sitte des Weihens der Oſterſpeiſen iſt
wenigſtens aus dem Leben der modernen Stadtgemeinden
ver=
ſchwunden. Wie die Aufzeichnungen der Kölner Pfarrer=
Bruder=
ſchaft im Domarchiv ſchon aus dem 15. Jahrhundert überliefern,
Speiſen zu weihen, das Oſterlamm, die Eier und die Wecken.
Vielfach wird in der glilulniſchen Ueberlieferung der „Paſchweck”
oder Oſterweck erwähnt, ter 134: a’8 „Wiwecke”, d. h. Weihwecken
ſeiner eigenartigen Foryi cn Liſen ers altertümliches Stück der
Nummer 106/7
Samstag den 16 April 1927
Seite 3
Tſchen fordert Aufhebung der
Verträge.
Chineſiſcher Proteſi gegen die Beſchießung
Nankings. — Kanton ſchlägt die Einſetzung einer
internationalen Unterſuchungskommiſſion vor.
EP. Paris, 16. April.
Es verlautet, daß der kantoneſiſche Außenminiſter Tſchen am
Donnerstag den Konſuln der Mächte in Hankau die Antwort der
Kantonregierung auf die jüngſte Kollektivnote der Mächte in der
Angelegenheit der Zwiſchenfälle von Nanking überreicht hat. Ein
Teil dieſer Antwort iſt nach Erklärungen im Quai d’Orſay
be=
reits in den Beſitz der franzöſiſchen Regierung gelangt und wird
im nächſten Miniſterrat beſprochen werden. Tſchen ſoll in der
Hauptſache die Cinſetzung einer internationalen
Unterſuchungs=
kommiſſion vorſchlagen, da er die in der Note der Mächte
er=
hobenen Anſchuldigungen als grundlos ablehnen müſſe. Er
pro=
teſtiert vor allem auch gegen die Beſchießung der offenen Stadt
Nanking durch engliſche und amerikaniſche Kriegsſchiffe.
Die Antwort auf die Note der Vereinigien Staaten.
Schanghai, 15. April.
Der Miniſter des Aeußeren der Kantonregierung, Tſchen, antwortete
auf die Note der Vereinigten Staaten:
Der Miniſter des Aeußeren der Nationalregierung iſt im Beſitze der
Note der Vereinigten Staaten vom 11. April und erwidert auf die
For=
derungen der Regierung der Vereinigten Staaten nach Reparationen
für die verletzten Perſonen und den verurſachten Sachſchaden, daß die
Nationalregierung bereit iſt, den dem amerikaniſchen Konſulat
zugefüg=
ten Schaden wieder gut zu machen, gleichviel, ob dieſer durch
Nordrebel=
len oder durch andere verurſacht wurde, wie dies ſchon in einer am
31. März ausgegebenen vorläufigen Erklärung mitgeteilt wurde, weil
die Tatſache beſtehen bleibt, daß das amerikaniſche Konſulat auf
chineſi=
ſchem Gebiet befchädiat wurde. Bezüglich der Frage der Reparationen
für perſönliche Verletzungen amerikaniſcher Untertanen und Sachſchäden
iſt die Nationalregierung bereit, eine angemeſſene Reparation zu zahlen,
außer in den Fällen, wo endgültig feſtgeſtellt werden kann, daß ſie
ver=
urſacht wurden durch die Beſchießung ſeitens amerikaniſcher und britiſcher
Kriegsſchiffe am 24. März oder durch Nordrebellen, die als Lockſpitzel
handelten.
Die Forderung nach angemeſſener Beſtraſung der für die
Verletzun=
gen von Perſonen, ſchmachvolle Behandlung ſowie für die angerichteten
Schäden verantwortlichen Truppenkommandeure und desgleichen aller,
die nachweislich verantwortliche Perſonen waren, ſetzt notwendigerweiſe
die Schuld der Nationaltruppen voraus, die Nanking einnahmen. Dieſe
Schuld iſt in der am 31. März veröffentlichten Erklärung beſtritten
wor=
den. Es wird ſeitens der Kantonregierung eine ſtrenge Unterſuchung
geführt, um die genauen Tatſachen feſtzuſtellen ſowie die Hauptſachen
nachzuprüfen. Wie der Nationalregierung von General Tſchen=tſchien,
der Nanking einnahm, berichtet wurde, nahmen ſeine Truppen innerhalb
der Stadt ungefähr 30 000 Nordſoldaten mit Gewehren und außerdem
einen Troß von tauſend Mann gefangen. Tſchen=tſchien berichtet auch,
daß eine ganze Reihe der in die Angelegenheit Verwickelten bereits
hin=
gerichtet worden iſt. Die Nationalregierung ſchlägt vor, daß die Frage
der Beſtrafung erſt nach Vorliegen der Ergebniſſe der augenblicklich im
Gange befindlichen Regierungsunterfuchung oder der Unterſuchung durch
eine internationale Kommiſſion, die ſofort von den Bereinigten Staaten
und der Kantonregierung eingeſetzt werden ſoll, erörtert werde. Da nach
der vom Völkerrecht anerkannten Beſtimmung es ziviliſierten Staaten
unterfagt iſt, Städte auf dem Gebiete befreundeter Staaten zu
beſchie=
ßen, ſchlägt die Nationalregierung vor, daß die
Unterſuchungskommiſ=
ſion auch die Umſtände der Beſchießung der Stadt Nanking durch
Flotten=
ſtreitkräfte der Vereinigten Staaten am 24. März unterfucht.
Die Forderung nach einer ſchriftlichen Entſchuldigung durch den
Oberbefehlshaber der Nationalarmee einſchließlich einer ſchriftlichen
Ver=
pflichtung, ſich der Gewaltanwendung gegen Leben und Eigentum der
Ausländer zu enthalten, iſt, ſoweit die Entſchuldigung in Betracht
kommt, gerechtfertigt, wenn die Schuld der Nationaliſten für die Unruhen
in Nanking bewieſen wird. Die Nationalregierung ſchlägt daher vor,
für die Frage der Eutſchuldigung ebenfalls die Klärung der Schuldfrage
durch die augenblicklich im Gang befindliche Unterſüchung der
National=
regierung oder durch die vorgeſchlagene Kommiſſion abzuwarten.
In=
zwiſchen wiederholt die Nationalzegierung den Ausdruck des Bedauerns,
den der Außenminiſter der Nationalregiernng der amerikaniſchen
Regie=
rung ſofort übermittelt hat, als ihm berichtet turde, daß das
amerika=
niſche Konſulat verletzt wurde. Die Nationalregierung als
verantwort=
lich Behörde will nicht, daß irgendeine Gewalt gegen das Leben und
Eigentum von Ausländern angewendet wird. Der Schutz des Lebens
und des Eigentums der Ausländer wurde wiederholt als die beſtimmende
Politik der Nationalregierung erklärt. Die Behörden der
National=
armee werden natürlich angewieſen werden, nicht nur eine ſchriftliche
Verpflichtung in dieſem Sinne abzugeben, ſondern darauf hinzuwirken,
daß wirkſame Maßnahmen getroffen werden, um Ausländern
angemeſſe=
nen Schutz zu gewähren.
Die Nationalregierung würde es jedoch an Offenheit fehlen, laſſen
wenn ſie unterließe, zu betonen, daß nach ihrer Anſicht die beſte
Garan=
tie für einen wirkſamen Schutz des Lebens und Eigentums der
Ameri=
kaner oder anderer Ausländer in der Beſeitigung der Grundurſache der
augenblicklichen Schwierigkeiten zwiſchen Zentralchina und den Mächten
liegt, die die ungerechten Verträge weiter aufrechterhalten. Dieſe
un=
billigen Verträge bilden die Hauptgefahr für Leben und Eigentum der
Ausländer in China und dieſe Gefahr bleibt beſtehen, ſolange es einer
Regierung erſchwert wird, ſich durchzufetzen, weil die ausländiſchen
Mächte auf Bedingungen beſtehen, die für eine Nation, deren Größe
an=
erkannt iſt und die ſich heute der Erneuerung ihrer Kraft bewußt iſt
eine Demütigung und Drohung darſtellen. Die Nationalregierung iſt
daher gerne bereit, Delegierte zu ernennen, um mit den Vereinigten
Staaten eine befriedigende Regelung der zwiſchen China und Amerika
ſchwebenden Fragen und Meinungsverſchiedenheiten herbeizuführen,
unter der Bedingung, daß ſie die rechtmäßigen Intereſſen der beiden
Länder und die Gegenſeitigkeit ihrer Beziehungen ſichert.
ſchen.
der außerordentlich geſchickte Außenminiſter der Kautonregierung,
der die Rote an die Mächte bzw. an Amerika abgefaßt hat.
Ein Manifeſt Tichens an das amerikaniſche Volk.
EP. Waſhington, 15. April.
Der kantoneſiſche Außenminiſter Tſchen hat nach Zeitungsmeldungen
an das amerikaniſche Volk ein Manifeſt geſandt, worin er Amerika an
klagt, im Verein mit England unb Japan einen neuen Kri=a gegen
China vorzubereiten. Dieſer Krieg, wenn er nicht verhindert werde,
werde weitaus größeren Umfang haben als der letzte Weltkrieg. Die
Verantwortung für den drohenden Maßfenmord komme nicht China zu,
ſondern den Mächten. China ſei bereit, ſich mit den Mächten auf der
Grundlage der Gleichberechtigung zu verſtändigen.
Entrüſiung in England über Tſchens Noie.
EP. London, 16. April.
In der engliſchen Preſſe wird der Text der Note des
kanto=
neſiſchen Außenminiſters Tſchen an die Vereinigten Staaten
ver=
öffentlicht. Der „Daily Expreß” berichtet hierzu, daß die Note
an England ungefähr den gleichen Text habe wie die an
Ame=
rika, daß jedoch die Zuſammenſtöße von Shameen und Wanſchin
außerdem noch in der Note an England erwähnt würden.
Im übrigen läßt ſich in der engliſchen Preſſe erkennen, daß eine
gewiſſe Enttäuſchung über die Nichtveröffentlichung der an
Eng=
and gerichteten Note vorhanden iſt. — Die Kommentare zu der
Note ſind zwar noch ſpärlich, aber äußerſt ſcharf. So erklärt die
„Times”, daß der Außenminiſter Tſchen den tatſächlichen
For=
derungen der funf Mächte ausweiche. Glaube er wirklich, daß
er dieſe Angelegenheit durch Leichtfertigkeit aus der Welt
ſchaf=
fen konne? Wenn die Kantoneſen auf die ungleichen Verträge
hinwieſen, ſo könnte vom engliſchen Standpunkt aus dieſer
Be=
weisgrund in keiner Weiſe angenommen werden, da ja England
bereits die Konzeſſionen von Hankau und Kiukiang aufgegeben
habe. Tſchen habe bisher ſeine Verpflichtungen in keiner Weiſe
erfüllt und habe noch nicht die Beweiſe dafür erbracht, daß man
ſeinen Worten trauen könne. Nach wie vor beſtehe die ſchwere
Verantwortung für die Vorfälle in Nanking, und Tſchen und
ſeine Regierung müßten ſich dieſer bewußt ſein
Noch viel ſchärfer äußert ſich der diplomatiſche
Korreſpon=
dent des „Daily Telegraph”. Hätten die Regierungen der Mächte
früher ihre Anweiſung an die Admirale auf dem Jangtſekiang
veröffentlicht, wonach Sanktionen vorbereitet werden ſollten, ſo
hätte ſicherlich Tſchen einen anderen Ton angeſchlagen. Im
übrigen ſtelle ſeine Note das Ausmaß an Frechheit dar
Die Protckollmächte in Peking erörterten die
Autwort=
note Tſchens. Zuverläſſig wird berichtet, daß die Autort
höchſt unbefriedigend gefunden und der Beſchluß ge ſaßt
wurde, die beteiligren Regierungen zu befragen, wöelche weiteren
Schritte getan werden ſollen, um Genugtuung zu erhalten.
Die Abſichten Japans gegenüber China.
EP. Paris, 16. April.
Im „Matin” prüft Jules Sauerwein in einem von der
frühe=
ren deutſchen Kolonie Kiautſchau ausgehenden Artikel die
Stel=
lung Japans zum chineſiſchen Bürgerkrieg. Sauerwein ſag:, die
gegenwärtige Anarchie ſtelle für Japans Sicherheit eine Earantie
dar. Japan blicke aber in die Zukunft und befürchte vor
allem ein Bündnis zwiſchen China und Rußland,
da letzteres ganz offenbar als erſtes Ziel die Mandſchaurei dem
japaniſchen Einfluß entreißen möchte. Japan, das durch den
chineſiſchen Bürgerkrieg in ſeinem Handel monatlich um 15
Mil=
lionen Dollar geſchädigt werde, ſuche augenblicklich die
Unterſtützung Englands und Amerikas und aus
dieſer Erwägung heraus habe es die Einladung des Präſidenten
Coolidge zur Flottenabrüſtungskonferenz angenommen,
beſon=
ders auch deshalb, um eine günſtige Gelegenheit zu haben, das
aſiatiſche Problem aufrollen zu können. Japan ſei überzeugt, daß
die gegenwärtigen Ereigniſſe zum größten Teil ihren Urſprung
in der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz gehabt hätten, und es
werde daher vorausſichtlich verſuchen, die politiſchen Fehler der
Vergangenheit wiedergutzumachen.
Die Macht in China.
Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Die Irrwege der chineſiſchen Politik werden immer
verwor=
rener. Obwohl der Norden und der Suden noch gegeneinander
im Feld ſtehen, ſcheint die Möglichkeit eines Waffenſtillſtandes,
oder von Verhandlungen hinter den Kuliſſen zwiſchen
Tſchang=
tſolin und Tſchangkaiſchek durchaus möglich. Tſchangtſolin
iſt auf dem beſten Wege, ſich zum Diktator des
Nordens in Peking aufzuwerfen, und je ſchärfer die
Gegenſätze werden, in die Tſchangkaiſchek nit den Kommuniſten
der Kantcnregierung kommt, deſto eher wird er geneigt ſein,
ſich mit ſeinem Konkurrenten im Norden zu verſtändigen, wobei
aber immer noch nicht abzuſehen iſt, welche Ueberraſchungen von
dem „chriſtlichen” General Feng zu erwarten ſind, der ſich
vor=
läufig in Reſerve hält. Ebenſo iſt vollkommen unklar, was die
Ruſſen zu tun beabſiehtigen, die mit dem Norden offiziell
gebro=
chen haben und nun auch im Süden ihren Einfluß ſchwinden
ſehen.
Um Tſchang Kai=ſchef.
Eigene Drahtmeldung des „Darmſt. Tagblatts”
* Schanghai, 16. April.
Das Zentralkontrollkomitee der
Koumin=
tangverurteiltineiner Entſchließung das
Han=
kauer Regime und fordert die Feſtnahme zahlreicher
extre=
miſtiſcher Führer in Hankan als Störer der öffentlichen
Ord=
nung in China. Zu den letzteren gehörte Borodin. Der Bruch
zwiſchen dem rechten Flügel der Kuomintang
und den Kommuniſten hat in Moskau lebhafte
Erregunghervorgerufen Man vergleicht die
Entwick=
lung der chineſiſchen Revolution mit der kemaliſtiſchen Herrſchaft
in der Türkei. Die Moskauer Preſſe nannte Tſchang Kai=ſchek den
Henker der Revolution.
Aus Hankau wird berichtet, daß auf einer großen
Maſſen=
verſanimlung eine Eutſchließung angenommen wurde, in
der die gegenrevolutionäre Betätigung des General Tſchang
Kai=ſchek verurteilt und ſeine Abſetzung verlangt wurde
mit der Begründung, daß er gegenüber dem zentralen
Vollzugs=
ausſchuß es an Achtung vermiſſen laſſe und Weiſungen der
Re=
gierung nicht gehorche. Die Nankinger Konferenz des
Kuomin=
tang, die bekanntlich gegen den extremiſtiſchen Flügel Stellung
genommen hat, wurde als geſetzwidrig bezeichnet. Eine weitere
Entſchließung fordert General Feng auf, ſeine Streitkräfte mit
Hankau zu vereinigen, um Tſchang Kai=ſchek zu bekämpfen. Die
Zahl der Streikenden betrug am heutigen Tage 90000. Zu
Un=
ruhen kam es nicht. Eine geſtern in der Chineſenſtadt
abgehal=
tene Arbeiterverſammlung hat die Beendigung des Ausſtandes
formell beſchloſſen. Bei erneuten Vorſtößen des chineſiſchen
Mili=
tärs gegen die Kommuniſten ſoll erneut eine Anzahl Arbeiter
getötet worden ſein.
Gebildbrote darſtellte. Solche Wecken, die aus dem beſten Teig
gebacken waren, gaben früher in Aachen die Bäcker ih’en Kunden
Oſtern zum Geſchenk. Der Brauch wurde 1880 abgeſchafft. An die
alte kirchliche Weihe der Speiſen knüpft noch manch ländliche Sitte
in. So macht in der nördlichen Eifel der Pfarrer ſeinen
Rund=
gang in der Karwoche in der ganzen Gemeinde und ſegnet den
häuslichen Herd, auch Brot und Salz. Von geſegnetem Brot
gibt man auch dem Vieh ein Stück. In Wollersheim bei Zülpich
wurde noch der Dorfbrunnen eingeſegnet, bis man dort die
Waſſerleitung einrichtete. Früher zog man an den beiden
Oſter=
tagen zu einer Quelle, um das Oſterwaſſer zu ſchöpfen, das für
beſonders heilbringend galt. Ein letztes Nachzittern dieſes
Brau=
ches war die bis kurz nach 1870 in Mayen geübte Sitte, zum
Leierborn, einer in der Nähe gelegenen Wieſenquelle, zu ziehen
und mit beſonderen irdenen Henkelkrüglein Waſſer zu ſchöpfen
und zu trinken. Unzertrennlich iſt vom Oſterfeſt am Niederrhein
das „Poßfür” das von einer engeren Nachbarſchaft auf dem
höchſten „freien Bült” des Bezirkes entzündet wird. Wochenlang
vorher werden dafür Holzabfälle aller Art geſammelt und an der
Feuerſtätte aufgeſtapelt. Lodert dann am Sonntag abend die
Flamme empor, ſo erklingen Jubellieder, und es iſt ein
unver=
geßlicher Anblick, wenn ſich in weiter Runde dies Schauſpiel
wie=
derholt. „Freilich, der tiefen Symbolik dieſes Oſterfeuers iſt man
ſich heute wohl kaum noch bewußt,” meint Wrede. „Indem man
über das Feuer ſprang, befreite man ſich von den Schlacken der
Sünde und feite ſich aufs neue gegen Angriffe der Dämonen. So
bereiteten die Menſchen der Frühzeit ihrer Seele eine Wonne
und ein Wohlgefühl auf ihre Weiſe.”
*Matthäuspafſion.
Es iſt nunmehr faſt hundert Jahre her, daß Mendelsfohn
die Matthäuspaſſion zu neuem Leben erweckte, ſich zum Ruhme,
der gläubigen Menſchheit zur Erbauung. Seitdem ſind dieſe
Klänge voll Trauer und doch voll Troſt für Viele
Unentbehr=
liches Erlebnis am Karfreitagstage geworden, und Viele
be=
dauern daher mit Recht, daß die religiöſe Weihe dieſer Paſſion
durch die Verbannung der Aufführung aus der Kirche in den
Theaterſaal gefährdet iſt. Da dieſe Muſik Gottesdienſt iſt (ſie
wurde auch früher vielfach während des Gottesdienſtes in der
Kirche aufgeführt, wobei die meiſten Choräle von der Gemeinde
geſungen wurden), ſo wirkt auch die beſte Aufführung im
Kon=
zertſaal wie Profänierung. Das Geheimnis dieſer myſtiſchen
Töne und das grelle Licht des Theaters ſind ſich feind.
Es gereicht dem Muſikverein Darmſtadt zur Ehre, daß er
in der alljährlichen Aufführung der Matthäuspaſſion eine
Pflich=
erblickt und ſo die Aufführungstradition dieſer ehrwürdigſten
aller deutſchen Kirchenmuſiken lebendig erhält. Dem Chor iſt
gerade in der Matthäuspaſſion eine ebenſo wichtige Aufgabe
zu=
gewieſen wie den Soliſten und dem Orcheſter. Unabläſſig iſt der
Muſikverein bemüht, von früher her anhaftende Mängel zu
be=
ſeitigen. Wir freuen uns der Fortſchritte, deren ſich der Chor
rühmen kann, und die namentlich den Chorälen, die in der
Matthäuspaſſion ſo unendlich bedeutungsvoll ſind, zu
Wohl=
klang, Fülle und ſchöner Abtönung verhalfen; auch die kurzen
dramatiſch bewegten Sätze des zweiten Teiles gelangen
vorzüg=
lich, und der Schlußchor „ſanfte ruh”” war ergreifend in
Klang=
ſchönheit und wehmütiger Trauer.
Dem Anfangschor allerdings, „Kommt, ihr Töchter”, wo der
Chorklang brauſen muß wie die vollen Regiſter einer
Rieſen=
orgel, fehlte noch die notwendige Gewalt des Klanges, die auch
der fanatiſchen Stelle, „ſind Blitze, ſind Donner” ebenſo verſagt
blieb, wie dem mächtigen Abſchluß des erſten Teiles: „O Menſch,
bewein: dein: Sünde groß” dem die Plaſtik des Vortrages
(Choral im Sopran) mangelte. Reſtlos wird der Chor ſeine
Aufgabe nur erfüllen können, wenn alle ſangeskundigen
Laien=
kreiſe Darmſtadts immer mehr dem Muſikverein zuſtrömen, nicht
nur als Zuhörer und Genießende, ſondern als Mitarbeiter. In
anderen Städten weiß man die Bedeutung ſolcher Laienchöre zu
würdigen, ihre künſtleriſchen Darbietungen bilden oft Höhepunkte
des muſikaliſchen Lebens und ſind Stolz der Allgemeinheit
Warum ſollte das in Darmſtadt nicht möglich ſein!
Von den Soliſten ſeien zunächſt genannt der Evangeliſt des
Herrn Hoefflin (längſt gewürdigt) und der Chriſtus des
Herrn Rehfuß (Frankfurt), deſſen Organ und künſtleriſche
Ein=
ſtellung wie geſchaffen ſind für die Weihe dieſer Töne; Peter
Schaefer ſang die verſchiedenen kleinen Partien, und die
ſchwere Baß=Arie „Mache dich, mein Herze, rein” — ſie bleibt
gewöhnlich weg — mit gewohntem künſtleriſchen Ernſt.
Die Damen Frau Schmidt=Illing (Bayreuth) und
Frl. Kindermunn (Köln) ſangen mit erfreulichem Stilgefühl;
erſtere, ein wohlgebildeter Sopran, ſchien in der Höhe leicht
be=
hindert, was die Freiheit des Vortrages da und dort hemmter
letzterer gelang, die berühmte „Erbarme=dich”=Arie zum
Höhe=
punkt der Aufführung zu geſtalten, ein Verdienſt auch des Herrn
Konzertmeiſters Drumm, deſſen meiſterliches Bach=Spiel
be=
kannt iſt und ſich nirgends ſchöner offenbart, als in dieſem Solo.
Borngäſſer, dieſer ausgezeichnete Organiſt, hätte eine
beſſere Orgel verdient, als die im Landestheater iſt; Prof.
Noack verſteht der Cembalo=Begleitung zu ungewohnter
Wir=
kung zu verhelfen, der Knabenchor des Herrn Samper hatte
nach anfänglicher Uebertreibung der Klangſtärke Tonſchönheit
und Präziſion.
So ſtanden dem muſikaliſchen Leiter, Herrn
Generalmuſik=
direktor Roſenſtock, im künſtleriſch routinierten Orcheſter, im
Chor und den Soliſten ein Geſamtinſtrument zur Verfügung, mit
dem es ihm gelang, eine ſchöne und ſtimmungsgeſättigte
Auffüh=
rung dieſer weihevollen Muſik zu erzielen, für die ihm und allen
O.
Mitwirkenden Dank gebührt.
Zum Auffatze über deutſche und lateiniſche Druckſchrift
(in Nr. 104 des Darmſtädter Tagblatts)
könnte ich hinzufügen, daß ich im Jahre 1898 auf einer Reiſe
durch Belgien die deutſchen Buchſtaben nicht ſelten öffentlich
an=
gewandt ſah, fürs Niederländiſche wie fürs Franzöſiſche. Auf
dem Bahnhof zu Brügge waren alle Türen ſo beſchriftet;
da ſtand zum Beiſpiel untereinander:
Chef de Station
Operſte van het Statie.
Im Deutſchen Reiche gewahrte ich deutſchſchriftige Bahnſchilder
erſt nach Jahren zu Kreuznach; jetzt trifft man ſie bekanntlich
auch zu Frankfurt. Daß an der Main=Neckar=Bahn die
Orts=
namen früher deutſch beſchriftet waren, ſieht man an den eiſernen
Buchſtaben, die eins der Stationsgebäude (wenn ich nicht irre,
das Zwingenberger) noch trägt; von den anderen wurden ſie
mit vieler Mühe gegen Ende des vorigen Jahrhunderts entfernt,
als man für lebendige, reichgeſtaltige Schriftformen keinen Sinn
mehr hatte.
Pickert.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Neue Stiftung für das Deutſche Muſeum,
Mün=
chen, von der M. Welte u. Söhne G.m.b.H. in Freiburg i. B. Die
Abteilung „Entwicklung des mechaniſchen Klaviers” wurde vor kurzem
durch einen Welte=Mignon=Reproduktionsflügel bereichert. Der Fleigel
iſt ein Wunderwerk der deutſchen Technik und ſtellt das Vollendetſte dar
was auf dem Gebiete der Reproduktion des Künſtlerſpiels je erreicht
wurde. Ein größeres Repertoire von Muſikrollen wurde ebenfalls zu=
Verfügung geſtellt, ſo daß der Beſucher des Muſeums in der Lage iſt,
das Spiel der großen Meiſter wie d’Alhert, Backhaus, Buſoni, Carreno,
Edwin Fiſcher, Gieſeking, Paderewski, Pugno, Reiſenauer uſw. uſw. 3u
hören. Damit iſt auch für die Nachwelt ein Dokument geſchaffen, da
den ſpäteren Geſchlechtern die Interpretation der Klavierliteratur dureg
Meiſter unſerer Zeit überliefert.
Seite 4
Nummer 106/7
Die innerpolitiſche Lage in Frankreich. — Der Kampf gegen die
Kommuniſten. — Kriegsnachrichten aus Marokko.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. April.
Nachdem die Kammer nunmehr in die Oſterferien gegangen
iſt, dürfte eine kurze Betrachtung der innerpolitiſchen Situation
in Frankreich ſchon inſofern nicht ganz unintereſſant ſein, als ſich
daraus auch für die Außenpolitik immerhin gewiſſe
Konſe=
quenzen ergeben. Die Kammer iſt in ziemlich ſchlechter
Stim=
mung in die Oſterferien gegangen, denn gerade in letzter Minute
hatte die Finanzkommiſſion durch eine unentſchiedene
Abſtim=
mung über eine Regierungsvorlage — es handelte ſich um die
Modifizierung des Zündholzmonopols — eine etwas geſpannte
Situation geſchaffen. Eine kleine Verſtimmung iſt unverkennbar
und ſie wird vorausſichtlich ſo lange anhalten, bis die Regierung
die Scharte durch ein Vertrauensvotum auswetzt. Das Vorgehen
der Finanzkommiſſion aber ſtand im engſten Zuſammenhang mit
einer ſteigenden Lebendigkeit der Linksoppoſition. Schon ſeit
einiger Zeit zeigen die Sozialiſten eine bemerkenswerte Aktivität,
und die letzte Tagung der Seine=Sektion hat ſogar eine gewiſſe
Annäherung an die Kommuniſten gebracht. Im Zuſammenhang
damit eine, wenn auch nicht allzu bedeutſame Niederlage Léon
Blums, gegen den der Kongreß unmißverſtändlich Stellung
nahm. Es handelt ſich dabei um die Frage, ob Deputierte, die
in den Senat gewählt wurden, ihr Mandat für die Kammer
behalten ſollten oder nicht, und die Sektion forderte entgegen der
Auffaſſung Léon Blums, daß durch eine Wahl in den Senat die
Kammermandate nicht berührt werden ſollten. Im übrigen aber
iſt doch unverkennbar, daß die äußerſte Linke in Frankreich
ledig=
lich bei den Sozialiſten bis zu einem gewiſſen Grade als
bünd=
nisfähig gilt. Die übrigen Linksparteien beharren nach wie vor
auf der Ablehnung jeder Zuſammenarbeit und ſind zurzeit noch
beſonders verſtimmt wegen der chineſiſchen Agitationstätigkeit
des kommuniſtiſchen Deputierten Doriot.
Noch immer im Vordergrund des innerpolitiſchen Intereſſes
ſteht naturgemäß die Stabiliſierungsfrage, und man iſt inſofern
hier zurzeit recht optimiſtiſch, als man glaubt, daß die endgültige
Stabiliſierung des Franken immer weniger durch außenpolitiſche
Faktoren bedingt iſt, und man ſieht in dem zwiſchen der
eng=
liſchen und der franzöſiſchen Bank über die Heimbeförderung
des in London deponierten franzöſiſchen Goldes geſchloſſenen
Abkommen einen ſehr weſentlichen Fortſchritt. Das ſchrittweiſe
Vorgehen der Regierung in der Stabiliſierungsfrage hat
jeden=
falls auf die öffentliche Memung außerordentlich beruhigend
gewirkt, und ſo wird die Frage der endgültigen Stabiliſierung
jetzt ohne jede Nerpoſität nüchtern und praktiſch angeſehen, wozu
auch die gute Erfolge verſprechenden Konvertierungsmaßnahmen
der Regierung — die kurzfriſtigen Bons des Schatzamtes und
der Döfence nationale werden in eine langfriſtige Anleihe
um=
gewandelt — erheblich beigetragen haben. Jedenfalls hat ſich
die Wirtſchaft der augenblicklichen Situation ſchon völlig
ange=
paßt, und man hofft, vielleicht nicht ohne Grund, daß unter
dieſen Umſtänden die endgültige Stabiliſierung ohne jede
ernſt=
liche Erſchütterung durchgeführt werden kann.
In dem Augenblick aber, in dem die endgültige
Stabili=
ſierung in greifbare Nähe rückt, wird auch, faſt möchte man ſagen
merkwürdigerweiſe, die Regierungsfrage wieder akut.
Logiſcher=
weiſe ſollte man natürlich annehmen, daß die Fortſchritte des
Sanierungswerkes und evtl. ſeine endgültige Durchführung die
Regierung Poincaré außerordentlich verſtärken müßten. Bei den
großen Maſſen iſt das auch durchaus der Fall. Anders aber
liegen die Dinge in der Kammer. In dem Augenblick nämlich,
in dem man nicht mehr zu befürchten braucht, daß jede kleinſte
politiſche Erſchütterung die böſeſten finanzpolitiſchen Folgen
haben kann, gewinnt die Oppoſition mehr und mehr ihre
Bewegungsfreiheit zurück, und bei der Zuſammenſetzung der
Kammer ſind immerhin gewiſſe Zweifel daran berechtigt, ob die
Regierung der nationalen Einigung die endgültige
Stabiliſie=
rung ſehr lange überleben wird. Allzu weitgehende
Kombina=
tionen aber in dieſer Hinſicht dürften vorerſt noch den
Ereig=
niſſen vorgreifen, denn im Augenblick ſind kaum Tendenzen vor=
Samstag, den 16. April 1927
handen, welche die Exiſtenz der Regierung ernſtlich gefährden.
Nicht einmal die unverkennbare ſtarke Linksſchwenkung der
So=
zialiſten braucht in dieſer Beziehung allzu tragiſch genommen
zu werden, im Gegenteil beſteht die Möglichkeit, daß die
Sozia=
liſten, wenn ſie allzu ſtark mit den Kommuniſten liebäugeln,
leicht die Fühlung mit den gemäßigten Linksparteien verlieren.
Auch in der Frage der Wahlreform hat ſich die Regierung
in weiſer Vorausſicht für alle Eventualitäten geſichert, indem
ſie die Regierungsvorlage unter Berückſichtigung all der vielen
Wahlreformpläne ſo geſtaltet hat, daß ſie die weitgehendſten
Kompromiſſe nach rechts und links gegebenenfalls zuläßt. An
einer Herausſchiebung der Wahlreformdebatte beſieht daher
regierungsſeitig auch kein ſo reges Jutereſſe mehr wie ehedem,
uind ſo rechnet man damit, daß die Erörterungen dieſer früher
für ſo unendlich heikel gehaltenen Fragen alsbald nach dem
Zuſammentritt der Kammer am 10. Mai beginnen werden, und
daß man trotz der urſprünglichen Beſürchtungen der Rechten
ſchließlich in allen Detailfragen das entſprechende Kompromiß
finden wird.
Eine bedeutſame und viel erörterte Frage der franzöſiſchen
Innenpolitik iſt auch die Zerſplitterung der Rechten, für die der
Konflikt der katholiſchen Kirche mit der ultranationaliſtiſchen
und rohaliſtiſchen Gruppe der Aktion francaiſe nur ein,
aller=
dings charakteriſtiſches, äußeres Zeichen iſt. Neuerdings hat
man viel von der Bildung einer katholiſchen Zentrumspartei
geſprochen, aber in der Praxis kann man ſich nur ſehr ſchwer ein
Bild über die Einſtellung der einzelnen Rechtsgruppen zu einem
derartiger Projekte machen. Wenn auch an ſich vielleicht für eine neue
derartige Rechtsgruppe offenbar tatſächlich der geeignete Boden
vorhanden iſt — eine Vorbedingung wäre allerdings, daß ſie
eine gemäßigte Richtung von vornherein einſchlägt —, ſo haben
ſich doch andererſeits zahlenmäßig ſtarke Fraktionen der Rechten
gerade in der letzten Zeit in religiöſen Fragen ziemlich
zurück=
gehalten.
Vor dieſem innerpolitiſchen Hintergrund haben ſich auch die
franzöſiſch=ruſſiſchen Schuldenverhandlungen abgeſpielt, die man
jedenfalls recht ſkeptiſch beurteilen ſollte. Es braucht wohl nicht
nochmals betont zu werden, wie heikel an ſich die ganze Frage
iſt, und abgeſehen von allem anderen kann jeden Augenblick eine
plötzliche Veränderung der weltpolitiſchen Lage das Verhalten
der Ruſſen — und auch der Franzoſen ſtark beeinfluſſen.
Schließ=
lich aber weiß auch kein Menſch, weder wie die franzöſiſche, noch,
wie die ruſſiſche Innenpolitik auf die Kompromiſſe, die jetzt im
ſtillen Verhandlungszimmer der Kommiſſionen geſchloſſen
wer=
den, reagieren wird. Daß die Nachgiebigkeit der Sowjets von
maßgebenden franzöſiſchen Kreiſen mit der engliſch=ruſſiſchen
Spannung und den chineſiſchen Ereigniſſen in Zuſammenhang
gebracht wurde, iſt natürlich durchaus verſtändlich. Ob dieſe
Auffaſſung richtig war oder nicht, kann ſich möglicherweiſe jetzt
ſehr raſch entſcheiden, denn nach den in Paris kurſierenden
Nach=
richten und Gerüchten ſoll die Lage in China vor einer
ent=
ſcheidenden Wendung ſtehen. Man mißt dem neuerlichen
ener=
giſchen Vorgehen des Nordens, hinter dem jetzt angeblich
Eng=
land ſtehen ſoll, eine große Bedeutung bei, umſo mehr, als die
Unterſtützung des Nordens ja ſchon lange ein mehr oder weniger
heimlicher Wunſch Frankreichs war. Eine endgültige
Entſchei=
dung und Wandlung der Dinge in China aber erwartet man
jetzt hier auch von Tſchang Tſo=lin nicht mehr, aber man glaubt
doch, daß ſich die Situation für die europäiſchen Mächte
wenig=
ſtens vorübergehend beſſern würde, wenn der Führer des
Nor=
dens tatſächlich ernſthafte Erfolge erzielen ſollte. Eine
franzö=
ſiſch=engliſche Annäherung aber hinſichtlich der chineſiſchen Frage
würde ſelbſtverſtändlich von ganz außerordentlicher Bedeutung
ſein.
Das Tangerproblem ſcheint wieder aktuell zu werden und
mit ihm zuſammen das franzöſiſch=ſpaniſche
Ver=
hältnis. Das iſt kein Zufall. Aus Marokko kommen wieder
Kriegsnachrichten, und man hat es ſchon einmal erlebt, daß
norafrikaniſche Ereigniſſe Paris und Madrid wieder
zuſammen=
bringen können, ſelbſt in Zeiten höchſter Verſtimmung. Es iſt
noch ſchwer, ein entſcheidendes Urteil über die Natur der neuen
marokkaniſchen Schwierigkeiten zu gewinnen. Nach franzöſiſcher
Darſtellung der Dinge handelt es ſich um Unruhen, welche die
raſche Koloniſierung Südmarokkos automatiſch nach ſich ziehen
muß. Auch jetzt begannen die Unruhen in Spaniſch=Marokko
und ſind erſt ſpäter auf franzöſiſche Gebiete übergegriffen. Die
Rifkabylen ſollen wieder ziemlich gut organiſiert ſein um die
Perſon einen neuen Roghi, der aber keineswegs die Bedeutung
Abd el Krims beſitzen ſoll. Auf die Verhandlungen um Tanger
haben dieſe Unruhen jedenfalls eine beſchleunigende Wirkung
ausgeübt; mit einiger Nervoſität verfolgt man hier jetzt die
Verhandlungen der ſpaniſchen Regierung in London. Das
engliſch=franzöſiſche Verhältnis war zuletzt nicht beſonders
herz=
lich, und von der Mittelmeerpolitik Englands erwartet man
ſowieſo nichts gutes.
Die chineſiſchen Ereigniſſe ſcheinen eine gänzlich
neue Wendung zu nehmen. Es ſcheint, daß der ruſſiſchen
Aktion letzten Endes ein Mißerfolg beſchieden iſt. Die Mächte
gehen jetzt augenſcheinlich ſehr energiſch vor und man gewinnt
den Eindruck, daß Schanghai und ſein Gebiet gänzlich dem
chineſiſchen Einfluß entriſſen werden ſoll. Wehnliche Folgen
könnte der Bürgerkrieg übrigens auch für andere chineſiſche
Gebiete nach ſich ziehen.
Für die franzöſiſche Innenpolitik wird jetzt der Kampf
gegen die Kommuniſten immer charakteriſtiſcher. Die
Aktivität Doriots in China und Indochina hat die
Aufmerkſam=
keit auf ihre agitatoriſche Arbeit gelenkt und es ſcheint, daß eine
aktivere Ueberwachung erfolgt. Die Verhaftung mehrerer
kom=
muniſtiſchen Agenten, welche auch der Spionage beſchuldigt
werden, hat die öffentliche Meinung ziemlich aufgebracht. Es
iſt aber anzunehmen, daß durch dieſe Verſtimmung die
wirt=
ſchaftlichen Verhandlungen mit Rußland nicht beeinflußt
werden.
Vor dem Nationalkongreß der franzöſiſchen
Sozialiſien.
EP. Paris, 16. April.
Morgen tritt in Lyon der Nationalkongreß der Sozialiſtiſchen
Partei zuſammen, dem dieſes Jahr eine ganz beſondere
Be=
deutung zukommt, weil er vor allem darüber entſcheiden ſoll, ob
die Sozialiſten bei den nächſten Wahlen wieder mit den
Radi=
kalen oder aber, einem ſeit einiger Zeit ſtärker werdenden Zug
entſprechend, mit den Kommuniſten ſich verbünden ſollen. Der
kommuniſtiſche Zug hat bei dem jüngſten Kongreß der Sozialiſten
des Seinedepartements ſich trotz der Zerſplitterung der Sektionen
als außerordentlich ſtark erwieſen. Immerhin iſt die bekanntlich
imnier etwas extrem gerichtete Sektion des Seine=Departements
nie ausſchlaggebend geweſen, obwohl ſie in Lyon, Lille und
St. Etienne in der Regel Unterſtützung findet. Die große Maſſe
der Partei aber dürfte, wenn auch mit ſtarken Vorbehalten, das
Bündnis mit den Radikalen vorziehen.
Der Kongreß wird ſich außerdem eingehend mit dem Fall
Paul=Boncour befaſſen, oder grundſätzlich geſprochen mit der
Frage, ob ein Parteimitglied die Regierung im Völkerbund
ver=
treten darf. Starker Anfechtung dürfte außerdem die neue
Heeres=
vorlage begegnen, umſomehr als ſie wiederum Paul=Boncour zu
ihrem Urheber hat. — Der Ausgang der Abſtimmung über die
politiſche Orientierung der Partei könnte ſchließlich je nachdem
zu einer „Regierungskriſe” in der Partei führen.
Mißerfolge der chineſiſchen Nordtruppen.
EP. London, 16. April.
Wie die „Morning Poſt” aus Schanghai meldet, hat ſich
die militäriſche Lage in China in
ſenſationel=
ler Weiſe geändert. Es ſcheine, daß die Nordtruppen alle
Stellungen, die ſie in der letzten Zeit gewonnen hatten, wieder
an die Kantontruppen verloren haben. Die Südtruppen hätten
in der Provinz Anhwei eine Flankenbewegung ausgeführt und
bedrohten Peng=Kü. Sie ſeien dadurch in den Rücken der Armee
Tſchang Tſching=tſchangs gelangt, wodurch dieſer zum Rückzug
gezwungen worden ſei. Die Truppen Sun Tſchuan=fangs ſeien
gleichzeitig bis nach Jangtſchau zurückgegangen.
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Thüringer Allgemeine Zeitung
[ ← ][ ][ → ]Nummer 106/7
Samstag, den 16. April 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. April.
*Die Marienhöhe im Blütenſchmuck.
„Der Frühling naht mit Brauſen.” Trotz des winterlich naßkalten
Brauſens” der letzten Tage hat er ſich doch herangewagt. Und wenn
die küſteren Wolken die Sonne durchlaſſen, ſieht es endlich wirklich
ganz frühlingsmäßig aus auf der Paul Webers=Ruhe. Der
Schwarzdorn iſt mit weißen Sternen überſäht und die Kirſchen ſind
gerade am Erblühen. Die tiefer ſthenden Bäume am Haſſelberg und in den Ruheſtand mit Wirkung vom 1. Mai 1927 an.
vor uns im Grunde ſind ſchon voll aufgeblüht. Die übrigen zeigen das
erſte Weiß in den grüinen Knoſpen. Bis dieſe Zeilen in die Hand
unſerer Leſer kommen, blühen auch ſie: Fröhliche Oſtern überall. Welch
herrliches Fleckchen Erde iſt doch die Mtrienhöhe. Die Ausſicht iſt die
ſchönſte weit und breit: Die weite Ebene, das Bild der Unendlichkeit —
die wunderbar geſchwungenen Linien der aus ihr wie aus einem Meer
aufſteigenden Berge — die ſanften Hügel im Vordergrund — das
lieb=
liche Dorf, die Mitte des Bildes beherrſchend — dazu der Wechſel der
Farben, das Rot der Dächer, das Gelb der Dünen, das Grün der
Wie=
ſen, das Schwarz der Tannenwälder — der Himmel in ſeiner
uner=
ſchöpflichen Mannigfaltigkeit, heiteres Blau und Sonnenglanz neben
finſteren Gewitterwolken: Fürwahr, die begeiſterten Verehrer haben
vecht, wenn ſie dieſes einzigartige Landſchaftsbild ſo ſchön finden, wie
die Ausſicht auf den Veſuv und den Golf von Neapel. — Noch einen
anderen Vorzug hat die Marienhöhe: Sie iſt ein Paradies für unſere
Singvögel. Amſeln, Finken, Meiſen, Dompfaff, Zeiſig bebölkern
die Hecken. Möchte endlich das Herumwirtſchaften in den
Schwarz=
dornhecken ein Ende finden. Raubvögel kreiſen auch hier. Die
Auf=
ſchrift „Vogelſchutzhecke” wäre am Platze. Die ganze Marienhöhe iſt
ein Privatbeſitz. Profeſſor Döhring hat die „Tanzſchule” und die
Ver=
mögensverwaltung des Großherzogs (Graf Havdonberg) das übriſe
Gelände verkauft an den „Deutſchen Verein für Geſundheitspflege, e. V.
(Sitz München)‟ Es iſt die Adventiſtenſekte, die hier ein
Miſſions=
ſeminar im großen Stile eingerichtet hat.
Ernannt wurden:
am 30. März der Kanzliſt bei dem Staatsminiſterium
Fried=
rich Hamm zum Kanzleiſekretär bei der Kanzlei des
Landes=
amts für das Bildungswefen;
am 4. April der Lehrer Johannes Göbel zu Seckmauern,
Kreis Erbach, zum Lehrer an der Volksſchule, zu Hetſchbach,
Kreis Erbach; die Lehrer Johannes Arras zu Ober=Klingen,
Kreis Dieburg, zum Lehrer an der Volksſchule zu Spachbrücken,
Kreis Dieburg; Konrad Hammen zu Romrod, Kreis Alsfeld,
zum Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Klingen, Kreis Dieburg;
Ludwig Georg Kaffenberger zu Bannerod, Kreis
Lauter=
bach, zum Lehrer an der evangeliſchen Volksſchul zu Groß=
Zim=
mern. Kreis Dieburg; Wilhelm Krämer, zu Beedenkirchen,
Kreis Bensheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Spach=
brücken, Kreis Dieburg; Peter Sommer zu Leiſelheim, Kreis
Worms, zum Lehrer an der Volksſchule zu Etzean, Kreis
Er=
bach; Johannes Weiß zu Sickenhofen. Kreis Dieburg, zum
Lehrer an der Volksſchule zu Raibach, Kreis Dieburg; Richard
Werner zu Offenbach a. M. zum Lehrer an der Volksſchule zu
Neu=Iſenburg, Kreis Offenbach; die Lehrerinnen: Anna Lutz
an der Höheren Bürgerſchule zu Babenhauſen, Kreis Dieburg,
zur Lehrerin an der Volksſchule daſelbſt, Elifabeth Wieſer zu
Ober=Finkenbach, Kreis Erbach, zur Lehrerin an der Volksſchule
zu Falken=Geſäß, Kreis Erbach; Luiſe Endner an der
Eleonorenſchule (Studienanſtalt i. E. und Frauenſchule) zu
Worms zur Lehrerin an der Volksſchule, zu Langen, Kreis
Offenbach;
am 5. April der Lehrer Wilhelm Schweitzer zu Wald=
Michelbach, Kreis Heppenheim, zum Lehrer an der Volksſchule
zu Groß=Steinheim, Kreis Offenbach; der
Polizeioberwacht=
meiſter Friedrich Günter zu Darmſtadt zum
Kriminalkom=
miſſar mit Wirkung vom 1. Mai 1927; der
Polizeioberwacht=
meiſter Heinrich Winter zu Offenbach zum Polizeikommiſſar
mit Wirkung vom 1. April 19271
am 8. April die Studienräte: Dr. Georg Appel an dem
Realgymnaſium in Gießen zum Studienrat an dem Landgraf=
Ludwigs=Gymnaſium in Gießen; Dr. Gottfried Bell an der
Studienanſtalt und Frauenſchule in Mainz zum Studienrat an
der Oberrealſchule in Mainz; Wilhelm Gundermann an der
Realſchule in Langen zum Studienrat an der Oberrealſchule am
Stadthaus in Offenbach; Larl Ludwig Neeb an dem
Gymna=
ſium und Oberrealſchule in Dieburg zum Studienrat an der
Liebigs=Oberealſchule in Darmſtadt; Karl Neukummeter an
der Realſchule i. E. in Vilbel zum Studienrat an der
Eleonoren=
ſchule (Studienanſtalt und Frauenſchule) in Worms; Heinrich
Pröſcher an der Handelsrealſchule in Mainz zum Studienrat
an der Oberrealſchule in Mainz; Wilhelm Schmidt an der
Weidig=Oberealſchule in Butzbach zum Studienrat an der
Ober=
realſchule in Gießen; Friedrich Wentzel an der Oberrealſchule
in Gießen zum Studienrat an dem Ludwig=Georgs=Gymuaſium
in Darmſtadt; Heinrich Winter an der Oberrealſchule in
Michelſtadt i. O. zum Studienrat an der Liebigs=Oberrealſchule
in Darmſtadt, ſämtlich mit Wirkung vom 25. April 1927 ab.
am 12. April 1927 der geſchäftsleitende Verwaltungsinſpektor
bei dem Kreisamt Büdingen Friedrich Wagner zum
geſchäfts=
leitenden Verwaltungsinſpektor bei dem Kreisamt Oppenheim
mit Wirkung vom 1. Mai 1927.
Vom 1. April 1927 ab wurde der Förſter Wilhelm Leyerer
zu Darmſtadt zum Förſter der Förſterei Beſſunger Laubwald,
Forſtamt Darmſtadt, ernannt. Ferner: der Hilfsförſter
Fried=
rich Schwarz aus Offenbach zum Förſter der Förſterei Heide,
Forſtamt Lampertheim; der Hilfsförſter Wilhelm
Schwein=
hardt aus Raunheim zum Förſter der Förſterei Forſthaus,
Forſtamt Bensheim a. d. B.; der Hilfsförſter Adolf Simon
aus Ohmes zum Förſter der Förſterei Elpenrod, Forſtamt
Nie=
der=Ohmen; der Hilfsförſter Ernſt Ludwig Strauch aus
Breungeshain zum Förſter der Förſterei Kaulſtoß, Forſtamt
Schotten, unter Vorbehalt der Regelung der Dienſtaliersfolge
er=
nannt.
Am 11. April 1927 wurde der Förſter Ludwig Schlag zu
Petershainerhof in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei
Weickartshain, Forſtamt Nieder=Ohmen, und am 12. April 1927
der Förſter Friedrich Benſel zu Ulrichſtein in gleicher
Dienſt=
eigenſchaft in die Förſterei Böllenfalltor, Forſtamt Darmſtadt,
verſetzt.
Am 11. April 1927 wurde der Kommunalforſtwart Karl
Schanz zu Walldorf auf Grund des Art. 4 des Geſetzes über
die Ermächtigung der Staatsregierung zur Neuregelung der
Dienſtbezüge der Kommunalforſtwarte ſowie zur Neueinteilung
der Förſtereien vom 30. Juli 1920 vorbehältlich der Regelung
der Dienſtaltersfolge vom 1. April 1927 an in den Staatsdienſt
übernommen und zum Förſter der Förſterei Walldorf, Forſtamt
Mönchbruch, ernannt.
In den Nuheſtand verſetzt wurden:
am 8. April, der Lehrer an der Volksſchule zu Klein=
Rohr=
heim, Kreis Groß=Gerau, Franz Wehming auf ſein
Nach=
ſuchen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. Mai 1927 ab; der
Lehrer an der Volksſchule zu Weinheim, Kr. Alzey, Karl
Neid=
linger, auf ſein Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit
vom 1. Mai 1927 ab.
Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staatsbeamten vom 2. Juli/19. Dezember 1923 in der Faſſung
des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt der
Landſtallmeiſter Friedrich Wilhelm Otto Schörke zu Darmſtadt
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten
Durch die Kirchenregierung wurde:
dem Pfarrer Georg Groth zu Rödgen die evangeliſche
Pfarrſtelle zu Beienheim. Dekanat, Friedbera, und
dem Pfarrverwalter Ferdinand Strack zu Ilbeshauſen die
evangeliſche Pfarrſtelle zu Ilbeshauſen, Dekanat Lauterback,
übertragen, und
dem Vereinsgeiſtlichen des Heſſiſchen Diakonievereins,
Pfar=
rer Paul Guyot zu Darmſtadt, die dienſtpragmatiſchen Rechte
eines definitiven Pfarrers verliehen.
Ostersonntag und Ostermontag
(6366
nachmittags 4 Uhr
Gaftipiel des Theaters der Pkärehen, Berlin
im Kleinen Haus des Hessischen Landestheaters
„Rumpelstilzchen” anschl. „Bornröschen‟
Preise 0.70 bis 2.— Mk., Kinder 0.50 bis 1.50 Mk.
Hefſiſches Landestheater. 1. Die am Oſterſonntag, den 17. April,
im Großen Haus zur Aufführung gelangende Neuinſzenierung von
Wagners „Siegfried” weiſt in den tragenden Partien folgende
Be=
ſetzung auf: Siegfried: Gotthelf Piſtor; Mime: Eugen Vogt; Wanderer:
Johannes Biſchoff; Byünnhilde: Charlotte Maſſenburg; Alberich:
Hein=
rich Kuhn; Fafner: Alfred Karen; Erda: Anna Jacobs; Stimme des
Waldvogels: Johanna Buchheim. „Inſzenierung: Hans Esdras
Mutzen=
becher; Muſikaliſche Leitung: Joſeph Roſenſtock; Bühnenarchitektur:
Arthur Pohl. Die Aufführung beginnt um 5½ Uhr. — In der am
gleichen Abend im Kleinen Haus ſtattfindenden Aufführung von Goethes
„Iphigenie” ſpielt Herta Reiß von den Städt. Bühnen in
Dort=
mund als Gaſt auf Anſtellung die Rolle der Iphigenie. — 2. Am
Oſter=
montag gelangt im Großen Haus Webers „Oberon” mit den Damen:
Gercke, Kapper, Penſe Müller=Wiſchin, Buchheim, Roerig und den
Herren: Poerner, Dr. Barezinski, Strzeletz, Grauert, Kuhn, Ebert zur
Aufſührung. Muſikaliſche Leitung: Max Hüsgen. — Im Kleinen Haus
wird Shaws Schauſpiel: „Frau Warrens Gewerbe” zum erſten
Male wiederholt. Die Rolle der Frau Warren wird in dieſer wie in den
folgenden Aufſtihrungen des Werkes von Käthe Meißner geſpielt.
3. An beiden Oſterfeiertagen, nachmittags 4 Uhr, finden im Kleinen
Haus Aufführungen des Theaters der Märchen mit „
Rumpelſtilz=
chen” und „Dornröschen” ſtatt. Preiſe 70 Pfg. bis 2 Mk., Kinder
0,50 bis 1,50 Mk.
Zum Beiſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1— 150000
Für die Woche von Dienstag, den 19. April,
bis Samstag, den 23. April werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 150001—163000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½= Uhr.
Samstags nachmittags geſchloſſen.
— Annahmeſtelle im 1. Stock. — (St. 6523
Städtische Sparkasse Darmstadt
— Literariſcher Verein. Der Verein hielt ſeine Hauptverſammlung
in ſeinen Geſchäftsräumen in der Abexanderſtraße ab. Beſonders
be=
merkenswert war der Bericht des Vorſitzenden, Herrn Oberſtudienrats
Kiſſner über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufenen Vereinsjahr.
Das ſtille, ſegensreiche Wirken des Vereins iſt in der breiten
Oeffent=
lichkeit wenig bekannt. Aus einer reichen Bücherei, die durch
Neuan=
ſchaffungen immer auf dem neueſten Stande literariſchen Schaffens
gehalten wird, verſorgt der Verein ſeine Mitglieder mit den beſten,
ſorgſam ausgewählten Werken der ſchönen Literatur und
gemeinverſtänd=
licher Wiſſenſchaft. Jeder weiß, daß ſeinem Leſebedürfnis die geignete
Koſt aus dieſer ſtattlichen Bibliothek geboten werden kann. Ueber 20
Familien bilden hier eine treue Leſegemeinde. Bei der Fülle des
Ge=
botenen iſt der Jahresbeitrag von 8 Mark beſcheiden zu nennen. Dem
Rechner wurde Entlaſtung erteilt, der Vorſtand wiedergewählt und Dank
den Damen ausgeſprochen, die als Bibliothekarinnen ihres Amtes
walten.
— Orpheum. Das Geſamt=Gaſtſpiel des Hanauer Stadt=Theaters
beginnt am 2. Oſterfeiertag mit dem Saiſon=Schlager „Der Garten
Eden.” — Die Wiedergabe des Stückes erfolgt mit der Originalbeſ tzung
der Hanauer Darſteller, wodurch eine abgerundete Vorſtellung
gewähr=
leiſtet iſt. — Ueber das Stück ſelbſt, braucht kaum mehr etwas geſagt
zu werden, als daß es während des letzten Winters in mehr als 120
deutſchen Städten mit ſtärkſten Serien= und Publikumserfolgen
aufge=
führt wurde. Der Kartenverkauf findet ſtatt: Verkehrsküro von 9—12
Uhr, ſowie Kaſſe Orpheum ab 6 Uhr.
Darmſiadt in der Statiſtik.
Der Märznummer des Jahrgangs 1927 der Statiſtiſchen
Monatsberichte der Stadt Darmſtadt iſt folgendes zu
entnehmen:
1. Bevölkerungsſtand.
Nach den polizeilichen Fortſchreibungen betrug die Bevökkerung der
Stadt Darmſtadt Ende Februar 1927: 42 112 männliche und 47 395
weibliche, zuſammen 89 507 Perſonen, gegen 89 689 Ende Januar 1927.
2. Bevölkerungsbeivegung.
Im Februar 1927 belief ſich die Zahl der polizeilich gemeldeten
Zugezogenen auf 620 (254 männliche und 366 weibliche) und die der
polizeilich gemeldeten Weggezogenen auf 764 (399 männliche und 365
weibliche), Hiernach ergibt ſich für den Monat Februar 1997 ein
Wan=
derungsverluſt von 144 Perſonen. Nach den ſeitherigen
Erfah=
rungen muß damit gerechnet werden, daß im März ein weiterer
Nück=
gang der Bevölkerung eintreten wird. Die Urſache, die dieſer
Er=
ſcheinung zugrunde liegt, iſt in erſter Linie darin zu ſuchen, daß viele
Studierende kurz vor Beginn oder während der Hochſchulferien
Darm=
ſtadt verlaſſen. Zu Beginn des neuen Semeſters tritt dann wieder ein
Ausgleich durch Mehranmeldungen ein.
Weiter iſt zu bemerken, daß ſich im Monat Februar bei
Ver=
gleichung der Anzahl der Geburten mit den Sterbefällen in Darmſtadt
ein Ueberſchuß an Geſtorbenen von 38 ergibt.
3. Die Witterung in Darmſtadt im Kalenderjahr 1926.
a) Luftdruck: mittlerer 748,6 Millimeter, höchſter 764,8
Milli=
meter (am 10. Dezember), niedrigſter 721,2 Millimeter (am 19. Dez.).
b)Lufttemperatur: „mittlere 10,3 Grad Celſius, höchſte
30,2 Grad, Celſ. (am 14. Juli), niedrigſte — 9,8 Grad Celſ. (am
13. Januar und 26. Dezember).
6)Jährliche Niederſchlagsſumme: 693,1 Millimeter.
()Größter täglicher Niederſchlag: 44,2 Millimeter
(am 16. Juli).
e) Zahl der: Sommertage: 29, Froſttage: 42,
Eis=
tage: 12.
f) Zahl der Tage mit: mindeſtens 0,1 Millimeter
Nieder=
ſchlag: 181, Schnee (bei mindeſtens 0,1 Millimeter
Nieder=
ſchlag): 20, Hagel: 3, Graupeln: 3, Nebel: 22, Gewitter: 20.
4. Poſt= und Telegraphenverkehr in Darmſtadt im
Kalender=
jahr 1926.
(Amt Darmſtadt ohne Agenturen.)
a) Es betrug die Zahl der eingegangenen Pakete (
ein=
ſchließlich, Wertpakete): 651 456, Wertbriefe: 9404 und
Tele=
gramme: 85 560. Aufgegeben wurden: Pakete (
einſchließ=
lich Wertpakete): 510 878, Wertbriefe: 8655 und Telegramme:
68 676.
b) Auf Poſtanweiſungen und Zahlkaxten wurden
eingezahlt: 31 306 038 RM.
c) An Fernſprechanſchlüſſen waren vorhanden:
Haupt=
ſtellen: 3747 und Nebenſtellen: 2932.
4) Die Anzahl der Briefkaſten betrug 128 und die Anzahl der
amtlichen Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen: 12.
Vergleicht man die vorſtehenden Aufgaben über den Poſt= und
Tele=
graphenverkehr in Darmſtadt mit der Statiſtik für 1925, ſo
ergibt ſich folgendes Bild:
Zurückgegangen iſt: a) die Anzahl der eingegangenen Pakete
um 23 406, b) die Anzahl der aufgegebenen Pikete um 12359, c) die
Anzahl der eingegangenen Wertbriefe um 1840, 0) die Anzahl der
ein=
gegangenen Telegramme um 8115 und e) die der azſgegebenen
Tele=
gramme um 4242 Stück.
Geſtiegen iſt: a) die Summe der
Ein=
auf.
Poſt=
anweiſungen und Zahlkarten um rund 2 180 300 RM.
Summe
der Auszahlungen gleicher Art um rund 3 287 600 RM.
Anzahl
der Fernſprechanſchlüſſe, und zwar der Hauptſtellen um 7
Neben=
ſtellen um 974 Stück, c) die Anzahl der Briefkaſten um 5 und d) die der
amtlichen Verkaufsſtellen für Poſtwertzeichen um 2. Außerdem iſt die
Anzahl der aufgegebenen Wertbriefe etwas geſtiegen.
5. Beſtand an Kraftfahrzeugen.
Innerhalb der Stadt Darmſtadt waren am 1. Januar 1927
ange=
meldet: 105 Kleinkrafträder (bis zu 0,70 Steuer=PS), 517 Krafträder,
585 Perſonenkraftwagen und 211. Laſtkraftwagen, zuſammen 1418
Kraft=
fahrzeuge.
Da die Bevölkerung Darmſtadts am 1. Januar 1927 rund 89 700
betrug, ſo kam damals auf je 144 Einwohner 1 Kraftrad und je 153
Einwohner ein Perſonenkraftwagen und auf je 425 Einwohner 1
Laſt=
kraftwagen.
6. Teuerungszahlen und Indexziffern.
Die Durchſchnittsteuerungszahl für die Stadt
Darm=
ſtadt für Februar 1927 beträgt 187,35; ſie iſt gegen den Vormonat um
0,39 v. H. zurückgegangen. Dieſe Teuerungszahl umfaßt:
Er=
nährung, Heizung und Beleuchtung, Wohnung; Bekleidung, Verkehr und
ſonſtigen Bedarf (ohne Steuern und ſoziale Abgaben). Die aus der
Durchſchnittsſteuerungszahl der 3 heſſiſchen Eildienſtgemeinden
Darm=
ſtadt, Gießen und Worms für Februar 1927 errechnete heſſiſche
Indexziffer beläuft ſich auf 145,12; ſie iſt gegen den Vormonat um
0,25 v. H. zurückgegangen und außerdem um 0.19 v. H.
nied=
riger als die Reichsinderziffer, die 145/4 beträgt.
7. Oeffentlicher Arbeitsnachweis für Stadt und Kreis Darmſtadt.
a) Arbeitsvermittlung für das Gebiet der Stadt
Darmſtadt. Die Zahl der Arbeitſuchenden betrug: im
Okto=
ber 1926: 5207 männliche und 1031 weibliche, im November 1926: 4603
männliche und 780 weibliche, im Dezember 1926: 5445 männliche und
868 weibliche. — Demgegenüber ſtanden an offenen Stellen
zur Verfügung: im Oktober 1926: 1045 für männliche und 191 für
weib=
liche, im November 1926: 495 für männliche und 90 für weibliche, im
De=
zember 1926: 204 für männliche und 54 für weibliche Bewerber.
Hiernach kamen auf je 100 offene Stellen: im Oktober 1926: 498
männliche und 539 weibliche, im November 1926: 929 männliche und
866 weibliche und im Dezember 1926: 2969 männliche und 1607 weibliche
Arbeitſuchende.
b) Erwerbsloſenfürſorge für das Gebiet der
Stadt Darmſtadt. Die Zahl der vollerwerbsloſen
Unterſtützungsempfänger betrug: im Oktober 1926: 2092
(davon 312 weiblich), im November 1926: 2428 (davon 316 weiblich), im
Dezember 1926: 222 (davon 386 weiblich). An
Zuſchlagsemp=
fängern wurden gezählt: im Oktober 1926: 2632, im November 1926:
2856 und im Dezember 1926: 3562. Die Zahl der Kurzarbeiter
war in den Berichtsmonaten gering.
Der Unterſtützungsaufwand für dieſe Erwerbsloſen
be=
trug im vierten Kalendervierteljahr 1926 rund 458 760 RM. endgültig
zur Laſt (57 Pfg. auf den Kopf der Bevölkerung).
Außerdem hat die Stadt noch ein Drittel der
Verwaltungs=
koſten des öffentlichen Arbeitsnachweiſes endgültig zu tragen. Die
hieraus ſich ergebende Belaſtung für das dritte Kalendervierteljahr
be=
trug rund 12630 RM. (14 Pfg. auf den Kopf der Bevölkerung).
Ausflugsſonderzug nech Bad Ems am Oſtermontag, den 18. April
1927. Der von der Reichsbahndirektion Mainz für den Oſtermontag
vorgeſehene Ausflugsſonderzug ins Lahntal nach Bad Ems, der den
Teilnehmern viel Schönes bietet, wird beſtimmt verkehren. Karten zu
dieſem Sonderzug können bei den Fahrkartenausgaben der
Abfahrt=
ſtationen und den Reiſe= und Verkehrsbüros bis zum 1. Oſterfeiertag,
abends 9 Uhr gelöſt werden. Der Kurbetrieb hat bereits am 15. April
begonnen. Das milde Klima, die geſchützte, reizende Lage von Bad Ems
bieten die Gewähr ſür einen wunderſchönen Tag, ſodaß ſicher jeder gern
an dieſer billigen Oſterfahrt teilnehmen wird.
Paketzuſtellung an Oſtern. Am Oſtermontag werden Pakete,
abgeſehen von Eilſendungen, nicht zugeſtellt, dagegen findet am
Oſterſonntag vormittag eine Paketzuſtellung ſtatt.
Stahlseifrelien auf Tiefhettelgen
TV.4326
Wer Sicherhen mu Bequemtchken vereinen will,
für den sind andere Reiten und Feigen undenkbar
Seite 6
Nummer 106/7
*Obſt und Gemüſe in ihrer Bedeutung
für die Volksgeſundheit.
Von Studienrat Pohl, Schweidnitz.
Der Krieg räumte mit vielen Torheiten und Vorurteilen in Mode,
Kultur und namentlich Ernährungsfragen gründlich auf. Leider
ver=
hinderte der allzu große Mangel an Fleiſch und beſonders an Fett und
die Minderwertigkeit vieler Nahrungsmittel eine dauernde vernünftige
Einſtellung beſonders zu den Ernährungsproblemen, und ſomit ſind wir
heute wieder bei demſelben Schlendrian von früher. Eigentlich muß es
jeden Einſichtigen ſchmerzlich berühren, daß eine Beeinfluſſung in dieſen
wie auch in ſittlich veligiöſen Fragen meiſtens faſt feindſelig und wohl in
dem Glauben abgewieſen wird, als ſeien damit ſelbſt= und herrſchſüchtige
Zwecke verbunden, welche das perſönliche Glück beeinträchtigen. Ein
geiſtloſer, zahlenmäßiger Materialisms vergiftete unſere ſeeliſche und
künſtleriſche Kultur, namentlich auch mit ſeiner ſinnloſen Ueberſchätzung
von Fleiſch und Eiweiß und einer Geringſchätzung der Pflanzemnahrung,
vor allem auch des Roggenbrotes. Bedauerlich oder faſt gewiſſenlos
war es, daß unſere gebildeten und maßgebenden Kreiſe, in erſter Linie
viele Gelehrte durch ein einſeitiges und wenig einwandfreies
Zahlen=
material, das durch heutige, objektwere Forſcher glänzend widerlegt
wurde, dieſem groben Unfug und dieſen verderblichen Unſitten Vorſchub
leiſteten. Iſt es nicht ein Skandal, daß die ſogenannten
Wohlſtands=
krankheiten, Gicht uſw., ſeit dem Kriege wieder ganz unglaublich
zu=
genommen, daß die Todesfälle durch Krebs, der, wie durch
wiſſenſchaft=
liche Forſchungsreiſen feſtgeſtellt wurde, bei Völkern mit einfacher,
größ=
tenteils vegetariſcher Lebensweiſe, ganz unbekannt iſt, ſich heute mehr
als verdoppelt haben! Unſere moderne Wiſſenſchaft konſtatierte ebenſo
einwandfrei, daß viele Krankheiten, wio Gelenktuberkuloſe, die man
bis=
her nur durch Operation heilen zu können glaubte, vor allem durch
einfache Ernährung, beſonders mit Gemüſe und Obſt, heilbar ſeien.
Aeußerſt bedenklich war beſonders das ſchlechte Vorbild, das die
wohl=
habenden Kreiſe mit ihrem überreichlichen Fleiſchgenuß und noch dazu
den vielen Fleiſchgerichten nacheinander allen anderen Volksſchichten
gaben. Das hatte bei unſerer Induſtriearbeiterſchaft infolge der
un=
nötigen Verteuerung des Lebensunterhaltes nicht nur wirtſchaftlich
die ſchlimmſten Folgen, ſondern ließ die meiſten von ihnen, wie alle
Schreibſtubenarbeiter, noch dazu bei der unnatürlichen und zum großen
Teil ſitzenden Arbeitsweiſe körperlich und ſeeliſch verkümmern. Eine zu
ſtarke, einſeitige Fleiſchnahrung bedeutet, wie viele andere zweifelhafte
Genüſſe, nur ein Aufpeitſchen der degenerierten Organe, bringt aber
keine wahre Befriedigung, keine wirkliche Entſpannung. Eine ſolche
ſchafft vielmehr der Genuß von Gemüſe und Obſt, in erſter Linie von
grünen Salaten und friſchem Obſt. Das Gefühl der Erfriſchung und
Erleichterung, das wir bei einem guten Kompott nach dem Eſſen empfin.
den, bedeutet für unſere Ernährung und beſonders für unſer
Nerven=
leben weit mehr als die rückſtändigen Nährwerttabellen früherer
Jahr=
zehnte, die bei ihrer üblen materiellen Einſtellung in der maßloſen
Ueberſchätzung des Eiweiß und ihrer Unterſchätzung von Nährſalzen und
ätheriſchen Oelen mit die ſchlimmſte Verſündigung an unſerer
Kultur=
entwicklung darſtellen. Der Inſtinkt der Tiere und der Kinder — es ſei
nur an das Grasfreſſen der Hunde und an die Vorliebe, der Kinder,
ſelbſt für unreifes Obſt und Beeren, erinnert — trifft meiſtens das
Nichtige. Gine zu extraktreiche Nahrung gibt überdies dem Damm zu
wenig Maſſe zur Fortbewegung und verſchuldet chroniſche Verſtopfung
mit ihrem Gefolge noch ſchlimmerer Krankheiten. Eine veichliche
Pflan=
zenkoſt bildet das Seitenſtück zu körperlicher Ausarbeitung durch Sport
uſw. Die furchtbare Zunahme der Zahnfäule, die letzten Endes nur
ein beſonderes ſichtbares Zeichen körperlicher Entartung bedeutet, iſt
größtenteils auf einſeitige Ernährung, d. h. auf den Mangel an
Nähr=
ſalzen und beſonders an Kalk zurückzuführen. Einſichtige Mütter haben
deshalb längſt Schluß gemacht mit der ausſchließlichen Milch= und
Brei=
ernährung ihrer Kinder und geben ihnen frühzeitig ſchon mit
glänzen=
dem Erfolge Gemüſe= und Obſtſpeiſen. Aufgeſchwemmte Körper ſollten
endlich einmal allgemein als unvernünftig und unfein golten, nicht mur
vom Standpunkte der Schönheit aus, ſondern noch weit mehr von dem
der Leiſtungsfähigkeit. Aeußerſt wichtig ſind Obſt und Gemüſe gerade
infolge ihres hohen Waſſergehaltes für die Regelung der
Körpertem=
peratur und des Blutdruckes. Die anregende Wirkung kann man mit
Recht als elektriſch bezeichnen, weshalb ſie Dr. Hirth auch treffend
Akku=
mulatoren erſter Ordnung in der Körpermaſchine nannte. Darum auch
ihr äußerſt günſtiger Einfluß auf Herz und Nerven und damit auf
Wohl=
befinden und Leiſtungsfähigkeit. In Verbindung mit Sport uſw.
ver=
leiht eine vielſeitige Ernährung mit Nährſalzen und Vitaminen auch
ein friſches Ausſehen und dient in jeder Hinſicht weſentlich zur
Ertüch=
tigung unſeres Volkes. Das glänzende Vorbild der Amerikaner und
ihrer Erfolge — ſie genießen etwa faſt die dreifache Menge von Obſt und
Milch wie wir — ſollte uns doch wahrlich zu denken geben!
— Tennis=Anlage am Oberwaldhans. Die nach den neueſten
Er=
fahrungen hergeſtellten Tennisplätze am Oberwaldhaus werden vom
Sonntag, den 17. d8. Mts. ab vermietet (ſ. Anzeige). Die Plätze
be=
finden ſich imn tadelloſem Zuſtande und werden dem Tennisſport ſicher
viele neue Freunde zuführen.
— Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandels=
Tages=
preiſe vom 16. April 1927 pro Pfund bzw. Shick in Pfg. Gemüſe.
Gelbe Rüben 6—10, Rote Rüben 19—15, Schwarzwurzeln 30—40 Spinat
15—20, Rotkraut 15—20, Weißkraut 15—20, Grünkohl 12—15. Zwiebeln
15—18, Knoblauch 80, Tomaten 100—110 Feldſalat (Lattig) 60—80,
Gärtner=Kopfſalat 25—35. Salatgurken 120—150, Blumenkohl (ausl.)
40—120, Sellerie 10—50, Lauch 5—10, Meerettich 60—70, Radieschen 10
bis 20. Obſt. Tafeläpfel 35—45, Wirtſchaftsäpfel 25—30,
Wirtſchafts=
birnen 18—2, Bananen 70—80, Apfeſinen 5—15, Zitronen 5—10,
Eßwaren; Süßrahmbutter 220—230, Landbutter 200—210,
Weich=
käſe 35—40, Handkäſe 4—15, Eier (friſche) 11—14. Wild= und
Ge=
flügel: Hühner 140—180, Tauben 80—100 Ziegenlämmer 70—90.
Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch (friſch) 80—110,
Kalb=
fleiſch 110—120, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 110—130, Dörrfleiſch
160, Schinken 20, Wurſt 70—140, Wurſtfett 70, Schmalz (ausgelaſſen)
110.
Samstag, den 16. April 1927
—Berufzjubiläium. Stattaſſiſtent Ludwig Eymann,
Heinrich=
ſtraße 104, blickt am 18. April (2. Oſterfeiertag) auf eine 50jährige
Bürotätigkeit zurück.
— Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler zu Darmſtadt.
Im Bericht über die Hauptverſammlung iſt unter den Beiſitzern zu
ändern Garteninſpektor Klein in Stadtgartenmeiſter Klein und
nachzu=
tragen stud. chem. Will.
Oftergottesdienſte. Am zweiten Oſtertag finden nach der
Verein=
barung der hieſigen evangeliſchen Gemeinden in dieſem Jahre
Kon=
firmationsgottesdienſt ſtatt in Johannes=, Martins=, Petrus,
und Pauluskirche. Predigtgottesdienſte in der Stadtkirch=,
ſowie in der Stadtkapelle und Schloßkirche.
* Aſtrologiſcher Vortrag. Samstag, den B. April, abends 8 Uhr,
ſpricht Theobald Becher=Leipzig in der Aula des Realgymnaſiums über:
„Aſtrologie, die Wiſſenſchaft vom Weſen des Menſchen und der
Pla=
neten”. Mit Erläuterungen und Horoſkop=Beiſpielen im Lichtbild. Wir
verweiſen auf das heutige Inſerat.
— Neue Kurſe. Die leichte Beſſerung der Lage für kaufmänniſche
Angeſtellte hielt im Monat März auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt
an. Verlangt wurden Angeſtellte aller Beſchäftigungsarten. Während
die Nachfrage faſt durchweg befriedigt werden konnte, beſtand Mangel
an tüchtigen jungen Stenotypiſten. Dieſer Umſtand gibt erneut
Veran=
laſſung darauf hinzuweiſen, ſich Kenntniſſe in Kurzſchrift und
Maſchinen=
ſchreiben frühzeitig und gründlich anzueignen. Die Kaufmänniſche
Steno=
graphen=Geſellſchaft E. V., eröffnet, wie aus dem Anzeigenteil unſeres
Blattes erſichtlich, am Dienstag, den 19. und Freitag, den 22. April,
jeweils abends 7½ Uhr, in ihren Unterrichtsräumen, Ecke Wieſen= und
Schleiermacherſtraße 26 (hinter dem Amtsgericht), neue Kurſe in beiden
Fächern. Die Geſchäftsſtelle der genannten Geſellſchaft dortſelbſt gibt
auch während der Tagesſtunden bereitwilligſt Auskunft.
* Neue Kurſe für Klavier und Violine. Kammermuſiker H. Bartke
eröffnet demnächſt neue Kurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene für
Klavier und Violine nach dem von ihm hier ſeit 1901 mit beſten
Er=
folgen eingeführten Reform=Lehrſtoff. Was mit dieſer Methode geleiſtet
werden kann, war in der unlängſt ſtattgehabten Morgenfeier in der
Aula des Real=Gymnaſiums erkennbar. (Näheres ſ. Anzeige).
— Aufwertung von Sparguthaben. Wie aus der Anzeige der
Städtiſchen Sparkaſſe in Darumſtadt in der heutigen Nummer erſichtlich,
werden von Dienstag, den 19. April, ab die Sparkaſſenbücher mit den
Nummern 150 001 bis 165 000 zur Beiſchreibung der 20prozentigen
Aufwertungsbeträge neu aufgerufen. Da von den bis jetzt aufgerufenen
Nummern (1—150 000) noch eine größere Anzahl Bücher nicht
vorge=
legt worden iſt, werden die Einleger an dieſer Stelle gebeten, ſich genau
a die Reihenfolge der aufgerufenen Nummern zu halten, um ein
uerwinſchtes Zuſammendrängen bei dem Aufruf weitever Nummern
zu verhindern. Die bis jetzt möglich geweſene glatte Abwicklung des
Eintragungsgeſchäftes würnde ſonſt zum Nachteil des Publikums
erheb=
lich erſchwert. Die Annahmeſtelle befindet ſich im 1. Stock, Eingang
Hügelſtraße.
— Polizeibericht. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde
in der Rheinſtraße in der Nähe der Landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation
ein Handwagen der „Heſſiſchen Landeszeitung”, der mit Zeitungen
be=
laden und von zwei Angeſtellten gezogen wurde, von einer Autodroſchke
angefahren. Der eine Begleitmann, der das von hinten mit großer
Ge=
ſchwindigkeit kommende Auto bemerkte, konnte im letzten Augenblick noch
zur Seite ſpringen. Der Handwagen aber und der zweite Begleitmam
wurden erfaßt und zur Seite geſchleudert. Glücklicherweiſe kam der
Be=
gleiter mit leichten Verletzungen davon. Der Führer der Kraftdroſchke
hielt ſofort nach dem Unfall an. Die Ermittelungen über die
Schuld=
frage ſind eingeleitet. Dies iſt innerhalb kurzer Zeit der zweite Fall,
daß ein mit Zeitungen beladener Handwagen nachts, in der unteren
Rheinſtraße von hinten angefahren wurde. Der Kraftwagenführer bei
dem erſten Unfall konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Dieſer fuhr
nach dem Zuſammenſtoß mit erhöhter Geſchwindigkeit in Richtung
Gries=
heim weiter. Ein vom Hauptbahnhofe kommender Kraftwagenführer
nahm mit ſeinem Wagen die Verfolgung auf, mußte aber, da er nicht
in der Lage war, den Vorſprung des erſten Wagens einzuholen,
unver=
richteter Dinge zurückkehren. — In einem hieſigen Fabrikbetrieb wurden
aus der Werkzeugausgabeſtelle eine größere Anzahl Werkzeuge (
Hand=
bohrmaſchine uſw.) entwendet. Als Täter konnte ein in der Ausgabe
beſchäftigter, in Vertrauensſtellung befindlicher Angeſtellter ermittelt und
feſtgenommen werden. Nach erfolgter Aufklärung wurde der Täter
wie=
der entlaſſen. — Im Verſorgungshaus wurde einer Inſaſſin ein Paar
goldene Ohrringe mit Perlen entwendet. — In den letzten Tagen
wur=
den nachſtehend aufgeführte Fahrräder geſtohlen: Herrenfahrräder, Marke
„Gritzner” Nr. 455 554, Marke „Göricke”, ſchwarzer Rahmenbau und
Torpedofreilauf, Marke „Heſſen”, ſchwarzer Rahmenbau, gelbe Felgen
und hochgebogene Lenkſtange, Marke „Vorwärts”, ſchwarzer
Rahmen=
bau und gelbe Felgen, Marke ubekannt, Nr. 899 786, ſchwarzer
Rahmenbau, gelbe Schutzbleche und rote Gummigriffe und ein
Damen=
fahrrad, Marke „Bauer”. Nr. 315 534. Perſonen, die Angaben zur
Er=
mittlung der Täter und Fahrräder machen können, werden gebeten, der
Krim.=Abteilung, Zimmer 4. Nachricht zu geben. — Aus Wien ſind ſeit
25. 3. N7 zwei Jungen, Ferdinand Weinhappel, geboren am 29. 7. 1910
zu Wien und Alexander Zoufaly, geboren am 1. 4. 1910 zu Wien ſpurlos
verſchwunden. Weinhappel iſt etwa 1,68 Meter groß, hat rotblondes
zurückgekämmtes Haar, ſchwachen Schnurrbart und blaue Augen.
Zou=
faly iſt 1,65—1,70 Meter groß, ſchlank und kräftig, lichtblondes
zurück=
gekämmtes Haar, blaue Augen, rundes Geſicht und breite hohe Stirn.
Perſonen, die über den Aufenthalt der Jungen Auskunft geben können,
werden gebeten, der Polizeidirektion in Wien Nachricht zu geben.
HIND EDEUNENBRINGERT
AIMOLEUM
DER IDEALE FÜJSBODENBELAG
SIF RAUFEN AM VOATEILHAFTESTENBEI
WeeetKEST
AMWEISSEWTURM TELFF:486
Ausſiellung „Haus — Herd — Garten”
in Mainz 1927.
Die Vorarbeiten für die in der Zeit vom 10. bis 28. September
ds. Js. ſtattfindende Ausſtellung „Haus — Herd — Garten” ſind
nun=
mehr ſoweit gediehen, daß mit dem Zuſtandekommen der Ausſtellung
beſtimmt gerechnet werden kann. Die Ausſtellung iſt von einem großen
Teil der hieſigen Geſchäftswelt ſtark und lebhaft vorbedacht worden.
Unter anderem haben, in der Möbelinduſtrie die einſchlägigen
Fabrikan=
ten und Schreinermeiſter faſt ausnahmslos, ihre Beteiligung zugeſagt.
Es iſt erfreulich, daß darüber Einſtimmigkeit erzielt wurde, in dieſer
Abteilung geſchloſſene Zimmer= bzw. Kücheneinrichtungen zu zeigen und
zwar ſowohl in einfacher als auch in luxuriöſer Ausführung. Zu dieſem
Zwecke wird in der Ausſtellungshalle ein Haus errichtet mit kompletter
Einrichtung (Diele, Salon, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Muſikzimmer,
Herrnzimmer, Badezimmer). Es iſt ferner beabſichtigt, auf dem
Halle=
platz ebenfalls ein Haus zu bauen, in dem in vornehm geſchmackvoller
Weiſe komplette Inneneinrichtungen gezeigt werden. Unter anderem
wird auch eine Kollektivausſtellung der Uhrmacher, in der Standuhren,
Wanduhren, Pendules, Weckeruhren, Küchenuhren, Kinderzimmeruhren,
Taſchenuhren, Armbanduhren uſw. zu Schau kommen, veranſtaltet. Auch
wird in dieſer Ausſtellung das Wochenendhaus nicht fehlen.
In der Abteilung „Herd” werden neben den Inneneinrichtungen für
Küche Haushaltungsgegenſtänden uſw. auch Erzeugniſſe der Kochkunſt
zur Schau kommen. Ferner wird auch die Lebensmittelbranche vertreten
ſein. Aber nicht nur die Fertigwaren dieſer Branche werden gezeigt,
ſondern auch teilweiſe die Herſtellungsweiſe ſelbſt, insbeſondere die
moderne Fabrikation.
In der Abteilung. Garten” wird neben größeren vornehmen
gärt=
neriſchen Anlagen ein Hauptgewicht auf die Schau von Hausgärten
ge=
legt. Ferner wird eine große Obſt= und Gemüſeausſtellung veranſtaltet.
Die Ausſtellung dürfte ſomit eine Fülle von Intereſſantem bieten
und zweifellos eine große Zahl von Beſuchern anlochen. Es ſei auch
noch insbeſondere darauf hingewieſen, daß in dem neuerſtellten Saal die
Abteilung „Mode” untergebracht wird, in der während der ganzen
Dauer der Ausſtellung abwechſelnd Modeſchau=Vorführungen ſtattfinden
werden. Auch wird es im übrigen nicht an allen möglichen Neuheiten
in der Ausſtellung fehlen. Des weiteren finden täglich Vorträge und
Filmvorführungen ſtatt. Ein großer Vergnügungspark wird den
Be=
ſuchern der Ausſtellung für Unterhaltung ſorgen. Auch ſind größere
Veranſtaltungen während der Dauer der Ausſtellung vorgeſehen.
Hier=
durch dürfte ein Anreiz gegeben ſein, die Ausſtellung des öfteren zu
be=
ſuchen. Es dürfte danach außer allem Zweifel ſein, daß eine Ausſtellung
in dieſem großen Ausmaß zur Hebung des Fremdenverkehrs beitragen,
andererſeits aber auch den Ausſtellern durchdringende Erfolge bringen
wird. Erwähnenswert iſt noch, daß das Riſiko für die Ausſteller ſelbſt
kein allzu großes iſt, weil mit der Ausſtellung eine große Verloſung
ver=
bunden werden ſoll, bei der ein großer Teil der Ausſtellungsgegenſtände,
die von der Ausſtellungsleitung angekauft werden, zur Verloſung kommt.
Die Ausſtellung „Haus, Herd, Garten” ſoll ein Symbol unſeres
heimiſchen Lebens und Arbeitsgebietes geben und dem Beſchauer zeigen,
was der anſäſſige Gewerbefleiß hervorbringt. Dazu kommen eine Reihe
von Sonderveranſtaltungen, mit denen dem Publikum viel Schönes und
Amüſantes geboten wird.
Kunſfnotizen.
Ueber Werte, Künffler oder fünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Crwähnung
geſchieht, behält ſich die Redattion ihr Urtell vor
— Palaſt=Lichtſpiele. Die Loreley” „Ich habe heut!
Nacht vom Rhein geträumt Der neueſte Muſikſchlager „Ich hab
heut! Nacht vom Rhein geträumt” bildet das Leitmotiv zu dem Althoff=
Film „Die Loreley‟. Ein Spiel vom Rhein und ſchönen Frauen,
das unter der Regie von Wolfgang Neff ein Menſchenſchickſal behandelt,
das ſpannend und intereſſant, einen durchſchlagenden Publikumserfolg
verbürgt. Maria Paudler, die ſchöne begabte Künſtlerin, die in dem
Film eine der weiblichen Hauptrollen darſtellt, ſpielt die tragiſche Rolle
der jungen Tochter eines Amtsrichters, die einen Fehltritt mt dem Tode
büßen muß. Der Film, in welchem unter anderen auch Lotte Lorring,
Renate Brauſewetter, Anna v. Palen, Wilh. Diegelmann, Hugo Döblin,
Charles Willy Kaiſer, Alexander Murski, Paul Otte, Joſef Reithofer
und Walter Slezak mitwirken, wird dank dieſer großen Beſetzung ſtarken
Beifall finden.
5283a
Tageskalender für Sonntag, den 17. April 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, E 19, Anf. 5½ Uhr Ende
nach 10 Uhr: „Siegfried.” — Kleines Haus, nachm. 4 Uhr:
Rumpel=
ſtilzchen” und „Dornröschen”. Abends 8 Uhr, Ende 10 Uhr, P 9:
„Jphigenie‟ — Konzerte uſw.: Schloßkaffee Perkeo,
Taunus=
burg, Café Rheingold, Hauptbahnhof=Reſtaurant, Rummelbräu,
Ein=
tracht — Kinovorſtellungen: Union=, „Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.
Tageskalender für Montag, den 18. April 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, C 17, Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr: „Oberon”. — Kleines Haus, nachm. 4 Uhr: „Rumpelſtilzchen”
u. „Dornröschen”. Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete II (12):
„Frau Warrens Gewerbe.” — Orpheum, abends 8 Uhr: „Der
Garten Eden”. — Konzerte uſw.: Schloßkaffee, Perkeo. Café
Rheingold, Rummelbräu, Eintracht, Taunusburg, Hauptbahnhof=Reſt.,
Hotel Prinz Heinrich, Hanauer Hof. — ginovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Oſter=Sonntag, den 17. April, vorm. 10 Uhr: Ein Wort des
aufer=
ſtandenen Chriſtus; vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 5 Uhr:
Wäre Jeſus nicht auferſtanden, was dann?. OſterMontag keinerlei
Gottesdienſt. Donnerstag, den 21. April, abends 8½ Uhr: Der blinde
Prediger Truderung aus Bremen. Hierzu ladet freundlichſt ein
Alle Jären, alle Hetzen Stinen sich ihr
Unwiderstehlich bahnt sich die MAassarrzigarette
in ihrer neuen — sußaromatischen -mildere,
Geschmacksart den Weg in aller Slund. Werbende
Worte allein können einen solchen Erfolg nicht
herbejfihren. Der Rern macht es-der innere Dert.
Selten ist auf die Sterstellung, einer Rigarette
soviel fachliche Lebe und Sorgfalt verwendet worden.
Jatsächlich bedeitet die Massaryzigargtte
auch in dieser Fir äußerster Genußsteigerung für
jeden Raucher ein nicht alltägliches Erlebnis.
Tafer
11 Bin 3918
9.
WOMd
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 106/7
Samstag, den 16. April 1927
Geite 7
Aus Heſſen.
Griesheim, 16. April. Der „Schützen= und Kegelklub 1925” (Sitz
Gaſthaus „Zur Ritterburg”) hat dem Geſangverein „Sängerbund” zu
ſeinem Geſangswettſtreit als Ehrenpreis einen wertvollen Pokal geſtiftet.
Der Pokal iſt zurzeit in dem Schaufenſter der Buchdruckerei Baſſenauer
ausgeſtellt.
* Eberſtadt, 14. April. Vortrag. Vor der hieſigen Ortsgruppe
des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes ſprach am Mittwoch
abend im Saale des Gaſthauſes „Zur Traube” Herr Geſchäftsführer
Brack aus Darmſtadt über „Hamburg, die Sehnſucht des jungen
Kauf=
manns‟. Der Vortragsabend erfreute ſich eines guten Beſuches. Die
Ausführungen des Redners, die durch Lichtbilder wirkungsvoll ergänzt
wurden, fanden großen Beifall.
* Ober=Ramſtadt, 14. April. Das neue Schuljahr beginnt am
25. April 1927. Die Aufnahme der Volksſchüler findet an dieſem Tage
vormittags 9 Uhr im Schulhaus Darmſtädterſtraße 66 ſtatt. Zur
Auf=
nahme kommen Knaben und Mädchen, die in der Zeit vom 1. Oktober
1920 bis 30. September 1921 geboren ſind. Die Knaben ſind von 9 bis
10 Uhr, die Mädchen von 10 Uhr ab, vorzuſtellen. Impfſchein iſt
vorzu=
legen. In den Fortbildungsſchulen findet die Aufnahme am gleichen
Tage ſtatt. Es haben ſich zu melden: die Knaben um 1 Uhr nachmittags
in der Gewerbeſchule, die Mädchen um 2 Uhr nachmittags in dem
Schul=
hauſe, Schießberg. Entlaſſungszeugniſſe ſind bei der Aufnahme
vorzu=
legen. Auswärtige Schüler werden gebeten, ſich ſchon jetzt anzumelden.
Gemäß Verfügung des L.f.d.B. vom 10. 3. 26 können Jugendliche, die
die Abſicht haben, ein beſtimmtes Gewerbe zu erlernen, eine Lehrſtelle
aber noch nicht gefunden haben, ein Jahr in der gewerblichen Klaſſe
auf=
genommen werden. Es bedarf in dieſem Falle nur einer entſprechenden
Erklärung des Erziehungsberechtigten.
* Ober=Ramſtadt, 16. April. Mit dem Vertrieb der Loſe für die
Herſtellung der hieſigen Kirche wird nunmehr in den erſten Tagen
be=
gonnen. Da der Veranſtalterin zunächſt nur die Ausgabe von 2000 Loſen
4 50 Pfg. geſtattet worden iſt, wird die Verloſung in zwei Reihen
ſtatt=
finden. Die Ziehung der erſten Reihe iſt am 18. Mai, die der zweiten
etwa ein Vierteljahr ſpäter. Bei der erſten Verloſung werden über
200 Gegenſtände verloſt, darunter als Hauptgewinn ein Küchenbüfett
im Werte von 175 Mk., außerdem ein Nähtiſch, mehrere Blumenſtänder,
eine elektriſche Stehlampe, ein Eßbeſteck und viele andere wertvolle
Ge=
genſtände. Da etwa auf jedes 9. bis 10. Los ein Gewinn entfällt, iſt
wohl zu erwarten, daß die Loſe bereits in kurzer Zeit abgeſetzt ſein
werden, zumal die Gewinnausſichten im Verhältnis zu manchen anderen
Ausſpielungen wirklich günſtige ſind.
* Reinheim, 16. April. Letzte Woche fand die diesjährige ordentliche
Generalverſammlung des Landwirtſchaftlichen Konſumvereins e. G. m.
b. H., Reinheim, im Gaſthaus von Georg Killian ſtatt, die recht gut
be=
ſucht war. Beigeordneter Kopp leitete die Verſammlung. Den
Jahres=
bericht erſtattete Rechner Seibold. Die Bilanz wurde genehmigt und
dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Der Reingewinn wurde den Reſerven
zugewieſen. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder wurden
wieder=
gewählt. Noch verſchiedene ſonſtige Vereinsangelegenheiten und
Waren=
beſtellungen wurden beſprochen. Am Schluſſe wurde dem Rechner
Sei=
bold von verſchiedenen Mitgliedern ein prächtiger Blumenſtrauß
über=
reicht. Seibold iſt in dieſem Jahre ununterbrochen Rechner des
Kon=
ſumvereins geweſen. Sehr viele Glückwünſche wurden dem Jubilar
dar=
gebracht, ein Beweis dafür, wie beliebt und geachtet unſer langjähriger
Rechner Seibold iſt. Wir wünſchen ihm, daß er noch viele Jahre die
Konſumvereinsgeſchäfte führen kann.
Dieburg, 14. April. Stand der Erwerbsloſigkeit im
Kreiſe Dieburg. Stichtag 14. April 1927. Stellenſuchende:
männ=
liche 1420; weibliche 202; zuſammen: 1622; ſomit eine Abnahme von:
495. Unterſtützungsempfänger: männliche 769; weibliche 173; zuſammen
942; ſomit eine Abnahme von 13. Notſtandsarbeiter: 610; ſomit eine
Abnahme von: 225.
* Groß=Umſtadt, 14. April. Odenwaldklub. Die
Führer=
tagung des Jung=Odenwaldklubs fand am Samstag, den 9., und
Sonn=
tag, den 10. ds. Mts, im Gaſthaus „Zum Lamm” dahier ſtatt. Hierzu
waren die Gruppenführer der Jugendgruppen Darmſtadt, Erbach Hanau,
Höchſt i. Odw., König, Langen, Michelſtadt, Reinheim, Roßdorf,
Sprendlingen und Zell i. O. erſchienen. Der Vorſitzende des Jung=
Odenwaldklubs, Herr W. Ries aus Darmſtadt, ſprach am Sonntag
vor=
mitrag über „Aufbau und Arbeit unſerer Jugendgruppen” und
nachmit=
tags Herr Ritter=Frankfurt über „Führerpflichten”. Beide Vorträge
waren äußerſt anregend und brachten manches Neue.
* Neuſtadt i. O., 16. April. Verkehrsverein. Am 13. April
ſiedelte unſer allſeits beliebter und geachteter Stationsvorſteher Herr
Neumeiſter unter gleichzeitiger Beförderung zum Eiſenbahnſekretär nach
Klein=Heubach über. Zum Zeichen der Liebe und Wertſchätzung ſeiner
14jährigen Wirkſamkeit in unſerer Heimatgemeinde und im „
Vereins=
leben hatten der Männergeſangverein, der Odenwaldklub und der
Ver=
kehrsverein, nicht zuletzt der Turnverein (E.V.) zu einer kleinen
Ab=
ſchiedsfeier der Familie Neumeiſter in das ſchöne Sälchen des Gaſthauſes
„Zum weißen Schwan” eingeladen. Die Mitglieder waren dieſem Rufe
recht zahlreich gefolgt. Der Männergeſangverein eröffnete mit einem
ſtimmungsvollen Rheinliede die einfache Feier. Die Vorſitzenden der
betr. Vereine, Gaſtwirt Rodenhauſer, Bürg. Koch und Lehrer Schmitt,
widmeten ihrem ſcheidenden Kameraden herzliche Worte der
An=
erkennung für die Liebe, Treue und Mitarbeit im Vereinsleben. Frohe
Chöre, muntere Volkslieder wechſelten mit zwei weiteren Anſprachen
(Herr Oberlehrer Schnellbacher und Herr Juſtus Koch). Herr Neumeiſter
dankte allen bewegten Herzens für die lieben Freundſchaftsbezeugungen
und verſprach, ſeine zweite Heimat Neuſtadt i. O. nicht vergeſſen zu
wollen.
* Erbach, 12. April. Der Fuchs im Hühnerſtall. Als im
be=
nachbarten Erlenbach ein Landwirt auf das Geſchrei ſeiner Hühner mit
Laterne und Piſtole in den Hühnerſtall eilte, bemerkte er in der Ecke
einen Fuchs, der ſich gerade über ein Huhn hermachte. Meiſter Reinecke
wurde im Stalle erlegt.
* Erbach, 14. April. Das Preisausſchreiben für
Möbelbeſchläge, das auf Wunſch des Reichsbundes der
deut=
ſchen Metallwareninduſtrie vom Württembergiſchen
Landesgewerbe=
muſeum, Stuttgart, veranſtaltet wurde, iſt in der Preisrichterſitzung
vom 6. April entſchieden worden. Dabei erhielt, neben zehn weiteren
Teilnehmern, einen Preis von 500 Mark Fachlehrer Georg Frölich,
Erbach i. H.
* Pfaffen=Beerfurth, 16. April. Der Geſangverein „Sängerluſt” hält
am 1. Oſterfeiertag, abends 8 Uhr, im Saale von Ph. Haſchert eine
Abendunterhaltung ab. Zur Aufführung gelangt „Mag auch die
Lieb=
weinen”, ein Schauſpiel in 5 Akten mit 7 Bildern, und „Die
Verlobungs=
hoſe”, ein luſtiger Schwank in 1 Akt.
Die diesjährige Deckperiode der Heſſiſchen Landbeſchäler.
iſt in vollem Gange. Erſtes Gebok und höchſte Pflicht eines jeden
Pferdezüchters während der diesjährigen Deckzeit iſt es, jede Zuchtſtute
den vorzüglichen Hengſten des Heſſiſchen Landgeſtüts zuzuführen,
da=
mit das ſchlechte Deckergebnis des vergangenen Jahres wieder wett
ge=
macht und eine eventuelle Verkleinerung bzw. Auflöſung des
Land=
geſtüts unter allen Umſtänden vermieden wird. Die Züchter ſelbſt haben
es nun in der Hand, durch eifrige Benützung der Landbeſchäler ihr
Intereſſe an dem Beſtehen unſeres ausgezeichneten Heſſiſchen
Land=
geſtüts durch Taten zu beweiſen! Mögen alle heſſiſchen Züchter dieſe
Worte beherzigen und ſomit dazu beitragen, der heſſiſchen
Landespferde=
zucht, und damit ihrer eigenen, zu neuem Aufblühen zu verhelfen.
— Lützelbach i. O., 12. April. Montag, 2. Feiertag, findet hier bei
Gaſtwirt Jakob Roßmann, nachmittags ½4 Uhr, Tanzvergnügen ſtatt.
* Hummetroth, 16. April. Schulſparkaſſe. Im Mai vorigen
Jahres wurde in der hieſigen einklaſſigen Schule eine Schulſparkaſſe
gegründet. Die Kinder legten ſehr eifrig ein, ſo daß an die 13 Schüler,
die am vergangenen Samstag entlaſſen wurden, ungefähr 450 Mk.
aus=
gezahlt werden konnten. — Konfirmation. Die Konfirmation der
ſchulentlaſſenen Jugend war bisher immer 14 Tage nach Oſtern, was
von den Eltern ſehr unangenehm empfunden wurde. Nun ſind dank dem
Entgegenkommen der Kirchenbehörde die Konfirmanden bereits am
ver=
gangenen Sonntag vorgeſtellt worden, und werden von dieſem Jahre ab
am 2. Oſtertage in der Kirche zu Höchſt i. O. konfirmiert.
* Hammelbach, 16. April. Wieder ein Autounfall.
In=
folge Steuerdefekts erlitt ein hieſiges Auto einen kleinen Unfall. Der
Führer hatte durch das Verſagen des Steuers die Gewalt über den
Wagen verloren und rannte gegen einen Rain. Obwohl der Wagen
um=
fiel, kamen die Inſaſſen mit dem Schrecken davon. Herr Pfarrer
Wink=
ler erlitt einige Verletzungen am Kopfe, die aber leichterer Natur ſind.
Nach Behebung des Fehlers konnte der Wagen ſeine Fahrt fortſetzen.
* Litzelbach, 16. April. Kriegerdenkmal. Der kleinen
Ge=
meinde Litzelbach iſt es nun infolge der Opferfreudigkeit ihrer
Gemeinde=
angehörigen gelungen, ein eigenes Denkmal zu Ehren ihrer Gefallenen
zu errichten. Als Standort hat man den Friedhof der Gemeinde
Litzel=
bach gewählt. Das Denkmal, das ſeiner Vollendung entgegenſieht, ſoll
am 2. Oſterfeiertag unter Teilnahme der Gemeinden Litzelbach und
Ham=
melbach enthüllt werden. Zu dieſem feierlichen Akt iſt ein auswärtiger
Redner gewonnen.
— Hirſchhorn, 16. April. Waſſerſtand des Neckars am
14. April 1,81 Meter, am 15. April 1,77 Meter.
* Aus dem Weſchnitztal, 16. April. Hochwaſſer. Unſere Weſchnitz
iſt durch das anhaltende Regenwetter über nacht wieder einmal zum
reißenden Strom angewachſen. Das Waſſer iſt an verſchiedenen Stellen
aus den Ufern getreten und überſchwemmt Wieſen, Wege und
tiefgele=
genes Ackergelände, ſo daß daurch wieder mancher Schaden verurſacht
wird. Die anhaltende Näſſe iſt für unſere Landwirte gevadezu troſtlos,
und viele Arbeiten ſtehen noch zurück.
* Birkenau, 12. April. Verſammlung. Dieſer Tage fand im
Gaſthauſe „Zum Bahnhof”, dahier, die Generalverſammlung der
Orts=
gruppe des Obſt= und Gartenbauvereins ſtatt. Die Verſammlung war
ungemein ſtark beſucht, ſo daß die großen Wirtſchaftsräume dicht beſetzt
waren. Die Mitglieder dokumentierten dadurch das große Intereſſe, das
ſie an dem Vereine haben. Die Verhandlungen verliefen ſehr anregend,
und der Vortrag des Herrn Kreisobſtbauinſpektors Ohrtmann über
„Das Umpfropfen der Obſtbäume und die Bedeutung des Torfmulls
in Garten= und Landwirtſchaft” fand dankbare Zuhörer. Am Schluſſe
fand eine Blumenverloſung ſtatt. Andern Tages war unter Führung
des Herrn Ohrtmann Gemarkungsrundgang, der gut beſucht war und bei
dem eingehende Belehrungen über das Umpfropfen der Obſtbäume
ge=
geben wurden. — Steuerbeſdrechtag. Das Finanzamt
Fürth wird am Mittwoch, den 20. ds. Mts., auf dem hieſigen
Nat=
hauſe wieder einen Steuerbeſprechtag abhalten. Reflektanten haben
dies bis Samstag, den 16. ds. Mts., auf der hieſigen Bürgermeiſterei
anzumelden.
* Von der Bergſtraße, 16. April. Verurteilt. Valentin Wetzel,
bekannt unter dem Namen „Kneißel” von Weinheim, der Schrechen der
Bergſtraße, ſtand wieder einmal vor Gericht, und zwar zum dreißigſten
Male. Er war wegen Betrugs angezeigt; er zechte in den Wirtſchaften,
ohne zu zahlen, machte ohne Geld Autofahrten, beläſtigte ſeine „
Ge=
liebte” in der Weinheimer Schindkaute uſw. Er wurde in eine
Gefäng=
nisſtrafe von 6 Monaten verurteilt; „zuſammengebrochen” iſt er dabei
nicht. Die Strafliſte Wetzels iſt ſehr, ſehr lang, über 30 Strafen hat er
hinter ſich. — Die Bergſtraße ſteht zurzeit im Zeichen
des vollentwickelten Blütenflors. Die Mandelbäume haben
bereits abgeblüht. Dagegen ſind die Hänge vom Blütenſchnee der Kirſch=,
Mirabellen=, Zwetſchen=, Aprikoſen und Pflaumenbäume in einen
grün=
lich ſchillernden weißen Mantel gehüllt, in welchem ſich die roſa Tupfen
der Pfirſichblüten lieblich ausnehmen. Im Odenwald, wo außer Kirſchen
und Birnen hauptſächlich Aepfel angepflanzt ſind, iſt dagegen die
Obſt=
baumblüte noch weit im Rückſtande, was wegen der bisherigen
naß=
kalten Witterung im Intereſſe der diesjährigen Obſternte nur zu
be=
grüßen iſt. Sonniges Wetter vorausgeſetzt, werden auch die Birnbäume
in kurzer Zeit an der Bergſtraße ihren Blütenflor entfalten. Sicher
wird die Bergſtraße zu Oſtern bei gutem Wetter einen ſtrahlenden
Anziehungspunkt für die geſamte Bergſtraße bilden.
N Von der Bergſtraße, 14. April. In der geſtrigen Schlußtagung
der von der Betriebsdirektion Weſt in Weinheim abgehaltenen
Reichs=
eiſenbahn=Konferenz wurde eine allgemeine Regelung des Obſtverkehrs
auf der Eiſenbahn von der Bergſtraße nach den Verbrauchergebieten der
Ruhr, des Wuppertales, ſowie nach Mitteldeutſchland und nach Berlin
getroffen. Außerdem wurden die Fahrpläne für den Eilgutverkehr von
den Nordſeehäfen nach Baſel, Paſſau und Innsbruck und umgekehrt
getroffen.
* Bensheim, 13. April. Das Kreisamt Bensheim gibt die erfolgte
Schließung der Küferzwangsinnung, Bergſtraße zu Bensheim=
Heppenheim bekannt.
* Heppenheim a. b. B., 16. April. Odenwald=
Kraftver=
kehrsaktiengeſellſchaft. Die O.K. V.A. Erbach im Odenwald
hat für die bevorſtehenden Oſterfeiertage Rund= und Sonderfahrten
ein=
gelegt, welche es ermöglichen, Ausflüge verſchiedenſter Art zu
unterneh=
men. Während für den erſten Oſterfeiertag eine kleine Rundfahrt über
Fürth, Lindenfels, Gadernheim, Bensheim nach Heppenheim vorgeſehen
iſt, findet am zweiten Oſterfeiertag eine Tagesrundfahrt nach dem
Müm=
lingtal und zurück über Reichelsheim-Lindenfels ſtatt. Nähere
Aus=
künfte über die Rundfahrten ſind durch Proſpekte bekannt gegeben. Am
zweiten Oſterfeiertag iſt abends noch eine Sonderkursfahrt nach Erbach
eingelegt, welche 9.15 Uhr Heppenheim verläßt. — Tragiſcher
To=
desfall. Im benachbarten Sonderbach durchſchnitt ſich dieſer Tage
ein Steinhauer mit einem Meſſer den Hals. In der Inflationszeit hatte
dieſer Arbeiter für etwa 10 000 Lire, ein Haus in Sonderbach gekauft.
Da der Käufer die italieniſche Staatsangehörigkeit beſaß konnte ein
Grundbuchseintrag nicht erfolgen, da es während dieſer Zeit den
Aus=
ländern verboten war, Grundbeſitz zu erwerben. Der Verkäufer, welcher
ſchon mehrere Betrügereien begangen hat und ſich jetzt im Ausland
auf=
hält, benutzte dies, um eine Hypothek von 9000 Mark auf das Anweſen
ohne Wiſſen des Käufers aufzunehmen. Vor etwa zwei Wochen erhielt
nun der Käufer eine Aufforderung, rund 11000 Mark zu zahlen. Es
handelt ſich hier um die erwähnte Hypothek in Höhe von 9000 Mark
zu=
züglich der entſtandenen Zinſen für die zurückliegende Zeit. Die Frau
des Arbeiters, die zum Unterhalte der Familie durch Waſchen und
ſon=
ſtige Arbeitsdienſte beiſteuerte, liegt krank darnieder und iſt infolge der
Vorfälle gemütskrank geworden, was wohl auch mit ein Anlaß zu dem
Tode des fleißigen Arbeiters war.
Vochenende
duch bei uns!
Wie schön ist es, nach Tagen anstrengender Arbeit, am
Samstag mittag im Kraftwagen loszufahren, um Sonne,
Natur und Freiheit bis Montag morgen zu genießen.
Die Stunden der Erholung sind gezählt, darum müssen
die Reifen so zuverlässig sein, daß die kurze Freizeit
nicht durch unliebsame Zwischenfälle getrübt wird.
TV 270
* Heppenheim (Bergſtraße), 13. April. Hauptverſammlung
des Kriegervereins. Am Sonntag nachmittag fand im „
Gol=
denen Anker” die diesjährige Hauptverſammlung des Kriegervereins
ſtatt, bei der ſämtliche Vorſtandsmitglieder und 65 Kameraden anweſend
waren. Der 1. Vorſitzende eröffnete die Verſammlung, begrüßte die
Erſchienenen und gedachte der im Jahre 1926/27 verſtorbenen
Kame=
raden. Die Anweſenden erhoben ſich zum Zeichen ehrenden Gedenkens
von ihren Sitzen. Des weiteren begrüßte der 1. Vorſitzende die
erfreu=
liche Zunahme des Vereins und der Haſſia. Die Rechnungsablage
wurde geprüft und für richtig befunden. In ſeinem ausführlichen
Be=
richt wies der Obmann darauf hin, wie ſtark die
Kriegsbeſchädigtenfür=
ſorge in der Haſſia vertreten iſt. Der Verein zählt heute 25
Kriegs=
beſchädigte. Die Notwendigkeit der Gründung einer Sterbekaſſe
inner=
halb des Vereins wurde eingehend erörtert, und es wurden über die
Eintrittsgelder verſchiedene Vorſchläge gemacht; der 1. Vorſitzende ſchlug
vor, ein einheitliches Eintrittsgeld zu erheben. Die nähere
Angelegen=
heit bezüglich des Verſicherungsweſens wurde dem Vorſtand zur
wei=
teren Erörterung überlaſſen. Für die Beiſteuer der Vereinsmitglieder
zur Errichtung des Kriegerehrenmals hier wird beſchloſſen, eine Liſte
unter den Mitgliedern zirkulieren zu laſſen. Ferner wurde einſtimmig
beſchloſſen, daß die Mitglieder in Zukunft in einheitlichen Mützen zu
den Veranſtaltungen des Vereins erſcheinen. Die Beſchlüſſe über
Schieß=
kommando und Bannerträger übernahm der Vorſtand zur Ausführung,
und dem Beſuch des Stiftungsfeſtes am 11. und 12. Juni in
Lampert=
heim wurde zugeſtimmt. Hiermit ſchloß die Verſammlung.
* Viernheim, 14. April. Waſſerleitung. Die im Herbſt v. J.
begonnene Waſſerleitung iſt nun ſoweit fertiggeſtellt, daß die Spülung
des Rohrnetzes gegenwärtig ſtattfindet. Dieſe Reinigung wird ſich auf
einige Tage erſtrecken, worauf die Waſſermeſſer eingebaut und die ganze
Anlage in Betrieb, genommen werden kann. — Sportliches. Ein
großes Ereignis wird dem hieſigen ſportliebenden Publikum am
Oſter=
ſonntag geboten. Zu einem Freundſchaftstreffen hat die hieſige
Sport=
vereinigung Amieitia die bekannte Schweizer Mannſchaft Ned Star
Zürich auf Oſtern verpflichtet. Die Gäſte werden bereits am Samstag
eintreffen, mit Muſik am Bahnhof abgeholt und im Sitzungsſaal des
Rathauſes durch den Ortsvorſtand offiziell empfangen werden.
* Groß=Hauſen, 14. April. Jagdverpachtugng. Am
Mitt=
woch, den 20. April d. J., nachmittags um 2 Uhr, wird im hieſigen
Rat=
hausſaal die Feld= und Waldiagd der Gemeinde Groß=Hauſen, beſtehend
aus zirka 1800 Morgen, auf neun Jahre in zwei Loſen öffentlich
ver=
pachtet. Das Jagdgebiet iſt durch die neue Autobus=Linie Lorſch—Groß=
Hauſen von der Bahnſtation Lorſch aus bequem zu erreichen.
* Biblis, 14. April. Die Entlaſſungsfeier des dritten Jahrganges
aus der hieſigen Mädchenfortbildungsſchule geſtaltete ſich unter
Beteili=
gung des Orts= und Schulvorſtandes ſowie der Eltern und hieſigen
Lehrerſchaft zu einer glänzend verlaufenen Feier. Die Ausſtellung der
einzelnen Leiſtungen der Schülerinnen rief allgemein größte
Bewunde=
rung hervor die Arbeiten waren alle erſtklaſſig. Auf alle Fälle hat ſich
gezeigt, daß die Paſſivität gegenüber der Mädchenfortbildungsſchule
nicht am Platze iſt; das Können der Schülerinnen bürgt dafür.
* Offenbach, 14. April. Die Stadtverordneten genehmigten geſtern
mit allen gegen zwölf Stimmen den Gemeinſchaftsvertrag der Stadt mit
der Frankfurter Gasgeſellſchaft über die Verſorgung mit Gas und
Strom.. Da Offenbach bisher ſchon Bieber, Neu=Iſenburg, Obertshauſen
(Gruppengaswerk), Rumpenheim und Waldheim mit Gas verſorgt, iſt
damit der Grundſtein zum Ferngaswerk Frankfurt gelegt. — Die
An=
ſchlußbewegung an das ſtädtiſche Elektrizitätswerk iſt gegenwärtig ſo
leb=
haft, daß, nachdem erſt vor einigen Monaten 25 000 Mark für die
An=
ſchaffung von Zählern genehmigt wurden, geſtern weitere 40 000 Mark
für den gleichen Zweck nötig wurden. — Gegen die Stimmen der
Ver=
waltung wurde ein Antrag der Bürgerfraktion angenommen, den
Heft=
fahrſchein über 20 Pfennig, der ſeither nur zur Fahrt von 4 Teilſtrecken
berechtigte, für fünf Teilſtrecken gelten zu laſſen. Die Ausſtattung der
Silberſchmiede an den Techniſchen Lehranſtalten erfordert 12 000 Mark.
— Nach der Darſtellung der Verwaltung iſt keine Hoffnung vorhanden,
daß die Stadt für die Betreuung ihrer Arbeitsloſen und Ausgeſteuerten
eine beſondere Reichshilfe erhält. Sie iſt nur auf den allgemeinen
Aus=
gleichsſtock angewieſen, der für außergewöhnliche Fälle zur Verfügung
ſteht. Es iſt aber vom Reich und vom Land Heſſen zugeſagt worden,
daß die hieſige Induſtrie mit Aufträgen bevorzugt bedacht werden ſoll,
damit dadurch die Arbeitsloſigkeit gemildert wird.
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Seite 8
Samstag, den 16. April 1927
Nummer 106/7
* Offenbach, 14. Abril. Hier wurde geſtern eine neue
Großkraft=
wagenſtrecke eröffnet, die von der Stadt betrieben wird. Sie beginnt
Ecke Bismarck= und Bieberer Straße, nimmt ihren Weg über die
Bis=
marckſtraße, Hauptbahnhof, Luiſenunterführung der Bebraer Bahn,
Schäfer= und Arndtſtraße zum Stadtkrankenhaus, durch den
Iſenburg=
ring und Parkſtraße und endigt an der Landesgrenze, wo jeder Wagen
Anſchluß an die Straßenbahn nach Frankfurt hat. Die Kraftwagen
haben große Aehnlichkeit mit den Straßenbahnwagen. Durch den
Be=
trieb dieſer Kraftwagenſtrecke wird es ſich erweiſen, ob es wirtſchaftlich
iſt, die Kraftwagen baldigſt durch eine Straßenbahn mit der gleichen
Führung zu erſetzen.
* Offenbach, 14. April. Nachdem die Lehrgänge, die für die
beſchäf=
tigungsloſen Jugendlichen bis zu 21 Jahren eingerichtet wurden, in der
erſten Woche reibungslos arbeiteten, ſetzt ſeit Dienstag, 12. April, eine
planmäßige Störung des Unterrichtes ein. Es fanden bereits
Straßen=
kundgebungen ſtatt. An einzelnen Unterrichtsſälen erſcheinen Trupps,
die die Jugendlichen auffordern, zu den Verſammlungen zu kommen.
Selbſt die arbeitswilligen Jugendlichen wagen es, nach ihren eigenen
Aeußerungen nicht, beim Unterricht zu bleiben, da ſie fürchten,
heraus=
geholt zu werden. Einzelne Teilnehmer verſuchen auch, während des
Unterrichts zu rauchen, beſchädigen Einrichtungsgegenſtände oder nehmen
ſie mit. Dabei ſind für jeden Jugendlichen wöchentlich höchſtens acht
Unterrichtsſtunden angeſetzt. Wer den Unterricht vorzeitig verläßt,
er=
hält natürlich auch keine Unterſtützung für den Tag. Es muß noch
feſt=
geſtellt werden, daß die Unruhe von außen in die Lehrgänge getragen
wurde. Der Oberbürgermeiſter veranlaßte am Mittwoch die Polizei
zum Einſchreiten. Die Stadtverordneten lehnten am Mittwoch einen
Antrag der Kommuniſten ab, der den Beſuch der Lehrgänge freiſtellen
vvollte.
N Obertshauſen, 14. April. In unſerer Gemarkung befindet ſich
ein Naturſchutzgebiet, das unter dem Namen „Hengſter” als
Fundort ſeltener Pflanzenarten in der wiſſenſchaftlichen Welt bekannt
iſt. Vor dem Weltkrieg geriet es in Gefahr, durch Entwäſſevung
trockengelegt zu werden und hierdurch ſeiner charakteriſtiſchen Flora
ver=
luſtigt zu gehen. Da nahm ſich der Verein für Naturkunde in
Offen=
bach des Gebietes an und brachte von ihm 1,5 Hektar durch Kauf in
ſeinen Beſitz. Nach dem Kriege wurde eine Waſſergenoſſenſchaft
ge=
gründet. Um das Gebiet vor Einbeziehung in dieſe und vor drohender
Entwäſſerung zu bewahren, wurden die dem Offenbacher Verein
ge=
hörenden 1,35 Hektar und noch weitere mit ihnen im Gemenge liegenden
oder angrenzenden Privatgrundſtücke mit 0,8 Hektar, im Ganzen alſo
2,3 Hektar, unter kreisamtlichen Denkmalſchutz geſtellt. Doch die Gefahr
der Trockenlegung und der Vernichtung der Flora beſtand weiter. Der
Staat erwarb auf Anregung des Offenbacher Vereins weitere
Grund=
ſtücke. Der Verein trat ſeinen Beſitz dem heſſiſchen Staat koſtenlos ab.
Der Landtag ſoll nun weitere Mittel (6000 Mark) zum Erwerb von
Grundſtüchen (Erweiterung des Naturſchutzgebiets) bewilligen.
* Friedberg, 14. April. Das Polytechnikum hat ſein Winterſemeſter
mit 580 ordentlichen Studierenden und etwa 25 weiteren Hörern
ge=
ſchloſſen. In dieſes Semeſter fiel das 25jährige Jubiläum der
Anſtalt, die im Herbſt 1901 von dem erſten Direktor Robert Schmidt
gegründet wurde. Als die Anſtalt in den Nachkriegsjahren einen
ge=
waltigen Aufſchwung nahm und die Zahl der Studierenden auf 600
ſtieg, erwieſen ſich die Räumlichkeiten als zu klein, und ſo ſchritt man
im Jubiläumsjahr 1926 zur Errichtung eines Neubaues. Der erſte
Flügel, der das Maſchinenlaboratorium, das Praktikum, einen Hörſaal
und eine Reihe kleinerer Näume im Erdgeſchoß enthält, iſt fertiggeſtellt
und wird mit Beginn des Sommerſemeſters am 20. April in Benutzung
genommen. Der zweite Flügel wird im Laufe des Jahres begonnen, ſo
daß das geſamte Gebäude etappenweiſe entſteht. Seit dem Jahre 1908
iſt die Stadt Friedberg Trägerin der Anſtalt geworden. 1921 haben die
Studierenden eine Art Studentenhilfe mit Küche und Wirtſchaftshilfe
ins Leben gerufen. Ende des Sommerſemeſters wurde eine
Flieger=
gruppe gegründet. Sie baut Segelflugzeuge und ſchult mit denſelben.
Das erſte Flugzeug „Roßbach” veranſtaltete kürzlich auf dem
Hohe=
rodskopf Segelflüge. Das Flugzeug wurde erheblich beſchädigt.
Zur=
zeit wird in der eigenen Werkſtatt der Fliegergruppe ein zweites
Flug=
zeug erbaut.
* Bad=Nauheim, 13. April. Die Stadtverordneten beſchloſſen, in
ihrer letzten Sitzung die Einſtellung von 10 000 Mark in den Voranſchlag
für 1927, um damit die Beſoldung der ſtädtiſchen Beamten mit
rück=
wirkender Kraft vom 1. April ab neu zu regeln. Für die Errichtung
eines Ehrenmals für die Gefallenen wurden 5000 Mark in den
Voranſchlag eingeſtellt. Nachdem die Elternſchaft ſich mit Mehrheit für
die Umbildung der Oberrealſchule in ein
Reformrealgym=
naſium ausgeſprochen hat, hatten ſich nun auch die Stadtverordneten
. Somstag, den 16. April 1927
lag eine Anfrage vor, ob die Stadtverordnetenverſammlung ihre
Zu=
ſtimmung gebe, daß mit Beginn des neuen Schuljahres die Klaſſen
3b und 3a nach dem Lehrblan des Reformrealgymnaſiums unterrichtet
werden. Mit 12 von 22 Stimmen erklärte die Verſammlung ihr
Ein=
verſtändnis, ſo daß alſo von Oſtern ab die allmähliche Umwandlung der
Anſtalt beginnt.
a Oppenheim, 14. April. Rabenvertilgung. Nachdem über
den Schaden, den die Krähen im Winter an den Saaten angerichtet
haben, aus vielen Orten des Kreiſes Klagen eingelaufen ſind, und ſie
außerdem, in ganzen Kolonnen ſich niederlaſſend, die Jagd ſchädigen
und Singvögel vernichten, wird ſeitens des Kreisamtes ſchnelſte
Beſei=
tigung der Rabenplage empfohlen. Dies ſoll im Einvernehmen mit den
Jagdpächtern durch Ausheben der Neſter, Zerſtörung der Gelege und
Abſchuß während der Brütezeit geſchehen. Für Ablieferung der Eier,
der jungen und alten Vögel ſollen Prämien ausgeſetzt werden. — Die
fliegende Brücke, welche ſich vorgeſtern losgeriſſen hatte und etwa 100
Meter rheinabwärts getrieben war, konnte während der Nacht repariert
und mit Tagesbeginn der Betrieh wieder aufgenommen werden.
Nierſtein, 14. April. Mit dem Schrecken
davonge=
kommen iſt ein junger Mann, der bei der Wergerſchen Bierbrauerei=
Niederlage am Fahrt in den dortigen ſechs Meter tiefen Bierkeller
ſtürzte. Zum Glück kam er ohne jegliche Verletzung davon. — In
Eimsheim wurde einer Witwe Salat und Spingt aus dem Garten,
ſowie einem Landwirt mehrere Zentner Kartoffeln aus einer Grube
geſtohlen. — Im Alter von 80 Jahren verſieht der Gemeindeeinnehmer
zu Ensheim, Herr Höhn, in beſter Geſundheit noch ſeinen
an=
ſtrengenden Dienſt.
* Gau=Algesheim, 14. April. Firmung. Am 2. Mai ds. Js.
wird der Herr Biſchof von Mainz in hieſiger Gemeinde die hl. Firmung
ſpenden, und trifft zu dieſem Zwecke bereits am 1. Mai dahier ein.
M Bingen a. Rh., 13. April. Diebſtähle. Während der letzten
Nächte wurden hier zwei Diebſtähle verübt. Bei einem Einbruch in das
„Mittelrheiniſche Kaufhaus” hießen die Diebe Zigaretten, Schokolade
uſw. mitgehen. — Von einem hier vor Anker liegenden Schiff wurde
ein Sack Mehl geſtohlen, der am anderen Morgen in einem
Proviant=
boot wieder aufgefunden wurde. In letzterem Falle iſt man den Tätern
auf der Spur.
Geſchäftliches.
Bevor Sie ein Fahrrad oder Fahrrad=
Zubehör=
teile kaufen, verlängen Sie koſtenlos den neueſten Katalog der Firma
Ernſt Machnow, Berlin, Weinmeiſterſtraße 14. Die Firma
hat unter anderen Neuheiten auch für beſonders ſchlechte Straßen,
Kopfſteinpflaſter uſw. ein Fahrrad mit Federgabel und ein Fahrrad mit
Ballon=Bereifung herausgebracht. Dieſe Räder gewähren ein abſolut
ſtoßfreies Fahren auch auf ſchlechteſten Wegen. Wer eine Probefahrt
auf einem ſolchen Rade gemacht hat, wird kein anderes Rad mehr
benutzen.
Für Ihr gutes Geld gute Ware zu bekommen, können
Sie mit Fug und Recht verlangen und ſollten deshalb Verſuche. Ihnen
Nachahmungen von anerkannt erſtklaſſigen Fabrikaten zu verkaufen, auf
das beſtimmteſte zurüchveiſen. Gerade ſo verhält es ſich beim Kaffee=
Zuſatz! Umſichtige Hausfrauen haben erkannt, daß beim Einkauf von
„Aecht Frank” Kaffee=Zuſatz nicht überſehen werden darf,
auf deſſen Wahrzeichen „Kaffeemühle” ſorgfältig zu achten, denn es gibt
äußerſt täuſchende Nachahmungen.
Die Fahrradinduſtrie, die ſtändig darauf bedacht iſt, ihre Fabrikate
zu verbeſſern und den Forderungen der Sportswelt gerecht zu werden,
hat ein Nad auf den Markt gebracht, das von den Tourenfahrern und
Ueberlandfahrern mit großer Freude begrüßt worden iſt. Die bekannte
Fahrradfabrik Claes & Flentie, Mühlhauſen i. Th., hat ihr
bewährtes Pfeil=Rad mit Ballonreifen ausgeſtattet, die ein
weiches, ſtoßdämpfendes und elaſtiſches Fahren ermöglichen. Jeder, der
lange und unwegſame Strecken zurückzulegen hat, wird dieſe weſentliche
Neuerung zu ſeinem Vorteil nutzen. Daß das Nadfahren ein wirklich
geſundheitsfördernder und billiger Sport iſt, wird jeder Sportsmann
beſtätigen können. Rechnen wir nur einmal aus, welche Erſparniſſe der
Claes=Pfeil=Rad=Beſitzer, mit dem, im Jahre 1896 gekauften
Sonder=
klaſſe=Markenfahrrad machen konnte, wenn er, wie er ſchreibt, täglich
zum und vom Dienſt fuhr und außerdem alljährliche Erholungsfahrten
nach Tirol zurücklegte, ohne Reparaturen vornehmen zu müſſen, die
auf Materiglabnutzung zurückzuführen wären. Derartige Räder ſind
wirkliche Kameraden auf unſerem Lebensweg.
Uf5119
beſcher Stabenberſcht.
für die Woche vom 17. bis 23. April 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Mainz—Vorms. Rheinſtraße in der Gemarkung
Worms, von Lützowſtraße bis Rheingewannfriedhof, vom 15. 3.
auf weitere acht Wochen. Umleitung: Schweres Fuhrwerk und
Kraſtwagen: Rheindürkheimer Fahrt—Herrnsheim—Neuhauſen.
Gießen—Lollar zwv. Kilom. 4,8 (Abfahrt nach
Daubrin=
gen) und 7,0 (Ortsanfang Lollar) vom 4. 4. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Daubringen.
Kirchgöns-Pohlgöns von Kilometer 14,29 bis 14,65
vom 4. bis 30. 4. geſperrt. Umleitung: Langgöns-Niederkleen—
Pohlgöns.
Kohden—Unterſchmitten—Oberſchmitten vom
4. bis 23. 4. geſperrt. Umleitung von Nidda: Ulfa—Eichelsdorf.
Lich-Nieder=Beſſingen vom 4. 4. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung über Langsdorf.
Wetzlar—Gießen vom 6. bis 20. 4. geſperrt. Umleitung:
Garbenheim—Dutenhofen.
Babenhauſen — Aſchaffenburg. Wegen Umbau
Straßenüberführung bis auf weiteres Umleitung: ſüdliche
Ueberführung im Zuge der Straße Babenhauſen—Dieburg.
Offenbach—Mühlheim a. M., zwiſchen Grenzſtraße
und Mühlheim, vom 17. 1. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Heubach i. O. vom 3. 2. bis auf
weiteres.
Ortsdurchfahrten Schaafheim im Zuge der
Kreisſtraßen Babenhauſen—Radheim und Schaafheim—Groß=
Oſtheim vom 21. 2. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Langſtadt im Zuge der Kreisſtraße
Babenhauſen—Kleeſtadt, vom 2. 3. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Ober=Eſchbach von Kilometer 3,1
bis 4,15, Ober=Eſchbach—Ober=Erlenbach von Kilometer 0,0 bis
04, Ober=Eſchbach-Bahnhof bis auf weiteres. Umleitung:
Nieder=Eſchbach—Ober=Erlenbach—Holzhauſen—Friedrichsdorf.
Ortsdurchfahrt Langen von Kilometer 0,0 bis 0,4
(Dieburger Straße), im Zuge der Kreisſtraße Groß=Gerau—
Die=
burg, vom 7. 3. bis auf weiteres. Umleitung: Dreieichenhain—
Sprendlingen.
Offenau-Wimpfen u. Untereiſesheim—
Wimp=
fen a. Berg vom 21. 3. vorausſichtlich auf 3 Monate. Umleitung
Durchgangsverkehr: Heinsheim—Gundelsheim bzw. Biberach.
Ortsdurchfahrt Radheim im Zuge der Kreisſtraße
Klein=Umſtadt—Radheim vom 11. 4. auf 2 Wochen geſperrt.
Schöllber,g- Vilbel—Landesgrenze
Frank=
furt von Kilometer 54,6 bis 55,49 vom 8. 4. bis 14. 5. geſperrt.
Umleitung: Bergen—Frankfurt a. M.
Nidda—Dauernheim vom 19. 4. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Bed Salzhauſen—Geiß=Nidda.
M. Bingen a. Rh., 12. April. Das Binger Gaswerk. In
einer nichtöffentlichen Stadtzerordnetenſitzung befaßte man ſich mit der
Frage, ob man das Binger Gaswerk verpachten bzw. den Anſchluß an
die Ferngasverſorgung der Stadt Mainz vornehmen oder das Gaswerk
in eigenem Betrieb weiter bewirtſchaften ſolle. Man einigte ſich auf
letzteres. Es iſt ein Koſtenbetrag von 70 000—75 000 Mk. zur
Moderniſie=
rung des Städt. Gaswerks notwendig. Durch entſprechende
Prova=
ganda ſoll verſucht werden, den Gasverbrauch wieder auf das frühere
Maß — der jährliche Verbrauch iſt von 1 Million auf etwa 800 000
Kubikmeter, da die Bahnhöfe Bingen und Bingerbrück kein Gas mehr
von der Stadt beziehen, zurückgegangen — und darüber hinaus zu
bringen, um ſo auch eine Verbilligung herbeizuführen.
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Gegen Gicht, Stein- und Stoffwechselleiden! — Ermäßigte Pauschalkuren (
Im Kurhaus: Wochenpauschalpreis Mk. 80.50, im Badehof: Wochenpauschale Mk. 105.—- — Auskunft auch über Hauskuren durch die Badeverwaltung.
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(mindestens) 3 Wochen: Pauschalpreis Mk. 189.—,
Statt Karten
Für die ung anläßlich unſerer Vermählung
in ſo überaus zahlreicher Weiſe zuteil
gewordenen Glückwünſche,
Blumenſpen=
den und Geſchenke jagen wir auf dieſem
Wege allen Bekannten und Freunden
herzlichen Dank.
Heini Schul und Frau
Käthe, geb. Nau
Gfd 4
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſere liebe, gute Mutter,
Großmutter, Urgroßmutter,
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante.
Frau
Clara Stofft
geb. Brenner
im 64. Lebensjahr nach langem,
ſchweren, mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden zu ſich in die
Ew gkeit abzurufen.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. April 1927
(10281
Ruthsſtraße 21.
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 19. d. Mts, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhofe
ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben,
un=
vergeßlichen Entſchlafenen ſagen
wir allen unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, 15. April 1927.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Emilie Frank
Familie Wilhelm Frank
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſres
lieben Entſchlafenen
Johannes Vollrath
Friſeur
ſagen wir unſren herzlichſten Dank,
be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer
Bimmermann für die troſtrei hen Worie
und derliebevollen Pflege der
Schwe=
ſtern des Stadtkrankenhauſes, ſowie
der Friſeur= und Perückenmacher=
Zwangsinnung für die
Kranznieder=
legung am Grabe.
(1og7s
Die trauernden Hinterbliebenen:
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Nummer 106/7
Samstag, den 16 April 1927
Seite 9
Die Verlobung unſerer Tochter Lili
mit Herrn Dipl.=Ing. Otto Merlau
geben bekannt
Wilhelm Deuſier
und Frau Philippine
geb. Ditzel
Eberſiadt, Villenkolonie
Meine Verlobung mit Fräulein
Lili Deuſter beehre ich mich
anzu=
zeigen
Dipl.=Ing. Otto Merlau
Darmſiadt
mit Herrn Dipl.=Ing. Hermann Schwarz
beehren wir uns anzuzeigen
Vermeſſungsrat Friedrich Hoffmann
und Frau Eliſe, geb. Fett
Darmſtadt
Kiesſtraße 122
Oſiert Regina Hoffmann
Dipl.=Ing.
Hermann Schwarz
Verlobte
Kaſſel=Wilhelmshöhe
Kirchditmolderſtraße 38
1927.
(-10287 Statt
Die Verlobung ihrer Kinder
Emmy und Hans geben hier-
mit bekannt
Frau Hinna Siegel Pr. Welker u. Frau
geb. Tecklenburg Else, geb. Freund
Darmstadt
Berlin M. W. 21
Eschollbrückerstr. 25
Bundesrat-Ufer 13
Oster arten.
Meine Verlobung mit Fräulein
Emm) Siegel zeige ich hier-
mit an
Dipl.-Ing. Hans Helker
Frankfurt a. M.
Schneckenhofstr. 26
1 1927.
(10164
Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Elſe Schneider
Paul Neſter krouss
Darmſiadt
Schwanheim
Arheilgerſtr. 84
b. Bensheim
Oſiern 1927.
Wir grüßen als
Verlobie
Gretel Meinhardt
Heini Hüg
Oſtern 1927 10195
Schuknechtſtr. 48 Frankfurterſtr. 250
Marie Schwerdt
Karl Dittmann
Verlobte
Arheilgen, Merksche Kolonie
17. April 1927. 100
Mariechen Wolf
Otto Lieb=
Verlobte
Darmſiadt Oſtern 1927
10277
Es grüßen als Verlobte
Anng Hahl
Willy Krämer
Darmſtadt, Oſtern 1927
Gaßße
Statt Karten
Margareie Dietrich
Ludwig Rencke!
Verlobie
Oſiern 1927
Groß=Zimmern
Darmſia
Ae
Grotel Trietsch
Willg Schneider
Verlobte
Darmstadt, Ostern 1927
Wendelstadtstr. 48
Bismarokstr. 105
Gß
Statt Karten
Darm-tadt
Rhönring 25, II.
riedel Donges
Adolf Kern
Verlobte
Ostern 1927
Frledrichsfeld I. Baden
(:10261
Bertel Krumm
Hermann Zeh
Verlobte
Weinheim i. B.
Bergſtr. 1
Oſtern 1927
Darmſiadt
Landwehrſtr. 1
(*9929
(leonore Roos
Georg Schell
Verlobte
Darmſiadt
Marft 11½
Alzeg
St. Georgenſtr. 11
Aſßß1
Karl Guttmann
Käthe Guttmann
geb. Ertl
Vermählte
Darmſtadt
Eſchollbrückerſtr. 20, II.
223
Zur Baumblüte de Bergſtraße!
Täglich Autobusfahrten ab weißen Turm
nach Seeheim und Jugenheim.
Vorm. 82, 120, Nachm. 2‟, 5‟‟, 70, 100 (6338a
Statt Karten.
Ihre Verlobung beehren sich
anzuzeigen:
Gretel Kessler
Wilhelm Bergsträsser
Darmstadt
Moosbergstr. 49 Moosbergstr. 68
Ostern 1927 (B 6529
Statt Karten.
Gretel Maurer
Karl Raus
Verlobte
Darmſtadt
Alte Niederſtr. 17, Pankratiusſtr 12½
Oſtern 1927. (B6528
Statt Karten.
Margarete Hein
Ludwig Häuſer
Verlobte
Oſiern 1927
Roßdorf
6495
Statt Karten
Ihre am 1. Osterteiertag,
nachm. 4/, Uhr in der Johannes-
Kirche stattfndende Trauung
beehren sich anzuzeigen
Adam Zehrbach
und Frau Lya, geb. Horn
Darmstadt, Viktoriastr. 78.
(e10240
Maria Dörſam
Karl Hoßz
Verlobte
Oſtern 1927
Landwehrſir. 10 Erbacherſtr. 69
210220
Statt Karten.
Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen:
Anna Hofmann
Kurt Scharfe
Duisburg
Darmſtadt
Feldbergſir.83 Darmſtadt
Oſtern 1927 (10209
Sofie Egly
Adam Krug
Verlobte
Darmſtadt
Heinheimerſtr. 71
(berſtadt
Mühltal 26
Oſtern 1927
Statt Karten
10299
Ihre Verlobung geben bekannt
Johanna Klaaſen
Karl Schuchmann
Darmſtadt, Oſiern 1927
As 23
Ihre Vermählung geben bekannt:
Elisabeth Pfeiffer
Gustav Rudolph
Darmstadt, Ostern 1927
Rhönring 55 Feldbergstfaße 77
Trauung: Sonntag, d. 17. April (1. Felertag)
nachm. 21/. Uhr in der Martinskirche.
Karlſir 66 Ostern 1927 Trankfurterstr. 18
(*10157
Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Dora Vollmert
Paul Hechler
Moldenhauerweg 16 Neckarſtr. 26
Oſtern 1927.
(ef0rt7
Kätha Jäger
Heinrich Kunz
Verlobte
Darmſiadt, Sandbergſtraße 4
10304)
Statt Karten
Eliſabeth Stein
Hans Römer
Verlobte
Eberſtadt b. D.
Darmſtadt
Oſtern 1927 (10292
Es empfehlen ſich als Verlobte:
Marie Büttel
Philipp Ohim
Seeheim a. d. B. Balkhauſen
Oſtern 1927 (9932)
Statt Karten
(210208)
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Fritz Wernis und Frau
Emilie, geb. Hartmann
Darmſiadt, Mühlſtr. s, Oſtern 1927
Kirchliche Trauung: 1. Oſterfeiertag,
3 Uhr nachm., St. Eliſabeth.
Ze 2 3
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Inzeigen verkunden
ständig, daß „
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Statt Karten.
hre Vermählung zeigen an:
August Költgen
188) Költgen, geb. Sauer
Ostern 1927 G1os2e
Kirchliche Trauung am i. Felertag, nachmittags 2 Uhr,
in der St. Ludwigskirche.
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Erich Haaſe
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Geite 10
Samstag. den 16. Apfil 1927
Nummer 106/7
Reich und Ausland.
Einbruch in die Saalburg.
WSN. Bad Homburg. In der Nacht zum
Mittwoch wurde im Saalburgreſtaurant ein ſchwerer
Einbruch verübt. Die Einbrecher riſſen mit einer
langen Stange die Fenſtervergittevung los und
ſtiegen mittels einer Leiter ein. Sie erbeuteten
Lebensmittel, Eier, Wein uſw. im Werte von rund
300 Mark und ſchafften die Beute in einem
Hand=
wagen fort.
Schwerer Verkehrsunfall.
Im. Schliengen. Ein Knabe, der auf den
Schultern eine vier Meter lange Leiter trug, fuhr
mit ſeinem Rade eine ziemlich ſteile Straße
her=
unter in ein mit zwei Herren beſetztes Motorrad
hinein. Der Knabe ſtürzte und zog ſich eine
klaf=
fende Wunde am Kopfe zu. Der Führer des
Motor=
rades, Dr. Emmler aus Schopfheim, zog ſich eine
ſchwere Gehirnerſchütterung zu; ſein Begleiter kam
mit dem Schrecken davon.
Die Banderolenfälſcheraffäre.
Krakauer nach 12 Stunden Freiheit zum dritten
Male verhaftet.
DD. Berlin. Der der Beteiligung an den
Banderolenfälſchungen verdächtige Berliner
Zigaret=
tenfabrikant Krakauer, der, wie bereits gemeldet, in
der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag gegen
Erhöhung ſeiner Kaution aus dem Berliner
Unter=
ſuchungsgefängnis entlaſſen worden war, hat ſich
ſeiner Freiheit nur etwa 12 Stunden erfreut, denn
er wurde im Laufe des Donnerstag auf
Grund eines noch von der Hamburger
Staatsan=
waltſchaft vorliegenden Haftbefehls erneut
ver=
haftet und nach Hamburg transportiert. Krakauer
iſt alſo in dieſer Affäre nun bereits zum dritten
Male verhaftet worden. In Hamburg braucht man
Krakauer wegen ſeiner Geſchäftsverbindung mit dem
flüchtigen Hamburger Fabrikanten Bing, gegen den
dort die Vorunterſuchung geführt wird. Dagegen
ſollen die kürzlich in Berlin verhafteten und
eben=
falls nach Hamburg gebrachten Gebrüder Winiſki
dort nach erfolgter Vernehmung wieder auf freien
Fuß geſetzt worden ſein. — Wie unverfroren die
Banderolenfälſcher und ihre Helfershelfer arbeiteten,
geht übrigens aus der recht amüſanten Tatſache
her=
vor, daß es ihnen ſogar gelungen iſt, ein Zollamt
mit ihren gefälſchten Banderolen hinters Licht zu
führen. Weil ſie ſich anſcheinend bewußt waren, daß
die Falſifikate den echten Banderolen aufs Haar
glichen, wandten ſie ſich durch Vermittlung eines mit
ihnen in Verbindung ſtehenden kleinen
Zigaretten=
fabrikanten an ein Zollamt mit der Bitte, einen
größeren Poſten von Banderolen, deren Werte für
ſie angeblich nicht brauchbar waren, gegen
Bande=
rolen anderer Werte umzutauſchen, ein in der
Ziga=
retteninduſtrie durchaus übliches Verfahren. Das
be=
treffende Zollamt ging auch bereitwillig auf dieſen
Wunſch ein und tauſchte die Banderolen, die
natür=
lich gefälſcht waren, gegen echte Bandexolen der
ge=
wünſchten Werte um, ohne zu entdecken, daß es ſich
um Falſifikate handelte.
Das Palais Kaiſer Wilhelms I. gefährdet.
TU. Berlin. Nachdem die gewaltſame Senkung
des Grundwaſſers für die Ausſchachtung zum neuen
Rieſenbühnenbau ſchon die Fridericianiſche
Biblio=
thek, das heutige Aulagebäude der Univerſität, in
ſeinen Fundamenten angefreſſen hat, beginnt die
Er=
ſchütterung des Bodens um den Opernplatz nunmehr
auf das benachbarte Palais des alten Kaiſers
überzu=
greifen. Wie das Blatt hört, haben ſich nun dort in
den Fundamenten des Erdgeſchoſſes Riſſe gebildet,
die eine ſchleunige Reparaturarbeit erfordern.
Der zweite Auslandsflug des neuen Junkers=
Großflugzeuges.
Berlin. Die kürzlich von ihrer erſten
Aus=
landsreiſe zurückgekehrte Junkersmaſchine G31A hat
ihren zweiten Auslandsflug angetreten. Wie uns
ge=
meldet wird, iſt das Flugzeug nach völlig
ſtörungs=
freiem Fluge von 1816 Kilometern von Deſſau nach
Konſtantinopel auf dem dortigen Flughafen glatt
ge=
landet. Der Flug wird nach Angora fortgeſetzt.
Zu dem Maſſenunglück in Deſſau.
Dresden. Das Wehrkreiskommando IV
ver=
öffentlicht zu dem Unfall in Deſſau in der Nacht zum
10. April, bei dem eine Kraftdroſchke in eine
Reichs=
wehrkompagnie hineingefahren iſt und 19 Soldaten
verletzt hat, eine Erklärung, in der es u. a. heißt:
Auf Grund von abſolut einwandfreien
Zeugenaus=
ſagen muß ſolchen Schilderungen auf das ſchärfſte
widerſprochen werden, lediglich die Schuld von dem
Kraftwagenführer abzuwälzen, der das Unglück
her=
beigeführt hat. Tatſache iſt, daß der Kraftwagen mit
der feſtgeſtellten und vom Kraftwagenführer
zugege=
benen hohen Geſchwindigkeit von 45 Kilometern in
der Stunde in die Mitte der Kolonne hineingefahren
iſt und erſt durch den darunter und vor dem Wagen
liegenden umgefahrenen Menſchenhaufen zum Stehen
gebracht worden iſt. Das erklärt auch die Art der
Verletzungen. Auch iſt es abwegig, die Haltung des
Offiziers anzugreifen, der ſeine Pflicht umſichtig und
mit Energie erfüllt hat. Auch für die Betrachtungen
über das Verhalten des Offiziers ſind Formen
ge=
wählt worden, die auf das ſchärfſte zurückgewieſen
werden müſſen. Von ſeiten der Verletzten und der
Truppe ſind die erforderlichen Strafanträge, u. a.
wegen Körperverletzung und Sachbeſchädigung, bei
den zuſtändigen militäriſchen und bürgerlichen
Stel=
len geſtellt worden. Ueber das Ergebnis der
Unter=
ſuchung kann erſt ſobald es der Stand der
Unter=
fuchung geſtattet der Oeffentlichkeit Mitteilung
ge=
macht werden.
Die Mordaffäre Roſen.
Breslau. Wie die „Breslauer Neueſten
Nach=
richten” mitteilen, hat der Unterſuchungsrichter in
der Mordaffäre Roſen ſeit einiger Zeit, nachdem die
drei Beſchuldigten wiederholt eingehend verhört
wor=
den ſind, mit der Vernehmung der Zeugen begonnen.
Neuerdings wurde auch die Braut des
Unter=
ſuchungsgefangenen Strauß vor den
Unterſuchungs=
richter geladen. Ein Alibinachweis für Strauß hat
bislang nicht erbracht werden können.
Landgerichts=
pat. Franz wird auch weiterhin keine Möglichkeit
ungenützt laſſen, die Frage der Glaubwürdigkeit des
Jahn aufzudecken. Der Verteidiger der
Unter=
ſuchungsgefangenen Strauß und Neumann,
Rechts=
anwalt Salz, beabſichtigt, wie dasſelbe Blatt erfährt,
von ſeinem Recht, ein erneutes
Haftprüfungsver=
fahren zu beantragen, Gebrauch zu machen.
Dem=
nächſt wird, ſofern ein diesbezüglicher Antrag geſtellt
wird, die zweite mündliche Verhandlung darüber
ſtattfinden.
15. Wiederkehr des Untergangs der „Titanic”
Erinnerung an die tragiſche Schiffskataſtrophe.
Das Todesſchiff „Titanic”,
der größte Paſſagierdampfer der damaligen Zeit, das vor 15 Jahren, am 14. April 1912, im
Atlantiſchen Ozean in tragiſcher Weiſe unterging. Der Kapitän hatte in dem Kampf um den
Schnelligkeitsrekord, dem „blauen Band des Ozeans”, einen zu nördlichen Kurs genommen.
Der Dampfer ſtieß mit gewaltigen Eisbergen zuſammen und ging in wenigen Stunden unter.
Zum Wolkenkratzerbrand in New York.
Rieſenfeuer in der 5. Avenue.
Unſer Bild zeigt einen Teil der 5. Avenue. — Rechts an der zweiten Ecke erhebt ſich jetzt der
Neubau des Netherland Hotels.
Ein chineſiſcher General vor dem Kriegstribunal.
Wegen Feigheit vor dem Feinde zum Tode verurteilt.
Sitzung eines chineſiſchen Kriegesgerichts,
in der General Liu=Yu=Chin, Befehlshaber einer Diviſion der Armee des Generals Wu=Pei=Fu,
zum Tode verurteilt wurde, weil er die Stadt Wuchang den Kantontruppen kampflos überlaſſen
hat. Das Bild auf der Wand ſtellt Sun=Yat=Sen, den verſtorbenen Präſidenten von China,
dar. Das Kriegsgericht iſt gegen den angeklagten General mit äußerſter Strenge vorgegangen,
obzwar ſeine Schuld nicht einwandfrei feſtſtand. Man wollte ein Exempel ſtatuieren, um das
Ueberhandnehmen der Angſt vor dem Feinde zu verhindern.
Der amerikaniſche Dauerflugrekord.
Waſhington. Die Flieger Acoſta und
Cham=
berlain ſind nach einer Flugdauer von 51 Stunden
12 Minuten auf einem Balanca=Eindecker gelandet.
Sie haben damit einen neuen Dauerflugrekord
auf=
geſtellt.
Großfeuer in einer rumäniſchen Stadt.
Bukareſt. In der Stadt Buhuſi, in der
Mol=
dau, iſt ein Brand ausgebrochen, der infolge des
ſtarken Windes raſch um ſich griff, ſo daß
zwei=
hundert Häuſer in Flammen ſtanden. Der
Sachſchaden wird auf 40 Millionen Lei geſchätzt.
Internationales Arbeitsamt und Einzelhandel.
Das Internationale Arbeitsamt in Genf hatte
für die Novembertagung des Vorbereitungs=
Aus=
ſchuſſes für die Internationale Wirtſchaftskonferenz
eine Denkſchrift, betr. „Ergebniſſe einiger
Erhe=
bungen zur Aufſtellung eines Vergleiches zwiſchen
den Verteilungskoſten des Privathandels und denen
der Konſumgenoſſenſchaften” ausgearbeitet. In dieſer
Denkſchrift werden — an der Hand von fünf (!)
Bei=
ſpielen für Deutſchland — Preiſe, welche die
Kon=
ſumvereine aus ihrem Bereich feſtgeſtellt haben, mit
denen des ortsanſäſſigen Einzelhandels verglichen,
wobei die des Einzelhandels über denen der
Kon=
ſumvereine liegen. Die Hauptgemeinſchaft des
Deut=
ſchen Einzelhandels hat nunmehr eine umfangreiche
Gegenſchrift ausgearbeitet, aus der an Hand von
Preisvergleichen aus 44 deutſchen Städten und von
800 Waren eine Gleichwertigkeit, in vielen Fällen
ſo=
gar eine Ueberlegenheit des Einzelhandels in der
Verſorgung der Bevölkerung mit guten und billigen
Nahrungsmitteln eindeutig hervorgehen dürfte. Die
Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels hat
dieſe Denkſchrift den Vertretern Deutſchlands auf
der Internationalen, Wirtſchaftskonferenz als
Ma=
terial zugeleitet.
Hafraba — Norddeutſcher Lloyd, Bremen.
Wir berichteten kürzlich, es habe den Anſchein,
nachdem die Hapag Mitglied der Hafraba geworden
war, daß die großen Schiffahrtslinien Stellung zu
der Automobilſtraße Hamburg—Frankfurt-Baſel
genommen hätten. Nun iſt der Norddeutſche Lloyd
ebenfalls Mitglied geworden. Das urſprüngliche
Projekt der Autoſtraße Hamburg-Baſel wird
er=
weitert werden auf die Hanſeſtädte Bremen und
Lübeck über Hamburg hinaus, ſo daß die
prominen=
teſten Hafenſtädte der Nord= und Oſtſee direkten
An=
ſchluß an die Straße und auch gleichzeitig die
Hanſe=
ſtädte untereinander mit einer Automobilſtraße
ver=
bunden ſind.
Wegen Mordes verurteilt.
Wien. In dreitägiger Verhandlung hatten ſich
die beiden Hilfsarbeiter Ferdinand Hunger und
Oskar Oetzbrugger wegen des am 7. Auguſt 1926
an dem Nachtwächter der Tabakregie, Heinrich Luſtig,
begangenen Mordes zu verantworten. Das
Schwur=
gericht bejahte die Frage auf tückiſchen Mord mit
zwölf Stimmen, worauf der Gerichtshof beide zu
lebenslänglichem ſchwerem Kerker verurteilte.
Ein neuer Fall Marek.
TU. Wien. In den nächſten Tagen wird ſich das
Oberlandesgericht mit einem Parallelfall zu dem
Prozeß Marek zu beſchäftigen haben. Einem
Guts=
beſitzer der öſterreichiſchen Provinz war auf der
Jagd das Gewehr losgegangen. Die Schrotladung
ging ihm in die linke Hand. Er hatte kurz vorher
Verſicherungen auf mehrere tauſend Dollar
abge=
ſchloſſen. Die Geſellſchaften beſtreiten nun vor
Ge=
richt die Zahlungspflicht und berufen ſich überdies
auf einen Vergleich, den ſie mit dem Verletzten bald
nach dem Unfall abgeſchloſſen haben wollen.
Ein ſeltſamer Selbſtmord.
Wien. Wie die Polizeikorreſpondenz meldet,
ſtieg ein Fremder abends in einem Hotel ab und
mel=
dete ſich als Hotelbeſitzer Kuff aus Mettlach im
Saargebiet an. Als Kuff bis zum nächſten Mittag
nicht erſchienen war, ließ man das Zimmer
poli=
zeilich öffnen und fand Kuff mit einer Schußwunde
an der linken Schläfe tot auf. Quer über dem
Kopf=
polſter ſtand in großen Buchſtaben in Bleiſtiftſchrift:
„Ein Opfer des großen Weltkrieges.”
Vom Schneeſturm überraſcht.
Oslo. In der Nähe von Gjeilo, der Bergen=
Bahn, wurden fünf Touriſten von einem Schneeſturm
überraſcht. Zwei der jungen Leute konnten nur noch
als Leichen geborgen werden.
Die Beſatzung des Dampfers „Collingdale‟
gerettet.
London. Der britiſche Zerſtörer „Viscount”
konnte mit Hilfe eines Rettungsdampfers die dreißig
Mann ſtarke Beſatzung des engliſchen Dampfers
„Collingdale” retten, der, wie bereits gemeldet, bei
Melilla auf Grund geraten war.
26 Arbeiter in einer Grube ertrunken.
EP. New York. In einer Kohlengrube von
Altcona in Pennſylvanien iſt ein Stollen plötzlich
vom Waſſer überflutet worden. Die 26 Arbeiter, die
darin beſchäftigt waren, ſind ertrunken. Ihre Leichen
konnten noch nicht geborgen werden. Die
Ueber=
ſchwemmung kam ſo unverhofft, daß es nicht möglich
war, die Grubenarbeiter zu verſtändigen. Die
Ar=
beiter der übrigen Stollen konnten ſich nur mit
Mühe retten.
Tornado in Amerika.
Fünfzig Tvte, Hunderte von Verletzten.
Ne
Ueberſichtskarte.
Opfer eines Erdſtoßes.
Mendoza (Argentinien). Am Donnerstag
vor=
mittag iſt hier ein 20 Sekunden dauernder Erdſtoß
wahrgenommen worden, durch den zahlreiche
Gebäude beſchädigt, 16 Perſonen
ge=
tötet und 50 verwundet wurden. Die Kirche
des Heiligen Nikolaus, in der bereits alle
Vorbe=
reitungen für den Gottesdienſt am Gründonnerstag
getroffen waren, iſt ſchwer beſchädigt worden.
Glück=
licherweiſe waren noch keine Andächtigen in der
Kirche anweſend. In einem Stadtviertel ſind
vier=
zehn Häuſer zuſammengeſtürzt. Im Innern der
Pro=
vinz Mendoza ſind nach den bisher vorliegenden
Meldungen etwa 100 Perſonen getötet
worden.
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(210 33
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den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
16. April bis einſchließlich 30. April den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9 die Einhorn=Apotheke,
Lirchſtraße 10½
Montag, den 25. April 1927,
vor=
mittags 11 Uhr, wird in der
Wirt=
ſchaft von Philipp Schuchmann in
Braunshardt die am 1. Februar Ifd.
Js. abgelaufene Pacht hieſiger
Gemeinde=
jagd, umfaſſend ca. 470 ha Feld= und
Waldjagd auf eine weitere Beſtandzeit
von 6 Jahren verpachtet. Das
Jagdge=
biet grenzt an die Bahnſtation
Weiter=
ſtadt. Zur näheren Auskunft iſt
unter=
zeichnete Stelle gerne bereit. (6537
Braunshardt, den 14. April 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Braunshardt.
Schmidt.
Brennholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 19. April 1927,
vormittags 9‟, Uhr, anfangend,
werden, im Rathausſaale zu Pfungſtadt
aus dem Pfungſtädter Stadtwald.
Di=
ſtrikt Klingsackertanne
150 rm Kiefern=Scheit
266 rm
=Knüppel
Rite
55 rm
65 Stück . =Wellen
öffentlich verſteigert.
Gegen ſichere Bürgſchaft wird
zins=
loſe Zahlungsfriſt bis Martini 1927
be=
willigt.
(6473dg
Pfungſtadt, den 13. April 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Wirtes Ludwig Büſcher in Darmſtadt, Beſſungerſtraße 28,
im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 5. Juli 1927, nachmittags 3½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 31. März 1927 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren.
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht.
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(6571a
Darmſtadt, den 12. April 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtüchs:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band XX, Blatt 1349.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
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Geite 12
Die Befämpfung von
Wald=
ſchädlingen mit Eſturmit.
Von Prof. Dr. Max Wolff (Eberswalde)
(Boologiſches Laboratorium der forſtlichen Hochſchule).
Wie die Kulturen des Landwirtes und des Gärtners, ſo ſind — das
iſt allbekannt — auch die in den Wäldern heranreifenden Holzſchätze von
Kulturkataſtrophen bedroht, die unter Umſtänden den Ertrag der Arbeit
von Menſchenaltern vernichten. Am verheerendſten wirken die
Maſſen=
vermehrungen gewiſſer Inſekten, vor allem in den wertvollen großen
Nadelholzrevieren. Es braucht nur an die letzten Maſſenvermehrungen
der Forleule, der Nonne und des Kiefernſpanners erinnert zu werden.
Welchen enormen Schaden haben nicht allein während der letzten
Jahr=
zehnte die gefräßigen Raupen der genannten Schmetterlingsarten
an=
gerichtet! Die Forleulen=Kalamität, die bis 1925 wütete und faſt
aus=
ſchließlich die öſtlich des Berliner Meridians in Norddeutſchland und
darüber hinaus die in den Nachbarländern ſich ausdehnenden
Kiefern=
beſtände heimſuchte, hat der Wirtſchaft geradezu ungeheuerliche, heute
noch nicht überſehbare Verluſte gebracht.
Man darf ja bei der Beurteilung ſolcher Waldverwiſtungen nicht
vergeſſen, daß die Nachwehen einer Fraßkalamität ſich viele Jahrzehnte
lang ſehr empfindlich fühlbar machen kann. Dem letzten
Forleulen=
fraße ſind allein in Preußen zwölf Millionen Feſtmeter Derbholz zum
Opfer gefallen. Die ſehr koſtſpielige Wiederaufforſtung der übermäßig
großen Kahlſchlagflächen bereitet außerordentliche Schwierigkeiten, ſchafft
notwendig und ſehr unerwünſchter Weiſe ausgedehnte, zuſammenhangende
gleichalterige Beſtände, denen von neuem die b’ſten Bedingungen für die
periodiſche Entſtehung ähnlich unheilvoller Fraßkataſtrophen gegeben
ſind. Viele Jahre lang zieht ſich das Abſterben von einzelnen oder
horſt=
weiſe ſtehenden Stämmen hin, die zunächſt den Angriff des Schädlings
noch gerade überwinden zu können ſcheinen, dann aber doch ſchließlich
geſchlagen werden müſſen, weil ſie abſterben. Jahrelang muß mit der
Axt nachgearbeitet werden, um dieſe Todeskandidaten rechtzeitig
u=
ſchädlich zu machen. Denn ſie bedeuten eine große Gefahr als
Brut=
ſtätten ſekundärer, vorzüglich alſo kränkelndes Holz befallender Schäd=
Einfüllen von Eſturmit in die Blechkannen.
linge. Unter dieſen ſpielen gewiſſe Borkenkäferarten eine Hauptrolle.
Manche von ihnen, beiſpielsweiſe die berüchtigten Waldgärtner, haben
in früherer Zeit nicht ſelten wehr Holz zum Abſterben gebracht, als die
Raupenmaſſen, die vorher — primär — durch ihren Fraß die Kronen
lichteten. Man ſieht: ein von einer ſtärkeren Fraßkalamität betroffenes
Revier kommt auf lange Zeit nicht zur Ruhe. Der Wirtſchaftsplan iſt
völlig über den Haufen geworfen. Nicht die Verwaltung, ſondern der
Schädling beſtimmt auf lange Zeit den Einſchlag, ſchreibt dem
Wirt=
ſchafter vor, was er zu tun hat.
Lange genug war der Forſtmann gezwungen, die geſchilderten
An=
griffe auf ſeinen Wald ohne ernſtlichen Abwehrverſuch zähneknirſchend
zu dulden. Denn die Abwehrmittel, die ihm zur Verfügung ſtanden, ſind
ſämtlich auf großen Flächen nicht zu verwenden, wirken auch nur
unvoll=
kommen, z. B. das Streurechen gegen Kiefernſpanner und Forleule,
das Anbringen von Leimringen gegen die Nonne. Und alle die
genann=
ten Maſſenvermehrungen erfolgen, wenn Wetterlage und
Beſtandes=
verhältniſſe den Schädling begünſtigen, zwangsläufig auf großer Fläche,
gehen nicht von kleinen „Herden” aus. Mittel, die nur halbe Wirkung
haben, wie es z. B. günſtigenfalls vom Leimring gilt, ſchaden aber mehr
als ſie nützen. Denn das Geld — und die Koſten ſind ſehr hohe — wird
nutzlos zum Fenſter hinausgeworfen. Es kann ſogar der Fall eintreten,
daß ſolche „halben Mittel” dem Schädling nicht nur keinen
nennens=
werten Abbruch tun, ſondern ſeine Herrſchaft verlängern. Man hat mit
guten Gründen gegen den Leimring als Nonnenbekämpfungsmittel
ein=
gewandt, daß er ſolch höchſt unerwünſchte Erfolge zeitigen kann, weil
er der Hauptſache nach nur kränkelnde und verpuppungsreife Raupen
abfängt, ſo daß ein rechtzeitiges Erlöſchen des Fraßes durch Krankheiten
oder durch Hunger unmöglich wird.
Es verrät den Weitblick des wirklichen Erfindergenies, daß bereits
vor dem Weltkriege der Oberförſter Zimmermann ein Verfahren der
Forſtſchädlingsbekämpfung angab, das ſich lenkbarer Luftfahrzeuge —
ſowohl an Flugzeuge wie an Luftſchiffe dachte der Erfinder — bediente,
um pulverförmige oder flüſſige Inſektengifte auf die Kronen bedrohter
Wälder auszuſtreuen oder zu verſpritzen. Zimmermann hatte
da=
mit den einzig richtigen Weg beſchritten. Aber man erkannte den Wert
ſeiner Vorſchläge damals nicht. Und ſo ließ er verärgert ſein Patent
verfallen. Den tat= und vor allem kapitalkräftigen Amerikanern blieb
es vorbehalten, die Methode mit geeigneten Flugzeugen zu erproben
und in großem Maßſtabe anzuwenden. Gleich der erſte Verſuch im Jahre
1921 brachte einen vollen Erfolg. Man erkannte vor allem, daß das
ungehindert mit einer von keinem Bodenfahrzeug im Walde auch nur
entfernt erzielbarer Stundengeſchwindigkeit (etwa 120 Kilometer) dicht
Samstag, den 16 April 1927
über dem Kronendach dahinbrauſende Flugzeug das einzige und ideale
Mittel darſtellt, um größte Flächen in kürzeſter Zeit und mit geringſtem
Perſonalaufwand wirkſam zu behandeln. Bei einem denkwürdigen
Be=
fluge eines von den Raupen des Katapaſchwärmers bedrobten 2,4 Hektar
großen Baumbeſtandes wurden 85 Kilo Blei=Arſeniat verſtäubt und der
Beſtand in vollem Umfang dadurch gerettet. Dieſe Arbeit errorderte
ge=
nau 54 Sekunden. Die Amerikaner haben daraufhin den Arſenbeflug zu
Mit Eſturmit beſtäubte Kiefernzweige.
hoher Vollendung zu entwickeln verſtanden. Die Baumwollkultur kann
ihn heute bei der Bekämpfung des Baumwollkapſelkäfers nicht mehr
ent=
behren.
Inn Deutſchland verfügten wir dank den Bemihungen und den
äußerſt zuverläſſigen Arbeiten eines führenden Werkes der chem.
Groß=
induſtrie, der bekannten Chem. Fabrik E. Merck Darmſtadt über
ein Arſenpräparat von hervorragend wirkſamer und auch in ſeinen
phyſikaliſchen Eigenſchaften für den Arſenbeflug ganz ausgezeichnet
brauchbarer Zuſammenſetzung, das nach dem Erfinder Dr. Sturm
benannte „Eſturmit‟. Das Mittel iſt ſeit 1919 im Weinbau zur
Be=
kämpfung des Heu= und Sauerwurms eingeführt und hat die Aufgabe
der rationellen Bekämpfung dieſer beiden wichtigſten Rebenſchädlinge
reſtlos gelöſt. Die dort mit dem Präparat gemachten günſtigen
Er=
fahrungen veranlaßten die Firma E. Merck im Jahre 1924, der
preußi=
ſchen Zentralforſtverwaltung das Arſenbeflugverfahren zur Bekämpfung
der Forleule vorzuſchlagen, deren Maſſenvermehrung dringender, als
alle früheren Schädlingskatſtrophen, die Notwendigkeit bewies, wit der
bisherigen Taktik der kleinen Mittel und des tatenloſen Zuwartens zu
brechen. Trotz der ſchwierigen Lage der Staatsfinanzen entſchloß ſich
die Staatsforſtverwaltung, Arſenbeflüge in großem Maßſtabe ausführen
zu laſſen. Zwar kam im folgenden Jahre und im Jahre 1926 die
Forls=
eule nur noch in untergeordnetem Umfang als Kampfobjekt in Betracht.
Um ſo mehr bot eine neue Maſſenvermehrung der Nonne Gelegenheit
den Arſenbeflug im Dienſte der Forſtſchädlingsbekämpfung zur
Aus=
führung zu bringen. Unter Einbeziehung von Eichenwicklerfraßflächen
ſind im ganzen während der beiden Jahre gegen 6000 Hektar Wald mit
verſchiedenen Präparaten und unter Verwendung verſchiedener
Flug=
zeugtypen beflogen worden. Das Ergebnis konnte nach den
amerika=
niſchen Beflügen nicht zweifelhaft ſein. Der Erfolg zeigte, daß das von
Zimmermann ſeiner Zeit angegebene Verfahren hielt, was der
Er=
finder verſprach. Es gewährleiſtet, gute Arbeit und nicht zu ungünſtige
Witterung vorausgeſetzt, die praktiſch reſtloſe und ſtörungsloſe (für
Wald und Wild) Vernichtung der Schädlingsraupenmaße. Wir können
heute ſagen: Fraßkataſtrophen, wie wir ſie in den letzten Dezennien
er=
lebt haben, braucht in Zukunft der Forſtwirt nicht wehr zu befürchten.
Und der Ausbau der Methode — es ſteht der Erprobung kaum eines
„Flugzeug bei der Verſtäubung von Eſturmit”.
Mittels des reichhaltigen Arſeniats etwas im Wege, über das der
prak=
tiſche Pflanzenſchutz verfügt — läßt erwarten, daß wir auf dem Wege
der Schädlingsbekämpfung mit dem Flugzeug faſt allen frei freſſenden
wirtſchaftlich wichtigen Schädlingen direkt und wirkſam entgegenzutreten
lernen werden. Von vielen, gegen die die neue Waffe noch nicht
ein=
geſetzt wevden konnte, ſteht das theoretiſch ia ohne weiteres feſt.
Selbſtverſtändlich gemüigt es nicht, irgend ein Arſenpräparat von
beliebiger chemiſcher Zuſammenſetzung und phyſikaliſcher Beſchaffenheit
Nummer 106 /7
zu verwenden. Feinheit der Pulverung ſpielt eine große Rolle. Von
ihr hängt vor allem das Haftvermögen des Staubes ab, der vom
Wind=
nicht abgeblaſen und auch noch von mäßigem Regen nicht abgewaſchen
werden darf. Endlich ſoll das Pulver ſelbſt auf ſehr glattem Blattwert
haften. Dank ihrer langen Erfahrungen auf dem Gebiete der
pulver=
förmigen Inſektenbekämpfungsmittel hat die Firma E. Merck in den
beiden Jahren mit ihren Arſenbeflügen in jeder Beziehung
Spitzen=
leiſtungen erzielt, wie ſie von keiner Seite erreicht worden ſind. Wenn
ſie der Arſenbeflugmethode ihre Aufmerkſamkeit zuwandte, wenn ſie
die Uebertragung des von dielen Forſtzoologen mit Reſerve, ja mit er,
heblicher Skepſis empfohlenen und beurteilten Verfahrens aus der
Laboratoriumsarbeit in die Praxis, und zwar in großem Maßilabe
übernahm, ſo war von vornherein anzunehmen, daß ihr Rang, ihr Welt
ruf die denkbare beſte Durchführung gewährleiſten würde. Die Firme
hat in der Zeit ihren alten Ruf, das „Carl=Zeiß=Werk” der Chemie zu
ſein, hierbei wieder in vollem Umfange gerechtfertigt. Sie verband ſich
mit dem bedeutendſten deutſchen Flugzeugunternehmen, der Junker=
Flugzeugwerke A.=G. in Deſſau Anhalt. Die Junke=ſcher
Ganzmetallflugzeuge mit unvergleichlicher Bravour, von den Piloter
Harder, Schulz und Schmidt in brauſendem Flug in einer Höhe vor
wenigen Metern über das tauſende von Hektaren meſſende
Kronenmee=
unſerer Kiefernbeſtände dahingeſteuert, haben ihre Aufgabe ohne jedez
Verſagen, ohne die geringſte Havarie, glänzend gelöſt. Vorzüglich be.
währte ſich die ſür das Gelingen der Aktion äußerſt wichtige „Boden.
organiſation”, die die wiſſenſchaftlichen Mitarbeiter der Darmſtädter
Firma, die Herren Dr. Stadlmayr und Dr. Schubert leiteten, unter
gleich glücklicher Berückſichtigung der mannigfachen biologiſchen,
tech=
niſchen und ſonſtigen praktiſchen Forderungen der großen Aufgabe. Ein
ſpeziell ſüir den Transport der „Eſturmit” eingerichtetes Laſtauto der
Firma E. Merck und praktiſche Abfüllvorrichtungen ſorgten für glatte
Abwicklung der Arbeit, für die ein gut geſchultes und diſzipliniertes
Arbeitsperſonal von wenigen Köpfen völlig ausreicht.
Auf dieſe Weiſe hat der E. Merck=Junker=Eſturmit=
Beflug einen bisher nur in Amerika erreichten Grad von
Schlag=
fertigkeit erlangt. Beiſpielsweiſe gelang es im Jahre 1926, trotz der ſehr
ſchwierigen Witterungsverhältniſſe — viel regneriſche und ſtürmiſche
Tage — die 2100 Hektar für den „Eſturmit=Beflug” beſtimmten
Nonnen=
fraßforſten im Regierungsbezirk Schneidemühl mit beſtandesrettendem
Erfolge zu beſtäuben. Kurz vor Beendigung dieſer Arbeit erhielt die
Firma E. Merck am 12. Juli von der Mecklenburg=Strelitzer Staats=
2 Flugzeuge bei der Verſtäubung von „Eſturmit”
(Im Hintergrunde die Staubwolke des 3. Flugzeuges).
forſtverwaltung den Auftrag, in der Oberförſterei Strelitz=Alt 230 Hektar
gegen die Nonne zu beſtäuben. Bei der weit vorgeſchrittenen Entwick.
lung der Raupen mußte ſofort eingeriffen werden. Noch am Abend
desſelben Tages begab ſich der Leiter der Schneidemühler „Eſturmit=
Beflüge‟ Dr. Schubert im Arſenflugzeug nach dem Strelitzer Revier,
traf am Morgen des nächſten Tages an Ort und Stelle zuſammen mit
dem Revierverwalter die nötigen Anordnungen, nahm noch am ſelben
Tage — über Nacht waren mit dem „Eſturmit=Auto” die erforderlichen
Eſturmitmengen herangeſchafft worden — den „Eſturmit=Beflug”, mit
dem zur Reiſe benutzten Flugzeug auf, beendete am 16. Juli die
er=
folgreiche „Eſturmit=Beſtäubung” der ganzen Waldfläche, nachdem noch
am 14. Juli vom Schneidemihler Beflugsgebiet ein zweites „Eſturmit=
Ganzmetallflugzeug” eingetroffen war.
Wie eine Feuerwehr, ſo pünktlich, ſo ſchnell und ſo gründlich hatte
hier das Firmenpaar E Merck=Darmſtadt und Junkers=
Flugzeugwerk A.=G., Deſſau, eingegriffen, und mit 39 Flügen
in 3½ Tagen 11 355 Kilogramm „Eſturmit” mit 227,1 Hektar gleich
mäßig ausgeſtreut.
Dieſe Alarm= und Aktions=Bereitſchaft bedeutet einen bisher bei
uns unerhörten Fortſchritt der Schädlingsbekämpfung. Angeſichts der
Tatſachen, daß viele Maſſenvermehrungen von Schädlingen erſt ſpät
wenn ſchon eine unmittelbare gefahrdrohende Individienzahl vorhanden
iſt, bemerkt werden, gewährleiſtet ſie den Erfolg der
Arſenbeflugmethod=
ſelbſt unter denkbar ungünſtigen Verhältniſſen, unter denen andere, der
Hand= oder jedenfalls der Bodenarbeit ſich bedienende und in Vor,
bereitung und Durchführung entſprechend umſtändliche und langwierige
Methoden unbedingt verſagen müſſen.
Manchem Leſer wird meine Darſtellung vielleicht märchenhaft
er=
ſcheinen. Und märchenhaft, wie die Eroberung der Luft durch die
Tech=
nik, mutet auch tatſächlich die Beherrſchung, die Abwehr der mit
Ge=
walt einer Naturkataſtrophe einſetzenden Inſektenvermehrungen viele
Augenzeugen an. Der Schreiber dieſer Zeilen iſt aber in der glücklichen
Lage, ſich für die gemachten Angaben in vollem Umfange verbürgen
zu können, da er den ſämtlichen Arſenbeflügen in den preußiſchen
Non=
nenrevieren von Anfang bis zu Ende beigewohnt hat und die
Arbeits=
methode und die erzielten Erfolge in allen Einzelheiten prüfen konnte.
Bei der heutigen Ausbildung der „Merck=Junker=Eſturmit=
Befluges gehören die Fraßkataſtrophen im Walde der
Vergangen=
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Seite 14
Samstag, den 16. April 1927
V
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Ein Großfilm für das deutsche Herz, vom Rhein, vom Wein und schönen Frauen. — Ein Spiel von Liebe und von Leidenschaft in 6 Akten!
mit dem Stimmungsschlager
Nummer 106/7
IL!
E
Ieh hab keut Hacht vom Rhein geträumt
zutuf
In der großen Besetzung mit:
Lotte Lorring, Renate Brausewetter, Trude
Hesterberg. Maria Paudler, Anna von Palen,
Wilh. Diegelmann, Hugo Döblin, Charles
Willy Kaiser, Alexander Murski, Paul Otto.
Josef Reithofer, Walter Slezak
Ioh hah heut Aacht vom Rhein geträumt
unununan
zunan
Iu
Die Loreley und andere schöne Rheinlieder werden von
(6495
Herrn Peter Schäfer gesungen.
Im Beiprogramm:
Nur Merktags: Einsam unter Henschen
Ein Drama in 7 Akten.
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Werktags 3½ Uhr.
Anfang Sonntags 2½ Uh
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Douglas Fairbanks
„Das Zeichen des Zorro‟
Regie Fred Nibla — Nach dem Roman: „Der Fluch
von Capistrano. — Abenteuer-Roman in 8 Akten
Tintenmännchen
Die Wochenschau
Tugendliche haben Zutritt? (6611
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Anfang 2 Uhr.
Beſſanger Berrngärten
(Orangeriegarten)
1. und 2. Oster Feiertag
vormittags 11 Uhr
Prumenaden Konzert
des Städtischen Orchesters
Leitung: Kapellmeiſter C. Zöllner. Stes6s
dhaus — Tennisanl
Von Sonntag, den 17. d8. Mts. ab
können die Tennisplätze beſpielt werden.
Anträge auf Zuteilung von Plätzen
werden ſchriftlich an Oderwaldhaus=
„Tennisanlage” erbeten, wo auch die
Mietbedingungen zu erhalten ſind.
An den Feiertagen: Mittag= und
Abendtiſch in großer Auswahl.
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Oſter=Sonntag, den 17. April 1927
nachmittags 5½ Uhr
Neu einſtudiert und neu inſzeniert
Der Ring des Nibelungen
Ein Bühnenfeſtſpiel für drei Tage und
einen Vorabend von Richard Wagner
2. Tag
Siegfried
Handlung in 3 Aufzügen
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock
InSzene geſetztv Hans=Esdras MNutzenbecher
Bühnenbild: Arthur Pohl
Perſonen:
Siegfried..".
. . . Gotthelf Piſtor
Mime
. . . . Eugen Vogt
Der Wanderer . . . . . Johs Biſchoff
Alberich ...."
.. . . Heinrich Kuhn
Fafner ....
Afred Karen
Erda ...
. . Anna Jacobs
Brünnhilde .
Ch. Maſſenburg
Die Stimme des
Wald=
vogels . . . . . . . . . Joh. Buchheim
Schauplatz der Handlung: Erſter Aufzug:
Eine Felſenhöhle im Walde. Zweiter
Aufzug: Tiefer Wald. Dritter Aufzug!
Wilde Gegend am Fuße eines Felsberges,
dann aufdem GipfeldesBrünnhildenſteins
Spielwart: Fritz Wilde
bietet ein ganz hervorragendes
Feiertagsprogramm:
Sittenroman in 6 Akten
Hauptdarsteller:
Imogene Robertson, Rosa Vsletti,
Reinhold Schünzel, Fritz Kampers
IIHreßdtadtacdent radf aar HiKe
Groteske
Wochenschau (6612
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Anfang 2 Uhr.
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Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Nach dem 1. Aufzug ſindet eine Pauſe
von 15 Minuten, nach dem 2. Aufzug
ein e Pauſe von 20 Minuten ſtatt.
Anfang 5½= Uhr Ende nach 10 Uhr
Oſter=Montag, den 18. April 1927
C17
abends 7 Uhr
C 17
Oberon
Eine romantiſche Oper von C. M. v. Weber
Nach dem gleichnamigen Gedicht von
Chr. M. Wielands
Bühnen=Einrichtung von Guſtab Mahler
Nuſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
InSzenegeſetztv. Hans=EsdrasMutzenbeche
Choreographie: Manda von Kreibig
Bühnenbild und Koſtüme:
Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Oberon, König der Elfen . Rudolf Strzeletz
Harun al Raſchid, Kalif
von Bagdad . .. . . . Heinrich Hölzlin
Rezia, ſeine Tochter. Gertrud Gercke
Fatime, deren Vertraute. Paula Kapper
Ein Kaiſer der Vorzeit Oskar Grauert
Der Ritter Hüion von
Bordeaus . .. . . . . Joſef Poerner
Scherasmin, ſein Knappe, Leo Barezinski
Titania, Oberons
Gemahlin
M. Fleiſchmann
Buck 7
Grete Penſe
Elfen
Drolt)
Fee Guttmann
Erſtes Meermädchen . . . Annelies Roerig
ZweitesMeermädchen . . Joh. Buchheim
Babekan, perſiſcher Prinz Oscar Grauert
Almanſor,Emirvon Tunis Heinrich Kuhn
Roſchana ſeineGemahlin S.Müller=Wiſchin
Abdallah, ein Seeräuber. Hans Neh
Ein Gartenhüter . . . . . Adolf Klotz
Elfen, Nymphen und Meermädchen, das
Gefolge des Kalifen und das Gefolge Rezias,
Sklaven, Tänzerinnen, Janitſcharenmuſiker,
Wachen, Soeräuber, das Gefolge eines
Kaiſers der Vorzeit.
Ort der Handlung: Franken, Bagdad
und Tunis
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.20 bis 12.00 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Zwei Pauſen werden durch das Fallen
des eiſernen Vorhanges angezeigt.
Anfang 7 uhr Ende 10 Uhr
Kleines Haus
Oſter=Sonntag, den 17. April 1927
nachmittags 4 uhr
Außer Miete
Gaſtſpiel des Theaters der Märchen
(Trianon=Theater, Berlin)
Rumpelſtilzchen Dornröschen
Preiſe der Plätze: 0.70 bis 2.00 Mk.
Kinder 0.50 bis 1.50 Mk.
Abends 8 uhr
F 9 (Darmſtädter Volksbühne)
Iphigenie auf Tauris
S chauſpiel in 5 Akten von Goethe
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Oſter=Montag, den 18. April 1927
nachmittags 4 Uhr
Außer Miete
Wiederholung von
Rumpelſtilzchen Dornröschen
Abends 7½= Uhr Zuſatzmiete II, 12
Frau Warrens Gewerbe
Ein Drama in vier Aufzügen von B. Shaw
Deutſche Uebertragung von S. Trebitſch
Breiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
OlOL LEOT
K
Ab 2. Oſter=Feiertag Geſamt=Gafiſpiel des Hanauer Stadt=Theaters
18. April:
Das Repertoireftück v. über 120 deutſchen Bühnen
9. Eine Senſations=Nobität ganz beſonderer Art
Zetg
Der größte Erfolg des letzten Theater=Winters
5
[ ← ][ ][ → ] Odenwald.
Von Max Walter, Amorbach.
Einen letzten Höhepunkt und Abſchluß finden die
Frühlings=
bräuche in der Seit um Oſtern. Waren ſie urſprünglich verteilt
auf die Wochen zwiſchen Faſtnacht und Oſtern, das erſte Negen
und allmähliche Durchdringen des Frühlings beinahe von Cag zu
Cag begleitend, ſo haben ſie ſich im Laufe der Seiten mit der
immer ſtärker werdenden Betonung der Kirchenfeſte auf dieſe
zuſammengezogen. Immer iſt der urſprüngliche Volksbrauch in
ſeiner älteſten Form Ausdruck der Lebensbejahung, Kampf
wider alle Bedrohungen des Lebens, wider Not und
Unfrucht-
barkeit. Durch die enger werdende Verbindung mit den
chriſt=
lichen Seſten aber hat er ſich nicht nur teilweiſe vermiſcht mit
den kirchlichen Bräuchen, er iſt in ſeiner Bedeutung vielfach
hinter dieſe zurückgetreten und verdankt ſein Weiterleben nur
dem ihm eigenen, auf Seſthalten an der Überlieferung
gerich=
jeten Weſenszug. Dabei aber blieb ſein Wollen und Wirken
nicht ohne Einfluß auf den kirchlichen Brauch, ſo daß es oft
ſchwer iſt, nach Art, Alter und Herkunft zu ſcheiden. Gerade in den
Oſterbräuchen miſcht ſich viel Kirchliches mit altem kultiſchem Gut,
das der Sorge um einen guten Anfang des neuen
Wachstums=
jahres entſprungen iſt, und wo die Kirche Neues dazu tat,
ord=
nete ſich auch dieſes in weitem Maße dem alten Swecke ein.
Auch im hinteren Odenwalde lebt noch der Oſterbrauch. Er
erfüllt die Cage zwiſchen Palmſonntag und Weißem Sonntag
mit geheimnisvollen Handlungen und vergoldet ſie mit frohem
Kinderſpiel. Es iſt das zwangsläufige Schickſal der meiſten
Kul=
turerſcheinungen, daß ſie zuletzt vom Kinde aufgefangen und im
Spiel noch eine Seitlang weitergetragen werden, ehe ſie
end-
gültig verſinken. So zerflattert auch bei den Oſterſpielen der
Kinder viel muthiſches Dunkel in hellem Lachen und Jauchzen.
Ein weit verbreiteter, aus der kirchlichen Bedeutung des
Cages hervorgegangener Brauch war an Palmſonntag der
Umzug mit dem Palmeſel. Jaſt jedes Heimatmuſeum hat von
alten Kirchenſpeichern wenigſtens eine der hölzernen Siguren
gerettet, die an dieſem Cage in Erinnerung an den Einzug des
Herrn in Jeruſalem herumgetragen wurden. Wie anderwärts,
iſt auch im hinteren Odenwald dieſer Brauch längſt
ausge=
ſtorben und vergeſſen, wenn man aus dem bemerkenswerten
Sehlen von Palmeſeln in den örtlichen Sammlungen nicht
über=
haupt darauf ſchließen will, daß der Brauch im Odenwald
nie=
mals geübt wurde. Dagegen wird noch in allen katholiſchen
Dörfern am Palmſonntag der „Palmen” in die Kirche
ge=
tragen. Meiſt ſind es die Buben, die das wichtige Amt
ver=
ſehen. Der Palmen beſteht aus einem Strauß von blühenden
Weidenkätzchen, der auf einem Stock befeſtigt wird. In der
Mitte ragen aus ihm mehrere lange Sweige hervor, die
ſoge-
nannte „Gräspalme‟. Der Palmen wird in der Kirche geweiht.
In verſchiedenen Orten teilte früher der Meßner nach der
Weihe auch einzelne Palmzweige unter die Kirchgänger aus,
und unter Abſingen von Liedern wällte man um die Kirche
herum. Nach dem Heimgang werden die Palmen zum Ceil
gleich im Hauſe untergebracht, teilweiſe aber auch im Friedhof
auf die Gräber geſteckt. Wieder in anderen Dörfern werden
zunächſt die „Gräspalme” im Hergottswinkel aufbewahrt, der
Palmbeſen ſelbſt aber draußen vor dem Fenſter auf dem
Blu=
menbrett oder am Fenſterladen feſtgemacht, da und dort auch im
Harten, beſonders gern zwiſchen die Bienenkörbe, in die Erde
geſteckt. Am Oſtertag, vor Sonnenaufgang, wird er ins Haus
geholt. Wer zuerſt aufſteht und dies beſorgt, erhält einige
Oſtereier zur Belohnung. Der Verſchlafende aber muß ſich
„Palmeſel”, auch „Oſterlümmel” und „Oſterhämmel” heißen
laſſen. Der Palmen wird zuletzt im Stall oder unter dem Dach
aufgehoben. Er ſchützt das Vieh wider Behexung, hält
Krank=
heiten fern und bewahrt das Haus vor Blitzſchlag. Stand ein
Gewitter am Himmel, ſo nahm man früher ein paar „
Palm=
kätzle”, legte ſie auf ein Blech mit glühenden Kohlen und
räucherte damit die Stuben.
An den Kartagen hüllen ſich die Kirchen in Schweigen. Die
Glocken ſtellen ihr Nufen ein, ſie ſind nach Vom geflogen,
er=
zählt man den Kindern. Die Läutzeiten werden von den
Klapper=
buben ausgerufen, die vom Gründonnerstag bis zum
Karſams=
tag noch in den meiſten Dörfern die Gaſſen durchziehen und mit
ihren „Klappern” ,Rätſchen” und „Knarren” in ſtrengem Cakt
die Kirchenzeit künden. Zum Kirchgang mahnen ſie meiſt mit
den Worten: „Das erſte Mal”. „Das zweite Mal” und „
Su=
ſammen”! In Hollerbach lautet der Ruf ſcherzweiſe:
„Buche, Eiche, Bärke,
Canneholz und Lärche,
Suſammen in die Kärche!”
In Limbach wird außerdem ein Lied geſungen, etwa: „Ave
Marial”, „Neinſte Jungfrau, o betrachte!” und „Gegrüßet ſeiſt
du, Maria!”, anderswo ſingt der Kirchenchor in aller Frühe
von Haus zu Haus.
Am Karſamstag ſammeln die Klapperbuben als Belohnung
Eier, die „Klappergaggele”, ein. In Mörſchenhardt tragen ſie
dabei ein Cannenbäumchen herum, das mit bunten Bändern
ge=
ſchmückt iſt. Wir oft im Volksbrauch eine Verſchmelzung
ein=
zelner, zunächſt zeitlich auseinander liegender Handlungen zu
beobachten iſt, iſt auch in dieſes Eierſammeln da und dort ein
Neſt der Bräuche vom Sommertag geglitten. Dieſen
ent=
ſtammen die Verſe, die die ſammelnden Klapperbuben in
Kirch=
zell rufen:
Eier kraus! Der Weih is haus!
Sonſt laß ich den Weih ins Hühnerhaus.
Eine beſondere Nolle ſpielen die Eier, die die Hühner
am Gründonnerstag legen. Nach allgemein verbreitetem
Glau=
ben ſchlüpfen aus ihnen Hühner, die jedes Jahr die Farbe ihres
Sederkleides wechſeln. Man nimmt ſie darum vielfach als
Brut=
eier. Daneben werden ſie auch aufgehoben bis zum Oſtertag
und an dieſem morgens in der drei Höchſten Namen nüchtern
ausgetrunken oder auch nur von den Mannsleuten als gutes
Mittel gegen Schadhaftiglkeit gegeſſen. Ceilweiſe erſtreckt ſich
dieſer Glaube auch auf die Karfreitagseier. Wie an der
Saſt=
nacht quillt auch aus dem Cun und Laſſen am Gründonnerstag
fruchtbares Leben. So ſoll man an dieſem Cage die Blumen am
Senſter ſchneiden oder ausſetzen, da ſie dann viel ſchöner und
farbenprächtiger blühen. Am Karfreitag dagegen darf vor
allem am Boden nichts gearbeitet werden, „ſonſt gräbt man den
Herrgott aus ſeinem Grabe”. Und wenn es am Karfreitag
regnet, ſchlägt das ganze Jahr hindurch kein Negen an.
Haben die Klapperbuben am Karſamstag in der Frühe das
„Ave Maria” angezeigt, dann eilen ſie zum „Judasverbrennen”
Meiſt in der Nähe der Kirche wird von den Meßbuben ein
großer Scheiterhaufen aufgerichtet, auf dem auch alte
Grab=
kreuze, abgängige kirchliche und andere Gegenſtände Platz
fin=
den. Das Feuer wird oft noch mit Stein und Sunder
ange=
macht. Der Meßbub, der zuletzt kommt, iſt in Schloſſau der
„Judas”. Er muß dreimal über das Seuer ſpringen und erhält
beim Eierſammeln der Klapperbuben in jedem Haus ein Ei
beſonders. Beim Verbrennen des Scheiterhaufens übrig
blei=
bende Kohlen werden von den Leuten mit nach Hauſe
ge=
nommen und als Gewitterſchutz unterm Dach aufbewahrt. Man
zeichnet mit den Kohlen auch Kreuze an Haus= und Stalltüren
und wirft bei Blitzgefahr wiederum Stückchen davon ins Seuer.
Läuten am Karſamstag zum erſten Male wieder die Glocken,
dann bindet man Strohſeile um die Bäume, damit ſie im
kom=
menden Jahre gut tragen. Sur gleichen Zeit des „
Saſtenaus=
läutens” ſpringen die Mädchen an fließendes Waſſer und
waſchen ſich, damit die Sommerſproſſen vergehen und dadurch
das Kopfweh vertrieben wird.
Wie am Gründonnerstag wird auch am Oſtertag das Ei
zum Sinnbild des ſproſſenden Lebens, neuen Wachstums. Jedes
Kind bekommt am Oſtermorgen ſeine Oſtereier. Zunächſt von
den Eltern, dann aber auch von den Paten. Neben den Eiern
gibt es noch Backwaren, einen „Haſen”, einen „Kranz”, eine
Brezel, einen „Sopfweck”, einen „Ningge” oder eine Bobbe‟.
Die Oſtereier wurden früher mit dem Abſud von Swiebelſchalen
oder in Kaffeeſatz gefärbt. Wollte man ſie beſonders ſchön
machen, ſo band man vor dem Abkochen einen Kornhalm oder
etwas Gras um das Ei, ſo daß beim Färben die verdeckten
Slächen weiß blieben. Mit Fett ſchrieb man Namen und
Wid=
mungen „Dem braven Kinde” oder „Vom Oſterhaſen” auf die
Cier und erzielte ſo eine weiße Schrift auf braunem Grunde.
Heute holt man durchweg die Eierfarbe beim Krämer, „man
guckt jetzt mehr auf die Sahl der Eier, als auf ihre Schönheit.”
Der allgemeine Reichtum an Oſtereiern unter der Jugend
führte allenthalben zu mancherlei Spielen. Das gebräuchlichſte
und überall bekannte iſt das „Eierpicken‟. Die Kinder treten
mit je einem Ei in der Hand einander gegenüber und ſtoßen
etwa mit dem Rufe: „gwinnerlis oder ung winnerlis!” Spitze
auf Spitze oder die ſtumpfen Enden widereinander. Das
zer=
brochene Ei gehört dem Spielgegner. Dabei glaubt man, daß
das erſte Ei eines Huhnes beſouders hart iſt.
Ein weiteres Kinderſpiel iſt das Eierwerfen. Die Kinder
ſtellen ſich gegeneinander auf eine Wieſe und werfen ein Ei
um das andere hoch in die Luft einander zu. Auch dabei wird
das zerbrochene Ei an den Gegenſpieler verloren. In Nippberg
werden die Eier vom Friedhof über den ſteilen Nain hinunter
auf die Dorfwiele geworfen.
Ahnlich iſt das „Eierſchurgeln”. Wie beim Spiel mit kleinen
Steinkugeln, den ſogenannten „Klickern”, werden die Eier an
Hängen bergab gerollt, wobei das getroffene Ei als verloren
gilt. In Lohrbach biegen die Kinder je zwei Nuten in die Erde
und laſſen über ſie die Eier herabrollen.
Auch der Oſtertag birgt viele geheimnisvolle Kräfte in
ſich. Am Heiligabend ſchon legt man, ähnlich wie am
Chriſt=
abend, Heu ins Freie, damit es vom Oſtertau angefeuchtet wird.
Gibt man dieſes Sutter am Oſtertag vor Sonnenaufgang dem
Vieh zu freſſen, dann bleibt dieſes das ganze Jahr hindurch
geſund und läuft vor allen Dingen nicht auf. Vor
Sonnenauf=
gang holt man am Brunnen „Oſterwaſſer . Es wird
aufge=
hoben und als Heilmittel bei Krankheiten verwendet. Wäſcht
man ſich damit, behält man gute und geſunde Augen, ja, man
kann ſich ſogar damit „ſchön” machen. Daneben läßt man auch
Waſſer im Freien ſtehen und ebenfalls den Cau darauf fallen.
Es Joll ein gutes Mittel wider Ausſchlag und Sicht ſein. Ebenſo
dient Fett, das während der Nacht vorm Fenſter geſtanden hat,
als Heilmittel. Am Oſtermorgen ſoll man den Sonnenaufgang
beobachten. Die Sonne tanzt dreimal im Kreiſe, zeigt feurige
Kugeln und leuchtet in den herrlichſten Sarben. In der Kirche
wird am Oſtertag Salz geweiht. Die Leute nehmen davon eine
Caſſe voll mit in den Gottesdienſt. Vielfach wird in das Salz
ein Oſterei geſteckt, es wird nach dem Kirchgang unter die
Samilie ausgeteilt und gegeſſen.
Die geſchilderten Oſterbräuche ſind mit geringen
Ab=
weichungen überall im hinteren Odenwalde die gleichen und
laſſen ſich weit darüber hinaus verfolgen. Eine örtliche
Ab=
grenzung, etwa eine Abwandlung wie beim Sommertagſpiel und
Codaustragen, iſt bei den Oſterbräuchen in der hier behandelten
Gegend nirgends feſtzuſtellen, wie auch zu eigenen Formungen
oder Entwicklungen das Volksleben nirgends geſchritten iſt.
Auch die Oſterbräuche, vor allem die im Volksglauben
wurzeln=
den, ſchwinden mehr und mehr, und bald werden auch die
Oſter=
tage ihren geheimnisvollen Sauber eingebüßt haben.
Die Oſterroſe.
Von Lili von Baumgarten.
Sie war weder eine fener ſammethäutigen Königinnen des
Orients, deren hundertblättrige Herrlichkeit Dichter zu
kunſt=
vollen Strophen begeiſtert, noch eines jener wilden Heidekinder
von herberen Reizen, deren ſcheue Lieblichkeit den Volksliedern
gleicbt, die ſie beſingen. Sie hatte nichts mit den prunkenden
Ornamenten aus Stein oder den buntleuchtenden Nundfenſtern
zu tun, mit denen fromme Meiſter des Mittelalters Gotteshäuſer
ſchmückten; ſie war kein geſchliffener Sunkeldiamant in eines
Fürſten Schatz, kein bedeutſames Seichen geheimnisvoller
Ver=
bindung und auch keine erleſene Koſtbarkeit aus Gold oder
Silber, wie ſie in ritterlichen Seiten als Schönheits-,
Cugend=
oder Minnepreis verliehen ward. Sie war eine ganz gewöhnliche
Stoffblume aus billigem, geſteiftem Seug von greller roſa Farbe,
für bäuerlichen Geſchmack berechnet, wie man ſie auf dem
Jahr=
markt kaufte zum anſpruchslos fröhlichen Schmuck des ruſſiſchen
Oſtertiſches.
Sür die kleine Liſa aber war dieſe ganz gewöhnliche
Stoff=
erſtanden” bedeuten. Swei große Schüſſeln ſind mit Eiern an=
Glastropfen hingen, umgeben war und jedes Jahr oben in der
Plaska ſteckte, etwas wundervolles, unwirklich ſchönes,
unbe=
ſchreiblich beglückendes, — das ſchönſte, feſtlichſte und fröhlichſte
am fröhlichen, heiligen Oſterfeſt.
Wahrlich, ein fröhliches Feſt iſt Oſtern, ſogar die
Groß=
mutter trägt ſich an dieſem Cag nicht ſchwarz, ſondern hat ein
Kleid aus feiner, weißer Wolle an, das mit braunem Sobelpelz
beſetzt iſt.
Schimmernder Damaſt iſt über den Oſtertiſch gebreitet, auf
dem all die guten Dinge ſtehn, an denen der Koch ſchon ſeit
Tagen gearbeitet hat. Mit reichen Muſtern aus farbigem
Zuckerguß und Kulitſch und Baba verziert; wie eine Stickerei
ſiebts aus, wenn man die Augen ein wenig zukneift. Der
mäch=
tige Schinken iſt mit Fleiſchgelee und Büſcheln von buntem
Papier garniert und mit Eiern umlegt; in ſeine Haut ſind mit
einem Meſſer dieſelben zwei Buchſtaben eingeritzt, die auf der
Paska mit Noſinen ausgelegt ſind und die „Chriſtus iſt
auf=
erſtanden” bedeuten. Swei große Schüſſeln ſind mit Eiern
an=
gefüllt; jedes Jahr meint man, ſo ſchön ſeien ſie noch nie
ge=
weſen. Das oberſte rote wird die Großmutter nachher nehmen,
ſchälen und in viele kleine Stückchen teilen, von denen dann jedes
von der Samilie eines ißt, damit man einander im Jenſeits
wieder begegnet. Die ausgeblaſenen Eier mit den
durchge=
zogenen, ſeidenen Schleifen und den Wachsbildern darauf ſind
von den guten Vätern des Croitzkukloſters. Sie ſind wahre
Kunſtwerke, ſagt der Vater. Aber nichts ſind lie gegen die Noſe
auf der Paska, denkt die kleine Liſa. Dieſe Noſe iſt überhaupt
mit nichts zu vergleichen.
Der Prieſter tritt ein, gefolgt vom Diakon, und heiligt die
Oſtergaben; beſprengt ſie mit dem geweihten Waſſer. „Chriſtus
iſt auferſtanden”, lingt er, „Chriſius iſt auferſtanden. — „In
Wahrheit auferſtanden”, antworteten fromm die Anweſenden,
und die kleine Liſa ſieht, wie ſich auch die grünen Sweiglein um
die Noſe auf der DDacka verneigen, ſo daß die gläſernen Cropfen
leiſe kurren. „In Wahrheit auferſtanden!” In dem Augenblick
ſtrahlt die Sonne durchs Simmer, und um die erglühende Nole
zittert ein Kranz von Brillanien.
Liſa, das liebenswürdige, wohlerzogene kleine Mädchen,
macht ein finſteres Geſichtchen, wenn die Mama einem Beſücher
nach dem andern von der Daska anbietet, ſo daß, noch ehe der
Vormitjag herum iſt, über die Hälfte der Speiſe pertilgt wird.
Dann fällt die Roſe heraus — es tut einem weh, wenn man’s
mit anſieht — und die Mama legt ſie auf die Seite. Die blaue
Fahue mit den goldenen Sternchen im Kulitſch ſteckt noch, und
der dumme, nichtsſagende Culpenſtrauß in der Baba auch, nur
mit der Noſe iſt’s ſchon zu Ende. Iſt das ſchönſte immer das
kürzeſte? Man möchte weinen, wenn man das denkt. Nun kann
man wieder warten bis nächſte Oſtern..
So war’s ſieben=, achtmal oder auch mehr. Dann kam
Liſa in ein Penſionat an den Genfer See. Jedes Jahr in den
großen FSerien holten die Eltern ſie ab und beſuchten ausländiſche
Badeorte mit ihr. Siebzehnjährig heiraiete ſie und ward eine
gefeierte, elegante Weltdame. Es fügte ſich ſo, daß ſie kein
Oſterfeſt mehr im Elternhauſe mitmachte, denn ſie wohnten in
einer anderen Stadt.
Die Großmutter lebte ſchon lange nicht mehr, die
Ge=
ſchwiſter waren alle verheiratet, da ſtarb der Vater, und Liſa
reiſte zur Mutter, um ſie abzuholen; ſie wollte ganz zu ihnen
ziehen.
Am Abend eines der letzten Cage im alten Haus blieb Liſa
allein im Eßzimmer. Die Mutter war müde vom Friedhof
heim=
gekommen und hatte ſich ſchon ſchlafen gelegt. Liſa wollte noch
Silber und Porzellan zählen.
Da fiel ihr beim Kramen im Büfett etwas in die Hände,
zuerſt wußte ſie gar nicht, was, dann aber erkannte ſie’s: es war
die Oſterroſe, ihre Roſe. Nein, ſie war’s nicht — oder war
ſie’s doch, dieſe grellroſa Häßlichkeit zwiſchen zerzauſten grünen
Sederchen mit trüben Glasbirnchen wie engliſche Sitronendrops?
War ihr das wirklich einmal wie das ſchönſte vom ganzen
Oſter=
jeſt vorgekommen? Hatte ſie ihr Herz ſchneller ſchlagen fühlen
bei dieſem Anblick? Hatte ſie um dieſes Firlefanzes willen dem
guten, dicken Onkel Mitja die zweite Portion Paska nicht
gegönnt? . . . All das wußte ſie auf einmal wieder, wie wenn’s
geſtern geweſen wäre — nur, daß ſie’s einfach nicht mehr
be=
greifen konnte. Aber ſie war’s, ihre Noſe, ſie war’s; je länger
ſie ſie anſah, deſto ſicherer erkannte ſie ſie. Dieſer Cropfen war
damals ſchon zerſprungen geweſen, und dieſes Blatt war ſchon
damals blaſſer als die andern.
Liſa ſetzte ſich an den Eßtiſch, legte die Noſe vor ſich hin,
betrachtete ſie und überließ ſich der eigenartigen Stimmung. Es
iſt ſehr merkwürdig, etwas, woran man einmal Gefühl
ver=
ſchwendet hat, nach Jahren unerwartet wieder zu finden. Zuerſt
enttäuſcht und ſchmerzt die Erkenntnis, wie unendlich
gleich=
gültig man gegen einſt Geliebtes und Bewundertes werden kann,
dann aber wirkt ſie wohltuend, denn es wandert ſich leichter mit
weniger Ballaſt, und Pilgerſchaft iſt nun einmal unſer Erdenlos.
Auch nimmt man das Leben richtiger, wenn man hin und wieder
darüber nachdenkt, wie wenig von bleibendem Wert iſt,
Die Kunſt, die Ciere und die
Jahrhunderte.
Von Erna Pinner.
Darſtellungen des Cierkörpers weiſen ſchon prähiſtoriſche
Fundſtücke auf. In Südſpanien fand man verblüffende
Höhlen-
malereien der Steinzeit aus rötlicher Erde, Büffel, Wölfe und
Notwild darſtellend. Jaſt überall iſt die Nachbildung des Cieres
derjenigen der Pflanzen vorausgegangen. Man nimmt an, daß
dieſe Catſache einem noch heute bei Jagdvölkern herrſchenden
Aberglauben des Bilderzaubers entſpricht. Die Jäger waren
überzeugt, ein Cier leichter fangen oder erlegen zu können,
wenn ſie ſich vorher ſeines Bildes bemächtigt hatten.
Im Grunde hat aber ſicherlich das lebendig bewegte Cier
den Menſchen zur Darſtellung ſtets mehr gereizt, als die in ſich
ruhende, nur langſam ſich entfaltende Pflanze. Neligiöſe
Mo=
mente, Ciervergötterung, Seelenwanderung ließen die Cierform
bei ſpäteren Epochen als Cempelſchmuck erſcheinen wie bei den
Griechen, oder ſetzten jene grandioſen berghohen Steindenkmäler
von Elefanten und Kamelen wie bei den Indern
Dies ſind ſeltſame Weisheiten für eine ſchöne Frau auf der
Höhe des Lebens. Aber Liſa empfing ſie, wie ſie kamen, und
weil es ihr ſchien, daß zur Abwechſelung auch ſolche Gedanken
einmal gut wären, nahm ſie die Oſterroſe mit ſich, um durch ihren
Anblick manchmal an dieſe Stunde erinnert zu werden. Sie
wickelte ſie in Seidenpapier und legte ſie in ihren Schmuckkaſten
zwiſchen Perlen und Diamanten, Nubinen und Smaragde.
Es war, wie wenn die Oſterroſe ſich der kleinen Liſa von
einſt für ihre Liebe hätte dankbar erweiſen wollen, indem ſie
rechtzeitig wieder in ihr Leben trat, um ihren Sinn von der
Unbeſtändigkeit alles Ordiſchen auf Höheres zu lenken und ſie
alſo für viel Schweres zu wappnen, was die Sukunft für ſie in
Bereitſchaft hielt.
Heute iſt Liſa eine alte Dame, zu der niemand mehr Liſa
ſagt. Sie hat in den letzten träurigen Jahren Mann, Söhne und
Cöchter verloren und koſtet mit ihren Kindeskindern alle
Bit=
terniſſe vielverkannten Emigrantendaſeins aus. Ihr
Schmuck=
kaſten iſt ſehr leer geworden, aber die Oſterroſe liegt noch
drinnen. Sie nimmt ſie oft heraus, ſtreichelt ſie mit welken
Händen und zeigt ſie gerne ihren Enkeln.
Über die Unbeſtändigkeit alles Ordiſchen braucht die
Oſter=
roſe ihre Herrin nicht mehr zu belehren. Dafür aber erzählt ſie
von gar vielem, was aufgehört hat, den Geſetzen dieſer Welt
untertan zu ſein: von Menſchen und Näumen, Worten und
Dingen, ſo daß ſie für die alte Srau allmählich aus einer
Mah=
nung an die Vergänglichkeit zu einem Sinnbild der
Unſterb=
lichkeit geworden iſt. Und deshalb, ſcheint es mir, paßt ihre
Geſchichte für das Feſt der Auferſtehung.
Oſtern in Weimar.
Von Heinrich Spiero.
Am Samstag hatte der Regen eingeſetzt. Kaum war das
Geläut der Glocken auf der Stadtkirche und der Jalobs=
Hofkirche verklungen, da hatte das Tropfeln begonnen, erſt
Die Agypter ſchenkten der Katze ihren
Kult, und für die Verbundenheit von
Menſch und Cier bis in den Cod ſprechen
die Grab=Beigaben, die manchmal die
ganzen Viebherden des Verſtorbenen
nachformten. Selbſt das chriſtliche
Mit=
telalter ſchmückt ſeine hohen Dome mit
dem Lamm, dem Löwen und dem Nind,
der Caube und dem Fiſch und krönt ſeine
Firne mit Waſſerſpeiern in der teufliſchen
Form von Neptilien.
Dieſe allgemeine Darſtellung und
Ver=
bundenheit mit dem Cier hat ſich in der
Neuzeit mehr und mehr verloren. Der
Menſch der Großſtadt erlebt das Cier
wohl nur noch in dem Soologiſchen
Garten.
Dieſe Erfindung iſt keineswegs neu.
Es hat ſchon bei den Chineſen 1150 vor
Chriſtus unter der Cſcheu=Dynaſtie
Cier=
gärten gegeben. Die Azteken hielten ſich
211111447777335
Aus öſterlichem Herzen.
Von Hermann Claudius.
Das Wunder im winterlichen Baum, das unſere blinden Augen nicht ſahn,
müſſen ſie nun, da grün alle Knoſpen aufbrechen, ſtaunend empfahn.
Das Lied, das verhalten in jeder Vogelkehle ſchon lag,
offenbart ſich jetzt unſerm tauben Ohre Tag um Tag.
Und unſer Herzblut, das immer doch innen in uns ſeinen gemeſſenen
Zirkel klopfte und rann,
hebt ſich voll ungeſtümer Sehnſucht auf einmal und will hinan,
hebt ſich auf einmal über uns und will hinaus.
Dir begegnet das Wunder in deines Körpers eigenem Haus.
Du ſtehſt vor dir ſelber betroffen: Frühlingszeit!
Und aber:
Es iſt ewige Weisheit, daß vor unſerm Auge die Ferne in Schleiern
verſchwimmt.
Es iſt ewige Weisheit, daß unſer Ohr nur den Klang aus der Nähe
vernimmt,
es iſt ewige Weisheit, daß unſer eigen Blut aus geheimem Grund
in uns aufſteigt, verborgener Mären trächtig und dunkelkund.
Denn: wo unſer Auge blind wird, nicht mehr ſieht,
denn: wo unſer Ohr ertaubet, der Schall entflieht,
denn: wo unſer Blut ſtumm wird, urgrundſchwer —
wartet auf uns in ſeiner Heimlichkeit Gott der Herr.
P
langſam und bedächtig, dann immer raſcher, immer heftiger
ſchließlich war es ein regelrechter Guß geworden. Die
Blumen=
verkäuferinnen auf dem Markt hatten ihre Körbe
zuſammen=
gepackt und waren unter ihren bunten Schirmen wie wandelnde
Fliegenpilze nach Hauſe getrabt. Die ganze Nacht hindurch hörte
man das Nieſeln und dazu das Nauſchen der angeſchwollenen Ilm
Am Morgen ſpannte ſich ein blaßblauer Himmel über der
Stadt. Noch war es kühl, aber man atmete Friſche. Vom
Dach=
rand der Baſtille kleckerten noch ein paar hängen gebliebene
Regentränen herab, und die Straßen waren voller Pfützen.
Sier=
lich angetan trat der Profeſſor Müſäus aus ſeinem Hauſe,
vor=
ſichtig jeden Schritt bedenkend, als ob er noch immer
Pagen=
hofmeiſter wäre, bog er um die Lachen vor dem Marſtall und
hob ſchon von ferne den Hut, als er an der Kegelbrücke den
Hofrat Wieland erkannte. Der verhielt den Gang, und
plau=
dernd ſchritten beide dem Parke zu. Auf den Wellchen der Ilm
ſpielten Sonnenlichter, und der Sluß ſah aus, als ob er nicht
die unruhigſte Nacht ſeit Wochen hinter ſich hätte. Plötzlich
ſtieß Müſäus, der artig zur Linken des berühmten Mannes ging,
dieſen vorſichtig an: „Sehen der Herr Hofrat einmal dorthin!”
und er wies mit der Linken, die jetzt über dem goldenen
Stock=
knopf den eingefaßten Dreiſpitz trug, nach der großen Wieſe.
Da ſchritt, barhaupt, ein großes Cuch von blauer Jarbe wie
eine zweite Coga umgeſchlagen, jugendlich=raſch, ein ſchlanker,
jüngerer Mann quer über den Naſen. So ſchnell er ging, man
merkte doch: er ſetzte zwiſchen dem naſſen Gras die Füße
vor=
ſichtig und hielt ſich gerade, die Arme unter der Hülle nach vorn
gewölbt, wie unter zerbrechlicher Laſt. Wieder ſtieß der
Märchen=
dichter den Freund Anna Amaliens an. Im Abſtand von genau
ſechs Suß folgte der erſten Geſtalt eine zweite, mit gleicher
Vor=
ſicht ängſtlich bemüht, genau Schritt zu halten; es war, als ob
eine ſchlechte Kopie unmittelbar hinter einem Gemälde herliefe
Wieland ſtrahlte. Das war ja der Hexenmeiſter, der ihn einſt
bezaubert hatte, und ſofort unterlag er wieder dem Reiz.
„Kommen Sie, lieber Profeſſor, aber leiſe.” Sie pirſchten ſich
am Wieſenrand entlang, halbgebückt wie zwei Schuljungen, von
Baum zu Baum, und langten gerade am Staket eines niedrigen.
zum Schmuck Naubvögel, denen pro Cag 500 Cruthähne zur
Nahrung dienten. Dreihundert Menſchen waren mit der Pflege
der Waſſervögel, welche auf zehn verſchiedenen Ceichen lebten,
beſchäftigt.
Im 16. und 17. Jahrhundert gehörte zu jedem Hof eine
Menagerie. Wilde Ciere wurden gehalten im Cower zu London,
wie im Park von Verſailles oder in Potsdam, kurz überall, wo
Sinn für dieſe Mode war.
Die ungeheuren Schwierigkeiten der Jagd und des
Crans=
portes lockerten ſich allmählich, und die Einrichtung der
Soolo=
giſchen Gärten wurde allgemein. Dem Motoriſchen der Seit
aber entweicht das Cier immer mehr, und ſein bernſteingelbes
Naubtierauge erſcheint uns nur noch hinter vergitterten Stäben.
Ein Grund mehr, uns dieſer Seltenheit hinzugeben, aber auch
ein noch größerer Grund, dieſe Ciere, die zum Ausſterben
be=
ſtimmt ſcheinen, in ihrer unvergleichlichen Haltung und ihrer
großartigen Sicherheit lieben zu lernen.
hochdachigen Häuschens an, als ſich die Pforte hinter den beiden
andern geſchloſſen hatte; der Schlüſſel knarrte im Cürchen, zudem
ward auch noch ein Niegel vorgeſchoben. „Wenn uns alle drei
ſo der alte Onkel Klopſtock ſähe! Und hat es doch einſt nicht
anders gemacht” tuſchelte Wieland. Und nun reckten ſie ſich auf
den Sehen und ſchlichen am Saune hin und her. Denn der
drinnen hatte die Coga vorſichtig entfaltet und ſamt dem Mantel
des Dieners auf die Erde gebreitet. Eine Farbenfülle glänzte auf.
Rote, blaue, gelbe, grüne, violette, geſprenkelte Eier zu
Dutzen-
den. Dazwiſchen ein großes Suckerei. Müſäus hob das Lorgnon
vors Auge: „Herr Hofrat, ſehen Sie, da ſchwebt der Oberon!”
Wieland drückte die Naſe zwiſchen zwei Latten, zog ſie dann
zurück, rieb ſie mit den langen, feinen Fingern links und rechts
und beſtätigte behaglich ſtrahlend: Wirklich. Nun begann
drinnen das Oſterwerk, ſie ſahen Herren und Diener beraten,
auseinandergehen, und wieder zuſammenkommen, und der Sier
wurden immer weniger. Einmal tauchten die Geſtalten hinter
Sträuchern auf, dann verſchwanden ſie ganz, waren hier und
da, ſchließlich, als die Sarbenpracht von der Unterlage
ver=
ſchwunden war, erblickten ſie den barhäuptigen Mann, wie er,
klar abgehoben gegen noch kahle Bäume und den Himmel, ganz
oben auf der Höhe des anſteigenden Geweſes das größte Ei
offenbar in einem leeren Vogelneſt barg und Sedern darüber
ſpreitete. Jetzt klatſchte er in die Hände. „Fertig!” Es klang
wie ein Knabenſchrei. Und wie ein Knabe rannte er bergab, den
Lauſchern zu, die ſich duckten, riß den Mantel an ſich und ſtürzte
ins Häuschen. Atemlos flog der Diener nach. Lachend richteten
ſich die Saungäſte auf. Sie wanderten weiter, zurück zur Stadt.
Wagenrollen ertönte. In offener Halbchaiſe fuhr eine ſchlanke,
blaſſe Frau heran, ſie lenkte ſelbſt das Pferd. Kinderungeduld
war um ſie. Die beiden grüßten tief, aber ſie wurden nicht
geſehen. Das Pförtchen öffnete ſich, ſtrahlenden Auges trat
Goethe heraus, hob zuerſt die Kinder vom Gefährt, dann bot er
Frau von Stein die Hand und, indes der Diener den Wagen zur
c) einmal in die Hände und rief, daß
Seite lenkte, klatſchte
. 2r: girfen Wieſe vernahmen: „Nun
die beiden es bie
ſuchen wir Oſtereie
Oſtern in Jeruſalem.
Von Fritz Löwe.
In aller Frühe boote ich aus. Als ich die Belgenland‟
verließ, ging über Haifa ſtrahlend die Sonne auf. Auf Deck
des prächtigen, über die Coppen geflaggten Dampfers waren
Offiziere, Beamte, Matroſen, Stewards, Maſchiniſten und
Köche verſammelt. Donnernd ſchallten uns ihre Abſchiedsgrüße
nach. Ein ſüßer Duft von Orangen weht vom Lande her.
Schimmernde Bergketten umkränzen den blauen Golf. Am Kai
ſtand der Sug, eine lange Neihe blitzſauberer Waggons, der mich
nach Jeruſalem bringen ſollte, bereit. Ein Schwarm brauner
Cräger ſtürzt ſich auf mein Gepäck. Während vom Schiff eine
Wolke weißer Cücher mir Abſchied nehmend zuwinkt, verläßt
der Sug Haifa.
In ſchneller Fahrt geht es hinaus in den lachenden
Früh=
lingsmorgen. Auf den Abhängen des Karmel weiden Scharen
von Kamelen. Zu unſerer Nechten dehnt ſich die blaue See.
In hohen Wogen rollt ſie heran. Ihre Schaumzungen lecken
gierig den Strand. Bildhübſche braune Bengels reiten ihre Eſel ins
Meer. Luſtig tummeln ſich die Grautiere im erguickenden Naß.
Weiß gekleidete dunkelhäutige Kellner ſtellen unter
fröh=
lichen Surufen Ciſche in die einzelnen Coupés, ſervieren den
Lunch. Als Nachtiſch reichen ſie bunte Körbe gefüllt mit
Nieſen=
orangen. Wir fahren durch fruchtbares Land. Aus wogenden
Palmenhainen tauchen die weißen Häuſer der Kolonien auf.
Wohin das Auge blickt, dehnt ſich weithin die fruchtbare Ebene.
Schafherden bevölkern ſie. Lachend winken Hirten, auf ihre
langen Stäbe geſtützt, dem davoneilenden Suge nach. Noch
be=
gleitet uns eine Weile das ſchäumende Meer. Goldig erglänzen
Orangengärten.
Immer üppiger dehnt ſich die weite Fläche. Prächtige
Vieh=
herden weiden auf ihnen. Junge Pferde raſen beim Nahen des
Suges in tollen Sprüngen davon. Saftige Wieſen, eingefaßt
von mächtigen Kaktushecken, wechſeln mit märchenſchönen
Pal=
menhainen. Uber felſige Hügel ziehen, in Staubwolken gehüllt,
lange Karawanen. An kleinen Stationen erheben ſich Berge
duftender Orangen. Kamele, bepackt mit Nieſenkörben
ſchrei=
ten gravitätiſch heran. Der Inhalt derſelben, Sentner goldig
funkelnder Apfelſinen, wird auf die Orangenhügel entleert. Aus
ſchattigen Hainen blinken weiße Selte.
Bei der Station Ludd zweigt die Bahn nach Kairo ab.
Araberkinder reichen Blumen und Orangen in den Sug, balgen
ſich unter lautem Geſchrei um die herausgeworfenen
Kupfer=
münzen. Genau wie vor Cauſenden von Jahren gehen Kamel
und Stier friedlich vereint im Pflug. Bei Artus beginnt die
Bahn zu ſteigen. Sie ſchlängelt ſich am ausgetrockneten Bach
durch das enge Cal Wadi=es=Saar. Dann klettert ſie das
Gebirge von Judäa hinan. An der ſteilen Bergwand zeigt ſich
die Oeffnung einer großen Höhle, die die Sage als die Simſon=
Höhle bezeichnet. So geht die Jahrt immer weiter durch
ſchroffes, unbewohntes Bergland.
Die erſten Häuſer der ſüdweſtlichen Voxſtadt Jeruſalems
tauchen auf. Naſſelnd fährt der Sug in die einfache Halle ein.
Vor dem Bahnhof wartet eine lange Kette von Automobilen.
Eine ſteile Straße geht es bergan. Uber dem grauen
Häuſer=
meer wird der Olberg ſichtbar. Vor mir ragt inmitten düſterer
viereckiger Cürme, aus rieſigen Quaderſteinen gefügter Mauern
und gezackter Sinnen, Jeruſalem auf. Durch das Saffa=Cor
fahre ich in die heilige Stadt.
Vom Stephanstor führt die Via Doloroſa, der
Leidens=
weg, den Jeſus auf ſeinem Gange zum Code durchwandelte, zur
Kirche des Heiligen Grabes. Am Anfang desſelben liegt das
Kloſter der Weißen Brüder von St. Anna. Cief in der Erde
im Hofe ein ausgetrockneter Waſſerbehälter. Nach der
Über=
lieferung des Mittelalters der Ceich Bethesda. Aus der Kirche
dringen Orgelklänge. Die Brüder halten Gottesdienſt.
Langſam ſchreite ich die enge, düſtere, oft durch maſſive
Steinbogen überbrückte Gaſſe aufwärts nach Golgatha. Die
einzelnen Stationen des Leidensweges ſind durch Inſchriften
gekennzeichnet. Nechts ſteht eine Kapelle der Lateiner, „Hie
flagellarit‟ Es iſt die Stelle, an der die Kriegsknechte Jeſum
geißelten. Links ragt dort, wo einſt der Palaſt des Pilatus
geſtanden, eine alte türkiſche Kaſerne auf. Ciefe Stille liegt
über dem Platze, auf dem man Seſum das Kreuz auflegte.
Un=
weit davon iſt, gegenüber dem Kloſter der Sionſchweſtern, die
Straße, in der meine Schritte laut widerhallen, von dem
Bogen des „Ecce homo” überſpannt. Nach der Legende hat
hier Pontius Pilatus, als Chriſtus gebeugt unter der Laſt des
Kreuzes vorüberſchritt, ſein „Ecce homo” ausgerufen.
Dieſer Bogen ſcheint der Neſt eines dreiteiligen römiſchen
Criumphtores zu ſein. Die Fortſetzung desſelben iſt in den
Altarraum der Kloſterkirche eingebaut. Wahrſcheinlich gehört
er mit zu den Crümmern des Nichthauſes des Pilatus. In den
Kellergewölben des Kloſters hat man die Numen einer alten
römiſchen Wachtſtube und den Anfang einer Straße mit
alt=
römiſchem Straßenpflaſter aufgedeckt. In altersgrauen Seiten
lag wohl hier die Wachtſtube des Nichthauſes. Eingekratzt in
die glatten rötlichen Quadern kann man noch heute deutlich
Quadrate und Kreiſe unterſcheiden; ein Spiel, mit dem die
römiſchen Soldaten ſich die Seit zu vertreiben pflegten. Aller
Wahrſcheinlichkeit nach hat man hier den Anfang des Weges
aufgefunden, auf dem Chriſtus zum Code ſchritt. Aus der Kirche
klingen die ſanften Geſänge der Sionsſchweſtern. Die Glocken
des Kloſters läuten den Abend ein.
Zwiſchen finſteren Häuſermauern ſteigt der Weg in vielen
Windungen weiter aufwärts. Vorbei an der Stelle, an der
Jeſus unter der Laſt des Kreuzes zuſammenbrach, paſſiere ich
den Ort, an dem er ſeiner Mutter begegnete und gelange zu
dem Platze, wo ihm die heilige Veronika ein Caſchentuch
reichte, in welches ſich nach der Überlieferung beim Crocknen des
Schweißes ſein Geſicht eingedrückt haben ſoll. Jahrhunderte
hindurch haben andächtige Pilger alle dieſe Stellen mit ihren
Küſſen bedeckt, ſo daß geglättete Vertiefungen entſtanden. Am
Nichttor, das Jeſus auf dem Wege nach Golgatha
durch=
ſchreiten mußte, befindet ſich die ſiebente Station. Die letzten
drei der vierzehn Stationen liegen auf Golgatha ſelbſt.
Aus Häuſergewirr und engen Gaſſen trete ich hinaus auf
den von Klöſtern und Kapellen umſchloſſenen Platz vor der
Heiligen Grabeskirche. Nach Durchſchreiten des Portales
nimmt mich ein Nundbau mit hoher Wölbung auf, von dem ein
Laburinth von Kirchen und Kapollen ausſtrahlt. Eine marmorne
Kuppelhalle umſchließt das Heilige Grab. Durch eine niedrige
Pforte betritt die andächtige Menge die Grabkapelle. Weinend
küſſen die Pilger die von glutroten Flammen trüb erhellte
Grabplatte. Alle tragen Kerzen, die ſie an den Slammen
ent=
zünden. Ein unvergeßlicher Anblick, dieſe Cauſende von
flackern-
den Lichtern in der Oſternacht.
Hunderte von ſilbernen und goldenen Ampeln hängen von
der Decke herab. Unruhig zucken in ihnen rote Flämmchen.
Aus Wolken von Weihrauch tauchen goldene Cabernakel, ragen
blitzende Kreuze. Die Grabeskirche birgt in ihren
Heilig=
tümern, Cabernakeln, Kreuzen, Decken und Vorhängen reiche
Schätze, Stiftungen frommer Pilger, Gold, Silber, Bronce
und Marmor ſind bis zum Überladen verwendet. In rieſigen
Kandelabern brennen mannsdicke Kerzen. Hinter goldenen
Ver=
zierungen glänzt der nackte Sels des Kalvarienberges.
Prozeſſionen drängen ſich durch die Menge. Voran
Chor=
knaben, ſilberne Nauchpfannen ſchwingend. Ihnen folgen in
prächtigen Meßgewändern Prieſter, die Silonſtranz tragend. An
der Stelle der Kreuzigung liegt die Menge auf den Knien. In
der Ciefe der Wölbungen verhallt der Geſang. Dumpf klingen
aus der Höhe die Glocken.
Welch ein Kontraſt! Aus dem von Andacht und Frieden
erfüllten Gotteshauſe heraustretend, mitten in das
Menſchen=
gewimmel der Straße. Durch das Gewirr enger, winkliger
Gaſſen geleitet mich der Führer. Die Straßen ſind ſo ſchmal,
daß man ſich bequem aus den Fenſtern der gegenüberliegenden
Häuſer die Hand reichen kann. Vielfach ſind es nur enge,
oft=
mals überwölbte, düſtere Gänge. Im Halbdunkel der Gaſſen
drängen ſich turbangeſchmückte Araber in wallenden, farbigen
Mänteln, Paläſtinenſiſche Juden in buntfarbigen Kleidern,
armeniſche Prieſter mit tiefſchwarzen Bärten. Schwerbepackte
Kamele, Säcke tragende Eſel winden ſich durch die Menge.
Pilger, Couriſten, tiefſchwarze Neger, Soldaten wechſeln mit
dunkelfarbigen Beduinen und blinden Bettlern und
Bettle=
rinnen, die halbnackte Säuglinge tragen.
Die aufgehende Sonne übergoß die düſteren Schluchten des
Cales Joſaphat mit roſigem Lichte, als ich zur Jahrt nach
Gethſemane aufbrach. Vom Jafa=Cor fahre ich an der alten
Ningmauer mit ihren ragenden Cürmen entlang durch das
Kidron=Cal zum Garten Gethſemane. Der am Abhange des
Olberges gelegeng, von ſchmuckloſen weißen Mauern umgebene
Garten iſt nur kleinen Umfanges. Hinter Gittern ſteht eine
Anzahl uralter Slbäume. Die die Aufſicht führenden
Franzis=
kaner haben genügend damit zu tun, das Abpflücken der Sweige
derſelben durch erinnerungsſüchtige Pilger und Couriſten zu
verhüten.
Jenſeits der Brücke liegt die über dem Grab der
Jung=
frau Maria errichtete unterirdiſche Kapelle. In der Nähe
der=
ſelben befindet ſich eine andere Grotte. Nach der Überlieferung
die Stelle, an der Jeſus in heißem Ningen im Kreiſe der
Jünger ſeine letzte Nacht verbrachte. Wahrſcheinlich war dieſe
Grotte die Sufluchtsſtätte, in der die Jünger in der
Leidens=
nacht ſchlummerten, während Chriſtus ſich von ihnen „einen
Steinwurf weit” entfernt hatte, um in Erwartung des Codes
zu beten. Hier ſoll er denn auch von den herangeſchlichenen
Häſchern gefangen worden ſein.
In flotter Fahrt ging es vorbei an ſchattigen
Olbaum=
pflanzungen und wunderbaren Sypreſſenhainen, immer hinauf
zum Sipfel des Olberges.
Die höchſte Spitze desſelben iſt von einem ruſſiſchen
Nonnen=
kloſter gekrönt. Daneben ragt der ſogenannte Ruſſenturm. Auf
einer eiſernen Wendeltreppe geht es zur Plattform empor. Die
Ausſicht von derſelben iſt einzig ſchön.
Unter mir glänzen die lichtübergoſſenen Kuppen des
Oel=
berges. Jenſeits des Kidrontales erhebt ſich die Heilige Stadt
mit ihrem Gewirr von Nuinen, Kirchen und Klöſtern. Feuriges
Gold zaubert die Morgenſonne auf die von verwitterten
Mauern umkränzten Kuppen und Cürme. Jenſeits des Cales
grüßt auf ſteilem Cempelberge die blaue Omar=Moſchee. Ihre
Kuppeln glänzen und funkeln „als wären ſie mit Myriaden von
Brillanten bedeckt. Der weiße Curm der Erlöſer=Kirche hebt
ſich aus dem grauen Gemäuer. Im Norden umſchließen die
Bergketten von Samaria das wundervolle Panorama.
Ver=
ſtreut auf ihnen liegt eine Anzahl blühender Ortſchaften. In der
Serne taucht der Sipfel des Hermon auf. Im Oſten blitzt der
tiefblaue Waſſerſpiegel des Coten Meeres. An ſeinem öſtlichen
Nande erheben ſich in Dunſt gehüllt die Kalkberge Moabs.
Noch einmal nehme ich all dieſe Schönheit in mich auf. Zum
Abſchied grüßt das ſich in der Ciefe ſchlängelnde, von grünem
Laub eingefaßte funkelnde Silberband des Jordan. Es war hohe
Seit, nach Jeruſalem zurückzukehren. In ſcharfer Fahrt ging
es direkt zum Bahnhof der äguptiſch=paläſtinenſiſchen Bahn, wo
der Sug nach Kairo ſchon bereit ſtand.
Sch ach
Nummer 203.
Aufgabe 306.
Arnold Ellermann in Buenos Aires.
(1. Preis im Turnier des Niederl.=Ind. Schachbundes 1926.)
Weiß zieht und ſetzt in zwei Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß; Kbl Da4 Tf2 h1 Lh5 Sf4 B
Schwarz: Kd1 De6 Tg4 h3 Le4 Sel g5 Bd5 15 (0); 2-.
Aufgabe 307.
W. Frhr. v. Holzhauſen in Magdeburg.
(Teplitz=Schönauer Anzeiger 1926.)
Beiß: Ka4 Tb1 Lb3Sf4h1 Boo g6 g7 (8);
Schwarz: Kh2 8b8 Bh3 h4 (4).
Matt in drei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 293—296.
293. E. Brunner D. Sch. 8. 1926, (Ka5 D 1Td5 g1 La8h2 BdSg4; Kh3
Th5 Lh1 Ba6 g2 gö h4 b7, 34) 1. Lh2—b8! BK7-b6: 2. Td81 3. Do84.
Das glänzende Mattſpiel wird mit einem verſteckten Bahnungszug eingeleitet. 1..
Th5-h62. D83+ 3. Tg54. 1. Kg4 2. bd1+ 3. Dt3R
294. Wormald. Ill. London News 1852. (Kd8 S/3 e5 Ba4 a6c2 f2 g4 g6;
Kd5 Bo3 44 d6 13: 2+.) 1. Se5—d7! Fluchtfelderfreigabe für den ſchwarzen
König.
295. A. Mari. 9’Italia Scacchiſtica 1926. (Ke4 Df4 To8 Lf8 g8 Soßer B.4
a5 15g6: Ko5 Db7LhZSg2 Bc2; 2+.) 1. Df4d2! Dieſe Aufgabe iſt ein
feines Beiſpiel aus der Gruppe: Entfeſſelung weißer Steine. Das ſchönſte Mattſpiel
iſt 1... . D: Se7 + worauf 2. Se5+ folgt.
296. M. Schneider. Chemn. Tgbl. 1926.) Kd7 Dd2 La2; Ka3 Bb5; 3+4I
1. Kd7—c7: Bugzwang, K a4 2. Dd6 Ka5 (b5, 4; 3. Da3 (6/+. 1. . . . . Bb4
2. Dc2 Bb33. D:b3+ l. Kc6? Ka4!
Löſerliſte: Reutzel, Karl Pflugfelder; Franz Buchty in Mainz
(alle); A. v. S. (233, 295); Dipl.=Ing. Max Forbach in Berlin=Steglitz,
Gcorg Peter in Nieder=oos (294—296, auch 291).
I
Rätſel
Verſchieberätſel.
Dieſe Wörter ſind ſo zu verſchieben, daß zwei nebeneinander liegende
„Kein”=Kreuzworträtſel.
Me Mie e
Wagerecht: 2 iſt kein Einzelner, 4 fſt kein Lob, 6 iſt kein
Berg, 7 iſt kein Genußmittel für Menſchen, 9 iſt kein Raubfiſch, 10 iſt
kein Singvogel, 11 iſt kein Nahrungsmittel, 13 iſt keine „ganze” Strafe,
14 iſt keine Einnahme, 16 iſt kein Geld zuviel, das ich bekomme: —
ſenkrecht: 1 iſt kein Spaß, 2 iſt kein kleiner Fiſch, 3 iſt kein
Raubtier, 4 iſt kei Straßenkleid, 5 iſt kein Menſch allein, 6 iſt kein
Jahr, 8 iſt kein Kinderſpielzeug, 12 iſt kein bibliſcher Frauenname,
13 iſt kein Geringer, 15 iſt kein ganzer Ton.
Carl Deubel.
Ergänzungsrätſel.
Flug—Stein, Mehl—Wind, Bau-Haus, Grund-Gang, Wind—Uhr,
Gelb-Land, Schutz—Schaft, Fluß-Band, See—Ruf, Mond—Licht.
Zu vorſtehenden Hauptwörtern iſt je ein einſilbiges Hauptwork
zu ſuchen, das dem erſten Wort als Schlußſilbe und dem zweiten als
Anfangsſilbe zu neuen Hauptwörtern dient. Sind dieſe richtig
ge=
funden, ſo ergeben ihre Anfangsbuchſtaben einen Politiker Deutſchlands.
Kindermund.
Hans: „Großvater, kann ich nicht deine Uhr bekommen?‟
Großvater: „Ja, wenn ich tot bin.” — Hans: „42 6 6 — 7 8
5 3 10 7 8 — 19 — 1 11 6 62‟
Schlüſſelwörter: 1 2 3 4 5 6 berühmter Naturforſcher,
7 8 9 10 11 Wohnraum.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 15.
Rebus.
Eine Schachtel Oſtereier.
oühn Nachdiua verb Kliſcheis: F. Haußmann alle in Darmſtadt.
Sie ſin hoch in Beſſunge; un ſie fiehle ſich vernachläſſicht in
San Remo; un ſie wolle en Bezirksvärdelsverein in die Welt
ſetze in Nei=Bernem; un ſie wolle uffmucke in Labbingshauſe. —
Un warum? — Sie fiehle ſich zurickgeſetzt wie=en alte
Lade=
hieder in=eme Saiſſohnausderkaaf.
Offe geſtanne, däß hab ich kumme ſähe, un do hab ich ſchun
lang druff gewort Un es hott mich bloß gewunnert, daß dene
ihr ſiedlendiſch Temmbrament net ſchun lengſt äxblodiert is, un
daß dene ihr hitzich Blut die Unnerdrickung ſo lang un
ſtill=
ſchweichens erdrage un erdult hott.
Wann mer awwer aach ſieht, wie däß Beſſunge,
gäächen=
iwwer vun de annern Stadtvärdele, immer zurickſteh muß, net
wohr, däß is doch die Heeh. Beiſpielsmeeßich die Antipode vun
de Labbingshaiſer, die Maddiensvärdelſer! — Dhut mer dene
net alles, was mer’n an de Hiehneraage abſähe kann?! — Krieje
die net ſchun ſeit dreißich Johr ihr Elektriſch verſproche?! —
Jano freilich, die Maddiensvärdelſer, die ſin aach net hinne wie
vorne, un die loſſe ſich nix biete, un wann dene ihr Winſche net
reſtlos erfillt wärrn, dann ſchlage ſe Krach, un vera’ſtalte e
Prodäſtverſammlung un do wärrn Redde geſchwunge un uff de
Diſch gehaage. — Un dann hawwe die aach ſchun lengſt en
dich=
diche Bezirksvärdelsvereinsvorſtand, der wo alleritt
zuſamme=
kimt un dhut „tage” un ſo. Un do wärrn die „Belange” vun
de Batzevärdelſer dorchgehechelt, un e paar richdichgehende
Stadt=
rät halte do als echte Radhausredde; nor damit ſich die kochende
Volksſeel im Bangertsvärdel widder beruhicht.
Un ſo muß mer’s mache, wann mer ſich „de Stadt” (wie
ſich die Stadtverwaldung als ſo gärn, awwer fälſchlich
nenne dhut) alſo de Stadt gäächeniwwer dorchſetze will. — Ach
du barmhärzicher Strohſack, was glaawe Sie? — Die ſollte de
Maddiensvärdelſer mol net alles verſpräche, was ſe hawwe
wolle! — Die dheteſſen weiſe! — Un net ſo knabb!
Den tatkräfdiche Vorſtand vun mein Värdel will ich
gor=
net beſunners erwehne, däß verbiet mer die Beſcheidenheit;
amwer gucke Se ſich bloß die Beleichdichung a' in de Kärchſtroß
un ſo, die ſchwäzzt Bende! — Hoffentlich krickt demnechſt aach
noch die Holzgaß un die Lang= un die Viehhofsgaß, de Rittſtaa
un die „Rüh de Bibbi” die entſprechende Lambe. — Däß hebt
die Verkehr! — Däß ſolle uns emol die annern Stadtvärdel
noochmache! — Hach, ich ſag=derr Ihne wann uns die Stadt
däß net genehmicht hett, daß mer die Stroße for unſer Geld
beleichte därfte, däß hett aans gewwe! — Do hette ſe uffm
Stadthaus nix zu lache gehatt. —
Allerdings, ich kann mer jo denke, daß all däß bei de
Beſſun=
ger bees Blut geſetzt hott, un hott de Neid in=en geweckt, un hott
ihr Buddermilch in gährend Drachegift verwandelt. — Dauernd
un dauernd die Zurickſetzunge, däß muß jo emol zu beeſe Haiſer
fiehrn!
Un jetzt hott’s alſo geſchnaggelt; ſie ſin ei geſchnabbt un
wolle äwenfalls en Bezirksvärdelsverein in die Welt ſetze. —
No, do ſoll ſich „die Stadt” nor vun mer warne loſſe, dann wie
ich die kenn, die Bernemer, wann bei dene die Beſtie im Menſche
emol wach wärd, dann gu nacht Greedche. — Däßhälb ſoll’s mich
gornet wunnern, wann demnechſt ſo e paar Labbingshaiſer
Faſchiſte, mit ihrm Muſſolinie an de Spitz, in die Stadt ma=
ſchiern un ſteiche unſerm Owwerowwer uff’s Dach un ſage:
„Bitte vielmols um Endſchuldichung, wann mer ſteern, mir ſin
die Beſſunger, un mir gehe gred zufellich vabei, un do wollte
mer uns ganz ergäwenſt emol nooch Ihne Ihrm hochwohllebliche
Befinne erkundiche, un es geht Ihne doch noch gut hoffentlich,
danke, ditto, uns aach, unberufe, un es rächend ſchun widder,
un . . . un . . . un . . . — Un dann biet’en de Ower
liewens=
wärdicherweis en Stuhl a', valleicht aach e Schnäbbsje un e
Zigah, un ſeecht: „Ach die Krenk, guck emol hie, ſo, aus Beſſunge
ſeid=er? — Die Ehr! — No wie geht’s drauß? — Was gibt’s
Neies jenſeits des Miſſiſſibie, odder wie die Saubach haaßt . . . ?
No, un domit is des erleeſende Wort geſproche, un ſie
bringe ihr Winſche vor, in Bezugnahm vun wääche de „
Sau=
bach”, wie de Beſſunger ihrn Fluß haaßt, un ſage, däß weer doch
net ſchee, daß mer die kannaliſiert hett, däß weer doch e
Nadur=
wunner, däß wo de Beſſunger unbedingt erhalte bleiwe mißt;
un de „Forelledeich” kennt mer doch äwenfalls zu=ere
neizeid=
liche Badeallag umgeſtalte, damit die Beſſunger net ſo weit hette
an Woog; un de „Faſelſtall” wer doch ſchun immer de Beſſunger
ihr Schmerzenskind gewäſe, un ſie wollte aach widder ihr
Frei=
lichtkaffee hawwe, ihrndwääche kennt mer aach e elektriſch
Reſchiß=
drierkaß eneiſtelle, jedenfalls, die Dorn mißte awwer nachts
uffbleiwe, dann was dem neie „Volksgadde” recht weer, däß
weer dem alte Orangſcheriegadde billich, un die Päärncher
dhete ſich dort aach gern dem Nadurgenuß hiegäwwe, un dhete
gern nachts die Nachtigalle quakſe un die Fröſch ſchlage heern,
un ſo, un es mißte orndlich Hecke um die Benk, daß es net ſo
ziehe dhet, wann nachts alle Doorn uffſtinde; un ferner mißt
die Elektriſch aus de Beſſungerſtroß, indem die de Verkehr
hinnern deht, valleicht kennt mer ſe unnerum, dorch die neie
Stroß vum Prinz=Cmils=Gadde fiehrn.
No un ſo dhet der erſte Sprächer vun dem Labbingshaiſer
Bezirk losleeche, un de Owwerowwer dhet als dezu nicke un
dhet ſage: „Jawohl, jawohl, wärd gemacht” — bis er ſe drauß
hett.
No un dann dhete ſe haamziehe, die Beſſunger, nooch ihrm
San Remo, un dhete mit Juwel empfange wärrn, weil ſe widder
unbläſſiert haamkumme ſin, un mer dhet e Siegesfeier in de
Beſſunger Tornhall vera’ſtalte, un es weer alles aa Mehl! —
Un — es dhet alles beim Alte bleiwe. Dann „die Stadt”
is net immer ſo gebbſchnitzich uffgelegt wie diß Johr, wo ſe mit
ſo großortiche „Oſtergeſchenke” um ſich geworfe hott. Deiwel
noch emol, unſeraaner, der wo die „Oſtergeſchenke” aus ſeine
eichene Daſch bezahle muß, der kann do net mit, un mer
ſchenniert ſich jetzt orndlich, noch jemand e Oſterfraad zu mache,
weils zu aſch abſticht. Ich hab däßhalb diß Johr ’s Schenke
ganz ei geſtellt un behelf mich mit=em Winſche. Un ſo winſch
ich net bloß de Beſſunger, daß ihr „Belange” all in Erfillung
geh ſolle, ſundern ich winſch uns vor allem emol e beſſer Wädder,
un daß alles gerode dhut, was drauß keimt un wext, s Obſt,
die Frucht un ſelbſtverſtendlich aach de Wei”, un ich winſch
wei=
der, daß mer dißmol vun Hagel= un Wirwelſtirm un dere neie
ameriganiſche Mode, vor Kriegsgeſchrei un neie Steiern, un vor
allerhand ſtädtiſche Schenieſtreich gleicherweis un gnädich
ver=
ſchont bleiwe mechte. Ferner winſch ich unſere
Summervera’ſtal=
tunge en ganze Haufe Fremde, wo unſern ſauere Reſchiewei
ewecklebbern, daß=es widder leere Flaſche gibt for die
Stadt=
kellerei; unſerm Heſſelendche winſch ich, daß die Brieder do owwe
in dem Berlien endlich e Eiſähe hawwe for die Schmerze vum
beſetzte Gebiet, die wo=en de Külb neilich uffem Heſſe=Awend
ſo eidringlich vor Aage gefiehrt hatt; und for allem winſch ich,
daß ſich die Herrn im Reichsdag vun links bis rechts un
um=
gekehrt, net nor dann „aanich” ſin, wann ſe ſich gäächeſeidich
ihr Diäte in die Heeh ſchwätze, ſundern aach dann,
wann ſich’s um wichdichere Agelegenheite hannelt; denn
ſiehe, wie lüblich iſt es, wenn Brieder eindräglich beieinander
wohnen, haaßt’s ſchun in de Schrift . .
Un in dieſem Sinne nemm ich noch emol en neie Wlaaf un
winſch uns allmitnanner, froh und freidich un aus vollem Härz:
vergniechte Oſtern!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Halt, daß ich’s net vergeß, im
Fall mer uns net mehr ſähe ſollte. Nemlich am Dunnersdag
wärd e nei’ Ausſtellung in Darmſtadt ereffent; un zwar im
Saal=
bau unner der Dewieſe „Hausfrau 1927” 8 is e
Gääche=
ſtick vun dere Ausſtellung in de Kunſthall, wo unner dem Diddel
„Malfrau 1927” zu ſähe is. — No, do muß ich ſage, s is awwer
aach die heechſte Zeit, daß mer de modärne Hausfrau — un däß
wolle mir doch ſei, aach mir Indälläcktuwälle — daß mer uns
do widdermol en Blick dhu leßt in unſer ureichentliches
Gebiet un zeicht uns, was es in Kich un Stubb alles Neies gibt
uff dem Gebiet des Fortſchritts. Un ich hab des Gefiehl, als
weern die meiſte vun uns in däre Beziehung net mehr ganz im
Bild, un es wer däßhalb e verflucht geſcheider Gedanke vum
Hausfrauenverein, uns widdermol e bißche ’s Gewiſſe zu ſchärfe.
Mir wärfe jo heit mit allerhand Schlagwörter um uns, un
ſchwäzze vun „Kallorie” un „Vidamiene” wie e vereidichter
Nah=
rungsmiddelſchemicker, awwer ich glaab, im Prackdiſche, do
haberts. Un dem will alſo de Hausfrauenverein abhelfe.
Be=
ſagter Verein wirkt jo bereits ſchun ſeit langem, äwe ſo ſtill wie
ſäächensreich, ſo daß mer hoffe kann, daß die Hausfrauen=
Aus=
ſtellung äwenfalls ihrn Zweck erfillt. Un was die Hauptſach is
— Körb un Daſche net vergäſſe — mer kann nie wiſſe. — Aſo
uff Widdergucke am Dunnersdag im Saalbau!
For die Sparbix: L. Sch.: 5 Mack; Gemietliches
Beiſamme=
ſei V. G.: 16 Mack; vun=eme ſtille Spender: 30 Mack. — Danke
ſchee!
Sind Seidenſtrümpfe mit „gefallenen
Ma=
ſchen” noch zu retten? Wem wäre es noch nicht paſſiert,
daß an irgend einer Stelle eine Maſche fiel und ſich zu einer
langen Tour auftrennt, die dann den Strumpf nicht ſelten in
ſeiner ganzen Länge verunzierte? In ſolchen Fällen iſt
jed=
wedes Ausbeſſern dieſes Fehlers durch Stopfen, und ſei es
ſelbſt durch ſorgſamſtes Durchziehen der loſen Fäden mit
paſſen=
der Seide, zwecklos, da der Schaden trotzdem ſichtbar bleibt. —
Ratlos ſaß auch ich vor einem Korb defekter Strümpfe, der u. a.
Seidenſtrümpfe mit gefallenen Maſchentouren enthielt. Reſolut
ſann ich auf einen Ausweg, und fand ihn auch. Und zwar
wen=
dete ich die Strümpfe auf die linke Seite, legte ſie dann an der
loſen Maſchentour paſſend aufeinander und ſteppte auf der
Näh=
maſchine die ganze Tour ſo breit wie nötig ab. Bei kleinſtem
Stich ſind die abgeſteppten Touren wenig ſichtbar und ſehen wie
Ziernähte aus.
Flöhe von der Wohnung fernzuhalten.
Nament=
lich dort, wo Hunde gehalten werden, können die „ſpringenden”
Feinde der Menſchen nicht immer von der Schwelle gebannt
wer=
den. Wohl aber kann man bei ihrem erſten Gaſtſpiel ſie von
wei=
terer Tätigkeit und Vermehrung abhalten, wenn man
Wermut=
kraut, friſch oder getrocknet, zwiſchen Matratzen, Polſtermöbel
ſowie unter Teppiche, in Kleiderſchränke und feingepulvert in
un=
dichte Dielenritzen, Fugen und Scheuerleiſten auslegt. Dieſes
Kraut können die Flöhe mit ihrem Geruch nicht vertragen und
meiden fortan derart ausgeſtattete Räume.
Die „Frühjahrswäſche” unſerer Teppiche. Die
wirklich „praktiſchen” Hausfrauen verlegen die Generalreinigung
und den Frühjahrsputz auf jene Wochen, in denen die anhaltende
warme Witterung eine Heizung der Räume von ſelbſt verbietet
und das damit verbundene Aſcheſtauben vermeidet. Dabei werden
die Gardinen regelmäßig einer gründlichen Wäſche unterzogen,
während die Teppiche nur ſeltener eine ſolche aus naheliegenden
Gründen erhalten. Dabei bedürfen ſie eine Reinigung
not=
wendiger, denn ſie beherbergen gleichfalls wie jene Winterſtaub,
trotz Staubſauger oder Teppichklopfer und =beſen. Namentlich
hellgrundige, oder hellgemuſterte Teppiche zeigen in vielbenutzten
Räumen jenen grauen Schimmer, der der betreffenden Hausfrau
kein gutes Zeugnis ob ihrer Tüchtigkeit ausſtellt. Die anfänglich
gefürchtete Reinigung der Teppiche iſt aber in Wirklichkeit nicht
ſo ſchlimm, wie ſie dem Anſcheine nach hat, wenn man den durch
Klopfen oder „Abſaugen” vom Staub befreiten Teppich mit einer
Quedlinlöſung, in der man alte Leinenlappen ausdrückte,
ſtrich=
weiſe abreibt, um mit in klarem Waſſer ausgewundenen Tüchern
den gelöſten Schmutz ſofort wieder zu entfernen. Natürlich darf
man bei dieſem Prozeß nicht „naß”, ſondern nur feucht arbeiten,
damit der Teppich nicht durchnäßt wird. Die Teppiche werden
nach dieſem einfachen Verfahren wieder wie neu.
Das Ofterlamm bzw. der Lammrücken iſt als Feſtbraten für
die Oſtertafel in vielen Familien Tradition geworden. Dieſer
alten Sitte konimt die beliebte Frauenzeitſchrift „Der Bazar”
in ihrem Oſterheft entgegen. In einem inſtruktiven Artikel von
Küchenmeiſter Panl Döhle wird die Zubereitung einer feſtlichen
Speiſenfolge für den gutbürgerlichen Haushalt, unterſtützt von
guten Abbildungen, beſchrieben. Einfach und klar erteilt der
Verfaſſer vorzüglichen Kochunterricht, nach dem Hausfrauen und
ihre Helferinnen trefflich arbeiten können.
Oſtern ſoll im Familienkreiſe frohe Stimmung herrſchen.
Dazu will auch die altbekannte Frauenzeitſchrift „Der Bazar”
beitragen. Im Oſterheft finden wir den hübſchen Artikel „Aus
der Werkſtatt des Oſterhaſen”. Wie vergnüglich wird der
Oſter=
tiſch ausſehen, wenn ihn die im „Bazar” abgebildeten luſtigen
Oſtereier ſchmücken. Witwe Bolte, Onkel Fritz mit der
Zipfel=
mütze, Max und Moritz, die bekannten Buſchgeſtalten, und
an=
dere Scherze ſchauen zum Ergötzen von alt und jung von der
Frühſtückstafel in den lachenden Oſtermorgen. Nach Meiſter
Oſterhaſens bewährtem Rezept verſuchen geſchickte Kinderhände
ſicher gern, derartige kleine Oſterüberraſchungen herzuſtellen.
Peterſilienſoße bereitet man auf die gleiche Weiſe
wie im erſten Rezept.
Umdas Feſtkleben des Korkes in Leimflaſchen
zu verhüten, beſtreiche man dieſen mit Fett oder lege ihn
eine Stunde in Oel, damit er ſich damit vollſaugt. Ein
Feſt=
kleben im Flaſchenhals iſt bei dieſen „präparierten” Korken
un=
möglich.
Rührei=Appetits=Toaſts. (Pikante Vor= oder
Krankenſpeiſe.) Von einer Stangenſemmel oder
kaſten=
förmigem Weißbrot ſchneidet man fingerdicke Scheiben, die man
in heißer Pfanne mit Butter auf beiden Seiten lichtbraun
an=
röſtet. Noch heiß beſtreut man dieſe Schnitten mit Salz und
Pfeffer, beſtreicht ſie mit Senf oder Mayonnaiſe und belegt ſie
mit in Butter bereitetem Rührei, das man feingewiegt hat. Mit
Krebsbutter beträufelt und mit kleingeſchnittenem Schnittlauch
beſtreut, richtet man ſie gefällig geordnet an.
Wasmanvom Rhabarber alles bereiten kann.
Mit dem Fortſchreiten der wärmeren Jahreszeit wird auch das
Wachſen der Rhabarberſtauden begünſtigt, und die Zeit liegt
nicht mehr fern, da er in Maſſen zu billigſtem Preiſe angeboten
wird und die Hausfrau ihn recht oft in vielfältigſter Form auf
den Tiſch bringen kann. Denn er ergibt nicht nur ein
wohl=
ſchmeckendes und erfriſchendes Kompott, ſondern man kann von
ihm auch leckere Süßſpeiſen, =Paſteten, von ſeinem Saft einen
erfriſchenden Nachtiſch bereiten. Ferner mundet auch eine
Rha=
barberſuppe, mit Kartoffelmehl gebunden oder mit Ei legiert,
gut ſüß abgeſchmeckt und mit Schaumklößchen, in Butter
ge=
röſteten Semmelbröckchen oder eingebrocktem Zwieback gereicht,
ausgezeichnet. Auch darf die köſtliche Rhabarbertorte nicht
ver=
geſſen werden, zu der man als Boden Mürbteig verwendet, den
man lichtbraun gebacken, mit rotſtengligem, kleingeſchnittenem
Rhabarber belegt, den man in eigenem Saft dünſtet und mit
heiß aufgelegtem Süßſtoff ſüßt. Mit einem Teiggitter belegt, mit
Eigelb beſtrichen und mit reichlich Zucker beſtreut, oder mit
ge=
ſüßtem Eisſchnee überzogen, ſchiebt man die Torte nochmals zum
„Überbräunen” in den Ofen. Auf gleiche Weiſe kann man kleine
Rhabarbertörtchen bereiten, wozu man Mürbteig mit einem
Waſſerglas in runde Platten ausſticht und auf die gleiche Weiſe
wie Rhabarbertorte weiter behandelt. Jedenfalls wird man mit
all den erwähnten „Rhabarber=Süßigkeiten” bei ſeiner Familie
immer Beifall finden.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Pilzſuppe. Pökelzunge mit Madeiraſoße.
Liebenzellerſpeiſe. — Montag: Tiroler Käſeſpatzen mit
gekoch=
tem Schinken. — Dienstag: Gefüllte Krautwickel. —
Mitt=
woch: Eierflockenſuppe. Blumenkohl=Auflauf. —
Donners=
tag: Zwiebel=Hammelfleiſch mit Kartoffelklößchen. —
Frei=
tag: Julienneſuppe. Fiſchklößchen mit Kapernſoße. —
Sams=
tag: Nudeln mit Rindfleiſch=
IIEE
Humor
Ein Opfer der Mobe.
Keine Kunſt. „Man ſagt, daß ein Kamel eine ganze Woche arbeiten
kann, ohne zu trinken.” — „Das iſt gar nichts! Mein Mann kann eine
ganze Woche trinken ohne zu arbeiten. (Buen Humor, Madrid.)
Schweſter: „Kapitän Randell hält um meine Hand an. Glaubſt
du, daß er mich wirklich liebt? Er kennt mich doch erſt eine Woche!” —
Bruder: „Ja, dann iſt es wohl noch möglich, daß er dich liebt.”
(The Humoriſt.)
Kaſſiererin: „Ich habe beſtimmt mit einer kleinen
Gehalts=
erhöhung gerechnet. — Chef: „Da haben Sie ſich gründlich
ver=
rechnet, mein Fräulein. Eine Kaſſiererin aber, die ſich verrechnet, kann
ich leider nicht mehr gebrauchen.”
(Politiken.)
„Der Mann, den ich einmal heiraten werde, muß ein Held ſein!“ —
„Nun, es ſcheint mir daß der recht kritiſch über dich denkt!” (Bulletin.)
Ich ſah einen Haſen." — Schoſſeſt du ihn?” — „Nein, er war
zu klein.” — „Zu klein, um ihn zu ſchießen?” — „Nein zu klein, um
ihn zu treffen!“
(Péle Méle.)
Sein Dank. „Denk dir mal, meine Schneiderin hat an Papa
ge=
ſchrieben, ſie würde mir keine Toiletten mehr machen, bis die Rechnung
bezahlt iſt.” — „Nun, und was tat dein Vater?” — „Er ſandte ihr einen
Dankbrief.”
Immer praktiſch. Schimpft nicht Ihre Frau, weil Sie ſoviel
rauchen?” — „Ach nein,” antwortete der kleine Herr zögernd, „aber ſie
nimmt mir viel von dem Vergnügen, indem ſie mich zwingt, immer vor
ihrem Blumentiſch zu ſitzen und den ganzen Rauch auf die Pflanzen zu
blaſen, um die Schädlinge zu töten.”
Der richtige Mann. Der junge Müller bewirbt ſich um eine
An=
tellung, und der Chef ſagt ihm, er wolle ihn an der Wage berwenden.
„Sie kennen doch gut die Maße und Gewichte?” — „Oh ja,” ſagt
Müller, „450 Gramm gehen auf ein Pfund . . ." — „Vorzüglich,” ruft
der Chef. „Sie ſind engagiert. Sie ſind der Mann, den wir brauchen.”
Das Bolero, eine modiſche Unregung.
Von allen Seiten wird man zu
jeder neuen Saiſon mit Fragen
be=
ſtürmt: was modern ſei und welche
Farben man trage und ob man ſich zu
dem bluſigen Kleide oder doch wieder
lieber zu der geraden Linie entſchließen
ſolle und ob das Koſtüm oder der
Mantel oder ſchließlich doch das
Com=
plet zu wählen ſei und ob man
bunt=
gemuſterte Sachen oder einfarbige
Sei=
den tragen würde — und ſo geht es
fort, ohne Ende!
Wiederholt ſchon hatte ich
Gelegen=
heit, auf die typiſchen Einzelheiten der
Mode der kommenden Saiſon
hinzu=
weiſen und will heute ein Gebiet
be=
treten, das neuartig, aber ohne Zweifel
modiſch intereſſant iſt. Es ſoll
näm=
lich von einer Linie die Rede ſein, die
ſich ſchon des öfteren Bahn zu brechen
verſuchte, zwar immer einen gewiſſen
Beifall hatte, aber niemals ganz
er=
folgreich werden konnte, weil ſie ſich
nicht auf vollkommene Einfachheit
be=
ſchränkte und ſowohl im Schnitt als
auch in der Ausführung allzu
kompli=
ziert wirkte: das Bolero.
Die gegenwärtige Mode bringt das
Bolero neuerdings, diesmal aber in
einer ganz beſonders verbeſſerten
Auf=
lage, frei von allem Firlefanz und aller
Willkür, einfach und ungewollt und
ſchon darum jugendlich und ſehr
kleid=
ſam. Die Mode der neuen kurzen Jacken
mag es mit ſich gebracht haben, daß
man nach einer weiteren Verkürzung
der Taille ſtrebte und derart eben zu
den boleroartigen Effekten gelangen
mußte. Dieſe neue Idee wird heuer
keineswegs nur auf Kleidern
verwen=
det, ſondern hat ſich nach und nach auch
auf Mäntel und elegante Koſtüme
erſtreckt.
Man unterſcheidet zwei Arten von
Boleros, und zwar vor allen Dingen
jene Typen, die ſich, als vollkommen
unabhängiges, „abnehmbares” Jäckchen
präſentieren, dann aber eben auch die
andere Art, die das Bolero
gewiſſer=
maßen nur „markiert” und es meiſt
nur als überhängende Rückenpartie
bringt, während in dieſem Falle der
Bolero=Effekt vorne ganz wegfällt.
Die erſtere Art, alſo jene, bei der
man zu einem beſtimmten Kleide ein
entſprechendes Bolero=Jäckchen wählt, iſt ſehr gebräuchlich, weil
dadurch dem betreffenden Kleide eine ganz außerordentliche
Wandlungsfähigkeit gegeben wird und man damit durch eine
geringe Mehrausgabe für das kurze Jäckchen ein ganz neues
Kleidungsſtück gewinnt, das ſich vielfach gut verwendbar
er=
weiſen und in der kommenden Saiſon viel getragen werden wird.
— Wir bringen in unſerer zweiten und dritten Skizze ein der=
Bunte Seide
wird ſehr häufig zur
Kombi=
nation des neuen Jacken=
Complets herangezogen, und
zwar verfertigt man daraus
entweder die Bluſe des
Klei=
des und das Futter des
Jäck=
chens oder aber dieſes und
eine Weſte, die die Stelle der
Bluſe zu vertreten hat. Auf
ein Modell, dieſer letzteren
Art verweiſt unſere Skizze
und bringt damit ein
typi=
ſches Frühjahrsmodell, das
ſehr jugendlich und
eigen=
artig wirkt. Die Koſtümjacke
und der Rock ſind
gewöhn=
lich ganz gerade und
voll=
kommen ſchmucklos, bisweilen
nur mit Knöpfen garniert,
in der Regel ohne jeglichen
Verſchluß.
H.ROINER
Jungmädchenhüte
für das Frühjahr arbeitet
man gerne in Stroh, denn
dieſes Material iſt ja doch
immer für die wärmere
Jahreszeit dasanmutigſte.
Es müſſen nicht gerade
grelle Farben ſein, die
man dem Stroh gibt, es
genügt ein feines Grau,
ein blaſſes Piſtaziengrün,
ein zartes Aprikos, dem
man heuer den Namen
„Jbis” gibt (wenn es
eine Tönung ins
Zycla=
men hat) und das für die
ſommerliche Mode noch
vielfach Erwähnung
fin=
den dürfte. — Sehr
er=
freulich iſt die Tatſache,
daß man nicht mehr an
den gänzlich ungarnierten
artiges Bolero=Complet, das ſich ſehr gut ausnimmt, wenn man
den Rock und das Jäckchen aus kariertem Wollſtoffe, und die
Bluſe, die zu dem Rocke getragen wird (Bild 3), aus einfarbiger
Seide in der Grundſchattierung des Karo=Materiales arbeitet.
Die Verbindung zwiſchen Rock und Bluſe ſtellt ein gleichfarbiger
Wildledergürtel dar. Auch ohne Jäckchen wird ſich dieſes „Nock=
und=Bluſen=Kleid”, ſehr gut ausnehmen und für berufliche
Hüten feſthält, ſondern nach Aufputzeffekten ſucht, die zwar
an=
ſpruchslos, aber dennoch dekoratib ſind. Der in unſerer Skizze
wiedergegebene Hut (aus Bangkok=Stroh oder den neuartigen
gehäkelten Strohborten gedacht) iſt mit einem kleinen dunkleren
Seidenbande garniert und zeigt vorne ein Blumenmotiv aus
applizierten Tuchſtückchen in feinen Paſtellfarben. Ein ſolches
Mo=
dell wird nicht nur zum Frühjahrs=, ſondern auch ſpäterhin zum
Sommerkleid ausgezeichnet wirken.
R. H.
Die ſo
vertritt beim modernen Frühjahrskoſtüm häufig die Stelle des
Vorſteck=Taſchentuches, da ſie in der linken Außenbruſtaſche
ge=
tragen wird. Ein einfaches Band oder ein aus ſchmalen Borten
geflochtener Streifen in der Farbe des betreffenden Koſtümes
(blau, ſchwarz uſw.) mit einem kleinen, monogrammartigen
An=
hänger verſehen, wirkt immer ſehr gut. Bisweilen läßt man die
Sportkette auch in der Farbe mit jener des betreffenden
Koſtüm=
ſtoffes kontraſtieren. So wählt man heuer z. B. gerne eine
ſchwarze Sportkette zu einem beigefarbenen oder grauen Koſtüm
und erreicht gerade dadurch eine ſehr nette Wirkung. Natürlich
ſieht man vielfach auch aus Metall geflochtene Kettchen, die ſo
engmaſchig ſind, daß ſie wie ein metalliſches Trikotgewebe
wirken. (Skizze.)
R. H.
Zwecke wie auch für die Reiſe und den
Sport gute Dienſte leiſten. Sehr
ele=
gant wirkt es, wenn ſeitlich in den Rock
ſchmale Falten oder Pliſſees eingelegt
werden, die dem ganzen Modell eine
weichere Note geben und beſſer zu der
anmutigen Art des Boleros paſſen.
Natürlich iſt ein ſolches Modell auch
für elesante Gelegenheiten zu
verwen=
den, wenn man es — anſtatt in einem
Karogewebe — in dunklem (alſo
marineblauem oder ſchwarzem) Stoff
oder ebenſolcher Seide verfertigt und
die Bluſe in blaßroſa oder
lachsfarbe=
nem, eventl. auch in beige Chinakrepp
wiedergibt.
Dieſes Modell könnte (in
erweiter=
tem Sinne) ja ſogar als Anregung für
ein abendliches Kleid dienen, wenn man
anſtatt „Rock und Bluſe”, ein
ärmel=
loſes Georgette=Modell wählt und
dar=
über ein langärmeliges Bolerojäckchen
aus gleichem Material arbeitet, das im
übrigen dann eine ſolche
Zuſammen=
ſtellung auch für den Nachmittag
ver=
wendbar macht und äußerſt elegant
und vornehm wirkt.
Zu der zweiten Gruppe der „
ange=
deuteten Boleros”, die — wie ſchon
früher erwähnt — gewiſſermaßen nur
aus einer überhängenden Rückenpartie
beſtehen, gehört vor allen Dingen der
als erſte Figur unſerer Gruppe
ſkiz=
zierte Mantel, den man in dunklem
Stoff oder in Seide anfertigen kann;
das aus den Seidennähten
hervorkom=
mende Rückenbolero iſt hier mit einer
unter dem Mantelkragen beginnenden
und in Längsrichtung bis zum unteren
Rande laufenden Knopfleiſte
nieder=
gehalten. Seitliche Knopfleiſten
ergän=
zen den vornehm=ſchlichten Eindruck
dieſes Modells.
Die gleiche Idee des loſen
Nücken=
boleros liegt auch dem in den beiden
letzten Skizzen feſtgehaltenen Koſtüm
zugrunde. Hier kann deutlich feſtgeſtellt
werden, daß — von vorne geſehen —
das Bolero überhaupt nicht
wahrnehm=
bar iſt, alſo durchaus als Garnierung
der Rückenpartie anzuſehen wäre.
Dieſes Koſtüm iſt (wie alle neumodiſchen
Stücke) verſchlußlos gearbeitet und wird
mit einem ſchmalen Gürtel aus
glei=
chem Material zuſammengehalten. Das
Rücken=Bolero iſt mit Säumchen in Längs= und Querrichtung
garniert, die dem Koſtüm einen ſehr vornehmen Charakter
ver=
mitteln. Auch, dieſes Stück iſt aus Stoff oder Seide herzuſtellen,
wird ſich aber ganz beſonders gut in „Mohair”, der neumodiſchen
ſtarken Rohſeide, ausnehmen, die ſowohl in Dunkelblau, Schwarz
und Erbsgrün (für das Frühjahr) wie auch in der Elfenbein=
Naturfarbe (für hochſommerliche Tage) gezeigt wird. W. U.
* Die drei Diktatoren der Mode. Die Mode bietet in ihrem
rätſelhaften Welteinfluß und ihrer überraſchend ſchnellen
Verbrei=
tung für den Soziologen noch manche ungelöſten Probleme, und
gerade jetzt, beim Erſcheinen der neuen Frühlingsmodelle, fällt
wieder auf, wie dieſelben Modelle gleichzeitig in den
verſchieden=
ſten Teilen der Welt auftauchen und ſehr ähnliche Toiletten von
den einzelnen Modefirmen herausgebracht werden, obwohl man
doch verſucht, ſeine Schöpfungen möglichſt geheim zu halten. Ein
bekannter Künſtler, der im Entwerfen erfolgreicher Modelle ſehr
erfahren iſt, plaudert in einem Pariſer Blatt etwas über dieſe
Geheimniſſe aus, und zwar erklärt er, daß es drei Diktatoren der
Mode gibt: den Fabrikanten, den Zeichner und die Dame. „Die
Fcbrikanten” ſchreibt er, „bringen in jedem Frühjahr eine neue
Reihe von Stoffen heraus, deren Muſter, Farben und Stärke
von ihnen ausgewählt ſind. Alle Schneiderfirmen kaufen dieſe
Fabrikate, und ſie bilden die Grundlage für die künſtleriſche
Ge=
ſtaltung der Modelle. Schon aus dieſer Gleichheit des Stoffes,
mit dem die Modekünſtler arbeiten, ergibt ſich notwendig eine
Aehnlichkeit ihrer Schöpfungen. Wenn wir nicht in dieſem
Früh=
jahr ſo dünne, weiche Stoffe hätten, ſo könnten wir keine Toiletten
mit ſo ſo viel Fältelungen und Drapierungen entwerfen. Wir
wären dann gezwungen, andere Einzelheiten zu erfinden. So iſt
der Modekünſtler alſo durch den Stoff gebunden; ebenſo muß er
aber auch von vornherein auf den Geſchmack des Publikums
Rück=
ſicht nehmen und muß immer auf Abwechſlung bedacht ſein. Der
wichtigſte Faktor bei der Feſtſetzung der Mode aber iſt die
Damen=
welt, die unſere Kleider kauft. Der Geſchmack der eleganten Frauen
ähnelt ſich vielfach, und ſo werden von ihnen mit großer
Sicher=
heit beſtimmte Modelle ausgewählt, die dann den allgemeinen
Typus der neuen Mode beſtimmen. Wir zeigen in unſeren
Kollek=
tionen die verſchiedenartigſten Kleider, aber höchſtens eins unter
zehn findet den Beifall unſerer Kundinnen, und dieſe ſind es
dann, die in größerer Anzahl beſtellt werden.
Die Sonntagsruhe der Hausfrau — ein ſchwieriges Kapitel,
das viel erörtert wird. Wie die Sonntags=Freizeit der
Haus=
frau durchzuführen iſt, ohne daß die Familie darunter leidet, ſagt
Dr. Anina Klebe im neueſten Heft der beliebten Mode= und
Frauenzeitſchrift „Der Bazar: Vor allen Dingen muß durch
zeitiges Nachdenken Vorarbeit geleiſtet werden. Die engliſche
Hausfrau fängt ſchon Mitte der Woche mit ihren Einkäufen für
den Sonntag an, ſie iſt Freitags damit fertig. Das Herrichten
von Fleiſch, Salaten, Puddings, Aufläufen, Kuchen wird nicht
bis zum letzten Tage verzögert. Außerdem erleichtert ſich die
Hausfrau die Sonntagsvorbereitungen durch Einkauf fertiger
oder halbfertiger Gerichte. Der Wille muß vor allen Dingen
vor=
handen ſein, dann wird ſich auch der Weg dazu finden laſſen,
der Hausfrau den Sonntag zum Ruhetag zu geſtalten.
Nummer 106/7
Gamstag, den 16. April 1927
Seite 24
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Seite 22
Gamstag, den 16. April 1927
Nummer 106/7
Sport, Spiel und Turnen.
Spiele Tore Punkte 37:14 13:5 22:29 9:11 10 22:28 8:12 16:24 7:11 Fußball.
Süddeutſche Meiſierſchaft.
Frankfurt hat den V.f.L. Neckarau 4:1 geſchlagen und damit den ſo
wertvollen dritten Platz der Meiſterſchaftstabelle beſetzt. Von dieſer
Stelle kann der Mainbezirksmeiſter nur dann noch verdrängt werden,
wenn die Sp. Vg. Fürih dem V.f.B. Stuttgart einen Sieg überlaſſen
würde. Da dieſe Möglichkeit aber ziemlich gering iſt, kann der FSV.
Frankfurt ziemlich ſicher als Tabellendritter angeſprochen werden.
Frank=
furt und der Sieger aus der Runde der Zweiten, München 1860, müſſen
alſo nun einen Entſcheidungsgang um die dritte Verteterſtelle des
Südens bei den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft kämpfen.
Die Tabelle
1. F. C. Nürnberg .. . . 10 B:15 16:4
Sp. Vg. Fürth .."
F. S. V. Frankfurt . . . . 10
V. f. L. Neckarau
V. f. B. Stuttgart.
Mainz G5 .. . . .. . . 10 13:37 5:15.
Frankfurt erſter Anwärter auf den 3. Platz.
FSV. Frankfurt—VfL. Neckarau 4:1. — Frankfurt ſiegt berdient. —
Halbzeit 2:1. — 28 000 Zuſchauer.
Der Himmel hatte ein Einſehen und beſcherte den begeiſterten
28 000 Zuſchauern dieſes großen Entſcheidungstreffens um den dritten
Tabellenplatz nach einem verregneten Vormittag noch recht anſtändiges
Fußballwetter. Beide Mannſchaften hatten ihre ſtärkſte Elf zur Stelle,
bei Mannheim war nur Pfiſter durch Ott erſetzt. Die Einheimiſchen
niſteten ſich ſofort in des Gegners Hälfte ein und beweiſen
verſchiedent=
lich ihre Gefährlichkeit. Die 13. Min. bringt denn auch durch Klumpp
den erwarteten erſten Treffer. Frankfurt kommt noch beſſer im Fahrt
und erhöht in der 17. Min. durch Strehlke auf 2:0. Neckarau findet ſich
langſam und vermag in der 35. Min, durch Prachtſchuß Zeilfeiders
ein Tor aufzuholen. Nach dem Wechſel bleibt die bei dem Rückenwind
erwartete Ueberlegenheit der Gäſte aus. Die Frankfurter geben
weiter=
hin den Ton an und erzielen in der 14. Min, durch Brück den 3. Treffer,
dem der gleiche Spieler in der 34. Min, durch einen an ihm abprallenden
Ball den vierten gnreiht. Ein in den letzten Minuten gegen Neckarau
verhängter Elfer landet in den Händen von Brucker. — Schiedsrichter
Huſſel=Nürnberg nicht immer ſicher in ſeinen Entſcheidungen. —
Spielmomente.
Der Neckarauer Anſtoß wird ſchnell abgefangen und der erſte
Frank=
furter Angriff endet im Aus. Pache auf dem Mittelläuferpoſten der
Einheimiſchen fällt durch ſeine prachtvollen Vorlagen auf. A. Strehlte
läßt einen durch Rückenwind ſekundierten ſcharfen Roller los, den
Brucker gerade noch meiſtert. Wenige Sekunden ſpäter hat Krieger im
Frankfurder Tor Glück bei der Abwehr eines gefährlichen Schuſſes. Beide
Gegner bevorzugen weite Schläge ins Feld und auf die Flügel. Die
Kampfbilder wechſeln infolgedeſſen mit größter Schnelligkeit. Der
Frank=
furter Läufer Henß läßt eine Bombe los, die an der Latte abprallt.
Die Einheimiſchen drücken mehr und mehr. Eine große Chance wird
durch Abſeits von Wiik unterbunden. Die 1. Ecke für Neckarau erledigt
Krieger. In der 13. Min. legt Pache an Völler vor, der ſcharf zur
Mitte ſchlägt, wo Klumpp mit Kopfſtoß einlenkt. 1:0 für Frankfurt. Die
Einheimiſchen gehen nunmehr noch mehr ins Zeug, können aber nicht
ver=
hindern, daß Neckarau verſchiedentlich gefährliche Durchbrüche macht.
Zeilfelder vergibt dabei eine Gelegenheit, mühelos ein Tor zu machen,
indem er über den Ball tritt. — In der 17. Min. tritt Pache einen
Strafſtoß zu A. Strehlke, der mit ſchönem Schuß unhaltbar einſendet.
— 2:0 ſür Frankfurt. — Nun kommen die Gäſte langſam auf und
ge=
ſtalten den Kampf ausgeglichen. In der 35. Min, genügt ein Fehler
von Henß für Zeilfelder, ſich durchzuſpielen und ſcharf einzuſenden. —
2:1 für Frankfurt. — Bis zur Pauſe bleibt das Spiel verteilt. — Nach
dem Wechſel erwartet man allgemein Neckarau durch den Rückenwind im
Vorteil, ſieht ſich aber enttäuſcht. Die Einheimiſchen behalten weiterhin
die Initiative. Es fallen auf beiden Seiten viel Ecken, die ungenutzt
bleiben, bis in der 14. Min. Brück dem Ball aus dem Gewühl den
Weg ins Tor weiſt. Neckarau verſucht noch einmal aufzukommen, hat
aber Pech mit ſeinen Schüſſen. So landet ein ſchöner Schuß von Zöllner
knapp neben dem Tor. Frankfurt läßt aber nicht locker. Seine Stürmer
ſetzen jedem Ball nach und ſo kommt es, daß der Ball, den Brucker etwas
nonchalant ins Feld ſchlagen will, an dem herbeigeeilten Brück ab= und
direkt ins Tor prallt. Damit iſt der Kampf entſchieden und die Gäſte
geben ſich geſchlagen. Ein in der letzten Minute wegen Hand
verſchul=
deter Elfer wird von dem Frankfurter Mittelſtürmer direkt in die Hände
von Brucker geſchoſſen. —
Kritik.
Beide Mannſchaften ſind typiſche Kampfmannſchaften, die auf
über=
feinerte Kombinationen verzichten, aber energiſch ins Zeug gehen,
Frank=
furt hatte in dieſer Beziehung ein klares Plus und hat infolgedeſſen
verdient geſiegt. Im Sturm gefielen am beſten A. Strehlke und Wifk.
Die Läuferreihe gefiel bis auf Henß. Die Hintermannſchaft war auf
der Höhe. — Bei den Gäſten war Zeilfelder ſtark abgedeckt. Der übrige
Sturm leiſtete nichts beſonderes. Die Läufer und die Hintermannſchaft
arbeiteten hingebend. Weniger gefiel Brucker.
Die Uruguay=Elf auch in Hamburg geſchlagen.
HSV. ſiegt mit 3:9 Treffern.
Penerol Montevideo, der neue Meiſter von Uruguay, hat auch das
britte Spiel ſeiner Europa=Tournee verloren. Er wurde am Karfreitag
in Hamburg vor 20 000 Zuſchauern vom Hamburger SV. 3:2 geſchlagen.
Das Spiel war ein großes geſellſchaftliches Ereignis. Diplomatiſche
Vertreter verſchiedener Länder, der Senat und andere Behörden wohnten
dem Treffen bei. Die Uruguah=Elf lieferte ein techniſch ſehr ſchönes
Spiel, krankte aber wieder am mangelhaften Schußvermögen ſeiner
Stüirmer. Hamburg war nicht in beſter Verfaſſung; ſein Sieg war
Glücksſache. Im Sturm fiel Harder völlig aus. Hamburg ging in der
vierten Minute durch Rave in Führung; zehn Minuten ſpäter glich
Uruguah durch ſeinen Mittelſtürmer aus, jedoch konnte Wolvers noch
vor der Pauſe Hamburg nochmals zur Führung bringen. Nach dem
Wechſel ſchoß Sacko für Penerol das Ausgleichtor. Hamburg ſtellte
durch einen von Rave verwandelten Elfmeter den Sieg ſicher.
Fußballergebniſſe.
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Meiſterſchaftsendſpiel in Frankfurt.
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1894, Hanau — Sportfreunde=Krefeld 4:2; F.=V. Saarbrücken —
Ger=
mania=Elberfeld 2:2; Phönix=Ludwigshafen — Ludwigshafen 03 3:2;
Phönix=Kaiſerslautern — Mannheim 08 3:4.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
Urania=Genf — Stuttgarter S.=C. 2:4; Solingen=Gräfrath —
Ein=
kracht=Frankfurt 4:6; „Sp.=Vg. Oberhauſen/Meider Sp.=V.— 1. F.=C.
Mürnberg 0:6.
Wichtige Spiele im Reich.
Hamburger S.=V. — Penarol=Montevideo 2:3: Holſtein=Kiel —
Young Felloſvs Zürich 4:0; Arminia=Hannover — Cambridge
Univer=
ſität 0:2; Dresdener S.=C. — Altona 93 7:1; V. f. B. Leipzig —
Tep=
litzer B.=C. 1:3; Norden=Nordweſt Berlin — Cechoſlowan 1:2: Tennis
Boruſſia, Berlin — Union Ziskow, Prag 6:0; Schwarz=Weiß, Eſſen —
Guts Muts Dresden 2:1; Turu=Düſſeldorf—HBS. den Haag 4:2;
S.=C. Düſſeldorf 99 — Racing Club Haarlem 4:2; Kölner BS./Sülz07
komb. — F.=C. Woking London 6:0; S.=C. u. Boruſſia München=
Glad=
bach — Badener S.=V. Wien 3:3; Kurheſſen=Kaſſel — Jlford F.=C.
London 2:4; S.=C. 08 Kaſſel— AFA. London 6:4; S.=C. Erfurt —
Nunhead London 3:5: S.=C. ElberfeldlSonnborn — Rapid=Prag 0:10;
Alemannia=Aachen — F.=C. Dordrecht 3:3.
Meiſterſchaftsſpiele.
S.=C. Breslau 08 — F.=V. Breslau 06 1:1, abgebrochen; STC.
Görlitz — V. f. B. Liegnitz 2:0, abgebrochen.
Kegeln.
Sport= und Werbewoche „Zwölfer” Tade. 46.
Zu dem Bericht vom 15. April iſt berichtigend zu bemerken:
Damenbahn: Frau Seibert (Rollendes Glück) 19: Frau Gottheis
(kein Klubmitglied) 19.
Werbebahn: Riebel (Einzelmitglied) 31.
Deutſche Handball=Meiſterſchaft 1927
Vorrundenſpiel am 24. 4. 27.
Süddeutſchland bleibt ſpielfrei.
In vielen intereſſanten Spielen haben die Landesverbände ihre
Meiſter herausgebracht, die als Repräſentanten von nahezu 4000
Hand=
ballmannſchaften gelten können.
Für den 24. April 1927 hat der Spielausſchuß der D. S.B. die
Vor=
rundenſpiele angeſetzt, in denen ſich gegenüberſtehen werden:
In Berlin auf dem Sportplatz an der Seydlitzſtraße: Damen: 2.30
nachmittags: S.C. Charlottenburg gegen Sportverein. Güſtrow 06,
Schiedsrichter: Radloff=Stettin. — Herren: 4 Uhr nachmittags:
Polizei=
ſportverein Verlin gegen Polizeiſportverein Danzig, Schiedsrichter;
Haaſe=Dresden. Vertreter der D.S.B.: W. Bubert=Altona.
In Dresden auf dem Dresdenſia=Platz: Damen: 2.30 Uhr
nachmit=
tags: Guts=Muts=Dresden gegen Sportfreunde Breslau, Schiedsrichter:
Klinkowſki=Berlin. — Herren: 4 Uhr nachmittags: Polizeiſportberein
Halle gegen Polizeiſportverein Oppeln, Schiedsrichter: E. Lindner=
Ber=
lin. Vertreter der D. S. B.: W. Dühren=Hamburg.
In Barmen auf dem Platz von Spiel und Sport: Herren: 4 Uhr
nachmittags: Polizeiſportverein Remſcheid gegen Polizeiſportverein Han=
Der 1000 PS-Rennwagen.
Zuden neuen Weltrekorden von Major Segrave.
Hintenen Hinterer
Vorderen
3fechGeschwindigkeit.
500RS Motor Kühlen
UffKOpReN Getriebe-Kasfen. 500DRS.Möter
Vorderer Kühler
Aluminitm-Gehäusa
Kettennad Seft
Hau
Biee Hustuge
Meile"
Getriebe-
Kasten
4-Rad-Bremse
Konſtruktionszeichnung des Rennwagens,
mit dem der engliſche Automobil=Rennfahrer Major Segrave in Florida, wie bereits gemeldet wurde, einen neuen
Geſchwindig=
keits=Weltrekord aufſtellte. Seine höchſte Geſchwindigkeit betrug auf der 5 Kilometer langen Bahn 333,9 Kilometer pro Stunde.
nover, Schiedsrichter: K. Becker=Wiesbaden. Vertreter der D.S.B.: W.
Burmeiſter=Hamburg.
Turnen.
Spielfrei bleiben: Süddeutſchland (Sportverein Darmſtadt 08) und
Baltenverband. Damen (Sportklub Komet=Stettin).
Abſchluß der Hannoverſchen Frauentagung.
Die II. Frauentagung der Deutſchen Turnerſchaft fand am
Don=
nerstag in Hannover ihren Abſchluß. Das Programm beſtand wieder
aus Vorführungen der Hannoverſchen Muſterturnſchule und einigen
Vorträgen. Die Reichstagsabgeordnete Frau Dr. Matz, Direktorin des
Städt. Turnlehrerinnenſeminars zu Dresden, ſprach über die Bedeutung
der Leibesübungen für die berufstätige Frau. Ein zweiter Vortrag
wurde von Dr. med. Körting=Hannover gehalten, der ſich über die
Leiſtungsgrenzen der Frau verbreitete und ſich beſonders gegen das
Boxen und Ringen, ſowie auch gegen ſchwung= und kraftvolle Reck= und
Barrenübungen und ganz beſonders gegen die Ausübung der
Wett=
kampfſpiele Hockeh und Fußball durch die Frau wandte. Vollkommene
Einmütigkeit wurde in der Frage des Volkstanzes erzielt. Man kam
hier zu der Forderung, den Volkstanz mehr als bisher zu pflegen. In
ſeinem Schlußwort dankte der Oberturnwart der D. T., Schwarze=
Dres=
den allen Helfern und Teilnehmern für das Gelingen der Tagung.
Zuſammengefaßt kann geſagt werden, daß auch die zweite Frauentagung
der D. T. als Erfolg gebucht werden kann. Sie hat zweifellos zu einer
weiteren Klärung in der Frage des weitumſtrittenen Frauenturnens
beigetragen. Vielleicht wäre die Ausbeute eine noch größere geweſen,
wenn man ſich dazu entſchloſſen hätte, nicht nur die Hannoverſche
Muſterturnſchule allein, ſondern, wie im Vorjahre in Leipzig, alle
anderen Turnſchulen ebenfalls zu Wort kommen zu laſſen.
Im Kuppelſaal der Stadthalle zu Hannover wurde am Mittwoch
die 2. Frauentagung der Deutſchen Turnerſchaft eröffnet. Die
Bedeu=
tung, die man dieſer Veranſtaltung in Turn= und Sportkreiſen und bei
Staats= und Schulbehörden beimißt, kam in Anweſenheit von rund 1000
Hörern und Hörerinnen der Gaue und Vereine der D. T. ſowie
zahl=
reichen Vertretern der Behörden zum Ausdruck. Von den Behörden
waren vertreteen das Preußiſche Miniſterium für Volkswohlfahrt, der
Landtagsausſchuß für Leibesübungen, Berlin, die Preußiſche Hochſchule
für Leibesübungen, Spandau, die Landesturnanſtalten Bayern.
Würt=
temberg, Baden und Sachſen, die Deutſche Hochſchule für Leibesübungen,
Berlin, der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen, der Verein für
Leibesübungen an den preußiſchen Schulen, der Preußiſche
Philologen=
verband, der Deutſche Turnerbund, der Verband der Diplom=, Turn=
und Sportlehrer, der Senat der Freien= und Hanſeſtadt Lübeck, das
Sächſiſche Miniſterium für Volksbildung, die Thüringiſche
Landesregie=
rung und das Stadtamt für Leibesübungen, Berlin. Ferner wohnten
der Tagung die Vertreter der Kommunalbehörden von Hannover bei,
an der Spitze der Oberpräſident und der Regierungspräſident ſowie
Ver=
treter des Magiſtrats und des Schulkollegiums. Die Tagung wurde vom
Frauenturnwart der D.T., Stadtturnwart, Broderſen=Kiel, eröffnet.
Namhafte Wiſſenſchaftler verbreiteten ſich in tiefſchürfenden Vorträgen
über die Bedeutung der Leibesübungen auf die körperliche Entwicklung
der Frau. Dr. Klinge=Berlin ſprach über „Die Aufgaben des
Frauen=
turnens in der D.T.‟ Dr. Sippel=Berlin über „Die ſpieleriſchen
Formen des Turnens in ihrem Sinne für die Entwicklung des Kindes”
und Univerſitätsprofeſſor, Dr. Rautmann=Freiburg i. Br. über
„Aerztliches über die körperliche Ausbildung der Frau durch Turnen und
Sport”. Zwiſchen den Vorkrägen und nachher zeigte Karl Loges, der
Leiter und Gründer der Hannoverſchen Muſterturnſchule, ſeine Zöglinge
in rhythmiſchen Bewegungsformen. Den Beſchluß machten die Frauen
über 35 Jahre. Unter den Teilnehmerinnen ſah man auch einige
Grei=
ſinnen im weißen Haar, die trotz ihres Alters friſch und gewandt die
Jugendliche die Uebungen meiſterten. Damit endete der erſte Teil der
Veranſtaltung.
Motorſport.
Der Motorradfahrer=Kongreß in Mailand.
Der Internationale Motorradfahrerverband (Fédération
Inter=
nationale des Clubs Motocheliſtes) hielt in Mailand ſeinen fälligen
Kongreß ab. Zur Sitzung der Sportkommiſſion hatten ſich folgende
Delegierte eingefunden: Wettſtädt, Ew. Kroth (Deutſchland) Poncet=
Schweiz, Friedrich=Oeſterreich, Graf Bonacoſſa=Italien, Stille=Dänemark,
Ebblewhaite, Loughborough (England), de Nothomb=Belgien. Die
Neu=
wahlen des Vorſtandes der Sportkommiſſion ergaben: de Nothomb als
Präſidenten, Poncet als Vizepräſidenten und Loughborough als
Sekre=
tär. Nach Entgegennahme der üblichen Berichte wurde hinſichtlich der
internationalen Sechstagefahrten für Motorräder beſchloſſen, in
Zu=
kunft die Geſchwindigkeitsprüfung am Schluß der Veranſtaltung
fort=
fallen zu laſſen. Ferner ſoll ein Informationsdienſt eingerichtet werden
für Rekordverſuche, die von den einzelnen Landesverbänden telegraphiſch
aviſiert werden müſſen. Die Hamburger Seewarte wurde als geeignetes
Inſtitut für die Ueberprüfung der Zeitmeſſungsapparate beſtätigt. Der
Große Preis von Deutſchland für Motorräder fand im internationalen
Terminkalender Aufnahme, die Zulaſſung von zwei deutſchen
Zeit=
nehmern bei internationalen Veranſtaltungen wurde genehmigt. Neue
Mitglieder des Verbandes ſind Polen und Rumänien, die
Aufnahme=
geſuche von Portugal und Monaco wurden bis zum nächſten Kongreß
zurückgeſtellt, der am 31. Oktober und 1. November ſtattfinden wird.
Sportfreunde Siegen
unterliegt dem SV. 98 Darmſtadt 5:6
Der ſüddeutſche Handballmeiſter S.V. 98 Darmſtadt errang am
Karfreitag in Siegen einen 6:5=Sieg. Darmſtadt war im Zuſpiel und
im Einzelkönnen ſeiner Leute beſſer und gewann verdient. Die Siegener
Sportfreunde erſetzten das Können durch größeren Eifer. Siegen
er=
zielte zunächſt durch ſeinen Mittelſtürmer innerhalb von 10 Minuten
drei Tore. Nach weiteren fünf Minuten hatte Darmſtadt das Ergebnis
auf 3:2 geſtellt, jedorh blieben den Gäſten bis zum Wechſel weitere
Er=
folge verſagt, während Siegen noch einmal erfolgreich war. Nach der
Halbzeit fiel Siegen ſeinen Anſtrengungen während der erſten Halbzeit
zum Opfer; Darmſtadt gewann völlig Oberhand und ſchoß vier Tore.
während Siegen erſt kurz vor Schluß wieder zu einem Erfolge kam.
Handballerkurs der OSB. in Berlin
vom 29. Mai bis 4. Juni.
Teilnahme von Fiebler, Jans und Trautwein Sp. V. 98 Darmſtadt.
Der Kurſus findet unter Leitung des Spielausſchuſſes der
D. S. B. und unter Mitwirkung der Sportlehrer Waitzer und
Sche=
lenz, ſowie von Hauptmann Jans=Darmſtadt, im Berliner Stadion
ſtatt. An ihm nehmen teil 25 Spieler aus ganz Deutſchland und
außer=
dem 10 Mitglieder des V. B.A.V.
Namen der Teilnehmer: Adebahr (PSV.=Berlin). Albes (PSV.=
Hannover), Ausſcheit (Stettiner SC.), Bergmann (PSV.=Berlin), Böhme
(Freital 04), Burkowſki (PSV.=Berlin), Coſtiſella (PSV.=Berlin),
Dame=
rius (PSV.=Hamburg), Dieſing (SCC.), Ernſt (PSV.=Hannover),
Fiedler (Sp.Vg. 98 Darmſtadt), Fiedler (V.f.B. Leipzig), Göttgen
(Sp. Union 1910 Hagen), Jäſchke (Sp. Fr. Breslau), Jans (SpV. 98
Darmſtadt), Klatt (SCC.), Knaak (Greif=Stettin), Knobbe (PSV.=Halle),
Knoll (Sp. Vg. Fürth), Köbcke (PSV.=Berlin), Kruſe (PSV.=Köln), Mahl
(Sp.F. Breslau), Meier (Sp.Fr. Breslau), Möhle (PSV.=Hannover),
Müller (Landespol. Nürnberg), Paulus (FC. 05 Wetzlar), Preuß (
Sie=
mens=Berlin), Sauerhering (PSV.=Halle), Schmahl (PSV.=Hamburg),
Seiler (Dresdenſia=Dresden), Stagge (Brandenburg=Berlin), Stretz
(PSV.=Stettin), Texheimer (PSV.=Berli), Trautwein (Sp.V. 98
Darmſtadt), Tucht (Preußen=Eſſen).
„Rot=Weiß” 1. Jugend—Sportverein 98 1. Jugend.
Am Samstag, den 16. April, findet auf dem „Rot=Weiß”=Platz an
der Rheinallee, nachmittags 6 Uhr, ein ſehr wichtiges Spiel, um die
Jugendmeiſterſchaft des Südweſtdeutſchen Turnverbandes ſtatt: „Rot=
Weiß” 1. Jugend gegen Sportverein 98 1. Jugend. Die erſtere
Mann=
ſchaft ſteht nur mit einem Punkt Vorſprung vor Sportverein B an der
Spitze der Tabelle.
Turngemeinde Beſſungen-Turnverein Landan.
Die Sportabteilung der Vorſtädter, welche in letzter Zeit durch ihre
außerordentliche Rührigkeit auffällt, hat ſich für Oſtern Gäſte aus der
Pfalz verſchrieben. Landau ein Name, an den ſo mancher heute noch
aktiv tätige Hand= und Fauſtballer gerne zurückdenkt. Die Gäſte treffen
bereits am Samstag abend ein, verbleiben bis Montag vormittag und
folgen dann einer Einladung des Turnvereins Weinheim. Am
Sams=
tag findet ein Begrüßungsabend in den oberen Räumen des
Vereins=
hauſes ſtatt, dem am Sonntag vormittag ein Rundgang durch die Stadt
und nachmittags die Spiele im Hand= und Fauſtball folgen. Der Tag
ſchließt durch einen Familienabend ebenfalls im Kneipzimmer. Am
Mon=
tag 10.16 vormittags erfolgt die Abreiſe. Die Mitglieder treffen ſich
da=
gegen um 2 Uhr nachmittags zu einem gemeinſamen
Familienſpazier=
gang nach Nieder=Ramſtadt.
Im Handball treffen ſich die beiden Vereine zum erſtenmal.
Die Begegnung der Fauſtballmannſchaften wiederholt ſich zum
drit=
tenmal. Zu einem Sieg der 1. Mannſchaft hat es bis jetzt noch nicht
ge=
reicht. Wie wird es dieſes Mal? Die Beſſunger haben eine Scharte
aus=
zuwetzen, um ihr Preſtige zu wahren. Galt die Mannſchaft doch im
weiten Kreis immer als unſchlagbar. Es heißt alſo anſtwengen, um
endlich einmal auch heimiſchen Boden zu gewinnen. Die 2. Mannſchaft
iſt noch zu neu zuſammengeſtellt, um ein Urteil bilden zu können, wir
hoffen aber auch hier das Beſte.
Alles in allem: wir wünſchen den eifrigen Beſſungern Siege auf der
ganzen Linie, recht gutes Wetter und ſtarken Beſuch auf dem Sportplatz
an der Heidelberger Straße, damit die entſtandenen Unkoſten nicht
um=
ſonſt geweſen ſind.
Die Spiele beginnen:
11.00 Uhr: II. Handball gegen Turngeſ. Darmſtadt II.
1.30 Uhr: Jad. Handball gegen Turngeſ. Ober=Ramſtadt Jad.
2.30 Uhr: I. Handball gegen Turnverein Landau I.
3.45 Uhr: I. Fauſtball gegen Turnverein Landau I.
4.15 Uhr: II. Fauſtball gegen Turnverein Landau II.
Gg.
Genftsft
[ ← ][ ][ → ]Nummer 106/7
Samstag, den 16. April 1927
Geite 23
Hocken.
Deutſche Siege in Folkeſione.
Das internationale Oſterhockeyturnier in Folkeſtone, das größte
hockeyſportliche Ereignis der Saiſon, nahm am Karfreitag ſeinen
Be=
ginn. Die deutſchen Mannſchaften, die zum Teil ſchon am Mittwoch
ein=
getroffen waren, wurden ſehr gut aufgenommen und fanden auch in den
Spielen ein freundliches Publikum. Alle Plätze befanden ſich in
ausge=
zeichneter Verfaſſung. Die Witterung war ziemlich milde; der etwas
lebhafte Wind ſtörte nur wenig. In den Spielen zwiſchen deutſchen und
engliſchen Mannſchaften wirkten je ein Schiedsrichter der beiden Nationen
mit. — Von den drei Spielen, in denen die deutſchen Mannſchaften am
erſten Tage in Erſcheinung traten, konnten zwei gewonnen werden,
wäh=
rend das dritte unentſchieden verlief. Die Deutſchen machten einen recht
guten Eindruck; ihre Erfolge waren verdient und fanden auch den
Bei=
fall der ſehr zahlreichen Zuſchauer. Ueber die einzelnen Treffen iſt zu
ſagen:
Uhlenhorſter H.=C. — Old Roſſalians 6:2 (3:1).
Das Spiel der Hamburger wurde von den Engländern zwar ſehr
gelobt, befriedigte aber die deutſchen Begleiter nicht beſonders.
Uhlen=
horſt kann Beſſeres leiſten. Das Spiel ſtand durchweg im Zeichen der
durch einige Berliner verſtärkten Hamburger. Von den ſechs Treffern
erzielten Strantzen und Boche je zwei, Elbing und Kricker je einen.
Leipziger S.=C. — Royal Marineers 6:2 (4:0).
Die reſolute Leipziger Elf fand ſich ſehr ſchnell zuſammen und
lie=
ferte einen prächtigen Kampf. Sie drängte in der erſten Halbzeit den
Gegner ſtark zurück und ſkorte in dieſer Spielphaſe viermal. Später war
der Kampf ausgeglichener, beide Mannſchaften erzielten je zwei Treffer.
Für Leizig ſkorten Böſch (einmal), Simon (zweimal) und Förſtendorf
(dreimal).
D. H. C. Hannover — Old Feſtidians 2:2.
Hannover ſpielte in der erſten Halbzeit ſehr nervös und ließ in
dieſer Zeit die Engländer zu ihren Erfolgen kommen. Rach der Pauſe
fanden ſich die Norddeurſchen beſſer zuſammen und es gelang ihnen auch,
durch Sprengel und Haverbeck den Ausgleich zu erzielen.
Weitere Ergebniſſe.
United Services — Oxford Occaſionals 1:1; Myſties —
Bacchana=
lians 3:2; Purley — Royal Hibernians 1:2; Bucchaneer — Aſſoziation
des Acien Eleves de Lécole de UIle de France 13:1.
1. Jugendturnier des Süddeutſchen Hockey=Verbandes.
In Frankfurt a. M. nahm am Karfreitag das erſte Jugendturnier
des Süiddeutſchen Hockey=Verbandes mit folgenden Spielen ſeinen
An=
fang:
T. G. 99 Mannheim—T. V. 1860 Frankfurt=Knaben 6:0
T. V. Mannheim 46—T. V. 57 Sachſenhauſen=Knaben 2:1
SC. Wiesbaden—TSG. Höchſt=Jugend 1:4
T. G. Heidelberg—SC. 1880 Frankfurt=Jugend 0:6
Kickers Würzburg—T. V. 57 Sachſenhauſen=Junioren 2:2
F.V. Kaiſerslautern—TV. 60 Frankfurt=Junioren 0:2.
Berliner Oſter=Hockey=Turnier.
Das vom Brandenburgiſchen Hockey=Verband veranſtaltete
Hockey=
kurnier nahm am Karfreitag bei ſehr ſchlechten Bodenverhältniſſen ſeinen
Anfang. Drei Spiele konnten auf dem Platze des Berliner S.V. 92
durchgeführt werden; andere Treffen fielen aus. Die ſüddeutſchen
Mann=
ſchaften blieben noch ohne Spiel. — Am Vormittag trafen ſich Berliner
H.C. und Harveſtehude Hamburg. Man rechete mit einem ſicheren
Siege der Norddeutſchen, da in der Berliner Elf nur drei Leute der
erſten Garnitur mitwirkten. Aber der B.H.C. hielt ſich überraſchend
gut und konnte ein 3:3 (1:1) herausholen. — Nachmittags ſpielten
zuerſt die Berliner kombinierte erſte Klaſſe und Uhlenhorſter H. C.=
Re=
ſerve. Die Berliner führten bei Halbzeit ſchon 3:0; nach der Pauſe
kamen die Hamburger beſſer auf, aber Berlin konnte mit 4:1 Treffern
den Sieg behalten. Das letzte Spiel des Tages lieferten ſich Berliner
S.V. 92 und Hannover 78. Das Spiel endete unentſchieden 1:1(1:1),
Schafft Radfahrerwege
in Stadt und Land.
Werbetag für die Radfahrerwege am 3. Mai 1927.
Der vom Bund Deutſcher Radfahrer an vier der maßgebenden
Ver=
bände ergangene Aufruf zu einem allen Radfahrern zugute kommenden
Werke hat ſtarken Widerhall gefunden. In faſt allen deutſchen Zeitungen
iſt die Nachricht von dem Vorſtoß des B. D.R. erſchienen und dieſes Echo
hat gezeigt, daß die Radfahrer ihr Ziel erreichen werden, wenn ſie es
mit Ueberzeugung und Willenskraft verfolgen.
10 Millionen deutſcher Radfahrer
ſtehen hinter der Bewegung und dem Rufe dieſer Maſſe hat man ſich
nicht verſchließen können, wie die Ergebniſſe des erſten Vorſtoßes
be=
weiſen.
In einer Anzahl von Städten ſind aus den Kreiſen des B. D. R.,
der Verkehrsvereine und der „Solidarität” Ausſchüſſe gebildet worden,
deren Vorſchläge bei den Behörden Verſtändnis gefunden und in einigen
Städten und Landbezirken praktiſche Erfolge erzielt haben.
Die Sache der Radfahrerwege marſchiert, aber dem erſten großen
Vorſtoß muß ein an die Maſſen gerichteter Nuf folgen und der Bund
Deutſcher Radfahrer hat daher beſchloſſen, im Verein mit ſeinen Gauen,
dem Bund Deutſcher Verkehrsvereine und dem Arbeiter=Radfahrer=Bund
„Solidarität” am 3. Mai 1927 einen
Deutſchen Werbetag für Radfahrerwege
an einem Tage ins Leben zu rufen, der für die deutſchen Wanderfahrer
inſofern von Bedeutung iſt, als an dieſem Tage der ſeit fünfunddreißig
Jahren an der Spitze der internationalen Bewegung für den
Radtouris=
mus ſtehende Gregers Niſſen ſeinen ſechzigſten Geburtstag feiert.
Mit der Schaffung von Radfahrerwegen in Stadt und Land will
Niſſen ſein Lebenswerk krönen, und für ſeinen Geburtstag hat er den
Wunſch ausgeſprochen, an dieſem Tage einen großen Schritt zur
Ver=
wirklichung ſeiner Idee tun zu können, der deutſchen Radfahrerſchaft
im wahrſten Sinne des Wortes die Wege zu ebnen.
Ueber die Geſtaltung dieſes Werbetags hat Gregers Niſſen folgende
Leitſätze aufgeſtellt:
1. Sämtliche Gaue des B.D.R. wollen veranlaſſen, daß an verſchiedenen
Orten des Gaugebietes Ausſchüſſe gebildet werden, beſtehend aus
einem Vevtreter des Bundes, des zuſtändigen Verkehrsvereins (Adreſſe
zu erfahren durch den Bund Deutſcher Verkehrsvereine in
Magde=
burg, Gr. Kloſterſtr. 10) und der „Solidarität”.
2. Durch dieſe Ausſchüſſe wird fortlaufend feſtgeſtellt, wie auf dem
Lande mit geringen Mitteln durch einfaches Abſchaufeln ſchmale
Seitenpfade für Radfahrer ſich herſtellen laſſen; desgl. durch wegloſe
Gebiete (Wald, Heide).
3. Den zuſtändigen Gemeinde= und Kreisverwaltungen ſind die
Vor=
ſchläge zu unterbreiten unter Beifügung des gedruckten Materials,
welches von den Geſchäftsſtellen der Verbände zu beziehen iſt.
4. Es iſt zu erſtreben, daß an den Landſtraßen die eine Wegeſeite
frei=
gehalten wird von Baumaterial und durch Nachſchaufeln ein ebener
und trockener Seitenpfad für Nadfahrer und Fußgänger erhalten
bleibt.
5. Für die größeren Städte haben die Ausſchüſſe weitergehende
Vor=
ſchläge auszuarbeiten für die ſtädtiſche Bauverwaltung. Als geeignete
Grundlage dient neben den allgemeinen Druckſachen der Verbände
ganz beſonders die Broſchüre des Vereins Deutſcher Fahrrad=
Induſtrieller.
6. Der Bund Deutſcher Verkehrsvereine hat bereits durch ſeine
Ver=
öffentlichungen ſein Intereſſe für dieſe große deutſche Verkehrsfrage
gezeigt und gleichfalls ſeine Verbände und Vereine zum Deutſchen
Werbetag am 3. Mai aufgefordert. Es liegt nun an der organiſierten
deutſchen Radfahrerſchaft, die angebotene wertvolle Hilfe anzunehmen
und für den deutſchen Radſport auszuwerten.
Das Werk Niſſens iſt großzügig in jeder Form und der Umſtand, daß
zehn Millionen Radfahrer hinter ihm ſtehen, läßt es gewaltig erſcheinen.
Dem Rufe der 10 Millionen wird niemand ſich verſchließen können und
ſo ſoll dieſer Ruf am 3. Mai in allen Gauen des deutſchen Landes
er=
ſchallen, um den Sieg der Radfahrer im Kampf um das Recht auf die
Radfahrerwege zu ſichern.
Süddeutſchland beider Oeutſchen Waldlaufmeiſterſchaft.
Die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft, die am 24. April in Heilbronn
auf der Waldheide über eine faſt ebene Strecke von 10 Kilometern zum
Austrag kommt, hat aus den Reihen des Süddeutſchen Verbandes für
Leichtathletik ein glänzendes Meldeergebnis erfahren und vereinigt die
hervorragendſten Waldläufer aus allen ſüddeutſchen Landesverbänden
am Start. Am ſtärkſten iſt Württemberg vertreten. Es beſtreitet mit
V. f. B. Stuttgart und V. f. R. 1896 Heilbronn den
Mannſchaftswett=
bewerb und ſchickt 10 Einzelläufer in den Kampf. Voran Kuberle
(Sportfreunde=Tübingen), den ſüddeutſchen Meiſter, dann Heller 1
(V. f. B. Stuttgart), den Zweiten der ſüddeutſchen Meiſterſchaft, Frey
und Bertel vom gleichen Verein, Katzmeier=Spartania, Vaihingen, den
württembergiſchen Meiſter, Rath, Bitzer und Wenzelburger von den
Stuttgarter Kickers, Sturn vom V. f. R. Heilbronn und Müller (S.=C.
Stuttgart). Baden kommt ebenfalls mit zwei ſtarken Mannſchaften:
Freiburger F.=C. und Mannheimer T.=G. und 7 Einzelläufern, nämlich
Klar (Polizei=Karlsruhe), den badiſchen Meiſter, außerdem Altmeiſter
Sabjetzki (Freiburger F.=C.) mit ſeinen Vereinskameraden Schnitzer,
Meybrunn und Arnold, ſodann Blumenthal=Wildbad und Selbach=
Friedrichsfeld. Die Vertretung des Frankfurter Bezirks liegt
beim S.=V. 98 Darmſtadt, dem ſüddeutſchen Meiſter im
Mann=
ſchaftslauf, der mit Engelhardt 2 und Gellweiler auch beachtenswerte
Kräfte im Einzellauf hat. Die reſtlichen drei Verbände ſind nur im
Ein=
zellauf beteiligt. Der Rhein=Main=Saarverband ſchickt ſeinen Meiſter
Ronald (Saar 05 Saarbrücken), Philippi (Polizei=Saarbrücken),
Grüne=
wald (F.=V. Kaiſerslautern) und Ports (Sp.=Vg. Riegelsberg). Aus
Nordbayern gehen die Nürnberger Lukas (1. F.=C.) und Täufer (ASV.)
an den Start und aus Südbayern beteiligten ſich Gilch, Zeilnhofer (1860
München) und Haag (Viktoria=Augsburg). Die lange Strecke iſt ſeit
Jahren Süddeutſchlands ſchwächſte Seite. Im vergangenen Jahr konnte
der ſüddeutſche Meiſter Auberle bei der Deutſchen Waldlaufmeiſterſchaft
in Siegburg nur Zehnter werden, allerdings, kämpfte er damals auch als
einziger Süddeutſcher gegen eine ſtarke Uebermacht. Diesmal ſind auf
ceimiſchem Boden die Suddeutſchen zahlenmäßig überlegen. Wenn auch
die Ausſichten nicht allzu groß ſind, ſo iſt doch wenigſtens ein edwas
beſſeres Abſchneiden zu erwarten als im Vorjahre,
Boxen.
Tagungen des Reichsverbandes für Amg=urboxen.
Der Reichsverband für Amateurboxen trägt in dieſem Jahr ſeine
Meiſterſchaften an den Oſtertagen in München aus. Den
Meiſterſchafts=
kämpfen voran ging am Karfreitag eine Reihe von Tagungen. Den
Beginn machte eine Sitzung des Techniſchen Ausſchuſſes. Unter dem
Vorſitz des Sportwartes Mandlar=Verlin befaßte man ſich mit einer
Anzahl wichtiger und intereſſanten Fragen. Zunächſt beſchloß man, die
zukünftigen Meiſterſchaften des Reichsverbands international
auszu=
ſchreiben. Für die Olympiavorbereitungen des Verbandes ſoll ein
Reichstrainer verpflichtet werden. Für dieſen Poſten kommen in erſter
Linie Haymann=München und der Colonialtrainer Neeke=Köln in Frage,
Für die im Juli, Auguſt und September zum Austrag kommende Pokal=
Vorrunde wurden die Paarungen wie folgt getroffen: Südoſtdeutſchland
gegen Mitteldeutſchland, Bayern gegen Südweſtdeutſchland.,
Weſtdeutſch=
land gegen Heſſen—Hannover, Nordweſtdeutſchland gegen Brandenburg,
Nordoſtdeutſchland gegen Oſtpreußen. — Zu den deutſchen
Mannſchafts=
meiſterſchaften muß jeder Verein zwei Mannſchaften ſtellen, die
unbe=
dingt zum Durchkämpfen verpflichtet ſind, andernfalls eine
Disquali=
fikation bis zu einem Jahre eintritt. Beim Deutſchen Reichsausſchuß
wurde beantragt, die Reichsmeiſter und Zweiten für das Turn= und
Sportabzeichen zu qualifizieren; von der Schaffung eines eigenen
Sport=
abzeichens nahm man Abſtand. Neu eingeführt wird eine
Reichsſtart=
karte. Ein Antrag auf Wiedereinführung der Zuſatzrunde kam nicht
durch. Dagegen bleibt die Dauer der Runden von zweimal drei und
einmal vier Minuten entgegen den internationalen Beſtimmungen
be=
ſtehen. Man will damit die deutſchen Amateurboxer zu größerer
Aus=
dauer erziehen. — Die Karrenzzeit iſt zukünftig ein Jahr vom Austritt
aus dem alten Verein an gerechnet. Die Befriſtung der Auslandsreiſen
auf drei Wochen bleibt; man will damit längere Aufenthalte einzelner
Boxer, die leicht gegen den Amateurismus dieſer Leute ſprechen könnten,
verhindern. — Bei den Senioren wird die Papiergewichtklaſſe geſtrichen
und der Tiefſchutz als obligatoriſch eingeführt.
Der Sport des Sonntags.
Hockey.
Im Hockey bedeutet der Oſter=Spielbetrieb nicht nur einen, ſondern
den Höhepunkt der Saiſon. Beſonders intereſſiert das Turnier in
Fol=
keſtone dem engliſchen Badeſtädtchen. Hier treffen fünf deutſche
Mamſchaften, Frankfurter S. C. 1880, Leipziger S. C., Uhlenhorſter H. C.,
DHC. Hannover und die Uhlenhorſter Junioren auf die beſten engliſchen
Mannſchaften, ſowie auf Vereine aus Holland und der Schweiz. Das
Turnier wird eine itere ſſante Kraftprobe zwiſchen den beiden ſtärkſten
LandhockeyMationen — England und Deutſchland — ſein. — Auch im
Reich finden namhafte Veranſtaltungen ſtatt, ſo die Turniere in
Nürn=
berg Berlin, Leipzig, Bremen und Neuwied. Außerdem
führt der Süddeutſche Hockeyverband in Frankfurt a. M. ein
Jugend=
turnier durch.
Boxen.
In München finden die deutſchen Amateur
Meiſter=
ſchaften und der Kongreß des Deutſchen Reichsverbands für
Amateur=
boxen ſtatt. Zu den Titelkämpfen haben die einzelmen Landesverbände
insgeſamt 62 Bewerber geſtellt. Südweſtdeutſchland und Bayern ſtellen
fe acht Leute. Da alle vorjährigen Meiſter mit Ausnahme von Dibbers=
Köln diesmal in der nächſthöheren Gewichtsklaſſe kämpfen, wird es höchſt
wahrſcheinlich eine Reihe von Meiſtern geben.
Motorſport.
Anläßlich des DMV.=Verbandstages finden in Hamburg
einige motorſportliche Veranſtaltungen ſtatt. Beſonders zu erwähnen
iſt das Nennen um den Großen Hanſapreis von Hamburg.
Leichtathletik.
In der Leichtathletik iſt es an den Oſtertagen ziemlich ruhig; die
eigentliche Saiſon ſetzt ja auch erſt in einigen Wochen ein.
Radſport.
Die Sraßenrennen der Oſtertage ſind: 1. Feſttag: Berlin—
Leipzig, 170 Km.=BDR., Breslau-Görlitz, 258,2 Km.= BDR. — dritte
Etappe des großen Opelpreiſes von Deutſchland, Straßenrennen des
Ruhrgebiets, 317 Km. für Berufsfahrer 110 Km. für Amateure=BDR.,
Großer Opelpreis von Mitteldeutſchland, 209 Km.=DRU. 2. Feſttag:
Neuß—Aachen-Neuß, 145 Km.=BDR., Berlin—Angermünde-Berlin
144 Km.=DRU., Mifapreis von Braunſchweig=DRU., Mannheim—
Frank=
furt-Mannheim, 170 Hm.=Vg. D. R.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am erſten Feſttag in Dresden, Köln, Auteuil,
am Oſtermontag in Karlshorſt, Köln, Frankfurt, Paris.
Leiſtungsſteigerung in Turnen, Sport und Spiel.
Da die ſeeliſchen, kulturphiloſophiſchen und pädagogiſchen Fragen
auf dem Gebiete der Leibesübungen augenblicklich und wahrſcheinlich
noch mehr in der Zukunft im Mittelpunkt der ganzen Betrachtungsweiſe
ſtehen, darf die Lektüre des Buches „Leiſtungsſteigerung in Turnen.
Spiel und Sport” von Dr. R. W. Schulte (ſoeben erſchienen im Verlag
Gerhard Stalling, Oldenburg i. O., kartoniert 4,60 Mk., in Ganzleinen
5,20 Mk.) für alle Stellen und Führer, die die Bedeutung der
Leibes=
übungen für das individuelle und öffentliche Leben erkannt haben, als
unentbehrlich bezeichnet werden. — Der große und bahnbrechende
Er=
folg, der den ſportwiſſenſchaftlichen Vorträgen und Veröffentlichungen
des Berliner Pſychologen und Dozenten Dr. R. W. Schulte beſchieden
war, veranlaßt uns auch, auf die von vielen Seiten erwartete
Darſtel=
lung über die praktiſche Anwendung und Nutzbarmachung ſeiner
Metho=
den unter Beigabe eines reichhaltigen und ſorgfältig bearbeiteten
Bild=
materials von 150 Abbildungen, 1 Titelbild und 4 Anlagen ganz
beſon=
ders hinzuweiſen. Der Verfaſſer ſchildert ſeine umfangreichen Erfahrungen
auf Grund ſeiner Studien, Beobachtungen und Verſuche an den
zen=
tralen Stätten der körperlichen Erziehung in Berlin, insbeſondere an
der Deutſchen und Preußiſchen Hochſchule und an der Preußiſchen
Poli=
zeiſchule, für Leibesübungen. Durch den Hinweis auf die intereſſanten
Zuſammenhänge zwiſchen der beruflich=wirtſchaftlichen Arbeitsleiſtung
und dem Ausgleich durch vernünftig betriebene Leibesübungen wurde
das Buch zu einer Pſhcho=Biologie plan= und maßvoller Körpererziehung
und gibt ein wiſſenſchaftliches Rüſtzeug nach dem gegenwärtigen Stande
der Anſchauungen.
Briefkaſien.
V. hier. Verlag Deutſches Druck= und Verlagshaus G. m. b. H.
(Hackebeil), Frankfurt a. M., Zeil 115.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 17. April. 8: Morgenfeier. Prediger Wächter.
Har=
monium: „Oſterchor” — Abt: Gem. Chor: „Oſterlied‟ —
Pre=
digt und Gebet (Wächter). — Kuntze: Gem. Chor: „Oſterjubel”
— Feye: Violin=Vortrag: „Oſterfreude‟. o 11.30: Elternſtunde.
Dr. Polag: „Wie ſich die Kinder zum Onkel Doktor verhalten”
O 12: Uebertr. von Caſſel: Oſter=Mittagskonzert vom Funkorch.
O 3: Stunde der Jugend. „Aus dem deutſchen Märchenborn” —
Die Oſterhaſenſchule. Die Oſterglocken und das verirrte Häschen.
— Lump und Stump. — Oſtermärchen. — Für Kinder vom 4.
Jahre ab. 4: Hausorch.: Die Oper der Woche. O 5.30: Dr.
Kranz: „Die Frankfurter Oſterſpiele‟. O 6.30: Einf. in Puccinis
„Turandot”. o 7: Uebertr. aus dem Frankf. Opernhaus: „
Tu=
randot”. Oper von Puccini.
Montag, 18. April. 8: Morgenfeier vom Wartburgverein
Frankfurt a. M. o 12: Hausorch. 5: Gaſtſpiel der Münchener
Kammeroper. Programm: Die Wahrſagerin” von Gluck. —
„Zurück zur Natur” von Wenzel Müller. — Die Weinprobe‟
von Marſchner. O 8: Uebertr. von der Inſel Sylt. Sprechverſuch
vom Meeresgrund zum Flugzeug. O 9.30: Cabaret=Abend. Mitw.:
u. a.: Robert Koppel. Hausorch. Anſchl. bis 12.30: Konzert der
Rundfunk=Jazband.
t.
Sonntag, 17. April. 12: Promenade=Konzert vom Schloßplatz,
Stuttgart. O 1.10: Schallplattenkonzert. 3: Dr. Elwenſpoek:
Räuber= und Ritterromane. O 3.30: Uebertr. Funkheinzelmann von
Hamburg. — Anſchl.: Lieder und Duette. Mitw.: Eliſabeth
Schlotterbeck=Textor (Alt), Eliſabeth H. May (Sopran), A. Haagen
(Flügel). Schumann: Nur ein lächelnder Blick. Schneeglöckchen.
— Brahms: Der Tod, das iſt die kühle Nacht. Mädchenliebe.
Kloſterfräulein. Jägerlied. Die Meere. — Schumann: Kinderwacht.
Sandmann Aufträge. — Brahms: Trennung. An die Nachtigall.
— Schumann: Wenn ich ein Vöglein wär. Wiegenlied. Tanzlied.
— Anſchl.: Zither=Konzert. O 6.15: A.- Auerbach:
Sprechſtil=
wandlungen und Rundfunk. O 6.45: Dr. Demcker: Erinnerungen
an Oſtaſien. o 7.15: Dr. Reichenbach: Die Lehre Einſteins.
Die ſpezielle Relativitätstheorie. O 8: Kammermuſik. Mitw.:
E. Schlotterbeck=Textor (Alt), A. Indig (Violine), Frau Indig
(Violine), C. Heß (Bratſche), F. Kirchberger (Cello), H. Reutter
(Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 3 für Violine und Klavier. An
die Hoffnung. In queſta tomba. Wonne der Wehmut. Mailied.
Streichquartett op. 18 Nr. 1. — Anſchl.: „Die drei Punkte‟
Luſtſpiel von M. Heye. Perſ.: Dr. Wolfersberg, Nelly, ſeine Frau;
Natalie, deren Mutter; Elſe, Wolfersbergs Schweſter; Lothar Buſſe,
Schriftſteller; Hugo, Fürſt, Kommerzienrat u. a.
Montag, 18. April. 11.30: Morgenfeier. Händel: Concerto
groſſo Nr. 10. — Thuille: Sextett für Flöte, Oboe, Klarinette,
Fagott und Horn. O 2: Schallplattenkonzert. O 3.30: Dr. Müller:
Die naturwiſſenſchaftliche Begriffsbildung. o 4: Konzert. Weber:
Ouv. Freiſchütz. — Schubert: Ballettmuſik aus Roſamunde. —
Urbach: Frühlingstau auf Schumanns Grab, Fant. — Löwe:
Edward. Herr Oluf (O. Süße=Wilſing). — Wallace: Ouv.
Ma=
ritana. — Schumann: Fant.=Stücke für Klarinette. — Lortzing:
Ballettmuſik aus Undine. — Löwe: Die drei Lieder. Odins
Meeresritt. — Lachner: Ouv. Turandot. — Schumann:
Fluten=
reicher Ebro. — Wagner: Ouv. Die Feen. O 6.15: M. Schilling:
Zilder aus dem deutſchen Wald. 6.45: Dichterſtunde. Norbert
Jacques lieſt aus eigenen Werken. O 8: Volkstüml. Orch.=Konzert.
Mitw.: Eliſabeth H. May (Sopran), J. Neudörffer=Opitz (Bariton).
Schubert: Militärmarſch. — Weber: Ouv. Oberon. — Mozart:
Duette aus Don Juan und Hochzeit des Figaro, Ballettmuſik
Les petits riens. — Nicolai: Ouv. Die luſtigen Weiber. Arie
aus Die luſtigen Weiber. — Meyerbeer: Krönungsmarſch aus Der
Prophet. — Lortzing: Arie aus Undine. — Kienzl: Volksſzene
aus Evangelimann. — Wagner: Karfreitagszauber aus Parſifal.
Duett aus Meiſterſinger von Nürnberg. — Smetana:
Hochzeits=
ſzenen. — Grieg: Huldigungsmarſch.
Berlin.
Sonntag, 17. April. 9: Morgenfeier, Mitw.: Pfarrer Pfeiffer
(Anſprache), Chor der Bismarck=Realſchute, Johannes Schulzte (
Bibel=
precher), Bruno Kohlmetz (Cello), Liſa Haupt=Heckenbach (Violine).
12: Oſtermuſik des Glockenſpiels der Parochialkirche (Organiſt
Siepert) in Gemeinſchaft mit dem Kosleckſchen Bläſerbund. Chriſt
iſt erſtanden (Glockenſpiel). — Allein Gott in der Höh’ ſei Ehr”
(Altkirchlich). — Krüger: Nun danket alle Gott. — Großer Gott,
wir loben dich (Glockenſpiel und Bläſerbund). — Oſtern, Oſtern
Frühlingswehen (Glocke iel). U. a. m. O 1.10: Aus „Fauſt”
(Oſterſpaziergang), gel. von Alfred Braun. O 3.30: Liſa Tetzner
erzählt Märchen. Die Prinzeſſin auf der Inſel (ſchwediſch),
Die jungfräuliche Königin (ukrainiſch). o 4.30: Ette=Kammer=Orch.
7.05: Bengt Berg: Begegnungen mit gefährlichen Tieren. o 7.30:
Major v. Tſchudi: Luftfahrt und Erfinder. o 8: „Das
Drei=
mäderlhaus”, Singſpiel in drei Teilen (mit Benutzung des Romans
Schwammerl von Dr. Bartſch), Muſik nach Franz Schubert, von
). Berte. Haupt=Perſ.: Franz Schubert: Erik Wirl; Baron Schober,
Dichter: G. Jahrbeck; Moritz von Schwind, Maler: Wolfgang von
Schwind; Kuppelwieſer, Zeichner: R. Koppel; Chriſtian Tſchöll,
Hofglaſermeiſter: L. Hainiſch; Hederl, Haiderl. Hannerl, Tſchölls
Töchter: Emmy Sicora, Melitta Heim, Käte König. Der 1. Teil
ſpielt im Hofe von Schuberts Wohnhaus, der 2. Teil in einem
Salon bei Tſchöll, der 3. Teil am Platzl in Hietzing. Ort: Wien.
Stettin. 9: Morgenfeier. Krüger: Jeſus, meine Zuverſicht
(Bläſerchor des Jungmännervereins „Zum guten Hirten”). —
Men=
delsſohn: So wiſſe nun das ganze Haus Iſrael (Wapenhenſcher
Frauenchor an St. Peter=Paul). — Bibelrezitation. Die
Oſter=
geſchichte‟ — Ekkard (1591): Tod, wo iſt dein Stachel nun
(Bläſerchor). — Anſprache des Paſtors Laſtowsky. — Mendelsſohn:
Wie ſchön leucht’t der Morgenſtern (Frauenchor). — Gerhard: Auf,
auf, mein Herz (Joh. Bauer). — Vulpius: Gelobt ſei Gott im
höchſten Thron (Bläſerchor).
Montag, 18. April. 9: Morgenfeier. Mitw.: Rud. Pokorny
Klavier), Trude Conrad (Alt), W. Geßner (Cello). o 11.30:
Platzkonzert des Muſikkorps der 3. (Preuß.) Nachr.=Abtlg., Potsdam.
Simon: Küraſſier=Marſch. — Suppe: Ouv. Ein Morgen, ein
Mittag, ein Abend in Wien. — Leoncavallo: Mattinata. — Strauß:
Vibrationen, Walzer. — Einl. und Brautchor aus Lohengrin. —
Ochs: s kommt ein Vogel geflogen (im Stile älterer und neuerer
Meiſter). — Kockert: Amorettenſtändchen. — Marſch de:
Finnländi=
ſchen Reiterei aus dem 30jähr. Krieg. — Scherzer: Bayriſcher
Avenciermarſch. O 1.10: Stunde der Lebenden. Einl.: Prof.
Veißmann. Weill: Frauentanz. — Bullerian: Sextett G=dur.
O 2.30: H. Roſen: Die Geſchichte der deutſchen Feldpoſt. Anſchl.:
Philateliſtiſche Neuheitenmeldungen. O 3: Dipl.=Landwirt Aßheuer:
die Bedeut, der landwirtſch. Produktionsſtatiſtik für Erzeuger,
Handel und Verbraucher. o 4: Funk=Frühlingsfahrt nach
Weſter=
and (Uebertr. von der Inſel Sylt durch die Norag, Hamburg),
Einzug auf Sylt über den neuen Damm. — Promenadenkonzert
an der Nordſee. o 7.05: Prof. Hörth: Einf, zu der Uebertr.
aus der Oper am 19. April. o 7.30: G. Hochſtetter: Das
Wochenende in der humor. Dichtung. 8: Fortſetzg, der Uebertr.
on der Inſel Sylt. Der erſte Rundfunk=Sprechverſuch zwiſchen
Taucher und Flugzeug. O 9.30: Sylter Kurkabarett, (Uebertr.
aus dem Theater=Saal). — Anſchl.: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Montag, 18. April. 4: Uebertragung
aus Hamburg: Funkfrühlingsfahrt nach Weſterland. Uebertragung
von der Inſel Sylt: Promenadenkonzert an der Nordſee. Ab o 8:
Hauptſchriftleitung • Rubory Mauve
Veranwortlich für Politi und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdſenſt. Andreas Bauer, für den
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IV 549
Nummer 106/7
DarmſtadterCagblatte
Kreditſchutz und Sicherungs=
Uebereignung.
Von
Eduard Butzmann, Berlin.
Der Kampf um die Sicherungsübereignung geht nun ſchon mehrere
Jahre, ohne daß der Abſchluß derſelben abgeſehen, werden kann. Ob
die in langjähriger Entwicklung zu einer gewiſſen Vollkommenheit
aus=
gebildete Einrichtung der Sicherungsübereignung nun auf eine
ge=
feſtügtere geſetzliche Grundlage geſtellt wird, oder ob das Beſtreben um
Einführung des Regiſter=Pfandrechts als Erſatz für die
Sicherungs=
übereignung zur Verwirklichung gelangt, in jedem Falle muß das
ge=
meinſame Intereſſe aller Gläubigerſchichten dazu führen, den
eigent=
lichen Zweck des Schutzes gegenüber dem Schuldner nicht aus den Augen
zu verlieren. Das iſt bisher aber in ſteigendem Maße der Fall geweſen
und darin zum Ausdruck gekommen, daß aus den Kämpfen zwiſchen
Gläubigern und Schuldnern ſich ſchließlich ungezählte Prozeſſe zwiſchen
den Gläubigern untereinander entwickelten. Aus dem Beſtreben zur
Beitreibung der ausſtehenden Forderungen wurde der Kampf der
Kre=
ditgeber gegen denjenigen Gläubiger, welcher ſich durch die
Sicherungs=
übereignung für ſeine Kreditgewährung beſſer zu ſichern verſtanden
hatte.
Wurde das Mittel der Sicherungsübereignung früher
hauptſäch=
lich von den Finanzinſtituten in Anwendung gebracht, ſo bedienen ſich
heute alle kreditgebenden Kreiſe dieſer Einrichtung zur beſtmöglichen
Sicherſtellung eines einem Abnehmer eingeräumten Kredits.
Infolge=
deſſen iſt die Zahl derer ungewöhnlich ſtark angewachſen, welche bei
Ein=
treibung ihrer Forderungen auf ſolche Sicherungsübereignungen ſtoßen
und nicht zu ihrem Gelde kommen können. Mit dem Auftreten dieſes
Hinderniſſes richtet ſich dann der ganze Groll des Gläubigers gegen den
Sicherungsnehmer, ohne daß der Erkenntnis auch nur der geringſte
Raum gewährt wird, daß dieſer Sicherungsnehmer doch auch nur ein
Gläubiger und Kreditgeber iſt. Die praktiſche Folge iſt in der Regel
alſo die der Einleitung von Interventionsprozeſſen, weil das
Ver=
langen der Freigabe der gepfändeten, aber übereigneten
Vermögens=
werte von den Gläubigern unerfüllt bleibt, vielmehr mit der
Anfech=
tung der Sicherungsübereignung beantwortet zu werden pflegt. Die
Fülle der reichsgerichtlichen Entſcheidungen über derartige Verträge
ſtellt wohl den beſten Beweis dafür dar, in welch rieſigem Umfange
derartige Prozeſſe eingeleitet worden ſind und fortgeſetzt neu
ange=
ſtrengt werden. Das Hauptintereſſe der Beteiligten iſt nicht mehr der
Hereinbvingung der ausgeklagten Forderung, ſondern nur noch der
angeſtrebten Vernichtung der Sicherungsübereignung zugewandt. Ob
nicht vielleicht noch auf anderen Wegen die Forderung hereingebracht
werden könnte, wird zumeiſt gar nicht erſt erwogen. Darum iſt es
un=
bedingt notwendig, die Allgemeinheit ab und zu wieder darauf
hinzu=
weiſen, daß die gerichtliche Durchführung jedes Rechtsſtreites einen
volkswirtſchaftlichen Verluſt darſtellt, ſo daß im Intereſſe unſerer
ver=
armten Volkswirtſchaft alles geſchehen muß, um die Ueberfülle von
Pro=
zeſſen einzudämmen, unter welcher unſere Gerichte, ſehr zum Schaden
der geſamten Rechtspflege, ſchwer zu leiden haben. Hierzu konn aber
nur eine möglichſt weitgehende Aufklärung führen, weil die Mehrzahl
der einſchlägigen Prozeſſe nur auf der Unkenntnis der in Frage
kom=
menden geſetzlichen Beſtimmungen und Vorſchriften beruht. Ihre
Ver=
meidung würde alſo Unſummen an Koſten erſparen.
In erſter Linie iſt zu beachten, daß die Sicherungsübereignung in
einer Form vorgenommen wird, welche die größte Sicherheit dafür
bietet, der Anfechtung durch andere Gläubiger des Sicherungsgebers
keine Angriffsflächen zu bieten. Man bediene ſich zur Abfaſſung eines
ſolchen Vertrages alſo nicht irgend eines Formulars oder halte ſich
felbſt für fähig genug, einen ſolchen Vertrag aufzuſetzen, ſondern
wende ſich an die hierzu berufenen Stellen, alſo einen Fachmann, am
beſten an einen mit der Materie vertrauten Notar, bei welchem man
über die Sicherungsübereignung zweckmäßig einen notariellen Akt
ab=
fchließt. Wenn möglich ſoll der Vertrag die Vollſtveckungsklauſel
ent=
halten, die allerdings von den Schuldnern nicht immer zugeſtanden
wer=
den dürfte. Für die Gültigkeit des Vertrages gegenüber anderen
Gläubigern bleibt dies aber unerheblich. Mit dieſer
Vorſichtsmaß=
nahme ſind zwar die oft hohen Notariatskoſten verbunden, die aber
darum keine Rolle ſpielen dürfen, weil ſie die Riſikoprämie und den
beſten Schutz vor etwaigen Anfechtungen darſtellt. Ueberdies müſſen
die Koſten hierfür ſowieſo von dem Schuldner aufgebracht werden,
welcher dieſelben auch in jedem Falle gern übernimmt, da auch er
keinerlei Intereſſe daran haben kann, daß die Sicherungsübereignung
zu Prozeſſen mit Dritten führt, deren Koſten ihm ſchließlich doch faſt
in jedem Falle auferlegt zu werden pflegen.
Ungleich größer als die Zahl der Anfechtungen iſt die Zahl der
Interventionsprozeſſe, die bei pichtiger Behandlung der Angelegenheit
durch die beiden Parteien, alſo die Gläubiger des gemeinſamen
Schuld=
ners, erſpart werden können. Die Hinzuziehung eines Rechtsanwalts
iſt natürlich in der Negel die beſte Gewähr zur Vermeidung von
folgen=
ſchweren Verſtößen, jedoch lehrt die Erfahrung, daß die Hinzuziehung
eines Rechtsanwalts durch die eine Partei faſt ausnahmslos auch die
gegneriſche Partei veranlaßt, einen Anwalt mit der Wahrnehmung
ihrer Intereſſen zu betrauen. Für die Interbention ſelbſt liegt aber
gar keine Veranlaſſung dazu vor, einen Dritten hinzuzuziehen und ſich
mit vermeidbaren Koſten zu belaſten. Erſt wenn die Intervention
er=
folglos bleibt und die Interventionsklage unausbleiblich iſt, erſcheint
die Heranziehung eines Rechtsanwalts geboten. Bei richtiger
Vor=
nahme der Intervention wird es aber zur Klage meiſt gar nicht
kommen.
Hat ein zweiter Gläubiger des gemeinſamen Schuldners von den
übereigneten Vermögenswerten etwas gepfändet, weil ihm von der
Sicherungsübereignung nicht bekannt war, ſo muß der
Sicherungs=
nehmer dieſem zweiten Gläubiger von der erfolgten Uebereignung der 8 Prozent Dividende auf die 6 Mill. NM. St.=A. und 4 Prozent auf
Kenntnis geben und ihn zur Freigabe der Pfandſtücke auffordern. Dieſe
Selbſtverſtändlichkeit iſt ſicherlich allgemein bebannt, es wird nur in der RM. genehmigt. Der Geſchäftsbericht erwähnt, daß auf den beiden
Form meiſtens gefehlt. Es genügt nämlich nicht, dem zweiten
Gläu=
biger von der Uebereignung Kenntnis zu geben, vielmehr muß dieſelbe
ihm glaubhaft nachgewieſen werden. Der Mitteilung über die
Ueber=
eignung iſt alſo am beſten eine beglaubigte Abſchrift des
Uebereig=
nungsvertrages beizufügen, ebenſo aber auch die eidesſtattliche
Ver=
ſicherung des Schuldne s, daß die gepfändeten Stücke mit den über= zogen. Der Nückgang erkläre ſich durch die ſchwierigen wirtſchaftlichen
eigneten identiſch ſind. Dabei muß, ſofern es ſich um eine große Reihe
von Gegenſtänden handelt, auf die in Betracht kommenden Poſitionen
der Aufſtellung über die übereigneten Werte hingewieſen werden,
Kommt der Gläubiger nach Erfüllung dieſer Vorausſetzungen der Auf= A.=g. ebenfalls wiederum 5 Prozent. Dibibende.
forderung zur Freigabe der Pfandſtücke nicht nach, dann iſt natürkich
die Interventionsklage unvermeidlich, jedoch beſteht dann für den
Sicherungsnehmer eine gewiſſe Gewähr, daß die Koſten aus dem
Pro=
zeſſe nicht ihm zur Laſt fallen werden. Praktiſche Erfahrungen
be=
weiſſen aber, daß die durch beglaubigten Uebereignungsvertrag und
eidesſtattliche Verſicherung des Schuldners belegte Intervention in der
Regel zur ſofortigen Freigabe der Pfandſtücke führt, ſomit der
glaub=
hafte Nachweis der Eigentumsrechte des Sicherungsnehmers den beſten
Schutz gegen Weiterungen bildet, die ausnahmslos mit erheblichen
Koſten verknüpft ſind.
Die Einfachheit dieſer Erforderniſſe macht es jedem Kreditgeber,
welcher ſich durch eine Sicherungsübereignung geſchützt hat, ohne
wer=
teres möglich, gegen vorkommende Pfändungen ohne Inanſpruchnahme 1
einer Hilfe ſelbſt mit Erfolg zu intervenieren. Deshalb iſt alſo die
Sicherungsübereignung an ſich gar nicht die Urſache der unzähligen 1
Prozeſſe, ſondern nur die unſachgemäße Abfaſſung derartiger
Ver=
träge und die unzulängliche Interbention bei vorkommenden
Pfän=
dungen durch andere Gläubiger. Deshalb läßt ſich in der angegebenen
Weiſe in der übergroßen Mehrzahl der Fälle auch heute ſchon die
Inanſpruchnahme der Gerichte vermeiden, ohne daß es bisher zu der wenig und zwar von 433324 RM. auf 429 804 RM. verringert. Auf
erſtrebten geſetzlichen Neuregelung durch Einführung des Pfandregiſters
gekommen iſt.
Die Mailänder Muſiermeſſe.
Im deutſchen Pavillon der Mailänder Muſtermeſſe hat ein
Preſſe=
empfang ſtattgefunden, bei welcher Gelegenheit der deutſche
Reichskom=
ſchaftsminiſters Dr. Curtius ankündigte, als Beweis des Intereſſes der
deutſchen Regierung an der Internationalen Muſtermeſſe von Mailand 2
Wunſche Ausdruck, daß ſich die Handelsbeziehungen zwiſchen Italien und 9
Deutſchland immer enger geſtalten möchten. — Ihm dankte der
General=
ſekretär der Meſſeleitung und der Vorſitzende des lombardiſchen
Preſſe=
b
vereins.
Der Seeverkehr der deutſchen
Nordſeehäfen.
lichen Schvankungen in weit weniger ausgeprägtem Maße als die Oſt= die während des großen Teiles der letzten Woche leichte
Geldmarkt=
in bedeutendem Maße von dem Kanalverkehr aus dem Hinterland endlich die Bildung von Hauſſekonſortien ſür beſtimmte Terminpapiere
abhängt, tritt die Jahreszeitſchwankung deutlich hervor.
H.,SMil.— Ve Hamburg H4MilleR fatmi.
Senelkeln der Leuischen
Nordssehsfen
A
Bremen u.
Bremerhsven
PR
AtonetHarbuns
in der Kurvendarſtellung unſeres Schaubildes deutlich hervor, obwohl ſchaften doch wohl ſehr vorteilhaft ſein müſſe und ſich als Mitläufr der
oder gerade weil es nicht möglich war, die Hamburger Kurven im
gleichen Maßſtab zu zeichnen wie die übrigen. Die rieſige Steigerung des Montanaktienmarkt zu, an dem außerdem noch die großen, im Gange
Kollenverkehrs im Sommer bedingt die Spitze von mehr als 1,7 Mill.
N.=R.=T. eingehenden Schiffsraums im Juli.
An zweiter Stelle ſteht weit vor den übrigen Häfen Bremen einſchl.
nach immerhin noch mehr als ein Drittel des Hamburger Verkehrs.
häfen in den Hintergrund; immerhin übernehmen die ſechs aufgeführten
Häfen doch zuſammen noch die reſtlichen 37 v. H., alſo mehr als ein Moment, das für Siemens ganz beſonders zutrifft.
Drittel des Nordſeeverkehrs.
Sp.
Wirtſchaftliche Rundſckau.
gebiet. Für April hat das Kohlenkontor bei Lieferungen, nach Süd= aber nur eine ganz vorübergehende Erſcheinung.
deutſchland Sommernachläſſe auf die Verbandspreiſe von 0.50—7 Mk.
pro Woggon zu 10 Tonnen vorgenommen. Den Syndikathändlern iſt
der Vertrieb von engliſcher, belgiſcher, holländiſcher und ſchleſiſcher Kohle
verboten. Jedoch kann in Ausnahmefällen der Verkauf belgiſcher und
ſchleſiſcher Anthrazitkohle zugeſtanden werden, ſoweit es ſich dabei für
Lieferungen in das rechtsrheiniſche Bayern handelt. Bei den
Saar=
befindliche Zuſchlag von 1,50 Mk. pro Tonne auf Hausbrandkohle in
Wegfall gekommen. Bemerkenswert iſt, daß die Sommernachläſſe den induſtrie, hinter dem der bekannte Bankier Caton aus Cleveland als
1927 mindeſtens die gleichen Kohlenmengen wie im Sommer des ver= ſchmelzungsproiekt ſoll die Republie Fron and Stel Co,, die über ein
gangenen Jahres angenommen werden, was kontraktlich feſtgelegt wor= Aktienkapital von 55 Mill. Dollar verfügt, die führende Geſelſchaft ſein.
den iſt.
Durchſchnittskurs und Index aller an der Berliner Börſe notierten
Aktien. Nach einer Errechnung der Deutſchen Bank ſtellte ſich der
Durch=
ſchnittskurs aller an der Börſe notierten Aktien am 9. April d. J. auf
181.1 Prozent gegen 168,6 Prozent am 9. März 1927 und 683 Prozent
am 4. Januar 1936. Bankaktien allein verzeichneten einen
Durchſchnitts=
kurs von 195,3 Prozent (gegen 186,3 Prozent bzw. 89,6 Prozent) und
Induſtrie= und Schiffahrtsaktien einen ſolchen von 183,6 (gegen 169,8
Prozent bzw, 65,8 Prozent). Betrachtet man die Aktien nach der Art der vorbehalten, aber erklärt, daß bis zur endgültigen Erledigung der An=
Börſennotiz, ſo ergibt ſich für die auf Termin gehandelten Werte ein
Durchſchnittskurs von 209,5 Prozent (192,4 bzw. 74,3 Prozent), für die
pariabel notierten Papiere ein ſolcher von 143,4 Prozent (139,6 hzw.
59,0 Prozent) und für die ſämtlichen Kaſſapapiere ein Durchſchnittskurs
von 150,6 Prozent (142,7 bzw. 652 Prozent). — Setzt man die am 4.
Januar 1926 als Stichtag feſtgeſtellten Kurſe — 100, ſo ergibt ſich für
alle Aktien für den 9. April 1927 ein Index von 265.15 gegen 246 85 am
9. März 1927. Für Bankaktien allein beträgt der Inder 217g8 (90799)
und für Induſtrie= und Schiffahrtsaktien W902 (25805) Jür die
ſämt=
lichen auf Termin gehandelten Wertpaviere, ſtellt ſich der Inder auf
281.36 (258,95), für die Werte mit variabler Notiz auf 243,05 (B6,61)
und für ſämtliche Kaſſapapiere auf 230,98 (218,86).
bahn=A.=G., Frankfurt am Main, wurde der Abſchluß für 1926 mit
wie=
die 146 850 RM. Genußrechtsanteile aus einem Reingewinn von 515 138
Strecken Heddernheim=Hohemark und Heddernheim=Homburg 3,92 (i. V.
4.10) Mill. Perſonen und 87 676 (84 263) Tonnen befördert, auf der
Linie Bad Homburg=Kirdorf 294 413 (314 142) Perſonen transportiert
wurden. Zuſammen wurden 5,61 (6,03) Mill. Kwſt. Strom, davon 3,68
(415) Mill, für das Ueberlandnetz, der Reſt von der Stadt Homburg be=
Verhältniſſe in 1926 und durch die ungünſtige Sommerwitterung. — Die keinem Ergebnis geführt.
Elektrizitätswerk Homburg v. d. H.=A.=G. genehmigte in ihrer G.=V. aus
einem Reingewinn von 64 428 (64 774) RM. auf die 125 Mill. RM.
ſchaft, deren H.V. am 12. Oktober v. Js. bekanntlich das A. K. im
Ver=
hältnis 3:2 von 1,5 Mill. RM. auf 1 Mill. RM. zuſammengelegt hat,
konnte im Geſchäftsjahr 1926 Einnahmen erzielen, die die des Vorjahres
bedeutend übertreffen. Sie haben ſich von 344 276 RM. auf 454 656 RM.
erhöht. Da die Unkoſten demgegenüber von 655 798 auf 411 746 RM.
zurückgegangen ſind, ergibt ſich nach Abſchreibungen von 17845 (20 304) ſeinen Abſchied nahm, iſt als Generaldirgkton in die Banque de Paris
NM. ein Reingewinn von 25066 RM., während das Vorjahr einen
Verluſt von 342 110 RM. erbrachte Der Gewinn ſoll ſo verteilt werden.
daß 2500 RM. dem geſetzlichen Reſervefonds zugeführt, und der Reſt
von 22566 NM., vovgetragen werden. Außerdem wird beantragt, die
Reſerven von 157 889 RM. zur Dispoſition des A. R. zu ſtellen. Das geſetzt.
abgelaufene Geſchäftsjahr habe eine B ſſerung der Preisverhältniſſe, wie
nicht gebracht. Der ſchrankenloſe Wettbewerb ſei weiter verſchärft
worden. In der Bilanz ſind auf der Aktivſeite u. a. Vorräte mit
485 628 (483 280) RM. faſt unverändert geblieben. Die Beteiligungen
erſcheinen wie i. V. mit 506 00 RM. und Schuldner haben ſich nur
605 043 RM. auf 562 846 RM. Das A. K. beträgt 1 Mill. RM
(1,5 Mill) Zurzeit iſt die Beſchäftigung bei dem Unternehmen befriedi= haben um 6.17 Mill. Oſtr, abgenommen.
gend, die Preiſe dagegen laſſen zu wüinſchen übrig. Die Aktien der
Ge=
gehandelt und notiert.
Der Geſchäftsbericht der Ufa. Die Univerſum=Film A.=G., über deren
miſſar Dr. Willecke auf nächſten Dienstag den Beſuch des Reichswirt= Sanierungsverhandlungen und Sanierungsprojekte in letzter Zeit viel Valuta hat nunmehr in ganz Nußland eine große Mehltnappheit ge=
und der Entwicklung der italieniſchen Vollswirtſchaft. Er gab dem Bilanz, der Gewinn= und Verluſtrechnung und der Ausführungen des ziemlich ſtabil waren, haben in der letzten Zeit ſtark angezogen.
Vorſtandes iſt bekannt. Man hat jetzt, nachdem die
Sanierungsver=
handlungen zu einem gewiſſen Grade abgeſchloſſen ſind und wohl nur
blick über die Reorganiſation der Ufa.
Samstag, den 16. Npril
SsſefrielefteLatkeafte!
Börſe und Geldmarkt.
Die Oſterhauſſe an der Aktienbörſe iſt von der Tagesſpekulation
gewiß nicht in dem Umfange, in der Intenſität und Ausdehnung
er=
wartetwoaden, wie ſie tatſächlich eingetreten iſt. Die andauernd gün=
Der Seeverkehr der Nordſeehäfen zeigt naturgemäß die jahreszeit= ſtigen Konjunkturberichte allgemeiner Art und für beſondere Branchen,
ſeehäfen, wen auch immerhin im Sommer eine Steigerung des Verkehrs ſituation, die Annahme, daß einzelne Aktien zu umfangreichen
Zu=
allgemein eintritt. Namentlich bei Emden, deſſen Maſſengüterverſand ſammenſchlußtransaktionen von Intereſſenkreiſen aufgekauft werden,
hat die Börſe in einen ſolchen Optimismus verſetzt, daß wohl die
ge=
ſamte Kuliſſe jetzt nach oben eingeſtellt iſt. Von dieſer Seite werden
die Kursſteigerungen allerdings nicht mit rechtem Wohlbehagen verfolgt
und, um auf alle Möglichkeiten vorbereitet zu ſein, immer kurzfriſtig
Gewinnrealiſation vorgenommen. Im Gegenſatz hierzu ſteht die
Auf=
faſſung der Bankenkundſchaft, die in größerem Umfange
Kaſſaanſchaf=
fungen tätigt und ihre Hauſſepoſitionen durchhält, teilweiſe nun ſchon
ſeit mehr als Jahresfriſt. Ein Vergleich der letzten Kurſe vor der
Unterbrechung durch die Oſtertage (die übrigens das Geſchäft in keinem
Augenblick irgendwie hemmen konnten) ergibt alſo in erſte Linie fün die
Elektrizitätsaktien, ſodann für Montanpapziere, Textilwerte, J. G.
Farbeninduſtrie. Ludw. Loewe, Schultheiß=Oſtwerke uſw. ſprunghafte
Kurserhöhungen, während gleichzeitig das geſamte Niveau der
Termin=
werte bemerkenswert heraufgeſetzt iſt. Schwieriger als dieſe Feſtſtellung
iſt ichoch die Angabe von Gründen, die dieſe Beweglungen rechtfertigen.
Die Kaufmotive der Aktienintereſſenten können kaum allgemein auf
reale Geſchäftsvorgänge bei den in Frage ſtehenden Unternehmungen
zurückgehen. Es ſieht vielmehr aus, als wenn ein gut Teil Phautaſie
vorhanden war und noch iſt, die ſich an die Intereſſenkäufe und die
Konjunkturberichſte knüpft. Wenn die wirkliche Entwicklung der deutſchen
Wirtſchaf sverhältniſſe in der nächſten Zeit, ja in den nächſten Jahren
nur einen Teil der Börſenhoffnungen rechtfertigen ſollte, ſo kann der
deutſche Kaufmann recht zufrieden ſein. Die Erwartungen der Börſe
ntürden, das muß auf der anderen Seite zugegeben werden, nicht ſoweit
gehen, wie es der Fall iſt, wenn nicht die ſtändigen Großkäufe aus den
Gebieten des Reiches die Kurſe antreiben, in denen die Schwerinduſtrie
konzentriert iſt. Es iſt verſtändlich, wenn die Kuliſſe aus dieſen Groß=
Die überragende Bedeutung Hamburgs, das im Jahre 1936 rund käufen folgert, daß die Anſchauung der im Induſtriegebiet anſäſſigen
45 v. H. des geſamten deutſchen Nordſeeverkehrs aufgenommen hat, tritt. Kreiſe über die Lage und Ausſichten der in Frage kommenden Geſell=
Kursbewegung anſchließt. Dieſe Situation trifft hauptſächlich für den
befindlichen Pläne und Gruppierungen alle möglichen Kombinationen
nähren. Der auffallend große Betrieb am Elrktromarkt ſoll dagegen
mit der Tätigkeit eines Hauſſekonſortiums zuſammenhängen, das ſich
der übrigen bremiſchen Häfen (u. a. Bremerhaven). Durch die bremiſchen zunäckſt in ſeinen Operationen auf Siemens und Halske konzentrierte,
Häfen gehen 17 v. H. des deutſchen Nordſeeverkehrs, alſo der Größe ſodann aber für Schuckert, ſpäter für Bergmann und Gesfürel
inter=
eſſiert= Nachdem der Kursaufſchwung in den Aktien der Elektrizitäts=
Von den übrigen Nordſeehäfen ſind zur deutlicheren Darſtellung geſellſchaften einmal in Schwung gekommen iſt, kennt die Spekulation
die Zahlen von Altona und Hambung zuſammenfaßt. Ihre Bedeutung keine Grenzen, zumal die Vorbilder der Vereinigten Glanzſtoffaktien,
tritt, ebenſo wie die der ſonſtigen, gegenüber den beiden großen Welt= der Schultheiß und OſtwerkeAktien zur Nachahmung locken.
Begüin=
ſtigend wirkt dabei noch die Knappheit d’s flottanten Materials, ein
Gute Chancen glaubte man, auch in der größeren Spanne bis zur
näckſten Liguidation zu erkennen. Die Mediodifferenzen=Regulierung
iſt volſtändig glatt verlaufen. Der Zahltag hat jedoch am Geldmarkt
einige Nachfrage verurſacht, die mit dem Mediobedarf der Provinz
zuſammenfiel und die Geldgeber zu einer Heraufſetzung der Sätze, wie
Sommerpreiſe für Steinkohle in Südbeutſchland und dem Saar= der Privatdiskontnotiz veranlaßte Man erblickte in dieſer Anſpannung
Die Wirtſchaft des Auslands.
Ein neuer amerikaniſcher Stahltruſt? Nach einer New Yorker
Mel=
kohlen iſt mit Wirkung ab 1. April der ſeit November v. J. in Gültigkeit dung ſchenkt man in Walſtret=Kreiſen, den verſchiedenen Nachrichten
über die Bildung eines neuen Groß=Truſtes in der amerikaniſchen Stahl=
Händlern unter der Bedingung gewährt worden ſind, daß im Sommer treibende Kraſt ſtehen ſoll, beſonder Aufmerkſamkeit. Bei dem Ver=
Der neue Stahltruſt ſoll ein Kapital von 300 Mill. Dollar erhalten, ſo
daß er in der Stahlinduſtrie der Vereinigten Staaten hinter der United
States Steel Corporation und der Bethlehem Steel Corporation ſtehen
würde.
Zur Kalieinfuhr nach Amerika. Der Generalſtaatsanwalt der
Ver=
einigten Staaten. William Tonowan, hat eine Abordnung von
Vertre=
tern des deutſchfranzöſiſchen Kalitruſtes in den Vereinigten Staaten
empſangen, die gegen die bereits mitgeteilten Maßnahmen gegen die
Kalieinfuhr proteſtierten. Der Staatsanwalt hat ſeine Antwort noch
gelegenheit die gerichtliche Verfolgung gegen die Kali=Kmportorganiſation
ſuspendiert würde.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Stadt Düſſeldorf hat die Beteiligung an den linksrheiniſchen
Kohlenfeldern abgelehnt.
Die Bandeiſenvereinigung hat für das Inland den Verkauf einer
begrenzten Menge zur Spezifikation bis Ende Luni ds. Js. zu den
jeweiligen Verbandspreiſen freigegeben. Der Mindermengenaufpreis
beträgt für alle Inlandsabſatzgebiete 20 RM.
Aus dem Lahmeher Konzern. In der G.=V, der Frankfurter Lokale Wie das Landesarbeitsamt Dresden berichtet, ſetzt ſich die
Abnahme=
bewegung des Angebotes auf dem Arbeitsmarkt in bemerkenswertem
Umfange fort. Die Zahl der Hauptunterſtützungs=mpfänger hat ſich in
Sachſen um 31 866 von 142 760 auf 111 874 Perſonen vermindert.
Die Deutſche Weltwirtſchaftliche Geſellſchaft Berlin tagt anläßlich
der Konſtituierung der im Herbſt 1925 gegründeten Landesaruppe
Rheinland und Ortsgruppe Köln (Vorſitzender Geheimer Komm.=Rat
Dr. Louis Hagen) am W. ds. Mts. in Köln.
Die Salzburger Handels= und Gewerbebank hat ihre Schalter
ge=
ſchloſſen. Eine geplante Stützungsaktion des Landes Salzburg hat zu
Am 24., 25. und 26. Juni organiſiert der Luxemburgiſche
Indu=
ſtriellenverband gelegentlich ſeines 30. Gnindungsfeſtes eine große
Luxſche Induſtriewerke A.G., Ludwigshafen a. Rh. Die Geſell= Tagung, auf der eine Reihe wiſſenſchaftlicher Vorträge über die
Fort=
ſchritte im der Roheiſen= und Stahlerz=ugung während der letzten
Jahre gehalten werden ſoll. Für Deutſchland wird u. a. Profeſſor
Wüſt=Aachen ſprechen.
Der auch in Deutſchland bekannte Direktor der Wirtſchaftsabteilung
am franzöſiſchen Außenminiſterium, Seydoux, der vor einigen Wochen
et de Pays=Pas eingetreten.
Die Bank, von Frankreich hat ihren Diskontſatz von 5½ auf 5
Prozent ermäßigt und den Lombardzinsfuß von 7 auf 6 Prozent herab=
Nach einer Brüſſeler Meldung beſchäftigen ſich die belgiſchen
Metall=
der Vorſtand in ſeinem Bericht ausſührt, auf dem Waſſermeſſermarkt induſtriellen mit den Vorarbeiten zur Gründung eines Verkaufskontors
für Halbzeugprodukte. Eine neue Sitzung iſt für die nächte Woche
anberaumt.
Der letzte Ausweis der Bank von England zeigt nur geringe
Aenderungen. U. a. hat der Goldvorrat ſich um 187 Mill. Lſtr.
er=
der Paſſivſeite zeigen Gläubiger und Bankſchulden eine Abnahme von höht. Der Notenumlauf iſt um 820 Lſtr. geſtiegen. Die
Staatsgut=
haben ſind um 287 Mill. Lſtr. gewachſen und die Privatguthaben
Aus Prag wird geweldet, daß die öſterreichiſch=tſchechiſchen
Handels=
ſellſchaft werden bekanntlich an den Börſen zu Frankfurt und München vertragsverhandlungen vorausſichtlich Ende dieſes Monats wieder
auf=
genommen werden dürften.
Der foreierte Export von ruſſiſchem Getreide zur Hebung der
geſprochen wurde, legt jetzt ihren Geſchäftsbericht für 1925/26 vor. Das zeitigt. Selbſt in der Ukraine, der Kornkammer des Landes, ſind die
Berichtsjahr endete mit dem 31. Ma 196. Der weſentliche Inhalt der Beſtände nur ſehr knatzp. Die Preiſe, die ſeit einem halben Jahre
Die Frage der Kohlenverſorgung der großen ungariſchen
Elektrizi=
noch der Beſtätigung durch die HV. am 21. April bedürſen, einen Ueber= tätzzentrale iſt noch immer nicht entſchieden. Der Handelsminiſter hat
die verſchiedenen Kohlenwerke aufgefordert, Offerten einzureichen.
Seite 26
Samstag, den 16. April 1927
Nummer 106/7
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Deutſchen des Reiches, mit ihnen
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bunden, müſſen helfen, damit deutſche
Schulen in der Fremde die Bedrängten mit
dem deutſchen Geiſtesleben in Verbindung halten.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland
will die Mittel aufbringen, um dieſe Pflanzſtätten
deutſcher Kultur zu erhalten und zu ſtärken.
Der Landesverband Heſſen veranſtaltet vom
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und ruft alle Volksgenoſſen auf, ſein Werk echter
Volksgemeinſchaft nach Kräften zu unterſtützen.
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland.
Dem Ehren=Ausſchuß gehören an: (6608
Ulrich, Staatspräſident.
Ehrenförderer des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland, Landesverband Heſſen:
Adelung, Präſident des Heſſiſchen Landtages —
Alexan=
der Bürgermeiſter und Vorſitzender des Heſſiſchen
Land=
gemeindetages — Boeckmann, Kreisdirektor, Schotten —
Brack, Vorſitzender des Landesausſchuſſes Heſſen der deurſchen
Jugendverbände — von Brentano. Miniſter des Innern
und der Juſtiz — D. Dr. Diehl, Prälat der evangeliſchen
Landesbirche — Dingeldey, Vorſitzender der
Landtags=
fraktion der Deutſchen Volkspartei — Draudt, Kreisdirektor,
Alzey — Dr. Gaßner, Kreisdirektor, Büdingen —
Geb=
hardt, Kreisdirektor, Friedberg — Dr. Gläſſing,
Ober=
bürgermeiſter, Darmſtadt — Prof. Glenz, Vorſitzender des
Heſſiſchen Philologenvereins — Graef, Provinzialdirektor,
Gießen — Granzien, Oberbürgermeiſter, Offenbach —
Geh. Regierungsrat von Hahn, Vorſitzender des Heſſiſchen
Landesvereins vom Roten Kreuz — Haſſinger, Schulrat,
Leiter der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und
Jugendpflege in Heſſen — D. Dr. Freiherr von Heyl zu
Herrnsheim, Präſident des Heſſiſchen Landeskirchentages
und Vorſitzender des Guſtav=Adolf=Vereins — Dr. von
Hel=
molt, Vorſitzender der Landtagsfraktion des Heſſ.
Bauern=
bundes — Henrich, Miniſter der Finanzen — Henſel,
Vorſitzender der Landwirtſchaftskammer ſür Heſſen —
Her=
berg, Kreisdirektor, Oppenheim — Hoffmann,
Oberſchul=
rat, 2. Vorſitzender der Zentrumsfraktion des Landtages —
Dr. Hugo, Biſchof der Diözeſe Mainz — Dr. Italiener,
Rabbiner, Darmſtadt — Jung, Oberſchulrat, Darmſtadt —
Kaufmann, Lehrer, Atzenheim 2. Vorſitzender des Heſſ.
Landeslehrervereins — Kaul, Vorſitzender der
Sozialdemo=
kratiſchen Fraktion des Landtages — Keller,
Oberbürger=
meiſter, Gießen — Prof. Knipping, Rektor der Techniſchen
Hochſchule, Darmſtadt — Dr. Kranzbühler,
Provinzial=
direktor, Darmſtadt — Dr. Külb, Oberbürgermeiſter, Mainz
— Oberſrudiendirektor Lauteſchläger Vorſitzender der
Heſſiſchen Direktorenvereinigung — Leuſchner, M. d. L.,
für die freien Gewerkſchaften Heſſens — Suſanna Lucas,
Vorſitzende des Vereins katholiſcher deutſcher Lehrerinnen in
Heſſen — May, Vorſitzender der Induſtriellenvereinigung,
Darmſtadt — Dr. Merck, Kreisdirektor, Groß=Gerau — Dr.
Michel, Kreisdirektor, Lauterbach — Nohl, Vorſitzender
de= Handwerkskammer, ſür Heſſen — Pfeiffer, Kreisdirektor,
Heppenheim a. d. B. — Eleonore Pfnor, Vorſitzende des
Heſſiſchen Landeslehrerinnenverbandes — Raab, Miniſter für
Arbeit und Wirtſchaft — Rahn, Oberbürgermeiſter, Worms
Reinhart, Kreisdirektor, Bensheim — Reiber
Vorſitzen=
der der Landtagsfraktion der Deutſchen Demokratiſchen Partei
— Schenck, Vorſitzender der Induſtrie= und Handelskammer,
Darmſtadt — Schön, Kreisdirektor Bingen — Dr. Stamm=
Iler, Kreisdirektor, Alsfeld — Streeſe, Vorſ. des Landes=
S verb. Heſſen des Reichsverb. Deutſche Preſſe. Darmſtadt
Strempel, Direktor des Caritasverbandes der Diözeſe
Raſch, Vorſitzender des Kreiſes UI der
Mainz
Urſtadt.
Miniſterjal=
deutſchen Studentenſchaft
direktor im Landesamt für das Bildungsweſen — Dr.
Uſinger, Provinzialdirektor, Mainz — Prof. Dr. Werner,
M. d. R., Vorſitzender der Deutſchnationalen Landtagsfraktion —
Werner, Kreisdirektor, Offenbach — von Werner,
Kreis=
direktor, Erbach i. O. — Winter, Vorſitzender des katholiſchen
Lehrervereins — Wolff, Kreisdirektor, Worms — Prof. Dr.
Zwick, Rektor der Univerſität Gießen.
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er Sta=
[ ← ][ ][ → ]Nummer 106/7
Samstag, den 16. April 1927
Seite 27
Maximum.
9)
Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verbsten.)
Ebenſo hatte Franz Placzeck eine Berabfindung von einigen
tauſend Mark mit dem Auftrag erhalten, den wertvollen
ameri=
kaniſchen Builwagen gegen Proviſionsbeteiligung auf den
Auto=
mobilmarkt zu bringen; Franz blieb zunächſt zu Achims
Ver=
fügung, und hatte ſich auch bereit erklärt, in den nächſten Tagen
nach Groß=Rauſen nachzukommen.
Von ſeinem großen Freundes= und Bekanntenkreiſe hatte ſich
Achim ſang= und klanglos abgelöſt, und durch die Hotelleitung
ausſprengen laſſen, daß er eine längere Auslandsreiſe
unter=
nehme.
So war am Ende allein Herr Dr. Eckard auf dem Bahnhof
Zoologiſcher Garten erſchienen, als ſein einſtiger Brotherr, für
den die preußiſche Staatsbahn ein halbes Jahrzehnt nur ganz
vereinzelt als Beförderungsmittel exiſtiert hatte, beſcheidentlich
in einem Abteil zweiter Klaſſe in die leuchtende Helle eines
ſonnengoldenen Juninachmittags hinausgefahren war.
Jetzt hielt der Zug auf einer weltfernen, kleinen Station,
dampfte in der nächſten Minute hochmütig weiter.
Achim, der als einziger Fahrgaſt ausgeſtiegen war, ſtand mit
den beiden Koffern ein wenig verlaſſen auf dem glattgeſtampften,
einſamen Bahnſteig, auf dem ein gelangweilter Beamter mit
mürriſcher Miene den Sonntagsdienſt verſah.
Gleich hinter der Sperre hielt im Schatten alter Linden ein
hübſcher, neuer Einſpänner; ein halbwüchſiger Junge döſte vorn
auf dem Bock.
Achim rief ihn an und erfuhr, daß er von der Groß=Rauſener
Mühle zu ſeiner Abholung auf die Bahn geſchickt worden ſei.
So war denn alles auf das Beſte vorgeſehen.
Froh, der glutvollen Enge ſeines Abteils entronnen zu ſein,
ſtieg Achim zu dem luftigen Sitz des kleinen Kutſchers hinauf,
und der Wagen ratterte bald darauf durch die holprige
Haupt=
ſtraße eines behäbigen Landſtädtchens, auf deſſen gelben
Mauer=
ſtirnen der Sonnenſchein lag, gleich einer einſchläfernden Hand.
Verwehte Orgeltöne zogen wie dumpfe Winde um den
ver=
witterten, ſtumpfen Turm einer alten Kirche.
Junges Mädchenvolk ſtolzierte in weißen Kleidern durch die
ſonntäglich=ſtillen Straßen.
Dann wurden die Häuſer ſeltener.
Grüne Weiden breiteten rechts und links ihre
buntgetüpfel=
ten Teppiche aus, und ein lindes Wehen kam düfteſchwer über
das ſommerliche Land, als atme es leiſe und in ſchwellenden
Zügen.
Der Weg ſtieg langſam an.
Auch der ſchmate Waldſtreifen, der bei der Abfahrt vom
Bahnhof kaum ſichtbar wie ein ſchwarzer Strich über dem
Hori=
zont gelegen hat, wuchs allmählich höher in die leuchtende Glut
des Abendhimmels.
Ein freundliches Dorf ward im Fluge durchmeſſen, ein paar
Köter ſprangen mit heiſerem Gekläff an den Rädern empor.
Dann ſenkte ſich die Straße wieder zu Tal und tauchte mit
ſcharfer Wendung in den Schattenkreis eines Wäldes ein.
In bewunderndem Staunen ſah Achim an den ſchlanken
Buchenſtämmen empor, in deren grünen Wipfelkronen das Licht
der ſcheidenden Sonne wie ein funkelndes Goldnetz hing. —
Kein Laut der großen Welt ſtörte die trauliche Abendſtille.
Zuweilen wechſelte ein Reh in federndem Sprung über den
Straßendamm und verſchwand im Unterholz.
Und wie im Traum ging unabläſſig das kühle Blätterrieſeln,
das feine Märchenflüſtern, indes die Sonne mit harten, roten
Lichtern durch die ragenden Tannen zuckte.
Achim hatte ſich auf ſeinem Vockſitz weit zurückgelehnt und
ſog an einer verglimmenden Shagpfeife.
Wie lange war es wohl ſchon her, daß er zum letzten Male
ſo friedvoll=ruhig durch einen ſtillen Sommerabend gefahren war.
Ein fernes Bild ſtand auf einmal vor ſeinem geiſtigen Auge.
Waſſer und Wald im Abendrot, weite Felder mit wogen em
Korn, und dahinter ein alter Gutshof hochummauert, als ritten
noch die Quitzow durch das Land.
Das Erbe der Väter, die durch ein halbes Jahrtauſend dem
kargen märkiſchen Heimatboden gedient hatten, mit dem Pflug
im Frieden, mit dem Schwert im Kriege, das hatte der letzte
Enkel leichtſinnig verſtreut, verlumpt und verſpielt und mit feilen
Weibern vergeudet und vertan.
Bis er ſich endlich, wie ein Dieb in der Nacht, aus dem
hoch=
gegiebelten Herrenhauſe heimlich herausgeſtohlen hatte und mit
den letzten zuſammengeborgten Groſchen als Zwiſchendecker über
den großen Teich gegangen war.
Jetzt griff der kräftige Fuchswallach mächtiger aus, in der
Witterung des nahen Stalles.
Der Waldweg gabelte ſich.
Zur Rechten öffnete ſich eine niedrige Kiefernſchonung, von
den bronzeleuchtenden Wänden des dichten Stangenholzes
weit=
hin umzogen.
Noch einmal drängten ſich die lichthungrigen Buchen bis faſt
auf die Straße hinauf.
Dann wich der Wald wie ein Vorhang auseinander.
Rote Dächer grüßten aus ſtattlichen Obſtgärten.
Eine Bohlenbrücke dröhnte dumpf.
Hundegebell und Ruf von Kinderſtimmen.
Da hielt der Wagen vor der Mühle.
Es dunkelte bereits, als Achim aus dem hübſchen
Gras=
garten des Mühlengrundſtückes zu dem ſchmucken Giebelſtübchen
hinaufſtieg, das er ſich aus der beſcheidenen Zahl der
Fremden=
zimmer des kleinen Logierhauſes für die Dauer ſeines Groß=
Rauſener Aufenthaltes ausgeſucht hatte.
Dann ſaß er lange an dem offenen Fenſter und lauſchte auf
die klangloſen Stimmen des großen Sommerfriedens.
Der Mond war heraufgekommen und ſtäubte einen feinen,
ſilbernen Regen über den kleinen Mühlgarten, aus dem der ſüße
Duft von Akazien wie eine leiſe Melodie herüberwehte.
Zuweilen rührte es ſich in einem Stall, ein Tier ſchnaufte,
eine Halfterkette klirrte.
Dann wieder Stille.
Nur das alte Stauwehr rauſchte in der Ferne beſtändig und
eintönig ſein ewiges Lied. —
Da ſtand Achim mit einem Male wieder auf und trat in den
oberen Flur hinaus.
Er wußte ſelber nicht, wohin er eigentlich wollte.
Ein unbeſtimmter Drang in die Weite, in das traumhafte
Helldunkel der blauen Juninacht hatte ihn piötzlich überkommen.
Die Haustüre war mit ländlicher Sorgloſigkeit nur angelehnt
und auch das Pförtchen des Vorgartens unverſchloſſen.
Das Mondlicht lag wie ein ſeidenes Schleiertuch über den
ſchlummernden Mühlwieſen.
In machtvollen Umriſſen, kauernden Raubtieren gleich,
er=
hoben ſich dahinter die ſchwarzen Laubmaſſen von Gebüſchen und
Bäumen. Nur ein einziges Licht ſchimmerte durch die drohende
Finſternis.
Das Licht, bei dem vielleicht die Frau noch ſaß, die Frau mit
dem Antlitz voll ſüßer Mädchenſchöne, um die in dieſer ſeltſamen
Stunde auf einmal all ſein Sinnen und Denken ging. —
Langſam kam Achim den Wieſengrund entlang, aus dem ein
betäubendes Gedüfte wie Opfergabe der ſommerlichen Erde in
ſchweren Schwaden emporſtieg.
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Königskuchen=,
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ſpritzen,
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Spritzſäcke,
Bäcker=
meſſer,
Torten=
zerteiler
Schnee=
keſſei, Kaffeeſäcke,
Kaffeefilt ier,
Fleiſch=, Reib= und
Mandelmühlen .
empf. in gr. Ausw
Ernſt Crämer
2a
Ludwiaſtr 7 (5‟
Rachitis, Strotalose, Tuberkalose
Die Gefahr, daß Gesundgeborene durch
Vernachlässigung verkrüppeln, muß systematisch bekämptt werden.
Eine Vernachlässigung beginnt, wenn Eltern die moderne
Eiternpflicht versäumen, jedes Kind in seinem ersten
Le-
bensjahre vorbeugend mit der Quarelampe „Künstliche
Höhensonne‟ — Original Hanau — bestrahlen zu lassen.
Fragen Sie Ihren Arzt!
Bei rachitischen Kindern werden an sich harmlosere
Er-
krankungen stets getährlich. Nichts anderes als Rachitis ist
meist die Grundlage der zahlreichen Todeställe „an Masern”
„an Keuchhusten”, „an Grippe‟ Die meisten Kinder, die
an Rachitis schwer erkranken, lauten Gefahr, zu Kruppeln
zu werden, Verkrummungen der Beine,
Rückgratsver-
krümmungen, vom eintachen schieten Rücken bis zum
schwersten Höcker, Plattfüße mit ihren lebenslänglichen
Beschwerden, Zwergwuchs, Häßlichkeit der Gesichtszüge,
stockige Zähne, vorspringende Stirn, eingezogene Nase,
Beckenverengungen der Mädchen, die bei späterer Geburt
zur Gefahr werden, sind alles Folgeerscheinungen schwerer
rachitischer Erkrankungen der Kindheit; alle davon
Be-
troffenen werden Unglückliche und in ihrem ganzen Leben
in traurigster Weise körperlich und seelisch benachteiligt
Was ist Rachitis?
Rachitis (englische Krankheit) ist eine derart verbreitete
Erkrankung, daß — was häufg unbekannt — fast jedes Kind
in Mitteleuropa im ersten Lebensjahr eine rachitische
Er-
krankung durchmacht. Rachitis bedroht alle Kinder vom
1. bis 6. Lebensjahre, gleichviel ob arm, ob reich,
gut oder schlecht ernährt, aut dem Lande wie in
der Stadt. Wie erkennt die Mutter eine beginnende Rachitis?
Durch Befühlen des Hinterkopfes, an dem sich weiche Stellen
im Schädeldach zeigen; terner durch häufiges Auftreten
starken Kopfschweitzes. In solchen Fällen muß sofort der
Arzt befragt werden.
Es ist Elternpflicht,
jeden Sdugling in seinem ersten Lebensjahr vorbeugend mit
der Handuer Ouarslampe bestrahlen zu lassen, da auch die
Entstehung der Rachitus durch vorbeugende Bestrahlung sicher
verhindert werden kann. „Rachitis bekämpfen, heisst auch den
Masern, dem Keuchhusten und banaleren Erkrankungen ihre
Gefährlichkeit nehmen." (Husler.)
Fragen Sie Ihren Arst!
Was ist Skrofulose?
Strofulose ist eine besondere Form der Tuberkulose. Beim
Säugling äußert sie sich in Wundsein, Ausschlag,
Milch-
schorf, beim älteren Kinde in Neigung zu Katarrhen der
Luttwege (Schnupten, Husten, Heiserkeit) oder in
Nessel-
sucht, Juckausschlag, Vergrößerung der Rachen- oder
Gau-
menmandeln u. a. m. Ferner in Abmagerung, Blässe,
Appetitlosigkeit, Mattigkeit, leicht erhöhten Temperaturen.
Oit besteht lange, anhaltende Ohreiterung. Am häutigsten
anzutreiten aber ist eine Entzündung der Augen,
Tränen-
fluß, wunde Lidränder und starke Lichtscheu Insbesondere
sollten auch die Kinder bestrahlt werden, bei denen nur
Drüsenscheellungen ohne die Zeichen der Skrofülose bestehen.
Findet die Mutter am Halse ihres Kindes kleine Knötchen,
so sind die Drüsen des ganzen Körpers geschwollen. Das
Kind hat keinen Appetit und ist nervös. Diese
Drüsen-
krankheit (lymphathische Diathese) wird mit Sicherheit
durch die ultravioletten Strahlen der „Künstlichen
Höhen-
sonne” auf das günstigste beeintlußt. — Nicht nur bei
Skro-
fulose, sondern auch bei vielen anderen Formen der
Tuber-
kulose, bei Tuberkulose-Verdacht werden nach den
Ertah-
rungen zahlreicher Autoritäten tretfliche Heilertolge erzielt
durch die billige, bequeme und schnellwirkende Ultraviolett-
Therapie mit Quarzlampe „Künstliche Höhensonne‟ —
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ginal Hanau —. Fragen Sie Ihren Arzt!
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kann darin bestehen bei ihrem Bürgermeister und den von-Ihnen gewählten Abgeordneten anzuregen, daß den
Mutterbe-
ratungsstellen, den Fürsorgestellen, den Wohlfahrtsämtern, den Schulen, ärztlich geleitete Bestrahlungsanlagen angegliedert
werden. Die geringen Kosten kann jede Gemeinde autbringen. Aerzte und Stadtverordnete sollten dazu beitragen, daß
den Schulen, den Fürsorgestellen, den Gemeinden, den Wohlfahrtsämtern und größeren Fabriken ärztlich geleitete Bestrah-
Jungshallen mit Ouarelampen „Künstliche Höhensonne‟ — Original Hanau — zur Behandlung nach Prinzipien von Professor
esionek angegliedert werden. Für einen Bruchteil der Kosten, die die Anstaltskur nur eines Kranken sonst verursacht,
können täglich viele Kranke mit Ouarzlampe „Künstliche Höhensonne‟ — Original Hanau — bestrahlt werden Jede
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zeitig begonnene Bestrahlung spart Unsummen öftentlicher Gelder, die sonst tür Anstaltskuren geoptert werden müssen. —
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