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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 92
Donnerstag, den T. April 1927.
190. Jahrgang
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auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſteſbung fäll ſeder
Nabail weg. Bankionto: Deuſche Bank und Darme
ſtädter und Natſonalbanl.
terückverweiſung der Zündholz=Monopolvorlage an den Ausſchuß. — Die Sozialdemokraten
henen den Etat ab. — Die Konkordatserklärung der Regierungspaxteien. — Die Kürzung
des Webretats abgelehnt.
Der Reichstag hat ſich am Dienstag mit dem Abſchluß der
ſallichen Beratungen über den Etat zufrieden gegeben, dagegen
er Abſtimmung und Erledigung der vorliegenden
Entſchließun=
iy noch einen Tag zurückgeſtellt. Das iſt nun am Mittwoch
nusgeholt worden.
Vorher gab es freilich noch einen kleinen Zwiſchenfall. Das
ſauns hatte die Abſicht, das Zündholzmonopol, das im Ausſchuß
eneits durchgeſprochen worden iſt, noch vor den Oſterferien zu
Undigen. Die Sozialdemokraten machten aber dem Bericht
er=
uytenden Deutſchnationalen Behrens den Vorwurf, daß er an
en! Angelegenheit perſönlich intereſſiert ſei und benutzten dieſen
nd aß, die Vorlage noch einmal an den Ausſchuß
zurückzuver=
eiſen. Da die Regierungsparteien ſchlecht vertreten waren,
urde dieſer Antag angenommen. Die Sitzung mußte dann
u. kurze Zeit vertagt werden, weil die Abſtimmung über den
ſta=t ſelbſt erſt auf 3 Uhr angeſetzt war. Sie nahm den
erwar=
nan Ausgang. Der Etat wurde in der Schlußabſtimmung mit
37: :166 Stimmen bei 6 Enthaltungen angenommen. In der
Luderheit waren Kommuniſten, Scialdemokraten, einige
ettſchnationale und Abgeordnete der Wirtſchaftlichen
Vereini=
wrg. Die Sozialdemokraten fühlten ſich in ihrer Rolle nicht
arrz wohl und gaben deshalb ihrer Abſtimmung eine
Begrün=
lmag mit auf den Weg, worin ſie ſich mit ſozialen Gründen
ent=
hraldigten. Grundſätzlich bleibt aber doch bedauerlich, daß ſie
ayſit in die rein negierende Haltung der Vorkriegszeit wieder
znückgefallen ſind, obwohl ſie ſelbſt, auch nachdem ſie nicht mehr
Sierungspartei waren, wiederholt betont haben, daß ihre
Ein=
ehl ung zum heutigen Staat poſitiv ſei.
Einen beſonderen Erfolg hatten ſich die Demokraten noch
chern wollen, indem ſie einen Antrag gegen ein Reichskonkordat
inbrachten. Die Frage iſt ja durch die letzte Streſemann=Rede
rahr als aktuell geworden, und die Deutſche Volkspartei hat
uurch häufige Erklärungen, das ihrige dazu getan, um ihre
jarene taktiſche Lage zu erſchweren. Die Demokraten mochten
lio wohl hoffen, daß ſie bei dieſer Gelegenheit einen Keil
zwi=
hnen die Regierungsparteien treiben würden. Das iſt ihnen
barr mißlungen. Graf Weſtarp gab für die Regierungsparteien
ſie Erklärung ab, daß es nicht möglich ſei, die Frage im
Augen=
lik eingehender zu erörtern und daß daher die
Regierungs=
ſarteien den Antrag ablehnen würden. Ein kluger Ausweg, der
ſie ſachlichen Gegenſätze, die vielleicht innerhalb der Koalition
ſttehen, nicht berührt, ihnen aber formell eine Handhabe zur
Ullehnung des demokratiſchen Antrages gab. Die Demokraten
ſrunchten es denn auch nur auf 185 Stimmen für ihren Antrag,
vä hrend 226 dagegen waren.
Blieb alſo noch die demokratiſche Entſchließung, die den
Vehretat um 10 Prozent kürzen wollte. Sie hat viel von ſich
eheen gemacht, weil man vorübergehend glaubte, daß die
Wirt=
cherftliche Vereinigung geſchloſſen dagegen ſtimmen würde und
eishalb eine Mehrheit vielleicht erreicht werden könnte.
Tat=
äählich war das nur eine Hoffnung der Oppoſition. Die
Mehr=
ſeitt für eine Annahme beſtand bei guter Beſetzung des Hauſes
ſum vornherein nicht. So iſt es denn auch gekommen.
Kommu=
rükten, Sozialdemokraten und Demokraten ſtimmten geſchloſſen
haffür, außer ihnen eigentlich nur noch der Bayeriſche
Bauern=
zurnd, während die übrige Wirtſchaftliche Vereinigung verſagte —
inre pikante Nuance, nachdem der Redner der Wirtſchaftspartei
Dir. Bredt früher eine andere Einſtellung angekündigt hatte.
barr Bredt verſuchte denn auch verzweifelt, ſeine Fraktion zur
Afsſtimmung für den demokratiſchen Antrag zu gewinnen. Als
ſit, ihn aber dabei im Stiche ließ, zog er es vor — unter
ſtür=
uſt ſcher Heiterkeit des Hauſes — fluchtartig den Saal zu
ver=
ſaff ſen.
EMan nahm dann noch in Bauſch und Bogen eine Entſchließung
a,, die an Stelle der verſchiedenen Staatsangehörigkeiten eine
dettſche Staatsangehörigkeit ſetzen will, ſtimmte Entſchließungen
zu. für den Mittellandkanal und alle die anderen Kanalprojekte,
die durch die Sparaktion der Mehrheit etwas ſchlecht behandelt
worden ſind, verlangte auch eine Nachprüfung der Penſionsſätze
urd mancherlei andere nützliche Sachen, ſoweit bei den faſt
ein=
ſtindigen Abſtimmungen überhaupt eine Ueberſicht ſich
ge=
winnen ließ.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 6. April. Eig. Bericht.)
Der Reichstag beſchäftigte ſich heute zunächſt mit der zweiten Leſung
ührer die Erlaubnispflicht für die Herſtellung von Zündhölzern. Als
Aa usſchußberichterſtatter erklärte Abg. Behrens (Dntl.), daß die
Re=
gierungsparteien nur für das Geſetz ſtimmten, weil hier ein
Ausnahme=
falll vorliege, der einen Eingriff in die freie Wirtſchaft rechtfertige. Die
ſauttſche Zündholzinduſtrie ſtehe in einem ausſichtslofen Kampf gegen den
au=sländiſchen Truſt. Es ſei zu einer Einigung unter den Beteiligten
ockommen, die durch das Geſetz ſanktioniert werden ſolle.
Der Abg. Rauch (B. Vp.) gab hierzu eine Erklärung ab, wonach
ſenne Fraktion dem Geſetz zuſtimme, um die deutſche Zündholzinduſtrie
bur dem völligen Untergang zu bewahren. Ein Präzedenzfall für andere
Jarduſtrien ſolle dadurch nicht geſchaffen werden.
Der Abg. Heinig (Soz.) wies darauf hin, daß die weniger
be=
durutenden Zündholzfabriken, die faſt ausſchließlich dem
ſchwediſchameri=
jmniſchen Truſt angehören, doppelt ſo viel herſtellen wie ſie abſetzen
kurnnen. 20 Millionen ſeien in dieſen Fabriken inveſtiert, aber nur
17. bis 17 Millionen für Waren könnten jährlich umgeſetzt werden. Das
v rliegende Geſetz könne das Vordringen des Schwedentruſtes nicht
auf=
hurlten. Der Truſt habe auch gute Verbindung mit den
Ausſchuß=
mitgliedern, die angeblich dem Truſt den Weg verlegen wollten. (
Leb=
hurftes Hört, hört!) 14 Tage nach Gründung des Syndikats unter
Mit=
wärkung des Reichswirtſchaftsminiſteriums habe das Syndikat die Preiſe
un 70 Millionen für die Normalkiſte erhöht. Unter großer Aufmerk=
=mkeit der Linken teilte dann der Redner noch mit, daß der Ausſchuß=
berichterſtatter, der Deutſchnationale Behrens, früher Mitglied des
Auf=
ſichtsrates der Norddeutſchen Zündholz=A.=G. war, einer Schwoden=
Truſt=Geſellſchaft, und zurzeit auch noch Aufſichtsratsmitglied einer
Berliner Bank ſei, deren Kapital ſich zur Hälfte in den Händen des
Schwedentruſtes befinde.
Die Sozialdemokraten beantragten nun die Zurückverweiſung der
Vorlage an den Ausſchuß. Da die Regierungsparteien nur ſchwach im
Saale vertreten waren, wurde der Antrag von der faſt geſhloſſen
an=
weſenden Linken gegen die Stimmen der Regierungsparteien
angenom=
men. — Die Sitzung wurde hierauf auf eine Viertelſtunde unterbrochen.
Nach Wiedereröffnung der Sitzung gab der Abg. Erkelenz
(Dem.) im Namen ſeiner Fraktion eine Erklärung ab, wonach die
Demo=
kraten zwar dem Kabinett nach wie vor mißtrauiſch gegenüberſtünden
und auch zu vielen Einzelheiten des Reichshaushaltes eine ablehnende
Haltung einnehmen, trotzdem aber in der Geſamtabſtimmung über den
Etat dem Haushalt zuſtimmen würden, um die Arbeit der Reichs= und
Länderverwaltungen nicht zu hemmen und dem demokratiſchen
Verant=
wortungsgefühl für Volk und Republik Ausdruck zu geben.
Abg. Müller=Franken (Soz.) lehnte im Namen ſeiner
Frak=
tion den geſamten Etat ab. Zur Begründung führte er u. a. aus, daß
es nicht gelungen ſei, den 700 Millionen=Etat der Reichswehr zu
veu=
mindern. Im Gegenſatz dazu würden die Kulturausgaben vernachläſſigt.
Außerdem habe der Partikulariſtiſche Sonderfinanzausgleich mit Bayern
eine ungewöhnliche Belaſtung des Reiches gebracht.
Der Abg. Stöcker (Komm) lehnte gleichfalls den Etat mit einer
längeren Erklärung ab.
Es folgten hierauf die Shlußabſtimmungen über das
Geſamtergeb=
nis, die, da ſie namentlich waren, längere Zeit in Anſpruch nahmen.
Das Ergebnis der Abſtimmung war die Annahme des Etats mit
238 gegen 166 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen.
An dieſe Abſtimmrung ſchloß ſich eine Reihe weiterer Abſtimmungen;
u. a. wurde das kommuniſtiſche Mißtrauensvotum gegen
Reichsarbeits=
miniſter Dr. Brauns in einfacher Abſtimmung gegen die Stimmen der
Antragſteller abgelehnt. Gine Anzahl Entſchließungen des
Haushalts=
ausſchuſſes wurde angenommen. Angenommen wurde auch eine
demo=
kratiſche Entſchließung, die an Stelle der Staatsangehörigkeit eine
Reichsangehörigkeit ſetzen will. Außer den Oppoſitionsparteien
ſtimm=
ten auch die Mitglieder der Deutſchen Volkspartei für dieſe
Ent=
ſchließung.
Die von den Demokraten eingebrachte Entſchließung, die ſich gegen
den Abſchluß eines Konkordats mit dem Heiligen Stuhl, ausſpricht,
wurde mit 226 gegen 185 Stimmen abgelehnt.
Zu dieſem Thema hatte namens der Regierungsparteien Graf
Weſtarp eine kurze Erklärung abgegeben, wonach die Regierungsparteien
die ganze Konkordatsfrage im Augenblick für ſo wenig geklärt anſehen,
daß ihre Löſung durch dehnbare, nicht überſehbare Formulierungen,
wie ſie in der demokratiſchen Entſchließung angewandt werden, nicht
gefördert werden kann. Die demokratiſche Entſchließung, die eine
Kürr=
zung des Reichswehretats um 10 Prozent verlangt, wurde gegen die
Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten, Kommuniſten, des
Baheriſchen Bauernbundes und des Abg. Bredt (W. Vgg.) abgelehnt.
Die anderen Mitglieder der Wirtſchaftspartei ſtimmten gegen den
An=
trag, obwohl Dr. Bredt unter großer Heiterkeit des Hauſes
wieder=
holt zu veranlaſſen ſuchte, ſich ihm anzuſchließen.
Es wurde dann eine große Reihe von Ausſchußentſchließungen
an=
genommen, u. a. eine Entſchließung, die eine Nachprüfung der
Pen=
ſionsſätze ſowie Einführung einer Höchſtpenſion und Einrechnung der
Nebenbezüge, wenigſtens auf hohe Penſionen, fordert. Eine große
An=
zahl von Petitionen wurde ohne Ausſprache erledigt, ebenſo das
Per=
ſonenſchädengeſetz, deſſen Inhalt bekannt iſt. Schließlich nahm das
Haus eine neue Faſſung des Djätengeſetzes für die
Reichstagsabgeord=
neten ohne jede Debatte und einſtimmig an.
Das Haus vertagte ſich dann auf Donnerstag mittag 2 Uhr.
Polens Haltung in Oberſchleſien.
Polen provoziert weiter.
Die Nachrichten der letzten Tage über das Vorgehen
pol=
niſcher Behörden und Induſtriewerke gegen deutſche Arbeiter
und Angeſtellte werden an Berliner zuſtändiger Stelle mit
un=
verkennbar ernſter Sorge betrachtet. Die gegenwärtige
Entwick=
lung der politiſchen Verhältniſſe in Polniſch=Oberſchleſien nimmt
einen Weg, der unmöglich zu einer deutſch=polniſchen
Verſtändi=
gung führen kann. Es handelt ſich hierbei zunächſt um die
neuer=
dings gemeldeten bevorſtehenden Entlaſſungen von Arbeitern
und Angeſtellten auf den großen Induſtriewerken, von der
aus=
ſchließlich deutſche Arbeiter und Angeſtellte betroffen werden.
Dieſe Entlaſſungen ſtehen in kraſſem Widerſpruch zu den
Beſtim=
mungen des Genfer Abkommens, die eine paritätiſche
Behand=
lung der Minderheiten in Oberſchleſien vorſchreiben. Es iſt
natürlich ganz ausgeſchloſſen, daß Deutſchland die Dinge einfach
ſo treiben laſſen kann, da es ſich hier um Vereinbarungen und
vertragliche Beſtimmungen handelt, die für die
vertragſchließen=
den Parteien gleichmäßig bindend ſind. Sollte Polen jedoch
ſeine Politik fortſetzen, dann wird Deutſchland ſelbſt die
Initia=
tive zu ergreifen haben, daß ſich der Völkerbundsrat in ſeiner
nächſten Tagung mit allen dieſen Vorgängen erneut beſchäftigt.
Das gilt auch von der Frage der Beſtrafung deutſcher Eltern und
Erziehungsverechtigten, die ihre Kinder für die deutſche
Minder=
heitsſchule angemeldet haben. Das in Genf angenommene
Kom=
promiß über die deutſche Minderheitsſchule in Oſt=Oberſchleſien
ſchreibt vor, daß alle Beſtrafungen ſolcher Eltern und
Erzie=
hungsberechtigten ſofort aufzuhören haben und daß, wo ſolche
Strafen bereits ausgeſprochen worden ſind, dieſe wieder
rück=
gängig gemacht werden müſſen. Was ſich aber in den letzten
Tagen in dieſer Hinſicht wieder gezeigt hat, iſt eine glatte
Ver=
letzung der Entſcheidungen des Völkerbundsrates.
In deutſchen maßgebenden politiſchen Kreiſen iſt man der
Anſicht, daß das polniſche Vorgehen in Oſt=Oberſchleſien eine
außerordentlich empfindliche Belaſtung für die Wiederaufnahme
der deutſch=polniſchen Verhandlungen darſtellt. Sollte Polen
hier nicht bald einlenken und ſich an die Vereinbarungen von
Genf halten, ſo können ernſtliche diplomatiſche Verwicklungen
und eine erneute Verſchärfung der Beziehungen der beiden
Staaten nicht ausbleiben.
Der Kampf um Aſien.
Von
Dr. Heinrich Wenz.
Die Wahrheit des franzöſiſchen Sprichwortes „Tout ge paie‟
gilt auch im Völkerleben. Das zeigen heute die Vorgänge im
Fernen Oſten. Eine Welle des Fremdenhaſſes flutet heute über
ganz Aſien hinweg. Beſonders in China gehen die Wogen hoch.
„China den Chineſen” iſt der Kampfruf, der die widerſtrebendſten
Elemente, den Norden und den Süden eint; leidenſchaftlich lehnt
man ſich gegen die Herrſchaft des weißen Mannes, insbeſondere
des Engländers, auf.
An dieſer für ganz Europa gefährlichen Entwicklung ſind in
erſter Linie die Engländer ſchuld. Und zwar in doppelter
Hin=
ſicht! Einmal waren gerade die Briten die rückſichtsloſeſten
Vertreter jenes Kolonialimperialismus, deſſen wehr= und
willen=
loſes Opfer China in den letzten Jahrzehnten in ſteigendem Maße
geworden war. Und zum anderen hat ſich England auch den
Chineſen gegenüber in ſeiner hiſtoriſchen Rolle des „perfiden
Albion” gezeigt. Man hat China zur Teilnahme am Weltkrieg
gezwungen; aber wo blieb der Siegespreis?. Noch heute warten
auch die Chineſen auf die Erfüllung des von den
Feindbund=
ſtaaten feierlich gegebenen Verſprechens des „
Selbſtbeſtimmungs=
rechtes aller Völker”. Und wenn heute J. L. Garvin im „
Ob=
ſerver” auf all das Gute hinweiſt, was China aus den Händen
Englands empfangen hat, ſo iſt das mehr als Spiegelfechterei.
Deutlich weiſt dies Hans Rohde in ſeinem ausgezeichneten
Werk „Der Kampf um Aſien” nach.*) Leſenswert iſt dieſes
Werk für uns Deutſche auch um deswillen, weil die Probleme
des Fernen Oſtens auch nach Europa ausſtrahlen, deutlicher
ge=
ſprochen: weil die chineſiſche Frage in den Vor= und
Nach=
kriegsjahren mit der deutſchen Frage eng verknüpft war und dies
auch weiterhin ſein wird.
Der Ferne Oſten iſt erſt im Laufe des 19. Jahrhunderts in
die Weltpolitik eingetreten. Bis dahin ſpielt ſich der Kampf
um Oſtaſien und den Stillen Ozean zwiſchen Japan und China
ab. Dieſer Kampf dauert Jahrhunderte hindurch; er endet
ſchließlich mit dem Sieg des alten Kulturreiches China; das
da=
mit die aſiatiſche Vormacht bleibt. Dies war um die Wende des
16. Jahrhunderts.
Anders wird es um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Ge=
waltſam wird Japan durch die Amerikaner erſchloſſen. Ihnen
folgten die europäiſchen Mächte England, Frankreich und
Ruß=
land, und zwar faſt gleichzeitig. China wird weltpolitiſche
Rei=
bundsfläche. Der Kampf wird noch erbitterter, als auch
Deutſch=
land mit der Erwerbung Kiautſchous auf dem Plan erſcheint
und infolge ſeiner zunehmenden Induſtrialiſierung um den
chineſiſchen Abſatzmarkt wirbt, und als ferner Japan mit
er=
ſtaunlicher Schnelligkeit ſich nach enropäiſchem Muſter zur
impe=
rialiſtiſchen Großmacht entwickelt und ebenfalls ſeine „Rechte‟
auf China geltend macht. Die Dominante in dieſem Ringen hat
England; ſein gehaßteſter Gegner iſt Rußland, damals wie heute!
Das Opfer iſt China. Rußland ſtrebt nach einem eisfreien Hafen
am Stillen Ozean, England hat vor allem anderen das eine
große Ziel: Sicherung Indiens.
England „erwirbt” von 1842 bis 1860 Hongkong mit deſſen
Hinterland und reißt 1886 das China tributpflichtige Birma an
ſich. Und von Norden dringen die Ruſſen über die Mandſchurei
bis zur koreaniſchen Grenze vor. 1860 wird die „Beherrſcherin
des Oſtens” Wladiwoſtok gegründet. Auch Frankreich war in
jenen Jahren nicht untätig; es nimmt China das wertvolle
Cochinchina ab.
Eine neue Note gewinnt dieſer Kampf um China mit dem
Auftreten der jungen Großmacht Japan; fühlt es ſich doch von
Anfang an zur Führerſchaft in Aſien berufen. Entſchloſſen
ſchlägt es den einen Weg ein, der zum Ziele führen kann: die
Straße von Tſuſhima nach Korea. Einen Meilenſtein auf dieſen
Weg bildet der Frieden von Shimonoſeki, der den
chineſiſch=
japaniſchen Krieg für Japan ſiegreich beendet. Japan tritt
da=
mit den europäiſchen Mächten ebenbürtig zur Seite, China muß
auf Korea verzichten, Japan ſetzt ſeinen Fuß auf den gſiatiſchen
Kontinent.
Wir wiſſen, wie dieſes Ereignis auf die europäiſchen
Groß=
mächte gewirkt hat. Der Frieden von Shimonoſeki führt zum
Einſpruch Rußlands, Frankreichs und — Deutſchlands, das
da=
mit aktiv in die Oſtaſienpolitik der Großmächte eintritt: Japan
muß verzichten. Anders iſt die Haltung Englands. Es findet ſich
mit der Machtſtellung Japans im Oſten ab, ja es ſchließt in
der Folgezeit ein Bündnis mit Japan ab und ſchafft damit die
Grundlage für die kommende kriegeriſche Auseinanderſetzung
Rußland—Japan. Das Opfer dieſes politiſchen Geſchäftes iſt
wiederum China!
Ein neuer Abſchnitt auf dem Leidensweg Chinas beginnt.
Nachdem die imperialiſtiſchen Ziele Japans vor aller Welt ſo
offenbar geworden ſind, ſetzen von allen Seiten neue
Erobe=
rungszüge ein. Rußland dringt von Norden vor, Frankreich von
Süden, in der Mitte ſetzen ſich England (Weihaiwai) und
Deutſchland (Kiautſchou) feſt und ſchaffen ſich Stützpunkte für
ihren Handel mit China. Gleichzeitig dauert aber auch das
Ningen mit den Großmächten ſelber fort. Im Vordergrund
ſteht der japaniſch=ruſſiſche Gegenfatz. Japan, der Soldat
Eng=
lands in Aſien, erfüllt gründlich die ihm von England zugeteilte
Aufgabe: im ruſſiſch=japaniſchen Krieg wird Rußland auf das
Haupt geſchlagen. Der politiſche Gewinn für England iſt
unge=
heuer, Rußland ſcheidet, zunächſt wenigſtens, als Machtfaktor im
Fernen Oſten aus, außerdem wird es für ſeine ihm von
Eng=
land zugedachte Aufgabe bei der Niederringung Deutſchlands reif
gemacht. Japan empfängt aus der Hand Englands ſeinen vollen
Siegerlohn, allerdings auf Koſten Chinas; es erhält durch den
Frieden von Portsmouth alles, was ihm im Frieden von
Shimonoſeki durch den Einſpruch der Mächte verloren gegangen
war, es faßt endgültig feſten Fuß auf der Liaotunghalbinſel.
Wie war die Wirkung auf das chineſiſche Volk? Eine Welle
des Fremdenhaſſes geht durch ganz China. Damit bildet ſich
die Bewegung der Reformpartei der Kuomintangs, d. h. „das
e Ver=
2) Hans Rohde, „Der Kampf um Aſien”
lags=Anſtalt, Stuttgar
Seite 2
Donnerstag, den 7. April 1927
Nummer 92
Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing den neu
er=
nannten jugoſlawiſchen Geſandten Balugdzitſch, zur
Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens.
An zuſtändiger Berliner Stelle wird die Meldung von einen
Demarche des Nuntius Pacelli beim
Reichsaußen=
miniſter dementiert.
Im preußiſchen Landtag wurde am Mittwoch der
kom=
muniſtiſche Mißtrauensantrag gegen den
Innen=
miniſter Grzeſinſki mit 207:38 Stimmen, bei 2 Enthaltungen
abgelehnt.
Aus Hamburg wird gemeldet, daß der Verband der
deut=
ſchen Reeder und der Oſtaſienverein beſchloſſen haben,
keinerlei Verſchiffung von Kriegsmaterial auf
deutſchen Schiffen vorzunehmen oder zuzulaſſen.
Durch die Verhaftung des Abg. Pajanjes und durch die letzten
Todesurteile hat die innerpolitiſche Lage Litauens eine
erneute Verſchärfung erfahren.
Das jugoſlawiſche Kabinett hat den Außenminiſter
Peritſchzur Aufnahme direkter Verhandlungen
er=
mächtigt, die bereits in den nächſten Tagen in Rom beginnen.
Die Verhandlungsbaſis wird noch geheimgehalten.
Sowohl die Leitung der Bank von Frankreich als auch das
Finanz=
miniſterium bezeichnen die Meldung über das
Zuſtande=
kommen eines Vertrages mit der Bank von England,
betreffend die Rückgabe des füanzöſiſchen Gold=
Depots von 18 Millionen Pfund, als verfrüht.
Die belgiſche Regierung iſt wegen Ablehnung des
Schelde=
vertrages durch die erſte holländiſche Kammer an die engliſche
Regierung herangetreten. Dieſe hat jedoch zu
ver=
ſtehen gegeben, daß direrte Verhandlungen zwiſchen
der belgiſchen und der holländiſchen Regierung geeigneter ſeien,
den Scheldekonflikt beizulegen.
Der Papſt hat der Gattin und den beiden jugendlichen Töchtern
des Marſchalls Pilſudſki drei koſtbare, aus Gold und Edelſteinen
gefertigte Roſenkränze zum Geſchenk gemacht.
Der Sekretär der japaniſchen Botſchaft hat in einer
Autodroſchke diplomatiſche Dokumente „von vitaler
Wichtig=
keit für England und Japan” verloren.
Tſchang Tſchung=tſchang ließ den Admiral Pi
Tſchung=
tſchen enthaupten, weil er Schanghai den Kantoneſen
aus=
geliefert habe.
Nach Meldungen aus Peking haben die Geſandten der
fünf Großmächte gewiſſe Vorſchläge lokaler und techniſcher
Art zum Schutze der in China anſäſſigen Ausländer geprüft
und ihren Regierungen übermittelt.
ahnte man noch nicht, welchen Todesſtoß man der Stellung des
weißen Mannes im Oſten durch ſolche Torheiten verſetzt hatte.
Heute dämmert dieſe Erkenutnis. Wir Deutſchen haben keine
Veranlaſſung, Englands Niederlage in China zu bedauern. Im
Gegenteil! Wenn wir auch aus politiſchen Gründen nicht
wün=
ſchen, daß England dauernd in China die Hände gebunden
blei=
ben, ſo empfinden wir doch volle Sympathie für den
Freiheits=
kampf des chineſiſchen Volkes. Wir ſtellen ferner mit
Genug=
tuung feſt, daß auch das ſtolze Britannien heute die Wahrheit
des franzöſiſchen Wortes erleben muß: Tout se paie!
Ein franzöſiſch=rufſiſches Schuldenabkommen.
Rußland zahlt. — Frankreich gibt Kredite.
EP. Paris, 6. April.
Am vergangenen Freitag wwurde, wie jetzt bekannt wird, von
der franzöſiſch=ruſſiſchen Schuldenkonferenz ein Protokoll
unter=
zeichnet, in dem ſich Rußland verpflichtet, an
Frank=
reich jährlich 70 Millionen Goldfranken zu
bezahlen. Vor dem Kriege belief ſich die an die franzöſiſchen
Inhaber ruſſiſcher Anleihe abzuführende Zinsſumme auf
insge=
ſamt 400 Millionen Goldfranken. Die franzöſiſchen Unterhändler
hatten zuletzt 80 Millionen gefordert, während die Ruſſen nur
55 Millionen boten. Als Gegenleiſtung ſollen die Ruſſen
franzöſiſche Kredite erhalten. Das Protokoll wird erſt
in Kraft treten, wenn über dieſe Kredite eine Verſtändigung
er=
zielt ſein wird. Grundſätzlich iſt in dieſem Protokoll feſtgelegt,
daß die erſte Tranche der an Rußland insgeſamt zu gewährenden
Kredite nicht unter 1 Milliarde Franken betragen ſoll. Es
kommen verſchiedene Formen von Kredit in Frage, nämlich
indu=
ſtrielle Kredite, Regierungskredite und die Aufnahme einer
ruſ=
ſiſchen Anleihe in Frankreich. Die Ruſſen müſſen jedoch
erſt=
klaſſige Sicherheiten für dieſe Kredite leiſten.
Vor allem ſind dafür die Petroleumquellen von
Großny in Ausſicht genommen, für deren Produktion
Frankreich ein Monopol erreichen möchte, um
das engliſch=amerikaniſche Monopol auf
die=
ſem Gebiet zu brechen.
Ein Anſchlag auf
die Sowjetbotſchaft in Peking.
Trappen Tſchang Tſo=lins beſetzen mit
Er=
mächtigung des diplomatiſchen Korps die
ruſſiſche Botſchaft in Peking.
Peking, 6. April. (Reuter.)
Etwa 100 Soldaten Tſchang Tſo=lins, die gemäß einer vom
diplomatiſchen Korps unterzeichneten Ermächtigung handelten,
drangen heute morgen, begkeitet von bewaffneter Polizei, in die
Botſchaft der Sowjetrepublik ein. Ein Schuß fiel. Darauf wurds
ein Nuſſe aus dem Gebände hinausgeworfen, gefeſſelt und in
einem Autvmobil fortgebracht. Bis jetzt wurden etwa ſechs
Ruſſen und 20 Chineſen zur Polizeiwache gebracht. Ein
Ma=
ſchinengewehr, 15 Gewehre und zahlreiche Munition wurden in
der Botſchaft beſchlagnahmt. Der Geſchäftsträger der Sowjets
und andere Beamte der Botſchaft ſollen in ihren Amtszimmern
in Haft gehaalten werden. Die Truppen halten die ganze
Bot=
ſchaft beſetzt.
Deutſchland an den Befinger Vorgängen
nicht beieiligt.
* Berlin, 6. April. (Priv.=Tel.)
Der Paſſus in der Reutermeldung, wwonach die Soldaten
Tſchang Tſo=lins „gemäß einer vom diplomatiſchen Korps
unter=
zeichneten Ermächtigung” die Sowjetbotſchaft in Peking beſetzt
hätten, hat in der deutſchen Oeffentlichkeit ſtarkes Befremden
hervorgerufen, da aus dieſer Wendung ſehr leicht geſchloſſen
werden könnte, auch der deutſche Geſandte, als Mitglied des
diplo=
matiſchen Korps, hätte dieſe gegen die ruſſiſche Botſchaft
ge=
richtete Aktion gebilligt. So dürften die Dinge aber nicht liegen.
Man muß ſich vergegenwärtigen, daß das Geſandtſchaftsviertel
i Peking einen eigenen Verwaltungsrat beſitzt, dem wir bis
zum Krieg im Verwaltungsrat auf Grund der Statuten von
1902 ebenfalls angehörten. Nach Artikel 128 des Verſailler
Ver=
trages haben wir jedoch auf alle Vorrechte aus dieſem Statut
verzichten müſſen, gehören alſo der Verwaltung des
Geſandt=
ſchaftsviertels nicht mehr an. In Berlin iſt bisher nur ein
kurzes Telegramm des deutſchen Geſandten eingekaufen, in dem
es heißt, daß heute nacht chineſiſche Poliziſten in das
Grundſtück der ruſſiſchen Botſchaft
einge=
drungen ſind. Wenn chineſiſche Poliziſten oder Soldaten
das Viertel betreten, dann laſſen ſich die Vorgänge nicht anders
erklären, als daß der Verwaltungsrat der chineſiſchen Polizei die
Ermächtigung gegeben hat, gegen den ruſſiſchen Geſchäftsträger
vorzugehen. Weswegen, iſt bis zur Stunde noch nicht klar
erſicht=
lich. Der deutſche diplomatiſche Vertreter in Peking iſt an der
Aktion jedenfalls nicht bsteiligt.
Der Zwiſchenfall im Sowjeitziertel von Peking
EP. London, 6. April.
Zur Verletzung des Geländes der Sowjet=Botſchaft in Peking
werden folgende Einzelheiten bekannt: Marſchall Tſchang Tſo=lin
ließ durch einige Hundert chineſiſche Poliziſten ruſſiſche
Wohn=
gebäude im Botſchaftsviertel von Peking unterſuchen und fünf
Ruſſen verhaften. Etwa hundert Chineſen, die ſich dort verſteckt
hatten, flüchteten. Diejenigen von ihnen, die eingefangen
wer=
den konnten, wurden ſofort enthauptet. Die
Razzia erfolgte im Anſchluß an die Verhaftung einer
amerika=
niſchen Journaliſtin Mitchell und eines Amerikaners Burton.
Nach engliſchen Meldungen hatte ſich Tſchang Tſo=lin von
Mit=
gliedern des diplomatiſchen Korps die Erlaubnis erwirkt, für
dieſen Zweck Polizeitruppen in das Geſandtſchaftsviertel zu
entſenden.
Die Lage in Amoy.
Eigener Drahtbericht des „D. T.‟.
* Amoy, 6. April.
Der Ladearbeiterſtreik, durch den der Verkehr im hieſigen
Hafen faſt vollſtändig lahmgelegt war, iſt heute beendet worden,
nachdem eine Einigung über die Lohnfrage erzielt worden iſt.
Ab morgen wird der Hafen wieder für den Verkehr geöffnet ſein.
Dagegen iſt es noch nicht gelungen, die zahlreichen, von den
Arbeitern anderer Gewerbe entfeſſelten Streiks zu beenden.
Ob=
wohl größere Zwiſchenfälle nicht zu verzeichnen ſind, bleibt die
Lage angeſichts der in der Bevölkerung herrſchenden Unruhe,
nach wie vor geſpannt.
Mandat wegnehmende‟. Die Folge iſt innerpolitiſch die
Revo=
lution im Jahre 1911, die die Monarchie abſchafft; außenpolitiſch
aber wird China immer tiefer in das Spiel der Mächte verſtrickt.
Bemerkenswert iſt für jene Zeit die Zurückhaltung Englands,
es hat eben in Europa alle Hände voll Arbeit, um den Ring
gegen Deutſchland zu ſchmieden. Gerade dieſe Gebundenheit
aber nützen die ehemaligen Gegner Japan und Rußland aus,
um ſich zu verſtändigen, wiederum auf Koſten — Chinas! Es
muß damit einverſtanden ſein, als dieſe beiden Länder über ihre
Intereſſengebiete in der Mandſchurei und Mongolei
handels=
einig werden. England iſt ebenfalls damit einverſtanden im
Hinblick auf das konimende europäiſche Geſchäft.
Die britiſche Rechnung ſtimmt. Der Weltkrieg findet
Ruß=
land und Japan an der Seite Englands. Für China hat
wie=
derum eine bittere Leidensſtunde geſchlagen. Japan fühlt ſeine
Zeit gekommen; es hat von ſeinem britiſchen Lehrmeiſter gelernt.
Am 9. November 1914 ſteigt über dem „Platz an der Sonne‟,
über dem 17 Jahre lang die deutſche Kriegsflagge geweht, das
japaniſche Sternenbanner auf und „kündet das Ende eines
deut=
ſchen Traums” Und nun dringt der japaniſche Imperialismus
nach allen Richtungen auf dem Feſtland und im Stillen Ozean
vor. Seinen Höhepunkt erſteigt er in der bekannten Note an
China vom 18. 1. 1915, in der Japan die bekannten 21
Forde=
rungen an China ſtellt. Sie bedeuten in ihrem Geſamtinhalt
nichts mehr und nichts weniger, als die Errichtung einer
japa=
niſchen Schutzherrſchaft über Chinä. Das machtloſe China wehrt
ſich verzweifelt, aber es muß ſich fügen. Den kriegführenden
Großmächten aber ſind die Hände gebunden, ſie müſſen der
japa=
niſchen Raubpolitik freien Lauf laſſen. Auch England macht
gute Miene zum böſen Spiel. Aber ſchon jetzt ſchafft es eine
Plattform für die künftige Bereinigung der chineſiſchen Frage im
engliſchen Sinne. China wird auf Betreiben Englands
gezwun=
gen, in den Krieg gegen Deutſchland einzutreten; denn damit
wird die Möglichkeit geſchaffen, auf der kommenden
Friedens=
konferenz die chineſiſche Frage von neuem aufzurollen und ſie
unter der politiſchen Führung Englands zu löſen.
Natürlich haben die britiſchen Staatsmänner den Chineſen
goldene Berge für ihre Teilnahme am Weltkrieg verſprochen.
Allein die Konferenz von Verſailles bildet eine gewaltige
Ent=
täuſchung für China. Japan, England und Frankreich denken
nicht daran, auf ihre Pachtgebiete, Einflußſphären und
Sonder=
rechte in China zu verzichten. Und als an jenem ſchwarzen
28. Juni 1919 unter außerordentlichem Gepränge der
Feindbund=
mächte im Spiegelſaal zu Verſailles die deutſchen Vertreter das
Diktat unterzeichnen, da ſind die Sitze der Chineſen leer. Dies
ein Proteſt vor aller Welt! In der ganzen chineſiſchen Welt
aber flammt eine ungeheure nationale Wut ob des ſoeben
er=
littenen Betrugs auf. China unterzeichnet den Vertrag von
Verſailles nicht.
Aehnlich geht es China auf der Konferenz von Waſhington
(Herbſt 1921), die von den Chinamächten u. a. zur Löſung der
Probleme des Fernen Oſtens einberufen wurde. China weiſt
erneut auf ſeine Leiſtungen im Weltkrieg hin und fordert wie
in Verſailles volle territoriale und politiſche Unabhängigkeit.
Um ſeine Stellung in Waſhington zu verbeſſern, um insbeſondere
ſich Frankreichs Gunſt zu erkaufen, verhilft der chineſiſche
Ver=
treter beim Völkerbund Wellington Koo am 12. 10. 1921 bei der
Entſcheidung über Oberſchleſien dem franzöſiſch=politiſchen
Stand=
punkt zum Sieg. Dennoch bleibt es auch in Waſhington (genau
wie Deutſchland) Objekt der Weltpolitik; es erlangt z. B. nicht
die Aufhebung der einſeitigen „Verträge‟,
Und doch tritt mit dieſer Konferenz ein Wendepunkt in den
Geſchicken Chinas ein. Der um China geſchloſſene Ring der
bſtaſiatiſchen Mächte lockert ſich. So ändert Japan, das ſich nach
Waſhington iſoliert ſieht, deutlich ſeine Politik gegenüber China;
von nun an ſtrebt es nach Verſtändigung mit China. In dieſem
Zeichen ſteht aber auch Rußlands Aſienpolitik, die unter dem
Deckmantel der Sowjetidee (Befreiung aller unterdrückten Völker)
ihren Siegeszug in Aſien antritt, damit aber die alten zariſtiſchen
Ziele aufnimmt. Das Ergebnis dieſer Politik iſt das
japaniſch=
ruſſiſche Abkommen vom 21. 1. 1925 von Peking.
Vergegen=
wärtigt man ſich dabei noch, daß die Vereinigten Staaten
eigent=
lich nie China gegenüber eine im europäiſchen Sinne
imperia=
liſtiſche Politik betrieben haben, ſo bleibt, da inzwiſchen auch
Deutſchkand mit China auf der Baſis der Gleichberechtigung
Verträge abgeſchloſſen hat, neben Frankreich nur noch England
als Vertreter der alten Raubpolitik übrig. Allerdings hat in
jüngſter Zeit auch England verſucht, durch das ſogen.
Memoran=
dum China gegenüber einzulenken; vor einem entſcheidenden
Schritt ſchreckt es aber auch jetzt noch zurück. Es kann aber kein
Zweifel darüber ſein, daß China ſeine volle Freiheit erringen
wird.
Als 1919 auf Englands Befehl alle Deutſchen aus China
aus=
gewieſen wurden, als franzöſiſche Soldaten Anfang November
1918 das Denkmal des Freiherrn v. Ketteler und die Deutſche
Bank in Peking in die Luft ſprengten, da triumphierte die
kurz=
ſichtige Haßpolitik der Clsmenceau und Lloyd George. Damals
*Anterhaltung über Bücher oder über
Automobile???
Von Kaſimir Edſchmid.
Der in der Gefellſchaft ſich bewegende Menſch wird auf die
Dauer, wenn er zufälligweiſe ein Autor iſt, ſich beim ewigen
Dis=
kutieren über Bücher genau ſo gelangweilt oder geſnobt fühlen
wie ein Bankier, wenn er dauernd über Kurſe interpelliert wird.
Ich glaube, daß von hundert gutklaſſierten Leuten nur zwei oder
drei das Gefühl haben, daß bezüglich der Fragerei vom
Stand=
punkt des Taktes aus das eine eigentlich genau ſo unerhört wie
das andere iſt.
Es gibt allerdings ſympathiſche Menſchen, die von ſich ſo
er=
füllt ſind, daß ſie den Drang haben, dies den anderen Menſchen
mitzuteilen, und es gibt infolgedeſſen auch Bankiers und Dichter,
die von ſelbſt über ihre Arbeitsgebiete reden. Allerdings nehme
ich an, daß es nicht die beſten ſind. Ich unterhalte mich in
Geſell=
ſchaft lieber über Automobile, eine Sache, die ich ebenfalls
verſtehe.
Ich unterhalte mich auch hin und wieder gerne über Bücher,
aber das iſt eine Geheimſprache mit Menſchen, die ich mir
aus=
ſuche, und nicht mit Menſchen, die ſchon bei der Suppe wiſſen
wollen, was ſie leſen ſollen. Ich frage ebenfalls bei der Suppe
keinen Arzt nach meiner Sehnenzerrung und keinen Bankier nach
der J.G.=Haufſe. Aber ich ſchreibe mit Vergnügen darüber, da
dies ja ſchließlich ein Teil meines Berufes iſt, der mir zu einer
Diner=Unterhaltung zu anſtrengend und zu langweilig iſt. Wie
geſagt, ich unterhalte mich bei einem Diner lieber über
Auto=
mobile, wenn ich nicht zufällig neben Wilhelm von Opel ſitze.
Dann, nicht wahr, unterhalten wir uns aber nicht über Bücher,
ſondern über das Ski=Laufen.
Ueber Literatur habe ich mich nur dreimal gut unterhalten:
mit einem ruſſiſchen Hofrat, mit einem deutſchen Prinzen und
mit dem franzöſiſchen Schriftſteller Edmond Jaloux. Mit Edmond
Jaloux bei einem Frühſtück im „Boeuf à la mode”, einer der
ſchwerſten, aber delikateſten Küchen von Paris. Ich geſtehe, die
Unterhaltung war ähnlich.
Jaloux, der die großen Neuerſcheinungen in den „Nouvelles
Literairis” damals ſchrieb und wöchentlich einen Zentner Papier
las, meinte ſchließlich, es ſei unnötig, von einem gewiſſen Maß
der Beleſenheit aus weiter zu leſen. Er meinte, er rieche ſchon,
was in den Büchern ſtehe, wenn er ſie nur in die Hand nähme.
Es ginge ihm wie den Indianern, die zur Zeit ihrer
Kriegeriſch=
keit aus einer Fußſpur ſagen konnten, wann der Geſuchte
ge=
boren ſei.
Jaloux hatte ſicher irgendwo recht. Es gibt in dieſem Sinne
verteufelt wenig Ueberraſchungen. Man kann, wenn man will
und den literariſchen Inſtinkt beſitzt, über alle Bücher faſt beſſer
peden als die Leute, die ſie geleſen haben. Immerhin, wenn man
darüber ſchreiben ſoll, wird man als anſtändiger Menſch ſich
wohl entſchließen, nur geleſene Bücher zu empfehlen, denn
ſchließ=
lich iſt die Literatur ja kein Zaubertheater. Obgleich letzten Endes
— nicht wahr? — es auch anders ginge.
Denn, im Ernſt geſprochen, ich habe gefunden, daß, wenn
Laien über Bücher ſprechen, die meiſten Schwindler ſind. Es muß
hier ein ſeltſames Schamgefühl vorhanden ſein, das nicht den
Mut zuläßt, zu ſagen: „Ich kenne das Buch nicht”, ein
Zugeſtänd=
nis, das der ſich mit Büchern beſchäftigende Menſch jeden
Augen=
blick machen muß. Es iſt unmöglich, alles zu leſen. Aber es iſt
kaum etwas komiſcher als eine Tafelrunde von Verſchwörern,
die ſich über die Diskuſſion wegen eines Buches feſtgebiſſen
haben, das vielleicht einer von ihnen geleſen hat, ein Recht, das
ihm die anderen nicht zugeſtehen ſcheinen. Es iſt faſt ſo komiſch,
wie wenn die Leute, die nie ein Auto beſeſſen haben, ſich
dar=
über unterhalten, warum ein Pakard beſſer als ein Fiat ſei.
Beides gehört in jenes Kabinett der menſchlichen Schwächen,
für die jedes Jahrzehnt eine andere Mode vorſchreibt, deren
Ge=
heimnis aber immer die gleiche Eitelkeit iſt.
Dieſe Einleitung, um ein paar Bücher anzuzeigen, die ich
geleſen habe, iſt vielleicht nicht ſo amüſant wie überraſchend, aber
ſie ſtellt ein kleines Stück geſellſchaftliche Kulturgeſchichte dar.
Man kann ja ſchließlich nur über Bücher richten oder über ſie
plaudern. In Epochen, die mehr Zeit hatten, iſt das Plaudern
am Kamin auch gepflegt worden oder man hat Briefe darüber
geſchrieben. Das Gericht hingegen über Bücher geht letzten Endes
das Publikum nicht viel an, da es, allerletzten Endes, von
Büchern und ihrem Wert genau ſo wenig verſteht wie von
chemi=
ſchen Verſuchen und ihrem Wert.
Das Plaudern über Bücher kann aber nur einen gewiſſen
privaten Sinn haben, es kann anregen oder nützen oder erinnern.
Es iſt eine reine Geſchmacksfrage, die ſogar ſehr gebildete Laien
ebenfalls ausführen könnten, wenn ſie Geiſt beſitzen, denn man
übrigens zur Unterhaltung über Automobile nicht zu haben
braucht.
Da gibt es ein paar anſtändig gepflegte Sachen, die
Memo=
iren von Helene v. Noſtiz zum Beiſpiel, welche über Botſchafter,
Generäle und Künſtler ſchreibt (Inſelverlag). Und Sternheims
„Lutetia”, ſein Beſuch in Paris (Zfolnay=Verlag), und Wilhelm
Neumanns entzückendes „Rätſelbuch” (Dreimaskenverlag),
wirk=
lich moderne Rätſel als Geſellſchaftsſpiel. Und Bindings „Reit
vorſchriften für eine Geliebte”, (Ruetten u. Loening) und das
Brüſſeler „Elfenbeinäffchen” (Inſelverlag) von Hermann
Teir=
link. Sind nicht ſchon dieſe Titel reizend? Und Schmidtbonns
Papageienbuch. Und Kaſimir Edſchmids „Basken, Stiere,
Ara=
ber”. Ich möchte das letzte am wenigſten miſſen, was vielleicht
unbeſcheiden, aber zu beweiſen iſt. Man kennt ſeine eigenen
Vor=
züge oft nicht, aber meiſt ſeine Fehleu. Aber es gibt einige Bücher,
in die man verliebt iſt, wie man in Spanien verliebt ſein kann.
(Frankfurter Verlagsanſtalt.) Hierüber hat auch Benno Elkan
ſehr einführend geſchrieben, mehr von der Kunſt, als von den
Stierkämpfen und der Geſellſchaft aus „Spanien” (Delphin=
Verlag). Wer kennt den jungen Badener. Otto Mock, deſſen
Reiſebuch „Nordiſche und tropiſche Welt” (Bielefeld=Verlag)
ſcharmant ſind? Ein naiver, kluger, mit einem herrlichen
Ver=
ſtand verſehener deutſcher Junge fährt um die Welt. Entzückend
in ſeinen Irrtümern, amüſant in ſeinen Ideen, bunt in ſeinen
Anſchauungen. Wer kennt die Galerie der Genies, die Beukard
in ſeinem „Ewigen Antlitz” (Frankfurter Verlagsanſtalt), vom
Tod erreicht, darſtellt. Totenmasken! Nirgends iſt das Leben
glühender, titaniſcher, ſchöner als auf den Stirnen dieſer
Dahin=
geſchiedenen. Wer will die Köpfe lebender Herrſcher ſehen? In
England wird die Herrenkaſte ſchon immer gezüchtet. Rudolf
Kircher zeigt ſie in ſeinem überlegenen, ſtaatsmänniſchen Buch,
das belehrend, ſpannend und mit bedeutendem Blick geſchrieben
iſt, „Engländer” (Frankfurter Sozietätsdruckerei). Wer will
ſehen, wie die Jahrhunderte das Bild der Madonna geſehen
haben? Er findet es in Profeffor V. C. Habichts „Marienbuch”.
(Verlag Stalling). Und ſchließlich Bräuning=Oktavios „
Silhouet=
ten aus der Wertherzeit”. In der Vorrede belehrend und
geiſt=
voll. In den Bildern rührend und herrlich! Hier ſind die Köpfe
des Kreiſes, der in Deutſchland einmal Genie und Jugend,
Gra=
zie und Leidenſchaft, Gentilezza und Charme beſaß. Eine
roman=
tiſche Galerie von ſüßen und tragiſchen Menſchen, Deutſchlands
glühendſte gute Geſellſchaft. (Verlag Wittich, Darmſtadt.) Zwei
Engländer haben das Meer und die Südſee wie nie zuvor
ge=
zeichnet. Stevenſon (Rowohlt) und Conrad (Fiſcher). An
Span=
nung und an Literatur tolle Bücher. Das Rittertum im
mittel=
alterlichen Norwegen ſchildert die Undſet in „Kriſtin
Lawrenz=
tochter” (Ruetten u. Loening). Drei Bände, breit, altmodiſch
geſchrieben, aber von einer tiefen Kraft, einem koloſſalen Wiſſen
um die Menſchen.
Ueber dieſe Bücher ließe ſich einen Abend oder eine Woche
reden. Sie ſind aus der ganzen Welt und ſie regen an. Das
An=
regende an den Bichzer iſt für mich aber das Reizvollſte, wie ja
neren Reiz und ſein beſtimmtes
Ge=
fahren!!
Nummer 92
Donnerstag, den 7 April 1927
Geite 3
Dot einet Sinmisiihe m kumannien!
Ber Kampf um die politiſche Macht.
Maria oder Carol?
* Berlin, 6. April. (Priv.=Tel.)
Die plötzliche Erkrankung des rumäniſchen Königs hat weit
Über den Balkan hinaus das politiſche Intereſſe auf die innere
EEntwicklung Rumäniens hingelenkt. Denn falls König
Ferdi=
urand von dieſer Krankheit nicht wieder geheilt werden kann —
uind die bisher eingegangenen Nachrichten laſſen nur auf ein
haldiges Ableben ſchließen — entbrennt in Bukareſt der
Kampf um die Thronfolge, der Kampf um die
1 olitiſche Macht. Die Gemahlin des Königs, die
Köni=
trin Maria, verſucht, mit Hilfe der ihr naheſtehenden
molitiſchen Kreiſe und dem ehemaligen Miniſterpräſidenten
Bratianu die Regentſchaft, für dieſen Fall in ihre
ſHände zu ſpielen. Mankann auch ſagen, ſie ſetzt
ſilles daran, das Regiment über Rumänien
bei=
ubehalten, denn es wird immer wieder behauptet, daß
ſi ie bisher der eigentliche König in Rumänien
ieweſen iſt. König Ferdinand war in der Tat ein Menſch von
weichem Charakter, und man kann ſich ſehr wohl denken, daß
arr dieſer energiſchen Frau gegenüber ſehr wenig durchzuſetzen
wermocht hat.
Aber Königin Maria weiß ſehr genau, daß die Sympathie
wer weiten Volkskreiſe durchaus nicht ihr zugetan iſt. Die
Günſt=
ſtiingswirtſchaft, die ſie ſtets betrieben hat, hat ihren
Anhänger=
greis eben auf jene beſchränkt, die ſich von dieſer
Günſtlings=
wvirtſchaft einen perſönlichen Vorteil verſprechen. Man weiß,
ſoaß der politiſche Kampf, gegen den früheren
Feronprinzen Carol letzten Endes auf ſie ſelbſt
zurückgeht. Das hat wohl dahin geführt, daß Carol, ohne
wazu etwas zu tun, Zuneigung in den weiten
Schich=
ſren des rumäniſchen Volkes ſich ſichern konnte. Seine
Wiebesaffären, die zum Anlaß ſeines Thronverzichtes gemacht
nwurden, haben im rumäniſchen Volke nicht ſeine Autorität
unter=
ſgraben können. Man fühlte offenbar, daß hier private Dinge
zu politiſchen Zwecken ausgemünzt worden ſind.
! Königin Maria mit dem ſechsjährigen Kronprinzen Michael.
Carol ſitzt heute noch in Paris. Immer wieder laufen
Tele=
gramme durch die Kabel, die die Rückkehr Carols nach Bukareſt
pankündigen. Es ſcheint, daß dieſe Nachrichten noch den Dingen
ſvorauseilen. Es ſcheint, daß Carol es für taktiſch richtiger hält,
ßzunächſt noch abzuwarten. Möglich, daß der König noch vor
ſeinem Tode ihn heimberuft. Damit ſcheint er zu rechnen. Und
ein ſolcher Ruf wäre in der Tat für ihn der beſte Wegbereiter
zu dem Thron, der ihm eigentlich kraft Erbrechtes gebührt. Mit
Spannung ſieht Europa auf den Ausgang dieſes dynaſtiſchen
Machtkampfes. Aus London kommt die Nachricht, daß von dort
her die Rückkehr Carols zum mindeſten nicht erſchwert, wenn
nicht gar gefördert würde. Eine Nachricht, die an ſich
unwahr=
ſcheinlich klingt, wenn man bedenkt, daß Königin Maria eine
geborene Engländerin aus dem Hauſe Sachſen=Coburg=Gotha iſt.
Gleichwohl ſcheint ihre Politik in London nicht immer freudig
begrüßt worden zu ſein. Jedenfalls hängt nicht nur für die
künftige Entwicklung Rumäniens, ſondern auch für die
Entwick=
lung auf dem Balkan und damit für Guropa überhaupt ſehr viel
von dem Ausgang dieſes innerrumäniſthen Machtkampfes ab.
In Bukareſt ſelbſt hat die Regierung wodl auf Betreiben der
Königin alles militäriſch ſichern laſſen, um jeden Putſch zu
ver=
meiden. Carol hat bisher nicht den Eindruck hinterlaſſen, daß
er auf dem Wege des Staatsſtreiches die Magrt an ſich reißen
will, auch das ſpricht dafür, daß er ſich ſeiner Zukunft ſicher zu
ſein ſcheint.
König Ferdinand im Sterben.
überall verſtärkt. — Ueber die Unterredung zwiſchen Avereseu
und Bratianu wird noch bekannt, daß Bratianu den
Miniſter=
präſidenten darauf aufmerkſam gemacht hat, daß, falls er
ver=
ſuchen ſollte, ſich nach dem Tode des Königs zum Diktator
aus=
zurufen, ſich der größte Teil des Offizierkorps und die
Generali=
tät, die der Liberalen Partei angehört, gegen ihn wenden werden.
Ein Staatsſtreich Averescus würde alſo den
Bürgerkrieg zur Folge haben. Averescu ſoll ſich
hier=
auf feierlich verpflichtet haben, kein Abenteuer nach dem Tode des
Königs zu verſuchen. Infolge des Uebereinkommens zwiſcheen
den einflußreichen rumäniſchen Staatsmännern hofft man nun
in Bukareſt, daß der mögliche Tod des Königs keine großen
Un=
ruhen nach ſich ziehen wird.
König Ferdinand.
König Ferdinand von Rumänien iſt, wie nun bekannt wird,
bereits am Sonntag mit den Sterbeſakramenten verſehen
wor=
den. Sein Ableben wird ſtündlich befürchtet, obwohl geſtem
abend das Fieber ausſetzte und dadurch ein beſſeres allgemeines
Krankheitsbild vorlag. Die Schwächezuſtände halten an.
Nach weiteren Meldungen aus Bukareſt halten die politiſchen
Parteien über die Lage Beratungen ab. Es beſteht die Meinung,
daß der ſeit dem Rücktritt des Kronprizen Carol eingeſetzte
Regentſchaftsrat nicht geeignet wäre, im Falle einer Kataſtrophe
die Regierung zu übernehmen. Die Stimmung für Carols
Rück=
kehr ſoll im Wachſen ſein.
Bratianu und Averescu verhindern die
Rückkehr Karols nach Rumänien.
EP. Belgrad, 5. April.
Ueber die Ereigniſſe, die der Erkrankung des Königs
Fer=
dinand von Rumänien folgten, wird aus eingeweihten Kreiſen
folgendes bekannt: Als ſich der Zuſtand des Königs kritiſch
ge=
ſtaltete, fand zwiſchen dem Miniſterpräſidenten, General
Ave=
rescu, und dem Chef der Liberalen Partei, Bratianu, eine
Unterredung ſtatt, in der die zu treffenden Maßnahmen
beſpro=
chen wurden. Die beiden Staatsmänner kamen dahin
überein, daß die Rückkehr des Prinzen Karol mit
allen Mitteln, nötigenfalls auch mit
bewaff=
neter Gewalt, verhindert werden ſoll. Zu dieſem
Zweck wurden militäriſche Maßnahmen getroffen. In Bukareſt
ſind zwei Infanterie=Diviſionen und die geſamte verfügbare
Gen=
darmerie konzentriert worden. Ferner wurden die Grenzwachen
Carol,
Exkronprinz von Rumänien, der wegen der Verſchlimmerung im
Befinden ſeines Vaters die Reiſe nach Bukareſt angetreten
haben ſoll.
4Oer Konflikt um Albanien.
Engliſch=franzöſiſche Aufforderung an Deutſchland, an
einer Vermittlungsaktion teilzunehmen.
Nach langen diplomatiſchen Verhandlungen ſcheint jetzt die
Vermittlung in dem italieniſch=jugoſlawiſchen Konflikt greifbare
Geftalt anzunehmen. Im Berliner Auswärtigen
Amt iſt eine offizielle Aufforderung Englands
und Frankreichs eingegangen, worin
Deutſch=
land eingeladen wird, an einer
Vermittlungs=
aktion zwiſchen den beiden nächſtbeteiligten
Staaten teilzunehmen. Zu dem Zweck ſoll eine
Kom=
miſſion gebildet werden, die allerdings nur gewiſſermaßen à la
suite eines Kriegsfalles, zu ſtehen hätte, die alſo eingreifen.
würde, wenn neue aktuelle Anläſſe eine Zuſpitzung des
Kon=
fliktes bringen könnten, während die Hauptſache auf die
un=
mittelbaren Verhandlungen zwiſchen den beiden Staaten gelegt
wird. Deutſchland iſt grundſätzlich zur Teilnahme an dieſem
Ausſchuß bereit unter der doppelten Vorausſetzung, daß zunächſt
die Funktionen der Kommiſſion genau umgrenzt werden und daß
außerdem alle intereſſierten Mächte zuſtmmen. Dazu liegen aber
jetzt wohl alle Vorbedingungen vor. Es ſcheint, als ob
Eng=
land ſeine Haltung weſentlich geändert hat und jetzt ſtark daran
intereſſiert iſt, alle Konflikte in Albanien, wenigſtens für den
Augenblick, zu vermeiden, weil die engliſche Diplomatie
vor=
läufig in China mehr als hinreichend gebunden iſt. Von London
aus wird deshalb auf Muſſolini, ein ſtarker Druck ausgeübt,
worin ihm nahegelegt wird, ſich nachgiebig zu zeigen. Da
Muſſo=
lini ſeine ganze bisherige Politik hinter der engliſchen Kuliſſe
treibt, wird er dieſer Mahnung vermutlich nachgeben.
Profeſſor Rades 70. Geburtstag.
Am 4. April feierte Martin Rade, Profeſſor der Theologie
in Marburg, ſeinen 70. Geburtstag. Weit über den Kreis der
Theologie und Kirche hinaus iſt er durch ſeine ſchriftſtelleriſche
Tätigkeit und namentlich durch die 1886 von ihm gegründete
Zeitſchrift „Die Chriſtliche Welt” bekannt geworden. Hier
wer=
den vom religiöſen Standpunkt aus die Fragen des kulturellen
und äſthetiſchen, ſozialen und politiſchen Lebens mit Freimut
und Weitblick behandelt. Nicht nur einem großen Kreis von
Theologen, ſondern auch vielen Gebildeten und religiös
Inter=
eſſierten anderer Stände in allen deutſchen Landesteilen, die ſich
ſpäter auch als „Freunde der Chriſtlichen Welt” zuſammenſchloſſen
und regelmäßige Tagungen halten, iſt Rade mit ſeiner Zeitſchrift
ein geiſtiger Führer geworden. Auch durch viele andere Schriften
— in den 80er Jahren vor allem durch ſein dreibändiges
Luther=
werk, neuerdings durch ſeine Glaubenslehre —, vor allem aber
durch ſeine lebendige Perſönlichkeit hat Rade in ſeltener Weiſe
geiſtig anregend gewirkt. Er hat das Chriſtentum immer wieder
mitten in die Gegenwart hineingeſtellt und mit den
Gegenwarts=
frogen in lebensvolle Verbindung geſetzt. Ganz beſonders hat
ſich Rade dabei auch um die Weckung und Pflege des ſozialen
Gedankens im deutſchen Proteſtantismus und um den
Evan=
geliſch=Sozialen Kongreß verdient gemacht, der ſeit ſeiner
Grün=
dung im Jahre 1890 Rade zu ſeinen führenden Perſönlichkeiten
und zu ſeinen wertvollſten Mitarbeitern zählt. An den großen
Kongreßtagungen hat Rade faſt ausnahmslos teilgenommen und
durch ſeine Vorträge wie durch ſein Eingreifen in die
Aus=
ſprache die Verhandlungen vielfach gefördert. Möchte ſeine
wert=
volle Kraft der evangeliſch=ſozialen Arbeit wie dem ganzen
deut=
ſchen Proteſtantismus noch lange erhalten bleiben.
Dr. Auguſt Eigenbrodt.
Dem hier in Darmſtadt wohnhaften Prof. Dr. Auguſt
Eigen=
brodt aus Dornheim im Kreiſe Groß=Gerau, von dem hieſigen
Gym=
naſium im Herbſt 1869 mit dem Zeugniſſe der Reife entlaſſen, wurde
dieſer Tage von der Philoſophiſchen Fakultät der Univerſität Leipzig
das vor mehr als 50 Jahren ausgeſtellte Doktor=Diplom erneuert unter
herzlichem Glückwunſch und gleichzeitig unter Anerkennung des von
Dr. Eigenbrodt in den Jahrzehnten nach Erlangung des Doktorgrades
durch Lehrtätigkeit und durch ſchriftſtelleriſche Arbeiten auf dem Gebiet
der mittelalterlichen und der neueren Geſchichte wiſſenſchaftlich
Ge=
leiſteten.
In dem Begleitſchreiben der Leipziger Fakultät heißt es: „Dur
Ihre Lehrtätigkeit wie durch Ihre wiſſenſchaftlich n Arbeiten haben Sie
ſich eine angeſehene Stellung in der Wiſſenſchaft errungen.”
Dr. Eigenbrodt promovierte zu Leipzig mit einer gekrönten
Preis=
arbeit über die ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe innerhalb der römiſchen
Magiſtratur, Gleichzeitig erzielte ein Darmſtädter Schulkamerad
Eigen=
brodts zu Leipzig ebenfalls mit gekrönter Preisarbeit den
philoſophi=
ſchen Doktorgrad; es war der nachmalige Direktor des Darmſtädter
Gymnaſiums, Dr. Bernhard Mangold. — Die Doktorarbeit
Eigenbrodts wurde für die behandelten Fragen ausſchlaggebend; ſie
wird in Lehrküchern der römiſchen Rechtsgeſchichte noch heute verwertet.
Spätere Schriften Eigenbrodts behandeln den Geſchichtsſchreiber
Hein=
richs IV., Lampert von Hersfeld; in ihm werden die
Verhält=
niſſe der ſtreiterfüllten Zeiten Heinrichs IV und Gregors VII., wird
namentlich die Kaiſerbuße von Canoſſa entſcheidend geklärt.
Später unterſuchte Dr. Eigenbrodt das um den Sohn
Lud=
wigs Xyl. von Frankreich beſtehende Rätſel. Er wies nach, daß der
Königsſohn nicht im Temple verſtorben, ſondern aus dem Temple
entführt, ſeitdem aber faſt ſpurlos verſchwunden iſt. Dagegen iſt der
als Sohn Ludwigs XVI. ſpäter aufgetretene Uhrmacher Nauendorff
aus Croſſen nach den archivaliſchen Einzelforſchungen Eigenbrodts als
angeſtifteter Betrüger anzuſehen.
Nach der Entlaſſung des Fürſten Bismarck widmete ſich
Eigen=
brodt der Verteidigung des großen Staatsmannes durch Vorträge und
durch Zeitungsaufſätze. Nach dem Tode Bismarcks unterſuchte er die
geſchichtlichen Angaben der Gedanken und Erinnerungen und die dagegen
laut gewordenen Einwände. Bei den Neuherausgaben des
Bismarck=
ſchen Nachlaßwerkes ſtand er dem Herausgeber Horſt Kohl wirkſam
bei; eine Reihe von Textverbeſſerungen und von erläuternden
Anmer=
kungen rühren von Eigenbrodt her Profeſſor Schweninger, der
Leibarzt und der beſte Kenner des Fürſten Bismarck, dankte ihm
wieder=
holt ſür ſein Bemühen und das richtige Verſtändnis des großen
Staats=
mannes.
Eine große Reihe von Einzelaufſätzen Eigenbrodts in Zoitungen
und in Zeitſchriften beſchäftigen ſich weiterhin mit Bismarck und ſeiner
Umwelt, ſtets unter Hinweis auf die Folgen ſtaatswidrigen oder
ſtaats=
verſäumeriſchen Handelns. Von Einzelſchriften ſeien genannt: „
Nie=
derlagen und Siege” (Fritzlar 1909), „Bismarck und ſeine
Zeit” (Leipzig 1912), „Fürſt Bismarck und die Nachwelt”
(Würzburg 1914), Berliner Tagblatt und Frankfurter
Zeitung in ihrem Verhalten zu den nationalen
Fragen” (Berlin 1917).
Es ſei bemerkt, daß ſämtliche Schriften Eigenbrodts auf der
hieſi=
gen Landesbibliothek vorhanden ſind.
Noch nicht gedruckt ſind zwei größere in der Handſchrift bereits
vollendete Bücher Eigenbrodts: „Fürſt Bismarck und Kaiſer
Wilhelm II.” „Kaiſer Wilhelm II. und ſeine Zeit”.
*Mozart=Verein — Gitarre=Abend.
Die Gitarre, die als nationales Muſikinſtrument den Spanier
durch ſein ganzes Leben begleitet, hat bei uns immer noch gegen
viele Vorurteile zu kämpfen. So leicht es ſein mag, im
Gitarre=
ſpiel eine oberflächliche Fertigkeit zu erreichen, ſo ſchwer iſt es,
den Konzertſtil zu meiſtern. Ueber die Gitarre als Solo= und
Gefangsbegleitinſtrument iſt noch nicht allzu viel Erfreuliches zu
ſagen. Im Orcheſter iſt die Gitarre wenigſtens als Farbton dann
und wann erſchienen, in der Kammermuſik, dieſem
vollkommen=
ſten Zweig der Gitarriſtik, kommen wir ſchrittweiſe weiter,
ge=
wandte Spieler und künſtleriſche Perſönlichkeiten wenden ſich im
ſteigenden Maße der Gitarriſtik zu. Fehlen tut es noch an
Ton=
ſetzern, denn aus der alten Literatur allein ſchöpfend — Weber,
Schubert, Paganini waren u. a. Gitarreſpieler —, kann das
künſtleriſche Gitarreſpiel nicht lebensfähig bleiben. Da wir in
Darmſtadt in der glücklichen Lage ſind, über eine ganze Reihe
von Künſtlern zu verfügen, die die Gitarre als Solo= und
Kammermuſikinſtrument wieder zu dem verdienten Anſehen
bringen wollen, iſt es dem Mozartverein nur zu danken, daß am
Dienstag abend im Mozartſaal Gelegenheit geboten war, die
Gitarre in Haus= und Kammermuſik zu hören.
Die Damen P. Momber=Manecke, Helmbold, L.
Manecke und die Herren W. Manecke, V. Jung, W.
Horn, K. Klammer und Oldendorf wirkten, um es
vor=
weg zu nehmen, in einer feinſinnig zuſammengeſtellten
Vor=
tragsfolge mit glänzendem Erfolg zuſammen. Von Frl.
Helm=
bold hörte man zum erſten Male in Darmſtadt die Variationem
über ein Mozart=Thema von Sor. Die noch ſehr junge Dame
ſpielte für ihr erſtes öffentliches Auftreten mit bemerkenswerter
Sicherheit der Intonation, klar und durchſichtig mit einer
minu=
tiöſen Sauberkeit bis zum ſilberklaren Pianiſſiwo. Herr W.
Manecke durfte mit ſeiner Schülerin zufrieden ſein, das
Publi=
kum war es auch und kargte nicht mit dem Beifall. Neu war
auch für Darmſtadt das reizende, in irgendeiner großen
Biblio=
thek kürzlich entdeckte G=Dur=Quartett, das Franz Schubert für
Flöte, Cello, Bratſche und Gitarre ſchrieb. Dieſer Fülle von
Melodien und dieſer feinziſelierten Verarbeitung der Themen
folgt man gerne und willig. Ueber das Kuppen=Spiel kann man
geteilter Meinung ſein, im Tremolo=Spiel wirkt es gegenüber
dem Spiel mit dem Nagel leicht dumpf und kühl. Hiervon war
aber bei dem Spiel der genannten Künſtler nichts zu ſpüren, die
Töne perlten voll und ſchön. Frau P. Momber=Manecke
ſang Lieder zur Gitarre. Der tragfähigen, modulationsreichen
Stimme der Künſtlerin liegen ernſte Sachen am beſten, ihrer
anſprechenden Art des Vortrages gelingen heitere Lieder ganz
vortrefflich. Ein Mecklenburger Wiegenlied mußte wiederholt
werden. Eines der Gitarre=Quartette von H. Albert, dem Meiſter
der Münchener Gitarriſten=Gemeinde, ſchloß die Vortragsfolge
ab. Der nie ermüdende, vollendete Zuſammenklang und die
be=
ſtrickende Klangwirkung der vier fein abgeſtimmten Inſtrumente
riſſen das Publikum mit.
H. W. W.
Für die uns anlässlich unserer kirchlichen Trauung so
zahlreich zugegangenen Glückwünsche und Geschenke sagen
herzlichen Dank
Ernst Kiel und Frau
9408)
Taunusstrasse 55.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute verſchied infolge Herzſchlags mein geliebter Mann,
unſer lieber Vater, Großvater, Schwiegervater und Bruder
Alfred Stumpff
im Alter von 68 Jahren.
(*9413
Im Namen der Hinterbliebenen:
Elſe Stumpff, geb. Hanſtein
Elsbet Stumpff, geb. Stumpff
Dr. Alfred Stumpff
Clara Stumpff.
Darmſtadt, den 5. April 1927.
(9413
Die Einäſcherung findet am Freitag, den 8. April, nachmittags
2½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Blumenſpenden und Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Vielen herzlichen Dank für die
zahlreichen Aufmerksamkeiten,
Blu-
menspenden und Zuschriften, die
mir anlässlich meines Uubiläums
zuteil wurden.
Minna Geiss.
24910)
K7777—R
Nachruf.
Durch einen plötzlichen Tod verloren wir unſern
langjährigen Mitarbeiter
Herrn Richard Loeb.
Der Verſtorbene war ein Muſterbeiſpiel der
ehrenhafteſten Geſinnung, der treueſten
Pflichterfül=
lung und des unermüdlichen Fleißes. Wir werden
ihm ftets ein ehrendes Andenken bewahren.
Guſtaz 2. Guggenheimer A.=6.
Frankfurt a. M.
29403)
Todes=Anzeige.
Geſtern abend 1 11 Uhr verſchied plötzlich und unerwartet
infolge eines Herzſchlags mein innigſtgeliebter Mann, unſer
lieber, guter Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Hert Peter Jahme
Strafanſtalt=Oberwachtmeiſter
im Alter von 55 Jahren.
Im Zamen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Anna Jayme, geb. Roth
und Kinder.
Darmſtadt, den 6. April 1927.
(5964
Liebfrauenſtr. 101.
Die Beerdigung, findet am 8. April, nachmittags 2 Uhr, auf dem
Friedhof an der Nieder= Ramſtädterſtraße ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und Blumenſpenden bei
dem Heimgang unſerer lieben Mutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau Chriſtine Bock Wwe.
geb. Horn
ſprechen wir auf dieſem Wege allen
Verwandten, Bekannten und
Freun=
den unſeren innigſten Dank aus.
Be=
ſonderen Dank für die troſtreichen
Worte des Pfarrers am Grabe (5959
Die trauernden Hinterbllebenen:
Georg Bock u. Frau, geb. Freidel,
nebſt Kindern. Darmſtadt
Fam. Grünewald, Gundernhauſen
Kätcheu Bock Wwe., Roßdorf
Adam Bock und Frau,
Lauben=
heim a. Rh.
Peter Bock und Frau, Eſſen
Familie Fiſcher, Brocklyn, U. S. A.
Nachruf.
Plötzlich und unerwartet iſt am 5. April
Oberwachtmeiſter
Heiet Sahne
durch den Tod aus unſerer Mitte geriſſen
worden. Wir verlieren in ihm einen
pflicht=
treuen und wegen ſeines lauteren Charakters
beſonders beliebten Kollegen, der auch bei
ſeinen Vorgeſetzten das größte Anſehen genoß.
Wir werden ſeiner dauernd in Treue gedenken.
Darmſtadt, 7. April 1927
Die Beamten des
Sandgerichtsgefängniſſes Darmfiadt.
HAPNG
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die traurige
Mit=
teilung, daß mein lieber Mann,
unſer lieber Vater, Großvater,
Schwiegervater und Onkel
Herr
Dankſagung.
am 5. April im Alter von 76
Jah=
ren ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 5. April 1927.
Neue Niederſtr. 13.
(*9414
Die Beerdigung findet Freitag, den
8. April, nachmittags 3½ Uhr, auf
dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Für dietroſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Schäfer, ſowie die freundliche
Anteilnahme anläßlich des
Hinſchei=
dens meines geliebten Bruders, des
Hauptmanns
Botho Friedrich Schultz
geſtatte ich mir nur auf dieſem Wege
meinen wärmſten Dank auszuſprechen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Cäcilie Zietzſchmann
(9466
geb. Schultz.
Für die wohltuenden Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem herben Verluſte unſeres teuren
Entſchlafenen und die vielen Kranz= und
Blumen=
ſpenden ſagen wir auf dieſem Wege tiefgefühlten
Dank. Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Beringer
für den reichen Troſt aus Gottes Wort. Den
ver=
ehrten Herrn Vorgeſetzten und Mitarbeitern des
Oberlandesgerichts und dem Verein ehem. 117er
für die letzte Ehrung am Grabe.
Frau Sophie Ruppling
und Kinder.
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ich mich anzuzeigen, daß ich am
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
ſo plötzlichen Hinſcheiden, ſowie für die überaus zahlreiche
Beteiligung bei dem Leichenbegängniſſe meines lieben
Mannes, unſeres guten Vaters, Schwiegervaters,
Groß=
vaters, Bruders, Schwagers, Onkels und Vetters
Herrn Jakob Keil
Bäckermeiſter
ſprechen wir hiermit allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten unſeren tiefgefühlteſten Dank aus. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Lucius für die troſtreiche
Grab=
rede, dem Geſangverein Eintracht für ſeinen erhebenden
Geſang, den Herren Kollegen von Reichelsheim und
Um=
gegend und den Kameraden vom Reichsbund, für ihre
Kranzniederlegung, ſowie allen denſenigen, die ihm den
letzten Blumengruß gewidmet haben.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Reichelsbeim i. Odw., den 5. April 1927.
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Nummer 92
Donnerstag, den 7. April 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
*Orpheum.
Darmſtadt, 7. April.
— Ernannt wurden: am 18. März 1927 der Schulamtsanwärter
Ernſt Stünkel aus Mainz zum hauptamtlichen Fortbildungsſchul=
Drnenlen gechie ir der Lolſchle zu Zulrgenercg, Trsfs
Zenif=
heim; der Lehrer Georg Hotz zu Reiſen, Kreis Heppenheim, zum
Lehrer an der eva
Leiſcheher der er dun Sede er e ie eleiſch einde este
zu Landerhem Aes Benchen, die äachrerin Warcha Monfnich zu
Lindenfels, Kreis Bensheim, zur Lehrerin an der Volksſchule zu Neckar=
Steinach, Kreis Heppenheim; der Lehrer Georg Sattler zu
Zotzen=
hach, Kreis Heppenheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Ellenbach,
Kreis Heppenheim; am 1. April 1927 der Rechnungsrat Ludwig
Hart=
mann bei der zwveiten Abteilung des Rebiſionsamtes der
Oberrech=
uungskammer zum Oberrechnungsrat mit Wirkung vom 1. Juli 1927.
— Aus dem Staatsdienſt entlafſen wurde: der
Vermeſſungsober=
aſfiſtent beim Vermeſſungsamt Gießen=Land Jakob Ziemer in Gießen
auf ſein Nachſuchen vom 16. April 1927.
— Landesamt für das Bildungsweſen. Erledigt iſt: eine
Lehrer=
ſtelle für eine katholiſche Lehrerin an der Volksſchule in Marienborn,
Kreis Mainz.
— Offene Stellen. Bei dem Amtsgericht Mainz ſind drei, bei dem
Amtsgericht. Gießen eine Stelle für Juſtizinſpektoren bzw.
Oberſekretäre zu beſetzen. Bowerbungen ſind ſofort bei dem
Juſtizminiſter einzureichem.
— Heſſiſches Landesthrater. Heute wird an der Tageskaſſe des
Großen Hauſes mit dem allgemeinen Vorverkauf zu dem am Sonntag,
den 10. April, in Wagners „Parſifal” ſtattfindenden Gaſtſpiel von Prof.
Max von Schillings und Barbara Kemp begonnen.
— Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts. Das
Schnurr=
buſch=Quartett beſchließt ſeine dieswinterlichen Kammermuſikabende mit
dem herrlichen Klarinettenquintett von Brahms. Ganz beſonders an
dieſem Werk kann man des Meiſters Sinn für inſtrumentalen
Wohl=
klang erkennen; es iſt mit Wohlklang getränkt und geſättigt, dabei
ſtrömt ein leiſer Zug von Wehmut und Reſignation durch das ganze
Stück. Wundervoll iſt allein die Führung der Klarinette, die bald
melodienführend, bald die Grundlage bildet, bald ſich als Mittelſtimme
durch das Gewebe des Ganzen ſchlingt. Einzig in ſeiner Art dürfte
wohl der mit höchſter Meiſterſchaft geſtaltete Schluß des Werkes
da=
ſtehen, der das ganze leiſe und ſchmerzlich verhallen läßt. Den
ſühren=
den Klarincttenpart hat Herr Kammermuſiker Fritz Hehenau
über=
nommen. Ferner dürfte noch die Uraufführung eines knapp gehaltenen
dreiſätzigen Streichquardetts des einheſimiſchen Komponiſten) Auguſt
Vogt lebhaft intereſſieren. Der Abend findet morgen, Freitag, abends
8 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt.
Kaufmänniſcher Verein. Geſtern abend hielt Herr Felix Graetz,
Handelsſachverſtändiger R. D.W., einen Lichtbildervortrag über „Die
Geſchichte der Reklame und Reklame auf geſchichtlicher Grundlage‟.
Der erſte Teil beſchäftigte ſich an Hand von recht gut gelungenen Licht= nerstag, 7. April, abends, findet die Monatsverſammlung der
Männer=
bildern mit der Entwicklung der Reklame zur Römerzeit und im
Mittelalter bis zur Neuzeit, um ſich dann dem Plakat und der
Zeitungs=
anzeige zuzuwenden. Wer heute das Rieſenaufgebot an Reklame jeder
Art beobachtet, vergißt nur zu leicht, daß noch vor einigen Jahrzehnten
die Reklame eine recht beſcheidene Rolle ſpielte, und daß namhafte
Künſtler es weit von ſich gewieſen hätten, etwa ein Plakat oder dergl.
die Entſtehung der Neklame bis zur heutigen Vollendung. Damit ſoll
nun nicht etwa geſagt ſein, daß jedes Plakat, und jede ſonſtige Reklame
heutzutage vollendet iſt, ſondern die Sucht aufzufallen und ſich aus der
Menge herauszuheben, läßt auch ſehr viel Geſchmackloſigkeiten
ent=
ſtehen. Inhalt und Originalität der Reklame muß aber erhöht werden,
wvenn ſie wirken ſoll, und ſo kam Heur Dr. Ing. h. g. Feldhaus, der Vorverkaufs zu urteilen, wiederum ein ausverkauftes Haus zu arzielen.
Begueinder und Leiter des Inſtituts für Quellenforſchung, auf den
Ge=
danken, das Reſultgt ſeiner geſchichtlichen Forſchungen in Form von ſehen. Die Abendkaſſe wird um 7 Uhr geöffnet.
Abbildungen den verſchiedenen Induſtrien zur Verfügung zu ſtellen,
damit dieſe ihre Broſcküre uſt. damit ausſtatten und wirkſam ge= D.D.B. über die Bismarckfeier am 31. März ſind vier Worte irrtümlich
ſtalten konnten. Herr Feldhaus hatte dem Vortragenden eine Anzahl
Lichtbilder zu dieſem Thema überlaſſen, die am Schluß vorgeführt
wurden, und ebenſo, wie die anderen Bilder und Ausführungen, dem bismarckiſchem genialen Geiſte wieder neu erſtehen auf der Baſis des
dankbaren Beifall der Verſammlung fanden. Mittwoch, den 27. April, preußiſchen Machtſtaatsgedankens und des deutſchen Vollsgedankens als
findet ein Anſchlußvortrag des Herrn Graetz „Die moderne Reklame
und der Humor in der Reklame”, ebenfalls mit Lichtbildern, ſtatt, auf
den heute ſchon hingewieſen ſei.
den Veranſtaltungen ermäßigte Karten in unſerer
Geſchäfts=
ſtelle: Am Mittwoch und Donnerstag Film „Der ſchwarze
Zy=
klon”, abends 5 und 8 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters. Am Freitag, Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts, Anzahl guter Zimmer geſucht, wir bitten, dieſelben in unſerer
Ge=
abends 8 Uhr im Kleinen Haus. Lautenabend von Robert Kothe ver= ſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7, 1. Stock, anmelden zu wollen. Sprechſtunden
anſtaltet von der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
Darm=
ſtadt am Freitag, dem 8 April, im Saal der Vereinigten Geſellſchaft,
Rheinſtraße.
— Odenwalbklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Erſtaunt ſchauten die
„Geiner”, als am alten Friedhof am Sonntag morgen fünf große Poſt= Fahrt beginnt am Freitag, den 17. Juni und endet am Freitag, den
autos anfuhren, um die 136 Wanderer aufzunehmen und nach Nieder=
Kainsbach zu fahren. Das „Lieschen” hat nämlich ſo früh noch nicht
ausgeſchlafen, und zu warten, bis es von Reinheim abdampft, paßt den
Frühaufſtehern nicht. Bereits um 7 Uhr konnte in Nieder=Kainsbach Einzeichnung erfolgen kann und auch Auskunft erteilt wird. Alles
die Wanderung begonnen werden. Die „Vier Stöck” war das erſte
Ziel. Ganz wenig Naß kam von oben, doch waren die Berge in Nebel
gehüllt, und auf den Höhen wurde in den Wolken marſchiert, ſo daß es mehr endgültig am 5. Mai Ifd. Js. ſtatt. Die Verlegung des
keine Ausblicke gab. Wohl vorgeſorgt hatte der Frühſtückswirt. Auf Ziehungstermins um dieſe kurze Zeit war aus techniſchen Gründen, aber
den Tiſchen ſtand fix und fertig Eſſen und Trinken, und es galt, nur
zuzugreifen. Und geſchmeckt hat es den Wanderern, waren die meiſten
doch ſchon ſeit ½5 Uhr auf den Beinen. Nachher gab es einen ſtrammen, durch Entſchließung des Herrn Miniſters für Volkswohlfahrt in Berlin
ununterbrochenen Marſch über das Lärmfeuer, Hammelbach nach Fürth.
Vor dem Lärmfeuer kam noch die Ortsgruppe Erbach hinzu, die bis verein in Darmſtadt verſandte Bitte um Zeichnung von Loſen ſizd be=
Hammelbach mitwanderte. Auf dem Lärmfeuer erläuterte Herr Ober= reits 15 000 beſtellt worden. Der tägliche Eingang der Loſe=Beſtellungen
ſtudiendivektor Kiſſinger ſeinen Wunſch, dort das vom Geſamtklub zu er= beträgt rund 2000. Es darf erwartet werden, daß Jeder für den ſchönen
richtende Gefallenendenkmal aufzuſtellen. Wohl hätte mancher in
Hammelbach gerne eine kleine Pauſe gemacht, nicht, um ein Gläschen
Waſſer zu trinken, bewahre, nur um ein wenig zu ruhen. Aber die reſtlos ausverkauft iſt. Den Generalloſevertrieb hat die Beamtenbauk
Führer waren unerbittlich. Weiter ging es, uach Fürth. Hier wurde
bei Gaſtwirt Bormuth Mittagsraſt gehalten. Billig war das Eſſen und
trotzdem ausgezeichet. Ueberhaupt war die Bewirtung vorzüglich, und
wenn es ſich auch um die Proſa des Wanderns handelt, „Ehre, dem hervorgegangen aus der ſeit 1903 beſtehenden Kaſſer Geſellſchaft, ſind
Chre gebührt‟. Denn von der Luft allein kann ein Wanderer nicht leben.
Aber auch die Geſelligkeit kam zu ihrem Recht. Von Herzen kamen die Türen vorgefunden, die nicht geſchloſſen werden konnten, 75 Lichter aus=
Begrüißungsworte des Vorſitzenden der Ortsgruppe Fürth. Herze gelöſcht, 11 offene Geſchäftslokale, 8 defette Türen vorgefunden 3
zer=
erfriſchend waren die Darbietungen der dortigen Jugendgruppe die
Vortreffliches bot. Die Dialektdichtungen des Darmſtädter Klub= Rolläden, 10 ſteckengebliebene Schlüiſſel. Siehe Inſerat.
mitgliedes Heini Schäfer über den Lenz und allerlei Begebenheiten
löſten ſtürmiſche Heiteukeit aus. Alles trug dazu bei, den Aufenthalt in
Fürth angenehm zu machen und eine ſchöne Erinnerung zurückzulaſſen.
Humorvoll unterzog Herr Oberſtudiendirektor Kiſſinger die
Wande=
uung einer Kritik, er dankte den Führern und den Fürther Klub= und iſt auch ungeſund. Wir raten deshalb allen korpulenten oder zum
ſchöne Wanderung liegt hinter den Teilnehmern. Wie nicht anders zu wirkſame Toluba=Zehrkur durchzuführen. Die zur Kur beſtimmten
erwarten war, haben die Führer, die Herren Ph. Ewald und H. Bauer, Toluba=Kerne ſind mit Gutachten, genauer Aufklärung über Gebrauch,
in vorbildlicher Weiſe ihrer Aufgabe ſich entledigt.
„Die Abenteuer des Herrn Maiermax”, die zur Die neue Berufsſchule iſt die letzte Bildungsmöglichkeit für den größten
Zeit die Beſucher des Orpheums 2½ Stunden hindurch in
Shannung und ſtändiger Bewegung der Lachmuskeln halten, Eindrücke, welche die Schule vermittelt, werden in der für alles Schöne
zeigen Guſtav Bertram in einer neuen Note und liefern den
Beweis, daß dieſer routinierte Künſtler unerſchöpflich iſt in ſür das Leben richtunggebend nachhallen. Von dieſem Geſichtspunkt aus
Ueberraſchungen, die er ſeinen Beſuchern bietet. Maiermax iſt er iſt es zu begrüßen, daß die Entlaſſungsfeiern auch hier zu einer
dauern=
ſelbſt, und er beginnt ſeine Abenteuer damit, daß er als Beſucher den Einrichtung geworden ſind. Die Erwartungen, die man dieſes
des Orpheums ſelbſt in der Loge auftritt, einen fürchterlichen Jahr an die Veranſtaltung geknüpft hat, wurden wie immer durch die
Theaterſkandal über einen zertretenen Strohhut inſzeniert, der
dann drei Akte hindurch die Hauptrolle ſpielt. Er überraſcht des Divigenten willig folgenden Stimmen vortrug. Fräulein Paula
ſein Publikum dann weiterhin durch die offizielle Ankündigung,
daß dieſe Vorſtellung dem Publikum zum erſten Male die Haupt= Engelter am Klavier feinfühlig begleitet), eroberte ſich die Herzen der
darſtellerin nicht ent=, ſondern bekleidet zeigen wird. Eine
Ankündigung, die allerdings bei der Mehrzahl der Beſucher auf
Zweifel ſtößt, denn man kann ſich Marga Peter kaum noch lingstraum” von F. Schubert). Der Beifall, der die Künſtlerin
mehr=
bekleidet — zum mindeſten ganz bekleidet — vorſtellen. Und
dieſe Zweifler behielten recht. Zum Schluß zeigt die
Haupt=
darſtellerin in einer Entkleidungsſzene wiederum ihre entzücken= einige durch ihr friſches, natürliches Spiel beſonders angenehm auffielen.
den Beinchen und die Andeutung eines Hemdhöschens, nachdem Das Singſpiel „Ein Teekränzchen in der guten, alten Zeit ..." hat
ſie tatſächlich 2½ Akte hindurch übrigens ſehr geſchmackvolle
Koſtüme trug.
Die Abenteuer des Herrn Maiermax ſind im übrigen ganz
intereſſant. Welcher Art ſie ſind, wollen wir nicht verraten,
feſtſtellen wollen wir aber, daß dieſe Abenteuer bzw. dieſe drei
Akte, die Leopold Jacobſon und Rudolf Oeſterreicher
geſchrieben haben, reich an Situationskomik und pikanten Szenen
ſind, daß eine ganze Reihe von Tanz= und
Gefangszwiſchen=
ſpielen mit in die delikaten Abenteuer des hutklauenden und
Selbſtmörderinnen rettenden Maiermax hineinbezogen ſind. Die
Muſik dazu iſt von Hugo Hirſch ſehr unterhaltend und
illuſtrie=
rend geſchrieben.
Die Aufführung iſt, wie wir ſie vom Bertram=Enſemble
gewohnt ſind, ſehr flott und ſehr friſch. Die Darſteller haben ſich
ſo in ihre Ausgelaſſenheit hineingelebt, daß ſie mit beſter Laune
eigentlich für ſich ſpielen und dadurch das Publikum mitreißen;
beſonders iſt das natürlich bei Guſtav Bertram und Marga Peter,
den Trägern der Hauptrollen, der Fall. Durch ausgezeichnete
ſchauſpieleriſche Leiſtungen füllt immer wieder Walter Geyer
auf, dem diesmal noch Otto Becker und vor allem Eda Hanno
mit beſten Leiſtungen zur Seite ſtehen.
Wie wir hören, wird das Gaſtſpiel der Guſtav=Bertram=
Operetten=Geſellſchaft bald abgeſchloſſen werden. Wer noch ein
paar fröhliche Stunden hindurch ſich durch die Vorſtellung über
das Grau des Alltags hinweghelfen laſſen will, dem ſei der (Heſſiſcher Landesverein vom Noten Kreuz und Alice=Frauen=Verein)
Beſuch des Orpheums emtfohlen.
— Beethoven=Abend in der Buchhandlung Heinrich Schroth,
Rheinſtraße 15, am Freitag, den 8. April, abends 8½4 Uhr. Dr. Nichard
Plattenſteiner wird am Schluſſe ſeiner Gedenkrede die berühmten
Gedenkworte Grillparzers bei der Einweihung des Grabdenkmals
Beet=
hovens ſprechen, und in der zweiten Abteilung aus ſeinen
Beethoven=
dichtungen: „Appaſſionata, Symphonie, Quartett Opus 2, Paſtorale, der
Unſichtbaren, 7. Symphonie, Der Muſiknarr und Vogelſymphonie‟
vortragen. Ueber Dr. Plattenſteiners Einſtellung zu Beethoven äußerte
ſich Dr. Wilhelm Kienzl: Sein tiefes Erfaſſen der Beethovenpſyche hat
mich tief bewvegt.‟ Der Nedner verſteht es, wie ſeine Vorträge in
anderen Städten bewieſen, muſterhaft, die Hörer der Perſönlichkeit
Beethovens näher zu bringen.
— Männgrvereinigung der Petrusgemeinde Beſſungen. Am
Don=
vereinigung im Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8, ſtatt, in der Herr
Diakon Henzler über das männliche Diakonieweſen, mit beſonderer
Be=
zückſichtigung der Darmſtädter Verhältniſſe, einen Vortrag halten wird.
Da das Thema ſchon um deswillen, als das Darmſtädter Ev.
Kranken=
pflegeverſonal demnächſt durch Ueberſiedlung in ſein neues Heim in
der Heidelbergerſtraße auf breitere Grundlage geſtellt werden wird, das
zu entwerfen. Inſofern gab der Vortrag recht intereſſante Rückblicke auf größte Intereſſe aller beanſprucht, wird zu zahlreichem Beſuche
ein=
geladen. Gäſte, auch Damen, ſind willkommen.
— Weiheſpiel „Das Kirchenjahr‟. Die auf vielſeitiges Verlangen
hin für Freitag, abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz
angeſetzte Wiederholung des mit lo großem Erfolg am Sonntag
erſtmalig aufgeſührten Spiels verſpricht, nach dem flotten Einſatz des
Es erſcheint daher empfehlenswert, ſich rechtzeitig mit Karten zu ver=
— Deutſcher Offiziersbund. In der letzten Veröffentlichung des
ausgelaſſen worden. Der letzte Satz muß heißen: „Das heutige
Deut=
ſche Reich nach der letzten Revolution muß aus ſeinen Trümmern in
großer deutſcher Nationalſtaat”.
— Kriegerverein Darmſtadt. Monatsverſammlung im April fällt
aus. Dafür Geſellſchaftsabend mit Damen im Mozartſaal, Schulſtr. 8,
— Volkshochſchule. Unſere Mitglieder erhalten zu den nachſtehen= am Samstag, den 9. April, abends 8½ Uhr. Muſikaliſche Darbietungen.
Kein Eintrittsgeld. Kameraden anderen hieſiger Kriegervereine ſind
freundlichſt eingeladen.
— Hausfrauenbund. Für die Keyſerling=Tagung werden noch eine
von 10—½1 Uhr.
— Ausflug mit Sonderzug nach München zum Beſuche der
Baheri=
ſchen Gewerbeausſtellung. In der geſtrigen Lokalnotiz hat ſich ein
kleiner Fehler eingeſchlichen, den wir hiermit berichten möchten: Die
24. Juni 1927. Die Teilnehmer aus den Vereinigungen und Innungen
bitten wir, ſich bei ihrem Vorſitzenden zu melden; außerdem liegt noch
eine Liſte auf dem Verkehrsbureau (Ernſt=Ludwigsplatz) offen, wo die
Nähere erſcheint noch in den Notizen und Anzeigen.
Die Ziehung der Heſſiſchen Krüppelheimbaulotterie findet
nun=
auch deshalb nötig, weil die Genehmigung zum Vertrieb der
Krüppel=
heimbauloſe in weſentlichen Teilen der Provinz Heſſen=Naſſau erſt
vom 23. März 1927 erteilt wurde. Auf die von dem Krüippelfürſorge=
Zweck ein kleines Opfer bringt, Loſe für die Krüppelheimbaulotterie
er=
wirbt und dadurch hilft, daß die Lotterie noch vor dem Ziehungstermin
Darmſtadt, e. G. m. b. H. (Poſtſcheckonto Amt Frankfurt a. M.
Nr. 65 850).
— Von der Debewag, Darmſtädter Bewachungsgeſellſchaft m. b. H.,
im verfloſſenen viertel Jahr 415 offene Türen geſchloſſen, 151 offene
ſchlagene Fenſter und Rolläden, 6 defekte Zäune, 13 offene Fenſter und
Korpulenz macht alt
genoſſen und ſeine Dankesworte fanden freudigen Widerhall. Eine Starkwerden veranlagten Leſern und Leſerinnen, die unſchädliche, dabei
(TV.160
Wirkung und Zuſammenſetzung in Apotheken erhältlich.
— Entlaffungsſeier der Gewerbl. Abteilung II der
Fortbilbungs=
ſchule (Berufsſchule), Karlſtraße 8. Im überſüllten „Konkordig=Saale‟
veranſtaltete dieſe Schule für die Mädchenklaſſe ihre Entlaſſungsfefer.
Teil unſerer Mädchen, die im Alter von 14 bis 18 Jahren für
unter=
richtliche Belehrung ein reiferes Verſtändnis beſitzen, und die letzten
und Gute beſonders empfänglichen Jungmädchenſeele noch lange und
Fülle und die Güte des Gebotenen weit übertroffen. Prachtvoll erklangen
die vier Lieder, die ein Mädchenchor mit friſchen, klaren, den Weiſungen
Löſch, die beſtens bokannte hieſige Konzertſängerin (von Herin
dankbaren Zuhörer durch die zarte, ſtimmungsvolle Wiedergabe zweier
Lieder für Sopran („Der Frühling iſt da” von E. Hildach und „
Früih=
mals vor den Vorhang rief, zwang ſie zu einer Beigabe. Die
Auf=
führung des Märchenſpiels „Die Gänſemagd” brachte wiederum den
Beweis des ſchauſpieleriſchen Könnens der Schülerinnen, von denen
wohl, auf den Heiterkeitserfolg eingeſtellt, den Vogel abgeſchoſſen. Eine
beſondere Ueberraſchung war der durch eine Mädchenſchar, die in
reizen=
den, ſelbſtgefertigten Kleidchen auftrat, ausgeführte „Reigen” und
ins=
beſondere das durch drei Schülerinnen muſter= und fabelhaft ausgeübte
„Reulenſchwingen”. In dem Walzer „Frühliugsſtimmen” von Strauß,
gaben zwei Mädchen Proben ihrer tänzeriſchen Begabung. Der
Schul=
leiter, Herr Rektor Schmidt, der für dieſe Veranſtaltungen ſtets ein
beſonders warmes Herz zeigt und ihnen eine verſtändnisvolle
För=
derung angedeihen läßt, begrüßte in einer Anſprache die Schülerinnen
und Eltern, Meiſterinnen, die Vertreter der Innungen und des
Hand=
werks. Insbeſondere galt ſein Gruß Herrn Stadtſchulrat Löſch und
Herrn Malermeiſter Kraus, Vorſitzender des Oxtsgewerbevereins und
der Prüfungskommiſſion ſür das Handwerk. Das ſchöne Verhältnis,
das zwiſchen Schule, Elternhaus und Innungen im Laufe der Jahre
entſtanden iſt, iſt nicht zuletzt ein Verdienſt der rührigen, umſichtigen
Schulleitung. Mit zu Herzen gehenden Worten verabſchiedete der Rektor
die jungen Mädchen, die zum letzten Male dem Rufe der Schule gefolgt
ſind und gab ihnen für ihr ferneres Leben noch wohlgemeinte Ratſchläge
mit, die ſicherlich auf guten Boden fallen werden. Herr Malermeiſter
Kraus faßte den Dank an alle Mitwirkenden für die genußreichen
Stunden zuſammen in einer kleinen Anſprache, die herzlich aufgenommen
wurde. Beſonderen Dank vor allem Frl. Kinsberger, der Leiterin des
noch lange in der Erinnerung haftenden vorzüglich gelungenen Abends
und Herrn Kinsberger, der die prächtig geſungenen Chöre eingeübt
hatte! — Das „Arnold u. Sohn=Picv” wurde von der Firma Karl
Arnold u. Sohn, Ecke Erbacherſtraße, Eliſabethenſtraße 28 und
Rhein=
ſtraße 31, in liebensnürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt.
— Ehrung für treue Dienſte. Das Heſſiſche Rote Kreuz
* hatte für Dienstag nachmittag, 5 Uhr, in den Muſikvereinsſaal,
Stein=
ſtraße, zu einer Ehrung die Hausangeſtellten Darmſtadts, die über 20
Jahre in Dienſten ſtehen, ſowie deren Herrſchaften eingeladen. Es waren
19 Jubilare, die ſich eingefunden hatten. Der geſchäftsführende
Vor=
ſitzende, Herr Geh. Reg. Rat von Hahn, hielt an die Erſchienenen eine
Anſprache, in der er nach Begrüßung derſelben betonte, daß dieſe
ein=
fache Feier der Ueberreichung der Ehrengaben an ſolche Hausangeſtellte
dienen ſoll, die mehr als 20 Jahre im Dienſte derſelben Familie in
Heſſen geſtanden haben. Das Heſſiſche Rote Kreuz verleiht ſolche
Ehren=
gaben in dieſem Jahre zum 3. Male. Es will damit einen Teil ſeines
ſozialen Programms erfüllen und die vorbildliche Treue von
Haus=
angeſtellten belohnen, die in redlicher Pflichterſüllung eine lange Reihe
von Jahren zu ihrer Dienſtherrſchaft geſtanden haben. Es hofft, daß
die Tatſache einer ſolchen Anerkennung den Ausgezeichneten ſelbſt eine
Genugtuung bereiten und auch auf andere Hausangeſtellte aneifernd
wirken wird. Dig Ehrengaben beſtehen in ſilbernen Broſchen bzw.
Nadeln, welche die Inſchrift tragen „Für Treue Dank” und die in das
Eigentum der Beliehenen übergehen. Außerdem wird jedem
Ausge=
zeichneten eine Urkunde übergeben, welche die Tatſache der Auszeichnung
bezeugt. Ausgezeichnet wurden in dieſem Jahre durch Beſchluß der
Abteilung I des Heſſiſchen Roten Kreuzes folgende Perſonen in
Darm=
ſtadt: 1. Karh. Bauer, bei Frau Geveralmajor Deinhard; 2. Eliſab,
Haub, bei Frl. Emma Reiß; 3. Alwine Jäger, bei Herrn
Oberbürger=
meiſter a. D. Schäfer; 4. Eva Mohl, hei Frau Prof, Becker; 5. Adam
Pfeiffer, bei Frau Eliſabeth Andrege; 6. Minna Gensheimer, bei Herru
Verm. Oberſekretär Krickſer; 7. Marie Milcke, bei Heurn Arthur von
Crismar; 8. Chriſtine Blum, bei Herrn Oberſtudienrat Dr. Bergmann;
9. Anua Koch, bei Herrn Geh. Forſtrat Hoffmann; 10. Eliſab. Schneider,
bei Frau Hemmerling Wwe.; 11. Gliſabeth Fink, bei Hern Dr. Konrad
Schlippe; 12. Marie Nennſtiehl, bei Herrn Leopold Salomon; 13. Kath.
Eitenmüller, bei Herrn Kfm. Nodnagel; 14. Eliſe Fiſcher bei Frl. Lina
Grünewald; 15 Marg. Dörſch. bei Herrn Dr. Gg. Röder; 16. Gg.
Hüihn, im Eliſabethenſtift; 17. Kath. Große, desgl.; 18. Marg. Schwab,
desal.; 19. Erneſtine Manz, bei Heurn Prpf. Dr. Hohenner. In ganz
Heſſen wurden im vorigen Jahre 147, in dieſem Jahre 66 Ehrengaben
bewilligt. Namens des Heſſiſchen Roten Kreuzes wurden die
Ausge=
zeichneten auf das herzlichſte beglückwünſcht. Danach überreichte die
Vorſitzende des Alice=Frauen=Verein Ihre Königliche Hoheit die
Groß=
herzogin, den Jubilaren die Auszeichnung mit dazugehörigem Diplom.
Die eindrucksvolle Feier war damit beendet.
— In der altbekannten „Bockshaut” findet zurzeit ein
Frühlings=
feſt ſtatt und findet viel Anklang. Die ſchönen, altdeutſchen Weinſtuben
ſind von der Firma Guſt. Geil, Nieder=Ramſtädterſtraße, wirklich
reizend und geſchmackvoll geſchmüickt.
Kunſtnotizen.
Ueber Weite, Künſtler oder fünſtieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwähnung
geſchieht, behält ſich die Redalion ihr Urtell vor
— Reſidenz=Theater am Weißen Turm bietet heute ein
ganz auserwähltes Ufa=Programm. Der Film Der Wilderer”
ver=
wirklicht ein ſehr kühnes Wagnis. Dieſer Film bringt anſchauliche
Bilder von Vorgängen, die ein unermidlicher Jäger oder waghalſiger
Bergkletterer irgendwvann einmal in aller Stille für ſich erlebt hat.
Adler fliegen auf. Gemſen äugen vorſichtig, Hirſche kämpfen in der
Brunſtzeit wild miteinander. Man ſieht, wie ſich die Geweihe
verpflech=
ten, ſieht die Mordluſt in ihren Angriffen, und denkt an die unſagbare
Mſhe, die in dem Belauſchen mit der Kamera liegt, an die Freude
über das Erhaſchen des glücklichen Zufalls, der dieſes ſeltene Bild auf
dem Bildſtreifen bannte. „Die zweite Mutter”, der neue Bolten
Baeckers=
film der Ufg. In den Hauptrollen Maria Melchior, Margarete Lanuer,
Hans Mierendorff, Jack Trevor und die kleine Liſelotte Krämer,
be=
ſchäftigt, ein „Filmkind”, das zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigt.
Auch der Polizeihund „Greif” darf nicht unerwähnt bleiben. Das
Pro=
gramm bietet ſoviel Intereſſantes, ſo daß jeder Beſucher auf das beſte
unterhalten wird.
Tageskalender für Donnerstag, den 7. April 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, C 16, abends 7 Uhr,
Ende nach 10 Uhr: „Der Roſenkavalier”. — Kleines Haus, nachm.
5 und abends 8 Uhr: „Der ſchwarze Z9klon.” — Orpheum,
abends 8 Uhr: Die Abenteuer des Herrn Maiermax.” —
Turn=
halle am Voogsplatz, abends 8 Uhr: „Das
Kirchen=
jahr”. Weiheſpiel von Emma Lehn. — Elſaß=Lothringer=
Vereinigung, abends 8½4 Uhr im Fürſtenſaal:
Licht=
bilder=Vortrag. — Mozartſaal, abends 8 Uhr: 9. Dreſſola=
Schallplattenkonzert. — Verein Darmſt. Immob.=Makler,
abends 7 Uhr, im Hotel Prinz Carl: Vortrag. — Fürſtenſaal,
abends 8 Uhr: Vortrag über Coué. — Konzerte uſw.:
Schloß=
kaffee, Perkeo. Café Rheingold, Bockshaut. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Freitag, den 8. April 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt, vorm. 9½ Uhr,
Bäcker=
weg, Waldeinaang: Brennholz=Verſteigerung. — Heſſ.
Bürger=
meiſterei Pfungſtadt, nachm. 3 Uhr, Heidelberger Chauſſee:
Brennholz=Verſteigerung.
Slendend weiße Zäfng
Voinen fuschen Utom
(I,226)
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*Arzneimittelenzwendungen
and deren Abſatz.
Kurz vor Mitte Dezember 1926 wurden bei den hieſigen Firmen E.
Merck und Schäfer Entwendungen von Chemikalien aufgedeckt, die geſtern
das große Bezirksſchöffengerian beſchäftigten.
Unter Anklage ſtehen: 1. Drogiſt F. Hofmann 2. Drogiſt
Otto Walter, 3. Drogiſt Ernſt Bernhard, ſämtlich in
Darm=
ſtadt, 4. Stellwerksmeiſter a. W. Wilh. Spengler in
Kranich=
ſtein, 5. Fabrikarbeiter Gg. Mahr in Nieder=Ramſtadt, 6.
Schloſſer Jakob Pathenſchneider in Arheilgen, 7. Schloſſer
Gg. Amann in Arheilgen, 8. Lackierer Gg. Reibold in
Darm=
ſtadt, 9. Fabrikarbeiter F. Volk in Ueberau, 10. Arbeiter Emil
Schweitzer in Kranichſtein, 11. Invalide Ludwig Kilian
von Ueberau (in Arheilgen wohnhaft, 12. Hugo Peter
Guſtav Keppler, Schloſſer in Frankfuxt a. M.
Bei Eintritt in die Verhandlung weiſt der Vorſitzende darauf hin,
daß die zur Anklage verſtellten Handlungen auch teilweiſe unter die
Ab=
änderung des Opiumgeſetzes von 1924 fallen können,
Gg. Mahr war 18 Jahre bei Firma Merck und in der
Kokainabtei=
lung beſchäftigt; er wurde von Gg. Reibold mehrere Male gefragt, ob
er ihm nicht Kokain beſorgen könne. Mahr lehnte zunächſt ab, unterlag
aber ſpäter der Verſuchung und nahm im Nuckſack 100—150 Gramm
Kokain mit, wofür er von Reibold 25 Mark erhielt. Mahr kam, wie er
ſagt, wegen der hohen Gebäudeſteuern mit dem Lohn nicht aus.
Rei=
bold legt dem Gericht ein ärztliches Zeugnis vor, aus dem erhellt, daß
er öfter krank iſt, er auch mit Kindern erhebliche Verletzungen beim
Deckeneinſturz im Hauptbahnhof (24. Dezember 1925) erlitten hat. Auch
er erklärt, daß er in Not geweſen, auch er klagt über den Steuerdruck.
Reibold ſcheint hochgradig nervös. Auch Schweitzer trat an Reibold
heran wegen Beſorgung von Betäubungsmitteln.
Drogiſt Hofmann war neun Jahre bei Firma Schäfer und entwendete
nach der Anklage im Geſchäft: Digipuratum, Bromural, Dicodid,
Op=
tannin, Adalin, Novatophan, Pyramidon, Luminaltabletten; er leugnet
die Wegnahme von Optannin, der Luminaltabletten, ſowie von
Pfeffer=
minz= und Noſenölen. Der Schaden iſt der Firma Schäfer erſetzt.
Als Hehler angeklagt erſcheint Drogiſt Otto Walter, der hier in der
Gardiſtenſtraße ein Drogengeſchäft betreibt. Er ſchildert ſeine mißliche
Lage, die durch Geſchäftsverluſte in Mannheim vergrößert wurde. Er
beſtreitet, gewußt zu haben, daß die Waren von Hofmann entwendet
waren, einen Preis habe er nicht vereinbart gehabt. In ſeinem Geſchäft
will er Schweitzer kennen gelernt haben, der ihn nach dem Preife von
Kokain gefragt habe. Walter überließ dem Schweitzer Waren, die er
von Hofmann erhalten hatte.
Schweitzer hat, wie er ſagt, in familiärer Notlage bei Firma Merck,
bei der er fünf Jahre bedienſtet war (er iſt verheiratet und hat drei
Kin=
der), Luminaltabletten, Bulbocapin und Morphium entwendet. Wegen
Kokains fragte er den Reibold. Schweitzer kam wegen des Verkaufs auch
Uee dei eie ece e e Darche e et eite
erhielt Varen von Walter und verkaufte ſie weiter an den Agenten
Schardt. Den Reſr der Walterſchen Waren will Schweitzer an Drogiſt
Bernhard zur Aufbewahrung gegeben haben.
Volk iſt ſeit 1911 bei Firma Merck, er beſtreitet jegliche Schuld. (Er
iſt noch in Dienſten der Firma.)
Pathenſchneider erhielt Luminal zum Fortſchaffen bei Merck von
Schweitzer, vor Beginn der Arbeit wurde die Flaſche herausgeſchafft; er
war auch beim Verkauf an Keppler und Schardt beteiligt. Kilian hatte
vorgeſchlagen, die Sachen in Frankfurt a. M. abzuſetzen. (
Pathenſchnei=
der iſt nur wegen Begünſtigung angeklagt.) Amann war ſieben Jahre
bei Merck und dort im Betriebsrate; auch er iſt nur wegen
Begün=
ſtigung angeklagt. Amann hat ſich ſelbſtändig gemacht und iſt jetzt
Land=
wirt. Kilian iſt der Hehlerei angeklagt, er hat beim Abſatz von Waren
in Frankfurt a. M. mitgewirkt, will aber nur in Schardts Auftrag
ge=
handelt haben.
Keppler hat von Schweitzer Morphium erhalten; er will in Notlage
geweſen ſein, ſeine Frau war ſchwer krank, er ſelbſt arbeitslos. Er
wußte, daß die Arbeiter, die ihm Ware brachten, bei Merck waren.
Drogiſt Bernhard iſt ein Schwager von Walter, er iſt der Beihilfe
augeklagt. Er beſtreitet, in Kenntnis eines Diebſtahls gehandelt zu
haben. Erſt nachträglich will er Verdacht geſchöpft haben.
Stellwerksmeiſter Spengler erhielt von ſeinem zukünftigen
Schwie=
gerſohn Bernhard Waren (Tabletten), der er der von dieſem erteilten
Weiſung gemäß in ſeinem Garten in Kranichſtein vergrub. — Einen
höheren Angeſtellten bei Merck brachte Agent Schardt Kokainproben und
erhielt Geld zum Ankauf von Waren. Schardt brachte auch Waren; (s
ſtellte ſich heraus, daß es ſich um bei Firma Schäfer geſtohlene Waren
handelte. Als Täter kamen bezüglich des Luminals nur Merckſche
Ar=
beiter in Betracht.
Der Teilhaber der Firma Schäfer ſchildert Hofmann als einen äußerſt
ſtrebſamen jungen Mann, der infolge Mißbrauchs des Vertrauens
ent=
laſſen werden mußte; er äußert ſich eingehend, über die entwendeten
Waven, der Schaden iſt von der Mutter des Hofmaun erſetzt. Zeuge
ſchildert auch den Bernhard als ſtrebſamen jungen Mann.
Zeuge Agent Schardt verneint, daß er ſchon in Kokainſchiebungen
verwickelt geweſen ſei; er wird zunächſt unbeeidigt vernommen. Kilian
habe ihm erklärt, er (Kilian) wolle ſich von jeder ſtrafbaren Handlung
fern halten; Kilign habe kein Geſchäft machen wollen. Kilian hat von
Schardt für Bereitſtellung ſeines Zimmers 20 Mark erhalten. Das
Ge=
richt beſchließt die Beeidigung, die erfolgt.
Dem Angeklagten Walter wird von polizeilicher Seite ein gutes
Zeugnis ausgeſtellt.
Um 12 Uhr kann bereits die Beweisaufnahme geſchloſſen werden.
Der Staatsanwalt erachtet, daß bei Schweitzer, Reibold, Kilian und
Keppler auch ein Verſtoß gegen 8 8 des Opiumgeſetzes vorliege. Es
wer=
den angemeſſene Gefängnisſtrafen beantragt, bei Kilian vermißt der
Ver=
treter der Staatsanwaltſchaft eine ausreichende Ueberführung, bezüglich
Volk wird Freiſprechung beantragt.
Rechtsanwalt Neuſchäffer beantragt die Freifprechung der
Angeklag=
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Donnerstag, den 7. April 1927
nur in zweiter Linie wird hier Erkennung einer Geldſtrafe erbeten;
be=
züglich Walter betont der Verteidiger die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
bei Verhängung einer Freiheitsſtrafe. Nechtsanwalt Dr. Löb verweiſt
für Hofmann darauf, daß der Schaden erſetzt ſei und die Entlaſſung für
Hofmann als Strafe erſcheine, eine Geldſtrafe möge erkannt werden.
Schließlich ſtellt Rechtsanwalt Kern uamens Kilian darauf ab, daß dieſer
mit Agent Schardt nur zur Aufklärung tätig geweſen ſei.
Das Urteil ſpricht Volk, Bernhard und Spengler
frei; verurteilt werden: Schweitzer zu 1 Jahr Gefängnis
bei, ſofortiger Verhaftung, Kilian unter Freiſprechung im übrigen zu
2 Monaten Gefängnis, Keppler, Hofmann, Walter
und Pathenſchneider zu je 4 Monaten Gefängnis,
Mahr und Reibold zu je 3 Monaten, Amann zu 2
Mo=
naten Befängnis.
Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
ſetzte geſtern ſeine Beratungen des Staatsvoranſchlags bei Kapitel 85
(Landwirtſchaftskammer) fort. Ein Antrag Angermeier will, daß der
Zuſchuß von 195 000 Mark nur geleiſtet wird, wenn die Kammer
land=
wirtſchaftlichen Beſitz bis zum Werte von 10 000 Mark ſteuerfrei läßt und
keine Gehälter über 6000 Mark jährlich zahlt. Der Antrag wurde
ab=
gelehnt und das Kapitel genehmigt. Zu Kapitel 38 (Kirchen) lag ein
An=
trag Galm vor, den Zuſchuß abzulehnen; der Antrag wurde abgelehnt.
Ein Antrag Heinſtadt—Blank will, daß der unter Titel 4 eingeſetzte
Be=
trag von 125 000 Mark auf 250 000 Mark erhöht wird, und daß ein
Dar=
lehen zu den alten Bedingungen von 1 Million gewährt wird. Nachdem
die Regierung Vorſchläge gemacht hatte, die nicht ſo weit gingen, zogen
die Antragſteller ihren Antrag zurück. Nach dem Regierungsvorſchlag
ſoll die Negierung ermächtigt ſein, den Kirchen ein weiteres Darlehen
bis zum Betrage von 600 000 Mark unter den gleichen Bedingungen zu
gewähren, wie ſie bei den bisherigen Darlehen beſtimmt waren. Von
den alten Darlehen ſoll bis auf weiteres kein höherer Ziusfuß als zwei
Prozent in Anſatz gebracht werden. Der Zuſchuß wird mit der
Maß=
gabe um 125 000 Mark erhöht, daß hierfür ebenſowenig ein
Rechts=
anſpruch anerkannt wird, wie die bisher unter dem gleichen Titel
bewil=
ligten 125 000 Mark. Der Vorſchlag wurde mit 8 gegen 5 Stimmen
ge=
nehmigt und das Kapitel mit 8 gegen 6 Stimmen angenommen. Zu
Kapitel 86 (Reichsverſicherung) beantragte der Abg. Galm, daß das
Gehalt des Präſidenten auf höchſtens 6000 Mark feſtgeſetzt wird, und daß
die Poſten von zwei Regierungsräten geſtrichen werden. Der Antrag
wurde abgelehnt und das Kapitel genehmigt. Der Antrag wurde
ab=
gelehnt und das Katipel genehmigt. Kapitel 87 (Schlichtungsweſen)
wurde genehmigt. Ein Antrag der Sozialdemokraten zu Kapitel 88 (
Ar=
beitsnachweisweſen uſw.) den für Wohlfahrtspflege vorgeſehenen Betrag
von 3 439 000 Mark um 250 000 Mark zu erhöhen, wurde gegen zwei
Stimmen mit zwei Stimmenthaltungen angenommen. Ein Antrag
Leuſchner, den zur Unterſtützung gemeinnütziger Rechtsauskunftsſtellen
im Etat eingeſetzten Betrag von 5000 Mark auf 10 000 Mark zu erhöhen,
wurde gegen 4 Stimmen angenommen. Ebenſo wurde ein Antrag
Wid=
mann-Kaul uſw., in dem Vorſchläge zur Behebung der
Erwerbsloſig=
keit in Offenbach und Umgebung gemacht werden, angenommen. Ein
An=
trag Greiner auf Einreihung von Künſtlern in die Erwerbsloſenfürſorge
wurde abgelehnt, gleichfalls ein Antrag Angermeier, Kleinhandwerker,
Kleinbauern und Hauſierer, in die Erwerbsloſenfürſorge einzubeziehen.
Die Kapitel 89 (Landeskreditkaſſe), 90 (Bergbau), 93 (Gewerbeauficht), einiges über den Safe Grebenaus mit.
94 (Dampfkeſſelprüfung), 95 (Eichzwveſen) und 96 (Getverbemuſeum)
wur=
den genehmigt. Zu Kapitel 94 und 25 hatte Abg. Weckler Anträge
ge=
ſtellt, daß die Ueberſchüſſe nicht in die entſprechenden Fonds fließen,
ſon=
dern der Staatskaſſe zugeführt werden; beide Anträge wurden jedoch
abgelehnt
Deutſchen Volkspartei zu:
Zu Kap. 57, 6k und 62 des Voxanſchlags: Wir
bean=
tragen, der Landtag wolle beſchließen: Die Beſchlüſſe des Landtags
vom 27. März 1926, deren zufolge jede zweite Volksſchullehrerſtelle und
jede zweite Studienratsſtelle unbeſetzt bleiben muß, werden mit
Wir=
kung vom 1. April 1927 außer Kraft geſetzt. Dagegen hat das
Landes=
amt für das Bildungsweſen in jedem Einzelfalle, in dem ein
Stellen=
inhaber ausſcheidet, ſorgfältig zu prüſen, ob eine Wiederbefetzung der
lage des Staates vorläufig offen bleiben kann, und hat demgemäß zu uau verſchiedentlich Geſchäfte in Cafes abgeſchloſſen hat.
verfahren.
ZuKap. 61: Wir beantragen, der Landtag wolle beſchließen, daß Jeſen Lehzbtſchick, der wegen Hehlerei in Magdeburg verhaftet wurde
ab erhöht werden.
inſpektors wieder beſetzt wird, damit für die Ausbildung von Turn=
Jugend betrauten Lehrperſonen eine hauptamtlich verwaltete Stelle zur
Verfügung ſteht. Auf die Beibehaltung des alten Titels und die frühere
ſetzung des Amtes mit einer durch Vorbildung und Tüchtigkeit geeigneten
Perfönlichkeit.
Geſchäftliches.
Vollwertige Nahrungsmittel um billiges Geld
— das iſt in der heutigen Zeit ein begreiflicher Wunſch. Dieſer wird
hinſichtlich der täglichen Suppe reſtlos erfüllt durch Maggi’s
Suppen=
würfel. In der gleichen Weiſe, wie die Hausfrau in der Küche ihre
Suppe kocht, werden Maggi’s Suppen im großen aus den beſten
Roh=
ſtoffen mit peinlicher Sorgfalt hergeſtellt. Ein Würfel, ausreichend
für 2 Teller köſtlicher Suppe, koſtet nur 13 Pfennige. — Man beachte
den der heutigen Stadtauflage unſeres Blattes beigefügten Proſpekt.
VI5675
Mordprozeß Schuſtheis.
Weitere Zeugenvernehmung.
WSN. Frankfurt a. M., 6. April. Das Zeugenverhör begann
heute mit der Vernehmung des Zeugen Hermann G., Mitinhaber einer
Pferdehandlung, die Schultheis wiederholt Pferde verkauſt hatte.
Schul=
theiz ſei geſchäftlich immer ſehr ordentlich geweſen. Am 8. Januar
konnte er einen Wechſel über 700 Mark nicht einlöſen; der Angeklagte
hatte aber vorher einen Prolongationswechſel losgelaſſen. Der Zeuge
kann ſich nicht entſinnen, daß Sch. am Sonntag, den 9. Januar, langere
Zeit in ſeinem Bureau geweſen ſei. Sch. bleibt jedoch bei ſeiner
An=
gabe und führt Einzelheiten an, u. a. daß zwei Herren aus Fauerbach
wegen eines Pferdekaufs zur ſelben Zeit da wauen. Der Zeuge kennt
den Angeklagten gerau, bleibt aber dabei, daß er Sch. an dem fraglichen
Tage nicht ſah. Daß zwei Herven aus Fauerbach da waren, ſtimme, er
müſſe ſich aber erſt über den Tag ihrer Anweſenheit vergewiſſern.
Der folgende Zeuge, Kriminalkommiſſar Nömer, bekam Kenntnis
da=
von, daß Grebengu dem internationalen Einbrecher Heinriz Sachen
ab=
gekauft habe. Grebenau habe die Sachen, ohne Schwierigkeiten zu
machen, auf Reklamation hin wieder herausgegeben. Zunächſt erinnerte
ſich Grebenau eines Ankaufs nicht, gab aber, dann zu, daß er eine
Stand=
uhr, eine wertvolle Vorſtecknadel und zwei Anhänger erworben haße.
Der Zeuge hatte die Ueberzeugung, daß Grebenau nichts verbeimlichte.
O5 Grebenau in ſeinen Geſchäftsbüchern die Einkäufe ein„stragen hatte,
deſſen überzeugte ſich der Kommiſſar nicht. Heinritz führte ein
Doppel=
leben; während er in Paris ſich als Einbrecher betätigte, galt er in
Frankfurt als guter Bürger.
Hierauf wird der Pferdehändler G. nochmals vernommen. Er hat
inzwiſchen feſtgeſtellt, daß Sch. ſich tatſächlich am 9. Januar in ſeiner
Pferdehandlung eingefunden hatte.
Kriminalſekretär Lüttke betont, daß beſondere Anhaltspunkte dafür,
daß Grebenau dunkle Geſchäfte führte, nicht vorgelegen hätten. Durch
eine Mitteilung des Finanzamts kam uan nach dem Tode Joſef
Grebe=
naus auf das Vorhandenſein eines Safe bei einer Bank. Die darin
vor=
gefundenen Gegenſtände wurden beſchlagnahmt. Der Safe dürfte
Eigen=
tum Grebenaus geveſen ſein. Der Vorſitzende hebt hervor, daß der
Zeuge O. geſtern den Saſe als Eigentum der Firma bezeichnet habe, was
er daraus ſchließt, daß beide Grebenaus Schlüſſel hatten. Der Zeuge
äußert ſich zu dem Einbruch 1919 bei Grebenau. Es ließ ſich feſtſtellen,
daß ſich die Ware über Nacht noch im Erker befunden hatte. Der Nolladen
ſei von außen her mit einer Schiene geöffnet worden. Es fiel auf, daß
die Tat in der Nähe eines Polizeipoſtens geſchah, es ſei aber möglich, daß
dieſer Poſten um die Stunde des Einbruchs abgelöſt war. Auf eine
Frage des Vorſitzenden betont der Zeuge, daß unter den Polizeibeamten
davon geſprochen wurde, daß Grebenau ſelbſt daran beteiligt geweſen fei.
Der Kriminalbeamte Keller weiß auszuſagen, daß bei der Firma
Grebenau am Steinwen ſich Silberſachen aus einem Wohnungseinbruch
in der Königſteinerſtraße vorfanden, die von Grebenau zurückgegeben
wurden. Grebenau gab damals an, er abe die Sachen von einem
Alt=
händler gekauft.
Es folgte die Vernehmunn einer Anzahl Zeugen, die mit dem
Ge=
töteten befreundet waren, geſchäftlich mit ihm zu tun” hatten oder ſonſts
wie mit ihm Verkehr pflogen. Geſchäftsleute ſagen, daß er ſich in
ge=
ſchäftlichen Dingen fehr korrekt verhalten habe. Ein Bankseamter teilt
Die Verhandlung geſtaltete ſich dann recht ſpannungsvoll, denn
Schul=
theis zählte eine ganze Reihe von damals von ihm bei Grebenau
angeb=
lich geſtohlener Pretioſen auf und gab teilweiſe ſehr detailliert an, was
er mitnahm. Die Kaſſette wird, nachdem ſich der Sachverſtändige,
Ju=
welier Bräutigam, die Angaben des Angeklagten noliert hat, in den Saal
gebracht und geöffnet. Der Sachverſtändige prüfte die Schmuckſtücke
Dem Heſſiſchen Landtag gingen folgenße Auträge der einzeln nach und kam zu dem Reſultat, daß ſich keiner der von Schultheis
beſchriebenen Gegenſtände in der Kaſſette befand. Nachdem auch der Veis
teidiger die Ladung eines Zeugen beantragt hatte, der ein Werturteil
darüber abgeben foll, ob dem Angeklagten ein Mord zuzutrauen ſei —
der Verteidiger verlangte das gleiche Recht für den Angeklagten, wie für
den Getöteten — und der Staatsanwalt dieſem Antrag widerſprach, trat
eine halbſtündige Mittagspauſe ein.
Nach der Mittagspauſe verkündet der Vorſitzende einen
Gerichts=
beſchluß, wonach zwei von der Verteidigung benannte Zeugen geladen
wurden, die darüber Auskunft geben ſollen, daß Grebenau Sachen an=
Stelle unbedingt notwendig iſt, oder ob dieſe in Anbetracht der Finanz= kaufte, die aus einem Düſſeldorfer Diebſtahl herrührten, und daß Brebe=
Es erfolgte dann ſehr eingehend die Vernehmung des Uhrmachers
die Vergütungen für die Rechner der höheren Schulen, die ſich zurzeit, und ſich nun hier in Unterſuchungshaſt befindet. Der Zeune ſagt, daß
aum über die Friedensſätze erheben, mit Rückſicht auf die vervielfachte er wiſſentlich nie Diebesgut angekauft habe. Er gibt zu, daß er ſonohl
Nrbeitslaſt um mindeſtens 50 Prozent mit Wirkung vom 1. April 1927 Max wie Joſef Grebenau gekannt habe. Einmal habe er den Brüdern
Grebenau einen Trauring verkauft. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob
Zu Kap. 58: Wir beantragen, der Landtag wolle beſchließen, daß er Schultheis mit Grebenau bekannt gemacht habe, erwiderte Leybtſchick:
unverzüglich die ſeit Jahren verwaiſte Stelle des ehemaligen Landesturn= „Als ich einmal mit Schultheis im Kronen=Café ſaß, habe ich Schultheis
angewieſen, zu Max Grebenau zu gehen, der an einem Tiſch gegenüber
lehrern und für die Beratung der mit der körperlichen Ertüchtigung der ſaß.” Vorſ.: „Hat Schultheis dann mit Grebenau ein Geſchäft
abge=
ſchloſſen?” Zeuge: „Schultheis erzählte mir, daß er einen Trauring und
ein Zwauzigmarkſtückchen angebracht hätte. Schultheis hat mir ſpäter
Abgrenzung der Amtsbefugniſſe legen wir weniger Wert als auf die Be= erzählt, daß er wieder mal einen Ring untergebracht hätte” Vorſ.;
„Waren die Sachen, die Schultheis verkaufte, „heiß” oder reell?”, Zeuge;
„Man konnte nicht annehmen, daß ſie geſtohlen waren.” Vorſ.: „Wie
kam es, daß Sie Schultheis gerade an Grebenau empfohlen haben?”
Zeuge: „Ich wußte, daß Grebenau ſolche Sachen kaufte. Grebenau iſt
das beſte Abſatzgebiet geweſen. Außer zwei anderen Firmen kaufte nur
Grebenau ſolche Sachen und Grebenan war bekannt, daß er die beſten
Preiſe zahlte; ich glaube, weil er die Zwiſchenhändler bei den Ankäufen
ausſchaltete.” Vorſ.: „Stand Grebenau nicht im Verdacht, daß er
ge=
ſtohlene Sachen kaufte?” Zeuge: „Ich habe das ſeinerzeit nicht geglaubt.”
Der Zeuge gibt dann weiter an, daß er ſpäter mit Grebenau
in=
direkte Geſchäfte gemacht habe und zwar durch einen Herrn
Münzes=
heimer. Dieſer habe mit Grebenau zuſammengearbeitet und habe ihm
und andeven Sachen angeboten. Der Zeuge ſchildert dann den Hergang
des Broſchengeſchäftes, wegen deſſen er mit Grebenau nicht gut ſtand.
Der Zeuge will ſich nicht mehr erinnern, unter einem Stichwort mit
Grebenau verhandelt zu haben. Den Namen Noak beſtreitet er zu kennen.
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Nummer 92
Donnerstag, den 7. April 1927
Seite 7
Die neue Kreisfeuerwehrſpritze in Eberſtadt.
H. Am letzten Sonntag fand im Saale des Gaſthauſes „Zum
Darm=
ammlung der Freiwvilligen und Pflicht=Feuerwehren des Kreiſes
Darmſtadt ſtatt, die gut beſucht war und von dem Vorſitzenden des Ver= Anſtelle des von ſeinem Amte zurückgetretenen Direktors. Nektor Heß,
ſeandes Freiw. Feuerwehren des Kreiſes Darmſtadt,
Kreisfeuerwvehr=
iſbektor Schnell, geleitet wurde. Die Beratungen betrafen teilweiſe
reſchäftliche, teilweiſe organiſatoriſche Angelegenheiten der Wehren die Karl Grünewald, Friedr. Löffler, Adam Rückert und Hch. Ga. Fölger
Bagung fand um 4 Uhr auf dem geräumigen Eleonorenſchulhof uuter
4lnweſenheit des Bürgermeiſters, Beigeordneten und Ortsvorſtandes eine allgemeines Erheben von den Plätzen geehrt wurde — in den Auf=
Seſichtigung der hieſigen Freiſv. Feuerwehr ſtatt. Die
Beſichti=
ung, mit der ein Exerzieren der Wehr und verſchiedene Geräteübungen
gerbunden waren, fiel recht befriedigend aus und zeigte, daß die Wehr Spar= und Darlehnskaſſe, die mit ihren Grundſätzen der Selbſthilfe,
zuter ihrem Kommandauten Schäfer auf der Höhe iſt und im Gruſtfale Selbſtverwaltung und Selbſtverantwortung an erſter Stelle dazu berufen
Bhren Mann ſtellen wird. Nach der Beſichtigung, die inzwiſchen eine
sroße Zuſchauermenge angeſammelt hatte, wurde die neue Kreis= wären, die Geldausgleichsſtellen, Spar= und Darlehnsbanken der
Land=
euerwehrſpritze vorgeführt und durch den
Kreisfeuerivehriuſpek=
gor eingehend erläutert.
Es handelt ſich bei dieſer Feuerſpritze um eine Benzin=
Auto=
ſar obil=Magixus=Motorſpritze mit 1½ Tonnen Magirus=
Fahrgeſtell, vierzylindriſchem 34 P8. Magirusmotor und Magizus=
Goch=
ſeruckzentrifugglpumpe mit etwa 1000 Liter Minuten=Waſſerleiſtung. Die Das zur Submiſſion ausgeſchriubene Fichtenſtammholz in der alten
Spritze iſt mit 200 Meter Schlauchleitung und zwei großen elektriſchen
Scheinwerfern ausgerüſtet. Die Pumpe iſt iu rückwärtigen Teil des
FFahrgeſtells eingebaut. Der Antrieb erfolgt durch den Fahrmotor über
ſtin Zuſatzgetriebe. Die Antriebswelle iſt mit zwei Gelenkkuppelungell geboten erſucht. — Bezüglich der Renobierung des Rathaufes in
Groß=
um Ausgleich von Verſchränkungen im Fahrgeſtell verſehen. Das
Ein=
mud Ausſchalten der Pumpe ſowie die Betätigung der Gasregulierung
ges Motors während des Pumpenbetriebes erfolgt vom Stand rückwärts
an der Pumpe. Unten am Gehäuſe ſind die nach rückwärts gehenden
Saugſtutzen mit Anſchlußgewinde und Verſchlußkapben angebracht. Obent ſtädtiſche Tanzbühne für deu 21.. B. und 23. Mai 1927 für die
feſtge=
auf der Pumpe zum Schlauchauſchluß rechts und links ſieht man je (inen
mit überſetztem Schnellabſperrſchieber verſehenen Druckſtutzen mit
An=
bchlußtuppelung für 75 Millimeter Schläuche. Vorder= und Hinterachſe
ger 3000 Kg. ſchweren Spritze ſind aus hochwertigem Stahl. die Näder
aus Holz mit Kugellagern und Vollgummi. Eine Handhebelbremſe
wirkt auf die Hinterräder und eine Fußbremſe auf das Getriebe. Die
Spritze ſtellt in ihrer ganzen Aufmachung ein ſehr hübſches, aber auch
wwucltiges Gerät dar und bildet zweifellos einen wirkſamen Feuerſchutz,
uueſonders bei Großbränden. Sie ſteht in Brandfällen auch den
Landge=
nneinden des Kreiſes zur Verfügung. Ihre Anſchaffung iſt durch den
Rreisfeuerwehrinſpektor Schnell betrieben worden. Den Anlaß hierzu
ſgab ihm der große Brand, der vor einigen Jahren in Babenhauſen
wütete. Der Preis der Spritze beträgt 25 000 Mk.; ein Drittel der Koſten Sonne” nach dem bekannten Roman läuft am Samstag, den 9. und
üübernahm die Brandverſicherungskammer. Geliefert wurde die Spritze
won der bekannten Firma Magirus in Ulm; ſie iſt Eigentum des Kreiſes.
Nach der Vorführung der Spritze verſammelten ſich die
Feuerwehr=
geute zu einem geſelligen Zuſammenſein im Darmſtädter Hof.
* Arheilgen 4. April. Bei dem am vorletzten Samstag
veranſtal=
ſteten Familienabend des Geſangvereins „Treue” wurde die
Sründung eines Frauenchors vollzogen. Weit über 50 Sängerinnen
chaben ſich bereit erklärt, mitzuwirken. Herr Rektor Strac =Gräfenhauſen,
Der Leiter des Männeichors iſt, hat auch die Leitung dieſes
Frauen=
bhors übernommen. — Der Geſangverein Liederzweig”, der vor
Sinigen Jahren ſchon einmal das romantiſche Schauſpiel „Prezioſa” von
EBius Alexander Wolff mit der Muſit von Carl Maria b. Weber zur
Alufführung brachte gedeukt, dieſe herrliche Schöpfung in nächſter Zeit
uvieder hier vorzuführen. Während man ſich früher mit einer Klavier=
Begleitung behelfen mußte, hat dieſesmal die Orcheſtervereinigung ihre
SMitwirkung zugeſagt.
Ck. Wixhaufen, 5. April. Das von der „Freien Sport= und
Sängervereinigung” im Gaſthaus „Zur Krone” veranſtaltete Volks=
Eonzert hatte einen ſchönen Verlauf. Unter der vorzüglichen Leitung
Ses Herrn Dr. Joſebh Wenz wurden unter anderem Chöre von Beet=
Goven, Schubert und Weber ſehr gediegen vorgetragen. Für die von
won Steinwah und Sons, HamburgMew York, wurde von der Firma
Eur Verfigung geſtellt. — Am Donnerstag, den 7. April, ſindet hier im ken Aufzugsrollen der ehemaligen Zugbrücke, die Jahreszahl 1310 über
SSaale des Gaſthauſes „Zur Krone” ein Vortrag über den Elektro=
und Probekochen. Rednerin iſt die Schriftſtellerin Frau Ellen Leiber,
* Eberſtadt, 4. April. Wohnungsbau=Genoſſenſchaft,
DDie Eberſtädter Wohnungsbau=Genoſſenſchaft, e. G. m. b. H. veröffent= kommenden Donnerstag, den 7. April, abends 8½z Uhr, im großen
Uicht ſoeben ihre der 31. Dezember 1996 gezogene Bilanz. Darnach
be=
wwärtig 16. Während des abgelaufenen Geſchäftsjahres vermehrten ſich
E16 000 Rmk. — Die Shnagoge der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde
Außenbewurf fertiggeſtellt werden. Nach ihrer Fertigſtellung wird ſie
geine Zierde unſeres Ortes ſein. Die Shnagoge ſteht an der Stelle des falles von innen. Wie e8 aber in dieſen während der Fahrt auf offener
ralten Eberſtädter Rathauſes neben der Modaubrücke in der
Heidelberger=
fſtraße.
* Ober=Ramſtadt, 6. April. Am Sonntag veranſtaltete der Rad=
SAbend” unter Mitwirkung namhafter auswärtiger Kräſte. Der Saal haben, um uns dieſen bpchinterſſanten Vortrag zu beſcheren. Alle
war prächtig geſchmückt. Das reichhaltige Programm wurde glatt und Freunde des großen Waſſers, von Abenteuern und ſchönen Gegenden
ttadellos durchgeführt. In ſchneidiger Weiſe führte die Kapelle
Breit=
wieſer den muſikaliſchen Teil durch. Frl. Kögel trug einen ſtimmungs= nicht entgehen laſſen. Der Vortrag iſt öffentlich und die Preiſe dieſelben
vollen patriotiſchen Prolog vor, die Konkordia ſpendete ihre herrlichen
Männerchöre; Herr Otto Euich von hier und Herr Koch von
Darm=
ſſtadt erfreuten mit ihren klangvollen Solis. Frau Gorhe=Schneider
vom Landestheater in Darmſtadt glänzte als Koloraturſängerin mit Friedrich einen Lichtbildervortrag über „Innere Miſſion”. Weite Kreiſe
„Kanarienvogel” und erntete auch für ihre humoriſtiſchen Lieder
ſtir=
miſchen Beifall. Ihr Kollege Göbel vom Landestheater wartete mit der unwiſſend über dieſes große Arbeitsgebiet, darum werden diele dieſe 7
die ebenfalls ſtürmiſch applaudiert wurden. Beide wurden ſchon bei
ihrem Auftreten als alte liebe Bekannte herzlich begrußt. Die
Ver=
anſtaltung nahm den ſchönſten Verlauf.
der Kriegsgräberfürſorge wurde auch in unſerer Gemeinde eine
Haus=
ſammlung veranſtaltet, die infolge der rührigen Tätigkeit des als fünden.
Sammler beſtimuten Herrn Paul Krüger ein gutes Ergebnis hatte;
es wurden insgeſamt 180,75 Mk. geſpendet.
* Roßdorf, 5. April, Generalverſammlung. Vorgeſtern
ſitz des Landwirts Joh. Schacker ihre diesjährige ordentliche
General=
gegenüber den Vorjahren erfahren. Die Spareinlagen ſtiegen auf den bleiben; dies wäre für einen Teil der Bevölkerung hieſiger Gegend ſehr
waltungsorgane mitgeteilt wurde, nahmen die Spareinlagen in dieſem
Jahr bereits um ea. 16 000 RM. zu, ein Zeichen dafür, daß auch im hie= im ſüdlichen Odenwald bald verſchwunden ſein.
ſigen Ort der Sparſinn wieder erwacht iſt, man allgemein einſieht, daß
tenverkauf auf, ſind doch durch ihn im vergangenen Jahr nicht weniger
nls 6085 RM. eingegangen. Die Verwaltung iſt beſtrebt, den alten I
12½ Prozent. Gegenwärtig ſei die Aufwertungsquote etwas höher
De eim eieme ich iuch de elhaet e unras.
Rechnung, ſoweit ſie den Charakter von Spareinlagen haben, mit zur
Aufwertung herangezogen werden, wodurch ſich die Quote etwas
ver=
ringere. Aeltere und bedürftige Spareinleger haben bereits
Abſchlags=
zahlungen auf den ihnen zuſtehenden Aufwertungsbetrag erhalten. Die
Bilanz wurde einſtimmig genehmigt, dem Vorſtand für ſeine
Geſchäfts=
führung Entlaſtung erteilt. Von dem Reingewinn wird auf die
Ge=
nädter Hof” (Laun) zu Eberſtadt eine Kommandanten=Ver= ſchäftsguthaben eine 10prozentige Dividende vergütet und der Reſt je
zur Hälfte dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage überſchrieben.
wurde Bürgermeiſtereiſekretär Georg Koch zum Direktor der
Genoſſen=
ſchaft, die ausſcheidenden Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder Jean
Eir die Oeffentlichkeit indeſſen ohne Intereſſe ſind. Anſchließend au die wieder= und Geora Martin Nikolay neu in den Aufſichtsrat, anſtelle des
ſichtsrat gewählt. Dr. Friederich vom Verband der heſſiſchen
landwirt=
ſchaftlichen Genoſſenſchaften klärte die Mitglieder über alle
Zweifels=
fragen eingehend auf und wies auf die große Bedeutung der örtlichen
bevölkerung zu ſein.
* Groß=Umſtadt, 6. Aprfl. Geen einderatsſitzung. In
der letzten Sitzung wurde beſchloſſen: Die Verſteigerung, das Fahren
des Leicheuwagens betreffend, wird genehmigt. Dem Steigerer
werden für die Fuhr 5 Mark vergütet. Für das Reinigen des
Wagens und das Schmieren der Räder erhält er 35 Mark pro Jahr. —
Höhe wird dem von den Förſtern noch feſtzuſtellenden Meiſtbietenden
zugeſthlagen. — Es ſoll ein Straßenſpreugwagen angeſchafft werden.
Zu dieſem Zwecke werden mehrere Firmen um Einreichhung von An=
Umſtadt wird der Voranſchlag des Herrn Regierungsbaurats abgelehnt.
Torfmuill ſoll für 1927 nicht wieder beſtellt wverden. — Einem
Vor=
ſchlag entgegen werden auf den Wieſen im Mühlbrüchel keine
Korb=
weiden angepflanzt. — Dem Geſangverein zu Ober=Klingen wuird die
ſetzte Gebühr von 30 Mark leihweiſe überlaſſen — Die
Holzverſteige=
rungen Nr. 11. und 12 werden genehmigt. — Das Poſtamt Groß=
Um=
ſtadt ſoll erſucht werden, dahin zu wirken, daß die
TelephonNachtveu=
bindung bis 12 Uhr nachts für die Fernſprechteilnehmen, hergeſtellt
wird.— Verſchiedeng Feld= und Walduvege ſollen im Intereſſe der
Holzabfuhr iuſtandgeſetzt werden. — Ein Geſuch der Groß=Umſtädter
Unehelichen” wird genehmigt. Gegen die Errichtung einer
Benzintank=
ſtelle auf dem Grundſtück der Firma G. B. Ganß in der
Steinborns=
hohl, ſowie gegen die Erbauung einer Holzhalle auf dem Grundſtick
des Ferdinand Gruber hat der Gemeinderat nichts einzuwenden.
— Reichelsheim i. Odiv., 6. April. Der Film „Der Nitt in die
Sonntag, den 10. April, durch die Heſſ. Lichtbilderbühne im Saale des
Gaſthauſes. Zum Löwen” (Tritſch) zu Neichelsheim i. Odw.
— Wiebelsbach i. Odw., 6. April Am Samstag fand durch den
Krieger= und Militärverein Wiebelsbach im Saale des Kameraden Jak.
Weiß 1. ein Lichtbilder=Abend ſtatt. Nach einem Begrüßungsmarſch
der Ruppertſchen Kapelle aus Heuhach hieß der Vorſitzende, Kamerad
Schimpf, die zahlreich Erſchienenen herzlich willkommen. Herr Dr. Kulz
zeigte 50 Lichtbilder aus dem Weltkriege. Der Redner verſtand es, die Gefühl.
Verſammlung zu großer Aufmerkſamkeit zu feſſeln. Nach
halbſtin=
diger Pauſe hielt Herr Dr. Kulz einen zweiten Vortrag mit Lichtbildern
über Fürſt Bismarck und ſeine Zeit. Kamerad Altbürgermeiſter Karn
dankte Herrn Dr. Kulz für ſeine vortrefflichen Ausführungen und
ſprach der Ruppertſchen Kapelle von Heubach beſonderes Lob aus.
* Höchſt i. D., 6. April. Bei der Delgemälde=Verloſung des Georg
Jöckel jun. Höchſt, fielen auf folgende Nummern ein Gewinn: Nr. 226
1 Gewinn, Nr. 650 2. Gewinn, Nr. 319 3. Gewinn, Nr. 27 4. Gewinn,
Nr. 299 5. Gewinn. Nr. 365 6 Gewinn. Gewinne, welche innerhalb bereits an Pfingſten ſeiner Beſtimmug übergeben werden.
14 Tage nicht abgeholt ſind, verfallen dem Veranſtalter.
* Vielbrunn, 6. April, Odenwaldklub. Am Sonntag er=
Schloßnauſes, nach unſerem eigentlichen Wanderziel, der weithin
ſicht=
ſämtlichen Mitwirkenden fein zu Gehör gebrachten Vorträge ſpendete, baren und eine herrliche Fernſicht bietenden Feſte Otberg mit dem
vor=
gelagerten Oertchen Hering. Ebenſo wie die dieſen Baſaltkoloß tief
ein zahlreich erſchienenes Puhlikum reichen Beifall. Der Konzertflügel unten umgebenden Ortſchaften, Wieſen, Felder, Wälder, Väler und
Höhen ein maleriſhes Bild der Gegenwart darſtellen, ebenſo erinnern
Frarl Arnold u. Sohn (Klavier=Arnold). Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 28, die Schießſcharten in den Mauerreſten, über der Toreinfahrt die
ſtar=
dem Gefängniseingang, 1510 am Kommandantenhaus, Baumpuichs auf
Sekonom ſtatt. Der Vortrag iſt verbunden mit praktiſchen Vorführungen, den Stellen ehemals menſchlicher Wohnungen u. b. a. an längſt ver= Beſuche des Kurhauſes und der Konzerte des Kurorcheſters. Füir die
gangenes Leben und Treiben.
* Erbach j. O., 6. April. Herr Kapitän von Senden wird am
Saal des Hotels Schützenhof hier einen Vortrag mit Lichtbildern über
ſtrugen die Geſchäftsguthaben 2100 Rmk. Darlehen 71000 Rmk. Schulden, das Thema: „Werdegang und Erlebniſſe eines Sefahrers vom Schiffs Neh. Vertreter der Demokratiſchen Partei, der von Alsfeld nach
Darm=
ſin laufender Rechnung 15 350 Nmk. Die Mitgliederzahl beträgt gegen= jungen bis zum Kapzitän während einer 42jährigen Vätigkeit zur See”
Cdie Geſchäftsguthaben um rund 2400 Rmk. und die Haftſumme um halten. Gerade für uns Landratten wird es ſehr intereſſant ſein,
ein=
mal einen alten Seebären über ſeine Erlehniſſe auf und evtl. auch im
Wberſtadt, die im Sebtember 1915 eingeweiht wurde, ſoll in Kürze im Waſſer zu hören. Wenn wir einmal wirklich an die große Waſſerkante neue Mitglieder des Provinzialtages ein: Fabrikdirektor Daniel
kommen, dann ſehen wir nur Schiffe von außen evtl. auch günſtigen=
See zugeht, was einer alles lernen mnuß und leiſtet, bis er einmal
Kapitän wird und ſo einen großen Koloß ſelbſtändig regieren kann, das
erfahren wir nicht. Es iſt daher zu begrüßen, daß die Ortsgruppe
fahrerklub „Schwalbe” im „Saalbau Elifenbad” einen „Rhoiniſchen Erbach des Odenwaldklubs und der Verkehrsverein ſich zuſammengetan 2
werden ſich ſicherlich die Gelegenheit Kapitän von Senden zu hören,
wie im Kino.
p. Ober=Finkenbach i. O., 6. April. Vortrag. Am Donnerstag h
abend hält Herr Pfarrer Grießmer=Beerfelden im Gaſthaus des Herrn
der Bevölkerung, nicht nur hier, ſondern auch anderwärts, ſind völlig
„Baumblite an der Bergſtraße” und der „Schöbfung Meiſterſtück” auf. Gelegenheit benützen, um in Wort und Bild zu vernehmen, was die 1
innere Miſſion leiſtet.
Zotzenbach, 6. April. Die Gemeinde Zotzenbach, Kreis Heppenheim, waren ſehr gut und ernteten Beifall.
iſt nun doch endlich auch dazu übergegangen, und hat einen Leichenwagen
* Roßdorf, 6. April. Kriegsgräberfürſorge. Zu Gunſten mit Zubehör beſchafft. Der Lieferant war Joh. Weeg, Wagenbau, Gr.=
Umſtadt. Der Wagen hat die vollſte Zufriedenheit der Gemeinde ge=
5. April 1,66 Meter, am 6. April 1,72 Meter.
nachmittag hielt die hieſige Spar= und Darlehnskaſſe unter dem Vor= habte Rindenverſteigerung einen ſehr ſchlechten Erfolg, für die Kreiſe Friedberg, Büdingen und Schotten hält Sprechtage ab in
den Zentner Rinden ab Wald wurden 3,70 bis 4,30 Mk. geboten. Unter Friedberg an allen Wochentagen vormittags, mit Ausnahme am
Mitt=
verſammlung ab, die einen äußerſt befriedigenden Verlauf nahm. Der dieſen Umſtänden konnten natürlich keine Abſchlüſſe gemacht werden und woch und Samstag, außerdem an 10 Orten, die Nebenſtelle Mainz für
Geſchäftsumſatz konnte im vergangenen Jahr eine weſentliche Steigerung weiter wird wohi darum dieſes Frühjahr das Nindenſchälen unter= Stadt und Kreis Mainz, Stadt und Kreis Bingen hält Sprechtage ab
anfehnlichen Betrag von 50 000 Reichsmark. Wie von ſeiten der Ver= mißlich, da ihr ein erklecklicher Verdienſtausfall dadurch entſtünde. Wenn ſtelle Offenbach für die Kreiſe Offenbach. Dieburg und Erbach an
vier=
geſpart werden muß, beſonders erfreuliche Ergebniſſe weiſe der Sparkar= uufall. Ein Auto der Firma Küberle wollte bei Sinsheim einem das Handwerksamt Alzey für Kreis und Stadt Alzey hält in Alzey Sprech=
Bierwagen ausweichen, geriet aber ins Schleudern und wurde ſo t
heftig gegen ein Feldtreuz geſchleudert, daß es einſtürzte und beide auswärts Sprechtage ſind, ſolche ſind an vier Orten. — Landwirt=
Spareinlegern in weiteſtgehendem Maße entgegenzukommen. Es wurde Inſaſſen ſchwer verletzte. Der eine ſtarb alsbald, während der andere ſchaftliches. In der erſten Aprilwoche werden durch die
Landwirt=
mitgeteilt, daß die Spareiulagen, wenn auch keine geſetzliche Verpflich= bedenklich darnieder liegt. — Obſtblüte. Pflaumen, Spillings,
Apri=
tung dazu beſtände, aufgewertet würden, vorausſichtlich mit mindeſtens koſen ſtehen in voller Blüte und Pfirſiche, Kirſchen, Birnen beginnen all= heſſen an 2 Orten, in Rheinheſſen an 2 Orten; das Landwirtſchaſtsamt
mählich zu blühen.
Haefhaih d Mril. e e Berlſegen Somten fant.
den hier eine goldene, zwei ſilberne und eine ſog, grüne Hochzeit ſtatt.
A Bensheim, 6. April. Ueber die Urſache des Autounglücks geſtern
vormittag 10 Uhr zwiſchen Bensheim und Heppenheim iſt folgendes
er=
mittelt: Von zwei aus der Richtung von Bensheim kommenden
Per=
ſonenkraftwagen, die beide mit großer Geſchwindigkeit fuhren, wollte
das hintere Auto den vor ihm fahrenden Benzwagen überholen. Deu
Chauffeur des erſten Wagens konnte infolge der an dieſer Stelle bis
zur Halbſtundenbrücke anſteigenden und dann wieder abfallenden
Land=
ſtraße einen dritten, von Heppenheim kommenden
Fiat=
wagen, der mit ſechs Perſonen beſetzt war, nicht vorher bemerken.
In dem Augenblick, wo er die Gefahr erkannte, zog er die Vierradbremſe
derart heftig an, daß der Wagen ins Schleudern geriet und mit Gewalt
verſtorbenen Zimmermeiſters Heinrich Roos — deiſen Andenken durch in die rechte Flanke des entgegenkommenden Fiatwagens hineinfuhr, ſich
dann herumdrehte und mit dem Hinterrade gegen einen ſtarken Baum
der Landſtraße prallte. Dabei wurde die ganze Karoſſerie eingedrückt,
der Unterwagen, die Näder und Armaturen zertrümmert und ein Inſaſſe
tötlich verletzt. Der Zujammenſtoß muß mit großer Gewalt erfolgt ſein,
wie der Zuſtand der beiden Autos bewveiſt. Ein Inſaſſe des von
Karls=
ruhe kommenden Figtwagens erlitt einen doppelten Beinbruch und wurde
nach Heidelberg verbracht. Im ganzen gab es zwei Tote und ſechs
Schwerverletzte. Der eine Tote iſt der Chauffeur des erſten Wagens, der
andere Tote Direktor Albert aus Frankfurt a. M., der bald nach ſeiner
Ueberführung nach Benshein geſtorben war. Die Schwerverletzten
be=
finden ſich teils im Krankenhauſe in Heppenheim und teils in der Klinik
in Heidelberg.
* Lampertheim, 6. April. Schwerer Motorradunfall.
Auf der Landſtraße nach Sandhoſen, in der Nähe des Scharhofes,
ereig=
nete ſich ein ſchwveres Unglück. Der 18jährige Ingenieurſchüiler H. Groß
von hier rannte mit ſeinem Motorrad mit großer Geſchwindigkeit mit
dem Krankenkontrolleur der Zellſtoffabrik, Herrn Wehe aus Sandhofen,
der auf dem Fahrrade fuhr, zuſammen. Während der Radfahrer mit
geringeren Verletzungen davonkam, wurde Groß ſehr ſchwer verletzt. Er
trug eine Wirbelſäuleverletzung ſowie andere ſchwere innere Verletzungen
davon und wurde ſofort, ins Lampertheimer Krankenhaus verbracht.
Sein Zuſtand iſt ſehr bedentlich. Das Motorrad wurde ſtark demoliert.
* Gernsheim, 4. April. Entlaſſungsfeier in der
Katho=
liſchen Volksſchule. Zum erſten Male veranſtaltete in dieſem Jahr auch
die hieſige Katholiſche Volksſchule eine öffentliche Entlaſſungsfeier fün
die an Oſtern zur Entlaſſung kommenden Schülen und Schülerinnen.
Auch die Geiſtlichkeit, Vertreter der hieſigen Realſchule und die Spitzen
der Stadtverwaltung hatten ſich eingefunden. Sie alle begrüßte in
herzlicher Weiſe Herr Rektor Schmitt und wies hin auf die hohe Be=
Lichtſpiele um Frlaß der Vergnügungsſteuer, für den Film „Die deutung ſolcher Feiern, die geeignet ſeien, immer mehr Brücken zwiſchen
Elternhaus und Schule zu ſchlagen, deren Zuſammenarbeit die
Voraus=
ſetzung für eine gedeihliche Erziehungsarbeit an unſerer Jugend iſt,
Zugleich geben ſolche Feiern den Eltern Gelegenheit, die Bedeutung der
Schularbeit zu erkennen und in immer höherem Maße zu würdigen.
Auch Herr Pfarrer Blum gab der ſcheidenden Jugend beherzigenswerte
Worte mit auf den Weg und dankte dem Lehrkörper für die treue,
un=
ermüdliche Arbeit an der Jugend. Die Darbietungen der Schüler der
oberen Klaſſen fanden vollſte Anerkennung. Mehrſtimmige Lieder,
Ge=
dichtvorträge und dramatiſche Szenen, Frei= und Barrenübungen,
Pyramiden, lebende Bilder der Jugend — Spiel und Beruf darſtellend
— und Reigen der Mädchen wechſelten in bunter Reihe. Ein von dem
Lehrkörper der Schule gebildetes Orcheſter ſpielte mehrere Muſikſtücke
von Haydn, Schubert u. a. und entledigte ſich ſeiner Aufgabe mit feinem
— Gernsheim, 6. April. Waſſerſtand des Rheins am
6. April 197 Zentimeter.
* Walldorf, 6. Appil. Bürgermeiſterwahl. Unter großer
Wahlbeteiligung wurde am vergangenen Sonntag Beigeordneter
Fourdan zum Bürgermeiſter von Walldorf gewählt. Abends fand
zu Ehren des neuen Ortsoberhauptes ein Fackelzug ſeiner Anhänger
ſtatt. — Sportplatz. Die Gemeinde hat beſchloſſen, in nächſter
Nähe des Dorfes einen Sportplatz anzulegen. Der neue Platz ſoll
Bab=Nauheim. 4. April. In der Zeit vom 1. Januar bis 30. März
iſt die Zahl der Kurgäſte gegenüben dem Vorjchre um B Prozent
ge=
folgte die 4. diesjährige Wanderung unſerer Ortsgruppe über Höchſt, ſtiegen; die Beſuchsziffer der Ausländer hat ſich dabet um 75 Prozent
erhöht. Die Länder, aus denen der Auslandbeſuch zu verzeichnen iſt,
ſind hauptſächlich Oeſterreich, Holland, Dänemark, Schweden, Lettland,
Frankreich, Schweiz, Amerika. Die Ermäßigung der Kurabgabe gilt
noch bis zum 30. April;, die bis zu dieſem Zeitpunkt gelöſten Kurkarten
haben eine Geltugsdauer von 8 Wochen. Für die zahlreichen Gäſte
die Bad=Nauheim während der Oſtertage beſuchen, wird auch dieſes
Jahr eine beſondere Kurkarte zum Preiſe von 5 Mk. ausgeben, die vom
15. bis B. April Gülligkeit hat. Dieſe Karte berechtigt zum freien
Benutzung der Kurmittel gelten die gleichen Rechte wie für die
all=
gemeinen Kurkarten.
* Gießen, 4. April. Wahl zum Provinzialtag der
Pro=
vinz Oberheſſen. Ausgeſchieden ſind: 1. Juſtizrat Dr. Heinrich
ſtadt verzog, 2. Guſtat Mogk 1., Landwirt in Grund=Schwalheim.
Ver=
treter des Deutſchen Landbundes und der Deutſchnationalen Partei,
der am 12. Dezember 1996 verſtorben iſt. Für die beiden treten als
Schanz aus Ober=Schmitten und Landwirt Heinrich Wilhelm Wolf aus
Düdelsheim.
* Grünberg, 5. April. Die Beteiligung an der Schlußfeier
der Fortbildungsſchule war äußerſt ſtark, beſonders von
auswärts. Die Zeichnungen, Geſchäftsberechnungen und dergleichen von
den Fachſchülern, die Anfertigung von Weißzeug, Näh=, Stick= und
Strickarbeiten der Mädchen waren ausgeſtellt und fanden allſeitige
Anerkennung. An dem Mittageſſen, das die Mädchen gekocht bzw.
ge=
braten hatten, nahmen 35 eingeladene Gäſte meiſtens auswärtige,
teil. Nach der Begrüßungsrede durch Herrn Rektor Bender zeigte
dieſer die Entſtehung und Entwicklung der Fortbildungsſchule.
Gegen=
wärtig wird die Schule von 304 Schülern — 160 männlichen und
144 weiblichen — beſucht; ſie beſteht aus mehreren Berufsklaſſen. In
der gewerblichen Klaſſe befinden ſich aus 28 Orten 110 Schüler, an dem
Hauswirtſchaftsunterricht nehmen 120 Mädchen teil. Herr Schulrak
Fiſcher=Gießen ſprach über den Zweck und über das Ziel der Schule,
das draktiſche Erlernen und über die Anwendung der erforderlichen
Sparſamkeit. Die TheaterAufführung und die ſonſtigen Darbietungen
* Aus dem Lande, 4. April. Gewerbliches. Für die erſte
Hälfte des Monats April ſind wieder zahlreiche Sprech= bzw. Beratungs=
— Hirſchhorn, 6. April. Waſſerſtand des Neckars am tage der Handwerkskammernebenſtellen angekündigt. Die Nebenſtelle
Darmſtadt, für die Kreiſe Darmſtadt. Bensheim. Heppenheim und
Groß=
m. Hirſchhorn, 6. April. Bedauerlicherweiſe hatte die lier ſtattge= Grau hält Sprechtage ab an ſechs Orten, die Nebenſtelle Friedberg für
in Mainz an vier Wochentagen, in Bingen an drei Tagen; die
Neben=
die Nachfrage nach Eichenrinde weiter ſo gering iſt, wird der Schälwald zehn Orten, die Nebenſtelle Worms für die Kreiſe Worms und
Oppen=
heim an drei Orten, forner in Worms außer Mittwochs und Samstags
* Von der oberen Bergſtraße, 6. April. Schwerer Auto= an allen Wochentagen; außerdem ſind Buchführungskurſe an 4 Orten,
tage ab an ſämtlichen Wochentagen, ausgenommen die Tage, an denen
ſchaftskammer Vorträge gehalten in Starkenburg an 4 Orten, in Ober=
Darmſtadt hält Vorträge an drei Orten.
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Seite 10
Nummer 97
Donnerstag, den 7. April 1927
Europa=Flug eines Junkers Großflugzeugs.
Unten: Flieger Zimmermann (in der Mitte) mit ſeinen beiden Bordmonteuren.
Oben: Großflugzeug Nr. D 1073.
Das neue Schlafwagenflugzeug der Junkerswerke Type G. 31 Nr. D 1073, welches Anfang
Februar von Deſſau aus einen Europa=Propagandaflug unter Führung des bekannten Piloten
Zimmermann nach Wien, Venedig, Rom, Turin, Barcelona, Madrid angetreten hat, iſt am
Sams=
tag nach einer Zwiſchenlandung in Karlsruhe nach Deſſau zurückgekehrt. In Rom unternahm
der König von Italien einen Flug in dem Junkers=Großflugzeug und ſprach ſich ſehr anerkennend
über die Ausſtattung der Maſchine aus. Beim Rückflug von Barcelona nach Deutſchland
benötigte das Flugzeug für die Strecke Barcelona-Lyon-Karlsruhe die ausgezeichnete Flugzeit
von 6½ Stunden.
Reich und Ausland.
Der Evangeliſch=Soziale Kongreß
hält in der Pfingſtwoche vom 7. bis 9. Juni in
Ham=
burg unter dem Vorſitz von Reichsgerichtspräſident
Dr. Simons ſeine große Tagung ab. Zu dem
Thema: „Die neuere Entwicklung des Sozialismus”
werden ſprechen: Prof. Dr. Wilbrandt=Tübingen und
Prof. D. Mahling=Berlin. Als zweites Thema ſteht
zur Behandlung: „Werksgemeinſchaft —
Volksge=
meinſchaft — Arbeitsgemeinſchaft‟. Die Referate zu
dieſem heute im Mittelpunkt des ſozialpolitiſchen
Lebens ſtehenden Problem werden gehalten von
Prof. Dr. Heyde=Kiel, M. d. R. W., und von
Sozialpfarrer Menn=Düſſeldorf. Auf einem
öffent=
lichen Volksabend werden weitere namhafte
Perſön=
lichkeiten zu Worte kommen. Eingeleitet wird der
Kongreß mit einem Gottesdienſt in der
Michaelis=
kirche, am 3. Pfingſtfeiertag abends gehalten von
Hauptxaſtor D. Beckmann. Die Veranſtaltungen
ſind öffentlich.
Große Wohnungsſchiebungen in Berlin
aufgedeckt.
TU. Berlin. Im Berliner Bezirksamt
Wed=
ding iſt man ſeit einigen Tagen umfangreichen
Woh=
nungsſchiebungen auf die Spur gekommen, die
be=
reits zur Verhaftung des dort beſchäftigten
Stadt=
ſekretärs A. Haus aus der Brüſſeler Straße 29a
geführt haben. Die Staatsanwaltſchaft III hat eine
eingehende Unterſuchung eingeleitet und dem
Ver=
hafteten zahlreiche Fälle von Urkundenfälſchungen,
Aktenbeſeitigungen und ſonſtigen Vergehen im Amt
nachgewieſen. Ob noch andere Beamte dieſer
Dienſt=
ſtelle ihre Hand mit im Spiele haben, läßt ſich
zur=
zeit noch nicht ſagen.
Fünf Scheunen niedergebrannt.
Leobſchütz. In dem Dorfe Leisnitz bei
Leob=
ſchütz ſind am Dienstag zu verſchiedenen Zeiten fünf
Scheunen mit ſämtlichen darin befindlichen
Ernte=
vorräten, Erntegeräten, Wagen uſw. den Flammen
zum Opfer gefallen. Man vermutet Brandſtiftung.
Großfeuer in Baſel.
Baſel. In der Nacht zum Mittwoch entſtand
in der Holz= und Kohlenſpeditionsfirma Gerspach,
die auch eine Möbelſpedition betreibt, aus noch nicht
feſtgeſtellter Urſache Feuer, das einen noch nicht
über=
ſehbaren Schaden angerichtet hat. Eine ſehr große
Anzahl von Möbelwagen, darunter zwei
Möbel=
transportautos, mit mehreren größeren Schuppen
ſind vollkommen verbrannt, ebenſo große Holz= und
Kohlenvorräte.
Ein Raubmörder im Kampf mit Gendarmen
erſchoſſen.
Preßburg. Am 31. März war, wie gemeldet.
auf die Agrarbank in Velka=Bytſcha von vier
Män=
nern ein Raubüberfall gemacht worden, bei dem ein
Bankdiener getötet wurde. Während der
Verfolgung hatten die Verbrecher zwei
Gendar=
meriewachtmeiſter erſchoſſen. Am
näch=
ſten Tage war es gelungen, einen der Räuber
feſtzu=
nehmen, während der andere Selbſtmord beging.
Am Dienstag iſt ein weiteres Mitglied der Bande
im Buchower Bezirk erſchoſſen worden. Bei dem
vorangegangenen Kampf wurden drei Perſonen
ſchwer verletzt, von denen eine ihren
Verwun=
dungen erlegen iſt. Mehrere Perſonen und ein
Gen=
darm wurden leicht verletzt. Bei dem Verbrecher
wurden 40000 Kronen vorgefunden.
Das rettende „Kniſtern in den Wänden."
DD. Lemberg. Im Zentrum der Stadt ſtürzte
ein dreiſtöckiges Gebäude ein. Menſchen ſind nicht zu
Schaden gekommen, da die Hausbewohner durch
merk=
würdige Geräuſche in den Wänden rechtzeitig
ge=
warnt wurden und das Haus verlaſſen konnten..
Noch einer, der „ſein Gedächtnis verlor.”
DD. Paris. Im Keller eines Neubaues in
Paris entdeckten Maurer einen völlig unbekleideten
Mann, der angab, nicht zu wiſſen, wer und woher er
ſei. Die Arbeiter bedeckten ihn mit einigen Lumpen
und führten ihn zur Polizei, wo er als ein 25jähriger
Offizier der engliſchen Royal Guarde, namens Victor
Molaby, identifiziert wurde. Der ſonderbare Beſucher,
der einer adeligen Familie angehört, konnte über
ſeine Anweſenheit in Paris keine Auskunft geben.
Er gab nur zu, daß er gewohnheitsmäßig
Betäu=
bungsmittel nähme.
Verluſt diplomatiſcher Dokumente.
London. Wie „Daily Expreß” wiſſen will, hat
am Dienstag der Sekretär der japaniſchen Botſchaft
in einer Autodroſchke diplomatiſche Dokumente „von
vitaler Wichtigkeit für England und Japan”
ver=
loren.
Mohammedaniſches Feft in Berlin.
Die türkiſche Kolonie der Reichshauptſtadt beging
ſoeben in der neuen Moſchee am Fehrbelliner Platz
das Beiram=Feſt, die den Faſtenmonat Ramaſan
be=
ſchließende große Feier des Jslam. — Unſek Bild
geigt die vor wenigen Monaten fertiggeſtellte jürkiſche
Moſchee in Berlin.
Automobilſtraße Hamburg—Baſel.
Die Ausführung der Automobilſtraße bringt
in=
folge der Erdbewegungen, Brückenbauten u. ä. große
Aufträge für die Gebiete, durch die die Straße führt.
Heſſen iſt daher zur Beſchäftigung ſeiner Arbeitsloſen
auch ernſtlich beſtrebt, die Durchführung des
Pro=
jektes ſich zu ſichern. Die geplante Automobilſtraße
Hamburg-Baſel wird heſſiſches Gebiet auf einer
Länge von etwa 110 Kilometer in Nordſüdrichtung
durchſchneiden. Sie wird in der Gegend von
Rutter=
hauſen in den heſſiſchen Volksſtaat eintreten und
weiter über Wieſeck, Gießen, Griedel, Höchſt a. M.,
wo ſie den Main überſchreiten wird, und dann durch
Starkenburg und Rheinheſſen führen. Die Straße
ſoll möglichſt die Ortſchaften umgehen und ſtarke
Steigungen (über 4 Prozent) und Kurven (unter
500 Meter Radius) vermeiden. Dies läßt ſich auf
der heſſiſchen Strecke ſonſt überall verhältnismäßig
leicht durchführen. Nur in der Gegend von Lollar
ſtellen ſich nach einer Meldung im Gießner Anzeiger,
der Ausführung einige Schwierigkeiten entgegen, da
die Straße auf der einen Seite durch das
Ueber=
ſchwemmungsgebiet der Lahn und durch ſumpfige
Strecken geführt werden muß, was die Errichtung
von Dämmen nötig macht, andererſeits wieder, um
zu ſtarke Steigungen und Kurven zu vermeiden,
Ge=
ländeeinſchnitte vorgenommen werden müſſen. Auch
eine Brücke über die Lahn muß geſchlagen und an
verſchiedenen Stellen Landſtraße und Eiſenbahn
überquert werden, was durch Unter= bzw.
Ueber=
führungen zu geſchehen hätte. Ein Vertreter des
Heſſiſchen Miniſteriums, dem die Bearbeitung des
Planes für die durch unſeren Volksſtaat gehende
Strecke der Straße übertragen iſt, weilte in Lollar,
um das in Frage kommende Gelände in der
Um=
gegend unſeres Ortes zu beſichtigen und auf die
Möglichkeiten der Führung der Straße zu prüfen.
Das Geheimnis von Kiſch.
* London. Die engliſche Oxford=Field=
Expe=
dition, die ſeit Jahren in Meſopotamien
Ausgra=
bungsarbeiten vornimmt, hat Ende März ihre
Ar=
beiten in Kiſch, der babyloniſchen Stadt am Tigris,
die im dritten Jahrtauſend v. Chr. die Hauptſtadt
eines gleichnamigen Königreichs war, für dieſe Saiſon
beendet. Die Arbeiten galten in der Hauptſache der
Freilegung des Tempels der Erdgottheit, der ſich in
gut erhaltenem Zuſtand befand. Watelin, der Leiter
der Ausgrabungsarbeiten, hat das gewaltige Bauwerk
vollſtändig freigelegt, deſſen letzter Bauherr König
Nabonetos war, der von 556 bis 539 über Babylon
herrſchte und der Vater des Belſazar geweſen ſein
ſoll. Nordöſtlich von dem hohen Tempelturm befindet
ſich der herrliche Bau des Nabonetos mit Mauern,
die noch in einer Höhe von ſechs bis acht Metern
erhalten ſind. Man hat es hier mit einem
wunder=
vollen Muſter babyloniſcher Tempelarchitektur zu tun.
Der Gebäudekomplex umfaßt annähernd 33
Quadrat=
meter. In mühſeliger Arbeit wurden die
ſiebenund=
zwanzig den Hof und den Mitteltempel flankierenden
Räume vom Schutt geſäubert. Nach der Freilegung
des Tempels ging man daran, einen Schacht unter
dieſen zu graben, da man hoffte, die ſumeriſchen
Bauten zu finden. Dieſe Erwartung wurde auch
nicht enttäuſcht. In einer Tiefe von etwa acht Metern
ſtieß man auf Bauwerke, die ebenfalls aus
planokon=
vexen Ziegeln hergeſtellt waren. Man fand außerdem
Skulpturen und bemalte Tongeräte aus der
ſume=
riſchen Frühzeit. — „Das Geheimnis von Kiſch”
ge=
hört zu den lockendſten Problemen der geſchichtlichen
Vorzeit und hat die Einbildungskraft der
Archäo=
logen lange in Spannung gehalten und den
Be=
mühungen der grabenden Forſcher oft genug ein
Schnippchen geſchlagen. Fünf Jahre lang iſt nach den
Spuren, der berühmten Könige der Sumerer
ge=
forſcht worden, die die erſte Stadt nach der Sintflut
gegründet haben ſollen. Jetzt endlich iſt es gelungen,
ein Bauwerk der älteſten Könige zu entdecken und
zu=
gleich Muſter der ſchwarz und rot gemalten
Tonge=
fäße aufzufinden, die man bereits 17 Meilen
nord=
öſtlich von Kiſch, im Jamdet Naſr, ausgegraben hatte.
Ein Bruchſtück eines herrlichen Basreliefs aus
Mar=
mor, das eine Opferſzene der älteſten archäologiſchen
Periode darſtellt, erweckt die Hoffnung, daß es in
der nächſten Ausgrabungsperiode gelingen wird, das
„Geheimnis von Kiſch” vollends zu klären.
Verkauf ehemaliger deutſcher Schiffe.
London. Am Dienstag wurde namens der
Regierung der Verkauf von acht früheren deutſchen
Dampfern von 4500 bis 6500 Tonnen, die 1914 in
Buenos Aires Zuflucht geſucht hatten, zu Ende
ge=
führt. Infolge des Alters und des Zuſtandes der
Schiffe ſind die erzielten Preiſe nur gering. Einige
Schiffe ſind nur zum Abbruch geeignet.
Sieben mexikaniſche Banditen hingerichtet.
TU. London. Nach einer Meldung aus Mexiko
wurden ſieben Banditen, die den amerikaniſchen
Ingenieur Wilkens ermordet haben, in Guadalajara
hingerichtet.
Mekka=Pilger durch Kälte getötet.
EP. Die Pilgerfahrten nach den Heiligen Stätten
des Jslam, die in dieſem Jahre eine ſehr ſtarke
Be=
teiligung, beſonders aus Britiſch= und aus
Nieder=
ländiſch=Indien aufzuweiſen hatten, ſind durch die
außergewöhnliche Winterkälte erheblich geſtört
wor=
den. Namentlich unter den für dieſe ungünſtigen
Witterungsverhältniſſe nicht eingerichteten javaniſchen
Wallfahrern war ein ungewöhnlich hoher Prozentſatz
von Todesfällen zu verzeichnen. Bei einigen ihrer
Karawanen ſind auf dem Landwege von Medina nach
Mekka nicht weniger als 90 Prozent der
Teil=
nehmer ums Leben gekommen.
Schatzgräber an der burgenländiſchen Grenze.
EP. Wie Wiener Blätter aus Oedenburg berichten,
iſt ſeit einigen Tagen die ganze Umgebung von
Oedenburg von einem Goldfieber ergriffen, das jenem
auf den ſüdafrikaniſchen Diamantenfeldern kaum
nachſtehen dürfte. Das Ziel der Völkerwanderung
aus Nordweſtungarn ſowie aus dem benachbarten
Burgenland und aus der Steiermark bildet die kleine,
ein paar hundert Einwohner zählende Gemeinde
Ra=
bapordany am Raabfluß. — Ein Bauer fand beim
Umgraben ſeines Feldes in nicht allzu großer Tiefe
ein prachtvolles, altertümliches Schmuckſtück aus
maſ=
ſivem Gold. Er ſtellte weitere Grabungen an, und
bald konnte er eine Menge goldverzierter
Gegen=
ſtände, ſilberne Teller, Tonkrüge und eiſerne
Ge=
ſchmeide an die Erdoberfläche befördern. Bald
er=
fuhr hiervon das ganze Dorf Babapordany, und alle
Bauern begannen auf ihren Feldern fieberhaft zu
graben. Die Mühe blieb auch nicht unbelohnt. Aber
außer verſchiedenen Gold= und Silbergegenſtänden
kamen maſſenhaft Menſchenſkelette und Knochen zum
Vorſchein. — Eine von den Behörden eingeſetzte
Kom=
miſſion ſtellte feſt, daß es ſich um avariſche
Krieger=
gräber handelt, die ins 2. bis 1. Jahrhundert b. Chr.
zurückreichen. — Als der Bericht der Kommiſſion
be=
kannt wurde, kamen viele Leute aus Budapeſt nach
Rabapordany. Nun kampieren etwa 500 ortsfremde
Menſchen auf den Feldern. Die einzelnen Grabſtellen
wurden von jenen, die zuerſt kamen, beſetzt; ſie
kümmern ſich gar nicht um die Proteſte des
recht=
mäßigen Feldbeſitzers und wachen eiferſüchtig darauf,
daß kein Unberufener auf „ihrem” Platz gräbt. Die
Ausgrabungen werden ſofort verſteckt. Soweit das
Oedenburger Stadtmuſeum eine Ueberſicht auf Grund
der ihr zum Kaufe angebotenen Gegenſtände hat,
be=
trägt der alleinige Materialwert der ausgegrabenen
Gold= und Silberwaren rund 60 000 Pengö, das iſt
1 Milliarde Kronen. — Das Stadtmuſeum hat u. a.
eine in einem der Adarengräber gefundene Goldfibel,
ein mit Silber geziertes Meiſterſtück und zwei
pracht=
volle goldene Ohrgehänge, die den charakteriſtiſchen
avariſchen Haldmond tragen, erworben. Aus den
Gräbern wurden auch kleine Eiſentonnen voll
Goldſtaub ausgegraben, ebenſo eine Menge ſilberne
und bronzene Armbänder und Gehänge. In den
um=
liegenden Dörfern tragen viele Bauernmädels
koſt=
bare avariſche Geſchmeide aus dem 2. Jahrhundert
v. Chr. In Oedenburg ſcheinen viele Leute mit den
avariſchen Geſchmeiden gute Geſchäfte zu machen. Die
Schmuckſtücke wandern von Hand zu Hand und der
Kaufpreis eines und desſelben Gegenſtandes beträgt
oft am Abend bereits das Vielfache des Preiſes am
Morgen desſelben Tages. — Verſchiedentlich kam es
zu blutigen Schlägereien unter berauſchten
Schatz=
gräbern. Die Behörden wollen nun energiſch gegen
die Schatzgräber vorgehen und die ganze Sache
bin=
nen einigen Tagen liquidieren.
Lokaltermin im Marek=Prozeß.
DD. Wien. Der Gerichtshof, der den
Mord=
prozeß Marek behandelt, tagte am Montag in
Möd=
ling, um an Ort und Stelle den Tatbeſtand
feſtzu=
ſtellen. Das große Jutereſſe an dem Prozeß zeigte
ſich in dem ungeheuren Andrang dor der Villa
Mareks, der nur durch ein großes Aufgebot
zurück=
gehalten werden konnte. Ein Feuerwehrmann
mar=
kierte die Rolle Mareks, indem er den Platz vor der
Villa einnahm, wo der Unfall geſchah. Es ſollte
feſt=
geſtellt werden, ob von der Wohnung der Portierfrau
das Schreien Mareks gehört werden konnte, ferner ob
man von der Wohnung, in der ſich Frau Marek mit
Schweſter befand, die Unfallſtelle ſehen, endlich ob die
zwei Zeuginnen, die zur Zeit der Tat bei der Villa
vorübergingen, in der Lage waren, die Feſtſtellungen
zu machen, die ſie vor Gericht angegeben haben. Eine
Zeugin hat erklärt, daß zur Zeit des Unfalls
nie=
mand bei Marek geweſen iſt. Tatſächlich wurde
feſt=
geſtellt, daß der Stand, von dem man den Platz
überblickt, für die Beurteilung günſtig iſt. Die
Por=
tierfrau ſagte aus, daß ſie Frau Marek, die ſich mit
ihrer Schweſter in der Wohnung befand,
unmittel=
bar vor dem Unfall geſehen habe. Alles das
bekräf=
tigt die Anſicht, daß es wirklich um einen Unfall
ge=
handelt hat. Es wurde auch feſtgeſtellt, daß die
Axt=
ſchläge, die Marek vollführt hat, in der
Portier=
wohnung gehört werden konnten.
Wien. Im weiteren Verlauf des Marekprozeſſes
wird auch die Schweſter der Frau Marek wegen der
Verleumdungsbeſchuldigung vernommen. Sie erklärt
ſich für nicht ſchuldig. Im Gegenſatz hierzu erklärt
der Spitaldiener Mraz ſich für ſchuldig, daß er von
Marek verleitet worden ſei, anzugeben, daß die
Aerzte an dem Bein herumgearbeitet hätten. Auch
bei ſeiner Konfrontation mit dem Ehepaar Marek
bleibt er bei ſeiner Behauptung. Die Frau des
Spi=
taldieners beſtätigt die Ausſage ihres Mannes und
fügt hinzu, daß ihr Frau Marek geſagt habe: „Ihr
ſeid arme Teufel, ihr könnt Geld verdienen, ihr müßt
aber ſagen, daß mein Mann ſchuldlos iſt.”
* Bahnhofsumbau in Chur.
Der Koſtenvoranſchlag des Umbaues beläuft ſich
auf 6,2 Mill. Fr.; die Arbeiten ſollen mit der
Elektrifikation der Linie Zürich—Chur Ende 1928
be=
endet ſein.
Hiſtoriſche Sammlung aus der Zeit des
Welt=
krieges.
EP. Seit einiger Zeit beſteht eine ſchweizeriſche
Geſellſchaft für eine hiſtoriſche Sammlung aus der
Zeit des Weltkrieges. Es iſt bereits eine reichhaltige
Sammlung entſtanden. Ein Teil der Gegenſtände
wurde neulich im Berliner Hiſtoriſchen Muſeum der
Oeffentlichkeit zugänglich gemacht.
Zur Verhaftung des Bankiers Kuhnert.
Paris. Der preußiſche Juſtizminiſter hat durch
Vermittlung der deutſchen Botſchaft in Paris bei der
franzöſiſchen Regierung vor etwa zwei Monaten die
Auslieferung des in Paris verhafteten Bankiers
Kuhnert beantragt, der wegen Beamtenbeſtechung
und Aktenbeſeitigung angeklagt iſt. Kuhnert hat
nunmehr gegen dieſen Auslieferungsantrag Proteſt
erhoben unter dem Vorwand, daß es ſich um
poli=
tiſche Angelegenheiten handele. Die Strafkammer
des Pariſer Gerichts wird ſich nunmehr mit dieſem
Einſpruch beſchäftigen und entſcheiden, ob dem
Aus=
lieferungsantrag Folge gegeben werden ſoll.
Prüderie.
EP. Der „Cri de Päris” erzählt folgende
nied=
liche Geſchichte: Ein Pariſer Pfarrer, der ein großer
Verehrer Victor Hugos iſt, unternahm eine
Pilger=
fahrt nach Fougéres, der Heimat Juliette Drouets,
der Freundin des großen Schriftſtellers. Lange Zeit
ſuchte er vergeblich nach dem Geburtshauſe Juliettes.
Schließlich läutet er an der Tür eines Kloſters; eine
Nonne in ſcharlachrotem, mit weißem Kreuz gezierten
Gewand öffnet. „Meine Schweſter,” ſagt der
Pfar=
rer, „können Sie mir das Geburtshaus der Juliette
Drouet, der Freundin und Muſe Victor Hugos,
zei=
gen, das in dieſer Straße liegen ſoll?7 — „Herr
Abbé,” hauchte errötend die Nonne, „wie ſind ſchlecht
unterrichtet über die Ereigniſſe der Gegenwart. Die
Leute, von denen Sie ſprechen, ſind mir unbekannt.
Wenden Sie ſich an den Kolonialwarenhändler
gegenüber.”
Gedenkmünze der 1000jährigen
Stadt Nordhauſen.
Anläßlich ihrer kommenden 1000=Jahrfeier läßt die
Stadt Nordhauſen eine künſtleriſche Jubiläumsmünze
aus Porzellan herſtellen. — Unſer Bild, zeigt Vorder=
und Rückſeite der Gedenkmiinze.
Nummer 92
Donnerstag, den T. April 1927
Seite 11
Oport Shier und Tarnen.
Handball.
Main—Rodgau (Allgemeiner Deutſcher Turnerbund).
Am letzten Sonntag gab es folgende Reſultate:
Aktive Klaſſe: Spp. 1898 1. — Rot=Weiß, 1. 8:1; Raunheim —
1958, 2. 2:1; Polizei — Eberſtadt 4:1; Braunshardt —
König=
ſtüdten 0:1; Langen, 1— Rot=Weiß, 2. 8:0.
Jugend=Klaſſe: 1898, 1 — Königſtädten 8:0; 1898, 2. — 1898, 4. 5:2;
B eiterſtadt — 1898, 3. 0:2; Rot=Weiß, 2. — Trebur 2:1;
Biebes=
ſäm—Braushardt 3:0; Eberſtadt—Rot=Weiß, 1.: ausgefallen.
In der Spitzengruppe überraſcht der hohe Sieg von Spp. 1898,
(Liggerſatz) gegen Not=Weiß 1., den vorjährigen Bundesmeiſter.
Stpv. 1898 führt mit 2 Punkten Vorſprung und gilt als Favorit für
di Gaumeiſterſchaft. Ueberragend iſt das Torzahlverhältnis 56:9.
Die Tabellen zeigen nach dem 3. April folgenden Stand:
Aktive Klaſſe:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
Sxportverein 1898, 1.
56: 9
4
Leichtathletik.
GSnigſtädten
Mot=Weiß, 1.
Qrngen, 1.
Arraunshardt
Mraunheim .
Avolizei, Darmſtadt
Gberſtadt
Stportverein 1898, 2.
Apot=Weiß, 2.
Jugendklaſſe:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
34:12
34:16
25:17
15:20
14:22
16:27
19:17
18:26
14:28
40: 9 14
27: 7 11
21:14 10
16:14
14:22
12:19
16:19
4:19
20:13
13:25
10:30
9:11
Mot=Weiß, 1.
Gportverein 1898, 1.
mot=Weiß, 2..
Imebur
Köönigſtädten
Kportverein 1898, 3.
Rraunshardt
W8eiterſtadt
2 portverein 1898, 2.
9 portverein 1898, 4.
Ar iebesheim
Aberſtadt . .. . .
Spiel Braunshardt—Eberſtadt 4:1 vom 27. März, iſt laut Beſchluß
des Spielausſchuſſes für ungültig erklärt und wird wiederholt.
Für nächſten Sonntag ſind folgende Spiele angeſetzt:
Aktive Klaſſe: Braunhardt — Langen, 1; Spv. 1898, 2. — Rot=
Reiß, 1.: Eberſtadt — Spp. 1898, 1.; Langen, 2. — Raunheim; Rot=
Meiß, 2. — Polizei=Spp.; Königſtädten: ſpielfrei.
Jugendklafſe: Spp. 1898, 2. — Spv. 1898, 1.; Königſtädten —
Käraunshardt: „Weiterſtadt — Rot=Weiß, 2.: Spv. 1898, 3. —
Eber=
wadt: Biebesheim — Trebur; Spv. 1898, 4. — Rot=Weiß, 1.
Um die ſüdweſtdentſche Meiſterſchaft der D.T. Am 24. April
be=
ſinnen die Entſcheidungskämpfe um die ſüdweſtdeutſche
Hand=
hallmeiſterſchaft der Deutſchen Turnerſchaft. Im Stadion zu
zsraukenthal (Pfalz) ſpielen am 24. April die Meiſter von Baden
und Pfalz, Polizei=Sp.V. Raſtatt und T.V. Frieſenheim.
Fußball.
Außerordentliche Tagung des S. F. V.
Da der Süddeutſche Fußball=Verband in der Frage des neu zu
bil=
enden Spielſyſtems recht bald zu einer Entſcheidung kommen will, um
diie gegebenenfalls notwendigen Maßnahmen prompt durchführen zu
ſnnen, hat der Verbandsvorſtand eine außerordentliche Tagung für
hsen 21. und 22. Mai nach der Stadthalle in Mainz einberufen. Dieſe
Tagung wird ſich in der Hauptſache mit der Spielſyſtemfrage
beſchäf=
uigen. — Gleichzeitig hat der S. F. V. den Termin für die
außer=
ſerdentlichen Bezirkstage auf den 24. April feſtgelegt. Der Tagungsort
ſſt noch nicht, beſtimmt.
Deutſche Waldlaufmeiſterſchaften des A. D. T. in Stammheim
bei Stuttgart.
Am 10. April finden auf der 5 Kilometer langen, herrlichen
Wald=
ſtrecke Stammheim—Stuttgart die Deutſchen Waldlaufmeiſterſchaften
für 1927 ſtatt. „Rot=Weiß” 1922 entſendet hierzu ſeine 1.
Rennmann=
ſchaft in der Beſetzung: Krichbaum, Blind, Geſſer und Sauerwein;
ſind es doch gerade die Namen jener bekannten Läufer, die in letzter
Zeit viel von ſich hören ließen und als Spezialiſten dieſer Strecke zu
bezeichnen ſind. Beſonders Krichbaum und Blind, letzterer als
dies=
jähriger Favorit der Jugendklaſſe, werden hier zu beweifen haben, daß
ſie imſtande ſind, Großes zu leiſten. Die Meiſterſchaft ſelbſt wird in
Mannſchafts= und Einzelläufen ausgetragen, und ſo dürfte es in der
Mannſchaftsklaſſe beſtimmt zu harten Kämpfen kommen. Kreis=, Gau=
und Vereinsmannſchaften treffen hier in einer Klaſſe aufeinander und
werden auch ſo in jener ohne Unterſchied gewertet. Auch im
Einzel=
lauf wollen ſie es nicht unverſucht laſſen — oder Plätze an ſich zu
bringen. Die 22er, die am Samstag nachmittags 2.20 Uhr nach dorthin
abfahren, werden von ihrem Abteilungsvorſitzenden, Herrn Menger,
betreut, und treffen am Sonntag abend 10.40 Uhr wieder hier ein. Der
Lauf findet am ſelben Tage, nachmittags 3 Uhr, auf obengenannter
Strecke ſtatt. — Wir wünſchen der Mannſchaft auf ihrem ſchweren Gang
nur das Beſte, beſonders noch ſchönes Waldlaufwetter, und hoffen, daß
es ihnen glückt, eine Meiſterſchaft mit nach Darmſtadt zu bringen.
Die ſüödeutſche Waldlaufmeiſterſchaft 1927.
Die diesjährige ſüddeutſche Waldlaufmeiſterſchaft, die am
kommen=
den Sonntag in Kaiferslautern auf der 8 Kilometer langen
hütgeligen Strecke Sportplatz Betzenberg—Luftkurort Bremerhof und
zu=
rück zum Austrag kommt, hat nicht ganz das Meldeergebnis gefunden,
das man hätte erwarten können. Aus Bayern und Württemberg fehlen
ausſichtsreiche Bewerber, ſo u. a. auch der Verteidiger Aubele=Tübingen,
ſodaß die diesjährige Meiſterſchaft faſt zu einer internen Angelegenheit
der drei weſtlichen Verbände wird, die allerdings dafür auch mit dem
ſtärkſten Material antreten. — Im Mannſchaftslauf ſtehen ſich
in Freiburg FC., Polizei=SV. Karlsruhe, SV. 98 Darmſtadt, SC. Saar
05 Saarbrücken, VfR. Landau, FV. Kaiſerslautern und FV. 07 Bad
Kreuznach gleichwertige Gegner gegenüber, ſodaß knappſte
Punktunder=
ſchiede zu erwarten ſind. — Im Einzellauf ſtarten vom
Frei=
burger FC.: Sabſetzki, Schnitzer, Maybrunn, Burklin und Dr. Herr,
vom FV. Kaiſerslautern: Wächter, Grunewald, Boos und Richter, vom
VfR. Landau: Meiſter, Metz, Opp und Walz, vom FV. 07 Kreuznach:
Koch, Funk, Becker und Hook, vom Polizei=SV. Karlsruhe: Klaar und
Illg. — Außerdem nehmen teil: Helber (VfB. Stuttgart), Engelhardt II
(SV. Darmſtadt), Ronald (Saar=Saarbricken), Philippi (Polizei
Saar=
brücken), Scherrer (VfL. Marnheim, Pfalz) und Ports (SpVg.
Riegels=
berg).
Kegeln.
Sportwoche der „Zwölfer”, Tgd. 46.
An Höchſtleiſtungen des dritten Tages (5. April) ſind zu
verzeichnen:
1. Ehrenbahn (10 Kugeln): 1. Mulch (L. L.) 52; 2. Hübner
(Keglerluſt) 51; 3. Schönefeld (Chattia) 50.
2. Induſtriebahn (4 Kugeln): Joſten (Frankfurt) 29: Peter
Harres (Keglerluſt) 26.
3. Werbebahn (4 Kugeln): Hübner (Keglerluſt) 32; Riebel
(Einzelmitglied) 31; Ruppert (21er) 30.
4. Damenbahn (3 Kugeln): Frl. Bangert (Goldene Kugel) 20;
Fran Gottheis (Punktroller) 19; Frau Wißkirchen (Punktroller) 18.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 7. April. 1.30: von Kaſſel: Miltagskonzert.
O 3.30: Stunde der Jugend. Fr. Grebenſtein: „Die Heidbrennerin”.
Für Kinder vom 12. Jahre ab. O 4.30: Oskar Straus. Aus „Der
tapfere Soldat”: Bulgarenmarſch; „Der kleine Pralineſoldat; „
Tira=
lala”, Romanze; „Komm, Held meiner Träume‟, Walzerlied. —
Potp. „Walzertraum”. — Walzer a. „Rund um die Liebe‟. —
Potp. „Ballnacht” — Walzer a. „Dorfmuſikanten”. — Aus
Die Königin”, Marſch. O. 5.45: Leſeſtunde: Aus „Die Kultur der
Renaiſſance in Italien”, O. 6.15: Uebertr. Kaſſel. O 6.45: von
Kaſſel: „Stunde der Frau”, O 7.30: Frankf. Opernhaus: „Madame
Butterfly”. Oper von Puccini. Anſchl.: bis 12.30: Tanzmuſik.
Siutigart.
Donnerstag, 7. April. 1.10: Konzert. O 3.50: Bücherfunk.
O 4.15: Konzert. Reinecke: Vorſpiel zu König Manfred. —
Wald=
teufel: Jugend=Träume. — Gluck: Ouv. Alceſte. — Clementi:
Sonatine. — Saraſate: Zigeunerweiſen, Violin=Solo. — Maſſenet:
Fant. Manon. — Sitt: Wiegenlied. Menuett. — Saraſate: Span.
Tanz. — Einl.: Ellen Beck. O 6.15: Dramat. Funkſtunde (
Schau=
ſpiel). O 6.45: Aerzte=Vortrag: Heufieber und deſſen Behandlung.
O 7.15: Schach. O 8: Sinfonie=Konzert. Mitw.: Prof. Pembaur
a. G. Schumann: Ouv. Manfred. — Liſzt: Zwei Legenden (
Kla=
vierſoli). Die Vogelpredigt des Hl. Franz p. Aſſiſi. Der Hl. Franz
v. Paule über die Wogen ſchreitend. — Sinfonie: Pembaur ſen.:
In Tirol. — Anſchl.: Wunſchabend. Leit.: M. Heye. Die Mitw.
werden erſt nach Eing, der Wünſche bekanntgegeben.
Berſin.
Donnerstag, 7. April. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O:4: Dr. Hirſchberg: Das deutſche Volkslied (3). G 4.30: Funk=
Kapelle. Ward: Mein Schloß im Mond. — Siede: Wenn die
Sonne lacht. — Auber: Quv. Des Teufels Anteil. — Steindal:
Un petit rien. — Benatzky: Geh! Boſton. — Armandola: Suite,
— Jonas: Serenade. — Lehar: Potp. Luſtige Witwe. —
Sommer=
ville: Paſſion flowers. — Mezzacapo: Napoli. — Nicholls: Wenn
die Sahara ſchläft. O 6.30: Prof. Dr. Stavenhagen: Die
Ent=
ſtehung von Schlagwetter=Exploſionen. O 7.05: Spaniſch. O 7.30:
Dr. Haas: Streifzüge durch Marokko. O 8: Uebertr. a. d. Metropol=
Theater: Die Zirkusprinzeſſin”. Operette von Kalman. — Anſchl.;
Tanzkapelle, Hoffmann.
Königswuſterhauſen. Domerstag, 7. April. 2.30:
Hausfrauen=
wünſche zum Wohnungsbau: a) Die Bauweiſe. O 4: Dir. Knoff:
Berufsberatung: Was iſt beim Abſchluß eines Lehrvertrages zu
beachten? O 4.30: Dr. Klopfer: Die Aufgabe des Lehrers in der
Erziehungsgemeinſchaft für Schule und Haus. O 5: Franz Wilh.
Marks: Das Deutſchtum in Slowenien. O 5.30: Major a. D.
Dr. Trautz: Japan, ſein Volkstum und ſeine Kultur. O 6: Prof.
Dr. Derlitzki: Die Bedeutung der Landarbeitsforſchung für die
landwirtſchaftliche Praxis. O 6.30: G. v. Eyſeren, C. M. Alfieri:
Spaniſch für Fortgeſchrittene. O 6.55: Zum 80. Geburtstage des
däniſchen Dichters Jacobſen. Einführung: Dr. Paul Fechter. Rez.:
Dr. H. Michaelis.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Freitag, den 8. April 1927.
(Nach der Wetterlage vom 8. April 1927.)
Bei mäßiger Luftbewegung weiterhin wechſelnd bewölkt mit
Auf=
heiterung, mild und noch vereinzelt Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltſt und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten Reich unn
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mix Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmand
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer für den
Inferatentell: Willy Kuhle: Druck und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich : Übernommen.
Tobraltat
OMir haben uns oft die Frage vorgelegt,
ob wir die Ersparnisse, die wir im letzten
Jahr durch die bedeutende
Produktions-
vermehrung unserer Overftolz-Zigarette
und die damit verbundene
Rationalisie-
rung unserer Betriebe erzielten, nicht besser
für eine Senkung des Preises verwenden
soll-
den,als für eine Verbesserung der Qualität.
Es gibt aber Gründe, die entschieden gegen
eine Senkung von Sauf4Pfg. sprechen.
Oder Betrag, den der Raucher zafit, kommt nur
zum kleinen Teil in die Hände des
kabrikan-
ten,denn neben ihm teilen sich derHändler
und hauptsächlich der Staat in den Erlös.
Da-
von hat der Fabrikant zunächst die sehr er
heblichen Herstellungskosten zu bestreiten,
die jedoch bei einer SP-Ligarette nicht
hö-
hersind, als bei einer Zigarette zu 4Pfg
IneücnBüké
Ist der Mehrerlös in der SPf-Preislage
auch nur gering, so reicht er doch aus,
um beim Tabak in der Kalkulation eine
Sehr erhebliche Rolle zu spielen.
Unsere genauen Berechnungen habener.
wiesen, dass wir bei gleichen
Herstellungs-
kosten für den Tabak der SA-Bigarette
ungefähr Las Soppelte aufwenden können,
als für den Jabak einer&P- Ligarette. Das war
für uns bestimmend. Wir glaubten, dem
Rau-
cher den besten Dienst zu tun,wenn wir unsere
als S Pf.-Zigarette so gut machen,wie wir es
können,und ihm raten, lieber Sstatt4Pfg.
anzulegen, weil er für 256 Nehrzahlung
eine um 100% bessere Qualität erhält.
CDe DEtkrE einero
OVERSTOLZ. zu / wäre nur
Bie Hälfte vom Tabakwert der
OVERSTOLZ zuDP
Obesha ift Ornstorr eind
59-Ligerette und infolge ihres
guten Tabaks die meitgerauch
te Ligarette Deutſchlands. O
IV 4964
[ ← ][ ][ → ]Nummer 92
Donnerstag, den 7. Pprd
Die wirtſchaftliche Lage des deutſchen
Handwerks im Monat März.
Vom Reichsverband des deutſchen Handwerks wird uns geſchrieben:
Die Berichte der Handwerks= und Gewerbekammern über die
Geſchäfts=
lage des Handwerks im Monat März 1927 ſtehen ſtark unter demn
Ein=
druck der Belebung der Bautätigkeit. Im Gegenſatz zum Vorjahre
macht ſich am Baumarkt infolge der milden Witterung eine ſehr lebhafte
Tätigkeit bemerkbar. Dieſe Hebung der Bautätigkeit beſchränkt ſich
aller=
dings zumeiſt auf die größeren Städte, in den kleinen Städten und auf
dem Lande tritt ſie weniger in Erſcheinung. Wenn auch von der
Be=
lebung des Baumarktes vorerſt nur die Bauhauptgewerbe, Maurer und
Zimmerer, berührt werden, ſo ergibt ſich doch für manche andere
Hand=
werkszweige ſchon die Möglichkeit der vorbereitenden Tätigkeit, ſo daß
auch hier eine lebhaftere Beſchäftigung zu verzeichnen iſt. Beeinflußt
von der Witterungslage iſt auch beſonders das Schneiderhandwerk, für
das die Frühjahrsſaiſon in dieſem Jahre erheblich früh eingeſetzt hat.
Eine weitere Beſſerung geht aus von der Landwirtſchaft, welche für die
Inſtandſetzung der Ackergeräte das Schmiede=, Stellmacher= und
Ma=
ſchinenbauerhandwerk mehr als im Vormongt in Anſpruch nimmt.
Die jetzt zu venzeichnende Belebung reicht jedoch nicht aus, um
all=
gemein von einer normalen Geſchäftstätigkeit zu ſprechen. Die Beſſerung
zeigt ſich zumeiſt nur in den größeren Städten. Ferner wirken ſich die
neuerdings mehrenden Preisſteigerungen verſchiedener Rohſtoffe und
Halbfabrikate ſowie die Unüberſichtlichkeit des Geld= und Kapitalmarktes
als ſtörende und hemmende Faktoren aus. Erſchwerend fällt weiter ins
Gewicht, daß vom Publikum der Kredit des Handwerks ſehr ſtark in
Anſpruch genommen wird und auch Teilzahlungsverpflichtungen nicht
eingehalten werden. Ebenſo will die Klage nicht verſtummen, daß die
Einführung der Verdingungsordnung für Bauleiſtungen faſt keine
Wir=
kung auf das Gebaren der öffentlichen Körperſchaften bei Vergebungen
gehabt hat.
Eine erhebliche Beunruhigung iſt im Handwerk dadurch
hervorge=
rufen, daß in verſchiedenen Fällen eine nicht unweſentliche Erhöhung
der Gewerbeſteuer erfolgte, die ſich um ſo bedrohlicher auswirkte, als
durch den Wegfall der Getränkeſteuer, im weſtfäliſchen Induſtriegebiet
ganz erhebliche Fehlbeträge durch die Realſteuern gedeckt werden müſſen.
Die eingetretene Beſſerung in einigen Handwerkszweigen hat zu einer
Entlaſtung des handwerklichen Arbeitsmarktes, insbeſondere für die
Ar=
beitnehmer des Bau= und Bekleidungsgewerbes geführt. Die zum
1. April eingetretene Mietserhöhung hat vielfach Lohnbewegungen und
Lohnerhöhungen veranlaßt. Auch eine ganze Reihe von Materialien,
insbeſondere Baumaterialien, erfuhren eine Preiserhöhung.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. April.
Nachdem ſich die für die geſtrige ſtarke Abſchwächung an der Börſe
angegebenen Gründe als wenig ſtichhaltig erwieſen haben, eröffnete die
Börſe heute in weſentlich beſſerer Verfaſſung. Stark angeregt wurde
die Tendenz aber auch durch den Verkauf eines umfangreichen
Kohlen=
feldes der Rheinſtahl A.=G. an die Städte Frankfurt a. M. und Köln
für eine Kaufſumme von angeblich 14 Millionen Mark. Man ſchätzt den
buchmäßigen Gewinn für Rheinſtahl aus dieſem Geſchäft außerordentlich
hoch ein, ſo daß ſich eine ſehr ſtarke Nachfrage nach den Aktien dieſer
Geſellſchaft einſtellte. Auch die übrigen Werte des Montanmarktes
konn=
ten davon recht erheblich profitieren, und ſelbſt die anderen Marktgebiete
zogen ihren Nutzen daraus. Man erinnert ſich auch jetzt wieder an alle
Zie Gründe, die in der vergangenen Woche für die ſtarke
Aufwärts=
bewegung maßgebend waren, wie die ſtarke Abnahme der Arbeitsloſigkeit
und die Beſſerung des Eiſenabſatzes, wozu ſich heute noch die Nachricht
zon einer bevorſtehenden mäßigen Preiserhöhung für Eiſen hinzugeſellte.
Auf dem Montanmarkt gewannen zum erſten Kurs Gelſenkirchen 4
Pro=
gent, Harpener 7½ Prozent, Mannesmann 5½ Prozent, Mansfelder
5½½ Prozent, Phönix 2 Prozent und Rheinſtahl 8 Prozent. Für die
Banken hielten ſich die Kursbeſſerungen in mäßigen Grenzen, aber
Kom=
merzbank machten mit einer Steigerung von 5 Prozent eine Ausnahme.
Die Chemiewerte gewannen bis zu 5 Prozent. Von den Elektrowerten
konnten ſich nur Siemens u. Halske weſentlich befeſtigen.
Die Abendbörſe wurde im Verlaufe wieder ausgeſprochen feſt
unter Führung der bekannten Spezialitäten des Mittagsmarktes, welche
zu den höchſten Tageskurſen ſchloſſen. Dazu kam ein weiterer Aufſtieg
der Holzverkohlungsaktie. Auch Ablöſungsrente von B3—24½.
Da=
neben Farbeninduſtrie 328, Harpener 262,5, Rheinbraun 333,
Mannes=
mann 224,5, Phönix 144,25, Schuckert 187,5, A.E.G. 175, Dresdener
Bank 198,25, Commerzbank 224,5, Daimler 128,5, Kleyer 140, Holzmann
206,5, Scheideanſtalt 240, Metallgeſellſchaft 196, Erdöl 194,
Rütgers=
werke 145, Holzverkohlung 91.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 101, gegen Holland 12,137/, gegen
Madrid V,40, gegen Zürich 25,25½, gegen New York 4,85½, Pfunde
gegen Mark 20,49/z, Dollar gegen Mark 4,2185.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 6. April.
Die Haltung der Aktienkurſe war anfangs gedrückt, zeigte aber
Beſſerungen. Bei Börſenbeginn kam es zu einem völligen Aufſchwung.
Im Mittelpunkt ſtanden Rheinſtahl und Harpener. Harpener im
Ver=
gleich zur Dienstag=Nachbörſe 6 und Rheinſtahl 7 Prozent gewinnend.
Außerdem ſtanden J.=G. Farbeninduſtrie mit 3—4 Prozent im
Vorder=
grund. Dieſe Aufwärtsbewegungen gaben der Geſamttendenz einen
Rückhalt. Dieſer Börſenlage kamen günſtige Meldungen aus dem
Wirt=
ſchaftsleben zugute, nachdem der Inhaltsabſatz bei Kali im März
gegen=
über dem Vormonat noch eine Verbeſſerung erfuhr. Tagesgeld war,
nachdem bisher noch erhebliche Nachfrage beſtand, zu den ermäßigten
Sätzen von 5½ bis 7½ Prozent gleichfalls ruhiger. Warenwechſel ca.
434. Prozent. Im Deviſenverkehr ſetzte ſich der Lei gegen Zürich auf
3,0 ab. Das engliſche Pfund ſtellte ſich gegen New York mit 4,8571
niedriger. Spanien und Mailand ſchwankend. Die Reichsmare lag
gegen den Dollar ziemlich ſtabil. Im einzelnen dürften für Rheinſtahl
auch der Verkauf heimiſcher Kohlenfelder an die Stadt Frankfurt
be=
feſtigend gewirkt haben. Von den anderen Montanaktien ſtellten ſich
Klöckner 3½, Köln=N. 2½, Phönix 1½, Rh. Braunkohlen 3 Prozent
höher. Rhein=Elbewerte vernachläſſigter. Kaliaktien erholten ſich bis zu
3 Prozent, nur Deutſche Kali abbröckelnd. Starke Beachtung fanden
auch wieder Elektrowerte, in denen Kursſteigerungen bis zu 5 Prozent
feſtzuſtellen waren. Die Aufmerkſamkeit war hauptſächlich auf Siemens
und AEG. gerichtet. An den Nebenwärkten traten Ludwig Löwe mit
einer 7½prozentigen Steigerung, Feldmühle=Papier mit 5½ Prozent
Gewinn und Oſtwerke durch lebhaftes Geſchäft hervor.
Im weiteren Verlauf der Börſe führte die überraſchend ſchnelle
Verflüſſigung des Geldmarktes zu einer weſentlich größeren Nachfrage
nach Privatdiskont, deſſen beide Sichten um ein Achtel Prozent
er=
mäßigt wurden. Damit war für das Aktiengeſchäft eine neue Anregung
gegeben. Die Tendenz blieb auch in der zweiten Stunde ſehr feſt,
Rhein=
ſtahl=Aktien hatten nach wie vor bei großen Umſätzen die Führung,
Berger Tiefbauaktien begannen während der heutigen Börſe über 20
Prozent, wobei man auf die glänzende Beſchäftigung dieſer Geſellſchaft
und einige noch ſchwebende bedeutſame Bauprojekte verwies.
Privat=
diskont kurze Sicht 4¾, lange Sicht 4½. Zum Schluß der Börſe ließ
das Geſchäft nach, weil Gewinnmitnahmen ſtattfanden. Die amtlichen
Schlußkurſe hatten im allgemeinen Rückgänge. An der Nachbörſe
ent=
wickelte ſich dann ein äußerſt belebtes Geſchäft in Schiffahrtsaktien,
namentlich in Hamburg=Süd, in denen die Intereſſenkämpfe neu aufleben.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb.Maſch
Bamag=Meguin:
Bank el B...
Berlin,Karlsruhes
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Te
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarchüte
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben ..
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.:
Gelſenk Gußſtahl.
6. f. elerr. Untern.
Halle Maſchinen..
Han.Maſch.Egeſt..
Hanſa Lampfſchf.. . .
180.5
149.75
62.- 183.5
148 25
65.— Hemoor Zement. . .
Hirſch Kupfer ..
Höſch Eiſen... 247.75
113.25
1212.
23.60 29.8
142—
1875
9o.
9825 101.—
1371.— 1375.—
148.— 219.—
105.25
234.75
143.
203.25
124.25
122.75 11o5.75
234.75
142.5
203.—
125.625
125.875 216.— Hohenlohe Werke.
Kahla Vorzellan ..
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh. .
Linke u. Hofmann.
L. Loewe u. Co...
C. Lorenz.. 191.—
92.— 13.1251
191.5
9o.- Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Gummi.
Orenſtein. .. 220.—
136.75 160.75
141.- 1
158.— 160.—
141.—
209.— Rathgeber Waggon. 1
Rombacher Hütten.
157.25 Roſitzer Zucker.. 113.75
95.25
144. 205.5 Rütgerswerke .. 325.— 326.25
105.875 Sachſenwerr .. 135.875 1134.—
162.75 162.5
189.75
159.5 11
62.—
55.—
n0.—
Je57.— 105.— 1
55.25 Sächſ. Gußſtahl ..
54.5 Siemens Glas. 19.375
261.—
196.—
140.—
228.— 18.875/Ver. Lauſitze
261.75 Volkſtedter
198.— Weſtf. E. Lau
140.— WWittener 6.
230.— WWanderer=)
6. 4.
247.—
114.5
215.—
1140.25
185.
88.5
147.—
218.—
137.—
114.—
96.—
143.5
190.—
156.5
62.—
n0.—
257.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Eao
Kopenhagen
Stockholm
Selſingſors
Italien ..."
London ..."
New=York. ..
Paris ...."
Echneiz
Spgnien.
5. 4.
Geld Brief
168.59l169.01
1.7821 1.788
59.56568.305
109.51 109.79
12.46 112-74
ſtte.8tl1 13.09
Hro.603/10.643
20.40520.465
20.462/20.514
4.213 4.223
16.50 15.54
81.025/81.2251
75.28/ 75.48
6. 4.
Geld Brieſl.
168.54168.96
1.7841 1.780
58.57 58.71
109.511109.78
112 45 112.73
112.83/113.11/Sofia .
10.60
20.30
20.462
4.213
18 50
10.64
20.36
20,514
4.223
16.54
8i.04/ Bi. 24 Panada.
74.39/ 75.17
Brag.. ......
Budapeſt( Pengö
Japan. . ..
Rio de Faneiro.
Fugoflavien.
Konſtantinopel
Liſſabon.
Danzig.
Athen.
truguah.. ..
Vom Holzmarkt.
Die Bautiſchlereien ſind in letzter Zeit etwas ſchwächer beſchäftigt
geweſen, weil die Aufträge vom Baumarkt ſpärlicher fließen. Man
erwartet erſt gegen Pfingſten eine neue Belebung und damit auch wieder
ſtärkere Nachfrage nach gutem Tiſchlerholz zur Herſtellung von Fenſtern
und Tüven. Auch hat ſich die Nachfrage nach Hobeldielen aus den
gleichen Gründen vervingert, ohne daß freilich eine Abſchwächung der
Preiſe eingetreten iſt. Im allgemeinen ſind auch die Läger beim
Holz=
handel nur klein, es kann von einer Ueberſättigung des Marktes mit
Schnitthölzern keine Rede ſein, und die Sägewerke haben ihre
Lager=
beſtände aus dem Cinſchnitt 1925/26 nahezu ausverkauft. In den
Foyſten Süid= und Weſtdeutſchlands werden noch immer
außerordent=
lich hohe Preiſe für Rohſtoff gezahlt, nur in den oſtdeutſchen Forſten
ſcheint die Kaufluſt der Sägewerksinduſtrie ſeit kurzem etwas nachgelaſſen
zu haben. Bemerkenswert iſt, daß aus den polniſchen Forſten nur ein
Teil der nach Deutſchland verkauften Stammblöcke tatſächlich verladen
wird, faſt überall haben ſich die Mengen verringert, teilweiſe bis zu
50 v. H., ſo daß der Import aus Polen hinter den Erwartungen
tat=
ſächlich um etwa 50 000 Feſtmeter auf dem Bahnwege zurückbleibt.
Be=
lebt hat ſich die Nachfrage nach guter, milder Schnitteiche in den
Ab=
meſſungen von 20 Millimeter aufwärts, namentlich Eichenholzbohlen
ſind knapp. Am Waggonholzmarkt iſt eine kleine Belebung eingetreten,
und auch die Leiſteninduſtwie, die angeblautes aſtreines Seitenmaterial
verarbeitet, iſt befriedigend beſchäftigt. Zu erwähnen iſt, daß nur die
großen Möbelfabriken gut und lohnend beſchäftigt ſind, die mittleren und
kleinen Betriebe klagen, daß infolge der nicht ſo rationellen
Betriebs=
ausnutzung keine angemeſſenen Gewinne herausgewirtſchaftet werden
können.
Die Städie Frankfurt a. M. und Köln erwerben
eigene Kohlenfelder von der Rheinſiahl A.=G.
Die Stadt Köln und die Frankfurter Gasgeſellſchaft, deren Aktien
zu 56 Prozent in Händen der Stadt Frankfurt und zu 40 Prozent in
Händen des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Elektrizitätswerkes befinden, haben
zur Verſtärkung der Kohlenbaſis ihrer Werke von den Rheiniſchen
Stahl=
werken die günſtig gelegenen Kohlenfelder im linksrheiniſchen Gebiet in
der Gegend von Moers erworben. Die Sachverſtändigenbegutachtung
hat ergeben, daß es ſich um wertvolle, und für die Aufſchließung ſehr
gut geeignete Kohlenvorkommen handelt. Das Kohlenvorkommen wird
auf 25 Millionen Tonnen Gaskohle und rund 300 Mill. Tonnen
Fett=
kohle berechnet. Die Fettkohlenſchicht wird bereits in einer Tiefe von
400 Metern erreicht.
Dazu erfahren wir noch ergänzend folgendes: Bei dieſer
Trans=
aktion handelt es ſich um 11 Kohlenfelder der Rhein. Stahlwerke A.=G.,
die zu einem Preiſe von 16 Mill. RM. zunächſt an die Städte Köln
und Frankfurt a. M. (über die Gasgeſellſchaft) durch die deren
Aus=
übung der am 6. April abgelaufenen Option auf die erwähnten Felder,
welche eine Ausdehnung von 60—70 000 Quadratmeter haben, verkauft
wurden. Es ſchweben noch mit anderen Städten Verhandlungen, ſich am
Erwerb dieſer Kohlenfelder zu beteiligen. Die Stadt Düſſeldorf hat eine
Option bis zum 8. April, die ſie vorausſichtlich ausüüben wird. Die
Ein=
beziehung von ſüddeutſchen Städten, in erſter Linie Karlsruhe,
Stutt=
gart und Mannheim iſt in Ausſicht genommen. Bei einem
Geſamt=
kohlenvorkommen mit 25 Mill. Tonnen Gaskohlen und rund 300 Mill.
Fettkohlen wird die jährliche Förderung mit 1,5 Mill. Tonnen beſter
Fettkohle angenommen, ſo daß alſo auf 200 Jahre die Kohlenvorräte
geſichert ſind. Rechnet man einen Jahresbedarf der Städte Köln, Düſſeldorf
und Frankfurt a. M. von je etwa über 300 000 Tonnen, alſo rund
eine Million Tonnen, ſo iſt die beabſichtigte Erweiterung der Erwerber
auf die ſüddeutſchen Städte erklärlich. Sollten dieſe als Intereſſenten
ausſcheiden, ſo müßten die rund 0,5 Mill. Tonnen Fettkohle frei
ver=
kauft werden. Die Neubeſitzer werden ſür ihre ſelbſtändige
Kohlen=
produktion eine eigene Geſellſchaft gründen, deren Form noch eine Frage
der Zeit iſt. Der Finanzbedarf der geſamten Transaktion iſt ziemlich
erheblich. Neben dem reinen Kaufpreis für die Kohlenfelder von 16
Mill. RM. ſind noch für die Inbetriebſetzung und =Haltung gut 90
Mill RM. erforderlich, die dunch Obligationen aufzubringen ſind.
Der Zweck des Erwerbs dieſer Kohlenfelder zunächſt durch die
beiden Städte iſt, ſich vom Rheiniſch Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat
mög=
lichſt unabhängig zu machen. Allerdings kann bei einer eigenen
Förde=
rung von nur 1—2 Prozent dieſes Unternehmens, gemeſſen an der
ge=
ſamten Förderung des Syndikats von einer Brechung des Monopols
des Kohlenſyndikats nicht geſprochen werden. Die beteiligten Städte
erhalten den nicht zu unterſchätzenden Vorteil der Kohlenſelbſtverbraucher.
Auf der anderen Seite geht man in der Annahme nicht fehl, daß man
bereits für die in nächſter Zeit im Großen auszubauenden
Gasfemn=
verſorgung Vorſorge treffen wollte, Bekanntlich beabſichtigt der
Ruhr=
bergbau eine von ſich aus getragene zentrale Gasfernverſorgung, die
auch bis weit in das Mainiſche Gebiet reichen ſollte. Von hier aus
ſtanden große finanzielle Bedenken entgegen. Man verſuchte als
Gegen=
gewicht gegen den Ruhrbergbau ſelbſt eine Ferngasverſorgung in eigener
Produktion und Anlagen zu bewerkſtelligen. In dieſer Richtung liegen
das bekannte Abkommen mit der Stadt Offenbach am Main, welche
ihr Gas von Frankfurt a. M. bezieht, und auch die Weiterleitung des
Gaſes übernahm. Auch das mehrfach erwähnte und in den Einzelheiten
mitgeteilte Großkraftwerk in Wölfersheim in Oberheſſen, das bereits
zum Herbſt d. J. vollkommen ausgebaut und leiſtungsfähig ſein ſoll,
war nur ein Schritt auf dem Wege zu dieſer großen Transaktion.
Wirtſchaftliche Rundſckau.
Abſatzfinanzierung für Maſchinen und Kraftwagen. Vor einiger
Zeit wurde gemeldet, daß feitens einer Gruppe deutſcher Banken mit
einem amerikaniſchen, ſchwediſchen und holländiſchen Konſortium zur
Errichtung eines Rediskontiſtituts für die Abſatzfinanzierung von
Maſchinen und Kraftwagen verhandelt wurde. Wie wir erfahren, ſind
an dieſen Verhandlungen die Dresdener Bank, die Commerz= und
Pri=
vatbank und die Kreditanſtalt für Verkehrsmittel A.=G. beteiligt. Bei
der Durchführung dieſer Abſatzfinanzierung ſcheint das Augenmerk
darauf gerichtet zu ſein, eine möglichſte Verbilſigung dieſer neuen Form
der Kreditgewährung herbeizuführen. Dir Verhandlungen ſchweben
zurzeit noch.
Badiſche Affekuranz=Geſellſchaft A.=G., Mannheim. Die v. H.=V.
genehmigte einſtimmig die Regularien. Aus dem Reingewinn von
170 033 (i. V. 196 166) RM. werden 15 (i. V. 15) RM. je Stammaktie
und 6 Prozent auf die Vorzugsaktien verteilt. Tantiemen beanſpruchen
12 702 RM., der Unkoſtenrücklage werden 50 000 RM. zugeführt und
47831 RM. auf neue Rechnung vorgetragen. Die turnusgemäß aus
dem A.=R. ausſcheidenden Mitglieder Eduard Ladenburg, Dr.
Hohen=
emſer, beide in Mannheim, und Rutger, Graf, Wrangel=Heilbronn
wurden wiedergewählt.
Schiffahrts=Aſſekuranz A.=G., Mannheim. Die im Anſchluß an die
Badiſche Aſſekuranz abgehaltene o. H.=V. der Schiffahrts=Aſſekuranz
ge=
nehmigte einſtimmig die Reqularien und beſchloß, aus dem Reingewinn
von 18 042 (i. V. 91 775) RM. gleichfalls 15 RM. pro Stammaktie und
6 Prozent auf Vorzugsaktien zu verteilen und auf neue Rechnung
2244 RM. vorzutragen.
Pfälziſche Mühlenwerke A.=G., Mannheim. In der G.=V wurde
der Abſchluß für 1926 mit 10 Prozent Dividende genehmigt. Nach
Ab=
ſchreibungen von 250 000 RM. wurde ein Reingewinn von 535 9/4 RM.
ausgewieſen. Neu in den A.=R. wurde Clemens Auer von den Auers
Mühlenwerke A.G. in Köln gewählt.
Darmſtädter u. Natisnalbank. Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Darmſtadt.
Frankfurter Kurzbericht vom 6. April 1927.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/319.25
1I. Teill320‟
D Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ... 24.8
6/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 „ 98.5
7½ Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 291 99
=%0 H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.5
6:I.20 Pr. St.=Sch
p. 1. 3. 29
6‟.%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
720 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/ 99.75
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.75
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29/ 99
a) Ausländiſche
5%Bos. E. B 1914
5% „ L. Inv. 1914
412% 1898
4½% 1902 ..
4%0
5% Bulg. Taba 102
4.5
6.75
32
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr. 8.75
4% „ Goldr..
4% einh. R. (kon)
37 Port. (Spz.) II
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold, 13 ../ 21.5
42 „ am.konv. 7.75
47. „ am 05.../ B,4
4%Türk. Adm.)/03
4%0 „ (Bagd.) I 25.75
4% „ (Bagd.)II
420 Türk. unif. 1903
42 „ 1911 Zoll./ 15.8
4½% Ung. St. 1913
4½%0 „ St. 19141 24.9
„ Goldr..
4%
„ St. 10 „/ 23.75
429 „ Kronr. ..
3% „ Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche.
5% Mex am. in abg
5% äuß. 99 n
4% „ Goldo4ſtf.,
30 „ konſ. inn. „
4½% Irrigat.,
5% Tamaulipas I,„
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bl. G./108
103
%5 Berl. St.=Gold! 96
% Darmſt. St.=G./101
%0 D. Hhp.=Bank
Meining. Goldpf,/1os
8% Frl.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr.
105
%Frkf. H.=B. Gld. 103
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
4o2.75
79 Pfbr •Bk.=Gld 1103
5% Frki. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
88.5
8% H. 208.-Bk. Gld.
102
102 K. Eletr. Mark
(Hagen) Goldobl. /104.25
8% K. Landesban!
Darmſt. Reihe 1 101.6
89
Reihe 111101.6
LM.=KrſeHöchſt 25.76
8% Mannh. St.=G.
8% Naſſ. Ldb. Gold
82 Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz.Gyp.=Bk.!
Gold=Pfdbr.
820 Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 1
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. „
%Rh. St.=W. 25
10% Nh.=Weſtf.=B.
Er.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföhp.=Gld.=).
obl. mit Option!!
7% V. Stahiw.
Düſ=
ſeldorföhp.=Gld.. ohne Option!
8% Voigt EHhäffner!
Goldobl. . .
82% Bürttba. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
Ohne
Bins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
62 Großkr. Mannh.
gohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% „Roggen 23
5% Pr. Kaliw.
% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. 6!
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb..
Bahr. Handelsb.,
101
101.75
100.5
103.5
105
103
103
179
1102.5
110.5
103.5
98
13.4
8.95
6.30
8.85
2.30
Ba.
Bahr. Hhp.u. Wechſt
Brliner Hyp.=Bk.
Frkf. Khp.=Bk.
Frtf. Piandbr.=Bk.
Hamz. Hhp.=Bk.
Mecklb Hnpt. eu. Wb.,
Meining. Ghp.Bi.
Nordd. Gr.=Tr..B
Pfälz. Hhp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hhp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. ...
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
429 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
5% O. Sb. /Lb. )ſtfr.
2,6% Alte „
2.6% Neue„
5%0 Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. I.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
8%Oſt. 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
97
42 Rud Silber
4 Rud Salzig.)
4½% Anat S.I
4½% Anat S III
4½% Anat S. III
3% Salon.Monaſt.
5% Tehuantepee..
449
16.5
17.05
17.4
13.5
13.6
16.77
13.5
14.7
15.05
13.15
16.8
16.3
11.7
z1
12.5
22.5
22
34.5
30.5
28.5
BankAktien
Allg. D.,Kredit.. . . 117
Bad. Bk. ... . . . /167
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Banko. „/181
Bah. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 1221
Darmſt. u. Nat.=Bk. 287.9
Deutſche Ban:
193
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 164.75
D. Hhp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk
123
Disk.=Geſellſch.
181.5
Dresdener Bk.
1197
Frankf. Br.
158
Frkf. Hyp.=Bk. . . 220
Frkf. Pfdbr.=Bk. 1192.5
Gotha. Grundkr. Bk. 243
Lur Intern Bank! 111,
167
Metallbank.
Mitteld. Crebitb. 255
Pfälz. Hyp.=Bk.. 1245
Pr. Bd.=Creditbank!
„ Hyp=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. 180
Rhein. Creditbk. 155.5
Rhein=Hyp.=Bk. 1227.5
Südd B.= Creditbk.
Südd Disc.=Geſ. 1168
Oſterr. Creditanſt. 9.2
Wiener Bankverein! 6.8
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .1200
Buderus.
128
Dt. Luxemburg. . 1199.5
Eſchw. Bergw.. 178
Gelſenkirch.Bgw 1200
259
Harp. Bergb.
Flſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb. 216
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Beſterregln 216.5
Klöcknerwerke.
192
Mannesm.=Röhr. 223.25
Mansfelder ... . . . 4166,75
Oberbedarf.....
Otavi=Min.=Ant.. 40.25
Phönix=Bergb. . . /143.4
Rhein. Braunk. . . . /320
Rhein. Stahlw.. /245
A. Riebeck Montan/182
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr.. .
Tellus Bgb.. . . . . . 127
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke .. 151.25
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh. //245
200
Henninger
Hercules Heſſiſche 1167.75
Löwenbr.=München).
Mainz. Aktienbr. 250
Schöfferhof(Bind. /375
SchwarzStorchen=
Tucher, Nürnberg
Werger
Arkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Ablerw. (v. Kleyer)
6% A. E. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Vzg.B.
A. E. G. Stamm ...!!
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch Durl.
Bad. Uhren. Furtw.)
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg .
Bahr. Spiegel
Beck e Henkel.
Bergmann El.. ..
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang=
Cement=Heidelb.
Cemen: Karlſtad
Cement. Lothr.
Chem Albert.
Chem. Brockh....!"
Chem. Milch .....!
175
179
138
93.5
84
174
331,
64
92
202.5
32.25
88
78
173
194
165.5
105
.80
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl.
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.,
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen..
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ulrich ..
Enzinger Werte
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof .
Frkf.=M. Pok. u. W.
Beiling & Cie.
Germania Linol..
Gelſent Gußſt.
Goldſchmidt. Th. 1
Gotha Waggon
Gritzner Maſch. 1
Grün & Bilfinger 11
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd, Br..
Hartm & Braun 1
Heyligenſtaedt.
Hilvert Armatur
Hindrichs=Aufferm. 1
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eſſen 11
Holzmann.
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
3nag ...
127.8
108
193
237.5
183
60
48.1
208.25
207.5
51
56.25
97
94.1
220
126.5
127
36
325
167.5
115.5
67‟
113.75
299
18
154.9
24
123
197.9
63.5
53
29
95.75
123.5
144
1198.5
87
50
82
Funghans St.
Kammg. Kaiſersl. 202
Narlsruher Maſch.
Karſtadt. R.
Rlein Sch. & Becker 137
Knorr, Heilbronn 1202
Konſerv. Braun 76.5
Krw. Alt: Württbg. /128
Krauß Lokom.
Lahmeyer ......!"
Lech, Augsburg. . .140
Lederw Nothe
Spicharz., 22
Lunge Schuhwv.
Löhnberg Mühle
Ludwigsh. Walzm. 147.75
Lüdenſcheid Metall!
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt 138.25
Mars=W. Nürnberg/144
Metallge), Frif. 194.,5
Miag Mühlenb.
Moenus. Stamm 75.5
Motoren: Deutz
Motorenf. Oberurſ. 66.25
Münch. Lichtſpielk. 124.5
Reckar). Fahrz.
Neckarw. Eßlingen 1152
Peters Union
128.5
Pfälz. Näh Kayſt
63.5
Philipps .."
67
Porzellan We
62.75
Rein Gebb. &Schal/132
182
Rhein.Elektr.
Rhenania,Kunheim! 67
Rütgerswerke.
1437,
Schneid & Hanau
Schnellpr Frank 1114
Schramm Lackf 116
Schriſt Stemp. 131
Schuckert. Elekt: 186
Schuhf Weſſel.
Schuhi Herz
76.75
Schultz Grünlack / 60.5
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske 289.5
Südd. Immob.
Südd.Zucker=A.=G.
Thür. elektr Lief
uhren Furtwäng:
Unterfr. Kr.=El.=B.
Beithwerke
Ver. I. Chem Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßſ. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Binſel=Nürnberg.
Utramarin ......"
ZellſtofiBerl....
Vogtl. Maſch.
„5 Voigt & Haeffner
Volthom. Sei
WBayß. & Freytag
Begelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſit. Waldhof
Zuckerf Rheingau=
Transport und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg.
134.9 A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw. /2
Dt. Eiſenb.=Geſ 1
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ
Gapag
Nordd. Llohzd.
Frlſt. Allg. Verſ.
Frankona Rückv.
Darmſt Berie
Bahnbedar,
Dampfl. Rodberg
Helvetia Konſ.
Gebr. Lutz
91 Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ...
Venuleth & Ellenb.
117
136
ü=
71.25
123
90.75
105
160
107
155.5
76.5
200
141
1183
278
109.5
210
124.5
1158
153
150
166.5
56.5
12
4
[ ← ][ ][ → ]Nummer 97
Donnerstag, den T. April 1927
Geite 13
Februarbericht der Reichspoſt.
Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben ihren
Monats=
richt für Februar. Danach zeigt der Verkehr auf den meiſten
Ge=
ſüsten eine Steigerung gegenüber dem Vormonat. Die Zahl der
be=
ſöderten Pakete hat um mehr als 10 v. H. zugenommen. Die Zahl der
Boſtſcheckkonten iſt weiter um rund 4300 geſtiegen, während der Umſatz
ſas annähernd gleichen werktäglichen Buchungszahlen um 5,8 v. H. und
a durchſchnittlichen Guthaben der Poſtſcheckkunden (617 Millionen M.)
im 5,2 v. H. zurückgingen. Der Telegraphenverkehr zeigte gegenüber
ſa=n Vormonat keine weſentliche Aenderung. Nach der neuen, am 1. 5.
m. Kraft tpetenden Fernſprechordnung ſind von beſonderer Bedeutung
ſies den Fernverkehr: die Berechnung der Gekfhren für Ferngeſpräche
t75 Entfernungen bis 100 Kilometer, die Berechnung der Gebühren für
Fr rngeſpräch= von über 3 Minuten Dauer nach Einzelminuten, die
Er=
näißigung der Ferngeſprächsgebühren für die Zeit von 7 Uhr abends
bs 8 Uhr freih auf zwei Drittel der Tagesſätze, die Herabſetzung der
gſpräcksgebühren für den Verkehr der Großſtädte mit ihren
Nachbar=
orsen. Jusgefamt werden über 50 Gebührenſätze vom 1. Mai an zum
Deil eine recht beträchtliche Ermäßigung erfahren. Außerdem wird
mech eine Reihe Verkehrserleichterungen durchgeführt. Für die Benutzung
dar öffentlichen Fernſprechſtellen können hünftig Zehnpfennigſtücke benutzt
merden. Die Teilnehmer können in Krankheits= oder ähnlichen Fällen
Fenſprecheinrichtungen unter erleichterten Bedingungen erhalten. Die
Gseſamtzahl der vorhandenen Sprechſtellen betrug Ende Februar d. Js.
27557 005. Der Auslandsfunkverkehr iſt um 2,4 v. H. geſtiegen. Die
Frundfunkteilnehmer nahmen um nahezu 118 000 zu. Ende Februar
ingirden 1 584 964 gezählt. Die Einnahmen betrugen im Februar 134,6
gy=gen 159,7 Millionen Reichsmark im Januar. Die Ausgaben mit 129,9
Xillionen ſind gegen den Vormonat (136,5 Millionen) zurückgeblieben.
Braunkohlenſchwelkraftwerke Heſſen=Frankfurt A.=G. Die Frankfurter
St tadtverordnetenverſammlung ſtimmte geſtern der Vorlage auf
Grün=
duung der „Hefrag”, die bekanntlich im hefſiſchen Landtag bereits
ange=
nommen worden iſt, ebenfalls zu. Der Vertrag mit dieſer A.=G. ſichert
Frrankfurt den Bezug eines Drittels ſeines elektriſchen Strombedarfs zu
anem mäßigen Preis und geſtatte in enger Gemeinſchaft mit dem
Arreiſtaat Heſſen die Fernſtromverſorgung.
Frankfurter Handelsbank A.G., Frankfurt a. M. Der A.R.
be=
ſühloß, der G.V. für 1926 eine von 7 auf 10 Prozent erhöhte Dividende,
ſtowie Kapitalsverdoppelung von 200 000 RM. auf 490 000 MMM.
vor=
ziſchlagen mit einem Bezugsrecht 1:1 zu 110 Prozent. Der
Freiver=
lehrskurs in Frankfurt a. M. war zuletzt 125 bis 130 Prozent.
„Emag” Elektrizitäts A. G., Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat
be=
hloß, der G.V. am 20. April für 1926 eine von 5 auf 6 Prozent er=
Mööhte Dividende vorzuſchlagen. Die laufende Beſchäftigung und der
Auftragsbeſtand ſei ſehr gut. Wie früher angekündigt, wurde vor
eini=
ger Zeit ein Teil des Geländes von de Geſellſchaft verkauft zu einem
(Srlöſe von rund 180 000 RM.
Landgräflich=Heſſiſche konzefſ. Landesbank, Bad=Hombura v. d. H. Die
Weſellſchaft erzielte einen Reingewinn von 33 635 (26 314) RM. aus
jcrem Kapital von 200 000 RM., woraus eine Dividende von 9 (8
Pro=
rent) verteilt werden ſoll. Der Geſamtumſatz ſtieg von 74,9 auf 86,2
Mill. RM. In der Bilanz ſind Kreditoren mit 2,53 (1,65) Mill. RM.,
warunter Einlagen mit 0,70 (0,52), Bankſchulden mit 68 695 RM.
enthal=
gen. Die Debitoren betragen 2.06 (1,15) Mill. RM., Kaſſe und
Bankgut=
waben 0,34 (0,43) Mill. RM., Wechſel 0,28 (0,22) Mill. RM. Das
Ge=
häft hat ſich in allen Zweigen günſtig entwickelt. Das Inſtitut gehört
uim Konzern der Dresdner Bank.
4½prozentige eidgenöſſiſche Anleihe. Für die 4½zprozentige neue
Konverſionsanleihe ſollen 79 Millionen zur Konverſion angemeldet und
nach den bisherigen Feſtſtellungen 82 Millionen neu gezeichnet worden
ſein. Der Ueberſchuß über den Anleihebetrag beträgt rund 12
Millio=
nen Franken.
Das Programm der britifch=italieniſchen Induſtriellenkonferenz. Die
Beſprechungen zwiſchen d m Reichsverband der britiſchen Induſtrie und
der Fasciſtenvereinigung italieniſcher Induſtrieller werden heute in
London beginnen. Das Programm der Konferenz umfaßt folgende
Punkte: 1. Erlangung größerer Einheitlichkeit in der Zollklaſſifizierung
ſür ſtatiſtiſche und tarifliche Zwecke. 2. Internationaler Austauſch von
Produktionſtatiſtiken. 3. Internationale Induſtricabkommen und 4. die
Frage der doppelten Verſteuerung bzw. Verzollung.
Amerikaniſcher Außenhandel. Im Februar betrug der Wert der
Importe aus Deutſchland nach den Zuſammenſtellungen des
Departe=
ment oft Commerce 13,2 Mill. Dollar gegen 15,8 Mill. Dollar im
Ja=
nuar und 16,5 Mill. Dollar im Dezember. Der Wert der amerikaniſchen
Ausfuhr nach Deutſchland wird vom Handelsamt mit 35,7 Mill. Dollar
angegeben gegen 40,2 Mill. Dollar im Januar und 50,7 Mill. Dollar
im Dezember.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 6. April. Der heutige
Produkten=
markt verkehrte in ſreter Haltung. Für Weizen machte ſich größere
Nach=
frage bemerkbar, der daraufhin im Preife anziehen konnte. In
Sommer=
gerſte beſtand ebenfalls etwas Intereſſe. In den übrigen Getreidearten
war das Geſchäft ſehr gering. Es notierten: Weizen 28,75—29,
Rog=
gen 27, Sommergerſte 25,75—27,75, Mais 18, Weizenmehl 39,75—40,25,
Roggenmehl 36,75—37, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14,50—14,75.
Berliner Produktenbericht vom 6. April. Nach den leicht befeſtigten
nordamerikaniſchen Preismeldungen, denen ſich auch der Liverpooler
An=
fang anſchloß, war die Tendenz im Berliner Getreidegſchäft für
vor=
deren Weizen ½ Mark höher. Der Bedarf des Konſums iſt auch heute
noch nicht dringlich, ſo daß nur geringes Geſchäft zuſtande kam. Roggen
wird aus der Provinz nur mäßig offeriert, doch reichen die Beſtände
aus, da genügend Auslandsroggen vorhanden iſt Im Zeithandel
wur=
den die Preiſe gleichfalls etwa ½ Mark feſter. In Mehl iſt das
Ge=
ſchäft ſtiller geworden. Auch Futtergetreide hat kleinere
Bedarfsnach=
frage. Im übrigen zeigt ſich in Mais mehr Geſchäft bei ſtetigen Preiſen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 6. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Angeregt durch höhere Kabelmeldungen, durch ſtärker
her=
vortretende Exportnachfrage und Deckungskäufe verlief der Markt in
feſter Haltung bei Kursgewinnen bis 1 C.
Mais: Die heutige Tendenz war als feſt anzuſprechen, da die Baiſſe
Deckungskäufe vornahm, kleinere Ankünfte gemeldet wurden und
un=
geinſtige Witterungsberichte eintrafen. Die Termine gewannen bis
1½ C.
Hafer: Angeregt durch die Feſtigkeit von Weizen und Mais,
gewan=
nen die Termine nach ſtetigem Verlauf bis ½ C.
Baumwolle: Der Maukt begann in abgeſchwächter Haltung,
be=
ſonders für entferntere Termine, auf Verkäufe der Kommiſſionsfirmen.
Dann erholte ſich der Markt auf Käufe der Wallſtreetſpekulation und
ungiinſtige Wikterungsberichte.
Kaffee: Größere europäiſche Kaufaufträge riefen anfangs eine
Be=
feſtigung hervor. Dann wurde der Markt indes ſchwach auf
Liquida=
tionen, liberaleres Angebot der braſilianiſchen Eigner und Kaufreſerve
des Handels.
Kakau: Der Markt nahm einen feſten Verlauf auf höhere
auslän=
diſche Notierungen und Deckungskäufe des Handels und der Fabriken.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die Ergänzungsverordnung über die Aufwertung der preußiſchen
Rentenbriefe, die u. a. über die Ausſtattung der
Ablöſungsgoldrenten=
briefe Aufſchluß geben wird, ſoll noch bis zum Herbſt hinausgezögert
werden, d. h. bis nach der zweiten Veröffentlichung über die
Teilungs=
maſſe der Rentenbank.
Die Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Juteinduſtrieller hat die
Ein=
ſchränkungsquote ſür das zweite Quartal 1927 auf unverändert 40 Proz.
feſtgeſetzt.
Nach einem Beſchluß des Bank= und Börſenvereins e. V., der
Frank=
furter Bankiervereinigung, der Reichsbankhauptſtelle und des Vereins
Frankfurter Privatbankiers bleiben am Oſterſamstag, dem 16. April,
die Kaſſen und Schalter geſchloſſen.
Im Jahre 1926 wurden über Neufahrwaſſer 1 391000 Tonnen
Holz verſchifft, womit gegenüber den vorangegangenen Jahren ein
Re=
kordumſchlag erzielt worden iſt. Von dieſen Verſchiffungen gingen
1926 nach England 60 Prozent, nach Belgien 19 Prozent und nach
Holland 9 Prozent.
Der däniſche Außenhandel im Februar zeigt gegenüber dem
Vor=
monat verhältnismäßige Stabilität. Der Importwert betrug im
Fe=
bruar 123 Mill. K., dem eine Ausfuhr in Höhe von 111 Mill. K.
gegen=
überſteht. Der Wert der Einfuhr in den erſten beiden Monaten d. J.
ſtellte ſich insgeſamt auf 251 Mill., der der Ausfuhr auf 227 Mill. Kr.
Die Emmiſſion der Svenſka Tändſticks A.=B., die dieſer Tage in
Deutſchland aufgelegt wurde, iſt bereits am erſten Tage überzeichnet
worden. Wegen der Ueberzeichnung konnten Anmeldungen, die nicht
ſchon am 4. April bei Geſchäftsſchluß bei den Verkaufsſtellen vorlagen,
nicht mehr berückſichtigt werden.
Das polniſche Eiſenhüttenſyndikat verhandelt mit amerikaniſchen
Finanzkreiſen über die Gewährung einer Anleihe von 10 Mill. Dollar.
Dieſe Anleihe ſoll dazu dienen, um große Schienenbeſtellungen der
polniſchen Staatsbahn für mehrere Jahre zu finanzieren.
Das Präſidium des Zentralvollzugsausſchuſſes der Sowjetunion hat
das Projert des Zentralvollzugsausſchuſſes und des Rates der
Volks=
kommſſare der Sowjetunion über die Aufhebung der Salzſteuer
ge=
nehmigt.
Der ruſſiſche Arbeits= und Verteidigungsrat hat, wie aus Moskau
gemeldet wird, der zentralen landwirtſchaftlichen Bank das Recht
ein=
geräumt, eine neue Anleihe im Betrage von 100 Mill. Rubel
heraus=
zubringen. Es werden Obligationen zu je 10000 Rubel ausgegeben.
Die Anleihe wird am 1. April aufgelegt und läuft über 31 Jahre.
Aus Moskau wird gemeldet, daß zwiſchen dem Staatsſekretär a. D.
Hemmer und Direktor Himmelsbach einerſeits und dem
Haupt=
konzeſſionskomitee der Sowjetunion in Moskau andererſeits die
Ver=
handlungen über die Verlängerung der Mologakonzeſſion begonnen
haben.
Die Schweiz wird demnächſt in Bern Verhandlungen mit
Jugo=
ſlawien wegen Abſchluſſes eines Handelsvertrages beginnen. Der
ſchweizeriſche Geſandte in Belgrad iſt beauftragt, der jugoſlawiſchen
Regierung den ſchweizeriſchen Vertragsentwurf und die ſchweizeriſchen
Forderungen zu überreichen.
Bei Oelbohrungen ſtieß man im Staate Texas im Kreis Crockett
in einer Tiefe von 530 Fuß auf Kalilager in einer Mächtigkeit von
200 Fuß.
Der Baumwollſachverſtändige Hoſter beziffert den
Kunſtdünger=
bezug der neun Hauptbaumwollſtaaten bis zum 31. März auf 1 928000
Tonnen gegen 2 583 000 Tonnen zur entſprechenden Vorjahrszeit. Das
Geſchäft hielt ſich andauernd in engen Grenzen.
„BASSg-* Leictimnolorrad
DKW-üotor Rm. 120.—
„B0g0-*Matorrad 2½ P.
mit Gettiebe u. Kickst. Rm. 320.—
Müller & Ober
Darmstadt (5967dso
Bekanntmachung.
Die Lieferung der
Putzgerät=
ſchaften für die Schulen ſoll auf dem
Wege der öffentlichen Submiſſion
ver=
geben werden. Angebotsunterlagen ſind
Sei dem Gemeinde=Bauamt erhältlich.
Die Angebote ſind ſpäteſtens bis
Mon=
ſtag, den 11. ds. Mts., nachmittags
18 Uhr, an die hieſige Bürgermeiſterei
ieinzureichen.
Der Karuſſell= u.
Schiffſchaukel=
wlatz auf dem Gemeinde=
Markt=
wlatz ſoll für Oſtern 1927 verpachtet
werden. Angebote hierfür ſind mit
Entſprechender Aufſchrift ſpäteſtens bis
EMontag, den 11. ds. Mts., nachmit.
ſtags 3"/, Uhr, hierher einzureichen.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer. (5972
Am Freitag, den 8. April 1927,
rnachmittags 3 Uhr, verſteigere ich
FFeldbergſtraße 38 im Hofe
zwangs=
rweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung:
eine Federrolle mit
Wagenrungen.
Darmſtadt, den 6. April 1927. (5980
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 8. April 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27
nach=
ſtehende Gegenſtände öffentlich zwangs=
(5978
weiſe gegen Barzahlung:
1 Wellblechgarage, 1 Schreibmaſchine,
1 Chaiſelongue mit Decke, 1
Diplomat=
ſchreibtiſch, 1 Perſerteppich, 1 Büfett,
1 Glasaufſatz, 1 Küchenbüfett, 2
voll=
ſtändige Schlafzimmer, 1 Warenſchrank,
2 Korkſchneidemaſchinen, 50 000 Korken,
1 Warenſchrank, 1 Nationalkaſſe, ein
Glasſchrank. 1 Nähmaſchine, 2
Puppen=
wagen, 1 Lieferwagen (Brennabor),
1 Herrenrad W.K. C., 1 Herrenrad
Vik=
toria, 1 Opel=Lieferwagen. 1
Bücher=
ſchrank, 1 Klubſofa, 2 Seſſel, 3 Mille
Zigarren, 15 Kiſtchen Zigarren, ein
Bücherſchrank, 1 Sofa, 1 großer antik.
Schrank, 1 kleiner Kaſtenwagen, ein
Grammophon, 1 Eiskonſervator, 120
Flaſchen Kognak, 1 Glasaufſatz.
Die Verſteigerung findet
vorausſicht=
lich beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 7. April 1927.
gez. Portner
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
Es ist interessant,
einen Vergleich
zwi-
schen dem unten :
abgebildeten ersten :
BUICk und dem
nebenstehenden
neuen BUICK-
Mo-
dell 27-27 zu ziehen
ERROIGREICHE
DA1TR
. .. die Erbschatt des BUICK
Tenn man sich den Kauf eines
W BUICK überlegt, besichtige
man zuerst den Wagen, dann prüfe
man seine Entwicklungsgeschichte.
Mehr als Worte es vermögen, wird
ein Besuch unserer
Ausstellungs=
räume Sie von der Eleganz und der
ge=
fälligen Linienführung des rassigen BUICK=
Wagens überzeugen. Die neuen Farben und
die bis ins Kleinste durchgeführte
fach=
männische Arbeit drücken dem Wagen den
Stempel der höchsten Kultur auf.
Höchste Vollendung
Eine Probefahrt in einem nach Ihrem eigenen
Geschmack ausgesuchten Wagen wird Ihnen
sodann zeigen, was der BUICK im
Groß=
stadtverkehr, auf steilen Gebirgswegen,
schlechten Landstraßen und aut offener
Chaussee zu leisten vermag. Scharfsinnige
Käufer, die den Erwerb eines Wagens als
Kapitalsanlage betrachten, sind aber mit
einer Besichtigung und Probefahrt allein
nicht zufrieden.
Für solche Käufer, die zum größten Teil
selbst Fachleute sind, ist die Entwicklungs=
geschichte des BUlCK der beste und
sicherste Beweis für die vollendete
Konstruktion des Wagens.
Fragen Sie doch einige BUICK=
Besitzer aus Ihrem Bekanntenkreise,
warum sie gerade diesen Wagen
bevorzugen, und Sie werden wahrscheinlich
sehr verschiedene Antworten erhalten.
Der Eine legt vor allen Dingen Wert auf
Geschwindigkeit, leichte Lenkfähigkeit und
auf hohe Pferdestärken des Motors —
kurz=
um er will einen rassigen Wagen fahren.
Ein Anderer, der Pannen und Reparaturen
besonders scheut, kauft BUICK, weil er mit
diesem Wagen solche Unannehmlichkeiten
nicht zu befürchten braucht. Wenn Sie
eine verwöhnte Dame fragen, 9o wird Sie
Ihnen antworten, daß sie der Komfort und
die ruhige Gangart des BUlCK besonders
begeistert habe.
Bevor Sie unseren Ausstellungsräumen einen
Besuch abstatten, bitten wir Sie freundlichst
uns zu benachrichtigen; wir werden uns
ge=
statten, Ihnen sodann den neuesten Katalog
sowie ein kleines Buch über die Erfahrungen
der BUICK=Besitzer zuzusenden.
Freitag, den 8. April 1927,
nach=
mittags 3 Uhr anfangend, werden
aus dem Pfungſtädter Stadtwald,
Di=
ſtrikt Malchertanne, Abt 21 (Bogenſchl.)
63 rm Buchen=Scheit
14
=Knüppel
1620 St.
=Wellen
Aus Abtlg. 17
153 rm Kiefern=Scheit
114
„ =Knüppel
35
=Stock
2090 St. „ =Wellen
event. auch noch dieſelben Holzſortimente
aus Abtlg. 16. öffentlich verſteigert.
Gegen ſichere Bürgſchaft wird
zins=
loſe Zahlungsfriſt bis Martini 1927
be=
willigt.
Zuſammenkunft an der Heidelberger=
Chauſſee, Abt. 21 (Bogenſchlag).
Pfungſtadt, den 5. Aprik 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Schwinn. (588Imd
Nocel 20:5 Pass. Coach M 10,265: 24 : 4 Pas. Bondkzter M 2,525: 2575 Pass.
Buick-Preise: Touring M 9,698; 27:5 Pass. Sedan M 10,740; 40:5 Pass. Coach M 11,730;
49: 7 Pass. Touring M 12,420; 50L: 7 Pass. Limousine M 15,145; 51: 5 Pass. Brougham M 14.360;
* 54CC: 4 Pass. Cabriolet M 14,245; 55: 5 Pass. Sport Touring M 11,565. Preise ab Lager Berlin bei fünffacher
* Ballonbereifung einschließlich Zoll.
Autorisierter Vertreter:
Aufopark Süd, W. Zelder, Darmstadt
Heldelbergerstraße 126 — Telephon 2515
Nutz= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Montag, den 11. April ds. Js.,
vormittags 9 Uhr, werden im
Gaſt=
haus „Zum Darmſtädter Hof” in
Gries=
heim aus Diſtrikt Burgwald verſteigert:
Stämme: Kiefern: 2 Stück III. Kl. —
1,79 im, 45 IN. Kl. — 23,94 fm, 87 V.
— 29,58 tm;
Scheiter, rm: 113 Kiefer; Knüppel,
rm: 73 Kiefern, 4 Weymouthskiefern;
Reiſig, Wellen: 910 Buchen, 5920
Kie=
fern, 50 Weymouthskiefern; Stöcke,
rm: 43 Kiefern.
Das Brennholz kommt zuerſt zum
Ausze.
Auskunft erteilt Herr Forſtwart
Baſſenauer, Griesheim. (5938
Dornberg, den 5. Aprik 1927.
Heſſ. Forſtamt Dornberg.
Bekanntmachung
der Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
Für das am 4., 5. und 6. Juni ds.
Js. (Pfingſten) hier ſtattfindenden
Sport=
feſt mit Sportplatzeinweihung ſind
Ka=
ruſſell=, Zuckerwarenſtände uſw. Plätze
zu verpachten. Angebote mit Preis ſind
zu richten an die
(5933
Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
IV 1608
GENERAL MOTORS G. m. b. H., BERLIN=BORSIGWALDE
Wenn bessere Automobile gebaut werden .. . . wird BUICK sie bauen!
Am Freitag, den 8. April 1927,
vormittags 10 Uhr, ſollen im
Ver=
ſteigerungslokale Bleichſtraße 40
fol=
gende Pfänder gegen ſofortige
Barzah=
lung verſteigert werden, insbeſondere:
1 Motor, 2 Steppdecken, 1
Grammo=
phon mit 5 Platten, 1 Chaiſelongue
mit Meſſingſtange und Gobelin, 1
Stauchmaſchine, 1 Bücherſchrank, 1
Autodroſchke, Möbel aller Art u. a. m.
Darmſtadt, den 6. April 1927. 5981
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Fridag, 8. April, 815 abends
Kaiſerſaal Grafenſtraat
Plattdütſche Vereenigung
Gäſte willkamen! (s94or) Intritt fri!
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an die Geſchäftsſtelle.
(5941
AsU
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Qualitätsfahrrad!
33‟
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durch nachſtellbare
Tragkugellager!
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110.— ℳ zu haben.
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Benz & Co., Darmſtadt
Grafenſtr. 20/22.
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(*9379)
Heſſiſches Landestheater
C 16 Großes Haus C 16
Donnerstag, den 7. April 1927
abends 7 Uhr
Der Roſenkavalier
Komödie für Muſik in 3 Aufzügen von
Hugo von Hofmannsthal
Muſik von Richard Strauß
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock
Nach der Inſzenierung von Joſ. Schlembach
Spielleiter: Hans=Esdras Mutzenbecher
Perſonen:
Die Feldmarſchallin
Für=
ſtin Werdenberg . . . Anna Jacobs
Der Baron Ochs auf
Lerchenau . . . . . . . Heinrich Kuhn
Octavian, gen. Quinguin Hedwig Werle
Herr von Faninal, ein
reicher Neugeadelter . . Joh. Biſchoff
Sophie, ſeine Tochter . . Margar. Albrecht
Jungfer. Marianne
Leit=
metzerin, die Duenna . Grete Penſe
Nal=gcchi, ein Intriaant Eugen Voot
Fritz Lang
Dritter ( Marſchallin . . Jacob Schambach
Ludwig Wenzel
Adolf Braun
Dritter, „Kellner Wilh. Wegerich
Karl Lochmann
. . . Adolf Klotz
Erſter
Bweiter / Lakai der . . Kurt Schüppel
Vierter
Erſter
Zweiter
Vierter
Ein Hausknecht . . . . . Ludwig Wenzel
Ein kleiner Neger, Lakaien, Laufer,
Heiduken, Küchenperſonal, ein Arzt,
Gäſte, Muſikanten, Kellner, Kutſcher,
zwei Wächter, vier kleine Kinder,
Verſchiedene verdächtige Geſtalten.
Ort und Zeit der Handlung: Wien, in
den erſten Jahren der Regierung
Maria Thereſias
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſen nach dem 1. und 2. Aufzug.
Ende 10¼ Uhr
Anfang 7 Uhr
Freitag, 8. April. D 17. Bonaparte.
An=
fang 7 Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Samstag, 9. April. E18 Sechſte Sinfonie=
Hierauf: Die Geſchöpfe des Prometheus
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 0.80—8 Mk.
Kleines Haus
Donnerstag, den 7. April 1927
nachmittags 5 und abends 8 Uhr
Letzte Film=Vorführungen:
Der ſchwarze Zyklon
Beiſilm: Ein ſchwerer Junge.
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.—, 1.50, 2.— Mk.
Freitag, 8. April. Dritter
Kammermnſik=
abend des Schnurrbuſch=Quartetts.
An=
fang 8 Uhr Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Samstag, 9. April Außer Miete Zum
erſten Male: Frau Warrens Gewerbe.
Roſa Bertens, a. G. Anfang 7½ Uhr,
Preiſe 1 20—7.20 Mk.
Mummer 97
Donnerstag, den 7. April 1927
Seite 15
Maximum.
HäXFE. Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verbeten.)
Die Logen ſtrömten wieder zum Platz.
Das fünfte Rennen war aufgezogen, und die erſten Pferde
ui den bereits in den Ring geführt.
Schmetternd klang die Muſik der Reichswehrkapelle über die
ſixken Raſenanlagen hinter den Tribünen der Grunewaldbahn.
Vor den Kaſſenſchaltern des Totaliſatorgebäudes, in dem die
ſemnpelmaſchinen unabläſſig ratterten, herrſchte ein faſt
lebens=
füehrliches Gedränge, daß Achim von Wehrſtädt ſich nur
müh=
m. bis zur Gegend des Sattelſtalls hindurchwinden konnte.
Von der Wage her kamen allerlei rote, blaue und gelbe
Tup=
n,, ſämtliche Farben des Jockeidreß tauchten auf, ein ſtarkes
ei war für das Hauptſtück des Tages, das große Hindernisren=
. aufgeboten worden.
Gleich links, aus der erſten Box, under dem verwitterten
twohdach des Stallgebäudes, wurde in dieſem Augenblick ein
hiſchwarzer Hengſt fertig geſattelt herausgeführt, ein rieſiges
lax mit wundervoll angeſetzten Nieren und mächtigen, reinen
pirunggelenken.
Der Trainer, ein gnomenhafter, grauhaariger Mann mit
mem verſchloſſenen Leichenbittergeſicht, ſchritt ihm bedächtig zur
eitte und klopfte ihm zuweilen den ſeidigglänzenden Hals.
Achim ſtreckte ihm freundlich die Hand zur Begrüßung
eni=
hen.
„Halloh, Mr. Evans, haben wir Chancen?”
Der Trainer nickte.
„Unbedingt, Herr Baron! Wenn Maximum glatt über die
ſichderniſſe kommt, ſchlägt er auf der Flachbahn über die letzten
eähundert Meter einfach jede Konkurrenz!”
Das Glockenzeichen zum Aufſteigen erklang.
Die Jockeis ritten gemächlich im Kreiſe herum, die Pferde
ſtärge, mit hängendem Kopfe, nur der ſchwarze Hengſt ſetzte ſich
tü hellem Wiehern auf die Hinterhand und keilte aus, ſo daß
der Sand der Gruppe der Rennſtallbeſitzer und Buchmacher um
die Ohren ſpritzte.
Als auch Achim in den Ring eintreten wollte, rührte eine
leichte Hand an ſeine Schulter.
„Auf ein Wort, Achim!”
Eine junge Dame ſtand vor ihm in einem hauchzarten Kleid
aus weißem Tüll und iriſchen Spitzen.
Unter dem großen, ſchwarzen Hut ſchimmerten zwei
nacht=
dunkle Augen aus dem mattgetönten Oval eines auffallend
ſchönen, feinen Geſichtes.
„Tag, Marion!"
Sie traten vor der ehrfürchtig zurückweichenden Gaffermenge
ein wenig abſeits unter die alten Föhren.
„Wie ſteht es mit dir, Achim?”
Er zuckte die Achſeln.
„Es geht wieder einmal ums Ganze, Kind! Ich habe meine
letzten Reſerven auf Maximum verwettet.”
Wenn er mich heute im Stich läßt, bin ich fertig. Endgültig
fertig!“
Ein heißer Blick umfaßte ſein kühn geſchnittenes
Abenteurer=
geſicht.
„Mir iſt ſo Angſt um dich, Achim!“
Er lächelte kühl.
„Du kennſt mich ja, Marion! Entweder alles oder nichts!
Maximum! — Sehe ich dich übrigens noch nach dem Rennen?”
fragte er dann leichthin.
Ein feines Rot der Verlegenheit glühte in den ſchmalen
Mädchenwangen auf.
„Es tut mir leid, Achim, aber ich habe für den Abend ſchon
eine Einladung. Ich ſah dich vorhin von unſerer Loge aus und
wollte dir vor dem Rennen nur noch ſchnell einmal die Hand
drücken.
Die bunten Farben des Jockeis, die ſich bis dahin über den
Köpfen der den Ring umdrängenden Sportgemeinde unabläſſig
im Kreiſe gedreht hatten, löſten ſich jetzt in eine lange, luſtige
Linie auf.
Auch die wimmelnden Menſchenmaſſen kamen in Bewegung
und ſchoben ſich an den Blumenrabatten des Sattelplatzes zu
dem grünen Geläuf der Bahn hinüber.
Die Tribünen waren bis zum Dach hinauf überfüllt. Wie
eine große, trunkene Orgie von Farben und Geſichtern, von
raffinierteſter Eleganz und erleſenſtem Geſchmack, von Schönheit
und Verlockung grüßte es ringsum aus den Logen. Auf allen
Gängen und Treppenſtufen ſtanden die Menſchen, die weißen
Rennprogramme in den Händen. Und über dem Ganzen ſpannte
ſich der lichte Sonnenhimmel wie ein rieſiger Seidenſchirm bis
zu dem einfamen Rand des Stadions und den fernen Türmen
von Spandau hinüber.
Achim war mit Marion zu der großen Kaffeeloggia der
Haupttribüne hinaufgeſtiegen und ſuchte ſich dann auf der für
den Rennverein reſervierten Seite einen Platz.
Die unerwartete Begegnung mit dem jungen Mädchen hatte
ihm ſeine ganze Lage noch einmal wieder mit blitzartiger
Klar=
heit vor Augen geführt.
Vor etwa fünf Monaten waren ſie auseinandergegangen, in
gütlichem Einvernehmen, als ſie beide erkannt hatten, daß
Achims ununterbrochene geſchäftliche Fehlſchläge ihnen eine
ge=
meinſame Lebensführung in dem gewohnten koſtſpieligen
Zu=
ſchnitt nicht mehr geſtatteten.
Marion war damals mit einem jungen Schweden nach
Italien gereiſt und für Achim eigentlich ſo gut wie verſchollen
geweſen. Bis er vor einigen Wochen zufällig in den
Theater=
nachrichten einer Mittagszeitung geleſen hatte, daß ſie wieder
nach Berlin zurückgekommen ſei und in dem neueſten Großfilm
der Exzelſior=Filmgeſellſchaft die tragende Rolle übernommen
hatte.
—
Da ſenkte ſich plötzlich die rote Startflagge, ein ſcharfer
Klingellaut kam aus dem Richterhäuschen.
Ab!
Wie ein Rauſchen der Befreiung ging es durch die
unabſeh=
bare Zuſchauermeuge.
Das Feld ſtürmte davon.
Ein hellbrauner Hengſt legte ſofort ein mörderiſches Tempo
vor und jegte in voller Karriere über die erſte Hürde.
Maximum, der beim Start ſchlecht abgekommen war, lag
anfangs als Letzter und ſprang allein die Stadionhürde.
(Fortſetzung folgt.)
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