Gnzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
böchentlich Tmaligem Erich
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Vort
gbl.” geſiattet.
Jahrgang
Von
Prof. Dr. W. Schüßler.
em vor einiger Zeit der jetzige Reichsfinanzminiſter
2ete STer TT!
Tagen der Zentrumsabgeordnete Schwering im
preußi=
ſdtag ausgerufen, man ſolle endlich aufhören, von der
en Wirkſamkeit des Großen Kurfürſten und Friedrichs
en zu reden.
Neußerungen, die nur einer Mode=Reigung entſprechen,
ſcht unwiderſprochen hingehen; denn ſie verraten eine
unge Kenntnis der Geſchichte oder — wahrſcheinlicher —
he parteiliche Feindſchaft, daß beſonnene Prüfung
UInsern Fahrradprospekt möchten wir nicht in die Hande unsrer werten Kunden gelangen
assett, ohne auf die wesentlichsten Punkte hingewiesen zu haben, die unter den heutigen
Verhältnissen für den Bezug eines Fahrrades von ausschlaggebender Wichtigkeit sind.
Fahr' Rad, Spar‟ Zeit und Geld!
Verke, denen ſie folgen, die Bücher von Kaindl und
n, rennen offene Türen ein, wenn ſie gegen die Be=
können uns über die ſogenannte „deutſche” Politik
des Großen kurz faſſen. Herr Köhler, Herr Schwering
Dies Merkwort schließt in kürzester Form das ein, was unser Angebot bietet. Vielfach
vorliegende freinde Angebote werden die Wahl schwer machen, deshalb soll hier nur kurz das
zunt Ausdruck gebracht werden, was jeder Käufer bei der Auswahl unbedingt berücksichtigen
muß, uim die Ciewähr zu haben, auchr ein nur wirklich einwandfreies Rad zu erhalten. Mehr denn jeist
der Kauf eines Fahrrades zu einer Vertrauensfrage
einer beſußt „deutſchen” Politik des großen Königs
Es gibt ſchon längſt keinen Hiſtoriker mehr, der dieſe
Be=
aufſtellte! Anders ſteht es mit der Mode=Neigung,
ſiedrich den Großen herabzuſetzen. Das hängt einmal
geworden. Nur einwandfreies Material, gediegene Ausstattung, sorgfältigste Konstruktion,
leichter Lauf und Präzision in der Verarbeitung leisten Gewähr für einwandfreie und gediegene
Beschaffenheit und dafür, daß Sie auch diejenige Freude am Fahrrade haben werden, die Sie
unbedlingt erwarten dürfen. Wir haben uns davon freigehalten, irgendwie sogenannte „billige‟
Rader zu führen, weil billig bekanntlich schlecht ist und sich ein billiges Rad im Gebrauch
durch die dann erst sichtbar werdenden Mängel um so teurer stellt. Unsere Preise sind in
angemessener Billigkeit gehalten und dürften bei der tadellosen einwandfreien Beschaffenheit
uind Gediegenheit als unbedingt preiswert gelten.
Unser bestens eingeführtes Fahrrad
hat sich vermöge seiner Stabilität,
von spielend leichtem Lauf, Marke Hallimd sorgfältigen Konstruktion und
gediegenen Eleganz weiteste Kreise als Abnehmer erobert; durch die Empfehlung von Mund zu
Mund dringt es in immer weitere Kreise. Da wir hoffen, von unsrer Kundschaft weiter
em-
pfohlen zu werden, haben wir ein Interesse
sind nach
neu-
an nir bester Belieferung. Unsre eleganten Lodelte 1921, esten Erfahrungen
gebaute, tadellos konstruierte Maschinen, die mit scheinbar „billigen‟ Rädern oder solchen,
die kein Zeichen ihrer Herkunft tragen, nicht zu verwechseln oder zu vergleichen sind. Unsere
schriftliche Garantie von einem Jahr erstreckt sich nicht nur auf die vielfach gewährte sogenannte
„Rahmengarantie‟, sondern auf sämtliche Teile einschließlich Gummibereifung. — Unter den
heutigen Verhältnissen ist das Fahrrad nicht mehr Luxusartikel, es ist eine
wirtschaftliche Notwendigkeit
geworden;es macht Sie nicht nur unabhängig von der Zeit,es erspart Ihnen auch die Aufwendung
für die Straßenbahn, Eisenbahn, Schuhwerk usw. Gute Fahrräder stehen jedoch noch immer in
einem solchen Preise, daß sie nicht jedermann ohne weiteres zur Anschaffung erschwinglich sind.
Da helfen wir mit unserem Verkaufssystem und unseren konkurrenzlosen
Bedingungen.
Unsere Bezugsbedingungen, nach denen wir die Bezahlung in S0
wöchentlichen Raten von nur...... . . .."
Mif G
an festsetzen und Ihnen die Begleichung ohne fühlbare Ausgabe ermöglichen, sind als
konkurrenz-
los zu bezeichnen, da wir außerdem das Recht einräumen, das Rad
5 Tage zur Ansicht
kommen zu lassen und es innerhalb von 5 Tagen nach Empfang bedingungslos zurückzusenden,
wenn es nicht gefällt. Sie haben dadurch die Möglichkeit, sich von der unbedingten
Zuverlässig-
keit unsrer Katalogangaben zu überzeugen, das Rad auf seine Güte und Preiswürdigkeit vor
definitivem Kauf eingehend zu prüfen.
Der Bezug des Rades ist für Sie ohne alles Risiko!
Fracht- und Verpackungsspesen entstehen Ihnen beim Kauf des Rades nicht, wir tragen diese
Spesen selbst. Sie kaufen das Rad genau so, wie dort an Ort und Stelle. Sie haben keine
Versandspesen darauf und haben den Vorteil unsrer günstigen Preise und unsrer beispiellosen
Bedingungen.
Der Kauf ist also vollkommen ohne Spesen für Sie!
Uberlegen Sie sich dies und urteilen Sie selbst! Wenn Sie die Ersparnis an Zeit, Schuhwerk,
Fahrgeldern für die Straßenbahn, Eisenbahn usw. nur auf die bequeme Rate verwenden, die
diesen Ersparnisbetrag noch nicht einmal erreicht, s0 kostet Sie das Rad nichts! Es ist für
Sie sogar ein Verdiener!
Unsre nach Tausenden zählenden Kunden haben uns durch ihre begeisterten
Anerken-
nungsschreiben zu diesem konkurrenzlosen Angebot ermutigt. Machen auch Sie Gebrauch davon.
Unsre seit über 60 Jahren bestehende Stammfirma gibt Ihnen hinlänglich Gewähr für
tadel-
lose reelle Bedienung. Hiervon abgesehen, dürfte jedoch auch für Sie unser konkurrenzloses
Angebot Veranlassung dazu sein, sich von unseren Angaben zu überzeugen ohne alles Risiko.
Das bedingungslose Rücksendungsrecht bei Nichtgefallen sichert Sie vor einer jeden Enttäuschung!
Bestellen Sie noch heute und bedienen Sie sich zur Aufgabe Ihrer Bestellung des
an-
gefügten Bestellscheines.
WALTER H. GARTZ., BERLIN S42
Alexandrinenstr. O2
Versandhaus
Tel.: Amt Dönhoff 2302, 2803, 2804
Zweigniederlassung Köln, Friesenplatz 16
Tel.: West 503o1
(Im Hansahaus)
Anſpruch nehmen und die dadurch die Gegenbewegung
Andererſeits hängt die Sucht mancher demokratiſcher
ſiedrich herabzuſetzen, mit der Tatſache zuſammen, daß
König eben der König iſt und daß, ſolange ſeine Ge=
Fe Verkörperung der Idee des Königtums in dem
Her=
olkes lebt, eben der Königsgedanke als ſolcher lebendig
b ſuchten ja unſere ängſtlichen Republik=Schützer ſogar
Friedrichs von den Marken zu entfernen!
venn gerade Zentrumsabgeordnete wie Köhler und
ſeitige großpreußiſche Geſchichtsauffaſſung — als ob
un das Endziel der gefamten deutſchen Geſchichte er=
— mit gutem Recht abgelehnt worden iſt. Wir wiſſen
reußen nicht das letzte Wort der deutſchen Geſchichte
geſamte Nation höher ſteht als ſelbſt der verdienteſte
Wir erkennen jetzt gerade nach dem Zuſammenbruch
ſirger Reiches, daß das deutſche Volk nicht nur die
ſitte und hat, einen Staat zu ſchaffen, ſondern auch
bedeutungsvolle Miſſion, den mitteleuropäiſchen
ſorganiſieren und für das deutſche Geſamtvolk
unge=
fruchtbar und machtpolitiſch wertvoll zu machen. Und
ganz unbefangen anerkennen und würdigen, daß die
hiten dieſer beiden ewigen deutſchen Aufgaben Preußen
reich waren, daß Friedrich der Große und Kaiſer
feide für Deutſchland gewirkt haben."
leſe Betrachtung, die kein entweder — oder, ſondern
hiſtoriſchen Verſtändnis ein: ſowohl als auch kennt,
ben und wird dem geſamtdeutſchen Problem gerecht.
briſch und falſch iſt es aber, vom König von Preußen
b einem anderen Herrſcher des 18. Jahrhunderts
Beſinnung zu verlangen! Das iſt gerade ſo unhiſto=
Hollte man Karl dem Großen vorwerfen, daß er das
iſche Regime nicht eingeführt hat! Es wird ferner
ie ſteht es denn um die Wirkungen? Sind dieſe
mſtritten? Erſt die allerjüngſte Beurteilung von echt
hiſtoriſcher Seite hat wieder ins Bewußtſein gerufen, daß die
geſchichtlich=politiſchen Wirkungen Friedrichs des Großen weit
über ſein Preußen hinausgehen, daß er tatſächlich nur im
großdeutſchen Rahmen ganz zu faſſen iſt. Denn gerade
das Beiſpiel ſeiner Staatsverwaltung, die Art ſeines
auf=
geklärten Deſpotismus hat unter den deutſchen Fürſten, vor
allem und — nicht zufällig — gerade in Oeſterreich Schule
ge=
macht. Wollte man den Preußenkönig erfolgreich bekämpfen, müßte
man ihn mit ſeinen eigenen Waffen ſchlagen! Und ſo
be=
deuten die Kriege Friedrichs gegen Oeſterreich und das Reich
gerade für die Gegner Preußens die Epoche eines höheren,
rei=
feren, moderneren Staatslebens: die Reformen im ſtaatlichen
Leben, die Maria Thereſia und Joſeph II. in ihrem Staate
ein=
führten, ſind nach dem Muſter Preußens unternommen; und ſo
kann man Joſeph II. mit Recht, als den beſten und größten
Schüler Friedrichs des Großen bezeichnen. Und dieſe Reformen
fanden Nachahmung auch im übrigen Europa und leiten erſt zu
dem modernen Verfaſſungs= und Rechtsſtaat über, in welchem
wir jetzt leben.
Und ſo kann man getroſt behaupten, daß der von Friedrich
geſchaffene deutſche Dualismus zugleich, wegen ſeiner inneren
Spannung, die e: in das Deutſche Reiche brachte, die heilſamſten
Wirkungen auf das geſamte Staatsleben Deutſchlands hatte. Ja,
der Gedanke von der „Majeſtät des Staates”, den Friedrich in
ſich und zugleich in ſeinem Preußen verkörperte, war im 19. Jahr=
gung an Coolidges Konferenz. — Keine
Ent=
ſendung eines Beobachters.
FU. Paris, 4. April.
Der Quai dOrſay veröffentlicht die Note der franzöſiſchen
Regierung auf die Einladung des Präſidenten Coolidge zur
Teilnahme an der See=Abrüſtungskonferenz. Die Note
wieder=
holt die Begründung der früheren franzöſiſchen Note und ſchließt
mit der Wendung, daß die franzöſiſche Regierung jede
Entſchei=
dung über die mögliche Teilnahme an der von Amerika
vorge=
ſchlagenen Konferenz auch in der Form der Entſendung eines
Beobachters dertagen müſſe. In der Note heißt es dann weiter
daß die franzöſiſche Delegation der Genfer vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion ein Profekt unterbreitet habe, das die
ge=
ſamte Abrüſtungsfrage umfaſſe. Ein größerer Teil der
Kom=
miſſionsmitglieder ſei dieſem Projekt günſtig geſinnt. Die
fran=
zöſiſche Regierung ſehe ſich daher zur Zurückhaltung veranlaßt
hinſichtlich des amerikaniſchen Wunſches, ſich auch an anderer
Stelle an einer Diskuſſion zu beteiligen, deren Prinzipien ganz
andere ſeien. Es ſei für Frankreich eine Ehrenſache, dem
Völker=
bund gegenüber nichts zu unternehmen, was bei den
Delega=
tionen, die die franzöſiſchen Vorſchläge günſtig aufgenommen
wenig zurückgenommen werden kann. Wenn unſere Partei in
der Lage geweſen wäre, im Verlauf der letzten Jahre auf die
Entwicklung praktiſch ſtärkeren Einfluß zu nehmen, ſo wäre die
Lage in bezug auf das preußiſche Konkordat eine andere als
jetzt. Es fragt ſich noch das eine, was von uns aus heute
ge=
ſchehen kann, um dieſe Entwicklung zu hemmen, die vielleicht für
eine ganze geſchichtliche Periode unſeres Geiſteslebens
beſtim=
mend iſt. Hier böte ſich ein großes Feld der Betätigung. Er
wiſſe nicht, ob die Volkspartei parlamentariſch ſtark genug ſei,
dreſe Dinge zu verhindern. Aehnlich wie zur Zeit Bennigſens,
da ein Schulgeſetz gefallen ſei, trotzdem die Mehrheit dafür
ge=
weſen ſei, müßte unter Zurückſtellung aller anderen Fragen die
Parteiarbeit einmal ganz bewußt auf die Frage des Konkordats
hängelenkt werden. Er ſei der Ueberzeugung, daß der Einfluß
der Volkspartei in dieſen Fragen weit über ihre Grenzen hin=
Ne
Komtess Babikepf
Ein modernes Lustspiel in 6 Akten
Bie Tür die Heimat pluten
Roman in 6 Akten mit Margarete Kupfer
Jugendliche haben Zutritt — Anfang 3½ Uhr
Als Einlage 6—8 Uhr:
ach
n:
muen der Gi
(5716
Seite 8
Montag, den 4. Apri 1927
Rummer 94
NLENILRINAAE
nach dem Roman der Ullustrieten Zeitung noch kurze Zeit im
UnionsThealer
Palast-Lichtspiele
Mur noch heute?
Der schönste Lil Dagover-Film,
der bis jetzt überhaupt erschien, ist
weiß sich zu helfen
gEr im Glück
Beſſunger urnhalte
Inh.: Otto Rau
Heute Montag letzter Tag
des
Bockbierfeſtes
Abſchiedsabend
der beliebten Kapelle Jochheim (5788
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bin deshalb im
Lage, Ihre u
billig und dochſ
zu reparieren
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Saalbauſtr. 16
Ecke Waldſtr. (
Hauptverſammlung
am Dienstag, 5. April 1927, abends 8½ Uhr,
im oberen Lokal der Turngemeinde Beſſungen
Tagesordnung:
1. Wiederaufleben der Vereinstätigkeit.
2. Wahl des Vorſtandes.
3. Verſchiedenes.
Um zahlreiche Beteiligung erſucht
Der Vorſiand
J. A: Ludwig Werner
5r1a)
Kinde
Wage
Schilken Weine
ABAZAABIEEAA AHHNANAHHEIA
WVir haben
zum Vertrieb unsrer altbekannten
vorzüsllohen Flaschenwelne von
Mosel und Saar
für Darmstadt und Umgebung die
Vertreiung unseres Hauses
bel angemessener Provislon zu
ver-
gebeu. Besondere Bedingungen können
gegebenenfalls vereinbart werden, In Frage
kommen nur arbeitstreudige, seriöseklerren,
die erfolgreiche Bezichungen zu den gut.
Privatkreisen, Sowie den maßgebenden
Hotels und Restaurants nachweisen könn.
u. mögl. auch bei Kasinos. Klubs, Logen
usw. eingeführt sind, sodaß entsprech.
Umsätze erzielt werden. ( K55719
Ausfährl. schritl. Angebote und Aufgabe
von Referenzen erbeten an
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Herren-Tourenrad
„ULTIMAtC
Modell 1927, Nr. 2700
Bestell-Nr. 2700. Tourenrad aus besten nahtlos kalt gezogenen Stahlrohren in guter
Ver-
arbeitung mit tiefschwarz glänzendem, sehr haltbar emailliertem Rahmen, mit Goldlinien
ab-
gesetzt. Diese Herren-Tourenmaschine ist ein in allen Teilen sorgfältig durchkonstruiertes,
zuverlässiges und stabiles Tourenrad mit leichtem Lauf, zu einem sehr billigen Preise. Auf
sämtliche Teile, einschließlich der Gummibereifung, gewähren wir eine einjährige
schrift-
liche Garantie. Wir liefern unser Herren-Tourenrad 2700 zum Preise von nur Rmk. 98.50
bei einem Teilzahlungszuschlag von 10%, fracht- und
verpackungs-
frei jeder deutschen Bahnstation, gegen bequeme Wochenzahlungen
P5O
von nur .
Rmk.
oder monatlich Rmk. 10.—. Die Hälfte der ersten Monatsrate wird mit der Bestellung
eingesandt, die zweite Hälfte der Sendung nachgenommen.
Rahmen: Moderner schnittiger Bau,
beste nahtlos kalt gesogene
Stahl-
rohre; garantierte Innenlötung.
Gabel: Sfabil gebaut, eleganter
ver-
nickelter Gabelkopt.
Lenkstange: Englischer Lenker mit
Vorbaur und Innenklemme,
unter-
kupfert, schwer vernickelt und
hoch-
glanz poliert.
Bremse: Vernickelte Handbremse mit
Hebelfeder.
Feigen: Schwarz mit Goldlinten oder
gelb (errteekarbig) mit schwarzem
Strich.
Speichen: Ia vernickelte
Tangent-
speichen.
Kurbellager: Erstklassiges Doppel-
Glockenlager mit eckigen oder
Voll-
kant-Kurbeln aus einem Stück
ge-
dreht und geschlitten, unterkupfert,
vernickelt und hochglanz pöliert,
spielend leichter Lauk.
Pedale: Flügelpedale mit Gummi.
Schutzbleche: Schwarz emailliert mit
Goldlinien abgesetzt.
Emaillierung: Tiefschwarz,
hoch-
glänzend und mit Goldlinien
ab-
gesetzt, Haltbarkeit garantiert.
Sattel: Heller Kernleder-Tourensattel
mit vernickeltem starken Feder-
„gestell.
Werkzeugtasche: Helle Kernleder-
Rahmentasche mit Universal-
Schlüssel, Gummiklebekasten und
Oeler mit Nadelkopf.
Freilauf: Original „Torpedo” mit
Rück-
trittbremse oder Original „Komet‟
mit Rücktrittbremse (neustes Model!
mit Lamellenbremse und 2
Brems=
hebeln) je nach Wahl.
Bereikung: Erstklassige prima
Be-
reilung „Continental”, „Excelsior”
oder „Dunlop” je nach Wahl.
Herren-Tourenrad
„ULTIMA‟
Modell 1927, Nr. 2701
Rahmen: Eleganter schnittiger,
mo-
derner, leicht nach vorn abfallender
Bau mit Innenmuften-Versteitung
aus ausgesucht besten nahtlos kalt
gezogenen Stahlrohren, garantierte
Innenlötung.
Gabel: Elegant geschweift, äußerst
stabil gebaut mit Innenverstärkung,
Gabelkopk unterkupfert, hoch
ver-
nickelt und hochglanz poliert.
Lenkstange: Englischer Lenker mit
Vorbau und Innenklemme,
unter-
kupfert, schwer vernickelt und
hoch-
glanz poliert mit schwarzen Gritfen.
Bremse: Kräftige, tadellos vernickelte
Handbremse mit Hebelfeder.
Felgen: Tiefschwarz glänzend, sehr
haltbar emailliert mit Goldlinien
abgesetzt oder gelb (errteefarbig)
mit schwarzem Strich abgesetst.
Speichen: 1a rostsicher vernickelte
Tangentspeichen.
Kurbellager: Präzisions - Kugellager,
stabiles, schweres Doppel-
Glocken-
lager mit spielend leichtem Lauf,
bester, Konstruktion, mit eckigen
oder Vollkant-Kurbeln aus einem
Stück gedreht, sauber geschliffen,
unterkupfert, schwer vernickelt und
hochglanz poliert.
Pedale: Vernickelte Flügelpedale mit
Gummi-Einlagen.
Schutzbleche: Tietschwarz glänzend,
außerst haltbar emailliert mit
Gold-
linien abgesetzt.
Emaillierung: Tiefschwarz glänzend,
estra prima Hart-Emaille mit
Gold-
linien abgesetzt; Garantie-
Email-
lierung
Sattel: Heller Vollkernleder-
Touren-
sattel mit schwerem, hochglanz
Ver-
nickeltem Brückenfeder-Gestell
Werkzeugtasche: Helle Kernleder-
Rahmentasche mit
Universal-
schlüssel, Gummiklebekasten und
Oeler mit Nadelkopf.
Freilauf: Original „Torpedo” mit
Rück-
trittbremse oder Original „Komet‟
mit Rücktrittbremse (neustes Modell
mit Lamellenbremse und 2
Brems-
hebeln) je nach Wahl.
Bereifung: Erstklassige prima
Be-
reitung Marke „Continental”, „
Ex-
celsior”” oder „Dunlop”” je nach
Wahl.
Bestell-Nr. 2701. Hochelegantes Tourenrad in erstklassiger Ausstattung. Aus besten
nahtlos kalt gezogenen Stahlrohren, Innenlötung mit Verstärkung an den Lötenden; schöner
moderner Rahmen tiefschwarz glänzend, durchaus haltbar emailliert und mit Goldlinien
abgesetzt. Unser Modell 2701 ist ein unbedingt zuverlässiges, außerordentlich stabiles Rad,
das eine ganz bedeutende Bruchfestigkeit des Rahmens besitzt und auch für schwere Fahrer
geeignet ist. Der schöne moderne Bau gibt dem Rad ein elegantes Aussehen. Der spielend
leichte Lauf dieser Type, ihre Leistungsfähigkeit und Preiswürdigkeit machen es am meisten
begehrt. Auf sämtliche Teile, einschließlich der Gummibereifung, gewähren wir eine
ein-
jährige schriftliche Garantie. Wir liefern unser Herren-Tourenrad 2701 zum Preise von
nur Rmk. 117.— bei einem Teilzahlungszuschlag von 10%, fracht- und
verpackungsfrei jeder deutschen Bahnstation, gegen bequeme Wochen-
1.
zahlungen von nur .
.. . Rmk.
oder monatlich Rmk. 12.—. Die Hälfte der ersten Monatsrate wird mit der Bestellung
eingesandt, die zweite Hälfte der Sendung nachgenommen.
Amser Schlager!
Nr. 2701
Herlienen Sie
MABBelltetNI Taulbletle
Preis der lose 1.-Mk.
Preis der Lose 1.-Mk.
Hebung 7. Huril 1927
Ehrenamtlicher Loseverkauf bei den bereits bekannt gegebenen Stellen, die durch Plakate kenntlich sind.
Ausstellung des 4. Preises beim Möbelhaus Alter, Elissbethenstraße
„ S- „ bei Klavierhaus Karl Arnold u. Sohn, Elisabethenstr.
(5592a
weitere Preise u. Ausstellung gestifteter Gewinne b. Gebrüder Roihschild, Markt
Hnzelnummer 10 Pfenvige
schöner
biles Rad,
Te Fahrer
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Bestell-Nr. 2730. Damen-Tourenrad aus besten nahtlos kalt gezogenen Stahlrohren in
guter Verarbeitung mit tiefschwarz glänzendem, außerordentlich haltbarem Rahmen,
mit Goldlinien abgesetzt. Unsere Damen-Tourenmaschine „Ultima‟, Bestellnummer 2730,
ist eine ihrer Konstruktion und Ausstattung nach vorzügliche Damenmaschine, stabil
und zuverlässig, dabei auch billig. Diese Maschine ist als Tourenrad sehr begehrt. Auf
sämtliche Teile, einschließlich der Gummibereifung, gewähren wir eine einjährige schriftliche
Garantie. Wir liefern unsere Damen-Tourenmaschine zum Preise von nur Rmk. 112,50
bei einem Teilzahlungszuschlag von 10%, fracht- und verpackungsfrei
jeder deutschen Bahnstation, gegen bequeme Wochenzahlungen von
nur .
Rmk. O."
öder monatlich Rmk. 12.—. Die Hälfte der ersten Monatsrate wird mit der Bestellung
eingesandt, die zweite Hälfte der Sendung nachgenommen.
Damen-Tourenrad
„ULTIMAN
Modell 1927, Nr. 2730
Rahmen: Moderner, schnittiger Bau,
beste nahtlos kalt gezogene
Stahl-
rohre; garantierte Innenlötung.
Gabel: Sfabil gebaut eleganter
Ver-
nickelter Gabelkopf.
Lenkstange: Englischer Lenker mit
Vorbau und Innenklemme,
unter-
kupfert, schwer vernickelt und
hoch-
glanz poliert.
Bremse: Vernickelte Handbremse mit
Hebelteder.
Feigen: Schwarz mit Goldlinien oder
gelb (errteefarbig) mit schwarzem
Strich.
Speichen: 1a vernickelte
Tangent-
speichen.
Kurbellager: Erstklassiges Doppei-
Glockenlager mit eckigen oder
Voll-
kantkurbeln aus einem Stück
ge-
dreht und geschliffen vernickelt und
hochglanz poliert, spielend leichter
Lauf.
Pedale: Flügelpedale mit Gummi.
Schutzbleche: Schwarz emallliert mit
Goldlinien abgesetzt.
Kettenschutz: Möderner
halberKetten-
kasten.
Kleidernetz: Buntes haltbares
Kleider-
netr.
Emaillierung: Tiefschwarz,
hochglän-
zend und mit Goldlinien abgesetzt,
Haltbarkeit garantiert.
Sattel: Heller Kernleder-Tourensattel
mit vernickeltem starken
Feder-
gestell.
Werkzeugtasche: Helle Kernleder-
Rahmentasche mit
Universal-
schlüssel, Gummiklebekasten und
Oeler mit Nadelkopt
Freilauf: Original „Torpedo‟ mit
Rücktrittbremse oder Original
„Komet”, mit Rücktrittbremse
(neuestes Modell mit
Lamellen-
bremse und 2 Bremshebeln) je
nach Wahl.
Bereifung: Erstklassige prima
Be-
reifung „Continental”, „Ekcelsior”
oder „Dunlop” je nach Wahl.
Damen-Tourenrad
„ULTIMA‟
Felgen: Tiefschwarz glänzend, sehr Umser Jchlager- Modell!
Modell 1927, Nr. 2731
Rahmen: Eleganter, schnittiger, nach
besten nahtlos kalt gezogenen
Stahl-
rohren, garantierte Innenlötung.
stabil gebaut, mit Innenverstärkung,
nickelt und hochglanz poliert.
Lenkstange: Englischer Lenker mit
Vorbau und Innenklemme,
unter-
kupfert, schwer vernickelt und
hoch-
glanz poliert mit schwarzen Griffen.
Bremse: Kräftige, tadellos vernickelte
Handbremse mit Hebelfeder.
haltbar emailliert, mit Goldlinien
abgesetzt oder gelb (errteefarbig)
Nr. 2731
mit schwarzem Strich abgesetzt.
Speichen: Ia rostsicher Vernickelte
Tangentspeichen.
Kurbellager: Präzisions-Kurbellager,
stabiles, schweres Doppel-
Glocken-
lager mit spielend leichtem Lauf,
bester Konstruktion, mit eckigen
oder Vollkant-Kurbeln aus einem
Stück gedreht, sauber geschliffen
unterkupfert, schwer vernickelt und
hochglanz poliert.
Pedale: Vernickelte Flügelpedale mit
Gummi-Einlagen.
Schutzbleche: Tiefschwarz glänzend,
äußerst haltbar emailliert, mit
Goldlinien abgesetzt.
Att
Kettenschutz: Moderner halber Ket-
Rr
tenkasten.
Kleidernetz: Buntes, haltbares Kleider-
R
netz.
Emaillierung: Tiefschwarz, glänzend,
ektra prima Hart-Emaille mit
Gold-
inien abgesetzt; Garantie-
Email-
lierung.
Sattel: Heller Vollkernleder-
Touren-
sattel mit schwerem, hochglanz
ver-
nickeltem Brickenfeder-Gestell.
Werkzeustasche: Helle Kernleder-
Rahmentasche mit
Universal-
schlüssel, Gummiklebekasten und
Oeler mit Nadelkopf.
Freilauf: Original „Torpedo” mit
Rück-
trittbremse oder Original „Komet‟
m. Rücktrittbremse (neuestes Modell
mit Lamellenbremse und 2
Brems-
hebeln) je nach Wahl.
Bereifung: Erstklassige prima
Be-
reifung, Marke „Continental”, „
EF-
celsior” oder „Dunlop” je nachWahl.
Bestell-Nr. 2731. Hochelegante stabile Damenmaschine in erstklassiger Ausstattung.
Beste nahtlos kalt gezogene Stahlrohre mit Innenlötung und Verstärkung an den
Lötenden: schöner moderner Rahmen, tiefschwarz glänzend, durchaus haltbar
email-
liert, mit Goldlinien abgesetzt. Unser Modell 2731 ist ein in jeder Hinsicht zuverlässiges,
außerordentlich stabiles und elegantes Tourenrad, das infolge der vorzüglichen
Durch-
vorn abfallender Bau mit Innen- arbeitung immer wieder begehrt wird. Wir gewähren darauf, sowie auf die
Gummi-
muffenversteifung aus ausgesucht bereifung einjährige schriftliche Garaatie. Wir liefern unser Damen-Tourenrad 2731
zum Preise von Rmk. 127.— bei einem Teilzahlungszuschlag von
Gabel: Elegant geschweift, äußerst 10%, fracht- und verpackungsfrei jeder deutschen Bahnstation, gegen
SO
Gabelkopf unterkupfert, schwer ver- bedueme Wochenzahlungen von nur.
.. Rmk.
oder monatlich Rmk. 14.— Die Hälfte der ersten Monatsrate wird mit der Bestellung
eingesandt, die zweite Hälfte der Sendung nachgenommen.
tadt
Bort
gbl.” geſtattet.
Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichsplg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg, Reltamezelle (92 mra
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswäris 40 Reiſchpfg.
Flnanz=Anzelgen 60 Reichspfg., 92 mm breite Neklame
zeile 3.00 Reſchsmart. Alle preiſe in Reichsmark
ſ4 Dollar — 4.20 Margl. — Im Falle höherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr. Sireſt uſw., ertiſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitrelbung fäll ſeder
Nabatt weg. Vankkonto: Deutſche Bani und
Darme=
ſtädter und Natonalbant.
A Admnnne Adn.
Meis er twrtie ſocht
ſpwrochen. Ich glaube, daß die ganze Bedeutung dieſer Frage
au-f dem inneren Gebiet des deutſchen Geiſteslebens liegt. Die
Frage ſteckt in ihren Anfängen noch völlig in den Reſſorts. Nach
drm Vorgang in Bayern heißt ſie nicht mehr: „Reichskonkordat
od er nicht?” ſondern: Reichskonkordat oder
Lan=
de skonkordat?‟ Es iſt ſeltſam, wenn die Demokratiſche
Partei im Reich ſich an dieſem Sturm beteiligt, während ihre
Aurfgabe doch in Preußen liegt, um hier durch den ihrer Partei
an gehörenden Kultusminiſter reaktionäre Entſchließungen zu
verrhindern. Wenn Bayern und Preußen ein Konkordat haben,
da nn iſt für die übrigen Länder ſo viel geſchehen, daß nur noch
wenig zurückgenommen werden kann. Wenn unſere Partei in
der Lage geweſen wäre, im Verlauf der letzten Jahre auf die
Emtwicklung praktiſch ſtärkeren Einfluß zu nehmen, ſo wäre die
Lage in bezug auf das preußiſche Konkordat eine andere als
jest. Es fragt ſich noch das eine, was von uns aus heute
ge=
ſch ehen kann, um dieſe Entwicklung zu hemmen, die vielleicht für
einie ganze geſchichtliche Periode unſeres Geiſteslebens
beſtim=
mend iſt. Hier böte ſich ein großes Feld der Betätigung. Er
wirſſe nicht, ob die Volkspartei parlamentariſch ſtark genug ſei,
dieſe Dinge zu verhindern. Aehnlich wie zur Zeit Bennigſens,
da ein Schulgeſetz gefallen ſei, trotzdem die Mehrheit dafür
ge=
neſen ſei, müßte unter Zurückſtellung aller anderen Fragen die
Paarteiarbeit einmal ganz bewußt auf die Frage des Konkordats
hmgelenkt werden. Er ſei der Ueberzeugung, daß der Einfluß
der Volkspartei in dieſen Fragen weit über ihre Grenzen hin=
Die inwerrar u.
gung an Coolidges Konferenz. — Keine
Ent=
ſendung eines Beobachters.
FU. Paris, 4. April.
Der Quai d’Orſay veröffentlicht die Note der franzöſiſchen
Regierung auf die Einladung des Präſidenten Coolidge zur
Teilnahme an der See=Abrüſtungskonferenz. Die Note
wieder=
holt die Begründung der früheren franzöſiſchen Note und ſchließt
mit der Wendung, daß die franzöſiſche Regierung jede
Entſchei=
dung über die mögliche Teilnahme an der von Amerika
vorge=
ſchlagenen Konferenz auch in der Form der Entſendung eines
Beobachters vertagen müſſe. In der Note heißt es dann weiter,
daß die franzöſiſche Delegation der Genfer vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion ein Profekt unterbreitet habe, das die
ge=
ſamte Abrüſtungsfrage umfaſſe. Ein größerer Teil der
Kom=
miſſionsmitglieder ſei dieſem Projekt günſtig geſinnt. Die
fran=
zöſiſche Regierung ſehe ſich daher zur Zurückhaltung veranlaßt
hinſichtlich des amerikaniſchen Wunſches, ſich auch an anderer
Stelle an einer Diskuſſion zu beteiligen, deren Prinzipien ganz
andere ſeien. Es ſei ſür Frankreich eine Ehrenſache, dem
Völker=
bund gegenüber nichts zu unternehmen, was bei den
Delega=
tionen, die die franzöſiſchen Vorſchläge günſtig aufgenommen
hatten, einen Zweifel an der Aufrichtigkeit der franzöſiſchen
Bemühungen erwecken könnte.
drich der Große und Deutſchland
Von
Prof. Dr. W. Schüßler.
dem vor einiger Zeit der jetzige Reichsfinanzminiſter
m badiſchen Landtag erklärt hatte, daß die Bedeutung
s des Großen für Deutſclland beſtritten ſei, hat vor
Tagen der Zentrumsabgeordnete Schwering im
preußi=
ndtag ausgerufen, man ſolle endlich aufhören, von der
en Wirkſamkeit des Großen Kurfürſten und Friedrichs
ßen zu reden.
Aeußerungen, die nur einer Mode=Neigung entſprechen,
icht unwiderſprochen hingehen; denn ſie verraten eine
ringe Kenntnis der Geſchichte oder — wahrſcheinlicher —
che parteiliche Feindſchaft, daß beſonnene Prüfung
können, uns über die ſogenannte „deutſche” Politik
s des Großen kurz faſſen. Herr Köhler, Herr Schwering
Werke, denen ſie folgen, die Bücher von Kaindl und
nn, rennen offene Türen ein, wenn ſie gegen die
Be=
g einer bewußt „deutſchen” Politik des großen Königs
Es gibt ſchon längſt keinen Hiſtoriker mehr, der dieſe
Be=
z aufſtellte! Anders ſteht es mit der Mode=Neiguns,
friedrich den Großen herabzuſetzen. Das hängt einmal
Uebertreibung geſviſſer Rechtskreiſe zuſammen, die „
Fri=
für ihre Geſinnung in oft nicht gerade geſchmackvoller
Anſpruch nehmen und die dadurch die Gegenbewegung
i. Andererſeits hängt die Sucht mancher demokratiſcher
Friedrich herabzuſetzen, mit der Tatſache zuſammen, daß
e König eben der König iſt und daß, ſolange ſeine
Ge=
die Verkörperung der Idee des Königtums in dem Her=
Volkes lebt, eben der Königsgedanke als ſolcher lebendig
halb ſuchten ja unſere ängſtlichen Republik=Schützer ſogar
Friedrichs von den Marken zu entfernen!
wenn gerade Zentrumsabgeordnete wie Köhler und
ng gegen den großen Preußenkönig auftreten, ſo hat das
r demokratiſche Gründe, ſondern ebenſo ſehr
katholiſch=
ſſche. Gersde in der jüngſten Zeit iſt uns ja allen die
ung der neun Millionen Deutſchen in Oeſterreich und
ſchmerzlich zum Bewußtſein gekommen, und es ift kein
daß nach dem Zuſammenbruch von 1918 in weiten
Krei=
einſeitige großpreußiſche Geſchichtsauffaſſung — als ob
nun das Endziel der gefamten deutſchen Geſchichte
er=
jre — mit gutem Recht abgelehnt worden iſt. Wir wiſſen
Preußen nicht das letzte Wort der deutſchen Geſchichte
die geſamte Nation höher ſteht als ſelbſt der verdienteſte
gat. Wir erkennen jetzt gerade nach dem Zuſammenbruch
sburger Reiches, daß das deutſche Volk nicht nur die
hätte und hat, einen Staat zu ſchaffen, ſondern auch
eite bedeutungsvolle Miſſion, den mitteleuropäiſchen
fu organiſieren und für das deutſche Geſamtvolk
unge=
ja fruchtbar und machtpolitiſch wertvoll zu machen. Und
nen ganz unbefangen anerkennen und würdigen, daß die
ntanten dieſer beiden ewigen deutſchen Aufgaben Preußen
ſterreich waren, daß Friedrich der Große und Kaiſer
I. beide für Deutſchland gewirkt haben.
dieſe Betrachtung, die kein entweder — oder, ſondern
m hiſtoriſchen Verſtändnis ein: ſowohl als auch kennt,
fangen und wird dem geſamtdeutſchen Problem gerecht.
hiſtoriſch und falſch iſt es aber, vom König von Preußen
gend einem anderen Herrſcher des 18. Jahrhunderts
e‟ Geſinnung zu verlangen! Das iſt gerade ſo
unhiſto=
s wollte man Karl dem Großen vorwerfen, daß er das
ntariſche Regime nicht eingeführt hat! Es wird ferner
oßen König von großdeutſcher Seite immer wieder
vor=
n, er habe den deutſchen Dualismus und damit ſpäter
sſcheiden Oeſterreichs aus Deutſchland auf dem Gewiſſen.
bgeſehen davon, daß es hiſtoriſch unmöglich iſt, Menſchen
igniſſe verantwortlich zu machen, die anderthalb
Jahr=
e ſpäter eingetreten ſind, — man könnte dann ja auch
3 für die Greuel des Dreißigjährigen Krieges
verantwort=
chen —, iſt es doch ein Armutszeugnis, daß die einzig=
Bröße der Perſönlichkeit Friedrichs nicht rein als
zwürdigt werden könnte! Niemand, der ſich in die
Einzel=
dieſes Königslebens auch nur einmal vertieft hat, wird
können, daß hier rein menſchlich eine der intereſſanteſten
tungen der geſamten Geſchichte vor uns ſteht und daß
die Perſönlichkeit Friedrichs noch dann lebendig
rd, wenn man die Wirkungen ſeiner Taten kaum mehr
wird.
er wie ſteht es denn um die Wirkungen? Sind dieſe
wwiarrncch umſtritten? Erſt die allerjüngſte Beurteilung von echt
hiſtoriſcher Seite hat wieder ins Bewußtſein gerufen, daß die
geſchichtlich=politiſchen Wirkungen Friedrichs des Großen weit
über ſein Preußen hinausgehen, daß er tatſächlich nur im
großdeutſchen Rahmen ganz zu faſſen iſt. Denn gerade
das Beiſpiel ſeiner Staatsverwaltung, die Art ſeines
auf=
geklärten Deſpotismus hat unter den deutſchen Fürſten, vor
allem und — nicht zufällig — gerade in Oeſterreich Schule
ge=
macht. Wollte man den Preußenkönig erfolgreich bekämpfen, müßte
man ihn mit ſeinen eigenen Waffen ſchlagen! Und ſo
be=
deuten die Kriege Friedrichs gegen Oeſterreich und das Reich
gerade für die Gegner Preußens die Epoche eines höheren,
rei=
feren, moderneren Staatslebens: die Reformen im ſtaatlichen
Leben, die Maria Thereſia und Joſeph II. in ihrem Staate
ein=
führten, ſind nach dem Muſter Preußens unternommen; und ſo
kann man Joſeph II. mit Recht, als den beſten und größten
Schüler Friedrichs des Großen bezeichnen. Und dieſe Reformen
fanden Nachahmung auch im übrigen Europa und leiten erſt zu
dem modernen Verfaſſungs= und Rechtsſtaat über, in welchem
wir jetzt leben.
Und ſo kann man getroſt behaupten, daß der von Friedrich
geſchaffene deutſche Dual:smus zugleich, wegen ſeiner inneren
Spannung, die e: in das Deutſche Reiche brachte, die heilfamſten
Wirkungen auf das geſamte Staatsleben Deutſchlands hatte. Ja,
der Gedanke von der „Majeſtät des Staates”, den Friedrich in
ſich und zugleich in ſeinem Preußen verkörperte, war im 19. Jahr=
Seite 8
Montag, den 4. April 1927
Nummer 94
Komtess Babikepf
Ein modernes Lustspiel in 6 Akten
Bie Tür die Heimat Bluten
Bas deutsche Autterherz
Roman in 6 Akten mit Margarete Kupfer
Jugendliche haben Zutritt — Anfeng 3½ Uhr
(9134
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 95
Dienstag, den 5. April 1927.
190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zele im Kreiſſe Darmſtadl 23 Reichspſg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Rekiamezeiie (92 mma
brei) 2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärie 40 Reſchpig.
Finanz=Ainzelgen 60 Reiſchspfg., 92 mm breite Neklame
zeile 300 Reſchsmart. Alle Preiſe in Reichemart
ſ4 Dollar — 4.20 Marh. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireſt uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitrelbung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbant.
Streſemann über das Konkordat.
Streſemanns Fanfaxe.
Im Reichstag war bei Beginn der Sitzung in der
Wandel=
üülle der Kampfruf, den der Reichsaußenminiſter Dr.
Stre=
mann auf der Kulturtagung der Deutſchen
Gaolkspartei erlaſſen hat, das allgemeine Tagesgeſpräch. Er
hat — nach unſerer Meinung zu Unrecht — als eine große
Sienſation gewirkt. Tatſächlich bedeutet er lediglich eine
Weiter=
ſüchrung der Aeußerungen, die Dr. Streſemann auf der Sechzig=
Kahrfeier der Partei in Hannover bereits getan hat. Damals
ſchon fühlte man deutlich, daß er die Abſicht habe, den liberalen
eſcarakter der Deutſchen Volkspartei ſtärker zu unterſtreichen,
z uns ja um ſo notwendiger iſt, als mit dem Schulgeſetz und
darn Konkordat zwei Themata angeſchnitten ſind, die das
ſih erale Glaubensbekenntnis auf das engſte berühren. Man lieſt
ſris ſeiner Rede heraus, daß er den Gedanken eines
Reichskon=
ardates im Augenblick nicht für aktuell hält. Er ſieht die Gefahr
varnehmlich in Preußen. Wenn aber dabei aus ſeiner Rede
rausgeleſen wird, daß die D.V.P. jetzt ſtärkere Anſtrengungen
uachen wolle, um in die preußiſche Regierung hineinzukommen,
dann iſt das ſicherlich falſch geſehen. Die D.V.P. iſt nach wie
war der Meinung, daß ſie die Dinge in Preußen auf ſich
zu=
onnmen laſſen ſoll und ruhig abwarten kann, bis die Parteien
dim Weimarer Koalition einſehen, daß ſie ohne Unterſtützung
nſtht regierungsfähig ſind. Trotzdem iſt es unvermeidlich, daß
umn dieſer Rede nicht nur innerhalb der Deutſchen Volkspartei,
orndern auch innerhalb der ganzen inneren Politik ſtarke
Wir=
ſurigen ausgehen.
Ueber die Rede Dr. Streſemanns hat die „Germania”
voll=
ſonnmen das Format verloren. Sie macht ihm mittelbar den
Vorwurf, daß er in ſeiner Rolle als Parteiführer mit ſeinem
Anmt als Außenminiſter in Konflikt kam, indem ſie ſchreibt: „Das
ſt das allererſtaunlichſte an der Rede, daß ſie von dem
Außen=
m niſter des Deutſchen Reiches gehalten iſt. Iſt der Herr
Mi=
tur ter blind gegen die Bedeutung des Vatikans als eines
gewich=
ig en außenpolitiſchen Faktors? Hat er die vielfachen guten
biolomatiſchen Dienſte, die der Vatikan im Kriege und nach dem
airiege Deutſchland erwieſen hat und noch heute erweiſt, vielleicht
u diel höherem Maße noch erweiſen kann, vergeſſen?”
Das iſt ein ſehr billiges Ablenkungsmanöver. Wir könuen
der Rede Streſemanns nicht ſehen, daß darin ein Angriff
eegen den Vatikan enthalten iſt. Schließlich iſt jeder
ſdeutſche Miniſter doch verpflichtet, in erſter
Lüinie die Rechte des eigenen Staates zu
wahren. Die „Germania” macht ſich die Dinge zu leicht,
ſwenn ſie den Borſtoß als ein parteipolitiſches Manöver abzutun
ütcht. Wir haben an dieſer Stelle vom erſten Tag an darauf
hruigewieſen, daß die Verſtändigung zwiſchen dem Zentrum und
dan Deutſchnationalen ſchließlich hinter dem Rücken der
Deut=
ſchren Volkspartei erfolgt iſt. Der Preis der Verſtändigung war
ehen Schule und Konkordat. Die Deutſche Volkspartei ſetzt ſich
nman dagegen zur Wehr, daß ihre Staatsauffaſſung zu kurz
kaanmen ſoll.
Bei der Linken freut man ſich natürlich über die Rede
Stre=
ſemanns. Herr Koch, als demokratiſcher Parteiführer, ſpricht
ſogar offiziell ſeine Billigung aus. Hinten herum aber raunt
iman wieder, daß nun eine neue Koglitionskriſe zu erwarten ſei,
weil die Regierungsgemeinſchaft dieſe Belaſtungsprobe nicht
gürshalten könnte. Hier wird der Wunſch der Vater des
Ge=
dirnkens geweſen ſein. Auch der Zentrumsvorſtand hat ſich
be=
raäts am Montag mit der Rede beſchäftigt. Er hat auch die
Fraktion bereits einberufen, will aber jedenfalls zu dieſem
Zeit=
pinkt eine öffentliche Diskuſſion noch vermeiden und ſucht wohl
zurnächſt Verbindung mit Dr. Streſemann ſelbſt. Merkwürdig
iſt, übrigens, daß die geſamte deutſchnationale Preſſe ſich zu der
MSttreſemann=Rede noch ausſchweigt. Ein Zeichen ſtarker Diſziplin.
efie will offenbar abwarten, welche Parole die Parteileitung
offiziell ausgibt.
Streſemanns Rede auf der Kulturtagung
der Deutſchen Volfspartei.
Berlin, 4. April.
Auf der geſtern hier ſtattgefundenen 5. Allgemeinen
Kultur=
tirgung der Deutſchen Volkspartei nahm als erſter Redner
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann das Wort, um ſich
über einige kulturpolitiſche Fragen zu äußern. Er führte u. a.
ams: Ich ſehe eine Anfrage vor mir, die dahingeht, der
Außen=
miniſter hielte ein Konkordat aus außenpolitiſchen Gründen für
urerwünſcht. Ich habe einen derartigen Satz niemals
ausge=
ſurochen. Ich glaube, daß die ganze Bedeutung dieſer Frage
anf dem inneren Gebiet des deutſchen Geiſteslebens liegt. Die
Frrage ſteckt in ihren Anfängen noch völlig in den Reſſorts. Nach
d m Vorgang in Bayern heißt ſie nicht mehr: „Reichskonkordat
oper nicht?”, ſondern: Reichskonkordat oder
Lan=
de skonkordat ?‟. Es iſt ſeltſam, wenn die Demokratiſche
Prartei im Reich ſich an dieſem Sturm beteiligt, während ihre
Auufgabe doch in Preußen liegt, um hier durch den ihrer Partei
angehörenden Kultusminiſter reaktionäre Entſchließungen zu
verhindern. Wenn Bayern und Preußen ein Konkordat haben,
dann iſt für die übrigen Länder ſo viel geſchehen, daß nur noch
wenig zurückgenommen werden kann. Wenn unſere Partei in
der Lage geweſen wäre, im Verlauf der letzten Jahre auf die
Emtwicklung praktiſch ſtärkeren Einfluß zu nehmen, ſo wäre die
Lage in bezug auf das preußiſche Konkordat eine andere als
ieBkzt. Es fragt ſich noch das eine, was von uns aus heute
ge=
ſcwehen kann, um dieſe Entwicklung zu hemmen, die vielleicht für
eme ganze geſchichtliche Periode unſeres Geiſteslebens beſtim=
Mend iſt. Hier böte ſich ein großes Feld der Betätigung. Er
wäſſe nicht, ob die Volkspartei parlamentariſch ſtark genug ſei,
dieſe Dinge zu verhindern. Aehnlich wie zur Zeit Bennigſens,
du ein Schulgeſetz gefallen ſei, trotzdem die Mehrheit dafür
ge=
weſen ſei, müßte unter Zurückſtellung aller anderen Fragen die
MPartejarbeit einmal ganz bewußt auf die Frage des Konkordats
hingelenkt werden. Er ſei der Ueberzeugung, daß der Einfluß
der Volkspartei in dieſen Fragen weit über ihre Grenzen hin=
ausgehe. Die Volkspartei werde durch ihre Stellung beſtimmen
können, was andere große Parteien in dieſen Fragen tun. Es
gebe große bürgerliche Parteien, die es nicht wagen könnten, in
dieſen Fragen reaktionäre Wege zu gehen, wenn die Deutſche
Volkspartei dagegen proteſtiere, weil dann Millionen ihrer
Wähler zur Volkspartei kommen würden, was im übrigen auch
kein Fehler wäre. Dieſe Fragen ſeien ſo bedeutſam, daß auch
ein Parteitag der Deutſchnationalen Volkspartei ſich mit ihnen
befaſſen müſſe. Zum Schluß gab der Miniſter dem Wunſch
Aus=
druck, daß die Volkspartei Führer ſei in dieſem Kampfe und die
anderen mitreiße. Er habe die Abſicht, an die Organiſationen
im Lande den dringenden Appell zu richten, überall jetzt zu
dieſen Fragen Stellung zu nehmen. Das deutſche Volk ſei noch
nicht ſo intereſſelos und nicht ſo materialiſiert, daß nicht in dieſer
Frage eine große Bewegung durch unſer Volk gehen könne.
Im weiteren Verlauf der Kulturtagung der Deutſchen
Volks=
partei ſprach Reichstagsabgeordneter Dr. Runkel über das
Schulgeſetz und erklärte, die Deutſche Volkspartei ſei
nicht in der Lage, ſchulpolitiſchen Aenderungen
zuzuſtimmen.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtins
ver=
ſicherte, die Wirtſchaft ſei nicht Selbſtzweck, fie ſolle
nur Teil ſein zur Erhaltung unſeres nationalen Kulturerbes,
um uns wieder die Stellung zu erringen, die uns gebühre.
Nachdem ſich noch andere Redner zu den Fragen des
Kon=
kordats und des Schulgeſetzes geäußert hatten, wurde folgende
Entſchließung
angenommen:
„Für das zu ſchaffende Reichsſchulgeſetz, deſſen baldige
Einbringung dringend notwendig iſt, ſtellt der
Reichsſchulaus=
ſchuß der Deutſchen Volkspartei folgende Forderungen, deren
nachdrückliche Vertretung er von der Reichstagsfraktion erwartet:
Das Geſetz muß: 1. die Schulhoheit des Staates unzweihentig
zum Ausdruck bringen. Das verfaſſungsmäßig anerkannte Recht
der Eltern findet ſeine Grenzen in dem überragenden Recht des
Stagtes. Es muß: 2. die Erziehung der deutſchen Jugend zur
nationalen Bildungseinheit ſichern; 3. die unterrichtliche
Lei=
ſtungsfähigkeit der Schule gewährleiſten; 4. die Freiheit der
Lehrerperſönlichkeit ſchützen; 5. in Wahrung der
Gewiſſensfrei=
heit die geſchichtlich gewordenen Schularten in ihrem Beſtand
und ihrer Weſensart erhalten und in ihrer Entwicklung nicht
behindern. Die nach Artikel 146, Abſatz 1 der Reichsverfaſſung
„für alle gemeinſame Schule” muß den Charakter einer
chriſt=
lichen Simultanſchule tragen. Die weltliche Schule iſt auf
geſetz=
liche Grundlage zu ſtellen.
Ferner wurde folgende Entſchließung gefaßt: Getreu den
liberalen Ueberlieferungen bekennt ſich der Reichsſchulausſchuß
der Deutſchen Volkspartei aufs neue zu dem Gedanken der
Staatshoheit auf dem Gebiete der Schulpolitik. Mit dieſem
Ge=
danken iſt der Abſchluß eines Reichskonkordats mit der
katho=
liſchen Kirche, das auf das Schulgebiet übergreift, unvereinbar.
Der Einfluß der Kirchen auf den Religionsunterricht muß
in eine Form gebracht werden, bei der die letzte Entſcheidung
über Zahl der Religionsſtunden, Lehrplan und Lehrbücher und
dergleichen dem Staat verbleibt. Insbeſondere darf dieſer
Ein=
fluß der Kirchen auf den Religionsunterricht nicht zur Kontrolle
der Religionslehrer überſteigert werden.
Schließlich wurde einer Entſchließung zugeſtimmt, in der
der Reichsſchulausſchuß der Deutſchen Volkspartei die Vorlage
eines Eeſetzes zur Ausführung des Artikels 146, Abſatz 2 der
Reichsverfaſſung (Reichsſchulgeſetz) und die baldige Vorlage
eines Geſetzes zur Ausführung des Artikels 147 der R.=V. (
Pri=
vatſchulgeſetz) fordert.
Frankreich und
die Seeabrüſtungs=Konferenz.
Die Antwort an Coolidge. — Keine
Beteili=
gung an Coolidges Konferenz. — Keine
Ent=
ſendung eines Beobachters.
TU. Paris, 4. April.
Der Quai d’Orſay veröffentlicht die Note der franzöſiſchen
Regierung auf die Einladung des Präſidenten Coolidge zur
Teilnahme an der See=Abrüſtungskonferenz. Die Note
wieder=
holt die Begründung der früheren franzöſiſchen Note und ſchließt
mit der Wendung, daß die franzöſiſche Regierung jede
Entſchei=
dung über die mögliche Teilnahme an der von Amerika
vorge=
ſchlagenen Konferenz auch in der Form der Entſendung eines
Beobachters vertagen müſſe. In der Note heißt es dann weiter,
daß die franzöſiſche Delegation der Genfer vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion ein Profekt unterbreitet habe, das die
ge=
ſamte Abrüſtungsfrage umfaſſe. Ein größerer Teil der
Kom=
miſſionsmitglieder ſei dieſem Projekt günſtig geſinnt. Die
fran=
zöſiſche Regierung ſehe ſich daher zur Zurückhaltung veranlaßt
hinſichtlich des amerikaniſchen Wunſches, ſich auch an anderer
Stelle an einer Diskuſſion zu beteiligen, deren Prinzipien ganz
andere ſeien. Es ſei für Frankreich eine Ehrenſache, dem
Völker=
bund gegenüber nichts zu unternehmen, was bei den
Delega=
tionen, die die franzöſiſchen Vorſchläge günſtig aufgenommen
hatten, einen Zweifel an der Aufrichtigkeit der franzöſiſchen
Bemühungen erwecken könnte.
Friedrich der Große und Heutſchland
Von
Prof. Dr. W. Schüßler.
Nachdem vor einiger Zeit der jetzige Reichsfinanzminiſter
Köhler im badiſchen Landtag erklärt hatte, daß die Bedeutung
Friedrichs des Großen für Deutſolland beſtritten ſei, hat vor
wenigen Tagen der Zentrumsabgeordnete Schwering im
preußi=
ſchen Landtag ausgerufen, man ſolle endlich aufhören, von der
deutſchen Wirkſamkeit des Großen Kurfürſten und Friedrichs
des Großen zu reden.
Dieſe Aeußerungen, die nur einer Mode=Neigung entſprechen,
dürfen nicht unwiderſprochen hingehen; denn ſie verraten eine
ſolche geringe Kenntnis der Geſchichte oder — wahrſcheinlicher —
eine ſolche parteiliche Feindſchaft, daß beſonnene Prüfung
nötig iſt.
Wir können uns über die ſogenannte „deutſche” Politik
Friedrichs des Großen kurz faſſen. Herr Köhler, Herr Schwering
und die Werke, denen ſie folgen, die Bücher von Kaindl und
Hegermann, rennen offene Türen ein, wenn ſie gegen die
Be=
hauptuug einer beſußt „deutſchen” Politik des großen Königs
kämpfen. Es gibt ſchon längſt keinen Hiſtoriker mehr, der dieſe
Be=
hauptung aufſtellte! Anders ſteht es mit der Mode=Neiguns,
gerade Friedrich den Großen herabzuſetzen. Das hängt einmal
mit der Uebertreibung gewiſſer Rechtskreiſe zuſammen, die „
Fri=
derieus” für ihre Geſinnung in oft nicht gerade geſchmackvoller
Weiſe in Anſpruch nehmen und die dadurch die Gegenbewegung
auslöſten. Andererſeits hängt die Sucht mancher demokratiſcher
Kreiſe, Friedrich herabzuſetzen, mit der Tatſache zuſammen, daß
der große König eben der König iſt und daß, ſolange ſeine
Ge=
ſtalt als die Verkörperung der Idee des Königtums in dem
Her=
zen des Volkes lebt, eben der Königsgedanke als ſolcher lebendig
iſt. Deshalb ſuchten ja unſere ängſtlichen Republik=Schützer ſogar
das Bild Friedrichs von den Marken zu entfernen!
Aber wenn gerade Zeutrumsabgeordnete wie Köhler und
Schwering gegen den großen Preußenkönig auftreten, ſo hat das
nicht nur demokratiſche Gründe, ſondern ebenſo ſehr
katholiſch=
großdeutſche. Gersde in der jüngſten Zeit iſt uns ja allen die
Abtrennung der neun Millionen Deutſchen in Oeſterreich und
Böhmen ſchmerzlich zum Bewußtſein gekommen, und es iſt kein
Wunder, daß nach dem Zuſammenbruch von 1918 in weiten
Krei=
ſen die einſeitige großpreußiſche Geſchichtsauffaſſung — als ob
mit 1871 nun das Endziel der geſamten deutſchen Geſchichte
er=
reicht wäre — mit gutem Recht abgelehnt worden iſt. Wir wiſſen
alle, daß Preußen nicht das letzte Wort der deutſchen Geſchichte
iſt, daß die geſamte Nation höher ſteht als ſelbſt der verdienteſte
Einzelſtaat. Wir erkennen jetzt gerade nach dem Zuſammenbruch
des Habsburger Reiches, daß das deutſche Volk nicht nur die
Aufgabe hätte und hat, einen Staat zu ſchaffen, ſondern auch
die zweite bedeutungsvolle Miſſion, den mitteleuropäiſchen
Raum zu organiſieren und für das deutſche Geſamtvolk
unge=
fährlich, ja fruchtbar und machtpolitiſch wertvoll zu machen. Und
wir können ganz unbefangen anerkennen und würdigen, daß die
Repräſentanten dieſer beiden ewigen deutſchen Aufgaben Preußen
und Oeſterreich waren, daß Friedrich der Große und Kaiſer
Joſef II. beide für Deutſchland gewirkt haben."
Nur dieſe Betrachtung, die kein entweder — oder, ſondern
in echtem hiſtoriſchen Verſtändnis ein: ſowohl als auch kennt,
iſt unbefangen und wird dem geſamtdeutſchen Problem gerecht.
Wie unhiſtoriſch und falſch iſt es aber, vom König von Preußen
oder irgend einem anderen Herrſcher des 18. Jahrhunderts
„deutſche” Geſinnung zu verlangen! Das iſt gerade ſo
unhiſto=
riſch, als wollte man Karl dem Großen vorwerfen, daß er das
parlamentariſche Regime nicht eingeführt hat! Es wird ferner
dem großen König von großdeutſcher Seite immer wieder
vor=
geworfen, er habe den deutſchen Dualismus und damit ſpäter
das Ausſcheiden Oeſterreichs aus Deutſchland auf dem Gewiſſen.
Eanz abgeſehen davon, daß es hiſtoriſch unmöglich iſt, Menſchen
für Ereigniſſe verantwortlich zu machen, die anderthalb
Jahr=
hunderte ſpäter eingetreten ſind, — man könnte dann ja auch
Chriſtus für die Greuel des Dreißigjährigen Krieges
verantwort=
lich machen —, iſt es doch ein Armutszeugnis, daß die
einzig=
artige Größe der Perſönlichkeit Friedrichs nicht rein als
ſolche gewürdigt werden könnte! Niemand, der ſich in die
Einzel=
heiten dieſes Königslebens auch nur einmal vertieft hat, wird
leugnen können, daß hier rein menſchlich eine der intereſſanteſten
Erſcheinungen der geſamten Geſchichte vor uns ſteht und daß
gerade die Perſönlichkeit Friedrichs noch dann lebendig
ſein wird, wenn man die Wirkungen ſeiner Taten kaum mehr
kennen wird.
Aber die ſteht es denn um die Wirkungen? Sind dieſe
wirklich umſtritten? Erſt die allerjüngſte Beurteilung von echt
hiſtoriſcher Seite hat wieder ins Bewußtſein gerufen, daß die
geſchichtlich=politiſchen Wirkungen Friedrichs des Großen weit
über ſein Preußen hinausgehen, daß er tatſächlich nur im
großdeutſchen Rahmen ganz zu faſſen iſt. Denn gerade
das Beiſpiel ſeiner Staatsverwaltung, die Art ſeines
auf=
geklärten Deſpotismus hat unter den deutſchen Fürſten, vor
allem und — nicht zufällig — gerade in Oeſterreich Schule
ge=
macht. Wollte man den Preußenkönig erfolgreich bekämpfen, müßte
man ihn mit ſeinen eigenen Waffen ſchlagen! Und ſo
be=
deuten die Kriege Friedrichs gegen Oeſterreich und das Reich
gerade für die Gegner Preußens die Epoche eines höheren,
rei=
feren, moderneren Staatslebens: die Reformen im ſtaatlichen
Leben, die Maria Thereſia und Joſeph II. in ihrem Staate
ein=
führten, ſind nach dem Muſter Preußens unternommen; und ſo
kann man Joſeph II. mit Recht, als den beſten und größten
Schüler Friedrichs des Großen bezeichnen. Und dieſe Reformen
fanden Nachahmung auch im übrigen Europa und leiten erſt zu
dem modernen Verfaſſungs= und Rechtsſtaat über, in welchem
wir jetzt leben.
Und ſo kann man getroſt behaupten, daß der von Friedrich
geſchaffene deutſche Dualismus zugleich, wegen ſeiner inneren
Spannung, die e: in das Deutſche Reiche brachte, die heilſamſten
Wirkungen auf das geſamte Staatsleben Deutſchlands hatte. Ja,
der Gedanke von der „Majeſtät des Staates”, den Friedrich in
ſich und zugleich in ſeinem Preußen verkörperte, war im 19. Jahr=
Seite 2
Dienstag, den 5. Ppril 1927
Nummer 93
hundert ganz unentbehrlich für die Bildung des deutſchen
Natio=
nalſtaates, den wir alle, trotz des Fehlens der Oeſterreicher, als
den feſten Bau emrfinden, der die deutſche Kulturnation umhegt.
Aber noch weiter geht die geſchichtliche Wirkſamkeit Friedrichs
des Großen. Was das eigentlich Unvergeßliche, Erſchütternde
und Einzigartige an ihm iſt, das iſt ſeine ftolze Behauptung in
dem entſetzlichen Kampf der ſieben Jahre! Die unerſchütterliche
Feſtigkeit im Unglück, die unermüdliche Pflichterfüllung bis zum
letzten Atemzug, die völlige Hingabe ſeiner Perſon und ſeines
Lebens an höhere Mächte, an Staat und Vaterland, das iſt eine
ewige Lehre an alle künftigen Geſchlechter, das ſichert ſeiner
viel=
urſtrittenen Perſönlichkeit die Verehrung der Menſchen und
einen Platz in den Gefilden der Unſterblichkeit!
Deutſcher Reichstag.
Das Arbeiiszeitnoigeſetz dem ſozialpolitiſchen
Ausſchuß überwieſen.
* Berlin, 4. April. (Eigener Bericht.)
Obwohl, die heutige Reichstagsſitzung eine Stunde ſpäter als in
der vergangenen Woche begann, nämlich um 11 Uhr vormittags, war
das Haus zu Beginn der Sitzung faſt leer. Die erſte Leſung des
Arbeits=
zeitnotgeſetzes wurde fortgeſetzt.
Der Deutſche Volksparteiler Dr. Keſſel wies darauf
hin, daß im Jahre 1923 die Gewerkſchaften die Entwicklung richtig
er=
kannt und das Dogma des Achtſtundentages fallen gelaſſen hätten.
Kaum verſpüre man gber eine geringe Beſſerung der Wirtſchaftslage, ſo
kehre man auch ſchon wieder zu dieſem Doama zurück. Arbeitgeber und
Arbeitnehmer ſeien auf dem beſten Weg, zu einer gütlichen Einigung
geweſen. Nur im Intereſſe eines billigen Ausgleichs ſtimmte der
Redner dem Geſetze zu. — Der Kommuniſt Rädel übte an dem
Geſetze ſcharf abfällige Kritik und lehnte es als völlig
unbefrie=
digend ab.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns wies die
Uebertrei=
bungen des Kommuniſten zurück. Die Ueberſtundenzuſchläge beſtünden
nicht, wie der kommuniſtiſche Redner behauptete, nur auf dem Papier.
Sie gelten nicht nur für einzelne Arbeiten, ſondern für 90 bis 95 Proz.
aller Ueberſtundenarbeit. Das Ueberſchichtabkommen im Ruhrbergbau
gelte nicht für zwei Jahre, wie der kommuniſtiſche Redner behauptete,
ſondern ſei am 31. Januar 1928 kündbar. In Zukunft würden ſolche
Abkommen nur weitere Geltung haben, wenn ſie freiwillig zuſtande
ge=
kommen ſeien. Dies ſei bei dem vorliegenden Abkommen im
Ruhr=
bergbau der Fall. Der Miniſter warnte vor ungerechtfertigter Kritik
der Schiedsſprüche und Verbindlichkeitserklärungen. Sie ſeien in der
Zeit nach der Inflation, als die Gewerkſchaftskaſſen leer geweſen ſeien,
vor allem den Arbeitern zugute gekommen. Der Miniſter verwies auf
die Verhältniſſe in England, wo man den Achtſtundentag nicht einmal
im Bergbau unter Tag durchführen wolle. Gegenüber dem
volkspar=
teilichen Redner, der das Vorkommen von Mißbräuchen im
Ueberſtun=
denweſen überhaupt beſtritten hatte, ſtellte der Reichsarbeitsminiſter
feſt, daß in der Schwereiſeninduſtrie und im Bergbau es ſtellenweiſe
zut mißbräuchlicher Verwendung von Ueberſtunden gekommen ſei. Das
neue Geſetz ſei alſo notwendig, zumal die Unternehmer immer noch
ver=
ſuchten, die Wirtſchaftskriſe durch längere Arbeitszeit und niedere Löhne
wett zu machen. Der Miniſter ſchloß mit dem Ausdruck der Hoffnung,
daß der Ausſchuß, dem die Vorlage jetzt zugehen werde, ſeine Arbeiten
fo beſchleunigen möge, daß das Geſetz vor Oftern verabſchiedet werden
könne.
Der Demokrat Schneider=Berlin wies auf die großen
Veränderungen hin, die der Arbeitszeitgeſetzentwurf der jetzigen
Regie=
rung inzwiſchen erfahren habe.
Der Bayeriſche Volksparteiler Schwarzer ſtimmte
dem Geſetzentwuuf zu, der ſeiner Anſicht nach zweifellos einen großen
Fortſchritt für die Arbeiterſchaft darſtelle.
Der Wirtſchaftsparteiler Holzamer brachte die großen
Bedenken des Handwerks und Gewerbes gegen das Geſetz vor, weil
ge=
rade dieſe Berufsſtände bisher mehr von den Beſtimmungen des
Ge=
ſetzes betroffen worden ſeien als die Großinduſtrie.
Nach weiterer unweſentlicher Debatte wurde das Arbeitszeitnotgeſetz
dem ſozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Ferner wurde nach kurzer
Debatte das Wahlgeſetz zur Sozialverſicherung in zweiter Leſung
an=
genommen. Nach dem Geſetz ſoll die Wahlperiode fünf Jahre betragen
und die Wahl ſüir den „Reichsausſchuß für die Angeſtelltenverſicherung”
nach dem indirekien Plural=Wahlrecht vor ſich gehen. Ein
ſozialdemo=
kratiſcher Antrag, der die direkte Verhältniswahl einführen wollte, wurde
abgelehnt. In der dritten Leſung wurde ein kommuniſtiſcher Antrag auf
Erhöhung der Wahlperiode und Beſeitigung des Mitbeſtimmungsrechts
der Unternehmer abgelehnt. Das Geſetz wurde ſchließlich in dritter
Leſung und in der Schlußabſtimmung genehmigt. Abgelehnt wurde
nach kurzer Debatte ein ſozialdemokratiſcher Initiativantrag, der die
Neuerrichtung von Innungskrankenkaſſen bis zur endgültigen
geſetz=
lichen Regelung der Materie verſchieben will. Das Haus ging dann
über zur Beratung der Anträge über
die Leiſtungen und Beiträge in der
Invaliden=
verſicherung.
Nach den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes, über die der Sozialdemokrat
Kerſten referierte, ſollen alle Anträge erledigt werden durch eine
vom Ausſchuß vorgeſchlagenen Novelle. Danach ſollen folgende
Lohn=
klaſſen gebildet werden: Lohnklaſſe I bis 6 Mk., II 6—12 Mk., III 12
bis 18 Mk., TV 18—24 Mk., V 24—30, VI 30—36 Mk., VII über 36.
*Wiener Beethoven=Zentenarfeier
Von Friedrich Noack.
II.
Von den herborragenden Aufführungen des Beethoven=
Feſtes waren in ihrem Wert am ungleichſten die
Kammermuſik=
abende. Ueber alles Lob erhaben, begeiſternd in ſeiner Weihe
und Vollendung erklang das große Streichquartett in B=Dur
Op. 130 mit der Fuge Op. 133 als Schlußſatz, ſo wie es
ur=
ſprünglich die Abſicht des Meiſters geweſen war. Für das
un=
geheure Werk ſetzte ſich das Roſé=Quartett in vollkommenſter
Weiſe ein. Den vier Herren Roſé, Fiſcher, Ruzitſka und Walter
gebührt ganz beſonderer Dank für die Art, wie ſie Beethoven
ehrten, ſpielten ſie doch auch im Orcheſterkonzert und im
„Fidelio”, am erſten Pult ihrer Inſtrumente ſitzend, mit. Für
den Kammermuſikabend mit Klavier ſetzten ſich internationale
Größen ein, wie Jgnaz Friedman (Klavier), Bronislaw
Haber=
mann (Violine) und Pablo Caſals (Violoncello). Uieber die
Vollkommenheit der Technik bei dieſen Künſtlern zu ſprechen,
er=
übrigt ſich. Muſikaliſch aber erſchienen ſie uns als ſo
ausge=
prägte Perſönlichkeiten und eigenartige Charaktere, daß beim
Sonatenſpielen noch ein gegenſeitiges Einfühlen möglich war,
daß aber das B=Dur=Trio Op. 97 eher unter dieſer Beſetzung
litt. Bei Friedman, dem unübertrefflichen Chopinſpieler,
fühlte man beſonders in der Spielart aller Paſſagen deutlich,
daß er nicht von Beethoven ausgeht. Es zeigte ſich da mit
be=
ſonderer Deutlichkeit, daß das Zuſammenwirken einer Anzahl
von muſikaliſchen Größen durchaus nicht immer eine
Wirkungs=
ſumme von beſonderer Höhe ergibt, ſondern daß unter
Uniſtän=
den weniger bedeutende Spieler im Zuſammenſpiel Stärkeres
leiſten
Aehnlich intereſſant und nicht in allem vollkommen war das
Orcheſterkonzert am 30. Weingartner führte zuerſt mit den
Philharmonikern eine im Breitkopfſchen Archiv in Leipzig nen
aufgefundene, abweichende, d. h. von Beethoven ſelbſt erheblich
gekürzte Faſſung der zweiten Leonoren=Ouvertüre auf. Die
Klar=
heit und der hinreißende Schwung ſeiner Stabführung
erreich=
ten eine Glanzleiſtung. Darauf dirigierte Pablo Cafals, von
dem ſehr internationalen Publikum begeiſtert begrüßt, die gchte
Sinfonie. Der Maéſtro iſt ein ſehr temperamentvoller und
routinierter Dirigent, trotzdem aber ließ die Wiedergabe der
Achten kalt, denn er ſteigerte und dramatiſierte dieſe heitere und
freundliche Sinfonie derart, daß ſie kaum zu erkennen war.
Vom Tage.
An zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß eine Reiſe des
Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann nach Nom
zurzeit nicht in Frage kommt.
In Münhen begannen geſtern die Verhandlungen
zivſ=
ſchen der deutſchen und ſchweizeriſchen Regierung,
die darauf hinzielen, eine Verſtändigung über die Fragen herbeizuführen,
die auf dem Gebiete der Fremdenpolizei, des Niederlaſſungsweſens und
der ſozialen Fürſorge für beide Staaten von Bedeutung ſind. Es
han=
delt ſich um eine Milderung der während des Krieges und in der
Nach=
kriegszeit verſchärften Praxis.
Die pfälziſche Zentrumspartei hat ſich in einer in
Kaiſerslautern abgehaltenen Verſammlung gegen das
deutſch=
franzöſiſche Handelsproviſorium ausgeſprochen.
Der Vorſitzende der eſtländiſchen
Paktverhandlungs=
delegation, der Geſandte in Helſingfors, Hellat, iſt nach Finnland
zurückgekehrt, ſo daß eine Fortſetzung der Paktverhandlungen mit
Sowjetrußland erſt nach Oſtern möglich wird.
Der frühere franzöſiſche Kriegsminiſter Maginot
hielt eine Rede, in der er die vorzeitige
Rheinlandräu=
mung als ein Verbrechen gegen Frankreich und Polen
bezeichnete.
Die Gewerkſchaftsinternationale faßte in Paris eine
Entſchließung, nach der ſich der Völkerbund mit den
Vorgängen in China beſchäftigen ſoll.
Der japaniſche Botſchafter in London dementiert
die geſtern mittag von engliſchen Bureaus verbreitete Meldung, daß
japaniſche Kriegsſchiffe Hankau beſchoſſen hätten.
Wie aus Jeddah gemeldet wird, hat ſich der Königder
Waha=
biten, Ibn Saud, zum König von Hedfchas und von
Nedſchd erklärt.
Die franzöſiſch=ſpaniſchen Verhandlungen in
der Tangerfrage haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. In
der vergangenen Wohe haben ſolvohl Frankreich als auch Spanien
Groß=
britannien um Rar und Beiſtand gebeten. Beide Staaten haben aber
zur Antwort erhalten, daß die britiſche Regierung zurzeit
mit anderen Problemen voll beſchäftigt ſei. Paris
und Madrid ſollen aber verſuchen, allein zu einer Einigung zu kommen.
Der Betrag für jede Beitragsmarke ſoll betragen in Lohnklaſſe I 2 Pf.,
II 4 Pf., III 8 Pf., IV 14 Pf.; der Wochenbeitrag ſoll betragen in der
Lohnklaſſe T 30 Pf., II 60 Pf., III 90, TV 120 Pf., V 150 Pf., VI 180 Pf.
und VII 209 Pf.
Der Berichterſtatter ſprach dann noch als Parteiredner und lehnte
für ſeine Fraktion die Ausſchußbeſchlüſſe als unzureichend ab. Der
Redner beantragte, die Leiſtungen zu erhöhen und zur Deckung auch die
Beiträge zu erhöhen.
Abg. Eiſenberger (Bahr. Bauernbund) erklärte, die vom
Aus=
ſchuß beantragten Beitragserhöhungen ſeien für die Landwirtſchaft,
ins=
befondere aber für die Bauern, untragbar. Abg. Andre (Zentr.)
empfahl die Ausſchußvorlage.
Abg. Ziegler (Dem.) wünſchte Erhöhung des Reichszuſchuſſes,
lehnte aber den ſozialdemokratiſchen Antrag als zu weitgehend ab. Die
Ausſchußvorlage wurde dann nach kurzen Zwiſchenbemerkungen in
zwei=
ter und dritter Lefung angenommen. Sämtliche Abänderungsanträge
wurden abgelehnt. Auch eine Entſchließung des Ausſchſſes, die die
Reichsregierung erſucht, baldigſt einen Geſetzentwurf vorzulegen, der
eine Neuorganiſation der Invalidenverſicherung durch wirkſameren
Aus=
bau der Selbſtverwaltung vorſieht, wurde angenommen. Es folgte die
Beratung mehrerer
Anträge zur Erwerbsloſenfürſorge
Abg. Brey (Soz.) erſtattete den Berjcht über die Beratungen im
Sozialpolitiſchen Ausſchuß. Er beantragte, einen Teil der Anträge
abzu=
lehnen, andere als erledigt zu erklären, da inzwiſchen entſprechende
Ver=
ordnungen ergangen feien. — Abg. Rähel (Komm.) beantrigte, die
Begrenzung der Erwerbsloſenunterſtützungsdauer und ebenfo der
Kriſen=
fürſorge aufzuheben und die Unterſtützung um 50 Prozent zu erhöhen.
Abg. Brey (Soz.) begründete Anträge ſeiner Partei, wonach
Er=
werbsloſe von der Mietſteigerung befreit ſein follen und die
Unter=
ſtützung der Hauptunterſtützungsberechtigten einſchließlich derer unter 21
Jahren um 30 Prozent erhöht werden ſoll. — Sämtliche Anträge
wer=
den nach dem Ausſchußbericht abgelehnt. Es folgt die Beratung von
Anträgen zur
Kleinreninerfürforge.
Abg. Dr. Schneider=Thür. (Dntl.) legt namens des
Aus=
ſchufſes eine Entſchließung vor, wonach in den Haushalt des
Reichs=
arbeitsminiſteriums 25 Millionen Mark zur Beteiligung des Reiches an
der Kleinrentnerfürſonge eingeſetzt werden ſollen.
Abg. Fran Matz (D.V.P.) gibt namens der Regierungsparieien
eine Erklärung ab, ſvonach dieſe Parteien in dem Vorſchlag des
Aus=
ſchuſſes eine erhebliche Verbeſſerung der Lage der Kleinxentner
er=
licken. Redneuin beantragte baldigſte Vorlage einer Denkſchrift
be=
züiglich eines Rentnerfürforgegeſetzes.
Abg. Frau Schröder (Soz.) erklärte, die Vorlage bedeute keine
erhebliche Verbeſſerung der Lage der Kleinrentner,
Abg. Frau Lüders (Dem.) war der Anſicht, daß der in der
Ent=
ſchließung vorgeſchlagene Weg in der elementarſten Weiſe gegen die
ſtaatsrechtlichen Grundlagen verſtoße. Die Entfchließung werde im
übrigen die Lage der Kleinrentner auch nicht weſentlich verbeſſern.
Bei der Abſtimmung wird nach Ablehnung der Anträge der
Links=
parteien die Entſchließung angenommen. Darauf werden die Beratungen
abgebrochen. Das Haus vertagt ſich auf Dienstag, 10 Uhr: Fortſetzung
der Etatsberatung beim Reichsarbeitsminiſterium. Schluß nach 9 Uhr.
Gewiß, wir Deutſchen ſollen nicht behaupten, daß wir die einzig
richtige Auffaſſung der Beethovenſchen Muſik gepaihtet haben,
hier aber entſtand unter dem Stab des Südländers etwas ſo
Effektvolles, mehr nach außen hin Wirkendes, daß man doch
wohl dieſe Auffaſſung der Sinfonie als verfehlt bezeichnen darf.
Aehnlich war es mit der Interpretation des G=Dur=Klavier=
Konzertes durch Friedman. Auch hier etwas Fremdes, allzu
Romantiſches, übertrieben Subjektives, das ſich am ſtärkſten in
den beiden völlig als Fremdkörper wirkenden Kadenzen äußerte,
und das ſelbſt Weingartner als Orcheſterleiter weder bannen
noch einſchränken konnte. Um ſo herrlicher erklang dann die
Eroica unter Weingartner, und der unendliche Beifall und die
glühende Begeiſterung aller Hörer bewieſen, daß dieſe klare, faſt
objektive Auffaſſung und Wiedergabe doch nach dem allgemeinen
Urteil die iſt, die den Beethovenſchen Werken entſpricht.
Den Ausklang der Beethoven=Zentenarfeier bildete am
31. März eine Aufführung des Fidelio unter Franz Schalk.
Man kann ſich kaum eine vollkommenere Wiedergabe des
herr=
lichen Werkes denken. Die innere Handlung ſteigerte ſich in
einer Intenſität, daß das Miterleben geradezu erſchütterte. In
erſter Linie dank des hervorragenden Fidelio, von Frau
Leh=
mann. Aber auch die anderen Rollen, Floreſtan Herr Piccaver,
Nocco Herr Mayr, Marzelline Frau Schumann waren erſtklaſſig
beſetzt und einzig allein der Pizarro ſtand nicht völlig auf
glei=
cher Höhe.
Stand ſo die vom Staat und der Stadt Wien verauſtaltete
Zentenarfeier im Vordergrund des Intereſſes, ſo wetteiferten
in Wien alle muſikaliſchen Vereine und Organifationen mit
Beethovenfeiern. Und wie in Wien ſo überall. Wohl noch
nie=
mals iſt das Andenken eines deutſchen Meiſters ſo gleichmäßig
in der ganzen Kulturwelt gefeiert worden. Wohl noch nie hat
Geiſtiges ſo die Gedanken aller Völker ſo geeint wie die
Hun=
dertjahrfeier von Beethovens Tod. Und wenn man denkt, wie
bei aller Liebe zum Deutſchtum doch Weltbürgertum und
philan=
tropiſches Fühlen ſtarke Triebfedern ſeiner Perſönlichkeit und
ſeines Schaffens waren, ſo erfüllt es mit faſt wunderbarer
Ge=
nugtuung, daß ſein Weſen es vermochte, ſo in die Werke
einzu=
dringen, daß dieſe Herolde ſeines Geiftes, Willens und
Vermächtniſſes getvorden ſind, die noch nach einem Jahrhundert
mit ungeſchwächter Kraft im Sinne ihres Schöpfers erhebend
und einend wirken.
„Alle Menſchen werden Brüder, wo dein ſanfter Flügel
weilt.”
Mel dei Terrſchaft dei Kanenelen.
Kaſ=ſchek vom Militärrat der Kantoneſen abgeſetzt?
EP. London, 4. April.
„Daily Expreß” meldet aus Schanghai, daß Tſchang Kai=ſchek
vom Militärrat der Kantoneſen, der 22 Stunden lang
ununter=
brochen tagte, abgeſetzt worden ſei. Dieſer Beſchluß ſei von den
Behörden in Hankau beſtätigt worden. Tſchang Kai=ſchek wiſſe
noch nicht, ob er darauf reagieren oder flüchten ſolle.
Das Geheimnis, das über der Stellung des Generals Tſchang
Kai=ſchek liegt, wird immer tiefer. Am Freitag nachmittag und
in der Nacht fanden lange Konferenzen zwiſchen Tſchang
Kai=
ſchek und einigen Generalen ſtatt, die zu einem vollſtändigen
Bruch mit den Kommuniſten gelangt ſind, und es wird
berichtet, daß Tſchen einen Staatsſtreich vorgeſchlagen
habe, um ſeiner Abſetzung zuvorzukommen. Außenkommiſſar Luo
Tau=ſchie beſuchte Sir Sidney Barton am ſelben Nachmittag.
Aus dieſen Konferenzen iſt bisher nichts Endgüliges
hervor=
gegangen. Es heißt, daß General Tſchang Kai=ſchek an die Dritte
Internationale appelliert habe, Borodin und die Ruſſen
ab=
zuberufen, und dies habe die Kriſis beſchleunigt. In
Han=
kau ſind zwei Sekretäre Tſchang Kai=ſcheks und 61 ſeiner
An=
hänger verhaftet worden. Niemand iſt mehr der Anſicht, daß
irgendwelche Möglichkeiten für einen Vergleich beſtehen. Es
beſtehen tatſächlich zwei Negierungen, die eine
in Hankau, die die Extremiſten vertritt, und
die andere in Schanghai, die die Gemäßigten
unter Tſchang Kai=ſchek vertritt. Es iſt äußerſt
zweifelhaft, ob die letztgenannten ſtandhalten können. Die meiſten
Generale ſollen für Tſchang Kai=ſchek ſein, aber die
Hal=
tung des Heeres iſt zweifelhaft.
Die kantyneſiſche Propaganda in der Mandſchurei.
Eigene Drahtmeldung des „Darmſt. Tagblatts”.
Mulden, 4. April.
Durch die neue Offenſive der Kanton=Truppen, die an
ver=
ſchiedenen Stellen über den Yangtſe vorgeſtoßen ſind und das
Ziel verfolgen, in einigen Monaten ganz Nordchina in ihre
Ge=
walt zu bringen, hat die nationaliſtiſche Propaganda auch in der
angrenzenden Mandſchurei neue Nahrung erhalten. Beſonders
in den Siedlungen in der Nähe der Bahn ſind zahlreiche
Agita=
toren unter der Arbeiterſchaft tätig, um eine Bewegung ähnlich
wie in Schanghai und Hankau hervorzurufen. Bisher iſt es
jedoch noch zu keinen Ruheſtörungen gekommen, da die chineſiſche
Behörde energiſche Gegenmaßnahmen ergriff. Die Stellen, die
die Hauptangriffspunkte der Agitation bilden, wie Gaſthäuſer,
Schulen, Arſenale und Eiſenbahnwerkſtätten, werden ſorgfältig
übermacht, um die Bildung kantoneſiſcher Zellen zu verhindern.
Ueberfall auf einen amerikaniſchen Dampfer
auf dem Jangtſe.
Eigene Drahtmeldung des „Darmſt. Tagblatts”.
Schanghai, 4. April.
Aehnlich wie in Hankau iſt es auch in der am oberen Yangtſe
gelegenen Hauptſtadt der Provinz Szetſchwan, Tſchungking, zu
Ausſchreitungen von Kulis gekommen. Eine Anzahl Kulis
ver=
ſuchten dort, von dem amerikaniſchen Dampfer „Chinan” Beſitz
zu ergreifen. Die Angreifer, die von einem Sampan aus den
Dampfer zu entern ſuchten, konnten von der amerikaniſchen
Be=
ſatzung nur mit Hilfe don Maſchinengewehren zurückgeſchlagen
werden.
Tſchen über die chineſiſche Revolution.
EP. Paris, 4. April.
Der „Petit Pariſien” veröffentlicht ein Interview des
kau=
toneſifchen Außenminiſters Tſchen, das dieſer ſeinem
Korreſpon=
denten in China erteilte. Er erklärt, die Revolution habe keinen
kommuniſtiſchen Charakter, ſtütze ſich aber auf die Arbeiter und
Bauern. Die Inſpiration erfolge aber nicht nur von Rußland,
ſondern auch von allen anderen Ländern aus, die dem
Prole=
tariat einen Platz im politiſchen Leben eingeräumt haben. Die
Kommuniſten arbeiteten allerdings mit den Kuomintang
zuſam=
men, hätten aber lediglich die negative Seite aus ihrem
beider=
ſeitigen Programm gemeinſam. Die einen und die anderen
woll=
ten ein altes Gebäude abbrechen; gegenwärtig befinden wir uns
noch immer in der Periode des Abbruches, was ſpäter geſchieht,
werden wir ſehen. Wir haben keine Angſt vor dem ruſſiſchen
Kommunismus. Das chineſiſche Volk würde dagegen reagieren,
wenn er ſich in China einniſten ſollte. Wir benutzen aber in
ge=
wviſſem Maße die bolſchewiſtiſchen Methoden. Das ausländiſche
Kapital und die ausländiſche Induſtrie haben in China nichts
zu befürchten; ſie werden wie früher willkommen ſein. Die
Kan=
tonredierung wird alle ausländiſchen Unternehmen ſchützen,
ſo=
fern hinter ihnen ſich nicht eine politiſche Aktion verbirgt.
*Giebtes Stmphonie=Konzert.
Die Dritte von Bruckner! Und doch die erſte von Bruckner;
ſie iſt die erſte, die der Bruckner geſchrieben hat, der nachher die
Siebente, Achte und Neunte ſchreiben durfte. Zum erſten Male
die Gewalt der Themen, die Ausbrüche, die rieſenhafte Spannung,
die Entladungen, die myſtiſche Verſenkung im Adagio, das
gigan=
tiſch gegipfelte Finale, wie ſie die letzten Symphonien haben.
Dieſe heroiſche dritte Symphonie iſt Richard Wagner gewidmet.
Der erkannte das Ethos dieſer Töne und nahm die Widmung
an; ſonſt hatte der Bruckner wenig Freunde, wenig Gönner; die
ganze Zunftneut in Wien fiel über ihn her verhöhnte,
miß=
handelte ihn; Hanslik ſchrieb nach einer Auffühlung — ich glaube,
es war die dritte —, „er breche den Konzertbericht ab, um nicht
der Schmach zu gedenken, die dem Muſikvereinsſaal angetan
worden ſei.” Noch heute iſt Bruckner nicht überall erkannt, noch
heute ſtoßen ſich viele an dem Rieſenausmaß dieſer Sätze, an
mancher Ungelenkigkeit des Aufbaues, an der Eigenwilligkeit
ſeiner Durchführungsteile; mögen ſie in manchem Recht haben.
Für uns iſt die dritte Symphonie der Vorbote, der Wegbereiter
der gewaltigen drei letzten; für uns iſt Bruckner der Meiſter der
Ideen, der Phantaſie, des Kontrapunkts, der Inſtrumentierung,
ſür uns iſt Bruckner, der den Dornenweg des Künſtlers gegangen
iſt, wie nur einer, der Märtyrer, dem nichts erſpart blieb, nicht
Haß, nicht Bosheit und Neid, der Mann mit dem Kinderherzen,
deſſen Muſik nichts iſt als Anbetung und Lobpreiſung eines
höheren Weſens, ein großer deutſcher Meiſter, dem künftige
Zei=
ten — aller modernen Entwicklung zum Trotz — den Platz
an=
weiſen werden, der ihm gebührt, den Platz im Herzen des
deutſchen Volkes.
Aufzuführen iſt Bruckner ſchwer, ſehr ſchwer; nur wer das
erhabene Pathos dieſer Muſik in ſich fühlt, nur wer dieſe Muſik
zu erleben vermag, nur wer erkennt, daß dieſe Muſik geſtaltet
werden muß als ein rieſenhaft aufſtrebender „gotiſcher Dom”,
der iſt Bruckner=Dirigent. Ich kannte einen: Ferdinand Löwe;
der hat mir in Graz einmal am Flügel die Dritte geſpielt und
hinterdrein die Siebente und dann die Achte. Da lernte ich die
Größe dieſer Muſik zum erſten Male verſtehen, und jede würdige
Aufführung einer Bruckner=Symphonie iſt mir ſeitdem ein Feſt
der Freude und Rührung. — Es war mir intereſſant, zu hören,
wie Rofenſtock zu Bruckner ſteht; nun, er iſt nicht der Mann
der Ekſtaſe, der Inbrunſt, feierliches Pathos liegt ihm ferner
(ſiehe Wagner), aber ſein künſtleriſcher Ernſt, ſeine muſikaliſche
Nummer 95
Bethlens Romreiſe.
Italiens Werben um Ungarns Freundſchaft.
* Budapeſt, 4. April. (Priv.=Tel.)
Die ungariſche Preſſe beſchäftigt ſich eingehend mit den
Ver=
handlungen zwiſchen dem ungariſchen Miniſterpräſidenten Graf
Bethlen und Muſſolini in Rom. Man mißt dieſer
Zuſammen=
kanft ſehr große politiſche Bedeutung bei und glaubt, daß eine
9 erſtändigung über alle ſtrittigen Fragen herbeigeführt werden
w ird. Der ungariſche Miniſterpräſident wies in einem Interview
ſAbſt darauf hin, daß er mit Muſſolini ſämtliche Probleme
poli=
tſcher und wirtſchaftlicher Natur, die Italien und Ungarn
inter=
eßieren, beſprechen werde. Er betonte ferner, daß die
Unter=
hmndlungen auf keine Schwierigkeiten ſtoßen würden. Ganz
lmgarn ſei der Meinung, daß Ungarn einen Freihafen
lin Fiume haben müßte. Die Bethlen=Reiſe iſt gerade im
gegenwärtigen Augenblick der Spannungen auf dem Balkan von
mn ſo größerer Bedeutung, zumal ſich gerade auf dem Balkan
Imeue politiſche Entwicklungen anzubahnen
ſceinen, auf die Italien einen ſtarken Einfluß hat. Das eine
ſpließt natürlich das andere aus. Bisher hatte eine vorſichtige
ungariſche Außenpolitik immer das Beſtreben gezeigt, ein
mög=
lIhſt gutes Verhältnis zu Jugoſlawien aufrecht zu erhalten,
irdoch auch nicht den Anſchluß an Italien dabei zu verlieren.
Der italieniſch=jugoſlawiſche Konflikt, und ſicher auch ein
ge=
miiſſer Druck Italiens, hat jetzt Ungarn zu einer klaren
Entſchei=
drung über ſeine zukünftige Außenpolitik gezwungen. Dieſe
be=
ſieht anſcheinend in einer ſtarken Anlehnung an Italien,
das ſich durch die Freundſchaft mit Ungarn den nötigen
Aus=
gangspunkt für die von Muſſolini jetzt ſo energiſch betriebene
mirtſchaftliche und politiſche Durchdringung des Balkans ſichern
zwill. Schon lange iſt Italien beſtrebt, die ungariſche Freundſchaft
zu erwerben. Es iſt dabei auch auf Gegenliebe bei Ungarn
ge=
ſrßen, deſſen außenpolitiſche Verhältniſſe mit
Naturnotwendig=
kiit zu einer Anlehnung an Italien führen müſſen. Die Kleine
äntente hatte in letzter Zeit keine Reibungen mehr mit Ungarn,
und Jugoſlawien war befonders beſtrebt, Ungarn nicht durch
erne Politik der Nadelſtiche von ſeiten der Kleinen Entente noch
ſtyneller in die Arme Italiens zu treiben. Die Intereſſen
inner=
halb der Kleinen Entente in bezug auf die Behandlung Ungarns
gngen in letzter Zeit auseinander, zumal die Tſchechoſlowakei
neuerdings einen ſcharfen Ton Ungarn gegenüber angeſchlagen
htte, obwohl gerade ungariſcherſeits verſchiedentlich verſucht
morden iſt, mit der Tſchechoſlowakei zu einer Verſtändigung zu
I.mmen.
Die entſchiedene Orientierung Ungarns nach Italien wird
watürlich die ungariſch=jugoſlawiſchen Beziehungen
verſchlech=
trrn. Das kann aber Budapeſt ruhig in Kauf nehmen, denn
Ittalien wird ihm vorausſichtlich hierfür eine angemeſſene
Ent=
ſwädigung zahlen, die in einem Freihafen in Fiume beſtehen
mird. In den letzten Erklärungen des ungariſchen
Miniſterprä=
ſwenten zur Außenpolitik im Parlament kam zum Ausdruck, daß
i verſchiedenen Balkanländern immer ſtärker der italieniſche
Ciinfluß an Stelle des franzöſiſchen fühlbar werde. Frankreich
beſitzt heute eigentlich nur noch in Belgrad den überragenden
Ginfluß, denn ſowohl in Budapeſt, als auch in Sofia und
Buka=
riſt hat ſich die italieniſche Balkanpolitik in letzter
Beit weiter durchgeſetzt, die eine wirtſchaftliche und politiſche
Qurchdringung der Balkanländer anſtrebt. Anſcheinend hat
Eingland dieſe italieniſchen Beſtrebungen auf dem Balkan
ge=
fürdert, um die italieniſchen Energien vom Mittelmeer und von
Trunis und Marokko abzulenken, damit ſich der italieniſch=
fran=
zu ſiſche Gegenſatz nicht weiter verſchärft. Durch die enge
An=
lahnung Ungarns an Italien wird ſich der italieniſche
C influß auf dem Balkan weſentlich verſtärken,
uid gerade bei dem italieniſch=jugoflawiſchen Konflikt wird die
Merſtändigung mit Ungarn für Italien eine Rolle ſpielen. Nun
ſceint ſich aber auch auf der anderen Seite die Kleine Entente
wieder einmal zu regen, denn die Prager Regierung hat bei den
anideren Mitgliedsſtaaten eine Völkerbundsintervention gegen
Umgarn angeregt, das angeblich gegen die
Entwaffnungsbeſtim=
m ungen verſtoßen haben ſoll. Ungarn ſcheint ſich dahin
ent=
ſchloſſen zu haben, die Anlehnung an Italien der neuen
Fein=
ſcaft der Kleinen Entente vorzuziehen, zumal ſich Rumänien
eygentlich nicht mehr zur Kleinen Entente gehörig fühlt,
nach=
dem Italien den Beſſarabien=Vertrag ratifiziert hat und auch
ſonſt mit Bukareſt gute Beziehungen unterhält. Rumänien fällt
drher für eine ungarnfeindliche Politik der
8 leinen Entente aus, ſoweit man von ihrem Beſtehen
überhaupt heute noch ſprechen kann.
Bor dem Abſchluß eines ungariſch=italieniſchen
Freundſchafts= und Schiedsvertrags.
Rom, 4. April.
eingetroffen. Er wurde am Bahnhof vom Unterſtaatsſekretär Frauen=Organiſationen zur Weltwirtſchaftskonferenz nach Genf
im Auswärtigen Amt Grandi und anderen Perſönlichkeiten
Scicherheit, ſeine techniſche Meiſterſchaft brachte eine prachtvoll
SSgetönte Aufführung — namentlich in den beiden letzten Sätzen
— zuſtande, die erhebenden Eindruck hinterließ und die ihm und
dem bis auf kleine Unſicherheiten (Horn) mit voller Hingabe
ſolgenden Orcheſter den ehrenden Dank der Verſtehenden und
Arerſtändigen brachte. Für die Maſſe des Publikums iſt dieſe
Muſik nichts; auch auf dieſe Klänge paſſen die Wagnerſchen
Worte: „Im Vertrauen auf den deutſchen Geiſt”. — Sie wenden
ſuch alſo nicht an Alle.
Soliſt des Abends war Schiering, der ehemalige
Darm=
ſädter Konzertmeiſter und jetzige Würzburger
Konſervatoriums=
rofeſſor. Mit dem geſtern geſpielten Tſchaikowſky=Konzert trat
er ſeiner Zeit ſeine Stellung am Theater an und fand ſofort
ſ reunde. Er iſt heute derſelbe ausgezeichnete Geiger, der er
deamals war, ſein nicht ſehr großer Geigenton iſt noch immer von
beſtrickender Süßigkeit, ſeine Technik noch immer auf voller Höhe,
und das Tſchaikowſky=Konzert bedarf noch immer ſo
vollendet=
liebenswürdiger Wiedergabe, um ſeine Wirkung zu tun; iſt die
Eüte der Wiedergabe nicht ſo, wie es geſtern war, dann merkt
uran die Muſik von — geſtern! Sie ſchmeckt nicht mehr; iſt trotz
aEler geſchickten, ja glänzenden Macht leer und oberflächlich; iſt
e gentlich Salonmuſik. Immerhin: das Andante iſt auch heute
nwch reizvoll genug in ſeiner anmutigen Schwermut und das
F inale, ein Leckerbiſſen für einen Virtuoſen, immer noch
effekt=
toller Abſchluß und beifallsſicher. Daß Schiering, der als
Künſt=
ler und Menſch hier in beſtem Andenken ſteht, lebhaft gefeiert
wurde, verſteht ſich von ſelbſt; uns freute, daß ſeine ehemaligen
K ollegen ſich am Beifall beteiligten.
Zwei als Auftakt geſpielte, von Arnold Schönberg für großes
Orcheſter geſetzte Choralvorſpiele von S. Bach intereſſieren als
Fnſtrumentationsſtudie, haben aber ſonſt nicht viel zu beſtellen;
manches iſt direkt ſtörend; wozu die drei Celeſta=Klänge im
erſten, wozu der Beckenſchlag im zweiten Vorſpiel? Wer dieſe
Choralvorſpiele in der Klavierbearbeitung von Max Reger kennt
— da machen ſie tiefe „Bach’ſche” Wirkung —, kann ſich mit dieſer
lecht unnötigen Bearbeitung wenig befreunden.
O.
*Geſangverein Sängerluſt.
In der Otto=Berndt=Halle hörten wir am Sonntag
nach=
rittag eine muſikaliſche Veranſtaltung des obigen Geſangvereins,
rie nach Auswahl und Durchführung ein rechtes Volkskonzert ge=
Dienstag, den 5. April 1927
empfangen. Am Mittag ſtattete er Muſſolini einen Beſuch ab,
den dieſer am Nachmittag im Grand Hotel erwiderte, wo eine (Einigung in der Segrenzung
neue kurze Uinterredung der beiden Staatsmänner ſtattfand. Der
ungariſche Miniſterpräſident erklärte über den morgen zum
Ab=
ſchluß gelangenden Freundſchafts= und Schiedsvertrag, daß er
die ſchon jetzt vorzüglichen Beziehungen zwiſchen Italien und
Ungarn auf die Grundlage des gegenſeitigen Vertrauens und Die Scheidung zwiſchen Zivil= und Militärluft ahrt.
der Zuſammenarbeit ſtellen werde. Der Vertrag erlange
beſon=
dere Bedeutung als erſtes feierliches Nachkriegsabkommen
zwi=
ſchen den beiden Staaten und als Anerkennung der
überein=
ſtimmenden Intereſſen Italiens und Ungarns in Mitteleuropa.
Mit berechtigter Befriedigung begrüße er daher dieſes Ergebnis
ſeiner Außenpolitik. Ungarn könne mit Vertrauen in die Zu= Vermittlungsvorſchlag, demgemäß die Luftſtreitträfte
kunft blicken. Sein Vertrag mit Italien ſei dem Geiſt und dem jedes einzelnen Staates in zwei Kolonnen Höchſtzahlen, einmal
Inhalt nach friedlichen Charakters und werde in gebührender
Form beim Völkerbund eingetragen.
Die Beſtrebungen zur Löſung des Albanien=Konfliltes.
Berlin, 4. April.
Die Entwicklung des Albanien Konfliktes geht, wie die Telegraphen=
Union von zuſtändiger Stelle erfährt, dahin, daß verſucht wird, einen zuſtimmten, wurde ſchließlich in erſter Leſung unter Vorbehalt
direkten Meinungsaustauſch zwiſchen Italien und Jugoſlawien in Gang
zu bringen, der den akuten Konflikt beheben ſoll. Ferner ſind Be= men. Gegen Schluß der Vormittagsſitzung wurde mit einer
ſtrebungen im Gange, zu vermeiden, daß während dieſer Zeit neue
Zwiſchenfälle eintreten. Es ſoll eine Kommiſſion ernannt werden, die
keine direkte Funktion hat, aber im Augenblick weiterer Konflik=e zur
Unterſuchung bereitſtehen ſoll. Deutſchlands Beteiligung an dieſer
Kom=
miſſion läßt ſich noch nicht üiberſehen. Die deutſche Politik iſt nach wie
vor darauf gerichtet, den Frieden zu erhalten. Wenn aber an
Deutſch=
land der Ruf zur Beteiligung an der Kommiſſion ergeht, wird es ſich des Brüſſeler Sachverſtändigenkomitees ausgearbeiteten
Vor=
unter der Vorausſetzung, daß die beteiligten Staaten Italien, Albanien
und Jugoſlawien ihr Einverſtändnis erklären, beteiligen. Ein Kollektiv= Sinne dem franzöſiſchen Gedanken einer weitergehenden
Be=
ſchritt der Mächte zur Behebung des Konfliktes iſt übrigens nicht
er=
folgt und iſt auch nicht beabſichtigt.
Die Salzburger Gemeinderats= und Landtagswahlen.
EP. Wien, 4. April.
Das Ergebnis der Landtags= und Gemeinderatswahlen in Salzburg,
denen mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Nationalratswahlen erhöhte
Bedeutung zukommt, liegt nunmehr endgültig vor. Danach haben die
Wahlen in den Salzburger Landtag im Kräfteverhältnis der Parteien
keine große Verſchiebung gebracht. Von den auf 26 reduzierten Man=
Mandat und die Sozialdemokraten gleichfalls eins. Die Chriſtlich=
Sozialen, die bisher 14 Mandate im Landtag hatten, haben nunmehr
13, die Sozialdemokraten ſtatt 10 nunmehr 9, die Großdeutſchen 3, der
Landbund ein Mandat. Dagegen haben die Gemeinderatswahlen den
Sozialdemokraten einen Gewinn von 2 Mandaten, und zwar auf Koſten
der Chriſtlich=Sozialen gebracht. Die Sozialdemokraten haben nunmehr
im Gemeinderat 15, die Chriſtlich=Sozialen 13 Mandate. Immerhin
der Nationalratswahlen iſt bemerkenswert, daß bei den Salzburger
Landtagswahlen die bürgerlichen Gruppen zuſammengenommen rund
15 000 Stimmen mehr erzielt haben als bei den Landtagswahlen im
gegen 3400.
Die Frau in der Wirtſchaftspolitik.
Frau Dr. Marie Eliſabeth Lüders,
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen iſt hier f Mitglied des Reichstags, iſt auf Vorſchlag aller maßgebenden
delegiert worden.
Geite 3
der Luftſtreitkräfte in Genf.
Genf, 4. April.
Der Vorbereitungsausſchuß der Abrüſtungskonferenz einigte
ſich heute vormittag nach längerer Ausſprache über die
Begren=
zung der Luftſtreitträfte auf einen ſchwediſchen
für die Flugzeuge ſelbſt und dann für die Geſamtmotorenſtärte
in Pferdeträften, und außerdem in einer dritten Kolonne ſür
die Luftſchiffahrt eine Höchſtzahl für das Geſamtvolumen
verein=
bart werden ſoll. Der Kompromißvorſchlag, der ſofort
die entſchiedene Unterſtützung der
amerikani=
ſchen und der deutſchen Delegation gefunden
hatte und dem im Prinzip auch die meiſten anderen Delegalionen
Englands, Spaniens, Japans und Rumäniens angenom=
Ausſprache über die Art und Weiſe der Berückſichtigung
der Zivilluftfahrt bei Feſtietzung der
Höchſt=
zahlen der Luftſtreitkräfte begonnen, wobei Graf
Bernſtorff unter wiederholter Zuſtimmung zu den von dem
bel=
giſchen Senator de Brouckére in Ablehnung an die Ergebniſſe
ſchlägen feſtſtellte, daß dieſe belgiſchen Vorſchläge in gewiſſem
rückſichtigung der Zivilluftfahrt entſprächen.
Die Frage der Luftrüſtungen wurde in der heutigen
Nach=
mittagsſitzung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion in erſter
Leſung zu Ende beraten, wobei allerdings
die meiſien Punkte offen gelaſſen
wurden mit Ausnahme der heute vormittag beſchloſſenen
Richt=
linien in der Behandlung der Flugzeuge und Luftſchiffe und der
geſtern nachmittag beſchloſſenen Tabellen für die Aufſtellung der
daten für den Salzburger Landtag verloren die Chriſtlich=Sozialen ein Luftſtreitkräfte im Mutterland und in den Kolonien. Auch die
Frage der Berückſichtigung der zivilen Luftfahrt bei der
Bewer=
tung der Luftrüſtungen, die heute diskutiert wurde, iſt vertagt
worden, weil die in dem franzöſiſchen Entwurf enthaltene
Er=
wähnung der Ständigen Abrüſtungskommiſſion als
Kontroll=
organ es notwendig macht, daß die Frage im Zuſammenhaug
mit den Artikeln über die Ständige Abrüſtungskommiſſion
be=
werden im Salzburger Gemeinderat 25 bürgerliche Gemeinderats= ſprochen wird. Verhandelt wurde dann noch ausführlich über
mitglieder den Sozialiſten gegenüberſtehen. Hinſichtlich der Ausſichten die fünf Anträge des belgiſchen Delegierten de Brouckere, die
auf Grund der Brüſſeler Beſchlüſſe der Zivilſachverſtändigen
für Luftſchiffahrtsfragen den Zweck verfolgen, in Zukunft eine
Jahre 1923. Der Stimmenzuwachs der Sozialdemokraten beträgt da= möglichſt ſtrenge Scheidung zwiſchen Zivil= und Militärluftfahrt
durchzuführen. Dieſe Anträge wurden ſchließlich mit einigen
Abänderungen angenommen, wobei ſich zum erſtenmal der
argen=
tiniſche Delegierte Perez in den Verhandlungen der
Abrüſtungs=
kommiſſion beſonders hervortat, der auf die Unterſchiede zwiſchen
den europäiſchen und amerikaniſchen Verhältniſſen hinwies.
Die Anträge de Brouckéres
befagen in der heute angenommenen Form hauptſächlich
folgen=
des: 1. Die Verwaltungen der Zivil= und der Militärluftfahrt
ſollen ſtreng voneinander getrennt werden. 2. Es ſollen für den
Bau von Zivilflugzeugen keine militäriſchen Vorſchriften
maß=
gebend ſein, ſondern nur Geſichtspunkte der Sicherheit und der
wirtſchaftlichen Rentabilität. 3. Von den
Zivilluftſchiffahrts=
unternehmen ſoll nicht gefordert werden, daß ſie nur militäriſch
ausgebildetes Perſonal einſtellen, und die Abgabe von
militä=
riſchem Flugperſonal und militäriſchen Apparaten an die zivilen
Geſellſchaften ſoll nur vorübergehend erfolgen. 4. Staatliche
Subventionen ſollen nur für Fluglinien mit rein
wirtſchaft=
lichen oder rein ſozialen Zwecken gewährt werden. 5. Der
Ab=
ſchluß von Wirtſchaftsverträgen zwiſchen den
Luftſchiffahrts=
unternehmungen der verſchiedenen Länder ſoll möglichſt
begün=
ſtigt werden.
Lord Robert Cecil dementierte heute nachmittag
Preſſever=
tretern gegenüber die Gerüchte, wonach eine Vertagung der
Ver=
handlungen der Abrüſtungskommiſſion nach Abſchluß der erſten
Leſung beabſichtigt ſei. — Immerhin wird eine ſolche Vertagung
von anderer Seite gleichwohl für nicht ausgeſchloſſen gehalten.
Lord Robert Cecil erklärte weiter, daß nach ſeiner Anſicht die
große Internationale Abrüſtungskonferenz ſehr gut Ende dieſes
Jahres oder ſpäteſtens im Frühjahr 1928 ſtattfinden könnte.
nannt zu werden verdient. Der Dirigent Karl Grim hatte die
Vortragsfolge geſchmackvoll zuſammengeſtellt; ſie begann mit
einer Huldigung für Beethoven, deſſen Andenken Chöre, das
G=Dur=Streichquartett op. 18 und Lieder gewidmet waren und
brachte im zweiten Teil den Franz Abt’ſchen Männerchor „Die
ſtille Waſſerroſe” von Auguſt Thelen „Das Glöcklein zu
Wal=
moden” und zum Schluß drei teils ernſte, teils heitere
Volks=
lieder: „Ade, mein Lieb” von Neumann, „Das Lieben bringt
groß Freud” von Werth und ein ſehr liebes ſchwäbiſches
Scherz=
lied von Langguth. In den das Konzert eröffnenden „
Opfer=
lied” und „Hymne an die Nacht” von Beethoven zeigte der
Ver=
ein unter der muſikaliſch ſicheren und auch äußerlich wohltuend
ruhigen Stabführung ſeines Dirigenten, all die Vorzüge, die ſich
für einen Inhaber der Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft
ge=
hören; und Dank gebührt Herrn Grim und ſeinen Sängern für
den ſchönen Robert Schumann’ſchen Chor „
Zigeuner=
leben”, deſſen gewiß nicht geringe Einſtudierungsmühe durch
vollen Erfolg der Wiedergabe, bei welcher die Herren Kurt und
Ernſt Etzold techniſch gewandt die vierhändige Klavierbegleitung
übernahmen, belohnt wurde. Konzerte in dieſer Durchführung
werden der Sache der Männergeſangvereine wertvolle Freunde
erwerben.
Wir ſind prinzipiell nicht Anhänger davon,
Kammermuſik=
werke als „Einlagen” zu verwenden. Unſer Widerſtand ſchwindet,
wenn es in einer ſo feinen Weiſe geſchieht, wie das geſtern das
Schnurrbuſch=Quartett beſorgte. Dieſe vier ehrgeizigen
und muſizierfreudigen Künſtler ſind mit Recht in Darmſtadt
populär geworden und erſpielten ſich auch geſtern nachmittag mit
Beethoven ebenſo ehrlichen Beifall wie in der zweiten Abteilung
mit drei leichteren Stücken für Streichquartett, von denen die
gefällige Canzonetta von Mendelsſohn=Bartholdy beſonders
her=
vorgehoben ſei. Frl. Penſe, die junge Sängerin des
Landes=
theaters, ſingt in letzter Zeit häufig in Darmſtädter Konzerten,
ein Zeichen, daß weite Kreiſe ſie zu ſchätzen beginnen, was die
außergewöhnlich ſtimmbegabte Sängerin durchaus verdient und
immer mehr verdienen wird, wenn aus der Stimme das
gewor=
den iſt, was aus ihr werden kann. Herr Kurt Etzold begleitete
Frl. Penſe, die in der erſten Abteilung die zwei Klärchenlieder
aus „Egmont” ſang, gewandt und war den techniſchen
Schwierig=
keiten der ſpäteren Geſänge „Er iſt’s”, „Der Gärtner” und
„Storchenbotſchaft” von Hugo Wolf durchaus gewachſen. O.
*Der ſchwarze Zyklon
heißt ein ausgezeichneter Film der Veritas=Film=Geſellſchaft,
deſſen deutſche Bearbeitung wir Walter Schlee verdanken. Dieſer
wundervolle Tierfilm läuft zur Zeit im Kleinen Haus. Er iſt
zwar amerikaniſches Erzeugnis mit den Schwächen, aber auch
mit allen Stärken der amerikaniſchen Filminduſtrie.
„Der ſchwarze Zyklon” iſt der Lebensroman eines wilden
Pferdes. Horden wilder Pferde raſen durch die Prärie. Ein
Muttertier wird durch den Biß einer Giftſchlange getötet, ihr
Füllen bleibt alleir, in der Wildnis zurück. Auf ſich ſelbſt
ange=
wieſen, von einer fremden Herde verſtoßen, wächſt dieſes Füllen
im ſteten Kampf um ſein Leben mit den Tieren der Wildnis ſich
zum prachtvollſten Hengſte aus, der je den Pferdejägern vor das
Laſſo gekommen. Erwachſen, gerät dieſer Hengſt, den die
Pferde=
jäger ſeiner Wildheit und ſeiner Schnelligkeit wegen den
„Schwarzen Zyklon” genannt, in einen Sumpf, aus dem er nur
durch einen Menſchen befreit werden konnte. Dieſem Einen,
ſeinem Lebensretter, folgt das edle Tier, das jedem Fangverſuch
widerſtand, wie ein treuer Hund und revanchiert ſich dadurch,
daß es auch ſeinem Lebensretter gelegentlich das Leben errettet.
Es kämpft gegen Wölfe und Tiger, es beſiegt auch ſeinen Rivalen,
den Führerhengſt „Totſchläger”. Es führt dann die erkämpfte
Liebes= und Lebensgefährtin, die entzückende Schimmelſtute
„Lady”, ſeinem Lebensretter zu. Zum Schluß „kriegen” ſich
beide: Fred, der Lebensretter, ſeine Braut, und der „Schwarze
Zyklon” ſeine „Lady”.
Das iſt der Inhalt der ſpannenden Handlung, die in
wunder=
vollen Naturaufnahmen auf der Leinwand abrollt. Sie zeigt
in freier Wildbahn außer den Rudeln wilder Pferde, Wölfe,
Schlangen und anderes Getier, zeigt vor allem das Einfangen
der wilden Pferde durch Laſſo, von verwegenen Reitern
ge=
ſchwungen. Wer Tiere in freier und wilder Bahn ſchätzt, wer
vor allem das edle Pferd in freier Wildnis ſich bewegen ſehen
will in ſeiner ganzen prachtvollen Schönheit, der muß dieſen
Film ſehen.
Als Beifilm wird eine hübſche Tierdreſſur auf einem Dampfer
gezeigt, in der Elefant, Tiger, Boxer, Bär und zwei entzückende
4
Rangen führende Rollen ſpielen.
Kräftiger
Sonntags-Uunge
angekommen
Dr. Wolf und Frau.
Reinheim, den 3. April 1927.
(5853)
Die Eheleute Johum Meiſter,
Friſeur, und Frau Marie, geb. Kirch,
hier, Eliſabethenſtraße 44, feiern am
Donnerstag, 10. April 1927 das Feſt der
Silbernen Hochzeit!
(5858)
O
Die Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch, den 6. April 1927, nachmittags 3 Uhr, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus.
Von Kranzſpenden und Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Am 2. April ſtarb unſer Mitglied
und Kamerad
Joſef Ruppling.
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 5. April, nachm. 2½ Uhr,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder um
zahlrei he Beteiligung.
Treffpunkt um 2¼ Uhr am
Por=
tale des Friedhofs
Verein ehem. 117er, Darmſtadt.
Der Vorſtaud. (5809
Todes=Anzeige.
Statt Karten.
Heute früh entſchlief nach kurzem,
ſchwerem Leiden mein lieber Mann,
unſer treubeſorgter Vater, Bruder,
Schwiegervater, Großvater und
Onkel
Karl Götz
im Alter von 60 Jahren. (*9222
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 3. April 1927.
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 5. April 1927, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Jon Beileidsbeſuchen bittet man
Abſtand nehmen zu wollen.
Anzeige.
Todes=
Es hat dem lieben Gott in ſeiner weifen
Vorfehung getallen, unſere liebe, ehrwürdige
Mitſchweſier, ſeine treue Dienerin
am Paſſionsfonntag, abends um ½7 Uhr, im
Alter von 52 Jahren in die ewige Heimat
abzurufen.
Sie ſitarb, wohlverſehen mit den hl
Sterbe=
ſakramenten, nach kurzer, mit chriſtlicher
Ge=
duld und Ergebung getragener Krankheit, als
Opfer ihres Berufes. Ihre Seele wird dei
hl. Meßopfer der Prieſter und dem Gebete
(5822
der Gläubigen empfohlen
Im Ramen des trauernden Eonpentes:
Schweſter M. Phileta,
Oberin der Barmherzigen Schweſtern.
Darmſiadt, Viernheim, 3. April 1927.
Die Beerdigung findet ſtatt am Dienstag, den 5. April,
nachmittags 3½ Uhr, vom Hauſe der Barmherzigen
Schweſiern aus auf dem Friedhofe an der Nieder=
Ramſtädterſtraße, der Seelengottesdienff am Mittwoch
früh ½7 Uhr in der Kapelle des Hauſes.
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am Ballonplatz. (P.30:
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß unſer lieber
Großvater, Schwiegervater und
Onkel
Herr
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben EEntſchlafenen
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten
Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Schäfer für die troſtreichen Worte am Grabe,
ſowie für die Kranz= und Blumenſpenden.
Im Namen der trauernden Sinterbliebenen:
Fr. Euler.
5821
Darmſtadt, Heidelbergerſiraße 116.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Anteilnahme bei dem uns ſo ſchwer
betroffenen Verluſte meines lieben
Mannes, unſeres Vaters und
Groß=
vaters ſei hiermit Allen auf dieſem
Wege herzlichſt gedankt.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Kath Reinhard Bwe.
Darmſtadt, den 4. April 1927.
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sprechen würde:
Ich bin ganz der Ansicht, dass derartige Mittel nur Reizntiltei darstellen.
Daram mirde jch solehe Uittel nie verwenden. Der Körper wird zu
unndtigen Nervenanstrengungen aufsepeitscht, ohne dess das
Verven-
aystem oder die Arbeitsiust hieraus Nutzen hat!”
Dann würden wir sicheslich erwidern:
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das bewährte, hochwertige Sexual-Kräftigungsmittel (nach Geheimrat
Dr. med. Lahusen) nicht?! „Okaga”” ist irniner absolut unschädlieh
ge-
wesen! Keine Reizwirkung! Im Gegenteil, eine beruhigende Wirkung auf
das gesamte Nervensystem. Zahlreiche ärztliche Gufachten beweisen das.
Ganz abgesehen davon, dass die Hunderttausende Verbraucher, die viele
Zehnmillionen Tabletten angewandt, niemals irgendwelche Beschwerden
ge-
habt — inmer wieder betonen, dass „GOlkasa” die Nerven auffrischt
und sie wieder zu tatkräftigen und lebenslustigen Menschen gemacht hat.
Auch Frauen erkennen immer mehr „Okasa” an. Wir setzen voraus, dass
es bekannt ist, dass
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Rom=Neapel eiſe . . . . ab 465 4
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Pilgerfahrt nach Rom u. Aſſiſi ab 245 .8
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Die Vorbereitungen für die
offi=
zielle Fahrt zum Euchariſtiſchen
Kon=
greß in Sioneh ſind bereits im
Gange. Intereſſenten wollen ſich
mit uns in Verbindung ſetzen. (5808
„Rotala” Reiſebüro für Katholiken
G m b. H.
Freibur; i. Br. Berthmannhaus
Nummer 95
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 5. April.
— Ernannt wurden: Am 9. März 1927: der Lehrer Johann
Hein=
uch Schwarz zu Egelsbach, Kreis Offenbach, zum Rektor an der
olksſchule daſelbſt; am 11. März 1927: die Schulamtsanwärterm
Magdalene Fiſcher aus Bingen zur Lehrerin an der Volksſchule zu
Fehlhzim, Kreis Bensheim; am 28. März 1927: der Privatdozent an
der Landesuniverſität Gießen Dr. Julius Levy zu Gießen mit Wirkung
wm 1. April 1927 an zum außerplanmäßigen außerordentlichen
Pro=
f ſſor; am 29. März 1937: der Lehrer Wilhelm Göttmann zu
(imsheim, Kreis Oppenheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu
Dien=
leim, Kreis Oppenheim; der Lehrer Paul Großmann zu
Uden=
eim. Kr. Oppenheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Nierſtein,
ar. Oppenheim; der Lehrer Robert Lang zu Beerfelden, Kreis Erbach.
rim Nektor an der Volksſchule daſellſt; die Lehrerin Luiſe Schauß
z1 Dalheim, Kr. Oppenheim, zur Lehrerin an der Volksſchule zu
SSchwabsburg, Kr. Oppenheim. — Durch Entſchließung des Heſſiſchen
Handcsamtes für das Bildungsweſen wurde der Studienreferendar
ikolaus Langelott zum Studienaſſeſſor ernannt.
— Erledigte Stellen: Erledigt iſt eine Schulſtelle für eine evangeliſche
ehrerin an der Volksſchule in Schaafheim, Kreis Dieburg.
Dienſt=
wwohnung iſt nicht vorhanden. An der Volksſchule in Worms ſind
wlgende Schulſtellen endgültig zu beſetzen: 7 Stellen für evangeliſche
ehrer, 2 Stellen für katholiſche Lehrer, 2 Stellen für kath. Lehrerinnn.
* Landesbuß= und Bettag. Am nächſten Sonntag Palmarum findet
ach alter frommer Sitte der Landesbuß= und Bettag ſtatt.
olls Schriftworte für die Predigten ſind die nachſtehenden beſtimmt
worden: 1. Für den Vormittag: 1. Joh. 1,6 und 7: „So wir ſagen,
daß wir Gemeinſchaft mit ihm haben und wandeln in der Finſternis,
ſro ligen wir und tun nicht die Wahrheit. So wir aber im Lichte
wandeln, wie er im Lichte iſt, ſo haben wir Gemeinſchaft untereinander,
Und das Blut Jeſu Chriſti, ſeines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.”
.. Für den Nachmittag: 2. Petr. 1,10: „Lieben Brüder, tut deſto mehr
ſgleiß, Euren Beruf und Erwählung feſt zu machen, denn wo Ihr ſolches
mit, werdet ihr nicht ſtraucheln”.
— Heffiſches Landestheater. Heute iſt der letzte Tag des
Vor=
erkaufs für Mieter zu dem einzigen Gaſtſpiel von Roſa Bertens
—m Samstag, den 9. April; mit dem allgemeinen Vorverkauf wird
morgen, Mittwoch, begonnen. Ebenfalls hrute beginnt an der
Tages=
daſſe des Großen Hauſes der Vorverkauf für Mieter zu dem Gaſtſtpiek
non Profeſſor Max von Schillings und Barbara Kemp von
oer Berliner Staatsoper, das am Sonntag, den 10. April, ſtattfindet.
Wrofeſſor von Schillings wird Wagners „Parſifal” dirigieren, der damit
um erſten Mal in dieſer Spielzeit gegeben wird, während Barbara
emp die Partie der Kundry ſingt. — Bis einſchließlich Donnerstag, den
*. April, finden täglich um 5 und 8 Uhr im Kleinen Haus Vorſührungen
ſoes Films „Der ſchwarze Zhklon” ſtatt. Ihm geht der Fox=
Vilm „Ein ſchwerer Junge” voraus. Eintrittspreiſe: 70 Pf. bis 2 Mk.
* Martinsgemeinde. Frohe F ſttagsſtimmung bewegte in den letzten
Tagen unſere Gemeinde. Wir feierten das 25jährige Amtsjubiläum
anſeres Herrn Pfarrers D. Waitz. Am Freitag, den 1. April, abends,
ſjatte ſich eine große Zahl der Gemeindeglieder im feſtlich geſchmückten
SSaal des Gemeindeheuſes eingefunden der Kirchenvorſtand, die
Ge=
nneindevertretung und die Vorſtände ſämtlicher Gemeindevereine. Im
Saufe des Abends ſprachen: Heur Pfarrer Beringer für die
Ge=
nneinde, Herr Schäfer für die kirchlichen Organiſationen, Fräulein
ſWeiße für den Frauenverein, Herr Weber für die Männer=
Gereinigung, Heru Hofferberth ſür den Kirchengeſangverein und
Serr Röver für den Poſaunenchor. Aus allen Reden ging hervor,
mit welcher Verehrung die Gemeinde an ihrem Führer hängt.
Wieder=
colt kam es zum Ausdruck, daß es das Organiſationstalent des Ju=
Wilars war, das aus einer Durchſchnittsgemeinde eine bis ins Kleinſte
vohl durchorganiſierte Muſtergemeinde zu ſchaffen verſtand. Wir ſind
iftolz darauf, daß die Führerperſönlichkeit unſeres Pfarrers ſich auch
üüber den Rahmen unſerer Gemeinde hinaus entfalten kann, in der
Re=
wicrung der heſſiſchen Laudeskirche und in der Leitung des Heſſiſchen
ſtbauptvereins vom Epangeliſchen Bund, deſſen Vorſitzender er iſt. Keiner
üder Redner ließ es ſich entgehen, die Bitte auszuſprechen, Herr Pfarrer
M). Waitz möge trotz ſeiner ehreuvollen Berufung an die Dircktorſtelle
Ses Friedberger Predigerſeminars unſerer Gemeinde erhalten bläben.
Els Zeichen der Verehrung und deu Dankbaukeit wurde dem Jubilar
Der Grundſtock zu einer D. Hans Waitz=Stiftung überreicht, eine Summe
won 300 RM., mit der Bitte, die Beſtimmung der Stiftung ſelbſt
feſt=
ſſetzen zu wollen. Der Jubilar antwortete mit herzlichen Dankesworten.
„Ju ſeiner Rede zeigte ſich, daß der im Laufe des Abends gegebene
Hin=
tweis auf ſeine jugendliche Friſche durchaus zu Recht beſteht. Wie wollen
mins nichts anderes wünſchen, als daß dieſe jugendfriſche
Führerperſönlich=
keit noch lange unter uns zum Segen der Gemeinde wirken könne. Frau
Sechnungsrat Klös (Klavier), Frau Suſanne Horn=Stoll
(Sopran) und Herr Organiſt Landzettel (Tenor) hatten die
muſika=
liſche Ausſchmückung des Abends übernommen. Herr Görnert trug
ein von ihm ſelbſt auf den Jubilar verfaßtes Gedicht vor. Wie ſchon
ſo oft, hat auch diesmal wieder reicher Beifall ihre Kunſt gelohnt.
— Das Kirchenjahr, Bühnenſpiel von Emma Lehn. Die ſo überaus
Cünſtige Aufnahme und der ſtarke Beſuch, deren ſich die Aufführung des
tief ergreifenden, weihevollen Bühnenſpiels am vergangenen Sonntag
zu erfreuen hatte, ſowie um allen, die bisher verhindert waren, das
Stück anzuſehen, Gelegenheit zu bieten, das herrliche Werk in ſeiner
vor=
züglichen Darſtellung kennen zu lernen, veranlaßt den Frauenverein
der Martinsgemeinde, für Freitag, den 8. April, abends 8 Uhr,
in der Turnhalle am Woogsplatz eine einmalige Wiederholung
der Aufführung anzuſetzen, und zwau diesmal zu herabgefetzten Preiſen.
Für die zwei vorderſten Reihen werden Karten zu 2 RM., für alle
übrigen Plätze ſolche zu 1 RM. und zu 50 Pf. bei den bereits
be=
kanntgegebenen Vorverkaufsſtellen ſowie abends an der Kaſſe
aus=
gegeben werden. (Alles Nähore vergleiche Anzeigen und Plakate.) Für
die Mitwirkenden findet Mittwoch, abends 8 Uhr, eine kurze
Wiederholungsprobe im Gemeindehauſe der Martinsgemeinde ſtatt,
vorauf bei dieſer Gelegenheit hingewieſen ſei.
— Behnweihe in der Turnhalle. In Ergänzung des geſtrigen
Artikels über die Weihe und Eröffnung der neuen Bahn in der
Turn=
halle iſt zu vermerken, daß unter den Gratulanten auch der
Darm=
ſtädter Keglerverband ſich befand. Sein erſter Vorſitzender. Herr
Thümmel, begrüßte es freudigſt, daß auch die Turngemeinde ſich den
Beſtrebungen zur Hebung und Förderung des Kegelſportes nicht
ver=
ſchloſſen und eine neue, allen Anforderungen gerecht werdende Bahn
ge=
ſchaffen hat. Dem Kegelklub „Zwölfer” widmete er anerkennende Worte
für ſeine Leiſtungen auf dem Gebiete des Kegelns und wünſchte ihm
einen guten Verlauf ſeiner Sportwoche. Er ſchloß mit dem Wunſch=,
daß die neue Bahn und Sportwoche neue Anhänger dem Kegelſport
zu=
führen möge.
— Zur diesjährigen Entlaffungsfeier der Goetheſchule am 31. März
hat die Firma Karl Arold u. Sohn (Klavier=Arnold),
Eliſabethen=
ſtraße 28, einen herrlichen Steinwah=Flügel zur Verfügung geſtellt.
Dienstag, den 5 Aprll 1927
— LienhardAbend. Allen Freunden Lienhardſcher Dichtung und
auch allen, die im November vorigen Jahres dem Vortrag über
Lien=
hard und den Rezitationen aus ſeinen Dichtungen gefolgt ſind, bietet
ſich Donnerstag, 7. April, abends 8 Uhr nochmals Gelegenheit, eine glänzenden Verlauf. Wie zu erwarten war, erwies ſich die mit Tannen=
Lukasgemeinde führte Sonntag im Gemeindehaus, Kicsſtraße, ſeine halle am Woogsplatz, Darmſtadts größter Saal, für eine ſolche Ver=
Spieler verſtanden es, durch ihr beſeeltes Spiel einen großen Zuhörer= konnte. Der Vereinbarung gemäß leitete Oberlandesgerichtsrat Dr.
Erfolg zu erringen. Möchte auch dem zweiten Abend im Intereſſe der treter der Turnerſchaft Studienrat Dr. Gütlich, die Feſtrede hielt.
faſſende Vorſtellung um 8 Uhr beginnt und um 10 Uhr beendet iſt.
Zum Beiſchreiben der 20/igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1— 100000
Für die Woche von Montag, den 4. April,
bis Samstag, den 9. April, werden hiermit
neu aufgerufen die
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Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Lhr. Samstags
nachmittags geſchloſſen
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Städtische Sparkasse Darmstadt
* Orpheum. Zur heutigen Erſtaufführung des
Operetten=
ſchwanks „Die Abenteuer des Herrn Maiermax”
nach=
folgende Kritik der „Wiener Allg. Zeitung” anläßlich der Erſtaufführung
im Raimund=Theater: Im Raimund=Theater ging es geſtern ein
diß=
chent toll her. kein Wunder, zogen doch dort zwei Stunden lang die
aufregenden Abenteuer, denen Herr Maiermax aus Olmütz in der
Großſtadt verfällt, an dem verblüfften Zuſchauer vorüber. Mit einem
kleinen Intermezzo zwiſchen Bühne und Galerie beginnen ſie, um ſich
unaufhaltſam wie ein Waſſerfall bis zum gedeihlichen Ende fortzuſtürzen.
Leopold Jacobſon und Rudolf Oeſterreicher, die beiden bewährten
Kon=
ſtrukteure, der verwickelſten Schwankſituationen, haben hier um eine
Perſon herum eine Fülle der komiſchſten und gelungenſten Situationen
aufgebaut, die von dem Urreguiſit der Schwankteckmik, einer kleinen
Ver=
wechſlung, ausgehend, die unvermeidlichen Konſequenzen in launiger
Weiſe ziehen. H. Hirſch hat hierzu eine leichte, flüſſige Muſit geſchrieben,
und die ſchmiſſigen, ſangbaren Couplets des Herrn Maiermax fanden
ſofort dankbare Ohren. Alles in allem: Die Abenteuer des Herrn
Maiermax verſetzten das Publikum in die allerbeſte Laune, das mit
ſeinem Beifall nicht kargte.
Kleines Haus des Hessischen Landestheaters
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag
nachmittags 5 Uhr und abends 8 Uhr
Vorführung des Films:
Der schwarge Zyklon
6 Akte
(5856
Preise 0.70—2.00 Mk.
* Eine Wäſche= und Handarbeitsausſtellung veranſtaltet zurzeit bei
freiem Eintritt die ſtaatlich geprüfte Handarbeitslehrerin Fräulein Ida
Marx in ihrer Privatwohnung, Kaſinoſtraße 24, 2. Stock. In dieſer
Ausſtellung ſind zahlreiche Arbeiten zur Schau geſtellt, die von den
Schülerinnen in den Kurſen des letzten Jahres angefertigt wurden, und
die durchwveg eine hervorragende Technik und Fingerfertigkeit der
Schüle=
rinnen, aber auch die fachmanniſche und ſyſtematiſche Anleitung und
Ausbildung beweiſen. Neben Luxusſtücken iſt auch die praktiſche Arbeit
vertreten. Man findet ſelbſtangefertigte Kleider jeder Art, ganze
Waſch=
garnituren, Kiſſen mit Hedebu=Stickereien, ſelbſtgearbeitete Damen=
und Herren=Leibwäſche, Tüüllſtickereien, handgeſtickte Bettdecken, ganze
Bettwäſche und Tiſchdecken. Neben all dieſen angeführten Stücken
ſind hervorragende Einzelſtücke, die beſonders hervorzuheben ſind,
Teepuppen, Strickdecken und handgearbeitete Kiſſen.
Der Beſuch der mannigfaltigen Muſterſchau, die in zwei Näumen
ſtatt=
findet, kann insbeſondere der Damenwelt warm empfohlen werden. Sie
iſt heute während des ganzen Tages bis 6 Uhr abends geöffnet.
— Die Feuer= und Rettungswache berichtet: In der Nacht von
Samstag auf Sonntag gegen 3½ Uhr entſtand in dem 1. Obergeichoß
des Hauſes Eliſabethenſtraße 16 ein umfangreicher Brand in der
Zwiſchendecke, mit dem die Berufsfeuerwehr nahezu 3 Stunden
be=
ſchäftigt war. Der Schornſtein war an einer Schleifung teilweiſe auf
das Gebälk aufgeſattelt, das vollſtändig herausgebrannt war. Um einem
Einſturz des Schornſteins vorzubeugen, mußte derſelbe noch in der
Nacht unterfangen und die Eliſabethenſtraße zwiſchen Luiſen= und
Wilhelminenſtraße für Laſtwagen geſperrt werden.
2 Der Fall des Oberamtsrichters Dr. Puſch in Ortenberg.
Bekannt=
lich iſt Dr. Puſch ſ. Z. wegen Rechtsbeugung verurteilt worden. Der
Fall hat damals in weiten Kreiſen Aufſehen erregt. Nun wird uns
eine Zuſchrift des Rechtsanwalts Dr. Sinzheimer in Frankfurt a. M.
vorgelegt, aus der erhellt, daß der Angeklagte im
Wiederaufnahme=
verfahren die Freiſprechung erzielt hat.
* Bismarck=Kommers. Der am 2. April von den alten Herrnſchaften
aller Waffenſtudenten veranſtaltete Kommers zu ehrendem
Gedächtni=
des Geburtstags des Alt=Reichskanzlers nahm einen in jeder Hinſicht
ſeiner dramatiſchen Dichtungen kennen zu lernen. Die Spielſchar der grün, zahlreichen Lorbeerbäumen und Fahnen ſtilvoll geſchmückte
Turn=
dramatiſche Legende: „Die Dornenkrone” zum erſten Male auf. Die anſtaltung zu klein, was aber der Begeiſterung keinen Abbruch tun
kreis in Spannung zu erhalten und dem ſchönen Werk einen vollen Scheider, Germanige zu Gießen, den Kommers, während der
Ver=
ſchönen Dichtung und unſerer Nothilfe ein ſtarker Beſuch vergönnt ſein. Nach dem erſten eindrucksvollen Liede „Burſchen heraus!” hob der Prä=
Es ſei noch beſonders darauf hingewieſen, daß die nur drei Aufzüge um= ſident in ſeiner Begrüßungsrede mit marligen Stnichen hervor, daß dieſe
Kommerſe nicht allein abgehalten würden, um alte Freundſchaftel
wvieder aufzufriſchen und neue anzuknüpfen, daß vielmehr der Gedanke
dafür maßgebend ſei, immer wieder zum Ausdruck zu bringen, daß
durch Bismarck die Sehnſucht unſerer Väter und Großväter, die
Ein=
heit des Deutſchen Reiches, verwirklicht worden ſei. Nach dieſer
An=
ſprache ſpielte die Muſik zum Gedächtnis der im Weltkriege Gefallenen
in gedämpftem Tone: „Ich hatt einen Komeraden”, das die Corona
ſtehend entblößten Hauptes und innerlichen wehmütigen Gedenkens
anhörte. Nackdem im weiteren Verlaufe des Kommerſes herrliche
Studentenlieder den Saal durchbrauſt hatten und der von den Galerien
herabſchauende reiche Damenflor all dieſeu fröhlichen Treiben uit
ſicht=
lichem Intereſſe gefolgt war, erteilte der Präſident dem Feſtredner,
Studienrat Dr. Gütlich, das Wort. Dieſer ſchilderte in längerer
tief=
ſchüirfender Nede Bismarck in ſeinen verſchiedenen Lebeusphaſen in
kraftvoller und lebendiger Weiſe. In unmittelbarem Anſchluß an die
Feſtrede erſchallte aus vollen Kehlen das Deutſchlandlied, in das die
Damen auf den Galerien begeiſtert mit einſtimmten. — Bei dem
üiblichen Semeſterreiben hatte Geheimer Oberforſtrat Joſeph die
Höchſt=
zahl mit 118 Semeſtern aufzuweiſen. Er trank auf das Wohl aller
vor=
ausgehenden Semeſter und ſprach die Hoffnung aus, daß alle Teilnehmer
dieſe Semeſterzahl und noch eine höhere Zahl erreichen möchten, was
freudigen und lebhaften Widerhall auslöſte. Pünktlich um Mitternacht
ſchloß der Leiter den offiziellen Teil des Kommerſes und das initium
kiclelitatis trat in ſeine Rechte. Wann die letzten Ritter der
Gemütlich=
keit wieder ihre Schritte zu den heimatlichen Penaten lenkten, entzieht
ſich der Kenntnis des Berichterſtatters. Jedenfalls werden alle
Teil=
nehmer die würdig verlaufene Gedächtuisfeier zu Ehren Bismarcks in
ſteter angenehmer Erinnerung behalten.
— Auf das 1. volkstümliche Abonnementskonzert des Städtiſchen
Orcheſters am morgigen Mittwoch den 6. April, verweiſen wir hiermit
nochmals ganz beſonders, zumal es als Abſchiedsabend den Abſchluß der
langjährigen anerkannten Dirigententätigkeit des Obermuſikmeiſters
a. D. Hauske bedeutet. Es ſei noch bekanntgegeben, daß, obwvohl
Stuhl=
konzerte, die Plätze nicht numeriert ſind. Siehe Inſerat.
— Sprachverein. Geſtern veranſtaltete der Darmſtädter Zweig des
Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins einen Vortragsabend im Feſtſaale
des Alten Gymnaſiums, der der Mundartdichtung gewidmet war. Der
Vorſitzende des Vereins, Herr Studienrat Pickert, begrüßte die
außer=
ordentlich ſtark beſuchte Verſammlung. Er wies auf die Aufgaben des
Sprachvereins hin, der keine Vereimigung zur Pflege der Mundart iſt,
ſondern er bekämpft das Fromdwort und die Sppachverwilderung. Da
das Gebiet des Sprachvereins die Schriftſprache iſt, warum veranſtaltet
er einen Abend, an dem Mundarten geboten werden? Die Mundart iſt
der Urquell der Schriftſprache; wie ſie, iſt auch die Mundart ſtark durch
das Papierdeutſch und die Fremdwörter gefährdet. Niebergall kann für
den Daumſtädter in der Mundart heute noch ein Vorbild ſein. Der
heutige Abend wird dem Niebergalldenkmal einen ſtattlichen Betrag
zu=
führen. Herr Nobert Schneider, der von der Verſammlung mit
lebhaftem Beifall begrüßt wurde, ſprach hierauf über die Entwickelung
der Mundarten. Der Redner machte darauf aufmerkſam, daß die
Mund=
arten nicht von der politiſchen Grenze abhängig ſind. Die Mundarten
ſind landſchaftlich ſtark verſchieden, ſelbſt in manchen Städten gibt es
auffällige Verſchiedenheiten in der Mundart. Man kann das in
Darm=
ſtadt gut beobachten an der Ausſprache des A. Das Wort Garten wird
auf dreierlei Weiſe, im Süden, im Mittelpunkt der Stadt und im
Nor=
den verſchieden ausgeſprochen. In den Orten der näheren Umgebung
von Darmſtadt ſind ebenfalls ſehr bemerkenswerte Verſchiedenheiten in
der Mundart feſtzuſtellen. Der Redner zeigte dann im geſchichtlicher
Dar=
ſtellung, wie ſchon in früheſter Zeit Beſtrebungen auftraten, um die
Mundart auf Koſten einer allgemein verſtändlichen Sprache zu
ver=
drängen. Schon im altſächſiſchen Heliand zeigt ſich dies, (s läßt ſich auc
bei den Minneſingern feſtſtellen, und beſonders in der kaiſerlichen
Kanzleiſprache. Der Schöpfer unſerer Schriftſprache iſt Luther geweſen,
der ſich wohl auf die Kanzleiſprache ſtützte, ſie aber an die lebendige
Sprache anlehnte. Niederdeutſchland nahm die Schriftſprache Luthers
zuerſt an, Oberdeutſchland ſetzte ihm mehr Widerſtand entgegen. In den
Sprache des täglichen Lebens, in der Umgangsſprache, findet man in
Süddeutſchland noch viele Ausdrücke aus der Mundart. Aber die
Mundart hat auch auf die Schriftſprache eingewirkt, und zwar bei den
beſten Schriftſtellern. Es gibt viele mundartliche Bezeichnungen von
Gegenſtänden, die es überhaupt nicht in der Schriftſprache gibt. Die
Mundart iſt gerade auf dieſem Gebiete ſchöpferiſch tätig. Zuerſt fand
die Mundart ihre literariſche Pflege im Drama des 16. Jahrhunderts.
Im 17. Jahrhundert wurden in Süddeutſchland vielfach Faſtnachtsſpiele
aufgeführt; das 18. Jahrhundert hat die Mundart ſtark zurücktreten
laſſen. Dunch Joh. Heinr. Voß wurde die Mundart wieder belebt; der
eigentliche Begründer mundartlicher Dichtung iſt Joh. Peter Hehel.
Der Redner ſprach dann über Fritz Reuter, Klaus Groth, Stoltze,
Niebergall u. a. Die Mundartdichtung ſteht, wie er nachdrücklich
be=
tonte, nicht außerhalb der Kunſtgeſetze, genau ſo wie die Dichtungen
in der Schriftſprache. Der Redner verfah ſeinen an treffenden
Gedan=
ken reichen Vortrag mit lehrreichen Beiſpielen, die namentlich der
Daum=
ſtädter Mundart entnommen waren. Der Vortrag wurde ſehr beifallig
aufgenommen. Herr Eduard Göbel unternahm dann als
Vortragen=
der einen Streifzug durch die Mundartdichtung faſt aller deutſchen Gaue.
Schvaben, Oſtpreußen, Mecklenburg, Sachſen, Oeſterreich, die Pfalz und
Oberbahern waren in dieſem Kranze friſcher Blüten vertreten. Den
Beſchluß machten Gedichte Robert Schneiders, für die ſich die
Zuhörer=
ſchaft beſonders dankbar erwies. Namentlich gefiel, ſein
Frühlings=
gedicht. Herr Göbel mußte die hochgehenden Beifallswogen durch eine
Zugabe glätten. Herr Studienrat Pickert dankte im herzlichen Worten
den beiden Vortragenden — In der geſchäftlichen Sitzung, die dem
Vortragsabend folgte erſtattete der Obmann des Sprachvereins, Herr
Studienrat Pickert, einen Berichzt über die beiden letzten Vereinsjahre.
Unter dem Beifall der Verſammlung wurde Herr Prof. D. Dr.
Ber=
ger, der den Verein 16 Jahre lang geleitet hat, zum
Ehrenvorſitzen=
den ernannt. Herr Säng erſtattete den Rechenſchaftsbericht, der
ge=
nehmigt wurde. Der bisherige Vorſtand wurde wiedergewählt. Der
Vorſtand wurde ermächtigt, Anträgen für die Hauptverſammlung in
Wien zuzuſtimmen.
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Preis der lose 1.-Mk.
Hiehung T. Hpri 1927
Ehrenamtlicher Loseverkauf bei den bereits bekannt gegebenen Stellen, die durch Plakate kenntlich sind.
Ausstellung des 4. Preises beim Möbelhaus Alter, Elisabethenstraße
„ 6. „ bei Klavierhaus Karl Arnold u. Sohn, Elisabethenstr.
(5592a
weitere Preise U. Ausstellung gestifteter Gewinne b. Gebrüder Rothschild, Markt
Seite 6
* Groß= Strafkammer. 1. Ein Milchhändler aus einem benachbarten
Orte iſt der fahrläſſigen Körperverletzung angeklagt. Der Vorfall hat
ſich am 10. September 1926 an der Ecke Eſchollbrücker Straße und
Heidelberger Straße ereignet. Der Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtauto,
und Motorradfahrer wäre vermieden worden, wenn das Auto bei der
Einfahrt in die Eſchollbrückerſtraße einen größeren Bogen nach rechts
genommen hätte. Der Motorradfahrer kam vor das Auto zu liegen,
größere Verletzungen, außer einem Bluterguß am linken Knie, hat er
nicht erlitten. Gegen das auf 5 Tage Gefängnis lautende Urteil des
Bezirksſchöffengerichts hat Angeklagter Berufung verfolgt, die auf die
Strafhöhe beſchränkt wird. Feſtſteht, daß Angeklagter dem
Motorrad=
fahrer, der zudem durch die Sonne geblendet war, die Vorfahrr hätte
laſſen wüiſſen. Der Verletzte iſt mit Schadenserſatzanſprüchen inzwiſchen
abgefunden worden. Der Verteidiger greift die Begründung des erſten
Urteils an, dieſe geht dahin, eine Geldſtrafe (die vom Vertreter der
Staatsanwaltſchaft beantragt war) treffe nicht den nicht ſelbſtändigen
Sohn im Milchgeſchäft des Vaters, ſie werde vom Vater gezahlt und
auf Geſchäftskonto verbucht werden; es handle ſich doch um eine
verhält=
nismäßig geringe Fahrläſſigkeit. Die Berufungsrechtfertigung gipfelt
in dem Antrage, es möge auf eine Geldſtrafe erkannt werden. Der
Ver=
treter der Staatsanwaltſchaft hält die erkannte Strafe für angemeſſen.
Das Urteil erkennt auf 150 Mark Geldſtrafe. Die
Staatskaſſe trägt die Koſten der Berufungsinſtanz. 2. Aus dem
An=
klagenkomplex des Falles Singer iſt noch ein Reſtſtück zu erledigen.
Eine Angeklagte hat das ſie zu 500 Mark Geldſtrafe verurteilende
Er=
kenntnis des Bezirksſchöffengerichts vom 4. November 1926 mit
Be=
rufung angefochten. Das gefälſchte Zeugnis iſt vom heſſiſchen
Real=
gymnaſium Darmſtadt am 29. Oktober 1925 ausgeſtellt, es trägt den
Namen des Direktors (als Regierungskommiſſar) und das ſchlecht
nach=
gemachte Siegel dieſer Schule. Von dem Falſifikat ſollte behufs
Imma=
trikulation bei einer Univerſität Gebrauch gemacht werden. Das
Zeug=
nis enthält auch Noten in den Fächern: Geſchichte, Mathematik. Phyſik
und Chemie, obwohl auf dieſe Gebiete bezügliche Arbeiten nicht
ein=
geliefert worden waren (die Angeklagte beſaß Primareife). Unbeeidigt
werden Wirt Franz Schulze und Singer vernommen. Als Preis für
das Zeugnis wurden 600 Mark ausgemacſt. Der Verteidiger fußte auf
der von der Angeklagten gegebenen Sachdarſtellung. Die Hausarbeiten
ſollten die Grundlage für die Prüfungskompriſſion bilden. Dieſer Gang
ſei der Angeklagten als regulär von Singer geſchildert worden. Schulzes
Zeugenausſage ſei nicht vollwertig genug, ſie könne nicht als
Grund=
lage für eine Urteilsfindung dienen. Gegebenenfalls wird weſentliche
Herabſetzung des Strafmaßes erbeten. Der Staatsanwalt muß zugeben,
daß die heute vernommenen Zeugen unglaubwürdig ſind, ein glatter
Nachweis der Kenntnis von der Sachlage ſei ſchwer zu erbringen, eine
Beſtrafung wird ins gerichtliche Grmeſſen geſkellt. Das Urteil
er=
kennt auf Freiſprechung. Die Angeklagte mag in jugendlicher
Unerfahrenheit den Zuſicherungen Singers geglaubt haben. Der
Grund=
fatz: „Im Zweifel zu Gunſten des Angeklagten” gelangt zur Anwendung.
3. Der lrtzte Fall behandelt ein trauriges und doch ſo oft
wiederkehren=
des Ereignis: leichtſinnige Handhabung einer Schußwaffe. Auf dem
Gerichtstiſche liegt als ſog. Ueberführungsſtück das Flobertgewehr, mit
welchem der unglückliche Schütze einem anderen (ſeinem Freund) ein
Auge — das rechte — ausgeſchoſſen hat. Im erſten Rechtszuge iſt eine
Geldſtrafe von 100 Mark ausgeſprochen worden. Der Angeklagte hat
Berufung verfolgt, weil ihm die Strafe zu hoch Leinkt. Nach Belehrung
zieht er die Berufung zurück.
* Bezirksſchöffengericht. Der Kraftwagenführer Th. Hofmann
in Weilburg iſt ſeit 1914 ſtändig Fahrer und beſitzt den
Führer=
ſchein III b. Bei der Landesverwaltung Wiesbaden bedienſtet, iſt er in
Weilburg ſtationiert. Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß er am
30. November 1926 nachmittags auf der Straße Bickenbach-
Zwingen=
berg, am Ausgange des erſtgenannten Ortes, zwei Einwohner von da,
die einen mit Holz beladenen Handwagen, in Richtung Zwingenberg zogen,
von hinten angefahren habe. Hofmann erklärt, er habe den von ihm
gelenkten Bugattiwagen nach Mannheim behufs Reparatur fahren
wollen, die Strecke an der Bergſtraße habe er nicht gekannt; obwohl
früher in Frankfurt a. M. bedienſtet, ſei er als Fahrer nur bis
Dam=
ſtadt gekommen. Die angefahrene Frau ſtürzte nach links zu Boden,
während der männliche Bgleiter nach rechts fiel. Hofmann will
lang=
ſam gefahren ſein, das Wetter ſei hell und trocken geweſen. Die Frau
war an Bruſt und Bein verletzt. Der Staatsanwalt beantragt 20 Mk.
Geldſtrafe. Das Urteil erkennt auf 30 Mark Geldſtrafe.
— Streik. Man ſchreibt uns: Die Lackierergehilfen der
Karoſſerie=
werke Autenrieth, Feldbergſtraße, ſind wegen Lohndifferenzen in
den Streik getreten.
Dienstag, den 5. April 1927
— Möblierte Zimmer. Die Monatsmiete für ein einfach
möb=
liertes Durchſchnittszimmer war ſeinerzeit bei (inem
Wohnungsmieteſatz von 100 Prozent der Friedensmiete auf 27 Mark
berechnet worden. Dieſer Mietbetrag hat ſich nach unſeren
Beobachtun=
gen für derartige Zimmer eingebürgert. In ihm waren enthalten 16,75
Mark für leeren Raum einſchließlich Steuer, 4,50 Mk. für die
Einrich=
tung und 5,75 Mk. für die im Zurechthalten des Zimmers beſtehende
ge=
wöhnliche Bedienung. Vom 1. April an erhöhten ſich, wie bekannt, die
Wohnungsmieten auf 110 Prozent der Friedensmiete, d. h. um 10 Proz.
des bisherigen Satzes. Hiernach iſt der in der bisherigen Miete für ein
einfach möbliertes Durchſchnittszimmer für leeren
Raum einſchließlich Steuer enthaltene Betrag von 16,75 Mk. vom 1. 4.
ab um 10 Prozent, d. h. auf 18 Mk. 40 Pfg., zu erhöhen, ſo daß die
Geſamtmiete ſür ein derartiges Zimmer nunmehr auf 18,40i Mk. und
4,50 Mk. und 5,75 Mk. — 28,65 Mk., zu erhöhen iſt. Mit Rückſicht auf
den gegenüber den Forderungen der Aufwartefrauen äußerſt knapp
ge=
rechneten Bedienungsfatz von 5,75 Mk. entſpricht es der Billigkeit, die
für die Miete vorſtehend genau berechneten 28,65 Mk. auf 29 Mk.
auf=
zurunden. Daß hierbei alle Nebenleiſtungen, wie Bettwäſche, Frühſtück,
Kleider= und Stiefelreinigung uſw. beſonders zu vergüten ſind, wurde
ſchon oft ausgeführt.
Die Deutfche Reichsbahn=Geſellſchaft teilt mit: Die für die
Stel=
lung von Sonderzügen für kleinere Geſellſchaften geltenden
Tarif=
beſtimmungen erfahren in Kürze eine für die Benutzer weſentlich
günſtigere Geſtaltung. Die Mindeſtzahl der zu löſenden
Fahr=
karten wie der zu zahlende Mindeſtbetrag werden erheblich herabgefetzt.
Auch die Benutzung von Sonntagsrückfahrkarten wird in
Ausnahme=
fällen zugelaſſen. Künftig genügt ſchon die Abnahme von 70 Fahrkarten
2. Klaſſe oder 100 3. Klaſſe oder 150 4. Klaſſe, und, wenn der
Sonder=
zug binnen 24 Stunden hin= und zunückfährt, ſogar von nur 45
Fahr=
karten 2. Klaſſe oder 70 Fahrkarten 3. Klaſſe oder 100 Fahrkarten
4. Klaſſe gegen früher 80 Fahrkarten 2. Klaſſe oder 120 3. Klaſſe oder
180 4. Klaſſe. Der zu zahlende Mindeſtbetrag wird von 150 auf 100
RM. ermäßigt. Es kann wohl angenommen werden, daß von dieſer
vorteilhaften Beförderungsgelegenheit ausgiebigen Gebrauch gemacht
wird.
* Berichtigung. In dem Bericht über den Vortrag von Herrn Dr.
A. Müller, „Beiträge zur Geſchichte Philipps des Großmitigen in Nr.
88 bs Bl. ſind mir einige Mißverſtändniſſe unterlaufen, die ich auf
Wunſch des Vortragenden hiermit gern berichtige: Die Abelsprädikate
von Johann Lindenfels und Weinbrenner ſind zu ſtreichen. Eckhard
der Spion und der Schneider der „Gelnhäuſer” ſind die dieſelbe Perſon.
Chriſtoph von Carlowitz (nicht Cartowitz) war nichſt ein Parteigänger
der Proteſtanten, ſondern ſtand auf Seiten des Kaiſers. Karl Noack.
Aus den Parteien.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß. An unſer
geſelliges Zuſammenſein morgen Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, bei Sitte
ſeien unſere Mitglieder noch einmal erinnert und um zahlreiche
Betei=
ligung gebeten. Gäfte willkommen.
Tageskalender für Dienstag, den 5. April 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 4 16, abends 7½ Uhr,
Ende gegen 10 Uhr: „Cardillac.” — Kleines Haus, nachm. 5 und
8 Uhr: Film „Der ſchwarze Zyklon.” — Orpheum, abends 8 Uhr:
„Die Abenteuer des Herrn Meiermaz.” — Mozartverein, abds.
8 Uhr, Mozartſaal: „Die Gitarre in der Haus= und Kammermuſik.”
— Bezirksverein Beſſungen, abends 8½ Uhr:
Hauptver=
ſammlung in der Beſſunger Turnhalle. — Konzerte uſw.:
Schloß=
kaffee, Perkev, Café Rheingold. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 6. April 1927.
Städt. Leihamt vorm. 9 Uhr: Verſteigerung. —
Verſteige=
rung von ſechs Kalktransportwagen, im Lager der
Bahnbedarf=A.=G., nachmittags 3 Uhr.
bitte Ihre Haare waschen, denn es
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enthält zwei abgeteilte Voll-Waschungen und kostet nur 30 Pfg. —
Ausdrücklich „ Helipon”” verlangen und diesmal bestimmt nichts
enderes nehmen
1I. St 242
Kunſtnotizen.
Ueber Wecle, Küuſiſer oder küuffleriſche Vrranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähuung
geſchlebt, behält ſich die Redaltion ihr Urteil voi
— Union=Theater. „Klettermaxe”, Getrennie Welten!
Im Hexenkeſſel der Weltſtadt braut alles mögliche wild durcheinander
meben ſchillerndem Reichtum und glanzvollem Prumk, Seite an Seite mit
ſenſationslüſterner Nervoſität, die aus dem Uebermaße des Genußes
entſpringt, ſind Not und Elend, Verbrechen und Schande. Zwei Welten,
die äußerlich ſo getrennt erſcheinen, und die doch innerlich weit inniger
zuſammenhängen, als die meiſten es glauben. Aber es iſt trotzden
wie wenn faſt jeder mit einem gewiſſen Inſtinkt nach der „anderen”
der beiden Welten gezogen würde, wie wenn er ahnte, daß er auch
dort zu Hauſe iſt: Die Armen und Aermſten, die nicht immer mit Neid,
wohl ſtets aber mit brennender Sehnſucht nach den lichterfüllten
Häuſern der Reichen blicken, die ſtaunend und bewundernd und mit der
gleichen Sehnſucht im Herzen die prunkvollen Läden beſtaunen, die
alles in Fülle bieten, was die Reicheren, Glicklicheren ſich leiſten können.
Aber auch in des Wohlhabenderen Herz klingt manchmal eine ſeltſame
Melodie auf, lockt ihn hinunter in jene düſteren Viertel, läßt ihn mir
gebeimen Sihaudern ſeltſame Senſationen erleben, die er, der
Ver=
wöhnte, an den glänzenden Stätten ſeiner ſonſtigen Luſtbarkeiten und
Vergnügungen nie finden kann. Dorothea Wieck, die bekannte
Schau=
ſpielerin, hat das Mädchen aus dem Volke, die Toni Höppner,
über=
nommen. Ihre feinere weiche Erſcheinung, ihr vollendet ausdrucksvolles
Spiel prädeſtinieren ſie geradezu zu dieſer Rolle, eine der ſympathiſchſten
des ganzen Films. Ihr Gegenpol iſt Corry Bell, die raſſige Kreolin,
reich, phantaſriſch, ſenſationslüſtern, ewig geplagt von Gier nach neuen
Erleben. Ihr Ideal iſt der Klettermaxe, der unbekannte große
Ein=
brecher, deſſen Kühnheit und Wagemut eine ganze Stadt in Aufregung
verſetzen kann. Die Gegenüberſtellung dieſer beiden Mädchengeſtalten,
von denen jede in ihrer Art charmant und reizend iſt, gibt dem Film
„Klettermaxe” eine ganz eigenartig pikante Note.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Die leichte Iſabell‟. Ein
Luſtſpiel=Schlager, ber durch die fröhliche Grazie ſeiner Regie und
Dar=
ſtellung heiter ſtimmt und ſomit ſeinen Zweck erfüllt. Eine Operetten.
handlung gab den Stoff her und Lee Parry ſtellte die Hauptperſon,
eine Rolle, die ihr beſonders gut gelingt. Dieſer Operettenſtoff bietet,
wie ſich denken läßt, Eelegenheit genug, zu Situationen von ſchönſter
Filmkomik, die lautes Gelächter im Zuſchauerraum entfeſſeln. Le=
Parry wird ſehr gut von Guſtav Fröhlich aſſiſtiert. Vor allem
Falkenſtein beſtreitet die Komik. Max Landa iſt gut, reizend
Frieda Richard als Mütterchen. Es iſt ſüberhaupt eine Wohltat, dieſe
Zwiſchentitel. Es ſoll noch beſonders hervorgehoben werden, daß dieſer
Film in Uraufführung für ganz Deutſchland hier in Darmſtadt läuft,
Die Berliner Aufführung findet erſt Ende dieſer Woche ſtatt. — Im
Beiprogramm Rin=Tin=Tin in dem von Spannung und
Sen=
ſationen geladenen Film: „Der Schrei aus den Lüften‟. Ein
Film von Lcid, Liebe, Treue und unendlicher Ergebenheit. Der
pracht=
volle Rinty macht ſeine Sache gut, wie immer, es iſt und bleibt ein
Wunder. Der Film iſt hinreißend und gibt Lebendiges wieder,
aus=
gezeichnet durch den Darſteller des Hundes, ſo lebenswahr ſpielt dieſer
Rinty, wohl der beſte Rin=Tin=Tin=Film, der bis jetzt da war.
Lokale Beranſialtungen.
Die bierunter erſcheinenden Rotizen ſind aniſchließiich ais Hinweſſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Suggeſtion. Auf vielſeitigen Wunſch wird, der bekannte
Pfychologe Rudolf Kagen am Donnerstag, den 7. April, 8 Uhr abends,
im Fürſtenſaale (Grafenſtraße) einen ſeiner intereſſanten Vorträge
hal=
ten. Hagen gibt eine wiſſenſchaftlich begrümdete Erklärung über das
Vorhandenſein und die Eigenart des Unterbewußten, Nachweis deu
Seele und deren abſolute und kritikloſe Folgſamkeit gegenüber dem
ſuggeſtiven Befehl. Erklärung der Heilmethode Coué. (Siehe Anzeige.)
— Deutſcher Offizierbund. Laut beſonderer Anregung
finder Mittwoch, den 6. April, 8 Uhr abends pünktlich (ausnahmesweiſe
ſtatt Donnerstag), Herrenabend und Vortrag des Heurn Oberſtleutnants
v. Hagen im Offizierskaſino des Leibgarbs=Regts., Zeughausſtraße 2,
ſtatt. Thema: „Schlieffens Plan — Moltkes Tun” Späterhin einige
Mitteilengen des Vorſitzenden über die Bundesratsſitzung in Berlin,
ZS½ der Sruſehen Iriden oag
Stablprtitopiagr
„Ein träger Darm ist der Husgangspunkt unzähliger Leiden. Durch
Auf=
saugung und Übertritt der zu lange im Darm weilenden Fäulnisstcfe ins Blut
entsteben die allermeisten modernen Krankheiten: die Verdauungsstörungen,
Magen-, Leber- und Gallenleiden, das große Heer der Nervenleiden,
Unterleibs-
krankheiten, Hautkrankbeiten usw. Die Fäulnis- und Gärungsprozesse verseuchen
vom Darm aus durch den Säftestrom den ganzen Körper." (Prof. Dr. Hdams)
Wir brauchen Aentella
nach Professor Dr. Gewecke
Wir brauchen es als eine Naturkost für den Kulturmenschen, dessen Verdauungs
organe von allem Fleisch, Wurst, Käse, Eiern, Delikatessen, von allen Kaffee’s,
Tee’s und Süssigkeiten usw. entartet, verweichlicht, geschwächt sind.
Brotella ist echte Naturkost und Darm-Diät, weil es den trägen, schwachen
Darm wieder zur Selbstarbeit erzieht, ihn reinigt, fettet, schleimt, trainiert und
verjüngt und weil es die alten Kotreste aus den Falten des Darmes entfernt.
Brotella beseitigt die Ursache der Stuhlverstopfung und ist zugleich ein woht
schmeckendes, nahrhaftes Frühstück und Abendessen.
Brotella ist der Weisheit letzter Schluß!
Wir unterscheiden:
Für den Hilgemeingebrauch:
L. Brokella-mild, bei Magen-Darmleiden, leichter Verstopfung u. für Kinder Pfd. ℳ 1.40
* Brotella-stark, bei chronischer Verstopfung . . . . . . . . . . . ... „ „ 2.—
Af Ga, 5.00 5.0,.000,0.60
*. Froßella für Korpulente, bei Stuhlverstopfung und Fettsucht . . . . . . „ „ 3.50
* Frotella für Diabetiker, bei Stuhlverstopfung und Zuderkrankheit.
„3.50
S. Frotella für Hervöse, bei Stuhlverstopfung und Nervenleiden.
„3.50
S. Frotelle für Blutarme, bei Stuhlverstopfung und Blutarmut.
2.50
7. Frotella für Kinder, Spezial-mild-Brotella für Kinder unter 4 Jahren•
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hinaus in die Natur, mach keine
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und Luft sind gesund und härten ab, die
Eßlust wird angeregt, der Blutkreislauf
gefördert. Wie frisch sieht ein rotbackiges,
gesundes Kind aus!— Schick Deine Kinder
auch im Herbst und Winter hinaus, auch
diese Luft tut gut. Sorge nur für gutes,
dichtes Schuhwerk durch sorgsame Pflege
mit Büdo. Dies ist doch so leicht, jeden Tag
nur ein Werk von Augenblicken. Büdo
pflegt das Leder und macht es weich und
geschmeidig. Und erst der Hochglanz, eine
wahre Pracht! Uberzeuge Dich selbst, laß
Dir beim Einkauf keine andere Marke
auf=
geden, sondern
Mimm
dem Geschätt zu haben.
(V 619
„Viktoria”=
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tig ſauber. Bäti;e
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Obſtbaum=Carbolineum „Avenarius=
Teu=
drin”, ein Baumſpritzmittel von ausge eiche
neter Wirkung ge genBlutl us, Schildlaus,
Raupen, Krebs, Schorf uſw.
Man verlange Gebrauchsanweiſungen bon
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GebrüderVierheller
Telefo: 200 Darmitadt Schuſtergaſſe 18.
Mummer 95
Dienstag, den S. April 1927
Seite 7
Aus Heſſen.
** Arheilgen, 4. April. Konfirmanden. Die Vorſtellung und
ürung der diesjährigen Konfirmanden wurde geſtern in beiden Got=
*enſten abgehalten. Die Prüfung der Mädchen nahm Herr Pfarrer
ten, die der Knaben Herr Pfarraſſiſtent Weißmüller vor. Die
Kon=
ia—ttion findet dann für die Knaben am 2. Oſterfeiertage, für die
ürchen am Sonntag, Quaſimodogeniti ſtatt. — Mit Schluß dieſes
ljahres ſind es 40 Jahre, daß Herr Lehrer Philipp Tiefel am
aſgen Orte ſeine Lehrtätigkeit ausübt. Derſelbe wurde ſofort nach
in m Abgang vom Seminar hierher als Schulverwalter berufen und
Feinen Dienſtort niemals gewechſelt. — Eine andere Lehrkraft, die
ei
umienden Schuljahres infolge des Altersgrenzengeſetzes in den
Ruhe=
ſiys treten wird, hat bisher als Spezialfach den Phyſikunterricht in den
ſteisen Schulklaſſen erteilt. Seine reichhaltige Sammlung von
phyſi=
i hen Apparaten und dergleichen hat derſelbe käuflich an die hieſige
tw einde abgetreten. Nächſten Samstag wird der hieſige
Jüng=
tesverein das alte Kölner Spiel vom Sterben des reichen Mannes
egermann” zur Aufführung bringen. Am Mittwoch der Karwache
ſirei der Kirchengeſangverein der Stadtkirche zu Darmſtadt im hieſigen
ſureshauſe die Lukaspaſſion von Schüitz ſingen.
. Erzhauſen, 4. April. Geſtern feierte in voller Gefundheit unſer
ſiürger Konrad Lotz 3. nebſt Ehefran das Feſt der goldenen
orhzeit. Am nachmittag beſuchte das Jubelpaar die Kirche, wo die
izegnung ftattfand und demſelben die Erneuerung des Trauſcheines
(6— einem Geſchenk durch den Geiſtlichen überreicht wurde. Am Abend
ſiSten der Geſangverein Sängerbund und Germania ein Ständchen.
* Griesheim, 4. April. In dieſer Woch= finden auf dem hieſigen
penübungsplatz täglich vormittags von 7—11 Uhr und nachmittags
In 1—5 Uhr Scharfſchießübungen ſtatt. — Das Häuflein der
lingsteilnehmer von 1870/71 lichtet ſich immer mehr. Nachdem erſt vor
ſe: Wochen Herr Valentin Höhl Xſ. zur großen Armee eingegangen
Fſt ihm dieſer Tage ſein Kamerad Herr Valentin Kuapp IV.
nach=
fr.gt. Der Verſtorbene war nicht nur ein Kämpfer von 1870/71,
ſon=
auch ein Teilnehmer an dem beklagenswerten Bruderkrieg 1866.
* Eberſtadt, 4. April. Das Seehquartett hielt am Samstag
gted im Saale des Darmſtädter Hofes” einen Konzerabend ab. Das
rtett wvies zwei Violinen, Violg und Cello auf. Von hier wirkten
ißer Herrn Sceh die Herren Karl Geißler, Heinrich Smith und am
aoier Herr Georg Pfeiffer mit. Den geſanglichen Teil hatten außer
In Frohſinn=Quartett Frl. Monti (Sopran) und Chriſtian Schmidt
ſei nommen. Als Zitherkünſtler erwies ſich Herr Heinrich Bauſch.
ſa= Publikum kargte mit Beifall nicht. — Elternabend. Die Fr.
ſtmerſchaft hält am kommenden Samstag abend im Schwanenſaal bei
ührungen ihrer Schüler= und Schülerinnenabteilung einen
Eltern=
ſei d ab. Bezirksjugendwart Müller aus Arheilgen hat ſein Erſcheinen
„iaſſagt. — Neue Dienſtſtunden auf der
Bürger=
ſeiſterei. Seit Beginn dieſer Woche iſt in den Dienſtſtunden der
ſimermeiſterei und der Gemeindekaſſe eine Aenderung eingetreten. Die
iemſtſtunden ſind nun auf vormittags von 7.30 Uhr bis 12 Uhr und
cmittags von 2 bis 6 Uhr feſtgeſetzt. An Samstagen ſind die
Dienſt=
ſroen durchgehend von 7.30 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags.
e Zahlſtunden der Gemeindekaſſe liegen jeden vormittag von
II. 8 Uhr bis 12 Uhr. — Losholz. Die Ausgabe der Losholzſcheine
ndet am Freitag, den 8. April, von 8 bis 12 Uhr vormittags und von
bS 6 Uhr nachmittags durch die Gemeindekaſſe ſtatt. Außerdem
wer=
nrnoch am Samstag von vormittags 8 bis 12 Uhr Losholzſcheine
aus=
glben. Losholzſcheine, die an dieſen Tagen nicht eingelöft ſind, können
S nn nur während der üblichen Zahlſtunden bei der Gemeindekafſe
(Empfang genommen werden. Der Holzhauerlohn beträgt 13.20 RM.,
Betrag iſt abgezählt bereit zu halten.
* Pfungſtadt, 4. April. Konzert. Der Geſangverein „
Sänger=
ſt Pfungſtadt hält am zweiten Oſterſeiertag ein größeres Konzert ab,
iſdem bedeutende Kunſtchöre zum Vortrag gelangen. Unter anderem
ſirw der Chor „Der Fähnrich” des einheimiſchen Komponiſten, Rektors
eFf, der in der Sängerwelt bereits großen Anklang gefunden hat,
m Vortrag gelangen. — Beethovenfeier. Die Beethoveufeier
ebaugeliſchen Gemeindehaus war ein Ereignis für das hieſige
uikleben. Der neugegründete Bläſerchor trat dabei zum erſten Mal
iiner größeren Veranſtaltug auf. Jedoch muß geſagt werden,
iß er unter der Stabführung des Lehrers Schäfer gut abgeſchnitten
t. Ein von demſelben Lehrer dirigierter Knabenchor brachte Lieder
ſeixhovens gut zu Gehör. Kurt Eſſelborn erwies ſich als
beach=
werter Violinſoliſt. Die Begleitung am Klavier hatte Karl
oäfer übernommen. Zu erwähnen iſt noch, daß der Flügel von der
rma Heinrich Arnold aus Darmſtadt zur Verfügung geſtellt war.
Glaube und Heimat‟. Die hieſige Ortsgruppe der
Jung=
nuern hielt einen gut beſuchten Theaterabend ab. Dabei wurde
hönherrs Drama „Glaube und Heimat” aufgeführt. Man muß den
ſeranſtaltern zugeſtehen, daß ſie ſich bemüht hatten, das ſonſt nur auf
foigen Bühnen geſpielte Volksſtück beachtenswert durchzuarbeiten, ſo=
6 es in allen Teilen wirkte.
R.
* Pfungſtadt, 4. April, Konfirmandenvorſtellung. Am
ſou ntag fand hier in der evangeliſchen Kirche die Vorſtellung und
Prü=
inn der Konfirmanden ſtatt. Diejenige der Konfirmanden aus dem
ondoſtbezirk wurde am Sonntag vormittag abgehalten und von
ſgarer Strack vorgenommen. Die Vorſtellung der Konfirmanden
dem Südſveſtbezirk nahm am Sont
ſchmittag Pfarrer Zinn vor.
* Die neuen Ausgrabungen in Dieburg.
Es ging diesmal nicht um einen Tempel des Mithras oder eines
anderen Gottes, und Funde wurden weder geſucht noch in irgendwie
nennenswertem Umfange gemacht. Das Ziel war ein anderes: die
Mauer der römiſchen Stadt, die gelegentlich der Tempelgrabung im
vorigen Jahre durch einen Zufall feſtgeſtellt war, ſollte auf möglichſt
lange Strecken verfolgt werden. Die Schwierigkeiten beſtanden darin,
daß die Mauer an keiner einzigen Stelle mehr aufrecht ſteht und daß
man im beſten Falle nur Reſte der Fundamente, vielfach gar nur die
Baugrube der gleichfalls ausgebrochenen Fundamente finden konnte.
Man wird eine ſolche Mauer auch dann nicht in ihrem ganzen
Um=
fange aufdecken, wenn ſie in ganz freiem Gelände liegt, in Dieburg aber
zieht ſie wie in den allermeiſten Römerſtädten durch das noch heute
oder heute wieder beſiedelte Gebiet der Stadt, und die Ausgrabung
muß ſich damit beſcheiden, das einſtmalige Vorhandenſein der Mauer
durch eine Anzahl von Einſchnitten an geeignieten Stellen nachzuweiſen.
Die Verhältniſſe liegen in dieſem Falle nicht gerade ungünſtig, der Ort
iſt großenteils ziemlich weitläufig bebaut, Höfe und Straßen ſind zum
Teil noch ohne Pflaſter, ein erheblicher Teil des in Betracht kommenden
Geländes befindet ſich in ſtädtiſchem oder anderem öffentlichem Beſitz,
und auch die Privateigentümer bezeigten mit verſchwindenden
Ausnah=
men ihr Intereſſe an der Erforſchung des Bodens und ſtellten ihre
Grundſrücke teilweiſe ſogar ohne Aufforderung zur Verfügung. So
konnte in bisher 10tägiger Forſchungsgebeit ſchon ein ſehr erfreuliches
Ergebnis erzielt werden.
Die Unterſuchung begann an der Stelle, an der die Stadtmauer
zuerſt als ſolche erkannt war, an der Forſthausſtraße, und ging dann nach
beiden Sitten weiter. Die Mauer kbnnte im Verlaufe ihrer
Nord=
front in weſtlicher Richtung bis in den Anbau zum Kapuzinerkloſter
verfolgt werden. Das Mithrasheiligtum liegt außerhalb der
Stadt=
mauer. Etwa 50 Meter öſtlich vom Tempel konnten wir die
Eckum=
biegung des Mauerzuges in einem noch unbebauten Grundſtüick auf mehr
als 7 Meter Länge feſtſtellen, dann faßten wir ſie nach einigem Taſten
wieder, als ſie die Rahtenauſtraße überquert, und zuletzt unmittelbar
neben dem „Blutshäuschen‟ Der Verlauf in nordſüdlicher Richtung
durch den Garten des Forſtamts Dieburg iſt gekennzeichnet durch
mehrere Obſtbäume, die infolge der flach darunter liegenden Mauer
hinter ihren gleichalterigen Nachbarn ſtark zuwickgeblieben ſind. Damit
iſt die römiſche Stadtmauer bereits auf eine Länge von mehr als 700
Meter feſtgeſtellt. Die nächſte Aufgabe wird es nun ſein, den weiteren
Verlauf des Nordarmes und die Umbiegung an der Südoſtecke zu
gewinnen, um den Umfang des römiſchen Dieburg zu erkennen; vor
allem müſſen wir wiſſen, wie weit es an die Gerſprenz heranging.
Das Siedlungsbild iſt ſehon nach dieſen erſten Ergebniſſen
außer=
ordentlich intereſſant: die Stadt des Mittelalters, deren um 1300
erbaute Mauer noch faſt überall zutage ſteht, liegt nicht auf der
römiſchen Stadt. Ob ſie einen Teil von dieſer einnimmt, muß die
weitere Unterſuchung noch erſt lehren; die Möglichckeit beſteht. Die
eigenartige, urſprünglich romaniſche Wallfahrtskapelle liegt ſicher noch
innerhalb der römiſchen Stadt, bei ihr wurde ein römiſiher
Inſchrift=
ſtein gefunden und ſie iſt von allen Seiten don römiſchen Funden
um=
geben, die innerhalb der gotiſchen Stadt bisher zu fehlen ſcheinen. Das
iſt ſchon jetzt erkennbar, daß Dieburg in römiſcher Zeit einen ganz
be=
deutend größeren Umfang gehabt haben muß, als im Mittelalter.
Haben wir einmal die Mauer der römiſchen Stadt im ganzen
Ver=
laufe erkannt, ſo iſt damit das ſichere und unserzichtbare Fundament
geſchaffen für die weitere Forſchung der alten Stadt. Es werden dann
die Straßen zu erkunden ſein, ſowohl die Feruſtraßen, die von außen
her kommen und an deren Treffpunkten mit der Mauer natürlich
jedes=
mal ein Tor geſtanden haben muß, wie auch die Sradtſtraßen im
Innern. Die Zahl der römiſchen Funde innerhalb der Stadt iſt
uner=
meßlich, jeder von ihnen iſt ein Moſaikſteinchen zu dem Bilde der Stadt
im Altertum. Die lebhafte Bautätigkeit, die neuerdings in Dieburg
eingeſetzt hat, gibt faſt täglich neue Aufſchlriſſe, die das Bild eines ſeit
zlvei Jahrtauſenden blühenden Gemeinweſens vervollſtändigen helfen.
Jeder kann und muß hier withelfen, dieſem Bilds Inhalt und Farbe
zu geben, wenn alle Beobachtungen und Funde aus alter und neuer Zeit
dem Denkmalpfleger oder ſeinem Vertrauensmanne mitgeteilt werden.
So würde ohne irgendwelche Organiſation eine Arbeitsgemeinſchaft zur
Erforſchung der Geſchichte und Vergangenheit der Vaterſtadt erſtehen
können, ein ſchönes Ziel, das die geringe Mühe überreichlich lohnen
B.
türde.
* Hahn bei Pfungſtadt, 4. Apriſ. Schulſchluß. Am Schulſchluß
wurden aus der hieſigen Volksſchule 14 Knaben und 12 Mädchen
ent=
lafſen. — In dem Vormittagsgottesdienſt am Sonntag fand die
Vor=
ſtellung und die Prüfung der Konfirmanden ſtatt. Die Konfirmation
wird an Oſtern ſtattfinden.
* Eich bei Pfungſtadt, 4. April. Konfirmation. In unſerem
122 Einwohner zählenden Orte werden an Oſtern zwei Mädchen und ein
Knabe konfirmiert. Die Konfirmation findet in der Kirche der Nach=
bargemeinde Hahn ſtatt.
Schlechte Säfte, unreines Blut
ſind die Grundurſache vieler Krankbeiten. Im Frühjahr iſt bekanntlich der
Organismus beſonders geneigt durch Reichel’s Wacholder=Extrakt Schärfen
und Unreinigkeiten auszuſcheiden, weshalb wir gerade jetzt zu einer
Auf=
friſchung des Blutes mit dieſem natürlichen Heilſtoff raten können. In
Dro=
gerien und Apotb. erhältlich, der vielen Nachahmungen wegen achte man aber
genau auf die Marke Medico und Firma Otto Reichel, Berlin Eiſenbahnſtr. 4
Beſtimmt zu haben bei: A. Fiſcher, Drof., Frankfurt rſtr; Ehr.
(IV 5255
Schwinn; Gebr. Vierheller, Dron., Schuſtergaſſe
* Ober=Ramſtadt, 4. April. Gemeinderatsbericht. Aus
der letzten Gemeinderatsſitzung ſind folgende Beſchlüſſe erwähnenswert:
In mehrfachen Vorverhandlungen befaßten ſich Verwaltung,
Finanz=
kommiſſion und Gemeinderat mit der Aufwertungsforderung der
Ge=
meinde an die Heſſiſche Eiſenbahn=A. G. Die Parteien haben ſich nun
über die Aufwertung der nach dem Kaufvertrag vom 17. Apri( 1913
fälligen Zahlungen auf einer Baſis geeinigt, der der Gemeinderat
zu=
ſtimmt. Die Bezirksſparkaſſe Reinheim hat bei der Gemeinde die
Auf=
wertung der ihr und dem Gemeindewaſſerwerk geliehenen
Schuldſchein=
darlehen nach näherer Aufſtellung beantragt. Dieſe Forderungen hat
die Verwaltung teilweiſe beſtritten, worauf die Kaſſe die Entſcheidung
der Spruchſtelle beantragt hatte. In den weiteren Verhandlungen hat
die Gläubigerin, um die Angelegenheit mit der Gemeinde in Gite zu
regeln, die geforderten Aufwertungsbeträge teilweiſe reduziert, und
wird vom Gemeinderat die Regelung der Aufwertung auf dieſer
Grund=
lage nunmehr genehmigt. — Auf Anzegung der Bezirksſparkaſſe
Rein=
heim wird weiter beſchloſſen, bei dieſer fünf Bauſparverträge über je
10000 Mark abzuſchließen und die für die Erlangung der
Bauauwart=
ſihaft fälligen 2500 Mk. auf Schuldſchein daſelbſt aufzunehmen. Sofern
die Gemeinde alsdann nicht ſelbſt zu bauen beabſichtigt, können die
ab=
geſchloſſenen Bauſparverträge gegen Erſtattung aller der Gemeinde
er=
wachſenen Aufwendungen an Privatbauluſtige abgetreten wverden. Für
die Umpflaſterung der Schafgrabengaſſe genehmigte der Gemeinderat
den Ankauf von etwa 400 Tonnen Pflaſterſteinen zu den eingeholten
Preiſen. Unter „Bauangelegenheiten” wird nach längerer Ausſprache
beſchloſſen, ein Doppelwohnhaus zt zuſammen ſeihs Wohnungen
als=
bald zu erſtellen und dadurch das Gemeindehaus Darmſtädter Str. 29
teillvciſe freizumachen. Der Umbau desſelben zu einem Rathaus wird
ins Auge gefaßt und die Verwaltung zunächſt mit den weiteren
Vor=
arbeiten beauftragt. Für Errichtung eines weiteren
Transformatoren=
hauſes durch die „Heag” wird der Ankauf eines Privatgeländeteils in
Flur I Nr. 470 beſchloſſen; das Gelände ſoll alsdann der Geſuchſtellecin
zur Verfügung geſtellt werben.
Groß=Vieberau, 4. April. Am 7. April ſind 25 Jahre verfloſſen,
ſeit Herr Lehrer Ludwig Zimmer ſeine erſte Verwendung im
Schul=
dienſt erhielt. Herr Lehrer Zimmer iſt ſeitdem dauernb an der hieſigen
Höheren Bürgerſchule mit gutem Erfolg tätig geweſen. Am 2. April
1927, dem letzten Tage des Schuljahres 1926/27, wies der Leiter der
Schule in einer Anfprache vor verſammelten Lehrern und Schülern auf
die 25jährige Lehrtätigkeit des Jubilars hin und gedachte der Verdienſte,
die ſich Herr Lehrer Zimmer durch ſeine gewiſſenhafte, fleißige Arbeit
um die Höhere Bürgerſchule in Groß=Bieberau erworben hat. Zum
Schluſſe wurde dem Gefeierten ein von den Lehrern der Anſtalt
geſtifte=
tes Geſchenk überreicht.
* (roß=Umſtadt, 4. April. Aus dem Gemeinderat. Die
ſtädtiſche Waſſerleitung ſoll erweitert werden. Es wird beſchloſſen,
dem Joh. Ohl V. zu Groß=Umſtadt die Rohrlieferung ſowie die
Ver=
legung der Rohre zu übertragen. Die hierbei erforderlich gewordenen
Erd= und Maurerarbeiten werden dem Wilhelm Metzger 2. zu Groß=
Umſtadt übertragen. — Die Rohrlieferung zur Entwäſſerung der
Taubenfendwiefen wird, dem Auguſt Brücher 2. übertragen. — Die
Rohrlieferung zur Befeſtigung des Kühlengrundwegs wird dem J.
Böhm zugeſprochen. — Ein vorliegendes Geſuch des Adam Brehm,
Feldſchütz, um Erbauung eines Wohnhauſes wird genehmigt.
Des=
gleichen ein Geſuch des Peter Hartmann 2. um Erlaubnis zur
Errich=
tung einer Einfriedigung ſeines Wohnhauſes. — Ein Geſuch der Groß=
Umſtädter Lichtſpiele um Erlaß der Vergnügungsſteuer für die
Auf=
führung des Films „Unſere Emden” wird genehmigt; desgleichen das
Geſuch der hieſigen Oberreal= und Höheren Landwirtſchaftsſchule um
Befreiung von der Vergnügungsſteuer für eine Theaterveranſtaltung
von ſeiten der Schüler. — Das in der alten Höh noch lageunde
Fichten=
ſtammholz ſoll zur Submiſſion ausgeſchrieben werden.
r. Babenhauſen, 4. April. Unter großer Beteiligung aller hieſigen
Bebölkerungskreiſe wurde am Sonntag nachmittag Spenglermeiſter
Wilhelm Roſe, der ſich in Frankfurt aus dem oberen Stockwerke eines
Hotels in der Friedbergerſtraße auf das Pflaſter geſtürzt hatte und bald
darauf geſtorben war, zu Grabe getragen. Von der Freiwilligen
Feuer=
wehr, deren 1. Motorſpritzenführer und Vorſtandsmitglied der
Ver=
ſtorbene lange Zeit war, von den Altersgenoſſen und von der
Spengler=
innung des Kreiſes Dieburg wurden Kränze in ehrenden Worten
nieder=
gelegt. — Der Geſangverein „Eintracht” erzielte am Sonntag
abend mit der ſehr gut beſuchten Aufführung der Operette „Das Mädel
vom Neckarſtrand” einen ſchönen Erfolg. Die Darſteller ernteten reichen
Beifall.
* Michelſtadt, 4. April. Die hier und in der näheren Umgebung
beſtens bekannte Hebamme Grenz konnte am 31. März d. Js. auf
eine 25jährige ſegensreiche Tätigkeit in der hieſigen Gemeinde
zurück=
blicken. Sie hat ſich während dieſer Zeit das Vertrauen ſowie die
Wert=
ſchätzung der Bürger in höchſtem Maße erworben,
t. Beerfelden, 4. April. Schlußfeier. Unter Leitung ihrer
techniſchen Lehrerin, Frl. Bock, veranſtalteten die jetzt entlaſſenen
Schülerinnen der hieſigen Mädchenfortbildungsſchule eine wohlgelungene
Abſchiedsfeier. Der Schulſaal war höchſt geſchmackvoll in einen
wohn=
lichen Kaffeeklatſchraum umgeſtaltet, die Tiſche ſtanden geſchmackvoll
gedeckt, nichts war vergeſſen, ſogar das duftige Frühlingsſträußchen
nicht, bei jedem Gedeck die geladenen Gäſte: alle Lehrenden und die zur
Schule in näherer Beziehung Stehenden — konnten nun, prüfend mit
eigenen Sinnen, die Leiſtungen der Schule auf ſich wirken laſſen; und
die Wirkung war eine ausgezeichnete, alle Anwenſenden waren beſteF
Laune, Lieder erklangen, die Schülerinnen Schäfer, Ulrich und Jäger
trugen Gedichte vor, Herr Lehrer Arzt hatte ſeinen Radio=Apparat
auf=
geſtellt und damit eine große Ueberraſchung hervorgerufen. Hohes Lob
zollten Lehrern und Schülern Herr Bürgermeiſter Löb und die Herres
Lehrer Lang und Göbel; Herr Arzk verabſchiedete ſich von ſeinen ſeite
herigen Schülerinnen. — Bei den Veranſtaltenden ſowie bei den Gäſten
wird dieſer Nachmittag noch lange angenehme Erinnerungen wachrufen,
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fo redete mich kürzlich mein
Hieffe an. Er hatte lich am hellichten Tage
getäuſcht. lch habe nämlich die gleiche
Figirr wie meine Tochter. Und, dank der
hautverfüngenden, die jugendliche Friſche
und Spannkraft des Teints erhaltenden
Zuckooh-Creme, die ich ſeit vielen jahren
verwende, jehe ich meiner Tochter auch
im Geſicht zum Verwechſeln ähnlich.
Zuckooh-Creme iſt eine prachtvolle
Kom-
polition von Haut-Creme mit feinſtem
Mode-Puder, Zuckooh-Creme verleiht der
Haut augenblicklich jenes natürliche, lar.-matte Ausſehen, das fede Frau
begehrenswert macht. Dabei iſt Zuckooh-
Creme gar nicht teuer. Die Tuben kolten
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es willen wollen, — ich waſche mich nir
mit Zuckooh-Creme-Seife, der
invergleich-
lichen Schönheitsleife, Ihr kolend weicher,
Jahniger Schaum entziickt mich täglich von
neuem. Dieſe Seife iſt wirklich mild,
aus-
giebig, von wundervollem Duft, und lie
koltet nir 70 Pf.
Seite 8
Dienstag, den 5. April 1927
Nummer 98
Hammelbach, 4. April. Autounfall. Ein mit 3 Herren
beſetztes Rüſſelsheimer Auto geriet dieſer Tage auf der Landſtraße
zwiſchen Hammelbach und Wahlen in einen tiefgelegenen Graben.
Wäh=
rend die Inſaſſen mit dem Schrecken davon kamen, wurde der Wagen
ſtark beſchädigt. — Schulentlaſſung. — Bei dem heutigen
Schulſchluß verließen die evangeliſche Schule 10 Knaben und 8 Mädchen,
ſtände wurden neue Mittel für das Schuljahr 1927/28 bewilligt.
Hirſchhorn, 4. April. Waſſerſtand des Neckars am
3. April 1,88 Meter, am 4. April 1,72 Meter.
* Heppenheim, 2. April. Der Starkenburger
Winzerver=
ein hielt im katholiſchen Vereinshaus ſeine Generalverſammlung ab.
Der Beſuch war recht gut. Der Vorſitzende, Direktor Dr. Schül,
eröff=
liete unter herzlichen Begrüßungsworten die Verſammlung, erſtattete in
intereſſanten Ausführungen den Jahresbericht, der ein ſehr erfreuliches
Bild der Arbeiten des Winzervereins gab. Nach der Rechnungsablage
des Rechners, Herrn Stadtberordneten Maier, erwies ſich auch in
finan=
zieller Hinſicht die Lage des Vereins gleich günſtig. Im Mittelpunkt
der Tagesordnung ſtanden zwei Vorträge, wegen deren aus den Weinbau
treibenden Orten der Bergſtraße einſchließlich Laudenbach zahlreiche
Zu=
hörer ſich eingefunden hatten. Im erſten Vortrag ſprach
Landwirtſchafts=
rat Dr. Nodrign von der heſſiſchen Lehranſtalt für Wein= und Obſtbau
in Oppenheim über „Rheinheſſiſche Normalerziehung mit
Drahtunter=
ſtützung”. Im Anſchluß daran gab Direktor Dr. Schül wegen
vorgerück=
ter Zeit über die „Düngung der Weinberge” in kurzen Umriſſen das
Weſentlichſte. Beiden Vortragenden wurde reicher Beifall zuteil und
durch den Stadtverordneten Maier der Dank des Winzervereins
ausge=
ſprochen. Bei der Gelegenheit ſei auch erwähnt, daß von den Gründern
des Winzervereins mehrere Mitglieder zugegen waren, darunter der
hochwürdige Herr Prälat, Monſignore Miſchler, der über die Gründung
des Winzervereins, den Anlaß dazu erzählte und den Wunſch ausſprach,
daß der Starkenburger Winzerverein wenigſtens alle Winzer
Heppen=
heims, Hambachs und Erbachs in fich vereinigen und den Namen des
Bergſträßer Weines noch weiter rühmlichſt bekanntmachen möge.
"* Lampertheim, 31. März. Gemeinderatsbericht. Die
letzte Sitzung des Gemeinderats beſchäftigte ſich mit folgendem: Infolge
eines in der „Südheſſiſchen Volkszeitung” (Zentrumsorgan) erſchienenen
„Eingeſandts”, das Kritik an einer im Gemeindewald vorgenommenen
Holzfällung von 550 Rm. Brennholz und an der Forſtverwaltung und
dem Forſtperſonal übte, referierte zunächſt Forſtmeiſter Gutfleiſch, wies
alle Angriffe zurück und widerlegte einwandfrei, daß eine beſſere
Ver=
wendung des Holzes als Nutzholz gegeben war. Nach erfolgter
Aus=
ſprache kam man zu der Erkenntnis, daß die Forſtverwaltung und das
Forſtperſonal nicht anders handeln konnten. — Die Bürgernreiſterei hat
bereits dem Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim und der
Oberrheiniſchen Eiſenbahn=Geſellſchaft mitgeteilt, daß die Gemeinde das
zum Bau der elektriſchen Bahn Mannheim — Lampertheim benötigte
Gelände zur Verfügung ſtellt. Nicht einverſtanden iſt der Gemeinderat
mit der Geländeſtellung am Reichsbahn=Bahnhof zur Erbauung von
Wagenhallen, Reparaturwerkſtätte und Beamtenwohnäuſern, da dieſes
Zt. unter großen Koſten erworben wurde und als Baugelände in
Betracht kommt. Man iſt bereit, das erforderliche Gelände hierfür an
einem anderen Platze zu geben, will aber von der OEG. wiſſen, wozu
fie 10 000 Quadratmeter benötigt, da dieſe Fläche als zu groß erſcheint,
und erſt von den Plänen Einſicht haben. — Für die zum 1. April zu
be=
ſetzende Stelle des Gemeindebarmeiſters waren eine größere Anzahl
Be=
werbungen eingegangen. Sämtliche Fraktionen ſtimmten dem Vorſchlag
der Finanzkommiſſion bei, nur die beiden hieſigen Architakten Jöſt und
Rockenfeld in die engere Wahl zu ziehen. In geheimer Abſtimmung
erhielten Rockenfeld 17. Jöſt 8, Kärcher=Wiblis eine Stimme, ein Zettel
war weiß. Dem gewählten Rockenfeld wurde eine zweijährige Probezeit
auferlegt. — Die neu zu beſetzende Stelle eines Feldſchützen für den in
Ruheſtand tretenden Jakob Sieger, mißte mit einem
Verſorgungs=
anwärter beſetzt werden. Da die Gemeinde aber für deſſen Gehalt
auf=
zukommen hat, ſo nimmt der Gemeinderat für ſich das Recht in Anſpruch,
die Stelle in der hieſigen Zeitung zur Bewerbung auszuſchreiben, zumal
auch hier noch ſehr viele Arbeitsloſe, darunter Kriegsbeſchädigte
vor=
handen ſind. — Zur Bewerbung wird weiterhin die Stelle des
Wiege=
meiſters ausgeſchrieben. Dieſer ſoll von den Wieggebühren 25 Prozent
erhalten und während des Tabakverwiegens im Herbſt ſoll ihm ein
Feldſchütze als Hilfskraft beigegeben werden. — Um das Ungeziefer
möglichſt vollſtändig zu vertilgen, ſollen auch in dieſem Jahre die
Obſt=
bäume 1—2mal beſpritzt werden, zumal nach der Knoſpenbildung bei
guter Witterung mit einer guten Obſternte zu rechnen iſt. — Der
Bürger=
meiſter gibt noch ein Schreiben des Kreisamtes Bensheim bekannt, in
dem Intereſſenten zum Beſuch der Obſt= und Gemiſekulturen in
Hol=
land eingeladen werden. Die Unkoſten wünden ſich für einen Beſucher
arf 70—75 Mark belaufen.
Gernsheim, 2. April. Im Monat März wurden beim hieſigen
Standesamt beurkundet 10 Geburten, 1 Eheſchließung und 4
Sterbe=
fälle. — Ein Induſtriezweig, der in früheren Jahren hier in voller
Blüte ſtand, und zwar die Fabrikation von Feldbrandſteinen, die weit
und breit abgeſetzt wurden, ſcheint im Erſterben zu ſein. Hoffenilich
gelingt es, da geeignetes Gelände in hieſiger Gemarkung vorhanden iſt,
dieſer Branche, wenn auch unter Schwierigkeiten, wieder auf die Beine
zu verhelfen und auf einen Stand zu bringen, der dem der
Vorkriegs=
zeit nicht zurückſtehen darf. — Die Neubautätigkeit ſetzt zurzeit in
be=
friedigendem Umfange ein. — Seitens der Gemeindeverwaltung
wei=
den zur Behebung der Wohnungsnot die erforderlichen Arbeiten für
weitere 3 Wohnhäuſer ausgeſchrieben. Es werden ſomit in dieſem
Jahre 4 Häuſer in eigener Regie erſtellt . — Sein 25jähriges
Dienſt=
jubiläum im Dienſte der Firma Gebrüder Dofflein beging dieſer Tage
Herr Franz Ernſt Schuhmacher 1. dahier. — Die Zahl der
Erwerbs=
loſen iſt bis auf 42 zurückgegangen. Der Rückgang erklärt ſich dadurch,
daß ſeitens der Gemeinde zurzeit verſchiedene Notſtandsarbeiten
aus=
geführt werden. Auch haben eine Anzahl Erwerbsloſe bei dem
Strebel=
werk Mannheim und der Firma Opel in Rüſſelsheim lohnende
Beſchäf=
tigung gefunden.
— Gernsheim, 4. April. Waſſerſtand des Rheins am
4. April 142 Zentimeter.
WSN. Groß=Gerau, 2. April. Der mit den vorbereitenden Arbeiten
zur Ehrung der Kriegsopfer beauftragte engere Ausſchuß hat beſchloſſen,
den großen Erdgeſchoßraum des alten Rathanſes zu einer Ehrenhalle
ausbauen zu laſſen. Die Koſten werden ſich auf 12000 Mark belaufen.
* Aus dem Kreiſe Groß=Gerau, 2. April. In der Sitzung des
Denkmalsausſchuſſes zur Ehrung der im Weltkriege Gefallenen wurde
von Herrn Bürgermeiſter Dr. Lüdecke der Vorſchlag gemacht, zum
Ge=
dächtnis unſerer Weltkriegstoten eine Ehrenhalle in Verbindung mit dem
alten Rathaus zu errichten, in dem zukünftig auch das Heimatmuſeum
untergebracht werden ſoll. Der engere Ausſchuß hat dieſen Vorſchlag
angenommen; auch wurde er von den Herren Bauinſpektor Fritz,
Eiſen=
bahninſpektor Kammer, Dr. Lohr, Pfarrer Griber, Pfarrer Scriba u. a.
begrüßt. — In Biſchofsheim ſind nach einer Bekanntmachung der
Bür=
germeiſterei auch in dieſem Jahre wieder Staatsdarlehen für Bauluſtige
zu erwarten. — Daſelbſt wird der Sport= und Feſtplatz in letzter Zeir
mutwillig beſchädigt; unter anderem wurden Schloßriegel und Schlöſſer
abgeſchraubt, ſodaß ſeitens der zuſtändigen Kommiſſion eine ſcharfe
Ueberwachung vorgeſehen iſt.
* Offenbach, 4. April. Der Brand in der
Mathilden=
ſchule, bei dem die Feuerhähne nicht unter Druck ſtanden, gab natürlich
Veranlaſſung, in anderen ſtädtiſchen Gebäuden die Maßnahmen zur
Bekämpfung des Feuers zu prüfen. In der Mädchenſchule am
Fried=
richsplatz, bekannt unter dem Namen Friedrichsſchule, entſtand dabei
ein bedeutender Sachſchaden. Es wurde ein Feuerhahn geprüft, und es
ſchien alles in beſter Ordnung zu ſein. Nach einiger Zeit aber quoll
aus dem Amtszimmer des Rektors im dritten Stock plötzlich
Waſſer. Es kam von der Decke des Zimmers, die bereits durchweicht und
aufgelöſt war. Bücher, Zeitſchriften uſw. des Rektors waren ſchon
be=
ſchmutzt und durchnäßt. Der Fußboden des Zimmers zugleich die Decke
des darunterliegenden Lehrerzimmers, hat ebenfalls ſchwer gelitten. Bei
der Probe des Feuerhahns war unbemerkt geblieben, daß der
Feuer=
hahn auf dem Speicher des Hauſes nicht geſchloſſen war, ſo daß das
Waſſer, als man die Leitung unter Druck ſetzte, ungehindert ausſtrömen
konnte. Da die Plombe des Hahnes auf dem Speicher unverletzt
war, nimmt man an, daß die Feuerwehr für den Schaden verantwortlich
iſt. Es iſt unerklärlich, wie beide Schäden entſtehen konnten, da die
Feuerhähne nur während des Winters wegen Froſtgefahr nicht unter
Druck ſtehen ſollen.
Odte. Keike.
Fi
Gc4
Saune, daro
HaferFlocken
ic
Parteiiag der beſſiſchen Sozialdemokraten.
* Bad=Nauheim, 3. April.
Geſtern und heute fand hier der ordentliche Landesparteitag
der Sozialdemokratiſchen Partei Heſſens unter dem Vorſitz von Webeu
(Offenbach a. M.) ſtatt. Aus 164 Orten nahmen 202 Delegierte daran
teil, außerdem 7 Mitglieder des Landesvorſtandes, 9
Landesausſchuß=
mitglieder, 23 Landtagsabgeordnete und 3 Reichstagsabgeordnete.
Fer=
ner waren Staatspräſident Ulrich, Miniſter Raab, Landtagspräſident
Adelung anweſend.
Im Anſchluß an den von Parteiſekretär Widmann (Offenbach a. M.)
erſtatteten Geſchäftsbericht wurde die Erhöhung der Mitgliederbeiträge
beſchloſſen, während die Errichtung einer Sterbekaſſe Ablehnung fand.
Den Bericht der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion erſtattete
Land=
tagsabg. Lux, der in längeren Ausführungen auch auf die neuen
heſſi=
ſchen Steuergeſetze einging. Die zu dieſem Punkt der Tagesordnung
eingegangenen Anträge wurden dem Landesvorſtand oder der
Landtags=
fraktion als Material überwieſen.
Zu einer hochpolitiſchen Ausſprache führte das Referat des
Reichs=
tagsabgeordneten Dr. David über „Gegenwartsarbeit und
Zukunftsauf=
gaben‟. Der Redner behandelte vorwiegend die koalitionspolitiſchen
Pro=
bleme, deren Löſung im Sinne einer großen Koalition mit der Deutſchen
Volkspartei auf der gemeinſamen Linie außenpolitiſcher und
kultur=
politiſcher Fragen durchaus möglich ſei. Aus machtpolitiſchen Gründen
trat der Redner überhaupt im Prinzip dafür ein, daß die Partei
Be=
teiligung an der Regierung möglichſt für immer erſtreben ſolle. In der
Diskuſſion näherte ſich Reichstagsabgeordneter Dr. Queſſel am ſtärkſten
der Anſchauung Dr. Davids, während die Ausführungen jüngerer
Red=
ner dem Referenten Veranlaſſung zu einem recht ſcharfen Schlußwort
gaben.
Da das Referat der Reichstagsabgeordneten Frau Marie Juchacz
über „Die Wirkung der Erwerbsarbeit und Arbeitsloſigkeit auf die
Frau” ausgeſetzt werden mußte, konnte der Ausſprache über die
Aufgab=
der Eigenſtaatlichkeit Heſſens, ein breiterer Raum gewährt
werden. Es lagen dazu mehrere Anträge vor, die faſt alle eine
Neu=
gliederung des Reiches nach Wirtſchaftsprovinzen vorſchlagen. Ein
be=
ſtimmter Beſchluß konnte der Schwierigkeiten des Problems wegen aber
noch nicht gefaßt werden. Der in Alzcy im vergangenen Jahr
einge=
ſetzte beſondere Ausſchuß für dieſe Frage und der Landesvorſtand haben
die weitere Bearbeitung des in den Anträgen unterbreiteten Materials
übernommen.
Ueber kleinbäuerliche Fragen ſprach Gebhardt (Wörrſtadt). Er
ſor=
derte vor allem den Ausbau des ländlichen
Fortbildungsſchul=
weſens und fand damit den Beifall der Verſammlung.
Eine Satzungsänderung wurde einſtimmig angenommen. Danach
ſetzt ſich der Landesvorſtand, der alljährlich zur Führung der Geſchäfte
zu wählen iſt, aus dem Vorſitzenden des Vorortes, den Landesſekretären
und je einem Vertreter der 6 Agitationsbezirke zuſammen. Als
Vor=
ſitzender wurde Weber (Offenbach) wiedergewählt. Als Vertreter der
ſtarkenburgiſchen Bezirke wurden beſtimmt: Hyner (Offenbach), Ritzel
(Michelſtadt), als Vertreterin der Frauen Frau Steinhäufer (Offenbach).
Dem Landesausſchuß gehören die folgenden Vertreter aus Starkenburg
an: Rink (Urberach). Danner (Rüſſelsheim), Metz (Bensheim), Frau
Kern (Darmſtadt).
Der nächſtjährige ordentliche Parteitag findet in Michelſtadt
i. D. ſtatt.
* Gießen, 4. April. Der myſteriöſe Fund einer
Kindes=
leiche hat die Einwohner des Nachbardorfes Trais an der Lumda in
lebhafte Erregung verſetzt. Die Leiche fand man in einer Ecke des
Friedhofes, nur oberflächlich eingeſcharrt und in Papie reingewickelt.
* Odenhaufen (Kreis Gießen), 4. April. Ein entſetzliches
Un=
glückim Main=Weſer=Baſaltwerk. In dem großen
Baſalt=
bruch zwiſchen Odenhauſen und Keſſelbach a. d. Lumda ſollte dieſer
Tage in der Mittagspauſe eine große Sprengung vorgenommen
wer=
den. Der Bruch= und Schieß=Meiſter Karl Schmidt aus Saaſen bei
Grünberg wurde lurch einen fauſtgroßen Baſaltbrocken erſchlagen,
Schmidt hatte ſich nach Anzünden des Schuſſes hinter einen Rollwagen
geſetzt. Der Stein durchſchlug mit furchtbarer Gewalt den Rollwagen,
traf den oberen Teil des Schädels und riß ihn weg, ſodaß die
Gehirn=
maſſen heraustraten. Ein neben ihm ſitzender Arbeiter blieb unverletzt.
Schmidt war ſofort tot. Er iſt 37 Jahre alt, verheiratet und hinterläßt
zwei unmündige Kinder. Er war Vorarbeiter in dem Bruche und
er=
freute ſich bei den etwa 220 Arbeitern außerordentlicher Beliebtheit. Es
iſt kaum zu verſtehen, weshalb bei dieſem Steinbruch, in dem tag=täglich
große Sprengungen vorgenommen werden, keine ſichere Deckung
herge=
richtet iſt. Die Gerichtsbehörde von Gießen traf bald nach dem Unfall
ein. Die Leiche Schmidts wurde freigegeben und nach Saaſen verbracht.
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Dienstag, den 5 April 1927
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Stettin — Hamburg: 3000 Kilometer.
Zuverläſſigkeits=Autvmobilrennen durch ganz Deutſchland.
Ueberſichtskarte der zu befahrenden Strecke. (Die Zahlen geben die Tages=Etappe an.)
Der Automobilklub von Deutſchland veranſtaltet vom 24. bis 30. Juni als reine
Zuverläſſigkeits=
fahrt eine Kartellfahrt, an der ſämtliche dem Kartell angeſchloſſenen Klubs teilnehmen werden.
Die Fahrt bezweckt eine Prüfung der Zuverläſſigkeit der Fahrzeuge und der Ausdauer der Fahrer.
Die annähernd 3000 Kilometer betragende Strecke von Stettin nach Hamburg iſt in ſechs
Fahr=
tagen zurückzulegen. In Frankfurt a. M. iſt ein Ruhetag vorgeſehen.
Petrarcas unſterbliche Liebe.
Vor 600 Jahren ſah er zum erſten Male ſeine Laura.
Petrarca.
Das neue Petrarca=Muſeum bei Avignon.
Die göttliche Laura.
Vor 600 Jahren, am 6. April 1327, ſah Franzisco Petrarca in der St. Clara=Kirche zu Avignon
zum erſten Male die ſchöne Laura de Neves, die Gattin des Ritters Hugo de Sade, an die er
ſeine unſterbliche Sonette gedichtet hat. Anläßlich dieſes Gedenktages ſoll in dem kleinen Dorfe
Vaucluſe bei Avignon in der Provence, deren landſchaftliche Pracht der große Dichter und
Humaniſt mit ſo herrlichen Verſen beſungen hat, ein Petrarca=Muſeum eröffnet werden.
Japan, das Land der Erdbebeukataſtrophen.
Unſer Bild zeigt die furchtbaren Verwüſtungen in einer Stadt des Bezirks von Kyoto, des
induſtriellen Zentrums von Japan, das von dem Erdbeben am ſchwerſten betroffen wurde.
Reich und Ausland.
Ein Enkel Bismarcks
im Auswärtigen Ami.
Fürſt Otto von Bismarck,
Mitglied des Reichstags, ſoll, wie verlautet,
dem=
nächſt in das Auswärtige Amt eintreten.
Jubiläumsfeier des Mitteldeutſchen
Kunſt=
gewerbevereins.
Frankfurt. Der Mitteldeutſche
Kunſtgewerbe=
verein konnte am 3. April auf ſein 50jähriges
Be=
ſtehen zurückblicken. Bei der aus dieſem Anlaß am
Sonntag veranſtalteten Feier wurde aus berufenem
Munde der Leiſtungen des Vereins und ſeiner
För=
derer gedacht. Die Feier gipfelte in einer Ehrung
des einzigen noch lebenden Gründers, des
Kommer=
zienrats Flinſch, dem don ſeiten der Stadt eine
prachtvolle Büſte zum Geſchenk gemacht wurde.
Nach=
dem der Leiter des Kunſtgewerbemuſeums, Profeſſor
Schmidt, in klaren, feſt umriſſenen Zügen Zweck und
Aufgabe des Muſeums gekennzeichnet hatte,
über=
brachten Vertreter öffentlicher und privater Inſtitute
ihre Glückwünſche. Der Rektor der Frankfurter
Uni=
verſität beleuchtete das Verhältnis des Kunſtgewerbes
zur Wiſſenſchaft. Ihm folgten Vertreter der Stadt
Frankfurt, der Eigentümerin des
Kunſtgewerbe=
muſeums, und der Vorſitzende der um das Muſeum
hochverdienten Polytechniſchen Geſellſchaft. Den
Ab=
ſchluß der Feier bildete eine gemeinſame
Beſich=
tigung des muſtergültigen Muſeums, das in der von
Prof. Schmidt herbeigeführten Neuordnung vom
Montag ab wieder für das Publikum geöffnet iſt.
Die franzöſiſchen Eiſenbahn=Attentäter von
Maximiliansau vor Gericht.
Landau. Vor dem Kriegsgericht des 32.
fran=
zöſiſchen Armeekorps hatten ſich am 1. April die
beiden franzöſiſchen Soldaten Taſſart und
Bar=
rillé — wie bereits kurz berichtet — zu
verant=
worten, die am 28. November v. J. den bekannten
Attentatsverſuch auf die Eiſenbahnſtrecke
Maximi=
liansau—Wörth verübt haben. Wie bekannt, fand
der Eiſenbahnbeamte Johann Sauer aus Wörth am
28. November, kurz nach 8 Uhr abends, als er von
ſeiner Arbeitsſtätte nach Hauſe zurückkehrte, auf
dem Bahnkörper eine Holzdiele, die er von den
Schienen entfernte und die Böſchung hinunterwarf.
Er erſtattete darauf Anzeige. Kurz nach ſeiner
Rückkehr lag die Diele wieder auf dem Gleiſe. Als
Täter wurden die beiden franzöſiſchen Soldaten
Taſ=
ſart und Barrillé ermittelt. Von franzöſiſcher Seite
wurde damals erklärt, es handle ſich um die Tat
zweier geiſtig nicht zurechnungsfähiger Menſchen.
Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen der
fran=
zöſiſchen Rheinarmee kann von geiſtiger
Minderwer=
tigkeit nicht die Rede ſein. Barrillé war der
An=
ſtifter zu der Tat. Er beauftragte den Taſſart, aus
einem in der Nähe des Bahnkörpers gelegenen
Neu=
bau die Diele zu ſtehlen. Sie wählten dabei die
größte und ſchwerſte zu erreichende Diele. Taſſarts
Bedenken, daß es Tote und Verwundete geben könne,
hinderten Barrillé nicht an der Ausführung der Tat.
Beide wollten einmal das Schauſpiel eines
Eiſenbahn=
unglücks erleben. Sie verſteckten ſich in einigen
Me=
tern Entfernung, um die Entgleiſung beobachten zu
können. Sie ſahen, daß Sauer die Diele entfernte,
ohne daß dieſer ſie geſehen hätte. Als Sauer
wegge=
gangen war, legten ſie die Diele von neuem über
die Schienen, in Erwartung eines ſpäteren als des
bereits 8.11 Uhr durchgefahrenen Zuges. — Zeuge
Eiſenbahnbeamter Sauer ſagt aus, daß eine kleinere
Maſchine, wie ſie bei Maximiliansau zum
Brücken=
verkehr verwendet würden, entgleiſt wäre. Im
übrigen halte er einen Attentatsverſuch für gegeben.
Die Angeklagten waren geſtändig. Der Staatsanwalt
Lallanne ſtützt ſich auf das Sachverſtändigengutachten
und betont, daß Art. 64 des Code Penal (
ent=
ſprechend dem § 51 des St. G.B.) nicht in Betracht
komme. Die Angeklagten hätten in vollem
Bewußt=
ſein gehandelt. Die Soldaten hätten nur „
Perſo=
nalſchaden”, anrichten wollen. Er beantragte dann
unter mildernden Umſtänden für jeden ein Jahr
Ge=
fängnis. — Der Verteidiger, ein franzöſiſcher
Offi=
zier, beantragt Freiſprechung. — Das Gericht billigte
den Angeklagten mildernde Umſtände zu und
verur=
teilte ſie wegen des Attentatsverſuchs — wegen des
Diebſtahls der Diele von der Bauſtelle waren die
beiden überhaupt nicht angeklagt! — zu je zwei
Jahren Gefängnis, gewährte ihnen aber volle
Bewährungsfriſt.
Neuſchneefälle im Schwarzwald.
fm. Freiburg. Bis auf 700 und 800 Meter
Höhe herunter werden Neuſchneefälle gemeldet, die
jedoch dort nur von Beſtand ſind, wo der neue
Schnee auf die Altſchneedecke fiel. Es erhöhen ſich
aber im Hochſchwarzwald die Schneehöhen ſeit rund
einer Woche fortgeſetzt, und der Feldberggipfel, der
ſchon auf 110 Zentimeter herunter war, iſt wieder
bei 110 bis 150 Zentimetern Schneehöhe angelangt.
Liebestragödie.
Karlsruhe. In Weichelsbach (Murgtal)
feuerte der zwanzigjährige Schneidergeſelle
Lohmül=
ler aus Gerſtätten in Württemberg auf die 18jährige
Tochter ſeines Hauswirts, mit der er ein Verhältnis
hatte, einen Revolverſchuß ab und verletzte ſich dann
ſelbſt ſchwer durch einen Schuß in den Kopf. Die
beiden wurden ins Krankenhaus gebracht. Während
man das Mädchen zu retten hofft, dürfte der junge
Mann kaum mit dem Leben davonkommen.
Schweres Autvunglück.
Gmünd. Am Sonntag abend gegen 10 Uhr
fuhr ein mit einem Führer und ſechs Perſonen
be=
ſetzter Mercedeswagen der Daimlerwerke in
Unter=
dürkheim in einer Kurbe beim Kloſter Lorch gegen
einen Telephonleitungsdoppelmaſt und ſtürzte eine
2½ Meter tiefe Böſchung hinab auf eine Wieſe, mo
er gegen einen ſtarken Baum fiel. Von den Inſaſſen
war ein 26jähriger Mechaniker aus Lorch ſofort tot,
während ein Optiker eine Stunde ſpäter verſtarb.
Zwei weitere Inſaſſen erlitten Knochenbrüche, einer
eine Verſtauchung beider Füße, nur der Führer und
ein Inſaſſe blieben unverletzt.
Zum Raubüberfall bei Maxau.
WSN. Karlsruhe. Zeugen haben nach einem
Lichtbilde den am 19. Dezember 1895 in Hohenwetters
geborenen und zuletzt in Pforzheim wohnenden
Tech=
nikers Rudolf Jordan als den einen der beiden
Räuber erkannt. Bisher iſt es nicht gelungen, die
Feſtnahme zu bewerkſtelligen.
Die Rettungsmedaille für Miniſter a. D. Scholz.
c. Berlin. Im Sommer 1924 rettete der
Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, Vorſitzender der
Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, unter
eigener Lebensgefahr im Oſtſeebad Neuhaus den
Bürgermeiſter Auguſtin vom Tode des Ertrinkens.
Für dieſe Tat wurde Dr. Scholz die
Rettungs=
medaille am Bande durch einen Vertreter des
preußi=
ſchen Staatsminiſteriums überreicht.
Wiederauffindung eines Kometen.
Hamburg. Der in dieſem Jahre
zurücker=
wartete periodiſche Komet Grigg=Skjellerup iſt am
Abend des 31. März auf der Hamburger Sternwarte
durch Direktor Prof. Schorr im Sternbild des Orion
feſtgeſtellt worden. Das Geſtirn, das ſich in
nordöſt=
licher Richtung bewegt und nur die Helligkeit der
10. Größenklafſen zeigt, wird nach der vorliegenden
Bahnberechnung im Mai ſeine Sonnennähe bei einem
Abſtand von 133 Millionen Kilometern erreichen. Die
Umlaufszeit beträgt 4,9 Jahre.
Hamburg ehrt ſeinen großen Sohn.
Fünfzigjähriges Konzertjubiläum des Geigen=
Virtuoſen Willy Burmeſter.
Geh. Nat Profeſſor Willy Burmeſter,
der weltberühmte Geigenvirtuoſe, dem der Senat
ſeiner Vaterſtadt Hamburg anläßlich der 50.
Wieder=
kehr des Tages, an dem der Meiſter zum erſtenmal
öffentlich auftrat, eine hohe Ehrung zuteil werden
ließ. Im Namen des Senats und der Stadt begrüßte
Bürgermeiſter Peterſen den großen Sohn Hamburgs
und feierte ihn als Künſtler und Menſchen. Er
kün=
digte an, daß Hamburg das Andenken Willy
Bur=
meſters durch die Benennung einer Straße mit
ſeinem Namen ehren und für die Zukunft erhalten
werde. Die Hamburger Univerſität hat dem Jubilar
das erſte Exemplar der neu geſtifteten Großen
Medaille verliehen.
Von der Studienreiſe der deutſchen Miniſterien
und Verkehrsorganiſationen.
Bremen. Der Dampfer des Norddeutſchen
Lloyd „Stuttgart” mit den Teilnehmern der
Stu=
dienreiſe hat am 1. April den Hafen von
Queens=
town (Irland) angelaufen, wo die Teilnehmer durch
Vertreter der iriſchen Regierung offiziell empfangen
wurden. Bei der Ankunft des Tenders mit den
iriſchen Gäſten ſpielte die Bordkapelle der „
Stutt=
gart” die iriſche Nationalhymne. Direktor
Stadt=
länder vom Norddeutſchen Lloyd hieß die Gäſte
willkommen und erklärte den Zweck und das Ziel der
Reiſe. Die deutſche Delegation gab der Hoffnung
Ausdruck, daß die Zuſammenkunft dazu beitragen
möge, die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Ir=
land und Deutſchland weiter zu feſtigen und zu
för=
dern. Alsdann hielt Waldemar Kloſe einen kurzen
orientierenden Vortrag über Irland. Namens der
iviſchen Regierung ſprach Senator Kenny der
deut=
ſchen Delegation den Dank für den Beſuch und für
das damit dem iriſchen Volk erwieſene Intereſſe aus.
Der Vertreter der iriſchen Handelskammer in
Gal=
way, Kenny, betonte den Nutzen, den das Anlaufen
des Hafens von Galway durch die Schiffe des
Nord=
deutſchen Lloyd mit ſich bringe. O. Sullivan aus
Killarney ſprach als Vorſitzender der
Touriſtenver=
einigung und übermittelte der deutſchen
Reiſegeſell=
ſchaft eine Einladung nach Irland. Namens der
Reiſegeſellſchaft antwortete Geheimrat Doering.
Dieſer hob vor allem die Sympathie hervor, die
man in Deutſchland für Irland hege und lud die
Irländer zu einem Beſuch Deutſchlands ein, wo ſie
jederzeit einer freundlichen Aufnahme gewiß ſein
könnten. Direktor Stadtländer brachte ein Hoch auf
Irland aus, worauf die Muſik die iriſche Hymne
ſpielte. Am Freitag abend ſetzte die „Stuttgart”
ihre Reiſe nach New York fort.
Eröffnung des Diſziplinarverfahrens gegen
Pfarrer Schnvor.
Berlin. Dem Evangeliſchen Preſſedienſt
zu=
folge hat das Konſiſtorium gegen Pfarrer Schnoor in
Königshorſt das Diſziplinarverfahren eröffnet, aber
nicht wegen des gegen ihn ausgeſprochenen
Mord=
verdachts, ſondern zur Unterſuchung der ſonſt gegen
ihn erhobenen Vorwürfe.
Zwei ſchwere Verkehrsunfälle in der Umgebung
von Berlin.
Auf der Chauſſee zwiſchen Schulzendorf und
Wriezen an der Oder ereignete ſich am Sonntag
mit=
tag ein ſchwerer Autounfall. Der Allgemeine Deutſche
Automobilklub, Gau Brandenburg, hatte vom
Schloß=
platz in Berlin aus ſein Anfahren nach
Freien=
walde veranſtaltet, an dem 116 Autos und etwa 150
Motorräder mit Beiwagen teilnahmen. Kurz vor
Wriezen wollte das Auto eines Nentneus aus
Ober=
ſchöneweide, in dem ſich außer dieſem drei Perſonen
befanden, einen größeren Wagen überholen. Dabei
brach plötzlich das rechte Vorderrad des Wagens,
wvo=
durch das Auto in demſelben Augenblick hochgeriſſen
wurde. Es überſchlug ſich zweimal und die vier
In=
ſaſſen wurden auf die Straße geſchleudert. Dadei
erlitten der Beſitzer des Autos lebensgefährliche und
die drei übrigen Inſaſſen gleichfalls ſchwere
Ver=
letzungen. — Am Sonntagabend ereignete ſich in
Friedrichsfelde ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Auto und einem Motorrad. Der Führer des
Motor=
rades und ſein Begleiter wurden von dem Rad
ge=
ſchleudert und mit erheblichen Verletzungen in das
Krankenhaus eingeliefert.
Neue Forſchungen am Kongv.
EP. Der engliſche Kapitän Douglas Fraſer iſt
von einer Expedition nach dem Kongo zurückgekehrt,
welche er im Auftrag des Britiſchen Muſeums (
natuu=
wiſſenſchaftliche Abteilung) unternommen hatte, um
in dem Gebiet öſtlich vom Leopold=II.=See und
Waſ=
ſerſcheide zwiſchen dem Lokoro= und Lukenye=Fluß
Studien über kleinere Säugeriere vorzunehmen. Die
Expedition hat 70 verſchiedene neue Arten von Tieren
feſtgeſtellt, darunter ſieben neue Affenarten. Sie
be=
richtet eingehend über die dortigen Eingeborenen,
Nummer 93
Moroprozeß Schultheis.
Ne Vernehmung des Angeklagten. — Hergang der Tat.
Lpd. Frankfurt a. M., 4. April. Vor dem Schwurgericht
be=
amn heute die Verhandlung gegen den 46jährigen Fuhrunternehmer
a edrich Schultheis wegen Mordes, Raubes und unbefugten
Waffen=
ſettzes. Der am Sonntag, den 23. Januar ds. Js. begangenen Tat fiel
el anntlich der Juwelier Joſef Grebenau zum Opfer, der von Schultheis
ſeinem Geſchäftslokal getötet wurde.
Die Verhandlung leitete Landgerichtsdirektor Dr. Staffner, die
l” klage vertritt Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Fuchs, die Verteidigung
1— Rechtsanwalt Zugehoer aus. Da der Prozeß mehrere Tage
iert, wurden zwei Erſatzgeſchworene ausgeloſt. Auf dem Zeugentiſch
iBen verpackt eine Anzahl Aſſervate und Photographien.
Kurz nach neun Uhr wurde der Angeklagte in den Sitzungsſaal
ge=
i rt. Schultheis hat ein relativ geſundes Ausſehen, ſein Geſicht bedeckt
eihte Röte; er trägt einen klein geſtutzten Schnurrbart und hat eine
—tze. Der Angeklagte iſt in braunem Mancheſteranzug erſchienen in
grar er ſich damals in das Polizeipräſidium begab, um dort mit
Eut=
tung den Aeußerungen zu begegnen, die über ihn in Umlauf waven.
eultheis macht in ſeinem Geſichtsausdruck einen faſt harmloſen
Ea idruck.
Zum heutigen Termin ſind ſieben Zeugen geladen, von denen mehrere
ſbwrt entlaſſen werden, da ihre Vernehmung ſpäter erfolgen ſoll. Der
rrſitzende erwähnt, daß, nachdem er nunmehr das geſamte
Prozeß=
nt terial kenne, die Vernehmung der Zeugen ſich doch etwas hinaus=
Eixern werde. Es erfolgt nun die Vernehmung des Angeklagten zur
Errſon. Schultheis iſt am 27. März 1881 in Langenſelbold geboren.
eitin Vater lebt noch, ſeine Mutter ſtarb 1912. Eine Tante des
Ange=
ſngten, der übrigens fünf Geſchwiſter hat, war ſchwachſinnig. Sonſt
rſchte Geſundheit in der Familie. Aus den Auslaſſungen des Ange=
Ungten geht hervor, daß er einer Familie entſtammt, die ſich
einwand=
uai führte und in der auch bis auf einen Onkel ſich keine Trinker
befan=
en. Am 27. März 1911 wurde er wegen 18 gemeinſchaftlicher ſchwerer
2gebſtähle, einem verſuchten und vier ſchweren Diebſtählen zu acht
Jah=
ſſer Zuchthaus verurteilt. Die Strafe hatte er am 9. Auguſt 1917
ver=
ſur, ein Teil der Strafe wurde ihm infolge guter Führung erlaſſen.
rhultheis war dann einige Zeit als Inſtallateur tätig und kaufte ſich
12. November 1919 für 23 000 Mark ein Segelſchiff, mit dem er
ahrten nach Dänemark machte und auf dem er ſich als Koch betätigte.
Ders Schiff iſt bei einem Sturm in der Kieler Bucht auf einer Fahrt
ſticch Kopenhagen aufgelaufen. Es war damals mit 30 000 Mark
ver=
ſicheert Schultheis bekam 21 000 Mark Entſchädigung und reiſte damit
ſick-h Frankfurt. Am 11. Mai 1920 iſt er hier wegen ſchwerer Diebſtähle
u vier Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Von dieſer Strafe
ver=
ucte er nur einen Teil, der Reſt von etwa einem Jahr wurde ihm im
S4ptember v. J. eplaſſen. Nach der Strafverbüßung und einem
länge=
ſtan Aufenthalt in Luxemburg kehrte er am 14. Auguſt 1924 nach
Deutſch=
ſand zurück, um in Wiſſelsheim das Beſitztum ſeiner beiden alten Onkel
u übernehmen. Mit dem eingetragenen Eigentümer des etwa zwanzin
wrgen umfaſſenden Grundbeſitzes, Joh. Nikolaus, überwarf er ſich
ſ3d es kam zu Prozeſſen. Der Angeklagte hatte angeblich eine For=
Nung von 14 000 Mark, und zwar beſaß er darüber einen Schuldſchein.
ſLm 18. Januar 1927, am Freitag nach der Tat, ſollte die Verſteigerung
S Anweſens ſtattfinden. Auf Grund ſeines Schuldſcheines war
Schul=
heis Steigliebhaber. Der Angeklagte behauptet, daß ſein Geſchäft in
2liſſelsheim gut ging. Er hatte aber etwa 3000 Mark Schulden,
dar=
e* ter ſolche, die durch den Einkauf landwirtſchaftlicher Geräte entſtanden
ſunren. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten vor, daß er damals
ein=
al äußerte, er habe nichts mehr zu Hauſe zu eſſen, bemerkt aber
zu=
eich, daß dies wohl nicht ſo wörtlich zu nehmen war, was der
Ange=
rgte beſtätigt.
Nach Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes wird Sch. befragt, ob er
RGſchuldig bekenne, was er beiaht, die Vorſätzlichkeit jedoch,
ſoraneinend. „Der Schuß hat ſich gelöſt!“ — Vorſ.: „Das iſt ja ganz
zuu!” Schultheis geht nun auf den Sachverhalt ein. Er wollte
Grebe=
ns u einen Ring verkaufen. Er ſchrieb den Brief, den er in den
Brief=
keä ten einwerfen wollte. Als Sch. von der Bahn kam, ſah er Grebenan,
van dem er aber nicht gewußt habe, wo er hinging. Nach einiger Weile
bygab er ſich in das Geſchäft, und Grebenau habe ihn freundlich
auf=
aunommen. Grebenau bot 25 Mark, aber ich war damit nicht
einver=
ſtnden. Grebenau habe geäußert: Wenn man ſich mit Lumpen einläßt,
ſo bekommt man Vorhaltungen! Auf die dem G. gemachten Vorhal=
.migen gab ihm dieſer einen Stoß mit dem Schloß. Darauf will
Schul=
ſtteeis dem Grebengu auf den Kopf geboxt, aber die Fauſtſchläge nicht
wist voller Wucht gegeben haben. „Bis die Schlägerei losging, dauerte
ei etwa fünf Minuten. Wie er geblutet hat, hat er einen Wutanfall be=
Emmmen. Er war ſo raſend, daß ich ihm gute Worte geben mußte. Er
gag immer wieder auf mich zu. Wie er ſah, daß ich den Nevolver
hnraustat, da ſprang er zurück und bekam Angſt. Da habe ich verſucht,
fiäedlich mit ihm zurecht zu kommen. Ich habe mindeſtens zwanzigmal
dan Revolver erhoben, ich habe nicht die Abſicht gehabt, ihn zu
erſchie=
ßun. Der Schuß ging los!“ — Vorſitzender: „Trotzdem Sie geſichert
hirtten?‟ — Angekl.: „Ja!” — Vorſ.: „Das haben Sie in der ganzen
Zworunterſuchung nicht geſagt.‟ Der Angeklagte behaupet, daß der Schuß
Issging, obwohl die Waffe geſichert war. Schultheis ſchildert dann,
dce er die Juwelen an ſich nahm, und daß er 50 Dollar und zwei
Ainfmarkſcheine uſw. fand. Schultheis behauptet, daß er auf ſein
Eihellen von G. geöffnet bekam. Den von ihm geſchriebenen Brief hatte
in der Hand. Es ſtand darin, daß er Dienstag kommen werde.
Unter=
züichnet war der Brief mit Theodor Noack. Den Ring, den Sch
ver=
to=ufen wollte, habe er früher gekauft. Er habe drei Ringe beſeſſen,
von denen einer bei einem hieſigen Juwelier und zwei bei Gelegenheit
eu worben worden ſeien. Die Ringe habe er ſeiner Frau gegeben, einen
hmbe ſeine Tochter zur Konfirmation bekommen. Der Ring mit den
Beiden Rubinen, den er bei G. verkaufen wollte, gehörte der Tochter.
Drem Angeklagten wird vorgehalten, daß er früher ſagte, er habe dieſen
A ing ſeinerzeit ſeiner Frau zum Geburtstag geſchenkt. Dei Ning habe
er auf 100 Mark taxiert, und er habe den vollen Wert, 70—80 Mark,
diafür haben wollen. Dieſer Ring ſei ehrlich von ihm erworben worden.
Schultheis behauptet, daß er 1918 Grebenau durch Vermittelung des
Uhrmachers Leybtſchick, der in der Kaiſer=Paſſage ein Geſchäft hatte, im
m ronen=Kaffee kennen lernte, und ihm Ringe aus früheren Diebſtählen
umd anderen Urſprungs verkaufte. Was G. zahlte, wiſſe er nicht mehr,
aber er ſei zufrieden geweſen. Nachher habe er Grebenau noch
mehu=
fuch Goldwaren verkauft. G. habe ihm im Verlauf ihres Verkehrs den
2rorſchlag gemacht, daß Schultheis bei ihm im Laden einbrechen ſolle.
KSorf.: „Er mußte Ihnen doch ſagen, warum Sie bei ihm einbrechen
ſollten.” Angekl.: „Ich nahm an, wegen der Verſicherung aber geſagt
hat er nichts. Er bot mir 10 000 Mark. Die geſtohlenen Sachen ſollten
seholt und ihm reſtlos wiedergegeben werden.” Sch. ſchildert in vollen
(Einzelheiten, wie der Einbruch mit G beſprochen und durchgeführt
wurde. Die Sachen will er dem G. ſpäter am Schützenbrunnen
wieder=
gegeben haben. Grebenau habe ihm bei einem Zuſammentreffen im
Sronen=Kaffee nur 5000 Mark gegeben, weil er ein „ſchlechtes Geſchäft”
Dienstag, den 5. April 1927
gemacht habe. Der Angeklagte erwähnt u. a., daß ſich Grebenau über
einen Kriminalbeamten luſtig gemacht habe. Es kommt dann das
Ge=
ſpräch darauf, daß ſich der Angeklagte ſchon am Samstag vor der Tat
in Frankfurt einfand. Vorſ.: „Es iſt in Wiſſelsheim aufgefallen, daß
Sie Sonntags immer in Frankfurt waren.‟ Der Angeklagte ſagt, daß
er nach Friedberg wollte, und daß er da geſchäftlich mit einem Mann
zu tun hatte, den er aber nicht nennen will.
Schultheis beſtreitet, daß er ſeinem Opfer die goldene Uhr abgeriſſen
habe. Dieſelbe habe Grebenau aus der Taſche gehängr und dieſer habe
ſie dann auf den Tiſch gelegt, wo er ſie dann nach der Tat an ſich
ge=
nommen habe. Der Vorſitzende verweiſt den Angeklagten immer wieder
auf das Unglaubhafte ſeiner Darſtellungen; der Angeklagte leugnet
jie=
doch hartnäckig die Mordabſicht und behauptet nach wie vor, daß der
Schuß ſich von ſelbſt gelöſt habe.
Hierauf tritt eine kurze Mittagspauſe ein. Nach der Pauſe werden
die Vorgänge nach der Tat erörtert. Schultheis erklärt, er ſei zu ſeiner
Schwiegermutter nach der Vilbeler Straße gegangen, wo er zuſammen
mit ſeinem Sohn Kaffee getrunken habe. Dann habe er ſich nach der
Wirtſchaft ſeines Bruders in der Bergerſtraße begeben, den er, jedoch
vergeblich, um 100 Mark anpumpen wollte. Nachdem er dann noch ein
Wirtshaus in der Kronprinzenſtraße beſucht hatte, fuhr er über Bad=
Nauheim nach Wiſſelsheim zurück. Schultheis behauptet dann, daß ſeine
Auslaſſungen nicht verläßlich ſeien. Es habe ſich alles ſo zugetragen,
wie er heute erklärt habe. Hierauf werden die früher gegen Schultheis
erkannten Urteile ſowie die Hausſtrafen, die er im Zuchthaus erhielt,
weil er ſich mit Mitgefangenen geſchlagen hat, verleſen.
Es wird dann in die Beweisaufnahme eingetreten. Als erſte Zeugen
werden die Hausmeiſtersleute Buſch vernommen, die jedoch nichts
Weſentliches ausſagen können. Der nächſte Zeuge iſt ein Verwandter
Grebenaus, der als erſter nach der Bluttat den Getöteten in ſeinem
Laden auf der Erde liegend vorfand. Er habe ſofort einen Arzt herbei= Mann. Seine gut hereingebrachten Flauken und Eckbälle hätten bei
geholt, der nur noch den Tod feſtſtellen konnte.
Darauf begab ſich das Gericht zur Beſichtigung des Tatortes. Der
Angeklagte wurde dorthin vorgeführt. Hierauf wurde die
Verhand=
lung auf Dienstag vormittag vertagt.
Geite 11
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die leßte Bezugéquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Nechtsverbindlichkelit.
„Muab‟. Das Aufwertungsgeſetz vom 16. Juli 1925 ſteht
ausdrück=
lich auf dem Standpunkte, daß die bis 1. Januar 1925 rückſtändigen
Zin=
ſen als erlaſſen gelten. Einer Geltendmachung von
Aufwertungsan=
ſprüchert in der angefragten Richtung ſteht ſomit die poſitive
Geſetzes=
vorſchrift hindernd entgegen.
F. E. in R. Ihr Los hat tatſächlich 500 Mark gewonnen. Wir
gratulieren!
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 5. April. 3.30: Die Stunde der Jugend. Dr.
Oehler: „Max Maria von Weber, ein deutſcher Ingenieurpionier”.
— Für Kinder vom 10. Jahre ab. O 4.30: Hausorch.: Neue
Tanz=
ſchlager, O 5.45: Leſeſtunde: Aus „Die Buddenbrooks”, von
Tho=
mas Mann. O 6.15: Uebertr. Kaſſel. O 6.45: von Kaſſel: Die
Stunde der Frau”, O 7: Reg=Rat Kuppelmayer: „Der Menſch
als Fleiſchverbraucher”, O 7.30: Schach. O 8: von Stuttgart:
Liolin=Abend Joan Manen. O 9.30: von Kaſſel: Laugsſcher
A=
capella=Chor. Anſchl.: bis 12.30: von Kaſſel: Tanzmuſik.
Stutigart.
H. Reutſchler: Mitteilungsbedürfnis und Verſtändigungsmittel im
Bienenſtock. O 6.45: Morſekurs. O 7.15: Dr. Schottländer: Das
deutſche Buch im Ausland. O 8: Uebertr. aus der Liederhalle,
Stuttgart. Philh. Orch. mit Juan Manen (Violine) Leit.:
Die Flucht der Liebenden. — Anſchl.: Grotesken=Abend. Mitw.:
Der gute Cheſter. — Weiß: Malerfreuden. — Frey: Der
un=
heimliche Abend. — Wilms: Schwarz und weiß. — Soſchtſchenko:
Der unbekannte Freund. — Ringelnatz: Der arme Pilmartine.
Robrecht: Samum, Fox.
Berlin.
Dienstag 5. April. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Prof. Dr. Lange: Einſame Radjahrten. O 4.30: Ette=Kammer=
Orch. Strauß: Sphärenklänge. — Herold: Ouv. Zampa.
Mozart: Rondo der Klavierſonate A=dur. — Biet: Fant. Carmen.
— Schumann: Aufſchwung. — Razigade: Idylle paſſionelle. —
Tauber: Was man als Kind ſich erträumt, Lied. — Urbach:
Seifenblaſen, Potp. — Meiſel: Ilona, Blues und Tango. O 6.15:
Stunde mit Büchern. O 6.40: Prof. Dr. Körte: Liſters Einfluß
auf die Chirurgie. O 7.05: Fr. Dittmar: Die ſozialpolitiſche
Bedeutung des Arbeitsgerichtsgeſetzes. O 7.30: Th. Kappſtein:
Friedrich Nietzſches Zarathuſtra=Dichtung. O 8: Prof. Dr. Manes:
Perſonenverſicherung. O 8.30: Fröhliche Stunde. Holländer: Ouv.
Auf ins Metropol. Unterm Machandelbaum. Horch, es flüſtern
leis die Geigen (Elſa Schumann, Sopran). Couſinchen. Das Lied
vom Schnee. Eins und Eins, aus Der rote Koſak (Alfred Strauß,
Tenor). Die Leibgarde der Venus. Ich glaub, lieber Schatz
(Schumann und Strauß). Kaſino=Walzer. — Lincke: Ouv. Lyſiſtrata.
Glühwürmchen=Idyll aus Lyſiſtrata (Schumann) Es war einmal,
aus Im Reiche des Indra (Strauß). Die Liebe kam. Heimlich,
ſtill und leiſe, Gavotte (Schumann). Am ſchönen Rhein (Strauß).
O Frühling, wie biſt du ſo ſchön, Walzer. O 9.30:
Experimental=
vortrag Prof. Dr. Leithäuſer: Drahtloſer Empfang ferner
Stationen.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 5. April. 4: Dr. Chriſtians:
Die Geſtaltung deutſcher Dichtungen durch das geſprochene Wort.
O 5: Dr. Berger: Weſen und Werden des Staates. O 5.30: Dr.
Falkenfeld, Fr. Suſe Byk: Logiſches Denken und ſeine Bedeutung
für das praktiſche Leben. O 6: Dr. Kann: Die Stellung der
Rechtsanwälte im Zivilprozeß. O 6.30: G. van Eyſeren. C. M.
Alfieri: Spaniſch für Anfänger. O 6.55: Prof. Dr. Mildbraed:
Anteil der Deutſchen an der Erforſchung der Erde: Wilh. Junker u.
Emin Paſcha. S 7.20: Dr. Mersmann: Das deutſche Kunſtlied bis
Schubert. O 9.30: Experimentalvortrag von Prof. Dr. Leithäuſer:
„Drahtloſer Empfang ferner Stationen.”
Stettin, 705: Prof. Dr. Wehrmayn= Pommerſche
Geſchichte.
V. f. R. Darmſtadt —Heſſ. Pol.=Sp.=V. Darmſtadt.
Zu einem Freundſchaftskampfe treffen ſich obige Mannſchaften am
Mittwoch, den 6. April. Schon häufig haben beide Vereine die
Klingen gekreuzt, und immer waren die Spiele ſpannend und, was
ſportlich von größter Bedeutung iſt, durchaus fair. In der vergangenen
Verbandsſerie war V. f. R. der gefährlichſte Gegner des
Polizeiſportver=
eins, und es bedurfte aller Anſtrengungen der Grünen, den Nebenbuhler
abzuſchütteln. Hinter der Polizei landete er auf dem zweiten
Tabellen=
platz, ohne jemals von den übrigen Mitbewerbern ernſtlich auf ſeinem
Siegeszug bedroht zu werden. Die bisher erzielten Erfolge, vor allem
auch die letzten hohen Siege, beweiſen, daß die V. f. R.=Mannſchaft einen
gefürchteten Gegner abgibt, der die Polizei, wenn ſie ſiegen will, zur
Hergabe ihres ganzen Könnens zwingen wird. Die Vorausſetzungen zu
einem ſportlich auf hoher Stufe ſtehenden Treffen ſind alſo gegeben, ſo
daß die Zuſchauer voll und ganz auf ihre Rechnung kommen werden.
— Das Spiel beginnt um 6½ Uhr abends auf dem Platze des Heſſiſchen
Polizeiſportvereins.
Eintracht I — Germania Eberſtadt I 2:2 (0:1).
Eine anſehnliche Zuſchauermenge umſäumte am Sonntag morgen
den Platz am Finanzaut, um Zeuge; eines teilweiſen ſcharfen und
harten Kampfes zu ſein.
Eintrachts Torwart und Läuferreihe gut. Die Verteidigung leiſtete
ſich einige bedenkliche Schnitzer. Im Sturm Rechtsaußen der beſte
einem ſchußfreudigen und an den Ball gehenden Innentrio manchen
Erfolg zeitigen müſſen. Der Eberſtädter Mannſchaft gebührt ein
Ge=
ſamtlob. Schiedsrichter Petri aus Leeheim konnte nur teilweiſe
be=
friedigen. Das gefährliche Spiel ſcheint nicht in ſeinem Bereich zu
liegen. Er hätte dasſelbe unbedingt mehr ahnden müſſen.
Eintracht 2. — Wixhauſen 2. 0:2. — Eintracht 3. — Seeheim 2. 6:0.
F.=V. 1913 Biblis — Germania Pfungſtadt 4:1.
Gine beſchämende Niederlage mußten ſich die Mondleute in Biblis
gefallen laſſen. Obwohl Pfungſtadt komplett antrat, war es dem mit
aller Energie auf Sieg ſpielenden Gegner nicht gewachſen. Das Spiel
war anfänglich ausgeglichen. Beide Parteien ſchufen gute
Torgelegen=
heiten, konnten aber auf der einen wie auf der anderen Seite nicht zu
Erfolgen kommen. Die vielen Ecken wurden beiderſeits vergeben, man
glaubte ſchon an ein Unentſchieden, wie gegen Lorſch, da machte der
Mann der Pfeife ſein Tor. So führte denn Pfungſtadt bis zur
Halb=
zeit 1:0. Mit Wiederbeginn beſinnen ſich die Einheimiſchen endlich auf
ihr eigentliches Können und drücken den Gegner in ſeine Hälfte zurück.
So fällt denn auch durch Prachtſchuß die Bibliſer Kanone Nock den
Ausgleich, und wenige Minuten ſpäter durch denſelben Spieler das
Führungstor. Beide Tore waren dermaßen ſcharf geſchoſſen, daß der
Tormann ſie trotz Abwehr nicht halten konnte. Pfungſtadt reſignierte
und verteidigt nur noch, und ſo kommen die Einheimiſchen durch ſchönes
Zuſammenſpiel zu zwei weiteren Treffen. Leider langt es nicht mehr
zum Pokalmeiſter, doch hat ſich die Bibliſer Elf diesmal ſchön
heraus=
gearbeitet, nimmt ſie doch eine der erſten Stellen in der Tabelle ein,
Radfahren.
Velociped=Club 1899 e. V. — Protentor — Roßmann gewinnen
die Spiele der B=Klaſſe.
Die Ausrichtung der Kreismeiſterſchaft des Kreiſes IV BDR. (
Süd=
weſtdeutſche Meiſterſchaft) im Radballſpiel und Kunſtreigen war dem
Dietstag, 5. April. 1.10: Konzert. S 3.50: Hauswirtſchaftl. bekannten Radfahrer=Verein „Wanderluſt” Frankfurt übertragen worden,
Frauenſtunde. S 4.15: Konzert. — Einl.: Eugen Thyſſen. 6 6.15: der dieſe am letzten Sonntag im „Haus der Moden” ausfahren ließ.
Umrahmt waren die Meiſterſchaftskämpfe mit Jugend=, Schul= und
Schmuckreigen des feſtgebenden Vereins.
An der Meiſterſchaft nahm nach zweijähriger Pauſe auch die Sechſen=
Kunſtmannſchaft des VCD. wieder teil, die bekanntlich vier Jahre
E. Kurtz. Brahms: Sinfonie E=moll. — Lalo: Sinfonie Eſpagnole hintereinander den Titel mit Erfolg verteidigte und durch Neueinſtellung
pp. 21. — Manen: Caprice A=moll. — Schubert: Die Biene. von zwei Fahrern zurückgeworfen wurde. Die geſtrigen Kämpfe haben
— Manen: Lied. — Saraſate: Zigeunerweiſen. — Mancinelli: gezeigt, daß unſere Mannſchaft wieder fehr im Kommen iſt, und iſt
nicht zu viel geſagt, daß man auf das nächſte Zuſammentreffen ge=
M. Heye, K. Köſtlin, Funkorch. Daireaux; Erfolg. — Dekobra; ſpannt ſein kann. Meiſter wurde Kaſſel, dann folgte Kriftel, Gießen,
Darmſtadt, Frankfurt; alle Mannſchaften mit knappen
Punktunter=
ſchieden. — Die Meiſterſchaft im Zweier= und Dreier=Radballſpiel war
der Erfurter Turnerſchaft mit den bekannten Spielern Gebrüder Stolze
nicht zu nehmen. In den Spielen der Klaſſe B blieb unſere Mannſchaft
Protentor — Roßmann, nachdem ſie in den Vorſpielen „Wanderluſt”
Frankfurt 6:2 und Velociped=Club Frankfurt 6:1 geſchlagen hatte, im
Endſpiel gegen „Germania” Gießen nach Verlängerung mit 5:4 Toren
Sieger.
Geſchäftliches.
Ein Kochbuch umſonſt!
Zu einer erfolgreichen Brotella=Kur gegen Stuhlverſtopfung gehört
das Brotella=Kochbuch. Dieſer wertvolle Ratgeber für die Geſundheit
enthält zirka 100 mit je 50 Mark prämiierte Kochrezepte dankbarer
Brotella=Verbraucher, außerdem einen Anhang Dankbüchlein voll
herz=
erfriſchender Begeiſterung.
Das Brotella=Kochbuch wird in allen Apotheken, Drogerien und
Reformhäufern Deutſchlands koſtenfrei abgegeben. Verlangen Sie alſo
ein Brotella=Kochbuch, das Sie nichts koſtet, Ihnen aber ſehr nützlich
ſein kann.
Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt der Firma
Walter H. Gartz, Berlin 8 42, bei, worauf wir unſere Leſer aufmerkſam
machen.
WVf5962
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 6. April 1927.
Die Wetterlage ſteht weiterhin unter dem Einfluß ozeaniſcher
Tief=
druckſtörungen, ſo daß noch mit wechſelnd bewölktem Wetter und
ver=
einzelten Regenfällen zu rechnen iſt. Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
M Mhe
Veranwortich ſür Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenterl. Willy Kahle: Druck und Verlag: C. C. W)itich — ſämtlich im Darmſtadt
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich1 übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
Rür den Osterputz
empfehlen wir unſeren Mitgliedern aus den Eigenfabriken unſerer GEG, Hamburg:
la Kernſeife, gelb . . 200 Gramm=Stück 0 20
la Kernſeife. weiß . 250 Gramm=Stück 0.30
Famos, ſelbſität. Waſchmittel, 40% g. Pak. 0 40
Spezialkernſeife, Schmierſeife, Seifenſchnitzel
Seifenflocken, Seifenpulver, Bleichſoda
Bohnerwachs, weiß und gelb, ½Pfd.=D. 0.30
Bohnerwachs, weiß und gelb, 1 Pfd.=D. 0.95
Fußbodenbeize, gelb, rot, braun, 1 Pfd.D. 1.10
Fußbodenlackfarbe . . . . . 2 Pfd.=D. 1.60
1Pfund 0.32
Fußbodenöl
Ofenpolitur, Metallputz, Scheuerſand, Poliertücher
Waſchbürſten, S=Form . . . Stück 0.35, 0.45
. . Stück 0.65, 0.70
Schrubber
Korosbodenbeſen . . . . . Stück 1.10, 0.65
Pigſavabeſen, 6/12 . . . . . . Stück 1.40
Auftragbürſien, Roßhaarbeſen. Kleiderbürſien
Wichsbürſten, Klofettbürſien (5859
Scheuertücher, Z 35, weiß . . . . Stück 0.80
Scheuertücher, 1a, H 36, weiß . . Stück 0.75
LOLLIM MOle
UTOt
die Qualitäts-Marke
allerensten Ganges.
Ubevall erhalklich.
FABRIK UNION AUGSBURG.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 95
Dienstag, den S. April
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. März hat ſich die
ge=
ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effekten um 576.5 Mill. RM. auf 2136.7 Mill. erhöht. Die Erhöhung
entfällt mit 508.2 Mill. RM. auf die Beſtände an Wechſeln und Schecks,
die auf 1962.7 Mill. RM. geſtiegen ſind. Die Beanſpruchung der Bank
durch Lombardentnahmen war verhältnismäßig gering; die Beſtände
an Lombards haben um 68.3 Mill. RM. auf 81.1 Mill. RM.
zuge=
nommen. Die Anlage in Effekten blieb mit 92.9 Mill. RM. annähernd
unverändert.
Der Zahlungsmittelumlauf hat, der ſtarken
Kreditinanſpruchnahm=
der Bank entſprechend, eine beträchtliche Ausdehnung erfahren. An
Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen insgeſamt ſind 658.8 Mill
RM. neu in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf
an Reichsbanknoten um 585.3 Mill. RM. auf 3588.7 Mill. RM. erhöht
und der an Rentenbankſcheinen um 73.5 Mill. RM. auf 1095.5 Mill.
RM. Dementſprechend und unter Berückſichtigung, daß in der
Berichts=
woche für RM. 5.8 Mill. Rentenbankſcheine getilgt wurden, haben ſich
die Beſtände der Reichsbank an derartigen Scheinen um 79.3 Mill. RM.
auf 33.7 Mill. RM. verringert. Die fremden Gelder zeigen mit
616.4 Mill. RM. eine Abnahme um 123.8 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind um
21.2 Mill. RM. auf 2054.7 Mill. RM. zurückgegangen, und zwar die
Goldbeſtände um 0.5 Mill. RM. auf 1851.7 Mill. RM. die an
deckungs=
fähigen Deviſen um 20.7 Mill. RM. auf 203.0 Mill. RM.
Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 51.6 Prozent,
gegen 61.7 Prozent in der Vorwoche, die durch Gold und
deckungs=
fähige Deviſen 57.3 Prozent, gegen 69.1 Prozent.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. April.
Vorbörslich zeichnete ſich die Tendenz durch außerordentliche
Feſtig=
keit aus. J.=G. Farbeninduſtrie, die das Hauptintereſſe auf ſich zogen,
wurden bis 336½ gehandelt, Rheinſtahl bis 241½ und Harpener bis zu
253½. Mit dem Beginn des offiziellen Verkehrs wurde die Stimmung
etwas weicher, da anläßlich des heutigen Zahltages noch einige
Reali=
ſationen vorzunehmen waren. Die amtlichen Kurſe der
Samstags=
börſe blieben aber gut behauptet, verſchiedentlich wurden ſie ſogar etwas
überſchritten, beſonders von einer Anzahl der in den letzten Tagen
favoriſierten Papiere. So gewannen Danatbank und Dresdener Bank,
Harpener, Mansfelder Bergbau, Rheiniſche Braunkohle, Rheinſtahl,
Kali Weſteregeln und Aſchersleben ſowie J.=G. Farbeninduſtrie einige
Prozent. Schwächer waren die Elektrowerte, bis auf Siemens u.
Halske, ferner Metallgeſellſchaft und Metallbank. Ueber den allgemeinen
Rahmen hinausgehend feſt waren. Ilſe Bergbau mit plus 13 Prozent
und Mitteldeutſche Kreditbank, die zum erſten Kurs eine Steigerung
um 8 Prozent erfuhren. Schiffahrtswerte zogen ſpäter auch um zirka
2 Prozent an. Deutſche Anleihen blieben gut behauptet, ausländiſche
eine Kleinigkeit feſter. Im weiteren Verlauf ſtellten ſich noch ſehr viele
Kauforders ein, doch konnte ſich eine weitere Befeſtigung nicht
durch=
ſetzen, weil außerordentlich viel Material zur Verfügung geſtellt wurde,
über deſſen Urſprung man im Dunkeln blieb. Nur Rheinſtahlaktien
konnten ſpäter eine ſtarke Steigerung über ihren erſten Kurs hinaus
erreichen, ohne aber den übrigen Markt mitziehen zu können. Die
Börſe ſchloß in feſter Grundſtimmung. Tägliches Geld 7 Prozent.
Die Abendbörſe war zunächſt für die bekannten Spezialitäten,
wie Rheinſtahl, Farbeninduſtrie und Harpener, noch feſt, wurde jedoch;
durch den Kuliſſenabbau infolge des ſtillen Geſchäfts im Verlaufe
un=
ſicher und ſchwächer. Rheinſtahl gaben 2,5, die Farbeninduſtvie 3,
die Metallbankgruppe 2,5 Prozent nach. Auch Elektroaktien 2—3 Prozent
niedriger. Bankwerte überwiegend in Realiſation, nur Commerzbank
221 (pl. 5), ſpäter 221 B. Von Einzelwerten Baſt Nürnberg 250 G.
taxiert, Hartmann u. Braun 153. Anleihen ruhig und 1½ Prozent
ſchwächer. Ablöſungsvente 25,25, Kleher 140,5, Harvener 258, Rheinſtahl
243, Farbeninduſtrie 329, Zellſtoff Waldhof 282,5, Commerzbank 221,
Deutſche Bank 194, Felten 173, A.E.G. 178, Siemens u. Halske 292,
Scheideanſtalt 240, Wayß u. Frehtag 202, Holzmann 204, Pokorny 109,
Bing 31,5, Metallgeſellſchaft 196 5.
Vom Frankfurter Abenddeviſenverkehr wird gemeldet:
Mailand weiter feſt. Deviſen bleihen gegen Mark geſucht. London
gegen Paris 124,01, gegen Mailand 1015/, gegen Holland 12,141/.,
gegen Madrid 27,35, gegen Zürich 25,252/s, gegen New York 4,8575,
Pfunde gegen Mark 20,452, Dollar gegen Mark 4,2185.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 4. April.
Die Kursbewegung geſtaltete ſich während des erſten Teiles der
heutigen Börſe weſentlich ruhiger als am Wochenſchluß. Vereinzelt
kamen Abgaben zur Sicherung der Gewinne an den Markt, wozu die
enormen Kursſteigerungen der vergangenen Tage einen Anreiz gaben.
Die herauskommenden Aktienbeträge fanden aber eine bemerkenswert
glatte Aufnahme. Die Aufwärtsbewegung ſetzte ſich nach Erledigung
dieſer Verkäufe ſpäter in gleichem Umfange fort, wobei die J. G.
Far=
benaktien, ſtark im Vodergrunde ſtanden. Die Fantaſie der
Speku=
lation iſt in dieſem Panier, durch die großen neuen internationalen
Profekte des deutſchen Farbentruſtes angeregt worden, ſo daß J. G.
Farbeninduſtrie etwa 2 Prozent höher einſetzte. Lebhaft und freundlich
lagen der Bankenmarkt, der Schiffahrtsmarkt, Elektro=, Braunkohlen=
und Bierſpritwerte. Die Geldverhältniſſe waren befriedigend, die
Differenzzahlungen, die am heutigen ontag ſtattzufinden hatten, ſind
glatt verlaufen. Der Satz für Tagesgeld gab um Mittag um ½
Pro=
zent bis 8 Prozent nach. Für Monatsgeld wurden 7—8 Prozent
ver=
langt. Warenwechſel mit Großbankgiro 77/ Prozent. Im
Deviſenver=
kehr nahm die Befeſtigung der italieniſchen Lira einen bemerkenswerten
Fortgang. London ging gegen Mailand auf 101,75 zurück. In Berlin
befeſtigte ſich der Dollar auf 4,2182.
Im weiteren Verlauf der Börſe geſtalteteſich die Tendenz unter
mehrfachen Schwankungen ſehr unſicher, überwiegend aber ſchwächer.
Das Kursniveau bröckelte um 1—2 Prozent ab, nachdem verſchiedene
uneinheitliche Veränderungen vorausgegangen waren. Verſtimmend
wirkte wohl hor allem der Ultimo=Ausfall der Reichsbank, obwohl
die=
ſer nicht eine ſo ſtarke Anſpannung zeigte, wie man vielfach erwartet
hatte. Gegen Schluß der Börſe ſchien ſich die Haltung wieder zu beſſern.
Eine Ausnahme machten Rheinſtahlaktien, die während des ganzen
Ge=
ſchäftes lebhaft und feſt umgingen. Der Kurs zog bis 345, d. h. um
6,5 Prozent an. Man ſprach von einer angeblich zu erwartenden
Halb=
jahres=Dividende in Höhe von 5,5 Prozent und erörterte wieder günſtige
Umtauſchbedingungen in J. G. Farbenaktien; Philipp Holzmann notierte
mit 201 etwa 5.5 Prozent höher. Privatdiskont kurze Sicht 4’=, lange
Sicht 42/s. An der Nachhörſe erfreuten ſich ſpeziell Bankaktien und
Koh=
lenwerte ſowie Rheinſtahl einer feſten Tendenz. Rheinſtahl zogen auf
446,5, Harpener auf 259, Rheiniſche Braunkohlen auf 333 an.
Kommerz=
bankaktien waren mit 222 geſucht. Dresdner Bank 199,5. Deutſche
Bank 194. Im übrigen war in Schiffahrtsaktien einiges Geſchäft, doch
lagen hier die Schlußkurſe gedrückt. Nachbörslich hörte man Hamburg=
Süd mit 229, Hanſa Dampf mit 233, Hapag mit 154, Nordd. Lloyd
mit 153. Sonſt nannte man u. a.: J. G. Farbeninduſtrie 333, A. E. G.
177. Siemens 292,5, Mansfelder 168,5. Die Ablöſungsanleihe Neubeſitz
notierte zeitweiſe 25,50, um wieder auf 25,25 zurückzugehen. Die
An=
leihe des Deutſchen Reiches von 1927, die anfangs dieſes Jahres
auf=
gelegt wurde, wird morgen zum amtlichen Verkehr an der Berliner
Börſe eingeführt und erſtmalig notiert werden.
2 4.
4. 4.
Aſchaffb. Zellſtoff.
187.— 187.75 Hemoor Zement,
248.75 250.—
Augsb.=Nürnb. Maſch /151. — 1153 — Hirſch Kupfer.
112.— 1115.
Bamag=Meguin ..
69.— 69.5 Höſch Eiſen.
217.5 (217.75
Bank el W....
227.— 1222 25 lbohenlohe We
31.40 3 0.75
139 —
Berlin. KarlsruheInd / 107.75 1107.875 Kahla Vorzellan
144.—
Braunkohl.=Briketts. / 235.
237. — Lindes Eismaſch
185 25 1 90.—
Bremer Vulkan".
88.
144.— 1144.— (Lingel Schuh.
87.
Bremer Wolle. ..
Linke u. Hofmann . ./ 93.75 99.5
210.—
200.
1386.
Deutſch.=Atlant. Tel. 1 129.6251127.—
2. Loewe u. Co.
FC. Loren;
Deutſche Maſchinen. / 157.25 1124.—
159. — 1 52.52
Deutſch.=Nied. Tel.. / 13.—
12.7 Nieverlauſitzer Koh
220.
223. 75
Deutſche Erdöl ..
199. — (197.5 Nordb. Gummi.
Deutſche Petroleum. / 79.5 86. Orenſtein..
137.875 1138.—
Dt. Kaliwerke.
157.25 162.,75 MRathgeber Waggon
1111.—
Donnersmarckhüte.
145. — Romba her Hütten..
Dynamit Nobel..
162.5 162.— Roſitzer Zucker.
99.75 95.25
Elektr. Lieferung.
H141.
214 75 1212.— Rütgerswerke.
144.—
J. B. Farben.
137875 1438.—
332.75 1331.5 Sachſenvvert
R. Friſter.
Sächſ. Gußitahl
108. 1107.—
162.24 164.—
Gaggenau Vorz.
52625/ 55.—
Siemens Glas.
192.
189.75
Gelſenk Gußſtahl.
18.
19. Ver. Lauſitzer Glas 1183. 1159.5
G. f. elenr. Untern.: 1 269,75 1267.75 Volkſtedter Porzell. 1 61.75 62.5
Halle Maſchinen.
195.— 1195. Weſtf. E. Langendreer! 56.—
H6.—
Han Maſch. Egeſt.. . . / 135.— 138.75 Wittener Gußſtahl. / 63.5
67.
Hanſa Tampfſchf.. . . 1236.— 1234.5
Wanderer=Werke
265.— 1264.75
Veviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw
Eslo
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien ..
London . ..
Ner=York. .
Paris ..
Sckueiz
Spanien
4. 4.
Geld /Brief
59.241 59.38
12.459/12.509
73.52/ 73.70
2.066/ 2.070
0.499/ 9.501
3.042/ 3.052
7.396/ 7.416
2. 139/ 2.149
21 525/2:.575
8t. 74/ 81.94
5.47/ 5. 49
4.212/ 4.222
4.235/ 4.245
Handel und Gewerbe im März.
Nach einer auf Grund von Berichten der preußiſchen Induſtrie= und
Handelskammern und des Deutſchen Handwerks= und
Gewerbekammer=
tags im Miniſterium für Handel und Gewerbe zuſammengeſtellten
Uebex=
ſicht ſetzte ſich im März der Rückgang der Kohlenproduktion fort. Die
Lage der Eiſen= und Maſchineninduſtrie beſſerte ſich etwas, ebenſo die
der Werftinduſtrie und des Baumarktes. Die Lage der chemiſchen, der
elektrotechniſchen und der Textilinduſtrie war befriedigend. Der Abſatz
der Kaliinduſtrie war gut. Die Zahl der Arbeitsloſen ging erheblich
zurück. Gegenüber der offenbar eingetretenen Stärkung des inneren
Marktes ergab ſich im Februar im reinen Warenverkehr mit dem
Aus=
land ein Einfuhrüberſchuß von 339 gegenüber 295 Millionen Mark im
Januar und 22 Millionen Mark im Dezember. Seit Oktober vorigen
Jahres iſt die Handelsbilanz wieder in zunehmendem Maße paſſiv, was
beſonders mit Rückſicht auf unſere Verpflichtungen aus dem Londoner
Abkommen nicht ohne Sorge betrachtet werden kann.
Starke Teilnahme am internationalen Landwirtſchaftskongreß in
Rom. Zum internationalen Landwirtſchaftskongreß, der am 26. Mai
in Rom eröffnet wird, haben ſchon 70 Staaten ihre Teilnahme zugeſagt.
Von dieſen 70 Staaten ſtellen 40 Delegationen, die aus Mitgliedern
der bedeutendſten landwirtſchaftlichen Verbände zuſammengeſetzt ſind.
Belgien und Spanien entſenden als Delegierten ihren
Landwirtſchafts=
miniſter, die deutſche Delegation wird nach italieniſchen Meldungen von
dem früheren Landlirtſchaftsminiſter Hermes geführt wverden. Die
Beteiligung Deutſchlands in offizieller Form wird von der italieniſchen
Preſſe beſonders hervorgehoben. Deutſchland beweiſe damit, daß es
ſeine politiſche und wirtſchaftliche Tätigkeit bei internationalen
Vereini=
gungen in vollem Umfang wieder aufzunehmen wünſche.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Vereinigte Kunftſeidenfabriken A.=G., Frankfurt a. M. Die
Geſell=
ſchaft, an der die Vereinigte Glanzſtoffabriken A.=G., Elberfeld,
be=
teiligt iſt, erzielte für das Geſchäftsjahr 1926 Roheinnahmen von
806 779 (1 240 116) RM. Generalunkoſten erforderten 372 912 (601854
RM., Abſchreibungen 454 905 (650 347) RM. Es entſteht ein Verluſt
von 21 038 RM., um den der Vortrag aus 1925 von 40 801 RM. auf
19 763 RM. verkürzt wird. Der Verluſtabſchluß wird damit begründet,
daß die ſchlechten Abſatzverhältniſſe in der erſten Hälfte des
Berichts=
jahres die Aufrechterhaltung des Betriebes nur in kleinſtem Umfange
zugelaſſen habe. Erſt gegen Ende des erſten Halbjahres habe die
Fa=
brikation allmählich wieder voll in Gang gebracht werden können. In
der Bilanz erhöhten ſich die Debitoren von 195 715 RM. auf 391854
RM. Die Betriebsmatcrialien gingen von 328 476 RM. auf 279067
RM. auf 391 854 RM. Die Vetriebsmaterialien gingen von 328 476
RM. auf 279 067 RM., die Waren von 947 231 RM. auf 563 150 RM.
zurück. Die Bankguthaben ſtiegen von 10 732 RM. auf 27 712 RM.
Auf der Paſſivſeite verminderten ſich die Kreditoren von 2 402 621 RM.
auf 2016 168 RM. Zurzeit iſt die Nachfrage nach den Produkten der
Geſellſchaften befriedigend, wenn auch die erzielten Preiſe zu wünſchen
uibrig laſſen (o. H.=V. am 7. April).
* Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Die Direktion der Bank
hat die am 31. März I. J. abgelaufene Friſt für die Vorlegung der
Pfandbriefe alter Währung (Art. 87 der Durchführungsverordnung zum
Aufwertungsgeſetz) bis einſchließlich 31. Mai d. J. verlängert.
Chemiſch=pharmaz=utiſche A.=G., Bad=Homburg. Die Geſellſchaft
hat gemeinſam mit der Wahß und Freytag A.=G., Frankfurt a. M.,
die „Contex G. m. b. H.” gegründet, zur Ausbeutung eines neuen aus
Amerika übernommenen chemiſchen Patentvertrages, das geeignet iſt,
auf einfache Weiſe Betonſichtflächen ſo zu behandeln, daß die Struktur
des Betons ſichtbar wird.
Die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Oeſterreich und der
Tſchechoſlowakei. Die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Oeſterreich
und der Tſchechoſlowakei ſind nunmehr in ein entſcheidendes Stadiun
getreten. Wie wir erfahren, führt die tſchechoſlowakiſche Regierung
der=
zeit Verhandlungen mit den heimiſchen Induſtriellen darüber, ob und
inwieweit durch dieſe das Angebot der öſterreichiſchen Regierung, das
durch den öſterreichiſchen Geſandten Dr. Marek in Prag übermittelt
wurde, als Baſis für die weiteren Verhandlungen akzeptiert werden
könnte. Im Angebot der öſterreichiſchen Regierung ſind Ermäßigungen
für mauche öſterreichiſche Zollpoſitionen, namentlich ſür Textilwaren, in
Ausſicht geſtellt worden. Die Antwort auf den Wiener Vorſchlag wird
die tſchechiſche Regierung vorausſichtlich Samstag dem Geſandten Marck
übermitteln. Erſt nach erfolgter Stellungnahme der tſchechiſchen
Regie=
rung werden die Verhandlungen der beiden Handelsdelegationen
wieder aufgenommen werden. Da die beiden Regierungen entſchloſſen
ſind, alle Mittel einer friedlichen Verſtändigung zu erſchöpfen, iſt die
Situation trotz der ſchwerwiegenden Differenzen nicht als ausſichtslos
zu betrachten. Falls es ſich herausſtellt, daß der öſterreichiſche Vorſchlag
eine Baſis für die weiteren Verhandlungen bilden könnte, iſt es nicht
ausgeſchloſſen, daß der bis zum 15. April geltende Handelsvertrag noch
für kurze Zeit wieder verlängert wird.
Mannheimer Produktenbericht vom 4. April. Die heutige
Produkten=
börſe war etwas lebhafter, insbeſundere blieb nahe Ware geſucht. Auch
für Mehl zeigte ſich beſſere Nachfrage. Man verlangte für die 100
Kilo ohne Sack in Reichsmark waggonfrei Mannheim: Weizen, inl. 29
bis 29,50, ausl. 30,75—32,50, Roggen inl. 27,25—27,75, ausl. 27,50—7,75,
inl. Hafer 21,50—23, ausl. 21,50—22, Braugerſte 26,50—30, Futtergerſte
21—22, Mais mit Sack 18,25—18,50, Mehl mit Sack, ſüdd. Weizenmehl,
Spez. 0 39,75, Weizenbrotmehl 31,75, ſüdd. Roggenmehl 36—38, Kleie
13,25—13,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. April. Durch höhere
Aus=
landsnotierungen lag die Produktenbörſe befeſtigt. Roggen und
Roggen=
mehl um 25 Pf. teuerer. Gefragt war Mais, Futtermittel angeboten.
Für 100 Kilogramm, Parität Frankfurt a. M., bei Waggonbezug wurden
bezahlt: Weizen 28,75, Roggen 27, Sommergerſte ſür Brauzwecke 25,50
bis N,50, Hafer, inländ., 22,50—23, Mais gelb 18, Weizenmehl, Spez. 0,
39,75—40,25, Roggenmehl 36,75—37, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14,50
bis 14,75 Erbſen 32—60, Linſen 49—60, Heu ſüdd., gut, geſ., trocken
8—9, Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepr., 4,25—5, dto. gebündelt 3,75
bis 4, Treber getrocknet mit Sack, 15,75—16.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln vom 4. April. Sorte:
Ju=
duſtrie hieſiger Gegend 6, reißfleiſchige hieſiger Gegend 4,25—4,50.
Ten=
denz: ruhig. Preiſe ſind Großhandelspreiſe für je 50 Kilo.
Berliner Produktenbericht vom 4. April. Der Produktenmarkt nahm
heute einen ſtetigen Verlauf. Die Auslandsofferten waren ſowohl für
Weizen als auch für Roggen etwas feſter, die zweite Hand blieb jedoch
unverändert im Markte. Weizen hat in Inlandsware weiter kleimes
Angebot, aber auch die Nachfrage iſt nicht übermäßig groß. Im
Zeit=
markt kam zur Eröffnung nur Mai mit einem eine halbe Mark höheren
Preiſe zur Notierung, während die ſpäteren Sichten ohne Umſatz
blie=
ben. Roggen iſt von der Provinz nur wenig und keineswegs dringend
offeriert, die Nachfrage ſeitens der hieſigen und auch der Provinzmühlen
hat jedoch nachgelaſſen, da die zu erzielenden Mehlpreiſe nicht mit den
hohen Forderungen für das Rohprodukt in Einklang ſtehen. Bei der
zwiſchen Inlands= und Weſternroggen beſtehenden Preisſpanne wendet
ſich das Intereſſe vermehrt dem Auslandsroggen zu. Im
Lieferungs=
maukt ſtellten ſich die Roggenpreiſe etwas höher. Roggenmehl iſt zwar
n guter Frage, die von den Mühlen geforderten höheren Preiſe ſind
aber nur ſchwer durchzuſetzen. Weizenmehl hat kleines Geſchäft. Hafer
iſt faſt geſchäftslos, da die Provinz höhere Preiſe als am Samstag
for=
dert, während hier der Konſum wieder billiger kaufen will. Der
Gerſten=
markt blieb ruhig.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/319.5
17 Zeili321
D Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 25.25
6/% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ./ 98.5
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29 99
6½/=% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.5
6/% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 291 99.75
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.75
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29/ 98.5
a) Ausländiſche
5% Bos.E.B 1914
5%., L.Inv. 1914
1238 „ 1898
4½% „1902 ..
4%0 „ ..."
4.5
5% Bulg. Taba 102/ 32
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4½ „ Goldr.
470 „einh. R. (kon)
26
8.75
Außereuro-
päiſche
5% Mex am. in abg
5% äuß. 99
4% „ Gold04ſtſ.,
30 „ konſ. inn..
4½0
Irrigat.,
5½ Tamaulipas !,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi;
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=B1. G.
6e Berl. St.=Gold
82 Darmſt. St.=G.
30 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf
108
103
96
101
105
105
102.75
8%0 Frk.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr.
7% Frkf. H.=B. Gld. /103
8% Frkf. Pfbr.=Bk
Goldpfdbr.
7%Pfbr=Bk.=Gld./103
32 Frki. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
90.75
8% H. Lds.=Bf. Gld.
102.5
10% K. Eleftr. Mart
(Hagen) Goldobl. /104. 25
8% K. Landesbank
Darmſt Reihe 1 1101.6
Reihe 11/101.6
M.=Krft. Höchſt !
% Mannh. St.=G.)
806 Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
8%0 Pforzh. St.=G.
30 Pr. Centr.=Bd.,
Cr.-Bk. Gldpfbr.
120 Pr. Centr.=St.
ſchaft=Goldpfbr
8% Rh. Hhp.=Ban
Gold=Pfdl
% Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Optiot
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8½ Voigt EHäffner
Goldobl.
80 Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl 23
6% Heſ. Brk.-Rg. 23
50 Roggen 23
2 Pr. Kaliw
5% Pr. Noggenw.
5½ Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb.
Bayr. Handelsb..
101
R6
105
103
03
175
103
112
100
98
Bahr. Hhp.i. Wechſſ
B rliner Hyp.=Bk.
Frif.Chp.=Bk
Frtf. 4 andbr.=Bk.
Ham5. Hyp.=Bk.
Mecklb Hyp.=u Wb.
Meining. Ehp.B1.
Nordd. Gir.-Tr..B
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.-B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel".
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
50 O. Sb. Sb.)ſtfr.
2,6%0 Alte
2.6% Neue..
50 Oſt.=Ung. 73/74
4½ Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3½ Raab Oedbg. 83
91
97
4% Rud Silber
4 Rud Salzkg.)
4½% Anat S.I
4½%Anat S II
4½%Anat S III
3% Salon. Monaſt.
52 Tehuantepec.
4½%
16.5
17.2
17.4
13.4
13.7
13.9
14.9
15.3
16.75
16.4
11.7
9.1
14.5
14.5
23. 25
Hank=Aktien.
Allg. D.=Kredit.. . . 180.5
Bad. Bk. .... . . 167
Bk. f. Brauind. . . . 252.5
Barmer Bankv. 184.75
Bay. Hyp.=Wchſ. 1205
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. 217
Darmſt. u. Nat.=Bk. 237
Deutſche Banf
191.75
D. Eff. u. Wchſ.=Br. 164.5
D. Hyp.=Bk. Mein. /184.5
D. Vereins=Bk . . 123.5
Disk.=Geſellſch. . . . 181
Dresdener Bk.
199
Frankf. Bk.
160.75
Frkf. Hyp.=Bk..
221
Frkf. Pfbbr.=Bk. . . 196
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Bankl 11.5
171
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 259
Pfälz. Hyp.=Bk. 255
Pr. Bd.=Creditbank/177
Hyv=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant 179.5
156
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. 1228
Südd B.-Creditbk.
Südd, Disc.=Geſ. 168
Oſterr. Creditanſt. .
Wiener Banwerein
Bergwerfs=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus.
130.5
Dt Luxemburg . . . 1199
Eſchw Bergw...
Gelſenkirch. Bgw 1199
Harp Bergb.. . 250.5
Ilſe Bergb. St. 347
Genußſchein 172
Kali=Aſchersleb 220
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterreglu
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr. 226.5
Mansfelder .. . . . . 164.25
128
Oberbedarf ..../132.75
Otavi=Min.=Ant.. . 40‟
Phönix=Bergb. . . . 146.75
Rhein.Braunk. . . . 330
Rhein. Stahlt.. . . /243
A. Riebeck Montan/187.25
Rombach Hütte
Salzwerk Heilbr. 176
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte . . 99.75
Ver. Stahlwerke . . 153
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/245
Henninger .. . . . . 208
Hereules Heſſiſche 1168
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. 1255
Schöfſerhof(Bind. )/385
Schwarz Storchen= 178
Tucher. Nürnberg 1192
../184
Werger
Akkum. Berlin. 1179
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher) 14)
6%A. E. G. Vzg. A. / 94.5
5%A. E. G. Vzg. B. / 84.5
A. E. G. Stamm 177
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch Durl. /145
Bad. Uhren. Furtw./ 33
Bamag=Meguin . 67
Baſt Nürnberg
Bahr. Spiegel ../ 80.25
Beck & Henkel"
94.8
Bergmann El.
204.5
Bing Metall.
33
Brem =Beſigh=Ol. 88
Bürſtenfbr Erlang.
Cement=Heidelb. 175.5
Cement Karlſtad: 194.5
Cement Lothr
Chem Albert
175
Chem Brockh.
167.5
Chem. Milch .....! 82.75
Oae R
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Deutſche Erdöl
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Dresd Schnellpr /165
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Eiſenw. Kaiſersl.
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Faber & Schleicher
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Feiſt. Sekt
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Grün & Bilfinger 1198
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füfſen ..."
Hanſa=Lloyd Vr.
Hartm & Braun
Heyligenſtaedt..
Hilpert. Armatur
Hindrickls=Aufferm
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann
Holzver:. Ind.
Hhdrom. Breslau
Inag
V
112.5
199.5
241
48.1
52
213.5
50I,
56
98.5
220
130
131
39.5
174.5
115
67
178
114.5
90
18
148
135
97
117
145.75
197
77.25
54.5
83.25
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345
170
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12
14
[ ← ][ ][ → ]Residenz-Theater
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Roman in 6 Akten (*9251
Anfang 3½ Uhr
Mummer 95
Dienstag, den 5. April 1922
Geite 13
R:e landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im März.
Mach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen
landwirtſchaft=
ſiar Genoſſenſchaften waren am 1. April 1927 vorhanden: 107
Zentral=
latzſſenſchaften, 2 734 Spar= und Darlehenskaſſen, 4617 Bezugs= und
ſ—tzgenoſſenſchaften, 3940 Molkereigenoſſenſchaften, 10 62 ſonſtige
ſrſſenſchaften, zuſammen 40 018 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
ſi langer Zeit iſt eines der charakteriſtiſchen Momente der Bewegung
gandwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſen, die ſich gleichbleibende
Zu=
hrie der Molkereigenoſſenſchaften. Auch der Monat März beſtätigt
ſeder dieſe Entwicklung, ja er ſtellt mit dem effektiven Zuwachs von 32
Tereigenoſſenſchaften ſogar eine Rekordzahl auf, wodurch abermals
ſt ich erwieſen wird, welche geſteigerte Bedeutung die deutſche
Land=
richaft der Milchwirtſchaft heute beimißt. Im einzelnen ſtehen in
Iſrr Genoſſenſchaftsart 35 Neugründungen nur 3 Auflöſungen gegen=
— Sonſt zeigt der März=Ausweis allerdings einige Rückgänge, ſo bei
n Spar= und Darlehenskaſſen (— 23) und den Bezugs= und
Abſatz=
nf ſſenſchaften (— 17), während ſich bei der Gruppe der Sonſtigen
moſſenſchaften Ab= und Zugänge nahezu die Wage halten. Insgeſamt
ſi’e der März mit 90 Zugängen eine nahezu gleich ſtarke
Gründungs=
il=keit wie der Vormonat auf, ohne aber bei einem effektiven
Geſamt=
gieng von 10 Genoſſenſchaften deſſen Aufwärtstendenz fortzuſetzen.
Viehwärkte.
2Mannheimer Viehmarkt vom 4. April. Dem heutigen Viehmarkt
anen zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
hu ndelt: 191 Ochſen 30—62, 144 Bullen 30—55, 326 Kühe 26—50, 324
in en 38—63, 681 Kälber 54—86, 10 Ziegen 10—20, 52 Schafe 36—46,
Schweine 50—64. Marktverlauf: Großvieh mittelmäßig, geräumt;
alser lebhaft, ausverkauft; Schweine rhig, Ueberſtand.
* Frankfurter Viehmarkt vom 4. April. In Rindern waren
über=
jehrend Tiere guter Qualität angetrieben. Das ziemlich ſtarke Angebot
itee in Anbetracht der regen Nachfrage noch größer ſein können. Die
raiſe zogen an und der Markt wurde bei regem Geſchäft geräumt.
alser und Schafe wurden ebenfalls rege gehandelt und ausverkauft.
m. Schweinemarkt war das Geſchäft mäßig rege und die Preiſe der
onmärkte wurden überboten. Es verblieb nur geringer Ueberſtand.
ſe: Auftrieb beſtand aus 350 Ochſen, 58 Bullen, 607 Kühen, 364
Fär=
n. 587 Kälbern, 73 Schafen und 5277 Schweinen. Bezahlt wurde pro
ennner Lebendgewicht: Ochſen, Klaſſe a) 62—65, a2) 58—61, b1) und 2)
52—57, c) 46—51. Bullen, Klaſſe a) 55—58, b) 50—54. Kuhe, Klaſſe a)
50—54, 0) 43—49, c 35—42, d) 25—34. Färſen, Klaſſe 1a) 60—65,
b) 53—59, c) 45—52. Kälber, Klaſſe a) geſtrichen, d) 75—78, c) 64—74
und d) 52—63. Schafe a) 50—56, b) 42—49. Schweine, Klaſſe a) 62—64,
b cd)63—65, e) 60—63, k) geſtrichen und g) 54—58. Kälber erzielten
Preisſteigerungen bis zu 5 Mk., Schafe unverändert, Schweine bis
2 Mk. höher.
Frankfurter Pferdemarkt vom 4. April. Der heutige Pferdemarkt
verlief zufriedenſtellend. Sovohl der Auſtrieb an Pferden als auch der
Umſatz übertraf den vormonatlichen Markt zahlenmäßig bei weitem. Nicht
nur Arbeitspferde vom leichten bis zum ſchweren Schlag, ſondern aucch
Reit= und Wagenpferde waren in guter Qualität zum Verkauf geſtellt.
Viele Aufkäufer aus dem Rheinland und den ſüddeutſchen Staaten
deck=
ten ihren Bedarf. Die Preiſe, die verlangt wurden, ſchwankten für
ſchwere Arbeitspferde zwiſchen 1700 und 2000 Mark je Stück, für
leich=
tere Arbeitspferde zwiſchen 1000 und 1500 Mark je Stück, für Gebraucks=
und Wagenpferde zwiſchen 700 und 900 Mark je Stück. Schlachtpferde
25—30 Mark je 50 Kg. Nächſter Pferdemarkt: 9. Mai.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 4. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt zeigte einen ſchwächeren Verlauf auf
tiedrigere ausländiſche Nachrichten, ſchleppende Exportnachfrage und
günſtige Wetterberichte aus dem Winterweizengebiet. Die Termine
zei=
gen Rückgänge bis zu 1 C.
Mais: Der Markt begann i feſter Haltung auf ungünſtige
Wetter=
berichte, ſchwächte ſich dann aber übereinſtimend mit Weizen ab. Da
der Schluß erholt war, zeigen die Termine nur leichte Abſchwächungen.
Hafer: Der Markt verlief ſtetig mit leichten Kursaufbeſſerungen.
Baumwolle: Günſtigere Meldungen über die Schäden des
Baum=
wollwurmes verurſachten einen abgeſchwächten Beginn. Dann trat eine
leichte Befeſtigung ein auf feſte Lokopreiſe.
Kaffee: Anfangs zeigte der Markt wieder einen ſchwächeren Verlauf
auf Liquidationen und niedrigere Rio=Notierungen. Der Schluß war
er=
holt auf Deckungskäufe.
Zucker: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf Käufe
des Handels, der Wallſtreet und Europas. Im Schluß wurrde die
Hal=
tung ſehr ſchwach auf Lignidationen, ſo daß nicht nur dio anfänglichen
Kursgewinne von 4 Pkt. verloren gingen, ſondern die Termine noch
5—8 Pkt. niedriger ſchließen.
Kakao: Höhere Kabel hatten eine feſte Eröffnung zur Folge. Dann
trat eine Abſchwächung ein auf Kaufreſerve der Fabriken. Der Schluß
war erneut feſt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reichskohleurat hielt geſtern unter Vorſitz des Berghauptmanns
v. Velſen eine Vollſitzung ab. Der Vorſitzende warf einen kurzen
Rück=
blick auf die Entwicklung des Kohlenmarktes im abgelaufenen
Geſchäfts=
jahr, das ſich durch den ſieben Monate andauernden engliſchen
Berg=
arbeiterſtreik zeitweiſe günſtiger geſtaltete.
In einem Aufruf an die breite Oeffentlichkeit gibt der
Winzeu=
verband der Moſel, Saar und Ruver der bitteren Enttäuſchung des
Winzerverbandes über die Annahme des den deutſchen Weinbau
zu=
grunde richtenden deutſch=franzöſiſchen Handelsproviſoriums Ausdruck.
Wie ſetzt feſtſteht, wird der 64. Genoſſenſchaftstag des Deutſchen
Ge=
noſſenſchaftsverbandes, der Spitzenorganiſation des deutſchen
gewerb=
lichen Genoſſenſchaftsweſens, Berlin W. 35, in dieſem Jahr in Köln
a. Rh. abgehalten. Als Beginn der Tagung iſt der 4. September in
Ausſicht genommen.
Es iſt der Antrag geſtellt worden, vier Millionen Reichsmark
acht=
prozentige Anleihe der Stadt Ludwigshafen von 1926, Serie I,
unkünd=
bar bis zum 1. September 1930 zum Handel und zur Notiz an der
Frankfurter Börſe zuzulaſſen.
Im weſtoberſchleſiſchen Montanrevier hat die Arbeitsgemeinſchaft
der Metallarbeiterverbände das Lohnabkommen für die Eiſenhütten für
Ende April gekündigt.
Wie aus Reval gemeldet wird, hat die eſtländiſche Regierung die
Zolltarife gegenüber den Staaten, mit denen keine Handelsverträge
beſtehen, um 40 Prozent erhöht. Von dieſer Erhöhung werden
nament=
lich auch Deutſchland und Rußland betroffen.
Geſtern wurde in Baſel die 11. Schweizer Muſtermeſſe eröffnet. In
drei großen Hallen, deren Herſtellung üiber 10 Mill. Fr. koſtete, gab die
Meſſe ein Bild gediegener guter Schweizer Arbeit.
Wie aus New York gemeldet wird, verlautet dort in chileniſchen
Meldungen, daß der Nordd. Lloyd von einer ſüdamerikaniſchen
Dampf=
ſchiffahrtsgeſellſchaft für 10 Mill. RM. die Dampfer „Teno” und
„Aconcagua” erwarb. Eine offizielle Beſtätigung dieſer Nachricht war
bis zum Augenblick nicht zu erhalten.
Nach den beim americkaniſchen Ackerbauamt einlaufenden
Vorberich=
ten über den Stand der Baumwolle wird ein ſtarkes Eindringen des
Baumwollwurmes in den Baumwollgebieten angezeigt.
Nach Preſſekabeln hat die mexikaniſche Regierung mit den führenden
amerikaniſchen Oelgeſellſchaften in Mexiko vereinbart, daß die Zahlung
der amerikaniſchen Steuern für Petroleum direkt in New York, und
zwar in Dollar vorzunehmen iſt.
Mur noch kurze Zeit!
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Die bereits gelösten Abonnementskarten haben Gültigkeit.
Die Konzerte finden alsStuhlkonzerte ohne Restaurat,statt,
S.5849
Zreitag, den 8. April 1927, abends 8Uhr
im großen Saale der Turugemeinde
am Woogsplatz
Wiederholung
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Vorverkauf zu haben bei Geiger,
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abends 7½ Uhr
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Lion. — Muſik von Paul Hindemith.
Mu=
ſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock —
In Szene geſetzt von Ernſt Zegal.
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Der Goldſchmied Cardillge, Johann. Biſchoff
Die Tochter.
.. Margarete Albrecht
Der Offizier
. . . Gotthelf Piſtor
Der Goldhändler . . . Heinrich Hölzlin
Der Kavalier
Joſef Poerner
Die Dame
Paula Kapper
D
erder Nr”vöté Leo Barezinski
Der König. Kavaltere und Damen des
Hofes. Die Prévöté. Volk
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abend des Schnurrbuſch=Quartetts.
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Geite 14
Dienstag, den 5. April 1927
Nummer 95
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck berbeten.)
58)
Er riß das Kuvert auf und überflog mit einem ſchnellen
Blick die Zeilen. „Hier, Dina: ein Brief, der mich und auch dich
betrifft. Lies ſetbſt."
Dina griff mit einem anſteigenden Gefühl der Angſt nach
dem Brief und las:
Lieber Marquis!
Mit Vergnügen empfange ich eben die Anzeige von Ihrer
Ankunft. Ich danke Ihnen, daß Sie meinem Ruf ſo ſchnell
gefolgt ſind; aber ich glaube, Sie ſind mit mir der Meinung,
daß eine perſönliche Ausſprache uns ohne viel Schwierigkeiten
zum Ziele führen wird: zu der Erwerbung Ihrer ſämtlichen
europäiſchen Fabriken durch das Haus Vandergult.
Ich habe noch manches andere, manches Perſönliche mit
Ihnen zu beſprechen. So werden Sie mit Recht wiſſen wollen,
warum ich unter ſo merkwürdigen Umſtänden und ohne jeden
Abſchied aus Venedig verſchwunden bin. Nun: alle dieſe
Dinge ſollen Sie morgen von mir erfahren. Darf ich Ihnen
den Vorſchlag machen, um zwölf Uhr in meinem Bureau zu
ſein?
Und um noch eine andere, meine perſönlichſten und tiefſten
Intereſſen berührende Frage zu ſtreifen: bitte legen Sie bei
Ihrem Fräulein Tochter ein gutes Wort für mich ein. Sagen
Sie ihr, daß ſie nicht zürnen möge, daß ich ihr alles erklären
werde. Und daß ich auf das innigſte hoffe, ſie worgen als
meine Braut in die Arme ſchließen zu dürfen.
Ihr Sie ganz ergebenſt begrüßender
Cornelius Vandergult.
Die beiden gingen die Treppe hinauf, die nun ſtill und
menſchenleer war.
„Nun, Dina?” fragte der Marquis, indem er ſie lächelnd
von der Seite anſah.
Warum verſucht er, ſeiner Stimme dieſen neckenden Ton zu
geben? dachte Dina und zog die Brauen zuſammen. Und laut
ſagte ſie:
„Du kannſt Herrn Vandergult morgen ſagen, daß ich
ab=
gelehnt habe."
Ohne Gruß ging der Marquis auf ſein Zimmer.
Um zwanzig Minuten nach elf verließ der Marquis das
Hotel.
Zwiſchen ihm und ſeiner Tochter hatte eiſiges Schweigen
gelegen.
Dina wartete ein paar Minuten; dann nahm ſie Hut und
Mantel und fuhr hinunter.
Sie blickte ſich ſuchend in der Halle um: ein Dutzend
Be=
dienſteter ſtürzte herbei.
„Der Weſtausgang?”
Drei Boys geleiteten ſie, durch marmorene Gänge an
blinkenden Lichtſignalen vorüber, vorbei an ſauſenden Lifts, an
ſurrenden Maſchinen, deren Zweck ſie nicht begriff; dann zogen
die drei höflichſt die Mützen und deuteten auf die offenſtehende
Flügeltür, um haſtig wieder ins Innere des Hauſes zu
ver=
ſchwinden.
Fritz Jacobſen kam ihr entgegen; und da war auch Jonny
Reimers.
„Wir ſind unzertrennlich,” lachte Fritz. „Außerdem müſſen
wir doch einen Hochzeitsgaſt haben.”
Sie blickte ihn an, halb ſchämig und furchtſam, halb in
bräutlicher Freude.
„Cornelius...!"
„In einer halben Stunde ſind wir Mann und Frau”, ſagte
er mit glücklichem Lachen. „In einer halben Stunde . ..
In dieſem Augenblick trat, Gott weiß woher, der Marquis
auf die Gruppe zu. Begleitet von einem Herrn, deſſen Beruf
man ungefähr ahnte, wenn man ihn nur anſah.
„Verhaften Sie dieſen Mann!” ſagte der Marquis. „Es iſt
der Hochſtapler Fritz Jacobſen, der unter dem Namen Cornelius
Vandergult halb Europa gebrandſchatzt hat. Außerdem klage ich
ihn an der Entführung meiner Tochter.”
Der Beamte, der offenbar ſchon informiert war, fragte, Fritz
die Hand auf den Arm legend:
„Iſt es wahr, daß Sie ſich unter dem Namen Cornelius
Vandergult Gelder verſchafft haben?”
„Ja,” ſagte Fritz, „es iſt wahr."
„Und dies,” erklärte der Marquis, „iſt ſein Komplice. Er
heißt Jonny Reimers.”
„Das Haus Vandergult, Broadway 1493 . . .” ſagte der
Marquis.
„Ich kenne die Hausnummer von Vandergult,” unterbrach
ihn der Beamte gekränkt.
„... wird Sie für den Fang königlich belohnen; darauf
können Sie ſich verlaſſen.”
„Sie geben alſo zu, daß dieſer Herr recht hat?” ſagte der
Beamte. „Hier iſt meine Legitimation; ich bin Plain=clothed=man
von der fünften Diviſion. Und Sie,” wandte er ſich an Jonny
Reimers, „Sie geſtehen ein, daß Sie ſein Komplice ſind?”
„Ja,” ſagte Jonny, „ich geſtehe es ein.”
„Dann erkläre ich Sie beide für verhaftet.”
„Verzeihung,” geſtattete ſich Fritz einzuwenden, „mit welchem
Recht? Wiſſen Sie denn überhaupt, ob das Haus Vandergult
einen Strafantrag gegen mich geſtellt hat?"
„Hahaha!” lachte der Marquis auf, „dafür garantiere ich.
Ihnen.”
Der Beamte, der ſichtlich die praktiſche Seite ſeines Berufes
beſſer kannte als die formale, wurde ein wenig unſicher.
„Nun ja .. . er hat nicht ganz unrecht . . . wenn nun das
Haus der Vandergult gar nicht ..
„Ich bin der Marquis d’Orſay. Der europäiſche Vertreter
der Firma Vandergult. Ich verbürge mich dafür.”
„Schön,” ſagte der Beamte, „die Sache liegt ganz klar. Win
fahren zum Vandergult=Gebäude und präſentieren den Jungen
hier. Stellt Vandergult Strafantrag, dann wandert er direkt in
die Zelle. Aber Sie müſſen mitkommen: zur Beglaubigung.”
„Natürlich,” ſagte der Marquis, „Sie ahnen nicht, wie gern.
Nun, mein lieber Jacobſen, da hätten wir uns in unſerer
eige=
nen Schlinge gefangen, was? Ja, ja, hätten Sie doch vielleicht
lieber meinen Brief befolgt!“
„Je nun .. . man könnte ja . . ."
„Nein, mein Lieber. Man könnte nicht. Jetzt iſt es zu ſpät.”
„Ich laſſe dich nicht allein,” ſagte Dina, halb furchtſam, halb
entſchloſſen und mit Tränen kämpfend, „ich fahre mit!“
Der Beamte machte eine kurze Verbeugung:
„Ich habe nichts dagegen, mein Fräulein.”
Der Schlag knallte zu, das Auto ſauſte den Brogdway
hinunter.
(Schluß folgt.)
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Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 11. Mär;
1927 iſt der Geſellſchaftsvertrag
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dert und das Stammkapital auf 50000
Reichsmark herabgeſetzt. Die Umſtellung
(5810
iſt durchgeführt.
Reinheim, den 31. März 1927.
Heſſiſches Amtsgericht.
Anordnung über die Regelung des
Milchhandels in der Stadt Darmitadt.
Auf Grund des § 1 des Geſetzes zur Regelung des
Verkehrs mit Milch vom 23. Dezember 1926 und der
Heſſi=
ſchen Ausführungsverordnung hierzu vom 5. Januar 1927
ordne ich hiermit an:
8 1.
In der Stadt Darmſtadt iſt zur Ausübung des
Han=
dels mit Vollmilch, Magermilch und Sahne eine
beſon=
dere Erlaubnis erforderlich. Als Handel im Sinne des
Abſatz 1 gilt nicht die Veräußerung der im eigenen Betrieb
gewonnenen Milch, es ſei denn, daß die Veräußerung
durch eine Vereinigung der Erzeuger erfolgt.
8 2.
Die Beſtimmungen des § 1 finden auch Anwendung
auf die Milchhändler, die gegenwärtig den Handel mit
Milch und Sahne in der Stadt Darmſtadt betreiben.
S 3.
Der Antrag auf Erteilung der Erlaubnis iſt beim
Oberbürgermeiſter zu ſtellen. Dabei iſt ein
vorgeſchriebe=
nes Formular, das bei der genannten Stelle erhältlich
iſt, zu benutzen. Dem Antrag iſt eine Skizze über die
Räumlichkeiten, die zur Aufbewahrung und Bearbeitung
der Milch und Sahne benutzt werden, beizufügen.
§ 4.
Die Erlaubnis kann verſagt werden:
1. wenn der Antragſteller die für den Handel mit Milch
erforderliche Sachkenntnis oder Zuverläſſigkeit nicht
beſitzt;
2. wenn die zum Milchhandel beſtimmten Räumlichkeiten
und Einrichtungen polizeilichen Vorſchriften nicht
ent=
ſprechen;
3. wenn der Antragſteller nicht glaubhaft nachweiſen
kann, daß er eine tägliche Mindeſtmenge von 200 Liter
in den Verkehr zu bringen imſtande iſt, es ſei denn,
daß die Milch in einer feſten Verkaufsſtelle zum
Aus=
ſchank gelangt. Der Nachweis über die abſetzbare
Mindeſtmenge iſt durch eine einzureichende Kundenlifte
zu führen. Bei Milchhändlern, die bereits vor dem
1. Auguſt 1914 den Milchhandel in der Stadt
Darm=
ſtadt ausgeübt haben, kann die geforderte
Mindeſt=
menge bis auf 150 Liter herabgeſetzt werden.
Als unzuverläſſig gemäß Ziffer 1 gilt u. a., wer ſich
iicht verpflichtet, den zu erlaſſenden Beſtimmungen der
Stadt über die Erfaſſung, Beſchaffenheit und Verteilung
der Milch Folge zu leiſten, weiter jeder, bei dem die
An=
nahme gerechtfertigt iſt, daß er die für den Verkehr mit
Milch erforderliche Gewiſſenhaftigkeit nicht beſitzt oder die
erforderliche Sorgfalt und Reinlichkeit nicht beachten wird,
insbeſondere
a) wer durch rechtskräftige gerichtliche Entſcheidung
wegen eines Verbrechens oder Vergehens beſtraft iſt,
b) wer einen ſchlechten Leumund hat,
c) wer im Verkehr mit Milch den Vorſchriften des Reichs,
des Landes oder der Stadt über Nahrungsmittel,
ins=
beſondere über die Gewinnung, Erfaſſung, Befördey
rung, Behandlung, Beſchaffenheit der Milch und die
Einrichtung der zur Aufbewahrung und zum Verkauf
der Milch dienenden Räume zuwidergehandelt hat.
8 5.
In Fällen, in denen gemäß § 4 Perſonen, die ſeithen
den Milchhandel betrieben haben, die endgültige Zulaſe
ſung verſagt werden muß, kann eine befriſtete Zulaſſung
auf die Dauer von längſtens 6 Monaten zu dem Zwec
erfolgen, den Betroffenen die Umſtellung auf einen
ande=
ren Beruf zu ermöglichen. Eine Verlängerung dieſek
Friſt über den genannten Zeitraum hinaus iſt nicht
mög=
lich, ebenſo nicht eine ſpätere dauernde Zulaſſung für den
Fall, daß inzwiſchen ein Ausbau des betreffenden
Milch=
handels erfolgt ſein ſollte.
8 6.
Die zugelaſſenen Milchhändler haben den erteilten
Erlaubnisſchein bei Ausübung ihres Gewerbes ſtets bei
ſich zu führen und den Kontrollorganen auf Verlangen
vorzuzeigen. Perſonen, einſchließlich Familienangehörige,
die im Auftrage eines zugelaſſenen Milchhändlers Milch
zu Kunden verbringen, haben ſich durch die von dem
Ober=
bürgermeiſter ausgeftellte beſondere Beſcheinigung
auszu=
tveiſen.
8 7.
Die Erlaubnis kann zurückgenommen werden, wenn
ſich nachträglich Umſtände ergeben, die die Verſagung der
Erlaubnis rechtfertigen würden.
Wer wegen Unzuverläſſigkeit zum Milchhandel nicht
zugelaſſen wurde oder aus dieſem Grunde die Erlaubnis
nachträglich entzogen bekam, kann auch nicht als
Angeſtell=
ter im Auftrag eines zugelaſſenen Milchhändlers tätig
ſein.
8 8.
Zur Entſcheidung über die Erteilung oder
Zurück=
nahme der Erlaubnis iſt der Oberbürgermeiſter oder eine
von ihm beauftragte Stelle zuſtändig.
8 9.
Für die Erteilung der Erlaubnis iſt eine Gebühr von
20 Mark an die Stadtkaſſe zu zahlen.
8 10.
Gegen die Verſagung und Zurücknahme der
Erlaub=
nis ſteht dem Betroffenen binnen einer Ausſchlußfriſt von
2 Wochen die ſchriftliche Beſchwerde an das Miniſterium
für Arbeit und Wirtſchaft, Abteilung für Ernährung und
Landwirtſchaft, in Darmſtadt zu.
8 11.
Dieſe Verordnung tritt am 1. April 1927 in Kraft.
Darmſtadt, den 30. März 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.
Seite 16
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Nummer 96
Reich
Der Bis.
Ausland.
g in Hannover.
Das Gebäude des Reichspatentamtes in Berlin.
In dieſem Jahr begeht das Reichspatentamt in Berlin unter der Führung des Präſidenten von
Specht das Jubiläum ſeines 50jährigen Beſtehens. Es iſt heute eine der größten Behörden
des Reiches. Der Gebäudekomplex in der Gitſchiner Straße umfaßt 700 Dienſtzimmer, 12 große
Sitzungsſäle, eine rieſige Auslegehalle, in der täglich Tauſende von Menſchen die ausgelegten
Patentſchriften einſehen und birgt ferner eine Bibliothek, die mit ihrem augenblicklichen Beſtand
von 250 000 Bänden wohl als die größte techniſche und juriſtiſche Bücherſammlung des Reiches
bezeichnet werden kann. Die Zahl der bislang verliehenen Patente beläuft ſich auf über 3 Millionen.
Und auf den Trümmern . . . blüht der Sport.
Sprengen eines Schoruſteins der Schmargendorfer Gasanſtalt
in Berlin, die gänzlich abgeriſſen wird, um einem modernen Sportkampffeld Platz zu machen.
Die rieſigen Schornſteine werden nach einem neuen Sprengverfahren von einer Abteilung von
Reichswehrſoldaten zum Sturze gebracht.
Cambrieges Sieg über Oxford.
Das große Ruder=Rennen auf der Themſe.
Momentbild aus dem Kampf.
Das 79. Ruder=Rennen zwiſchen den Univerſitäten Oxford und Cambridge, das mit einem Sieg
Cambridges endigte, bot auf der Themſe das gewohnte Bild dieſes großen ſportlichen Ereigniſſes.
Schon vom frühen Morgen an ſtrömten ungeheure Menſchenmaſſen an diejenigen Stellen der
Themſe, von denen aus man das Rennen am beſten überſehen konnte. Der Kampf war ſehr ſcharf,
die Zeit des Rennens betrug 20:14 Minuten.
Ein neuer deutſcher Flugrekord.
Deſſau. Auf dem Flugplatz Deſſau flog das
Weltrekord von 1400 Kilometern mit 1000
Kilo=
gramm Belaſtung und 10 Stunden 5 Minuten Flug=
Deſſau und Leipzig. Um 3.36 Uhr gelang es dem
Piloten, den Dauerrekord mit 10 Stunden
8 Minuten und den Streckenrekord mit 1421
Kilo=
metern zu überbieten. Der Flug geht weiter.
Deſſau. Der Junkers Flieger Horn iſt um
7.45 abends auf dem hieſigen Flugplatz gelandet.
Er hat in 14 Stunden 30 Minuten die Strecke von
2020 Kilometern zurückgelegt.
Ausgehobene Falſchmünzerwerkſtätte.
Dortmund. Seit einiger Zeit wurde in
hie=
ſigen Geſchäften verſucht, falſche Dreimarkſtücke
um=
zuſetzen. Durch Ermittlungen der Falſchgeldſtelle der
hieſigen Kriminalpolizei iſt es gelungen, die
Werk=
ſtatt in der Wohnung des Schloſſers Heinrich Wende
auszuheben. Das Falſchgeld, das Herſtellungsmaterial
ſowie die von Wende zum Stanzen der Falſchſtücke
ſelbſt hergeſtellte Stanze wurden beſchlagnahmt.
Wende wurde feſtgenommen und der
Staatsanwalt=
ſchaft vorgeführt.
Der Journaliſt Karl Delius aus der Haft
entlaſſen.
„Nom. Der deutſche Journaliſt Karl Delius,
der jüngſt zu 30 Tagen Gefängnis verurteilt
wor=
den war, iſt aus der Haft entlaſſen worden.
Geite 15
Schadenserſatzpflicht der Reichsbahn.
DHD. Vielfache Klagen über die Art der
Scha=
densregelung bei der Reichsbahn, haben die
Haupt=
gemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels veranlaßt,
bei der Reichsbahngeſellſchaft vorſtellig zu werden.
Die Reichsbahngeſellſchaft hat ſich daraufhin bereit
erklärt, für eine Abhilfe der Mißſtände, ſoweit dieſe
zu verzeichnen ſind, Sorge zu tragen. Den mit der
Beantwortung von Entſcheidungsanſprüchen befaßten
Reichsbahnſtellen iſt ſchleunige und umſichtige
Be=
handlung der Anträge zur beſonderen Pflicht gemacht.
Neben den gegebenen Weiſungen ſollen Erhebungen
und Unterſuchungen auf das unbedingt notwendige
Maß beſchränkt bleiben. Kann das Beſtehen oder
Nichtbeſtehen einer Haftung der Reichsbahn
zweifels=
frei beurteilt werden, ſo iſt unverzüglich — ohne
wei=
tere Unterſuchung — Entſcheidung zu treffen.
Unver=
meidliche Rückfragen ſollen nach Möglichkeit
fern=
mündlich erledigt werden. Wenn trotzdem Einzelfälle
Anlaß zur Beſchwerde geben, ſo wird empfohlen, ſie
den Reichsbahndirektionen mitzuteilen, die die
Ge=
ſchaftgebarung der ihnen nachgeordneten Stellen
überwachen und gegebenenfalls für Abhilfe ſorgen.
Beſchwerden über die geſchäftliche Behandlung von
Erſatzanſprüchen ſind direkt an die Deutſche
Neichs=
bahngeſellſchaft, Berlin W 8, Voßſtraße 35, zu.
richten.
Autounfall.
Königsberg. Auf der Chauſſee nach Wargen
ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall. Einem Auto
kam eine Radfahrerin entgegen, die kurz vor dem
Auto falſch ausbog. Um einen Zuſammenſtoß zu
ver=
meiden, riß der Kraftwagenführer das Auto zur
Seite. Dadurch geriet es ins Schleudern, fuhr gegen
einen Baum und wurde zertrümmert. Von den vier
Inſaſſen wurde eine Dame aus Königsberg
ge=
tötet. Die übrigen Inſaſſen ſowie der Chauffeur
erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen.
Auch die Radfahrerin, die zu Fall kam, erlitt
Kopf=
verletzungen.
Eine deutſche Mannſchaft beim Pariſer Sechs=
Tage=Rennen.
Paris. Montag abend um 10 Uhr begann
das 9. Pariſer Sechstagerennen. An dieſem Rennen
nimmt zum erſtenmal eine deutſche Mannſchaft, und
zwar Rieger-Junge, wieder teil. Es ſind im ganzen
15 Mannſchaften beteiligt. Am ſtärkſten iſt Frankreich
mit 15 Teilnehmern vertreten, es folgt Belgien mit
10 Teilnehmern. Außerdem liegen im Nennen ein
Amerikaner, ein Holländer und ein Italiener.
Ein Fall Rouzier in Frankreich.
Paris. Der „Matin” veröffentlicht in einer
ſeiner letzten Provinzausgaben folgende Nachricht
aus Chateauroux: Das Gericht hat eine
Unter=
ſuchung wegen übler Nachrede gegen den ehemaligen
Leutnant Charles Rouzier, der in der Pfalz den
Deutſchen Müller getötet hatte und im Dezember
vom Kriegsgericht in Landau freigeſprochen worden
war, eingeleitet. Rouzier lebt jetzt in Bourges. Die
Unterſuchung iſt eingeleitet worden wegen
Verſen=
dung von Poſtkarten an ein ſehr ehrenhaftes junges
Mädchen aus Chateauroux, das deshalb bei der
Staatsanwaltſchaft Anklage erhoben hat. Rouzier iſt
bereits vom Unterſuchungsrichter Maillard
ver=
nommen worden.
Ueber 30 000 Millionäre in Amerika.
DD. New York. Nach der vom amerikaniſchen
Schatzamt jetzt veröffentlichten Steuerſtatiſtik für
1925 gab es in jenem Jahre in den Vereinigten
Staaten 207 Steuerzahler mit über einer Million
Dollar jährlichem Einkommen, was gegenüber 1924
eine Zunahme von 132 bedeutet. Von dieſen 207
Perſonen hatten 104 ein jährliches Einkommen bis
1½ Millionen, 43 bis 2 Millionen, 29 bis 3 Mill.,
15 bis 4 Millionen, 9 bis 5 Millionen und 7 über
5 Millionen Dollar. Die Steuerliſten zeigen weiter,
daß es dem Vermögen nach in Amerika über
dreißig=
tauſend Millionäre gibt. Die Steuerſachverſtändigen
ſind der Meinung, daß noch viele nicht eingetragene
Millionäre vorhanden ſeien, deren Steuererklärungen
nicht ihren geſamten Urſtand aufweiſen, weil das
Vermögen zum Teil in Juwelen, Kunſtgegenſtänden
und ſteuerfreien Sicherheiten angelegt iſt.
Der Jenger Fürſienkeller
ſchließt ſeine Pforten.
Eine Bank kommt an ſeine Stelle.
Der alte Fürſtenkeller in Jena,
der in der Gründungsgeſchichte der deutſchen
Burſchenſchaften eine bedeutende Rolle geſpielt und
der ſtets unter dem Zeichen des Burgfriedens
ge=
ſtanden hat, mußte jetzt ſeine Pforten ſchließen. Die
Räumlichkeiten dieſer berühmten Gaſtſtätte ſollen
von einer Großbank bezogen werden.
Die Gedächtnisfeier am Bismarckturm.
nEäißlich des 1. Deutſchen Bismarcktages in Hannover
Ia. am 3. April am Bismarckturm in der Maſche
n. Gedächtnisfeier ſtatt, bei der Generalſekretär
r. Schlenker (Düſſeldorf) eine Anſprache hielt. Auf
r. Haupttagung ſprachen Exz. Wallraf und
Reichs=
ſiriſter Streſemann, der mitteilte, daß die
Reichs=
igerung mit allen Kräften an der Schaffung eines
)Ayationaldenkmals für Bismarck mitwirken wolle.
Noch glücklich abgelaufen.
WSN. Karlsruhe. Montag abend, gegen
1hr, durchfuhr ein mit Kraftwagenführer und
Be=
zei— beſetzter Perſonenkraftwagen die geſperrte
tſanbahnſchranke bei der Warteſtation 173 der
tecke Karlsruhe—Offenburg, wo die Landſtraße
„ifingen—Raſtatt die Hauptbahn kreuzt. Der
Kraft=
agen, der in voller Fahrt gegen die Schranke fuhr,
trrhbrach dieſe und blieb mitten auf dem Uebergang
ehen, während im gleichen Augenblick der D=Zug 276
errnbrauſte. Zum Glück konnte jedoch der Zug im
en Augenblick angehalten werden, der wenige
ker=er vor dem Kraftwagen zum Stehen kam. Ein
ei erer Schaden iſt nicht entſtanden. Eine
Unter=
gung iſt eingeleitet.
Rätſelhafter Leichenfund.
fm. Vöhrenbach (Baden). Bei Hammereiſen=
0 wurde die Leiche der 61jährigen Frau des
ſicereimeiſters Straub mit einer ſchweren
Kopf=
ude aufgefunden. Es iſt Unterſuchung darüber im
ſange, ob Verbrechen oder Unfall vorliegt.
Die Geliebte erſtochen.
fm. Heilbronn. Der 61 Jahre alte
ver=
ſirwete Schreiner Karl Rumm hat die ledige, fünf=
Answanzig Jahre alte Arbeiterin Luiſe Schneider,
i. der er ſeit kurzer Zeit ein Liebesverhältnis
nirerhielt, in einer Wirtſchaft, nach Auseinander=
Itzrngen, mit dem Taſchenmeſſer erſtochen. Die Stiche,
ei der Täter der Schneider unterhalb des Schlüſ=
Ireines beibrachte, haben offenbar die Schlagader
Verz etzt, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Der
ange=
unkene Meſſerheld, der ruhig in einer anderen
Sürtſchaft weiterzechte, wurde verhaftet.
Ein Polizeiwachtmeiſter erſchoſſen.
fm. Oberndorf a. N. Gegen 10 Uhr abends
uiede der Polizeiwachtmeiſter Zink von dem
Gele=
eiſcheitsarbeiter Brandecker, den er verhaften wollte,
o der Polizeiwache erſchoſſen. Der Täter, ein
rh eitsſcheuer Raufbold, ging flüchtig und konnte bis
1½, nicht ergriffen werden.
Eiſenbahnunglück.
Kaiſerslautern. In der Nähe des
Haupt=
annhofs entgleiſte am Montag abend der um
1o2 Uhr fällige Güterzug. Die Lokomotive
pude umgeriſſen, ſo daß alle Gleiſe geſperrt wur=
Ne. Der Zugführer, der Lokomotivführer und der
90—zer erlitten Verletzungen und wurden ins
Kran=
enf haus gebracht. Der Materialſchaden dürfte
erheb=
ich, ſein. Der geſamte Zugverkehr wurde durch
Um=
reigen aufrecht erhalten. Die Urſache konnte bis jetzt
ſoch nicht geklärt werden.
St ürmiſche Kundgebungen in München gegen
den Potemkin=Film.
TU. München. Am Sonntag fanden in
Nänchen ſtürmiſche Kundgebungen gegen die
Auf=
üh rung des Potemkin=Films ſtatt. Schon am Nach=
ImTtag wurde im Lichtſchauſpielhaus eine Vorſtellung
uch eine Gruppe junger Leute, die ſich offenbar
oesabredet hatten, geſtört, ſo daß ein Teil der
Zu=
cauer fluchtartig das Theater verließ. Polizei ſtellte
die Nuhe wieder her und nahm die Perſonalien von
5 Ruheſtörern auf. Am Abend wiederholten ſich
die Kundgebungen in verſtärkter Form auch im
EiCmpalaſt, wo die Demonſtrationen mehrere
Stun=
ſen andauerten. Es wurden Stinkbomben geworfen
unid heftige Radauſzenen veranſtaltet. Schließlich
nrßte die Polizei das Theater räumen. Gruppen
uxendlicher Demonſtranten zogen unter den Rufen
Tieder mit dem Potemkin=Film!” durch die Straßen.
Mord und Selbſtmord.
München. Am Montag abend wurden im
Schloßpark Nymphenburg die Leichen von zwei
furigen Männern aufgefunden, die Schußverletzungen dreimotorige Junkersflugzeug G 24 mit dem
am Kopf aufwieſen. Es handelt ſich um einen zwanzig / Piloten Horn am Steuer am Montag früh 5.15
Jahre alten Eiſenbahnzugführerſohn und einen Uhr auf, um den bisher von der Schweiz gehaltenen
ebenſo alten Offiziantenſohn, beide wohnhaft in
Arim. Der Offiziantenſohn hatte auf Verlangen
ſeinen Freund erſchoſſen und ſich dann ſelbſt durch dauer zu brechen. Das Flugzeug kreuzte zwiſchen
eirien Schuß getötet. Die Gründe zu der Tat ſind
noch nicht bekannt.
Ein Schulſtreik im Nordoſten Berlins.
In den Bezirken Friedrichshain und Prenzlauer
Berg iſt der „Deutſchen Zeitung” zufolge ein
Schuſ=
ſtr eik ausgebrochen. Die Eltern von etwa hundert
Krndern wollen durch dieſen Streik die Errichtung
weltlicher Schulen erzwingen.
Mittwoch, den 6. April 1927
30 Jahre Deutſches Reichspatentamt.
[ ← ][ ][ → ]Seite 16
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
59)
Es kreuzte breite Straßen mit neugierig gaffenden Negern,
erfüllt von beängſtigenden Menſchenſtrömen, durch die ſich der
Wagen ratternd, ſchleichend, dann wieder plötzlich faſt wie im
Sprung vorwärts raſend, ſchlängelte. Dann kam ein großes
weißes Geſchäftshaus in Sicht mit rieſigen, blinkenden Fenſtern,
durch die das Licht des Tages in ſtrahlende Kontorräume fiel,
und das Auto hielt.
„Halloh!” ſagte der Detektiv; der Portier trat näher.
„IIſt Mr. Cornelius Vandergult zu Hauſe?”
Der Portier ſah ihn an — dann wanderten ſeine Augen an
ihm vorüber, dorthin, wo Fritz Jacobſen ſaß, und ein
vergnüg=
tes Lächeln trat in ſein Geſicht.
„Alſo, iſt er zu Hauſe oder nicht?”
Der Portier gluckſte.
„Wieſo lachen Sie eigentlich, Mann? Ich bin von der
Polizei.”
„Ob Mr. Cornelius Vandergult . . ?
„Nein Gott, ja. Ob er zu Hauſe iſt!“
„Ja, aber . . ." Plötzlich wies der Portier auf Fritz. „Das
iſt er doch.
„Wer iſt das?"
„Das iſt doch Herr Vandergult!“
Der Mann von der Polizei ſah verblüfft zur Seite. Dann
ſagte er: „Ach was!” und ging mit ſeinen beiden Begleitern an
dem verdutzten Portier vorbei ins Haus; der Marquis und Dina
folgten.
Sie fuhren mit dem Lift in den erſten Stock.
Der Liftboy, ein rieſiger Neger, grinſte über das ganze
Ge=
ſicht und ſah unverwandt auf Fritz Jacobſen.
Hier war das Hauptbüro, durch das man hindurch mußte,
wenn man ins Privatkontor wollte.
„Iſt Mr. Vandergult zu Hauſe?”
„Mr. Vandergult? Der alte Herr iſt gelähmt. Und der
junge Herr Vandergult.
Der Clerk erblickte plötzlich Fritz und ſagte, in ein fröhliches
Gelächter ausbrechend:
„Das iſt ja Mr. Vandergult!”
„Was heißt das?” fragte der Detektiv unruhig.
„Vielleicht laſſen Sie uns inzwiſchen ein bißchen los,” meinte
Fritz.
Im Nu füllte ſich das Kontor mit Angeſtellten. Aus den
Offices, aus den Magazinen, aus den Kellern und den Winkeln
des Hauſes kamen ſie. Auf allen Geſichtern lag ehrliche Freude.
Mittwoch, den 6. April 1927
„Unſerjunger Herr iſt wieder da!‟
„Ja, um Gottes willen ...!"
Der Detektiv ſah Fritz ins Geſicht. „Sind Sie der junge
Vandergult?”
Fritz hatte alle Hände voll zu tun. Dies buchſtäblich
ge=
nommen; denn er hatte ohne Unterbrechung Hände zu ſchütteln.
„Biſt du Vandergult?” Jonny Reimers.
„Biſt du Cornelius Vandergult” erkundigte ſich Dina.
„Sind Sie Cornelius Vandergult?” fragte der Marzuis.
„Uff!” ſagte Fritz und rieb ſich die ſchmerzenden Hände,
„J” denke, wir wollen erſt einmal hineingehen.”
Türen öffneten ſich, ſchloſſen ſich hinter ihnen; ein
Privat=
kontor mit weichen Teppichen, mit tiefen, mattblinkenden
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ſeſſeln, mit blitzenden Telephonen und lederbeſchlagenen
Schreib=
tiſchen nahm die Ankömmlinge auf.
„Machen Sie ſichs bequem,” ſagte Fritz — nein Cornelius.
Nummer 96
„Hier, Ding, das foll dein Platz ſein, in dieſem Seſſel direkt
an meinem Schreibtiſch. Ja, Dina, ich bin Cornelius
Vander=
gult. Mach kein ſo dummes Geſicht, Jonny; ich bin es wirklich.
Und auch Sie, Herr Maxquis, werden ſich mit dieſer Tatſache
ab=
finden müſſen.”
„Und warum das alles?” fragte Jonny kopfſchüttelnd.
„Das will ich dir ſagen, mein lieber Junge. Ich denke, du
wirſt mich verſtehen. Ihr alle werdet mich verſtehen hoffe ich.
Ich bin der Erbe eines der größten Vermögen der Welt.”
„Freilich,” ſagte der Marquis bewundernd, mit dem
bereit=
willigen Unterton der Zärtlichkeit.
„So merkwürdig es klingen mag: ich merkte, das alles füllte
mich uicht aus. Die reichſten Männer der Welt ſpeiſen an meinem
Tiſch; aber iſt ein einziger wahrer Freund unter ihnen? Du
lieber Gott! Denkt nicht einer wie der andere an die profitable
Geſchäftsverbindung?
und dann die Frauen. Hundert junge Ladies der New
Yorker Geſellſchaft verkehren in unſerem Hauſe in der Fünften
Avenue. Oder zweihundert. Oder mehr. Keine iſt unter ihnen,
die nicht mit Freuden Mrs. Vandergult werden würde. Im
Ernſt: iſt das Liebe?. Nein. Ganz ſicher nicht. Spekulation iſt
es, eine geſchäftliche Transaktion wie jede andere.
Und nun zu dir, Dina. Unſere Heirat war beſchloſſene Sache.
Abgemacht zwiſchen den Häuſern d’Orſay und Vandergult. Ich
will es dir geſtehen: ich hatte dich von jeher lieb. Aber konnte
ich wiſſen, wie deine Gefühle waren? Mußte ich nicht glauben:
eine kaltherzige Kalkulation wie alles anderes
Der Gedanke machte mich tief unglücklich. Die einzige
Mög=
lichkeit, eine liebe, eine liebende Frau in der Welt zu finden, wie
es jeder arme Teufel kaun — dieſe einzige Gelegenheit, ein
Zipfelchen vom wirklichen Glück zu erhaſchen, war mir verwehrt,
Denn ich war der reiche Vandergult
und da faßte ich einen Entſchluß. Ich wollte unerkannt durch
die Welt wandern. Unerkannt mich dir nähern, Dina. Nicht
nur dir: auch die Menſchen wollte ich kennen lernen. Ich wollte
ſie nicht von oben betrachten, nicht von der Höhe des Reichtums
und der Vorurteile; von unten her wollte ich mich ihnen
zu=
geſellen.
Es war nicht leicht, das könnt ihr mir glauben. In was für
Verwicklungen und Gefahren mich dieſer Streich geſtürzt hat,
das habt Ihr miterlebt. Ihr habt mich als Vagabunden gekannt
— du, Dina, und auch du. Jonny. Ihr habt zu mir gehalten
gegen die andern, obwohl Ihr mich für ſchuldig hieltet. Ja, für
einen Verbrecher.
Ihr habt euch bewährt; ich danke euch von Herzen. Es war
nicht ſchön manchmal, das weiß Gott. Aber eine liebe Frau
finden und einen Freund dazu — das iſt, denke ich, ein paar
Monate der Strapazen wert!“
Ende.
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Die Reihe unserer in- und ausländischen Klassiker-Ausgaben erweitern wir Anfang Mai
durch unsere neue Ausgabe von Shakespeare, enthaltend sämtliche Werke des Dichters. Es
ist der Wunsch des Verlages, diese Ausgabe weitesten Kreisen zugänglich zu machen und wir
haben deshalb beschlossen, eine große Anzahl Exemplare dieses Werkes gratis abzugeben.
Jeder Leser dieses Blattes, der den unten angefügten Coupon innerhalb 10Tagen an unser
Hauptkontor einschickt, erhält unentgeltlich ein vollständiges Exemplar unserer Ausgabe von
SHAKESPEARES SAMTLICHEN WERKEN
in 20 Bänden, enthaltend etwa 3500 Seiten.
Die genialen Schöpfungen des gewaltigsten dramatischen Dichters, nicht nur Großbritanniens,
sondern aller Länder und Völker, stehen bereits seit Jahrhunderten an erster Stelle der
ge-
samten Universalliteratur, Sie haben Legionen von begeisterten Lesern und Zuschauein
durch ihre dramatische Spannkraft, die unerreicht dasteht, durch ihre erschütternde Tragik
und ihren unverwelklichen Humor gefesselt und erheitert. Auch heute noch stehen sie in
unverblühter Lebensfrische da, vermögen nach wie vor den Leser zu ergreifen und
ent-
zücken. — Unsere Ausgabe bietet alles, was der große Brite je zu Tage gefördert hat.
Die Werke erscheinen schön gedruckt und in gewöhnlichem Buchfermat, und nur für
Ver-
packungs- und Annoncenspesen verlangen wir eine Vergütung uon I0 Pf. pro Band. Der
Versand erfolgt der Reihe nach wie die Aufträge eingehen. — Nachstehend seien einige
Werke Shakespeares erwähnt:
Der Kau fmann von Venedig, Romeo und Julia, Hamlet, Prinz von Dänemark,
König Lear, Julius Cäsar, Othello, Macbeth, Die lustigen Weiber von Windsor,
Ein Sommernachtstraum usw.
(Irgendwelche Geldbetrige sind vorläufig nicht einzusenden)
COUPON.
Dieses Angebot gilt nur für
Unterzeichneter wünscht sich gratis Shakerpeares Werke. Empfangs-
Coupons, die innerhalb voTagen
bestätigung und Nachricht über den Versand erbeten.
an uns eingesandt werden.
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Name:
GÜTENBERG Mebnestin
VERLAG
CHRISTENSEN & CO.
Poststation:.
Hamburg 1, Bieberhaus
Wir bitten dringend, unseren Verlag nicht zu verwechseln mit kleineren, in jüngster Zeit
aufge-
tauchten Unternehmungen, die unterNachehmung unseres Vertriebssystems gleichartigeAnnongen
über Werke erscheinen lassen, deren literariache Bearbeitung sehr zu wünschen übrig 1ä8t.
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Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Mittwoch, 6. April 1927 (Beginn 4 Uhr)
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Abends 8½ Uhr: Gesellschaftzabend
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Konzerte des Städt. Drchesters
Mittwoch, den 6. April 1927, abds. 8 Uhr
Btädt. Saalbag
1. Konzert
zugl. Abschiedskonzert des Herrn Hugo Hauske
Eintritt Mk 0 80, Abonnement für 3 Konzerte Mk. 2.—.
Die bereits gelösten Abonnementskarten haben Gültigkeit.
Die Konzerte finden alsStuhlkonzerte ohne Restaurat statt.
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Verein Darmſtädter Immobilien=Makler
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(E. V.) Darmſtadt und Umgebung.
Donnerstag, den 7. April,
abends 7 Uhr, im Hotel
„Prinz Karl”
Volksbühne
Zu dem am 6. ds. Mts. im Saalban
ſtattfindenden
TOIKSmtienen Konzert
erhalten unſere Mit lieder
Eintritts=
karten zu 50 Pfg. in der GeſTäftsſtelle
Zentral=Verband der Angeſtellten)
Bismarckſtraße 19. — Den erwerbsloſen
Mitgliedern ſtellen wir unentgeltlich
Karten zur Verfügung.
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Holel- I. Kaftee-Restaurant
Karasenroschen
Neue Darmstädterstraße 257
Haltestelle der Straßenbahn
Donnerstag, den 7. April
Kaffee- u. Kuchentag
Ab 7 Uhr:
Großes Schlachtfest
verbunden mit KONZERT
Ausgeführt vom Künstler- Trio
Wekzsteln (*9319
Fr. Lit. Känſtl.
Gefellſchaft
II. Bereinsabend
Freitag, 8. April, 8
Uhr, im Feſtſaal der
Vereinigten
Geſell=
ſchaft (Rheinſtraße)
Lauten=Abend
von Robert Kothe
und Lies Engelhardt
Karten zu 1, 2 und 3
Mk. bei Buchhandlg.
Bergſträßer,Rheinſtr.
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Theatermiete Du. IV,
Balkonloge, für den
Reſt der Spielzeit
ab=
ugeben. Angeb. u.
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Konzert=Flügel
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die Geſchſt.
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Vortrag
des Herrn Notar Carnier
über die Berechnung der
„Wertzuwachsfteuer”
wozu wir alle Berufskollegen
(auch Nichtmitglieder)
ein=
laden. Der Vorſtand.
Hohsasäten.
mit Klavier zu veri.
Näh. Geſchſt. (*929
Der durch seine sensationellen Heilungen bekannte
Psvchologe Rud. Hagen wird auf vielseitigen Wunsch
am Donnerstag, 7. April, 8 Uhr abends, einen
Vortrag über
und dessen weltberühmte Heilmethode halten.
Suggestion
Erklärung des Unterbewußten, dessen Beeinflussung
im Geschäftsleben, Kindererziehung, im Examen, in
der zerrütteten Ehe, gegen Gedächtnisschwäche.
Fett-
leibigkeit, nervöse Leiden und Vorstellungen, zur
sofortigen Beseitigung von rheumat. Schmerzen
und Lähmungen und der meisten organischen
und seelischen Leiden.
Der Mittenwalder Grenzbote schreibt: . . und als die
72jähr Frau, welche 8 Jahre gelähmt war innerhalb
1 Minute von Schmerz und Lähmung befreit, schnellen
Schrittes den Saal durchschritt, setzte lebhafter
Beifall ein. — Eintrittspreise: 1.70 und 2.20 Mark
inkl. Steuer — Vorverkauf: Verkehrsbüro, Ernst-
Ludwigsplatz und Hugo de Waal, Rheinstraße 14
Sprechstunden: 10—12, 3—5 Uhr in Frankfurt,
Mozartplatz 28, Tel. Hansa 9495. *9188
Täglich abends 8 Uhr:
Bei Bensättdache Hacherteig!
Die Abenteuer des Herrn
MOlerNeA
Schwank-Operette in 3 Akten
Musik von Hugo Hirsch
Gustav Bertram in seiner Glanzrolle
als „Malermax‟
Uebliche Preise (5919
Karten: Verkehrsbüro u. de Waal, Rheinstr. 14
Mozartſaal, Schulſtr. 8
Donnerstag, den 7. April,
(5929
abends 8 Uhr
Dressola
K. Schallplattenkonzert
Aus dem Programm: Egmont=
Onver=
ture, Orgel=Konzert Nr. 1V, Händel,
Pilgerchor aus Tannhäuſer(groß Chor),
Noſenkavalier. Arie a. Barbierv Sevi la,
geſ. v. Heinr. Schlusnus, und anderes
Eintritt Mk. 0.30. Alle Plätze numm
Der Eintritt wird bei Kauf v. P atten
uſw. zurückvergütet. Jeder dritte
Be=
ſucher erhält ein Präſent.
Karten bei Rich Hinz, aufor Dreſſola=
Verkaufsſtelle, Ecke Riedlinger= und
Nied =Ramſtädterſtraße.
Evangel. Kirchengeſangverein
der Stadtkirche.
Samstag, 9. April, abends 8 Uhr
Aufführung der
Lkas-Passion
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von H. Schütz.
Soliſten: Die Herren J. Biſchoff und
Dr. Stiefenhofen. — Orgel: Herr Prof.
D. Mendelsſohn. — Leitung: Herr
Studienrat Borngäſſer. Eintritt frei.
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Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Mittwoch, den 6. April 1927
aßends 7 Uhr 15 Minuten
K 12 (Bühnen=Volksbund)
Haus Herzenstod
Komödie in 3 Aufzügen von Bernard Shaw
In Szene geſetzt von Jacob Geis
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Kapitän Shotover . . . Max Nemetz
Lady Ariadne ſeine. Beſſie Koffart
Utterword
Heſione Hushabyze/ ochter Käthe Meißner
Hector Bushabhe, Heſiones
Gatte . . . . . . . . . Robert Klupp
Randall Uttertvord,
Ariadnes Schwager . . Ernſt Rottluff
„. K. Weſtermann
Mazzini Dunn .
Kaete Foerder
Ellie, ſeine Tochter
Paul Maletzkt
Mangan . . .
Hans Epskamp
Ein Einbrecher
Guineß, Amme . . . . . Marg. Carlſen
Ort der Handlung; Ein Landhaus
in der Nähe von London
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze: 0.80 bis 8 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläfſig
Nach dem erſten Akt findet eine kurze,
nach dem zweiten eine längere Pauſe ſtatt
Ende 10½4 Uhr
Anfang 7½4 Uhr
Donnerstag, 7. April. C 16. Der
Roſen=
kavalier, Anf. 7 Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag, 8. April. D 17. Bonaparte.
An=
fang 7 Uhr. Preiſe 1—1 Mk.
Samstag, 9. April E18 Sechſte Sinfonie.
Hierauf: Die Geſchöpfe des Prometyeus.
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 0.80—8 Mk.
Kleines Haus
Mittwoch, den 6. und
Donnerstag, den 7. April 1927
nachmittags 5 und abends 8 Uhr
Letzte Film=Vorführungen:
Der ſchwarze Zyklon
Beiſilm: Ein ſchwerer Junge.
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.—, 1.50, 2.— Mk.
Donnerstag, 7 April Letzte Filmvorführung
Der ſchwarze Zyklon. — Beifilm: Ein
ſchwerer Junge. Anfang 5 und 8 Uhr,
Preiſe 0.70—2 Mk.
Freitag, 8. April. Dritter
Kammermnſik=
abend des Schnurrbuſch=Duartetts.
An=
fang 8 Uhr Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Samstag, 9. April Außer Miete Zum
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