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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Leuehe nſcht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 88 
Dienstag, den 29. März 1927. 190. Jahrgang
 Geßler im Kreuzfeuer. 
Reichswehrdebatte im Reichstag. 
Von unſerer Berliner Redaktion.
 Die Oppoſition gegen die Reichswehr. — Sozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Miß= 
Fauensanträge gegen Geßler. — Die Oemokraten fordern Einführung des Milizſyſiems. 
Geßlers Kampf um Vertrauen für die Reichswehr.
 Die Parteien und die Reichswehr. 
Reichstagsſitzungsbericht. 
* Berlin, B8. März. (Eig Bericht.) 
Der Reichstag begann heute mit der Beratung des Reichswehretats. 
Der Sozialdemokrat S tücklen erſtattete den Bericht über die Ausſchuß= 
Verhandlungen, die im weſentlichen bekannt ſind. Der Berichterſtatter 
birnängelte, daß der Etat mit ſeinen 698 Millionen von Sparſamkeit 
ve nig zeige. Er ſchilderte dann ausführlich die Nachteile eines 
            Berufs=
heres, das finanziell auf die Dauer überhaupt untragbar ſei. Offenbar 
hebe die Entente das deutſche Heer von vornherein wertlos machen 
wallen. Man habe Deutſchland viel zu viel Kavallerie zugeſtanden, an 
dieen Stelle keine Infanterie treten dürfe. Auch die Zahl der Garniſonen 
ſe viel zu groß. Immerhin ſei der Ausſchuß zu der Ueberzeugung 
            ge=
ammen, daß die Republik ſich auf die Reichswehr verlaſſen könne. 
            Be=
mängelt worden ſei im Ausſchuß die große Zahl der adligen Offiziere 
is” der Kavallerie. Der Redner bedauert, auf die politiſche Seite der 
äſiſchen Munitionslieferungen nicht eingehen zu können, weil die 
ſegierungsmitteilungen im Ausſchuß als vertraulich bezeichnet worden 
ſeeen. Nicht richtig ſei es aber, daß die Granaten aus einem geheimen 
ſunds bezahlt worden ſeien. Es ſtehe vielmehr feſt, daß die Bezahlung 
ais einem früheren Etat regulär erfolgt ſei. 
Sozialiſten und internationale Abrüſiung. 
Als erſter Parteiredner ſprach der Sozialdemokrat 
            Schöpf=
n. Er wies auf das kraſſe Mißverhältnis hin, in dem die große 
Samme des Wehretats zu den Ausgaben für kulturelle und ſoziale 
ASecke ſtänden. Kinderſpeiſung und Junglehrerhilfe würden geſtrichen, 
ſen Hungeruden das Brot genommen, vom Wehretat aber würde kein 
Beennig geſtrichen. Man könne 60—70 Millionen an dieſem Etat mit 
Lächtigkeit ſparen, ohne daß die Reichswehr und Reichsmarine 
            irgend=
vis geſchädigt oder gehemmt würde in der Erfüllung ihrer Aufgaben. 
gr Redner betonte, daß die Sozialdemokratie immer wieder auf eine 
in ernationale Abrüſtung hinarbeite. Die franzöſiſche 
            Armee=
form habe zwar keinen Offenſivcharakter; ſie diene aber auch 
ticht der Abrüſtung. Sei die Reichswehr auch keine Gefahr 
nah außen, ſo könne ſie doch eine Gefahr für die Innenpolitik werden. 
de Befürchtungen ſeiner Fraktion gründet er darauf, daß 
            Ge=
teral Hehe ſelbſt im Ausſchuß die Monarchie für die beſte Staatsform 
ſu=lärt habe. Es bedürfe der ſtärkſten Aufmerkſamkeit der geſetzgebenden 
8 rſammlung, das in ſeiner überwiegenden Mehrheit monarchiſtiſch 
            ge=
imte Offizierskorps im Zaume zu halten. Die Sozialdemokratie 
            ver=
arge deshalb völlige Löſung der Reichswehr von den rechtsradikalen 
rbänden. Sie könne z. B. nicht einſehen, daß nur die 
            Kompagnie=
ſiorer Einſtellungen vornehmen dürfen. Noch viel wichtiger als der 
Mannſchaftserſatz ſei der Offizierserſatz, denn er ſei ausſchlaggebend für 
ſer Geiſt der Truppe. Es biete große Gefahren, wenn der 
            Offiziers=
atz aus einem beſtimmten kleinen Kreiſe von Traditionsfamilien 
            ge=
rummen würde, die dem heutigen Staate ablehnend gegenüberſtehen. 
der Redner begründete dann noch das ſozialdemokratiſche 
            Mißtrauens=
hetum gegen Dr. Geßler. 
Die Deutſchnationalen zur Frage der 
            Republi=
kaniſierung des Heeres. 
Es folgte dann der Deutſchnationale Graf v. d. 
            Schu=
enburg, der auf die großen Rüſtungen Frankreichs hinwies und 
ſegegenüber auf die Ohnmacht Deutſchlands. Gerade weil dem ſo iſt, 
ſase Deutſchland alle Veranlaſſung, wenigſtens ſein 100 000 Mann 
            ſtar=
es. Heer auf die höchſte Stufe der Leiſtungsfähigkeit zu bringen. Der 
ſ dner begrüßte die für Verbeſſerung der Unterkunft des Heeres 
            ge=
orderten Mittel. Sehr ernſt ſei das Kapitel der Verſorgung der 
ir sgedienten Soldaten. 20 000 Anwärter warteten bereits 
uf Anſtellung, und jährlich kämen noch 6000 Mann hinzu. Der Nedner 
eDachte des Generaloberſten v. Seeckt als des verdienſtvollen 
            Organi=
ſators der Reichswehr und wandte ſich dann der Frage der 
            Republi=
ſamiſierung des Heeres zu. Wie ſtelle ſich die Linke eigentlich dieſe 
ſ publikaniſierung vor? Sollten alle die Offiziere und Beamten 
            beſei=
ſit werden, die im Kaiſerreich gedient haben? Der heutige Staat 
verde dieſe Erſchütterung nicht ertragen. Die Pflege der glorreichen 
Erinnerungen ſei das zweite Ich jedes Soldaten. Die Hohheitszeichen 
ſes neuen Staates und ſeine Farben ſollten von der Wehrmacht geachtet 
verden. Man vergeſſe aber auch nicht, daß die ſchwarz=weiß=rote Fahne 
mt dem alten eiſernen Kreuz und der Göſch die Kriegsflagge der 
ſertſchen Republik ſind. Von einer politiſchen Betätigung der Wehrmacht 
R ihm nichts bekannt. 
Ein pozifiſtiſch orientiertes Heer einfach 
            un=
möglich. — Der Standpunkt des Zentrums. 
Der Zentrumsabgeordnete Erſing erklärte ein pazifiſtiſch 
tientiertes Heer als unmöglich. Ob Deutſchland eine 
Politik des Friedens treibe oder nicht, könne nicht von der Reichswehr 
mſchieden werden, ſondern von Regierung und Parlament. Die 
            Reichs=
uhr ſei das Inſtrument der von dem Parlament und dor Negierung 
ebilligten Politik. Der Redner erklärte, er freue ſich, ſeſtſtellen zu 
önnen, daß General Heye dieſe Auffaſſung klar und unzweideutig 
            aus=
jeſprochen habe. Auch das öffentliche Bekenntnis Hehes, daß die 
            Offi=
ſierxe der Reichswuehr der deutſchen Republik, dienen wollen, habe im 
Lunde gute Aufnahme gefunden. Wer in der Reichswehr den 
            Hoheits=
eichen der Republik nicht volle Achtung entgegenbringe, müſſe 
            ausſchei=
ſen. Der Redner ſtellte mit größter Entſchiedenheit feſt, daß 
            Deutſch=
and völlig abgerüſtet habe und gar nicht in der Lage ſei, Angriffe zu 
uhren. Nunmehr ſei aber Deutſchland berechtigt, die Frage zu erheben, 
vnn die anderen Länder abzurüſten gedenken. Man dürfe nicht eher 
ühen, bis die Abrüſtung einheitlich durchgeführt ſei. Zum Schluß ſtellte 
ſer Redner namens ſeiner Freunde feſt, daß das Zentrum der 
            Reichs=
vehr für die Art, wie ſie ihre Aufgabe erfülle, Achtung und Anerkennung 
olle. 
interbrochen und die zurückgeſtellten
 dr Etzit wurde unter Ablehnung zahlreicher kommuniſtiſcher 
            Abände=
gnigsanträge augenommen. In der zueiten und dritten Leſung und 
ESgültig genehmigt wurde das Beſatzungsleiſtungsgeſetz. Dann ſetzte 
9S Haus die Weiterberatung des Reichswehretats fort.
 Die Rede des Reichswehrminiſters. 
Unter allgemeiner Spannung des Hauſes ergriff nun 
            Reichswehr=
miniſter Dr. Geßler das Wort zu einer längeren Rede. Der Miniſter 
ging zunächſt auf die Abrüſtungsfrage ein. Die Hoffnung, daß 
nach den Auswirkungen des Weltkrieges eine allgemeine Abrüſtung 
            durch=
geführt werden wünde, habe ſich nicht erfüllt. In allen Parlamenten 
Europas werde in gleichem Maße darüber geklagt, aber es geſchehe nichts. 
Die engliſchen Militärlaſten ſeien ſeit 1913 um ungefähr 700 Millionen 
Pfund pro Jahr geſtiegen. Es ſei ſtatiſtiſch feſtgeſtellt, daß England und 
Frankreich je 3½ Prozent ihres Nationaleinkommens für ihre Armeen 
ausgäben, Italien ſogar 4 Prozent, Deutſchland dagegen nur 1½ 
            Pro=
zent. England gebe für jeden ſeiner Berufsſoldaten 4800 Mark im 
Jahre aus, Deutſchland nur 4000. 
Die deutſche Regierung verfolge mit Ernſt alle 
Abrüſtungsbeſtrebungen. 
Deutſchland beteilige ſich auch an den Genfer Verhandlungen und 
            er=
ſtrebe keineswegs eine deutſche Aufrüſtung, ſondern es glaube, daß 
            an=
geſichts der Entwicklung die Völker Europas dieſe Laſt nicht weiter 
tragen könnten. Der Miniſter wandte ſich dann gegen die Behauptung 
der Linken, daß der Etat in verſchleierter Weiſe aufgemacht ſei. Wenn 
man die Möglichkeiten des Verſailler Vertrages ausſchöpfen wolle und 
nicht auf 80 oder 60 000 Mann zurückgehen wolle, ſo könne man an dem 
Etat nichts ſtreichen. Ein großer Teil der Ausgaben ſei abſolut 
            zwangs=
läufig. Unrichtig ſei die Behauptung, daß ein Milizheer billiger ſein 
würde. Im Gegenteil, ein Milizheer brauche zur Ausbildung ein weit 
größeres geſchultes Perſonal. Deshalb ſei unſer Syſtem realiſtiſch. 
Allerdings könne man mit dieſem Syſtem auf die Dauer nicht leben, 
Bei einem Angriff auf unſer Volk ſei eine Verſtärkung unſerer Armee 
nach dieſem Syſtem nicht möglich. 
Man müſſe fordern, daß das, was uns aufgezwungen 
wurde, als Muſter für eine allgemeine Abrüſtung gelte: 
Alſv entweder allgemeine Abrüſtung oder man muß 
Deutſchland in die Lage verſetzen, ſeinen Nachbarn 
            gleich=
berechtigt gegenüberzutreten. 
Man könne Deutſchland nicht auf den Rüſtungsſtand eines 
            Indianer=
ſtammes zurückdrängen. (Lebhafter Beifall.) Deutſchland könne 
nicht auf die Gleichberechtigung im Kreiſe der 
            Völ=
ker verzichten. 
Der Miniſter ging dann auf die Zurückziehung der 
            Kon=
trollkommiſſion ein, die das Heer als tiefſte 
            De=
mütigung empfunden habe, die je einem tapferen Volke 
            ge=
boten worden ſei. Das Heer habe dieſe Demütigung umſo bitterer 
empfunden, als die Durchführung der Kontrolle nicht in den Händen 
irgendwelcher pazifiſtiſcher Organiſationen lag, ſondern in den Händen 
engliſch=franzöſiſcher Generalſtabsoffiziere, die genau wußten, daß man 
mit alten Maſchinengewehren eine Schlacht nicht ſchlagen könnte. Der 
Miniſter ſprach den Wunſch aus, den Bericht der 
            Kontroll=
kommiſſion zu veröffentlichen. Man müſſe dem deutſchen 
Volke zeigen, daß aus allen Schichten und Teilen des Volkes die 
            Kon=
trollkommiſſion unterſtützt worden ſei, weniger von Leuten, die Geld 
gewinnen ſollten, als von törichten Schwätzern. Man würde erſtaunt 
ſein, wenn man leſen könnte, mit welcher Verachtung die 
            Entente=
offiziere von dieſen Leuten geſchrieben und geſprochen haben. 
Das Mißtrauen der Sozialdemokraten, 
ſo erklärte der Miniſter weiter, ſchmerze ihn tief. „Er halte dieſes 
            Ur=
teil für ungerecht. Die Sozialdemokraten ſeien ſeinerzeit, als man in 
Weimar das Heer auf das alte Offizierskorps aufbaute, damit 
            eiwver=
ſtanden geweſen. Mit dieſem Offizierskorps habe er arbeiten müſſen. 
Er habe niemals Zweifel an ſeiner Stellungnahme gegenüber den 
            Wehr=
verbänden gelaſſen, er habe andererſeits aber auch das Heer nicht auf 
republikaniſchen Elegien aufbauen können, ſondern auf den Ibealen des 
Soldatentums: Pflichterfüllung, Treue und Feſthalten an dem 
            ge=
ſchworenen Eide. Zu den Sozialdemokraten gewandt bemerkte der 
Miniſter, daß man mit der ſtändigen Betonung von 
            Miß=
trauen gegenüber der Wehrmacht das Heer höchſtens 
zerſchlagen, aber niemals für die Republik 
            ge=
winnen könne. Das Heer wolle auch einmal gelobt 
werden. Wenn behauptet werde, das Heer habe im Kapp=Putſch, in 
München und Küſtrin verſagt, ſo ſei das unrichtig. Das Heer habe 
vom Kapp=Putſch gar nichts gewußt. Ein Führer habe geſagt, es ſei 
ſchon ſo, wie General Hehe erklärte, das Heer gehorcht, es kommt nur 
auf die Führer an. Ich bin, erklärte der Miniſter, der feſten 
            Ueber=
zeugung, daß wir uns auf unſere Führer abſolut verlaſſen können. 
Wenn das Heer heute auf einer verhältnismäßigen Höhe ſtehe, ſo ſei 
das in erſter Linie ein Verdienſt des Generaloberſten von Seeckt. Es 
ſei aber auch ein Verdienſt von Tauſenden von neuen Offizieren und 
Beamten, die jahrelang während der Inflationszeit uſw. 
            Werktags=
arbeit für die Republik getan haben. Das Heer verdiene das 
Vertrauen des Reichstages, daran ſei nichts zu ändern. Der Miniſter 
ging dann zur Frage der 
Einſtellung von Offizieren und Mannſchaften 
über. Er hielt an der Einſtellung durch den Kompagnieführer bzw. 
            Ba=
taillonskommandeur feſt und lehnte eine Zentraliſierung der Einſtellung 
als praktiſch undurchführbar ab. Man habe zuerſt 250 000 Anmeldungen 
im Jahre gehabt und nur 8000 Leute konnten in die Reichswehr 
            ein=
geſtellt werden. Das an zwei Stellen zu zentraliſieren, ſei praktiſch 
            un=
möglich. Eines ſei allerdings klar: Das beſetzte Gebiet ſei bisher 
            durch=
aus bei der Einſtellung in die Armee benachteiligt worden. Er, der 
Miniſter, habe deshalb mit dem Chef der Heeresleitung die 
            Verab=
redung getroffen, daß für die beſetzten Gebiete ein beſtimmter 
            Prozeut=
ſatz im Heere offen gelaſſen werden müſſe. 
Der Miniſter ging dann auf die ſchlechten Wohnungsverhältniſſe in 
den Kaſernen ein, wo unbedingt Wandel geſchaffen werden müſſe. 
Bittere Klage führte er darüber, daß von den ausſcheidenden 
            Militär=
anwärtern nur wenige in amtlichen Stellen untergebracht werden 
könnten, da ſich viele Gemeindeverwaltungen, hauptſächlich 
            ſozialdemo=
kratiſcher Orientierung, weigerten, Militäranwärter anzuſtellen. Es ſei 
charakteriſtiſch, daß nicht einmal republikaniſch geſinnte ausſcheidende 
Unteroffiziere bei Krankenkaſſen Stellung finden können. Die 
            Reichs=
wvehr dürfe nicht das Gefühl bekommen, daß ſie da iſt, wenn man ſie 
brauche, dann aber möglichſt raſch wieder in die Ecke geſtellt werde. Der 
Miniſter betonte, 
er halte daran feſt, daß die Traditionen des Heeres aus 
der Vergangenheit in gutem Sinne in der Reichswehr 
weitergepflegt werden müßten. Das alte Heer ſei ja auch 
ein Volksheer geweſen. 
(Fortſetzug auf Seite 2)
 Der Reichswehretat, ſo raunte man ſchon ſeit Wochen, ſollte 
das intereſſanteſte Kapitel der Etatausſproche werden, weil die 
Oppoſition zum großen Angriff gegen Herrn Geßler 
anſetzte, der mittelbar auch das ganze Kabinett treffen ſollte. Die 
nötigen Vorbereitungen ſind auch alle getroffen worden. Die 
Sozialdemokraten und Kommuniſten haben 
            Miß=
trauensanträge eingebracht, ſie haben außerdem beantragt, 
das Gehalt des Miniſters zu ſtreichen, alſo eigentlich die ſchärfſte 
Form des Mißtrauensantrages. Die Demokraten ſind etwas 
beſcheidener geweſen: ſie haben den Antrag geſtellt, 10 
            Pro=
zent des geſamten Reichswehretats zu ſtreichen 
und außerdem Verhandlungen über die Einführung des 
Milizſyſtems zu eröffnen. Ein großer Aufmarſch alſo ſchien 
ſich vorzubereiten. Der Reichswehrminiſter iſt aber nicht umſonſt 
ſeit ſieben Jahren Miniſter. Er iſt ein alter Taktiker und 
            über=
läßt es daher den anderen, ihre Attacken voran zu reiten. So 
            er=
ſtattete zunächſt der Sozialdemokrat Stücklen einen 
ſehr ausgiebigen Bericht über die Ausſchußverhandlungen. 
Unmittelbar hinter ihm folgte ſein Fraktionskollege 
Schöpflin, der aber merkwürdigerweiſe die mildeſten Saiten 
aufzog und ſich beinahe dafür entſchuldigte, daß er den 
            Reichs=
wehrminiſter dafür angreifen mußte. Er glaube zwar, daß 50 
bis 60 Millionen aus dem Etat ſich ſtreichen ließen, das wären 
aber ebenfalls nicht einmal die 10 Prozent, die von den 
            Demo=
kraten verlangt wurden. Aber er war dabei doch auch nicht 
            ein=
ſeitig. Er hielt mit der Kritik an der Propaganda der Liga für 
Menſchenrechte nicht zurück und quälte ſogar ſeinem Herzen den 
Satz ab, es ſei auf die Dauer ein unhaltbarer Zuſtand, wenn alle 
unſere Nachbarn bis an die Zähne bewaffnet wären, während 
wir abrüſten mußten, noch dazu in einer Form, die ſogar er als 
ſchikanös bezeichnen müßte. Was er an Kritik vorbrachte, war 
eigentlich mehr ein Kampf gegen den Geiſt der Armee. Er 
machte den Offizieren den Vorwurf, daß ſie zum größten Teil 
Anhänger der Monarchie ſeien. Er hatte Beanſtandungen bei 
dem ganzen Rekruten= und Offizierserſatz, aber er zog ſich 
            ſchließ=
lich doch darauf zurück, daß er nicht gegen die 
            Reichs=
wehr, ſondern um die Reichswehr kämpfen wolle. 
Die Deutſchnationalen ſchickten den Grafen v. d. 
Schulenburg vor, ehemals Generalſtabschef des 
            Kronprin=
zen, der eine diplomatiſch fein abgewogene Rede zugunſten des 
Reichswehretats hielt. Er ſetzte ſich dafür ein, daß der Wehretau 
nicht allzu reichlich ausgeſtattet ſei, kam aber der neuen 
            Zeit=
ſtrömung auch dadurch entgegen, daß der Eintritt in die 
            Reichs=
wehr allen Schichten und allen Ständen offenſtehen ſolle. Auch 
Herr Erſing vom Zentrum ſprach der Reichswehr für das, 
was ſie geleiſtet hat, Achtung und Anerkennung aus. Die Schuld 
an der Ueberteuerung der Reichswehr ſchiebt er mit Recht 
            unſe=
ren ehemaligen Gegnern zu, die uns zwingen, 2½ 
            Kavallerie=
diviſionen zu halten, an deren Stelle wir ſehr viel lieber 
            Infan=
terie ſetzen würden, was uns aber immer wieder abgelehnt wird. 
Nach einem kurzen Zwiſchenſpiel mit Abſtimmungen zum 
Etat der beſetzten Gebiete erhielt der Reichswehrminiſter 
das Wort. Es iſt das erſtemal, daß er ſich nach dem Verluſt auch 
ſeines zweiten Sohnes der Oeffentlichkeit zeigt. Man merkte ihm 
die tiefe ſeeliſche Erſchütterung dieſes Ereigniſſes an. Er zwang 
ſich nur mühſam in ſein altes Temperament hinein und verlor 
oft den geiſtigen Faden. Trotzdem war er, zumal im erſten Teil 
ſeiner Ausführungen, ungemein beweiskräftig. Er rechnete dem 
Hauſe vor, welche rieſigen Laſten die anderen im Gegenſatz zu 
uns für das Heer tragen. Der engliſche Militäretat iſt ſeit 1913 
um 700 Millionen geſtiegen. England und Frankreich geben 3½ 
Prozent ihres jährlichen geſamten Volkseinkommens für ihre 
Bewaffnung aus, Italien ſogar 4 Prozent, Deutſchland nur 
1½ Prozent. Auch ein Milizheer würde nicht billiger ſein. 
            Grund=
ſätzlich alſo lehnte er die von der Oppoſition gegen die 
            Reichs=
wehr vorgebrachten Einwände ab, ging aber dann offenſiv gegen 
die Sozialdemokraten vor und führte den Kampf um das 
Vertrauen, das gerade von links her der Reichswehr immer 
verweigert worden iſt. Was er zu ſagen wußte, war pſychologiſch 
von außerordentlicher Wirkung. Er zeigte, wie er die 
            Reichs=
wehr übernommen habe, nachdem bereits unter Noske die 
            Ent=
ſcheidung dahin gefallen ſei, daß wir das neue Heer mit den alten 
Offizieren beginnen wollten. Er habe alſo nach der Richtung 
hin einen beſtimmten Tatbeſtand vorgefunden und ſeine ganze 
Tätigkeit dahin eingeſetzt, ohne Rückſicht auf das politiſche 
            Glau=
bensbekenntnis aus der Reichswehr eine zuverläſſige Waffe in 
der Hand des Staates zu machen. Nicht ohne Bosheit hielt er 
den Sozialdemokraten vor, daß er dabei mit 
            Oppoſitionsideolo=
gien nicht habe arbeiten können, ſchon aus dem Grunde, weil 
zwiſchen den Ideen, wie ſie die deutſchen Sozialdemokraten in 
den Rüſtungsfragen vertreten, und denen der Franzoſen unter 
der Firma Painlevé=Boncour ein meilenweiter Unterſchied 
            be=
ſtehe. Der Riß — und das iſt das Ergebnis, zu dem er kommt — 
geht alſo nicht durch das deutſche Heer, ſondern durch die Reihen 
der Sozialdemokraten. Die Sozialdemokraten ſelbſt hörten ſich 
das alles ſchweigend an, wußten wenig dagegen zu ſagen, nur die 
Kommuniſten gaben gelegentlich ein ſchwaches Störungsfeuer, 
ohne aber damit eine Abſchwächung der Wirkung der 
            Miniſter=
rede erreichen zu können. 
Nach dem Volksparteiler Brüninghaus, der die 
Reichswehr gegen die Kritik von links in Schutz nahm, 
            begrün=
dete noch der Demokrat Richthofen mit übermäßigem 
Temperament die Anträge ſeiner Fraktion. Dann vertagte man 
die Fortſetzung auf Dienstag.
Seite 2
Dienstag, den 29. März 1927
Nummer 88
 Was ſeine Amtszeit betreffe, ſo blicke er auf ſie mit Befriedigung 
zurück. Er habe immer eine gerade Lmie eingehalten. Es ſeien ihm 
Jahre geſtattet geweſen, wo er unbeirrt ſeinen Weg gehen konnte. Er 
ſei der Auffaſſung, daß die Reichswehr ein gefeſtigter ſtaatstreuer 
            Kör=
per ſei, der nichts tue als ſeine Pflicht, der ſich aber anch in dieſem 
Staate wohlfühlen wolle. Mit dem Ausdruck der Hoffnungen, daß 
            nun=
mehr unſer Heer Jahre ruhiger Entwicklung dor ſich habe, ſchloß der 
Miniſter unter lebhaftem Beifall der Mehrheit ſeine Ausführungen. 
Abgeordneter Brüninghaus (D.V.P.) bedauerte die maßloſe 
Agitation gegen die Reichswehr. Die Kritik an den Koſren der 
            Reichs=
wehr ſei ganz unbercehtigt. Wenn man die Ausgaben verringern 
würde, ſo müßte man die Zahl der Reichswehr vermindern. Das könnte 
aber die ſchlimmſten Folgen haben. Unſer polniſcher Nachbar mit einer 
Armee von 270000 Mann ſei nicht zu unterſchätzen. Feſtgeſtellt ſei jetzt, 
daß von einer ſchwarzen Reichswehr überhaupt nicht geredet werden kann. 
Das gegenwärtige Vorgehen Frankreichs ſei genau das Gegenteil von 
Abrüſtung. Die Frage Republik oder Monarchie ſtehe überhaupt nicht 
zur Debatte. Der Redner dankte dem Generaloberſten von Seeckt für 
ſeine großen Verbienſte. 
Abgeordneter Freiherr von Richthofen (Demokrat) erklärte, daß 
ſeine Freunde ſtets dafür eingetreten ſeien, die Reichswehr ſchlagfertig 
zu erhalten. Wir verlangen, ſo betonte er weiter, daß die Reichswehr 
in republikaniſchem und notionalem Geiſte erzogen wird und militäriſch 
das dentbar Beſte leiſte. Dieſes Ziel iſt bisher nicht erreichſt. Wir 
Nicht=Soldaten glauben, daß die Reichswehr in ihrer 
            Zen=
tralſtelle überorganiſiert iſt und daß ein Staatsſekretär 
notwendig iſt. Der Chef der Hegresleitung ſoll nicht in 
die politiſche Arena ſteigen. Noch wichtiger iſt die 
            Rekru=
tierungsfrage. Nicht das Volk muß das Vertrauen der 
Reichswehr erwerben, ſondern die Neichswehr das 
des Volkes. Manlegtzu viel Wert aufdie Tradition 
undzu wenig auf die Gegenwart. Von Jahr zu Jahr iſt es 
ſchlimmer geworden. Wir beantragen deshalb, daß die Einſtellung der 
200 Offiziersaſpiranten vom Wehrmimiſterium ſelbſt vorgenommen wird. 
Wenn wir auch unſer kleines Heer möglichſt ſchlagfertig halten müſſen, 
ſo ſind wir doch bei der heutigen Finanzlage zu größter Sparſamkeit 
gezwungen. An welchen Stellen das möglich iſt, muß das 
            Wehrmini=
ſterium ſelbſt feſtſtellen. Darum beantragen wir nur eine allgemeine 
Herabſetzung des ganzen Etats um 10 Prozent. Die Regierung muß 
ſich dafür einſetzen, daß die ungünſtigen Beſtimmungen des Verſailler 
Vertrages beſeitigt werden, die uns zum Beiſpiel zwingen, Munition 
bei einigen wenigen Monopolfirmen zu beſtellen. Der Redner kündigte 
an, daß die Demokraten nicht für das Mißtrauensvotum ſtimmen 
            wür=
den. Sie hätten ihre Stellung gelegentlich der Regierungserklärung zum 
Ausdruck gebracht. 
Darauf wurden die Verhandlungen abgebrochen und auf Dienstag 
1 Uhr vertagt, vorher Notetat. 
Schluß nach 8 Uhr. 
Aoſſes Bericht über das 
            deutſch=
franzöſiſche Handelsprobiſorium. 
Die Grundlagen des neuen Proviſoriums. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Miniſterialdirektor Poſſe hat am Montag dem 
            Reichswirt=
ſchaftsminiſter und nachher dem Kabinett über die Pariſer 
            Ver=
handlungen Bericht erſtattet. Das Kabinett hat den 
            Ab=
machungen im weſentlichen zugeſtimmt, hat aber noch 
            Abände=
rungsanträge im einzelnen vorgeſchlagen, mit denen Herr Poſſe 
nunmehr nach Paris zurückkehrt. In der Hauptſache ſteht aber 
die Grundlage des neuen Proviſoriums wohl feſt. 
Es ſieht auf deutſcher Seite als wichtigſtes Zugeſtändnis für die 
nächſten drei Monate ein Einfuhrkontingent an 
            fran=
zöſiſchem Wein in Höhe von 73 000 Hektoliter vor, dafüt 
geben uns die Franzoſen ein geringes Kontingent von 
            Chemi=
talien frei. Ein gleiches Zugeſtändnis erreichen wir auf dem 
            Ge=
biete der elektriſchen Maſchinen, der Farben und des Biers. Das 
Wichtigſte aber bleibt, daß für den endgültigen Handelsvertrag 
bereits feſte Abmachungen getroffen ſind. Die Franzoſen haben 
die Berechtigung des deutſchen Weinzolles in 
beſtimmter Höhe anerkannt. Sie haben uns außerdem 
die de facto Meiſtbegünſtigung zugeſagt, ſo daß nach Ablauf 
dieſes Proviſoriums alle Diskriminierungen wegfallen, auch für 
die chemiſche Induſtrie, die jetzt das ihr zugeſtandene Kontingent 
nicht an Franzoſen frei verkaufen darf, ſondern an franzöſiſche 
Firmen weiterliefert, die die Erzeugniſſe abſetzen. Die Franzoſen 
haben weiterhin zugeſagt, daß ſie für einzelne Proſitionen auch 
ſoch unter ihren eigenen Minimaltarif heruntergehen wollen. Im 
allgemeinen herrſcht der Eindruck vor, daß das Abkommen auf 
dieſer Baſis eine tragbare Grundlage bietet. Auch die 
            landwirt=
ſchaftlichen Kreiſe, die ja wegen der Weinzölle gewiſſe Sorgen 
haben, ſcheinen ſich mit dieſer Löſung abzufinden.
Vom Tage.
 Vor dem Schöffengericht in Plauen begann die zweite Verhandlung 
in dem Prozeß gegen den Rechtsanwalt Otto Müller in Plauen wegen 
Beleidigung des Reichsaußenminiſters Dr. 
            Streſe=
mann. Reichsminiſter Dr. Streſemann hat ſich der Klage als 
Nebenkläger angeſchloſſen. 
Die franzöſiſche Preſſe iſt im allgemeinen über das 
neue Handelsproviſorium mit Deutſchland 
            be=
friedigt.
 Die beſten Mittelſchüler Italiens werden, dieſes 
Jahr mit einer Studfenreiſe nach Deutſchland auf 
Staatskoſten belohnt, die ſie durch die Städte München, 
            Nürn=
berg, Leipzig, Berlin und Dresden führen wird.
 Der polniſche Geſandte Patek, der in der vergangenen Woche in 
Warſchau dem Miniſterium Pilſudſki Bericht über die Lage in Rußland 
erſtattet hat, iſt in Moskau mit dem Auftrag eingetroffen, mit der 
            Sow=
jetregierung verbindliche Beſprechungen über den Abſchluß 
eines polniſch=ruſſiſchen Neutralitätsveutrages 
einzuleiten. 
Wie nunmehr feſtſteht, beteiligt ſich Polen an der 
            inter=
nationalen Weltwirtſchaftskonferenz nicht. 
In franzöſiſihen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die zwiſchen den 
            Re=
gierungen eingeleiteten Verhandlungen zur Beilegung des 
Adria=Konfliktes an einem toten Punkt angelangt ſind. 
Der Konflikt auf den tſchechiſchen Eiſenbahnen 
hat ſich verſchärft. Die Organiſation der Eiſenbahnbeamten und =
            Arbei=
ter fordert, daß ſie bei Ausarbeitung der Durchführungsverordnung zur 
Dienſtordnung hinzugezogen würde. 
In amerikaniſchen Marinekreiſen verlautet, daß die Regierung längs 
der nordchineſiſchen Küſte eine Flottendemonſtration plane. 
Die Japaner beabſichtigen an der chineſiſchen Küſte 
große Flottendemonſtrationen.
 Die Perhandlungen zwiſchen Zentrum und 
Bayeriſcher Volfspartei. 
Berlin, 28. März. 
Die Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Bayeriſcher 
            Volks=
partei über die Bildung einer parlamentariſchen 
            Arbeitsgemein=
ſchaft mit dem Ziel der Wiedervereinigung haben in den letzten 
Tagen erhebliche Fortſchritte gemacht. Nachdem in gemeinſamer 
Stellungnahme zwiſchen den führenden Perſönlichkeiten beider 
Reichstagsfraktionen die Hauptfragen ſo gut wie geklärt worden 
waren, fand in der vergangenen Woche eine Sitzung des 
            Reichs=
parteivorſtandes ſtatt, die ſich noch einmal mit der Angelegenheit 
beſchäftigte. An dieſer Sitzung nahm auch Dr. Wirth teil. Die 
allgemeine Anſicht ging dahin, daß neben der Behandlung 
            ge=
wiſſer organiſatoriſcher Fragen auch eine gemeinſame geiſtige 
und politiſche Grundlage gefunden werden müſſe. Als dieſe 
Grundlage wird das von der Zentrumsfraktion gelegentlich der 
Regierungsneubildung aufgeſtellte nationale und ſozialpolitiſche 
Manifeſt angeſehen. Der Vorſtand beſchloß, hiervon der 
            Baye=
riſchen Volkspartei unverzüglich Kenntnis zu geben. Er ſoll die 
Regelung für eine Arbeitsgemeinſchaft ſowohl der beiden 
            Frak=
tionen als auch der beiden Parteien vorſchlagen. Es wurde auch 
eine Kommiſſion eingeſetzt, die mit den weiteren Verhandlungen 
beauftragt iſt. Ihr gehören die Abg. Stegerwald, Joos, 
            Gué=
rard, Weber und der Generalſekretär der Zentrumspartei 
Dr. Fockel an. Man hofft, bereits in aller Kürze zu eiwem 
            Er=
gebnis zu gelangen. 
Loucheur ſpricht in Berlin.
 Loucheur, 
der frühere franzöſiſche Miniſter für Wiederaufbau, der auf 
            Ein=
ladung der Berliner Handels= und Induſtriekammer am 8. April 
in Berlin einen Vortrag über „Die wirtſchaftliche Lage im 
            Zu=
ſammenhang mit der bevorſtehenden Wirtſchaftskonferenz des 
Völkerbundes” halten wird.
 *Schätze des Meeres. 
Schier unerſchöpflich iſt der Reichtum des Meeres. Von ihm 
hat ſich die Menſchheit Jahrtauſende lang überhaupt kein Bild 
machen können, bis erſt die allerneueſte Forſchung zur Erkenntnis 
gelangt iſt, hinter der aber noch ſehr viele Rätſel auf ihre Löſung 
warten. Die vielen Zweige der Fiſcherei, die geradezu ins 
            Rieſen=
hafte gewachſen iſt, haben gegenüber der überwältigenden Maſſe 
von lebenden Weſen und ihrer Fruchtbarkeit ihnen keinen 
            Ab=
bruch tun können. 
Ein amerikaniſcher Ichthyologe hat die jährliche Anzahl der 
Heringe im Atlantiſchen Ozean, alſo die in einem Jahre 
            an=
gewachſenen Tiere, auf 750 Millionen Kilogramm geſchätzt, das 
find 750 000 Tonnen oder 3000 Eiſenbahnzüge zu je 25 Waggons, 
die, aneinandergereiht, eine Strecke von nahezu 800 Kilometern 
bedecken würden, alſo eine Luftlinie von Wien bis über Hamburg 
hinaus. Der Zoologe Huxley berechnete Anfang der 80er Jahre 
des vorigen Jahrhunderts die Anzahl der jährlich in der 
            Nord=
ſee und im Atlantik gefangenen Heringe auf 2500 Millionen. 
Gegenwärtig iſt ſie etwa viermal ſo groß. Und ſo iſt es nicht 
            ver=
wunderlich, daß überall dort, woder Hering mit ſeinen Schwärmen 
in die Nähe der Küſten kommt, Dörfer und Städte entſtehen, mag 
das nun in Norwegen, Schottland, Japan, Sibirien oder Alaska 
ſein. Ja, man kann ſagen, daß die Menſchheit, nicht zu 
            ver=
hungern braucht, ſolange es Heringe in der Maſſe wie in der 
jetzigen Zeit der Erde gibt. 
Nicht minder bedeutungsvoll iſt die Gruppe der 
            Schell=
fiſche im weiteren Sinne, zu denen vor allem der Kabeljau 
oder Stockfiſch (Klippfiſch) gehört, auf den ſeit mehr als drei 
Jahrhunderten im großen Jagd gemacht wird. Ein 
            ausgewachſe=
nes Kabeljauweibchen enthält etwa 4 Millionen Eier, bei 
            vor=
ſichtiger Schätzung kommen danach auf den Schwarm (das ſind 
Stockfiſch=Bänke auf den Wanderungen von mehreren Metern 
Höhe und einer oder mehreren Seemeilen im Quadrat) von 2 
bis 2½ Metern Höhe und einer Quadratmeile nicht weniger 
als 30 Billionen Eier. Die ungeheuer entwickelte 
            Stockfiſch=
fängerei der letzten Zeiten, die eine Schar von 100 000 Fiſchern 
allein auf die Neufundländer Bänke brachte, die alljährlich einer 
Menge von 30000 Menſchen in der Lofotenfiſcherei 
            gewinn=
bringende Beſchäftigung bot, hat keinerlei Eindruck auf die Be=
 *) Nach einer Schilderung des Buches „Eis und 
            Pal=
men, Reiſeſkizzen aus Nord und Süd” von Dr. Viktor 
Pietſchmann. Univerſitätsbuchhandlung von Wilhelm 
            Brau=
wüller, Wien LX. 1927. Preis geh. 6 Mark.
 ſtände des Kabeljau machen können. Die Kabeljaufiſcherei 
            ver=
ſorgt aber auch große Gebiete der Erde mit ihrem 
            Haupt=
nahrungsmittel, in Spanien, Portugal und Südamerika kann die 
Bevölkerung ohne den „Bakalao” (romaniſche Bezeichnung für 
Kabeljau) nicht leben. So iſt der Einfluß dieſer beiden Gruppen 
von Fiſchen auf die Menſchheit ſo groß, daß man ſagen kann, ſie 
ſpielten eine merkbare Rolle in der Geſtaltung des Weltbildes. 
Nur im Mittekländiſchen Meer kommt der Thunfiſch vor, 
der zu den ſchnellſten und gewandteſten Tieren des Meeres 
            ge=
hört. Berühmt ſeit altersher iſt die Thunfiſcherei an den Küſten 
der Inſel Sardinien. Sie wird im großen betrieben durch ganz 
ungeheuere Netzgebäube mit mehreren „Kammern” (deren jede 
viele Hunderte von Metern, oft weit über einen Kilometer oder 
ſogar eine Seemeile Länge beſitzt und 40 bis 50 Meter Höhe hat 
und in die die heranziehenden Schwärme hineingetrieben werden. 
Ein guter Fang bringt viele Tauſende der mächtigen Tiere. Die 
Erträgniſſe der Thunfiſcherei ſind wegen der Begrenztheit des 
Gebietes, wenn auch ſehr groß, nicht ſo bedeutend, wie 
die der vorher geſchilderten Fängereien. Immerhin iſt eine 
Menge von 2½ Millionen Kilogramm im Jahre, die 
            durchſchnitt=
lich ein einziger Bezirk Italiens mit ſieben Netzgebäuden liefert, 
eine ganz gewaltige Ausbeute. 
Eine letzte Gruppe von Fiſchen ſind die Meeräſchen, die 
in den gemäßigten und warmen Zonen der Erde vorkommen und 
in Scharen in ſeichten Ufergebieten leben. Sie ſind Gegenſtand 
der Züchtung, der „Vallikultur”, die namentlich in manchen 
            adria=
tiſchen Gebieten Oberitaliens in ſehr großem Ausmaße betrieben 
wird. Die „Valli” ſind Gräben, die zum Zwecke der Züchtung 
angelegt werden und deren Salzgehalt entſprechend geregelt 
            wer=
den kann. In gewiſſen begrenzten Gegenden hat dieſe 
            Valli=
kultur ſehr große Bedeutung, iſt aber erſt zum kleinſten Teil in 
Anwendung gekommen. Neuerdings haben ſich die rumäniſchen 
Fiſchereibehörden mit großem Eifer dieſem Fiſchereizweige 
            zu=
gewandt, der für den rumäniſchen Staatshaushalt bedeutſam in 
die Wagſchale fallen dürfte. 
Was bedeuten alle, auch die reichſten Binnengewäſſer 
            gegen=
über dieſem unendlichen Reichtum des Meeres, von dem im 
            Vor=
ſtehenden ein Bild gegeben iſt! 
7 
Bühnenchronik. 
— Kurt Barré, der frühere Regiſſeur unſeres 
            Landes=
theaters, wird, wie wir hören, zu den Wagner= und Mozart= 
Feſtſpielen in München „Triſtan und Jſolde” und „Figaros 
Hochzeit” neu inſzenieren.
 Das Bauprogramm 1922 gefährdet. 
Unerfreuliche Erſcheinungen auf dem Barſtoffmarkt. 
Staries Steigen der Baukoſken. — Eine Warnung des 
Reichsarbeitsminiſteriums.
 * Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.) 
Das Reichsarbeitsminiſterium hat es für nötig gehalten, die 
Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf gewiſſe Erſcheinungen 
            hin=
zuweiſen, die unter Umſtänden geeignet ſind, das für 1927 
            vor=
geſehene Bauprogramm ernſtlich zu gefährden. Schon die 
            Ent=
wicklung des Geldmarktes, der nach den Verhandlungen der 
            zu=
ſtändigen Miniſterien die Aufbringung der erforderlichen Mittel 
zu ſichern hat, hat in letzter Zeit Anlaß zu Beſorgniſſen gegeben. 
und beſonders auf dem Pfandbriefmarkt ſind Stockungen 
            ein=
getreten, die es unmöglich machen, daß die Mittel für erſte 
            Hypo=
theken rechtzeitig aufgebracht werden. Das 
            Neichsarbeitsminiſte=
rium empfiehlt daher, weiteſtgehend alle Möglichkeiten für 
Zwiſchenkredite auszunutzen. Die Entwicklung auf dem 
            Geld=
markt hat aber offenbar den Optimismus der Bauintereſſenten 
nicht beeinträchtigen können, denn das Reichsarbeitsminiſterium 
macht gleichzeitig auf höchſt unerfreuliche 
            Erſcheinun=
gen auf dem Bauſtoffmarkt aufmerkſam, die gleichfallz 
geeignet ſind, das Bauprogramm über den 
            Hau=
fen zu werfen. 
Es iſt eine alte Erſcheinung, daß in jedem Frühjahr, wenn 
ſich der Baumarkt belebt, die Preiſe für Bauſtoffe ſich erhöhen. 
Was wir aber heute erleben, geht doch weit über das Normalg 
und bisher Gewohnte hinaus. Rechnet man die Baukoſten im 
Jahre 1914 mit 100, dann beträgt der Koſtenindex, wenigſtens 
nach der amtlichen Berechnung, 170, d. h. ganz erheblich mehr als 
alle übrigen für die Wirtſchaftslage Deutſchlands maßgebenden 
Richtzahlen. Seit November 1923 zeigt der Unkoſtenindex 
            fol=
gende Entwicklung: von Ende 1923 bis Beginn 1924, alſo der 
Umſtellungszeit auf ſtabile Verhältniſſe, ging der Index von 128 
auf 123 herab, um Ende 1924 auf 184 zu ſteigen; der 
            Jahres=
durchſchnitt beträgt alſo 137. Das Frühjahr 1925 ſetzte mit 176 
ein, Mitte des Jahres betrug er 164, Ende 1925 165. Es kam 
dann eine Periode der Bauſtockung, die dadurch zum Ausdruck 
kam, daß der Unkoſteninder zu Beginn 1926 auf 157 zurüchging, 
um im Juni wieder auf 164 anzuſteigen. Ende Januar betrug er 
wiederum 160 und iſt in den letzten Tagen bei ſcharf ſteigender 
Tendenz bereits auf 166 geſtiegen und macht alle Anſtalten, im 
April, der Hochkonjunktur der Bautätigkeit, den höchſten Stand 
in der Inflationszeit zu ſchlagen, wenn die Entwicklung ſo weiter 
anhält. Bezeichnend iſt auch die Entwicklung der 
            Ziegel=
preiſe. Im Jahre 1914 zahlte man für 1000 Stück 18 bis 19 
Mark, im März 1927 zahlte man in Berlin für große Bauprojekte 
einen Minimalpreis von 35 Mark. Dabei hat Berlin noch 
            beſon=
ders günſtige Transportwege. Die Waſſerſtraßentarife ſind 
            ver=
hältnismäßig billig. In anderen Städten Deutſchlands ſind die 
Ziegelpreiſe noch viel höher, ſo in Leipzig zurzeit 55 Mark. Das 
ſind 290 Prozent des Vorkriegspreiſes. Man befürchtet nun, daß 
die Preiſe noch weiter ſteigen. Aehnlich liegen die Verhältniſſe 
beim Bauholz. Der Index hierfür betrug noch im Jahre 1926 
138 Prozent, im Sommer fiel er auf 126, im Dezember ſtand er 
wieder auf 140, und heute hat er bereits die phantaſtiſche Höhe 
von 160 bis 170 erreicht bei immer weiter ſteigender Tendenz 
Das Reichsarbeitsminiſterium hofft nun, daß es gelingen werde, 
dieſer Tendenz Einhalt zu tun, beſonders wenn die Bauvorhaben 
nicht auf das Frühjahr konzentriert, ſondern über das ganze 
Jahr verteilt werden. Auch ſchon vor dem Kriege gab es 
            Bau=
verioden im Laufe des Jahres, die in die Zeit von März—April, 
Auguſt—September und vielerorts noch weiter in den November 
fielen. Es iſt leider kaum anzunehmen, daß die Preiſe durch 
bloßes Auseinanderziehen des Bauprogramms herabgedrückt 
werden. Dabei hat das Reichsarbeitsminiſterium auch die 
            Er=
öffnung machen müſſen, daß an dem Steigen der Preiſe für 
            Bau=
holz auch der Fiskus nicht ganz unſchuldig iſt. Es hat ſich 
            des=
halb bereits mit den Landesbehörden beſonders in Bayern und 
Preußen und mit den einzelnen Provinzialbehörden in 
            Verbin=
dung geſetzt, und dieſe haben auch zugeſagt, auf die ſtaatlichen 
Forſtverwaltungen, die leider mehr an das eigene Geſchäft als an 
das Gemeinwohl gedacht haben werden, entſprechend 
            einzuwir=
ken. Ob es nützt, wird wohl die weitere Entwicklung zeigen. 
Verantwortlich für die Höhe der Holzpreiſe auf dem Gebiet des 
freien Holzmarktes bleibt natürlich der Handel ſelbſt, und da 
muß man damit rechnen, daß die nunmehr eingetretene 
            Holz=
vertruſtung nicht gerade preisverbilligend wirkt. Das 
            Reichs=
arbeitsminiſterium hat es nicht an warnenden Worten an die 
Bauinduſtrie fehlen laſſen. 
Was die Baulöhne angeht, ſo glaubt man bis zum 7. 
            Sep=
tember, bis zu dem die bezirksweiſen Abmachungen gelten, ſtabile 
Verhältniſſe zu haben. Nachher wird allerdings die 
            Mietſteige=
rung auch hier zur Auswirkung kommen.
 * Darmſtädter Ausſteilungen. 
In der Bücherſtube Bodenheimer hat der 
            Darm=
ſtädter Maler Georg Breitwieſer, Mitglied der 
            Darm=
ſtädter Gruppe, eine Kollektion von Aquarellen und 
            Kohlezeich=
nungen ausgeſtellt. Die Kollektion iſt die Ausbeute einer 
            Studien=
fahrt nach Paris, die der junge Künſtler zu ſehr intenſiven 
            Arbei=
ten mit beſtem Erfolg ausgenutzt hat. Es ſind in erſter Linie 
            An=
ſichten aus der Umgebung von Paris, Landſchaften, 
            Straßen=
ſzenen, Stilleben uſw., die den ſicheren Blick des jungen 
            Künſt=
lers offenbaren für das Charakteriſtiſche einer Landſchaft oder 
eines Straßenbildes; ſehr flott, aber ſehr ſicher feſtgehaltene ine 
preſſioniſtiſche Eindrücke, die ſehr überzeugend zu dem Beſchauer 
ſprechen und in denen ein ſtarkes Leben pulſiert. Das 
            Tempe=
ramentvolle offenbart ſich in erſter Linie durch das hin und 
            wie=
der bis zum Farbenrauſch geſteigerte Kolorit. Das Zerfließende, 
Starktönige der Waſſerfarben ſcheint dem jungen Künſtler 
            beſon=
ders zu liegen. Daneben ermöglicht ihm eine offenſichtlich guie 
handwerkliche Grundlage das Feſthalten von Landſchafts= und 
Straßenausſchnitten in guter geſchloſſener Bildwirkung. Es iſt 
ein ſtarkes Talent, das hier zu dem Beſchauer ſpricht in einer 
eindringlichen, niemals aufdringlichen Sprache. 
Wer dieſe intereſſante, unbedingt ſehenswerte Ausſtellung 
            be=
ſucht, verſäume nicht, ſich noch einmal die zahlreichen Blätter 
            au=
zuſehen, die von Alexander Poſch noch offenliegen. Dieſſ 
Kollektion iſt das Reſultat einer Italien=Studienreiſe und zeigt 
dieſen ungewöhnlich begabten Künſtler von einer Seite, die A2 
überzeugender Beweis dafür angeſprochen werden darf, daß auch 
hier in keiner Weiſe das Gefühl abgeſchloſſenen Könnens oſiele 
dart werden ſoll, ſondern das ernſte künſtleriſche Streben nach 
immer neuer Offenbarung. Dieſe Zeichnungen, ungemein ſ49‟ 
feſtgehalten, überraſchend ſicher geſehen, das Geſeheue ſch0 
charakteriſiert, erinnern hin und wieder an beſte Arbeiten Aule" 
Meiſter. Alexander Poſch kann mit wenigen flotten Striche‟ 
unendlich viel Bewegung feſthalten. Dabei ſind dieſe Zeich 
nungen trotz aller Schärfe des künſtleriſchen Ausdrucks oft we‟ 
und zart, immer aber von hervorragender, dekorativer Bildc. 
kung. Es würde ſich lohnen, die Geſamtheit dieſer Blätter ſate 
ſtrativ auszuwerten. 
Auch Willi Hofferbert iſt hier mit einer Kollektion /e9. 
ſtarker, lebendig kolorierter Aquarelle vertreten. Obwohl in. v." 
Technik dieſer Künſtler mit dem Erſtgenanuten weit auseinäſo 
geht, iſt hier eine deutliche Verſchiedenheit der künſtleriſchen Se 
faſſung des Geſehenen feſtzuſtellen.
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ſis, was zum 
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 88
Dienstag, den 29. März 1927
Die Ziele der Kantoneſen.
 Die Wiederherftellung der 
Einheit Chinas. 
Der Vormarſch nach Norden. — Feng wird den Angriff 
Euf Peking eröffnen. — Kai=ſchek über die Zwiſchenfälle 
in Nanking. 
EP. London, 28. März. 
General Tſchang Kaiſchek erklärte dem Korreſpondenten der 
Britiſh United Preß” in Schanghai in einem längeren 
            Inter=
liew, ſeine Abſicht ſei, auf Peking zu marſchieren. 
            DasHaupt=
iel der Kantoneſen beſtehe in der 
            Wiederherſtel=
ung der Einheit Chinas. Der Vormarſch nach 
Torden werde ohne Zeitverluſt aufgenommen werden. Eine 
Armee werde ſich längs der Küſte nach der Provinz Schantung 
begeben, eine andere der Eiſenbahnlinie von Nanking nach Peking 
ſolgen, und General Feng werde aus der Mongolei an der 
Spitze einer Armee von 200000 Mann den Vormarſch nach 
eking eröffnen. Die Kantoneſen würden keinerlei 
            Kom=
gromißvorſchläge annehmen. Er bedaure die Ereigniſſe in 
            Nan=
ſ.ng, beſonders, weil dadurch falſche Meinungen über die 
            kanto=
eſiſche Bewegung entſtanden ſeien, vor allem in Amerika. Er 
babe eine Unterſuchung angeordnet. Man dürfe aber nicht 
            ver=
teſſen, daß ſich China gegenwärtig im Zuſtand der Revolution 
befinde. Die Kantoneſen ſeien im Prinzip jeder Feindſeligkeit 
tegenüber den nichtkriegführenden Ausländern abgeneigt. Er 
dabe ſtrengen Befehl erlaſſen, Leben und 
            Eigen=
um der Ausländer auf der ganzen Linie zu 
teſpektieren. Die Diſziplin in den Reihen der 
Pantoneſen ſei viel ſtraffer als bei den Nordtruppen. Nach 
jeder Einnahme einer Stadt hätten ſie feſtſtellen müſſen, daß die 
Kordtruppen vor dem Abmarſch alle Läden ausgeplündert 
lrätten. Die Ausländer in Schanghai hätten keine Befürchtungen 
zui hegen. Die um Schanghai ſtehenden Truppen hätten ganz 
            be=
ſondere Anweiſungen erhalten, ſich nicht an den Ausländern zu 
tergreifen. 
Die Chineſen fordern Rückgabe der 
imternationalen Konzeſſionen von Schanghai. 
Nach den Berichten engliſcher Korreſpondenten iſt die 
            Stim=
tnung unter der engliſchen Bevölkerung in Schanghai ſehr 
            ner=
t5s, was zum Teil darauf zurückzuführen ſei, daß eine große 
Kundgebung in Schanghai abgehalten wurde, an der über 50 000 
Menſchen teilnahmen. Die Menge forderte die baldige Rückgabe 
der Konzeſſion an die Chineſen und erklärte die Notwendigkeit 
anes Generalſtreiks für den Fall, daß ihre Forderung nicht 
            er=
ſillt würde. Die Demonſtranten ſandten ein Telegramm nach 
bankau, in welchem ſie ſofortige diplomatiſche Schritte der 
Kanton=Regierung über die Rückgabe der internationalen 
            Nie=
derlaſſung von Schanghai forderten. General Tſchiang Kai=ſchek 
ict in Schanghai eingetroffen. Er hielt mehrere Anſprachen an 
die Verfammlung, in der er zur Ruhe und Ordnung ermahnte. 
Die Engländer drohen mit Luftbombardement 
auf Schanghai. 
Gegenwärtig kreuzen britiſche und japaniſche Flugzeuge 
über Schanghai und werfen Flugzettel ab, in welchen mitgeteilt 
wird, daß jeder Angriff auf die Niederlaſſung mit einem 
            Luft=
lombardement beantwortet werden wird. Die Nankinger 
            Frem=
den ſind heute morgen auf einem amerikaniſchen Zerftörer in 
Schanghai eingetroffen. Wie ſich jetzt herausſtellt, ſind im 
            gan=
zen ſieben Fremde getötet und ſechs verwundet worden; über 
dreihundert mußten fliehen. Tſchinkiang, Wuhu und Tſchifu 
melden erneut eine Gefährdung der Fremden. Es ſind 
            Kriegs=
ſchiffe entſandt worden. Die von Waſhington befohlene 
            Geſamt=
ewakuierung der Amerikaner beginnt. Die Erregung im 
            Yangtſe=
tal ſteigt weiter durch die China=Rede Churchills, die direkt Oel 
ins Feuer war. Die Engländer wünſchen eine ſtärkere Stellung= 
Welche Titel Beethoven ſeinen Werken gab 
Spitznamen in Beethovens Muſik. — Wie heißt die „
            Kreuzer=
ſonate” in Wirklichkeit? — Wie Beethoven die Mondſcheinſonate 
nannte. — Die Wut über den verlorenen Groſchen. — Andere 
Spitznamen. — Auch Chopin, Bach, Haydn, Rubinſtein, Schubert 
erhielten Spitznamen. 
inf. Ein großer Teil der Werke Beethovens iſt allgemein 
nicht unter dem Namen bekannt, die Beethoven ihnen gegeben 
hat, ſondern die Titel ſind auf unerklärte und unerklärliche Weiſe 
vom Volksmunde geſchaffen worden und Allgemeingut der Welt 
geblieben. Es handelt ſich um Spitznamen, die den Inhalt der 
Werke oft genug treffend kennzeichnen und ſich darum vielleicht 
allgemein eingebürgert haben, während die Titel, die Beethoven 
ſelbſt ſeinen Werken gab, zu umfangreich, zu muſikaliſch=techniſch 
und zu umſtändlich waren, um beim Volk Verbreitung finden zu 
kömnen. Das Volk liebt es, die großen Meiſterwerke der Kunſt, 
Muſik und Dichtung unter ganz beſtimmten kurzen und 
            bezeich=
ſenden Worten zu unterſcheiden. Am meiſten kommt darin die 
Lichtung der Volksſeele entgegen. Heute ſind auch die 
            bild=
riſchen Künſtler beſtrebt, ihren Werken bezeichnende Titel zu 
gben, im Gegenſatz zu früher, wo die bedeutendſten Gemälde 
kexnen Namen hatten oder Namen, die wir nicht kennen, ſo daß 
ſe heute unter Bezeichnungen bekannt ſind, die vom Volk 
            ge=
ſceaffen wurden. Es ſei nur z. B. an das große Gemälde „
            Himm=
liche und irdiſche Liebe” erinnert. Bei Beethoven iſt dieſer 
Volksbrauch ſehr häufig feſtzuſtellen. Die Werke Beethovens 
haben beim Volke allmählich tiefe Wirkung hervorgerufen, ſo daß 
Las Volk beſtrebt war, die von ihm am meiſten verehrten 
            Muſik=
ſtücke mit beſtimmten Namen zu bezeichnen. Beethoven hatte aber 
ſelbſt ſeine Werke rein muſikaliſch genannt, ſo daß das Volk 
de mit nichts anzufangen wußte. Die berühmte „Kreuzer=Sonate‟ 
Rißt in Wirklichkeit Sonate für Violine und Klavier A=Dur 
0). 47. Wer kennt die berühmte Cis=Moll=Sonate op. 27, die der 
geliebten Guilia gewidmet iſt? Unter dieſem Titel kennt ſie 
ſicherlich ſelten ein Menſch, denn ſie iſt unter dem viel prägnan= 
Eren Namen „Mondſchein=Sonate” bekannt und unter dieſem 
Litel Gemeingut der Welt geworden. Eine der wundervollſten 
Klavierſonaten Beethovens, die Sonate E=Dur op. 81a, trägt 
ſert altersher die Bezeichnung „Les adieux Labsence et le 
Tetou‟. Die Werke Beethovens ſind auch in anderen Fällen 
Gegenſtand charakteriſtiſcher Bezeichnungen geworden. Es ſei nur 
Nech an das Rondo a Capriccio, „Die Wut um den verlorenen 
Groſchen”, an die Paſtorale=Symphonie in F=Dur op. 68 Nr. 6 
und ähnliches erinnert. Im Anſchluß daran ſeien noch andere
 nahme der Angehörigen kleiner Mächte. Die laue Haltung 
            Frank=
reichs und Japans wird kritiſiert und die 
            Verteidigungsmaßnah=
men werden als ungenügend bezeichnet. 
Tſchang=Tfo=lin für Eingreifen der Mächte. 
Der Sonderkorreſpondent der „Information” in Peking 
übermittelt Aeußerungen Tſchang Tſo=lins, der erklärte, er habe 
eine energiſche Intervention der ausländiſchen Mächte auch 
ſeinerſeits gegen die ſowjetiſtiſche Aktion in China und 
            nament=
lich gegen die Abſendung kommuniſtiſcher Delegierter nach 
            Süd=
china, wie die des franzöſiſchen Abgeordneten Doroit und des 
engliſchen Kommuniſten Tom Mann gefordert, aber die 
            Natio=
nen hätten auf dieſen ſeinen Ruf nicht geachtet. Er könne 
            folg=
lich für die künftigen Ereigniſſe nicht verantwortlich gemacht 
            wer=
den, wenn die intereſſierten Länder nicht eingriffen und weiter 
durch die Preſſe falſche Nachrichten verbreiten, die geeignet ſeien, 
die Lage weiter zu verwickeln. Er wolle Nordchina verteidigen, 
indem er eine Offenſive auf Nanking vorbereite. Er weigere ſich, 
mit Tſchiang Kai=ſchek und Feng Yu=hſiang zu verhandeln. Er 
werde Maßnahmen ergreifen, um die revolutionären Agitatoren, 
gleichviel um welche Perſonen es ſich handele, verhaften oder 
hinrichten zu laſſen. Die Nationaliſten ſeien in der Hand 
            Mos=
kaus nur ein Spielzeug. Das Schickſal Chinas und das der dort 
wohnenden Ausländer hänge von einer energiſchen gemeinſamen 
Aktion der europäiſchen Mächte und Amerika ab, wobei den 
            be=
rechtigten Forderungen des chineſiſchen Volkes Rechnung zu 
            tra=
gen ſei, die in der Ordnung und im Frieden geregelt werden 
müßten. 
Amerika mobiliſiert Truppen für China. 
New York, 28. März. 
Geſtützt auf die letzten ſehr beunruhigenden Nachrichten des 
amerikaniſchen Admirals in China, hat die amerikaniſche 
            Regie=
rung die Mobiliſierung von rund 7000 Mann vorgenommen. 
Eine fieberhafte Tätigkeit hat eingeſetzt, um dieſe Truppenmacht 
abreiſefertig zu machen. Eine große Anzahl von Flugzeugen und 
zahlreiche Artillerie werden gleichfalls abgeſandt wverden. 
Rückiritt des holländiſchen Außenminiſters.
 Karnebeek, 
holländiſcher Außenminiſter, der infolge der Ablehnung des 
belgiſch=holländiſchen Schelde=Vertrages durch die Erſte Kammer 
im Haag der Königin ſeine Demiſſion angeboten hat. Er wird 
bis zur Ernennung ſeines Nachfolgers die Geſchäfte des 
            Außen=
miniſteriums weiterführen. 
berühmte Muſikſtücke erwähnt, die infolge ihrer umſtändlichen 
Titel vom Volk beſondere Spitznamen erhalten haben. Das 
            be=
rühmte „Regentropfen=Präludium” von Chopin, das ein 
            belieb=
tes Konzertſtück der Orcheſter und Rundfunkprogramme iſt, hat 
ſeinen Namen nicht vom Komponiſten erhalten. Chopin nannte 
es op. 28 Nr. 13, ebenſo wie er das gleichberühmte „Tränen= 
Präludium” in Wirklichkeit op. 28 Nr. 15 betitelte. Rubinſtein 
ſchrieb eine Etude Nr. 1 C=Dur, die den Spitznamen „Etude auf 
faſchen Noten” erhielt. Dem großen Johann Sebaſtian Bach 
verdanken wir eine „Jagd=Cantate”, eine „Kaffee=Cantate”, den 
„Zufriedengeſtellten Aeolus” und anderes. Sehr zahlreich an 
originellen Bezeichnungen ſind die Werke des erſten großen 
Symphonikers Joſerh Haydn. Hier finden wir eine „
            Sym=
phonie mit dem Paukenſchlag”, eine „Salomon=Symphonie” ein 
„Kaiſer=Quartett” in C=Dur op. 76 Nr. 3 und ein „Ochſen= 
Menuett” Schuberts „Unvollendete”, ſein Trio E=Dur, der 
„Verlorene Sohn”, ſein „Forellen=Quartett” mögen den Reigen 
beſchließen.
*Schlusnuskonzert.
 Die Baritoniſten haben es im allgemeinen nicht ſo leicht wie 
die Ritter vom hohen C, denen die Volksgunſt, insbeſondere die 
Frauengunſt viel williger zuſtrömt. Selbſt Battiſtini, der größte 
Geſangskünſtler, kam gegen den Zauber von Caruſos drei 
            höhe=
ren Tönen nie auf. Wenn alſo das Kommen eines Baritoniſten 
in Darmſtadt den Saalbau zum Brechen füllt, wenn dieſem 
            Sän=
ger ſelbſt die miſerable Akuſtik des Saalbaus nichts anhaben 
kann, wenn man dieſem Sänger zujubelt wie in Darmſtadt ſeit 
den Tagen Joſef Manns keinem mehr, ſo muß das ein ganz 
außergewöhnlicher Kerl ſein, und Heinrich Schlusnus, 
der am Sonntag abend kam, ſang und ſiegte, iſt in der Tat ein 
ſo ungewöhnlicher Sänger, daß die rauſchenden Ehrungen, die 
ihm geſpendet wurden, begreiflich erſcheinen und wir verſtehen 
können, daß die ſehr rührige Reklame von Schlusnus als dem 
„gefeiertſten Sänger Deutſchlands” reden konnte. Seine Stimme 
iſt ein mächtiger Bariton, nicht übermäßig warm, aber voll 
            ſtrah=
lenden, metalliſchen Glanzes, techniſch bis zum äußerſten 
            gekom=
men, ſo daß auch der Liederſänger Schlusnus — ein ſeltener 
Fall — neben dem Opernſänger Schlusnus gar nicht ſehr 
            zurück=
ſtand, wenn auch der ganz große und zwingende Eindruck, die 
ganz hinreißende Wirkung erſt den Arien aus „Eugen Onegin” 
„Zampa” (nur von einer ſolchen Stimme noch genießbar), dem 
Trinklied aus „Hamlet”, vor allem aber der René=Arie aus dem 
„Maskenball”, der Figaro=Arie aus dem „Barbier von Sevilla”,
 Geite 3 
Franzöſiſche Beſorgniſſe. — Das offizielle 
Frankreich dementiert. 
Paris, 28. März. 
Man iſt hier ſehr beunruhigt über die Nachrichten aus 
Schanghai. Für die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion 
ſtehen nur rund tauſend franzöſiſche Bajonette zur Verfügung 
und die lebhafteſten Quartiere der Chineſenſtadt ſchieben ſich wie 
ein Keil in das Gebiet der franzöſiſchen Konzeſſion hiuein. Wenn 
eine Einigung über die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion 
mit den Engländern und Amerikauern nicht zuſtande tommt, ſo 
befürchtet man hier, daß die ganze Konzeſſion geräumt werden 
müßte. Das bedeutet nach Anſicht des „Ccho de Paris” ein 
ſchlimmes Erwachen aus den Illuſionen, denen ſich Frankreich 
von Anfang des Konflitts an durch die unſchlüſſige Behandlung 
desſelben hingegeben habe. Nach Anſicht der „Volonté” iſt es 
jetzt noch Zeit, direkt mit der Kantonregierung in Verbindung zu 
treten, ehe die Ereigniſſe dies unmöglich machen. 
Das Quai d’Orſay veröffentlicht eine Note, wodurch eine 
ganze Reihe von Meldungen aus engliſcher Quelle über die Lage 
in der franzöſiſchen Konzeſſion in Schanghai entweder dementiert 
oder auf ein geringes Maß herabgeſetzt werden. So ſei es 
            un=
richtig, daß Brände ausgebrochen und daß kantoneſiſche Ofſiziere 
und Teilnehmer eines chineſiſchen Umzugs in die Konzeſſion 
            ein=
gedrungen ſeien. Die Meldungen, die von 
            Meinungsverſchieden=
heiten zwiſchen dem engliſchen Oberkommandierenden in 
            Schang=
hai und dem franzöſiſchen Konſul ſprachen, werden dagegen nicht 
berührt. Die Mitteilung ſtellt lediglich feſt, daß der Konſul über 
genügend Truppen verfüge, um die Ordnung aufrecht zu 
            er=
halten, nämlich mehr als zweitauſend Mann. Der franzöſiſche 
Konſul habe ſeine militäriſchen Befugniſſe an den Admiral 
            ab=
getreten, der das franzöſiſche Geſchwader vor Schanghai 
            kom=
mandiert. Irgendwelche Zwiſtigkeiten zwiſchen den 
            verſchiede=
nen franzöſiſchen Behörden in Schanghai habe es nicht gegeben. 
Der franzöſiſche Konſul habe nie die Ernennung eines 
            inter=
nationalen Einheitskommandanten angeregt. Seinen 
            Forderun=
gen um die Entſendung von Verſtärkungen ſei immer entſprochen 
worden. 
Erklärungen Chamberlains über die Lage in China. 
EP. London, 29. März. 
Das britiſche Kabinett hat heute in außerordentlicher Sitzung 
die Lage in China geprüft, die durch die Ausdehnung der 
            frem=
denfeindlichen Bewegung in Schanghai geſchaffen worden iſt. Ein 
in letzter Stunde, aus Schanghai eingetroffenes Telegramm 
meldet, daß die ausländiſchen Militärführer ſich verſammelt haben, 
um über die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion zu beraten. 
Eine offizielle Mitteilung iſt vom franzöſiſchen Konſulat nicht 
            aus=
gegeben worden; doch ſoll ein Abkommen getroffen worden ſein, 
wonach die engliſchen und die amerikaniſchen Truppenteile mit 
den Franzoſen im Falle eines Angriffes auf die franzöſiſche 
Konzeſſion zuſammenarbeiten werden. 
Im Unterhaus erklärte Chamberlain auf verſchiedene 
            Fra=
gen über China, daß nach den bisherigen Informationen der 
Regierung in Nanking zwei Engländer getötet und zwei verletzt 
worden ſeien. Ohne das Eingreifen der engliſchen und 
            amerika=
niſchen Kriegsſchiffe wäre die Zahl der Opfer aber noch 
            bedeu=
ted höher geweſen. Chamberlain teilte weiter mit, daß in der 
internationalen Niederlaſſung von Schanghai nach der letzten 
Volkszählung vom Oktober 1925 832 000 Perſonen wohnten, der 
Wert des Terrains betrage 42 195 000 Sterling. Mit Bezug auf 
das Abkommen von Hankau könne er, Chamberlain, erklären, daß 
es engliſcherſeits in gutem Glauben abgeſchloſſen worden ſei und 
er ſei überzeugt, daß das Gleiche auch von ſeiten des 
            kantoneſi=
ſchen Außenminiſters Tſchen geſagt werden könne. Ueber die 
internationale Niederlaſſung von Schanghai ſeien augenblicklich 
keine Verhandlungen im Gange und ſolche ſeien auch nicht 
            mög=
lich, ſolange die anarchiſtiſchen Zuſtände in der Stadt andauerten. 
Andererſeits, ſo erklärte Chamberlain, prüfe die Regierung den 
Abtransport der im Yangtſe=Tal anſäſſigen Engländer. Beim 
kantoneſiſchen Außenminiſter ſeien Vorſtellungen wegen der 
            An=
griffe gegen die engliſchen Staatsangehörigen in Hankau 
            er=
hoben worden. Tſchen habe ſein Bedauern ausgedrückt. Obwohl 
die Kantoneſenführer wiederholt erklärt hätten, daß ſie für die 
Plünderungen nicht verantwortlich ſeien, da dieſe von den 
            Nor=
diſten begangen worden ſeien, beſtätigen die eingegangenen 
            Nach=
richten das Gegenteil.
 und dem Prolog aus „Bajazzo” beſchieden war. Es ſei dem 
            Vir=
tuoſen Schlusnus hoch angerechnet, daß er nicht wie andere 
            Kol=
legen von Grammophons Gnaden ſich zu Uebertreibungen und 
Mätzchen aller Art und Unart ſich verleiten ließ, die vielleicht 
ſeiner Popularität und dem Plattenverkauf nützen, ſeiner 
            Künſt=
lerſchaft aber nicht. Er hatte einen vorzüglichen Begleiter 
            mit=
gebracht, Profeſſor Max Saal, und wurde gefeiert, wie es 
„der deutſche Battiſtini” gewohnt iſt. 
Da die Garderobenverhältniſſe im Saalbau jeder Beſchrei= 
O. 
bung ſpotten, ſo unterlaſſen wir eine ſolche,
 Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Ein Juwel der Buchkunſt, das in der Schönheit ſeiner 
Bilder und der auserleſenen Ausſtattung ſeinesgleichen ſucht, iſt das 
ſoeben in dem bekannten Verlage Dieck u. Co. in Stuttgart erſchienene 
neue Buch „Getanzte Harmonien” von Paul Iſenfels. Jeder 
wird entzückt ſein über dieſen einzigartigen Zyklus künſtleriſchen 
            Tan=
zes, ausgeführt von lieblichen Mädchen= und herben 
            Jungmännergeſtal=
ten in einem der ſchönſten Schloßparks. Ein wirkliches Märchenreich 
von Grazie und friſcher Menſchenſchönheit tut ſich hier auf. Hier hat 
unſere junge Generation etwas geſchaffen, auf das ſie ſtolz ſein darf. 
Die Bilder dieſes Werkes ſind, wie uns der Verlag Dieck u. Co. 
            mit=
teilt, eigens für dieſes Buch in monatelanger Arbeit aufgenommen und 
ſonſt nirgends zu ſehen. Trotz der bekanntlich ſchönen Ausſtattung (auf 
feinſtem getöntem Mattkunſtdruckpapier gedruckt und in duftigem orange 
Ganzleinen gebunden) koſtet das umfangreiche und in repräſentativem 
Großformat erſchienene Werk nur 12 RM. (gebunden) bzw. 8 RM. 
(geheftet). Für jeden Freund der Kunſt und der Körperkultur, für 
            je=
den, der erleſene Bücher ſchätzt, vor allem auch ſür jede Dame eine große 
Freude. Dieſes wunderſchöne Werk iſt wieder ein Beweis für die 
            un=
vergleichliche Schönheit der „Stuttgarter Sportbücher” Uebrigens iſt 
Paul Iſenfels auch der Verfaſſer der ſchon in vielen Tauſenden 
verbreiteten „Gymnaſtik als Lebensfreude‟ 
— Wiedergeburt. Das dritte Hauptwerk des Grafen Herm. 
Keyſerling erſcheint ſoeben unter dieſem Titel im Otto Reichl Verlag in 
Darmſtadt. — Der Weg zur Vollendung. Mitteilungen der 
Schule der Weisheit. Herausgegeben vom Grafen Hermann Keyſerling. 
(Otto Reichl Verlag in Darmſtadt.) Das 13. Heft iſt ſoeben erſchienen. 
— Vergeiſtigung. Unter dieſem Titel erſcheinen die Erlebniſſe 
und Erkenntniſſe des Hellſehers und geiſtigen Heilers Carl 
            Wel=
kiſch Ende April bei Otto Reichl in Darmſtadt. — Reichls 
            Philo=
ſophiſcher Almanach 1927. Der vierte Band des 
            internatio=
nalen Jahrbuchs der wiſſenſchaftlichen Philoſophie der Gegenwart, das 
Profeſſor Dr. Erich Nothacker bei Otto Reichl in Darmſtadt 
            her=
ausgibt, erſcheint Ende April. Der Band iſt den Problemen der 
Weltanſchauungslehre gewidmet und wird Aufſätze enthalten 
von Bernhard Groethuyſen, Hans Pichler, Paul Hofmann, Kurt 
            Riez=
ler, Frichrich Kginz, Karl Löwith, Harry Slochower und H. Jourdan.
Seite 4
Dienstag, den 29. März 1927
Nummer 88
Familiennachrichten
 Frieda Mager. 
Auguſt Schäfer 
Verlobte szu 
Kittlerſtraße 34 Alexanderſtraße 16 
Darmſiadt, 29. März 1927.
 Allen Verwandten, Freunden und 
Bekannten hiermit die Mitteilung, daß 
unſere 
Trauung 
am 30. März, vormittags 11 Uhr in 
der „Johanneslirche” ſtatttindet. 
Anna Wecht 
Heinrich Fähler
Nachruf.
 Nach kurzem, ſchwerem Leiden 
verſchied am verfloſſenen 
            Sams=
tag unſere liebe Kollegin 
Frau Anna Eva Andel. 
Als Mitbegründerin und 
            un=
ermüdlich tätige Förderin 
            unſe=
res Vereins hat ſich die Ver 
blichene große und bleibende 
Verdienſte eiworben. Der Ernſt 
und Eifer, mit dem ſie ſich 
            wäh=
rend langerJahre ihrem ſchweren 
Berufe widmete und ihre ſtets 
gleichbleibende Hilfsbereitſchaft 
ſicherten ihr die Liebe und 
            An=
erkennung aller, die ſie kannten. 
Ihr Tod bedeutet für den Verein 
einen ſchweren Verluſt. Wir 
werden ihr Andenken ſtets in 
Ehren halten. 
Der Hebammenverein 
des Stadt= und Landkreiſes 
Darmſtadt. 
Darmſtadt, den 28. März 1927 (5311
 Die Beerdigung unſeres 
            Ka=
meraden 
Wilhelm Pfeiffer 
findet Dienstag, den 29. März, 
nachm 2½ Uhr, auf dem 
            Wald=
friedhof ſtatt. 
Wir bttten um zahlreiche 
            Be=
teiligung 
Treffpunkt um 24 Uhr am 
            Por=
tale des Waldfriedhofs. (6349 
Verein ehem. 117er, Darmſtadt 
Der Vorſtand.
 Dankſagung. 
Allen denen, die anläßlich des 
            Hin=
ſcheidens unſeres lieben Vaters 
Michael Reinheimer 
ihre Teilnahme bewieſen haben ſowie 
dem Herrn Pfarrer Kleeberger für 
die troſtre chen Worte ſagen wir 
            tief=
gefühlten Dank. 
(*8443 
Geſchwiſter Reinheimer 
Schützenſtraße 12
 Daukſagnng. 
Für die vielen Beweiſe 
            aufrich=
tiger Teilnahme bei dem ſchweren 
Verluſte meiner lieben Frau und 
gu en Mutter 
Frau Katharina Treutel 
geb. Eymig 
ſagen wir hiermit herzlichen Dank. 
Ganz beſonders danken wir Herrn 
Kaplan Enſinger für die troſtreichen 
Worte am Grabe, ſowie für die 
zahlreichen Kranzſpenden. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Ludwig Treutel und Tochter. 
Darm tadt, Riedeſel tr. 70.
 Tennisnetz 
für Sportplatz 
zu verkaufen. Stift= 
(*849 
ſtraß= 15.
 R 
geben, w. gebrauchte 
Singernähmaſch. ſow 
verſch. Gartengeräte. 
Näh. Geſchſt. (8370
heitz
„Seit Jehres I4 5h m enen ſehr ſanan
 Statt beſonderer Anzeige. 
Todes=Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine 
liebe Mutter, unſere Großmutter, Schwiegermutter, 
Schweſter und Tante 
Frau Henriette Spieß 
geb. Kneipp 
nach kurzem Leiden zu ſich zu rufen. 
Um ſtille Teilnahme bitten: 
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen: 
Philipp Spieß, Zimmermeiſter. 
Darmſtadt, den 28. März 1927. 
(5354 
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. d. Mts., 
vormittags 11½ Uhr, von der Einſegnungshalle des 
Friedhofes an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus 
ſtatt.
 Todes=Anzeige. 
Allen Freunden und Bekannten die traurige 
Nachricht, daß mein lieber, treuſorgender Mann, 
unſer herzensguter Vater und Schwager, der 
Lokomotivführer i. R. 
Zeinict Lotf 
Sonntag abend 10 Uhr nach plötzlicher, ſchwerer 
Erkrankung ſanft entſchlafen iſt. 
ImNamen der Hinterbliebenen: 
Eliſe Wolf, geb. Müller 
Rhönring 105. (5344 
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 30. März, 
2½ Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe inniger 
            Teil=
nahme bei dem ſchweren Verluſte, der 
uns betroffen hat, ſagen wir herzlichen 
Dank. 
Margarete AAlmanritter, geb. Geibel 
Rudolf Almanriter. 
Darmſiadt, den 28. März 1927. (8375
 Statt beſonderer Anzeige. 
Heute verſchied nach längerem Leiden 
im 20. Tebensjahr mein lieber Mann, mein 
guter Vater 
Herr
 Oberlehrer i. R. 
In tiefer Trauer: 
Frau Eliſe Vollhardt 
Elſe Vollhardt. 
Groß= Umſiadt, den 27. März 1927. 
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. März, 
nachmittags 1 Uhr ſfatt. 
(5315
 Für die Beweiſe herzlicher Anteilnahme anläßlich des 
Heimganges unſeres unvergeßlichen Bruders und Schwagers 
ſagen aufrichtigen Dank 
Tone v. Wachter 
Darmſtadt 
Albrecht v. Wachter 
Maſor a. D. 
Marie v. Wachter, geb. Weber 
Oberammergau 
Darmſtadt, März 1927. 
(28368
M=
 mit Schuppenbildung, Riſſen und Anſchwellugen. 
Die dreimalige Anwendung Ihrer 3uFigen 
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erteilt Kammrrmuſiher 
Sturmfels, Geten= 
(549a 
beraſtr. 51 
Für Spielkreis 
im Zentrum d Stadt 
unter Leitung von 
ſtaatlich geprüft 
            Kin=
dernärtnerin werden 
noch einige Kinder 
angenommen. 
            Ang=
unt, W 233 Geſchſt. 
(8419)
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ad in 
Walle. 
im
Nummer 88
Aus der Landeshauptſiadt.
Keft3
 Darmſtadt, 29. März. 
— Ernannt wurden: am 2. März die proviſoriſche Handarbeits= 
„hrerin an der Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule) in 
            Darm=
nacht Lilly Darmſtädter zur Handarbeitslehverin an dieſer Schule, 
Fe proviſoriſche Handarbeits= und Haushaltungslehrerin an derſelben 
Schule Regina Büchner zur Handarbeits= und Haushaltungslehrerin 
a dieſer Schule, die proviſoriſche Handarbeitslehrerin an der Stu= 
Fenanſtalt i. E. in Offenbach a. M. Hedwia Goes zur 
            Handarbeits=
lehrerin an dieſer Schule — ſämtlich mit Wirkung vom 1. März 1927 
w: am 19. März; der Lehrer Heinrich Wedel zu Breungeshain (Kr. 
Schotten) zum Lehrer an der Volksſchule zu Burkhards (Kr. Schotten). 
— Aus dem hefſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde am 25. März der 
eußerordentliche Profeſſor in der mediziniſchen Fakultät und Proſektor 
en gnatomiſchen Inſtitut der Landesuniverſität Gießen Dr. Philipp 
Stöhr auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1927 an. 
mſtweiligen Ruheſtand befindliche Lehrerin Sofie Seriba zu 
            Darm=
kradt auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1927 ab. 
— Hefſiſches Landestheater. Füir den Monat April ſind im Landes= 
Begter zwei inteveſſante Gaſtſpiele vorgeſehen: zunächſt wird die 
            be=
rnnte deutſche Schauſpielerin Roſa Bertens am Samstag, 9. April. 
ir der Erſtaufführung von Bernard Shaus Schauſpiel „Frau Warrens 
(rewerbe” im Kleinen Haus die Frau Warren ſpielen. Roſa Bertens, 
f it Jahren zu den anerkannteſten Vertreterinnnen der deutſchen 
            Schau=
ſeiellumſt zählend, hatte ihre erſten großen Erfolge am Berliner 
            Neſ=
jenztheater im franzöſiſchen Konverſationsſtück, iſt dann als Verfechterin 
der Modernſten und Neueſten bei Ibſen, Hauptmann, Tolſtoi, Gorki 
urd Hofmannsthal berühmt geworden und galt lange Zeit als die beſte 
Etrindbergſpielerin der deutſchen Bühne. In den entſcheidenden Jahren 
Aeinhardts gehörte ſie dem Deutſchen Theater in führender Stelle an 
und iſt heute im Verbande des von Leopold Jeſſner geleiteten Berliner 
Etaatstheaters. — Am Sonntag, den 10. April (Palmſonntag) wird im 
Großen Haus zum erſten Male in dieſer Spielzeit Wagners „
            Parſi=
fal” gegeben. Die Aufführung gewinnt inſofern ſtarkes Intereſſe, als 
e gelungen iſt, Profeſſor Max von Schillings, den als 
            Kompo=
u ſten wie Dirigenten gleichermaßen anerkannten Muſiker, der hier durch 
ſäne 1917 aufgeführte Oper „Mona Liſa” bekannt iſt und bis vor 
            kur=
zm die Staatsoper in Berlin leitete, für die muſikaliſche Leitung zu 
grwinnen. Die Partie der Kundry ſingt in dieſer Aufführung ſeine 
Gattin Frau Barbara Kemp, die als die hervorragendſte 
            Vertro=
twin des Charakterfaches an der deutſchen Opernkühne gilt und im 
Neich wie im Auslande (zuletzt an der Metropolitan Oper in New York) 
de ſenſationelſten Erfolge hatte. Die Künſtlerin, die, wie in früheren 
Jahren auch diesmal wieder für die Bayreuther Feſtſpiele verpflichtet 
werrde, iſt in Darmſtadt von dem Enſemblegaſtſpiel der damaligen Ver= 
Urner Hofoper mit Verdis Maskenball” im Jahre 1917, bei dem ſie die 
Aunelig ſang, noch in beſter Erinnerung. — Heute abend 6 und 8 Uhr 
ſtaden zwei neitere Vorführungen des Films „Wege zu Kraft und 
ä chönheit” im Kleinen Haus ſtatt. 
— Achte Morgenfeigr im Kleinen Haus bes Landestheaterz. Am 
Sonntag, den 2. April, vormittags 11½ Uhr, findet im Kleinen Haus 
de achte Morgenfeier ſtatt, die aus Anlaß ſeines 100. 
            Todes=
tiges Beethoven gewidmet iſt. Da ſeine orcheſtralen und 
            kammer=
nuiſikaliſchen Werke jetzt zu einem großen Teil geſpielt worden ſind, 
erden in dieſer Morgenveranſtaltung ausſchließlich Lieder des Meiſters 
gſungen werden. In ſie teilen ſich Charlotte Maſſenburg, Johs. 
9iſchoff und Guſtav Deharde. 
— „Das Kirchenjahr‟. Der Frauenverein der 
            evangeli=
ſchen Martinsgemeinde iſt in emſiger Tätigkeit, um die 
            ge=
blante Aufführung des Weiheſpiels von Emma Lehr: „Das 
            Kirchen=
ſehr” das bereits in Offenbach und Heidelberg zu ſehr wirkungsvoller 
Darſtellung kam, auch hier würdig in Szene zu ſetzen. Ungefähr 130 
Nänner, Frauen und Kinder der Gemeinde proben ſeit Wochen eifrig. 
ſarr dem ergreifenden, von tief religiöſem Geiſt getragenen Werke auch 
hier zum erwünſchten Erfolge zu verhelfen und der nicht 
            unbeträcht=
lichen Schwierigkeiten, die das Stück bietet, Herr zu werden. Das Spiel 
ſurd in ſeiner packenden und prägnanten Anſchaulichkeit ſicher ein 
            wert=
balles Erlebnis für jeden Zuſchauer bilden Zahlreicher Beſuch aus 
alen Kreiſen der evangeliſchen Bevölkerung Darmſtadts und der 
            nähe=
mer Umgebung iſt denn auch der ſo recht in die Paſſionszeit paſſenden 
Aufführung zu buünſchen und wird den ſchönſten Lohn für die großen 
afgewendeten Opfer on Zeit, Mühe und Koſten bilden. Die 
            Aufführun=
ſer finden Sonntag, den 3. April, nachmittags 3 und abends 
15 Uhr, im großen Saale der Turngemeinde am Woogsplatz ſtatt. Ein= 
Uncktskarten ſind zum Preiſe von 0.50, 1. 2 und 3 Mk. im Vorverkaufe 
oi Waitz (Eliſabethepſtr. 16). Müller Gheinſtraße 6) und Geiger (am 
m egerplatz), ſowie vor den Vorſtellungen an der Kaſſe zu haben. 
— Sprachverein. Nächſten Montag werden uns Robert 
            Schnei=
ſer und Eduard Göbel im alten Gymnaſium einen ſchönen Abend 
Freiten, deſſen Erträgnis dem Denkmal für Niebergall zu 
tmd neu zu wählen und die zu Wien ſtattfindende Pfingſttagung des 
6=ſamtvereins zu beſprechen. Heute Dienstag, den 29. März, wirken 
m ei unſever Mitglieder, Herr Walter Lehmann und Geh. Rat 
d-. Otto, im Saale des Muſikvereins bei der vaterländiſchen 
            Veran=
kaltung des Oſtbundes mit; der Beſuch ſei beſtens empfohlen. 
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Bei der Wanderung 
im nächſten Sonntag nach Fürth wird vormittags um 6 Uhr am 
            Tier=
mumnen (Alter Friedhof) mit Poſtauto nach Nieder=Kainsbach gefahren. 
Mtahren kann aber nur, wer im Beſitz einer bis ſpäteſtens Freitag 
ihend zu löſenden Autokarte iſt. Für die Bahnrückfahrt von Fürth tritt 
ü- die Wanderer, die gleichfalls bis Freitag abend bei Roh. 
Krgmann oder am Klubabend in der „Krone” die Bahnzwiſchenkarten 
ſe öſt haben, eine Fahrpreisermäßigung ein, Tiſchkartenlöſung ebenfalls 
üs ſpäteſtens Freitag abend. 
axe Ludwig ban Beethovens in ihrer neu hergerichteten 
            Turn=
ſalle eine Gedenkfeier gemeinſam für Schüler und Lehrer der 
Urſtalt. Die Darbietungen ſollen bei der diesjährigen 
            Entlaſſungs=
eier, die am Mittwoch, den 30. März, abends 7.30 Uhr, in der 
lügel iſt für beide Veranſtaltungen von der Firma Karl Arnold u. Sohn 
Gkiſabethenſtraße 28) freundlichſt zur Verfügung geſtellt. 
— Die Mornewegſchule veranſtaltet im Mädchenzeichenſaal (zweiten 
Stoch) eine Ausſtellung der Handarbeiten ihrer Schülerinnen, und ladet 
un Beſuch freundlichſt ein. Beſuchtszeit: Donnerstag, den 31. März, 
dunr 4—6 Uhr, Freitag, den 1. April, von 10—5 Uhr. 
— Elektromophon=Konzert. Am Mittwoch, den 30. März, abends 
1 Uhr, findet in der Aula des Realgymnaſiums das 14. 
            Elektromophon=
ſunzert der Firma Chriſtian Arnold, am Weißen Turm, ſtatt. Kein 
Frtereſſent guter Phonomuſik darf die Gelegenheit verſäumen, ſich über 
lick zu verſchaffen. Der Eintritt zu dieſem Konzert iſt frei und werden a 
 
ſarten im Laden, Ernſt=Ludwigſtraße 5. abgegeben.
 Feſtkundgebung 
der Oeutſchen Volkspartei. 
Die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei veranſtaltete 
am geſtrigen Abend im Kleinen Haus des Landestheaters aus Anlaß 
der Sechzigjahrfeier der Nationalliberalen Partei eine Feſtundgebung, 
die ſehr gut beſucht war. 
Eingeleitet wurde die Feier durch das Brandenburger Konzert G=Dur 
von Joh. Seb. Bach, das das Drcheſter des Landestheaters umter Leitumg 
von Generalmuſikdirektor Roſenſtock vortrug. 
Generalſuperintendent D. Dr. Schian 
der ſodann das Wort ergriff, wird lebhaft begwißt. Nach herzlichen 
            Dankes=
worten ſtellt er als Leitmotiv ſeiner Betrachtungen den Verſuch auf 
Nückſchau und zugleich Einkehr zu halten und zu fragen, um was es ſich 
— In den dauernden Nuheſtand verſetzt wurde am 9. März die im heute handelt. Haben wir wirklich — ſo führte der Redner 
aus — ein Recht, zurückzuſehen über dieſe 60 Jahre?. War nicht im 
Herbſt 1918 nach dem Kriege der Augenblick, da alles anders wurdes 
Hat nicht die Partei damals einen neuen Namen angenommen?. Iſt es 
denn alſo eine Linie, die durch dieſe 60 Jahre gehtd. Iſt dieſe Linie 
nicht verlaſſen?. Wir wiſſen, daß in den 60 Jahnen Wandlungen 
            ge=
ſchehen ſind, und keine geringen. Die Bedingungen haben ſich gewandelt, 
die Umſtände ſind andere geworden, die Parlamente haben mannigfache 
Veränderungen erfahren. Die Generationen haben gewechſelt, auch die 
politiſchen Anſichten haben in vielen Stücken ſich gewandelt, das kann 
gar nicht anders ſein. Ja, es haben auch die Männer ſich z. T. in ihren 
eigenen Anſichten gewandelt. Eine große Partei iſt nichts Starres, 
            un=
bedingt Feſtes. Sie darf nichts Eigenſinniges ſein. Sie muß im Fluß 
bleiben, ſie muß ſich entfalten, ſich entwickeln. Sie muß lernen, ſie muß 
die Augen offen halten. 
Es iſt mir intereſſant geweſen, daß ſchon im erſten Aufruf 1867 der 
Satz ſich findet: Eine eindringliche Erfahrung hat uns 
gelehrt, daß nicht in allen Zeiten für dieſelben 
Aufgaben mit denſelben Waffen gekämpft werden 
darf. Es mag Menſchen geben, die mit einem Lächeln ſagen: 
            Wand=
lungsfähigkeit. Aber das wäre nur ein Mangel an Selbſterkenntmis 
und Welterkenntnis. 
Trotz alledem, trotz aller Wandlungen in ſochs Jahrzehnten dennoch 
eine Einheit. Aber welcher Wandel in dieſer Zeit! Eine große deutſche 
politiſche Partei iſt gar nicht denkbar ohne innerſten Zuſammenhang 
mit der Geſchichte des Volkes. Wie wäre die Geſchichte, von der wir 
heute reden, denkbar ohne die Wandlungon des Lebens des deutſchen 
Volkes?. Wir können nicht anders, als daß wir eine kurze Rückkehr 
            hal=
ten über mehr als ein halbes Jahrhundert deutſcher Geſchichte — was 
für ein Nahmen der Geſchichte der Partei! — vom Norddeutſchen 
            Reichs=
tag bis hin zum deutſchen Kaiſerreich mit ſeinem Glanz — und wir wollen 
uns doch heute, obwohl man über jene Zeit jetzt ſo vielfach anders 
            ur=
teilt, darüber freuen, daß unſerem Volke eine Zeit des Glanzes gegeben 
war — und dann jene ſchweren, ſchweren Kämpfe, jene Kriegszeit, die 
in uns noch nachzittert, die noch auf Jahrzehnte unſere Geſchichte 
            be=
ſtimmen wird, und jetzt die Nachkriegszeit; jener Kampf ums Leben, den 
wir bis zu dieſem Augenblick führen. Was für ein Rahmen dieſe 
            deut=
ſche Geſchichte! 
Und in dieſer deutſchen Geſchichte die Geſchichte der Partei. Auch 
ſie hat ihre Wechſelfälle gehabt. Sie hat ihre Glanzzeiten gehabt 
            da=
mals nach der Gründung des Deutſchen Reiches, als Bismarcks Stütze, 
und ſie hat ihre ſchweren Zeiten gehabt, als ſie Bismarck die 
            Gefolg=
ſchaft in manchen Stücken verſagen mußte, verſagen zu wüſſen glaubte. 
Sie hat Kriſen durchgemacht. Sie hat an Umfang, Größe und 
            Bedeu=
tung ſehr verſchiedene Epochen erlebt. Sie hat die ſchwerſte Kriſis nach 
dem Krieg erlebt, als es ſich zeitweiſe darum handelte, ob ſie ſich mit 
einer anderen Partei verſchmelzen ſollte. Sie blieb ſelbſtändig. Die 
Folgezeit hat ihr Recht gegeben. 
Aber vielleicht iſt es doch ein Gedanke, der dem Gedanken der Mitte 
geht eine große Linie. Wir müiſſen verſuchen, ſie herauszuſtallen, die 
tragenden Gedamben uns klarzumachen. Die Partet wird die Partei 
der Mitte genannt. Manche glauben ihr Weſen damit erſchöpft zu 
haben. Iſt. die Arithmetik der Mitte die große Linie, die einſt die 
Nationalliberale Partei und jetzt die Deutſche Volkspartei innegehalten 
hat?. Ich ſage, es glauben viele, es ſet ſo. Das iſt das Oberflächlichſte, 
was es gibt. Nie iſt es einem eingefallen, abſichtlich in der Mitte 
            blei=
ben zu wollen zwiſchen rechts und linls. Nie iſt dieſe Mittellinie 
            wirk=
lich mit zahlenmäßiger Genauigkeit eingehalten worden. Es iſt nicht 
ein Rechenkunſtſtück, wie man die Partei führt. Es hamdelt ſich um 
ganz andere, tiefe und ernſte Gedanken. 
Aber vielleicht iſt es doch ein Gedanken, der dem Gedanken der Mitte 
naheliegt, den wir als den leitenden, einheitlichen bezeichnen können. Der 
Gedanke der beſonnenen Realpolitik vielleichte 
In der Tat iſt dieſer Gedanke wichtig. Die Befonnenheit iſt 
            not=
wendig. Aber ſie darf nicht in Gegenſatz tveten zu der leidenſchaftlichen 
brte kommen ſoll. Die anſchließende Geſchäftsſitzung hat u. a. den Vor= Liebe zum Vaterlande. Gs iſt in der Tat die große Aufgabe dieſer 
Partei, nationale Leidanſchaft mit Beſonnenheit 
zu vereinigen. Dieſe Aufgabe iſt ſchwer. Es iſt auch ſchwer, 
            wei=
ten Volkskreiſen dies klarzumachen. 
Der nationale Gedanke iſt der eigentliche Leitgedanke der 
Partei in der ganzen Zeit geweſen; der nationale Gedanke nicht bloß 
im Gegenſatz zu einem Internationalismus, der das Vatzerland nur 
noch als ein ſogenanntes Vaterland bezeichnet und aus allen Völkern 
einen Völkerbrei machen möchte, der nationale Gedanke als einer, der 
das Volk zuſammenfaßt zu einem großen Ganzen, der ihm ſeinen Platz 
an der Sonne geben will und ihm ſein Recht wahren will. Dieſer 
            natio=
nale Gedanke, der uns nach 1871 zu den Höhen geführt hat, darf auch 
jetzt nicht ſterben. Der nationale Gedanke muß der 
            Leit=
ſtern bleiben, ſo lange eine Deutſche Volkspartei exiſtieren wird. 
Mit dieſem Gedanken hat ſich in der Geſchichte der Partei immer 
verbunden der Reichsgedanke. Wie der nationale Gedanke im das Oſebergſchiff heraus. Zwei Foliobände ſind bis jetzt erſchienen, ſo 
— Die Schillerſchule (Müllerſtraße 11) veranſtaltete am 100. Todes= Gegenſatz zum internationalen ſteht, ſo ſtand der Reichsgedanke im 
Gegenſatz zum Partikularismus. Dieſer iſt in Deutſchland noch nicht 
geſtorben. Er hat an der alten Zerriſſenheit und Uneinigkeit des 
            deut=
ſchen Volkes immer wieder neue Nahrung gefunden. Bis heute ſind die 
Gefahren vorhanden. Die wundervolle Mannigfaltigkeit der deutſchen 
errnhalle der Schule ſtattfindet, wiederholt werden. Hierzu ſind die Stämme, aus der das deutſche Volk unendlich viel Leben und Frucht. 
Fetern der zur Entlaſſung kommenden Schöler und, ſoweit der Platz gewinnen kann, wird zur Pein, zur Qugl, zu Verhängnis, wenn bigaben, in denen wir den geſamten Hausrat einer Winfingerkönigin 
echt, auch Fpeunde der Anſtalt herzlich eingeladen. — Der Konzert= die Stämme partikulariſtiſch werden. Wir brauchen nicht Unitgriſten 
zu ſein, wir brauchen keineswegs ein Verſchwinden der Stämme und 
Länder zu wünfchen. Das wäre im dem Deutſchland von heute kein 
Segen. Aber wir müſſen wiſſen, daß das große Ganze, daß Reich, 
zuerſt kommen muß. Der Reichsgedanke ſtand für die Partei immer 
an der Spitze. Wo die Partei Einfluß hatte, hat niemals der Parti= 
9 
kularismus ſein Haupt erheben können, und ſoll es niemals tun. 
Mit dem Reichsgedanken verbunden iſt der Staatsgedanke. 
Wir haben es immer und nachdrücklich gewollt: Dem Staat fein 
Recht. Eine ſo wichtige Frage wie ſelbſt die der Staatsform iſt 
            den=
noch minder wichtig gegenüber, der Frage des Staatsdaſeins und der I 
ſie hierbei gezeigten Neuheiten in Apparaten und Platten einen Ueber= Staatskraft. Verloren iſt erſt dann ein Volk, wenn ſein Staat ſich lich beſchickt. Zum künſtleriſchen Teil haben erſte Kräfte ihre 
            Zuſtim=
auflöſt. Der Staat die Organiſationsform des Volkes, der Staat die n 
Kraft des Bolkes, der Staat die einzige Möglichkeit der geordneten
 Eaiſtenz und des Fortſchritts eines Volkeß. Wer den Staat nicht achtet, 
der kann ſeinem Volk nicht diemen und ſein Volk nicht fördern. 
Auch der Kulturgedanke geht durch die Geſchichte der Partei 
hindurch. Eine Partei wird erſt damn lebensfähig, wenn ſie zeigen kann, 
daß ſie Kultur will, und zwar die rechte Kultur. 
Auch der Gedanke der Perſönlichkeit, der freien 
            Ent=
faltung der Perſönlickkeit iſt zu allen Zeiten von der Partei beſonders 
betont worden. Wir ſind ſeit dem großen Erlebnis des Krieges, ſeitdem 
die geſchloſſene Gemeinſchaft eines Volkes uns in ihrer ganzen Wucht 
vor Augen trat, vielleicht gegenüber dem Begriff der Perſönlichkeit 
            ſkep=
tiſcher geworden. Wir pflegen jetzt mehr Begriffe zu betonen, wie den 
der Gemeinſchaft, ja den der Volksgemeinſchaft und Völkergemeinſchaft 
und Menſchheit. Wemn wir nicht ins andere Extrem geraten vollen 
wüſſen wir uns immer wieder daran erinnern, daß der Gedanke der 
Perſönlichkeit nicht erdrückt werden darf durch den Gedanken der 
            Ge=
meinſchaft, ſo wichtig, ſo wertvoll, ſo notwendig er iſt. Wenn die 
            Hoch=
flut dieſer Gemeinſchaflsgedanken vorüber ſein wird, wird auch der 
            Ge=
danke der Perſönlichkeit wieder ſtärker zu ſeimem Nechnt kommen. 
            Nie=
mals wird eine Gemeinſchaft fruchtbar ſein, wenn in ihr nicht 
            Perſön=
lichkeiten von Wert ſind. Das muß das Ziel bleiben; alle Menſchen von 
Wert ſich entfalten zu laſſen, nücht zu Ungebundenen, die uichts als ſich 
ſelber kennen, ſondern zu ſolchen, die alles, was ſie habem in den Dienſt 
der Gemeinſchaft ſtellen. 
Zum Schluß kommt der Reduer auf den ſozialen Gedanken 
zu ſprochen. Wir dürfen uns eine ſoziale Partei nenuen, ſo führt er 
u. a. dazu aus, in der auch die wirtſchaftlich Schwachen ihr Necht haben 
und bekommen. Es wird immer eine der ſchwerſten Aufgaben ſein, 
dieſes Nacht zu beſtimmen. Es leidet unſer Volk darunter, daß der 
herrliche Gedanke jener ſozialen Botſchaft Kaiſer Wilhelms I. nicht in 
der Form ſich überall verwirklichen läßt, in der wir ihn gern 
            verwirk=
lichen möchten. Aber das Leitmotiv bleibt er, muß er bleiben, lebt er 
in unſeren Herzen. 
Wenige Tage trennen uns von der Wiederkehr des Geburtstages 
Bismarcks. Er iſt immer bei uns gefeiert worden. Das deutſche Volk 
muß ihn feiern. Wenn dieſer nationale Heros, dieſer Führer, der nun 
vor faſt drei Jahrzehnten von us ging, vor unſerem geiſtigen Auge 
ſteht, dann wiſſen wir, was wir ihm danken und wiſſen uns innerlich 
eins mit ihm, auch dann, wenn wir hie und da einmal andere Anſichten 
haben. Wir wiſſen, daß er nicht bloß unſer Volk zum Ruhm, zum Sieg 
ſührte, und zum Kaiſertum, ſondem daß er uſer Volk zu einem Volk 
eines Willens machte; zu einem Volk, das endlich einmal wußte, daß 
es etwas wollte, ja ſogar was es wollte. Der Geiſt Bismarcks, der 
nationale Gedanke, der ihn leitete, muß auch uns leſten durch all die 
Verſchiedenheiten der Zeiten und die Notwendigkeit der wechſelnden 
Methoden hindurch. Es muß auch mſer Ziel ſein, Deutſchland groß 
und ſtark zu machen. Es muß unfer heißer Wunſch ſein, daß, wemn auch 
die Formen wechſeln — und wir wiſſen nicht, wig ſie ſich einmal 
            ge=
ſtalten — doch das wiederkomme, was Bismarck uns gab: ein großes 
ſtarkes deutſches Volk. Und wir müiſſen dazu das unſere tun. Ueber 
all unſerem Tun ſteht der Gedanke, der immer Leitgedanke unſerer 
Partei geweſen iſt: Das Vaterland über die Partei. Darin wollen wir 
uns von keiner anderen Partei übertreffen laſſen. Unſerem lieben 
            teu=
ren Vaterland gehört unſer Herz. 
Eim dreifaches Hoch auf das deutſche Vatzerland beſchloß die mit 
großem Beifall aufgenomenen Ausführungen. Die Verfammlung 
ſtimmte das Deutſchlandlied a. 
Oberſtaatsanwalt Wünzer, 
den die Verſammlung lebhaft begrüßte, hatte es ſich zur Aufgabe geſtellt, 
in ergreifenden Worten der Tätigleit der fpühewen Führer der Partei 
zu gedenkm. Er griff vier Perſönlichkeiten heraus, deren Bild noch 
friſch in aller Erinnerung iſt: Freiherr von Heyl. Heinrich Köhler, 
Artur Oſam und deſſen Vater. G3 würde zu weit führen, wollten wir 
das für die Geſchichte Heſſens und insbeſondere der Deutſchen Volkspartei 
ſo brdeutſame Wirken dieſer Männer hier aufrollen. Herr 
            Oberſtaats=
anwalt Wünzer venſtand es, in pachkenden Ausführungen dieſen Männern 
einen Nachruf zu widmen, der ihrer Bedeutumg gerecht ward. Die 
            Ver=
ſammlug erhob ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Sitzen. 
Das Coneerto groſſo von Händel beſchloß die Feier.
 Oberregiſſeur Edgar Klitſch Intendani des 
Mainzer Gtadtihegers. 
In der nichtöffentlichen Sitzung der Mainzer 
            Stadwerord=
netenverſammlung am Montag abend wurde Oberregiſſeur Edgar 
Klitſch, zurzeit am Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt, zum 
neuen Intendanten des Stadttheaters gewählt. 
Herr Edger Klitſch, 1887 in Berlin gebonen, gehört 
            be=
reits ſeit 1910 der Bühne an. Er war nacheinander als 
            Schau=
ſpieler in Eiſenach. Wien (Volksbühne), Leipig, Dresden, 
            Ham=
burg (Kammerſpiele) als Oberregiſſeur, Berlin (Volrsbühne und 
Staatstheater) als Schauſpieler und Regiſſeur und zuletzt als 
Oberregiſſeur am Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt.
 — Lichtbildervortrag über „Des Oſebergſchiff” in der Buchhandlung 
Heinrich Schroth, Rheinſtraße 15. Der von der Buchhandlung Schroth 
bereits angeſagte Vortrag „Das Oſebergſchiff, die Grabſtüätte einer 
            nor=
wegiſchen Wikingerkönigin” von Dr. G. Zeh iſt auf Freitag, 1 April, 
abends 8½4 Uhr, feſtgelegt. Die Reichaltigkeit der vortrefflichen 
            Licht=
bilder, die nicht nach flauen Reproduktionen, ſondern divekt nach den 
großen Originalaufnahmen des Univerſitätsmuſeums in Kriſtiania 
            her=
geſtellt wurden, geben einen lückenloſen und wohl jedermann feſſelnden 
Ueberblick über die bis jetzt vorliegenden, aber noch lange nicht 
            ab=
geſchloſſenen Forſchungsergabniſſe des Oſobergfundes. Das 
            Univerſitäts=
muſeum von Kriſtigna gibt im Auftrag des norwegiſchen Staates eine 
der größten Monographien nordiſchegermaniſcher Altertumskunde über 
reich an wiſſenſchaftlichem Ertrag, daß ihr Inhalt allein ſchon genügen 
würde, die epochale Bedeutung dieſes Fundes für unfere bis jetzt ſo 
verſchwommene Kenntnis von frühgermaniſcher Kunſt und Kultur 
            dar=
zutun. Doch dvei ebenſo umfangreiche Bände werden noch folgen. So 
wird man in den nächſten Jahren vom Oſebergſchiff und ſeinen 
            Grab=
kennen lernen, immer wieder Neues zu hören und nach Freigabe der 
Aufnahmen bis jetzt noch unveröffentlichter Fundſtücke auch Neues zu 
ſehen bekommen. Der Eintrittspreis für den Vortrag beträgt 2 Mark. 
— Leſeabende der Stadtbücherei. Mittwoch, den 30. März, 
8 uhr. Nichard Dehmel. Aus ſeiner Dichtung „Zwei Menſchen”) 
Mit dieſem Abend finden die Leſeabende der Stadtbücherei für dieſen 
Abend ihren Abſchluß. 
— Hausfrauen=Nachmittagskaffee. Der am 30. d. M. von der Firma 
Hackebeil (Heſſ. Hausfrau) veranſtaltete Hausfrauen=
            Nachmittag=
laffe „Stunde der Heſſ. Hausfrau” iſt mit der hiermit verbundenen 
hauswirtſchaftlichen Ausſtellung von erſten Firmen Deutſchlands 
            reich=
mung gegeben. (Siehe Anzeige.) Dieſe Veranſtaltungen ſind nicht zu 
verwechſeln mit dem hieſigen Hausfrauen=Bund.
im Total=Ausverkauf wegen Aufgabe des Geſchäfts und Uebergabe der Verkaufsräume
 Neuheiten allererſten Ranges 
Süddeutſchlands größtes, hellſies, einheitlich überſichtliches Verkaufslokal der Herren= und Knabenkleider=Branche.
(5370
23.
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Dienstag den 29 März 1027
Nummei 88
 * Märzfitzung des hiſtoriſchen Vereins. 
Vortrag des Herrn Dr. Adolf Müller: 
„Beiträge zur Geſchichte Philipps des Großmütigen.” 
In einer Denkſchrift des bayeriſchen Diplomaten Lorenz Fries 
heißt es: Ein Jeder dieſen Mann forchtet wie einen ſchlagenden 
Gaul.” Philipp war damals ſchon in Gefangenſchaft, trotzdem noch 
dieſe Furcht vor ihm. Vortragender hat bei ſeinen Studien zur 
            Ge=
ſchichte Darmſtadts aus Abrechnungen u. a. zwiſchen den Zeilen 
            wich=
tige Feſtſtellungen machen können, die neues Licht auf ſeine Politik 
werfen. 
Philipp war der erſte und letzte Landgraf, der in der Welt der 
Politik ein Wort mitzuſprechen hatte und über treffliche Mitarbeiter 
verfügte, darunter Alexander von der Tann, ein Vorfahre 
des in Darmſtadt geborenen Generals von der Tann. Am Ende des 
Schmalkaldiſchen Krieges wurde ein Spion Philipps gefangen, 
            Wil=
helm von Weinbrenner. Dieſer und ſein Gefährte Eckart 
wurden auf die Folter geſpannt, es kam jedoch nichts dabei heraus. 
Es handelte ſich um den Anſchlag auf Frankfurt a. M. Im 
            Frank=
furter Rat hatte Philipp ſeine Anhänger, an deren Spitze Michgel 
Sorgenloch Orth zum Jungen; er war auf dem Reichstag zu 
            Regens=
burg Vertreter der Stadt. Sie bezogen eine Penſion von Philipp und 
ſie arbeiteten ihm trefflich in die Hände. Eine wichtige Rolle ſpielte 
dabei Heinrich von Lindenfels in Verbindung mit Weinbrenner. 
Redner konnte ihn bis 1554 als heſſiſchen Keller in Rüſſelsheim 
            nach=
weiſen, 1545 ſchwor er den Bürgereid und in denſelben Jahren tauchen 
zuerſt die Penſionen auf. Es tritt noch ein Schneider, der „Gelnhäuſer” 
genannt, in dem Weinbrennerſchen Handel auf, es kommt jedoch nichts 
Rechtes heraus. Philipp gibt nur zu, den Weinbrenner und Eckart 
als Spion zur Erkundung des Herannahens des kaiſerlichen Heeres 
benutzt zu haben, ſeine weiteren Angaben ſind ſehr timid. Es iſt 
            wahr=
ſcheinlich, daß Philipp Pläne erwog, Frankfurt zur heſſiſchen Stadt zu 
machen, es bildete die Brücke zwiſchen den verſchiedenen Teilen des 
Heſſenlandes. Bei einer Einverleibung Frankfurts war eine 
            Ausein=
anderſetzung mit dem Kaiſer unvermeidlich. Das Landvolk unſerer 
Gegend wurde mit Landsknechtswaffen ausgerüſtet, um für alle Fälle 
gerüſtet zu ſein. Maximilian Egmont Graf von Büren konnte mit der 
Anweſenheit eines zuchtloſen Heeres Frankfurt bedrohen, ſtatt 
deſſen hielt er mit unbarmherziger Strenge die Manneszucht aufrecht. 
Er war ein entſchloſſener Charakter und ritterlich. Obwohl Katholik, 
ließ er die ſtädtiſchen Prädikanten, die oſt recht ſcharf waren, ruhig 
predigen. Als der Rat ſich darüber beſchwerte, daß er Meſſe leſen 
ließ, entgegnete er, die Frankfurter ließen die Juden unangefochten 
ihren Gottesdienſt halten, der chriſtenfeindlich wäre, warum wollte man 
denn dieſen chriſtlichen beanſtanden?. Wenn wir dies Ganze 
            zuſammen=
faſſen, müſſen wir ſagen, einwandfreie Beweiſe für den Anſchlag auf 
Frankfurt gibt es nicht, aber die Uebereinſtimmung der Ausſagen 
Weinbrenners und Eckarts und Jungs Beziehungen zu Philipp, die 
nachweislich eine günſtige Politik des Frankfurter Rats bewirkten, 
Lindenfels Auftauchen in Frankfurt, dann ſein plötzliches 
            Verſchwin=
den, machen den Anſchlag auf Frakfurt wahrſcheinlich. 
Dieſe Verkettung der Umſtände wurde Darmſtadt auch zur 
            Schick=
ſalsſtunde. Es war eine Heldentat der Treue, daß Darmſtadt dem 
Kaiſer trotzte. Die Stadt war im Sturm genommen; das Schloß 
wurde verwüſtet, aber auch die Stadt litt ſehr, viele Häuſer waren 
durch die Beſchießung zerſtört. Das Haus des Alexander von der 
Tann am Markt konnte erſt 1547 in Stand geſetzt werden und von der 
Tann zog bis 1546 in das Alsbacher Schloß. 
Von der Tann war der Spieler, der mit dem Vertrag von 
Friedewald einen Erfolg hatte. Moritz von Sachſens politiſche 
Begabung iſt für ſeine Frühzeit recht zweifelhaft, ſie iſt von Profeſſor 
Brandenburg ſehr ungünſtig beurteilt worden, ſein Urteil war 
ganz von Philipp abhängig. Um die Erneſtiner matt zu ſetzen, wurde 
das Abkommen von Dresden 1557 geſchloſſen, die Verſammlung von 
Torgau brachte den Sieg der Anhaltiner über die Erneſtiner. Wohl 
ſah man in Heſſen mit banger Sorge in die Zukunft, denn es ließ ſich 
erwarten, daß der Kaiſer hier, wie an anderen Orten, mit Gewalt 
durchgreifen werde. Aber dazu ſollte es nicht kommen; vielmehr wurde 
der Kaiſer jählings von dem Gipfel ſeiner Macht, den er erſtiegen 
hatte, herabgeſchleudert. Es erfolgte eine Erhebung des deutſchen 
Fürſtentums gegen die ſpaniſch=habsburgeriſche Fremdherrſchaft. Dem 
Chriſtoph von Cartowitz iſt dieſe Einigung zu danken. Moritz 
von Sachſen umzuſtimmen iſt das große Verdienſt der heſſiſchen 
            Diplo=
matie. Philipp ging mit beiſpielloſer Kühnheit mit der Drohung 
gegen Moritz vor, die Verſchwörung dem Kaiſer zu verraten. War der 
Landgraf früher einer der tätigſten Vertreter des deutſchen 
            Fürſten=
tums und des Proteſtantismus geweſen, ſo ging von ſeiner 
            Perſönlich=
keit auch jetzt noch, da er in Banden lag, eine bedeutende Wirkung 
aus. Die heſſiſche Diplomatie ſchritt hier ein und unterhandelte mit 
König Heinrich II. von Frankreich. Die hochpolitiſchen Geheimgeſchäfte 
vertrugen keine Zeugen, deshalb wurden die Verhandlungen, ſtatt in 
Darmſtadt, auf dem Alsbacher Schloß geführt, zwiſchen März und 
Mai, anfangs durch einen Boten namens Bock, dann durch einen 
Zwingenberger namens Mader. Dies erſchloß der Redner aus den 
Rechnungen. König Heinrich ſandte wohl nur eine Geſandtſchaft nach 
Alsbach. Nach der Ankunft der Franzoſen waren 21 Perſonen 
            ver=
rechnet. Die ſpätere Neutralität Georg II. war ein Fehler. Heſſen 
war zwiſchen dem Kaiſer und dem König von Frankreich eingeklemmt 
und mußte dafür ſchwer büßen. Die Neutralitätspolitk war kein 
Nutzen, ſie war deutſches Schickſal. — Der treffliche, neue Ausblicke und 
Erkenntniſſe bietende Vortrag fand lebhaften Beifall. Der Vorſitzende 
ſprach dem Redner den Dank des Vereins aus und hoffte, noch 
            wei=
tere ſolche Vorträge aus der politiſchen Geſchichte von ihm in der 
Zukunft zu hören. Dieſe Proben laſſen das Beſte für die Geſchichte 
Darmſtadts von Dr. Müller erwarten. 
a. Noack.
 — Schiedsſpruch für die Angeſtellten. Wie uns der D.H.V. 
mitteilt, wurde in der geſtrigen Verhandlung im 
            Schlichtungs=
ausſchuß ein Schiedsſpruch auf Erhöhung der Gehälter für die 
kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten in Induſtrie und 
Großhandel ſowie Kleinhandel von acht Prozent gefällt. Die 
Erklärungsfriſt für Annahme oder Ablehnung des 
            Schieds=
ſpruches läuft am 4. April, abends 6 Uhr, ab. Die neuen 
            Gehalts=
ſätze ſollen Gültigkeit ab 1. April 1927 haben und bis zum 
31. März 1928 laufen. 
— Streik! In den hieſigen Möbeltransportgeſchäften ſind geſtern 
früh die Möbeltransportarbeiter, Packer und Chauffeure wegen 
            Lohn=
forderungen in den Ausſtand getreten. Am Dienstag, den 29. März, 
ſollten Verhandlungen bei dem Staatskommiſſar ſtattfinden. Die Arbeiter 
haben aber dieſe Verhandlungen nicht abgewartet, ſondern legten geſtern 
früh die Arbeit nieder. Den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes, 
der eine Lohnerhöhung am 1. April von 5 Prozent und am 1. Oktober 
von weiteren 2 Prozent vorſah, haben Arbeitgeber ſowie auch die 
Arbeitnehmer abgelehnt. Der ſeitherige Lohn der 
            Möbeltransport=
arbeiter betrug, für den Achtſtundentag 7.50 Mk., für jede weitere 
Stunde 1.20 Mark, außerdem wurden pro Mann pro Tag 2 Mank bis 
3 Mark Trinkgelder gezahlt. 
* Erſtattung des Steuerabzuges vom Kapitalertrag. Nach § 94 des 
EinkStG. iſt der Steuerabzug vom Kapitalertrag zu erſtatten, wenn 
das geſamte nach 854 abgerundete Einkommen eimes Steuerpflichtigen 
1300 Mark nicht überſtiegen hat. Für das abgelaufene Jahr 1926 endet 
die Friſt für den beim Finanzamt zu ſtellenden Erſtattungsantrag am 
31. März 1927. 
— Uieberkrenzung von Hochſpannungsleitungen mit Luftleitzen 
(Antennen). Es iſt in letzter Zeit mehrfach beobachtet worden, daß 
            Luft=
leiter (Antennen) von Rundfunkempfangsanlagen über 
            Hochſpannungs=
leitungen oder über Fahrleitungen elektriſcher Bahnen hinweggeſpannt 
worden ſind. Wenn ein ſolcher Luftleiter reißt und auf eine 
            Hochſpan=
nugsleitung fällt, beſteht die Gefahr, daß ſchweve Unglücksfälle 
            ein=
treten; Menſchenleben können dabei gefährdet werden und Brände 
            eut=
ſtehen. Deshalb ſind nach den Vorſchriften des Verbandes Deutſcher 
Elektrotechniker Kreuzungen der Luftleiter mit Hochſpannungsleitungen 
und Fahrleitungen elektriſcher Bahnen verboten, ſofern die 
            Be=
triebsſpannung über 700 Volt gegen Erde beträgt. Dieſes Verbot muß 
jeder Rundfunkteilnehmer zu ſeiner eigenen Sicherheit unbedingt 
            be=
achten. 
— Schülerentlaffungsfeier in der Dieſterwegſchule. Der Beginn der 
Feier iſt einhalb acht Uhr (.30 Uhr) und nicht achteinhalb. Der von 
der Fiuma Karl Arnold u. Sohn (Klavier=Arnold), Eliſabethenſtr. B, 
gitigſt zur Verfügung geſtellte Konzertflügel ſtammt aus der Fabrik 
von Steinwah u. Sons.
Landesbibliothek.
 Nene Erwerbungen, vom 21. März 1927 an auf 14 Tage im Leſe= ſtadt und Umgegend (E. V.). Die Ausſtellung findet wie im vorigen 
ſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Acta et Commentationes Univerſitatis Jahre in dem herrlichen Orangeriegarten ſtatt. Die Hunde 
Dorpatenſis B. Humaniora 7. 8. Tartu 1926; Andree: Geographie 
des Welthandels 2, 4. Auflage. Wien 1927; The Medical Depart= gebracht. Das prachtvolle Gelände, ſowie die luftigen, anmutigen 
            Hal=
ment of the United Staates Army in the World War, 6. 14. Wa= len dürften den vorjährigen Ausſtellern noch in Erinnerung ſein. Die 
ſhington 1926: Engelbach: Pfarrleben in einem Vogelsbergdorfe, arbeiten zu dieſem vornehmen Sport ſind in beſtem Gange und haben 
der Rechtswiſſenſchaft, 2. Aufl. 9: Hedemann: Einführung in die Rechts= unſere Hunde in ihrer Schönheit zu zeigen, ſondern auch das, was unſen= 
1926; Handbuch der Phyſik 14. 17. 24. Berlin 1927; Handbuch 
der normalen und pathologiſchen Phlyſiologie 14 2. Berlin 1927; beeß: wird ſchon jetzt empfohlen, ihre Hunde auszuſtellen und die Ausſtellung 
ſtetters Heimatbücher, B: Pommerland, 24: Entriſſene Oſtlande. 
München und Berlin 1926; Neukauf u. Heyn: Evangeliſcher Re= ſchäftsführer: Herr Philipp Schnell. 
ligionsunterricht 2: Methodik des evangeliſchen Religionsunterrichts. 
Leipzig 1927: Deutſche Stadt-Deutſches Land, hrsg, von Köhrer, aufſichtsamt für Privatverſicherungen hat genehmigt, daß die Nord= 
13: Das Land Heſſen. Berlin 1927. 
1927; Archiv für öſterreichiſche Geſchichte 107. Wien=Leipzig 1926; 
Het Boek 15. Haag 1926; Ergebniſſe der Phyſiologie 25. 
München 1926; Jahrbuch des Deutſchen Archäologiſchen Inſtituts 40, 
1925, und Bibliographie 1925 Berlin. Leipzig 1926; Zeitſchrift 
der Zeutralſtelle für niederſächſiſche Familiengeſchichte 7. 8. Hamburg 
1926; Zeitſchrift für Geburtshilfe und Gynäkologie 30. Stutt= mickgewähr, lebenslänglichen Eiſenbahn= und Dampfſchiff=Unglückz=
            Ver=
gart 1926; Zentralblatt der Bauverwaltung 46. Berlin 1926, ſicherungen, Unfall= und Haftpflichtrenten. 
— Vom 4. April an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale 
entgegengenommen. 
* Eine Wäſche= und Handarbeitsausſtellung, die beſonders für die 
Damen von großem Intereſſe ſein dürfte, findet bei freiem Eintritt 
heute und morgen von 9—5 Uhr im Mozartſaal (Schulſtraße 8) 
jungen Damen in den von der ſtaatlich geprüften Handarbeitslehrerin 
Fräulein Emmy Lorenz geleiteten Kurſen im letzten Jahre 
            her=
geſtellt wurden, zu beſichtigen. Obwohl eine Vervollkommnung zu den 
vor einem Jahr in den gleichen Räumen gezeigten Stücken in der Arbeit 
kaum mehr möglich war, fiel uns wiederum in der ſehr erheblich 
            er=
weiterten Ausſtellung die beachtenswert ſaubere Ausſührung, die 
            regel=
mäßige Arbeit und die ſtilvolle Einheitlichkeit auf; alles Beweiſe von 
der fachmänniſchen Leitung, nazürlich auch von dem erfreulicherweiſe 
heute noch vorhandenen Sinn der jungen Damen für gediegene und 
gute ſelbſtverfertigte Arbeit. Daß auch praktiſche Arbeit im eigentlichen 
Sinne des Wortes geleiſtet wurde, zeigen u. a. die ausgeſtellten einfachen 
Hauskleidchen, die Schlafanzüge und die tadellos ausgebeſſerte Herren= 
und Damenwäſche. Beſonders bei der Ausſtellung hervorzuheben iſt 
die Tatſache, daß der erſt vor einem Jahre neu aufgenommene 
            Arbeits=
zweig der kunſtgewerblichen Baſtarbeit durch beſondere Pflege zu einer 
erſtaunlichen Höhe gediehen iſt. Schöne Stücke, wie Teewärmer 
            Schreib=
mappen, Einkaufstaſchen ufw. ſind ausgeſtellt. In Separatausſtellungen 
werden exakte Weißſtickerei und Kunſtarbeiten, darunter ein ganzer Tiſch 
Paradekiſſen, Bettdecken, Kinderſachen uſw., ferner aparte 
            Mädchen=
bluſen mit feiner bulgariſcher Handſtickerei, Hedebu und 
            Buntſtickerei=
arbeiten gezeigt. Ganz entzückend ſind die bis ins kleinſte felbſt 
            gearbei=
teten Teepuppen. Erſtaunlich ſind die ſauberen Arbeiten der noch in 
Ausbildung befindlichen Schülerinnen. Man findet weiter in großer 
Mannigfalitgkeit Damenleibwäſche jeder Art mit Weiß und aus dem 
Stoff herausgearbeiteten Lochſtickereien. Natürlich iſt auch die 
            Maſchinen=
arbeit berückſichtigt, ſoweit dieſe notwendig iſt. Im ganzen liefert dieſe daß der Grad der Trukenheit nicht zweifelsfrei aufgeklärt ſei= er hält 
Ausſtellung, in der neben Luxusſtickereien — hier ſind die Filetvorhänge, das beantragte Strafmaß für zu hoch, für einen Haftbefehl lägen die 
zu erwähnen — und Feinwäſcheſtücken ſolche einfacherer Art zur Schau 
geſtellt ſind, den Beweis, daß durch eine richtige Anweiſung und gute, 
ſyſtematiſch geleitete Ausbildung die Leiſtungsfähigkeit der Schülerinnen 
in Technik und Fingerfertigkeit auf eine unbedingt beachtenswerte Höhe 
gebracht werden kann. Wir können den Beſuch dieſer Muſterſchau allen 
Intereſſenten daher nnr empfehlen. 
— Sprchſtunden des Geſandſchaſtsrates Bruchhaufen aus Buenos haltenes Fahrrad an den Mann zu bringen. Er ſprach bei einem Alt= 
Aires bei der Reichsnachrichtenſtelle für Auzenhandel, Frankfurt a. M., händler vor und verlangte 15 Mark für das Rad. Dieſem kamen fodoch 
Börſe. Der ehemalige Handelsſachverſtändige, jetzt Geſandtſchaftsrat wegen des niedrigen Preiſes Vedenken, weshalb er, der Polizei 
            Nach=
hauſen; hält am 29. und 30. März bs. Js, bei der Reichsnachrichten= Perſonalien und Nachprüfung des Erwerbs des Fahrrads zur 
            Kriminal=
ſtelle für Außenhandel, Frankfurt a. M. Börſe, Sprechſtunden für die Abteilung ſiſtiert. Koesler leugnete anfänglich, das Nad entwendet zu 
Firmen ab, die am Verkehr mit Argentinien beteiligt ſind. Zum Bezirk haben. Auf mehrmaligen Vorhalt gab er ſchließlich zu, das Fahrrad am 
der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel in Fkankfurt a. M. gehören, gleichen Tage in Frankfurt a. M. entwendet zu haben. Koesler kam m 
Heſſen=Naſſau (mit Ausnahme des Induſtrie= und 
            Handelskammer=
bezirtes Kaſſel) und Heſſen. Firmen, die die Sprechſtunden, die jeweils Vergiftungserſcheinungen zugrunde gegangen. Bei den 
von 9—12 und 3—6 Uhr ſtattfinden, beſuchen wollen,
 Dertelug der Beſicher auf die zur Lerſtaumg ehende Det ſactinden 
kann und den Beſuchern ein unnützes Warten erſpart bloibt. 
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 1. Nach 
New York ab BremenBBremerhaven: D. Stuttgart 30. März, D. 
Yorck 5. April. D. George Waſhington (USL.) 6. April, D. Columbus 
8. April, D. Republic (USL.) 9. April, D. Bremen 13. April. — Nach 
Canada (Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Yorck 5. April, 
D. Derfflinger 3. Mai — Nach Brafilien=Argentinien ab 
Bremen=Brewerhaven: D. Sierra Ventana 2. April, D. Köln 9. April, 
D. Weſer B. April, D. Sierra Cordoba 7. Ma — Nach Oſtaſien 
ab Bremen: D. Agapenor 2. April, MS. Friesland 6. April, MS. 
Fulda 9. April, D. Pfalz 20. April, D. Franken 30. April, D. Trier 
7. Mai. Nähere Auskunft über die Abfahrten, Fahrten und Ankunft 
ſämtlicher Dampfer des Norddeutfchen Lloyd erteilt die 
            Auswanderungs=
agentur Anton Fiſcher, Frankfurter Straße 12/14, Telephon 186.
 Wollen ist Können 
Gewinnen im Sport wie auch 
im Leben erheischt 
            Gewand=
heit, Wille und Ausdauer. 
Quaker Oats Haferflocken sind 
die gegebene Nahrung für 
jedermann — doppelt so 
            nahr=
haft als Fleisch.
 Nur in Paketen erhältlich. 
Verkaufspreise: 
Ganzes Paket . . . . . . . 65 Pfg. 
Halbes Paket . . . . . . . 35 Pfg.
IIK3 5
 — Große internationale Ausſtellung von Hunden aller Naſſn ym 
29. Mai d. Js., veranſtaltet vom Verein der Hundefreunde von 
            Darm=
werden in der großen hellen luftigen Halle in vorbildlicher Weiſe 
            unter=
elektriſche Straßenbahn hält vor den Toren des Gartens. Die Vor, 
Darmſtadt 1997: Friſchholz: Alt=Höchſt. Frankfurt a. M. 1926; mehrere Spezialklubs Sonderausſtellungen angemeldet. Staatspweie 
Germania Sara, Serie B: Dominikanerinnenkloſter Althohenau Stadt=, ſowie zahlreiche Ehrenpreife ſtehen ſchon bereit. Die Nichterliche 
am Inn. Hsg. von Mitterwieſer, Augsburg 1926; Grundriſſe iſt komplett. Die Ausſtellungsleitung hat nicht allein dafür geſomnt 
wiſſenſchaft. BerlinLpz 1977; Handbuch der Deutſchkunde 2: Hunde als Begleit= Schutz= und Polizeihunde leiſten, vorzuführen, u.n. 
Schneider: Deutſcher Stil= und Aufſatzunterricht. Frankfurt a. M. Raubüberfall, Boxkampf zwiſchen Menſch und Hund, ſowie ein großs 
Hunderennen uſw. Allen Mitgliedern, Hundefreunden und Gönnern 
Naabe, ſeine Zeit und ſeine Berufung. Berlin=Grunewald 1926; Brand= zu beſuchen. Es wird verſichert, daß alle Beſucher der Ausſtellung in 
Leipzig 1927; Huguenin: Die Odenwaldſchule. Weimar 199; Pa= dem goldenen Darmſtadt, in dem herrlichen Orangeriegarten, auf ihr 
neth: Entwicklung der Reklame vom Altertum bis zur Gegenwart. Koſten kommen. — Anmeldungen ſowie Auskunft bei der 
            Ge=
ſchäftsſtelle des Vereins, hier, Aliceſtraße 1 (Telephon Nr. 3577); Ge= 
* Anfwertung von Unfall= und Heftpſlichtverſicherungen. Das 
            Reichs=
ſtern Allgemeine Verſicherungs=Aktiengefellſchaft 
Zeitſchriften: Liebigs Annalen der Chemie 450, 451. Berlin 1926= die Verſicherungsanſprüche aus den im 8 59 Abſ. 1 des 
            Auf=
wertungsgeſetzes genaunten Unfal= und 
            Haftpflichtverſiche=
rungsverträgen, auf 25 Prozent ihres 
            Goldmarß=
wertes aufwertet Unter dieſe Aufwertung fallen bei der 
            Nord=
ſtern Allgemeinen Verſicherungs=A. G. in Berlin=Schöneberg alle bei ihr 
aus der Papiermarkzeit vorhandenen Unfallverſicherungen mit Prämien= 
* Eine Zukunftserſcheinung. Wie heutzutage am Abend Wagen jeder 
Art beleuchtet durch die Straßen der Stadt fahren, werden wir in 
nicht allzu langer Zukunft erleuchtete und beleuchtete Flugzeuge 
über us dahinfliegen ſehen. Der erſte beleuchtete Apparat, 
der über Darmſtadt kreiſte, war ein Flugzeug, das zu Neklamezwecken 
der Schokoladenfabrik „Trumpf” in Frankfurt a. M. ſtartete und geſtern 
ſtatt. Wir hatten bereits geſtern Gelegenheit die Arbeiten, die von abend um 8 Uhr über Darmſtadt, die Bergſtraße entlang und wieder 
zurück flog. Es war ein reizvolles Bild, das für unſere Gegend neu war. 
* Bezirksſchöffengericht. 1. Ein junges Mädchen, Tochter eines 
Sicherheitsbeamten in Lampertheim, ſteht unter der Anklage des Wider, 
ſtandes, einem Gerichtsvollzieher in Gernsheim gegenüber begangen. 
Sie ſoll ihn, als er einem Schrank die Pfandzeichen anheften wollte, 
tätlich angegriffen und feſtgehalten haben. Gegen die Mutter iſt das 
Verfahren eingeſtellt worden wegen ihrer kramkhaften Veranlagung. 
Der Staatsanwalt will mildernde Umſtände in weitgehendem Maße 
            be=
willigen und beantragt 100 Mark Geldſtrafe. Der Verteidiger betont, 
daß der Fall ſich ſchon 1924 ereignet habe, die Tochter aus kindlicher 
Pietät der Mutter beigeſprungen ſei; er will dabei nicht unterſuchen, 
ob ein vollendeter Widerſtand vorliegt. Rein menſchlich betrachtet ſei 
die Angcklagte ihrer Sinne nicht mächtig geweſen, deshalb wird 
            Frei=
ſppechung beantragt. Das Urteil erkennt auf 40 Mk. 
            Geld=
ſtrafe. 2. Ein junger Handwerker aus der Bergſtraße iſt wegen 
            Be=
leidigung, Widerſtauids und Körperverletzung (durch Meſſerſtiche 
            hervor=
gerufen) angeklagt. Die ganze Tat ſtand unter Mitwirkung des 
            Alko=
hols in Geſtalt des „Neuen”. Später wurde der junge Mann aus dem Bett 
geholt und zur Wache gebracht. Der Staatsanwalt geißelt die Nohheit, 
mit der der Angeklagte gegen den Polizeiwachtmeiſter vorging; von 
ſinnloſer Trunkenheit könne keine Rede ſein. Den Beamten, die an 
Samstag= und Sonntagnächten den Straßendienſt haben, wiſſe 
            un=
bedingt, ſo wurde ausgeführt, Schutz gewährt werden. Die Stiche ſeien 
wohllos geſchehen. Es wird eine Geſamtgefängnisſtrafe von 9 Monaten 
2 Wochen und Erlaß des Haftbefehls beantragt. Der Verteidiger findet, 
Vorausſetzungen nicht vor. Das Urteilerkennt auf 5Monate 
1 Woche Gefängnis. Von Erlaß eines Strafbefehls wurde 
            ab=
geſehen. 
Polizeibericht. Fahrraddieb feſtgenommen. Der auf 
Wanderſchaft befindliche Packer Auguſt Koesler, geboren am 18 11. 
1899 zu Straßburg, verſuchte am Sonntag nachmittag, ein noch gut 
            er=
bei der Deutſchen Geſandtſchaft in Buenos Aires, Herr Bruch= richt zukommen ließ. Koesler wurde daraufhin zur Feſtſtellung ſeiner 
Unterſuchungshaft. — In der letzten Zeit ſind wiederholt Hunde an 
verendeten Tieren wurde in den meiſten Fällen durch tierärztliche 
            Unter=
ſuchung Vergiftung feſtgeſtellt. Es iſt ziemlich naheliegend, daß eine 
Perſon am Werke iſt, die planmäßig Hunde vergiftet. Alle 
            Nachforſchun=
gen nach dem Täter blieben aber bis jetzt ohne Erfolg. Der „Verein 
der Hundefreunde” und der „Heſſiſch= Jagdklub” haben nunmehr eine 
Belohnung von je 100 Mk. demienigen zugeſichert, der zur Ermittelung 
und Ueberführung des Täters beiträgt. Sachdienliche Mitteilungen 
            wer=
den von der Kriminglabteilung (Zimmer 12) entgegengenommen. 
Kunſinotizen. 
Ueber Werſe, Künſſier oder fünftieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Grwähnuns 
geſchieht behält ſich die Redakiſon ihr Urteil vor 
— Palaſt=Lichtfpiele. „Das Faſſadengeſpenſt. 
Ein deutſcher Film der gewagteſten Senſationen in 6 Akten. 
            Haupt=
darſteller Alfred Torge, Karl Auen, Ruth Wehher, Robert 
            Gar=
riſon, Hanni Reinwald. Die große Ueberraſchung in dieſem Film iſt 
Alfred Torge, ein junger Artiſt, welcher die Beweglichkeit Douglas 
Fairbanks, die Verwegenheit Harry Piels und die Tollkühnheit 
            Alber=
tinis in ſich vereinigt. Zu ſeinem ſympathiſchen Aeußeren kommt noch 
eine große ſchauſpieleriſche Begabung hinzu. — „Der Mann mit 
der falſchen Banknote‟. Ein Film von Liebe, Spiel und 
            Bank=
betrug in 7 Akten. In den Hauptrollen Nils Aſther, Siegfried Arno, 
Marg. Lanner, Vivian Elbſon, Karl Platen. Ein höchſt amüſanter 
Film, ſtarkes Manuſkript, gut in der Darſtellung, ausgezeichnet in der 
Photographie. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſchelnenden Rolizen find ansſchlledlich a.s Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten 
in keinem Falle iegendwie als Veſprechung oder Krtlilk. 
— Deutfcher Offizierbund. An die Bismarckfeier 
            Don=
nerstag, den 31. März, 8½4 Uhr, im großen Saale des Bürgerhzſe. 
Eliſabethenſtraße 2, Vortrag für Damen und Herren, wird erinnert. 
Redner, Herr Geueral Fehr: „Bismarck als Altreichskanzler”. Um 
            vol=
zähliges Erſcheinen wird gebeten. 
— Oſtdeutſcher Abend. Es wird nochmals darauf 
            hingewie=
ſen, daß der von der Darmſtädter Ortsgruppe des deutſchen Oſtbundes 
angekündigte „Oſtdeutſche Abend” heute, pünktlich 8.15 Uhr abends, im 
Muſikvereinsſaal (Steinſtraße 24) ſtattfindet. 
Aus den Parteien. 
— Die Deutſchnationale Volkspartei Darmſtad! 
erinnert hierdurch an die heute abend 8.15 Uhr abends im Gelben Sadl 
bei Sitte (Karlſtraße 15) ſtattfindende ordentliche Mitgliederverſamme 
lung und bittet ihre Mitglieder dringend um vollzähliges Erſcheinen. 
—Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Der 
muſikaliſche Kreis findet am Mittwoch, den 30. März, nachmittags 5 Uhr 
in dem Hauſe Heinrickſtraße 33, ſtatt.
 Tageskalender für Dienstag, den 29. März 1927. 
Landestheater Großes Haus, 4 15, abends 7 Uhr, Ende 
nach 10 Uhr: „Die Gezeichneten”. — Kleines Haus; abend”
pheum, abends 8 Uhr: ... .. Die an der Liebe ſterben”. — Ko)‟
 6 und 8 Uhr: Film: „Wege zu Kraft und Schönheit” — Kinobor” 
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Dk‟
 zerte uſw.: Schloß=Cafe; Perkeo; Café, Rheingold: Beſſunge= 
Lurnhalle. — Dtſch. Oſtbund, abends 814. Uhr, Muſikb.=Saali, 
Oſtdtſch. Abend. — Volksbühne, abends 8 Uhr, Bürgerhol; 
Vortragsabend.
m Bohnhof +
 rrad- 
B. Orig
Nummer 88
 Ein Beitrag zur Heſſiſchen 
Krüppelheim=Baulotterie. 
Bon Verwaltungsinſpektor Guſtav Lang, Darmſtadt, Geſchäftsſührer 
des Heſſiſchen Fürſorgevereins für Krüppel e. V.) 
Zurzeit läuft in Heſſen eine große Wohlfahrtslotterie, die den 
3-weck verfolgt, die Mittel zu ſchaffen, die für die Errichtung eines 
6-üppelheims mit Klinik und Forſchungsinſtitut am Sitze der Heſſiſchen 
Zrndesuniverſität erforderlich ſind. Die Notwendigkeit der Errichtung 
ines derartigen Inſtituts beſteht ſchon ſeit Jahren. Für den Zweck 
vrren auch durch Vermächtniſſe und ſonſtige Zuwendungen beträchtliche 
hittel angeſammelt worden, die dann allerdings durch die Inflation 
„Fammenſchmolzen. Heſſen befindet ſich gegenüber dem großen 
hruder Preußen in bezug auf die Krüppelfürſorge im Hintertreffen. 
D—s Preußiſche Krippelfürſorge=Geſetz hat den beſonderen Vorzug, daß 
½bammen und Aerzte ſchon bei der Geburt von Kindern verpflichtet 
in d Körperſchäden zu melden, ſo daß rechtzeitig eine Beſeitigung 
            ein=
reten kann. Ein derartiges Geſetz beſteht für Heſſen nicht. Es wäre 
nirh nicht möglich, ein ſolches zu ſchaffen, weil die Finanzlage des Volks=
Dienstag, den 29 März 1927
Sette 7
 dietet. Der Heſſiſche Fürſorgeverein für Krüppel, der ſeit 1911 
            erfolg=
ſech das Krüppeltum zu bekämpfen ſucht, hat nun auf mancherlei Weiſe 
„ſſucht, dem geſetzlichen Mangel abzuhelfen. Er hat entweder ſelbſt ins 
8ben gerufen oder bei der Gründung mitgewirkt, und ſo 
            Beratungs=
tillen im Lande geſchaffen, die von Fachärzten beſetzt ſind und bei denen 
r. jedermann unentgeltlicher ärztlicher Rat und Hilfe gewährt wird. 
Drrartige Beratungsſtellen beſtehen in Darmſtadt, Offenbach, Mainz, 
Gorms, Bad Nauheim und Gießen. Die Beratungsſtellen haben eine 
er ensreiche Tätigkeit entfaltet. Wo das Fahrgeld zum Beſuch der 
            Be=
jarungsſtellen fehlt, wird es von dem Fürſorgeverein für das 
            verkrüp=
delte Kind und einen Elternteil getragen. Weit über Heſſens Grenzen 
ſinaus haben ſich dieſe Veratungsſtellen eingebürgert. So wird z. B. 
ſie Gießener Beratungsſtelle von dem ganzen Hinterland der Provinz 
beſſen=Naſſau und aus dem der Rheinprovinz zugehörigen Kreiſe 
Betzlar beſchickt. Mit der Schaffung von Heim, Klinik und 
            Forſchungs=
nritut i Gießen, alſo am Sitze der Heſſiſchen Landesuniverſität, 
laubt der Verein einen weiteren beträchtlichen Fortſchritt, einmal in 
derug auf die Heilſürſorge überhaupt durch die Ausbildung der 
            heran=
vachſenden Aerzte, und zum anderen auch für die Erforſchung der 
pmalen Kinderlähmung, zu tun. Edle Menſchen haben ihm in den 
fahren 1925 und 1926 ermöglicht, einen Grundſtock von 50 000 RM. zu 
chaffen. Die große Lotterie ſoll nun die fehlenden Gelder zum raſchen 
Baubeginn ſchaffen. Nachdem die Stadt Gießen im Kliniksviertel das 
worderliche Gelände unentgeltlich bereitgeſtellt hat, und nachdem ſie 
benfalls die Anfertigung der Baupläne und die Bauleitung koſtenlos 
ihernahm, wird es möglich ſein, wenn die Lotterie zum vollen Erfolg 
ührt, bereits im Herbſt dieſes Jahres mit dem Bau zu beginnen. Wie 
ehr man im ganzen Reiche an der Arbeit an dem Verkrüppelten 
            In=
ereſſe nimmt, dürfte die Tatſache beweiſen, daß von Deutſchen Fabriken 
m. ganzen Reiche 3600 Gewinnſpenden für die Lotterie zur Verfügung 
ſeckellt wurden. Der erſte Hauptgewinn der Lotterie — ein Haus im 
Verte von 30 000 Mk., das nach Wunſch des Gewinners gebaut werden 
gin —, eine ganze Anzahl Mehrzimmer=Einrichtungen und wertvolle 
brauchsgegenſtände dürften auch ein Anveiz für diejenigen ſein, die 
rchnt nur der Wohltätigkeit ein Opfer bringen wollen, Loſe der 
            Krüppel=
ſeimBaulotterie zu erwerben. Die Loſe koſten 1 RM. und ſind in den 
ſurch Plakate kenntlich gemachten Stellen zu haben. Auch durch die 
Zamtenbank Darmſtadt e. G. m. b. H., ſind ſie zu beziehen. In 
            An=
eſung des Lotteriezweckes wurden die Loſe nicht nur in ganz Heſſen,
 ſondern auch in gan Baden, in den Städten Franffurt a. M. md 
Wiesbaden und in den Kreiſen Wetzlar, Obertaunus, Dill und 
            Bieden=
kopf zugelaſſen. 
An alle diejenigen, die das Glück haben, gefunde Kinder ihr Gigen 
zu nennen, ergeht die herzliche Bitte um freundliche Unterſtützung des 
ſchönen Zweckes durch die Erwerbung von Loſen der Krüppelheim= 
Baulotterie. 
Raſcher Erwerb iſt notwenbig, weil die Ziehung bereits am 8. April 
ſtattfinden ſoll. 
* Der erſte Aufwertungsteilplan einer Verſicherungsgeſellſchaft. 
Die vormals Nordſtern Lebensverſicherungsaktiengeſellſchaft, Berlin, 
firmierende Geſellſchaft, die ſich ſeit 1922 in ſtiller Liquidation befindet 
und ſich ſeitdem A.=G. für Lebens= und Rentenverſicherung nennt, 
            ver=
öffentlicht ihren Teilungsplan, der (einſchließlich der fuſionierten 
            Teu=
tonia, Vaterländiſche und Schleſiſche Lebensverſicherungsgeſellſchaften) 
zu folgenden Ergebniſſen kommt: Die zu berückſichtigenden Anſprüiche 
(Goldmarkreſerven) haben einen Goldwert von 283,5 Mill., die 
            Aktiv=
maſſe am 31. Dezember 1926 betrug 40,26 Mill. RM., ſo daß ſich für 
dieſen Stichtag ein Verhältnis von 14,2 ergibt. Nach Abzweigung der 
hierin enthaltenen Zinſeszinſen — 4½ Prozent ab 14. Februar 1924 — 
ergibt ſich für dieſen Aufwertungsſtichtag eine Teilungsquote von 12,5 
Prozent der Goldreſerven. (Es wäre dringend wünſchenswert, wenn das 
Aufſichtsamt für Privatverſicherungen in Berlin die Namen und 
            An=
ſchriften der für die einzelnen Geſellſchaften beſtellten Treuhänder 
            öffent=
lich bekanntgeben würde, damit die Intereſſenten im Einzelfalle wüßten, 
wohin ſie ſich zu wenden haben. Anm. der Schriftl.) 
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie (Deutſch= 
Auſtral= und Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen 
            vor=
behalten. Nach New York: „Thuringia” ab Hamburg am 30. 3., 
„New York” ab Hamburg am 31. 3., ab Cuxhaven am 1. 4., „
            Deutſch=
land” ab Hamburg am 7. 4., ab Cuxhaven am 8. 4., „Cleveland” ab 
Hamburg am 13. 4., ab Cuxhaven am 14. 4., „Hamburg” ab Hamburg 
am 21. 4., ab Cuxhaven am 22. 4., „Weſtphalia” ab Hamburg am 27. 4., 
„Albert Ballin” ab Hamburg am 5. 5., ab Cuxhaven am 6. 5. — Nach 
Philadelphia, Baltimore, Norfolk: „Lübeck” am 8 4., 
„Carl Legien” am 29. 4. — Nach der Weſtküſte Nordamerikas: 
„Witram” am 9. 4., „Witell” am 23. 4., „Oſiris” am 7. 5., „Seekonk”, 
am 21. 5. — Nach Kuba: „Danzig” am 16. 4., „Kiel” am 14 5., „Hilde 
Hugo Stinnes” am 15. 6. — Nach Mexiko: „Seſoſtris” am 2. 4., 
„Otto Hugo Stinnes” am 14. 4., „Rio Panuco” am 26. 4., „Nord=
            Schles=
wig” am 7. 5. — Nach Portorico, Jamaica, Santiago de 
Cuba, Haiti, Domingo: „Mexiko” am 16. 4., „Grunewald” am 
7. Mai — Nach Weſtindien: „Galicia” am 30. 3., „Amaſſia” am 
9. 4., „Denderah” am 20. 4., „Rugia” am 30. 4., „Adalia” am 11. 5. — 
Nach der Oſtküſte Südamerikas: „Altmark” am 30. 3., „
            Wäirt=
temberg” am 6. 4., „Havenſtein” am 13. 4., „Holm” am 20 4., ein 
Dampfer am N. 4., „Baden” am 4. 5., „Olivia” am 11 5 — Nach der 
Weſtküſte Südamerikas: „Heluan” am 6. 4., „Poſeidon” am 
8. 4 „Rhein” am 16. 4., „Sebara” am 22. 4., „Wido” am N. 4., „
            Wie=
gand” am 6. 5., „Negada”” am 7. 5., „Kellerpald” am 18. 5. — Nach 
Niederländiſch=Indien: „Rendsburg” am 13. 4., „Karnak” am 
11. 5., „Duisburg” am 8. 6. — Nach Auſtralien: „Dortmund” am 
. 4. — Nach Oſtaſien: „Deſſau” am 30. 3., „Berengar” am 2. 4., 
„Agapenor” am 9. 4., „Friesland” am 13. 4., „Ramſes” am 16. 4., „City 
of Cheſter” am B 4., „Pfalz” am 2. 4., „Franken” am 30. 4. — Nach 
Oſtaſien (Hugo Stinnes=Linien): „Tirpitz” am 31. 3., „Ermland” am 
30. 4., „Münſterland” am 28. 5. — Nach Südafrika: „Hannover” 
am 23. 4., „Menes” am 21. 5. — Hamburg—Rhein=Linie: 
Wöchentlich ein Dampfer. — Mitgeteilt durch die Vertretung Adolph 
Rady, Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
 Aus Heſſen. 
Siarkenburg. 
* Arheilgen, 28. März. Beethovenfeier. Nachdem die 
verſchiedenen hieſigen Geſangvereine mehr oder weniger bei ihren 
Frühjahrskonzerten des 100. Todestages Ludwig van Beethovens 
            ge=
dachten, beabſichtigt die hieſige Orcheſtervereinigung, nächſten 
            Sonn=
tag, den 3. April, dieſes Großen aus dem Reiche der Muſik, dem 
klaſſiſchen Vollender der Inſtrumentalmuſik, in einem Konzerte zu 
gedenken. Im Saale des Gaſthauſes „Zum goldenen Löwen”, abends 
8 Uhr, wird ein aus zwei Teilen beſtehendes Programm zur 
            Abwick=
lung gelangen, das in ſeinem erſten Teile „Mozart”, im zweiten 
„Beethoven” gewidmet ſein ſoll. Das große Vorbild Beethovens 
wird durch die Ouvertüre zur „Zauberflöte‟, „Don Juan” und andere 
vertreten ſein, während zu Ehren des vor 100 Jahren Entſchlafenen 
Herr Rektor Haſſenzahl im zweiten Teile ein kurzes Lebensbild 
            des=
ſelben vor den Zuhörern aufrollen wird. Außerdem werden unter 
Mitwirkung des hieſigen Kirchengeſangvereins und unter Begleitung 
der Orcheſtervereinigung zwei Chöre zu Gehör gebacht werden. Der 
inſtrumentale Teil bringt weiter noch die „Egmont=Ouvertüre”, ein 
Larghetto und anderes Der Konzertabend wird volkstümlichen 
Charakter tragen und verſuchen, dem Unſterblichen ſeine Huldigung 
darzubringen. Die Chöre werden nur zum geringen Teile auf dem 
Programm vertreten ſein, da ja die Inſtrumentalmuſik das Gebiet 
war, auf dem der Gefeierte, leider von einem beklagenswerten 
            Schick=
ſale Verfolgte, ewige Meiſter ſo Rieſenhaftes und ewig Dauerndes 
geſchrieben hat. 
Ck. Wixhauſen, 28. März. Gemeinderatsfitzung. Das 
Uebertragen von Hypotheken der Baugenoſſenſchaft auf Kunz, Melk, 
Jung und Katzenmayer, ſowie das Löſchen der Hypotheken wurde 
            en=
nehmigt. Ein Antrag von 2 Bauherren auf weitere Darlehen in Höhe 
von je 1300 Mark, wurde dahin genehmigt, daß, wenn von ſeiten 
            an=
derer Schuldner Rückzahlungen erfolgen, dieſe zur Verfügung geſtellt 
            wer=
den. Ein Gemeinderatsbeſchluß vom 2. September 1926, der dahin 
lautete, daß das Gehalt des Bürgermeiſters und die Gehälter der 
            Ge=
meindebeamten, die mehr als 2000 Mark betragen, um 15 Prozent 
            her=
abgeſetzt werden ſollte, wurde vom Kreisamt als nicht angebracht 
            er=
achtet. Es wurde jedoch mit 6 gegen 5 Stimmen bei einer 
            Stimm=
enthaltung beſchloſſen, bei dem damaligen Beſchluſſe zu bleiben. Der 
Einführung einer Polizeiverordnung über das Einhalten der Gänſe, 
Hühner und Enten wurde ſtattgegeben. Genehmigt wurde ferner das 
Geſuch des Philipp Dietz um Erlaubnis einer Schankwirtſchaft. 
H. Eberſtadt, 28. März. Beerdigung. Unter zahlreicher 
Beteiligung wurde der Nachtſchutzmann Heinrich Haller 9. am 
            Sonn=
tag zu Grabe getragen. Bürgermeiſter Schäfer widmete dem 
            Ver=
ſtorbenen namens der Gemeinde unter Niederlegung einer 
            Kranz=
ſpende einen warmen Nachruf. Weitere Kranzſpenden wurden 
            nieder=
gelegt namens des Vereins „Soldatenkameradſchaft”, des Turnvereins 
1876 (e. V.), der Ortsgruppe des Verbandes der Gemeindebeamten 
Heſſens, des Verbandes der Polizeibeamten Heſſens, Fachgruppe 
            Land=
gemeinden=Polizei, und der Ortsgruppe des Reichsbundes der 
            Kriegs=
beſchädigten und Hinterbliebenen. Die Trauermuſik ſtellte der Verein 
„Soldatenkameradſchaft” — Raſch tritt der Tod den 
            Men=
ſchen an. Am Samstag abend wurde ein 19jähriges Mädchen in 
einer hieſigen Wirtſchaft plötzlich von einem Herzſchlage betroffen und 
war ſofort toot. Die Leiche wurde in die hieſige Leichenhalle 
            über=
führt. Dem Vernehmen nach handelt es ſich um ein Mädchen aus 
Jugenheim, das in Darmſtadt bedienſtet war.
IV 4909
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 Warum BUICK-Eigentümer so 
selten ihren BUICK wechseln! 
UICK=Fahrer sind ihrem BUlCK treu — sie 
B 
gehen sogar soweit, daß sie niemals einen 
anderen Wagen in Betracht ziehen werden — 
weil BUIcK ihnen treue Dienste leistet. 
BUICK bringt seine Insassen von den 
schwersten und anstrengendsten Reisen mit 
dem befriedigenden Gefühl zurück, daß 
das Doppelte leicht hätte geleistet werden 
können, wenn es nötig gewesen wäre. 
BUIck verschafft seinen Fahrern den 
            zu=
verlässigen Betrieb, den nur BUlck gewähren 
kann, weil nur BUlCk den 
weltberühmten BUlCK=
            Sechs=
zylinder-Motor mit Ventilen im
 Zylinderkopf hat — das Ergebnis 2jähriger 
dauernder Verbesserungen. 
Uberdies hat BUlCk noch aufzuweisen — — 
Schmuckes, solides Ausschen ohne übertrieben oder 
plump zu wirken — 
Bequemlichkett, wie der bebagtichste Liegestuhl — 
Geräumigkeit, um nach ermüdender Arbeit 
            auszu=
ruhen — 
Wendigkeit, die im dichtesten Verkehr, in bergigem 
Gelände, auf schlechten Landwegen, kurz überall 
Zeit spart — 
Leistungsstärke, die Ihre Ol=undBrennstoffrechnungen 
fast auf die der Kleinwagen reduziert — 
Geräusch= und wibrationsloses Fahren, wodurch 
BUIck-Fahrten eine wahre Freude werden — 
Lange Lebensdauer, wodurch Reparaturkosten niedrig 
gehalten werden und der spätere Verkaufswert 
sich erhöht. — 
Das sind die Gründe, weshalb BUjCk. 
Fahrer so selten ihren Wagen wechseln. 
Dies und der wichtige Punkt, daß die 
Leistungsfähigkeit des BUlck eine feste 
stehende Tatsache ist, machen es unnötig, 
Versuche anzustellen, wenn eine 
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rung doch so unwahrscheinlich ist. 
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Seite 8
Dienstag, den 29. März 1927
Nummer 88
 II. Eberſtadt, B. März. Kindergarten. Hier iſt durch 
Fräulein Gretel Fröhlich ein Kindergarten eröffnet worden. — 
Brennholzverſteigerung. Am Dienstag, den 29. März, 
9½ Uhr beginnend, werden aus dem Gemeindewald, Forſtort 
            Klings=
ackertanne, meiſtbietend verſteigert: Buchen: 35 Raummeter Scheiter, 
6 Raummeter Knüppel, 14 Naummeter Stöcke und 1080 Wellen; 
            Kie=
fern: 141 Raummeter Stöcke und 20 Wellen. Zuſammenkunft der 
Steigerer auf dem Bäckerweg am Eigang des Waldes. — Letzte 
Nutzholzverſteigerung. Am Donnerstag, den 31. März, 
vormittags 9½ Uhr beginnend, werden aus dem Gemeindewald, 
            Forſt=
ort Klingsackertanne, 177 Kiefernſtämme (ca. 140 Feſtmeter), 1., 2., 3. 
und 4. Klaſſe, meiſtbietend verſteigert. Zuſammenkunft der Steigerer 
ebenfalls auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes. — Auf 
            frei=
willigen Antrag der Erben des verſtorbenen Lehrers Wilhelm 
            Schaff=
ner wverden am Mittwoch, den 30. März, abends 7 Uhr, im Rathaus 
deſſen Hofreite nebſt Grabgarten und 20 Ackergrundſtücke (etwa 16 000 
Qundratmeter) öffentlich meiſtbietend verſteigert. — Eine 
            außer=
oudentliche Hauptverſammlung hält der vor kurzem 
wieder erſtandene Verſchönerungsverein am Donnerstag, den 31. März, 
im Darmſtädter Hof (Laun) ab. Auf der Tagesordnung ſtehen: 
            Be=
riht des Rechners, Neuwahl des Vorſtandes. Wahl eines 
            Arbeitsaus=
ſchuſſes und Organiſationsfragen. — Todesfaſt. Der langjährige 
            Nachtſchutz=
maun Heinrich Haller 9. iſt nach kurzer ſchverer Krankheit geſtorben. 
Hoüler, war Mitglied des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und 
laugjähriges Mitglied des Turnvereins 1876. Er wurde am Sonntag 
mittag unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. — 
            Holz=
verſteigerung. Aus dem Forſtort Klingsackertanne (Abteilung 1, 
19 und 63) des Gemeindewaldes Eberſtadt findet am Dienstag an Ort 
und Stelle eine Brennholz=Verſteigerung ſtatt. Gs gelangt Buchen=, 
Eichen= und Kiefernholz zum Ausgebot. Die letzte Holzverſteigerung 
findet am Donnerstag, den 31 März, ebenfalls aus dem Diſtrikt 
Kliugsackertanne ſtatt. Bei dieſer Verſteigerung kommen, nach vier 
Klaſſen getrennt, nur Kiefernſtämme zum Ausgebot. — 
            Feuerwehr=
übung. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag vormittag eine 
größere Uebung in den Schulhöfen ab. Die Uebung galt als Vorübung 
für die demuächſt in Verbindung mit einer 
            Kreiskommandantenverſamm=
lung ſtattfindenden Uebung an der neuen Motorſpritze des Kreiſes. — 
Veuſchönerungsverein. Der Vorſtand des 
            Verſchönerungs=
vereins Eberſtadt hat zu einer außerordentlichen Hauptverſammlung 
auf kommenden Donnerstag, den 31. März, in den „Darmſtädter Hof” 
eingeladen. Auf der Tagesordnung ſtehen Neuwahl des Vorſtandes, die 
Wohl eines Arbeitsausſchuſſes und wichtige Organiſationsfragen. 
* Eberſtadt, B. März. Todesfall. Der frühere Stellwerksmeiſter 
Peter Roß iſt infolge eines Herzſchlages im Alter von 65 Jahren 
            plötz=
lich verſchieden. 
— Seeheim, 26. März. Hier fand in der privaten höheren 
            Lehr=
auſtalt unter dem Vorſitz einer auswärtigen Prüfungskommiſſion die 
alljährliche Verbandsprüfung ſtatt, in der etwa die Leiſtungen bei dem 
früheren Einjährigenexamen verlangt werden. 
* Pfungſtadt, 28. März. Beethovenfeier. Auch Pfungſtadt 
ſtand am Wochenſchluß im Zeichen Beethovens. Am Samstag abend 
hielt der Volksbildungsverein im Evangeliſchen Vereinshaus eine 
würdige Beethovenfeier ab. Ein Beethovenkonzert hielt am Sonntag 
abend der Evangeliſche Bläſerchor ab. Bei dieſer Feier wirkte auch 
der Knabenchor mit, der Gellertlieder in Beethovenſcher Kompoſition 
zum Vortrag brachte. — Gleichzeitig fanden am Samstag und 
            Sonn=
tag zwei Theateraufführungen ſtatt. Der Junglandbund 
führte u. g. „Glaube und Heimat” auf, während die Freie 
            Turn=
gemeinde einen Operettenabend veranſtaltete, in dem Die 
            Winzer=
prinzeſſin vom Rhein” gegeben wurde. — Die Verpachtung der 
Pfarreigrundſtücke findet am kommenden Mittwoch 
            nachmit=
tag ſtatt. Es handelt ſich um 57 Grundſtüche, die auf neun Jahre 
            ver=
pachtet werden ſollen. — Keine Weiterveräußerung des 
Losholzes. Die Bürgermeiſterei weiſt ausdrücklich darauf hin, 
daß der Verkauf des Losholzes an Ortsbürger nach Artikel 74 des 
Forſiſtrafgeſetzes verboten iſt. Ausnahmen können nur auf Antrag 
            ge=
ſtattet werden. 
Hahn bei Pfungſtadt, 28. März. HohesAlter, Frau Eliſabeth 
Kehr feierte am Samstag in voller Rüſtigkeit ihren 84. Geburtstag. 
* Ober=Ramſtadt, 28. März. Erfreulicherweiſe hat die Zahl der 
            unter=
ſtützten Erwerbsloſen in letzter Zeit eine weitere Abnahme erfahren, ſo 
daß am Wochenende noch rund 90 Perſonen in Erwerbsloſen= und 65 in 
Kriſenfürſorge ſtanden. In der gleichen Woche des Vorjahres betrug die 
Geſamtzahl der unterſtützten Erwerbsloſen in Ober=Ramſtadt 418. — 
Kommenden Donnerstag, den 31. März, findet die letzte 
            Brennholzver=
ſteigerung im Gemeindewald ſtatt, zu der nur Ortseinwohner zugelaſſen 
ſind. Ausgeboten werden ungefähr 280 Rm. Buchen=Scheit= und 
            Knüppel=
holz ſowie außerdem verſchiedene andere Holzſortimente. 
            Zuſammen=
kunft vormittags 9 Uhr am Finſterhöllenberg, gegenüber der 
            Wald=
mühle. — Am Mittwoch, den 30. d. M., nachmittags von 2 bis 3 Uhr, 
werden an die Klein= und Sozialrentner die Gutſcheine der letzten Nate 
Winterbeihilfe auf dem Nathauſe ausgegeben. Sie ſind bis ſpäteſtens 
20. April bei der Gemeindekaſſe zur Einlöſung vorzuzeigen und verlieren 
an dieſem Tage ihre Gültigkeit. — Am geſtrigen Tage beging die älteſte 
Einwohnerin Ober=Ramſtadts, Frau Adam Hofmann Wwe., geb. Nühl, 
Sonngaſſe, ihren 93. Geburtstag. Die Jubilarin iſt trotz dieſes hohen 
Alters körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig. — Nächſten Sonntag, den 
3. April, veranſtaltet die Schützengeſellſchaft „Tell”, Ober=Namſtadt, das 
ihr übertragene Meiſterſchaftsſchießen des heſſiſchen Schützenbundes 
            ver=
bunden mit Klaſſen=, Gruppen= und einem für jedermann offenen 
            Werbe=
ſchießen bei Gaſtwirt Heinrich Fiſcher, (Schafgraben), hier. Wertvolle 
Preiſe ſtehen zur Verfügung. Letztere ſind zurzeit im Schaufenſter der 
Schuhfabrik Schanz. hier, ausgeſtellt. — Um die Mittel für die dringend 
notwendige Innenherſtellung unſerer Kirche aufzubringen, wird 
            dem=
nächſt hier eine Lotterie veranſtaltet, zu der hieſige Firmen und Private 
ſehon namhafte und teils ſehr wertvolle Gewinne geſtiftet haben. Sobald 
alle Gewinne abgeliefert und von den anſehnlichen Geldſpenden noch 
weitere Gewinngegenſtände hinzugekauft, werden dieſe in der 
            Klein=
kinderſchule ausgeſtellt werden. Alsdann wird auch mit dem Verkauf der 
Loſe begonnen. Das Los koſtet 50 Pfg. und es iſt zu erwarten, daß bei 
dem hohen Wert der Gewinne und den günſtigen Gewinnausſichten die 
Loſe bald verkauft ſein werden. Näheres über die Ausſtellung der 
            Ge=
winne und den Loſeverkauf wird noch bekannt gegeben. 
* Roßdorf, 28. März. Am Dienstag den 29. März, nachmittags 
von 3—4 Uhr, findet Säuglingsberatungsſtunde an der Klein=
            Kinder=
ſchule in Anweſenheit des prakt. Arztes Dr. Heck ſtatt. 
r. Babenhauſen, 28. März. Die Höhere Bürgerſchule 
ehrte zu Beethovens 100. Tobestage den unſterblichen Tonmeiſter durch 
eine ſchlichte, würdige Schulfeier, an der alle Klaſſen teilnahmen. Im 
ihrem Mittelpunkt ſtand eine Anſprache des Herrn Lehrers Müller, der 
über das Leben und Schaffen des Komponiſten ſprach. 
— Altheim, 28. März. Der hieſige Turnverein veranſtaltete 
im „Darmſtädter Hof” einen Schau=Werbeabend unter Mitwirkung 
ſämtlicher Vereinsabteilungen. In bunter Reihenfolge wechſelten die 
Vorführungen aus allen Gebieten des deutſchen Turnens. 
            Schülerin=
nen und Schüler, Turnerinnen und Turner wetteiferten unter Leitung 
ihrer eifrigen Vorturner, den zahlreich erſchienenen Zuſchauern, unter 
welchen erfreulicherweiſe auch das geiſtliche und das weltliche 
            Ober=
haupt der Gemeinde feſtzuſtellen war, zu zeigen, was ſie im letzten 
Winterhalbjahr gelernt hatten. Beſonders gut gefielen die Reigen 
der Schülerinnen, die Frejübungen der Schüler, Volkstänze, Reigen 
der Turnerinnen ſowie die humoriſtiſchen Freiübungen und die zum 
Teil ſehr ſchwierigen Geräteübungen der Turner. 
* Kibach, 28. März. Waldbrand. Etwa ½—3 Morgen 
dreijähriger Kiefernbeſtand, Privatbeſitz, wurde dieſer Tage ein Raub 
der Flammen. Zum Glück wurde das Feuer rechtzeitig bemerkt und 
dirch tatkräftiges Eingreifen der hieſigen Einwohner ein größerer 
Waldbrand verhütet. Dieſelbe Fläche wurde erſt vor wenigen Jahren 
von den Flammen heimgeſucht. 
* (Erbach i. Odw., 26. März. Die Odenwälder Vereinigung für 
Kunſt und Wiſſenſchaft beſchloß ihre Veranſtaltungen in dieſem Jahre 
mit einem Vortrag des Herrn Archivrats Morneweg über die 
            kirchen=
geſchichtliche Entwicklung unſeres engeren Heimatgebietes. Nach einer 
einleitenden Ueberſicht über die Einführung des Chriſtentums in den 
Landen zwiſchen Rhein, Main und Neckar und die Entſtehung der erſten 
Kirchen, welche meiſt Hauskapellen oder Eigentum größerer Grundbeſitzer,
 Gaugrafen uſw waren, ging Redner auf die Kloſtergründungen von 
Amorbach und Lorſch ein. Die Miffionare von Lorſch, Worms, Mainz, 
Fulda und Würzburg reichten ſich im 8. Jahrhundert hier die Hände. 
Von großer Bedeutung waren dann die Kloſtergründungen Einhardts 
in Michelſtadt (Steinbach) und Seligenſtadt. Später entſtanden die 
Klöſter Schönau und Höchſt i. O., die Johanniterkommende in Ober= 
Moſſau, das Karmeliterkloſter in Hirſchhorn u. a. chriſtliche Stiftungen. 
Nach einem Ueberblick über die Kirchen und Geiſtlichen der Gegend imn 
14. und 15. Jahrhundert ging der Redner auf den Unterſchied zwiſchen 
der Land= und der hohen Geiſtlichkeit in den Viſchofsſtädten, die 
            Reichs=
ſtädte geworden waren, über. Hier war ſeit langer Zeit ein erbitterter 
Kampf der Bürgerſchaft gegen die Biſchöfe und die Stiftsgeiſtlichkeit 
geführt worden, als Luther 1517 ſeine Theſen gegen den Ablaß u. a. 
            an=
ſchlug. Das Erſcheinen Luthers auf dem Reichstag zu Worms 1521 
            er=
fuhr eine ausführliche Darſtellung, wie auch die ſchon bald danach 
            ein=
ſetzende evangeliſche Vewegung, welche durch den Landesherrn und den 
Adel gefördert und geſchützt wurde. Ihr kam der Reichstag zu Speher 
1526 zu Hilfe, der das Bekenntnis in die Hände der Landesherren legte. 
s wurde die Bewegung in der Grafſchaft Erbach, in der heſſiſchen 
Obergrafſchaft Katzenelnbogen (Darmſtadt), in der Herrſchaſt Breuberg, 
in Neckar=Steinach, Hirſchhorn, Rothenberg und ſchließlich in der Pfalz, 
(Bergſtraße mit Heidelberg, Lindenfels, Wald=Michelbach uſwv.), dargelegt 
und auf die von den Fürſten durchgeführte Reformation eingegangen. 
Außer in der Pfalz, wo man das Bekenntis wiederholt wechſelte, iſt trotz 
mehrfacher Verſuche, das katholiſche Bekenntnis wieder einzuführen, der
aldes dem evangeliſch=lutheriſchen Bekenntnis
 treu geblieben. Neckar=Steinach, Rothenberg und Hirſchhorn haben 
            frei=
lich lange und ſchwer kämpfen müſſen. Auch die Revolutionen, die 
Medigtiſierung und die neueſten Ereigniſſe ſind ohne Einfluß auf das 
Glaubensbekenntnis geblieben. Die für die hieſige Gegend beſonders 
bedeutſamen Ausführungen des Herrn Archiorat Morneweg fanden den 
ungeteilten Beifall der zahlreich erſchienenen Zuhörerſchaft. 
Hirſchhorn, 28. März. Wafſerſtand des Rheins am 
27. März: 1.21 Meter; am 28. März: 1,24 Meter. 
A Von der Bergſtraße, 26. März. Ein in der Nömerſtraße in 
            Wein=
heim wohnhafter 65jähriger Schuhmacher namens Franz Fitz hatte den 
Gashahn geöffnet, un ſich zu vergiften. Dazukommende Leute 
            verhinder=
ten die Ausführung und unternahmen Wiederbelebungsverfuche des 
bewußtlos gewordenen Mannes. Dieſe Verſuche waren von Erfolg 
            be=
gleitet. Der alte Mann wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus 
            Wein=
heim überführt, wo er vorgeſtern an den Folgen der Vergiftung 
            ge=
ſtorben iſt. 
* Hähnlein, B8. März. Am Samstag nachmittag, gegen 3 Uhr, 
            er=
eignete ſich an der Halteſtelle Hähnlein ein Bahnunfall der 
glimpflich abging. Eine auf einer Probefahrt befindliche Maſchine, 
die in der Richtung nach Darmſtadt fuhr, paſſierte den Bahnübergang 
und ſtreifte dabei am Hinterteil einen Einſpännerwagen derart, daß 
der Wagen ſtark beſchädigt wurde. Fahrer und Pferd kamen mit dem 
Schrecken davon. Die Maſchine ſoll nicht gemeldet geweſen ſein, das 
Perſonal, das das Kommen der Maſchine ſah, glaubte, es handle 
ſich um den fahrplanmäßigen Perſonenzug und ließ die Schranken 
offen, da der Zug immer noch einige Minuten Fahrzeit gehabt hätte. 
Die Leermaſchine war jedoch durch die hohe Fahrt zu ſchnell am 
            Bahn=
übergang, ſo daß derſelbe nicht mehr geſchloſſen werden konnte. Der 
Fall zeigt wieder, daß es ratſam iſt, auch bei geöffneten Schranken 
ſich umzuſehen, ob ſich kein Zug nähert. 
* Anerbach, 27. März. Befitzwechſel. Die von Frl. Dr. Keck 
auf der Hochebene zwiſchen Wolfsſchlucht und Fürſtenlager erbaute 
größere Villa für ein Erholungsheim iſt dem Vernehmen nach in andere 
Hände übergegangen. Frl. Dr. Keck iſt bekauntlich vor wenigen Wochen 
unerwartet ſchnell geſtorben. Bau und Einrichtung der Villa erfolgt 
nun durch hieſige Geſchäftsleute und wird bei Fertigſtellung eine 
            Schön=
heit unſeres Ortes werden.
 * Wimpfen, 27. März. Die Verſetzung des Vorſitzenden des 
            Krieger=
vereins machte die Einberufung einer außerordentlichen 
            Generalver=
ſammlung nötig. In dieſer legte Kamerad Philipp Speier ſein Amt 
mit den beſten Wünſchen für ein ferneres Blühen und Gedeihen des 
            Krieger=
vereins Wimpfen nieder. Er verſicherte, daß er dem Verein, wie jedem 
Kameraden die alte Soldatentreue bewahren und auch im neuen 
            Wir=
kungskreis Darmſtadt getren zur Haſſia und ihren Beſtrebungen halten 
werde. Der zweite Vorſitzende, Kamerad Dr. Erich Zieger, dankte dem 
ſcheidenden Vorſitzenden im Namen des Vereins für ſeine geſchickte, 
von jedermann anerkannte Leitung und überreichte ihm als dankbare 
Anerkennung und als ſtete Exinnerung an Wimpfen und an ſeine 
            Tätig=
keit als Vorſitzender des Kriegervereins ein von Kunſtmaler Karl Geiſt 
gemaltes Bild von Wimpfen. Außerdem wurde der Antrag geſtellt, Kam. 
Speier zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Antrag fand einſtimmige 
Annahme. In der nun folgenden Wahl eines Vorſitzenden wurde 
Kamerad Dr. Fuchs gewählt, der die Wahl mit Worten des Dankes und 
dem Gelöbnis annahm, alles zu tun, was in ſeinen Kräften ſtehe zum 
weiteren Blühen, Wachſen und Gedeihen des Kriegervereins Wimpfen. 
Als Erſatzmann wurde Kamerad Poſtmeiſter Angelberger in den 
            Vor=
ſtand gewählt. 
* Hofheim, 26. März. Bei den Ausgrabungsarbeiten auf dem 
            Bau=
gelände des Karl Stroh von hier, wurden in kaum 1 Meter Tiefe drei 
menſchliche Skelette gefunden. Da ſchon in früheren Jahren auf 
            um=
liegendem Gelände Pferdeſkelette, ſowie verſchiedene Waffen aus 
            Tags=
licht gefördert wurden, vermutet man ein Gräberfeld aus dem 
            Dreißig=
jährigen Krieg. Bedauerlich iſt es, daß derartige Funde nicht der 
            zu=
ſtändigen Stelle gemeldet werden, denn vielfach beſteht bei den 
            Grund=
ſtücksbeſitzern die Anſicht, daß ihnen bei einer eventuellen Ausgrabung 
zu großer Schaden entſtehen würde. Es wäre hier Sache der Vehörde, 
die Leute in dieſem Punkt aufzuklären, denn ſonſt geht uns noch manch 
wertvoller Fund verloren. 
Gernsheim, 28. März. Waſſerſtand des Rheins am 
V. März: 55 Zentimeter. 
* Groß=Gerau, 26. März. Schlußprüfung In Gegenwart 
des Landwirtſchaftsdirektors Haug von Groß=Umſtadt fand hier die 
Schlußprüfung an der landwirtſchaftlichen Schule ſtatt. In der 
            Prü=
fung wurden verſchiedene Themen über das landwirtſchaftliche 
            Genoſſen=
ſchaftsweſen, über die Krankheiten des Getreides, über Anbau und 
            Auf=
bewahrung des Weißkohls uſw. behandelt. Landwirtſchaftsdirektor Dr. 
Lung erblickte, wie er in ſeiner Anſprache ausführte, in der 
            weitgehend=
ſten Fachbildung der Jungbauern einen neuen Grundſtein für die 
            Auf=
wärtsbewegung Deutſchlands. — Der Verkehrsverein iſt da. 
In einer gut beſuchten Verſammlung wurde der Verkehrsverein für 
Groß=Gerau und Umgebung ins Leben gerufen. Der Vorſitzende des 
Heſſiſchen Verkehrsverbandes, Stemmer=Darmſtadt, hielt ein 
            ausführ=
liches Referat über allgemeine Verkehrsfragen unter beſonderer 
            Berück=
ſichtigung der Verhältniſſe von Groß=Gerau. Ferner referierte der 
erſte Syndikus der Induſtrie= und Handelskammer Regierungsrat Dr. 
Roeſener aus Darmſtadt. Zum 1. Vorſitzenden des Verkehrsvereins 
wurde Fabrikant Heinrich Hirſch ernannt. Auch Bürgermeiſter Dr. 
Lüdecke gehört dem Vorſtand an. 
* Walldorf, B. März. Zur Bürgermeiſterwahl ſind drei 
Wahlvorſchläge eingegangen. Die Sozialdemokratiſche Partei 
            präſen=
tiert den ſeitherigen Beigeordneten Adam Jourdan. Der zweite 
            Wahl=
vorſchlag, der das Kennwort „Goethe” trägt, präſentiert Hermann 
Weigel, Bildhauer. Der dritte Wahworſchlag mit dem Kennwort 
„Fortſchritt” bezeichnet den Kaufmann Johannes Becker ale 
            Kan=
didaten.
Der Gießener Fememordprozeß.
 WSN. Gießen, B. März. In der heutigen Verhandlung wird 
mit der Beweiserhebung fortgefahren. Zwei Berliner Polizeibeamte. 
die über Schmidt=Halbſchuh vernommen werden, können nichts 
            Nach=
teiliges über dieſen ausſagen. Seine Angaben über die „Schwarze 
Reichswehr” hätten ſich zum größten Teil als zutreffend erwieſen. An 
ſeiner Glaubwürdigkeit ſei nicht zu zweifeln.
 Der Berliner Kriminalſekretär Stenzel beſtätigte, daß man auf die 
Spur des Schmidt erſt durch ein anonymes Schreiben aus Wetzlar 
            ge=
kommen ſei. Seine Ausſagen in der Nauheimer Angelegenheit bat 
Schmidt, ohne Nennung ſeines Namens machen zu können. Bei der 
Gegenüberſtellung mit Wurſter ſei Schmidt von ſeinen Angaben 
            abge=
wichen.
Die Gutachten der Sachverſtändigen.
 Hierauf werden die Sachverſtändigengutachten erſtattet. Prof, Dr. 
Scriba=Gießen ſtellt hinſichtlich des Angeklagten Schwing feſt, daß in 
deſſen Familie nervöſe und geiſtige Erkrankungen vorgekommen ſind. 
Großmannsſucht, Phantaſtereien. Ueberſchätzung ſeiner Leiſtungsfähigkeit, 
Mangel an Energie und Beſtändigkeit, aber auch Gutmütigkeit, ſeien die 
hervorſtechendſten Eigenſchaften Schwings. Er ſei ein haltloſer und 
            wil=
lensſchwacher Menſch, unfähig, ſich im Leben durchzuſetzen. Symptome 
an Geiſtesſtörung hat der Sachverſtändige dagegen nicht an Schwing 
            be=
obachtet. Er kommt zu dem Ergebnis, daß Schwing ein Pſhychopath ſei, 
dem der Schutz des 8 51 des Strafgeſetzbuches, jedoch nicht durchweg, 
            zu=
komme. Am Tage der Tat ſei Schwing nur beſchränkt zurechnungsfähig 
geweſen. Für die Zeit des Kampfes ſelbſt ſeien begründete Zweifel an 
ſeiner freien Willensbeſtimmung vorhanden. 
Der nächſte Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Schäfer=Friedberg, 
hält Schwing ebenfalls für einen ſchweren Pſychopathen. Die 
            Anwen=
dung des § 51 Str. G.B. könne er jedoch nicht befürworten. Dagegen 
            be=
ſtehe bei der Tat und für die Zeit vorher Einengung der freien 
            Willens=
beſtimmung und verminderte Fähigkeit, frei zu entſcheiden. Der 
            Sach=
verſtändige hält auch eine volle Ausſchaltung der freien 
            Willensbeſtim=
mung im Augenblick der Tat für möglich. Hinſichtlich Heinz beſtehe kein 
Anlaß zu einer geiſtigen Unterſuchung. Den Angeklagten v. Solomon 
hält der Sachverſtändige als geiſtig völlig intakt. Jedoch ſei deſſen 
ſchwärmeriſche Verehrung Kerns und ſeine affektive Bindung an dieſen 
als pathologiſcher Affekt auszulegen, wobei zu beachten ſei, daß Salomon 
damals erſt 19 Jahre alt war. 
Es tritt hierauf eine Pauſe ein, in der das Gericht über weitere 
            Be=
weisanträge berät. 
Im Anſchluß an die Gutachten der Sachverſtändigen nahm der 
            Ge=
richtshof noch einige Befragungen der Zeugen Wurſter. Dietrich, 
Schmidt=Halbſchuh und Wagner vor, aus deren Bekundungen weſentlich 
Neues nicht mehr zutage trat. Schmidt=Halbſchuh, der bisher unvereidigt 
vernommen wurde, erklärte noch einmal, daß er von ſeinen 
            Ausführun=
gen nichts zurücknehme, und er beſchvor hierauf ſeine Bekundungen. 
Ebenſo blieb der Zeuge Wagner bei dem, was er im bisherigen 
            Ver=
laufe des Prozeſſes ausgeſagt hatte. Der Staatsanwalt beantragte 
            ſo=
dann die Verleſung eines Rundſchreibens des Wikingbundes, aus dem 
der Fanatismus des Angeklagten Heinz hervorgehen ſoll. Die 
            Vertei=
digung beantragt für den Fall der Verleſung den Ausſchluß der 
            Oeffent=
lichkeit. Der Angeklagte Heinz bemerkt dazu, es handle ſich bei dem 
Nundſchreiben um Inſtruktionen, die im Jutereſſe der 
            Landesverteidi=
gung geheim zu halten ſeien und die vom Truppenkommandeur in 
Stuttgart gebilligt waren. Da der Staatsanwalt auf der öffentlichen 
Verleſung dieſes Rundſchreibens beſtand, zog ſich der Gerichtshof erneut 
zur Beratung zurück und verkündete ſchließlich den Ausſchluß der 
Oeffentlichkeit. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit befragte der 
Vorſitzende den Angeklagten Heinz, ob er ein Rundſchreiben erlaſſen 
habe, in dem geſagt wird, der Bund Wiking ſei revolutionär und werde 
es bleiben, trotz aller Fehlſchläge der letzten Zeit, die Zeit arbeite für 
ihn. Der Angeklagte Heinz gibt zu, daß dieſe Wendung in dem 
            Rund=
ſchreiben ſteht. Da der Staatsanwalt trotz dieſer Ausſage des Heinz 
auf ſeinen Antrag der öffentlichen Verleſung beſtehen blieb, zog ſich der 
Gerichtshof erneut zur Beratung zurück und verkündete ſchließlich als 
Gerichtsbeſchluß die Ablehnung des Antrages des Staatsanwaltes. Es 
wurden hierauf noch verſchiedene Dinge behandelt, die in die 
            Dittmar=
befreiung hineinſpielen. Hierauf wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen. 
Auf Bitten der Verteidigung und unter Zuſtimmung der 
            Staatsaniwalt=
ſchaft wurde ſodann die heutige Sitzung geſchloſſen. Der morgige 
            Diens=
tag ſoll ſitzungsfrei bleiben, damit der Staatsanwalt und die 
            Verteidi=
ger ihre Plaidoyers vorbereiten können. Die Weiterverhandlung beninut 
Mittwoch früh mit den Plaidoyers. Das Urteik dürfte vorausſchtlich 
Mittwoch abend zu erwarten ſein.
Rheinheſſen.
 a. Oppenheim, 26. März. Gaſtwirteverein. Der im 
            Vor=
jahre gegründete Gaſtwirteverein des Kreiſes Oppenheim hielt ſeine 
diesjährige Generalverſammlung, die gut befucht war, im Gaſthaus 
„Zum Bahnhof” dahier ab. Vom Gaſtwirteverband var das 
            geſchäfts=
führende Vorſtandsmitglied Herr Jaskowsſti aus Darmſtadt erſchienen. 
Dem Vereinsrechner wurde Entlaſtung erteilt. Für das Jahr 1927 
            be=
ſteht der Vorſtand aus folgenden Herven: Schuppert, 1. Vorſitzender; 
Hechinger, Stellvertreter; Anheißer, Schriftführer; Göth Rechner; alle 
in Oppenheim wohnhaft. Als Beiſitzer wurden gewählt die Herren: 
Dannenfelſer=Bichlelnheim, Dietz=Undenheim, Weber=Dalheim, 
            Wehr=
heim=Dexheim, Wucher=Nackenheim und Frau Hilbig Witwe, Oppenhein.
Oberheſſen.
 Gießen, 26. März. Am 29. März begeht der in weiten Kreiſen 
des Landes bekannte Direktor der Heil= und Pflege=Anſtalt Dr. Carl 
Dßwald, ein geborener Büdinger, die Feier des 60. Geburtstag(s. 
Dem beliebten Beamten wird es zu dieſem Tage an herzlichen 
            Glich=
wünſchen nicht fehlen. 
* Langgöns, N. März. An der großen Rutſchſtelle am 
Bahndamm der Main=Weſerbahn wurde am Freitag früh 
die unangenehme Feſiſtellung gemacht, daß ſich die Erdmaſſen in 
der Nacht um mehr als einviertel Meter geſenkt hatten. Das eiwa 
fünf Meter mit in die Tiefe gerutſchte Bahnwärterhäuschen muß 
            ab=
gebrochen werden. Etwa 50 Maurer der Unternehmer Weimer=Gießen 
und Weiß=Großen Linden treiben Stollen in den Damm, um tiefgehende 
Rigole aus Baſaltſteinen anzulegen. Die Rigole gehen bis auf die Sohle 
des Dammes, um hier die Lettmaſſen endlich zu befeſtigen. An der 
            er=
neuten Bewegung der Lettmaſſen iſt ſicher das Regenwetter der letzten 
Tage ſchuld. Fortgeſetzt treffen Materialzüge ein, „welche Baſalt= und 
Sandſteine für das Mauerwerk und Schlacke und Sand zum Auffüllen 
der Rutſchſtelle herbeiſchaffen. Der Betrieb wird immer noch eingleiſic 
durchgeſüihrt und wickelt ſich ziemlich pünktlich ab. Die ſechs Meter 
ſtarke und ſech zig Meter lange Stütz= und Sperrmauer ſitzt zwei Meter 
im gewachſenen Boden und kommt jetzt aus der Erde hervor. 
Grünberg, 28. März. Seine Hauptverſammlung hiel. 
hier der Grünberger Pferdeverſichewungsverein ab. Der Verein beſteht 
jetzt 50 Jahre und dehnt ſich auf die Kreiſe Gießen, Alsfeld, Schotten, 
Friedberg, Gelnhauſen, Hanau und Marburg aus. Nach dem Geſchäft 
bericht hat ſich der Verein in den letzten Jahren recht gut entwickelt= 
Gegenwärtig beſteht der Verein aus 579 Mitgliedern mit 1536 Pferden 
und einem Verſicherungskapital von 844 780 RM. In der Trächtig” 
keitsverſicherung wurden im vergangenen Jahre 22 Mitglieder mit 
B Pferden und einem Verſicherungskapital von 7075 RM. verſchert 
Entſchädigt wurden im vergangenen Jahr 39 Mitglieder mit 1190 
RM. Beſchloſſen wurde, die älteren Pferde nicht zu hoch aufzunehmel, 
damit unnötige Ausgaben vermieden werden. Das Vereinsvermögen 
ſtellt ſich am Schluſſe des Rechnungsjahres auf 1685 B RM. Neual” 
meldungen werden jederzeit vom Direktor Karl Schäfer 1., Grünherg, 
angenommen.
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 29. März 1927
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            Fa=
n ilten= Fürſorge ſollen beim Städtiſchen 
Wohlfahrts= und Jugendamt 
4 Fürſorgerinnen 
mit entſprechender Vorbildung, 
            prakti=
ſcer Erfahrung und ſtaatlicher 
            Aner=
kmnung als Wohlfahrtspflegerin — 
            zu=
nächſt auf Privatdienſtvertrag — 
            einge=
ſtellt werden. Beſoldung nach Gruppe UI 
dr ſtädt. Beſoldungsordnung. 
            Bewer=
bangen mit amtsärzlichem Zeugnis, 
            Zeug=
n sabſchriften, Lebenslauf und 
            Darſtel=
lung des Ausbildungsgangs ſowie 
            Be=
ſcreibung der bisherigen praktiſchen 
Zätigkeit ſpäteſtens bis zum 1. Mai an 
den Unterzeichneten (Stadthaus). 
            Dienſt=
gtritt ſpäteſtens am 1. Juni. (st5371 
Darmſtadt, den 26. März 1927. 
Der oberbürgermeiſter.
 Einträge in das Handelsregiſter 
            Ab=
tälung 4: Am 24. März 1927 
            hinſicht=
lich der Firmen: 1. Auguſt Zürtz, 
            Darm=
ſtdt: Die Prokura der Auguſt Zürtz 
GSefrau, Minna, geborene Heerdegen, iſt 
eilloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 
2 Friedrich Lambacher, Darmſtadt: 
2äe Firma iſt erloſchen. — Abteilung B; 
Aun 22. März 1927 hinſichtlich der Firma: 
Bücherſtube Volkshochſchule, 
            Ge=
ſeUſchaft mit beſchränkter Haftung, 
Darmſtadt: Die Vertretungsbefugnis der 
9 quidatoren iſt beendet und die Firma 
eiloſchen. Am 24. März 1927 
            hinſicht=
lich der Firma: He ſiſche Motor=
            Fahr=
zeug=Induſtrie, Geſellſchaft mit 
            be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Durch 
Beſchluß der Geſellſchafter vom 22. März 
1927 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. 
            Fabri=
ant Adolf Hartmann in Hofgut Oberau 
ſei Trebur iſt zum Liquidator beſtellt. 
Darmſtadt, den 25. März 1927. (5310 
Amtsgericht I.
 Vergebung von 
Dachdecherarbeiten, 
Auf Grund des Miniſterialerlaſſes 
vom 16 Juni 1893 und deſſen 
            Ergän=
zungen ſollen öffentlich vergeben werden: 
Los 1 Schieferdachflächen, ca. 750 qm 
auf dem Kreisamtsgebäude, 
Los 2 Schieferdachflächen, ca. 400 gm 
auf dem Alten Palais, 
Los 3 Schieferdachflächen, ca. 300 qm 
auf dem Marſtallgebäude. 
Bedingungen liegen bei uns zur 
            Ein=
ſicht offen, woſelbſt auch die 
            Angebots=
formulare, ſolange der Vorrat reicht, 
zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden. 
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei 
mit entſprechender Aufſchrift verſehen, 
bis zum Eröffnungstermin Samstag, 
den 9. April 1927, vorm. 10 Uhr, 
bei uns einzureichen. 
(IN.5328 
Zuſchlagsfriſt 10 Tage. 
Darmſtadt, den 26. März 1927. 
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt. 
Becker.
Letzte
 ebenenen d Geberechenſaſle 
Donnerstag, den 31. März 1927, 
vormittags 9 Uhr anfangend, 
            wer=
den aus verſchiedenen Forſtorten des 
Gemeindewaldes Ober=Ramſtadt 
            meiſt=
bretend verſteigert: 
Scheiter, rm: 264,5 Buchen, 52 Eichen, 
7 Fichten; 
Knüppel, rm: 9,5 Buchen, 11 Fichten; 
Reiſig, 100 Wellen: 3,60 Buchen, 4,55 
Eichen, 2.40 Kiefern, 16,10 Fichten 
(Stammreiſig); 
Stöcke, rm: 96 Buchen, 2 Kiefern, 30,5 
Fichten. 
Die Fichtenſtammreiſig werden 
            vor=
ausſichtlich nicht vorgezeigt. Zur 
            Ver=
ſteigerung ſind nur Ortseinwohner 
            zu=
gelaſſen. Zuſammenkunſt am Eingang 
zum Forſtort Finſterhöllenberg, gegen= 
(5367 
über der Waldmühle. 
Ober=Ramſtadt, den 28. März 1927 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
Rückert.
 Am Mittwoch, den 30. März ds. 
Js., nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in 
Fürth i. Odw. im Hofe des Gaſthauſes 
(5319 
„Zur Starkenburg”: 
1 Horchwagen (Limouſine) 6ſitzer, 
14/40 PS., und 1 Motorrad,„Allright”, 
21, P8., 4 Takt., 
zwvangsweiſe gegen Barzahlung. 
Horn 
Gerichtsvollzieher in Fürth (Odw.).
 rMMok? 
FTLHAM2
 JoderistselnesGlllekesschmied! 
Sie können die heute s0 
REWT 
riesig teuren Taschen- 
TSREUZRA uhren, Standuhren, 
            Gold-
waren, Musikinstrumente 
Fahrräder usw. bei uns 
zuTsREM vöillg kostenlos 
erhalten. Staunend und 
verblatkend einfach! 
            Miß-
lingen ausge schlossen 
Keinerlei Verpllichtungen haben Sie, nur 
wollen Sie versuchen. uns die richtige L.
            ös-
ung des nebenstelienden Sprichwortes nebst 
Rdekporto sofort einzusenden. 4934im 
Heriot-Gompanie Präm.-Abt., Friedenan W5!0
 Bekanntmachung. 
Es wird hiermit zur Kenntnis der 
Mitglieder der iſrael. 
            Religionsge=
meinde Darmſtadt gebracht, daß bei 
der heute ſtattgehabten Vorſtands=
            Erſatz=
wahl gewählt worden ſind die Herren: 
1. Theodor Meyer, Kaufmann 
2. Juius Adler, Kaufmann. Waldſtraße 
3. Jakob Dernburg, Kaufmann 
4. Hermann Simon. Kautmann 
bis Ende März 1933 5375 
5. Siegmund Salomon, Kaufmann 
bis Ende März 1931. 
Das Protokoll über dieſe Wahl liegt 
nebſt Anlagen 3 Tage lang, und zwar am 
1., 2. und 3. April 1927 in dem 
            Gemeinde=
zimmer, Friedrichſtraße 2, zur Einſicht 
für die Stimmberechtigten und die 
            Ge=
wählten offen. 
Einwendungen gegen die Wahl oder 
gegen die Gewählten, wie auch eine 
            Ab=
lehnung der Wahl müſſen bei Vermeidung 
des Ausſchluſſes innerhalb der 
            Offen=
legungsfriſt beim Kreisamt Darmſtadt 
vorgebracht werden. 
Darmſtadt, den 27. März 1927. 
Der Wahl=Kommiſſar: 
L. Hachenburger.
Letzte
 Donnerstag, den 31. März 1927, 
vorm. 9", Uhr beginnend, ſollen 
aus dem Eberſtädter Gemeindewald, 
Forſtort Klingsackertanne (Abt. 1, 18 u. 
63) die nachverzeichneten Holzſortimente 
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden: 
Kiefern=Stämme: 
1 Stück I. Kl. — 134 im 
18. II. . 21/41 
134 . III. . — 104,07 
24 . II. „ — 12,45 
Zuſammenkunft der Steigerer auf 
dem Bäckerweg am Eingang des Waldes. 
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter 
Kirſchner, Eberſtadt, Müllerſtraße 11. 
Gemerkt wird, daß das Holz auf einem 
Abtrieb lagert. Gegen ſichere Bürgſchaft 
wird kreditiert bis 11. November 1927 
Eberſtadt, den 25. März 1927. (5269gi 
Heſſ. Bürgermeiſtere: Eberſtadt. 
Schäfer.
 R 
ab Mit woch 9—1e u 
4— Uhr, Martinſtr. 
42, Erdgeſch. (3446 
Schränke 
Sofas, Tiſche 
Spiegel, (antik) 
Schreibkommode 
Küchenmöbel 
Bilder, Bücher 
Stereoſkop 
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Js., nachm. 2 Uhr, im Gaſthaus „Zur 
Krone” (Bürgermeiſter Schwinn) zu 
Schöllenbach (Bahnſtrecke Eberbach— 
Hanau). 
Schutzbezirke Reußenkreuz und 
Schöllenbach. 
(Schächtal Wſ. 2ab, 3, Mittelberg Wſ. 
1ab, Sſ. 15, 16, 17, Grenzenbuckel 1, 4, 
5a, Krähberg 4, Kirchberg 1, Rechte 
            Tal=
ſeite 1b, 2b, 5, 6abe, 9ab, Mittelberg Wſ 
7, Langeforſt Sſ. 17): 
Scheiter, rm: 581 Buche, 48 Eiche, 16 
Birke, 5 Kiefer: 
Knüppel, rm: 396 Buche, 66 Eiche, 28 
Birke 15 Kiefer; 
Kohlholz, rm: 181 Buche, 17 Eiche, 6 
Birke, 10 Kiefer: 
Abſchnitte, rm: 2 Buche. 
Nähere Auskunft durch Gräfl. 
            Ober=
förſterei Schöllenbach (Tel.=Amt 
            Beer=
felden Nr. 21) ſowie durch die 
            zuſtändi=
gen Gräfl. Förſter (Tel. Beerfelden 
(5074t. 
Nr. 30). 
Beerfelden, den 24. März 1927. 
Gräfl. Oberförſterei Schöllenbach.
 Mittwoch, den 30. März 1927, 
nachm. 2 Uhr, verſteigere ich dahier 
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung 
eine Ehatſelonque, 
eine Nähmaſchine, 
ein Kaſſenſchrank, 
ein Schreibtiſch, 
drei neue Fahrräder, 
ein Bücherſchrank, 
ein Sofa und ein Oelgemälde. 
Zuſammenkunft der Steigliebhaber 
Hügeiſtraße 27. 
(5366 
Darmſtadt, den 28. März 1927. 
Weber 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Immobilien?
 Lebensmittel- 
Geschäft 
Zlgarren- 
Geschsft 
zu verkaufen. 
Diugeldein, 
            Landwehr=
ſtraße 39, Telefo 2067 
(5348im)
 3l., ſtöchiges 
Hau s 
mit Toreinfahrt, 
Hof und Werkſtätte 
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tinsv ertel) fir Mk. 
16500.— zu verkauf 
Anzahl. Uebereinkunft 
näheres Immobilien 
Dingeldein, 
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traße 39, Telefog 2087 
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Abendtiſch 
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vegetariſche u. Fleiſch= 
(8442 
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Reform=Reſtaurant 
lexanderſtr. 4 I.
V 4623
 Es ziehen 
die in dem organischen Einweichmittel 
Burnus enthaltenen „Enzymel der 
            Bauchspei-
cheldrüse vonSchlachttieren gerade denschwer 
zu entfernenden Schmutz aus der Wäsche, wie 
Speisereste aus Küchen- und Tischwäsche, 
Schweiß und Blut aus Leibwäsche, Staub und 
Ruß aus den so emnpfindlichen Gardinen. 
Burnus, unter genauer Beachtung der 
            Ce-
brauchsanleitung benutzt, bringt Ihnen neben 
gründlicher Schmutzentfernung eineungeheure 
Ersparnis an Zeit, Arbeit, Seife und 
            Heiz-
material, verbürgt Ihnen eine nie gekannte 
Schonung der Wäsche. 
Verlangen Sie kostenfrei die aufklärende 
Schrift „Verbilligte schonende 
            Schnellwäsche-
von der August Jaoobi A.-G., Darmstadt. 
Die praktische Hausfrau egelcht nur mit 
BUTNUS
Seite 10
Rummer 88
 Reich und Ausland. 
* Frankfurter Chronik. 
WSN. Zum Fall Schultheiß. Wie 
            nun=
mehr feſtſteht, findet die Verhandlung gegen den des 
Mordes, des Raubes und des unbefugten 
            Waffen=
beſitzes angeklagten Inſtallateur und Fuhrmann 
Schultheiß am Montag, den 4. April, ſtatt. Zu der 
auf drei Tage berechneten Verhandlung werden 
            Zu=
trittskarten ausgegeben. Den Vorſitz in der 
            Ver=
handlung führt Landgerichtsdirektor Dr. Schaffner. 
Die Anklagebehörde wird durch 
            Staatsanwaltſchafts=
rat Dr. Fuchs vertreten. Verteidiger iſt Rechtsanwalt 
Zugehoer. 
Autoſtraße Hamburg—Frankfurt— (Heſſen— 
Baden)—Baſel. 
Die Hamburg=Amerika=Linie, die größte und 
führende deutſche Schiffahrtslinie, iſt Mitglied des 
Vereins Hafraba geworden, und Generaldirektor Geh. 
Rat Dr. Cuno als Mitglied dem Verwaltungsrat 
des Hafraba beigetreten. — Damit haben auch die 
Schiffahrtslinien zu dem neuen großen Gedanken 
der Autoſtraßen Stellung genommen, wohl in der 
            Er=
kenntnis, Schnelligkeit und Beweglichkeit von 
            Per=
ſonen und Laſtkraftwagen in den Dienſt der 
            Schif=
fahrtslinien einzubeziehen. Für den 
            Laſtwagenver=
kehr wird es von Bedeutung ſein, eilige Ladungen 
direkt von Bord auf Schnell=Laſtwagen zu 
            über=
nehmen und am ſelben Tage noch hunderte 
            Kilo=
meter weit an ihrem Beſtimmungsort dem 
            Empfän=
ger zuführen. Mit den Schiffen ankommende 
            Rei=
ſende, die ihre eigenen Wagen mitbringen, gelangen 
auf der Autoſtraße ſchnell in das Innere des Landes. 
Verbilligung der Kurhausabonnements. 
Wiesbaden. Die Kurhausverwaltung kommt 
in dieſem Jahre wiederum den Einwohnern ſowie den 
Bewohnern der Nachbarorte, die das Kurhaus als 
Mittelpunkt des geſellſchaftlichen und des Kurlebens 
gerne beſuchen und im Frühling und Sommer 
            das=
ſelbe als Erholungsſtätte für die Nachmittags= und 
Abendſtunden bevorzugen, hinſichtlich der 
            Abonne=
mentspreiſe ſehr entgegen. So koſtet z. B. bei 
            ver=
ſönlich gültigen Karten für Einwohner die Hauptkarte 
nur 12,50 Mark und die Beikarte nur 7,50 Mark für 
das Vierteljahr; für Bewohner der Nachbarorte 
15 bzw. 10 Mark. Als Bewohner von Nachbarorten 
gelten alle Perſonen, die in Orten bis einſchließlich 
Mainz, Ingelheim, Bingen, Rüdesheim, 
            Schlangen=
had, Langenſchwalbach, Niedernhauſen, Höchſt und 
Flörsheim für dauernd anſäſſig ſind. Nichtperſönliche 
50er Hefte mit ¼jähriger Gültigkeit koſten für 
            Ein=
wohner und Bewohner der Nachbarorte 35 Mark; 
Dutzendhefte 10 Mark. 
Ein Wilderer verhaftet. 
WSN. Köppern. Der 22jährige Arbeiter Emil 
Stür aus Köppern war bereits früher auf 
            preußi=
ſchem Gebiet beim Wildern ertappt worden, wurde 
damals jedoch nicht zur Anzeige gebracht. Nun hat 
ihn ſein Schickſal doch ereilt. Beim Wildern im 
            Ober=
eſchbacher Revier wurde er auf friſcher Tat ertappt 
und in das Gießener Gerichtsgefängnis eingeliefert, 
wo übrigens ein weiterer Bewohner von Köppern 
wegen des gleichen Vergehens ſchon länger 
            inter=
niert iſt. Die Wilddieberei iſt um ſo verwerflicher, 
als man von allen Seiten bemüht iſt, die 
            weid=
männiſche Hege wieder auf die Höhe zu bringen und 
die Jagdberechtigten ihren Wildſtand aufs äußerſte 
ſchonen. So wurden dieſer Tage im Revier 
            Holz=
hauſen=Rotheim zwecks Aufbeſſerung des 
            Niederwild=
beſtandes 30 mongoliſche Ningfaſanen ausgeſetzt. 
Tödlicher Betriebsunfall. 
Senftenberg. Von drei Arbeitern, die am 
Sonntag vormittag Reparaturarbeiten an der 
            elek=
triſchen Leitung in Grube „Berta” bei Sauo 
            ver=
richteten und hierbei ſtarke elektriſche Schläge 
            er=
hielten, wurden zwei auf der Stelle getötet und der 
dritte ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen 
gezweifelt wird. 
Unfall oder Verbrechen. 
WTB. Pößneck. Ein 22jähriger 
            Motorrad=
fahrer wurde auf der Landſtraße ſchwer verletzt 
            auf=
gefunden. Er ſtarb im Krankenhaus, ohne das 
            Be=
wußtſein wiedeverlangt zu haben. 
Mord und Selbſtmord. 
WTB. Ulrichshalben. In der vergangenen 
23jährigen Verwalter und dann ſich ſelbſt. 
Dreimal Großvater in 24 Stunden. 
Glück, binnen 24 Stunden dreimal Großvater zu 
            wer=
den, erlebte ein Einwohner von Enſival bei Verviers. 
Seine beiden Schwiegertöchter kamen in der gleichen 
Nacht nieder, die eine ſchenkte um 2 Uhr einem 
Knaben, die zweite um drei Uhr einer Tochter das 
Leben. Am folgenden Abend wurde ſeine Tochter 
von einer Enkelin entbunden. Wie das Sprichwort 
ſagt: Aller guten Dinge ſind drei!
 Die Quartiere der deutſchen 
Oiympiamannſchaft.
 Ueberſichtskarte. 
Für die deutſchen Teilehmer an den Olympiſchen 
Spielen in Amſterdam 1938 ſind ſoeben im Seebad 
Zanddoort Quartiere gemietet worden. Die 
            Ent=
fernung von Zandvoort bis zum Stadion beträgt in 
der Luftlinie etwas über 26 Kilometer. Der Vertrag 
läuft vom 12. Mai bis 16. Juni und vom 12. Juli 
bis 12. Auguſt 1928. Die Zimmer ſind Zwei=Betten= 
Zimmer, haben kaltes und warmes Waſſer und 
            Bade=
gelegenheit. Die Mahlzeiten der deutſchen 
            Sports=
leute werden nach den Angaben eines deutſchen 
Hoteliers durch einen eigens mitgebrachten deutſchen 
Koch hergeſtellt werden.
Diensta , dei 29 Mä.z 1927
 Weibliche Polizeibeamte in ihrer 
Der weibliche Poliziſt 
kleidſamen Uniform. 
als Schutzengel der Kinder. 
Die ſchon ſeit langem geplante Einrichtung einer Frauenpolizei beim Dresdener 
            Polizeipräſi=
dium iſt jetzt vom Sächſiſchen Miniſterium des Junein genehmigt worden. Die weiblichen 
            Poli=
zeibeamten müſſen mindeſtens 28 Jahre alt ſein und die für dieſen Beruf notwendigen körperlichen 
und ſeeliſchen Eigenſchaften ſowie eine gute Schulbildung aufweiſen. Sie ſollen nicht nur als 
            Sit=
tenpolizei verwendet, ſondern auch zur Bearbeitung ſolcher krimineller Fälle herangezogen werden, 
an denen Frauen oder Kinder beteiligt ſind.
Ausbildung von Rettungsmannſchaften für Grubenunglücke
 Nacht ereignete ſich auf dem hieſigen Rittergut eine Angeſichts der in letzter Zeit wieder zunehmenden Häufigkeit von Grubenkataſtrophen ſind in 
Schreckenstat. Aus bisher noch unbekannter Urſache ſämtlichen britiſchen Kohlengruben=Diſtrikten wohlausgerüſtete Gruben=Rettungsſtationen errichtet 
erſchoß ein dort ſeit 14 Tagen beſchäftigter Eleve den worden. Die Aufgabe dieſer Stationen beſteht in der Ausbildung von Mannſchaften für ſämtliche 
Arten von Rettungsaktionen. In eigens hierzu errichteten Gebäuden werden künſtlich Verhältniſſe 
und Lagen geſchaffen, mit denen die Maanſchaften bei ihren Rettungsarbeiten zu rechnen haben. 
AP. Das ſeltene, wenn auch vielleicht zweifelhafte Unſer Bild zeigt die Wheatle Doncaſter=Abteilung Ler Gruben=Rettungsgeſellſchaft bei der 
            Aus=
bildung in künſtlicher Atmung und in der Behandlung von Sauerſtoff=Apparaten.
Die Frauen=Polizei in Dresden.
 Die ſpopiſch=ſüdamerikaniſche 
Luftlinie geſicheri. 
Zeppelin=Verkehr Sevilla—Buenos Aires.
 Ueberſichtskarte. Im Oval: Dr. Eckener. 
Nach Mitteilung Dr. Eckeners ſind die 
            Verhand=
lungen mit der ſpaniſchen und den beteiligten 
            füd=
amerikaniſchen Regierungen über die Eröffnung der 
Luftlinie Sevillg-Buenos Aires ſoweit gediehen, 
daß die Durchführung dieſes grandioſen Projektes 
nunmehr geſichert iſt. Der Verkehr wird im 
            un=
günſtigſten Falle im Oktober nächſten Jahres 
            auf=
genommen werden und zwar mit dem im Bau 
            be=
findlichen Zeppelin=Luftſchiff L. 3. 127. Das Schiff 
wird alle drei Wochen eine Fahrt hin und zurück 
            aus=
führen. Die Fahrtdauer wird nach Südamerika 
75—80 und auf der Rückfahrt etwa 96—100 Stunden 
betragen, gegenüber 16 Tagen Reiſedauer zur See. 
Der Prozeß gegen den verbrecheriſchen Arzt 
in Frankreich. 
DD. Paris. Aus dem weiteren Zeugenverhör 
im Prozeß Bougrat geht hervor, daß der Angeklagte 
einer Reihe von Mitgefangenen Briefe zum 
            Ab=
ſchreiben übergab mit dem Erſuchen, ihre Handſchriſt 
den von ihm vorgelegten Unterſchriften anzupaſſen. 
Einzelne dieſer Briefe waren an den Verteidiger 
            ge=
richtet, der ſie ſofort dem Unterſuchungsrichter 
            über=
gab, um die Unſchuld ſeines Mandanten zu erweiſen. 
So wurde in einem dieſer gefälſchten Briefe 
            dar=
getan, daß der ermordete Kaſſenbeamte bei 
            Wet=
rennen Geld verloren und 30 000 Franken geborgt 
habe. Zum Schluß der Nachmittagsverhandlung 
wurde der mediziniſche Sachverſtändige bernommen, 
Dieſer bekundete, daß der Ermordete ohne 
            Todes=
kampf verſchieden ſei, was allein ſchon den Schluß auf 
Gift zulaſſe. Ein zweiter mediziniſcher 
            Sachber=
ſtändiger erklärte, in dem Zimmer des Arztes 
            ver=
ſchiedene unerlaubte Gifte vorgefunden zu haben. 
Der Abbé und „ſeine” Kirche. 
Ein ſonderbarer Prozeß. 
DD. Paris. Ein ſonderbarer Prozeß kam vor 
dem Gericht in Aix en Provence zur Verhandlung. 
Als in einer Gemeinde durch den Tod die Stelle 
eines Geiſtlichen verwaiſt war, wurde der Abbé Faré 
für den verwaiſten Poſten ernannt. Faré begegnete 
aber großen Schwierigkeiten wegen des Widerſtandes 
des Hilfspredigers Abbé Cue, der behauptete, allein 
das Necht zu gottesdienſtlichen Handlungen in der 
Kirche zu haben. Um ſein Ziel zu erreichen, ſchloß 
dieſer die Kirche ab und nahm einen Teil der Geräte 
in ſeine Wohnung. Sonntags ſchloß er ſich in der 
Kirche ein, läutete die Glocken, öffnete die Kirche und 
zelebrierte die Meſſe. Nachdem der Geiſtliche durch 
die öffentliche Gewalt in ſeinen Taten behindert war, 
zerbrach er die Schlöſſer des Kirchentores. Vor 
            Ge=
richt verteidigte ſich Abbe Cue damit, daß die Kirche 
ihm gehöre und er in ihr zu Hauſe ſei. Er wurde 
zu ſechs Monaten Gefängnis mit Aufſchub und 
            hun=
dert Franken Geldſtrafe ſowie zur Rückgabe der
 Mit einem Dornier=Wal über den Atlantiſchen Ozean. 
Glanzleiſtung eines deutſchen Flugboots.
 Die Befatzung der Dornier=Wals„„Argus”. In der Mitte links: Kommandant Sarmento de Beires; 
rechts: Navigationsoffizier Major Caſtilhv. Unten: das Flugbovt „Argus”. 
Der portugieſiſche Major Sarmento de Beires vollbrachte mit dem Dornier=Wal „Argus” eine 
glänzende fliegeriſche Leiſtung. Er überflog in der Nacht vom 17. auf 18. März zum erſtenmal den 
Atlantiſchen Ozean von der Weſt üſte Afrikas nach der der Oſtküſte Südamerikas vorgelggerten 
Juſel Fernando Noronha.
 ſtrittigen Gegenſtände verurteilt. 
Reiſe ohne Gefahr! 
Die Unfallchronik zeigt uns zur Genüge, daß ſich 
die Reiſenden bei der Eiſenbahn durch Mangel an 
Vorſicht manchen Gefahren ausſetzen. Hierzu teill 
uns ein kundiger Beobachter des Lebens und 
            Trei=
bens auf der Eiſenbahn folgendes zu allgemeinen 
Nutz und Frommen mit: Zum Abholen von 
            Ver=
wandten betritt er gerade den Bahnſteig, als der 
einfahrende Zug in einiger Entfernung ſichtbar wird. 
Von dem Bahnbeamten, hört er wiederholt laute 
Rufe: „Zurücktreten!” und bemerkt, daß Perſonen in 
unmittelbarer Nähe des Gleiſes ſtehen. Der größte 
Teil der Anweſenden beachtet die Zurufe und zieht 
ſich in angemeſſene Entfernung vom Gleis zurüch 
einige bleiben aber trotzdem in gefahrvoller Nähe 
ſtehen, wahrſcheinlich in der Meinung, dadurch 
ſchneller ihre Plätze zu erreichen. Der Zug fährt ein= 
und bevor er hält, öffnen ſich voreilig ſeitliche 
            Wagen=
türen, von denen eine weit aufſchlägt und mehrere 
Perſonen zu erfaſſen droht. Dem Hinzuſpringen eines 
Bahnbeamten gelingt es, die Gefährdeten im letzten 
Augenblick zurückzuziehen und vor Schaden zu Ve 
wahren. Nach dem Halten des Zuges geht ein wil 
des Hin= und Herlaufen nach den verſchiedenen 
Wagenklaſſen los, wobei es nicht ſelten kräftige 
            Rie=
penſtöße gibt. Der Zug ſetzt ſich in Bewegung= 
Plötzlich ſpringt aus der Menge heraus ein Reiſender 
auf den abfahrenden Zug, und zwar auf einen 
Wagen, der am Schluſſe leer läuft und verſchloſſen 
iſt. Ein Schaffner, die Gefahr erkennend, bringt dee 
Zug durch Ziehen der Notbremſe zum Halten und 
befreit den Reiſenden aus ſeiner gefährlichen Lage= 
Drum laſſe ſich jeder, der ſich der Eiſenbahn anper” 
traut, zur Warnung dienen: Halte dich in angemeſe 
fener Entfernung von dem Einfahrgleis des Zuges 
entfernt, beachte die Weiſungen der Bahnbeamten, 
ſpringe nicht auf fahrende Züge auf. und öffne die 
Wagentüren erſt, wenn der Zug vollſtändig zug 
Halten gekommen iſt.
Rummer 88
Dienstag, den 29. März 1927
Sport, Spiel und Zurnen.
 Schwimmen. 
Wettkampfabenb des „Rot=Beiß” 1922, V. f. L., e. V. 
Als Entſchädigung für den nicht zuſtandegekommenen Zweikampf 
eaen den SV. Mannheim bieten die Rot=Weißen am kommenden 
            Don=
eStag, den 31. März, ihren Wettkämpfern, deren Angehörigen, 
            insbe=
undere aber auch dem Darmſtädter Sportpublikum, abends halb 8 Uhr, 
der Männerhalle des Darmſtädter Hallenſchwimmbades, einen 
            Wett=
arapfabend, der gleichzeitig für den Schwimmſport werbend wirten ſoll. 
t dieſem Zwecke genießen die Zuſchauer freien Eintritt, was hoffentlich 
michen dazu anregen wird, dem Darmſtädter Schwimmſport die 
            Ach=
una und Aufmerkſamkeit zu widmen, die ihm auf Grund ſeiner 
            Leiſtun=
er und nach der Zahl und Güte ſeiner Veranſtaltungen ſchon längſt 
ebührt. Zur Einleitung des Abends ſtehen ſich in drei Läufen über 
00. Meter die beſten Freiſtilſchwimmer und der Freiſtilnachwuchs 
            gegen=
her. Nach den bisherigen Trainings=Ergebniſſen dürfte in jedem Lauf 
vm Start weg bis ins Ziel mit größter Erbitterung gekämpft 
            wer=
er, ſo daß Ueberraſchungen auch hinſichtlich der Zeit wohl nicht 
            aus=
ſteiben. Im darauffolgenden 100 Meter=Bruſtſchwimmen gilt es für 
qcith, gegen die ſtärkſten Herren= und Jugendſchwimmer eine 
            entſpre=
arde Vorgabe aufzuholen und dadurch gleichzeitig ſeine im Training 
ezeigte blendende Verfaſſung unter Beweis zu ſtellen. Im zweiten und 
ſeikten Lauf werden die beſten Jugendbruſtſchwimmer verſuchen, ihre im 
Arbkampf gegen Wiesbaden erreichten guten Zeiten noch zu verbeſſern. 
ſur Damenbruſtſch=vimmen 100 Meter iſt Frl. Frickel Gelegenheit gebo= 
M.ihre Handſchlag=Niederlage gegen Frl. Schellhaas bei den 
            Vereins=
geiſterſchaften wieder wettzumachen; die übrigen Damen werden ſich 
uhl bemühen, ihr Können zahlenmäßig beſſer als bei den 
            Vereins=
neiſterſchaften auszudrücken. Das 100 Meter=Rücken für Herren wird 
uhl eine Wiederholung der Vereinsmeiſterſchaft ſein, doch dürfen ſich 
ie damaligen mäßigen Zeiten unter keinen Umſtänden wiederholen. H. 
KEuy ſteht im 100 Meter=Seiteſchwimmen vor der keineswegs leichten 
lufgabe, ſeine letzthin gezeigten Leiſtungen durch Aufholen einer 
            ent=
grechenden Vorgabe an ſeine Konkurrenten zu beſtätigen. Die 
            Mäd=
gerr kommen in einem 50 Meter=Bruſtſchwimmen zu Worte, während die 
0 Meter=Bruſt= und Freiſtil für Knaben leider kein vollſtändiges Bild 
ber den Nachwuchs der Rot=Weißen zu geben vermögen, da an dieſem 
lbend eine größere Anzahl Knaben durch Schulentlaſſungsfeiern 
            ver=
in dert iſt. Weiter wird ein Streckentauchen mit fünf Teilnehmern 
            be=
frimt Intereſſe finden. 
Von den anſchließenden Staffeln ſeien beſonders eine Damen=Bruſt= 
MS Lagenſtaffel 4mal 50 Meter, eine Herrenlagenſtaffel 4mal 100 Mtr., 
ine große Bruſtſtaffel 10mal 50 Meter, und eine geſteigerte Freiſtilſtaffel 
ber 50, 100, 150, 100, 50 Meter erwähnt, die ſämtlich von mehreren 
Nannſchaften beſtritten werden. 
Selbſtverſtändlich fehlt zum Schluß ein Waſſerballſpiel nicht, bei 
ent ſich die erſte Herren= und Jugendmannſchaft gegenüberſtehen. 
Nun bleibt nur noch zu hoffen, daß dem Veranſtalter am 
            Donners=
in in anbetracht des gebotenen Sportes und des freien Eintrittes ein 
olles Haus beſchieden iſt, damit dieſer Rot=Weiß=Abend ſeinen 
            Werbe=
neck erfüllt und der Darmſtädter Schwimmſport auch hinſichtlich der 
ſuſchauermengen in die Reihe des Volksſportes aufrückt. 
Die techniſche Vorarbeit für die olhmpiſchen Spiele 
hreitet in Amſterdam rüſtig vorwärts. Das Komitee hat ſich als 
ſiel gefetzt, gute Sichtmöglichkeit für mindeſtens 
1000 Zuſchauer, zu ſchaffen. An den beiden Längsſeiten der 
inlage ſind große üherdeckte Tribünen vorgeſehen. Die modernſten 
iſlfsmittel der Technik ſind verwendet. Ein 16 Meter hohes Gerüſt, in 
iner Art Rutſchbahn endigend, ſchafft das Material zum Betonſtampfen 
erbei. Das Gerifſt ſelbſt läuft auf Schienen, ſodaß es üüberall eingeſetzt 
derden kann. Nicht weniger als dreiviertel Millionen Kubikmeter Sand 
at da3 werdende Stadion ſchon verſchluckt. Schon jetzt wird Tag und 
kacht durchgearbeitet. 
Die Anordnung iſt ſo getroffen, daß das Mittelfeld von einer 400 
Neter langen und 8 Meter breiten Laufbahn umſäumt wird. Dieſe 
cafbahn wieder wird von einer 500 Meter langen und ebenfalls acht 
ſeter breiten Rad=Rennbahn umgeben. Beſondere techniſche 
ſchwierigkeiten macht ſelbſtverſtändlich die Konſtruktion 
der. Nadrennbahn, da ſie gerade in den Kurven einem 
            unheim=
gen Druck ſtandzuhalten hat." 
Größte Rückſicht wird auf die Berichterſtattung ſowohl für den 
ilxtz ſelbft wie für die Oeffentlichkeit genommen. Den Journaliſten ſind 
9 Plätze reſerviert. Für ihre wichtige Tätigkeit ſteht ein großer 
„reibſaal mit 500 Telephonanſchlüſſen und einem eigenen 
            Telegraphen=
m zur Verſügung. 
Wie weitſichtig das Baukomitee unter Leitung von Herrn Jan Wils 
beitet, geht daraus hervor, daß ſchon jetzt die Hauptzufahrtſtraßen 
etbreitert und für den zu erwartenden gewalrigen Verkehr vorbereitet 
werden.
 Fußball. 
„Germania” Pfungſtadt—„Union” Darmſtadt, 5:1 (2:1). 
Pfungſtadts Sieg iſt, gemeſſen am Spielverlauf und den 
            beiderſeiti=
gen Leiſtungen, etwas zu hoch ausgefallen. „Union” zeigte das gefälligere 
und flüſſigere Kombinationsſpiel, fand aber damit bei Pfungſtadts 
Hintermannſchaft keine Gegenliebe. Für Pfungſtadts Sieg iſt in erſter 
Linie die überragende Arbeit des Schlußtrios verantwortlich. Der Sturm 
der Einheimiſchen fand ſich erſt nach dem Wechſel und beſiegelte dann die 
hohe Niederlage der Gäſte, wozu noch deren ſchwaches 
            Verteidigungs=
ſpiel beitrug. Der Schiedsrichter leitete korrekt. Durch dieſen Erfolg 
nimmt Pfungſtadt den zweiten Tabellenplatz hinter „Olympia” Lorſch 
ein. — Die Liggerſatzmannſchaft der „Germania” verlor in Weinheim 
in einem fairen Spiel 2:1. 
„Germania” Eberſtadt— „Starkenburgia” Heppenheim (Gqumeiſter Rieb) 
1. Mannſchaften. 4:1 (2:0). 
Heppenheim erſcheint mit einem Mann Erſatz. Eberſtadt mit drei 
Mann Erſatz kann vom Anſtoß weg, ohne daß der Gegner den Ball 
            be=
rührt, durch ſeinen Rechtsaußen Meyer in Führung gehen. Durch dieſen 
Erfolg läßt ſich Heppenheim gewaltig zurückdrücken und die nächſten 
Minuten bringen brenzliche Momente vor dem Heppenheimer Tor. In 
höchſter Not kann ein Verteidiger Heppenheims nur durch Handabwehr 
ein ſicheres Tor verhüten. Den Elfmeter verwandelt der Eberſtädter 
Mittelſtürmer. Heppenheim rafft ſich fetzt zuſammen, kann jedoch nur 
Ecken, aber keine Tore erzielen, da der Eberſtädter Torwart in Hochform 
iſt. Selbſt einen flach placierten Handelfmeter kann er zur Ecke 
            mei=
ſtern. Mit dem Reſultat 2:0 Toren werden die Seiten gewechſelt. 
            So=
fort nach Anſtoß drückt Eberſtadt wieder auf das Tempo, der 
            Innen=
ſturm verpaßt indeſſen einige totſichere Torgelegenheiten. Heppenheim 
macht ſich frei, kann jedoch nicht verhindern, daß Eberſtadt wiederum 
durch Handelfmeter ein weiteres Tor vorlegt. Acht Minuten vor Schluß 
kommt Heppenheim durch einen ſchönen Schuß des Linksaußen zum 
Ehrentor. Zwei Minuten vor Schluß ſchießt der Halblinke Eberſtadts 
nach ſchöner Kombination das vierte Tor. Schiedsrichter 
            zufrieden=
ſtellend.
Handball.
 Turngemeinde Darmſtadt 1846 1—Tv. Bickenbach 1, 2:8 (1:1). 
Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mannſchaften zu einem 
Freundſchaftsſpiele auf dem Platze am Finanzamt. Der Sieg des Tv. 
Bickenbach iſt beſonders anzurechnen, da er nur mit 10 Mann angetreten 
war. Bickenbach weiſt eine gut eingeſpielte und fangſichere Mannſchaft 
auf. Bei der Turngemeinde fehlte es beſonders an genauem Zuſpiel. 
Ferner iſt die Niederlage auf zuviel Einzelgänge zurückzuführen. Der 
Schiedsrichter konnte nur gefallen, er traf raſche und genaue 
            Ent=
ſcheidungen. 
Kraftſport. 
Kreisfeſt des 2. Kreiſes des beutſchen Athletik=Sportverbandes. 
Der zweite Kreis des deutſchen Athletik=Sportverbandes hält am 
5 bis 8. Juni d3. Js. in Biſchofsheim bei Mainz ſein diesjähriges 
Kreisfeſt ab. Die nahezu 100 Vereine des Kraftſportes, die in dieſem 
Kreiſe zuſammengefaßt ſind, haben faſt reſtlos ihre Beteiligung in 
            Aus=
ſicht geſtellt, ſo daß das Feſt noch nie geſehene Ausmaße haben wird. 
Das Protektorat hat in liebenswürdiger Weiſe Herr Kreisdirektor Dr. 
Merk, Groß=Gerau, übernommen. Was die ſportlichen Leiſtungen 
            an=
betrifft, ſo ſteht nur das Beſte zu erwarten, da bekannte Meiſter ihr 
Erſcheinen feſt in Ausſicht geſtellt haben. Wer die ſo oft bewieſene 
            Gaſt=
freundlichkeit der Biſchofsheimer Bevölkerung kennt, wird ohne weiteres 
davon überzeugt ſein, daß dem Feſt ein volles Gelingen beſchieden ſein 
dürfte. Die recht umfangreichen Vorarbeiten ſind bereits in vollem 
Gange. Die Kreisboxkämpfe, die ganz hervorragenden Sport bieten 
werden, finden bereits am 2. und 3. April ebenfalls in Biſchofsheim 
ſtatt. Es wird in acht verſchiedenen Gewichtsklaſſen gerungen. Weitere 
Mitteilungen an dieſer Stelle ſeien jetzt ſchon allgemeiner Beachſtung 
empfohlen.
Pferdeſport.
 Eröffnung in Hoppegarten. Hoppegartener Ausgleich. 
Für das traditionelle Hauptereignis des diesmal auf den 1. Mai 
            an=
beraumten Hoppegartener Eröffnungstages, den Hoppegartener 
            Aus=
gleich, ſind jetzt die Gewichte erſchienen. Man hatte früher guten Grund, 
das klaſſiſche Handicap mit dem engliſchen „Lincolnſhire” zu 
            ver=
gleichen, dieſer Vergleich hinkt jedoch mehr als je, ſeitdem für die 
            deut=
ſchen Ausgkeichsrennen die Klaſſeneinteilung durchgeführt iſt. 
            Immer=
hin wird man für die früher gewohnten und jetzt ſchwer entbehrten 
Rieſenfelder durch die beſſere Klaſſe der Pferde etwas entſchädigt. Mit 
dem Höchſtgewicht wurde natürlich der Derbyſieger Ferro bedacht, Ferro
 om Baby aufwärts 
bis zum Großpapa!
 Seite 11 
der 68 Kilogramm zu ſchleppen hätte, wurde auch wohl nur als 
            Ge=
wichtshalter für ſeinen Stallgefährten Palüi genannt. Dieſer Hengſt 
erhielt das nächſthöchſte Gewicht von 62 Kilo und iſt damit als Spezialiſt 
für die 1600=Meter=Diſtanz noch gut im Rennen. Der Weiler 
            Löwen=
herz II hat 62 Kilo, die übrigem 21 Vollblüter zwiſchen 60 und 49 
            Kil=
zu tragen. Roland hat als Derbyſieger mit 60 Kilo eine faire Chance, 
iſt aber nicht mehr das Pferd von frher. Günſtig gewichtet ſind allem 
Anſchein nach Boniberg (60), Kronos (59), Caprivi (53½), Maifahrt 
(53½), Saturn (52½), und Eleazar (51). Das Fragezeichen des Reunens 
iſt der gute Oppenheimer Wachholder (60), mit dem im Vorjahre nicht 
alles nach Wunſch gegangen iſt. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Dienstag, 29. März. 3.30: Stunde der Jugend. Studiendir. 
Dr. Majer=Leonhard: Vom griechiſchen Theater”. — Für Kinder 
vom 10. Jahre ab. O 4.30: Neu= Tanzſchlager. O 5.45: 
            Leſe=
ſtunde: Aus. Die Buddenbrooks”. O 6.15: von Haſſel: Dir. 
            Her=
burg: „Die künſtliche und natürliche Brut‟ O 6.45: Volksverein 
für das kath. Deutſchland. O 7.15: Dr. Götz: „Alideutſche 
            Tafel=
malerei‟ O 7.45: Schach. O 8.15: Beethoven=Gedächtnisfeier. 
Trauermarſch a. „Leonore Prohaska‟. — Grillparzer am Grabe 
Beethovens. — Geſang der Mönche a. „Wilhelm Tell”. — „
            Meeres=
ſtille und glückliche Fahrt‟. — Die Ruinen von Athen”. Feſtſpiel. 
Ausf.: Der a=capella=Chor 1923, das Sinfonieorch. d. Frankfurter 
Orcheſtervereins. 
Siutigari. 
Dienstag, 29. März. 3.50: Bücherfunk. O 4.15: Konzert. 
Milius: Signalhorn=Marſch. — Nedbal: Walzer aus Polenblut. — 
Popper: Requiem für 3 Celli. — Laſſen: Beethoven=Ouv. — 
Mozart: Fant. Don Juan. — Monti: Czardas. — Königsberger:
 Berückſichtig, der Intereſſen des Deutſchtums. O 7.45: Nachrichten 
der bad, und württemb. Funkvereine. O 8: „Boccaccio” Komiſche 
Operette in drei Akten von Suppe, für den Südd. Rundfunk frei 
bearbeitet von Oswald Kühn. Handlung ſpielt zu Florenz im Jahre 
1331. — Anſchl.: Wunſchabend. Leit.: M. Heye. Die Mitw. 
werden erſt nach Eing, der Wünſche bekanntgegeben. 
Berlin. 
Dienstag, 29. März. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt. 
O 4: Dr. Erhardt: Die muſikaliſche Legende. O 4.30: Funkkapelle. 
Blankenburg: Radiofunken. — Nikolaus: Klänge vom 
            Weichſel=
ſtrand. — Wallace: Ouv. Maritana. — May: Explication. — 
Weigt: Das kleine Negerlein. — Luigini: Ballet egyptien. 
Stauch: Meine Heimat am Rhein, Lied. — Wilde=Polſter: 
Amorettenſpiele. — Morena: Eichenblätter, Potp. — Profes: Was 
macht der Maier am Himalaya. O 6.10: Stunde mit Büchern. 
O. 6.40: Miniſterialrat Goslar: Aufgaben und Entwicklungsten=
 denzen der deutſchen Preſſe (2). 6 7.05: Dr. Mahrhelz: Die 
Naturliebe des Großſtädters. O 7.35: Prof. Dr. Deſſoir: 
            Haupt=
fragen der Aeſthetik (Der Witz). O 8.10: Sendeſpiel: „Die 
Doſe Sr. Majeſtät”, Operette von Gilbert. 
Stettin. 6.40: Dipl.=Ing. Sybel: Meßtechnik des Baſtlers. 
Königswuſterhauſen. Dienstag, 29. März. 4: Dr. Freyhan: Das 
deutſche Drama um die Wende des Jahrh. O 4.30: Staats=Selr.
a. D. Dr. Lewald: Tägliche Turnſtunde. O 5: Prof. Dr. Curtius,
 M. Alfieri: Spauiſch für Anfänger. O 6.55: Prof. Dr. Schubotz: 
Der Anteil der Deutſchen an der Erforſchung der Erde: Georg 
Schweinfurth. O 7.20: B. K. Graef: Vorleſung aus Beethovens 
Schriften. 
Wetterbericht. 
Wettervorausſage für Mittwoch, den 30. März 1927, 
(nach der Wetterlage vom 28. März 1927). 
Wolkig mit Aufheitevung, nachts kühl, tagsüber warm und 
            durch=
weg trocken. 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle. 
Hauptſchriſtleltung: Rudol/ Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
für den Handel: Dr. C. H. Qretſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für den 
Inſeratenteil: Wills Kuble: Druck und Verlag: L. C. Wiltich — ſämtlich in Darmſtadt 
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantle der Rückſendung n ich 1 Übernommen. 
Die Heutige Nummer hat 16 Seiten.
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 Die Reichsbank in 4926. 
Der Verwaitungsbericht der Reichsbank für 1926 ſtellt zunächſt feſt, 
daß die deutſche Währungslage während des Jahres 1926 durchaus 
            be=
friedigend geweſen ſei. Eine Nachfrage nach effektivem Gold für 
Zahlungszwecke nach dem Ausland ſei bisher nicht an die Reichsbank 
herangetreten, aber ſie werde ſelbſtverſtändlich nicht zögern, für dieſe 
Zwecke, wenn die Wechſelkursgeſtaltung es notwendig mache, Geld zur 
Verfügung zu ſtellen. Der Bericht befaßt ſich alsdann mit der 
            allge=
meinen Wirtſchaftslage im Jahre 1926 und ſtellt zur Illuſtrierung des 
Ablaufs der Wirtſchaftskrife die Ziffern der vorgenommenen 
            Rück=
wechſel in den einzelnen Monaten einander gegenüber. Dieſe 
            Rück=
wechſel ſtellten ſich im Verhältnis zu den überhaupt zur Einziehung 
gelangten Inlandswechſeln der Bank im Januar auf 4,25 Prozent 
(gegenüber durchſchnittlich 0,72 Prozent im Jahre 1913 und 2,23 Prozent 
im Jahre 1925) und ſanken langſam auf 3,07 Prozent im März, 1,57 
Prozent im Juni, 0,91 Prozent im September und 0,82 Prozent im 
            De=
zember. Weiter geht der Bericht auf die Hemmungen, die einer 
            Konſo=
lidierung der deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe noch entgegenſtehen, 
            ins=
beſondere auf das auf der deutſchen Wirtſchaft ſchwer laſtende 
            Repa=
rationsproblem ein und ſchildert alsdann die bekannte Senkung des 
Zinsniveaus im Verlaufe des Jahres. Auf die Entwicklung am 
            Kapital=
markt eingehend, iſt der Bericht der Anſicht, daß man trotz der 
            anſehn=
lichen Zunahme der Emiſſionen die echte Aufnahmefähigkeit des deutſchen 
Kapitalmarktes und die eigentliche Kapitalneubildung nicht überſchätzen 
dürfe, umſomehr, als die nach dem Dawesplan vorgeſehenen 
            Reparations=
leiſtungen ſtändig einen beträchtlichen Teik der Erſparnisbildung 
            ab=
ſorbieren. 
Die Geſamtumſätze bei der Reichsbank ſind von 575 Milliarden im 
Vorjahr auf 627 Milliarden geſtiegen, der unbelaſtete Goldbeſtand von 
1208 Mill. Ende des Vorjahres auf 1831 Mill. Ende des Berichtsjahres. 
Davon waren 170 (97) Mill. im Depot im Ausland. Der Beſtand an 
außer Kurs geſetzten deutſchen Silbermünzen und an Silberbarren ging 
von 3 619000 RM. Anfang des Jahres auf 675000 RM. Ende des 
Jahres zurück. Die Beſtände an Scheidemünzen (86 Mill. gegen 62 
Mill. Ende des Vorjahres) werden als außerordentlich hoch bezeichnet. 
Ihr Anwachſen hing großenteils mit dem Rückfluß an 50=
            Reichspfennig=
ſtücken zuſammen, die der Verkehr abſtieß. Das unerwünſchte Anwachſen 
dieſer Beſtände hat der Neichsbank Veranlaſſung gegeben, mit der 
Reichsfinanzverwaltung wegen der zu ergreifenden Gegenmaßnahmen in 
Verbindung zu treten. Die Geſamtſumme aller angekauften Wechſel und 
Schecks ſtellte ſich wie folgt: Wechſel und Schecks auf das Inland 10,040 
Milliarden, Wechſel und Schecks auf das Ausland 5,592 Milliarden, an 
die Reichsbank begebene Golddiskontbankwechſel 0,277 Milliarden, 
            ins=
geſamt 15,909 Milliarden gegen 20,642 Milliarden im Vorjahr. Die 
Giroumſätze betrugen im Monatsdurchſchnitt 44 952 Mill. gegen 39 365 
Mill. i V., im arbeitstäglichen Durchſchnitt 1769 Mill. gegen 1554 
Mill. i. V. 
Der Rohgewinn beträgt 112, 9Mill. gegen 181 Mill. i. V. Der 
Gewinnrückgang iſt zum großen Teil auf die Ermäßigungen des 
            Dis=
kontſatzes und auf die Verminderung des Wechſelankaufsgeſchäftes 
            zu=
rückzuführen. Aus dem Reingewinn von 22,19 (42,14) Mill. RM. werden 
10 Prozent Dividende verteilt (wie i. V.). 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 28. März. 
Die Börſe eröffnete heute ziemlich lebhaft und etwas feſter. 
            Be=
ſonderes. Intereſſe wandte ſich wieder den Eiſenwerten und J. G. 
Farbeninduſtrie zu. Von Publikumsſeite lagen heute wieder weniger 
Aufträge vor, dagegen konnten in verſtärktem Maße rheiniſche Käufe 
            be=
vbachtet werden. Der ausgezeichnete Bericht der Harpener Bergbau 
A.=G. hatte für die Montanwerte eine Anregung gebracht. Gegen die 
Samstagsnotierungen konnten auf dem Montanmarkt Kursbeſſerungen 
bis 2 Prozent feſtgeſtellt werden. J. G. Farbeninduſtrie gewannen 
3 Prozent, Schiffahrtswerte zogen um 1 Prozent an. Auf allen 
            übri=
gen Märkten war die Kursentwicklung zum mindeſten unregelmäßig. Die 
Banken waren im allgemeinen knapp behauptet. Von den Elektrowerten 
müßten Siemens u. Halske und Schuckert 2 bzw. 1 Prozent nachgeben, 
während Licht und Kraft bei ſtärker werdender Nachfrage 2,5 Prozent 
gewinnen konnten. Die Motorenaktien gaben leicht nach, während die 
Aktien der Zement= und Bauunternehmungen etwa 1 Prozent anziehen 
konnten. Von Spezialwerten gewannen Deutſche Erdöl 2,25 Prozent 
und Mainkraftwerke 1 Prozent. Holzverkohlung dagegen im Verlaufe 
2 Prozent niedriger. Deutſche Anleihen eröffneten behauptet, gaben 
aber im Verlaufe etwas nach, worauf die Tendenz im allgemeinen etwas 
ſchwächer wurde. Ausländer waren kaum genannt. Nur 
            Schutzgebiets=
anleihen begegneten einiger Nachfrage. 
Im weiteren Verlaufe bröckelten die Kurſe bei ſtarkem Nachlaſſen 
der Nachfrage ſtark ab, ſo daß verſchiedentlich die erzielten 
            Kursbeſſerun=
gen wieder vollkommen verloren gingen. Tägliches Geld 4,5 Prozent. 
Die Abendbörſe verlief ruhiger und hatte nur beſondere 
            Be=
aihtung für einige Spezialitäten wie Farbeninduſtrie, Harpener und 
Mannesmann, doch konnten auch die übrigen Aktien kaum die 
            Mittags=
höchſtkurſe halten. Anleihen bröckelten ebenfalls ab. Ablöſungsrente 
24,2, Schutzgebiete 12,9. Farbeninduſtrie 318, Holzverkohlung 75,25 
Scheideanſtalt 241,5, Schuckert 181, Erdöl 195,75, Rhein. Braunkohlen 
310, Phönix 141,37, Rheinſtahl 228,5. Mannesmann 214,75, Harpener 
241,5, Mitteldeutſche Kreditbank 256, Dresdner 188, Nordd. Lloyd 148, 
Aſchaffenburger Zell 181,75, Daimler 122, NSU. 134. 
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London=Paris 
124,03, gegen Mailand 105,75 gegen Holland 12,14, gegen Madrid 26,90 
gegen Zürich 25,24,5, gegen Oslo 18,63, gegen New York 4,85,75, Pfunde 
gegen Mark 20,45,5, Dollar gegen Mark 4,2180.
 Berliner Effektenbörſe. 
Verlin, 28. März. 
Die Börſe war der Auffaſſung, daß die Ultimoliquidation glatt 
            von=
ſtatten gehen wird, da die Lage des Geldmarktes in den letzten Tagen 
eine durchaus befriedigende Entwicklung genommen hat. Die 
            Speku=
lation nahm daher erneut Deckungskäufe vor, ſoweit noch unerledigte 
Baiſſeengagements ſchwebten. Außerdem gelangten von außerhalb 
            wie=
der nennenswerte Kauforders zur Ausführung, die teilweiſe für 
            aus=
ländiſche Rechnung abgegeben ſein ſollten. Die Anfangskurſe hatten mit 
wenigen Ausnahmen eine freundliche Grundtendenz bei durchſchnittlichen 
Beſſerungen von 1—2 Prozent. Die für die Geſamthaltung 
            maßgeben=
den Papiere des Terminmarktes konnten ſich dagegen bei größeren 
            Um=
ſätzen ſtärker befeſtigen. So gewannen Schultheiß, in denen man trotz 
aller gegenteiligen Erklärungen doch gewiſſe Transaktionen erwartet, 
6 Prozent. Oſtwerke plus 2,5. Harpener, die wenig verändert einſetzten 
zogen bald darauf beträchtlich an und gaben ſämtlichen übrigen 
            Kohlen=
werten wie überhaupt den Montanaktien eine Anregung. Die 
            außer=
ordentlich günſtigen Mitteilungen einzelner Maſchinenfabriken über ihre 
Beſchäftigungen ſtellten außerdem den Markt der Maſchinenfabrikaktien 
bei allgemein feſteren Kurſen in den Vordergrund. Das Neportgeſchäfr 
nahm heute mittag ſeinen Anfang in einer noch im Börſenverlauf 
            ſtatt=
findenden Beſſerung. Tagesgeld unverändert 3—5 Prozent. 
            Monats=
geld 7—8. Für Gelder über Ultimo wurden 7,5 bis 8,5 Prozent 
            ge=
nannt. Die Nachfrage nach Monatsgeld hat leicht nachgelaſſen. 
            Neport=
geld dürfte in dem gewünſchten Umfang vorhanden ſein, zumal einzelne 
Großbanken im Bedarfsfall ihre Gelder erhöhen. Im 
            Deviſenverkehr=
ſtand der rumäniſche Lei im Vordergrund. Der Kurs befeſtigte ſich 
gegen Zürich auf 3,55. Spaniſche Währung weiter anziehend auf 26,97. 
Der Dollar notierte in Berlin 4.2165, in London 4,8000. 
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlag die Tendenz kleineren 
Schwankungen. Viel erörtert wurde die heute mittag ſtattfindende 
Zentralausſchußſitzung der Reichsbank, in der man möglicher Weiſe 
            Aus=
führungen über Einſchränkung der Börſengeſchäfte erwartet. Gegen 
Mitte der zweiten Stunde ſetzte ſodann plötzlich eine abermalige Hauſſe 
ein. — Privatdiskont kurze Sicht 4,75 Prozent, lange Sicht 4,5. Da an 
der Nachbörſe vorübergehend eine kleine Verſtimmung eingetreten wau, 
ſetzte abermals eine kräftige Aufwärtsbewegung ein, ſo daß die Börſe 
ſchließlich mit namhaften Tagesgewinnen endete. Schultheiß 
            behaupte=
ten ihren höchſten Kurs von 437 (20 Prozent höher) und Oſtwerke von 
397. Sehr lebhaft waren die Nachbörſengeſchäfte außerdem in Vereinigt. 
Glanzſtoff mit 585; Bemberg mit 400; J. G. Farbeninduſtrie mit 319,5 
und am Montanaktienmarkt, wo ſich beſonders Gelſenkirchen durch einen 
feſten Kurs von 195 auszeichneten. Harpener 242; Rheinſtahl 228,75; 
Mannesmann 214 25; Rheiniſche Braunkohlen 309. Von Elektrowerten 
ſtellten ſich im Spätverkehr Siemens auf 271; AEG. auf 163,5; 
            Schuk=
kert auf 181,5. Der Schiffahrtsaktienmarkt lag ruhig.
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            Schienen=
kartell. Die bereits gemeldeten allgemeinen Preiserhöhungen beim 
Internationalen Schienenkartell um 5 ſh. auf 6 Pfund, 5 ſh. fob ſind 
das Ergebnis einer völligen Einigung über verſchiedene Differenzen in 
Verrechnungsfragen, die in Brüſſel eigentlich wider Erwarten auf dem 
geſamten ſtrittigen Gebiete, größtenteils auch zugunſten der deutſchen 
Teilnehmer, zuſtande gekommen iſt. Infolge dieſer noch ſtrittigen 
Punkte war eine für notwendig erachtete Preiserhöhung bisher nicht 
vorgenommen worden. Die Erſtarkung des Internationalen 
            Schienen=
kartells, wie ſie die fetzigen Brüſſeler Verhandlungen gebracht haben, 
onnte nunmehr dieſe von allen Teilnehmern mit Rückſicht auf die 
            Ge=
ſtehungskoſten für nötig erachtete Beſſerung der Preiſe bewirken.
 Das Geſchäft auf der Frankfurter Meſſe. 
Hatte man am Eröffnungstage der Frankfurter Frühjahrsmeſſe noch 
in faſt ſämtlichen Branchen ein unwiderſprochen günſtiges Geſchäft, 
wenigſtens ſehr zahlreiche ernſte Nachfrage mit guten Abſchlüſſen 
            feſt=
ſtellen können, ſo brachte der geſtrige Montag überraſchenderweiſe ein 
Abflauen des Geſchäftes, ſelbſt auch bei den Grundſäulen der diesjährigen 
Meſſe, Textil und Leder. Der Optimismus des Eröffnungstages ſchlug 
bei vielen Ausſtellern in immerhin einige Enttäuſchung um. 
Auf der Textilmeſſe wurden noch anſprechende Abſchlüſfe in 
            Strumpf=
waren, Trikotagen und vor allem erſten Modeartikeln getätigt. Zu 
            be=
rüickſichtigen bleibt hier auch weiterhin, daß kommende Preiserhöhungen 
zu größerer Geſchäftsluſt anregten. Aehnlich iſt die Lage auf der 
Möbelmeſſe, die ebenfalls abflauendes Geſchäft, doch immerhin noch 
            be=
friedigende Abſchlüſſe tätigen konnte. Nachfrage machte ſich allerdings 
nur nach Einrichtungen und Küchenmöbeln moderneren Stils bemerkbar, 
wvährend ältere Sachen kaum Intereſſe fanden. Die Ausſtellung „
            Mo=
derne Bürotechnik” erfreute ſich noch zahlreichen und auch ernſten 
            Be=
ſuches, doch ſcheitern naturgemäß hier größere Abſchlüſſe an den relativ 
teueren modernen Einzelobjekten. Sehr ſtark hat das Geſchäft in der 
Abteilung Schuh= und Lederwaren nachgelaſſen. Waren am erſten 
Tage die an ſich ſehr geringen Erwartungen nicht gerade enttäuſcht 
wvorden, ſo beſtand am zveiten Tage kaum noch nennenswerte 
            Noch=
frage. Gefragt war farbiges Leder, und zwar immer noch aus der 
            Pir=
maſenſer Schuhinduſtrie. Die Spielwareninduſtrie klagte ſehr über das 
minimale Geſchäft. Kleinſte Aufträge und Ausbleiben von großen 
Kunden wurden allfeits berichtet. Etwas günſtiger war dagegen der 
Abſatz bei der Offenbacher Lederinduſtrie. Die Sonderausſtellung „Das 
moderne Wohnhaus und ſein Innenausban”, lockte naturgemaß noch 
eine große Zahl von Schauluſtigen, fällt jedoch aus dem Rahmen der 
geſchäftlichen Betrachtung der Meſſe, da ſie ja nur ein 
            Propaganda=
mittel und eine Verquickung von Ausſtellung und Meſſe iſt. 
Der Beſuch der Frankfurter Frühjahrsmeſſe aus 
dem Ausland hat im Vergleich zum Vorjahre wieder erheblich 
            zu=
genommen. Das größte Kontingent der Beſucher ſtellt die Schweiz. 
Dann kommen Oeſterreich, Ungarn, Holland, Frankreich, die 
            Tſchecha=
ſlowakei und Belgien. Doch auch die außereuropäiſchen Länder ſind 
            an=
ſehnlich vertreten. Von außereuropäiſchen Ländein iſt vor allem 
Amerika in nennenswerter Zahl erſchienen. 
Wirtſchaſtliche Rundſchau. 
Der Abſchluß der Berliner Hochbahngeſellſchaft. Die Geſellſchaft 
für Elektriſche Hoch= und Untergrundbahnen in Berlin, deren A.=K. von 
175 244 000 RM. ſich nach der bekannten Umtauſchtransaktion nunmehr 
bis auf einen Betrag von 8 517000 RM. flottanten Aktien und ein 
weiteres Aktienpaket von 50 Mill. RM., da im Portefeuille der 
            Ber=
liner Nordſüd=Bahn A.=G. ruht, im Beſitz der Stadt Berlin befindet, legt 
nunmehr ihren Abſchluß für 1926 vor. Für das abgelaufene 
            Geſchäps=
jahr wird nur die garantierte Mindeſtdividende von 5 Prozent (i. V. 
7 Prozent) zur Verteilung kommen. Die Betriebseinnahmen aus dem 
geſamten Schnellbahnnetz ſtellten ſich auf 28 277 635 RM. 
7prozentige Anleihe des Hefſen=Naſſauiſchen Hüttenvereins G. m. b. H. 
Steinbrücken. Eine unter Führung des Bankhauſes L. Pfeifer, Kaſſel, 
ſtehendes Bankenkonſortium hat eine hypothekariſch ſichergeſtellte und bis 
zum 1. April 1932 unkündbare 7prozentige Anleihe in Höhe von 
1,5 Millionen RM. des Heſſen=Naſſauiſchen Hüttenvereins G. m. b. H., 
Steinbrücken übernommen, die in den nächſten Tagen zur Ausgabe 
            ge=
langen wird. 
Badiſche Landesgewerbebank A.=G., Karlsruhe=Frankfurt a. M. In 
der Bilanzſitzung des Aufſichtsrates konnte eine weitere recht günſtige 
Fortentwicklung des Inſtitutes feſtgeſtellt werden. Der Jahresumſatz 
beträgt über 1 Milliarde RM. und hat ſich gegen das Vorjahr nahezu 
verdoppelt. Die Bilanzſumme ſtieg von 10,5 Mill. auf 18,5 Mill. RM. 
und der Reingewinn von 151 800 auf 195 188 RM. Es ſoll nach den 
üblichen Rückſtellungen und Abſchreibungen eine Dividende von 8 
            Pro=
zent (i. V. 5 Prozent) zur Verteilung gelangen. — Die Bank, die 
            be=
kanntlich im Sommer 1924 zum Zentralinſtitut der badiſchen Schülze= 
Delitzſch’ſchen Genoſſenſchaftsbanken beſtimmt wurde, hat im Jahre 198 
ihre Tätigkeit auf etwa 70 Genoſſenſchaftsbanken und 20 
            Warengenoſſen=
ſchaften des Mittelrheins ausgedehnt. Infolge Vereinbarung mit dieſen 
Genoſſenſchaften ſoll die Firma in „Landesgewerbebank für 
            Südweſt=
deutſchland” abgeändert werden. Das voll eingezahlte Aktienkapital von 
1 Mill. RM. wird auf 2½ Mill. RM. erhöht, wobei den ſeitherigen 
Aktionären das Bezugsrecht von 1:1 zu 110 Prozent angeboten wird. 
Der Reſt wird in der Hauptſache von den neu beigetretenen 
            Kredit=
genoſſenſchaften des Mittelrheiniſchen Verbandes übernommen. (
            Ordent=
liche Hauptverſammlung am 23. April 1927.) 
Export nach Südafrika. Firmen, die an der Ausfuhr nach der 
            Süd=
afrikaniſchen Union intereſſiert ſind, ſeien darauf aufmerkſam gemacht, 
daß die ſüdafrikaniſchen Zollbehörden ab 1. April 1927 auf die 
            Be=
folgung der bisher nicht beachteten Vorſchrift vom Jahre 1925 über den 
abgeänderten Wortlaut der Zollfakturen ſtreng achten und die nicht 
vorſchriftmäßigen Fakturen zurückweiſen werden. 
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach den vorläufigen Berechnungen 
wurden in der Zeit vom 13. bis 19. März im Ruhrgebiet in ſechs 
Arbeitstagen 2 426 538 Tonnen Kohle gefördert gegen 2 455 277 Tonnen 
in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die 
Kokserzeugung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in 
den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 512 294 Tonnen 
gegen 521 654 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die 
            Preßkohlen=
herſtellung auf 77 283 Tonnen gegen 78 135 Tonnen in ſechs 
            Arbeits=
tagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 
13. bis 19. März 404 423 Tonnen gegen 409 213 Tonnen in der 
            vorher=
gehenden Woche, die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 75 185 
            Ton=
nen (74 522 Tonnen), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung au 
12881 Tonnen (13 022 Tonnen).
 Staatspapiere 
a) Deutſche 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld einſchl 
Ausloſ.=Sch. I. Teill 320 
7 Teil/322 
D. Reichsanl. Ablöſ= 
Schuld ohne 
            Aus=
loſungsſcheine .. 24:1, 
6 (a% Reichsp. Sch. 
p. 1. 10. 30 
79 Baher. Staats= 
Sch. p. 1. 4. 29 
6‟/=% H. V. Sch. 
p. 1. 4. 29 
97.5 
6‟/,% Pr. St.=Sch 
p. 1. 3. 29 
6½,%0 Pr. St.=Sch. 
p. 1 10. 30 
7% Sächſ. Freiſtaat 
Schatz. p 1. 7. 291 99.75 
79 Sächſ Freiſtaat 
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.75 
6½% Württ. Freiſt 
Schatz. v. 1. 3. 29/ 98.5
 b) Ausländtſche 
5% Bos. E. B 1914 
5% „ L.Inv. 191 
4½% 1898 
4½% „ 1902. 
4%
 4.25 
5.5
 52 Bulg. Taba 102/ 35 
1 ½%0 Oſt. Staator. 
v. 913. Kdb. 1918 
4 ½ „Oſt. Schatz 14 25 
4½% Oſt Silberr. 9.5 
„ Goldr. 
4% „einh. R. (kon) 2.10 
3% Port (Spz.) II 11
 4½ Num.am . R. 03. 
4½% Gold. 18 
% . „ am.konv.
 11.25 
22.5 
8.25 
8‟
 Fürk. (Adm.103 
(Bagd.) I 
(Bagd.) II 
4% Türk. unif. 1903 
„ 1911 Zoll.
 4½% Ung. St. 19131 23.5 
4½%0 „St 1914 
„ Goldr. 
26.95 
„ St. 10 
49 „ Kronr. 
2.30 
„ Eiſ. Tor... 
            Außereuro=
päiſche 
5% Mex am.in abg 
5% äuß. 99 
40 „ Gold04ſtf.,1 
30 „ konſ. inn. 
4½ 
Irrigat., 
52 Tamaulipas 1, 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mi; 
            Zinsberech=
nung 
10%Berl. H.=Bt. G./108 
60 Berl. St.:Goldl 96 
8% Darmſt. St.=G./100.5 
8e D. Hyp.=Banl 
Meining. Goldpf./104 
32o Frl.=Hhp.=B. 
Goldpfdbr. 
105 
7% Frkf. H.=B. Gld. 1103 
8% Frki. Pfbr.=Br. 
Goldpfdbr. 
102.25 
7% Pfbr • Bk.=Gld./103 
5% Frk‟ Pfdbr.=Bk 
Goldpfdbr 
91.5 
8% H. Lbs.-Bk. Gld./103.5 
102.5 
10%o R. Gletr. Märl 
(Hagen) Goldobl. 104 
8½ K. Landesban! 
Darmſt Reihe / 101.5 
Reihe I1/101.5 
„M.=Krft. Höchſt / 96
1103.5
 Vo Mannh. St.=G.,/101.5 
8% Naſſ. Ldb. Gold/104.5 
8% Nbg. St.=Gldal. 
3% Pfälz. Hyp.=Bk. 
Gold=Nfdbr. 
8% Pforzh St.-G./101 
3% Pr. Centr.=Bd. 
Cr.-Bk. Gldpfbr. 103.5 
890 Pr. Centr.=St.-Goldpfbr. 1105 
103 
8% Rh. Hhp.=Bank 
Gold=Pfdbr. .103 
7½½Rh. St.=W. 25/168.5 
10% Rh.=Weſtf.=B. 
Cr.=Bk. Goldpf. 
103 
82 Südd. B. Cr.=B. 
102.5 
Goldpfdbr. 
70 V. Stahlw. 
            Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.-). 
obl mit Option/109.8 
7 % V. Stahlw. 
            Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option! 9911, 
3% Voigt &Häffner 
103 
Goldobl. 
3 Württba. Hyp. 
Bank Goldpfbr 1102
98.25
 Ohne 
            Zins=
berechnung 
5% Bdw. Kohl 23 
6% Großkr. Mannh. 
Kohl 23 
6% Hei. Brk.-Rg. 23 
5% Roggen 2 
50 Pr. Kaliw. 
5% Pr. Roggenw. 
5½ Südd Feſt=B. G 
Borkricgs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bahr Vereinsb. 
Bahr. Handeisb.
13.25
 6.05 
8.92
2.22
DZ
 Bahr. Hyp.i. Wechſ 
B rliner Hyp.=Bk. 
rff.shp.=Bk 
Frlf. Pundbr.=B! 
Hamt. Hyp.=Bk. 
Mecklb Oak. — Wb. 
Meining. Lhp.J: 
Nordd. Gr.-Fr.21 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Preuß. Bod.=Cr.=B 
Pr. Cent.=B.=Cr.=B 
Preuß. Pfdbr.=Bk 
Rhein. Hyp.=B. 
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B. 
Südd. Bodenkr. 
Württ Hyp.=Bk. 
Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hyp.=B. 
Landeskr. Caſſel 
Naſſau Ldsb 
Obligationen v. 
Transportanſt. 
4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 
4½ Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
abg. 
A 
5% L Sb. /Lb.)ſtfr. 
2.6% Alte „ 
2.6% Neue.. 
50 Oſt.-Ung. 73/74 
4½Oſt. Staatsb. 83 
3%Oſt 1.b.8.E. 
3%Oſt. 9. E. 
3%Oſt 1885 
3%Oſt. . Erg. Netz 
3% Raab Oedbg. 83 
91. 
9‟ 
42 Rud Silber 
Rud Salzkg.) 
4½% Anat S.I 
4½% Anat S II 
4½% Anat S III 
3% Salon. Monaſt. 
52 Tehuantepec. 
4½2
 16.4 
14.7 
14.5 
14.9 
13.35 
16 8 
16.6
 11.82 
12.1 
9.1
6.7
 14.5 
14.5
 26n5 
23.5
 Banr=Aktien 
Allg. D.=Kredit.. 1172.5 
Vad Bk. 
168 
Bk. f. Brauind. 
239.5 
Barmer Bankv. 1176 
Bay Hyp=Wchſ. 
Berl. Handelsgeſ. 250 
Comm. u. Privatb. 1209.5 
Darmſt. u. Nat.=B1. 1279 
Deutſche Ban; 
193.5 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 159 
D. Hyp.=Bk. Mein. /171.5 
D. Vereins=Bk 1123 
Disk.=Geſellſch 
185 
Dresdener Br. .. . 186.5 
Frankf. Bt. 
..1150 
Frkf. Hyp.=Bk. 
209 
Frkf. Pfdbr.=Bk. 191 
Gotha. Grundtr. Bk. 237 
Lux Intern Bank/ 11.5 
Metallbank 
162 
Mitteld Creditb 248 
Pfälz. Hyp.=Bk. 257 
Pr. Bd.=Creditbank 164 
„ Hyp =Akt.=Bank 
Reichsbank=Ant 187
 Rhein Creditbl 
Rhein=Hyp.=Bk. 
Südd B.= Creditbk. 
Südd. Disc.-Gei 
Oſterr Creditanſt. 
Wiener Banwerein 
Zergwerks=Akt 
Bochum. Bergb. 
Buderus 
. 
Dt Luxemburg 
Eſchw Bergw.. 171 
Gelſenkirch. Bgw 
Harp Bergb. 239.5 
Flſe Vergb St 331 
Genußſchein 159.75 
Kali=Aſchersleb 210 
Kali Salzdetfurt 
Kali Weſterregln 
Klöcknerwerke 
Mannesm.=Röhr 
Mansfelder ......"
 150 
.
 168 
9.05
 Ae 
123 
188 
189.25 
273 
186.25 
212.75 
154.25
 Oberbedarf 
Otavi=Min.=Ant. 
Phönix=Bergb. ..." 
Rhein. Braunk. 
Rhein Stahlw. 
Riebeck Montan 
Rombach. Hütte 
Salzwert Heilbr. 
Tellus Bgb.. 
.. 
Ver Laurahütte. 
Ver Stahlwerke. 
Induſtrie=Akt. 
Brauereien
 Eichbaum (Mannh. //235 
Henninger 
Hereules Heſſiſche 
Löwenbr.=München 336 
Mainz Aktienbr. 254 
Schöfierhof(Bind.)/358
...1198
 Schwarz Storchen= 
Tucher. Nürnberg 
Werger 
Arkum, Berlin. 
Adler & Oppenh. 
Adlerw (v Klener 
6%A.E. G. Vzg.A 
5%A. E. G. Vzg.B 
A. E. G. Stamm 
Anglo=Cont Guano 
Bad Maſch Duri. 
Bad Uhren Furtw. 
Bamag=Meguin 
Baſt. Nürnbera 
Bayr Spiegel 
Beck & Henkel 
Bergmann El 
Bing Metall 
Brem =Beſigh=Ol. 
Bürſtenfhr Erlang. 
Cement=Heidelb. 
Cement Karlſtad: 
Cement Lothr 
Chem Albert 
Chem Brockh ... 
Chem. Milch ..
 172 
180 
181 
140 
37 
94.5 
85.5 
163.4 
135 
34.1 
63 
208 
72.25 
93 
188 
33.5 
80 
169.85 
192 
45 
165.25 
109 
79
 Daimler=Benz A.6 
Dt. Eiſenhandel 
Deutſche Erdöl 
D. G u. Silb. Scheid. 
Dingler. Zweibrück 
Dresd. Schnellpr 
Dürkopp 
Dürr Rattingen 
Dyckerhoff & W. 
Eiſenw. Kaiſersl. 
El Licht= u. Kraft 
El. Lieferung .." 
Elſ Bad. Wolle 
Email Ulrich 
Enzinger Werte 
Eßlinger Maſch. 
Ettlinger Spinn 
Faber Bleiſtift: 
Faber & Schleicher 1127.5 
Fahr Pirmaſens 
Farbenind. J. G 
Felten & Guilleau 
Feinmech. (Jetter) 
Feiſt Sekt 
Frankfurter Gas 178 
Frankfurter Hof 
Frkf.=M. Pok.u. W 
Zeiling & Cie 
Germania Linol. 1286.5 
Gelſenk Gußſt 
Goldſchmidt Th. 
Gotha Waggon 
Gritzner Maſch. 
Grün & Bilfinger 1190 
Hafenmühle Frkft. 
Hammerſen 
Hanfw. Füſſen. 
Hanſa=Llond Br. 
Hartm & Braun 1149.75 
Hehligenſtaedt 30 
Hilvert Armatur 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch. Kupfer 
Hoch=Tief Eiſen 143 
Holzmann 
Holzverk Ind. 
Hydrom Breslau 
Jnag ...
 158 
57 
48.1 
54 
205 
205.25 
52.75 
58 
96 
84 
223 
130 
41.5 
318 
109 
114 
104.5 
89.5 
18 
26 
125 
151 
137.5 
97 
116 
194 
75.75 
46 
82
 Junghans St. 
Kammg. Kaiſersl. 
Karlsruher Maſch 
Karſtadt. R. 
Klein Sch. & Becke 
Knorr Heilbronn 
Konſerv. Braun 
Krw. Alt=Württbg. 
Krauß Lokom 
 
Lahmeyer 
Lech. Augsburg... 
Lederw Rothe. 
Spicharz. 
Linge Schuhw. 
Löhnberg Mühle 
Ludwigsh. Walzm. 
Lüdenſcheid Metall 
Lux Induſtrie 
Maintraft Höchſt 
Mars=W. Nürnberg 
Metallge; Frri 
Miag Mühlenb 
Moenus. Stamm 
Motoren! Deutz 
Motorenf Oberurf. 
Münch. Lichtſpielk. 
Reckar Fahrz 
Neckarw Eßlingen 
jeters Un on . . 
Pfälz. Näh Kayzſer 
Philipps .." 
Porzellan Weſſel 
Rein Gebb.& Schal 
Rhein Elektt 
Rhenania, Kunheim 
Rütgerswerke" 
Schneid. & Hanau 
Schnellpr, Fran! 
Schramm Lackf 
Schrift Stemp. 
Schuckert Elekt: 
Schuhf Weſſe‟ 
Schuhf Herz 
Schultz Grünlack 
Seilind Wolff 
Siemens Glas 
Siemens & Halske I
 172. 
137 
190 
126.25 
T44 
40.
 58 
140.5
 138.5 
143 
195.5 
164.5 
7411. 
68 
116 
133.5 
125 
68 9 
65 
133 
177 
Af 
n0 
112 
116 
134.5 
180.5 
7.s 
60.5 
89
n0
 Südd Immoh — 
Züdd.Zucker=A.=G. 
Thür elektr Liel 
Uhren Furtwäng 
Unterfr. Kr. =El..B 
Beithwerke 
Ver. . Chem.Ind. 
Ver. d. Olfbr. Mann 
Ver Faßt Caſſel 
Gummi. Bln.=Frkf 
Pin ſel=Nürnberg 
Ultramarin 
ZellſtoffBerl 
Vogtl Maſch. 
Voigt & Haeffner 
Volthom Eei 
Wanß. & Frentag 
Wegelin Rußfbr 
Zell:: Afchaffenb 
Zellt. Waldhof. 
Zuckerf Rheingau 
Transport und 
Berſicherungs-Akt. 
Dt. Reichsb.=Vorze 
A. Dr. Etſenbahn 
A. Lokalb. u. Kraftw. 
Dt Eiſenb.=Geſ 
Schantung E. B. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
Hapag 
Nordd. Llotzd ....
 Frlft. Allg. Ver) 
Frankona Rückv 
Darmſt Werie 
Bahnbedar 
Dampft Redberg 
Helvetia Konſ. 
Gebr Lusz 
Motorf Darmſt 63.5 
Gebr. Roeder ...." 
Venuleth & Ellenb,
 135 
36.5 
115.25 
122 
9 
96 
105 
160 
116.5 
148.5 
68 
195.75 
144 
182.5 
273
 109.75 
203 
124 
163 
156.5
148
160
 55.5 
11.5 
146
Nummer 88
 Produktenberichte. 
Mannheimer Produktenbericht vom 28. März. Weizen inl. 29,5 bis 
S; ausl. 30,75—33,75; Noggen inl. 9—27,25; ausl. 27,25—27,5; 
„er inl. 21,75—22,25; ausl. 21,25—21,5; Braugerſte 26,5—30; Futter= 
„Re 20,75—21,75; Mais 18,5: Wieſenheu 9,20—10; Kleeheu 11—11,90; 
ſet6ſtroh 40,25—40,5: gebündelt 32.25—32,5; Weizenmehl 39,75—40: 
ſe zenbrotmehl 31,75—32; Noggenmehl 36,25—38; Weizenkleie 13,75; 
nkentreber 16—17. Tendenz: feſt. 
Frankfurter Produktenbericht vom 28. März. Zu Beginn der neuen 
ſiche geſtaltete ſich die Tendenz am hieſigen Produrtenmarkt etwas 
ndlicher, geſtützt auf die höher lautenden Auslandsnotierungen. 
arientlich für Brotgetreide zeigte ſich einiges Intereſſe; Weizen und 
ſo; gen konnten daraufhin um je 25 Pfennig anziehen. Ebenſo wurde 
ſorimergerſte um 50 Pfennig und Weizenmehl um 25 Pfennig teurer. 
Nachfrage nach Kleie hat dagegen ſtark nachgelaſſen. Es notierten: 
ſe zen 28,50; Roggen 26,75: Sommergerſte 25,50—27,50; Hafer inl. 
22,50; Mais 18; Weizenmehl 39,75—40,25; Roggenmehl 36,50 bis 
„5: Weizenkleie 14: Noggenkleie 14,50—14,75; Erbſen 32—60; Linſen 
—70; Heu 8—9; Weizen= und Noggenſtroh drahtgepreßt 4,25—5: ge= 
„Delt 3,75—4; Treber 16. 
Viehmärkte. 
Mannheimer Viehmaukt vom 28. März. Dem heutigen Viehmarkt 
g=en zugefahren: 155 Ochſen, 108 Bullen, 669 Kühe und Ninder, 560 
äber, 42 Schafe, 3183 Schweine, 144 Arbeitspferde und 62 
            Schlacht=
ge de. Bezahlt wurden für je 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen a) 59 bis 
b) 48—53: c) 47—52: d) 38—45; e) 34—42 und 5) 30—32; Bullen 
Ffe a) 50—54: b) 44—47: c) 37—42 und d) 30—34; Kühe Klaſſe u) 40 
s 51; b) 36—42: c) 30—34 und d) 16—24; Färſen Klaſſe a) 59—72; 
76—53 und c) 36—42: Kälber Klaſſe b) 80—85: c) 76—80; d) 68—74 
2—60; Schafe 38—46; Schweine Klaſſe a) 63—64; b) 63—64: c) 64; 
S2—63: O) 62—63; k) 60—62 und g) 52—58. Arbeitspferde koſteten 
4—1600 Mark und Schlachtpferde 60—140 Mark. — Marktverlauf: 
Lie Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern ruhig, ausverkauft, 
Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Pferden mittelmäßig. 
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln am 28. März. Für 
Kilogramm Frachtparität Frankfurt bei Waggonbezug wurden 
            be=
allt: Induſtrie, hieſiger Gegend 6 RM., weißfleiſchige, hieſiger Gegend 
——4,50. Tendenz: luſtlos. 
Frankfurter Viehmarkt vom 28. März. Der Antrieb des heutigen 
ſceuptmarktes beſtand aus 305 Ochſen, 135 Bullen, 622 Kühen, 388 
            Fär=
hu. 484 Kälber, 67 Schafen und 5602 Schweinen. Der Auftrieb war 
            da=
ui ſehr groß und übertraf den der vergangenen Woche um 60 Ochſen,
Dienstag, den 29. März 1927
Geite 13
 20 Bullen, 25 Kühen, 115 Färſen, 15 Kälbern, 10 Schafen und 220 
Schweinen. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe 
11) 61—63; a2) 57—60; 0) 52—56 und c) 46—51; Bullen Klaſſe a) 55 
bis 57; b) 50—54 und c) 46—49; Kühe Klaſſe a) 49—53: b) 42—43; 
C) 34—41 und d) 24—33; Färſen Klaſſe a) 60—65; b) 53—59 und c) 45 
bis 52; Kälber Klaſſe b) 70—75: c) 60—69 und d) 48—59; Schce 
Klaſſe a) 50—56 und b) 40—44; Schweine Klaſſe a) 61—62: b) 61—63; 
c) 62—63: d) 61—63; e) 59—61; k) geſtrichen und g) 52—58. — 
            Markt=
verlauf: Geſchäft in Rindern und Kleinvieh ruhig aber ausverkauft. In 
Schweinen verblieb bei ruhigem Geſchäft etwas Ueberſtand. Die 
            Fleiſch=
großhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch 1 95—100; 
II 80—90; Bullenfleiſch 85—90; Kuhfleiſch 1 70—80: II 60—70 und 
III 40—50: Kalbfleiſch II 90—100; Hammelfleiſch 90—98: Schaffleiſch 
70—80 und Schweinefleiſch 76—80; Gefrierfleiſch, Nindfleiſch, 
            Vorder=
viertel 50 und Hinterviertel 58. 
Berliner Produktenbericht vom 28. März. Die geſteigerten 
            Aus=
landsforderungen für Roggen wirkten ſich bei Wochenbeginn im Verein 
mit größerer Deckungsfrage beſonders für März zu einer kräftigen 
            Be=
feſtigung aus. Der Samstagſchlußkurs wurde um 4 Mark heraufgeſetzt. 
Zum erſten Male kam heute Dezember=Lieferung zum Umſatz, und zwar 
bei einem Kurs von 230. Weizen ebenfalls befeſtigt. Für Hafer hält die 
Nachfrage nach Polen an, während hier die Umſätze wegen zu hohen 
Forderungen klein bleiben. Mehl hat einiges Geſchäft trotz leicht 
            er=
höhten Preiſen. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 28. März. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Der Markt begann in ſtetiger Haltung auf höhere 
            Kabel=
meldungen und kleinere Ankünfte. Auf die Wochenſtatiſtik hin wurde 
dann der Markt ſchwach. Die Termine zeigen unweſentliche 
            Verände=
rungen. 
Hafer: Der Markt neigte zur Schwäche und zeigte leichte 
            Kursrück=
gänge. 
Baumwolle: Zu Beginn war die Haltung ſtetig. Später trat eine 
Abſchwächung ein auf Verkäufe der Spekulation. 
Kaffee: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf höhere 
Auslandsnotierungen und größere Nachfrage des hieſigen Handels. Auch 
lagen höhere braſilianiſche Forderungen vor. 
Zucker: Niedrigere ausländiſche Notierungen, billigeres kubaniſches 
Angebot und Kaufreſerve der Fabriken hätten einen abgeſchwächten 
            Ver=
lauf zur Folge. Der Schluß war erholt auf Käufe des Handels. 
Kakao: Der Markt zeigte während des größten Teiles des Verlaufes 
eine abgeſchwächte Haltung auf Verkäufe des Handels und Kaufreſerve 
des Auslandes und der Fabriken.
 Kleine Wiriſchaftsnachrichien. 
Die Vereinigung deutſcher Kaltwalzwerke hat beſchloſſen, die 
            bis=
herige loſe Preiskonvention in ein Verkaufsſyndikat umzuwandeln, und 
zwar mit einer vorläufigen Gültigkeit bis zum 31. Dezember 1927. In 
dem Verbande ſind zurzeit zirka 90 Prozent dieſer Produktion 
            zu=
ſammengefaßt. 
Die Verkaufsſtelle des Kupferblechſundikats Kaſſel hat den 
            Verkaufs=
grundpreis für Kupferblechfabrikate mit Wirkung ab 28. März 1927 auf 
MM. 173 für 100 Kg. feſtgeſetzt. 
Der Schiedsſpruch in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie vom 15. 3. 
iſt bezüglich der Arbeitszeit von beiden Seiten abgelehnt, bezüglich der 
Manteltarife von beiden Seiten angenommen worden. Der Manteltarif 
läuft alſo weiter bis zum 31. März 1928. 
Die Reichsbank hat, wie wir hören, von den Banken die Offenlegung 
der gedeckten Debitoren, möglicher Weiſe auch für das zur 
            Veröffent=
lichung kommende Schema der Zweimonatsbilanz gefordert. 
In der nächſten Sitzung des Wiener Gemeinderates wird ein 
            Ge=
ſetzentwurf zum Beſchluß erhoben werden, der die Verwaltung der 
            Ge=
meinde Wien zur Aufnahme einer 30 Mill.=Dollaranleihe in 
            Teilſchuld=
verſchreibungen ermächtigen wird. Dieſe Anleihe ſoll hauptſächlich zu 
Inveſtitionen für die Straßenbahn und für andere ſtädtiſche 
            Unterneh=
mungen Verwendung finden. 
Die belgiſch=luxemburgiſche Handelsbilanz iſt im Monat Februnz 
1927 mit 440 Mill. Frs. paſſiv gegen 510 Mill. Frs. Paſſivität im 
Januar 1927. 
Aus Paris wird berichtet: Die franzöſiſchen Metallmärkte zeigen ſeit 
kurzem entſchieden beſſere Dispoſitionen. Die Baiſſebewegung iſt 
            über=
all zum Stillſtand gekommen und es konnten bei leicht zunehmender 
Nachfrage die Preiſe im Mittel ſogar um 2—3 Frs. erhöht werden. 
Nach einer Meldung aus Moskau erreichte der ruſſiſche Außenhandel 
im Februar einen Umſatz von 86,6 Mill. Rubel und ergab ein 
            Aktiv=
ſaldo von 11,4 Mill. Rubel. 
Die Detailberatungen über das tſchechiſche Papierkartell wurden 
            be=
endet, ſo daß die konſtituierende Sitzung für den 6. April einberufen 
werden konnte. Da die Arbeiten zur Errichtung der Kartellorganiſation 
einige Zeit in Anſpruch nehmen, ſoll das Kartell mit Gültigkeit vom 
1. Mai ab in Kraft treten. 
Die ungariſche Regierung hat der Hauptſtadt die Erlaubnis erteilt, 
eine neue Anleihe von 20 Mill. Dollar im Auslande aufzunehmen. — 
In New York gelangt in der nächſten Woche die zweite Tranche der 
            un=
gariſchen Städteanleihe von 10 Mill. Dollar zur Zeichnung.
 Vorletzter Tag! 
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Anfang 3‟, Uhr! 
Anfang 31/, Uhr! 
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Dienstag, den 29. März 1927 
abends 7 Uhr 
Die Gezeichneten 
Oper in drei Aufzügen von Franz Schreker 
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock 
InSzene geſetztv Hans=Esdras Mutzenbecher 
Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp; 
Perſonen: 
Herzog Antoniotto Adorno Heinrich Hölzlin 
Graf Vitelozza Tamare . Leo Barczinski 
Lodovico Nardi, Podeſta 
der Stadt Genua . . . Alfred Karen 
CarlottoNardi, ſeine Tochter Ch. Maſſenburg 
Alvianv Salvago, ein 
genueſiſcherEdelmann Joſef Poerner 
Guidobaldllſodimare) Rudolf Strzeletz 
Guſtav Deharde 
Menaldo Negroni
 Michelotto Cibo. 
Gonſalvo Fieſchi 
Julian Pinelli . . 
Paolo Calvt . ..
Imre Aldori
 — Karl Ebert 
Oscar Grauert 
S Heinrich Kuhn
 Der Capitaneo di giuſtizia Heinrih Hölzlin 
Hinevra Scotti 
Annelis 9verig 
Martuccia, Haushälterin 
bei Alviano Salvago. Anna Jacobs 
Pietro, ein Bravv . . . . Eugen Vogt 
Rudolf Strzeletz 
Ein Jüngling .. 
Paula Kappr 
Ein Mädchen". 
Gotthelf Piſtor 
Erſter Senator 
Joh Biſchoff 
Zweiter Senator 
Th. Heuſer a. G. 
Dritter Senator", 
Fr. Jachtmann 
Erſter Bürger 
Zweiter Bürger. 
Hans Ney 
Oscar Grauert 
Dritter Bürger 
Vater, ein rieſiger Bürger Hans Ney 
Martha Liebel 
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Regina Eichner 
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Erſte Dienerin . . . Sitta Müller=Wiſchin 
Bweite Dienerin . . . . Fee Guttmann 
.. Kurt Schüppel 
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Bürger und Edle, Diener und Pagen, 
Faune und Najaden, ein Bacchantenzug / 
vermummte Häſcher 
Ort der Handlung: Genua, Beit; 16. Jahrh. 
Chöre: Berthold Sander 
Spielwart: Fritz Wilde 
Preiſe der Plätzei 1 bis 10 Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum 
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig 
Pauſe nach jedem Akt 
Ende nach 10 Uhr 
Anfang 7 Uhr 
Mittwoch, 80. März. E 17. Maebeth. 
            An=
fang 7 Uhr. Preiſe 0 80—8 Mk. 
Kleines Haus 
Dienstag, den 29. März 1927 
abends 6 und 8 Uhr 
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Wege zu Kraft und Schönheit 
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Preiſe der Plätze 0.70 und 1.— Mk. 
Mittwoch, 30. März Uraufführung von 
Frauenchören: Konzert der Vereinigung 
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Seite 14
Dienstag, den 29. März 1927
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Dienstag, den 29. März 1927
 Der Ritt in die Sonne. 
Roman von Paul Roſenhayn. 
(Nachdruck verboten.) 
Der Präfekt ſtützte den Kopf in die Hand, und ein 
            nachdenk=
ſches Lächeln ging über ſein Geſicht. An ſich war es nichts 
            Auf=
iliges, wenn ein Fremder in Venedig eine Nacht bummelte; 
ber dieſer kranke Mann ſah nicht nach galanten 
            Unternehmun=
en aus. Und aus der ganzen Atmoſphäre, die ſein 
            Verſchwin=
ex umgab, ſprach dem Kriminaliſten deutlich eine gewiſſe 
Nfahr. 
„Was für Bekanutſchaften hat Herr Vandergult ... 
In dieſem Augenblick klingelte das Telephon. 
Der Präfekt nahm den Hörer und meldete ſich. Jonny, der 
hm gegenüberſaß, konnte jedes Wort aus dem Mikrophon 
            ver=
ehen. 
„Hier Vandergult.” 
Der Beamte warf einen erſtaunten Blick auf ſein 
            Gegen=
ber. 
„Jawohl, Herr Vandergult, ich höre.” 
„Ich bitte um Entſchuldigung,” kam es aus dem Telephon, 
daß ich Sie zu ſo ſpäter Nachtſtunde noch behellige.” 
„Keine Urſache, Herr Vandergult. Ich hatte Sie ja darum 
ebeten.” 
„Ich komme erſt eben ins Hotel. Denn ich war bis jetzt bei 
ne inem Schwiegervater, dem Marquis dOrſay.” 
Der Präfekt und Jonny blickten ſich in die Augen. 
„Vandergult lügt,” dachte Jonny bei ſich. „Warum lügt er? 
Et iſt nicht bei d’Orſay geweſen.” 
Im Geſicht des Präfekten aber ſtieg, verſchleiert hinter den 
läulich ſchillernden Pupillen, der Argwohn auf. Dieſer Mann, 
er da drüben ſitzt, hat gelogen. Vandergult iſt bei ſeinem 
öchwiegervater geweſen. Welche Abſicht verbindet dieſer Menſch 
ſamit, daß er dieſe Tatſache leugnet? 
„Ich möchte Sie nun bitten, Herr Präfekt,” kam es weiter 
uus dem Telephon, „doch auf dieſen Fritz Jacobſen zu fahnden. 
Nein Schwiegervater hat mich davon überzeugt, daß es 
            notwen=
dig iſt, ihn zur Strecke zu bringen.” 
Wieder blickte der Präfekt auf Jonny; ein Gedanke 
            durch=
uhr ihn. 
„Hier iſt jemand, Herr Vandergult, der Sie ſeit ſechs 
            Stun=
den ſucht. Wer es iſt? Er ſteht in Dienſten Ihrer Frau Mutter 
und kommt geradewegs aus Rom.” 
Eine kurze Pauſe entſtand. Dann hörte Jonny deutlich, 
we Vandergult fragte: 
„Wie heißt er?” 
„Wie heißen Sie?” erkundigte ſich der Präfekt. 
„Charles Hopkins.” 
Der Präfekt wiederholte den Namen ins Telephon hinein. 
Die erſtaunte Antwort ertönte: 
„In Dienſten meiner Mutter ſteht kein Charles Hopkins.” 
„Was ſagen Sie dazu?” herrſchte ihn der Präfekt an. „Herr 
Vandergult erklärt, Sie nicht zu kennen.”
Seite 15
 „Das iſt kein Wunder,” meinte Jonny; „Herr Vandergult 
kann unmöglich alle Leute kennen, die in Dienſten ſeiner Mutter 
ſtehen.” 
Plötzlich, ſchien der Präfekt, einen Gedanken zu faſſen. Er 
beugte ſich vor und ſagte, zitternd vor Aufregung, ins Telephon 
hinein: 
„Wiſſen Sie, was ich vermute, Herr Vandergult? Ich glaube, 
der Mann, der mir hier gegenüberſitzt, iſt jener Fritz 
Jacobſen.” 
Etwas Unverſtändliches kam aus dem Telephon; der Präfekt 
antwortete: 
„Nein: daß Sie ihn bisher nicht zu Geſicht bekommen haben, 
weiß ich. Aber der Marquis dOrſay kennt ihn; ich werde ihn 
benachrichtigen. Und zwar werden wir folgenden Weg 
            ein=
ſchlagen: ich fahre auf der Stelle mit dieſem Herrn Hopkins zu 
Ihnen ins Hotel. Ich werde den Marquis bitten, ebenfalls zu 
Ihnen zu kommen. An Ort und Stelle, wenn wir alle drei 
            Be=
teiligten beiſammen haben, werden wir in einer Minute die 
Wahrheit feſtgeſtellt haben." 
Vandergult gab eine zuſtimmende Antwort. Dann ſagte 
er plötzlich: 
„Ich möchte Ihnen die Mühe abnehmen. Ich ſelbſt werde 
meinen Schwiegervater anrufen. Bitte kommen Sie inzwiſchen 
mit Ihrem Häftling zu mir.” 
Der Präfekt erhob ſich: 
„Sie kommen mit.” 
Das Hotel war noch geöffnet; die Halle lag im Halbdunkel, 
ſie war menſchenleer und auch der Marquis war noch nicht zur 
Stelle. Der Nachtportier begrüßte den Präfekten und warf 
einen ſcheuen Blick auf ſeinen Begleiter. Dann ſtiegen die beiden 
die Treppe hinauf — Jonny ſtets eine Stufe vor dem Präfekten. 
Am Zimmer 5 machten ſie halt. 
Der Präfekt klopfte. 
Keine Antwort. 
Zum zweitenmal pochte der Präfekt, ein wenig verwundert 
darüber, daß man ſeinen Dienſteifer ſo unhöflich lohne. 
Keine Antwort kam. 
Er legte die Hand auf die Klinke. 
Die Tür war offen. 
Völlige Finſternis empfing die beiden. 
Der Präfekt, der in Hotelzimmern Beſcheid zu wiſſen ſchien, 
drückte auf den Doppelknopf des Schalters; das Licht flammte 
auf. 
Das Zimmer war leer. 
Jonny wies auf die Tür zum Nebenzimmer. Sie war 
            an=
gelehnt; der Raum ſchien erleuchtet zu ſein. 
In dieſem Augenblick wußte der Präfekt mit dem Inſtinkt 
ſeines Metiers, daß hier ein Verbrechen geſchehen war. 
Er ging, Jonny nicht aus den Augen verlierend, auf den 
Fußſpitzen über den Teppich und öffnete behutſam die Tür zum 
Nebenzimmer. 
Auch dieſes Zimmer war leer. Die beiden traten näher. 
Die Scheibe des Fenſters, das auf den Kanal hinaus führte, 
war zertrümmert. Eine Gardine war heruntergeriſſen, der 
Teppich verſchoben, eine umgeſtoßene Weinflaſche lag rinnend
 am Fuß des Tiſches, das zertrümmerte Glas daneben. Eine 
bronzene Skulptur war vom Sockel geſtürzt; ſie vollendete das 
Bild des erbitterten Kampfes, der hier vorgegangen ſein mußte. 
Der Präfekt ſah ſich forſchend um; dann riß er die Tür 
zum Schlafzimmer auf. 
Er ſchaltete das Licht ein. 
Jonny, der an ſeiner Seite ſtand, prallte faſſungslos zurück. 
Dort drüben am geöffneten Fenſter ſtand Fritz Jacobſen. 
„Kommen Sie her!” ſagte der Präfekt. „Sie wollten aus 
dem Fenſter ſpringen?” 
Fritz antwortete nicht. 
„Wo iſt Herr Vandergult?” fragte der Präfekt. 
Fritz zuckte die Achſeln. 
In dieſem Augenblick hörte man das Knarren einer Tüir. Die 
beiden wandten ſich um. 
Hinter ihnen ſtand der Marquis. 
Er warf einen Blick in den Raum und ſagte: 
„Das iſt ja Fritz Jacobſen!“ 
„Was?‟ Der Präfekt rollte die Augen vor Ueberraſchung. 
„Das iſt Fritz Jacobſen? Und kennen Sie auch zufällig 
            die=
ſen hier?” 
Der Marquis ließ ſeine kalten Augen über Jonny gleiten 
und erwiderte lächelnd: 
„Aber gewiß. Das iſt kein anderer als Fritz Jacobſens 
Komplice: Jonny Reimers.” 
„Wo iſt Herr Vandergult?” herrſchte der Präfekt Fritz an. 
„Ich weiß es nicht.” 
„Sie wiſſen es nicht? Und warum ſind Sie hier?” 
„Ich wollte gern den echten Vandergult einmal ſehen. Darum 
habe ich mich hier eingeſchlichen. Aber er war nicht zu Hauſe 
und iſt auch nicht gekommen.” 
„Sie lügen!” konſtatierte der Präfekt. „Glücklicherweiſe 
kann ich es Ihnen minuziös nachweiſen. Denn Herr Vandergult 
hat vor einer Viertelſtunde von hier aus telephoniert.” 
„Ich weiß es nicht”, ſagte Fritz. 
Der Präfekt trat auf ihn zu. „Aber ich weiß es. Und ich 
will es Ihnen haarklein erzählen. Sie haben Herrn Vandergult 
überfallen. Sie haben ihn getötet und zum Fenſter 
            hinaus=
geſtürzt: in den Kanal.” 
„Nein,” ſagte Fritz. 
Der Präfekt deutete auf das zertrümmerte Fenſter. „Und 
das hier?” 
Fritz zuckte die Achſeln. 
Der Präfekt ſteckte die Hände in die Taſchen und blickte 
triumphierend von einem zum andern. „Da hätte alſo die 
            Poli=
zei von Venedig einen Kapitalsfang gemacht! Zwei langgeſuchte 
Hochſtapler auf einen Schlag! Und der eine von ihnen 
            oben=
drein ein Mörder. Sind wir tüchtig, Herr Marquis?” 
Dann nahm der Präfekt das Telephon ab und ließ ſich mit 
dem Kommiſſariat verbinden. 
„Und mein Schwiegerſohn?” fragte d’Orſay. 
„Dieſe Frage, Herr Marquis,” ſagte der Präfekt lächelnd, 
„müſſen Sie an Herrn Jacobſen richten. Er wird Gelegenheit 
haben, ſie uns in aller Ausführlichkeit zu beantworten.”
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