Darmstädter Tagblatt 1927


29. März 1927

[  ][ ]

Bezugspreis:
wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 4. Märd
ſt 31. März 2,18 Reichsmar und 22 Pfennig
ngragegebühr, abgeholl 2,25 Reichsmarl, durch die
Inturen 2,40 Reichsmari frei Haus. Poſtbezugöpreis
März ohne Beſiellgeld monatl. 2.75 Reichemark.
ösantwortlichteit für Aufnahme von Anzeigen an
et immten Tagen wird nſcht übernommen. Nicht
gizeinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
tSchtigt de
Asugsprel
Jungen und Abbeſtellungen durch
femiru ef Ve dlichfelt für uns. Poſiſcheckonto
urt a. M. 1301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Leuehe nſcht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 88
Dienstag, den 29. März 1927. 190. Jahrgang

Geßler im Kreuzfeuer.
Reichswehrdebatte im Reichstag.
Von unſerer Berliner Redaktion.

Die Oppoſition gegen die Reichswehr. Sozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Miß=
Fauensanträge gegen Geßler. Die Oemokraten fordern Einführung des Milizſyſiems.
Geßlers Kampf um Vertrauen für die Reichswehr.

Die Parteien und die Reichswehr.
Reichstagsſitzungsbericht.
* Berlin, B8. März. (Eig Bericht.)
Der Reichstag begann heute mit der Beratung des Reichswehretats.
Der Sozialdemokrat S tücklen erſtattete den Bericht über die Ausſchuß=
Verhandlungen, die im weſentlichen bekannt ſind. Der Berichterſtatter
birnängelte, daß der Etat mit ſeinen 698 Millionen von Sparſamkeit
ve nig zeige. Er ſchilderte dann ausführlich die Nachteile eines Berufs=
heres
, das finanziell auf die Dauer überhaupt untragbar ſei. Offenbar
hebe die Entente das deutſche Heer von vornherein wertlos machen
wallen. Man habe Deutſchland viel zu viel Kavallerie zugeſtanden, an
dieen Stelle keine Infanterie treten dürfe. Auch die Zahl der Garniſonen
ſe viel zu groß. Immerhin ſei der Ausſchuß zu der Ueberzeugung ge=
ammen
, daß die Republik ſich auf die Reichswehr verlaſſen könne. Be=
mängelt
worden ſei im Ausſchuß die große Zahl der adligen Offiziere
is der Kavallerie. Der Redner bedauert, auf die politiſche Seite der
äſiſchen Munitionslieferungen nicht eingehen zu können, weil die
ſegierungsmitteilungen im Ausſchuß als vertraulich bezeichnet worden
ſeeen. Nicht richtig ſei es aber, daß die Granaten aus einem geheimen
ſunds bezahlt worden ſeien. Es ſtehe vielmehr feſt, daß die Bezahlung
ais einem früheren Etat regulär erfolgt ſei.
Sozialiſten und internationale Abrüſiung.
Als erſter Parteiredner ſprach der Sozialdemokrat Schöpf=
n
. Er wies auf das kraſſe Mißverhältnis hin, in dem die große
Samme des Wehretats zu den Ausgaben für kulturelle und ſoziale
ASecke ſtänden. Kinderſpeiſung und Junglehrerhilfe würden geſtrichen,
ſen Hungeruden das Brot genommen, vom Wehretat aber würde kein
Beennig geſtrichen. Man könne 6070 Millionen an dieſem Etat mit
Lächtigkeit ſparen, ohne daß die Reichswehr und Reichsmarine irgend=
vis
geſchädigt oder gehemmt würde in der Erfüllung ihrer Aufgaben.
gr Redner betonte, daß die Sozialdemokratie immer wieder auf eine
in ernationale Abrüſtung hinarbeite. Die franzöſiſche Armee=
form
habe zwar keinen Offenſivcharakter; ſie diene aber auch
ticht der Abrüſtung. Sei die Reichswehr auch keine Gefahr
nah außen, ſo könne ſie doch eine Gefahr für die Innenpolitik werden.
de Befürchtungen ſeiner Fraktion gründet er darauf, daß Ge=
teral
Hehe ſelbſt im Ausſchuß die Monarchie für die beſte Staatsform
ſu=lärt habe. Es bedürfe der ſtärkſten Aufmerkſamkeit der geſetzgebenden
8 rſammlung, das in ſeiner überwiegenden Mehrheit monarchiſtiſch ge=
imte
Offizierskorps im Zaume zu halten. Die Sozialdemokratie ver=
arge
deshalb völlige Löſung der Reichswehr von den rechtsradikalen
rbänden. Sie könne z. B. nicht einſehen, daß nur die Kompagnie=
ſiorer
Einſtellungen vornehmen dürfen. Noch viel wichtiger als der
Mannſchaftserſatz ſei der Offizierserſatz, denn er ſei ausſchlaggebend für
ſer Geiſt der Truppe. Es biete große Gefahren, wenn der Offiziers=
atz
aus einem beſtimmten kleinen Kreiſe von Traditionsfamilien ge=
rummen
würde, die dem heutigen Staate ablehnend gegenüberſtehen.
der Redner begründete dann noch das ſozialdemokratiſche Mißtrauens=
hetum
gegen Dr. Geßler.
Die Deutſchnationalen zur Frage der Republi=
kaniſierung
des Heeres.
Es folgte dann der Deutſchnationale Graf v. d. Schu=
enburg
, der auf die großen Rüſtungen Frankreichs hinwies und
ſegegenüber auf die Ohnmacht Deutſchlands. Gerade weil dem ſo iſt,
ſase Deutſchland alle Veranlaſſung, wenigſtens ſein 100 000 Mann ſtar=
es
. Heer auf die höchſte Stufe der Leiſtungsfähigkeit zu bringen. Der
ſ dner begrüßte die für Verbeſſerung der Unterkunft des Heeres ge=
orderten
Mittel. Sehr ernſt ſei das Kapitel der Verſorgung der
ir sgedienten Soldaten. 20 000 Anwärter warteten bereits
uf Anſtellung, und jährlich kämen noch 6000 Mann hinzu. Der Nedner
eDachte des Generaloberſten v. Seeckt als des verdienſtvollen Organi=
ſators
der Reichswehr und wandte ſich dann der Frage der Republi=
ſamiſierung
des Heeres zu. Wie ſtelle ſich die Linke eigentlich dieſe
ſ publikaniſierung vor? Sollten alle die Offiziere und Beamten beſei=
ſit
werden, die im Kaiſerreich gedient haben? Der heutige Staat
verde dieſe Erſchütterung nicht ertragen. Die Pflege der glorreichen
Erinnerungen ſei das zweite Ich jedes Soldaten. Die Hohheitszeichen
ſes neuen Staates und ſeine Farben ſollten von der Wehrmacht geachtet
verden. Man vergeſſe aber auch nicht, daß die ſchwarz=weiß=rote Fahne
mt dem alten eiſernen Kreuz und der Göſch die Kriegsflagge der
ſertſchen Republik ſind. Von einer politiſchen Betätigung der Wehrmacht
R ihm nichts bekannt.
Ein pozifiſtiſch orientiertes Heer einfach un=
möglich
. Der Standpunkt des Zentrums.
Der Zentrumsabgeordnete Erſing erklärte ein pazifiſtiſch
tientiertes Heer als unmöglich. Ob Deutſchland eine
Politik des Friedens treibe oder nicht, könne nicht von der Reichswehr
mſchieden werden, ſondern von Regierung und Parlament. Die Reichs=
uhr
ſei das Inſtrument der von dem Parlament und dor Negierung
ebilligten Politik. Der Redner erklärte, er freue ſich, ſeſtſtellen zu
önnen, daß General Heye dieſe Auffaſſung klar und unzweideutig aus=
jeſprochen
habe. Auch das öffentliche Bekenntnis Hehes, daß die Offi=
ſierxe
der Reichswuehr der deutſchen Republik, dienen wollen, habe im
Lunde gute Aufnahme gefunden. Wer in der Reichswehr den Hoheits=
eichen
der Republik nicht volle Achtung entgegenbringe, müſſe ausſchei=
ſen
. Der Redner ſtellte mit größter Entſchiedenheit feſt, daß Deutſch=
and
völlig abgerüſtet habe und gar nicht in der Lage ſei, Angriffe zu
uhren. Nunmehr ſei aber Deutſchland berechtigt, die Frage zu erheben,
vnn die anderen Länder abzurüſten gedenken. Man dürfe nicht eher
ühen, bis die Abrüſtung einheitlich durchgeführt ſei. Zum Schluß ſtellte
ſer Redner namens ſeiner Freunde feſt, daß das Zentrum der Reichs=
vehr
für die Art, wie ſie ihre Aufgabe erfülle, Achtung und Anerkennung
olle.
interbrochen und die zurückgeſtellten

dr Etzit wurde unter Ablehnung zahlreicher kommuniſtiſcher Abände=
gnigsanträge
augenommen. In der zueiten und dritten Leſung und
ESgültig genehmigt wurde das Beſatzungsleiſtungsgeſetz. Dann ſetzte
9S Haus die Weiterberatung des Reichswehretats fort.

Die Rede des Reichswehrminiſters.
Unter allgemeiner Spannung des Hauſes ergriff nun Reichswehr=
miniſter
Dr. Geßler das Wort zu einer längeren Rede. Der Miniſter
ging zunächſt auf die Abrüſtungsfrage ein. Die Hoffnung, daß
nach den Auswirkungen des Weltkrieges eine allgemeine Abrüſtung durch=
geführt
werden wünde, habe ſich nicht erfüllt. In allen Parlamenten
Europas werde in gleichem Maße darüber geklagt, aber es geſchehe nichts.
Die engliſchen Militärlaſten ſeien ſeit 1913 um ungefähr 700 Millionen
Pfund pro Jahr geſtiegen. Es ſei ſtatiſtiſch feſtgeſtellt, daß England und
Frankreich je 3½ Prozent ihres Nationaleinkommens für ihre Armeen
ausgäben, Italien ſogar 4 Prozent, Deutſchland dagegen nur 1½ Pro=
zent
. England gebe für jeden ſeiner Berufsſoldaten 4800 Mark im
Jahre aus, Deutſchland nur 4000.
Die deutſche Regierung verfolge mit Ernſt alle
Abrüſtungsbeſtrebungen.
Deutſchland beteilige ſich auch an den Genfer Verhandlungen und er=
ſtrebe
keineswegs eine deutſche Aufrüſtung, ſondern es glaube, daß an=
geſichts
der Entwicklung die Völker Europas dieſe Laſt nicht weiter
tragen könnten. Der Miniſter wandte ſich dann gegen die Behauptung
der Linken, daß der Etat in verſchleierter Weiſe aufgemacht ſei. Wenn
man die Möglichkeiten des Verſailler Vertrages ausſchöpfen wolle und
nicht auf 80 oder 60 000 Mann zurückgehen wolle, ſo könne man an dem
Etat nichts ſtreichen. Ein großer Teil der Ausgaben ſei abſolut zwangs=
läufig
. Unrichtig ſei die Behauptung, daß ein Milizheer billiger ſein
würde. Im Gegenteil, ein Milizheer brauche zur Ausbildung ein weit
größeres geſchultes Perſonal. Deshalb ſei unſer Syſtem realiſtiſch.
Allerdings könne man mit dieſem Syſtem auf die Dauer nicht leben,
Bei einem Angriff auf unſer Volk ſei eine Verſtärkung unſerer Armee
nach dieſem Syſtem nicht möglich.
Man müſſe fordern, daß das, was uns aufgezwungen
wurde, als Muſter für eine allgemeine Abrüſtung gelte:
Alſv entweder allgemeine Abrüſtung oder man muß
Deutſchland in die Lage verſetzen, ſeinen Nachbarn gleich=
berechtigt
gegenüberzutreten.
Man könne Deutſchland nicht auf den Rüſtungsſtand eines Indianer=
ſtammes
zurückdrängen. (Lebhafter Beifall.) Deutſchland könne
nicht auf die Gleichberechtigung im Kreiſe der Völ=
ker
verzichten.
Der Miniſter ging dann auf die Zurückziehung der Kon=
trollkommiſſion
ein, die das Heer als tiefſte De=
mütigung
empfunden habe, die je einem tapferen Volke ge=
boten
worden ſei. Das Heer habe dieſe Demütigung umſo bitterer
empfunden, als die Durchführung der Kontrolle nicht in den Händen
irgendwelcher pazifiſtiſcher Organiſationen lag, ſondern in den Händen
engliſch=franzöſiſcher Generalſtabsoffiziere, die genau wußten, daß man
mit alten Maſchinengewehren eine Schlacht nicht ſchlagen könnte. Der
Miniſter ſprach den Wunſch aus, den Bericht der Kontroll=
kommiſſion
zu veröffentlichen. Man müſſe dem deutſchen
Volke zeigen, daß aus allen Schichten und Teilen des Volkes die Kon=
trollkommiſſion
unterſtützt worden ſei, weniger von Leuten, die Geld
gewinnen ſollten, als von törichten Schwätzern. Man würde erſtaunt
ſein, wenn man leſen könnte, mit welcher Verachtung die Entente=
offiziere
von dieſen Leuten geſchrieben und geſprochen haben.
Das Mißtrauen der Sozialdemokraten,
ſo erklärte der Miniſter weiter, ſchmerze ihn tief. Er halte dieſes Ur=
teil
für ungerecht. Die Sozialdemokraten ſeien ſeinerzeit, als man in
Weimar das Heer auf das alte Offizierskorps aufbaute, damit eiwver=
ſtanden
geweſen. Mit dieſem Offizierskorps habe er arbeiten müſſen.
Er habe niemals Zweifel an ſeiner Stellungnahme gegenüber den Wehr=
verbänden
gelaſſen, er habe andererſeits aber auch das Heer nicht auf
republikaniſchen Elegien aufbauen können, ſondern auf den Ibealen des
Soldatentums: Pflichterfüllung, Treue und Feſthalten an dem ge=
ſchworenen
Eide. Zu den Sozialdemokraten gewandt bemerkte der
Miniſter, daß man mit der ſtändigen Betonung von Miß=
trauen
gegenüber der Wehrmacht das Heer höchſtens
zerſchlagen, aber niemals für die Republik ge=
winnen
könne. Das Heer wolle auch einmal gelobt
werden. Wenn behauptet werde, das Heer habe im Kapp=Putſch, in
München und Küſtrin verſagt, ſo ſei das unrichtig. Das Heer habe
vom Kapp=Putſch gar nichts gewußt. Ein Führer habe geſagt, es ſei
ſchon ſo, wie General Hehe erklärte, das Heer gehorcht, es kommt nur
auf die Führer an. Ich bin, erklärte der Miniſter, der feſten Ueber=
zeugung
, daß wir uns auf unſere Führer abſolut verlaſſen können.
Wenn das Heer heute auf einer verhältnismäßigen Höhe ſtehe, ſo ſei
das in erſter Linie ein Verdienſt des Generaloberſten von Seeckt. Es
ſei aber auch ein Verdienſt von Tauſenden von neuen Offizieren und
Beamten, die jahrelang während der Inflationszeit uſw. Werktags=
arbeit
für die Republik getan haben. Das Heer verdiene das
Vertrauen des Reichstages, daran ſei nichts zu ändern. Der Miniſter
ging dann zur Frage der
Einſtellung von Offizieren und Mannſchaften
über. Er hielt an der Einſtellung durch den Kompagnieführer bzw. Ba=
taillonskommandeur
feſt und lehnte eine Zentraliſierung der Einſtellung
als praktiſch undurchführbar ab. Man habe zuerſt 250 000 Anmeldungen
im Jahre gehabt und nur 8000 Leute konnten in die Reichswehr ein=
geſtellt
werden. Das an zwei Stellen zu zentraliſieren, ſei praktiſch un=
möglich
. Eines ſei allerdings klar: Das beſetzte Gebiet ſei bisher durch=
aus
bei der Einſtellung in die Armee benachteiligt worden. Er, der
Miniſter, habe deshalb mit dem Chef der Heeresleitung die Verab=
redung
getroffen, daß für die beſetzten Gebiete ein beſtimmter Prozeut=
ſatz
im Heere offen gelaſſen werden müſſe.
Der Miniſter ging dann auf die ſchlechten Wohnungsverhältniſſe in
den Kaſernen ein, wo unbedingt Wandel geſchaffen werden müſſe.
Bittere Klage führte er darüber, daß von den ausſcheidenden Militär=
anwärtern
nur wenige in amtlichen Stellen untergebracht werden
könnten, da ſich viele Gemeindeverwaltungen, hauptſächlich ſozialdemo=
kratiſcher
Orientierung, weigerten, Militäranwärter anzuſtellen. Es ſei
charakteriſtiſch, daß nicht einmal republikaniſch geſinnte ausſcheidende
Unteroffiziere bei Krankenkaſſen Stellung finden können. Die Reichs=
wvehr
dürfe nicht das Gefühl bekommen, daß ſie da iſt, wenn man ſie
brauche, dann aber möglichſt raſch wieder in die Ecke geſtellt werde. Der
Miniſter betonte,
er halte daran feſt, daß die Traditionen des Heeres aus
der Vergangenheit in gutem Sinne in der Reichswehr
weitergepflegt werden müßten. Das alte Heer ſei ja auch
ein Volksheer geweſen.
(Fortſetzug auf Seite 2)

Der Reichswehretat, ſo raunte man ſchon ſeit Wochen, ſollte
das intereſſanteſte Kapitel der Etatausſproche werden, weil die
Oppoſition zum großen Angriff gegen Herrn Geßler
anſetzte, der mittelbar auch das ganze Kabinett treffen ſollte. Die
nötigen Vorbereitungen ſind auch alle getroffen worden. Die
Sozialdemokraten und Kommuniſten haben Miß=
trauensanträge
eingebracht, ſie haben außerdem beantragt,
das Gehalt des Miniſters zu ſtreichen, alſo eigentlich die ſchärfſte
Form des Mißtrauensantrages. Die Demokraten ſind etwas
beſcheidener geweſen: ſie haben den Antrag geſtellt, 10 Pro=
zent
des geſamten Reichswehretats zu ſtreichen
und außerdem Verhandlungen über die Einführung des
Milizſyſtems zu eröffnen. Ein großer Aufmarſch alſo ſchien
ſich vorzubereiten. Der Reichswehrminiſter iſt aber nicht umſonſt
ſeit ſieben Jahren Miniſter. Er iſt ein alter Taktiker und über=
läßt
es daher den anderen, ihre Attacken voran zu reiten. So er=
ſtattete
zunächſt der Sozialdemokrat Stücklen einen
ſehr ausgiebigen Bericht über die Ausſchußverhandlungen.
Unmittelbar hinter ihm folgte ſein Fraktionskollege
Schöpflin, der aber merkwürdigerweiſe die mildeſten Saiten
aufzog und ſich beinahe dafür entſchuldigte, daß er den Reichs=
wehrminiſter
dafür angreifen mußte. Er glaube zwar, daß 50
bis 60 Millionen aus dem Etat ſich ſtreichen ließen, das wären
aber ebenfalls nicht einmal die 10 Prozent, die von den Demo=
kraten
verlangt wurden. Aber er war dabei doch auch nicht ein=
ſeitig
. Er hielt mit der Kritik an der Propaganda der Liga für
Menſchenrechte nicht zurück und quälte ſogar ſeinem Herzen den
Satz ab, es ſei auf die Dauer ein unhaltbarer Zuſtand, wenn alle
unſere Nachbarn bis an die Zähne bewaffnet wären, während
wir abrüſten mußten, noch dazu in einer Form, die ſogar er als
ſchikanös bezeichnen müßte. Was er an Kritik vorbrachte, war
eigentlich mehr ein Kampf gegen den Geiſt der Armee. Er
machte den Offizieren den Vorwurf, daß ſie zum größten Teil
Anhänger der Monarchie ſeien. Er hatte Beanſtandungen bei
dem ganzen Rekruten= und Offizierserſatz, aber er zog ſich ſchließ=
lich
doch darauf zurück, daß er nicht gegen die Reichs=
wehr
, ſondern um die Reichswehr kämpfen wolle.
Die Deutſchnationalen ſchickten den Grafen v. d.
Schulenburg vor, ehemals Generalſtabschef des Kronprin=
zen
, der eine diplomatiſch fein abgewogene Rede zugunſten des
Reichswehretats hielt. Er ſetzte ſich dafür ein, daß der Wehretau
nicht allzu reichlich ausgeſtattet ſei, kam aber der neuen Zeit=
ſtrömung
auch dadurch entgegen, daß der Eintritt in die Reichs=
wehr
allen Schichten und allen Ständen offenſtehen ſolle. Auch
Herr Erſing vom Zentrum ſprach der Reichswehr für das,
was ſie geleiſtet hat, Achtung und Anerkennung aus. Die Schuld
an der Ueberteuerung der Reichswehr ſchiebt er mit Recht unſe=
ren
ehemaligen Gegnern zu, die uns zwingen, 2½ Kavallerie=
diviſionen
zu halten, an deren Stelle wir ſehr viel lieber Infan=
terie
ſetzen würden, was uns aber immer wieder abgelehnt wird.
Nach einem kurzen Zwiſchenſpiel mit Abſtimmungen zum
Etat der beſetzten Gebiete erhielt der Reichswehrminiſter
das Wort. Es iſt das erſtemal, daß er ſich nach dem Verluſt auch
ſeines zweiten Sohnes der Oeffentlichkeit zeigt. Man merkte ihm
die tiefe ſeeliſche Erſchütterung dieſes Ereigniſſes an. Er zwang
ſich nur mühſam in ſein altes Temperament hinein und verlor
oft den geiſtigen Faden. Trotzdem war er, zumal im erſten Teil
ſeiner Ausführungen, ungemein beweiskräftig. Er rechnete dem
Hauſe vor, welche rieſigen Laſten die anderen im Gegenſatz zu
uns für das Heer tragen. Der engliſche Militäretat iſt ſeit 1913
um 700 Millionen geſtiegen. England und Frankreich geben 3½
Prozent ihres jährlichen geſamten Volkseinkommens für ihre
Bewaffnung aus, Italien ſogar 4 Prozent, Deutſchland nur
1½ Prozent. Auch ein Milizheer würde nicht billiger ſein. Grund=
ſätzlich
alſo lehnte er die von der Oppoſition gegen die Reichs=
wehr
vorgebrachten Einwände ab, ging aber dann offenſiv gegen
die Sozialdemokraten vor und führte den Kampf um das
Vertrauen, das gerade von links her der Reichswehr immer
verweigert worden iſt. Was er zu ſagen wußte, war pſychologiſch
von außerordentlicher Wirkung. Er zeigte, wie er die Reichs=
wehr
übernommen habe, nachdem bereits unter Noske die Ent=
ſcheidung
dahin gefallen ſei, daß wir das neue Heer mit den alten
Offizieren beginnen wollten. Er habe alſo nach der Richtung
hin einen beſtimmten Tatbeſtand vorgefunden und ſeine ganze
Tätigkeit dahin eingeſetzt, ohne Rückſicht auf das politiſche Glau=
bensbekenntnis
aus der Reichswehr eine zuverläſſige Waffe in
der Hand des Staates zu machen. Nicht ohne Bosheit hielt er
den Sozialdemokraten vor, daß er dabei mit Oppoſitionsideolo=
gien
nicht habe arbeiten können, ſchon aus dem Grunde, weil
zwiſchen den Ideen, wie ſie die deutſchen Sozialdemokraten in
den Rüſtungsfragen vertreten, und denen der Franzoſen unter
der Firma Painlevé=Boncour ein meilenweiter Unterſchied be=
ſtehe
. Der Riß und das iſt das Ergebnis, zu dem er kommt
geht alſo nicht durch das deutſche Heer, ſondern durch die Reihen
der Sozialdemokraten. Die Sozialdemokraten ſelbſt hörten ſich
das alles ſchweigend an, wußten wenig dagegen zu ſagen, nur die
Kommuniſten gaben gelegentlich ein ſchwaches Störungsfeuer,
ohne aber damit eine Abſchwächung der Wirkung der Miniſter=
rede
erreichen zu können.
Nach dem Volksparteiler Brüninghaus, der die
Reichswehr gegen die Kritik von links in Schutz nahm, begrün=
dete
noch der Demokrat Richthofen mit übermäßigem
Temperament die Anträge ſeiner Fraktion. Dann vertagte man
die Fortſetzung auf Dienstag.

[ ][  ][ ]

Seite 2

Dienstag, den 29. März 1927

Nummer 88

Was ſeine Amtszeit betreffe, ſo blicke er auf ſie mit Befriedigung
zurück. Er habe immer eine gerade Lmie eingehalten. Es ſeien ihm
Jahre geſtattet geweſen, wo er unbeirrt ſeinen Weg gehen konnte. Er
ſei der Auffaſſung, daß die Reichswehr ein gefeſtigter ſtaatstreuer Kör=
per
ſei, der nichts tue als ſeine Pflicht, der ſich aber anch in dieſem
Staate wohlfühlen wolle. Mit dem Ausdruck der Hoffnungen, daß nun=
mehr
unſer Heer Jahre ruhiger Entwicklung dor ſich habe, ſchloß der
Miniſter unter lebhaftem Beifall der Mehrheit ſeine Ausführungen.
Abgeordneter Brüninghaus (D.V.P.) bedauerte die maßloſe
Agitation gegen die Reichswehr. Die Kritik an den Koſren der Reichs=
wehr
ſei ganz unbercehtigt. Wenn man die Ausgaben verringern
würde, ſo müßte man die Zahl der Reichswehr vermindern. Das könnte
aber die ſchlimmſten Folgen haben. Unſer polniſcher Nachbar mit einer
Armee von 270000 Mann ſei nicht zu unterſchätzen. Feſtgeſtellt ſei jetzt,
daß von einer ſchwarzen Reichswehr überhaupt nicht geredet werden kann.
Das gegenwärtige Vorgehen Frankreichs ſei genau das Gegenteil von
Abrüſtung. Die Frage Republik oder Monarchie ſtehe überhaupt nicht
zur Debatte. Der Redner dankte dem Generaloberſten von Seeckt für
ſeine großen Verbienſte.
Abgeordneter Freiherr von Richthofen (Demokrat) erklärte, daß
ſeine Freunde ſtets dafür eingetreten ſeien, die Reichswehr ſchlagfertig
zu erhalten. Wir verlangen, ſo betonte er weiter, daß die Reichswehr
in republikaniſchem und notionalem Geiſte erzogen wird und militäriſch
das dentbar Beſte leiſte. Dieſes Ziel iſt bisher nicht erreichſt. Wir
Nicht=Soldaten glauben, daß die Reichswehr in ihrer Zen=
tralſtelle
überorganiſiert iſt und daß ein Staatsſekretär
notwendig iſt. Der Chef der Hegresleitung ſoll nicht in
die politiſche Arena ſteigen. Noch wichtiger iſt die Rekru=
tierungsfrage
. Nicht das Volk muß das Vertrauen der
Reichswehr erwerben, ſondern die Neichswehr das
des Volkes. Manlegtzu viel Wert aufdie Tradition
undzu wenig auf die Gegenwart. Von Jahr zu Jahr iſt es
ſchlimmer geworden. Wir beantragen deshalb, daß die Einſtellung der
200 Offiziersaſpiranten vom Wehrmimiſterium ſelbſt vorgenommen wird.
Wenn wir auch unſer kleines Heer möglichſt ſchlagfertig halten müſſen,
ſo ſind wir doch bei der heutigen Finanzlage zu größter Sparſamkeit
gezwungen. An welchen Stellen das möglich iſt, muß das Wehrmini=
ſterium
ſelbſt feſtſtellen. Darum beantragen wir nur eine allgemeine
Herabſetzung des ganzen Etats um 10 Prozent. Die Regierung muß
ſich dafür einſetzen, daß die ungünſtigen Beſtimmungen des Verſailler
Vertrages beſeitigt werden, die uns zum Beiſpiel zwingen, Munition
bei einigen wenigen Monopolfirmen zu beſtellen. Der Redner kündigte
an, daß die Demokraten nicht für das Mißtrauensvotum ſtimmen wür=
den
. Sie hätten ihre Stellung gelegentlich der Regierungserklärung zum
Ausdruck gebracht.
Darauf wurden die Verhandlungen abgebrochen und auf Dienstag
1 Uhr vertagt, vorher Notetat.
Schluß nach 8 Uhr.
Aoſſes Bericht über das deutſch=
franzöſiſche
Handelsprobiſorium.
Die Grundlagen des neuen Proviſoriums.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Miniſterialdirektor Poſſe hat am Montag dem Reichswirt=
ſchaftsminiſter
und nachher dem Kabinett über die Pariſer Ver=
handlungen
Bericht erſtattet. Das Kabinett hat den Ab=
machungen
im weſentlichen zugeſtimmt, hat aber noch Abände=
rungsanträge
im einzelnen vorgeſchlagen, mit denen Herr Poſſe
nunmehr nach Paris zurückkehrt. In der Hauptſache ſteht aber
die Grundlage des neuen Proviſoriums wohl feſt.
Es ſieht auf deutſcher Seite als wichtigſtes Zugeſtändnis für die
nächſten drei Monate ein Einfuhrkontingent an fran=
zöſiſchem
Wein in Höhe von 73 000 Hektoliter vor, dafüt
geben uns die Franzoſen ein geringes Kontingent von Chemi=
talien
frei. Ein gleiches Zugeſtändnis erreichen wir auf dem Ge=
biete
der elektriſchen Maſchinen, der Farben und des Biers. Das
Wichtigſte aber bleibt, daß für den endgültigen Handelsvertrag
bereits feſte Abmachungen getroffen ſind. Die Franzoſen haben
die Berechtigung des deutſchen Weinzolles in
beſtimmter Höhe anerkannt. Sie haben uns außerdem
die de facto Meiſtbegünſtigung zugeſagt, ſo daß nach Ablauf
dieſes Proviſoriums alle Diskriminierungen wegfallen, auch für
die chemiſche Induſtrie, die jetzt das ihr zugeſtandene Kontingent
nicht an Franzoſen frei verkaufen darf, ſondern an franzöſiſche
Firmen weiterliefert, die die Erzeugniſſe abſetzen. Die Franzoſen
haben weiterhin zugeſagt, daß ſie für einzelne Proſitionen auch
ſoch unter ihren eigenen Minimaltarif heruntergehen wollen. Im
allgemeinen herrſcht der Eindruck vor, daß das Abkommen auf
dieſer Baſis eine tragbare Grundlage bietet. Auch die landwirt=
ſchaftlichen
Kreiſe, die ja wegen der Weinzölle gewiſſe Sorgen
haben, ſcheinen ſich mit dieſer Löſung abzufinden.

Vom Tage.

Vor dem Schöffengericht in Plauen begann die zweite Verhandlung
in dem Prozeß gegen den Rechtsanwalt Otto Müller in Plauen wegen
Beleidigung des Reichsaußenminiſters Dr. Streſe=
mann
. Reichsminiſter Dr. Streſemann hat ſich der Klage als
Nebenkläger angeſchloſſen.
Die franzöſiſche Preſſe iſt im allgemeinen über das
neue Handelsproviſorium mit Deutſchland be=
friedigt
.

Die beſten Mittelſchüler Italiens werden, dieſes
Jahr mit einer Studfenreiſe nach Deutſchland auf
Staatskoſten belohnt, die ſie durch die Städte München, Nürn=
berg
, Leipzig, Berlin und Dresden führen wird.

Der polniſche Geſandte Patek, der in der vergangenen Woche in
Warſchau dem Miniſterium Pilſudſki Bericht über die Lage in Rußland
erſtattet hat, iſt in Moskau mit dem Auftrag eingetroffen, mit der Sow=
jetregierung
verbindliche Beſprechungen über den Abſchluß
eines polniſch=ruſſiſchen Neutralitätsveutrages
einzuleiten.
Wie nunmehr feſtſteht, beteiligt ſich Polen an der inter=
nationalen
Weltwirtſchaftskonferenz nicht.
In franzöſiſihen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die zwiſchen den Re=
gierungen
eingeleiteten Verhandlungen zur Beilegung des
Adria=Konfliktes an einem toten Punkt angelangt ſind.
Der Konflikt auf den tſchechiſchen Eiſenbahnen
hat ſich verſchärft. Die Organiſation der Eiſenbahnbeamten und = Arbei=
ter
fordert, daß ſie bei Ausarbeitung der Durchführungsverordnung zur
Dienſtordnung hinzugezogen würde.
In amerikaniſchen Marinekreiſen verlautet, daß die Regierung längs
der nordchineſiſchen Küſte eine Flottendemonſtration plane.
Die Japaner beabſichtigen an der chineſiſchen Küſte
große Flottendemonſtrationen.

Die Perhandlungen zwiſchen Zentrum und
Bayeriſcher Volfspartei.
Berlin, 28. März.
Die Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Bayeriſcher Volks=
partei
über die Bildung einer parlamentariſchen Arbeitsgemein=
ſchaft
mit dem Ziel der Wiedervereinigung haben in den letzten
Tagen erhebliche Fortſchritte gemacht. Nachdem in gemeinſamer
Stellungnahme zwiſchen den führenden Perſönlichkeiten beider
Reichstagsfraktionen die Hauptfragen ſo gut wie geklärt worden
waren, fand in der vergangenen Woche eine Sitzung des Reichs=
parteivorſtandes
ſtatt, die ſich noch einmal mit der Angelegenheit
beſchäftigte. An dieſer Sitzung nahm auch Dr. Wirth teil. Die
allgemeine Anſicht ging dahin, daß neben der Behandlung ge=
wiſſer
organiſatoriſcher Fragen auch eine gemeinſame geiſtige
und politiſche Grundlage gefunden werden müſſe. Als dieſe
Grundlage wird das von der Zentrumsfraktion gelegentlich der
Regierungsneubildung aufgeſtellte nationale und ſozialpolitiſche
Manifeſt angeſehen. Der Vorſtand beſchloß, hiervon der Baye=
riſchen
Volkspartei unverzüglich Kenntnis zu geben. Er ſoll die
Regelung für eine Arbeitsgemeinſchaft ſowohl der beiden Frak=
tionen
als auch der beiden Parteien vorſchlagen. Es wurde auch
eine Kommiſſion eingeſetzt, die mit den weiteren Verhandlungen
beauftragt iſt. Ihr gehören die Abg. Stegerwald, Joos, Gué=
rard
, Weber und der Generalſekretär der Zentrumspartei
Dr. Fockel an. Man hofft, bereits in aller Kürze zu eiwem Er=
gebnis
zu gelangen.
Loucheur ſpricht in Berlin.

Loucheur,
der frühere franzöſiſche Miniſter für Wiederaufbau, der auf Ein=
ladung
der Berliner Handels= und Induſtriekammer am 8. April
in Berlin einen Vortrag über Die wirtſchaftliche Lage im Zu=
ſammenhang
mit der bevorſtehenden Wirtſchaftskonferenz des
Völkerbundes halten wird.

*Schätze des Meeres.
Schier unerſchöpflich iſt der Reichtum des Meeres. Von ihm
hat ſich die Menſchheit Jahrtauſende lang überhaupt kein Bild
machen können, bis erſt die allerneueſte Forſchung zur Erkenntnis
gelangt iſt, hinter der aber noch ſehr viele Rätſel auf ihre Löſung
warten. Die vielen Zweige der Fiſcherei, die geradezu ins Rieſen=
hafte
gewachſen iſt, haben gegenüber der überwältigenden Maſſe
von lebenden Weſen und ihrer Fruchtbarkeit ihnen keinen Ab=
bruch
tun können.
Ein amerikaniſcher Ichthyologe hat die jährliche Anzahl der
Heringe im Atlantiſchen Ozean, alſo die in einem Jahre an=
gewachſenen
Tiere, auf 750 Millionen Kilogramm geſchätzt, das
find 750 000 Tonnen oder 3000 Eiſenbahnzüge zu je 25 Waggons,
die, aneinandergereiht, eine Strecke von nahezu 800 Kilometern
bedecken würden, alſo eine Luftlinie von Wien bis über Hamburg
hinaus. Der Zoologe Huxley berechnete Anfang der 80er Jahre
des vorigen Jahrhunderts die Anzahl der jährlich in der Nord=
ſee
und im Atlantik gefangenen Heringe auf 2500 Millionen.
Gegenwärtig iſt ſie etwa viermal ſo groß. Und ſo iſt es nicht ver=
wunderlich
, daß überall dort, woder Hering mit ſeinen Schwärmen
in die Nähe der Küſten kommt, Dörfer und Städte entſtehen, mag
das nun in Norwegen, Schottland, Japan, Sibirien oder Alaska
ſein. Ja, man kann ſagen, daß die Menſchheit, nicht zu ver=
hungern
braucht, ſolange es Heringe in der Maſſe wie in der
jetzigen Zeit der Erde gibt.
Nicht minder bedeutungsvoll iſt die Gruppe der Schell=
fiſche
im weiteren Sinne, zu denen vor allem der Kabeljau
oder Stockfiſch (Klippfiſch) gehört, auf den ſeit mehr als drei
Jahrhunderten im großen Jagd gemacht wird. Ein ausgewachſe=
nes
Kabeljauweibchen enthält etwa 4 Millionen Eier, bei vor=
ſichtiger
Schätzung kommen danach auf den Schwarm (das ſind
Stockfiſch=Bänke auf den Wanderungen von mehreren Metern
Höhe und einer oder mehreren Seemeilen im Quadrat) von 2
bis 2½ Metern Höhe und einer Quadratmeile nicht weniger
als 30 Billionen Eier. Die ungeheuer entwickelte Stockfiſch=
fängerei
der letzten Zeiten, die eine Schar von 100 000 Fiſchern
allein auf die Neufundländer Bänke brachte, die alljährlich einer
Menge von 30000 Menſchen in der Lofotenfiſcherei gewinn=
bringende
Beſchäftigung bot, hat keinerlei Eindruck auf die Be=

*) Nach einer Schilderung des Buches Eis und Pal=
men
, Reiſeſkizzen aus Nord und Süd von Dr. Viktor
Pietſchmann. Univerſitätsbuchhandlung von Wilhelm Brau=
wüller
, Wien LX. 1927. Preis geh. 6 Mark.

ſtände des Kabeljau machen können. Die Kabeljaufiſcherei ver=
ſorgt
aber auch große Gebiete der Erde mit ihrem Haupt=
nahrungsmittel
, in Spanien, Portugal und Südamerika kann die
Bevölkerung ohne den Bakalao (romaniſche Bezeichnung für
Kabeljau) nicht leben. So iſt der Einfluß dieſer beiden Gruppen
von Fiſchen auf die Menſchheit ſo groß, daß man ſagen kann, ſie
ſpielten eine merkbare Rolle in der Geſtaltung des Weltbildes.
Nur im Mittekländiſchen Meer kommt der Thunfiſch vor,
der zu den ſchnellſten und gewandteſten Tieren des Meeres ge=
hört
. Berühmt ſeit altersher iſt die Thunfiſcherei an den Küſten
der Inſel Sardinien. Sie wird im großen betrieben durch ganz
ungeheuere Netzgebäube mit mehreren Kammern (deren jede
viele Hunderte von Metern, oft weit über einen Kilometer oder
ſogar eine Seemeile Länge beſitzt und 40 bis 50 Meter Höhe hat
und in die die heranziehenden Schwärme hineingetrieben werden.
Ein guter Fang bringt viele Tauſende der mächtigen Tiere. Die
Erträgniſſe der Thunfiſcherei ſind wegen der Begrenztheit des
Gebietes, wenn auch ſehr groß, nicht ſo bedeutend, wie
die der vorher geſchilderten Fängereien. Immerhin iſt eine
Menge von 2½ Millionen Kilogramm im Jahre, die durchſchnitt=
lich
ein einziger Bezirk Italiens mit ſieben Netzgebäuden liefert,
eine ganz gewaltige Ausbeute.
Eine letzte Gruppe von Fiſchen ſind die Meeräſchen, die
in den gemäßigten und warmen Zonen der Erde vorkommen und
in Scharen in ſeichten Ufergebieten leben. Sie ſind Gegenſtand
der Züchtung, der Vallikultur, die namentlich in manchen adria=
tiſchen
Gebieten Oberitaliens in ſehr großem Ausmaße betrieben
wird. Die Valli ſind Gräben, die zum Zwecke der Züchtung
angelegt werden und deren Salzgehalt entſprechend geregelt wer=
den
kann. In gewiſſen begrenzten Gegenden hat dieſe Valli=
kultur
ſehr große Bedeutung, iſt aber erſt zum kleinſten Teil in
Anwendung gekommen. Neuerdings haben ſich die rumäniſchen
Fiſchereibehörden mit großem Eifer dieſem Fiſchereizweige zu=
gewandt
, der für den rumäniſchen Staatshaushalt bedeutſam in
die Wagſchale fallen dürfte.
Was bedeuten alle, auch die reichſten Binnengewäſſer gegen=
über
dieſem unendlichen Reichtum des Meeres, von dem im Vor=
ſtehenden
ein Bild gegeben iſt!
7
Bühnenchronik.
Kurt Barré, der frühere Regiſſeur unſeres Landes=
theaters
, wird, wie wir hören, zu den Wagner= und Mozart=
Feſtſpielen in München Triſtan und Jſolde und Figaros
Hochzeit neu inſzenieren.

Das Bauprogramm 1922 gefährdet.
Unerfreuliche Erſcheinungen auf dem Barſtoffmarkt.
Staries Steigen der Baukoſken. Eine Warnung des
Reichsarbeitsminiſteriums.

* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.)
Das Reichsarbeitsminiſterium hat es für nötig gehalten, die
Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf gewiſſe Erſcheinungen hin=
zuweiſen
, die unter Umſtänden geeignet ſind, das für 1927 vor=
geſehene
Bauprogramm ernſtlich zu gefährden. Schon die Ent=
wicklung
des Geldmarktes, der nach den Verhandlungen der zu=
ſtändigen
Miniſterien die Aufbringung der erforderlichen Mittel
zu ſichern hat, hat in letzter Zeit Anlaß zu Beſorgniſſen gegeben.
und beſonders auf dem Pfandbriefmarkt ſind Stockungen ein=
getreten
, die es unmöglich machen, daß die Mittel für erſte Hypo=
theken
rechtzeitig aufgebracht werden. Das Neichsarbeitsminiſte=
rium
empfiehlt daher, weiteſtgehend alle Möglichkeiten für
Zwiſchenkredite auszunutzen. Die Entwicklung auf dem Geld=
markt
hat aber offenbar den Optimismus der Bauintereſſenten
nicht beeinträchtigen können, denn das Reichsarbeitsminiſterium
macht gleichzeitig auf höchſt unerfreuliche Erſcheinun=
gen
auf dem Bauſtoffmarkt aufmerkſam, die gleichfallz
geeignet ſind, das Bauprogramm über den Hau=
fen
zu werfen.
Es iſt eine alte Erſcheinung, daß in jedem Frühjahr, wenn
ſich der Baumarkt belebt, die Preiſe für Bauſtoffe ſich erhöhen.
Was wir aber heute erleben, geht doch weit über das Normalg
und bisher Gewohnte hinaus. Rechnet man die Baukoſten im
Jahre 1914 mit 100, dann beträgt der Koſtenindex, wenigſtens
nach der amtlichen Berechnung, 170, d. h. ganz erheblich mehr als
alle übrigen für die Wirtſchaftslage Deutſchlands maßgebenden
Richtzahlen. Seit November 1923 zeigt der Unkoſtenindex fol=
gende
Entwicklung: von Ende 1923 bis Beginn 1924, alſo der
Umſtellungszeit auf ſtabile Verhältniſſe, ging der Index von 128
auf 123 herab, um Ende 1924 auf 184 zu ſteigen; der Jahres=
durchſchnitt
beträgt alſo 137. Das Frühjahr 1925 ſetzte mit 176
ein, Mitte des Jahres betrug er 164, Ende 1925 165. Es kam
dann eine Periode der Bauſtockung, die dadurch zum Ausdruck
kam, daß der Unkoſteninder zu Beginn 1926 auf 157 zurüchging,
um im Juni wieder auf 164 anzuſteigen. Ende Januar betrug er
wiederum 160 und iſt in den letzten Tagen bei ſcharf ſteigender
Tendenz bereits auf 166 geſtiegen und macht alle Anſtalten, im
April, der Hochkonjunktur der Bautätigkeit, den höchſten Stand
in der Inflationszeit zu ſchlagen, wenn die Entwicklung ſo weiter
anhält. Bezeichnend iſt auch die Entwicklung der Ziegel=
preiſe
. Im Jahre 1914 zahlte man für 1000 Stück 18 bis 19
Mark, im März 1927 zahlte man in Berlin für große Bauprojekte
einen Minimalpreis von 35 Mark. Dabei hat Berlin noch beſon=
ders
günſtige Transportwege. Die Waſſerſtraßentarife ſind ver=
hältnismäßig
billig. In anderen Städten Deutſchlands ſind die
Ziegelpreiſe noch viel höher, ſo in Leipzig zurzeit 55 Mark. Das
ſind 290 Prozent des Vorkriegspreiſes. Man befürchtet nun, daß
die Preiſe noch weiter ſteigen. Aehnlich liegen die Verhältniſſe
beim Bauholz. Der Index hierfür betrug noch im Jahre 1926
138 Prozent, im Sommer fiel er auf 126, im Dezember ſtand er
wieder auf 140, und heute hat er bereits die phantaſtiſche Höhe
von 160 bis 170 erreicht bei immer weiter ſteigender Tendenz
Das Reichsarbeitsminiſterium hofft nun, daß es gelingen werde,
dieſer Tendenz Einhalt zu tun, beſonders wenn die Bauvorhaben
nicht auf das Frühjahr konzentriert, ſondern über das ganze
Jahr verteilt werden. Auch ſchon vor dem Kriege gab es Bau=
verioden
im Laufe des Jahres, die in die Zeit von MärzApril,
AuguſtSeptember und vielerorts noch weiter in den November
fielen. Es iſt leider kaum anzunehmen, daß die Preiſe durch
bloßes Auseinanderziehen des Bauprogramms herabgedrückt
werden. Dabei hat das Reichsarbeitsminiſterium auch die Er=
öffnung
machen müſſen, daß an dem Steigen der Preiſe für Bau=
holz
auch der Fiskus nicht ganz unſchuldig iſt. Es hat ſich des=
halb
bereits mit den Landesbehörden beſonders in Bayern und
Preußen und mit den einzelnen Provinzialbehörden in Verbin=
dung
geſetzt, und dieſe haben auch zugeſagt, auf die ſtaatlichen
Forſtverwaltungen, die leider mehr an das eigene Geſchäft als an
das Gemeinwohl gedacht haben werden, entſprechend einzuwir=
ken
. Ob es nützt, wird wohl die weitere Entwicklung zeigen.
Verantwortlich für die Höhe der Holzpreiſe auf dem Gebiet des
freien Holzmarktes bleibt natürlich der Handel ſelbſt, und da
muß man damit rechnen, daß die nunmehr eingetretene Holz=
vertruſtung
nicht gerade preisverbilligend wirkt. Das Reichs=
arbeitsminiſterium
hat es nicht an warnenden Worten an die
Bauinduſtrie fehlen laſſen.
Was die Baulöhne angeht, ſo glaubt man bis zum 7. Sep=
tember
, bis zu dem die bezirksweiſen Abmachungen gelten, ſtabile
Verhältniſſe zu haben. Nachher wird allerdings die Mietſteige=
rung
auch hier zur Auswirkung kommen.

* Darmſtädter Ausſteilungen.
In der Bücherſtube Bodenheimer hat der Darm=
ſtädter
Maler Georg Breitwieſer, Mitglied der Darm=
ſtädter
Gruppe, eine Kollektion von Aquarellen und Kohlezeich=
nungen
ausgeſtellt. Die Kollektion iſt die Ausbeute einer Studien=
fahrt
nach Paris, die der junge Künſtler zu ſehr intenſiven Arbei=
ten
mit beſtem Erfolg ausgenutzt hat. Es ſind in erſter Linie An=
ſichten
aus der Umgebung von Paris, Landſchaften, Straßen=
ſzenen
, Stilleben uſw., die den ſicheren Blick des jungen Künſt=
lers
offenbaren für das Charakteriſtiſche einer Landſchaft oder
eines Straßenbildes; ſehr flott, aber ſehr ſicher feſtgehaltene ine
preſſioniſtiſche Eindrücke, die ſehr überzeugend zu dem Beſchauer
ſprechen und in denen ein ſtarkes Leben pulſiert. Das Tempe=
ramentvolle
offenbart ſich in erſter Linie durch das hin und wie=
der
bis zum Farbenrauſch geſteigerte Kolorit. Das Zerfließende,
Starktönige der Waſſerfarben ſcheint dem jungen Künſtler beſon=
ders
zu liegen. Daneben ermöglicht ihm eine offenſichtlich guie
handwerkliche Grundlage das Feſthalten von Landſchafts= und
Straßenausſchnitten in guter geſchloſſener Bildwirkung. Es iſt
ein ſtarkes Talent, das hier zu dem Beſchauer ſpricht in einer
eindringlichen, niemals aufdringlichen Sprache.
Wer dieſe intereſſante, unbedingt ſehenswerte Ausſtellung be=
ſucht
, verſäume nicht, ſich noch einmal die zahlreichen Blätter au=
zuſehen
, die von Alexander Poſch noch offenliegen. Dieſſ
Kollektion iſt das Reſultat einer Italien=Studienreiſe und zeigt
dieſen ungewöhnlich begabten Künſtler von einer Seite, die A2
überzeugender Beweis dafür angeſprochen werden darf, daß auch
hier in keiner Weiſe das Gefühl abgeſchloſſenen Könnens oſiele
dart werden ſoll, ſondern das ernſte künſtleriſche Streben nach
immer neuer Offenbarung. Dieſe Zeichnungen, ungemein ſ49
feſtgehalten, überraſchend ſicher geſehen, das Geſeheue ſch0
charakteriſiert, erinnern hin und wieder an beſte Arbeiten Aule"
Meiſter. Alexander Poſch kann mit wenigen flotten Striche‟
unendlich viel Bewegung feſthalten. Dabei ſind dieſe Zeich
nungen trotz aller Schärfe des künſtleriſchen Ausdrucks oft we‟
und zart, immer aber von hervorragender, dekorativer Bildc.
kung. Es würde ſich lohnen, die Geſamtheit dieſer Blätter ſate
ſtrativ auszuwerten.
Auch Willi Hofferbert iſt hier mit einer Kollektion /e9.
ſtarker, lebendig kolorierter Aquarelle vertreten. Obwohl in. v."
Technik dieſer Künſtler mit dem Erſtgenanuten weit auseinäſo
geht, iſt hier eine deutliche Verſchiedenheit der künſtleriſchen Se
faſſung des Geſehenen feſtzuſtellen.

iernation

ach
ung unter
ſis, was zum
hundgebung
lenſchen teiln
ir Konzeſſion
ues Genera
Ut wür
unkau,
anton
ie

Die Eng

[ ][  ][ ]

Nummer 88

Dienstag, den 29. März 1927

Die Ziele der Kantoneſen.

Die Wiederherftellung der
Einheit Chinas.
Der Vormarſch nach Norden. Feng wird den Angriff
Euf Peking eröffnen. Kai=ſchek über die Zwiſchenfälle
in Nanking.
EP. London, 28. März.
General Tſchang Kaiſchek erklärte dem Korreſpondenten der
Britiſh United Preß in Schanghai in einem längeren Inter=
liew
, ſeine Abſicht ſei, auf Peking zu marſchieren. DasHaupt=
iel
der Kantoneſen beſtehe in der Wiederherſtel=
ung
der Einheit Chinas. Der Vormarſch nach
Torden werde ohne Zeitverluſt aufgenommen werden. Eine
Armee werde ſich längs der Küſte nach der Provinz Schantung
begeben, eine andere der Eiſenbahnlinie von Nanking nach Peking
ſolgen, und General Feng werde aus der Mongolei an der
Spitze einer Armee von 200000 Mann den Vormarſch nach
eking eröffnen. Die Kantoneſen würden keinerlei Kom=
gromißvorſchläge
annehmen. Er bedaure die Ereigniſſe in Nan=
ſ
.ng, beſonders, weil dadurch falſche Meinungen über die kanto=
eſiſche
Bewegung entſtanden ſeien, vor allem in Amerika. Er
babe eine Unterſuchung angeordnet. Man dürfe aber nicht ver=
teſſen
, daß ſich China gegenwärtig im Zuſtand der Revolution
befinde. Die Kantoneſen ſeien im Prinzip jeder Feindſeligkeit
tegenüber den nichtkriegführenden Ausländern abgeneigt. Er
dabe ſtrengen Befehl erlaſſen, Leben und Eigen=
um
der Ausländer auf der ganzen Linie zu
teſpektieren. Die Diſziplin in den Reihen der
Pantoneſen ſei viel ſtraffer als bei den Nordtruppen. Nach
jeder Einnahme einer Stadt hätten ſie feſtſtellen müſſen, daß die
Kordtruppen vor dem Abmarſch alle Läden ausgeplündert
lrätten. Die Ausländer in Schanghai hätten keine Befürchtungen
zui hegen. Die um Schanghai ſtehenden Truppen hätten ganz be=
ſondere
Anweiſungen erhalten, ſich nicht an den Ausländern zu
tergreifen.
Die Chineſen fordern Rückgabe der
imternationalen Konzeſſionen von Schanghai.
Nach den Berichten engliſcher Korreſpondenten iſt die Stim=
tnung
unter der engliſchen Bevölkerung in Schanghai ſehr ner=
t
5s, was zum Teil darauf zurückzuführen ſei, daß eine große
Kundgebung in Schanghai abgehalten wurde, an der über 50 000
Menſchen teilnahmen. Die Menge forderte die baldige Rückgabe
der Konzeſſion an die Chineſen und erklärte die Notwendigkeit
anes Generalſtreiks für den Fall, daß ihre Forderung nicht er=
ſillt
würde. Die Demonſtranten ſandten ein Telegramm nach
bankau, in welchem ſie ſofortige diplomatiſche Schritte der
Kanton=Regierung über die Rückgabe der internationalen Nie=
derlaſſung
von Schanghai forderten. General Tſchiang Kai=ſchek
ict in Schanghai eingetroffen. Er hielt mehrere Anſprachen an
die Verfammlung, in der er zur Ruhe und Ordnung ermahnte.
Die Engländer drohen mit Luftbombardement
auf Schanghai.
Gegenwärtig kreuzen britiſche und japaniſche Flugzeuge
über Schanghai und werfen Flugzettel ab, in welchen mitgeteilt
wird, daß jeder Angriff auf die Niederlaſſung mit einem Luft=
lombardement
beantwortet werden wird. Die Nankinger Frem=
den
ſind heute morgen auf einem amerikaniſchen Zerftörer in
Schanghai eingetroffen. Wie ſich jetzt herausſtellt, ſind im gan=
zen
ſieben Fremde getötet und ſechs verwundet worden; über
dreihundert mußten fliehen. Tſchinkiang, Wuhu und Tſchifu
melden erneut eine Gefährdung der Fremden. Es ſind Kriegs=
ſchiffe
entſandt worden. Die von Waſhington befohlene Geſamt=
ewakuierung
der Amerikaner beginnt. Die Erregung im Yangtſe=
tal
ſteigt weiter durch die China=Rede Churchills, die direkt Oel
ins Feuer war. Die Engländer wünſchen eine ſtärkere Stellung=
Welche Titel Beethoven ſeinen Werken gab
Spitznamen in Beethovens Muſik. Wie heißt die Kreuzer=
ſonate
in Wirklichkeit? Wie Beethoven die Mondſcheinſonate
nannte. Die Wut über den verlorenen Groſchen. Andere
Spitznamen. Auch Chopin, Bach, Haydn, Rubinſtein, Schubert
erhielten Spitznamen.
inf. Ein großer Teil der Werke Beethovens iſt allgemein
nicht unter dem Namen bekannt, die Beethoven ihnen gegeben
hat, ſondern die Titel ſind auf unerklärte und unerklärliche Weiſe
vom Volksmunde geſchaffen worden und Allgemeingut der Welt
geblieben. Es handelt ſich um Spitznamen, die den Inhalt der
Werke oft genug treffend kennzeichnen und ſich darum vielleicht
allgemein eingebürgert haben, während die Titel, die Beethoven
ſelbſt ſeinen Werken gab, zu umfangreich, zu muſikaliſch=techniſch
und zu umſtändlich waren, um beim Volk Verbreitung finden zu
kömnen. Das Volk liebt es, die großen Meiſterwerke der Kunſt,
Muſik und Dichtung unter ganz beſtimmten kurzen und bezeich=
ſenden
Worten zu unterſcheiden. Am meiſten kommt darin die
Lichtung der Volksſeele entgegen. Heute ſind auch die bild=
riſchen
Künſtler beſtrebt, ihren Werken bezeichnende Titel zu
gben, im Gegenſatz zu früher, wo die bedeutendſten Gemälde
kexnen Namen hatten oder Namen, die wir nicht kennen, ſo daß
ſe heute unter Bezeichnungen bekannt ſind, die vom Volk ge=
ſceaffen
wurden. Es ſei nur z. B. an das große Gemälde Himm=
liche
und irdiſche Liebe erinnert. Bei Beethoven iſt dieſer
Volksbrauch ſehr häufig feſtzuſtellen. Die Werke Beethovens
haben beim Volke allmählich tiefe Wirkung hervorgerufen, ſo daß
Las Volk beſtrebt war, die von ihm am meiſten verehrten Muſik=
ſtücke
mit beſtimmten Namen zu bezeichnen. Beethoven hatte aber
ſelbſt ſeine Werke rein muſikaliſch genannt, ſo daß das Volk
de mit nichts anzufangen wußte. Die berühmte Kreuzer=Sonate‟
Rißt in Wirklichkeit Sonate für Violine und Klavier A=Dur
0). 47. Wer kennt die berühmte Cis=Moll=Sonate op. 27, die der
geliebten Guilia gewidmet iſt? Unter dieſem Titel kennt ſie
ſicherlich ſelten ein Menſch, denn ſie iſt unter dem viel prägnan=
Eren Namen Mondſchein=Sonate bekannt und unter dieſem
Litel Gemeingut der Welt geworden. Eine der wundervollſten
Klavierſonaten Beethovens, die Sonate E=Dur op. 81a, trägt
ſert altersher die Bezeichnung Les adieux Labsence et le
Tetou‟. Die Werke Beethovens ſind auch in anderen Fällen
Gegenſtand charakteriſtiſcher Bezeichnungen geworden. Es ſei nur
Nech an das Rondo a Capriccio, Die Wut um den verlorenen
Groſchen, an die Paſtorale=Symphonie in F=Dur op. 68 Nr. 6
und ähnliches erinnert. Im Anſchluß daran ſeien noch andere

nahme der Angehörigen kleiner Mächte. Die laue Haltung Frank=
reichs
und Japans wird kritiſiert und die Verteidigungsmaßnah=
men
werden als ungenügend bezeichnet.
Tſchang=Tfo=lin für Eingreifen der Mächte.
Der Sonderkorreſpondent der Information in Peking
übermittelt Aeußerungen Tſchang Tſo=lins, der erklärte, er habe
eine energiſche Intervention der ausländiſchen Mächte auch
ſeinerſeits gegen die ſowjetiſtiſche Aktion in China und nament=
lich
gegen die Abſendung kommuniſtiſcher Delegierter nach Süd=
china
, wie die des franzöſiſchen Abgeordneten Doroit und des
engliſchen Kommuniſten Tom Mann gefordert, aber die Natio=
nen
hätten auf dieſen ſeinen Ruf nicht geachtet. Er könne folg=
lich
für die künftigen Ereigniſſe nicht verantwortlich gemacht wer=
den
, wenn die intereſſierten Länder nicht eingriffen und weiter
durch die Preſſe falſche Nachrichten verbreiten, die geeignet ſeien,
die Lage weiter zu verwickeln. Er wolle Nordchina verteidigen,
indem er eine Offenſive auf Nanking vorbereite. Er weigere ſich,
mit Tſchiang Kai=ſchek und Feng Yu=hſiang zu verhandeln. Er
werde Maßnahmen ergreifen, um die revolutionären Agitatoren,
gleichviel um welche Perſonen es ſich handele, verhaften oder
hinrichten zu laſſen. Die Nationaliſten ſeien in der Hand Mos=
kaus
nur ein Spielzeug. Das Schickſal Chinas und das der dort
wohnenden Ausländer hänge von einer energiſchen gemeinſamen
Aktion der europäiſchen Mächte und Amerika ab, wobei den be=
rechtigten
Forderungen des chineſiſchen Volkes Rechnung zu tra=
gen
ſei, die in der Ordnung und im Frieden geregelt werden
müßten.
Amerika mobiliſiert Truppen für China.
New York, 28. März.
Geſtützt auf die letzten ſehr beunruhigenden Nachrichten des
amerikaniſchen Admirals in China, hat die amerikaniſche Regie=
rung
die Mobiliſierung von rund 7000 Mann vorgenommen.
Eine fieberhafte Tätigkeit hat eingeſetzt, um dieſe Truppenmacht
abreiſefertig zu machen. Eine große Anzahl von Flugzeugen und
zahlreiche Artillerie werden gleichfalls abgeſandt wverden.
Rückiritt des holländiſchen Außenminiſters.

Karnebeek,
holländiſcher Außenminiſter, der infolge der Ablehnung des
belgiſch=holländiſchen Schelde=Vertrages durch die Erſte Kammer
im Haag der Königin ſeine Demiſſion angeboten hat. Er wird
bis zur Ernennung ſeines Nachfolgers die Geſchäfte des Außen=
miniſteriums
weiterführen.
berühmte Muſikſtücke erwähnt, die infolge ihrer umſtändlichen
Titel vom Volk beſondere Spitznamen erhalten haben. Das be=
rühmte
Regentropfen=Präludium von Chopin, das ein belieb=
tes
Konzertſtück der Orcheſter und Rundfunkprogramme iſt, hat
ſeinen Namen nicht vom Komponiſten erhalten. Chopin nannte
es op. 28 Nr. 13, ebenſo wie er das gleichberühmte Tränen=
Präludium in Wirklichkeit op. 28 Nr. 15 betitelte. Rubinſtein
ſchrieb eine Etude Nr. 1 C=Dur, die den Spitznamen Etude auf
faſchen Noten erhielt. Dem großen Johann Sebaſtian Bach
verdanken wir eine Jagd=Cantate, eine Kaffee=Cantate, den
Zufriedengeſtellten Aeolus und anderes. Sehr zahlreich an
originellen Bezeichnungen ſind die Werke des erſten großen
Symphonikers Joſerh Haydn. Hier finden wir eine Sym=
phonie
mit dem Paukenſchlag, eine Salomon=Symphonie ein
Kaiſer=Quartett in C=Dur op. 76 Nr. 3 und ein Ochſen=
Menuett Schuberts Unvollendete, ſein Trio E=Dur, der
Verlorene Sohn, ſein Forellen=Quartett mögen den Reigen
beſchließen.

*Schlusnuskonzert.

Die Baritoniſten haben es im allgemeinen nicht ſo leicht wie
die Ritter vom hohen C, denen die Volksgunſt, insbeſondere die
Frauengunſt viel williger zuſtrömt. Selbſt Battiſtini, der größte
Geſangskünſtler, kam gegen den Zauber von Caruſos drei höhe=
ren
Tönen nie auf. Wenn alſo das Kommen eines Baritoniſten
in Darmſtadt den Saalbau zum Brechen füllt, wenn dieſem Sän=
ger
ſelbſt die miſerable Akuſtik des Saalbaus nichts anhaben
kann, wenn man dieſem Sänger zujubelt wie in Darmſtadt ſeit
den Tagen Joſef Manns keinem mehr, ſo muß das ein ganz
außergewöhnlicher Kerl ſein, und Heinrich Schlusnus,
der am Sonntag abend kam, ſang und ſiegte, iſt in der Tat ein
ſo ungewöhnlicher Sänger, daß die rauſchenden Ehrungen, die
ihm geſpendet wurden, begreiflich erſcheinen und wir verſtehen
können, daß die ſehr rührige Reklame von Schlusnus als dem
gefeiertſten Sänger Deutſchlands reden konnte. Seine Stimme
iſt ein mächtiger Bariton, nicht übermäßig warm, aber voll ſtrah=
lenden
, metalliſchen Glanzes, techniſch bis zum äußerſten gekom=
men
, ſo daß auch der Liederſänger Schlusnus ein ſeltener
Fall neben dem Opernſänger Schlusnus gar nicht ſehr zurück=
ſtand
, wenn auch der ganz große und zwingende Eindruck, die
ganz hinreißende Wirkung erſt den Arien aus Eugen Onegin
Zampa (nur von einer ſolchen Stimme noch genießbar), dem
Trinklied aus Hamlet, vor allem aber der René=Arie aus dem
Maskenball, der Figaro=Arie aus dem Barbier von Sevilla,

Geite 3
Franzöſiſche Beſorgniſſe. Das offizielle
Frankreich dementiert.
Paris, 28. März.
Man iſt hier ſehr beunruhigt über die Nachrichten aus
Schanghai. Für die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion
ſtehen nur rund tauſend franzöſiſche Bajonette zur Verfügung
und die lebhafteſten Quartiere der Chineſenſtadt ſchieben ſich wie
ein Keil in das Gebiet der franzöſiſchen Konzeſſion hiuein. Wenn
eine Einigung über die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion
mit den Engländern und Amerikauern nicht zuſtande tommt, ſo
befürchtet man hier, daß die ganze Konzeſſion geräumt werden
müßte. Das bedeutet nach Anſicht des Ccho de Paris ein
ſchlimmes Erwachen aus den Illuſionen, denen ſich Frankreich
von Anfang des Konflitts an durch die unſchlüſſige Behandlung
desſelben hingegeben habe. Nach Anſicht der Volonté iſt es
jetzt noch Zeit, direkt mit der Kantonregierung in Verbindung zu
treten, ehe die Ereigniſſe dies unmöglich machen.
Das Quai d’Orſay veröffentlicht eine Note, wodurch eine
ganze Reihe von Meldungen aus engliſcher Quelle über die Lage
in der franzöſiſchen Konzeſſion in Schanghai entweder dementiert
oder auf ein geringes Maß herabgeſetzt werden. So ſei es un=
richtig
, daß Brände ausgebrochen und daß kantoneſiſche Ofſiziere
und Teilnehmer eines chineſiſchen Umzugs in die Konzeſſion ein=
gedrungen
ſeien. Die Meldungen, die von Meinungsverſchieden=
heiten
zwiſchen dem engliſchen Oberkommandierenden in Schang=
hai
und dem franzöſiſchen Konſul ſprachen, werden dagegen nicht
berührt. Die Mitteilung ſtellt lediglich feſt, daß der Konſul über
genügend Truppen verfüge, um die Ordnung aufrecht zu er=
halten
, nämlich mehr als zweitauſend Mann. Der franzöſiſche
Konſul habe ſeine militäriſchen Befugniſſe an den Admiral ab=
getreten
, der das franzöſiſche Geſchwader vor Schanghai kom=
mandiert
. Irgendwelche Zwiſtigkeiten zwiſchen den verſchiede=
nen
franzöſiſchen Behörden in Schanghai habe es nicht gegeben.
Der franzöſiſche Konſul habe nie die Ernennung eines inter=
nationalen
Einheitskommandanten angeregt. Seinen Forderun=
gen
um die Entſendung von Verſtärkungen ſei immer entſprochen
worden.
Erklärungen Chamberlains über die Lage in China.
EP. London, 29. März.
Das britiſche Kabinett hat heute in außerordentlicher Sitzung
die Lage in China geprüft, die durch die Ausdehnung der frem=
denfeindlichen
Bewegung in Schanghai geſchaffen worden iſt. Ein
in letzter Stunde, aus Schanghai eingetroffenes Telegramm
meldet, daß die ausländiſchen Militärführer ſich verſammelt haben,
um über die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion zu beraten.
Eine offizielle Mitteilung iſt vom franzöſiſchen Konſulat nicht aus=
gegeben
worden; doch ſoll ein Abkommen getroffen worden ſein,
wonach die engliſchen und die amerikaniſchen Truppenteile mit
den Franzoſen im Falle eines Angriffes auf die franzöſiſche
Konzeſſion zuſammenarbeiten werden.
Im Unterhaus erklärte Chamberlain auf verſchiedene Fra=
gen
über China, daß nach den bisherigen Informationen der
Regierung in Nanking zwei Engländer getötet und zwei verletzt
worden ſeien. Ohne das Eingreifen der engliſchen und amerika=
niſchen
Kriegsſchiffe wäre die Zahl der Opfer aber noch bedeu=
ted
höher geweſen. Chamberlain teilte weiter mit, daß in der
internationalen Niederlaſſung von Schanghai nach der letzten
Volkszählung vom Oktober 1925 832 000 Perſonen wohnten, der
Wert des Terrains betrage 42 195 000 Sterling. Mit Bezug auf
das Abkommen von Hankau könne er, Chamberlain, erklären, daß
es engliſcherſeits in gutem Glauben abgeſchloſſen worden ſei und
er ſei überzeugt, daß das Gleiche auch von ſeiten des kantoneſi=
ſchen
Außenminiſters Tſchen geſagt werden könne. Ueber die
internationale Niederlaſſung von Schanghai ſeien augenblicklich
keine Verhandlungen im Gange und ſolche ſeien auch nicht mög=
lich
, ſolange die anarchiſtiſchen Zuſtände in der Stadt andauerten.
Andererſeits, ſo erklärte Chamberlain, prüfe die Regierung den
Abtransport der im Yangtſe=Tal anſäſſigen Engländer. Beim
kantoneſiſchen Außenminiſter ſeien Vorſtellungen wegen der An=
griffe
gegen die engliſchen Staatsangehörigen in Hankau er=
hoben
worden. Tſchen habe ſein Bedauern ausgedrückt. Obwohl
die Kantoneſenführer wiederholt erklärt hätten, daß ſie für die
Plünderungen nicht verantwortlich ſeien, da dieſe von den Nor=
diſten
begangen worden ſeien, beſtätigen die eingegangenen Nach=
richten
das Gegenteil.

und dem Prolog aus Bajazzo beſchieden war. Es ſei dem Vir=
tuoſen
Schlusnus hoch angerechnet, daß er nicht wie andere Kol=
legen
von Grammophons Gnaden ſich zu Uebertreibungen und
Mätzchen aller Art und Unart ſich verleiten ließ, die vielleicht
ſeiner Popularität und dem Plattenverkauf nützen, ſeiner Künſt=
lerſchaft
aber nicht. Er hatte einen vorzüglichen Begleiter mit=
gebracht
, Profeſſor Max Saal, und wurde gefeiert, wie es
der deutſche Battiſtini gewohnt iſt.
Da die Garderobenverhältniſſe im Saalbau jeder Beſchrei=
O.
bung ſpotten, ſo unterlaſſen wir eine ſolche,

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Ein Juwel der Buchkunſt, das in der Schönheit ſeiner
Bilder und der auserleſenen Ausſtattung ſeinesgleichen ſucht, iſt das
ſoeben in dem bekannten Verlage Dieck u. Co. in Stuttgart erſchienene
neue Buch Getanzte Harmonien von Paul Iſenfels. Jeder
wird entzückt ſein über dieſen einzigartigen Zyklus künſtleriſchen Tan=
zes
, ausgeführt von lieblichen Mädchen= und herben Jungmännergeſtal=
ten
in einem der ſchönſten Schloßparks. Ein wirkliches Märchenreich
von Grazie und friſcher Menſchenſchönheit tut ſich hier auf. Hier hat
unſere junge Generation etwas geſchaffen, auf das ſie ſtolz ſein darf.
Die Bilder dieſes Werkes ſind, wie uns der Verlag Dieck u. Co. mit=
teilt
, eigens für dieſes Buch in monatelanger Arbeit aufgenommen und
ſonſt nirgends zu ſehen. Trotz der bekanntlich ſchönen Ausſtattung (auf
feinſtem getöntem Mattkunſtdruckpapier gedruckt und in duftigem orange
Ganzleinen gebunden) koſtet das umfangreiche und in repräſentativem
Großformat erſchienene Werk nur 12 RM. (gebunden) bzw. 8 RM.
(geheftet). Für jeden Freund der Kunſt und der Körperkultur, für je=
den
, der erleſene Bücher ſchätzt, vor allem auch ſür jede Dame eine große
Freude. Dieſes wunderſchöne Werk iſt wieder ein Beweis für die un=
vergleichliche
Schönheit der Stuttgarter Sportbücher Uebrigens iſt
Paul Iſenfels auch der Verfaſſer der ſchon in vielen Tauſenden
verbreiteten Gymnaſtik als Lebensfreude‟
Wiedergeburt. Das dritte Hauptwerk des Grafen Herm.
Keyſerling erſcheint ſoeben unter dieſem Titel im Otto Reichl Verlag in
Darmſtadt. Der Weg zur Vollendung. Mitteilungen der
Schule der Weisheit. Herausgegeben vom Grafen Hermann Keyſerling.
(Otto Reichl Verlag in Darmſtadt.) Das 13. Heft iſt ſoeben erſchienen.
Vergeiſtigung. Unter dieſem Titel erſcheinen die Erlebniſſe
und Erkenntniſſe des Hellſehers und geiſtigen Heilers Carl Wel=
kiſch
Ende April bei Otto Reichl in Darmſtadt. Reichls Philo=
ſophiſcher
Almanach 1927. Der vierte Band des internatio=
nalen
Jahrbuchs der wiſſenſchaftlichen Philoſophie der Gegenwart, das
Profeſſor Dr. Erich Nothacker bei Otto Reichl in Darmſtadt her=
ausgibt
, erſcheint Ende April. Der Band iſt den Problemen der
Weltanſchauungslehre gewidmet und wird Aufſätze enthalten
von Bernhard Groethuyſen, Hans Pichler, Paul Hofmann, Kurt Riez=
ler
, Frichrich Kginz, Karl Löwith, Harry Slochower und H. Jourdan.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 29. März 1927

Nummer 88

Familiennachrichten

Frieda Mager.
Auguſt Schäfer
Verlobte szu
Kittlerſtraße 34 Alexanderſtraße 16
Darmſiadt, 29. März 1927.

Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten hiermit die Mitteilung, daß
unſere
Trauung
am 30. März, vormittags 11 Uhr in
der Johanneslirche ſtatttindet.
Anna Wecht
Heinrich Fähler

Nachruf.

Nach kurzem, ſchwerem Leiden
verſchied am verfloſſenen Sams=
tag
unſere liebe Kollegin
Frau Anna Eva Andel.
Als Mitbegründerin und un=
ermüdlich
tätige Förderin unſe=
res
Vereins hat ſich die Ver
blichene große und bleibende
Verdienſte eiworben. Der Ernſt
und Eifer, mit dem ſie ſich wäh=
rend
langerJahre ihrem ſchweren
Berufe widmete und ihre ſtets
gleichbleibende Hilfsbereitſchaft
ſicherten ihr die Liebe und An=
erkennung
aller, die ſie kannten.
Ihr Tod bedeutet für den Verein
einen ſchweren Verluſt. Wir
werden ihr Andenken ſtets in
Ehren halten.
Der Hebammenverein
des Stadt= und Landkreiſes
Darmſtadt.
Darmſtadt, den 28. März 1927 (5311

Die Beerdigung unſeres Ka=
meraden

Wilhelm Pfeiffer
findet Dienstag, den 29. März,
nachm 2½ Uhr, auf dem Wald=
friedhof
ſtatt.
Wir bttten um zahlreiche Be=
teiligung

Treffpunkt um 24 Uhr am Por=
tale
des Waldfriedhofs. (6349
Verein ehem. 117er, Darmſtadt
Der Vorſtand.

Dankſagung.
Allen denen, die anläßlich des Hin=
ſcheidens
unſeres lieben Vaters
Michael Reinheimer
ihre Teilnahme bewieſen haben ſowie
dem Herrn Pfarrer Kleeberger für
die troſtre chen Worte ſagen wir tief=
gefühlten
Dank.
(*8443
Geſchwiſter Reinheimer
Schützenſtraße 12

Daukſagnng.
Für die vielen Beweiſe aufrich=
tiger
Teilnahme bei dem ſchweren
Verluſte meiner lieben Frau und
gu en Mutter
Frau Katharina Treutel
geb. Eymig
ſagen wir hiermit herzlichen Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn
Kaplan Enſinger für die troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie für die
zahlreichen Kranzſpenden.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Treutel und Tochter.
Darm tadt, Riedeſel tr. 70.

Tennisnetz
für Sportplatz
zu verkaufen. Stift=
(*849
ſtraß= 15.

R
geben, w. gebrauchte
Singernähmaſch. ſow
verſch. Gartengeräte.
Näh. Geſchſt. (8370

heitz

Seit Jehres I4 5h m enen ſehr ſanan

Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Mutter, unſere Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter und Tante
Frau Henriette Spieß
geb. Kneipp
nach kurzem Leiden zu ſich zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Philipp Spieß, Zimmermeiſter.
Darmſtadt, den 28. März 1927.
(5354
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. d. Mts.,
vormittags 11½ Uhr, von der Einſegnungshalle des
Friedhofes an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus
ſtatt.

Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß mein lieber, treuſorgender Mann,
unſer herzensguter Vater und Schwager, der
Lokomotivführer i. R.
Zeinict Lotf
Sonntag abend 10 Uhr nach plötzlicher, ſchwerer
Erkrankung ſanft entſchlafen iſt.
ImNamen der Hinterbliebenen:
Eliſe Wolf, geb. Müller
Rhönring 105. (5344
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 30. März,
2½ Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teil=
nahme
bei dem ſchweren Verluſte, der
uns betroffen hat, ſagen wir herzlichen
Dank.
Margarete AAlmanritter, geb. Geibel
Rudolf Almanriter.
Darmſiadt, den 28. März 1927. (8375

Statt beſonderer Anzeige.
Heute verſchied nach längerem Leiden
im 20. Tebensjahr mein lieber Mann, mein
guter Vater
Herr

Oberlehrer i. R.
In tiefer Trauer:
Frau Eliſe Vollhardt
Elſe Vollhardt.
Groß= Umſiadt, den 27. März 1927.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. März,
nachmittags 1 Uhr ſfatt.
(5315

Für die Beweiſe herzlicher Anteilnahme anläßlich des
Heimganges unſeres unvergeßlichen Bruders und Schwagers
ſagen aufrichtigen Dank
Tone v. Wachter
Darmſtadt
Albrecht v. Wachter
Maſor a. D.
Marie v. Wachter, geb. Weber
Oberammergau
Darmſtadt, März 1927.
(28368

M=

mit Schuppenbildung, Riſſen und Anſchwellugen.
Die dreimalige Anwendung Ihrer 3uFigen
Zucker’? Patent Medizinal•Seiſe hat in einer
halben Woche das Leiden ſo gründlich beſeitigk,
daß auch die natürlicherweiſe zu erwartenden

(8b Rig) und Mk. 1.50 (5 B ig, ſtärtſte Form.
Dazu Zuckooh=Creme 4 45 65 u. 90 Pſg. in allen
Apotheken, Drogerien n. Parfümerien erhältlſch.
In einem reinen Körper
wohnt ein geſunder Geiſt:
RömeraBad
Darmſtadt Tel. 3834 Zimmerſtr. 7
nächſt der Hügelſtraße (Palais
Der Neuzeit entſprechend eingerichtet
Alle Arten von Bädern Billigſte Preiſe
Geöffnet Wochentags: von 98 Uhr
Sonntags: von 91 Uhr
Alle Krankenkassen
zugelassen
Damen= und Herrenfriſeur (7342

Billige Fahrräder
in ſehr guter Ausführung von
60. an
(4737a
9. Donges & Wiest
Grafenstraße 43 45
Wer fertigt Geſuche
an die Behörden an?
Ang u. W 224 Gſchſt. Dr. Paul Schlippe
83gtim)
Sadtkrankenhaus
AH4
Verreist his Ostern.
*8410

R
Tatttt
Der
Sartne Mäuf

Deutsches
Fabrikat

Elegante

5334a

in allen Preislagen,
Anfertigung nach jed.
Kopfweite u Friſur.
Anna Berſch
13 Schuchardſtr. 15
Beachten Ste bitte
meine 2 Schaufenſter

gesunden

Schlat

Soeieg

Hunderte von Post- und Bahnsendungen
sind eingetroffen. Bei Eröffnung unseres
Paszage-Umbaues werden wir mit einer
nie dagewesenen
modernen SchukrAuswaßl
antreten.
Um die letzten Reste älterer Bestände zu
räumen, verkaufen wir zu
wirklich Disligen Preisen
Kaufirmanten=Miafk
Daangen=Tauh
Vaort= und Seratsuſe
Drrasstisfek unt Jaitsit
Kinderkif uns Niafel
Eingang durch den Hausgang!
Zenutzen Sie die Vormittagsstunden zum Einkauf

M Mid Me
timuns des ranmr Ve
vensystems erzielen Sie
vur durch den ecbter
Baldravin
Patentamtlich geschülr
unter Nr. 342681. E.
enthält rämtliche Er.
traktiuwtolfe der Bul=
drianwursel
in kräftigen
Südwein gelöst Alle
Nochahmungen, die als
ebens gut angeboten
werden, weise mun ent
whieden zurück.
Zuhaben in Apotheken
und Drogerien. bestimmt
in der
Engel-Apotheke
Gentral-Drogerie
Med. Drogerie
Fr. Beckenbaul
Drog.
Chr. Schwinn
(.T. 2407

Betet

8 Schukwarenhaus Darmstadt

Inh. P. Wildau

nur Ladwigstr. 16

Größtes Spezialgeschäft für moderne und solide Schuhwaren

340

ed Aufl., ſchnell, bile
ig. ſauber, Bäumer;
Darmſt., Nheinſtr. 8.
Teleph. 1223. (3232a
Nordd. Dame, Offf=
zierswaiſe
, An ang
40er, chriſtl evang,
vornehin ſtreng Cha=
r
ktereigenſch., ſehr iu=
gendl
und arbeitsfr
tücht. Hausfr. (Wäſche=
4usſtattung vorhanb)/
ſucht auf dieſ. Wege
einen Gatten m. vol=
nelin
. He rennatur,
(Anonym. Berufs=
vermittt
. Papierkrb)t
Angebote u W 240
au die Geſchſt (5373

Ref V
Tüllſchal
Sarstag Abend von
V. G oder Halteſtelle
Neckarſtrage
verloren.
Abzug. gegen Belohn.
Derderſtr. 19, II (5360
Ke
Grdl. Klavierunterr.
(Einzelunterricht)
fur Anf. u. vorgeſchr.
Schüler (b. mäßigem
72
Hon. erteilt
L. Indorf. Darmſt.,
Schwanenſtr 72 III.
Klavier= und
Violin=Unterricht
erteilt Kammrrmuſiher
Sturmfels, Geten=
(549a
beraſtr. 51
Für Spielkreis
im Zentrum d Stadt
unter Leitung von
ſtaatlich geprüft Kin=
dernärtnerin
werden
noch einige Kinder
angenommen. Ang=
unt
, W 233 Geſchſt.
(8419)

icht

m dr
Mier z1
earn
ad in
Walle.
im

[ ][  ][ ]

Nummer 88

Aus der Landeshauptſiadt.

Keft3

Darmſtadt, 29. März.
Ernannt wurden: am 2. März die proviſoriſche Handarbeits=
hrerin an der Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule) in Darm=
nacht
Lilly Darmſtädter zur Handarbeitslehverin an dieſer Schule,
Fe proviſoriſche Handarbeits= und Haushaltungslehrerin an derſelben
Schule Regina Büchner zur Handarbeits= und Haushaltungslehrerin
a dieſer Schule, die proviſoriſche Handarbeitslehrerin an der Stu=
Fenanſtalt i. E. in Offenbach a. M. Hedwia Goes zur Handarbeits=
lehrerin
an dieſer Schule ſämtlich mit Wirkung vom 1. März 1927
w: am 19. März; der Lehrer Heinrich Wedel zu Breungeshain (Kr.
Schotten) zum Lehrer an der Volksſchule zu Burkhards (Kr. Schotten).
Aus dem hefſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde am 25. März der
eußerordentliche Profeſſor in der mediziniſchen Fakultät und Proſektor
en gnatomiſchen Inſtitut der Landesuniverſität Gießen Dr. Philipp
Stöhr auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1927 an.
mſtweiligen Ruheſtand befindliche Lehrerin Sofie Seriba zu Darm=
kradt
auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1927 ab.
Hefſiſches Landestheater. Füir den Monat April ſind im Landes=
Begter zwei inteveſſante Gaſtſpiele vorgeſehen: zunächſt wird die be=
rnnte
deutſche Schauſpielerin Roſa Bertens am Samstag, 9. April.
ir der Erſtaufführung von Bernard Shaus Schauſpiel Frau Warrens
(rewerbe im Kleinen Haus die Frau Warren ſpielen. Roſa Bertens,
f it Jahren zu den anerkannteſten Vertreterinnnen der deutſchen Schau=
ſeiellumſt
zählend, hatte ihre erſten großen Erfolge am Berliner Neſ=
jenztheater
im franzöſiſchen Konverſationsſtück, iſt dann als Verfechterin
der Modernſten und Neueſten bei Ibſen, Hauptmann, Tolſtoi, Gorki
urd Hofmannsthal berühmt geworden und galt lange Zeit als die beſte
Etrindbergſpielerin der deutſchen Bühne. In den entſcheidenden Jahren
Aeinhardts gehörte ſie dem Deutſchen Theater in führender Stelle an
und iſt heute im Verbande des von Leopold Jeſſner geleiteten Berliner
Etaatstheaters. Am Sonntag, den 10. April (Palmſonntag) wird im
Großen Haus zum erſten Male in dieſer Spielzeit Wagners Parſi=
fal
gegeben. Die Aufführung gewinnt inſofern ſtarkes Intereſſe, als
e gelungen iſt, Profeſſor Max von Schillings, den als Kompo=
u
ſten wie Dirigenten gleichermaßen anerkannten Muſiker, der hier durch
ſäne 1917 aufgeführte Oper Mona Liſa bekannt iſt und bis vor kur=
zm
die Staatsoper in Berlin leitete, für die muſikaliſche Leitung zu
grwinnen. Die Partie der Kundry ſingt in dieſer Aufführung ſeine
Gattin Frau Barbara Kemp, die als die hervorragendſte Vertro=
twin
des Charakterfaches an der deutſchen Opernkühne gilt und im
Neich wie im Auslande (zuletzt an der Metropolitan Oper in New York)
de ſenſationelſten Erfolge hatte. Die Künſtlerin, die, wie in früheren
Jahren auch diesmal wieder für die Bayreuther Feſtſpiele verpflichtet
werrde, iſt in Darmſtadt von dem Enſemblegaſtſpiel der damaligen Ver=
Urner Hofoper mit Verdis Maskenball im Jahre 1917, bei dem ſie die
Aunelig ſang, noch in beſter Erinnerung. Heute abend 6 und 8 Uhr
ſtaden zwei neitere Vorführungen des Films Wege zu Kraft und
ä chönheit im Kleinen Haus ſtatt.
Achte Morgenfeigr im Kleinen Haus bes Landestheaterz. Am
Sonntag, den 2. April, vormittags 11½ Uhr, findet im Kleinen Haus
de achte Morgenfeier ſtatt, die aus Anlaß ſeines 100. Todes=
tiges
Beethoven gewidmet iſt. Da ſeine orcheſtralen und kammer=
nuiſikaliſchen
Werke jetzt zu einem großen Teil geſpielt worden ſind,
erden in dieſer Morgenveranſtaltung ausſchließlich Lieder des Meiſters
gſungen werden. In ſie teilen ſich Charlotte Maſſenburg, Johs.
9iſchoff und Guſtav Deharde.
Das Kirchenjahr‟. Der Frauenverein der evangeli=
ſchen
Martinsgemeinde iſt in emſiger Tätigkeit, um die ge=
blante
Aufführung des Weiheſpiels von Emma Lehr: Das Kirchen=
ſehr
das bereits in Offenbach und Heidelberg zu ſehr wirkungsvoller
Darſtellung kam, auch hier würdig in Szene zu ſetzen. Ungefähr 130
Nänner, Frauen und Kinder der Gemeinde proben ſeit Wochen eifrig.
ſarr dem ergreifenden, von tief religiöſem Geiſt getragenen Werke auch
hier zum erwünſchten Erfolge zu verhelfen und der nicht unbeträcht=
lichen
Schwierigkeiten, die das Stück bietet, Herr zu werden. Das Spiel
ſurd in ſeiner packenden und prägnanten Anſchaulichkeit ſicher ein wert=
balles
Erlebnis für jeden Zuſchauer bilden Zahlreicher Beſuch aus
alen Kreiſen der evangeliſchen Bevölkerung Darmſtadts und der nähe=
mer
Umgebung iſt denn auch der ſo recht in die Paſſionszeit paſſenden
Aufführung zu buünſchen und wird den ſchönſten Lohn für die großen
afgewendeten Opfer on Zeit, Mühe und Koſten bilden. Die Aufführun=
ſer
finden Sonntag, den 3. April, nachmittags 3 und abends
15 Uhr, im großen Saale der Turngemeinde am Woogsplatz ſtatt. Ein=
Uncktskarten ſind zum Preiſe von 0.50, 1. 2 und 3 Mk. im Vorverkaufe
oi Waitz (Eliſabethepſtr. 16). Müller Gheinſtraße 6) und Geiger (am
m egerplatz), ſowie vor den Vorſtellungen an der Kaſſe zu haben.
Sprachverein. Nächſten Montag werden uns Robert Schnei=
ſer
und Eduard Göbel im alten Gymnaſium einen ſchönen Abend
Freiten, deſſen Erträgnis dem Denkmal für Niebergall zu
tmd neu zu wählen und die zu Wien ſtattfindende Pfingſttagung des
6=ſamtvereins zu beſprechen. Heute Dienstag, den 29. März, wirken
m ei unſever Mitglieder, Herr Walter Lehmann und Geh. Rat
d-. Otto, im Saale des Muſikvereins bei der vaterländiſchen Veran=
kaltung
des Oſtbundes mit; der Beſuch ſei beſtens empfohlen.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Bei der Wanderung
im nächſten Sonntag nach Fürth wird vormittags um 6 Uhr am Tier=
mumnen
(Alter Friedhof) mit Poſtauto nach Nieder=Kainsbach gefahren.
Mtahren kann aber nur, wer im Beſitz einer bis ſpäteſtens Freitag
ihend zu löſenden Autokarte iſt. Für die Bahnrückfahrt von Fürth tritt
ü- die Wanderer, die gleichfalls bis Freitag abend bei Roh.
Krgmann oder am Klubabend in der Krone die Bahnzwiſchenkarten
ſe öſt haben, eine Fahrpreisermäßigung ein, Tiſchkartenlöſung ebenfalls
üs ſpäteſtens Freitag abend.
axe Ludwig ban Beethovens in ihrer neu hergerichteten Turn=
ſalle
eine Gedenkfeier gemeinſam für Schüler und Lehrer der
Urſtalt. Die Darbietungen ſollen bei der diesjährigen Entlaſſungs=
eier
, die am Mittwoch, den 30. März, abends 7.30 Uhr, in der
lügel iſt für beide Veranſtaltungen von der Firma Karl Arnold u. Sohn
Gkiſabethenſtraße 28) freundlichſt zur Verfügung geſtellt.
Die Mornewegſchule veranſtaltet im Mädchenzeichenſaal (zweiten
Stoch) eine Ausſtellung der Handarbeiten ihrer Schülerinnen, und ladet
un Beſuch freundlichſt ein. Beſuchtszeit: Donnerstag, den 31. März,
dunr 46 Uhr, Freitag, den 1. April, von 105 Uhr.
Elektromophon=Konzert. Am Mittwoch, den 30. März, abends
1 Uhr, findet in der Aula des Realgymnaſiums das 14. Elektromophon=
ſunzert
der Firma Chriſtian Arnold, am Weißen Turm, ſtatt. Kein
Frtereſſent guter Phonomuſik darf die Gelegenheit verſäumen, ſich über
lick zu verſchaffen. Der Eintritt zu dieſem Konzert iſt frei und werden a

ſarten im Laden, Ernſt=Ludwigſtraße 5. abgegeben.

Feſtkundgebung
der Oeutſchen Volkspartei.
Die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei veranſtaltete
am geſtrigen Abend im Kleinen Haus des Landestheaters aus Anlaß
der Sechzigjahrfeier der Nationalliberalen Partei eine Feſtundgebung,
die ſehr gut beſucht war.
Eingeleitet wurde die Feier durch das Brandenburger Konzert G=Dur
von Joh. Seb. Bach, das das Drcheſter des Landestheaters umter Leitumg
von Generalmuſikdirektor Roſenſtock vortrug.
Generalſuperintendent D. Dr. Schian
der ſodann das Wort ergriff, wird lebhaft begwißt. Nach herzlichen Dankes=
worten
ſtellt er als Leitmotiv ſeiner Betrachtungen den Verſuch auf
Nückſchau und zugleich Einkehr zu halten und zu fragen, um was es ſich
In den dauernden Nuheſtand verſetzt wurde am 9. März die im heute handelt. Haben wir wirklich ſo führte der Redner
aus ein Recht, zurückzuſehen über dieſe 60 Jahre?. War nicht im
Herbſt 1918 nach dem Kriege der Augenblick, da alles anders wurdes
Hat nicht die Partei damals einen neuen Namen angenommen?. Iſt es
denn alſo eine Linie, die durch dieſe 60 Jahre gehtd. Iſt dieſe Linie
nicht verlaſſen?. Wir wiſſen, daß in den 60 Jahnen Wandlungen ge=
ſchehen
ſind, und keine geringen. Die Bedingungen haben ſich gewandelt,
die Umſtände ſind andere geworden, die Parlamente haben mannigfache
Veränderungen erfahren. Die Generationen haben gewechſelt, auch die
politiſchen Anſichten haben in vielen Stücken ſich gewandelt, das kann
gar nicht anders ſein. Ja, es haben auch die Männer ſich z. T. in ihren
eigenen Anſichten gewandelt. Eine große Partei iſt nichts Starres, un=
bedingt
Feſtes. Sie darf nichts Eigenſinniges ſein. Sie muß im Fluß
bleiben, ſie muß ſich entfalten, ſich entwickeln. Sie muß lernen, ſie muß
die Augen offen halten.
Es iſt mir intereſſant geweſen, daß ſchon im erſten Aufruf 1867 der
Satz ſich findet: Eine eindringliche Erfahrung hat uns
gelehrt, daß nicht in allen Zeiten für dieſelben
Aufgaben mit denſelben Waffen gekämpft werden
darf. Es mag Menſchen geben, die mit einem Lächeln ſagen: Wand=
lungsfähigkeit
. Aber das wäre nur ein Mangel an Selbſterkenntmis
und Welterkenntnis.
Trotz alledem, trotz aller Wandlungen in ſochs Jahrzehnten dennoch
eine Einheit. Aber welcher Wandel in dieſer Zeit! Eine große deutſche
politiſche Partei iſt gar nicht denkbar ohne innerſten Zuſammenhang
mit der Geſchichte des Volkes. Wie wäre die Geſchichte, von der wir
heute reden, denkbar ohne die Wandlungon des Lebens des deutſchen
Volkes?. Wir können nicht anders, als daß wir eine kurze Rückkehr hal=
ten
über mehr als ein halbes Jahrhundert deutſcher Geſchichte was
für ein Nahmen der Geſchichte der Partei! vom Norddeutſchen Reichs=
tag
bis hin zum deutſchen Kaiſerreich mit ſeinem Glanz und wir wollen
uns doch heute, obwohl man über jene Zeit jetzt ſo vielfach anders ur=
teilt
, darüber freuen, daß unſerem Volke eine Zeit des Glanzes gegeben
war und dann jene ſchweren, ſchweren Kämpfe, jene Kriegszeit, die
in uns noch nachzittert, die noch auf Jahrzehnte unſere Geſchichte be=
ſtimmen
wird, und jetzt die Nachkriegszeit; jener Kampf ums Leben, den
wir bis zu dieſem Augenblick führen. Was für ein Rahmen dieſe deut=
ſche
Geſchichte!
Und in dieſer deutſchen Geſchichte die Geſchichte der Partei. Auch
ſie hat ihre Wechſelfälle gehabt. Sie hat ihre Glanzzeiten gehabt da=
mals
nach der Gründung des Deutſchen Reiches, als Bismarcks Stütze,
und ſie hat ihre ſchweren Zeiten gehabt, als ſie Bismarck die Gefolg=
ſchaft
in manchen Stücken verſagen mußte, verſagen zu wüſſen glaubte.
Sie hat Kriſen durchgemacht. Sie hat an Umfang, Größe und Bedeu=
tung
ſehr verſchiedene Epochen erlebt. Sie hat die ſchwerſte Kriſis nach
dem Krieg erlebt, als es ſich zeitweiſe darum handelte, ob ſie ſich mit
einer anderen Partei verſchmelzen ſollte. Sie blieb ſelbſtändig. Die
Folgezeit hat ihr Recht gegeben.
Aber vielleicht iſt es doch ein Gedanke, der dem Gedanken der Mitte
geht eine große Linie. Wir müiſſen verſuchen, ſie herauszuſtallen, die
tragenden Gedamben uns klarzumachen. Die Partet wird die Partei
der Mitte genannt. Manche glauben ihr Weſen damit erſchöpft zu
haben. Iſt. die Arithmetik der Mitte die große Linie, die einſt die
Nationalliberale Partei und jetzt die Deutſche Volkspartei innegehalten
hat?. Ich ſage, es glauben viele, es ſet ſo. Das iſt das Oberflächlichſte,
was es gibt. Nie iſt es einem eingefallen, abſichtlich in der Mitte blei=
ben
zu wollen zwiſchen rechts und linls. Nie iſt dieſe Mittellinie wirk=
lich
mit zahlenmäßiger Genauigkeit eingehalten worden. Es iſt nicht
ein Rechenkunſtſtück, wie man die Partei führt. Es hamdelt ſich um
ganz andere, tiefe und ernſte Gedanken.
Aber vielleicht iſt es doch ein Gedanken, der dem Gedanken der Mitte
naheliegt, den wir als den leitenden, einheitlichen bezeichnen können. Der
Gedanke der beſonnenen Realpolitik vielleichte
In der Tat iſt dieſer Gedanke wichtig. Die Befonnenheit iſt not=
wendig
. Aber ſie darf nicht in Gegenſatz tveten zu der leidenſchaftlichen
brte kommen ſoll. Die anſchließende Geſchäftsſitzung hat u. a. den Vor= Liebe zum Vaterlande. Gs iſt in der Tat die große Aufgabe dieſer
Partei, nationale Leidanſchaft mit Beſonnenheit
zu vereinigen. Dieſe Aufgabe iſt ſchwer. Es iſt auch ſchwer, wei=
ten
Volkskreiſen dies klarzumachen.
Der nationale Gedanke iſt der eigentliche Leitgedanke der
Partei in der ganzen Zeit geweſen; der nationale Gedanke nicht bloß
im Gegenſatz zu einem Internationalismus, der das Vatzerland nur
noch als ein ſogenanntes Vaterland bezeichnet und aus allen Völkern
einen Völkerbrei machen möchte, der nationale Gedanke als einer, der
das Volk zuſammenfaßt zu einem großen Ganzen, der ihm ſeinen Platz
an der Sonne geben will und ihm ſein Recht wahren will. Dieſer natio=
nale
Gedanke, der uns nach 1871 zu den Höhen geführt hat, darf auch
jetzt nicht ſterben. Der nationale Gedanke muß der Leit=
ſtern
bleiben, ſo lange eine Deutſche Volkspartei exiſtieren wird.
Mit dieſem Gedanken hat ſich in der Geſchichte der Partei immer
verbunden der Reichsgedanke. Wie der nationale Gedanke im das Oſebergſchiff heraus. Zwei Foliobände ſind bis jetzt erſchienen, ſo
Die Schillerſchule (Müllerſtraße 11) veranſtaltete am 100. Todes= Gegenſatz zum internationalen ſteht, ſo ſtand der Reichsgedanke im
Gegenſatz zum Partikularismus. Dieſer iſt in Deutſchland noch nicht
geſtorben. Er hat an der alten Zerriſſenheit und Uneinigkeit des deut=
ſchen
Volkes immer wieder neue Nahrung gefunden. Bis heute ſind die
Gefahren vorhanden. Die wundervolle Mannigfaltigkeit der deutſchen
errnhalle der Schule ſtattfindet, wiederholt werden. Hierzu ſind die Stämme, aus der das deutſche Volk unendlich viel Leben und Frucht.
Fetern der zur Entlaſſung kommenden Schöler und, ſoweit der Platz gewinnen kann, wird zur Pein, zur Qugl, zu Verhängnis, wenn bigaben, in denen wir den geſamten Hausrat einer Winfingerkönigin
echt, auch Fpeunde der Anſtalt herzlich eingeladen. Der Konzert= die Stämme partikulariſtiſch werden. Wir brauchen nicht Unitgriſten
zu ſein, wir brauchen keineswegs ein Verſchwinden der Stämme und
Länder zu wünfchen. Das wäre im dem Deutſchland von heute kein
Segen. Aber wir müſſen wiſſen, daß das große Ganze, daß Reich,
zuerſt kommen muß. Der Reichsgedanke ſtand für die Partei immer
an der Spitze. Wo die Partei Einfluß hatte, hat niemals der Parti=
9
kularismus ſein Haupt erheben können, und ſoll es niemals tun.
Mit dem Reichsgedanken verbunden iſt der Staatsgedanke.
Wir haben es immer und nachdrücklich gewollt: Dem Staat fein
Recht. Eine ſo wichtige Frage wie ſelbſt die der Staatsform iſt den=
noch
minder wichtig gegenüber, der Frage des Staatsdaſeins und der I
ſie hierbei gezeigten Neuheiten in Apparaten und Platten einen Ueber= Staatskraft. Verloren iſt erſt dann ein Volk, wenn ſein Staat ſich lich beſchickt. Zum künſtleriſchen Teil haben erſte Kräfte ihre Zuſtim=
auflöſt
. Der Staat die Organiſationsform des Volkes, der Staat die n
Kraft des Bolkes, der Staat die einzige Möglichkeit der geordneten

Eaiſtenz und des Fortſchritts eines Volkeß. Wer den Staat nicht achtet,
der kann ſeinem Volk nicht diemen und ſein Volk nicht fördern.
Auch der Kulturgedanke geht durch die Geſchichte der Partei
hindurch. Eine Partei wird erſt damn lebensfähig, wenn ſie zeigen kann,
daß ſie Kultur will, und zwar die rechte Kultur.
Auch der Gedanke der Perſönlichkeit, der freien Ent=
faltung
der Perſönlickkeit iſt zu allen Zeiten von der Partei beſonders
betont worden. Wir ſind ſeit dem großen Erlebnis des Krieges, ſeitdem
die geſchloſſene Gemeinſchaft eines Volkes uns in ihrer ganzen Wucht
vor Augen trat, vielleicht gegenüber dem Begriff der Perſönlichkeit ſkep=
tiſcher
geworden. Wir pflegen jetzt mehr Begriffe zu betonen, wie den
der Gemeinſchaft, ja den der Volksgemeinſchaft und Völkergemeinſchaft
und Menſchheit. Wemn wir nicht ins andere Extrem geraten vollen
wüſſen wir uns immer wieder daran erinnern, daß der Gedanke der
Perſönlichkeit nicht erdrückt werden darf durch den Gedanken der Ge=
meinſchaft
, ſo wichtig, ſo wertvoll, ſo notwendig er iſt. Wenn die Hoch=
flut
dieſer Gemeinſchaflsgedanken vorüber ſein wird, wird auch der Ge=
danke
der Perſönlichkeit wieder ſtärker zu ſeimem Nechnt kommen. Nie=
mals
wird eine Gemeinſchaft fruchtbar ſein, wenn in ihr nicht Perſön=
lichkeiten
von Wert ſind. Das muß das Ziel bleiben; alle Menſchen von
Wert ſich entfalten zu laſſen, nücht zu Ungebundenen, die uichts als ſich
ſelber kennen, ſondern zu ſolchen, die alles, was ſie habem in den Dienſt
der Gemeinſchaft ſtellen.
Zum Schluß kommt der Reduer auf den ſozialen Gedanken
zu ſprochen. Wir dürfen uns eine ſoziale Partei nenuen, ſo führt er
u. a. dazu aus, in der auch die wirtſchaftlich Schwachen ihr Necht haben
und bekommen. Es wird immer eine der ſchwerſten Aufgaben ſein,
dieſes Nacht zu beſtimmen. Es leidet unſer Volk darunter, daß der
herrliche Gedanke jener ſozialen Botſchaft Kaiſer Wilhelms I. nicht in
der Form ſich überall verwirklichen läßt, in der wir ihn gern verwirk=
lichen
möchten. Aber das Leitmotiv bleibt er, muß er bleiben, lebt er
in unſeren Herzen.
Wenige Tage trennen uns von der Wiederkehr des Geburtstages
Bismarcks. Er iſt immer bei uns gefeiert worden. Das deutſche Volk
muß ihn feiern. Wenn dieſer nationale Heros, dieſer Führer, der nun
vor faſt drei Jahrzehnten von us ging, vor unſerem geiſtigen Auge
ſteht, dann wiſſen wir, was wir ihm danken und wiſſen uns innerlich
eins mit ihm, auch dann, wenn wir hie und da einmal andere Anſichten
haben. Wir wiſſen, daß er nicht bloß unſer Volk zum Ruhm, zum Sieg
ſührte, und zum Kaiſertum, ſondem daß er uſer Volk zu einem Volk
eines Willens machte; zu einem Volk, das endlich einmal wußte, daß
es etwas wollte, ja ſogar was es wollte. Der Geiſt Bismarcks, der
nationale Gedanke, der ihn leitete, muß auch uns leſten durch all die
Verſchiedenheiten der Zeiten und die Notwendigkeit der wechſelnden
Methoden hindurch. Es muß auch mſer Ziel ſein, Deutſchland groß
und ſtark zu machen. Es muß unfer heißer Wunſch ſein, daß, wemn auch
die Formen wechſeln und wir wiſſen nicht, wig ſie ſich einmal ge=
ſtalten
doch das wiederkomme, was Bismarck uns gab: ein großes
ſtarkes deutſches Volk. Und wir müiſſen dazu das unſere tun. Ueber
all unſerem Tun ſteht der Gedanke, der immer Leitgedanke unſerer
Partei geweſen iſt: Das Vaterland über die Partei. Darin wollen wir
uns von keiner anderen Partei übertreffen laſſen. Unſerem lieben teu=
ren
Vaterland gehört unſer Herz.
Eim dreifaches Hoch auf das deutſche Vatzerland beſchloß die mit
großem Beifall aufgenomenen Ausführungen. Die Verfammlung
ſtimmte das Deutſchlandlied a.
Oberſtaatsanwalt Wünzer,
den die Verſammlung lebhaft begrüßte, hatte es ſich zur Aufgabe geſtellt,
in ergreifenden Worten der Tätigleit der fpühewen Führer der Partei
zu gedenkm. Er griff vier Perſönlichkeiten heraus, deren Bild noch
friſch in aller Erinnerung iſt: Freiherr von Heyl. Heinrich Köhler,
Artur Oſam und deſſen Vater. G3 würde zu weit führen, wollten wir
das für die Geſchichte Heſſens und insbeſondere der Deutſchen Volkspartei
ſo brdeutſame Wirken dieſer Männer hier aufrollen. Herr Oberſtaats=
anwalt
Wünzer venſtand es, in pachkenden Ausführungen dieſen Männern
einen Nachruf zu widmen, der ihrer Bedeutumg gerecht ward. Die Ver=
ſammlug
erhob ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Sitzen.
Das Coneerto groſſo von Händel beſchloß die Feier.

Oberregiſſeur Edgar Klitſch Intendani des
Mainzer Gtadtihegers.
In der nichtöffentlichen Sitzung der Mainzer Stadwerord=
netenverſammlung
am Montag abend wurde Oberregiſſeur Edgar
Klitſch, zurzeit am Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt, zum
neuen Intendanten des Stadttheaters gewählt.
Herr Edger Klitſch, 1887 in Berlin gebonen, gehört be=
reits
ſeit 1910 der Bühne an. Er war nacheinander als Schau=
ſpieler
in Eiſenach. Wien (Volksbühne), Leipig, Dresden, Ham=
burg
(Kammerſpiele) als Oberregiſſeur, Berlin (Volrsbühne und
Staatstheater) als Schauſpieler und Regiſſeur und zuletzt als
Oberregiſſeur am Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt.

Lichtbildervortrag über Des Oſebergſchiff in der Buchhandlung
Heinrich Schroth, Rheinſtraße 15. Der von der Buchhandlung Schroth
bereits angeſagte Vortrag Das Oſebergſchiff, die Grabſtüätte einer nor=
wegiſchen
Wikingerkönigin von Dr. G. Zeh iſt auf Freitag, 1 April,
abends 8½4 Uhr, feſtgelegt. Die Reichaltigkeit der vortrefflichen Licht=
bilder
, die nicht nach flauen Reproduktionen, ſondern divekt nach den
großen Originalaufnahmen des Univerſitätsmuſeums in Kriſtiania her=
geſtellt
wurden, geben einen lückenloſen und wohl jedermann feſſelnden
Ueberblick über die bis jetzt vorliegenden, aber noch lange nicht ab=
geſchloſſenen
Forſchungsergabniſſe des Oſobergfundes. Das Univerſitäts=
muſeum
von Kriſtigna gibt im Auftrag des norwegiſchen Staates eine
der größten Monographien nordiſchegermaniſcher Altertumskunde über
reich an wiſſenſchaftlichem Ertrag, daß ihr Inhalt allein ſchon genügen
würde, die epochale Bedeutung dieſes Fundes für unfere bis jetzt ſo
verſchwommene Kenntnis von frühgermaniſcher Kunſt und Kultur dar=
zutun
. Doch dvei ebenſo umfangreiche Bände werden noch folgen. So
wird man in den nächſten Jahren vom Oſebergſchiff und ſeinen Grab=
kennen
lernen, immer wieder Neues zu hören und nach Freigabe der
Aufnahmen bis jetzt noch unveröffentlichter Fundſtücke auch Neues zu
ſehen bekommen. Der Eintrittspreis für den Vortrag beträgt 2 Mark.
Leſeabende der Stadtbücherei. Mittwoch, den 30. März,
8 uhr. Nichard Dehmel. Aus ſeiner Dichtung Zwei Menſchen)
Mit dieſem Abend finden die Leſeabende der Stadtbücherei für dieſen
Abend ihren Abſchluß.
Hausfrauen=Nachmittagskaffee. Der am 30. d. M. von der Firma
Hackebeil (Heſſ. Hausfrau) veranſtaltete Hausfrauen= Nachmittag=
laffe
Stunde der Heſſ. Hausfrau iſt mit der hiermit verbundenen
hauswirtſchaftlichen Ausſtellung von erſten Firmen Deutſchlands reich=
mung
gegeben. (Siehe Anzeige.) Dieſe Veranſtaltungen ſind nicht zu
verwechſeln mit dem hieſigen Hausfrauen=Bund.

im Total=Ausverkauf wegen Aufgabe des Geſchäfts und Uebergabe der Verkaufsräume

Neuheiten allererſten Ranges
Süddeutſchlands größtes, hellſies, einheitlich überſichtliches Verkaufslokal der Herren= und Knabenkleider=Branche.

(5370

23.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag den 29 März 1027

Nummei 88

* Märzfitzung des hiſtoriſchen Vereins.
Vortrag des Herrn Dr. Adolf Müller:
Beiträge zur Geſchichte Philipps des Großmütigen.
In einer Denkſchrift des bayeriſchen Diplomaten Lorenz Fries
heißt es: Ein Jeder dieſen Mann forchtet wie einen ſchlagenden
Gaul. Philipp war damals ſchon in Gefangenſchaft, trotzdem noch
dieſe Furcht vor ihm. Vortragender hat bei ſeinen Studien zur Ge=
ſchichte
Darmſtadts aus Abrechnungen u. a. zwiſchen den Zeilen wich=
tige
Feſtſtellungen machen können, die neues Licht auf ſeine Politik
werfen.
Philipp war der erſte und letzte Landgraf, der in der Welt der
Politik ein Wort mitzuſprechen hatte und über treffliche Mitarbeiter
verfügte, darunter Alexander von der Tann, ein Vorfahre
des in Darmſtadt geborenen Generals von der Tann. Am Ende des
Schmalkaldiſchen Krieges wurde ein Spion Philipps gefangen, Wil=
helm
von Weinbrenner. Dieſer und ſein Gefährte Eckart
wurden auf die Folter geſpannt, es kam jedoch nichts dabei heraus.
Es handelte ſich um den Anſchlag auf Frankfurt a. M. Im Frank=
furter
Rat hatte Philipp ſeine Anhänger, an deren Spitze Michgel
Sorgenloch Orth zum Jungen; er war auf dem Reichstag zu Regens=
burg
Vertreter der Stadt. Sie bezogen eine Penſion von Philipp und
ſie arbeiteten ihm trefflich in die Hände. Eine wichtige Rolle ſpielte
dabei Heinrich von Lindenfels in Verbindung mit Weinbrenner.
Redner konnte ihn bis 1554 als heſſiſchen Keller in Rüſſelsheim nach=
weiſen
, 1545 ſchwor er den Bürgereid und in denſelben Jahren tauchen
zuerſt die Penſionen auf. Es tritt noch ein Schneider, der Gelnhäuſer
genannt, in dem Weinbrennerſchen Handel auf, es kommt jedoch nichts
Rechtes heraus. Philipp gibt nur zu, den Weinbrenner und Eckart
als Spion zur Erkundung des Herannahens des kaiſerlichen Heeres
benutzt zu haben, ſeine weiteren Angaben ſind ſehr timid. Es iſt wahr=
ſcheinlich
, daß Philipp Pläne erwog, Frankfurt zur heſſiſchen Stadt zu
machen, es bildete die Brücke zwiſchen den verſchiedenen Teilen des
Heſſenlandes. Bei einer Einverleibung Frankfurts war eine Ausein=
anderſetzung
mit dem Kaiſer unvermeidlich. Das Landvolk unſerer
Gegend wurde mit Landsknechtswaffen ausgerüſtet, um für alle Fälle
gerüſtet zu ſein. Maximilian Egmont Graf von Büren konnte mit der
Anweſenheit eines zuchtloſen Heeres Frankfurt bedrohen, ſtatt
deſſen hielt er mit unbarmherziger Strenge die Manneszucht aufrecht.
Er war ein entſchloſſener Charakter und ritterlich. Obwohl Katholik,
ließ er die ſtädtiſchen Prädikanten, die oſt recht ſcharf waren, ruhig
predigen. Als der Rat ſich darüber beſchwerte, daß er Meſſe leſen
ließ, entgegnete er, die Frankfurter ließen die Juden unangefochten
ihren Gottesdienſt halten, der chriſtenfeindlich wäre, warum wollte man
denn dieſen chriſtlichen beanſtanden?. Wenn wir dies Ganze zuſammen=
faſſen
, müſſen wir ſagen, einwandfreie Beweiſe für den Anſchlag auf
Frankfurt gibt es nicht, aber die Uebereinſtimmung der Ausſagen
Weinbrenners und Eckarts und Jungs Beziehungen zu Philipp, die
nachweislich eine günſtige Politik des Frankfurter Rats bewirkten,
Lindenfels Auftauchen in Frankfurt, dann ſein plötzliches Verſchwin=
den
, machen den Anſchlag auf Frakfurt wahrſcheinlich.
Dieſe Verkettung der Umſtände wurde Darmſtadt auch zur Schick=
ſalsſtunde
. Es war eine Heldentat der Treue, daß Darmſtadt dem
Kaiſer trotzte. Die Stadt war im Sturm genommen; das Schloß
wurde verwüſtet, aber auch die Stadt litt ſehr, viele Häuſer waren
durch die Beſchießung zerſtört. Das Haus des Alexander von der
Tann am Markt konnte erſt 1547 in Stand geſetzt werden und von der
Tann zog bis 1546 in das Alsbacher Schloß.
Von der Tann war der Spieler, der mit dem Vertrag von
Friedewald einen Erfolg hatte. Moritz von Sachſens politiſche
Begabung iſt für ſeine Frühzeit recht zweifelhaft, ſie iſt von Profeſſor
Brandenburg ſehr ungünſtig beurteilt worden, ſein Urteil war
ganz von Philipp abhängig. Um die Erneſtiner matt zu ſetzen, wurde
das Abkommen von Dresden 1557 geſchloſſen, die Verſammlung von
Torgau brachte den Sieg der Anhaltiner über die Erneſtiner. Wohl
ſah man in Heſſen mit banger Sorge in die Zukunft, denn es ließ ſich
erwarten, daß der Kaiſer hier, wie an anderen Orten, mit Gewalt
durchgreifen werde. Aber dazu ſollte es nicht kommen; vielmehr wurde
der Kaiſer jählings von dem Gipfel ſeiner Macht, den er erſtiegen
hatte, herabgeſchleudert. Es erfolgte eine Erhebung des deutſchen
Fürſtentums gegen die ſpaniſch=habsburgeriſche Fremdherrſchaft. Dem
Chriſtoph von Cartowitz iſt dieſe Einigung zu danken. Moritz
von Sachſen umzuſtimmen iſt das große Verdienſt der heſſiſchen Diplo=
matie
. Philipp ging mit beiſpielloſer Kühnheit mit der Drohung
gegen Moritz vor, die Verſchwörung dem Kaiſer zu verraten. War der
Landgraf früher einer der tätigſten Vertreter des deutſchen Fürſten=
tums
und des Proteſtantismus geweſen, ſo ging von ſeiner Perſönlich=
keit
auch jetzt noch, da er in Banden lag, eine bedeutende Wirkung
aus. Die heſſiſche Diplomatie ſchritt hier ein und unterhandelte mit
König Heinrich II. von Frankreich. Die hochpolitiſchen Geheimgeſchäfte
vertrugen keine Zeugen, deshalb wurden die Verhandlungen, ſtatt in
Darmſtadt, auf dem Alsbacher Schloß geführt, zwiſchen März und
Mai, anfangs durch einen Boten namens Bock, dann durch einen
Zwingenberger namens Mader. Dies erſchloß der Redner aus den
Rechnungen. König Heinrich ſandte wohl nur eine Geſandtſchaft nach
Alsbach. Nach der Ankunft der Franzoſen waren 21 Perſonen ver=
rechnet
. Die ſpätere Neutralität Georg II. war ein Fehler. Heſſen
war zwiſchen dem Kaiſer und dem König von Frankreich eingeklemmt
und mußte dafür ſchwer büßen. Die Neutralitätspolitk war kein
Nutzen, ſie war deutſches Schickſal. Der treffliche, neue Ausblicke und
Erkenntniſſe bietende Vortrag fand lebhaften Beifall. Der Vorſitzende
ſprach dem Redner den Dank des Vereins aus und hoffte, noch wei=
tere
ſolche Vorträge aus der politiſchen Geſchichte von ihm in der
Zukunft zu hören. Dieſe Proben laſſen das Beſte für die Geſchichte
Darmſtadts von Dr. Müller erwarten.
a. Noack.

Schiedsſpruch für die Angeſtellten. Wie uns der D.H.V.
mitteilt, wurde in der geſtrigen Verhandlung im Schlichtungs=
ausſchuß
ein Schiedsſpruch auf Erhöhung der Gehälter für die
kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten in Induſtrie und
Großhandel ſowie Kleinhandel von acht Prozent gefällt. Die
Erklärungsfriſt für Annahme oder Ablehnung des Schieds=
ſpruches
läuft am 4. April, abends 6 Uhr, ab. Die neuen Gehalts=
ſätze
ſollen Gültigkeit ab 1. April 1927 haben und bis zum
31. März 1928 laufen.
Streik! In den hieſigen Möbeltransportgeſchäften ſind geſtern
früh die Möbeltransportarbeiter, Packer und Chauffeure wegen Lohn=
forderungen
in den Ausſtand getreten. Am Dienstag, den 29. März,
ſollten Verhandlungen bei dem Staatskommiſſar ſtattfinden. Die Arbeiter
haben aber dieſe Verhandlungen nicht abgewartet, ſondern legten geſtern
früh die Arbeit nieder. Den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes,
der eine Lohnerhöhung am 1. April von 5 Prozent und am 1. Oktober
von weiteren 2 Prozent vorſah, haben Arbeitgeber ſowie auch die
Arbeitnehmer abgelehnt. Der ſeitherige Lohn der Möbeltransport=
arbeiter
betrug, für den Achtſtundentag 7.50 Mk., für jede weitere
Stunde 1.20 Mark, außerdem wurden pro Mann pro Tag 2 Mank bis
3 Mark Trinkgelder gezahlt.
* Erſtattung des Steuerabzuges vom Kapitalertrag. Nach § 94 des
EinkStG. iſt der Steuerabzug vom Kapitalertrag zu erſtatten, wenn
das geſamte nach 854 abgerundete Einkommen eimes Steuerpflichtigen
1300 Mark nicht überſtiegen hat. Für das abgelaufene Jahr 1926 endet
die Friſt für den beim Finanzamt zu ſtellenden Erſtattungsantrag am
31. März 1927.
Uieberkrenzung von Hochſpannungsleitungen mit Luftleitzen
(Antennen). Es iſt in letzter Zeit mehrfach beobachtet worden, daß Luft=
leiter
(Antennen) von Rundfunkempfangsanlagen über Hochſpannungs=
leitungen
oder über Fahrleitungen elektriſcher Bahnen hinweggeſpannt
worden ſind. Wenn ein ſolcher Luftleiter reißt und auf eine Hochſpan=
nugsleitung
fällt, beſteht die Gefahr, daß ſchweve Unglücksfälle ein=
treten
; Menſchenleben können dabei gefährdet werden und Brände eut=
ſtehen
. Deshalb ſind nach den Vorſchriften des Verbandes Deutſcher
Elektrotechniker Kreuzungen der Luftleiter mit Hochſpannungsleitungen
und Fahrleitungen elektriſcher Bahnen verboten, ſofern die Be=
triebsſpannung
über 700 Volt gegen Erde beträgt. Dieſes Verbot muß
jeder Rundfunkteilnehmer zu ſeiner eigenen Sicherheit unbedingt be=
achten
.
Schülerentlaffungsfeier in der Dieſterwegſchule. Der Beginn der
Feier iſt einhalb acht Uhr (.30 Uhr) und nicht achteinhalb. Der von
der Fiuma Karl Arnold u. Sohn (Klavier=Arnold), Eliſabethenſtr. B,
gitigſt zur Verfügung geſtellte Konzertflügel ſtammt aus der Fabrik
von Steinwah u. Sons.

Landesbibliothek.

Nene Erwerbungen, vom 21. März 1927 an auf 14 Tage im Leſe= ſtadt und Umgegend (E. V.). Die Ausſtellung findet wie im vorigen
ſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Acta et Commentationes Univerſitatis Jahre in dem herrlichen Orangeriegarten ſtatt. Die Hunde
Dorpatenſis B. Humaniora 7. 8. Tartu 1926; Andree: Geographie
des Welthandels 2, 4. Auflage. Wien 1927; The Medical Depart= gebracht. Das prachtvolle Gelände, ſowie die luftigen, anmutigen Hal=
ment
of the United Staates Army in the World War, 6. 14. Wa= len dürften den vorjährigen Ausſtellern noch in Erinnerung ſein. Die
ſhington 1926: Engelbach: Pfarrleben in einem Vogelsbergdorfe, arbeiten zu dieſem vornehmen Sport ſind in beſtem Gange und haben
der Rechtswiſſenſchaft, 2. Aufl. 9: Hedemann: Einführung in die Rechts= unſere Hunde in ihrer Schönheit zu zeigen, ſondern auch das, was unſen=
1926; Handbuch der Phyſik 14. 17. 24. Berlin 1927; Handbuch
der normalen und pathologiſchen Phlyſiologie 14 2. Berlin 1927; beeß: wird ſchon jetzt empfohlen, ihre Hunde auszuſtellen und die Ausſtellung
ſtetters Heimatbücher, B: Pommerland, 24: Entriſſene Oſtlande.
München und Berlin 1926; Neukauf u. Heyn: Evangeliſcher Re= ſchäftsführer: Herr Philipp Schnell.
ligionsunterricht 2: Methodik des evangeliſchen Religionsunterrichts.
Leipzig 1927: Deutſche Stadt-Deutſches Land, hrsg, von Köhrer, aufſichtsamt für Privatverſicherungen hat genehmigt, daß die Nord=
13: Das Land Heſſen. Berlin 1927.
1927; Archiv für öſterreichiſche Geſchichte 107. Wien=Leipzig 1926;
Het Boek 15. Haag 1926; Ergebniſſe der Phyſiologie 25.
München 1926; Jahrbuch des Deutſchen Archäologiſchen Inſtituts 40,
1925, und Bibliographie 1925 Berlin. Leipzig 1926; Zeitſchrift
der Zeutralſtelle für niederſächſiſche Familiengeſchichte 7. 8. Hamburg
1926; Zeitſchrift für Geburtshilfe und Gynäkologie 30. Stutt= mickgewähr, lebenslänglichen Eiſenbahn= und Dampfſchiff=Unglückz= Ver=
gart
1926; Zentralblatt der Bauverwaltung 46. Berlin 1926, ſicherungen, Unfall= und Haftpflichtrenten.
Vom 4. April an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale
entgegengenommen.
* Eine Wäſche= und Handarbeitsausſtellung, die beſonders für die
Damen von großem Intereſſe ſein dürfte, findet bei freiem Eintritt
heute und morgen von 95 Uhr im Mozartſaal (Schulſtraße 8)
jungen Damen in den von der ſtaatlich geprüften Handarbeitslehrerin
Fräulein Emmy Lorenz geleiteten Kurſen im letzten Jahre her=
geſtellt
wurden, zu beſichtigen. Obwohl eine Vervollkommnung zu den
vor einem Jahr in den gleichen Räumen gezeigten Stücken in der Arbeit
kaum mehr möglich war, fiel uns wiederum in der ſehr erheblich er=
weiterten
Ausſtellung die beachtenswert ſaubere Ausſührung, die regel=
mäßige
Arbeit und die ſtilvolle Einheitlichkeit auf; alles Beweiſe von
der fachmänniſchen Leitung, nazürlich auch von dem erfreulicherweiſe
heute noch vorhandenen Sinn der jungen Damen für gediegene und
gute ſelbſtverfertigte Arbeit. Daß auch praktiſche Arbeit im eigentlichen
Sinne des Wortes geleiſtet wurde, zeigen u. a. die ausgeſtellten einfachen
Hauskleidchen, die Schlafanzüge und die tadellos ausgebeſſerte Herren=
und Damenwäſche. Beſonders bei der Ausſtellung hervorzuheben iſt
die Tatſache, daß der erſt vor einem Jahre neu aufgenommene Arbeits=
zweig
der kunſtgewerblichen Baſtarbeit durch beſondere Pflege zu einer
erſtaunlichen Höhe gediehen iſt. Schöne Stücke, wie Teewärmer Schreib=
mappen
, Einkaufstaſchen ufw. ſind ausgeſtellt. In Separatausſtellungen
werden exakte Weißſtickerei und Kunſtarbeiten, darunter ein ganzer Tiſch
Paradekiſſen, Bettdecken, Kinderſachen uſw., ferner aparte Mädchen=
bluſen
mit feiner bulgariſcher Handſtickerei, Hedebu und Buntſtickerei=
arbeiten
gezeigt. Ganz entzückend ſind die bis ins kleinſte felbſt gearbei=
teten
Teepuppen. Erſtaunlich ſind die ſauberen Arbeiten der noch in
Ausbildung befindlichen Schülerinnen. Man findet weiter in großer
Mannigfalitgkeit Damenleibwäſche jeder Art mit Weiß und aus dem
Stoff herausgearbeiteten Lochſtickereien. Natürlich iſt auch die Maſchinen=
arbeit
berückſichtigt, ſoweit dieſe notwendig iſt. Im ganzen liefert dieſe daß der Grad der Trukenheit nicht zweifelsfrei aufgeklärt ſei= er hält
Ausſtellung, in der neben Luxusſtickereien hier ſind die Filetvorhänge, das beantragte Strafmaß für zu hoch, für einen Haftbefehl lägen die
zu erwähnen und Feinwäſcheſtücken ſolche einfacherer Art zur Schau
geſtellt ſind, den Beweis, daß durch eine richtige Anweiſung und gute,
ſyſtematiſch geleitete Ausbildung die Leiſtungsfähigkeit der Schülerinnen
in Technik und Fingerfertigkeit auf eine unbedingt beachtenswerte Höhe
gebracht werden kann. Wir können den Beſuch dieſer Muſterſchau allen
Intereſſenten daher nnr empfehlen.
Sprchſtunden des Geſandſchaſtsrates Bruchhaufen aus Buenos haltenes Fahrrad an den Mann zu bringen. Er ſprach bei einem Alt=
Aires bei der Reichsnachrichtenſtelle für Auzenhandel, Frankfurt a. M., händler vor und verlangte 15 Mark für das Rad. Dieſem kamen fodoch
Börſe. Der ehemalige Handelsſachverſtändige, jetzt Geſandtſchaftsrat wegen des niedrigen Preiſes Vedenken, weshalb er, der Polizei Nach=
hauſen
; hält am 29. und 30. März bs. Js, bei der Reichsnachrichten= Perſonalien und Nachprüfung des Erwerbs des Fahrrads zur Kriminal=
ſtelle
für Außenhandel, Frankfurt a. M. Börſe, Sprechſtunden für die Abteilung ſiſtiert. Koesler leugnete anfänglich, das Nad entwendet zu
Firmen ab, die am Verkehr mit Argentinien beteiligt ſind. Zum Bezirk haben. Auf mehrmaligen Vorhalt gab er ſchließlich zu, das Fahrrad am
der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel in Fkankfurt a. M. gehören, gleichen Tage in Frankfurt a. M. entwendet zu haben. Koesler kam m
Heſſen=Naſſau (mit Ausnahme des Induſtrie= und Handelskammer=
bezirtes
Kaſſel) und Heſſen. Firmen, die die Sprechſtunden, die jeweils Vergiftungserſcheinungen zugrunde gegangen. Bei den
von 912 und 36 Uhr ſtattfinden, beſuchen wollen,

Dertelug der Beſicher auf die zur Lerſtaumg ehende Det ſactinden
kann und den Beſuchern ein unnützes Warten erſpart bloibt.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 1. Nach
New York ab BremenBBremerhaven: D. Stuttgart 30. März, D.
Yorck 5. April. D. George Waſhington (USL.) 6. April, D. Columbus
8. April, D. Republic (USL.) 9. April, D. Bremen 13. April. Nach
Canada (Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Yorck 5. April,
D. Derfflinger 3. Mai Nach Brafilien=Argentinien ab
Bremen=Brewerhaven: D. Sierra Ventana 2. April, D. Köln 9. April,
D. Weſer B. April, D. Sierra Cordoba 7. Ma Nach Oſtaſien
ab Bremen: D. Agapenor 2. April, MS. Friesland 6. April, MS.
Fulda 9. April, D. Pfalz 20. April, D. Franken 30. April, D. Trier
7. Mai. Nähere Auskunft über die Abfahrten, Fahrten und Ankunft
ſämtlicher Dampfer des Norddeutfchen Lloyd erteilt die Auswanderungs=
agentur
Anton Fiſcher, Frankfurter Straße 12/14, Telephon 186.

Wollen ist Können
Gewinnen im Sport wie auch
im Leben erheischt Gewand=
heit
, Wille und Ausdauer.
Quaker Oats Haferflocken sind
die gegebene Nahrung für
jedermann doppelt so nahr=
haft
als Fleisch.

Nur in Paketen erhältlich.
Verkaufspreise:
Ganzes Paket . . . . . . . 65 Pfg.
Halbes Paket . . . . . . . 35 Pfg.

IIK3 5

Große internationale Ausſtellung von Hunden aller Naſſn ym
29. Mai d. Js., veranſtaltet vom Verein der Hundefreunde von Darm=
werden
in der großen hellen luftigen Halle in vorbildlicher Weiſe unter=
elektriſche
Straßenbahn hält vor den Toren des Gartens. Die Vor,
Darmſtadt 1997: Friſchholz: Alt=Höchſt. Frankfurt a. M. 1926; mehrere Spezialklubs Sonderausſtellungen angemeldet. Staatspweie
Germania Sara, Serie B: Dominikanerinnenkloſter Althohenau Stadt=, ſowie zahlreiche Ehrenpreife ſtehen ſchon bereit. Die Nichterliche
am Inn. Hsg. von Mitterwieſer, Augsburg 1926; Grundriſſe iſt komplett. Die Ausſtellungsleitung hat nicht allein dafür geſomnt
wiſſenſchaft. BerlinLpz 1977; Handbuch der Deutſchkunde 2: Hunde als Begleit= Schutz= und Polizeihunde leiſten, vorzuführen, u.n.
Schneider: Deutſcher Stil= und Aufſatzunterricht. Frankfurt a. M. Raubüberfall, Boxkampf zwiſchen Menſch und Hund, ſowie ein großs
Hunderennen uſw. Allen Mitgliedern, Hundefreunden und Gönnern
Naabe, ſeine Zeit und ſeine Berufung. Berlin=Grunewald 1926; Brand= zu beſuchen. Es wird verſichert, daß alle Beſucher der Ausſtellung in
Leipzig 1927; Huguenin: Die Odenwaldſchule. Weimar 199; Pa= dem goldenen Darmſtadt, in dem herrlichen Orangeriegarten, auf ihr
neth: Entwicklung der Reklame vom Altertum bis zur Gegenwart. Koſten kommen. Anmeldungen ſowie Auskunft bei der Ge=
ſchäftsſtelle
des Vereins, hier, Aliceſtraße 1 (Telephon Nr. 3577); Ge=
* Anfwertung von Unfall= und Heftpſlichtverſicherungen. Das Reichs=
ſtern
Allgemeine Verſicherungs=Aktiengefellſchaft
Zeitſchriften: Liebigs Annalen der Chemie 450, 451. Berlin 1926= die Verſicherungsanſprüche aus den im 8 59 Abſ. 1 des Auf=
wertungsgeſetzes
genaunten Unfal= und Haftpflichtverſiche=
rungsverträgen
, auf 25 Prozent ihres Goldmarß=
wertes
aufwertet Unter dieſe Aufwertung fallen bei der Nord=
ſtern
Allgemeinen Verſicherungs=A. G. in Berlin=Schöneberg alle bei ihr
aus der Papiermarkzeit vorhandenen Unfallverſicherungen mit Prämien=
* Eine Zukunftserſcheinung. Wie heutzutage am Abend Wagen jeder
Art beleuchtet durch die Straßen der Stadt fahren, werden wir in
nicht allzu langer Zukunft erleuchtete und beleuchtete Flugzeuge
über us dahinfliegen ſehen. Der erſte beleuchtete Apparat,
der über Darmſtadt kreiſte, war ein Flugzeug, das zu Neklamezwecken
der Schokoladenfabrik Trumpf in Frankfurt a. M. ſtartete und geſtern
ſtatt. Wir hatten bereits geſtern Gelegenheit die Arbeiten, die von abend um 8 Uhr über Darmſtadt, die Bergſtraße entlang und wieder
zurück flog. Es war ein reizvolles Bild, das für unſere Gegend neu war.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Ein junges Mädchen, Tochter eines
Sicherheitsbeamten in Lampertheim, ſteht unter der Anklage des Wider,
ſtandes, einem Gerichtsvollzieher in Gernsheim gegenüber begangen.
Sie ſoll ihn, als er einem Schrank die Pfandzeichen anheften wollte,
tätlich angegriffen und feſtgehalten haben. Gegen die Mutter iſt das
Verfahren eingeſtellt worden wegen ihrer kramkhaften Veranlagung.
Der Staatsanwalt will mildernde Umſtände in weitgehendem Maße be=
willigen
und beantragt 100 Mark Geldſtrafe. Der Verteidiger betont,
daß der Fall ſich ſchon 1924 ereignet habe, die Tochter aus kindlicher
Pietät der Mutter beigeſprungen ſei; er will dabei nicht unterſuchen,
ob ein vollendeter Widerſtand vorliegt. Rein menſchlich betrachtet ſei
die Angcklagte ihrer Sinne nicht mächtig geweſen, deshalb wird Frei=
ſppechung
beantragt. Das Urteil erkennt auf 40 Mk. Geld=
ſtrafe
. 2. Ein junger Handwerker aus der Bergſtraße iſt wegen Be=
leidigung
, Widerſtauids und Körperverletzung (durch Meſſerſtiche hervor=
gerufen
) angeklagt. Die ganze Tat ſtand unter Mitwirkung des Alko=
hols
in Geſtalt des Neuen. Später wurde der junge Mann aus dem Bett
geholt und zur Wache gebracht. Der Staatsanwalt geißelt die Nohheit,
mit der der Angeklagte gegen den Polizeiwachtmeiſter vorging; von
ſinnloſer Trunkenheit könne keine Rede ſein. Den Beamten, die an
Samstag= und Sonntagnächten den Straßendienſt haben, wiſſe un=
bedingt
, ſo wurde ausgeführt, Schutz gewährt werden. Die Stiche ſeien
wohllos geſchehen. Es wird eine Geſamtgefängnisſtrafe von 9 Monaten
2 Wochen und Erlaß des Haftbefehls beantragt. Der Verteidiger findet,
Vorausſetzungen nicht vor. Das Urteilerkennt auf 5Monate
1 Woche Gefängnis. Von Erlaß eines Strafbefehls wurde ab=
geſehen
.
Polizeibericht. Fahrraddieb feſtgenommen. Der auf
Wanderſchaft befindliche Packer Auguſt Koesler, geboren am 18 11.
1899 zu Straßburg, verſuchte am Sonntag nachmittag, ein noch gut er=
bei
der Deutſchen Geſandtſchaft in Buenos Aires, Herr Bruch= richt zukommen ließ. Koesler wurde daraufhin zur Feſtſtellung ſeiner
Unterſuchungshaft. In der letzten Zeit ſind wiederholt Hunde an
verendeten Tieren wurde in den meiſten Fällen durch tierärztliche Unter=
ſuchung
Vergiftung feſtgeſtellt. Es iſt ziemlich naheliegend, daß eine
Perſon am Werke iſt, die planmäßig Hunde vergiftet. Alle Nachforſchun=
gen
nach dem Täter blieben aber bis jetzt ohne Erfolg. Der Verein
der Hundefreunde und der Heſſiſch= Jagdklub haben nunmehr eine
Belohnung von je 100 Mk. demienigen zugeſichert, der zur Ermittelung
und Ueberführung des Täters beiträgt. Sachdienliche Mitteilungen wer=
den
von der Kriminglabteilung (Zimmer 12) entgegengenommen.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künſſier oder fünftieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Grwähnuns
geſchieht behält ſich die Redakiſon ihr Urteil vor
Palaſt=Lichtfpiele. Das Faſſadengeſpenſt.
Ein deutſcher Film der gewagteſten Senſationen in 6 Akten. Haupt=
darſteller
Alfred Torge, Karl Auen, Ruth Wehher, Robert Gar=
riſon
, Hanni Reinwald. Die große Ueberraſchung in dieſem Film iſt
Alfred Torge, ein junger Artiſt, welcher die Beweglichkeit Douglas
Fairbanks, die Verwegenheit Harry Piels und die Tollkühnheit Alber=
tinis
in ſich vereinigt. Zu ſeinem ſympathiſchen Aeußeren kommt noch
eine große ſchauſpieleriſche Begabung hinzu. Der Mann mit
der falſchen Banknote‟. Ein Film von Liebe, Spiel und Bank=
betrug
in 7 Akten. In den Hauptrollen Nils Aſther, Siegfried Arno,
Marg. Lanner, Vivian Elbſon, Karl Platen. Ein höchſt amüſanter
Film, ſtarkes Manuſkript, gut in der Darſtellung, ausgezeichnet in der
Photographie.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſchelnenden Rolizen find ansſchlledlich a.s Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten
in keinem Falle iegendwie als Veſprechung oder Krtlilk.
Deutfcher Offizierbund. An die Bismarckfeier Don=
nerstag
, den 31. März, 8½4 Uhr, im großen Saale des Bürgerhzſe.
Eliſabethenſtraße 2, Vortrag für Damen und Herren, wird erinnert.
Redner, Herr Geueral Fehr: Bismarck als Altreichskanzler. Um vol=
zähliges
Erſcheinen wird gebeten.
Oſtdeutſcher Abend. Es wird nochmals darauf hingewie=
ſen
, daß der von der Darmſtädter Ortsgruppe des deutſchen Oſtbundes
angekündigte Oſtdeutſche Abend heute, pünktlich 8.15 Uhr abends, im
Muſikvereinsſaal (Steinſtraße 24) ſtattfindet.
Aus den Parteien.
Die Deutſchnationale Volkspartei Darmſtad!
erinnert hierdurch an die heute abend 8.15 Uhr abends im Gelben Sadl
bei Sitte (Karlſtraße 15) ſtattfindende ordentliche Mitgliederverſamme
lung und bittet ihre Mitglieder dringend um vollzähliges Erſcheinen.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Der
muſikaliſche Kreis findet am Mittwoch, den 30. März, nachmittags 5 Uhr
in dem Hauſe Heinrickſtraße 33, ſtatt.

Tageskalender für Dienstag, den 29. März 1927.
Landestheater Großes Haus, 4 15, abends 7 Uhr, Ende
nach 10 Uhr: Die Gezeichneten. Kleines Haus; abend

pheum, abends 8 Uhr: ... .. Die an der Liebe ſterben. Ko)

6 und 8 Uhr: Film: Wege zu Kraft und Schönheit Kinobor
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. Dk‟

zerte uſw.: Schloß=Cafe; Perkeo; Café, Rheingold: Beſſunge=
Lurnhalle. Dtſch. Oſtbund, abends 814. Uhr, Muſikb.=Saali,
Oſtdtſch. Abend. Volksbühne, abends 8 Uhr, Bürgerhol;
Vortragsabend.

m Bohnhof +

rrad-
B. Orig

[ ][  ][ ]

Nummer 88

Ein Beitrag zur Heſſiſchen
Krüppelheim=Baulotterie.
Bon Verwaltungsinſpektor Guſtav Lang, Darmſtadt, Geſchäftsſührer
des Heſſiſchen Fürſorgevereins für Krüppel e. V.)
Zurzeit läuft in Heſſen eine große Wohlfahrtslotterie, die den
3-weck verfolgt, die Mittel zu ſchaffen, die für die Errichtung eines
6-üppelheims mit Klinik und Forſchungsinſtitut am Sitze der Heſſiſchen
Zrndesuniverſität erforderlich ſind. Die Notwendigkeit der Errichtung
ines derartigen Inſtituts beſteht ſchon ſeit Jahren. Für den Zweck
vrren auch durch Vermächtniſſe und ſonſtige Zuwendungen beträchtliche
hittel angeſammelt worden, die dann allerdings durch die Inflation
Fammenſchmolzen. Heſſen befindet ſich gegenüber dem großen
hruder Preußen in bezug auf die Krüppelfürſorge im Hintertreffen.
Ds Preußiſche Krippelfürſorge=Geſetz hat den beſonderen Vorzug, daß
½bammen und Aerzte ſchon bei der Geburt von Kindern verpflichtet
in d Körperſchäden zu melden, ſo daß rechtzeitig eine Beſeitigung ein=
reten
kann. Ein derartiges Geſetz beſteht für Heſſen nicht. Es wäre
nirh nicht möglich, ein ſolches zu ſchaffen, weil die Finanzlage des Volks=

Dienstag, den 29 März 1927

Sette 7

dietet. Der Heſſiſche Fürſorgeverein für Krüppel, der ſeit 1911 erfolg=
ſech
das Krüppeltum zu bekämpfen ſucht, hat nun auf mancherlei Weiſe
ſſucht, dem geſetzlichen Mangel abzuhelfen. Er hat entweder ſelbſt ins
8ben gerufen oder bei der Gründung mitgewirkt, und ſo Beratungs=
tillen
im Lande geſchaffen, die von Fachärzten beſetzt ſind und bei denen
r. jedermann unentgeltlicher ärztlicher Rat und Hilfe gewährt wird.
Drrartige Beratungsſtellen beſtehen in Darmſtadt, Offenbach, Mainz,
Gorms, Bad Nauheim und Gießen. Die Beratungsſtellen haben eine
er ensreiche Tätigkeit entfaltet. Wo das Fahrgeld zum Beſuch der Be=
jarungsſtellen
fehlt, wird es von dem Fürſorgeverein für das verkrüp=
delte
Kind und einen Elternteil getragen. Weit über Heſſens Grenzen
ſinaus haben ſich dieſe Veratungsſtellen eingebürgert. So wird z. B.
ſie Gießener Beratungsſtelle von dem ganzen Hinterland der Provinz
beſſen=Naſſau und aus dem der Rheinprovinz zugehörigen Kreiſe
Betzlar beſchickt. Mit der Schaffung von Heim, Klinik und Forſchungs=
nritut
i Gießen, alſo am Sitze der Heſſiſchen Landesuniverſität,
laubt der Verein einen weiteren beträchtlichen Fortſchritt, einmal in
derug auf die Heilſürſorge überhaupt durch die Ausbildung der heran=
vachſenden
Aerzte, und zum anderen auch für die Erforſchung der
pmalen Kinderlähmung, zu tun. Edle Menſchen haben ihm in den
fahren 1925 und 1926 ermöglicht, einen Grundſtock von 50 000 RM. zu
chaffen. Die große Lotterie ſoll nun die fehlenden Gelder zum raſchen
Baubeginn ſchaffen. Nachdem die Stadt Gießen im Kliniksviertel das
worderliche Gelände unentgeltlich bereitgeſtellt hat, und nachdem ſie
benfalls die Anfertigung der Baupläne und die Bauleitung koſtenlos
ihernahm, wird es möglich ſein, wenn die Lotterie zum vollen Erfolg
ührt, bereits im Herbſt dieſes Jahres mit dem Bau zu beginnen. Wie
ehr man im ganzen Reiche an der Arbeit an dem Verkrüppelten In=
ereſſe
nimmt, dürfte die Tatſache beweiſen, daß von Deutſchen Fabriken
m. ganzen Reiche 3600 Gewinnſpenden für die Lotterie zur Verfügung
ſeckellt wurden. Der erſte Hauptgewinn der Lotterie ein Haus im
Verte von 30 000 Mk., das nach Wunſch des Gewinners gebaut werden
gin , eine ganze Anzahl Mehrzimmer=Einrichtungen und wertvolle
brauchsgegenſtände dürften auch ein Anveiz für diejenigen ſein, die
rchnt nur der Wohltätigkeit ein Opfer bringen wollen, Loſe der Krüppel=
ſeimBaulotterie
zu erwerben. Die Loſe koſten 1 RM. und ſind in den
ſurch Plakate kenntlich gemachten Stellen zu haben. Auch durch die
Zamtenbank Darmſtadt e. G. m. b. H., ſind ſie zu beziehen. In An=
eſung
des Lotteriezweckes wurden die Loſe nicht nur in ganz Heſſen,

ſondern auch in gan Baden, in den Städten Franffurt a. M. md
Wiesbaden und in den Kreiſen Wetzlar, Obertaunus, Dill und Bieden=
kopf
zugelaſſen.
An alle diejenigen, die das Glück haben, gefunde Kinder ihr Gigen
zu nennen, ergeht die herzliche Bitte um freundliche Unterſtützung des
ſchönen Zweckes durch die Erwerbung von Loſen der Krüppelheim=
Baulotterie.
Raſcher Erwerb iſt notwenbig, weil die Ziehung bereits am 8. April
ſtattfinden ſoll.
* Der erſte Aufwertungsteilplan einer Verſicherungsgeſellſchaft.
Die vormals Nordſtern Lebensverſicherungsaktiengeſellſchaft, Berlin,
firmierende Geſellſchaft, die ſich ſeit 1922 in ſtiller Liquidation befindet
und ſich ſeitdem A.=G. für Lebens= und Rentenverſicherung nennt, ver=
öffentlicht
ihren Teilungsplan, der (einſchließlich der fuſionierten Teu=
tonia
, Vaterländiſche und Schleſiſche Lebensverſicherungsgeſellſchaften)
zu folgenden Ergebniſſen kommt: Die zu berückſichtigenden Anſprüiche
(Goldmarkreſerven) haben einen Goldwert von 283,5 Mill., die Aktiv=
maſſe
am 31. Dezember 1926 betrug 40,26 Mill. RM., ſo daß ſich für
dieſen Stichtag ein Verhältnis von 14,2 ergibt. Nach Abzweigung der
hierin enthaltenen Zinſeszinſen 4½ Prozent ab 14. Februar 1924
ergibt ſich für dieſen Aufwertungsſtichtag eine Teilungsquote von 12,5
Prozent der Goldreſerven. (Es wäre dringend wünſchenswert, wenn das
Aufſichtsamt für Privatverſicherungen in Berlin die Namen und An=
ſchriften
der für die einzelnen Geſellſchaften beſtellten Treuhänder öffent=
lich
bekanntgeben würde, damit die Intereſſenten im Einzelfalle wüßten,
wohin ſie ſich zu wenden haben. Anm. der Schriftl.)
Nächſte Dampferabfahrten der HamburgAmerika=Linie (Deutſch=
Auſtral= und Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vor=
behalten
. Nach New York: Thuringia ab Hamburg am 30. 3.,
New York ab Hamburg am 31. 3., ab Cuxhaven am 1. 4., Deutſch=
land
ab Hamburg am 7. 4., ab Cuxhaven am 8. 4., Cleveland ab
Hamburg am 13. 4., ab Cuxhaven am 14. 4., Hamburg ab Hamburg
am 21. 4., ab Cuxhaven am 22. 4., Weſtphalia ab Hamburg am 27. 4.,
Albert Ballin ab Hamburg am 5. 5., ab Cuxhaven am 6. 5. Nach
Philadelphia, Baltimore, Norfolk: Lübeck am 8 4.,
Carl Legien am 29. 4. Nach der Weſtküſte Nordamerikas:
Witram am 9. 4., Witell am 23. 4., Oſiris am 7. 5., Seekonk,
am 21. 5. Nach Kuba: Danzig am 16. 4., Kiel am 14 5., Hilde
Hugo Stinnes am 15. 6. Nach Mexiko: Seſoſtris am 2. 4.,
Otto Hugo Stinnes am 14. 4., Rio Panuco am 26. 4., Nord= Schles=
wig
am 7. 5. Nach Portorico, Jamaica, Santiago de
Cuba, Haiti, Domingo: Mexiko am 16. 4., Grunewald am
7. Mai Nach Weſtindien: Galicia am 30. 3., Amaſſia am
9. 4., Denderah am 20. 4., Rugia am 30. 4., Adalia am 11. 5.
Nach der Oſtküſte Südamerikas: Altmark am 30. 3., Wäirt=
temberg
am 6. 4., Havenſtein am 13. 4., Holm am 20 4., ein
Dampfer am N. 4., Baden am 4. 5., Olivia am 11 5 Nach der
Weſtküſte Südamerikas: Heluan am 6. 4., Poſeidon am
8. 4 Rhein am 16. 4., Sebara am 22. 4., Wido am N. 4., Wie=
gand
am 6. 5., Negada am 7. 5., Kellerpald am 18. 5. Nach
Niederländiſch=Indien: Rendsburg am 13. 4., Karnak am
11. 5., Duisburg am 8. 6. Nach Auſtralien: Dortmund am
. 4. Nach Oſtaſien: Deſſau am 30. 3., Berengar am 2. 4.,
Agapenor am 9. 4., Friesland am 13. 4., Ramſes am 16. 4., City
of Cheſter am B 4., Pfalz am 2. 4., Franken am 30. 4. Nach
Oſtaſien (Hugo Stinnes=Linien): Tirpitz am 31. 3., Ermland am
30. 4., Münſterland am 28. 5. Nach Südafrika: Hannover
am 23. 4., Menes am 21. 5. HamburgRhein=Linie:
Wöchentlich ein Dampfer. Mitgeteilt durch die Vertretung Adolph
Rady, Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.

Aus Heſſen.
Siarkenburg.
* Arheilgen, 28. März. Beethovenfeier. Nachdem die
verſchiedenen hieſigen Geſangvereine mehr oder weniger bei ihren
Frühjahrskonzerten des 100. Todestages Ludwig van Beethovens ge=
dachten
, beabſichtigt die hieſige Orcheſtervereinigung, nächſten Sonn=
tag
, den 3. April, dieſes Großen aus dem Reiche der Muſik, dem
klaſſiſchen Vollender der Inſtrumentalmuſik, in einem Konzerte zu
gedenken. Im Saale des Gaſthauſes Zum goldenen Löwen, abends
8 Uhr, wird ein aus zwei Teilen beſtehendes Programm zur Abwick=
lung
gelangen, das in ſeinem erſten Teile Mozart, im zweiten
Beethoven gewidmet ſein ſoll. Das große Vorbild Beethovens
wird durch die Ouvertüre zur Zauberflöte‟, Don Juan und andere
vertreten ſein, während zu Ehren des vor 100 Jahren Entſchlafenen
Herr Rektor Haſſenzahl im zweiten Teile ein kurzes Lebensbild des=
ſelben
vor den Zuhörern aufrollen wird. Außerdem werden unter
Mitwirkung des hieſigen Kirchengeſangvereins und unter Begleitung
der Orcheſtervereinigung zwei Chöre zu Gehör gebacht werden. Der
inſtrumentale Teil bringt weiter noch die Egmont=Ouvertüre, ein
Larghetto und anderes Der Konzertabend wird volkstümlichen
Charakter tragen und verſuchen, dem Unſterblichen ſeine Huldigung
darzubringen. Die Chöre werden nur zum geringen Teile auf dem
Programm vertreten ſein, da ja die Inſtrumentalmuſik das Gebiet
war, auf dem der Gefeierte, leider von einem beklagenswerten Schick=
ſale
Verfolgte, ewige Meiſter ſo Rieſenhaftes und ewig Dauerndes
geſchrieben hat.
Ck. Wixhauſen, 28. März. Gemeinderatsfitzung. Das
Uebertragen von Hypotheken der Baugenoſſenſchaft auf Kunz, Melk,
Jung und Katzenmayer, ſowie das Löſchen der Hypotheken wurde en=
nehmigt
. Ein Antrag von 2 Bauherren auf weitere Darlehen in Höhe
von je 1300 Mark, wurde dahin genehmigt, daß, wenn von ſeiten an=
derer
Schuldner Rückzahlungen erfolgen, dieſe zur Verfügung geſtellt wer=
den
. Ein Gemeinderatsbeſchluß vom 2. September 1926, der dahin
lautete, daß das Gehalt des Bürgermeiſters und die Gehälter der Ge=
meindebeamten
, die mehr als 2000 Mark betragen, um 15 Prozent her=
abgeſetzt
werden ſollte, wurde vom Kreisamt als nicht angebracht er=
achtet
. Es wurde jedoch mit 6 gegen 5 Stimmen bei einer Stimm=
enthaltung
beſchloſſen, bei dem damaligen Beſchluſſe zu bleiben. Der
Einführung einer Polizeiverordnung über das Einhalten der Gänſe,
Hühner und Enten wurde ſtattgegeben. Genehmigt wurde ferner das
Geſuch des Philipp Dietz um Erlaubnis einer Schankwirtſchaft.
H. Eberſtadt, 28. März. Beerdigung. Unter zahlreicher
Beteiligung wurde der Nachtſchutzmann Heinrich Haller 9. am Sonn=
tag
zu Grabe getragen. Bürgermeiſter Schäfer widmete dem Ver=
ſtorbenen
namens der Gemeinde unter Niederlegung einer Kranz=
ſpende
einen warmen Nachruf. Weitere Kranzſpenden wurden nieder=
gelegt
namens des Vereins Soldatenkameradſchaft, des Turnvereins
1876 (e. V.), der Ortsgruppe des Verbandes der Gemeindebeamten
Heſſens, des Verbandes der Polizeibeamten Heſſens, Fachgruppe Land=
gemeinden
=Polizei, und der Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegs=
beſchädigten
und Hinterbliebenen. Die Trauermuſik ſtellte der Verein
Soldatenkameradſchaft Raſch tritt der Tod den Men=
ſchen
an. Am Samstag abend wurde ein 19jähriges Mädchen in
einer hieſigen Wirtſchaft plötzlich von einem Herzſchlage betroffen und
war ſofort toot. Die Leiche wurde in die hieſige Leichenhalle über=
führt
. Dem Vernehmen nach handelt es ſich um ein Mädchen aus
Jugenheim, das in Darmſtadt bedienſtet war.

IV 4909

Keine endlosen Versuche mehrl. . .
wenn Sie einmal BUICK getahren haben

Lauendel-Seife
Schneewittchen
Groß und schwer ist das Stück.
der Schaum winderbar sahnig, mild u. mollig.
eine Liebkosung für die Haut:
herzhaft erfrischend der Duft.

Schneeritthen 80Gr schrer R.-65 Lmrndek Gold 80 ür. sdn AN-60
150- 75 Gpes-Perfünierugg) 150 - 1-

SCHONES
WETTERI
Bestellen Sie
Ihren Buick
sofort, um
auszufahren!

VWTERRICHR
n Wäſchenähen, Kleidermachen und ſonſt.
Handarbeiten erteilt
Id a Marx
Staatlich geprüfte Handarbeits=Lehrerin,
7839
K ſinoſtraße 24 II
Inmeldnngen werd jetzt ſchon angenommer

Eirgarantierenf. jedevonunsausgeführte
fahrrad-Reparatun
B. Orio, Karlstr. 14 4164a

Kinderwagen
in großer Auswahl, neueſte Mo=
delle
, kaufen Sie ſtets am beſten
und billigſten im Spe ialgeſchäft
Donges & Wiest
Elisabethenstraße 251 (4738a

Ae
Thalyſia Niederlage, Bismarckſtr. 48 (*5564

Warum BUICK-Eigentümer so
selten ihren BUICK wechseln!
UICK=Fahrer sind ihrem BUlCK treu sie
B
gehen sogar soweit, daß sie niemals einen
anderen Wagen in Betracht ziehen werden
weil BUIcK ihnen treue Dienste leistet.
BUICK bringt seine Insassen von den
schwersten und anstrengendsten Reisen mit
dem befriedigenden Gefühl zurück, daß
das Doppelte leicht hätte geleistet werden
können, wenn es nötig gewesen wäre.
BUIck verschafft seinen Fahrern den zu=
verlässigen
Betrieb, den nur BUlck gewähren
kann, weil nur BUlCk den
weltberühmten BUlCK= Sechs=
zylinder
-Motor mit Ventilen im

Zylinderkopf hat das Ergebnis 2jähriger
dauernder Verbesserungen.
Uberdies hat BUlCk noch aufzuweisen
Schmuckes, solides Ausschen ohne übertrieben oder
plump zu wirken
Bequemlichkett, wie der bebagtichste Liegestuhl
Geräumigkeit, um nach ermüdender Arbeit auszu=
ruhen

Wendigkeit, die im dichtesten Verkehr, in bergigem
Gelände, auf schlechten Landwegen, kurz überall
Zeit spart
Leistungsstärke, die Ihre Ol=undBrennstoffrechnungen
fast auf die der Kleinwagen reduziert
Geräusch= und wibrationsloses Fahren, wodurch
BUIck-Fahrten eine wahre Freude werden
Lange Lebensdauer, wodurch Reparaturkosten niedrig
gehalten werden und der spätere Verkaufswert
sich erhöht.
Das sind die Gründe, weshalb BUjCk.
Fahrer so selten ihren Wagen wechseln.
Dies und der wichtige Punkt, daß die
Leistungsfähigkeit des BUlck eine feste
stehende Tatsache ist, machen es unnötig,
Versuche anzustellen, wenn eine Verbesse=
rung
doch so unwahrscheinlich ist.
Den illustrierten Katalog und das Buch über mechanische
Einzelheiten erhalten Sie auf Verlangen.

(5341
Demnächst
Eröffnung unserer
Strumpf-Klinik

Sie brauchen also lhre seidenen Strümpfe wegen
Fall- oder Laufmaschen nicht mehr wegwerten.
Beachten Sie die weiteren Anzeigen!
Aases
** Wilhelminen-
Mrumpthads Eite straße 11.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 29. März 1927

Nummer 88

II. Eberſtadt, B. März. Kindergarten. Hier iſt durch
Fräulein Gretel Fröhlich ein Kindergarten eröffnet worden.
Brennholzverſteigerung. Am Dienstag, den 29. März,
9½ Uhr beginnend, werden aus dem Gemeindewald, Forſtort Klings=
ackertanne
, meiſtbietend verſteigert: Buchen: 35 Raummeter Scheiter,
6 Raummeter Knüppel, 14 Naummeter Stöcke und 1080 Wellen; Kie=
fern
: 141 Raummeter Stöcke und 20 Wellen. Zuſammenkunft der
Steigerer auf dem Bäckerweg am Eigang des Waldes. Letzte
Nutzholzverſteigerung. Am Donnerstag, den 31. März,
vormittags 9½ Uhr beginnend, werden aus dem Gemeindewald, Forſt=
ort
Klingsackertanne, 177 Kiefernſtämme (ca. 140 Feſtmeter), 1., 2., 3.
und 4. Klaſſe, meiſtbietend verſteigert. Zuſammenkunft der Steigerer
ebenfalls auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes. Auf frei=
willigen
Antrag der Erben des verſtorbenen Lehrers Wilhelm Schaff=
ner
wverden am Mittwoch, den 30. März, abends 7 Uhr, im Rathaus
deſſen Hofreite nebſt Grabgarten und 20 Ackergrundſtücke (etwa 16 000
Qundratmeter) öffentlich meiſtbietend verſteigert. Eine außer=
oudentliche
Hauptverſammlung hält der vor kurzem
wieder erſtandene Verſchönerungsverein am Donnerstag, den 31. März,
im Darmſtädter Hof (Laun) ab. Auf der Tagesordnung ſtehen: Be=
riht
des Rechners, Neuwahl des Vorſtandes. Wahl eines Arbeitsaus=
ſchuſſes
und Organiſationsfragen. Todesfaſt. Der langjährige Nachtſchutz=
maun
Heinrich Haller 9. iſt nach kurzer ſchverer Krankheit geſtorben.
Hoüler, war Mitglied des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
laugjähriges Mitglied des Turnvereins 1876. Er wurde am Sonntag
mittag unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Holz=
verſteigerung
. Aus dem Forſtort Klingsackertanne (Abteilung 1,
19 und 63) des Gemeindewaldes Eberſtadt findet am Dienstag an Ort
und Stelle eine Brennholz=Verſteigerung ſtatt. Gs gelangt Buchen=,
Eichen= und Kiefernholz zum Ausgebot. Die letzte Holzverſteigerung
findet am Donnerstag, den 31 März, ebenfalls aus dem Diſtrikt
Kliugsackertanne ſtatt. Bei dieſer Verſteigerung kommen, nach vier
Klaſſen getrennt, nur Kiefernſtämme zum Ausgebot. Feuerwehr=
übung
. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag vormittag eine
größere Uebung in den Schulhöfen ab. Die Uebung galt als Vorübung
für die demuächſt in Verbindung mit einer Kreiskommandantenverſamm=
lung
ſtattfindenden Uebung an der neuen Motorſpritze des Kreiſes.
Veuſchönerungsverein. Der Vorſtand des Verſchönerungs=
vereins
Eberſtadt hat zu einer außerordentlichen Hauptverſammlung
auf kommenden Donnerstag, den 31. März, in den Darmſtädter Hof
eingeladen. Auf der Tagesordnung ſtehen Neuwahl des Vorſtandes, die
Wohl eines Arbeitsausſchuſſes und wichtige Organiſationsfragen.
* Eberſtadt, B. März. Todesfall. Der frühere Stellwerksmeiſter
Peter Roß iſt infolge eines Herzſchlages im Alter von 65 Jahren plötz=
lich
verſchieden.
Seeheim, 26. März. Hier fand in der privaten höheren Lehr=
auſtalt
unter dem Vorſitz einer auswärtigen Prüfungskommiſſion die
alljährliche Verbandsprüfung ſtatt, in der etwa die Leiſtungen bei dem
früheren Einjährigenexamen verlangt werden.
* Pfungſtadt, 28. März. Beethovenfeier. Auch Pfungſtadt
ſtand am Wochenſchluß im Zeichen Beethovens. Am Samstag abend
hielt der Volksbildungsverein im Evangeliſchen Vereinshaus eine
würdige Beethovenfeier ab. Ein Beethovenkonzert hielt am Sonntag
abend der Evangeliſche Bläſerchor ab. Bei dieſer Feier wirkte auch
der Knabenchor mit, der Gellertlieder in Beethovenſcher Kompoſition
zum Vortrag brachte. Gleichzeitig fanden am Samstag und Sonn=
tag
zwei Theateraufführungen ſtatt. Der Junglandbund
führte u. g. Glaube und Heimat auf, während die Freie Turn=
gemeinde
einen Operettenabend veranſtaltete, in dem Die Winzer=
prinzeſſin
vom Rhein gegeben wurde. Die Verpachtung der
Pfarreigrundſtücke findet am kommenden Mittwoch nachmit=
tag
ſtatt. Es handelt ſich um 57 Grundſtüche, die auf neun Jahre ver=
pachtet
werden ſollen. Keine Weiterveräußerung des
Losholzes. Die Bürgermeiſterei weiſt ausdrücklich darauf hin,
daß der Verkauf des Losholzes an Ortsbürger nach Artikel 74 des
Forſiſtrafgeſetzes verboten iſt. Ausnahmen können nur auf Antrag ge=
ſtattet
werden.
Hahn bei Pfungſtadt, 28. März. HohesAlter, Frau Eliſabeth
Kehr feierte am Samstag in voller Rüſtigkeit ihren 84. Geburtstag.
* Ober=Ramſtadt, 28. März. Erfreulicherweiſe hat die Zahl der unter=
ſtützten
Erwerbsloſen in letzter Zeit eine weitere Abnahme erfahren, ſo
daß am Wochenende noch rund 90 Perſonen in Erwerbsloſen= und 65 in
Kriſenfürſorge ſtanden. In der gleichen Woche des Vorjahres betrug die
Geſamtzahl der unterſtützten Erwerbsloſen in Ober=Ramſtadt 418.
Kommenden Donnerstag, den 31. März, findet die letzte Brennholzver=
ſteigerung
im Gemeindewald ſtatt, zu der nur Ortseinwohner zugelaſſen
ſind. Ausgeboten werden ungefähr 280 Rm. Buchen=Scheit= und Knüppel=
holz
ſowie außerdem verſchiedene andere Holzſortimente. Zuſammen=
kunft
vormittags 9 Uhr am Finſterhöllenberg, gegenüber der Wald=
mühle
. Am Mittwoch, den 30. d. M., nachmittags von 2 bis 3 Uhr,
werden an die Klein= und Sozialrentner die Gutſcheine der letzten Nate
Winterbeihilfe auf dem Nathauſe ausgegeben. Sie ſind bis ſpäteſtens
20. April bei der Gemeindekaſſe zur Einlöſung vorzuzeigen und verlieren
an dieſem Tage ihre Gültigkeit. Am geſtrigen Tage beging die älteſte
Einwohnerin Ober=Ramſtadts, Frau Adam Hofmann Wwe., geb. Nühl,
Sonngaſſe, ihren 93. Geburtstag. Die Jubilarin iſt trotz dieſes hohen
Alters körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig. Nächſten Sonntag, den
3. April, veranſtaltet die Schützengeſellſchaft Tell, Ober=Namſtadt, das
ihr übertragene Meiſterſchaftsſchießen des heſſiſchen Schützenbundes ver=
bunden
mit Klaſſen=, Gruppen= und einem für jedermann offenen Werbe=
ſchießen
bei Gaſtwirt Heinrich Fiſcher, (Schafgraben), hier. Wertvolle
Preiſe ſtehen zur Verfügung. Letztere ſind zurzeit im Schaufenſter der
Schuhfabrik Schanz. hier, ausgeſtellt. Um die Mittel für die dringend
notwendige Innenherſtellung unſerer Kirche aufzubringen, wird dem=
nächſt
hier eine Lotterie veranſtaltet, zu der hieſige Firmen und Private
ſehon namhafte und teils ſehr wertvolle Gewinne geſtiftet haben. Sobald
alle Gewinne abgeliefert und von den anſehnlichen Geldſpenden noch
weitere Gewinngegenſtände hinzugekauft, werden dieſe in der Klein=
kinderſchule
ausgeſtellt werden. Alsdann wird auch mit dem Verkauf der
Loſe begonnen. Das Los koſtet 50 Pfg. und es iſt zu erwarten, daß bei
dem hohen Wert der Gewinne und den günſtigen Gewinnausſichten die
Loſe bald verkauft ſein werden. Näheres über die Ausſtellung der Ge=
winne
und den Loſeverkauf wird noch bekannt gegeben.
* Roßdorf, 28. März. Am Dienstag den 29. März, nachmittags
von 34 Uhr, findet Säuglingsberatungsſtunde an der Klein= Kinder=
ſchule
in Anweſenheit des prakt. Arztes Dr. Heck ſtatt.
r. Babenhauſen, 28. März. Die Höhere Bürgerſchule
ehrte zu Beethovens 100. Tobestage den unſterblichen Tonmeiſter durch
eine ſchlichte, würdige Schulfeier, an der alle Klaſſen teilnahmen. Im
ihrem Mittelpunkt ſtand eine Anſprache des Herrn Lehrers Müller, der
über das Leben und Schaffen des Komponiſten ſprach.
Altheim, 28. März. Der hieſige Turnverein veranſtaltete
im Darmſtädter Hof einen Schau=Werbeabend unter Mitwirkung
ſämtlicher Vereinsabteilungen. In bunter Reihenfolge wechſelten die
Vorführungen aus allen Gebieten des deutſchen Turnens. Schülerin=
nen
und Schüler, Turnerinnen und Turner wetteiferten unter Leitung
ihrer eifrigen Vorturner, den zahlreich erſchienenen Zuſchauern, unter
welchen erfreulicherweiſe auch das geiſtliche und das weltliche Ober=
haupt
der Gemeinde feſtzuſtellen war, zu zeigen, was ſie im letzten
Winterhalbjahr gelernt hatten. Beſonders gut gefielen die Reigen
der Schülerinnen, die Frejübungen der Schüler, Volkstänze, Reigen
der Turnerinnen ſowie die humoriſtiſchen Freiübungen und die zum
Teil ſehr ſchwierigen Geräteübungen der Turner.
* Kibach, 28. März. Waldbrand. Etwa ½3 Morgen
dreijähriger Kiefernbeſtand, Privatbeſitz, wurde dieſer Tage ein Raub
der Flammen. Zum Glück wurde das Feuer rechtzeitig bemerkt und
dirch tatkräftiges Eingreifen der hieſigen Einwohner ein größerer
Waldbrand verhütet. Dieſelbe Fläche wurde erſt vor wenigen Jahren
von den Flammen heimgeſucht.
* (Erbach i. Odw., 26. März. Die Odenwälder Vereinigung für
Kunſt und Wiſſenſchaft beſchloß ihre Veranſtaltungen in dieſem Jahre
mit einem Vortrag des Herrn Archivrats Morneweg über die kirchen=
geſchichtliche
Entwicklung unſeres engeren Heimatgebietes. Nach einer
einleitenden Ueberſicht über die Einführung des Chriſtentums in den
Landen zwiſchen Rhein, Main und Neckar und die Entſtehung der erſten
Kirchen, welche meiſt Hauskapellen oder Eigentum größerer Grundbeſitzer,

Gaugrafen uſw waren, ging Redner auf die Kloſtergründungen von
Amorbach und Lorſch ein. Die Miffionare von Lorſch, Worms, Mainz,
Fulda und Würzburg reichten ſich im 8. Jahrhundert hier die Hände.
Von großer Bedeutung waren dann die Kloſtergründungen Einhardts
in Michelſtadt (Steinbach) und Seligenſtadt. Später entſtanden die
Klöſter Schönau und Höchſt i. O., die Johanniterkommende in Ober=
Moſſau, das Karmeliterkloſter in Hirſchhorn u. a. chriſtliche Stiftungen.
Nach einem Ueberblick über die Kirchen und Geiſtlichen der Gegend imn
14. und 15. Jahrhundert ging der Redner auf den Unterſchied zwiſchen
der Land= und der hohen Geiſtlichkeit in den Viſchofsſtädten, die Reichs=
ſtädte
geworden waren, über. Hier war ſeit langer Zeit ein erbitterter
Kampf der Bürgerſchaft gegen die Biſchöfe und die Stiftsgeiſtlichkeit
geführt worden, als Luther 1517 ſeine Theſen gegen den Ablaß u. a. an=
ſchlug
. Das Erſcheinen Luthers auf dem Reichstag zu Worms 1521 er=
fuhr
eine ausführliche Darſtellung, wie auch die ſchon bald danach ein=
ſetzende
evangeliſche Vewegung, welche durch den Landesherrn und den
Adel gefördert und geſchützt wurde. Ihr kam der Reichstag zu Speher
1526 zu Hilfe, der das Bekenntnis in die Hände der Landesherren legte.
s wurde die Bewegung in der Grafſchaft Erbach, in der heſſiſchen
Obergrafſchaft Katzenelnbogen (Darmſtadt), in der Herrſchaſt Breuberg,
in Neckar=Steinach, Hirſchhorn, Rothenberg und ſchließlich in der Pfalz,
(Bergſtraße mit Heidelberg, Lindenfels, Wald=Michelbach uſwv.), dargelegt
und auf die von den Fürſten durchgeführte Reformation eingegangen.
Außer in der Pfalz, wo man das Bekenntis wiederholt wechſelte, iſt trotz
mehrfacher Verſuche, das katholiſche Bekenntnis wieder einzuführen, der

aldes dem evangeliſch=lutheriſchen Bekenntnis

treu geblieben. Neckar=Steinach, Rothenberg und Hirſchhorn haben frei=
lich
lange und ſchwer kämpfen müſſen. Auch die Revolutionen, die
Medigtiſierung und die neueſten Ereigniſſe ſind ohne Einfluß auf das
Glaubensbekenntnis geblieben. Die für die hieſige Gegend beſonders
bedeutſamen Ausführungen des Herrn Archiorat Morneweg fanden den
ungeteilten Beifall der zahlreich erſchienenen Zuhörerſchaft.
Hirſchhorn, 28. März. Wafſerſtand des Rheins am
27. März: 1.21 Meter; am 28. März: 1,24 Meter.
A Von der Bergſtraße, 26. März. Ein in der Nömerſtraße in Wein=
heim
wohnhafter 65jähriger Schuhmacher namens Franz Fitz hatte den
Gashahn geöffnet, un ſich zu vergiften. Dazukommende Leute verhinder=
ten
die Ausführung und unternahmen Wiederbelebungsverfuche des
bewußtlos gewordenen Mannes. Dieſe Verſuche waren von Erfolg be=
gleitet
. Der alte Mann wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus Wein=
heim
überführt, wo er vorgeſtern an den Folgen der Vergiftung ge=
ſtorben
iſt.
* Hähnlein, B8. März. Am Samstag nachmittag, gegen 3 Uhr, er=
eignete
ſich an der Halteſtelle Hähnlein ein Bahnunfall der
glimpflich abging. Eine auf einer Probefahrt befindliche Maſchine,
die in der Richtung nach Darmſtadt fuhr, paſſierte den Bahnübergang
und ſtreifte dabei am Hinterteil einen Einſpännerwagen derart, daß
der Wagen ſtark beſchädigt wurde. Fahrer und Pferd kamen mit dem
Schrecken davon. Die Maſchine ſoll nicht gemeldet geweſen ſein, das
Perſonal, das das Kommen der Maſchine ſah, glaubte, es handle
ſich um den fahrplanmäßigen Perſonenzug und ließ die Schranken
offen, da der Zug immer noch einige Minuten Fahrzeit gehabt hätte.
Die Leermaſchine war jedoch durch die hohe Fahrt zu ſchnell am Bahn=
übergang
, ſo daß derſelbe nicht mehr geſchloſſen werden konnte. Der
Fall zeigt wieder, daß es ratſam iſt, auch bei geöffneten Schranken
ſich umzuſehen, ob ſich kein Zug nähert.
* Anerbach, 27. März. Befitzwechſel. Die von Frl. Dr. Keck
auf der Hochebene zwiſchen Wolfsſchlucht und Fürſtenlager erbaute
größere Villa für ein Erholungsheim iſt dem Vernehmen nach in andere
Hände übergegangen. Frl. Dr. Keck iſt bekauntlich vor wenigen Wochen
unerwartet ſchnell geſtorben. Bau und Einrichtung der Villa erfolgt
nun durch hieſige Geſchäftsleute und wird bei Fertigſtellung eine Schön=
heit
unſeres Ortes werden.

* Wimpfen, 27. März. Die Verſetzung des Vorſitzenden des Krieger=
vereins
machte die Einberufung einer außerordentlichen Generalver=
ſammlung
nötig. In dieſer legte Kamerad Philipp Speier ſein Amt
mit den beſten Wünſchen für ein ferneres Blühen und Gedeihen des Krieger=
vereins
Wimpfen nieder. Er verſicherte, daß er dem Verein, wie jedem
Kameraden die alte Soldatentreue bewahren und auch im neuen Wir=
kungskreis
Darmſtadt getren zur Haſſia und ihren Beſtrebungen halten
werde. Der zweite Vorſitzende, Kamerad Dr. Erich Zieger, dankte dem
ſcheidenden Vorſitzenden im Namen des Vereins für ſeine geſchickte,
von jedermann anerkannte Leitung und überreichte ihm als dankbare
Anerkennung und als ſtete Exinnerung an Wimpfen und an ſeine Tätig=
keit
als Vorſitzender des Kriegervereins ein von Kunſtmaler Karl Geiſt
gemaltes Bild von Wimpfen. Außerdem wurde der Antrag geſtellt, Kam.
Speier zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Antrag fand einſtimmige
Annahme. In der nun folgenden Wahl eines Vorſitzenden wurde
Kamerad Dr. Fuchs gewählt, der die Wahl mit Worten des Dankes und
dem Gelöbnis annahm, alles zu tun, was in ſeinen Kräften ſtehe zum
weiteren Blühen, Wachſen und Gedeihen des Kriegervereins Wimpfen.
Als Erſatzmann wurde Kamerad Poſtmeiſter Angelberger in den Vor=
ſtand
gewählt.
* Hofheim, 26. März. Bei den Ausgrabungsarbeiten auf dem Bau=
gelände
des Karl Stroh von hier, wurden in kaum 1 Meter Tiefe drei
menſchliche Skelette gefunden. Da ſchon in früheren Jahren auf um=
liegendem
Gelände Pferdeſkelette, ſowie verſchiedene Waffen aus Tags=
licht
gefördert wurden, vermutet man ein Gräberfeld aus dem Dreißig=
jährigen
Krieg. Bedauerlich iſt es, daß derartige Funde nicht der zu=
ſtändigen
Stelle gemeldet werden, denn vielfach beſteht bei den Grund=
ſtücksbeſitzern
die Anſicht, daß ihnen bei einer eventuellen Ausgrabung
zu großer Schaden entſtehen würde. Es wäre hier Sache der Vehörde,
die Leute in dieſem Punkt aufzuklären, denn ſonſt geht uns noch manch
wertvoller Fund verloren.
Gernsheim, 28. März. Waſſerſtand des Rheins am
V. März: 55 Zentimeter.
* Groß=Gerau, 26. März. Schlußprüfung In Gegenwart
des Landwirtſchaftsdirektors Haug von Groß=Umſtadt fand hier die
Schlußprüfung an der landwirtſchaftlichen Schule ſtatt. In der Prü=
fung
wurden verſchiedene Themen über das landwirtſchaftliche Genoſſen=
ſchaftsweſen
, über die Krankheiten des Getreides, über Anbau und Auf=
bewahrung
des Weißkohls uſw. behandelt. Landwirtſchaftsdirektor Dr.
Lung erblickte, wie er in ſeiner Anſprache ausführte, in der weitgehend=
ſten
Fachbildung der Jungbauern einen neuen Grundſtein für die Auf=
wärtsbewegung
Deutſchlands. Der Verkehrsverein iſt da.
In einer gut beſuchten Verſammlung wurde der Verkehrsverein für
Groß=Gerau und Umgebung ins Leben gerufen. Der Vorſitzende des
Heſſiſchen Verkehrsverbandes, Stemmer=Darmſtadt, hielt ein ausführ=
liches
Referat über allgemeine Verkehrsfragen unter beſonderer Berück=
ſichtigung
der Verhältniſſe von Groß=Gerau. Ferner referierte der
erſte Syndikus der Induſtrie= und Handelskammer Regierungsrat Dr.
Roeſener aus Darmſtadt. Zum 1. Vorſitzenden des Verkehrsvereins
wurde Fabrikant Heinrich Hirſch ernannt. Auch Bürgermeiſter Dr.
Lüdecke gehört dem Vorſtand an.
* Walldorf, B. März. Zur Bürgermeiſterwahl ſind drei
Wahlvorſchläge eingegangen. Die Sozialdemokratiſche Partei präſen=
tiert
den ſeitherigen Beigeordneten Adam Jourdan. Der zweite Wahl=
vorſchlag
, der das Kennwort Goethe trägt, präſentiert Hermann
Weigel, Bildhauer. Der dritte Wahworſchlag mit dem Kennwort
Fortſchritt bezeichnet den Kaufmann Johannes Becker ale Kan=
didaten
.

Der Gießener Fememordprozeß.

WSN. Gießen, B. März. In der heutigen Verhandlung wird
mit der Beweiserhebung fortgefahren. Zwei Berliner Polizeibeamte.
die über Schmidt=Halbſchuh vernommen werden, können nichts Nach=
teiliges
über dieſen ausſagen. Seine Angaben über die Schwarze
Reichswehr hätten ſich zum größten Teil als zutreffend erwieſen. An
ſeiner Glaubwürdigkeit ſei nicht zu zweifeln.

Der Berliner Kriminalſekretär Stenzel beſtätigte, daß man auf die
Spur des Schmidt erſt durch ein anonymes Schreiben aus Wetzlar ge=
kommen
ſei. Seine Ausſagen in der Nauheimer Angelegenheit bat
Schmidt, ohne Nennung ſeines Namens machen zu können. Bei der
Gegenüberſtellung mit Wurſter ſei Schmidt von ſeinen Angaben abge=
wichen
.

Die Gutachten der Sachverſtändigen.

Hierauf werden die Sachverſtändigengutachten erſtattet. Prof, Dr.
Scriba=Gießen ſtellt hinſichtlich des Angeklagten Schwing feſt, daß in
deſſen Familie nervöſe und geiſtige Erkrankungen vorgekommen ſind.
Großmannsſucht, Phantaſtereien. Ueberſchätzung ſeiner Leiſtungsfähigkeit,
Mangel an Energie und Beſtändigkeit, aber auch Gutmütigkeit, ſeien die
hervorſtechendſten Eigenſchaften Schwings. Er ſei ein haltloſer und wil=
lensſchwacher
Menſch, unfähig, ſich im Leben durchzuſetzen. Symptome
an Geiſtesſtörung hat der Sachverſtändige dagegen nicht an Schwing be=
obachtet
. Er kommt zu dem Ergebnis, daß Schwing ein Pſhychopath ſei,
dem der Schutz des 8 51 des Strafgeſetzbuches, jedoch nicht durchweg, zu=
komme
. Am Tage der Tat ſei Schwing nur beſchränkt zurechnungsfähig
geweſen. Für die Zeit des Kampfes ſelbſt ſeien begründete Zweifel an
ſeiner freien Willensbeſtimmung vorhanden.
Der nächſte Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Schäfer=Friedberg,
hält Schwing ebenfalls für einen ſchweren Pſychopathen. Die Anwen=
dung
des § 51 Str. G.B. könne er jedoch nicht befürworten. Dagegen be=
ſtehe
bei der Tat und für die Zeit vorher Einengung der freien Willens=
beſtimmung
und verminderte Fähigkeit, frei zu entſcheiden. Der Sach=
verſtändige
hält auch eine volle Ausſchaltung der freien Willensbeſtim=
mung
im Augenblick der Tat für möglich. Hinſichtlich Heinz beſtehe kein
Anlaß zu einer geiſtigen Unterſuchung. Den Angeklagten v. Solomon
hält der Sachverſtändige als geiſtig völlig intakt. Jedoch ſei deſſen
ſchwärmeriſche Verehrung Kerns und ſeine affektive Bindung an dieſen
als pathologiſcher Affekt auszulegen, wobei zu beachten ſei, daß Salomon
damals erſt 19 Jahre alt war.
Es tritt hierauf eine Pauſe ein, in der das Gericht über weitere Be=
weisanträge
berät.
Im Anſchluß an die Gutachten der Sachverſtändigen nahm der Ge=
richtshof
noch einige Befragungen der Zeugen Wurſter. Dietrich,
Schmidt=Halbſchuh und Wagner vor, aus deren Bekundungen weſentlich
Neues nicht mehr zutage trat. Schmidt=Halbſchuh, der bisher unvereidigt
vernommen wurde, erklärte noch einmal, daß er von ſeinen Ausführun=
gen
nichts zurücknehme, und er beſchvor hierauf ſeine Bekundungen.
Ebenſo blieb der Zeuge Wagner bei dem, was er im bisherigen Ver=
laufe
des Prozeſſes ausgeſagt hatte. Der Staatsanwalt beantragte ſo=
dann
die Verleſung eines Rundſchreibens des Wikingbundes, aus dem
der Fanatismus des Angeklagten Heinz hervorgehen ſoll. Die Vertei=
digung
beantragt für den Fall der Verleſung den Ausſchluß der Oeffent=
lichkeit
. Der Angeklagte Heinz bemerkt dazu, es handle ſich bei dem
Nundſchreiben um Inſtruktionen, die im Jutereſſe der Landesverteidi=
gung
geheim zu halten ſeien und die vom Truppenkommandeur in
Stuttgart gebilligt waren. Da der Staatsanwalt auf der öffentlichen
Verleſung dieſes Rundſchreibens beſtand, zog ſich der Gerichtshof erneut
zur Beratung zurück und verkündete ſchließlich den Ausſchluß der
Oeffentlichkeit. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit befragte der
Vorſitzende den Angeklagten Heinz, ob er ein Rundſchreiben erlaſſen
habe, in dem geſagt wird, der Bund Wiking ſei revolutionär und werde
es bleiben, trotz aller Fehlſchläge der letzten Zeit, die Zeit arbeite für
ihn. Der Angeklagte Heinz gibt zu, daß dieſe Wendung in dem Rund=
ſchreiben
ſteht. Da der Staatsanwalt trotz dieſer Ausſage des Heinz
auf ſeinen Antrag der öffentlichen Verleſung beſtehen blieb, zog ſich der
Gerichtshof erneut zur Beratung zurück und verkündete ſchließlich als
Gerichtsbeſchluß die Ablehnung des Antrages des Staatsanwaltes. Es
wurden hierauf noch verſchiedene Dinge behandelt, die in die Dittmar=
befreiung
hineinſpielen. Hierauf wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen.
Auf Bitten der Verteidigung und unter Zuſtimmung der Staatsaniwalt=
ſchaft
wurde ſodann die heutige Sitzung geſchloſſen. Der morgige Diens=
tag
ſoll ſitzungsfrei bleiben, damit der Staatsanwalt und die Verteidi=
ger
ihre Plaidoyers vorbereiten können. Die Weiterverhandlung beninut
Mittwoch früh mit den Plaidoyers. Das Urteik dürfte vorausſchtlich
Mittwoch abend zu erwarten ſein.

Rheinheſſen.

a. Oppenheim, 26. März. Gaſtwirteverein. Der im Vor=
jahre
gegründete Gaſtwirteverein des Kreiſes Oppenheim hielt ſeine
diesjährige Generalverſammlung, die gut befucht war, im Gaſthaus
Zum Bahnhof dahier ab. Vom Gaſtwirteverband var das geſchäfts=
führende
Vorſtandsmitglied Herr Jaskowsſti aus Darmſtadt erſchienen.
Dem Vereinsrechner wurde Entlaſtung erteilt. Für das Jahr 1927 be=
ſteht
der Vorſtand aus folgenden Herven: Schuppert, 1. Vorſitzender;
Hechinger, Stellvertreter; Anheißer, Schriftführer; Göth Rechner; alle
in Oppenheim wohnhaft. Als Beiſitzer wurden gewählt die Herren:
Dannenfelſer=Bichlelnheim, Dietz=Undenheim, Weber=Dalheim, Wehr=
heim
=Dexheim, Wucher=Nackenheim und Frau Hilbig Witwe, Oppenhein.

Oberheſſen.

Gießen, 26. März. Am 29. März begeht der in weiten Kreiſen
des Landes bekannte Direktor der Heil= und Pflege=Anſtalt Dr. Carl
Dßwald, ein geborener Büdinger, die Feier des 60. Geburtstag(s.
Dem beliebten Beamten wird es zu dieſem Tage an herzlichen Glich=
wünſchen
nicht fehlen.
* Langgöns, N. März. An der großen Rutſchſtelle am
Bahndamm der Main=Weſerbahn wurde am Freitag früh
die unangenehme Feſiſtellung gemacht, daß ſich die Erdmaſſen in
der Nacht um mehr als einviertel Meter geſenkt hatten. Das eiwa
fünf Meter mit in die Tiefe gerutſchte Bahnwärterhäuschen muß ab=
gebrochen
werden. Etwa 50 Maurer der Unternehmer Weimer=Gießen
und Weiß=Großen Linden treiben Stollen in den Damm, um tiefgehende
Rigole aus Baſaltſteinen anzulegen. Die Rigole gehen bis auf die Sohle
des Dammes, um hier die Lettmaſſen endlich zu befeſtigen. An der er=
neuten
Bewegung der Lettmaſſen iſt ſicher das Regenwetter der letzten
Tage ſchuld. Fortgeſetzt treffen Materialzüge ein, welche Baſalt= und
Sandſteine für das Mauerwerk und Schlacke und Sand zum Auffüllen
der Rutſchſtelle herbeiſchaffen. Der Betrieb wird immer noch eingleiſic
durchgeſüihrt und wickelt ſich ziemlich pünktlich ab. Die ſechs Meter
ſtarke und ſech zig Meter lange Stütz= und Sperrmauer ſitzt zwei Meter
im gewachſenen Boden und kommt jetzt aus der Erde hervor.
Grünberg, 28. März. Seine Hauptverſammlung hiel.
hier der Grünberger Pferdeverſichewungsverein ab. Der Verein beſteht
jetzt 50 Jahre und dehnt ſich auf die Kreiſe Gießen, Alsfeld, Schotten,
Friedberg, Gelnhauſen, Hanau und Marburg aus. Nach dem Geſchäft
bericht hat ſich der Verein in den letzten Jahren recht gut entwickelt=
Gegenwärtig beſteht der Verein aus 579 Mitgliedern mit 1536 Pferden
und einem Verſicherungskapital von 844 780 RM. In der Trächtig
keitsverſicherung wurden im vergangenen Jahre 22 Mitglieder mit
B Pferden und einem Verſicherungskapital von 7075 RM. verſchert
Entſchädigt wurden im vergangenen Jahr 39 Mitglieder mit 1190
RM. Beſchloſſen wurde, die älteren Pferde nicht zu hoch aufzunehmel,
damit unnötige Ausgaben vermieden werden. Das Vereinsvermögen
ſtellt ſich am Schluſſe des Rechnungsjahres auf 1685 B RM. Neual
meldungen werden jederzeit vom Direktor Karl Schäfer 1., Grünherg,
angenommen.

Im einfachsten wie im Feinsten Haushalt

leistet MAGGl‟ Würze seit langen Jahren vorzügliche Dienste. Wenige Tnopfen kräftigen und verfeinern den Geschmack
fader Suppen, schwacher Fleischbrühe, Gemüse, Soßen und Salste. Auch in Ihrer Küche sollte sie nicht fehlen,

die altbewährte MAhGl Würze

M4 Fur
Et
ſher E.
nit
Mia
iang
ſeil
füigkeit
m Unterze
mtrit ſpät
2a1
der

Gemeinder
Donnerstg
Durmittags g
mn au v.
Lemeinden

detend verſt

Scheiter,

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 29. März 1927

Ur TabdtSudu

Seite 9

Wäschetuch
80 cm breit, nur gute Qualitäten . . . . . 0.95, 0.68,
Linon
80 cm, unsere bewährten Oualitäten . . . . 1.15, 0.95, U
Macco
80 cm breit, nur gute, reine Macco-Gualität, 1.25 0.95, U.4
Edeltuch
80 cm, uns. schöne selbst ansgerüst. Qualität, 1.60, 1.35, U.d0
Bett-Linon
130 cm breit, schöne feinfäd Qualtät
0.00
Bettuch-Nessel
160 cm breit, f. Bettwäsche
19 0.95
Bettuch-Cretonne
160 cm breit, nur gute südd. Marken . . . 245, 225, 1a30
Bett-Damast
130 cm, schöne seidenglänz. Ware.
5 175, 1.45
Bettuch-Halbleinen
130 cm breit, nur erprobte Qualität.
290 195, 1.65
Handtuch-Stoffe in versch. Breiten,

Träger-Hemden
mit Feston oder Spitzengarnitur".
29, 225, 1.45
Beinkleider
mit Stickerei oder Klöppelgarnitnr . . . . . 3.20, 2.40, Iuu
Nacht Hemden
moderne Formen, schön garniert . . . . . . 4.50, 3.40, EeU
Untertaillen
2.90, 2.20,
in allen Ausführungen .
Damast-Tischtücher
schöne Blumenmuster . . . .
95,
Damast-Tischtuch
Ia Halbleinen, schöne Dessins, 130/160 cm

Freiswerte Kaffee-Gedecke
mit 6 Servietten, weiß mit farbigem Rand . . 750, 3.50 Lrükel Kissenbezüge
mit handgezog. Hoblsanm und gestickt . . . zs0 2.60

nur gt. Oualität., teils Banmwolle od. Halblein., 0.85, 0.65,

0.38

Koltertuch
mit festonierten Bogen.
Parade-Kissen
mit Einsatz und breiter Spitze, g

2.40
3.90

5.

20,

Dau
LO TadeSeu

Darmstadt

(5357

Am Ludwigsplafz

Zur Durchführung der Bezirks=( Fa=
n
ilten= Fürſorge ſollen beim Städtiſchen
Wohlfahrts= und Jugendamt
4 Fürſorgerinnen
mit entſprechender Vorbildung, prakti=
ſcer
Erfahrung und ſtaatlicher Aner=
kmnung
als Wohlfahrtspflegerin zu=
nächſt
auf Privatdienſtvertrag einge=
ſtellt
werden. Beſoldung nach Gruppe UI
dr ſtädt. Beſoldungsordnung. Bewer=
bangen
mit amtsärzlichem Zeugnis, Zeug=
n
sabſchriften, Lebenslauf und Darſtel=
lung
des Ausbildungsgangs ſowie Be=
ſcreibung
der bisherigen praktiſchen
Zätigkeit ſpäteſtens bis zum 1. Mai an
den Unterzeichneten (Stadthaus). Dienſt=
gtritt
ſpäteſtens am 1. Juni. (st5371
Darmſtadt, den 26. März 1927.
Der oberbürgermeiſter.

Einträge in das Handelsregiſter Ab=
tälung
4: Am 24. März 1927 hinſicht=
lich
der Firmen: 1. Auguſt Zürtz, Darm=
ſtdt
: Die Prokura der Auguſt Zürtz
GSefrau, Minna, geborene Heerdegen, iſt
eilloſchen. Die Firma iſt erloſchen.
2 Friedrich Lambacher, Darmſtadt:
2äe Firma iſt erloſchen. Abteilung B;
Aun 22. März 1927 hinſichtlich der Firma:
Bücherſtube Volkshochſchule, Ge=
ſeUſchaft
mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt: Die Vertretungsbefugnis der
9 quidatoren iſt beendet und die Firma
eiloſchen. Am 24. März 1927 hinſicht=
lich
der Firma: He ſiſche Motor= Fahr=
zeug
=Induſtrie, Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Durch
Beſchluß der Geſellſchafter vom 22. März
1927 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Fabri=
ant
Adolf Hartmann in Hofgut Oberau
ſei Trebur iſt zum Liquidator beſtellt.
Darmſtadt, den 25. März 1927. (5310
Amtsgericht I.

Vergebung von
Dachdecherarbeiten,
Auf Grund des Miniſterialerlaſſes
vom 16 Juni 1893 und deſſen Ergän=
zungen
ſollen öffentlich vergeben werden:
Los 1 Schieferdachflächen, ca. 750 qm
auf dem Kreisamtsgebäude,
Los 2 Schieferdachflächen, ca. 400 gm
auf dem Alten Palais,
Los 3 Schieferdachflächen, ca. 300 qm
auf dem Marſtallgebäude.
Bedingungen liegen bei uns zur Ein=
ſicht
offen, woſelbſt auch die Angebots=
formulare
, ſolange der Vorrat reicht,
zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei
mit entſprechender Aufſchrift verſehen,
bis zum Eröffnungstermin Samstag,
den 9. April 1927, vorm. 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
(IN.5328
Zuſchlagsfriſt 10 Tage.
Darmſtadt, den 26. März 1927.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Becker.

Letzte

ebenenen d Geberechenſaſle
Donnerstag, den 31. März 1927,
vormittags 9 Uhr anfangend, wer=
den
aus verſchiedenen Forſtorten des
Gemeindewaldes Ober=Ramſtadt meiſt=
bretend
verſteigert:
Scheiter, rm: 264,5 Buchen, 52 Eichen,
7 Fichten;
Knüppel, rm: 9,5 Buchen, 11 Fichten;
Reiſig, 100 Wellen: 3,60 Buchen, 4,55
Eichen, 2.40 Kiefern, 16,10 Fichten
(Stammreiſig);
Stöcke, rm: 96 Buchen, 2 Kiefern, 30,5
Fichten.
Die Fichtenſtammreiſig werden vor=
ausſichtlich
nicht vorgezeigt. Zur Ver=
ſteigerung
ſind nur Ortseinwohner zu=
gelaſſen
. Zuſammenkunſt am Eingang
zum Forſtort Finſterhöllenberg, gegen=
(5367
über der Waldmühle.
Ober=Ramſtadt, den 28. März 1927
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückert.

Am Mittwoch, den 30. März ds.
Js., nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in
Fürth i. Odw. im Hofe des Gaſthauſes
(5319
Zur Starkenburg:
1 Horchwagen (Limouſine) 6ſitzer,
14/40 PS., und 1 Motorrad,Allright,
21, P8., 4 Takt.,
zwvangsweiſe gegen Barzahlung.
Horn
Gerichtsvollzieher in Fürth (Odw.).

rMMok?
FTLHAM2

JoderistselnesGlllekesschmied!
Sie können die heute s0
REWT
riesig teuren Taschen-
TSREUZRA uhren, Standuhren, Gold-
waren
, Musikinstrumente
Fahrräder usw. bei uns
zuTsREM vöillg kostenlos
erhalten. Staunend und
verblatkend einfach! Miß-
lingen
ausge schlossen
Keinerlei Verpllichtungen haben Sie, nur
wollen Sie versuchen. uns die richtige L. ös-
ung
des nebenstelienden Sprichwortes nebst
Rdekporto sofort einzusenden. 4934im
Heriot-Gompanie Präm.-Abt., Friedenan W5!0

Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur Kenntnis der
Mitglieder der iſrael. Religionsge=
meinde
Darmſtadt gebracht, daß bei
der heute ſtattgehabten Vorſtands= Erſatz=
wahl
gewählt worden ſind die Herren:
1. Theodor Meyer, Kaufmann
2. Juius Adler, Kaufmann. Waldſtraße
3. Jakob Dernburg, Kaufmann
4. Hermann Simon. Kautmann
bis Ende März 1933 5375
5. Siegmund Salomon, Kaufmann
bis Ende März 1931.
Das Protokoll über dieſe Wahl liegt
nebſt Anlagen 3 Tage lang, und zwar am
1., 2. und 3. April 1927 in dem Gemeinde=
zimmer
, Friedrichſtraße 2, zur Einſicht
für die Stimmberechtigten und die Ge=
wählten
offen.
Einwendungen gegen die Wahl oder
gegen die Gewählten, wie auch eine Ab=
lehnung
der Wahl müſſen bei Vermeidung
des Ausſchluſſes innerhalb der Offen=
legungsfriſt
beim Kreisamt Darmſtadt
vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 27. März 1927.
Der Wahl=Kommiſſar:
L. Hachenburger.

Letzte

Donnerstag, den 31. März 1927,
vorm. 9", Uhr beginnend, ſollen
aus dem Eberſtädter Gemeindewald,
Forſtort Klingsackertanne (Abt. 1, 18 u.
63) die nachverzeichneten Holzſortimente
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden:
Kiefern=Stämme:
1 Stück I. Kl. 134 im
18. II. . 21/41
134 . III. . 104,07
24 . II. 12,45
Zuſammenkunft der Steigerer auf
dem Bäckerweg am Eingang des Waldes.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Kirſchner, Eberſtadt, Müllerſtraße 11.
Gemerkt wird, daß das Holz auf einem
Abtrieb lagert. Gegen ſichere Bürgſchaft
wird kreditiert bis 11. November 1927
Eberſtadt, den 25. März 1927. (5269gi
Heſſ. Bürgermeiſtere: Eberſtadt.
Schäfer.

R
ab Mit woch 91e u
4 Uhr, Martinſtr.
42, Erdgeſch. (3446
Schränke
Sofas, Tiſche
Spiegel, (antik)
Schreibkommode
Küchenmöbel
Bilder, Bücher
Stereoſkop
Grammophon=
platten
u. a. m.

8416
Kleines
Haus
zu kaufen geſucht.
5 Zimm ,Bad elektr.
Liht, in der Umgeb.
Darmſtadts oder an
der Bergſtr. Angeb.
unter W 230 an die
Geſchäftsſtelle.

Den feinsten Geechmsck nur Aiwteln von Mack
Wi

Geſchäftshaus
mit freiwerd. Laden u. 5 Zimm.=Wohnung
in guter Lage fer jedes Geſchäft geeignet.
zu verkaufen. Preis 28000 , Anz 8000.,K
Näheres durch die Alleinbeauftr. (8451
Conrad & Hellmund
Telefon 3084
Waldſtraße 3

Kle ines, gu gehendes
Aoloniglwaren=,
bezw. Lebendmittele
Geſchäft
zu kaufen oder zu
pachten geſucht. Ver=
mittlung
erwünſcht
Ausführl. Angeb u.
N 220 Geſchſt. eszs=

Donmelsheie den Wecläife
Js., nachm. 2 Uhr, im Gaſthaus Zur
Krone (Bürgermeiſter Schwinn) zu
Schöllenbach (Bahnſtrecke Eberbach
Hanau).
Schutzbezirke Reußenkreuz und
Schöllenbach.
(Schächtal Wſ. 2ab, 3, Mittelberg Wſ.
1ab, Sſ. 15, 16, 17, Grenzenbuckel 1, 4,
5a, Krähberg 4, Kirchberg 1, Rechte Tal=
ſeite
1b, 2b, 5, 6abe, 9ab, Mittelberg Wſ
7, Langeforſt Sſ. 17):
Scheiter, rm: 581 Buche, 48 Eiche, 16
Birke, 5 Kiefer:
Knüppel, rm: 396 Buche, 66 Eiche, 28
Birke 15 Kiefer;
Kohlholz, rm: 181 Buche, 17 Eiche, 6
Birke, 10 Kiefer:
Abſchnitte, rm: 2 Buche.
Nähere Auskunft durch Gräfl. Ober=
förſterei
Schöllenbach (Tel.=Amt Beer=
felden
Nr. 21) ſowie durch die zuſtändi=
gen
Gräfl. Förſter (Tel. Beerfelden
(5074t.
Nr. 30).
Beerfelden, den 24. März 1927.
Gräfl. Oberförſterei Schöllenbach.

Mittwoch, den 30. März 1927,
nachm. 2 Uhr, verſteigere ich dahier
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung
eine Ehatſelonque,
eine Nähmaſchine,
ein Kaſſenſchrank,
ein Schreibtiſch,
drei neue Fahrräder,
ein Bücherſchrank,
ein Sofa und ein Oelgemälde.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber
Hügeiſtraße 27.
(5366
Darmſtadt, den 28. März 1927.
Weber
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Immobilien?

Lebensmittel-
Geschäft
Zlgarren-
Geschsft
zu verkaufen.
Diugeldein, Landwehr=
ſtraße
39, Telefo 2067
(5348im)

3l., ſtöchiges
Hau s
mit Toreinfahrt,
Hof und Werkſtätte
beſten Zuſtand ( Mar=
tinsv
ertel) fir Mk.
16500. zu verkauf
Anzahl. Uebereinkunft
näheres Immobilien
Dingeldein, Landwehr=
traße
39, Telefog 2087
(5346im)

Geſchäfts=
Etagenhäuſer
Villene u. Einfam.=
Häuſer, Bauplätze,
allerbeſte Objekte, hat
ſtets anzubiet. 1350
A. Brück
Schützenſtraße 8,
Telephon 1778.

Hanſen
Aauf
Herdweg 89
herrſchaftlich ausge=
ſtattet
und in gutem
Buſtand, preiswert zu
verkaufen. (e3449
Näh. beim Be itzer
Herdweg 89

Berkäufe

2 (ebr. Dam = Fahr=
räder
u. Muſik= Ap=
ſparat
billig zu verk
Heidelbergerſtr. 127, I.

A
beit, voll 1u.
abgeſperrt,
echt eiche, mit Kriſt=
Gläſern (s423
Mk. 180. obig
Büfett
HIEAEAALpaſſe in
derſelben Ausführung
Mk. 90.-
Ludwig Müller
Werkſt f Wohnungseinr.
Karlſtraße 4749

A. 1. 5.-
Motorrad
3.05 Steuer PS., 24
Brems PS., m. elektr.
Lichtmaſchine, Ge=
ſchwindigkeitsmeſſer
,
Kilometerzähler, Uhr,
Luxusbeiwagen, So=
zusſitz
u. Reſerverad,
vorzügl, erhal en, in
tadell, gebrauchsfäh
Zuſtand, preisw. z vk
Angebote u W228
an die Geſchſt. 65942

Umzugshalber
ſehr bi lig abzugeben:
1 vierfl. Gasherd,
Junker & Rih.
1 Mefſing=Zuglampe
mit Seidenſchirm,
für Gas.
(ss6i
Klavierſtuhl.
2 Blatt Gardinen.
Gutenbergſtr. 22, I.
Anzuſeh. vormittags

2 Motorräder
faſt ne ,m Kickſtarter,
3 Ganggetriebe und
Licht,3.-4.300 ſowie
einge weiterePvtor=
räder
u. Motorwagen
billig zu verkaufen.
Augebote unt W235
an die Geſthäftsſtelle
dieſes Blattes. (8435

Gebr. dbl. Kinder=
wagen
mit Rie en=
ſederung
zu vk Hein=
rchſtr
104, II., r 76397
Speiſezimmer und
Herrenzimmer, neu,
zu verm. Näh. Gſchſt.
(*8421

Uente mntchechte
barer Limouſine aus
Privatha d zu verk.
Auskunft und anzu=
ſehen
bei der (es38!
Delta-Betriebsgel.
Frankkurt a. Main
Frankenallee 98

Mittag= und
Abendtiſch
von 5095 Pfg.
vegetariſche u. Fleiſch=
(8442
kiche
Reform=Reſtaurant
lexanderſtr. 4 I.

V 4623

Es ziehen
die in dem organischen Einweichmittel
Burnus enthaltenen Enzymel der Bauchspei-
cheldrüse
vonSchlachttieren gerade denschwer
zu entfernenden Schmutz aus der Wäsche, wie
Speisereste aus Küchen- und Tischwäsche,
Schweiß und Blut aus Leibwäsche, Staub und
Ruß aus den so emnpfindlichen Gardinen.
Burnus, unter genauer Beachtung der Ce-
brauchsanleitung
benutzt, bringt Ihnen neben
gründlicher Schmutzentfernung eineungeheure
Ersparnis an Zeit, Arbeit, Seife und Heiz-
material
, verbürgt Ihnen eine nie gekannte
Schonung der Wäsche.
Verlangen Sie kostenfrei die aufklärende
Schrift Verbilligte schonende Schnellwäsche-
von
der August Jaoobi A.-G., Darmstadt.
Die praktische Hausfrau egelcht nur mit
BUTNUS

[ ][  ][ ]

Seite 10

Rummer 88

Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Zum Fall Schultheiß. Wie nun=
mehr
feſtſteht, findet die Verhandlung gegen den des
Mordes, des Raubes und des unbefugten Waffen=
beſitzes
angeklagten Inſtallateur und Fuhrmann
Schultheiß am Montag, den 4. April, ſtatt. Zu der
auf drei Tage berechneten Verhandlung werden Zu=
trittskarten
ausgegeben. Den Vorſitz in der Ver=
handlung
führt Landgerichtsdirektor Dr. Schaffner.
Die Anklagebehörde wird durch Staatsanwaltſchafts=
rat
Dr. Fuchs vertreten. Verteidiger iſt Rechtsanwalt
Zugehoer.
Autoſtraße HamburgFrankfurt (Heſſen
Baden)Baſel.
Die Hamburg=Amerika=Linie, die größte und
führende deutſche Schiffahrtslinie, iſt Mitglied des
Vereins Hafraba geworden, und Generaldirektor Geh.
Rat Dr. Cuno als Mitglied dem Verwaltungsrat
des Hafraba beigetreten. Damit haben auch die
Schiffahrtslinien zu dem neuen großen Gedanken
der Autoſtraßen Stellung genommen, wohl in der Er=
kenntnis
, Schnelligkeit und Beweglichkeit von Per=
ſonen
und Laſtkraftwagen in den Dienſt der Schif=
fahrtslinien
einzubeziehen. Für den Laſtwagenver=
kehr
wird es von Bedeutung ſein, eilige Ladungen
direkt von Bord auf Schnell=Laſtwagen zu über=
nehmen
und am ſelben Tage noch hunderte Kilo=
meter
weit an ihrem Beſtimmungsort dem Empfän=
ger
zuführen. Mit den Schiffen ankommende Rei=
ſende
, die ihre eigenen Wagen mitbringen, gelangen
auf der Autoſtraße ſchnell in das Innere des Landes.
Verbilligung der Kurhausabonnements.
Wiesbaden. Die Kurhausverwaltung kommt
in dieſem Jahre wiederum den Einwohnern ſowie den
Bewohnern der Nachbarorte, die das Kurhaus als
Mittelpunkt des geſellſchaftlichen und des Kurlebens
gerne beſuchen und im Frühling und Sommer das=
ſelbe
als Erholungsſtätte für die Nachmittags= und
Abendſtunden bevorzugen, hinſichtlich der Abonne=
mentspreiſe
ſehr entgegen. So koſtet z. B. bei ver=
ſönlich
gültigen Karten für Einwohner die Hauptkarte
nur 12,50 Mark und die Beikarte nur 7,50 Mark für
das Vierteljahr; für Bewohner der Nachbarorte
15 bzw. 10 Mark. Als Bewohner von Nachbarorten
gelten alle Perſonen, die in Orten bis einſchließlich
Mainz, Ingelheim, Bingen, Rüdesheim, Schlangen=
had
, Langenſchwalbach, Niedernhauſen, Höchſt und
Flörsheim für dauernd anſäſſig ſind. Nichtperſönliche
50er Hefte mit ¼jähriger Gültigkeit koſten für Ein=
wohner
und Bewohner der Nachbarorte 35 Mark;
Dutzendhefte 10 Mark.
Ein Wilderer verhaftet.
WSN. Köppern. Der 22jährige Arbeiter Emil
Stür aus Köppern war bereits früher auf preußi=
ſchem
Gebiet beim Wildern ertappt worden, wurde
damals jedoch nicht zur Anzeige gebracht. Nun hat
ihn ſein Schickſal doch ereilt. Beim Wildern im Ober=
eſchbacher
Revier wurde er auf friſcher Tat ertappt
und in das Gießener Gerichtsgefängnis eingeliefert,
wo übrigens ein weiterer Bewohner von Köppern
wegen des gleichen Vergehens ſchon länger inter=
niert
iſt. Die Wilddieberei iſt um ſo verwerflicher,
als man von allen Seiten bemüht iſt, die weid=
männiſche
Hege wieder auf die Höhe zu bringen und
die Jagdberechtigten ihren Wildſtand aufs äußerſte
ſchonen. So wurden dieſer Tage im Revier Holz=
hauſen
=Rotheim zwecks Aufbeſſerung des Niederwild=
beſtandes
30 mongoliſche Ningfaſanen ausgeſetzt.
Tödlicher Betriebsunfall.
Senftenberg. Von drei Arbeitern, die am
Sonntag vormittag Reparaturarbeiten an der elek=
triſchen
Leitung in Grube Berta bei Sauo ver=
richteten
und hierbei ſtarke elektriſche Schläge er=
hielten
, wurden zwei auf der Stelle getötet und der
dritte ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen
gezweifelt wird.
Unfall oder Verbrechen.
WTB. Pößneck. Ein 22jähriger Motorrad=
fahrer
wurde auf der Landſtraße ſchwer verletzt auf=
gefunden
. Er ſtarb im Krankenhaus, ohne das Be=
wußtſein
wiedeverlangt zu haben.
Mord und Selbſtmord.
WTB. Ulrichshalben. In der vergangenen
23jährigen Verwalter und dann ſich ſelbſt.
Dreimal Großvater in 24 Stunden.
Glück, binnen 24 Stunden dreimal Großvater zu wer=
den
, erlebte ein Einwohner von Enſival bei Verviers.
Seine beiden Schwiegertöchter kamen in der gleichen
Nacht nieder, die eine ſchenkte um 2 Uhr einem
Knaben, die zweite um drei Uhr einer Tochter das
Leben. Am folgenden Abend wurde ſeine Tochter
von einer Enkelin entbunden. Wie das Sprichwort
ſagt: Aller guten Dinge ſind drei!

Die Quartiere der deutſchen
Oiympiamannſchaft.

Ueberſichtskarte.
Für die deutſchen Teilehmer an den Olympiſchen
Spielen in Amſterdam 1938 ſind ſoeben im Seebad
Zanddoort Quartiere gemietet worden. Die Ent=
fernung
von Zandvoort bis zum Stadion beträgt in
der Luftlinie etwas über 26 Kilometer. Der Vertrag
läuft vom 12. Mai bis 16. Juni und vom 12. Juli
bis 12. Auguſt 1928. Die Zimmer ſind Zwei=Betten=
Zimmer, haben kaltes und warmes Waſſer und Bade=
gelegenheit
. Die Mahlzeiten der deutſchen Sports=
leute
werden nach den Angaben eines deutſchen
Hoteliers durch einen eigens mitgebrachten deutſchen
Koch hergeſtellt werden.

Diensta , dei 29 .z 1927

Weibliche Polizeibeamte in ihrer
Der weibliche Poliziſt
kleidſamen Uniform.
als Schutzengel der Kinder.
Die ſchon ſeit langem geplante Einrichtung einer Frauenpolizei beim Dresdener Polizeipräſi=
dium
iſt jetzt vom Sächſiſchen Miniſterium des Junein genehmigt worden. Die weiblichen Poli=
zeibeamten
müſſen mindeſtens 28 Jahre alt ſein und die für dieſen Beruf notwendigen körperlichen
und ſeeliſchen Eigenſchaften ſowie eine gute Schulbildung aufweiſen. Sie ſollen nicht nur als Sit=
tenpolizei
verwendet, ſondern auch zur Bearbeitung ſolcher krimineller Fälle herangezogen werden,
an denen Frauen oder Kinder beteiligt ſind.

Ausbildung von Rettungsmannſchaften für Grubenunglücke

Nacht ereignete ſich auf dem hieſigen Rittergut eine Angeſichts der in letzter Zeit wieder zunehmenden Häufigkeit von Grubenkataſtrophen ſind in
Schreckenstat. Aus bisher noch unbekannter Urſache ſämtlichen britiſchen Kohlengruben=Diſtrikten wohlausgerüſtete Gruben=Rettungsſtationen errichtet
erſchoß ein dort ſeit 14 Tagen beſchäftigter Eleve den worden. Die Aufgabe dieſer Stationen beſteht in der Ausbildung von Mannſchaften für ſämtliche
Arten von Rettungsaktionen. In eigens hierzu errichteten Gebäuden werden künſtlich Verhältniſſe
und Lagen geſchaffen, mit denen die Maanſchaften bei ihren Rettungsarbeiten zu rechnen haben.
AP. Das ſeltene, wenn auch vielleicht zweifelhafte Unſer Bild zeigt die Wheatle Doncaſter=Abteilung Ler Gruben=Rettungsgeſellſchaft bei der Aus=
bildung
in künſtlicher Atmung und in der Behandlung von Sauerſtoff=Apparaten.

Die Frauen=Polizei in Dresden.

Die ſpopiſch=ſüdamerikaniſche
Luftlinie geſicheri.
Zeppelin=Verkehr SevillaBuenos Aires.

Ueberſichtskarte. Im Oval: Dr. Eckener.
Nach Mitteilung Dr. Eckeners ſind die Verhand=
lungen
mit der ſpaniſchen und den beteiligten füd=
amerikaniſchen
Regierungen über die Eröffnung der
Luftlinie Sevillg-Buenos Aires ſoweit gediehen,
daß die Durchführung dieſes grandioſen Projektes
nunmehr geſichert iſt. Der Verkehr wird im un=
günſtigſten
Falle im Oktober nächſten Jahres auf=
genommen
werden und zwar mit dem im Bau be=
findlichen
Zeppelin=Luftſchiff L. 3. 127. Das Schiff
wird alle drei Wochen eine Fahrt hin und zurück aus=
führen
. Die Fahrtdauer wird nach Südamerika
7580 und auf der Rückfahrt etwa 96100 Stunden
betragen, gegenüber 16 Tagen Reiſedauer zur See.
Der Prozeß gegen den verbrecheriſchen Arzt
in Frankreich.
DD. Paris. Aus dem weiteren Zeugenverhör
im Prozeß Bougrat geht hervor, daß der Angeklagte
einer Reihe von Mitgefangenen Briefe zum Ab=
ſchreiben
übergab mit dem Erſuchen, ihre Handſchriſt
den von ihm vorgelegten Unterſchriften anzupaſſen.
Einzelne dieſer Briefe waren an den Verteidiger ge=
richtet
, der ſie ſofort dem Unterſuchungsrichter über=
gab
, um die Unſchuld ſeines Mandanten zu erweiſen.
So wurde in einem dieſer gefälſchten Briefe dar=
getan
, daß der ermordete Kaſſenbeamte bei Wet=
rennen
Geld verloren und 30 000 Franken geborgt
habe. Zum Schluß der Nachmittagsverhandlung
wurde der mediziniſche Sachverſtändige bernommen,
Dieſer bekundete, daß der Ermordete ohne Todes=
kampf
verſchieden ſei, was allein ſchon den Schluß auf
Gift zulaſſe. Ein zweiter mediziniſcher Sachber=
ſtändiger
erklärte, in dem Zimmer des Arztes ver=
ſchiedene
unerlaubte Gifte vorgefunden zu haben.
Der Abbé und ſeine Kirche.
Ein ſonderbarer Prozeß.
DD. Paris. Ein ſonderbarer Prozeß kam vor
dem Gericht in Aix en Provence zur Verhandlung.
Als in einer Gemeinde durch den Tod die Stelle
eines Geiſtlichen verwaiſt war, wurde der Abbé Faré
für den verwaiſten Poſten ernannt. Faré begegnete
aber großen Schwierigkeiten wegen des Widerſtandes
des Hilfspredigers Abbé Cue, der behauptete, allein
das Necht zu gottesdienſtlichen Handlungen in der
Kirche zu haben. Um ſein Ziel zu erreichen, ſchloß
dieſer die Kirche ab und nahm einen Teil der Geräte
in ſeine Wohnung. Sonntags ſchloß er ſich in der
Kirche ein, läutete die Glocken, öffnete die Kirche und
zelebrierte die Meſſe. Nachdem der Geiſtliche durch
die öffentliche Gewalt in ſeinen Taten behindert war,
zerbrach er die Schlöſſer des Kirchentores. Vor Ge=
richt
verteidigte ſich Abbe Cue damit, daß die Kirche
ihm gehöre und er in ihr zu Hauſe ſei. Er wurde
zu ſechs Monaten Gefängnis mit Aufſchub und hun=
dert
Franken Geldſtrafe ſowie zur Rückgabe der

Mit einem Dornier=Wal über den Atlantiſchen Ozean.
Glanzleiſtung eines deutſchen Flugboots.

Die Befatzung der Dornier=WalsArgus. In der Mitte links: Kommandant Sarmento de Beires;
rechts: Navigationsoffizier Major Caſtilhv. Unten: das Flugbovt Argus.
Der portugieſiſche Major Sarmento de Beires vollbrachte mit dem Dornier=Wal Argus eine
glänzende fliegeriſche Leiſtung. Er überflog in der Nacht vom 17. auf 18. März zum erſtenmal den
Atlantiſchen Ozean von der Weſt üſte Afrikas nach der der Oſtküſte Südamerikas vorgelggerten
Juſel Fernando Noronha.

ſtrittigen Gegenſtände verurteilt.
Reiſe ohne Gefahr!
Die Unfallchronik zeigt uns zur Genüge, daß ſich
die Reiſenden bei der Eiſenbahn durch Mangel an
Vorſicht manchen Gefahren ausſetzen. Hierzu teill
uns ein kundiger Beobachter des Lebens und Trei=
bens
auf der Eiſenbahn folgendes zu allgemeinen
Nutz und Frommen mit: Zum Abholen von Ver=
wandten
betritt er gerade den Bahnſteig, als der
einfahrende Zug in einiger Entfernung ſichtbar wird.
Von dem Bahnbeamten, hört er wiederholt laute
Rufe: Zurücktreten! und bemerkt, daß Perſonen in
unmittelbarer Nähe des Gleiſes ſtehen. Der größte
Teil der Anweſenden beachtet die Zurufe und zieht
ſich in angemeſſene Entfernung vom Gleis zurüch
einige bleiben aber trotzdem in gefahrvoller Nähe
ſtehen, wahrſcheinlich in der Meinung, dadurch
ſchneller ihre Plätze zu erreichen. Der Zug fährt ein=
und bevor er hält, öffnen ſich voreilig ſeitliche Wagen=
türen
, von denen eine weit aufſchlägt und mehrere
Perſonen zu erfaſſen droht. Dem Hinzuſpringen eines
Bahnbeamten gelingt es, die Gefährdeten im letzten
Augenblick zurückzuziehen und vor Schaden zu Ve
wahren. Nach dem Halten des Zuges geht ein wil
des Hin= und Herlaufen nach den verſchiedenen
Wagenklaſſen los, wobei es nicht ſelten kräftige Rie=
penſtöße
gibt. Der Zug ſetzt ſich in Bewegung=
Plötzlich ſpringt aus der Menge heraus ein Reiſender
auf den abfahrenden Zug, und zwar auf einen
Wagen, der am Schluſſe leer läuft und verſchloſſen
iſt. Ein Schaffner, die Gefahr erkennend, bringt dee
Zug durch Ziehen der Notbremſe zum Halten und
befreit den Reiſenden aus ſeiner gefährlichen Lage=
Drum laſſe ſich jeder, der ſich der Eiſenbahn anper
traut, zur Warnung dienen: Halte dich in angemeſe
fener Entfernung von dem Einfahrgleis des Zuges
entfernt, beachte die Weiſungen der Bahnbeamten,
ſpringe nicht auf fahrende Züge auf. und öffne die
Wagentüren erſt, wenn der Zug vollſtändig zug
Halten gekommen iſt.

[ ][  ][ ]

Rummer 88

Dienstag, den 29. März 1927

Sport, Spiel und Zurnen.

Schwimmen.
Wettkampfabenb des Rot=Beiß 1922, V. f. L., e. V.
Als Entſchädigung für den nicht zuſtandegekommenen Zweikampf
eaen den SV. Mannheim bieten die Rot=Weißen am kommenden Don=
eStag
, den 31. März, ihren Wettkämpfern, deren Angehörigen, insbe=
undere
aber auch dem Darmſtädter Sportpublikum, abends halb 8 Uhr,
der Männerhalle des Darmſtädter Hallenſchwimmbades, einen Wett=
arapfabend
, der gleichzeitig für den Schwimmſport werbend wirten ſoll.
t dieſem Zwecke genießen die Zuſchauer freien Eintritt, was hoffentlich
michen dazu anregen wird, dem Darmſtädter Schwimmſport die Ach=
una
und Aufmerkſamkeit zu widmen, die ihm auf Grund ſeiner Leiſtun=
er
und nach der Zahl und Güte ſeiner Veranſtaltungen ſchon längſt
ebührt. Zur Einleitung des Abends ſtehen ſich in drei Läufen über
00. Meter die beſten Freiſtilſchwimmer und der Freiſtilnachwuchs gegen=
her
. Nach den bisherigen Trainings=Ergebniſſen dürfte in jedem Lauf
vm Start weg bis ins Ziel mit größter Erbitterung gekämpft wer=
er
, ſo daß Ueberraſchungen auch hinſichtlich der Zeit wohl nicht aus=
ſteiben
. Im darauffolgenden 100 Meter=Bruſtſchwimmen gilt es für
qcith, gegen die ſtärkſten Herren= und Jugendſchwimmer eine entſpre=
arde
Vorgabe aufzuholen und dadurch gleichzeitig ſeine im Training
ezeigte blendende Verfaſſung unter Beweis zu ſtellen. Im zweiten und
ſeikten Lauf werden die beſten Jugendbruſtſchwimmer verſuchen, ihre im
Arbkampf gegen Wiesbaden erreichten guten Zeiten noch zu verbeſſern.
ſur Damenbruſtſch=vimmen 100 Meter iſt Frl. Frickel Gelegenheit gebo=
M.ihre Handſchlag=Niederlage gegen Frl. Schellhaas bei den Vereins=
geiſterſchaften
wieder wettzumachen; die übrigen Damen werden ſich
uhl bemühen, ihr Können zahlenmäßig beſſer als bei den Vereins=
neiſterſchaften
auszudrücken. Das 100 Meter=Rücken für Herren wird
uhl eine Wiederholung der Vereinsmeiſterſchaft ſein, doch dürfen ſich
ie damaligen mäßigen Zeiten unter keinen Umſtänden wiederholen. H.
KEuy ſteht im 100 Meter=Seiteſchwimmen vor der keineswegs leichten
lufgabe, ſeine letzthin gezeigten Leiſtungen durch Aufholen einer ent=
grechenden
Vorgabe an ſeine Konkurrenten zu beſtätigen. Die Mäd=
gerr
kommen in einem 50 Meter=Bruſtſchwimmen zu Worte, während die
0 Meter=Bruſt= und Freiſtil für Knaben leider kein vollſtändiges Bild
ber den Nachwuchs der Rot=Weißen zu geben vermögen, da an dieſem
lbend eine größere Anzahl Knaben durch Schulentlaſſungsfeiern ver=
in
dert iſt. Weiter wird ein Streckentauchen mit fünf Teilnehmern be=
frimt
Intereſſe finden.
Von den anſchließenden Staffeln ſeien beſonders eine Damen=Bruſt=
MS Lagenſtaffel 4mal 50 Meter, eine Herrenlagenſtaffel 4mal 100 Mtr.,
ine große Bruſtſtaffel 10mal 50 Meter, und eine geſteigerte Freiſtilſtaffel
ber 50, 100, 150, 100, 50 Meter erwähnt, die ſämtlich von mehreren
Nannſchaften beſtritten werden.
Selbſtverſtändlich fehlt zum Schluß ein Waſſerballſpiel nicht, bei
ent ſich die erſte Herren= und Jugendmannſchaft gegenüberſtehen.
Nun bleibt nur noch zu hoffen, daß dem Veranſtalter am Donners=
in
in anbetracht des gebotenen Sportes und des freien Eintrittes ein
olles Haus beſchieden iſt, damit dieſer Rot=Weiß=Abend ſeinen Werbe=
neck
erfüllt und der Darmſtädter Schwimmſport auch hinſichtlich der
ſuſchauermengen in die Reihe des Volksſportes aufrückt.
Die techniſche Vorarbeit für die olhmpiſchen Spiele
hreitet in Amſterdam rüſtig vorwärts. Das Komitee hat ſich als
ſiel gefetzt, gute Sichtmöglichkeit für mindeſtens
1000 Zuſchauer, zu ſchaffen. An den beiden Längsſeiten der
inlage ſind große üherdeckte Tribünen vorgeſehen. Die modernſten
iſlfsmittel der Technik ſind verwendet. Ein 16 Meter hohes Gerüſt, in
iner Art Rutſchbahn endigend, ſchafft das Material zum Betonſtampfen
erbei. Das Gerifſt ſelbſt läuft auf Schienen, ſodaß es üüberall eingeſetzt
derden kann. Nicht weniger als dreiviertel Millionen Kubikmeter Sand
at da3 werdende Stadion ſchon verſchluckt. Schon jetzt wird Tag und
kacht durchgearbeitet.
Die Anordnung iſt ſo getroffen, daß das Mittelfeld von einer 400
Neter langen und 8 Meter breiten Laufbahn umſäumt wird. Dieſe
cafbahn wieder wird von einer 500 Meter langen und ebenfalls acht
ſeter breiten Rad=Rennbahn umgeben. Beſondere techniſche
ſchwierigkeiten macht ſelbſtverſtändlich die Konſtruktion
der. Nadrennbahn, da ſie gerade in den Kurven einem unheim=
gen
Druck ſtandzuhalten hat."
Größte Rückſicht wird auf die Berichterſtattung ſowohl für den
ilxtz ſelbft wie für die Oeffentlichkeit genommen. Den Journaliſten ſind
9 Plätze reſerviert. Für ihre wichtige Tätigkeit ſteht ein großer
reibſaal mit 500 Telephonanſchlüſſen und einem eigenen Telegraphen=
m
zur Verſügung.
Wie weitſichtig das Baukomitee unter Leitung von Herrn Jan Wils
beitet, geht daraus hervor, daß ſchon jetzt die Hauptzufahrtſtraßen
etbreitert und für den zu erwartenden gewalrigen Verkehr vorbereitet
werden.

Fußball.
Germania PfungſtadtUnion Darmſtadt, 5:1 (2:1).
Pfungſtadts Sieg iſt, gemeſſen am Spielverlauf und den beiderſeiti=
gen
Leiſtungen, etwas zu hoch ausgefallen. Union zeigte das gefälligere
und flüſſigere Kombinationsſpiel, fand aber damit bei Pfungſtadts
Hintermannſchaft keine Gegenliebe. Für Pfungſtadts Sieg iſt in erſter
Linie die überragende Arbeit des Schlußtrios verantwortlich. Der Sturm
der Einheimiſchen fand ſich erſt nach dem Wechſel und beſiegelte dann die
hohe Niederlage der Gäſte, wozu noch deren ſchwaches Verteidigungs=
ſpiel
beitrug. Der Schiedsrichter leitete korrekt. Durch dieſen Erfolg
nimmt Pfungſtadt den zweiten Tabellenplatz hinter Olympia Lorſch
ein. Die Liggerſatzmannſchaft der Germania verlor in Weinheim
in einem fairen Spiel 2:1.
Germania Eberſtadt Starkenburgia Heppenheim (Gqumeiſter Rieb)
1. Mannſchaften. 4:1 (2:0).
Heppenheim erſcheint mit einem Mann Erſatz. Eberſtadt mit drei
Mann Erſatz kann vom Anſtoß weg, ohne daß der Gegner den Ball be=
rührt
, durch ſeinen Rechtsaußen Meyer in Führung gehen. Durch dieſen
Erfolg läßt ſich Heppenheim gewaltig zurückdrücken und die nächſten
Minuten bringen brenzliche Momente vor dem Heppenheimer Tor. In
höchſter Not kann ein Verteidiger Heppenheims nur durch Handabwehr
ein ſicheres Tor verhüten. Den Elfmeter verwandelt der Eberſtädter
Mittelſtürmer. Heppenheim rafft ſich fetzt zuſammen, kann jedoch nur
Ecken, aber keine Tore erzielen, da der Eberſtädter Torwart in Hochform
iſt. Selbſt einen flach placierten Handelfmeter kann er zur Ecke mei=
ſtern
. Mit dem Reſultat 2:0 Toren werden die Seiten gewechſelt. So=
fort
nach Anſtoß drückt Eberſtadt wieder auf das Tempo, der Innen=
ſturm
verpaßt indeſſen einige totſichere Torgelegenheiten. Heppenheim
macht ſich frei, kann jedoch nicht verhindern, daß Eberſtadt wiederum
durch Handelfmeter ein weiteres Tor vorlegt. Acht Minuten vor Schluß
kommt Heppenheim durch einen ſchönen Schuß des Linksaußen zum
Ehrentor. Zwei Minuten vor Schluß ſchießt der Halblinke Eberſtadts
nach ſchöner Kombination das vierte Tor. Schiedsrichter zufrieden=
ſtellend
.

Handball.

Turngemeinde Darmſtadt 1846 1Tv. Bickenbach 1, 2:8 (1:1).
Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mannſchaften zu einem
Freundſchaftsſpiele auf dem Platze am Finanzamt. Der Sieg des Tv.
Bickenbach iſt beſonders anzurechnen, da er nur mit 10 Mann angetreten
war. Bickenbach weiſt eine gut eingeſpielte und fangſichere Mannſchaft
auf. Bei der Turngemeinde fehlte es beſonders an genauem Zuſpiel.
Ferner iſt die Niederlage auf zuviel Einzelgänge zurückzuführen. Der
Schiedsrichter konnte nur gefallen, er traf raſche und genaue Ent=
ſcheidungen
.
Kraftſport.
Kreisfeſt des 2. Kreiſes des beutſchen Athletik=Sportverbandes.
Der zweite Kreis des deutſchen Athletik=Sportverbandes hält am
5 bis 8. Juni d3. Js. in Biſchofsheim bei Mainz ſein diesjähriges
Kreisfeſt ab. Die nahezu 100 Vereine des Kraftſportes, die in dieſem
Kreiſe zuſammengefaßt ſind, haben faſt reſtlos ihre Beteiligung in Aus=
ſicht
geſtellt, ſo daß das Feſt noch nie geſehene Ausmaße haben wird.
Das Protektorat hat in liebenswürdiger Weiſe Herr Kreisdirektor Dr.
Merk, Groß=Gerau, übernommen. Was die ſportlichen Leiſtungen an=
betrifft
, ſo ſteht nur das Beſte zu erwarten, da bekannte Meiſter ihr
Erſcheinen feſt in Ausſicht geſtellt haben. Wer die ſo oft bewieſene Gaſt=
freundlichkeit
der Biſchofsheimer Bevölkerung kennt, wird ohne weiteres
davon überzeugt ſein, daß dem Feſt ein volles Gelingen beſchieden ſein
dürfte. Die recht umfangreichen Vorarbeiten ſind bereits in vollem
Gange. Die Kreisboxkämpfe, die ganz hervorragenden Sport bieten
werden, finden bereits am 2. und 3. April ebenfalls in Biſchofsheim
ſtatt. Es wird in acht verſchiedenen Gewichtsklaſſen gerungen. Weitere
Mitteilungen an dieſer Stelle ſeien jetzt ſchon allgemeiner Beachſtung
empfohlen.

Pferdeſport.

Eröffnung in Hoppegarten. Hoppegartener Ausgleich.
Für das traditionelle Hauptereignis des diesmal auf den 1. Mai an=
beraumten
Hoppegartener Eröffnungstages, den Hoppegartener Aus=
gleich
, ſind jetzt die Gewichte erſchienen. Man hatte früher guten Grund,
das klaſſiſche Handicap mit dem engliſchen Lincolnſhire zu ver=
gleichen
, dieſer Vergleich hinkt jedoch mehr als je, ſeitdem für die deut=
ſchen
Ausgkeichsrennen die Klaſſeneinteilung durchgeführt iſt. Immer=
hin
wird man für die früher gewohnten und jetzt ſchwer entbehrten
Rieſenfelder durch die beſſere Klaſſe der Pferde etwas entſchädigt. Mit
dem Höchſtgewicht wurde natürlich der Derbyſieger Ferro bedacht, Ferro

om Baby aufwärts
bis zum Großpapa!

Seite 11
der 68 Kilogramm zu ſchleppen hätte, wurde auch wohl nur als Ge=
wichtshalter
für ſeinen Stallgefährten Palüi genannt. Dieſer Hengſt
erhielt das nächſthöchſte Gewicht von 62 Kilo und iſt damit als Spezialiſt
für die 1600=Meter=Diſtanz noch gut im Rennen. Der Weiler Löwen=
herz
II hat 62 Kilo, die übrigem 21 Vollblüter zwiſchen 60 und 49 Kil=
zu
tragen. Roland hat als Derbyſieger mit 60 Kilo eine faire Chance,
iſt aber nicht mehr das Pferd von frher. Günſtig gewichtet ſind allem
Anſchein nach Boniberg (60), Kronos (59), Caprivi (53½), Maifahrt
(53½), Saturn (52½), und Eleazar (51). Das Fragezeichen des Reunens
iſt der gute Oppenheimer Wachholder (60), mit dem im Vorjahre nicht
alles nach Wunſch gegangen iſt.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 29. März. 3.30: Stunde der Jugend. Studiendir.
Dr. Majer=Leonhard: Vom griechiſchen Theater. Für Kinder
vom 10. Jahre ab. O 4.30: Neu= Tanzſchlager. O 5.45: Leſe=
ſtunde
: Aus. Die Buddenbrooks. O 6.15: von Haſſel: Dir. Her=
burg
: Die künſtliche und natürliche Brut‟ O 6.45: Volksverein
für das kath. Deutſchland. O 7.15: Dr. Götz: Alideutſche Tafel=
malerei‟
O 7.45: Schach. O 8.15: Beethoven=Gedächtnisfeier.
Trauermarſch a. Leonore Prohaska‟. Grillparzer am Grabe
Beethovens. Geſang der Mönche a. Wilhelm Tell. Meeres=
ſtille
und glückliche Fahrt‟. Die Ruinen von Athen. Feſtſpiel.
Ausf.: Der a=capella=Chor 1923, das Sinfonieorch. d. Frankfurter
Orcheſtervereins.
Siutigari.
Dienstag, 29. März. 3.50: Bücherfunk. O 4.15: Konzert.
Milius: Signalhorn=Marſch. Nedbal: Walzer aus Polenblut.
Popper: Requiem für 3 Celli. Laſſen: Beethoven=Ouv.
Mozart: Fant. Don Juan. Monti: Czardas. Königsberger:

Berückſichtig, der Intereſſen des Deutſchtums. O 7.45: Nachrichten
der bad, und württemb. Funkvereine. O 8: Boccaccio Komiſche
Operette in drei Akten von Suppe, für den Südd. Rundfunk frei
bearbeitet von Oswald Kühn. Handlung ſpielt zu Florenz im Jahre
1331. Anſchl.: Wunſchabend. Leit.: M. Heye. Die Mitw.
werden erſt nach Eing, der Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, 29. März. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Dr. Erhardt: Die muſikaliſche Legende. O 4.30: Funkkapelle.
Blankenburg: Radiofunken. Nikolaus: Klänge vom Weichſel=
ſtrand
. Wallace: Ouv. Maritana. May: Explication.
Weigt: Das kleine Negerlein. Luigini: Ballet egyptien.
Stauch: Meine Heimat am Rhein, Lied. Wilde=Polſter:
Amorettenſpiele. Morena: Eichenblätter, Potp. Profes: Was
macht der Maier am Himalaya. O 6.10: Stunde mit Büchern.
O. 6.40: Miniſterialrat Goslar: Aufgaben und Entwicklungsten=

denzen der deutſchen Preſſe (2). 6 7.05: Dr. Mahrhelz: Die
Naturliebe des Großſtädters. O 7.35: Prof. Dr. Deſſoir: Haupt=
fragen
der Aeſthetik (Der Witz). O 8.10: Sendeſpiel: Die
Doſe Sr. Majeſtät, Operette von Gilbert.
Stettin. 6.40: Dipl.=Ing. Sybel: Meßtechnik des Baſtlers.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 29. März. 4: Dr. Freyhan: Das
deutſche Drama um die Wende des Jahrh. O 4.30: Staats=Selr.

a. D. Dr. Lewald: Tägliche Turnſtunde. O 5: Prof. Dr. Curtius,

M. Alfieri: Spauiſch für Anfänger. O 6.55: Prof. Dr. Schubotz:
Der Anteil der Deutſchen an der Erforſchung der Erde: Georg
Schweinfurth. O 7.20: B. K. Graef: Vorleſung aus Beethovens
Schriften.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Mittwoch, den 30. März 1927,
(nach der Wetterlage vom 28. März 1927).
Wolkig mit Aufheitevung, nachts kühl, tagsüber warm und durch=
weg
trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriſtleltung: Rudol/ Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Qretſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Wills Kuble: Druck und Verlag: L. C. Wiltich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantle der Rückſendung n ich 1 Übernommen.
Die Heutige Nummer hat 16 Seiten.

kann man ſich mit Blegle bekleiden! Hängerkleider
Swgeter, Swgeterkleidchen, und Swaeteranzüge, Schul=
anzüge
, Herrenweſten, Damenweſien, Damenkleider
Sportweſten, Geſchäftsweſien eic. etc.
Alles dies ſehen Sie während der Blehle. Werbe=
Woche in den Schaufenſtern der Firma
Theodor Kalbfuss, am Rathaus

Mäbl. Zimmer
geſ. Angeb m. Preis
unt. W 221 an die
Geſchäftsſt. (*8387

Suche
2 möbl Zim, Wohn=
u
. Schlafzimmer, an
beſſeren Herrn, Mitte
r Stadt, möglichſt
Parterre od. 1. Etage,
zum 1. 4. 27 z. mieten.
Angebote u. W 217
an de Geſchſt. (5216

HypO-
Fheken
vermittelt diskret
und ſchnell
August Brück
Schützenſtr. 8, I.
Teleph.1778. (2227a

Bemütl. möbl. Zim.
Nähe Wienerſtr geſ.
Angeb. m. Preis u.
W 218 Geſchſt /8373

VAA

Frdl
möbl. Zimmer
in gutem Hauſe ſep.
Eing., zu vermieten.
Zu erfragen in de
Geſräftsſt. 839

Wohnungstanſch
Tohnungstauscl
Darmſtadt ge er
Büdingen An=
ebote
unt W143 an
de Geſchäftsſt (*8122
ſan ſchw. In Langen,
Min v. Bahnhof,
Zimmerw., gr Bai
Wohn. hier. Ang.u
T212 Geſchſt. (*8362

ſentr. Lage zu vr.
tieten. Din eldein,
landwehrſtr. 39, Ze=
Pplon 2067 (5347im

Laden
im Johannesviertel
Bimmer=Wohnung geg. Abſtand zu ver= ſofort beziehb Hügel=
mieten
Gefl. Angeb.
Zimmer=Wkohnung unt. W 202 an die
Geſchäftsſt. (*8351

Auto=Garage nebſt
Zubehör, eignet ſich
tn, gr. Diele, I.ger lauch als V g rraum
od Werkſtätte, ſoſ bill 5
vin. Angeb u. W 64
eſchäftsſt. e7979degt
Ca 700gm helle gr
Fabrisatlons
und
Lagerräune
init Büros,Aufzus
evtl Gleisanſchluß
zu vermiet Ang.
W 211 an die G=
ſchäftsſtelle
. (*8353

Möbl. Zimmer
Vornehm möbl.
Zimmer
ſtr 15. Laden (3033=
Rheinſtr 75,gt möbl
WBohn u Schlaſz. z. b
(28233goi)
ſepm.
Bochſtr. 43,I.3 fof
808 sid)
Mathildenſtr. 10, I
möbl. ohn= und
Schlafzim ab 1. April
zu vermiet (*8023fg1
Lniſenſtr 10, II.,
ſchön, freundl möbl
Zimm m. ſen Eing
Fenſter nach d. Luſſen
piatz, a.f 1. April zu
verinieten. 9402
Nathildenplatz 7, II
b. König einf mobl
ſaub. Zimm. m. Penſ
zu vermiet. (*8392im

Martinſtraße 14, I.
bei Schäfer.
23 ſchön möblierte
Zimmerm. Küchen=
benutzung
u. Zubehör
zut vermieten. (28339

Niesbergür. 46, I,
gut möbl. Timm. zu
vermieten (*8352id

Taldſtr 7, pt., gu
mobl Zimm m ſep.
ing zu vin (*835*

ermannstr. 11 prt.
großes, gut möbl.
ſonnig Zimn. m. eieftr
Licht und Schreibtiſh
zu vermieten. (*8234

Daroſtraße 21.I,
ſchön möbl. Zimm.,
ebtl. mit 2 Betten, z1
ve mieten

Züge ſtr. 4, I.
möbliertes Zimmer z
verm Anzuf zwiſcher
(*SB8
57 Uhr.

3. Stock, bei Götz,
gut möbl Wohn= u.
Sch afzimmer, Nähe
der Hochſchule, zu ver=
(*6378
mieten

Kranichſteinerſtr, 37, I1,
Güesbergſtr. 191b, Ließ, großes möbl.
Zimmer zu vermiet
3450

Landgraf=Georgſtr.
64, I11, bei Paſche, 1
gut möbl. Zimmer z
1. 4. zu verm (*440

Liebfrauenſtr. 75, p.
großes, gut (843!
Lurdt. Eiädäer
mit Penſion u elektr
Licht, an 2 Herrn od
berufstäti. Ehepaar
fofort oder ſpäter zu
vermieten.

1.2 möbl. Zimmer
evtl mit Penſion
Privat zu vermiete.
Wo ſagt die Geſchſt
Vu8422)

tiftsſtr 30, I. mbl
Wo n= u S hlafzim
zu virmieten /420

Frankfurterſtr 90, I.
Zimmer m el Licht,
ev. 2 Betten zu ver=
*8424
mieten.

Möbl. Zim. an jüng
errn zu vermieten.
). Geſchſt (8441

Hut möbl. Mohn=u
Schlafzm (Zentr.
an berufstätig ode
äteres Ehepaar zu
verniieten. Näher. in
der Geſchäftsſt /*8414

Ref
Zimmer mit elektr
Licht ſofort zu
vermieten (**4

Daruſtr. 49, I, ſchö=
iöbl
Zimner mit
elektr. Licht ſofort zu
vermieten (*8430

Nieder=Raunſtädterſtr 18,
bei Appel, 1 großes
möbiliertes Zimmer
mit Erker, zu ver=
(*8417
mieten

einrichſtr. 58 Erdg.
gr. gut möbl. Zim. m.
elektr L.,Schreibt beſ.
Eing z. verm (*8417

Tintenviertel, ſchön
Tohn= u. Schlafzim
zu veri. Näh. Gſchſt
(*8363)

Heinrichstr. 42,I
größ. Zimmer in füdl
Lage zu vm (*8369imt

Wittmann tr. 25, 1I. ,
On
3 mödl. Dimmer
mit Küchenben. z vm
(*8 279id)

Nd. Ranf ädterſtr.
49, I., gut möbl. Zim
zu vermieten. (*8380

Hauen Ur enst
Zimmer zum Möbel=
unterſtellen
Angeb
unt W 203 an die
Geſchäftsſt (8348

Waldesnähe od. Vil=
lenviertel
, 25 Zi
Küche, Mädchenztm
möbl. vd. unmöbl
für 3 erwa hſen Ber=
ſonen
zu mieten geſ
evkl. 5 B großeTauſch=
wohnung
Angeb u
W 117 an die Geſchſt.
GSttsich

2-3 Zimmer
beſchlagnahmefrei, m
Kochgele enheit von
ruhiger Familie zu
mieten geſucht. Ang.
unter W 237 an die
Geſchäftst. 28436

Leer. Zimmer
mit Kochgelegenhei=
f
.ält Damegeſ. 12837
Polk, Mühlſtraße 25
Garage
pe 1. April nächſt
Liiienplatz zu mieten
efucht Angeb. mi
Preis an: Luiſenſtr
Nr. 10, 1. Stock. (5331

2 Z im mer
d ſich als Büroeignen
in zent al. Lage ſorort
geſucht. Ang u. W 205
an die Geſchſt. (* 3 9

2 Zimmer, gekrennt,
einf. möbl., mögl. mit
Kochgelegenheit und
unge ört, alsbals geſ
ung. mit Preis unter
W 219 Geſchſt. (*8388

Möbl. Zimmer im
Zeitrum der Stadt
geſ. Angeb. m. Pr.
ur W232 Gſchſt. (5353

Gexucht
gr. möbl. Zim ( Bett=
wäſche
geſtellt), mit
Küchenbenutz im Zen=
trum
. Ang.u W227 an
die Geſchäftsſt. (*8401

Möbliertes

Zimmer
evtl. mit Penſion, für
Angeſtellte, per 1.
ſucht
Strumpfhaus Elite
Wilheiminenſtr 11 (5363

Gut möbl. Zimmer
in freier Lage, mögl.
Südoſtviert von ſolid.
Atademiker fofort ge=
ſucht
Angeb mit Preis
an Barth, Heſſ Lan=
deszeitung
(Saalbau=
(5369
ſtraße).

EDDEIK
luf 2=3 Monate gegen
Zinſen u. gute Sicherh
ſof geſ. Ang. u W141
Geſchäfts telle. (28180

Berlehen
prompt d n. G. Ebert
Darmſt, Hügelſtr 75.
Telefon 1117. (4916a
Beſte Referenzen!

Gut erhaltener, gebr.
Kinderwagen
mit 2 Verdecken zu
kaufen geſucht Ang.
unter W 209 an die
Geſchäftsſtelle. (8356

4 gebr. pol. 78357
Wohnz.=Stühle
zu kaufen geſ. Ang u.
(V 215 an die Gſchſt.
Siermarkt g

Jg. hochtr. 78426im
Nohrungskuh
zu verkaufen.
Briesheim b. Darm=
ſtadt
, Sandgaſſe 2.

3gute Hühner
fotte Leger, wegen
Platzm ingel abzugeb.
Heidelbergerſt. 103 438

Bruteier
Virg. Schneeputen 1.4
Emd. Rſ.=Gänſe 1.4
Zwerg=Wyandottes,
ſchw., , rebh. 50.5
Von Leiſtungstieren
rot: Nihodeländer u.
am Leghorn 30.5
Gar. friſcheſte
Trinkeier
zum Einlegen (frei
Haus) z. Tagespreis,
heute 14 J. (*8376
Pinkus, Eberſtadt,
Heidelbergerſtr. 41.
1926 erh Tiere u. a.
ſilb Bd=Med u Staatspr.

Gutnng. Fanarieuv.
Truffel,Bismarckſt 28,I.
13228a)

I. aud II.
G. SHeit, Darmſtadt,

915a
Eppoleken
vügelſtr. 75, Tel. 1117

[ ][  ][ ]

Die Reichsbank in 4926.
Der Verwaitungsbericht der Reichsbank für 1926 ſtellt zunächſt feſt,
daß die deutſche Währungslage während des Jahres 1926 durchaus be=
friedigend
geweſen ſei. Eine Nachfrage nach effektivem Gold für
Zahlungszwecke nach dem Ausland ſei bisher nicht an die Reichsbank
herangetreten, aber ſie werde ſelbſtverſtändlich nicht zögern, für dieſe
Zwecke, wenn die Wechſelkursgeſtaltung es notwendig mache, Geld zur
Verfügung zu ſtellen. Der Bericht befaßt ſich alsdann mit der allge=
meinen
Wirtſchaftslage im Jahre 1926 und ſtellt zur Illuſtrierung des
Ablaufs der Wirtſchaftskrife die Ziffern der vorgenommenen Rück=
wechſel
in den einzelnen Monaten einander gegenüber. Dieſe Rück=
wechſel
ſtellten ſich im Verhältnis zu den überhaupt zur Einziehung
gelangten Inlandswechſeln der Bank im Januar auf 4,25 Prozent
(gegenüber durchſchnittlich 0,72 Prozent im Jahre 1913 und 2,23 Prozent
im Jahre 1925) und ſanken langſam auf 3,07 Prozent im März, 1,57
Prozent im Juni, 0,91 Prozent im September und 0,82 Prozent im De=
zember
. Weiter geht der Bericht auf die Hemmungen, die einer Konſo=
lidierung
der deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe noch entgegenſtehen, ins=
beſondere
auf das auf der deutſchen Wirtſchaft ſchwer laſtende Repa=
rationsproblem
ein und ſchildert alsdann die bekannte Senkung des
Zinsniveaus im Verlaufe des Jahres. Auf die Entwicklung am Kapital=
markt
eingehend, iſt der Bericht der Anſicht, daß man trotz der anſehn=
lichen
Zunahme der Emiſſionen die echte Aufnahmefähigkeit des deutſchen
Kapitalmarktes und die eigentliche Kapitalneubildung nicht überſchätzen
dürfe, umſomehr, als die nach dem Dawesplan vorgeſehenen Reparations=
leiſtungen
ſtändig einen beträchtlichen Teik der Erſparnisbildung ab=
ſorbieren
.
Die Geſamtumſätze bei der Reichsbank ſind von 575 Milliarden im
Vorjahr auf 627 Milliarden geſtiegen, der unbelaſtete Goldbeſtand von
1208 Mill. Ende des Vorjahres auf 1831 Mill. Ende des Berichtsjahres.
Davon waren 170 (97) Mill. im Depot im Ausland. Der Beſtand an
außer Kurs geſetzten deutſchen Silbermünzen und an Silberbarren ging
von 3 619000 RM. Anfang des Jahres auf 675000 RM. Ende des
Jahres zurück. Die Beſtände an Scheidemünzen (86 Mill. gegen 62
Mill. Ende des Vorjahres) werden als außerordentlich hoch bezeichnet.
Ihr Anwachſen hing großenteils mit dem Rückfluß an 50= Reichspfennig=
ſtücken
zuſammen, die der Verkehr abſtieß. Das unerwünſchte Anwachſen
dieſer Beſtände hat der Neichsbank Veranlaſſung gegeben, mit der
Reichsfinanzverwaltung wegen der zu ergreifenden Gegenmaßnahmen in
Verbindung zu treten. Die Geſamtſumme aller angekauften Wechſel und
Schecks ſtellte ſich wie folgt: Wechſel und Schecks auf das Inland 10,040
Milliarden, Wechſel und Schecks auf das Ausland 5,592 Milliarden, an
die Reichsbank begebene Golddiskontbankwechſel 0,277 Milliarden, ins=
geſamt
15,909 Milliarden gegen 20,642 Milliarden im Vorjahr. Die
Giroumſätze betrugen im Monatsdurchſchnitt 44 952 Mill. gegen 39 365
Mill. i V., im arbeitstäglichen Durchſchnitt 1769 Mill. gegen 1554
Mill. i. V.
Der Rohgewinn beträgt 112, 9Mill. gegen 181 Mill. i. V. Der
Gewinnrückgang iſt zum großen Teil auf die Ermäßigungen des Dis=
kontſatzes
und auf die Verminderung des Wechſelankaufsgeſchäftes zu=
rückzuführen
. Aus dem Reingewinn von 22,19 (42,14) Mill. RM. werden
10 Prozent Dividende verteilt (wie i. V.).
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. März.
Die Börſe eröffnete heute ziemlich lebhaft und etwas feſter. Be=
ſonderes
. Intereſſe wandte ſich wieder den Eiſenwerten und J. G.
Farbeninduſtrie zu. Von Publikumsſeite lagen heute wieder weniger
Aufträge vor, dagegen konnten in verſtärktem Maße rheiniſche Käufe be=
vbachtet
werden. Der ausgezeichnete Bericht der Harpener Bergbau
A.=G. hatte für die Montanwerte eine Anregung gebracht. Gegen die
Samstagsnotierungen konnten auf dem Montanmarkt Kursbeſſerungen
bis 2 Prozent feſtgeſtellt werden. J. G. Farbeninduſtrie gewannen
3 Prozent, Schiffahrtswerte zogen um 1 Prozent an. Auf allen übri=
gen
Märkten war die Kursentwicklung zum mindeſten unregelmäßig. Die
Banken waren im allgemeinen knapp behauptet. Von den Elektrowerten
müßten Siemens u. Halske und Schuckert 2 bzw. 1 Prozent nachgeben,
während Licht und Kraft bei ſtärker werdender Nachfrage 2,5 Prozent
gewinnen konnten. Die Motorenaktien gaben leicht nach, während die
Aktien der Zement= und Bauunternehmungen etwa 1 Prozent anziehen
konnten. Von Spezialwerten gewannen Deutſche Erdöl 2,25 Prozent
und Mainkraftwerke 1 Prozent. Holzverkohlung dagegen im Verlaufe
2 Prozent niedriger. Deutſche Anleihen eröffneten behauptet, gaben
aber im Verlaufe etwas nach, worauf die Tendenz im allgemeinen etwas
ſchwächer wurde. Ausländer waren kaum genannt. Nur Schutzgebiets=
anleihen
begegneten einiger Nachfrage.
Im weiteren Verlaufe bröckelten die Kurſe bei ſtarkem Nachlaſſen
der Nachfrage ſtark ab, ſo daß verſchiedentlich die erzielten Kursbeſſerun=
gen
wieder vollkommen verloren gingen. Tägliches Geld 4,5 Prozent.
Die Abendbörſe verlief ruhiger und hatte nur beſondere Be=
aihtung
für einige Spezialitäten wie Farbeninduſtrie, Harpener und
Mannesmann, doch konnten auch die übrigen Aktien kaum die Mittags=
höchſtkurſe
halten. Anleihen bröckelten ebenfalls ab. Ablöſungsrente
24,2, Schutzgebiete 12,9. Farbeninduſtrie 318, Holzverkohlung 75,25
Scheideanſtalt 241,5, Schuckert 181, Erdöl 195,75, Rhein. Braunkohlen
310, Phönix 141,37, Rheinſtahl 228,5. Mannesmann 214,75, Harpener
241,5, Mitteldeutſche Kreditbank 256, Dresdner 188, Nordd. Lloyd 148,
Aſchaffenburger Zell 181,75, Daimler 122, NSU. 134.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London=Paris
124,03, gegen Mailand 105,75 gegen Holland 12,14, gegen Madrid 26,90
gegen Zürich 25,24,5, gegen Oslo 18,63, gegen New York 4,85,75, Pfunde
gegen Mark 20,45,5, Dollar gegen Mark 4,2180.

Berliner Effektenbörſe.
Verlin, 28. März.
Die Börſe war der Auffaſſung, daß die Ultimoliquidation glatt von=
ſtatten
gehen wird, da die Lage des Geldmarktes in den letzten Tagen
eine durchaus befriedigende Entwicklung genommen hat. Die Speku=
lation
nahm daher erneut Deckungskäufe vor, ſoweit noch unerledigte
Baiſſeengagements ſchwebten. Außerdem gelangten von außerhalb wie=
der
nennenswerte Kauforders zur Ausführung, die teilweiſe für aus=
ländiſche
Rechnung abgegeben ſein ſollten. Die Anfangskurſe hatten mit
wenigen Ausnahmen eine freundliche Grundtendenz bei durchſchnittlichen
Beſſerungen von 12 Prozent. Die für die Geſamthaltung maßgeben=
den
Papiere des Terminmarktes konnten ſich dagegen bei größeren Um=
ſätzen
ſtärker befeſtigen. So gewannen Schultheiß, in denen man trotz
aller gegenteiligen Erklärungen doch gewiſſe Transaktionen erwartet,
6 Prozent. Oſtwerke plus 2,5. Harpener, die wenig verändert einſetzten
zogen bald darauf beträchtlich an und gaben ſämtlichen übrigen Kohlen=
werten
wie überhaupt den Montanaktien eine Anregung. Die außer=
ordentlich
günſtigen Mitteilungen einzelner Maſchinenfabriken über ihre
Beſchäftigungen ſtellten außerdem den Markt der Maſchinenfabrikaktien
bei allgemein feſteren Kurſen in den Vordergrund. Das Neportgeſchäfr
nahm heute mittag ſeinen Anfang in einer noch im Börſenverlauf ſtatt=
findenden
Beſſerung. Tagesgeld unverändert 35 Prozent. Monats=
geld
78. Für Gelder über Ultimo wurden 7,5 bis 8,5 Prozent ge=
nannt
. Die Nachfrage nach Monatsgeld hat leicht nachgelaſſen. Neport=
geld
dürfte in dem gewünſchten Umfang vorhanden ſein, zumal einzelne
Großbanken im Bedarfsfall ihre Gelder erhöhen. Im Deviſenverkehr=
ſtand
der rumäniſche Lei im Vordergrund. Der Kurs befeſtigte ſich
gegen Zürich auf 3,55. Spaniſche Währung weiter anziehend auf 26,97.
Der Dollar notierte in Berlin 4.2165, in London 4,8000.
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlag die Tendenz kleineren
Schwankungen. Viel erörtert wurde die heute mittag ſtattfindende
Zentralausſchußſitzung der Reichsbank, in der man möglicher Weiſe Aus=
führungen
über Einſchränkung der Börſengeſchäfte erwartet. Gegen
Mitte der zweiten Stunde ſetzte ſodann plötzlich eine abermalige Hauſſe
ein. Privatdiskont kurze Sicht 4,75 Prozent, lange Sicht 4,5. Da an
der Nachbörſe vorübergehend eine kleine Verſtimmung eingetreten wau,
ſetzte abermals eine kräftige Aufwärtsbewegung ein, ſo daß die Börſe
ſchließlich mit namhaften Tagesgewinnen endete. Schultheiß behaupte=
ten
ihren höchſten Kurs von 437 (20 Prozent höher) und Oſtwerke von
397. Sehr lebhaft waren die Nachbörſengeſchäfte außerdem in Vereinigt.
Glanzſtoff mit 585; Bemberg mit 400; J. G. Farbeninduſtrie mit 319,5
und am Montanaktienmarkt, wo ſich beſonders Gelſenkirchen durch einen
feſten Kurs von 195 auszeichneten. Harpener 242; Rheinſtahl 228,75;
Mannesmann 214 25; Rheiniſche Braunkohlen 309. Von Elektrowerten
ſtellten ſich im Spätverkehr Siemens auf 271; AEG. auf 163,5; Schuk=
kert
auf 181,5. Der Schiffahrtsaktienmarkt lag ruhig.

Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Bank el W...
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied, Zel..
Deutſche Erdöl .."
Deutſche Petroleum.
2t. Kaliwerke.
Donnersmarckhüte . .
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
J. B. Farben".
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk Eußſtahl.
G. f. elertr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han Maſch.Egeſt.. . . I.
Hanſa Dampfſchf.. . .

28. 3.
181.
148.75
62.75
102.25
229.
137.
192.5
127.
126.5
193.
78.
155.
136.
153.75
209
Ai
103.7.
53.
18.
252.
193.
131.
232.

28 3.
182.5

144 875/Hirſch Kupfer ..

64.
243.75
105.25
229.
138.5
197.25
127 75
125.
193.
77.

Hemoor Zement.

Höſch Eiſen....
Hohenlohe Werke..
Kahla Vorzellan".
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh. .
Linke u. Hofmann".
L. Loewe u. Co...
. Lorenz
.....
Niederlauſitzer Kohle
Nordo. Gummi. . . . .
Orenſtein.
....

156 75 Rathgeber Waggon

138.
154.375!
206.25
317.5
105.125
53.75
191.
31.

Kombacher Hütten..
Roſitzer Zucker. . . . .
Rütgerswerke.
Sachſenwerk
Sächſ. Gußſtahl
Siemens Glas...
19. Ver. Lauſitzer Glas
253.875:Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer,
Wittener Gußſtahl. .

229. 625/Wanderer=Werke.

26. 3.
114.5
1205.
3o.
130 25
1875
229.
89.
335.
144.
220.
138.
11. 125
145.25
143.875
131 25
162.5

55.5
59.5
228.

28. 3.
115.
208.
30.1
132.875
184.5
89.875
90.
336.
144.875
224. 75
138.5
112.
11.25
143.
130.625
163.

62.25
H5.
59.5
231.5

Deviſenmarkt.

26. 3. 28. 3. 26. 3. Eeld /Brie Geld Brie Geld Brie Auſterdam=R. /168.51 168. 93 168.48/168.90 Wien D.=Oſt.abg. 59.24 59.38 Euenos-Aires. 1.7811 1.78: 1.780/ 1.7841 Prag. 2.467 12.50 Trüſſel=Antw /58.52 58.6e 53. 521 58.66 Budapeſt/ Pengö/ 73.47 73.65 Cslo 109.841 110.12 09.76 110.04 Japan. 2.072 2.076 Fopenhagen 112.35 12.5 12 35/112.63 Rio de Janeiro 1.4985 9. 5005 Strdholm 6112.78 1 13.06 12.76/1 13.04 Sofia 3.042 3.054 Kelſingſors 10.601 1o.641/10.598 0.63C Jugoſlavien ... / 7.399 7.419 Italien .... 19.375 19.415 19.38 19.42 Konſtantinopel 2.131 2.14 London . . . . (20.451/20.50. 20.453 20.50 Lifſabon .. 21.525 21.575 Nen=York.. f1.212 4.222 4.21154. 2215 Danzig ... 81.7 81.98 Paris". 16.49 16.53 16 495/16.53: Athen .. 5.47 5.45 Scneiz 1s0.98 81.18 81.00/ 8:.2 Kanada. . 4.21 4.228 Exanien 75.48 75.66 75. 6.09 Uruguay. . 4.235 4.241 28. 3. Gelt Brief 59.22 59.36 12.465 2.505 73.48 73.66 2.070 2.074 0 49 9.500 3.04 3.053 7.39 1.419 2. 1231 2.133 21 525 2:.575 81./ 81.99 5.4 5. 49 4.214 4. 223 4. 23: 4.245

Die Gründe für die Preiserhöhung beim Internationalen Schienen=
kartell
. Die bereits gemeldeten allgemeinen Preiserhöhungen beim
Internationalen Schienenkartell um 5 ſh. auf 6 Pfund, 5 ſh. fob ſind
das Ergebnis einer völligen Einigung über verſchiedene Differenzen in
Verrechnungsfragen, die in Brüſſel eigentlich wider Erwarten auf dem
geſamten ſtrittigen Gebiete, größtenteils auch zugunſten der deutſchen
Teilnehmer, zuſtande gekommen iſt. Infolge dieſer noch ſtrittigen
Punkte war eine für notwendig erachtete Preiserhöhung bisher nicht
vorgenommen worden. Die Erſtarkung des Internationalen Schienen=
kartells
, wie ſie die fetzigen Brüſſeler Verhandlungen gebracht haben,
onnte nunmehr dieſe von allen Teilnehmern mit Rückſicht auf die Ge=
ſtehungskoſten
für nötig erachtete Beſſerung der Preiſe bewirken.

Das Geſchäft auf der Frankfurter Meſſe.
Hatte man am Eröffnungstage der Frankfurter Frühjahrsmeſſe noch
in faſt ſämtlichen Branchen ein unwiderſprochen günſtiges Geſchäft,
wenigſtens ſehr zahlreiche ernſte Nachfrage mit guten Abſchlüſſen feſt=
ſtellen
können, ſo brachte der geſtrige Montag überraſchenderweiſe ein
Abflauen des Geſchäftes, ſelbſt auch bei den Grundſäulen der diesjährigen
Meſſe, Textil und Leder. Der Optimismus des Eröffnungstages ſchlug
bei vielen Ausſtellern in immerhin einige Enttäuſchung um.
Auf der Textilmeſſe wurden noch anſprechende Abſchlüſfe in Strumpf=
waren
, Trikotagen und vor allem erſten Modeartikeln getätigt. Zu be=
rüickſichtigen
bleibt hier auch weiterhin, daß kommende Preiserhöhungen
zu größerer Geſchäftsluſt anregten. Aehnlich iſt die Lage auf der
Möbelmeſſe, die ebenfalls abflauendes Geſchäft, doch immerhin noch be=
friedigende
Abſchlüſſe tätigen konnte. Nachfrage machte ſich allerdings
nur nach Einrichtungen und Küchenmöbeln moderneren Stils bemerkbar,
wvährend ältere Sachen kaum Intereſſe fanden. Die Ausſtellung Mo=
derne
Bürotechnik erfreute ſich noch zahlreichen und auch ernſten Be=
ſuches
, doch ſcheitern naturgemäß hier größere Abſchlüſſe an den relativ
teueren modernen Einzelobjekten. Sehr ſtark hat das Geſchäft in der
Abteilung Schuh= und Lederwaren nachgelaſſen. Waren am erſten
Tage die an ſich ſehr geringen Erwartungen nicht gerade enttäuſcht
wvorden, ſo beſtand am zveiten Tage kaum noch nennenswerte Noch=
frage
. Gefragt war farbiges Leder, und zwar immer noch aus der Pir=
maſenſer
Schuhinduſtrie. Die Spielwareninduſtrie klagte ſehr über das
minimale Geſchäft. Kleinſte Aufträge und Ausbleiben von großen
Kunden wurden allfeits berichtet. Etwas günſtiger war dagegen der
Abſatz bei der Offenbacher Lederinduſtrie. Die Sonderausſtellung Das
moderne Wohnhaus und ſein Innenausban, lockte naturgemaß noch
eine große Zahl von Schauluſtigen, fällt jedoch aus dem Rahmen der
geſchäftlichen Betrachtung der Meſſe, da ſie ja nur ein Propaganda=
mittel
und eine Verquickung von Ausſtellung und Meſſe iſt.
Der Beſuch der Frankfurter Frühjahrsmeſſe aus
dem Ausland hat im Vergleich zum Vorjahre wieder erheblich zu=
genommen
. Das größte Kontingent der Beſucher ſtellt die Schweiz.
Dann kommen Oeſterreich, Ungarn, Holland, Frankreich, die Tſchecha=
ſlowakei
und Belgien. Doch auch die außereuropäiſchen Länder ſind an=
ſehnlich
vertreten. Von außereuropäiſchen Ländein iſt vor allem
Amerika in nennenswerter Zahl erſchienen.
Wirtſchaſtliche Rundſchau.
Der Abſchluß der Berliner Hochbahngeſellſchaft. Die Geſellſchaft
für Elektriſche Hoch= und Untergrundbahnen in Berlin, deren A.=K. von
175 244 000 RM. ſich nach der bekannten Umtauſchtransaktion nunmehr
bis auf einen Betrag von 8 517000 RM. flottanten Aktien und ein
weiteres Aktienpaket von 50 Mill. RM., da im Portefeuille der Ber=
liner
Nordſüd=Bahn A.=G. ruht, im Beſitz der Stadt Berlin befindet, legt
nunmehr ihren Abſchluß für 1926 vor. Für das abgelaufene Geſchäps=
jahr
wird nur die garantierte Mindeſtdividende von 5 Prozent (i. V.
7 Prozent) zur Verteilung kommen. Die Betriebseinnahmen aus dem
geſamten Schnellbahnnetz ſtellten ſich auf 28 277 635 RM.
7prozentige Anleihe des Hefſen=Naſſauiſchen Hüttenvereins G. m. b. H.
Steinbrücken. Eine unter Führung des Bankhauſes L. Pfeifer, Kaſſel,
ſtehendes Bankenkonſortium hat eine hypothekariſch ſichergeſtellte und bis
zum 1. April 1932 unkündbare 7prozentige Anleihe in Höhe von
1,5 Millionen RM. des Heſſen=Naſſauiſchen Hüttenvereins G. m. b. H.,
Steinbrücken übernommen, die in den nächſten Tagen zur Ausgabe ge=
langen
wird.
Badiſche Landesgewerbebank A.=G., Karlsruhe=Frankfurt a. M. In
der Bilanzſitzung des Aufſichtsrates konnte eine weitere recht günſtige
Fortentwicklung des Inſtitutes feſtgeſtellt werden. Der Jahresumſatz
beträgt über 1 Milliarde RM. und hat ſich gegen das Vorjahr nahezu
verdoppelt. Die Bilanzſumme ſtieg von 10,5 Mill. auf 18,5 Mill. RM.
und der Reingewinn von 151 800 auf 195 188 RM. Es ſoll nach den
üblichen Rückſtellungen und Abſchreibungen eine Dividende von 8 Pro=
zent
(i. V. 5 Prozent) zur Verteilung gelangen. Die Bank, die be=
kanntlich
im Sommer 1924 zum Zentralinſtitut der badiſchen Schülze=
Delitzſch’ſchen Genoſſenſchaftsbanken beſtimmt wurde, hat im Jahre 198
ihre Tätigkeit auf etwa 70 Genoſſenſchaftsbanken und 20 Warengenoſſen=
ſchaften
des Mittelrheins ausgedehnt. Infolge Vereinbarung mit dieſen
Genoſſenſchaften ſoll die Firma in Landesgewerbebank für Südweſt=
deutſchland
abgeändert werden. Das voll eingezahlte Aktienkapital von
1 Mill. RM. wird auf 2½ Mill. RM. erhöht, wobei den ſeitherigen
Aktionären das Bezugsrecht von 1:1 zu 110 Prozent angeboten wird.
Der Reſt wird in der Hauptſache von den neu beigetretenen Kredit=
genoſſenſchaften
des Mittelrheiniſchen Verbandes übernommen. ( Ordent=
liche
Hauptverſammlung am 23. April 1927.)
Export nach Südafrika. Firmen, die an der Ausfuhr nach der Süd=
afrikaniſchen
Union intereſſiert ſind, ſeien darauf aufmerkſam gemacht,
daß die ſüdafrikaniſchen Zollbehörden ab 1. April 1927 auf die Be=
folgung
der bisher nicht beachteten Vorſchrift vom Jahre 1925 über den
abgeänderten Wortlaut der Zollfakturen ſtreng achten und die nicht
vorſchriftmäßigen Fakturen zurückweiſen werden.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach den vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 13. bis 19. März im Ruhrgebiet in ſechs
Arbeitstagen 2 426 538 Tonnen Kohle gefördert gegen 2 455 277 Tonnen
in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die
Kokserzeugung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in
den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 512 294 Tonnen
gegen 521 654 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlen=
herſtellung
auf 77 283 Tonnen gegen 78 135 Tonnen in ſechs Arbeits=
tagen
. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom
13. bis 19. März 404 423 Tonnen gegen 409 213 Tonnen in der vorher=
gehenden
Woche, die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 75 185 Ton=
nen
(74 522 Tonnen), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung au
12881 Tonnen (13 022 Tonnen).

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ.=Sch. I. Teill 320
7 Teil/322
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
.. 24:1,
6 (a% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30
79 Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/=% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.5
6‟/,% Pr. St.=Sch
p. 1. 3. 29
6½,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1 10. 30
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p 1. 7. 291 99.75
79 Sächſ Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.75
6½% Württ. Freiſt
Schatz. v. 1. 3. 29/ 98.5

b) Ausländtſche
5% Bos. E. B 1914
5% L.Inv. 191
4½% 1898
4½% 1902.
4%

4.25
5.5

52 Bulg. Taba 102/ 35
1 ½%0 Oſt. Staator.
v. 913. Kdb. 1918
4 ½ Oſt. Schatz 14 25
4½% Oſt Silberr. 9.5
Goldr.
4% einh. R. (kon) 2.10
3% Port (Spz.) II 11

4½ Num.am . R. 03.
4½% Gold. 18
% . am.konv.

11.25
22.5
8.25
8

Fürk. (Adm.103
(Bagd.) I
(Bagd.) II
4% Türk. unif. 1903
1911 Zoll.

4½% Ung. St. 19131 23.5
4½%0 St 1914
Goldr.
26.95
St. 10
49 Kronr.
2.30
Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche

5% Mex am.in abg
5% äuß. 99
40 Gold04ſtf.,1
30 konſ. inn.
4½
Irrigat.,
52 Tamaulipas 1,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mi; Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bt. G./108
60 Berl. St.:Goldl 96
8% Darmſt. St.=G./100.5
8e D. Hyp.=Banl
Meining. Goldpf./104
32o Frl.=Hhp.=B.
Goldpfdbr.
105
7% Frkf. H.=B. Gld. 1103
8% Frki. Pfbr.=Br.
Goldpfdbr.
102.25
7% Pfbr Bk.=Gld./103
5% Frk‟ Pfdbr.=Bk
Goldpfdbr
91.5
8% H. Lbs.-Bk. Gld./103.5
102.5
10%o R. Gletr. Märl
(Hagen) Goldobl. 104
8½ K. Landesban!
Darmſt Reihe / 101.5
Reihe I1/101.5
M.=Krft. Höchſt / 96

1103.5

Vo Mannh. St.=G.,/101.5
8% Naſſ. Ldb. Gold/104.5
8% Nbg. St.=Gldal.
3% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Nfdbr.
8% Pforzh St.-G./101
3% Pr. Centr.=Bd.
Cr.-Bk. Gldpfbr. 103.5
890 Pr. Centr.=St.-Goldpfbr. 1105
103
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. .103
7½½Rh. St.=W. 25/168.5
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
103
82 Südd. B. Cr.=B.
102.5
Goldpfdbr.
70 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.-).
obl mit Option/109.8
7 % V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. ohne Option! 9911,
3% Voigt &Häffner
103
Goldobl.
3 Württba. Hyp.
Bank Goldpfbr 1102

98.25

Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl 23
6% Hei. Brk.-Rg. 23
5% Roggen 2
50 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5½ Südd Feſt=B. G
Borkricgs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb.
Bahr. Handeisb.

13.25

6.05
8.92

2.22

DZ

Bahr. Hyp.i. Wechſ
B rliner Hyp.=Bk.
rff.shp.=Bk
Frlf. Pundbr.=B!
Hamt. Hyp.=Bk.
Mecklb Oak. Wb.
Meining. Lhp.J:
Nordd. Gr.-Fr.21
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
A
5% L Sb. /Lb.)ſtfr.
2.6% Alte
2.6% Neue..
50 Oſt.-Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt 1885
3%Oſt. . Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91.
9
42 Rud Silber
Rud Salzkg.)
4½% Anat S.I
4½% Anat S II
4½% Anat S III
3% Salon. Monaſt.
52 Tehuantepec.
4½2

16.4
14.7
14.5
14.9
13.35
16 8
16.6

11.82
12.1
9.1

6.7

14.5
14.5

26n5
23.5

Banr=Aktien
Allg. D.=Kredit.. 1172.5
Vad Bk.
168
Bk. f. Brauind.
239.5
Barmer Bankv. 1176
Bay Hyp=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. 250
Comm. u. Privatb. 1209.5
Darmſt. u. Nat.=B1. 1279
Deutſche Ban;
193.5
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 159
D. Hyp.=Bk. Mein. /171.5
D. Vereins=Bk 1123
Disk.=Geſellſch
185
Dresdener Br. .. . 186.5
Frankf. Bt.
..1150
Frkf. Hyp.=Bk.
209
Frkf. Pfdbr.=Bk. 191
Gotha. Grundtr. Bk. 237
Lux Intern Bank/ 11.5
Metallbank
162
Mitteld Creditb 248
Pfälz. Hyp.=Bk. 257
Pr. Bd.=Creditbank 164
Hyp =Akt.=Bank
Reichsbank=Ant 187

Rhein Creditbl
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd B.= Creditbk.
Südd. Disc.-Gei
Oſterr Creditanſt.
Wiener Banwerein
Zergwerks=Akt
Bochum. Bergb.
Buderus
.
Dt Luxemburg
Eſchw Bergw.. 171
Gelſenkirch. Bgw
Harp Bergb. 239.5
Flſe Vergb St 331
Genußſchein 159.75
Kali=Aſchersleb 210
Kali Salzdetfurt
Kali Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr
Mansfelder ......"

150
.

168
9.05

Ae
123
188
189.25
273
186.25
212.75
154.25

Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. ..."
Rhein. Braunk.
Rhein Stahlw.
Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwert Heilbr.
Tellus Bgb..
..
Ver Laurahütte.
Ver Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien

Eichbaum (Mannh. //235
Henninger
Hereules Heſſiſche
Löwenbr.=München 336
Mainz Aktienbr. 254
Schöfierhof(Bind.)/358

...1198

Schwarz Storchen=
Tucher. Nürnberg
Werger
Arkum, Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw (v Klener
6%A.E. G. Vzg.A
5%A. E. G. Vzg.B
A. E. G. Stamm
Anglo=Cont Guano
Bad Maſch Duri.
Bad Uhren Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt. Nürnbera
Bayr Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El
Bing Metall
Brem =Beſigh=Ol.
Bürſtenfhr Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtad:
Cement Lothr
Chem Albert
Chem Brockh ...
Chem. Milch ..

172
180
181
140
37
94.5
85.5
163.4
135
34.1
63
208
72.25
93
188
33.5
80
169.85
192
45
165.25
109
79

Daimler=Benz A.6
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück
Dresd. Schnellpr
Dürkopp
Dürr Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung .."
Elſ Bad. Wolle
Email Ulrich
Enzinger Werte
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift:
Faber & Schleicher 1127.5
Fahr Pirmaſens
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt Sekt
Frankfurter Gas 178
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok.u. W
Zeiling & Cie
Germania Linol. 1286.5
Gelſenk Gußſt
Goldſchmidt Th.
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger 1190
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen.
Hanſa=Llond Br.
Hartm & Braun 1149.75
Hehligenſtaedt 30
Hilvert Armatur
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eiſen 143
Holzmann
Holzverk Ind.
Hydrom Breslau
Jnag ...

158
57
48.1
54
205
205.25
52.75
58
96
84
223
130
41.5
318
109
114
104.5
89.5
18
26
125
151
137.5
97
116
194
75.75
46
82

Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch
Karſtadt. R.
Klein Sch. & Becke
Knorr Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom

Lahmeyer
Lech. Augsburg...
Lederw Rothe.
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie
Maintraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallge; Frri
Miag Mühlenb
Moenus. Stamm
Motoren! Deutz
Motorenf Oberurf.
Münch. Lichtſpielk.
Reckar Fahrz
Neckarw Eßlingen
jeters Un on . .
Pfälz. Näh Kayzſer
Philipps .."
Porzellan Weſſel
Rein Gebb.& Schal
Rhein Elektt
Rhenania, Kunheim
Rütgerswerke"
Schneid. & Hanau
Schnellpr, Fran!
Schramm Lackf
Schrift Stemp.
Schuckert Elekt:
Schuhf Weſſe‟
Schuhf Herz
Schultz Grünlack
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske I

172.
137
190
126.25
T44
40.

58
140.5

138.5
143
195.5
164.5
7411.
68
116
133.5
125
68 9
65
133
177
Af
n0
112
116
134.5
180.5
7.s
60.5
89

n0

Südd Immoh
Züdd.Zucker=A.=G.
Thür elektr Liel
Uhren Furtwäng
Unterfr. Kr. =El..B
Beithwerke
Ver. . Chem.Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver Faßt Caſſel
Gummi. Bln.=Frkf
Pin ſel=Nürnberg
Ultramarin
ZellſtoffBerl
Vogtl Maſch.
Voigt & Haeffner
Volthom Eei
Wanß. & Frentag
Wegelin Rußfbr
Zell:: Afchaffenb
Zellt. Waldhof.
Zuckerf Rheingau
Transport und
Berſicherungs-Akt.
Dt. Reichsb.=Vorze
A. Dr. Etſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw.
Dt Eiſenb.=Geſ
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Llotzd ....

Frlft. Allg. Ver)
Frankona Rückv
Darmſt Werie
Bahnbedar
Dampft Redberg
Helvetia Konſ.
Gebr Lusz
Motorf Darmſt 63.5
Gebr. Roeder ...."
Venuleth & Ellenb,

135
36.5
115.25
122
9
96
105
160
116.5
148.5
68
195.75
144
182.5
273

109.75
203
124
163
156.5

148

160

55.5
11.5
146

[ ][  ][ ]

Nummer 88

Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 28. März. Weizen inl. 29,5 bis
S; ausl. 30,7533,75; Noggen inl. 927,25; ausl. 27,2527,5;
er inl. 21,7522,25; ausl. 21,2521,5; Braugerſte 26,530; Futter=
Re 20,7521,75; Mais 18,5: Wieſenheu 9,2010; Kleeheu 1111,90;
ſet6ſtroh 40,2540,5: gebündelt 32.2532,5; Weizenmehl 39,7540:
ſe zenbrotmehl 31,7532; Noggenmehl 36,2538; Weizenkleie 13,75;
nkentreber 1617. Tendenz: feſt.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. März. Zu Beginn der neuen
ſiche geſtaltete ſich die Tendenz am hieſigen Produrtenmarkt etwas
ndlicher, geſtützt auf die höher lautenden Auslandsnotierungen.
arientlich für Brotgetreide zeigte ſich einiges Intereſſe; Weizen und
ſo; gen konnten daraufhin um je 25 Pfennig anziehen. Ebenſo wurde
ſorimergerſte um 50 Pfennig und Weizenmehl um 25 Pfennig teurer.
Nachfrage nach Kleie hat dagegen ſtark nachgelaſſen. Es notierten:
ſe zen 28,50; Roggen 26,75: Sommergerſte 25,5027,50; Hafer inl.
22,50; Mais 18; Weizenmehl 39,7540,25; Roggenmehl 36,50 bis
5: Weizenkleie 14: Noggenkleie 14,5014,75; Erbſen 3260; Linſen
70; Heu 89; Weizen= und Noggenſtroh drahtgepreßt 4,255: ge=
Delt 3,754; Treber 16.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmaukt vom 28. März. Dem heutigen Viehmarkt
g=en zugefahren: 155 Ochſen, 108 Bullen, 669 Kühe und Ninder, 560
äber, 42 Schafe, 3183 Schweine, 144 Arbeitspferde und 62 Schlacht=
ge
de. Bezahlt wurden für je 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen a) 59 bis
b) 4853: c) 4752: d) 3845; e) 3442 und 5) 3032; Bullen
Ffe a) 5054: b) 4447: c) 3742 und d) 3034; Kühe Klaſſe u) 40
s 51; b) 3642: c) 3034 und d) 1624; Färſen Klaſſe a) 5972;
7653 und c) 3642: Kälber Klaſſe b) 8085: c) 7680; d) 6874
260; Schafe 3846; Schweine Klaſſe a) 6364; b) 6364: c) 64;
S263: O) 6263; k) 6062 und g) 5258. Arbeitspferde koſteten
41600 Mark und Schlachtpferde 60140 Mark. Marktverlauf:
Lie Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern ruhig, ausverkauft,
Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Pferden mittelmäßig.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln am 28. März. Für
Kilogramm Frachtparität Frankfurt bei Waggonbezug wurden be=
allt
: Induſtrie, hieſiger Gegend 6 RM., weißfleiſchige, hieſiger Gegend
4,50. Tendenz: luſtlos.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. März. Der Antrieb des heutigen
ſceuptmarktes beſtand aus 305 Ochſen, 135 Bullen, 622 Kühen, 388 Fär=
hu
. 484 Kälber, 67 Schafen und 5602 Schweinen. Der Auftrieb war da=
ui
ſehr groß und übertraf den der vergangenen Woche um 60 Ochſen,

Dienstag, den 29. März 1927

Geite 13

20 Bullen, 25 Kühen, 115 Färſen, 15 Kälbern, 10 Schafen und 220
Schweinen. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe
11) 6163; a2) 5760; 0) 5256 und c) 4651; Bullen Klaſſe a) 55
bis 57; b) 5054 und c) 4649; Kühe Klaſſe a) 4953: b) 4243;
C) 3441 und d) 2433; Färſen Klaſſe a) 6065; b) 5359 und c) 45
bis 52; Kälber Klaſſe b) 7075: c) 6069 und d) 4859; Schce
Klaſſe a) 5056 und b) 4044; Schweine Klaſſe a) 6162: b) 6163;
c) 6263: d) 6163; e) 5961; k) geſtrichen und g) 5258. Markt=
verlauf
: Geſchäft in Rindern und Kleinvieh ruhig aber ausverkauft. In
Schweinen verblieb bei ruhigem Geſchäft etwas Ueberſtand. Die Fleiſch=
großhandelspreiſe
wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch 1 95100;
II 8090; Bullenfleiſch 8590; Kuhfleiſch 1 7080: II 6070 und
III 4050: Kalbfleiſch II 90100; Hammelfleiſch 9098: Schaffleiſch
7080 und Schweinefleiſch 7680; Gefrierfleiſch, Nindfleiſch, Vorder=
viertel
50 und Hinterviertel 58.
Berliner Produktenbericht vom 28. März. Die geſteigerten Aus=
landsforderungen
für Roggen wirkten ſich bei Wochenbeginn im Verein
mit größerer Deckungsfrage beſonders für März zu einer kräftigen Be=
feſtigung
aus. Der Samstagſchlußkurs wurde um 4 Mark heraufgeſetzt.
Zum erſten Male kam heute Dezember=Lieferung zum Umſatz, und zwar
bei einem Kurs von 230. Weizen ebenfalls befeſtigt. Für Hafer hält die
Nachfrage nach Polen an, während hier die Umſätze wegen zu hohen
Forderungen klein bleiben. Mehl hat einiges Geſchäft trotz leicht er=
höhten
Preiſen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 28. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſtetiger Haltung auf höhere Kabel=
meldungen
und kleinere Ankünfte. Auf die Wochenſtatiſtik hin wurde
dann der Markt ſchwach. Die Termine zeigen unweſentliche Verände=
rungen
.
Hafer: Der Markt neigte zur Schwäche und zeigte leichte Kursrück=
gänge
.
Baumwolle: Zu Beginn war die Haltung ſtetig. Später trat eine
Abſchwächung ein auf Verkäufe der Spekulation.
Kaffee: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf höhere
Auslandsnotierungen und größere Nachfrage des hieſigen Handels. Auch
lagen höhere braſilianiſche Forderungen vor.
Zucker: Niedrigere ausländiſche Notierungen, billigeres kubaniſches
Angebot und Kaufreſerve der Fabriken hätten einen abgeſchwächten Ver=
lauf
zur Folge. Der Schluß war erholt auf Käufe des Handels.
Kakao: Der Markt zeigte während des größten Teiles des Verlaufes
eine abgeſchwächte Haltung auf Verkäufe des Handels und Kaufreſerve
des Auslandes und der Fabriken.

Kleine Wiriſchaftsnachrichien.
Die Vereinigung deutſcher Kaltwalzwerke hat beſchloſſen, die bis=
herige
loſe Preiskonvention in ein Verkaufsſyndikat umzuwandeln, und
zwar mit einer vorläufigen Gültigkeit bis zum 31. Dezember 1927. In
dem Verbande ſind zurzeit zirka 90 Prozent dieſer Produktion zu=
ſammengefaßt
.
Die Verkaufsſtelle des Kupferblechſundikats Kaſſel hat den Verkaufs=
grundpreis
für Kupferblechfabrikate mit Wirkung ab 28. März 1927 auf
MM. 173 für 100 Kg. feſtgeſetzt.
Der Schiedsſpruch in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie vom 15. 3.
iſt bezüglich der Arbeitszeit von beiden Seiten abgelehnt, bezüglich der
Manteltarife von beiden Seiten angenommen worden. Der Manteltarif
läuft alſo weiter bis zum 31. März 1928.
Die Reichsbank hat, wie wir hören, von den Banken die Offenlegung
der gedeckten Debitoren, möglicher Weiſe auch für das zur Veröffent=
lichung
kommende Schema der Zweimonatsbilanz gefordert.
In der nächſten Sitzung des Wiener Gemeinderates wird ein Ge=
ſetzentwurf
zum Beſchluß erhoben werden, der die Verwaltung der Ge=
meinde
Wien zur Aufnahme einer 30 Mill.=Dollaranleihe in Teilſchuld=
verſchreibungen
ermächtigen wird. Dieſe Anleihe ſoll hauptſächlich zu
Inveſtitionen für die Straßenbahn und für andere ſtädtiſche Unterneh=
mungen
Verwendung finden.
Die belgiſch=luxemburgiſche Handelsbilanz iſt im Monat Februnz
1927 mit 440 Mill. Frs. paſſiv gegen 510 Mill. Frs. Paſſivität im
Januar 1927.
Aus Paris wird berichtet: Die franzöſiſchen Metallmärkte zeigen ſeit
kurzem entſchieden beſſere Dispoſitionen. Die Baiſſebewegung iſt über=
all
zum Stillſtand gekommen und es konnten bei leicht zunehmender
Nachfrage die Preiſe im Mittel ſogar um 23 Frs. erhöht werden.
Nach einer Meldung aus Moskau erreichte der ruſſiſche Außenhandel
im Februar einen Umſatz von 86,6 Mill. Rubel und ergab ein Aktiv=
ſaldo
von 11,4 Mill. Rubel.
Die Detailberatungen über das tſchechiſche Papierkartell wurden be=
endet
, ſo daß die konſtituierende Sitzung für den 6. April einberufen
werden konnte. Da die Arbeiten zur Errichtung der Kartellorganiſation
einige Zeit in Anſpruch nehmen, ſoll das Kartell mit Gültigkeit vom
1. Mai ab in Kraft treten.
Die ungariſche Regierung hat der Hauptſtadt die Erlaubnis erteilt,
eine neue Anleihe von 20 Mill. Dollar im Auslande aufzunehmen.
In New York gelangt in der nächſten Woche die zweite Tranche der un=
gariſchen
Städteanleihe von 10 Mill. Dollar zur Zeichnung.

Vorletzter Tag!
vor Hand von Hilllie
Sensationsroman in 5 Akten.
Ein deutscher Dackel und ein deutscher Schäferhund spielen
in diesem neuen Fox-Film die Hauptrollen.
Die närrische Menagerie
Groteske in 2 Akten.
Der Mann mit den zwei Frauen
Antang 3½ Uhr
Roman in 6 Akten.

Noch heute Dienstag das inter. Doppel-Programm
3 ehrliche Banditen
Abenteurer-Roman in 8 Akten.
Bie Beuertänzerin
Sitten-Roman in 5 Akten.
Anfang 3, Uhr!
Anfang 31/, Uhr!
Das nachste Programm: Der Klettermaxe‟

(*8425

Pafast-Lichtspiele
Der Film der echten Sensationen

K6 der Könlg der
Sensationen in

ORPHEUM

Contage
Das Fassadengespenst
Ein spannendes Abenteuer mit Hindernissen!
Eine nicht alltägliche Geschichte in 6 Akten!
Hauptdarsteller Afred Torge, Ruth Weyher, Carl Auen
E Kalser Titz, Hanni Reinwald, Robert Leffler,
Robert Garrison
Dor Mauk der Talscher Banäkete
(5329
7 Akte von Spiel, Liebe und Bankbetrug
Ein Spiel von Abenteurern u. Geldfälschern mit Vivian Gibson,
Margarete Lanner, Grete Arnold, Grete Berger, Mils
Asther, Ria Sylt, Darmatoff, Karl Platen, 5. Aina.

Mittwoch, 30. März,
abends 8 Uhr, in der
Aula des Realgymnaſiums
14. Electromophon=
Konzert.
Eintritt frei.
Beſonderes Programm.
Karten bei Chriſtian
Arnold, nur Ernſt= Ludwig=
ſtraße
5 (5330

K

Freitag, den 1. April, abends
pünktlich 8½½. Uhr hält in
meinen Räumen
Dr. Ernst Zeh
einen
Lichtbildervortrag
über:
Das Oſebergſchiff, die Grab=
ſtätte
einer nordiſch. Königin
Eintrittspreis Mk. 2.
Heinrich Schroth, vorm Karl
Buchner, Hofbuchhandlung,
Rheinſtr. 15 (5 35
9
O3

All anr eorngencen!
Am Mittwoch, 30. 3. 1927, abends
8 Uhr, im Feierabendſaal, Stifts=
und Landgraſ=Georgſtraße
Große öffentl. Rundgebung
Herr Pfarrer Ide aus Höchſt a. M.
ſpricht über die Ziele der Evang.
Volksgemeinſchaft im Kampfe gegen
(5317
ein Reichskonkordat.
Freier Eintritt! Freie Ausſprache!
Evang. Volksgemeinſchaft
Ortsgruspe Darmſtadt
Geſchäftsſtelle: Dreibrunnenſtraße 3

Aſtrologiſche Geſellſchaft
in Deutſchland (Eitz Leipzig)
Vortrag
des bekannten Erfinders Ing. Beutz,
Offenbach a. M., Donnerstag, den
31. März. /,8 Uhr, abends, im Feſt=
ſaal
des Realgymnaſiums:
Die Verwertung der Aſtrologie und
indiſchen Geheimlehre im tägl. Leben!
Wie weit gehen die Möglichkeiten der
willkärlichen Schickſalsbeeinfluffung 2
Unkoſtenbeitrag 1. (*8337

Damen-Hüte
Stroh und Filz werden nach neueſten
Variſer und Wiener Modellen umfaſfoniert
Hutfaprikation 1. Kiffe
9Grafenſtr. 39, gegenüb. d. Stadtkaſſe (48421

Aleee Me R
Schla zimmer, extra ſchw. Arb., äuß preistw
Küchen, natur laſiert, in allen Größen
Elub=u Polßermöbel, modernſte Formen
und beſte Verarbeitung, liefert zu kulan=
teſten
Zah ungsbedingungen 4 98a
Darmſtadt
Möbelhaus Menger Bleichſtr 13

Ein Kumnzet m Rück=
Bebr. Herrenrad geſchtrr zu verkauf
billig zu verk. Volz, / Schwanenſtr. Nr. 15
Rheinſtr. 3, III. (*8341 1bei Zimmer, (2840

Heute 1 und folgende Tage, abda. 8 Uhr
Der große Erfolg!
. de gine den
Ticbe sienben:
Ein Spiel des Lebens in 4 Akten
von Thilo Schmidt
(Verfasser von: Es war einmal in Heidelberg)
dewöhnliche Preise, (5372
Karten: Verkehrsbüro u. de Waal, Rheinstr. 14

Hausfraden? ? !
micht wergessen!
Morgen Mittwoch nachmittag 3 Uhr im
Saalbau

Hauufdden Kauhäinag

Verlag der Hessischen Hausfrau,

Rdt

Konzert-Schutter

Donnerstag,
abends8 Uhr

Gi. Märn

Husikvereins-
aal
,Steinst. 24

Inni Steiger-Betuak

Violine

Willy Renner

Klavier

(537

Steinway-Flügel von Klavier-Arnold
Karten zu 1, 2, 3 Mk. bei Schulter, Elisabeihenstr. 12

Konditorei Graß mann
empfiehlt sich zur Lieferung von
Eis- und Kremspeisen
Torten und feinstem Gebäck
für die Konfirmationsgesellschaften

Milhelmigenstr.

Telephon 2456
7137Im

Bund Königin Luiſe.
Mi twoch, 30 d Mts
abens 8 Uhr,
Verſammlung
Viktoriaſchule (Hoch.
ſtraße. Gäſte will=
28342
ko men.

Bücherfreunde
finden bei mir eine
große Auswahl erſt=
klafſiger
Büch r zu
günſtiger Leihgebühr
3. W. Schäfer
Ecke Bismarck= und
Feldbergſtraße (*83)

Pianos
erſtklaſſig, ſehr billig
abzugeben (3891a
Muſikhaus Bund
Schuch rdſtraße 9

Fahrrad=Decken
u. Luftſchläuche
extra prima, kaufet
Sie billig bei
B. Orio
Karlſtraße 14 (4163=
VerkäufeK
Biedermeier runde
Tiſche u. Stühle ir
verſchiedenen Holz=
arten
billig zu verk
in: Blumen . Kun
Wilhelminenſtraße 10
(28896)

Wanderklub
Falke
1918
Darmſtadt.
4. Wanderung 1927
Heppenheim
Lindenfels-
Auerbach
Sonntag, 3. April.
Abfahrt 701 vorm.
Haup bahnhof mit
Sonntagskarten nach
Heppenheim (533
Führer:
A Schäfer und E. Göbel,

ASan

E.V.
Sonntag, 3. April
4. Wanderun=
Nieder Kalnsbach
Fürth.
Auto=, Bahn= und
Tiſchkarten bei Rob.
Bergmann, Wilhelmi=
nenſtraße
19, u. Frei=
tag
abend im Klub=
lokal
(Krone). Let=
ter
Meldeſchluß Frei=
t
g abend (5356

Fürſtenſaal
Grafenſtraße 18
Freitag, den 1. April,
abends 8 Ugr:
Beethoven=Konzert
Symphonie Nr. 5 in
C-moll.
Teile aus der Sym=
phoni
Nr. 3 in Es=dur.
Teile aus dem Violin=
konzert
in D-Dur,
Fritz Kreisle u. a. m.
auf Eleckrola‟,
Lieder von Beethoven
geſungen von Frl. M.
Jäger (Alt).
Karten im Vorver=
auf
30 u. 50 Pfg. ab
Mittwoch bei K. =
ger
, autoriſierte Elec.
trola Verkaufsſtelle
Georgenſtraße 11
Teleph. 2579 (5362

Umzugshalber
zu verkaufen:
Kartoffelhorden, Kin=
derholländer
, Kinder=
ſchaukel
, gold Bilder=
rahmen
, lichte Weite
72:103, Nuß ol rah=
men
mit Glas, lichte
Weite 62: 75, Akkord=
zither
. Anzuſ. Mitt
woch vormitt. Oh h=
ſtraße
36, pt 2844

Heſſiſches Landestheater
A. 15 Großes Haus 4 15
Dienstag, den 29. März 1927
abends 7 Uhr
Die Gezeichneten
Oper in drei Aufzügen von Franz Schreker
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock
InSzene geſetztv Hans=Esdras Mutzenbecher
Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp;
Perſonen:
Herzog Antoniotto Adorno Heinrich Hölzlin
Graf Vitelozza Tamare . Leo Barczinski
Lodovico Nardi, Podeſta
der Stadt Genua . . . Alfred Karen
CarlottoNardi, ſeine Tochter Ch. Maſſenburg
Alvianv Salvago, ein
genueſiſcherEdelmann Joſef Poerner
Guidobaldllſodimare) Rudolf Strzeletz
Guſtav Deharde
Menaldo Negroni

Michelotto Cibo.
Gonſalvo Fieſchi
Julian Pinelli . .
Paolo Calvt . ..

Imre Aldori

Karl Ebert
Oscar Grauert
S Heinrich Kuhn

Der Capitaneo di giuſtizia Heinrih Hölzlin
Hinevra Scotti
Annelis 9verig
Martuccia, Haushälterin
bei Alviano Salvago. Anna Jacobs
Pietro, ein Bravv . . . . Eugen Vogt
Rudolf Strzeletz
Ein Jüngling ..
Paula Kappr
Ein Mädchen".
Gotthelf Piſtor
Erſter Senator
Joh Biſchoff
Zweiter Senator
Th. Heuſer a. G.
Dritter Senator",
Fr. Jachtmann
Erſter Bürger
Zweiter Bürger.
Hans Ney
Oscar Grauert
Dritter Bürger
Vater, ein rieſiger Bürger Hans Ney
Martha Liebel
Mutter .
Regina Eichner
Kind
Erſte Dienerin . . . Sitta Müller=Wiſchin
Bweite Dienerin . . . . Fee Guttmann
.. Kurt Schüppel
Ein Dieger ..
Bürger und Edle, Diener und Pagen,
Faune und Najaden, ein Bacchantenzug /
vermummte Häſcher
Ort der Handlung: Genua, Beit; 16. Jahrh.
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätzei 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach jedem Akt
Ende nach 10 Uhr
Anfang 7 Uhr
Mittwoch, 80. März. E 17. Maebeth. An=
fang
7 Uhr. Preiſe 0 808 Mk.
Kleines Haus
Dienstag, den 29. März 1927
abends 6 und 8 Uhr
Vorführungen des Kulturfilms:
Wege zu Kraft und Schönheit
(Neue Faſſung)
Preiſe der Plätze 0.70 und 1. Mk.
Mittwoch, 30. März Uraufführung von
Frauenchören: Konzert der Vereinigung
Darmſtädter Soliſtinnen. Anfang 8 Uhr
Preie 1. 2, 3 Mk.

Billig zu verkaufen:
1 Kaſſen chrank,
ferner zu jedem halb=
wegs
annehmbaren
Geoot der Reſt eines
Nachla ſes. Näheres
Eitbergſtr. 9 1e8344

Herrenrad
Damenrad
Damenrad
H rrenrad
zu verkaufen

5Mk.
32 Mk.
50 Mk.
55 Mk
(e8434

Karlſtr. 14, Laden.

Wee

Bürotiſch
mit 2 Schubladen,
faſt nei, abzugeben
Bismarckſtr 3, Büro,
Hinterhaus. (5358

Konfirmanden anzug
einmal getrag., mittl.
Größe, für 20 k. zu
verkaufen (*8377
Heinrichſtr. 120, 2, St

[ ][  ][ ]

Seite 14

Dienstag, den 29. März 1927

Nummer 88

75

Lackspange
halbhoher Absatz

Bt ulhele Aaswenln 117
Vünglings Mädthen
Matelt *
unbegrenzt aroß!

Rindbox-Knabenstiefel
scht Goodyear gedoppelt

Eleg. Lack-Knabensckuh
36/39, echt Goodyear gedoppelt

Roßcherr. - Spangenschul B9o
halbhoher Absatz ..
Lack-Zugschuh
hübsches Model ..
Lack-Spangenschnh
Seidendurehbrnch, amer. Abs. O

Knaben Stiefel
elegante Form . .

Rindh
Anabenstiefel
runde Form . .

KrabenHalbschuh

best. Fabr., sch. halbsp. Form !

5

Lack-Zugschuh
hochelegant . . 11.50 9.50 G

Knaben-Lackhalbschuh
elegante spitze Form, echt

Goodyear gedoppelt."

Darmstadt, Budwigsstatz 2,1.

(5314

Landergult
iſt nicht bei

Im
uich ſchillernt
er da drüben ſi.
wiegerbater
janf dußer Mi
Ich möcht
u dem Telephl=
Dein Schwiege.
in iſt ihn zur
Vieder blick
Tuſt
Hier iſt jem

en ſüucht. Wer e
era
kurze
vie Vandergu
Wie heißt e
Wie heißer
Charles H
Der Präfekt
Die erſtaunt
In Dienſt
Was ſagen

Verteilungs=
ſtelle

für Margarine, Kaffee
uſw. geſ. Kundſchaft
voihanden. Angebote
unter W 225 an die
Geſchäftsſtelle. (*8400

tellengeſicheK

Weiblich

T1. geb. Mädchen ſ.
Stellg. als Haust. m
v. Familien=Anſchluß
außerhalb Darmſtadt
Näh Geſchſt. (e8394

Jg.kräft. Mädch.,
wilches alle Arb. ver=
ſteht
, ucht St. Näh.
Ludwigshösſtr. 1½,II.
(e8398)

Anf. 20, welches die Ehrliches, ſauberes
Handelsſchule be=
ſuchte
, ſucht Anfangs- Mädchen
ſtellung auf Büro, evtl.
als Verkäuferin. Ang.
unter W 234 an die
Geſchäftsſtelle. (*8428

17 jähriges Mädel
2 Jah. Haush.=Schule,
ſucht tagsüb. Beſchäf= Alleinmädchen
tigung im Haushalt,
auch zu Kindern Ang.
u. W 229 an d. Geſchſt.
8404

ſchon in Stellung ge=
weſen
, bei guter Be=

Kinder,Stelle. Zuerfr

Junge Frau ſucht
Laufstell

Sice M

wo es d. Schneidern

Suche vom 20 4. ab
pflege, evtl, auch Be=
gleitung
f. Badereiſe.
Angebote bis z. 3. 4.

Geſchäftsſt.

Männlich

Angeb, unter

Junger

Aofene Stelleng Weiblich Kautionsfäh (*8005
Gilial=Leiterin
für Konditorei=Branche
ſofort geſucht. An=
geb
unt. W 214 an
d. Geſchäftsſt. ds. Bl. Jungeres Mädchen
zu 2 Kindern tags=
über
geſ. Dr. Hoff=
mann
, Frankfurter=
ſtraße
53. (8405 Solide,
ehrliche Frad
od. Mädchen f. tägl.
2 Stunden vormitt.
(911 Uhr, für An=
fang
April geſucht
Näheres: Hochſtr. 6,
Junges Mädchen part,, vormitt (28347 2 mal wöchentlich für
enige Stunden geſ.
Frau Dr. Müller
Eliſabethenſt 51(8355 Tücht., ſelbſt., zuverl.
f. vorn. kl. Haush ſof.
od. ſp. geſ. Näh. Gſchſt.
(28386) Ein im Kochen und
e Haushalt erfahr., ſol.
Alleinmädchen
Mädchen vom Land, mit guten Zeugniſſen!
bei hoh. Lohn per 1.
April geſucht. (*83891
Taalbauſtr. 81, part. (8317
Reinliches
Mädchen
welches zu Hauſe
ſchlafen kann, für
Hausarbeit geſucht.
Näher Geſchäftsſtelle Jg. Mädchen bis
Tocht achtb, Elt. eine dem Spül. geſ. (78367
Heidelbergerſtraße 38 Sauberes. Zweit:
mädchen, das gute
Zeugniſſe beſitzt, bei!
hohem Lohn geſucht.
Vorzuſt. 57 Uhr.
Herdweg 56½: (28437
7 Stellung in Privat= Aelt. Mädchen ſucht
Stelle in frauenloſem
Haushalt Angeb. n.
W239 an d. Geſchſt.
(:8448) 3364
Reinliches
Mädchen
welches zu Hauſe
dſſchlafen kann, für
Hausarbeit geſucht.
s Näher Geſchäftsſtelle Ordentliches

Mädchen
sIfür d. Haushalt m g.
Zeugn f. ſof. geſucht.
Fr. Reinfurt, Schulſtr 4
Konditorei (8418

SOEBEN ERSCHIENEN

Streng reelle, ſichere (I. 6232
EXISTENZ
d. Uebernahme der Generalvertret.
einer Monopolſage, mit X 1000
bis 1500 monatl. Netto=Eink Nur
wirklich tücht ſchnellentſchl. Bew.
find. Berückſicht. Erforderl Barka=
pital
2000 bis 5000.. Off. an
Heller & Loewe, Dresden A, Krenkelſtr. 21

Für den proviſionsweiſen Verkauf meine
Spezialartikel, Cervelat=, Salami u. Plock=
wurſt
, ſowie Konſumplockwurſt, ſuche ich
für verſchiedene Plätze dortigen Bezirks
VERTRETER
die bei Fleiſchereien, Warenhäuſern, Fein=
koſtgeſchäften
u Einkaufsvereinigung, nach=
weielich
beſtens eingeführt ſind. Ang mit
Referenzang bote an (IIHbg. 5346
Oetlev Schön, Wurst- u. Fleischwaren-
fabrik
, Preetz in Holstein Gegründ. 1884.

K

Ehauffeur

Das Adreßbuch

der

gelernter Autoſchloſſer
für Perſonenwagen geſucht. Angebote über
ſeitherige Tätigkeit, Lebenslauf, Gehalt
unter W 2 8 an die Geſchäftsſtelle. (*8345

Kraftfahrzeugbesitzer
im Volksstaat Hessen

Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben
von dem Hessischen Verkehrs-Verband.
Ausgabe März 1927
Im Verlag der L. C. Wittich’schen Hofbuchdruckerei
zu Darmstadt.

Größte und leistungsfähigste Wurstfa-
brik
Schleswig-Holsteins sucht t. Darm
stadt und Umgegend einen bestens
eingetührten

Vertrefen

Es kommen nur Herren mit besten Re-
terenzen
und nachweisbaren Erfolgen
in Frage. Angeb. unt. W 210 an die
Geschäftsstelle ds. Blattes
(5313im

Für noch freie Bezirke
Rabattmarken=
Vertriebsſtelle,
verbunden mit zugkr.
Lebensm.=Verkauf
ſofort zu vergeben.
Speſen=Zuſchuß =
chentlich
20 Mk. Ver=
dienſt
=Auszahlung
wöchentlich u. monat=
lich
. Es kommen nur
erſte Verkaufskräfte
in Frage, welche mitt=
lere
Geſchäfte, aller
Branchen, ſpeziell
aber Landgeſchäfte,
beſuchen. Mitführen
anderer Artikel nicht
geſtattet. Perſönl
Vorſtellung am Mitt=
woch
v. 911 u. 24
Uhr im gold. Hirſch,
Schloßgraben 15,
bei Heun. (*8374

EXISLenx
zwecks Erzeugung u.
Vertrieb eines neuen
Maſſenartikels der m.
gutem Gewinn leicht,
Abſatz findet, wird
Käufer oder Teilha=
ber
in) mit 150-200,4
geſucht. Angeb. unt.
F. W. I. 7763 an Ru=
dolf
Moſſe, Frank=
furt
a. Main. (1 5329

Kaufm. Lehrilng
mit gut. Schulbildung
zum 1. April 27 geſucht.
Ang. mit Lebenslauf
u. W 228 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (8403

Kaufe

Zu der Herausgabe dieses Werkes, das jährlich erscheinen soll,
wurde der Hessische Verkehrs-Verband veranlaßt durch das
erfolgreiche Beispiel anderer Staaten (Baden, Bayern, Würt-
temberg
). Es wird damit einem wirklichen Bedurfnis entsprochen.
Die Besitzer von Kraftwagen und Krafträdern in Hessen sind
in einer nach Provinzen und Kreisen geordneten Nummern-
Ubersicht und einem Namenverzeichnis auf Grund des amt-
lichen
Materials nach dem Stand vom März 1927 sorgfältig
zusammengestellt. Bei jedem Wagen und Rad ist Type und
PS angegeben. Außer Verkehrsvorschriften enthält das Adreß-
buch
ein Verzeichnis der Reparaturwerkstätten und Garagen
im Freistaat Hessen und eine Zusammenstellung der in Deutsch-
land
und dem Ausland gebräuchlichen Erkennungszeichen.
312 Seiten in 82 gebunden: 6 R.-M.

Einige tüchtige
Detail-Reisende
auf Wäſche aller Art, Konfektion, Bilder,
Möbelu. Kinderwagen, beiguter Bezahlung
geſucht. (*8295go1
Kredithaus Univerſum, Darmſtadt
Marktpaſſage, 1 Xreppe.

Sofort Gelt

erh. Arbeitsloſe, wel=
che
redgw., b. Beſuch
v. Viehhaltern. (*8366
Angebote an Joſef
Kreuer, Düſſeldorf,
Poſtſchließfach 534

getragene Kleider,
Schuhe, Wäſche uſw.,
ſowie Boden= und
Kellerkram. (*8385
M. Speier
Kleine Ochſengaſſe 4.
Poſtkarte genügt.

Hüehiger Tasitralteagenährer
welcher ſchon längere Zeit fährt, geſucht
Gebrdder Trier
Darmstadt, Rheinstrasse 25
Magazinskontor (5235 goi

Innger

Wichtig und unentbehrlich
tür Staats-, Städtische und Gemeindebehörden, Kraſtfahrer,
Industrie, Handel und Handwerk, Hotels, Gastwirte und
Verkehrs-Verbände.

(5318
Buverläſſiger
Kraftwagenführer
gelernter Autoſchloſſer, für ſofort geſucht.
Albert Vogt, Spedition

Gutenbergstraße 37/39

Zu haben in jeder guten Buchhandlung, bei sämtlichen Ver-
kehrsvereinen
, bei den Agenturen und der Geschäftsstelle des
Darmstädter Tagblatts.
L. C. WITTICHSCHE HOFBUCHDRUCKEREI
ABTEILUNG BUCHVERLAG, DARMSTADT

Reſender(ind
zumBeſuche von Pri=
vaten
für Darmſtadt
und Umgebung von
Seifenfabrik geſucht.
Angeb. unt. W207 an
d. Geſchäftsſt. (*8343

Tüchtiger, zuverläſſ.
Chauffeur
mit ſämtl Reparatur.
vertraut, ſofort gegen
hohes Gehalt geſucht
Angebote unt. W 236
a. d. Geſchſt. (5365

welcher eingeführt ,vd
ſich als Detailreiſen=
der
eine lohnende
Exiſtenz gründen will,
v. auswärt Firma ge=
ſucht
. Geboten wird
angenehme Dauer=
ſtellung
, Gehalt und
Proviſon, evt. Lager
Ausführl. Angeb. mit
Ref renzen ſind etn=
zureichen
u. R. M.593
an Rudolf Moſſe
Mannheim. (I.5324

Brillanten
Gold
Silber
Gegenſtände
Perſer=Teppiche
kauft
Kurtz•Walt

Pädagogſtr. 2.
(4 44a)

Sauberer (8415
Hausburſche
ſucht. Schloß-Café

Wer dort?
Hier V. Schatz
Komme ſof. u. kaufe
getrag. Herren=
Kleider, Federbetten.
Schuhe, Wäſche uſw.
V. Schatz
Darmſtadt. (53391
Tel 1924 Schloßg.?

mit auten Zeugniſſen Tüchtig,, kinderlieb.
ſucht Stellung Nehmel
auch and. Arb. ſchriſt Alleinmädghen
und rechn, an. Ang ſofort geſucht, (53e
unt. W 206 an die Ge= Dr. GGrz
chäftsſtelle, (8340! Darmſtraße 27.

Fleißiges, ſauberes
Mädchen
für die Kaffeeküche ſof.
geſucht. Näheres Ge=
ſchäftsſtelle
. 8444

Zuverläſſig, Mädchen
i. Monatsſt. f. Vorm.
geſucht.
(*8447
Steinackerſtraße 1, I.

Männlich

ochhn

in Eiſenkonſtrußtion er=
fahren
, zum baldigen
Eintritt geſucht. An=
geb
. u. W238 an die
Geſchſt. d Bl. (*8445

wird ordentl., ſtreb) Leuten
geboten,welche ſich f.d. Verk
von Margarine und Käſe an
Private eign., trocken. Keller
beſitzen und in irgendeiner Form Sicherheit
leiſten können. Hoher Verdienſt. Ware wird
gegen wöchentl. Abrechnung in Kommiſſion
geliefert.
(LHbg. 5325

Otto Gerſpacher, Hamburg 19

Herworragende Existenz
Wirvergeben noch für einige Bezirke Deutſchlands d. Generalvertretung unſelet
beiſpiellos leicht verkäuflichen, konkurrenzloſen Autozubehörartikel, Zwingend."
unentbehrlich für Perſonenwagen, Laſtwagen, Wagenparks, Garagen. Behdrdi.
Vorſchrift zu erwarten. Kein Winker, Sucher oder dergl. JederAuto= u. Molor
radbeſitzer iſt Käufer. Beſte Referenzen. Fachkenntniſſe unnötig. Die Genera‟
vertretung ſichert vornehme Exiſtenz bei ſofortigem hohen Einkommen, Jena.
Bezirks röße für Auslieferungslager RMk. 500. bis 1500 ſofort erfordertle.
Horcher Papierkorb. Ausführliche Zuſchriften nur von Herren, welche ſich ein
wirkliche Exiſten; grü den wollen und ſich voll der Sache widmen können,m.t
genauer Bezirksangabe und des zur Verfü ung ſtehenden Kapitals an Bikſl
Atomag Fabrikation und Vertrieb von Spezial=Auto= Notorrad= Zubehe."
(5320
Berlin SW. 68, Zimmerſtraße 43/44.

Pet
Martinſtraße

Gelege

we ſchicke Ko
Stricklleid,
ſune 38
Vürme Ofen
gmſtich (run

aa
enig

[ ][  ][ ]

Nummer 88

Dienstag, den 29. März 1927

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Der Präfekt ſtützte den Kopf in die Hand, und ein nachdenk=
ſches
Lächeln ging über ſein Geſicht. An ſich war es nichts Auf=
iliges
, wenn ein Fremder in Venedig eine Nacht bummelte;
ber dieſer kranke Mann ſah nicht nach galanten Unternehmun=
en
aus. Und aus der ganzen Atmoſphäre, die ſein Verſchwin=
ex
umgab, ſprach dem Kriminaliſten deutlich eine gewiſſe
Nfahr.
Was für Bekanutſchaften hat Herr Vandergult ...
In dieſem Augenblick klingelte das Telephon.
Der Präfekt nahm den Hörer und meldete ſich. Jonny, der
hm gegenüberſaß, konnte jedes Wort aus dem Mikrophon ver=
ehen
.
Hier Vandergult.
Der Beamte warf einen erſtaunten Blick auf ſein Gegen=
ber
.
Jawohl, Herr Vandergult, ich höre.
Ich bitte um Entſchuldigung, kam es aus dem Telephon,
daß ich Sie zu ſo ſpäter Nachtſtunde noch behellige.
Keine Urſache, Herr Vandergult. Ich hatte Sie ja darum
ebeten.
Ich komme erſt eben ins Hotel. Denn ich war bis jetzt bei
ne inem Schwiegervater, dem Marquis dOrſay.
Der Präfekt und Jonny blickten ſich in die Augen.
Vandergult lügt, dachte Jonny bei ſich. Warum lügt er?
Et iſt nicht bei d’Orſay geweſen.
Im Geſicht des Präfekten aber ſtieg, verſchleiert hinter den
läulich ſchillernden Pupillen, der Argwohn auf. Dieſer Mann,
er da drüben ſitzt, hat gelogen. Vandergult iſt bei ſeinem
öchwiegervater geweſen. Welche Abſicht verbindet dieſer Menſch
ſamit, daß er dieſe Tatſache leugnet?
Ich möchte Sie nun bitten, Herr Präfekt, kam es weiter
uus dem Telephon, doch auf dieſen Fritz Jacobſen zu fahnden.
Nein Schwiegervater hat mich davon überzeugt, daß es notwen=
dig
iſt, ihn zur Strecke zu bringen.
Wieder blickte der Präfekt auf Jonny; ein Gedanke durch=
uhr
ihn.
Hier iſt jemand, Herr Vandergult, der Sie ſeit ſechs Stun=
den
ſucht. Wer es iſt? Er ſteht in Dienſten Ihrer Frau Mutter
und kommt geradewegs aus Rom.
Eine kurze Pauſe entſtand. Dann hörte Jonny deutlich,
we Vandergult fragte:
Wie heißt er?
Wie heißen Sie? erkundigte ſich der Präfekt.
Charles Hopkins.
Der Präfekt wiederholte den Namen ins Telephon hinein.
Die erſtaunte Antwort ertönte:
In Dienſten meiner Mutter ſteht kein Charles Hopkins.
Was ſagen Sie dazu? herrſchte ihn der Präfekt an. Herr
Vandergult erklärt, Sie nicht zu kennen.

Seite 15

Das iſt kein Wunder, meinte Jonny; Herr Vandergult
kann unmöglich alle Leute kennen, die in Dienſten ſeiner Mutter
ſtehen.
Plötzlich, ſchien der Präfekt, einen Gedanken zu faſſen. Er
beugte ſich vor und ſagte, zitternd vor Aufregung, ins Telephon
hinein:
Wiſſen Sie, was ich vermute, Herr Vandergult? Ich glaube,
der Mann, der mir hier gegenüberſitzt, iſt jener Fritz
Jacobſen.
Etwas Unverſtändliches kam aus dem Telephon; der Präfekt
antwortete:
Nein: daß Sie ihn bisher nicht zu Geſicht bekommen haben,
weiß ich. Aber der Marquis dOrſay kennt ihn; ich werde ihn
benachrichtigen. Und zwar werden wir folgenden Weg ein=
ſchlagen
: ich fahre auf der Stelle mit dieſem Herrn Hopkins zu
Ihnen ins Hotel. Ich werde den Marquis bitten, ebenfalls zu
Ihnen zu kommen. An Ort und Stelle, wenn wir alle drei Be=
teiligten
beiſammen haben, werden wir in einer Minute die
Wahrheit feſtgeſtellt haben."
Vandergult gab eine zuſtimmende Antwort. Dann ſagte
er plötzlich:
Ich möchte Ihnen die Mühe abnehmen. Ich ſelbſt werde
meinen Schwiegervater anrufen. Bitte kommen Sie inzwiſchen
mit Ihrem Häftling zu mir.
Der Präfekt erhob ſich:
Sie kommen mit.
Das Hotel war noch geöffnet; die Halle lag im Halbdunkel,
ſie war menſchenleer und auch der Marquis war noch nicht zur
Stelle. Der Nachtportier begrüßte den Präfekten und warf
einen ſcheuen Blick auf ſeinen Begleiter. Dann ſtiegen die beiden
die Treppe hinauf Jonny ſtets eine Stufe vor dem Präfekten.
Am Zimmer 5 machten ſie halt.
Der Präfekt klopfte.
Keine Antwort.
Zum zweitenmal pochte der Präfekt, ein wenig verwundert
darüber, daß man ſeinen Dienſteifer ſo unhöflich lohne.
Keine Antwort kam.
Er legte die Hand auf die Klinke.
Die Tür war offen.
Völlige Finſternis empfing die beiden.
Der Präfekt, der in Hotelzimmern Beſcheid zu wiſſen ſchien,
drückte auf den Doppelknopf des Schalters; das Licht flammte
auf.
Das Zimmer war leer.
Jonny wies auf die Tür zum Nebenzimmer. Sie war an=
gelehnt
; der Raum ſchien erleuchtet zu ſein.
In dieſem Augenblick wußte der Präfekt mit dem Inſtinkt
ſeines Metiers, daß hier ein Verbrechen geſchehen war.
Er ging, Jonny nicht aus den Augen verlierend, auf den
Fußſpitzen über den Teppich und öffnete behutſam die Tür zum
Nebenzimmer.
Auch dieſes Zimmer war leer. Die beiden traten näher.
Die Scheibe des Fenſters, das auf den Kanal hinaus führte,
war zertrümmert. Eine Gardine war heruntergeriſſen, der
Teppich verſchoben, eine umgeſtoßene Weinflaſche lag rinnend

am Fuß des Tiſches, das zertrümmerte Glas daneben. Eine
bronzene Skulptur war vom Sockel geſtürzt; ſie vollendete das
Bild des erbitterten Kampfes, der hier vorgegangen ſein mußte.
Der Präfekt ſah ſich forſchend um; dann riß er die Tür
zum Schlafzimmer auf.
Er ſchaltete das Licht ein.
Jonny, der an ſeiner Seite ſtand, prallte faſſungslos zurück.
Dort drüben am geöffneten Fenſter ſtand Fritz Jacobſen.
Kommen Sie her! ſagte der Präfekt. Sie wollten aus
dem Fenſter ſpringen?
Fritz antwortete nicht.
Wo iſt Herr Vandergult? fragte der Präfekt.
Fritz zuckte die Achſeln.
In dieſem Augenblick hörte man das Knarren einer Tüir. Die
beiden wandten ſich um.
Hinter ihnen ſtand der Marquis.
Er warf einen Blick in den Raum und ſagte:
Das iſt ja Fritz Jacobſen!
Was? Der Präfekt rollte die Augen vor Ueberraſchung.
Das iſt Fritz Jacobſen? Und kennen Sie auch zufällig die=
ſen
hier?
Der Marquis ließ ſeine kalten Augen über Jonny gleiten
und erwiderte lächelnd:
Aber gewiß. Das iſt kein anderer als Fritz Jacobſens
Komplice: Jonny Reimers.
Wo iſt Herr Vandergult? herrſchte der Präfekt Fritz an.
Ich weiß es nicht.
Sie wiſſen es nicht? Und warum ſind Sie hier?
Ich wollte gern den echten Vandergult einmal ſehen. Darum
habe ich mich hier eingeſchlichen. Aber er war nicht zu Hauſe
und iſt auch nicht gekommen.
Sie lügen! konſtatierte der Präfekt. Glücklicherweiſe
kann ich es Ihnen minuziös nachweiſen. Denn Herr Vandergult
hat vor einer Viertelſtunde von hier aus telephoniert.
Ich weiß es nicht, ſagte Fritz.
Der Präfekt trat auf ihn zu. Aber ich weiß es. Und ich
will es Ihnen haarklein erzählen. Sie haben Herrn Vandergult
überfallen. Sie haben ihn getötet und zum Fenſter hinaus=
geſtürzt
: in den Kanal.
Nein, ſagte Fritz.
Der Präfekt deutete auf das zertrümmerte Fenſter. Und
das hier?
Fritz zuckte die Achſeln.
Der Präfekt ſteckte die Hände in die Taſchen und blickte
triumphierend von einem zum andern. Da hätte alſo die Poli=
zei
von Venedig einen Kapitalsfang gemacht! Zwei langgeſuchte
Hochſtapler auf einen Schlag! Und der eine von ihnen oben=
drein
ein Mörder. Sind wir tüchtig, Herr Marquis?
Dann nahm der Präfekt das Telephon ab und ließ ſich mit
dem Kommiſſariat verbinden.
Und mein Schwiegerſohn? fragte d’Orſay.
Dieſe Frage, Herr Marquis, ſagte der Präfekt lächelnd,
müſſen Sie an Herrn Jacobſen richten. Er wird Gelegenheit
haben, ſie uns in aller Ausführlichkeit zu beantworten.

(Fortſetzung folgt.)

Saarſchnitt und
Pflege
Peter-Orth
Martinſtraße 78
3360a

Weißbinder=
Arbeiten
aller Art werden gut
billig aus eführt
Jakob Knieß,
Soderſtraße 47, 3 Sf.
361

Wer poliert im Haus
Echlafzimmer
auf? Angebote mit
Preisang= u. W 216
an die Geſchſt (*8365

Vorhänge
ud. geſpannt. (46574
Wienerſtraße 40,I.

Geiegenheitskauf!
wei ſchicke Koſtüme mit Pelzbeſatz, ein
btrickkleid, 1 Paar neue braune Damen=
huse
38 braune Lederkappe, elektiriſch
Därme=Ofen, eleltr. Kaff e=Maſchine, Maha=
onitiſch
(rund) preiswert abz geben. Näh
(5345
der Geſchäftsſtelle

Interricht im Nähen
vwie praktiſch Zuſchneiden, Kleidung und
Jäſche für meine Tageskurſe werden noch
ſnige Schülerinnen an enommen (:8247
Darmstadt
Luise Wolf, Kaupſfraße 25

Aehefd W korge Taude

Um meinen Kunden immer wieder meine Leistungs-
fähigkeit
zu beweisen und neue Kunden zu werben.

Neue Karos
wundervolle Nenheiten
Meter 0.95
Kunstseide-Faconé
allerneneste Sachen
Meter 1.95, 1.25
Popeline
reine Wolle
Meter 2.25, 1.95

Reinwoll. Ottomane
für Mäntel, letzte Nenheiten
Meter 8.50
Rips-Popeline
reine Wolle
Meter 4.50, 3.75

1.50
Uau

Woll-Mousseline
Wert bedeutend höher
zum Aussuchen Meter Ie4

Frauen, Töchter, Verlobte!
Am Donnerstag, d. 31. März be=
beginntf
jüng ren ältere Damen
im Fürſtenſaal Grafenſtraße
unſer bekannter, 2 tägiger 4125gi

verb nden mit Anſtandslehre u
vornehmer Gaſtlichkei Der Kur=
ſus
findet theoretiſh u. praktiſch
mit Tafelgerät ſtatt. Aufklärungen
liber al e in der Häuslichkeit u. bei
Feſtlich keiten vorkommend. Tafel=
deckatte
, wie Diners, Soupers,
Kaffee=u Teet ſch, Mittagtiſch kalt
Büfett uſw. mit Tafelſchmuck. Die
Zuſa nmenſtellung von Feſteſſen,
Serviettenbrechen Wie ſollen wir
eiſen 2 Aufklärung üb d. Er pfang
der Gäſte, Vorſtellung, Tiſchord=
nung
, Verhalten bei Beſuchen u. in
allen Lebenslagen. T geekurſus
von 3 bis 6 Uhr. Abendkurſus von
811 Uhr. Anmeldung. werden
nuran! Unterrichtstag, Donners=
tag
, den 31. März, je eine tunde
vor Unterrichtsbeginnim,Fürſten
ſaa! entgegengenommen Damit
jede Dame dieſenlehrreichenAur=
ſus
beſuchen kann, iſt das Honorar
für beide Tage auf 5. Mk. er=
mäßigt
. Zahlb. b Beginn. Bitte
12 Stck Papierſerviett mitbring
Die Kursleitung: E. F. Graefe
12 jährige Unterrichtstätigkeit.

W Nur Dienstag, Mittwoch, Donnerstag
erhält jeder Kunde gratis
bei Einkauf von 10 Mk.
4 Meter Waschstott für 1 Kleid oder 3 Stück Gerstenkorn-
handtücher
, ges. und geb. oder 1 Künstler-Tischdecke

Geschäftshaus

(5316

OMMLp II Aaz
Ludwigstr. 15 DARMSTADT Ludwigstr. 15

Schulkinder
werden oft gezankt und bectraft, wenn sie dem
Unterricht nicht folgen können und schlechte Noten
erhalten, es ist aber micht die Schuld der Kleinen,
wenn sie sich schlaff fählen, sondern liegt dieses
an dem allgemeinen Blutzustande. Man sollte
den Kindern, vornehmlich Dädchen, weziell in den
ersten Jahren des Schulbesuches sowie auch in der
Zeit der Entwickelung

ſeeiferri

geben, das schr angenehm schmeckt und gut ver-
tragen
wird. Die Kinder zeigen schon nach kurzem
Gebrauch ein friſches Ausschen, sie werden munter
und vergnägt, so daß es ihnen daun keine Mühe
mehr macht, dem Unterricht zu folgen und die Schul-
arbeiten
richtig auszuführen. Preis 1.75, Or. H. 5.
zu haben in den Apotheken und Drogerien.
GALENUS. Chem. Industrie, Frankfurt a. H.
Depot: Pala s-Drogerle, Ecke Saalbaustr

Schlüter’s billige Schirm=Werbe=Woche!
Unſere S hirmwerbewoche vom 29. 3 6. 4. bietet un ſerer
Kundſchaft Geiegenheit, ihren Bedarf preiswert zu becken
auf alle unſere infolge durchweg eigener Her=
10%0 ſtellung ſchon ſo niedeigen Preiſe
Aeltere Modelle beſonders billig! (5351

Inh.: Frau Berta Schlüter
Kirchſtraße 27 Ecke Schulſtraße
Paſſende Konſirmandengeſchenke 4e)
OT

Barmstädter delksbank

e. G. m. b. H.
aus dem deschäftsbericht 1926

(5309

1) Dividende
2) Geschäftsanteile
3) Oitene Reserven ..
..

4) Bilanzsumme
5) Umätze . .
Rückstellung zur freiwilligen
Aufwertuug von Spareinagen

1924

102
Mk. 66 000.
Mk. 173 000.
1.2 Millionen
32 Millionen
Nk. 5000.

1925

10,
Mk. 291 000.
Mk. 205 000.
3. 125 Millionen
75 Millionen
Mk. 10000.

e

102
Mk. 546 000.
Mk. 225 000
5.1 Millioner
120 Millionen
Mk. 15 000.

Die Diridende kommt ab heute zur Anszahlung

Ihre Lebensgestaltung
Ehe, Beruf, Charakter uſw. beurt. ſir. wiſſenſch.
von Bornstaedt
(*8278gi
Grapho-Phrenologe
Persönlich zu sprechen ab heute (nur für einige Tage)
von 10 7 Uhr, Hotel Darmſtädter Hof. Zimmer 15.

R
E. A.A.
Motorrad
Guterhaltenes
AIPA
Motorrad
Eilligzu verkaufen
Dieburgerſtr. 13
Mech Werkitatt /84 1

K

Fahrräder
, 67 , 77 , 87., 97.
112., 120
Fahrradhaus Georg Hahn & Co.
Fahrradschlossermeister
Große Ochſengafſe 12
Darmſtadt
Bevor Sie wo anders kaufen beſichtigen
Sie die bei mir ausgeſtellten Rader. Ter
(4124a
Gang lohnt ſich.

[ ][  ]

Crepe marocaine
100 cm br., in hochaparten Künst-
lerdrucks
.
Kleider-Mousseline
* 120 cm breit, in hellen und dunk-
len
Dessins . . .

Woll-Rips
Crepe marocain
00 130 cm br., reine Wolle, 1a Greiser Fabr. 6.90, 0.00
reine Wolle, weichfießende Onalität
Casha=Karos
Cöper=Samt
reine Wolle, in großen und kleinen Karos,
....... . . 2,75, H.00 tietschnr,,Drisinalllengers30em 7.80,70em 4.10
Pepitz . .
Casha Composé
1.40 Mantel Gabaräin.
150 cm breit, reine Wolle, einfarbig sowie
130 cm breit, einfarbig sowie mit hübschem
...... . . 450, H. 00 Kariert pasgend, hochelegant . . 975, 780, 0.30
Muster . .
0.98
Woll=-Rips
Waffel-Waschsamt
130 cm breit, reine Wolle, seidenglänzende
Ia Qualität, Mengers, in allen begehrt. Farben 0.00
2,75, 1.00
Qualität
u.00
Rips-Popeline
Lindener Cöper=Samt
130 cm breit, reine Wolle, in hellen und
1.00 dunklen Farben ... .. . . . . . . . . . . 9.70 tietzcllwarz, auerkannt erstklassiges Tabrik,
9.70
90 cm breit.
Shetland
Grisly
1.00 150 cm breit, reine Wolle, der beliebte Fräbjahrs-
... . . . . 5.50, 4.50, 0.10 150 cm br., das beliebte neuartige Gewebe 9.00
Mantelstoff.
Composé-Karos
Charmelaine
B.Gd 100 cm breit, reine Wolle, sowie passendem ein-
. 475. 940d 130 cm breil, reine Wolle, hochelegante
farbigem Stoff .....
10.50
neue Stoffbindung . . . . . . ."
ainger
Kret
Woll-Mousseline
reine Wolle, in neuester Frühjahrs-
Austerung . . . . . . 2.40, 225, 1.00
Strick=Stoff
reine Wolle, entzückende Dessinst 4.G0
Do
5350
FSGuggerheir. 6 Mdrg Darristadt Markt 7 5

sollten Sie da kaufen, wo
eine Gewähr tür Oualität
und Sicherheit für das Ein-
halten
gegebener Garantien
vorhanden ist. Sie finden
vorbildliche
Modelle in wirklich gediege-
nen
Onalitäten zu den denk-
bar
mäßigsten Preisen
bei günstigen
Zahlungs-Bedingungen
im (8371
Möbelhaus
Wilhelm Bmrich AN.
Lrade Gabsengasse 15. Lelephon Mr. 90

Wanderer-

Triumpf-
Fahrräden
kaufen Sie zu ſehr biligen
7362
Preiſen bei
J. Donges & Wiest
Grafenstraße 43 45

Markisen
fertigt als langjährige (4870a
Spezialität:
Karlstr.
Veleph.
z4. 9.Jacobt 228

Bettfedern=

Ein- u Umfüllung
mit elektr T etrieb
Barchente, Drelle,
Federn,
lufarbeiten und
Neuanfertigung
aller Matratzen u.
Bolſterarbeiten,
Patentmatratzen
aller Größen.
K. Roth
Tapeziermeiſter
Magdalenenſtr. 11.
Teleph. 1034.
NB. Jedem Auf=
traggeber
iſt er=
laubt
, der Reini=
nung
perſönlich bei=
zuwohnen
(348a

In allen
Preislagen!
von den einfachſten
is zu den elegan=
teſten
Ausführungen
Fahrräder ſagsee
Nähmaſchinen
Kinderwagen
Angenehme
Zahlungsweiſe!
Fr. Gütting
10 Schuchardſtraße 10

feinſter Drog. Secker Nachf.
Möbellack Ludwigshöhſtr.1 GB 3784
Qualitäts-
SCHUHNKREN
ElIIIgst
W. HEÜBAUER
Grafenstr. 18 (Kaisersaal)
Lieferant der Mitglieder d
Konſum=Vereins, (*8080imf

Paßbilder
in einer Stunde 474
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 0. Tel. 1912.

Massieren
Sie

r
Haap
täglich

mit dieser

(5337

(44602

Darmstadt, Hülgelstrasse 19

Wollen Sie Ihre

Hnertanft, Tanen eie.
verkaufen, schreiben Sie eine Karte an die
Geschäftsstelle unter W 213

und Sie staunen über den Erfolg!
Uber 50 verschiedene Muster
von Mark 0.60 an vorrätig.
Parfümerie
Elisabethen-
straße
9.
TAnn

m Fachgeſchäft G. Krauth,
Farben Sſcholbrickerſtr. 3. 40cial

Kinder.
Wagen
in ſchöner Auswahl.
Teilzahl. geſt. (5100a
Pullmann
27 Saalbauſtraße 27

Graue Haore
erhaiten urſprüngl
Naturfarbe durch
Haarfarbe= Wieder=
herſteller

Haar wie neu
Einfache Anwendun
Löwen=Apotheke
am Ballonplatz. (V.30=

Sisenfeste

SSchulhosen
kaufen Sie am besten bei
Beusteri.
Darmstadt (5308a
Marktplatz und Marktstraße

HäfäffeNeDRäaunpſegel
Obſtbaum=Carbolineum Avenarius= Den=
driu
, ein Baumſpritzmittel von ausge eich=
neter
Wirkung gegen Blutleus, Schildlaus,
Raupen, Kreb2, Schorf uſw.
Man verlange Gebrauchsanweiſungen von
den Alleinvertretern: (3627a
GebrüderVierheller
Telefon 200 Darmſtadt Schuſtergaſſe 14

Einsegnungs-
Geschenke
in größter Auswahl.
Besichtigen Sie bitte meine Läger
ohne Kaufzwang.
Herm. Roſenthal
Ludwigsplatz
Darmstadt

Es iſt verſtän
ms in dem
Etünch unterſtreid
wiragen und den
Eeden zu kurz g‟
Aer leineswegs.
nus zu mager
nen über die
mer Berück
iſnung des
ſihen Veinmene
i Veinbe
jaanjöſiſchen Be
verhäl
portindt
nmten
ſenindu
les
Watz angewieſen
anzöſiſchen A
i getroffenen
Hufe Kritik, die
Dr Seite ausd
lEehiſoriums ſe
agen gelöſt
chänge. Das i
Aſchließen
henden wäre
4. euden Vertr
Lauß Kabin
ſämm
Die

IV 619

Lassen Sie sich nicht irre machen, es ist
sonst Ihr. eigner Nachteil. In meinen
Preisen v. Mk. 56. bis 115., (alle mit
Freilaut) sind auch meine ganz erstklass
Fahrräder, wie Victoria, Schladitz u. Bren-
tano
, enthalten, und garantiere ich für
solche bis zu 5 Jahren. Bevor Sie ein
Fahrrad o ler Zubehörteile kaufen, müssen!
Sie unbedingt meine Riesenanswahl ge-
sehen
haben. erst dann können Sie urteilen.
Nur durch Großeinkauf die billigen Preise.
Sie erhalten bei mir sehr günstige
Zahlungsbedingungen.
B.Orio,Karistr. 14
Größtes Spezialgeschäft am Platze. (5364

Hab Ihn dach
das machl Daß,
erkälten wird er sich nicht, seine Schuhe
sind durch stete Behandlung mit Büdo
wasserdicht. Gönne den Kindern solch
harmlose Vergnügen, denn mit Büdo ist
es ein Werk von Augenblicken und die
Schuhe sehen wieder wie neu aus.
Hast Du schon Büdo probiert? Uberzeuge
Dich selbst und merke Dir:
Mimm
K