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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Leuehe nſcht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 88
Dienstag, den 29. März 1927. 190. Jahrgang
Geßler im Kreuzfeuer.
Reichswehrdebatte im Reichstag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Oppoſition gegen die Reichswehr. — Sozialdemokratiſche und kommuniſtiſche Miß=
Fauensanträge gegen Geßler. — Die Oemokraten fordern Einführung des Milizſyſiems.
Geßlers Kampf um Vertrauen für die Reichswehr.
Die Parteien und die Reichswehr.
Reichstagsſitzungsbericht.
* Berlin, B8. März. (Eig Bericht.)
Der Reichstag begann heute mit der Beratung des Reichswehretats.
Der Sozialdemokrat S tücklen erſtattete den Bericht über die Ausſchuß=
Verhandlungen, die im weſentlichen bekannt ſind. Der Berichterſtatter
birnängelte, daß der Etat mit ſeinen 698 Millionen von Sparſamkeit
ve nig zeige. Er ſchilderte dann ausführlich die Nachteile eines
Berufs=
heres, das finanziell auf die Dauer überhaupt untragbar ſei. Offenbar
hebe die Entente das deutſche Heer von vornherein wertlos machen
wallen. Man habe Deutſchland viel zu viel Kavallerie zugeſtanden, an
dieen Stelle keine Infanterie treten dürfe. Auch die Zahl der Garniſonen
ſe viel zu groß. Immerhin ſei der Ausſchuß zu der Ueberzeugung
ge=
ammen, daß die Republik ſich auf die Reichswehr verlaſſen könne.
Be=
mängelt worden ſei im Ausſchuß die große Zahl der adligen Offiziere
is” der Kavallerie. Der Redner bedauert, auf die politiſche Seite der
äſiſchen Munitionslieferungen nicht eingehen zu können, weil die
ſegierungsmitteilungen im Ausſchuß als vertraulich bezeichnet worden
ſeeen. Nicht richtig ſei es aber, daß die Granaten aus einem geheimen
ſunds bezahlt worden ſeien. Es ſtehe vielmehr feſt, daß die Bezahlung
ais einem früheren Etat regulär erfolgt ſei.
Sozialiſten und internationale Abrüſiung.
Als erſter Parteiredner ſprach der Sozialdemokrat
Schöpf=
n. Er wies auf das kraſſe Mißverhältnis hin, in dem die große
Samme des Wehretats zu den Ausgaben für kulturelle und ſoziale
ASecke ſtänden. Kinderſpeiſung und Junglehrerhilfe würden geſtrichen,
ſen Hungeruden das Brot genommen, vom Wehretat aber würde kein
Beennig geſtrichen. Man könne 60—70 Millionen an dieſem Etat mit
Lächtigkeit ſparen, ohne daß die Reichswehr und Reichsmarine
irgend=
vis geſchädigt oder gehemmt würde in der Erfüllung ihrer Aufgaben.
gr Redner betonte, daß die Sozialdemokratie immer wieder auf eine
in ernationale Abrüſtung hinarbeite. Die franzöſiſche
Armee=
form habe zwar keinen Offenſivcharakter; ſie diene aber auch
ticht der Abrüſtung. Sei die Reichswehr auch keine Gefahr
nah außen, ſo könne ſie doch eine Gefahr für die Innenpolitik werden.
de Befürchtungen ſeiner Fraktion gründet er darauf, daß
Ge=
teral Hehe ſelbſt im Ausſchuß die Monarchie für die beſte Staatsform
ſu=lärt habe. Es bedürfe der ſtärkſten Aufmerkſamkeit der geſetzgebenden
8 rſammlung, das in ſeiner überwiegenden Mehrheit monarchiſtiſch
ge=
imte Offizierskorps im Zaume zu halten. Die Sozialdemokratie
ver=
arge deshalb völlige Löſung der Reichswehr von den rechtsradikalen
rbänden. Sie könne z. B. nicht einſehen, daß nur die
Kompagnie=
ſiorer Einſtellungen vornehmen dürfen. Noch viel wichtiger als der
Mannſchaftserſatz ſei der Offizierserſatz, denn er ſei ausſchlaggebend für
ſer Geiſt der Truppe. Es biete große Gefahren, wenn der
Offiziers=
atz aus einem beſtimmten kleinen Kreiſe von Traditionsfamilien
ge=
rummen würde, die dem heutigen Staate ablehnend gegenüberſtehen.
der Redner begründete dann noch das ſozialdemokratiſche
Mißtrauens=
hetum gegen Dr. Geßler.
Die Deutſchnationalen zur Frage der
Republi=
kaniſierung des Heeres.
Es folgte dann der Deutſchnationale Graf v. d.
Schu=
enburg, der auf die großen Rüſtungen Frankreichs hinwies und
ſegegenüber auf die Ohnmacht Deutſchlands. Gerade weil dem ſo iſt,
ſase Deutſchland alle Veranlaſſung, wenigſtens ſein 100 000 Mann
ſtar=
es. Heer auf die höchſte Stufe der Leiſtungsfähigkeit zu bringen. Der
ſ dner begrüßte die für Verbeſſerung der Unterkunft des Heeres
ge=
orderten Mittel. Sehr ernſt ſei das Kapitel der Verſorgung der
ir sgedienten Soldaten. 20 000 Anwärter warteten bereits
uf Anſtellung, und jährlich kämen noch 6000 Mann hinzu. Der Nedner
eDachte des Generaloberſten v. Seeckt als des verdienſtvollen
Organi=
ſators der Reichswehr und wandte ſich dann der Frage der
Republi=
ſamiſierung des Heeres zu. Wie ſtelle ſich die Linke eigentlich dieſe
ſ publikaniſierung vor? Sollten alle die Offiziere und Beamten
beſei=
ſit werden, die im Kaiſerreich gedient haben? Der heutige Staat
verde dieſe Erſchütterung nicht ertragen. Die Pflege der glorreichen
Erinnerungen ſei das zweite Ich jedes Soldaten. Die Hohheitszeichen
ſes neuen Staates und ſeine Farben ſollten von der Wehrmacht geachtet
verden. Man vergeſſe aber auch nicht, daß die ſchwarz=weiß=rote Fahne
mt dem alten eiſernen Kreuz und der Göſch die Kriegsflagge der
ſertſchen Republik ſind. Von einer politiſchen Betätigung der Wehrmacht
R ihm nichts bekannt.
Ein pozifiſtiſch orientiertes Heer einfach
un=
möglich. — Der Standpunkt des Zentrums.
Der Zentrumsabgeordnete Erſing erklärte ein pazifiſtiſch
tientiertes Heer als unmöglich. Ob Deutſchland eine
Politik des Friedens treibe oder nicht, könne nicht von der Reichswehr
mſchieden werden, ſondern von Regierung und Parlament. Die
Reichs=
uhr ſei das Inſtrument der von dem Parlament und dor Negierung
ebilligten Politik. Der Redner erklärte, er freue ſich, ſeſtſtellen zu
önnen, daß General Heye dieſe Auffaſſung klar und unzweideutig
aus=
jeſprochen habe. Auch das öffentliche Bekenntnis Hehes, daß die
Offi=
ſierxe der Reichswuehr der deutſchen Republik, dienen wollen, habe im
Lunde gute Aufnahme gefunden. Wer in der Reichswehr den
Hoheits=
eichen der Republik nicht volle Achtung entgegenbringe, müſſe
ausſchei=
ſen. Der Redner ſtellte mit größter Entſchiedenheit feſt, daß
Deutſch=
and völlig abgerüſtet habe und gar nicht in der Lage ſei, Angriffe zu
uhren. Nunmehr ſei aber Deutſchland berechtigt, die Frage zu erheben,
vnn die anderen Länder abzurüſten gedenken. Man dürfe nicht eher
ühen, bis die Abrüſtung einheitlich durchgeführt ſei. Zum Schluß ſtellte
ſer Redner namens ſeiner Freunde feſt, daß das Zentrum der
Reichs=
vehr für die Art, wie ſie ihre Aufgabe erfülle, Achtung und Anerkennung
olle.
interbrochen und die zurückgeſtellten
dr Etzit wurde unter Ablehnung zahlreicher kommuniſtiſcher
Abände=
gnigsanträge augenommen. In der zueiten und dritten Leſung und
ESgültig genehmigt wurde das Beſatzungsleiſtungsgeſetz. Dann ſetzte
9S Haus die Weiterberatung des Reichswehretats fort.
Die Rede des Reichswehrminiſters.
Unter allgemeiner Spannung des Hauſes ergriff nun
Reichswehr=
miniſter Dr. Geßler das Wort zu einer längeren Rede. Der Miniſter
ging zunächſt auf die Abrüſtungsfrage ein. Die Hoffnung, daß
nach den Auswirkungen des Weltkrieges eine allgemeine Abrüſtung
durch=
geführt werden wünde, habe ſich nicht erfüllt. In allen Parlamenten
Europas werde in gleichem Maße darüber geklagt, aber es geſchehe nichts.
Die engliſchen Militärlaſten ſeien ſeit 1913 um ungefähr 700 Millionen
Pfund pro Jahr geſtiegen. Es ſei ſtatiſtiſch feſtgeſtellt, daß England und
Frankreich je 3½ Prozent ihres Nationaleinkommens für ihre Armeen
ausgäben, Italien ſogar 4 Prozent, Deutſchland dagegen nur 1½
Pro=
zent. England gebe für jeden ſeiner Berufsſoldaten 4800 Mark im
Jahre aus, Deutſchland nur 4000.
Die deutſche Regierung verfolge mit Ernſt alle
Abrüſtungsbeſtrebungen.
Deutſchland beteilige ſich auch an den Genfer Verhandlungen und
er=
ſtrebe keineswegs eine deutſche Aufrüſtung, ſondern es glaube, daß
an=
geſichts der Entwicklung die Völker Europas dieſe Laſt nicht weiter
tragen könnten. Der Miniſter wandte ſich dann gegen die Behauptung
der Linken, daß der Etat in verſchleierter Weiſe aufgemacht ſei. Wenn
man die Möglichkeiten des Verſailler Vertrages ausſchöpfen wolle und
nicht auf 80 oder 60 000 Mann zurückgehen wolle, ſo könne man an dem
Etat nichts ſtreichen. Ein großer Teil der Ausgaben ſei abſolut
zwangs=
läufig. Unrichtig ſei die Behauptung, daß ein Milizheer billiger ſein
würde. Im Gegenteil, ein Milizheer brauche zur Ausbildung ein weit
größeres geſchultes Perſonal. Deshalb ſei unſer Syſtem realiſtiſch.
Allerdings könne man mit dieſem Syſtem auf die Dauer nicht leben,
Bei einem Angriff auf unſer Volk ſei eine Verſtärkung unſerer Armee
nach dieſem Syſtem nicht möglich.
Man müſſe fordern, daß das, was uns aufgezwungen
wurde, als Muſter für eine allgemeine Abrüſtung gelte:
Alſv entweder allgemeine Abrüſtung oder man muß
Deutſchland in die Lage verſetzen, ſeinen Nachbarn
gleich=
berechtigt gegenüberzutreten.
Man könne Deutſchland nicht auf den Rüſtungsſtand eines
Indianer=
ſtammes zurückdrängen. (Lebhafter Beifall.) Deutſchland könne
nicht auf die Gleichberechtigung im Kreiſe der
Völ=
ker verzichten.
Der Miniſter ging dann auf die Zurückziehung der
Kon=
trollkommiſſion ein, die das Heer als tiefſte
De=
mütigung empfunden habe, die je einem tapferen Volke
ge=
boten worden ſei. Das Heer habe dieſe Demütigung umſo bitterer
empfunden, als die Durchführung der Kontrolle nicht in den Händen
irgendwelcher pazifiſtiſcher Organiſationen lag, ſondern in den Händen
engliſch=franzöſiſcher Generalſtabsoffiziere, die genau wußten, daß man
mit alten Maſchinengewehren eine Schlacht nicht ſchlagen könnte. Der
Miniſter ſprach den Wunſch aus, den Bericht der
Kontroll=
kommiſſion zu veröffentlichen. Man müſſe dem deutſchen
Volke zeigen, daß aus allen Schichten und Teilen des Volkes die
Kon=
trollkommiſſion unterſtützt worden ſei, weniger von Leuten, die Geld
gewinnen ſollten, als von törichten Schwätzern. Man würde erſtaunt
ſein, wenn man leſen könnte, mit welcher Verachtung die
Entente=
offiziere von dieſen Leuten geſchrieben und geſprochen haben.
Das Mißtrauen der Sozialdemokraten,
ſo erklärte der Miniſter weiter, ſchmerze ihn tief. „Er halte dieſes
Ur=
teil für ungerecht. Die Sozialdemokraten ſeien ſeinerzeit, als man in
Weimar das Heer auf das alte Offizierskorps aufbaute, damit
eiwver=
ſtanden geweſen. Mit dieſem Offizierskorps habe er arbeiten müſſen.
Er habe niemals Zweifel an ſeiner Stellungnahme gegenüber den
Wehr=
verbänden gelaſſen, er habe andererſeits aber auch das Heer nicht auf
republikaniſchen Elegien aufbauen können, ſondern auf den Ibealen des
Soldatentums: Pflichterfüllung, Treue und Feſthalten an dem
ge=
ſchworenen Eide. Zu den Sozialdemokraten gewandt bemerkte der
Miniſter, daß man mit der ſtändigen Betonung von
Miß=
trauen gegenüber der Wehrmacht das Heer höchſtens
zerſchlagen, aber niemals für die Republik
ge=
winnen könne. Das Heer wolle auch einmal gelobt
werden. Wenn behauptet werde, das Heer habe im Kapp=Putſch, in
München und Küſtrin verſagt, ſo ſei das unrichtig. Das Heer habe
vom Kapp=Putſch gar nichts gewußt. Ein Führer habe geſagt, es ſei
ſchon ſo, wie General Hehe erklärte, das Heer gehorcht, es kommt nur
auf die Führer an. Ich bin, erklärte der Miniſter, der feſten
Ueber=
zeugung, daß wir uns auf unſere Führer abſolut verlaſſen können.
Wenn das Heer heute auf einer verhältnismäßigen Höhe ſtehe, ſo ſei
das in erſter Linie ein Verdienſt des Generaloberſten von Seeckt. Es
ſei aber auch ein Verdienſt von Tauſenden von neuen Offizieren und
Beamten, die jahrelang während der Inflationszeit uſw.
Werktags=
arbeit für die Republik getan haben. Das Heer verdiene das
Vertrauen des Reichstages, daran ſei nichts zu ändern. Der Miniſter
ging dann zur Frage der
Einſtellung von Offizieren und Mannſchaften
über. Er hielt an der Einſtellung durch den Kompagnieführer bzw.
Ba=
taillonskommandeur feſt und lehnte eine Zentraliſierung der Einſtellung
als praktiſch undurchführbar ab. Man habe zuerſt 250 000 Anmeldungen
im Jahre gehabt und nur 8000 Leute konnten in die Reichswehr
ein=
geſtellt werden. Das an zwei Stellen zu zentraliſieren, ſei praktiſch
un=
möglich. Eines ſei allerdings klar: Das beſetzte Gebiet ſei bisher
durch=
aus bei der Einſtellung in die Armee benachteiligt worden. Er, der
Miniſter, habe deshalb mit dem Chef der Heeresleitung die
Verab=
redung getroffen, daß für die beſetzten Gebiete ein beſtimmter
Prozeut=
ſatz im Heere offen gelaſſen werden müſſe.
Der Miniſter ging dann auf die ſchlechten Wohnungsverhältniſſe in
den Kaſernen ein, wo unbedingt Wandel geſchaffen werden müſſe.
Bittere Klage führte er darüber, daß von den ausſcheidenden
Militär=
anwärtern nur wenige in amtlichen Stellen untergebracht werden
könnten, da ſich viele Gemeindeverwaltungen, hauptſächlich
ſozialdemo=
kratiſcher Orientierung, weigerten, Militäranwärter anzuſtellen. Es ſei
charakteriſtiſch, daß nicht einmal republikaniſch geſinnte ausſcheidende
Unteroffiziere bei Krankenkaſſen Stellung finden können. Die
Reichs=
wvehr dürfe nicht das Gefühl bekommen, daß ſie da iſt, wenn man ſie
brauche, dann aber möglichſt raſch wieder in die Ecke geſtellt werde. Der
Miniſter betonte,
er halte daran feſt, daß die Traditionen des Heeres aus
der Vergangenheit in gutem Sinne in der Reichswehr
weitergepflegt werden müßten. Das alte Heer ſei ja auch
ein Volksheer geweſen.
(Fortſetzug auf Seite 2)
Der Reichswehretat, ſo raunte man ſchon ſeit Wochen, ſollte
das intereſſanteſte Kapitel der Etatausſproche werden, weil die
Oppoſition zum großen Angriff gegen Herrn Geßler
anſetzte, der mittelbar auch das ganze Kabinett treffen ſollte. Die
nötigen Vorbereitungen ſind auch alle getroffen worden. Die
Sozialdemokraten und Kommuniſten haben
Miß=
trauensanträge eingebracht, ſie haben außerdem beantragt,
das Gehalt des Miniſters zu ſtreichen, alſo eigentlich die ſchärfſte
Form des Mißtrauensantrages. Die Demokraten ſind etwas
beſcheidener geweſen: ſie haben den Antrag geſtellt, 10
Pro=
zent des geſamten Reichswehretats zu ſtreichen
und außerdem Verhandlungen über die Einführung des
Milizſyſtems zu eröffnen. Ein großer Aufmarſch alſo ſchien
ſich vorzubereiten. Der Reichswehrminiſter iſt aber nicht umſonſt
ſeit ſieben Jahren Miniſter. Er iſt ein alter Taktiker und
über=
läßt es daher den anderen, ihre Attacken voran zu reiten. So
er=
ſtattete zunächſt der Sozialdemokrat Stücklen einen
ſehr ausgiebigen Bericht über die Ausſchußverhandlungen.
Unmittelbar hinter ihm folgte ſein Fraktionskollege
Schöpflin, der aber merkwürdigerweiſe die mildeſten Saiten
aufzog und ſich beinahe dafür entſchuldigte, daß er den
Reichs=
wehrminiſter dafür angreifen mußte. Er glaube zwar, daß 50
bis 60 Millionen aus dem Etat ſich ſtreichen ließen, das wären
aber ebenfalls nicht einmal die 10 Prozent, die von den
Demo=
kraten verlangt wurden. Aber er war dabei doch auch nicht
ein=
ſeitig. Er hielt mit der Kritik an der Propaganda der Liga für
Menſchenrechte nicht zurück und quälte ſogar ſeinem Herzen den
Satz ab, es ſei auf die Dauer ein unhaltbarer Zuſtand, wenn alle
unſere Nachbarn bis an die Zähne bewaffnet wären, während
wir abrüſten mußten, noch dazu in einer Form, die ſogar er als
ſchikanös bezeichnen müßte. Was er an Kritik vorbrachte, war
eigentlich mehr ein Kampf gegen den Geiſt der Armee. Er
machte den Offizieren den Vorwurf, daß ſie zum größten Teil
Anhänger der Monarchie ſeien. Er hatte Beanſtandungen bei
dem ganzen Rekruten= und Offizierserſatz, aber er zog ſich
ſchließ=
lich doch darauf zurück, daß er nicht gegen die
Reichs=
wehr, ſondern um die Reichswehr kämpfen wolle.
Die Deutſchnationalen ſchickten den Grafen v. d.
Schulenburg vor, ehemals Generalſtabschef des
Kronprin=
zen, der eine diplomatiſch fein abgewogene Rede zugunſten des
Reichswehretats hielt. Er ſetzte ſich dafür ein, daß der Wehretau
nicht allzu reichlich ausgeſtattet ſei, kam aber der neuen
Zeit=
ſtrömung auch dadurch entgegen, daß der Eintritt in die
Reichs=
wehr allen Schichten und allen Ständen offenſtehen ſolle. Auch
Herr Erſing vom Zentrum ſprach der Reichswehr für das,
was ſie geleiſtet hat, Achtung und Anerkennung aus. Die Schuld
an der Ueberteuerung der Reichswehr ſchiebt er mit Recht
unſe=
ren ehemaligen Gegnern zu, die uns zwingen, 2½
Kavallerie=
diviſionen zu halten, an deren Stelle wir ſehr viel lieber
Infan=
terie ſetzen würden, was uns aber immer wieder abgelehnt wird.
Nach einem kurzen Zwiſchenſpiel mit Abſtimmungen zum
Etat der beſetzten Gebiete erhielt der Reichswehrminiſter
das Wort. Es iſt das erſtemal, daß er ſich nach dem Verluſt auch
ſeines zweiten Sohnes der Oeffentlichkeit zeigt. Man merkte ihm
die tiefe ſeeliſche Erſchütterung dieſes Ereigniſſes an. Er zwang
ſich nur mühſam in ſein altes Temperament hinein und verlor
oft den geiſtigen Faden. Trotzdem war er, zumal im erſten Teil
ſeiner Ausführungen, ungemein beweiskräftig. Er rechnete dem
Hauſe vor, welche rieſigen Laſten die anderen im Gegenſatz zu
uns für das Heer tragen. Der engliſche Militäretat iſt ſeit 1913
um 700 Millionen geſtiegen. England und Frankreich geben 3½
Prozent ihres jährlichen geſamten Volkseinkommens für ihre
Bewaffnung aus, Italien ſogar 4 Prozent, Deutſchland nur
1½ Prozent. Auch ein Milizheer würde nicht billiger ſein.
Grund=
ſätzlich alſo lehnte er die von der Oppoſition gegen die
Reichs=
wehr vorgebrachten Einwände ab, ging aber dann offenſiv gegen
die Sozialdemokraten vor und führte den Kampf um das
Vertrauen, das gerade von links her der Reichswehr immer
verweigert worden iſt. Was er zu ſagen wußte, war pſychologiſch
von außerordentlicher Wirkung. Er zeigte, wie er die
Reichs=
wehr übernommen habe, nachdem bereits unter Noske die
Ent=
ſcheidung dahin gefallen ſei, daß wir das neue Heer mit den alten
Offizieren beginnen wollten. Er habe alſo nach der Richtung
hin einen beſtimmten Tatbeſtand vorgefunden und ſeine ganze
Tätigkeit dahin eingeſetzt, ohne Rückſicht auf das politiſche
Glau=
bensbekenntnis aus der Reichswehr eine zuverläſſige Waffe in
der Hand des Staates zu machen. Nicht ohne Bosheit hielt er
den Sozialdemokraten vor, daß er dabei mit
Oppoſitionsideolo=
gien nicht habe arbeiten können, ſchon aus dem Grunde, weil
zwiſchen den Ideen, wie ſie die deutſchen Sozialdemokraten in
den Rüſtungsfragen vertreten, und denen der Franzoſen unter
der Firma Painlevé=Boncour ein meilenweiter Unterſchied
be=
ſtehe. Der Riß — und das iſt das Ergebnis, zu dem er kommt —
geht alſo nicht durch das deutſche Heer, ſondern durch die Reihen
der Sozialdemokraten. Die Sozialdemokraten ſelbſt hörten ſich
das alles ſchweigend an, wußten wenig dagegen zu ſagen, nur die
Kommuniſten gaben gelegentlich ein ſchwaches Störungsfeuer,
ohne aber damit eine Abſchwächung der Wirkung der
Miniſter=
rede erreichen zu können.
Nach dem Volksparteiler Brüninghaus, der die
Reichswehr gegen die Kritik von links in Schutz nahm,
begrün=
dete noch der Demokrat Richthofen mit übermäßigem
Temperament die Anträge ſeiner Fraktion. Dann vertagte man
die Fortſetzung auf Dienstag.
Seite 2
Dienstag, den 29. März 1927
Nummer 88
Was ſeine Amtszeit betreffe, ſo blicke er auf ſie mit Befriedigung
zurück. Er habe immer eine gerade Lmie eingehalten. Es ſeien ihm
Jahre geſtattet geweſen, wo er unbeirrt ſeinen Weg gehen konnte. Er
ſei der Auffaſſung, daß die Reichswehr ein gefeſtigter ſtaatstreuer
Kör=
per ſei, der nichts tue als ſeine Pflicht, der ſich aber anch in dieſem
Staate wohlfühlen wolle. Mit dem Ausdruck der Hoffnungen, daß
nun=
mehr unſer Heer Jahre ruhiger Entwicklung dor ſich habe, ſchloß der
Miniſter unter lebhaftem Beifall der Mehrheit ſeine Ausführungen.
Abgeordneter Brüninghaus (D.V.P.) bedauerte die maßloſe
Agitation gegen die Reichswehr. Die Kritik an den Koſren der
Reichs=
wehr ſei ganz unbercehtigt. Wenn man die Ausgaben verringern
würde, ſo müßte man die Zahl der Reichswehr vermindern. Das könnte
aber die ſchlimmſten Folgen haben. Unſer polniſcher Nachbar mit einer
Armee von 270000 Mann ſei nicht zu unterſchätzen. Feſtgeſtellt ſei jetzt,
daß von einer ſchwarzen Reichswehr überhaupt nicht geredet werden kann.
Das gegenwärtige Vorgehen Frankreichs ſei genau das Gegenteil von
Abrüſtung. Die Frage Republik oder Monarchie ſtehe überhaupt nicht
zur Debatte. Der Redner dankte dem Generaloberſten von Seeckt für
ſeine großen Verbienſte.
Abgeordneter Freiherr von Richthofen (Demokrat) erklärte, daß
ſeine Freunde ſtets dafür eingetreten ſeien, die Reichswehr ſchlagfertig
zu erhalten. Wir verlangen, ſo betonte er weiter, daß die Reichswehr
in republikaniſchem und notionalem Geiſte erzogen wird und militäriſch
das dentbar Beſte leiſte. Dieſes Ziel iſt bisher nicht erreichſt. Wir
Nicht=Soldaten glauben, daß die Reichswehr in ihrer
Zen=
tralſtelle überorganiſiert iſt und daß ein Staatsſekretär
notwendig iſt. Der Chef der Hegresleitung ſoll nicht in
die politiſche Arena ſteigen. Noch wichtiger iſt die
Rekru=
tierungsfrage. Nicht das Volk muß das Vertrauen der
Reichswehr erwerben, ſondern die Neichswehr das
des Volkes. Manlegtzu viel Wert aufdie Tradition
undzu wenig auf die Gegenwart. Von Jahr zu Jahr iſt es
ſchlimmer geworden. Wir beantragen deshalb, daß die Einſtellung der
200 Offiziersaſpiranten vom Wehrmimiſterium ſelbſt vorgenommen wird.
Wenn wir auch unſer kleines Heer möglichſt ſchlagfertig halten müſſen,
ſo ſind wir doch bei der heutigen Finanzlage zu größter Sparſamkeit
gezwungen. An welchen Stellen das möglich iſt, muß das
Wehrmini=
ſterium ſelbſt feſtſtellen. Darum beantragen wir nur eine allgemeine
Herabſetzung des ganzen Etats um 10 Prozent. Die Regierung muß
ſich dafür einſetzen, daß die ungünſtigen Beſtimmungen des Verſailler
Vertrages beſeitigt werden, die uns zum Beiſpiel zwingen, Munition
bei einigen wenigen Monopolfirmen zu beſtellen. Der Redner kündigte
an, daß die Demokraten nicht für das Mißtrauensvotum ſtimmen
wür=
den. Sie hätten ihre Stellung gelegentlich der Regierungserklärung zum
Ausdruck gebracht.
Darauf wurden die Verhandlungen abgebrochen und auf Dienstag
1 Uhr vertagt, vorher Notetat.
Schluß nach 8 Uhr.
Aoſſes Bericht über das
deutſch=
franzöſiſche Handelsprobiſorium.
Die Grundlagen des neuen Proviſoriums.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Miniſterialdirektor Poſſe hat am Montag dem
Reichswirt=
ſchaftsminiſter und nachher dem Kabinett über die Pariſer
Ver=
handlungen Bericht erſtattet. Das Kabinett hat den
Ab=
machungen im weſentlichen zugeſtimmt, hat aber noch
Abände=
rungsanträge im einzelnen vorgeſchlagen, mit denen Herr Poſſe
nunmehr nach Paris zurückkehrt. In der Hauptſache ſteht aber
die Grundlage des neuen Proviſoriums wohl feſt.
Es ſieht auf deutſcher Seite als wichtigſtes Zugeſtändnis für die
nächſten drei Monate ein Einfuhrkontingent an
fran=
zöſiſchem Wein in Höhe von 73 000 Hektoliter vor, dafüt
geben uns die Franzoſen ein geringes Kontingent von
Chemi=
talien frei. Ein gleiches Zugeſtändnis erreichen wir auf dem
Ge=
biete der elektriſchen Maſchinen, der Farben und des Biers. Das
Wichtigſte aber bleibt, daß für den endgültigen Handelsvertrag
bereits feſte Abmachungen getroffen ſind. Die Franzoſen haben
die Berechtigung des deutſchen Weinzolles in
beſtimmter Höhe anerkannt. Sie haben uns außerdem
die de facto Meiſtbegünſtigung zugeſagt, ſo daß nach Ablauf
dieſes Proviſoriums alle Diskriminierungen wegfallen, auch für
die chemiſche Induſtrie, die jetzt das ihr zugeſtandene Kontingent
nicht an Franzoſen frei verkaufen darf, ſondern an franzöſiſche
Firmen weiterliefert, die die Erzeugniſſe abſetzen. Die Franzoſen
haben weiterhin zugeſagt, daß ſie für einzelne Proſitionen auch
ſoch unter ihren eigenen Minimaltarif heruntergehen wollen. Im
allgemeinen herrſcht der Eindruck vor, daß das Abkommen auf
dieſer Baſis eine tragbare Grundlage bietet. Auch die
landwirt=
ſchaftlichen Kreiſe, die ja wegen der Weinzölle gewiſſe Sorgen
haben, ſcheinen ſich mit dieſer Löſung abzufinden.
Vom Tage.
Vor dem Schöffengericht in Plauen begann die zweite Verhandlung
in dem Prozeß gegen den Rechtsanwalt Otto Müller in Plauen wegen
Beleidigung des Reichsaußenminiſters Dr.
Streſe=
mann. Reichsminiſter Dr. Streſemann hat ſich der Klage als
Nebenkläger angeſchloſſen.
Die franzöſiſche Preſſe iſt im allgemeinen über das
neue Handelsproviſorium mit Deutſchland
be=
friedigt.
Die beſten Mittelſchüler Italiens werden, dieſes
Jahr mit einer Studfenreiſe nach Deutſchland auf
Staatskoſten belohnt, die ſie durch die Städte München,
Nürn=
berg, Leipzig, Berlin und Dresden führen wird.
Der polniſche Geſandte Patek, der in der vergangenen Woche in
Warſchau dem Miniſterium Pilſudſki Bericht über die Lage in Rußland
erſtattet hat, iſt in Moskau mit dem Auftrag eingetroffen, mit der
Sow=
jetregierung verbindliche Beſprechungen über den Abſchluß
eines polniſch=ruſſiſchen Neutralitätsveutrages
einzuleiten.
Wie nunmehr feſtſteht, beteiligt ſich Polen an der
inter=
nationalen Weltwirtſchaftskonferenz nicht.
In franzöſiſihen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die zwiſchen den
Re=
gierungen eingeleiteten Verhandlungen zur Beilegung des
Adria=Konfliktes an einem toten Punkt angelangt ſind.
Der Konflikt auf den tſchechiſchen Eiſenbahnen
hat ſich verſchärft. Die Organiſation der Eiſenbahnbeamten und =
Arbei=
ter fordert, daß ſie bei Ausarbeitung der Durchführungsverordnung zur
Dienſtordnung hinzugezogen würde.
In amerikaniſchen Marinekreiſen verlautet, daß die Regierung längs
der nordchineſiſchen Küſte eine Flottendemonſtration plane.
Die Japaner beabſichtigen an der chineſiſchen Küſte
große Flottendemonſtrationen.
Die Perhandlungen zwiſchen Zentrum und
Bayeriſcher Volfspartei.
Berlin, 28. März.
Die Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Bayeriſcher
Volks=
partei über die Bildung einer parlamentariſchen
Arbeitsgemein=
ſchaft mit dem Ziel der Wiedervereinigung haben in den letzten
Tagen erhebliche Fortſchritte gemacht. Nachdem in gemeinſamer
Stellungnahme zwiſchen den führenden Perſönlichkeiten beider
Reichstagsfraktionen die Hauptfragen ſo gut wie geklärt worden
waren, fand in der vergangenen Woche eine Sitzung des
Reichs=
parteivorſtandes ſtatt, die ſich noch einmal mit der Angelegenheit
beſchäftigte. An dieſer Sitzung nahm auch Dr. Wirth teil. Die
allgemeine Anſicht ging dahin, daß neben der Behandlung
ge=
wiſſer organiſatoriſcher Fragen auch eine gemeinſame geiſtige
und politiſche Grundlage gefunden werden müſſe. Als dieſe
Grundlage wird das von der Zentrumsfraktion gelegentlich der
Regierungsneubildung aufgeſtellte nationale und ſozialpolitiſche
Manifeſt angeſehen. Der Vorſtand beſchloß, hiervon der
Baye=
riſchen Volkspartei unverzüglich Kenntnis zu geben. Er ſoll die
Regelung für eine Arbeitsgemeinſchaft ſowohl der beiden
Frak=
tionen als auch der beiden Parteien vorſchlagen. Es wurde auch
eine Kommiſſion eingeſetzt, die mit den weiteren Verhandlungen
beauftragt iſt. Ihr gehören die Abg. Stegerwald, Joos,
Gué=
rard, Weber und der Generalſekretär der Zentrumspartei
Dr. Fockel an. Man hofft, bereits in aller Kürze zu eiwem
Er=
gebnis zu gelangen.
Loucheur ſpricht in Berlin.
Loucheur,
der frühere franzöſiſche Miniſter für Wiederaufbau, der auf
Ein=
ladung der Berliner Handels= und Induſtriekammer am 8. April
in Berlin einen Vortrag über „Die wirtſchaftliche Lage im
Zu=
ſammenhang mit der bevorſtehenden Wirtſchaftskonferenz des
Völkerbundes” halten wird.
*Schätze des Meeres.
Schier unerſchöpflich iſt der Reichtum des Meeres. Von ihm
hat ſich die Menſchheit Jahrtauſende lang überhaupt kein Bild
machen können, bis erſt die allerneueſte Forſchung zur Erkenntnis
gelangt iſt, hinter der aber noch ſehr viele Rätſel auf ihre Löſung
warten. Die vielen Zweige der Fiſcherei, die geradezu ins
Rieſen=
hafte gewachſen iſt, haben gegenüber der überwältigenden Maſſe
von lebenden Weſen und ihrer Fruchtbarkeit ihnen keinen
Ab=
bruch tun können.
Ein amerikaniſcher Ichthyologe hat die jährliche Anzahl der
Heringe im Atlantiſchen Ozean, alſo die in einem Jahre
an=
gewachſenen Tiere, auf 750 Millionen Kilogramm geſchätzt, das
find 750 000 Tonnen oder 3000 Eiſenbahnzüge zu je 25 Waggons,
die, aneinandergereiht, eine Strecke von nahezu 800 Kilometern
bedecken würden, alſo eine Luftlinie von Wien bis über Hamburg
hinaus. Der Zoologe Huxley berechnete Anfang der 80er Jahre
des vorigen Jahrhunderts die Anzahl der jährlich in der
Nord=
ſee und im Atlantik gefangenen Heringe auf 2500 Millionen.
Gegenwärtig iſt ſie etwa viermal ſo groß. Und ſo iſt es nicht
ver=
wunderlich, daß überall dort, woder Hering mit ſeinen Schwärmen
in die Nähe der Küſten kommt, Dörfer und Städte entſtehen, mag
das nun in Norwegen, Schottland, Japan, Sibirien oder Alaska
ſein. Ja, man kann ſagen, daß die Menſchheit, nicht zu
ver=
hungern braucht, ſolange es Heringe in der Maſſe wie in der
jetzigen Zeit der Erde gibt.
Nicht minder bedeutungsvoll iſt die Gruppe der
Schell=
fiſche im weiteren Sinne, zu denen vor allem der Kabeljau
oder Stockfiſch (Klippfiſch) gehört, auf den ſeit mehr als drei
Jahrhunderten im großen Jagd gemacht wird. Ein
ausgewachſe=
nes Kabeljauweibchen enthält etwa 4 Millionen Eier, bei
vor=
ſichtiger Schätzung kommen danach auf den Schwarm (das ſind
Stockfiſch=Bänke auf den Wanderungen von mehreren Metern
Höhe und einer oder mehreren Seemeilen im Quadrat) von 2
bis 2½ Metern Höhe und einer Quadratmeile nicht weniger
als 30 Billionen Eier. Die ungeheuer entwickelte
Stockfiſch=
fängerei der letzten Zeiten, die eine Schar von 100 000 Fiſchern
allein auf die Neufundländer Bänke brachte, die alljährlich einer
Menge von 30000 Menſchen in der Lofotenfiſcherei
gewinn=
bringende Beſchäftigung bot, hat keinerlei Eindruck auf die Be=
*) Nach einer Schilderung des Buches „Eis und
Pal=
men, Reiſeſkizzen aus Nord und Süd” von Dr. Viktor
Pietſchmann. Univerſitätsbuchhandlung von Wilhelm
Brau=
wüller, Wien LX. 1927. Preis geh. 6 Mark.
ſtände des Kabeljau machen können. Die Kabeljaufiſcherei
ver=
ſorgt aber auch große Gebiete der Erde mit ihrem
Haupt=
nahrungsmittel, in Spanien, Portugal und Südamerika kann die
Bevölkerung ohne den „Bakalao” (romaniſche Bezeichnung für
Kabeljau) nicht leben. So iſt der Einfluß dieſer beiden Gruppen
von Fiſchen auf die Menſchheit ſo groß, daß man ſagen kann, ſie
ſpielten eine merkbare Rolle in der Geſtaltung des Weltbildes.
Nur im Mittekländiſchen Meer kommt der Thunfiſch vor,
der zu den ſchnellſten und gewandteſten Tieren des Meeres
ge=
hört. Berühmt ſeit altersher iſt die Thunfiſcherei an den Küſten
der Inſel Sardinien. Sie wird im großen betrieben durch ganz
ungeheuere Netzgebäube mit mehreren „Kammern” (deren jede
viele Hunderte von Metern, oft weit über einen Kilometer oder
ſogar eine Seemeile Länge beſitzt und 40 bis 50 Meter Höhe hat
und in die die heranziehenden Schwärme hineingetrieben werden.
Ein guter Fang bringt viele Tauſende der mächtigen Tiere. Die
Erträgniſſe der Thunfiſcherei ſind wegen der Begrenztheit des
Gebietes, wenn auch ſehr groß, nicht ſo bedeutend, wie
die der vorher geſchilderten Fängereien. Immerhin iſt eine
Menge von 2½ Millionen Kilogramm im Jahre, die
durchſchnitt=
lich ein einziger Bezirk Italiens mit ſieben Netzgebäuden liefert,
eine ganz gewaltige Ausbeute.
Eine letzte Gruppe von Fiſchen ſind die Meeräſchen, die
in den gemäßigten und warmen Zonen der Erde vorkommen und
in Scharen in ſeichten Ufergebieten leben. Sie ſind Gegenſtand
der Züchtung, der „Vallikultur”, die namentlich in manchen
adria=
tiſchen Gebieten Oberitaliens in ſehr großem Ausmaße betrieben
wird. Die „Valli” ſind Gräben, die zum Zwecke der Züchtung
angelegt werden und deren Salzgehalt entſprechend geregelt
wer=
den kann. In gewiſſen begrenzten Gegenden hat dieſe
Valli=
kultur ſehr große Bedeutung, iſt aber erſt zum kleinſten Teil in
Anwendung gekommen. Neuerdings haben ſich die rumäniſchen
Fiſchereibehörden mit großem Eifer dieſem Fiſchereizweige
zu=
gewandt, der für den rumäniſchen Staatshaushalt bedeutſam in
die Wagſchale fallen dürfte.
Was bedeuten alle, auch die reichſten Binnengewäſſer
gegen=
über dieſem unendlichen Reichtum des Meeres, von dem im
Vor=
ſtehenden ein Bild gegeben iſt!
7
Bühnenchronik.
— Kurt Barré, der frühere Regiſſeur unſeres
Landes=
theaters, wird, wie wir hören, zu den Wagner= und Mozart=
Feſtſpielen in München „Triſtan und Jſolde” und „Figaros
Hochzeit” neu inſzenieren.
Das Bauprogramm 1922 gefährdet.
Unerfreuliche Erſcheinungen auf dem Barſtoffmarkt.
Staries Steigen der Baukoſken. — Eine Warnung des
Reichsarbeitsminiſteriums.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.)
Das Reichsarbeitsminiſterium hat es für nötig gehalten, die
Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf gewiſſe Erſcheinungen
hin=
zuweiſen, die unter Umſtänden geeignet ſind, das für 1927
vor=
geſehene Bauprogramm ernſtlich zu gefährden. Schon die
Ent=
wicklung des Geldmarktes, der nach den Verhandlungen der
zu=
ſtändigen Miniſterien die Aufbringung der erforderlichen Mittel
zu ſichern hat, hat in letzter Zeit Anlaß zu Beſorgniſſen gegeben.
und beſonders auf dem Pfandbriefmarkt ſind Stockungen
ein=
getreten, die es unmöglich machen, daß die Mittel für erſte
Hypo=
theken rechtzeitig aufgebracht werden. Das
Neichsarbeitsminiſte=
rium empfiehlt daher, weiteſtgehend alle Möglichkeiten für
Zwiſchenkredite auszunutzen. Die Entwicklung auf dem
Geld=
markt hat aber offenbar den Optimismus der Bauintereſſenten
nicht beeinträchtigen können, denn das Reichsarbeitsminiſterium
macht gleichzeitig auf höchſt unerfreuliche
Erſcheinun=
gen auf dem Bauſtoffmarkt aufmerkſam, die gleichfallz
geeignet ſind, das Bauprogramm über den
Hau=
fen zu werfen.
Es iſt eine alte Erſcheinung, daß in jedem Frühjahr, wenn
ſich der Baumarkt belebt, die Preiſe für Bauſtoffe ſich erhöhen.
Was wir aber heute erleben, geht doch weit über das Normalg
und bisher Gewohnte hinaus. Rechnet man die Baukoſten im
Jahre 1914 mit 100, dann beträgt der Koſtenindex, wenigſtens
nach der amtlichen Berechnung, 170, d. h. ganz erheblich mehr als
alle übrigen für die Wirtſchaftslage Deutſchlands maßgebenden
Richtzahlen. Seit November 1923 zeigt der Unkoſtenindex
fol=
gende Entwicklung: von Ende 1923 bis Beginn 1924, alſo der
Umſtellungszeit auf ſtabile Verhältniſſe, ging der Index von 128
auf 123 herab, um Ende 1924 auf 184 zu ſteigen; der
Jahres=
durchſchnitt beträgt alſo 137. Das Frühjahr 1925 ſetzte mit 176
ein, Mitte des Jahres betrug er 164, Ende 1925 165. Es kam
dann eine Periode der Bauſtockung, die dadurch zum Ausdruck
kam, daß der Unkoſteninder zu Beginn 1926 auf 157 zurüchging,
um im Juni wieder auf 164 anzuſteigen. Ende Januar betrug er
wiederum 160 und iſt in den letzten Tagen bei ſcharf ſteigender
Tendenz bereits auf 166 geſtiegen und macht alle Anſtalten, im
April, der Hochkonjunktur der Bautätigkeit, den höchſten Stand
in der Inflationszeit zu ſchlagen, wenn die Entwicklung ſo weiter
anhält. Bezeichnend iſt auch die Entwicklung der
Ziegel=
preiſe. Im Jahre 1914 zahlte man für 1000 Stück 18 bis 19
Mark, im März 1927 zahlte man in Berlin für große Bauprojekte
einen Minimalpreis von 35 Mark. Dabei hat Berlin noch
beſon=
ders günſtige Transportwege. Die Waſſerſtraßentarife ſind
ver=
hältnismäßig billig. In anderen Städten Deutſchlands ſind die
Ziegelpreiſe noch viel höher, ſo in Leipzig zurzeit 55 Mark. Das
ſind 290 Prozent des Vorkriegspreiſes. Man befürchtet nun, daß
die Preiſe noch weiter ſteigen. Aehnlich liegen die Verhältniſſe
beim Bauholz. Der Index hierfür betrug noch im Jahre 1926
138 Prozent, im Sommer fiel er auf 126, im Dezember ſtand er
wieder auf 140, und heute hat er bereits die phantaſtiſche Höhe
von 160 bis 170 erreicht bei immer weiter ſteigender Tendenz
Das Reichsarbeitsminiſterium hofft nun, daß es gelingen werde,
dieſer Tendenz Einhalt zu tun, beſonders wenn die Bauvorhaben
nicht auf das Frühjahr konzentriert, ſondern über das ganze
Jahr verteilt werden. Auch ſchon vor dem Kriege gab es
Bau=
verioden im Laufe des Jahres, die in die Zeit von März—April,
Auguſt—September und vielerorts noch weiter in den November
fielen. Es iſt leider kaum anzunehmen, daß die Preiſe durch
bloßes Auseinanderziehen des Bauprogramms herabgedrückt
werden. Dabei hat das Reichsarbeitsminiſterium auch die
Er=
öffnung machen müſſen, daß an dem Steigen der Preiſe für
Bau=
holz auch der Fiskus nicht ganz unſchuldig iſt. Es hat ſich
des=
halb bereits mit den Landesbehörden beſonders in Bayern und
Preußen und mit den einzelnen Provinzialbehörden in
Verbin=
dung geſetzt, und dieſe haben auch zugeſagt, auf die ſtaatlichen
Forſtverwaltungen, die leider mehr an das eigene Geſchäft als an
das Gemeinwohl gedacht haben werden, entſprechend
einzuwir=
ken. Ob es nützt, wird wohl die weitere Entwicklung zeigen.
Verantwortlich für die Höhe der Holzpreiſe auf dem Gebiet des
freien Holzmarktes bleibt natürlich der Handel ſelbſt, und da
muß man damit rechnen, daß die nunmehr eingetretene
Holz=
vertruſtung nicht gerade preisverbilligend wirkt. Das
Reichs=
arbeitsminiſterium hat es nicht an warnenden Worten an die
Bauinduſtrie fehlen laſſen.
Was die Baulöhne angeht, ſo glaubt man bis zum 7.
Sep=
tember, bis zu dem die bezirksweiſen Abmachungen gelten, ſtabile
Verhältniſſe zu haben. Nachher wird allerdings die
Mietſteige=
rung auch hier zur Auswirkung kommen.
* Darmſtädter Ausſteilungen.
In der Bücherſtube Bodenheimer hat der
Darm=
ſtädter Maler Georg Breitwieſer, Mitglied der
Darm=
ſtädter Gruppe, eine Kollektion von Aquarellen und
Kohlezeich=
nungen ausgeſtellt. Die Kollektion iſt die Ausbeute einer
Studien=
fahrt nach Paris, die der junge Künſtler zu ſehr intenſiven
Arbei=
ten mit beſtem Erfolg ausgenutzt hat. Es ſind in erſter Linie
An=
ſichten aus der Umgebung von Paris, Landſchaften,
Straßen=
ſzenen, Stilleben uſw., die den ſicheren Blick des jungen
Künſt=
lers offenbaren für das Charakteriſtiſche einer Landſchaft oder
eines Straßenbildes; ſehr flott, aber ſehr ſicher feſtgehaltene ine
preſſioniſtiſche Eindrücke, die ſehr überzeugend zu dem Beſchauer
ſprechen und in denen ein ſtarkes Leben pulſiert. Das
Tempe=
ramentvolle offenbart ſich in erſter Linie durch das hin und
wie=
der bis zum Farbenrauſch geſteigerte Kolorit. Das Zerfließende,
Starktönige der Waſſerfarben ſcheint dem jungen Künſtler
beſon=
ders zu liegen. Daneben ermöglicht ihm eine offenſichtlich guie
handwerkliche Grundlage das Feſthalten von Landſchafts= und
Straßenausſchnitten in guter geſchloſſener Bildwirkung. Es iſt
ein ſtarkes Talent, das hier zu dem Beſchauer ſpricht in einer
eindringlichen, niemals aufdringlichen Sprache.
Wer dieſe intereſſante, unbedingt ſehenswerte Ausſtellung
be=
ſucht, verſäume nicht, ſich noch einmal die zahlreichen Blätter
au=
zuſehen, die von Alexander Poſch noch offenliegen. Dieſſ
Kollektion iſt das Reſultat einer Italien=Studienreiſe und zeigt
dieſen ungewöhnlich begabten Künſtler von einer Seite, die A2
überzeugender Beweis dafür angeſprochen werden darf, daß auch
hier in keiner Weiſe das Gefühl abgeſchloſſenen Könnens oſiele
dart werden ſoll, ſondern das ernſte künſtleriſche Streben nach
immer neuer Offenbarung. Dieſe Zeichnungen, ungemein ſ49‟
feſtgehalten, überraſchend ſicher geſehen, das Geſeheue ſch0
charakteriſiert, erinnern hin und wieder an beſte Arbeiten Aule"
Meiſter. Alexander Poſch kann mit wenigen flotten Striche‟
unendlich viel Bewegung feſthalten. Dabei ſind dieſe Zeich
nungen trotz aller Schärfe des künſtleriſchen Ausdrucks oft we‟
und zart, immer aber von hervorragender, dekorativer Bildc.
kung. Es würde ſich lohnen, die Geſamtheit dieſer Blätter ſate
ſtrativ auszuwerten.
Auch Willi Hofferbert iſt hier mit einer Kollektion /e9.
ſtarker, lebendig kolorierter Aquarelle vertreten. Obwohl in. v."
Technik dieſer Künſtler mit dem Erſtgenanuten weit auseinäſo
geht, iſt hier eine deutliche Verſchiedenheit der künſtleriſchen Se
faſſung des Geſehenen feſtzuſtellen.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 88
Dienstag, den 29. März 1927
Die Ziele der Kantoneſen.
Die Wiederherftellung der
Einheit Chinas.
Der Vormarſch nach Norden. — Feng wird den Angriff
Euf Peking eröffnen. — Kai=ſchek über die Zwiſchenfälle
in Nanking.
EP. London, 28. März.
General Tſchang Kaiſchek erklärte dem Korreſpondenten der
Britiſh United Preß” in Schanghai in einem längeren
Inter=
liew, ſeine Abſicht ſei, auf Peking zu marſchieren.
DasHaupt=
iel der Kantoneſen beſtehe in der
Wiederherſtel=
ung der Einheit Chinas. Der Vormarſch nach
Torden werde ohne Zeitverluſt aufgenommen werden. Eine
Armee werde ſich längs der Küſte nach der Provinz Schantung
begeben, eine andere der Eiſenbahnlinie von Nanking nach Peking
ſolgen, und General Feng werde aus der Mongolei an der
Spitze einer Armee von 200000 Mann den Vormarſch nach
eking eröffnen. Die Kantoneſen würden keinerlei
Kom=
gromißvorſchläge annehmen. Er bedaure die Ereigniſſe in
Nan=
ſ.ng, beſonders, weil dadurch falſche Meinungen über die
kanto=
eſiſche Bewegung entſtanden ſeien, vor allem in Amerika. Er
babe eine Unterſuchung angeordnet. Man dürfe aber nicht
ver=
teſſen, daß ſich China gegenwärtig im Zuſtand der Revolution
befinde. Die Kantoneſen ſeien im Prinzip jeder Feindſeligkeit
tegenüber den nichtkriegführenden Ausländern abgeneigt. Er
dabe ſtrengen Befehl erlaſſen, Leben und
Eigen=
um der Ausländer auf der ganzen Linie zu
teſpektieren. Die Diſziplin in den Reihen der
Pantoneſen ſei viel ſtraffer als bei den Nordtruppen. Nach
jeder Einnahme einer Stadt hätten ſie feſtſtellen müſſen, daß die
Kordtruppen vor dem Abmarſch alle Läden ausgeplündert
lrätten. Die Ausländer in Schanghai hätten keine Befürchtungen
zui hegen. Die um Schanghai ſtehenden Truppen hätten ganz
be=
ſondere Anweiſungen erhalten, ſich nicht an den Ausländern zu
tergreifen.
Die Chineſen fordern Rückgabe der
imternationalen Konzeſſionen von Schanghai.
Nach den Berichten engliſcher Korreſpondenten iſt die
Stim=
tnung unter der engliſchen Bevölkerung in Schanghai ſehr
ner=
t5s, was zum Teil darauf zurückzuführen ſei, daß eine große
Kundgebung in Schanghai abgehalten wurde, an der über 50 000
Menſchen teilnahmen. Die Menge forderte die baldige Rückgabe
der Konzeſſion an die Chineſen und erklärte die Notwendigkeit
anes Generalſtreiks für den Fall, daß ihre Forderung nicht
er=
ſillt würde. Die Demonſtranten ſandten ein Telegramm nach
bankau, in welchem ſie ſofortige diplomatiſche Schritte der
Kanton=Regierung über die Rückgabe der internationalen
Nie=
derlaſſung von Schanghai forderten. General Tſchiang Kai=ſchek
ict in Schanghai eingetroffen. Er hielt mehrere Anſprachen an
die Verfammlung, in der er zur Ruhe und Ordnung ermahnte.
Die Engländer drohen mit Luftbombardement
auf Schanghai.
Gegenwärtig kreuzen britiſche und japaniſche Flugzeuge
über Schanghai und werfen Flugzettel ab, in welchen mitgeteilt
wird, daß jeder Angriff auf die Niederlaſſung mit einem
Luft=
lombardement beantwortet werden wird. Die Nankinger
Frem=
den ſind heute morgen auf einem amerikaniſchen Zerftörer in
Schanghai eingetroffen. Wie ſich jetzt herausſtellt, ſind im
gan=
zen ſieben Fremde getötet und ſechs verwundet worden; über
dreihundert mußten fliehen. Tſchinkiang, Wuhu und Tſchifu
melden erneut eine Gefährdung der Fremden. Es ſind
Kriegs=
ſchiffe entſandt worden. Die von Waſhington befohlene
Geſamt=
ewakuierung der Amerikaner beginnt. Die Erregung im
Yangtſe=
tal ſteigt weiter durch die China=Rede Churchills, die direkt Oel
ins Feuer war. Die Engländer wünſchen eine ſtärkere Stellung=
Welche Titel Beethoven ſeinen Werken gab
Spitznamen in Beethovens Muſik. — Wie heißt die „
Kreuzer=
ſonate” in Wirklichkeit? — Wie Beethoven die Mondſcheinſonate
nannte. — Die Wut über den verlorenen Groſchen. — Andere
Spitznamen. — Auch Chopin, Bach, Haydn, Rubinſtein, Schubert
erhielten Spitznamen.
inf. Ein großer Teil der Werke Beethovens iſt allgemein
nicht unter dem Namen bekannt, die Beethoven ihnen gegeben
hat, ſondern die Titel ſind auf unerklärte und unerklärliche Weiſe
vom Volksmunde geſchaffen worden und Allgemeingut der Welt
geblieben. Es handelt ſich um Spitznamen, die den Inhalt der
Werke oft genug treffend kennzeichnen und ſich darum vielleicht
allgemein eingebürgert haben, während die Titel, die Beethoven
ſelbſt ſeinen Werken gab, zu umfangreich, zu muſikaliſch=techniſch
und zu umſtändlich waren, um beim Volk Verbreitung finden zu
kömnen. Das Volk liebt es, die großen Meiſterwerke der Kunſt,
Muſik und Dichtung unter ganz beſtimmten kurzen und
bezeich=
ſenden Worten zu unterſcheiden. Am meiſten kommt darin die
Lichtung der Volksſeele entgegen. Heute ſind auch die
bild=
riſchen Künſtler beſtrebt, ihren Werken bezeichnende Titel zu
gben, im Gegenſatz zu früher, wo die bedeutendſten Gemälde
kexnen Namen hatten oder Namen, die wir nicht kennen, ſo daß
ſe heute unter Bezeichnungen bekannt ſind, die vom Volk
ge=
ſceaffen wurden. Es ſei nur z. B. an das große Gemälde „
Himm=
liche und irdiſche Liebe” erinnert. Bei Beethoven iſt dieſer
Volksbrauch ſehr häufig feſtzuſtellen. Die Werke Beethovens
haben beim Volke allmählich tiefe Wirkung hervorgerufen, ſo daß
Las Volk beſtrebt war, die von ihm am meiſten verehrten
Muſik=
ſtücke mit beſtimmten Namen zu bezeichnen. Beethoven hatte aber
ſelbſt ſeine Werke rein muſikaliſch genannt, ſo daß das Volk
de mit nichts anzufangen wußte. Die berühmte „Kreuzer=Sonate‟
Rißt in Wirklichkeit Sonate für Violine und Klavier A=Dur
0). 47. Wer kennt die berühmte Cis=Moll=Sonate op. 27, die der
geliebten Guilia gewidmet iſt? Unter dieſem Titel kennt ſie
ſicherlich ſelten ein Menſch, denn ſie iſt unter dem viel prägnan=
Eren Namen „Mondſchein=Sonate” bekannt und unter dieſem
Litel Gemeingut der Welt geworden. Eine der wundervollſten
Klavierſonaten Beethovens, die Sonate E=Dur op. 81a, trägt
ſert altersher die Bezeichnung „Les adieux Labsence et le
Tetou‟. Die Werke Beethovens ſind auch in anderen Fällen
Gegenſtand charakteriſtiſcher Bezeichnungen geworden. Es ſei nur
Nech an das Rondo a Capriccio, „Die Wut um den verlorenen
Groſchen”, an die Paſtorale=Symphonie in F=Dur op. 68 Nr. 6
und ähnliches erinnert. Im Anſchluß daran ſeien noch andere
nahme der Angehörigen kleiner Mächte. Die laue Haltung
Frank=
reichs und Japans wird kritiſiert und die
Verteidigungsmaßnah=
men werden als ungenügend bezeichnet.
Tſchang=Tfo=lin für Eingreifen der Mächte.
Der Sonderkorreſpondent der „Information” in Peking
übermittelt Aeußerungen Tſchang Tſo=lins, der erklärte, er habe
eine energiſche Intervention der ausländiſchen Mächte auch
ſeinerſeits gegen die ſowjetiſtiſche Aktion in China und
nament=
lich gegen die Abſendung kommuniſtiſcher Delegierter nach
Süd=
china, wie die des franzöſiſchen Abgeordneten Doroit und des
engliſchen Kommuniſten Tom Mann gefordert, aber die
Natio=
nen hätten auf dieſen ſeinen Ruf nicht geachtet. Er könne
folg=
lich für die künftigen Ereigniſſe nicht verantwortlich gemacht
wer=
den, wenn die intereſſierten Länder nicht eingriffen und weiter
durch die Preſſe falſche Nachrichten verbreiten, die geeignet ſeien,
die Lage weiter zu verwickeln. Er wolle Nordchina verteidigen,
indem er eine Offenſive auf Nanking vorbereite. Er weigere ſich,
mit Tſchiang Kai=ſchek und Feng Yu=hſiang zu verhandeln. Er
werde Maßnahmen ergreifen, um die revolutionären Agitatoren,
gleichviel um welche Perſonen es ſich handele, verhaften oder
hinrichten zu laſſen. Die Nationaliſten ſeien in der Hand
Mos=
kaus nur ein Spielzeug. Das Schickſal Chinas und das der dort
wohnenden Ausländer hänge von einer energiſchen gemeinſamen
Aktion der europäiſchen Mächte und Amerika ab, wobei den
be=
rechtigten Forderungen des chineſiſchen Volkes Rechnung zu
tra=
gen ſei, die in der Ordnung und im Frieden geregelt werden
müßten.
Amerika mobiliſiert Truppen für China.
New York, 28. März.
Geſtützt auf die letzten ſehr beunruhigenden Nachrichten des
amerikaniſchen Admirals in China, hat die amerikaniſche
Regie=
rung die Mobiliſierung von rund 7000 Mann vorgenommen.
Eine fieberhafte Tätigkeit hat eingeſetzt, um dieſe Truppenmacht
abreiſefertig zu machen. Eine große Anzahl von Flugzeugen und
zahlreiche Artillerie werden gleichfalls abgeſandt wverden.
Rückiritt des holländiſchen Außenminiſters.
Karnebeek,
holländiſcher Außenminiſter, der infolge der Ablehnung des
belgiſch=holländiſchen Schelde=Vertrages durch die Erſte Kammer
im Haag der Königin ſeine Demiſſion angeboten hat. Er wird
bis zur Ernennung ſeines Nachfolgers die Geſchäfte des
Außen=
miniſteriums weiterführen.
berühmte Muſikſtücke erwähnt, die infolge ihrer umſtändlichen
Titel vom Volk beſondere Spitznamen erhalten haben. Das
be=
rühmte „Regentropfen=Präludium” von Chopin, das ein
belieb=
tes Konzertſtück der Orcheſter und Rundfunkprogramme iſt, hat
ſeinen Namen nicht vom Komponiſten erhalten. Chopin nannte
es op. 28 Nr. 13, ebenſo wie er das gleichberühmte „Tränen=
Präludium” in Wirklichkeit op. 28 Nr. 15 betitelte. Rubinſtein
ſchrieb eine Etude Nr. 1 C=Dur, die den Spitznamen „Etude auf
faſchen Noten” erhielt. Dem großen Johann Sebaſtian Bach
verdanken wir eine „Jagd=Cantate”, eine „Kaffee=Cantate”, den
„Zufriedengeſtellten Aeolus” und anderes. Sehr zahlreich an
originellen Bezeichnungen ſind die Werke des erſten großen
Symphonikers Joſerh Haydn. Hier finden wir eine „
Sym=
phonie mit dem Paukenſchlag”, eine „Salomon=Symphonie” ein
„Kaiſer=Quartett” in C=Dur op. 76 Nr. 3 und ein „Ochſen=
Menuett” Schuberts „Unvollendete”, ſein Trio E=Dur, der
„Verlorene Sohn”, ſein „Forellen=Quartett” mögen den Reigen
beſchließen.
*Schlusnuskonzert.
Die Baritoniſten haben es im allgemeinen nicht ſo leicht wie
die Ritter vom hohen C, denen die Volksgunſt, insbeſondere die
Frauengunſt viel williger zuſtrömt. Selbſt Battiſtini, der größte
Geſangskünſtler, kam gegen den Zauber von Caruſos drei
höhe=
ren Tönen nie auf. Wenn alſo das Kommen eines Baritoniſten
in Darmſtadt den Saalbau zum Brechen füllt, wenn dieſem
Sän=
ger ſelbſt die miſerable Akuſtik des Saalbaus nichts anhaben
kann, wenn man dieſem Sänger zujubelt wie in Darmſtadt ſeit
den Tagen Joſef Manns keinem mehr, ſo muß das ein ganz
außergewöhnlicher Kerl ſein, und Heinrich Schlusnus,
der am Sonntag abend kam, ſang und ſiegte, iſt in der Tat ein
ſo ungewöhnlicher Sänger, daß die rauſchenden Ehrungen, die
ihm geſpendet wurden, begreiflich erſcheinen und wir verſtehen
können, daß die ſehr rührige Reklame von Schlusnus als dem
„gefeiertſten Sänger Deutſchlands” reden konnte. Seine Stimme
iſt ein mächtiger Bariton, nicht übermäßig warm, aber voll
ſtrah=
lenden, metalliſchen Glanzes, techniſch bis zum äußerſten
gekom=
men, ſo daß auch der Liederſänger Schlusnus — ein ſeltener
Fall — neben dem Opernſänger Schlusnus gar nicht ſehr
zurück=
ſtand, wenn auch der ganz große und zwingende Eindruck, die
ganz hinreißende Wirkung erſt den Arien aus „Eugen Onegin”
„Zampa” (nur von einer ſolchen Stimme noch genießbar), dem
Trinklied aus „Hamlet”, vor allem aber der René=Arie aus dem
„Maskenball”, der Figaro=Arie aus dem „Barbier von Sevilla”,
Geite 3
Franzöſiſche Beſorgniſſe. — Das offizielle
Frankreich dementiert.
Paris, 28. März.
Man iſt hier ſehr beunruhigt über die Nachrichten aus
Schanghai. Für die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion
ſtehen nur rund tauſend franzöſiſche Bajonette zur Verfügung
und die lebhafteſten Quartiere der Chineſenſtadt ſchieben ſich wie
ein Keil in das Gebiet der franzöſiſchen Konzeſſion hiuein. Wenn
eine Einigung über die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion
mit den Engländern und Amerikauern nicht zuſtande tommt, ſo
befürchtet man hier, daß die ganze Konzeſſion geräumt werden
müßte. Das bedeutet nach Anſicht des „Ccho de Paris” ein
ſchlimmes Erwachen aus den Illuſionen, denen ſich Frankreich
von Anfang des Konflitts an durch die unſchlüſſige Behandlung
desſelben hingegeben habe. Nach Anſicht der „Volonté” iſt es
jetzt noch Zeit, direkt mit der Kantonregierung in Verbindung zu
treten, ehe die Ereigniſſe dies unmöglich machen.
Das Quai d’Orſay veröffentlicht eine Note, wodurch eine
ganze Reihe von Meldungen aus engliſcher Quelle über die Lage
in der franzöſiſchen Konzeſſion in Schanghai entweder dementiert
oder auf ein geringes Maß herabgeſetzt werden. So ſei es
un=
richtig, daß Brände ausgebrochen und daß kantoneſiſche Ofſiziere
und Teilnehmer eines chineſiſchen Umzugs in die Konzeſſion
ein=
gedrungen ſeien. Die Meldungen, die von
Meinungsverſchieden=
heiten zwiſchen dem engliſchen Oberkommandierenden in
Schang=
hai und dem franzöſiſchen Konſul ſprachen, werden dagegen nicht
berührt. Die Mitteilung ſtellt lediglich feſt, daß der Konſul über
genügend Truppen verfüge, um die Ordnung aufrecht zu
er=
halten, nämlich mehr als zweitauſend Mann. Der franzöſiſche
Konſul habe ſeine militäriſchen Befugniſſe an den Admiral
ab=
getreten, der das franzöſiſche Geſchwader vor Schanghai
kom=
mandiert. Irgendwelche Zwiſtigkeiten zwiſchen den
verſchiede=
nen franzöſiſchen Behörden in Schanghai habe es nicht gegeben.
Der franzöſiſche Konſul habe nie die Ernennung eines
inter=
nationalen Einheitskommandanten angeregt. Seinen
Forderun=
gen um die Entſendung von Verſtärkungen ſei immer entſprochen
worden.
Erklärungen Chamberlains über die Lage in China.
EP. London, 29. März.
Das britiſche Kabinett hat heute in außerordentlicher Sitzung
die Lage in China geprüft, die durch die Ausdehnung der
frem=
denfeindlichen Bewegung in Schanghai geſchaffen worden iſt. Ein
in letzter Stunde, aus Schanghai eingetroffenes Telegramm
meldet, daß die ausländiſchen Militärführer ſich verſammelt haben,
um über die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſion zu beraten.
Eine offizielle Mitteilung iſt vom franzöſiſchen Konſulat nicht
aus=
gegeben worden; doch ſoll ein Abkommen getroffen worden ſein,
wonach die engliſchen und die amerikaniſchen Truppenteile mit
den Franzoſen im Falle eines Angriffes auf die franzöſiſche
Konzeſſion zuſammenarbeiten werden.
Im Unterhaus erklärte Chamberlain auf verſchiedene
Fra=
gen über China, daß nach den bisherigen Informationen der
Regierung in Nanking zwei Engländer getötet und zwei verletzt
worden ſeien. Ohne das Eingreifen der engliſchen und
amerika=
niſchen Kriegsſchiffe wäre die Zahl der Opfer aber noch
bedeu=
ted höher geweſen. Chamberlain teilte weiter mit, daß in der
internationalen Niederlaſſung von Schanghai nach der letzten
Volkszählung vom Oktober 1925 832 000 Perſonen wohnten, der
Wert des Terrains betrage 42 195 000 Sterling. Mit Bezug auf
das Abkommen von Hankau könne er, Chamberlain, erklären, daß
es engliſcherſeits in gutem Glauben abgeſchloſſen worden ſei und
er ſei überzeugt, daß das Gleiche auch von ſeiten des
kantoneſi=
ſchen Außenminiſters Tſchen geſagt werden könne. Ueber die
internationale Niederlaſſung von Schanghai ſeien augenblicklich
keine Verhandlungen im Gange und ſolche ſeien auch nicht
mög=
lich, ſolange die anarchiſtiſchen Zuſtände in der Stadt andauerten.
Andererſeits, ſo erklärte Chamberlain, prüfe die Regierung den
Abtransport der im Yangtſe=Tal anſäſſigen Engländer. Beim
kantoneſiſchen Außenminiſter ſeien Vorſtellungen wegen der
An=
griffe gegen die engliſchen Staatsangehörigen in Hankau
er=
hoben worden. Tſchen habe ſein Bedauern ausgedrückt. Obwohl
die Kantoneſenführer wiederholt erklärt hätten, daß ſie für die
Plünderungen nicht verantwortlich ſeien, da dieſe von den
Nor=
diſten begangen worden ſeien, beſtätigen die eingegangenen
Nach=
richten das Gegenteil.
und dem Prolog aus „Bajazzo” beſchieden war. Es ſei dem
Vir=
tuoſen Schlusnus hoch angerechnet, daß er nicht wie andere
Kol=
legen von Grammophons Gnaden ſich zu Uebertreibungen und
Mätzchen aller Art und Unart ſich verleiten ließ, die vielleicht
ſeiner Popularität und dem Plattenverkauf nützen, ſeiner
Künſt=
lerſchaft aber nicht. Er hatte einen vorzüglichen Begleiter
mit=
gebracht, Profeſſor Max Saal, und wurde gefeiert, wie es
„der deutſche Battiſtini” gewohnt iſt.
Da die Garderobenverhältniſſe im Saalbau jeder Beſchrei=
O.
bung ſpotten, ſo unterlaſſen wir eine ſolche,
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Ein Juwel der Buchkunſt, das in der Schönheit ſeiner
Bilder und der auserleſenen Ausſtattung ſeinesgleichen ſucht, iſt das
ſoeben in dem bekannten Verlage Dieck u. Co. in Stuttgart erſchienene
neue Buch „Getanzte Harmonien” von Paul Iſenfels. Jeder
wird entzückt ſein über dieſen einzigartigen Zyklus künſtleriſchen
Tan=
zes, ausgeführt von lieblichen Mädchen= und herben
Jungmännergeſtal=
ten in einem der ſchönſten Schloßparks. Ein wirkliches Märchenreich
von Grazie und friſcher Menſchenſchönheit tut ſich hier auf. Hier hat
unſere junge Generation etwas geſchaffen, auf das ſie ſtolz ſein darf.
Die Bilder dieſes Werkes ſind, wie uns der Verlag Dieck u. Co.
mit=
teilt, eigens für dieſes Buch in monatelanger Arbeit aufgenommen und
ſonſt nirgends zu ſehen. Trotz der bekanntlich ſchönen Ausſtattung (auf
feinſtem getöntem Mattkunſtdruckpapier gedruckt und in duftigem orange
Ganzleinen gebunden) koſtet das umfangreiche und in repräſentativem
Großformat erſchienene Werk nur 12 RM. (gebunden) bzw. 8 RM.
(geheftet). Für jeden Freund der Kunſt und der Körperkultur, für
je=
den, der erleſene Bücher ſchätzt, vor allem auch ſür jede Dame eine große
Freude. Dieſes wunderſchöne Werk iſt wieder ein Beweis für die
un=
vergleichliche Schönheit der „Stuttgarter Sportbücher” Uebrigens iſt
Paul Iſenfels auch der Verfaſſer der ſchon in vielen Tauſenden
verbreiteten „Gymnaſtik als Lebensfreude‟
— Wiedergeburt. Das dritte Hauptwerk des Grafen Herm.
Keyſerling erſcheint ſoeben unter dieſem Titel im Otto Reichl Verlag in
Darmſtadt. — Der Weg zur Vollendung. Mitteilungen der
Schule der Weisheit. Herausgegeben vom Grafen Hermann Keyſerling.
(Otto Reichl Verlag in Darmſtadt.) Das 13. Heft iſt ſoeben erſchienen.
— Vergeiſtigung. Unter dieſem Titel erſcheinen die Erlebniſſe
und Erkenntniſſe des Hellſehers und geiſtigen Heilers Carl
Wel=
kiſch Ende April bei Otto Reichl in Darmſtadt. — Reichls
Philo=
ſophiſcher Almanach 1927. Der vierte Band des
internatio=
nalen Jahrbuchs der wiſſenſchaftlichen Philoſophie der Gegenwart, das
Profeſſor Dr. Erich Nothacker bei Otto Reichl in Darmſtadt
her=
ausgibt, erſcheint Ende April. Der Band iſt den Problemen der
Weltanſchauungslehre gewidmet und wird Aufſätze enthalten
von Bernhard Groethuyſen, Hans Pichler, Paul Hofmann, Kurt
Riez=
ler, Frichrich Kginz, Karl Löwith, Harry Slochower und H. Jourdan.
Seite 4
Dienstag, den 29. März 1927
Nummer 88
Familiennachrichten
Frieda Mager.
Auguſt Schäfer
Verlobte szu
Kittlerſtraße 34 Alexanderſtraße 16
Darmſiadt, 29. März 1927.
Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten hiermit die Mitteilung, daß
unſere
Trauung
am 30. März, vormittags 11 Uhr in
der „Johanneslirche” ſtatttindet.
Anna Wecht
Heinrich Fähler
Nachruf.
Nach kurzem, ſchwerem Leiden
verſchied am verfloſſenen
Sams=
tag unſere liebe Kollegin
Frau Anna Eva Andel.
Als Mitbegründerin und
un=
ermüdlich tätige Förderin
unſe=
res Vereins hat ſich die Ver
blichene große und bleibende
Verdienſte eiworben. Der Ernſt
und Eifer, mit dem ſie ſich
wäh=
rend langerJahre ihrem ſchweren
Berufe widmete und ihre ſtets
gleichbleibende Hilfsbereitſchaft
ſicherten ihr die Liebe und
An=
erkennung aller, die ſie kannten.
Ihr Tod bedeutet für den Verein
einen ſchweren Verluſt. Wir
werden ihr Andenken ſtets in
Ehren halten.
Der Hebammenverein
des Stadt= und Landkreiſes
Darmſtadt.
Darmſtadt, den 28. März 1927 (5311
Die Beerdigung unſeres
Ka=
meraden
Wilhelm Pfeiffer
findet Dienstag, den 29. März,
nachm 2½ Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Wir bttten um zahlreiche
Be=
teiligung
Treffpunkt um 24 Uhr am
Por=
tale des Waldfriedhofs. (6349
Verein ehem. 117er, Darmſtadt
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Allen denen, die anläßlich des
Hin=
ſcheidens unſeres lieben Vaters
Michael Reinheimer
ihre Teilnahme bewieſen haben ſowie
dem Herrn Pfarrer Kleeberger für
die troſtre chen Worte ſagen wir
tief=
gefühlten Dank.
(*8443
Geſchwiſter Reinheimer
Schützenſtraße 12
Daukſagnng.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem ſchweren
Verluſte meiner lieben Frau und
gu en Mutter
Frau Katharina Treutel
geb. Eymig
ſagen wir hiermit herzlichen Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn
Kaplan Enſinger für die troſtreichen
Worte am Grabe, ſowie für die
zahlreichen Kranzſpenden.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Treutel und Tochter.
Darm tadt, Riedeſel tr. 70.
Tennisnetz
für Sportplatz
zu verkaufen. Stift=
(*849
ſtraß= 15.
R
geben, w. gebrauchte
Singernähmaſch. ſow
verſch. Gartengeräte.
Näh. Geſchſt. (8370
heitz
„Seit Jehres I4 5h m enen ſehr ſanan
Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Mutter, unſere Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter und Tante
Frau Henriette Spieß
geb. Kneipp
nach kurzem Leiden zu ſich zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Philipp Spieß, Zimmermeiſter.
Darmſtadt, den 28. März 1927.
(5354
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. d. Mts.,
vormittags 11½ Uhr, von der Einſegnungshalle des
Friedhofes an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß mein lieber, treuſorgender Mann,
unſer herzensguter Vater und Schwager, der
Lokomotivführer i. R.
Zeinict Lotf
Sonntag abend 10 Uhr nach plötzlicher, ſchwerer
Erkrankung ſanft entſchlafen iſt.
ImNamen der Hinterbliebenen:
Eliſe Wolf, geb. Müller
Rhönring 105. (5344
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 30. März,
2½ Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger
Teil=
nahme bei dem ſchweren Verluſte, der
uns betroffen hat, ſagen wir herzlichen
Dank.
Margarete AAlmanritter, geb. Geibel
Rudolf Almanriter.
Darmſiadt, den 28. März 1927. (8375
Statt beſonderer Anzeige.
Heute verſchied nach längerem Leiden
im 20. Tebensjahr mein lieber Mann, mein
guter Vater
Herr
Oberlehrer i. R.
In tiefer Trauer:
Frau Eliſe Vollhardt
Elſe Vollhardt.
Groß= Umſiadt, den 27. März 1927.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 30. März,
nachmittags 1 Uhr ſfatt.
(5315
Für die Beweiſe herzlicher Anteilnahme anläßlich des
Heimganges unſeres unvergeßlichen Bruders und Schwagers
ſagen aufrichtigen Dank
Tone v. Wachter
Darmſtadt
Albrecht v. Wachter
Maſor a. D.
Marie v. Wachter, geb. Weber
Oberammergau
Darmſtadt, März 1927.
(28368
M=
mit Schuppenbildung, Riſſen und Anſchwellugen.
Die dreimalige Anwendung Ihrer 3uFigen
„Zucker’? Patent Medizinal•Seiſe” hat in einer
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ad in
Walle.
im
Nummer 88
Aus der Landeshauptſiadt.
Keft3
Darmſtadt, 29. März.
— Ernannt wurden: am 2. März die proviſoriſche Handarbeits=
„hrerin an der Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule) in
Darm=
nacht Lilly Darmſtädter zur Handarbeitslehverin an dieſer Schule,
Fe proviſoriſche Handarbeits= und Haushaltungslehrerin an derſelben
Schule Regina Büchner zur Handarbeits= und Haushaltungslehrerin
a dieſer Schule, die proviſoriſche Handarbeitslehrerin an der Stu=
Fenanſtalt i. E. in Offenbach a. M. Hedwia Goes zur
Handarbeits=
lehrerin an dieſer Schule — ſämtlich mit Wirkung vom 1. März 1927
w: am 19. März; der Lehrer Heinrich Wedel zu Breungeshain (Kr.
Schotten) zum Lehrer an der Volksſchule zu Burkhards (Kr. Schotten).
— Aus dem hefſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde am 25. März der
eußerordentliche Profeſſor in der mediziniſchen Fakultät und Proſektor
en gnatomiſchen Inſtitut der Landesuniverſität Gießen Dr. Philipp
Stöhr auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1927 an.
mſtweiligen Ruheſtand befindliche Lehrerin Sofie Seriba zu
Darm=
kradt auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1927 ab.
— Hefſiſches Landestheater. Füir den Monat April ſind im Landes=
Begter zwei inteveſſante Gaſtſpiele vorgeſehen: zunächſt wird die
be=
rnnte deutſche Schauſpielerin Roſa Bertens am Samstag, 9. April.
ir der Erſtaufführung von Bernard Shaus Schauſpiel „Frau Warrens
(rewerbe” im Kleinen Haus die Frau Warren ſpielen. Roſa Bertens,
f it Jahren zu den anerkannteſten Vertreterinnnen der deutſchen
Schau=
ſeiellumſt zählend, hatte ihre erſten großen Erfolge am Berliner
Neſ=
jenztheater im franzöſiſchen Konverſationsſtück, iſt dann als Verfechterin
der Modernſten und Neueſten bei Ibſen, Hauptmann, Tolſtoi, Gorki
urd Hofmannsthal berühmt geworden und galt lange Zeit als die beſte
Etrindbergſpielerin der deutſchen Bühne. In den entſcheidenden Jahren
Aeinhardts gehörte ſie dem Deutſchen Theater in führender Stelle an
und iſt heute im Verbande des von Leopold Jeſſner geleiteten Berliner
Etaatstheaters. — Am Sonntag, den 10. April (Palmſonntag) wird im
Großen Haus zum erſten Male in dieſer Spielzeit Wagners „
Parſi=
fal” gegeben. Die Aufführung gewinnt inſofern ſtarkes Intereſſe, als
e gelungen iſt, Profeſſor Max von Schillings, den als
Kompo=
u ſten wie Dirigenten gleichermaßen anerkannten Muſiker, der hier durch
ſäne 1917 aufgeführte Oper „Mona Liſa” bekannt iſt und bis vor
kur=
zm die Staatsoper in Berlin leitete, für die muſikaliſche Leitung zu
grwinnen. Die Partie der Kundry ſingt in dieſer Aufführung ſeine
Gattin Frau Barbara Kemp, die als die hervorragendſte
Vertro=
twin des Charakterfaches an der deutſchen Opernkühne gilt und im
Neich wie im Auslande (zuletzt an der Metropolitan Oper in New York)
de ſenſationelſten Erfolge hatte. Die Künſtlerin, die, wie in früheren
Jahren auch diesmal wieder für die Bayreuther Feſtſpiele verpflichtet
werrde, iſt in Darmſtadt von dem Enſemblegaſtſpiel der damaligen Ver=
Urner Hofoper mit Verdis Maskenball” im Jahre 1917, bei dem ſie die
Aunelig ſang, noch in beſter Erinnerung. — Heute abend 6 und 8 Uhr
ſtaden zwei neitere Vorführungen des Films „Wege zu Kraft und
ä chönheit” im Kleinen Haus ſtatt.
— Achte Morgenfeigr im Kleinen Haus bes Landestheaterz. Am
Sonntag, den 2. April, vormittags 11½ Uhr, findet im Kleinen Haus
de achte Morgenfeier ſtatt, die aus Anlaß ſeines 100.
Todes=
tiges Beethoven gewidmet iſt. Da ſeine orcheſtralen und
kammer=
nuiſikaliſchen Werke jetzt zu einem großen Teil geſpielt worden ſind,
erden in dieſer Morgenveranſtaltung ausſchließlich Lieder des Meiſters
gſungen werden. In ſie teilen ſich Charlotte Maſſenburg, Johs.
9iſchoff und Guſtav Deharde.
— „Das Kirchenjahr‟. Der Frauenverein der
evangeli=
ſchen Martinsgemeinde iſt in emſiger Tätigkeit, um die
ge=
blante Aufführung des Weiheſpiels von Emma Lehr: „Das
Kirchen=
ſehr” das bereits in Offenbach und Heidelberg zu ſehr wirkungsvoller
Darſtellung kam, auch hier würdig in Szene zu ſetzen. Ungefähr 130
Nänner, Frauen und Kinder der Gemeinde proben ſeit Wochen eifrig.
ſarr dem ergreifenden, von tief religiöſem Geiſt getragenen Werke auch
hier zum erwünſchten Erfolge zu verhelfen und der nicht
unbeträcht=
lichen Schwierigkeiten, die das Stück bietet, Herr zu werden. Das Spiel
ſurd in ſeiner packenden und prägnanten Anſchaulichkeit ſicher ein
wert=
balles Erlebnis für jeden Zuſchauer bilden Zahlreicher Beſuch aus
alen Kreiſen der evangeliſchen Bevölkerung Darmſtadts und der
nähe=
mer Umgebung iſt denn auch der ſo recht in die Paſſionszeit paſſenden
Aufführung zu buünſchen und wird den ſchönſten Lohn für die großen
afgewendeten Opfer on Zeit, Mühe und Koſten bilden. Die
Aufführun=
ſer finden Sonntag, den 3. April, nachmittags 3 und abends
15 Uhr, im großen Saale der Turngemeinde am Woogsplatz ſtatt. Ein=
Uncktskarten ſind zum Preiſe von 0.50, 1. 2 und 3 Mk. im Vorverkaufe
oi Waitz (Eliſabethepſtr. 16). Müller Gheinſtraße 6) und Geiger (am
m egerplatz), ſowie vor den Vorſtellungen an der Kaſſe zu haben.
— Sprachverein. Nächſten Montag werden uns Robert
Schnei=
ſer und Eduard Göbel im alten Gymnaſium einen ſchönen Abend
Freiten, deſſen Erträgnis dem Denkmal für Niebergall zu
tmd neu zu wählen und die zu Wien ſtattfindende Pfingſttagung des
6=ſamtvereins zu beſprechen. Heute Dienstag, den 29. März, wirken
m ei unſever Mitglieder, Herr Walter Lehmann und Geh. Rat
d-. Otto, im Saale des Muſikvereins bei der vaterländiſchen
Veran=
kaltung des Oſtbundes mit; der Beſuch ſei beſtens empfohlen.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Bei der Wanderung
im nächſten Sonntag nach Fürth wird vormittags um 6 Uhr am
Tier=
mumnen (Alter Friedhof) mit Poſtauto nach Nieder=Kainsbach gefahren.
Mtahren kann aber nur, wer im Beſitz einer bis ſpäteſtens Freitag
ihend zu löſenden Autokarte iſt. Für die Bahnrückfahrt von Fürth tritt
ü- die Wanderer, die gleichfalls bis Freitag abend bei Roh.
Krgmann oder am Klubabend in der „Krone” die Bahnzwiſchenkarten
ſe öſt haben, eine Fahrpreisermäßigung ein, Tiſchkartenlöſung ebenfalls
üs ſpäteſtens Freitag abend.
axe Ludwig ban Beethovens in ihrer neu hergerichteten
Turn=
ſalle eine Gedenkfeier gemeinſam für Schüler und Lehrer der
Urſtalt. Die Darbietungen ſollen bei der diesjährigen
Entlaſſungs=
eier, die am Mittwoch, den 30. März, abends 7.30 Uhr, in der
lügel iſt für beide Veranſtaltungen von der Firma Karl Arnold u. Sohn
Gkiſabethenſtraße 28) freundlichſt zur Verfügung geſtellt.
— Die Mornewegſchule veranſtaltet im Mädchenzeichenſaal (zweiten
Stoch) eine Ausſtellung der Handarbeiten ihrer Schülerinnen, und ladet
un Beſuch freundlichſt ein. Beſuchtszeit: Donnerstag, den 31. März,
dunr 4—6 Uhr, Freitag, den 1. April, von 10—5 Uhr.
— Elektromophon=Konzert. Am Mittwoch, den 30. März, abends
1 Uhr, findet in der Aula des Realgymnaſiums das 14.
Elektromophon=
ſunzert der Firma Chriſtian Arnold, am Weißen Turm, ſtatt. Kein
Frtereſſent guter Phonomuſik darf die Gelegenheit verſäumen, ſich über
lick zu verſchaffen. Der Eintritt zu dieſem Konzert iſt frei und werden a
ſarten im Laden, Ernſt=Ludwigſtraße 5. abgegeben.
Feſtkundgebung
der Oeutſchen Volkspartei.
Die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei veranſtaltete
am geſtrigen Abend im Kleinen Haus des Landestheaters aus Anlaß
der Sechzigjahrfeier der Nationalliberalen Partei eine Feſtundgebung,
die ſehr gut beſucht war.
Eingeleitet wurde die Feier durch das Brandenburger Konzert G=Dur
von Joh. Seb. Bach, das das Drcheſter des Landestheaters umter Leitumg
von Generalmuſikdirektor Roſenſtock vortrug.
Generalſuperintendent D. Dr. Schian
der ſodann das Wort ergriff, wird lebhaft begwißt. Nach herzlichen
Dankes=
worten ſtellt er als Leitmotiv ſeiner Betrachtungen den Verſuch auf
Nückſchau und zugleich Einkehr zu halten und zu fragen, um was es ſich
— In den dauernden Nuheſtand verſetzt wurde am 9. März die im heute handelt. Haben wir wirklich — ſo führte der Redner
aus — ein Recht, zurückzuſehen über dieſe 60 Jahre?. War nicht im
Herbſt 1918 nach dem Kriege der Augenblick, da alles anders wurdes
Hat nicht die Partei damals einen neuen Namen angenommen?. Iſt es
denn alſo eine Linie, die durch dieſe 60 Jahre gehtd. Iſt dieſe Linie
nicht verlaſſen?. Wir wiſſen, daß in den 60 Jahnen Wandlungen
ge=
ſchehen ſind, und keine geringen. Die Bedingungen haben ſich gewandelt,
die Umſtände ſind andere geworden, die Parlamente haben mannigfache
Veränderungen erfahren. Die Generationen haben gewechſelt, auch die
politiſchen Anſichten haben in vielen Stücken ſich gewandelt, das kann
gar nicht anders ſein. Ja, es haben auch die Männer ſich z. T. in ihren
eigenen Anſichten gewandelt. Eine große Partei iſt nichts Starres,
un=
bedingt Feſtes. Sie darf nichts Eigenſinniges ſein. Sie muß im Fluß
bleiben, ſie muß ſich entfalten, ſich entwickeln. Sie muß lernen, ſie muß
die Augen offen halten.
Es iſt mir intereſſant geweſen, daß ſchon im erſten Aufruf 1867 der
Satz ſich findet: Eine eindringliche Erfahrung hat uns
gelehrt, daß nicht in allen Zeiten für dieſelben
Aufgaben mit denſelben Waffen gekämpft werden
darf. Es mag Menſchen geben, die mit einem Lächeln ſagen:
Wand=
lungsfähigkeit. Aber das wäre nur ein Mangel an Selbſterkenntmis
und Welterkenntnis.
Trotz alledem, trotz aller Wandlungen in ſochs Jahrzehnten dennoch
eine Einheit. Aber welcher Wandel in dieſer Zeit! Eine große deutſche
politiſche Partei iſt gar nicht denkbar ohne innerſten Zuſammenhang
mit der Geſchichte des Volkes. Wie wäre die Geſchichte, von der wir
heute reden, denkbar ohne die Wandlungon des Lebens des deutſchen
Volkes?. Wir können nicht anders, als daß wir eine kurze Rückkehr
hal=
ten über mehr als ein halbes Jahrhundert deutſcher Geſchichte — was
für ein Nahmen der Geſchichte der Partei! — vom Norddeutſchen
Reichs=
tag bis hin zum deutſchen Kaiſerreich mit ſeinem Glanz — und wir wollen
uns doch heute, obwohl man über jene Zeit jetzt ſo vielfach anders
ur=
teilt, darüber freuen, daß unſerem Volke eine Zeit des Glanzes gegeben
war — und dann jene ſchweren, ſchweren Kämpfe, jene Kriegszeit, die
in uns noch nachzittert, die noch auf Jahrzehnte unſere Geſchichte
be=
ſtimmen wird, und jetzt die Nachkriegszeit; jener Kampf ums Leben, den
wir bis zu dieſem Augenblick führen. Was für ein Rahmen dieſe
deut=
ſche Geſchichte!
Und in dieſer deutſchen Geſchichte die Geſchichte der Partei. Auch
ſie hat ihre Wechſelfälle gehabt. Sie hat ihre Glanzzeiten gehabt
da=
mals nach der Gründung des Deutſchen Reiches, als Bismarcks Stütze,
und ſie hat ihre ſchweren Zeiten gehabt, als ſie Bismarck die
Gefolg=
ſchaft in manchen Stücken verſagen mußte, verſagen zu wüſſen glaubte.
Sie hat Kriſen durchgemacht. Sie hat an Umfang, Größe und
Bedeu=
tung ſehr verſchiedene Epochen erlebt. Sie hat die ſchwerſte Kriſis nach
dem Krieg erlebt, als es ſich zeitweiſe darum handelte, ob ſie ſich mit
einer anderen Partei verſchmelzen ſollte. Sie blieb ſelbſtändig. Die
Folgezeit hat ihr Recht gegeben.
Aber vielleicht iſt es doch ein Gedanke, der dem Gedanken der Mitte
geht eine große Linie. Wir müiſſen verſuchen, ſie herauszuſtallen, die
tragenden Gedamben uns klarzumachen. Die Partet wird die Partei
der Mitte genannt. Manche glauben ihr Weſen damit erſchöpft zu
haben. Iſt. die Arithmetik der Mitte die große Linie, die einſt die
Nationalliberale Partei und jetzt die Deutſche Volkspartei innegehalten
hat?. Ich ſage, es glauben viele, es ſet ſo. Das iſt das Oberflächlichſte,
was es gibt. Nie iſt es einem eingefallen, abſichtlich in der Mitte
blei=
ben zu wollen zwiſchen rechts und linls. Nie iſt dieſe Mittellinie
wirk=
lich mit zahlenmäßiger Genauigkeit eingehalten worden. Es iſt nicht
ein Rechenkunſtſtück, wie man die Partei führt. Es hamdelt ſich um
ganz andere, tiefe und ernſte Gedanken.
Aber vielleicht iſt es doch ein Gedanken, der dem Gedanken der Mitte
naheliegt, den wir als den leitenden, einheitlichen bezeichnen können. Der
Gedanke der beſonnenen Realpolitik vielleichte
In der Tat iſt dieſer Gedanke wichtig. Die Befonnenheit iſt
not=
wendig. Aber ſie darf nicht in Gegenſatz tveten zu der leidenſchaftlichen
brte kommen ſoll. Die anſchließende Geſchäftsſitzung hat u. a. den Vor= Liebe zum Vaterlande. Gs iſt in der Tat die große Aufgabe dieſer
Partei, nationale Leidanſchaft mit Beſonnenheit
zu vereinigen. Dieſe Aufgabe iſt ſchwer. Es iſt auch ſchwer,
wei=
ten Volkskreiſen dies klarzumachen.
Der nationale Gedanke iſt der eigentliche Leitgedanke der
Partei in der ganzen Zeit geweſen; der nationale Gedanke nicht bloß
im Gegenſatz zu einem Internationalismus, der das Vatzerland nur
noch als ein ſogenanntes Vaterland bezeichnet und aus allen Völkern
einen Völkerbrei machen möchte, der nationale Gedanke als einer, der
das Volk zuſammenfaßt zu einem großen Ganzen, der ihm ſeinen Platz
an der Sonne geben will und ihm ſein Recht wahren will. Dieſer
natio=
nale Gedanke, der uns nach 1871 zu den Höhen geführt hat, darf auch
jetzt nicht ſterben. Der nationale Gedanke muß der
Leit=
ſtern bleiben, ſo lange eine Deutſche Volkspartei exiſtieren wird.
Mit dieſem Gedanken hat ſich in der Geſchichte der Partei immer
verbunden der Reichsgedanke. Wie der nationale Gedanke im das Oſebergſchiff heraus. Zwei Foliobände ſind bis jetzt erſchienen, ſo
— Die Schillerſchule (Müllerſtraße 11) veranſtaltete am 100. Todes= Gegenſatz zum internationalen ſteht, ſo ſtand der Reichsgedanke im
Gegenſatz zum Partikularismus. Dieſer iſt in Deutſchland noch nicht
geſtorben. Er hat an der alten Zerriſſenheit und Uneinigkeit des
deut=
ſchen Volkes immer wieder neue Nahrung gefunden. Bis heute ſind die
Gefahren vorhanden. Die wundervolle Mannigfaltigkeit der deutſchen
errnhalle der Schule ſtattfindet, wiederholt werden. Hierzu ſind die Stämme, aus der das deutſche Volk unendlich viel Leben und Frucht.
Fetern der zur Entlaſſung kommenden Schöler und, ſoweit der Platz gewinnen kann, wird zur Pein, zur Qugl, zu Verhängnis, wenn bigaben, in denen wir den geſamten Hausrat einer Winfingerkönigin
echt, auch Fpeunde der Anſtalt herzlich eingeladen. — Der Konzert= die Stämme partikulariſtiſch werden. Wir brauchen nicht Unitgriſten
zu ſein, wir brauchen keineswegs ein Verſchwinden der Stämme und
Länder zu wünfchen. Das wäre im dem Deutſchland von heute kein
Segen. Aber wir müſſen wiſſen, daß das große Ganze, daß Reich,
zuerſt kommen muß. Der Reichsgedanke ſtand für die Partei immer
an der Spitze. Wo die Partei Einfluß hatte, hat niemals der Parti=
9
kularismus ſein Haupt erheben können, und ſoll es niemals tun.
Mit dem Reichsgedanken verbunden iſt der Staatsgedanke.
Wir haben es immer und nachdrücklich gewollt: Dem Staat fein
Recht. Eine ſo wichtige Frage wie ſelbſt die der Staatsform iſt
den=
noch minder wichtig gegenüber, der Frage des Staatsdaſeins und der I
ſie hierbei gezeigten Neuheiten in Apparaten und Platten einen Ueber= Staatskraft. Verloren iſt erſt dann ein Volk, wenn ſein Staat ſich lich beſchickt. Zum künſtleriſchen Teil haben erſte Kräfte ihre
Zuſtim=
auflöſt. Der Staat die Organiſationsform des Volkes, der Staat die n
Kraft des Bolkes, der Staat die einzige Möglichkeit der geordneten
Eaiſtenz und des Fortſchritts eines Volkeß. Wer den Staat nicht achtet,
der kann ſeinem Volk nicht diemen und ſein Volk nicht fördern.
Auch der Kulturgedanke geht durch die Geſchichte der Partei
hindurch. Eine Partei wird erſt damn lebensfähig, wenn ſie zeigen kann,
daß ſie Kultur will, und zwar die rechte Kultur.
Auch der Gedanke der Perſönlichkeit, der freien
Ent=
faltung der Perſönlickkeit iſt zu allen Zeiten von der Partei beſonders
betont worden. Wir ſind ſeit dem großen Erlebnis des Krieges, ſeitdem
die geſchloſſene Gemeinſchaft eines Volkes uns in ihrer ganzen Wucht
vor Augen trat, vielleicht gegenüber dem Begriff der Perſönlichkeit
ſkep=
tiſcher geworden. Wir pflegen jetzt mehr Begriffe zu betonen, wie den
der Gemeinſchaft, ja den der Volksgemeinſchaft und Völkergemeinſchaft
und Menſchheit. Wemn wir nicht ins andere Extrem geraten vollen
wüſſen wir uns immer wieder daran erinnern, daß der Gedanke der
Perſönlichkeit nicht erdrückt werden darf durch den Gedanken der
Ge=
meinſchaft, ſo wichtig, ſo wertvoll, ſo notwendig er iſt. Wenn die
Hoch=
flut dieſer Gemeinſchaflsgedanken vorüber ſein wird, wird auch der
Ge=
danke der Perſönlichkeit wieder ſtärker zu ſeimem Nechnt kommen.
Nie=
mals wird eine Gemeinſchaft fruchtbar ſein, wenn in ihr nicht
Perſön=
lichkeiten von Wert ſind. Das muß das Ziel bleiben; alle Menſchen von
Wert ſich entfalten zu laſſen, nücht zu Ungebundenen, die uichts als ſich
ſelber kennen, ſondern zu ſolchen, die alles, was ſie habem in den Dienſt
der Gemeinſchaft ſtellen.
Zum Schluß kommt der Reduer auf den ſozialen Gedanken
zu ſprochen. Wir dürfen uns eine ſoziale Partei nenuen, ſo führt er
u. a. dazu aus, in der auch die wirtſchaftlich Schwachen ihr Necht haben
und bekommen. Es wird immer eine der ſchwerſten Aufgaben ſein,
dieſes Nacht zu beſtimmen. Es leidet unſer Volk darunter, daß der
herrliche Gedanke jener ſozialen Botſchaft Kaiſer Wilhelms I. nicht in
der Form ſich überall verwirklichen läßt, in der wir ihn gern
verwirk=
lichen möchten. Aber das Leitmotiv bleibt er, muß er bleiben, lebt er
in unſeren Herzen.
Wenige Tage trennen uns von der Wiederkehr des Geburtstages
Bismarcks. Er iſt immer bei uns gefeiert worden. Das deutſche Volk
muß ihn feiern. Wenn dieſer nationale Heros, dieſer Führer, der nun
vor faſt drei Jahrzehnten von us ging, vor unſerem geiſtigen Auge
ſteht, dann wiſſen wir, was wir ihm danken und wiſſen uns innerlich
eins mit ihm, auch dann, wenn wir hie und da einmal andere Anſichten
haben. Wir wiſſen, daß er nicht bloß unſer Volk zum Ruhm, zum Sieg
ſührte, und zum Kaiſertum, ſondem daß er uſer Volk zu einem Volk
eines Willens machte; zu einem Volk, das endlich einmal wußte, daß
es etwas wollte, ja ſogar was es wollte. Der Geiſt Bismarcks, der
nationale Gedanke, der ihn leitete, muß auch uns leſten durch all die
Verſchiedenheiten der Zeiten und die Notwendigkeit der wechſelnden
Methoden hindurch. Es muß auch mſer Ziel ſein, Deutſchland groß
und ſtark zu machen. Es muß unfer heißer Wunſch ſein, daß, wemn auch
die Formen wechſeln — und wir wiſſen nicht, wig ſie ſich einmal
ge=
ſtalten — doch das wiederkomme, was Bismarck uns gab: ein großes
ſtarkes deutſches Volk. Und wir müiſſen dazu das unſere tun. Ueber
all unſerem Tun ſteht der Gedanke, der immer Leitgedanke unſerer
Partei geweſen iſt: Das Vaterland über die Partei. Darin wollen wir
uns von keiner anderen Partei übertreffen laſſen. Unſerem lieben
teu=
ren Vaterland gehört unſer Herz.
Eim dreifaches Hoch auf das deutſche Vatzerland beſchloß die mit
großem Beifall aufgenomenen Ausführungen. Die Verfammlung
ſtimmte das Deutſchlandlied a.
Oberſtaatsanwalt Wünzer,
den die Verſammlung lebhaft begrüßte, hatte es ſich zur Aufgabe geſtellt,
in ergreifenden Worten der Tätigleit der fpühewen Führer der Partei
zu gedenkm. Er griff vier Perſönlichkeiten heraus, deren Bild noch
friſch in aller Erinnerung iſt: Freiherr von Heyl. Heinrich Köhler,
Artur Oſam und deſſen Vater. G3 würde zu weit führen, wollten wir
das für die Geſchichte Heſſens und insbeſondere der Deutſchen Volkspartei
ſo brdeutſame Wirken dieſer Männer hier aufrollen. Herr
Oberſtaats=
anwalt Wünzer venſtand es, in pachkenden Ausführungen dieſen Männern
einen Nachruf zu widmen, der ihrer Bedeutumg gerecht ward. Die
Ver=
ſammlug erhob ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Sitzen.
Das Coneerto groſſo von Händel beſchloß die Feier.
Oberregiſſeur Edgar Klitſch Intendani des
Mainzer Gtadtihegers.
In der nichtöffentlichen Sitzung der Mainzer
Stadwerord=
netenverſammlung am Montag abend wurde Oberregiſſeur Edgar
Klitſch, zurzeit am Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt, zum
neuen Intendanten des Stadttheaters gewählt.
Herr Edger Klitſch, 1887 in Berlin gebonen, gehört
be=
reits ſeit 1910 der Bühne an. Er war nacheinander als
Schau=
ſpieler in Eiſenach. Wien (Volksbühne), Leipig, Dresden,
Ham=
burg (Kammerſpiele) als Oberregiſſeur, Berlin (Volrsbühne und
Staatstheater) als Schauſpieler und Regiſſeur und zuletzt als
Oberregiſſeur am Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt.
— Lichtbildervortrag über „Des Oſebergſchiff” in der Buchhandlung
Heinrich Schroth, Rheinſtraße 15. Der von der Buchhandlung Schroth
bereits angeſagte Vortrag „Das Oſebergſchiff, die Grabſtüätte einer
nor=
wegiſchen Wikingerkönigin” von Dr. G. Zeh iſt auf Freitag, 1 April,
abends 8½4 Uhr, feſtgelegt. Die Reichaltigkeit der vortrefflichen
Licht=
bilder, die nicht nach flauen Reproduktionen, ſondern divekt nach den
großen Originalaufnahmen des Univerſitätsmuſeums in Kriſtiania
her=
geſtellt wurden, geben einen lückenloſen und wohl jedermann feſſelnden
Ueberblick über die bis jetzt vorliegenden, aber noch lange nicht
ab=
geſchloſſenen Forſchungsergabniſſe des Oſobergfundes. Das
Univerſitäts=
muſeum von Kriſtigna gibt im Auftrag des norwegiſchen Staates eine
der größten Monographien nordiſchegermaniſcher Altertumskunde über
reich an wiſſenſchaftlichem Ertrag, daß ihr Inhalt allein ſchon genügen
würde, die epochale Bedeutung dieſes Fundes für unfere bis jetzt ſo
verſchwommene Kenntnis von frühgermaniſcher Kunſt und Kultur
dar=
zutun. Doch dvei ebenſo umfangreiche Bände werden noch folgen. So
wird man in den nächſten Jahren vom Oſebergſchiff und ſeinen
Grab=
kennen lernen, immer wieder Neues zu hören und nach Freigabe der
Aufnahmen bis jetzt noch unveröffentlichter Fundſtücke auch Neues zu
ſehen bekommen. Der Eintrittspreis für den Vortrag beträgt 2 Mark.
— Leſeabende der Stadtbücherei. Mittwoch, den 30. März,
8 uhr. Nichard Dehmel. Aus ſeiner Dichtung „Zwei Menſchen”)
Mit dieſem Abend finden die Leſeabende der Stadtbücherei für dieſen
Abend ihren Abſchluß.
— Hausfrauen=Nachmittagskaffee. Der am 30. d. M. von der Firma
Hackebeil (Heſſ. Hausfrau) veranſtaltete Hausfrauen=
Nachmittag=
laffe „Stunde der Heſſ. Hausfrau” iſt mit der hiermit verbundenen
hauswirtſchaftlichen Ausſtellung von erſten Firmen Deutſchlands
reich=
mung gegeben. (Siehe Anzeige.) Dieſe Veranſtaltungen ſind nicht zu
verwechſeln mit dem hieſigen Hausfrauen=Bund.
im Total=Ausverkauf wegen Aufgabe des Geſchäfts und Uebergabe der Verkaufsräume
Neuheiten allererſten Ranges
Süddeutſchlands größtes, hellſies, einheitlich überſichtliches Verkaufslokal der Herren= und Knabenkleider=Branche.
(5370
23.
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Dienstag den 29 März 1027
Nummei 88
* Märzfitzung des hiſtoriſchen Vereins.
Vortrag des Herrn Dr. Adolf Müller:
„Beiträge zur Geſchichte Philipps des Großmütigen.”
In einer Denkſchrift des bayeriſchen Diplomaten Lorenz Fries
heißt es: Ein Jeder dieſen Mann forchtet wie einen ſchlagenden
Gaul.” Philipp war damals ſchon in Gefangenſchaft, trotzdem noch
dieſe Furcht vor ihm. Vortragender hat bei ſeinen Studien zur
Ge=
ſchichte Darmſtadts aus Abrechnungen u. a. zwiſchen den Zeilen
wich=
tige Feſtſtellungen machen können, die neues Licht auf ſeine Politik
werfen.
Philipp war der erſte und letzte Landgraf, der in der Welt der
Politik ein Wort mitzuſprechen hatte und über treffliche Mitarbeiter
verfügte, darunter Alexander von der Tann, ein Vorfahre
des in Darmſtadt geborenen Generals von der Tann. Am Ende des
Schmalkaldiſchen Krieges wurde ein Spion Philipps gefangen,
Wil=
helm von Weinbrenner. Dieſer und ſein Gefährte Eckart
wurden auf die Folter geſpannt, es kam jedoch nichts dabei heraus.
Es handelte ſich um den Anſchlag auf Frankfurt a. M. Im
Frank=
furter Rat hatte Philipp ſeine Anhänger, an deren Spitze Michgel
Sorgenloch Orth zum Jungen; er war auf dem Reichstag zu
Regens=
burg Vertreter der Stadt. Sie bezogen eine Penſion von Philipp und
ſie arbeiteten ihm trefflich in die Hände. Eine wichtige Rolle ſpielte
dabei Heinrich von Lindenfels in Verbindung mit Weinbrenner.
Redner konnte ihn bis 1554 als heſſiſchen Keller in Rüſſelsheim
nach=
weiſen, 1545 ſchwor er den Bürgereid und in denſelben Jahren tauchen
zuerſt die Penſionen auf. Es tritt noch ein Schneider, der „Gelnhäuſer”
genannt, in dem Weinbrennerſchen Handel auf, es kommt jedoch nichts
Rechtes heraus. Philipp gibt nur zu, den Weinbrenner und Eckart
als Spion zur Erkundung des Herannahens des kaiſerlichen Heeres
benutzt zu haben, ſeine weiteren Angaben ſind ſehr timid. Es iſt
wahr=
ſcheinlich, daß Philipp Pläne erwog, Frankfurt zur heſſiſchen Stadt zu
machen, es bildete die Brücke zwiſchen den verſchiedenen Teilen des
Heſſenlandes. Bei einer Einverleibung Frankfurts war eine
Ausein=
anderſetzung mit dem Kaiſer unvermeidlich. Das Landvolk unſerer
Gegend wurde mit Landsknechtswaffen ausgerüſtet, um für alle Fälle
gerüſtet zu ſein. Maximilian Egmont Graf von Büren konnte mit der
Anweſenheit eines zuchtloſen Heeres Frankfurt bedrohen, ſtatt
deſſen hielt er mit unbarmherziger Strenge die Manneszucht aufrecht.
Er war ein entſchloſſener Charakter und ritterlich. Obwohl Katholik,
ließ er die ſtädtiſchen Prädikanten, die oſt recht ſcharf waren, ruhig
predigen. Als der Rat ſich darüber beſchwerte, daß er Meſſe leſen
ließ, entgegnete er, die Frankfurter ließen die Juden unangefochten
ihren Gottesdienſt halten, der chriſtenfeindlich wäre, warum wollte man
denn dieſen chriſtlichen beanſtanden?. Wenn wir dies Ganze
zuſammen=
faſſen, müſſen wir ſagen, einwandfreie Beweiſe für den Anſchlag auf
Frankfurt gibt es nicht, aber die Uebereinſtimmung der Ausſagen
Weinbrenners und Eckarts und Jungs Beziehungen zu Philipp, die
nachweislich eine günſtige Politik des Frankfurter Rats bewirkten,
Lindenfels Auftauchen in Frankfurt, dann ſein plötzliches
Verſchwin=
den, machen den Anſchlag auf Frakfurt wahrſcheinlich.
Dieſe Verkettung der Umſtände wurde Darmſtadt auch zur
Schick=
ſalsſtunde. Es war eine Heldentat der Treue, daß Darmſtadt dem
Kaiſer trotzte. Die Stadt war im Sturm genommen; das Schloß
wurde verwüſtet, aber auch die Stadt litt ſehr, viele Häuſer waren
durch die Beſchießung zerſtört. Das Haus des Alexander von der
Tann am Markt konnte erſt 1547 in Stand geſetzt werden und von der
Tann zog bis 1546 in das Alsbacher Schloß.
Von der Tann war der Spieler, der mit dem Vertrag von
Friedewald einen Erfolg hatte. Moritz von Sachſens politiſche
Begabung iſt für ſeine Frühzeit recht zweifelhaft, ſie iſt von Profeſſor
Brandenburg ſehr ungünſtig beurteilt worden, ſein Urteil war
ganz von Philipp abhängig. Um die Erneſtiner matt zu ſetzen, wurde
das Abkommen von Dresden 1557 geſchloſſen, die Verſammlung von
Torgau brachte den Sieg der Anhaltiner über die Erneſtiner. Wohl
ſah man in Heſſen mit banger Sorge in die Zukunft, denn es ließ ſich
erwarten, daß der Kaiſer hier, wie an anderen Orten, mit Gewalt
durchgreifen werde. Aber dazu ſollte es nicht kommen; vielmehr wurde
der Kaiſer jählings von dem Gipfel ſeiner Macht, den er erſtiegen
hatte, herabgeſchleudert. Es erfolgte eine Erhebung des deutſchen
Fürſtentums gegen die ſpaniſch=habsburgeriſche Fremdherrſchaft. Dem
Chriſtoph von Cartowitz iſt dieſe Einigung zu danken. Moritz
von Sachſen umzuſtimmen iſt das große Verdienſt der heſſiſchen
Diplo=
matie. Philipp ging mit beiſpielloſer Kühnheit mit der Drohung
gegen Moritz vor, die Verſchwörung dem Kaiſer zu verraten. War der
Landgraf früher einer der tätigſten Vertreter des deutſchen
Fürſten=
tums und des Proteſtantismus geweſen, ſo ging von ſeiner
Perſönlich=
keit auch jetzt noch, da er in Banden lag, eine bedeutende Wirkung
aus. Die heſſiſche Diplomatie ſchritt hier ein und unterhandelte mit
König Heinrich II. von Frankreich. Die hochpolitiſchen Geheimgeſchäfte
vertrugen keine Zeugen, deshalb wurden die Verhandlungen, ſtatt in
Darmſtadt, auf dem Alsbacher Schloß geführt, zwiſchen März und
Mai, anfangs durch einen Boten namens Bock, dann durch einen
Zwingenberger namens Mader. Dies erſchloß der Redner aus den
Rechnungen. König Heinrich ſandte wohl nur eine Geſandtſchaft nach
Alsbach. Nach der Ankunft der Franzoſen waren 21 Perſonen
ver=
rechnet. Die ſpätere Neutralität Georg II. war ein Fehler. Heſſen
war zwiſchen dem Kaiſer und dem König von Frankreich eingeklemmt
und mußte dafür ſchwer büßen. Die Neutralitätspolitk war kein
Nutzen, ſie war deutſches Schickſal. — Der treffliche, neue Ausblicke und
Erkenntniſſe bietende Vortrag fand lebhaften Beifall. Der Vorſitzende
ſprach dem Redner den Dank des Vereins aus und hoffte, noch
wei=
tere ſolche Vorträge aus der politiſchen Geſchichte von ihm in der
Zukunft zu hören. Dieſe Proben laſſen das Beſte für die Geſchichte
Darmſtadts von Dr. Müller erwarten.
a. Noack.
— Schiedsſpruch für die Angeſtellten. Wie uns der D.H.V.
mitteilt, wurde in der geſtrigen Verhandlung im
Schlichtungs=
ausſchuß ein Schiedsſpruch auf Erhöhung der Gehälter für die
kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten in Induſtrie und
Großhandel ſowie Kleinhandel von acht Prozent gefällt. Die
Erklärungsfriſt für Annahme oder Ablehnung des
Schieds=
ſpruches läuft am 4. April, abends 6 Uhr, ab. Die neuen
Gehalts=
ſätze ſollen Gültigkeit ab 1. April 1927 haben und bis zum
31. März 1928 laufen.
— Streik! In den hieſigen Möbeltransportgeſchäften ſind geſtern
früh die Möbeltransportarbeiter, Packer und Chauffeure wegen
Lohn=
forderungen in den Ausſtand getreten. Am Dienstag, den 29. März,
ſollten Verhandlungen bei dem Staatskommiſſar ſtattfinden. Die Arbeiter
haben aber dieſe Verhandlungen nicht abgewartet, ſondern legten geſtern
früh die Arbeit nieder. Den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes,
der eine Lohnerhöhung am 1. April von 5 Prozent und am 1. Oktober
von weiteren 2 Prozent vorſah, haben Arbeitgeber ſowie auch die
Arbeitnehmer abgelehnt. Der ſeitherige Lohn der
Möbeltransport=
arbeiter betrug, für den Achtſtundentag 7.50 Mk., für jede weitere
Stunde 1.20 Mark, außerdem wurden pro Mann pro Tag 2 Mank bis
3 Mark Trinkgelder gezahlt.
* Erſtattung des Steuerabzuges vom Kapitalertrag. Nach § 94 des
EinkStG. iſt der Steuerabzug vom Kapitalertrag zu erſtatten, wenn
das geſamte nach 854 abgerundete Einkommen eimes Steuerpflichtigen
1300 Mark nicht überſtiegen hat. Für das abgelaufene Jahr 1926 endet
die Friſt für den beim Finanzamt zu ſtellenden Erſtattungsantrag am
31. März 1927.
— Uieberkrenzung von Hochſpannungsleitungen mit Luftleitzen
(Antennen). Es iſt in letzter Zeit mehrfach beobachtet worden, daß
Luft=
leiter (Antennen) von Rundfunkempfangsanlagen über
Hochſpannungs=
leitungen oder über Fahrleitungen elektriſcher Bahnen hinweggeſpannt
worden ſind. Wenn ein ſolcher Luftleiter reißt und auf eine
Hochſpan=
nugsleitung fällt, beſteht die Gefahr, daß ſchweve Unglücksfälle
ein=
treten; Menſchenleben können dabei gefährdet werden und Brände
eut=
ſtehen. Deshalb ſind nach den Vorſchriften des Verbandes Deutſcher
Elektrotechniker Kreuzungen der Luftleiter mit Hochſpannungsleitungen
und Fahrleitungen elektriſcher Bahnen verboten, ſofern die
Be=
triebsſpannung über 700 Volt gegen Erde beträgt. Dieſes Verbot muß
jeder Rundfunkteilnehmer zu ſeiner eigenen Sicherheit unbedingt
be=
achten.
— Schülerentlaffungsfeier in der Dieſterwegſchule. Der Beginn der
Feier iſt einhalb acht Uhr (.30 Uhr) und nicht achteinhalb. Der von
der Fiuma Karl Arnold u. Sohn (Klavier=Arnold), Eliſabethenſtr. B,
gitigſt zur Verfügung geſtellte Konzertflügel ſtammt aus der Fabrik
von Steinwah u. Sons.
Landesbibliothek.
Nene Erwerbungen, vom 21. März 1927 an auf 14 Tage im Leſe= ſtadt und Umgegend (E. V.). Die Ausſtellung findet wie im vorigen
ſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Acta et Commentationes Univerſitatis Jahre in dem herrlichen Orangeriegarten ſtatt. Die Hunde
Dorpatenſis B. Humaniora 7. 8. Tartu 1926; Andree: Geographie
des Welthandels 2, 4. Auflage. Wien 1927; The Medical Depart= gebracht. Das prachtvolle Gelände, ſowie die luftigen, anmutigen
Hal=
ment of the United Staates Army in the World War, 6. 14. Wa= len dürften den vorjährigen Ausſtellern noch in Erinnerung ſein. Die
ſhington 1926: Engelbach: Pfarrleben in einem Vogelsbergdorfe, arbeiten zu dieſem vornehmen Sport ſind in beſtem Gange und haben
der Rechtswiſſenſchaft, 2. Aufl. 9: Hedemann: Einführung in die Rechts= unſere Hunde in ihrer Schönheit zu zeigen, ſondern auch das, was unſen=
1926; Handbuch der Phyſik 14. 17. 24. Berlin 1927; Handbuch
der normalen und pathologiſchen Phlyſiologie 14 2. Berlin 1927; beeß: wird ſchon jetzt empfohlen, ihre Hunde auszuſtellen und die Ausſtellung
ſtetters Heimatbücher, B: Pommerland, 24: Entriſſene Oſtlande.
München und Berlin 1926; Neukauf u. Heyn: Evangeliſcher Re= ſchäftsführer: Herr Philipp Schnell.
ligionsunterricht 2: Methodik des evangeliſchen Religionsunterrichts.
Leipzig 1927: Deutſche Stadt-Deutſches Land, hrsg, von Köhrer, aufſichtsamt für Privatverſicherungen hat genehmigt, daß die Nord=
13: Das Land Heſſen. Berlin 1927.
1927; Archiv für öſterreichiſche Geſchichte 107. Wien=Leipzig 1926;
Het Boek 15. Haag 1926; Ergebniſſe der Phyſiologie 25.
München 1926; Jahrbuch des Deutſchen Archäologiſchen Inſtituts 40,
1925, und Bibliographie 1925 Berlin. Leipzig 1926; Zeitſchrift
der Zeutralſtelle für niederſächſiſche Familiengeſchichte 7. 8. Hamburg
1926; Zeitſchrift für Geburtshilfe und Gynäkologie 30. Stutt= mickgewähr, lebenslänglichen Eiſenbahn= und Dampfſchiff=Unglückz=
Ver=
gart 1926; Zentralblatt der Bauverwaltung 46. Berlin 1926, ſicherungen, Unfall= und Haftpflichtrenten.
— Vom 4. April an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale
entgegengenommen.
* Eine Wäſche= und Handarbeitsausſtellung, die beſonders für die
Damen von großem Intereſſe ſein dürfte, findet bei freiem Eintritt
heute und morgen von 9—5 Uhr im Mozartſaal (Schulſtraße 8)
jungen Damen in den von der ſtaatlich geprüften Handarbeitslehrerin
Fräulein Emmy Lorenz geleiteten Kurſen im letzten Jahre
her=
geſtellt wurden, zu beſichtigen. Obwohl eine Vervollkommnung zu den
vor einem Jahr in den gleichen Räumen gezeigten Stücken in der Arbeit
kaum mehr möglich war, fiel uns wiederum in der ſehr erheblich
er=
weiterten Ausſtellung die beachtenswert ſaubere Ausſührung, die
regel=
mäßige Arbeit und die ſtilvolle Einheitlichkeit auf; alles Beweiſe von
der fachmänniſchen Leitung, nazürlich auch von dem erfreulicherweiſe
heute noch vorhandenen Sinn der jungen Damen für gediegene und
gute ſelbſtverfertigte Arbeit. Daß auch praktiſche Arbeit im eigentlichen
Sinne des Wortes geleiſtet wurde, zeigen u. a. die ausgeſtellten einfachen
Hauskleidchen, die Schlafanzüge und die tadellos ausgebeſſerte Herren=
und Damenwäſche. Beſonders bei der Ausſtellung hervorzuheben iſt
die Tatſache, daß der erſt vor einem Jahre neu aufgenommene
Arbeits=
zweig der kunſtgewerblichen Baſtarbeit durch beſondere Pflege zu einer
erſtaunlichen Höhe gediehen iſt. Schöne Stücke, wie Teewärmer
Schreib=
mappen, Einkaufstaſchen ufw. ſind ausgeſtellt. In Separatausſtellungen
werden exakte Weißſtickerei und Kunſtarbeiten, darunter ein ganzer Tiſch
Paradekiſſen, Bettdecken, Kinderſachen uſw., ferner aparte
Mädchen=
bluſen mit feiner bulgariſcher Handſtickerei, Hedebu und
Buntſtickerei=
arbeiten gezeigt. Ganz entzückend ſind die bis ins kleinſte felbſt
gearbei=
teten Teepuppen. Erſtaunlich ſind die ſauberen Arbeiten der noch in
Ausbildung befindlichen Schülerinnen. Man findet weiter in großer
Mannigfalitgkeit Damenleibwäſche jeder Art mit Weiß und aus dem
Stoff herausgearbeiteten Lochſtickereien. Natürlich iſt auch die
Maſchinen=
arbeit berückſichtigt, ſoweit dieſe notwendig iſt. Im ganzen liefert dieſe daß der Grad der Trukenheit nicht zweifelsfrei aufgeklärt ſei= er hält
Ausſtellung, in der neben Luxusſtickereien — hier ſind die Filetvorhänge, das beantragte Strafmaß für zu hoch, für einen Haftbefehl lägen die
zu erwähnen — und Feinwäſcheſtücken ſolche einfacherer Art zur Schau
geſtellt ſind, den Beweis, daß durch eine richtige Anweiſung und gute,
ſyſtematiſch geleitete Ausbildung die Leiſtungsfähigkeit der Schülerinnen
in Technik und Fingerfertigkeit auf eine unbedingt beachtenswerte Höhe
gebracht werden kann. Wir können den Beſuch dieſer Muſterſchau allen
Intereſſenten daher nnr empfehlen.
— Sprchſtunden des Geſandſchaſtsrates Bruchhaufen aus Buenos haltenes Fahrrad an den Mann zu bringen. Er ſprach bei einem Alt=
Aires bei der Reichsnachrichtenſtelle für Auzenhandel, Frankfurt a. M., händler vor und verlangte 15 Mark für das Rad. Dieſem kamen fodoch
Börſe. Der ehemalige Handelsſachverſtändige, jetzt Geſandtſchaftsrat wegen des niedrigen Preiſes Vedenken, weshalb er, der Polizei
Nach=
hauſen; hält am 29. und 30. März bs. Js, bei der Reichsnachrichten= Perſonalien und Nachprüfung des Erwerbs des Fahrrads zur
Kriminal=
ſtelle für Außenhandel, Frankfurt a. M. Börſe, Sprechſtunden für die Abteilung ſiſtiert. Koesler leugnete anfänglich, das Nad entwendet zu
Firmen ab, die am Verkehr mit Argentinien beteiligt ſind. Zum Bezirk haben. Auf mehrmaligen Vorhalt gab er ſchließlich zu, das Fahrrad am
der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel in Fkankfurt a. M. gehören, gleichen Tage in Frankfurt a. M. entwendet zu haben. Koesler kam m
Heſſen=Naſſau (mit Ausnahme des Induſtrie= und
Handelskammer=
bezirtes Kaſſel) und Heſſen. Firmen, die die Sprechſtunden, die jeweils Vergiftungserſcheinungen zugrunde gegangen. Bei den
von 9—12 und 3—6 Uhr ſtattfinden, beſuchen wollen,
Dertelug der Beſicher auf die zur Lerſtaumg ehende Det ſactinden
kann und den Beſuchern ein unnützes Warten erſpart bloibt.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 1. Nach
New York ab BremenBBremerhaven: D. Stuttgart 30. März, D.
Yorck 5. April. D. George Waſhington (USL.) 6. April, D. Columbus
8. April, D. Republic (USL.) 9. April, D. Bremen 13. April. — Nach
Canada (Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Yorck 5. April,
D. Derfflinger 3. Mai — Nach Brafilien=Argentinien ab
Bremen=Brewerhaven: D. Sierra Ventana 2. April, D. Köln 9. April,
D. Weſer B. April, D. Sierra Cordoba 7. Ma — Nach Oſtaſien
ab Bremen: D. Agapenor 2. April, MS. Friesland 6. April, MS.
Fulda 9. April, D. Pfalz 20. April, D. Franken 30. April, D. Trier
7. Mai. Nähere Auskunft über die Abfahrten, Fahrten und Ankunft
ſämtlicher Dampfer des Norddeutfchen Lloyd erteilt die
Auswanderungs=
agentur Anton Fiſcher, Frankfurter Straße 12/14, Telephon 186.
Wollen ist Können
Gewinnen im Sport wie auch
im Leben erheischt
Gewand=
heit, Wille und Ausdauer.
Quaker Oats Haferflocken sind
die gegebene Nahrung für
jedermann — doppelt so
nahr=
haft als Fleisch.
Nur in Paketen erhältlich.
Verkaufspreise:
Ganzes Paket . . . . . . . 65 Pfg.
Halbes Paket . . . . . . . 35 Pfg.
IIK3 5
— Große internationale Ausſtellung von Hunden aller Naſſn ym
29. Mai d. Js., veranſtaltet vom Verein der Hundefreunde von
Darm=
werden in der großen hellen luftigen Halle in vorbildlicher Weiſe
unter=
elektriſche Straßenbahn hält vor den Toren des Gartens. Die Vor,
Darmſtadt 1997: Friſchholz: Alt=Höchſt. Frankfurt a. M. 1926; mehrere Spezialklubs Sonderausſtellungen angemeldet. Staatspweie
Germania Sara, Serie B: Dominikanerinnenkloſter Althohenau Stadt=, ſowie zahlreiche Ehrenpreife ſtehen ſchon bereit. Die Nichterliche
am Inn. Hsg. von Mitterwieſer, Augsburg 1926; Grundriſſe iſt komplett. Die Ausſtellungsleitung hat nicht allein dafür geſomnt
wiſſenſchaft. BerlinLpz 1977; Handbuch der Deutſchkunde 2: Hunde als Begleit= Schutz= und Polizeihunde leiſten, vorzuführen, u.n.
Schneider: Deutſcher Stil= und Aufſatzunterricht. Frankfurt a. M. Raubüberfall, Boxkampf zwiſchen Menſch und Hund, ſowie ein großs
Hunderennen uſw. Allen Mitgliedern, Hundefreunden und Gönnern
Naabe, ſeine Zeit und ſeine Berufung. Berlin=Grunewald 1926; Brand= zu beſuchen. Es wird verſichert, daß alle Beſucher der Ausſtellung in
Leipzig 1927; Huguenin: Die Odenwaldſchule. Weimar 199; Pa= dem goldenen Darmſtadt, in dem herrlichen Orangeriegarten, auf ihr
neth: Entwicklung der Reklame vom Altertum bis zur Gegenwart. Koſten kommen. — Anmeldungen ſowie Auskunft bei der
Ge=
ſchäftsſtelle des Vereins, hier, Aliceſtraße 1 (Telephon Nr. 3577); Ge=
* Anfwertung von Unfall= und Heftpſlichtverſicherungen. Das
Reichs=
ſtern Allgemeine Verſicherungs=Aktiengefellſchaft
Zeitſchriften: Liebigs Annalen der Chemie 450, 451. Berlin 1926= die Verſicherungsanſprüche aus den im 8 59 Abſ. 1 des
Auf=
wertungsgeſetzes genaunten Unfal= und
Haftpflichtverſiche=
rungsverträgen, auf 25 Prozent ihres
Goldmarß=
wertes aufwertet Unter dieſe Aufwertung fallen bei der
Nord=
ſtern Allgemeinen Verſicherungs=A. G. in Berlin=Schöneberg alle bei ihr
aus der Papiermarkzeit vorhandenen Unfallverſicherungen mit Prämien=
* Eine Zukunftserſcheinung. Wie heutzutage am Abend Wagen jeder
Art beleuchtet durch die Straßen der Stadt fahren, werden wir in
nicht allzu langer Zukunft erleuchtete und beleuchtete Flugzeuge
über us dahinfliegen ſehen. Der erſte beleuchtete Apparat,
der über Darmſtadt kreiſte, war ein Flugzeug, das zu Neklamezwecken
der Schokoladenfabrik „Trumpf” in Frankfurt a. M. ſtartete und geſtern
ſtatt. Wir hatten bereits geſtern Gelegenheit die Arbeiten, die von abend um 8 Uhr über Darmſtadt, die Bergſtraße entlang und wieder
zurück flog. Es war ein reizvolles Bild, das für unſere Gegend neu war.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Ein junges Mädchen, Tochter eines
Sicherheitsbeamten in Lampertheim, ſteht unter der Anklage des Wider,
ſtandes, einem Gerichtsvollzieher in Gernsheim gegenüber begangen.
Sie ſoll ihn, als er einem Schrank die Pfandzeichen anheften wollte,
tätlich angegriffen und feſtgehalten haben. Gegen die Mutter iſt das
Verfahren eingeſtellt worden wegen ihrer kramkhaften Veranlagung.
Der Staatsanwalt will mildernde Umſtände in weitgehendem Maße
be=
willigen und beantragt 100 Mark Geldſtrafe. Der Verteidiger betont,
daß der Fall ſich ſchon 1924 ereignet habe, die Tochter aus kindlicher
Pietät der Mutter beigeſprungen ſei; er will dabei nicht unterſuchen,
ob ein vollendeter Widerſtand vorliegt. Rein menſchlich betrachtet ſei
die Angcklagte ihrer Sinne nicht mächtig geweſen, deshalb wird
Frei=
ſppechung beantragt. Das Urteil erkennt auf 40 Mk.
Geld=
ſtrafe. 2. Ein junger Handwerker aus der Bergſtraße iſt wegen
Be=
leidigung, Widerſtauids und Körperverletzung (durch Meſſerſtiche
hervor=
gerufen) angeklagt. Die ganze Tat ſtand unter Mitwirkung des
Alko=
hols in Geſtalt des „Neuen”. Später wurde der junge Mann aus dem Bett
geholt und zur Wache gebracht. Der Staatsanwalt geißelt die Nohheit,
mit der der Angeklagte gegen den Polizeiwachtmeiſter vorging; von
ſinnloſer Trunkenheit könne keine Rede ſein. Den Beamten, die an
Samstag= und Sonntagnächten den Straßendienſt haben, wiſſe
un=
bedingt, ſo wurde ausgeführt, Schutz gewährt werden. Die Stiche ſeien
wohllos geſchehen. Es wird eine Geſamtgefängnisſtrafe von 9 Monaten
2 Wochen und Erlaß des Haftbefehls beantragt. Der Verteidiger findet,
Vorausſetzungen nicht vor. Das Urteilerkennt auf 5Monate
1 Woche Gefängnis. Von Erlaß eines Strafbefehls wurde
ab=
geſehen.
Polizeibericht. Fahrraddieb feſtgenommen. Der auf
Wanderſchaft befindliche Packer Auguſt Koesler, geboren am 18 11.
1899 zu Straßburg, verſuchte am Sonntag nachmittag, ein noch gut
er=
bei der Deutſchen Geſandtſchaft in Buenos Aires, Herr Bruch= richt zukommen ließ. Koesler wurde daraufhin zur Feſtſtellung ſeiner
Unterſuchungshaft. — In der letzten Zeit ſind wiederholt Hunde an
verendeten Tieren wurde in den meiſten Fällen durch tierärztliche
Unter=
ſuchung Vergiftung feſtgeſtellt. Es iſt ziemlich naheliegend, daß eine
Perſon am Werke iſt, die planmäßig Hunde vergiftet. Alle
Nachforſchun=
gen nach dem Täter blieben aber bis jetzt ohne Erfolg. Der „Verein
der Hundefreunde” und der „Heſſiſch= Jagdklub” haben nunmehr eine
Belohnung von je 100 Mk. demienigen zugeſichert, der zur Ermittelung
und Ueberführung des Täters beiträgt. Sachdienliche Mitteilungen
wer=
den von der Kriminglabteilung (Zimmer 12) entgegengenommen.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künſſier oder fünftieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Grwähnuns
geſchieht behält ſich die Redakiſon ihr Urteil vor
— Palaſt=Lichtfpiele. „Das Faſſadengeſpenſt.
Ein deutſcher Film der gewagteſten Senſationen in 6 Akten.
Haupt=
darſteller Alfred Torge, Karl Auen, Ruth Wehher, Robert
Gar=
riſon, Hanni Reinwald. Die große Ueberraſchung in dieſem Film iſt
Alfred Torge, ein junger Artiſt, welcher die Beweglichkeit Douglas
Fairbanks, die Verwegenheit Harry Piels und die Tollkühnheit
Alber=
tinis in ſich vereinigt. Zu ſeinem ſympathiſchen Aeußeren kommt noch
eine große ſchauſpieleriſche Begabung hinzu. — „Der Mann mit
der falſchen Banknote‟. Ein Film von Liebe, Spiel und
Bank=
betrug in 7 Akten. In den Hauptrollen Nils Aſther, Siegfried Arno,
Marg. Lanner, Vivian Elbſon, Karl Platen. Ein höchſt amüſanter
Film, ſtarkes Manuſkript, gut in der Darſtellung, ausgezeichnet in der
Photographie.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſchelnenden Rolizen find ansſchlledlich a.s Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten
in keinem Falle iegendwie als Veſprechung oder Krtlilk.
— Deutfcher Offizierbund. An die Bismarckfeier
Don=
nerstag, den 31. März, 8½4 Uhr, im großen Saale des Bürgerhzſe.
Eliſabethenſtraße 2, Vortrag für Damen und Herren, wird erinnert.
Redner, Herr Geueral Fehr: „Bismarck als Altreichskanzler”. Um
vol=
zähliges Erſcheinen wird gebeten.
— Oſtdeutſcher Abend. Es wird nochmals darauf
hingewie=
ſen, daß der von der Darmſtädter Ortsgruppe des deutſchen Oſtbundes
angekündigte „Oſtdeutſche Abend” heute, pünktlich 8.15 Uhr abends, im
Muſikvereinsſaal (Steinſtraße 24) ſtattfindet.
Aus den Parteien.
— Die Deutſchnationale Volkspartei Darmſtad!
erinnert hierdurch an die heute abend 8.15 Uhr abends im Gelben Sadl
bei Sitte (Karlſtraße 15) ſtattfindende ordentliche Mitgliederverſamme
lung und bittet ihre Mitglieder dringend um vollzähliges Erſcheinen.
—Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Der
muſikaliſche Kreis findet am Mittwoch, den 30. März, nachmittags 5 Uhr
in dem Hauſe Heinrickſtraße 33, ſtatt.
Tageskalender für Dienstag, den 29. März 1927.
Landestheater Großes Haus, 4 15, abends 7 Uhr, Ende
nach 10 Uhr: „Die Gezeichneten”. — Kleines Haus; abend”
pheum, abends 8 Uhr: ... .. Die an der Liebe ſterben”. — Ko)‟
6 und 8 Uhr: Film: „Wege zu Kraft und Schönheit” — Kinobor”
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Dk‟
zerte uſw.: Schloß=Cafe; Perkeo; Café, Rheingold: Beſſunge=
Lurnhalle. — Dtſch. Oſtbund, abends 814. Uhr, Muſikb.=Saali,
Oſtdtſch. Abend. — Volksbühne, abends 8 Uhr, Bürgerhol;
Vortragsabend.
m Bohnhof +
rrad-
B. Orig
Nummer 88
Ein Beitrag zur Heſſiſchen
Krüppelheim=Baulotterie.
Bon Verwaltungsinſpektor Guſtav Lang, Darmſtadt, Geſchäftsſührer
des Heſſiſchen Fürſorgevereins für Krüppel e. V.)
Zurzeit läuft in Heſſen eine große Wohlfahrtslotterie, die den
3-weck verfolgt, die Mittel zu ſchaffen, die für die Errichtung eines
6-üppelheims mit Klinik und Forſchungsinſtitut am Sitze der Heſſiſchen
Zrndesuniverſität erforderlich ſind. Die Notwendigkeit der Errichtung
ines derartigen Inſtituts beſteht ſchon ſeit Jahren. Für den Zweck
vrren auch durch Vermächtniſſe und ſonſtige Zuwendungen beträchtliche
hittel angeſammelt worden, die dann allerdings durch die Inflation
„Fammenſchmolzen. Heſſen befindet ſich gegenüber dem großen
hruder Preußen in bezug auf die Krüppelfürſorge im Hintertreffen.
D—s Preußiſche Krippelfürſorge=Geſetz hat den beſonderen Vorzug, daß
½bammen und Aerzte ſchon bei der Geburt von Kindern verpflichtet
in d Körperſchäden zu melden, ſo daß rechtzeitig eine Beſeitigung
ein=
reten kann. Ein derartiges Geſetz beſteht für Heſſen nicht. Es wäre
nirh nicht möglich, ein ſolches zu ſchaffen, weil die Finanzlage des Volks=
Dienstag, den 29 März 1927
Sette 7
dietet. Der Heſſiſche Fürſorgeverein für Krüppel, der ſeit 1911
erfolg=
ſech das Krüppeltum zu bekämpfen ſucht, hat nun auf mancherlei Weiſe
„ſſucht, dem geſetzlichen Mangel abzuhelfen. Er hat entweder ſelbſt ins
8ben gerufen oder bei der Gründung mitgewirkt, und ſo
Beratungs=
tillen im Lande geſchaffen, die von Fachärzten beſetzt ſind und bei denen
r. jedermann unentgeltlicher ärztlicher Rat und Hilfe gewährt wird.
Drrartige Beratungsſtellen beſtehen in Darmſtadt, Offenbach, Mainz,
Gorms, Bad Nauheim und Gießen. Die Beratungsſtellen haben eine
er ensreiche Tätigkeit entfaltet. Wo das Fahrgeld zum Beſuch der
Be=
jarungsſtellen fehlt, wird es von dem Fürſorgeverein für das
verkrüp=
delte Kind und einen Elternteil getragen. Weit über Heſſens Grenzen
ſinaus haben ſich dieſe Veratungsſtellen eingebürgert. So wird z. B.
ſie Gießener Beratungsſtelle von dem ganzen Hinterland der Provinz
beſſen=Naſſau und aus dem der Rheinprovinz zugehörigen Kreiſe
Betzlar beſchickt. Mit der Schaffung von Heim, Klinik und
Forſchungs=
nritut i Gießen, alſo am Sitze der Heſſiſchen Landesuniverſität,
laubt der Verein einen weiteren beträchtlichen Fortſchritt, einmal in
derug auf die Heilſürſorge überhaupt durch die Ausbildung der
heran=
vachſenden Aerzte, und zum anderen auch für die Erforſchung der
pmalen Kinderlähmung, zu tun. Edle Menſchen haben ihm in den
fahren 1925 und 1926 ermöglicht, einen Grundſtock von 50 000 RM. zu
chaffen. Die große Lotterie ſoll nun die fehlenden Gelder zum raſchen
Baubeginn ſchaffen. Nachdem die Stadt Gießen im Kliniksviertel das
worderliche Gelände unentgeltlich bereitgeſtellt hat, und nachdem ſie
benfalls die Anfertigung der Baupläne und die Bauleitung koſtenlos
ihernahm, wird es möglich ſein, wenn die Lotterie zum vollen Erfolg
ührt, bereits im Herbſt dieſes Jahres mit dem Bau zu beginnen. Wie
ehr man im ganzen Reiche an der Arbeit an dem Verkrüppelten
In=
ereſſe nimmt, dürfte die Tatſache beweiſen, daß von Deutſchen Fabriken
m. ganzen Reiche 3600 Gewinnſpenden für die Lotterie zur Verfügung
ſeckellt wurden. Der erſte Hauptgewinn der Lotterie — ein Haus im
Verte von 30 000 Mk., das nach Wunſch des Gewinners gebaut werden
gin —, eine ganze Anzahl Mehrzimmer=Einrichtungen und wertvolle
brauchsgegenſtände dürften auch ein Anveiz für diejenigen ſein, die
rchnt nur der Wohltätigkeit ein Opfer bringen wollen, Loſe der
Krüppel=
ſeimBaulotterie zu erwerben. Die Loſe koſten 1 RM. und ſind in den
ſurch Plakate kenntlich gemachten Stellen zu haben. Auch durch die
Zamtenbank Darmſtadt e. G. m. b. H., ſind ſie zu beziehen. In
An=
eſung des Lotteriezweckes wurden die Loſe nicht nur in ganz Heſſen,
ſondern auch in gan Baden, in den Städten Franffurt a. M. md
Wiesbaden und in den Kreiſen Wetzlar, Obertaunus, Dill und
Bieden=
kopf zugelaſſen.
An alle diejenigen, die das Glück haben, gefunde Kinder ihr Gigen
zu nennen, ergeht die herzliche Bitte um freundliche Unterſtützung des
ſchönen Zweckes durch die Erwerbung von Loſen der Krüppelheim=
Baulotterie.
Raſcher Erwerb iſt notwenbig, weil die Ziehung bereits am 8. April
ſtattfinden ſoll.
* Der erſte Aufwertungsteilplan einer Verſicherungsgeſellſchaft.
Die vormals Nordſtern Lebensverſicherungsaktiengeſellſchaft, Berlin,
firmierende Geſellſchaft, die ſich ſeit 1922 in ſtiller Liquidation befindet
und ſich ſeitdem A.=G. für Lebens= und Rentenverſicherung nennt,
ver=
öffentlicht ihren Teilungsplan, der (einſchließlich der fuſionierten
Teu=
tonia, Vaterländiſche und Schleſiſche Lebensverſicherungsgeſellſchaften)
zu folgenden Ergebniſſen kommt: Die zu berückſichtigenden Anſprüiche
(Goldmarkreſerven) haben einen Goldwert von 283,5 Mill., die
Aktiv=
maſſe am 31. Dezember 1926 betrug 40,26 Mill. RM., ſo daß ſich für
dieſen Stichtag ein Verhältnis von 14,2 ergibt. Nach Abzweigung der
hierin enthaltenen Zinſeszinſen — 4½ Prozent ab 14. Februar 1924 —
ergibt ſich für dieſen Aufwertungsſtichtag eine Teilungsquote von 12,5
Prozent der Goldreſerven. (Es wäre dringend wünſchenswert, wenn das
Aufſichtsamt für Privatverſicherungen in Berlin die Namen und
An=
ſchriften der für die einzelnen Geſellſchaften beſtellten Treuhänder
öffent=
lich bekanntgeben würde, damit die Intereſſenten im Einzelfalle wüßten,
wohin ſie ſich zu wenden haben. Anm. der Schriftl.)
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie (Deutſch=
Auſtral= und Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen
vor=
behalten. Nach New York: „Thuringia” ab Hamburg am 30. 3.,
„New York” ab Hamburg am 31. 3., ab Cuxhaven am 1. 4., „
Deutſch=
land” ab Hamburg am 7. 4., ab Cuxhaven am 8. 4., „Cleveland” ab
Hamburg am 13. 4., ab Cuxhaven am 14. 4., „Hamburg” ab Hamburg
am 21. 4., ab Cuxhaven am 22. 4., „Weſtphalia” ab Hamburg am 27. 4.,
„Albert Ballin” ab Hamburg am 5. 5., ab Cuxhaven am 6. 5. — Nach
Philadelphia, Baltimore, Norfolk: „Lübeck” am 8 4.,
„Carl Legien” am 29. 4. — Nach der Weſtküſte Nordamerikas:
„Witram” am 9. 4., „Witell” am 23. 4., „Oſiris” am 7. 5., „Seekonk”,
am 21. 5. — Nach Kuba: „Danzig” am 16. 4., „Kiel” am 14 5., „Hilde
Hugo Stinnes” am 15. 6. — Nach Mexiko: „Seſoſtris” am 2. 4.,
„Otto Hugo Stinnes” am 14. 4., „Rio Panuco” am 26. 4., „Nord=
Schles=
wig” am 7. 5. — Nach Portorico, Jamaica, Santiago de
Cuba, Haiti, Domingo: „Mexiko” am 16. 4., „Grunewald” am
7. Mai — Nach Weſtindien: „Galicia” am 30. 3., „Amaſſia” am
9. 4., „Denderah” am 20. 4., „Rugia” am 30. 4., „Adalia” am 11. 5. —
Nach der Oſtküſte Südamerikas: „Altmark” am 30. 3., „
Wäirt=
temberg” am 6. 4., „Havenſtein” am 13. 4., „Holm” am 20 4., ein
Dampfer am N. 4., „Baden” am 4. 5., „Olivia” am 11 5 — Nach der
Weſtküſte Südamerikas: „Heluan” am 6. 4., „Poſeidon” am
8. 4 „Rhein” am 16. 4., „Sebara” am 22. 4., „Wido” am N. 4., „
Wie=
gand” am 6. 5., „Negada”” am 7. 5., „Kellerpald” am 18. 5. — Nach
Niederländiſch=Indien: „Rendsburg” am 13. 4., „Karnak” am
11. 5., „Duisburg” am 8. 6. — Nach Auſtralien: „Dortmund” am
. 4. — Nach Oſtaſien: „Deſſau” am 30. 3., „Berengar” am 2. 4.,
„Agapenor” am 9. 4., „Friesland” am 13. 4., „Ramſes” am 16. 4., „City
of Cheſter” am B 4., „Pfalz” am 2. 4., „Franken” am 30. 4. — Nach
Oſtaſien (Hugo Stinnes=Linien): „Tirpitz” am 31. 3., „Ermland” am
30. 4., „Münſterland” am 28. 5. — Nach Südafrika: „Hannover”
am 23. 4., „Menes” am 21. 5. — Hamburg—Rhein=Linie:
Wöchentlich ein Dampfer. — Mitgeteilt durch die Vertretung Adolph
Rady, Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Aus Heſſen.
Siarkenburg.
* Arheilgen, 28. März. Beethovenfeier. Nachdem die
verſchiedenen hieſigen Geſangvereine mehr oder weniger bei ihren
Frühjahrskonzerten des 100. Todestages Ludwig van Beethovens
ge=
dachten, beabſichtigt die hieſige Orcheſtervereinigung, nächſten
Sonn=
tag, den 3. April, dieſes Großen aus dem Reiche der Muſik, dem
klaſſiſchen Vollender der Inſtrumentalmuſik, in einem Konzerte zu
gedenken. Im Saale des Gaſthauſes „Zum goldenen Löwen”, abends
8 Uhr, wird ein aus zwei Teilen beſtehendes Programm zur
Abwick=
lung gelangen, das in ſeinem erſten Teile „Mozart”, im zweiten
„Beethoven” gewidmet ſein ſoll. Das große Vorbild Beethovens
wird durch die Ouvertüre zur „Zauberflöte‟, „Don Juan” und andere
vertreten ſein, während zu Ehren des vor 100 Jahren Entſchlafenen
Herr Rektor Haſſenzahl im zweiten Teile ein kurzes Lebensbild
des=
ſelben vor den Zuhörern aufrollen wird. Außerdem werden unter
Mitwirkung des hieſigen Kirchengeſangvereins und unter Begleitung
der Orcheſtervereinigung zwei Chöre zu Gehör gebacht werden. Der
inſtrumentale Teil bringt weiter noch die „Egmont=Ouvertüre”, ein
Larghetto und anderes Der Konzertabend wird volkstümlichen
Charakter tragen und verſuchen, dem Unſterblichen ſeine Huldigung
darzubringen. Die Chöre werden nur zum geringen Teile auf dem
Programm vertreten ſein, da ja die Inſtrumentalmuſik das Gebiet
war, auf dem der Gefeierte, leider von einem beklagenswerten
Schick=
ſale Verfolgte, ewige Meiſter ſo Rieſenhaftes und ewig Dauerndes
geſchrieben hat.
Ck. Wixhauſen, 28. März. Gemeinderatsfitzung. Das
Uebertragen von Hypotheken der Baugenoſſenſchaft auf Kunz, Melk,
Jung und Katzenmayer, ſowie das Löſchen der Hypotheken wurde
en=
nehmigt. Ein Antrag von 2 Bauherren auf weitere Darlehen in Höhe
von je 1300 Mark, wurde dahin genehmigt, daß, wenn von ſeiten
an=
derer Schuldner Rückzahlungen erfolgen, dieſe zur Verfügung geſtellt
wer=
den. Ein Gemeinderatsbeſchluß vom 2. September 1926, der dahin
lautete, daß das Gehalt des Bürgermeiſters und die Gehälter der
Ge=
meindebeamten, die mehr als 2000 Mark betragen, um 15 Prozent
her=
abgeſetzt werden ſollte, wurde vom Kreisamt als nicht angebracht
er=
achtet. Es wurde jedoch mit 6 gegen 5 Stimmen bei einer
Stimm=
enthaltung beſchloſſen, bei dem damaligen Beſchluſſe zu bleiben. Der
Einführung einer Polizeiverordnung über das Einhalten der Gänſe,
Hühner und Enten wurde ſtattgegeben. Genehmigt wurde ferner das
Geſuch des Philipp Dietz um Erlaubnis einer Schankwirtſchaft.
H. Eberſtadt, 28. März. Beerdigung. Unter zahlreicher
Beteiligung wurde der Nachtſchutzmann Heinrich Haller 9. am
Sonn=
tag zu Grabe getragen. Bürgermeiſter Schäfer widmete dem
Ver=
ſtorbenen namens der Gemeinde unter Niederlegung einer
Kranz=
ſpende einen warmen Nachruf. Weitere Kranzſpenden wurden
nieder=
gelegt namens des Vereins „Soldatenkameradſchaft”, des Turnvereins
1876 (e. V.), der Ortsgruppe des Verbandes der Gemeindebeamten
Heſſens, des Verbandes der Polizeibeamten Heſſens, Fachgruppe
Land=
gemeinden=Polizei, und der Ortsgruppe des Reichsbundes der
Kriegs=
beſchädigten und Hinterbliebenen. Die Trauermuſik ſtellte der Verein
„Soldatenkameradſchaft” — Raſch tritt der Tod den
Men=
ſchen an. Am Samstag abend wurde ein 19jähriges Mädchen in
einer hieſigen Wirtſchaft plötzlich von einem Herzſchlage betroffen und
war ſofort toot. Die Leiche wurde in die hieſige Leichenhalle
über=
führt. Dem Vernehmen nach handelt es ſich um ein Mädchen aus
Jugenheim, das in Darmſtadt bedienſtet war.
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Warum BUICK-Eigentümer so
selten ihren BUICK wechseln!
UICK=Fahrer sind ihrem BUlCK treu — sie
B
gehen sogar soweit, daß sie niemals einen
anderen Wagen in Betracht ziehen werden —
weil BUIcK ihnen treue Dienste leistet.
BUICK bringt seine Insassen von den
schwersten und anstrengendsten Reisen mit
dem befriedigenden Gefühl zurück, daß
das Doppelte leicht hätte geleistet werden
können, wenn es nötig gewesen wäre.
BUIck verschafft seinen Fahrern den
zu=
verlässigen Betrieb, den nur BUlck gewähren
kann, weil nur BUlCk den
weltberühmten BUlCK=
Sechs=
zylinder-Motor mit Ventilen im
Zylinderkopf hat — das Ergebnis 2jähriger
dauernder Verbesserungen.
Uberdies hat BUlCk noch aufzuweisen — —
Schmuckes, solides Ausschen ohne übertrieben oder
plump zu wirken —
Bequemlichkett, wie der bebagtichste Liegestuhl —
Geräumigkeit, um nach ermüdender Arbeit
auszu=
ruhen —
Wendigkeit, die im dichtesten Verkehr, in bergigem
Gelände, auf schlechten Landwegen, kurz überall
Zeit spart —
Leistungsstärke, die Ihre Ol=undBrennstoffrechnungen
fast auf die der Kleinwagen reduziert —
Geräusch= und wibrationsloses Fahren, wodurch
BUIck-Fahrten eine wahre Freude werden —
Lange Lebensdauer, wodurch Reparaturkosten niedrig
gehalten werden und der spätere Verkaufswert
sich erhöht. —
Das sind die Gründe, weshalb BUjCk.
Fahrer so selten ihren Wagen wechseln.
Dies und der wichtige Punkt, daß die
Leistungsfähigkeit des BUlck eine feste
stehende Tatsache ist, machen es unnötig,
Versuche anzustellen, wenn eine
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Seite 8
Dienstag, den 29. März 1927
Nummer 88
II. Eberſtadt, B. März. Kindergarten. Hier iſt durch
Fräulein Gretel Fröhlich ein Kindergarten eröffnet worden. —
Brennholzverſteigerung. Am Dienstag, den 29. März,
9½ Uhr beginnend, werden aus dem Gemeindewald, Forſtort
Klings=
ackertanne, meiſtbietend verſteigert: Buchen: 35 Raummeter Scheiter,
6 Raummeter Knüppel, 14 Naummeter Stöcke und 1080 Wellen;
Kie=
fern: 141 Raummeter Stöcke und 20 Wellen. Zuſammenkunft der
Steigerer auf dem Bäckerweg am Eigang des Waldes. — Letzte
Nutzholzverſteigerung. Am Donnerstag, den 31. März,
vormittags 9½ Uhr beginnend, werden aus dem Gemeindewald,
Forſt=
ort Klingsackertanne, 177 Kiefernſtämme (ca. 140 Feſtmeter), 1., 2., 3.
und 4. Klaſſe, meiſtbietend verſteigert. Zuſammenkunft der Steigerer
ebenfalls auf dem Bäckerweg am Eingang des Waldes. — Auf
frei=
willigen Antrag der Erben des verſtorbenen Lehrers Wilhelm
Schaff=
ner wverden am Mittwoch, den 30. März, abends 7 Uhr, im Rathaus
deſſen Hofreite nebſt Grabgarten und 20 Ackergrundſtücke (etwa 16 000
Qundratmeter) öffentlich meiſtbietend verſteigert. — Eine
außer=
oudentliche Hauptverſammlung hält der vor kurzem
wieder erſtandene Verſchönerungsverein am Donnerstag, den 31. März,
im Darmſtädter Hof (Laun) ab. Auf der Tagesordnung ſtehen:
Be=
riht des Rechners, Neuwahl des Vorſtandes. Wahl eines
Arbeitsaus=
ſchuſſes und Organiſationsfragen. — Todesfaſt. Der langjährige
Nachtſchutz=
maun Heinrich Haller 9. iſt nach kurzer ſchverer Krankheit geſtorben.
Hoüler, war Mitglied des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
laugjähriges Mitglied des Turnvereins 1876. Er wurde am Sonntag
mittag unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. —
Holz=
verſteigerung. Aus dem Forſtort Klingsackertanne (Abteilung 1,
19 und 63) des Gemeindewaldes Eberſtadt findet am Dienstag an Ort
und Stelle eine Brennholz=Verſteigerung ſtatt. Gs gelangt Buchen=,
Eichen= und Kiefernholz zum Ausgebot. Die letzte Holzverſteigerung
findet am Donnerstag, den 31 März, ebenfalls aus dem Diſtrikt
Kliugsackertanne ſtatt. Bei dieſer Verſteigerung kommen, nach vier
Klaſſen getrennt, nur Kiefernſtämme zum Ausgebot. —
Feuerwehr=
übung. Die Freiwillige Feuerwehr hielt am Sonntag vormittag eine
größere Uebung in den Schulhöfen ab. Die Uebung galt als Vorübung
für die demuächſt in Verbindung mit einer
Kreiskommandantenverſamm=
lung ſtattfindenden Uebung an der neuen Motorſpritze des Kreiſes. —
Veuſchönerungsverein. Der Vorſtand des
Verſchönerungs=
vereins Eberſtadt hat zu einer außerordentlichen Hauptverſammlung
auf kommenden Donnerstag, den 31. März, in den „Darmſtädter Hof”
eingeladen. Auf der Tagesordnung ſtehen Neuwahl des Vorſtandes, die
Wohl eines Arbeitsausſchuſſes und wichtige Organiſationsfragen.
* Eberſtadt, B. März. Todesfall. Der frühere Stellwerksmeiſter
Peter Roß iſt infolge eines Herzſchlages im Alter von 65 Jahren
plötz=
lich verſchieden.
— Seeheim, 26. März. Hier fand in der privaten höheren
Lehr=
auſtalt unter dem Vorſitz einer auswärtigen Prüfungskommiſſion die
alljährliche Verbandsprüfung ſtatt, in der etwa die Leiſtungen bei dem
früheren Einjährigenexamen verlangt werden.
* Pfungſtadt, 28. März. Beethovenfeier. Auch Pfungſtadt
ſtand am Wochenſchluß im Zeichen Beethovens. Am Samstag abend
hielt der Volksbildungsverein im Evangeliſchen Vereinshaus eine
würdige Beethovenfeier ab. Ein Beethovenkonzert hielt am Sonntag
abend der Evangeliſche Bläſerchor ab. Bei dieſer Feier wirkte auch
der Knabenchor mit, der Gellertlieder in Beethovenſcher Kompoſition
zum Vortrag brachte. — Gleichzeitig fanden am Samstag und
Sonn=
tag zwei Theateraufführungen ſtatt. Der Junglandbund
führte u. g. „Glaube und Heimat” auf, während die Freie
Turn=
gemeinde einen Operettenabend veranſtaltete, in dem Die
Winzer=
prinzeſſin vom Rhein” gegeben wurde. — Die Verpachtung der
Pfarreigrundſtücke findet am kommenden Mittwoch
nachmit=
tag ſtatt. Es handelt ſich um 57 Grundſtüche, die auf neun Jahre
ver=
pachtet werden ſollen. — Keine Weiterveräußerung des
Losholzes. Die Bürgermeiſterei weiſt ausdrücklich darauf hin,
daß der Verkauf des Losholzes an Ortsbürger nach Artikel 74 des
Forſiſtrafgeſetzes verboten iſt. Ausnahmen können nur auf Antrag
ge=
ſtattet werden.
Hahn bei Pfungſtadt, 28. März. HohesAlter, Frau Eliſabeth
Kehr feierte am Samstag in voller Rüſtigkeit ihren 84. Geburtstag.
* Ober=Ramſtadt, 28. März. Erfreulicherweiſe hat die Zahl der
unter=
ſtützten Erwerbsloſen in letzter Zeit eine weitere Abnahme erfahren, ſo
daß am Wochenende noch rund 90 Perſonen in Erwerbsloſen= und 65 in
Kriſenfürſorge ſtanden. In der gleichen Woche des Vorjahres betrug die
Geſamtzahl der unterſtützten Erwerbsloſen in Ober=Ramſtadt 418. —
Kommenden Donnerstag, den 31. März, findet die letzte
Brennholzver=
ſteigerung im Gemeindewald ſtatt, zu der nur Ortseinwohner zugelaſſen
ſind. Ausgeboten werden ungefähr 280 Rm. Buchen=Scheit= und
Knüppel=
holz ſowie außerdem verſchiedene andere Holzſortimente.
Zuſammen=
kunft vormittags 9 Uhr am Finſterhöllenberg, gegenüber der
Wald=
mühle. — Am Mittwoch, den 30. d. M., nachmittags von 2 bis 3 Uhr,
werden an die Klein= und Sozialrentner die Gutſcheine der letzten Nate
Winterbeihilfe auf dem Nathauſe ausgegeben. Sie ſind bis ſpäteſtens
20. April bei der Gemeindekaſſe zur Einlöſung vorzuzeigen und verlieren
an dieſem Tage ihre Gültigkeit. — Am geſtrigen Tage beging die älteſte
Einwohnerin Ober=Ramſtadts, Frau Adam Hofmann Wwe., geb. Nühl,
Sonngaſſe, ihren 93. Geburtstag. Die Jubilarin iſt trotz dieſes hohen
Alters körperlich und geiſtig noch ſehr rüſtig. — Nächſten Sonntag, den
3. April, veranſtaltet die Schützengeſellſchaft „Tell”, Ober=Namſtadt, das
ihr übertragene Meiſterſchaftsſchießen des heſſiſchen Schützenbundes
ver=
bunden mit Klaſſen=, Gruppen= und einem für jedermann offenen
Werbe=
ſchießen bei Gaſtwirt Heinrich Fiſcher, (Schafgraben), hier. Wertvolle
Preiſe ſtehen zur Verfügung. Letztere ſind zurzeit im Schaufenſter der
Schuhfabrik Schanz. hier, ausgeſtellt. — Um die Mittel für die dringend
notwendige Innenherſtellung unſerer Kirche aufzubringen, wird
dem=
nächſt hier eine Lotterie veranſtaltet, zu der hieſige Firmen und Private
ſehon namhafte und teils ſehr wertvolle Gewinne geſtiftet haben. Sobald
alle Gewinne abgeliefert und von den anſehnlichen Geldſpenden noch
weitere Gewinngegenſtände hinzugekauft, werden dieſe in der
Klein=
kinderſchule ausgeſtellt werden. Alsdann wird auch mit dem Verkauf der
Loſe begonnen. Das Los koſtet 50 Pfg. und es iſt zu erwarten, daß bei
dem hohen Wert der Gewinne und den günſtigen Gewinnausſichten die
Loſe bald verkauft ſein werden. Näheres über die Ausſtellung der
Ge=
winne und den Loſeverkauf wird noch bekannt gegeben.
* Roßdorf, 28. März. Am Dienstag den 29. März, nachmittags
von 3—4 Uhr, findet Säuglingsberatungsſtunde an der Klein=
Kinder=
ſchule in Anweſenheit des prakt. Arztes Dr. Heck ſtatt.
r. Babenhauſen, 28. März. Die Höhere Bürgerſchule
ehrte zu Beethovens 100. Tobestage den unſterblichen Tonmeiſter durch
eine ſchlichte, würdige Schulfeier, an der alle Klaſſen teilnahmen. Im
ihrem Mittelpunkt ſtand eine Anſprache des Herrn Lehrers Müller, der
über das Leben und Schaffen des Komponiſten ſprach.
— Altheim, 28. März. Der hieſige Turnverein veranſtaltete
im „Darmſtädter Hof” einen Schau=Werbeabend unter Mitwirkung
ſämtlicher Vereinsabteilungen. In bunter Reihenfolge wechſelten die
Vorführungen aus allen Gebieten des deutſchen Turnens.
Schülerin=
nen und Schüler, Turnerinnen und Turner wetteiferten unter Leitung
ihrer eifrigen Vorturner, den zahlreich erſchienenen Zuſchauern, unter
welchen erfreulicherweiſe auch das geiſtliche und das weltliche
Ober=
haupt der Gemeinde feſtzuſtellen war, zu zeigen, was ſie im letzten
Winterhalbjahr gelernt hatten. Beſonders gut gefielen die Reigen
der Schülerinnen, die Frejübungen der Schüler, Volkstänze, Reigen
der Turnerinnen ſowie die humoriſtiſchen Freiübungen und die zum
Teil ſehr ſchwierigen Geräteübungen der Turner.
* Kibach, 28. März. Waldbrand. Etwa ½—3 Morgen
dreijähriger Kiefernbeſtand, Privatbeſitz, wurde dieſer Tage ein Raub
der Flammen. Zum Glück wurde das Feuer rechtzeitig bemerkt und
dirch tatkräftiges Eingreifen der hieſigen Einwohner ein größerer
Waldbrand verhütet. Dieſelbe Fläche wurde erſt vor wenigen Jahren
von den Flammen heimgeſucht.
* (Erbach i. Odw., 26. März. Die Odenwälder Vereinigung für
Kunſt und Wiſſenſchaft beſchloß ihre Veranſtaltungen in dieſem Jahre
mit einem Vortrag des Herrn Archivrats Morneweg über die
kirchen=
geſchichtliche Entwicklung unſeres engeren Heimatgebietes. Nach einer
einleitenden Ueberſicht über die Einführung des Chriſtentums in den
Landen zwiſchen Rhein, Main und Neckar und die Entſtehung der erſten
Kirchen, welche meiſt Hauskapellen oder Eigentum größerer Grundbeſitzer,
Gaugrafen uſw waren, ging Redner auf die Kloſtergründungen von
Amorbach und Lorſch ein. Die Miffionare von Lorſch, Worms, Mainz,
Fulda und Würzburg reichten ſich im 8. Jahrhundert hier die Hände.
Von großer Bedeutung waren dann die Kloſtergründungen Einhardts
in Michelſtadt (Steinbach) und Seligenſtadt. Später entſtanden die
Klöſter Schönau und Höchſt i. O., die Johanniterkommende in Ober=
Moſſau, das Karmeliterkloſter in Hirſchhorn u. a. chriſtliche Stiftungen.
Nach einem Ueberblick über die Kirchen und Geiſtlichen der Gegend imn
14. und 15. Jahrhundert ging der Redner auf den Unterſchied zwiſchen
der Land= und der hohen Geiſtlichkeit in den Viſchofsſtädten, die
Reichs=
ſtädte geworden waren, über. Hier war ſeit langer Zeit ein erbitterter
Kampf der Bürgerſchaft gegen die Biſchöfe und die Stiftsgeiſtlichkeit
geführt worden, als Luther 1517 ſeine Theſen gegen den Ablaß u. a.
an=
ſchlug. Das Erſcheinen Luthers auf dem Reichstag zu Worms 1521
er=
fuhr eine ausführliche Darſtellung, wie auch die ſchon bald danach
ein=
ſetzende evangeliſche Vewegung, welche durch den Landesherrn und den
Adel gefördert und geſchützt wurde. Ihr kam der Reichstag zu Speher
1526 zu Hilfe, der das Bekenntnis in die Hände der Landesherren legte.
s wurde die Bewegung in der Grafſchaft Erbach, in der heſſiſchen
Obergrafſchaft Katzenelnbogen (Darmſtadt), in der Herrſchaſt Breuberg,
in Neckar=Steinach, Hirſchhorn, Rothenberg und ſchließlich in der Pfalz,
(Bergſtraße mit Heidelberg, Lindenfels, Wald=Michelbach uſwv.), dargelegt
und auf die von den Fürſten durchgeführte Reformation eingegangen.
Außer in der Pfalz, wo man das Bekenntis wiederholt wechſelte, iſt trotz
mehrfacher Verſuche, das katholiſche Bekenntnis wieder einzuführen, der
aldes dem evangeliſch=lutheriſchen Bekenntnis
treu geblieben. Neckar=Steinach, Rothenberg und Hirſchhorn haben
frei=
lich lange und ſchwer kämpfen müſſen. Auch die Revolutionen, die
Medigtiſierung und die neueſten Ereigniſſe ſind ohne Einfluß auf das
Glaubensbekenntnis geblieben. Die für die hieſige Gegend beſonders
bedeutſamen Ausführungen des Herrn Archiorat Morneweg fanden den
ungeteilten Beifall der zahlreich erſchienenen Zuhörerſchaft.
Hirſchhorn, 28. März. Wafſerſtand des Rheins am
27. März: 1.21 Meter; am 28. März: 1,24 Meter.
A Von der Bergſtraße, 26. März. Ein in der Nömerſtraße in
Wein=
heim wohnhafter 65jähriger Schuhmacher namens Franz Fitz hatte den
Gashahn geöffnet, un ſich zu vergiften. Dazukommende Leute
verhinder=
ten die Ausführung und unternahmen Wiederbelebungsverfuche des
bewußtlos gewordenen Mannes. Dieſe Verſuche waren von Erfolg
be=
gleitet. Der alte Mann wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus
Wein=
heim überführt, wo er vorgeſtern an den Folgen der Vergiftung
ge=
ſtorben iſt.
* Hähnlein, B8. März. Am Samstag nachmittag, gegen 3 Uhr,
er=
eignete ſich an der Halteſtelle Hähnlein ein Bahnunfall der
glimpflich abging. Eine auf einer Probefahrt befindliche Maſchine,
die in der Richtung nach Darmſtadt fuhr, paſſierte den Bahnübergang
und ſtreifte dabei am Hinterteil einen Einſpännerwagen derart, daß
der Wagen ſtark beſchädigt wurde. Fahrer und Pferd kamen mit dem
Schrecken davon. Die Maſchine ſoll nicht gemeldet geweſen ſein, das
Perſonal, das das Kommen der Maſchine ſah, glaubte, es handle
ſich um den fahrplanmäßigen Perſonenzug und ließ die Schranken
offen, da der Zug immer noch einige Minuten Fahrzeit gehabt hätte.
Die Leermaſchine war jedoch durch die hohe Fahrt zu ſchnell am
Bahn=
übergang, ſo daß derſelbe nicht mehr geſchloſſen werden konnte. Der
Fall zeigt wieder, daß es ratſam iſt, auch bei geöffneten Schranken
ſich umzuſehen, ob ſich kein Zug nähert.
* Anerbach, 27. März. Befitzwechſel. Die von Frl. Dr. Keck
auf der Hochebene zwiſchen Wolfsſchlucht und Fürſtenlager erbaute
größere Villa für ein Erholungsheim iſt dem Vernehmen nach in andere
Hände übergegangen. Frl. Dr. Keck iſt bekauntlich vor wenigen Wochen
unerwartet ſchnell geſtorben. Bau und Einrichtung der Villa erfolgt
nun durch hieſige Geſchäftsleute und wird bei Fertigſtellung eine
Schön=
heit unſeres Ortes werden.
* Wimpfen, 27. März. Die Verſetzung des Vorſitzenden des
Krieger=
vereins machte die Einberufung einer außerordentlichen
Generalver=
ſammlung nötig. In dieſer legte Kamerad Philipp Speier ſein Amt
mit den beſten Wünſchen für ein ferneres Blühen und Gedeihen des
Krieger=
vereins Wimpfen nieder. Er verſicherte, daß er dem Verein, wie jedem
Kameraden die alte Soldatentreue bewahren und auch im neuen
Wir=
kungskreis Darmſtadt getren zur Haſſia und ihren Beſtrebungen halten
werde. Der zweite Vorſitzende, Kamerad Dr. Erich Zieger, dankte dem
ſcheidenden Vorſitzenden im Namen des Vereins für ſeine geſchickte,
von jedermann anerkannte Leitung und überreichte ihm als dankbare
Anerkennung und als ſtete Exinnerung an Wimpfen und an ſeine
Tätig=
keit als Vorſitzender des Kriegervereins ein von Kunſtmaler Karl Geiſt
gemaltes Bild von Wimpfen. Außerdem wurde der Antrag geſtellt, Kam.
Speier zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Antrag fand einſtimmige
Annahme. In der nun folgenden Wahl eines Vorſitzenden wurde
Kamerad Dr. Fuchs gewählt, der die Wahl mit Worten des Dankes und
dem Gelöbnis annahm, alles zu tun, was in ſeinen Kräften ſtehe zum
weiteren Blühen, Wachſen und Gedeihen des Kriegervereins Wimpfen.
Als Erſatzmann wurde Kamerad Poſtmeiſter Angelberger in den
Vor=
ſtand gewählt.
* Hofheim, 26. März. Bei den Ausgrabungsarbeiten auf dem
Bau=
gelände des Karl Stroh von hier, wurden in kaum 1 Meter Tiefe drei
menſchliche Skelette gefunden. Da ſchon in früheren Jahren auf
um=
liegendem Gelände Pferdeſkelette, ſowie verſchiedene Waffen aus
Tags=
licht gefördert wurden, vermutet man ein Gräberfeld aus dem
Dreißig=
jährigen Krieg. Bedauerlich iſt es, daß derartige Funde nicht der
zu=
ſtändigen Stelle gemeldet werden, denn vielfach beſteht bei den
Grund=
ſtücksbeſitzern die Anſicht, daß ihnen bei einer eventuellen Ausgrabung
zu großer Schaden entſtehen würde. Es wäre hier Sache der Vehörde,
die Leute in dieſem Punkt aufzuklären, denn ſonſt geht uns noch manch
wertvoller Fund verloren.
Gernsheim, 28. März. Waſſerſtand des Rheins am
V. März: 55 Zentimeter.
* Groß=Gerau, 26. März. Schlußprüfung In Gegenwart
des Landwirtſchaftsdirektors Haug von Groß=Umſtadt fand hier die
Schlußprüfung an der landwirtſchaftlichen Schule ſtatt. In der
Prü=
fung wurden verſchiedene Themen über das landwirtſchaftliche
Genoſſen=
ſchaftsweſen, über die Krankheiten des Getreides, über Anbau und
Auf=
bewahrung des Weißkohls uſw. behandelt. Landwirtſchaftsdirektor Dr.
Lung erblickte, wie er in ſeiner Anſprache ausführte, in der
weitgehend=
ſten Fachbildung der Jungbauern einen neuen Grundſtein für die
Auf=
wärtsbewegung Deutſchlands. — Der Verkehrsverein iſt da.
In einer gut beſuchten Verſammlung wurde der Verkehrsverein für
Groß=Gerau und Umgebung ins Leben gerufen. Der Vorſitzende des
Heſſiſchen Verkehrsverbandes, Stemmer=Darmſtadt, hielt ein
ausführ=
liches Referat über allgemeine Verkehrsfragen unter beſonderer
Berück=
ſichtigung der Verhältniſſe von Groß=Gerau. Ferner referierte der
erſte Syndikus der Induſtrie= und Handelskammer Regierungsrat Dr.
Roeſener aus Darmſtadt. Zum 1. Vorſitzenden des Verkehrsvereins
wurde Fabrikant Heinrich Hirſch ernannt. Auch Bürgermeiſter Dr.
Lüdecke gehört dem Vorſtand an.
* Walldorf, B. März. Zur Bürgermeiſterwahl ſind drei
Wahlvorſchläge eingegangen. Die Sozialdemokratiſche Partei
präſen=
tiert den ſeitherigen Beigeordneten Adam Jourdan. Der zweite
Wahl=
vorſchlag, der das Kennwort „Goethe” trägt, präſentiert Hermann
Weigel, Bildhauer. Der dritte Wahworſchlag mit dem Kennwort
„Fortſchritt” bezeichnet den Kaufmann Johannes Becker ale
Kan=
didaten.
Der Gießener Fememordprozeß.
WSN. Gießen, B. März. In der heutigen Verhandlung wird
mit der Beweiserhebung fortgefahren. Zwei Berliner Polizeibeamte.
die über Schmidt=Halbſchuh vernommen werden, können nichts
Nach=
teiliges über dieſen ausſagen. Seine Angaben über die „Schwarze
Reichswehr” hätten ſich zum größten Teil als zutreffend erwieſen. An
ſeiner Glaubwürdigkeit ſei nicht zu zweifeln.
Der Berliner Kriminalſekretär Stenzel beſtätigte, daß man auf die
Spur des Schmidt erſt durch ein anonymes Schreiben aus Wetzlar
ge=
kommen ſei. Seine Ausſagen in der Nauheimer Angelegenheit bat
Schmidt, ohne Nennung ſeines Namens machen zu können. Bei der
Gegenüberſtellung mit Wurſter ſei Schmidt von ſeinen Angaben
abge=
wichen.
Die Gutachten der Sachverſtändigen.
Hierauf werden die Sachverſtändigengutachten erſtattet. Prof, Dr.
Scriba=Gießen ſtellt hinſichtlich des Angeklagten Schwing feſt, daß in
deſſen Familie nervöſe und geiſtige Erkrankungen vorgekommen ſind.
Großmannsſucht, Phantaſtereien. Ueberſchätzung ſeiner Leiſtungsfähigkeit,
Mangel an Energie und Beſtändigkeit, aber auch Gutmütigkeit, ſeien die
hervorſtechendſten Eigenſchaften Schwings. Er ſei ein haltloſer und
wil=
lensſchwacher Menſch, unfähig, ſich im Leben durchzuſetzen. Symptome
an Geiſtesſtörung hat der Sachverſtändige dagegen nicht an Schwing
be=
obachtet. Er kommt zu dem Ergebnis, daß Schwing ein Pſhychopath ſei,
dem der Schutz des 8 51 des Strafgeſetzbuches, jedoch nicht durchweg,
zu=
komme. Am Tage der Tat ſei Schwing nur beſchränkt zurechnungsfähig
geweſen. Für die Zeit des Kampfes ſelbſt ſeien begründete Zweifel an
ſeiner freien Willensbeſtimmung vorhanden.
Der nächſte Sachverſtändige, Medizinalrat Dr. Schäfer=Friedberg,
hält Schwing ebenfalls für einen ſchweren Pſychopathen. Die
Anwen=
dung des § 51 Str. G.B. könne er jedoch nicht befürworten. Dagegen
be=
ſtehe bei der Tat und für die Zeit vorher Einengung der freien
Willens=
beſtimmung und verminderte Fähigkeit, frei zu entſcheiden. Der
Sach=
verſtändige hält auch eine volle Ausſchaltung der freien
Willensbeſtim=
mung im Augenblick der Tat für möglich. Hinſichtlich Heinz beſtehe kein
Anlaß zu einer geiſtigen Unterſuchung. Den Angeklagten v. Solomon
hält der Sachverſtändige als geiſtig völlig intakt. Jedoch ſei deſſen
ſchwärmeriſche Verehrung Kerns und ſeine affektive Bindung an dieſen
als pathologiſcher Affekt auszulegen, wobei zu beachten ſei, daß Salomon
damals erſt 19 Jahre alt war.
Es tritt hierauf eine Pauſe ein, in der das Gericht über weitere
Be=
weisanträge berät.
Im Anſchluß an die Gutachten der Sachverſtändigen nahm der
Ge=
richtshof noch einige Befragungen der Zeugen Wurſter. Dietrich,
Schmidt=Halbſchuh und Wagner vor, aus deren Bekundungen weſentlich
Neues nicht mehr zutage trat. Schmidt=Halbſchuh, der bisher unvereidigt
vernommen wurde, erklärte noch einmal, daß er von ſeinen
Ausführun=
gen nichts zurücknehme, und er beſchvor hierauf ſeine Bekundungen.
Ebenſo blieb der Zeuge Wagner bei dem, was er im bisherigen
Ver=
laufe des Prozeſſes ausgeſagt hatte. Der Staatsanwalt beantragte
ſo=
dann die Verleſung eines Rundſchreibens des Wikingbundes, aus dem
der Fanatismus des Angeklagten Heinz hervorgehen ſoll. Die
Vertei=
digung beantragt für den Fall der Verleſung den Ausſchluß der
Oeffent=
lichkeit. Der Angeklagte Heinz bemerkt dazu, es handle ſich bei dem
Nundſchreiben um Inſtruktionen, die im Jutereſſe der
Landesverteidi=
gung geheim zu halten ſeien und die vom Truppenkommandeur in
Stuttgart gebilligt waren. Da der Staatsanwalt auf der öffentlichen
Verleſung dieſes Rundſchreibens beſtand, zog ſich der Gerichtshof erneut
zur Beratung zurück und verkündete ſchließlich den Ausſchluß der
Oeffentlichkeit. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit befragte der
Vorſitzende den Angeklagten Heinz, ob er ein Rundſchreiben erlaſſen
habe, in dem geſagt wird, der Bund Wiking ſei revolutionär und werde
es bleiben, trotz aller Fehlſchläge der letzten Zeit, die Zeit arbeite für
ihn. Der Angeklagte Heinz gibt zu, daß dieſe Wendung in dem
Rund=
ſchreiben ſteht. Da der Staatsanwalt trotz dieſer Ausſage des Heinz
auf ſeinen Antrag der öffentlichen Verleſung beſtehen blieb, zog ſich der
Gerichtshof erneut zur Beratung zurück und verkündete ſchließlich als
Gerichtsbeſchluß die Ablehnung des Antrages des Staatsanwaltes. Es
wurden hierauf noch verſchiedene Dinge behandelt, die in die
Dittmar=
befreiung hineinſpielen. Hierauf wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen.
Auf Bitten der Verteidigung und unter Zuſtimmung der
Staatsaniwalt=
ſchaft wurde ſodann die heutige Sitzung geſchloſſen. Der morgige
Diens=
tag ſoll ſitzungsfrei bleiben, damit der Staatsanwalt und die
Verteidi=
ger ihre Plaidoyers vorbereiten können. Die Weiterverhandlung beninut
Mittwoch früh mit den Plaidoyers. Das Urteik dürfte vorausſchtlich
Mittwoch abend zu erwarten ſein.
Rheinheſſen.
a. Oppenheim, 26. März. Gaſtwirteverein. Der im
Vor=
jahre gegründete Gaſtwirteverein des Kreiſes Oppenheim hielt ſeine
diesjährige Generalverſammlung, die gut befucht war, im Gaſthaus
„Zum Bahnhof” dahier ab. Vom Gaſtwirteverband var das
geſchäfts=
führende Vorſtandsmitglied Herr Jaskowsſti aus Darmſtadt erſchienen.
Dem Vereinsrechner wurde Entlaſtung erteilt. Für das Jahr 1927
be=
ſteht der Vorſtand aus folgenden Herven: Schuppert, 1. Vorſitzender;
Hechinger, Stellvertreter; Anheißer, Schriftführer; Göth Rechner; alle
in Oppenheim wohnhaft. Als Beiſitzer wurden gewählt die Herren:
Dannenfelſer=Bichlelnheim, Dietz=Undenheim, Weber=Dalheim,
Wehr=
heim=Dexheim, Wucher=Nackenheim und Frau Hilbig Witwe, Oppenhein.
Oberheſſen.
Gießen, 26. März. Am 29. März begeht der in weiten Kreiſen
des Landes bekannte Direktor der Heil= und Pflege=Anſtalt Dr. Carl
Dßwald, ein geborener Büdinger, die Feier des 60. Geburtstag(s.
Dem beliebten Beamten wird es zu dieſem Tage an herzlichen
Glich=
wünſchen nicht fehlen.
* Langgöns, N. März. An der großen Rutſchſtelle am
Bahndamm der Main=Weſerbahn wurde am Freitag früh
die unangenehme Feſiſtellung gemacht, daß ſich die Erdmaſſen in
der Nacht um mehr als einviertel Meter geſenkt hatten. Das eiwa
fünf Meter mit in die Tiefe gerutſchte Bahnwärterhäuschen muß
ab=
gebrochen werden. Etwa 50 Maurer der Unternehmer Weimer=Gießen
und Weiß=Großen Linden treiben Stollen in den Damm, um tiefgehende
Rigole aus Baſaltſteinen anzulegen. Die Rigole gehen bis auf die Sohle
des Dammes, um hier die Lettmaſſen endlich zu befeſtigen. An der
er=
neuten Bewegung der Lettmaſſen iſt ſicher das Regenwetter der letzten
Tage ſchuld. Fortgeſetzt treffen Materialzüge ein, „welche Baſalt= und
Sandſteine für das Mauerwerk und Schlacke und Sand zum Auffüllen
der Rutſchſtelle herbeiſchaffen. Der Betrieb wird immer noch eingleiſic
durchgeſüihrt und wickelt ſich ziemlich pünktlich ab. Die ſechs Meter
ſtarke und ſech zig Meter lange Stütz= und Sperrmauer ſitzt zwei Meter
im gewachſenen Boden und kommt jetzt aus der Erde hervor.
Grünberg, 28. März. Seine Hauptverſammlung hiel.
hier der Grünberger Pferdeverſichewungsverein ab. Der Verein beſteht
jetzt 50 Jahre und dehnt ſich auf die Kreiſe Gießen, Alsfeld, Schotten,
Friedberg, Gelnhauſen, Hanau und Marburg aus. Nach dem Geſchäft
bericht hat ſich der Verein in den letzten Jahren recht gut entwickelt=
Gegenwärtig beſteht der Verein aus 579 Mitgliedern mit 1536 Pferden
und einem Verſicherungskapital von 844 780 RM. In der Trächtig”
keitsverſicherung wurden im vergangenen Jahre 22 Mitglieder mit
B Pferden und einem Verſicherungskapital von 7075 RM. verſchert
Entſchädigt wurden im vergangenen Jahr 39 Mitglieder mit 1190
RM. Beſchloſſen wurde, die älteren Pferde nicht zu hoch aufzunehmel,
damit unnötige Ausgaben vermieden werden. Das Vereinsvermögen
ſtellt ſich am Schluſſe des Rechnungsjahres auf 1685 B RM. Neual”
meldungen werden jederzeit vom Direktor Karl Schäfer 1., Grünherg,
angenommen.
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[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 29. März 1927
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Zur Durchführung der Bezirks=(
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n ilten= Fürſorge ſollen beim Städtiſchen
Wohlfahrts= und Jugendamt
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mit entſprechender Vorbildung,
prakti=
ſcer Erfahrung und ſtaatlicher
Aner=
kmnung als Wohlfahrtspflegerin —
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nächſt auf Privatdienſtvertrag —
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ſtellt werden. Beſoldung nach Gruppe UI
dr ſtädt. Beſoldungsordnung.
Bewer=
bangen mit amtsärzlichem Zeugnis,
Zeug=
n sabſchriften, Lebenslauf und
Darſtel=
lung des Ausbildungsgangs ſowie
Be=
ſcreibung der bisherigen praktiſchen
Zätigkeit ſpäteſtens bis zum 1. Mai an
den Unterzeichneten (Stadthaus).
Dienſt=
gtritt ſpäteſtens am 1. Juni. (st5371
Darmſtadt, den 26. März 1927.
Der oberbürgermeiſter.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
tälung 4: Am 24. März 1927
hinſicht=
lich der Firmen: 1. Auguſt Zürtz,
Darm=
ſtdt: Die Prokura der Auguſt Zürtz
GSefrau, Minna, geborene Heerdegen, iſt
eilloſchen. Die Firma iſt erloſchen.
2 Friedrich Lambacher, Darmſtadt:
2äe Firma iſt erloſchen. — Abteilung B;
Aun 22. März 1927 hinſichtlich der Firma:
Bücherſtube Volkshochſchule,
Ge=
ſeUſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt: Die Vertretungsbefugnis der
9 quidatoren iſt beendet und die Firma
eiloſchen. Am 24. März 1927
hinſicht=
lich der Firma: He ſiſche Motor=
Fahr=
zeug=Induſtrie, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Durch
Beſchluß der Geſellſchafter vom 22. März
1927 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt.
Fabri=
ant Adolf Hartmann in Hofgut Oberau
ſei Trebur iſt zum Liquidator beſtellt.
Darmſtadt, den 25. März 1927. (5310
Amtsgericht I.
Vergebung von
Dachdecherarbeiten,
Auf Grund des Miniſterialerlaſſes
vom 16 Juni 1893 und deſſen
Ergän=
zungen ſollen öffentlich vergeben werden:
Los 1 Schieferdachflächen, ca. 750 qm
auf dem Kreisamtsgebäude,
Los 2 Schieferdachflächen, ca. 400 gm
auf dem Alten Palais,
Los 3 Schieferdachflächen, ca. 300 qm
auf dem Marſtallgebäude.
Bedingungen liegen bei uns zur
Ein=
ſicht offen, woſelbſt auch die
Angebots=
formulare, ſolange der Vorrat reicht,
zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden.
Die Angebote ſind verſchloſſen, portofrei
mit entſprechender Aufſchrift verſehen,
bis zum Eröffnungstermin Samstag,
den 9. April 1927, vorm. 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
(IN.5328
Zuſchlagsfriſt 10 Tage.
Darmſtadt, den 26. März 1927.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Becker.
Letzte
ebenenen d Geberechenſaſle
Donnerstag, den 31. März 1927,
vormittags 9 Uhr anfangend,
wer=
den aus verſchiedenen Forſtorten des
Gemeindewaldes Ober=Ramſtadt
meiſt=
bretend verſteigert:
Scheiter, rm: 264,5 Buchen, 52 Eichen,
7 Fichten;
Knüppel, rm: 9,5 Buchen, 11 Fichten;
Reiſig, 100 Wellen: 3,60 Buchen, 4,55
Eichen, 2.40 Kiefern, 16,10 Fichten
(Stammreiſig);
Stöcke, rm: 96 Buchen, 2 Kiefern, 30,5
Fichten.
Die Fichtenſtammreiſig werden
vor=
ausſichtlich nicht vorgezeigt. Zur
Ver=
ſteigerung ſind nur Ortseinwohner
zu=
gelaſſen. Zuſammenkunſt am Eingang
zum Forſtort Finſterhöllenberg, gegen=
(5367
über der Waldmühle.
Ober=Ramſtadt, den 28. März 1927
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückert.
Am Mittwoch, den 30. März ds.
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meinde Darmſtadt gebracht, daß bei
der heute ſtattgehabten Vorſtands=
Erſatz=
wahl gewählt worden ſind die Herren:
1. Theodor Meyer, Kaufmann
2. Juius Adler, Kaufmann. Waldſtraße
3. Jakob Dernburg, Kaufmann
4. Hermann Simon. Kautmann
bis Ende März 1933 5375
5. Siegmund Salomon, Kaufmann
bis Ende März 1931.
Das Protokoll über dieſe Wahl liegt
nebſt Anlagen 3 Tage lang, und zwar am
1., 2. und 3. April 1927 in dem
Gemeinde=
zimmer, Friedrichſtraße 2, zur Einſicht
für die Stimmberechtigten und die
Ge=
wählten offen.
Einwendungen gegen die Wahl oder
gegen die Gewählten, wie auch eine
Ab=
lehnung der Wahl müſſen bei Vermeidung
des Ausſchluſſes innerhalb der
Offen=
legungsfriſt beim Kreisamt Darmſtadt
vorgebracht werden.
Darmſtadt, den 27. März 1927.
Der Wahl=Kommiſſar:
L. Hachenburger.
Letzte
Donnerstag, den 31. März 1927,
vorm. 9", Uhr beginnend, ſollen
aus dem Eberſtädter Gemeindewald,
Forſtort Klingsackertanne (Abt. 1, 18 u.
63) die nachverzeichneten Holzſortimente
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden:
Kiefern=Stämme:
1 Stück I. Kl. — 134 im
18. II. . 21/41
134 . III. . — 104,07
24 . II. „ — 12,45
Zuſammenkunft der Steigerer auf
dem Bäckerweg am Eingang des Waldes.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Kirſchner, Eberſtadt, Müllerſtraße 11.
Gemerkt wird, daß das Holz auf einem
Abtrieb lagert. Gegen ſichere Bürgſchaft
wird kreditiert bis 11. November 1927
Eberſtadt, den 25. März 1927. (5269gi
Heſſ. Bürgermeiſtere: Eberſtadt.
Schäfer.
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Schöllenbach (Bahnſtrecke Eberbach—
Hanau).
Schutzbezirke Reußenkreuz und
Schöllenbach.
(Schächtal Wſ. 2ab, 3, Mittelberg Wſ.
1ab, Sſ. 15, 16, 17, Grenzenbuckel 1, 4,
5a, Krähberg 4, Kirchberg 1, Rechte
Tal=
ſeite 1b, 2b, 5, 6abe, 9ab, Mittelberg Wſ
7, Langeforſt Sſ. 17):
Scheiter, rm: 581 Buche, 48 Eiche, 16
Birke, 5 Kiefer:
Knüppel, rm: 396 Buche, 66 Eiche, 28
Birke 15 Kiefer;
Kohlholz, rm: 181 Buche, 17 Eiche, 6
Birke, 10 Kiefer:
Abſchnitte, rm: 2 Buche.
Nähere Auskunft durch Gräfl.
Ober=
förſterei Schöllenbach (Tel.=Amt
Beer=
felden Nr. 21) ſowie durch die
zuſtändi=
gen Gräfl. Förſter (Tel. Beerfelden
(5074t.
Nr. 30).
Beerfelden, den 24. März 1927.
Gräfl. Oberförſterei Schöllenbach.
Mittwoch, den 30. März 1927,
nachm. 2 Uhr, verſteigere ich dahier
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung
eine Ehatſelonque,
eine Nähmaſchine,
ein Kaſſenſchrank,
ein Schreibtiſch,
drei neue Fahrräder,
ein Bücherſchrank,
ein Sofa und ein Oelgemälde.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber
Hügeiſtraße 27.
(5366
Darmſtadt, den 28. März 1927.
Weber
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Burnus enthaltenen „Enzymel der
Bauchspei-
cheldrüse vonSchlachttieren gerade denschwer
zu entfernenden Schmutz aus der Wäsche, wie
Speisereste aus Küchen- und Tischwäsche,
Schweiß und Blut aus Leibwäsche, Staub und
Ruß aus den so emnpfindlichen Gardinen.
Burnus, unter genauer Beachtung der
Ce-
brauchsanleitung benutzt, bringt Ihnen neben
gründlicher Schmutzentfernung eineungeheure
Ersparnis an Zeit, Arbeit, Seife und
Heiz-
material, verbürgt Ihnen eine nie gekannte
Schonung der Wäsche.
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Die praktische Hausfrau egelcht nur mit
BUTNUS
Seite 10
Rummer 88
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Zum Fall Schultheiß. Wie
nun=
mehr feſtſteht, findet die Verhandlung gegen den des
Mordes, des Raubes und des unbefugten
Waffen=
beſitzes angeklagten Inſtallateur und Fuhrmann
Schultheiß am Montag, den 4. April, ſtatt. Zu der
auf drei Tage berechneten Verhandlung werden
Zu=
trittskarten ausgegeben. Den Vorſitz in der
Ver=
handlung führt Landgerichtsdirektor Dr. Schaffner.
Die Anklagebehörde wird durch
Staatsanwaltſchafts=
rat Dr. Fuchs vertreten. Verteidiger iſt Rechtsanwalt
Zugehoer.
Autoſtraße Hamburg—Frankfurt— (Heſſen—
Baden)—Baſel.
Die Hamburg=Amerika=Linie, die größte und
führende deutſche Schiffahrtslinie, iſt Mitglied des
Vereins Hafraba geworden, und Generaldirektor Geh.
Rat Dr. Cuno als Mitglied dem Verwaltungsrat
des Hafraba beigetreten. — Damit haben auch die
Schiffahrtslinien zu dem neuen großen Gedanken
der Autoſtraßen Stellung genommen, wohl in der
Er=
kenntnis, Schnelligkeit und Beweglichkeit von
Per=
ſonen und Laſtkraftwagen in den Dienſt der
Schif=
fahrtslinien einzubeziehen. Für den
Laſtwagenver=
kehr wird es von Bedeutung ſein, eilige Ladungen
direkt von Bord auf Schnell=Laſtwagen zu
über=
nehmen und am ſelben Tage noch hunderte
Kilo=
meter weit an ihrem Beſtimmungsort dem
Empfän=
ger zuführen. Mit den Schiffen ankommende
Rei=
ſende, die ihre eigenen Wagen mitbringen, gelangen
auf der Autoſtraße ſchnell in das Innere des Landes.
Verbilligung der Kurhausabonnements.
Wiesbaden. Die Kurhausverwaltung kommt
in dieſem Jahre wiederum den Einwohnern ſowie den
Bewohnern der Nachbarorte, die das Kurhaus als
Mittelpunkt des geſellſchaftlichen und des Kurlebens
gerne beſuchen und im Frühling und Sommer
das=
ſelbe als Erholungsſtätte für die Nachmittags= und
Abendſtunden bevorzugen, hinſichtlich der
Abonne=
mentspreiſe ſehr entgegen. So koſtet z. B. bei
ver=
ſönlich gültigen Karten für Einwohner die Hauptkarte
nur 12,50 Mark und die Beikarte nur 7,50 Mark für
das Vierteljahr; für Bewohner der Nachbarorte
15 bzw. 10 Mark. Als Bewohner von Nachbarorten
gelten alle Perſonen, die in Orten bis einſchließlich
Mainz, Ingelheim, Bingen, Rüdesheim,
Schlangen=
had, Langenſchwalbach, Niedernhauſen, Höchſt und
Flörsheim für dauernd anſäſſig ſind. Nichtperſönliche
50er Hefte mit ¼jähriger Gültigkeit koſten für
Ein=
wohner und Bewohner der Nachbarorte 35 Mark;
Dutzendhefte 10 Mark.
Ein Wilderer verhaftet.
WSN. Köppern. Der 22jährige Arbeiter Emil
Stür aus Köppern war bereits früher auf
preußi=
ſchem Gebiet beim Wildern ertappt worden, wurde
damals jedoch nicht zur Anzeige gebracht. Nun hat
ihn ſein Schickſal doch ereilt. Beim Wildern im
Ober=
eſchbacher Revier wurde er auf friſcher Tat ertappt
und in das Gießener Gerichtsgefängnis eingeliefert,
wo übrigens ein weiterer Bewohner von Köppern
wegen des gleichen Vergehens ſchon länger
inter=
niert iſt. Die Wilddieberei iſt um ſo verwerflicher,
als man von allen Seiten bemüht iſt, die
weid=
männiſche Hege wieder auf die Höhe zu bringen und
die Jagdberechtigten ihren Wildſtand aufs äußerſte
ſchonen. So wurden dieſer Tage im Revier
Holz=
hauſen=Rotheim zwecks Aufbeſſerung des
Niederwild=
beſtandes 30 mongoliſche Ningfaſanen ausgeſetzt.
Tödlicher Betriebsunfall.
Senftenberg. Von drei Arbeitern, die am
Sonntag vormittag Reparaturarbeiten an der
elek=
triſchen Leitung in Grube „Berta” bei Sauo
ver=
richteten und hierbei ſtarke elektriſche Schläge
er=
hielten, wurden zwei auf der Stelle getötet und der
dritte ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen
gezweifelt wird.
Unfall oder Verbrechen.
WTB. Pößneck. Ein 22jähriger
Motorrad=
fahrer wurde auf der Landſtraße ſchwer verletzt
auf=
gefunden. Er ſtarb im Krankenhaus, ohne das
Be=
wußtſein wiedeverlangt zu haben.
Mord und Selbſtmord.
WTB. Ulrichshalben. In der vergangenen
23jährigen Verwalter und dann ſich ſelbſt.
Dreimal Großvater in 24 Stunden.
Glück, binnen 24 Stunden dreimal Großvater zu
wer=
den, erlebte ein Einwohner von Enſival bei Verviers.
Seine beiden Schwiegertöchter kamen in der gleichen
Nacht nieder, die eine ſchenkte um 2 Uhr einem
Knaben, die zweite um drei Uhr einer Tochter das
Leben. Am folgenden Abend wurde ſeine Tochter
von einer Enkelin entbunden. Wie das Sprichwort
ſagt: Aller guten Dinge ſind drei!
Die Quartiere der deutſchen
Oiympiamannſchaft.
Ueberſichtskarte.
Für die deutſchen Teilehmer an den Olympiſchen
Spielen in Amſterdam 1938 ſind ſoeben im Seebad
Zanddoort Quartiere gemietet worden. Die
Ent=
fernung von Zandvoort bis zum Stadion beträgt in
der Luftlinie etwas über 26 Kilometer. Der Vertrag
läuft vom 12. Mai bis 16. Juni und vom 12. Juli
bis 12. Auguſt 1928. Die Zimmer ſind Zwei=Betten=
Zimmer, haben kaltes und warmes Waſſer und
Bade=
gelegenheit. Die Mahlzeiten der deutſchen
Sports=
leute werden nach den Angaben eines deutſchen
Hoteliers durch einen eigens mitgebrachten deutſchen
Koch hergeſtellt werden.
Diensta , dei 29 Mä.z 1927
Weibliche Polizeibeamte in ihrer
Der weibliche Poliziſt
kleidſamen Uniform.
als Schutzengel der Kinder.
Die ſchon ſeit langem geplante Einrichtung einer Frauenpolizei beim Dresdener
Polizeipräſi=
dium iſt jetzt vom Sächſiſchen Miniſterium des Junein genehmigt worden. Die weiblichen
Poli=
zeibeamten müſſen mindeſtens 28 Jahre alt ſein und die für dieſen Beruf notwendigen körperlichen
und ſeeliſchen Eigenſchaften ſowie eine gute Schulbildung aufweiſen. Sie ſollen nicht nur als
Sit=
tenpolizei verwendet, ſondern auch zur Bearbeitung ſolcher krimineller Fälle herangezogen werden,
an denen Frauen oder Kinder beteiligt ſind.
Ausbildung von Rettungsmannſchaften für Grubenunglücke
Nacht ereignete ſich auf dem hieſigen Rittergut eine Angeſichts der in letzter Zeit wieder zunehmenden Häufigkeit von Grubenkataſtrophen ſind in
Schreckenstat. Aus bisher noch unbekannter Urſache ſämtlichen britiſchen Kohlengruben=Diſtrikten wohlausgerüſtete Gruben=Rettungsſtationen errichtet
erſchoß ein dort ſeit 14 Tagen beſchäftigter Eleve den worden. Die Aufgabe dieſer Stationen beſteht in der Ausbildung von Mannſchaften für ſämtliche
Arten von Rettungsaktionen. In eigens hierzu errichteten Gebäuden werden künſtlich Verhältniſſe
und Lagen geſchaffen, mit denen die Maanſchaften bei ihren Rettungsarbeiten zu rechnen haben.
AP. Das ſeltene, wenn auch vielleicht zweifelhafte Unſer Bild zeigt die Wheatle Doncaſter=Abteilung Ler Gruben=Rettungsgeſellſchaft bei der
Aus=
bildung in künſtlicher Atmung und in der Behandlung von Sauerſtoff=Apparaten.
Die Frauen=Polizei in Dresden.
Die ſpopiſch=ſüdamerikaniſche
Luftlinie geſicheri.
Zeppelin=Verkehr Sevilla—Buenos Aires.
Ueberſichtskarte. Im Oval: Dr. Eckener.
Nach Mitteilung Dr. Eckeners ſind die
Verhand=
lungen mit der ſpaniſchen und den beteiligten
füd=
amerikaniſchen Regierungen über die Eröffnung der
Luftlinie Sevillg-Buenos Aires ſoweit gediehen,
daß die Durchführung dieſes grandioſen Projektes
nunmehr geſichert iſt. Der Verkehr wird im
un=
günſtigſten Falle im Oktober nächſten Jahres
auf=
genommen werden und zwar mit dem im Bau
be=
findlichen Zeppelin=Luftſchiff L. 3. 127. Das Schiff
wird alle drei Wochen eine Fahrt hin und zurück
aus=
führen. Die Fahrtdauer wird nach Südamerika
75—80 und auf der Rückfahrt etwa 96—100 Stunden
betragen, gegenüber 16 Tagen Reiſedauer zur See.
Der Prozeß gegen den verbrecheriſchen Arzt
in Frankreich.
DD. Paris. Aus dem weiteren Zeugenverhör
im Prozeß Bougrat geht hervor, daß der Angeklagte
einer Reihe von Mitgefangenen Briefe zum
Ab=
ſchreiben übergab mit dem Erſuchen, ihre Handſchriſt
den von ihm vorgelegten Unterſchriften anzupaſſen.
Einzelne dieſer Briefe waren an den Verteidiger
ge=
richtet, der ſie ſofort dem Unterſuchungsrichter
über=
gab, um die Unſchuld ſeines Mandanten zu erweiſen.
So wurde in einem dieſer gefälſchten Briefe
dar=
getan, daß der ermordete Kaſſenbeamte bei
Wet=
rennen Geld verloren und 30 000 Franken geborgt
habe. Zum Schluß der Nachmittagsverhandlung
wurde der mediziniſche Sachverſtändige bernommen,
Dieſer bekundete, daß der Ermordete ohne
Todes=
kampf verſchieden ſei, was allein ſchon den Schluß auf
Gift zulaſſe. Ein zweiter mediziniſcher
Sachber=
ſtändiger erklärte, in dem Zimmer des Arztes
ver=
ſchiedene unerlaubte Gifte vorgefunden zu haben.
Der Abbé und „ſeine” Kirche.
Ein ſonderbarer Prozeß.
DD. Paris. Ein ſonderbarer Prozeß kam vor
dem Gericht in Aix en Provence zur Verhandlung.
Als in einer Gemeinde durch den Tod die Stelle
eines Geiſtlichen verwaiſt war, wurde der Abbé Faré
für den verwaiſten Poſten ernannt. Faré begegnete
aber großen Schwierigkeiten wegen des Widerſtandes
des Hilfspredigers Abbé Cue, der behauptete, allein
das Necht zu gottesdienſtlichen Handlungen in der
Kirche zu haben. Um ſein Ziel zu erreichen, ſchloß
dieſer die Kirche ab und nahm einen Teil der Geräte
in ſeine Wohnung. Sonntags ſchloß er ſich in der
Kirche ein, läutete die Glocken, öffnete die Kirche und
zelebrierte die Meſſe. Nachdem der Geiſtliche durch
die öffentliche Gewalt in ſeinen Taten behindert war,
zerbrach er die Schlöſſer des Kirchentores. Vor
Ge=
richt verteidigte ſich Abbe Cue damit, daß die Kirche
ihm gehöre und er in ihr zu Hauſe ſei. Er wurde
zu ſechs Monaten Gefängnis mit Aufſchub und
hun=
dert Franken Geldſtrafe ſowie zur Rückgabe der
Mit einem Dornier=Wal über den Atlantiſchen Ozean.
Glanzleiſtung eines deutſchen Flugboots.
Die Befatzung der Dornier=Wals„„Argus”. In der Mitte links: Kommandant Sarmento de Beires;
rechts: Navigationsoffizier Major Caſtilhv. Unten: das Flugbovt „Argus”.
Der portugieſiſche Major Sarmento de Beires vollbrachte mit dem Dornier=Wal „Argus” eine
glänzende fliegeriſche Leiſtung. Er überflog in der Nacht vom 17. auf 18. März zum erſtenmal den
Atlantiſchen Ozean von der Weſt üſte Afrikas nach der der Oſtküſte Südamerikas vorgelggerten
Juſel Fernando Noronha.
ſtrittigen Gegenſtände verurteilt.
Reiſe ohne Gefahr!
Die Unfallchronik zeigt uns zur Genüge, daß ſich
die Reiſenden bei der Eiſenbahn durch Mangel an
Vorſicht manchen Gefahren ausſetzen. Hierzu teill
uns ein kundiger Beobachter des Lebens und
Trei=
bens auf der Eiſenbahn folgendes zu allgemeinen
Nutz und Frommen mit: Zum Abholen von
Ver=
wandten betritt er gerade den Bahnſteig, als der
einfahrende Zug in einiger Entfernung ſichtbar wird.
Von dem Bahnbeamten, hört er wiederholt laute
Rufe: „Zurücktreten!” und bemerkt, daß Perſonen in
unmittelbarer Nähe des Gleiſes ſtehen. Der größte
Teil der Anweſenden beachtet die Zurufe und zieht
ſich in angemeſſene Entfernung vom Gleis zurüch
einige bleiben aber trotzdem in gefahrvoller Nähe
ſtehen, wahrſcheinlich in der Meinung, dadurch
ſchneller ihre Plätze zu erreichen. Der Zug fährt ein=
und bevor er hält, öffnen ſich voreilig ſeitliche
Wagen=
türen, von denen eine weit aufſchlägt und mehrere
Perſonen zu erfaſſen droht. Dem Hinzuſpringen eines
Bahnbeamten gelingt es, die Gefährdeten im letzten
Augenblick zurückzuziehen und vor Schaden zu Ve
wahren. Nach dem Halten des Zuges geht ein wil
des Hin= und Herlaufen nach den verſchiedenen
Wagenklaſſen los, wobei es nicht ſelten kräftige
Rie=
penſtöße gibt. Der Zug ſetzt ſich in Bewegung=
Plötzlich ſpringt aus der Menge heraus ein Reiſender
auf den abfahrenden Zug, und zwar auf einen
Wagen, der am Schluſſe leer läuft und verſchloſſen
iſt. Ein Schaffner, die Gefahr erkennend, bringt dee
Zug durch Ziehen der Notbremſe zum Halten und
befreit den Reiſenden aus ſeiner gefährlichen Lage=
Drum laſſe ſich jeder, der ſich der Eiſenbahn anper”
traut, zur Warnung dienen: Halte dich in angemeſe
fener Entfernung von dem Einfahrgleis des Zuges
entfernt, beachte die Weiſungen der Bahnbeamten,
ſpringe nicht auf fahrende Züge auf. und öffne die
Wagentüren erſt, wenn der Zug vollſtändig zug
Halten gekommen iſt.
Rummer 88
Dienstag, den 29. März 1927
Sport, Spiel und Zurnen.
Schwimmen.
Wettkampfabenb des „Rot=Beiß” 1922, V. f. L., e. V.
Als Entſchädigung für den nicht zuſtandegekommenen Zweikampf
eaen den SV. Mannheim bieten die Rot=Weißen am kommenden
Don=
eStag, den 31. März, ihren Wettkämpfern, deren Angehörigen,
insbe=
undere aber auch dem Darmſtädter Sportpublikum, abends halb 8 Uhr,
der Männerhalle des Darmſtädter Hallenſchwimmbades, einen
Wett=
arapfabend, der gleichzeitig für den Schwimmſport werbend wirten ſoll.
t dieſem Zwecke genießen die Zuſchauer freien Eintritt, was hoffentlich
michen dazu anregen wird, dem Darmſtädter Schwimmſport die
Ach=
una und Aufmerkſamkeit zu widmen, die ihm auf Grund ſeiner
Leiſtun=
er und nach der Zahl und Güte ſeiner Veranſtaltungen ſchon längſt
ebührt. Zur Einleitung des Abends ſtehen ſich in drei Läufen über
00. Meter die beſten Freiſtilſchwimmer und der Freiſtilnachwuchs
gegen=
her. Nach den bisherigen Trainings=Ergebniſſen dürfte in jedem Lauf
vm Start weg bis ins Ziel mit größter Erbitterung gekämpft
wer=
er, ſo daß Ueberraſchungen auch hinſichtlich der Zeit wohl nicht
aus=
ſteiben. Im darauffolgenden 100 Meter=Bruſtſchwimmen gilt es für
qcith, gegen die ſtärkſten Herren= und Jugendſchwimmer eine
entſpre=
arde Vorgabe aufzuholen und dadurch gleichzeitig ſeine im Training
ezeigte blendende Verfaſſung unter Beweis zu ſtellen. Im zweiten und
ſeikten Lauf werden die beſten Jugendbruſtſchwimmer verſuchen, ihre im
Arbkampf gegen Wiesbaden erreichten guten Zeiten noch zu verbeſſern.
ſur Damenbruſtſch=vimmen 100 Meter iſt Frl. Frickel Gelegenheit gebo=
M.ihre Handſchlag=Niederlage gegen Frl. Schellhaas bei den
Vereins=
geiſterſchaften wieder wettzumachen; die übrigen Damen werden ſich
uhl bemühen, ihr Können zahlenmäßig beſſer als bei den
Vereins=
neiſterſchaften auszudrücken. Das 100 Meter=Rücken für Herren wird
uhl eine Wiederholung der Vereinsmeiſterſchaft ſein, doch dürfen ſich
ie damaligen mäßigen Zeiten unter keinen Umſtänden wiederholen. H.
KEuy ſteht im 100 Meter=Seiteſchwimmen vor der keineswegs leichten
lufgabe, ſeine letzthin gezeigten Leiſtungen durch Aufholen einer
ent=
grechenden Vorgabe an ſeine Konkurrenten zu beſtätigen. Die
Mäd=
gerr kommen in einem 50 Meter=Bruſtſchwimmen zu Worte, während die
0 Meter=Bruſt= und Freiſtil für Knaben leider kein vollſtändiges Bild
ber den Nachwuchs der Rot=Weißen zu geben vermögen, da an dieſem
lbend eine größere Anzahl Knaben durch Schulentlaſſungsfeiern
ver=
in dert iſt. Weiter wird ein Streckentauchen mit fünf Teilnehmern
be=
frimt Intereſſe finden.
Von den anſchließenden Staffeln ſeien beſonders eine Damen=Bruſt=
MS Lagenſtaffel 4mal 50 Meter, eine Herrenlagenſtaffel 4mal 100 Mtr.,
ine große Bruſtſtaffel 10mal 50 Meter, und eine geſteigerte Freiſtilſtaffel
ber 50, 100, 150, 100, 50 Meter erwähnt, die ſämtlich von mehreren
Nannſchaften beſtritten werden.
Selbſtverſtändlich fehlt zum Schluß ein Waſſerballſpiel nicht, bei
ent ſich die erſte Herren= und Jugendmannſchaft gegenüberſtehen.
Nun bleibt nur noch zu hoffen, daß dem Veranſtalter am
Donners=
in in anbetracht des gebotenen Sportes und des freien Eintrittes ein
olles Haus beſchieden iſt, damit dieſer Rot=Weiß=Abend ſeinen
Werbe=
neck erfüllt und der Darmſtädter Schwimmſport auch hinſichtlich der
ſuſchauermengen in die Reihe des Volksſportes aufrückt.
Die techniſche Vorarbeit für die olhmpiſchen Spiele
hreitet in Amſterdam rüſtig vorwärts. Das Komitee hat ſich als
ſiel gefetzt, gute Sichtmöglichkeit für mindeſtens
1000 Zuſchauer, zu ſchaffen. An den beiden Längsſeiten der
inlage ſind große üherdeckte Tribünen vorgeſehen. Die modernſten
iſlfsmittel der Technik ſind verwendet. Ein 16 Meter hohes Gerüſt, in
iner Art Rutſchbahn endigend, ſchafft das Material zum Betonſtampfen
erbei. Das Gerifſt ſelbſt läuft auf Schienen, ſodaß es üüberall eingeſetzt
derden kann. Nicht weniger als dreiviertel Millionen Kubikmeter Sand
at da3 werdende Stadion ſchon verſchluckt. Schon jetzt wird Tag und
kacht durchgearbeitet.
Die Anordnung iſt ſo getroffen, daß das Mittelfeld von einer 400
Neter langen und 8 Meter breiten Laufbahn umſäumt wird. Dieſe
cafbahn wieder wird von einer 500 Meter langen und ebenfalls acht
ſeter breiten Rad=Rennbahn umgeben. Beſondere techniſche
ſchwierigkeiten macht ſelbſtverſtändlich die Konſtruktion
der. Nadrennbahn, da ſie gerade in den Kurven einem
unheim=
gen Druck ſtandzuhalten hat."
Größte Rückſicht wird auf die Berichterſtattung ſowohl für den
ilxtz ſelbft wie für die Oeffentlichkeit genommen. Den Journaliſten ſind
9 Plätze reſerviert. Für ihre wichtige Tätigkeit ſteht ein großer
„reibſaal mit 500 Telephonanſchlüſſen und einem eigenen
Telegraphen=
m zur Verſügung.
Wie weitſichtig das Baukomitee unter Leitung von Herrn Jan Wils
beitet, geht daraus hervor, daß ſchon jetzt die Hauptzufahrtſtraßen
etbreitert und für den zu erwartenden gewalrigen Verkehr vorbereitet
werden.
Fußball.
„Germania” Pfungſtadt—„Union” Darmſtadt, 5:1 (2:1).
Pfungſtadts Sieg iſt, gemeſſen am Spielverlauf und den
beiderſeiti=
gen Leiſtungen, etwas zu hoch ausgefallen. „Union” zeigte das gefälligere
und flüſſigere Kombinationsſpiel, fand aber damit bei Pfungſtadts
Hintermannſchaft keine Gegenliebe. Für Pfungſtadts Sieg iſt in erſter
Linie die überragende Arbeit des Schlußtrios verantwortlich. Der Sturm
der Einheimiſchen fand ſich erſt nach dem Wechſel und beſiegelte dann die
hohe Niederlage der Gäſte, wozu noch deren ſchwaches
Verteidigungs=
ſpiel beitrug. Der Schiedsrichter leitete korrekt. Durch dieſen Erfolg
nimmt Pfungſtadt den zweiten Tabellenplatz hinter „Olympia” Lorſch
ein. — Die Liggerſatzmannſchaft der „Germania” verlor in Weinheim
in einem fairen Spiel 2:1.
„Germania” Eberſtadt— „Starkenburgia” Heppenheim (Gqumeiſter Rieb)
1. Mannſchaften. 4:1 (2:0).
Heppenheim erſcheint mit einem Mann Erſatz. Eberſtadt mit drei
Mann Erſatz kann vom Anſtoß weg, ohne daß der Gegner den Ball
be=
rührt, durch ſeinen Rechtsaußen Meyer in Führung gehen. Durch dieſen
Erfolg läßt ſich Heppenheim gewaltig zurückdrücken und die nächſten
Minuten bringen brenzliche Momente vor dem Heppenheimer Tor. In
höchſter Not kann ein Verteidiger Heppenheims nur durch Handabwehr
ein ſicheres Tor verhüten. Den Elfmeter verwandelt der Eberſtädter
Mittelſtürmer. Heppenheim rafft ſich fetzt zuſammen, kann jedoch nur
Ecken, aber keine Tore erzielen, da der Eberſtädter Torwart in Hochform
iſt. Selbſt einen flach placierten Handelfmeter kann er zur Ecke
mei=
ſtern. Mit dem Reſultat 2:0 Toren werden die Seiten gewechſelt.
So=
fort nach Anſtoß drückt Eberſtadt wieder auf das Tempo, der
Innen=
ſturm verpaßt indeſſen einige totſichere Torgelegenheiten. Heppenheim
macht ſich frei, kann jedoch nicht verhindern, daß Eberſtadt wiederum
durch Handelfmeter ein weiteres Tor vorlegt. Acht Minuten vor Schluß
kommt Heppenheim durch einen ſchönen Schuß des Linksaußen zum
Ehrentor. Zwei Minuten vor Schluß ſchießt der Halblinke Eberſtadts
nach ſchöner Kombination das vierte Tor. Schiedsrichter
zufrieden=
ſtellend.
Handball.
Turngemeinde Darmſtadt 1846 1—Tv. Bickenbach 1, 2:8 (1:1).
Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mannſchaften zu einem
Freundſchaftsſpiele auf dem Platze am Finanzamt. Der Sieg des Tv.
Bickenbach iſt beſonders anzurechnen, da er nur mit 10 Mann angetreten
war. Bickenbach weiſt eine gut eingeſpielte und fangſichere Mannſchaft
auf. Bei der Turngemeinde fehlte es beſonders an genauem Zuſpiel.
Ferner iſt die Niederlage auf zuviel Einzelgänge zurückzuführen. Der
Schiedsrichter konnte nur gefallen, er traf raſche und genaue
Ent=
ſcheidungen.
Kraftſport.
Kreisfeſt des 2. Kreiſes des beutſchen Athletik=Sportverbandes.
Der zweite Kreis des deutſchen Athletik=Sportverbandes hält am
5 bis 8. Juni d3. Js. in Biſchofsheim bei Mainz ſein diesjähriges
Kreisfeſt ab. Die nahezu 100 Vereine des Kraftſportes, die in dieſem
Kreiſe zuſammengefaßt ſind, haben faſt reſtlos ihre Beteiligung in
Aus=
ſicht geſtellt, ſo daß das Feſt noch nie geſehene Ausmaße haben wird.
Das Protektorat hat in liebenswürdiger Weiſe Herr Kreisdirektor Dr.
Merk, Groß=Gerau, übernommen. Was die ſportlichen Leiſtungen
an=
betrifft, ſo ſteht nur das Beſte zu erwarten, da bekannte Meiſter ihr
Erſcheinen feſt in Ausſicht geſtellt haben. Wer die ſo oft bewieſene
Gaſt=
freundlichkeit der Biſchofsheimer Bevölkerung kennt, wird ohne weiteres
davon überzeugt ſein, daß dem Feſt ein volles Gelingen beſchieden ſein
dürfte. Die recht umfangreichen Vorarbeiten ſind bereits in vollem
Gange. Die Kreisboxkämpfe, die ganz hervorragenden Sport bieten
werden, finden bereits am 2. und 3. April ebenfalls in Biſchofsheim
ſtatt. Es wird in acht verſchiedenen Gewichtsklaſſen gerungen. Weitere
Mitteilungen an dieſer Stelle ſeien jetzt ſchon allgemeiner Beachſtung
empfohlen.
Pferdeſport.
Eröffnung in Hoppegarten. Hoppegartener Ausgleich.
Für das traditionelle Hauptereignis des diesmal auf den 1. Mai
an=
beraumten Hoppegartener Eröffnungstages, den Hoppegartener
Aus=
gleich, ſind jetzt die Gewichte erſchienen. Man hatte früher guten Grund,
das klaſſiſche Handicap mit dem engliſchen „Lincolnſhire” zu
ver=
gleichen, dieſer Vergleich hinkt jedoch mehr als je, ſeitdem für die
deut=
ſchen Ausgkeichsrennen die Klaſſeneinteilung durchgeführt iſt.
Immer=
hin wird man für die früher gewohnten und jetzt ſchwer entbehrten
Rieſenfelder durch die beſſere Klaſſe der Pferde etwas entſchädigt. Mit
dem Höchſtgewicht wurde natürlich der Derbyſieger Ferro bedacht, Ferro
om Baby aufwärts
bis zum Großpapa!
Seite 11
der 68 Kilogramm zu ſchleppen hätte, wurde auch wohl nur als
Ge=
wichtshalter für ſeinen Stallgefährten Palüi genannt. Dieſer Hengſt
erhielt das nächſthöchſte Gewicht von 62 Kilo und iſt damit als Spezialiſt
für die 1600=Meter=Diſtanz noch gut im Rennen. Der Weiler
Löwen=
herz II hat 62 Kilo, die übrigem 21 Vollblüter zwiſchen 60 und 49
Kil=
zu tragen. Roland hat als Derbyſieger mit 60 Kilo eine faire Chance,
iſt aber nicht mehr das Pferd von frher. Günſtig gewichtet ſind allem
Anſchein nach Boniberg (60), Kronos (59), Caprivi (53½), Maifahrt
(53½), Saturn (52½), und Eleazar (51). Das Fragezeichen des Reunens
iſt der gute Oppenheimer Wachholder (60), mit dem im Vorjahre nicht
alles nach Wunſch gegangen iſt.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 29. März. 3.30: Stunde der Jugend. Studiendir.
Dr. Majer=Leonhard: Vom griechiſchen Theater”. — Für Kinder
vom 10. Jahre ab. O 4.30: Neu= Tanzſchlager. O 5.45:
Leſe=
ſtunde: Aus. Die Buddenbrooks”. O 6.15: von Haſſel: Dir.
Her=
burg: „Die künſtliche und natürliche Brut‟ O 6.45: Volksverein
für das kath. Deutſchland. O 7.15: Dr. Götz: „Alideutſche
Tafel=
malerei‟ O 7.45: Schach. O 8.15: Beethoven=Gedächtnisfeier.
Trauermarſch a. „Leonore Prohaska‟. — Grillparzer am Grabe
Beethovens. — Geſang der Mönche a. „Wilhelm Tell”. — „
Meeres=
ſtille und glückliche Fahrt‟. — Die Ruinen von Athen”. Feſtſpiel.
Ausf.: Der a=capella=Chor 1923, das Sinfonieorch. d. Frankfurter
Orcheſtervereins.
Siutigari.
Dienstag, 29. März. 3.50: Bücherfunk. O 4.15: Konzert.
Milius: Signalhorn=Marſch. — Nedbal: Walzer aus Polenblut. —
Popper: Requiem für 3 Celli. — Laſſen: Beethoven=Ouv. —
Mozart: Fant. Don Juan. — Monti: Czardas. — Königsberger:
Berückſichtig, der Intereſſen des Deutſchtums. O 7.45: Nachrichten
der bad, und württemb. Funkvereine. O 8: „Boccaccio” Komiſche
Operette in drei Akten von Suppe, für den Südd. Rundfunk frei
bearbeitet von Oswald Kühn. Handlung ſpielt zu Florenz im Jahre
1331. — Anſchl.: Wunſchabend. Leit.: M. Heye. Die Mitw.
werden erſt nach Eing, der Wünſche bekanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, 29. März. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Dr. Erhardt: Die muſikaliſche Legende. O 4.30: Funkkapelle.
Blankenburg: Radiofunken. — Nikolaus: Klänge vom
Weichſel=
ſtrand. — Wallace: Ouv. Maritana. — May: Explication. —
Weigt: Das kleine Negerlein. — Luigini: Ballet egyptien.
Stauch: Meine Heimat am Rhein, Lied. — Wilde=Polſter:
Amorettenſpiele. — Morena: Eichenblätter, Potp. — Profes: Was
macht der Maier am Himalaya. O 6.10: Stunde mit Büchern.
O. 6.40: Miniſterialrat Goslar: Aufgaben und Entwicklungsten=
denzen der deutſchen Preſſe (2). 6 7.05: Dr. Mahrhelz: Die
Naturliebe des Großſtädters. O 7.35: Prof. Dr. Deſſoir:
Haupt=
fragen der Aeſthetik (Der Witz). O 8.10: Sendeſpiel: „Die
Doſe Sr. Majeſtät”, Operette von Gilbert.
Stettin. 6.40: Dipl.=Ing. Sybel: Meßtechnik des Baſtlers.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 29. März. 4: Dr. Freyhan: Das
deutſche Drama um die Wende des Jahrh. O 4.30: Staats=Selr.
a. D. Dr. Lewald: Tägliche Turnſtunde. O 5: Prof. Dr. Curtius,
M. Alfieri: Spauiſch für Anfänger. O 6.55: Prof. Dr. Schubotz:
Der Anteil der Deutſchen an der Erforſchung der Erde: Georg
Schweinfurth. O 7.20: B. K. Graef: Vorleſung aus Beethovens
Schriften.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Mittwoch, den 30. März 1927,
(nach der Wetterlage vom 28. März 1927).
Wolkig mit Aufheitevung, nachts kühl, tagsüber warm und
durch=
weg trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriſtleltung: Rudol/ Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Qretſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratenteil: Wills Kuble: Druck und Verlag: L. C. Wiltich — ſämtlich in Darmſtadt
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Die Heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Die Reichsbank in 4926.
Der Verwaitungsbericht der Reichsbank für 1926 ſtellt zunächſt feſt,
daß die deutſche Währungslage während des Jahres 1926 durchaus
be=
friedigend geweſen ſei. Eine Nachfrage nach effektivem Gold für
Zahlungszwecke nach dem Ausland ſei bisher nicht an die Reichsbank
herangetreten, aber ſie werde ſelbſtverſtändlich nicht zögern, für dieſe
Zwecke, wenn die Wechſelkursgeſtaltung es notwendig mache, Geld zur
Verfügung zu ſtellen. Der Bericht befaßt ſich alsdann mit der
allge=
meinen Wirtſchaftslage im Jahre 1926 und ſtellt zur Illuſtrierung des
Ablaufs der Wirtſchaftskrife die Ziffern der vorgenommenen
Rück=
wechſel in den einzelnen Monaten einander gegenüber. Dieſe
Rück=
wechſel ſtellten ſich im Verhältnis zu den überhaupt zur Einziehung
gelangten Inlandswechſeln der Bank im Januar auf 4,25 Prozent
(gegenüber durchſchnittlich 0,72 Prozent im Jahre 1913 und 2,23 Prozent
im Jahre 1925) und ſanken langſam auf 3,07 Prozent im März, 1,57
Prozent im Juni, 0,91 Prozent im September und 0,82 Prozent im
De=
zember. Weiter geht der Bericht auf die Hemmungen, die einer
Konſo=
lidierung der deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe noch entgegenſtehen,
ins=
beſondere auf das auf der deutſchen Wirtſchaft ſchwer laſtende
Repa=
rationsproblem ein und ſchildert alsdann die bekannte Senkung des
Zinsniveaus im Verlaufe des Jahres. Auf die Entwicklung am
Kapital=
markt eingehend, iſt der Bericht der Anſicht, daß man trotz der
anſehn=
lichen Zunahme der Emiſſionen die echte Aufnahmefähigkeit des deutſchen
Kapitalmarktes und die eigentliche Kapitalneubildung nicht überſchätzen
dürfe, umſomehr, als die nach dem Dawesplan vorgeſehenen
Reparations=
leiſtungen ſtändig einen beträchtlichen Teik der Erſparnisbildung
ab=
ſorbieren.
Die Geſamtumſätze bei der Reichsbank ſind von 575 Milliarden im
Vorjahr auf 627 Milliarden geſtiegen, der unbelaſtete Goldbeſtand von
1208 Mill. Ende des Vorjahres auf 1831 Mill. Ende des Berichtsjahres.
Davon waren 170 (97) Mill. im Depot im Ausland. Der Beſtand an
außer Kurs geſetzten deutſchen Silbermünzen und an Silberbarren ging
von 3 619000 RM. Anfang des Jahres auf 675000 RM. Ende des
Jahres zurück. Die Beſtände an Scheidemünzen (86 Mill. gegen 62
Mill. Ende des Vorjahres) werden als außerordentlich hoch bezeichnet.
Ihr Anwachſen hing großenteils mit dem Rückfluß an 50=
Reichspfennig=
ſtücken zuſammen, die der Verkehr abſtieß. Das unerwünſchte Anwachſen
dieſer Beſtände hat der Neichsbank Veranlaſſung gegeben, mit der
Reichsfinanzverwaltung wegen der zu ergreifenden Gegenmaßnahmen in
Verbindung zu treten. Die Geſamtſumme aller angekauften Wechſel und
Schecks ſtellte ſich wie folgt: Wechſel und Schecks auf das Inland 10,040
Milliarden, Wechſel und Schecks auf das Ausland 5,592 Milliarden, an
die Reichsbank begebene Golddiskontbankwechſel 0,277 Milliarden,
ins=
geſamt 15,909 Milliarden gegen 20,642 Milliarden im Vorjahr. Die
Giroumſätze betrugen im Monatsdurchſchnitt 44 952 Mill. gegen 39 365
Mill. i V., im arbeitstäglichen Durchſchnitt 1769 Mill. gegen 1554
Mill. i. V.
Der Rohgewinn beträgt 112, 9Mill. gegen 181 Mill. i. V. Der
Gewinnrückgang iſt zum großen Teil auf die Ermäßigungen des
Dis=
kontſatzes und auf die Verminderung des Wechſelankaufsgeſchäftes
zu=
rückzuführen. Aus dem Reingewinn von 22,19 (42,14) Mill. RM. werden
10 Prozent Dividende verteilt (wie i. V.).
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. März.
Die Börſe eröffnete heute ziemlich lebhaft und etwas feſter.
Be=
ſonderes. Intereſſe wandte ſich wieder den Eiſenwerten und J. G.
Farbeninduſtrie zu. Von Publikumsſeite lagen heute wieder weniger
Aufträge vor, dagegen konnten in verſtärktem Maße rheiniſche Käufe
be=
vbachtet werden. Der ausgezeichnete Bericht der Harpener Bergbau
A.=G. hatte für die Montanwerte eine Anregung gebracht. Gegen die
Samstagsnotierungen konnten auf dem Montanmarkt Kursbeſſerungen
bis 2 Prozent feſtgeſtellt werden. J. G. Farbeninduſtrie gewannen
3 Prozent, Schiffahrtswerte zogen um 1 Prozent an. Auf allen
übri=
gen Märkten war die Kursentwicklung zum mindeſten unregelmäßig. Die
Banken waren im allgemeinen knapp behauptet. Von den Elektrowerten
müßten Siemens u. Halske und Schuckert 2 bzw. 1 Prozent nachgeben,
während Licht und Kraft bei ſtärker werdender Nachfrage 2,5 Prozent
gewinnen konnten. Die Motorenaktien gaben leicht nach, während die
Aktien der Zement= und Bauunternehmungen etwa 1 Prozent anziehen
konnten. Von Spezialwerten gewannen Deutſche Erdöl 2,25 Prozent
und Mainkraftwerke 1 Prozent. Holzverkohlung dagegen im Verlaufe
2 Prozent niedriger. Deutſche Anleihen eröffneten behauptet, gaben
aber im Verlaufe etwas nach, worauf die Tendenz im allgemeinen etwas
ſchwächer wurde. Ausländer waren kaum genannt. Nur
Schutzgebiets=
anleihen begegneten einiger Nachfrage.
Im weiteren Verlaufe bröckelten die Kurſe bei ſtarkem Nachlaſſen
der Nachfrage ſtark ab, ſo daß verſchiedentlich die erzielten
Kursbeſſerun=
gen wieder vollkommen verloren gingen. Tägliches Geld 4,5 Prozent.
Die Abendbörſe verlief ruhiger und hatte nur beſondere
Be=
aihtung für einige Spezialitäten wie Farbeninduſtrie, Harpener und
Mannesmann, doch konnten auch die übrigen Aktien kaum die
Mittags=
höchſtkurſe halten. Anleihen bröckelten ebenfalls ab. Ablöſungsrente
24,2, Schutzgebiete 12,9. Farbeninduſtrie 318, Holzverkohlung 75,25
Scheideanſtalt 241,5, Schuckert 181, Erdöl 195,75, Rhein. Braunkohlen
310, Phönix 141,37, Rheinſtahl 228,5. Mannesmann 214,75, Harpener
241,5, Mitteldeutſche Kreditbank 256, Dresdner 188, Nordd. Lloyd 148,
Aſchaffenburger Zell 181,75, Daimler 122, NSU. 134.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man London=Paris
124,03, gegen Mailand 105,75 gegen Holland 12,14, gegen Madrid 26,90
gegen Zürich 25,24,5, gegen Oslo 18,63, gegen New York 4,85,75, Pfunde
gegen Mark 20,45,5, Dollar gegen Mark 4,2180.
Berliner Effektenbörſe.
Verlin, 28. März.
Die Börſe war der Auffaſſung, daß die Ultimoliquidation glatt
von=
ſtatten gehen wird, da die Lage des Geldmarktes in den letzten Tagen
eine durchaus befriedigende Entwicklung genommen hat. Die
Speku=
lation nahm daher erneut Deckungskäufe vor, ſoweit noch unerledigte
Baiſſeengagements ſchwebten. Außerdem gelangten von außerhalb
wie=
der nennenswerte Kauforders zur Ausführung, die teilweiſe für
aus=
ländiſche Rechnung abgegeben ſein ſollten. Die Anfangskurſe hatten mit
wenigen Ausnahmen eine freundliche Grundtendenz bei durchſchnittlichen
Beſſerungen von 1—2 Prozent. Die für die Geſamthaltung
maßgeben=
den Papiere des Terminmarktes konnten ſich dagegen bei größeren
Um=
ſätzen ſtärker befeſtigen. So gewannen Schultheiß, in denen man trotz
aller gegenteiligen Erklärungen doch gewiſſe Transaktionen erwartet,
6 Prozent. Oſtwerke plus 2,5. Harpener, die wenig verändert einſetzten
zogen bald darauf beträchtlich an und gaben ſämtlichen übrigen
Kohlen=
werten wie überhaupt den Montanaktien eine Anregung. Die
außer=
ordentlich günſtigen Mitteilungen einzelner Maſchinenfabriken über ihre
Beſchäftigungen ſtellten außerdem den Markt der Maſchinenfabrikaktien
bei allgemein feſteren Kurſen in den Vordergrund. Das Neportgeſchäfr
nahm heute mittag ſeinen Anfang in einer noch im Börſenverlauf
ſtatt=
findenden Beſſerung. Tagesgeld unverändert 3—5 Prozent.
Monats=
geld 7—8. Für Gelder über Ultimo wurden 7,5 bis 8,5 Prozent
ge=
nannt. Die Nachfrage nach Monatsgeld hat leicht nachgelaſſen.
Neport=
geld dürfte in dem gewünſchten Umfang vorhanden ſein, zumal einzelne
Großbanken im Bedarfsfall ihre Gelder erhöhen. Im
Deviſenverkehr=
ſtand der rumäniſche Lei im Vordergrund. Der Kurs befeſtigte ſich
gegen Zürich auf 3,55. Spaniſche Währung weiter anziehend auf 26,97.
Der Dollar notierte in Berlin 4.2165, in London 4,8000.
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlag die Tendenz kleineren
Schwankungen. Viel erörtert wurde die heute mittag ſtattfindende
Zentralausſchußſitzung der Reichsbank, in der man möglicher Weiſe
Aus=
führungen über Einſchränkung der Börſengeſchäfte erwartet. Gegen
Mitte der zweiten Stunde ſetzte ſodann plötzlich eine abermalige Hauſſe
ein. — Privatdiskont kurze Sicht 4,75 Prozent, lange Sicht 4,5. Da an
der Nachbörſe vorübergehend eine kleine Verſtimmung eingetreten wau,
ſetzte abermals eine kräftige Aufwärtsbewegung ein, ſo daß die Börſe
ſchließlich mit namhaften Tagesgewinnen endete. Schultheiß
behaupte=
ten ihren höchſten Kurs von 437 (20 Prozent höher) und Oſtwerke von
397. Sehr lebhaft waren die Nachbörſengeſchäfte außerdem in Vereinigt.
Glanzſtoff mit 585; Bemberg mit 400; J. G. Farbeninduſtrie mit 319,5
und am Montanaktienmarkt, wo ſich beſonders Gelſenkirchen durch einen
feſten Kurs von 195 auszeichneten. Harpener 242; Rheinſtahl 228,75;
Mannesmann 214 25; Rheiniſche Braunkohlen 309. Von Elektrowerten
ſtellten ſich im Spätverkehr Siemens auf 271; AEG. auf 163,5;
Schuk=
kert auf 181,5. Der Schiffahrtsaktienmarkt lag ruhig.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Bank el W...
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied, Zel..
Deutſche Erdöl .."
Deutſche Petroleum.
2t. Kaliwerke.
Donnersmarckhüte . .
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
J. B. Farben".
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk Eußſtahl.
G. f. elertr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han Maſch.Egeſt.. . . I.
Hanſa Dampfſchf.. . .
28. 3.
181.
148.75
62.75
102.25
229.
137.—
192.5
127.
126.5
193.—
78.—
155. —
136.
153.75
209
Ai
103.7.
53.—
18.—
252.—
193.—
131.—
232.—
28 3.
182.5
144 875/Hirſch Kupfer ..
64.
243.75
105.25
229.
138.5
197.25
127 75
125.—
193.—
77.—
Hemoor Zement.
Höſch Eiſen....
Hohenlohe Werke..
Kahla Vorzellan".
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh. .
Linke u. Hofmann".
L. Loewe u. Co...
. Lorenz
.....
Niederlauſitzer Kohle
Nordo. Gummi. . . . .
Orenſtein.
....
156 75 Rathgeber Waggon
138.
154.375!
206.25
317.5
105.125
53.75
191.
31.
Kombacher Hütten..
Roſitzer Zucker. . . . .
Rütgerswerke.
Sachſenwerk
Sächſ. Gußſtahl
Siemens Glas...
19.— Ver. Lauſitzer Glas
253.875:Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer,
Wittener Gußſtahl. .
229. 625/Wanderer=Werke.
26. 3.
114.5
1205.—
3o.
130 25
1875
229. —
89.—
335.—
144.—
220.—
138.—
11. 125
145.25
143.875
131 25
162.5
55.5
59.5
228.—
28. 3.
115.—
208.—
30.1
132.875
184.5
89.875
90.—
336.
144.875
224. 75
138.5
112.
11.25
143.
130.625
163.—
62.25
H5.—
59.5
231.5
Deviſenmarkt.
26. 3. 28. 3. 26. 3. Eeld /Brie Geld Brie Geld Brie Auſterdam=R. /168.51 168. 93 168.48/168.90 Wien D.=Oſt.abg. 59.24 59.38 Euenos-Aires. 1.7811 1.78: 1.780/ 1.7841 Prag. 2.467 12.50 Trüſſel=Antw /58.52 58.6e 53. 521 58.66 Budapeſt/ Pengö/ 73.47 73.65 Cslo 109.841 110.12 09.76 110.04 Japan. 2.072 2.076 Fopenhagen 112.35 12.5 12 35/112.63 Rio de Janeiro 1.4985 9. 5005 Strdholm 6112.78 1 13.06 12.76/1 13.04 Sofia 3.042 3.054 Kelſingſors 10.601 1o.641/10.598 0.63C Jugoſlavien ... / 7.399 7.419 Italien .... 19.375 19.415 19.38 19.42 Konſtantinopel 2.131 2.14 London . . . . (20.451/20.50. 20.453 20.50 Lifſabon .. 21.525 21.575 Nen=York.. f1.212 4.222 4.21154. 2215 Danzig ... 81.7 81.98 Paris". 16.49 16.53 16 495/16.53: Athen .. 5.47 5.45 Scneiz 1s0.98 81.18 81.00/ 8:.2 Kanada. . 4.21 4.228 Exanien 75.48 75.66 75. 6.09 Uruguay. . 4.235 4.241 28. 3. Gelt Brief 59.22 59.36 12.465 2.505 73.48 73.66 2.070 2.074 0 49 9.500 3.04 3.053 7.39 1.419 2. 1231 2.133 21 525 2:.575 81./ 81.99 5.4 5. 49 4.214 4. 223 4. 23: 4.245 Die Gründe für die Preiserhöhung beim Internationalen
Schienen=
kartell. Die bereits gemeldeten allgemeinen Preiserhöhungen beim
Internationalen Schienenkartell um 5 ſh. auf 6 Pfund, 5 ſh. fob ſind
das Ergebnis einer völligen Einigung über verſchiedene Differenzen in
Verrechnungsfragen, die in Brüſſel eigentlich wider Erwarten auf dem
geſamten ſtrittigen Gebiete, größtenteils auch zugunſten der deutſchen
Teilnehmer, zuſtande gekommen iſt. Infolge dieſer noch ſtrittigen
Punkte war eine für notwendig erachtete Preiserhöhung bisher nicht
vorgenommen worden. Die Erſtarkung des Internationalen
Schienen=
kartells, wie ſie die fetzigen Brüſſeler Verhandlungen gebracht haben,
onnte nunmehr dieſe von allen Teilnehmern mit Rückſicht auf die
Ge=
ſtehungskoſten für nötig erachtete Beſſerung der Preiſe bewirken.
Das Geſchäft auf der Frankfurter Meſſe.
Hatte man am Eröffnungstage der Frankfurter Frühjahrsmeſſe noch
in faſt ſämtlichen Branchen ein unwiderſprochen günſtiges Geſchäft,
wenigſtens ſehr zahlreiche ernſte Nachfrage mit guten Abſchlüſſen
feſt=
ſtellen können, ſo brachte der geſtrige Montag überraſchenderweiſe ein
Abflauen des Geſchäftes, ſelbſt auch bei den Grundſäulen der diesjährigen
Meſſe, Textil und Leder. Der Optimismus des Eröffnungstages ſchlug
bei vielen Ausſtellern in immerhin einige Enttäuſchung um.
Auf der Textilmeſſe wurden noch anſprechende Abſchlüſfe in
Strumpf=
waren, Trikotagen und vor allem erſten Modeartikeln getätigt. Zu
be=
rüickſichtigen bleibt hier auch weiterhin, daß kommende Preiserhöhungen
zu größerer Geſchäftsluſt anregten. Aehnlich iſt die Lage auf der
Möbelmeſſe, die ebenfalls abflauendes Geſchäft, doch immerhin noch
be=
friedigende Abſchlüſſe tätigen konnte. Nachfrage machte ſich allerdings
nur nach Einrichtungen und Küchenmöbeln moderneren Stils bemerkbar,
wvährend ältere Sachen kaum Intereſſe fanden. Die Ausſtellung „
Mo=
derne Bürotechnik” erfreute ſich noch zahlreichen und auch ernſten
Be=
ſuches, doch ſcheitern naturgemäß hier größere Abſchlüſſe an den relativ
teueren modernen Einzelobjekten. Sehr ſtark hat das Geſchäft in der
Abteilung Schuh= und Lederwaren nachgelaſſen. Waren am erſten
Tage die an ſich ſehr geringen Erwartungen nicht gerade enttäuſcht
wvorden, ſo beſtand am zveiten Tage kaum noch nennenswerte
Noch=
frage. Gefragt war farbiges Leder, und zwar immer noch aus der
Pir=
maſenſer Schuhinduſtrie. Die Spielwareninduſtrie klagte ſehr über das
minimale Geſchäft. Kleinſte Aufträge und Ausbleiben von großen
Kunden wurden allfeits berichtet. Etwas günſtiger war dagegen der
Abſatz bei der Offenbacher Lederinduſtrie. Die Sonderausſtellung „Das
moderne Wohnhaus und ſein Innenausban”, lockte naturgemaß noch
eine große Zahl von Schauluſtigen, fällt jedoch aus dem Rahmen der
geſchäftlichen Betrachtung der Meſſe, da ſie ja nur ein
Propaganda=
mittel und eine Verquickung von Ausſtellung und Meſſe iſt.
Der Beſuch der Frankfurter Frühjahrsmeſſe aus
dem Ausland hat im Vergleich zum Vorjahre wieder erheblich
zu=
genommen. Das größte Kontingent der Beſucher ſtellt die Schweiz.
Dann kommen Oeſterreich, Ungarn, Holland, Frankreich, die
Tſchecha=
ſlowakei und Belgien. Doch auch die außereuropäiſchen Länder ſind
an=
ſehnlich vertreten. Von außereuropäiſchen Ländein iſt vor allem
Amerika in nennenswerter Zahl erſchienen.
Wirtſchaſtliche Rundſchau.
Der Abſchluß der Berliner Hochbahngeſellſchaft. Die Geſellſchaft
für Elektriſche Hoch= und Untergrundbahnen in Berlin, deren A.=K. von
175 244 000 RM. ſich nach der bekannten Umtauſchtransaktion nunmehr
bis auf einen Betrag von 8 517000 RM. flottanten Aktien und ein
weiteres Aktienpaket von 50 Mill. RM., da im Portefeuille der
Ber=
liner Nordſüd=Bahn A.=G. ruht, im Beſitz der Stadt Berlin befindet, legt
nunmehr ihren Abſchluß für 1926 vor. Für das abgelaufene
Geſchäps=
jahr wird nur die garantierte Mindeſtdividende von 5 Prozent (i. V.
7 Prozent) zur Verteilung kommen. Die Betriebseinnahmen aus dem
geſamten Schnellbahnnetz ſtellten ſich auf 28 277 635 RM.
7prozentige Anleihe des Hefſen=Naſſauiſchen Hüttenvereins G. m. b. H.
Steinbrücken. Eine unter Führung des Bankhauſes L. Pfeifer, Kaſſel,
ſtehendes Bankenkonſortium hat eine hypothekariſch ſichergeſtellte und bis
zum 1. April 1932 unkündbare 7prozentige Anleihe in Höhe von
1,5 Millionen RM. des Heſſen=Naſſauiſchen Hüttenvereins G. m. b. H.,
Steinbrücken übernommen, die in den nächſten Tagen zur Ausgabe
ge=
langen wird.
Badiſche Landesgewerbebank A.=G., Karlsruhe=Frankfurt a. M. In
der Bilanzſitzung des Aufſichtsrates konnte eine weitere recht günſtige
Fortentwicklung des Inſtitutes feſtgeſtellt werden. Der Jahresumſatz
beträgt über 1 Milliarde RM. und hat ſich gegen das Vorjahr nahezu
verdoppelt. Die Bilanzſumme ſtieg von 10,5 Mill. auf 18,5 Mill. RM.
und der Reingewinn von 151 800 auf 195 188 RM. Es ſoll nach den
üblichen Rückſtellungen und Abſchreibungen eine Dividende von 8
Pro=
zent (i. V. 5 Prozent) zur Verteilung gelangen. — Die Bank, die
be=
kanntlich im Sommer 1924 zum Zentralinſtitut der badiſchen Schülze=
Delitzſch’ſchen Genoſſenſchaftsbanken beſtimmt wurde, hat im Jahre 198
ihre Tätigkeit auf etwa 70 Genoſſenſchaftsbanken und 20
Warengenoſſen=
ſchaften des Mittelrheins ausgedehnt. Infolge Vereinbarung mit dieſen
Genoſſenſchaften ſoll die Firma in „Landesgewerbebank für
Südweſt=
deutſchland” abgeändert werden. Das voll eingezahlte Aktienkapital von
1 Mill. RM. wird auf 2½ Mill. RM. erhöht, wobei den ſeitherigen
Aktionären das Bezugsrecht von 1:1 zu 110 Prozent angeboten wird.
Der Reſt wird in der Hauptſache von den neu beigetretenen
Kredit=
genoſſenſchaften des Mittelrheiniſchen Verbandes übernommen. (
Ordent=
liche Hauptverſammlung am 23. April 1927.)
Export nach Südafrika. Firmen, die an der Ausfuhr nach der
Süd=
afrikaniſchen Union intereſſiert ſind, ſeien darauf aufmerkſam gemacht,
daß die ſüdafrikaniſchen Zollbehörden ab 1. April 1927 auf die
Be=
folgung der bisher nicht beachteten Vorſchrift vom Jahre 1925 über den
abgeänderten Wortlaut der Zollfakturen ſtreng achten und die nicht
vorſchriftmäßigen Fakturen zurückweiſen werden.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach den vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 13. bis 19. März im Ruhrgebiet in ſechs
Arbeitstagen 2 426 538 Tonnen Kohle gefördert gegen 2 455 277 Tonnen
in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die
Kokserzeugung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in
den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 512 294 Tonnen
gegen 521 654 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die
Preßkohlen=
herſtellung auf 77 283 Tonnen gegen 78 135 Tonnen in ſechs
Arbeits=
tagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom
13. bis 19. März 404 423 Tonnen gegen 409 213 Tonnen in der
vorher=
gehenden Woche, die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 75 185
Ton=
nen (74 522 Tonnen), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung au
12881 Tonnen (13 022 Tonnen).
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ.=Sch. I. Teill 320
7 Teil/322
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. 24:1,
6 (a% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30
79 Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/=% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.5
6‟/,% Pr. St.=Sch
p. 1. 3. 29
6½,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1 10. 30
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p 1. 7. 291 99.75
79 Sächſ Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99.75
6½% Württ. Freiſt
Schatz. v. 1. 3. 29/ 98.5
b) Ausländtſche
5% Bos. E. B 1914
5% „ L.Inv. 191
4½% 1898
4½% „ 1902.
4%
4.25
5.5
52 Bulg. Taba 102/ 35
1 ½%0 Oſt. Staator.
v. 913. Kdb. 1918
4 ½ „Oſt. Schatz 14 25
4½% Oſt Silberr. 9.5
„ Goldr.
4% „einh. R. (kon) 2.10
3% Port (Spz.) II 11
4½ Num.am . R. 03.
4½% Gold. 18
% . „ am.konv.
11.25
22.5
8.25
8‟
Fürk. (Adm.103
(Bagd.) I
(Bagd.) II
4% Türk. unif. 1903
„ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 19131 23.5
4½%0 „St 1914
„ Goldr.
26.95
„ St. 10
49 „ Kronr.
2.30
„ Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche
5% Mex am.in abg
5% äuß. 99
40 „ Gold04ſtf.,1
30 „ konſ. inn.
4½
Irrigat.,
52 Tamaulipas 1,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi;
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bt. G./108
60 Berl. St.:Goldl 96
8% Darmſt. St.=G./100.5
8e D. Hyp.=Banl
Meining. Goldpf./104
32o Frl.=Hhp.=B.
Goldpfdbr.
105
7% Frkf. H.=B. Gld. 1103
8% Frki. Pfbr.=Br.
Goldpfdbr.
102.25
7% Pfbr • Bk.=Gld./103
5% Frk‟ Pfdbr.=Bk
Goldpfdbr
91.5
8% H. Lbs.-Bk. Gld./103.5
102.5
10%o R. Gletr. Märl
(Hagen) Goldobl. 104
8½ K. Landesban!
Darmſt Reihe / 101.5
Reihe I1/101.5
„M.=Krft. Höchſt / 96
1103.5
Vo Mannh. St.=G.,/101.5
8% Naſſ. Ldb. Gold/104.5
8% Nbg. St.=Gldal.
3% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Nfdbr.
8% Pforzh St.-G./101
3% Pr. Centr.=Bd.
Cr.-Bk. Gldpfbr. 103.5
890 Pr. Centr.=St.-Goldpfbr. 1105
103
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. .103
7½½Rh. St.=W. 25/168.5
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
103
82 Südd. B. Cr.=B.
102.5
Goldpfdbr.
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.-).
obl mit Option/109.8
7 % V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option! 9911,
3% Voigt &Häffner
103
Goldobl.
3 Württba. Hyp.
Bank Goldpfbr 1102
98.25
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl 23
6% Hei. Brk.-Rg. 23
5% Roggen 2
50 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5½ Südd Feſt=B. G
Borkricgs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb.
Bahr. Handeisb.
13.25
6.05
8.92
2.22
DZ
Bahr. Hyp.i. Wechſ
B rliner Hyp.=Bk.
rff.shp.=Bk
Frlf. Pundbr.=B!
Hamt. Hyp.=Bk.
Mecklb Oak. — Wb.
Meining. Lhp.J:
Nordd. Gr.-Fr.21
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
A
5% L Sb. /Lb.)ſtfr.
2.6% Alte „
2.6% Neue..
50 Oſt.-Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt 1885
3%Oſt. . Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91.
9‟
42 Rud Silber
Rud Salzkg.)
4½% Anat S.I
4½% Anat S II
4½% Anat S III
3% Salon. Monaſt.
52 Tehuantepec.
4½2
16.4
14.7
14.5
14.9
13.35
16 8
16.6
11.82
12.1
9.1
6.7
14.5
14.5
26n5
23.5
Banr=Aktien
Allg. D.=Kredit.. 1172.5
Vad Bk.
168
Bk. f. Brauind.
239.5
Barmer Bankv. 1176
Bay Hyp=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. 250
Comm. u. Privatb. 1209.5
Darmſt. u. Nat.=B1. 1279
Deutſche Ban;
193.5
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 159
D. Hyp.=Bk. Mein. /171.5
D. Vereins=Bk 1123
Disk.=Geſellſch
185
Dresdener Br. .. . 186.5
Frankf. Bt.
..1150
Frkf. Hyp.=Bk.
209
Frkf. Pfdbr.=Bk. 191
Gotha. Grundtr. Bk. 237
Lux Intern Bank/ 11.5
Metallbank
162
Mitteld Creditb 248
Pfälz. Hyp.=Bk. 257
Pr. Bd.=Creditbank 164
„ Hyp =Akt.=Bank
Reichsbank=Ant 187
Rhein Creditbl
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd B.= Creditbk.
Südd. Disc.-Gei
Oſterr Creditanſt.
Wiener Banwerein
Zergwerks=Akt
Bochum. Bergb.
Buderus
.
Dt Luxemburg
Eſchw Bergw.. 171
Gelſenkirch. Bgw
Harp Bergb. 239.5
Flſe Vergb St 331
Genußſchein 159.75
Kali=Aſchersleb 210
Kali Salzdetfurt
Kali Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr
Mansfelder ......"
150
.
168
9.05
Ae
123
188
189.25
273
186.25
212.75
154.25
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. ..."
Rhein. Braunk.
Rhein Stahlw.
Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwert Heilbr.
Tellus Bgb..
..
Ver Laurahütte.
Ver Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh. //235
Henninger
Hereules Heſſiſche
Löwenbr.=München 336
Mainz Aktienbr. 254
Schöfierhof(Bind.)/358
...1198
Schwarz Storchen=
Tucher. Nürnberg
Werger
Arkum, Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw (v Klener
6%A.E. G. Vzg.A
5%A. E. G. Vzg.B
A. E. G. Stamm
Anglo=Cont Guano
Bad Maſch Duri.
Bad Uhren Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt. Nürnbera
Bayr Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El
Bing Metall
Brem =Beſigh=Ol.
Bürſtenfhr Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtad:
Cement Lothr
Chem Albert
Chem Brockh ...
Chem. Milch ..
172
180
181
140
37
94.5
85.5
163.4
135
34.1
63
208
72.25
93
188
33.5
80
169.85
192
45
165.25
109
79
Daimler=Benz A.6
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück
Dresd. Schnellpr
Dürkopp
Dürr Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung .."
Elſ Bad. Wolle
Email Ulrich
Enzinger Werte
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift:
Faber & Schleicher 1127.5
Fahr Pirmaſens
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt Sekt
Frankfurter Gas 178
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok.u. W
Zeiling & Cie
Germania Linol. 1286.5
Gelſenk Gußſt
Goldſchmidt Th.
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger 1190
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen.
Hanſa=Llond Br.
Hartm & Braun 1149.75
Hehligenſtaedt 30
Hilvert Armatur
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Hoch=Tief Eiſen 143
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Holzverk Ind.
Hydrom Breslau
Jnag ...
158
57
48.1
54
205
205.25
52.75
58
96
84
223
130
41.5
318
109
114
104.5
89.5
18
26
125
151
137.5
97
116
194
75.75
46
82
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58
140.5
138.5
143
195.5
164.5
7411.
68
116
133.5
125
68 9
65
133
177
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112
116
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135
36.5
115.25
122
9
96
105
160
116.5
148.5
68
195.75
144
182.5
273
109.75
203
124
163
156.5
148
160
55.5
11.5
146
Nummer 88
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 28. März. Weizen inl. 29,5 bis
S; ausl. 30,75—33,75; Noggen inl. 9—27,25; ausl. 27,25—27,5;
„er inl. 21,75—22,25; ausl. 21,25—21,5; Braugerſte 26,5—30; Futter=
„Re 20,75—21,75; Mais 18,5: Wieſenheu 9,20—10; Kleeheu 11—11,90;
ſet6ſtroh 40,25—40,5: gebündelt 32.25—32,5; Weizenmehl 39,75—40:
ſe zenbrotmehl 31,75—32; Noggenmehl 36,25—38; Weizenkleie 13,75;
nkentreber 16—17. Tendenz: feſt.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. März. Zu Beginn der neuen
ſiche geſtaltete ſich die Tendenz am hieſigen Produrtenmarkt etwas
ndlicher, geſtützt auf die höher lautenden Auslandsnotierungen.
arientlich für Brotgetreide zeigte ſich einiges Intereſſe; Weizen und
ſo; gen konnten daraufhin um je 25 Pfennig anziehen. Ebenſo wurde
ſorimergerſte um 50 Pfennig und Weizenmehl um 25 Pfennig teurer.
Nachfrage nach Kleie hat dagegen ſtark nachgelaſſen. Es notierten:
ſe zen 28,50; Roggen 26,75: Sommergerſte 25,50—27,50; Hafer inl.
22,50; Mais 18; Weizenmehl 39,75—40,25; Roggenmehl 36,50 bis
„5: Weizenkleie 14: Noggenkleie 14,50—14,75; Erbſen 32—60; Linſen
—70; Heu 8—9; Weizen= und Noggenſtroh drahtgepreßt 4,25—5: ge=
„Delt 3,75—4; Treber 16.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmaukt vom 28. März. Dem heutigen Viehmarkt
g=en zugefahren: 155 Ochſen, 108 Bullen, 669 Kühe und Ninder, 560
äber, 42 Schafe, 3183 Schweine, 144 Arbeitspferde und 62
Schlacht=
ge de. Bezahlt wurden für je 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen a) 59 bis
b) 48—53: c) 47—52: d) 38—45; e) 34—42 und 5) 30—32; Bullen
Ffe a) 50—54: b) 44—47: c) 37—42 und d) 30—34; Kühe Klaſſe u) 40
s 51; b) 36—42: c) 30—34 und d) 16—24; Färſen Klaſſe a) 59—72;
76—53 und c) 36—42: Kälber Klaſſe b) 80—85: c) 76—80; d) 68—74
2—60; Schafe 38—46; Schweine Klaſſe a) 63—64; b) 63—64: c) 64;
S2—63: O) 62—63; k) 60—62 und g) 52—58. Arbeitspferde koſteten
4—1600 Mark und Schlachtpferde 60—140 Mark. — Marktverlauf:
Lie Großvieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern ruhig, ausverkauft,
Schweinen mittelmäßig, geräumt, mit Pferden mittelmäßig.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln am 28. März. Für
Kilogramm Frachtparität Frankfurt bei Waggonbezug wurden
be=
allt: Induſtrie, hieſiger Gegend 6 RM., weißfleiſchige, hieſiger Gegend
——4,50. Tendenz: luſtlos.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. März. Der Antrieb des heutigen
ſceuptmarktes beſtand aus 305 Ochſen, 135 Bullen, 622 Kühen, 388
Fär=
hu. 484 Kälber, 67 Schafen und 5602 Schweinen. Der Auftrieb war
da=
ui ſehr groß und übertraf den der vergangenen Woche um 60 Ochſen,
Dienstag, den 29. März 1927
Geite 13
20 Bullen, 25 Kühen, 115 Färſen, 15 Kälbern, 10 Schafen und 220
Schweinen. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen Klaſſe
11) 61—63; a2) 57—60; 0) 52—56 und c) 46—51; Bullen Klaſſe a) 55
bis 57; b) 50—54 und c) 46—49; Kühe Klaſſe a) 49—53: b) 42—43;
C) 34—41 und d) 24—33; Färſen Klaſſe a) 60—65; b) 53—59 und c) 45
bis 52; Kälber Klaſſe b) 70—75: c) 60—69 und d) 48—59; Schce
Klaſſe a) 50—56 und b) 40—44; Schweine Klaſſe a) 61—62: b) 61—63;
c) 62—63: d) 61—63; e) 59—61; k) geſtrichen und g) 52—58. —
Markt=
verlauf: Geſchäft in Rindern und Kleinvieh ruhig aber ausverkauft. In
Schweinen verblieb bei ruhigem Geſchäft etwas Ueberſtand. Die
Fleiſch=
großhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch 1 95—100;
II 80—90; Bullenfleiſch 85—90; Kuhfleiſch 1 70—80: II 60—70 und
III 40—50: Kalbfleiſch II 90—100; Hammelfleiſch 90—98: Schaffleiſch
70—80 und Schweinefleiſch 76—80; Gefrierfleiſch, Nindfleiſch,
Vorder=
viertel 50 und Hinterviertel 58.
Berliner Produktenbericht vom 28. März. Die geſteigerten
Aus=
landsforderungen für Roggen wirkten ſich bei Wochenbeginn im Verein
mit größerer Deckungsfrage beſonders für März zu einer kräftigen
Be=
feſtigung aus. Der Samstagſchlußkurs wurde um 4 Mark heraufgeſetzt.
Zum erſten Male kam heute Dezember=Lieferung zum Umſatz, und zwar
bei einem Kurs von 230. Weizen ebenfalls befeſtigt. Für Hafer hält die
Nachfrage nach Polen an, während hier die Umſätze wegen zu hohen
Forderungen klein bleiben. Mehl hat einiges Geſchäft trotz leicht
er=
höhten Preiſen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 28. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſtetiger Haltung auf höhere
Kabel=
meldungen und kleinere Ankünfte. Auf die Wochenſtatiſtik hin wurde
dann der Markt ſchwach. Die Termine zeigen unweſentliche
Verände=
rungen.
Hafer: Der Markt neigte zur Schwäche und zeigte leichte
Kursrück=
gänge.
Baumwolle: Zu Beginn war die Haltung ſtetig. Später trat eine
Abſchwächung ein auf Verkäufe der Spekulation.
Kaffee: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf höhere
Auslandsnotierungen und größere Nachfrage des hieſigen Handels. Auch
lagen höhere braſilianiſche Forderungen vor.
Zucker: Niedrigere ausländiſche Notierungen, billigeres kubaniſches
Angebot und Kaufreſerve der Fabriken hätten einen abgeſchwächten
Ver=
lauf zur Folge. Der Schluß war erholt auf Käufe des Handels.
Kakao: Der Markt zeigte während des größten Teiles des Verlaufes
eine abgeſchwächte Haltung auf Verkäufe des Handels und Kaufreſerve
des Auslandes und der Fabriken.
Kleine Wiriſchaftsnachrichien.
Die Vereinigung deutſcher Kaltwalzwerke hat beſchloſſen, die
bis=
herige loſe Preiskonvention in ein Verkaufsſyndikat umzuwandeln, und
zwar mit einer vorläufigen Gültigkeit bis zum 31. Dezember 1927. In
dem Verbande ſind zurzeit zirka 90 Prozent dieſer Produktion
zu=
ſammengefaßt.
Die Verkaufsſtelle des Kupferblechſundikats Kaſſel hat den
Verkaufs=
grundpreis für Kupferblechfabrikate mit Wirkung ab 28. März 1927 auf
MM. 173 für 100 Kg. feſtgeſetzt.
Der Schiedsſpruch in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie vom 15. 3.
iſt bezüglich der Arbeitszeit von beiden Seiten abgelehnt, bezüglich der
Manteltarife von beiden Seiten angenommen worden. Der Manteltarif
läuft alſo weiter bis zum 31. März 1928.
Die Reichsbank hat, wie wir hören, von den Banken die Offenlegung
der gedeckten Debitoren, möglicher Weiſe auch für das zur
Veröffent=
lichung kommende Schema der Zweimonatsbilanz gefordert.
In der nächſten Sitzung des Wiener Gemeinderates wird ein
Ge=
ſetzentwurf zum Beſchluß erhoben werden, der die Verwaltung der
Ge=
meinde Wien zur Aufnahme einer 30 Mill.=Dollaranleihe in
Teilſchuld=
verſchreibungen ermächtigen wird. Dieſe Anleihe ſoll hauptſächlich zu
Inveſtitionen für die Straßenbahn und für andere ſtädtiſche
Unterneh=
mungen Verwendung finden.
Die belgiſch=luxemburgiſche Handelsbilanz iſt im Monat Februnz
1927 mit 440 Mill. Frs. paſſiv gegen 510 Mill. Frs. Paſſivität im
Januar 1927.
Aus Paris wird berichtet: Die franzöſiſchen Metallmärkte zeigen ſeit
kurzem entſchieden beſſere Dispoſitionen. Die Baiſſebewegung iſt
über=
all zum Stillſtand gekommen und es konnten bei leicht zunehmender
Nachfrage die Preiſe im Mittel ſogar um 2—3 Frs. erhöht werden.
Nach einer Meldung aus Moskau erreichte der ruſſiſche Außenhandel
im Februar einen Umſatz von 86,6 Mill. Rubel und ergab ein
Aktiv=
ſaldo von 11,4 Mill. Rubel.
Die Detailberatungen über das tſchechiſche Papierkartell wurden
be=
endet, ſo daß die konſtituierende Sitzung für den 6. April einberufen
werden konnte. Da die Arbeiten zur Errichtung der Kartellorganiſation
einige Zeit in Anſpruch nehmen, ſoll das Kartell mit Gültigkeit vom
1. Mai ab in Kraft treten.
Die ungariſche Regierung hat der Hauptſtadt die Erlaubnis erteilt,
eine neue Anleihe von 20 Mill. Dollar im Auslande aufzunehmen. —
In New York gelangt in der nächſten Woche die zweite Tranche der
un=
gariſchen Städteanleihe von 10 Mill. Dollar zur Zeichnung.
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Dienstag, den 29. März 1927
abends 7 Uhr
Die Gezeichneten
Oper in drei Aufzügen von Franz Schreker
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock
InSzene geſetztv Hans=Esdras Mutzenbecher
Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp;
Perſonen:
Herzog Antoniotto Adorno Heinrich Hölzlin
Graf Vitelozza Tamare . Leo Barczinski
Lodovico Nardi, Podeſta
der Stadt Genua . . . Alfred Karen
CarlottoNardi, ſeine Tochter Ch. Maſſenburg
Alvianv Salvago, ein
genueſiſcherEdelmann Joſef Poerner
Guidobaldllſodimare) Rudolf Strzeletz
Guſtav Deharde
Menaldo Negroni
Michelotto Cibo.
Gonſalvo Fieſchi
Julian Pinelli . .
Paolo Calvt . ..
Imre Aldori
— Karl Ebert
Oscar Grauert
S Heinrich Kuhn
Der Capitaneo di giuſtizia Heinrih Hölzlin
Hinevra Scotti
Annelis 9verig
Martuccia, Haushälterin
bei Alviano Salvago. Anna Jacobs
Pietro, ein Bravv . . . . Eugen Vogt
Rudolf Strzeletz
Ein Jüngling ..
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Gotthelf Piſtor
Erſter Senator
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Erſter Bürger
Zweiter Bürger.
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Martha Liebel
Mutter .
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Erſte Dienerin . . . Sitta Müller=Wiſchin
Bweite Dienerin . . . . Fee Guttmann
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Ein Dieger ..
Bürger und Edle, Diener und Pagen,
Faune und Najaden, ein Bacchantenzug /
vermummte Häſcher
Ort der Handlung: Genua, Beit; 16. Jahrh.
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätzei 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
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Nummer 88
Dienstag, den 29. März 1927
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Der Präfekt ſtützte den Kopf in die Hand, und ein
nachdenk=
ſches Lächeln ging über ſein Geſicht. An ſich war es nichts
Auf=
iliges, wenn ein Fremder in Venedig eine Nacht bummelte;
ber dieſer kranke Mann ſah nicht nach galanten
Unternehmun=
en aus. Und aus der ganzen Atmoſphäre, die ſein
Verſchwin=
ex umgab, ſprach dem Kriminaliſten deutlich eine gewiſſe
Nfahr.
„Was für Bekanutſchaften hat Herr Vandergult ...
In dieſem Augenblick klingelte das Telephon.
Der Präfekt nahm den Hörer und meldete ſich. Jonny, der
hm gegenüberſaß, konnte jedes Wort aus dem Mikrophon
ver=
ehen.
„Hier Vandergult.”
Der Beamte warf einen erſtaunten Blick auf ſein
Gegen=
ber.
„Jawohl, Herr Vandergult, ich höre.”
„Ich bitte um Entſchuldigung,” kam es aus dem Telephon,
daß ich Sie zu ſo ſpäter Nachtſtunde noch behellige.”
„Keine Urſache, Herr Vandergult. Ich hatte Sie ja darum
ebeten.”
„Ich komme erſt eben ins Hotel. Denn ich war bis jetzt bei
ne inem Schwiegervater, dem Marquis dOrſay.”
Der Präfekt und Jonny blickten ſich in die Augen.
„Vandergult lügt,” dachte Jonny bei ſich. „Warum lügt er?
Et iſt nicht bei d’Orſay geweſen.”
Im Geſicht des Präfekten aber ſtieg, verſchleiert hinter den
läulich ſchillernden Pupillen, der Argwohn auf. Dieſer Mann,
er da drüben ſitzt, hat gelogen. Vandergult iſt bei ſeinem
öchwiegervater geweſen. Welche Abſicht verbindet dieſer Menſch
ſamit, daß er dieſe Tatſache leugnet?
„Ich möchte Sie nun bitten, Herr Präfekt,” kam es weiter
uus dem Telephon, „doch auf dieſen Fritz Jacobſen zu fahnden.
Nein Schwiegervater hat mich davon überzeugt, daß es
notwen=
dig iſt, ihn zur Strecke zu bringen.”
Wieder blickte der Präfekt auf Jonny; ein Gedanke
durch=
uhr ihn.
„Hier iſt jemand, Herr Vandergult, der Sie ſeit ſechs
Stun=
den ſucht. Wer es iſt? Er ſteht in Dienſten Ihrer Frau Mutter
und kommt geradewegs aus Rom.”
Eine kurze Pauſe entſtand. Dann hörte Jonny deutlich,
we Vandergult fragte:
„Wie heißt er?”
„Wie heißen Sie?” erkundigte ſich der Präfekt.
„Charles Hopkins.”
Der Präfekt wiederholte den Namen ins Telephon hinein.
Die erſtaunte Antwort ertönte:
„In Dienſten meiner Mutter ſteht kein Charles Hopkins.”
„Was ſagen Sie dazu?” herrſchte ihn der Präfekt an. „Herr
Vandergult erklärt, Sie nicht zu kennen.”
Seite 15
„Das iſt kein Wunder,” meinte Jonny; „Herr Vandergult
kann unmöglich alle Leute kennen, die in Dienſten ſeiner Mutter
ſtehen.”
Plötzlich, ſchien der Präfekt, einen Gedanken zu faſſen. Er
beugte ſich vor und ſagte, zitternd vor Aufregung, ins Telephon
hinein:
„Wiſſen Sie, was ich vermute, Herr Vandergult? Ich glaube,
der Mann, der mir hier gegenüberſitzt, iſt jener Fritz
Jacobſen.”
Etwas Unverſtändliches kam aus dem Telephon; der Präfekt
antwortete:
„Nein: daß Sie ihn bisher nicht zu Geſicht bekommen haben,
weiß ich. Aber der Marquis dOrſay kennt ihn; ich werde ihn
benachrichtigen. Und zwar werden wir folgenden Weg
ein=
ſchlagen: ich fahre auf der Stelle mit dieſem Herrn Hopkins zu
Ihnen ins Hotel. Ich werde den Marquis bitten, ebenfalls zu
Ihnen zu kommen. An Ort und Stelle, wenn wir alle drei
Be=
teiligten beiſammen haben, werden wir in einer Minute die
Wahrheit feſtgeſtellt haben."
Vandergult gab eine zuſtimmende Antwort. Dann ſagte
er plötzlich:
„Ich möchte Ihnen die Mühe abnehmen. Ich ſelbſt werde
meinen Schwiegervater anrufen. Bitte kommen Sie inzwiſchen
mit Ihrem Häftling zu mir.”
Der Präfekt erhob ſich:
„Sie kommen mit.”
Das Hotel war noch geöffnet; die Halle lag im Halbdunkel,
ſie war menſchenleer und auch der Marquis war noch nicht zur
Stelle. Der Nachtportier begrüßte den Präfekten und warf
einen ſcheuen Blick auf ſeinen Begleiter. Dann ſtiegen die beiden
die Treppe hinauf — Jonny ſtets eine Stufe vor dem Präfekten.
Am Zimmer 5 machten ſie halt.
Der Präfekt klopfte.
Keine Antwort.
Zum zweitenmal pochte der Präfekt, ein wenig verwundert
darüber, daß man ſeinen Dienſteifer ſo unhöflich lohne.
Keine Antwort kam.
Er legte die Hand auf die Klinke.
Die Tür war offen.
Völlige Finſternis empfing die beiden.
Der Präfekt, der in Hotelzimmern Beſcheid zu wiſſen ſchien,
drückte auf den Doppelknopf des Schalters; das Licht flammte
auf.
Das Zimmer war leer.
Jonny wies auf die Tür zum Nebenzimmer. Sie war
an=
gelehnt; der Raum ſchien erleuchtet zu ſein.
In dieſem Augenblick wußte der Präfekt mit dem Inſtinkt
ſeines Metiers, daß hier ein Verbrechen geſchehen war.
Er ging, Jonny nicht aus den Augen verlierend, auf den
Fußſpitzen über den Teppich und öffnete behutſam die Tür zum
Nebenzimmer.
Auch dieſes Zimmer war leer. Die beiden traten näher.
Die Scheibe des Fenſters, das auf den Kanal hinaus führte,
war zertrümmert. Eine Gardine war heruntergeriſſen, der
Teppich verſchoben, eine umgeſtoßene Weinflaſche lag rinnend
am Fuß des Tiſches, das zertrümmerte Glas daneben. Eine
bronzene Skulptur war vom Sockel geſtürzt; ſie vollendete das
Bild des erbitterten Kampfes, der hier vorgegangen ſein mußte.
Der Präfekt ſah ſich forſchend um; dann riß er die Tür
zum Schlafzimmer auf.
Er ſchaltete das Licht ein.
Jonny, der an ſeiner Seite ſtand, prallte faſſungslos zurück.
Dort drüben am geöffneten Fenſter ſtand Fritz Jacobſen.
„Kommen Sie her!” ſagte der Präfekt. „Sie wollten aus
dem Fenſter ſpringen?”
Fritz antwortete nicht.
„Wo iſt Herr Vandergult?” fragte der Präfekt.
Fritz zuckte die Achſeln.
In dieſem Augenblick hörte man das Knarren einer Tüir. Die
beiden wandten ſich um.
Hinter ihnen ſtand der Marquis.
Er warf einen Blick in den Raum und ſagte:
„Das iſt ja Fritz Jacobſen!“
„Was?‟ Der Präfekt rollte die Augen vor Ueberraſchung.
„Das iſt Fritz Jacobſen? Und kennen Sie auch zufällig
die=
ſen hier?”
Der Marquis ließ ſeine kalten Augen über Jonny gleiten
und erwiderte lächelnd:
„Aber gewiß. Das iſt kein anderer als Fritz Jacobſens
Komplice: Jonny Reimers.”
„Wo iſt Herr Vandergult?” herrſchte der Präfekt Fritz an.
„Ich weiß es nicht.”
„Sie wiſſen es nicht? Und warum ſind Sie hier?”
„Ich wollte gern den echten Vandergult einmal ſehen. Darum
habe ich mich hier eingeſchlichen. Aber er war nicht zu Hauſe
und iſt auch nicht gekommen.”
„Sie lügen!” konſtatierte der Präfekt. „Glücklicherweiſe
kann ich es Ihnen minuziös nachweiſen. Denn Herr Vandergult
hat vor einer Viertelſtunde von hier aus telephoniert.”
„Ich weiß es nicht”, ſagte Fritz.
Der Präfekt trat auf ihn zu. „Aber ich weiß es. Und ich
will es Ihnen haarklein erzählen. Sie haben Herrn Vandergult
überfallen. Sie haben ihn getötet und zum Fenſter
hinaus=
geſtürzt: in den Kanal.”
„Nein,” ſagte Fritz.
Der Präfekt deutete auf das zertrümmerte Fenſter. „Und
das hier?”
Fritz zuckte die Achſeln.
Der Präfekt ſteckte die Hände in die Taſchen und blickte
triumphierend von einem zum andern. „Da hätte alſo die
Poli=
zei von Venedig einen Kapitalsfang gemacht! Zwei langgeſuchte
Hochſtapler auf einen Schlag! Und der eine von ihnen
oben=
drein ein Mörder. Sind wir tüchtig, Herr Marquis?”
Dann nahm der Präfekt das Telephon ab und ließ ſich mit
dem Kommiſſariat verbinden.
„Und mein Schwiegerſohn?” fragte d’Orſay.
„Dieſe Frage, Herr Marquis,” ſagte der Präfekt lächelnd,
„müſſen Sie an Herrn Jacobſen richten. Er wird Gelegenheit
haben, ſie uns in aller Ausführlichkeit zu beantworten.”
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