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31. März 2,18 Reichsmar” und 22 Pfennig 
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geaturen 2,40 Reichsmari frei Haus. Poſtbezugspreis 
März ohne Beſtellgeld monatl. 2,75 Reichsmark. 
franwortlichteit ür Aufnahme von Anzelgen an 
ſimmten Tagen wird nicht übernommen. 
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nechtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des 
eugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch 
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 N4 
Ter
Jugeinummer 10 Pfenälge
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche iüuſkrierte Beilege: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 82 
Montag, den 28. März 1927. 
190. Jahrgang
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Finanz=Anzeſgen 40 Reiſchspfg, Relamezelle (92 mm 
brei9 2 Reſchsmark. Anzelgen von auswäris 40 Reſchpfg. 
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zelle 300 Neſchsmart. Alle Preiſe in Reichsmark 
( Dollar — 420 Markl — Im Falſe höberer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſtw., erliſcht 
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konlurs oder gerſchtlſcher Beltreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme 
ſädter und Nalſonalbank.
 Das vorläufige deutſch=franzöſiſche 
Wirtſchaftsübereinkommen. 
Wie das von der deutſchen und der franzöſiſchen Delegation 
i die Wirtſchaftsverhandlungen in Paris vereinbarte 
            Kom=
zmiqué beſagt, iſt am Samstag ein vorläufiges 
            Uebereinkom=
en von den beiden Delegationsführern unterzeichnet worden. 
ſie weſentlichen Beſtimmungen dieſes Uebereinkommens beſtehen 
mmmal in der Verlängerung ſämtlicher Vereinbarungen, die 
ggenwärtig für die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen 
teutſchland und Frankreich maßgebend ſind, bis zum 30. Juni, 
ſobei die Hoffnung angeknüpft wird, daß bis dahin der neue 
farizöſiſche Zolltarif endgültig angenommen und in Kraft geſetzt 
in wird, und zum anderen in einer Kontingentierung der 
            fran=
zſiſchen Weineinfuhr nach Deutſchland, die der aus Italien und 
ſpanien entſpricht, ſowie in der Einräumung weſentlicher 
            Zoll=
tleichterungen für deutſche Maſchinen, Chemikalien und 
            elertro=
ichniſche Erzeugniſſe durch Frankreich. Es wird dabei 
            ausdrück=
ſch betont, daß das Uebereinkommen nur ein vorläufiges iſt und 
te in ihm enthaltenen Punkte von den beiderſeitigen 
            Delega=
us=Führern ihren Regierungen zur Annahme vorgeſchlagen 
erden, daß alſo die letzte Entſcheidung die Regierungen zu 
            tref=
m haben. Der deutſche Delegationsführer, Miniſterialdirektor 
r. Poſſe, iſt bereits unterwegs nach Berlin, und es iſt 
            anzu=
ehmen, daß das Reichskabinett ſich bereits in einer ſeiner 
            näch=
en Sitzungen, vermutlich ſchon am Montag, mit dem 
            vorläufi=
en und unverbindlichen Vorſchlag der Wirtſchaftsdelegationen 
ſchäftigen wird. 
Die Verhandlungen der letzten zehn Tage in Paris ſind auf 
ſrund eines Protokolls geführt worden, in dem die Grundlinien 
18 endgüktigen Handelsvertrages zwiſchen Deutſchland und 
frankreich feſtgelegt worden waren, und das ſeinerzeit von der 
ſeichsregierung gebilligt wurde. Die Hauptſchwierigkeiten 
            beſtan=
in mach wie vor in der franzöſiſchen Forderung auf Zulaſſung 
nes Kontingents franzöſiſcher Weine nach Deutſchland, das in 
utſchen Weinbaukreiſen auf lebhaften Widerſtand ſtieß. 
            Frank=
ſich verlangte für ſeine Weineinfuhr die gleichen Bedingungen, 
je ſie Italien und Spanien zugebilligt worden ſind. 
            Gleich=
üng verlangte es aber auch dieſe Kontingentierung bereits für 
de Dauer des Proviſoriums, das erſt im Februar auf drei 
            wei=
tre Monate verlängert worden iſt, und ſtellte im Falle der 
            deut=
ſerr Weigerung die Kündigung dieſes Proviſoriums in 
            Aus=
ſcht. Andererſeits widerſetzte es ſich aber den berechtigten 
            deut=
ſeri Forderungen auf Zollermäßigung für deutſche chemiſche und 
eeftrotechniſche Erzeugniſſe. Der Gang der Verhandlungen wurde 
ger insbeſondere dadurch kompliziert, daß der endgültige 
            fran=
iſiſche Zolltarif noch immer nicht fertiggeſtellt war, die 
            Aus=
ſchen auf den Beginn der Verhandlungen über den endgültigen 
findelsvertrag alſo recht ungünſtig waren. Die Frage des 
            fran=
ſiſchen Zolltarifs bildete überhaupt den Stein des Anſtoßes 
den nun ſchon über zwei Jahre andauernden deutſch=
            franzö=
ſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Wie kürzlich aus Paris 
            ge=
neldet wurde, iſt der Entwurf des Zolltarifs nunmehr der 
            Kam=
ver zur Beratung zugegangen. Es iſt im beiderſeitigen 
            Inter=
ee zu hoffen, daß die Durchberatung des Entwurfes 
            beſchieu=
igt wird, dawit endlich eine grundſätzliche und endgültige 
            Rege=
lng der deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen erfolgt. 
Nach den unvollſtändigen in dem Kommunigus enthaltenen 
mgaben iſt Frankreich von deutſcher Seite für die Dauer bis 
um 30. Juni der gleiche Tarif für ſeine Weineinfuhr nach 
leutſchland wie Italien und Spanien zugeſtanden worden. 
            Da=
ir hat Frankreich, wie es in dem Kommuniqus heißt, ziemlich 
asgedehnte Vorteile in der Frage der Einfuhr deutſcher 
            chemi=
ſher und elektrotechniſcher Erzeugniſſe gewährt. Bevor ſich ein 
adgültiges Urteil über das Uebereinkommen fällen läßt, muß 
te Veröffentlichung der einzelnen Bedingungen abgewartet 
            wer=
iſſen worden iſt, werden weſentliche Aenderungen doch kaum 
tehr zu erwarten ſein. Die Reichsregierung wird nunmehr zu 
atſcheiden haben, ob die Nachteile durch die neue Belaſtung des 
Feinbaues durch die anderweitigen Vorteile wettgemacht werden. 
Unterzeichnung eines deutſch=polniſchen 
Eiſenbahnabkommens. 
W. Warſchau, 27. März. 
Geſtern fand im polniſchen Verkehrsminiſterium die 
            Unter=
ſichnung des deutſch=polniſchen Abkommens über 
            Erleichterun=
en des internationalen Eiſenbahnverkehrs auf der Strecke 
ſirchau-Konitz—Dirſchau-Marienburg ſtatt. Von deutſcher 
ſeite wurde das Abkommen von dem deutſchen Geſandten 
            Rau=
her und dem Geheimen Regierungsrat Scholz, von polniſcher um ihnen zu beweiſen, daß er ſich tatſächlich in Peking befindet 
ſeite von Miniſterialdirektor Moſkwa und Abteilungsvorſtand verlaſſen, ſondern von dort aus die Operationen perſönlich 
Frochaſka unterzeichnet. Dieſes Abkommen ſieht beſondere 
            Er=
lichterungen für den internationalen Perſonenverkehr zwiſchen 
Feſteuropa und dem Fernen Oſten anderſeits auch auf dem Ge= fong am Yangtſekiang, 420 Kilometer oberhalb Hankaus, beſetzt. 
hete des Zoll= und Paßweſens vor. Auch der 
            Eiſenbahnwechſel=
erkehr zwiſchen Deutſchland, Danzig und Polen wird nach 
            er=
ilgter Ratifizierung die Grundlage für die Herſtellung einer 
hrekten Verbindung von Paris, Calais und Oſtende über 
            Ber=
n. Rigg und Moskau nach Peking und Tokio bilden. 
Die internationalen Induſiriellen=Verhandlungen 
in Brüſſel. 
 
EP. Brüſſel, 27. März. 
Der „Temps”=Korreſpondent in Brüſſel meldet, daß die 
interhandlungen zwiſchen den deutſchen, franzöſiſchen, belgiſchen, portſchiff; „Japan: 1 Flaggſchiff, 3 Kreuzer, 1 Zerſtörer, 
gemburgiſchen, tſchechoſlowakiſchen und polniſchen 
            Textilindu=
tiellen in Brüſſel am Samstag zu einem Abkommen über die / 
laſchinengarn=Erzeugung geführt haben. Es fehle lediglich die kreuzer, 1 Torpedobootzerſtörer, 1 Kanonenboot; Holland: 
uſtimmung einer belgiſchen Fabrik, damit das Abkommen per= 1 Kreuzer; Portugal: 1 Kanonenboot; Spanien: 
ſſt werde. Es habe Bezug auf die Feſtſetzung von 
            Mindeſt=
teiſen für den Abſatz der europäiſchen Erzeugung in Aſien, anderen 44 Kriegsſchiffe der Mächte ſind auf 13 Plätze verteilt. 
rika und Amerika und ſtelle das Prinzip auf, daß die europä= Vor Hankau liegen allein 12 Schiffe, vor Nanking 3, doch ſind 
hen Produzenten in den außereuropäiſchen Ländern ſich keine, dieſer Tage zur Verſtärkung weitere Kriegsſchiffe im Hafen von 
heiskonkurrenz machen ſollten:
Vom Tage.
 Die 500 amerikaniſchen Studenten und Studentinnen 
ſowie 70 Hochſchullehrer, die mit dem Dampfer „Rüindam” der 
ſchwimmenden Univerſität”, in Hamburg ankamen, ſind mit einem 
Sonderzug in Berlin eingetroffen. 
Erzherzog Friedrich hat den gegen den polnäſchen 
Staat angeſtrengten Prozeß wegen der Beſchlagnahme ſeiner 
im ehemalig
 In Toulon war für geſtern abend eine ſozialiſtiſche 
            Ver=
ſammlung anberaumt, in der eine Anzahl Abgeordneter, darunter 
Renaudel, ſprechen ſollten. Wegen der zahlreich erſchienenen 
            poli=
tiſchen Gegner konnte kein Redner zu Wort kommen und es mußten 
ſtärkere Polizeikräfte aufgeboten werden. In einer ſich entſpinnenden 
Schlägerei wurde auch Renaudel tätlich angegriffen. 
Eine Flottenparade von 140 von den Manövern 
            zurück=
kehrenden Kriegsſchiffen wird Ende April vor Coolidge in der 
Nähe von Virginia ſtattfinden. 
Nach einer Budapeſter Meldung der „Neuen Freien Preſſe” wird 
Graf Bethlen entgegen ſeiner bis vor kurzem beſtehenden Abſicht, 
doch erſt Anfang April nach Rom reifen. 
Nach einer Meldung aus Kairo iſt der Präſident der 
            Tſchecho=
ſlowakei, Maſaryk, am Samstag in Alexandrien angekommen und 
in Begleitung des tſchechoſlowakiſchen Geſandten in Kairo, der ihm 
entgegengereiſt war, nach Kairo weitergefahren, wo er am Abend 
            an=
kam. Er wurde am Bahnhof von einer Abordnung der ägyptiſchen 
            Re=
gierung empfangen. 
Laut Chicago Tribune” ſind bei den Kämpfen in 
            Nan=
king nach einem Kabeltelegramm einer in Nanking niedergelaſſenen 
amerikaniſchen Petroleum=Geſellſchaft insgeſamt 36 Amerikaner 
getötet worden und zwar 30 Bewohner von Nanking und ſechs antwortlichen Volksvertretungen überhaupt, vorgekommen ſind. 
amerikaniſche Marineſoldaten. 
Der perſiſche Miniſter des Auswärtigen iſt zu 
            Verhand=
lungen mit der Sowjetanion in Moskqu eingetroffen. 
Die engliſche China=Politik. 
Eine Rede Sir John Simon. 
w. London, 27. März. 
Der Führer der Liberalen Sir John Simon trat in einer 
rung in China ein. Er erklärte, wer etwas von dem Geiſt des 
Liberalismus verſtehe, müſſe die Anſtrengungen eines jeden 
Volkes in der Richtung auf eine fortſchrittliche Entwicklung 
            be=
grüßen. Gegenwärtig aber ſei China ein Kampfplatz der 
            Par=
teien, und die Europäer dort, die nichts weiter wünſchten, als 
friedlich ihren Geſchäften nachzugehen und Handel zu treiben, 
was China ebenſo zugute komme, wie ihnen ſelbſt, ſeien in ſteter 
Sorge um Leben und Eigentum. Der Regierung gebühre großer 
Dank für die Schnelligkeit, mit der ſie eingegriffen und Truppen 
nach Schanghai entſandt habe, und zwar nicht in der Abſicht, in 
dem chineſiſchen Konflikt Partei zu ergreifen, ſondern in der 
            Ab=
ſicht, die internationalen Niederlaſſungen dor den Greueln zu 
ſchützen, die folgen würden, wenn der chineſiſche Pöbel dort 
            ein=
dränge. Das Verhalten der Arbeiterpartei in dieſer 
            Angelegen=
heit ſei ein Beiſpiel für jenen Mangel an moraliſchem Mut, der 
der Fluch vieler ſogenannter Staatsmännr ſei.
Zur Lage in China.
 EP. London, 27. März. 
Aus Schanghai wird gemeldet, daß die den Nordiſten 
            treu=
gebliebenen Kriegsſchiffe angefangen haben, die von den 
            Kan=
toneſen beſetzten, nördlich von Schanghai gelegenen 
            Befeſtigungs=
werke von Wutſchong zu beſchießen. Die Kantoneſen haben das 
en. Obwohl dem Reichskabinett völlige Entſchlußfreiheit ge= Feuer erwidert, doch ſteht der Ausgang des Kampfes noch nicht 
feſt. — In Schanghai ſind nun alle Straßenzugänge zu der 
            fran=
zöſiſchen Niederlaſſung für den Verkehr geſperrt worden. Die 
Schildwachen wurden verdreifacht. Zahlreiche Engländer und 
Amerikaner, die in der franzöſiſchen Niederlaſſung wohnen, 
haben die engliſchen und amerikaniſchen Flottenkommandanten 
um die Entſendung von Truppen nach der franzöſiſchen 
            Nieder=
laſſung erſucht, da die dort befindlichen tauſend Mann 
            Schutz=
truppen ganz ungenügend ſeien. Der franzöſiſche Konſul hat 
ſeinerſeits die Kommandanten der franzöſiſchen Kriegsſchiffe vor 
Schanghai erſucht, wenigſtens ein Bataillon Marineſoldaten 
auszuſchifſen und nach der Niederlaſſung zu ſenden. 
Nach einer Meldung aus Peking iſt Tſchangtſolin dort 
            an=
gekommen. Er hat die ausländiſchen Journaliſten empfangen, 
und nicht, wie gemeldet, geflüchtet ſei. Er werde Peking nicht 
leiten. Nach der gkeichen Meldung haben die Nordtruppen Kai= 
25 fremde Kriegsſchiffe vor Chinas Küſien. 
* London, 27. März. (Priv.=Tel.) 
Dieſer Tage iſt die achte Torpedoboot=Zerſtörerflottille in 
Hongkong eingetroffen; ſomit liegen 75 Kriegsſchiffe von acht 
verſchiedenen Nationen zum Schutze der Konzeſſion in den 
            chine=
ſiſchen Gewäſſern. Die Flotteneinheiten vor Schanghai allein 
verteilen ſich wie folgt: Großbritannien: 1 Flaggſchiff, 
2 Kreuzer, 1 Kanonenboot; die Vereinigten Staaten: 
1 Flaggſchiff, 3 Zerſtörer, 3 Kanonenboote, 1 Tankſchiff, 1 Trans= 
3 Kanonenboote; Frankreich: 1 Flaggſchiff, 1 
            Minen=
ſucher, 1 Kanonenboot, 1 Transportſchiff; Italien: 1 Panzer= 
1 Kreuzer; im ganzen alſo 31 Kriegsſchiffe vor Schanghai. Die 
Nanking eingelaufen.
 Wüſte Zumultſzenen 
im ſächſiſchen Landtage. 
Von unſerem L=Korreſpondenten. 
Dresden, 27. März. 
In der letzten Sitzung des Landtags kam es vor Eintritt 
in die Wahl der Mitglieder zur Gemeindekammer zu unerhörten 
Tumultſzenen, als der Kommuniſt Renner behauptete, der 
            Alt=
ſozialiſt=Bethte habe ihm erklärt, er und ſeine Fraktion würden 
gegen die Gültigkeit des Mandats des bisherigen 
            kommuni=
ſtiſchen Fraktionsvorſitzenden Ewert ſtimmen, wenn die 
            Kommu=
niſten das Gehalt Bethkes als Hauptſchriftleiter der 
            Staats=
zeitung ablehnten. Die Sitzung mußte zweimal unterbrochen 
werden, weil es unter ohrenbetäubendem Lärm zu tätlichen 
            An=
griffen verſchiedener Abgeordneter der radikalen Linken auf den 
Altſozialiſten Bethke kam. Bethke wurde, als er in der 
            wieder=
eröffneten Sitzung das Wort erhielt, von dem kommuniſtiſchen 
Bauarbeiter und Landtagsabgeordneten Roſcher von den 
            Auf=
gangsſtufen zum Rednerpult mit Gewalt herabgriſſen. Das 
            dar=
auf ſofort entſtehende Handgemenge Abgeordneter aller 
            Frak=
tionen flaute erſt ab, als der Präſident abermals die Sitzung 
unterbrach. Die Publikumstribünen mußten geräumt werden. 
Die Vorgänge, die ſich im Landtag abgeſpielt haben, 
            ge=
hören zu den bedauerlichſten und niederdrückendſten, die jemals 
in der Geſchichte des ſächſiſchen Parlamentarismus, ja der ver= 
Die Schärfe der Meinungsgegenſätze um die zu löſenden 
            Pro=
bleme macht hartnäckige Verhandlungskämpfe ohne weiteres 
            ver=
ſtändlich. Es kann vielleicht auch noch verſtanden werden, wenn 
hier und da ein Ausdruck der Kritik fällt, der hart an die Grenze 
der Sachlichkeit ſtreift und darum nicht ohne weiteres als 
            parla=
mentariſch bezeichnet werden darf, aber es iſt abſolut 
            unbegreif=
lich, auf das tiefſte zu bedauern und auf das nachdrücklichſte zu 
verurteilen, wenn, wie es in der geſtrigen Sitzung des Landtags 
geſchah, aus Kritik und Parteigegnerſchaft Beleidigungen, 
            Kra=
walle, ja ſogar tätliche Angriffe hervorgehen. Die Würde des 
Parlaments und das Anſehen des parlamentariſchen Syſtems 
können durch nichts ſchwerer beeinträchtigt werden, als durch 
Rede, die er in Cleckheaton hielt, warm für die Politik der Regie= derartige, ungezügelten politiſchen Leidenſchaften entſpringende 
Verirrungen. Erfreulich iſt es immerhin, daß mit dieſen 
            Feſt=
ſtellungen nur ein eigentlich verſchwindend kleiner Teil des 
Hauſes getroffen zu werden braucht, und daß die überwiegende 
Mehrzahl der ſächſiſchen Volksvertreter durch ihre Haltung in 
der geſtrigen Sitzung bewieſen hat, daß ſie die Ausſchreitungen 
unbeherrſchter Elemente in ihren Reihen ſchärfſtens mißbilligt. 
Erfreulich auch, daß feſtgeſtellt werden kann, daß das Präſidium 
der notwendigen Energie der Geſchäftsführung nicht ermangelte. 
Wenn es mit ſeinen Anweiſungen trotzdem nicht durchzudringen 
vermochte, ſo lag das an dem grenzenloſen Tumult, der den 
Sitzungsſaal wiederholt minutenlang erfüllte. Die Gründe der 
ernſten Zwiſchenfälle waren letzten Endes in der ſich immer 
mehr ſteigernden Erbitterung der radikalen Linken des Hauſes 
gegen die Altſozialiſten zu ſuchen, auf die ſchon wiederholt 
            ver=
wieſen worden iſt. Ein Funke in das Pulverfaß der abgeſagten 
Feindſchaft zwiſchen Kommuniſten, Sozialdemokraten und 
            Alt=
ſozialiſten, und die Exploſion flammt in Ausbrüchen des Haſſes 
empor, die geſchäftsordnungsmäßig nicht gezügelt werden 
            kön=
nen. So brachte geſtern das Abſtimmungsergebnis über die 
Gültigkeit des Mandats des bisherigen kommuniſtiſchen 
            Frak=
tionsführers Ewert, das mit den Stimmen der Altſozialiſten 
negativ ausfiel, ein Ausmaß von ſozialiſtiſch=kommuniſtiſcher 
Wut zur Entzündung, deſſen Vorhandenſein auch in 
            unterrich=
teten Kreiſen nie hätte vermutet werden können. Abg. Böchel 
(SPD.) leitete in ſteigender Erregung, rot vor Zorn und nach 
allen Seiten geſtikulierend, den Angriff auf die Altſozialiſten ein. 
Der Ausfall der Abſtimmung über das Mandat Ewerts habe die 
letzten Schleier von der inneren Einſtellung der ASPS. und 
auch der Aufwertungspartei zum Bürgerblock herabgeriſſen. Der 
Bürgerblock reiche von den Altſozialiſten bis zu den 
            Deutſch=
nationalen. Wie nach jeder Revolution verſuche die Reaktion, ſich 
auf geheimen Wegen die verlorene Macht im Staate wieder zu 
            er=
obern. In einer ſolchen Situation wäre es Pflicht der 
            Arbeiter=
parteien, alſo auch der ASPS., wenn ſie eine ſolche ſein wolle, 
jede Gelegenheit, den bürgerlichen Eroberungsverſuchen 
            entgegen=
zutreten, zu benutzen. ASPS. und AWP., welch letztere von ſich 
bei früheren Gelegenheiten behauptet habe, mindeſtens ein Drittel 
ihrer Wählerſchaft ſtehe im ſozialiſtiſchen Lager, wären indeſſen 
offen zu den Deutſchnationalen übergegangen und hätten ſich als 
Arbeiterfeinde dokumentiert. 
Nachdem dieſe Ausführungen, die von der ſozialiſtiſch=
            kommu=
niſtiſchen Linken lebhaft gebilligt wurden, die allgemeine 
            Er=
regung des Hauſes geſteigert hatten, löſte die Behauptung des 
Abg. Renner (K.P.D.), Bethke habe ihm vor einigen Tagen 
            er=
klärt, er und ſeine Fraktion würden gegen die Gültigkeit des 
            be=
kanntlich lange Zeit umſtritten geweſenen Mandats des Abg. 
Ewert ſtimmen, wenn die Kommuniſten das Gehalt Bethkes als 
Leiters der Staatszeitung ablehnten, zum erſten Male ein 
            un=
beſchreibliches Gebrüll aus, in dem nur einzelne Drohungen und 
Verwünſchungen gegen Bethke, verſtändlich waren. In 
            Fort=
ſetzung ſeiner Erklärungen nannte Renner Bethkes 
            Handlungs=
weiſe ein „ſchmieriges perſönliches Schachergeſchäft, wie es übler 
nicht gedacht werden könnte‟. Als Bethke darauf das Wort 
            er=
hielt, entſtand von neuem ohrenbetäubendes Getöſe, Schimpfrufe 
wie „gekauftes Subjekt”, Verhöhnungen der ASPS. und der 
bürgerlichen Parlamentarier: „Seht die Spitzen der Geſellſchaft!“ 
Hammerſchläge und Ordnungsrufe des Vizepräſidenten D. 
            Hick=
mann machten den Fortgang der Sitzung unmöglich. Nachdem 
Bethke vergebens zu ſprechen verſucht hatte und Müller=Planitz 
wiederholt Ordnungsrufe erhalten hatte, unterbrach 
            Vizepräſi=
dent Hickmann die Sitzung. Ein von der Seite herbeieilender 
Kommuniſt erfaßte den Abg. Bethke, als er ſeinen Platz wieder 
erreicht hatte, beim Kragen. Im Nu bildete ſich ein Knäuel 
von Abgeordneten, die Bethke angriffen und verteidigten, bis 
es dem Dazwiſchentreten der Saaldiener und vor allem des 
wirtſchaftsparteilichen Abg. Enterlein gelang, die Streitenden 
            aus=
einanderzubringen. Nach einer Viertelſtunde wurde die Sitzung
Nummer 87
 wieder eröffnet. Abg. Dr. Blüher (D. V,P.), der das Wort zur 
Wahl von zehn Mitgliedern und je zwei Stellvertretern für die 
Gemeindekammer eihielt, wurde unter ſofort wieder einſetzendem 
Lärm mit wiederholten Zurufen „Oberſchieber von Sachſen” 
empfangen. Nur mit Mühe und bruchſtückweiſe konnte er eine 
ſachliche Erkkärung zur Verteilung der zehn vom Landtag zu 
            be=
ſetzenden Sitze der Gemeindekammer zu Gehör bringen. Daraus 
ging hervor, daß die Regierungsparteien nach dem im 
            Reichs=
tag üblichen Verteilungsſyſtem zu verfahren beſchloſſen hatten. 
Als Blüher geendet hatte, begannen die Krawalle von neuem. 
Präſident Schwarz machte energiſch darauf aufmerkſam, daß er 
ſich aller geſchäftsordnungsmäßigen Mittel bedienen werde, um 
weitere Störungen zu verhindern. Aber auch er vermochte nicht 
durchzudringen. Den Höhepunkt erreichte der Tumult, als Bethke 
abermals das Wort erhielt. In dem Augenblick, als der 
            Abge=
ordnete die Stufen zur Rednertribüne emporzuſteigen ſich 
            an=
ſchickte, ſprang ihm ein Kommuniſt entgegen und verwehrte ihm 
den Zutritt. Ein anderer Kommuniſt, der Abg. Roſcher, faßte ihn 
ſeitwärts um den Leib und ſchleuderte ihn in Richtung des vor 
den Stenographenplätzen ſtehenden Tiſches des Hauſes. Von 
allen Seiten ſtürzten die Abgeordneten hinzu. Es kam zu einem 
wüſten Gemenge, in dem ſich der wirtſchaftsparteiliche 
            Fraktions=
vorſitzende Kaiſer und andere Abgeordnete minutenlang 
            vergeb=
lich ſchlichtend und zurückdrängend bemühten. Präſident Schwarz, 
der ununterbrochen den Hammer ſchwang, hob die Sitzung zum 
zweiten Male auf. Die Tribüne, die meiſt von Kommuniſten und 
Radikalſozialiſten beſetzt war und wiederholt unzuläſſige Rufe 
von ſich gegeben hatte, wurde gegen teilweiſe hartnäckigen 
            Wider=
ſtand der Beſucher auf das Gebot des Präſidenten daraufhin 
            ge=
räumt. Eine Aelteſtenratſitzung, die ſich unmittelbar nach dieſen 
Vorgängen mit der Lage befaßte, konnte offenbar Klärungen 
nicht herbeiführen. Auf die Wiedereröffnung der Sitzung wurde 
unter dieſen Umſtänden verzichtet. Sachliche 
            Verhandlungsreſul=
tate liegen mit Ausnahme der Gültigkeitserklärung der 
            Landtags=
wahlen, nicht vor. Die nächſte Sitzung findet am Dienstag, den 
29. März, ſtatt. 
Dubois für Annullierung der Kriegsſchulden. 
EP. Paris, 27. März. 
Der frühere Präſident der Reparationskommiſſion, 
            Abgeord=
neter Louis Dubois, hielt heute in Lyon eine Rede, in der er 
mit großem Nachdruck für die Nichtratifizierung der mit England 
und Amerika abgeſchloſſenen Schuldenabkommen eintrat. 
            Frank=
reich ſei überhaupt England und Amerika keinen Pfennig 
            ſchul=
dig. Die Vorſchüſſe beider Länder hätten 28 Milliarden 
            Gold=
franken betragen, ſie hätten aber ausſchließlich für die Bezahlung 
von Kriegslieferungen gedient. Daran hätten die engliſchen und 
amerikaniſchen Induſtriellen weit mehr verdient als 28 
            Milliar=
den Goldfranken. England und Amerika verdankten ſomit ihren 
gegenwärtig geradezu ungeheuerlichen Reichtum vor allem 
            Frank=
reich. Frankreich ſchulde lediglich ohne jeden Zweifel den 
            Be=
trag für die von den Amerikanern zurückgelaſſenen 
            Kriegsvor=
räte. — Dubois fordert darum die vollſtändige Annullierung der 
Kriegsſchulden, will aber gleichwohl, nichts von einer 
            Herab=
ſetzung der deutſchen Dawes=Schuld wiſſen. 
Die franzöſiſch=ruſſiſchen Schuldenverhandlungen. 
EP. Paris, 27. März. 
Ueber den Stand der franzöſtſch=ruſſiſchen 
            Schuldenverhand=
lungen verlautet in gut unterrichteten Kreiſen, daß die Ruſſen 
entgegen früheren Mitteilungen keine neuen Vorſchläge aus 
Moskau mitgebracht haben, und daß ſie ſich namentlich auf die 
Erlangung von Krediten verlegten. Ihre Ausſichten, Kredite 
zu erhalten, ſcheinen aber nur ſehr gering zu ſein, da dieſe 
            Kre=
dite der Wirtſchaftskriſe wegen nicht aufgebracht werden könnten. 
An eine öffentliche Anleihe ſei aber nach den üblen Erfahrungen 
der Vorkriegszeit nicht zu denken. Es beſtehe deshalb nur wenig 
Hoffnung, daß in abſehbarer Zeit eine Einigung zuſtande kommt. 
Peitergeltung von Beſtimmungen in der Erwerbsloſen= 
Fürſorge über den 31. März 1927 hinaus. 
Berlin, 27. März. 
Der Reichsrat hat in der Plenarſitzung vom 24. März 1927 
die Geltungsdauer des Geſetzes über eine Kriſenfürſorge für 
Erwerbsloſe, der Anordnung über Kurzarbeiterfürforge und der 
ſechſten Ausführungs=Verordnung, die den Reichsausgleich 
regelt, über den 31. März hinaus verlängert. Ferner hat der 
Reichsarbeitsminiſter angeordnet, daß die bisherigen Höchſtſätze 
in der Erwerbsloſenfürſorge und die Beſtimmungen über die 
Bezugsdauer der Erwerbsloſenunterſtützung auch über den 
31. März hinaus Geltung behalten.
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 28. März. 
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnen die Bühnenproben zu 
Wagners „Siegfried” mit dem die begonnene Neuinſzenierung des 
„Ringes” fortgeſetzt wird. Die erſte Aufführung wird vorausſichtlich 
an Oſtern ſtattfinden. 
Morgen Dienstag, 6 und 8 Uhr, finden zwei weitere Vorführungen 
des Kulturfilms „Wege zu Kraft und Schönheit” bei 
            Ein=
trittspreiſen von 70 Pfg. und 1 Mk. ſtatt, 
Zu Ehren Beethopens kamen im Landestheater bereits im 
Rahmen der Sinfonie= bzw. Volkskonzerte die 1. und 5. Sinfonie und 
jetzt zuſammen mit dem Tanzſpiel „Die Geſchöpfe des Prometheus” 
die 6. Sinfonie zur Aufführung; im Laufe des Winters ſpielte das 
Drumm Quartett an fünf Abenden die ſämtlichen Streichquartette und 
das Septett des Meiſters. In Ausſicht ſind noch die 7. Sinfonio, die 
auf dem Programm des achten und letzten Sinfonickonzertes dieſer 
Spielzeit am 2. Mai ſteht und gemeinſam mit dem Muſikverein, die 
9. Sinfonie. Außerdem werden die Herren Noſenſtock, Drumm und 
Andrege an drei Abenden im Laufe des April ſämtliche Klaviertrios 
von Beethoven zur Aufführung bringen. 
Auf Grund des ſenſationellen Erfolges, den Käthe Dorſch bei 
ihrem Gaſtſpiel mit Hans Mäillers „Flamme” am vergangenen Freitag 
im Kleinen Haus hatte, hat die Generaldirektivn bereits Verhandlungen 
mit der Künſtlerin eingeleitet, um ſie mit ihrem Enſemble zu einem 
weiteren Gaſtſpielabend zu gewinnen, der, falls die Verhandlungen zum 
Abſchluß kommen, im Mai ſtattfinden wird.
 Zum Beiſchreiben der 20/igen 
            Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die 
Sparbücher Nr. 1 — 32000 
Für die Woche von Mentag, den 28. März, 
bis Samstag, den 2. April, werden hiermit 
neu aufgerufen die 
Sparbücher Nr. 32001—100 000 
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8½½, bis 1 Uhr 
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. Samstags 
(St. 523 
nachmittags geſchloſſen 
Annahmeſtelle im 1. Stock. 
Städtische Sparkasse Darmstadt
 — Die Heidenreich von Siebold’ſche Stiftung zur Unterſtützung 
hilfsbedürftiger Wöchnerinnen aller Konfeſſionen in Darmſtadt hielt am 
24. März in Anweſenheit einer größeren Anzahl Mitglieder des 
            Damen=
vorſtandes und des Verwaltungsrates ihre 66, und 67. 
            Hauptverſamm=
lung im Stadthaus ab. Nach Begrüßungsworten der Vorſitzenden des 
Damenvorſtandes, Frau Dr. Büichner, erſtattete der Vorſitzende des 
            Ver=
waltungsrates, Herr Oberhirgermeiſter Dr. Gläſſing, den Jahresbericht. 
Hiernach war es der Stiftung möglich, dank der ihr im abgelaufenen 
Jahr zugefloſſenen reichichen Gaben hochherziger Spender, ihre 
            Unter=
ſtützungstätigkeit wieder in wirkſamerer Weiſe aufzunehmen. Es 
wurden insgeſamt 157 Wöchnerinnen durch Gewährung kräftiger 
            Lebens=
mittel und Vexabfolgung von Leib= und Bettwäſche, ſowie im Winter 
von Heizmaterial, im Notfall auch durch Stellung einer Haushilfe, 
unverſtützt, und hierfür der Geſamtbetrag von 8R75,66 Pf. aufgewendet. 
Den Spendern der Beträge ſowie den Damen des Vorſtandes, die ſich 
in unermüdlicher und aufopfernder Tätigkeit in den Dienſt der 
            Stif=
tung ſtellten, wurde namens der Stiftung duuch den Vorſitzenden 
            herz=
lich Dank ausgeſprochen. Ebenſo Herrn Regierungsrat Guthmann für 
die von ihm übernommene Rechnungsprüfung. Nach dem 
            Vermögens=
nachweis befand ſich die Stiftung im Beſitze eines Kapitals von 99 153 
Mark, das allerdings durch die Inflation zum größten Teil aufgezehrt 
wurde, ſo daß der Stiftung vorerſt lediglich die laufenden Beiträge 
mildtätiger Geber für Unterſtützungszwecke zur Verfügung ſtehen, Es 
wird der Wunſch und die Hoffnung ausgeſprochen, daß auch bei der 
            dies=
jährigen Sammlung von Beitvägen, die in nächſter Zeit ſtattfinden 
wird, ſich wieder zahlreiche Spifter von Beiträgen zur Förderung der 
ehlen und menſchenfreundlichen Ziele der Stiftung finden möchten. 
— Das Herz Jefu=Huſpital in der Hermannſtraße hat den obeven 
Teil des Prinz Emil=Gartens zwiſchen Eichberg= und Kaxlſtraße 
            käuf=
lich erworben und beabſichtigen die Franziskaner=Brüder, ſchon in der 
nächſten Zeit auf dieſem Terrain ein großes Krankenhaus zu 
            er=
bauen, wobei ein großer Teik zu Gartenanlagen zum Aufenthalt für 
die Kranken vorgeſehen iſt. Das gegenwärtige Krankenhaus wird 
            als=
dann als Altersheim für Männer aller Konfeſſionen inſtand geſtellt.
 Abſchiedzabend Profeſſor Adolf Buſch. Ueber das Buſch Quartzt 
das als Abſchiedsabend für Profeſſor Adolf Buſch am Freitag, den 
1. April, abends 8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters 
(9. Akademie=Konzext) ſpielt, ſchreibt bei Gelegenheit eines Frankfurtr 
Konzerts Artur Holde im Frankfurter GeneralAnzeiger: „Legt mo 
ſich einmal die Frage vor, welche Vereimigung der berufene Erde des 
Jogchim=Quartetts geworden iſt, jenes Quartetts, das wir als eine der 
herrlichſten Blüten deutſcher Muſikkultur verehren durften, ſo kann die
 wir von Roſé, von Klngler, von den Böhmen und noch manchn 
            au=
deren Gruppen, im beſonderen auch von den in den letzten Jahren nen 
erſtandenen Quartetten immer wieder beſchenkt wuiden. Doch, was das 
Buſch=Quartett ſo überlegen macht: in keinem Quartett iſt das 
            künſtle=
riſche Gleichgewicht, ſowohl nach der pſychiſchen wie nach der techniſchen 
Seite hin, in ſo vollendeter Weiſe gewahrt, wie bei dieſen in 
            Spiel=
diſziplin, Temperament und Ausdruckswillen eng verwandten Muſikern. 
die unter ſich wohl einen erſten Vioſiniſten, aber keinen dominierenden 
„Primgeiger” haben. Während bei manchen gefoierten Vereinigungen. 
die jahrein, jahraus ein ruhelpſes Neiſedaſein führen, nicht ſelten die 
Routine den Impuls des Augenblicks erſetzen muß, macht ſich das Buſch 
Quartett immer mit der gleichen Erfülltheit, der gleichen Hingabe zum 
Diener ſeiner Meiſter. Wie zu einer kultiſchen Handlung wächſt die 
Materialiſation der Partitur empor, wenn Buſch mit ſeinen Spielern 
Beethovens Werke darſtellt.‟ Die Künſtler werden hier ein Quartett 
von Beethoven Op. 130, ein Quartett von Mozart G=Dur, ein Quartett 
von Mendelsſohn=Bartholdy DDur zum Vortrag bringen. Daß ez 
hier Profeſſor Buſch an ſeinem Abſchiedsabend an Ehrungen nicht 
            feh=
len wird, beweiſt die ſtarke Nachfrage nach Karten. Es iſt deshalß zu 
empfehlen, ſich reckzeitig Plätze zu ſichern, da der Abend ein 
            wie=
verkquftes Haus verſpricht. 
— Vom Heſſiſchen Roten Krenz. In dieſer Woche iſt der Lehrgaug 
in der erſten Hilfe bei Unglücksfällen und in der Krankenpflege für 
Franen und Mädchen zum Abſchluß gelangt, welehen im Auftrage des 
Heſſiſchen Roten Kreuzes Herr Geh. Medizinalrgt Dr. Happel abgehalten 
hat. Der Lehrgang umfaßte 20 Doppelſtunden und ſar von etwa 80 
Teilnehmerinnen beſucht, welche den Vorträgen und praktiſchen Uehungen 
des Kursleiters, hei welchen er von der Frau Oberin hes Alice=Hoſpitalz 
und einigen Schweſtern unterſtützt wurde, mit der größten 
            Aufmerk=
ſamkeit folgten. Zum erſten Male wurden im Rahmen des Kurſes auch 
Vorträge über die ſoziale Geſetzgehung des Reiches, über das 
            Fürſorge=
weſen des Staates und der Gemeinden ſowie über die Aufggben und 
die Organiſation des Roten Kreuzes gehalten, weſche die Herren 
            Ae=
gierungsräte Kröll und Schäfer ſowis der Porſitzende des Heſſiſchen 
Landesvereins vom Roten Krenz übernommen hatten. In den letzten 
Stunde ſprach eine Dame im Namen der Teilnehmerinnen Herrn 
            Ge=
heimrat Dr. Happel den Dank für ſeine ſelhſtloſe und unermüdlihe 
Arbeit aus. Auch die Freiwüllige Sanitäts=Hauptkolonne vom Roten 
Kreuz Darmſtadt hat in dieſem Winter ſich wieder in den Dienſtz der 
Allgemeinheit geſtellt und mehrere gutbeſuchte Kurſe abgehalten. Sie 
begann mit einem Kurſus für Betriebshelfer in gewvarblühen und 
            in=
duſtriellen Betrieben, der in der Zeit vom 7. Oktober bis 18. 
            Nppem=
ber 1926 13 Uebungsabende umfaßte und 28 Teilnehmer fand. Vom 
11. Nopember bis 2. Dezember 1926 folgte dann ein Kurſus für die 
            Mit=
glieder der freiw. Sanitäts=Haupt=Kolonne, der in 15 Uebungsahenden 
von 95 Teilnehmern beſucht war. Und endlich fand wie in früheren 
Jahren vom 9. Januar bis 24. Februax 1927 ein Kurſus für Schüler 
der höheren Lehranſtalten ſtatt, an 12 Uebungsabenden mit 79 
            Teil=
nehmern. Die Kurſe ſtanden unter Leitung des Kolonnenführers Herrn 
Hauptmann a. D. Lotheißen und des Kolonnenarztes Herrn Ty. Hein, 
die von einer Anzahl älterer Kolonnenmitglieder bei den Uebungen 
unterſtützt wurden. Wenn man bedenkt, daß der Unterricht bei allen 
Kurſen koſtenlos erteilt wurde, und daß weder die Kursleiter noch das 
Hilfsverſongl eine Vergütung erhielten, ſo iſt es wohl am Platz, allen 
Beteiligten den wohlverdienten Dank auch an dieſer Slelle auszuſprechen. 
— Brahmsſeier. Für die ausgefallene kirchliche Kriegsgefallenen= 
Gedenkfeier wird am 3. April (dem Todestage Brahms), abends um 
6 Uhr. in der Petruskirche, und 8½ Uhr in Eberſtadt eine Byahmsfeier 
vexanſtaltet, bei der Frau Achatz (Alt) zwei der „Ernſten Geſänge” 
Herr Kehr zmci Choxalvorſpiele für Klarmette und Orgel. und 
            Muſik=
direkton und Kirchengemeindevertreter W. Stammler die As=Moll=Fuge 
ſowie mnter Mitwirkung von Frl. Aßmuths Geſangsklaſſe das Voxſplef 
„O. Traurigkeit — o. Lebensfürſt” vortragen werden. Pfalm 51 
(„Schaff in mir”) wird kon den Dawen Roehrig, Achatz, und den Heinen 
Fah. Dr. Metternich und Sulzmann zu Gehöp kommen. Ein furzes 
Lebenshild gibt Herr Pfarrer Schäfer. Der Eintritt iſt frei. 
— Im Bürgerhof wurde die vergangens Woche jeden Abend von 
Herrn Grote aus Hamm i. W. das Evangelium von der Liebe Gottes 
in Chriſto Feſu verkündigt. Heute, Sonntag, finden, wie im 
            Inſeraten=
teil zu leſen iſt, die letzten Vorträge ſtatt. Herr Grote wies in ſeinen 
Ausführungen auf den verderbten und verlorenen Zuſtand des 
            Men=
ſchen hin, der ſich vermöge eigener Kraft nicht mehr erretten und in die 
Gemeinſchaft mit Gott kommen könne; dazu bedürfe er eings Heilandes. 
der ſür ihn am Kreuze geſtorhen fei. Mit großer Wärme ſprach Herr 
Grote dann von der Liebe Gottes, die den eingeborenen Sohn nicht 
verſchont, ſondern ihn für uns alle hingegeben habe, auf daß jeben, der 
an ihn glaube, nicht verloxen gehe, ſondern ewiges Leben haba. Der 
zahlreiche Beſuch der Vorträge bewies, wie die Herzen und Gewiſſen 
jedesmal berührt wurden. 
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Der Verein 
macht feine Mitglieder noch einmal darauf aufmerkſam, daß am 2. April 
im „Feierabend” (Stiftſtraße) die Hauptverſammlung 
            abge=
halten wird. Die Tagesordnung hat inſofern eine Aenderung erfahren, 
als der Vortrag des Herrn Profeſſors Heiler von der 
            Hauptverſammt=
lung um 8 Uhr ſtattfindet. Das Thema des Portrags: „Lutheriſche? 
Hochkirchentum” dürfte allgewein interefſieren. Im Anſchluß an den 
Vortrag findet die Hauptverſamlung ſtatt, deren Tagesorhnung 
            be=
kanntgegeben iſt. Zu dem Vortrag ſind auch Nichtmitglieder herzlich 
willkommen. Der Eintrittspreis iſt auf 50 Pfg. herabgeſetzt worden. 
Mitglieder frei!
 Beethoven=Konzert. 
In der ganzen Welt läuten in dieſen Tagen die Glocken; ſie 
läuten alle den Namen Beethoven. Das Leben und das 
            Lebens=
werk dieſes Menſchen ſind wahrlich ein Gottesgeſchenk an die 
            ge=
ſamte Menſchheit. Sein Leben iſt der Triumph des menſchlichen 
Willens, ſein Lebenswerk der Triumph des menſchlichen Geiſtes. 
Und wenn es wahr iſt, daß die Kunſt Wegbereiter ſein kann zum 
Erkennen einer höheren Gewalt, die die Welt geſchaffen und 
regiert, ſo muß der Name Beethoven mit gefalteten Händen 
            ge=
nannt werden; es iſt ein heiliger Name. 
Die Vorführung des Landestheaterorcheſters geſtern morgen 
im Großen Haus war durchdrungen von dem Gefühl, daß es gilt, 
einen Einzigen zu feiern, und wir können dem 
            Landestheater=
orcheſter und ſeinem ausgezeichneten Leiter Roſenſtock nichts 
Ehrenderes fagen, als daß ſie würdig ſind, Beethoven zu feiern. 
Die Eroieg wurde geſpielt mit hinreißendem Schwung und mit 
vollem Erfaſſen der inneren Größe dieſes Rieſenwerkes; der 
dritte und vierte Satz, Scherzo und Finale, bildeten den 
            Höhe=
punkt der Wiedergabe, und nur dem Beginn des Trauermarſches 
fehlten die Schauer des Todes, die dieſe Töne ſprechen. Die 
Coriolan=Ouvertüre, dieſe Mannestragödie in Oupertürenform, 
bildete eindrucksvollſten Auftakt und leitete über zu Beethopens 
ſchönſtem Klavierkonzert, dem in (=Dur. Dieſes Konzert erfuhr 
eine Wiedergabe, die ſchlechthin vollendet genannt zu werden 
            ver=
dient. Ich habe es von faſt allen großen Spielern gehört, ich 
ſtche nicht an, die Krone dem Frankfurter Pianiſten Alfred 
Hoehn zuzuerkennen. Von den erſten wundervoll 
            hingehauch=
ten Akkorden war alles leuchtenb in Schönheit, mit einer 
            Klang=
pracht des Anſchlags ohnegleichen. In Auffaſſung 
            Beethoven=
ſchen Geiſtes voll und techniſch ſo vollendet, daß es ein Genuß 
ſeltener Art wurde. Wer das Andante, dieſes würdige 
            Seiten=
ſtück zum langſamen Satz des Violinkonzertes, in ſolcher 
            Verklä=
rung zu ſpielen vermag wie Hoehn, gehört zu den Auserkorenen. 
Der junge Pigniſt wurde vom Publikum mit Recht als ein ſolcher 
gefeiert, Roſenſtock und des Landestheaterorcheſter nicht minder. 
Wir glauben zwei Dinge noch erwähnen zu ſollen: Erſtens: 
Wir hätten uns gefreut, wenn Herr Konzertmeiſter Drumm auf 
ſein veraltetes Vorrecht, bei Konzertbegleitungen ſeinen Platz 
im 1. Pult zu verlaſſen, verzichtet hätte, wo es ſich um den 100. 
Todestag Beethopens gehandelt hat. Zweitens: Wir empfehlen
 dringend, dem ſeiner Aufgabe in keiner Weiſe mehr gewachſenen 
Steinway=Flügel, der geſtern ſogar den Schluß des Andante 
            ge=
fährdete, den Laufpaß zu geben. 
O.
 Neue Beethoven=Literatur. 
Der Beethppen=Gedenktag, der i der ganzen muſikaliſchen 
Welt gefeiert wird, gab auch Anlaß zu neuer umfangreicher Literatur 
über das Leben und die Kunſt dieſes Herren. Es liegen uns unter 
            ande=
rem zur X” rechung die nachſtehend kurz inhaltlich ſkizzierten Werke 
vor: Zunächſt ein Neues Beethoven=Fahrbuch, begrindet 
und herausgegeben von Geh. Regierungsrat Prof, Dr. Adolf 
            Sand=
berger, München. — Seit dem Eingehen des Frimmelſchen Beethoven 
Jahrbuches iſt mit Recht immer wieder beklagt worden, daß uns eine 
Sammelſtelle für die Beethovenarbeit fehle. Dieſem Mangel will 
das „Neue Beethoven=Jahrbuch” abhelfen und zwar ſoll es der 
            Beet=
hovenarbeit im weiteſten Sinne gewidmet ſein, insbeſondere auch die 
ſtilgerechte Aufführung der Beethovenſchen Werke und verwandte 
            Fra=
gen behandeln. Die Aeußerungen freundlicher Anteilnahme, die dem 
Herausgeber und Verlag anläßlich dieſer Neubegründung von einer 
namhaften Zahl hervorragender Gelehrten und Künſtler übermittelt 
wurden, laſſen für die Einbürgerung des Jahrbuches das Beſte 
            er=
hoffen .Die beiden erſten Jahrgänge ſind als eine Einheit gedacht. Dr. 
Filſer Verlag G. m. b. H., Augsburg. 
Der Verlag der Bücher der Roſe Wilhelm Langewieſche=Brandt, 
Ebenhauſen bei München, legt „Der junge Beethoven”, Roman 
von Felix Huch, vor. Herr Dr. med. Felix Huch iſt ein Bruder von 
Friedrich Huch, eni Vetter von Ricarda und Rudolf Huch, ein Enkel von 
Friedrich Gerſtäcker. — Das Buch iſt mit dem einzigen Jugendbildwis 
Beethovens und einer Anſicht ſeines Geburtshauſes und des ſpäteren 
Wohnhauſes ſeiner Eltern in Bonn geſchmückt. 342 Seiten und 
            An=
hang. Holzfreies weißes Papier, Große Schrift. Einfach gebunden 
3,50 R.=MMt. 
Ludwig van Beethoven als Menſch und Muſiker im täglichen Leben. 
Von Walther Nohl. 187 Seiten mit 38 Abbildungen und Fgeſimiles. 
1827. Kart. 3,60 Mk., in Lwd. geb. 5 Mk. Carl Grüninger Nachf. 
Ernſt Klett, Stuttgart. 
Wer Beethoven kennen lernen will, der greife zu dieſem Buch 
Walther Nohl, der bekannte Beethovenforſcher, gibt uns darin ein 
            aus=
gezeichnetes Bild Beethovens, wie ihn ſeine Zeitgenoſſen geſehen haben 
als Komponiſt, Klavierſpieler, Lehrer, wie ſie ihn geſehen haben als
 anziehend, wobei der Verfaſſer glücklichz dermießen Ge 
dotenhafte zu verfallen. 88, zum Teiſ bisher 
und Fgeſimiles begleiten den Text.
 Der Propyläen=Verlag, Berlin SW. 68, hringt in ſeinev Sammlung 
Das Kleine Provyläen=Buch” auch einen Band, in dem Paul Wiegler 
Briefe Geſpräche und Exinnerungen Be thyven! 
geſammelt hat. Das Buch koſtet, wie alle Bände der Serie, nur 8 Mapk, 
Es iſt hier aus der Fülle des Materials das Weſentliche ausgewählt, 
ſo daß man, ohne die zahlloſen vorhandenen Dokumontg aus Besthovens 
Lebensgang durcharbeiten zu müſſen, ein Bild von deu Perſönlichleit 
des großen Tondichters gewinnen kann. Ein beſonders empfehlenck 
wertes Beethovenbuch! 
Schöner als Benus! Der bekannte Parifer Maler pan 
            Don=
gen will die „vollkommene Frau” gefunden haben, die er für viel 
ſchöner erklärt als die Venus von Milo. Mit der kühnen 
            Be=
hauptung, dies Juwel entdeckt zu haben, trat er kürzlich in einem 
Pariſer Salon hervor, und als die neugierigen Damen ihn 
            be=
ſtürmten, dieſe Auserwählte zu nennen, verſprach er, ſie beim 
nächſten Empfang in ſeinem Atelier vorzuſtellen. Er hielt Wor 
Als die Gäfte in größter Spannung verſammelt waren, führte 
er eine entzückende Blondine mit blauen Augen herein und 
ſagte: „Geſtatten Sie mir, Ihnen Frau Maureen Forreſter=Ag0 
vorzuſtellen, eine Frin aus Argentinien‟ Er ſetzte dann des 
näheren auseinander, warum er dieſe Dame für viel ſchöner 
halte als die Venus von Milo. „Die Frau von heute muß leicht 
ſchlank, anmutig, beweglich ſein, wenn ſie für ſchön gelten ſoll 
ſagte er. „Wenn ſie nicht reiten und tanzen kann, wenn ſie nicht 
imſtande iſt, ihr Auto zu lenken und elaſtiſch in ein Flugzeug 
zu ſpringen, dann erſcheint ſie uns ſchwerfällig, mag ſie noch /e 
ſchöne Züge haben. Dieſe Irin entfaltete eine bezaubernde 
Anmut in jeder Bewegung. Man ſtelle ſich aber die Venus bon 
Milo vor, wenn ſie Foxtrott tanzt oder zu Pferde ſitzt. Ihl 
Körper iſt zu gedrungen; ſie ſieht aus, wie wenn ſie in ihren. 
ganzen Leben keinen Sport getrieben hätte. Die arme Venus 
würde heutzutage wie eine Bauernmagd unter den eleganten 
Damen wirken.‟ Das neue Schönheitsideal das van Dongen 
gefunden hat, iſt eine Irin, die in Buenos Aires lebt und den 
Winter in Paris verbringt. Der Künſtler, der als Miler b99 
ſchönen Frauen berühmt ift, hat von ihr bereits eine ganze 
            Al=
zahl Porträts geſchaffen und hält ſie für die Frau mit pei 
ſchönſten Formen, die ihm je begegnet iſt. Die iriſche Venus Iſe 
165 Zentimeter groß, wiegt 130 Pfund, mißt um die Buſſe 
34 Zoll und um die Taille 24 Zoll; von ihren langen ſchlanten 
Händen behauptet der Maler, er habe die Hände von bielen 
tauſend Frauen geſehen, aber die Hände keiner anderen könnten 
mit gen ihren vergkichen werden. Sie tanzt jeden Abend Die” 
St: 
für die beſte körperliche Uebung hülh B=
 abe 
iſchen und n 
ud bis 20 Kil 
fiſch bewol 
ſſern wur 
Frun waren 48 Proz 
h. 3 Proz. — 894 
E züutete Seew 
4äh und wird beſo 
1na 4s Alantiſa 
fs ſucht zu geriſſe 
Helgola 
aſtardmakr 
Beim Seeha 
Frime Bruwpfleg 
frimze an die 7 
leu umd ſchützt 
* Unter den 
Fummende Scho 
t* zugeke
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[ ← ][ ][ → ]Fummer 82
Montag, den 28. März 1927
Seite 3
 uwſenſchaſlicher Berein zu Darmſaod, 
338. Sitzung am 22. März 1927. 
zsofeſſor Dr. Th. Liſt ſprach „Ueber das Tierleben der Nordſee‟ 
zurert dunch Lichtbilder, welche die Staatliche Biologiſche Anſtalt auf 
meland zur Verfügung geſtellt hatte. Sehr verbreitet ſind die meiſt 
trinbaren Hydroidpolypen, die ſich ungeſchlechtlich durch 
tſpung vermehren, wodurch große Tierſtöcke entſtehen, und 
            geſchlecht=
tunch Geſchlechtsknoſpen, die ſich bei einigen als frei ſchwimmende 
m Quallen ablöſen. Auch die großen Quallen der Nordſee, Blaue 
fequalle und Kompaßqualle, ſtehen im Generationswechſel mit 
            feſt=
ſoden Polypen. Die beſondere Gruppe der Rippenquallen iſt 
            ver=
ſer. durch die zierliche Pleurobrachia. Von Korallen iſt häufig 
ATeerhand, 4lexonium digitatum, und eine große Zahl von 
            farben=
chrigen Seegnemonen, Seeroſen und Seenelken. In dem reichen 
bleben auf den Auſterbänken ſpielen die Hydroidpolypen eine große 
9. Die deutſchen Auſterbänke mit 200 Hoktar Flächeninhalt 
ſer zwiſchen der Schleswig=Holſteiniſchen Küſte und den Inſeln 
            Am=
a Sylt. Föhr und Röm. Vor 50 Jahren lieferten die Bänke jährlich 
v 25 Mällionen Auſtern. Heute iſt der Ertrag ſo gering (za. 100 000 
ſch, daß die Fiſcherei ſeit 1925 eingeſtellt iſt. Die Rettung des 
            Be=
ſers der Auſternbänke kann nur durch Ausſetzen von marktfähigen 
ſten ermöglicht werden. Von Stachelhäutern kommen in großer 
A Haar=, Seeſterne und Seeigel vor. An dem Seeigel 
6d erläutert, wie er, trotz einfacher Organiſation, trotz mangels von 
enesorganen, ſeine Umwelt vollkommen beherrſcht. Für die 
            Reini=
ig der Körperoberfläche ſind kurz geſtielte Putzangen ſtändig tätig, 
ſumen Würmer in Berührung mit dem Seeigel, ſo greifen lang 
            ge=
ſt. Klappzangen zu: nahen Krebſe, ſo werden ſie von kurzgeſtielten 
Fßrangen gefaßt, und kommt der gefährlichſte Feind, der Seeſtern, ſo 
ſer die Schutzwaffen auf Leben und Tod, die Giftzangen, in Tätig= 
Wurm, Krebs. Seeſtern bedeuten für den Seeigel ſchwachen, 
            mitt=
ſen und ſtärkeren Reiz. Von Uexküll bezeichnete den Sceigel als eine 
fallung, auch des kleinſten Organs, zwangsläufig nur auf den Nutzen 
Beſamtheit, d. h. des ganzen Tieres, eingeſtellt iſt. — Im deutſchen 
ſm kommt der Hummer nur in der Umgebung von Helgoland vor. 
ſebt im Sommer in der Nähe der Felſemküſte, im Winter in dem 
glamm vergraben in 40 Meter Tiefe. Die Helgoländer Fiſcher 
            fan=
in den ausgeſetzten Hummerkörben im Herbſt und Winter 
            durch=
ſtitlich 20 000 Stück, England und Norwegen zuſammen 1,5 Millionen 
6id. Von Garneelen wird nur die im Wattenmeer häufige Art 
Konſerve „Nordſeekrabbe” verarbeitet, zirka 60 000 Zentner im 
ſenkrebs. Cancer pagurus, ferner die Meerſpinne, Hras 
una ria, die ſich in ihrer Jugend ſelbſt maskiert, mit abgeriſſenen Algen 
„Hydrviden, und die Maske wechſelt, wenn ſie in eine neue Umgebung 
gracht wird, und ſchließlich die Einſiedler. Pagurus Bernhardus, 
ſrets lere Schneckengehäuſe (Wellhornſchnecke) bewohnen, um den 
rchen Hinterloib vor räuberiſchen Angriffen zu ſchützen. — Die 
            wich=
iſten Nutzſiſche der nordiſchen Meeve ſind Kabeliau, Schellfiſch und 
king. Der Kabeliau iſt beſonders häufig in den isländiſchen 
„wegiſchen und neufundländiſchen Gewäſſern und wird 1,50 Meter 
gg und bis 20 Rilo ſchwver. Der nur höckſtens 50 Zentimeter lange 
chellfiſch bewohnt die nördliche Nordſee. In den 
            nordeuropäi=
ſen Gewäſſern wurden 1922 erbeutet 2466 Millionen Kilo Friſckfiſche, 
ſton waren 48 Proz. gleich 1191 Mill. Kilo Kabeljau und Schnelfiſche 
v 33 Proz. — 824 Mill. Kilo Heringe. Der mit furchtbarem Gebiß 
igeſtattete Seewolf oder Katfiſch hat ſehr wohlſchmeckendes 
fſin des Atlantiſchen Ozeans vorkomemde Makrele, ein Naub= apparaten iſt nicht viel Neues zu ſehen, die 
            Galanterie=
ſamer bei Helgoland, wo ſie oft in großer Menge geangelt wird. Auch 
NBaſtardmakrele iſt ein Raubfiſch, der den Heringszügen folgt: 
ſugen Fiſche kommen ſtets in Geſellſchaft der großen Neſſelquallen Warenhäuſer und größere Geſchäfte ihren Kunden und deren 
z. Beim Seehaſen oder Lump übt das Männchen ſtets eine 
ſyſame Brutpflege aus; es drückt die eben abgelegten Eier mit der 
Enauze an die Felswand, wo ſie durch Erhärtung des Schleims 
            an=
ſer, und ſchitzt die Eier während der ganzen Entwicklung vor Fein= 
4 Unter den Plattfiſchen der Nordſee ſpielt die im flachen Waſſer verwandten Sächelchen für Geburtstage und dergl. iſt wenig 
ſtommende Scholle oder Goldbutt die Heptrolle. Die dem 
Sprenkelung des Bodens wird täuſchend nachgeahmt. Die Reizauf= 
4nn. Der Schollenertrag in der Nordſee iſt dunchſchnittlich 50 Mäill. 
ſo, der von Soezunge, Stein= und Heilbutt nur 2—4 Mill Kilo. 
t der zirka 1 Meter lange Dornhai, der kleine Katzenhai, der Glatt= 
MStachelroche. 
— In der Sektion Starkenbura des D. und De. Alpenvereins hielt 
qn Lichtbildervortrag über „Berge und Menſchen, unter 
ßin derer Berückſichtigung der Allgäuer Alpen”. Nach herzlicher 
            Be=
aßtrng der zahlreich erſchienenen Zuhörer dunch den erſten Vorſitzenden 
Aiſe Charakter, Sitten und Gebräuche der Bewohner dieſes ſchönen 
Terlandes, das er in zahlreichen Touren eingehend kennen lernte und 
ſudem er faſt alle Gipfel erſtiegen hat. Ju zahlreichen prächtigen 
            Licht=
hern führte er ſodann die Zuhörer auf die Berge und durch die Täler 
ſtörn hierbei das herrliche Oberſtdorf nehſt Umgebung, die Beſteigung Vom Material erfreuen ſich Neptilienhäute einer ſteigenden Be= 
I. Nebelhom, Höfats, Hochvogel, Krottenkopf. Hohem Licht, 
            Mädele=
gel Heilbronner Weg uſv. Ueberall, hat der Redner mit offenem 
conmen und ſeine Bewohuer kennen gelernt. — Für den ausgezeich= 
Znl aus und gedachte in ſeinen Schlußworten noch unſerer Brüder in 
Edirol, die als biedere Bergbewohner allen Bedrängniſſen trotzen 
* weitgehendſte Unterſützung durch die deutſchen Stammesgenoſſen 
töenten. 
— Vom Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen bis auf den letzten Platz beſetzten Abteilung Schuhbedarfsartikel 
19 uns folgendes mitgeteilt: Infolge der von der Reichsregierung 
            an=
ardneten Erhöhung der Wohnungsmieten ab 1. April 1997 um 10 
Azent tritt in der Beamtenbeſoldung vom gleichen Zeitpunkte ab eine E. Stanſcheck genannt werden, die neben verſchiedenen Muſtern 
ginge Aenderung des Wohnungsgeldzuſchuſſes ein. Gleichzeitig erfolgt 
deurch eine geringe Aenderung der Zahlbeträge in der Reichsverſorgung, und Ausweiter bringt. Hausſchuhe und Pantoffeln ſind ſo farbig 
1e der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mitteilt, handelt es ſich bei 
der Mäßnahme durchaus nicht um eine allgemeine Erhöhung der 
Anten für die Kwiegsotzfer. Vielmehr wirkt ſich die geſetzlich verankerte 
Underung des Zahlbetrages nur wenig fühlbar aus. So erhält 
            bei=
ſelsweiſe ein lediger Kriegsbeſchädigter (ohne Ausgleichszulage) in halbſpitzer Form und daß die braunen Herrenſchuhe mit 
            Ein=
ſien verheirateten, völlig erwerbsunfähigen Schwverbeſchädigten mit 
tei Kindern, der einen Beruf erlernt hat und in einer Großſtadt 
ſetsklaſſe 4) wohnt, zahlt man ab 1. April 1937 monatlich nur 2,55 
Ltsklaſſe D. deren Mann ungelernter Arbeiter war, macht der Mehr= führbaren Erfindungen, recht von den Beſuchern gewürdigt 
            wer=
rag 45 Pf. monatlich aus, während einer erwerbsunfähigen Tranken 
5 Mark mehr ausgezahlt werden. Es dürfte einleuchten, daß dieſe 
Uhrbeträge der Renten ab 1. April 1927 wohl in den ſeltenſten Fällen 
den Mehrbetrag der erhöhten Miete heranreichen.
Eröffnung der Frankfurter Frühjahrsmeſſe.
Von unſerem H. W. W.=Sonderberichterſtatter.
 Es geht wieder aufwärts, das iſt der Eindruck beim Betreten 
des Meſſegeländes. Im Herbſt 1926 ſtanden noch alle deutſchen 
Meſſen unter tiefſter Depreſſion, und wenn Frankfurt ſchon 
damals eine kleine Beſſerung verzeichnen konnte, ſo liegt das 
daran, daß Frankfurt durch ſeine günſtige geograbhiſche Lage 
als Großmuſtermeſſe für einen erheblichen Teil, Deutſchlands 
und des Auslandes ſeine alte Anziehungstraft bewährte. Das 
erſte Sechſtel 1927 iſt befriedigend verlaufen, und wie die 
„Deutſche Konfektion” in ihrer Nummer vom 25. März ſchreibt, 
die Konjunkturbeſſerung macht weitere Fortſchritte. Leipzig 
hatte eine gute Frühjahrsmeſſe, und ſelbſt Köln konnte ſeine 
Ausſtellerzahl bis gegen 800 ſteigern. Frankfurt, die Domäne 
für die Lederwareninduſtrie und den Textilhandel, kann ſich 
diesmal nicht beklagen. Mag auch das Straßenleben noch nicht 
ſo wie früher durch die Meſſe belebt werden und mag man auch 
auf einem Gang vom Hauptbahnhof bis zur Hauptwache nicht 
allzu viel von der Meſſe ſpüren — ſie iſt halt für den Frankfurter 
nichts neues mehr —, ſo ſetzte der Zuſtrom der Beſucher am 
Sonntag doch ſchon früh ſtark ein und in den verſchiedenſten 
            Ab=
teilungen war bereits in den erſten Vormittagsſtunden kaum 
durchzukommen. Eine ganz beſondere Anziehungskraft üben 
die Sonderſchauen aus, die man von der Meſſe nicht mehr 
            fort=
denken kann. Auch ſonſt war noch allerhand los, es ſoll auch 
iſſexrepublik‟. Dieſe Staatsform funktioniert hier gut, weil jede einen großen Autoreklamezug durch die Stadt bis zum 
            Meſſe=
gelände gegeben haben, aber ſolange man ſich noch nicht 
            vier=
teilen kann, iſt es unmöglich, alles zu ſehen und über alles zu 
berichten. Mit dem planmäßigen Rundgang mag nun begonnen 
werden. Zunächſt das 
Haus Offenbach. 
Spielwaren ſind reichlich vertreten, gilt es doch jetzt, die 
ſr. Sehr verbreitet iſt der mächtige, bis 30 Zentimeter breite Ta= Einkäufe für Weihnachten vorzunehmen. Blechſpielwaren, über 
deren Schönheit und Zweckmäßigkeit man verſchiedener Meinung 
ſein kann, ſind wie immer ſtark bertreten (Sturzflieger, Looping= 
Apparate). Ob Grammophone für nicht einmal 1 Mk. für die 
Beteiligten ein wünſchenswertes Geſchenk ſind, iſt zum mindeſten 
auch zweifelhaft. Da gefällt eine, kleine Eiſenbahn, die 
            auto=
matiſch einen kleinen Zug auf einer Drehſcheibe wenden läßt, 
ſchon beſſer. Puppenſtuben ſind auch in neuartiger Form zu 
ſehen, die geraden Wände ſind einer abwechſlungsvollen Linie fragenden Firmen mußte wegen Platzmaugels abgewieſen 
            wer=
gewichen, Anbauten erweitern das Ganze zu einer kleinen, 
            ge=
ſchloſſenen Anlage. Kaufläden ſind jert hinten offen, ſodaß die 
Illuſion des Verkaufens dem Kinde eher gewahrt wird. Aus 
ſaſt wie Stoffpuppen ausſehen. Weniger, ſchön ſind Kinder= und — auch ſo unpraktiſch, aber ſie werden wohl doch ſo 
            ver=
fiſch und wird beſonders als Karbonadenſiſch verwendet. Die in den klappern mit allerlei eingebautem Krimskrams. An 
            Mufik=
ſy, ſucht zu geniſſen Zeiten die Küſten auf und erſcheint im Hoch= waren und Reklame=Artikel, die ſich im Haus außer ſeinen Standard=Typen die ſchon im Vorjahre bewährten 
Offenbach anſchließen, erſchweren, die Ueberſichtlichkeit etwas. 
Sehr gut gehen auch die ſogenannten Zugabeartikel” die 
Kindern widmen. Seit der Struwelveter frei iſt, wird dieſes 
unverwüſtliche Buch, wie überhaupt das gute Bilderbuch, bei 
            ſol=
chen Artikeln gern verlangt. An Chriſtbaumſchmuck und 
Neues vorhanden. Im Haus Offenbach hat fernerhin das 
cie zugekehrte Fläche der Plattfiſche paßt ſich vollkommen der Um= Kunſtgewerbe (ſehr beachtenswert zwei geſchloſſene 
            Aus=
gug an, und zwar nicht nur der keweiligen Helligkeit, ſondern auch ſtellungen aus Wien und Salzburg) nun Platz gefunden, über 
ume für die Farbenanpaſſung an die Umgebung erfolgt durch die ſcheinen. Oben im Haus Offenbach iſt allerhand Hauswirt= gegen die Herbſtmeſſe 1926 auch die 
ſchaftliches untergebracht. Hier herrſchen Aluminium und 
ku den ungefahr 30 Haifiſcharten der Nordſee ſind am häufig= Korbwaren vor. Gut und praktiſch ein umfangreicher, aber ganz 
zuſammenklappbarer Wäſchetrockner, handlich auch ein Schrubber 
mit Holzgewinde, der der geblagten Hausfrau oder dem Herrn Transportwagen jeglicher Art, Auto=Kipplaſtzüge, die nach allen 
des Hauſes das ſcheußliche Einſchlagen von Nägeln, die dann 
Körſaal 326 der Techiſchen Hochſchule Herr Hans Schmähling, noch Hochkunjunktur, es hat ſicher bald jede Familie, die es ſich 
leiſten kaun, einen, wenn nicht gar ſchon den zweiten Apparat. 
Die mit Keſſeln ſcheinen, bevorzugt zu werden. Hier oben iſt Fenſterchen hat. Praktiſch eine wansportable Asbeſt=Autogarage. 
an Miniſterialrat Guntrum ſchilderte der Redner in anſchaulicher auch eine heimiſche Firma, Kokosläuferfabrik aus Dieburg, zu 
finden. 
Haus Schuh und Leder. 
Großer Betrieb! Beſucher faſt nur Herren, obwohl an 
Allgäu, und verſtand es, durch die Schilberug ſeiner Wanderungen / Damenſchuhen das köſtlichſte zu ſehen iſt. Die Farbentönung 
M Anweſenden bis zum Schluß zu feſſeln. Eingehende Beſchreibung nimmt in der Schuhmode einen immer wachſenden Platz ein. 
liebtheit, während von Seidenſtoffen Moirs ſeinen Wert ver= 
Ad und warmem Herzen die Schönheiten der Albenwelt in ſich auf= loren hat und für den eleganten Schuh nicht mehr ſo in Frage 
kommt. Atlas und Brokat werden in allen Nüancen für 
            Abend=
hen Vortrag ſprach Herr Miniſterialrat Guntrum dem Redner den ſchuhe ſtark gefragt. Beim Herrenſchuh iſt braun ſehr beliebt, menſchlicher, eine Wiener Firma iſt ſtolz auf die beweglichen 
In Leder tauchen überall Haar= oder Pelz=Kalbfelle für 
            Beklei=
dungs= oder Schuhverarbeitungszwecke auf, die Farben 
            ſchwarz=
weiß und bnaun=weiß (geſcheckt) werden vorgezogen, blonde 
            Far=
ben gehen weniger. Unter den zahlreichen Firmen, die in dieſer 
von modernen Schuhleiſten einen gangbaren Schuh=Ausſpanner 
und teilweiſe ſo koſtbar geworden, daß die Grenze dem 
            Luxus=
ſchuh gegenüber manchmal faſt verſchwindet. Nachgetragen ſei 
noch, daß die Hauptmodefarbe für Damenſchuhe „grau” iſt bei 
ſem Orte der Ortsklaſſe D ab 1. April 1927 monatlich 20 Pf. mehr. ſätzen in allen möglichen Kombingtionen getragen werden. Unten 
im Haus Schuh und Leder ſind die Neuheiten und 
            Er=
chen ausgeſtellt. Hier herrſchte eine ſo drangvolle Enge, daß nur wenig anſprechende brachten. Um ſolche oder viel ſchönere 
            Mo=
drk mehr. Bei einer erwerbsfahigen Kriegerhinterbliebenen in der ein kleiner Teil der vielen, zum Teil ſicher recht guten und aus= delle zu kaufen, iſt heutzutage der Umweg über Paris wirklich 
der über 5o Jachre glten) Kriegerwitwe in der Großtadt monatlich den konnte. Welche Hausfrau wünſcht ſich nicht einen braltiſchen bunt geſäumt oder volbunt, lommen wieder auf, das aus der 
Topfheber, der die ſchrecklichen Topflappen überflüſſig macht oder 
auch einen unſichtbaren Gummiſchuh, der als „Fußſchlüpfer Naht=
 die ſchlimmen Löcher an den Fußſpitzen nicht aufkommen läßt. 
— Vor dem Haus Schuh und Leder führte die bekannte 
            Ber=
liner Firma Pinſchewer bei Tageslicht Werbe= und 
            Induſtrie=
filme vor. 
Haus Werkbund. 
Statt der Künſte und des Kunſtgewerbes iſt hier die 
            Ma=
ſchine eingezogen, die Verwaltungsakademie in Frankfurt und 
das Deutſche Inſtitut für wirtſchaftliche Arbeit in Berlin haben 
ſich zuſammengetan und zeigen eine Sonderſchau, die, naydem 
auf den letzten Meſſen in Frankfurt das Bureaumaſchinenweſen 
etwas zu kurz gekommen war, dieſes Gebiet in einer fabelhaften 
Vollſtändigkeit und Eindringlichkeit jedem Beſucher, der ſehen 
und lernen will, vor Augen führen. Was es an modernen 
            Hilfs=
mitteln für Bureau und Geſchäft, für Behörde und 
            Organiſatio=
nen gibt, iſt aufgeſtellt. Buchungsmaſchinen, Schreibmaſchinen, 
Rechenmaſchinen, Adreſſiermaſchinen, Vervielfältigungsapparate, 
Transport von Akten und Schriftſtücken am laufenden Band, 
Schreibtiſche für den Chef mit verſenkbarer Platte, Kartotheken 
in ſinnvollſter Zuſammenſtellung, Schränke für Pläne und 
            tech=
niſche Zeichnungen, Rohrpoſtanlagen, Geldzählapparate uſw. 
Wenn man den glänzenden mnemotechniſchen Aufbau der 
            Regi=
ſtratur, der Aktenführung und der ganzen inneren 
            Verwaltungs=
organiſation der Reichsbahndirektion Trier bewundert, dann 
möchte man auch anderen Behörden wie z. B. der in dieſer 
            Be=
ziehung noch ſo ſchwerfälligen Reichsfinanzverwaltung wünſchen, 
daß moderne Regiſtraturführung, die Zeit, Perſonal und Geld 
ſpart, nicht nur anerkannt, ſondern auch eingeführt wird. Ein 
Beiſpiel noch, der Arbeitstiſch eines Beamten eines 
            Einwohner=
meldegmtes: Eine Kartothek neben der anderen, ein kleines Reich 
für ſich, Farben und Reiter erſetzen und erſparen die Unmenge 
der gewöhnten Kleinarbeit und fahren reinigend zwiſchen den 
Aktenſtaub. Jntereſſantes bringt hier ebenfalls die 
            Poſtverwal=
tung, inſtruktive Modelle, ſo das offene eines Selbſtonſchlußamtes. 
Nun zur 
Möbelhalle. 
Trotzdem nur Wiederverkäufer und ernſthafte Intereſſenten 
zugelaſſen ſind, iſt der Andrang äußerſt ſtark, ein Teil der 
            an=
den, ſo daß die Möbelausſtellung noch die der eben geſchloſſenen 
Kölner Meſſe übertrifft, die an ſich auch in dieſer Branche ſehr 
lebhaft war. Gleich am Eingang tauchen alte Bekannte auf, 
Zelluloid ſtellt man alles Mögliche her, ſogar kleine Tiere, die Küchenſchränke wie Feſtungen ſo groß, ſo gegliedert und verziert 
langt. Neu ein Küchenſchrank mit unten eingebautem Eisſchrank, 
der ringsum iſoliert iſt. Ph. Merkel, Dalsheim, führt wieder 
Möbel mit Nitro=Lack, nun auch in ſaftgrün, dann entzückende 
Schlafzimmer für junge Mädchen aus. (Möbelſtücke, deren 
            Kan=
ten ſämtlich abgerundet ſind). Weiterhin macht ſich eine Birken= 
Lackierung ſehr gut. Wenig Neuheiten ſind on Ledermöbeln und 
Klubſeſſeln zu ſehen, dafür tauchen die Sofas aus den guten 
alten Stuben, die man endlich in der Verſenkung verſchwunden 
glaubte, doch in den ſchrecklichſten Formen wieder auf. Eine 
Firma hat Beſtuhlungen für Kaffehäuſer und Kinos, eine 
            an=
dere führt einen Küchen=Univerſalſtuhl vor, bei dem nur 
            zwei=
felhaft iſt, ob das Material der vielfachen Verwendbarkeit und 
dieſen Teil der Meſſe wird, ſpäter ein beſonderer Bericht er= Beanſpruchung gewachſen iſt. — Etwos vermehrt haben ſich 
Stände im Freien. 
Darmſtädter Firmen ſucht man diesmal hier leider umſonſt. 
drei Seiten automatiſch gekippt werden können, und Boote 
            be=
doch nicht halten, erſpart. Bei den Staubſaugern herrſcht immer herrſchen hier das Feld. Ein Motorboot hat ganz moderne 
Linksſteuerung, ein größeres Tourenboot wartet ſogar mit einem 
aufgebauten Sonnenſchirm auf, der im Rücken vorſorglich zwei 
An Klein=Lieferwagen gibt es immer noch was Neues, der 
            Go=
liath=Kleinwagen trägt eine halbe Tonne, iſt ſchnittig und 
            wen=
dig. Dreiradlieferwagen, die Laſt vore. Sitze für zwei 
            Be=
gleiter, fuhren bereits in den Straßen der Stadt. 
Haus der Moden. 
Diesmal keine leeren Stände, Ausſteller und Beſucher in 
regem Kontakt. Einen breiten Raum nehmen neben Geſtellen 
aus Holz und Meſſing für Schaufenſterdekorationen die Puppen 
für die gleichen Zwecke ein. Figuren und Geſichter werden 
Figuren, bei denen ſich die Bewegung (elektriſcher Antrieb, der 
den Tag über im Bewegung bleiben kann) nicht nur auf den 
Kopf beſchränkt, ſondern ebenfalls die Glieder, Augen, Hände 
in Bewegung bringt. So mögen beim Raffen von Stoffen 
zweckdienliche, aber auch den nichtsahnenden Beſchauern 
            er=
jeder nur denkbaren Art ausſtellen, mag die Bickenbacher Firma ſchreckende Bilder entſtehen, bis dieſe Mode wieder aus der 
Mode gekommen iſt. Der deutſche Hausfleiß=Berlin zeigt 
            hand=
geſtopfte Filet=Schals, Pullowers, Weſten und Röcke. Die 
            ge=
ſchmackvoll aufgemachte Kollektiv=Ausſtellung der Fabrikanten 
von Krefelder Seidenſamt zog die Aufmerkſamkeit Vieler auf ſich. 
Das beſondere Kennzeichen der Erzeugniſſe der Krefelder 
            Seiden=
ſamt=Induſtrie iſt bekanntlich die Verwendung von Seide und 
Kunſtſeide für die Flur, im Gegenſatz zur Velvet=Induſtrie. Auch 
die Ausſtellung der Lyoner Seideninduſtrie fand ſtarke 
            Beach=
tung. Weniger gefielen die Pariſer Modelle, die auf ebenfalls 
findungen vom Schutzverband deutſcher Erfinder aus Mün= Pariſer Stoff=Modellpuppen manches hübſche, aber auch vieles 
nicht mehr nötig. Auch etwas für die Herren: Taſchentücher, 
unvermeidlichen Bruſtaſche hängende Seidentuch ſoll dem 
            Einer=
lei des modernen Herrenanzuges Farbe und Belebung verleihen. 
los” vor naſſen Füßen ſchützt oder als „Strumpfſchützer Nahtlos” In Krawatten wird ſilbergrau bevorzugt, aber auch Foulards
5234
Dsdt Tbdte
 Rotsiegel-Cord 
Baulonrouien 
Tiefschwarze Qualität
TaasLe
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Montag, den 28. März 1927
Nummer 82
 in neuen bunten Muſtern halten ſich. Etwas ganz ſcheußliches 
(d. h. de gustibus est non uſf.) war auch hier zu ſehen, Malereien 
auf Samt oder Seide in Goldrahmen! Modern werden auch 
Capes mit drapierten Shawls, wogegen die „Enſembles” (bei 
uns unrichtiger Weiſe „Complet” genannt) zwar nicht mehr 
obligat ſind, wenn auch zu Nachmittagskleidern noch oft hierzu 
paſſende Mäntel getragen werden. Den verwirrenden Eindrücken 
der Ueberfülle im Haus der Moden den Rücken wendend, bleibt 
noch ein Bau übrig, die 
Feſthalle,
 die drei Dinge in ihren rieſigen Räumen vereinigt. Die noch bis 
zum 10. April offen bleibende Sonderſchau: Die neue 
            Woh=
nung und ihr Innenausbau, die Ausſtellung des 
Frankfurter Hausfrauenvereins Der neuzeitliche 
            Haus=
halt” und die Techniſche Mefſe, die aus dem Haus der 
Moden, in dem ſie zuletzt untergebracht war, hat weiter wandern 
müſſen. Es iſt ganz und gar unmöglich, auf all das Schöne 
— und leider noch teure —, was hier zu ſehen war, im Einzelnen 
einzugehen. Die Ausſtellung bleibt ja für die Allgemeinheit 
            ge=
öffnet, einige Stichworte mögen daher genügen. Ein 
            Wochen=
endhaus mit allem, was Gemüt, Herz und Magen begehren, 
für 3500 Mark. Modernſte Küchen, Siedlungsbauten in 
            Natur=
größe, ſo daß der krabbelnde Menſchenſtrom, der durch die 
            klein=
ſten Gemächer ſich durchſchlängelte, dauernd abgeſtoppt werden 
mußte. Motto der ganzen Schau: Licht, Luft, Platzerſparnis, 
einfache Formen vom Bau ſelbſt bis zu der Inneneinrichtung. 
Hervorragend lehrreich eine Gegenüberſtellung der 
            hauptſäch=
lichſten Gegenſtände für Küche und Eßtiſch, ſo, wie ſie leider 
meiſtens noch ſind, und daneben ſo, wie die Form zweckmäßig 
ſein ſollte! Ein lebendiger Anſchauungsunterricht, der 
            Haus=
frauen und Fabrikanten der einſchlägigen Artikel in gleicher Weiſe 
angeht, von den Fragen der Normaliſierung und Typiſierung 
ganz abgeſehen. Auf der Techniſchen Meſſe ragen 
            Holzbearbei=
tungs= und Holzverfeinerungsmaſchinen hervor. Wintrich=
            Bens=
heim und der allbekannte Minimax ſtellen in friedlicher 
            Kon=
kurrenz ihre Patent=Klein=Feuerlöſchapparate aus. Radio iſt 
wvenig zu ſehen, der Grund hierfür eigentlich nicht klar. Das 
ſtädtiſche Elektrizitätswerk hat eine vorbildliche 
            Zuſammen=
ſtellung elektriſcher Apparate für den Hausgebrauch 
            heraus=
gebracht, das Frankfurter Hochbauamt eine ſolche von 
            Muſter=
küchen einfacher und größerer Art mit Speiſekammer und 
            An=
richte. Nähmaſchinenfirmen verſehen ihre Maſchinen mit 
            elek=
triſcher Beleuchtung, eine Einrichtung, bei der man ſich wieder 
einmal wundern muß, daß ſie nicht längſt getroffen wurde. Am 
Eingang der Feſthalle ziehen noch zwei Einrichtungen die 
            Auf=
merkſamkeit auf ſich, auf der einen Seite ein Modell einer 
            Speiſe=
wagenküche in Naturgröße, ausgeſtellt von der Mitropa, die auch 
ſonſt in jeder Weiſe auf ihrem Stand eine geſchickte Reklame für 
ihre Schlaf= und Speiſewagen treibt und auf der anderen Seite 
Die Stände von techniſchen Buchhandlungen und Verlagen, von 
denen der Verlag Englert und Schloſſer in Frankfurt eine 
            Zeit=
ſchrift herausgibt und auslegt, „Das neue Frankfurt”, 
            Monats=
ſchrift für Fragen der Großſtadtgeſtaltung, die außer zu 
            bau=
techniſchen und raumtechniſchen Fragen auch zu Problemen 
            ver=
wandter Künſte in beachtlicher Weiſe Stellung nimmt.
Rückblick, Ausblick.
 nur anſchließen, der in einer Eingabe an den 
            Reichswirtſchafts=
miniſter ſchreibt, daß der Charakter der Frankfurter 
            Inter=
nationalen Meſſe, der ſich vornehmlich auf die Textil= und 
            Leder=
wirtſchaft ſtützt, erhalten werden muß und daß auf dieſe 
            ge=
ſunde und ausbaufähige Einrichtung im Intereſſe der 
            geſchäft=
lichen Aufbauarbeit nicht verzichtet werden kann. Der Erfolg der 
diesjährigen Frühjahrsmeſſe wird dieſe Anſicht ohne Zweifel 
beſtätigen.
Aus den Parieien.
NEUERSOHIENEN:
 Fahrplan 
Gbersicht
 der in Darrnstadt abgehenden und 
            an-
kornmenden Züge unter 
            Berücksich-
tigung aller seit Oktober vorigen Jahres 
eingetretenen Fanrplan-Aenderungen 
PREIS 10 PFENHIG
 Zu haben in der Geschäftsstelle 
            Rhein-
straße 23, Verkehrsbüro, 
            Bahnhofsbuch-
handlung und alen bekannten 
            Buch-
handlungen 
(5256g0
 Wir haben unſeren Rundgang beendet und können feſtſtellen, 
daß die Eingangsworte, „es geht wieder auſwärts”, ihre 
            Be=
rechtigung haben. In vielerlei Branchen wurden in den erſten 
Stunden des erſten Meſſetages größere Abſchlüſſe getätigt, das 
traditionelle „Schimpfen” ſeitens der Ausſteller und der 
            Ein=
käufer iſt ziemlich verſchwunden. Man kommt nicht nur deshalb 
nach Frankfurt, weil der Konkurrent auch da iſt, ſondern weil 
mit der langſamen Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage ſich die 
Erkenntnis durchſetzt, daß, wer zur Frankfurter Meſſe kommt, 
weiß, daß ſeine Ausgaben gut angewendet ſind, und in jeder 
Richtung werbend wirken. Man kann, ohne Lokalpatriotismus 
im weiteren Sinne zu treiben, ſich der Stellungnahme des 
            Ver=
bandes der Heſſen=Naſſauiſchen Induſtrie= und Handelskammer
 — Jahreshauptverſammlung des Heſſ. Polizei=Sport=Vereins e. V. 
Der Heſſiſche Polizei=Sport=Verein e. V. hielt am Montag, 21. März, 
ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Sie war von den einzelnen 
Ortsgruppen zahlreich beſchickt. Die Verhandlungen verliefen in vollſter 
Harmonie und haben bewieſen, daß der Verein auf dem beſten Wege 
iſt, die angeſtrebten ſportlichen Ziele zu erreichen. Die Neuwahl des 
Vorſtandes fand eine raſche und reibungsloſe Erledigung. Als erſter 
Vorſitzender wurde Polizei=Oberleutnant Herrmann wieder gewählt. Den 
zweiten Vorſitz übernahm Polizei=Oberleutnant d Verw. Schönig. Das 
Amt des erſten Geſchäftsführers ging auf Polizei=Oberleutnant Braun 
über, zweiter Geſchäftsführer wurde Polizei=Unterwachtmeiſter Schmidt. 
Zum Kaſſenwart wurde Polizei=Zugwachtmeiſter Lutz gewählt, und das 
Amt des Kaſſenprüfers wurde Polizei=Oberleutnant d. Verw. Huff 
übertragen. Als „Techniſcher Berater” erhielt PolizeiMajor Freyer 
Sitz und Stimme im Gefamtvorſtande. Ehrenvorſitzender wurde 
Polizei=Oberſt Caracciola=Delbrück, während der bisherige 
            Ehren=
vorſitzenbe, Polizei=Oberſt v. Kliepſtein, zum dauernden Ehrenmitglied 
ernannt wurde. Das Präſidium des Vereins übernahm Polizei=
            Oberſt=
leutnant Schröder. Ferner wurden Polizei=Maſor Hertel und Polizei= 
Oberleutnant Adamheit mit der Ehrenmitgliedſchaft ausgezeichnet. Die 
Zuſammenſetzung des Vorſtandes bietet die Gewähr, daß auch fernerhin 
die ſportlichen Ideale hochgehalten werden und auf allen Gebieten des 
Sportes erſprießliche Arbeit geleiſtet wird. 
— Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandelstagespreiſe 
vom 26. März (pro Pſund bzw. Stlick in Pfg.): Gelbe Rüben 6—8. 
Rote Rüben 10—15, Schwarzwurzeln 85—10, Spinat 25—30, Rotkraut 
12—15, Weißkraut 12—15, Wirſing 15—20 Greinkohl 10—15, Roſenkohl 
25—30, Zwiebeln 12—15, Kmoblauch 80, Tomaten 100, Feldſalat, Lattich 
60—100, Endivienſalat 30, Gärtner=Kopfſalat 25—35, Salatgurken 150, 
Blumenkohl (ausländ.) 30—100, Rettich 5—10, Sellerie 3—50, Lauch 3 
bis 10, Meerrettich 70, Radieschen 15, Spätkartoffeln 7—8, Mäuschen 15, 
Tafeläpfel 35—45, Wirtſchaftsäpfel 2—30, Wirtſchaftsbirnen 18—25, 
Bananen 70—80, Apfelſinen 5—15, Zitronen 5—10 Süßrahmbutter 220 
bis 230, Landbutter 180—200, Weichkäfe 30—35, Handkäſe 4—15, Eier 
(frifche) 11—14, Nordſee=Kabeljau 35—40, Hühner, 140—180, Tauben 80 
bis 100, Biegenlämmchen 70, Rindfleiſch (friſch) 80—110, Kalbfleiſch 90 
bis 110, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 110—130, Dörrfleiſch 160, 
Schinken 200, Wurſt 70—140, Wurſtfett 70, Schmalz (ausgelaſſen) 110.
 — Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtaßt 
Zum letzten Maſe erinnern wir an die Feſtkundgebung, die heuten 
abend un. 8 Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindet. Dieg 
Namen der vorgeſehenen Redner: Generalſuperintendent D. Dr. Schime= 
Breslau und Oberſtaatsanwalt Wünzer=Darmſtadt, beide ehemaligeu 
Landtagsabgeordnete der Deutſchen Volkspartei in Heſſen, die ſich imr 
ganzen Heſſenlande und namentlich auch in Darmſtadt größter Beliebt.” 
heit erfreuen, ſicherten von vornherein einen großen Erfolg der Veron./ 
ſtaltung. Außerdem wird bekanntlich das Orcheſter des Landestheateras 
unter Leitung von Herrn Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock Stzückeo 
von Bach und Händel zum Vortrag bringen: 1. von Joh. Seb. Bach= 
Brandenburger Konzert G=Dur, 2. von Händel: Concerto groſſo, Ees 
ſind noch einige Eintrittskarten bei der Geſchäftsſtelle der D.V.V— 
Rheinſtraße 22 (Fernruf 3540 und 1304) — und im Verkehrsbureguu 
zu haben. Vielleicht können auch noch etwaige übrig gebliebene Kartenn 
an der Abendkaſſe zur Ausgabe gelangen. Bekanntlich werden nurn 
Karten für numerierte Plätze ausgegeben, und ſind gute Plätze bereitzs 
zum geringen Preiſe von 50 Pfg. zu haben. Beſonders machen wirn 
noch darauf aufmerkfam, daß die Feſtkundgebung heute abend pünktlichch 
um 8 Uhr beginnt und bei Beginn der Veranſtaltung die Türen 
            ger=
ſchloſſen werden. 
*
 Kommunalpolitiſcher Ausfchuß der Deutſchen Volkspartei, 
Der Kommunalpolitiſche Ausſchuß der Deutſchen Volksvartein 
(Landesverband Heſſen) hielt in Frankfurt eine Tagung ab, die gus
 allen Teilen Heſſens außerorbentlich ſtark beſucht war. Dier 
Verhandlungen leitete Landtagsabgeorbneter und Bürgermeiſter Dr. 
Niepoth, Schlitz, der die ſtattliche Verſammlung begrüßte und mitteilte. 
daß geplant ſei, öfters zu einer Ausſprache über kommunalpolitiſche= 
Angelegenheiten zuſammenzukommen. Als erſter Punkt ſtand auf derr 
Tagesordnung die Vorſtandswahl. Hierzu machte Generalſekretär Dr. 
Kollbach Vorſchläge, die ohne Debatte angenommen wurden. Uebern 
den Finanzausgleich ſollte hierauf Reichswirtſchaftsminiſter a. D. Dr., 
Becker, M. d. R., ſprechen; leider war der Redner am Erſcheinen 
            ver=
hindert, da er an den wichtigen Verhandlungen über den Finanzausglschn 
in Berlin teilnimmt. Er ließ der Verſammlung herzliche Gmiße 
            ent=
bieten. Sodann erſtattete Landtagsabgeordneter Dr. Niepoth über dies 
dem Landtag vorliegenden Geſetzentwürfe Bericht; es ſind dies die 
Grund= und Gewerbeſteuergeſetze, das Geſetz üiber die Gemeindeumlagen. 
das Geſetz über die Sondergebäudeſtener ſowie das 
            Steuervoraus=
zahlungsgeſetz.
 Der Redner machte u. a. darauf aufmerkſam, daß der heſſiſche 
Staat ſeit dem Jahre 1820 für ſich eine Grund= und Gewerbeſteuer er. 
hebt und in bezug auf die Höhe an der Spitze der deutſchen Länder; 
ſteht. Die Nealſteuern müßten aber, das ſei eine gevechte Forderung, 
den Gemeinden überlaſſen bleiben. Weiter wandte ſich der Redner u. g. 
gegen das Eiltempo, mit dem die Geſetzentwürfe verabſchiedet werden1 
follen. Dem Gemeindeumlagengeſetz ſei noch nicht einmal eine 
            Be=
gründung beigegeben worden. Das Reichsbewertungsgeſetz werde von 
großem Einfluß auf die heſſiſchen Steuerverhältniſſe ſein; man ſolle dies 
erſt abwarten, denn dann werde ein ganz anderes Veranlagungsverfahren / 
kommen. Bei der Erörterung des Gewerbeſteuergeſetzes wurde verlangt, 
daß die Konſumvereine zur Steuer herangezogen werden. Der 
            Ent=
wurf zum Sondergebäudeſteuergeſetz, wie er jetzt vorliege, ſei ein Erfolg 1 
der Oppoſition, ſchon weil aus der Verordnung ein Geſetz geworden ſei, 
Der Entwurf erkenne nun, was ebenfalls ein Erfolg ſei, eine 
            Be=
ziehung der Erträge vom Gebäude zu der Steuerhöhe an und gebe auf 
der anderen Seite auch die Ermäßigungen, die er auf Grund des 
Reichsgeſetzes für unbelaſtete und gering belaſtete Gebäude geben kann. 
Außer den Geſetzentwürfen erläuterte der Redner noch eingehend die 
von der Deutſchen Volkspartei dazu geſtellten Anträge. An den 
            Vor=
trag, der ſehr beifällig aufgenommen wurde, ſchloß ſich eine rege 
            Aus=
ſprache Im weiteren Verlauf der Verhandlungen ſprach 
            Landtags=
abgeordneter Dr. Niepoth über ein künftiges Gemeindebeamtengeſetz 
und bemerkte dazu, ein etwaiger Entwurf, der dieſe Materie regelt, 
mütſſe mit der Verwaltungsreform verbunden ſein. Im Zuſammenhang 
mit dem Gemeindebeamtengeſetz ſei auch eine gerechte Regelung der 
Militäranwärterfrage vorzunehmen. 
Zum Schluß der einmütig verlaufenen Tagung wurden noch 
Wünſche und Anträge vorgebracht und beſprochen.
und
St 1871
[ ← ][ ][ → ]Nummer 82
 *Große Strafkammer. 
Verhandelt wird über die Berufung des Maſchinenſchloſſers Jakob 
SRungeſſer von Nieder=Ramſtadt wegen fahrläſſiger Körperverletzung. 
Es handelt ſich um einen Zuſammenſtoß eines von Darmſtadt nach 
ber=Namſtadt fahrenden Autos mit dem Motorrad des Angeklagten, 
ver auf der Fahrt zum Bahnhof Nieder=Ramſtadt=Traiſa begriffen war. 
Der Unfall fand am Sonntg, 18. Juli 1926, am Gaſthaus „Zum 
Shauſſeehaus” ſtatt. Das Auto, in welchem ſich Regierungsrat Sehrt 
„ebſt Frau und Töchterchen Giſela und weiter Frau Lehrer Reinhardt 
won Wittenbeug befanden, die ſämtlich verletzt wurden, wurde vom Sohn 
pes praktiſchen Tierarztes Dickeſcheid in Ober=Ramſtadt gelenkt. Das 
            Ver=
irahren gegen den Bruder des Angeklagten, der ſich auf dem Soziusſitz 
es Motorrads befunden hatte, iſt eingeſtellt. — Der Angeklagte hat be= 
„eits in erſter Inſtanz betont, daß der Lenker des Automobils an dem 
Zuſammenſtoß mit ſchuld trage, er habe nicht gehupt, hätte er rechtzeitig 
ubgeſtoppt, wäre nichts paſſiert. Die Ausfagen über die 
            Geſchwindig=
ſt eit beider Fahrzeuge differieren ſtark. — Seitens des Amtsgerichts 2 
Darmſtadt hat ein Augenſchein, aber erſt am 8. Oktober 1926, 
            ſtattgefun=
den. Das am 10. Februar 1927 ergangene Urteil des 
            Beziuksſchöffen=
merichts lautet auf zwei Wochen Gefängnis. (Vgl. Nr. 43 vom 12. 2. I. J.) 
— Der Nebenkläger, Regierungsrat Sehrt, hat keine Berufung 
            einge=
gt, die Staatsanwaltſchaft vorſorglich ſolche verfolgt. — Als 
            Sachver=
ſtändiger und Zeuge wird der prakt. Arzt Dr. Müller von Nied.=Ramſtadt 
wehört; er äußert ſich über die Verletzungen, die bei Regierungsrat Sehrt 
uheblicherer Natur waren. Nach ſeiner Anſicht haben beide Parteien 
Em Unfall ſchuld; die Kurde an der dortigen Straße iſt ſchwer zu 
            fah=
en. Wenn das Feld frei iſt, iſt eine gute Sicht möglich, ſonſt nicht. 
Nach ſeiner Anſicht hat Dickeſcheid das vor dem Chauſſeehaus ſtehende 
Bierauto zu weit überholt. Dickeſcheid hat den Führerſchein ſeit 
T6. Mai 1926. 
Auch in dieſer Inſtanz bleiben die Ausſagen der Zeugen in 
            weſent=
lichen Punkten widerſprechend. Dem Polizeidiener Bender, Nieder=
            Ram=
tadt, ſind beide Nungeſſer als ruhige Fahrer bekannt. Jetzt iſt nach 
einer Ausſage, die Straße an der Kurve verbreitert worden. 
Der Verteidiger vermißt jeden Nachweis dafür, daß Angeklagter 
            da=
mals zu raſch gefahren ſei, Regierungsrat Sehrt, ſelbſt im Fahrzeug 
            be=
indlich, habe ſich offenbar bei Schätzung der Geſchwindigkeit geirrt. 
            Nun=
eſſer habe in richtiger Weiſe die Kurve nach rechts genommen, wie Fraut 
Reitz mit Tochter und Zeuge Mahr — ganz unparteliſche Perſonen — 
Sekundet hätten. Die Gründe für den Zuſammenſtoß ſeien nicht 
            zweifels=
frei aufgeklärt. Dickeſcheid, Sohn, habe erſt ſeit ſieben Wochen den 
FFührerſchein gehabt und wohl noch nicht über die nötige Fertigkeit der= 
Fügt, Nungeſſer beſitze das Führerzeugnis ſchon ſeit zwei Jahren. Hier 
ei der Geſichtspunkt des Notſtands heranzuziehen. Gegebenenfalls 
enüge eine Geldſtrafe. Der Staatsanwalt beantragt Verwerfung der 
Berufung. Angeklagter habe allen Anlaß gehabt, die Kurve vorſichtig 
ßu nehmen, er habe auch das Bierauto, das am Chauſſeehaus ſtand, zeitig 
ſächten müſſen. Die Berufung der Staatsanwaltſchaft wird 
            zurückge=
nommen. 
Das Urteil ändert das erſte Urteil bahin ab, daß auf eine 
            Geld=
ſtrafe von 50 Mark erkannt wird. Da die Sicht behindert war, hätte der 
Alngeklagte alles daranſetzen müſſen, ſein Fahrzeug auf kürzeſte Friſt 
xum Stehen zu bringen. Auch das Auto ſei nicht vorſchriftsmäßig 
            ge=
ahren. 
— Gvangeliſcher Fürforgeverbanb. In der vergangenen Woche fand 
n Frankfurt a. M. unter dem Vorſitz von Herrn Dekan Röschen die 
biesjährige Tagung des evangeliſchen Fürſorgeverbandes für Heſſen 
ſtatt. Zu ihr waren, wie alljährlich, die Vertreter des Dekanats, 
            Er=
iehungsvereine und Erziehungsanſtalten, der Regierung und des 
            Lan=
beskirchenamtes, der Kreis= und Stadtfugendämter ſowie der Gerichts= 
Sehörden erſchienen. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß die Zahl 
Der betreuten Zöglinge wieder über tauſend geſtiegen iſt. Die ruhige 
(Entwicklung der Anſtalt ſchreitet weitev fort. Zwei neue ſind im 
            Ent=
tehen begriffen, zwei Ableger der Darmſtädter „Zuflucht”, in Mainz 
ind in Gießen. Die Erziehungsanſtalt Hähnlein feierte am 19. Sept. 
b. Js. unter Teilnahme einer großen Beſucherzahl das 75jährige 
            Jubi=
läum. Am 29. Mai dieſes Jahres folgt zum gleichen Jubilaum die 
elnſtalt Jugenheim in Rheinheſſen. In beſonders enger Beziehung zu 
Hen Dekanatserziehungsvereinen ſteht das Wichernheim, das als 
            Be=
bbachtungsheim für gefährdete junge Leute vor ihrer Unterbringung in 
Fürſorgeerziehung dient. Die mit den Zöglingen während des letzten 
Jahres gemachten Erfahrungen deuten auf einen befriedigenden Erfolg 
der Erziehuntgsarbeit. Da das Zuſammenſein in der Hauptſache 
            Ge=
legenheit zu ausgiebigem Meinungsaustauſch geben ſollte, bot dieſe 
„ag tn 
reiche Anregung und bewies daneit, daß ihre 
Elljährliche Abhaltung einem wirklichen Bedürfnis entſpringt. 
— Das amtliche Fernſprechbuch für den Oberpoſtdireftionsbezirk 
Darmſtadt wird demnächſt nen aufgelegt. Die Vorarbeiten hierzu 
werden am 10. April ds. Js. abgeſchloſſen. Bis bahin ſind Aenderungen 
der Eintragungen bei der zuſtändigen Fernſprech=Vermittlungsſtelle 
            an=
rumelden. Der Tag des Abſehluſſes der Vorarbeiten iſt für die 
            Fällig=
eit der Gebühren füu die koſtenpflichtigen Eintragungen in das 
            Fern=
prechbuch maßgebenb. Sollen gebührenpflichtige Eintragungen der 
etzigen Auflage nicht in das neue Buch übergehen, ſo iſt ihr 
            Weg=
fall oder ihre Aenderung ſpäteſtens zum 10. April zu beantragen. 
Andernfalls werden ſie in die neue Aufſage gegen Erhebung der 
            be=
timmungsmäßigen Gebühr übernommen (vgl. § 14 der 
            Fernſprechord=
nung vom 15. Februar 1927). 
— Tagung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbaudes in 
Kaſſel. Am 7., 8 und 9. Mai findet in Kaſſel die diesjährige große 
Gautagung des Main=Weſer=Gaues im Deutſchnationalen 
            Handlings=
gehilfenverband ſtatt. Als Tagungslokale ſind die Säle der großen 
Stadthalle ſowie des Stadtparks vorgeſehen. Neben internen 
            geſchäft=
lichen Beratungen findet am 8. Mai vormittags im großen Feſtſaale 
Oer Stadthalle eine öffentliche Kundgebung ſtatt, in der zu den großen 
ozialpolitiſchen Fragen der Kaufmannsgehilfen Stellung genommen 
twird. Die Kaſſeler Ortsgruppe bereitet einen großen Begrüßungsabend 
rnit einem eigens geſchaffenen Feſtſpiel „Heſſentreue” vor, der Samstag 
abend im Stadtpark ſtattfinden ſoll. Mehr als 1000 Kaufmannsgehilfen 
aus Heſſen und HeſſenMaſſau werden als Teilnehmer an der Tagung 
erwartet. 
C. Die Witterung des Jahres 1926 in Darmſtabt. Das 
            Jahres=
rnittel des Barometerſtandes von 748,6 Millimeter wich von dem 
            lang=
rährigen Durchſchnitt kaum ab, die Gegenſätze waren 764,8 und 721,2. 
Das Jahresmittel der Temperatur betrug 10,3 Grad Celſius (0,7 über 
normal), ſo daß das Berichtsjahr zu ben milderen gehört. Dem 
            Maxi=
rnum von 30,2 Grad über Null am 14. Juli ſteht ein Minimum von 
9,8 Grad unter Null am 26. Dezember gegenüber. Letzterer Monat war 
der kälteſte des Jahres. Die Bewölkungsziffer des Jahres von 6,7 (10 
Gedeutet völlige Trübung), war genau normal; der heiterſte Monat war 
Der September mit der Ziffer von 4,5 im Gegenſatz zum Dezember mit 
einer ſolchen von 8,3. Neben 155 trüben Tagen wurden nur 37 heitere 
gezählt. Unter den Windrichtungen fiel über ein Drittel auf den 
            füd=
tveſtlichen Quadranten, worauf in weitem Abſtand die norböſtliche 
            ſüd=
öſtliche und weſtliche Nichtung vertreten war. An 181 
            Niederſchlags=
tagen, worunter 20 mit Schnee und 3 mit Hagel, wurde eine 
            Nieder=
ſchlagsmenge von 693 Millimeter (55 über normal) geliefert, wovon auf 
den 16. Juli das höchſte Tagesmaximum von 44 Millimeter entfiel. Der 
näſſeſte Monat war der Juli mit 115,5 Millimeter, dem als trockenſter 
der September mit 21,3 gegenüberſteht. Eine Schneedecke lag an elf 
Tagen. Die Zahl der Gewitter betrug 20., 
Montag, den 28. März 1927
Seite 3
 Tageskalender für Montag, den 28. März 1927. 
Heſf. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. 
Orpheum abends 8 Uhr: „Die an der Liebe ſterben.” 
Deutſche Volkspartei abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des 
Heſſiſchen Landestheaters: Feſtkundgebung, 60=Jahr=Feier der 
            Natio=
nalliberalen Partei. — Konzerte uſw.: Schloßkaffe, Perkeo, 
Café Rheingolb. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz= 
Theater, Palaſt=Lichtſpiele. 
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 29. März 1927. 
Amtsgericht I, Zimmer 219, nachm. 3½ Uhr: Zwangsverſteigerung 
Cohn.
 Kundgebung der vereinigten freien 
Pauernſchaft Rheinheſſens. 
Mainz, den N. März. 
Eine mächtige Kundgebung veranſtaltete heute nachmittag die ver 
einigte freie Bauernſchaft Rheinheſſens im großen 
Saale der Stadthalle. Ungefähr 3000 Vertreter der Bauernſchaft waren
 Der 1. Vorſitzende Herr Moſſel=Marienborn eröffnete die 
Tagung, die gleichzeitig die 6. Generalverſammlung der rheinheſſiſchen 
Bauernſchaft in ſich ſchloß. „Beſonders begrüßte er Herrn 
            Miniſterial=
präſidenten Uebel als Vertreter der Regierung, Herrn 
            Oberregie=
rungsrat Dr. Seyferth und Herrn Regierungsrat Dr. 
            Oppen=
heim als Vertreter der Provinzialdirektion und des Kreisamts Mainz, 
den Präſidenten der heiſtiſchen Bquernvereine Herrn Frhrn, v. Loc, 
den Vertreter des Reichs= und Heſſiſchen Landbundes Herrn Dr. von 
Helmolt, des weiteren den Vertreter der Heſſiſchen 
            Landwirt=
ſchaftskammern Herrn Keibor=Darmſtadt, dem Syndikus der 
            naſſaui=
ſihen freien Bauernſchaft Dr Kettenbach=Wiesbaden und den 
            Syn=
dikus der freien Bauernſchaft der Pfalz, Herrn Juſtizrat Bredel= 
Zweibrücken. Redner wandte ſich in längeren Ausführungen gegen die 
verkehrte Handelspolitik, die auf dem Rücken der Landwirtſchaft 
            ausge=
tragen werde. Völlig unzureichend ſeien die Zölle auf Obſt, Wein, 
Gemüſe und Zucker. Die ſtiefmütterliche Behandlung gerade dieſer 
landwirkſchaftlichen Erzeugniſſe treffe beſonders die weſtdeutſche 
            Land=
wirtſchaft, weil ſie in hervorragendem Maße gerade auf dieſe 
            Produk=
tion eingeſtellt ſei. Die Generalverſammlung erblicke in dem neuen 
handelspolitiſchen Kompromiß eine erneute, tief 
            eingrei=
fende Schädigung des Weinbaues, welche geeignet ſei, eine eminente 
Beunruhigung in die weinbautreibende Bevölkerung zu tragen. Auch 
glaube man, daß dieſes Kompromiß zu weiteren Zugeſtändniſſen 
            gegeit=
über Spanien führen würde. Redner kam ſobann auf die 
            Verwal=
tungs= und Sozialpolitik zu ſprechen. Die 
            Generalverfamm=
lung ſtelle auch in dieſem Jahr wieder die Forderung einer ſpartnniſchen 
Sparſamkeit in Reich, Staat, Provinz und Gemeinden. Die Aufblähung 
des öffentlichen Apparates und die Soziallaſten hätten einen Umfang 
angenommen, unter dem die deutſche Volkswirtſchaft 
            zuſammenzubre=
chen drohe. Die Soziallaſten dürften nicht über das Maß der 
            volkswirt=
ſchaftlichen Tragfähigkeit hinausgehen. Der Vorſitzende ſchloß ſeine 
Ausführungen mit einem dreifachen Hoch auf das geliebte deutſche 
            Vater=
land. 
Hierauf erſtattete der Schriftführer Herr Secker den 
            Geſchäfts=
bericht. Er führte aus, daß das Jahr 1926 der deutſchen und 
            heſſi=
ſchen Landwirtſchaft nicht das gebracht habe, was nach den letzten 
            ſchwe=
ren Jahren erhofft worden. Dazu ſei der große Ernteausfall des 
            vori=
gen Jahres eingetreten. Die Regierung müſſe unbedingt Mittel zur 
Verfügung ſtellen, damit eine Umſtellung des Gemüſebaues nach 
holländiſchem Muſter erfolgen könne. Was die ſteuerliche 
Beſaſtung der Landwirtſchaft betreffe, ſo ſei bekannt, daß der 
            Land=
wirt in Heſſen die Zahlung der Steuern nur durch Eingriff in die 
Subſtanz ermöglichen könne. Wichtige Huundelsvertragsverhandlungen 
ſtünden bevor mit Polen, der Tſchechofloſakei, Frankreich und Kanada. 
Die Abmachungen mit Frankreich weirden für die deutſche Landwirtſchaft 
eine ſchwere Schädigung bedeuten, da durch dieſe in Verbindung mit 
Holland der einſt blühende Obſt= und Gemüſebau am Rhein vernichtet 
und auch der Weinbau neuerdings fchwer getroffen werde. Ferner 
werde das Jahr 1927 hauptfäichlich im Zeichen des Kampfes um den 
Finanzausgleich ſtehen. Eine Löſung könne nur geſchehen durch 
größere Vereinfachung der Steuergeſetzgebung von Reich, Ländern und 
Gemeinden, größere Berückſichtigung der Leiſtungsfähigkeit der Ein=
 zelnen und größers Vereinfachung der Steuerrechtsſprechung und der 
Steuererhebung. Nedner erwvähnte noch die Kreditlage und die 
            Ver=
ſchuldung der Landwirtſchaft. 
Herr Dr. Kettenbach=Wiesbaden ſprach hierauf über „Die 
Not derdeutſchen Landwirtſchaft”, Steuern und Siedlung. 
Das Hauptziel miiſſe die Errichtung der Rentabilität der Landwirtſchaft 
ſein. Nach außen müſſe der Landwirt durch eine genſigende Vertretung 
im Parlament und nach innen durch Selbſthilfe geſchützt ſein. Es 
            be=
ſtehe auf Grund der heutigen Unrentabilität der Landwirtſchaft neben 
der Verſtädterung des Landnachwuchſes außerdem auch die ungeheuere 
Gefahr der Abwanderung der beſten Voltskräfte in das Ausland. Zum 
Schluſſe kam Redner noch auf die Steuern zu ſprechen Er vertrat die 
Anſicht, daß den Ländern und Gemeinden wieder Zuſchlagsrechte 
auf die Einkommenſteuer eingeräumt werden wüßten, damit allen 
            Be=
rufsſtänden die Verantwortung füv die Ausgaben auferlegt werde, 
Der Präſident der rheiniſchen Bauernbereine Freiherr v. Loé 
referierte über die Beſtrebungen der rheiniſchen 
            Bauern=
vereine zur Vereinheitlichung des 
            landwirtſchaft=
lichen Organiſationsweſens. Weiterhin ſprach er über die 
allgemeine Entwicklung des Wirtſchaftslebens nach dent Kriege und 
            Her=
beiſührung einer beſſeren Brücke zwiſchen Konſument und Produzent. 
Die Geſchichte werde Richterin ſein, ob die Landwirtſchaft den großen 
Aufgaben, die an ſie geſtellt würden, gewachſen ſei. 
Herr Juſtizrat Bredel=Zweibrücken brachte die Grütße und 
Wünſche der freien Bauernſchaft ber Pfalz und der Saar zum 
Ausdruck und berichtete über die rechtlichen Fragen bezüglich der 
            Ver=
urteilung des Rebakteurs Glahn vom Rhein= und Heſſe= 
Bauer. 
Herr Miniſterialpräſident Uebel=Darmſtadt überbrachte die 
Grüße und Wünſche der Regierung zur Tagung. Die 
            rheinheſſi=
ſche Landwirtſchaft bebürfe beſonderer Hilfe, da ſie ſchwer 
            ge=
litten und noch leide. Die Regierung werde darum alles aufbieten, die 
Laſten tragen zu helfen, ſoweit es die ſchwachen Kräfte zuließen. Er 
habe den ehrenvollen Auftrag, die beſten Wünſche des Herrn 
            Reichs=
ernährungsminiſters Schiele zu überbringen, der mit größtem 
            In=
tereſſe die Ergebniſſe der Tagung verfolge und beſeelt ſei von den 
            innig=
ſten Wünſchen ſiir das Gedeihen der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft. Auch 
die heſſiſche Regierung wünſche einen guten Erfolg zum Wohl. 
der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft. 
Herr Oberregierungsrat Dr. Seyferth verſicherte, daß die 
            Pro=
vinzialdirektion die Not der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft erkannt habe 
und alles tun werde, was in ihren Kräften ſtehe, um gegen dieſe Not 
anzukämpſen.
 referierte über „Bodenreform‟ Es müſſe entſchieden Stellung 
genommen werden gegen die immer weitergreifende Entrechtung 
des Privatgrundbeſitzes, wie es das Bobenreformgeſetz und 
das preußiſche Städtebaugeſetz beabſichtigten. Man erblicke in den 
            bei=
ben Geſetzen nicht allein die Beſchränkung der Verfügungsfreiheit über 
den Boden und deſſen Wertminderung, ſondern letzten Endes die glatte 
Enteignung des Grundbeſitzes. Die Landwirtſchaft nniſſe alles 
            daran=
ſetzen, dieſen Verſuch der Sozialiſierung des Grund und Bodens 
            abzu=
wehren. 
Herr Dr. Moebus=Siefersheim äußerte ſich in kurzen 
Worten über die landwirtſchaftlichen Organiſationen und wollte endlich 
anſtatt Worte einmal Taten ſehen. 
Zum Schluſſe überbrachte noch Herr Keiber Darmſtadt die 
Wünſche zum guten Gelingen im Auftrage der Landwirtſchaftskammer 
zum Ausdruck. 
Herr Stallmann=Wald=Uelversheim erſtattete als Rechner den 
Rechenſchaftsbericht und erbat Entlaſtung des Vorſtandes. — 
Herr Secker machte die Mitteilung, daß zum erſten Vorſitzenden Herr 
Moſſel=Marienborn, als deſſen Stellvertreter die Herren 
            Schnei=
der Koſtheim ud Schilling=Undenheim einſtimmig gewählt 
            wur=
den. Weiter teilte er mit, daß beſchloſſen worden ſei, den nächſten 
Deutſchen Bauerntag in Finthen ſtattfinden zu laſſen, während der 
Jungbauerntag auf den 23. Mai auf die Landskrone in 
            Oppen=
heim beſtimmt worden ſei. — Nach einem Schlußwort des 
            Vorſitzen=
den wurke die Tagung geſchloſſen. 
* Eberſtadt, 26. März. Wohltätigkeitsabend. Der 
Wohltätigkeitsabend der hieſigen Samariterkolonne iſt vom Sonntag 
den 3. April, auf Samstag, den 2. April, vorverlegt worden. Die 
            Ver=
anſtaltung findet im Schwanenſaal ſtatt.
 Boppelte Federung 
Ihres Wagens erzielen Sie durch den 
Niederdruck=Reifen. Er wirkt wie 
ein weiches Kissen, dämpft alle Stöße 
der Straße und leitet sie nicht auf den 
Wagen weiter. Ihr Wagen läuft selbst 
nuf schlechtesten Straßen ruhig mit:
„Fahr‟ Conti, und Du bleibst dabei!
 * Pfungſtadt, 26. März. In der Gemeinderatsſitzung 
teilte Herr Bürgermeiſter Schwinn zunächſt mit, daß Frau Chriſtooh 
Cxößmann Witwe den Karuſſelplatz nicht benützen will, da ſie 
            ander=
wveitig verpflichtet iſt. Sie erſucht um die Genehmigung, 14 Tage vor 
Oſtern hier zu ſpielen. Das Geſuch wird abgelehnt und der Platz 
            ander=
weitig vergeben. — Füir den Sprungſtall wird ein Eber zum 
            Pfund=
preis von 90 Pfg. angekauft. — Herr Gemeinderat Martin bittet um 
Auskunft, wann die beabſichtigte Strompreisſenkung erfolgen würde. 
Ein Vorſchlag der Verwaltung ſieht eine Ermäßigung ab 1. April vor 
und ſoll dann der Lichtſtrom 45 Pfg. und der Kraftſtrom 22 Pfg. koſten. 
— Eine andere Anfrage behandelt die Mißſtände am Modquufer an 
der Kirchmühle. Der Bauausſchuß ſoll Vorſchläge einbringen, wie die 
Hochwaſſergefahr beſeitigt werden kann. — Eine Anfrage des Heurn 
Gemeinberats Huxhorn betrifft den ſchlechten Zuſtand der Anlagewege 
an der Sandbach. Herr Bürgermeiſter Schwinn berichtet hierüber, daß 
durch den Holztransport bei der Sandbachregulierung die Wege al3 
Fahrweg benützt wurben, und daß vor Oſtern noch die Wege 
            inſtand=
geſetzt würden. — Herr Gemeinderat Stetter führt Klage darüber, 
daß durch den ſtarken Autoverkehr in der Hauptſtraße die Häuſer z— 
ſehr beſchmutzt würden. Die diesbezüglichen Erwägungen führten z 
keinem beſonderen Beſchluß. — Eine Mitteilung, daß der 
            Radfahr=
weg über den weißen Berg nach Darmſtadt von Reitern benutzt würde, 
wird dahin beantwortet, daß Schupo und Reiterverein gebeten werden, 
dieſen Weg nicht mehr als Reitpfad zu benutzen. — Eine ſveitere 
            An=
frage beſchäftigt ſich mit den Bekanntmachungen des Darmſtädter 
            Gas=
werks. Herr Bürgermeiſter verſpricht eine Klärung dieſer Fragen nach 
Abſchluß eines Vertrages. — Die Gewährung von Baudarlehen im 
Jahre 1927 ſoll auf vollſtändig neue Baſis geſtellt werden. Von 
            öffent=
lichen Kaſſen ſollen 40 Prozent des Baukapitals zu 7½ Prozent an 
erſter Stelle gegeben werden. An zweiter Stelle leiht der Staat 35 
            Pro=
zent zu 2 Prozent und 1 Prozent Amortiſation, ſodaß der Bauherr 
nur noch 25 Prozent ſelbſt aufzubringen hat. — In deit Schulvorſtand 
wurden gewählt die Gemeinderäte Jäger, Martin, Wälke und 
            Hux=
horn ſowie die Herren Jakob Jäger 4. und L. Fey 6. — Die 
            ürt=
liche Vergnügungsſteuer wurde, wie vom Gemeinderat ſeinerzeit 
            be=
ſihloſſen, mit einigen geringfügigen Aenderungen vom Miniſterium 
            ge=
nehmigt. — Die Verſteigerung einer dem Peter Seeger 4. 
            zugeſproche=
nen Schilfrohrpartie ſoll nochmals ausgeſchrieben werden. — Die 
Arbeiten für das diesjährige Losholzmachen, ſind ſoweit beendet, ſo daß 
die Holzzettel bald verausgabt werden können. Der Zettel wird, wie 
im Vorjahr, 15 RM. koſten. — Eine Walddarzelle von 1365 
            Qundrat=
metern mit wenig Holzbeſtand wird zu 67,80 RM. angekauft. 
            Außer=
dem wird einem Eſchollbrücker Waldparzelleneigentümer für 1794 
            Qua=
dratmeter 225 RM. geboten, der geforderte Preis iſt 300 RM. 
            Des=
gleichen wird eine Feldparzelle von 556 Quadratmetern für 45 RM. 
            an=
gekauft. — Dem Finanzausſchuß wird die Ausarbeitung einer 
            Orts=
ſatzung über Benutzung der Plakattafeln übertragen. — Das Geſuch 
der Fiſchereipächter um Herabſetzung der Pacht wird dahin befürwortet, 
daß die Friedenspacht in Höhe von 40 RM. zu zahlen iſt. — In 
            nicht=
öffentlicher Sitzung wurden dann Wohlfahrtsangelegenheiten behandelt. 
* Pfungſtadt, 26. März. Keine Autoverbinbung nach 
der Bergſtraße Die ſeit langem geplante Kraftwagenverbindung 
Gernsheim-Bergſtraße kann als geſcheitert gelten. 
* Roßdorf, 26. März. Der hieſige Turnverein kann in dieſem Jahr 
auf ein 50fähirges Beſtehen zurückblicken. Die ordentliche 
            Hauptver=
ſammlung hat deshalb beſchloſſen, aus Lieſem Anlaß am 25.—27. Juni 
ein größeres Stiftungsfeſt zu feiern und hat den Vorſtand und einen 
Feſtausſchuß mit den Vorarbeiten beauftragt. Dieſe Vorarbeiten ſind 
bereits innerhalb des Vorſtandes ziemlich weit gediehen und wurden am 
vergangenen Samstag in der erſten Sitzung des Feſtausſchuſſes 
            gutge=
heißen. Weiter wurde in dieſer Sitzung die Feſtfolge aufgeſtellt, und 
verſchiedene andere wichtigen Fragen beſprochen. Es kann geſagt 
            wer=
den, daß ein ſchönes Feſt erwartet werden darf und daß auch die 
            Bevöl=
kerung Roßdorfs mit großem Intereſſe die Vorbereitungen verfolgt, 
Näheres über das erſte in Roßdorf ſtattfindende Stiftungsfeſt wird auf 
der am Samstag, den 2. April, im Gaſthaus „Zur Germania” 
            ſtatt=
findenden außerordentlichen Hauptverſammlung des Turnvereins bekannt 
gegeben werden. 
4. Ans dem Kreis Groß=Gerau, 25. März. In der Kreisſtadt wird 
von der Firma Göbel mit einem Neubau an der Gernsheimer Straße 
begonnen, nachdem bereits dor einiger Zeit in derſelben Straße der Bau 
eines Wohnhauſes für Finanzbeamte in Angriff genommen wurde. — 
Im Wachtlokal zu Königſtädten fanden im verfloſſenen Sommer 
insgeſamt 220 Wanderer Unterkunft. In den Wintermonaten war die 
Benutzung verhältnismäßig noch ſtärker. — Ein beträchſtlicher Schaden 
wurde in Ginsheim einem Bienenzüchter zugefügt, indem einige 
Jungen die Ausflugöffnungen der Bienenſtöcke verſtopften und dadurch 
die Völker vernichteten. Wie verlautet, ſollen die Eltern zum 
            Schaden=
erſatz herangezogen werden. — In der Gemeinde Walldorf iſt die 
Stelle eines Rohr= oder Brunnenmeiſters zu beſetzen, der ein gelernter 
Schloſſer oder Inſtallateur ſein muß, um Hausanſchlüſſe und kleinere 
Rparaturen ſelbſt vornehmen zu können. — In Biſchofsheim 
wurde ein Zitherklub gegründet, deſſen muſikaliſche Leitung Herr Hans 
Lauthner übernommen hat. 
* Offenbach, 26. März. Die 
            Stadtverordnetenverſamm=
lung beſchäftigte ſich vorgeſtern mit Vorlagen zur Verbeſſerung der 
Voranſchlags für 1927, die noch bis zum 1. April durchgeführt werden 
ſollen. Der Waſſerpreis wurde von 22 auf 30 Pfg. erhöht, wodurch der 
Stadtkaſſe eine Mehreinnahme von jährlich 180 000 Mark entſteht. Den 
Mehrertrag ſoll der Hausbeſitz tragen. Die Fahrpreiſe der 
            Straßen=
bahn über zwei, vier und mehr als vier Teilſtrecken wurden in der 
Weiſe erhöht, daß die Zahl der Scheine in den Fahrſcheinheftchen von 
12 auf 10 herabgeſetzt wirb, wodurch die Fahrten ſelbſttätig von 8,33 
auf 10, von 12,5 auf 15 und von 16,66 auf 20 Pfg. ſteigen. Für Kinder 
werden nun ebenfalls Fahrſcheinheftchen ausgegeben. Die 
            Verpflegungs=
ſätze im Stadtkrankenhaus wurden ebenfalls erhöht. Immerhin 
            be=
trägt der Selbſtkoſtenpreis eines Verpflegungstages für die Stadt 6,72 Mk., 
während die dritte Klaſſe auch jetzt noch nur 4,50, die Ortskrankenkaſſe 
gar nur 4,25 Mk. zahlt. Der Vorſchlag der Stadtverwaltung, die 
Sonderleiſtungen für Erwerbsloſe (freie Bäderbenutzung, Brot= und 
Gasverbilligung) abzubauen, wurde gegen 12 Stimmen, worunter 5 
Stimmen der Verwaltung, abgelehnt. Der Fehlbetrag im Voranſchlag 
der Stadt ſteigt damit von 3,6 auf rund 4,5 Millionen Mark. Für 
2,5 Millionen Mk. ſollen im lauſenden Jahre 580 Wohnungen gebaut 
werden.
 Erkrankungen des Herzens und der Gefäße T5160 
Ausgedehnte Waldungen 
Elisabethenbrunnen 
Natürl. kohlensaure Bäder 
Theater u. Konzerte :: Sport 
Mineralstrandbad 
Prospekte durch die Kur. A.-G. 
Ab Franſtfurk a. M.: Elofstrische Straßenbahn u. Staatsbahn
Seite 6
Montag, den 28. März 1927
Nummer 82
 Zur Krüppelheimbaulotterie 
(Ziehung am 7. April, Loſe zu 1 Mark überall erhältlich) 
haben folgende deutſche Fabriken und Firmen anſehnliche 
            Eigenerzeug=
niſſe als Gewinne geſpendet: 
III. 
Magdeburg: Metallwerke Polte; Müller u. Kalkow, Seifenfabrik, Vogel 
u. Co. (früher J. Krümmel u. Co. Nachf.) A.G. 
Mainz: Arnold Becker u. Co., G. m. b. H., Großhandlung, Kurz=, Woll= 
und Webwaren; J. Berney; Joſef Falck, Falcken=Kellerei; Gebr. 
Friedberg, Schirmfabrik mit el. Betrieb; Artur Guttmann, 
            Herren=
kleiderfabrik; Heſſ. Leinenhaus C. O. Reuter, Wäſchefabrik; Georg 
Mala, Korbwaren, Kinderwagen, Korbmöbel; Kloſterbrennerei 
            Maria=
cron Gg. Nödling; Rheiniſche Bijouteriewarenfabrik A.=G.; B. Schotts 
Söhne, Muſikalienverlag; Siegmund Vogel, Weinbau= und 
            Groß=
handlung. 
Maunheim: Bornhauſen u. Co.; Brown, Boveri u. Cie., A.G.; 
            Her=
mann Gerngroß, Engros Gral, Porzellan= und Steingut=Export; 
Schuhfabrit Herbſt A.G.; Heinrich Jacobi, Zigarrenfabriken; Gebr. 
Mayer, A. G., Zigarrenfabrik; Otto Michel, Zigarrenfabriken. 
Mannheim=Neckarau: Albert Michel u. Co. 
Markneukirchen (Sa.): Johannes Adler, Muſikinſtrumente; Wilhelm 
Deirrſchmidt, Streichinſtrumentenfab=ik; Wilhelm Herwig, Muſikhaus; 
Aldolf Keßler jun. Muſikinſtrumenten= und Saitenmanufaktur; Guſtav 
Neiodly u. Co., Saiteninſtrumentenfabrik; G. A. Pfretzſ imer, 
            Muſik=
inſtrumente und Saiten jeder Art; E. Reinhold Schmidt, Fabrik 
feinſter Streichinſtrumente, Lauten= und Mandolinen; Vogtländiſche 
Muſikinſtrumentenfabrik Hermann Dölling jun. 
Marienburg (WPeſtpreuß.): Julius Krußka, Pelzwarenfabrik. 
Marktredtwitz (Bayern): Porzellanfabrik F. Thomas. 
Meerane (Sa.): Eduard Kurz, mech. Weberei u. Druckerei. 
Meinersdorf i. Sa. C. F. Wetzel, Strumpf=Fabrik. 
Memmingen (Bayern): Friedrich Haußmann. 
Menden (Kr. Iſerlohn): Metallwarenfabrik Pollmann, Singerhoff u. Co. 
Merl a. d. Mofel: Guſtav Steffens, Weinbau u. Weinhandel. 
Merſcheid=Solingen: Dültgen u. Co., Fabrik feiner Stahlwaren; 
            Bronze=
warenfabrik Günther u. Milchſack; Fritz Scharreberg jun., 
            Stahl=
warenfabrik. 
Metzingen (Württ.): Gaenslen u. Völter, Tuchfabrik; Mechaniſche 
            Strick=
warenfabriken Fr. Künkele u. J. L. Geiger, K.=G.; G. M. Wagner, 
Strickwarenfabrik. 
Mülfen, St Micheln: Mechaniſche Weberei Gebr. Wilmersdörfer. 
Mühltroff (Vogtl.): Paul Wiedemann, Gardinenfabrik. 
Münchbera (Bayern): Gebr. Stoeckel u. Grimmler; Bruno Wegener, 
mech. Weberei. 
München: Albin Eiſelt, Pelz=Spezialgeſchäft; Henke ud Kappelhoff, 
G. m. b. H., Hoſenträger= und Strumpfhalterfabrik; Spitzenhaus 
Roſa Klauber; Dr. Köhler u. Co., Graphiſche Kunſtanſtalten und 
Verlag; Raff u. Söhne, G. m. b. H.; Weinbrennerei vorm. Gebr. 
Macholl A. G. 
München Gladbach: Th. Gerards, mech. Weberei für Möbel= und 
            Deko=
rationsſtoffe, G. m. b. H. 
Münder: Rahlmühler Stuhl=Induſtrie A.G. 
Mylau (Vogtl.): Hopf u. Mevekel, Kammgarnweberei. 
Naumburg a. S.: F. W. Gerlach, Spielwarenfabrik. 
Neheim (Ruhr): Köppieus Schulte u. Co., G. m. b. H., Lampen=, 
            Later=
nen= und Metallwarenfabrik. 
Netzſchkau i. V.: Friedrich Bayer, mech. Kammgarnweberei. 
Neudamm: C. F. Jerike, Tuchfabrik: N. N. 
Neugersdorf (Sa.): H. W. Herzog. 
Neuß a. Nh.: Albert Joſeph, Krawattenfabrik. 
Neuſtadt a. H.: F. Helfferich, Trikotwarenfabrik A. G. 
Neuſtadt (Orla): Joſef Fritzſche, G. m. b. H., Tuchfabrik; C. F. Koenitzer, 
Tuchfabrik. 
Nierſtein a. Rh.: Albert Naab, Weingut und Weinhandlung. 
Nürnberg: Bayeriſche Metallwarenfabrik, G. m. b. H.; Boltawerk, G. 
m. b. H.; Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber A. G.; Der Burgverlag; 
Georg Eberhardt, Kammfabrik; Adam Engelhardt, Reißzeuge, Optiſche 
Waren: Joſef Eſchenbach, Reißzenge uſw.; Andreas Förtner, Fabrik 
feiner Metallſpielwaren A. G.; Gottfried Probſt, Kammfabrik; 
            Reiß=
zeugfabrik C. Pröbſter jr., Nachf.; Jean Putzin u. Sohn Schildpatt= 
und Hornplattenfabrik; Sichelbleiſtiftfabrik A.G. vorm. M. 
            Meinets=
berger u. Co; Auguſt Schröder, Kürſchnerei; Schwan=Bleiſtiftfabrik 
A. G.; J. S. Staedtler „Mars”, Bleiſtiftfabrik; Tietz u. Pinthus, 
ABC. Werlag, G. m. b. H.; Gebr. Weinberger, mech. Webevei. 
Nürnberg=Doos: Kinderfahrräder= und Sportfahrzeugfabrik, Ferdinand 
Bethäuſer. 
Nürtingen (Württ.): G. J. Heuſſel u. Co., Strickwarenfabriken; Mech. 
Strickwarenfabrik Gottlob Lock; Mechaniſche Strickwarenfabrik 
            Her=
mann Lorch. 
Nußdorf: J. Bodem, Zigarrenfabriken. 
Oberfrohna (Sa.): Loos u. Süß, Matratzenfabrik. 
Oberingelheim a. Rh.: Auguſt Küthe, Weingutsbeſitzer; Georg Niedecken 
jun.; Karl Winternheimer, Weinbau, Weinverſand; 
            Spirituoſen=
kellerei und Likörfabrik. 
Oberködix (Thür.): Gebr. Paris, Porzellanfabrik. 
Oberlungwitz i. Sa.: Friedr. Tauſcher A. G., Strumpfwarenfabrik. 
Oberriexingen (a E. Württemb.); Karl Kaltſchmid, Eiſemwerke. 
Oberſchmitten: N. N. 
Oberſtein (Nahe): Birkenkopf u. Wagner; Ernſt Gottlieb; Herbert 
Lautenbach, Bijouteriefabrik. 
Oberurſel b. Frankfurt a. M.: L. Rowold, Lederwarenfabrik. 
Oels: Oelſer Schuhfabriken Guſtav Klemm. 
Oelsnitz (Vogtl.): Teppichfabrik Koch u. te Kock. 
Offenbach a. M.: Abé Ranck, Fabrik feiner Lederwaren; Auwaerter u. 
Bubeck A. G., Lederwaren= Taſchen= und Kofferfabriken; S. W. Brody 
A. G., Lederwarenfabrik; Karl Bühler, Lederwaren= und Reiſeartikel; 
Chemiſch=techniſche Induſtrie=Geſellſchaft m. b. H., H. Conte, 
            Reiſe=
artikelfabrik; Diehl u. Co.; J. Dullſtein Nachf., A. G., Kaufhaus für 
Damen= und Kindekonfektion; K. Feuß, Fabrik feiner Gürtlerwaren; 
S. Graf u. Co. Lederwarenfabrik. Gretſch u. Co., G. m. b. H., 
Fabrik feiner Reiſeartikel; Hammel u. Roſenfeld A.=G., 
            Leder=
warenfabrik; Frau Guſtav Herrſcher in Fa. Guſtav Herrſcher, 
Lederfabrik; E. Ph. Hinkel, Metallwarenfabrik: Otto Hinkel 
G. m. b. H., Lederwarenfabrik; F. A. Horſtmann Nachf., 
            Leder=
warenfabrik; „J. G. Jüngſt, Glas= Kriſtall=, Porzellan, Steingut; 
Louis Kaehlig, Fabrik für Original=Offenbacher Stahlmatratzen; 
            Ru=
dolph Kahn A.=G.; M. Kappus, Feinſeifen= und Parfümeriefabrik; 
Hermann Kaufmann, vorm. K. J. Kahn, Manufaktur= und 
            Mode=
waren; Gebr. Kraus, Lederwavenfabrik; Krome u. Co., Metallwaren=
 fabrik; Fritz und Anton Krumm; Th. Lack Nachf. Joß. Groß,. Fabrik 
feiner Lederwaren; Auguſt Landvogt, Lederwarenfabrik; Hermann 
Lehmann; Loki Werk Schröder u. Luge G. m. b. H., elektriſche Koch= 
und Heizapparate, Metallwarenfabrik; Frieda Löſchhorn, 
            Schirmge=
ſchäft; „Heinrich Maltner G. m. b. H., Metallwarenfabrik; 
            Seifen=
fabrik E. Naumann; Offenbacher Celluloid= und 
            Hartgummiwaren=
fabrik Reich, Goldmann u. Co.; Seibold’ſche Buchdruckerei Werner 
Dohanny, Offenbacher Zeitung; Farblederfabrik Schäfer u. Co. G. m. 
b. H.; Wilhelm Schätzle, Uhren= u. Goldwarenhandlung; Ludwig 
Schneider, Eiſenhandlung; Kaufhaus M. Schneider; Willi Spielmann, 
Lederwarenfabrik; Friedrich Stein u. Co. Fabrik feiner Lederwaren 
und Reiſeartikel; M. Stern; Hartmann Stöhr, Fabrik feiner 
            Leder=
waren; Heinrich Strauß u. Co., Fabrik feiner Lederwaren; Alfred 
Ullmann i. Fa. Guſtav Herrſcher, Lederfabrik; Union Lederwerke, 
vorm. Wilhelm Heinrich Philippi; Karl Wagner jr.; Johann Auguſt 
Walter, Lederwarenfabrik; Waſſermann u. Aaron, Lederwarenfabrik; 
Weintraud u. Co., G. m. b. H., Metallwarenfabrik: H. Welb u. 
Söhne, G. m. b. H., Waagenfabrik; S. Wronker u. Co. Nachf. 
Oeflingen (Baden): J. Weck u. Co. 
Ohligs=Solingen: Charles Hoppe, Cuthery Manufakturer und Exporter; 
Gebr. Korten u. Scherf; Macero A.=G. für Stahl=, Metall= und 
Lederwarenfabrikation; Thill u. Küll, Stahlwarenfabrik. 
Ohorn, Sa.: E. Florenz Philipp, Gummi= und Lederſportgürtel; 
B. Kurt Höfgen. 
Oppenheim, Rh.: Hermann Ohlenſchlager n. Co., Weinbau und 
            Wein=
handel. 
Osnabrück: Kromag G. m. b. H., Aluminiumwerk. 
Ofterode, Harz: Greve u. Uhl, A.=G. 
Paſing=München: F. Ritter u. Sohn, Maſchinenfabrik. 
Paſſau, Bay.: Aelteſte Volkſtedter Porzellanfabrik, A.=G., vorm. Dreſſel, 
Kieſter u. Cie 
Petersdorf i. N.: Joſephinenhütte A.=G., Kriſtallglaswerke. 
Pforzheim: Julius Albrecht, Edelſteinhandlung; Ernſt Gideon Bek, 
G. m. b. H.; Ringfabrik J. F. Glebe; Gebr. Hepp, G. m. b. H., 
Fabriken ſchwerverſilberter Beſtecke und Tafelgeräte; Robert Kraft 
„A=G., Fabrik feiner Alpakka= und Silberwaren; Mok u. Reiß, Uhren= 
und Uhrgehäuſefabrik; N. N.: Papierfoß A.=G 
            Papierverarbeitungs=
werk; Reinemer u. Taafel, Bijouteriefabrik; Rodi u. Wienenberger, 
A.=G. für Biſouterie= und Kettenfabrikation; Erwin Seeger, 
            Schmuck=
warenfabrik; Schaegger; Fa. Schmidt — Staub u. Co.; Fa. Spreidel, 
Doubléketten und Bijouteriefabrik; Fa. Stockert u. Cie. Uhrketten= 
und Bijouteriefabrik; Ketten= und Bijouteriefabrik Philipp Trunk; 
Karl Ueberla. 
Pfullingen: J. M. Schießhofer. 
Pirmaſens: Friedrich Döring, Schuhfabrik; Chriſtian Kling, 
            Schuh=
fabrik; Knell= und Krautwurſt, Schuhfabrik; Neuffer, Goodyear Co., 
Schuhfabrik; Gebr. Pres, Schuhfabrik; Eduard Rheinberger A.=G., 
Schuhfabrik; Ludwig Seim, Schuhfabrik; Heinrich Soffel, Schuhfabrik; 
L. Zimpfer jm Schuhfabrik. 
Plauen i. Sa.: Arthur Bahmam; Oskar Falkenſtem, Gardinenfabrik; 
Gardinenfabrik Korm u. Koch; N. N. 
Pliezhauſen=Reutlingen: Karl Oswald u. Co., mech. 
            Strumpfwaren=
fabrik. 
Plochingen a. N.: Franz Oechles, Geſellſchaftsſeifenfabrik Plochingen 
m. b. H. 
Pößneck i. Th.: F. G. Roßner A.=G., Tuchfabrik. 
Rabenau i. Sa.: Paul Johann Sparmann, Sitzmöbelfabrik. 
Radebeul=Dresden: Bergmann u. Co., Feinſeifen= und 
            Parfümerie=
fabriken. 
Radolfzell (Bo.): Trikotfabriken J. Spießer A.=G. 
Raſtatt: S. Weil u. Söhne, Schuhfabriken. 
Rathenow: Keramiſche Werke C. u. E. Carſtens 
Reichenbach b. Lahr: Hermann Trunk Nachf., Zigarrenfabrik. 
Reichenbach (Vogtl.): Floß u. Lieder, Weberei von Kleiderſtoffen; 
Kamngarnſpinnerei J. G. Glaß jun G. m. b. H.; Vogtländiſche 
Parfümeriefabrik E. A. Uhlmann u. Co. 
Rembach: Polar=Werke A.=G., Gerätefabrik. 
Remſcheid= Bliedinghauſen: Peter Dienes A.=G. 
Remſcheid=Vieringhauſen: Richard Weigand, Schlittſchuh= u. 
            Scharnten=
fabrik. 
Neutlingen (Württ.): Fr. Enßle, mech. Stricherei; Ulrich Gminder, 
G. m. b. H., Baumwollſpinnereien, Webereien, Bleiche, Färberei; G. A. 
Leuze, mech. Weberei; Strickwarenfabrik Reutlingen, E. Kohberger, 
G. m. b. H. 
Reydt b. Krefeld: Scheulen u. Amrath A.=G., mech. Weberei für Plüſch 
und Sammet; van den Kerckhoff u. Gieleſſen A.=G., mech. 
            Seiden=
weberei. 
Ringenhain (Sa.): Gebr. Thomaß, 
Rodach b. Koburg: Hermann Krauß, Spielwavenfabrik. 
Rodalben (Pfalz): W. Servas, Schuhfabrik. 
Rothenburg v. d. Tauber: Rothenburger Kinderwagenfabrik Haag u. 
Saalmiller. 
Rodewiſch i. V.: Guſtav Schimerling, Fabrik für Herren= und 
            Damen=
wäſche, Madeira Strickereien. 
Römershag: N. N. 
Rudolſtadt=Volkſtedt: Beyer u. Bock, Porzellanfabrik. 
Rußdorf, Kr. Altb.: Emil Kohlsdorf u. Söhne, Strumpfwarenfabrik. 
Rüfſelsheim a. M.: Adam Opel, Fahrräder= und Motorwagenfabrik. 
Salach (Württemb.): Papierfabrik Salach=Süſſen. 
Salzgitter (Harz): Mechaniſche Leinenweberei Salzgitter. 
Siebenbrunn i. V.: A. u. M. Dölling, Spezialfabrik für Taſchen, Decken, 
Trag= u. Zierbänder. 
Sitzendorf (Thür.): Sitzendorfer PorzellanMaufaktur, vorm. Alfred 
Voigt A.=G. 
Soeſt: Akkumulatoren=Fabrik Wilhelm Hagen. 
Solingen: Alexander Coppel;Karl Albrecht Everts, Stahlwarenfabrik. 
Gebr. Grah, Odyſeuswerk A.=G.; Friedrich Herder Abr. Sohn; Robert 
Höhmann Söhne, Fabrik feiner Stahlwaren; Friedrich Hoppe, G. m. 
b. H., Fabrik feiner Stahlwaren; Gebr. Hoppe, Fabrik feiner 
            Stahl=
waren; Hermann Kronefung A.=G., Stahlwarenfabrik; Emil 
            Kronen=
berg ſen., Stahlwarenfabrik; Wilhelm Meyer, Spezialfabrik für 
Reklametaſchenmeſſer, Brieföffner; A. E. Müller, Schirmfabrik; Wilh. 
Schmolz u. Co. Fabrik feiner Stahl= und Luxuswaren; Karl 
            Till=
manns Söhne. Kom.=Geſ.; G. Eduard Vogt, Stahlwarenfabrik; Wilh. 
Weltersbach, Stahlwarenfabrik; Anton Wingen fun., Fabrik feiner 
Stahlwaren; Ed. Wüſthof, Dreizackwerk, Fabrik feiner Stahlwaren. 
Solingen=Foche: Stahlwarenfabrik Gottlieb Hammersfahr. 
Sonneberg (Thür.): Schindhelm u. Knauer, Fabrik gekleideter Puppen. 
Sorau N.=L.: Mechaniſche Weberei, Sorau, vorm. F. A. Martin u. Co. 
Schalkau (Thür.): Hermann Tromlitz, Korbmöbel= und Korbwarenfabrik. 
Schlitz (Heſſen): Georg Baumgärtner, Leinenweberei; Georg 
            Lang=
heinrich, Abt. der Kolb= u. Schüle=A.=G., mechaniſche Leinenwebereien; 
Georg Schutl, G. m. b. H., mechaniſche und Handweberei. 
Schlüchtern (Bez. Kaſſel): Viktor Wolf, Seifenfabrik.
 Briefkaſien. 
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquittung beizufügen. Anonome Anfragen werden 
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeſt. 
M., hier. Zunächſt dürften die Staats= und Notariatsgebühren m. 
Betracht kommen, für die der Urkundenſtempeltarif maßgebend iſt, 
            Hiev=
über werden Sie bei der Gerichtsſchreiberei des Amtsgerichts Aufkls. 
rung erhalten. Weiter kommt die Grunderwerbſteuer maßgeblich in. 
Betracht mit Zuſchlägen, worüber im einzelnen das Städtiſche Steuen, 
bureau (Stadthaus) unterrichtet. Schließlich wird eine Wertzuwachs, 
ſteuer in Betracht kommen, da der Zeitpunkt des Erwerbs durch Sie 
in die Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1924 fällt. Auch 
            bien=
üiber erhalten Sie im Städtiſchen Steuerbureau Aufſchluß. 
Geſchäftliches. 
In Zeiten wirtſchaftlicher Notlage iſt der 
            haus=
hälteriſche Umgang mit vorhandenen Vorräten nicht in das Ermeſſen 
der Einzelperſon gelegt, ſondern ein Allgemeinbedürfnis geworden. Die 
Lebenshaltung iſt teuer, namentlich was Kleidung und Wäſche 
            anbe=
langt. Gerade letztere kann nur durch ſachgemäße Behandlung vor 
            früh=
zeitigem Verſchleiß und Unanſehnlichkeit bewahrt werden. Bekanntlich 
leidet die Wäſche beim Waſchen am meiſten, da Reibarbeit und mit 
zerſetzenden Beſtandteilen durchmiſchte Waſchmittel zerſtörend auf das 
Gewebe wirken. Die fürſorgende Hausfrau kennt keinen Waſchtag, ohne 
den Beiſtand, den ihr Dr. Thompſons Seifenpulver mſt 
dem Schwan, nach dem Gutachten zahlreicher namhafter Chemiker froi 
von ſchädlichen Stoffen, in vollendetem Maße gewährt. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 28. März. 3.30: Stunde der Jugend. Aus dem 
Leben und Weben in der Natur, von K. Stricker. — Der 
            Störew=
fried (Ruß). 
Für Kinder vom 10. Jahre ab. O 4.30: Hauss 
orcheſter. M. P. Muſſorgsky. O 5.45: Leſeſtunde: Aus „Deutſches
 Sin id Mift. Se. Arf. fuf Saſc. 2 2 eice 
Literatur. O 8.15: Kammermuſik von Bee hoven. Streichquartett 
in C=Moll. — „An die ferne Geliebte”, Liederkreis. — Streich= 
Quartett in F=Moll. — Septett für Violine, Viola, Violoncell, 
Kontrabaß, Klarinette Fagott und Horn. Ausf. Joh. Willy 
(Bariton), das Amar=Quartett, E. Liebhold (Klarinette), H. Türt 
(Fagott), J. Ruge (Horn) und K. Möchel (Kontrabaß), Flügel= 
Dr. Merten. 
Stuttgart. 
Montag, 23. März. 1.10: Konzert. O 3.50: Erna Stach von 
Golzheim: Die Erziehung zur Freude. O 4.15: Konzert. — Einl. in 
den Pauſen: Mia Gierſch. O 6.15: Heinz Neuberger: Aus den 
Facetien des Schwaben Heinrich Bebel. O 6.45: Uebertr. aus 
            Mann=
heim. Dr. Kayſer: Vom Sinn und Unſinn der Kritik. O 7.15: Prof. 
Rich. Specht. O 8: Uebertr. aus Freiburg. Klavierkonzert für zwei 
Flügel. Alida Hecker und Julius Weismann. Mozart: Sonate 
D=dur. — Weismann: Variationen über ein eigenes Thema. — 
Anſchl.: Kammermuſik des Oberbadiſchen Streichquartetts. Mozart: 
Streichquartett B=dur. — Drei Lieder, geſ. von Luiſe Strauß. Am 
Flügel: Guſtav Starke. O 9.30: Uebertr. aus Karlsruhe. 
            Polizei=
kapelle Karlsruhe. Suppe: Ouv. Die ſchöne Galathee. — Delibes: 
Fant. Coppelia. — Alard: Violinſolo: Capriccio (Konzertmeiſter 
Polensky). — Zeller: Potp. Der Oberſteiger. — Lübbert: 
            Helenen=
marſch. — Schmeling: Der alte Berner. — Armeemarſch Nr. 9. — 
Strauß: Radetzkymarſch. 
Berlin. 
Montag, 28. März. 3.30: Anna Drewitz: Zweckmäßige Küchen= 
und Eßgeſchirre. O 4: Dr. Heidler: Vom Lachen und Weinen. 
O 4.30: „Der Dan=Nan=Roon”, keltiſche Sage. Gel. von Fränze 
Roloff. O 5: Kapelle Gebr. Steiner. Souſa: Detektiv=Marſch. 
— Heinecke: Valſe phantaſtique. — Maſſenet: Fant. Thais. — 
Mozart: Ouv. Zaide. — Paderewski: Menuett. — Moſzkowski: 
Liebeswalzer. — Tauber: Ilona, Potp. — Knopf: Selbſt die 
roten Roſen küſſen, aus Der blonde Zigeuner. O 6.10: Einf. zum 
Sende=Spiel am 29. März. O 6.40: Prof. Marcuſe: Sternen=
 Reunmannſch 
1u0 Abich 3i
 die Grundlagen der Arbeitsgemeinſchaft. O 7.55: Prof. Sombart: 
Entwicklungslinien des Wirtſchaftslebens. O 8.30: „Lion 
            Feucht=
wanger”, Einl. Worte: Arnold Zweig. — Aus dem Roman Jud 
Süß: Erlebnis (gel, vom Auror; Hinrichtung des Jud Süß (gel, 
von Albert Steinrück). O 9.30: Schubert=Lieder. Frühlingsglaube. 
Ungeduld. Morgengruß. Am Meere. Nähe des Geliebten. Der 
Neugierige. Heidenröslein. Ave Maria. (Jacques van Kempen 
(Tenor). O 10.30: Tanzkapelle Hoffmann. 
Königswuſterhauſen. Montag, 28. März. 2.30: Fr. Lüderitz= 
Ramelow: Großmütter oder Rabeneltern. O. 4: Ob.=Stud.=Dir. 
Dr. Lenſchau: Die Lage der höheren Schulen. O 4.30: Dr. Klopfer:
 O 6.55: Ob.=Stud.=Dir. Dr. Rohrberg; Bedeutung des 
            Rechen=
ſtabes für den Kaufmann. O 7.20: Dr. Weiſe: Berlin eine 
            Welt=
ſtadtverſönlichkeit O 8.15: Uebertr aus Leivzia.
 zr goße Wur 
rwtins 1998 2 
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ſtamnffurter La 
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In einem A 
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Wm Eintracht 
Aenelnen Läuſe 
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AE mit einer P 
4nbnchenden Jahr 
Hiut luange Strecke 
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Mütze Stellen! 
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 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Dienstag, 29. März 
(nach der Wetterlage vom N. März): 
Wolkig mit Aufheiterung, Temperaturen wenig verändert und von= 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen. 
wiegend trocken.
 JTauve 
Hauptſchriftleitung . Rude 
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, für den 
Inſeratentetl. Willy Kuble; Druck und Verlag: L. C. Wiltich — ſämilich in Darmſtadt 
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich: übernommen.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten
 Die chemische Reinigung 
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denn nicht nur Schmutz, Flecken und Krankheitskeime werden aus Ihrer Kleidung beseitigt, die meisten 
Gegenstände werden auch wieder wie neu. Denken Sie an die Erhaltung Ihrer Garderobe, Gardinen 
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LADEN: Erust-Lndwigstraße 5. Tel. 3066, Bueinstraße 23. Tel. 1222.
Familiennachrichten
 Heute mittag 2 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem 
Krankenlager unſere liebe Tante, Großtante und 
Urgroßtante 
Fräulein 
Anna von Werner 
im 77. Lebensjahre. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Bensheim, den 27. März 1927. 
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 30. März 
1927, nachmittags 3/, Uhr vom Trauerhaus, 
Darmſtädterſtraße 57, aus ſtatt, die Einſegnung 
/. Stunde vorher. 
(5303
 Todes=Anzeige. 
Heute früh 4 Uhr verſchied nach 
kurzem Krankenlager unſere liebe 
(5305 
Mutter 
Frau 
Gertraude Gerhard Vtw. 
geb. Luft. 
Um ſtille Teilnahme bitten 
die trauernden ginterbliebenen. 
In deren Namen: 
Familie Willy Hennemann. 
Darmſtadt, 27. März 1927. 
Rundeturmſtr. 14. 
Die Beerdigung findet Dienstag 
vormittag 11 Uhr vom Portale 
des alten Friedhofs, Nieder=
            Ram=
ſtädterſtraße, aus ſtatt
 Dankſagung. 
Für die ſo zahlreiche Beteiligung u. 
            Beileidsbekun=
dungen beim Heimgange unſeres geliebten Entſchlafenen 
Herrn Bürgermeiſter 
Heinrich Heberer 
ſagen wir aufricht gſten Dank; beſonders danken wir 
Herrn Dekan Weißgerber für die ſchönen, tröſtenden 
Worte, den beiden Diakonen Bruder Vohl und 
Hensler für ihre liebevolle, aufmerkſame Pflege und 
Hilfe, ferner den Behörden, Vereinen und Kollegen 
des Verſtorbenen für erwieſene Ehre. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Georg Heberer IIi. 
Georg Reeg u. Frau 
geb. Heberer 
(5306 
Meſſel, Darmſtadt, den 25. März 1927.
Geit einem Zahr hase ich
 Alle Mittel waren erfolglos. Da machte ich 
Schaumauſlagen mit 
Obermeyers Medizinat Herba=Geife 
in Kärze waren dieſelben verſchwunden. 
Bleicher, Burglengenfeld, St. M. —.,63, 302 
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Nummer 82
Mentag, den 28. März 1927
Seite 2
 Leichtathletik. 
F Doppelerfolg von Sportverein 1898 Darmſiadt. 
91. Nennmannſchaft wird mit Engelhard 2, Gellweiler, 
            Lind=
vund Habich zum achtenmal Waldlaufmeiſter des F. L.f.L.! 
Engelhard 2 wird Verbandsmeiſter im Einzellauf! 
2er große Wurf iſt gelungen! Die 1. Rennmannſchaft des 
cn vereins 1898 Darmſtadt hat die in ſie geſetzten Hoffnungen 
wind ganz erfüllt und hat zum achten Male den Meiſtertitel 
Frankfurter Landesverbandes für Leichtathletik errungen! 
Gie hard 2, der ſich augenblicklich in großer Form befindet, 
mde gleichzeitig Verbandsmeiſter im Einzellauf, mit einem 
3ſſtrung von 25 Metern vor ſeinem Vereinskameraden 
            Gell=
wer! In einem Abſtand von 80 Metern folgte den beiden erſt 
p Feſt der Spitzengruppe, aus der ſchließlich noch Hetterich 
94. Frankf.) als 3. Sieger hervorging! Die übrigen folgten 
Mitautf. 
Wonn auch der Punktvorſprung von Sportverein 98 
            Darm=
ſit wor Eintracht Frankfurt nicht ſehr groß iſt, ſo haben doch 
öſenzelnen Läufer der Meiſtermannſchaft mit dieſem Erfolg 
ℳ sveſentliche Formverbeſſerung bewieſen, zumal es ihnen 
geng, mit einer Plusdifferenz von 6 Punkten gegenüber dem 
udergehenden Jahr die Meiſterſchaft zu erringen! Die 7,5 
            Kilo=
gei lange Strecke ſtellte große Anforderungen an die 
            Aus=
wei und Tatkraft der Teilnehmer. Sie ging zum größten Teil 
uh Wald und hatte außer naſſen und ſumpfigen ſogar einige 
mlene” Stellen! 
Insgeſamt ſtarteten in Mörfelden von 129 Gemeldeten 
äufer. Die Geſamtergebniſſe ſind: 
Klaſſe A. 
Dunſchaftslauf: 1. Sportverein 1898 Darmſtadt 15 Punkte (En= 
;ehard 2, Gellweiler, Lindner, Habich). 2. Eintracht 
            Frank=
urt a. M. 17 Punkte (Wied, Stumpe, Leunig). 3. Turn= und 
Sportverein Mörfelden 43 Punkte (Siegel, Arndt, Dickhaut). 
Eziklauf: 1. Engelhard 2 (Sp.V. 98 Darmſtadt), Zeit: 30 Min. 
Sek. 2. Gellweiler, (Sp.V. 98 Darmſt.) 25 Meter. 3. 
            Het=
erich (V. f. L. Frankfurt) 100 Meter). 
Klaſſe B. 
uiſchaftslauf für Junioren: 1. Rot=Weiß Darmſtadt 25 Pkte. 
W.f. L. Frankfurt 60 Punkte. 3. Arheilgen 66 Punkte. 
Klaſſe Ound F. 
ſpkklauf für Junioren: 1. Krichbaum, 2. Geſſer, K, 3. Geſſer, H. 
alle Rot=Weiß Darmſtadt. 
Klaſſe Dund G: Strecke 3 Kilometer. 
Aunſchaftslauf, Jugend 1919 und ſpäter: 1. Turn= und 
            Sport=
ſerein 1880 Mörfelden 23 Punkte. 2. Sportverein 1898 
            Darm=
ſaöt 38 Punkte, punktgleich mit 3. Rot=Weiß Darmſtadt. 
Eiselllauf: 1. Blind (Rot=Weiß Darmſt.), 2. Schulmeyer=
            Mör=
eſben, 3. Ferger, Schwimmverein Wiesbaden. 
Klaſſe Eund H: Waſſerſportler. 
Aunſchaftslauf: 1. Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen. 
mballjugend: 1. Buxmeier=Dreieichenhain, 2. Reichert=
            Drei=
ſichenhain. 
Reiſterſchaftswaldlauf des Mittelrheinkreiſes der O. T. 
Der von der Bad=Nauheimer Turnerſchaft muſtergültig 
            vor=
nitete Kreiswaldlauf des Mittelrheinkreiſes der D. T. konnte 
Abeſter Witterung und äußerſt reger Anteilnahme der ſehr 
unfreundlichen Bevölkerung der Badeſtadt unter Leitung des 
ſiswartes für das Volksturnen, Kramb=Kreuznach, und in 
hweſenheit des Kreisvertreters Pfeiffer=Wetzlar und des Gau= 
Arturnwarts Will=Gießen, ſowie zahlreicher Mitglieder des 
ſis=Sportausſchuſſes heute nachmittag reibungslos 
            durchge=
ſürt werden. Die Geſamtteilnehmerzahl blieb hinter der des 
jahres etwas zurück, dafür war aber durchweg beſte Klaſſe 
mStart. 
Die Läufe führten vom Kurhaus, aus durch die von der 
Kiſchen Bad= und Kurverwaltung in entgegenkommender Weiſe 
AVerfügung geſtellten Park= und Waldanlagen, alſo durch 
Alandſchaftlich beſonders reizvolles Gebiet. 
Für die Jugendklaſſe hatte man die faſt eben verlaufende 
E)ſtrecke um den kleinen und großen Teich gewählt. Der Lauf 
FA= und B=Klaſſe führte rings um den Johannisberg und 
hs in den erſten 3 Km. eine ganz beträchtliche Steigung auf, 
Avon den Läufern jedoch ſicher bewältigt wurde. 
Die in der Liſte der C=Klaſſe erwähnten Sieger ſonderten 
ſchon frühzeitig von den übrigen ab und führten den Lauf 
naſt geſchloſſenem Felde bis zu Ende durch. 
Anders geſtaltete, ſich der Kampf in der A= und B=Klaſſe. 
9 langandauernde Steigung der Strecke riß das Feld ſofort 
Mit auseinander. So wurde May=Bad=Nauheim von dem 
ſhrfachen Waldlaufmeiſter Schneider=Bretzenheim=Mainz ſchon 
Der erſten Hälfte der Laufſtrecke überholt. Ihm folgten dicht= 
A die in geſchloſſener Mannſchaft laufenden Sachſenhäuſer. 
Aneider vergrößerte ſeinen Vorſprung bis auf 30 Meter und 
ſeinen Sieg in gutem Stil nach Hauſe. Um den zweiten 
At entſpann ſich ein harter Kampf zwiſchen May=Bad=Nau= 
In und dem Bretzenheimer Gerlach, deſſen Angriff May noch 
werſtehen konnte. Dagegen mußte er Reuter und 
            Kellermann=
ehſenhauſen an ſich vorbei laſſen, die Hand in Hand in guter 
im durchs Ziel gingen. 
Der erſte Sieger der B=Klaſſe, Braubach=Metternich=Koblenz, 
Dnite bis hinter die Spitzengruppe der Meiſterklaſſe vorſtoßen. 
gewann in ſeiner Klaſſe mit großem Vorſprung. 
Die Siegerverkündung konnte dank der flotten Arbeit des 
dechnungsausſchuſſes ſchon vor der feſtgeſetzten Zeit 
            vorge=
mnien werden. Der Kreiswart für das Volksturnen, Kramb= 
Luznach, eröffnete ſie mit einer echt turneriſchen Anſprache, 
Nder er einmal ſeiner Freude über die gegen das Vorjahr 
bentlich verbeſſerten Leiſtungen Ausdruck verlieh und zum 
Dern Worte herzlichen Dankes an die Bad=Nauheimer Turner= 
Ait ſand deren muſtergültige Vorbereitungen die reibungs= 
* Durchführung gewährleiſtet hätten. Ganz beſonderer Dank 
E auch der Bad=Nauheimer „Freiwilligen Sanitätskolonne
 vom Roten Kreuz”, die ſich geſchloſſen in den Dienſt der Sache 
geſtellt und alle Vorkehrungen für etwaige Unfälle in 
            vorbild=
licher Weiſe getroffen hatte. 
Die Ergebniſſe der Läufe ſind aus nachſtehender Siegerliſte 
zu entnehmen. 
Einzellauf: 
A=Klaſſe (Meiſterklaſſe), 7300 Meter, 36 Teilnehmer: 1. H. 
Schneider, T. V. Bretzenheim (Mainz) 23,14/, Minuten; 2. Ph 
Reuter, T.Gem. Sachſenhauſen 23,36½½ Minuten; 2. K. 
            Keller=
mann, Tgm. Sachſenhauſen 23,36¾½ Minuten; 3. K. May, T. V. 
1860 Bad=Nauheim 24,16½½ Minuten; 4. G. Gölſenleuchter, T. Geſ. 
Bornheim; 5. Eisbach, Tv. Merxheim (Kreuznach), 6. G. Gerlach, 
Tv. Bretzenheim (Mainz); 7. E. Bühler, Tgm. Sachſenhauſen. 
B=Klaſſe (7300 Meter), 29 Teilnhmer: 1. F. Braubach, Tv. 
Metternich=Koblenz 24,26½½ Minuten; 2. H. Müller, Tv. 
            Arnolds=
heim; 3. O. Keim, Tam. Neu=Iſenburg; 4. R. Weigand, Tv. 
Kleinwallſtadt; 5. Karl Lüttge, Tv. Langgöns; 6. Fritz Cordes, 
Tv. Okarben. 
C=Klaſſe (3200 Meter), 34 Teilnehmer: 1. H. Hieronimus, 
Tv. Volksheim 9,42 Minuten; 2. K. Friedrich, T.G. Bockenheim 
9,48½½ Minuten; 3. K. Reuter, T. G. Sachſenhauſen 9,51¾/ Min.; 
4. H. Kraus, Tp. Klein=Wallſtadr 9,59 7/ Minuten; 5. L. Treuſch, 
T.Geſ. Darmſtadt; 6. K. Blöſer, Tv. Homburg; 7. H. Geißler, 
T.Geſ. Bornheim. 
Mannſchaftsläufe. 
A=Klaſſe: 1. Turngemeinde Sachſenhauſen 9 Punkte; 2. 
Turnverein Bretzenheim (Mainz) 15 Punkte; 3. Turngeſ. 
            Born=
heim 27 Punkte; 4. Turnverein Mengerſcheid 39 Punkte. 
B=Klaſſe: 1. Turnverein 1860 Bad=Nauheim 30 Punkte: 
2. Tv. Gambach 41 Punkte. 
C=Klaſſe: 1. Tgm. Sachſenhaufen 10 Punkte: 2. Tgſ. 
            Darm=
ſtadt 25 Punkte; 3. Turn= und Sportverein Nieder=Erlenbach, 
28 Punkte. 
Anläßlich des Waldlaufes tagte auch der Ausſchuß für 
            Volks=
turnen in Bad=Nauheim. Außer einigen wichtigen 
            organiſato=
riſchen Angelegenheiten, wie Wettkampfkarten, 
            Kreisſportord=
nung, Vereinsveranſtaltungen und Berichtigungen der 
            Wett=
kampfbeſtimmungen, beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit der Frage, 
wie die Turner durch Vermittlung der Tages= und 
            Sportzeitun=
gen ausführlicher von unſerer turneriſchen Arbeit unterrichtet 
werden könnten. Auf Anordnung des Kreispreſſewartes wurde 
eine ſelbſtändige Organiſation gebildet, deren Aufgabe es ſein 
ſoll, die Tageszeitungen mit Berichten über das Volksturnen im 
Kreiſe Mittelrhein zu beliefern. Als Preſſewart des Ausſchuſſes 
für Volksrurnen wurde Turner Fink=Bingen gewählt. 
Die Vorbereitung des im Mai in Kreuznach ſtattfindenden 
Ausbildungskurſes nahm ebenfalls einen breiten Raum in der 
Beſprechung ein. Dem Kreiswart für Volksturnen, Kramb= 
Kreuznach, iſt es gelungen, einige bedeutende Mitarbeiter zu 
            die=
ſer Veranſtaltung zu werben. 
Gauwaldlauf des Main=Rheingaues D. T. 
Der Waldlauf erfreut ſich in den Vereinen des Main=
            Rhein=
gaues einer ſtändig wachſenden Ausbreitung, weshalb ſich die 
Gauleitung entſchloſſen hat, auch im Jahre 1927 die 
            Gaumeiſter=
ſchaft im Waldlauf zur Austragung zu bringen. Als Tag der 
Meiſterſchaft wurde der 3. April feſtgeſetzt und der 
            Turngeſell=
ſchaft Darmſtadt die Durchführung übertragen. 
Das Meldeergebnis iſt als ſehr günſtig zu bezeichnen und 
ſind ſpannende Kämpfe um den Meiſterritel zu erwarten. 
            Aus=
getragen wird der Lauf in 1. Mannſchaftskampf (4 Läufer) 
A=Klaſſe: Ober= und Mittelſtufe, B=Klaſſe: Unter= und 
            An=
fängerſtufe, C=Klaſſe: Jugendturner. 2. Einzelkampf: a) Turner 
(vollendetes 18. Lebensjahr) 1. Ober=, 2. Mittel=, 3. Unter=, 
4. Anfängerſtufe; b) Jugendliche vom 16. bis 18. Lebensjahre. 
Start und Ziel befindet ſich in unmittelbarer Nähe der 
Hirſchköpfe und wird die erſte Jugendmannſchaft ſich um 2½ Uhr 
auf die etwa 3½ Kilometer lange Strecke begeben. Um 3 Uhr 
wird ſich der Start der Turnermannſchaften, die eine Wegſtrecke 
von zirka 6 Kilometer zurückzulegen haben, vollziehen. 
            An=
ſchließend an den Lauf findet im Turnhauſe der Turngeſellſchaft 
Darmſtadt, Dieburgerſtraße, die Bekanntgabe der Sieger ſtatt. 
Waldlauf=Verbandsmeiſterſchaften in 
Süddeuiſchland. 
Südbayriſche Waldlauf=Meiſterſchaften. 
Die bei München auf einer 10 Km. langen Strecke 
            ausge=
tragenen Waldlaufmeiſterſchaften des Südbayriſchen Verbandes 
für Leichtathletik brachten folgende Ergebniſſe: Einzellauf: 
1. Jenuwein=München 1860 34:21 Min.; 2. Haag=Viktoria 
            Augs=
burg 34:56,5 Min.; 3. Zeilenhofer=1860 35:10,5 Min. Der 
            Titel=
verteidiger Hoy=München kam auf dem vierten Platz ein. — 
Mannſchaftswettbewerb: 1. München 1860 8 Punkte; 
2. Viktoria Augsburg 20 Punkte; 3. München 1860 2. Mannſchaft 
22 Punkte. 
 
Meiſterſchaft des Württembergiſchen Verbandes. 
Der Württembergiſche Landesverband für Leichtathletik trug 
ſeine Waldlaufmeiſterſchaft auf einer 7,5 Km. langen Strecke bei 
Vaihingen aus. Sieger im Einzellauf blieb Katzmaier=
            Spar=
tania Vaihingen in 28:07 Minuten vor Bertſch=V.f.B Stuttgart. 
Im Mannſchaftswettbewerb blieb der V. f. B. Stuttgart Sieger. 
Badiſche Waldlauf=Meiſterſchaften 
Die auf einer 10 Km. langen Strecke bei Karlsruhe 
            ausge=
tragenen Waldlaufmeiſterſchaften des Badiſchen Verbandes für 
L., hatten folgende Ergebniſſe: Einzellauf: 1. Klar=Pol. S.V. 
Karlsruhe 33:45 Min.; 2. Sabjetzki=Freiburger F. C. 30 Meter 
zurück: 3. Ilg=Pol. S.V. Karlsruhe; 4. Hermann=Waldshut. 
Mannſchaftswettbewerb: 1. Freiburger F. C. 13 Punkte: 2. Pol. 
S. V. Karlsruhe 14 Punkte; 3. Mannheimer T.Geſ. 28 Punkte. 
Waldlaufmeiſterſchaft des Rhein=Main=Saarverbandes. 
DerRhein=Main=Saarverband f. L. trug ſeine 
            Waldlauf=
meiſterſchaften in Kaiſerslautern unter ſtarker Beteiligung auf 
einer 8 Km. langen Strecke aus. Im Einzelwettbewerb ſiegte 
Ronald=Saar Saarbrücken in 29:07,6 Min. mit 100 Meter 
            Vor=
ſprung vor Philippi=Pol. S. V. Saarbrücken. Den 
            Mannſchafts=
lauf gewann Saar 05 Saarbrücken mit 20 Punkten vor V.f.R. 
Landan 22 Punkte und F. V. Kaiſerslautern 24 Punkte,
 Handball. 
Endſpiel um den DSB.=Handball=Pokal. 
Süddeutſchland unterliegt gegen Mitteldeutſchland 7:10. 
Das Endſpiel um den Handball=Pokal der Deutſchen 
            Sport=
behörde wurde am Sonntag in Halle vor 10000 Zuſchauern 
            aus=
getragen. Süddeutſchland ſchlug ſich ſehr gut und unterlag nur 
knapp 7:10. Das torreiche Spiel wurde von der einheitlicheren 
Mannſchaft der Mitteldeutſchen verdient gewonnen. Mittel hatte 
bis auf den Torwart keinen ſchwachen Punkt in der Mannſchaft. 
Beim Süden gefielen Eggert (Torwart), Jgeckel, Müller, 
            Geb=
hardt und Roſen am beſten. — Mittel ging ſchon in der dritten 
Minute durch einen Drehwurf ſeines Rechtsaußen Sauerhering 
in Führung. In der 5. Minute konnte der ſüddeutſche Torwart 
einen ſchönen Schuß Böhmes zur Ecke ablenken, mußte aber kurz 
darauf einen Schuß desſelben Stürmers paſſieren laſſen. Zwei 
Strafwürfe von Müller brachten in der 11. und 15. Minute dem 
Süden den Ausgleich, jedoch legte Mittel durch Böhme in der 
17. und 24. Minute wieder zwei Tore vor. Bis zur Pauſe war 
Mittel noch einmal durch Lühbering und der Süden durch 
            Mül=
ler erfolgreich. Mit einem 5:3 für Mitteldeutſchland wurden 
alſo die Seiten gewechſelt. In der zweiten Halbzeit war der bis 
dahin ſchon ſehr ſchnelle Kampf noch lebhafter. Es kam zu 
            außer=
ordentlich ſpannenden Momenten. Jgeckel holte ein weiteres 
Tor für Süd auf und allgemein rechnete mon ſchon mit dem 
Ausgleich, als Mittel zu einem prachtvollen Zwiſchenſpurt 
            an=
ſetzte. Lübbering (5. Min.), Böhme (7. Min.), Silligmann (11. 
Min.), Böhme (17. Min.) und Rehm (19. Min.) brachten das 
Ergebnis auf 10:4. Dann kam aber der Süden wieder ſtärker 
auf und es gelang den Gäſten auch, durch ihren Mittelſtürmer in 
der 23., 26. und 29. Minute das Ergebnis auf 10:7 zu verbeſſern. 
V.f.L. Rot=Weiß 22—T.= u. Sp.=V. Königſtädten 6:4 (5:2). 
Die Schlacht iſt geſchlagen, der Kampf gewonnen; Rot=Weiß 
hat überlegen geſiegt. — Mit einer freudigen Erleichterung haben 
die Anhänger der V.f.L. wohl geſtern den Schlußpfiff des 
Schiedsrichters vernommen, war doch eines der ſchwerſten Spiele 
gewonnen, welche die Rot=Weiß=Mannſchaft im Kampf um die 
Meiſterſchaft im A.D.T. auszutragen haben; zumal die Gemüter 
durch das Vorſpiel, das vor einigen Wochen von Königſtädten 
beim Stande 2:2 abgebrochen wurde, beſonders erregt waren. 
Es ſei jedoch vorausgeſchickt, daß beide Mannſchaften auf eine 
Wiederholung der letzten Vorkommniſſe verzichteten und ſich 
            be=
mühten, ein faires Spiel durchzuführen, ſo daß es dem 
            Schieds=
richter, Herrn Werner von Langen, nicht allzu ſchwer fiel, das 
Spiel in der Hand zu behalten. 
Nun zum Spiel ſelbſt. Rot=Weiß hatte Platzwahl und 
wählte die Sonne im Rücken. Gleich bei Beginn legten die 
Darmſtädter ein mörderiſches Tempo los, das von Erfolg gekrönt 
ſein mußte. Nach 6 Minuten Spielzeit ſtand das Spiel ſchon 
3:0 für Darmſtadt. Ein 13=Meter=Wurf, der für Breuer 
            unhalt=
bar war, brachte den Königſtädtern den erſten Erfolg. Rol=Weiß 
konnte jedoch bald noch zwei weitere Torerfolge erzielen, denen 
der Gegner nur einen entgegenſetzen konnte, ſo daß bis Halbzeit 
das Spiel 5:2 für die Darmſtädter ſtand. Nach Wiederbeginn 
litten die 22er vorübergehend etwas an Ermüdung, wozu noch 
kam, daß Förſter verletzt wurde. Königſtädten benutzte dieſe 
            Ge=
legenheit und drückte einige Zeit mächtig, ſo daß ihm noch zwei 
weitere Erfolge vergönnt waren. 5 Minuten vor Schluß ſchoß 
dann Hörr das ſechſte Tor für ſeinen Verein. 
Das Torverhältnis, gibt nicht ganz die Spielſtärke wieder. 
Rot=Weiß war bedeutend überlegener als das Ergebnis 6:4 
            be=
ſagt. Die Stützen der Königſtädter ſind der Mittelläufer und der 
Tormann, auch die Außenſtürmer ſind ganz gefährliche 
            Tor=
ſchützen. Alles in allem iſt die Mannſchaft mehr auf Kraft als 
auf Technik eingeſtellt. Bei Rot=Weiß klappte es. Beſonders die 
erſte Halbzeit erinnerte an Glanzperioden. Das Zuſpiel, die 
Fangſicherheit und die Taktik war ein Genuß für den Zuſchauer. 
Eine erfreuliche Formverbeſſerung hatte die Läuferreihe mit 
Bokkart, Fiſcher und Rülhahn zu verzeichnen, die den Sturm 
ausgezeichnet mit Bällen verſorgte. Der Innenſturm mit Michel, 
Bärtel und Hörr ſchaffte unermüdlich, auch die Außenleute Roth 
und Fips zeigten ein bedeutend beſſeres Spiel als ſonſt. In der 
Hintermannſchaft arbeitet Förſter und Schönwolf ſicher und ruhig 
wie immer. Ein beſonderes Lob verdient Breuer im Tor, der 
einen ganz großen Glückstag hatte. — Das Spiel, das von einer 
Zuſchauermenge umſäumt war, wie ſie der Rot=Weiß=Platz wohl 
noch nicht ſah, hat ſicherlich neue Anhänger geworben. 
Die zweite Mannſchaft verlor gegen die erſte von 
            Brauns=
hardt 5:4. Das hätte nicht kommen dürfen, nachdem man bis 
Halbzeit 3:1 führte. Nichtsdeſtoweniger war es ein ſchönes Spiel 
und die Mannſchaft wird für manchen Gegner noch eine harte 
Nuß geben. Die erſte Jugendmannſchaft ſpielte gegen die zweite 
des Sportvereins 5:4: die zweite dagegen verlor gegen die erſte 
dieſes Vereins 4:2. Beide Mannſchaften ſpielten bedeutend unter 
Form, beſonders die zweite konnte ſich in der erſten Halbzeit 
gar nicht finden, wodurch die 98er leicht 4 Tore vorlegen konnten. 
Nach Umſtellung blieben den letzteren weitere Torerfolge verſagt, 
während Rot=Weiß zwei Tore aufholen konnte, ohne den 
            Aus=
gleich zu erzielen. — Die erſte Schülermannſchaft von Rot=Weiß 
ſpielte gegen die Tertianer des Realgymnaſiums 3:1. 
Erſtes Endſpiel um die Handball=Meiſterſchaft im 
            Mittelrhein=
kreis. — Saarbrücken=Malſtatt ſchlägt Frankfurt=Seckbach 4:2. 
Das in Frankfurt ausgetragene Spiel ſah die Saarländer 
verdient ſiegreich. Malſtatt zeigte das ſyſtemvollere, ſinnreichere 
Spiel und wußte die herausgearbeiteten Torchancen beſſer zu 
verwerten, als ſein Gegner. Seckbach enttäuſchte, war aber nicht 
eigentlich ſchlecht. Ziemlich mäßig war die Arbeit des Seckbacher 
Torhüters. Malſtatt ging ſofort nach Spielbeginn in Führung 
und konnte bei durchweg offenem Spiel bis zur Pauſe noch zwei 
weitere Treffer anbringen. Nach dem Wechſel ſtellte Seckbach 
um; zwei Treffer waren der Erfolg. Aber auch Malſtatt tam 
noch zu einem Tor. 
Saarbrücken=Malſtatt braucht im Rückſpiel auf heimiſchem 
Boden nur unentſe 
u ſpielen, um Meiſter des 
            Mittelrhein=
kreiſes der D.T. zu ſein.
Seite 8
Montag, den 28. März 1927
Nummer 82
Vorentſcheidungen bei der „Süddeutſchen”
 In der Runde der Meiſter 
hat am Sonntag der FSV. Frankfurt durch ſeinen 2:0=Sieg über 
den deutſchen Meiſter SpVg. Fürth dem 1. FC. Nürnberg den 
Weg zur ſüddeutſchen Meiſterſchaft beträchtlich geebnet. 
            Nürn=
berg hat nur noch zwei Spiele (gegen Frantfurt in Nürnberg 
und gegen Fürth in F.) auszutragen, und da es heute einen 
Vorſprung von drei Punkten hat, benötigt es aus dieſen Spielen 
nur noch zwei Punkte, um ſüddeutſcher Meiſter zu ſein. Es iſt 
kaum daran zu zweifeln, daß die Dinge dieſen Verlauf nehmen 
werden. Fürth hat dafür den zweiten Platz ziemlich ſicher, es 
kann nur noch ein=, nicht aber überholt werden und es wird auch 
ſicher aus den noch ausſtehenden Spielen zumindeſt einen Punkt 
gewinnen, um vor einer Ueberholung ſicher zu ſein. Im Kampf 
um den dritten Platz hat augenblicklich der FSV. Frankfurt ein 
Plus, da ihm der große Wurf gelang, die Fürther zu ſchlagen. 
1. FC. Nürnberg 8 Spiele 22:7 Tore 14:2 Punkte 
9:5 
27:13 
Sp. Vg. Fürth 
7:9 
16:22 
FSV. Frankfurt 
6:10 
15:23 
V.f. L. Neckarau 
5:9 
18:18 
V.f. B. Stutzgart 
5:11 
12:27 
FSV. 05 Mainz
In der Runde der Zweiten
 iſt ebenſalls eine wichtige Vorentſcheidung gefallen. Dem 
            Karls=
ruher FV. gelang es durch ſeinen Sieg über München 1860, gleiche 
Punktzahl mit München zu erhalten, und da Karlsruhe in den 
weiteren Spielen die günſtigeren Vorbedinungen hat, iſt es 
ſtärkſter Anwärter auf den Sieg in dieſer Runde. 
            Ausgeſchlof=
ſen iſt es auch nicht, daß die beiden Favoriten die Spiele mit 
gleicher Punktzahl beenden und damit ein Entſcheidungsſpiel 
notwendig wird. — Im zweiten Spiele des Tages trug Eintracht 
Frankfurt über den FV. Saarbrücken einen ſchönen 3:1=Sieg 
davon, der jedoch auf die Tabelle keinen weſentlichen Einfluß 
mehr hat.
7 2:12
ie
 Die Spiele des nächſten Sonntags. 
Runde der Meiſter:
 1. FC. Nürnberg—FV. Frankfurt. 
FSV. 05 Mainz—SpVg. Fürth. 
V.f. L. Neckarau-V.f.B. Stuttgart. 
Runde der Zweiten: 
Karlsruher FV.—V.f.R. Mannheim. 
Eintracht Frankfurt—München 1860.
Mainz ſcheidet endgültig aus.
 Der V.f.L. Neckarau ſchlägt F. S.V. 05 Mainz 5:2 (4:2). 
Ein verdienter Sieg des Mainbezirksmeiſters. — Ein 
            tempera=
mentvolles Spiel ohne techniſche Feinheiten.
 Das poſitive Ergebnis des in Neckarau ausgetragenen Spiels 
iſt das endgültige Ausſcheiden von Mainz aus dem engeren 
            Wett=
bewerb um den 3. Platz, zumal die Mainzer kaum noch Ausſichten 
haben, in den beiden ausſtehenden Spielen gegen Sp.Vg. Fürth 
und V.f.B. Stuttgart einen Punkt herauszuholen. Die 6000 
            Zu=
ſchauer ſahen in Neckarau ein temperamentvolles und feſſelndes 
Spiel, dem aber techniſche Feinheiten abgingen. Neckarau 
            ge=
wann verdient, auch in dieſer Höhe, wenn man berückſichtigt, daß 
die Mannſchaft in der zweiten Halbzeit mit nur 10 Mann zu 
ſpielen gezwungen war. Die Mainzer wurden von dem Sturm 
des Rheinbezirksmeiſters in der erſten Halbzeit regelrecht 
            über=
rumpelt. Zeilfelder brachte ſeinen Verein in der 9. Minute in 
Führung, und als Mainz in der 15. Minute durch Seck ausglich, 
ſtellte Zeilfelder in der folgenden Minute die alte Differenz 
            wie=
der her. Dieſer Mißerfolg deprimierte die Heſſen, und Zeilfelder 
konnte wenig ſpäter hintereinander zwei weitere Tore erzielen. 
Zimmermann holte zwar bis zur Pauſe noch ein Tor auf, aber 
die Entſcheidung war bereits gefallen. Alle Verſuche, aufzuholen, 
blieben vergeblich, und als in der 33. Minute nach der Pauſe 
Pfiſter das Ergebnis auf 5:2 ſtellte, war das Schickſal der Heſſen 
beſiegelt. 
Der Spielverlauf. 
Mainz übernahm gleich die Initiative und brachte auch 
gleich gefährliche Angriffe vor, die das Tempo des Spiels 
            erheb=
lich forcierten. In der 9. Minute erzwang Keck eine Ecke für 
Neckarau, gab ſie gut herein, Lautner wehrte nur ſchwach ab, und 
aus dem Geplänkel ſandte Zeilfelder zum Führungstor ein. 
            Da=
mit übernahm Neckacau das Kommando, mußte ſich aber trotzdem 
zunächſt in der 15. Minute den Ausgleich gefallen laſſen, nachdem 
der Linksaußen der Heſſen ſich freigeſpielt hatte, an den 
            Mittel=
ſtürmer Seck durchgab, der unhaltbar verwandelte. Eine Minute 
ſpäter ſpielte ſich Gaſt durch, gab eine Vorlage an Zöllner, und 
Neckarau lag erneut in Führung. Mainz, deprimiert, verlor den 
Zuſammenhang und ſpielte vollſtändig planlos. Eine 
            Kata=
ſtrophe ſchien unvermeidlich. Tatſächlich erhöhte Zeilfelder nach 
einem Alleingang in der 20. Minute auf 3:1, und in der nächſten 
Minute nach einem erneuten Durchſpiel an dem Torwart Lautner 
vorbei auf 4:1. Allmählich fanden ſich die Heſſen wieder und 
            ant=
worteten mit Gegenangriffen, die zunächſt ohne Wirkung 
            blie=
ben. Das Spiel wurde verteilt, die Mannheimer ließen eine 
ſichere Chance aus, und auch Mainz ſchuf ſehr kritiſche 
            Situatio=
nen. Die unermüdlichen Angriffe der Mainzer brachten ſchließlich 
zwei Minuten vor Seitenwechſel das 2. Gegentor durch den 
Halbrechten Zimmermann aus etwa 12 Meter Entfernung. — 
Mit konzentrierter Energie leitete Mainz die zweite Halbzeit ein. 
Das Spiel wurde immer intereſſanter. In der 10. Minute wurde 
der Verteidiger Broſe von Neckarau bei einem Zuſammenprall 
verletzt und ſchied aus. Er kam zwar nach 10 Minuten wieder, 
war aber nur noch Statiſt. Gaſt mußte vom Sturm in die 
Läuferreihe zurückgenommen werden, ſo daß Mainz ſo 
            Gelegen=
heit hatte, eine Viertelſtunde lang dauernd im Angriff zu liegen. 
Hier war es einmal die gute Verteidigung von Neckarau, die 
Torerfolge verhinderte, dann auch die mangelnde Erfahrung und 
Unentſchloſſenheit der Heſſen vor dem Tor. Eine totſichere Chance 
wurde von Lipponer verſchoſſen. In der Mitte der Halbzeit ließ 
Mainz wieder nach, der Elan flaute ab, und Neckarau kam auf. 
Der Erfolg war in der 33. Minute ein 5. Tor durch Pfiſter, der 
einen Straſſtoß von Zöllner abfing und einlenkte. Mainz 
            er=
lahmte, und Neckarau behielt bis zum Schluß die Initiative.
 Kritik. 
Bei Mainz war der Sturm flink und wendig, aber es fehlten 
ihm die techniſchen Qualitäten. Der ſchwächſte Mann war der 
einſt vielbeſungene Lipponer. Am beſten gefiel noch 
            Zimmer=
mann. Die Verteidigung war gut, Lautner im Tor hatte unſichere 
Momente, ſo verſchuldete er das erſte Tor durch zu laſche 
            Ab=
wehr. Zu erwähnen iſt noch der eifrige Mittelläufer. Beim 
Sieger überragte der Verteidiger Dern, wie überhaupt die 
            Ab=
wehr ihren Teil am Erfolge hat. Sehr gut gefielen Brucker und 
Kaiſer. Im Sturm waren die Flügel diesmal nicht ſo auf der 
Höhe, am beſten bewährte ſich das Innentrio Gaſt-Zeitlfelder— 
Zöllner, wobei aber Zeilfelder durch eigenſinniges Spiel manches 
verdarb. Der Schiedsrichter Bohnenberger=Pforzheim war 
            zu=
friedenſtellend.
 Fürth verliert den Anſchluß an die Spitze. 
FSV. Frankfurt—SpVg. Fürth 2:0. — Halbzeit 1:0. — 
            Ver=
dienter Sieg. — Ein ſchwacher Schiedsrichter. — 30 000 Zuſchauer. 
Ein wohl harter, von Frankfurt mit ungeheurer Begeiſterung 
durchgeführter Kampf, der aber keineswegs den Rahmen des 
            Er=
laubten überſchritt. Das erſatzgeſchwächte Fürth enttäuſchte. 
Frankfurt dominierte die ganze erſte Spielhälfte, um dann in 
der zweiten Hälfte, nur mit 10 Mann ſpielend, die Initiative an 
Fürth abtreten zu müſſen. Gegen Spielende kam dann 
            Frank=
furt wieder verſchiedentlich geſährlich auf. Der Kampf litt ſtark 
unter den ungenügenden Leiſtungen des Schiedsrichters Müller= 
Mutterſtadt, deſſen Entſcheidungen lebhafte Proteſte 
            herausſor=
derten. 
Frankfurt erſcheint in zurzeit ſtärkſter Aufſtellung, mit Pache 
im Sturm, Fritz auf dem Mittelläuferpoſten und Wallishauſer 
in der Verteidigung. Fürth ſteht ohne Müller in der 
            Verteidi=
gung und Aſcherl im Sturm, die durch Kreß und Kießling 
            er=
ſetzt ſind. Der Anſtoß der Einheimiſchen wird ſchnell abgefangen 
und Fürth greift an. Furch klärt entſchloſſen. Kurz darauf 
            ver=
wirkt Fürth einen Strafſtoß. Pache überläßt es Furch, den Ball 
zu treten, der in der dritten Minute eine Bombe aufs Gäſtetor 
losläßt, die von der Laite ab ins Tor prallt. — Frankfurt führt 
mit 1:0. — Die Gaſtgeber bleiben weiter im Angriff und rufen 
unausgeſetzt bedenkliche Situationen vor dem Gäſtetor hervor, da 
die Hintermannſchaft der Kleeblättler einen reichlich unſicheren 
Eindruck macht. Doch auch Frankfurt hat bei Vorſtößen der Gäſte 
verſchiedentlich Glück. Dann haben die Frankfurter nach 
            ſchlech=
ter Abwehr der Hintermannſchaft wieder eine große Torchance, 
die Klumpp vergibt. Fürth macht nun einen kläglichen Eindruck 
und muß ſich gefallen laſſen, daß die Gaſtgeber durchaus den Ton 
angeben, bis es nach einem Angriff der Fürther, den 
            Wallis=
hauſer etwvas ro iſt ſtoppt, zu einem Zwiſchenfall kommt. Ein 
Frankfurter Herr dringt ins Spielfeld ein und es entſpinnt ſich 
eine Debatte, die Wallishauſer wegen angeblicher 
            Schiedsrichter=
beleidigung den Platzverweis einbringt. Nach Wiederaufnahme 
des Kampfes kommen beide Parteien noch zu zwei Ecken, die 
            er=
gebnislos verlaufen, dann iſt Pauſe. 
Nach dem Wechſel hat Frankfurt umgeſtellt. Pache iſt auf 
den Mittelläuferpoſten zurückgegangen und der Sturm ſteht nur 
mit 4 Mann. Es entwickelt ſich ein zunächſt verteiltes Spiel, 
bis in der fünften Minute Wijk, den Kraus gewiſſenhaft abdeckt, 
endlich einmal eine ſchöne Flanke hereinbringen kann. Brück hat 
ſich gut geſtellt und ſendet in der fünften Minute zum zweiten 
Trefſer für Frankfurt ein. Damit hat aber der geſchwächte 
            Frank=
urter Sturm, dem Pache fehlt, ſein Pulver verſchoſſen und Fürth 
kommt mehr und mehr auf. Mitte der Halbzeit erzielen die Gäſte 
nuch ein Tor, das aber wegen klaren Abſeits nicht gewertet wird. 
Gegen Spielende läßt Fürth dann reſigniert nach, während die 
Frankfurter nochmal aus ſich herausgehen und bis zum 
            Schluß=
pfiff den Ton angeben. 
Bei Frankfurt gefiel in der erſten Halbzeit der von Pache 
ausgezeichnet dirigierte Sturm durch forſche und entſchloſſene 
Aktionen. Nach dem Wechſel konnte ſich die Angriffsreihe nicht 
mehr recht entwickeln. Die Läuferreihe lieferte brauchbare Arbeit. 
Fritz zog ſich als Mittelläufer gut aus der Affgire. Die 
            Ver=
teidigung war durchaus auf der Höhe. Kraftvoll wurden die 
ſchwierigſten Situationen geklärt. Beſonders gut war Furch 
Ohne Fehl war Krieger im Tor. — Bei Fürth machte ſich 
            uner=
wartet ſtark das Fehlen von Müller und Aſcherl bemerkbar. Die 
Mängel der Verteidigung waren beängſtigend. Beſonders der 
Erſatzmann Kreß war ein glatter Verſager. Die Läuferreihe 
fiel weder im Guten noch im Böſen beſonders auf. Der Sturm 
enttäuſchte ſtark. Weder Franz noch Seiderer vermochten zu 
            im=
ponieren. — Die ſchlechteſte Leiſtuing bot Schiedsrichter Müller= 
Mutterſtadt.
im
 Die heutigen Spiele haben eine klare Spitzengruppe 
            er=
geben, die von Lindenhof 08 geführt wird. Um den zweiten Platz 
wird es einen heißen Kampf zwiſchen V.f.R. Pirmaſens, der 
heute Germania Friedrichsfeld 3:1 ſchlug, und Pfalz 
            Ludwigs=
hafen, das in Arheilgen 4:1 gewann, geben. Die Tabelle lautet: 
Lindenhof 08 
3 Spiele 10:1 Tore 5:1 Punkte 
Pfalz Ludwigshafen 3 Spiele 8:4 Tore 4:2 Punkte 
V.f.R. Pirmaſens 3 Spiele 6:6 Tore 4:2 Punkte 
Sp.Vgg. Arheilgen 3 Spiele 3:6 Tore 2:4 Punkte 
Germania Friedrichsf. 4 Spiele 4:14 Tore 1:7 Punkte.
 Pfalz Ludwigshafen—Sp. Vgg. Arheilgen 4:1 (0:0). 
Die routinierten Pfälzer errangen gegen den 
            Odenwaldkreis=
meiſter auf deſſen eigenem Platz dieſen hohen Sieg. Allerdings 
ahnte in der erſten Viertelſtunde kein Zuſchauer die Niederlage 
der Vereinigten. Mit anerkennenswertem Eifer greifen die 
            Ein=
heimiſchen an. Angriff auf Angriff, rollt gegen das Tox der 
Gäſte. Aber Pech und nicht zuletzt das makelloſe 
            Stellungs=
ſpiel der Pfälzer Hintermannſchaft mit dem blendenden 
            Tor=
wächter Urban vereitelt jeden Erfolg. Als ſich die Aufregung 
auf beiden Seiten legt, ſpielt Ludwigshafen beſonnener und iſt 
im Stellungsſpiel auf allen Poſten überlegen. Immerhin ſind 
in der erſten Spielhälfte bei beiden Mannſchaften die 
            Vertei=
digungen ſchier unüberwindlich. Und ſo kommt es auch, daß 
die Angriffsreihen trotz großem Schneid bis zur Pauſe keinen 
Erfolg buchen können. Nach der Pauſe zeigen die Gäſte im 
Sturm eine fabelhafte Form. Beſonders die Zuſammenarbeit 
iſt beſtechend. Trotzdem dauert es 20 Minuten, bis Dolland den 
Bann brechen kann. Eine Bombe aus 8 Meter kann Völger nur 
ins eigene Netz lenken. Auf der naderen Seite haben die 
            Ein=
heimiſchen mit ihren Aktionen aber auch gar kein Glück. Auch 
einige Eckbälle bringen nichts ein. Ein Vorſtoß der Gäſte 
            er=
höht das Reſultat auf 2:0, und gleich darauf kann der Halblinke 
unhaltbar zum 3. Tor einköpfen. Das wird den Arheilgern doch 
zu viel. Der Gegner wird vorübergehend vollkommen 
            zurück=
gedrängt. Ein Vorſtoß im Strafraum wird mit Elfmeter 
            ge=
ahndet. Jedoch wird Rückerichs ſcharfer Schuß von Urban 
            ge=
halten. Einen unverhofften Flankenlauf ſchließt Dolland durch 
Kopfball ab und erhöht ſo auf 4:0. Endlich kann dann Rückerich 
nach langem Gedränge das Ehrentor buchen. Der Schiedsrichter 
befriedigte.
 Sportverein Darmſiadt98-Ludwigshafen03 
3:2 (2:2).
 Der Reiz der Pokalſpiele ſoll darin liegen, daß durch eine 
beſondere Taktik im Spielaufbau dem Gegner möglichſt jede 
Chance zum Erfolg genommen wird; Zweck dieſer Taktik: 
            Ver=
meidung der Niederlage, die ja das endgültige Ausſcheiden aus 
der Pokalkonkurrenz bedeutet. Im Mutterlande des Sportes — 
in England — haben ſich gerade aus dieſem Umſtand die Spiele 
um den Pokal eine ungeheure Beliebtheit erworben. Das 
            Puoli=
kum weiß, daß dieſe Spiele ſcharfe Kämpfe bringen und zum 
Einſatz der letzten Kraft zwingen. Dieſer, den Pokalſpielen an 
ſich innewohnende Reiz war bei der heutigen Begegnung auf 
dem Stadion vollſtändig zu vermiſſen. Es war ein Treffen, wie 
es hoffentlich ſo bald nicht mehr in Darmſtadt gezeigt wird. 
Wohl fing es ſehr ſchön an: Beide Mannſchaften legen ein 
ſchnelles Tempo vor und kombinieren, flach und genau. Die 
Darmſtädter ſind zuerſt ſtark im Vorteil. Schon in der 3. Minute 
gehen ſie nach Kombination Wenner=Girmſcheid=Geyer durch 
flachen Schuß von Müllmerſtadt in Führung. Dann in der
 12. Minute heißt es gar 2:0, als Wenner 2. eine Bombe losläßt, 
die den Weg ins Netz findet. Die Pfälzer gehen nun mehr aus
 ſich heraus und holen bald auf Flanie ihres Rechtsaußen, die 
der Halbrechte aus der Luft abfaßt, ein Tor auf. Bis dahin 
ſuar es ſehr ſchön: man ſah beiderſeits gute Leiſtungen. Das
 wandelte ſich jetzt mit einem Schlag. Ludwigshafen will 
            um=
jeden Preis aufholen und wird — um keinen ſtärkeren 
            Ausdruch=
zu gebrauchen — ſehr maſſiv. Darmſtadt hält ſich zuerſt 
            zurüg=
als aber der Schiedsrichter — ein Herr Göttmann aus Karls8: 
ruhe — die Vergehen der Pfälzer viel zu nachſichtig ahndete unim 
es bei unzähligen Verwarnungen ſein Bewenden ließ, gingen 
einzelne Darmſtädter auf die Spielweiſe des Gegners ein. 
            Da=
war nicht nur unnötig, ſondern nahm auch dem Spiel den letztern 
Reſt von Schönheit. Ueber dieſe „Holzauktion” in der 2. Halftf 
der erſten Spielzeit erübrigt ſich ſo jedes Wort. Nur ſo viel 
Während dieſer Phaſe glich Ludwigshafen aus. 
In der 2. Halbzeit ſah es zuerſt auch nicht viel beſſer aus 
Ludwigshafen wollte den Sieg um jeden Preis mit dem Erfolg 
daß letzten Endes ſogar dem äußerſt geduldigen Schiedsrichte 
die Sache zu bunt und der Gäſterechtsaußen vom Platz 
            verwi=
ſen wurde. Zwar wurde nun Darmſtadt ziemlich überlegenn 
da aber ſcheinhar der einheimiſchen Stürmerreihe durch di 
früheren Vorgänge der Mut abgekauft worden war, wurde di 
Ueberlegenheit nicht zahlenmäßig ausgenutzt. Erſt ein Elfmeten 
12 Minuten vor Spielende, der wegen eines der zahlreichen 
Fouls im Ludwigshafener Strafraum endlich verhängt wurdo 
brachte Darmſtadt den Sieg. Baumann nutzte dieſe Gelegenben
 gut aus und ſicherte ſo den Darmſtädtern den weiteren Verbleiſn 
in der Pokalkonkurrenz. Dies war der einzig erfreuliche Uum 
ſtand des ganzen Spieles. 
V. f. R. Darmſtadt e. V. — Sportverein Michelſtadt 9:0 
Die in den Gaſt des V. f. R. geſetzten Hoffnungen 
            wurdeu=
nicht in dem Umfange erfüllt, wie man es nach den von ihnn 
in letzter Zeit erzielten Erfolgen anzunehmen geneigt warg 
Spieltechniſch vermochten ſie kaum zu überzeugen, am wenigſters 
noch im Aufbau ihrer Angriffe, lediglich ihr Eifer iſt hoch anzuu 
erkennen, ſo war es lediglich das Spiel des V. f. R., daß dir 
nicht zahlreich erſchienenen Zuſchauer befriedigt den Platz ven 
ließen. Die ganze Mannſchaft des V. f. R. war derjenigen de= 
Gaſtes haushoch überlegen, wenn auch die Tore mehr der Situn 
ation, den herbeigeführten Aktionen, entſprangen, daß ſie go 
nutzt wurden, bedeutet im V. f. R.=Sturm immerhin einen Fortn 
ſchritt. Was aber den Erfolg verdient machte, war die ſchön 
Zuſammenarbeit, vor allem in der zweiten Halbzeit, die ſich auche 
Torgelegenheit zu ſchaffen verſtand, im Gegenſatz zu Michelſtadtn 
das einige Pfoſtenſchüſſe verzeichnete. Baur im Tore des V. f.M 
langweilte ſich tödlich und hatte nur wenig Gelegenheit, ſeiri 
gutes Können unter Beweis zu ſtellen. Die Verteidigung ſchafftn 
ſaubere Arbeit. Die Läuferreihe ſpielte auch gut, und vor allem 
zeigte der Mittelläufer ein ſehr ſchönes Spiel. Im Sturm wag 
das Zuſpiel lobenswert und der nen eingeſtellte Mittelſtürmer 
führte ſeinen Sturm prächtig. Er war in ſeinem Element unfu 
zeichnet allein für 6 Tore verantwortlich. Die andern Tore ſchoff 
der Halbrechte und auch der Mittelläufer beteiligte ſich miü 
ſchönem Schuß am Endergebnis. So hat nun die V. f. R.=Manny 
ſchaft in ihrem Schlußſpiel einen ſchönen Abſchluß zu verzeichnenn 
Nur weiter ſo, ihr V. f. R.ler, und ſoll es euch diesmal nich0 
glücken, in die Kreisliga zu gelangen, nur dann zuſammenger 
halten, bis nächſtes Jahr, dann werdet ihr euer langerſehutes: 
Ziel erreichen. Als Spielleiter zeichnete ein Herr aus 
            Lampert=
heim, der ſein Amt zur vollen Zufriedenheit beider Mannſchaftenn 
leitete. 
Die 3. Mannſchaft ſpielte gegen die 2., Mannſchaft von 
Weiterſtadt und gewann ſicher 3:1.
gung
 Süddeutſ=hland. 
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. 
Runde der Meiſter: In Frankfurt: FSV. Fraukfurt—
 Sp. Vg. Fürth 2:0 (1:0). In Nürnberg: 1. FC. Nürnberg 
V.f.B. Stuttgart 5:1 (4:1). In Mannheim: V.f.L. Neckaraun
 FSV. 05 Mainz 5:2 (4:2). 
Runde der Zweiten: In Saarbrücken: FV. 
            Saar=
brücken — Eintracht Frankfurt 1:3 (0:1). In Karlsruhe: 
Karlsruher FV. — SV. München 1860 2:1 (2:1). 
Pokalſpiel. 
SV. Darmſtadt — Ludwigshafen 03 3:2. 
Aufſtiegſpiele. 
Bezirk Bayern: DSV. München — FSV. Nürnberg 2:2. 
Württemberg=Vaden: FC. Birkenfeld FV. Offenburg 3:2.* 
V.f.R. Gaisburg — FV. Villingen 2:3. FV. Zuffenhauſen 
V.f.B. Karlsruhe 3:2. Rheinbezirk: Germania Friedrichsfeld — 
V.f.R. Pirmaſens 1:3. Sp.Vg. Arheilgen — Pfalz 
            Ludwigs=
hafen 1:4. Mainbezirk: Sp. Gem. Höchſt 01 — V.f.R. Offenbach 2224 
Geſellſchaftsſpiele. 
Bezirk Bayern: FC. Fürth — V.f.R. Fürth 1:2. FV. 04 
Würzburg Viktoria 94 Hanau 6:1. Württemberg=Baden: 
Stuttgarter Kickers — V.f.R. Heilbronn 3:3. Sportfreunde Stutt=” 
gart — Schwaben Augsburg 2:2. Sp.Vg. Freiburg — SC. 
Freiburg 3:4. Rheinbezirk: FC. Pirmaſens — ASV. Nürnberch 
3:3. FV. Speyer — Union Niederrad 1:4. Mainbezirk: Rot= 
Weiß Frankfurt — SV. Wiesbaden (Samstag) 3:1. Viktoria 94 
Hanau — FSV. Frankfurt (Pokalelf) 2:0. V.f.L. Neu=Iſenburck) 
— Sp.Vg. Sandhofen 4:2. Boruſſia Fulda — Viktoria 
            Aſchaf=
fenburg 1:3. Rheinheſſen=Saar: Wormatia Worms — ASV. 
Nürnberg (Samstag) 2:2. Alemannia Worms — FC. 
            Mann=
heim 08 2:1. Boruſſia Neunkirchen — Saar 05 Saarbrücken 6:0.0 
Haſſia Bingen — Rot=Weiß Frankfurt 1:4. SV. Wiesbaden — 
FC. Hanau 93 5:2. 
Süddeutſche Mannſchaften im Ausland. 
In Bern: Städteſpiel München — Bern 4:3 (1:1). 
In Straßburg: Stuttgarter SC. — AS. Straßburg 1:1- 
Brandenburg. 
Meiſterſchaftsſpiele der Oberliga. 
Alemannia Berlin — Wacker Tegel 1:2. Meteor Berlin — 
Union 92 Berlin 4:5. Minerva Berlin — Hertha=Berliner Se., 
1:6. Tasmania Neukölln — Wedding 6:1. Norden=Nordweſtt. 
Berlin — Spandauer SV. 2:3. 1. FC. Neukölln — Schöneberger? 
Kickers 4:1. Viktoria Berlin — Union Potsdam 2:1. Berliner? 
SV. 92 — Polizei=SV. Berlin 2:1. 
Weſtdeutſchland. 
Endſpiele um die weſtdeutſche Meiſterſchaft. 
FC. Schalke 04 — Hagen 05 3:0. Fortuna Düſſeldorf — 
Kurheſſen Kaſſel 1:2. Arminia Bielefeld — Duisb. Sp.V. 0:4 
Runde der Zweiten: BV. Alteneſſen SC. Odenkirchen 0 
1:1. Turu Düſſeldorf — Boruſſia Rheine 5:1. FV. 08 Duis* 
burg — Sp.V. Kaſſel 3:1. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Eller 04 — BC. 05 Düſſeldorf 4:0. SC. M.=Gladbach —S. 
99 Düſſeldorf 1:5. Sp.Vg. Rheydt — BV. Solingen=Gräffral" 
2:1. V.f.R. Köln — Schwarz=Weiß Eſſen 3:0. Sport Kaſſel 
Germania Frankfurt 2:4. 
Norddeutſchland. 
Endſpiele um die norddeutſche Meiſterſchafl= 
Hamburger SV. — Kilia Kiel 4:0. Phönix Lübeck — Pe 
nover 96 3:3. 
Runde der Zweiten: We der Bremen — Komet Bremenl.”"" 
Viktoria Wilhelmsburg — FC. Altona 93 2:3. 
Mitteldeutſchland. 
1. Vorſchlußrunde um die mitteldeutſche 
Meiſterſchaft. 
Dresdener SC. — Chemnitzer BC. 2:3. 
4. Pokalrunde: Sp.Vg. Falkenſtein — V.f.B. Leipzig 2" 
SC. Apolda — SV. 98 Halle 2:0. Meerane 07 — SC. 93 Zuee 
den 2:3.
  
 
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Mehres 1927 
M Sportfort 
Lumhallent 
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Amſterdam 
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wannſchaften 
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Aegeräume 
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2ſ Verbind=
 Hade Banf 
Kurſtandsf 
Nichite e 
Iaut
Nummer 82
Mentag; den 28. März 1922
 Kegeln. 
Bezirksmeiſterſchaftskämpfe. 
Darmſtadt auch im Rückkampf erfolgreich. 
Die Rückkämpfe um die Meiſterſchaft im 3. Bezirke werden 
Höchſt a. M. ausgetragen. Es trafen ſich dort geſtern die 
Verbände Hanau, Bensheim und Darmſtadt. 
Darmſtadt hatte den erſten Start. Auch diesmal wieder 
grar die Mannſchaft gut in Form. Sie legte 5240 Holz vor. 
Hanau folgte als zweite Mannſchaft. Im Gegenſatz zum 
1oorkampf war die Mannſchaft heute gut. Faſt ſchien es, als ob 
ſe Darmſtadt überflügeln würde. Die beiden letzten Paare 
ſisken jedoch ab. Das Geſamtreſultat ſtellte ſich bei ihnen auf 
1.58. Nun folgte Bensheim. Auch ſeine Mannſchaft erzielte 
hnute ein weſentlich beſſeres Reſultat wie im Vorkampfe. Einige 
Verſager ſchraubten das erzielte Plus jedoch wieder zurück. 
            Ge=
ſmtreſultgt von Bensheim 5059. Ergebniſſe der drei 
            Mann=
ſwaften von Vor= und Rückkampf: Darmſtadt 10 488, Bensheim 
A194, Hanau 9975. 
Am 3. Aprik haben die Verbände Dieburg, Gelnhauſen und 
Achaffenburg zu ſtarten und damit enden die 
            Bezirksmeiſter=
ſipaftskämpfe. 
Es dürfte wohl außer Zweifel ſtehen, daß Darmſtadt die 
weiſterſchaft zufällt. Nur Aſchaffenburg kann noch in 
            Be=
acht kommen, müßte aber 5½ im Durchſchnitt pro Mann 
            er=
isken, was ihr aber wohl ſchwer fallen dürſte. Immerhin ſind 
deberraſchungen nicht ausgeſchloſſen. 
Die Einzelergebniſſe von Darmſtadts Mannſchaft ſind beim 
gückkampf folgende geweſen: 1. Grim 560, 2. Reicher 537, 
3 Reiſenweber 533, 4. Thümmel 525, 5. Schüßler 524, 6. 
            Schöne=
ſckd 519, 7. Sattler 519, 8. Wilbert 511, 9. Scherer 509, 
1. Hüber 503. 
Höchſt mit ſeinem ſchönen Heim beſitzt ausgezeichnete Bahnen, 
wohl die beſten im Süddeutſchen Gau, und hatte für 
            einwand=
fieies, tadelloſes Material Sorge getragen. Die Kämpfe 
            wickel=
tim ſich, von echtem Keglergeiſte beſeelt, reibungslos ab. 
Eine neue Kegelbahn. 
Den Exforderniſſen der Neuzeit entſprechend und um den 
            Vorſchrif=
ta gerecht zu werden, die der Deutſche Keglerhund an eine, für 
            ſport=
liche Zwecke geeignete Kegelbahn ſtellt" hat der Vorſtand der 
            Turn=
geneinde 1848 beſchloſſen, die derzeitige Kegelbahn neu herzuſtellen. 
Mät dem Neubau iſt bereits begonnen. Seine Fertigſtellung erfolgt im 
Srufe der nächſten Woche. — Die Weihe und Cröffnung der neuen Bahn 
findet am Sonntag, den 10, April 1927, vormittags 10 Uhr, in der 
Frnhalle ſtatt. — Die neue Kegelbahn iſt nicht allein dem 
            geſellſchaft=
ſichen Kegeln, ſondern auch der Förderung des aufblühenden Kegelſports 
gwidmet. — Der aus Mitgliedern der Turngemeinde 1846 beſtehende 
urd dem Darmſtädter Keglerverband angeſchlsſſene Kegelklub „Zwölfer” 
vibindet mit der Bahnweihe die Feien ſeines 25jährigen Beſteheus mit 
arſchließender Sportwoche. — Das Kegeln iſt von dem Reichsausſchuß 
fis Leihesühungen längſt als ſportliche Tätigkeit anerkannt und 
            ver=
dient die Fürderung der dazu berufenen Organe. 
Tagungen des Deutſchen Reichsausſchuſſes. 
Die Vorſtandsſitzung. 
Im Reichsminiſterium des Innern fand unter dem Vorſitz 
vsn Exzellenz Dr. Lewald eine Vorſtandsſitzung des Deutſchen 
Reichsausſchuſſes für Leibesübungen ſtatt. Der Vorſitzende 
rfferierte zunächſt über die Geſchäftslage und den Arbeitsplan. 
Zie Hauptverſammlung 1927 des Deutſchen Reichs=Ausſchuſſes 
fierdet in der Zeit vom 2. bis 4. Juli in Karlsruhe ſtatt; in Ver= 
Andung damit wird auch die Tagung der Ortsgruppen 
            abge=
halten. Im Jahre 1928 finden dann wieder die regionalen 
Zngungen der Ortsgruppen ſtatt. Die Sammlungen für den 
Scympiafonds beginnen am 1. Mai. Anſchläge für dieſe 
            Samm=
ſeng hängen in der Reichsbank und ihren Nebenſtellen, 
            ſämt=
lichen Banken und Poſtanſtalten aus. — Für die 
            Spielplatz=
tegung haben die Verbände dem Wunſch Ausdruck gegeben, 
            be=
ſenders darauf hinzuwirken, daß in Zukunft weniger große 
ſtädtiſche Anlagen und Stadionbauten errichtet werden, ſondern 
ehr den Uebungsbedürfniſſen der Allgemeinheit entſprochen 
härd. Der Bau von Vereinsanlagen müſſe ſtärker unterſtützt 
werden. — Für den verſtorbenen Generalpräſes Moſtert wurde 
der jetzige Generalpräſes der Deutſchen Jugendkraft, Wolker, in 
den Vorſtand des DRA. berufen. Der Kaſſenabſchluß des DRA. 
balgneiert mit 720 000 Mark. Für den Haushaltsplan des 
Jahres 1927 ſind 875 000 Mark eingeſetzt worden. — Der Bau 
des Sportforums ſchreitet rüſtig vorwärts. Ein Drittel der 
2urnhallengebäude iſt bereits fertiggeſtellt. — Dr. Diem 
            be=
rirhtete über die Verhandlungen in Amſterdam. In Zandford bei 
Amſterdam ſind die Hotels Oranje und Grandhotel mit je 
4p Betten für die Fußballſpieler und Hockeyſpieler der 
            Okympia=
mannſchaften und 250 Betten für die Hauptſpiele gemietet 
            wor=
den. Dazu kommen die Quartiere in den drei von der Heydſchen 
Aillen. In Amſterdam ſtehen 30 Quartiere zur Verfügung. Als 
Regeräume für die nicht beſchäftigten Mannſchaften iſt eine 
Echule in der Nähe des Stadions zur Verfügung geſtellt worden. 
Bte Verbindung zwiſchen Zanford und Amſterdam ſoll mit 
Automobilen auf der breiten, 26 Kilometer langen 
            Automobil=
fraße Zanford—Amſterdam aufrecht erhalten werden. Dfe nächſte 
Torſtandsſitzung des DRA. findet am 4. Mai in Berlin, die 
näichſte Sitzung des Olympigkomitees am 21. Mai in Berlin 
ſtatt. — Im Anſchluß an die Vorſtandsſitzung fand eine 
Mitgliederverſammlung des DRA. 
fatt, die ebenfalls unter dem Vorſitz von Exzellenz Lewald ſtand, 
Dx. Diem berichtete hier über den Stand des Kampfes um die 
ſägliche Turnſtunde und über die Propagandawirkung der DRA.= 
T enkſchrift zur täglichen Turnſtunde, die als Druckfache des 
Feichstages herausgegeben worden iſt. Schöneberg führt dem=
 hächſt wieder die tägliche Turnſtunde ein. Der Vorkämpfer der 
täglichen Turnſtunde, Nektor Kindermann=Halle, iſt um 
            Ma=
geſtratsſchulrat ernannt worden. — Ueber die Deutſche 
            Hoch=
ſchule für Leibesübungen ſprach Prof. Schulz. Der Andrang zur 
Hochſchule iſt ſo ſtark, daß Prüfungen und ärztliche 
            Unter=
lnchungen zur Bedingung gemacht werden mußten. Seit Beginn 
wurden 235 Studenten eingeſchrieben, im Jahre 1926/26 allein 344. 
Nas Diplom erhielten 99 Studenten, und zwar 87 männliche und 
12 weibliche. Die Nachfrage nach Lehrern überſteigt das 
            Ange=
hot. Die Spielplatztagung findet in der Zeit vom 23. bis 30. Juni 
unter dem Vorſitz von Dr. Jentſch ſtatt. Die Einladungen zu 
dieſer Tagung ſind bereits engangen. Im Anſchluß an die 
egentlichen Beratungen findet eine Rundfahrt durch 
            Deutſch=
land ſtatt. — Ueber die Stadtämterfrage ſprach Dr. Brandt. Ein 
Fdealhaushaltsplan ſoll vom DRA. aufgeſtellt werden. Die 
hächſte Mitgliederverſammlung des DRA. findet in Verbindung 
mit der Jahres=Hauptverſammlung des DRA. im Fuli in 
Farlsruhe ſtatt. 
Turnen. 
Kunſtturn=Städtekampf Zürich=Frankfurt. 
Zürich gewinnt mit 821,75:788,75 Punkten. 
Vor ausverkauftem Hauſe ging in Zürich am Sonntag der 
ſückkampf im Kunſtturnen zwiſchen den Vertretern der Städte 
Fürich und Frankfurt a. M. vor ſich. Die gezeigten Leiſtungen 
waren hervorragend, Zürich konnte ſeinen Sieg beim erſten 
Gang wiederholen und gewann kugpp mit 821,75:788,75 Punkten, 
Der beſte Einzelturner war Joſ. Walter=Zürich, der 95,5 Punkte 
auf ſein Konto brachte. Der 2. Platz im Einzelklaſſement wurde 
iwiſchen G. Pfeiffer=Frankfurt und H. Brun=Zürich, die je 
4425 Punkte erreichten, geteilt.
 Main=Rhein=Turngau 2. T. 
An Vielſeitigkeit ſeiner Betriebsformen iſt das deutſche 
Turnen kaum zu übertreffen. Jeder Neigung und körperlichen 
Veranlagung ward in ſeinem Rahmen Gelegenheit gegeben, ſich 
zu tummeln, wie es jedem gefällt und wie es ſeinem Körper 
            dien=
lich iſt. Geräteturnen, die volkstümlichen Uebungen des Laufs, 
Sprungs und Wurfs, das Turn= und Sportſpiel, das 
            Schwim=
men und Wandern iſt in allen Turnvereinen aufgenommen. Aber 
nicht nur in Betriebsformen iſt das deutſche Turnen reichhaltig, 
ſondern es gibt auch allen Altersſtufen Gelegenheit, ſich 
            körper=
lich zu betätigen, und ebenſo beiden Geſchlechtern. 
Schon die Kinder ſind begeiſterte Anhänger der Turnvereine 
und ſo zeigt die Beſtandserhebung des Main=Rheinturngaues 
über 4000 Turnſchüler und Turnſchülerinnen, die wöchentlich 
            ein=
bis zweimal täglich ſich körperlich betätigen. Das Kinderturnen, 
ein zartes Pflänzchen, ſoll und muß aber auch gehegt und 
            ge=
pflegt werden, und der Anleitungen, einen Kinderturnbetrieb ſo 
zu geſtalten, daß er anregend auf die Rinderſeela wirkt, bedarf es 
immer und immer wieder. Der große Stab von Turnwarten 
und Vorturner, die ehrenamtlich ſich der Erziehungsaufgaben 
der Jugendlichen unterziehen, reicht bei weitem nicht aus, alle 
dieſe Aufgaben zu erfüllen. Die Leitung des Main=
            Rheinturn=
gaues iſt deshalb eifrig bemüht, für den jungen Nachwuchs auch 
die erforderlichen Führer zu ſchaffen und deren Ausbildung die 
nötige Sorgfalt zu widmen. In einem Ausbildungslehrgange, 
deſſen Uebungsſtunden auf mehrere Monate verteilt ſind, und 
deren zweite am kommenden Sonntag, den 3, April, in 
            Darm=
ſtadt, Turnhalle, Soderſtraße, vormittags 8 Uhr, ſtattfindet, unter 
Leitung des Gaukinderturnwartes, Lehrer Schneider=Eberſtadt, 
wird die Aus= bzw. Fortbildung der Leiter von 
            Jugendabtei=
lungen fortgeſetzt. 
An die ſchulentlafſene Jugend. 
Wiederum iſt der Schuljahrſchluß nahe und mit ihm erfolgt die 
            Ent=
laſſung der nicht mehr ſchulpflichtigen männlichen und weiblichen Jugend. 
Es bedeutetz für ſie der erſte Schritt zu größerer Freiheit, aber auch 
            grü=
ßerer und folgenſchwerer Verantwortung, denn mit größerer Freiheit 
und Selbſtändigkeit wächſt naturgemäß auch die Verantwortung. Und da 
iſt es denn für unſere liebe Jugend, deven Wohl und Wehe uns am 
            Her=
zen liegt, von der größten Wichtigkeit, wenn ihr auch fernerhin treue 
            Be=
rater und Helfer zur Seite ſtehen und ſie bewahren vor den ihr 
            drohen=
den mancherlei Verſuchungen, ſei es gegebenen Falles auch durch 
            nach=
drückliche Strenge. Denn die wenigſten ſind in dieſem jugendlichen Alter 
ſchon ſo innerlich gefeſtigt, daß ſie dieſer Berater entbehren können. Die 
natürlichſten Berater ſind da in erſter Linie treue Eltern und Lehrer, 
            ge=
wiſſenhafte Dienſt= und Lehrherren. Aber auch die Turnvereine — und 
darauf hinzuweiſen iſt der Zweck dieſer Zeilen — wollen unſeren 
            heran=
wachſenden Jünglingen und Fungfrauen als treue Freunde und 
            Be=
ſthützer in dieſem gefährlichen Alter zur Seite ſtehen. Sie wollen für 
ihre keibliche und, ſoweit als möglich, auch für ihre geiſtige Weiter= und 
Fortbildung ſorgen, wollen ihren Körper widerſtandsfähig machen im 
Kampfe mit den mancherlei Widerwärtigkeiten des Lebens, ihren 
            Cha=
rakter feſtigen und ihn mit den echt deutſchen Tugenden eines Turners 
ausrüſten: freiwilliger Unterordnung in jedem Dienſtverhältnis, 
            per=
ſönlichen Mut, Ausdauer, Treue. Brüderlichkeit, Opferſinn, 
            Wahrhaftig=
keit. Gewiß, hohe ideale Aufgaben, die ſich unſere deutſchen Turnvereine 
geſteckt haben und denen ſie nachſtreben. Es wäre ſchon ein großer 
            Ge=
winn und Nutzen für unſere Turnſache, wenn alle Eltern. Stände und 
Berufe durchdrungen und überzeugt wären von den hohen Aufgaben und 
edlen Beſtrehungen der Turnvereine, die doch nur unſerer lieben Jugend 
zugute kommen ſollen, davon überzeugt wären, daß vernünftige 
            Leibes=
üibungen und die damit verbundene günſtige Rückwirkung auf Geiſt und 
Charakter fün viele Berufsarten geradezu unerläßlich ſind. — 
            Turnver=
eine ſind keine Vergnügungspereine in des Wortes gewöhnlicher 
            Bedeu=
tung. Ihre Aufgaben und ihre Ziele ſind viel ernſter, denn ſie wollen 
unſere jungen Leute in den für ſie gefährlichſten Jahren von der Straße, 
aus den Ecken und Winkeln wegholen und ſie an mehreren Abenden zu 
ernſter Arbeit und grünblicher Ausbildung ihres Körpers und ſie 
            aus=
rüiſten mit unverdroſſenem Lehensmut und echter Lebensfreude. Aber auch 
geiſtige Nahrung wollen ſie ihnen bieten durch Errichtung von 
            Biblio=
theken, durch Pflege der Muſik und des Geſanges, durch echte, reine, 
ungefälſchte Geſelligkeit. Wir wollen deshalb nicht unterlaſſen und 
            im=
mer wieder von neuem unſere herzliche Bitte richten an alle Freunde 
unſerer ehlen Turnſache: „Führet die heranwachſende männliche und 
weibliche Jugend den Turntzereinen zu zum Segen fedes Einzeſnen, 
            un=
ſerer Stadt und unſeres geliehten Paterlandes! 
Hocken. 
Zwiſchenrunde um den Silberſchild. 
In Frankfurt; Brandenburg — Süddeutſchland 211 41:1); 
in Hannover: Mitteldeutſchland — Norddeutſchland 2:4 nach 
            Ver=
längerung.
 Geite 2 
Frankfurter Reit= und Spriegtusnier. 
Am Freitag abend begann im Frankfurter Hippodrom bei 
gutem Beſuch ein ſich über drei Tage erſtreckendes Reit= und 
Springturnier. Die Beſetzung iſt ſehr zahlreich, neben den ein=, 
heimiſchen Ställen ſind auch die auswärtigen, ſpeziell die 
            Ber=
liner ſtark vertreten. Der erſte Abend hrach e zwuei Jagdſpringen 
der leichten Klaſſe, nachdem vorher einige Vorprüfungen zur 
            Er=
ſedigung gekommen waren, bei denen ſich beſonders Prinz 
            Sigis=
mund von Preußen herportat. Sehr erfolgreich ſchnitt in den 
Hauptprüfungen Frhr. v. Langen ab, der das zweite Springen 
mit Cyrano fehlerlos gewann. Die Ergebniſſe; 
1. Preis von Sprendlingen. Jagdſpringen Klaſſe U1 (
            Hinder=
niſſe bis 1,20 Meter Höhe); 1. Bayer. Reitſchule Bellonia 
(Stallm. Lange) ohne Fehler. 2. Ganymed (Heil) 3 Fehler. 8. 
Parzifal (Beſ.) 10 Fehler. 4. Bayer, Reitſchule Scheik (Dr. 
Saloſchin) 19 Fehler, 5. Senta (Dr. Saloſchin) 12 Fehler. 
2. Preis des Frankfurter Reit= und Fahrklubs. Gatter= und 
und Barriexeſpringen. 1. Frhr, p. Langen und Frhr. p. 
            Lüding=
hauſens Cprano (Frhr. v. Langen) fehlerlos 1:23 Min. 2. 
            der=
ſelben Prinz (Frhr. v. Langen) fehlerlos 1:30. 3. derſelben 
Hartherz (Frhr. p. Langen) fehlerlos 1:30. 1. Graf zu Erbach= 
Erbachs Armee (Hans Andrge) 3 Fehler 1:31. 5. Lt. Schmalz” 
Benno (Beſ.) 4 Fehler. 
Der zweite Tag. 
Die Ereigniſſe des Samstags im Frankfurter Hippodrom 
wurden mit einer Verprüfung um den „Preis von Frankfurt” 
eingeleitet, zu dem 15 Pferde gemeldet ſind. Anſchließend 
            ge=
langten dann bei anſprechendem Beſuch die Hauptprüfungen zur 
Entſcheidung. In den 6 Reitprüfungen bekam man ſehr gutes 
Material zu ſehen, eine Reihe von Pferden zeichnete ſich durch 
elegante, ſchneidige Gangart aus. Den Abſchluß bildete die 
Springkonkurrenz um den Otto Koch=Erinnerungspreis. Das 
Ergebnis kam etwas unerwartet, denn man hatte mit einem Eieg 
von Falkner oder Imperatgr VIII gerechnet, die zwar auch 
            tat=
ſächlich ohne Fehler blieben, aber in der Zeit hinter Lt. Schmalz” 
Benno zurückblieben. Die Ergebninſſe des Samstags: 
Preis vom Frankfurter Tatterſall. 1. Prnz Fr. Sig, p. 
Preußens Sandaron (Beſ.)., 2. Rittm. Berges Kirklandsenkel 
(Beſ.). 3. Alaricy (Hennings). 4. Chef. 5, Hexe, 12 Teilnehmer, 
Preis vom Taunus. (Materialprüfung für 4= bis 6jähr. inl. 
Reitpferde). Leichte Abteilung: 1. Graf zu Erbachs Irokeſe (K. 
Andrae); 2. Major Moritz Portieus (Beſ.); 3. Alarich; 4. 
            Ad=
mete. 10 Teilnehmer. — Schwere Abteilung: 1. Rittm. Bergers 
Draufgänger 2 (Beſ.); 2. Frau Dr. Weidlichs Alſter (H. 
            Krei=
ßig); 8. Foxtrott. 9 Teilnehmer. 
Ermunterungsprüfung: 1. F. Wolffs Feldmaus (Beſ.); 
2. Fr. Windesheims Slalde (Beſ.); 3. Alarich. 7 Teilnehmer, 
Preis vom Landwirtſch. Perein (Eignungsprüfung ſür 
            Reit=
pferde), Leichte Abteilung: 1. Prinz Fr. Sig. v. Preußens 
            Blan=
kenburg /Beſ.); 2. Graf zu Erbachs Jrokeſe (H. Andrae); 3. Hexe 
(Stallm, Lange); 4. Ch=farzt. 12 Teilnehmer, — Schwere 
            Abtei=
lung: 1. Hptm. Hartmanns Deffet (John); 2. Baronin 
            Oppen=
heims Morgenrot (Beſ.); 3. Bellonia; 4. Chlodwig, 11 Teiln. 
Jugenpreis: 1. Oblt, v. Noſſes Schwäbin (Frl. Kel, Mayer); 
2. 7. H. Hanſens Goldelſe (Franz Hanſen); 8. Platin (K, H. 
Nette); 4. Maus. 
Preis des Frankfurter Rennklubs. (Reitprüfung): 1. Frhr. 
z. Lüdingshauſens Herold (Frhr. v. Langen); 2. M. J. 
            Oppen=
heimers Schwabenmädel (Frl. P. Oppenheimer); 3. Stall 
            Fried=
richshofs Kavalier (Eckhardt); 4. Flucht; 5, Feldmaus. 20 Teiln. 
Otto Koch=Erinnerungspreis. (Jagdſpringen): 1. Lt. Schmalz” 
Beuno (Beſ.), fehlerlos 1:19: 2. Frhr. p. Lüdingshauſens 
            Falk=
ner (Frhr. v. Langen) fehlerlos 1:20; 8. W. Bechſteins 
            Impera=
tor 8 (Graf W. Kohenau) fehlerlos 1:26; 4. Rittm. Buch und 
Dr. Seegers Segler (Rityn. Buch) fehlerlos 1:30. 
Schwimmen. 
Herbert Heinrich überbietet Neitzel. 
Der von dem Magdeburger Neitzel am Freitgg abend 
            auf=
geſtellte deutſche Rekord im 400=Meter=Freiſtilſchwimmen mit 
5:15 Minuten hat keine lange Lebensdauer gehabt. Am Sonntag 
gelang es dem Leißziger Herbert Heinrich, den Rekord von 
Neitzel erheblich zu verbeſſern. Nicht weniger als 6 Sekunden 
ſchwamm Heinrich in Leipzig beſſer, ſo daß er den Rekord jetzt 
mit 5 :09 Min, hält.
 Durch lein. 
ewurde /ererf Loa 
ſchließlich doch noch bekannter, als durch jene 
berühmte Uberguetung des Ozeans anng 1494, 
an deren Ende er an Land ſprang und riefr 
„Amerika, du bit entdecht. Wie d ar, während 
die Nußſchalen, von arauellen ſegelten, und. 
legelten, der Steuermann zu ihm getreten, mit” 
den Oorten; Oas linnſt Du ernando, ſo trüh 
und bleich ? Ratumbus, im Maſtkorb ſehnlüch, 
tig nach Ueſten, jpähend, woar untröltlich, das 
Oichtigſte für die lange Reile eintge Riſten. 
Greiling-Butsleie vergeſſen at haben, Ale 
ihm aber die Andios ihre Zigarren präſentierten- 
und er ſeit langemn, wieder den eriten Jabak ſchmeck, 
tejagte er leufzend: 
RELLING 
LUSLESEAAS 
hatte ich haben mulſen, dann hätte ich keine Langeveile
 Generalvertreter für Mainz und Darmstadt: 
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Paul Hille, Fgbriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
Seite 10
Montag, den 28. März 1927
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