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31. März 2,18 Reichsmar” und 22 Pfennig
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März ohne Beſtellgeld monatl. 2,75 Reichsmark.
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N4
Ter
Jugeinummer 10 Pfenälge
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iüuſkrierte Beilege: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 82
Montag, den 28. März 1927.
190. Jahrgang
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Finanz=Anzeſgen 40 Reiſchspfg, Relamezelle (92 mm
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( Dollar — 420 Markl — Im Falſe höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streik uſtw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtlſcher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nalſonalbank.
Das vorläufige deutſch=franzöſiſche
Wirtſchaftsübereinkommen.
Wie das von der deutſchen und der franzöſiſchen Delegation
i die Wirtſchaftsverhandlungen in Paris vereinbarte
Kom=
zmiqué beſagt, iſt am Samstag ein vorläufiges
Uebereinkom=
en von den beiden Delegationsführern unterzeichnet worden.
ſie weſentlichen Beſtimmungen dieſes Uebereinkommens beſtehen
mmmal in der Verlängerung ſämtlicher Vereinbarungen, die
ggenwärtig für die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
teutſchland und Frankreich maßgebend ſind, bis zum 30. Juni,
ſobei die Hoffnung angeknüpft wird, daß bis dahin der neue
farizöſiſche Zolltarif endgültig angenommen und in Kraft geſetzt
in wird, und zum anderen in einer Kontingentierung der
fran=
zſiſchen Weineinfuhr nach Deutſchland, die der aus Italien und
ſpanien entſpricht, ſowie in der Einräumung weſentlicher
Zoll=
tleichterungen für deutſche Maſchinen, Chemikalien und
elertro=
ichniſche Erzeugniſſe durch Frankreich. Es wird dabei
ausdrück=
ſch betont, daß das Uebereinkommen nur ein vorläufiges iſt und
te in ihm enthaltenen Punkte von den beiderſeitigen
Delega=
us=Führern ihren Regierungen zur Annahme vorgeſchlagen
erden, daß alſo die letzte Entſcheidung die Regierungen zu
tref=
m haben. Der deutſche Delegationsführer, Miniſterialdirektor
r. Poſſe, iſt bereits unterwegs nach Berlin, und es iſt
anzu=
ehmen, daß das Reichskabinett ſich bereits in einer ſeiner
näch=
en Sitzungen, vermutlich ſchon am Montag, mit dem
vorläufi=
en und unverbindlichen Vorſchlag der Wirtſchaftsdelegationen
ſchäftigen wird.
Die Verhandlungen der letzten zehn Tage in Paris ſind auf
ſrund eines Protokolls geführt worden, in dem die Grundlinien
18 endgüktigen Handelsvertrages zwiſchen Deutſchland und
frankreich feſtgelegt worden waren, und das ſeinerzeit von der
ſeichsregierung gebilligt wurde. Die Hauptſchwierigkeiten
beſtan=
in mach wie vor in der franzöſiſchen Forderung auf Zulaſſung
nes Kontingents franzöſiſcher Weine nach Deutſchland, das in
utſchen Weinbaukreiſen auf lebhaften Widerſtand ſtieß.
Frank=
ſich verlangte für ſeine Weineinfuhr die gleichen Bedingungen,
je ſie Italien und Spanien zugebilligt worden ſind.
Gleich=
üng verlangte es aber auch dieſe Kontingentierung bereits für
de Dauer des Proviſoriums, das erſt im Februar auf drei
wei=
tre Monate verlängert worden iſt, und ſtellte im Falle der
deut=
ſerr Weigerung die Kündigung dieſes Proviſoriums in
Aus=
ſcht. Andererſeits widerſetzte es ſich aber den berechtigten
deut=
ſeri Forderungen auf Zollermäßigung für deutſche chemiſche und
eeftrotechniſche Erzeugniſſe. Der Gang der Verhandlungen wurde
ger insbeſondere dadurch kompliziert, daß der endgültige
fran=
iſiſche Zolltarif noch immer nicht fertiggeſtellt war, die
Aus=
ſchen auf den Beginn der Verhandlungen über den endgültigen
findelsvertrag alſo recht ungünſtig waren. Die Frage des
fran=
ſiſchen Zolltarifs bildete überhaupt den Stein des Anſtoßes
den nun ſchon über zwei Jahre andauernden deutſch=
franzö=
ſchen Wirtſchaftsverhandlungen. Wie kürzlich aus Paris
ge=
neldet wurde, iſt der Entwurf des Zolltarifs nunmehr der
Kam=
ver zur Beratung zugegangen. Es iſt im beiderſeitigen
Inter=
ee zu hoffen, daß die Durchberatung des Entwurfes
beſchieu=
igt wird, dawit endlich eine grundſätzliche und endgültige
Rege=
lng der deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen erfolgt.
Nach den unvollſtändigen in dem Kommunigus enthaltenen
mgaben iſt Frankreich von deutſcher Seite für die Dauer bis
um 30. Juni der gleiche Tarif für ſeine Weineinfuhr nach
leutſchland wie Italien und Spanien zugeſtanden worden.
Da=
ir hat Frankreich, wie es in dem Kommuniqus heißt, ziemlich
asgedehnte Vorteile in der Frage der Einfuhr deutſcher
chemi=
ſher und elektrotechniſcher Erzeugniſſe gewährt. Bevor ſich ein
adgültiges Urteil über das Uebereinkommen fällen läßt, muß
te Veröffentlichung der einzelnen Bedingungen abgewartet
wer=
iſſen worden iſt, werden weſentliche Aenderungen doch kaum
tehr zu erwarten ſein. Die Reichsregierung wird nunmehr zu
atſcheiden haben, ob die Nachteile durch die neue Belaſtung des
Feinbaues durch die anderweitigen Vorteile wettgemacht werden.
Unterzeichnung eines deutſch=polniſchen
Eiſenbahnabkommens.
W. Warſchau, 27. März.
Geſtern fand im polniſchen Verkehrsminiſterium die
Unter=
ſichnung des deutſch=polniſchen Abkommens über
Erleichterun=
en des internationalen Eiſenbahnverkehrs auf der Strecke
ſirchau-Konitz—Dirſchau-Marienburg ſtatt. Von deutſcher
ſeite wurde das Abkommen von dem deutſchen Geſandten
Rau=
her und dem Geheimen Regierungsrat Scholz, von polniſcher um ihnen zu beweiſen, daß er ſich tatſächlich in Peking befindet
ſeite von Miniſterialdirektor Moſkwa und Abteilungsvorſtand verlaſſen, ſondern von dort aus die Operationen perſönlich
Frochaſka unterzeichnet. Dieſes Abkommen ſieht beſondere
Er=
lichterungen für den internationalen Perſonenverkehr zwiſchen
Feſteuropa und dem Fernen Oſten anderſeits auch auf dem Ge= fong am Yangtſekiang, 420 Kilometer oberhalb Hankaus, beſetzt.
hete des Zoll= und Paßweſens vor. Auch der
Eiſenbahnwechſel=
erkehr zwiſchen Deutſchland, Danzig und Polen wird nach
er=
ilgter Ratifizierung die Grundlage für die Herſtellung einer
hrekten Verbindung von Paris, Calais und Oſtende über
Ber=
n. Rigg und Moskau nach Peking und Tokio bilden.
Die internationalen Induſiriellen=Verhandlungen
in Brüſſel.
EP. Brüſſel, 27. März.
Der „Temps”=Korreſpondent in Brüſſel meldet, daß die
interhandlungen zwiſchen den deutſchen, franzöſiſchen, belgiſchen, portſchiff; „Japan: 1 Flaggſchiff, 3 Kreuzer, 1 Zerſtörer,
gemburgiſchen, tſchechoſlowakiſchen und polniſchen
Textilindu=
tiellen in Brüſſel am Samstag zu einem Abkommen über die /
laſchinengarn=Erzeugung geführt haben. Es fehle lediglich die kreuzer, 1 Torpedobootzerſtörer, 1 Kanonenboot; Holland:
uſtimmung einer belgiſchen Fabrik, damit das Abkommen per= 1 Kreuzer; Portugal: 1 Kanonenboot; Spanien:
ſſt werde. Es habe Bezug auf die Feſtſetzung von
Mindeſt=
teiſen für den Abſatz der europäiſchen Erzeugung in Aſien, anderen 44 Kriegsſchiffe der Mächte ſind auf 13 Plätze verteilt.
rika und Amerika und ſtelle das Prinzip auf, daß die europä= Vor Hankau liegen allein 12 Schiffe, vor Nanking 3, doch ſind
hen Produzenten in den außereuropäiſchen Ländern ſich keine, dieſer Tage zur Verſtärkung weitere Kriegsſchiffe im Hafen von
heiskonkurrenz machen ſollten:
Vom Tage.
Die 500 amerikaniſchen Studenten und Studentinnen
ſowie 70 Hochſchullehrer, die mit dem Dampfer „Rüindam” der
ſchwimmenden Univerſität”, in Hamburg ankamen, ſind mit einem
Sonderzug in Berlin eingetroffen.
Erzherzog Friedrich hat den gegen den polnäſchen
Staat angeſtrengten Prozeß wegen der Beſchlagnahme ſeiner
im ehemalig
In Toulon war für geſtern abend eine ſozialiſtiſche
Ver=
ſammlung anberaumt, in der eine Anzahl Abgeordneter, darunter
Renaudel, ſprechen ſollten. Wegen der zahlreich erſchienenen
poli=
tiſchen Gegner konnte kein Redner zu Wort kommen und es mußten
ſtärkere Polizeikräfte aufgeboten werden. In einer ſich entſpinnenden
Schlägerei wurde auch Renaudel tätlich angegriffen.
Eine Flottenparade von 140 von den Manövern
zurück=
kehrenden Kriegsſchiffen wird Ende April vor Coolidge in der
Nähe von Virginia ſtattfinden.
Nach einer Budapeſter Meldung der „Neuen Freien Preſſe” wird
Graf Bethlen entgegen ſeiner bis vor kurzem beſtehenden Abſicht,
doch erſt Anfang April nach Rom reifen.
Nach einer Meldung aus Kairo iſt der Präſident der
Tſchecho=
ſlowakei, Maſaryk, am Samstag in Alexandrien angekommen und
in Begleitung des tſchechoſlowakiſchen Geſandten in Kairo, der ihm
entgegengereiſt war, nach Kairo weitergefahren, wo er am Abend
an=
kam. Er wurde am Bahnhof von einer Abordnung der ägyptiſchen
Re=
gierung empfangen.
Laut Chicago Tribune” ſind bei den Kämpfen in
Nan=
king nach einem Kabeltelegramm einer in Nanking niedergelaſſenen
amerikaniſchen Petroleum=Geſellſchaft insgeſamt 36 Amerikaner
getötet worden und zwar 30 Bewohner von Nanking und ſechs antwortlichen Volksvertretungen überhaupt, vorgekommen ſind.
amerikaniſche Marineſoldaten.
Der perſiſche Miniſter des Auswärtigen iſt zu
Verhand=
lungen mit der Sowjetanion in Moskqu eingetroffen.
Die engliſche China=Politik.
Eine Rede Sir John Simon.
w. London, 27. März.
Der Führer der Liberalen Sir John Simon trat in einer
rung in China ein. Er erklärte, wer etwas von dem Geiſt des
Liberalismus verſtehe, müſſe die Anſtrengungen eines jeden
Volkes in der Richtung auf eine fortſchrittliche Entwicklung
be=
grüßen. Gegenwärtig aber ſei China ein Kampfplatz der
Par=
teien, und die Europäer dort, die nichts weiter wünſchten, als
friedlich ihren Geſchäften nachzugehen und Handel zu treiben,
was China ebenſo zugute komme, wie ihnen ſelbſt, ſeien in ſteter
Sorge um Leben und Eigentum. Der Regierung gebühre großer
Dank für die Schnelligkeit, mit der ſie eingegriffen und Truppen
nach Schanghai entſandt habe, und zwar nicht in der Abſicht, in
dem chineſiſchen Konflikt Partei zu ergreifen, ſondern in der
Ab=
ſicht, die internationalen Niederlaſſungen dor den Greueln zu
ſchützen, die folgen würden, wenn der chineſiſche Pöbel dort
ein=
dränge. Das Verhalten der Arbeiterpartei in dieſer
Angelegen=
heit ſei ein Beiſpiel für jenen Mangel an moraliſchem Mut, der
der Fluch vieler ſogenannter Staatsmännr ſei.
Zur Lage in China.
EP. London, 27. März.
Aus Schanghai wird gemeldet, daß die den Nordiſten
treu=
gebliebenen Kriegsſchiffe angefangen haben, die von den
Kan=
toneſen beſetzten, nördlich von Schanghai gelegenen
Befeſtigungs=
werke von Wutſchong zu beſchießen. Die Kantoneſen haben das
en. Obwohl dem Reichskabinett völlige Entſchlußfreiheit ge= Feuer erwidert, doch ſteht der Ausgang des Kampfes noch nicht
feſt. — In Schanghai ſind nun alle Straßenzugänge zu der
fran=
zöſiſchen Niederlaſſung für den Verkehr geſperrt worden. Die
Schildwachen wurden verdreifacht. Zahlreiche Engländer und
Amerikaner, die in der franzöſiſchen Niederlaſſung wohnen,
haben die engliſchen und amerikaniſchen Flottenkommandanten
um die Entſendung von Truppen nach der franzöſiſchen
Nieder=
laſſung erſucht, da die dort befindlichen tauſend Mann
Schutz=
truppen ganz ungenügend ſeien. Der franzöſiſche Konſul hat
ſeinerſeits die Kommandanten der franzöſiſchen Kriegsſchiffe vor
Schanghai erſucht, wenigſtens ein Bataillon Marineſoldaten
auszuſchifſen und nach der Niederlaſſung zu ſenden.
Nach einer Meldung aus Peking iſt Tſchangtſolin dort
an=
gekommen. Er hat die ausländiſchen Journaliſten empfangen,
und nicht, wie gemeldet, geflüchtet ſei. Er werde Peking nicht
leiten. Nach der gkeichen Meldung haben die Nordtruppen Kai=
25 fremde Kriegsſchiffe vor Chinas Küſien.
* London, 27. März. (Priv.=Tel.)
Dieſer Tage iſt die achte Torpedoboot=Zerſtörerflottille in
Hongkong eingetroffen; ſomit liegen 75 Kriegsſchiffe von acht
verſchiedenen Nationen zum Schutze der Konzeſſion in den
chine=
ſiſchen Gewäſſern. Die Flotteneinheiten vor Schanghai allein
verteilen ſich wie folgt: Großbritannien: 1 Flaggſchiff,
2 Kreuzer, 1 Kanonenboot; die Vereinigten Staaten:
1 Flaggſchiff, 3 Zerſtörer, 3 Kanonenboote, 1 Tankſchiff, 1 Trans=
3 Kanonenboote; Frankreich: 1 Flaggſchiff, 1
Minen=
ſucher, 1 Kanonenboot, 1 Transportſchiff; Italien: 1 Panzer=
1 Kreuzer; im ganzen alſo 31 Kriegsſchiffe vor Schanghai. Die
Nanking eingelaufen.
Wüſte Zumultſzenen
im ſächſiſchen Landtage.
Von unſerem L=Korreſpondenten.
Dresden, 27. März.
In der letzten Sitzung des Landtags kam es vor Eintritt
in die Wahl der Mitglieder zur Gemeindekammer zu unerhörten
Tumultſzenen, als der Kommuniſt Renner behauptete, der
Alt=
ſozialiſt=Bethte habe ihm erklärt, er und ſeine Fraktion würden
gegen die Gültigkeit des Mandats des bisherigen
kommuni=
ſtiſchen Fraktionsvorſitzenden Ewert ſtimmen, wenn die
Kommu=
niſten das Gehalt Bethkes als Hauptſchriftleiter der
Staats=
zeitung ablehnten. Die Sitzung mußte zweimal unterbrochen
werden, weil es unter ohrenbetäubendem Lärm zu tätlichen
An=
griffen verſchiedener Abgeordneter der radikalen Linken auf den
Altſozialiſten Bethke kam. Bethke wurde, als er in der
wieder=
eröffneten Sitzung das Wort erhielt, von dem kommuniſtiſchen
Bauarbeiter und Landtagsabgeordneten Roſcher von den
Auf=
gangsſtufen zum Rednerpult mit Gewalt herabgriſſen. Das
dar=
auf ſofort entſtehende Handgemenge Abgeordneter aller
Frak=
tionen flaute erſt ab, als der Präſident abermals die Sitzung
unterbrach. Die Publikumstribünen mußten geräumt werden.
Die Vorgänge, die ſich im Landtag abgeſpielt haben,
ge=
hören zu den bedauerlichſten und niederdrückendſten, die jemals
in der Geſchichte des ſächſiſchen Parlamentarismus, ja der ver=
Die Schärfe der Meinungsgegenſätze um die zu löſenden
Pro=
bleme macht hartnäckige Verhandlungskämpfe ohne weiteres
ver=
ſtändlich. Es kann vielleicht auch noch verſtanden werden, wenn
hier und da ein Ausdruck der Kritik fällt, der hart an die Grenze
der Sachlichkeit ſtreift und darum nicht ohne weiteres als
parla=
mentariſch bezeichnet werden darf, aber es iſt abſolut
unbegreif=
lich, auf das tiefſte zu bedauern und auf das nachdrücklichſte zu
verurteilen, wenn, wie es in der geſtrigen Sitzung des Landtags
geſchah, aus Kritik und Parteigegnerſchaft Beleidigungen,
Kra=
walle, ja ſogar tätliche Angriffe hervorgehen. Die Würde des
Parlaments und das Anſehen des parlamentariſchen Syſtems
können durch nichts ſchwerer beeinträchtigt werden, als durch
Rede, die er in Cleckheaton hielt, warm für die Politik der Regie= derartige, ungezügelten politiſchen Leidenſchaften entſpringende
Verirrungen. Erfreulich iſt es immerhin, daß mit dieſen
Feſt=
ſtellungen nur ein eigentlich verſchwindend kleiner Teil des
Hauſes getroffen zu werden braucht, und daß die überwiegende
Mehrzahl der ſächſiſchen Volksvertreter durch ihre Haltung in
der geſtrigen Sitzung bewieſen hat, daß ſie die Ausſchreitungen
unbeherrſchter Elemente in ihren Reihen ſchärfſtens mißbilligt.
Erfreulich auch, daß feſtgeſtellt werden kann, daß das Präſidium
der notwendigen Energie der Geſchäftsführung nicht ermangelte.
Wenn es mit ſeinen Anweiſungen trotzdem nicht durchzudringen
vermochte, ſo lag das an dem grenzenloſen Tumult, der den
Sitzungsſaal wiederholt minutenlang erfüllte. Die Gründe der
ernſten Zwiſchenfälle waren letzten Endes in der ſich immer
mehr ſteigernden Erbitterung der radikalen Linken des Hauſes
gegen die Altſozialiſten zu ſuchen, auf die ſchon wiederholt
ver=
wieſen worden iſt. Ein Funke in das Pulverfaß der abgeſagten
Feindſchaft zwiſchen Kommuniſten, Sozialdemokraten und
Alt=
ſozialiſten, und die Exploſion flammt in Ausbrüchen des Haſſes
empor, die geſchäftsordnungsmäßig nicht gezügelt werden
kön=
nen. So brachte geſtern das Abſtimmungsergebnis über die
Gültigkeit des Mandats des bisherigen kommuniſtiſchen
Frak=
tionsführers Ewert, das mit den Stimmen der Altſozialiſten
negativ ausfiel, ein Ausmaß von ſozialiſtiſch=kommuniſtiſcher
Wut zur Entzündung, deſſen Vorhandenſein auch in
unterrich=
teten Kreiſen nie hätte vermutet werden können. Abg. Böchel
(SPD.) leitete in ſteigender Erregung, rot vor Zorn und nach
allen Seiten geſtikulierend, den Angriff auf die Altſozialiſten ein.
Der Ausfall der Abſtimmung über das Mandat Ewerts habe die
letzten Schleier von der inneren Einſtellung der ASPS. und
auch der Aufwertungspartei zum Bürgerblock herabgeriſſen. Der
Bürgerblock reiche von den Altſozialiſten bis zu den
Deutſch=
nationalen. Wie nach jeder Revolution verſuche die Reaktion, ſich
auf geheimen Wegen die verlorene Macht im Staate wieder zu
er=
obern. In einer ſolchen Situation wäre es Pflicht der
Arbeiter=
parteien, alſo auch der ASPS., wenn ſie eine ſolche ſein wolle,
jede Gelegenheit, den bürgerlichen Eroberungsverſuchen
entgegen=
zutreten, zu benutzen. ASPS. und AWP., welch letztere von ſich
bei früheren Gelegenheiten behauptet habe, mindeſtens ein Drittel
ihrer Wählerſchaft ſtehe im ſozialiſtiſchen Lager, wären indeſſen
offen zu den Deutſchnationalen übergegangen und hätten ſich als
Arbeiterfeinde dokumentiert.
Nachdem dieſe Ausführungen, die von der ſozialiſtiſch=
kommu=
niſtiſchen Linken lebhaft gebilligt wurden, die allgemeine
Er=
regung des Hauſes geſteigert hatten, löſte die Behauptung des
Abg. Renner (K.P.D.), Bethke habe ihm vor einigen Tagen
er=
klärt, er und ſeine Fraktion würden gegen die Gültigkeit des
be=
kanntlich lange Zeit umſtritten geweſenen Mandats des Abg.
Ewert ſtimmen, wenn die Kommuniſten das Gehalt Bethkes als
Leiters der Staatszeitung ablehnten, zum erſten Male ein
un=
beſchreibliches Gebrüll aus, in dem nur einzelne Drohungen und
Verwünſchungen gegen Bethke, verſtändlich waren. In
Fort=
ſetzung ſeiner Erklärungen nannte Renner Bethkes
Handlungs=
weiſe ein „ſchmieriges perſönliches Schachergeſchäft, wie es übler
nicht gedacht werden könnte‟. Als Bethke darauf das Wort
er=
hielt, entſtand von neuem ohrenbetäubendes Getöſe, Schimpfrufe
wie „gekauftes Subjekt”, Verhöhnungen der ASPS. und der
bürgerlichen Parlamentarier: „Seht die Spitzen der Geſellſchaft!“
Hammerſchläge und Ordnungsrufe des Vizepräſidenten D.
Hick=
mann machten den Fortgang der Sitzung unmöglich. Nachdem
Bethke vergebens zu ſprechen verſucht hatte und Müller=Planitz
wiederholt Ordnungsrufe erhalten hatte, unterbrach
Vizepräſi=
dent Hickmann die Sitzung. Ein von der Seite herbeieilender
Kommuniſt erfaßte den Abg. Bethke, als er ſeinen Platz wieder
erreicht hatte, beim Kragen. Im Nu bildete ſich ein Knäuel
von Abgeordneten, die Bethke angriffen und verteidigten, bis
es dem Dazwiſchentreten der Saaldiener und vor allem des
wirtſchaftsparteilichen Abg. Enterlein gelang, die Streitenden
aus=
einanderzubringen. Nach einer Viertelſtunde wurde die Sitzung
Nummer 87
wieder eröffnet. Abg. Dr. Blüher (D. V,P.), der das Wort zur
Wahl von zehn Mitgliedern und je zwei Stellvertretern für die
Gemeindekammer eihielt, wurde unter ſofort wieder einſetzendem
Lärm mit wiederholten Zurufen „Oberſchieber von Sachſen”
empfangen. Nur mit Mühe und bruchſtückweiſe konnte er eine
ſachliche Erkkärung zur Verteilung der zehn vom Landtag zu
be=
ſetzenden Sitze der Gemeindekammer zu Gehör bringen. Daraus
ging hervor, daß die Regierungsparteien nach dem im
Reichs=
tag üblichen Verteilungsſyſtem zu verfahren beſchloſſen hatten.
Als Blüher geendet hatte, begannen die Krawalle von neuem.
Präſident Schwarz machte energiſch darauf aufmerkſam, daß er
ſich aller geſchäftsordnungsmäßigen Mittel bedienen werde, um
weitere Störungen zu verhindern. Aber auch er vermochte nicht
durchzudringen. Den Höhepunkt erreichte der Tumult, als Bethke
abermals das Wort erhielt. In dem Augenblick, als der
Abge=
ordnete die Stufen zur Rednertribüne emporzuſteigen ſich
an=
ſchickte, ſprang ihm ein Kommuniſt entgegen und verwehrte ihm
den Zutritt. Ein anderer Kommuniſt, der Abg. Roſcher, faßte ihn
ſeitwärts um den Leib und ſchleuderte ihn in Richtung des vor
den Stenographenplätzen ſtehenden Tiſches des Hauſes. Von
allen Seiten ſtürzten die Abgeordneten hinzu. Es kam zu einem
wüſten Gemenge, in dem ſich der wirtſchaftsparteiliche
Fraktions=
vorſitzende Kaiſer und andere Abgeordnete minutenlang
vergeb=
lich ſchlichtend und zurückdrängend bemühten. Präſident Schwarz,
der ununterbrochen den Hammer ſchwang, hob die Sitzung zum
zweiten Male auf. Die Tribüne, die meiſt von Kommuniſten und
Radikalſozialiſten beſetzt war und wiederholt unzuläſſige Rufe
von ſich gegeben hatte, wurde gegen teilweiſe hartnäckigen
Wider=
ſtand der Beſucher auf das Gebot des Präſidenten daraufhin
ge=
räumt. Eine Aelteſtenratſitzung, die ſich unmittelbar nach dieſen
Vorgängen mit der Lage befaßte, konnte offenbar Klärungen
nicht herbeiführen. Auf die Wiedereröffnung der Sitzung wurde
unter dieſen Umſtänden verzichtet. Sachliche
Verhandlungsreſul=
tate liegen mit Ausnahme der Gültigkeitserklärung der
Landtags=
wahlen, nicht vor. Die nächſte Sitzung findet am Dienstag, den
29. März, ſtatt.
Dubois für Annullierung der Kriegsſchulden.
EP. Paris, 27. März.
Der frühere Präſident der Reparationskommiſſion,
Abgeord=
neter Louis Dubois, hielt heute in Lyon eine Rede, in der er
mit großem Nachdruck für die Nichtratifizierung der mit England
und Amerika abgeſchloſſenen Schuldenabkommen eintrat.
Frank=
reich ſei überhaupt England und Amerika keinen Pfennig
ſchul=
dig. Die Vorſchüſſe beider Länder hätten 28 Milliarden
Gold=
franken betragen, ſie hätten aber ausſchließlich für die Bezahlung
von Kriegslieferungen gedient. Daran hätten die engliſchen und
amerikaniſchen Induſtriellen weit mehr verdient als 28
Milliar=
den Goldfranken. England und Amerika verdankten ſomit ihren
gegenwärtig geradezu ungeheuerlichen Reichtum vor allem
Frank=
reich. Frankreich ſchulde lediglich ohne jeden Zweifel den
Be=
trag für die von den Amerikanern zurückgelaſſenen
Kriegsvor=
räte. — Dubois fordert darum die vollſtändige Annullierung der
Kriegsſchulden, will aber gleichwohl, nichts von einer
Herab=
ſetzung der deutſchen Dawes=Schuld wiſſen.
Die franzöſiſch=ruſſiſchen Schuldenverhandlungen.
EP. Paris, 27. März.
Ueber den Stand der franzöſtſch=ruſſiſchen
Schuldenverhand=
lungen verlautet in gut unterrichteten Kreiſen, daß die Ruſſen
entgegen früheren Mitteilungen keine neuen Vorſchläge aus
Moskau mitgebracht haben, und daß ſie ſich namentlich auf die
Erlangung von Krediten verlegten. Ihre Ausſichten, Kredite
zu erhalten, ſcheinen aber nur ſehr gering zu ſein, da dieſe
Kre=
dite der Wirtſchaftskriſe wegen nicht aufgebracht werden könnten.
An eine öffentliche Anleihe ſei aber nach den üblen Erfahrungen
der Vorkriegszeit nicht zu denken. Es beſtehe deshalb nur wenig
Hoffnung, daß in abſehbarer Zeit eine Einigung zuſtande kommt.
Peitergeltung von Beſtimmungen in der Erwerbsloſen=
Fürſorge über den 31. März 1927 hinaus.
Berlin, 27. März.
Der Reichsrat hat in der Plenarſitzung vom 24. März 1927
die Geltungsdauer des Geſetzes über eine Kriſenfürſorge für
Erwerbsloſe, der Anordnung über Kurzarbeiterfürforge und der
ſechſten Ausführungs=Verordnung, die den Reichsausgleich
regelt, über den 31. März hinaus verlängert. Ferner hat der
Reichsarbeitsminiſter angeordnet, daß die bisherigen Höchſtſätze
in der Erwerbsloſenfürſorge und die Beſtimmungen über die
Bezugsdauer der Erwerbsloſenunterſtützung auch über den
31. März hinaus Geltung behalten.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. März.
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnen die Bühnenproben zu
Wagners „Siegfried” mit dem die begonnene Neuinſzenierung des
„Ringes” fortgeſetzt wird. Die erſte Aufführung wird vorausſichtlich
an Oſtern ſtattfinden.
Morgen Dienstag, 6 und 8 Uhr, finden zwei weitere Vorführungen
des Kulturfilms „Wege zu Kraft und Schönheit” bei
Ein=
trittspreiſen von 70 Pfg. und 1 Mk. ſtatt,
Zu Ehren Beethopens kamen im Landestheater bereits im
Rahmen der Sinfonie= bzw. Volkskonzerte die 1. und 5. Sinfonie und
jetzt zuſammen mit dem Tanzſpiel „Die Geſchöpfe des Prometheus”
die 6. Sinfonie zur Aufführung; im Laufe des Winters ſpielte das
Drumm Quartett an fünf Abenden die ſämtlichen Streichquartette und
das Septett des Meiſters. In Ausſicht ſind noch die 7. Sinfonio, die
auf dem Programm des achten und letzten Sinfonickonzertes dieſer
Spielzeit am 2. Mai ſteht und gemeinſam mit dem Muſikverein, die
9. Sinfonie. Außerdem werden die Herren Noſenſtock, Drumm und
Andrege an drei Abenden im Laufe des April ſämtliche Klaviertrios
von Beethoven zur Aufführung bringen.
Auf Grund des ſenſationellen Erfolges, den Käthe Dorſch bei
ihrem Gaſtſpiel mit Hans Mäillers „Flamme” am vergangenen Freitag
im Kleinen Haus hatte, hat die Generaldirektivn bereits Verhandlungen
mit der Künſtlerin eingeleitet, um ſie mit ihrem Enſemble zu einem
weiteren Gaſtſpielabend zu gewinnen, der, falls die Verhandlungen zum
Abſchluß kommen, im Mai ſtattfinden wird.
Zum Beiſchreiben der 20/igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 — 32000
Für die Woche von Mentag, den 28. März,
bis Samstag, den 2. April, werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 32001—100 000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8½½, bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. Samstags
(St. 523
nachmittags geſchloſſen
Annahmeſtelle im 1. Stock.
Städtische Sparkasse Darmstadt
— Die Heidenreich von Siebold’ſche Stiftung zur Unterſtützung
hilfsbedürftiger Wöchnerinnen aller Konfeſſionen in Darmſtadt hielt am
24. März in Anweſenheit einer größeren Anzahl Mitglieder des
Damen=
vorſtandes und des Verwaltungsrates ihre 66, und 67.
Hauptverſamm=
lung im Stadthaus ab. Nach Begrüßungsworten der Vorſitzenden des
Damenvorſtandes, Frau Dr. Büichner, erſtattete der Vorſitzende des
Ver=
waltungsrates, Herr Oberhirgermeiſter Dr. Gläſſing, den Jahresbericht.
Hiernach war es der Stiftung möglich, dank der ihr im abgelaufenen
Jahr zugefloſſenen reichichen Gaben hochherziger Spender, ihre
Unter=
ſtützungstätigkeit wieder in wirkſamerer Weiſe aufzunehmen. Es
wurden insgeſamt 157 Wöchnerinnen durch Gewährung kräftiger
Lebens=
mittel und Vexabfolgung von Leib= und Bettwäſche, ſowie im Winter
von Heizmaterial, im Notfall auch durch Stellung einer Haushilfe,
unverſtützt, und hierfür der Geſamtbetrag von 8R75,66 Pf. aufgewendet.
Den Spendern der Beträge ſowie den Damen des Vorſtandes, die ſich
in unermüdlicher und aufopfernder Tätigkeit in den Dienſt der
Stif=
tung ſtellten, wurde namens der Stiftung duuch den Vorſitzenden
herz=
lich Dank ausgeſprochen. Ebenſo Herrn Regierungsrat Guthmann für
die von ihm übernommene Rechnungsprüfung. Nach dem
Vermögens=
nachweis befand ſich die Stiftung im Beſitze eines Kapitals von 99 153
Mark, das allerdings durch die Inflation zum größten Teil aufgezehrt
wurde, ſo daß der Stiftung vorerſt lediglich die laufenden Beiträge
mildtätiger Geber für Unterſtützungszwecke zur Verfügung ſtehen, Es
wird der Wunſch und die Hoffnung ausgeſprochen, daß auch bei der
dies=
jährigen Sammlung von Beitvägen, die in nächſter Zeit ſtattfinden
wird, ſich wieder zahlreiche Spifter von Beiträgen zur Förderung der
ehlen und menſchenfreundlichen Ziele der Stiftung finden möchten.
— Das Herz Jefu=Huſpital in der Hermannſtraße hat den obeven
Teil des Prinz Emil=Gartens zwiſchen Eichberg= und Kaxlſtraße
käuf=
lich erworben und beabſichtigen die Franziskaner=Brüder, ſchon in der
nächſten Zeit auf dieſem Terrain ein großes Krankenhaus zu
er=
bauen, wobei ein großer Teik zu Gartenanlagen zum Aufenthalt für
die Kranken vorgeſehen iſt. Das gegenwärtige Krankenhaus wird
als=
dann als Altersheim für Männer aller Konfeſſionen inſtand geſtellt.
Abſchiedzabend Profeſſor Adolf Buſch. Ueber das Buſch Quartzt
das als Abſchiedsabend für Profeſſor Adolf Buſch am Freitag, den
1. April, abends 8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
(9. Akademie=Konzext) ſpielt, ſchreibt bei Gelegenheit eines Frankfurtr
Konzerts Artur Holde im Frankfurter GeneralAnzeiger: „Legt mo
ſich einmal die Frage vor, welche Vereimigung der berufene Erde des
Jogchim=Quartetts geworden iſt, jenes Quartetts, das wir als eine der
herrlichſten Blüten deutſcher Muſikkultur verehren durften, ſo kann die
wir von Roſé, von Klngler, von den Böhmen und noch manchn
au=
deren Gruppen, im beſonderen auch von den in den letzten Jahren nen
erſtandenen Quartetten immer wieder beſchenkt wuiden. Doch, was das
Buſch=Quartett ſo überlegen macht: in keinem Quartett iſt das
künſtle=
riſche Gleichgewicht, ſowohl nach der pſychiſchen wie nach der techniſchen
Seite hin, in ſo vollendeter Weiſe gewahrt, wie bei dieſen in
Spiel=
diſziplin, Temperament und Ausdruckswillen eng verwandten Muſikern.
die unter ſich wohl einen erſten Vioſiniſten, aber keinen dominierenden
„Primgeiger” haben. Während bei manchen gefoierten Vereinigungen.
die jahrein, jahraus ein ruhelpſes Neiſedaſein führen, nicht ſelten die
Routine den Impuls des Augenblicks erſetzen muß, macht ſich das Buſch
Quartett immer mit der gleichen Erfülltheit, der gleichen Hingabe zum
Diener ſeiner Meiſter. Wie zu einer kultiſchen Handlung wächſt die
Materialiſation der Partitur empor, wenn Buſch mit ſeinen Spielern
Beethovens Werke darſtellt.‟ Die Künſtler werden hier ein Quartett
von Beethoven Op. 130, ein Quartett von Mozart G=Dur, ein Quartett
von Mendelsſohn=Bartholdy DDur zum Vortrag bringen. Daß ez
hier Profeſſor Buſch an ſeinem Abſchiedsabend an Ehrungen nicht
feh=
len wird, beweiſt die ſtarke Nachfrage nach Karten. Es iſt deshalß zu
empfehlen, ſich reckzeitig Plätze zu ſichern, da der Abend ein
wie=
verkquftes Haus verſpricht.
— Vom Heſſiſchen Roten Krenz. In dieſer Woche iſt der Lehrgaug
in der erſten Hilfe bei Unglücksfällen und in der Krankenpflege für
Franen und Mädchen zum Abſchluß gelangt, welehen im Auftrage des
Heſſiſchen Roten Kreuzes Herr Geh. Medizinalrgt Dr. Happel abgehalten
hat. Der Lehrgang umfaßte 20 Doppelſtunden und ſar von etwa 80
Teilnehmerinnen beſucht, welche den Vorträgen und praktiſchen Uehungen
des Kursleiters, hei welchen er von der Frau Oberin hes Alice=Hoſpitalz
und einigen Schweſtern unterſtützt wurde, mit der größten
Aufmerk=
ſamkeit folgten. Zum erſten Male wurden im Rahmen des Kurſes auch
Vorträge über die ſoziale Geſetzgehung des Reiches, über das
Fürſorge=
weſen des Staates und der Gemeinden ſowie über die Aufggben und
die Organiſation des Roten Kreuzes gehalten, weſche die Herren
Ae=
gierungsräte Kröll und Schäfer ſowis der Porſitzende des Heſſiſchen
Landesvereins vom Roten Krenz übernommen hatten. In den letzten
Stunde ſprach eine Dame im Namen der Teilnehmerinnen Herrn
Ge=
heimrat Dr. Happel den Dank für ſeine ſelhſtloſe und unermüdlihe
Arbeit aus. Auch die Freiwüllige Sanitäts=Hauptkolonne vom Roten
Kreuz Darmſtadt hat in dieſem Winter ſich wieder in den Dienſtz der
Allgemeinheit geſtellt und mehrere gutbeſuchte Kurſe abgehalten. Sie
begann mit einem Kurſus für Betriebshelfer in gewvarblühen und
in=
duſtriellen Betrieben, der in der Zeit vom 7. Oktober bis 18.
Nppem=
ber 1926 13 Uebungsabende umfaßte und 28 Teilnehmer fand. Vom
11. Nopember bis 2. Dezember 1926 folgte dann ein Kurſus für die
Mit=
glieder der freiw. Sanitäts=Haupt=Kolonne, der in 15 Uebungsahenden
von 95 Teilnehmern beſucht war. Und endlich fand wie in früheren
Jahren vom 9. Januar bis 24. Februax 1927 ein Kurſus für Schüler
der höheren Lehranſtalten ſtatt, an 12 Uebungsabenden mit 79
Teil=
nehmern. Die Kurſe ſtanden unter Leitung des Kolonnenführers Herrn
Hauptmann a. D. Lotheißen und des Kolonnenarztes Herrn Ty. Hein,
die von einer Anzahl älterer Kolonnenmitglieder bei den Uebungen
unterſtützt wurden. Wenn man bedenkt, daß der Unterricht bei allen
Kurſen koſtenlos erteilt wurde, und daß weder die Kursleiter noch das
Hilfsverſongl eine Vergütung erhielten, ſo iſt es wohl am Platz, allen
Beteiligten den wohlverdienten Dank auch an dieſer Slelle auszuſprechen.
— Brahmsſeier. Für die ausgefallene kirchliche Kriegsgefallenen=
Gedenkfeier wird am 3. April (dem Todestage Brahms), abends um
6 Uhr. in der Petruskirche, und 8½ Uhr in Eberſtadt eine Byahmsfeier
vexanſtaltet, bei der Frau Achatz (Alt) zwei der „Ernſten Geſänge”
Herr Kehr zmci Choxalvorſpiele für Klarmette und Orgel. und
Muſik=
direkton und Kirchengemeindevertreter W. Stammler die As=Moll=Fuge
ſowie mnter Mitwirkung von Frl. Aßmuths Geſangsklaſſe das Voxſplef
„O. Traurigkeit — o. Lebensfürſt” vortragen werden. Pfalm 51
(„Schaff in mir”) wird kon den Dawen Roehrig, Achatz, und den Heinen
Fah. Dr. Metternich und Sulzmann zu Gehöp kommen. Ein furzes
Lebenshild gibt Herr Pfarrer Schäfer. Der Eintritt iſt frei.
— Im Bürgerhof wurde die vergangens Woche jeden Abend von
Herrn Grote aus Hamm i. W. das Evangelium von der Liebe Gottes
in Chriſto Feſu verkündigt. Heute, Sonntag, finden, wie im
Inſeraten=
teil zu leſen iſt, die letzten Vorträge ſtatt. Herr Grote wies in ſeinen
Ausführungen auf den verderbten und verlorenen Zuſtand des
Men=
ſchen hin, der ſich vermöge eigener Kraft nicht mehr erretten und in die
Gemeinſchaft mit Gott kommen könne; dazu bedürfe er eings Heilandes.
der ſür ihn am Kreuze geſtorhen fei. Mit großer Wärme ſprach Herr
Grote dann von der Liebe Gottes, die den eingeborenen Sohn nicht
verſchont, ſondern ihn für uns alle hingegeben habe, auf daß jeben, der
an ihn glaube, nicht verloxen gehe, ſondern ewiges Leben haba. Der
zahlreiche Beſuch der Vorträge bewies, wie die Herzen und Gewiſſen
jedesmal berührt wurden.
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Der Verein
macht feine Mitglieder noch einmal darauf aufmerkſam, daß am 2. April
im „Feierabend” (Stiftſtraße) die Hauptverſammlung
abge=
halten wird. Die Tagesordnung hat inſofern eine Aenderung erfahren,
als der Vortrag des Herrn Profeſſors Heiler von der
Hauptverſammt=
lung um 8 Uhr ſtattfindet. Das Thema des Portrags: „Lutheriſche?
Hochkirchentum” dürfte allgewein interefſieren. Im Anſchluß an den
Vortrag findet die Hauptverſamlung ſtatt, deren Tagesorhnung
be=
kanntgegeben iſt. Zu dem Vortrag ſind auch Nichtmitglieder herzlich
willkommen. Der Eintrittspreis iſt auf 50 Pfg. herabgeſetzt worden.
Mitglieder frei!
Beethoven=Konzert.
In der ganzen Welt läuten in dieſen Tagen die Glocken; ſie
läuten alle den Namen Beethoven. Das Leben und das
Lebens=
werk dieſes Menſchen ſind wahrlich ein Gottesgeſchenk an die
ge=
ſamte Menſchheit. Sein Leben iſt der Triumph des menſchlichen
Willens, ſein Lebenswerk der Triumph des menſchlichen Geiſtes.
Und wenn es wahr iſt, daß die Kunſt Wegbereiter ſein kann zum
Erkennen einer höheren Gewalt, die die Welt geſchaffen und
regiert, ſo muß der Name Beethoven mit gefalteten Händen
ge=
nannt werden; es iſt ein heiliger Name.
Die Vorführung des Landestheaterorcheſters geſtern morgen
im Großen Haus war durchdrungen von dem Gefühl, daß es gilt,
einen Einzigen zu feiern, und wir können dem
Landestheater=
orcheſter und ſeinem ausgezeichneten Leiter Roſenſtock nichts
Ehrenderes fagen, als daß ſie würdig ſind, Beethoven zu feiern.
Die Eroieg wurde geſpielt mit hinreißendem Schwung und mit
vollem Erfaſſen der inneren Größe dieſes Rieſenwerkes; der
dritte und vierte Satz, Scherzo und Finale, bildeten den
Höhe=
punkt der Wiedergabe, und nur dem Beginn des Trauermarſches
fehlten die Schauer des Todes, die dieſe Töne ſprechen. Die
Coriolan=Ouvertüre, dieſe Mannestragödie in Oupertürenform,
bildete eindrucksvollſten Auftakt und leitete über zu Beethopens
ſchönſtem Klavierkonzert, dem in (=Dur. Dieſes Konzert erfuhr
eine Wiedergabe, die ſchlechthin vollendet genannt zu werden
ver=
dient. Ich habe es von faſt allen großen Spielern gehört, ich
ſtche nicht an, die Krone dem Frankfurter Pianiſten Alfred
Hoehn zuzuerkennen. Von den erſten wundervoll
hingehauch=
ten Akkorden war alles leuchtenb in Schönheit, mit einer
Klang=
pracht des Anſchlags ohnegleichen. In Auffaſſung
Beethoven=
ſchen Geiſtes voll und techniſch ſo vollendet, daß es ein Genuß
ſeltener Art wurde. Wer das Andante, dieſes würdige
Seiten=
ſtück zum langſamen Satz des Violinkonzertes, in ſolcher
Verklä=
rung zu ſpielen vermag wie Hoehn, gehört zu den Auserkorenen.
Der junge Pigniſt wurde vom Publikum mit Recht als ein ſolcher
gefeiert, Roſenſtock und des Landestheaterorcheſter nicht minder.
Wir glauben zwei Dinge noch erwähnen zu ſollen: Erſtens:
Wir hätten uns gefreut, wenn Herr Konzertmeiſter Drumm auf
ſein veraltetes Vorrecht, bei Konzertbegleitungen ſeinen Platz
im 1. Pult zu verlaſſen, verzichtet hätte, wo es ſich um den 100.
Todestag Beethopens gehandelt hat. Zweitens: Wir empfehlen
dringend, dem ſeiner Aufgabe in keiner Weiſe mehr gewachſenen
Steinway=Flügel, der geſtern ſogar den Schluß des Andante
ge=
fährdete, den Laufpaß zu geben.
O.
Neue Beethoven=Literatur.
Der Beethppen=Gedenktag, der i der ganzen muſikaliſchen
Welt gefeiert wird, gab auch Anlaß zu neuer umfangreicher Literatur
über das Leben und die Kunſt dieſes Herren. Es liegen uns unter
ande=
rem zur X” rechung die nachſtehend kurz inhaltlich ſkizzierten Werke
vor: Zunächſt ein Neues Beethoven=Fahrbuch, begrindet
und herausgegeben von Geh. Regierungsrat Prof, Dr. Adolf
Sand=
berger, München. — Seit dem Eingehen des Frimmelſchen Beethoven
Jahrbuches iſt mit Recht immer wieder beklagt worden, daß uns eine
Sammelſtelle für die Beethovenarbeit fehle. Dieſem Mangel will
das „Neue Beethoven=Jahrbuch” abhelfen und zwar ſoll es der
Beet=
hovenarbeit im weiteſten Sinne gewidmet ſein, insbeſondere auch die
ſtilgerechte Aufführung der Beethovenſchen Werke und verwandte
Fra=
gen behandeln. Die Aeußerungen freundlicher Anteilnahme, die dem
Herausgeber und Verlag anläßlich dieſer Neubegründung von einer
namhaften Zahl hervorragender Gelehrten und Künſtler übermittelt
wurden, laſſen für die Einbürgerung des Jahrbuches das Beſte
er=
hoffen .Die beiden erſten Jahrgänge ſind als eine Einheit gedacht. Dr.
Filſer Verlag G. m. b. H., Augsburg.
Der Verlag der Bücher der Roſe Wilhelm Langewieſche=Brandt,
Ebenhauſen bei München, legt „Der junge Beethoven”, Roman
von Felix Huch, vor. Herr Dr. med. Felix Huch iſt ein Bruder von
Friedrich Huch, eni Vetter von Ricarda und Rudolf Huch, ein Enkel von
Friedrich Gerſtäcker. — Das Buch iſt mit dem einzigen Jugendbildwis
Beethovens und einer Anſicht ſeines Geburtshauſes und des ſpäteren
Wohnhauſes ſeiner Eltern in Bonn geſchmückt. 342 Seiten und
An=
hang. Holzfreies weißes Papier, Große Schrift. Einfach gebunden
3,50 R.=MMt.
Ludwig van Beethoven als Menſch und Muſiker im täglichen Leben.
Von Walther Nohl. 187 Seiten mit 38 Abbildungen und Fgeſimiles.
1827. Kart. 3,60 Mk., in Lwd. geb. 5 Mk. Carl Grüninger Nachf.
Ernſt Klett, Stuttgart.
Wer Beethoven kennen lernen will, der greife zu dieſem Buch
Walther Nohl, der bekannte Beethovenforſcher, gibt uns darin ein
aus=
gezeichnetes Bild Beethovens, wie ihn ſeine Zeitgenoſſen geſehen haben
als Komponiſt, Klavierſpieler, Lehrer, wie ſie ihn geſehen haben als
anziehend, wobei der Verfaſſer glücklichz dermießen Ge
dotenhafte zu verfallen. 88, zum Teiſ bisher
und Fgeſimiles begleiten den Text.
Der Propyläen=Verlag, Berlin SW. 68, hringt in ſeinev Sammlung
Das Kleine Provyläen=Buch” auch einen Band, in dem Paul Wiegler
Briefe Geſpräche und Exinnerungen Be thyven!
geſammelt hat. Das Buch koſtet, wie alle Bände der Serie, nur 8 Mapk,
Es iſt hier aus der Fülle des Materials das Weſentliche ausgewählt,
ſo daß man, ohne die zahlloſen vorhandenen Dokumontg aus Besthovens
Lebensgang durcharbeiten zu müſſen, ein Bild von deu Perſönlichleit
des großen Tondichters gewinnen kann. Ein beſonders empfehlenck
wertes Beethovenbuch!
Schöner als Benus! Der bekannte Parifer Maler pan
Don=
gen will die „vollkommene Frau” gefunden haben, die er für viel
ſchöner erklärt als die Venus von Milo. Mit der kühnen
Be=
hauptung, dies Juwel entdeckt zu haben, trat er kürzlich in einem
Pariſer Salon hervor, und als die neugierigen Damen ihn
be=
ſtürmten, dieſe Auserwählte zu nennen, verſprach er, ſie beim
nächſten Empfang in ſeinem Atelier vorzuſtellen. Er hielt Wor
Als die Gäfte in größter Spannung verſammelt waren, führte
er eine entzückende Blondine mit blauen Augen herein und
ſagte: „Geſtatten Sie mir, Ihnen Frau Maureen Forreſter=Ag0
vorzuſtellen, eine Frin aus Argentinien‟ Er ſetzte dann des
näheren auseinander, warum er dieſe Dame für viel ſchöner
halte als die Venus von Milo. „Die Frau von heute muß leicht
ſchlank, anmutig, beweglich ſein, wenn ſie für ſchön gelten ſoll
ſagte er. „Wenn ſie nicht reiten und tanzen kann, wenn ſie nicht
imſtande iſt, ihr Auto zu lenken und elaſtiſch in ein Flugzeug
zu ſpringen, dann erſcheint ſie uns ſchwerfällig, mag ſie noch /e
ſchöne Züge haben. Dieſe Irin entfaltete eine bezaubernde
Anmut in jeder Bewegung. Man ſtelle ſich aber die Venus bon
Milo vor, wenn ſie Foxtrott tanzt oder zu Pferde ſitzt. Ihl
Körper iſt zu gedrungen; ſie ſieht aus, wie wenn ſie in ihren.
ganzen Leben keinen Sport getrieben hätte. Die arme Venus
würde heutzutage wie eine Bauernmagd unter den eleganten
Damen wirken.‟ Das neue Schönheitsideal das van Dongen
gefunden hat, iſt eine Irin, die in Buenos Aires lebt und den
Winter in Paris verbringt. Der Künſtler, der als Miler b99
ſchönen Frauen berühmt ift, hat von ihr bereits eine ganze
Al=
zahl Porträts geſchaffen und hält ſie für die Frau mit pei
ſchönſten Formen, die ihm je begegnet iſt. Die iriſche Venus Iſe
165 Zentimeter groß, wiegt 130 Pfund, mißt um die Buſſe
34 Zoll und um die Taille 24 Zoll; von ihren langen ſchlanten
Händen behauptet der Maler, er habe die Hände von bielen
tauſend Frauen geſehen, aber die Hände keiner anderen könnten
mit gen ihren vergkichen werden. Sie tanzt jeden Abend Die”
St:
für die beſte körperliche Uebung hülh B=
abe
iſchen und n
ud bis 20 Kil
fiſch bewol
ſſern wur
Frun waren 48 Proz
h. 3 Proz. — 894
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4äh und wird beſo
1na 4s Alantiſa
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[ ← ][ ][ → ]Fummer 82
Montag, den 28. März 1927
Seite 3
uwſenſchaſlicher Berein zu Darmſaod,
338. Sitzung am 22. März 1927.
zsofeſſor Dr. Th. Liſt ſprach „Ueber das Tierleben der Nordſee‟
zurert dunch Lichtbilder, welche die Staatliche Biologiſche Anſtalt auf
meland zur Verfügung geſtellt hatte. Sehr verbreitet ſind die meiſt
trinbaren Hydroidpolypen, die ſich ungeſchlechtlich durch
tſpung vermehren, wodurch große Tierſtöcke entſtehen, und
geſchlecht=
tunch Geſchlechtsknoſpen, die ſich bei einigen als frei ſchwimmende
m Quallen ablöſen. Auch die großen Quallen der Nordſee, Blaue
fequalle und Kompaßqualle, ſtehen im Generationswechſel mit
feſt=
ſoden Polypen. Die beſondere Gruppe der Rippenquallen iſt
ver=
ſer. durch die zierliche Pleurobrachia. Von Korallen iſt häufig
ATeerhand, 4lexonium digitatum, und eine große Zahl von
farben=
chrigen Seegnemonen, Seeroſen und Seenelken. In dem reichen
bleben auf den Auſterbänken ſpielen die Hydroidpolypen eine große
9. Die deutſchen Auſterbänke mit 200 Hoktar Flächeninhalt
ſer zwiſchen der Schleswig=Holſteiniſchen Küſte und den Inſeln
Am=
a Sylt. Föhr und Röm. Vor 50 Jahren lieferten die Bänke jährlich
v 25 Mällionen Auſtern. Heute iſt der Ertrag ſo gering (za. 100 000
ſch, daß die Fiſcherei ſeit 1925 eingeſtellt iſt. Die Rettung des
Be=
ſers der Auſternbänke kann nur durch Ausſetzen von marktfähigen
ſten ermöglicht werden. Von Stachelhäutern kommen in großer
A Haar=, Seeſterne und Seeigel vor. An dem Seeigel
6d erläutert, wie er, trotz einfacher Organiſation, trotz mangels von
enesorganen, ſeine Umwelt vollkommen beherrſcht. Für die
Reini=
ig der Körperoberfläche ſind kurz geſtielte Putzangen ſtändig tätig,
ſumen Würmer in Berührung mit dem Seeigel, ſo greifen lang
ge=
ſt. Klappzangen zu: nahen Krebſe, ſo werden ſie von kurzgeſtielten
Fßrangen gefaßt, und kommt der gefährlichſte Feind, der Seeſtern, ſo
ſer die Schutzwaffen auf Leben und Tod, die Giftzangen, in Tätig=
Wurm, Krebs. Seeſtern bedeuten für den Seeigel ſchwachen,
mitt=
ſen und ſtärkeren Reiz. Von Uexküll bezeichnete den Sceigel als eine
fallung, auch des kleinſten Organs, zwangsläufig nur auf den Nutzen
Beſamtheit, d. h. des ganzen Tieres, eingeſtellt iſt. — Im deutſchen
ſm kommt der Hummer nur in der Umgebung von Helgoland vor.
ſebt im Sommer in der Nähe der Felſemküſte, im Winter in dem
glamm vergraben in 40 Meter Tiefe. Die Helgoländer Fiſcher
fan=
in den ausgeſetzten Hummerkörben im Herbſt und Winter
durch=
ſtitlich 20 000 Stück, England und Norwegen zuſammen 1,5 Millionen
6id. Von Garneelen wird nur die im Wattenmeer häufige Art
Konſerve „Nordſeekrabbe” verarbeitet, zirka 60 000 Zentner im
ſenkrebs. Cancer pagurus, ferner die Meerſpinne, Hras
una ria, die ſich in ihrer Jugend ſelbſt maskiert, mit abgeriſſenen Algen
„Hydrviden, und die Maske wechſelt, wenn ſie in eine neue Umgebung
gracht wird, und ſchließlich die Einſiedler. Pagurus Bernhardus,
ſrets lere Schneckengehäuſe (Wellhornſchnecke) bewohnen, um den
rchen Hinterloib vor räuberiſchen Angriffen zu ſchützen. — Die
wich=
iſten Nutzſiſche der nordiſchen Meeve ſind Kabeliau, Schellfiſch und
king. Der Kabeliau iſt beſonders häufig in den isländiſchen
„wegiſchen und neufundländiſchen Gewäſſern und wird 1,50 Meter
gg und bis 20 Rilo ſchwver. Der nur höckſtens 50 Zentimeter lange
chellfiſch bewohnt die nördliche Nordſee. In den
nordeuropäi=
ſen Gewäſſern wurden 1922 erbeutet 2466 Millionen Kilo Friſckfiſche,
ſton waren 48 Proz. gleich 1191 Mill. Kilo Kabeljau und Schnelfiſche
v 33 Proz. — 824 Mill. Kilo Heringe. Der mit furchtbarem Gebiß
igeſtattete Seewolf oder Katfiſch hat ſehr wohlſchmeckendes
fſin des Atlantiſchen Ozeans vorkomemde Makrele, ein Naub= apparaten iſt nicht viel Neues zu ſehen, die
Galanterie=
ſamer bei Helgoland, wo ſie oft in großer Menge geangelt wird. Auch
NBaſtardmakrele iſt ein Raubfiſch, der den Heringszügen folgt:
ſugen Fiſche kommen ſtets in Geſellſchaft der großen Neſſelquallen Warenhäuſer und größere Geſchäfte ihren Kunden und deren
z. Beim Seehaſen oder Lump übt das Männchen ſtets eine
ſyſame Brutpflege aus; es drückt die eben abgelegten Eier mit der
Enauze an die Felswand, wo ſie durch Erhärtung des Schleims
an=
ſer, und ſchitzt die Eier während der ganzen Entwicklung vor Fein=
4 Unter den Plattfiſchen der Nordſee ſpielt die im flachen Waſſer verwandten Sächelchen für Geburtstage und dergl. iſt wenig
ſtommende Scholle oder Goldbutt die Heptrolle. Die dem
Sprenkelung des Bodens wird täuſchend nachgeahmt. Die Reizauf=
4nn. Der Schollenertrag in der Nordſee iſt dunchſchnittlich 50 Mäill.
ſo, der von Soezunge, Stein= und Heilbutt nur 2—4 Mill Kilo.
t der zirka 1 Meter lange Dornhai, der kleine Katzenhai, der Glatt=
MStachelroche.
— In der Sektion Starkenbura des D. und De. Alpenvereins hielt
qn Lichtbildervortrag über „Berge und Menſchen, unter
ßin derer Berückſichtigung der Allgäuer Alpen”. Nach herzlicher
Be=
aßtrng der zahlreich erſchienenen Zuhörer dunch den erſten Vorſitzenden
Aiſe Charakter, Sitten und Gebräuche der Bewohner dieſes ſchönen
Terlandes, das er in zahlreichen Touren eingehend kennen lernte und
ſudem er faſt alle Gipfel erſtiegen hat. Ju zahlreichen prächtigen
Licht=
hern führte er ſodann die Zuhörer auf die Berge und durch die Täler
ſtörn hierbei das herrliche Oberſtdorf nehſt Umgebung, die Beſteigung Vom Material erfreuen ſich Neptilienhäute einer ſteigenden Be=
I. Nebelhom, Höfats, Hochvogel, Krottenkopf. Hohem Licht,
Mädele=
gel Heilbronner Weg uſv. Ueberall, hat der Redner mit offenem
conmen und ſeine Bewohuer kennen gelernt. — Für den ausgezeich=
Znl aus und gedachte in ſeinen Schlußworten noch unſerer Brüder in
Edirol, die als biedere Bergbewohner allen Bedrängniſſen trotzen
* weitgehendſte Unterſützung durch die deutſchen Stammesgenoſſen
töenten.
— Vom Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen bis auf den letzten Platz beſetzten Abteilung Schuhbedarfsartikel
19 uns folgendes mitgeteilt: Infolge der von der Reichsregierung
an=
ardneten Erhöhung der Wohnungsmieten ab 1. April 1997 um 10
Azent tritt in der Beamtenbeſoldung vom gleichen Zeitpunkte ab eine E. Stanſcheck genannt werden, die neben verſchiedenen Muſtern
ginge Aenderung des Wohnungsgeldzuſchuſſes ein. Gleichzeitig erfolgt
deurch eine geringe Aenderung der Zahlbeträge in der Reichsverſorgung, und Ausweiter bringt. Hausſchuhe und Pantoffeln ſind ſo farbig
1e der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mitteilt, handelt es ſich bei
der Mäßnahme durchaus nicht um eine allgemeine Erhöhung der
Anten für die Kwiegsotzfer. Vielmehr wirkt ſich die geſetzlich verankerte
Underung des Zahlbetrages nur wenig fühlbar aus. So erhält
bei=
ſelsweiſe ein lediger Kriegsbeſchädigter (ohne Ausgleichszulage) in halbſpitzer Form und daß die braunen Herrenſchuhe mit
Ein=
ſien verheirateten, völlig erwerbsunfähigen Schwverbeſchädigten mit
tei Kindern, der einen Beruf erlernt hat und in einer Großſtadt
ſetsklaſſe 4) wohnt, zahlt man ab 1. April 1937 monatlich nur 2,55
Ltsklaſſe D. deren Mann ungelernter Arbeiter war, macht der Mehr= führbaren Erfindungen, recht von den Beſuchern gewürdigt
wer=
rag 45 Pf. monatlich aus, während einer erwerbsunfähigen Tranken
5 Mark mehr ausgezahlt werden. Es dürfte einleuchten, daß dieſe
Uhrbeträge der Renten ab 1. April 1927 wohl in den ſeltenſten Fällen
den Mehrbetrag der erhöhten Miete heranreichen.
Eröffnung der Frankfurter Frühjahrsmeſſe.
Von unſerem H. W. W.=Sonderberichterſtatter.
Es geht wieder aufwärts, das iſt der Eindruck beim Betreten
des Meſſegeländes. Im Herbſt 1926 ſtanden noch alle deutſchen
Meſſen unter tiefſter Depreſſion, und wenn Frankfurt ſchon
damals eine kleine Beſſerung verzeichnen konnte, ſo liegt das
daran, daß Frankfurt durch ſeine günſtige geograbhiſche Lage
als Großmuſtermeſſe für einen erheblichen Teil, Deutſchlands
und des Auslandes ſeine alte Anziehungstraft bewährte. Das
erſte Sechſtel 1927 iſt befriedigend verlaufen, und wie die
„Deutſche Konfektion” in ihrer Nummer vom 25. März ſchreibt,
die Konjunkturbeſſerung macht weitere Fortſchritte. Leipzig
hatte eine gute Frühjahrsmeſſe, und ſelbſt Köln konnte ſeine
Ausſtellerzahl bis gegen 800 ſteigern. Frankfurt, die Domäne
für die Lederwareninduſtrie und den Textilhandel, kann ſich
diesmal nicht beklagen. Mag auch das Straßenleben noch nicht
ſo wie früher durch die Meſſe belebt werden und mag man auch
auf einem Gang vom Hauptbahnhof bis zur Hauptwache nicht
allzu viel von der Meſſe ſpüren — ſie iſt halt für den Frankfurter
nichts neues mehr —, ſo ſetzte der Zuſtrom der Beſucher am
Sonntag doch ſchon früh ſtark ein und in den verſchiedenſten
Ab=
teilungen war bereits in den erſten Vormittagsſtunden kaum
durchzukommen. Eine ganz beſondere Anziehungskraft üben
die Sonderſchauen aus, die man von der Meſſe nicht mehr
fort=
denken kann. Auch ſonſt war noch allerhand los, es ſoll auch
iſſexrepublik‟. Dieſe Staatsform funktioniert hier gut, weil jede einen großen Autoreklamezug durch die Stadt bis zum
Meſſe=
gelände gegeben haben, aber ſolange man ſich noch nicht
vier=
teilen kann, iſt es unmöglich, alles zu ſehen und über alles zu
berichten. Mit dem planmäßigen Rundgang mag nun begonnen
werden. Zunächſt das
Haus Offenbach.
Spielwaren ſind reichlich vertreten, gilt es doch jetzt, die
ſr. Sehr verbreitet iſt der mächtige, bis 30 Zentimeter breite Ta= Einkäufe für Weihnachten vorzunehmen. Blechſpielwaren, über
deren Schönheit und Zweckmäßigkeit man verſchiedener Meinung
ſein kann, ſind wie immer ſtark bertreten (Sturzflieger, Looping=
Apparate). Ob Grammophone für nicht einmal 1 Mk. für die
Beteiligten ein wünſchenswertes Geſchenk ſind, iſt zum mindeſten
auch zweifelhaft. Da gefällt eine, kleine Eiſenbahn, die
auto=
matiſch einen kleinen Zug auf einer Drehſcheibe wenden läßt,
ſchon beſſer. Puppenſtuben ſind auch in neuartiger Form zu
ſehen, die geraden Wände ſind einer abwechſlungsvollen Linie fragenden Firmen mußte wegen Platzmaugels abgewieſen
wer=
gewichen, Anbauten erweitern das Ganze zu einer kleinen,
ge=
ſchloſſenen Anlage. Kaufläden ſind jert hinten offen, ſodaß die
Illuſion des Verkaufens dem Kinde eher gewahrt wird. Aus
ſaſt wie Stoffpuppen ausſehen. Weniger, ſchön ſind Kinder= und — auch ſo unpraktiſch, aber ſie werden wohl doch ſo
ver=
fiſch und wird beſonders als Karbonadenſiſch verwendet. Die in den klappern mit allerlei eingebautem Krimskrams. An
Mufik=
ſy, ſucht zu geniſſen Zeiten die Küſten auf und erſcheint im Hoch= waren und Reklame=Artikel, die ſich im Haus außer ſeinen Standard=Typen die ſchon im Vorjahre bewährten
Offenbach anſchließen, erſchweren, die Ueberſichtlichkeit etwas.
Sehr gut gehen auch die ſogenannten Zugabeartikel” die
Kindern widmen. Seit der Struwelveter frei iſt, wird dieſes
unverwüſtliche Buch, wie überhaupt das gute Bilderbuch, bei
ſol=
chen Artikeln gern verlangt. An Chriſtbaumſchmuck und
Neues vorhanden. Im Haus Offenbach hat fernerhin das
cie zugekehrte Fläche der Plattfiſche paßt ſich vollkommen der Um= Kunſtgewerbe (ſehr beachtenswert zwei geſchloſſene
Aus=
gug an, und zwar nicht nur der keweiligen Helligkeit, ſondern auch ſtellungen aus Wien und Salzburg) nun Platz gefunden, über
ume für die Farbenanpaſſung an die Umgebung erfolgt durch die ſcheinen. Oben im Haus Offenbach iſt allerhand Hauswirt= gegen die Herbſtmeſſe 1926 auch die
ſchaftliches untergebracht. Hier herrſchen Aluminium und
ku den ungefahr 30 Haifiſcharten der Nordſee ſind am häufig= Korbwaren vor. Gut und praktiſch ein umfangreicher, aber ganz
zuſammenklappbarer Wäſchetrockner, handlich auch ein Schrubber
mit Holzgewinde, der der geblagten Hausfrau oder dem Herrn Transportwagen jeglicher Art, Auto=Kipplaſtzüge, die nach allen
des Hauſes das ſcheußliche Einſchlagen von Nägeln, die dann
Körſaal 326 der Techiſchen Hochſchule Herr Hans Schmähling, noch Hochkunjunktur, es hat ſicher bald jede Familie, die es ſich
leiſten kaun, einen, wenn nicht gar ſchon den zweiten Apparat.
Die mit Keſſeln ſcheinen, bevorzugt zu werden. Hier oben iſt Fenſterchen hat. Praktiſch eine wansportable Asbeſt=Autogarage.
an Miniſterialrat Guntrum ſchilderte der Redner in anſchaulicher auch eine heimiſche Firma, Kokosläuferfabrik aus Dieburg, zu
finden.
Haus Schuh und Leder.
Großer Betrieb! Beſucher faſt nur Herren, obwohl an
Allgäu, und verſtand es, durch die Schilberug ſeiner Wanderungen / Damenſchuhen das köſtlichſte zu ſehen iſt. Die Farbentönung
M Anweſenden bis zum Schluß zu feſſeln. Eingehende Beſchreibung nimmt in der Schuhmode einen immer wachſenden Platz ein.
liebtheit, während von Seidenſtoffen Moirs ſeinen Wert ver=
Ad und warmem Herzen die Schönheiten der Albenwelt in ſich auf= loren hat und für den eleganten Schuh nicht mehr ſo in Frage
kommt. Atlas und Brokat werden in allen Nüancen für
Abend=
hen Vortrag ſprach Herr Miniſterialrat Guntrum dem Redner den ſchuhe ſtark gefragt. Beim Herrenſchuh iſt braun ſehr beliebt, menſchlicher, eine Wiener Firma iſt ſtolz auf die beweglichen
In Leder tauchen überall Haar= oder Pelz=Kalbfelle für
Beklei=
dungs= oder Schuhverarbeitungszwecke auf, die Farben
ſchwarz=
weiß und bnaun=weiß (geſcheckt) werden vorgezogen, blonde
Far=
ben gehen weniger. Unter den zahlreichen Firmen, die in dieſer
von modernen Schuhleiſten einen gangbaren Schuh=Ausſpanner
und teilweiſe ſo koſtbar geworden, daß die Grenze dem
Luxus=
ſchuh gegenüber manchmal faſt verſchwindet. Nachgetragen ſei
noch, daß die Hauptmodefarbe für Damenſchuhe „grau” iſt bei
ſem Orte der Ortsklaſſe D ab 1. April 1927 monatlich 20 Pf. mehr. ſätzen in allen möglichen Kombingtionen getragen werden. Unten
im Haus Schuh und Leder ſind die Neuheiten und
Er=
chen ausgeſtellt. Hier herrſchte eine ſo drangvolle Enge, daß nur wenig anſprechende brachten. Um ſolche oder viel ſchönere
Mo=
drk mehr. Bei einer erwerbsfahigen Kriegerhinterbliebenen in der ein kleiner Teil der vielen, zum Teil ſicher recht guten und aus= delle zu kaufen, iſt heutzutage der Umweg über Paris wirklich
der über 5o Jachre glten) Kriegerwitwe in der Großtadt monatlich den konnte. Welche Hausfrau wünſcht ſich nicht einen braltiſchen bunt geſäumt oder volbunt, lommen wieder auf, das aus der
Topfheber, der die ſchrecklichen Topflappen überflüſſig macht oder
auch einen unſichtbaren Gummiſchuh, der als „Fußſchlüpfer Naht=
die ſchlimmen Löcher an den Fußſpitzen nicht aufkommen läßt.
— Vor dem Haus Schuh und Leder führte die bekannte
Ber=
liner Firma Pinſchewer bei Tageslicht Werbe= und
Induſtrie=
filme vor.
Haus Werkbund.
Statt der Künſte und des Kunſtgewerbes iſt hier die
Ma=
ſchine eingezogen, die Verwaltungsakademie in Frankfurt und
das Deutſche Inſtitut für wirtſchaftliche Arbeit in Berlin haben
ſich zuſammengetan und zeigen eine Sonderſchau, die, naydem
auf den letzten Meſſen in Frankfurt das Bureaumaſchinenweſen
etwas zu kurz gekommen war, dieſes Gebiet in einer fabelhaften
Vollſtändigkeit und Eindringlichkeit jedem Beſucher, der ſehen
und lernen will, vor Augen führen. Was es an modernen
Hilfs=
mitteln für Bureau und Geſchäft, für Behörde und
Organiſatio=
nen gibt, iſt aufgeſtellt. Buchungsmaſchinen, Schreibmaſchinen,
Rechenmaſchinen, Adreſſiermaſchinen, Vervielfältigungsapparate,
Transport von Akten und Schriftſtücken am laufenden Band,
Schreibtiſche für den Chef mit verſenkbarer Platte, Kartotheken
in ſinnvollſter Zuſammenſtellung, Schränke für Pläne und
tech=
niſche Zeichnungen, Rohrpoſtanlagen, Geldzählapparate uſw.
Wenn man den glänzenden mnemotechniſchen Aufbau der
Regi=
ſtratur, der Aktenführung und der ganzen inneren
Verwaltungs=
organiſation der Reichsbahndirektion Trier bewundert, dann
möchte man auch anderen Behörden wie z. B. der in dieſer
Be=
ziehung noch ſo ſchwerfälligen Reichsfinanzverwaltung wünſchen,
daß moderne Regiſtraturführung, die Zeit, Perſonal und Geld
ſpart, nicht nur anerkannt, ſondern auch eingeführt wird. Ein
Beiſpiel noch, der Arbeitstiſch eines Beamten eines
Einwohner=
meldegmtes: Eine Kartothek neben der anderen, ein kleines Reich
für ſich, Farben und Reiter erſetzen und erſparen die Unmenge
der gewöhnten Kleinarbeit und fahren reinigend zwiſchen den
Aktenſtaub. Jntereſſantes bringt hier ebenfalls die
Poſtverwal=
tung, inſtruktive Modelle, ſo das offene eines Selbſtonſchlußamtes.
Nun zur
Möbelhalle.
Trotzdem nur Wiederverkäufer und ernſthafte Intereſſenten
zugelaſſen ſind, iſt der Andrang äußerſt ſtark, ein Teil der
an=
den, ſo daß die Möbelausſtellung noch die der eben geſchloſſenen
Kölner Meſſe übertrifft, die an ſich auch in dieſer Branche ſehr
lebhaft war. Gleich am Eingang tauchen alte Bekannte auf,
Zelluloid ſtellt man alles Mögliche her, ſogar kleine Tiere, die Küchenſchränke wie Feſtungen ſo groß, ſo gegliedert und verziert
langt. Neu ein Küchenſchrank mit unten eingebautem Eisſchrank,
der ringsum iſoliert iſt. Ph. Merkel, Dalsheim, führt wieder
Möbel mit Nitro=Lack, nun auch in ſaftgrün, dann entzückende
Schlafzimmer für junge Mädchen aus. (Möbelſtücke, deren
Kan=
ten ſämtlich abgerundet ſind). Weiterhin macht ſich eine Birken=
Lackierung ſehr gut. Wenig Neuheiten ſind on Ledermöbeln und
Klubſeſſeln zu ſehen, dafür tauchen die Sofas aus den guten
alten Stuben, die man endlich in der Verſenkung verſchwunden
glaubte, doch in den ſchrecklichſten Formen wieder auf. Eine
Firma hat Beſtuhlungen für Kaffehäuſer und Kinos, eine
an=
dere führt einen Küchen=Univerſalſtuhl vor, bei dem nur
zwei=
felhaft iſt, ob das Material der vielfachen Verwendbarkeit und
dieſen Teil der Meſſe wird, ſpäter ein beſonderer Bericht er= Beanſpruchung gewachſen iſt. — Etwos vermehrt haben ſich
Stände im Freien.
Darmſtädter Firmen ſucht man diesmal hier leider umſonſt.
drei Seiten automatiſch gekippt werden können, und Boote
be=
doch nicht halten, erſpart. Bei den Staubſaugern herrſcht immer herrſchen hier das Feld. Ein Motorboot hat ganz moderne
Linksſteuerung, ein größeres Tourenboot wartet ſogar mit einem
aufgebauten Sonnenſchirm auf, der im Rücken vorſorglich zwei
An Klein=Lieferwagen gibt es immer noch was Neues, der
Go=
liath=Kleinwagen trägt eine halbe Tonne, iſt ſchnittig und
wen=
dig. Dreiradlieferwagen, die Laſt vore. Sitze für zwei
Be=
gleiter, fuhren bereits in den Straßen der Stadt.
Haus der Moden.
Diesmal keine leeren Stände, Ausſteller und Beſucher in
regem Kontakt. Einen breiten Raum nehmen neben Geſtellen
aus Holz und Meſſing für Schaufenſterdekorationen die Puppen
für die gleichen Zwecke ein. Figuren und Geſichter werden
Figuren, bei denen ſich die Bewegung (elektriſcher Antrieb, der
den Tag über im Bewegung bleiben kann) nicht nur auf den
Kopf beſchränkt, ſondern ebenfalls die Glieder, Augen, Hände
in Bewegung bringt. So mögen beim Raffen von Stoffen
zweckdienliche, aber auch den nichtsahnenden Beſchauern
er=
jeder nur denkbaren Art ausſtellen, mag die Bickenbacher Firma ſchreckende Bilder entſtehen, bis dieſe Mode wieder aus der
Mode gekommen iſt. Der deutſche Hausfleiß=Berlin zeigt
hand=
geſtopfte Filet=Schals, Pullowers, Weſten und Röcke. Die
ge=
ſchmackvoll aufgemachte Kollektiv=Ausſtellung der Fabrikanten
von Krefelder Seidenſamt zog die Aufmerkſamkeit Vieler auf ſich.
Das beſondere Kennzeichen der Erzeugniſſe der Krefelder
Seiden=
ſamt=Induſtrie iſt bekanntlich die Verwendung von Seide und
Kunſtſeide für die Flur, im Gegenſatz zur Velvet=Induſtrie. Auch
die Ausſtellung der Lyoner Seideninduſtrie fand ſtarke
Beach=
tung. Weniger gefielen die Pariſer Modelle, die auf ebenfalls
findungen vom Schutzverband deutſcher Erfinder aus Mün= Pariſer Stoff=Modellpuppen manches hübſche, aber auch vieles
nicht mehr nötig. Auch etwas für die Herren: Taſchentücher,
unvermeidlichen Bruſtaſche hängende Seidentuch ſoll dem
Einer=
lei des modernen Herrenanzuges Farbe und Belebung verleihen.
los” vor naſſen Füßen ſchützt oder als „Strumpfſchützer Nahtlos” In Krawatten wird ſilbergrau bevorzugt, aber auch Foulards
5234
Dsdt Tbdte
Rotsiegel-Cord
Baulonrouien
Tiefschwarze Qualität
TaasLe
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Montag, den 28. März 1927
Nummer 82
in neuen bunten Muſtern halten ſich. Etwas ganz ſcheußliches
(d. h. de gustibus est non uſf.) war auch hier zu ſehen, Malereien
auf Samt oder Seide in Goldrahmen! Modern werden auch
Capes mit drapierten Shawls, wogegen die „Enſembles” (bei
uns unrichtiger Weiſe „Complet” genannt) zwar nicht mehr
obligat ſind, wenn auch zu Nachmittagskleidern noch oft hierzu
paſſende Mäntel getragen werden. Den verwirrenden Eindrücken
der Ueberfülle im Haus der Moden den Rücken wendend, bleibt
noch ein Bau übrig, die
Feſthalle,
die drei Dinge in ihren rieſigen Räumen vereinigt. Die noch bis
zum 10. April offen bleibende Sonderſchau: Die neue
Woh=
nung und ihr Innenausbau, die Ausſtellung des
Frankfurter Hausfrauenvereins Der neuzeitliche
Haus=
halt” und die Techniſche Mefſe, die aus dem Haus der
Moden, in dem ſie zuletzt untergebracht war, hat weiter wandern
müſſen. Es iſt ganz und gar unmöglich, auf all das Schöne
— und leider noch teure —, was hier zu ſehen war, im Einzelnen
einzugehen. Die Ausſtellung bleibt ja für die Allgemeinheit
ge=
öffnet, einige Stichworte mögen daher genügen. Ein
Wochen=
endhaus mit allem, was Gemüt, Herz und Magen begehren,
für 3500 Mark. Modernſte Küchen, Siedlungsbauten in
Natur=
größe, ſo daß der krabbelnde Menſchenſtrom, der durch die
klein=
ſten Gemächer ſich durchſchlängelte, dauernd abgeſtoppt werden
mußte. Motto der ganzen Schau: Licht, Luft, Platzerſparnis,
einfache Formen vom Bau ſelbſt bis zu der Inneneinrichtung.
Hervorragend lehrreich eine Gegenüberſtellung der
hauptſäch=
lichſten Gegenſtände für Küche und Eßtiſch, ſo, wie ſie leider
meiſtens noch ſind, und daneben ſo, wie die Form zweckmäßig
ſein ſollte! Ein lebendiger Anſchauungsunterricht, der
Haus=
frauen und Fabrikanten der einſchlägigen Artikel in gleicher Weiſe
angeht, von den Fragen der Normaliſierung und Typiſierung
ganz abgeſehen. Auf der Techniſchen Meſſe ragen
Holzbearbei=
tungs= und Holzverfeinerungsmaſchinen hervor. Wintrich=
Bens=
heim und der allbekannte Minimax ſtellen in friedlicher
Kon=
kurrenz ihre Patent=Klein=Feuerlöſchapparate aus. Radio iſt
wvenig zu ſehen, der Grund hierfür eigentlich nicht klar. Das
ſtädtiſche Elektrizitätswerk hat eine vorbildliche
Zuſammen=
ſtellung elektriſcher Apparate für den Hausgebrauch
heraus=
gebracht, das Frankfurter Hochbauamt eine ſolche von
Muſter=
küchen einfacher und größerer Art mit Speiſekammer und
An=
richte. Nähmaſchinenfirmen verſehen ihre Maſchinen mit
elek=
triſcher Beleuchtung, eine Einrichtung, bei der man ſich wieder
einmal wundern muß, daß ſie nicht längſt getroffen wurde. Am
Eingang der Feſthalle ziehen noch zwei Einrichtungen die
Auf=
merkſamkeit auf ſich, auf der einen Seite ein Modell einer
Speiſe=
wagenküche in Naturgröße, ausgeſtellt von der Mitropa, die auch
ſonſt in jeder Weiſe auf ihrem Stand eine geſchickte Reklame für
ihre Schlaf= und Speiſewagen treibt und auf der anderen Seite
Die Stände von techniſchen Buchhandlungen und Verlagen, von
denen der Verlag Englert und Schloſſer in Frankfurt eine
Zeit=
ſchrift herausgibt und auslegt, „Das neue Frankfurt”,
Monats=
ſchrift für Fragen der Großſtadtgeſtaltung, die außer zu
bau=
techniſchen und raumtechniſchen Fragen auch zu Problemen
ver=
wandter Künſte in beachtlicher Weiſe Stellung nimmt.
Rückblick, Ausblick.
nur anſchließen, der in einer Eingabe an den
Reichswirtſchafts=
miniſter ſchreibt, daß der Charakter der Frankfurter
Inter=
nationalen Meſſe, der ſich vornehmlich auf die Textil= und
Leder=
wirtſchaft ſtützt, erhalten werden muß und daß auf dieſe
ge=
ſunde und ausbaufähige Einrichtung im Intereſſe der
geſchäft=
lichen Aufbauarbeit nicht verzichtet werden kann. Der Erfolg der
diesjährigen Frühjahrsmeſſe wird dieſe Anſicht ohne Zweifel
beſtätigen.
Aus den Parieien.
NEUERSOHIENEN:
Fahrplan
Gbersicht
der in Darrnstadt abgehenden und
an-
kornmenden Züge unter
Berücksich-
tigung aller seit Oktober vorigen Jahres
eingetretenen Fanrplan-Aenderungen
PREIS 10 PFENHIG
Zu haben in der Geschäftsstelle
Rhein-
straße 23, Verkehrsbüro,
Bahnhofsbuch-
handlung und alen bekannten
Buch-
handlungen
(5256g0
Wir haben unſeren Rundgang beendet und können feſtſtellen,
daß die Eingangsworte, „es geht wieder auſwärts”, ihre
Be=
rechtigung haben. In vielerlei Branchen wurden in den erſten
Stunden des erſten Meſſetages größere Abſchlüſſe getätigt, das
traditionelle „Schimpfen” ſeitens der Ausſteller und der
Ein=
käufer iſt ziemlich verſchwunden. Man kommt nicht nur deshalb
nach Frankfurt, weil der Konkurrent auch da iſt, ſondern weil
mit der langſamen Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage ſich die
Erkenntnis durchſetzt, daß, wer zur Frankfurter Meſſe kommt,
weiß, daß ſeine Ausgaben gut angewendet ſind, und in jeder
Richtung werbend wirken. Man kann, ohne Lokalpatriotismus
im weiteren Sinne zu treiben, ſich der Stellungnahme des
Ver=
bandes der Heſſen=Naſſauiſchen Induſtrie= und Handelskammer
— Jahreshauptverſammlung des Heſſ. Polizei=Sport=Vereins e. V.
Der Heſſiſche Polizei=Sport=Verein e. V. hielt am Montag, 21. März,
ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Sie war von den einzelnen
Ortsgruppen zahlreich beſchickt. Die Verhandlungen verliefen in vollſter
Harmonie und haben bewieſen, daß der Verein auf dem beſten Wege
iſt, die angeſtrebten ſportlichen Ziele zu erreichen. Die Neuwahl des
Vorſtandes fand eine raſche und reibungsloſe Erledigung. Als erſter
Vorſitzender wurde Polizei=Oberleutnant Herrmann wieder gewählt. Den
zweiten Vorſitz übernahm Polizei=Oberleutnant d Verw. Schönig. Das
Amt des erſten Geſchäftsführers ging auf Polizei=Oberleutnant Braun
über, zweiter Geſchäftsführer wurde Polizei=Unterwachtmeiſter Schmidt.
Zum Kaſſenwart wurde Polizei=Zugwachtmeiſter Lutz gewählt, und das
Amt des Kaſſenprüfers wurde Polizei=Oberleutnant d. Verw. Huff
übertragen. Als „Techniſcher Berater” erhielt PolizeiMajor Freyer
Sitz und Stimme im Gefamtvorſtande. Ehrenvorſitzender wurde
Polizei=Oberſt Caracciola=Delbrück, während der bisherige
Ehren=
vorſitzenbe, Polizei=Oberſt v. Kliepſtein, zum dauernden Ehrenmitglied
ernannt wurde. Das Präſidium des Vereins übernahm Polizei=
Oberſt=
leutnant Schröder. Ferner wurden Polizei=Maſor Hertel und Polizei=
Oberleutnant Adamheit mit der Ehrenmitgliedſchaft ausgezeichnet. Die
Zuſammenſetzung des Vorſtandes bietet die Gewähr, daß auch fernerhin
die ſportlichen Ideale hochgehalten werden und auf allen Gebieten des
Sportes erſprießliche Arbeit geleiſtet wird.
— Wochenmarkt zu Darmſtadt. Kleinhandelstagespreiſe
vom 26. März (pro Pſund bzw. Stlick in Pfg.): Gelbe Rüben 6—8.
Rote Rüben 10—15, Schwarzwurzeln 85—10, Spinat 25—30, Rotkraut
12—15, Weißkraut 12—15, Wirſing 15—20 Greinkohl 10—15, Roſenkohl
25—30, Zwiebeln 12—15, Kmoblauch 80, Tomaten 100, Feldſalat, Lattich
60—100, Endivienſalat 30, Gärtner=Kopfſalat 25—35, Salatgurken 150,
Blumenkohl (ausländ.) 30—100, Rettich 5—10, Sellerie 3—50, Lauch 3
bis 10, Meerrettich 70, Radieschen 15, Spätkartoffeln 7—8, Mäuschen 15,
Tafeläpfel 35—45, Wirtſchaftsäpfel 2—30, Wirtſchaftsbirnen 18—25,
Bananen 70—80, Apfelſinen 5—15, Zitronen 5—10 Süßrahmbutter 220
bis 230, Landbutter 180—200, Weichkäfe 30—35, Handkäſe 4—15, Eier
(frifche) 11—14, Nordſee=Kabeljau 35—40, Hühner, 140—180, Tauben 80
bis 100, Biegenlämmchen 70, Rindfleiſch (friſch) 80—110, Kalbfleiſch 90
bis 110, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 110—130, Dörrfleiſch 160,
Schinken 200, Wurſt 70—140, Wurſtfett 70, Schmalz (ausgelaſſen) 110.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtaßt
Zum letzten Maſe erinnern wir an die Feſtkundgebung, die heuten
abend un. 8 Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindet. Dieg
Namen der vorgeſehenen Redner: Generalſuperintendent D. Dr. Schime=
Breslau und Oberſtaatsanwalt Wünzer=Darmſtadt, beide ehemaligeu
Landtagsabgeordnete der Deutſchen Volkspartei in Heſſen, die ſich imr
ganzen Heſſenlande und namentlich auch in Darmſtadt größter Beliebt.”
heit erfreuen, ſicherten von vornherein einen großen Erfolg der Veron./
ſtaltung. Außerdem wird bekanntlich das Orcheſter des Landestheateras
unter Leitung von Herrn Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock Stzückeo
von Bach und Händel zum Vortrag bringen: 1. von Joh. Seb. Bach=
Brandenburger Konzert G=Dur, 2. von Händel: Concerto groſſo, Ees
ſind noch einige Eintrittskarten bei der Geſchäftsſtelle der D.V.V—
Rheinſtraße 22 (Fernruf 3540 und 1304) — und im Verkehrsbureguu
zu haben. Vielleicht können auch noch etwaige übrig gebliebene Kartenn
an der Abendkaſſe zur Ausgabe gelangen. Bekanntlich werden nurn
Karten für numerierte Plätze ausgegeben, und ſind gute Plätze bereitzs
zum geringen Preiſe von 50 Pfg. zu haben. Beſonders machen wirn
noch darauf aufmerkfam, daß die Feſtkundgebung heute abend pünktlichch
um 8 Uhr beginnt und bei Beginn der Veranſtaltung die Türen
ger=
ſchloſſen werden.
*
Kommunalpolitiſcher Ausfchuß der Deutſchen Volkspartei,
Der Kommunalpolitiſche Ausſchuß der Deutſchen Volksvartein
(Landesverband Heſſen) hielt in Frankfurt eine Tagung ab, die gus
allen Teilen Heſſens außerorbentlich ſtark beſucht war. Dier
Verhandlungen leitete Landtagsabgeorbneter und Bürgermeiſter Dr.
Niepoth, Schlitz, der die ſtattliche Verſammlung begrüßte und mitteilte.
daß geplant ſei, öfters zu einer Ausſprache über kommunalpolitiſche=
Angelegenheiten zuſammenzukommen. Als erſter Punkt ſtand auf derr
Tagesordnung die Vorſtandswahl. Hierzu machte Generalſekretär Dr.
Kollbach Vorſchläge, die ohne Debatte angenommen wurden. Uebern
den Finanzausgleich ſollte hierauf Reichswirtſchaftsminiſter a. D. Dr.,
Becker, M. d. R., ſprechen; leider war der Redner am Erſcheinen
ver=
hindert, da er an den wichtigen Verhandlungen über den Finanzausglschn
in Berlin teilnimmt. Er ließ der Verſammlung herzliche Gmiße
ent=
bieten. Sodann erſtattete Landtagsabgeordneter Dr. Niepoth über dies
dem Landtag vorliegenden Geſetzentwürfe Bericht; es ſind dies die
Grund= und Gewerbeſteuergeſetze, das Geſetz üiber die Gemeindeumlagen.
das Geſetz über die Sondergebäudeſtener ſowie das
Steuervoraus=
zahlungsgeſetz.
Der Redner machte u. a. darauf aufmerkſam, daß der heſſiſche
Staat ſeit dem Jahre 1820 für ſich eine Grund= und Gewerbeſteuer er.
hebt und in bezug auf die Höhe an der Spitze der deutſchen Länder;
ſteht. Die Nealſteuern müßten aber, das ſei eine gevechte Forderung,
den Gemeinden überlaſſen bleiben. Weiter wandte ſich der Redner u. g.
gegen das Eiltempo, mit dem die Geſetzentwürfe verabſchiedet werden1
follen. Dem Gemeindeumlagengeſetz ſei noch nicht einmal eine
Be=
gründung beigegeben worden. Das Reichsbewertungsgeſetz werde von
großem Einfluß auf die heſſiſchen Steuerverhältniſſe ſein; man ſolle dies
erſt abwarten, denn dann werde ein ganz anderes Veranlagungsverfahren /
kommen. Bei der Erörterung des Gewerbeſteuergeſetzes wurde verlangt,
daß die Konſumvereine zur Steuer herangezogen werden. Der
Ent=
wurf zum Sondergebäudeſteuergeſetz, wie er jetzt vorliege, ſei ein Erfolg 1
der Oppoſition, ſchon weil aus der Verordnung ein Geſetz geworden ſei,
Der Entwurf erkenne nun, was ebenfalls ein Erfolg ſei, eine
Be=
ziehung der Erträge vom Gebäude zu der Steuerhöhe an und gebe auf
der anderen Seite auch die Ermäßigungen, die er auf Grund des
Reichsgeſetzes für unbelaſtete und gering belaſtete Gebäude geben kann.
Außer den Geſetzentwürfen erläuterte der Redner noch eingehend die
von der Deutſchen Volkspartei dazu geſtellten Anträge. An den
Vor=
trag, der ſehr beifällig aufgenommen wurde, ſchloß ſich eine rege
Aus=
ſprache Im weiteren Verlauf der Verhandlungen ſprach
Landtags=
abgeordneter Dr. Niepoth über ein künftiges Gemeindebeamtengeſetz
und bemerkte dazu, ein etwaiger Entwurf, der dieſe Materie regelt,
mütſſe mit der Verwaltungsreform verbunden ſein. Im Zuſammenhang
mit dem Gemeindebeamtengeſetz ſei auch eine gerechte Regelung der
Militäranwärterfrage vorzunehmen.
Zum Schluß der einmütig verlaufenen Tagung wurden noch
Wünſche und Anträge vorgebracht und beſprochen.
und
St 1871
[ ← ][ ][ → ]Nummer 82
*Große Strafkammer.
Verhandelt wird über die Berufung des Maſchinenſchloſſers Jakob
SRungeſſer von Nieder=Ramſtadt wegen fahrläſſiger Körperverletzung.
Es handelt ſich um einen Zuſammenſtoß eines von Darmſtadt nach
ber=Namſtadt fahrenden Autos mit dem Motorrad des Angeklagten,
ver auf der Fahrt zum Bahnhof Nieder=Ramſtadt=Traiſa begriffen war.
Der Unfall fand am Sonntg, 18. Juli 1926, am Gaſthaus „Zum
Shauſſeehaus” ſtatt. Das Auto, in welchem ſich Regierungsrat Sehrt
„ebſt Frau und Töchterchen Giſela und weiter Frau Lehrer Reinhardt
won Wittenbeug befanden, die ſämtlich verletzt wurden, wurde vom Sohn
pes praktiſchen Tierarztes Dickeſcheid in Ober=Ramſtadt gelenkt. Das
Ver=
irahren gegen den Bruder des Angeklagten, der ſich auf dem Soziusſitz
es Motorrads befunden hatte, iſt eingeſtellt. — Der Angeklagte hat be=
„eits in erſter Inſtanz betont, daß der Lenker des Automobils an dem
Zuſammenſtoß mit ſchuld trage, er habe nicht gehupt, hätte er rechtzeitig
ubgeſtoppt, wäre nichts paſſiert. Die Ausfagen über die
Geſchwindig=
ſt eit beider Fahrzeuge differieren ſtark. — Seitens des Amtsgerichts 2
Darmſtadt hat ein Augenſchein, aber erſt am 8. Oktober 1926,
ſtattgefun=
den. Das am 10. Februar 1927 ergangene Urteil des
Beziuksſchöffen=
merichts lautet auf zwei Wochen Gefängnis. (Vgl. Nr. 43 vom 12. 2. I. J.)
— Der Nebenkläger, Regierungsrat Sehrt, hat keine Berufung
einge=
gt, die Staatsanwaltſchaft vorſorglich ſolche verfolgt. — Als
Sachver=
ſtändiger und Zeuge wird der prakt. Arzt Dr. Müller von Nied.=Ramſtadt
wehört; er äußert ſich über die Verletzungen, die bei Regierungsrat Sehrt
uheblicherer Natur waren. Nach ſeiner Anſicht haben beide Parteien
Em Unfall ſchuld; die Kurde an der dortigen Straße iſt ſchwer zu
fah=
en. Wenn das Feld frei iſt, iſt eine gute Sicht möglich, ſonſt nicht.
Nach ſeiner Anſicht hat Dickeſcheid das vor dem Chauſſeehaus ſtehende
Bierauto zu weit überholt. Dickeſcheid hat den Führerſchein ſeit
T6. Mai 1926.
Auch in dieſer Inſtanz bleiben die Ausſagen der Zeugen in
weſent=
lichen Punkten widerſprechend. Dem Polizeidiener Bender, Nieder=
Ram=
tadt, ſind beide Nungeſſer als ruhige Fahrer bekannt. Jetzt iſt nach
einer Ausſage, die Straße an der Kurve verbreitert worden.
Der Verteidiger vermißt jeden Nachweis dafür, daß Angeklagter
da=
mals zu raſch gefahren ſei, Regierungsrat Sehrt, ſelbſt im Fahrzeug
be=
indlich, habe ſich offenbar bei Schätzung der Geſchwindigkeit geirrt.
Nun=
eſſer habe in richtiger Weiſe die Kurve nach rechts genommen, wie Fraut
Reitz mit Tochter und Zeuge Mahr — ganz unparteliſche Perſonen —
Sekundet hätten. Die Gründe für den Zuſammenſtoß ſeien nicht
zweifels=
frei aufgeklärt. Dickeſcheid, Sohn, habe erſt ſeit ſieben Wochen den
FFührerſchein gehabt und wohl noch nicht über die nötige Fertigkeit der=
Fügt, Nungeſſer beſitze das Führerzeugnis ſchon ſeit zwei Jahren. Hier
ei der Geſichtspunkt des Notſtands heranzuziehen. Gegebenenfalls
enüge eine Geldſtrafe. Der Staatsanwalt beantragt Verwerfung der
Berufung. Angeklagter habe allen Anlaß gehabt, die Kurve vorſichtig
ßu nehmen, er habe auch das Bierauto, das am Chauſſeehaus ſtand, zeitig
ſächten müſſen. Die Berufung der Staatsanwaltſchaft wird
zurückge=
nommen.
Das Urteil ändert das erſte Urteil bahin ab, daß auf eine
Geld=
ſtrafe von 50 Mark erkannt wird. Da die Sicht behindert war, hätte der
Alngeklagte alles daranſetzen müſſen, ſein Fahrzeug auf kürzeſte Friſt
xum Stehen zu bringen. Auch das Auto ſei nicht vorſchriftsmäßig
ge=
ahren.
— Gvangeliſcher Fürforgeverbanb. In der vergangenen Woche fand
n Frankfurt a. M. unter dem Vorſitz von Herrn Dekan Röschen die
biesjährige Tagung des evangeliſchen Fürſorgeverbandes für Heſſen
ſtatt. Zu ihr waren, wie alljährlich, die Vertreter des Dekanats,
Er=
iehungsvereine und Erziehungsanſtalten, der Regierung und des
Lan=
beskirchenamtes, der Kreis= und Stadtfugendämter ſowie der Gerichts=
Sehörden erſchienen. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß die Zahl
Der betreuten Zöglinge wieder über tauſend geſtiegen iſt. Die ruhige
(Entwicklung der Anſtalt ſchreitet weitev fort. Zwei neue ſind im
Ent=
tehen begriffen, zwei Ableger der Darmſtädter „Zuflucht”, in Mainz
ind in Gießen. Die Erziehungsanſtalt Hähnlein feierte am 19. Sept.
b. Js. unter Teilnahme einer großen Beſucherzahl das 75jährige
Jubi=
läum. Am 29. Mai dieſes Jahres folgt zum gleichen Jubilaum die
elnſtalt Jugenheim in Rheinheſſen. In beſonders enger Beziehung zu
Hen Dekanatserziehungsvereinen ſteht das Wichernheim, das als
Be=
bbachtungsheim für gefährdete junge Leute vor ihrer Unterbringung in
Fürſorgeerziehung dient. Die mit den Zöglingen während des letzten
Jahres gemachten Erfahrungen deuten auf einen befriedigenden Erfolg
der Erziehuntgsarbeit. Da das Zuſammenſein in der Hauptſache
Ge=
legenheit zu ausgiebigem Meinungsaustauſch geben ſollte, bot dieſe
„ag tn
reiche Anregung und bewies daneit, daß ihre
Elljährliche Abhaltung einem wirklichen Bedürfnis entſpringt.
— Das amtliche Fernſprechbuch für den Oberpoſtdireftionsbezirk
Darmſtadt wird demnächſt nen aufgelegt. Die Vorarbeiten hierzu
werden am 10. April ds. Js. abgeſchloſſen. Bis bahin ſind Aenderungen
der Eintragungen bei der zuſtändigen Fernſprech=Vermittlungsſtelle
an=
rumelden. Der Tag des Abſehluſſes der Vorarbeiten iſt für die
Fällig=
eit der Gebühren füu die koſtenpflichtigen Eintragungen in das
Fern=
prechbuch maßgebenb. Sollen gebührenpflichtige Eintragungen der
etzigen Auflage nicht in das neue Buch übergehen, ſo iſt ihr
Weg=
fall oder ihre Aenderung ſpäteſtens zum 10. April zu beantragen.
Andernfalls werden ſie in die neue Aufſage gegen Erhebung der
be=
timmungsmäßigen Gebühr übernommen (vgl. § 14 der
Fernſprechord=
nung vom 15. Februar 1927).
— Tagung des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbaudes in
Kaſſel. Am 7., 8 und 9. Mai findet in Kaſſel die diesjährige große
Gautagung des Main=Weſer=Gaues im Deutſchnationalen
Handlings=
gehilfenverband ſtatt. Als Tagungslokale ſind die Säle der großen
Stadthalle ſowie des Stadtparks vorgeſehen. Neben internen
geſchäft=
lichen Beratungen findet am 8. Mai vormittags im großen Feſtſaale
Oer Stadthalle eine öffentliche Kundgebung ſtatt, in der zu den großen
ozialpolitiſchen Fragen der Kaufmannsgehilfen Stellung genommen
twird. Die Kaſſeler Ortsgruppe bereitet einen großen Begrüßungsabend
rnit einem eigens geſchaffenen Feſtſpiel „Heſſentreue” vor, der Samstag
abend im Stadtpark ſtattfinden ſoll. Mehr als 1000 Kaufmannsgehilfen
aus Heſſen und HeſſenMaſſau werden als Teilnehmer an der Tagung
erwartet.
C. Die Witterung des Jahres 1926 in Darmſtabt. Das
Jahres=
rnittel des Barometerſtandes von 748,6 Millimeter wich von dem
lang=
rährigen Durchſchnitt kaum ab, die Gegenſätze waren 764,8 und 721,2.
Das Jahresmittel der Temperatur betrug 10,3 Grad Celſius (0,7 über
normal), ſo daß das Berichtsjahr zu ben milderen gehört. Dem
Maxi=
rnum von 30,2 Grad über Null am 14. Juli ſteht ein Minimum von
9,8 Grad unter Null am 26. Dezember gegenüber. Letzterer Monat war
der kälteſte des Jahres. Die Bewölkungsziffer des Jahres von 6,7 (10
Gedeutet völlige Trübung), war genau normal; der heiterſte Monat war
Der September mit der Ziffer von 4,5 im Gegenſatz zum Dezember mit
einer ſolchen von 8,3. Neben 155 trüben Tagen wurden nur 37 heitere
gezählt. Unter den Windrichtungen fiel über ein Drittel auf den
füd=
tveſtlichen Quadranten, worauf in weitem Abſtand die norböſtliche
ſüd=
öſtliche und weſtliche Nichtung vertreten war. An 181
Niederſchlags=
tagen, worunter 20 mit Schnee und 3 mit Hagel, wurde eine
Nieder=
ſchlagsmenge von 693 Millimeter (55 über normal) geliefert, wovon auf
den 16. Juli das höchſte Tagesmaximum von 44 Millimeter entfiel. Der
näſſeſte Monat war der Juli mit 115,5 Millimeter, dem als trockenſter
der September mit 21,3 gegenüberſteht. Eine Schneedecke lag an elf
Tagen. Die Zahl der Gewitter betrug 20.,
Montag, den 28. März 1927
Seite 3
Tageskalender für Montag, den 28. März 1927.
Heſf. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum abends 8 Uhr: „Die an der Liebe ſterben.”
Deutſche Volkspartei abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des
Heſſiſchen Landestheaters: Feſtkundgebung, 60=Jahr=Feier der
Natio=
nalliberalen Partei. — Konzerte uſw.: Schloßkaffe, Perkeo,
Café Rheingolb. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 29. März 1927.
Amtsgericht I, Zimmer 219, nachm. 3½ Uhr: Zwangsverſteigerung
Cohn.
Kundgebung der vereinigten freien
Pauernſchaft Rheinheſſens.
Mainz, den N. März.
Eine mächtige Kundgebung veranſtaltete heute nachmittag die ver
einigte freie Bauernſchaft Rheinheſſens im großen
Saale der Stadthalle. Ungefähr 3000 Vertreter der Bauernſchaft waren
Der 1. Vorſitzende Herr Moſſel=Marienborn eröffnete die
Tagung, die gleichzeitig die 6. Generalverſammlung der rheinheſſiſchen
Bauernſchaft in ſich ſchloß. „Beſonders begrüßte er Herrn
Miniſterial=
präſidenten Uebel als Vertreter der Regierung, Herrn
Oberregie=
rungsrat Dr. Seyferth und Herrn Regierungsrat Dr.
Oppen=
heim als Vertreter der Provinzialdirektion und des Kreisamts Mainz,
den Präſidenten der heiſtiſchen Bquernvereine Herrn Frhrn, v. Loc,
den Vertreter des Reichs= und Heſſiſchen Landbundes Herrn Dr. von
Helmolt, des weiteren den Vertreter der Heſſiſchen
Landwirt=
ſchaftskammern Herrn Keibor=Darmſtadt, dem Syndikus der
naſſaui=
ſihen freien Bauernſchaft Dr Kettenbach=Wiesbaden und den
Syn=
dikus der freien Bauernſchaft der Pfalz, Herrn Juſtizrat Bredel=
Zweibrücken. Redner wandte ſich in längeren Ausführungen gegen die
verkehrte Handelspolitik, die auf dem Rücken der Landwirtſchaft
ausge=
tragen werde. Völlig unzureichend ſeien die Zölle auf Obſt, Wein,
Gemüſe und Zucker. Die ſtiefmütterliche Behandlung gerade dieſer
landwirkſchaftlichen Erzeugniſſe treffe beſonders die weſtdeutſche
Land=
wirtſchaft, weil ſie in hervorragendem Maße gerade auf dieſe
Produk=
tion eingeſtellt ſei. Die Generalverſammlung erblicke in dem neuen
handelspolitiſchen Kompromiß eine erneute, tief
eingrei=
fende Schädigung des Weinbaues, welche geeignet ſei, eine eminente
Beunruhigung in die weinbautreibende Bevölkerung zu tragen. Auch
glaube man, daß dieſes Kompromiß zu weiteren Zugeſtändniſſen
gegeit=
über Spanien führen würde. Redner kam ſobann auf die
Verwal=
tungs= und Sozialpolitik zu ſprechen. Die
Generalverfamm=
lung ſtelle auch in dieſem Jahr wieder die Forderung einer ſpartnniſchen
Sparſamkeit in Reich, Staat, Provinz und Gemeinden. Die Aufblähung
des öffentlichen Apparates und die Soziallaſten hätten einen Umfang
angenommen, unter dem die deutſche Volkswirtſchaft
zuſammenzubre=
chen drohe. Die Soziallaſten dürften nicht über das Maß der
volkswirt=
ſchaftlichen Tragfähigkeit hinausgehen. Der Vorſitzende ſchloß ſeine
Ausführungen mit einem dreifachen Hoch auf das geliebte deutſche
Vater=
land.
Hierauf erſtattete der Schriftführer Herr Secker den
Geſchäfts=
bericht. Er führte aus, daß das Jahr 1926 der deutſchen und
heſſi=
ſchen Landwirtſchaft nicht das gebracht habe, was nach den letzten
ſchwe=
ren Jahren erhofft worden. Dazu ſei der große Ernteausfall des
vori=
gen Jahres eingetreten. Die Regierung müſſe unbedingt Mittel zur
Verfügung ſtellen, damit eine Umſtellung des Gemüſebaues nach
holländiſchem Muſter erfolgen könne. Was die ſteuerliche
Beſaſtung der Landwirtſchaft betreffe, ſo ſei bekannt, daß der
Land=
wirt in Heſſen die Zahlung der Steuern nur durch Eingriff in die
Subſtanz ermöglichen könne. Wichtige Huundelsvertragsverhandlungen
ſtünden bevor mit Polen, der Tſchechofloſakei, Frankreich und Kanada.
Die Abmachungen mit Frankreich weirden für die deutſche Landwirtſchaft
eine ſchwere Schädigung bedeuten, da durch dieſe in Verbindung mit
Holland der einſt blühende Obſt= und Gemüſebau am Rhein vernichtet
und auch der Weinbau neuerdings fchwer getroffen werde. Ferner
werde das Jahr 1927 hauptfäichlich im Zeichen des Kampfes um den
Finanzausgleich ſtehen. Eine Löſung könne nur geſchehen durch
größere Vereinfachung der Steuergeſetzgebung von Reich, Ländern und
Gemeinden, größere Berückſichtigung der Leiſtungsfähigkeit der Ein=
zelnen und größers Vereinfachung der Steuerrechtsſprechung und der
Steuererhebung. Nedner erwvähnte noch die Kreditlage und die
Ver=
ſchuldung der Landwirtſchaft.
Herr Dr. Kettenbach=Wiesbaden ſprach hierauf über „Die
Not derdeutſchen Landwirtſchaft”, Steuern und Siedlung.
Das Hauptziel miiſſe die Errichtung der Rentabilität der Landwirtſchaft
ſein. Nach außen müſſe der Landwirt durch eine genſigende Vertretung
im Parlament und nach innen durch Selbſthilfe geſchützt ſein. Es
be=
ſtehe auf Grund der heutigen Unrentabilität der Landwirtſchaft neben
der Verſtädterung des Landnachwuchſes außerdem auch die ungeheuere
Gefahr der Abwanderung der beſten Voltskräfte in das Ausland. Zum
Schluſſe kam Redner noch auf die Steuern zu ſprechen Er vertrat die
Anſicht, daß den Ländern und Gemeinden wieder Zuſchlagsrechte
auf die Einkommenſteuer eingeräumt werden wüßten, damit allen
Be=
rufsſtänden die Verantwortung füv die Ausgaben auferlegt werde,
Der Präſident der rheiniſchen Bauernbereine Freiherr v. Loé
referierte über die Beſtrebungen der rheiniſchen
Bauern=
vereine zur Vereinheitlichung des
landwirtſchaft=
lichen Organiſationsweſens. Weiterhin ſprach er über die
allgemeine Entwicklung des Wirtſchaftslebens nach dent Kriege und
Her=
beiſührung einer beſſeren Brücke zwiſchen Konſument und Produzent.
Die Geſchichte werde Richterin ſein, ob die Landwirtſchaft den großen
Aufgaben, die an ſie geſtellt würden, gewachſen ſei.
Herr Juſtizrat Bredel=Zweibrücken brachte die Grütße und
Wünſche der freien Bauernſchaft ber Pfalz und der Saar zum
Ausdruck und berichtete über die rechtlichen Fragen bezüglich der
Ver=
urteilung des Rebakteurs Glahn vom Rhein= und Heſſe=
Bauer.
Herr Miniſterialpräſident Uebel=Darmſtadt überbrachte die
Grüße und Wünſche der Regierung zur Tagung. Die
rheinheſſi=
ſche Landwirtſchaft bebürfe beſonderer Hilfe, da ſie ſchwer
ge=
litten und noch leide. Die Regierung werde darum alles aufbieten, die
Laſten tragen zu helfen, ſoweit es die ſchwachen Kräfte zuließen. Er
habe den ehrenvollen Auftrag, die beſten Wünſche des Herrn
Reichs=
ernährungsminiſters Schiele zu überbringen, der mit größtem
In=
tereſſe die Ergebniſſe der Tagung verfolge und beſeelt ſei von den
innig=
ſten Wünſchen ſiir das Gedeihen der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft. Auch
die heſſiſche Regierung wünſche einen guten Erfolg zum Wohl.
der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft.
Herr Oberregierungsrat Dr. Seyferth verſicherte, daß die
Pro=
vinzialdirektion die Not der rheinheſſiſchen Landwirtſchaft erkannt habe
und alles tun werde, was in ihren Kräften ſtehe, um gegen dieſe Not
anzukämpſen.
referierte über „Bodenreform‟ Es müſſe entſchieden Stellung
genommen werden gegen die immer weitergreifende Entrechtung
des Privatgrundbeſitzes, wie es das Bobenreformgeſetz und
das preußiſche Städtebaugeſetz beabſichtigten. Man erblicke in den
bei=
ben Geſetzen nicht allein die Beſchränkung der Verfügungsfreiheit über
den Boden und deſſen Wertminderung, ſondern letzten Endes die glatte
Enteignung des Grundbeſitzes. Die Landwirtſchaft nniſſe alles
daran=
ſetzen, dieſen Verſuch der Sozialiſierung des Grund und Bodens
abzu=
wehren.
Herr Dr. Moebus=Siefersheim äußerte ſich in kurzen
Worten über die landwirtſchaftlichen Organiſationen und wollte endlich
anſtatt Worte einmal Taten ſehen.
Zum Schluſſe überbrachte noch Herr Keiber Darmſtadt die
Wünſche zum guten Gelingen im Auftrage der Landwirtſchaftskammer
zum Ausdruck.
Herr Stallmann=Wald=Uelversheim erſtattete als Rechner den
Rechenſchaftsbericht und erbat Entlaſtung des Vorſtandes. —
Herr Secker machte die Mitteilung, daß zum erſten Vorſitzenden Herr
Moſſel=Marienborn, als deſſen Stellvertreter die Herren
Schnei=
der Koſtheim ud Schilling=Undenheim einſtimmig gewählt
wur=
den. Weiter teilte er mit, daß beſchloſſen worden ſei, den nächſten
Deutſchen Bauerntag in Finthen ſtattfinden zu laſſen, während der
Jungbauerntag auf den 23. Mai auf die Landskrone in
Oppen=
heim beſtimmt worden ſei. — Nach einem Schlußwort des
Vorſitzen=
den wurke die Tagung geſchloſſen.
* Eberſtadt, 26. März. Wohltätigkeitsabend. Der
Wohltätigkeitsabend der hieſigen Samariterkolonne iſt vom Sonntag
den 3. April, auf Samstag, den 2. April, vorverlegt worden. Die
Ver=
anſtaltung findet im Schwanenſaal ſtatt.
Boppelte Federung
Ihres Wagens erzielen Sie durch den
Niederdruck=Reifen. Er wirkt wie
ein weiches Kissen, dämpft alle Stöße
der Straße und leitet sie nicht auf den
Wagen weiter. Ihr Wagen läuft selbst
nuf schlechtesten Straßen ruhig mit:
„Fahr‟ Conti, und Du bleibst dabei!
* Pfungſtadt, 26. März. In der Gemeinderatsſitzung
teilte Herr Bürgermeiſter Schwinn zunächſt mit, daß Frau Chriſtooh
Cxößmann Witwe den Karuſſelplatz nicht benützen will, da ſie
ander=
wveitig verpflichtet iſt. Sie erſucht um die Genehmigung, 14 Tage vor
Oſtern hier zu ſpielen. Das Geſuch wird abgelehnt und der Platz
ander=
weitig vergeben. — Füir den Sprungſtall wird ein Eber zum
Pfund=
preis von 90 Pfg. angekauft. — Herr Gemeinderat Martin bittet um
Auskunft, wann die beabſichtigte Strompreisſenkung erfolgen würde.
Ein Vorſchlag der Verwaltung ſieht eine Ermäßigung ab 1. April vor
und ſoll dann der Lichtſtrom 45 Pfg. und der Kraftſtrom 22 Pfg. koſten.
— Eine andere Anfrage behandelt die Mißſtände am Modquufer an
der Kirchmühle. Der Bauausſchuß ſoll Vorſchläge einbringen, wie die
Hochwaſſergefahr beſeitigt werden kann. — Eine Anfrage des Heurn
Gemeinberats Huxhorn betrifft den ſchlechten Zuſtand der Anlagewege
an der Sandbach. Herr Bürgermeiſter Schwinn berichtet hierüber, daß
durch den Holztransport bei der Sandbachregulierung die Wege al3
Fahrweg benützt wurben, und daß vor Oſtern noch die Wege
inſtand=
geſetzt würden. — Herr Gemeinderat Stetter führt Klage darüber,
daß durch den ſtarken Autoverkehr in der Hauptſtraße die Häuſer z—
ſehr beſchmutzt würden. Die diesbezüglichen Erwägungen führten z
keinem beſonderen Beſchluß. — Eine Mitteilung, daß der
Radfahr=
weg über den weißen Berg nach Darmſtadt von Reitern benutzt würde,
wird dahin beantwortet, daß Schupo und Reiterverein gebeten werden,
dieſen Weg nicht mehr als Reitpfad zu benutzen. — Eine ſveitere
An=
frage beſchäftigt ſich mit den Bekanntmachungen des Darmſtädter
Gas=
werks. Herr Bürgermeiſter verſpricht eine Klärung dieſer Fragen nach
Abſchluß eines Vertrages. — Die Gewährung von Baudarlehen im
Jahre 1927 ſoll auf vollſtändig neue Baſis geſtellt werden. Von
öffent=
lichen Kaſſen ſollen 40 Prozent des Baukapitals zu 7½ Prozent an
erſter Stelle gegeben werden. An zweiter Stelle leiht der Staat 35
Pro=
zent zu 2 Prozent und 1 Prozent Amortiſation, ſodaß der Bauherr
nur noch 25 Prozent ſelbſt aufzubringen hat. — In deit Schulvorſtand
wurden gewählt die Gemeinderäte Jäger, Martin, Wälke und
Hux=
horn ſowie die Herren Jakob Jäger 4. und L. Fey 6. — Die
ürt=
liche Vergnügungsſteuer wurde, wie vom Gemeinderat ſeinerzeit
be=
ſihloſſen, mit einigen geringfügigen Aenderungen vom Miniſterium
ge=
nehmigt. — Die Verſteigerung einer dem Peter Seeger 4.
zugeſproche=
nen Schilfrohrpartie ſoll nochmals ausgeſchrieben werden. — Die
Arbeiten für das diesjährige Losholzmachen, ſind ſoweit beendet, ſo daß
die Holzzettel bald verausgabt werden können. Der Zettel wird, wie
im Vorjahr, 15 RM. koſten. — Eine Walddarzelle von 1365
Qundrat=
metern mit wenig Holzbeſtand wird zu 67,80 RM. angekauft.
Außer=
dem wird einem Eſchollbrücker Waldparzelleneigentümer für 1794
Qua=
dratmeter 225 RM. geboten, der geforderte Preis iſt 300 RM.
Des=
gleichen wird eine Feldparzelle von 556 Quadratmetern für 45 RM.
an=
gekauft. — Dem Finanzausſchuß wird die Ausarbeitung einer
Orts=
ſatzung über Benutzung der Plakattafeln übertragen. — Das Geſuch
der Fiſchereipächter um Herabſetzung der Pacht wird dahin befürwortet,
daß die Friedenspacht in Höhe von 40 RM. zu zahlen iſt. — In
nicht=
öffentlicher Sitzung wurden dann Wohlfahrtsangelegenheiten behandelt.
* Pfungſtadt, 26. März. Keine Autoverbinbung nach
der Bergſtraße Die ſeit langem geplante Kraftwagenverbindung
Gernsheim-Bergſtraße kann als geſcheitert gelten.
* Roßdorf, 26. März. Der hieſige Turnverein kann in dieſem Jahr
auf ein 50fähirges Beſtehen zurückblicken. Die ordentliche
Hauptver=
ſammlung hat deshalb beſchloſſen, aus Lieſem Anlaß am 25.—27. Juni
ein größeres Stiftungsfeſt zu feiern und hat den Vorſtand und einen
Feſtausſchuß mit den Vorarbeiten beauftragt. Dieſe Vorarbeiten ſind
bereits innerhalb des Vorſtandes ziemlich weit gediehen und wurden am
vergangenen Samstag in der erſten Sitzung des Feſtausſchuſſes
gutge=
heißen. Weiter wurde in dieſer Sitzung die Feſtfolge aufgeſtellt, und
verſchiedene andere wichtigen Fragen beſprochen. Es kann geſagt
wer=
den, daß ein ſchönes Feſt erwartet werden darf und daß auch die
Bevöl=
kerung Roßdorfs mit großem Intereſſe die Vorbereitungen verfolgt,
Näheres über das erſte in Roßdorf ſtattfindende Stiftungsfeſt wird auf
der am Samstag, den 2. April, im Gaſthaus „Zur Germania”
ſtatt=
findenden außerordentlichen Hauptverſammlung des Turnvereins bekannt
gegeben werden.
4. Ans dem Kreis Groß=Gerau, 25. März. In der Kreisſtadt wird
von der Firma Göbel mit einem Neubau an der Gernsheimer Straße
begonnen, nachdem bereits dor einiger Zeit in derſelben Straße der Bau
eines Wohnhauſes für Finanzbeamte in Angriff genommen wurde. —
Im Wachtlokal zu Königſtädten fanden im verfloſſenen Sommer
insgeſamt 220 Wanderer Unterkunft. In den Wintermonaten war die
Benutzung verhältnismäßig noch ſtärker. — Ein beträchſtlicher Schaden
wurde in Ginsheim einem Bienenzüchter zugefügt, indem einige
Jungen die Ausflugöffnungen der Bienenſtöcke verſtopften und dadurch
die Völker vernichteten. Wie verlautet, ſollen die Eltern zum
Schaden=
erſatz herangezogen werden. — In der Gemeinde Walldorf iſt die
Stelle eines Rohr= oder Brunnenmeiſters zu beſetzen, der ein gelernter
Schloſſer oder Inſtallateur ſein muß, um Hausanſchlüſſe und kleinere
Rparaturen ſelbſt vornehmen zu können. — In Biſchofsheim
wurde ein Zitherklub gegründet, deſſen muſikaliſche Leitung Herr Hans
Lauthner übernommen hat.
* Offenbach, 26. März. Die
Stadtverordnetenverſamm=
lung beſchäftigte ſich vorgeſtern mit Vorlagen zur Verbeſſerung der
Voranſchlags für 1927, die noch bis zum 1. April durchgeführt werden
ſollen. Der Waſſerpreis wurde von 22 auf 30 Pfg. erhöht, wodurch der
Stadtkaſſe eine Mehreinnahme von jährlich 180 000 Mark entſteht. Den
Mehrertrag ſoll der Hausbeſitz tragen. Die Fahrpreiſe der
Straßen=
bahn über zwei, vier und mehr als vier Teilſtrecken wurden in der
Weiſe erhöht, daß die Zahl der Scheine in den Fahrſcheinheftchen von
12 auf 10 herabgeſetzt wirb, wodurch die Fahrten ſelbſttätig von 8,33
auf 10, von 12,5 auf 15 und von 16,66 auf 20 Pfg. ſteigen. Für Kinder
werden nun ebenfalls Fahrſcheinheftchen ausgegeben. Die
Verpflegungs=
ſätze im Stadtkrankenhaus wurden ebenfalls erhöht. Immerhin
be=
trägt der Selbſtkoſtenpreis eines Verpflegungstages für die Stadt 6,72 Mk.,
während die dritte Klaſſe auch jetzt noch nur 4,50, die Ortskrankenkaſſe
gar nur 4,25 Mk. zahlt. Der Vorſchlag der Stadtverwaltung, die
Sonderleiſtungen für Erwerbsloſe (freie Bäderbenutzung, Brot= und
Gasverbilligung) abzubauen, wurde gegen 12 Stimmen, worunter 5
Stimmen der Verwaltung, abgelehnt. Der Fehlbetrag im Voranſchlag
der Stadt ſteigt damit von 3,6 auf rund 4,5 Millionen Mark. Für
2,5 Millionen Mk. ſollen im lauſenden Jahre 580 Wohnungen gebaut
werden.
Erkrankungen des Herzens und der Gefäße T5160
Ausgedehnte Waldungen
Elisabethenbrunnen
Natürl. kohlensaure Bäder
Theater u. Konzerte :: Sport
Mineralstrandbad
Prospekte durch die Kur. A.-G.
Ab Franſtfurk a. M.: Elofstrische Straßenbahn u. Staatsbahn
Seite 6
Montag, den 28. März 1927
Nummer 82
Zur Krüppelheimbaulotterie
(Ziehung am 7. April, Loſe zu 1 Mark überall erhältlich)
haben folgende deutſche Fabriken und Firmen anſehnliche
Eigenerzeug=
niſſe als Gewinne geſpendet:
III.
Magdeburg: Metallwerke Polte; Müller u. Kalkow, Seifenfabrik, Vogel
u. Co. (früher J. Krümmel u. Co. Nachf.) A.G.
Mainz: Arnold Becker u. Co., G. m. b. H., Großhandlung, Kurz=, Woll=
und Webwaren; J. Berney; Joſef Falck, Falcken=Kellerei; Gebr.
Friedberg, Schirmfabrik mit el. Betrieb; Artur Guttmann,
Herren=
kleiderfabrik; Heſſ. Leinenhaus C. O. Reuter, Wäſchefabrik; Georg
Mala, Korbwaren, Kinderwagen, Korbmöbel; Kloſterbrennerei
Maria=
cron Gg. Nödling; Rheiniſche Bijouteriewarenfabrik A.=G.; B. Schotts
Söhne, Muſikalienverlag; Siegmund Vogel, Weinbau= und
Groß=
handlung.
Maunheim: Bornhauſen u. Co.; Brown, Boveri u. Cie., A.G.;
Her=
mann Gerngroß, Engros Gral, Porzellan= und Steingut=Export;
Schuhfabrit Herbſt A.G.; Heinrich Jacobi, Zigarrenfabriken; Gebr.
Mayer, A. G., Zigarrenfabrik; Otto Michel, Zigarrenfabriken.
Mannheim=Neckarau: Albert Michel u. Co.
Markneukirchen (Sa.): Johannes Adler, Muſikinſtrumente; Wilhelm
Deirrſchmidt, Streichinſtrumentenfab=ik; Wilhelm Herwig, Muſikhaus;
Aldolf Keßler jun. Muſikinſtrumenten= und Saitenmanufaktur; Guſtav
Neiodly u. Co., Saiteninſtrumentenfabrik; G. A. Pfretzſ imer,
Muſik=
inſtrumente und Saiten jeder Art; E. Reinhold Schmidt, Fabrik
feinſter Streichinſtrumente, Lauten= und Mandolinen; Vogtländiſche
Muſikinſtrumentenfabrik Hermann Dölling jun.
Marienburg (WPeſtpreuß.): Julius Krußka, Pelzwarenfabrik.
Marktredtwitz (Bayern): Porzellanfabrik F. Thomas.
Meerane (Sa.): Eduard Kurz, mech. Weberei u. Druckerei.
Meinersdorf i. Sa. C. F. Wetzel, Strumpf=Fabrik.
Memmingen (Bayern): Friedrich Haußmann.
Menden (Kr. Iſerlohn): Metallwarenfabrik Pollmann, Singerhoff u. Co.
Merl a. d. Mofel: Guſtav Steffens, Weinbau u. Weinhandel.
Merſcheid=Solingen: Dültgen u. Co., Fabrik feiner Stahlwaren;
Bronze=
warenfabrik Günther u. Milchſack; Fritz Scharreberg jun.,
Stahl=
warenfabrik.
Metzingen (Württ.): Gaenslen u. Völter, Tuchfabrik; Mechaniſche
Strick=
warenfabriken Fr. Künkele u. J. L. Geiger, K.=G.; G. M. Wagner,
Strickwarenfabrik.
Mülfen, St Micheln: Mechaniſche Weberei Gebr. Wilmersdörfer.
Mühltroff (Vogtl.): Paul Wiedemann, Gardinenfabrik.
Münchbera (Bayern): Gebr. Stoeckel u. Grimmler; Bruno Wegener,
mech. Weberei.
München: Albin Eiſelt, Pelz=Spezialgeſchäft; Henke ud Kappelhoff,
G. m. b. H., Hoſenträger= und Strumpfhalterfabrik; Spitzenhaus
Roſa Klauber; Dr. Köhler u. Co., Graphiſche Kunſtanſtalten und
Verlag; Raff u. Söhne, G. m. b. H.; Weinbrennerei vorm. Gebr.
Macholl A. G.
München Gladbach: Th. Gerards, mech. Weberei für Möbel= und
Deko=
rationsſtoffe, G. m. b. H.
Münder: Rahlmühler Stuhl=Induſtrie A.G.
Mylau (Vogtl.): Hopf u. Mevekel, Kammgarnweberei.
Naumburg a. S.: F. W. Gerlach, Spielwarenfabrik.
Neheim (Ruhr): Köppieus Schulte u. Co., G. m. b. H., Lampen=,
Later=
nen= und Metallwarenfabrik.
Netzſchkau i. V.: Friedrich Bayer, mech. Kammgarnweberei.
Neudamm: C. F. Jerike, Tuchfabrik: N. N.
Neugersdorf (Sa.): H. W. Herzog.
Neuß a. Nh.: Albert Joſeph, Krawattenfabrik.
Neuſtadt a. H.: F. Helfferich, Trikotwarenfabrik A. G.
Neuſtadt (Orla): Joſef Fritzſche, G. m. b. H., Tuchfabrik; C. F. Koenitzer,
Tuchfabrik.
Nierſtein a. Rh.: Albert Naab, Weingut und Weinhandlung.
Nürnberg: Bayeriſche Metallwarenfabrik, G. m. b. H.; Boltawerk, G.
m. b. H.; Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber A. G.; Der Burgverlag;
Georg Eberhardt, Kammfabrik; Adam Engelhardt, Reißzeuge, Optiſche
Waren: Joſef Eſchenbach, Reißzenge uſw.; Andreas Förtner, Fabrik
feiner Metallſpielwaren A. G.; Gottfried Probſt, Kammfabrik;
Reiß=
zeugfabrik C. Pröbſter jr., Nachf.; Jean Putzin u. Sohn Schildpatt=
und Hornplattenfabrik; Sichelbleiſtiftfabrik A.G. vorm. M.
Meinets=
berger u. Co; Auguſt Schröder, Kürſchnerei; Schwan=Bleiſtiftfabrik
A. G.; J. S. Staedtler „Mars”, Bleiſtiftfabrik; Tietz u. Pinthus,
ABC. Werlag, G. m. b. H.; Gebr. Weinberger, mech. Webevei.
Nürnberg=Doos: Kinderfahrräder= und Sportfahrzeugfabrik, Ferdinand
Bethäuſer.
Nürtingen (Württ.): G. J. Heuſſel u. Co., Strickwarenfabriken; Mech.
Strickwarenfabrik Gottlob Lock; Mechaniſche Strickwarenfabrik
Her=
mann Lorch.
Nußdorf: J. Bodem, Zigarrenfabriken.
Oberfrohna (Sa.): Loos u. Süß, Matratzenfabrik.
Oberingelheim a. Rh.: Auguſt Küthe, Weingutsbeſitzer; Georg Niedecken
jun.; Karl Winternheimer, Weinbau, Weinverſand;
Spirituoſen=
kellerei und Likörfabrik.
Oberködix (Thür.): Gebr. Paris, Porzellanfabrik.
Oberlungwitz i. Sa.: Friedr. Tauſcher A. G., Strumpfwarenfabrik.
Oberriexingen (a E. Württemb.); Karl Kaltſchmid, Eiſemwerke.
Oberſchmitten: N. N.
Oberſtein (Nahe): Birkenkopf u. Wagner; Ernſt Gottlieb; Herbert
Lautenbach, Bijouteriefabrik.
Oberurſel b. Frankfurt a. M.: L. Rowold, Lederwarenfabrik.
Oels: Oelſer Schuhfabriken Guſtav Klemm.
Oelsnitz (Vogtl.): Teppichfabrik Koch u. te Kock.
Offenbach a. M.: Abé Ranck, Fabrik feiner Lederwaren; Auwaerter u.
Bubeck A. G., Lederwaren= Taſchen= und Kofferfabriken; S. W. Brody
A. G., Lederwarenfabrik; Karl Bühler, Lederwaren= und Reiſeartikel;
Chemiſch=techniſche Induſtrie=Geſellſchaft m. b. H., H. Conte,
Reiſe=
artikelfabrik; Diehl u. Co.; J. Dullſtein Nachf., A. G., Kaufhaus für
Damen= und Kindekonfektion; K. Feuß, Fabrik feiner Gürtlerwaren;
S. Graf u. Co. Lederwarenfabrik. Gretſch u. Co., G. m. b. H.,
Fabrik feiner Reiſeartikel; Hammel u. Roſenfeld A.=G.,
Leder=
warenfabrik; Frau Guſtav Herrſcher in Fa. Guſtav Herrſcher,
Lederfabrik; E. Ph. Hinkel, Metallwarenfabrik: Otto Hinkel
G. m. b. H., Lederwarenfabrik; F. A. Horſtmann Nachf.,
Leder=
warenfabrik; „J. G. Jüngſt, Glas= Kriſtall=, Porzellan, Steingut;
Louis Kaehlig, Fabrik für Original=Offenbacher Stahlmatratzen;
Ru=
dolph Kahn A.=G.; M. Kappus, Feinſeifen= und Parfümeriefabrik;
Hermann Kaufmann, vorm. K. J. Kahn, Manufaktur= und
Mode=
waren; Gebr. Kraus, Lederwavenfabrik; Krome u. Co., Metallwaren=
fabrik; Fritz und Anton Krumm; Th. Lack Nachf. Joß. Groß,. Fabrik
feiner Lederwaren; Auguſt Landvogt, Lederwarenfabrik; Hermann
Lehmann; Loki Werk Schröder u. Luge G. m. b. H., elektriſche Koch=
und Heizapparate, Metallwarenfabrik; Frieda Löſchhorn,
Schirmge=
ſchäft; „Heinrich Maltner G. m. b. H., Metallwarenfabrik;
Seifen=
fabrik E. Naumann; Offenbacher Celluloid= und
Hartgummiwaren=
fabrik Reich, Goldmann u. Co.; Seibold’ſche Buchdruckerei Werner
Dohanny, Offenbacher Zeitung; Farblederfabrik Schäfer u. Co. G. m.
b. H.; Wilhelm Schätzle, Uhren= u. Goldwarenhandlung; Ludwig
Schneider, Eiſenhandlung; Kaufhaus M. Schneider; Willi Spielmann,
Lederwarenfabrik; Friedrich Stein u. Co. Fabrik feiner Lederwaren
und Reiſeartikel; M. Stern; Hartmann Stöhr, Fabrik feiner
Leder=
waren; Heinrich Strauß u. Co., Fabrik feiner Lederwaren; Alfred
Ullmann i. Fa. Guſtav Herrſcher, Lederfabrik; Union Lederwerke,
vorm. Wilhelm Heinrich Philippi; Karl Wagner jr.; Johann Auguſt
Walter, Lederwarenfabrik; Waſſermann u. Aaron, Lederwarenfabrik;
Weintraud u. Co., G. m. b. H., Metallwarenfabrik: H. Welb u.
Söhne, G. m. b. H., Waagenfabrik; S. Wronker u. Co. Nachf.
Oeflingen (Baden): J. Weck u. Co.
Ohligs=Solingen: Charles Hoppe, Cuthery Manufakturer und Exporter;
Gebr. Korten u. Scherf; Macero A.=G. für Stahl=, Metall= und
Lederwarenfabrikation; Thill u. Küll, Stahlwarenfabrik.
Ohorn, Sa.: E. Florenz Philipp, Gummi= und Lederſportgürtel;
B. Kurt Höfgen.
Oppenheim, Rh.: Hermann Ohlenſchlager n. Co., Weinbau und
Wein=
handel.
Osnabrück: Kromag G. m. b. H., Aluminiumwerk.
Ofterode, Harz: Greve u. Uhl, A.=G.
Paſing=München: F. Ritter u. Sohn, Maſchinenfabrik.
Paſſau, Bay.: Aelteſte Volkſtedter Porzellanfabrik, A.=G., vorm. Dreſſel,
Kieſter u. Cie
Petersdorf i. N.: Joſephinenhütte A.=G., Kriſtallglaswerke.
Pforzheim: Julius Albrecht, Edelſteinhandlung; Ernſt Gideon Bek,
G. m. b. H.; Ringfabrik J. F. Glebe; Gebr. Hepp, G. m. b. H.,
Fabriken ſchwerverſilberter Beſtecke und Tafelgeräte; Robert Kraft
„A=G., Fabrik feiner Alpakka= und Silberwaren; Mok u. Reiß, Uhren=
und Uhrgehäuſefabrik; N. N.: Papierfoß A.=G
Papierverarbeitungs=
werk; Reinemer u. Taafel, Bijouteriefabrik; Rodi u. Wienenberger,
A.=G. für Biſouterie= und Kettenfabrikation; Erwin Seeger,
Schmuck=
warenfabrik; Schaegger; Fa. Schmidt — Staub u. Co.; Fa. Spreidel,
Doubléketten und Bijouteriefabrik; Fa. Stockert u. Cie. Uhrketten=
und Bijouteriefabrik; Ketten= und Bijouteriefabrik Philipp Trunk;
Karl Ueberla.
Pfullingen: J. M. Schießhofer.
Pirmaſens: Friedrich Döring, Schuhfabrik; Chriſtian Kling,
Schuh=
fabrik; Knell= und Krautwurſt, Schuhfabrik; Neuffer, Goodyear Co.,
Schuhfabrik; Gebr. Pres, Schuhfabrik; Eduard Rheinberger A.=G.,
Schuhfabrik; Ludwig Seim, Schuhfabrik; Heinrich Soffel, Schuhfabrik;
L. Zimpfer jm Schuhfabrik.
Plauen i. Sa.: Arthur Bahmam; Oskar Falkenſtem, Gardinenfabrik;
Gardinenfabrik Korm u. Koch; N. N.
Pliezhauſen=Reutlingen: Karl Oswald u. Co., mech.
Strumpfwaren=
fabrik.
Plochingen a. N.: Franz Oechles, Geſellſchaftsſeifenfabrik Plochingen
m. b. H.
Pößneck i. Th.: F. G. Roßner A.=G., Tuchfabrik.
Rabenau i. Sa.: Paul Johann Sparmann, Sitzmöbelfabrik.
Radebeul=Dresden: Bergmann u. Co., Feinſeifen= und
Parfümerie=
fabriken.
Radolfzell (Bo.): Trikotfabriken J. Spießer A.=G.
Raſtatt: S. Weil u. Söhne, Schuhfabriken.
Rathenow: Keramiſche Werke C. u. E. Carſtens
Reichenbach b. Lahr: Hermann Trunk Nachf., Zigarrenfabrik.
Reichenbach (Vogtl.): Floß u. Lieder, Weberei von Kleiderſtoffen;
Kamngarnſpinnerei J. G. Glaß jun G. m. b. H.; Vogtländiſche
Parfümeriefabrik E. A. Uhlmann u. Co.
Rembach: Polar=Werke A.=G., Gerätefabrik.
Remſcheid= Bliedinghauſen: Peter Dienes A.=G.
Remſcheid=Vieringhauſen: Richard Weigand, Schlittſchuh= u.
Scharnten=
fabrik.
Neutlingen (Württ.): Fr. Enßle, mech. Stricherei; Ulrich Gminder,
G. m. b. H., Baumwollſpinnereien, Webereien, Bleiche, Färberei; G. A.
Leuze, mech. Weberei; Strickwarenfabrik Reutlingen, E. Kohberger,
G. m. b. H.
Reydt b. Krefeld: Scheulen u. Amrath A.=G., mech. Weberei für Plüſch
und Sammet; van den Kerckhoff u. Gieleſſen A.=G., mech.
Seiden=
weberei.
Ringenhain (Sa.): Gebr. Thomaß,
Rodach b. Koburg: Hermann Krauß, Spielwavenfabrik.
Rodalben (Pfalz): W. Servas, Schuhfabrik.
Rothenburg v. d. Tauber: Rothenburger Kinderwagenfabrik Haag u.
Saalmiller.
Rodewiſch i. V.: Guſtav Schimerling, Fabrik für Herren= und
Damen=
wäſche, Madeira Strickereien.
Römershag: N. N.
Rudolſtadt=Volkſtedt: Beyer u. Bock, Porzellanfabrik.
Rußdorf, Kr. Altb.: Emil Kohlsdorf u. Söhne, Strumpfwarenfabrik.
Rüfſelsheim a. M.: Adam Opel, Fahrräder= und Motorwagenfabrik.
Salach (Württemb.): Papierfabrik Salach=Süſſen.
Salzgitter (Harz): Mechaniſche Leinenweberei Salzgitter.
Siebenbrunn i. V.: A. u. M. Dölling, Spezialfabrik für Taſchen, Decken,
Trag= u. Zierbänder.
Sitzendorf (Thür.): Sitzendorfer PorzellanMaufaktur, vorm. Alfred
Voigt A.=G.
Soeſt: Akkumulatoren=Fabrik Wilhelm Hagen.
Solingen: Alexander Coppel;Karl Albrecht Everts, Stahlwarenfabrik.
Gebr. Grah, Odyſeuswerk A.=G.; Friedrich Herder Abr. Sohn; Robert
Höhmann Söhne, Fabrik feiner Stahlwaren; Friedrich Hoppe, G. m.
b. H., Fabrik feiner Stahlwaren; Gebr. Hoppe, Fabrik feiner
Stahl=
waren; Hermann Kronefung A.=G., Stahlwarenfabrik; Emil
Kronen=
berg ſen., Stahlwarenfabrik; Wilhelm Meyer, Spezialfabrik für
Reklametaſchenmeſſer, Brieföffner; A. E. Müller, Schirmfabrik; Wilh.
Schmolz u. Co. Fabrik feiner Stahl= und Luxuswaren; Karl
Till=
manns Söhne. Kom.=Geſ.; G. Eduard Vogt, Stahlwarenfabrik; Wilh.
Weltersbach, Stahlwarenfabrik; Anton Wingen fun., Fabrik feiner
Stahlwaren; Ed. Wüſthof, Dreizackwerk, Fabrik feiner Stahlwaren.
Solingen=Foche: Stahlwarenfabrik Gottlieb Hammersfahr.
Sonneberg (Thür.): Schindhelm u. Knauer, Fabrik gekleideter Puppen.
Sorau N.=L.: Mechaniſche Weberei, Sorau, vorm. F. A. Martin u. Co.
Schalkau (Thür.): Hermann Tromlitz, Korbmöbel= und Korbwarenfabrik.
Schlitz (Heſſen): Georg Baumgärtner, Leinenweberei; Georg
Lang=
heinrich, Abt. der Kolb= u. Schüle=A.=G., mechaniſche Leinenwebereien;
Georg Schutl, G. m. b. H., mechaniſche und Handweberei.
Schlüchtern (Bez. Kaſſel): Viktor Wolf, Seifenfabrik.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquittung beizufügen. Anonome Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeſt.
M., hier. Zunächſt dürften die Staats= und Notariatsgebühren m.
Betracht kommen, für die der Urkundenſtempeltarif maßgebend iſt,
Hiev=
über werden Sie bei der Gerichtsſchreiberei des Amtsgerichts Aufkls.
rung erhalten. Weiter kommt die Grunderwerbſteuer maßgeblich in.
Betracht mit Zuſchlägen, worüber im einzelnen das Städtiſche Steuen,
bureau (Stadthaus) unterrichtet. Schließlich wird eine Wertzuwachs,
ſteuer in Betracht kommen, da der Zeitpunkt des Erwerbs durch Sie
in die Zeit vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1924 fällt. Auch
bien=
üiber erhalten Sie im Städtiſchen Steuerbureau Aufſchluß.
Geſchäftliches.
In Zeiten wirtſchaftlicher Notlage iſt der
haus=
hälteriſche Umgang mit vorhandenen Vorräten nicht in das Ermeſſen
der Einzelperſon gelegt, ſondern ein Allgemeinbedürfnis geworden. Die
Lebenshaltung iſt teuer, namentlich was Kleidung und Wäſche
anbe=
langt. Gerade letztere kann nur durch ſachgemäße Behandlung vor
früh=
zeitigem Verſchleiß und Unanſehnlichkeit bewahrt werden. Bekanntlich
leidet die Wäſche beim Waſchen am meiſten, da Reibarbeit und mit
zerſetzenden Beſtandteilen durchmiſchte Waſchmittel zerſtörend auf das
Gewebe wirken. Die fürſorgende Hausfrau kennt keinen Waſchtag, ohne
den Beiſtand, den ihr Dr. Thompſons Seifenpulver mſt
dem Schwan, nach dem Gutachten zahlreicher namhafter Chemiker froi
von ſchädlichen Stoffen, in vollendetem Maße gewährt.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 28. März. 3.30: Stunde der Jugend. Aus dem
Leben und Weben in der Natur, von K. Stricker. — Der
Störew=
fried (Ruß).
Für Kinder vom 10. Jahre ab. O 4.30: Hauss
orcheſter. M. P. Muſſorgsky. O 5.45: Leſeſtunde: Aus „Deutſches
Sin id Mift. Se. Arf. fuf Saſc. 2 2 eice
Literatur. O 8.15: Kammermuſik von Bee hoven. Streichquartett
in C=Moll. — „An die ferne Geliebte”, Liederkreis. — Streich=
Quartett in F=Moll. — Septett für Violine, Viola, Violoncell,
Kontrabaß, Klarinette Fagott und Horn. Ausf. Joh. Willy
(Bariton), das Amar=Quartett, E. Liebhold (Klarinette), H. Türt
(Fagott), J. Ruge (Horn) und K. Möchel (Kontrabaß), Flügel=
Dr. Merten.
Stuttgart.
Montag, 23. März. 1.10: Konzert. O 3.50: Erna Stach von
Golzheim: Die Erziehung zur Freude. O 4.15: Konzert. — Einl. in
den Pauſen: Mia Gierſch. O 6.15: Heinz Neuberger: Aus den
Facetien des Schwaben Heinrich Bebel. O 6.45: Uebertr. aus
Mann=
heim. Dr. Kayſer: Vom Sinn und Unſinn der Kritik. O 7.15: Prof.
Rich. Specht. O 8: Uebertr. aus Freiburg. Klavierkonzert für zwei
Flügel. Alida Hecker und Julius Weismann. Mozart: Sonate
D=dur. — Weismann: Variationen über ein eigenes Thema. —
Anſchl.: Kammermuſik des Oberbadiſchen Streichquartetts. Mozart:
Streichquartett B=dur. — Drei Lieder, geſ. von Luiſe Strauß. Am
Flügel: Guſtav Starke. O 9.30: Uebertr. aus Karlsruhe.
Polizei=
kapelle Karlsruhe. Suppe: Ouv. Die ſchöne Galathee. — Delibes:
Fant. Coppelia. — Alard: Violinſolo: Capriccio (Konzertmeiſter
Polensky). — Zeller: Potp. Der Oberſteiger. — Lübbert:
Helenen=
marſch. — Schmeling: Der alte Berner. — Armeemarſch Nr. 9. —
Strauß: Radetzkymarſch.
Berlin.
Montag, 28. März. 3.30: Anna Drewitz: Zweckmäßige Küchen=
und Eßgeſchirre. O 4: Dr. Heidler: Vom Lachen und Weinen.
O 4.30: „Der Dan=Nan=Roon”, keltiſche Sage. Gel. von Fränze
Roloff. O 5: Kapelle Gebr. Steiner. Souſa: Detektiv=Marſch.
— Heinecke: Valſe phantaſtique. — Maſſenet: Fant. Thais. —
Mozart: Ouv. Zaide. — Paderewski: Menuett. — Moſzkowski:
Liebeswalzer. — Tauber: Ilona, Potp. — Knopf: Selbſt die
roten Roſen küſſen, aus Der blonde Zigeuner. O 6.10: Einf. zum
Sende=Spiel am 29. März. O 6.40: Prof. Marcuſe: Sternen=
Reunmannſch
1u0 Abich 3i
die Grundlagen der Arbeitsgemeinſchaft. O 7.55: Prof. Sombart:
Entwicklungslinien des Wirtſchaftslebens. O 8.30: „Lion
Feucht=
wanger”, Einl. Worte: Arnold Zweig. — Aus dem Roman Jud
Süß: Erlebnis (gel, vom Auror; Hinrichtung des Jud Süß (gel,
von Albert Steinrück). O 9.30: Schubert=Lieder. Frühlingsglaube.
Ungeduld. Morgengruß. Am Meere. Nähe des Geliebten. Der
Neugierige. Heidenröslein. Ave Maria. (Jacques van Kempen
(Tenor). O 10.30: Tanzkapelle Hoffmann.
Königswuſterhauſen. Montag, 28. März. 2.30: Fr. Lüderitz=
Ramelow: Großmütter oder Rabeneltern. O. 4: Ob.=Stud.=Dir.
Dr. Lenſchau: Die Lage der höheren Schulen. O 4.30: Dr. Klopfer:
O 6.55: Ob.=Stud.=Dir. Dr. Rohrberg; Bedeutung des
Rechen=
ſtabes für den Kaufmann. O 7.20: Dr. Weiſe: Berlin eine
Welt=
ſtadtverſönlichkeit O 8.15: Uebertr aus Leivzia.
zr goße Wur
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Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, 29. März
(nach der Wetterlage vom N. März):
Wolkig mit Aufheiterung, Temperaturen wenig verändert und von=
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
wiegend trocken.
JTauve
Hauptſchriftleitung . Rude
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, für den
Inſeratentetl. Willy Kuble; Druck und Verlag: L. C. Wiltich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich: übernommen.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten
Die chemische Reinigung
wirkt Wunder,
denn nicht nur Schmutz, Flecken und Krankheitskeime werden aus Ihrer Kleidung beseitigt, die meisten
Gegenstände werden auch wieder wie neu. Denken Sie an die Erhaltung Ihrer Garderobe, Gardinen
Vorhänge, Decken, Teppiche auch durch umfärben. Alle modernen Plisseeformen (Vl4016,
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LADEN: Erust-Lndwigstraße 5. Tel. 3066, Bueinstraße 23. Tel. 1222.
Familiennachrichten
Heute mittag 2 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem
Krankenlager unſere liebe Tante, Großtante und
Urgroßtante
Fräulein
Anna von Werner
im 77. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Bensheim, den 27. März 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 30. März
1927, nachmittags 3/, Uhr vom Trauerhaus,
Darmſtädterſtraße 57, aus ſtatt, die Einſegnung
/. Stunde vorher.
(5303
Todes=Anzeige.
Heute früh 4 Uhr verſchied nach
kurzem Krankenlager unſere liebe
(5305
Mutter
Frau
Gertraude Gerhard Vtw.
geb. Luft.
Um ſtille Teilnahme bitten
die trauernden ginterbliebenen.
In deren Namen:
Familie Willy Hennemann.
Darmſtadt, 27. März 1927.
Rundeturmſtr. 14.
Die Beerdigung findet Dienstag
vormittag 11 Uhr vom Portale
des alten Friedhofs, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße, aus ſtatt
Dankſagung.
Für die ſo zahlreiche Beteiligung u.
Beileidsbekun=
dungen beim Heimgange unſeres geliebten Entſchlafenen
Herrn Bürgermeiſter
Heinrich Heberer
ſagen wir aufricht gſten Dank; beſonders danken wir
Herrn Dekan Weißgerber für die ſchönen, tröſtenden
Worte, den beiden Diakonen Bruder Vohl und
Hensler für ihre liebevolle, aufmerkſame Pflege und
Hilfe, ferner den Behörden, Vereinen und Kollegen
des Verſtorbenen für erwieſene Ehre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Heberer IIi.
Georg Reeg u. Frau
geb. Heberer
(5306
Meſſel, Darmſtadt, den 25. März 1927.
Geit einem Zahr hase ich
Alle Mittel waren erfolglos. Da machte ich
Schaumauſlagen mit
Obermeyers Medizinat Herba=Geife
in Kärze waren dieſelben verſchwunden.
Bleicher, Burglengenfeld, St. M. —.,63, 302
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Nummer 82
Mentag, den 28. März 1927
Seite 2
Leichtathletik.
F Doppelerfolg von Sportverein 1898 Darmſiadt.
91. Nennmannſchaft wird mit Engelhard 2, Gellweiler,
Lind=
vund Habich zum achtenmal Waldlaufmeiſter des F. L.f.L.!
Engelhard 2 wird Verbandsmeiſter im Einzellauf!
2er große Wurf iſt gelungen! Die 1. Rennmannſchaft des
cn vereins 1898 Darmſtadt hat die in ſie geſetzten Hoffnungen
wind ganz erfüllt und hat zum achten Male den Meiſtertitel
Frankfurter Landesverbandes für Leichtathletik errungen!
Gie hard 2, der ſich augenblicklich in großer Form befindet,
mde gleichzeitig Verbandsmeiſter im Einzellauf, mit einem
3ſſtrung von 25 Metern vor ſeinem Vereinskameraden
Gell=
wer! In einem Abſtand von 80 Metern folgte den beiden erſt
p Feſt der Spitzengruppe, aus der ſchließlich noch Hetterich
94. Frankf.) als 3. Sieger hervorging! Die übrigen folgten
Mitautf.
Wonn auch der Punktvorſprung von Sportverein 98
Darm=
ſit wor Eintracht Frankfurt nicht ſehr groß iſt, ſo haben doch
öſenzelnen Läufer der Meiſtermannſchaft mit dieſem Erfolg
ℳ sveſentliche Formverbeſſerung bewieſen, zumal es ihnen
geng, mit einer Plusdifferenz von 6 Punkten gegenüber dem
udergehenden Jahr die Meiſterſchaft zu erringen! Die 7,5
Kilo=
gei lange Strecke ſtellte große Anforderungen an die
Aus=
wei und Tatkraft der Teilnehmer. Sie ging zum größten Teil
uh Wald und hatte außer naſſen und ſumpfigen ſogar einige
mlene” Stellen!
Insgeſamt ſtarteten in Mörfelden von 129 Gemeldeten
äufer. Die Geſamtergebniſſe ſind:
Klaſſe A.
Dunſchaftslauf: 1. Sportverein 1898 Darmſtadt 15 Punkte (En=
;ehard 2, Gellweiler, Lindner, Habich). 2. Eintracht
Frank=
urt a. M. 17 Punkte (Wied, Stumpe, Leunig). 3. Turn= und
Sportverein Mörfelden 43 Punkte (Siegel, Arndt, Dickhaut).
Eziklauf: 1. Engelhard 2 (Sp.V. 98 Darmſtadt), Zeit: 30 Min.
Sek. 2. Gellweiler, (Sp.V. 98 Darmſt.) 25 Meter. 3.
Het=
erich (V. f. L. Frankfurt) 100 Meter).
Klaſſe B.
uiſchaftslauf für Junioren: 1. Rot=Weiß Darmſtadt 25 Pkte.
W.f. L. Frankfurt 60 Punkte. 3. Arheilgen 66 Punkte.
Klaſſe Ound F.
ſpkklauf für Junioren: 1. Krichbaum, 2. Geſſer, K, 3. Geſſer, H.
alle Rot=Weiß Darmſtadt.
Klaſſe Dund G: Strecke 3 Kilometer.
Aunſchaftslauf, Jugend 1919 und ſpäter: 1. Turn= und
Sport=
ſerein 1880 Mörfelden 23 Punkte. 2. Sportverein 1898
Darm=
ſaöt 38 Punkte, punktgleich mit 3. Rot=Weiß Darmſtadt.
Eiselllauf: 1. Blind (Rot=Weiß Darmſt.), 2. Schulmeyer=
Mör=
eſben, 3. Ferger, Schwimmverein Wiesbaden.
Klaſſe Eund H: Waſſerſportler.
Aunſchaftslauf: 1. Rudergeſellſchaft Sachſenhauſen.
mballjugend: 1. Buxmeier=Dreieichenhain, 2. Reichert=
Drei=
ſichenhain.
Reiſterſchaftswaldlauf des Mittelrheinkreiſes der O. T.
Der von der Bad=Nauheimer Turnerſchaft muſtergültig
vor=
nitete Kreiswaldlauf des Mittelrheinkreiſes der D. T. konnte
Abeſter Witterung und äußerſt reger Anteilnahme der ſehr
unfreundlichen Bevölkerung der Badeſtadt unter Leitung des
ſiswartes für das Volksturnen, Kramb=Kreuznach, und in
hweſenheit des Kreisvertreters Pfeiffer=Wetzlar und des Gau=
Arturnwarts Will=Gießen, ſowie zahlreicher Mitglieder des
ſis=Sportausſchuſſes heute nachmittag reibungslos
durchge=
ſürt werden. Die Geſamtteilnehmerzahl blieb hinter der des
jahres etwas zurück, dafür war aber durchweg beſte Klaſſe
mStart.
Die Läufe führten vom Kurhaus, aus durch die von der
Kiſchen Bad= und Kurverwaltung in entgegenkommender Weiſe
AVerfügung geſtellten Park= und Waldanlagen, alſo durch
Alandſchaftlich beſonders reizvolles Gebiet.
Für die Jugendklaſſe hatte man die faſt eben verlaufende
E)ſtrecke um den kleinen und großen Teich gewählt. Der Lauf
FA= und B=Klaſſe führte rings um den Johannisberg und
hs in den erſten 3 Km. eine ganz beträchtliche Steigung auf,
Avon den Läufern jedoch ſicher bewältigt wurde.
Die in der Liſte der C=Klaſſe erwähnten Sieger ſonderten
ſchon frühzeitig von den übrigen ab und führten den Lauf
naſt geſchloſſenem Felde bis zu Ende durch.
Anders geſtaltete, ſich der Kampf in der A= und B=Klaſſe.
9 langandauernde Steigung der Strecke riß das Feld ſofort
Mit auseinander. So wurde May=Bad=Nauheim von dem
ſhrfachen Waldlaufmeiſter Schneider=Bretzenheim=Mainz ſchon
Der erſten Hälfte der Laufſtrecke überholt. Ihm folgten dicht=
A die in geſchloſſener Mannſchaft laufenden Sachſenhäuſer.
Aneider vergrößerte ſeinen Vorſprung bis auf 30 Meter und
ſeinen Sieg in gutem Stil nach Hauſe. Um den zweiten
At entſpann ſich ein harter Kampf zwiſchen May=Bad=Nau=
In und dem Bretzenheimer Gerlach, deſſen Angriff May noch
werſtehen konnte. Dagegen mußte er Reuter und
Kellermann=
ehſenhauſen an ſich vorbei laſſen, die Hand in Hand in guter
im durchs Ziel gingen.
Der erſte Sieger der B=Klaſſe, Braubach=Metternich=Koblenz,
Dnite bis hinter die Spitzengruppe der Meiſterklaſſe vorſtoßen.
gewann in ſeiner Klaſſe mit großem Vorſprung.
Die Siegerverkündung konnte dank der flotten Arbeit des
dechnungsausſchuſſes ſchon vor der feſtgeſetzten Zeit
vorge=
mnien werden. Der Kreiswart für das Volksturnen, Kramb=
Luznach, eröffnete ſie mit einer echt turneriſchen Anſprache,
Nder er einmal ſeiner Freude über die gegen das Vorjahr
bentlich verbeſſerten Leiſtungen Ausdruck verlieh und zum
Dern Worte herzlichen Dankes an die Bad=Nauheimer Turner=
Ait ſand deren muſtergültige Vorbereitungen die reibungs=
* Durchführung gewährleiſtet hätten. Ganz beſonderer Dank
E auch der Bad=Nauheimer „Freiwilligen Sanitätskolonne
vom Roten Kreuz”, die ſich geſchloſſen in den Dienſt der Sache
geſtellt und alle Vorkehrungen für etwaige Unfälle in
vorbild=
licher Weiſe getroffen hatte.
Die Ergebniſſe der Läufe ſind aus nachſtehender Siegerliſte
zu entnehmen.
Einzellauf:
A=Klaſſe (Meiſterklaſſe), 7300 Meter, 36 Teilnehmer: 1. H.
Schneider, T. V. Bretzenheim (Mainz) 23,14/, Minuten; 2. Ph
Reuter, T.Gem. Sachſenhauſen 23,36½½ Minuten; 2. K.
Keller=
mann, Tgm. Sachſenhauſen 23,36¾½ Minuten; 3. K. May, T. V.
1860 Bad=Nauheim 24,16½½ Minuten; 4. G. Gölſenleuchter, T. Geſ.
Bornheim; 5. Eisbach, Tv. Merxheim (Kreuznach), 6. G. Gerlach,
Tv. Bretzenheim (Mainz); 7. E. Bühler, Tgm. Sachſenhauſen.
B=Klaſſe (7300 Meter), 29 Teilnhmer: 1. F. Braubach, Tv.
Metternich=Koblenz 24,26½½ Minuten; 2. H. Müller, Tv.
Arnolds=
heim; 3. O. Keim, Tam. Neu=Iſenburg; 4. R. Weigand, Tv.
Kleinwallſtadt; 5. Karl Lüttge, Tv. Langgöns; 6. Fritz Cordes,
Tv. Okarben.
C=Klaſſe (3200 Meter), 34 Teilnehmer: 1. H. Hieronimus,
Tv. Volksheim 9,42 Minuten; 2. K. Friedrich, T.G. Bockenheim
9,48½½ Minuten; 3. K. Reuter, T. G. Sachſenhauſen 9,51¾/ Min.;
4. H. Kraus, Tp. Klein=Wallſtadr 9,59 7/ Minuten; 5. L. Treuſch,
T.Geſ. Darmſtadt; 6. K. Blöſer, Tv. Homburg; 7. H. Geißler,
T.Geſ. Bornheim.
Mannſchaftsläufe.
A=Klaſſe: 1. Turngemeinde Sachſenhauſen 9 Punkte; 2.
Turnverein Bretzenheim (Mainz) 15 Punkte; 3. Turngeſ.
Born=
heim 27 Punkte; 4. Turnverein Mengerſcheid 39 Punkte.
B=Klaſſe: 1. Turnverein 1860 Bad=Nauheim 30 Punkte:
2. Tv. Gambach 41 Punkte.
C=Klaſſe: 1. Tgm. Sachſenhaufen 10 Punkte: 2. Tgſ.
Darm=
ſtadt 25 Punkte; 3. Turn= und Sportverein Nieder=Erlenbach,
28 Punkte.
Anläßlich des Waldlaufes tagte auch der Ausſchuß für
Volks=
turnen in Bad=Nauheim. Außer einigen wichtigen
organiſato=
riſchen Angelegenheiten, wie Wettkampfkarten,
Kreisſportord=
nung, Vereinsveranſtaltungen und Berichtigungen der
Wett=
kampfbeſtimmungen, beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit der Frage,
wie die Turner durch Vermittlung der Tages= und
Sportzeitun=
gen ausführlicher von unſerer turneriſchen Arbeit unterrichtet
werden könnten. Auf Anordnung des Kreispreſſewartes wurde
eine ſelbſtändige Organiſation gebildet, deren Aufgabe es ſein
ſoll, die Tageszeitungen mit Berichten über das Volksturnen im
Kreiſe Mittelrhein zu beliefern. Als Preſſewart des Ausſchuſſes
für Volksrurnen wurde Turner Fink=Bingen gewählt.
Die Vorbereitung des im Mai in Kreuznach ſtattfindenden
Ausbildungskurſes nahm ebenfalls einen breiten Raum in der
Beſprechung ein. Dem Kreiswart für Volksturnen, Kramb=
Kreuznach, iſt es gelungen, einige bedeutende Mitarbeiter zu
die=
ſer Veranſtaltung zu werben.
Gauwaldlauf des Main=Rheingaues D. T.
Der Waldlauf erfreut ſich in den Vereinen des Main=
Rhein=
gaues einer ſtändig wachſenden Ausbreitung, weshalb ſich die
Gauleitung entſchloſſen hat, auch im Jahre 1927 die
Gaumeiſter=
ſchaft im Waldlauf zur Austragung zu bringen. Als Tag der
Meiſterſchaft wurde der 3. April feſtgeſetzt und der
Turngeſell=
ſchaft Darmſtadt die Durchführung übertragen.
Das Meldeergebnis iſt als ſehr günſtig zu bezeichnen und
ſind ſpannende Kämpfe um den Meiſterritel zu erwarten.
Aus=
getragen wird der Lauf in 1. Mannſchaftskampf (4 Läufer)
A=Klaſſe: Ober= und Mittelſtufe, B=Klaſſe: Unter= und
An=
fängerſtufe, C=Klaſſe: Jugendturner. 2. Einzelkampf: a) Turner
(vollendetes 18. Lebensjahr) 1. Ober=, 2. Mittel=, 3. Unter=,
4. Anfängerſtufe; b) Jugendliche vom 16. bis 18. Lebensjahre.
Start und Ziel befindet ſich in unmittelbarer Nähe der
Hirſchköpfe und wird die erſte Jugendmannſchaft ſich um 2½ Uhr
auf die etwa 3½ Kilometer lange Strecke begeben. Um 3 Uhr
wird ſich der Start der Turnermannſchaften, die eine Wegſtrecke
von zirka 6 Kilometer zurückzulegen haben, vollziehen.
An=
ſchließend an den Lauf findet im Turnhauſe der Turngeſellſchaft
Darmſtadt, Dieburgerſtraße, die Bekanntgabe der Sieger ſtatt.
Waldlauf=Verbandsmeiſterſchaften in
Süddeuiſchland.
Südbayriſche Waldlauf=Meiſterſchaften.
Die bei München auf einer 10 Km. langen Strecke
ausge=
tragenen Waldlaufmeiſterſchaften des Südbayriſchen Verbandes
für Leichtathletik brachten folgende Ergebniſſe: Einzellauf:
1. Jenuwein=München 1860 34:21 Min.; 2. Haag=Viktoria
Augs=
burg 34:56,5 Min.; 3. Zeilenhofer=1860 35:10,5 Min. Der
Titel=
verteidiger Hoy=München kam auf dem vierten Platz ein. —
Mannſchaftswettbewerb: 1. München 1860 8 Punkte;
2. Viktoria Augsburg 20 Punkte; 3. München 1860 2. Mannſchaft
22 Punkte.
Meiſterſchaft des Württembergiſchen Verbandes.
Der Württembergiſche Landesverband für Leichtathletik trug
ſeine Waldlaufmeiſterſchaft auf einer 7,5 Km. langen Strecke bei
Vaihingen aus. Sieger im Einzellauf blieb Katzmaier=
Spar=
tania Vaihingen in 28:07 Minuten vor Bertſch=V.f.B Stuttgart.
Im Mannſchaftswettbewerb blieb der V. f. B. Stuttgart Sieger.
Badiſche Waldlauf=Meiſterſchaften
Die auf einer 10 Km. langen Strecke bei Karlsruhe
ausge=
tragenen Waldlaufmeiſterſchaften des Badiſchen Verbandes für
L., hatten folgende Ergebniſſe: Einzellauf: 1. Klar=Pol. S.V.
Karlsruhe 33:45 Min.; 2. Sabjetzki=Freiburger F. C. 30 Meter
zurück: 3. Ilg=Pol. S.V. Karlsruhe; 4. Hermann=Waldshut.
Mannſchaftswettbewerb: 1. Freiburger F. C. 13 Punkte: 2. Pol.
S. V. Karlsruhe 14 Punkte; 3. Mannheimer T.Geſ. 28 Punkte.
Waldlaufmeiſterſchaft des Rhein=Main=Saarverbandes.
DerRhein=Main=Saarverband f. L. trug ſeine
Waldlauf=
meiſterſchaften in Kaiſerslautern unter ſtarker Beteiligung auf
einer 8 Km. langen Strecke aus. Im Einzelwettbewerb ſiegte
Ronald=Saar Saarbrücken in 29:07,6 Min. mit 100 Meter
Vor=
ſprung vor Philippi=Pol. S. V. Saarbrücken. Den
Mannſchafts=
lauf gewann Saar 05 Saarbrücken mit 20 Punkten vor V.f.R.
Landan 22 Punkte und F. V. Kaiſerslautern 24 Punkte,
Handball.
Endſpiel um den DSB.=Handball=Pokal.
Süddeutſchland unterliegt gegen Mitteldeutſchland 7:10.
Das Endſpiel um den Handball=Pokal der Deutſchen
Sport=
behörde wurde am Sonntag in Halle vor 10000 Zuſchauern
aus=
getragen. Süddeutſchland ſchlug ſich ſehr gut und unterlag nur
knapp 7:10. Das torreiche Spiel wurde von der einheitlicheren
Mannſchaft der Mitteldeutſchen verdient gewonnen. Mittel hatte
bis auf den Torwart keinen ſchwachen Punkt in der Mannſchaft.
Beim Süden gefielen Eggert (Torwart), Jgeckel, Müller,
Geb=
hardt und Roſen am beſten. — Mittel ging ſchon in der dritten
Minute durch einen Drehwurf ſeines Rechtsaußen Sauerhering
in Führung. In der 5. Minute konnte der ſüddeutſche Torwart
einen ſchönen Schuß Böhmes zur Ecke ablenken, mußte aber kurz
darauf einen Schuß desſelben Stürmers paſſieren laſſen. Zwei
Strafwürfe von Müller brachten in der 11. und 15. Minute dem
Süden den Ausgleich, jedoch legte Mittel durch Böhme in der
17. und 24. Minute wieder zwei Tore vor. Bis zur Pauſe war
Mittel noch einmal durch Lühbering und der Süden durch
Mül=
ler erfolgreich. Mit einem 5:3 für Mitteldeutſchland wurden
alſo die Seiten gewechſelt. In der zweiten Halbzeit war der bis
dahin ſchon ſehr ſchnelle Kampf noch lebhafter. Es kam zu
außer=
ordentlich ſpannenden Momenten. Jgeckel holte ein weiteres
Tor für Süd auf und allgemein rechnete mon ſchon mit dem
Ausgleich, als Mittel zu einem prachtvollen Zwiſchenſpurt
an=
ſetzte. Lübbering (5. Min.), Böhme (7. Min.), Silligmann (11.
Min.), Böhme (17. Min.) und Rehm (19. Min.) brachten das
Ergebnis auf 10:4. Dann kam aber der Süden wieder ſtärker
auf und es gelang den Gäſten auch, durch ihren Mittelſtürmer in
der 23., 26. und 29. Minute das Ergebnis auf 10:7 zu verbeſſern.
V.f.L. Rot=Weiß 22—T.= u. Sp.=V. Königſtädten 6:4 (5:2).
Die Schlacht iſt geſchlagen, der Kampf gewonnen; Rot=Weiß
hat überlegen geſiegt. — Mit einer freudigen Erleichterung haben
die Anhänger der V.f.L. wohl geſtern den Schlußpfiff des
Schiedsrichters vernommen, war doch eines der ſchwerſten Spiele
gewonnen, welche die Rot=Weiß=Mannſchaft im Kampf um die
Meiſterſchaft im A.D.T. auszutragen haben; zumal die Gemüter
durch das Vorſpiel, das vor einigen Wochen von Königſtädten
beim Stande 2:2 abgebrochen wurde, beſonders erregt waren.
Es ſei jedoch vorausgeſchickt, daß beide Mannſchaften auf eine
Wiederholung der letzten Vorkommniſſe verzichteten und ſich
be=
mühten, ein faires Spiel durchzuführen, ſo daß es dem
Schieds=
richter, Herrn Werner von Langen, nicht allzu ſchwer fiel, das
Spiel in der Hand zu behalten.
Nun zum Spiel ſelbſt. Rot=Weiß hatte Platzwahl und
wählte die Sonne im Rücken. Gleich bei Beginn legten die
Darmſtädter ein mörderiſches Tempo los, das von Erfolg gekrönt
ſein mußte. Nach 6 Minuten Spielzeit ſtand das Spiel ſchon
3:0 für Darmſtadt. Ein 13=Meter=Wurf, der für Breuer
unhalt=
bar war, brachte den Königſtädtern den erſten Erfolg. Rol=Weiß
konnte jedoch bald noch zwei weitere Torerfolge erzielen, denen
der Gegner nur einen entgegenſetzen konnte, ſo daß bis Halbzeit
das Spiel 5:2 für die Darmſtädter ſtand. Nach Wiederbeginn
litten die 22er vorübergehend etwas an Ermüdung, wozu noch
kam, daß Förſter verletzt wurde. Königſtädten benutzte dieſe
Ge=
legenheit und drückte einige Zeit mächtig, ſo daß ihm noch zwei
weitere Erfolge vergönnt waren. 5 Minuten vor Schluß ſchoß
dann Hörr das ſechſte Tor für ſeinen Verein.
Das Torverhältnis, gibt nicht ganz die Spielſtärke wieder.
Rot=Weiß war bedeutend überlegener als das Ergebnis 6:4
be=
ſagt. Die Stützen der Königſtädter ſind der Mittelläufer und der
Tormann, auch die Außenſtürmer ſind ganz gefährliche
Tor=
ſchützen. Alles in allem iſt die Mannſchaft mehr auf Kraft als
auf Technik eingeſtellt. Bei Rot=Weiß klappte es. Beſonders die
erſte Halbzeit erinnerte an Glanzperioden. Das Zuſpiel, die
Fangſicherheit und die Taktik war ein Genuß für den Zuſchauer.
Eine erfreuliche Formverbeſſerung hatte die Läuferreihe mit
Bokkart, Fiſcher und Rülhahn zu verzeichnen, die den Sturm
ausgezeichnet mit Bällen verſorgte. Der Innenſturm mit Michel,
Bärtel und Hörr ſchaffte unermüdlich, auch die Außenleute Roth
und Fips zeigten ein bedeutend beſſeres Spiel als ſonſt. In der
Hintermannſchaft arbeitet Förſter und Schönwolf ſicher und ruhig
wie immer. Ein beſonderes Lob verdient Breuer im Tor, der
einen ganz großen Glückstag hatte. — Das Spiel, das von einer
Zuſchauermenge umſäumt war, wie ſie der Rot=Weiß=Platz wohl
noch nicht ſah, hat ſicherlich neue Anhänger geworben.
Die zweite Mannſchaft verlor gegen die erſte von
Brauns=
hardt 5:4. Das hätte nicht kommen dürfen, nachdem man bis
Halbzeit 3:1 führte. Nichtsdeſtoweniger war es ein ſchönes Spiel
und die Mannſchaft wird für manchen Gegner noch eine harte
Nuß geben. Die erſte Jugendmannſchaft ſpielte gegen die zweite
des Sportvereins 5:4: die zweite dagegen verlor gegen die erſte
dieſes Vereins 4:2. Beide Mannſchaften ſpielten bedeutend unter
Form, beſonders die zweite konnte ſich in der erſten Halbzeit
gar nicht finden, wodurch die 98er leicht 4 Tore vorlegen konnten.
Nach Umſtellung blieben den letzteren weitere Torerfolge verſagt,
während Rot=Weiß zwei Tore aufholen konnte, ohne den
Aus=
gleich zu erzielen. — Die erſte Schülermannſchaft von Rot=Weiß
ſpielte gegen die Tertianer des Realgymnaſiums 3:1.
Erſtes Endſpiel um die Handball=Meiſterſchaft im
Mittelrhein=
kreis. — Saarbrücken=Malſtatt ſchlägt Frankfurt=Seckbach 4:2.
Das in Frankfurt ausgetragene Spiel ſah die Saarländer
verdient ſiegreich. Malſtatt zeigte das ſyſtemvollere, ſinnreichere
Spiel und wußte die herausgearbeiteten Torchancen beſſer zu
verwerten, als ſein Gegner. Seckbach enttäuſchte, war aber nicht
eigentlich ſchlecht. Ziemlich mäßig war die Arbeit des Seckbacher
Torhüters. Malſtatt ging ſofort nach Spielbeginn in Führung
und konnte bei durchweg offenem Spiel bis zur Pauſe noch zwei
weitere Treffer anbringen. Nach dem Wechſel ſtellte Seckbach
um; zwei Treffer waren der Erfolg. Aber auch Malſtatt tam
noch zu einem Tor.
Saarbrücken=Malſtatt braucht im Rückſpiel auf heimiſchem
Boden nur unentſe
u ſpielen, um Meiſter des
Mittelrhein=
kreiſes der D.T. zu ſein.
Seite 8
Montag, den 28. März 1927
Nummer 82
Vorentſcheidungen bei der „Süddeutſchen”
In der Runde der Meiſter
hat am Sonntag der FSV. Frankfurt durch ſeinen 2:0=Sieg über
den deutſchen Meiſter SpVg. Fürth dem 1. FC. Nürnberg den
Weg zur ſüddeutſchen Meiſterſchaft beträchtlich geebnet.
Nürn=
berg hat nur noch zwei Spiele (gegen Frantfurt in Nürnberg
und gegen Fürth in F.) auszutragen, und da es heute einen
Vorſprung von drei Punkten hat, benötigt es aus dieſen Spielen
nur noch zwei Punkte, um ſüddeutſcher Meiſter zu ſein. Es iſt
kaum daran zu zweifeln, daß die Dinge dieſen Verlauf nehmen
werden. Fürth hat dafür den zweiten Platz ziemlich ſicher, es
kann nur noch ein=, nicht aber überholt werden und es wird auch
ſicher aus den noch ausſtehenden Spielen zumindeſt einen Punkt
gewinnen, um vor einer Ueberholung ſicher zu ſein. Im Kampf
um den dritten Platz hat augenblicklich der FSV. Frankfurt ein
Plus, da ihm der große Wurf gelang, die Fürther zu ſchlagen.
1. FC. Nürnberg 8 Spiele 22:7 Tore 14:2 Punkte
9:5
27:13
Sp. Vg. Fürth
7:9
16:22
FSV. Frankfurt
6:10
15:23
V.f. L. Neckarau
5:9
18:18
V.f. B. Stutzgart
5:11
12:27
FSV. 05 Mainz
In der Runde der Zweiten
iſt ebenſalls eine wichtige Vorentſcheidung gefallen. Dem
Karls=
ruher FV. gelang es durch ſeinen Sieg über München 1860, gleiche
Punktzahl mit München zu erhalten, und da Karlsruhe in den
weiteren Spielen die günſtigeren Vorbedinungen hat, iſt es
ſtärkſter Anwärter auf den Sieg in dieſer Runde.
Ausgeſchlof=
ſen iſt es auch nicht, daß die beiden Favoriten die Spiele mit
gleicher Punktzahl beenden und damit ein Entſcheidungsſpiel
notwendig wird. — Im zweiten Spiele des Tages trug Eintracht
Frankfurt über den FV. Saarbrücken einen ſchönen 3:1=Sieg
davon, der jedoch auf die Tabelle keinen weſentlichen Einfluß
mehr hat.
7 2:12
ie
Die Spiele des nächſten Sonntags.
Runde der Meiſter:
1. FC. Nürnberg—FV. Frankfurt.
FSV. 05 Mainz—SpVg. Fürth.
V.f. L. Neckarau-V.f.B. Stuttgart.
Runde der Zweiten:
Karlsruher FV.—V.f.R. Mannheim.
Eintracht Frankfurt—München 1860.
Mainz ſcheidet endgültig aus.
Der V.f.L. Neckarau ſchlägt F. S.V. 05 Mainz 5:2 (4:2).
Ein verdienter Sieg des Mainbezirksmeiſters. — Ein
tempera=
mentvolles Spiel ohne techniſche Feinheiten.
Das poſitive Ergebnis des in Neckarau ausgetragenen Spiels
iſt das endgültige Ausſcheiden von Mainz aus dem engeren
Wett=
bewerb um den 3. Platz, zumal die Mainzer kaum noch Ausſichten
haben, in den beiden ausſtehenden Spielen gegen Sp.Vg. Fürth
und V.f.B. Stuttgart einen Punkt herauszuholen. Die 6000
Zu=
ſchauer ſahen in Neckarau ein temperamentvolles und feſſelndes
Spiel, dem aber techniſche Feinheiten abgingen. Neckarau
ge=
wann verdient, auch in dieſer Höhe, wenn man berückſichtigt, daß
die Mannſchaft in der zweiten Halbzeit mit nur 10 Mann zu
ſpielen gezwungen war. Die Mainzer wurden von dem Sturm
des Rheinbezirksmeiſters in der erſten Halbzeit regelrecht
über=
rumpelt. Zeilfelder brachte ſeinen Verein in der 9. Minute in
Führung, und als Mainz in der 15. Minute durch Seck ausglich,
ſtellte Zeilfelder in der folgenden Minute die alte Differenz
wie=
der her. Dieſer Mißerfolg deprimierte die Heſſen, und Zeilfelder
konnte wenig ſpäter hintereinander zwei weitere Tore erzielen.
Zimmermann holte zwar bis zur Pauſe noch ein Tor auf, aber
die Entſcheidung war bereits gefallen. Alle Verſuche, aufzuholen,
blieben vergeblich, und als in der 33. Minute nach der Pauſe
Pfiſter das Ergebnis auf 5:2 ſtellte, war das Schickſal der Heſſen
beſiegelt.
Der Spielverlauf.
Mainz übernahm gleich die Initiative und brachte auch
gleich gefährliche Angriffe vor, die das Tempo des Spiels
erheb=
lich forcierten. In der 9. Minute erzwang Keck eine Ecke für
Neckarau, gab ſie gut herein, Lautner wehrte nur ſchwach ab, und
aus dem Geplänkel ſandte Zeilfelder zum Führungstor ein.
Da=
mit übernahm Neckacau das Kommando, mußte ſich aber trotzdem
zunächſt in der 15. Minute den Ausgleich gefallen laſſen, nachdem
der Linksaußen der Heſſen ſich freigeſpielt hatte, an den
Mittel=
ſtürmer Seck durchgab, der unhaltbar verwandelte. Eine Minute
ſpäter ſpielte ſich Gaſt durch, gab eine Vorlage an Zöllner, und
Neckarau lag erneut in Führung. Mainz, deprimiert, verlor den
Zuſammenhang und ſpielte vollſtändig planlos. Eine
Kata=
ſtrophe ſchien unvermeidlich. Tatſächlich erhöhte Zeilfelder nach
einem Alleingang in der 20. Minute auf 3:1, und in der nächſten
Minute nach einem erneuten Durchſpiel an dem Torwart Lautner
vorbei auf 4:1. Allmählich fanden ſich die Heſſen wieder und
ant=
worteten mit Gegenangriffen, die zunächſt ohne Wirkung
blie=
ben. Das Spiel wurde verteilt, die Mannheimer ließen eine
ſichere Chance aus, und auch Mainz ſchuf ſehr kritiſche
Situatio=
nen. Die unermüdlichen Angriffe der Mainzer brachten ſchließlich
zwei Minuten vor Seitenwechſel das 2. Gegentor durch den
Halbrechten Zimmermann aus etwa 12 Meter Entfernung. —
Mit konzentrierter Energie leitete Mainz die zweite Halbzeit ein.
Das Spiel wurde immer intereſſanter. In der 10. Minute wurde
der Verteidiger Broſe von Neckarau bei einem Zuſammenprall
verletzt und ſchied aus. Er kam zwar nach 10 Minuten wieder,
war aber nur noch Statiſt. Gaſt mußte vom Sturm in die
Läuferreihe zurückgenommen werden, ſo daß Mainz ſo
Gelegen=
heit hatte, eine Viertelſtunde lang dauernd im Angriff zu liegen.
Hier war es einmal die gute Verteidigung von Neckarau, die
Torerfolge verhinderte, dann auch die mangelnde Erfahrung und
Unentſchloſſenheit der Heſſen vor dem Tor. Eine totſichere Chance
wurde von Lipponer verſchoſſen. In der Mitte der Halbzeit ließ
Mainz wieder nach, der Elan flaute ab, und Neckarau kam auf.
Der Erfolg war in der 33. Minute ein 5. Tor durch Pfiſter, der
einen Straſſtoß von Zöllner abfing und einlenkte. Mainz
er=
lahmte, und Neckarau behielt bis zum Schluß die Initiative.
Kritik.
Bei Mainz war der Sturm flink und wendig, aber es fehlten
ihm die techniſchen Qualitäten. Der ſchwächſte Mann war der
einſt vielbeſungene Lipponer. Am beſten gefiel noch
Zimmer=
mann. Die Verteidigung war gut, Lautner im Tor hatte unſichere
Momente, ſo verſchuldete er das erſte Tor durch zu laſche
Ab=
wehr. Zu erwähnen iſt noch der eifrige Mittelläufer. Beim
Sieger überragte der Verteidiger Dern, wie überhaupt die
Ab=
wehr ihren Teil am Erfolge hat. Sehr gut gefielen Brucker und
Kaiſer. Im Sturm waren die Flügel diesmal nicht ſo auf der
Höhe, am beſten bewährte ſich das Innentrio Gaſt-Zeitlfelder—
Zöllner, wobei aber Zeilfelder durch eigenſinniges Spiel manches
verdarb. Der Schiedsrichter Bohnenberger=Pforzheim war
zu=
friedenſtellend.
Fürth verliert den Anſchluß an die Spitze.
FSV. Frankfurt—SpVg. Fürth 2:0. — Halbzeit 1:0. —
Ver=
dienter Sieg. — Ein ſchwacher Schiedsrichter. — 30 000 Zuſchauer.
Ein wohl harter, von Frankfurt mit ungeheurer Begeiſterung
durchgeführter Kampf, der aber keineswegs den Rahmen des
Er=
laubten überſchritt. Das erſatzgeſchwächte Fürth enttäuſchte.
Frankfurt dominierte die ganze erſte Spielhälfte, um dann in
der zweiten Hälfte, nur mit 10 Mann ſpielend, die Initiative an
Fürth abtreten zu müſſen. Gegen Spielende kam dann
Frank=
furt wieder verſchiedentlich geſährlich auf. Der Kampf litt ſtark
unter den ungenügenden Leiſtungen des Schiedsrichters Müller=
Mutterſtadt, deſſen Entſcheidungen lebhafte Proteſte
herausſor=
derten.
Frankfurt erſcheint in zurzeit ſtärkſter Aufſtellung, mit Pache
im Sturm, Fritz auf dem Mittelläuferpoſten und Wallishauſer
in der Verteidigung. Fürth ſteht ohne Müller in der
Verteidi=
gung und Aſcherl im Sturm, die durch Kreß und Kießling
er=
ſetzt ſind. Der Anſtoß der Einheimiſchen wird ſchnell abgefangen
und Fürth greift an. Furch klärt entſchloſſen. Kurz darauf
ver=
wirkt Fürth einen Strafſtoß. Pache überläßt es Furch, den Ball
zu treten, der in der dritten Minute eine Bombe aufs Gäſtetor
losläßt, die von der Laite ab ins Tor prallt. — Frankfurt führt
mit 1:0. — Die Gaſtgeber bleiben weiter im Angriff und rufen
unausgeſetzt bedenkliche Situationen vor dem Gäſtetor hervor, da
die Hintermannſchaft der Kleeblättler einen reichlich unſicheren
Eindruck macht. Doch auch Frankfurt hat bei Vorſtößen der Gäſte
verſchiedentlich Glück. Dann haben die Frankfurter nach
ſchlech=
ter Abwehr der Hintermannſchaft wieder eine große Torchance,
die Klumpp vergibt. Fürth macht nun einen kläglichen Eindruck
und muß ſich gefallen laſſen, daß die Gaſtgeber durchaus den Ton
angeben, bis es nach einem Angriff der Fürther, den
Wallis=
hauſer etwvas ro iſt ſtoppt, zu einem Zwiſchenfall kommt. Ein
Frankfurter Herr dringt ins Spielfeld ein und es entſpinnt ſich
eine Debatte, die Wallishauſer wegen angeblicher
Schiedsrichter=
beleidigung den Platzverweis einbringt. Nach Wiederaufnahme
des Kampfes kommen beide Parteien noch zu zwei Ecken, die
er=
gebnislos verlaufen, dann iſt Pauſe.
Nach dem Wechſel hat Frankfurt umgeſtellt. Pache iſt auf
den Mittelläuferpoſten zurückgegangen und der Sturm ſteht nur
mit 4 Mann. Es entwickelt ſich ein zunächſt verteiltes Spiel,
bis in der fünften Minute Wijk, den Kraus gewiſſenhaft abdeckt,
endlich einmal eine ſchöne Flanke hereinbringen kann. Brück hat
ſich gut geſtellt und ſendet in der fünften Minute zum zweiten
Trefſer für Frankfurt ein. Damit hat aber der geſchwächte
Frank=
urter Sturm, dem Pache fehlt, ſein Pulver verſchoſſen und Fürth
kommt mehr und mehr auf. Mitte der Halbzeit erzielen die Gäſte
nuch ein Tor, das aber wegen klaren Abſeits nicht gewertet wird.
Gegen Spielende läßt Fürth dann reſigniert nach, während die
Frankfurter nochmal aus ſich herausgehen und bis zum
Schluß=
pfiff den Ton angeben.
Bei Frankfurt gefiel in der erſten Halbzeit der von Pache
ausgezeichnet dirigierte Sturm durch forſche und entſchloſſene
Aktionen. Nach dem Wechſel konnte ſich die Angriffsreihe nicht
mehr recht entwickeln. Die Läuferreihe lieferte brauchbare Arbeit.
Fritz zog ſich als Mittelläufer gut aus der Affgire. Die
Ver=
teidigung war durchaus auf der Höhe. Kraftvoll wurden die
ſchwierigſten Situationen geklärt. Beſonders gut war Furch
Ohne Fehl war Krieger im Tor. — Bei Fürth machte ſich
uner=
wartet ſtark das Fehlen von Müller und Aſcherl bemerkbar. Die
Mängel der Verteidigung waren beängſtigend. Beſonders der
Erſatzmann Kreß war ein glatter Verſager. Die Läuferreihe
fiel weder im Guten noch im Böſen beſonders auf. Der Sturm
enttäuſchte ſtark. Weder Franz noch Seiderer vermochten zu
im=
ponieren. — Die ſchlechteſte Leiſtuing bot Schiedsrichter Müller=
Mutterſtadt.
im
Die heutigen Spiele haben eine klare Spitzengruppe
er=
geben, die von Lindenhof 08 geführt wird. Um den zweiten Platz
wird es einen heißen Kampf zwiſchen V.f.R. Pirmaſens, der
heute Germania Friedrichsfeld 3:1 ſchlug, und Pfalz
Ludwigs=
hafen, das in Arheilgen 4:1 gewann, geben. Die Tabelle lautet:
Lindenhof 08
3 Spiele 10:1 Tore 5:1 Punkte
Pfalz Ludwigshafen 3 Spiele 8:4 Tore 4:2 Punkte
V.f.R. Pirmaſens 3 Spiele 6:6 Tore 4:2 Punkte
Sp.Vgg. Arheilgen 3 Spiele 3:6 Tore 2:4 Punkte
Germania Friedrichsf. 4 Spiele 4:14 Tore 1:7 Punkte.
Pfalz Ludwigshafen—Sp. Vgg. Arheilgen 4:1 (0:0).
Die routinierten Pfälzer errangen gegen den
Odenwaldkreis=
meiſter auf deſſen eigenem Platz dieſen hohen Sieg. Allerdings
ahnte in der erſten Viertelſtunde kein Zuſchauer die Niederlage
der Vereinigten. Mit anerkennenswertem Eifer greifen die
Ein=
heimiſchen an. Angriff auf Angriff, rollt gegen das Tox der
Gäſte. Aber Pech und nicht zuletzt das makelloſe
Stellungs=
ſpiel der Pfälzer Hintermannſchaft mit dem blendenden
Tor=
wächter Urban vereitelt jeden Erfolg. Als ſich die Aufregung
auf beiden Seiten legt, ſpielt Ludwigshafen beſonnener und iſt
im Stellungsſpiel auf allen Poſten überlegen. Immerhin ſind
in der erſten Spielhälfte bei beiden Mannſchaften die
Vertei=
digungen ſchier unüberwindlich. Und ſo kommt es auch, daß
die Angriffsreihen trotz großem Schneid bis zur Pauſe keinen
Erfolg buchen können. Nach der Pauſe zeigen die Gäſte im
Sturm eine fabelhafte Form. Beſonders die Zuſammenarbeit
iſt beſtechend. Trotzdem dauert es 20 Minuten, bis Dolland den
Bann brechen kann. Eine Bombe aus 8 Meter kann Völger nur
ins eigene Netz lenken. Auf der naderen Seite haben die
Ein=
heimiſchen mit ihren Aktionen aber auch gar kein Glück. Auch
einige Eckbälle bringen nichts ein. Ein Vorſtoß der Gäſte
er=
höht das Reſultat auf 2:0, und gleich darauf kann der Halblinke
unhaltbar zum 3. Tor einköpfen. Das wird den Arheilgern doch
zu viel. Der Gegner wird vorübergehend vollkommen
zurück=
gedrängt. Ein Vorſtoß im Strafraum wird mit Elfmeter
ge=
ahndet. Jedoch wird Rückerichs ſcharfer Schuß von Urban
ge=
halten. Einen unverhofften Flankenlauf ſchließt Dolland durch
Kopfball ab und erhöht ſo auf 4:0. Endlich kann dann Rückerich
nach langem Gedränge das Ehrentor buchen. Der Schiedsrichter
befriedigte.
Sportverein Darmſiadt98-Ludwigshafen03
3:2 (2:2).
Der Reiz der Pokalſpiele ſoll darin liegen, daß durch eine
beſondere Taktik im Spielaufbau dem Gegner möglichſt jede
Chance zum Erfolg genommen wird; Zweck dieſer Taktik:
Ver=
meidung der Niederlage, die ja das endgültige Ausſcheiden aus
der Pokalkonkurrenz bedeutet. Im Mutterlande des Sportes —
in England — haben ſich gerade aus dieſem Umſtand die Spiele
um den Pokal eine ungeheure Beliebtheit erworben. Das
Puoli=
kum weiß, daß dieſe Spiele ſcharfe Kämpfe bringen und zum
Einſatz der letzten Kraft zwingen. Dieſer, den Pokalſpielen an
ſich innewohnende Reiz war bei der heutigen Begegnung auf
dem Stadion vollſtändig zu vermiſſen. Es war ein Treffen, wie
es hoffentlich ſo bald nicht mehr in Darmſtadt gezeigt wird.
Wohl fing es ſehr ſchön an: Beide Mannſchaften legen ein
ſchnelles Tempo vor und kombinieren, flach und genau. Die
Darmſtädter ſind zuerſt ſtark im Vorteil. Schon in der 3. Minute
gehen ſie nach Kombination Wenner=Girmſcheid=Geyer durch
flachen Schuß von Müllmerſtadt in Führung. Dann in der
12. Minute heißt es gar 2:0, als Wenner 2. eine Bombe losläßt,
die den Weg ins Netz findet. Die Pfälzer gehen nun mehr aus
ſich heraus und holen bald auf Flanie ihres Rechtsaußen, die
der Halbrechte aus der Luft abfaßt, ein Tor auf. Bis dahin
ſuar es ſehr ſchön: man ſah beiderſeits gute Leiſtungen. Das
wandelte ſich jetzt mit einem Schlag. Ludwigshafen will
um=
jeden Preis aufholen und wird — um keinen ſtärkeren
Ausdruch=
zu gebrauchen — ſehr maſſiv. Darmſtadt hält ſich zuerſt
zurüg=
als aber der Schiedsrichter — ein Herr Göttmann aus Karls8:
ruhe — die Vergehen der Pfälzer viel zu nachſichtig ahndete unim
es bei unzähligen Verwarnungen ſein Bewenden ließ, gingen
einzelne Darmſtädter auf die Spielweiſe des Gegners ein.
Da=
war nicht nur unnötig, ſondern nahm auch dem Spiel den letztern
Reſt von Schönheit. Ueber dieſe „Holzauktion” in der 2. Halftf
der erſten Spielzeit erübrigt ſich ſo jedes Wort. Nur ſo viel
Während dieſer Phaſe glich Ludwigshafen aus.
In der 2. Halbzeit ſah es zuerſt auch nicht viel beſſer aus
Ludwigshafen wollte den Sieg um jeden Preis mit dem Erfolg
daß letzten Endes ſogar dem äußerſt geduldigen Schiedsrichte
die Sache zu bunt und der Gäſterechtsaußen vom Platz
verwi=
ſen wurde. Zwar wurde nun Darmſtadt ziemlich überlegenn
da aber ſcheinhar der einheimiſchen Stürmerreihe durch di
früheren Vorgänge der Mut abgekauft worden war, wurde di
Ueberlegenheit nicht zahlenmäßig ausgenutzt. Erſt ein Elfmeten
12 Minuten vor Spielende, der wegen eines der zahlreichen
Fouls im Ludwigshafener Strafraum endlich verhängt wurdo
brachte Darmſtadt den Sieg. Baumann nutzte dieſe Gelegenben
gut aus und ſicherte ſo den Darmſtädtern den weiteren Verbleiſn
in der Pokalkonkurrenz. Dies war der einzig erfreuliche Uum
ſtand des ganzen Spieles.
V. f. R. Darmſtadt e. V. — Sportverein Michelſtadt 9:0
Die in den Gaſt des V. f. R. geſetzten Hoffnungen
wurdeu=
nicht in dem Umfange erfüllt, wie man es nach den von ihnn
in letzter Zeit erzielten Erfolgen anzunehmen geneigt warg
Spieltechniſch vermochten ſie kaum zu überzeugen, am wenigſters
noch im Aufbau ihrer Angriffe, lediglich ihr Eifer iſt hoch anzuu
erkennen, ſo war es lediglich das Spiel des V. f. R., daß dir
nicht zahlreich erſchienenen Zuſchauer befriedigt den Platz ven
ließen. Die ganze Mannſchaft des V. f. R. war derjenigen de=
Gaſtes haushoch überlegen, wenn auch die Tore mehr der Situn
ation, den herbeigeführten Aktionen, entſprangen, daß ſie go
nutzt wurden, bedeutet im V. f. R.=Sturm immerhin einen Fortn
ſchritt. Was aber den Erfolg verdient machte, war die ſchön
Zuſammenarbeit, vor allem in der zweiten Halbzeit, die ſich auche
Torgelegenheit zu ſchaffen verſtand, im Gegenſatz zu Michelſtadtn
das einige Pfoſtenſchüſſe verzeichnete. Baur im Tore des V. f.M
langweilte ſich tödlich und hatte nur wenig Gelegenheit, ſeiri
gutes Können unter Beweis zu ſtellen. Die Verteidigung ſchafftn
ſaubere Arbeit. Die Läuferreihe ſpielte auch gut, und vor allem
zeigte der Mittelläufer ein ſehr ſchönes Spiel. Im Sturm wag
das Zuſpiel lobenswert und der nen eingeſtellte Mittelſtürmer
führte ſeinen Sturm prächtig. Er war in ſeinem Element unfu
zeichnet allein für 6 Tore verantwortlich. Die andern Tore ſchoff
der Halbrechte und auch der Mittelläufer beteiligte ſich miü
ſchönem Schuß am Endergebnis. So hat nun die V. f. R.=Manny
ſchaft in ihrem Schlußſpiel einen ſchönen Abſchluß zu verzeichnenn
Nur weiter ſo, ihr V. f. R.ler, und ſoll es euch diesmal nich0
glücken, in die Kreisliga zu gelangen, nur dann zuſammenger
halten, bis nächſtes Jahr, dann werdet ihr euer langerſehutes:
Ziel erreichen. Als Spielleiter zeichnete ein Herr aus
Lampert=
heim, der ſein Amt zur vollen Zufriedenheit beider Mannſchaftenn
leitete.
Die 3. Mannſchaft ſpielte gegen die 2., Mannſchaft von
Weiterſtadt und gewann ſicher 3:1.
gung
Süddeutſ=hland.
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Runde der Meiſter: In Frankfurt: FSV. Fraukfurt—
Sp. Vg. Fürth 2:0 (1:0). In Nürnberg: 1. FC. Nürnberg
V.f.B. Stuttgart 5:1 (4:1). In Mannheim: V.f.L. Neckaraun
FSV. 05 Mainz 5:2 (4:2).
Runde der Zweiten: In Saarbrücken: FV.
Saar=
brücken — Eintracht Frankfurt 1:3 (0:1). In Karlsruhe:
Karlsruher FV. — SV. München 1860 2:1 (2:1).
Pokalſpiel.
SV. Darmſtadt — Ludwigshafen 03 3:2.
Aufſtiegſpiele.
Bezirk Bayern: DSV. München — FSV. Nürnberg 2:2.
Württemberg=Vaden: FC. Birkenfeld FV. Offenburg 3:2.*
V.f.R. Gaisburg — FV. Villingen 2:3. FV. Zuffenhauſen
V.f.B. Karlsruhe 3:2. Rheinbezirk: Germania Friedrichsfeld —
V.f.R. Pirmaſens 1:3. Sp.Vg. Arheilgen — Pfalz
Ludwigs=
hafen 1:4. Mainbezirk: Sp. Gem. Höchſt 01 — V.f.R. Offenbach 2224
Geſellſchaftsſpiele.
Bezirk Bayern: FC. Fürth — V.f.R. Fürth 1:2. FV. 04
Würzburg Viktoria 94 Hanau 6:1. Württemberg=Baden:
Stuttgarter Kickers — V.f.R. Heilbronn 3:3. Sportfreunde Stutt=”
gart — Schwaben Augsburg 2:2. Sp.Vg. Freiburg — SC.
Freiburg 3:4. Rheinbezirk: FC. Pirmaſens — ASV. Nürnberch
3:3. FV. Speyer — Union Niederrad 1:4. Mainbezirk: Rot=
Weiß Frankfurt — SV. Wiesbaden (Samstag) 3:1. Viktoria 94
Hanau — FSV. Frankfurt (Pokalelf) 2:0. V.f.L. Neu=Iſenburck)
— Sp.Vg. Sandhofen 4:2. Boruſſia Fulda — Viktoria
Aſchaf=
fenburg 1:3. Rheinheſſen=Saar: Wormatia Worms — ASV.
Nürnberg (Samstag) 2:2. Alemannia Worms — FC.
Mann=
heim 08 2:1. Boruſſia Neunkirchen — Saar 05 Saarbrücken 6:0.0
Haſſia Bingen — Rot=Weiß Frankfurt 1:4. SV. Wiesbaden —
FC. Hanau 93 5:2.
Süddeutſche Mannſchaften im Ausland.
In Bern: Städteſpiel München — Bern 4:3 (1:1).
In Straßburg: Stuttgarter SC. — AS. Straßburg 1:1-
Brandenburg.
Meiſterſchaftsſpiele der Oberliga.
Alemannia Berlin — Wacker Tegel 1:2. Meteor Berlin —
Union 92 Berlin 4:5. Minerva Berlin — Hertha=Berliner Se.,
1:6. Tasmania Neukölln — Wedding 6:1. Norden=Nordweſtt.
Berlin — Spandauer SV. 2:3. 1. FC. Neukölln — Schöneberger?
Kickers 4:1. Viktoria Berlin — Union Potsdam 2:1. Berliner?
SV. 92 — Polizei=SV. Berlin 2:1.
Weſtdeutſchland.
Endſpiele um die weſtdeutſche Meiſterſchaft.
FC. Schalke 04 — Hagen 05 3:0. Fortuna Düſſeldorf —
Kurheſſen Kaſſel 1:2. Arminia Bielefeld — Duisb. Sp.V. 0:4
Runde der Zweiten: BV. Alteneſſen SC. Odenkirchen 0
1:1. Turu Düſſeldorf — Boruſſia Rheine 5:1. FV. 08 Duis*
burg — Sp.V. Kaſſel 3:1.
Geſellſchaftsſpiele.
Eller 04 — BC. 05 Düſſeldorf 4:0. SC. M.=Gladbach —S.
99 Düſſeldorf 1:5. Sp.Vg. Rheydt — BV. Solingen=Gräffral"
2:1. V.f.R. Köln — Schwarz=Weiß Eſſen 3:0. Sport Kaſſel
Germania Frankfurt 2:4.
Norddeutſchland.
Endſpiele um die norddeutſche Meiſterſchafl=
Hamburger SV. — Kilia Kiel 4:0. Phönix Lübeck — Pe
nover 96 3:3.
Runde der Zweiten: We der Bremen — Komet Bremenl.”""
Viktoria Wilhelmsburg — FC. Altona 93 2:3.
Mitteldeutſchland.
1. Vorſchlußrunde um die mitteldeutſche
Meiſterſchaft.
Dresdener SC. — Chemnitzer BC. 2:3.
4. Pokalrunde: Sp.Vg. Falkenſtein — V.f.B. Leipzig 2"
SC. Apolda — SV. 98 Halle 2:0. Meerane 07 — SC. 93 Zuee
den 2:3.
1
ſio
kid
wehr
wird,
her
Du
den
Melant
Mehres 1927
M Sportfort
Lumhallent
ſichtete über d
Amſterdam
M Betten für
wannſchaften
Nen. Pazu kor
bilen. In
Aegeräume
Eaule in der
2ſ Verbind=
Hade Banf
Kurſtandsf
Nichite e
Iaut
Nummer 82
Mentag; den 28. März 1922
Kegeln.
Bezirksmeiſterſchaftskämpfe.
Darmſtadt auch im Rückkampf erfolgreich.
Die Rückkämpfe um die Meiſterſchaft im 3. Bezirke werden
Höchſt a. M. ausgetragen. Es trafen ſich dort geſtern die
Verbände Hanau, Bensheim und Darmſtadt.
Darmſtadt hatte den erſten Start. Auch diesmal wieder
grar die Mannſchaft gut in Form. Sie legte 5240 Holz vor.
Hanau folgte als zweite Mannſchaft. Im Gegenſatz zum
1oorkampf war die Mannſchaft heute gut. Faſt ſchien es, als ob
ſe Darmſtadt überflügeln würde. Die beiden letzten Paare
ſisken jedoch ab. Das Geſamtreſultat ſtellte ſich bei ihnen auf
1.58. Nun folgte Bensheim. Auch ſeine Mannſchaft erzielte
hnute ein weſentlich beſſeres Reſultat wie im Vorkampfe. Einige
Verſager ſchraubten das erzielte Plus jedoch wieder zurück.
Ge=
ſmtreſultgt von Bensheim 5059. Ergebniſſe der drei
Mann=
ſwaften von Vor= und Rückkampf: Darmſtadt 10 488, Bensheim
A194, Hanau 9975.
Am 3. Aprik haben die Verbände Dieburg, Gelnhauſen und
Achaffenburg zu ſtarten und damit enden die
Bezirksmeiſter=
ſipaftskämpfe.
Es dürfte wohl außer Zweifel ſtehen, daß Darmſtadt die
weiſterſchaft zufällt. Nur Aſchaffenburg kann noch in
Be=
acht kommen, müßte aber 5½ im Durchſchnitt pro Mann
er=
isken, was ihr aber wohl ſchwer fallen dürſte. Immerhin ſind
deberraſchungen nicht ausgeſchloſſen.
Die Einzelergebniſſe von Darmſtadts Mannſchaft ſind beim
gückkampf folgende geweſen: 1. Grim 560, 2. Reicher 537,
3 Reiſenweber 533, 4. Thümmel 525, 5. Schüßler 524, 6.
Schöne=
ſckd 519, 7. Sattler 519, 8. Wilbert 511, 9. Scherer 509,
1. Hüber 503.
Höchſt mit ſeinem ſchönen Heim beſitzt ausgezeichnete Bahnen,
wohl die beſten im Süddeutſchen Gau, und hatte für
einwand=
fieies, tadelloſes Material Sorge getragen. Die Kämpfe
wickel=
tim ſich, von echtem Keglergeiſte beſeelt, reibungslos ab.
Eine neue Kegelbahn.
Den Exforderniſſen der Neuzeit entſprechend und um den
Vorſchrif=
ta gerecht zu werden, die der Deutſche Keglerhund an eine, für
ſport=
liche Zwecke geeignete Kegelbahn ſtellt" hat der Vorſtand der
Turn=
geneinde 1848 beſchloſſen, die derzeitige Kegelbahn neu herzuſtellen.
Mät dem Neubau iſt bereits begonnen. Seine Fertigſtellung erfolgt im
Srufe der nächſten Woche. — Die Weihe und Cröffnung der neuen Bahn
findet am Sonntag, den 10, April 1927, vormittags 10 Uhr, in der
Frnhalle ſtatt. — Die neue Kegelbahn iſt nicht allein dem
geſellſchaft=
ſichen Kegeln, ſondern auch der Förderung des aufblühenden Kegelſports
gwidmet. — Der aus Mitgliedern der Turngemeinde 1846 beſtehende
urd dem Darmſtädter Keglerverband angeſchlsſſene Kegelklub „Zwölfer”
vibindet mit der Bahnweihe die Feien ſeines 25jährigen Beſteheus mit
arſchließender Sportwoche. — Das Kegeln iſt von dem Reichsausſchuß
fis Leihesühungen längſt als ſportliche Tätigkeit anerkannt und
ver=
dient die Fürderung der dazu berufenen Organe.
Tagungen des Deutſchen Reichsausſchuſſes.
Die Vorſtandsſitzung.
Im Reichsminiſterium des Innern fand unter dem Vorſitz
vsn Exzellenz Dr. Lewald eine Vorſtandsſitzung des Deutſchen
Reichsausſchuſſes für Leibesübungen ſtatt. Der Vorſitzende
rfferierte zunächſt über die Geſchäftslage und den Arbeitsplan.
Zie Hauptverſammlung 1927 des Deutſchen Reichs=Ausſchuſſes
fierdet in der Zeit vom 2. bis 4. Juli in Karlsruhe ſtatt; in Ver=
Andung damit wird auch die Tagung der Ortsgruppen
abge=
halten. Im Jahre 1928 finden dann wieder die regionalen
Zngungen der Ortsgruppen ſtatt. Die Sammlungen für den
Scympiafonds beginnen am 1. Mai. Anſchläge für dieſe
Samm=
ſeng hängen in der Reichsbank und ihren Nebenſtellen,
ſämt=
lichen Banken und Poſtanſtalten aus. — Für die
Spielplatz=
tegung haben die Verbände dem Wunſch Ausdruck gegeben,
be=
ſenders darauf hinzuwirken, daß in Zukunft weniger große
ſtädtiſche Anlagen und Stadionbauten errichtet werden, ſondern
ehr den Uebungsbedürfniſſen der Allgemeinheit entſprochen
härd. Der Bau von Vereinsanlagen müſſe ſtärker unterſtützt
werden. — Für den verſtorbenen Generalpräſes Moſtert wurde
der jetzige Generalpräſes der Deutſchen Jugendkraft, Wolker, in
den Vorſtand des DRA. berufen. Der Kaſſenabſchluß des DRA.
balgneiert mit 720 000 Mark. Für den Haushaltsplan des
Jahres 1927 ſind 875 000 Mark eingeſetzt worden. — Der Bau
des Sportforums ſchreitet rüſtig vorwärts. Ein Drittel der
2urnhallengebäude iſt bereits fertiggeſtellt. — Dr. Diem
be=
rirhtete über die Verhandlungen in Amſterdam. In Zandford bei
Amſterdam ſind die Hotels Oranje und Grandhotel mit je
4p Betten für die Fußballſpieler und Hockeyſpieler der
Okympia=
mannſchaften und 250 Betten für die Hauptſpiele gemietet
wor=
den. Dazu kommen die Quartiere in den drei von der Heydſchen
Aillen. In Amſterdam ſtehen 30 Quartiere zur Verfügung. Als
Regeräume für die nicht beſchäftigten Mannſchaften iſt eine
Echule in der Nähe des Stadions zur Verfügung geſtellt worden.
Bte Verbindung zwiſchen Zanford und Amſterdam ſoll mit
Automobilen auf der breiten, 26 Kilometer langen
Automobil=
fraße Zanford—Amſterdam aufrecht erhalten werden. Dfe nächſte
Torſtandsſitzung des DRA. findet am 4. Mai in Berlin, die
näichſte Sitzung des Olympigkomitees am 21. Mai in Berlin
ſtatt. — Im Anſchluß an die Vorſtandsſitzung fand eine
Mitgliederverſammlung des DRA.
fatt, die ebenfalls unter dem Vorſitz von Exzellenz Lewald ſtand,
Dx. Diem berichtete hier über den Stand des Kampfes um die
ſägliche Turnſtunde und über die Propagandawirkung der DRA.=
T enkſchrift zur täglichen Turnſtunde, die als Druckfache des
Feichstages herausgegeben worden iſt. Schöneberg führt dem=
hächſt wieder die tägliche Turnſtunde ein. Der Vorkämpfer der
täglichen Turnſtunde, Nektor Kindermann=Halle, iſt um
Ma=
geſtratsſchulrat ernannt worden. — Ueber die Deutſche
Hoch=
ſchule für Leibesübungen ſprach Prof. Schulz. Der Andrang zur
Hochſchule iſt ſo ſtark, daß Prüfungen und ärztliche
Unter=
lnchungen zur Bedingung gemacht werden mußten. Seit Beginn
wurden 235 Studenten eingeſchrieben, im Jahre 1926/26 allein 344.
Nas Diplom erhielten 99 Studenten, und zwar 87 männliche und
12 weibliche. Die Nachfrage nach Lehrern überſteigt das
Ange=
hot. Die Spielplatztagung findet in der Zeit vom 23. bis 30. Juni
unter dem Vorſitz von Dr. Jentſch ſtatt. Die Einladungen zu
dieſer Tagung ſind bereits engangen. Im Anſchluß an die
egentlichen Beratungen findet eine Rundfahrt durch
Deutſch=
land ſtatt. — Ueber die Stadtämterfrage ſprach Dr. Brandt. Ein
Fdealhaushaltsplan ſoll vom DRA. aufgeſtellt werden. Die
hächſte Mitgliederverſammlung des DRA. findet in Verbindung
mit der Jahres=Hauptverſammlung des DRA. im Fuli in
Farlsruhe ſtatt.
Turnen.
Kunſtturn=Städtekampf Zürich=Frankfurt.
Zürich gewinnt mit 821,75:788,75 Punkten.
Vor ausverkauftem Hauſe ging in Zürich am Sonntag der
ſückkampf im Kunſtturnen zwiſchen den Vertretern der Städte
Fürich und Frankfurt a. M. vor ſich. Die gezeigten Leiſtungen
waren hervorragend, Zürich konnte ſeinen Sieg beim erſten
Gang wiederholen und gewann kugpp mit 821,75:788,75 Punkten,
Der beſte Einzelturner war Joſ. Walter=Zürich, der 95,5 Punkte
auf ſein Konto brachte. Der 2. Platz im Einzelklaſſement wurde
iwiſchen G. Pfeiffer=Frankfurt und H. Brun=Zürich, die je
4425 Punkte erreichten, geteilt.
Main=Rhein=Turngau 2. T.
An Vielſeitigkeit ſeiner Betriebsformen iſt das deutſche
Turnen kaum zu übertreffen. Jeder Neigung und körperlichen
Veranlagung ward in ſeinem Rahmen Gelegenheit gegeben, ſich
zu tummeln, wie es jedem gefällt und wie es ſeinem Körper
dien=
lich iſt. Geräteturnen, die volkstümlichen Uebungen des Laufs,
Sprungs und Wurfs, das Turn= und Sportſpiel, das
Schwim=
men und Wandern iſt in allen Turnvereinen aufgenommen. Aber
nicht nur in Betriebsformen iſt das deutſche Turnen reichhaltig,
ſondern es gibt auch allen Altersſtufen Gelegenheit, ſich
körper=
lich zu betätigen, und ebenſo beiden Geſchlechtern.
Schon die Kinder ſind begeiſterte Anhänger der Turnvereine
und ſo zeigt die Beſtandserhebung des Main=Rheinturngaues
über 4000 Turnſchüler und Turnſchülerinnen, die wöchentlich
ein=
bis zweimal täglich ſich körperlich betätigen. Das Kinderturnen,
ein zartes Pflänzchen, ſoll und muß aber auch gehegt und
ge=
pflegt werden, und der Anleitungen, einen Kinderturnbetrieb ſo
zu geſtalten, daß er anregend auf die Rinderſeela wirkt, bedarf es
immer und immer wieder. Der große Stab von Turnwarten
und Vorturner, die ehrenamtlich ſich der Erziehungsaufgaben
der Jugendlichen unterziehen, reicht bei weitem nicht aus, alle
dieſe Aufgaben zu erfüllen. Die Leitung des Main=
Rheinturn=
gaues iſt deshalb eifrig bemüht, für den jungen Nachwuchs auch
die erforderlichen Führer zu ſchaffen und deren Ausbildung die
nötige Sorgfalt zu widmen. In einem Ausbildungslehrgange,
deſſen Uebungsſtunden auf mehrere Monate verteilt ſind, und
deren zweite am kommenden Sonntag, den 3, April, in
Darm=
ſtadt, Turnhalle, Soderſtraße, vormittags 8 Uhr, ſtattfindet, unter
Leitung des Gaukinderturnwartes, Lehrer Schneider=Eberſtadt,
wird die Aus= bzw. Fortbildung der Leiter von
Jugendabtei=
lungen fortgeſetzt.
An die ſchulentlafſene Jugend.
Wiederum iſt der Schuljahrſchluß nahe und mit ihm erfolgt die
Ent=
laſſung der nicht mehr ſchulpflichtigen männlichen und weiblichen Jugend.
Es bedeutetz für ſie der erſte Schritt zu größerer Freiheit, aber auch
grü=
ßerer und folgenſchwerer Verantwortung, denn mit größerer Freiheit
und Selbſtändigkeit wächſt naturgemäß auch die Verantwortung. Und da
iſt es denn für unſere liebe Jugend, deven Wohl und Wehe uns am
Her=
zen liegt, von der größten Wichtigkeit, wenn ihr auch fernerhin treue
Be=
rater und Helfer zur Seite ſtehen und ſie bewahren vor den ihr
drohen=
den mancherlei Verſuchungen, ſei es gegebenen Falles auch durch
nach=
drückliche Strenge. Denn die wenigſten ſind in dieſem jugendlichen Alter
ſchon ſo innerlich gefeſtigt, daß ſie dieſer Berater entbehren können. Die
natürlichſten Berater ſind da in erſter Linie treue Eltern und Lehrer,
ge=
wiſſenhafte Dienſt= und Lehrherren. Aber auch die Turnvereine — und
darauf hinzuweiſen iſt der Zweck dieſer Zeilen — wollen unſeren
heran=
wachſenden Jünglingen und Fungfrauen als treue Freunde und
Be=
ſthützer in dieſem gefährlichen Alter zur Seite ſtehen. Sie wollen für
ihre keibliche und, ſoweit als möglich, auch für ihre geiſtige Weiter= und
Fortbildung ſorgen, wollen ihren Körper widerſtandsfähig machen im
Kampfe mit den mancherlei Widerwärtigkeiten des Lebens, ihren
Cha=
rakter feſtigen und ihn mit den echt deutſchen Tugenden eines Turners
ausrüſten: freiwilliger Unterordnung in jedem Dienſtverhältnis,
per=
ſönlichen Mut, Ausdauer, Treue. Brüderlichkeit, Opferſinn,
Wahrhaftig=
keit. Gewiß, hohe ideale Aufgaben, die ſich unſere deutſchen Turnvereine
geſteckt haben und denen ſie nachſtreben. Es wäre ſchon ein großer
Ge=
winn und Nutzen für unſere Turnſache, wenn alle Eltern. Stände und
Berufe durchdrungen und überzeugt wären von den hohen Aufgaben und
edlen Beſtrehungen der Turnvereine, die doch nur unſerer lieben Jugend
zugute kommen ſollen, davon überzeugt wären, daß vernünftige
Leibes=
üibungen und die damit verbundene günſtige Rückwirkung auf Geiſt und
Charakter fün viele Berufsarten geradezu unerläßlich ſind. —
Turnver=
eine ſind keine Vergnügungspereine in des Wortes gewöhnlicher
Bedeu=
tung. Ihre Aufgaben und ihre Ziele ſind viel ernſter, denn ſie wollen
unſere jungen Leute in den für ſie gefährlichſten Jahren von der Straße,
aus den Ecken und Winkeln wegholen und ſie an mehreren Abenden zu
ernſter Arbeit und grünblicher Ausbildung ihres Körpers und ſie
aus=
rüiſten mit unverdroſſenem Lehensmut und echter Lebensfreude. Aber auch
geiſtige Nahrung wollen ſie ihnen bieten durch Errichtung von
Biblio=
theken, durch Pflege der Muſik und des Geſanges, durch echte, reine,
ungefälſchte Geſelligkeit. Wir wollen deshalb nicht unterlaſſen und
im=
mer wieder von neuem unſere herzliche Bitte richten an alle Freunde
unſerer ehlen Turnſache: „Führet die heranwachſende männliche und
weibliche Jugend den Turntzereinen zu zum Segen fedes Einzeſnen,
un=
ſerer Stadt und unſeres geliehten Paterlandes!
Hocken.
Zwiſchenrunde um den Silberſchild.
In Frankfurt; Brandenburg — Süddeutſchland 211 41:1);
in Hannover: Mitteldeutſchland — Norddeutſchland 2:4 nach
Ver=
längerung.
Geite 2
Frankfurter Reit= und Spriegtusnier.
Am Freitag abend begann im Frankfurter Hippodrom bei
gutem Beſuch ein ſich über drei Tage erſtreckendes Reit= und
Springturnier. Die Beſetzung iſt ſehr zahlreich, neben den ein=,
heimiſchen Ställen ſind auch die auswärtigen, ſpeziell die
Ber=
liner ſtark vertreten. Der erſte Abend hrach e zwuei Jagdſpringen
der leichten Klaſſe, nachdem vorher einige Vorprüfungen zur
Er=
ſedigung gekommen waren, bei denen ſich beſonders Prinz
Sigis=
mund von Preußen herportat. Sehr erfolgreich ſchnitt in den
Hauptprüfungen Frhr. v. Langen ab, der das zweite Springen
mit Cyrano fehlerlos gewann. Die Ergebniſſe;
1. Preis von Sprendlingen. Jagdſpringen Klaſſe U1 (
Hinder=
niſſe bis 1,20 Meter Höhe); 1. Bayer. Reitſchule Bellonia
(Stallm. Lange) ohne Fehler. 2. Ganymed (Heil) 3 Fehler. 8.
Parzifal (Beſ.) 10 Fehler. 4. Bayer, Reitſchule Scheik (Dr.
Saloſchin) 19 Fehler, 5. Senta (Dr. Saloſchin) 12 Fehler.
2. Preis des Frankfurter Reit= und Fahrklubs. Gatter= und
und Barriexeſpringen. 1. Frhr, p. Langen und Frhr. p.
Lüding=
hauſens Cprano (Frhr. v. Langen) fehlerlos 1:23 Min. 2.
der=
ſelben Prinz (Frhr. v. Langen) fehlerlos 1:30. 3. derſelben
Hartherz (Frhr. p. Langen) fehlerlos 1:30. 1. Graf zu Erbach=
Erbachs Armee (Hans Andrge) 3 Fehler 1:31. 5. Lt. Schmalz”
Benno (Beſ.) 4 Fehler.
Der zweite Tag.
Die Ereigniſſe des Samstags im Frankfurter Hippodrom
wurden mit einer Verprüfung um den „Preis von Frankfurt”
eingeleitet, zu dem 15 Pferde gemeldet ſind. Anſchließend
ge=
langten dann bei anſprechendem Beſuch die Hauptprüfungen zur
Entſcheidung. In den 6 Reitprüfungen bekam man ſehr gutes
Material zu ſehen, eine Reihe von Pferden zeichnete ſich durch
elegante, ſchneidige Gangart aus. Den Abſchluß bildete die
Springkonkurrenz um den Otto Koch=Erinnerungspreis. Das
Ergebnis kam etwas unerwartet, denn man hatte mit einem Eieg
von Falkner oder Imperatgr VIII gerechnet, die zwar auch
tat=
ſächlich ohne Fehler blieben, aber in der Zeit hinter Lt. Schmalz”
Benno zurückblieben. Die Ergebninſſe des Samstags:
Preis vom Frankfurter Tatterſall. 1. Prnz Fr. Sig, p.
Preußens Sandaron (Beſ.)., 2. Rittm. Berges Kirklandsenkel
(Beſ.). 3. Alaricy (Hennings). 4. Chef. 5, Hexe, 12 Teilnehmer,
Preis vom Taunus. (Materialprüfung für 4= bis 6jähr. inl.
Reitpferde). Leichte Abteilung: 1. Graf zu Erbachs Irokeſe (K.
Andrae); 2. Major Moritz Portieus (Beſ.); 3. Alarich; 4.
Ad=
mete. 10 Teilnehmer. — Schwere Abteilung: 1. Rittm. Bergers
Draufgänger 2 (Beſ.); 2. Frau Dr. Weidlichs Alſter (H.
Krei=
ßig); 8. Foxtrott. 9 Teilnehmer.
Ermunterungsprüfung: 1. F. Wolffs Feldmaus (Beſ.);
2. Fr. Windesheims Slalde (Beſ.); 3. Alarich. 7 Teilnehmer,
Preis vom Landwirtſch. Perein (Eignungsprüfung ſür
Reit=
pferde), Leichte Abteilung: 1. Prinz Fr. Sig. v. Preußens
Blan=
kenburg /Beſ.); 2. Graf zu Erbachs Jrokeſe (H. Andrae); 3. Hexe
(Stallm, Lange); 4. Ch=farzt. 12 Teilnehmer, — Schwere
Abtei=
lung: 1. Hptm. Hartmanns Deffet (John); 2. Baronin
Oppen=
heims Morgenrot (Beſ.); 3. Bellonia; 4. Chlodwig, 11 Teiln.
Jugenpreis: 1. Oblt, v. Noſſes Schwäbin (Frl. Kel, Mayer);
2. 7. H. Hanſens Goldelſe (Franz Hanſen); 8. Platin (K, H.
Nette); 4. Maus.
Preis des Frankfurter Rennklubs. (Reitprüfung): 1. Frhr.
z. Lüdingshauſens Herold (Frhr. v. Langen); 2. M. J.
Oppen=
heimers Schwabenmädel (Frl. P. Oppenheimer); 3. Stall
Fried=
richshofs Kavalier (Eckhardt); 4. Flucht; 5, Feldmaus. 20 Teiln.
Otto Koch=Erinnerungspreis. (Jagdſpringen): 1. Lt. Schmalz”
Beuno (Beſ.), fehlerlos 1:19: 2. Frhr. p. Lüdingshauſens
Falk=
ner (Frhr. v. Langen) fehlerlos 1:20; 8. W. Bechſteins
Impera=
tor 8 (Graf W. Kohenau) fehlerlos 1:26; 4. Rittm. Buch und
Dr. Seegers Segler (Rityn. Buch) fehlerlos 1:30.
Schwimmen.
Herbert Heinrich überbietet Neitzel.
Der von dem Magdeburger Neitzel am Freitgg abend
auf=
geſtellte deutſche Rekord im 400=Meter=Freiſtilſchwimmen mit
5:15 Minuten hat keine lange Lebensdauer gehabt. Am Sonntag
gelang es dem Leißziger Herbert Heinrich, den Rekord von
Neitzel erheblich zu verbeſſern. Nicht weniger als 6 Sekunden
ſchwamm Heinrich in Leipzig beſſer, ſo daß er den Rekord jetzt
mit 5 :09 Min, hält.
Durch lein.
ewurde /ererf Loa
ſchließlich doch noch bekannter, als durch jene
berühmte Uberguetung des Ozeans anng 1494,
an deren Ende er an Land ſprang und riefr
„Amerika, du bit entdecht. Wie d ar, während
die Nußſchalen, von arauellen ſegelten, und.
legelten, der Steuermann zu ihm getreten, mit”
den Oorten; Oas linnſt Du ernando, ſo trüh
und bleich ? Ratumbus, im Maſtkorb ſehnlüch,
tig nach Ueſten, jpähend, woar untröltlich, das
Oichtigſte für die lange Reile eintge Riſten.
Greiling-Butsleie vergeſſen at haben, Ale
ihm aber die Andios ihre Zigarren präſentierten-
und er ſeit langemn, wieder den eriten Jabak ſchmeck,
tejagte er leufzend:
RELLING
LUSLESEAAS
hatte ich haben mulſen, dann hätte ich keine Langeveile
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
V4338
Paul Hille, Fgbriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
Seite 10
Montag, den 28. März 1927
Nummer 87
Der Hund von Auxville
Sensationsroman in 5 Akten.
Ein dentscher Dackel und ein deutscher Schäferhund spielen
in diesem neuen Fox-Film die Hanptrollen.
Die närrische Menagerie
Groteske in 2 Akten.
Ingendliche haben von 3½ — 5½ Uhr Zntritt.
Iis Ein age: Der Mann mit den zwei Frauen
Roman in 6 Akten.
Anfang 3½ Uhr
Nur noch kurze Zeit das inter. Doppel-Programm
3 ehrliche Banditen
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Sitten-Roman in 5 Akten.
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