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Frantfurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen. Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 84
Freitag, den 25. März 1927.
190. Jahrgang
*
Ta
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Gewalt wie Krieg. Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüſlung der
Auzelgen=
aufträge und Teiſung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerichllicher Beltrelbung fällt ſeder
Rabal weg. Banſkonto: Deuiſche Banl und Darme
ſtädter und Natlonalbank.
Der Siegeszug der Kantoneſen.
lin neuer Erfolg der
Kantoneſen.
Einnahme Nankings.
EP. London, 24. März.
Die Einnahme von Nanking durch die
Natio=
yſen wird beſtätigt. Der Teil der Stadt, in
die Ausländer Zuflucht geſucht haben, iſt
zhoſſen worden. Auch das engliſche Konſulat
uie beſchoſſen und ausgeplündert. Die vor
Mſing verankerten engliſchen und
amerika=
mhin Kanonenboote gaben Sperrfeuer, um
Abtransport der Ausländer nach dem Depot
Standard Oil Company zu ſchützen. Wie
ntir gemeldet wird, wurde bei der Beſchießung
eigliſchen Generalkonſulats der Konſul ver=
und ein Engländer getötet. Zum Schutze
„Ausländer wurden Marinetruppen gelandet.
Nach einer noch unbeſtätigten Meldung aus
müng ſollen bei den dortigen Unruhen
mere Ausländer getötet oder verletzt worden
ſ. Die engliſchen und amerikaniſchen
Marine=
hörden haben beſchloſſen, zwei weitere Kreuzer
m Nanking zu ſenden, um die Ausländer nach
tanrghai in Sicherheit zu bringen. Das
ame=
imſche Konſulat in Nanking mußte geräumt
tden. Vor der Näumung der Stadt haben
Nordiſten die großen Geſchäfte planmäßig
geplündert. Nachher hat ſich die Lage zwar
zeſſert, gilt aber immer noch als ernſt, weil
z der Ausweiſung der Gewerkſchaftsführer
meiſten Arbeiter den Streik fortſetzen. —
te abend wird der kantoneſiſche
Außen=
hiter Tſchen in Schanghai erwartet, um die
handlungen über die künftige Verwaltung
ieiternationalen Konzeſſion aufzunehmen.
Lie chineſiſchen Truppen beerdigen die
zahl=
chin, in den Straßen liegenden Toten. Ein
Zexramm aus letzter Stunde meldet, daß die
diſten die Stadt Kiukiang geräumt haben,
von der Kanton=Vorhut beſetzt wurde.
Vberraſchung über die Eroberung Nankings.
w. Schanghai, 24. März.
hier wird allgemein großes Erſtaunen zum Ausdruck gebracht.
ſich der Sieg der Südtruppen in Nanking anſcheinend faſt
ne Schwertſtreich vollzogen hat, insbeſondere angeſichts des
9ſtandes, daß ſeit vielen Wochen Tauſende von Soldaten des
irſheeres nach Nanking geſtrömt ſind. Die Geſamtſtärke der
E)truppen betrug 100 000 Mann. Die Mehrzahl der
auslän=
hen Militär= und Marineſachverſtändigen gaben der Meinung
druck, daß die Stadt ſich unabſehbar lang halten werde.
ſſtern jedoch begann ein großes Zurückſtrömen der
nordchine=
ſer: Streitkräfte aus der Stadt und über den Fluß hinüber
ſ) vor dem Einzug der Südarmee. Der Schein der Feuers=
Anfte, die die ſtändige Begleiterſcheinung des Rückzuges der
heſiſchen Armee ſind, erhellte während der vergangenen Nacht
Simmel. Die Schantungtruppen, die alle verfügbaren
Fahr=
ge mit Beſchlag belegt hatten, machten den überſtürzten Rück=
Xüber den meilenbreiten, ſchnellſtrömenden Fluß. Auch von
hintkiang haben ſich die nördlichen Streitkräfte zurückgezogen.
iſt im Laufe des Morgens von den Südtruppen beſetzt
Vom chineſiſchen Kriegsſchauplatz.
den.
Die Lage in Schanghai.
EP. London, 24. März.
In Schanghai herrſcht ſeit dem Einzug der Kantoneſen
he. Der kantoneſiſche General Pei Tſchung=tſchi hat die
eng=
chen Militärbehörden erſucht, ſämtliche Ausländer aus den
ilen Schanghais zu entfernen, die außerhalb der internatio=
Ne Niederlaſſung liegen, um Zwiſchenfälle zu vermeiden. Das
huich wurde an die Stadtbehörden weitergegeben und die
Eva=
ſekung durchgeführt. — Ueber die Ausſichten der Fortſetzung
* Streiks beſteht Ungewißheit. Die Militärbehörden, die der
mäßigten Richtung angehören, ſetzten ſich für die Aufhebung
* Streiks ein, während ſeitens der Arbeiter=Organiſationen
Fortſetzung gefordert wird.
Stärke der ausländiſchen Streitkräfte in Schanghai.
EP. London, 24. März.
Das Foreign Office teilt mit, daß England gegenwärtig in
hanghai acht Infanterie=Bataillone mit den zugehörigen
1Struppen verſammelt habe. Augenblicklich ſeien in
Schang=
folgende ausländiſchen Schiffe verſammelt: England: fünf
eEzer, ein Kanonenboot mit zuſammen 1000 Marineſoldaten;
Freinigte Staaten: 1 Kreuzer, 3 Zerſtörerboote, 3
Kanonen=
de, 1 Truppentransportſchiff mit zuſammen 1200
Marineſol=
ſe 7; Japan: 4 Kreuzer, 3 Zerſtörerboote, 2 Kanonenboote;
inkreich: 1 Kreuzer, 2 Kanonenboote, 1 Kriegsſchiff; Italien:
Rreuzer, 1 Zerſtörerboot, 1 Kanonenboot; Holland: 1 Kreuzer;
ien: 1 Kreuzer und Portugal: 1 Schaluppe.
Bewaffneter Soldat der Nordarmee durchfucht einen Chineſen nach aufrühreriſchen
Propagandaſchriften, die in Millionen von Exemplaren verbreitet werden. Auf dem
Beſitz ſolcher Flugzettel ſteht die Todesſtrafe.
England und die Ereigniſſe in China.
Im Unterhaus fragte heute ein Arbeiterabgeordneter die
Regierung, ob ſie angeſichts der gegenwärtig in Schanghai
be=
ſtehenden Lage beabſichtige, die nationaliſtiſche Regierung
diplo=
matiſch anzuerkennen. Der Premierminiſter erwiderte, daß die
engliſche Regierung weiterhin die Fühlung mit den
nationa=
liſtiſchen Behörden in Hankau durch einen diplomatiſchen
Ver=
treter aufrecht erhalte. Für die Zukunft werde die Haltung der
engliſchen Regierung durch die Umſtände beſtimmt.
Gegen=
wärtig ſei es noch nicht möglich, zu ſagen, welche Aenderung in
dieſer Haltung durch die Entwicklung der Ereigniſſe in China
nötig werden könnte.
Das engliſche Gewerkſchafts=Geſetz.
EP. London, 24. März.
Das engliſche Kabinett iſt ſich über den Entwurf zum neuen
Gewerkſchafts=Geſetz einig und wird dieſen in der beſchloſſenen
Form im Parlament vorlegen. Das Gefetz kann als das
wich=
tigſte der gegenwärtigen Parlamentsſeſſion angeſehen werden.
Es enthält nur acht bis neun Paragraphen, die nach den
vor=
liegenden Berichten vorſehen: 1. daß der Generalſtreik
ungeſetzlich iſt und daß die Organe, die ſich an ihm
betei=
ligen, haftbar ſind; 2. daß die Streikpoſten ſich an
be=
ſtimmte Beſchränkungen bei Ausübung ihrer Tätigkeit
halten müſſen. Aufſuchen von Arbeitern in den
Woh=
nungen und Anwendung von Gewalt iſt verboten;
3. daß die politiſche Kontrolle nur angewendet werden
dürfe, wenn ſich die Gewerkſchaftsmitglieder damit einverſtanden
erklären; 4. daß die Beamtenorganiſationen ſich
von den induſtriellen Gewerkſchaften zu
tren=
nenhaben. Eine Trennung der Unterſtützungsfonds von den
politiſchen Fonds wird nicht gefordert.
Rüſiet Südſlawien weiter?
EP. Rom, 24. März.
Das „Giornale d’Italia” ſetzt ſeine Belgrader Berichte über
ſüdſlawiſche Rüſtungen fort und hält allen Dementis zum Trotz
daran feſt, daß am 1. März in Südſlawien außerordentliche
Maßnahmen zur Vorbereitung der Mobiliſierung getroffen
ſeien. Die Ankunft von Kriegsmaterial dauere fort. Auf dem
Seeweg kämen von Frankreich und Belgien in den Häfen von
Ragufa und Cattaro fortwährend große Mengen Waffen und
Munition an. In Cattaro würden beſonders zahlreiche
Maſchinengewehre und Artilleriegeſchoſſe großen Kalibers
aus=
geſchifft. Dieſe Lieferungen ermöglichten eine vollſtändige
Reor=
ganiſation des ſüdſlawiſchen Heeres.
Die Wahl des tſchechiſchen
Staatspräſidenten.
Von unſerem Q=Korreſpondenten.
Prag, Ende März.
Die Wahl des Präſidenten der tſchechoflowakiſchen Republik,
die für den 24. Mai dieſes Jahres vorgeſehen iſt, wird von der
tſchechiſchen Preſſe zum Anlaß genommen, die tſchechiſch=
bürger=
lichen Gruppen zu ermahnen, es möge bei dieſer Gelegenheit
eine impoſante tſchechiſche Einheit geſchaffen werden, damit die
Wahl erfolgreich und ohne Stimmenteilung verlaufe.
Jusbe=
ſondere an das Regierungslager, das ſich aus den Vertretern
aller Nationen im tſchechiſchen Staate zuſammenſetzt, wird
appel=
liert, von der Aufſtellung eigener Kandidaten abzuſehen und
ge=
ſchloſſen für Maſaryk zu ſtimmen, ebenſo, wie mit Beſtimmtheit
damit gerechnet wird, daß die derzeit in Oppoſition zur
Regie=
rung ſtehenden tſchechiſchen Sozialdemokraten und
National=
ſozialiſten für die Wiederwahl des bisherigen Staatsoberhauptes
votieren werden. Dieſe Annahme erſcheint um ſo begründeter,
als dieſe beiden tſchechiſch=ſozialiſtiſchen Gruppen, die den
Stand=
punkt einer ſogenannten loyalen Oppoſition eingenommen haben,
offenſichtlich zu bedauern ſcheinen, daß es infolge ihrer bisherigen
oppoſitionellen Haltung zur Bildung einer gemiſcht=nationalen
bürgerlichen Regierung gekommen iſt. Die Mahnung zur
Ein=
heit innerhalb der tſchechiſchen Parteien bei der bevorſtehenden
Präſidentenwahl muß denn auch als der Auftakt von Verſuchen
angeſehen werden, die letzten Endes darauf hinauslaufen, die
ſchärfſten Gegenſätze zwiſchen dem ſozialiſtiſchen und bürgerlichen
tſchechiſchen Lager ſoweit zu mildern, daß daraus die
Möglich=
keit einer neuen tſchechiſch=nationalen Einheitsfront geſchaffen
wird, deren erſte Aufgabe wohl darin beſtehen dürfte, den jetzigen
Kurs im Sinne der früheren Pjetka (Sieben=Männer=Regierung)
abzuändern und die Kaltſtellung unbequemer, nichttſchechiſcher
Parteien zu erzielen.
Als ſicher kann gelten, daß die drei deutſchen
Regierungs=
parteien — Chriſtlich=Soziale, Landbündler und
Gewerbetrei=
bende — keinen Kandidaten zur Präſidentenwahl aufſtellen und
für die Wahl Maſaryks ſtimmen werden. Die Deutſchnationalen
und die deutſchen Nationalſozialiſten dürften der Wahl
fern=
bleiben, während bei den deutſchen Sozialdemokraten noch nicht
feſtſteht, ob ſie leere Stimmzettel abgeben oder aus
internatio=
nalen Gründen Maſaryk wählen ſollen, ebenſo wie augenblicklich
die Einſtellung der zahlenmäßig ſtärkſten politiſchen Gruppe in
der Tſchechoſlowakei, der Kommuniſten, unklar iſt. Es kann kein
Zweifel darüber walten, daß Maſaryk wiedergewählt wird, aber
es iſt jedenfalls bemerkenswert, daß einzelne tſchechiſche Gruppen
die Wahl zum Anlaß nehmen, darauf aufmerkſam zu machen,
„daß kein Augenblick geeigneter ſein wird zur prinzipiellen
Aen=
derung des Verhältniſſes zwiſchen Regierungsparteien und
loya=
ler Oppoſition”, das heißt, daß man für die Zuſicherung einer
poſitiven Wahlbeteiligung jene Zugeſtändniſſe zu erreichen ſucht,
die notwendig erſcheinen zur Erneuerung des früheren
alltſche=
chiſchen Kurſes und damit zur Ausſchiffung der
nicht=
tſchechiſchen Gruppen aus der Regierung zur
ge=
gebenen Zeit. Von dieſem Geſichtspunkte aus betrachtet,
er=
halten die Annäherungsverſuche zwiſchen den oppoſitionellen
ſozialiſtiſchen und den bürgerlichen tſchechiſchen Parteien eine
beſondere Bedeutung, ſo daß der Entwicklung innerhalb der
nächſten Wochen ein erhöhtes Augenmerk wird zugewendet
wer=
den müſſen. Die Tſchechofasciſten, die von dem
nationaldemo=
kratiſchen Führer Dr. Kramarſch, deſſen Sehnſucht nach dem
Prä=
ſidentenſitz unverhüllt zu Tage tritt, in geſchickter Weiſe als
Heerbann gegen Maſaryk verwendet werden, ſind äußerſt
kriege=
riſch geſtimmt und laſſen über ihre „burg”=feindliche Haltung
keinen Zweifel. Sie ſtellen feſt, daß mit dem bisherigen
Präſi=
denten „die Mehrheit der Nation” nicht übereinſtimme und daß
es eine unwürdige Unaufrichtigkeit wäre, wenn die Nation ihm
durch die Vermittlung der Volksvertreter wiederum ihre Stimme
geben würde. Eine ſtaatsmänniſche Tat würde das Parlament
hingegen vollbringen, wenn es aus dem Trifolium Jiraſek
(Senior der tſchechiſchen Dichter), Kramarſch (Führer der
Nationaldemokraten und Fasciſten) und Schwehla (
Miniſter=
präſident) den Nachfolger Maſaryks wählen würde. Eine ſolche
Wahl würde vor allem Frankreich begrüßen, da damit eine
Aenderung der gegenwärtigen ſchwächlichen tſchechiſchen Politik
gewährleiſtet ſein würde . . . Dieſe Hoffnungen werden ſich nicht
erfüllen. Die Mehrheit der Bevölkerung des tſchechoſlowakiſchen
Staates, die aus Deutſchen, Tſchechen, Ungarn, Slowaken und
Karpathoruſſen gebildet wird, ſieht in Maſaryk den konſequenten
Vertreter demokratiſcher Prinzipien, die in der Tſchechoſlowakei
nur deshalb ohne befriedigende Erfüllung geblieben ſind, weil
verbiſſener Chauvinismus jeweils niedergeriſſen hat, was in
ernſter Arbeit aufgebaut worden iſt in den Lagern der Nationen
dieſes Staates. Die deutſchen Oppoſitionsparteien werden ſich
mit der Präſidentenwahl zwar nicht übermäßig belaſten, aber ſie
wünſchen doch, duß an der Spitze der Republik ein Mann
ver=
bleibe, den ſeine Vergangenheit als deutſcher Univerſitätsprofeſſor
und Gelehrter und ſein mutiges Bekennertum weit über das
Niveau jener tſchechiſchen Politiker hinaushebt, die ihre
Macht=
ſtellung zur Befriedigung nationaliſtiſcher Gelüſte in einer Weiſe
ausnützen würden, welche die völlige Unterdrückung der
nicht=
tſchechiſchen Völker dieſes Staates zur Folge haben müßte.
Geite 2
Freitag, den 25. März 1927
Nummer 84
Der gegenwärtige Stand
der Strafrechtsreform.
Die Stellung der preußiſchen Stagtsregierung. — Die
Grundgedanien des neuen deutſchen Strafgeſetzbuches.
* Berlin, 24. März. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Juſtizminiſter hat unter Bezugnahme auf
Artikel 40 Abſatz 1 der dreußiſchen Verfaſſung den Staatsrat
über den Stand der Strafrechtsreform und den vom preußiſchen
Staatsminiſterium bei der Beratung des Strafgeſetzbuchsentwurfs
im Reichsrat bisher eingenommenen Standpunkt in folgender
Weiſe unterrichtet: Der von der Reichsregierung Ende 1924 dem
Reichsrat vorgelegte Entwurf eines neuen deutſchen
Strafgeſetz=
buches, das als einheitliches Strafgeſetzbuch für das Deutſche
Reich und Oeſterreich geplant iſt, iſt nach eingehender
Vorbe=
ratung in einer Unterkommiſſion des Reichsrates im Herbſt und
Winter 1926 von den Reichsratsausſchüſſen in erſter Leſung
durchberaten worden. Die Ausſchußberatungen in zweiter Leſung
und die Beratung im Plenum des Reichsrates ſind für Ende
März und Anfang April 1927 geplant, damit der ganze
Geſetz=
entwurf noch im April dem Reichstag vorgelegt und von dieſem
noch während der laufenden Wahlperiode verabſchiedet werden
kann.
Die wichtigſten Neuerungen, welche der Entwurf des neuen
Strafgeſetzbuches gegenüber dem geltenden Recht bringt, bauen
ſich auf vier großen Grundgedanken auf: 1. Das neue
Straf=
geſetzbuch will als Gegenſtand der Beſtrafung mehr als bisher
den Täter, nicht die Tat als ſolche ins Auge faſſen. Im Einklang
mit der Ueberzeugung, die in der neueren Strafrechtswiſſenſchaft
und Strafrechtspflege ſich mehr und mehr durchgeſetzt hat, ſoll
nicht die Tat an ſich als objektives Geſchehnis, ſondern als
Hand=
lung eines beſtimmten Täters vom Richter gewürdigt und
be=
ſtraft werden. Daher ſoll bei der Entſcheidung, wie der Täter
beſtraft werden ſoll, auf ſeine Perſönlichkeit und die für dieſe
bedeutſamen Umſtände ein Hauptgewicht gelegt werden. Dieſer
Grundgedanke, welcher wehr oder weniger die Geſtaltung aller
Datbeſtände des allgemeinen Teiles und des beſonderen Teiles
beeinflußt hat, hat ſeinen unmittelbaren Niederſchlag
insbeſon=
dere im § 67 gefunden. Nach dieſer Beſtimmung ſoll das
Ge=
richt bei der Strafzumeſſung abwägen, inwieweit die Tat auf
einer verwerflichen Geſinnung oder Willensneigung des Täters
und inwieſeit ſie auf Urſachen beruht, die ihm nicht zum
Vor=
wurf gereichen; die Berückſichtigung der Beweggründe und der
perſönlichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Täters zur Zeit
der Tat wird dem Richter beſonders zur Pflicht gemacht. Dieſem
Standpunkt des Entwurfs hat das preußiſche Staatsminiſterium
zugeſtimmt. Bei den Reichsratsberatungen hat Preußen ſich für
eine weitere Ausgeſtaltung des § 67 eingeſetzt mit dem Erfolg,
daß die Reichsratsausſchüſſe auf Preußens Antrag eine
Ergän=
zung nach der Richtung beſchloſſen haben, daß auch die
perſön=
lichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe nach der Tat bis zum
Zeitpunkt der Aburteilung mit berückſichtigt werden müſſen.
Vom Tage.
Entſprechend der allgemeinen Erhöhung der Mieten iſt der
Woh=
nungszuſchuß für die Beamten jetzt ebenfalls um
10 Prozent erhöht worden. In Preußen erhalten die
Staats=
beamten den Mehrbetrag bereits zum 1. April. Im Reiche wird der
Mehrbetrag den Beamten zum 1. Mai gezahlt werden, da der
Reichs=
haushalt noch nicht verabſchiedet iſt.
Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat an den
Reichskanz=
ler ein Schreiben gerichtet, in dem er um die Stellungnahme der
Reichsregierung zu dem bevorſtehenden Ablauf des
Republikſchutz=
geſetzes erſucht und eine Verlängerung befürwortet.
Im ſächſiſchen Landtag kam es zu unerhörten
Skandalſzenen und tätlichen Angriffen auf einen Abgeordneten.
Die Botſchafterkonferenz hat der Aufhebung der
Militärkontrolle über Ungaun zugeſtimmt.
Infolge der Ablehnung des holländiſch=belgiſchen
Scheldever=
trages iſt der Außenminiſter v. Karnebek zurückgetreten.
Chamberlain betonte im Unterhaus das Einverſtändnis
Englands mit einer Regelung des Chinakonfliktes
durch den Völkerbund.
Der vormalige Sultan von Sanſibar, Seyyid Kheled,
iſt geſtorben.
Nach Meldungen aus Mexiko betrachten maßgebende mexikaniſche
Kreiſe die Lage zwiſchen Mexiko und den Vereinigten
Staaten als äußerſt kritiſch.
Die braſilianiſche Regierung hat ihre Teilnahme an
der Internationalen Wirtſchaftskonferenz
ange=
kündigt und fünf Delegierte ernannt, unter denen ſich der Berner
braſilianiſche Geſandte Rio Branco ſowie der braſilianiſche
Völkerbunds=
delegierte Barboza Carneiro beſinden.
Nanking iſt von den Kantontruppen erobert
worden. In Schanghai wurde der Generalſtreik abgeblaſen.
Aus Schanghai wird goeldet, daß die Kantoneſen in
Schanghai einen neuen Stadtrat aus 19 Mitgliedern
eingeſetzt haben, der an Stelle des bisherigen treten ſoll, in dem
die Chineſen nicht vertreten waren,
2. Im inneren Zuſammenhang mit dem erwähnten erſten
Grundgedanken ſteht der zweite leitende Gedanke: Erweiterung
der Freiheit des richterlichen Ermeſſens, um den Richter in die
Lage zu verſetzen, eine allen Beſonderheiten des Einzelfalles
und der Perſönlichkeit des Täters gerecht werdende Entſcheidung
zu fällen. Dieſes Ziel ſucht der Entwurf insbeſondere zu
er=
reichen, und durch Beſeitigung aller entbehrlichen Kaſuiſtik, durch
weitgeſpannte Strafrahmen, durch allgemeine Zulaſſung der
Annahme mildernder Umſtände, endlich durch die Ermächtigung,
unter Umſtänden in beſonders leichten Fällen ſogar ganz von
Strafe abzuſehen. Auch dieſem Grundgedanken des Entwurfes
hät Preußen grundſätzlich zugeſtimmt, ſich jedoch dafür
einge=
ſetzt, daß in der Freiſtellung des richterlichen Ermeſſens nicht
zu weit gegaugen wverde. Demgemäß hat Preußen beantragt, daß
das völlig ſchrankenloſe Milderungsrecht, das der Entwurf in
§ 75 vorſieht, und daß es dem Richter ermöglichen würde, ſelbſt
bei Verbrechen bis auf drei RM. Geldſtrafe herabzugehen,
be=
ſeitigt und die Befugnis zum Abſehen von Strafe eingeſchränkt
werde.
3. Die erhöhte Sicherung der Geſellſchaft durch ſtärkere
Be=
kämpfung des gefährlichen Gewohnheitsverbrechers iſt der dritte
leitende Gedanke des Entwurfes. Er findet ſeinen Niederſchlag
vor allem darin, daß in § 77 ganz allgemein unter beſtimmten
Vorausfetzungen eine Strafſchärfung über den ordentlichen
Strafrahmen hinaus gegen den rückfälligen Verbrecher zugelaſſen
wird, wenn er ein für die öffentliche Sicherheit gefährlicher
Gewohnheitsverbrecher iſt. Neben der Strafe kann gegen einen
ſolchen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher auf
Sicherungs=
verwahrung erkannt werden, die ſo lange dauern kann, wie der
Zweck der Anordnung es erfordert. (§§ 45, 46.) Auch dieſen
Neuerungen des Entwurfes hat das preußiſche Staatsminiſterium
zugeſtimmt, jedoch darauf hingewirkt, daß die Vorausſetzungen
des § 77 ſchärfer abgegrenzt werden.
4. Eine vierte bedeutſame Neuerung bringt der Entwurf
ſchließlich, indem er zur Bekämpfung des Verbrechens neben den
Strafen Maßnahmen der Beſſerung und Sicherung vorſieht,
unter denen die Unterbringung Geifteskranker und vermindert
Zurechnungsfähiger in einer Heil= und Pflegeanſtalt, ſtraffällig
gewordener Trunkſüchtiger in einer Trinkerheilanſtalt ſowie die
ſchon erwähnte Sicherungsverwahrung der gefährlichen
Gewohn=
heitsverbrecher die wichtigſten ſind.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat ſich gegenüber dieſen
Neuerung des Entwurfs in erſter Linie auf den Standpunkt
geſtellt, daß es richtiger wäre, wenn die Frage der Unterbringung
gemeingefährlicher Geiſteskranker und Trunkſüchtiger nicht mit
der Strafrechtsreform verquickt, ſondern gleichzeitig in einem
allgemeinen Verwahrungsgeſetz geregelt würde. In zweiter Linie
hat es ſich dafür eingeſetzt, daß, wenn ſchon die Anordnung dieſer
Maßnahmen dem Strafrichter anvertraut werden ſolle,
wenig=
ſtens bei ihrer Durchführung in weiteſtem Umfange die
Zu=
ſammenarbeit mit den Verwaltungsbehörden, die hier in erſter
Linie berufen ſind, gewährleiſtet werde.
Perkehrsfragen im Reichstag.,
Die Streit um den Mittellandkanal. — Gegen)
die Tarifpolitik der Reichsbohn.
* Beulin, 21. März. (Eigener Bericht.)
Der Reichstag ſetzte heute die Beratung über den Etat des Reich= fort. Als Berichterſtatter des Ausſchuſſes wisz
Abg. Quaatz (dntl.) darauf hin, daß die Beteiligung des Reiches an
den Junkerswerken in dem Etat weitere Summen erforderlich mach=
Das Kabinett habe aber beſchloſſen, weitere Mittel den
Junkerswerfen=
nicht mehr zuzuwenden. Die Junkerswerke haben daher auch auf eim
wveitere Subventionierung verzichtet. Der Nedner befürwortete Mitt;
für die Einrichtung neuer Fluglinien für den Oſten und teilte mür
daß zur Förderung des Flugverkehrs mit Südamerika 1,8 Millionst
in den Etat eingeſetzt worden ſind.
Hierauf gab der Vertreter der preußiſchen Regierung, Stagt.”
ſekretär Dr. Weißmann, eine Erklärung im Namen der am Mitter
landkanal intereſſierten Länder, wie Preußens, Sachſens, Braur;
ſchweigs und Anhalts ab, in der darauf hingewieſen wird, daß das
Reich ſich durch Staatsvertrag verpflichtet habe, den Mittellandkanru
einſchließlich des Südflügels zu bauen. Das Abkommen ſei die
Voo=
ausſetzung für die Ueberlaſſung der Waſſerſtraßen an das Reich
ag=
weſen. Das Neich könne keine finanziellen Einwände erheben, da fiü
andere Waſſerſtraßenbauten, deren Bedeutung ſich mit der des Mittex
lanbkanals nicht vergleichen laſſe, erhebliche Mittel vorhanden ſeie
Die genannten vier Länder würden daher gegen den Vorſtoß des Reichkt.
energiſchen Einſpruch erheben.
Es folgte der erſte Parteiredner, Abg. Schumann (Soz.), due
in erſter Linie für den Ausbau des Eiſenbahnnetzes und nicht du
Waſſerſtraßen eintrat, aber doch die Streichung der 20 Millionen für
den Mittellandkanal bekämpfte, weil man Staatsverträge mit de
Ländern eben auch ausführen müſſe.
In der Debatte verteidigte der Deutſchnationale Dr. Le
Jeum=
die Streichung des Ausſchuſſes an dem Kanalbauprogramm, die niog
auf Kanalfeindlichkeit, ſondern auf finanzielle Rückſichten zurückzuführen
ſei. Dann erörterte der Nedner Verkehrsfragen des deutſchen Oſten,
Der Zentrumsabgeordnete Giesberts bezeichnete das jetzit
Verhältnis zwiſchen Reichsbahn und Reichsregierung als auf die Dauu
untragbar. Die Reichsbahn müſſe zur Reichsregierung in ein ähnlichᛋ=
Verhältnis kommen, wie die Reichspoſt.
60. Geburtstag eines Parlamentariers.
Juſtizrat Bernhard Falk,
Mitglied des Preußiſchen Landtags, begeht am 26. März ſeinen
60. Geburtstag.
Der Deutſchvolksparteiler Abg. Gildemeiſter ſchlug vor, H.
Gelder der produktiven Erwerbsloſenfürſorge für die Förderung d=
Seeſchiffbaues zu verwenden. In der Kanalfrage erkannte er Q
Streichung der Mittel für die Schiffbarmachung der Weſer an. Die
große deutſche Verkehrsproblem beſtehe nicht in der Oſt=
Weſtrichtun=
von der Ruhr nach Berlin, ſondern in der ſogenanuten Süd=Norx=
Richtung, nämlich der Zuführung deutſcher Güter zur Küſte.
Der Demokrat Dr. Wieland verlangte von der Regierung ein=n
klaren Plan, wie ſie ſich bei weiterer Verkehrsentwicklung die Rolle dar
Reichsbahn, der Waſſerſtraßen, der Kanäle und des Luftverkehrs den
Wenn das Reich auf Kanalbauten verzichte, ſo müſſe es von do
Neichsbahn Sicherheiten bezüglich der Bahntariffrage erhalten. X
einem Verzicht auf den Hanſa=Kanal genüge aber nicht einmal du
Verſprechen niedrigerer Bahntarife.
Der Wirtſchaftsparteiler Mollath wandte ſich gegen die Tar= der Reichsbahn, die z. B. im Nahverkehr die Güter auf d—
Kraftwagenverkehr dränge. Der Redner forderte von der Regierun
daß dieſe auf die Reichsbahn dahin einwirke, daß die Beſtimmun
der Gewerbeordnung auch für die Grundſtücke der Reichsbahn gelt :n
ſollen. Manche Bahnhöfe ſeien zu Waren= und Kaufhäuſern geworder:
Bezüglich der Kanalpläne ſchlug der Redner vor, ſich bei der
gege=
wärtigen Finanzlage auf die Fertigſtellung der bereits angefangenn
Kanäle zu beſchränken.
Der Bayeriſche Volksparteiler Bauer war ebenfalls der Anſich,
daß im Augenblick nur eine äußerſt vorſichtige Kanalbaupolitik ar
Platze ſei. Dagegen ſei ein Ausbau der Landſtraßen und deren W
derherſtellung erforderlich und dringend notwendig, weil ſonſt ein
Verkehrskataſtrophe unvermeidlich ſei. Der Redner verurteilte die
Pa=
ſonalpolitik der Reichsbahngeſellſchaft, worunter namentlich die baß
riſchen Beamten zu leiden hätten.
Abg. Henning (Völk. Partei) bekämpfte den Dawesplan, dil
ns die freie Verfügung über unſere Eifenbahnen; die früher z——i
Milliarden Ueberſchuß brachten, genommen habe. — Abg. Kenzle
Beieiligu
And
(Kommuniſt) kritiſierte ſcharf die Zuſtände bei der Reichshahn und E;
kämpfte die Abſtriche bei den Kanalbauten. — Inzwiſchen war e
demokratiſcher Antrag eingegangen, die geſtrichenen 20 Millionen f
den Mittellandkanal wiederherzuſtellen. Darauf wurden die Ber
tungen abgebrochen und auf Freitag, 1 Uhr, vertagt. — Schlaf
gegen ½8 Uhr.
Der ſerbiſche Militäretat angenommen.
Belgrad, 24. März.
Die Skupſchtina hat in ihrer heutigen Nachmittagsſitzumnſ
mit allen gegen eine Stimme den Militäretat angenommen, d al
20,4 Prozent der Geſamtausgaben ausmacht. In ſeiner Eta
rede teilte der Kriegsminiſter mit, daß der Heeresetat gegenüb=”
dem Voranſchlag um beinahe ein Drittel vermindert worden ſo,
Italiens Rüſtungsausgaben betrügen 28 Prozent ſeiner
Geſamn=
ausgaben.
*Bagreuther Brief.
Vor einigen Wochen verbreiteten Berliner Blätter die
ſen=
ſationelle Nachricht, Siegfried Wagner habe die Genehmigung
gegeben, den ganzen ſzeniſchen Apparat der Bayreuther Feſtſpiele
nach Paris zu überführen, das ſich im März zu Wagner=
Auf=
führungen großen Stils unter Mitwirkung erſter deutſcher
Künſtler anſchickt. Aber nicht nur die techniſche Ausrüſtung ſollte
dorthin verpflanzt werden — ſondern es hieß, auch alle für
Bayreuth tätigen Perſönlichkeiten ſeien für das Unternehmen
gewonnen. Daß dieſer Plan nur dem Kopf eines Phantaſten
entſprungen ſein könne — war wohl allen Wagnerfreunden klar,
welche die einzigartige Arbeitsweiſe Bayreuths kennen, weniger
aber dem großen Publikum, das gutgläubig ſolche Meldungen
hinnimmt. Dementis ſolcher Nachrichten pflegen leider in den
meiſten Fällen wirkungslos, zu verklingen, um ſo mehr als wohl,
mit Ausnahme eines kleinen Prozentſatzes, nicht nur das deutſche
Volk dem urſprünglichen Weſen und Wirken Wagners noch
immer ahnungslos gegenüberſteht, ſondern auch das Ausland
nur einen unklaren Begriff davon hat, was Bayreuth will und
leiſtet und womit ſeine einzigartige Stellung im Kunſtleben
be=
ſteht, obwohl an Feſtſpielen heutzutage kein Mangel iſt.
Wenige Tage darauf kam ich dann ſelbſt nach Bayreuth und
hatte Gelegenheit, mit Siegfried Wagner zu ſprechen; ſo kamen
wir auch auf den Pariſer Plan. Mit liebenswürdigem Lächeln
erzählte mir dann Siegfried, wie alle geſchäftstüchtigen
Spedi=
teure Deutſchlands ihn um den Transpoxt beſtürmt hätten; er
nimmit derartige Zeitungsnachrichten mit der ihm eigenen Ruhe
auf, und auch die Unmöglichleit dieſes Bayreuther Gaſtſpieles
in Paris ſo kurz vor den eigenen Feſtſpielen entlockte ihm nicht
mehr wie freundliche Fronie.
Die kommenden Aufführungen werfen ſchon ihren Schatten
voraus: es ſind jetzt 51 Jahre her, daß Wagner ſeinen „Ring”
den Vorarbeiten zur Neuinſzenierung des „Triſtan”
ver=
tieft — Frau Thode (geb. v. Bülow) ſchafft an prachtvollen
Koſtü=
men, die Frage der Beſetzungen iſt ſchon geregelt. Als ich ein
daar Tage ſpäter im Wahnfried Tee trank, ſaß ich wieder in dem
ſtimmungsvollen Speiſezimmer mit ſeinen prachtvollen Beſtänden
alten Porzellans, in dem ich 1902 bei einem der großen Empfänge
die Bekanntſchaft Felir Mottls, des damaligen „Triſtan”=
Diri=
genten, und des geiſtvoll=liebenswürdigen Jesto von Puttkamer
gemacht hatte.
vu Oſtafrika, der
nicht nur ein glänzender Staatsmann, ſondern auch ein
fein=
ſinniger Kunſtkenner und feſſelnder Geſellſchafter war. Doch
zu=
rück zur Gegenwart: Siegfried beſprach mit Dr. Kittel, ſeinem
getreuen Helfer, die Beſetzungen; daß Elmendorff den „Triſtan”
dirigiert, ſteht feſt, ebenſo daß Emmy Krüger, die unvergleichliche
Sieglinde und Kundry von 1925, die Iſolde ſingt. Eine
Ueber=
raſchung dürfte der Triſtan ſelbſt bieten. Hier erwachten aufs
neue in mir die Erinnerungen: ich mußte an Barys Triſtan
(1907) denken, den idealen Vertreter dieſer Geſtalt, in der ſich wie
in kaum einer anderen Wagners innerſtes Weſen und
Seelen=
leben verkörperte. Der Dirigent dieſes „Triſtan” war Felix Mottl
geweſen: beide Künſtler ſind tot. Mottl entfank der Taktſtock am
Schluß einer Münchener „Triſtan”=Aufführung, wie Michael
Ballings letzte Leiſtung der „Ning” 1925 geweſen war, deſſen
Todes= und Triumdhmuſik der „Götterdämmerung” auch ſein
Todeslied wurde. Barys Ruhm erloſch in der ewigen Nacht der
Erblindung; noch dann und wann konnte man ihn in der kleinen
Bogenhauſer Kirche in München die Meſſe ſingen hören. Die
Kunſt verzehrt ihre inbrünſtigen Diener wie ein heiliges Feuer!
Nur wer Bayreuth und ſeinen Stil aus eigener Erfahrung
kennt, hat eine Ahnung von der wundervollen Intenſität, mit der
hier der Kunſt gedient wird. Noch atmet alles den Geiſt der
wunderbaren Frau, die als der größte Jünger ihres Mannes
nach deſſen Tod ſein Lebenswerk der Menſchheit erhalten hat.
Während der Feſtſpiele hat man ab und zu Gelegenheit, mit
Künſtlern und Künſtlerinnen zu ſprechen, die von ihr zur
Ver=
körperung ihrer Rollen erzogen wurden; denn künſtleriſch
Er=
zichungsarbeit im wpahrſten Sinn des Wortes will Bayreuth
leiſten — nicht nur am ausübenden Künſtler, ſondern auch an der
kunſtgenießenden Allgemeinheit. Wie weit ſich dieſe Tätigkeit
er=
ſtreckt, dafür diene ein kleines Beiſpiel: Ich hörte voriges Jahr
von einem Klavierauszug, in dem für die Vertreterin der Jſolde
jede Bewegung der Arme, jeder Blick der Augen der Muſik
ent=
ſprechend eingetragen war, wie es Frau Coſima Wagner
be=
ſtimmt hatte; nichts darf dem Zufall überlaſſen bleiben, und ſei
er noch ſo genial. Nur ſo iſt das Zuſtandekommen jenes
wun=
dervoll abgerundeten Eindrucks zu erreichen, der aus der
Unter=
ordnung unter den Willen des Geſamtkunſtwerks entſpringt. Frau
Luiſe Reuß=Belce, die dramatiſche Leiterin der Feſtſpiele, hat es
in bewundernswerter Weiſe verſtanden, Frau Wagners
Inten=
tionen zu folgen, die ihr in jahrelanger Zuſammenarbeit
ver=
traut wurden. Sie iſt in der Lage, jede Geſtalt in ihrem Sinn
auf die Bühne zu ſtellen und wird auch dieſes Jahr wieder dort
tätig ſein. Frau Reuß=Belce, eine ſtattliche Erſcheinung mit
ſchneeweißem Haar, war die bedeutendſte Vertreterin der Fricka,
die Bayreuth kennt; ihre Bewegungen atmeten klaſſiſche Ruhe, ihr
Vortrag gab jeder einzelnen Phaſe des Dramas ihre Bedeutum,
ihr Stimmaterial zeichnete ſich durch volle, edle Klangwirkurn
aus. Es iſt auch etwas ganz Eigenes um dies Syſtem der Probe:
arbeit, auf dem ſich die Bayreuther Feſtſpiele aufbauen. Als 53
eine Stunde vor einer „Parſifal”=Aufführung einmal nach Fr.
Wolf (Loge 1925) fragte — hörte ich, daß die Herren ſchon lan-”
oben auf dem Hügel ſeien, denn die Solo=Gralsritter müßtae
ihre Einſätze eine halbe Stunde vor der Vorſtellung
nochma-
proben. Wie könnte eine Repertoire=Theater ſich ſolchen LuxtB
leiſten. Ueber die Schönheit des Orcheſters, das in der Mehrza-l
aus Konzertmeiſtern und Kammermuſikern beſteht (etwa 1-
Mann) und die wundervolle Diſziplin der Chöre unter Dofel
kapellmeiſter Rüdels Leitung, die in verklärter Klangſchönhel
den Gipfelpunkt choriſtiſcher Leiſtungen darſtellt, kann man nw.
ſchwer Worte finden; das muß man gehört haben; ſie erreicha.
eine Höhe der Vollendung, die das Ziel jeder künſtleriſchs'
Arbeit iſt.
Und doch, was wäre jene äußere Vollendung ohne die tie
innere Beſeelung, nach der Bayreuth vor allem ſtrebt, und ohn
die ſeine Feſtſpiele nicht das wären, was ſie nach Wagners Wi
len ſein follen? Bahreuth iſt heute mehr denn je ein Symb
geworden, und nur aus den furchtbaren Wirrniſſen und Erſchig
terungen unſerer Zeit heraus lernen wir die gewaltige Traus;
des „Rings” verſtehen: Fluch des Goldes, Haſt und Gier nas
ſeinem Beſitz, die auch den Edelſten ſchonungslos ergreift, ſo de
ſelbſt Siegfried als ſein Opfer fallen muß, er, der ſchuldlos Schu
dige, wie Faſolt, Fafner, Mime, Gunther, wie Wotan ſelbſt ſe
Opfer wurde, bis endlich die wiſſende Liebe eines Weibes v.
Welt von ſeinem Fluch erlöſt und den Unheilvollen dem reine
Ur=Element des Waſſers, den Rheintöchtern zurückgibt. Bahken
will mit ſeinen Feſtſpielen ein Sammelpunkt für all jene ſel
die herausſtreben aus den Nöten des Alltags; es will jene grbx
ſeeliſche Volksgemeinſchaft ſchaffen, die Wagner prophetiſche
Geiſtes ahnte. Die Kunſt als Erlöſerin!
Nur zu raſch war die Teeſtunde im Hauſe Wahnfried vo.
über. Siegfried Wagner und Herr Kittel hatten einen Salle”
um Probeſingen beſtellt, und ſo ſaß ich noch einige Zeit bei Fl—
Winifred, der jungen Gattin Siegfrieds; Wahnfrieds blom.
Jugend kam hereingeſtürmt zur Begrüßung, und mit ihr ein Re
ſtruppige graue Hunde, die Lieblinge der Familie.
Draußen im Garten verblich der Vorfrühjahrstag hinter
de=
kahlen Bäumen. Langſam ging ich durch die breite Allee de
Tore zu, vorbei an der prachtvollen Bronzebüſte König Ludwie
des Zweiten, die den Eingang zu Wahufried ſchmückt — 2
Denkmal einer königlichen Freundſchaft, welche die Welt e
einem unſchätzbaren Hort beſchenkt hat!
E. v. Sichart.
Seite 3
Nummer 84
Die diplomatiſchen
Bemühungen um Albanien.
e utſchlands Stellung im Konzert der Mächte
DDer engliſche Botſchafter iſt am Donnerstag nachmittag vom
ſichsaußenminiſter Dr. Streſemann empfangen worden und
.bei dieſer Gelegenheit den erſten offiziellen Schritt
unter=
mmen, um Deutſchland für die diplomatiſchen Verſuche zu
eereſſieren, durch eine gemeinſame Aktion die Gefahr vom
1 an zu beſeitigen. Dabei iſt intereſſant, daß dieſer Beſuch
y. dem Vorſitzenden des Völkerbundsrats, ſondern der
Groß=
ſcht Deutſchland galt. Ein abſchließendes Ergebnis hat dieſe
u fprache noch nicht gehabt. Sie wird vielleicht am
Donners=
a. ſpät abends, noch fortgeſetzt werden, da ſich der engliſche
biſchafter neue Inſtruktionen aus London holen mußte. Für
urſchland iſt ausſchlaggebend, daß wir uns an einer ſolchen
tion nur beteiligen, wenn es ſich nicht um eine Intervention
ue ger Mächte handelt, ſondern wenn geſichert iſt, daß ein
vies Gremium von Staaten ſich zuſammenfindet, das durch
me. Autorität allein ſchon eine gewiſſe Gewähr für eine
Er=
lung bietet. Deutſchland wird weiter jede aktive oder führende
ſt iligung an einer ſolchen Aktion ablehnen, denn es iſt
ſelbſt=
rhändlich, daß ein ſolcher Schritt nur unternommen werden
nn, wenn weder Italien noch Jugoſlawien dagegen Einſpruch
geHen. Auch das iſt noch keineswegs ſicher. Die amtliche
ſtellungnahme Italiens ſteht noch aus.
Jugo=
ſawien hat von ſich aus eine Unterſuchung der
tenze angeboten, um nachzuweiſen, daß auf ſeiner
nie keinerlei militäriſche Vorbereitungen getroffen wurden.
hat aber dabei zweifellos den Gedanken in der Hinterhand,
dur ſofort den Antrag zu ſtellen, daß dieſe Unterſuchung auch
if Albanien ausgedehnt wird. Hier iſt es aber zweifelhaft,
Italien daran ein ausſchlaggebendes Intereſſe hat.
Beteiligung deutſcher Offiziere an der
Unterſuchungskommiſſion?
Während die franzöſiſchen Blätter nach wie vor ſich gegen
ſ Beteiligung deutſcher Offiziere an der
Unterſuchungs=
mimtiſſion ausſprechen, macht man engliſcherſeits demgegenüber
ſtnd, daß Deutſchland in der vorbereitenden
Abrüſtungskom=
ſſton in Genf vertreten ſei und künftighin auch Offiziere in
Völkerbundsausſchüſſe zur Unterſuchung der Rüſtungen in
ſſterreich, Ungarn und Bulgarien delegieren werde. London
ünſche lebhaft die Mitarbeit Deutſchlands, das in dem Konflikt
völlig neutral bezeichnet werden könne.
üdflawien- fordert Kontrolle italieniſcher Rüftungen.
EP. Belgrad, 24. März.
Wie die „Vreme”, das Organ des früheren Außenminiſters
mſchitſch, meldet, wird die jugoſlawiſche Regierung
den nächſten Tagen an alle befreundeten und
ver=
ſindeten Mächte eine Zirkular=Note über
mili=
ftiſche Vorbereitungen Italiens richten. Die
ſtt, ſoll mit reichlichem Material belegt ſein. Nach den hier
iellegenden Informationen habe Muſſolini die Kontrolle über
militäriſchen Vorbereitungen übernommen. Dieſe
Vorberei=
nten bildeten eine unmittelbare Gefahr für alle Nachbarn
Ita=
uns. In der Note werde gefordert werden, daß die
ſroßmächte oder der Völkerbund, eine
Unter=
ſchung über die italieniſchen Rüſtungen an=
Ien.
Italieniſche Stimmen zum Balkankonflikt.
EP. Rom, 24. März.
Zu dem Vorſchlag, eine internationale
Sachverſtändigen=
mmiſſion mit den Erhebungen über die militäriſchen
Vorbe=
tungen Südſlawiens zu betrauen, ſchreibt nach der
anfäng=
heri Ablehnung durch den „Meſſagero” jetzt die offiziöſe „
Tri=
a”: „Italien hat nichts dagegen, daß eine
Sachverſtändigen=
mmiſſion ernannt wird, die dort eine Unterſuchung
durch=
hren ſoll, wo die ſüdflawiſchen Rüſtungen und
Truppenverſchie=
ſgen angezeigt worden ſind. Es iſt jedoch kindiſch,
anzu=
hnien, daß eine ſolche nach Ablauf einer geraumen Zeit
ein=
ſende Unterſuchung zu einem Ergebnis führen werde. Es
4Konzert.
Herr Rudolf Thies iſt trotz ſchweren Augenleidens ein
iger Flötiſt, das bewies die muſikaliſche Sicherheit, der
ne Flötenton und die treffſichere Technik, die ein Konzert
Mozart deutlich erkennen ließ, mit dem der Konzertgeber
geſtrigen Abend in der Otto=Berndt=Halle eröffnete und
wo=
ihm lauter Beifall geſpendet wurde; ebenſo glücklich war er
er Wiedergabe einer allerdings nicht gerade ſchmackhaften
lanze von Saint=Saens, die rhythmiſch und tonlich große
orderungen ſtellt, denen der Flötiſt durchaus gewachſen war.
Konzert=Fantaſie aus „Fauſt” für Flöte und Klavier zu
, blieb mir keine Zeit; ich bin gewiß, daß auch deren
dergabe Beifall verdient und gefunden hat.
Frl. Penſe nennt ſich immer noch Altiſtin, obwohl ſie keine
m allgemeinen iſt auch die Dalila, deren Arie zu Beginn
zweiten Aktes ſie ſang, und außerdem der Schluß des erſten
S, keine ausgeſprochene Altpartie. Nun, immerhin: Frl.
des Stimme iſt ein Edelſtein, allerdings vorerſt ein
unge=
fener; wenn aber einmal das alles in Ordnung gebracht iſt,
oird etwas ganz Außergewöhnliches daraus.
Außerdem fang noch eine zweite Sängerin, eine Frau
Egenſtern=Lorſch aus Frankfurt a. M.: ich hörte von
die Suſannen=Arie, die ſie mit nicht übel gepflegter
brettenſtimme ſang und mit wechſelndem Glück in Ausſprache
Phraſierung.
Derr Heis iſt ein ſehr guter Begleiter und fand ſich auch
der ihm ferner liegenden Opernliteratur als gewiegter
O.
iker ab.
*Liederabend
Der Monat März iſt ſo liederreich in Darmſtadt, daß es faſt
glicn iſt, allen Darbietungen beizuwohnen. So kam ich am
Eoch abend gerade noch recht, um die letzten beiden Nummern
Vortragsfolge zu hören, ausgeführt von der Altiſtin Eliſa=
Vildor, die begleitet wurde von Frl. Elſe Gohr, die
ausgezeichnete Pianiſtin zu ſein ſcheint, ſoweit ich zu
beur=
in der Lage war, da ich nur Chopin von ihr hörte. Ich
e miich über perlende Technik, blühenden Anſchlag und
ſiſches Empfinden. Sie ſoll Schülerin von Prof. James
ſein und verleugnet nirgends dieſe ausgezeichnete Schule.
ganz ſo glücklich ſchien ſie mir als Liedbegleiterin, das iſt
luch biel ſchwerer, als im allgemeinen angenommen wird,
eine Kunſt, die man auch dann nicht immer zu beherrſchen
Freitag, den 25 März 1927
handelt ſich gar nicht darum, feſtzuſtellen, ob eine gewiſſe Anzahl
Feſtungen vorhanden ſind oder ob Truppenverſchiebungen
er=
folgten, Geſchütze aufgeſtellt und Schützengräben aufgeworfen
wurden. Die in Frage kommenden Erhebungen werden
viel=
mehr nach einiger Zeit gegenſtandslos. Jedenfalls widerſetzen
wir uns weder der Ernennung einer Sachverſtändigen=
Kommiſ=
ſion noch ihren Erhebungen an Ort und Stelle. Die Kommiſſion
ſoll anſcheinend aus fünf Mitgliedern, darunter drei Neutralen,
beſtehen.
Dieſer offiziöſen Mitteilung fügen andere Blätter bei, noch
größere Schwierigkeiten werde die nachträgliche Feſtſtellung einer
Vorbereitung einer albaniſchen Aufſtandsbewegung in
Südſla=
wien begegnen. — „Radio Nazionale” ſchreibt, der ſüdſlawiſche
Zwiſchenfall könne erſt dann als endgültig abgeſchloſſen gelten,
wenn die Belgrader Regierung durch Tatſachen beweiſe, daß ſie
weder jetzt noch in Zukunft auf ihrem Gebiet Umtriebe oder
An=
griffe gegen die rechtmäßige Regierung von Albanien geſtatte.
Neuer niederländiſcher Geſandter für Berlin.
Graf Limburg Stirum,
ehemaliger Generalgouverneur von Niederländiſch=Indien, der
als Nachfolger des bisherigen holländiſchen Geſandten in Berlin,
Baron von Gevers, in Ausſicht genommen iſt.
Die Verhandlungen über den
Finanzausgleich.
Immer noch Schwierigkeiten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Veihandlungen über den Finanzausgleich ſind immer
noch nicht endgültig abgeſchloſſen, weil einzelne Länder im
Reichsrat Schwierigkeiten machen und weil auch die Geſahr
beſteht, daß wegen der Streckung der Kanalarbeiten bei Preußen,
Sachſen und Anhalt eine ſtarke Verärgerung hervorgerufen iſt,
die nachher bei den Verhandlungen um den Finanzausgleich
im Reichsrat ihren Niederſchlag finden würde. Das
Reichs=
kabinett hat deshalb erneut über den ganzen Fragenkomplex
beraten. Auch die Fraktionen haben am Donnerstag geſeſſen,
ohne allerdings vorderhand zu einem Ergebnis zu kommen. Es
ſcheint aber, daß hier immer noch Ueberraſchungen möglich ſind.
Ein Mißverſtändnis hat es ja auch ſchon im Sozialpolitiſchen
Ausſchuß gegeben. Hier haben die Vertreter der Deutſchen
Volkspartei, des Zentrums und der Deutſchnationalen einen
gemeinſamen Antrag auf Erhöhung der Unterſtützung der
Kriegsbeſchädigten eingebracht. Dieſer Antrag hat im
Finanz=
miniſterium eine gewiſſe Erregung ausgelöſt, weil die
Regie=
rungsparteien ſich ja verpflichtet hatten, alle Anträge mit neuen
Forderungen zurückzuſtellen und auf den Nachtragsetat
abzu=
ſchieben, der für den Sommer angekündigt iſt. Der Antrag iſt
daher vom Finanzminiſter als ein Bruch dieſer Abmachung
auf=
gefaßt worden. Er hat daher den Wunſch ausgeſprochen, daß
der Antrag zurückgezogen werde. Darüber wird gegenwärtig in
den Fraktionen noch gekämpft.
Der neue Intendant des Heſſ. Landestheaters.
Karl Ebert,
Mitglied des Staatlichen Schauſpielhauſes zu Berlin, wurde zum
Generalintendanten des Heſſiſchen Landestheaters in Darmſtadt
ernannt.
braucht, wenn man ausgezeichnet Klavier ſpielen kann. So ſchien
im vorliegenden Fall bei den Wolf=Liedern wohl alles Pianiſtiſche
tadellos, die notwendige Einfühlung mit der Sängerin und der
Kompoſition war aber nicht reſtlos da. Wir hatten daher den
Eindruck, als fühle ſich die Sängerin, welche die Wolf=Lieder
mit reifer Singekunſt und ſtarker Intelligenz vortrug, durch die
Begleitung in der freien Geſtaltung der Geſänge gehemmt,
weil ihre Begleiterin ihren Intenſionen nicht reſtlos und
blitz=
ſchnell zu folgen im Stande war. Wir glauben, daß die
Sän=
gerin, die auch vier wertvollen Liedern von Fielitz zu eindrucks=
Der Kampf um den Schelde=Vertrag.
Die Ablehnung in der holländiſchen Erſien Kammer.
* Amſterdam, 24. März. (Priv.=Tel.)
Die Debatte über den belgiſch=holländiſchen Scheldevertrag,
die ſich ſeit einigen Wochen in der holländiſchen erſten Kammer
hinzeg, iſt zum Abſchluß gekommen. Im Verlaufe der heutigen
Sitzung hat die erſte Kammer den Vertrag mit 33:17 Stimmen
abgelehnt.
Wie bekannt, wurde am 3. April 1925 zwiſchen Belgien und
Holland ein Vertrag abgeſchloſſen, der bereits von Belgien
rati=
fiziert worden iſt und von der zweiten Kammer Hollands am
11. November 1926 angenommen wurde. Dieſer neue Vertrag
ſtellt an ſich nichts anderes dar als eine Ergänzung des alten
Vertrages von 1839, bei dem neben Holland und Belgien die
da=
maligen europäiſchen Großmächte, darunter auch Preußen,
Ver=
tragspariner waren. Der Weltkrieg brachte aber neue
Voraus=
ſetzungen. Die politiſche Lage nach dem Krieg war für Belgien
äußerſt günſtig. Holland dagegen" fühlte ſich durch die
neuge=
wachſene Macht Belgiens beunruhigt. Nicht ganz mit Unrecht;
denn dort verlangten beſtimmte Kreiſe jetzt Gebietserweiterungen
auf Koſten Hollands, und Holland, das vor dem Kriege gegen
ſolche Anſprüche, ſich durch das mächtige Deutſchland gedeckt
fühlte, ſtand nunmehr allein. Es wurde zunächſt verſucht, die
Angelegenheit vor dem Haager Schiedsgerichtshof in Ordnung
zu bringen, aber das mißlang, da man ſich über die Streitfragen
wegen der Scheldemündung nicht einigen konnte. Holland
ver=
langte ſein unbeſchränktes Hoheitsrecht, was Belgien nicht
aner=
kennen wollte. So kam es dann zu dem Scheldevertrag von 1925.
Das in dem neuen Vertrag vorgeſehene Schelde=Regime
brachte den von belgiſcher Seite geſtellten Foxderungen inſofern
Erfüllung, als 1. Belgien dort das Recht zugeſtanden wurde,
Antwerpen den Charatter eines Kriegshafens zu geben; 2.
Bel=
gien ein Mitbeſtimmungsrecht über die Schelde, durch Errichtung
einer aus einem neutralen Vorſitzenden und einem belgiſchen
und holländiſchen Vertreter beſtehenden Verwaltungskommiſſion
erhält, deren Befugniſſe allerdings beſchränkt ſind; 3. Holland
ſeine Polizeigewalt und die damit verbundenen
Beſchlagnahme=
rechte bezüglich aller derjenigen Schiffe aufgibt, die die Schelde
mit dem Ziel oder als Ausgangspuntt Antwerpen befahren.
Die holländiſchen Vertragsgegner haben den Vertrag
haupt=
ſächlich aus den drei folgenden Gründen abgelehnt: wegen der
Unterhaltungskoſten der Schelde, wegen des Kanalplanes
Ant=
werpen-Moerdijk, wegen des Kanals Antwerpen—Ruhrort. Die
Hauptgegnerſchaft galt dem letzten Kanalprojekt, das
gewiſſer=
maßen aus dem Scheldehafen Antwerpen auch noch einen
Rhein=
hafen zum Nachteil des Magshafens Rotterdam oder des
Rhein=
hafens Amſterdam machen würde. Ein Waſſerweg Mags=Schelde
beſtand ja ſchon bisher, doch würde der neue Kanal die
Verbin=
dung erheblich abkürzen. Bedenken gegen den Vertrag beſtanden
ſchon von jeher aus wirtſchaftlichen und politiſchen Gründen.
Holland geſtattet zwar Belgien nicht, die Schelde gegebenenfalls
zu einem Kriegsgebiet zu machen.
Vandervelde hat das in der belgiſchen Kammer erklärt,
Bel=
gien werde ſich nur an einem Kriege beteiligen, der die
Geneh=
migung des Völkerbundes habe, und dann müſſe Holland als
Mitglied des Bundes ſowieſo die Schelde für Kriegszwecke
frei=
geben. In Holland hat man darauf geantwortet, daß Belgien
ein militäriſches Bündnis mit Frankreich habe und damit ſelbſt
eingeſtehe, daß es auch mit anderen kriegeriſchen Möglichkeiten
als Völkerbundskriegen rechne. Der eigentliche Verfechter des
Vertrages in Holland iſt der Außenminiſter Karnebek. Er hat
den Vertrag von 1925 ſelbſt unterzeichnet und ſich des öfteren
ge=
äußert, zurückzutreten, falls die erſte Kammer die Ratifikation
ablehnen ſollte. Man ſieht daher den kommenden Dingen mit
Spannung entgegen. Wirtſchaftlich und politiſch zeitigt die
Ab=
lehnung des Vertrages für Deutſchland keine beſonderen Folgen.
Was der Vertrag Wichtiges für uns enthalten hätte, war der
Kanal Antwerpen—Ruhrort. Deutſchland hat ja bereits ſeine
Zuſtimmung zur Aufhebung des Vertrages von 1839 und damit
auch der belgiſchen Neutralität durch Artikel 31 des Verſailler
Vertrages ausſprechen müſſen, ebenſo wie Oeſterreich und
Un=
garn in den Friedensverträgen von St. Germain und Trianon.
England und Frankreich haben den neuen Zuſtand ebenfalls
vertraglich gutgeheißen und zwar durch den zwiſchen England
und Frankreich einerſeits und Belgien und Holland andererſeits
in Paris am 22. Mai 1926 abgeſchloſſenen Vertrag.
voller Wirkung verhalf, als Liederſängerin durchaus Beachtung
verdient, ein Urteil, das das Publikum durch lauten Beifall
beſtätigte.
O.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Verteilung des Beethoven=Preiſes. Bei
der am Dienstag in der Preußiſchen Akademie der Künſte
ver=
anſtalteten Beethoven=Feier teilte der Präſident der Akademie
mit, daß der ſtaatliche Beethoven=Preis, der jährlich in Höhe
von 10 000 Mark verteilt werden ſoll, diesmal erſtmalig in zwei
Hälften von je 5000 Mark an die Muſiker und Komponiſten
Gerhard v. Keußler (Hamburg) und Kurt Thomas
(Leipzig) verliehen worden ſei.
— Die ſtaatliche Bauhochſchule in Weimar
veröffent=
licht im eigenen Verlag zum neuen Semeſterbegimn — 1 April — eine
eingehende Schrift über Ziel und Aufbau mit 61 zum großen Teil
ganz=
ſeitigen Abbildungen, die eine Auswahl der bisherigen Arbeit der
Hoch=
ſchule und der Erzeugniſſe der Werkſtätten darſtellen. Das Ganze iſt
neben allgemeinem Intereſſe beſonders wichtig für alle Bau= oder
Wevk=
ſtudierende, denen dieſe neue Hochſchule eine wirklich moderne
Ausbil=
dungsſtätte bietet.
— Die deutſchen Ausſtellungsgegenſtände auf
der Lyoner Städteausſtellung 1914 werden
zurück=
gegeben. Im Jahre 1914 hatte die Stadt Lyon eine
Städteausſtel=
lung veranſtaltet, zu der eine große Reihe deutſcher und öſterreichiſcher
Städte aus ihren Muſeen und Sammlungen Ausſtellungsgegenſtände
geſandt hatten. Dabei waren wohl die wertvollſten Gegenſtände die
aus dem Goethe=Haus in Frankfurt a. M. überfandten
Manu=
ſkripte und Reliquien. Nach langwierigen Verhandlungen iſt im Jahre
1924 auf Veranlaſſung des damaligen Miniſterpräſidenten Herriot, der
gleichzeitig Bürgermeiſter der Stadt Lyon iſt, ſeitens der franzöſiſchen
Regierung beſtimmt worden, daß die Gegenſtände zurüchgegeben werden
ſollen. Es waren jedoch dabei wieder Streitigkeiten über die ungeheuer
hohen Aufbewahrungskoſten und Verſicherungsgebühren entſtanden, die
nun endlich wiederum durch Vermittelung Herriots nach ſchwierigen
Verhandlungen beigelegt worden ſind. Die Ausſtellungsgegenſtände
ſind freigegeben worden und werden nunmehr ihren rechtmäßigen
Be=
ſitzern wieder zugeſtellt werden.
EP. Die Cheopspyrawide. In der von der Boſton Harvard
Expedition entdeckten Grabkammer der Cheopspyramide wurde
zur allgemeinen Enttäuſchung der Alabaſterſara leer gefunden;
die Hoffnung auf das Auffinden der Mumie iſt jedoch noch nicht
aufgegeben worden, da die Möglichkeit des Vorhandenſeins
anderer Grabkammern immer noch beſteht.
Eeite 4
Freitag, den 23 März 1927
Rummer 84
Belgiſches Mißbehagen.
Von unſerem m=Korreſpondenten.
Brüſſel, 23. März.
In Brüſſel herrſcht eine große außenpolitiſche Verſtimmung,
gleichzeitig zeigt man auch höchſt miltariſche Allureil. Die
Polt=
tiher fuhren eine ſehr energiſche Sprache, bei aller Betonung
Lo=
carnos ſelbſtverſtandlich. Aber, wenn man von dieſen
pazifiſti=
ſchen Worten abſieht, muß ſelbſt der objektivſte Beobachter
feſt=
ſtellen, daß im Vergleich zum letzten Jahr eine mächtige
Entwick=
lung feſtzuſtellen iſt. Noch vor einem Jahr haben ſich die
deutſch=
belgiſchen Beziehungen ausgezeichnet entwicelt. Sie ſchienen auf
weniger Widerſtände, zu ſtoßen, als die deutſch=franzöſiſchen.
Heute iſt das Gegenteil der Fall.
Man betont in Brüſſel oſtentativ die Sicherung der Grenzen.
Das iſt nicht einfach die Wiruung der franzöſiſchen Militärreform,
wie man annehmen könnte. Gewiß, das franzoſiſche Beiſpiel übt
auf die belgiſche Politik ſtets einen außerordentlich großen
Ein=
fluß aus. Techniſch — wenigſtens nach dem was bisher
ver=
lautet — ſollen die belgiſchen Pläne eigentlich nur eine
Ergän=
zung der franzöſiſchen Reform darſtellen. Es beſteht ja in dieſer
Beziehung eine Zuſammenarbeit zwiſchen Brüſſel und Paris.
Aber wenn man die allgemeine Stimmung beobachtet, ſo
ent=
deckt man, daß Brüſſel, einen viel ſchärferen Kurs gegenüber
Deutſchland einſchlagen will als Paris. Dieſe Tatſache tritt
be=
ſonders klar hervor, wenn man die deutſch=belgiſchen und
deutſch=
franzöſiſchen Beziehungen in der nächſten Vergangenheit
ver=
gleicht. Gewiß kann mon auch in der Haltung Deutſchland
gegenüber eine Anlehnung an Frankreich konſtatieren, aber nicht
an die herrſchende Richtung, ſondern an die der äußerſten
Rech=
ten in Frautreich. Das mag vielleicht etwas überraſchen,
beſon=
ders da Vandervelde Leiter der Außenpolitik iſt; aber es iſt ſeit
langem kein Geheimnis mehr, daß Vandervelde, ſich ſtark nach
rechts orientiert.
Die Eupen= und Malmedy=Frage wirkt da auch mit. Noch
vor nicht allzulanger Zeit hat man die Möglichkeit einer
finan=
ziellen Trausaktion mit Deu ſchland mit der lobenswerteſten
Ob=
jektivität erwogen und heute wird von Jaſpar wegen der „
pan=
germaniſtiſchen Propaganda” in Eupen und Malmedy Alarm
geblaſen. Und die belgiſche Preſſe führt eine äußerſt heftige
Sprache gegen Deutſchland.
Aber nicht die Abtühlung des Verhältniſſes zu Deutſchland
iſt es, was der herrſchenden politiſchen Stimmung ihren Stempel
aufdrückt. Der größte Teil der Mißſtimmung kommt wegen des
niederländiſch=belgiſchen Vertrages. Man befürchtet, daß die
holländiſche erſte Nammer die Natifizierung des belgiſch=
hollän=
diſchen Vertrages von 1925 ablehnt. Bekanntlich wurde dieſer
Vertrag von der zweiten Kammer im Hagg nur mit einer
Mehr=
heit von einer Stimme angenommen, und nach der herrſchenden
Stimmung in Holland ſowie nach den Preſſeſtimmen zu urteilen,
beſteht ziemlich große Ausſicht, daß die erſte Kammer die
Nati=
fizierung ablehnen wird.
Der Vertrag von 1839, welcher das belgiſch=holländiſche
Ver=
hältnis regelt, wurde durch den Krieg ungültig, und ſeitdem
ge=
lang es nicht, jenen Fragenkomplex, welcher darin geregelt war,
zu ordnen. Urſprünglich wünſchte man in Brüſſel eine
Entſchei=
dung des Völkerbundes, die Mächte haben aber dieſe Löſung
ab=
gelehnt und die Regelung der Fragen den beiden Staaten
über=
laſſen. Nach langwierigen Verhandlungen gelang es dem damaligen
belgiſchen Außenminiſter Hymans, ein Abkommen abzuſchließen,
man wagte es aber in Holland nicht, das Abkommen zur
Rati=
fizierung vorzulegen. Dieſes Abkommen zwiſchen Hymans und
van Karnebeek beſitzt nicht nur eine hervorragende wirtſchaftliche
und politiſche, ſondern auch eine ſtrategiſche Bedeutung. Für
den Fal, daß es abgelehnt wird, wird eine äußerſt heikle Lage
enttſtehen.
Die Argumente von holländiſcher Seite gegen den Vertrag
gipfeln in der Behauptung, daß im Falle der Natifizierung die
Niederlande unter eine franzöſiſch=belgiſche Hegemonie geraten
würden. Das „Algemeen Handelsblad” ſpricht dies beſonders
ſcharf aus. Nach belgiſchen Behauptungen ſoll der Grund des
Widerſtrebens gegen den Vertrag in erſter Linie auf der
Kon=
kurrenz zwiſchen Rotterdam und Antwerpen begründet ſein. Das
iſt inſofern jedenfalls rich ig, als das raſch ſich entwickelnde
Ant=
werpen durch das Inkrafttreten des Vertrages ſtark begünſtigt
wäre.
Es iſt evident, daß die Verhandlungen nicht einfach wieder
aufgenommen werden können, wenn die Ratifizierung abgelehnt
wird. Dazu iſt das Verhältnis zwiſchen den beiden Staaten viel
zu geſpannt, ganz abgeſehen davon, daß der holländiſche
Außen=
miniſter zurücktreten müßte.
Die franzöſiſche Preſſe, beſonders der „Temps”, beſchwört
Holland, das Abtommen zu ratifizieren. Wie aber die Dinge
jetzt im Haag ſtehen, haben dort die franzöſiſchen Stimmen
außer=
orbentlich wenig Bedeutung. Darüber gibt ſich auch die
fran=
zöſiſche Zeitung Rechenſchaft und ſpricht gleichzeitig über „
ge=
heimnisvolle auswärtige Einflüſſe” im Hagg, welche die
Rati=
fizierung hintertreiben wollen.
Wie ſich auch die Dinge entwickeln mögen, in Brüſſel fühlr
man ſich zurzeit außerordentlich unbehaglich, was die
Außen=
politik betrifft. Denn es beſteht die Ausſicht, daß eine mißliche
diplomatiſche Lage entſteht, deren ſchädliche Folgen die ganze
weſteuropäiſche Politik tragen muß. Die außenpolitiſche Lage
Velgiens iſt keineswegs glänzend, man iſt nicht einmal der
frau=
zöſiſchen Unterſtützung ſo ſicher als man glauben machen möchte.
Bei aller Betonung der Freundſchaft kümmert ſich der Quai
d’Orſay herzlich wenig um Belgien, und das Lavieren zwiſchen
den anderen Mächten bringt ziemlich ſchlechte Reſultate. Dadurch
läßt ſich vielleicht die nervöſe Haltung der belgiſchen Regierung
und der Kammer in den außenpolitiſchen Fragen Pſychologiſch
erklären. Man verſucht krampfhaft, ein längſt
dahingeſchwun=
denes außenpolitiſches Preſtige aufrechtzuerhalten. Aber man
darf mit Recht bezweifeln, ob es Vandervelde gelingen wird,
durch eine brüske Politik, das Land aus einer unangenehmen
außenpolitiſchen Lage herauszuführen.
Die Genfer Abrüſtungsdebatte.
Friedenskundgebungen ohne Reſultate.
*
Graf Beruſtorff,
der Delegierte Deutſchlands auf der in Genf tagenden
vorbe=
reitenden Abrüſtungskonferenz.
EP. Genf, 24. März.
Die Fortſetzung der Generaldebatte in der Abrüſtuugs
Kommiſſion brachte heute vormittag Reden der Delegierten von
Griechenland, Schweden, Holland, China und Südflawien. Beu
merkenswert iſt der Vorſchlag des ſchwediſchen Geſandten Hem
nings, dem ſich dann Sokal im Namen Polens anſchloß, da
Präſidium möchte eine vergleichende Zuſammenſtellung der bes
den vorliegenden Konventions=Entwürfe machen, damit die Konw
miſſion in der Lage ſei, die übereinſtimmenden und die in
Wider=
ſpruch befindlichen Punkte klar zu überblicken. — Der holländiſcht ſ.
Delegierte, der frühere Unterrichtsminiſter Roetgers, betonte, dad
ſeine Delegation die Vorlegung der beiden Konventions=Enp
würfe begrüße, weil es der Kommiſſion dadurch erſpart würdg.
die Arbeit der beiden Unterkommiſſionen nochmals zu wieders
holen. Die holländiſche Delegation ſei zu jeder Konzeſſion bereit
wenn dadurch ein praktiſches Ergebnis der Verhandlungen er,
möglicht werde.
Viel Heiterkeit erregten die Ausführungen des chineſiſchen
Delegierten Tſchu, der nach Darlegung der weltpolitiſchen Lage
Chinas erklärte, daß China bereit ſein würde, ſich jeder Korn
vention anzuſchließen, die hier vereinbart werden könnte, ja, dau
Ching ſogar bereit wäre, auf eine volſtändige Abrüſtung aler
Staaten einzugehen. Es wäre damit einverſtanden, daß aln
Waffen der ganzen Welt in einen Ofen getan und zu Denn
mälern zuſammengeſchmolzen würden. Das wäre daun aue
die beſte Methode, die Unterſchiede zwiſchen den ſogenannten
ſtarken und den ſogenannten ſchwachen Staaten vollkommen zu
verwiſchen.
Der tſchechoſlowakiſche Geſandte Veverka, Vizepräſident der
Kommiſſion, machte den Vorſchlag, die Kommiſſion ſolle in eingr
Reſolution wenigſtens die Grundſätze feſtſtellen, von denen ſien
die Staaten unter Berückſichtigung ihrer nationalen Sicherhe 7
leiten laſſen ſollen, wenn ſie ſpäter die Mindeſtziffern feſtſetzerz
die für ihre Rüſtungen notwendig ſind.
Am Ende der heutigen Ausſprache behandelte de Brouckenn
unter beſonders ſtarker Kritik an dem engliſchen Entwurf noch
einmal das Geſamtproblem der Abrüſtung und forderte energiſcht
daß die weiteren Verhandlungen öffentlich ſtattfinden.
Frankreich und Coolidges Flottenabrüſtungskonferenz
EP. Paris, 24. März.
Der Kabinettsrat befaßte ſich heute morgen neuerdings mu
der Frage, ob ein Beobachter an die Flotteny
abrüſtungskonferenz Coolidges geſandt werden forl
Ein Beſchluß konnte trotz längerer Diskuſſion nicht gefaßt wer”
den. Briand trat mit großer Wärme für die
Ench=
ſendung eines Beobachters ein, während alklf
übrigen Miniſter nach unſeren Informationen gegen
dieſen Vorſchlagwaren. Es verlautet nun, daß am Sams
tag ein Beſchluß gefaßt werden ſoll. Die Verzögerung rühr
aber daher, weil der Wunſch beſtehe, daß Italien zuerſt eines
Beſchluß faſſe. Außerdem wurde über die Frage der Vergebum
des Zündholzmonovols an den ſchwediſchen Zündholztruſt bee
raten und im Prinzip beſchloſſen, daß das gegenwärtige Zünk
holzmonopol aufgeheben und in eine Geſellſchaft mit intereſſierte=
Regie umgewandelt werden ſoll, d. h. der Staat wäre am 6o
winn der Privatgeſellſchaft beteiligt. Der Vorſchlag ſieht eim
Barentrichtung an die franzöſiſche Regierung in Höhe von A
Millionen Dollar vor.
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* Darinſtadt Grafenſtt. 239
Nummer 84
Rus der Lanveshauptſtaut.
Darmſtadt, 25. März.
Hochſchulnachrichten. Der Diplomingenieur Dr. rer nat Auguſt
um in Mannheim ſt zum ordentlichen Profeſſor für Werkſtoff=
„oe an der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt berufen worden,
— Verſetzungen in den Nuheſtand. In den Ruheſtand verſetzt wurde
n 16. März 1937 der Lehrer an der Volksſchule zu Kempten, Kreis
ſirgen, Philipp Emil Michel auf ſein Nachſuchen wegen geſchwächter
eiendheit vom 1. April 1927 ab. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über
esltersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 198 bzw. 19.
Dezem=
n 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Otober 1925 (
Negierungs=
at S. 240) tritt am 1. April 1927 in den dauernden Ruheſtand; der
ſu dienrat im einſtweiligen Ruheſtand Herm. Hüffell zu Friedberg.
— Reichsfinanzverwaltung Landesfinanzamt Darmſtadt. Der
Vor=
her des Finanzamtes Hungen, Regierungsrat Hermann May, wurde
ei ſeinen Antrag in den Nuheſtand verſetzt.
— Gewerbemuſeum. Am Sonntag, den 2. März, um 11½ Uhr,
weht der Direktor des Gewerbemuſeums in dem großen Hörſaal über
dre Textilarbeiten von Rudolf Koch” in der
Aus=
eklung „Schrift und Handwerk‟. Der Vortrag wird nur
ma eine halbe Stunde dauern, ſo daß die Beſucher vor= und nachher
begenheit haben, die Ausſtellung zu beſichtigen. Der Eintritt iſt frei.
— Ein Beethovenbrief und handſchriftliche Noten, ſind zurzeit im
eier der Buchhandlung Bergſträßer ausgeſtellt.
— Heſſiſches Lanbestheater. In dem Tanzſpiel „Die Geſchöpfe
es Prometheus”, das morgen im Großen Haus, zuſammen mit
Freitag, den 25. März 1927
Seite 3
Paſtoralſinfonie, als erſte Veranſtaltung des Landestheaters zur
ter des 100. Todestages Beethovens zum erſten Male gegeben wird,
ilen die weſentlichen Aufgaben: Otto Wenke als Prometheus, ſowie
* Abänderung des Reichsgeſetzes über
Mieter=
ſchutz und Mieteinigungsämter
in der Faſſung der Bekanntmachung vom 30. Juni 1926.
Ein am 19. März 1927 in Kraft getretenes Geſetz enthält wichtige namen ins Klaſſiſche. Er führte etwa folgendes aus: Als
Abänderungen, die im Nachſtehenden wiedergegeben werden:
ſchäftsräume Gebrauch gemacht — Verordnung vom 29. März 1925 —),
allgemeine Grundſätze über die Geſichtspunkte auf, die unter Berückſich= hatten, waren von dieſer ſich vor ihnen auftuenden Welt ſo begeiſtert,
heit des Mietzinſes im Sinne des 8 494 von Bedeutung ſind.”
verfahren vor dem Mieteinigungsamt vorauszu= trikulation an der Univerſität wurden die Namen verändert. Sehr
gende Vorſchriften: 1. Ein Termin zur mümdlichen Verhandlung über Erinerungen, wie er auf der Schule in Schettſtadt ſeinen Namen
latini=
dem der Vermieter oder ein von ihm zum Vergleichsabſchluß ermächtig= tragende Umformung, in Darmſtadt ſind gute Beiſpiele
Ger=
ter Vertreter erſchienen war, ein gütlicher Ausgleich zwiſchen den Par= vinus und Schnabelius auch der Knippelizus aus dem
teien erfolglos verſucht oder daß der Mieter in dem Termin ausgeblie= „Tollen Hund” gehört lzerher. Denen gegenüber treten nun die
eigent=
das MEA. zu verweiſen. 3. Die Entſcheidung auf eine vor dem Inkraft= die oft ſchwer zu erklären ſind. So der Name Caſtritius,
zu=
treten der Anordnung erhobeng Räumungsklage iſt bis zur Erledigung fällig wurde im Darmſtädter Geburtenverzeichnis von 1714 die
Ueber=
des Schiedsverfahrens auszuſetzen. 4. Ein Schiedsverfahren kann auch ſetzung — Gelſenleichter geſetzt. Da war alles klar. Der Name heißt
ſunda von Kreibig und Irene Scheinpflug als des
Prome=
ers Geſchöpfe. Im übrigen ſind in der Aufführung in wichtigen
ſollen beſchäftigt die Damen: Berdolt, Böhm, Korſchan, Müller=Wiſchin,
erſe, Weismann, und die Herren Grauert und Scharff. Seitens der
ſungemeinde Darmſtadt haben ſich dem Landestheater
freundlicher=
eiſſe eine größere Anzahl Herren zur Verfügung geſtellt, um in Form
ms Bewegungschores an der Aufführung teilzunehmen.
Frau Maria Fein wurde von der Direktion der Neuen Wiener
ühne eingeladen, anfang April die weihliche Hauptrolle in dem
mma „Päpſtin Johanna” von Heinrich, Ortner, dem Verfaſſer von
Michgel Hundertpfund”, zu ſpielen. Da die zwiſchen der
General=
mktion und Frau Fein abgeſchloſſene Vereinbarung am 31. März
dzelaufen wäre, wurde dem Erſuchen der Künſtlerin, ſchon jetzt aus
ium Vertrage auszuſcheiden, entſprochen, um ihr das Wiener Gaſtſpiel
ermöglichen.
Heute abend findet das einzige Gaſtſpiel von Käthe Dorſch mit
memble ſtatt, bei dem das Schauſpiel „Flamme” von Hans Müller
egeben wird, das der Künſtlerin auf ihrer Gaſtſpielreiſe zuletzt in
eſen Tagen am Wiesbadener Staatstheater, gauz außergewöhnlich ſtarke
nſolge brachte. Die Preſſe aller Städte bezeichmet die Künſtlerin als
ne der ſtärtſten Hoffnungen der deutſch n Schauſpielkunſt und ſtellt ſie
mer Elſe Lehmann und Lucie Höflich gleichwertig an die Seite.
Be=
nbers anerkennend heben die Beſprechungen auch die Qualität der
ſurführung und das gute Zuſammenſpiel aller Mitwirkenden hervor.
— Deutſchlands Meiſterſänger gaſtiert übermorgen in Darmſtadt.
ſemrich Schlusnus und ſeine leuchtende Stimme ſind das Ereignis
es mur einmaligen Darmſtädter Konzertes, welches am A. März im
ätiſchen Saalbau ſtattfindet. Ungeheure Erfolge erzielte der äußerſt
mpathiſche Künſtler ſeit ſeinem letzten hieſigen Auftreten. Weit über
e Grenzen Deutſchlands iſt längſr bekannt, daß Heinrich Schlusnus,
ner großer deutſcher Bariton, wohl die ſchönſte Stimme unter den
ſelangskünſtlern Europas beſitzt. Karten zu ſeinem einzigen Konzert
nd in der Muſikalienhandlung Georg Thies Nachf. Leopold Schutter,
Ufabethenſtraße 12, grhältlich.
— Buſch=Quartett. Weiteſte Kreiſe des muſikliebenden Publikums
darmſtadts werden mit Bedauern vernommen haben, daß Herr Profeſſor
zuſch mit dem 1. April Darmſtadt für immer verläßt, um ſeinen
Wohn=
nach Baſel zu verlegen. Es wird deshalb wvohl allſeits begrüßt
derden, daß den Darmſtädtern Gelegenheit gegeben wird, im 9.
Akg=
enie Konzert von Profeſſor Buſch Abſchied zu nehmen. Aus dieſem
Inlaß findet dieſer Abend am 1. April, abends 8 Uhr, im Großen Haus
* Heſſiſchen Landestheaters ſtatt und zwar wird Herr Profeſſor
duktor und Profeſſor Paul Grümmer. Werke von Beethoven, Mozart
nd Mendelsſohn=Bartholdy zum Vortrag bringen. Der Kartenverkauf
2 Städtiſchen Akademie für Tonkuuſt, Eliſabethenſtraße 36.
n Saal.der Städtiſchen Akademie. Eliſabethenſtraße 36, vor= und
nach=
rüttags die Schülerprüfungen der Dilettantenklaſſen ſtatt. Dieſe
Schüller=
mfungen ſind als Vorſpiel für die Eltern und Angehörigen der Schiler
Sacht, jedoch ſind auch Freunde der Anſtalt willkommen. Näheres wird
uoch bekanntgegeben.
— Das Heſiſche Künſtleithegter wird ſich mit einer zweiten Luf=
Arung im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters am
Donners=
zu. den 14. Ayril, vorſtellen und „Die verſunkene Glocke” von Gerhart
darptmann zur Aufführung bringen. Die Vorſtellung findet auch in
fmnkfurt a. M. am Montag, den 4., und Dienstag, den 5. April,
epeils abends 71½ Uhr im Volksbildungsheim ſtatt.
4. Elternabend der Mädchenfortbildungsſchule. Jm übervollen
Kerkeoſaale fand der Elternabend ſür die hauswirtſchaftliche
8erufsſchule ſtatt. Er war, wie es eigentlich Elternabende in
ſieſem Jahre ſein ſollten, ganz dem Andenken Peſtalozzis gewiomet.
3 ülerinnenchöre, Gedichte, Anſprachen und Theateraufführungen
hat=
eu den Grundgedanken, Leben und Wirken dieſes Menſchenfreundes
ud Volkserziehers beſonders auch den ſtark vertretenen Eltern recht
iudringlich vor die Angen zu ſtellen und ſo zur Nacheiferung
anzu=
enen. Der Vortrag über Peſtalozzis Leben und Wirken von Herrn
ſektor Karl Schäfer von der Beſſunger Mädchenſchule war für
die=
en Zweck auch hervorragend geeignek. Die klare Sachlichkeit wurde
Vertragende auf Grund perſönlicher Kenntnis der Schweizer
Peſtalozzi=
tärten ſehr ſorgfältig ausgewählt hatte. Daß dieſem ſchönen Vortrag
ſarn das Theaterſtück „Lienhard und Gertrud” folgte, vertiefte noch a
ſit Wirkung. Es war aber geradezu erſtaunlich, mit welcher Sicherheit
ſielfach ganz eingelebt hatten in dieſelben. Die
Mädchenfortbildungs=
cule kann mit Befriedigung auf dieſen Elternabend zurückblicken.
— Der Landesverband Heſfen des Reichsbundes der Zivildienſtbe= von Hans Sachs „Der Roßdieb zu Fünſing” erregten viel Heiterkeit,
ſechtigten hält am 26. und 27. März laufenden Jahres ſeinen diesjährigen g
Ludesverbandstag in Worms in den „Zwölf Apoſteln” ab. Zur
offi=
ſillen Tagung am 27. März ſind zahlreiche Abgeordnete des Reiches,
ſes Landes, Stadtverordnete aller Parteien, ſowie Vertreter der
Be=
ſurden eingeladen. Auf dieſer Tagung, die mit einem Vortrag des
Hrndesdirektors Krüger von Berlin verbunden iſt, wird beſonders
hin=
ewieſen.
— Turngemeinde Beffungen 1865, Darmſtadt e. V. Am Sonntag,
der A. März I. Js., beginnt das neue Wanderjahr. — Als 1. Wan= n
derung iſt diesmal ein „Familienſpaziergang” in der Gemarkung
Darn=
tiöt vorgeſehen. Alle, jung und alt, können mitkommen, denn
kör=
derliche Anſtrengungen ſind keine zu erwarten und 2½—3 Stunden
ſarn man ſchon unterwegs ſein. Unſer Wanderwart, Turmbruder
Sculz, hat die Führung übernommen. Der Wanderausſchuß lädt alle i
Mitglieder aufs herzlichſte ein, ſich an dem Spaziergang zu beteiligen.
de Teilnehmer und Teilnehmerinnen treffen ſich Ecke Wihelm= und Wagner, Reißiger, Bartoſch und Jüngſt. Als Soliſten ſind gewonnen
beidelberger Straße, von vo pünktlich um 2½= Uhr der Abmarſch eis Konzertmeiſter Paul Schnurrbuſch und Kammermuſiker Konrad
ſugt. — Als Endziel iſt unſer Turnhaus vorgeſehen, wo im Anſchluß Klammer, die Kompoſitionen von Bach, Pugnani=Kreisler und
au die Wanderung von 5½ Uhr an gemütliches Beiſammenſein mit Eeceles zu Gehör bringen. Von beſonderer Bedeutung wird die Auf=
Pkorierungsfeier ſtattfindet. Das Klampfen=Orcheſter, die Turnmann= führung des vierſätzigen Trios in 4=Dur, für Klavier, Violine und
ſtaft, die Turnerinnen uſy. werden für Abwechfelung Sorge tragen. Violoncello, von dem Darmſtädter Komponiſten Friedel Fiſcher,
der Wanderausſchuß gibt ſich der angenehmen Hofſnung hin, daß ei Lehrer an der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, ſein, der die
Aus=
un kommenden Sonntag alle Mitglieder mit ihren Augehörigen, ſoweit führung des Klavierpartes ſelbſt übernimmt. Näheres in morgiger Anz.
ſie ſich nicht ſchon an dem Spaziergang beteiligten, im Vereinshaus
be=
brißen kann. Es iſt ein zwangloſes Zuſammenkommen, keine Etikette
(A obwalten, nur Freundſchaft und gute Kameradſchaft ſei Trumpf.
— Jubiläum. Am 26. März begeßt Herr Friedrich Wenz,
Magazin=
gbeiter bei der Firma G. Merck, ſein 40jähriges Jubiläum.
* Hohes Alter. In geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit feiert Frau 4
B5er=Poſtſchaffner Seim hier, Kahlertſtraße 42, am Samstag, den
2. März, ihren 82. Geburtstag.
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veranſtaltete Elektrolg=Konzert im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
daß die Zuhörer drei volle Stunden mit Intrreſſe den Darbietungen — Wolf; „Mylius — Müller. Die weitverzweigte, über ganz
folate beweiſt die Güte des vorgeſührten Apparates, der ohne
Neben=
geräuſche die Tonnuancierungen klar wiedergibt. Dadurch iſt natülich
ein reiner Kunſtgenuß ermöglicht, der je nach dem Geſchmack des
Ein=
zelnen bei der reichen Auswahl der vorhandenen Elektrola=Schallplatten dig; Probus — Fromm; Petigens — Pötzſch; Pistor, Pistoriug — Becker,
ſich auf Muſikſtüicke, Geſangs= oder Proſavorträge erſtrecken kann. Eine
ler, wie Caruſo, Schlusnus uſw., ſowie ein von Moiſſi geſprochener
Prolog, Koloraturgeſänge hervorragender Künſtlerinnen und zahlreiche
ſehr geſchickt ausgewählt und fanden, wie die Programmſtücke,
leb=
haften Anklang. Der leichteren Muſe war beſonders der dritte Teil
der Vortragsfolge gewidmet. Hier wechſelten die verſchiedenſten
Tanz=
freudigem Beifall aufgenommene Ueberraſchung wurde den Zuhörern
durch die verſchiedenen in ſchöner und klaver Altſtimme von Fräulein — Fuchs; ulpius — Fuchs.
M. Jäger vorgetragenen Lieder, die von Herrn Fingernagel
ſehr gefühlvoll am Flügel begleitet wurden.
tag fand in dem Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums der Feſte= nen. Hans Hoffmann, der Dichter des Gymnaſiums von Stolzenberg,
abend des Chriſtl. Vereins Junger Männer ſtatt. Es war ein
erfreu=
liches Zeichen, daß trotz der vielen anderen Veranſtaltungen ſo viele
Menſchen erſchienen waren, daß der große Feſtſaal voll beſetzt war.
In den Ausſtellungs= und Verkaufsräumen herrſchte während der
Volf Buſch mit ſeinen Quartett=Kollegen, Göſta Andreaſſon, Karl. Pauſe ſogar ein faſt beängſtigendes Gedränge. Es gab dort aber auch
wirklich viel ſchönes zu ſehen und zu erſtehen. Die jungen Leute hatten
ſich alle erdenkliche Mühe gegeben, die Räume feſtlich herzurichten, und
dar 2 bis 6 Mark) beginnt heute, Freitag, den 25. März, im Sekretariat ſo bot ſich dem Beſchauer ein farbenprächtiges Bild dar. Im erſteon
Stockwerk waren auf langen, weiß gedeckten Tafeln alle die vielen
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Vom 2. bis 8. April finden Gegenſtände ausgeſtellt, die fleißige Bubenhände im Laufe der letzten
Monde verfertigt hatten. Da gab es Spielwaren aus Holz und Pappe,
dort lagen prachtvolle Silhouetten mit der Laubſäge ausgeſchnitten,
dann wieder ſah man alle möglichen Formen von kleinen
kunſtgewerb=
lichen Arbeiten in Patpe, Kleiſter und Buntpapier. Andere Buben
hatten Perlarbeiten nach dem Muſter der Indianerarbeiten gemacht
und einige zeigten ihre Kunſt in Arbeiten mit dem Märklin=Stahl=
Bau=
kaſten. Viel beſtaunt und bewundert wunde das große Segelſchiff, das
einer der Buben mit ſehr viel Geſchick und ganz erſtaunlicher
Genauig=
keit gebaut hatte. Dasſelbe fand viel Bewunderer, und der Wunſch
wurde laut, dieſe Fertigkeit auch anderen zu vermitteln, damit dann im
Sommer ein großes Wettſegeln im Woog vor ſich gehen kann. Die
aus=
geſtellten Zeichnungen, Aquarelle und Oelbilder fanden allgemeine
An=
erkennung, und ſelbſt die am meiſten zur Kritik veranlagten Beſucher
geſtanden, daß ſie ſo viel Kunſt, wirkliche Kunſt nicht erwartet hätten.
Viel Freude machten auch die grooßn Buntpapierbilder, die von viel
Geſchmack und Verſtändnis der Knaben zeugten. Alles in allem die
Ausſtellung war fein. Es wurde tüchtig gekauft, aber nicht gefeilſcht,
benn alle wußten, welche großes Werk ſie damit bauen helfen. Die
Vortragsfolge war ſehr reichlich, faſt zu reichlich, aber gut und
aus=
erwählt. Der ganze Abend war auf den Ton der Freude geſtimmt. Daß
dieſer frohe Abend gerade in der Paſſionszeit ſtattfand, hat, wie auch
der Vorſitzende des Vereins, Herr Dr. Avemarie, ausführte, ſeine
be=
lach bedeutend gehoben durch eine Reihe prächtiger Lichtbilder, die der ſondeven Gründe, und man kann wohl ſagen, daß der Abend in keiner, da die jungen Leute, beſonders wenn ſie Sprachen erlernen, gute Aus=
Disharmonie mit dem Ernſt der Zeit ſtand. Die muſikaliſchen
Dar=
bietungen machten viel Freude und zeugten von viel Können und
Be=
gabung. Turnen am Barren, Freübungen und Pyramiden ließen wohl
jeden der Zuſchauer den Eindruck gewinnen, daß auch chriſtliche Jugend
ſi Schülerinnen der Anſtalt ihre Rollen beherrſchten und wie ſie ſich darin etwas zu zoigen hat und durchaus ernſt zu nehmen iſt. Das
Turnen klappte famos und wurde mit großem Beifall aufgenommen.
Das einmalige Auftreten der Bremer Stadtmuſikanten und das Spiel
auch wieder recht nachdenklich und ſtill werden. Mit dem kraftvollen
Singegebet der Nieskher Turner „Laß ein Mann mich werden”, ſchloß dia bekannte Schriftſtellerin Frau Ellen Leiber, die ja als
vortreffliche=
war, und der ein Schritt vorwärts im Wollen und Wachſen der Arbeit wurde, die Vorträge wiederum abzuhalten. In Darmſtadt findet der
hat vorgeſtern gelernt, daß chriſtliche Jugend etwas anderes iſt, als
ſagen kann.
— Die Singmannſchaft der Turngemeinde Beffungen 1865 Darm=
R
täglich krisch gebrannt
in anerkannt vorzüglicher Oualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (362a Telephon 71
Familiengeſchichtliche Vereinigung.
n. In der letzten Sitzung hielt der Stadtbibliothekar i. R. Noack
einen Vortrag über Umformungen und Ueberſetzungen
deutſcher, insbeſondere heſſiſcher
Familien=
gegen Ende des Mitelalters im Italien das klaſſiſche Altertum mit
8 52 erhält als 3. Abſatz: „Die oberſte Landesbehörde ſtellt für ſeinen literariſcheh und künſtleriſchen Schätzen wieder entdeckt und wie=
Näume, die nach Abf 1 von den Vorſchriften des erſten Abſchnitts aus= derbelebt wurde, das was man Renaiſſance nennt, das
Wieder=
genommen ſind (von der Befugnis hat Württemberg hinſichtlich der Ge= aufleben der Wiſſenſchaſten im Reformationszeitalter. Die
litera=
riſchen Kreiſe, die vielfach, namentlich die Juriſten, in Italien ſtudiert
tigung der örtlichen Verhältniſſe für die Beurteilung der Angemeſſen= daß ſie den Aufbau einer ganz neuen Menſchheit davon erwarteten,
deshalb werden ſie Humaniſten genannt. Sie fühlten ſich eben
8 522: „Die oberſte Landesbehörde kann anordnen, daß einer ganz als Nömer und brachten dies auch äußerlich durch Umformung und
Klage, mit der die Herausgabe eines nach 8 52 von den Vorſchuiften des Ueberſetzung ihres deutſchen Namens ins Römiſche und Griechiſche
1. Abſchnittes ausgenommenen Naumes verlangt wird, ein Schieds= zum Ausdruck. Bei der Aufnahme in die Lateinſchule und der
Imma=
gehen hat. Wird eine ſolche Anordnung getroffen, ſo gelten fol= hübſch ſchildert der bekannte Humaniſt Thomas Platter in ſeinen
dio Näumungsklage darf erſt beſtimmt werden, wenn der Vermieter eine ſiert erhält. Dies wurde nun, wie bei dem Namen Platterus, nur
Beſcheinigung des M.EA. darüber beibringt, daß in einem Termin, in durch Anhäengung der Endung —us bewirkt, das nannte der
Vor=
ben iſt. 2. Ein bei dem Prozeßgericht angebrachter Güteantrag iſt an lichen Ueberſetzungen. Aus der Fülle ſeien nur einige Namen beleuchtet,
von dem Mieter beantragt werden, der eine Räumungsklage befürchtet.” heute hier und im Nied — Gölzenleuchter, weil er nicht mehr
ver=
ſtanden wurde. Es iſt urſprünglich ein Berufsname. Es iſt der Mann,
der die Gelzen — junge Schweine leichtert — beſchneidet — kaſtriert.
— Cellarius — Keller, der Nentmeiſter früher gab es in den
meiſten rOten einen Amtskeller. — Chelius war auch ſchwver zu
enträtſeln, es kommt vom griechiſchen chelone — Schildkröte, und die
aus dem Panzer der Schildkröte, angeblich von Hermes erfundene
Lyra oder Leier, was ja in den Spürhunden des Sophokles vorkommt,
die Leute hießen: Fiedler. Crecelius kommt von Kratz, der
Kurz=
form von Pankratius, Krätzel — Creelius. Debus — Tobias=
Faber — Schmied: Fabritius — Kleinſchmidt: Follenius
— Follen, wie ſich ja der Dichter und Freiheitsheld wieder nannte.
Freſenius — Freeſen, Frieſe; Gelfius — Geilfus; Irenäus
— Friedmann; Knippelius, der Name Knippel kommt in der
erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts öfters vor. Niebergall wollte
mit dem Humaniſtennamen den Studienaufenthalt des jungen K. im
„Tollen Hund” andeuten. Korbus, der Name wurde in früherer
Elektrola=Konzort. Das von der Firma K. Jäger, Darmſtadt, Zeit wohl auch Corvus geſchrieben und war die Ueberſetzung von
Raab. Lepſius und Lipſius — Lips, der Kurzname von
theaters, erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuches. Schon die Tatſache Philipps; Lueius — Lutz, Verkleinerungsform von Ludwig; Lupus
Deutſchland verteilte Familie M. ſtammt von der Walkmühle bei
Wetter in Oberheſſen, in der Nähe iſt eine Mittelmühle, von der der
griechiſche N. — Uesomrlius ſtammt. Omnus — Ganz; Pareus —
Kun=
eingedeutſcht als Pkistor namentlich in Schwaben; Practorius —
reiche Blütenleſe ausgezeichneter Vortragsſtücke wurde den Zuhörern Schultheiß; Purpus, die Familie P. ſtammt aus der Pfalz und ſind
vorgeſetzt. Schon in dem ausgewählt guten und ſchönen Programm die Nachtommen des aus Holland ungefähr 1615 nach Frankreich
über=
waren klaſſiſche Muſikſtücke und Geſangsdarbietungen bedeutender Künſt= geſiedelten Malers Pourpus — Ritter; Rigius — Nieſe; Rossinug
— Noth, aus Oppenheim; Sartorius — Schneider: Semper —
Sent=
baere — Teilnehmer am Sent=Synode; Seriba — Schreiber: Suppueg
Geſänge aus der italieniſchen Schule vorgeſehen. Weite Zugaben waren — Suppes, Suppaus (— Trinkaus); Textor — Weber: Tonzor —
Bader, Scherer; Urygophorus — Schilling — es iſt der Reformator von
Waldeck und hieß urſprünglich — Hefenträger, was aber mit Hefe nichts
zu tun hat, wahrſcheinchlich iſt es eine waldeckliſch=mundartliche Form
platten, um mit einem flotten Marſch zu ſchließen. Eine beſondere mit für kläfner — Hafeutreger — Träger; llietor — Bender, Büttner;
Vigelius — Weigels; Volpins — Vaubel; Vossins — niederdeutſch Voss
Als letzten Ausklang dieſer Bewegung kann man die Vorliebe
neuerer Dichter, bei Decknamen ſolche Ueberſetzungen zu wählen, an=
— Feſtabend des Chriſtlichen Vereins Junger Männer. Am Sonn= ſehen. W. Ragbe ließ ſeine erſten Schriften unter Corrinug
erſchei=
überſetzte ſeinen Namen mit Elpener, wie wenn das Hoff— iſt von Hoffen
käme; Nichard Volkmann überſetzte ſeinen Namen richtig mit griechiſch
— Bonder.
Zum Schluß zog Redner noch einige wichtige Schlüſſe für die
Familiengeſchichte. Es iſt die große Frage: kann man annehmen, daß die
Familien, die heute ſolche Humaniſtennamen, guch wenn ſie jetzt den
umte=
ren Ständen angehören, im Allgemeinen einſt akademiſche Vorfahren
ge=
habt haben, die vielleicht auf dem Wege dazu manchmal geſtrauchelt
ſind. Anfangs war es ſehr ungewiß, da eine ganze Reihe von ſolchen
Familien nur Handwerker aufweiſen, beſonders die Familie Gervinus,
deren Mitglieder bisher nur als Gerber bekannt waren. Jetzt hat der
Profeſſor Prätorius, der ſich eingehend mit der Familiengeſchichte der
Gervinus beſchäftigt hat, feſtgeſtellt, daß ſein Stamm doch wohl auf
einen Peetor zeholar um 1608 zurückgeht, der den Namen Cerrinus als
Beinamen führte. Manche Familie hält dieſen gelehrten Namen wie
einen koſtbaren Schatz in Ehren. Es wäre deshalb ein großes Unrecht,
wollte man, wie ſchon oft empfohlen wurde, den Leuten raten, dieſen
Namen gegen den alten, oft nichtsſagenden zu vertauſchen. An den
Vortrag knüpfte ſich noch ein lebhafter Meinungsaustauſch, insbeſondere
über den Namen Urngophorns, gegen die Erklärung Häfner wurde
geltend gemacht, daß das Wort Hafen ſüddeutſch wäre und für die
Gegend von Fritzlar, dem Stammſitz der Familie, nicht in Frage komme.
K: Noack.
— Drogiſten=Fachſchule. Wie alljährlich fand die Drogiſten=
Prüfung unter dem Vorſitz des Herrn Direktors Dr. Zeiger in
Gegenwart des Herrn Stadtſchulrats Löſch und des
Verbandsvor=
ſitzenden Herrn Sattes aus Frankfurt ſowie mehrerer Intereſſentem
ſtatt. Die geſtellten Fragen wurden durchſchnittlich gut und flott
be=
antwortot, die Leiſtungen einzelner Schüler waren hervorragend. —
Für die nächſte Prüfung liegen zirka 40 Meldungen vor. Bei der
heu=
tigen wirtſchaftlichen Lage iſt die Drogiſtenbranche eine ausſichtsreiche,
ſichten im Auslande haben. Zur Auskunft ſind gerne bereit der
Fach=
lehrer Herr Dr. Dietrich und der Vorſitzende der Ortsgruppe, Her=
Apothoker Logel, Zentral=Drogerie, Eliſabethenſtraße 30.
— Elektro=Oekonom=Vortrag. Das ſteigende Intereſſe, das die vor
einiger Zeit abgehaltenen Vorträge über den Elektro=Oekonom zeitigten,
hat die Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt, auf zahlreiche Anfragen hin,
veranlaßt, eine weitere Reihe von Vorträgen über dieſes neuzeitliche,
bequeme ſowie zweckmäßige Koch=, Brat= und Back=Gerät abzuhalten.
Auch das, was Sekretär Gedat zum Schluß von Lausbuben und braben Hauptſächlich unſere Hausfrauen werden dieſe Vorträge, die gleichzeitig
Büblein erzählte, löſte manchen Jubel aus und ließ die Zuhörer doch mit praktiſchen Vorführungen verbunden ſind, mit ganz beſonderer
Freude begrüßen. Von weiterem Intereſſe dürfte es noch ſein, daß
der Abend, von dem man wohl ſagen kann, daß er ein ganzer Erfolg Rednerim in Darmſtadt keine unbekennte mehr iſth, dazu gewonnen
des Chriſtlichen Vereins Junger Männer unſerer Stadt iſt. Mancher. Vortrag am Freitag, den 1. April, abends 8 Uhr, im Städtiſchen
Saal=
bau ſtatt. Von den in der näheren Umgebung von Darmſtadt
ab=
was man immer ſo ſpöttelnd von ihr ſagt. Da war wirklich Jugend, gehaltenen Vorträgen weiſen wir noch beſonders auf den am Freitag,
aber Jugend, die weiß, was ſie will, und zu der man nur freudig ja, den 8. April, in Reinheim (Gaſthaus „Zum kühlen Grund”)
ſtattfinden=
den Vortrag hin.
— Konzert Steiger=Betzak — Willy Renner. Am Donnerstag, den
31. März, gibt der hier ſo außerordentlich beliebte Pianiſt und
Klavier=
lehrer Willy Renner aus Frankfurt mit der bekannten Geigerin Annie
Steiger=Betzak zuſammen ein Konzert im Muſitkvereins=Saal,
Stein=
ſtraße 24. Man wird hier nicht nur Gelegenheit haben, Herrn Nenner
als Pianiſten zu bewundern, ſondern auch als Komponiſten kennen zu
lernen. Die Geigerin Frau Annie Steiger=Betzak hat ſich auch weit
über Deutſchlands Grenzen einen ausgezeichneten Namen als Geigerin
erworben und wird man deshalb ihrem erſten Auftreten in Darmſtadt
das allergrößte Intereſſe entgegenbringen. Das Programm, das
Strawinſky, Reger, Renner und Schubert umfaßt, bürgt für einen ſelten
genußreichen Abend. Näheres ſiehe heutige Anzeige.
— Die Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 lädt
hiermit die Mitglieder zur Wanderung am nächſten Sonntag, den
27. März, herzlichſt ein. Die Teilnehmer treffen ſich um 8 Uhr am
Ein=
gang des Botaniſchen Gartens und marſchieren an der Ludwigsciche
vorbei nach Ober=Ramſtadt, Frankenhauſen, Obe
nach, Frankenſtein
nach dem Endziel Eberſtadt. Mittagsroſt wird in Frankenhauſen
ge=
halten. Die Marſchzeit beträgt etwa ſechs Stunden.
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507S
Seite 6
Freitag, den 25. März 1927
Nummer 84
Auswanderer nach den Vereinigten Staaten.
Durch die Verſchiebung der Inkraftſetzung der neuen Quoten des
amerikaniſchen Einwanderungsgeſetzes um ei Jahr, werden auch im
ameritaniſchen Fiskaljahr vom 1. Juli 1927 bis 30. Juni 1928 wiederum
ctwa 51 000 Deutſche zur Einwanderung in die Vereinigten Staaten
zugelaſſen. Gegenwärtig nehmen die amerikaniſchen Konſulate in
Deutſch=
land Anträge auf Erteilung des amerikaniſchen Einwanderungs=
Sicht=
vermerkes im allgemeinen nur von Angehörigen der bevorzugten
Kate=
gorien, alſo Blutsverwandten von amerikaniſchen Bürgern und
Land=
wirten ſowie landwirtſchaftlichen Arbeitern, entgegen, während für alle
übrigen Perſonen die Entgegennahme von Anträgen auf Erteilung des
amerikaniſchen Einwanderungs=Sichtvermerkes zur Zeit geſperrt iſt. Bei
der großen Nachfrage iſt jedoch damit zu rechnen, daß nach
Wiederbe=
ginn der Entgegennahme von ſolchen Anträgen von micht zu den
bevor=
zugten Kategorien gehörenden Perſonen die Zahl der ſich Meldenden
ſo groß iſt, daß die Vormerkliſten in kurzer Zeit wieder geſchloſſen werden
müſſen. Es iſt daher allen Intereſſenten ſehr zu empfehlen, ſich bereits
fetzt mit der hieſigen Vertretung der Hamburg=Amerika=Linie (Adolph
Radh) in Verbindung zu ſetzen, die jederzeit koſtenlos etwa gewünſchte
Auskunft erteilt und alle Intereſſenten ſofort verſtändigt, ſobald wieder
Anträge auf Erteilung von Sichtvermerken von nicht bevorzugten
Per=
ſonen ſeitens der amerikaniſchen Konſulate entgegengenommen werden
— Eine Ausſtellung von Schülerzeichnungen und Handarbeiten
ver=
anſtaltet die Beſfunger Mädchenſchule am Samstag, den
26. März, nachmittags von 3—6 Uhr und Sonntag, den 27. März,
vor=
mittags von 11—1 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr im Zeichenſaal
des Schulhguſes neben der Petruskirche. Eltern und Freunde der
Schule ſind zur Beſichtigung eingeladen.
— Der „Dentſche Oſtbund” e. V., Ortsgruppe Darmſtadt, hielt im
Fürſtenſaal ſeine Monatsverſammlung ab. Nach Erledigung des
ge=
ſchäftlichen Teils konnte der Vorſtand bekanntgeben, daß unſere
Orts=
gruppe am Dienstag, den 29. d. M., im Saale des Muſikvereins,
Stein=
ſtraße 24, einen Oſtdeutſchen Abend veranſtaltet, der für die breiteſte
Oeffentlichkeit beſtimmt iſt. Als Vortrager haben ſich
liebenswürdiger=
weiſe zur Verfügung geſtellt Herr Geheimrat Dr. Otto, Darmſtadt,
Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. Gieſe, Frankfurt a. M., Herr
Mittel=
ſchullehrer Prager, Frankfurt a. M., und Herr Walter Lehmann,
Darm=
ſtodt. Der Vorverkauf von Eintrittskarten iſt bei den Fimen Georg
Moll, Grafenſtraße 4, und Joſef Huber, Eliſabethenſtraße 34, eröffnet.
Näheres wird durch Inſerate in den nächſten Tagen bekanntgegeben.
* Zu Fuß rund um die Erde. Hans Bockſtiegel und Willi
Schmidt ſind zwei junge Weltreiſende, die zu Fuß mit einem
Kinder=
wagen Deutſchland, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien, Süd= und
Nordamerika, England, Rußland uſw. bereiſen und eine Geſamtſtrecke
von 56 000 Kilometer zurücklegen wollen. Sie ſind jetzt in Darmſtadt
angekommen, nachdem ſie mit ihrem „Fahrzeug” bereits 6000 Kilometer
durch Deutſchland gewandert ſind. Der Kinderwagen mit ſeiner
Reklame=
aufſchrift iſt ſeit geſtern im Kinderwagen= und Bettenhaus Halbreich,
ErnſtzLudwigſtraße, zur Beſichtigung ausgeſtellt. Der Gedanke, mit
einem Reklame=Kinderwagen auf der Wanderſchaft den ſchönſten Teil
ſeines jungen Lebens zu verbringen, iſt vielleicht originell, über den
Wert einer ſolchen „Arbeit”, wie wir ſie in Darmſtadt in der letzten
Zeit des öfteren bewundern konnten (vgl. Faßroller um die Welt uſw.),
kann man jedenfalls geteilter Anſicht ſein.
* Erwiſchter D=Zugdieb. Die Reichsbahndirektion Mainz
teilt mit: Aus dem D=Zug Wien—Oſtende, um Mitternacht in
Mainz=Kaſtel, meldete ein Reiſender dem Bahnaufſichtsbeamten,
daß ihm ſeine Brieftaſche mit namhaftem Geldbetrag entwendet worden
ſei. Da der kurze Zugaufenthalt Nachforſchungen nicht zuließ, wurde
der Bahnhof Wiesbaden entſprechend verſtandigt. Zum Erſtaunen
des beſtohlenen Reiſenden, wohl aber noch mehr des Diebes, ſtanden
bei der Ankunft des Zuges in Wiesbaden Bahnpolizei= und
Polizei=
beamte am Bahnſteig zur Aufnahme der Unterſuchung bereit, denen es
gelang, den in einem Bett des Schlafwagens verſteckten Dieb feſtzunehmen
und der Beſtrafung zuzuführen. Nach weiteren Erhebungen handelt es
ſich um einen internationalen D=Zugdieb, der nunmehr wohl längere
Zeit unſchädlich gemacht ſein dürfte. Schnelle Nachrichtenübermittelung
und umſichtiges Handeln der Bahnbeamten hat in erſter Linie zu der
gelungenen Feſtnahme beigetragen, denn Vormelden von Bahnhof
Mainz=Kaſtel und Herbeirufen der Polizeibeamten vollzog ſich innerhalb
der kaum mehr als 10 Minuten betragenden Fahrzeit des Zuges Mainz=
Kaſtel—Wiesbaden.
*Große Strafkammer.
In Nummer 328 vom 26. November 1926 haben wir in „Recht und
Wirtſchaft” zuletzt über den geſtern erneut zur Verhandlung
angeſtan=
denen Fall berichtet, der in Nummer 241 vom 31. Auguſt 1928 unter
„Bezirksſchöffengericht” wiedergegeben war:
Der Hilfsarbeiter Karl Buch und der Händler Jofef Heuſer,
beide in Schwanheim (Preußen) wohnhaft, ſind der fahrläſſigen Tötung
beſchuldigt. Sie ſollen auf der Chauſſee Kelſterbach—Raunheim—
Rüf=
ſelsheim, etwa 3 Kilometer von Kelſterbach entfernt, am 9. April 1926,
abends gegen halb 9 Uhr, den Tod des Reklamechefs bei Opel, Auguſt
Müller von Rüſſelsheim, durch Fahrläſſigkeit verurſacht haben.
In der erſten Inſtanz wurden die Angeklagten zu je 4 Monaten
Gefängnis verurteilt. Auf Berufung der Angeklagten erkannte die
Strafkammer auf ihre Freiſprechung. Dagegen verfolgte der
Staats=
anwalt Reviſion, und das Reichsgericht, 1. Strafkammer, hat am 25.
Ja=
nuar 1927 das Strafkammerurteil — hauptſächlich wegen Verkennung des
Begriffs „Fahrläſſigkeit” — aufgehoben und die Sache an die
Straf=
kammer zurückverwieſen.
Nun ſteht der fünfte Termin in dieſer Strafſache an. Wiederum
ſind eine Reihe von Zeugen geladen, die über einen Unglücksfall
Aus=
kunft geben ſollen, der ſich nun vor bald Jahresfriſt ereignet hat.
Allerſeits beſteht Uebereinſtimmung darüber, daß die
Beweisauf=
nahme nur auf die Frage der Beſchaffenheit des zum Hauſieren mit
Apfelſinen benutzten Wagens und deſſen Beleuchtung mit der Laterne
am Unfallabend zu beſchränken iſt. Dadurch erübrigt ſich eine
noch=
malige Aufrollung des ganzen Beweismaterials.
Der Verteidiger plädierte in erſter Linie auf Freiſprechung. Im
Falle der Verurteilung komme aber doch, ſo wird ausgeführt, das große
Verſchulden des getöteten Müller für die Angeklagten mildernd in
Be=
tracht.
Der Staatsanwalt vertritt die Anſchauung, daß die Beobachtung
der (auch veralteten) Polizeiverordnungen nicht genüge, um einen
An=
geklagten für ſein im Einzelfall betätigtes Verhalten zu entſchuldigen.
Das Urteil verwirft die Berufung der Staatsanwaltſchaft, auf die
Berufung der Angeklagten wird das angefochtene Urteil des
Bezirks=
ſchöffengerichts aufgehoben und anſtelle einer an ſich verwirkten
Gefäng=
nisſtrafe von fe 2 Monaten auf eine Geldſtrafe von je 300 Mark erkannt.
Das Gericht hat für feſtgeſtellt erachtet, daß die Laterne am Wagen
nicht helleuchtend geweſen iſt, denn die Angeklagten ſind immer mit
gerußter Laterne abends nach Hauſe gekommen. Das Gericht ſtellt eine
Verſäumnis der Geſetzgebung feſt, die ſich den neuen Verkehrsverhältniſſen
noch nicht angepaßt hat.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
am Samstag, den 26. März, 9½ Uhr: Vorentſcheidung gegen den
Bau=
praktikanten Ohl in Groß=Zimmern. 10½ Uhr: Klagen gegen die
Stadt Gießen wegen Rüickerſtattung von Getränkeſteuern.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künffiler oder künſſteriſche Veranſialtungen, deren im Nachſiehenden Grwähnung
geſchieht, bebält ſich die Redaltion ihr Urtell vor
— PaulWegeners neueſte Rolle. Nachdem Paul Wegener
ſich von der Filmtätigkeit längere Zeit ferngehalten hat, iſt er jetzt
end=
lich wieder mit einer ſeiner genialen Begabung würdigen Rolle betraut
worden, und zwar mit der eines dürkiſchen Generals in dem neuen
großen Phoebus=Film „Dagfin” deu nach ſeinem ſenſationellen
Berliner Uraufführungserfolg auch in einem der hieſigen
Lichtſpiel=
theater, dem Union=Theater, zu ſehen iſt. Ein Regiſſeur von Weltruf,
Joe May, inſzenierte dieſen Film, in dem noben Wegener Marcella
Albani, Mary Johnſon und Paul Richter in den Hauptrollen
be=
ſchä gt ſind. „Dagfin” geht der Ruf voraus, der beſte deutſche Film
des letzten Jahres zu ſein. In 10 Akten voll atemraubender Spannung
erzählt er mannigfache Schickſale und Abenteuer, wie man ſie in dem
weit verbreiteten Roman „Dagfin, der Schneeſchuhläufer” von Werner
Scheff nachleſen kann. Ihretwegen und um der überwältigend ſchönen
Naturaufnahmen aus der Schweizer Bergwelt willen wird ſich jeder
dieſen Großfilm anſehen müſſen.
Lokale Veranſtaltungen.
— Sport=Café. Heute, Freitag, Samstag und Sonntag findet
in ſämtlichen Räumen ein Frühlingsfeſt ſtatt. Die Räume ſind
ſtim=
mungsvoll dekoriert.
Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages
beſchäftigte ſich geſtern mit einer Regierungsvorlage über die einn.5
weilige Zurverfügungſtellung der im Staatsvoranſchlag vorgeſehenem
Baukredite. Die Vorlage wurde jetzt ſchon beraten, damit bald Geſd,s
mittel zur Verfügung ſtehen, um die günſtige Jahreszeit zum
Baueu=
auszunützen. Abg. Haury erſtattete über die Vorlage Bericht; es drehs
ſich um die Koſten für die Unterhaltung von Bauten, ſür angefangen
Bauten und für Neubauten. Es lagen zahlreiche Anträge hierzu vorn
Die Regierung ſtellte feſt, daß gegen das Vorjahr ein Abſtrich
von=
zehn Prozent an den Koſten vorgenommen worden ſei. Die Abgeordc
neten Dr. Leuchtgens und Glaſer verlangten aber in einem Antrag, dam
an den Baukrediten weitere zehn Prozent zu kirzen ſeien; der
Regie=
rung ſoll es überlaſſen bleiben, ſich die für Abſtriche geeigneten Poſitiom
nen auszuſuchen. Der Antrag wurde gegen zwei Stimmen abgelehntn
Ein Antrag Lux und Gen. wurde angenommen; dieſer lautet: „Wir
be=
antragen, der Landtag möge beſchließen, die Regierung zu erſuchen, di.ß
Lokalverwaltungen ſchärfer zu überwachen ſowie die Koſtenanſchlägg
der lokalen Bauverwaltungen, und daſür zu ſorgen, daß die erfordern
lichen Neu=, Um= und Ausbauten möglichſt einfach, unter Vermeidun
von jeglichem Luxus und mit Rückſicht auf die ernſte Finanznot de=s
Landes durchgeführt werden.‟ Die Regierungsvorlage, in der 8 293G
Mark angefordert werden, wurde gegen zwei Stimmen angenommem
Aus den Parieien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt
Wir freuen uns mitteilen zu können, daß an unſerer
Feſtkund=
gebung am Montag, 28. März, abends 8 Uhr, im Kleinern
Haus des Landestheaters auch zahlreiche alte nationalliberaln
Mitkämpfer von auswärts teilnehmen werden. Alle Vom
ausſetzungen ſind gegeben, um dieſe Veranſtaltung zum Gedächtni.
der Gründung der Nationalliberalen Partei und des
Wiederkehr des Geburtstages unſeres
Altreichskanz=
lers Bismarck zu einer eindrucksvollen Kundgebung zu geſtaltenm
Viele, die unſeren früheren heſſiſchen Abgeordneten D. Dr. Schian;
der heute als Generalſuperintendent in Schleſien weilt, noch in beſte=
Erinnerung haben, freuen ſich ſehr darauf, mit ihm hier in Darmſtadch
am 28. März ein Wiederſehen zu feiern. Nicht minder groß iſt din
Frende, den weiteren ehemaligen Abgeordneten, den hochvevehrten mu
allbeliebten Oberſtaatsanwalt Wünzer, am 28. ebenfalls am Rednem
pult begrüßen zu können. Auf die vorgeſehenen Darbietugen de
Landestheaterorcheſters unter Leitung von Generalmuſik!
direktor Roſenſtock wurde ebenfalls bereits hingewieſen. Da allu
Karten numeriert ſind und mit ausverkauftem Hauſe gerechnet wirdé
Preiſe ſind ganz außerordentlich niedrig gehalten und entſprechen nocn
nicht einmal den von den Veranſtaltern übernommenen Unkoſten.
Tageskalender für Freitag, den 25. März 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, D 16, Anf. 7½ Uhr, Endc
10 Uhr: „Kyritz=Pyritz.” — Kleines Haus, abends 7½ Uhr, Endo
10 Uhr: „Flamme‟. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Donnerwetten
— ganz famos.” — Konzerte uſw.: Schloßkaffee, Perkeo, Caff
Rheingold, Reſt. Hottes. — Kinovorſtellungen: Union;
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Chriſtengemeinſchaf.
abends 8½ Uhr: Oeffentlicher Vortrag Dr. Heidenreich.
Gottesdienſt der iſrgelitiſ hen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedri hſtraße).
Freitag, den 25. März. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min,
Samstag, den 26. März. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Mirn
— Sabbatausgang 7 Uhr 35 Min.
(ottesdienſt an den „Zochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min,
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 26. März. Vorabend 6 Uhr 15 Min. — Morgen/
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 7 Uhr 35 Mim
Wo hengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 6 114-+
15 Min.
Lie Tätigke
Wmd Jugent
AAe
kanch Arb
B4ncke. 7 Pe
aratir und
geinhefte
Nummer 84
Die Pflege der Milchzähne.
Von Schulzahnarzt Jahn, Darmſtadt.
Weungleich heutzutage der Zahnpflege mehr Aufmerkſamkeit
ge=
ert wird, als wie dies früher geſchah, ſo begegnet man doch noch
. oft der Anſicht, daß beſonders die Milchzähne für völlig
bedeu=
unslos gehalten werden, ſie fallen aus und neue Zähne erſcheinen für
und gerade ſind gut erh
endewie gut
erhal=
ebleibende Zähne. Es kann deshalb nicht oſt genug
her=
mehoben werden, welche Vorteile ein in gutem Zuſtand befindliches
ſichgebiß dem Kinde gewährt, und nicht oft genug darauf hingewieſen
even auf die großen Nachteile, die ein vernachläſſigtes und ſomit
teil=
ie oder gänzlich zerſtörtes Milchgebiß mit ſich bringt.
DDie Vorteile eines in ordnungsmäßigem Zuſtande beſindlichen
ſächgebiſſes liegen klar auf der Hand. Die Speiſen werden — und
erſter Linie dienen die Zähne als Kauwerkzeug —
zerkleinert und verdaut, wobei zu beachten iſt, daß die Speiſen nicht
zr haſtig eingenommen werden, nach dem alten Sprichwort „gut
ſtaut, iſt halb verdaut”; auch ſollen die Speiſen nicht breiartig dem
ſnoe gegeben werden, denn auch hier bewährt ſich das Sprichwort:
uutes Brot macht die Wangen rot”. Ferner gewährt ein gutes
ſirß eine richtige Lautbildung und deutliche Ausſprache. Der üble
ſundgeruch der für die Umgebung läſtig iſt, fehlt gänzlich, wenn keine
ſiöſen Zähne vorhanden ſind, und nicht zuletzt hebt ein geſundes
ſieß das Ausſehen des Kindes.
Anders die Nachteile, die ein zerſtörtes Milchgebiß mit ſich bringen.
Nahrung kann nicht genügend zerkleinert werden, die Speiſen
ſrgen ungenügend vorbereitet in den Magen. Iſt dieſer im guten
ſtande, dann hat die ungenügende Zerkleinerung nicht ſoviel zu ſagen;
i aber, auch nur vorübergehend, nicht völlig geſund, dann wird er
e gur halb zerkauten Speiſen nicht mehr verarbeiten können und oft
ind ſchon im Kindesalter der Grund zu ſchwveren andauernden
ſogenleiden gelegt. Als Folgeerſcheinungen der Erkrankung der
ſüchzähne entſtehen ſehr häufig Entzündungen und Eiterungen im
ſgertnochen, welche den in der Entwicklung befindlichen Anlagen der
eioenden Zähne ſehr verderblich werden können. Werden Milchzähne
ſiseitig verloren, ſo rücken die Nachbarzähne gegeneinander, ſo daß
den ſpäter hervorkommenden bleibenden Zahn nicht mehr genügend
mum vorhanden iſt. Es kommt zu Stellungsanomalien der Zähne,
e eine Entſtellung des Mundes und Geſichtes bewirken: die Zähne
(4 durch ſolche Anomalien im hohen Grade der Zerſtörung durch
ſtires (Zahnfäule) ausgeſetzt. Das ganze Kieferwachstum wird aber
ſch durch das Milchgebiß beeinflußt. Ferner ſind cariöſe Höhlen die
Ettplätze und Ausgangsſtellen für alle möglichen Jufektionskeime,
11 unter den vielen Urſachen, welche bei Kindern Entzündungen der
lundſchleimhaut hervorrufen, ſind egriöſe Zähne ſehr oft mit zu
nuen; Zahnſteinablagerungen und Caries rufen Entzündungen des
tlufleiſches und der Mundſchleimhaut hervor. Die angeführten Gründe
üſen für jeden Einſichtsvollen ausreichen, warum auf die Erhaltung
r! Pflege der Milchzähne ein ſo hoher Wert gelegt werden muß.
Dem Zahnarzt fällt die Aufgabe zu, die Zähne zu überwachen und
waige ſchadhafte Stellen zu ſanieren; aber auch das Kind muß zur
fuge der Milchzähne beitragen. Nach jeder Mahlzeit muß es den
lund ausſpüllen, früh und beſonders abends vor dem Schlafengehen
e Zähne mit einem guten, reizloſen Zahnpulver putzen, regelmäßig,
r) dies follte ſchon vom dritten Lebensjahre ab ſein, in jedem
Viertel=
hi Unterſuchung der Zähne durch den Zahnarzt veranlaſſen.
Werden die Kinder von den Eltern und Lehrern, die
erfreulicher=
eiſe um die Zahnpflege ihrer Pflegebefohlenen recht beſorgt ſind,
ange=
iſen den Zahnarzt aufzuſuchen und durch Wort und Schrift auf die
bikeile eines guten und geſunden Gebiſſes aufmerkſam gemacht, dann
ſwd für die Eltern und Kinder der Lohn nicht ausbleiben. Gute
eifältige perſönliche Pflege der Zähne und des Mundes und
regel=
ätige Unterſuchung und Inſtandſetzung des Gebiſſes von Jugend auf
7h das Ziel, das im Intereſſe des Einzelnen und der Geſamtheit
richt werden muß.
Freitag, den 25. März 1927
Seite 7
IDie Tätigkeit der Hausbettelbekämpfungsſtelle im ſtädt.
Wohl=
hutz= und Jugendamt im Monat Februar 1927. Vorgeſprochen haben
Verſonen, davon waren 3 von hier. Es erhielten: 8 Perſonen
Fahr=
nien nach Arbeitsſtellen oder nach dem Wohnort. 6 Perſonen
Veklei=
masſtücke. 7 Perſonen Verpflegung. 1 Perſon Schuhe. 1 Perſon
chahreparatur und 2 Perſonen wurde der Gepäckſchein ausgelöſt.
Wohl=
hitsſcheinhefte ſind im Verkehrsbüro erhältlich.
Zur Krüppelbeimbaulotterie
(Ziehung am 7. April, Loſe zu 1 Mark überall erhältlich)
haben folgende deutſche Fabriken und Firmen anſehnliche
Eigenerzeug=
niſſe als Gewinne geſpendet:
III.
Göppingen (Württ.): Johann Härter, kunſtgewerbliche Werkſtätte für
feine Perlenarbeiten: Otto Hickel. G. m. b. H.; Gebr. Märklin u.
Cie., G.mb.H., Fabrik feiner Metallſpielwaren; Sehfang, Werk=
Kunſt A. G.
Gornsdorf (Erzgeb.): Wetzel u. Co., Strumpffabrik.
Gotha: Emil Wittzack, Wollſpielwarenfabrik.
Gottlenba (Sa.): Leinbrick=Werke A.G.
Grenzach (Baden): Machaniſche Seidenſtoffweberei A. Stäubli u. Co.
Gronau (Han.): Hannoverſche Papierfabriken Alfeld Gronau vorm.
Gebr. Woge.
Großpoſtwitz (Sa): P. Zieſchank u. Co., mechaniſche Weberei.
Großröhrsdorf (Sa.): Ferdinand Röſen, Fabrikation von Hoſenträgern,
Sockenhaltern uſw.
Großſchönau i. S.: K. G. Hänſch, Weberei.
Hagen (Weſtf.): Gabelfabrik Weſtfalia, G. m. b. H.
Hainewalde: G. Stiasny, mechaniſche Webereien.
Hainichen (Sa.): Otto Größler, Stuhlfabrik.
Halbau (Schleſ.): Wilhelm Winkler A.=G.
Halberſtadt: Halberſtädter Wurſt= u. Fleiſchkonſervenfabrik Heim u. Co.
Hamburg: J. Iven u. Sohn, Taperen. und Linoleum=Großvertrieb;
Liwerant Gebrider, Strumpffabrik; Neiu=York=Hamburger
Gummi=
waren=Komp; Ockelmann u. Buß: Paulſen u. Lehmkuhl, Schwalbe
u. Watelet, Parfümeriefabrik; L. Wolff, Zigarrenfabriken.
Hamburg=Großborſtel: Deutſch= Dichter=Gedächtnis Stiftung.
Hanau: Backes u. Co.; W. Behrens, Juwelen=, Gold= und Silberwaren;
K Biſſinger Söhne. Juwelen= und Biiouteriefabrik; Profeſſor R.
Eſtler, Kunſtmaler; P. G. Hoſſe Wwe, Tabak= und Zigarrenfabriken:
Ochs u. Bonn; Quarzlampengeſellſchaft m. b. H.; Weinbrennerei Jak.
Stück Nachf. A. G.; H. Zwernemann, Goldwarenfabrik.
Hannover: Fritz Boeder, Krawattenfabrik.
Hannover=Limmer: Hannoverſche Gummiwerke „Exelſior” A.G..
Hannover: Gebr. Jaeger, Parſimeriefabrik; Vogelſang, L.,
Mantel=
fabrik.
Hattersheim=M.: Otto u. Quantz Schokoladenwerke A. G.
Hauenſtein (Pfalz): Heinrich Biſſon, Schuhfabrik; Julius Bock,
Schuh=
fabrik: Joh. Naab, Schuhfabrik.
Hauswalde (Sa.): Erwin W. Scherzer, mechaniſche Leinen= und
Baum=
wollweberei.
Heidelberg: Heidelberger Füllfederhalterfabrik Koch, Weberu. Co., A.G.
Reform”=Füllfederhalterfabrik Koch, G. m. b. H.
Heilbronn a. N.: Landauer u. Macholl.
Helmbrechts (Bahern): Heinrich Wolfrum A. G.
Herboldsheim (Breisgau): Karl Kuenzer, mechaniſche Leiuen= und
Halb=
leinenweberei, Bleicherei; Herboldsheim (Breisg.) Arnold Schindler,
G. m. b. H. Zigarrenfabriken.
Herbſtein (Oberh.): Chriſtof Rühl, Weberci.
Herford: Weſtfäliſche Matratzenfabrik Schnittger und Schierbaum.
Herrnhut=Berthelsdorf: Dreßler und Marr, mechaniſche Weberei.
Heußenſtamm bei Offenbach a. M.: Joh. Chriſt, Schwarz, Fabrikation
von Bein=, Galalith= und Zelluloidwaren.
Hilden (Rheinl.): Heimendahl u. Keller A.G., Metallwarenfabrik.
Hirſchaid i. B.: J. Schütz u. Co.
Hohenofen (Doffe): Patent=Papier=Fabrik Hohenofen.
Jahnsdorf (Erzgeb.): A. F. Sonntag. Strumpffabrik.
Ichenhauſen (Bayern): Kleiderfabrik Dollmann u. Co.; Gebr. Sulzer,
Herrenkloiderfabrik.
Jena: Arthur Berger Nachf., Inh. E. Berger, Spielwarenfabrik; Karl
Zeiß.
Ilmenan (Thür.); Galluba u. Hofmann, Porzellanfabrik; Hermetos=
Iſolierflaſchenfabrik, G. m. b. H.
Ing lfingen (Württ.): Guſtav Eitle, Goldwarenfabrik.
Iſerlohn: Metallwarenfabrik Lürger u. Bürmann.
Kaiſerslautern: Pfälziſche Nähmaſchinen= und Fahrräderfabrik Gebr.
Kahſer.
Karlsruhe (B.): Gebr. Henſel, Fleiſchwaren= Konſerven= und
Pflanzen=
butterfabrik; Stuhlfabrik Imle. G. m. b. H.: Karlsruher Parfümerie=
und Toiletteſeifenfabrik F. Wolff u. Sohn, G. m. b. H.
Katſcher (O.S.): Otto Krebs, mechaniſche Weberei.
Kavelger: Theodor Bergmann Schuhfabrik.
Kiel: Neufeldt u. Kuhnke, elektrotechniſche Fabrik.
Kirchbera b. Jülich: Karl Eichhorn, Papierfabriken b. Jülich.
Kirchheim u. Teck: Strumpffabrik J. G. Battenſchlag, G. m. b. H.;
Theodor Hagenayer, Strumpffarbnik.
Kitzingen (M.): Möbelfabrik M. Bauer u. Co. G. m. b. H.
Klaffeubach (Erzgeb.): Gebr. Fritzſche, Strumpffabrik; Robert Sonntag,
Strumpffabri?.
Kleinlaufenburg (Baden); K. Eggemann, Lange u. Co.
Alingenthal (Sachſen): Ernſt Heß Nachf, Muſikinſtrumentenfabrik; C.
W. Meißel ſen. Muſikinſtrumente, Saiten uſw.; Harmonikafabrik
F. A. Rauner A.=G.
Köln a. Rh.: Eau de Cologve= und Parfümerie Fabrik, „Glockengaſſe
Nr. 4711‟; Nimmerfall u. Weiſchede Nachf.
Kötitz b. Koswig (Sa.): Wackstuchdruckerei G. m. b. H.
Krefeld: Adolf Audinger u. Berg, Krawattenfabrik; Beindorff u. von
Beckerath: Mechaniſche Seidenweberei Hermanns u. Küſters; Wwe,
F. Hertz A.G.
Kreiſcha b. Dresden: Richard Martin, Zigarrenfabmik.
Kriebſtein b. Waldheim (Sa.): Kübler u. Niethammer, Papierfabrik.
Krumshermersdorf: F. 6. Dehme, Strumpf= und Trikotagenfabriken,
Kulmbach i. B: Vereinigte Strumpffabriken Kulmbach.
Küps in Bahern: Porzellanfabrik J. Edelſtein A.G.
Lauban (Schleſien): Max Rothe, Taſchentücherweberei.
Langen: Scherer u. Co., Weinbrennerei, Likörfabrik, Apfelweinkelterei;
H. A. Wagner, G. m. b. H., Weinbrennerei
Langenſalza (Th.): Max Klauwell, Kommanditgeſellſchaft,
Muſikinſtru=
mente, Zubehörteile und Werkzeuge.
Lauban: Auguſt Laßmann.
Lauffen a. N.: Vereinigte Stoffſchuhfabriken Guſtav Gerne u. Co.
Lauterbach (Württ.): Kammfabrik Moosmann u. Cie, Alleininhaber
Oskar Hags.
Leimen (Pfalz): Ludwig Cronauer, Schuhfabrik.
Leipzig: Anton J. Benjamin, Muſikverlag; Max Brockhaus.
Muſik=
verlag: Deutſche Gemäldegeſellſchaft Georgi u. Co; Robert Forberg;
Otto Junne, Muſikverlag, G. m. b. H.; Karl Koch, Stickerei und
Wäſchegeſchäft: Ernſt Keils Nachf. (Auguſt Scherl) G. m. b. H. Buch=
und Kunſtdruck: G. E. G. Muſikverlag und Sortiment Paul Kirſcht;
Fr. Kiſtner u. Co., F W. Siegel: M. Oppermaun u. Co., G. m. b. H.;
Popper u Co., G. m. b. H. Fabrik pneumatiſcher Kunſtwerke; G.
Ricordi u. Co., Muſikverlag; Joſeph Singer. Verlag A. G.,
Induſtrie=
palaſt; Alfred Schlaitz, Albumfabrik; B. G. Taubner., Kunſtverlag
Leipzig und Berlin; F. E. Wachsmuth, Leipziger Schulbilderverlag;
Verlagsbuchhandlung J. J. Weber.
Leipzig=Gautzſch: Ronninger u. Pittroff, Spezialfabrik für
Inmen=
einrichtungen und Eiſenbau.
Leipzig Gohlis: Zelluloid=, Spritz= und Emaillierwerk. G. m. b. H.;
Gebr. Oheim, mechaniſche Stickerei; Max Schule u. Co., G. m. b. H.,
Kunſtſeidenmoden.
Leipzig=Leutzſch: M. Hörigel. Harmonium= und Pianofortefabrik.
Leipzig=Oetzſch: Graphiſche Kunſtanſtalt Sinſel u. Co. G. m. b. H.
Leipzig=Reudnitz: Schmidt u. Römer, Spielwarenfabrik.
Leipzig=Stöteritz: Dr. Trenkler u. Co. A.G., Graphiſche Kunſtanſtalt.
Lengenfeld (Vogtl.): Soeldner u. Liyuold. Gardinenf brik.
Lichtenfels: Aktiengeſellſchaft für Korbwaren= und Kinderwagen=
Indu=
ſtrie, Hourdeaux=Bergmann; Sammel Zinn u. Co., A.G.,
Korbwagen=
fabrik.
Limbach (Sa.): N. N.
Linkerode (Kr. Sorau): Hermann Klenke, mechaniſche Weberei und
Aus=
rüſtungsanſtalt.
Lippelsdorf b. Gräfenthal (Thür.): Wagner u. Apel, Porzellanfabrik.
Löbau (Sa.): N. N.
Lorch (Württ.): Mechaniſche Weberei Lorch Hermann Sieger.
Lörrach (Baden); Meherhofer, Fries u. Co., Graphiſche Kunſtanſtalt.
Lörrach=Stetten (Baben): H. Schuichtebeck u. Co., G. m. b. H.
Lörrach: Emil Vollmer, Zigarrenfabriken.
Lorſch a. B.: A. Schönherr, Zigarrenfabriken.
Lößnitz (Erzgeb.): Auerswald u. Sauerbrunn A. G., mechaniſche
Schuh=
fabriken.
Luckenwalde: H. Henſchel, Papierwarenfabrik.
Lüdenſcheid: Metallwarenfabrik Gerhardi u. Cie
Lübinghauſen: Rüſchkamp u. Schnieder, Kom.Geſ.
Ludwigsburg: C. F. Dietrich, Württ. Metallſpielwarenfabrik, O. u. M.
Haußer; Akt.=Geſ. Wäſcheinduſtrie.
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Seite 8
Aus Heſſen.
Das Wohnungselend in der Gemeinde Eberſtadt.
H. Man ſchreibt uns: Trotz allem guten Willen der Gemeinde, den
Wohnungsbau zu fördern, iſt es ihr gegenüber anderen Gemeinden
bis=
her nicht gelungen, das Wohnungselend fühlbar zu mildern. Es fehlt
offenbar daran, daß man die Notwendigkeit des Wohnungsbaues noch
immer nicht genügend erkennt oder recht einzuſehen vermag, und dann
auch an dem feſten Willen, wirklich große und ganze Arbeit zu leiſten.
Dieſe Auffaſſung findet Beſtätigung durch die Tatſache, daß ſich im
letzten Jahre neben der Ortsgruppe der Deutſchen Bau= und
Siedlungs=
gemeinſchaft zwei weitere Baugenoſſenſchaften am Platze gegründet
haben, deren Ziel es iſt, die Wohnungsnot bekämpfen zu helfen. So
er=
freulich an ſich die Beſtrebungen dieſer Genoſſenſchaften ſind, ſo werden
auch ſie nicht den Erfolg zeitigen, der dringend zu wünſchen wäre. Es
fehlt zwiſchen ihnen und der Gemeinde an dem nötigen Kontakt, durch
den mehr erreicht werden könnte. Die Zerſplitterung in der einem
Ziele gemeinſamen Arbeit iſt ſogar in der Richtung eines
ſyſtemati=
ſchen Wohnungsbaues bedenklich. Gerade im letzten Jahre
haben wir die Zerriſſenheit auf dem Gebiete des Wohnungsneubaues in
einer ſogenannten „wilden” Bauweiſe kennen gelernt. Hierin muß aber
unbedingt Einhalt geboten werden, ſollen ihre nachteiligen Folgen der
Gemeinde erſpart bleiben.
Im Rechnungsjahr 1926 ſind von der Gemeinde 25 Wohnungen in
eigener Regie und weitere 11 Wohnungen mit Hilfe von Staat und
Ge=
meinde, zuſammen alſo 36 — gegenüber 57 in 1925 — erſtellt worden.
Zu dem Bau der 36 Wohnungen hat die Gemeinde rund 100 000 Mark
und der Staat 28000 Mark an Baudarlehen aufgewendet. Außer
die=
ſen mit Staats= und Gemeindedarlehen bezuſchußten Wohnungen ſind
22 Wohnungen durch Private erbaut worden.
Nach den neueſten Feſtſtellungen beſteht in Eeberſtadt noch ein
Fehlbedarf von 230 Wohnungen.
Von den 230 wohnungsſuchenden Familien ſind 90 als
dring=
lich vorgemerkt. Dieſe Zahlen reden eine beredte Sprache. Trotz
der im letzten Jahre erſtellten 58 Wohnungen iſt die Gemeinde keinen
Schritt weiter gekommen. Daraus ergibt ſich, daß der jährliche
Neube=
darf etwa 60 Wohnungen beträgt und daß, ſolange nicht bedeutend
er=
weiterte Maßnahmen getroffen werden, der beſtehende Fehlbedarf an
Wohnungen überhaupt nicht hinweggeräumt wird.
Zu fordern iſt, daß die Gemeinde ungeſäumt an die
Durchfüh=
rung eines umfaſſenderen
Wohnungsbaupro=
gramms herantritt. Die privaten Baugenoſſenſchaften ſollen dabei
mitwirken können und Unterſtützung finden, wenn ſie ſich den Belangen
der Gemeinde einordnen. Die Gemeinde ſelbſt muß führend
voranſchrei=
ten und zunächſt die Siedlung am Lämmchesberg vollenden um
ſyſtema=
tiſche Arbeit zu ſchaffen. Der Umſtand, daß vielleicht nur wenige
Bau=
luſtige vorhanden ſind, die ein Eigenkapital von 25 Prozent der
Ge=
ſtehungskoſten aufbringen können, darf nicht dazu führen, auf dem
Ge=
biete des Wohnungsbaues untätig zu werden. Die Gemeinde muß dann
eben in eigener Regie bauen und ſo die erforderlichen
Wohnun=
gen ſchaffen. Vergeſſe man nicht, daß mit der Förderung des
Woh=
nungsbaues auch die wirtſchaftlichen Nöte unſerer einheimiſchen
Gewerbe=
treibenden gemildert und der größte Teil unſerer Erwerbsloſen, deren
Zahl zurzeit noch über 400 hinausgeht, in den Wirtſchaftsprozeß wieder
eingereiht würde. Die erlöſenden Ausſichten in dieſer Richtung als
Folgen einer weitſichtigen Gemeindepolitik würden letzten Endes aber
der ganzen Gemeinde zugute kommen und ihr zum Segen gereichen. Es
heißt aber, um ſo mehr, als die Zeit ſchon ſehr vorgeſchritten iſt, raſch
und entſchloſſen handeln, damit die Gemeinde bei der Verteilung der
vom Staate bereitgeſtellten Kredite nicht zu kurz kommt. Auf alle Fälle
muß ſie die ihr auf Grund eines anzuwendenden Schlüſſels zuſtehenden
Anteile reſtlos in Anſpruch nehmen. Die Beſchaffung der darüber
hin=
aus erforderlichen Baukapitalien kann der Gemeinde nach der Lage des
Geldmarktes kaum Schwierigkeiten bereiten. Die nächſte Forderung iſt
die bereits angeregte Umlegung von Baulund im Norden der
Gemarkung, eine Frage, die für die ſpätere Fortſetzung des
Wohnungs=
baues von großer Bedeutung iſt. Auch hier heißt es: Friſch an die
Arbeit!
* Eberſtadt, 23. März. Feuerwehrtagung. Am Sonntag,
3. April, findet hier eine Verſammlung der Kommandanten ſämtlicher
Kreisfeuerwehren des Kreiſes Darmſtadt ſtatt. Im Anſchluß an die
Verſammlung, die im Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” ſtattfindet,
findet in den geräumigen Schulhöfen eine Uebung ſtatt, bei der die
neue Motorſpritze des Kreiſes vorgeführt werden ſoll. — Todesfälle,
Geheimer Poſtrat Heinrich Brandes iſt im Alter von 65 Jahren
ge=
ſtorben. Ferner verſtarb in dieſen Tagen der Landwirt Leonhard Hill
in der Kirchſtraße. — Frühlingsfeier. Der Touriſtenverein
Eberſtadt veranſtaltet am kommenden Samstag im Saale des
Gaſt=
hauſes „Zur Harmonie” eine Frühlingsfeier.
* Pfungſtadt, 23. März. Odenwaldklub. Die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs unternahm am Sonntag, vom herrlichſten
Wetter begünſtigt, eine Wanderung nach Oppenheim und Nierſtein. —
Die Untererhebeſtelle Pfungſtadt macht bekannt, daß die erſte Rate der
Hundeſteuer ſeir 1927 bis Ende dieſes Monats entrichtet ſein muß. —
Kanalbenutzungsgebühren. Das Verzeichnis über die
Er=
hebung der Kanalbenutzungsgebühren für das Rechnungsjahr 1926 liegt
gegenwärtig, wie die Bürgermeiſterei bekannt macht, auf dem Rathaus
zur Einſichtnahme auf.
* Griesheim, 23. März. Die Einweihung des Feſtſaales „Zum
grünen Laub” geſtaltete ſich zu einem Freudentag für den Beſitzer und
ſeine Familie, Herrn Peter Gerhard. Der große Saal war bis zum
letzten Platz gefüllt. Herr Obermuſikmeiſter a. D. Rühlemann hatte für
die Feier ein ausgeſuchtes muſikaliſches Programm vorgelegt, und die
hieſigen Geſangvereine, ſowie die Freie Turnerſchaft, der Mandolinen=
Klub und am Abend der Radfahrerverein „Conus” füllten mit ihren
Darbietungen die Zwiſchenpauſen in angenehmer Weiſe aus. — Vor
einigen Tagen waren es 25 Jahre, daß der Spengler und Inſtallateur
Paul Förſter hier auf eine ununterbrochene 25jährige Tätigkeit bei
der Firma Eberhardt in Darmſtadt zurückblicken konnte. Der
Geſchäfts=
inhaber überreichte dem Jubilar aus dieſem Anlaß eine wertvolle goldne
Uhr und veranſtaltete eine kleine Feier, an welcher auch die Mitarbeiter
des Jubilars teilnahmen, die ihrem Arbeitskollegen ebenfalls allerlei
Aufmerkſamkeiten erwieſen. Von ſeiten der Handwerkskammer wurde
dem Jubilar ein Diplom für 25jährige tren geleiſtete Arbeit überreicht.
” Ober=Namſtadt, 23. März. Kommenden Samstag und Sonntag,
den 26. und 27. März, veranſtaltet die hieſige Fortbildungsſchule
in den Sälen der „Gewerbeſchule”, eine äußerſt reichhaltige Ausſtellung
von Zeichnungen und Modellen. Eine ſolche von Handarbeiten und
Hauswirtſchaftserzeugniſſen ſchließt ſich am Sonntag an.
Freitag, den 25. März 1922
* Ober=Ramſtadt, 24. März. Die am 22. März im Forſtort
Geiſen=
wald abgehaltene Nutzholzverſteigerung (Bohnenſtangen) iſt genehmigt
und können die Abfuhrſcheine bei der Gemeindekaſſe in Empfang
ge=
nommen werden. — Kommenden Samstag und Sonntag, den 26. und
27. März, veranſtaltet die hieſige Fortbildungsſchule in den
Sälen der „Gewerbeſchule” eine äußerſt reichhaltige Ausſtellung
von Zeichnungen und Modellen. Eine ſolche von Handarbeiten und
Hauswirtſchaftserzeugniſſen ſchließt ſich am Sonntag an.
* Wixhauſen, 22. März. Einen ſehr ſchönen Verlauf
nahm das vom hieſigen Geſangverein „Sängerluſt” am Sonntag im
Saale des Gaſthauſes zur Krone veranſtaltete Frühjahrskonzert. Ein
ſorgfältig auserleſenes, gutes Programm kam unter der vorzüglichen
Leitung des Chormeiſters Herrn Wilhelm Herbert=Darmſtadt zur
Ab=
wickelung und wurden u. a. Chöre von Kaun, Werth, Neumann, Adam
de la Hale, Brahms und Silcher von dem Verein ſehr geſchmackvoll
vor=
getragen. Ein neuer Beweis von gutem Zuſammenarbeiten zwiſchen
den Sängern und dem verdienſtvollen Dirigenten. Nicht minder
ver=
ſchaffte ſich der Auftritt von Herrn Horn und Frau (=Stoll) vom
Heſ=
ſiſchen Landestheater bei den Beſuchern Sympathie. Was Herr Horn
auf ſeinem Inſtrument ſowie ſeine Frau auf geſanglichem Gebiet
brach=
ten, darf als erſtklafſig angeſprochen werden. Befonders ſchön brachte
letztere eine Arie aus Freiſchütz, Wanderluſt, Heimkehr vom Feſte,
s Zuſchaun und der Vogel im Wald zu Gehör. So verlief das
dies=
jährige erſte Frühjahrskonzert in unſerem Dörfe zur vollſten
Zufrieden=
heit aller Konzertfreunde und =eintereſſenten. — Den Konzertflügel hatte
die Firma Karl Arnold, Pianofortefabrik, Darmſtadt, Ecke Mühl= und
Erbacherſtraße, zur Verfügung geſtellt.
k. Erzhaufen, 23. März. Vergangene Nacht wurde in der Wirtſchaft
„Zur Waldluft” ein Einbruchsdiebſtahl verübt. Am Morgen fand der
Inhaber die Türſchlöfſer unverſehrt geöffnet. Wein, Zigarren und etwas
Kleingeld nebſt einer Kaſſette werden vermißt.
Roßdorf, 24. März. Die Bürgermeiſterei weiſt in einer
Be=
kanntmachung darauf hin, daß die Tauben infolge der Saatzeit vom
25. März bis 14. April eingeſperrt zu halten ſind und
Zuwiderhand=
lungen durch das Feldſchutzperſonäl zur Anzeige gebracht werden.
Als 4. und letzte Rate hat die Bürgermeiſterei wiederum Gutſcheine für
Lebensmittel an Erwerbsloſe, Sozial= und Kleinrentner ſowie
Wohl=
fahrts=Unterſtützungsempfänger ausgegeben. Die Scheine haben
Gültig=
keit bis 5. April und ſind von den Geſchäftsleuten nach diefem
Zeit=
punkt ſofort an die Büirgermeiſterei abzuliefern.
* König, 24. März. Um in unſerem Odenwalde das Frauenturnen
immer mehr auszubreiten, iſt eine Werberiege des Gaues 21 Odenwald,
an deren Spitze Gaufrauenturnwart Adrian ſteht, an der Arbeit,
die=
ſes überall zu zeigen und durch Vorführungen den Wert der
Körper=
kultur im Sinne der deutſchen Turnerſchaft zu veranſchaulichen.
Sams=
tag, den 26. ds. Mts., abends 8½ Uhr, findet auch hier bei uns eine
ſolche Werbeveranſtaltung ſtatt, die durch die Riege, der die
Turnerin=
nen des Turnvereins Erbach unter Führung des Herrn Glenz
ange=
hören, beſtritten wird. Es iſt bekannt, daß dabei ganz beſondere
Lei=
ſtungen im Geſamtbild ſowie einzeln gezeigt werden, König als
dies=
jähriger Gaufeſtort wird ſich in jeder Hinſicht anſtrengen, den Beſuch
der Veranſtaltung aufs höchſte zu ſteigern und gleichzeitig den Wert der
Körperkultur ſich zunutzen zu machen.
” Kirch=Brombach, 24. März. Unſere Waſſerleitung konnte
in den letzten Jahren den geſteigerten Waſſerverbrauch, beſonders im
Hochſommer, nicht mehr decken. Hierin lag unter anderen Nachteilen
eine große Gefahr bei einem eventuellen Brande. Gegen.värtig iſt
man dabei, die Waſſerzufuhr der Leitung bedeutend zu verſtärken.
Fünf neue ergiebige Quellen ſind gefaßt worden und ihr Waſſer wird
der ſeitherigen Leitung zugeſſüihrt. Bei dieſer Gelegenheit erhält der
Friedhof eine Zapfſtelle. Die Arbeiten ſchreiten bei dem guten Wetter
raſch voran. Ausführer iſt die Firma Villhard.
* Dorf=Erbach, 24. März. 40jähriges
Geſchäftsfubi=
läum feiert die Firma Aug. Schmitt, Inh. Chriſtian Hilmick,
Fei=
lenhauerei, Dorf=Erbach. In Mümling=Grumbach hat Herr Sch. ſein
Geſchäft gegründet. Nachdem dort ſein Anweſen durch Feuer zerſtört
wurde, zog er mit ſeiner Familie nach hier.
* Erbach, 24. März. Jungodenwaldklub. Wie die anderen
Bezirke des Jungodenwaldklubs veranſtaltete auch der 3. Bezirk, dem
die Gruppen Hanau, Höchſt, König, Zell, Michelſtadt, Erbach und
Eber=
bach angehören, ſein Bezirkstreffen in Zell. Bei äußerſt günſtigem
Wanderwetter rückten die Gruppen, Buben und Mädels, an zur Häuſels=
Mühle bei Zell. Hier wurde mehr oder weniger gut gekocht. Um 2 Uhr
zogen die Gruppen nach Zell in den von der Gruppe Zell feſtlich
ge=
ſchmückten Saal „Zur Krone‟ Gemeinſame Lieder, kleine
Aufführun=
gen, Vorträge und Tänze füllten den Nachmittag aus. Lehrer Wolf=
Zell begrüßte die zahlreich erſchienene Jugend im Namen der Zeller
Gruppe. Bezirksleiter Frölich=Erbach ging in einer längeren Anſprache
auf den Zweck und die Art unſeres Wanderns ein. Weiter ſprachen noch
der Vorſitzende des Jungodenwaldklußs, Herr Dipl.=Ing. Ries=
Darm=
ſtadt, ſowie das Hauptausſchußmitglied. Herr Rektor Schäfer=König. Um
6 Uhr wurde die Verſammlung geſchlofſen, die Gruppen machten ſich auf
den Heimweg. Allen hat der Nachmittag gut gefallen. Leider ließ die
Beteiligung der Ortsgruppen des Hauptklubs zu wünſchen übrig.
* Hebſtahl, 24. März. Autounglück bei Station
Gai=
mühle. Ein aus Richtung Reiſenbach kommendes Auto verunglückte
an der Abzweigung der Straße Gaimühle—Eberbach nach Hebſtahl
ſchwer. Beim Durchfahren der Kurve geriet der Wagen, der in mäßigem
Tempo fuhr, zu weit nach rechts und ſtürzte, ſich mehrmals überſchlagend,
den ſteilen Hang nach dem Itterbach zu hin ab. Während der Reiſende
gleich beim erſten Ueberſchlagen des Wagens herausflog und ſo mit
Hautabſchürfungen und dem Schrecken davon kam, blieb der Führer
ſtecken und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Beamte und Arbeiter
der Station Gaimühle leiſteten die erſte Hilfe. Der Schwerverletzte
wurde nach der Station gebracht, wvoſelbſt ihm ärztliche Hilfe zuteil
wurde. Dann wurde er der Auto nach Eberbach geſchafft, wo er ſeinen
ſchweren Verletzungen im Krankenhaus erlag.
Fürth, 23. März. Warnung für böſe Zungen. Eine
Frau aus einem Odenwalddorfe hatte unwahre Ausſagen über eine
achtbare Familie gemacht und ſie eines Vergehens bezichtigt. Das
Schöffengericht verurteilte die Läſterzunge zu einem Monat Gefängnis
und zur Tragung der Gerichtskoſten.
— Hirſchhorn, 24. März. Waſſerſtand des Neckars am
23. März 1,25 Meter, am 24. März 1,21 Meter.
* Von der Bergſtraße, 22. März. Brotpreis. Nachdem die
Bäcker vor einigen Tagen in verſchiedenen Orten den Preis für den
Laib gemiſchtes Brot von 85 auf 80 Pfg. herabgeſetzt haben, hat jetzt
die Bäckerzwangsinnung des Kreiſes Bensheim den Preis wieder
herauf=
geſetzt und zwar von 80 auf 90 Pfg. Dieſe große Preiserhöhung hat in
allen Kreiſen der Bevölkerung ſehr überraſcht.
* Von der Bergſtraße, 24. März. Frühobſtblüte. Die
Apri=
koſenbäume entfalten durch die günſtige Witterung allmählich ihre Blüte,
beſonders in ſehr geſchützten Lagen.
Vorträge des „Landwiriſchaftsfunks” im Aprinl
Der Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen. Welle, der über dem Deutfon
land=Sender in Königswuſterhauſen (Welle 1300) regelmäßig am Montot,
und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 6 bis 6 Uhr 30 belehrenin
Vorträge mit praktiſchen Anregungen für den Landwirt ſendet, die
ganz Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten gehört werden
künng=
eröffnet ſein April=Programm mit einem Vortrag von Oekonomiern,
Dr. Ruths über „Lupinenbau und =Verwertung” am 4. April; dam
folgt ein Vortrag über: „Die Bedeutung der Landarbeitsforſchung ftiz
die landwirtſchaftliche Praxis” von Prof. Dr. Derlitzki am 7. Ayrüu
Am 11. April ſpricht Oberförſter Dr. Hauſendorff über: „Die Bedeu
tung der Forſtnebennutzungen und der Jagd im deutſchen Walde‟, Ueb=
„Schweine=Rotlauf und Schweinepeſt” iſt am 14. April Prof, Ta
Dahmen vom Staatlichen Inſtitut für Tierſeuchenforſchung und =
thergfit=
in Klein=Ziethen, und am 21. April Mafor a. D. Mayer=Schalbuin
über „Grundſätze und Bedeutung der Wanderausſtellungen der
Deſſ=
ſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft” zu hören. Mit den Vorträgen huo=
Miniſterialrat Dr. Kürſchner „Vorbedingungen für einen nachhaltigon
Fortſchritt in der deutſchen Tierzucht” am 25. April und von K.
Kickhöffel, M. d. L., „Die Bedeutung der Bienenzucht für die Land= un
Volkswirtſchaft” am 28. April ſchließt die Vortragsreihe.
Auerbsch, 24. März. Evang. Kirchengeſangverei
Nächſten Sonntag, 27. März, nachmittags 4 Uhr, veranſtaltet der Ki9,
chengeſangverein in der Kirche anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens ee
Jubiläumskonzert unter gütiger Mitwirkung von Frau Riedlinger (911
Fräulein Herpel (Sopran), Herrn Dr. Grebert=Darmſtadt (Violinm
Herrn Andrä=Darmſtadt (Violoncello) und Herrn Bauer (Orgel). Vcu=
tragsreihe: 1. Teil: Orgel: Phantaſie in B von J. O. Bach; Sopranfoll.
„Du Gott der Höhe” von Händel; Violinſolo: Adagio (9. Sonate) vymn
Händel; Chor: 90. Pſalm von B. Klein; Violoncelloſolo: Adagiokantabi0 Tarbini: Sopranarie: „Ich will dir mein Herze ſchenken” von Bag.
Chor: 23. Pſalm von B. Klein. 2. Teil: Beethovenfeier. Orgel: Adagw
aus der Sonate op. 57, Altſolo: Bitten, Trio: Adagiokantabile on. .
Nr. 1; Chor: „Gott iſt mein Lied”, Trio: Largo aus op. 1 Nr. 2; Chog=
„Die Ehre Gottes”, Altſolo: Bußlied, Trauermarſch, ſämtlich von
van Beethoven. Eintrittspreiſe: 1,50 Mk., 1.— Mk., 0,50 Mk. D.ir
Reinertrag erhält die Schaveſternſtation. Der Kirchengeſangverein ſtes
ſeit der Gründung unter der Leitung des Herrn Lehrers Leonhardt unn
iſt einer der angeſehenſten evang. Kirchengeſangvereine der weiteren Ur.
gegend.
* Heppenheim a. d. B., B. März. Stadtratsſitzung. Nan)
der Eröffnung der Sitzung gedachte der Vorſitzende zunächſt des
verſtog=
benen Ehrenbürgers der Stadt Heppenheim Herrn Nikolaus Dorn, inden,
er der Verſammlung nochmals die Verdienſte des Verſtorbenen um dch=
Stadt Heppenheim a;fzählte. Zum ehrenden Andenken an den Verſtcu
benen erhob ſich die Verſammlung von ihren Sitzen. Das Wohnungsaum
hatte einen Antrag eingebracht, nach welchem in dieſem Jahre, drnif
Häuſer mit je 8 Wohnungen erricſtet werden ſollten. Der Bau= urnd
Finanzausſchuß ſtimmte jedoch nur für ein Haus mit 8 Wohnungen
zu, welchem mehrere Eiſenbahnwaggons zu Wohnzwecken angeſchloſſe
werden ſollten. Nach längerer Berakung wird mit 19 gegen 7 Stimmen
beſchloſſen, ein Wohnhaus mit 8 Wohnungen zu errichten. Daraufh
z=
wurde beſchloſſen, das Schwimmbad nach den Plänen des
Stadtbau=
amtes zu errichten. Die ſozialdemokratiſche Fraktion der Stadtver
ordnetenverſammlung hatte den Antrag auf Umbenennung von Straß;
geſtellt. Es wird auf Vorſchlag der Baukommiſſion beſchloſſen, die v—
längerte Lehrſtraße von der Darmſtädter Straße weſtlich bis zr.
Lorcher Straße am Bahnhof Friedrich=Ebert=Straße zu nennen. Daraaf
wurde cinſtimmig beſchloſſen, der Aufnahme einer Anleihe für den B—
einer Kleinkinderſchule zuzuſtinnnen. Zum Schluſſe der öffentlichen
Sitzung wurde noch beſchloſſen, die Koſten, etwa 300 Mark, für
Grar=
arbeiten bei der Verkabelung der Fernleirung (Telephon und Telegrap.
an der Darmſtädter Straße zu übernehmen. — Bürgernutzen. 2=
Verloſung des Brennholzes fand letzte Woche ſtatt. Die jüngeren Bürgy
erhielten 1,5 Raumeter Buchenſcheitholz und 50 Wellen, wofür
an Hauerlohn 9,70 Mark zu bezahlen haben. Die älteren Bürger E
kommen außer den vorher genannten noch 1,5 Raummeter Buchenknüppri
RA
holz; ſie haben 14 Mark Hauerlohn zu zahlen. Außer dieſem Holz veu/
ſteigert die Stadt jährlich einige 100 Meter Holz; 6 Verſteigerungen
haben in dieſem Jahre bereits ſtattgefunden. — Schwimm= um
Sir
Badeanſtalt. Die Arbeiten an der Bädeanſtalt werden jetzt ſofr / ni
in Angriff genommen werden. Das Gelände nebſt einem neuerbautzu
Wohnhauſe wurden von der Stadt käuflich erworben. Das Grundſts:ſ 90
Fam
befindet ſich an der Hambach gleich neben der Bergſtraße.
Wer
— Heppenheim a. d. B., 24. März. Am kommenden Sonnntg, der
27. März, nachmittags 3 Uhr, finbet hier im katholiſchen Vereinshaup
(Graben) die diesjährige Generalverſammlung des Starkenburge
Winzervereins unter dem Vorſitze von Herrn Landwirtſchaft
Direktor Dr. Schül ſtatt. Aus der Tagesordnung ſeien hervorgehobe
je ein Vortrag von Herrn Weinbauinſpektor Maul=Oppenheim übi
„rheinheſſiſche Normalerziehung mit Drahtanlage” und von Herum
Direktor Dr. Schül über „Düngung der Weinberge‟ Zu dieſer Ve.*
anſtaltung ſind auch Nichtmitglieder eingeladen. Mit Rückſicht auf d.
zu behandelnden Vortragsgegenſtände darf mit einem ſtarken Beſun
er Verſammlung aus den Bergſträßer Winzerkreiſen gerechnet werde-
* Gernsheim, 24. März. Gemeinderatsbericht. Da
Maurermeiſter Johann Nikolaus Schnatz beabſichtigt, an der Zwingen:
bergerſtraße in der Nähe des Gemeindewaldes ein Wohnhaus mit Gaff
wirtſchaftsbetrieb zu errichten. Der Gemeinderat ſtimmte, da das Am
weſen außerhalb des Ortsbanplans zu ſtehen kommt, dem Projeft z
und bejahte gleichzeitig die Bedürfnisfrage ſür den Gaſtwirtſchaft-”
betrieb. — Für die der marianiſchen Jünglingsſodalität für Spor;
zwecke überlaſſene Fohlenweide wird der Mietpreis auf jährlich 25 M—
feſtgeſetzt und in dem Beſchluß zum Ausdruck gebracht, daß die Ge
Stim !
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uchaus hin,
Rur, aber a.
Tienwärtig
51. Peſtalozz
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Aie des
eSigten n.
iment
meinde jederzeit das Recht hat, den Platz ſſir Feſtlichkeiten jeglicher Axf
im Bedarfsfalle in Anſpruch zu nehmen. — Verſchiedene Geſuche u5"
Gelvährung von Gemeindebandarlehen und ſolches zwecks
Bürgſchall=
üßernahme der Gemeinde wurden erledigt. — Den Eingaßen übel
Ackerüberſchreibungen wurde ſtattgegeben.
Gernsheim, 24. März. Waſſerſtand des Rheins a.
24. März, vorm. 6 Uhr: +38 Zentimeter.
* Hofheim. 22. März. Das 15jährige Stiftungsfeſt, verbunden m
Fahnenweihe des hieſigen Männergeſangvereins „Lieder
kranz” iſt endgültig auf den 9. und 10. Juli ds. Js. feſtgelegt. Aly
die Einladungen haben bereits verſchiedene Vereine zugeſagt, und dürft:
noch mit mehreren Zufagen zu rechnen ſein. Als Feſtplatz hat der Verei!
die Bachgärten hinter dem Ort auserſehen.
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[ ← ][ ][ → ]Tummer 84
Seite 9
Mittelrheiniſcher Fabrikanten=Verein.
zm 21. ds. Mts. hielt der Verein unter dem Vorſitz des Herrn
Ge=
mar Regierungsrat Dr. h. c. Haeuſer in Mainz (Kaſino Hof zum
waberg) ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Der
Vor=
ſende begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder und Gäſte,
zewndere die Behördenvertreter, und gab einleitend der Anſicht
Aus=
ih. daß die deutſche Wirtſchaft in der letzten Zeit wohl den Weg der
zu dung beſchritten habe, daß aber noch ſchwere Beſorgniſſe ihre
vere Entwicklung belaſteten, insbeſondere die Schutzzollpolitik der
zärndiſchen Staaten, die das Zuſtandekommen guter Handelsverträge
indere, die Unſicherheit der Währung in einer Reihe von Staaten
4nie übermäßige Steuerbelaſtung, die die zum Aufſtieg unbedingt
mumdige Kapitalbildung der Wirtſchaft aufs äußerſte erſchwerten.
Da=
örmen die beſonderen Sorgen des beſetzten Gebietes. Er gab dem
tuche Ausdruck, daß in dieſen Punkten eine baldige Beſſerung
ein=
ei und die Wirtſchaft ſich dann weiter günſtig entwickeln möge. —
zann behandelte Herr Profeſſor Eberle von der Techniſchen Hoch=
47 Darmſtadt in einem mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag
regenwärtigen Stand der Gasfernverſorgung. Der
Vor=
gerde führte zunächſt aus, daß in der Zukunft das Beſtreben darauf
ztret ſein müſſe, die Kohle nicht unmittelbar zu verbrennen, ſondern
zzrnächſt in einem ſogenannten Veredelungsverfahren ihre Wertſtoffe
zurziehen. Die weitgehende Verbreitung des Gaſes und die Tatſache,
mit Rückſicht auf die Wirtſchaftlichkeit des Berriebes große
Erzeuger=
aien geſchaffen werden müſſen, die an dem Kohlengewinnungsort, an
ciwen ſchiffbaren Flüſſen und in Großſtädten liegen, führt zur
Schaf=
m von Gasfernverſorgungsnetzen. Der Vortragende
hätet über die bedeutenden zum Teil ſeit 5 Jahrzehnten in Amerika
eienden Gasfernleitungen. Der Vortragende hält die Frage der
eirnleitung in Deutſchland vom techniſchen Standpunkt aus für
voll=
men geklärt. Da das Gas gegenüber den feſten Brennſtoffen für
Xerwendung große feuerungstechniſche und ſehr häufig auch
betrießs=
miſche Vorteile beſitzt, die der Vortragende an einer Anzahl von
Bei=
ehm erläuterte, ſo liegt die ausgedehnte Gasbelieferung auch im
In=
yſie der Verbraucher, und der Gasverbrauch kann leicht auf ein
viel=
geß des heutigen geſteigert werden, wenn Preiſe zugeſtanden
uden können, die einen wirtſchaftlichen
Wett=
zwerb mit der Kohle ermöglichen. Dies hält der
Vor=
geride für unbedingt möglich. — Im Anſchluß daran teilte Herr
brSürgermeiſter Dr. Külb die Stellungnahme des Städtetages mit,
ſich mit den Schlußfolgerungen des Herrn Vortragenden decke; die
hung der Frage liege für die Städte weſentlich auf finanziellem
Ge=
ge. — Hiercif erſtattete der Geſchäftsführer, Herr Dr. Meesmann,
Jahresbericht. An den allgemeinen Beifall, der ſich an die
Bäährungen ſchloß, knüpfte der Herr Vorſitzende noch den Dank der
Fſammlung an Herrn Dr. Meesmann für ſeine geſamte
Geſchäftsfüh=
vg im abgelaufenen Jahr.
Uls dritter Referent ſprach Herr Aſſeſſor Dr. Meier von der
cfurter Allgemeinen Verſicherungs=Akt.=Geſ. über die
Export=
ſeditverſicherung, die die Steigerung der Ausfußr auf die
zeienshöhe bezweckt.
Den Ausführungen folgte eine Ausſprache. In ſeinem Schlußwort
Herr Dr. Meier noch Aufſchluß über die für die Ausfuhrkredite
Verfügung geſtellten Beträge und ihre bisherige Inanſpruchnahme.
der Erſatzwahl zum Vorſtand wurden die Herven: Direk=
Dr. Hans Keller=Ludwigshafen, Dr.=Ing. e. h. Karl
Kling=
ſor=Offenbach, Kommerzienrat Bernhard Mayer=Mainz. Dr.
tl Merck=Darmſtadt und Kommerzienrat Albert
Zimmermann=
linz wiedergewählt und an Stelle des Herrn Direktor Prechter=
Luheim, der aus der Induſtrie ausgeſchieden iſt, Herr Kommerzien=
Schröder=Niederlahnſtein neugewählt. Um 2 Uhr wurde die
F anregend verlaufene Verſammlung von dem Vorſitzenden geſchloſſen.
Lampertheim, 22. März. Elternabend. Zu einem
Eltern=
zd, im Rahmen einer Gedenkfeier Peſtalozzis, hatte die evangeliſche
hule auf Samstag abend Einladung ergehen laſſen. Zahlreich waren
Eltern, und zwar in der Hauptſache die Müütter dem an ſie
er=
ugenen Rufe gefolgt, ſodaß der geräumige Saal des „Reichsadler”
voll beſetzt war. In den Dienſt der Sache hatten ſich hauptſächlich
Lehrkräfte geſtellt. Nach dem einleitenden Schülerchor: „Der du
dem Himmel biſt”, begrüßte Rektor Wendel die Eltern und wies
z auf die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit von Elternhaus und
hule hin, Lehrerin Frl. Hunkel gab dann einen Vorſpruch, an den ſich
c dem Chor: „Der Säemann von Biro” der erſte Teil des Vortrages
n Lehrer Kkar anſchloß. Diefer entwarf in demſelben ein ausführ=
* Bild des großen Schulmannes. Schülerinnen zitierten hierauf
be=
tüame Peſtalozziworte und diefen folgte alsdann eine dramatiſche
ene aus: „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt”, dargeſtellt von Frl.
tzel in Gemeinſchaft mit 4 Schülerinnen. Der Chor: „Der Held von
tuz” leitete zum 2. Teil des Vortrages von Lehrer Klar über. Er
es auch auf die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit von Schule und
te=nhaus hin, betonte, welch leuchtendes Vorbild Peſtalozzi für jeden
tzieher, aber auch für jeden anderen Menſchen ſein müſſe. Gerade in
gegenwärtigen Zeit ſei es notwendig, herauszuhelfen zu lichten
ſchen. Peſtalozziworte von 5 Schülern geſprochen, reihten ſich dem
zurag an, und dem Chor: „Aufſtieg”, folgte hierauf der Nachſpruch
n Lehrerin Frl Meher. Nachdem noch die „Peſtalozzi=Hymne”
ver=
zugen, dankte Rektor Wendel den Eltern für ihr Erſcheinen und
ge=
chie dabei auch des vor Jahresfriſt verſtorbenen Schulmannes des
teisſchulrates Bauder, der ein echter Peſtalozzijünger geweſen und
dies ja durch die Schaffung der ſog. „Ferienkolonien” für kränkliche
ader unſeres Kreiſes in vollſtem Maße bewieſen habe. — Bei der
fahldes Ausſchuſſesder allgemeinen
Ortskranken=
iſſe des Kreiſes Bensheim machten hier von 1665 Wahl=
Eechtigten nur 722 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Es ſind dies etwa
Prozent und wiederum ein Zeichen der allenthalben eingetretenen
ſah lmüdigkeit.
* Viernheim, 22. März. Geiſtliches Konzert. Der gemiſchte
ſor des Cäcilienvereins Weinheim, der einer der bedeutendſten
ſchenchöre Unterbadens iſt, wird unter der künſtleriſchen Leitung des
hſkdirektors Meißenberg am Sonntag Lätare dahier ein geiſtliches
inzert geben. Die Beſucher haben jedenfalls einen ſeltenen
Kunſt=
rß zu erwarten.
* Biblis, 24. März. Motorradunfall. Ecke Hintergaſſe und
tumſtädter Straße rannte ein Motorradfahrer mit einem Radfahrer
ſſarnmen. Beide wurden von den Rädern geſchleudert, kamen jedoch
* geringen Verletzungen und dem Schrechen davon. — Frühling
n Ried. Begünſtigt durch die milde Temperatur ſowie den in den
ſten Nächten niedergegangenen Regen tragen Bäume und Sträucher
rerts zartes Grün. Frühe Gartenprodukte wie Spinat, Feldſalat uſw.
men bereits geerntet werden. Auch die Feldarbeiten ſchreiten rüſtig
nwärts. Hierbei konnte man die Wahrnehmung machen, daß auch in
eſem Jahre Ausſicht auf ein ſtarkes Maikäferjahr beſteht. Beim
Pflü=
n und Umgraben, beſonders auf Aeckern, die im letzten Jahre mit
Kar=
ff In bebaut waren, findet man unzählige Engerlinge.
* Stockſtadt a. Rh., 22. März. 25 Jahre Turngemeinde
tockſtadt. Die hieſige Turngemeinde (Deutſche Turnerſchaft)
be=
ce in den Tagen des 18., 19. und W. Juni d8. Js. das 25jährige
einsjubiläum und zugleich ihr Wjähriges Fahnenjubiläum,
ver=
aden mit dem Bezirksjugendwetturnen des 2. Bezirks des
Main=
hein Gaues der D.T. Die einzelnen Ausſchüſſe ſind bereits gebildet
a0 wird an den Vorbereitungen zu dieſem Feſt ſchon rege gearbeitet.
uich wurde die Herausgabe einer Feſtſchrift beſchloſſen, in welcher
er=
hen werden kann, was die Turngemeinde im Laufe des
Vierteljahr=
aderts an turneriſcher Arbeit geleiſtet hat. Faſt alle hieſigen
Orts=
mine haben ihre Mitwirkung bereits zugeſagt. Hier ſei ein altes
ürnerlied wieder einmal in Erinnerung gebracht: „Große3 Werk
ge=
hiſt nur durch Einigkeit.
* Groß=Gerau, 22. März. Volksbank. In der
Generalver=
mmlung der Volksbank Groß=Gerau teilte Direktor Raiß über die
ſutvertung der Spareinlagen mit, daß es die Bank für ihre Pflicht
fachte, mindeſtens mit dem gleichen Satz aufzuwerten, mit dem die
nentlichen oder unter ſtaatlicher Aufſicht ſtehenden Sparkaſſen es tun.
ſrſtand und Aufſichtsrat brachte einen Aufwertungsſatz von 12½ Proz.
Vorſchlag. Ferner beſchäftigte ſich die Verſammlung mit der Erbau=
Ig eines Eigenheims. Mit dem Bau ſoll noch im Spätſommer
be=
pnrien werden.
— Dietzenbach, 24. März. Der Kreisverband evangeliſcher
Frauen=
kreine des Kreiſes Offenbach beabſichtigt, jedes Jahr einmal alle ange=
Noſſenen Frauenvereine zu einem „Frauentag” zuſammen einzuladen.
ſeher Frauentag ſoll für dieſes Jahr am 8. Mai hier in Dietzenbach
ehalten werden. Er wird mit einem Feſtgottesdienſt um 2 Uhr be=
„iken, bei dem der Kirchenchor und das Streichquartett mitwirken wer=
El. Zur Unterhaltung während der anſchließenden Tagung im großen
ſal iſt manches Schöne vorgeſehen. Die Einladungen an die Vereine
„ehen von der Verbandsvorſitzenden, Frau Pfarrer Schneider,
Offen=
e. Der hieſige Frauenv rein wird alles tun, daß der Frauentag
ie eindrucksvolle Kundgebung evangeliſcher Treue und für alle
Teil=
ſmer ein geſegneter ſchöner Tag werde.
m. Alzey, 22. März. Hausverkäufe. Die an der
Wormſer=
atze gelegene Villa des Herrn Richard Erkmann ging durch Kauf in
Beſitz des Notars und Rechtsanwaltes Beck hier über. — Das
ſurb’ſche Wohnhaus in der St. Georgenſtraße ging durch Kauf in
NASe von 12800 Mark in den Beſitz des Metzgermeiſters Orth aus Gau=
Geppenheim über.
* Dammrutſch in Alzeg.
Geſtern vormittag bei Ausfahrt des Perſonenzuges 4359
aus Bahrhof Alzey um 8.35 entgleiſten bei Kilometer 30,3 die
beiden Zuglokomotiven mit je einer Achſe infolge Rutſchung des
Dammes. Dauer der Streckenſperrung vorausſichtlich bis heute
nachmittag 1 Uhr. Der Verkehr wird vorläufig durch Umſteigen
aufrecht erhalten. Zur Beförderung der Reiſenden werden die
Perſonenautos der Reichsbahn verwendet.
* Büdingen, 24. März. Zu dem furchtbaren
Familienun=
glück in dem benachbarten Bleichenbach, über das wir ſchon kurz
berichteten, ſei noch folgendes bemerkt: Johann Michael Deſch betrieb
etwa eine Viertelſtunde vom Dorfe entfernt eine Backſtein= und
Kalk=
brennerei. Direkt daneben ſtand ſein Wohnhaus. Deſch, ſeine Frau
und das dreijährige Töchterchen ſind einer Kohlenoxidgas=Vergiftung
zum Opfer gefallen. Deſch und ſeine Frau haben anſcheinend den
Gasgeruch gemerkt und waren im Begriff, aufzuſtehen, ſancken jedoch
betäubt hin. Deſch ſaß vor dem Bette auf den Knien, ſeine Frau hatte
ſich noch halb anziehen können. Das Kind lag wie ſchlafend tot in
ſei=
nem Bettchen. Die älteren Söhne des Deſch, die in anderen Zimmern
geſchlafen hatten, waren frühzeitig aufgeſtanden, um das Vieh zu
füt=
tern. Als ſie gegen 9 Uhr von den Eltern nichts merkten, öffneten ſie
gewaltſam das Zimmer und fanden die Toten. Verzweifelt liefen ſie
ins Dorf und holten Hilfe herbei. Die Bürgermeiſterei ſetzte die
Ge=
richtsbehörde und das Kreisgeſundheitsamt in Kenntis, deren
Ver=
treter alsbald nach dem Unglücksorte eilten. Das Dorf Bleichenbach
iſt eines der beſten Bauerndörfer der öſtlichen Wetteraut und zählt
750 Einwohner
* Gießen, 23. März. Der letzte Rektor der Straßburger
Kaiſer Wilhelm=Univerſität, Profeſſor D. Dr. Emil
Wal=
ter Mayer, wurde geſtern unter ſtarker Beteiligung ſämtlicher
ſtuden=
tiſchen Verbindungen, der Univerſitätsprofeſſoren, unter Leitung des
Umiverſitätsrektors und zahlreicher Vertreter der Behörden zur letzten
Ruhe gebettet. Er hatte ein Alter von 72 Jahren erreicht. Profeſſor
Mayer war ſeit 1892 an der Univerſität zu Straßburg tätig. Den
Höhe=
punkt ſeiner Laufbahn bildete gegen Ende des Weltkrieges ſein Rektorat
der Straßburger Univerſität. Das Anſinnen der Franzoſen, als
fran=
zöſiſcher Profeſſor in Straßburg zu verbleiben, lehnte er ab. Er wurde
danach ordentlicher Profeſſor der ſyſtematiſchen Theologie an der
hieſi=
gen Landesuniverſität.
* Lang=Göns, 22. März. Der 15 Meter hohe Eiſenbahndamm
will noch nicht zur Ruhe kommen, die waſſerundurchläſſigen Lettmaſſen
ſind ſtellenweiſe noch in Bewegung. Die Eiſenbahnbehörde will nun
mit aller Energie das Verkehrshindernis möglichſt raſch
beſeitigen. Es wurden deshalb heute bei der Hoch= und
Tiefbau=
firma Weimar zu Gießen 30 tüchtige Maurer angefordert die bereits
um 3 Uhr nachmittags eintrafen und nun in Tag= und Nachtſchichten
mit der Firma Weiß=Großenlinden abwechſeln, ſo daß ohne
Unter=
brechung an der Erbauung der Stützmauer und von etwa fünf
tief=
gehenden Rigolen gearbeitet werden kann. Die Stützmauer wird
60 Meter lang, 6 Meter ſtark und etwa 4—4,5 Meter hoch. Auf dieſe
Weiſe hofft man im Laufe dieſer Woche das Verkehrshindernis beſeitigen
und dann den vollen Bahnverkehr wieder aufnehmen zu können. Bis
jetzt rollen noch dauernd Materialzüge zum Auffüllen heran.
* Aus dem Hüttenberg, 24. März. Der Hüttenberger
Kriegerver=
band, dem heſſiſche und preußiſche Kriegervereine angehören, feiert am
3. Juli in Ebersgöns ſeinen diesjährigen Verbandstag, verbundem
mit einem Werbetag. Zugleich begeht der Kriegerverein Ebersgöns
ſein 50jähriges Jubiläum.
* Lauterbach, 23. März. Wegen ſchweren Einbruchs
ver=
urteilte das hieſige Amtsgericht den 20 Jahre alten Knecht W. Rübſam
zu 1 Jahr Gefängnis. Rübſam, der bei einem Landwirt im nahen
Landenhauſen beſchäftigt war, hatte die Kommode ſeines Brotherrn
aufgebrochen und 245 MM. entwendet.
* Grünberg, 23. März. Der Reſt des verbliebenen Ackerlandes auf
dem Gur Werthof, das der Landwirtſchaftskammer gehört, wird in
die=
ſem Frühjahr das letztemal mit Gerſte und Klee ausgeſtellt und wird
vom nächſten Jahre ab, ſämtliches Land von ungefähr 350 Morgen, mit
Ausnahme von 5—6 Morgen, als Weideland dienen. In dieſem Jahre
werden ungefähr 200, nächſtes Jahr dagegen 400 Stück Jungvieh hier
zur Weide gehen. Dieſe landwirtſchaftliche Umſtellung ſowie die
Ab=
holzung des benachbarten Waldkomplexes von etwa 150 Morgen bietet
dem Auge ein ganz anderes Bild. Mit dieſem Walde iſt auch die
be=
rühmte Schwedenſchanze, das Ziel unferer Jugend aus nah und fern,
gefallen. Diefe Schanze wurde im ſiebenjährigen Kriege ausgehoben,
und zwar im Jahre 1761, anläßlich des Gefechts bei Reinhardshain und
Beltershain, im Anſchluß des Gefechts bei Atzenhain, bei dem General
Röder fiel. Dieſe Schanze erſtreckte ſich früher von Göbelnrod bis hinter
Lumda, auf eine Strecke von 5—6 Kilometern.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 26. März 1927.
(Nach der Wetterlage vom 24. März.)
Noch unbeſtändig, wechſelnd bewölkt, kühl und ſtrichweiſe leichte
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Regenfälle.
Der Gießener Fememordprozeß.
Dritter Tag.
WSN. Gießen, 24. März. Kurz vor 9 Uhr nimmt die
Verhand=
lung ihren Fortgang. Der erſte Zeuge, Weinhändler Hupfeld aus Bad=
Nauheim, ſtellt Schwing ein gutes Zeugnis aus. Ueber den Verkehr
Schwings kann der Zeuge keine Angaben machen.
Landgerichtsrat Keller=Gießen, der als Unterſuchungsrichter tätig
war, macht Angaben über die Vorunterſuchung und die Protokollierung
der Ausſagen Schwings. Er hatte den Eindruck, daß Schwing einen
Rieſenreſpekt vor Heinz hatte. Der Zeuge war ſich von vornherein der
Wichtigkeit der Sache bewußt und verfuhr deshalb bei der Abfaſſung des
Protokolls äußerſt vorſichtig. Was im Protokoll ſtehe, entſpreche den
eigenen Worten Schwings. Den Wortlaut desfelben halte er aufrecht.
Der Zeuge Schriftſteller Lerner, Frankfurt a. M., hennt Schwing
und Salomon nicht. Mit Heinz ſtehe er in einem engen
Vertrauensver=
hältnis. Dieſer habe ihm von der Nauheimer Sache erzählt, aber betont,
daß er ſie nur vom Hörenſagen kenne. Ueber Heinz ſelbſt äußert ſich
der Zeuge ſehr günſtig.
Der nächſte Zeuge, Schriftſteller Schmidt=Halbſchuh aus Wetzlav,
wird unvereidigt vernommen. Er ſei 1920 nach Frankfurt gekommen.
In Frankfurt ſei ein zunächſt namenloſer Bund gegründet worden, der
dann den Namen „Nationale Armee” erhielt und zu einer
Geheim=
organiſation ausgebaut wurde. Ein ſchriftlicher Femeparagraph habe
nicht beſtanden, jedoch wurde geſagt: „Wer Verrat übt, weiß, was ihm
blüht; der muß zum Schweigen gebracht werden!“ Der Zeuge ging dann
nach Oberſchleſien und kehrte im Herbſt 1921 nach Wetzlar zurück, wo
er eine Ortsgruppe der „Nationalen Armee” gründete. Von der
Ditt=
marbefreiung wiſſe er nichts. Von der Nauheimer Sache habe er erſt
im Mai oder Juni 1922 in Elgershauſen bei Wetzlar durch Heinz, der
ſich dort unter dem Namen „Seligmann” aufhielt, gehört. Die
Verneh=
urung des Zeugen Schmidt gen. Halbſchuh, zog ſich bis zur Mittagsſtunde
hin und ſoll heute nachmitag fortgeſetzt werden. v. Salomon wax
Mit=
glied der „Nationalen Armee‟. Der Gedanke zu dieſer Gründung iſt von
Heinz ausgegangen. Im Novomber 1920 wurde die „Nationale Armee‟
an die Organiſation C angeſchloſſen. Ob Heinz bei der
Dittmar=
befreiung dabei war, kann er ſchwer ſagen. v. Salomon habe ſeinerzeit
ſelbſt zugegeben, daß Heinz in alle Einzelheiten der Nauheimer Sache
eingeweiht war. In dem Verein national geſinnter Soldaten habe
ſei=
nes Wiſſens keine Feme beſtanden; auch im Neudeutſchen Bund nicht.
Das Ziel der Organiſation C war der Sturz der Republik. Der
Vor=
ſitzende hält dem Zeugen hierauf ein Schreiben an das Berliner
Polizei=
präſidim vom 6. Auguſt 1926 vor in welchem Schmidt den Heinz als
Urheber der Nauheimer Tat bezeichnet, der im Einvernehmen mit
Tilleſſen, Kern und Salomon gehandelt habe und ſchließlich die
Verhaf=
tung des Heinz verlangt. Zeuge Schmidt erklärt hierzu, daß es ſich
dabei um eine Kombination gehandelt habe. Das damalige Schreiben
könne er nicht aufrecht erhalten. Auf Vorhalten des Rechtsanwalts
Lüttjebrunn gibt der Zeuge zu, daß er am 12. Auguſt 1926 bei der
Ber=
liner Polizei geweſen iſt und dieſer ein Expoſé mit der Ueberſchrift
„Nationale Armee” überreicht habe. Rechtsanwalt Schlink fragt den
Zeu=
gen, ob er früher Kokain geſchnupft habe, und ob er es heute noch
ſchnupfe. Der Zeuge gibt das erſtere zu, will aber ſeit 1925 nichts mehr
an Kokain genommen haben. — Es folgt die Mittagspauſe.
Bei Eröffnung der Nachmittagsverhandlung erging
Gerichts=
beſchluß, dem Antrag des Staatsanwalts inſoweit ſtattzugeben, als
Sachverſtändiger Medizinalrat Schäfer über ſeie Beobachtungen des
Angeklagten Heinz in der Unterſuchuingshaft ein Gutachten abgeben ſoll.
Auf den Antrag des Rechtsanwalts Schlink ergeht durch Gerichtsbeſchluß
an die Sachverſtändigen die informatoriſche Frage, ob ſie in der Lage
ſeien, ein Gutachten über den Zeugen Schmidt abzugeben. Die
Sach=
verſtändigen ſind bereit, ein Gutachten zu erſtatten.
Dann wurde eine Reihe weiterer Fragen an den Zeugen Schmidt
gerichtet, die von ihm in einer Weiſe beantwortet werden, die
Nechts=
anwalt Lüttjebrunn als Phantaſtereien bezeichnet. Die Frage, ob Schmidt
Aufträge von der politiſchen Polizei gehabt habe, verneint er. Sodann
folgte das Gutachten der beiden Sachverſtändigen. Zunächſt erſtattete
Medizinalrat Dr. Scriba=Friedberg ein Gutachten über die
Wir=
kungen des Kokains im allgemeinen. Infolge des langen Gebrauchs
von Kokain entſtehen verſchiedentlich geſundheitliche Störungen. Wenn
Kokain längere Zeit genommen wird, entſteht ein Verfall der geiſtigen
Perſönlichkeit, die höheren Menſchengefühle leiden not. Ueber die
Aus=
ſagen des Zeugen ſelbſt bemerkte der Sachverſtändige, daß er den
Ein=
druck habe, die Ausſagen ſeien ſehr leichtfertig gemacht und vielfach
Kom=
binationen. Medizinalrat Schäfer ſchließt ſich dieſen Ausführungen
an und fügt noch hinzu, daß der Zeitpunkt, wann die Erkrankungen
auf=
treten, verſchieden ſei, daß aber die Schädigungen noch nach
Jahret=
nachwirken können. Ein abſchließendes Urteil über den Zeugen ſoll erſt
gegen Ende der Verhandlungen abgegeben werden.
Lokaltermin im Gießener Fememorbprozeß.
Bad=Nauheim. Der in der Verhandlung befchloſſene
Lokal=
termin fand noch im Verlaufe des vorgeſtrigen Abends ſtatt. Kurz nach
halb 7 Uhr traf das Gericht ein. Da die Sache ſchnell in der
Bevölke=
rung bekannt geworden war, hatten ſich am Bahnhof Neugierige in ſehr
großer Anzahl eingefunden. Während die Angeklagten in der im
Sprudelhotel gelegenen Polizeiwache untergebracht wurden begab ſich
das Gericht zunächſt in die Hupfelddiele und darauf zum Tatort, und
zwar auf dem Wege, den die Angeklagten in der Tatnacht zurückgelegt
hatten. Um halb 9 Uhr begann in Gegenwart der Angeklagten von
Salomon und Schwing eine zweite Beſichtigung.
2erO
Er
den Rubikon übesſchritt, ioll er lich an altem falerner
gehörig Mut angetrunken haben. Der alte Kampe,
vor dem die Gallier, die Britannen, die Sueven, die
PParther und alle Oölker des damaligen Crdkreiſes
zitterten, noar des Crfolges diesmal lo uenig licher,
daß er der Crmunterung mit kapuanichem
Sebt-
bedurfte. Was hätte Cdjar darum gegeben, auenn
ihm der junge Casca cder lich jpdter
undankbar-
genug mit unter ſeinen Nördern befandy zur Auf,
friſchung leiner Schlachten- und Geilkeskrätte ichon
eine ſo edle-Plarke uie
geret
heute! Im Feldherrenselt ve
zbürze Indiens übertraf; Cäſar
und ſiegte durch
3t.
eit dieſem beri
iren. Oollkommenheits
uslele zu
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
V 4338
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
Seite 10
Familiennachrichten
Dankſagung.
Die Geburt einer
S Tochter zeigen
hoch=
erfreut an
Dr. Ernſt Schultheis u. Frau
Helene, geb. Dörfler.
Nieder=Ramſtadt, den 23. März 1927
z. Zt. Alice=Hoſpital.
Todes=Anzeige.
Heute früh um 7 Uhr rief Gott
unſeren lieben Vater,
Schwieger=
vater und Großvater
Schuhmachermeiſter
im nicht ganz vollendeten 75.
Le=
bensjahr zu ſich in die ewige
Hetmat.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 24. März 1927
(*8052
Schützenſtraße 12.
Die Beerdigung findet Samstag
vormittag 11 Uhr auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſe=
res lieben Vaters ſagen wir Allen auf
dieſem Wege unſeren innigſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden für die
troſtreichen Worte, ferner der Firma
Gebr. Roeder A.=G., dem Deutſchen
Metallarbeiter=Verband und ſeinen
Arbeitskollegen für die
Kranznieder=
legung, ſowie für die zahlreichen
Kranzſpenden.
Dle trauernden Hinterbliebenen:
Familie Fr. Ganß
Familie A. Mattern
Familie Gg. Ganß.
Darmſtadt, den 23. März 1927 (B 5069
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Frau Anna Säeß, geb Schilling
und Kinder.
Darmſfadt, den 22. März 1927.
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Sandbergſtr. 12.
Die Beerdigung findet Samstag
nachmittag 3 Uhr auf dem
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Dankſagung.
Allen, die uns während der
Krank=
heit und beim Heimgang unſerem
lieben, teuren, unvergeßlichen Ent=
ſchlafenen
Herrn Joh. Eckſtein
ſoviel Liebe und Teilnahme erwieſen,
ſagen wir auch im Namen der
Ange=
hörigen innigſten Dank Beſonders
danken wrdem Geſanaverein
Sänger=
luſt für ſeinen erhebenden Grabgeſang
Auch ſagen wir herzlichen Dank Herrn
Pfarrer Gebhard für ſeine tröſtenden
Worte bei der Einſegnung und am
Grabe, ſowie der Krankenſchweſter
Martha für die treue, hingebende
Pflege, für alle Blumenſpenden und
Allen, die ihn zur letzten Nuhe be=
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gleiteten.
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Vater, Bruder und Schwiegerſohn
Karlv. Wachter
(*8013
Major a. D.
Ritter hoher Orden
durch den Tod entriſſen.
Scherncke b. Oſchersleben /Bode; den 16. März 1927.
In tiefſier Trauer:
Liſeloite v. Wachter, geb. Freiin v. Gahl
Hans Heinrich und Fritz Karl v. Wachter
Tone b. Wachter, Darmſiadt
Albrecht b Wachter, Major a. D, Oberammergau
Freiherr v. Gahl, Oberſileutnant a. O. und
Frau Charlotte, geb. Fi
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Nummer 84
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vermutlich nicht. Würde sie es tun, ginge alles
wieder unverdaut ab, denn die die Verdauung
bewirkenden „Enzyme' der Bauchspeicheldrüse
lösen wohl Eiweill, Fett und Stärke, nicht aber
Wäschefasern.
Sie wissen, daß auch der Schmutz der Wäsche
vor allem aus Fett, Eiweißl und Stärke besteht.
Lassen Sie sich sagen, daßß die von
Schlacht-
tieren stammenden Enzyme der
Bauchspeichel-
drüse die wirksamen Bestandteile des
orga-
nischen Einweichmittels Burnus liefern.
Be-
greifen Sie nun, dall Burnus mühelose und
gründliche SchmutzentFernung verbürgt, die
Wäsche aber gar nicht angreifen kann?
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Freitag, den 25. März 1927
Nummer 84
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Seite 12
[ ← ][ ][ → ] Nummer 84
Reich und Ausland.
Freitag, den 25. März 1927
Das umſtrittene Land auf dem Balkan.
Frankfurter Chronik.
mSN. Allerlei Unfälle. Dienstag
nach=
itaag wurde der Heizer Georg Meß in der
Forſt=
usſtraße von einem Auto überfahren und mußte in
merverletztem Zuſtande im Krankenhaus eingelie=
/1 werden. Der Autoführer mußte einem plötzlich
einer rechten Seitenſtraße kommenden Radfahrer,
ihn nicht zu überfahren, nach links ausbiegen.
Dieſem Augenblick fuhr der aus der
entgegenge=
tlen Richtung kommende Meß direkt auf den Kühler
Autos auf und beſchädigte dieſen ſo ſchwer, daß
Wagen abgeſchleppt werden mußte. Die
Schuld=
iee iſt noch nicht geklärt. — Am Mainkai ſtürzte
Kraftfahrer Georg Dietrich von ſeinem
Motor=
d und zog ſich eine Gehirnerſchütterung zu. — Auf
r Wilhelmsbrücke wollte ein Mann auf einen in
ſter Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen
auf=
rirgen. Er kam dabei zu Fall und wurde von
gun in gleicher Richtung fahrenden Auto
über=
hien und in ſchwerverletztem Zuſtand ins
Kranken=
us eingeliefert. — In der kleinen Nittergaſſe
uide eine Frau von einem Nadfahrer umgefahren.
ſe zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß ſie im
taikenhaus eingeliefert werden mußte. Der
Rad=
hier kümmerte ſich nicht um die Frau und fuhr
un=
ſarint davon. — Vermißt wird ſeit dem 12. März
16jährige Kaufmannslehrling Hans Weilburg. Er
1,84 Meter groß, ſchlank, hat länglich=ovales Ge=
6t. kaſtanienbraunes Haar, dunkelbraune Augen,
he Stirn.
Exploſionsunglück.
* Wetzlar. Ein Exploſionsunglück entſtand in
mechaniſchen Werkſtätte Kling. Maſchinenteile
urden mit Benzin gereinigt, als plötzlich an einem
iklwiſchen Heizkörper Kurzſchluß erfolgte, wodurch
Benzingaſe mit heftigem Xnall explodierten.
vei Arbeiter erlitten eftige
Brandwun=
tn,da ſich das Benzin an ihren Händen und
Klei=
zu entzündete. Die Sanitätskolonne brachte die
chwerverletzten ins Krankenhaus. Der Brand konnte
m Beſitzer und dem Werkmeiſter mit
Feuerlöſch=
ea raten raſch gelöſcht werden.
Die brennende Leiche im Walde.
DD. Mülhauſen. In einem Walde bei
Rie=
theim, ſüdlich von Mülhauſen, entdeckten ſpielende
eider einen brennenden menfchlichen Körper, der
hm Eintreffen der Gendarmerie noch ſtarken Rauch
ehl ickelte. Die erſte Unterſuchung ergab, daß es ſich
uden Körper einer Frau handelte, der mit Benzin
ur Petroleum begoſſen und bis zur Unkenntlichkeit
rhhlt war. Neben der Leiche lagen einige
Ober=
hder und eine leere Flaſche, der die
leichtentzünd=
he Flüſſigkeit entnommen wurde. Da keinerlei
(uren eines Todeskampfes feſtgeſtellt werden konn=
, der nach Anſicht des Gerichtsarztes bei einem
Abſtmord unvermeidlich geweſen wäre, wird ein
Abrechen vermutet.
* Ein Hochſtapler vor Gericht.
Vor dem Amtsgericht Lindau ſtand der 29 Jahre
tei angebliche Kunſtmaler Philipp Franz
Aöpert, genannt, Wilhelm, aus Darmſtadt.
icat als Marineoberleutnant, perſiſcher Offizier,
Atsbeſitzer, Rechtsanwalt, Arzt, Miuiſterialbeamter
4, täuſchte ein Rieſenvermögen als in ausländiſchen
Zuken inveſtiert vor. Am liebſten ſpielte er den
hei Offizier adliger Herkunft. So gab er Gaſtrollen
„Nagold, Karlsruhe, Baden, zuletzt in Lindau, wo
noch einen Arzt um 450 Mark erleichterte. In
Armſtadt hat er nur zwei Jahre in einer
litho=
aAsiſchen Anſtalt gelernt, dann verſchwand er bald.
9Nagold wurde er getraut; er gab da an, Marine=
Verleutnant zu ſein. Der pathologiſche Schwindler
zielt in Lindau 1 Jahr 4 Monate Gefängnis, un=
* Anrechnung von 6 Monaten Unterſuchungshaft.
Strafanträge im Wilms=Prozeß.
Berlin. In der geſtrigen Sitzung des
Wilms=
iſſes beantragte erſter Staatsanwalt Rombrecht
werr Mordes an dem Feldwebel Wilms die
Gdesſtrafe gegen die Angeklagten Fuhrmann,
ſpproth und Umhofer. Gegen Oberleutnant Schulz
hmragte er gleichfalls die Todesſtrafe wegen
An=
ſung. Staatsanwaltſchaftsrat Leſſer beantragte
gen den Angeklagten von Poger wegen Beihilfe
ni Jahre Zuchthaus. Bei den Angeklagten Stantien
) Budzinſki wurde Freiſprechung beantragt.
Deutſcher Billardmeiſier.
Karl Schweinböck am grünen Tiſch.
tag abend fand in Berlin das Schlußtreffen um
illardmeiſterſchaft von Deutſchland für
Berufs=
ſtatt. Sieger wurde mit einer Höchſtſerie
von 169 Karl Schweinböck=Berlin.
Friedliche Grenzwachen an der albaniſch=jugoſlawiſchen Grenze, wo nach italieniſcher Darſtellung
geheime jngoſlawiſche Kriegsvorbereitungen ſtattfinden ſollen.
Typiſches albaniſches Dorf in der Gegend von Durazzo,
Bied= und Ton=Kamera des Ton=Films.
Die Verſuche, das Filmbild ſprechen, ſingen, tönen zu laſſen, ſind ſo alt, wie der Film ſelbſt. Sie
ſcheiterten bisher daran, daß die Gleichzeitigkeit der viſuellen und phonetiſchen Phänome, der
Synchronismus, nicht erreicht werden konnte. Jetzt iſt dieſes hochintereſſante Problem der Löſung
bedeutend näher gebracht worden. In dem ſogenannten Triergon=Atelier der Ufa ſind unter
Aſſiſtenz von Profeſſor Leithäuſer vom Telegraphiſchen Reichsamt und Heinrich J. Küchenmeiſter,
dem Erfinder des Ultraphons, Tonfilme hergeſtellt worden, die mit der lückenloſen Verbindung
des Geſehenen mit dem Gehörten geradezu verblüffend wirken. Der Tonfilm hat zweifellos eine
große Zukunft vor ſich, er wird z. B. in abſehbarer Zeit die Schauſpiel= und Opernaufführungen
der großen Kulturzentren den abgelegenſten Orten zugänglich machen.
Eine neue Erfindung auf dem Gebiete
der Narkoſe.
TU. Berlin. Die „D. A. Z3.” berichtet: In der
Sitzung der Berliner Mediziniſchen Geſellſchaft
be=
richtete Prof. Dr. Unger über ein von der J.=G.
Farbeninduſtrie neu hergeſtelltes und von ihm
zu=
nächſt verſuchtes Narkotikum, das vom Maſtdarm aus
mittels Einſpritzung wirke und gegenüber den bisher
gebräuchlichen Narkotika, Chloroform und Aether, in
der Wirkungsweiſe und beſonders hinſichtlich der
An=
nehmlichkeit bedeutende Vorzüge aufweiſe,
und außerdem die Perſon des Narkotiſeurs bei der
Operation überflüſſig mache. Eine Anzahl
bedeuten=
der Chirurgen, unter ihnen Prof. Borchardt, Prof.
Nordmann, Prof. Richard Mühſam, würden ſich dem
günſtigen Urteil Prof. Ungers anſchließen.
Tödlicher Unfall im Oſten Berlins.
Berlin. In der Frankfurter Allee, im Oſten
Berlins, fuhr ein Auto in eine Anzahl Perſonen
hinein, die an einer Straßenbahnhalteſtelle warteten,
Eine Frau wurde ſo ſchwer verletzt, daß
ſie auf dem Transport zur Rettungsſtelle ſtarb.
Selbſtmord einer Dreizehnjährigen.
Berlin. Am Lindenufer wurde die Leiche der
ſeit einem Monat vermißten 13 Jahre alten
Schü=
lerin Radtke geländet. Man nimmt an, daß das
Mädchen, das wegen eines ſchwachen Rückgrates ein
orthopädiſches Korſett trug, aus Furcht zu
verkrüppeln, Selbſtmord verübt hat.
Der Laſtautoabſturz bei Kudowa.
Die Zahl der Todesopfer bei der
Auto=
kataſtrophe in der Nähe von Bad Kudowa hat ſich,
nach einer Meldung des „Lok.=Anz.”, dadurch, daß
einer der ſchwerverletzten Inſaſſen inzwiſchen im
Krankenhaus verſtorben iſt, aufacht erhöht. Die
Ermittlungen über die Schuldfrage haben
er=
geben, daß der Chauffeur zum mindeſten ſehr
fahrläſſig gehandelt hat. Der Laſtkraftwagen
durfte höchſtens mit 50 Perſonen belaſtet werden.
Er hat mit ihm jedoch, um eine größere Einnahme zu
erzielen, 68 Perſonen befördert. Außerdem befand
ſich der Wagen in mangelhaftem Zuſtand. Die Kette,
deren Abgleiten die Kataſtrophe verurſacht hat, war
bereits vor acht Tagen einmal geriſſen und
vermut=
lich nur oberflächlich repariert worden. Der Chauffeur
iſt übrigens nicht geflohen, ſondern verſuchte ſich
zu erſchießen, wurde aber von der Polizei
daran gehindert und in Schutzhaft genommen.
Die erregte Menge verſuchte, ihn zu lynchen.
Drei Perſonen unter Vergiftungserſcheinungen
erkrankt.
Berlin. Nach dem Genuß von
Büchſen=
ſpinat erkrankte in Berlin ein Ehepaar und die
drei Jahre alte Tochter unter
Vergiftungserſchei=
nungen. Ein Arzt ließ die erkrankten Perſonen nach
dem Krankenhaus bringen. Die Polizei hat eine
Unterſuchung des Falles eingeleitet.
Geite 13
Die Reichsverſammlung der deutſchen Kirchen.
Deutſcher Evangeliſcher Kirchentag 1927 in Königsberg
Das Jahr 1927 wird bekanntlich als wichtigſtes
kirchenpolitiſches Ereignis in Königsberg i. Pr.
den Wiederzuſammentritt des Deutſchen
Edange=
liſchen Kirchentags bringen, der zuletzt im Jahre
1924 in Bethel=Bielefeld derſammelt war. Der
Kirchentag ſtellt die oberſte Vertretung des vor fünf
Jahren ins Leben getretenen Kirchenbundes der
28 deutſchen Landeskirchen dar. Bei ihm und bei
dem von den Kirchenregierungen gebildeten
Kirchen=
bundesrat liegt die Bundesgeſetzgebung. Die
Mit=
gliederzahl des Kirchentags, der ſich alle drei Jahre
verſammelt, beträgt 210; davon werden 150 von den
oberſten Synoden der einzelnen deutſchen
Landes=
kirchen gewählt. Präſident des Kirchentags, der auf
ſechs Jahre geſvählt wird, iſt zurzeit D. Freiherr von
Pechmann=München. — Während in Bethel 1924 die
Geſamtvertretung des deutſchen Proteſtantismus zu
den neuen ſozialen Aufgaben der Kirche in einer
vielbeachteten „Botſchaft” Stellung nahm, wird der
Königsberger Kirchentag eine Auseinanderſetzung mit
den Fragen des Vaterlandes und
Volks=
tums bringen; dabei dürfte vor allem das in
jüngſter Zeit lebhaft erörterte Problem der Stellung
des Chriſtentums zur Politik zu einer bedeutſamen
Ausſprache kommen. Als einer der Referenten iſt der
im kirchlichen wie im ſtaatlichen Leben gleich
ange=
ſehene Kirchenrechtler an der Berliner Univerſität
Univerſitätsprofeſſor D. Dr. Kahl, M. d. R.,
Vor=
ſitzender des Rechtsausſchuſſes des Reichstags,
ge=
wonnen. Für die abgeſchnittene öſtlichſte Provinz
des Reiches dürfte der Deutſche Evangeliſche
Kirchen=
tag 1927 eine beſondere Bedeutung gewinnen.
Die Ermordung des Wachtmeiſters Legner.
Reim aus Italien ausgeliefert. — Fortgang der
Unterſuchung.
DD. Berlin. Die Unterſuchung in dem
Feme=
mordfall Legner, der im Wilmsprozeß wiederholt
an=
geſchnitten worden iſt, war in der letzten Zeit ins
Stocken geraten, da keine Klarheit darüber beſtand,
ob einer der vermutlichen Hauptbeteiligten an dieſer
Tat, ein gewiſſer Nikolaus Reim, der ſich fälſchlich
Oberleutnant von Reim nannte, in die Gewalt der
deutſchen Behörden gebracht werden konnte. Reim
war vor längerer Zeit auf Sizilien verhaftet und
zu=
nächſt im Gefängnis in Meſſina und dann in Genua
untergebracht worden, um die Entſcheidung über den
deutſcherſeits geſtellten Auslieferungsantrag
abzu=
warten. Dieſe Auslieferung ſtieß inſofern auf
Schwierigkeiten, als zwar Italien zur Auslieferung
bereit wor, die Schweiz und Oeſterreich jedoch auf
Grund der zwiſchen dieſen Ländern und Deutſchland
beſtehenden Auslieferungsbeſtimmungen die
Durch=
reiſe des Arreſtanten verweigerten. Infolgedeſſen
blieb nur der Abtransport Reims auf dem Seewege
übrig. Kommiſſar Dr. Stumm von der Abteilung T 4
des Berliner Polizeipräſidiums begab ſich deshalb mit
einem Beamten nach Genua, nahm Reim in Empfang
und ſchiffte ſich mit ihm auf einem deutſchen Dampfer
ein. Die Ankunft des Transports in Deutſchland
wird bereits in den nächſten Tagen erfolgen und
Reim wird dann ſofort in das
Unterſuchungsge=
fängnis Moabit zur Durchführung ſeiner
Verneh=
mungen durch den Unterſuchungsrichter überführt
werden. Auf dieſe Weiſe kommt die Unterſuchung
im Femefall Legner wieder in Fluß, ſo daß mit der
Durchführung des ganzen Verfahrens noch in dieſem
Jahr gerechnet werden kann. Die Leiche des
ermor=
deren Wachtmeiſters, die nach zahlreichen
Zeugenaus=
ſagen in Döberitz liegen ſoll, konnte trotz eifrigſter
Nachforſchungen bisher nicht gefunden werden, da ſich
alle Angaben über die Mordſtelle bisher als nicht
ſtichhaltig erwieſen haben. Reim war erſt vor einigen
Tagen in der Verhandlung im Mordprozeß Wilms
genannt worden, und zwar als einer der Offiziere —
in Wirklichkeit war er nicht Offizier — der mit
Ober=
leutnant von Pannwitz, aligs v. Bergen, und
Leut=
nant Meyking in einer Stube auf der Zitadelle in
Spandau wohnte. Sein Bild war auch ſeinerzeit auf
den Säulenanſchlägen der Polizei in dieſen
Feme=
fällen veröffentlicht worden.
Sven Hedin in Peking ſchwer erkrankt.
DD. Kopenhagen. Nach in Stockholm
ein=
getroffenen Nachrichten ſoll Sven Hedin, der
be=
kanntlich eine neue Tibetexpedition unternimmt,
ernſtlich erkrankt und noch in Peking ſein.
Da auch ſeine Schweſter keine genauere Nachricht
be=
ſitzt, fürchtet ſie, daß ſich irgend etwas Ernſtes
er=
eignet hat. Vielleicht liegt der verſpätete Aufbruch
aber auch an den kriegeriſchen Ereigniſſen.
Von einer Lawine verſchüttet.
Paris. Wie die Blätter aus Chambery melden,
haben drei italieniſche Touriſten, die vor zehn
Tagen nach Frankreich gekommen waren, in den
Bergen bei Sainte=Foy beim Niedergehen einer
Lawine den Tod gefunden.
Ein Senſationsmordprozeß in Frankreich.
Die „therapeutiſchen Unfälle” in der Sprechſtunde
des Arztes.
DD. Paris. Vor dem Schwurgericht in Aig
en Provence begann heute ein Prozeß, der überall in
Frankreich großes Aufſehen erregt. Der 37 Jahre alte
Arzt Piere Bougrat iſt angeklagt worden, ſeinen
Patienten in der Sprechſtunde Einſpritzungen gemacht
zu haben, die ſie betäubten, und während dieſes
Zuſtandes ihnen Geld und Schmuckſachen
ent=
wendet zu haben. Beſonders belaſtend für den
Arzt iſt der Fall des Kaſſenbeamten eines großen
Unternehmens, der mit dem Arzt befreundet war und
der ſich mit den Lohngeldern für die Arbeiter in der
Taſche in die Sprechſtunde des Arztes begab. Dieſer
machte ihm eine tödliche Einſpritzung. Um, ſo ſagt
die Anklage, das Verbrechen zu verbergen, ſchleppte
er die Leiche auf den Speicher, wo er ſie längere Zeit
verborgen hielt. Ihre Entdeckung führte zu ſeiner
Verhaftung und der Aufdeckung der übrigen
Ver=
brechen. Bograt leugnete, ſeine Patienten beraubt
zu haben. Zum Tode des Kaſſenbeamten erklärte der
Arzt, daß dieſer während eines kurzen Alleinſeins
im Behandlungszimmer Gift genommen habe, weil
er wegen Verluſtes oder Diebſtahls der Lohngelder
verzweifelt geweſen ſei. Im weiteren Verlauf der
Verhandlung mußte er aber zugeben, daß es ſich nicht
um einen Selbſtmord, ſondern um einen „
therapeu=
tiſchen Unfall” infolge der Einſpritzung handelt. Der
Präſident hielt dem Angeklagten vor, daß er ſein
Opfer mit Queckſilber vergiftet habe.
Belaſtend iſt, daß der Arzt in der Unterſuchungshaft
kompromittierende Briefe geſchrieben hat, und daß er
die Taſchenuhr und die Schmuckſtücke des
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deten verkauft hat.
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reinste Seife ist, und
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ist frei von Füllmitteln, wie Wasser und Soda. Suma
bildet im Kessel einen lebendigen Strom von Millionen
Suma-Seifenbläschen, die allen Schmutz in sich auf:
nehmen. So erfolgt die Wäschereinigung auf die
mühe-
loseste und schonendste Weise. Mit Suma behandelte
Wäsche wird schneeweiß und bleibt lange wie neu.
„Sunlicht‟ Mannheim
11719
Vollendetſie auf dem Gebiet der Knaben= und Mädchen=
Kleidung herſiellt.
Sie wird zeigen, daß es ſich nicht nur um die ſeit
Jahr=
zehnten bekannten „Blegle’s Knaben=Anzüge” für Schule,
Haus und Straße handelt, fondern daß „Blegle” heute ganz
moderne Knaben= und Mädchen=Bekleidung in reichſier
Aus=
muſierung und neueſten Farben herſtellt.
Aber auch auf die neuen Herren= und Damenweſten,
Damenkleider, Geſchäftsweſien, u ſ. f., ſollhingewieſenwerden.
Sämtliche Schaufenſter
ſind von heute ab mit „Blehle”=Artikel aller Art dekoriert.
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Laſſen Sie ſich ohne Kaufverpflichtung die
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[ ← ][ ][ → ]Seite 16
Freitag, den 25. März 19237
Nummer 84
Spaniſche Sonne.
Die Spanienfahrt des Bayeriſchen Autpelubs.
Von Siegfried Dverſchlag.
Malaga, 20. März.
Erſter Eindruck in Spanien: Kultur und Tradition.
Deutſchfreundliches Volk.
Spaniſche Sonne? . . . Nicht wärmer als Schwarzwaldſonne.
Vergleich mit Italien: Spanien weitaus in Front.
Ueberall Sauberkeit.
Keine Verwahrloſung, daher größere Ordnung als in Italien.
Sympathiſche Bevölkerung.
Aber die teuren Preiſe .. . Spanien iſt ein ſehr teures Land!
. endlich mal kein Rennen, keine Prüfungsfahrt mit
Wer=
tungsfaktoren! Das Ausland kennen lernen, Land und Leute,
ſportliche, touriſtiſche und geſellſchaftliche Beziehungen zum
Aus=
land anzuknüpfen . .. das iſt der Zweck dieſer Spanienfahrt.
Und damit zwangsläufig verbunden iſt der Propagandawert für
deutſche Wagen. Neun Mercedes=Benz, ein Adler, ein Simſon=
Supra, ein Horch, ein Audi, ein kleiner Hanomag in friſchfrohen
Farben, und ab Madrid ein Selve ſind auf der Spanienfahrt
vertreten. Neben ihnen machen die Auslandsfabrikate
amerika=
niſchen Urſprungs einen recht beſcheidenen Eindruck, ſo daß
deutſche Technik, deutſche Edelarbeit, ſo daß die überlegene
Kul=
tur der auf der Spanienfahrt vertretenen deutſchen Wagen
ge=
rade durch dieſe Gegenüberſtellung weit prägnanter in
Erſchei=
nung tritt, als wenn nur deutſche Wagen auf der Spanienfahrt
vertreten geweſen wären. Schon am Beginn der Spanienfahrt
deutſcher Autler kann frei heraus geſagt werden: der Bayeriſche
Automobil=Club hat ſich durch Veranſtaltung dieſer
Spanien=
fahrt touriſtiſch und wirtſchaftlich ein Verdienſt erworben.
Ueber Kufſtein und den Brenner ging’s ab München in
ge=
ſchloſſener Kolonne ins heißumſtrittene Südtirol. Der Brenner
lag im tiefen Schnee, trotzdem es drunten im Inntal ſchon grünte
und blühte. Schmal war der Abfahrweg vom Brenner, tief
waren die Schneemaſſen, hoch die Schueedämme der Straße gen
Sterzing. Bei Sonnenuntergang landeten die deutſchen Autler
im Etſchtal. Blieben nachtüber in Bozen und fuhren am nächſten
Morgen zum Garda=See. Der Storo=Paß war als ſchneefrei
gemeldet worden. Er, der das Etſchtal mit der oberitalieniſchen
Tiefebene verbindet, ruht wie das Veilchen im Verborgenen.
Nur wenigen Kraftfahrern iſt er bekannt. Die ihn nun kennen
lernten, waren begeiſtert. In unzähligen Krümmungen windet
ſich die Paßſtraße ab Riva am Garda=See empor, und immer
und immer wieder bietet ſie neue, köſtliche Blicke und Ausblicke
auf ſchneehäuptige Alpengipfel und auf die ſtillen, blauen Waſſer
des Garda=Sees. Aber auch die Längsfahrt am Jvro=See, die
Zickzack=Talfahrt von der Paßhöhe — ſie bleiben unvergeſſen!
Ab Brescia gerade, breite Straßen bis Mailand. Verheerend
viel Fuhrwerksverkehr.
Zwiſchen Mailand und Genua war lachender, ſonniger
Früh=
ling. Nur dieſe Straßen! Kilometerlang, meilenlang mit ſpitzen
Schotterſteinen beworfen, dann wieder zerlöchert und zerfahren
(einzelne Strecken auch wieder tadellos!) — ſo tat man
insge=
ſamt den deutſchen Straßenbauämtern innerlich Abbitte für
man=
chen heimlich getanen Fluch. Nur ein Gutes konnte auf der
Italien=Querfahrt feſtgeſtellt werden: leichtfertige Umleitungen,
autofeindliche Umleitungsweiſungen (man denke an die
Umlei=
tungsfallen in Heſſen!) — das gab’s hier in Italien nicht. Von
Genug aus beſuchte man die italieniſche Riviera: Rapallo, St.
Marquerita di Ligure, Portofino, und dann ging’s an Bord
der „Wangoni”, des Woermann=Dampfers der Oſtafrika=Linie,
zur Seefahrt gen Malaga. Zünftiger Seegang bei Windſtärke 6
machte manchem Autler mehr zu ſchaffen, als ſtürmiſche Fahrten
zu Lande. Man war gut untergebracht, wurde glänzend
ver=
pflegt, war guter Laune, beſuchte Marſeille, fuhr wieder weiter
gen Süden, ſah die Balearen im Glanz der Morgenſonne, —
und endlich grüßte an den Ausläufern der Sierra Nevada die
Stadt des ſüßen, ſüdlichen Weins: Malaga:
Das war ein Empfang der deutſchen Autler! Hunderte von
Menſchen am Quai, Schulkinder bildeten Spalier, die deutſche
Kolonie war vertreten, der deutſche Konſul, Vertreter ſpaniſcher
Behörden und der ſpaniſchen Automobilklußs waren zur Stelle.
Die Hafenkapelle ſpielte das Deutſchlandlied. Die Wangoni trug
großen Flaggenſchmuck, und die deutſchen Kinder aus dem
ſüd=
lichen Malaga ſangen deutſche Lieder vom Neckar und vom Rhein
und von jenem verheißungsvollen deutſchen Vaterland, das viele
von ihnen nur aus Büchern und Erzählungen kennen. Und dann
kam eins der Autos nach dem anderen aus dem tiefbauchigen
Schiffsinnern, präſentierten ſich die Mercedes=Benz, der flotte
Simſon=Supra, der dielbewunderte kleine Hanomag, der
meer=
grüne Adler den Spaniern.
Und am frühen Morgen ging’s erſtmalig hinein ins ſpaniſche
Land. Das Bergland von Antequera mit dem Torcal=Gebirge,
wild zerklüftet mit tropfſteinartigen Felsbildungen, iſt eines der
intereſſanteſten Felsgebirge des Kontinents. Auf guten
Land=
ſtraßen, durch ſaubere Dörfer, vorbei an undurchdringlichem
Kak=
teengeſtrüpp, ging’s bis zum einſamen Berghaus, wo eine Eſel=
und Pferdekarawane zur Bergtour harrte. Autofahrt,
Dampfer=
fahrt, jetzt Eſelsritt — die Abwechſlung war gut. Jammerſchade
nur, daß jagende Wolken und fliehende Nebel jede Ausſicht aufs
Mittelmeer verſperrten. Auf den Eſelsritt folgte dreiſtündiger
Fußmarſch und dann — zwiſchen Felſen und ſtruppigem
Berg=
gewächs — ein unerwartetes Picknick: in Baſtkörbchen erhielt
jeder Spanienfahrer ſein Frühſtück mit deutſcher Speiſekarte. Daß
danach die Fahrtleitung mit einer Liquidation von 1700 Peſeten
für Frühſtück und Reiteſel überraſcht wurde, war die bittere Pille
zum ſüßen Wein. Spaniſche Gaſtlichkeit bot die Stadt Antequera;
dort hatte der Bürgermeiſter zum Imbiß ins Rathaus geladen,
und dort fanden die Deutſchen Freundſchaft und herzliche
Auf=
nahme. Baron Dr. v. Hirſch, der Vizepräſident des Bayeriſchen
Automobilelubs, überraſchte Spanier und Deutſche mit einer
ſtaniſchen Rede — und als man aufbrach, wußte man, daß
Gaſt=
geber und Gäſte die kurzen gemeinſam verlebten Stunden nicht
vergeſſen werden. Der König von Spanien hatte inzwiſchen von
ſeinem Krankenlager ein Begrüßungstelegramm an den
Baye=
riſchen Autoclub nach Malaga geſandt, in dem er in herzlichen
Worten den Spanienfahrern angenehme Reiſe wünſcht.
Und nun hinein in dunkle ſpaniſche Nacht! Hindurch durch
ſchmale Täler längs kakdeengeſäumten Felſen, bergauf, bergab —
und dann lachte der Vollmond durch Wolkenluken, und die
Dorf=
bevölkerung grüßte freudig und freundlich. Reiter der Guarda
eivile bildeten Spalier .." und dann wieder hinaus aus Bergen
und Felſen zum ſtillen Meer Nachtruhe in Malagas
vor=
bildlich ſchönem Hotel „Principe de Aſturias” .. und dann
wieder hinaus in ſpaniſches Land unter ſpaniſcher Sonne!
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anſragen werden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
A. B. 23. Auf die geſtellten Fragen wird der Penſionärverein (
Vor=
ſitzender: Rechnungsrat Rudolf Derſch hier) erſchöpfende Auskunft geben
können.
G., hier. Die vom 1. Juli 1923 bis zum 5. Juli 1923 eingetvetene
Geldentwertung muß Ihnen mit Zinſen aus dem ſich ſüir dieſe
Zeit=
ſpanne ergebenden Betrage erſetzt werden. Nach den Meßzahlen des
Aufwertungsgeſetzes gerechnet, war aber der Unterſchied in der
Bewer=
tung der Mark nicht ſo gewaltig, wie Sie anzunehmen ſcheinen. Der
1. Juli 1923 war ein Sonntag, demnach die Leiſtung erſt am 2. Juli
1923 (Montag) zu bewirken.
L. hier. Es wäre wünſchenswert, daß Sie uns den Fall in allen
Einzelheiten mitteilen würden, damit eine vollſtändige Antwort erteilt
werden kann.
Aufwertung R. 150. Nach den gemachten Angaben liegt ein
An=
ſpruch aus einem Gutsüberlaſſungsvertrag vor, der durch Hypothek nicht
geſichert iſt. Die Aufwertung richtet ſich nach den allgemeinen
Vor=
ſchriften (BGB.). Die Aufwertung hat gemäß § 242 BGB. nach Treu
und Glauben unter Berückſichtigung und Abwägung der beiderſeitigen
Intereſſen an Hand der von der Rechtſprechung gefundenen
Rechts=
grundſätze zu erfolgen. Sie mſüſſen einen Anwalt zu Rate ziehen.
H. M. Die Bewvertung der dinglich (hypothekariſch) geſicherten
Forderung nach dem Goldmarkbetrag richtet ſich nach dem Tage, an dem
die Hypothek ins Grundbuch eingetragen worden iſt, während die
perſönliche Forderung aus dem Kaufvertrag nach dem Werte am
1. März 1922 zu berechnen iſt. 8500 Mark waren am letzteren
Tage — 158 Mark 10 Pfg. Die perſönliche Forderung (
Reſtkaufſchil=
ling) iſt, weil nach 1. Januar 1922 begründet, frei (ohne prozentuale
Beſchränkung) aufwertbar. Angeſichts des derzeitigen Geſamtwertes
dürfte u. E. der vereinbarte Aufwertungsbetrag, ganz abgeſehen von
den beiderſeitigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen, doch nicht unangemeſſen
ſein. Am 3. Auguſt 1922 waren 1500 Mark — 9 Mark 9 Pfg.,
am 26. September 1922 2000 Mark — 6 Mark 10 Pfg., am 7. Nov.
1922 3000 Mk. — 2 Mark 28 Pfg., am 17. November 1922 2000 Mark
— 1 Mark 36 Pfg.
P.H. Wenden Sie ſich an die Ufa Neubabelsberg bei Berlin.
M. S. Die Anſchrift „Reichsverkehrsminiſterium in Berlin” genügt
durchaus. Beizufügen wäre: Waſſerſtraßenabteilung. Dieſe ſelbſt
zer=
fällt in 4 Abteilungen: 1. die waſſerbautechniſche Abteilung; 2. die
Verwaltungsabteilung; 3. die Waſſerkraft, Maſchinen= und
Elettrizitäts=
abteilung; 4. die Verkehrsabteilung.
„Saar 100‟. Nach § 519 B.G.B. iſt der Mieter ohne die Erlaubnis
des Vermieters nicht berechtigt, den Gebrauch der gemieteten Sache
einem Dritten zu überlaſſen, insbeſondere die Sache weiterzuvermieten.
Dieſe Erlaubnis kann und muß das Mieteinigungsamt erſetzen, wvenn
1. es ſich um Untervermietung eines Wohnraumes zu Wohnzwecken, in
denen eigene Wirtſchaft oder Haushaltung betrieben werden ſoll,
han=
delt, und 2. nicht ein wichtiger Grund für den Vermieter zur Verſagung
vorliegt. Weigern Sie alſo, die Zuftimmung zu erteilen, ſo müßte das
Mieteinigungsamt entſcheiden.
Nach E. Nach Art. 10 Abf. 2 des Geſetzes vom 20. Juli 1923 betr.
Schutzpolizei „iſt, ſoweit Dienſtkleidung nicht geliefert wird, den
Schutz=
polizeibeamten, die zur Tragung von Dienſtkleidung verpflichtet ſind, ein
Kleidergeld zu gewähren, deſſen Höhe durch den Staatsvoranſchlag
be=
ſtimmt wird‟. Den gleichen Wortlaut enthält der Entwurf des
Ge=
ſetzes. In der Begründung zum Entwurf iſt in Art. 10 geſagt: „Den
Polizeioffizieren, die freie Dienſtkleidung nicht erhalten, muß ein
Klei=
dergeld gewährt werden, wie dies auch die Offiziere der Wehrmacht,
die Kommiſſare der ſtaatlichen Ortspolizei uſw. erhalten. War demnach
mit dem dem Einzelnen gewährten Kleidergeld eine beſtimmungsgemäße
Anſchaffung der Stücke nicht möglich, ſo wird eine Aufwertung wohl
eintreten müiſſen. Es wird gut ſein, wenn ſich hies die Intereſſenten
zu gemeinſamer Aktion zuſammenſchließen.
G. Th., W. Es beſteht unſeres Wiſſens keine geſetzliche
Beſtin=
mung, die Ihnen verbieten würde, die Einfriedigung des
Gartengrund=
ſtückes auf Ihre Eigentumsgrenze zu ſtellen. Einen Abſtand vom
Nachbargrunkſtüick haben Sie nur bezüglich der Anpflanzung von
Sträu=
chern und Bäumen einzuhalten.
G. H. 1. Zur Frage wegen der Umrechnung der Franken
ſchweize=
riſcher Währung in Reichsmark müßten Sie ſich an ein
Bankunterneh=
men wenden, da uns die Kursliſten aus der in Frage kommenden Zeit
nicht zur Verſügung ſtehen. 2. Zu dieſer Frage möchten wir raten,
eine ausführliche Schilderung der Dinge dem Reichsfinanzminiſterium
in Berlin zugehen zu laſſen, damit Ihre Anfprüche dort geprüft werden.
11.R.T. Wenden Sie ſich an einen erfahrenen Drogiſten.
W. M. Nach dem Wortlaut des Geſetzes geht die für das zweite
Halbjahr 1926 angeforderte Steuer in Ordnung.
Civis. 1. Die Anſicht iſt richtig, der Vermieter hat Ihnen auch die
Verwendung der Prozente zu dieſem Zwecke nachzuweiſen. 2. Nach den
für Darmſtadt geltenden Beſtimmungen wird im allgemeinen
angenom=
men, daß eine Küche nach ſieben Jahren der vollſtändigen Herſtellung
bedarf. 3. Iſt hiernach beantwortet.
T. A. Die auf der Police abgedruckten Verſicherungsbedingungen
ſind maßgebend. Nur, wenn und inſoweit dieſe eine Kündigung zulaſſen,
kann vom Verſicherungsnehmer eine ſolche reihtswirtſam ausgeſprochen
werden.
M. B. Wenden Sie ſich mit der Anfrage direkt an die Direktion
einer der beiden Oberrealſchulen hier. (Kapellplatz 5 oder
Landwehr=
ſtraße 28.)
H. P. in A. Wir glauben, daß im Fragefalle keine Bedenken ſeitens
des Amtes beſtehen können, immerhin wird es gut ſein, diesbezuiglich mit
demſelben Feihlung zu nehmen.
F. S. Darmſtadt. Wenden Sie ſich wegen des Darlehens an die
Kommunale Landesbank, hier, Paulusplatz 1. Wir verweiſen hierzu
noch beſonders auf den 3. Abſatz (von oben) des von Ihnen angezogenen
Artikels.
„Bühnenname.” In § 12 B.G.B. heißt es: „Wird das Recht zum
Gebrauch eines Nameus des Berechtigten von einem anderen beſtritten
oder das Intereſſe des Berechtigten dadurch verletzt, daß ein
an=
derer unbefugt den gleichen Namen gebraucht, ſo kann der Berechtigte
von dem anderen Beſeitigung der Beeinträchtigung verlangen. Sind
weitere Beeinträchtigungen zu beſorgen, ſo kann er auf Unterlaſſung
klagen.
Neben dem bürgerlichen Namen kann dieſelbe Perſon noch andere
Namen führen, z. B. das Pſeudonym (der Deckname) Darſtellende, auch
bildende Künſtler ſowie Schriftſteller bedienen ſich einer
mehrhundertjäh=
rigen Uebung gemäß vielfach dem Publikum gegenüber eines „
ange=
nommenen Namens”, (Gierke.) Schauſpieler, Sänger, Tänzer machen
ihren erſten Verſuch oft nicht unter ihrem bürgerlichen, ſondern unter
einem angenommenen Namen und behalten denſelben ſodann, wenn ſie
Erfolg haben, bei, ſodaß das Publikum ſie überhaupt nur unter dieſem
Theaternamen kennt. Dabei ſind die verſchiedenſten Erwägungen
maß=
gebend, wie Rückſichten auf die Familie, die Möglichkeit einer anderen
Laufbahn, die Ungeeignetheit des bürgerlichen Namens. So Prof.
Rieg=
ler, in der 9. Auflage des Staudingerſchen Kommentars zum B.G.B.
Die Frage, ob das Pſeudonym Name iſt, wie der bürgerliche oder
der Handelsname, iſt beſtritten. Riegler bejaht, die Frage, ob das
Pſeud=
onym den Gegenſtand eines Priugtrechts bilden kann. Er ſtützt ſich dabei
auf § 16 des Unlauteren Wettbewerbsgeſetzes vom 7. Juni 1909, wonach
das Pſeudonym unter dem Schutze dieſes Geſetzes ſteht. Weiter komme
in Betracht, daß für das Pſeudonym, das innerhalb des Verkehrs für
den es beſtimmt iſt, dieſelben Funktionen ausübe, wie der nach
öffent=
lichem Recht zu führende Name, auch dasſelbe Schutzbedürfnis beſtehe.
Das Reichsgericht (Band 101 S. 226 ff.) bejaht den Rechtsſchutz des
Pſeudonyms. Danach wäre unſeres Erachtens die im Beiſpiel genannte
Namensbenennung nicht zu beanſtanden, falls andere Abſichten (wie z.
B. in einem ſogenannten Schlüſſelroman) nicht mitunterlaufen oder das
Beſtreßen pbwaltet, eine beſtimmte Perſon herabzuſetzen, hier könnte —
außerhalb des Zivilrechts — ein Beleidigungsvorſatz immerhin zu
kon=
ſtruieren ſein. — Wir verweiſen im Uebrigen auf das Spezialſchrifttum
A. Manes: Das Recht des Pſeudonyms (1899), Götte im Archid für
Bürgerliches Recht, 1899, S.
. W. Bernſtein: Der Wechſel des
Fräulein. Deſtinn, in Deutſch. Juriſten=Zeitung 1911 S. 478,
P. Schellhas: Wechſelunterſchrift mittels Künſtlernamens ebenda 1912
S. 337.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltlen keineridl
No=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfonas
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendai werden, können nich:
zurückgekandt. die Abſebnung nicht begrüindei werder.
— Ich möchte die Aufmerkſamkeit der Oeffemtlichkeit einmal auf die
ſeit vielen Jahren mit Recht als vollkommen ungenügende Verfaſſung
der Bürgerſteige der Frankfurter Straße zwiſchen
Rhönring und der Chemiſchen Fabrik E. Merck lenken. Warum
kann für die dielen Steuerzahler, die täglich dieſe Straße mehreremal
benutzen müiſſen — es kommen in Frage die Arbeiter und Angeſtellten
der vorgenannten Firma und der Eiſenbahnwerkſtätten, dann die
ehen=
falls nicht kleine Zahl der übrigen Menſchen, die nach und vom
Nord=
bahnhof die Frankfurter Straße benutzen — nicht endlich einmal die
Mittel ſtir die Herſtellung eines Bürgerſteigs bewilligt werden, der
auch Anſpruch auf Haltbarkeit hat. Ich appelliere mit dieſen Zeilen
an die zuſtändigen Behörden, ſich der Angelegenheit einmal eingehend
zu widmen.
Geſchäftliches.
Der Flexible=Seidenbinder.
Welchem Herrn wäre beim Durchziehen ſeines Selbſtbinders unter
dem Stehumlegkragen noch nicht der Geduldsfaden geplatzt und wäre
ob dieſer Qual in nicht geringen Aerger geraten, unter dem dann leider
unſchuldigerweiſe die anderen Hausgenoſſen mitleiden mußten? Wie
diele wiſſen ein Lied davon zu ſingen, von ſo manchem Binder und
Kragen, der durch dieſe Quälerei ein vorzeitiges Ende gefunden hat!
Nach vielen Mühen iſt es nun gelungen, einen
Seidenbinde=
herauszubringen, der ſich glatt und ſpielend bei jedem
Stehumleg=
kragen binden läßt. Es liegt auf der Hand, daß dadurch Krawatte und
auch der Stärkekragen geſchont werden, und letzten Endes beſteht doch y
der große Vorzug darin, daß man des ewigen allmorgendlichen Aergers”
enthoben iſt und jetzt mit wahrem Genuß ſeinen Binder unter dem
Stehumlegkragen knoten kann."
Den Verkauf dieſer Binder hat die ſeit über 50 Jahren am hieſigen:
Platze beſtehende Firma G. Hauptmann, Ludwigsplatz 2, über= bekommen, die ja durch ihre ſtreng reelle Geſchäftspraxis mit dem
Darmſtädter Publikum aufs engſte verwachſen iſt. (Beachten Sie
bitte=
die heutige Anzeige!)
Das Farbenwunder auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe.
In der ſonſt ſo nüchternen Textilmuſtermeſſe im Graſſimuſeum
blüht in tauſenden leuchtenden Farben die „Welt in Wolle‟! Gegen das =
Vorjahr bedeutend erweitert, iſt die Geſamtausſtellung „NWK Wolle‟
eine Muſterleiſtung moderner Ausſtellungskunſt, die wohl kaum noch5
überboten werden kann, auch nicht auf irgend einer großen
Weltaus=
ſtellung.
Die Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei, durch die=
Fuſion mit der Sächſiſchen Wollgarnfabrik vorm. Tittel u. Krüger A.G.,
und der Kammgarnſpinnerei Wernshauſen, ſowie noch weiterer gleich= Betriebe zu einem der größten deutſchen Induſtriekonzerne
an=
gewachſen, hat hier ein Werk von ungeheuerer wirtſchaftlicher Bedeu= geſchaffen. Der zum Einkauf weilende Fachmann findet eine
unen=
ſchöpfliche Auswahl von NWK Wollgarnen allen Qualitäten, Farben:
und Verwendungsarten und von Fabrikaten aus NWK Wolle. Er;
empfängt die wichtigſten Anregungen, ſeine eigenen Läger zeitgemäß zu1
ergänzen und damit ſeinen Abnehmerkreis zu pflegen und zu vergrö= iu
ßern. Die vielen tauſenden Beſucher, welche die „Welt in Wolle”
außer=
dem in allgemeinem Intereſſe für dieſes Muſter moderner Werbekunſt: W Lie?
beſichtigen, bezeichmen ſie als die Senſation der Frühjahrsmeſſe. Sie? Wn ipt in dieser
ſind überwältigt von der Fülle und Art des Gebotenen. Vorbildlich iſt:
wiederum der Werdegang der Wolle vom Vließ des Merinoſchafs biss
zum edelſten Erzeugnis der verarbeitenden Induſtrien dargeſtellt. Dieſe= F aude auf ein Uin
Fahrikate, ſeien 98 nun Wollgarne, Wollſtoffe, Kleidungsſtücke Strick. 70 einer intern
waren, Strümpfe, Gobelins, Teppiche, Handarbeiten, zeigen ſich dem 1 % suiſe dieses Prot
Publikum in zwei Rieſenräumen in vorbildlicher Weiſe angeordnet und
geben das getreue Abbild der leitenden Grundſätze der NWK: „Sehet,
das iſt dentſche Art, das vermag deutſcher Fleiß, deutſche=
Jutelligenz und deutſche Ausdauer. So kommt Deutſchland dunch / F Zion m
die Leiſtungen ſeiner Induſtrien wieder zur verdienten Weltgeltung,
und ſo möge jeder Verbraucher im Inland durch die Bevorzugung der
NWK Wolle dazu beitragen, dieſe Beſtrebungen auf ſeine Art zu
fördern.”
G. O.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 25. März. 1: Neue Schallplatten. O 3.30: Stunde
der Jugend. „Ich will viel Geld verdienen!” vor Berufsberateri
Frl. Ernſt. — Für Kinder vom 12. Jahre ab. O 4.30: Hausfrauen=
Nachinittag. Karl Stricker: Elternhaus und Schule‟. O 5.45:
Leſe=
ſtunde. Aus „Goethes Briefwechſel mit einem Kinde‟. O 6.15:
Syndikus Ehlers: Die Verſorgung Deutſchlands mit Getreide‟
() 6.45: Dr. Michel: „Tarifvertragsrecht”. O 7.15: Stenographie.
O 7.45: Ing. Nandewig: Zwanzig Minuten Wiſſenſchaft und Technik.
O 8.05: Film=Wochenſchau. O 8.15: Cello=Konzert. O 9.15:
Jäger=
lieder. John Gläſer (Tenor). Ein Hornquartett.
Siuttgart.
Freitag, 25. März. 3.50: Eugenie Sauter=Kindler: Aus dem
Reiche der Frau. O 4.15: Konzert. Metallo: Span. Marſch. —
Waldteufel: Span. Walzer.
Ganne: Exſtafe, Trio. —
Mendels=
ſohn: Ouv. Athalia. — Maſſenet: Fant. Werther. — Marks: Die
kleinen Soldaten, Intermezzo. — Kloſe: Maienzauber. Ein Lied
für dich. Im Sonnenglanz. — Siede: Am Lagerfeuer,
Inter=
mezzo. — Einl.: Rudolf Epple. O 6.15: Karl Walter: Friedr.
Th. Viſcher und Friederike Märklin. O 6.45: O. Diegel: Vor den
Toren des Berufslebens. O 7.15: A. Ruff: Löwenabenteuer
in Oſtafrika. O 8: Reichskanzler a. D. Dr. Luther ſpricht über
ſeine Amerika=Eindrücke. O 8.30: Be=thoven=Feier des Philharm.
Orch. Leit.: Kapellm. Kurtz. Sol.: Kammerſ. Rud. Ritter (Tenor),
A. Indig (Violine). 2. Sinfonie D=dur. An die Hoffnung. Violin=
Konzert D=dur.
Berlin.
Freitag, 25. März. 3.30: A. Schalek: Die Frau in Sumatra.
O 4: Dr. Mayer: Auf den Eiſenbahnen fremder Länder. O 4.30:
Ette=Orch. Strauß; Hofballtänze. — Roſſini: Ouv. Tancred. —
Mozart: Menuett. — Thomas: Fant. Mignon. — Tſchaikowſky:
Barcarole. — Grieg: Hochzeitstag. — Urbach: Potp. Mendelsſohus.
— Armandola: Mondnacht in Venedig. — Katſcher: O. mem
Girl. O 6.30: Dr. Brattkoven: Sport und bildkünſtleriſche
Dar=
ſtellung. O 7.05: Dr. Schirokauer: Die germaniſche Dichtform.
O 7.30: Dr. Seitz: Die heutigen Verkehrsverhältniſſe in Afrika,
O 7.55: Dr. Ebermayer: Das künftige deutſche Strafgeſetzbuch,
O 8.30: Dem G=denken Beethovens. Buxbaum=Quartett, Wien;
C. Bronsgeeſt, Bariton; Br. Seidler=Winkler, Flügel.
Streich=
quartett F=dur. An di= ferne Geliebte. Streichquartett F=dur,
O 10.30: Tanzkapelle Gaden.
Königswuſterhauſen, Freitag, 25. März. 12: B. K. Graef,
Sprechtechnik für Schüler. O 3: Dr. Hauffe: Wie härte ich mich
ab?
amt
hen Um
win der Anpassu
miltionsstärke um
—it zu welcher Höhe
erte Kon
abutmiel
eIndustr
Nairz: Wie verbeſſert man ſeinen Rundfunkempfang? O 6.30: Stud=
Nat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 6.50:
Prof. Dr. Prion: Wie die Börſenkurſe zuſtande kommen. O 7.20:
Wiſſenſchaſtl. Vortraa für Aerzte.
Hauptſchriftleitung Rude: Maupe
Veraniworlich für Poliki urd Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich End
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeie; ſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, ſur Ain
Inſeratenteil. Willh Kuble; Druck und Verlag:=L. C. Wl itſch — jämilich in Dormſtenl
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 24 Geiten
[ ← ][ ][ → ]Rummer 84
Freitag, den 25. März 1927
Geite 17
DAlbtedtel diieMetlolälodtnN
Tastend und unsicher hat die deutsche Wirtschaft das
gtr 1926 begonnen und mit Zweifeln und Widersprüchen
N Sie auch in das neue Jahr hineingegangett. Noch immer
eirimmt eine revolutionäre Entwicklung den Verlauf der
fütge und zmingt den wirtschaftenden Menschen, sich mehr
(s In früheren Periodlen auf die Kräfte von Natur und Zeit
nwerlassen, als seine Entschlüsse lediglich aufzubauen auf
em Material. das Statistik und Lrfahrung liefert. Die
Rück-
ein zu „normalen Verhältnissen”, die nach den Erlebnissen
ei Krieges und seiuer Folgen sich mehr und mehr zum Ziel
nu zur Sehnsucht aller herausbildet, kann nicht allein mit
überkommenen Mitteln der Erfahrung erkämpft werden.
fi Tösung muß im wesentlichen durch schöpferisches
Er-
gen der treibenden ldeen und Kräfte der Gegenwart
ge-
voirnen werden. Es ist nur natürlich, daß dabei Zweiſel und
füersprüche sich bei dem an führender Stelle stehenden
lenschen geltend machen, und zwar um so mehr, je mehr dio
Frlenntnis wächst, da0 unsere Zeit in ideeller und materieller
üusicht ueus Begrilfe und Gedanken fordert. Erst in spüterer
nt unkt wird sich erweisen, ob die Fundamente, die von der
fütschaft aufbauend auf diesen Ideen und Begrifſen ge-
Iha ffon werden, geeignet waren, um als Träger für eine neue
lutschaftsepoche zu dienen.
Die Zweifel und Widersprüche, die sich aus solcher Lage
gebon müssen, hat man in letzter Zeit häufig aus dem
Gegen-
fſir der Begrikfo Optimismus und Pessimismus zu erklären
im ucht. Wenn man auf diese beaueme Bormel verzichtet
nd die gegensätzlichen Auffassungen kritischer betrachtef.
in man feststellen müssen, daß diese Unterscheidung
prak-
nckh eiue viel geringere Bedeutung hat, als es zunächst den
nichein gewinnt. Jeder verantwortliche Wirtschaftler, an
nieher Stalle er auch stehen mag, übersieht, aucll wenn er
is matürlicher Veranlagung heraus an eine aufwärtsführende
aimicklung glaubt, Hlar und deutlich die Gefahren und
ehrenierigkeiten, die Gegenwart und Zukunft zeigen. Die
ätwendigkeit aber, neue wirtschaftliche Gebildle
konstrul-
nru schaffen, neue Ideen in feste Vormen zu gieben, neue
birwnicklungswege zu erschließen, wenn mau überhaupt dem
ſrischaftlichen Leben wieder Inhalt und Kraft verleihen
U. zwingen auch den, der nach Charakter und Erlebnis
ge-
öhmt ist, zunächst die Sellwierigkeiten und Schaktenseiſen
— Dinge auf sich wirken zu lassen, zum klandeln und damit
eigentlichen und höheren Sinne zum Bekenntnis zum
pümismus. Nur das sich hieraus ergebende Vertrauen auf
ue fortschreitende Entwicklung bringt uns über die Zweikel
md Widersprüche hinweg, die als Produkt einer gärenden
füt entstehen und die überwunden werden müssen, wenn wir
dem Liel gelangen wollen, der kommenden Generation
higere und gefestistere Wirtischaftsgrundlagen zu schaffen
MHan darf am Ende des Jahres 1926 feststellen, daß
Rutkschland trotz der ihm auferlegten drückenden Bürde an
heierigkeiton und Lasten einen großen Schritt uach
vor-
üuts in der Entwicklung zur grundlegenden Bestigung seiner
ſüurschaft getan hat. Das Bewußtsein dieses Portschritts
auk eine Atmosphäre im Lande, die auch die Zweiller und
aümisten anspornte zu 4ktivität und tatkräftigem Han-
(n. Erst in dieser 4tmospähre konnten sich die großen
ganisatorisohen Umwälzungen entwickeln, durch die das
oblem der Anpassung der gegenwärtigen
Produktionsfähig-
ütan die auf ein Minmum roduzierte Konsumkraft, die noch
zu vou einer internationalen, gleichermaßen gewachsenen
Mduktionsstärke umworben wurde, geliöt werden sollte.
e Größe dieses Problems wird erst klar, wenn man
über-
tukt, zu welcher Höhe eine dureh vier Jahrzchnte hindurch
sieigerte Konsumkraft die Produktion entwickelt hatte.
u Entwicklung, die durch den Krieg und die nachfolgende
Uation noch unheilvoll beschleunigt war. Die große
amische Industrie hatte als orste praktisch die Lösung
er Frage durclt einen weitgehenden 4
malgamations-
pieß schon im Jahre 1925 in Augriff genommon. Aber erst
BlJahr 1926 brachte eing allgemeing Auerkennung dieses
undgedankens. Was nach dem weitgreitenden
Vernich-
uusproraß, den die Dollationt ainer groban Reihe von
Unter-
hmungen und Konzernbildlungen auferlegt hatte, in der
titeren Durelführung dieses Grundgedankens durch die
undung der Vereinigten Stahlwerke vollbracht wurde,
icet kaum ein Beispiel in der modernen
Wirkschafts=
schichte aller Länder. Die Eisenwirtschaft Deutschlands
inle damit mit einem Schlage in grundlegender Weise
rändert und geregelt, und es ist kein Zufall, daß im späteren
lauf des Jahres sich auch Ost- und Mitteldeutschland
arch die Cründung der Oberschlesischen klüttenwerke und
Mitteldeutschen Stahlwerke einer solchen Lntwicklung
schlossen. Die freiwillige Vereinigung dieser starken Kräfte
Heutet den sinnfälligsten Ausdruck für den lebensstarken
len, aus einer produktionstechnischl und kaufmännisch
zich unmöglichen Situation herauszukommen, die
charak-
tüllert war durch eine zu große, dezentralisierte
Produk-
iu und eine auf die Dauer nicht tragbare Unrentabilität
Betriebe. Dieses entschiedene Bekenntnis zum Godanken
Rationalisierung, zum organischen (rroßbetrieb, das weit
iet den Rahmen der Beteiligten hinaus einen
bedeut-
wen Einkluß auf die geistige Verkassung des Landes und die
dierielle Gestaltung der Wirtschaft ausgeübt 1at, stellt
dd lebendige Propaganda für eine neug Wirtschaftsent-
Eklung dar und hat einen beträchtlichen Anteil an dem
men bisherigen Wiederaufbau unseres Laudes. Eine große
lüde von Industriegruppen folste dem von den Vereinigten
allwerken gegebenen Beispiel, so die Schiffahrtsindustrie,
Lementindustrie, die Kali- und Werktindustrie und andere.
Jch auch da, wo die produktionstechnische
Zusammen-
taung nicht so schnell zu erreichen war. schuf dioso
Be-
gung ein praktisches Verhältnis zu der gegebenen Situation
terk weitgehende Verständigung der untereinander
kon-
zrnerenden Unteruehmungen. 4uch die landwirtschaftlichen
luktionsstätten wurden durchl Zusammenfassungen in
C auckerinsdutvie besonders in Süid- und Westdeutschland
M dieser Entwicklung erlaßt, gleichwie auch der Handel,
Bonders der Detailhandel, eine bemerkenswerte, ihm bisher
4nde Tendenz zu großen Zusammenschlüssen zeigte.
Die heilsame Wirkung dieser grundlegenden
wirtschaft-
ien Umwälzung steht Schon jetzt in wohltuendem Gegen-
Ea zu den vielen Enttäuschungen, die wir in der Nachkriegs-
P bei den verschiedenen Experimenten gesetageberischer
ür erlebt haben. Es kann aucl keinem Zweifel unter-
Fen, daß die großen europäischen und internationalen
Brändigungen durcll diese Zusammenschlußbewegung
U beeinflußt nurden. Wir erlielten das deutsch-
fran=
siche Kaliabkommen, wir kamen u. 2. zum internationalen
enkartell, zum europäisclen Alumintumkartell, zum
Mkupferhandel-Srndikat, zum europäischen Schienen-
RteUI und vor allen Dingen zur internationalen
Rolstahl-
weinschaft. Diese Ergebnisse ließen niclt allein die wirt-
Dalkliche Zusammenarbeit der europüischen
Produktions-
der zur Tatsache werden, sondern stellten aucll in der
Mien Linie eine bedeutsame praktische Aitaubeit au der
Ugabe der politischen Völlerverständigung dar.
Die Wirtschaft lat damit im abgelaufeuen Jahre den
Iwolidierungsprozeß zu einem gewissen Abschluß gebracht.
des wird nunmehr ilre Aufgabe sein, in rulliger und
Vormatiscller Weise die neugeschaffenen großen Organi-
Nionen mit Unserem wirtschaftlichen Leben mehr
verwach-
zu lassen. Es vorsteht Sich von selbst, daß eine solche
Endlegende methodische Veränderung die Geister zu
viel-
ihem Wicersprüchen und Kämpfen herusfordert, und es
nur natürlich, daß sieh von Gesichtspunkten, die außer-
Wb der rein wirtschaktliclen Probleme, u. a. auf rein
Michlichenn Crebiete liegen, eine Reilo von bedauerlichen
Sbärkungen dieser systomatischen Entwicklung zum Groß-
Driabe anführen lassen, Aber gerade die Wirtschaft ist dem
M0eH, allgemein gültigen Gesetz einer unauflaltsam in
Megung befiundlichen Entwicklung unterworfen und nur
Kel, ihre aweckmäßige Einordnung iu die jeweils geforderte
jcklung kaun ihr fördernder Eindluß sichergestellt
HdEn. Produktinität und Rentabilität, diese beiden Grund-
Atulate der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, sind
AA die Grundlagen für die Förderung des Allgemeinwohls.
Ne zur Unrentabiltät verurteilte Wirtschaft kann das
Bermeinwohl nicht fördern, sondern muß es allmählich
Ri0 ren, Im übrigen sclleint es uns sicher, daß die
Entwick-
der Großbetriebe nicht so laufen wird, wie vielfach von
Gegnern angenommen wird, daß eie nämlich die rein
Makwirtschaftliche Interesseuvertretung in bedenklicher
iß Stärken. Mau kann u. E. im Gegenteil schon heute
deh men, daß diese neuartige Eutwicklung des kapitalisti-
Peu Prinzips das Verautwortungsgefühl des Einzelnen für
IIlgemeinheit mehr und mehr heben wird und daß die
Mübetriebe in ihrer Führung und Leistung mehr und mehr
Heinstellen werden auf die Forderungen, die die Allgemein-
N am die Wintschaft stellt.
Das Jahr 1926 hat den Begriffen der Rentabilität und
Mdr klirität bei uns wieder eine Starke Geltung verschafft.
Wirkungen sind unverkennbar eingetreteu. Deutschlaud
in ternational wieder zu wirtschaftlicher Anerkennung
hmmen und hat sich das Vertrauen der Welt durah seing
Elungen neu ernorben. Die heutige Einstellung der ameri-
Kommanditgesellschaft auf Aktien
Bericht der persönlich haftenden Gesellschafter.
kanischen Finanz und des amerikanischen Kapitalmarktes,
wie überhaupt der Weltfinanz zu Deutschland baut sich auf
dem wiedergewonnenen Vertrauen zur deutschen Zukunft auf.
Unsere Verschuldung gegenüber dem Auslande ist auf der
Basis dieser veränderten psrchologischen Einstellung
grund-
logend geündert worden. Die kurzfristigen lochverzinslichen
Kredite wurden in langfristige Anleihen mit tragbarem
Linsfuß umgenandelk. 80 4ab mir in Kuhe und Sieherheit
den Modernisierungs- und Aufbauprozeß in der Wirtschaft
durchzufüllren vermochten, In untrennbarem Ausammenhang
mit dieser Konsolidierung des Vertrauens hat sich auch die
Bewertung der deutschen Substanz national und international
geändert. Sie fand ihren beredten Ausdruck iu der bedeut-
Samen und viel umstrittenen Bewegung an deu
Effekten-
märkten.
Lange Zeit waren sich alle Kreise im In- und Auslande
einerlei ob optimistisch oder pessimistiscll veranlagt, über die
schwere Krise und die große Gefährdung unseres
Wirtschafts-
lebens einig, S0 war es nur natürlich, daß dieso Auffassung
am nationalen und internationalen Kapitalmarkt
Bewer-
tungsgrundlagen für deutsche Werte schuf. die
außergenöhn-
liche Krisen- und Risikoprämien enthielten. Nur die
all-
mälliche intuitive Erkenntnis, daß der deutsche
Würt-
schaftskörper diese Krisenperiode überstehen würde, und die
Tatsache, daß er Kräfte fand, um seine Lebensfähigkeit
nirksam zum Ausdruek zu briugen, führte zur Schaflung
einer Vertrauensatmospähre im Iu- und Auslaude, die
spontane Wirkungen auf alle arbeitenden und produktiven
Kräfte des Landes und auf die Bewertung der im Lande
ent-
haltenen Werte auszuüben vermochte. Man darf bei der
Beur-
teilung dieser Bewegung niclt Ursache und Wirkung
ver-
wechseln. Sie ist niemals allein oder auch nur in
ausschlag-
gebender Weise bewirkt worden von der Bereclnung einer
Rentabilität. Es handelte sich im Jahre 1926 gar nicht
darum, die Reutabiltät der Industrie äußerlich durclt
Diri-
denden nachzumeisen. Die Möglichkeit dazu war durch dio
vorliegende Suitation überhaupt völlig genommen,
abge-
seheu davon, daß sich ja auch der Rentabillätsbegriff erst
jotzt wieder zu fest umrissenen Bormen entwiekelu sollte,
uachdem er sich Vorerst noch im Einklang mit der lließenden
Entwicklung mit Sclnelligkeit verschob, Erst der praktisch
betätigte Wille der deutschen Wirtschaft, aus dem Wirrwar,
den eine Weltkatastropbe herbeigeführt hatte,
herauszu=
kommen, hat im In- und Auslande wieder das Vertrauen zu
Deutschlands Wiederaufstieg entstehen lassen. Nur in diesem
Vertrauen wurzelte die Kraft, die alles in Bewegung brachte,
Unterehmern und Arbeitern ein gleiches Liel gab. der
Produktionsfähigkeit der Industrie wieder eine kräftige
Grundlage schuf und damit den Weg für eine neue bessere
Bewertung freilegte. Eine starke Steigerung des Sparkapitals
und die ausgedehnte Möglichkeit, dieses Kapital industriellen
und sonstigen Emissionswünschen dienstbar zu machen,
waren Folgeerscheinungen dieser niedergekehrten
Zuver-
sicht, Allerdings machten bei dieser ganzen Bewegung auch
Imponderabilien ilre Einflüsse geltend, die bei einem so
starken Entwicklungszug zur Wertkorrektur nicht
unter-
drückt werden konnten und die bei einem normalen und
gleichmäßigen Gans der Wirtschaft mehr und mehr wieder
in den Hintergrund treten müsseu. Der dabei zum Ausdruck
Fommende spekulative Wesenszug mußte natürlich an den
Effektenmärkten stärher im Erseleinupg treten als irgend
wo anders. Solche Tendenzen hatten aber auch vorher
Ver-
störungen verursacht, deren Umfang ebenfalls nur durch
eine allgemeine psvchologische Einstellung erklärt werden
konnte, die ihre Ursache in dem katastrophalen
Zusammen-
bruch hatte, der der Deflationsperiode folgte, Beststehend
bleiht, daß die Bewegung an den deutschen Börsen im Jahre
1926 für die erfolgreiche Gestaltung der Dinge Vieles und in
mancherlei Hinsicht Ausschlasgebendes getan hat.
Unter den zahlreichen Schwierigkeiten, die, bedingt durch
die Verhältnisse der inneren wie der äußeren Politik, unsere
Wirtschaft immer noch bedrängen, bleibt in erster Linie das
.Arbeitslosepproblem eine ernste Gefahr für uns, das letzton
Endes im Bevölkerungsproblem wurzelt. Die wohltuenden
Wükungen, die von der Brhöhung und Verbilligung der
Produktion ausgehen, haben sich bereits im Jahre 1926
gezeigt und werden sich auch neiterhin alen thegretisehen
Versuchen, insbesondere auch des Gesetzgebers, diesem
Pro=
blem beizukommen, überlegen zeigen.
Die Überspannung sozialpolitischer Maßnallmen muß
früher oder später eine Rerision erfahren, denn es ist nicht
möglich, daß die deutsche Wirtschaft, die ohnehin durch
unerhärte Abgaben auf Grund des Dawesplanes und der sich
daraus ergebenden Steuerlasten schmer betroffen ist,
zwei=
bis dreifach höhere Beträge, als vor dem Kriege für soriale
Amecke aufbringen kann in dem Augenbliek, mo sie sich zu
neuen wirtschaktlichen Aufbau durchringt. Eine reine
sosiale Fürsorge in diesem Ausmaße kann erst wieder in
Augrifk genommen werden, wenn die Wirtschaft auf einer
ganr anderen Kapitals- und Reserrebasis steht. Bs ist
besser, heute in erster Linie die individtuelle Arbeitsleistung
materiell anzuerkennen und damit die Einzelversorgung
sicherer zu gestalten. Die Methode zuweitgehender
gesetz-
licher Pürsorge mindert durch ihre Wesensart als Hillsaktion
den Gegensafz zwischen Kapital und Arbeit nicht herab,
sondern steigert ihn. Noch immer wird die menschliche Arbeit2
von einer Zentralstelle aus in Zeit und Entlohnung nach
schematischen Grundsätzen dirigiert. Es würe besser die
Arbeitsleistung nach ihrer Qualität zu differenzieren. durch
höhere Bewertung höherer Leistung gleichmäßig erzieherisch
zu wirken und der Indiridualität die Bahn freizumachen,
als durch schematische Gesetagebung das Streben zu
unter=
binden und die Leistung zu nirellieren. Die durch solche
gesetugeberischen Eingriffe entstehende Gefahr ist um so
gnößer, als angesichts des oben geschilderten Proxesses in der
Wirtschaft die Frage der indiriduellen Führung und die Frage
der Heranbildung des Nachmuchses in den Unternehmungen
zu einem bedeutsamen Problem geworden ist. Hlier neue Wege
zu gehen, ist dringend notwendig, weil die Wirtschaft sich
auch veränderten Ideen und Begriffen unterwerfen muß,
nachdlem unsere Zeit ebenso stark frühere Produktions- und
4rbeitsmöglichkeiten zerstört, wie Sie neue ausgelöst. und
aufgebaut hat. Die Prage des Nachnuchses kann überhaupt
nicht ernst genug behandelt werden, denn die Entwicklung
zum Großbetrieb wirck nur dann einen Fortschritt für die
Allgemeinheit bedeuten, wenn die Frage der Indiridualität
der Führung und der Heranbildung des Nachmuchses
wirk-
lich gelöst wird. Nur menn es gelingt, die Beweglichkeit
indiriüdueller Fähigkeit und Schöpferkraft mit der
Organi-
sation des Grolbetriebes zu einheitlichem Wollen zu
ver=
binden, kann er große und bisher ungekannte Möglichkeiten
eröflnen und ausmützen und seine Uberlegenheit beweisen.
Mit wachsender Besorgnis beobachtet die Wirtschaft die
noch immer anhaltende Betätigung der öffentlichen Hand in
der Prinatwirtschaft. Mehr und mehr verliert der Staat. der
die höchste neutrale Stelle darstellen soll, seine Objektiritüt,
da er selbst die Rolle eines Priratinteressenten übernimmt.
Er wird in dieser Eigenschaft die schlweren Aufgaben, die ihm
gerade in wirtschaftlicher Hinsicht auferlegt sind, kaum zu
lösen vermögen, Sondern wird vielmehr immer stärker
hineingedrängt in eine bedenkliche Neigung zum Kompromiß,
die dureh die Verbindung zmischen Priratinteresse und
Staats-
interesse geschaffen wird. Die Gefahren, die damit nach
mancherlei Richtungen hin für das Staatswesen verbunden
sind, sind unverkennbar und dürkten besonders stark
hewvor-
treten, wenn einmal die Regelung dieser ganzen schwierigen
Fragen in den Händen von Menschen eiuer späteren
Gene-
ration liegt, die den Werdegang dieser eigenarfigen
Gestal-
tung der Dinge nicht mehr miterlebt haben und die
infolge-
dessen auch viel leichter den Gefahren unterliegen werden,
die die Zeitgenossen dieser Eutwicklung noch leicht zu
be-
nältigen vermocht haben. Diese uusere Einstellung richtot
sich insbesondere gegen die staatliche Betätigung auf
privat-
baukgeschäftlichem Gebiet, die weit über den Rahmen dessen
hinaus gediehen ist, Mas man von Staats wegen als notwendig
und berechtigt vertreten kann. klier ist die Entwicklung
um so bedenklicher und gefährlicher, als der Aufbau des
deutschen Bankgewerbes so umfangreich ist, daß jede
gesunde Inanspruchnahme durch die Priratwirtschaft voll
erfüllt werden kann. Staatliche Bankorganisationen können
nur wie in der Vorkiregsseit als Solche fungieren, und ihre
priratbankgeschäftliche Aufgabe muß sich in der
Haupt-
sache darin erschöpfen, Bank der Banken zu sein. Man kann
die heutige Eutwicklung nicht, wie das vieltach geschieht,
damit begründen und Ferteidligen, daß sie in einer Zeit
begonnen hat, in der die Staatshilfe riellach verlangt wurde
und vielſach uotmendig war. 4uch der Staat darf nicht davar
zurückschrecken, gefährliche Uberbleibsel aus einer kranken
und fehlerhatten Zeitepoche schleunigst zu beseitigen.
Die Banken haben imn Jahre 1926 durch die
bemerkens-
werte, vielfach miderspruchsvolle, aber letzten Endes doch
zu vormalen Grundsätzeu hindrängende- Entwicklung am
Kapital- und Geldmarkt eine starke Tätigkeit entwickeln
Köunen, die sich insbesondere auf dem Emissionsgebiet
bewegte, wo Sie den Anforderungen der Wirtschaft erstmalig
nach der Stabiliseriung wieder gerecht werden konnten.
Gegenwärtig muß es bedenklich erscheinen, daß sich der
aus-
ländische Kapitalmarkt jetzt, nachdem man die ausländische
Emissionstätigkeit stark beschränkt hat, niclt mehr für
reine deutsche Markanleihen zu interessieren vermag, weil
die Kapitalertragsteuer, die nur für den Ausländer eine
Be-
lastung bedeutet, im von solchen Anlagen abschreckt.
Nachdem man die in einem früheren Zeitpunkt zweckmiligen
steuerlichen Erleichterungen für ausländische Anleihen mit
Reclt beseitigt hat, sollte mau jetzt dazu überselen, dio
Kapitalertragssteuer für Anlagen in deutschen Anleihen
auf-
zuheben. Es kann uns nur ernünscht sein, daß das Interasse
für inläudische Anleihen in der Welt hervorgerufen wird und
bestehen bleilt. Es entlastet schließlich den inländischon
Markt in einer natürlichen und unbedenklichen Weise und
erhöht den internationalen Geld- und Kapitalverkehr, ebenso
wie die Emissionsfühigkeit im Inlande selbst. Dio Beseitigung
der Kapitalertragssteuer dient zudem im Inlande der
Verein=
fachung des Steuersystoms, das nach der letztéu
Programm-
redo des Reichsfinanzministers in seinom technischon
Auf-
bau ernstlich geändert werdert soll. ein Programmpunkt, dem
die gesamte Wfirtschaft mt Preude zustimmen wird.
Nach wie vor steht das Bankgewerbe und auch unser
Institut dem schwierigen Problem gegenüber, einen
günstige-
ren Koolfirionten zwischen Hlandlungsunkosten-Konto und
Gewinn zu schaffen. Die Schwierigkeiten auf diesem Gebieto
sind ium Jalro 1926 etwas zurückgetreten infolge der
bedeut-
samen und unerwartet schnellen Entwicklung, dio dio
Be-
werlung au den Effektenmärkteu genommen hat. Ls war
selbstverständlich, daß die Bauken hieraus durch ihre
Bo-
stände, die sie aus der Inflationsperiode schon bei Aufstellung
der Goldbilanz aufzumeisen hatten und die viellach dureh
die kritische Entnicklung in der Dcklationsseit erhöht
worden waren, nenneuswerte Vorleile zu ziehen vermochten.
Es unuß hervorgehobeu werden, daß es sich hierbei um
Ge=
winne und Einnahmen handelt, die zwar die Stoßkraft eines
Unteruehmeus zu erhöhen vermögen, nicht aber als
Ein-
nallmen augeschen werden können, die mau für den
Gesichts-
punkt der Kentabiltät leranzuziehen vermag. Wir laben uns
deshalb, im Gregensatz zu unserem bisherigen Grundsatz,
zwar für verpklichtet gehalten, in unserem Gewinn- und
Ver-
lustkonto außergevöhnliche Einnahmen aus dieser
Ent-
wicklung in einem Betrage von RM. 10 000 000 sichtbar zu
machen, haben jedloch dureh Schakfung eines besonderen
Reservelonds in Höhe dieses Betrages die Kapitalbasis
unserer Bank vergrößert. Damit steigen die offenen Reserven
unseres Instituts auf RM. 50 000 000 und Kapital und
Reserven erhöhen sielt auf insgesamt RM. 110000000. Wir
haben im Jahre 1926 eine Erhöhung des Kapitals nicht
vor-
genommen, weil wir aus Gründen der Liquidität, die uns in
erster Linie ausschlaggebend für die Entscheidung über die
Prage ein er Kapitalserhöhung zu sein schienen, keine
Ver-
anlassung dazu zu haben glaubten und weil wir vor allen
Dingen die Rentabilitätsgrundlagen des deutschen
Bank-
gewerbes aus dem laufenden Geschäft, das allein als
aus-
schlaggebend dafür anzuschen ist, noch nicht für hinreichend
geklärt und gesichert ansahen, um eine gleiehmäbige
Dini=
dendenpolitik auch bei hohem Kapital für gewährleistet zu
halten. Es ist verschiedlentlich die Frage der Größe des
Bank-
kapitals zur Diskussion gestellt worden und man hat dabei
vielfach den Grundsatz aufgestellt, daß die Höhe der
Kredi-
toren ausschlaggebend für die Kapitalshöhe sein müsse.
Diesem Grundsatz vermochten wir uns nicht anzuschließen,
besonders nicht in einer Zeit, in der Kapitalserhöhungen eine
ungünstige Verschiebung der inneren und äußeren
Reserve-
position herbeigeführt hätten, In diesem Zugammenhang ist
die Haltung der großen englischen und amerikanischen
Banken, die gerade in der Bankpolitik sich strengsten
Grund-
sätzen untermerfen, nicht ohne Interesse. Das Verhältnis
des Eigenkapitals und der Reserven zu den Kreditoren
schmankt bei den englischen fünk größten Instituten zmischen
6 4%0 und 8,4 %o, während es bei fünk großon amerikanischen
Instituten zmischen 8 4%0 und 13.3% liest. Das
Durch=
schnittsverhältnis im Jahre 1926 bei diesen englischen
Banken beträgt 7,3 %, das bei den amerikkanischen Banken
10.7 %o. Bei sechs deutschen Großbanken schmankt das
Ver-
hältnis auf Grund der Lahlen per Oktober 1926 zwischen
8,6%o und 21,8 %o und beträgt im Durehschnitt 14,1 %. Zu
berücksichtigen bleibt allerdings, daß zwischen dem
deut-
schen und dem ausländischen Bankensystem ein wesentlicher
Unterschied besteht. Die Frage der Kapitalserhöhung ist
vohl weder allein nach dem Gesichtspunkt der Liquidlität,
noch allein nach dem des Verhältnisses von Kreditoren zum
eigenen Kapital anzuschen. Es ist vielmehr erforderlich, daß
alle Gesichtspunkte, insbosondere aber derjenige der
Ge=
währleistung ausreichender und gleichmäßiger Rentabülitüt
und der der Reservestellung in Bericksichtigung gerogen
werden. Die diesjährige Maßnahme unseres Instituts ist
geboren aus den besonderen Lreignissen des Jahres 1926 und
stellt einen Vorgang dar, der sich insbesondere aus der von
uns beobachteten Vorsicht bei der Aufstellung der
Gold-
bilanz erklärt.
Mit dem Ablauf des Berichtsjahres ist auch die
Herab-
setzung unseres Personalbestandes im großen und ganzen
beendigt worden. Er stellte sich am 31. Dezember 1926 auf
7293 Köpfe gegenüber einem Bestande von 4743 Köpfen im
Jahre 1913. Someit wir noch Kündigungen vornelmen
mußten, sind wir auch im abgelaufenen Jahr bemüht
ge-
mesen, den Betrokkenen finanziell zu helfon.
Die Lahl unserer Filialen und Depositenkassen ist durch
Schliebung von weiteren 13 Zweigstellen auf 114 Filialen und
51 Berliner sowie 46 auswärtige Depositenkassen
zurüek-
gegangen.
Die Internationale Bank te Amsterdam hat sich
auch im vergangenen Jahr sehr erfreulich weiterentwickelt
und verfügt zurzeit über ein Kapital von 16 Millionen Gulden
und 3 Milionen Grulden offene Reserven. Der Kreis der an
dieser Bank beteiligten Institute und Firmen ist kürzlich
durch den Hinzutritt der Berliner Handels-Gesellschaft,
Berlin, Lauard Preres & Co., Paris, und Lazard Preres,
Nem Vork, erweitert worden. zu welchem Zweck die Bank
ihr Kapital von 14 Millionen Gulden auf 16 Millionen Gulden
erhöhte. Die Bank pflegt ihrem Wesen als 4kzeptbank
ent-
sprechend in erster Linie das Waren-Remboursgeschäft, das
sie nennenswert ausbauen konnte, und hat sich im übrigen
erfolgreieh an einer Reihe internationaler Bmissionen
be-
teiligt. Das Institut hat bei vorsichtiger Bilanzierung auch
für das Jahr 1926 wieder eine Diridende von 6 % zur
Ver-
teilung gebracht.
Die Deutsch-Südamerikanische Bank wird auch
in diesem Jahr von der Verteilung einer Diridende absehen.
Die Konzessionsentziehung in Brasilien, die der
Offentlich-
keit seinerzeit bekanntgegeben wurde, hat infolge ihrer
mehrmonatigen Dauer das Jahresergebnis nennenswert
beein-
klußt. Es ist der Bank aber gelungen, nach erfolgter Auf-
Härung der zugrundeliegenden Vorlälle die Konzession noch
im alten Jahr wieder zu erhalten.
Die Deutsche Orientbank vermochte insbesondere
auch durch die Errichtung von Zweigniederlassungen in
Alexandrien und Cairo, ihre Geschäfte im Wirtschaftsleben
des Orients weiter auszudehnen und hat trotz des kurzen
Bestehens der dortigen Filialen auch in Agypten bereits eine
angeschene Stellung erlangt. Die Bank wirdl auch in diesem
Jahr voraussichtlich eine Diridende von 5%0 zur
Aus-
schüttung bringen.
Die Danziger. Bank für Handel und Gewerbe hat
sich gleichfalls imn abgelaufenen Jahr befriedigend weiter
entwickelt und vermochte ihre Diridende von 8%0 auf 9 %
zu erhöhen.
Auch bei der Mereurbank in Wien haben sich die
Geschäfte zufriedenstellend gestaltet.
Unsere Kommanditen konnten von dem lebhaften
Geschäftsgang, den im angelaufenen Jahr das
Effekten-
geschäft aufzumeisen hatte, wesentlich profitieren und haben
zufriedlenstellend geurbeitet.
Die Erträgnisse aus dem Konsortial- und
Effekten-
konto sind von uns zum Toil zur Schaffung dar schon
er-
nähnten besonderen Reserve von RM. 10000 000
heran-
gesogen worden, zum Teil zu weiterer innerer Reservestellung
verwandt. Die für das 1926 zu vereinnahmenden Beträge auf
dem Konto „Dauernde Beteiligungen” werden erst im
nächsten Jahre zur Verrechnung gelangen.
Im Zusammenhapg mit den in unserem Bericht erwähnten
Entwicklungen hat unsere Emissionstätigkeit im
abge-
laufenen Jahre wieder einen beträchtlichen Umfang
ange-
nommen. Wir waren an einer Reilte von Transaktionen wie
z. B. der Gründung der Vereinigten Stahlwerke, mit der
nachfolgenden Emission der deutschen Tranche der von dieser
Gesellschaft aufgelesten Anleihe, an der Gründung der
Ver-
einigten Oberschlesischen Hüttenwerke, der Mitteldeutschen
Stahlverke, zu der Eusion der Hapag mit den Deutsch-
Austral- und Kosmos-Tünjen, an der Fusion Miag, Mühlenbau
und Industrie 4.-G.- und Schlesische Portland-Cement-
Industrie Aktiengesellschaft führend oder mitführend
be-
teiligt. Von weiteren Gemeinschaftsgeschäften nennen wir
folgende:
I. Neue Aktlen und Vorzugsaktien.
Annener Gußstahlwerk (Aktien-Gesellschaft)
Bank für Brau-Industrie
Julis Berger Tiefbau Aktiengesellschaft
Berliner Hrpotlekenbank Aktiongesellschaft
Berliner Spediteur-Verein Akt.-Ges.
Deutsche Damplschiſffalrts-Gesellschaft „Hausa‟
Deutscho (asolin Aktiengesallschaft.
Deutsche Hrpothekenbank (4ctien-Gesellschaft)
Dautscha Hypotlekenbank in Ueiningen
Deutsche Orientbank Aktiengesellschaft
Deutsch-Ostafrikanischo Gesellschaft
Deutsclio Reichsbahn-Gosallschaft.
Elektrieitäts-Lieferungs-Gesellschaft
Elektrisätswerk Schlesien Akt.-Ges.
European Shanes Incorporated, Now Tork
Prankfurter Bank
Frankfurter Pfandbrief-Bank Aktiengesellschaft
Gesellschaft für glektrische Untornehmungen
Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen A.-G.
Tamburg-4merikanische Paketfahrt Aktiongesellschaft
Hlolsten-Brauerei
I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft
Kali Industrie 4.-G.
Rud. Karstadt A.-G.
Kohlonverodlung Aktiengesellschaft
Kostheimer Cellulose- und Papierfabrik Aktiengesellschaft
Mocklenburgisch-Strelitzssche Hypothekonbank
Metallben& u. Metallurgische Ges. Akt.-Ges.
Norddeutsche Grund-Credit-Bank
Norddeutscher Llord
Oberrheinische Versicherungs-Gesellschaft
Oberschlesische Holz-Industrie Aktiengesellschaft
Preußische Pfandbrief-Bank
Rheinisch-Westfälische Boden-Credit-Bavk
„Rheinisch-Westfälische Stahl- und Walzwerke 4.-G.
Sachsenwerk, Licht- u. Kraft-Akt.-Ges.
Schlesische Boden-Credit-Actien-Bank
Schlesische Portland-Gement-Industrie Aktiengesellschaft
Vereinste Stahlmerke 4.-G.
II. Obligationsanleihen.
8% Anleihe der Aktiengesellschaft Mix & Genest Telophon-
und Telegraphen-Werke
8%0 Anleihe der Bayerischen Aktien-Brauerei Aschaffenburg
820 Anleihe der Bohrisch Brauerei — Conrad Brennerei
Akt.-Ges.
7%0 Anleihe der Robert Bosch Aktiengesellschaft
820 Anleihe der Brauer-Gille der Stadt Hlannorer
82 Anleihe der Continental Caoutchone- und Gutta-Verehs
Compasnie
7 % Gold-Kommunalschnldverschreibungen der Deutschen
Hypothekenbank in Meiningen
820 Anleihe der Engelhardt-Brauerei Akt.-Ges.
890 Anleihe der Grube Leopold Aktiongesellschaft
7%0 Anleihe der Ilseder Hütte Aktiengesellschaft
8%0 Anleihe der Klöckner-Werko Aktiengesellschaft
7%0 Anleihe der Lech-Elektriaitätswerke Akt.-Ges.
820 Anleihe der Leipsiger Messo- und Ausstellungs-Akt.-Gest
820 Anleilte der Lindener Aktien-Brauerei
7%0 Anleihe der Main-Kraftwerke Aktiengesellschaft
8%0 Anleihe der Mainzer Aktien-Bierbrauerei Altt.-Ges.
77 Anleihe der „Miag” Mühlenbau und Industrie
Aktien-
gesellschaft
820 Anleihe der Nationalen Automobil-Gesellschaft
Aktien-
gesellschaft
790 Anleihe der Natronrellstoff- und Papierfabriken
Aktien-
gesellschaft
8% Anleihe der Stettiner Brauerei Aktiengesellschaft
„Elnsium”
720 Anleihe derVereinigte Industrie-Unternehmungen
Aktien-
gesellgehaft (Vjgs!
77 Anleihe der Vereingte Stahlwerke A.-G.
III, Staats- und demeindeanlelhen.
720 Baverische Schatzanweisungen von 1926
%o Berliner Stadtanleihe von 1926 I. und II. Ausgabe
70 Breslauer Stadtanleihe von 1928
8%0 Darmstädter Stadtanleihe von 1926
61).% Schatzanmeisungen der Deutschon Reichspost
Folge T und 11
826 Goldanleihe des Deutschen Sparkassen- und Giro-
Verbandes von 1926 I. und II. Ausgabe
770 Dresdner Stadtanleihe von 1926
126 Duisburger Stadtanleihe von 1926
72 Düsseldorfer Stadtanleihe von 1926
6ſ. %0 Schatzanweisungen des Freistaates Preußen vom
4prül 1926
6½% Hessische Staatsanleihe von 1926
6½% Kölner Schatzanweisungen von 1926
6% Kölner Stadtanleilhe von 1928
8% Kreditbriefe des Landwirtschaftlichen Kreditverein=
Sachsen
890 Mainzer Stadtanleihe von 1926
6½% Preußische Schatzanweisungen vom Vebruar 1926
790 Sächsische Schatzanweisungen von 1926
78 Anleihe der Wohnungskreditanstalt Stuttgart
8%0 Zwickauer Stadtanleile von 1926
Zu den einzelnen Positionen der Bilanz und der Gewinn-
und Verlustrechnung bemerken wir folgendes:
Die Nostro-Guthaben bei Banken und Bankfirmen
bestehen zu rund 70% aus Auslandsguthaben. Die Vorschüsse
auf Waren und Warenverschiffungen erfuhren auch in diesem
Jahr im Ausammenhang mit der fortschreitenden
Gesun-
dung von Handel und Industrie eine bedeutende Erhöhung.
Das starke Anwachsen der Reports und Lombards erklärt
sich von selbst durch die außerordentliche Belebung, die das
Effektengeschäft durch die hinreichend bekannten uhd auch
in unserem Bericht im einzelnen dargelegten Gründe erfahren
hat. Bs sind hier nur Vorschüsse verbucht, die börsenmäßige
gegen Wertpapiere gegebene Darlehen enthalten.
Von unseren Bürgschaften sind RM. 38049 167 in
deuf-
scher Währung und RM. 6040303 in fremder Währung
geleistet.
Das Konto Bankgebäude wird unverändert aufgeführt,
Es enthält 146 eigene Grundstücke, von denen 115 reinen
Bankzwecken dienen, wälrend die restlichen 31 anderen
Zwecken nutzbar gemacht sind.
Von der Gesamtsumme der Gläubiger in laufender
Rechnung entfallen rund 20 % auf ausländische Guthaben.
Hiervon sind rund 70 %0 in ausländischer Währung gegeben=
Der Umsatz von einer Seite des Hauptbuches betrug in
abgelanfenen Geschäftsjahr rund 119 Müljarden Mark gesen
rund 85 Milliarden Mark im Vorjahre 1925.
Unter vorsichtiger Bewertung aller Aktiven ergibt sich
lauf- Gewinn- und Verlustkonto unter Einrechnung des
Gewinnvortrages per 1925 in Höhe von RM. 2263512,84
ein Bruttogeninn von .... .. . . .. . . . . . . . . . 79 736 703,51
Nach Absetzung der Hand-
RN.
lungsunkosten mit. .... .. 52 932 252,3
der Steuern mit .....
5 846 499 18
Miertn...
verbleibt ein Reingewinn von ..
dessen Verteilung wir wie folgst vorscllagen:
RI.
12% Diridende ..... . . ...
200
Einlage in eine besondere
Reserne ......"
10 000
Tantieme des Aufsichtsrats
Zumendung an den
Bensions=
konds für Beamte. .
so daß als Vortrag auf neue Rechnung
RN. 2 277 952,09
verbleiben.
Nach Genehmigung dieser Vorsclläge durch die
General-
versammlung werden sich unsere okkeuau Koservan aut
RM. 50 000 000.—, Kapital und Reserven auf
RU. 110 000 000.—
belaufen.
5112
Berlin, im Mälz 192
Die versänlich k2i
Ur. Behein-Schn-rrhach.
Hincge. Dr. Rosin.
Bodenkeimer.
von SimsSä.
Goldsctmidl,
Dr. Sirube.
(Letzfe Aufführung)
„Bonnerwetter,
ganz Famos
Burl. Operette in 3 Akten
Preise: 60 Pfg. bis 2 Mk.
Morgen Samstag, 26. Härz
Premiere:
„„die an def
Liebe sterben!
Ein Spiel des Lebens in 4 Akten von Thilo
Schmidt, dem Verfasser von: „Es war
ein-
mal in Heidelberg.”
5131
Städt. Akademie für Tonkunſt
Großes Haus des Heſſ. Tandestheaters
Freitag, den 1. April 1927, abends 8 Uhr
9. Akademie=Konzert
zum Beſien des Adolf Buſch=Fonds
der Städt. Akädemie für Tonkunſt
DofcDutt ke
Abſchiedsabend von Profeſſor Adolf Buſch
Werke von Beethoven, Mozart, Mendelsſohn=Bartholdy
Karten: Verkehrsbüro u. de Waal, Rheinstr. 14
Karten zu 2.—, 4.— und 6.— Mk. im Sekretariat der Akademie,
Eliſabeihenſtraße 36. Fernſprecher Stadtamt.
(St.5091
Gebe zum 1. 5. zwei
große Zimmer
für Büro ab
An=
eb. u W 71 an die
Geſchäftsſt erb 7 7999
Heſſiſches Landestheater
D 16 Großes Haus D1e
Freitag, den 25. März 1927
abends 7½ Uhr
Donnerstag
Husik
vereins-
abends 8 Uhr 1 3l. MdlL saalSteinst. 24
Annie Steiger-Betzak
Violine
Willp Renner
Klavier
Konzerd Flügel Steinway & Sons v. Klavier-
Arnold, Elisabetnenstraße 28 (5132
Karten zu 1, 2 3 RM. bei Thies Nachf.
Schutter, Elisabethenstraße 12.
Megeladd „Htbdifte 290.40
Voranzeigel
Bahnweihe verbunden mit Sport
woche und Jubelfeier vom 3. bis
10. April 1927 in der Turnhalle am
Woogs=
platz. Ehrenbahn, Damenbahn. Induſtrie=,
Werbe= und Regienkegeln (5064
Mäßige Startgelder. Wertvolle Prämien. An
alle Kegelſchweſtern und Kegelbrüder ergeht
freundliche Einladung. Der Vorſtand.
Konditorei Kraß mann
empfiehlt sich zur Lieferung von
Eis- und Kremspeisen
Torten und feinstem Gebäck
für die Konfirmationsgesellschaften
Wülhelminenstr. 6 Telephon 2456
SAbTota
zu äußerſt
billigen
Preiſen
und
günſtigen
Zahlungs=
bedingungen
4.
rei
bei
Elifabethenſtr.
(4791a
28
Konſervat gebildtte
erfahrene
Klavierlehrerin
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und Vorbild zu lehren, den Sinn
des göttlichen Wollen=, Prüfens und
Läuterns in voller Liefe zu erfassen.
Aber auch die Gereiften mögen
dar-
nach greifen, einerlei welchen
Glau-
bens ste sind und welcherAnschauung
sie huldigen. Es ist darin in kerniger
Holzschnitt-Technik ein Stück
hes-
sischer Geschichte des kampfreichen
1y. Jahrhunderts dargestellt, das
seinesgleichen nicht hat. Nichts
Weichliches, nichts Salbungsvolles,
nichts Gekünsteltes ilt in diesem
echten Volksbuche zu finden; stark
u. mächtig fließt der Strom der
span-
nenden Handlung dahin, sicher
ge-
dämmt von der Kunst eines Geistes,
der tief wie kein anderer in die
Vergangenheit der Heimat geschaut
hat und Menschenschicksale aus
tiefer Religtosttät heraus zu meistern
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Sinfonie. Hierauf Urauf ührung: Die
Geſchöpfe des Promethens. Anf. 7½ Uhr.*
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Sonntag, 27. März, vorm. 11 Uhr: Zum
Gedächtnis des 100, Todestages Bethoveng
Sinfonie=Konzert. Soliſt: Alfred Hpehn.:
Preiſe 0.50—2 50 Mr. — Mbenbs 7½ Uhr.*
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Montag, 28, März. Keine Vorſtellung,
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Freitag, den 25. März 1927
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Pauſe nach dem 2. Akt.
Ende 10 Uhr
nfang 7½ Uhr
amstag, 26 März. Fllmvorführung: Wege
zu Kraft und Schönheit Anfang d unde
3 Uhr Preiſe 0 70—2 k.
onntag, 7. März Sonntags=Fremdene"
miete ( 1 Vorſtellung, weiße Mietkarkel
Boetheabend: Die Geſchwiſter — 2ie
Ritſchuldigen. Anfang 7½ Uhr. Preile
080—4 80 Mk.
Nontag, 28. März. Feſtkundgebung we‟
Dentſchen Volkspartei, Aufang 8 Uhr.
Nummer 84
Freitag, den 25. März 1927
Geite 19
Spurg Shet und Tarnen.
Der Sport des Sonntags.
Fußball.
Fußball.
Der Endkampf um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
an den letzten Sonntagen ſo zahlreiche und ſchwerwiegende
Ueber=
acuungen gebracht, daß ſich auch heute das vorausſichtliche Ergebnis des
tmpfes noch nicht klar erkennen läßt. Nach wie vor haben der 1. F. C.
ſiimberg und die Sp.Vgg. Fürth allein Ausſichten, den Titel zu
errin=
m. aber zwiſchen dieſen beiden Mannſchaften wird es zu einem ebenſo
wen Endkampf kommen, wie zwiſchen den übrigen Mannſchaften, die
a den wertvollen dritten Platz kämpfen. Streng genommen, haben
roch alle vier Mannſchaften der zweiten Gruppe, alſo V.f.B.
Stutt=
w. V.f.L. Neckarau, F. S.V. Frankfurt und Mainz 05, Ausſichten,
ſtellendritter zu werden. Vielleicht bringt aber ſchon der kommende
humitag eine gewiſſe Klärung, denn die Kämpfe dieſes Tages ſind
be=
nlers itereſſant.
Inder Runde der Meiſter ſpielen:
In Frankfurt: F. S.V. Frankfurt—Sp. Vgg. Fürth.
In Nürnberg: 1. F. C. Nürnberg—V.f B. Stuttgart.
In Mannheim: V.f. L. Neckarau—1. S.V. 05 Mainz.
In der Runde der Zweiten ſpielen:
In Karlsruhe: Karlsruher F.V.—München 1860.
In Sarbrücken: F.V. Saarbrücken—Eintracht Frankfurt.
Aufſtiegſpiele.
Der Rheinbezirk ſieht bisher nur F.C. Mannheim=Linden=
6 08 klar in Front. Alle anderen Mannſchaften liegen noch dicht
zu=
mmen; lediglich Germania Friedrichsfeld dürfte ſchon ſo gut wie
aus=
ſchaltet ſein. Am Sonntag ſpielt Germania Friedrichsfeld gegen den
R. Pirmaſens, während die Spielvereinigung Arheilgen mit Pfalz
drwigshafen gepaart iſt.
Hockehy.
Silberſchild=Zwiſchenrunde.
Mit den beiden Zwiſchenrundenſpielen um den Silberſchild des
ſutſchen Hockey=Bundes ſtehen am Sonntag zwei wichtige Ereigntiſſe
fdem Programm. In Frankfurt a. M. trifft Süddeutſchland auf
ſpielſtarken Vertreter von Brandenburg. Berlin hat ſeine ſtärkſte
ſannſchaft aufgeſtellt, der Süden hat ſeine Repräſentativen aus zwei
ustwahlſpielen ermittelt. Wenn die ſüddeutſche Elf nicht gerade ein
nſitergültiges Spiel vorführt, iſt mit einem — wenn auch knappen —
ſex von Berlin zu rechnen, deſſen Mannſchaft einheitlicher iſt. Das
zeite Zwiſchenrundenſpiel ſteigt in Hannover zwiſchen Norddeutſch=
und, und einer mitteldeutſchen Mannſchaft, die eigentlich weiter nichts
als eine verſtärkte Mannſchaft des Leipziger S.C. und deshalb die
ößeren Ausſichten beſitzt. Ein Sieg von Norddeutſchland würde trotz
s ſchwachen 1:0, das Mittel in der Vorrunde gegen Weſt erzielte, eine
herraſchung ſein.
Handball.
In der mitteldeutſchen Hochburg Halle geht am Sonntag das
ntfcheidungsſpiel um den D. S.B.=Handball=Pokal zwiſchen Süd= und
ſüteldeutſchland vor ſich. In Aachen fällt am Sonntag wahrſcheinlich
Entſcheidung um die weſtdeutſche Handballmeiſterſchaft in dem Spiel
bii zei Remſcheid gegen Sp.Vg. Oberhauſen. Gewinnen die Remſcheider
bliziſten, ſo dürſte ihnen der Titel kaum noch zu nehmen ſein.
Leichtathletik.
Den Auftakt zur diesjärigen Leichtathletikſaiſon bilden die
Waldlauf=
eiſterſchaften der einzelnen Verbände. Die Deutſche Turnerſchaft hält
re Waldlaufmeiſterſchaft am Sonntag in Bad=Nauheim ab und in der
S.B. gibt es die Meiſterſchaft des Frankfurter Verbandes in
Mör=
ſden und die württembergiſche Waldlaufmeiſterſchaft in Vaihingen.
geben ſind in Weſtdeutſchland mehrere Frühjahrswaldläufe angeſetzt.
Turnen.
Frankfurter Turner weilen am Sonntag in Zürich zum Städtekampf
Geräteturnen zwiſchen Zürich und Frankfurt. Nachdem der Vorkampf
it einem Sieg der Schweizer endete, werden die Frankfurter diesmal
n ſo mehr bemüht ſein, den Sieg für ihre Farben zu erringen.
Pferdeſport.
Die deutſche Galopprennſaiſon, die am Vorſonntag begann, wird
ſit Rennen in Strausberg und Dortmund fortgeſetzt.
Frau=
ſiche Rennen gibt es in Auteuil. Das Reit= und Fahrturnier, das
n Freitag in Frankfurt a. M. in Angriff genommen wird, wird
n Sonntag zu Ende geführt.
Ringen.
ASV. Kreuznach erneut geſchlagen.
Im Rückkampf der Vorrunde um die deutſche
Mannſchaftsmeiſter=
haft im Ringen konnte Heros Dortmund ſeinen Sieg im Vorſpiel.
ber den früheren deutſchen Meiſter ASV, 08 Kreuznach wiederholen.
bwvohl der Kampf diesmal in Kreuznach ausgetragen wurde, behielt
veros Dortwmd mit dem gleichen Eegebwis von 8:6 Punkten die
Perhand, ſodaß Kreuznach damit ausſcheidet.
V. f. R. Darmſtadt.
Zu ſeinem letzten Verbandsſpiel tritt der V. f. R. Darmſtadt
e. V. gegen Sportverein Michelſtadt an, und zwar um 4 Uhr
auf dem Platze von Rot=Weiß an der Rheinallee, welcher von ſeiten des
Vereins zur Austragung des Spieles zur Verfügung geſtellt wurde.
Michelſtadt, das in der letzten Zeit ſchwer aufholte, iſt ein nicht zu
ver=
achtender Gegner, eine richtige Kampfmannſchaft, die auch den
Raſen=
ſpielern das Leben ſauer machen wird, noch dazu, da auch V. f. R. auf
fremdem Platze ſpielt. Doch glauben wir, daß bei dem Geiſt, den zurzeit
die V. f. R.=Mannſchaft beſeelt, auch dieſes Spiel zu ihren Gunſten
ent=
ſchieden wird und V.f.R. ſo als unangefochtener Zweitermit 25
Punkten ſeine Stelle in der A=Klaſſedes Gaues Bergſtraße
innehält. Die Mannſchaft ſtellt ſich folgendermaßen dem Gegner:
Breuer, A.
Werkmann, B. Laumann, Fr.
Tiedemann, W. Trumpfheller, H. Günther, H.
Klein, E. Vogelmann, H. Müller, G. Möſer, W. Hufnagel, Gg.
Die zweite Mannſchaft des V. f. R. Darmſtadt ſpielt um 10.30
Uhr auch auf dem Rot=Weiß=Platze gegen Sportverein
Leng=
feld 1. Mannſchaft, und hat hier Gelegenheit, ſich für die Niederlage
beim Vorſpiel in Lengfeld zu revanchieren. — Die Jugend hat ſpielfrei.
R. Sp. V. „Germania” Pfungſtadt—F. Cl. „Union” Darmſtadt.
Die obigen Vereine treffen ſich am kommenden Sonntag, nachmittags
½3 Uhr, zum Kreispokalſpiel in Pfungſtadt. Obwohl die meiſten Vereine
nur noch zwei Spiele auszutragen haben, iſt die Frage nach dem
Kreis=
pokalſieger durchaus offen. Pfungſtadt, „Union” und Lorſch haben
zur=
zeit die beſten Ausſichten für den 1. Tabellenplatz. Beide Vereine müſſen
gewinnen, wenn ſie ernſthafter Anwärter bleiben wollen. Es wird
des=
halb zu einem ſpannenden Kampf kommen, deſſen Endreſultat keine hohe
Tordifferenz aufweiſen wird. Traditionsgemäß müßte Pfungſtadt
ge=
winnen; wir wollen us aber jeder Vorausſage enthalten, zumal beide
Mannſchaften nicht mehr in der gleichen Aufſtellung wie in den
Ver=
bandsſpielen antreten werden. — Pfungſtadts Liggerſatz ſpielt in
Wein=
heim gegen die gleiche Elf des Fußballvereins 09. Die Jugendabteilung
hat Spielverbot.
Eintracht 1.—Sportv. 98 Liagerſatz.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt Eintracht am
kommenden Sonntag die Ligaerſatz des Sportvereins 98. Da die
Liga=
erſatz, außer Konkurrenz, in der Tabelle den 2. Platz einnimmt, muß
Eintracht alles hergeben, um ein einigermaßen erträgliches Reſultat zu
erzielen. Vor dieſem Spiel tritt Eintracht 2. gegen Bensheim 2. in die
Schranken. Eintracht 2. konnte im Verlaufe des neuen Spieljahres
in den ſonntäglichen Spielen von Sieg zu Sieg eilen. Es iſt zu
wünſchen, daß der Kampfgeiſt dieſer Mannſchaft auch für die Folge
ſtandhält, und dürfte dann noch manch ſchöner Sieg beſchieden ſein.
Eintracht 3. kämpft nachmittags gegen die gleiche von 98 am
Böllenfall=
tor. Der Beſuch der Spiele am Finanzamt kann empfohlen werden.
Eintracht 1.—Liggerſatz 98, 10½ Uhr, Finanzamt; Eintracht 2.—
Bens=
heim 2., 9.15 Uhr, Fimanzamt: Eintracht 3.—Sportv. 98 3., 1 Uhr,
Sta=
dion.
Um den Aufſtieg zur Bezirksliaa.
Sportvereinigung 04 Arheilgen-Pfalz Ludwigshafen.
Der Odenwaldkreismeiſter ſteht im dritten Aufſtiegsſpiel dem
frühe=
ven Bezirksligaverein Pfalz Ludwigshafen gegenüber. Die „Dolland=
Mannſchaft” wegen ihres Punktverluſtes vom Sonntag fetzt geringer
einzuſchätzen, wäre ganz und gar verkehrt. Wir ſind feſt überzeugt, daß
am kommenden Sonntag ſich die Mannſchaft gegen Arheilgen von der
beſten Seite zeigen wird. Doch auch Arheilgen ſollte daran Unken, daß
nicht nur ſein Verein, ſondern der ganze Kreis Odenwald ſein
Augen=
merk auf die Mannſchaft richtet. Wir ſahen ſchon genug techniſch ſchöne
Spiele des Odenwaldkreismeiſters, um auch für das bevorſtehende Spiel
die feſte Hoffnung zu haben, daß mit dem Können des Gegners auch
das der Vereinigten wächſt. — Das Spiel beginnt nachmittags um 3 Uhr.
Auch den Darmſtädter Fußballenthuſiaſten iſt der Beſuch des Platzes
am Mühlchen zu empfehlen.
Pferdeſport.
Weißdorn Sechſter im Lincolnfbire.
Die Hoffnungen, die man in deutſchen Rennkreiſen auf ein günſtiges
Abſchneiden des fünfjährigen Oppenheimers Weißdorn geſetzt hatte,
wur=
den in dem in Lincoln gelaufenen Spekulationsrennen nicht ganz
er=
füllt. Der Oppenheimer konnte im Lincolnſhire nur den 6. Platz
be=
legen. Allerdings muß dabei berückſichtigt werden, daß Weißdorn das
ſchwerſte Gewicht trug und mit 57½ Kg. Belaſtung vor einer nahezu
unlösbaren Aufgabe ſtand. Das genaue Ergebnis: Lincolnſhire=
Handi=
cap. 1000 Pfund, 1600 Meter: 1 J. B. Joels Priory Park (F. Fox);
2. B. Coulſons Orbindos (A. Burns); 3. + Aſterus (C. Elliot) und
— Melon (F. Lane). 30 Pferde liefen. Startkurſe: 20:1, 100:6, 3:1,
33:1.
Handball.
Main=Rodgau (A. D.B.).
Am bergangenen Sonntag fanden des Gauwaldlaufes in
König=
ſtädten wegen nur zwei Spiele ſtatt und zwar: Rot=Weiß 1.—Polisci=
Spv. Darmſtadt 6:1; Königſtädten-Langen 2. 10:0. Die Spiele der
Jugendmannſchaften ſind ganz ausgefallen. Die Veröffentlichung der
Tabellen erübrigt ſich daher für dieſe Woche. — Am kommenden
Sonn=
tag ſpielen: Aktive Mannſchaften: Langen 1.—Polizei
Darm=
ſtadt; Spv. 98 1.—Spv. 98 2.; Eberſtadt-Langen 2.; Braunshardt—
Rot=Weiß 2.; Rot=Weiß 1.—Königſtädten. Das Spiel Rot=Weiß 1.—
Königſtädten iſt die Wiederholung des ſeinerzeit beim Stande 2:2
ab=
gebrochenen Spiels. — Jugendmannſchaften: Rot=Weiß 2.—
Spv. 98 1.: Rot=Weiß 1.—Spv. 98 2.; Eberſtadt—Braunshardt: Spp.
98 3.—Biebesheim; Spp. 98 4.—Königſtädten; Weiterſtadt—Trebur.
F.C. „Union” 1913.
Am kommenden Sonntag tritt unſere erſte Elf der gleichen vom
hieſigen Polizeiſportverein auf deſſen Platze gegenüber. Beide
Maun=
ſchaften lieferten ſich ſchon harte Kämpfe, deren Ausgang immer mit
einem Tor Unterſchied oder mit gleicher Torzahl endete. Das Spiel
be=
ginnt mittags 1 Uhr.
Leichtathletik.
Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag ſteigen in Bad=Nauheim die
Kreiswald=
lauf=Meiſterſchaften des 9. Kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft, die nach
dem Meldeergebnis nur beſte Klaſſe am Start ſehen wird.
Am ſtärkſten dürften die Groß=Frankfurter Turnvereine (Eintracht
und Tv. 1860) vertreten ſein und in Gemeinſchaft mit Jahn=Grünweiß
die ſtärkſten Gegner abgeben. Die Sportabteilung der Darmſtädter
Turngeſellſchaft, welche zurzeit über gutes Läufermaterial verfügt, ſtellt
zunächſt zwei Jugendmannſchaften in das Kreistreffen, welche, wenn nicht
alle Anzeichen trügen, einen nicht zu unterſchätzenden Gegner in der
be=
ſtehenden Konkurrenz abgeben werden.
Die erſte. Jugend ſteht als Mannſchaft in der Aufſtellung: L. Treuſch,
K. Neutzſch, Boßler und Bundſchuh. Das Läuferquartett der zweiten
Jugendmannſchaft ſetzt ſich aus Schneider, Fillſack, Spahn und Kauf
zu=
ſammen. Wieweit die Abgabe der Meldung der erſten Mannſchaft (
Mei=
ſterklaſſe) aufrecht erhalten werden kann, hängt von der
Wiederherſtel=
lung des ehemaligen Gaumeiſters Mohr, der ſich bei einem der letzten
Probeläufe eine erhebliche Fußzerrung zuzog, ab. Einen bedauerlichen
Ausfall dürfte letzteres für die Mannſchaft bedeuten, und müßten ſich
die drei übrigen Läufer Dorn, Fröhlich und Fick im Einzelrennen auf
die Strecke begeben. In der B=Klaſſe beſtreitet R. Treuſch als
Einzel=
läufer den Kampf. Die Wegſtrecke für die Meiſterklaſſe iſt auf 7 Km.
feſtgeſetzt, während die Jugend eine ſolche von 3 Km. zurückzulegen hat.
Für erſtere gilt zunächſt eine Strecke von 600 Metern, welche eine
Stei=
gung von 50 Metern aufweiſt, ſodann die nächſten 2 Km. mit einer
gleich=
mäßigen Steigung von 40 Metern, insgeſamt alſo 90 Meter Steigung
zu überwinden. Die reſtlichen 4½ Km. fallen um dieſe Steigung bis
zum Ziel. Die Strecke der Jugend ſieht vom Ablauf in den erſten 400
Metern ein Gefälle von 10 Metern vor, und um dieſes Gefälle ſteigen
dann die reſtlichen 2½ Km. bis zum Ziel. Offen iſt der Ausgang des
Kampfes in der Meiſterklaſſe um den Wanderpreis der Heſſ.
Staats=
regierung, welcher in dieſem Jahre die Turngemeinde Sachſenhauſen
zu verteidigen hat. Der Kreiswaldlauf bildet für die Einheimiſchen den
Auftakt der diesjährigen Wettkampfveranſtaltungen, und möge der
rüh=
rigen Leichtathletikabteilung der 1875er Turner ein Erfolg in Bad=
Nau=
heim nicht verſagt bleiben.
Boxen.
Athletik=Sport=Verein 1895. — 7. Gaumeiſterſchaften im Boxen.
Bei den am Sonntag in Dieburg ausgetragenen Gaumeiſterſchaften
des Athletik=Sportverbandes 91 gelang es unſerer Kampfmannſchaft
abermals, durch ihre überlegene Kampfesweiſe in allen Klaſſen, bis auf
das Mittelgewicht, welches nicht beſetzt war, zu ſiegen. Es iſt hiermit
einwandfrei bewieſen, daß unſere Boxmannſchaft zurzeit im Gau keinen
Gegner zu fürchten braucht. Faſt ſämtliche Siege wurden durch k. v.
oder Aufgabe des Gegners erkämpft. Mit dem Gaumeiſtertitel
er=
rangen ſie ſich gleichzeitig die Berechtigung zur Teilnahme an den am
2. und 3. April in Biſchofsheim auszutragenden Kreismeiſterſchaften
und werden ſie jedenfalls in ihrer jetzigen Form dieſelben mit Erfolg
beſtreiten können. Das Kampfgericht, welches ſich aus den Herren
Kalt=
waſſer als Ringrichter und Ekerl, Diehl und Weckbach als Punktrichter
zuſammenſetzte, arbeitete einwandfrei. Nachſtehend die Sieger der
einzelnen Gewichtsklaſſen: Fliegengewicht: Schmerker, Athl. Sp.V. 95
durch Aufgabe ſeines Gegners in der 2. Runde. — Bantamgewicht:
Kahn, Athl. Sp.V. 95 nach 3 Nunden durch Punkte. — Federgewicht:
Bock I., Arhl. Sp.V. 95 durch Aufgabe ſeines Gegners in der 1. Runde.
— Leichtgewicht: Bock II., Athl. Sp.V. 95 durch Aufgabe ſeines Gegners
in der 1. Runde. — Weltergewicht: Boekh, Athl. Sp.V. 95 durch Auf=
bach in der 1. Runde durch k. o. — Schwergewicht: H. Weckbach
kampf=
los, da ſein Gegner nicht angetreten iſt.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 84
Freitag, den 25. März
HeſfLeueſte Nachrichtem
Ordentliche Generalverſammlung der
Darmſiädter Volksbank.
Die geſtern abend im Fürſtenſaal ſtattgefundene ordentliche
General=
verſammlung erfreute ſich eines ſehr zahlreichen Beſuches. Herr Direktor
Weiler erſtattete eingehenden Bericht über das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr. Er gedachte zunächſt in warmen Worten des heimgegangenen
Ehrenanwalts Prof. Dr. Crüger, Berlin. Dann gab er ein feſſelndes
Bild über die überaus günſtige Entwicklung der Genoſſenſchaft und über
die heutige Lage der Bank. Die eigenen Mittel der Volksbank, beſtehend
aus eingezahlten Geſchäftsanteilen und Reſerven, hätten ſich von
496 000 auf 772 000 Mk. vermehrt. Auch die übrigen Zahlen der Bilanz
und die Umſätze ſeien in ganz bedeutendem Maße gewachſen, ſo daß
man mit den ſchönſten Hoffnungen in das neue Geſchäftsjahr eingetreten
ſei. Die Verwaltungsorgane haben beſchloſſen, die
Vorkriegsſparein=
lagen freiwillig, ohne geſetzlichen Zwang, ohne Vorhandenſein
einer 25prozentigen Aufwertungsmaſſe aus
Hypo=
theken, aus Gewinnrückſtellungen vorausſichtlich mit 12½ Prozent
im Jahre 1932 aufzuwerten. Aelteren erwerbsunfähigen Spareinlegern
könne ſchon heute ein angemeſſener Betrag ausgezahlt werden. Dieſer
Entſchluß wurde von der Verſammlung gutgeheißen. Redner forderte
zum Schluſſe ſeiner Ausführungen die Anweſenden auf, den
genoſſen=
ſchaftlichen Gedanken hinauszutragem im Hinblick auf die
Konzen=
trationsbewegungen auf allen Gebieten der Induſtrie und des
Groß=
handels und des ſtetigen Vordringens der öffentlichen Hand in die
Ge=
biete des Handels, des Gewerbes und des Handwerks.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Nohl, gab ein getreues
Bild über die allgemeine wirtſchaftliche Lage und darüber, daß infolge
der drückenden ſteuerlichen Laſten es den handel= und gewerbetreibenden
Schichten des Mittelſtandes faſt kaum möglich ſei, neues Kapital zu
bilden. Die vom Aufſichtsrat vorgenommenen Reviſionen hätten zu
keinerlei Beanſtandungen geſührt. Auch die geſetzliche Reviſion habe
durchaus befriedigt und den gegebenen Anregungen, die ſich in der
Hauptſache auf organiſatoriſche Maßnahmen erſtreckten, ſei Folge
ge=
leiſtet worden. Daraufhin wurde die Entlaſtung der Verwaltungsorgane
einſtimmig angenommen und beſchloſſen, neben namhaften Rückſtellungen
eine 10prozentige Dividende zu verteilen. Auch der Erhöhung der
Kredit= und Anlehensgrenze wurde mit Rückſicht darauf, daß eine Reihe
führender Firmen uns als Freunde angehörten, anſtandslos zugeſtimmt.
Das Referat hierüber erſtattete Herr Direktor Ludwig Habicht.
In den Aufſichtsrat wurde wieder gewählt Fabrikant Nohl und
Direktor Paech, während an Stelle des ausſcheidenden Zimmermeifter
Spieß Direktor Karl Kahlert neu in den Aufſichtsrat berufen wurde.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 24. März.
Der ſehr gute Abſchluß der Danatbamk gab der Börſe heute eine
ſtarke Anvegung. Für die Aktionäre der Danatbank brachte der
Ab=
ſchluß allerdings eine Ennttäuſchung, denn dieſe hatten mit einer noch
größeren Dividende gerechnet. Der Kurs war daher auch bei der
Er=
öffnung 3 Prozent niedriger. Die Abſchlußzahlen aber bedeuten eine
ſtarke Vergrößerung des Geſchäftes und beſondere Beachtung fand die
Tatſache, daß für 10 Millionen Effekten und Beteiligungen in die Augsb.=Nürnb.Maſch
Reſerve geſtellt werden. Bis zur Feſtſetzung der erſten Kurſe wauen
allerdings die Kursgewinne auf den anderen Gebieten noch ſehr
be=
ſcheiden, nur Siemens u. Halske eröffneten 4½ Prozent höher, nachdem
jetzt bekannt geworden iſt, daß ein Gewinn von 4,2 Millionen Mark
aus 1925/26 noch nicht verrechnet worden iſt. Im Verlaufe befeſtigte
ſich die Börſe mehr und mehr. Neben den Elektrowerten nahmen ſpäter
auch die Montanwerte unter Führung von Harpener großes Intereſſe / Deutſch.=Nied. Fel.
in Anſpruch. Harpener erreichten faſt 230 und waren damit 5 Prozent
höher. Auch Phönis, Rheinſtahl, Mannesmann und Gelſentinchen
feſter. Auf dem Chemiemarkt blieben bei kleinen Umſätzen die
Kurs=
gewinne klein. Von der allgemeinen Tendenz angezogen waren auch Donnersmarckhüte
deutſche Anleihen feſter, während die ausländiſchen vernachläſſigt blieben.
Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft lebhafter. Die erzielten
Kursgewinne konnten ſich gut behaupten, vereinzelt gab es auch neue
Steigerungen. Auch jetzt ſtanden beſonders Montanwerte im
Vorder=
grund. Stahlverein und Manncsmann ſowie Harpener blieben begehrt. Gelſenk Gußſtahl.
Auch Rheiniſche Braunkohle erzielten ſpäter eine ſtarke Steigerung.
Tägliches Geld 4 Prozent.
An der Abendbörſe waren Montan= und Elektrowerte weiter= Hanſa Tampfſchf.,
hin lebhaft und feſter. Braugreiaktien ſtärker geſucht. Zu beachten iſt
die Feſtigkeit von Stahltruſt. Die Farbenaktie lag etwas unter dem
Nachbörſekurs. Autoaktien zogen etwas an. Deutſche Anleihen gut
be=
hauptet, fremde geſchäftslos. Man nannte: Phönix 137, Rheinſtahl 227,
Ilſe 333, Harpener 232,25, Mansfeld 149, Rheinbraun 301,
Mannes=
mann 219, Riebeck 173,25, Gelſenkirchen 187, Stahlverein 148,
Farben=
induſtrie 301, Metallgeſellſchaft 195,5, Metallbank 161,5. Danat 282, Krüſſel=Autw
Dresdener 183,5, Commerzbank 20,5, Kleher 131,5. Daimler 118,25, Cslo
Schuckert 181, Siemens u. Halske 272/g, Licht u. Kraft 201,5, A. E. G.
165, Zement Heidelberg 164,5, Holzmann 190g, Hapag 153, Nordd. Lloyd / Stockholm
146,5, Zellſtoff Waldhof 267,25, Scheideanſtalt 242, Deutſche Erdöl 192,
Holzverkohlung 79½, Chem. Frankfurt 121. — Im
Abenddeviſen=
verkehr nannte man: London gegen Paris 124,01, gegen Mailand
105,5, gegen Holland 12,13½, gegen Madrid 27,16, gegen Zürich 25,25,
gegen Oslo 18,59, gegen New York 4,8565, Pfunde gegen Mark 20,46½/s,
Dollar gegen Mark 4,2140.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 24. März.
Die Geſchäftsſtille iſt durch die geſtrige feſte Börſentendenz
keines=
wegs behoben worden. Das Publikum ſcheint vielmehr weiter
abzu=
warten, bis ſich eine einheitliche Tendenz entwickelt, was auf den
wirt=
ſchaftlichen und Geldverhältniſſen beruht. Immerhin kam es zu einigen
Spezialbewegungen, die das Intereſſe der Börſe beanſpruchten. Im
Mittelpunkt ſtanden Schultheiß=Aktien (plus 12), denen Oſtwerke=Aktien Doppelzentner. Die geſamte Herſtellung, in Nohzuckerwert berechnse.
mit einer 10prozentigen Steigerung folgten. Zu dieſem dauernden betrug im Februar d. J. 89 513 Doppelzentner, ſeit Beginn der Karr=!
Intereſſe für Schultheiß wurde darauf hingewieſen, daß die Geſellſchaft
mit ihrem Bierabſatz an der Spitze in der europäiſchen Brauerei=
Induſtrie ſteht und ihre Einlagekonten bereits ſoweit abgeſchrieben
hat, daß trotz guter Bierqualitäten der Bierverkauf noch einen ganz (5 944 419 Doppelzentner). Die Zuckerausfuhr ſtellte ſich im Februar aruf
erheblichen Nutzen bringt. Man rechnet daher in nicht allzuferner Zeit
mit einer Kapitalserhöhung unter günſtigen Bezugsbedingungen, um
den Gewinn auf ein erweitertes Eigenkapital zu verteilen. Die
Mit=
teilung der Siemens=Gruppe, die die veränderte Gewinnberechnung des
Konzerns bei der letzten Bilanzvorlage beſtätigte, gab den
Siemens=
konzern=Werten eine erneute Befeſtigung, die ſich auf den geſamten
Elektromarkt übertrug. Außerdem waren noch einige Schiffahrtsaktien
auf angebliche Intereſſenkäufe, Deutſch=Atlantiſche Telegraphen,
Fahl=
berg Liſt und deutſche Staatsrenten, ſoweit die Neubeſitzanleihe in
Frage komut, kräftig befeſtigt. Montanaktien bei freundlichem
Grund=
ton ruhig. Die Spekulation nahm, wie man hörte, Tauſchoperationen
von Montanwerten in andere Papiere vor, da namentlich die Ausſichten
der Kohleninduſtrie zurzeit weniger günſtig beurteilt werden. Die
Geld=
verhältniſſe haben keine Veränderung erfahren. Tagesgeld flüſſig 3—5,
Termingeld ebenfalls leichter 7—7,5. Warenwechſel mit Großbankgiro
47/s Prozent. Im internationalen Deviſenverkehr fand die anhaltende
Steigerung des engliſchen Pfundkurſes ſtarke Beachtung, der ſich gegen
New York jetzt bereits auf 4.8564, d. h. faſt auf Parität ſtellte. In
Berlin notierte der Dollar etwa 4.2135—4.2140, die übrigen europäiſchen
Valuten ſchwankten nur wenig. — Im weiteren Verlauf der Börſe kam
es zu einer neuen Kaufwelle, die ſich vornehmlich auf die ſchon
her=
vorgehobenen Spezialwerte konzentrierte. Außerdem wurden zu
an=
ziehenden Kurſen auch Metallbankaktien auf Kapitalerhöhungsgerüchte,
Baſaltwerte auf die Verbandsbildung in der Baſaltinduſtrie,
Montan=
aktien auf die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruchs für den
Ruhr=
bergbau, Ludwig Löwe und Hamburg Süd aus dem Markt genommen.
Baſalt plus 4, Fahlberg Liſt plus 2.75, Hamburg Süd plus 2, Harpener
plus 6, Köln=Neueſſen plus 4.5, Mannesmann plus 3, Schubert und
Salzer plus 4. Auch Elektroaktien belebt und feſt. Privatdiskont, kurze
Sicht 4.75, lange Sicht 4.5 Prozent. Die Börſe ſchloß zu den höchſten
Tageskurſen. An der Nachbörſe war das Geſchäft gegen die letzten Tage
ungewöhnlich lebhaft bei abermaligen kräftigen Kurserhöhungen. Die
Aktienmärkte ſchloſſen daher allgemein mit namhaften Tagesgewinnen.
J.=G. Farbenaktien zogen nachbörslich von 307 auf 310 an. Fahlberg
Liſt hauſſierend 162, Man hörte ſehr hohe Dividendentaxen.
Montan=
werte wurden in großen Poſten aus dem Rheinland gekauft, da dort
die Anſichten über die Lage der Schwerinduſtrie ſehr optimiſtiſch ſeien.
Auch Bankaktien gefragt. Man hörte gegen 2.30 Uhr u. a.: Ludwig
Löwe 335.5, Rheiniſche Braunkohlen 300, Mannesmann 218.5, Nhein= Spitzen des Bankgewerbes, erwartet werden kann.
ſtahl 2R7.5, Harpener 234, Oberkoks 125.5, Deſſauer Gas 205.75, Siemens
272.25, AEG 164.25, Hamburg=Süd ſehr feſt 215.5, Hanſa 233, Hapag
151.5, Nordd. Lloyd 145, Ver. Glanzſtoff 558, Schultheiß 413.5, Oſtwerke
381.5, Mitteldeutſche beſonders geſteigert 255, Danatbank 280.5, Deutſche
Bank 190, Alöſungsanleihe 24.50.
Aſchalfb. Zellſtoff.
Bamag=Meguin. .
Bank el B.
Berlin. Karlsruhe nd / 99.875
Braunkohl.=Briketts
Bremer Pulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ..."
Deutſche Petroleum.
Dt Kaliwerke.
Lynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
J. 6. Farben.
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
8. f. elenr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han Maſch.Egeſt. .
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Aopenhagen
Kelſingſors
Italien
London.
Nem=York.
Taris
Eckneiz
Spanien
183.— 190.— Lingel Schuh.
Linke u. Hofmann 86.25 88.75
85. 118 2. Loewe u. Co., 325. 328.— 125.875 127.— 5. Loren; 141.5 1140.— 12.75 13.— Niedeslauſitzer gohle 211.— 1212.— 185.—
78. 188.—
78.— Nordd. Gummi.
Orenſtein. 129.125 30.— 152. 25 152,5 Rath zeber Waggon 1109.75 131.5 131.5 Romba her Hürten. 10.625 11.5 147. 148. Roſitzer Zucker.. 162. 197.5 199.75 Rütgers verke. 142.5 144.75 303.75 395. Sachſen vert ... 127.25 128.— 102.5 103.— Sächſ Gußſtahl .. 182.5 162.5 52.— 52. Siemens Glaz. 189.— 19.25 19.— Ver. Lauſitzer Glas 154.75 — 250.5 Bolkſtedter Vorzell. 61.25 188.25 1190.— Beſtf. E. Langendreer 55.— s5.— 135.25 131.— Bittener Gußſtahl. 54.— 59. 225.— Banderer=Berke. 218.5 221.875
Deviſenmarkt.
23. 3. 24. 3. 23. 3. 24. 3. Geld Brief Ae Briel Belo Brief Geid Brief 166.43 168.05 168.43 168.85 Wien D.=Oſt.abg 33.21 59.35 59.21 58.35 1.778 1.780 1.781 1.785 Brag. . .. 2.48 12.59 12.459 12.499 58.42 58.63 56.485 58,625 Zudapeſte Pengö 73.46 73.64 13.45 13.63 109.911 10.09 109.81 110.09 Japan. 2.088 2.070 2.070 2.074 112 26112.5e 112.27 112.s5 Rio de Janeiro 0 427 1-499 1.497 3.459 12.67 1 12.95 12.70 1 12.98 Sofia 3.045 3.055 3.0421 3.052 10.59410.634 10.59511 10.635 Jugoſlavien. 7.39 7.41 7.394 -414 19.43 19.47 19.3751 19.415 Konſtantinopel 2.117 2.127 2./22 2. 132 120.435 20.487 20.438k 20.230 Liſſabon: 2i.60321555 2i.5s5 gi. 6os H. 2085 4. 2185 4.2085 4.2185 Danzig .. 2i.69 81.59 ei.72 81.82 II6 485 16.325 16.485 16.525 Athen 5.49 2 5. 1 s.45 S.49 80.931 81.1 180.935 8t.135 Kanada 4204 4.214 4.205 4.215 75.04 75.231 75.341 75.25 ruguah- 4-235 1.245 1.235 4.245
Staatspapiere
NDeutſche.
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
11 Teils
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .
8 ,20 Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ..
72 Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
Gl=% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
6‟/,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1 10. 30
72 Sächſ. Freiſtaat
Schatz, p. 1. 7. 29
225 Sächſ. Freiſtaat
Schatz p. 1. 7. 30
6½%Württ. Freiſt
Schatz, p. 1. 8. 29
4%5Türk. Adm.103,
GBagd.)
(Bagd.) II
400 Türk. unif. 1903
42 „ 1911 Zoll.
23.9
99.75
99.75
98.5
b) Ausländiſche
5%Bos.E.B 1914/ 45.5
5%„ L.Inp. 1914
4½% 1898
4½% 1902 ..: 4.5
Of‟
5% Bulg. Taba102/ 35.5
4½% Oſt. Staatst.
v. 1918, gob.1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.!
Goldr.
4% einh. R. kon)/ 1.9
8% Port. (Spz.) II 11
7.5
29.25
42 Rum.am. R.03.
„½% Gold. 18..
45 „ am.konv.
42 „ am. 05...
10.75
20,6
5% Mex.am. in abg
58 äuß. 99
47 Goldo4ſtf.,
32) „ konſ. inn.
4½2% Frrigat.,
5½ Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.=Bt. 6./108
6% Berl. St.=Goldl
820 Darmſt. St.=G)
80 D. Hyp.=Ban?l
Meining. Goldpf. 104
8% Frk.=Ghp.=B.,
Goldpfdbr.
uos
Frkf. 6.=B. Gld. /103
820 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
1o2.75
7% Pfbr „Bk.=Gld./103
5% Frkl. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
90
826 H. Sds.Bk. Gld, /103.5
102.5
10% R. Elettr.Mark”
(Hagen) Goldobl. 104.25
8% K. Landesbank”
Darmſt. Reihe /
Reihe II
TM.=Krft. Höchſt / 98.2
8% Mannh. St.=G.,/101.5
%— Naſſ. Ldb. Gold/104.8
82 Nbg. St.=Glbal. 102.9
30 Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
8% Pforzh. St.=G./100.5
89 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. 103.5
830 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. /105
1103
82 Rh. Hhp.=Bank!.
Gold=Pfdbr. 103.75
7½%Rh. St.=W. 25/ 161
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
103
8% Südd. B. Cr.=B.
1o2
Goldpfdbr.
2o V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföhp.=Gld.. mit Option/108,75
7% V. Stahiw.
Düſ=
ſeldorföhp.=Gld.. ohne Option! 98.75
8% Boigt EHäffner).
Goldobl.
102.75
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr. 1102
98.25
Ohne
Zins=
berechnung
75 Bdw. Kohl. 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl 23
%0 Geſ.Brk.=Rg. 23
„Roggen 23
% Pr. Faliw.
Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B.6
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb..
Bahr. Handelsb..
13.2
15.5
6.25
8.92
8.85
2.19
22.1
Bahr. Hhp.u.Wednf!
3 rliner Hyp.=Bk.)
Frif. hp.=Bk.
Frif. 2. andbr.=Bk.
Ham, Hyp.=Bk.
Mecklb Hyp. —u W5.
Meining. Chp.”I.
Nordd. Gr.=Fr.=3
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdhr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenk.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.)
Se
abg.
5% O. Sb. /Lb.) ſtfr.
2,880 Alte.
2.6% Neue „ .
520 Oſt.=Ung. 73/74
42Oſt. Staatsb.88
3%Oſt. 1.b.S.E.
32Oſt. 9. E.
3Oſt. 1885
8%Oſt. „ Erg.Netz
8% Raab Oedbg. 83
1
97
42 Rud Silber
4 Rud Salzkg.)/
4½% Angt. S.1
4½%Angt S. III
4½ Anat S. II1
Salon. Monaſt.
25 Tebuantepec.
R
16.55
17.15
13.25
13.55
16.25
4.25
14.4
14.3
14.55
13.2
153
16.25
11.75
9.05
14.5
12.5
121,
33.5
28.5
27.25
12.2
27.
24.5
28
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 172
Bad. Bk. ....../168
Br. ſ. Brauind. . 235
Barmer Banko. „/172.75
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb 206.5
Darmſt.u. Nat.=Bk. 277
Deutſche Bant
1882
D. Eff.u. Bchſ.=Bk. /158.75
D. Hyp.=Bk. Mein. /167
D. Vereins=Br.
123
Disk.=Geſellſch.
180*
Dresdener Bk.
182.75
Frankf. Bk.
1140
Frkf Hyp.=Bk. 209.5
Frrf. Pfdbr.=Bk. 188.75
Gotha. Grundkr. Bk. /239
Lux Intern Bank! 11.5
Metallbank.
161
Mitteld. Creditb 1246
Pfälz. Hyp.=Bl. 252
Pr. Bd.=Creditbankl161
Hyp =Akt.=Bank!
Reichsbank=Ant 188.25
Rhein Creditbk. 1150
Rhein=Hyp.=Bk. 209.5
Südd B.=Creditbk.
Südd Disc.=Geſ.
Oſterr Creditanſt.
Viener Banwerein! 6.7
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb.
Buderus.
1120
Dt. Luxemburg. /184.5
Eſchw Bergw.. 170
Gelſenkirch. Bgw 184.75
Harp Bergb.
227.25
Zlſe Bergb. St.
Genußſchein 158.75
Kali=Aſchersleb 200.5
Kali. Salzdetfurt. 1260
Kali. Weſterregln 202.25
Klöcknerwerke.
177.5
Mannesm.=Röhr. 2187),
Mansfeider ..
1147.25
Oberbedarf...
Otavi=Min.=Ant.
Phönis=Bergb. ..).
Rhein, Braunk. .!t
Rhein, Stahlw.
A. Riebeck Montan
Rombach Hütte.
Salzwert Heilbr.. 1
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/
Meutge
Hereules Heſſiſche
Löwenbr.=München).
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg
Werger
.
Arum. Berlin.
Adler & Oppenh.. 1
Adlerw. (v. Kleyer)
KSSA. E. G. Bzg.A. 93.5
5%A.E. G. Bza.B. 84.75
A. E. G. Stamm
Anglo=Cont Guano
Bad. Maſch Durt.
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin 1 59
Baſt Nürmberg
Bahr Spiegel
Beck & Henkel...
Bergmann El.
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfhr Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtad”
Cement, Lothr.
Chem Albert .... 1
Chem Brockh .. 102.25
Chem. Milch
146.5
230
195
254
345
172
175.5
173
140
131
162.75
132
36
Die deutſche Zuckerproduktion im Februar.
Nach der ſoeben veröffentlichten amtlichen Statiſtik ſind im Februoe
1927 keine Rüben mehr verarbeitet worden. Die Rohzuckergewzinnum
ſtellte ſich im Februar auf 58 177 Doppelzentner, wodurch ſich die
Pris=
duktion ſeit Beginn der Kampagne auf 12 037 016 Doppalzentner
erhöbg=
gegenüber 11 516 560 Doppelzentnern in der Vergleichsperiode des
Vog=
jahres. Verbrauchszucker wurden iusgeſamt 329 915 Doppelzentner
gg=
wonnen, ſeit 1. September 1926: 5 799 389 Doppelzentner (5577 58
pagne 16 351 916 Doppelzentner gegen 15 734 771 Doppelzentner in dun
gleichen Vorjahrszeit. In den freien Verkehr übergeführt wurdan
866 696 Doppelzentner, ſeit 1. September 1926: 6 368 235 Doppelzentnu=
59 192 Doppelzentner, ſeit Beginn der Kampagne auf 8838 342
Doppoe=
zentner gegenüber nur 125 307 Doppelzentnern in derſelben Zeit
do=
vorjährigen Kampagne.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zufammenſchluß in der Baſaltinduſtrie. Die ſeit längerer
beſtehenden Verhandlungen in der Baſaltinduſtrie führten zu des
Ergebnis, daß ab 1. April ein Verband gegründet wird, zu dem ſiſ
ſämtliche maßgebenden Baſaltwerke zuſammengeſchloſſen haben. Si
der „Baſalt=Union” beſitzt die Baſalt=A.=G. in Linz a. Rh. rum
21 Prozent, die Doloritwerke rund 13 Prozent und die
Eiſenfelder=
werke gleichfalls rund 13 Prozent Beteiligungen. Dieſer Zuſammes
ſchluß iſt für die geſamte Baſaltinduſtrie ſchon inſofern von großs=
Bedeutung, als der harte Konkurrenzkampf beendet iſt und eine ruhi i=
und normale Preisentwicklung damit allmählich eintreten wird.
Auges=
blicklich ſchweben noch über die künftige Preisfrage ſowie über dö=
Ueberleitung von laufenden Abſchlußberträgen auf das neue Shndikk.
Verhandlungen. Im übrigen verlautet von einer günſtigen Beſchöh,
tigung in ſämtlichen Baſaltwerken, wo bereits größerer Mangel aa
Schotter= und Pflaſterſteinen beſteht. Erſt dieſer Tage haben wir vuaß
günſtiger Beſchäftigung in der oberheſſiſchen Baſaltinduſtrie berichtet.
Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie hat durch das engliſc
Parlamentsmitglied Hannon eine Einladung an die engliſchen
Delegie=
ten gerichtet, die ſeinerzeit an der Konferenz von Romney vertret—
waren, und hat ſie gebeten, die deutſchen Induſtriellen auf Schlug
Leverkuſen bei Köln zu beſuchen. Als Termin für die
Zuſammenkurn=
iſt die Zeit vom 29. April bis 2. Mai vorgeſehen.
Poſener Landſchaftliche Pfandbriefe. Die Poznanfki, Ziemſtr,
Kredytowi, die ſich bereits vor einiger Zeit durch Inſerate an die J3
haber der Poſener Landſchaftlichen Pfandbriefe wandte und ſich als
Nau=
folgerin der Poſener Landſchaft bezeichnet (was von deutſcher Reg
z=
rungsſeite nicht anerkannt wird), verſucht durch Inſerate in deutſchir
Zeitungen jetzt zum zweiten Male, die Pofener Pfandbriefe in ihrr
Hand zu bekommen. Sie bietet dabei Zinſen für ein halbes Jahr me= als bisher. Demgegenüber erfahren wir, daß Anfang April d.
eine offizielle Stellungnahme von deutſcher Seite, und zwar aus dor
Intereſſengemeinſchaft. Zwei führende Häuſer naheliegender Wi! des Textilgroßhandels, die Knopf= Poſamentier= und Ku
warenfirma Gebr. Tietz und die Handſchuh=, Strumpf und Winkwars”
firma Ferdinand Dreyfuß und Moritz in Frankfurt a. M. ſind u
einer engen wirtſchaftlichen Gemeinſchaft geſchritten, indem die
Bi=
liner Firma ſich bei dem Frankfurter Unternehmen kommanditiſtiig
beteiligt hat.
Südd utſche Immobiliengeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M. Zie
A.=R. beſchloß, wie uns mitgeteilt wird, der G.=V. am 12. Mai ar)
einem Reingewinn von 171 096 (i. V. 214 132 RM.) eine auf 5 Prozerrf
(i V. 6 Prozent) ermäßigte Dividende vorzuſchlagen. Der Reſerve ſolll:”
10 000 RM. zugeführt werden, 15 000 RM. (24 035) ſollen für Körp-r”
ſchaftsſteuer zurückgeſtellt und 21 086 vorgetragen werden.
Mainzer Stadtanleihe von 1926. Die 3 Mill. Goldwark 8pr
reichsmündelſichere Anleihe der Stadt Mainz von 1926 wurde an üürf
Frankfurter Börſe zugelaſſen. Sie dient bekanntlich zur Herſtellung Ero
Straßen und zur Anlage von Kanälen in bebautem Gelände und zun
Erwerb von Baugelände. Die Anleihe iſt bis 1 Mai 1931 unkindkten
und kann von da ab von ſtädtiſcher Seite ganz oder teilweiſe zur
Ril=
zahlung aufgerufen werden. Der finanzielle Status der Stadt Ma” 1. Mai enthält nach dem Börſenproſpekt ein Geſamtermögen ms
75 Mill. RM., denen 20,85 Mill. RM. Schulden gegenüberſtehen. 2e
Liegenſchaften ſiud mit 10 Mill. RM., Gebäude, einſchließlich Grund u.9
Boden, Mobilien, Maſchinen, Materialvorräte, fowie Kunſt= u
Sammlungsgegenſtände mit 13,5 Mill. RM., die werbenden wirtſche.
lichen Betriebe mit 14 Mill. RM., Wertpapiere, Bankguthaben und arl
dere Forderungen mit 7,5 Mill. RM. angegeben. In den Schultyl
ſind aufgewertete Schuldverſchreibungen mit 5,61, aufgewertete Du=h
lehensſchulden mit 2,21, ſchwebende Schulden mit 2,48, Darlehensſchuls*
mit 2, Anteile der Stadt an der ſproz. Dollaranleihe der Kommuna:
Landesbank für die heſſiſchen Städte und Gemeinden mit 8,15 Mill. R—4
enthalten. Der Voranſchlag der Einnahmen und Ausgaben für Es
Etatsjahr vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 beträgt 37,79 Mill. R2.
Die ſteuerliche Leiſtungsfähigkeit wird nach dem Stande vom 1. Arill
1926 mit 7,04 Mill. RM. angegeben, und zwar werden erhoben
Grundſteuern 20,.1 Pf. pro 100 Mark Steuerwert, von Gebäuden mi
ſonſtigem Grundbeſitz 25,4 Pf. pro 100 Mark Steuerwert, an Gewer-”
ſteuern 84,4 Pf. pro 100 Mark Kapital und 43,4 Prozent des für 125
feſtgeſetzten Gewerbeertragsſolls. Angegeben wird noch das
Gemein=
gebiet Mainz in einer Ausdehmung von 4053 Hektar und die Einwohme
zahl nach dem Stande vom 1. Dezember 1926 mit 110 178 Köpfen.
Badiſche Afſekuranz=Geſellſchaft A.=G., Mannheim. Der H.=V. w.itſ
für das Geſchäftsjahr 1926 eine Dividende von wiederum 15 RM. 40
Aktie vorgeſchlagen.
Frankfurter Kursbericht vom 24. März 198
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139.75
133
139.5
163
71.5
66
112
130
122.5
64
65.5
130.5
174,5
69.5
144
132
178
72.25
76
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Gebr Lutz
107
9e-4
00-
123-
162
Freitag, den 25. März 1927
Seite 21
Nummer 84
Vom ſüddeutſchen Kohlenmarki.
Am Kohlenmarkt wird ſeitens des Handels ſowohl, als der
Ver=
zicher bei neuen Beſtellungen größte Zurückhaltung geübt, da die
ugen Sommerpreiſe für Ruhrkohle noch nicht bekannt ſind. Die
abſetzung für Hausbrandkohle n
zF 2. RM., Juni 1 RM. Rabatt gewährt wurden. Die gleichen
„Hattſätze werden für einzelne Sorten der Magerkohle, öſtliches
erjer, eingeräumt, während der Rabatt für Magerkohle weſtliches
enier (Anthrazit) Rabarte von 4, 3 und 3 RM. vorſieht. Die zweit=
„igen Sorten des weſtlichen Reviers erhalten ſogar Ermäßigungen
7 RM. April—Mai, 5 RM. Juni und 3 RM. Juli, während ſich
Ermäßigung für Brechkoks in Grenzen von wieder 3—2 RM. für
entſprechenden Monate hält. Dagegen war von den offiziellen
Elen noch nicht in Erfahrung zu bringen, ob die im vorigen Jahre
ſalge Verbilligung der Waſſerfrachten für in Kähnen angebrachte
z—= und Flammkohlen gewährte Preisermäßigung von 2 RM. pro
orne wieder Platz greift. Dieſer Umſtand iſt es auch, der die dem
andel von Ruhrbergbau auferlegte Tätigung von Jahresabſchlüſſen
„Hältnismäßig erſchwert. Es darf hierbei ferner nicht außer acht
rſſen werden, daß die Erzeugniſſe anderer Produktionsgebiete in
reichender Menge zur Verfügung ſtehen. Die von England auf die
FiFſerſtraße importierten Mengen ſind in ſteter Zunahme begriffen, es
us ſogar feſtgeſtellt, daß engliſche Kohle bereits auf Lager genommen
zw. da es an ſofortiger Abſatzmöglichkeit bereits mangelt. Nach wie vor
en die engliſchen Preiſe unter denen für deutſche Kohle und auch
nn etwa eintretender Einführung von Sommerpreiſen ſteht zu
er=
g ten, daß die Engländer bei der bekannten Labilität ihrer
Preis=
ol 4ik, beſonders wo es ſich um Wiedergewinnung verlorener
Poſi=
oeen handelt, ſofort wieder mit Unterbietungen am Platze ſind.
ſoch vorſtehenden Ausführungen erübrigt es ſich eigentlich, die
Liefer=
gr einer eingehenden Betrachtung zu unterziehen. Es iſt wieder alles
Haben, was verlangt wird, und auch in kleinen Nüſſen, iſt die Ruhr
uHer vollauf leiſtungsfähig. Der Saarbergbau, Kohlſcheid und
ſareſien haben bereits ſeit Wochen, ſoweit ſie hier in Süddeutſchland
ui dem Ruhrbergbau in Wettbewerb lagen, in Ausnutzung dieſeu
hiachen Punkte alle Regiſter ihrer Lieferfähigkeit gezogen, um
er=
ſtreich konkurrieren zu können.
Arbeitgeberverband des Vereins Deutſcher Stahl= und
Eiſenindu=
kller. Der Arbeitgeberverband für den Bezirk der nordweſtlichen
ſprppe des Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller hielt geſtern
ite 22. ordentliche Hauptverſammlung ab. Nach Erledigung der
üb=
chen Regularien erſtattete der Geſchäftsführer Dr. Hoff den
Geſchäfts=
incht, der nach einem eingehenden Ueberblick über die allgemeine Lage
Arbeitnehmer= und Angeſtelltenbewegungen die neuen politiſchen
ſeietze und Verordnungen und Geſetzentwürfe, ferner die ſonſtigen
Auf=
len des Verbandes und die Zuſammenarbeit mit befreundeten
Ver=
auden während der Berichtszeit behandelte. Anſchließend daran hielt
ſü. Dr.=Ing. Emil Heinrich Hellmich, Berlin, einen Vortrag über das
ma „Fragen zeitgemäßer Produktion”.
Zur Kapitalserhöhung bei der Pfälziſchen Hypothekenbank. In der
en Sitzung der G.V. der Pfälziſchen Hypothekenbank opponierte eine
ſpappe, die 40 Prozent des Stammaktienkapitals vertrat, gegen die
ge=
lante Kapitalserhöhung und erlangte eine Vertagung der
Verſamm=
ug. Bekanntlich ſoll das Aktienkapital um 4,9 Millionen RM. erhöht
elden, doch ſollen nur 2,55 Mill. den alten Aktionären zum Kurſe von
z0.Prozent angeboten werden, während der Reſt von einer
Banken=
riſpe übernommen werden ſoll. Die Oppoſition gibt nun in einem
groſé ihre Gründe für ihr Verhalten bekannt. Nach ihrer Anſicht iſt
m Kapitalserhöhung überhaupt nicht nötig. Ein Agio von 50
Pro=
zu beim Bezuge der neuen Aktien rechtfertige ſich nicht. Andere
Hypo=
ſeienbanken hätten mit einem geringen Aufſchlag über Pari ihre neuen
tiken den Aktionären angeboten. Beſonders aber wandte ſich die
Oppo=
tun gegen die Uebernahme der reſtlichen 2,35 Millionen RM. Aktien
urh eine Bankengruppe, da die alten bodenſtändigen Aktionäre wohl in
*1 Jage wären, gegebenenfalls den geſamten Betrag zu übernehmen.
ine Ueberfremdung komme auch nicht in Frage, da die Bank 500=RM. zugsaktien mit 900fachem Stimmrecht beſitze.
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Produkienberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 24. März. Weizen inl. 29,75,
ausl. 30,50, Roggen inl. 26,50—27,25, ausl. 27—37,25, Hafer inl. 21.,75
bis 22,75, ausl. 21—21,50, Futtergerſte 20,75—21,75, Mais 18,50,
Wieſen=
heu 9,20—10, Kleeheu 11—11.90, Stroh 4,25—4,50, Weizenmehl 39,50 bis
39,75, Weizenbrotmehl 31.50—31,75, Rogenmehl 35,50—38,
Weizen=
kleie 13,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 24. März. Bei kleiner
Umſatz=
tätigkeit blieben die Preiſe unverändert. Weizen 23,25, Roggen 26,50
bis 26,75, Sommergerſte für Brauzwecke 25,50 bis 27, Hafer, inl., 2
bis 22,50, gelber Mais 18, Weizenmehl, Spez. 0, 39,50 bis 40,
Roggen=
mehl 36,50 bis 36,75, Weizenkleie 14,25 und Roggenkleie 14,50 bis 14,75.
Tendenz ſtetig.
Berliner Produktenbericht vom 24. März. Die Verflauung im
Ber=
liner Getreidegeſchäft, die geſtern nachbörslich beſonders für Roggen
Fortſchritte machte, kam heute zum Stillſtand, als das Ausland leicht
erhöhte Cif=Offerten nach hier legte und auch Polen in Roggen größeres
Intereſſe bekundete. Lieferung wurde etwas feſter. Weizen folgte nicht
ganz den überſeeiſchen Anzegungen, da die Frage Polens weſentlich
nachgelaſſen hat. Trotzdem ſetzte ſich immer noch am Terminmarkt für
März und Mai gine Preisſteigerung von über 1 Mark, für Juli von
50 Pf. zu Anfang durch. Gerſte unverändert, Hafer hoch gefordert und
deshalb hieu wor ſchwer abzuſetzen. Meyl hat anhaltend kleines
Geſchäft.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 24. März. Aufgetrieben ſwaren
10 Ochſen, 2 Kühe, 182 Kälber 12 Schafe. Preife für Ochſen und Kühe
nicht notiert, für Kälber 56—70 Pf. für Schafe 45—50 Pf. pro Pfund.
Marktverlauf: Für Großvieh Ueberſtand, ſtir Kälber und Schafe
ſchleppend geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 24. März. Am heutigen Viehmaukt
waren angetvieben: 10 Schafe, 20 Kälber, 90 Schweine und 110) Ferkel
und Läufer. Bezahlt wurden: für Schafe 35—46, Kälber a) 75—78,
b) 70—74, c) 62—66; Schweine a) 60—61, b) 61—62, c) 59—60, d) 58
bis 59 je 50 Kilo Lebendgewicht.. Ferkel und Läufer 14 bis 34 ver Stück.
Marktverlauf: Für Kälber mittelmäßig geräumt, Schweine ruhig und
langſam geräumt, Ferkel und Läufer ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 24. März. Im heutigen Nebenmarkte
waren aufgetrieben: Rinder 66, Kälber 1340, Schafe 200, Schweine 366.
Bezahlt wurden für Kälber: Klaſſe a) unnotiert, b) 67—72, c) 58—66
d) 48—57: Schafe Klaſſe a) 50—55, b) 44—48, c) 38—43; Schweine Klaſſe
b) von 240 bis 300 Pfund Lebendgewicht 62—63, c) von 200 bis 240
Pfd. 62—63, d) 160—200 Pfd. 62—63, e) ca. 120—160 Pfd. 59—60.
Fleiſchgroßhandelspreiſe: Friſches Fleiſch: Ochſenfleiſch 1. Qual. 9
bis 100, 2. Qual. 80—90,, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch 1. Qual. 70
bis 80, 2. Qual. 60—70, 3. Qual. 40—50, Kalbfleiſch 2. Qual. 85—100,
Hammelfleiſch 90—98, Schaffleiſch 70—80, Schweinefleiſch 1 Qual. 80
bis 85. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 50, dito Hinterviertel
58. Geſchäftsgang lebhaft. Marktverlauf: Langſamer Handel, bei
Schweinen etwas Ueberſtand.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 24. März. (Prin.=Tel.)
Weizen: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung, da ſich die
Exportnachfrage in engen Grenzen hielt und günſtige
Witterungs=
berichte eintrafen. Im Schlußverkehr wurde die Haltung ſtetig auf
Deckungskäufe. Die Termine ſind faſt unverändert.
Mais: Nach ſehr ſchwachem Beginn auf ſchleppende heimiſche
Loko=
nachfrage trat ſpäter eine Erholung ein auf Deckungskäufe und kleine
Ankünfte. Die Termine ſchließen bis 12/s C. viedriger.
Hafer: Der Markt nahm einen ziemlich ruhigen Verlauf.
Kaffee: Der Markt nahm einen feſteren Verlauf auf Deckungskäufe,
beſſere europäiſche Nachfrage und erhöhte ausländiſche Notierungen.
Zucker: Der Markt zeigte eine ſchwächere Haltung auf ſchleppende
europäiſche Nachfrage, billigeres kubaniſches Angebot und rückgängige
Preiſe für Raffinadezucker.
Kakao: Der Markt begann in ſchwacher Haltung auf Liquidationen
und Kaufreſerve der Fabriken. Spärer trat eine Befeſtigung ein auf
ausländiſche Käufe und die feſtere Haltung der Lokomärkte.
Der letzte Tag der Kölner Meſſe.
Die allgemeine Meſſe iſt geſchloſſen worden. Der letzte Nachmittag
brachte noch einen ſtarken Beſuch. Die Geſchäftstätigkeit hielt in
ver=
ſchiedenen Gruppen bis zum Schluß an, ſo in der Abteilung Haus= und
Wohnbedarf, bei Möbeln und Leder= und Galanteriewaren. In der
Textilabteilung hatten einige Ausſteller ſchon am Nachmittag ihre Stände
geräumt. Das allgemeine Urteil der Ausſteller lautet nicht ungünſtig.
Die Techniſche Meſſe war den ganzen Tag über ſtark beſucht. Die geſtern
ſtattgefundene ſchweißtechniſche Tagung hat einen großen Zuſtrom von
Intereſſenten gebracht. Die Ausſteller der Gruppe „Schweißtechnik”
ſind geſchäftlich befriedigt. Bedeutende Abſchlüſſe ſind zuſtande
gekom=
men. Aehnlich iſt es in der Sonderſchau „Elektrizität im Haushalt ud
Gewerbe‟. Obwohl dieſe Gruppe in erſter Linie als Werbeausſtellung
gedacht war, ſind viele und namhafte Aufträge auf die ausgeſtellten
Ob=
fekte gegeben worden. In der „Allgemeinen Technik” hat ſich das
Ge=
ſchäft ſehr günſtig weiter entwickelt. Beſonderes Intereſſe trat für
Baumaſchinen hervor, die ſehr guten Abſatz fanden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reichskohlenrat teilt mit, daß er am 2. April, vormittags
10 Uhr, im Hauſe des Vereins der Ingenieure eine offizielle Sitzung
abhält, die ſich mit der jetzigen Lage im Kohlenberghau befaßt.
Der Hauptvertvaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft liegt ein
Antrag vor, die Gebühr für die eintägige Frachtſtundung entweder ganz
zu beſeitigen oder in gleichem Umfange zu ermäßigen, wie dies kürzlich
bei der halbmonatlichen Frachtſtundung durch die DVKB. geſchehen iſt.
In der oſtoberſchleſiſchen Hütteninduſtrie ſind mit Ansnahme der
Laura= und Königshütte die Betriebe normal beſchäftigt. Nach Stahl
wie auch nach Keſſel= und Eiſenkonſtruktion herrſcht große Nachfrage,
Nach längerer Krankheit iſt im 65. Lebensjahre der Direktor der
Roland=Linie A.=G., Wilhelm Chriſtian Beit, entſchlafen.
Der Vertrag des ſüddeutſchen Eiſengroßhändlerverbandes, der den
freien und Werkgroßhandel in Form= und Stabeiſen umfaßt, und der
am 31. März abläuft, wurde geſtern in Heidelberg um ein Jahr
ver=
längert.
Im Monat Februar 1927 wurden in Belgien insgeſamt 293000
Tonnen Gießereiroheiſen (im Vormonat 316 000 Tonnen) erzeugt. Die
Produktion der Zinkhütten betrug 15 780 Tonnen gegen 17 130 Tonnen
im Monat Januar.
Wie wir erfahren, beabſichtigt die belgiſche Regierung eine
Kon=
tingentierung der Einfuhr von luxemburgiſchem Alkohol. In Belgien
haben ſich hiergegen bereits jetzt zahlreiche Proteſte erhoben.
Ende dieſer Woche, finden wichtige Internationale
Induſtrieverhand=
lungen in Brüſſel ſtatt. Die Mitglieder des Juternationalen
Stahl=
kartells werden die Frage der eventuellen Schaffung internationaler
Verkaufsorganiſationen prüfen.
Der Londoner Goldpreis gemäß § 2 der Verordnung zur
Durch=
führung des Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken beträgt ab
23. März für eine Unze Feingold 84 sh 10½ d. für ein Gramm
Fein=
gold demnach 32 7536 pence.
Die britiſche Handelsvereinigung für Werkzeugmaſchinen beſchloß
auf ihrer Jahresverſammlung, den Boykott auf deutſche
Werkzeug=
maſchinen inſofern aufrechtzuerhalten, als dieſe für die im September
1928 in der Olympiahalle in London ſtattfindenden Ausſtellung nicht
zugelaſſen werden.
Das ruſſiſche Textilſyndikat hat in Bradford eine Filiale errichtet
und einen größeren Gebäudekompler erworben. Es iſt das die zweite
Probinzfiliale des ruſſiſchen Synditats in England.
Die gleichzeitig in London und Newu York aufgelegte italieniſche
Anleihe iſt in wenigen Stunden mehrfach überzeichnet worden. Auf
dem amerikaniſchen Maukte ſtiegen die Obligationen ſofort um mehrere
Punkte.
Der zurzeit in Berlin weilende Senforchef der New Yorker
Bank=
firma Kaln, Loeb u. Co., Herr Otto H. Kahn, war Gaſt des deutſchen
Reichsbaukpräſidenten bei einem Eſſen, zu dem die Spitzen der deutſchen
Bankwelt geladen waren.
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Freitag, den 25. März 1927
Nummer 84
Der Ritt in die Sonne.
49)
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Der Sitzungsſaal des Hotel Briſtol war in ein dreifaches
Flaggengewand gehüllt: die beiden Stirnwände ſchmückte das
Grün=Weiß=Not des Landes Italien — die Fenſterwand
ſchim=
merte im Schmuck der Trikolore — und die gegenüberliegende
Mauer, auf die das Licht der hohen Fenſter fiel, war ein einziges
Sternenbanner.
Am unteren Ende des grünbeſchlagenen Konferenztiſches
ſtand der Seſſel des Marquis d’Orſay; rechts und links, an den
Längsſeiten, zeichneten ſich die ſcharfen romaniſchen Profile der
Bankiers aus Rom, Turin, Mailand gegen den farbigen
Hinter=
grund ab. Am oberen Ende, unter dem Bilde Umbertos, ſtand
der Präſidentenſitz Cornelius Vandergults.
Ein Glockenzeichen kam durch den Raum. Auf der Tribüne
entſtand jenes Rücken der Stühle: das Reagieren der Nerven
auf die bevorſtehende Anſpannung.
Das zweite Glockenzeichen. Die Blicke flogen hinüber zu
dem leeren Tiſch des Präſidenten, irrten ſuchend zur Tür.
„An Ihre Plätze, meine Herren, wenn ich bitten darf.”
Nun wurde es plötzlich ſtill in dem großen Raum. Alles
ſah auf die Tür; leiſe ſchwirrten Fragen, Zweifel, Vermutungen
durch den Saal.
Dann öffnete ſich die Tür. Zwei Diener ſtellten ſich rechts
und links ſalutierend auf, die Augen auf den Ankömmling
ge=
richtet, der langſam und gleichmütig in den Saal trat.
Alles erhob ſich; die Journaliften auf den Tribünen reckten
die Hälſe — es war, als ob der Saal mit einem Schlage den
Atem anbielt.
Cornelius Vandergult, der Sohn des New Yorker
Milliar=
denhauſes, entſprach in nichts der Vorſtellung, die man ſich von
einem Beherrſcher der Welt macht. Sein Geſicht trug den
Stem=
pel zermürbender Arbeit; dieſem Manne konnte man anſehen,
daß er die Pflicht begriffen hatte, den Reichtum ſeiner Väter zu
erwerben, um ihn zu beſitzen Er ging in gebeugter Haltung,
und ein leicht verdroſſener Ausdruck lag auf ſeinem Geſicht, das
den Unterton einer latenten Härte trug. Obwohl ſeine Augen
niemanden im Saal anfahen, fühlte man doch, während ſein
Blick gleichgültig durch den Saal ſchweifte, die Energiewelle, die
von dieſem Manne ausging. So blickte einer, der nur das
Ziel ſah, für den die Schwierigkeiten des Weges nicht
exiſtier=
ten. Kurz, knapp, faſt von einer gewiſſen Eckigkeit waren ſeine
Bewegungen. Er ſtützte ſich auf einen Spazierſtock; alles in
allem machte er den Eindruck eines eben von einer ſchweren
Krankheit Geneſenen, der mit einem Rückfall rechnen muß und
darum mit ſeinen Kräften, ſeinen Worten, ſeiner Zeit haushält.
Der Marquis ging auf ihn zu. Ein kurzes Lächeln huſchte
über Vandergults Geſicht; eine Sekunde lang trat ein ſchwaches
Leuchten in ſeine Augen.
„Ich hoffe, es geht Ihnen gut, Marquis d’Orſay.”
„Ich danke, mein lieber Vandergult.”
„Und ebenſo Ihrer Tochter.”
Dina läßt Sie grüßen. Und ſie läßt Ihnen ſagen, daß das
herrliche Bracelet, das heute früh eingetroffen iſt
„Ich hoffe, ihren Geſchmack getroffen zu haben.”
Der Marquis lächelte: ſein ſtrahlendes Lächeln. „Sie
könn=
ten ihn nicht beſſer getroffen haben, wenn Sie ihr leibhaftiger
Bruder wären. Dina hat mich ausdrücklich beauftragt, Ihnen
keinen Dank dafür zu ſagen".
„O!. Das klingt nicht ſehr ermutigend!“
„... ſondern Sie zu bitten, ſich den Dank morgen früh zur
feſtgeſetzten Stunde perſönlich zu holen.”
„Sie machen mich glücklich, Marquis. Bitte, ſagen Sie
meiner Braut, daß meine Mutter die Perlenkette der
Vander=
gults nach Europa mitgebracht hat, mit der Abſicht, ſie Dina
zum Verlobungstage perlönlich umzulegen.”
Vandergult blickte flüchtig um ſich, das mochte von den
Um=
ſitzenden als Zeichen gedeutet werden, daß er dieſe Unterredung
für beendet anfähe. Zwei Herren ſtanden auf.
„Ich bin der Bürgermeiſter von Venedig,” ſagte der eine.
„Ich bin erfreut mein Herr!”
„Und dies iſt der Präfekt unſerer Polizei.”
„Ich hoffe, das hat nichts Böſes zu bedeuten,” lachte
Van=
dergult. Aber weder in dem Ton ſeiner Stimme noch in dem
Ausdruck ſeines Geſichts war das Lachen zu ſpüren.
„Ein ſo prominenter Gaſt, Herr Vandergult, ſagte der
Prä=
fekt lachend, „erfordert immerhin beſondere Maßnahmen. Ich
habe es mir zur Aufgabe gemacht, für Ihre Sicherheit zu ſorgen
— das Grand=Hotel wird in aller Diskretion obſerviert.”
„Ein unbehagliches Gefühl".
„Nicht auf Sie richtet ſich die Aufmerkſamkeit meiner
Be=
amten, das verſteht ſich. Sondern auf die übrigen Gäſte des
Hotels und auf die Beſucher, die dort ein= und ausgehen. Wir
wiſſen, was wir der Ehre, Cornelius Vandergult in den
Mau=
ern unſerer Stadt zu wiſſen, ſchuldig ſind.”
„Sie ſind ſehr liebenswürdig, Herr Präfekt.”
Der Schriftführer drückte auf die Glocke. „Herr
Vander=
gult hat das Wort.”
Vandergult ließ ſich mit einem kurzen Ricken auf den Sitz
nieder, den der Diener, der hinter ihm ſtand, behutſam
heran=
ſchob.
„Ich bitte um die Erlaunis, ſitzenbleiben zu dürfen,” ſagte
er mit ſeiner müden Stimme, indem er ſich über das Haar fuhr,
in deſſen Dunkel ſich ſchon graue Fäden miſchten. „Ich ſtehe
unter den Nachwirkungen einer ſchweren Malaria, und auch die
Seereiſe hat mir nicht die erhoffte endgültige Heilung gebracht.
Ich hoffe, daß es mir geſtattet iſt, auch weiter in meiner
Mutter=
ſprache zu Ihnen zu reden.”
Zuſtimmendes Nicken.
„Ich komme ohne Umſchweife, zur Sache; auch in dieſem
Punkte muß ich an Ihre Nachſicht appellieren: geſtatten Sie mirr
nur das ſachlich unbedingt Erforderliche zu berühren. Ich ſebe,
es Ihnen an, meine Herren, daß Sie alle längſt Ihre Entſchlie=”
ßungen gefaßt haben, wie auch ich es getan habe. Somit iſt die
heutige Konferenz nichts als der Schlußpunkt der Pourparlerss
die inzwiſchen Geſtalt angenommen haben. Wir alle wiſſenn
was wir wollen — wir kennen auch das Maß unſerer Möglich=e
keiten. Die Banca Commerciale hatte die Güte, alle Pläne unß
Rentabilitätsberechnungen an die beteiligten Intereſſenten ern.
gehen zu laſſen. Und ſo darf ich kurz das Folgende reſümieren:
Die geologiſche Struktur der Stadt Venedig iſt eine der
eigenartigſten der Welt. Sie iſt, maleriſch und künſtleriſch
ge=
nommen, von unauslöſchlichem Eindruck — aber es läßt ſic
anderſeits nicht verkennen, daß die Stadt Venedig vom Tempn
unſerer Zeit, namentlich gemeſſen am Verkehrsrhythmus;
meiner Heimatſtadt New York, überholt worden iſt. Eine Stadnt
in der ſich der Verkehr in mittelalterlichen Gondeln abſpielt, iſſi
nicht imſtande, im Wettbewerb der Kräfte mit der übrigen Wel)
Schritt zu halten. Sie nehmen mir nicht übel, was ich jetzt
ſage=
auf dieſe Weiſe iſt Venedig in die Rolle einer verſinkenden Inſes
geraten, die praktiſch nur noch von der Sentimentalität de
Menſchheit lebt. Die Welt gibt ſich in dieſer Stadt ein Stell)
dichein, gewiß: aber ſie betrachtet Venedig wie man ein Muſeunn
durchwandert: voll Rührung ſtellt der Beſucher auf Schritt unn
Tritt ſeſt, wie primitiv in dieſem geſegneten Himmelsſtrich alles;
geblieben iſt im Gegenſatz zu dem modernen Raffinement des
Landes, aus dem er kommt. Welch ein glückliches Volk wohnt iun
dieſen verfallenen Häuſern! Wie bedürfnislos ſind dieſe herumy
lungernden Menſchen! Wie wohltuend berührt es, in einern
Stadt zu ſein, die keine Induſtrie, kennt, mit Ausnahme derr
jenigen, die ſich auf die Bedienung der Fremden ſtürzt. Dieſern
Zuſtand, ſo heißt es in dem Zirkular Ihrer Bank, iſt auf die
Dauer unerträglich. Er bedeutet einen würdeloſen Verzicht aun
den Anteil an der Entwicklung der Kultur, des Wohlſtandess
der Selbſtachtung — und es wird Zeit, die Stadt Venedig
aus=
dieſem Dämmerſchlaf aufzurütteln und ſie, eingedenk ihrer grog
ßen Vergangenheit, zur Beſinnung auf ihre Kräfte und ihr
Selbſtvertrauen zu zwingen.
Im vorliegenden Falle handelt es ſich um nicht mehr,
als=
um den erſten Schritt in der Ausführung des Gedankens, der
Stadt Venedig das Vorbild amerikaniſchen Tempos vor Augern
zu ſtellen. Es handelt ſich um den Bau einer Untergrundbahm
nach modernen Prinzipien. Sie ſoll ihren Ausgang nehmen irr
San Marghera bei Meſtre, dem Treffpunkt aller wichtigen Bahn=:
linien, und ſie ſoll unter Land und unter Waſſer bis zum Lidau
führen, zum Eingang des Excelſior Palace Hotels. Das
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deutet eine Länge von zwölf Kilometern. (Fortſetzung folgt.)
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Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
Friedrich Karl Schlamp Ehefrau, Luiſe, geb. Kohl
Lorſch, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 24. Mai 1927, nachm. 31, Uhr,
urech das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219
ſeſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
jeckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. September 1926 in
gs Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Nechte zur Zeit der Eintragung des
Verſtei=
grungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren
yo ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
orderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
ßixicht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
laubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
ſes geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
eſlung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
ſig ers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
ticht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Firfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
öirſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
tandes tritt.
(5123a
Darmſtadt, den 16. März 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band XII, Blatt 616
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verk in dem Kreis Darmſtadt
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telt worden. Die diesbezüglichen
Be=
anntmachungen des Kreisamtes ſind in
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ange=
chagen. Sie konnen auch im Stadthaus.
zimmer 40, eingeſehen werden (st5138
Darmſtadt, den 22. März 1927.—
Der Oberbürgermeiſter,
Donnerstag, den 31. März ds.
ſs., nachm. 2 Uhr, im Gaſthaus „„Zur
ſtone” (Bürgermeiſter Schwinn) zu
SSöllenbach (Bahnſtrecke Eberbach—
ſanau).
Schutzbezirke Reußenkreuz und
Schöllenbach.
Schächtal Wſ. 2ab, 3, Mittelberg Wſ.
zb, Sſ. 15, 16, 17, Grenzenbuckel 1, 4,
Krähberg 4, Kirchberg 1, Rechte
Tal=
eire 1b, 2b, 5, Gabe, 9ab, Mittelberg W)
7, Langeforſt Sſ. 17):
Scheiter, rm: 581 Buche, 48 Eiche, 16
Birke, 5 Kiefer:
Müppel, rm: 396 Buche, 66 Eiche, 28
Birke, 15 Kiefer:
Luchlholz, rm: 181. Buche, 17 Eiche, 6
Birke, 10 Kiefer:
Utſchnitte, rm: 2 Buche.
Nähere Auskunft durch Gräfl.
Ober=
örſterei Schöllenbach (Tel.=Amt
Beer=
elden Nr. 21) ſowie durch die
zuſtändi=
ſen Gräfl. Förſter (Tel. Beerfelden
(5074t
Ni- 30).
Beerfelden, den 24. März 1927.
Gräfl. Sberförſterei Schöllenbach.
Montag, den 28. März 1927,
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Rl. 0,24 fm; Weißtanne: V. Kl. 1,38
Im; Derbſtangen: Lärche; II. Kl.
L,56 tm; Weißtanne: I. Kl. 0,85 fm,
TI. Kl. 4,96 tm; Fichte: II. Kl. 0,67
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vilches nicht blau unterſtrichen iſt.
Steinau, den 23. März 1927.
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Freitag, den 25. März 1922
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
Eliſabeth Läpple, geb. Kehres, Ehefrau des
Händ=
lers Wilhelm Läpple in Darmſtadt, im Grundbuch
einge=
tragen war, ſoll
Dienstag, den 31. Mai 1927, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 7. März 1927 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Necht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(57104
Darmſtadt, den 19. März 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band VIII, Blatt 622.
Betrag der
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Freitag, den 25. März 1927
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gründlic erlernt werden. Der Unterricht findet ſeden
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