Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1 Märd
u. März 2,48 Reſchemar und 22 Pfennis
regegebühr, abgeholl 2,25 Reſchsmark, durch die
fucen 2,40 Reichsmarl rei Haus. Poſtbezugsprels
(9ärz, ohne Beſtellgeld monall. 2,78 Reiſchemarf.
mirwortlichteit für Aufnahme von Anzelgen an
hoenten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
eigen einzelner Nummern inſolge böherer Gewalt
migl den Beziehe, nſcht zu Kürzung des
pispreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
7 ohne Verbindlichteit für uns. Poſtſcheckonto
Franfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 83
Donnerstag, den 24. März 1927. 190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
22mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
FinanzeAnzelgen 40 Reſchspfg. Relſamezeiſe 92 mm
brei0 2 Reſchsmark. Anzeigen von auswärio 40 Reſchpfg.
FlnanzAlnzeigen 60 Reſchapfg., 92 mm breiſe Rellame
zeile 300 Reſchsmart. Alle Preſe in Reichsmark
ſt Doſſet T 420 Manl. —. im Falſe beherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sireit uſw. erliſcht
ſede Verpſſchlung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträge und Telſtiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beltrelbung fällt ſeder
Rohalt wesh. Bonſonig: Deuſche Bonf und Dame
ſtädter und Naiſonalbank.
Perantwortungsvolle Politik.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Redner der Wirtſchaftlichen Vereinigung hat die Lage,
der der ſich die außenpolitiſche Debatte im Reichstag abſpielt,
ſt richtig dahin gekennzeichnet, daß eine Oppoſitionspartei durch
ie Beteiligung an der Regierung lahmgelegt ſei, und die
an=
ie Oppoſitionspartei, die Sozialdemokratie, nicht die geringſte noch einmal das Wort. Der Miniſter ging auf die Kritik ſeines
Ver=
banlaſſung habe, in dieſem Falle Opxoſition zu machen. Viel=
Schwung fehlte und daß ſie ſich, was ja ohnehin bei uns
we liegt, in die Gefilde der höheren Politik mit den
unver=
n hat der Reichsaußenminiſter nicht ganz Unrecht gehabt,
nit er feſtſtellen mußte, daß er eigentlich bei der Einſchätzung
Bdruck kam. Am ſtärkſten faſt am Mittwoch von dem
Demo=
nen Hags. Nur irrt ſich Dr. Streſemann, wenn er dieſe
Sofition als gegen ſich gerichtet anſieht. Darüber beſteht wohl
wir vielmehr das Opfer der außenpolitiſchen Verflechtung
porden ſind, die ſich zu unſeren Ungunſten gedreht hat.
Trotz=
n hat Dr. Streſemann es für richtig gehalten, in einer zweiten
be, die er diesmal frei hielt und die infolgedeſſen von ſeinem wäre es ein Pyrrhus=Sieg geweſen mit Bezug auf ein
tten Temperament getragen war, noch einmal mit den
Reſul=
in von Genf ſich auseinanderzuſetzen. Viel Neues konnte er
ſtich freilich nicht vorbringen. Zwei Einzelheiten verdienen
ſue doch feſtgehalten zu werden. Er hat am Dienstag ſchon
ſenüber ſeinem Parteifreund von Rheinbaben feſtgeſtellt, daß
ar Paul Boncour die ihm nachgeſagte Aeußerung,
Deutſch=
uude, mit aller Entſchiedenheit dementiert habe. Er hat
gegen=
ſie Herrn Haas Wert darauf gelegt, daß der engliſche Außen=
Uniſter keineswegs die Vermittlung zwiſchen Deutſchland und
Ner ausgeübt habe, daß wir uns alſo auch nicht einem
eng=
ſerr Druck fügten, indem wir uns zu neuen Verhandlungen
in Polen bereit erklärten. Der Mut zur Verantwortung aber, hat, ihm darzulegen, wie er nach dem Abmarſch der franzöſiſchen Truppen
Or. Streſemann auch diesmal wieder in ſeiner Auseinander= den beſonderen Schutz der franzöſiſchen Güter übernehmen ſolle. Hier
cei die Zuſammenſetzung der Negierungskommiſſion in un= Völkerbundes gegen einen ſolchen Antrag hätte ſprechen müſſen. Darum
tim Sinne nach einer neutraleren Seite hin gelöſt werden
ten er beanſprucht aber doch das Recht der Deutſchen in allen
zur entlaſten, wenn er ſich jederzeit Rückendeckung vom
Kabi=
un beſchafft. Aber bei dem Hin und Her der Verhandlungen
inde er plötzlich vor Entſcheidungen geſtellt, bei denen die eine
ſchauung genau ſo in die Wagſchale geworfen werden muß
ſet Marſchroute und ſtarken Verhaltungsmaßregeln gar nicht
blich ſei. Noch ſtärker als tags zuvor — und vermutlich iſt
der Grund, weshalb Dr. Streſemann die zweite Rede
ge=
ten hat — unterſtrich er, daß wir an der Rheinlandräumung
deirrbar feſthalten und bei nächſter Gelegenheit unſere An=
9 des Verſailler Vertrages. Wir können für uns geltend geſchlagen hat, wenn ich nämlich von unſerem Nechtsſtandpunkt und den
ü die Notwendigkeit eines Zuſammengehens zwiſchen
Deutſch=
d und Frankreich. Wer etwas hinter die Kuliſſen ſieht, wird
magere Ergebnis der Kompromiſſe von Oberſchleſien und über dieſe Frage?. Ich bin der Meinung, daß die Dinge, die wir im
er dann im Sommer mit engliſcher und belgiſcher Unter=
Muarg das ganze Problem der Rheinlandräumung aufzurollen
ntande ſei. Das ſind Dinge, die natürlich nur vermutet wer=
Niſchendurch wurde noch ein rundes Dutzend von Abſtimmun= zu unterſchätzender Bedeutung.
zum Innenetat vorgenommen, wodurch ein
Mißtrauens=
dur der Kommuniſten gegen den Innenminiſter der Ableh= „weiche Atmoſphäre” des Völkerbundsrates darin erblicken wollen, daß
ug berfiel, weil nur die Sozialdemokraten und Kommuniſten ich dem Präſidenten der Saarregierung meinen Dank ausgeſprochen
erraſchung noch zur Beratung des Verkehrsetats. Miniſter er dieſen Bahnſchutz gar nicht für nötig halte, und daß es ſich dabei
ſtigung der Kanalbauten.
politik inz Reichstag.
Der Reichstag erledigte zunächſt vor Gintritt in die Tagesordnung hanzen Welt gegen uns obiektio wäre. (Sehr wahr rechts.) Deshalb
* Demokrat Haas wandte ſich gegen die Regierung, die er anklagte,
Dandfreie deutſche Anſprüche verzichtet habe.
Der Wirtſchaftsparteiler Dr. Bredt ſtellte feſt, daß das Ergebui” werden künnen, dermag ich nicht zu ſagen. Das Beſtreben geht aber
Senf bei leiner Partei des Reichstages wirkliche Zuf jiedenheit aus= dahin, ſie ohne Erreichung der Maximalzeit zu löſen.
Li habe. Trotzdem beſtehe faſt eine Einheitsfront für den
Außen=
hicker, denn die ſogenannte nationale Oppoſition in Deutſchland habe
fahört.
Der baheriſche Volksparteiler Emminger bezeichnete es als
un=
ſinnig, wenn man den Eintritt der Deutſchnationalen in die Regierung
wortlich machen wolle. Scharf kritiſierte er die Praxis, mit der die Und nun drängt es mich zu einigen Betrachtungen über dieſen
ſtireſemann hält an der Rheinlandräumung Allierten gegenwärtig Deutſchland behandelten. Es ſei nicht erfreu= nicht alltäglichen Vorgang. Nicht, daß ich etwa die Abſicht hätte,
lich, daß man eineinhalb Jahre nach Locarno noch nichts von der
end=
ſt. — Die Vorbereitung zur Räumungsaktion. gütigen Näumung des beſetzten Gebietes, nichts von deutſchen Kolonial= äußern. Nur die Wirklichkeit ſoll feſtgehalten werden — die
heit wendet ſich der Redner gegen die Forderungen des
Durchmarſch=
rechtes franzöſiſcher Truppen im Falle eine Krieges im Oſten.
Hierauf ergriff.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
haltens während der letzten Genfer Tagung und beſonders in der
icht iſt es darauf zurückzuführen, daß der ganzen Ausſprache Saarfrage ein. Er führte hierzu u. a. aus: Jede Löſung, die der
Völkerbund macht, wird der Natur des Völkerbundes entſprechend ſein,
d. h. ſie wird ein Kompromiß ſein. Sie müſſen alſo Verſtändnis dafür
haben, daß beim Völkerbundsrat, wo vierzig Nationen aus verſchiedenen gleichen denken mag. An ganz anderes wird gedacht, als an
ſndlichen parteipolitiſchen Auseinanderſetzungen verlor. Trotz= Erdteilen beteiligt ſind, naturgemäß alles darauf drängt, zu einer
Einigung zu kommen. Nun ſagt man, wir hätten lieber in der
Min=
derheit bleiben ſollen. Es gibt ungeſchriebene Geſetze in der Politik,
Benfer Ereigniſſe ſich einer Einheitsfront des Reichstages die manchmal größere pſuchologiſche Wirkung ausüben, als geſchriebene darſtellen. In Wirklichkeit iſt es aber ſo geweſen:
nenüber geſehen habe, die mehr oder minder ſtark betont zum Geſetze, und ein ungeſchriebenes Geſetz des Völkerbundsrates iſt es,
nie=
mals nach Nationen abzuſtimmen. Eine Entſcheidung dieſer Fragen, die und würdevolle Jonkheer Johann van Loudon und
ſich zwiſchen Deutſchland und einzelnen Nationen entſponnen haben, ge= erhebt ſich zu ſeiner Eröffnungsrede. Als Vertreter eines
Klein=
ſchieht immer nur nach dieſem ungeſchriebenen Geſetz, und danach iſt
bisher einige Einigung geſucht und gefunden worden, und bei dem
im ein Zweifel, daß ein anderer Außenminiſter oder eine Weg, den wir noch zu gehen haben und deſſen weiteſte Strecke noch welche der anweſenden Mächte etwa nichts von einer Abrüſtung
tere Parteikonſtellation auch nicht mehr in Genf erreicht hätte, dor uns liegt, wäre ein anderes Verfahren in dieſem Augenblick, ufo wiſſen wollen — die Betreffenden dieſes am beſten gleich offen
zum erſten Male ein deutſcher Miniſter den Vorſitz hatte pſychologiſch
nicht richtig geweſen, denn es hätte den bis dahin von allen Nationen
anerkannten Traditionen widerſprochen. Ich frage, ob das Objekt, um
das geſtritten wurde, in dieſem Falle den Einſatz lohnte? Vielleicht länders.) Doch als der optimiſtiſche Jonkheer van Loudon nun
weiteres Fortſchreiten. Man führe ſich doch dieſe Situation
vor Augen und nehme hinzu, daß dieſes Deutſchland ein neues
Mit=
glied des Völkerbundes war, und daß ſchließlich auch Erwägungen
da=
für ſprechen, das letzte, was wir einzuſetzen hatten für und wider, doch
erſt dann einzuſetzen, wenn Deutſchlands Stellung eine allgemein
ge=
feſtigte wau und wenn es ſich um eine allgemein lebenswichtige deutſche
Frage handelte. Die Situation in der Saarfrage war nach zwei
Rich=
müſſe ſich eben daran gewöhnen, daß es in Genf majoriſiert tungen hin gekennzeichnet. Das Ziel der in der Bahnſchutzfrage gegen Nun ſprechen die Vertreter der fünf noch nicht ganz
abge=
mich gerichteten Angriffe iſt falfch, denn
der Bahnſchutz iſt nicht eine Idee der Saarregierung,
ſondern eine Idee des Völkerbundes,
der ſeinerſeits die Saarregierung vor unſerem Eintritt aufgefordert
hätten wir vor dem Völkerbundsrat die Aufhebung einer Entſcheidung
tung mit den Parteien des Reichstags bekundete, berührt wohl= fordern müſſen, die er einmal getroffen hatte. Da hätte man mir, als
ind. Er gibt ſich nicht der Hoffnung hin, daß bereits im Vorſitzendem, ſagen können, daß ich im Intereſſe der Autorität des
werden, daß endlich die franzöſiſchen Truppen aus dem Saargebict
hinauskommen, was ſeit Jahren gefordert wird von der Saarregierung,
gen für ſich. Gewiß, ein Außenminiſter habe es viel einfacher, die mit unendlicher Ausdauer und Geduld immer wieder den Weg nach und drückt jenen unerſchütterlichen Glauben an den guten Willen
Geuf gegangen iſt. Ein ſolcher Antrag hätte in dieſer Tagung nicht
erledigt werden können. Wir hätten daher die Einſetzung einer Kom= der Menſchheit aus, von dem die Engländer immer ſo gern
ſt die andere, bei denen deshalb ein Verhandeln mit gebun= Zurückhaltung des deutſchen Mitgliedes der Saarregierung bei der Feſt= radikale Abrüſtung und ſpricht ſehr, ſehr lange und ſehr trocken
Doch
es kam uns darauf an, daß der Abzug der franzöſiſchen
Truppen endlich erfolgte.
liche anmelden werden. Wir ſtützen uns auf das nüchterne Tages ziemlich wohl, aber ich fürchte, ich würde mich viel weniger wohl leicht umwölkten Alpen. Weiter nichts. Aber die Gedanken der
fühlen, wenn ich den Weg gegangen wäre, den Kollege Breitſcheidt vor= Anweſenden fliegen ihm eine Weile nach, ſie fliegen nach
Eng=
ſhen unſer völkerrechtliches Recht, die Konſequenz von Locarno, ganzen Verhältniſſen an der Saar nichts geſagt hätte. Zweifellos würde land, das auch viel ſchöne Flugzeuge hat, militäriſche gar, mit
ſade dieſen Teil der Rede ſich merken müſſen, weil er die eine Tribüne, der Welt zu ſagen, welches Unrecht der Saarbevölkerung wohin das mächtige England ſo viel ſchön ausgerüſtete
Truppen=
ütbereitung der großen Aktion iſt, die im Som= geſchieht, und da beſteht er nur auf einer Aenderung des Saar=Negimes”, kontingente geſandt hat und in deſſen Gewäſſern zurzeit die ſtolze
Hat nicht die Aufrechterhaltung unſeres Rechtsſtandpunktes der deutſchen britiſche Flotte ſo behaglich ſpazieren fahrt.
r beabſichtigt iſt. Vielleicht hat Herr Dr. Streſemann Politik nichts vergeben in bezug auf künftige Auseinanderſetzungen
Saar in Kauf genommen, weil er die Zuſage empfangen hat, Völkerbundsrat durchgeſetzt haben, durchaus nicht bedeutungslos ſind, ſieur Paul=Boncour, den ſie in Paris den „Robespierrot”
Die Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen iſt zugeſagt,
wenn der Bahnſchutz da iſt.
lönnen —, wir glauben aber, daß die Entwickluug uns recht Früher zwar zugeſagt, wenn die Gendarmerie fertig wäre. Iſt es nicht deren” tun. (Oh, dieſe böſen Anderen — immer ſtören ſie die
ſer wird. Die Reichstagsparteien haben freilich den ihnen auch ein Fortſchritt geweſen, daß dem Bahnſchutz keine Behörde eines Einen . . .). Woran aber denken die Anweſenden, während der
dem Außenmniniſter zugeworfenen Ball nicht aufgefangen, anderen Landes, ſondern nur die Regierungskommiſſion Befehle zu Franzoſe ſpricht? Etwa an Frankreichs Millionenheer oder an
4. Debatte klang aus in den Rednern der kleineren Fraktionen, geben hat, daß der Völkerbund beſtimmt. Ihr dürft nur eingeſetzt wer= den neuen Plan der Oſtfeſtungen oder an Frankreichs ſtändig
den in gauz exzeptionellen Fällen?. Das iſt in der Prax’s doch von nicht wachſende Luftflotte? He? Ich weiß es nicht. Ich denke zu
ür ſtimmten, während beim Mißtrauensantrag gegen den hätte. Dazu war ich erſtens durch die Tradition des Völkerbundsrates Quai Wilſon entlang fährt ein mit einem Radioapparat be=
Remminiſter auch die Sozialdemokraten ſtreikten und ſich der gehalten. Mein Dank ging zweitens an eine Perſönlichkeit, die bei dem ladener Reklamewagen, und das rabigte Inſtrument ſchmettert
ſtienmung enthielten, während die Demokraten gegen das letzten Kampf gerade um die Frage des Bahnſchutzes gemeinſam mit einen abgedroſchenen Foxtrott mitten in die Abrüſtungskonferenz
den deutſchen Regierungsvertretern gekämpft hatte, an Herrn Stephens, hinein, die für Augenblicke ganz außer Faſſung gerät.
Paul=
brauensvotum ſtimmten. So kam man zur allgemeinen der den Mut hatte, vor verſammeltem Völkerbundsrat zu ſagen, daß Boncour fagt: „Frankreich iſt bereit. Frankreich iſt bereit:
ih leitete den Etat mit einer Nede über die Verkehrsvorſchläge nur um ein Kompromiß zwiſchen weitergehenden Anſprüchen und ſeinen Aber niemand kann ſeinen Satz zu Eude verſtehen. Das Nadio
die in ſeinem Etat euthalten ſeien, unter beſonderer Berück= Anſchauung handele, der gegenüber dem Gerede von der angeblich lei= gröhlt lauter. Und mir fällt uun ein, daß derſelbe Wagen heute
Bevölkerung ſei, der die ausſchließlich aus Deutſchen beſtehende Gen= und der Apparat mitten im franzoſenfreundlichen Genf unent=
Rtſetzung der Ausſprache über die Außen= wenn es ſylche Leute ſein eigen nennen könnte. Warum ſollte ich dieſem laut, daß es übermächtig von den Verawänden widerhallte, Uu=
Mann nicht meinen Dank ausſprechen für das, was en bei der doch
Berlin, 23. März. (Eigener Bericht.) Denn noch ſind wir leider nicht ſo weit, daß man allgemein in der um einige Stunden zu früh erfolgt wuar
Seſchäftsorduungsfrage. Dann wurde die Etatzberatung ſortgeietzt, immerhin mit dem Abzug der franzöſiſchen Truppen wieder ein Stück hebt ſich. Er gehört zur übelſten Sorte der Abrüſtungskämpen=
Unrecht gutmachte, eine Sache, um die wir jahrelang gekämpft haben.
A ſie in Genf ſowohl in der Saar= wie in der Oberſchleſienfrage auf Das weitere liegt im Schoße der Zeit. Ob die verſonellen Fragen der denn erſtens iſt er ſehr dick und daher ſchon phyſiologiſch
jeg=
ſaarländiſchen Regierungskommiſſion in der Junitagung bereits gelöft licher Aenderung des Beſtehenden feindlich geſonnen, und
zwei=
a
(Fortſetzung auf Seite 2.
*Abrüſtungskonferenz im Glashauſe.
Von unſerem G. P.=Korreſpondenten.
Genf, 22. März.
Geſtern iſt hier die „Vorbereitende Abrüſtungskonferenz”
für die Verſchlechterung der außenpolitiſchen Lage Deutſchlands verant= eröffnet worden — im berühmten Glashauſe am Genfer See.
mich über die Abrüſtungsbemühungen an und für ſich frivol zu
mandaten und nichts non der Abrüſtung höre. Mit großer Entſchiedens Gegenſätzlichkeit zwiſchen den geſprochenen Worten, den dabei
ge=
dachten Gedanken und dem trotz alledem unbekümmert
weiter=
gehenden Leben. Da ſitzen ſie nun und ſprechen unermüdlich
über Abrüſtung, über den Frieden und über Völkerverſöhnung.
Doch in der Welt geht es gerade jetzt wüſter denn je her, überall
wird gerüſtet und kräftig mit den Säbeln geraſſelt. Und bei all
dem iſt der Lenz ins Land gezogen und gibt ſich gerade hier an
den Ufern des Genfer Sees ſo bezaubernd hin, daß — außer
einigen bedauernswerten Preſſemännern — in dieſer freien
Republik kein Teufel an Abrüſtung, den Völkerbund und
der=
jene Probleme, über die im Glashauſe tagtäglich ſoviel debattiert
wird. Nach Jahr und Tag wird man es „hiſtoriſch”, daher falſch
„Ia séange est auferte!” ſagt der Vorſitzende, der elegante
ſtaates erlaubt er ſich die maliziöſe Bemerkung, daß, falls irgend=
und ehrlich erklären ſollten. („Hüten werden ſie ſich”, denken
in dieſem Augenblick alle Leute im lichtdurchfluteten Glashauſe,
lauſchen aber ſchweigend und verzückt der ſchönen Rede des
Hol=
noch freundlich lächelnd hinzufügt, daß hoffentlich auch die
„Union der Sowjetrepubliken” in Bälde der allgemeinen
Ab=
rüſtung beitreten möge — ſagt ein vorlauter Preſſemann ſo
deut=
lich und vernehmbar, daß es jeder im Glashauſe hören kann:
„Penses=tu .. .", was ſoviel wie das berlineriſche „So ſiehſte
aus” bedeutet und eine Lachſalve auslöſt.
rüſteten Großmächte, und das iſt das Hauptereignis dieſes erſten
Konferenztages. Langſam und müde erhebt ſich der Sehr
Ehren=
werte Vicomte Cecil of Chelwood, K. C., daheim —
Kanzler des Herzogtums von Lancaſter, hier — Hauptdelegierter
des Britiſchen Weltreiches, und beginnt zu ſprechen. Gleich
manchen engliſchen Staatsmännern, iſt auch Lord Cecil ein
merk=
würdiges Gemiſch eines träumenden Phantaſten und eines
wohl=
überlegten Praktikers.
Beim Sprechen ſchaut er nachdenklich zum Fenſter hinaus,
auf den See, auf die Berge, in die blaue Ferne, und macht ſo
haben wir auf einen ſolchen Antrag verzichtet. Praktiſch ſollte erſtrebt lange Pauſen, daß die Anweſenden mitunter befürchten, er hätte
bereits den eigentlichen Zweck ſeines Hierſeins vergeſſen. Doch
was er ſagt, hat Hand und Fuß (engliſche Hände und Füße .. .)
miſſion fordern müſſen. Dann wären aber die franzöſiſchen Truppen, ſprechen und — an den ſie ſelbſt weniger als ſonſt jemand in der
in der Zwiſchenzeit ruhig im Saargebiet geblieben. Die vornehme Welt glauben . . . Lord Cecil iſt Feuer und Flamme für eine
ſtellung des Berichts hat nach außen hin ſeinen Eindruck nicht verfehlt, darüber. Seine Worte ſurren ſo einſchläfernd, daß man ihren
Klang kaum von jenem anderen Surren unterſcheiden kann, das
plötzlich draußen in den Lüften ertönt und die faſt eingenickten
Zuhörer verſtört aus ihrem Döſen auffahren läßt; ein Flugzeug
Ich fühle mich trotz der ſcharfen Angriffe des geſtrigen und heutigen fliegt am azurblauen Himmel und verſchwindet bald hinter den
man dann darauf hingewieſen haben: „Zum erſten Male wird die denen man ſelbſt bis nach Indien fliegen und auch bis nach
Saarfrage in Gegenwart des deutſchen Vertreters behandelt. Er hat China gelangen könnte, wo es jetzt drunter und drüber geht und
Jetzt kommt Frankreich an die Reihe. Es erhebt ſich
Mon=
nennen und der allerdings etwas an den großen Volkstribunen
erinnert, aber nur etwas kleiner von Wuchs iſt ... Robespierrot
ſagt — Frankreich wäre bereit, abzurüſten, wenn es „die
An=
langſam. Vielleicht bin ich morgen ſo weit ... Heute werden
Nun hat man ein Zeichen für die anſcheinend ſtark überſchätzte die Sinne durch ein merkwürdiges Muſizieren abgelenkt, das
Monſieur Paul=Boncours ſchöne Rede taktlos unterbricht: den
denſchaftlichen Saarbevölkerung davon geſprochen hat, wie ruhig dieſe um die Mittagsſtunde über die Montblanc=Brücke gefahren war
darmerie lobte und erklärte, jedes andere Land könne ſich gratulieren, wegt „Deutſchland, Deutſchland über alles” geſpielt hatte, ſo
bekannten Zuſammenſetzung der Saarkommiſſion objektiv getan hats eldlich bedauerlich, daß die Abwickluug dieſer Programmnummer
Kaum, daß England und Frankreich ſprechen, muß auch
glaube ich, daß man trotz des unbefriedigenden Ausganges des Ganzen Italien etwas verkünden. Gut. Signor de Marinis
er=
tens iſt er Berufsſoldat, alſo auch aus dieſem Grunde allen
antimilitariſtiſchen Beſtrebungen durchaus abhold. Nun lieſt er
eine lange Deklaration vor — in Stimme und Haltung jene
Feſtigkeit zeigend, welche all den Leuten eigen iſt, die etwas nicht
Seite 2
Donnerstag den 24 März 1927
Nummer 83
ſelbſt Gedachtes zu äußern haben und ſich daher von jeglicher
Verantwortung angenehm frei fühlen. Alſo: „Italien iſt bereit
... wenn die Anderen das Gleiche tun!” Nicht ſehr neu. Ein
originellerer Gedanke kommt ſchon zu Tage, als Signor de
Marinis recht unverhofft auf Italiens — anno 1919 erfolgte
Demobiliſierung pocht. Was ungefähr ſo viel bedeutet, daß
Muſſolini in Genf für ſich nichts Beſſeres anzuführen vermag,
als — die ſofort nach Kriegsende allerdings ſehr radikal
vor=
genomene Heeresgbrüſtung ſeitens der durch Muſſolini
gehaß=
ten und geſtürzten „ſozialiſtiſchen” Regierung. Ein guter
Treppen=
tvitz der Geſchichte. Die Leute in der Glasveranda lächeln . . .
Doch plötzlich — ein Schuß, ein zweiter, ein dritter! Nervös
fährt alles auf. Geht’s ſchon los gegen Jugoſlawien? Nicht
doch — ein einfältiger Mann am See ſchießt aus einem Teſching
auf vorlaute Waſſerhühner. (Auch ein Gedanke — mit derartigem
Allotria die Abrüſtungskonferenz zu ſtören. Die Behörden ſollten
einſchreiten.)
Bitte um Nuhe! Der Vertreter der Vereinigten Staaten
hat das Wort. Die U. S. A. ſind ja gerade kein Muſterbeiſpiel
eines abgerüſteten Landes. Aber Mr. Gibſon faßt ſich
wenig=
ſtens kurz, klar und ſachlich. Er ſagt: er halte keine Rede, aber
freuen ſoll’s ihn — falls alles ſo verlaufen würde, wie der noble
Lord und der gute Robespierrot es prophezeit haben. Und ſetzt
ſich. Seine Gedanken weilen offenſichtlich mit größerem Intereſſe
in Nikaragua und Mexiko, als in Genf. Gedanken ſind frei.
Ihnen iſt es nicht verwehrt, die brüchigen Wände dieſes
Glas=
hauſes zu ſprengen. Es wird übrigens heiß in der Abrüſtungs=
Veranda. Die Diener öffnen einige Fenſter. Die erſten
Früh=
lingsvöglein zwitſchern im Park der Nationen. Und die
ameri=
kaniſchen Kollegen ſtürzen, nachdem ihr Mann geſprochen, aus
der Konferenz hinaus — teilweiſe ins Telegraphenzimmer,
teil=
weiſe hingegen zur Völkerbundsbar, die Whisky und anderes
Geiſtige verzapft und dadurch die U. S. A. etwas mehr für Genf.
zu intereſſieren hofft..
Nun muß auch der Margnis Sato etwas ſagen. Im
Namen Japans. Das liegt aber ſchon ſo weit, daß kaum jemand
ſeinen Worten lauſcht. Und die es tun, verſtehen keine Silbe.
Außerdem weiß man auch ohnedies, wie friedliebend Japan
beiſpielsweiſe in der Mandſchurei geſinnt iſt und wie wenig ihm
zu einer völligen Abrüſtung fehlt. Sicherlich will es dadurch
Sowjetrußland in edler Weiſe beſchämen, und auch der Tag, da
die Rote Armee reſtlos aufgelöſt ſein wird, dürfte daher gar nicht
mehr ſo fern ſein . . . Inzwiſchen iſt es Abend geworden. Eine
Lokomotive pfeift irgendwo lange und wehmütig, gemahnt an
ferne Länder und weite Fahrt — über Polen, Sibirien, die
Mandſchurei, nach dem fernen, fernen Japan mit den kleinen
Menſchen, kleinen Bäumen, kleinen Häuſern und — den großen,
großen Schlachtſchiffen .."
Nur ein Jemand hat währenb dieſes erſten Sitzungstages
der Abrüſtungskonferenz geſchwiegen — der Vertreter jener
ein=
zigen Großmacht, die wirklich abgerüſtet iſt. Viel wird der ſtets
ſchweigſame Graf Bernſtorff auch im weiteren Verlauf nicht
reden. Mit Recht — Schweigen iſt ſicherlich das Beſte, was er
hier tun kann — Symbol des heutigen Deutſchlands, das ſchweigt
und arbeitet und nur ſo wieder hoch kommen wird.
Der Miniſter ſetzte dann in längeren Ausführungen auseinander
daß in der oberſchleſiſchen Frage durch die Kompromißlöſung
in keiner Weiſe der deutſche Rechtsſtandpunkt angetaſtet
werde. Keine Rede könne auch davon ſein, daß Deutfchland in der
pol=
niſchen Frage nachgegeben habe, weil es ſich bereits in der Weſtpolitik
gegen Rußland gebunden gehabt hätte. Rein ſachlich müſſe jeder
ver=
nünftige Menſch einſehen, daß auf die Dauer Deutſhland von einem
Zollkriege mit Polen keine Vorteile habe. Der Miniſter bedauerte die
Ausführungen des Abg. Bredt üiber die Wirkungsloſigkeit der
Locarno=
politik und hielt daran feſt, daß er, wie auch Briand keine Zweifel
dar=
über hätten, daß die Baſis der deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigung die Rheinlandräumung fein müſſe.
Nach der Rede des Miniſters wurde die Debatte über den Außenetat
abgebrochen und das Haus nahm dann die zurückgeſtellte
Abſtimmung über den Haushalt des Innern
dor. Zunächt wurde die von den Kommuniſten beantragte Streichung
des Mäniſtergehaltes abgelehnt, und zwar gegen die Stimmen der
Sozialdemokraten und Kommuniften und ebenſo das von den
Kom=
muniſten beantragte Mißtrauensvotum gegen den Miniſter von Keudell
mit dem gleichen Stimmenverhältnis. Auch eine große Zahl
kommn=
niſtiſcher Abänderungsanträge zum Etat wurde abgelehnt, darunter auch
die Anträge auf Streichung des Reichskommiſſariats zur Ueberwachung
der öffentlichen Ordnung, auf Streichung der Techniſchen Nothilfe uſw.
Eine Reihe von mit dem Antrag verbundenen Anträgen wurde an die
zuſtändigen Ausſchüſſe üüberwieſen. Der Haushalt ſelbſt wurde in der
vom Ausfchuß vorgeſchlagenen Form angenommen, allerdings
ver=
ändert durch Erhöhung der Titel zur Förderung von Wiſſenſchaft und
Kunſt, zur Förderung des Turn= und Sportweſens uſw.
Darauf wurde die Ausſprache über den Haushalt des Auswärtigen
Amts fortgeſetzt. Der Nationalſozialiſt Graf Neventlow
volemi=
ſierte gegen das Auswärtige Amt und bezeichnete die deutſche
Außen=
politik als völlig verfehlt.
Nachdem noch ein weiterer völkiſcher Redner gefprochen hatte, wurde
die Debatte geſchloſſen. Der Antrag der Völkiſchen auf Streichng des
Vom Tage.
Die Verſuche zur Bildung einer rein bürgerlichen
Regierung in Thüringen führten auch uiter der
Verhand=
lungsleitung des Abg. Beuer=Sondershaufen (Dtſch. Vpt.) zu einem
negativen Ergebnis. Der Abgeordnete gibt ſeinen Auftrag an den
Land=
tagsvorſtand zurück.
Der albaniſche Geſandte in Rom hat Muſfolini
die Dankbarceit ſeiner Regierung für die Albanien
ge=
währte politiſche Unterſtützung ausgeſprochen.
Der italieniſche Botſchafter in London hatte mit
Chamberlain eine lange Unterredung über die
italie=
niſch=ſüdſlawiſche Lage.
In engliſchen politiſchen Kreiſen ſtellt man mit Befriedigung feſt
daß die jugoſlawiſch=italieniſche Kriſe ihrem Ende
zugeht.
Der aus Frankreich ausgewieſene Führer der
kataloniſchen Aufſtandsbewegung, Oberſt Macia,
iſt in Begleitung ſeiner Familie nach Brüſſel abgereiſt. Von dort aus
will er ſich nach Argentinien begeben.
Türkiſche Blätter wollen wiſſen, daß außer dem veröffentlichten
Ver=
trag zwiſchen Italien und dem Iman Yahia noch ein
geheimes Zuſatzabkommen beſtehe, das den Yemen unter
italieniſches Protektorat ſtelle.
Die belgiſche Kammer verhandelte über eine kommuniſtiſihe
Forderung nach Anerkennung der Sowjetregierung.
Außemminiſter Vandervelde erklärte, daß die belgiſche Regierung
augenblicklich nicht daran denke.
Unmittelbar nach ſeiner auf den 25. März feſtgeſetzten Ankunft wird
der ſhriſche Oberkommiſſar Ponſot eine Reiſe nach
Angora antreten, um mit der türkiſchen Regierung wegen der
Beilegung der Differenzen zwiſchen Syrien und der
Türkei Fühlung zu nehmen.
General Tſchan Kai=ſchek veröffentlicht eme
Kund=
gebung, in der er die Chineſen dazu auffordert, das Leben und
die Güter der Ausländer zu ſchützen. Die Lage in
Schang=
hni iſt infolge der Ankunft der nationaliſtiſchen Truppen ruhiger
ge=
tvorden.
MMiniſtergehalts wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Auch der
kom=
muniſtiſche Mißtrauensantrag gegen Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann wurde gegen die Stimmen der Völkiſchen und Kommuniſten be
Stimmenthaltung der Sozialdemokraten abgelehnt. Der
ſozialdemokra=
tiſche Abgeordnete Dr. Breitſcheidt motivierte die Haltung ſeiner
Fraktion damit, daß die Sozialdemokraten kein Mißtrauen gegen
Mi=
niſter Streſemann hegen, aber die Verantwortung der
Regierungs=
politik den Regierungsparteien überlaſſen wollten. Der Etat wurde
ſo=
dann nach den Ausſchußvorſchlägen bewilligt. Es folgte
die Beratung des Ctats des Reichsverkehrsminifteriums,
die Reicheverkehrsminiſter Dr. Koch mit einer Rede einbrachte, in der
er teilſveiſe ſeine Ausführungen im Haushaltsausſchuß wiederholte. Zur
Frage des Ausbaues der deutſchen Wafſerſtraßen bemerkte der Miniſter,
daß man es vermeiden müſſe, einen Gegenſatz zwiſchen Eifenbahn und
Kanälen in der Agitation zu ſchaffen. Es miiſſe nüchtern geprüft
wer=
den, ob der Ausbau der Waſſerſtraßen volkswirtſchaftlich geboten
er=
ſcheine. Der Ausſchuß habe beim Kapitel Kanalfragen 36 Millionen
geſtrichen, darunter guch die Mittel für die Unterſuchung des Miktelland=
Kanals. Das bedeute nicht eine Aufhebung, ſondern eine Verſchiebung
des Baues. Die Bauwürdigkeit des Hanſa=Kanals und des Aachen=
Rhein=Kanals würde unterſucht werden. Der Miniſter ging dann auf
das Kraftfahrwefen über und erklärte, er werde bemüht ſein, die
Ein=
bürgerung des Kraftfahrzeuges nach Kräften zu fördern. Einheitliche
Vorſchriften für den Straßenverkehr ſeien notwendig, ebenſo der
Aus=
gleich der Intereſſen der Kraftfahrzeughalter und der
Wegeunterhal=
tungspflichtigen. Die Arbeiten zur Neugeſtaltung der
Kraftfahrzeug=
ſteuer würden in Angriff genommcn werden, ſobald eine vom
Reichsver=
band der deutſchen Automobilinduſtrie in Ausſicht geſtellte Denkſchrift
vorliegt. Im Luftverkehr werde die Regierung auf eine fortſchreitende
Beſeitigung ber Nachteile hinarbeiten, welche für Deutſchland anderen
Staaten gegenüber noch immer beſtchen. Der internationale
Lufiver=
kehr unter deutſcher Beteiligung heXe weſentliche Fortſchritte gemacht.
An einer Luftverbindung von Europa nach Oſtaſien und nach der
Tür=
kei werde gearbeitet. Dazu gehöre auch der Abſchluß internationaler
Luſtverkehrsabkommen. Im Eiſenbahnweſen habe das Verhältnis
zwi=
ſchen Regierung und Reichsbahngeſellſchaft ſich erfreulich gebeſſert. Die
Regierung werde ihren Einfluß auf die Geſellſchaft ſo umfaſſend
geſtal=
ten, wie es mit den Beſtimmungen des Reichsbahngeſetzes irgend
ver=
einbar iſt. Finanziell werde ſich aus dem letzten Wirtſchaftsjahr
voraus=
ſichtlich ein, wenn auch nicht hoher, Ueberſc ß ergeben. Der Vorwurf,
daß die Reichsbahngeſellſchaft die Reichskredite zur Bautätigkeit und
Arbeitsbeſchaffung nicht in befriedigendem Umfange verwendet habe, ſei
unberechtigt. Die Geſellſchaft hätte für die Velebung des
Arbeits=
marktes im Jahre 1927 noch mehr tun können als 1926. Der Miniſter
erklärte ſchließlich, er werde mit Nachdruck darüber wachen, daß die
Reichsbahngeſellſchaft auf dem Gebiete des Perſonalweſens ihre
Ver=
pflichtungen erfüllt.
Die Beratungen wurden hierauf abgebrochen und auf Donnerstag,
1 Uhr, vertagt. Schluß gegen 7 Uhr.
Das Kompromiß
zum Arbeitszeitnotgeſetz.
Die tariflichen Löſungen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die am Dienstag zwiſchen den Regierungsparteien
getrof=
fenen Abmachungen über das Arbeitszeitgeſetz haben am
Mitt=
woch die Zuſtimmung des Kabinetts gefunden. Sie werden
nun=
in die Regierungsvorlage hineingearbeitet und dem Reichsrax
und Reichstag zugehen. Im weſentlichen beſtehen die
Verände=
rungen in folgenden Punkten: Der §6der urſprünglichen
Ver=
ordnung erhält einen neuen Abſatz 3, worin geſagt wird, daß
die Arbeitszeit tariflich geregelt wird und, iſt der Tarifvertrag
in nicht mehr als drei Monaten abgelaufen, ſo dürfen die
Be=
hörden eine längere Arbeitszeit, als nach dem Tarifvertrag
zu=
läſſig geweſen ſei, nicht zulaſſen. In dem neuen § 6a wird be=, daß grundſätzlich bei Mehrarbeit der Arbeitnehmer
An=
ſpruch auf eine angemeſſene Vergütung über den Lohn für die
regelmäßige Arbeitszeit hinaus habe. Als angemeſſener Zuſchlag:
gilt eine Zulage von 25 Prozent, ſofern die Beteiligten eine
andere Löſung nicht vereinbarten. Im Streitfall entſcheidet der
Schlichter. War die Mehrarbeit am 1. April tarifvertraglich;
ſchon vereinbart oder behördlich zugeſtanden, ſo gilt dieſe Vor= erft nach Ablauf des Tarifvertrages oder der
Genehmi=
gung, ſpäteſtens jedoch vom 1. Juli ab. § 9, um den ja im:
weſentlichen der Streit ging, erhält dieſe Löſung: Die Arbeits= darf bei Anwendung der in §5 3 bis 7 bezeichneten
Aus=
nahmen zehn Stunden täglich nicht überſchreiten. Eine
Ueben=
ſchreitung iſt nur in Ausnahmefällen aus dringenden Gründenu
des Gemeinwohls mit befriſteter Genehmigung zuläſſig
und=
wenn es ſich um Vorbereitungs= oder Ergänzungsarbeiten
han=
delt, bei denen eine Vertretung des Arbeiters durch andere=
Arbeitnehmer des Betriebes nicht möglich ift, die Heranziehungg
betriebsfremder Arbeitnehmer aber dem Arbeitgeber nicht
zuge=
mutet werden kann. Was als Vorbereitungs= und
Ergänzungs=
arbeit anzuſehen iſt, beſtimmt der Reichswirtſchaftsminiſter nach
Anhörung der A=beitnehmer und Arbeitgeber. In den § 1)
wird eine neue Beſtimmung aufgenommen, wonach die Beſchrän= der Arbeitszeit keine Anwendung findet bei Arbeiten im
Notfällen und anderen außerordentlichen Fällen, die unabhängig,
vom Willen der Beteiligten eintreten und nicht auf andere Weiſg
zu beſeitigen ſind, beſonders wenn Rohſtoffe oder Lebensmitte:
zu verderben drohen oder wenn ein Arbeitserzeugnis zu
miß=
lingen droht. Das gleiche gilt, wenn eine geringe Anzahl vorn
Arbeitern an einzelnen Tagen mit Arbeiten beſchäftigt
ſind=
deren Nichterledigung das Ergebnis der Arbeit gefährdet oder
einen unverhältnismäßig hohen Schaden zur Folge haben würd=
und wenn dem Arbeitgeber andere Vorkehrungen nicht
zuge=
mutet werden können.
Erhöhung der Poſiportoſätze?
Die Berechnungen, die im Reichsſinanzminiſterium au
Grund der Abmnachungen zwiſchen den Regierungsparteien ange
ſtellt wurden, ſind jetzt ſo weit gediehen, daß ſich über die Neut
geſtaltung des Etats ein ziemlich klares Bild gewinnen läßn
Das Defizit war im Ganzen auf 725 Milliouen
berechnet worden. Dafür ſind 200 Millionen Ueberſchüſſ
aus dem am 1. April ablaufenden Rechnungsjahr zur Verfügung
Nach den bisherigen Eingängen aus der Einkommen= und Kör
perſchaftsſteuer konnte der Etatanſatz für dieſe Poſitionen um
260 Millionen erhöht werden. Außerdem wird der
Betriebs=
mittelfonds von 190 Millionen herangezogen, das ſind alſo zu
ſammen 650 Millionen. Die übrigen 75 Millionen Defizit ſin?
durch Streichungen an einzelnen Poſten eingeſtellt, darunter 5
Millionen von der produktiven Erwerbsloſenfürſorge. De‟
ordentliche Etat ſteht alſo. Auch die Abſicht, im außerordenn
lichen Etat eine Anleihe von 500 Millionen aufzunehmen, in
fallen gelaſſen worden. Hier ſind es vor allem die Kanalbauter
die eine weſentliche Streichung erfuhren. Das Tempo, in dern
die Bauten vorgenommen werden ſollen, wurde weſentlich ge‟
ſtreckt, ſo daß hier allein 20 Millionen geſtrichen wurden. Außen
dem ſoll die Kanaliſierung der Weſer mit 8 Millionen hinaus
geſchoben werden. Formell iſt alſo der Ausgleich zwiſchen Eim
nahmen und Ausgaben hergeſtellt. Dabei iſt aber, wie bereit:
wiederholt geſagt, eine Reihe von unvermeidlichen Forderungern
wie die Erhöhung der Zahlungen für die Kriegsbeſchädigten un.
ur
weil ſich an
Fus den glei
tia ſo energi
ſt der N.
die Beamtenbeſoldung nicht berückſichtigt. Die Regierung wir?
hierfür einen Nachtragsetat anfordern. Wie die Mittel daz
dann flüſſig gemacht werden ſollen, iſt noch nicht ganz klar. E
wird aber nach wie vor der Plan erwogen, die Einnahmen auu
der Poſt noch zu ſteigern durch eine Erhöhung der Portofätz=
Der Reichspoſtminiſter hat ja vor wenigen Tagen darauf hit
gewieſen, daß Deutſchland gegenwärtig das billigſte Porto hab-
Indeſſen ſind das Sorgen, die erſt nach Oſtern akut werden.
*Die Verſteigerung der Zarenjuwelen
in London.
Am 16. d. M. wurde bei Chriſti in London ein Teil der
ruſſiſchen Kronjuwelen verſteigert. Die Juwelen wurden vor
einiger Zeit von der Sowjetregierung an ein engliſches Syndikat
für eine anſehnliche Summe verkauft. Sie ſtammen zum größten
Teil aus dem 18. Jahrhundert. Und wenn es ſich auch noch nicht
um den geſamten Kronſchatz der Romaneffs handelt, ſo dürfte
eine kurze Beſchreibung dieſer in der Welt einzig daſtehenden
Koſtbarkeiten zurzeit nicht ohne Intereſſe ſein.
Das religiös gefärbte Hofleben im alten Moskowien war
äußerſt prunkvoll. Anfangs des 17. Jahrhunderts erfuhr es
aller=
dings durch die Reformen Peters des Großen für kurze Zeit eine
Einbuße. Peter der Große war in ſeinem Privatleben ſchlicht
und haßte jeden Pomp. In den letzten Jahren ſeiner Herrſchaft
mußte er jedoch ſeine ſparſame und einfache Lebensweiſe zum
Teil aufgeben. Da ihm daran gelegen war, für den Fall ſeines
Todes, ſeiner Gattin Katharina größere Rechte zu ſichern — ſo
entſchloß er ſich, Katharina mit allem erforderlichen Zeremoniell
zu krönen. In Anbetracht der peinlichen Tatſache, daß Katharina
immerhin als gefangene Eſtin nach Rußland gekommen und
an=
fangs die Geliebte, dann erſt die Gemahlin des ruſſiſchen Zaren
geworden war, wurde die Krönung, nicht ohne Abſicht,
außer=
ordentlich prunkvoll gefeiert. Zudem wurde das erſtemal in der
Geſchichte Rußlands eine Frau mit dem Imperatorentitel
ge=
krönt. Die Zermonie erfolgte in der Uſpenſki=Kathedrale zu
Moskau, ſie wurde mit einem zuvor noch nie dageweſenen
Auf=
wand an Schmuck und koſtbaren Trachten gefeiert. Eigens zur
Krönung der neuen Kaiſerin wurden damals zahlreiche Diademe
im Auslande beſtellt, ſo namentlich die Krone, welche aus
Dig=
manten von ſeltener Größe mit außerordentlicher Schönheit
zuſammengeſetzt war. Die Kronſpangen waren mit großen und
ſeltenen Perlen verziert, die Spitze mit dem
diamantenge=
ſchmückten Kreuz ruhte auf einem rieſigen Rubin, den einſt der
Fürſt Gagarin dem Fürſten Menſchiko geſchenkt und von dieſem
in den Beſitz Katharinas gelangt war. Die Krone ſtellt heute
ein Prunkſtück des „Diamantenfonds” dar.
Mit der Krönung Katharinas I. beginnt für Rußland eine
ſiebzigjährige Herrſchaft des weiblichen Geſchlechts. Alle Zarinnen
hatten eine ausgeſprochene Vorliebe für Edelſteine und koſtbaren
Schmuck. Sie machten keinen Unterſchied zwiſchen ihrem privaten
Eigentum und dem des Ruſſiſchen Reiches, und waren daher in
der glücklichen Lage, derartige Summen zum Ankauf von Juwelen
auszugeben, wie es ſich kein einziger europäiſcher Souverän hätte
geſtatten können. Der Zarin Anna Vorliebe für Edelſteine war
ſo unbezähmbar, daß ſie ganze Karawanen ausrüſten ließ, die ihr
die gewünſchten Schätze aus China und Indien beſchaffen
mußten. In ihrem Schloß zu Gatſchina richtete ſie eine beſondere
Werkſtatt ein und erſchien hier oft perſönlich, um die
Schleif=
arbeiten zu kontrollieren. Sie richtete auch die von Peter
er=
baute, ſpäter aber niedergebrannte „Edelſtein=Mühle” in
Peters=
burg wieder auf und ſtellte hier zuhlreiche Schleif= und
Polier=
arbeiter an. Zur Zeit Katharinas II. war der Pomp am
ruſſi=
ſchen Hof, derartig groß, daß ſelbſt König Ludwig XV. von
Frankreich wegen der Geſchenke, die er der Zarin zu ſenden ſich
genötigt glaubte, in einige Schwierigkeiten geriet.
Dank der geſchilderten Umſtände ſammelte ſich ſchließlich in
der Schatzkammer der rüſſiſchen Zaren ein rieſiges Edelſteinlager
an. Es wurden die beſten Juweliere ihrer Zeit: Poſſier, Duval,
Pfiſterer und andere nach Petersburg beordert. Als die
bemer=
kenswerteſten Kunſtwerke dieſer Meiſter ſind an erſter Stelle zu
nennen: zwei Kronen, das Reichszepter, der Reichsapfel und die
große Keite des Andreas=Ordens. Die große Imperatoren=
Krone wurde für die Krönung Katharinas I. vom Juwelier
Poſier im Jahre 1762 hergeſtellt. Dieſe Krone, welche bei ſieben
Krönungen gebraucht wurde — von Katharina II. bis
Niko=
laus II — ſteht, abgeſehen von hohem materiellem Wert, in
ihrer künſtleriſchen Ausführung einzig da. Sie hat im ganzen
4963 Edelſteine im Gewicht von 2858 Karat aufzuweiſen, darunter
75 große Perlen und einen großen Rubin von 400 Karat. Den
Rubin kaufte im Jahre 1676 der ruſſiſche Geſandte in Peking
für 26 720 Rubel. Die Krone iſt unvergleichlich graziös und leicht
verarbeitet, wiegt aber trotzdem über 5 Pfund. Der Reichsapfel
beſteht aus einer ausgehöhlten Kugel von poliertem Gold und
iſt mit Brillanten reich verziert. Das Kreuz ruht auf einem
ungewöhnlich großen Saphir. Der Reichsapfel ſowie das Zepter
gehören der Zeit Katharinas II. an. Das Zepter beſteht aus
einem goldenen Stabe und ebenfalls einer ausgehöhlten
polier=
ten Goldkugel, die von acht mit Brillanten verzierten Ringen
umſchlungen iſt. Der Hauptſchmuck dieſes Signums iſt der
be=
rühmte 195 Karat ſchwere Orloffſche Diamant. Dieſer Stein ſoll
aus Indien ſtammen, wo er im Palaſt eines indiſchen Fürſten,
zuſammen mit einem anderen Stein von gleicher Größe, einſt die
Augen einer Buddhafigur darſtellte. Zu Anfang des 18.
Jahr=
hunderts ſoll er die Beute eines franzöſiſchen Soldaten geworden
und ſo nach Europa gelangt ſein. Dieſe Legende kann heute
natürlich kaum nachgeprüft werden. Tatſache bleibt indeſſen, daß
dieſer Stein vom Favoriten Katharinas, dem Fürſten Orlof
im Jahre 1773 erworben wurde. Der Fürſt war gerade bei de
Zarin in Ungnade gefallen; doch als er ihr zur Verſöhnung z
ihrem Namenstage dieſen Diamanten, deſſen Wert ſich auf mel
als 400 000 Rubel belief, darbrachte, wurde er nicht nur i.
Gnaden aufgenommen, ſondern überdies mit koſtbaren Geſchenke-
und hohen Titeln bedacht.
Die ſogenannte „kleine Krone” wurde Ende des 18.
Jah-
hunderts für die Kaiferin Maria Feodorowna, die Gemahli
Pauls, angefertigt. Eine zweite, ebenſolche Krone, wurde
eigen=
für die letzte Zarenkrönung 1894 hergeſtellt, da man zwei
Krone-
benötigte — eine für die Zaren=Witwe Maria Feodorowna um
ach der Red
Eine Prd
ſiod
Lutt
9
WN
eine für die Gemahlin Nikolaus II., Alexandra Feodorowvn-
Doch kann dieſe, zur Neuzeit hergeſtellte Krone, die ſehr teue
zu ſtehen kam, dennoch weder nach ihrem künſtleriſchen Wer
noch nach dem Wert der hier verwendeten Edelſteine im entferl
teſten mit den früheren Kronen verglichen werden. Im 17. um
18. Jahrhundert muß die Juwelierkunſt denn doch auf eine
höheren Stufe geſtanden haben, als heutzutage. Sehr eigenari
ſind auch die aus Edelſteinen beſtehenden Blumenſträuße, welc.
zur Verzierung der Korſage dienten. Unter ihnen fällt beſondel
ein großer Blumenſtrauß mit Blättern aus Smaragden um
Blumen aus Brillanten auf, den die Kaiſerin Katharina II. S
tragen pflegte. Wenn man auf einen unſichtbaren Knopf druc
öffnet ſich der Strauß und eine kleine Nachtigall aus bunls
Edelſteinen kommt hervor, bewegt die Flügel und trillert en
Liedchen.
Einzigartig ſchön und von großem wiſſenſchaftlichem We
ſind endlich verſchiedene ungefaßte Edelſteine. Den erſten Pie
unter ihnen nimmt der berühmte „Schach” ein — ein nur
wen-
geſchliffener, länglicher Diamant im Gewicht von 88 Karat. A*
ihm ſind drei Namen ſeiner früheren arabiſchen Beſitzer aus de
16., 17. und 19. Jahrhundert eingeritzt. In der zweiten Halſ
des 17. Jahrhunderts zierte er den Thron des Großmogu-
Aureng=Senba, gelangte dann nach Perſien und wurde 1825 NE
Hoſrew=Mirſa als Sühne für den Mord des ruſſiſchen Geſandié!
A. S. Gribojedoff an Nikolaus I. ausgehändigt. Außer all dieſe
hier aufgezählten Koſtbarkeiten enthält der „Diamantenfoſio—
der Sowjetmacht noch eine ſchier unüberſichtliche Kollektion IE
tenſter Kleinodien, die alle entweder durch ihre künſtleriſche Ze
arbeitung oder infolge Schönheit und Seltenheit der Edelſteln
bemerkenswert ſind. Der ganze Kronſchatz wird auf 350 Mn
lionen Goldrubel — zirka 700 Millionen Goldmark geſchabt.
Harry v. Hafferberg.
Nummer 83
Die Genfer
Abrüſtungsverhandlungen.
tmänienbezeichnet ſich als die Wachtim Oſten. Boncour
begründet den franzöſichen Konbentionsentwurf.
EP. Genf, 23. März.
In der heutigen Nachmittagsſitzung der Abrüſtungskommiſ=
Fprach zuerſt der rumäniſche Delegierte, der Berner Geſandte
ſamene, der ſich auf Cavour, Bismarck und Briand berief, um
uränien als die Wacht im Oſten hinzuſtellen.
Ru=
wien ſei zu allen Abrüſtungsbeſtrebungen bereit geweſen, und
ſſiche in den beiden vorliegenden Entwürfen keine
unverſöhn=
ſen Gegenſätze. Trotzdem müſſe er ſagen, daß ihn beide etwas
aguſcht hätten, da die von Rumänien bereite bei der
Waffen=
velskonferenz geltend gemachten Bedenken gegen eine
über=
tene Publiziät angeſichts des Fehlens des großen ruſſiſchen
naxes nicht berückſichtigt ſeien. Er behalte ſich die Einbringung
es entſprechenden Antrages vor.
Der franzöſiſche Delegierte Paul=Boncour, der in einer
ußen Rede ſeinen von uns ſchon mitgeteilten
Konven=
orsentwurf begründete, legte nochmals dar, daß es ſich
ſaSarum handeln könne, die Friedensrüſtungen zu beſchränken,
o daß leine Beſchräntung dieſer Rüſtungen ohne Kontrolle
ga ich ſei. Gerade weil Frankreich heute anerkenne, daß die
teſtiellen Kriegsmöglichleiten nicht beſchränkt werden können,
iſſe der Zeitpunkt vom Völkerbund genau überwacht werden,
eine Armee vom Friedens= auf den Kriegszuſtand gebracht,
zh. mobiliſiert werde. Der Völkerbund, deſſen Aufgabe die
tegsverhinderung ſei, müſſe alſo in die Lage verſetzt werden,
P Eintreten dieſes Zeitpunktes zu überwachen, und von jeder
phäliſierungsmaßnahme in Kennrnis geſetzt werden. — Bei der
zuttenfrage verwies Paul=Boncour auf den Gegenſatz zu
m engliſchen Entwurf. Er ſei jedoch einem Kompromiß nicht
gerieigt. Die Hinzuziehung der zivilen Luftflotten in
beſtimm=
p Fällen rechtfertigte er damit, daß er ertlärte, es ſei viel
leich=
ein Zivil=Flugzeug in eine Kriegsmaſchine zu verwandeln,
fzein Handelsſchiff in ein Kriegsſchiff. Dann wandte er ſich
den amerikaniſchen Delegierten Gibſon, um in ſcherzhafter
ſrm, aber mit ſehr ernſtem Unterton nahezulegen, wieviele
üch ichten man auf Amerika nehme, und wieviele Konzeſſionen
u gemacht würden, nur um Amerika den Beitritt zur
Kon=
atſon zu ermöglichen. So rechtfertigte er auch die Einſetzung
7 Ständigen Abrüſtungskommiſſion mit der Rückſicht auf
Ame=
u, weil ſich andernfalls ja ein Völkerbundsorgan gefunden
ute, das den gleichen Zweck erfüllt, haben würde. Die von
herika ſo energiſch abgelehnte Kontrolle begründete Paul=
Bon=
er mit der Notwendigkeit, Mißverſtändniſſe und vielleicht
un=
bechtigte Klagen durch einfache Aufklärungen abſtellen zu kön=
Er verſtehe nicht, wieſo eine ſolche Kontrolle als
Demüti=
empfunden werden könne, und er erkläre, das könne
höch=
ſts der Fall ſein, wenn es ſich um die Kontrolle des Siegers
genüber dem Beſiegten handle. In dieſem Falle dürfe er
mens Frankreichs ſagen, daß Frankreich jede ſolche Kontrolle
guiehmen bereit ſei. Die Kontrolle ſelbſt ſei die
unentbehr=
le Ergänzung zu der ganzen Konvention.
Nach der Rede Paul=Boncours wurde die Sitzung auf morgen
mmittag vertagt. In dieſer Sitzung werden neben den
Vertre=
n einiger kleiner Staaten Lord Robert Cecil und nochmals
ſtalieniſche Delegierte General de Marinis ſprechen.
Eine Präambel Lord Robert Cecils.
Lord Robert Ceeil hat heute zu ſeinem Konventionsentwurf
ee Präambel vorgelegt, in der es heißt, daß die
Aufrecht=
ehaltung des Friedens eine Herabſetzung der
üſtungen auf das mit der nationalen
Sicher=
hit zu vereinbarende Minimum verlangt. Sie
mmit Bezug auf den Artikel 8 des Paktes und erkennt an, daß
de Herabſetzung der Rüſtungen durch ein
inter=
nitnales Abkommen, den Zweck verfolge, die Gefahr
enes Angriffs eines Staates gegen einen
an=
eren zu vermindern, und „daß alle Abkommen zur
Be=
an ung der Rüſtungen von dieſem Geſichtspunkt aus
ange=
ſen werden müſſen”. Weiter erklärt die Präambel, daß die
Fabſetzung und die Begrenzung der Rüſtungen auf Heer, Flotte
9 Luftflotte gleichzeitig und auf möglichſt viele Nationen
aus=
gehnt werden müſſe ſowie, daß für die Konvention der Wunſch
Krieg verarmten Völker der Rüſtungswettlauf darſtellt”.
Wiesbadener Staatstheater Kleines Haus.
Uraufführung:
„Das Land im Rücken”
Kammerſpiel in drei Akten von Herbert Scheffler.
Das Land im Rücken”, das iſt die Vergangenheit, die
mer wieder fordernd in die Gegenwart eingreift. Der der
Inſch nicht entrinnen, die er nicht abſchütteln kann. Und die
ehend wird, wenn ungebüßte Schuld ſie beſchwert. Die drei
Andelnden und leidenden Menſchen des Kammerſpiels: Serge,
N Bruder Ilja und deſſen Frau Ruth ſind durch Schuld
ſchick=
verknüpft. Serge, das böſe Prinzip, die Spielernatur, Ruth
9 Ilja die durch Liebe zur inneren Freiheit ſich Durchringen=
19. Die Handlung iſt mit Spannung und Dramatik geladen.
(ſth hat infolge ihrer Gewiſſensbiſſe Ahnungen, die myſtiſch
heinen, aber ſich im Laufe der Handlung einfach erklären.
Iſe iſt kraß. Aber, ausgenommen des Endes — Ruth erwürgt
292, eine ſelbſt im höchſten Affekt unmögliche phyſiſche Kraft
eer Frau — möglich und folgerichtig geſtaltet. Denn es gibt
Leben der Menſchen mehr und verwickeltere Tragödien,
unter=
ſche, verkettende Zuſammenhänge, als die kühnſte Phantaſie
es. Dichters erfinden könnte.
Die Aufführung unter der zielſicheren, plaſtiſch und ſtark
ha tenden Regie des Intendanten Dr. Carl Hagemann
hervorragend. Das Zuſammenſpiel von Auguſt Momber
a), R. Kleinert (Serge) und Frau Thila Hummel
ih) war von ſelten vollendeter Geſchloſſenheit, innerlich
ſend und vibrierend. Eine ganz ſtarke und außergewöhnliche
Auf pieleriſche Leiſtung. Kultiviertes und abgerundetes Können.
Kleinerts packende Kunſt errang noch einen Sondererfolg.
7 borzüglicher Regieinfall war das pauſenloſe Spiel, wodurch
Spannung erhalten blieb und die Stimmung konzentriert,
onſt ſo häufig durch Pauſen zerriſſen wird. Uebergänge
Zeiten und Einſchnitte wurden durch ein ganz kurzes, kaum
Eliches Schließen des Vorhanges bei abgedunkelter Szene und
9 ſonſt vermittelſt der Beleuchtung markiert.
Die glänzende Aufführung errang einen ſtarken Erfolg. —
hefflers „Land im Rücken” wurde 1926 mit dem vom Goethe=
InO in Bremen in Verbindung mit dem Bremer Schauſpiel=
P8 ausgeſchriebenen Schauſpielpreis ausgezeichnet. J. D. U.
Donnerstag, den 24 März 1927
Seite 3
Die 60=Jahr=Feier der Nationalliberalen Partei.
Die Feier am Bennigſen=Denkmal.
Die Teilnehmer der Feier ſingen das Deutſchland=Lied.
Vorn Reichsminiſter Dr. Streſemann (X), links von ihm
Reichs=
miniſter Dr. Curtius.
Am 20. März fand in Hannover die Jubiläumsfeier der Nationalliberalen Partei ſtatt. Nach einem Feſtakt am Bennigſen=Denkmal
vereinigten ſich die Teilnehmer der Feier im Neuen Nathaus zu einem Feſtabend. Die Tiſchrede hielt Geheimrat Prof. Dr. Kahl.
Reiſt Streſemann nach Rom?
* Berlin, 23. März. (Priv.=Tel.)
Die italieniſche Preſſe behauptet, der Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann werde die Oſterferien in Italien verbringen und
Gaſt der römiſchen Regierung ſein. Soweit wir unterrichtet ſind,
beabſichtigt lediglich Frau Streſemann, mit ihrem Sohn eine
italieniſche Reiſe zu unternehmen. Der Außenminiſter ſelbſt hat
keinerlei Reiſedispoſitionen getroffen, da er heute noch gar nicht
überſehen kann, ob er um Oſtern herum Zeit zu einer längeren
Italienreiſe hat, zumal er ja ſeinen Urlaub erſt kurz hinter ſich
hat. Damit dürften ſich auch die Behauptungen erledigen, die
von einer Zuſammenkunft Streſemann—Muſſolini wiſſen wollen.
Errichtung eines deutſchen Konſulats in Beirut
Geſandtſchaftsrat Dr. Schwörbel,
Rebend iſt, die Hinderniſſe für die wirtſchaftliche Wiederher= der bisher der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes
ange=
ſlung der Welt zu überwinden, die „gegenwärtig für die durch hörte, iſt zun Leiter des neuerrichteten deutſchen Konſulats in
Beirut (Syrien) ernannt worden.
Kommuniſtenterror in Berlin.
Rote HundertſchaftenüberfallenPolizeibeamte.
Blutige Zuſammenſtöße. — Die Polizei in
erhöhter Alarmbereitſchaft.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Reichshauptſtadt ſteht zurzeit im Zeichen der
kommu=
niſtiſchen Hundertſchaften, die ſeit der Schießerei vom Sonntag
abend im Vorortbahnhof Lichterfelde ununterbrochen die Polizei
in Atem halten. Es hat am Dienstag abend heftige
Zu=
ſammenſtöße, in verſchiedenen Stadtteilen
ge=
geben, bei denen zahlreiche Poliziſten nicht unerheblich
verletzt wurden und von ihrer Waffe Gebrauch machen
muß=
ten. Eine Perſon iſt bereits im Krankenhaus ihren Verletzungen
erlegen. Die Polizei befindet ſich in erhöhter
Alarm=
bereitſchaft. Die Mannſchaften durchziehen mit dem
Ge=
wehr die Straßen. Die Patrouillen ſind verſtärkt und zahlreiche
Mannſchaftswagen durcheilen ununterbrochen in raſchem Tempo
die Straßen, um der Bevölkerung und Intereſſenten zu zeigen,
daß die Polizei auf dem Poſten iſt und bereit, einzugreifen. Die
Kommuniſten rüſten bereits zu neuen Demonſtrationen am
Don=
nerstag abend, die ſie diesmal auf den Schauplatz der Kämpfe
vom Sonntag abend nach Lichterfelde verlegen wollen. Es iſt
aber anzunehmen, daß es diesmal nicht zu ſo ſchweren
Ausſchrei=
tungen kommt, weil die Polizei von vornherein genügend Kräfte
zur Verfügung ſtellt, ſo daß es die Kommuniſten vorziehen
dürf=
ten, ſich ruhig zu verhalten.
Die Straßenkrawalle haben bereits im
preußi=
ſchen Landtag ein parlamentariſches Nachſpiel
gehabt. Der Innenminiſter und frühere Berliner
Polizei=
präſident Grzeſinſki nahm zu den Ruheſtörungen das Wort und
erklärte, er ſei gewillt, mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln
den Urſachen entgegenzutreten Störungen rückſichtslos zu
unter=
binden und die Quellen, aus denen dieſe Zuſammenſtöße geſpeiſt
werden, zu verſtopfen. Dabei legte er beſonderen Wert darauf,
daß es für die Beamten eine Notwendigkeit ſei, von der Waffe
Gebrauch zu machen; er habe die Waffe, um ſich zu ſchützen und
Ruhe und Ordnung zu ſtiften. Dieſe Ausführungen riefen bei
den Kommuniſten lärmenden Proteſt hervor. An ein allgemeines
Verſammlungs= und Demonſtrationsverbot denkt der Miniſter
im Augenblick noch nicht.
*Lieder=Abend.
Frl. Mathilde Weber iſt hier eine längſt anerkannte
Ge=
ſangslehrerin; und doch freut man ſich, dies immer wieder von
neuem konſtatieren zu können. Auch geſtern abend überzeugte
der Lieder=Abend, den ihre Ausbildungsklaſſe an der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt gab, und zeugte von gewiſſenhafteſtem
und ernſteſtem Studium und vom Glauben der Schülerinnen an
ihre Lehrerin, die in ſo ruhig=vornehmer Weiſe das lehrt, was
reife Erfahrung ſie zu lehren berechtigt. Ihre beſte Schülerin
iſt ohne Zweifel Frl. Klara Herber; ſie kann ſingen, und
ſingt mit Geſchmack und Empfindung; wenn es ihr gelingt —
und wie glauben es beſtimmt —, den Ton ganz locker zu machen, worden, daß er zuerſt die Trikolore mit dem Rüſſel aufnahm. Er
daß die Stimme mehr leuchten kann, wenn es ihr gelingt, letzte
Freiheit der Geſtaltung zu gewinnen — die „ewige Liebe” zeigte
deutlich, daß die junge Sängerin in dieſer Hinſicht reich begabt
iſt —, dann wird ſie ihren Weg machen, der ſie, meiner Meinung
nach, zur Bühne führen wird. Solche ſchwere, dunkle Altſtimmen
ſind ſelten und mit Recht geſchätzt. Frl. Herber ſang u. a. (nach
Beethoven= und Brahms=Liedern) drei der ſo reizend innigen
Löns=Lieder, die Brückmann ebenſo innig zu vertonen verſtanden ruhigen und gleichmütiger werden würde, aber ſeine
Wutaus=
hat; dieſe vollwertigen kleinen Dinger ſind aber nicht einmal
leicht, die Gefahr, ins Sentimentale zu geraten, iſt immer da;
Frl. Herber ſang ſie ſchlicht und einfach und darum ergreifend.
Kurz: der Eindruck, den die junge Künſtlerin macht, iſt in jeder
Hinſicht ſympathiſch; ſie hat Recht, den Künſtlerberuf zu wählen.
Sie ſang dann zuſammen mit Frl. v. Hagen — die hat eine
auch in der Aufregung liebe, niedliche Sopranſtimme — ein
erwiderte, daß „ihr Herz anders fühle”, ſo daß Grund zur
An=
nahme vorhanden iſt, daß die Beiden ein Duett aus „Freiſchütz”
Friſch und ſicher brachten dann ſämtliche Schülerinen Tänze
für dreiſtimmigen Frauenchor von Schubert, umrahmten ſo in Urteil vollzogen werden ſollte, erhielt der ahnungsloſe Elefant
willkommener Weiſe das Ganze, und Frl. Menges begleitete
ſämtliche Nummern in feiner Anpaſſung an die Sängerinnen.
Der Abend ſah einen vollen Saal und ein dankbares
Publikum.
fant, der auf deutſchem Boden das Licht der Welt erblickte und
in Paris großen Ruhm erntete, iſt jetzt auf gewaltſame Weiſe
aus der Welt geſchafft worden. Es iſt Gaspard, der Liebling
des Pariſer Zoologiſchen Gartens, und die Pariſer Blätter
be=
richten in beweglichen Schilderungen von dem traurigen Ende,
das er gefunden. Gaspard erregte ſchon bei ſeiner Geburt
Auf=
ſehen, denn er iſt einer der ſehr wenigen Elefanten, die in
Europa in der Gefangenſchaft zur Welt gekommen ſind. Er
er=
hielt in ſeinem Vaterland Deutſchland eine ausgezeichnete
Er=
ziehung und war bereits wegen ſeiner großen Fähigkeiten ſehr
geſchätzt, als er für den Pariſer Zoo erworben wurde. Unter
anderen Künſten konnte Gaspard die verſchiedenen
National=
fahnen auswählen. Seine erſte Wahl galt natürlich immer der
deutſchen Fahne, der Flagge ſeiner Heimat, aber in den letzten
Jahren ſeines Lebens war der franzöſiſche Einfluß ſo groß
ge=
war ein ebenſo eifriger wie begabter Spieler auf der
Mund=
harmonika, und ſeine faſt menſchlichen Eigenſchaften bewies er
auch dadurch, daß er des Nachmittags mit Vorliebe ein
Schnäps=
chen trank. Aber bei all dieſen ſympathiſchen Zügen hatte er doch
auch ſeine ſchweren Fehler, und die beſtanden in einem ſehr
choleriſchen Temperament. Er bekam von Zeit zu Zeit
Wut=
anfälle, wie ſie noch nie ein Elefant im Pariſer Zoo gezeigt hatte.
Man hoffte lange Zeit, daß er mit zunehmendem Alter ſich
be=
brüche ließen nicht nach, und als er kürzlich in einem ſolchen
Anfall das maſſive Gitter ſeines Stalles zerbrach und ſeinen
Wärter ſchwer verletzte, weil ihm ſeine Heuration nicht behagte,
griff man zu einem letzten Mittel. Man ließ den alten deutſchen
Wärter Gaspards aus Hannover kommen, einen einarmigen
Kriegsveteranen, und erwartete, daß dieſer Hüter ſeiner grünen
Jugend durch ſeinen Einfluß Gaspard von ſeinen unheilvollen
Duettino von G. Weber, und dann erzählte FV. v. Hagen Temperamentausbrüchen heilen werde. Doch alles war ver=
Frl. Bernhard, daß „Grillen böſe Gäſte ſind” worauf dieſe gebens; der Elefant wandte ſich bald auch in bedrohlicher Weiſe
gegen ſeinen erſter Erzieher, ſo daß dieſer fliehen mußte. So
blieb alſo nichts weiter übrig, als dieſen berühmten Vertreter
ſangen, wobei aber die Grillen beſſer abſchnitten als das Herz. ſeiner Art zum Tode zu verurteilen, denn man mußte befürchten,
daß er einen Wärter töten würde. An dem Tage, an dem das
den Beſuch eines Tierarztes Roeland und eines Chemikers des
Pariſer Stadtlaboratoriums. Gaspard nahm eine „
Henkersmahl=
zeit”, beſtehend aus Bananen und Weißbrot, mit beſtem Appetit
zu ſich und zeigte ſich in der friedlichſten und vergnügteſten
Stimmung. Während der todbringende Gasapparat in der Ecke
C. K. Die Hinrichtung eines deutſchen Elefanten. Ein Ele= des Käfigs aufgeſtellt wurde ſpielte er auf der Mundharmonika.
Dann begann Punk: 10 Uhr die Vergaſung; nach einer halben
Stunde brach er zuſammen, und um ¼12 Uhr wurde ſein Tod
amtlich feftgeſtellt.
Seite 4
Die Poloniſierung Oſt=Oberſchleſieng.
200 Arbeiter wegen Nichtteilnahme an der
Propagandakundgebung entlaſſen.
* Kattowitz, 23. März. (Priv.=Tel.)
Auf der Skaboform=Grube wurde am Montag etwa
zwei=
hundert Bergarbeitern gekündigt, weil ſie an der
Abſtimmungs=
demonſtration in Kattowitz nicht teilgenommen hatten.
Wenn es noch eines Beweiſes dafür bedurft hat, welcher
Mittel ſich Polen bedient, um die gewaltſame Poloniſierung
Oſtoberſchleſiens durchzuführen, und zu welchen Rachemaßnahmen
die Warſchauer Machthaber greifen, wenn das natürliche
Wahr=
haftigkeitsgefühl der Bevölkerung ſich dagegen aufbäumt, eine
Komödie mitzumachen, die nur auf außenpolitiſche
Zweckmäßig=
keitswirkungen berechnet iſt, ſo liefert die vorſtehende Meldung
von der Entlaſſung der 200 Bergarbeiter dieſen Beweis. Am
vergangenen Sonntag hatten die oberſchleſiſchen Behörden auf
Geheiß ihrer vorgeſetzten Stellen in Warſchau eine grandioſe
Kundgebung in Szene geſetzt, die „gegen die preußiſche
Fremd=
herrſchaft”, „für das polniſche Mutterland”, „gegen den Handel
mit polniſchen Kinderſeelen” und wie die den einfältigen
pol=
niſchen Bürger benebelnden Schlagworte ſonſt noch heißen,
demonſtrieren ſollte. Es wurden zu dieſem Zweck — wie der
amtliche polniſche Bericht lautete — etwa 150 000 Teilnehmer
zuſammengetrieben; wirklich zuſammengetrieben, weil man ſich
in Kattowitz offen zuraunte, daß alle Teilnehmer müßten, die
nicht um Brot und Arbeit kommen wollten. Die oben erwähnten
200 Bergarbeiter waren trotzdem aufrecht und ehrlich genug, ſich
nicht für eine Sache herzugeben, deren zwei Seiten ſie offen
erkannten, nämlich die eine, die dem Ausland zeigen ſollte, daß
Oberſchleſien „polniſch” iſt, und die andere, die in der
ausge=
ſprochenen antideutſchen Tendenz beſtand. So beweiſt Polen
ſeinen Verſtändigungswillen. Dieſer Fall iſt ſo unerhört, daß er
es verdient, die allerſchärfſte Verurteilung zu erfahren. Es wird
noch feſtzuſtellen ſein, ob es ſich bei den Entlaſſenen durchweg
um deutſche oder gar um reichsdeutſche Arbeiter handelt.
Stagtsminiſter Dr. v. Meinel geſtorben.
München, 23. März.
Heute nacht verſchied der frühere Staatsminiſter Exz. Dr.
von Meinel, der erſt vor ſechs Wochen aus dem Amte
geſchie=
den war.
Staatsminiſter Dr. Wilhelm von Meinel iſt am 24.
No=
vember 1865 in Ansbach als Sohn des nachmaligen
Regierungs=
direktors von Meinel geboren. Nach Abſolvierung des
Gym=
naſiums. Ansbach ſtudierte er an den Univerſitäten Erlangen,
Berlin und München, und trat hierauf in den Dienſt der
baye=
riſchen inneren Verwaltung ein. Seine erſte Anſtellung erhielt
er 1891 als Bezirksamtsaſſeſſor in Ansbach. Vier Jahre ſpäter
wurde er an die Kreisregierung in Ansbach berufen und noch
im gleichen Jahre ins Miniſterium des Aeußeren, dem damals
noch die Abteilung für Handel, Gewerbe und Induſtrie
unter=
ſtand. Dieſem Amt hat er ununterbrochen 31 Jahre lang
ange=
hört. Er wurde 1896 Legationsſekretär, 1899 Legationsrat, 1903
Geheimer Legationsrat, 1908 Miniſterialrat, 1911
Miniſterialdiret=
tor und gleichzeitig Leiter der Abteilung für Handel, Gewverbe
und Induſtrie. 1916 wurde er zum Staatsrat und
Stellvertre=
tenden Bundesratsbevollmächtigten ernannt. 1919 trat er bei
der Bildung eines, eigenen Handelsminiſteriums in dieſes über.
Im November 1922 trat er als Staatsminiſter an die Spitze des
Miniſteriums, das er ſomit über vier Jahre unter den Kabinetten
Knilling und Held geleitet hat. Dr. v. Meinel nahm als
Ver=
treter Bayerns auch an den Friedensverhandlungen in
Verſail=
les und ſpäter an den Konferenzen von Spa, London und Genua
teil.
Donnerstag, den 24 März 1927
Italieniſch=ſerbiſche Entſpannung.
Entſendung einer Unterſuchungskommiſſion
nach Jugoſlawien.
König Alexander von Jugoflawien.
Der italieniſch=jugoflawiſche Konflikt löſte in ganz Europa
Beſorgnis aus.
Zurückhaltung Hollands in China.
Mit der neuen Entwicklung der Dinge in China iſt für die
holländiſche Politik eine äußerſt kritiſche Lage geſchaffen worden.
Die holländiſchen Blätter mahnen ernſthaft zu einer vorſichtigen
Politik in China, da jedes aktive Eingreifen unüberſehbare
Folgen in den eigenen Kolonien nach ſich ziehen könne.
Hollän=
diſch=Indien beherberge viele hunderttauſend Chineſen, die die
Haltung der Großmächte in China mit größter Spannung
ver=
folgen. Holland habe nach Möglichkeit jeder Intervention in
China ſich enthalten. Wenn Holland bei der heutigen Lage der
Dinge gezwungen werde, ſich an einer Intervention der Mächte
zu beteiligen, ſo werde es jeden Schritt nur nach genauer
Ueber=
legung der Rückwirkungen auf ſeine eigenen Kolonien tun
können.
Nummer 83
Die engliſchen
Abwehr=
maßnahmen in Schanghai.
Vor ſchweren Zuſammenſtößen mit den Kanton=Trupper.
* London, 23. März. (Priv.=Tel.)
In der internationalen Niederlaſſung in Schanghai iſt da
Lage noch immer ungeklärt. Im Laufe der letzten Nacht ſirn
viele chineſiſche Soldaten und Ziviliſten getötet worden. Truppan
der Nordarmee verſuchten die Barrikaden des nördlichen Teil,
der internationalen Niederlaſſung zu durchbrechen. Der größs=
Teil wurde entwaffnet und vertrieben. Gelegentlich fallen auf
die Niederlaſſung Granaten, wodurch mehrere Häuſer
beſchädij=
wurden. Verluſte unter den Europäern ſind bisher jedoch nat
ſicht berichtet worden. Man befürchtet, daß bewaffnete Bande
von Streikenden im Dunkel der Nacht den Verſuch machen
wer=
den, die internationale Niederlaſſung zu ſtürmen.
Peritſch,
jugoſlawiſcher Außenminiſter, der die in Belgrad akkredierten
Militärattachés aufgefordert hat, an die albaniſche Grenze zu
reiſen und an Ort und Stelle die italieniſchen Behauptungen
nachzuprüfen.
Briand empfing heute den italieniſchen Botſchafter Baron
Abezzana, den jugoſlawiſchen Geſandten Spaleikowitſch und den
engliſchen Botſchafter Lord Crewe zu einer Beſprechung über
die italieniſch=jugoſlawiſche Spannung. Es wurde, wie es heißt,
im Einvernehmen mit Deutſchland beſchloſſen,
eine Unterſuchungskommiſſion nach
Jugofla=
wien zu entſenden. Jedoch iſt die Frage, ob eine
inter=
alliierte oder eine internationale, alſo auch Deutſchland
ein=
ſchließende Kommiſſion gebildet werden ſoll, noch offen gelaſſen.
(Nach dem Verſgiller Friedensvertrag iſt es nämlich Deutſchland
verboten, Militärattachés bei fremden Mächten zu unterhalten
oder nach dort z— entſenden.)
R-)
Fadtnos
Ara4
THrgrang
Hamtan
/Einflussgeblet der sudchnes. Regierung.
*7Gebiet unter der Oberhoheit Chang tso lins
Nicht aktiv am Kampf beteiligt,eber den
südchinesischen Regierung nahestehend.
Karte von China mit der neugeſchaffenen Grenze des
Mac=
bereichs der Kanton=Regierung.
Nach der Beſetzung der Chineſenſtadt von Schanghai du
die Kantontruppen fanden zur Vermeidung von Zwiſchenfälln
Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der ſiegreichen Truprn
und den Behörden der internationalen Siedlung ſtatt. Trotzdom
iſt es zu einer Reihe von Zuſammenſtößen zwiſchen Abteilungsn
der Kanton=Armee und ausländifchen Truppen gekommen. Zun
Schutze der internationalen Siedlung ſind zahlreiche
Vorſich-
miaßregeln getroffen worden.
Die Straßen in der ausländiſchen Niederlaſſung ſind bim
Chineſen überflutet. In allen Klaſſen der Bevölkerung herrſ /
außerordentliche Erregung. Der Brand in einem Teil Ein
Chineſenſtadt ſcheint gegenwärtig noch nicht gelöſcht zu ſe
Auch die heutigen ſehr ausführlichen Berichte aus SchangEl
laſſen nicht klar erkennen, was ſich gegenwärtig dort abſpier
Feſtzuſtehen ſcheint, daß die Kantoneſer tatſächlich ohne
erm=
haften Kampf, im weſentlichen auf Grund einer Vereinbaru 9
zwiſchen dem Schanghaier Verteidigungskommiſſar und dan
Befehlshaber der Kantoneſer Truppen, die Stadt eingenomman
haben. Dagegen iſt aus den Berichten nicht erſichtlich, von w.
cher Seite die Unruhen kamen. Sicher ſcheint im Augenblick nnd
daß die Verwirrung in der Stadt ganz außerordentlich iſt Un
daß die Verſuche der Kantoneſer, wieder Ordnung zu ſchaffal,
einſtweilen bon nur ſehr zweifelhaftem Erfolg ſind. Dieſer al
gemeinen Situation tragen die Befehlshaber der ausländiſche
Streitkräfte dadurch Rechnung, daß ſie alle nur verfügbamn
Kräfte zur Verteidigung der internationalen Niederlaſſung herc.
ziehen und daß unter den verſchiedenen Mächten Vereinbarung
für eine weitgehende Zuſammenarbeit getroffen wurden.
Sowohl von den Kantoneſern, als auch von den Nordtruppl
wurden im Laufe der Nacht Verſuche unternommen, in die
eum=
päiſche Niederlaſſung einzudringen, ſo daß die britiſchen Stre= zum Feuern gezwungen waren. Die Engländer
hab=
bereits Verluſte. Die erſte Diviſion der nationaliſtiſchen Arn e
patrouillierte in den von Unruhen betroffenen Bezirken u
ſtellte die Ordnung bis zu einem gewiſſen Grade wieder hi
Dagegen herrſcht in Schanghai ein unbeſchreibliches Chaos. 2
Zivilbevölkerung feuert unterſchiedslos um ſich. Dabei wurden
auch mehrere ausländiſche Einwohner verwundet.
Angeſich=
der Lage beabſichtigt der die amerikaniſchen Streitkräfte befe*
ligende Admiral Williams, weitere 1200 Matroſen von dan
Kriegsſchiff „Pittsburg” und anderen amerikaniſchen Einheit.)
zu landen. Verſchiedentlich ſind Ausländer von der Bevölkeru 9
angegriffen worden. Man vermutet, daß dieſe Angriffe zu eir
energiſchen Aktion der ausländiſchen Truppenverbände führ.
werden und bezeichnet es als wahrſcheinlich, daß die der inie
nationalen Niederlaſſung benachbarten Gebiete beſetzt werdr”,
um den fortwährenden Ueberfällen ein Ende zu bereiten.
Ammabilien
Einfamil enhaus
Willenkol „
Ludwig=
höhe", in todelloſem
Buſtand, 7 Räume,
ad, eranda,
Bal=
kon, Gas und e ektr
Licht ſchör. Garten
Rleintie ſtall, preis
lvert zu veik. 793:
Amrag unt W 6
an die (Geſchäftsſt.
Wirtschaf!
Gaſthaus vder Café,
auch auf dem Lande
von ſtrebſam. Leuter
zu kauf. od pacht. geſ
H. Thels
Frankfurt a. M.
Boruheimerlandſtr. 3:
5006)
Gaſtwirtſchaft
altes Geſchäft in beſt
Verkehrslage, ſofort
zu verpachten
Erſor=
derl Kaution 4000 ℳ
ungebote u. W 39
an die Geſchſt. (7916
in der Nähe des Hauptbahnhofs zu kauf
geſucht Angeb. mit Preis und genauer
Lage unter W 28 an die Heſchſt. (501
Bis 20000 M. Anxakl.
Kaufod tät Beteili
an einem Geſchäft,
Eſen=,Stein=od
Holz=
brauche, a Intereſ‟.
Einl v techn. u. kfm
erf Herrn geſ. Gefl
Angebote unter W 66
Geſchäftsſt. (e7932ds
ehr gut erhaltene
Kinderwagen
zu verkaufen (*7904
Hoffmann r.28IIIk".
Von 10—12 Uhr
But rh, vilſtändig
Kinderbettchen
u verkaufen (*7908
Neckar raße 14.
ech eiche, hoch partes
Modell, allermodernſte
Ausſtattung, volle,
ab=
geſperr e Verarbeitg
in Ztür. 180 cm=
Spie-
gelſchrk. u. wv Marmor
Nur Mk. 730.—.
Möbel -Mü ler
Karlſtr. 47—49 (*796
2Stahlmatratzen, neit
aQual, bill. z verk.
Dieburgerſtraße 2, III.
748imd)
D-Rad 1925
in eintvandfreiem Zu
land, el. Licht und
Horn, Tachometer,
neu bereift, 750 Mk
Anzuſ. Wilh. Koch
Klappacherſt. 38 —7-49
Konfirmanden-Anzug
billig zu verkaufen
Anzuſ. von 5 Uhr ab.
Blumenthalſtr 75,11I, 1
(:7891)
Billigſt abzugeben:
Beißer Garten
paviklon.
Heinrichwingertsweg
Nr. 3 (5039dfs
1 ov. Tiscn und
voltständ. Bete
zu verkaufen (*784
Dievurgerſtraße 06
Mathis
Sport=Zweiſitzer,
* PS., neuwertig, m
allen Schikanen
preis=
wert zu verk. Nehme
auch gutes Motorreb
in Tauſch Möbelfabrik.
Schm dt.
Sprend=
lingen, Kr. Offenb ich
Teleph 10. (*7839
Tiermarkt
Einleg-Schwein
zu verkufen. (*7893
und thurmſtr. 1
Eine friſchmelkende,
gute
Fahrkuh
hat zu veikaufen
Weiterſtadt,
Lieb=
frauenſtr 7 5038
KMe
25er, billig zu vel
Villenkol Eberſt.,AT.
Darzuſtädterſtr. 1 1
7½-9, 12-3, BruteEc
7964
Tpeiſezi umer eiche, prachtv. Mob „pa Am”
Echla zimmer, extra ſchw. Arb., äuß preis?
Küchen, natur laſiert, in Allen Größen
Einbeu Bol”ermöbel, mohernſte Forme"
und beſte Verarbeitung, liefert zu
fule-
teiten Bah ungsbedin ungen 4.2"
D Darmſtas
Möbelhaus Mengerg.eichſtr
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. März.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
Volksſchule in Schimsheim, Kr. Oppenheim. Dienſtwohnung
z verheirateten Lehrer iſt frei.
— Erledigte Förſterſtelle. Erledigt iſt die Stelle des Förſters der
eyrſterei Eichwald des Forſtamtes Viernheim. Schluß des
N—ldetermins: 7. April 1927.
— Heffiſches Landestheater. Am kommenden Samstag findet die
uFige Erſtaufſührung von Beethovens „Die Geſchöpfe des
ometheus” ſtatt. Hierbei gelangt eine textliche Neufaſſung des
in=icher Muſikſchriftſtellers F. Lodewig zur Uraufführung. Der
zeni=
hen und tänzeriſchen Geſtaltung des Werkes haben ſich Oberregiſſeur
uus Esdras Mutzenbecher und Ballettmeiſterin Manda von
eibig angenommen, die muſikaliſche Leitung wird
Generalmuſik=
iiektor Joſeph Roſenſtock haben. Die Entwürfe der Bühnenbilder
ny von Lothar Schenck von Trapp. Der Aufführung des
Tanz=
viels geht die Wiedergabe der Paſtoralſinfonie voraus, die eine Reihe
ar Jahren hier nicht mehr geſpielt wurde. — Ebenfalls aus Anlaß des
ſchrstages Beethovens gelangt am Sonntag, den 27. März, vormittags
Uhr, im Rahmen eines Sinfonickonzertes die Coriolanouvertüre,
von dem Frankfurter Pianiſten Alfred Hoehn geſpielte
Klavier=
vu zert G=Dur und die Eroica zur Aufſührung, während abends
Zidelio” gegeben wird. Zu allen drei Veranſtaltungen werden
ſeate, Donnerstag, und morgen, Freitag, Zykluskarten für
Nicht=
nieter verkauft; Einzelkarten werden erſt ab Samstag, den 26. März,
usgegeben. — Morgen findet im Kleinen Haus das einzige Gaſtſpiel
or Käthe Dorſch mit Hans Müllers Schauſpiel „Flamme” ſtatt,
n der die Künſtlerin die weibliche Hauptrolle der Anna ſpielt. In
rigenden Rollen wirken außerdem mit die Damen Grete Felſing, Dora
rillmann. Marta Hartmann, Luiſe Holitſcher und die Herren: Ulrich
ßittac, Werner Hollmann und Hans Schwartze. Beginn der
Auf=
üh rung 7½ Uhr. — Der Kulturfilm „Wege zu Kraft und
schönheit” läuft noch heute, Donnerstag, und Samstag, 26. März,
5 und 8 Uhr, im Kleinen Haus. Vor allen Vorführungen ſpricht
t. Laven vom Frankfurter Rundfunk über „Körperkultur”.
Infolge Erkrankung im Perſonal gelangt am Sonntag, 27. März,
y. Kleinen Haus nicht das Luſttſpiel „Die Märchen der Königin von
Kevarra” zur Aufführung, ſondern der Goethe=Abend („Die Ge=
chviſter” — „Die Mitſchuldigen”). Mieten und Preiſe bleiben
unver=
wert.
— Ein bedeutſames Beethovenbild vorübergehend in Darmſtadt.
zuu 100jährigen Todestage des größten Muſikgenies, das jemals gelebt
ſar, das im Abſtand des großen Zeitabſchnitts, der uns Nachgeborene
ſar ſeinem Wirken trennt, nicht nur nichts von ſeinem erhabenen
öleinz und unſterblichen Ruhm verloren, vielmehr immer noch wachſend
urenommen hat, erſcheint heute eine neu geſchaffene Darſtellung als
elensgroßes Oelgemälde, die den in aller Welt Gefeierten als
Olym=
ſü* in vollkommen ſelbſtändiger Auffaſſung zeigt. Ausgeſtellt iſt das
Verk, das den kunſterfahrenen Händen e
Sohn (Klavier=Arnold), Eliſabethenſtraße 28; es iſt ſomit der
un=
nitMlbaren Betrachtung näher gebracht, als es auf dem herkömmlichen
Eege der Ausſtellung möglich geweſen wäre. Leider kann das Bild
tr wenige Tage ausgeſtellt bleiben, um noch rechtzeitig an den Ort
eiier Beſtimmung zu gelangen.
— Schulfeier. Am Samstag, 26. März, findet nach einer
Ver=
ürung des Landesamtes für das Bildungsweſen in ſämtlichen
Volks=
uö höheren Schulen eine Schulfeier zum Andenken an den 100.
Todes=
ag L. v. Beethovens ſtatt. Der übrige Unterricht fällt an diefem
soe aus.
— Die Generalverſammlung der Darmſtädter Volksbank findet heute
hend 8 Uhr im Fürſtenſaal ſtatt.
— Abende für neue Muſik. Die Städtiſche Akademie für Tonkunſt
veranſtaltet im Rahmen ihrer „Abende für neue Muſik” am Montag,
ſer 28. März, abends 8 Uhr, im Saal der Städtiſchen Akademie einen
AFhelm=Peterſen=Abend, Fräulein Grete Nies wird eine zykliſche
folge von Goethe=Liedern, „Chineſiſch=deutſche Jahres= und Tageszeiten”
id Lieder von Barockdichtern ſingen; durch Herrn Joſef Hermann
ſelangen Geſänge von Hölderlin und Stefan George zum Vortrag.
Rzwiſchen ſpielt Herr Göſta Andreaſſon, vom Komponiſten begleitet,
ine Sonate für Violine und Klavier. Der Abend wird ſicher
all=
emeinem Intereſſe begegnen, iſt doch Peterſen der Führer der neuen
Muzſik in unſerer Stadt, deſſen Werke weit über die Grenzen des
hiſenlandes hinaus Anerkennung gefunden haben. Karten zu 1,50 Mk.
m Sekretariat der Städtiſchen Akademie, Eliſabethenſtraße 36.
— Orpheum. 2 Volksvorſtellungen. Heute
Donners=
ag, und morgen, Freitag, ſind bei populären Eintrittspreiſen
von 60 Pf. bis 2 Mark die beiden letzten Aufführungen der an Komik
iibertrefflichen Operetten=Burleske „Donnerwetter ganz
amos!” Muſik von Walter Bromme. Kartenverkauf
ununter=
ſrochen bis abends 6 Uhr im Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal,
ſeinſtraße 14. Telephoniſche Kartenbeſtellungen Nr. 389. (Siehe Anz.)
— Deutſchlands beliebteſter Sänger, Heinrich Schlusnus, gibt ſeinen
iü maligen diesjährigen Arien= und Lieder=Abend im Rahmen eines
Sonderkonzertes Sonntag, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau.
leber die wundervolle Stimme berichtete die „Deutſche Zeitung”:
Echlusnus iſt mit einem außergewöhnlich ſchönen Bariton geſegnet,
ſielleicht beſitzt er überhaupt die ſchönſte Stimme, die man heute in
ſariz Europa hören kann. Daher denn auch der gewaltige Zulauf den
* hat. Er braucht nur den Mund zu öffnen, ſchon labt man ſich.‟ Da
kammerſänger Heinrich Schlusnus demnächſt eine Reiſe nach dem
Srden und nach Amerika antritt, dürfte das oben angeſagte einmalige
konzert ſür längere Zeit als das letzte in Darmſtadt anzuſehen ſein.
die Begleitung am Flügel wird durch Profeſſor Max Saal (Berlin)
iusgeführt. Einlaßkarten ſind in der Muſikalienhandlung Geosg Thies
Nrchf. L. Schutter, Eliſabethenſtraße 12, erhältlich.
— „Wachen und Schlafen als religiöſes Ereignis”, öffentlicher
Vor=
rig von Dr. Alfred Heidenreich, Frankfurt a. M., Pfarrer in der
8hriſtengemeinſchaft, Freitag, den 25. März, abends 8½ Uhr, in der
Slädtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße. Dieſes Thema
irinat zugleich auch die Fortſetzung zum letzten Vortrag: „Der
Sternen=
ſinimel als Heimat des Menſchengeiſtes” Gerade die Vor=Oſterwochen
egen es nahe, im Hinblick auf die Todes Tat des Chriſtus für die
Eidenwelt, auch die Natur=Vorgänge im menſchlichen Leben in religiöſer
Blsiehung zu betrachten. (Vgl. die heutige Anzeige.)
— Turngeſellſchaft Darmſtadt, Wanderabteilung. Die
Wander=
ſhreilung unternahm am Sonntag bei herrlichſtem Wanderwetter ihre
ſheite Wanderung. Die Führung hatten diesmal Turner Adam Emig
Wernommen, und ſtellten ſich nahezu 80 Perſonen dem Führer um 1 Uhr
im Turnhauſe. Von hier ging es den Brunnersweg entlang, um dann
auf einigen Umwegen dem Ziele Roßdorf zuzuwandern. Am
Wald=
ausgang bei Gundernhauſen wurden erſt alle Teilnehmer auf der Platte
Egehalten, und unter den Klängen der Wanderkapelle ging es nach
ſoßdorf. Einkehr wurde bei Gaſtwirt Krämer gehalten, wo ſich noch
eire Anzchl weiterer Vereinsmitglieder eingefunden hatte. Frohe
Simmung herrſchte hier, Wanderkapelle, ein Turner und eine Turne=
Ein unterhielten die Teilnehmer abwechſelnd mit Muſikvorträgen, bis
die Abfahrtszeit des 9=Uhr=Zuges zum Aufbru” mahnte.
— Hohes Alter. In ſeltener geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit
ſert Frau Baurat Schlegel hier, Hoffmannſtraße 2a, heute ihren
35. Geburtstag.
— Ihren 85. Geburtstag feiert heute Frau Cattung Ww.,
Viktoria=
ſtiaße 24, in beſter G=ſundheit und Rüſtigkeit.
Donnerstag, den 24. März 1927
*Der Darmſtädier Hausbeſitzer=Verein E. V.
hielt geſtern abend in der Turnhalle am Woogsplatz eie
Mitglieder=
verſammlung ab, der ſich eine Proteſtverſammlung gegen die
Nichtlocke=
ruing der Zwangswirtſchaft durch die heſſiſche Regierung anſchloß. Herr
Tandtagsabgeordnetr und Stadtverordneter Haury leitete die
Ver=
ſammlung und wies darauf hin, daß bei der heſſiſchen Regierung keine
Neigung beſteht, die Wohnungszwangswirtſchaft zu lockern. Die von dem
Regierungsvertreter im Finanzausſchuß vorgebrachten Gründe gegen die
Lockerung wären nicht ſtichhaltig; dies werde der heutige Abend zeigen.
Weiter erwähnte der Vorſitzende die verſchiedenen Anträge der Parteien
zur Lockerung der Zwangswirtſchaft. Die Regierungsvorlage ſehe 8
Pro=
zent vom Erträgnis der Mieterhöhung für Staat und Gemeinden vor,
und 2 Prozeut für die Hausbeſitzer. Im Oktober ſoll das Verhältnis
umgekehrt ſein, doch habe der heſſiſche Finanzminiſter dies unter
Vor=
behalt erklärt. Die Mietpreiserhöhung ſei lange nicht ſo ſchwerwiegend
wie die Brotpreiserhöhung, wegen der man keine Crhöhung der Löhne
und Gehälter verlange. Nachdem der Redner noch verſchiedene
Einzel=
heiten aus den Verhandlungen des Finanzausſchuſſes erwähnt hatte,
wandte er ſich gegen die Behauptung, daß durch die geplanten
Miet=
erhöhungen die Baumaterialienvreiſe verteuert würden. Das neue
Sonderſteuergeſetz bringe eigentlich nichts neues, ſondern es ſanktioniere
den Zuſtand, gegen den die Hausbeſitzer proteſtiert hätten. Ein Antrag
auf 6prozentige Verzinſung für ein Haus werde wahrſcheinlich
ange=
nommen, wenn die Verzinſung weniger ausmache, könnte dann gegen die
Höhe der Veranlagung zur Sonderſteuer Reklamation erhoben werden.
Der Redner reihtfertigte auch ſeine zuſtimmende Stellungnahme zu der
Beſteuerung des Ertragswertes. Die Verſammlung nahm Herrn Haurhs
Ueberblick über die derzeitige Lage des Hausbeſitzerſtandes mit
lebhaf=
tem Beifall entgegen. Herr Architekt Schembs erſtattete den
Kaſſen=
bericht; die Rechnung ſchließt mit 31 373,51 Mark in Einnahme und
Ausgabe ab. Zu Ehren des Vorſitzenden erhob ſich die Verſammlung
von den Sitzen; der Rechenſchaftsbericht wurde genehmigt. Das Anden=
Im Rleinen Maus des Hess- Landestheaters
Heute, Donnerstag, den 24 März und Samstag, den 26. März 1927
nachm. 5 Uhr und abends 8 Uhr
Vortrag. Dr. Lauen
Mitarbeiter des Rundfunkſenders Frankfurt am Main, über
Moderne Körperkultur
anſchließend Kulturfilmvorführung
4918
99
Hege zu Kraft u. Schönheit
Faſſung
Preiſe —,70 bis 2 — Mark
ken des verſtorbenen Vorſtandsmitgliedes Herrn Meixner wurde durch
Erheben von den Sitzen geehrt. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder
wurden wiedergewählt; neu in den Vorſtand tritt Kaufmann Franz
Gieſiuger ein. Der Voranſchlag für 1927, der mit 23 000 Mark
balan=
ciert, wurde debattelos genehmigt, und daher dem Geſchäftsführer des
Hausbeſitzer=Vereins, Herrn Ziegler, Dank ausgeſprochen. Der 1.
Vor=
ſitzende des Hausbeſitzer=Vereins Stuttgart, Herr G. Beßmer, hielt
ſodann einen Vortrag über „Die Aufhebung der Zwangswirtſchaft, deren
Notwendigkeit und Wirkung‟ Der Redner machte auf verſchiedene
Fol=
gen der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen aufmerkſam. Von der
Stadtverwaltung in Stuttgart wären 4300 Wohnungen errichtet worden,
an denen die Stadt 2 Millionen Mark verliere; dieſe bedeuteten einen
ſchweren Poſten im ſtädt. Haushalt, und der Fehlbetrag werde wieder von
den Hausbeſitzern aufgebracht werden müiſſen. In Stuttgart wären vor
dem Kriege auf 100 Einwohner 72 Zimmer entfallen, heute entfielen auf
100 Einwohner 81: Zimmer. Gegen die Aufrechterhaltung der
Woh=
nungsämter ſprach ſich der Redner aus und kritiſierte die neuen
Wohnungsbauten der Stadt Stuttgart. Bei vielen Wohnungsſuchenden
habe ſich gezeigt, daß ſie eine Wohnung haben und nur tauſchen wollten.
Das habe dazu: geführt, die Wohnungszwangswirtſchaft in Württemberg
zu lockern, und daß nur noch in dringenden Fällen Vormerkungen von
Wohnungsſuchenden entgegengenommen werden ſollen. Es ſind in
Stutt=
gart die gewerblichen Räume, die Wohnungen über 3000 Mark und die
Einzelzimmer aus der Zwangswirtſchaft herausgenommen; in den
Land=
gemeinden liegt die 3000=Mark=Grenze niedriger. Der Hauptwert der
Lockerung der Zwangswirtſchaft beſtehe zunächſt darin, daß die
Woh=
nungen wieder Werte darſtellen, die von einer Hand in die andere gehen
könnten. Bei der Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Geſchäftsräume
in Stuttgart hätten ſich bei Tauſenden von Räumen nur 58 Anſtände
ergeben, aber alle Fälle wären glatt erledigt worden zur Zufriedenheit
Die noch nicht ausgeführten Beſiellungen auf die
Verkehrskarte von Deutſchlant
kommen in den nächſten Tagen zur (rledigung.
Weitere Beſiellungen nehmen enigegen: Die
Geſchäftsſielle, Darmſtadt, Rheinſtraße 23,
Gene=
ralagentur Mainz, Gr. Bleiche 3 ſowie alle unſere
Zeitungsträgerinnen und Tandagenturen. (5043
der Beteiligten. Mit der Aufhebung der Wohnungszwangswirkſchaft
werde es ihnlich gehen wie mit der Aufhebung der Zwangswirtſchaft
für Nahrungsmirtel; nach einiger Zeit werde ſich niemand mehr danach
zurückſehnen. Das Bedürfnis nach Freiheit der Vermieter und Mieter
müſſe endlich erfüllt werden; es werde zum Wohle der Allgemeinheit ſein.
In ſeinen Dankesworten unterſtrich Herr Haury die Tatſache, daß
die Miteilungen des Redners anders lauteten als die Erklärungen des
heſſiſchen Regierungsvertreters im Finanzausſchuß. Aus der
Darm=
ſtädter Wohnungsliſte hätten bei genauer Nachprüfung 1400
Wohnungs=
ſuchende geſtrichen werden können; auch in Darmſtadt ſei, wie in
Stutt=
gart, das Raumbedürfnis der Mieter größer als vor dem Kriege. In
der Ausſprache teilte Herr Beßmer noch mit, daß vov der Aufhebung
der Zwangswirtſchaft für Geſchäftsräume ein Laden nur zu einem
Miet=
preis zu haben geweſen wäre, der das Betriebskapital eines
Geſchäfts=
mannes aufzehre; jetzt, nach der Lockerung der Zwangswirtſchaft, ſei
das anders geworden. Im Verlaufe der Ausſprache wurdo nachſtehende
Entſchließung einſtimmig angenommen: „Die heute in der Turnhalle
zahlreich verſammelten Hausbeſitzer Darmſtadts proteſtieren mit aller
Ent=
ſchiedenheit gegen die Haltung der heſſiſchen Regierung gegenüber der
Lockerung der Zwangswirtſchaft. Nachdem in den meiſten Ländern
Lockerungsmaßnahmen ohne Schwierigkeiten durchgeführt worden ſind,
liegt kein begründeter Anlaß vor, nöcht auch in Heſſen mit dem längſt
notwendigen Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft zu beginnen. Wenn
die heſſiſche Regierung erklärt, die Erſahrungen anderer Länder
er=
muntere ſie nicht, die Zwangswirtſchaft zu lockern, ſo ſetzt ſie ſich in
Widerſpruch mit den tatſächlichen Verhältniſſen und den Feſtſtellungen,
die die Reichsregierung gemacht hat.”
Geſundheitsfürſorge der
Landesverſicherungs=
anſialt „Heffen” im Jahre 1926.
Im Jahre 1926 wurden bei der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen
insgeſamt 7919 Anträge auf Heilbehandlung geſtellt gegen 7786 im
Jahre 1925. Von dieſen Anträgen entfallen
auf Lungentuberkuloſe . . . . . 1450
andere Krankheiten . . . . . . 1760
und auf Zahnerſatz . . . 4709.
Für 1156 Lungenkranke wurde die Heilbehandlung durchgeführt,
Da=
von waren 544 Männer und 612 Frauen. Von den 1156 durchgeführten
Heilbehandlungen entfallen 692 auf Verſicherte (431 Männer und 261
Frauen) und 464 auf Nichtverſicherte (113 Mäner und 351 Frauen).
Zur Durchführung von Lungenheilſtättenkuren ſtehen in Heſſen die
Ernſt Ludwig=Heilſtätte bei Sandbach i. Odw. für Männer und die
Eleonorenheilſtätte bei Winterkaſten i. Odw., ſowie die Göttmannſche
Heilſtätte bei Reichelsheim i. Odw. für Frauen zur Verfügung.
Infolge des großen Andrangs zu Heilſtättenkuren konnten die
ge=
nannten Anſtalten die Kranken nicht alle aufnehmen. Es mußten
des=
halb hauptſächlich in deu Sommermonaten auch außerheſſiſche Heilſtätten
in Anſpruch genommen werden. Im Jahre 1926 wurden in die
Heil=
ſtätten nur Kranke mit aktiver Lungentuberkuloſe aufgenommen.
Lun=
genkranke mit inaktiven Krankheitsprozeſſen, bei denen ein
Erholungs=
aufenthalt genügte, wurden nicht in Lungenheilſtätten, ſondern in
ge=
eigneten Kurorten untergebracht.
Wegen Lupus wurde bei 8 Männern und 3 Frauen ein
Heilver=
fahren durchgeführt. Die Unterbringung der Kranken erfolgte in der
dem Heilſtättenverein für Heſſen gehörenden Lupusheilſtätte in Gießen.
Indalidenheimpflege für lungenkranke Rentenempfänger wurde in
neun Fällen übernommen. Zu den Koſten für nichtverſicherte
Tuber=
kulöſe wurden in 39 Fällen Zuſchüiſſe geleiſtet.
An Rheumatikern, Herzkranken Nervöſen und mit ſonſtigen Leiden
Behaftete wurden insgefamt 770 Heilbehandlungen durchgeführt. Die
Durchführung von dieſen erfolgte vorwiegend in Heilſtätten und in
Geneſungsheimen in den Orten Bad=Nauheim, Bad=Orb. Wiesbaden,
Bad Ems, König i. O., Gießen, Bad Wildungen, Bad Salzſchlirf u. a.
Nichtſtändige Heilverfahren, d. h. ſolche, in denen die Gewährung
von künſtlichen Gliedern, Gebiſſen u. dal. in Frage kommt, wurden 3419
durchgeführt gegen 2216 im Jahre 1925.
Die Zahl der in Lungenheilſtätten entſandten Kinder betrug 337.
Zur Durchführung der Kinderkuren ſtanden in erſter Linie zur
Ver=
ſügung die Kinderheilſtätte in Hirſchhom für lungenkranke Knaben,
Wald Michelbach und Lampertheim für lungenkranke Mädchen. Zurzeit
wird in Winterkaſten eine neue moderne Heilſtätte für tuberkuloſe
Kin=
der gebaut. Die Heilſtätte wird im Laufe dieſes Jahres fertig werden,
und es ſollen in ihr dan vorwiegend die heſſiſchen tuberkuloſen Kinder
untergebracht werden.
Solbadekuren für ſkrofulöſe und rachitiſche Kinder wurden mit
Unterſtützung der Landesverſicherungsanſtalt im Jahre 1926 insgeſamt
1883 hauptſächlich in Bad=Nauheim, Bad=Orb und Bad=Kreuznach
durch=
geführt.
Die Krüppelfürſorge der Landesverſicherungsanſtalt wurde im
Jahre 1926 in 541 Fällen in Anſpruch genommen. In den meiſten
Fällen handelt es ſich um Kinder. In 451 Fällen wurden Zuſchüſſe zu
Entkrüppelungsmaßnahmen bewilligt.
Zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten unterhält die
Landes=
verſicherungsanſtalt Heſſen 7 Beratungsſtellen, die in den Städten
Darmſtadt, Heppenheim, Offenbach, Gießen, Bingen, Mainz und Worms
ihren Sitz haben. Die Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, die noch
immer in Stadt und Land ſtark verbreitet ſind, iſt ebenſo wie die
Be=
kämpfung der Tuberkuloſe ein dringendes Erfordernis. Die
Beratungs=
ſtellen ſtehen in enger Fühlung mit den Krankenkaſſen, Krankenhäuſern,
Aerzten und Fürſorgeverbänden. In den 7 Beratungsſtellen wurden im
Laufe des Jahres 1926 1824 Perſonen neu gemeldet. In Fürſorge
wurden hiervon 1128 Perſonen genommen. Von dieſen waren 565
Männer, 492 Frauen und 41 Kinder.
Die Geſamtausgaben der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen für die
Durchführung der Geſundheitsfürſorge im Jahre 1926 betrugen
1 330 287,03 Reichsmark.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Pflaſterarbeiten wird die
Mühlſtraße zwiſchen Landgraf Georg= und Dieburger Straße vom
23. März bis 13. April 1927 für den Fuhrwerks=, Auto= und
Rad=
fahrverkehr geſperrt.
* Herabſetzung der Jagbſteuer. In Ergänzung unſerer geſtrigen
Notiz betr. Jagdſteuer wird mitgeteilt, daß es ſich hierbei um Preußen
handelt. In Heſſen betrug der Jagdpachtſtempel vor dem Kriege zwölf
Prozent, während der Inflationszeit ſogar 60 Mk. vom angefangenen
Hundert der Jahrespacht, heute 20 Mk. vom angefangenen Hundert der
Jahrespacht. Zuſchläge durch die Kreiſe gibt es in Heſſen nicht,
ſon=
dern dies iſt Landesſteuer. Seitens des Heſſiſchen Jagdklubs und des
Landesvereins Heſſen vom Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzverein ſind
ſchon Bemühungen um eine weitere Herabſetzung dieſes Betrags erfolgt,
bei der ſchlechten finanziellen Lage des heſſiſchen Staates ſind abeu
lei=
der hierzu vorläufig keine Ausſichten.
— Chriſtentum und Erziehung. In der vierten Zeile des geſtrigen
Berichtes iſt das Wort „eng” auszumerzen. In der 22. Zeile iſt richtig
zu leſen: „des calviniſchen Menſchen”
— Ein Unfall ereignete ſich am Mittwoch auf der Rheinſtraße, Ecke
Saalbauſtraße, dadurch, daß ein Motorradfahrer glaubte, mit einem
Lieferwagen zuſammenzuſtoßen und daher das Motorrad mit einem
ſcharfen Ruck nach rechts riß. Hierdurch kam das auf dem Sozius ſitzende
Mädchen mit dem Fuß in das Getriebe des Motorrades und erlitt
neben einer ſchweren Fußquetſchung, Hautabſchürfungen am Oberſchenkel
und Handverſtauchung.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler oder fünftleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähnung
geſchieht. behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor
— Palafſt=Lichtſpiele. Der Film „Erbin des Holze
königs” zeigt herrliche Naturaufnahmen aus den Wäldern Canadas
hochdramatiſche Szenen und aufregende Kataſtrophen, bewegtes Spick
eigenartiger Darſtellertypen. Der Anblick iſt ſo überwältigend, daß jedes
Publikum zu donnerndem Beifall gezrungen iſt. Ein gewaltiger
Staudamm wird geſprengt, und die Fluten eines reißenden
Gebirgs=
ſtromes führen unabſehbare Maſſen gefällter Urwaldrieſen zum Tal.
Durch eine feindliche Gegenmine wird der Fluß verſchüttet, und die ſich
auftürmenden Baumſtämme ſperren den nachfolgenden die Bahn. Das
Chaos von Baumſtämmen wird — dies iſt der Höhepunkt der
Hand=
lung — durch eine abermalige Sprengung beſeitigt. Dieſe Bilder, die
den Atem der Zuſchauer ſtocken laſſen, haben ihre Wirkung auch auf die
berufsmäßigen Filmkritiker nicht verfehlt. Packend und feſſelnd, in
guter amerikaniſcher Manier die Kataſtrophe ſelbſt, die Menſchen
zwiſchen Hunderten von Baumſtämmen in dem durch die
Frühjahrs=
ſchneeſchmelze angeſchwollenen gewaltigen Strome zeigt. — „Die
Groß=
fürſtin und ihr Kellner”. Mit dieſer einen Tat hat Amerika hundert
ſeiner ſchlechten Filme wieder gut gemacht! Ein „Kulturfilm” im
beſten Sinne des Wortes: allerfeinſte Kultur bis in die Fingerſpitzen;
ein Werk, von dem man nur wünſchen möchte, daß Parufamet und Ufa
nun dafür auch alles täten, was es wert iſt. Wochen und Wochen müßte
eine ſolche Arbeit vor ausverkauften Häuſern laufen können Dieſer
Film bietet alles, was nicht nur das Berlin=W.=Publikum liebt und
ſchätzt, ſondern er ſpricht auch zum einfachſten Gemüt. Vor allem die
wunderfeine Erotik nicht nur der Handlung, ſondern auch des Adolphe
Menjou und der Florence Vidor wird jeden Mann und jede Frau
reſt=
los zu feſſeln wiſſen. Die Handlung ſelbſt iſt witzig, fein ironiſch und
hat auch im Unterton eine ſtark demokratiſch=ſoziale Note.
V4. 26
Aaf4
TAfe
REIFEN
Geite 6
Donnerstag, den 24 März 1927
Nummer 83
Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages
beriet geſtern die Regierungsvorlage über die Staatsdienſtanwärter;
amtlich heißt ſie: Geſetz, die elfte Ergänzung des Geſetzes vom 14. Okt.
1921, die Beſoldung der Staatsbeamten betreffend. Zugleich mit der
Regierungsvorlage wurden auch die dazu geſtellten Anträge mitberaten.
Ein Antrag Birnbaum und Genoſſen will, daß mit dem 31. März 1927
die Aufrückungsſperre für die Staatsdienſtanwärter fällt. Ein Antrag
Dr. Leuchtgens—Wolf beſagt u. a.: Ein verheirateter
Staatsdienſt=
anwärter tritt 10 Jahre nach Ablegung ſeiner letzten, ihn zur
end=
gültigen Verwendung im Staatsdienſt berechtigenden Abſchlußprüfung
in die Gehaltsbezüge eines feſtangeſtellten Beamten ſeiner Kategorie.
Ein Antrag Schreiber und Genoſſen wünſcht, daß Beſtimmungen
darüber getroffen werden, daß die Zahl der mit Anwärtern beſetzten,
dau rnd notwendigen Stellen in ein beſtimmtes für alle Dienſtzweige
möglichſt gleichmäßiges Verhältnis zur Zahl der definitiv beſetzten
Stellen gebracht wird. Die Regierung ſoll ermächtigt ſein, proviſoriſch
beſetzte Stellen in definitiv beſetzte umzuwandeln. Ein Antrag
Dingel=
dey und Gen. lautet: Der Landtag möge beſchließen, die Regierung zu
erſuchen, durch die noch für den Staatsvoranſchlag des Jahres 1927
ein für alle Dienſtzweige gleiches Verhältnis von mindeſtens 1:10 für
die dauernd notwendigen, von Anwärtern beſetzten Stellen gegenüber
den von feſtangeſtellten Beamten verſehenen Stellen herbeigeführt wird.
Abgeordneter Heinſtadt erſucht in einem Antrag die Regierung, dem
Landtag eine Ueberſicht über das Verhältnis der planmäßigen zu den
außerplanmäßigen Stellen, getrennt nach den Miniſterien und
Be=
amtengruppen, vorzulegen und nach Durchführung der Abbauanträge
dieſes Verhältnis nach und nach überall auf mindeſtens 8:1 zu bringen.
Abg. Kindt beantragt, die Bezüge der Staatsdienſtanwärter gemäß der
Reichsvegelung zu ſtaffeln. Abgeordneter Delp und Gen. beantragen,
die Regierungsvorlage über die Anwärterbeſoldung wie folgt
abzu=
ändern: 1. Vom erſten bis zum fünften Anwärterjahr werden die Sätze
der Regierungsvorlage übernommen. 2. Vom ſechſten bis zum neunten
Anwärterjahr werden 100 Prozent der in Betracht kommenden
Be=
ſoldungsgruppen gewährt, und 3. beim zehnten Anwärterjahr erhalten
die Anwärter die Reichsſätze. Ferner lag eine Eingabe des Heſſiſchen
Landes=Lehrervereins und des Katholiſchen Lehrervereins in Heſſen vor,
in der um Gleichſtellung mit den Reichsſätzen gebeten wird. Nach
ein=
gehender Ausſprache wurde die Abſtimmung über die Vorlage und die
Anträge vertagt, da die Regierung eine weitere Vorlage in Ausſicht
ge=
ſtellt hat, in der das Anſtellungsverhältnis der Staatsdienſtanwärter
in Verbindung mit der Vorlage geregelt werden ſoll. Auf Wunſch von
Mitgliedern des Ausſchuſſes ſoll zugleich mit der Regierungsvorlage
über die Staatsdienſtanwärter auch die Regierungsvorlage zur
Aende=
rung des Geſetzes über die Altersgrenze erledigt werden. Die Debatte
über die Vorlage ſoll nächſten Dienstag fortgeſetzt werden. Eine
Ne=
gierungsvorlage über die Entwäſſerung des Kornſandes und der
an=
liegenden Auen wurde angenommen. Ein Antrag Galm dazu, der die
Regelung der Arbeiterlöhne wünſcht, wurde der Regierung als
Material überwieſen. Einſtimmig angenommen wurde eine
Regierungs=
vorlage über öffentliche Notſtandsarbeiten (Arbeitsbeſchaffungsprogramm
1926/27). Ferner ſtimmte der Ausſchuß einer Regierungsvorlage über
den Beitritt Heſſens zur Kreditgemeinſchaft gemeinnütziger
Selbſthilfe=
organiſationen Deutſchlands G. m. b. H. (Kageſo) in Berlin zu.
Heſſen übernimmt hiernach zwei Anteile und tritt als Geſellſchafter in
die Geſellſchaft ein. Am Donnerstag wird über die einſtweilige
Zur=
verfügungsſtellung von Baukrediten beraten und am Freitag über das
Schwelkraftwerk in Wölfersheim.
Einberufung des Landtages.
Das Plenum des Heſſiſchen Landtages iſt auf Dien3tag, 29. März,
einberufen worden. Man rechnet mit einer dreitägigen Tagung.
* Bezirksfchöffengericht. Wegen Unternehmens der Verleitung zum
Meineid hat ſich ein Kaufmann aus dem Odenwald mit ſeiner Mutter
zu verantworten. Er beſtreitet die ihm zur Laſt gelegte Tat im ganzen
Umfange. Den Hintergrund der Anklage bildet ein
Eheſcheidungs=
prozeß des erſt ſeit 13. April 1926 verheirateten Kaufmanns. Die
An=
klage beſchuldigt den Kaufmann, verſucht zu haben, auf ſeinen Freund
einzuwirken, daß er den Verkehr mit ſeiner (des Kaufmanns) Frau im
Scheidungsprozeß beſtätige. Auch die Mutter leugnet irgendeine Schuld.
Der genannte Freund betrieb mit ſeinem Bruder eine Holzwarenfabrik
die in Konkurs geriet. Auch dieſer Freund lebt in Scheidung, einen
Verkehr mit der Frau des Angeklagten beſtreitet er unter ſeinem
Zeugeneid. Er bekundet, es ſeien ihm 500 Mark geboten worden,
wenn er den Verkehr zeugenſchaftlich beſtätige. Die weitere
Beweis=
aufnahme, die demoraliſierende Momente enthüllt, findet unter
Aus=
ſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Es treten Leumundszeugen gegen den
Freund auf, dem gegenüber der Verſuch der Verleitung zum Meineid
verübt ſein ſoll. Ein Leumundszeuge kennt den Angeklagten als
ge=
ſchäftlich ehrlichen und korrekten Menſchen im Verkehr mit der Bank
am Platze. Für die Holzwarenfabrik der Brüder hat ſich der
Schwieger=
vater des Freundes verbürgt, er hält ſich in Höhe von 55 000 Mk. für
ge=
ſchädigt und führt dieſe Schädigung auf falſche Vorſpiegelungen über
die Rentabilität der Fabrik zurück. Nach der Beweisaufnahme wird die
Oeffentlichkeit wieder hergeſtellt. Im Eingang des Plädoyers ſteült der
Staatsanwalt noch den Antrag, als Leumundszeugen den Bürgermeiſter
am Sitze des Konkursgerichtes zu hören. Der Angoklagte habe mit allen
Mitteln verſucht, aus den Feſſeln ſeiner kurzen Ehe zu kommen.
Objek=
tiv ſei nichts Ehewidriges vorgekommen, die Glaubwürdigkeit des
Freundes (und Belaſtungszeugen) erſcheint dem Staatsanwalt nicht
er=
ſchüttert. Gegen die Mutter wird die Mindeſtſtrafe, gegen den Sohn
1 Jahr 6 Monate Zuchthaus beantragt. Die beiden Verteidiger
er=
warten völlige Freiſprechung. Das Urteil erkennt gegen den
Sohn auf 1 Jahr Zuchthaus, die Mutter erzielt Freiſprechung,
zugleich wird Haftbefehl gegen den Verurteilten erlaſſen.
Von der Feuerwache. Im Monat Februar 1927 wurde die
ſtädtiſche Berufsfeuerwehr 16mal alarmiert, und zwar bei einem
Mittel=
feuer, 5 Kleinfeuern, 2 Kaminbränden und 8 ſonſtigen Hilfeleiſtungen.
Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 166 Transporte. In 9 Fällen wurde
auf der Wache, Kirchſtraße 13, Telephon Stadtamt, Notverbände
an=
gelegt.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. Aus der
für Montag, 28. März, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des
Landes=
theaters vorgeſehenen Feſtfolge ſei wiederholt: der Feſtvortrag von
Generalſuperintendent D. Dr. Schian, Bveslau, eine Anſprache von
Oberſtaatsanwalt Wünzer. Darmſtadt, zu Ehren der verſtorbenen
nationalliberalen Führer in Heſſen, ſowie Darbietungen aus erleſenen
Werken von Bach und Händel durch das Landestheaterorcheſter unter
Leitung von Generalmuſikdivektor Roſenſtock.
Tageskalender für Donnerstag, den 24. März 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, C 15, Anfang 7 Uhr,
Ende 10½ Uhr: „Bonaparte‟”. — Kleines Haus, nachm. 5 Uhr und
abds. 8 Uhr: Film „Wege zur Kraft und Schönheit.” — Orpheum,
abends 8 Uhr: „Donnerwetter — ganz famos!“ — Mozartſaal,
abends 8 Uhr: Siebtes Schallplatten=Konzert, Dreſſola. — Otto
Berndthalle, abends 8 Uhr: Konzert Rudolf Thies. —
Alpen=
verein, abends 8 Uhr, Techn. Hochſchule (Hörſaal 137):
Lichtbilder=
vortrag. — Heidenreich v. Sieboldſche Stiftung, nachm.
5 Uhr, Stadthaus, Zimmer 35: Hauptverſammlung. —
Darm=
ſtädter Volksbank, abends 8 Uhr, Reſt. Chriſt: Ordentliche
Generalverſammlung. — Konzerte uſw.: Schloßkaffee, Perkeo,
Hottes, Café Rheingold. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Freitag, den 25. März 1927.
Heſſ. Forſtamt Meſſel, vorm. 9½ Uhr, Germannſche
Wirt=
ſchaft: Stammholzverſteigerung. — Heſſ. Forſtamt Groß=
Gerau, vorm. 9 Uhr, „Zur Krone”: Nutzholzverſteigerung.
Aus Heſſen.
* Griesheim, 23. März. Die hieſige Bürgermeiſterei weiſt in einer
Bekanntmachung darauf hin, daß das Beſchneiden von Hecken und
Buſch=
werk in der Zeit vom 1. März bis 1. Oktober mit Rückſicht auf den
Vogelſchutz verboten iſt. — In letzter Zeit ſind ſeitens der Gartenbeſitzer
bei der hieſigen Bürgermeiſterei wiederholt Klagen darüber geführt
worden, daß namentlich zur Nachtzeit Hunde in die eingefriedigten
Gär=
ten eindringen und durch Scharren uſw. an den eingeſäten Saatbeeten
erheblichen Schaden anrichten. Die Bürgermeiſterei hat deshalb
Ver=
anlaſſung genommen, in einer Bekanntmachung an die Hundebeſitzer die
dringende Mahnung zu richten, durch entſprechende Maßnahmen
Vor=
ſorge zu treffen, daß ſich für die Folge derartige Schädigungen nicht
wiederholen. Im Ermittelungsfalle erfolgt Anzeige auf Grund des
Feldſtrafgeſetzes
* Weiterſtadt, 23. März. Der Kirchenchor hatte am Sonntag
in ſeiner Zweitaufführung der „Ratsmädel” die Bühnengeſtaltung wieder
ſehr glücklich gelöſt. Muſik und Bühnenbeleuchtung haben neben den
ausgezeichneten Leiſtungen der Spieler hervorragenden Anteil an dem
ſehr guten Geſamteindruck der Aufführung. Herr M. Bangert gefiel
als alter Stadtrat Heſſing ſehr. Die Damen Poth und Wannemacher
als Ratsmädel verkörperten die ſonnige, forgloſe Jugend mit großer
Naturtreue. Frau Schuichmann, das Faktotum der Ratsfamilie,
Er=
zieherin, Wirtſchafterin und Beraterin zugleich, wirkte ſicher und
über=
zeugend. Die Verehrer der Ratsmädel wurden durch die Herren Hamm
und Becker vorteilhaft dargeſtellt. Herr L. Bangert entlockte als Herr
von Pollwik dem Publikum ſtürmiſche Lachſalven. Die Rolle des
Schuh=
machermeiſters Vogel lag Herrn Henſe glücklich. In kleineren Nollen
fügten ſich die Damen Meinhardt und Müller und die Herren Poth
und Roſignol gut in das Geſamtſpiel ein.
H. Eberſtadt, 23. März. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen Sitzung des Gemeinderats, die eine große Zahl Zuhörer
ange=
lockt hatte, erſtattete der Bürgermeiſter den Verwaltungs= und
Rechen=
ſchaftsbericht für das Rj. 1925, wozu Gemeinderat Böhme berichtete,
daß die Gemeinde=Rechnung und die Rechnung für das Gemeinde=
Waſſer=
werk für das Rechnungsjahr 1925 im Ausſchuſſe geprüft und
unbeanſtan=
der gefunden worden ſei. Seinem Antrage, der Verwaltung Entlaſtang
zu erteilen, ſtimmte der Gemeinderat einſtimmig zu. Zu Punkt 2 der
Tagesordnung lag die Reviſionsſchrift des Geh. Juſtizrats Metz gegen
das Urteil des Provinzialausſchuſſes vom 22. Januar 1927, betr. Klage
des Karl Göhringer und Konſ. wegen der Anſtellung eines
Berufs=
büirgermeiſters in der Gemeinde Eberſtadt, vor, zu welcher der
Gemeinde=
rat binnen zwei Wochen durch eine Gegenäußerung Stellung nehmen
ſoll. Eine Debatte über dieſen Punkt fand nicht ſtatt, jedoch gab
Ge=
meinderat Knodt eine Erklärung dahingehend ab, daß er die Verſuche,
ihn in bezug auf ſeine Einſtellung zu dieſer Frage irgendwie zu
be=
einfluſſen, auf das entſchiedenſte zurückweiſe und ſich zu unſauberen
Manz=
pulationen, wie man ſie ihm bereits angeſonnen habe, niemals hergeben
würde. Eine Beſchwerde des Lehrerkollegiums, die ſich gegen den
Ge=
meinderat Gußmann richtet, erhebt ſchärfſten Proteſt gegen den
Ausdruck: „Tam=Tam”, mit dem dieſer in einer öffentlichen
Gemeinde=
ratsſitzung Veranſtaltungen der Volksſchule (Elternabende,
Entlaſſungs=
feiern uſw.) belegt hatte. Lehrer Becker ſtellte den Tatbeſtand noch
ein=
mal feſt und begründete die Beſchwerde, woran ſich eine ſehr lebhafte
Diskuſſion anſchloß. Bürgermeiſter Schäfer erklärte, daß der
bean=
ſtandete Ausdruck ſeiner Aufmerkſamkeit entgangen ſei und rügte dieſen
nachträglich. Damit wurde die Beſchwerde als erledigt betrachtet. Der
Schützenverein „Republik” bittet in einer Eingabe, ihm zu
Kleinkaliber=
ſchießübungen den Schießſtand am Waſſerloch zu überlaſſen. Dem
Ge=
ſuche ſtimmte der Gemeinderat zu. Gegen das Geſuch des Theodor
Volk=
mann um Erweiterung ſeiner Konzeſſion (Bierausſchank) fand das
Plenum nichts zu erinnern. Ein Antrag des Turnverein 1876 (e. V.),
den Griesheimer Weg in Jahnweg umzubenennen und ein Geſuch
des Philipp Hofmann 4. um Herſtellung der Tannenſtraße werden dem
Bauausſchuß zur Prüfung überwieſen. Auf Vorſchlag des Kreisſchuulamts
ſollen die drei z. Zt. hier kommiſſariſch tätigen Lehrer Schanz, Burhenne
und Schneider auf ihren innehabenden Stellen definitiv angeſtellt werden.
Dieſem Vorſchlag ſtimmte der Geemeinderat einſtimmig zu. Weiter beſchloß
der Gemeinderat, den Geländepreis in der Villenkolonie mit ſofortiger
Wirkung von 3 auf 4 Mark pro qm zu erhöhen, was im Hinblick auf den
Wegfall der Waſſerleitungsanſchlußgebühr für dringend nötig erachtet
wurde. Unter Zugrundelegung des neuen Preiſes ſoll den Geſuchen des
Dr. Eugen Buhlmann und Prof. Dr. Schlamp um Ueberlaſſung von
Bauplätzen im Villenviertel entſprochen werden. Den Baugeſuchen Jakob
Kriechbaum, Boßler und Metzger ſowie Mavie Pfeiffer Wwe, wird
ge=
mäß den vorliegenden Plänen Genehmigung erteilt. Die
ſubmiſſions=
weiſe Anlieferung von 100 Ztr. Saatkartoffeln wird dem Salomon Stock,
die Anlieferung von 100 Ztr. Dickwurz dem Ludwig Gilbert 1. in Eich
übertragen. Der Freſwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz und
der Samariterkolonne werden für das Rj. 1927 je 50 Mark, der Vergwacht
25 Mark als Beitrag der Gemeinde bewilligt. Ferner wird auf Anregung
der Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz beſchloſſen, die
Wacht=
ſtube mit Telephon=Nachtanſchluß zu verſehen, was als dringend nötig
anerkannt wurde. Für die in Submiſſion ausgeſchriebenen Plätze zur
Aufſtellung eines Karuſſells und einer Schiffſchaukel an Oſtern, Pfingſten
und Kirchweihe, erhält Wilhelm Roß 4. zu Nieder=Ramſtadt den
Zu=
ſchlag zum Angebot von 800 Mark. Dem Konrad Knieß, Oberſtr. 31,
wird auf Grund eines mit der Gemeinde vereinbarten Neverſes
ge=
ſtattet, bei dem bereits begonnen Umbau ſeines Wohnhauſes von der
im Ortsbauplan vorgeſehenen Baufluchtlinie abzuweichen. Dem von dem
Kreisbauamt ausgearbeiteten Entwurf eines generellen Bebauungsplans,
der im Sitzungslokale aufgehängt und in einer Sitzung des
Bauaus=
ſchnſſes von Baurat Keſſel eingehend erläutert worden war, ſtimmte das
Plenum zu. In geheimer Sitzung: Grundſtückskäufe,
Wohlfahrtsange=
legenheiten und Stundungsgeſuche.
* Roßdovf, 23. März. Maul= und Klauenſeuche. Da
weitere Fälle nicht mehr aufgetreten ſind, wurden weſentliche
Erleich=
terungen in den Sperrmaßnahmen getroffen. Es gilt nur noch die
Neugaſſe als Sperrbezirk und die Schreiner= und Hintergaſſe als
Beob=
achtungsgebiet. — Erwerbsloſen. Infolge der günſtigen
Witte=
rungsverhältniſſe iſt die Zahl der Erwerbsloſen zurückgegangen. Am
Wochenende wurden 46 Perſonen unterſtützt.
* Traiſa, 23. März. Der vom Krieger= und Militärverein
anbe=
raumte Vortrag hatte im großen Saal von Scheerer eine zahlreiche
Zu=
hörerſchaft und brachte einen ſchönen Erfolg. Der Vortragende Herr
Kapitän von Senden, Darmſtadt, erzählte in intereſſanter und feſſelnder
Weiſe die Geſchichte ſeiner 42jährigen Seelaufbaon vom Schiffsjungen
bis zum Kapitän und ſeine Erlebniſſe aus ſeiner wechſelvollen
Seefahrts=
zeit bis in den Weltkrieg. Anſchließend zeigte er mit lebenswarmen,
humorvollen Erklärungen 120 ausgezeichnete Lichtbilder, die die
roman=
tiſche Schönheit des Meeres, die reizvolle Landſchaft, ferner Häfen und
Städte, das bunte Bild fremden Lebens und Treibens naturgetreu
wie=
dergaben. Vom ſchmucken Segelſchiff bis zum modernſten Salondampfer
gaben die prachtvollen Aufnahmen einen kleinen Ueberblick über die
Be=
deutung der deutſchen Schiffahrt.
IIN0 FAEUDENBRINGEA
AIAOLEUM
DFA IDEALE FUSSBODENBELAG:
SIk RAÜFEN AM VORTEILHAFTESTENBEI
W.EHRHAAPR
AMWElSSEW TUKMTELFF:486
* Nieder=Mamſtadt, 2. März. Geſangverein „Eintracht‟. A.I.
Sonntag, den N. ds. Mts., abends 8½ Uhr, hält der Verein im Saag=
„Zur Poſt” wieder einen ſeiner beliebten Operettenabende ab. Zu.e
Aufführung kommen „Unterm Lindenbaum” von H. Marcellus, eien
Volksſtück mit gemitvollem Humor, geſunder Herzensſprache und tier
empfundenen muſikaliſchen Ausdrucksformen, ſowie die im letzten
Jahs=
bereits mit großem Erfolg aufgeführte Operette „Frühling am Rheinm
von A. Hopfſtock. Die einzelnen Nollen liegen wieder in den altzm
bewährten Händen. Frau Gerda Maurer aus Darmſtadt und 9
Caſtritius jun. aus Nieder=Ramſtadt werden außerdem noch einige Gy,
fangseinlagen bringen. Die Eintrittspreiſe ſind ſo niedrig wie mögli.n
gehalten, ſo daß ſich jedermann den Genuß einiger vergwüigter Stundw
gönnen kann".
* Ober=Ramſtadt, 22. März. Ein Unglücksfall ereignete ſich auf 5
Darmſtädter Straße hier, wo ein Kind, das die Straße überqueran
wollte, von einem Auto angefahren wurde. Die Verletzungen ſollUn
glücklicherweiſe nicht ernſthafter Natur ſein. Wen die Schuld an dum
wieder zur
So
im Wint
Kern,
Vorfall vorwiegend trifft, ſteht noch nicht feſt.
* Meffel, 23. März. Unſer langjähriger, in den Siebziger Jahrm
ſtehender Bürgermeiſter W. Heberer, iſt nach langer Krankheit geſtorh.e
* Höchſt i. Odw., 23. März. Ausdem Gemeinderat. Er
zu dem Kloſterfonds gehöriges Baugelände zwiſchen der neuen Schmau
und dem Grundſtück Heuſel, welches veräußert werden ſoll, beſchli,
der Gemeinderat für evtl. ſpätere Schulzwecke anzukaufen. Der früho
Antrag Helmuth Hofferberth und Genoſſen zwecks Abwväſſer an der Sgrz)
bacher Chauſſee wird nach Prüfung der Baukommiſſion dahingehend
ledigt, daß die Abwäſſer durch Kanaliſation beſeitigt werden. Der 92
trag des Ziegenzuchtverbandes Mümlingtal um Erlaß der Vergnügun : für die Vorführung eines Films bei Karl Nees wird abgelehe,
Eine nicht beſtellte Kohlenlieferung an die Gemeinde durch Friedr:
Eckert, Rimborn, ſoll bezahlt werden.
* Michelſtadt, 23. März. Dienſtjubiläum. Am 21 Möcz
waren es 25 Jahre, daß Herr Juſtizinſpektor F. Klein ſeine Tätigmu
am Amtsgericht Michelſtadt aufgenommen hat. Herr Klein, der ins s.
ſondere durch ſeine Förderung des Odenwaldklubs bekannt iſt, erfren
ſich allgemeiner Beliebtheit. — Sport. Der Fußballverein 1911 hasu
am Sonntag ein Verbandsſpiel auf ſeinem Platze gegen den Fr3
ballklub Eintracht=Darmſtadt auszutragen, nachdem das erſte Spieln
Darmſtadt ſtattfand und ſtir Michelſtadt mit einem Ergebnis von 2.0
verloren ging. Von ſchönſtem Frühlingswvetter begünſtigt trafen ſich -ſ1PMM. Se
beiden Mannſchaften auf dem hieſigen Platze und konnte nicht unn=//M Sſhie
ſe er nicht.
obachtet bleiben, daß Michelſtadt in der erſten Hälfte des Spieles grräu
Nervoſität zeigte und alles aufzuwenden hatte um den Ball vor deu/ /PReüch, Ue."
Tore abzuwehren. Doch vor Eintritt in die Pauſe gelang es Mical/ cu Leoſctur.
ſtadt ein Tor zu erzielen und die Führung des Spieles zu übernehnmn//t/“ durthin Aeid
In der zweiten Halbzeit wurde Michelſtadt durch ſeinen Erfolg ſicr,/ —Fgſeſen, herd
und konnte trotz des überaus flinken Spieles der Darmſtädter das Sta=/mu hohe ſich Ais
mit 6:0 als glänzend gelungenes Revancheſpiel für ſich gewinnen. Tanzmſen, Hein
Ausdem Gemeinderat. Einige kleinere Vorlagen in der letzenf m/ ſſ0 Wchne
Gemeinderatsſitzung betrafen die Feſtſetzung einer Miete ſür eine W4//ungen züich.
nung in dem ſtädtiſchen Gebäude zum Löwen, ſowie die Umwandlruff mi der Jmieras
von Wohnräumen in Geſchäftsräume in dem Wohnhaus des Chmn//ä Auf Sütel
Enſinger in der Frankfurter Straße. Ferner wurde an die Verwaltmnſ cumm 6 ühr A
das Erſuchen gerichtet, den Bauausſchuß durch Hinzuziehung von Eur/limn vollen. Wal
tretern des Handwerks zu erweitern und der Wunſch ausgeſprock—M cegangen
daß die Vergebung der Neubauarbeiten im Schnlhausneubau und An aft. Da habe
- zie ales verpul
Hauſe Glenz durch den Gemeinderat erfolgen ſoll.
raung, die Dittm
Erbach, 23. März. Der Männergeſangverein Liederkraiſ yn losverden.
hatte ſein 82. Stiftungsfeſt dem Gedächtnis Beethovens gewidmet.
n Pagner ſte
pelle, Chor und Einzelgeſänge wetteiferten miteinander, um die ZMnälten ſich getr
werke des großen Meiſters innerlich nahe zu bringen. Weſentlich un ſu m Troct
ſtützt wurden ſie dabei durch einen hübſch angelegten Vortrag des Heerſz=ſ und die 3
Friedrich Eich, der mit dem Leben und Wirken des Gefeierten beta:m ;m Dämchet
machte. Fräulein Hildegard Schultz erfreute mit „Freudvoll und H:Ffin, Ich mu
voll” und „Adelaide”, wobei ihr vollklingendes Organ beſonders tu/— ſch muß
lich zur Geltung kam. In Fräulein Emma Krenkel hatte ſie eine ehrm
Pag=
empfindende Begleiterin auf dem Klavier. Es war ein guter G /„n gsſion
Beethovens „Veſper” als Abſchluß des erſten Teiles zu bringen, /Knſeld gegeben
meiſterhaft vorgetragen wurde und dem wackren Leiter des feſtgeber
Vereins, Herrn Krenkel=Michelſtadt, und ſeiner Sängerſchar alle E/MMeu. Bahn
machte. Die 2. Hälfte der Vortragsfolge brachte neben Hegars „MN i eam
beiden Särge” noch Volkslieder von Silcher, Schauß und Schwern/eſum gefahren.
Unſer Odenwälder Xylophonmeiſter Heinecke, Michelſtadt, mußte ſidnz/e—n übe,
einer Dreingabe bequemen. Frohen Widerhall bei der Zuhörerſer/ echwing in
löſte auch die Ehrung altbewährter Sangesbrüder aus Herr Funſa m vorgeſtel
Gebhardt wurde durch den zweiten Vorſitzenden des Vereins, Han/ qwi
Dentiſten Volk, zum Ehrenmitgliede ernannt, und die Herren Heirmi
Egner, Heinrich Klingler und Wilhelm Unger erhielten durch den Ent Gum
vorſitzenden, Herrn Fleckenſtein=König, künſtleriſch ausgeſtattete iATigentlic
—isz ſagen, dock
kunden, geſtiftet vom Heſſiſchen Sängerbund.
* Von der Bergſtraße, 22. März. Großer Verkehr. Das h.M7m der Shr
Wu. daß Wag
liche Wetter am vergangenen Sonntag brachte unſerer ſchönen Bergſtr.f)—mn teures Vi
einen ſehr lebhaften Verkehr. Beſonders am Nachmittag war der A=
Lagner vor
und Mororradverkehr ſo groß, daß es oft lebensgefährlich war,
Hauptſtraßen zu überſchreiten. Auch die Zahl der Touriſten und 2uMT i wir desh
—mstor
flügler war eine ungeheuer große und konnten die Wirte am AE
gang
mit voller Befriedigung auf den Tag zurückblicken. Die Autos vermeE
ſich von Sonntag zu Sonntag und dürfen wir froh ſein, daß die Bug etele,
Ic ſahen
ſtraße in ihrer ganzen Länge mit gutem Pflaſter verſehen iſt.
Prinegn
* Aus dem Birkenauer Tal, 22. März. Großer Verke
herrſchte am Sonntag in unſerem herrlich gelegenen Tale infolge El —ſeſig n
ſchönen Wetters. Es war ein ungemein reger Verkehr mit Fahrräd uaſl
Motorrädern und Autos, ſodaß man auf der Hauptſtraße ſeines Leksol
nicht ſicher war. Auch der Verkehr von Spaziergängern, Ausflügurk
und Touriſten war ein ſehr lebhafter. In der weithin bekannten Fmiſ
ſchem Mühle, die an dieſem Tage ihre Gartenwirtſchaft eröffnete nd
Hochbetrieb, und das Bedienungsperſonal hatte große Mühe, die Aiſ
ſche der vielen hungrigen und durſtigen Gäſte zu befriedigen.
* Aus dem Weſchnitztal, 22. März. Straßenbauarbeit
Zur Herſtellung verſchiedener Straßen in Rimbach iſt die Herſtell 0
von 700 Quadratmeter Goſſenpflaſter, die Lieferung von 75 Ifd. M.
30 Zentimeter breiten Zementrohven, 400 Kilo Straßenroſten, 830
Meter Granitbordſteine und 100 Kubikmeter 30 Millimeter=Schotterſtan
im Wettbewerb zu vergeben. Angebotsunterlagen ſind bei Herl
Bauinſpektor Knaup in Rimbach zu haben. Die Angebote ſind bei?
ſelben Stelle bis Montag, den 28. März, abzugeben.
* Aus dem Neckartal, 23. März. Am Sonntag hielt der Heſſ.
Neckartalſängergau ſeine Hauptverſammlung in Darsberg ab. Der 2
ſitzende, Herr Merſcher=Neckarſteinach, begrüßte die Verſammlung
wies einleitend auf den herben Verluſt hin, der den jungen Gau
verlaufenen Jahr betraf durch den Tod ſeines erſten Dirigenten, H=
Lehrer Weiß=Meckarſteinach. Die Verſammlung ehrte den Toten de
Erheben von den Plätzen. Der Geſchäftsbericht des abgelaufenen Ja
wurde von dem Schriftführer verleſen. Das bedeutendſte Vorkomm‟
war das Heſſiſche Bundesfeſt in Mainz, auf dem alle Gauvereine dr
ihre Fahnendeputationen vertreten waren. Den Kaſſenbericht
erſta-
der Rechner, er wurde anſtandslos genehmigt. An Stelle des ver i
benen Gaudirigenten wurde Herr Lehrer Heberer=Hirſchhorn einſtim!
gewählt. Das diesjährige Gaufeſt findet am 15. Mai in Nothen2‟
ſtatt, verbunden mit der Fahnenweihe des Geſangvereins „Frohſi
Am Vormittag iſt Wertungsſingen der Gauvereine. Für den Arbai
plan 1928 wurde beſtimmt, das Gaufeſt in Verbindung mit der drer
jährigen Gründungsfeier des Geſangvereins „Liederkranz” in Korzt
hütte abzuhalten. Der Deutſche Sängergruß bildete den Schluß
Tagung. Anſchließend fand eine Probe des in Rothenberg zu ſinger
Maſſenchores „Der Spielmann iſt da” ſtatt.
Hirſchhorn, 23. März. Waſſerſtand des Neckarb
22. März: 1,26 Meter; am 23. März: 1,25 Meter.
Gernsheim, 23. März. Waſſerſtand des Rheins
23. März, vorm. 6 Uhr: + 38 Zentimeter,
Fe
und Sie müßten mit verbundenen Augen einen Pudding kosten, so würden Ihnen das zarte Aroma und der feine
Ge-
schmack sofort
ver-
ist. Ein Versuch wird Sie überzcugen! Viele Sorten —
raten, daß es ein Getker-Eudding vom einfachen bis zum Oeiker-Feinkost-Pudding — stellen
alle Ansprüche zufrieden. Verlangen Sie Dr. Oetker’s Puddingpulver nur in Originalpackungen (niemals lose) mit der
Schutzmarke „Oetker’s Hellkopf”. Gute Rezepte für Süß- und Geleespeisen sind in dem neuen farbig illustrierten Oetker-
Rezeptbuch, Ausgabe F enthalten. Sie lesen darin auch Näheres über den vorzüglichen Backapparat „Küchenwunder”.
mit dem Sie auf kleiner Gaskocher-Flamme backen, braten und kochen können. Das
neue Buch ist für 15 Pfg. bei Ihrem Kaufann zu haben, wenn vergriffen, gegen
Ein-
sendung von Marken von
Dr. H. Oetker, Bielefeld.
Ladenverkaufspreise: Backpulver .Backin: 1 Stck. 10 Pfg., 3 Stck. 25 Pfg., Puddingpulver Vanille-
Mandel 10 Tfg., Vanillin-Zucker 5 Pfg., Vanille-Soßenpulver 5 Pfg., Gela-Schokoladen-Puddingpulver
15 Pfg., Schokoladenspeise mit gehadten Mandeln 25 Pfg., Gustin 225 g 35 Pfg.
Mummer 83
Der Gießener Fememordprozeß.
msN. Gießen, 22. März. Unter ſtarkem Andrang des Publikums
gann heute vormittag 8½ Uhr vor dem Oberheſſiſchen Schwurgericht
ießen der Fememordprozeß gegen den Chauffeur Ernſt Caſimir
ſarping, Leutnant v. Salomon, beide aus Frankfurt a. M., ſowie den
ſtrhlhelmredakteur Friedrich Wilhelm Heinz, zurzeit in Magdeburg.
s Gerichtsgebäude iſt von der Polizei ſtreng geſperrt.
Die Anklagebehörde vertritt Staatsanwalt Juſtizrat Weidemann,
isen. Verteidiger ſind für Schwing Rechtsanwalt Dr. Lüttgebrung=
Hikingen, für Heinz Rechtsanwalt Schlinck=Gießen. Als Vertreter des
ſ reichsanwalts wohnt Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich
Eſcherauer=
zizig den Verhandlungen bei, ferner ein Vertreter des Berliner
Poli=
gträſidenten. Zu dem Prozeß ſind etwa 85 Zeugen geladen. Die
An=
ſuge lautet gegen Schwing und v. Salomon auf Mordverſuch, gegen
riaz wegen Beihilfe. Kurz nach 8½ Uhr eröffnete der Vorſitzende,
mnögerichtsdirektor Dr. Cramer, die Verhandlungen und vereidigte die
echworenen. Aus der Unterſuchungshaft werden vorgeführt die
An=
clagten Schwing und v. Salomon, Salomon in Zuchthauskleidung.
ſei. Angeklagte Heinz iſt gegen Kaution von 10 000 Mark auf freiem
aß belaſſen worden, und iſt heute zur Verhandlung erſchienen.
DDer Vorſitzende verlieſt zunächſt den Eröffnungsbeſchluß. v.
Salo=
pu. und Schwing haben in der Nacht vom 4. zum 5. Mai 1922 in
Bad=
npheim den Oberleutnant a. D. Wagner töten wollen, wobei Heinz
ch. die anderen Beihilfe geleiſtet haben. Zunächſt wird v. Salomon
rrommen, wobei der Vorſitzende zahlreiche Fragen ſtellt. v. Salomon
Sohn des Kriminalinſpektors v. Salomon, der nach Frankfurt a. M.
rſetzt wurde. Er war nach dem Kriege bei den Kämpfen gegen die
vmmuniſten beteiligt, kämpfte im Baltikum mit, machte den
Kapp=
uuſch mit, war dann im Ruhrgebiet und mußte wegen des
Kapp=
uiſches im Juli 1920 ſeinen Abſchied nehmen. Er war damals noch
c 18 Jahre alt. Im Mai 1921 war er in Frankfurt a. M. bei der
ſeawidentia angeſtellt, ging dann nach Oberſchleſien bis Auguſt 1921
od dann wieder zurück in ſeine Stellung. Er trat dem Verband
natio=
u geſinnter Soldaten in Frankfurt a. M. bei. Dort lernte er Tilleſſen,
emi uſw. im Winter 1921 auf 1922 kennnen. Mit Kern ſchloß er nähere
ſeandſchaft. Er habe nach der Befreiung Dittmars für dieſen Geld
ſammelt. Kern, ſagte er, habe Dittmar in der Nacht zum 28. Januar=
B aus dem Gefängnis geholt. Wer das Auto gefahren habe, wiſſe
nicht. Wagner war er ganz unbekannt. Ob Waguer mitgewirkt
be, wiſſe er nicht. Vorher habe er von Wagner gar nichts gehört.
m Freitag, den 3. März 1922, habe ihm Kern geſagt: „Ich ſolle mit
m ins Trocadero gehen.” Er habe ſich umgezogen und ſei mitgegangen.
s er dorthin gekommen ſei, habe Kern mit einem Herrn zuſammen
wi geſeſſen. Kern habe ihm dieſen als v. Salomon vorgeſtellt. Der
dere habe ſich als Redakteur Dr. Weigel vorgeſtellt. Dieſer ſei
Wag=
f r geweſen. Kern habe ihn mit ſeinem Spitznamen „Pfeffer” genannt.
ſeigel (alſo Wagner) habe allerlei venommiert und die ausgezeichneten
zi ehungen zum beſetzten Gebiet gerühmt. Er habe ihm
Ausweis=
pere der Interalliierten Kommiſſion gezeigt, ausgeſtellt als Schloſſer
ſeigel. Auf Einzelheiten könne er ſich nicht mehr beſinnen. Sie hätten
gegen 6 Uhr getrennt und hätten ſich abends um 8 Uhr wieder
ſifen wollen. Wagner ſei mit den Damen, die bei ihnen geweſen ſeien,
mausgegangen. Er habe Kern ſein Erſtaunen über die Bekanutſchaft
äußert. Da habe Kern losgebrochen: Wagner ſei ein Schwein uſw.
habe alles verpulvert, und nun ſchreibe er Erpreſſerbriefe mit der
rohung, die Dittmarſache der Polizei zu verraten. Jetzt wolle er den
ſann loswerden. Es ſei ihm unangenehm, mit dieſem zuſammen zu
m. Wagner ſtehe auch im Spitzelverdacht, er ſolle zurückhaltend ſein.
e hätten ſich getrennt und ſeien am Freitag, den 3. März, abends
Uuhr, im Trocadero wieder zuſammengekommen. Wagner habe Wein
ſtellt und die Damen ins Tanzlokal eingeladen. Wagner habe ſich
t den Dämchen beſchäftigt. Kern habe ihn beiſeite genommen und
ſagt: Ich muß nach Mannheim fahren. Wagner koſtet mich zu viel
ebd. Ich muß ihn wegbringen.‟ Er, Salomon, habe Nauheim nicht
ant. Wagner hätte nicht wiſſen ſollen, daß die Einladung von ihm
ſein) geſtammt hätte. Deshalb habe er ihn eingeladen. Kern habe
m Geld gegeben, und er habe bezahlt. Wagner habe auf Koſten des
im gelebt. Wagner ſei ein koſtſpieliges Vergnügen geweſen.
Am Samstag, den 14. März 1922, ſeien ſie nachmittags nach
Bad=
ſuheim gefahren. Er ſei ſich nicht ganz klar darüber geweſen, ob ſie
ten übernachten ſollen. Schwing habe ihn vom Sehen gekannt. Er
be Schwing in einem Auto geſehen, ſei auf ihn zugegangen und habe
b ihm vorgeſtellt. Er ſei allein nach Nauheim vorgefahren. Dort habe
Schwing gebeten, ihm Nauheim zu zeigen. Schwing habe ſich ſehr
tgegenkommend gezeigt. Sie hätten über Organiſationsfragen,
Saal=
utz mit Gummiknüppeln uſw. geſprochen. Er habe dann gefragt, was
im eigentlich in Nauheim wolle. Schwing konnte darüber nichts
Be=
mmtes ſagen, doch habe er den Eindruck gehabt, als ob Schwing nicht
cht mit der Sprache heraus wolle. In bezug auf Wagner habe er
ge=
ſuft, daß Wagner eine teure Sache geweſen ſei, um ſo mehr. da
Frank=
ri ein teures Pflaſter war. Ich hatte den Eindruck, daß Kern etwas
Wagner vorhabe, aber was, war mir nicht klar. Der Gedanke au
ſord lag mir deshalb nicht nahe, weil Kern und Wagner ſchon eine
tumustour gemacht hatten und damals nichts geſchehen war. Auf dem
baziergang in Nauheim kamen wir an einen Teich. Wir kamen an die
Uiffe Stelle, die mich als Waſſerſportler intereſſierte. Wir (Schwing
0 ich) ſahen hinein, wie tief das Waſſer war. Wir ſind dann wieder
rickgegangen. Ich hatte Schwing geſagt, abends würden wir im
ufeld ſein. Er ſolle auch dabei ſein. Schwing und ich trauten uns
genſeitig nicht. Abends in der Dämmerung kamen dann Kern und
ſaaner in Nauheim an. Ich war am Bahnhof. Wagner hakte ſich bei
i* unter. Wir gingen dann ins Malepartus zum Abendeſſen. Die
ſche habe ich bezahlt. Das Geld hat mir Kern gegeben, der etwa 5000
ſark bei ſich hatte. Wir gingen dann ins Hupfeld. Dort war es
mlich leer. Im Hupfeld haben wir Sekt und Wein getrunken; meines
ſiſſens auf Vorſchlag Wagners. Wir waren animiert, aber nicht
be=
mken. Bis gegen zwölf waren wir dort. Ueber die Frage, ob wir
arnachten wollten oder nicht, war ich mir nicht klar. Zimmer hatten
v nicht beſtellt. Kern bat mich plötzlich in die Garderobe und fragte
ch: „Haſt Du eine Waffe bei Dir?‟ Nun wußte ich, daß Kern Wagner
morden wollte. Das war mir jetzt klar. Ich hatte keine Waffe. Da
m mir Kapitänleutnant Tilleſſen in den Kopf, und ich fragte mich,
us wird Tilleſſen dazu ſagen? Er hatte unmittelbar vor ſeiner Abreiſe
merkt, „daß mir nichts vorkommt”. Ich warnte Kern und riet ihm,
warten, bis Tilleſſen wiederkomme, mit dem er erſt ſprechen ſollte.
ern wurde unſchlüſſig. Ich kam zu dem Ergebnis, mit Kern und Wag=
— fortzugehen und nach Möglichkeit Schlimmes zu verhüten. Schwing
be ich nicht benachrichtigt. Kern hatte Schwing verſtändigt; worüber,
eiß ich nicht. Von Kern hatte ich keine Kenntnis, daß er Schwing be=
Gchrichtigt hatte. Als wir heraufkamen, ſah ich Schwing vor uns
her=
hen. Kern. Wagner und ich gingen denſelben Weg. Wagner ging in
* Mitte. Als wir an den Teich kamen, ſagte Wagner zu Kern: „Du
ilt mich doch nicht in den See werfen?” Kern antwortete mit
abge=
ochenem Lachen: „Du meinſt wohl, weil ich ein Seemann bin.” Es
ar ſtockdunkle Nacht. Dieſen Weg waren wir mittags ſchon einmal
ge=
mgen. Ich trat einmal aus, die anderen gingen währenddeſſen weiter.
hörte ich einen Schlag, einen Schrei und einen Fall. Ich lief darauf
Es war an einem Anglerſtand. Gegenüber war ein Licht, das auf
See ſchien. Da ſah ich Wagner vor Kern mit erhobenem Totſchläger
hen. Ich verſuchte, Wagner den Totſchläger zu entreißen. Das
ge=
ng mir nicht. Ich ſchlug dann Wagner mit der Fauſt ins Geſicht.
ſe auf ſchlugen ich und Kern auf Wagner ein. Es war, eine wüſte
clägerei. Ich bekam einen Schlag auf die Naſe und blutete ſtark.
ſe ganze Gruppe drängte ſich an das Geländer. Wie weit Schwing ſich
der Schlägerei beteiligt hat, weiß ich nicht. Wagner hielt ſich an dem
klander des Anglerſtandes, begann um ſich zu treten und zu ſchlagen.
s Wagner wieder zutrat, packte Kern das Bein Wagners, hob es hoch
1d warf Wagner allein in das Waſſer. Ich habe dabei nicht mitgehol=
I. Ich kame gerade dazu, als Kern Wgner allein in das Waſſer warf.
ei der Schlägerei lag Wagner öfters am Boden. Während er dalag,
ude öfters gerufen: „Der Stein, der Stein.‟ Damals wußte ich nicht,
43 damit gemeint war. Der Vorgang geſchah in der Nacht vom 3. auf
n 4. März 1922. Ich ſtolperte einige Schritte fort. Ich hörte plötz=
Schritte. Ich lief hinzu und ſah Kern daſtehen, die Hand auf den
ſylerſtand aufgelegt und ſchießen. Ich rief ihm zu: „Kern, was machſt
.” und riß ihm die Piſtole aus den Händen. Wagner watete auf das
ſer zu und rief: „Bitte, bitte, nicht ſchießen! Ich will nichts mehr
ver=
ter.‟ Da rief ich Wagner zu: „Menſch, mach’, daß Du fortkommſt.”
eher die Schlägerei habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich habe
derfalls nicht geſchoſſen. Ich beſtreite eine Ausſage Schwings, wonach
geſchoſſen hätte. Es war ein durchaus ernſter Kampf auf Leben und
29, nicht nur ein ſogenannter Abzugskampf. Nach der Schlägerei gingen
zu Schwing aufs Zimmer, der vollſtändig erledigt war. Kern wollte
ſ9 einmal nach dem Tatort gehen. Schwing hat aber entſchieden ab=
Veont. Kern eikundigte ſich nach dem Wege nach Bad=Homburg, und
und ich ſind hierauf losgegangen. Als Kern auf dieſem Wege noch
Nrral hinwollte, habe ich abgeraten mit dem Bemerken, das hat doch
ſnen Zweck mehr. Wir ſind dann durch den Taunus nach Homburg
hangen. Ich war mir darüber klar, daß eine ſtrafbare Tat vorgelegen
ſte. Ueber die Beziehungen zwiſchen Kern und Heinz will der
Ange=
dare nicht viel wiſſen.
Anſchließend richten der Staatsanwalt und der Verteidiger eine
Se von Fragen an den Angeklagten, aus deſſen Antworten in des
Hauptſache zu entnehmen iſt, daß ihm von einer Nationalarmee nichts
bekannt ſei.
Es folgt die Vernehmung des Angeklagten Schwing. Ende 1921
habe er Heinz in Frankfurt a. M. in einer völkiſchen Verſammlung
kennen gelernt. Dann habe er bei der Gründung einer Ortsaruppe,
Bad=Nauheim, des Verbandes national geſinnter Soldaten mitgewirkt.
Kern habe er nicht kennen gelernt. Wagner kenne er heute noch nicht
und er könne ſich keine Vorſtellung von ihm machen. Heinz habe ihm
lediglich erzählt, was für Scheußlichkeiten Wagner begangen habe; daß
man Wagner nach dem Leben trachte, davon ſei damals keine Rede
ge=
weſen. Unter dem Ausdruck „unſchädlich” machen habe er nicht die
Tö=
tungsabſicht verſtanden, ſondern nur, ihn zur Rechenſchaft zu ziehen.
Ueber die Stellung des Kapitänleutnants Tilleſſen befragt, erklärt er,
daß Tilleſſen Führer des Vereins national geſinnter Soldaten in
Frank=
furt a. M. geweſen ſei. Jedoch habe er, der Angeklagte, von „abſolutem
Gehorſam und von Feme” nichts gehört.
Im Anſchluß an die mehrſtündige Vernehmung des Angeklagten
Heinz wurde eine lange Reihe von Fragen erörtert, die ſich auf frühere
Femeprozeſſe und auf die Verhandlungen des Femeausſchuſſes beziehen.
Ueber dieſe Punkte ſoll in der Beweisaufnahme noch geſprochen werden.
Hierauf wird in die Zeugenvernehmung eingetreten. Im Verlaufe
dieſer Vernehmung teilte der Staatsanwalt mit, daß er als
Vorbeu=
gungsmaßnahme gegen den Chefarzt des Nauheimer Krankenhauſes,
Dr. Haeberlin, und die Oberſchweſter Knaf ein Verfahren wegen
Be=
günſtigung eingeleitet habe. Der Staatsanwalt erklärte, er glaube ja
nicht, daß der Arzt und die Schweſter ſich ſtrafbar gemacht hätten, aber
im Hinblick darauf, daß er gegen die Angeklagten vorgegangen ſei, halte
er es für notwendig, auch ein Verfahren gegen die genannten Perſonen
in die Wege zu leiten.
Kriminal=Oberwachtmeiſter Schneider machte Angaben über die
Ver=
nehmung des Wagner in Bad=Nauheim und ſchilderte ferner
die ſeinerzeitigen polizeilichen Ermittelungen. Die Rechtsanwälte
Lüttgebrunne und Schlink beantragen darauf die Inaugenſcheinnahme
des Tatortes.
Unter lebhafter Spannung wird hierauf der Hauptzeuge
Oberleutnant a. D. Wagner
aufgerufen und vernommen. Wagner, der vom Vovſitzenden ſtreng zu
wahrheitsgemäßer Ausſage ermahnt wird, ſagte u. a. aus: „Ich bin
30 Jahre alt, ledig, von Beruf Kaufmann und wohne in Frankfurt am
Main. Ich machte den Feldzug mit und trat 1920 aus dem Heeresdienſt
aus. Bei der Hitlerbefreiung am 28. Januar 1922 lenkte ich das Auto.
Infolgedeſſen mußte ich flüchten. Ich kam nach Frankfurt und lernte
dort Kern kennen. Ich hatte dann keine Mittel mehr und bat Kern
und Tilleſſen um Unterſtützung, zumal mir die finanzielle Unterſtützung
im voraus zugeſagt worden war für den Fall, daß die Dittmarſache
ſchief gehen würde. Mit Kern und Tilleſſen hatte ich keinerlei
Diffe=
venzen. Mit Verrat habe ich niemals gedroht. Das nehme ich auf
meinen Eid. Heinz habe ich zuſammen mit Kern kurz vor der
Nau=
heimer Affäre in Frankfurt auf der Straße getroffen. Bei dem Ausflug
in den Taunus war ich mit Kern und Salomon ganz einig. Meines
Wiſſens ſtand ich mit Kern auf dem Duzfuß. Die Fahrt nach Bad=
Nauheim ging meines Erachtens von Kern oder Salomon aus. In
Nau=
heim kehrten wir abends in der Hupfelddiele ein. Wir haben dabei
Wein und Sekt getrunken. Ich habe nichts bezahlt. Wir waren ſehr
animiert. Mittlerweile war der letzte Zug fort. Einer von den Beiden
machte dann den Vorſchlag, ein Reſtaurant in der Nähe des Teiches zu
beſuchen und dort bis zum erſten Frühzug zu kneiven. Auf dem Wege
im Park äußerte ich Bedenken davüber, hier, ſo allein zu gehen; das ſei
doch zu unſicher. Darauf wurde ich in die Mitte genommen. Etwas
ſpäter kam plötzlich der Ueberfall. Ich wurde gewürgt und auf den
Kopf geſchlagen. Zuerſt glaubte ich, es ſei Spaß. Dann erkannte ich den
Ernſt und wehrte mich. Ich ſtellte mich dann tot und wurde
durch=
ſucht. Hierbei bemerkten die anderen, daß ich nicht tot ſei. Dann ging
die Schlägerei wieder los und im Verlaufe derſelben wurde ich ins
Waſſer geworfen. Ich bin dann in der Richtung nach der Mitte des
Teiches geſchwommen, machte aber dann, da meine Kräfte nachließen,
kehrt und hielt mich am Geſtrüpp feſt. Hier verblieb ich noch eine Weile.
Während ich dalag, hörte ich nur noch von dem Stein ſprechen, weiter
nichts mehr.
Auf die Frage, ob der Kampf auf Leben und Tod gegangen ſei,
machte der Zeuge, der ſich früher vor dem Unterſuchungsrichter in
die=
ſem Sinne geäußert hatte, heute keine beſtimmten Angaben.
Die weitere Zeugenvernehmung führt zunächſt die Ehefrau des
An=
geklagten Schwing vor den Gerichtshof. Sie verweigert die
Aus=
ſage. Aus den weiteren Zeugenbekundungen iſt von beſonderem
In=
tereſſe die Ausſage des Oberſten a. D. v. Noſtitz, Frankfurt a. M., der
mitteilt, daß er in Frankfurt a. M. für den verletzten Wagner eine
Pflegeſtelle und auf Wagners Bitten eine Unterredung mit Tilleſſen
vermittelt habe. Bei der Unterredung mit Tilleſſen iſt der Zeuge nicht
dabei geweſen. Heinz iſt ihm unbekannt. Daß er als Anſtifter zu der
Tat in Betracht komme, glaubt er nicht. Die Organiſation C iſt ihm
völlig unbekannt.
Zeuge Keil äußert ſich über die Dittmarſache, von der her Wagner
ihm bekannt ſei. Die heutigen Angeklagten ſind ihm völlig unbekannt.
Von der Tat weiß er nur aus Zeitungen. An der Dittmarbefreiung
habe die Organiſation Eſcherich keinen Anteil gehabt.
Dem Zeugen Major a. D. Becher, Berlin, ſeinerzeit Eſcherichführer,
iſt von einem Verrat oder von Unterſchlagungen Wagners nichts
be=
kannt. Die Angeklagten ſind ihm fremd.
Zeuge Rechtsanwalt Brockelmann=Kiel teilt mit, daß der verſtorbene
Kern ihm von einer „Abreibung” in Bad=Nauheim geſprochen habe,
je=
doch keinerlei Einzelheiten oder Perſonennamen genannt hätte. Im
übrigen ſchildert er Kern als eine ſehr ſuggeſtive Perſönlichkeit mit
un=
geheurer Energie, der aber keinerlei Neigung zur Mitteilſamkeit
ge=
habt habe.
Zeuge Kaufmann Braun, Bad=Nauheim, ſtellt dem Angeklagten
Schwing ein gutes Zeugnis aus und ſchildert ihn als eine leicht
beein=
flußbare und erregbare Perſönlichkeit.
Die übrigen Zeugenausſagen ſind weniger belangvoll. Auf Antrag
der Verteidiger und des Staatsanwalts beſchließt das Gericht
unmittel=
bar vor der Mittagspauſe, heute, Mittwoch abend, am Teich in Bad=
Nauheim einen Lokaltermin abzuhalten, zu dem die Angeklagten und
der als Zeuge erſchienene, an der Schlägerei beteiligte Oberleutnant
a. D. Wagner, hinzugezogen werden.
Hierauf trat die Mittagspauſe ein.
In der Nachmittagsſitzung kam als erſter Zeuge Studienrat Heiurich
Schmidt, Frankfurt, ein ehemaliger Lehrer von Schwing zur
Ver=
nehmung. Er charakteriſierte Schwing als den typiſchen
Geſellſchaftl=
huber und faßte ſein Urteil in die Worte zuſammen: Er iſt ein
eng=
ſtirniger Phantaſt.
Verſchiedene Hausgenoſſen von Schwing bringen nichts von Belang
für den Gang der Verhandlungen vor. Bemerkenswert waren die
Be=
kundungen des Zeugen Syndikus Dr. Klotz, der als Dritter in dieſem
Prozeß erklärte, im Protokoll ſeien Angaben anders niedergeſchrieben,
als er ſie gemacht habe. Er kann die weſentlichen im Protokoll
ent=
haltenen Punkte nicht aufrecht erhalten, ſo u. a. die Wendung: Schwing
habe den „Auftrag” erhalten, dem Wagner eine Abreibung zu
verab=
reichen.
Um fünf Uhr nachmittags brach das Gericht die Verhandlung ab,
um noch rechtzeitig vor Einbruch der Dämmerung den Tatort in Bad=
Nauheim beſichtigen zu können.
Am Donnerstag vormittag wird die Verhandlung fortgeſetzt.
* Gießen, 21. März. Eie großzügiges Projekt will die
Gießener Studentenhilfe zur Ausführung bringen, nämlich ein
neues Studentenhauz. Die große wirtſchaftliche Notlage der
Nachkriegszeit veranlaßte auch die Studentenſchaft Gießens zur
Selbſt=
hilfe, und ſie eröffnete zuerſt in dem ehemaligen Kaffee Ebel in der
Alt=
ſtadt ein Studentenheim. Später kaufte ſie die „Schöne Ausſicht” dazu
und erbaute dann unter dem Namen „Egerheim” ein
Studentenwohn=
haus, welches ſtets voll beſetzt iſt und die Reflektanten nur in geringer
Zahl aufnehmen kann. Es bietet nur 48 Studievenden Wohnung. Die
Studentenhilfe hatte ſeither darunter zu leiden, daß beide Gebäude,
ehemaliges Kaffee Ebel und „Schöne Ausſicht”, ſehr weit
auseinanden=
liegen. Aus dieſem Grunde und aus Grümden der Selbſterhaltung der
Univerſität Gießen iſt der Bau des Gießener Studentenhauſes geplant.
Vor allem gilt es, Tauſenden von tüchtigen jungen Menſchen ihr
Stu=
dium zu ermöglichen. Als Baugelände hat man einen großen Platz
zwiſchen der Leihgeſterner Straße und der Friedrichſtraße in der Nähe
der Kliniken auserſehen. Das großzügige Projekt ſieht nach den bereits
fertiggeſtellten Plänen folgende Raumperteilung vor: im Kellergeſchoß:
Druckerei, Turnſaal, Werkſtätten, Küchen und Bad; im Erdgeſchoß:
Leſezimmer, Muſikzimmer, Vortragsraum, Speiſeräume und
Geſchäfts=
zimmer der Studentenhilfe; im erſten Obergeſchoß: Bücherei,
Wohn=
räume und Arbeitsräume für Studenten; im zweiten Obergeſchoß ſollen
hauptſächlich die Studierzimmer und die Schlafräume untergebracht
wer=
den. Die hieſige Studentenhilfe rechnet bei der Ausführung des
Pro=
jektes mit der Unterſtützung der Stadt, des Heſſiſchen Staates, der
Wirt=
ſchaftshilfe der Deutſchen Studentenſchaft in Dresden und der
Einwoh=
nerſchaft Gießens.
Bad=Nauheim, 22. März. Während in der Winterkurzeit die
heilkräftigen Wäſſer für die Bäder nur dem an Schüttungsmenge,
Koh=
lenſäure und Salzen überreichen Hauptſprudel 12 und (für die
Kur=
brunnenbäder) auch anderen Mineralquellen entnommen werden wurden
hürzlich auch die Sprudel 7 und 14 aus ihrer Winterruhe geweckt. Nach
kurzem Anpumpen ließen ſie in wenigen Minuten wieder ihre Wäſſer
in alter Kraft aus dem Erdinnern emporſchäumen. Dieſer ſich in jedem
Frühjahr wiederholende Vorgang iſt ein Zeichen, daß jetzt mit jedem
Tage die Zahl derer wächſt, die Bad=Nauheim aufſuchen, das Quiſiana
aller Herzkranken, Rheumatiker, von beginnender Arterienverkaltung,
Gicht, Bronchitis, Rückenmarks=, Frauen= und Nervenleiden
Geneſung=
ſuchenden. Wer die Möglichleit beſitzt und ausnützt, in den erſten
Frühlingstagen eine Kur zu gebrauchen, wird neben dem Segen der von
den Jahreszeiten unabhängigen Heilquellen ganz beſonders die Vorzüge
der klimatiſchen und landſchaftlichen Verhältniſſe Bad=Nauheims an
Körper und Geiſt ſpüren. Dazu kommt deu materielle Vorteil, daß die
Kurabgabe bis zum 30. April ermäßigt iſt. Die das ganze Jahr günſtigen
Schnellzugsverbindungen für Bad=Nauheim verbeſſern ſich jetzt noch durch
die in dieſem Jahre ſchon ab 1. April wieder verkehrenden Bäderzüge
von Berlin.
* Gedern, 23. März. Vier Arbeiter durch Exploſion
ſchwer verletzt. Die Arbeiter, welche in dem Steinbruch bei
Burk=
hards beſchäftigt waren, waren auf dem Nachhauſeweg begriffen.
Plötz=
lich entſtand eine Exploſion, die durch Munition entſtanden ſein dürfte,
welche die Arbeiter bei ſich getragen haben. Hierdurch wurden die
Arbeiter Schumm aus Burkhards und ein Arbeiter aus Kalbach ſo
ſchwer verletzt, daß ſie ins Gedener Krankenhaus gebracht werden
muß=
en. Dem Arbeiter Schumm mußte ein Bein abgenommen werden.
Grrr
gehörte nicht etwa zum weit)
verbreiteten Stamme der Ja,
(chendiebe und Zigeuner, ſon.
* dern war ein fürſtlicher Herr,
ſcher in Rleinaſien, deſſen-e
PPramidenförmiges Grab,
monumenk' der Alten /elt
2. ſoimponierte, daß ſie es zum.
Rang des fünſten eltwin,
ders erhob. Der Wunderbaut
mit ſeinen Statuen und Säu
ien wurde nach ihm—
Flazufoleru) genannt.
Seitdem ließen ſich die Sterb,
lichen nicht mehr ſchlicht be,
graben, ſondern im Mauſole,
um beiſetzen. Crbaut hat es
ſeine Gattin Artemiſia in Halikarnass. Nach der Vollendung des Wunderwerkes be,
durfte ſie einer Stärkung. Sie zog ihr goldenes Zigaretten-Ctui und ließ ſich die—
wohlverdienke
ſchmecken, die ihr mit ihrem köſtlichen Aroma und ſußen. Duft neuen Lebensm
einhauchte. Nur eine ſo hochbekömmliche und vortreffliche Marke wie Greiling-Jawel
war würdig, ihr Erholung nach dem Gelingen ihres berühmten Werkes bringen zu: drten,
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
V 4333
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6963.
Seite 8
Donnerstag, den 24. März 1927
Nummer 83
Wekaufe ieh meine Betten?
Dieselbe
mit Fußbrett
33 mm ..
Bettstelle
27 mm, Stahlrohr,
mit Pat. Matratze
Dieselbe
33 mm Stahlrohr
und Messingringen
Dieselbe
mit Messingringen
und Fußbrett . . . ..
Bettstellen in hundertfacher Auswahl für Erwachsene und Kinder
Matratzen: 3teil. mit Keil, Seegras: 23, 27, 32, 38, Wolle: 29, 34, 39, 45, Kapok: 87, 95, 110. Haar: 130, 150, u5s
Deckbetten: 130/180 cm 19.50, 23, 27, 35, 41, 45 mit Daunenfüllung 47, 53, 59 bis 79
(50156
Kissen: 80/80 cm 6. 8, 10, 12, 15, 16.50 bis 24
Woll- u. Daunensteppdecken, Welldecken, Kamelhaardecken in riesiger Auswahl
Nach dem Krundsatz:Der Einkant von Betten igt Vertranepsszelle” gelausen nur einmandkreie Gualitäten zum Vertanr
Darmstadti
Aellel Aeudl is Aadhdunt WMarkt zu
W
Familiennachrichten
Statt beſonderer Anzeige.
Nach kurzem, ſchwerem Leiden verſchied geſiern abend
10½ Uhr unſer herzensguter, geliebter Vater, Großvater,
Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Bürgermeiſter
Heinrich Heberer
im Alter von 65 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Heberer III.
Georg Reeg und Frau Helene, geb. Heberer
und 2 Enkelkinder
Friedrich Karl Busbaum und Familie
Georg Heberer I. und Familie.
Meſſel, Darmſtadt, den 23. März 1927. (4996
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhauſe
aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß
wurde heute meine liebe Frau, unſere gute
Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwägerin
und Tante
Frau Margarete Daab
geb. Lutz
im noch nicht vollendeten 27. Lebensjahr nach
kurzem Leiden in die Ewigkeit abgerufen.
Im Namen der Trauernden:
Gg. Oaab.
Tengfeld, den 23. März 1927. (7937
Dſe Beerdigung findet Freitag, den 25. d. Mis.,
nach=
mittags 3 Uhr ſfatt.
Statt Karten.
Nach einem Leben voll treueſier
Pflicht=
erfüllung verſchied am 22. März mein lieber
Mann, mein guter Vater
Oberpoſiſekretär i. R.
Auant Aumamtiter.
In tiefem Schmerz:
Margarete Allmanritter, geb. Geibel
Audolf Allmanritter.
Darmſtadt, den 23. März 1927. (7948
Aerztliche Tätigkeit
wieder aufgenommen
Dr. BuchholdII.
Alicestraße 19½
Sprechstunden 3—5 Uhr. 7898at
DHRNSTÄDTER PRDKGDEIIKK
Vorbereitung auf das Abitur,
die Primareife
Obersekunda-
reite und die
Heiehsverband-
prükung. (5016a
FERNSPBEGHER 2554
MHRTINSTRNSSE 34
Bur Einrichtung eines guten, alten Land
hauſes werden geſucht:
Feine antike Möbel
beſonders ſchöne Barokſeſſel und Stühle)
Antikes Familienſilber
und einige Perſer=Teppiche. Gefl
Ange=
bote unt. P. W. 4083 an Rndolf Moffe,
(1 5004
Wiesbaden.
Audgfen.
Gräfenhäuſerſtr, 125
Draht= Geflecht=
Maſchine
für viereck Gefl. billig
zu verk. Angeb. unt.
W 44 Geſchſt. ( 7934
„Was ist denn mit Dir los74
„H—-H—Hleiser!”
„Nanu! Warum nimmst Du denn nicht
Täkerol? Das bekommst Du überall”
Lüferdl ist von prominenten Perndnlichkeiten ewptohlen!
LIkeral beust Husten und Heiserkeit var!
Lakerol hemmt die Eutwieklung schadlicher Keime, beugt
nirklieher Brkrauknng des Halses und der
Atmupgr=
agaue nor,
Prale: Mk. 0,60 pro Schachtel
Beuthlen & Schults G. m. b, H., Berlin N89, Pankstr. 18-14,
Fabriklager: Eduard Lange, Darmstadt
Elisabethenstraße 4. Fernruf 3453.
UV 4531
Flotte neueste
Die Einäſcherung findet am Freitag, den 25. März.
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Man bittet, von Beleidsbeſuchen abzuſehen.
Rotsiegel-
Arawatten
die Oualitätsmarke
kaufen Sie
preiswtert im
Spezial- Handschuh-
und
Herrenartikelgeschäft
Heinrich Schmidt
Ernst-Ludwfgsplatz 2 Am weißen Turm
Handschuh-Reparatur- und Waschanstalt
Fernsprecher 2227.
(3893a
Franfams Haldel
aus
reine Wolle, fesche Form,
in modernen Farben
19.— 18.— 14.50
reine Wolle, flotte Machart,
aparte Parben
29.— 26.— 21.—
50
Hasha, Sbelland- und Ueloutine-Hleider
in erstklassiger Verarbeitung, vielseitiger
Answahl und allen Preislagen.
— Beachten Sie unsere Schaufenster. —
K
9 Ludwigsplatz 9
(5031
Eenschenn
Al!
Mains
Gr P.Glsche
*
Ae
Darmstadt
Rheinstrasse 28
EAeIBBSTN
Mannheim
*N.;
rRL22459
Gilligste
Rausudsche
Geguem.
Ciegant
Aatett
Natt
Der
BSTEIFE TR
Deursches
Gabrikat
D.R.A
GÜberatt
au haßen
Bäckerei=
Artikel: Epring=
Auflaufe,
Kranz=
formen, Tüllen
Spritzſäcke,
Garnier=
ſpritzen, Tortenriuge
berzinnte.
Schnee=
keſſel empfiehlt in
gr. Ausw. ſehr billig
Ernt Erämer
Ludwigſtr. 7. (2002a
4-5 1 Stoener-
Laslwagen
fahrbereit, billig
ab=
zugeben. (48961md
Plungstadt
Niedergaſſe 25
Fernſprecher Nr. 9
w. geſp.
Vorhänge (Eno5s
Eliſabethenſt 49, H. II
Schwerhörigel
Verlangen Sie den berühmten
Gehörapparat „Moris”
unsichtbar im Tragen, Wärme im Inner erhaltend.
Schutz gegen Zug und Kälte, bereits 16 Jahre im
Handel. — Vier Wochen zur Probe.
tachß Re
F Guter und
Küeſorten
A. Löfflex, Dresten 1, Harienstr.
Hefr Löffler befindet sich zur unverbindlichen Besichtig
Samstag, den 28. Märs, fon 1,8 bils 1/,1.Uhr
im Hansa-Motel.
Merbedessschang
entzückende Modelle
zu bekannt billigen Preisen
9. Sauerwein
Städt. Läden Elisabethenstraße 25a Nähe Grafenstt
Barmstädter und Nationalbarl
Kommanditgesellschaft auf Aktien.
zu der
Einladung
am Freitag, den 8. April 1927, vormittags 11 Uhr
in unserem Gebäude Berlin, Behrensstraße 68-70 stattfindenden
ordentlichen Generalversammlung
W4beſſert
Mükutldete
1370 Wge
Mu3 de Bela
irheinesſehrne
im weck gen
en Uer
Ju8a
Tagesordnung!
1. Erstattung des Geschäftsberichts für 1926.
2. Beschfußfassung über die Genehmigung der Bilanz mit Gewinn- und Vern
Rechnung für 1926 und die Gewinn-Verteilung.
3. Beschlußfassung über die Entlastung der persönlieh haftenden Gesellsch-/
und des Aufsichtsrats.
4. Feststellung zu 8 13 des Gesellschaftsvertrages betreffend das Ausscheidenn
Herrn Generalkonzul Pr. Hincke aus der Zahl der persönlieh halte-F
Gesellschatter.
5, Aufsichtsratswahlen.
Zur Stimmenabgabe sind diejenigen Kommanditisten berechtigt, welche
Akdien oder den von einem Notar oder von der Reichsbank oder von dem a.
Brtekten-Depot der Bank des Berliner Kassen-Vereins uber dieselben auggeste-‟
klinterlegungsschein spätesteng drei Werktage vor der Generalversammlung
bei-
der nachbezeichneten Stellen deponieren, und zmar
1. bei unseren Haupiniederlassungen in
Berlin (Behrensstr 68-70), Bremen, Darmstadt:
2, bei unseren sämtlichen Filialen und Zweigniederlassungen;
3, in Barmen bei dem Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer & Cox)
„ Breslau bei dem Bankhause Eichborn & Co.,
Danzig hei der Danziger Bank für Handel und Gewerbe
Aktiengesellschaft,
„ Essen a. d. Ruhr bei dem Bankhause Gebrüder Hammersteiv,
bei dem Bankhause Sirvon Hirschland,
Frankkurt a. M. bei der Deutschen Lffecten- und Wechselbank
bei dem Bankhause Otto Hirsch & Co.,
bei dem Bankhause Lincoln d enny Oppenheimer,
bei dem Bankhause lacob S. H. Stern
bei dem Bankhause Gebrüder Sulzbach,
Hamburg bei dem Bankhause L. Behrens & Söhne,
bei dem Bankhause M. M. Warburg & Co.,
Hannover bei dem Bankhause Rphraim Miever & Sohn,
Karlsrune bei dem Bankhause Veit L., Homburger,
Köln bei dem Bankhause A. Lery.
bei dem Bankhause Sal. Gppenheim jr. & Cie,
„ Leipzis bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt,
München bei der Baverischen Vereinsbank.
bei den Bankhause Merck, Finck & Co.,
Nürnbers bei dem Banthaugg Avton Kohy,
4, in Amsterdam bei der Amsterdamschen Bank,
bei der Internationalen Bank te Amsterdam,
Wien bei der Mereurbank.
Berlin, den 23 März 1927.
Darmstädter und Nationalbat
Kommandigeselschatt zuf Aktien
IwSoer)
Goldschmidt. von sImi0n
Nummer 83
ſtsnfirm.=Geſchenke
ird Uhren aller Art
Erimband=Uhren
Taſchenuhren,
Fegulateure und
od. Zimm.=Uhren
ſächen=Uhren und
Becker in großer
aswahl zu billigen
Preiſen bei.
Uhrmacher
1- Grünfeld
dr. Ochſengaſſe 30
en der B auere zum
Goldnen Anker
Aach auf Teilzahlg.
het kleiner An= und
Aezahlung. 5050a
Bitte
Ausweis=
bpiere mitbringen
Donnerstag, den 24. März 1927
Geite 9
Neu eröffnet!
Fiſch= und
finkoſthandlung
„Sütt tieinel
Laden”
Arheilgerſtr. 46
Söchentl mehrmals
Friſche
Seeſiſche
ſette eingetroffen:
RCabliau i. Eiſch
Pfd. 22 3
1Sabl. i. Schnitt
Pfd. 40.3
ſtelachs Pfd 40 3
Ger. Flußlachs,
Seelachs i. Del,
Fleiſchſalgt
a Delſardinen von
5 J an.
(5045
ſier, Butter und alle
Käſeſorten
Banderer 5/15
2ſitz r Sport
Mk. 2500.—
Nanderer 5/20
ſiser, wie neu, Mk.
1000.—, ſof lieferbar
Longes & Wieſt
(4888imd)
450I
1921 r prima
Natur=
veimn 3 Liter 1,50ℳ
ibzug. Gefl. Ang. u.
N.34 Geſchſt. (77914
Booooe
Bler-Munsch!
Aus beſſeren Kreiſen
ingebildete. Dame,
Ende d. 20iger Jahre,
ucht die
Bekannt=
ſchaft eines ſehrnetten
Herrn zwecks
gemein=
ſamer Unterhaltung
u. S aziergängen, da
ganz fremd in der
bieſigen Stadt.
Angeb. unt W 29
an die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes. (r7 08
Ooeooe
Witwer, Anf. 50er,
m. ſ u,bäusch , möchte
a. d. W8, ein Fräulein
v) Wtwe (Kind n.
au sgeſchloſſ.) zw. b:
Heirat
. I. Anontym zweckl
Angeboe u. W 65
ar die Geſchſt. (*7980
C.
— 1Ir CerteisterPläberrees Lerk
Sesbeginnt diese grossartig VOk=
Seietfere VeiafStäftefls Sie 134 10
1aerlFCLrNe
Ait!
9
aut der lie nach Herzanslust Ihren
Lrartarts Mcauft Araes TauC5 Ge
ten Qualitäten aindecken können
Ale Abteilungen wtteitern Beson-
Ceres 1ü Urerert urte des
MwtwIn!
Horgen bringen wir Preise!
Aarmadkg
Der ſtädtiſche
Verwaltungs=
bericht für 1924
liegt von Montag, den 28. ds. Mts.
ab, während der Friſt von einer Woche
im Stadthaus, Zimmer 39, in den
be=
kannten Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
Während der Offenlegungsfriſt kann jeder
Beteiligte von dem Verwaltungsbericht
Einſicht nehmen und ſchriftliche
Bemer=
kungen dazu einreichen.
(st5060
Darmſtadt, den 24. März 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
Schreiner= und
Weißbinderarbeiten.
Die Schreinerarbeiten bei der
Her=
ſtellung von Schulmöbeln ſowie die
Weißbinderarbeiten bei der Inſtandſetzung
von Räumen im Stadtkrankenhaus ſollen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Donnerstag,
den 31. März 1927, vorm. 10 Uhr,
einzureichen.
(st5020
Darmſtadt, den 23. März 1927.
Städtiſches Hochbauamt.
Zimmerarbeiten.
Die Zimmerarbeiten bei der
Errich=
tung einer Feſthalle auf dem
Exerzier=
platz ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Freitag, den
1. April 1927, vorm. 10 Uhr,
ein=
zureichen.
(st5019
Darmſtadt, den 23. März 1927.
Städt. Hochbauamt.
Eiſen=u. Steinzeugwaren.
Die Lieferung von Eiſen= und
Stein=
zeugwaren für das Rechnungsjahr 1927
ſoll vergeben werden.
Lieferungsbedingungen liegen bei dem
Tiefbauamt, Zimmer Nr. 6, während der
Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch
werden dort die Angebotsſcheine
abge=
geben.
Angebote ſind bis Donnerstag,
den 7. April lfd. Js., vorm. 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 23. März 1927.
Tiefbauamt.
(St5026
Am Freitag, den 25. März 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27
nach=
ſtehende Gegenſtände öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung:
(5062
1 Glasſchrank, 60 Spazierſtöcke, 60
Schirme, 1 Tauchlötofen für
Oelfeue=
rung, 1 Nähmaſchine, 2 Puppenwagen,
1 großer Kaſſenſchrank, 3 neue
Küchen=
einrichtungen, 1 Küchenſchrank, eine
Küchenanrichte, 1 Einmachſchrank, ein
Eiskondenſator, 1 Klavier.
Ferner verſteigere ich anſchließend an
Ort und Stelle eine Wellblechgarage.
Zuſammenkunft der Steigerer in meinem
Verſteigerungslokal.
Die Verſteigerung findet
vorausſicht=
lich beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 25. März 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher zu Darmſtadt.
5012
Am Freitag, den 25. März 1927,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich
in meinem Verſteigerungslokal
Bleich=
traße 40 zwangsweiſe gegen
Barzah=
lung folgende Pſänder:
1 Ehaſſis, kompl. mit Motor,
2 Schreibmaſchinen, 7 Klaſſikerwerke,
1 Jagdgewehr, 2 alte Gewehre, 5
Stän=
derlampen, ſowie Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 23. März 1927. (5063
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
TANdBLOT
OONBER
Für Wirte, Pensionen
USH. äuderst pünstige Gelegenheit!
A delsses orkellan sehie
Teller, tief und flach .. . .. . . . .0.25
dessert-Teller, 20 cm .. . . . . .0.20
Tompott-Teller, 15 cm ... . . .0.15
Jatten, 32 cm 0.95, 27 cm 0.30
latten, oual 28-40 cm 0.25-1.95
chüsseln, rund u. viereckig
15—26 cm.. . . . . . . . . . . 0.60-0.95
Verrinen, oual 6 Personen. . .2.50
... . . 3.60
12 Personen.."
Jagout-Schüssel, oval u, rund
für 6Pers. 1.50, für 12 Pers. 1.75
„...0.75
Saueiéren, groß ....."
Beilage-Schalen, 22 cm ... . 0.30
Kaffekannen
Afe0
Toekannen Ka
für 12 Personen 0.75 6.98 1.25
Zuckerdosen versch. Form. 0.25
Milchkannen in all. Größ. 65-0.30
Milchkrüge, extra groß ... . . .0.50
Brotkorb, groß oval .. . . . .0.95
Tassen m. Untert., groß. . . . 0.15
Tassen m. Untert., klein .. ..0.10
Kannen-Untersätze. . . .. . . . . . 0.30
. ...0.30
Menagen, 2teilig ....
...0.45
Obstschale auf Fuß....
Besonders blllig:
1Kaffee-Service, kompl. Stlg.
für 6 Personen, mit großer
schöner Kanne ... . . . . . . . . . . . . . 2.95 1einen
Astts
rn
Dickes Wirtschafts-Porzellan
ohne Fehler
Teller, flach, 23 cm .... . . . . . .0.45
Dessert-Teller, 20 cm . . . . . . .0.30
Schüssel L, alle Größ, von0.50 an
Platten, oval23em0.70, 28em0. 95
Platten, Zteilig. 30 cm .. . . . . . . 1.45
Tassen mit Untertassen . . .0.45 Kaftee- und Speise-Seruice
aller maßgebengen deutschen Fabriken
in großer Auswahl. Beachten Sie bitke mein
Spezialfenster in der Ludwigstr. [ ← ][ ][ → ]
Geite 10
Donneistag, den 24 März 1927
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Förderung des Handwerks.
Zur Förderung der Errichtung einer Zweigſtelle des
Forſchungsinſtituts für rationelle Betriebsführung
beſchloß der Magiſtrat, dem Inſtitut zu den Koſten
der erſten Einrichtung einen einmaligen Zuſchuß von
5000 Mark zu gewähren. Die weiteren Koſten ſollen
von der Handwerkskammer, der Zentrale des
For=
ſchungsinſtituts und den anderen
Intereſſentenver=
bänden aufgebracht werden. — Die
Schulkin=
derſpeiſung. Um gegenüber den ſeitherigen
unzulänglichen Verhältniſſen der Zentralküche der
Schulkinderſpeiſung eine durchgreifende Beſſerung zu
ſchaffen, hat ſich der Magiſtrat ſchon vor längerem
grundſätzlich für die Unterbringung der Küche in der
Lebensmittelhalle (Großmarkthalle) ausgeſprochen.
Das Hochbauamt hat ein entſprechendes Projekt
aus=
gearbeitet, das die Einrichtung der Küche mit den
notwendigen Maſchinen nach dem neueſten Stand der
Technik vorſieht und deſſen Koſten auf rund 600 000
Mark veranſchlagt ſind. Der Magiſtrat hat dem
Pro=
jekt zugeſtimmt und wird eine entſprechende Vorlage
an die Stadtverordnetenverſammlung gelangen laſſen.
— Sanierung der Altſtadt. Zur
Ermög=
lichung des Wiederaufbaues des ehemaligen „
Darm=
ſtädter Hofes” beſchloß der Magiſtrat, nach der
Vor=
lage des Hochbauamtes, einige baufällige Häuſer der
Schlachthausgaſſe und Metzgergaſſe abbrechen zu
laſſen, außerdem kommen für den Abbruch einige
weitere Häuſer an anderen Stellen in Betracht, deren
Unterhaltungszuſtand ihren Abbruch dringlich
er=
ſcheinen läßt. Ein geſchloſſenes
Altſtadtſanierungs=
projekt, das alle für die Zukunft in Betracht
kom=
menden Fragen behandelt, iſt in Vorbereitung und
wird in einigen Monaten vorgelegt werden. —
Profeſſor Pagenſtecher geht nach
Hamburg. Wie wir erfahren, hat der
Hambur=
giſche Senat den ordentlichen Profeſſor an der Uni
verſität, Frankfurt Dr. Max Pagenſtecher auf den
1. Ottober 1927 zum planmäßigen ordentlichen
Pro=
feſſor in der rechts= und ſtaatswiſſenſchaftlichen
Fa=
ruität der Hamburgiſchen Univerſität ernanut. —
Der enttäuſchte Chorſänger. Wegen
Straßenraubs, Rückfallsdiebſtahls und Nötigung hatte
das große Schöffengericht den früheren Chorfänger
Martin Reichard zu drei Jahren Zuchthaus und fünf
Jahren Ehrverluſt verurteilt. Schon damals machte
der Angeklagte einen ſehr üblen Eindruck, und als
er auf ſeine und des Staatsanwalts Berufung hin
nun vor der Strafkammer ſtand, vermochte er dieſen
Eindruck nicht zu verbeſſern. Reichard iſt eines jener
üblen Subjekte, die durch erpreſſeriſche Tätigkeit
ihren Mitmenſchen das Leben ſauer machen können.
Seine Opfer ſcheint er in homoſexuellen Kreiſen zu
ſuchen. In Frankfurt beläſtigte er aber einen nicht
ſo veranlagten Zeugen, den er ſchließlich beraubte.
Die Strafkammer erhöhte die Strafe auf vier Jahre
Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt und Stellung
unter Polizeiaufſicht.
Schweres Bauunglück.
Merſeburg. Im Leunawerk ereignete ſich
ein ſchweres Bauunglück. Auf einem Gerüſt waren
mehrere Maurer mit dem Verputzen eines Hauſes
beſchäftigt, als plötzlich ein Teil des Gerüſtes
durch=
brach. Die darauf ſtehenden Arbeiter ſtürzten in die
Tiefe und wurden von dem nachſtürzenden Gerüſt
verſchüttet. Fünf von ihnen erlitten
Ver=
letzungen, zwei davon ſchwere.
Die Ehetragödie in der Genter Straße.
Berlin. Drau Dr. Erika Singermann,
die in der Nacht zum Sonntag ihren Ehemann,
den praktiſchen Arzt Dr. Otto Singermann durch
Beilhiebe und einen Revolverſchuß tödlich
ver=
letzt und dann Veronal genommen hatte, iſt am
Dienstag abend um 11 Uhr im Krankenhaus
eben=
falls geſtorben ohne das Bewußtſein wieder
erlangt zu haben.
Ein Stoff, der keine Kugel, keine
Dolch=
ſpitze durchläßt Senſationelle Erfindung
eines Berliner Ingenieurs.
Die Weſte aus dem kugelſicheren Stoff.
Dem Berliner Ingenieur Schaumann gelang es,
einen Stoff anzufertigen, der dank ſeiner chemiſchen
Zuſammenſetzung kein Geſchoß und keinen Dolchſtoß
durchläßt. Verſuche, die von der Berliner Polizei
im Freien durchgeführt worden ſind, zeigten, daß der
Stahlmantel eines aus anderthalb Meter Entfernung
abgefeuerten Geſchoſſes an der Weſte vollkommen
zer=
ſplitterte. Das Blei drang zwar in den Stoff ein,
konnte das Gewebe aber nicht ganz durchdringen
Auch mit Meſſern und Dolchen konnte das Gewebe
nicht durchbohrt werden. Ingenieur Schaumann hat
zereits früher eine kugelſichere Stahlweſte erfunden,
die bei der Berliner Polizei in Gebrauch iſt.
Start des Flugzeugs D 876 auf dem Tempelhofer Feld.
Am 21. März eröffnete die Deutſche Lufthanſa den regelmäßigen Luftverkehr Berlin—Dresden—
Prag—Wien. Für den Erſtflug wurde das dreimotorige Großflugzeug D 876 benutzt, das auch
das erſte Flugzeug auf der Linie Berlin-Paris war. Am Steuer ſaß wiederum der Pilot
Rodzianka. Der Start erfolgte um 9.15 Uhr vormittags; zu gleicher Zeit ſtieg das Gegenflugzeug
der Oeſterreichiſchen Luftverkehrs=Geſellſchaft in Wien auf. Beiden Flugzeugen wurde auf den
Zwiſchenſtationen und bei der Ankunft ein feſtlicher Empfang bereitet.
Segelflugzeug als Anhänger.
Segelflieger Eſpenlaub mit ſeinem als Anhänger benutzten Segelflugzeng.
Auf dem Kaſſeler Flugplatz unternahm der bekannte Segelflieger Eſpenlaub unter großer
Spannung der Zuſchauer einen höchſt intereſſanten, bisher einzig daſtehenden Verſuch. Eſpenlaub
hängte das von ihm geſteuerte Segelftugzeug mit einem langen Kabel an ein Motorflugzeug an,
ſo daß beide Apparate zu gleicher Zeit in die Höhe ſtiegen. Während des Fluges löſte Eſpenlaub
das Segelflugzeug vom Motorflugzeug los und ſegelte nach dem Flugplatz zurück, wo er
wohl=
behalten ankam. Eſpenlaub will ſeinen Verſuch bei den diesjährigen Flugveranſtaltungen im
Reiche wiederholen.
Katharine v. Oheimb
v. Kardorf, M. d. R.
Katharine v. Oheimb, die während der früheren Legislaturperiode mit volkspartei ichem Programm
dem Reichstag angehörte und auch ſeitdem im politiſchen Leben eine Rolle ſpielt, hat ſich mit
dem Reichstagsabgeordneten v. Kardorf verlobt.
Eröffnung der Luftverkehrslinie Berlin — Prag— Wien.
Politik und Liebe.
Großfeuer durch Brandſtiftung.
Trier. In dem Dorfe Faha bei Freudenburg
entſtand aus bisher unaufgeklärter Urſache in dem
Anweſen eines Landwirts ein Großfeuer, dem das
Wohngebäude, Stallungen und Scheunen gänzlich
zum Opfer fielen. Trotzdem die Feuerwehren der
benachbarten größeren und kleineren Ortſchaften
ein=
griffen, wurden nur ein Teil des Viehbeſtandes und
das Mobiliar gerettet. Der Schaden iſt nur
teil=
weile durch Verſicherung gedeckt. Wie die
angeſtell=
ten polizeilichen Ermittlungen ergeben haben, wird
Brandſtiftung vermutet. Der mutmaßliche
Täter iſt bereits verhaftet worden.
* Auch in Oeſterreich ſoll rechts gefahren werden
Die Abweichung von der Fahrweiſe in
Deutſch=
land hat ſchon oft zu Unzuträglichkeiten geführt. Im
Oeſterreichiſchen Bundesminiſterium für Handel und
Gewerbe iſt ein Geſetzentwurf zur Abänderung der
Fahrordnung ausgearbeitet worden, der an die Stelle
des Linksfahrens die deutſche Fahrordnung ſetzt.
Ein franzöfiſches Flugzeug abgeſtürzt.
DD. Prag. Bei München=Grätz iſt ein
fran=
zöſiſches Flugzeug, das auf der Strecke Prag—
War=
ſchau verkehrt, abgeſtürzt. Der Pilot blieb
unver=
letzt, während das Flugzeug zertrümmert wurde.
Nummer 83
Ein Laſiauto mit 20 Perſonen
verunglückt.
Sieben Tote und 18 Schwerverletzte geborgem
Kudowa. Ein Laſtauto, das 70 Arbeiten
von der Arbeitsſtätte nach Hauſe beförderte, ſtürzten
auf der Chauſſee zwiſchen Kudowa—Sackiſch und Gel,l
lenau in eine Schlucht und begrub ſämtliche Inp
ſaſſen unter ſich. Bis zur Stunde konnten ſiebein
Tote und 18 Schwerverletzte geborgen werden. Dasu
Unglück ereignete ſich in einer ſcharfen, ſteigenden
Kurve. Aus bisher unaufgeklärten Gründen rißt
plötzlich die Kette des Laſtautos. Die Bremſe dern
ſagte, und der Wagen raſte mit unheimlicher Ges
ſchwindigkeit rückwärts bergab, knickte an einer Brückih
das Geländer um und ſtürzte von der Brücke heral!
in die Schlucht.
Einweihung eines Papſtdenkmals in Mailando
Mailand. In der Ambroſialinchen Bibliothes
fand am Sonntag die feierliche Einweihung eines
Bronzedenkmals für den Papſt Pius XI. ſtatt, an dern
die Behörden, das Konſularkorps, Geiſtliche uni
wiſſenſchaftliche Vertreter des Auslandes teilnahmem
Im Verlaufe der Feier wurden zahlreiche Reden ges
halten, u. a. auch von dem Generaldirektor des
Preußiſchen Staatsarchivs, Dr. Kehr, Profeſſou
Grabmann von der Univerſität München, Göller
von=
der Univerſität Freiburg, der zugleich auch dii
Görres=Geſellſchaft vertrat, ferner die Profeſſoren;
Finken von der Univerſität Freiburg und Mſgrn
Oeberdorfer aus Köln. Der Papſt hatte ſeinern
apoſtoliſchen Segen geſandt.
Im Schiffskohlenraum verhungert.
Gewifſenloſe Kapitäne.
DD. Paris. Ein neuer Fall von
Ausbeutun=
der marokkaniſchen Arbeiter, die nach Frankreicy
kommen wollen, durch gewiſſenloſe Kapitäne ereigg
nete ſich dieſer Tage. Auf einem großen Schiff, da=u
in St. Etienne eingetroffen war, wurden drei Maron)
kaner tot aufgefunden. Wie ſich herausſtellte, hatt3
der Schiffsbeſitzer ohne Erlaubnis der Behörderr
etwa 48 Marokkaner im Kohlenraum des Schiffe=”
verſteckt. Die Ueberfahrt des Schiffes war für fünm
Tage berechnet und auf dem Schiff war auch nur füü
dieſe Zeit Proviant vorhanden. Infolge des ſchlechs
ten Wetters war das Schiff 23 Tage unterwegs, ſ.
daß der größte Teil der Marokkaner in halbver
hungertem Zuſtande in Frankreich ankam. Für diü
Ueberfahrt mußte jeder 2000 Franken bezahlen.
350 000 Franken für ein gebrochenes Naſenbeim
Eine Rekord=Entſchädigung.
DD. Paris. Eine Rekord=Entſchädigung für
einen Autounfall, der keinen tödlichen Ausgang nahm,
erzielte der Mannequin eines großen Pariſer Kom
fektionshauſes. Bei der Rückfahrt von einer Feſtlicks
keit ſtieß das Auto, in dem der Mannequin Frl
Lages, ſaß, mit einem unbeleuchteten Laſtkraftwagen
zuſammen, wobei ihr Geſicht ſo verſtümmelt
wurds=
daß ſie jetzt gezwungen iſt, die durch einen Naſem
beinbruch und durch die Verſtümmelung der oberen
Geſichtshälfte entſtandene Verunſtaltung durch einen
Dauerverband zu verbergen. Das Pariſer
Gerich=
ſprach dem Manneguin Schadenserſatz in der Höh /
von 350 000 Franken zu.
Die neue Pflaſter=Rammaſchine der Maſchinelle
fabrik Eßlingen.
Die große Bedeutung, welche der Bau von Straßem
durch den zunehmenden Kraftwagenverkehr gewonnei.
hat, führte dazu, daß man in immer größerem
Mabe=
maſchinelle Vorrichtungen zur Herſtellung unn
Unterhaltung von Straßen erdacht und in die Prax’s
eingeführt hat. So hat jetzt die Maſchinenfahrie
Eßlingen eine neue Pflaſter=Rammaſchine konſtruſerle
ſo daß die ſchwere und außerordentlich ermüdende
Arbeit des Rammens von Pflaſterſteinen in
Zukumle-
fortfallen wird.
Ein waghalſiges Unternehmen.
Der engliſche Automobilrennfahrer Majo;
Segraeve iſt mit einem 1000=PS=Sun
beam=Ueberrennwagen am Strande von:
Saytona in Florida eingetroffen und wird in dem
nächſten Tagen verſuchen, über die Meile mit flies
gendem Start eine Geſchwindigkeit von 300 Stum
denkilometern zu erreichen. Der Strand von Day
tong iſt 19 Meilen lang, davon ſind neun Meilem
für die Rekordverſuche geſperrt. Nicht weniger als!
vier Meilen benötigt Segraeve, um ſeinen phanta
ſtiſchen Rennwagen wieder zum Stillſtand zu.
bringen. Die internationale Automobil=Sportkomu
miſſion iſt nach Paris einberufen worden, um di
amerikaniſchen Zeitmeſſungsapparate zu prüfen unä
zu genehmigen, damit der Rekord, den Majo;
Segraeve aufſtellen will, auch offiziell
anerkann=
werden kann.
Eine Neuerung
im maſchinellen Straßenbau.
Seite 12
Donnerstag, den 24. März 1927
Nummer 83
Shutg Spier dne Tarnen.
Fußball.
Turnen.
Gauturntng des Odenwald=Turngaues.
Sportverein Darmſtadt 98 — Ludwigshafen 03
Am letzten Sonntag fand in dem Gebirgsdörfchen Monart der
Nachdem in den letzten Wochen durch die Endſpiele um die
ſüd=
urſche Meiſterſchaft die Handballer des Vereins bedeutend mehr in
isheinung getreten waren, warten dieſen Sonntag wieder einmal die
uſtballer mit einem wichtigen Kampf auf. Das Spiel gegen den
be=
mraten und tüchtigen Rivalen in den Bezirksligaſpielen wird im
ſyy men der zweiten Pokalrunde ausgetragen. Die Ligamannſchaft des
ſwrtvereins 98 hat ja bekanntlich die erſte Runde durch einen Sieg
vn. 5:1 in Mannheim gegen die dortige Phönixmannſchaft mit Erfolg
zesſtanden. Um ſo mehr dürfte Veranlaſſung vorliegen, nunmehr auf
miriem Platze das Ausſcheiden aus der Pokalkonkurrenz durch einen
ereren Sieg zu verhindern, zumal die zweite Runde die letzte
inner=
ulo des Bezirks iſt, ſo daß bei einem weiteren Erfolg die Möglichkeit
hieht, einen der bekannten Bezirksligavereine eines anderen Bezirks
s Gegner nach Darmſtadt zu bekommen. Die Elf des Sportvereins
Ue ſich alſo ganz dafür einſetzen, die Ludwigshafener geſchlagen nach
ar ſe zu ſchicken. Die Darmſtädter werden das Spiel mit folgender
tarinſchaft beſtreiten:
Bärenz,
Becker,
Laumann,
Kratz,
Takaß,
Ruppel,
Jakobi, Müllmerſtadt, Geher, Wenner II, Girmſcheid.
Handball.
Meiſierſchaft in den D. S. B.=Verbänden.
Von den ſieben Landesverbänden der Deutſchen Sportbehörde haben
ar. zwei bereits ihren Meiſter ermittelt. Nachdem der
Baltenver=
and bereits vor zwei Wochen in Greif Stettin ſeinen Vertreter für
e Endſpiele um die deutſche Handball=Meiſterſchaft nennen konnte,
be=
idete nun auch Süddeutſchland ſeine Titelkämpfe. —
Bran=
ſerburg, das ja bereits in der Abteilung B mit Brandenburg Berlin
mn Vertreter für das Endſpiel um die Verbandsmeiſterſchaft
feſt=
eſtellt hatte, konnte nun auch in der Abteilung A die Meiſterſchaft
ab=
zueßen. Bekanntlich hatten hier der deutſche Meiſter Pol. S.V. Berlin
a) ſein alter Widerſacher Sp.Vg. Siemens die Verbandsſpiele
punkte=
eich beendet. Das erſte Entſcheidungsſpiel gewannen die Poliziſten,
us zweite ſah Siemens ſiegreich. So wurde ein dritter
Entſcheidungs=
mpf notwendig, den jetzt die Poliziſten vor 5000 Zuſchauern (!) nach
rreichem, harten Spiel 10:7 (4:4) gewannen. Polizei S. V. und
ſrandenburg beſtreiten alſo das Endſpiel um die Berliner
Meiſter=
haft und es beſteht wohl kein Zweifel, daß die Polizei aus dieſem
ampf als Sieger hervorgehen wird. — Weſtdeutſchland, das
ehen Bezirksmeiſter im Kampf um den Titel ſieht, hat eine weitere
lärung der Situation zu verzeichnen. Da der Pol. S.V. Dortmund
in Spiel gegen die Kölner Poliziſten verloren hat, kommen nur noch
bol. S. V. Remſcheid und Sp.Vg. Oberhauſen für die Meiſterſchaft in
ſenge. Beide waren übrigens am Sonntag ſpielfrei. Die Tabelle weiſt
lgenden Stand auf: 1. Pol. S.V. Remſcheid 9:1 Punkte, 2. Pol. S.V.
öln 7:5 Punkte, 3. Sp.Vg. Oberhauſen 6:2 Punkte, 4. Pol. S.V.
Dort=
urd 6:4 Punkte, 5. Kurheſſen Kaſſel 3:7 Punkte, 6. V.f.B. Bielefeld
Punkte, 7. Hagen 05 0:8 Punkte. — Mitteldeutſchland hatte
e Vorſchlußrunde auf dem Programm, die von Dresdenſia Dresden
nd Pol. S.V. Chemnitz in Chemnitz beſtritten wurde. Die Entſcheidung
el eine Viretelſtunde vor Schluß knapp mit 1:0 für Dresdenſia. Die
inesdener werden alſo mit dem Pol. S.V. Halle das Endſpiel beſtreiten.
ſei den Damen iſt für den 27. März die Vorſchlußrunde mit den
inenden Paarungen angeſetzt: Guts Muts Dresden gegen Fortung
eſozig und Viktoria 96 Magdeburg gegen Halle 96. — Auch in
Nord=
eutſchland wurde die Vorſchlußrunde ausgetragen. Der
Titel=
w eidiger Pol. S.V. Hamburg ſchlug in Flensburg ſeinen alten Rivalen
ordmark Flensburg mit 6:4 (3:1) Treffern. Die Hamburger
be=
reiten alſo mit dem in der Vorſchlußrunde ſpielfrei gebliebenen
ol. S. V. Hannover das Endſpiel. Bei den Damen haben ſich St. Georg
anburg und S.V. Güſtrow für den letzten Gang qualifiziert.
Leichtathletik.
„Rot=Weiß” 22, Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag begeben ſich die Waldläufer der „Rot=
Beißen” zu den Verbandsmeiſterſchaften nach Mörfelden. Iſt doch
etade dieſer Ort ſchon mehrfach Zeuge dieſer harten Kämpfe geweſen,
ber trotzdem leiſten die Läufer jener Einladung dorthin gerne Folge.
Erfelden muß man es laſſen, es verſteht ſich auf Waldlauf und hat
nrier für eine glatte und einwandfreie Abwicklung geſorgt. Die
Rot=
oſen haben zwei Mannſchaften und einen Einzelläufer ſowie jeden
ſamnſchaftsläufer im Einzellauf gemeldet. Die verſtärkte
Jugendmann=
hft der 22er dürfte am kommenden Sonntag ein anderes Rennen
hin=
gen, und nicht ein ſolches, wie das am letzten Sonntag. Bei den
erigen gilt es nur, ihren Ruf weiterhin zu feſtigen.
diesjährige Frühjahrsgauturntag des Odenwald=Turngaues ſtatt. Der
Gautag wurde von dem 1. Gauvertreter Dr. Spalt eröffnet, der die
zahlreich erſchienenen Turnbrüder mit herzlichen Worten begrüßte und
gleichzeitig dem Turnverein Monart für ſeinen ſchwungvoll
vorgetrage=
nen Begrüßungschor dankte. Von 57 Gauvereinen fehlten nur 2 kleine
Vereine mit je einem Vertreter, ein Beweis dafür, daß auch im
Oden=
wald=Turngau reges Intereſſe für die deutſche Turnſache herrſcht. Die
reichhaltige Tagesordnung wurde dank der zielbewußten Leitung in
verhältnismäßig kurzer Zeit zur Zufriedenheit aller Vereine erledigt.
Im Mittelpunkt des Gautages ſtanden zwei Vorträge.
Gaufrauen=
turnwart Adrian entwickelte ein kurzes Programm, wie er das
Frauen=
turnen im Odenwald=Turngau zu heben gedenkt. Gauwart für
Geiſtes=
turnen, Steinbach, gab einen Rückblick über die geleiſtete Arbeit des
letzten Jahres und einen Ausblick über die Aufgaben und Ziele, die
unſer im kommenden Jahre noch harren. Nachdem gegen fünf Uhr das
Programm abgewickelt war, und die anweſenden Turnbrüder noch
ſtehend das herrliche Lied „Stimmt an mit hellem hohen Klang”
ge=
fungen hatten, ſchloß der Gauvertreter den harmoniſch verlaufenen
Gau=
tag mit einem kräftigen „Gut Heil!”.
Boxen.
„Rot=Weiß” 22, Darmſtadt.
Am vergangenen Sonntag weilte die jüngſte Abkeilung der 22er in
Dieburg auf den dort ſtattfindenden Gaumeiſterſchaften im Boxen
(D. A.=Sp.=V.). Die Hieſigen mußten infolge Krankheit und Verletzung
auf vier ihrer beſten Kämpfer verzichten, was gerade für dieſe
Wett=
kämpfe ſehr zu bedauern iſt. Trotzdem konnten ſich die übrigen noch im
Boxſport ſowie im Alter ſehr jungen Teilnehmer der 22er gut halten.
— Im Schwermittelgewicht belegte der noch jugendliche, aber offen
boxende Karl Jäger im Geſamtklaſſement den zweiten und der
jugend=
liche Leichtgewichtler, aber auch offen hoxende L. Hechler den dritten
Platz. Letzterer hat noch immer an einer alten Handverletzung zu
leiden, was ihn guch bei dieſen Kämpfen ſehr behinderte. Die Siege
ſind gewiß als ein Anſporn dieſer jungen Leute zu betrachten.
Darmſtädter Keglerverband.
Verbandsklubmeiſterſchaft.
Die Kämpfe um die Verbandsklubmeiſterſchaft nahmen am
ver=
gangenen Sonntag ihren Fortgang. Es erzielten: 1. Kegelklub „1Der”
bei Sitte 1746 Holz, 2. Kegelklub „Keglerluſt” im Konkordaſaal 1732
Holz, 3. Kegelklub „Haſſia” Konkordiaſaal 1723 Holz, 4. Kegelklub
„Sportkegler” bei Sitte 1721 Holz, 5. Kegelklub „Kranz” Konkordiaſaal
1670 Holz, 6. Kegelklub „Batzer” bei Sitte 1661 Holz, 7. Kegelklub
„Fall um” bei Krichbaum 1650 Holz, 8. Kegelklub „Johannes” b.
Bür=
gerverein 1605 Holz, 9. Kegelklub „Geſ. Bürgerverein” b. Krichbaum
1592 Holz, 10. Kegelklub „Chattia” i. Bürgerverein 1557 Holz, 11.
Kegel=
klub „Konkordia” b. Krichbaum 1550 Holz, 12. Kegelklub „L.L.” im
Bürgerverein 1193 Holz. (Noch 2 Mann nachzuwerfen.) Der nächſte
Starttag findet am 3. April 1927 ſtatt.
Bezirkswettkämpfe.
Die 1. Kampfmannſchaft begibt ſich am 27. März zum Nückkampf
nach Höchſt und ſteht zu erwarten, daß auf Grund des Vorſprungs im
Vorkampfe und eifrigen Trainings in der Zwiſchenzeit ſie erfolgreich
ſein wird.
Den Anforderungen der Neuzeit entſprechend, baut die
Turnge=
meinde 1846 in Darmſtadt ihre Kegelbahn nach den Vorſchriften des
Deutſchen Keglerbundes um. Die Vorarbeiten ſind ſchon in Angriff
ge=
nommen. Die Weihe der Bahn iſt für 3. April vorgeſehen und ſchließt
ſich unmittelbar an die Eröffnung eine Sportwoche des Kegelklubs
„Zwölfer” der T. G.D. 46 an. Dieſer Klub feiert ſein Bjähriges
Be=
ſtehen. Die Sportwoche bietet den Mitgliedern des Darmſtädter
Kegler=
verbandes ſowie allen übrigen Kegelbrüdern und auch Kegelſchweſtern
Gelegenheit, die neue Bahn, die nur von Spezialfirmen erbaut wird,
zu erproben. Wertvolle Prämien werden für Höchſtleiſtungen
ausgeſetzt. Anch ein Riegenkegeln iſt für die Klubs des Verbandes
vor=
geſehen. Die Startgelder ſind in mäßigen Grenzen gehalten. Näheres
ergeben die demnächſtigen Veröffentlichungen in der Tagespreſſe und
Plakatanſchläge.
Rekordverſuch von Heinrich. Der Leipziger Rekord=
Freiſtilſchwim=
ner Herbert Heinrich dlant am N. März einen Angriff auf den
deut=
ſchen Nekord im 400 Meter=Freiſtilſchwimmen, den Heinrich
ſelbſt ſeit Herbſt 1925 mit 5:16,8 Min. hält.
Schach.
Internationales Großmeiſterturnier in New York. Vor der letzten
ſuide des New Yorker Schachturniers ſollten erſt noch die beiden
hwebenden Partien erledigt werden. Indeſſen konnte lediglich die
ſartie Aljechin—Spielmann entſchieden werden, die Aljechin als Sieger
ih. Die Partie Profeſſor Vidmar—Marſhall dagegen mußte
abge=
rochen werden. Der Stand: 1. Capablanca 13½, 2. Aljechin 11,
Niemzowitſch 10, 4. Prof. Vidmar 9 (— H.), 5. Spielmann 7½,
Marſhall 5 (+ H.).
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Freitag, den 25. März 1927.
(Nach der Wetterlage vom 23. März 1927.)
Wechſelnd bewölkt, etwas kühler und vielfach trocken.
Hauptſchriftlettung: Rudoll Mauve
Verantworilich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Dr. Eugen Buhimann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Inſeratentell: Willy Kuble: Druck und Verlag: L. C. Wittich — jämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantte der Rückfendung n ich übernommen.
Bmmmm
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
er eorkert
u8bruchteil
für den Kilometer darf
der Fahrradreiten
kosten-
so dauerhaft soll er sein.
Zugleich muß der Reiten
leichtlaufend und
geschmeidig sein.
Wollen Sie vollen Genuß des Radelns bei
niedrig=
stem Kilometerpreis, so fahren Sie nur solche
Reifen, d. h. die unverwüstlichen
SbtALSL
Fahrrad=Keifen
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 24. März. 1.30: von Kaſſel: Frühlingsmatinee.
O 3.30: Stunde der Jugend. Fr. Voigt: „Feſtes Land am
Süd=
pol”. — Für Kinder vom 12. Jahre ab. 6 4.30: Beethoven=
Wunſchnachmittag. (Es können nur Kompoſitionen von Beethoven
gewünſcht werden. Vorſchläge auf Poſtkarte werden bis Dienstag,
den 22 mittags 12 Uhr im Büro der Südweſtdeutſchen
Rund=
funkdienſt=A.=G., Elbeſtraße 50, angenommen). O. 5.45: Leſeſtunde:
Aus. Die Kultur der Renaiſſance in Italien‟ O 6.15: von Kaſſel:
Dr. Schleichert: „Beethoven und Kaſſel” O 6.45: Biſchöfl. Komm.
Frankfurt a. M. O 7.15: Südweſtdeutſcher Radio=Club. O 8.15:
Niederdeutſcher Vortragsabend. O 9.15: von Kaſſel: Anl.
Beet=
hovens 100. Todestag (geſt. 26. März 1827): Beethoven. Spiel
in drei Aufzügen von Friedrich Parpert. Perſ.: Beethoven;
Bren=
ning; Anton Reicha; Zmeskall von Domanovecz; Graf Guicciardi;
Gräfin Guicciardi; „Guilietta Guicciardi; Graf, Gallenberg; Fürſt
Lichnowsfy; Fürſtin Lichnowsky; Karl von Beethoven u. a. Die
Handlung ſpielt im Jahre 1802; die erſten beiden Aufzüge
be=
handeln einen Tag, der dritte liegt etwas ſpäter. Ort der Handlung
iſt Wien. Mitw.: Mitglieder Kaſſeler Bühnen. Funkorch. Anſchl.
bis 12.30: aus Cafe Sacher Tanzmuſik.
Stuttgart.
Buſch, Gaſtwirt: H. Conzelmann; Suschen, ſeine Tochter: Gerda
Hanſi. — Anſchl.: Dichter und Denker. J. M. R. Lenz (1750—92).
Mitw.: Hildegard von Zedtwitz, K. Köſtlin, E. Stockinger. Einf.:
Paul Enderling. Gedichte. Aus Waldbruder”. Aus „Der
Eng=
länder”. „Perſ.: Robert, Armida. Major.
Berlin.
Donnerstag, 24. März. 4: Molly, eine Hundegeſchichte, erz. von
Dr. Mosbacher. O 4.30: Kapelle Gebr. Steiner. Mozart: Ouv.
Titus. — Waldteufel: Immer oder Nimmer, Walzer. — Lalo:
Fant. Le roi d’2s. — Sibelius: Valſe triſte. — Wagner:
Steuer=
mannslied und Matroſenchor aus Der fliegende Holländer. —
Leoncavallo: Intermetzo Baiazzo. — Kobin ſen.: Serenade. —
Weßlander: Hochzeitszug. O 6.30: Prof. Moede: Zweckmäßige
Arbeitsgeſtaltung. O (.05: Spaniſch. O 7.30: Dr. Zarek: Denker
der Gegenwart: Keyſerling. O 8: Dr. Singer: Die muſikaliſche
Bildung des Arbeiters. O 8.30: Beethovens Muſik zu Egmont.
Mit Texten nach Goethe und Grillparzer. Rezit.: K. Ebert.
Funk=Orcheſter. O 10.30: Tanzkapelle Hoffmann.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 24. März. 2.30:
Kaffee=
ſorten und ihre Zubereitung. O 4: Neg.=Rat Dr. Kaethe Gaebel:
Ueberblick über die akademiſchen Berufe: Theologie, Bibliothekarin,
Architektin, Landwirtin. O 4.30: Ober=Schullehrer Weſtermann:
Aus dem Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht. O 5
uswärtige Politik. O 6: Prof. Freckmann: Düngung
und Pflege der Weiden und Wieſen. O 6.30: G. van Enſeren,
C. M. Alfieri: Spaniſch für Fortgeſchrittene. O 6.55: Dr. Edert:
Schleswig Holſteins Erhebung im Jahre 1843. O 7.20: Aus
ſchleswig=holſteiniſchen Dichtungen
verwende
„Beit 30 Jahren ich Jauol,
„. bin ich wieder zu meinem alten
M 94123
das ich, seiner Wirkung
nach zu urteilen, für das
Beste halte, zurückgekehrt.‟ — „Ich (
war tatsächlich überrascht, Schuppen,
Schinn sind weg. .‟ „Es ist das einzige
Mittel, das dem Haaraustall vorbeugt."
So lauten die Anerkennungen. Auch Sie tun gut
Haran, zur regelmäßigen Haarpflege das zuverlässige
Kräuterhaarwasser „Javol” und zur Haarwäsche
Havol-Gold-Kopfwaschpulver” zu verwenden!
Exterlkultur, Ostseebad Kolberg.
Mäfc
ſoten: In ſehr gt.
age ſchöne 2 Zim=
Wohng m geräum
Rüche,Zubeh., Gas,
Ter Licht. Friedens=
Miete Mk. 360. —
Fucht: 2 Zimmer=
Bohnung m. Kü he
w.
(505=
An gjebote an
ter’s Tauſchbüro
abethenſtraße 3
2 Zimmer g
3 ſchöne teilweiſe
Gl. Zimmer mit
henbenutzun; u
Sehör zu vermiet
Ghäfer,
Martin=
aße 14 I. (*78
Lagerräume
ncſtraße 34,part.,
8 leer imier z.
bel einſtell. z vm
zuſeh. vorm (*797
Zubehör, eignet ſich
auch als Ligerraum
od Werkſtätte, ſoſ. bill z
vm. Angeb. u. W 64
Geſchäftsſt. (7979degi Kirchſtr. 12, I., 3 ganz
od. teilw. möbl. Zim.,
auch ſür Büro geeign",
zu verm. 7703id Liebigſtr. 8, II, ut
möbl. Z. z. vin. *7951
Möbl. Zimmer K Sdttt
Möbl. Wohn=
u. Schlafzimm.
mit elektr, Licht ſo=
fort zu vermieten.
Wienerſtraße 58,
parterre. (5022ds
Sedssessstte Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb Hügel=
ſtr 15. Laden (3725a Rheinſtr. 75 gt möbl.
2Sohn=u Schlafz. z. v.
( 7759mdr. Stiftſtr. 3, II., gu
möbl Zimm, eotl
Tohn= u. Schlafzim.,
zu vermiet (*7668id Wittmannſtr. 25, II,
3 möbl. Zimmer m
Küchenben. zu verm
H89 id, Steinſtr. 31
möbl. Zim. an ruhig
berufstät. Herrn zu
7921
vermi ten. groß. gut mbl", ſonn
Zium m. el Bätu
Schreibt. z. vermiet.
(e7774)
Mod. Fabrikgebäude
3 ntral gelegen, für jeden Betrieb
geeignet, mit üros, ſehr helle
Räume, nahe 600 qm zu vermieten.
Elektr. Licht, Kraft trom, Zentralh
Aufzug vorhanden. Angebote unt.
W 46 an die Geſchäftsſt. (7942dg
Lade
mit beſchlagnah nefreier 3.Zimmerwohnung
in giter Verkeh sſtraße, auch für Büro ge
eignet, alsbald zu vermieten. Angeb. unt
792‟
W 41 an di Geſchäft ſtelle.
odef
mit 3 Zimmer=Tauſhwohnung in belebter
Geſchäftsſtraße ſofort u vermieten. Ang
unter W 40 an die Geſchäftsſtelle. (*7924
Schießhausſtr. 22, p. Steinackerſtr. 1, II.,
bei Foshag, frdl. m möbl. großes Zimmer
Zimm z vermieten, mit el Licht an beſſ.
Herrn zu verm. (*7966
(*7897dr)
Taalbauſtr. 8, IIT,
ſchön möbl. Zimmer
zu vermieten. /*7862
Wendelſt dtſtr. 42,
2. St., mö l. Zimm
m. el. Licht p. 1. Apri
zu vermieten. (*7933
Wieſenſtr 9 Eche Grafenſt.
ſchön gut möbl. Zim.
zu vermieten. *788
Grafe ſtraße 12 I
Möbl Zimmer,
Zen=
tralh elektr. Lchtm
od oh. Penſio (*790
Grüner Weg 4, part.
gut möbl. Zimmer
mit eiektr Licht, evtl.
mit Penſion, zu ver
27957
mieten.
Neckarſtr. 4,
Garten=
haus r., I, bei Frau
Molter, möbl. Zim. m.
el Licht z. vm. (*794
Re
lints, mö 1 Zimmer
an berufstät. errn
zu vermieten. (*7968
Freun l. Saal
Johannesviertel) ür
Unterriht oder
Vor=
träge einige Tage in
der Woche zu
ver=
mieten Näh.
Mühl=
ſtr 7, Sutter. (*7914d1
Hieſiger tücht,,
kau=
tionsfäh. Wirt ſucht
Lokal
zu übernehm. (*7915
Angebote u. W 32
an die Geſchſt erbet.
Brößerer Laden
in guter Lage für
Leb nsmittel geſucht.
Evtl wird beſtehendes
Geſchäft übernomm.
Angebote unter W 59
Geſchäftsſtelle. (5016
Geſchäfts=
raum
m. Wohnung geſucht
Ang. unt W 52 an
die Geſchſt (*7958
Junges Ehepaar ſucht
zum 1. April 795:
1Zimm.- Bohng.
m. Küchenben.
Preis=
ang. u WV 49 Gſchſt
Ehepaar
ſucht f einige Wocher
möbl Zmmer mit
Benſion Ang. u. W 2
a. d. Geſchäftsſt. /*7887
Wir ſuchen f. unſeren
Chauffeur,verh., eine
beſchlignahmefreie
evtl. mit Garage
An=
gebote unter W 61
an die Geſchſt. (*7978
Hat jemand Rheumatismus
Eichl, Jschias, Gliederreißen, Hexenſchuß, Nerven= oder
Crkältungsſchmerzen, Kreuzſchmerzen u. dergl. ſo nehmemat:
dann nur Electricum
die ſchnell ſchmerzſtillende Einreibung von kräftig
durch=
greifender Wirkung. Ein Naturprodukt ſibiriſcher
Fichten=
wülder, deſſen wirkſane Beſiandleile gleichſam elekkriſierend
zu den ſchmerzbefallenen Muskeln und Gelenken dringen
und laut überzeugenden Anerkennungen ſchon lauſenden
endlich Hilſe brachte. Neymen Sie aber nur das echte, ſeik 35
Jahren bewährie Reichel’s Electricum. Fl. M. 1.25, 2.- und 3.50, in
Apoiheßen und Drogerien erhältlich, ſonſt durch den alleinigen Herſteiler
OTTO REICHBL, BERLIN 80. 33, EISENBAHN-STR. 4.
Beſiimm zu hauen bei: Anzon Eischer-
Geſucht
ab 1. Mat 2 leere
Z i m mer
mit Badbenutzung ev
Kochgelegenh., mögl.
freie Lage. Offert. u.
F. P. U. 6628 an
Rudolf Moſſe
Frankfurt a. M. (5005
Geſucht von penſ.
Be=
amten=Ehepaar
be=
ſchlagnahmefr. 2—3
Zim.=Wohn. in gut
Hauſe, evtl. teilweiſe
möbl. Angeb. unter
W 56 Geſchſt (*7967
Solide
junge Dame
ſucht für 1. April Nähe
Landestheater 1—2
gut möbl. Zimmer,
nur in beſſer. Hauſe,
Angeb. mit Preis u.
W 53 Geſchſt (77372
Suche gut möbl. Zim.
in nur ſchöner Lage
im Süd=Oſtviertel.
Angeb. u. WV 54 an
die Geſchſt. (*7971
V
prompt d h. G. Ebert
Darmſt., Hügelſtr 75.
Telefon 1117. (4916
Beſte Referenzen!
Mypofheken ai5a
G. Ebert, Daruſtadt, Hügelſtr. 75, Tel. 1117
Jüng Herrn, welch.
üb ca. 500 Mk.
ver=
fügt, iſt Gelegenheit.
geb., an einem wiril.
rentabl.
Groſſiſten=
geſchäft (Markenar ike!)
mitzuarbeiten. Mo
torradfahrer
bevor=
zugt. Angeb unter
W 55 Geſchſt (e7970
100 Zentner
Dichwurz
zu verkaufen. (4997
Wfth. Scherf
Rogdorf
Obee Ramſtädterſtr.
Kleine Anzeigen
(An= und Verkäufe, Stellenangebe
und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſn
haben im Darmſtädter Tagblat
Berufst. Frau ſucht
möblierteä Zimmer
mit Kochgelege heit
Gefl. Angeb u. W 31
n die Geſchſt. *7917
großen Erfolg!
[ ← ][ ][ → ]Nummer 83
Aus
Donnerstag, den 24. März
(
Die Entwicklung
der italieniſchen Induſtrie.
Die induſtrielle Entwicklung Italiens ſeit der Zeit vor dem Kriege
bis zur Gegenwart iſt außerordentlich intereſſant. Zunächſt iſt zu
be=
achten, mit welcher Beharrlichkeit der Ausbau der Elektriſierung des
Landes vor ſich gegangen iſt. Die Geſamtleiſtung der italieniſchen
Werke war vor dem Kriege rund 1 Mill. Kilowatt; ſie betrug Ende 1925
2,35 Mill. Kilowatt. Der Stromverbrauch iſt von 1500 Mill
Kilowatt=
ſtunden im Jahre 1911 auf ſchätzungsweiſe 8500 Mill. Kilowatt im
Jahre 1926 geſtiegen. Hiervon wurden nur etwa 8,5 Prozent für
Be=
leuchtung, alles ſübrige für Zwecke der Induſtrie und für den Betrieb
von Eifenbahnen verwendet,
gen. Deutſche Renten etwas feſter, fremde geſchäftslos.
Ablöſungs=
rente 23,6, Metallgeſellſchaft 195,5, Scheideanſtalt 239,5, Metallbank
158, Harpener 222,5, Mansfeld 146, Mannesmann 216,5, Phönix 134,75,
Rheinbraun 290. Dresdener Bank 182,5, Diskonto 181, Commerzbank
29. Danat 282,75, Daimler 116, Kleyer 130, Siemens u. Halske 228,5,
AEG. 161,5, Lahmeyer 173, Felten 167, Zement Heidelberg 163, Wayß
u. Frehtag 195, Dyckerhoff 47,5, Zellſtoff Aſchaffenburg 175, Rütgers
143,25, Holzverkohlung 79, Farbeninduſtrie 303. — Im
Abend=
deviſenverkehr nannte man: London gegen Paris 124,02, gegen
Mailand 150,25, gegen Holland 12,135, gegen Madrid 27,30, gegen
Zürich 25,255, gegen Oslo 18,59, gegen New York 4,8565, Pfunde gegen
Mark 20,465, Dollar gegen Mark 4,2140.
industrie E 2 5 obstabl ewinngng, 700000 * Kohlenverbrauchs Mfll.* ektrizitätsverl R Eh. Mfü ird. TM IRcheisensewinnung, 100000 * 71973 1915 he17 919 921 92: 3 92.
Kohle wird in Italien nur in geringem Maße gewonnen. Zwar iſt
die Kohlenförderung ebenfalls im Laufe der Jahre erheblich geſteigert
worden, jedoch deckt die inländiſche Kohlengewinnung kaum ein Zehntel
des Bedarfs. In den Jahren des Krieges und unmittelbar danach war
die Kohleneinfuhr und damit der Kohlenverbrauch ſtark eingeſchränkt;
der Stand der Lira erſchwert die Kohleneinfuhr auch heute ſehr
er=
heblich. Um ſo wichtiger iſt der durch ſtaatliche Unterſtützungen
ge=
förderte Ausbau der Waſſerkräfte, durch die faſt die geſamte
Elektrizi=
tätserzeugung geſchieht. Nur durch dieſen Ausbau der Waſſerkräfte
und die dadurch geſteigerte Elektrizitätserzeugung iſt es erklärlich, daß
die Roheiſen= und Rohſtahlgewinnung in den letzten Jahren in erheblich
ſtärkerem Maße geſteigert werden konnte als die Kohleneinfuhr bzw.
der mögliche Kohlenverbrauch. Beide Kurven, ſowohl für die
Roheiſen=
wie für die Stahlgewinnung, zeigen in charakteriſtiſcher Weiſe während
des Krieges einen ſtarken Anſtieg und in den darauf folgenden Jahren
einen ſehr beträchtlichen Rückgang. Seit dem Jahre 1921 aber nehmen
beide Produktionslinien einen ſteil aufwärts gerichketen Verlauf. Rund
16 bis 18 Prozent des Stahles werden auf elektriſchem Wege hergeſtellt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. März.
Nachdem jetzt die Ruhe in Schanghai faſt wieder vollkommen
her=
geſtellt iſt und weitere Komplikationen nicht zu erwarten ſind und auch
bezüglich der Balkanwirren eine optimiſtiſchere Auffaſſung Platz greift,
verkehrte die Börſe heute in recht zuverſichtlicher Stimmung, um ſo
mehr, als die Geldmarktlage bedeutend cüinſtiger beurteilt wird.
Be=
fonders die Montanwerte, die gegen geſtern abend ſtark vernachläſſigt
wurden, traten heute ſtärker in den Vordergrund, beſonders
Mannes=
mann, die faſt 4 Prozent höher eröffneten. Auch J. G. Farbeninduſtrie
erfreuten ſich größerer Nachfrage. Für dieſe wirkten die Ausführungen
des Geheimrat Caro in Berlin über die Bedeutung des
Kohlen=
verflüſſigungsverfahrens ſtark animierend Auch Scheideanſtalt und
Holzverkohlung höher. Banken und Schiffahrtsaktien blieben dagegen
faſt unverändert. Von den Elektrowerten zogen Bergmann und
Schuckert weitere 2 Prozent, während Siemens u. Halske ſich nur
be=
haupteten. Deutſche Anleihen konnten ſich ebenfalls um eine Kleinigkeit
beſſern, während Ausländer keinen Markt hatten. Nach einer
vorüber=
gehenden leichten Abſchwächung infolge des Fehlens der zweiten Hand
wurde die Tendenz erneut feſter. Die Maklerſpekulation engagierte ſich
in ſtarkem Maße, wobei beſonders J.=G. Farbeninduſtrie,
Mannes=
mann und Siemens u. Halske bevorzugt wurden und neuerdings
Kurs=
gewinne erzielen konnten. Eine Sonderbewegung fand auch noch in
Scheideanſtaltaktien ſtatt, die nach der Feſtſetzung des erſten Kurſes von
der Spekulation in großen Poſten aus dem Markte genommen wurden,
ſo daß der Kurs abermals um 9 Prozent ſtieg. Die Börſe ſchloß recht
feſt und zuverſichtlich. Tägl. Geld 4 Prozent.
An der Abendbörſe konzentrierte ſich längere Zeit das Intereſſe
auf Metallgeſellſchaft, die abermals 4 Prozent anzogen und ſomit einen
Tagesgewinn von 12 Prozent hatten. Man ſpricht von einer in den
nächſten Wochen fälligen Kapitalserhöhung und lohnendem
Geſchäfts=
gang. Im übrigen war die Börſe behauptet und ohne Spezialbewegun=
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 23. März.
Die Aktienmärkte konnten ſich heute kräftig erholen, da die
Geld=
ſorgen bis zu einem gewiſſen Grade verringert ſind, die außenpolitiſche
Situation eine günſtigere Beurteilung fand und über einzelne
Haupt=
papiere des Terminmarktes ſehr vorteilhafte Mitteilungen vorlagen,
So fand am Bankenmarkt der Abſchluß der Commerz= und Privatbank
eine ſehr befriedigende Aufnahme. Für die nächſten Tage erwartet man
die Danatbank=Bilanz, wobei man mit Sicherheit auf einen
Dioidenden=
vorſchlag von 12 Prozent bei einem Rekordabſchluß rechnet. Für
Elektrowerte ſtimulierte die ſtarke Nachfrage nach Siemens= und Halske=
Aktien, wobei von einer Aenderung der Gewinnverrechnung verlautete,
durch die auch Schuckert=Aktien eine Anregung empfingen. Die
Kurs=
gewinne der Elektrowerte ſtellten ſich bis auf 4 Prozent. Ferner fanden
beträchtliche Umſätze bei Steigerungen in Montanaktien ſtatt, von denen
wiederum Mannesmann im Mittelpunkte des Intereſſes ſtanden (plus
4,5 Prozent). Die Verhandlungen mit den Vereinigen Stahlwerken
über einen Abſchluß an Mannesmann ſollen wieder aufgenommen ſein
und eine Annäherung der beiderſeitigen Gruppen ergeben haben. Für
Montanaktien trat das Rheinland mit beachtenswerten Kaufaufträgen
hervor, das auch ſonſt in ſtärkerem Maße als Käufer auftrat. Unter
Führung dieſer Spezialpapiere nahm auch der Verlauf der Börſe einen
angeregten und feſten Fortgang. In den Geldverhältniſſen trat keine
nennenswerte Veränderung ein. Monatsgeld ſoll mit 7 Prozent in
größeren Beträgen angeboten worden ſein, während die Schätzungen
für März=Reportgeld auf 7,5—8,5 Prozent lauteten. Tagesgeld lag
flüſſig mit 3,5—5,5 Prozent. Im Deviſenverkehr hielt die geſtern
ein=
getretene Beruhigung an. London Mailand nannte man mit 105,40,
Mondon Madrid mit 27,33. Das engliſche Pfund gegen New York mit
4.8560 und die Reichsmark gegen New Youk, die eher feſter lag, mit
4,2137. — In der zweiten Börſenſtunde fanden zu den erhöhten Kurſen
Gewinnſicherungen ſtatt. Die höchſten Notierungen konnten ſich
infolge=
deſſen nicht behaupten. Trotzdem blieb die Grundſtimmung allgemein
freundlich, wobei unverändert die ſchon genannten beſonderen Papiere
im Vordergrunde ſtanden. Privatdiskont kurze Sicht 4¾ Prozent, lange
Sicht 4½ Prozent. An der Nachbörſe bröckelte das Niveau der
Termin=
kurſe eher noch um ¼ Prozent ab. Das Geſchäft war wieder ſehr ſtill
geworden. Die Spekulation ſprach von angeblichen
Diskonterhöhungs=
abſichten der Reichsbank gelegentlich der in einer Woche bevorſtehenden
Zentralausſchutzſitzung, doch wird dieſe Verſion von anderer Seite als
wenig wahrſcheinlich bezeichnet. Man hörte gegen 2,30 Uhr u. a.: J.=G.
Farbeninduſtrie 302,75, Schuckert 175, Bergmann 188,5, AEG 161,5,
Siemens 267,5, Nordd. Lloyd 143,25. Hapag 148,25, Rheinſtahl 221,5,
Harpener 221,75, Gelſenkirchen 184, Ver. Stahlwerke 145, Phönix 134,
Mannesmann 215,5, Danatbank 280,5, Mitteldeutſche Kreditbank 242,
Commerzbank 209, Dresdener Bank 182,5, Ablöſungsanleihe 23,70.
175.25 23. 3. Hemoor Zement. . 22. 3.
235.— Augsb.=Nürnb. Maſch 140. 140.625 Hirſch Kupfer. H110.125 Bamag=Meguin .. 56.5 57. Höſch Eiſen 193.5 Bank el W. ... 220.— 232.— Hohenlohe W. 29.5 Berlin. KarlsruheInd 99.25 99.875 Kahla Vorz 128— Braunkohl.=Briketts 225. 221.— Lindes Eisma 183 — Bremer Vulkan .. 136.— 134.— Lingel Schu 89.— Bremer Wolle. .... 189.— 189.— Linke u. Hofmann 85.— Deutſch.=Atlant. Tel. 117.— 118 L. Loewe u. Co. 320.— Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. . 125.—
125 125.8751
12.75 5. Lorenz 142.— Niederlauſitzer Kohle 1210.— Deutſche Erdöl ..... 184.625 183.— Nordd. Gummi. . . . . Deutſche Petroleum. 79.— 78.— Orenſtein. . . . . . . . . 129.75 Dt. Kaliwerke. .. . . . 152.— 152 25 Rathgeber Waggon". 193.— Donnersmarckhüte . . 131.5 131.5 Rombacher Hütten.. 11 125 Dynamit Nobel. . . . . 144.— 147. Roſitzer Zucker. . .... 102. Elektr. Lieferung. . . . 195. 197.5 Rütgerswerke . . . . . . 1137.75 J. G. Farben ..."
R. Friſter. . . 297.25 303.75 Sachſen verk ... . .." 127.- 100.5 102.5 Sächſ. Gußſtahl ... . /162.5 Haggenau Vorz.. . . . 52.— 52.— Siemens Glas. .. . ." 183.— Gelſenk Gußſtahl. . .
E. f. eleftr. Untern..
Halle Maſchinen. . .
Han Maſch. Egeſt.. . .
Hanſa Dampfſchf.. . 19.—
246.5
183.25
131.375
222.5 19.25
188.25
30.25
225.— Ver. Lauſitzer Glaz".
Volkſtedter Porzell..
Weſtf. E. Langendree
Vittener Gußſtahl.
Wanderer=Werke.. 156.—
63.5
54—
59.
213.5
23. 3.
235.—
196 25
30.1
129.875
185.—
86.25
325. —
141.5
211. —
129.125
10.625
102.
142.5
127.25
152.5
189. —
154.75
61 25
55.—
54.—
219.5
Oeviſenmarkt.
Imſterdam=R.
Buenos-Aires
Brüſſel=Antw
Lslo ..
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingſors.
Italien ....
London .."
Nen=York. ..
Paris ..
Echneiz ".
Spanien
23.
59.21
2.46
73.46
2.066
0 497
3.045
7.39
3.
Geld /Brief
59.35
12.59
73.64
2.070
1.499
3.055
7.41
2.117/ 2.127
21 555 2:.605
81. 69/ 81.89
5.49 5.51
4.204 4.214
4.235/ 1.245
Die deutſchen Sachleiſiungen an Frankreichz
Wie wir aus gut unterrichteter Quelle erfahren, weilen ſen
Montag etwa 10 bis 12 Induſtrie=Abgeordnete, vorwiegend Vem
treter der rheiniſch=weſtfäliſchen Schwerinduſtrie und der
elektren=
techniſchen Induſtrie, in Paris, wo ſie von der Stadtverwaltung
vom Miniſter für öffentliche Arbeiten, Tardieu, und geſtern van
der franzöſiſch=deutſchen Kammergruppe und der Bergwerfs=
Kommiſſion empfaugen wurden. Sie haben mit Tardieu eij.
Abkommen über die Kontingente, der im Laufe des nächſte
Dawesplanjahres auf Sachlieferungskonto einzuführenden
Wares=
getroffen. Die Lieferungen ſollen im Rahmen des vom
Miniſte=
für öffentliche Arbeiten aufgeſtellten Programms für die
Staatss=
ſetriebe von öffentlichem Intereſſe Verwendung finden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
M
n804.
Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Akües
In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung wurde der Bericht der perſönlizi
haftenden Geſellſchafter üiber das Geſchäftsjahr 1926 vorgelegt. Es
wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung vorzuſchlagen, von dern
ſich einſchließlich des Vortrages ergebenden Reingewinn von 20 957 9520
RM. (i. V. 9 123 512,84 RM.) eine Dividende von 12 Prozent (i B.
10 Prozent) zu verteilen, dem Penſionsfonds für Beamte 1000 000 RE
(i. V. 500 000 RM.), einer beſonderen Reſerve 10 000 000 RM. (i. V. —
zuzuführen und 2 277 952 RM. (i. V. 2 263 512,84 RM.) auf neue Nosv
nung vorzutragen. Die Reſerven erhöhen ſich damit nach
Genehmigun=
dieſer Vorſchläge auf 50 000 00 RM., Kapital und Reſerven a-ü
110 000 000 RM. Zu den einzelnen Poſitionen der Bilanz wird ſeitern
der Verwaltung noch bemerkt: Die Erträgniſſe auf dem Konſortia.= um
Effektenkonto ſind, wie aus dem Einnahmenkonto hervorgeht, zuu
Schaffung einer beſonderen Reſerve von 10 Millionen RM. herau /—ſomen
gezogen, zum Teil zu weiterer innerer Reſerveſtellung verwandt. D4) Mun das Kon
Noſtroguthaben bei Banken und Bankfirmen beſtehen zu rund 70 Pro..) zum.
aus Auslandsguthaben. Von den Bürgſchaften ſind 38 049 167 RM.
deutſcher Währung und 6040 303 RM. in fremder Währung geleiſte,
Von der Geſamtſumme der Gläubiger in laufender Rechnung entfall a
rund 20 Prozent auf ausländiſche Guthaben. Hiervon ſind rund
Prozent in ausländiſcher Währung gegeben. Der Umſatz von einn=
Seite des Hauptbuches betrug im abgelaufenen Geſchäftsjahr rur )=
119 Milliarden Mark gegen rund 85 Milliarden Mark im Vorjahr../
Die Liquidität ſtellt ſich auf 61,17 Prozent gegen 55,53 Prozent, wernVc,
Vorſchüſſe auf Waren= und Warenverſchiffungen eingerechnet werdcr,/wwer e
auf 55,13 Prozent gegen 48,13 Prozent ohne dieſe (Vergleichszahlen aus/, dr Auft gegri
dem Vorjahre). In dem großangelegten Geſchäftsbericht wird der
Vei=
lich unternommen, die geiſtigen und materiellen Strömungen des Jahms
1926 zu erfaſſen, in dem Sinne, daß dieſes eine Entwicklung nach obaif
genommen habe, die zu Beginn des Jahres nicht erwartet werdo,/ Aiuendeſuche
konnte. Es komme darauf an, feſtzuſtellen, ob es ſich um eine zufälliiel Meiblich
oder anhaltende Entwicklung handelt. Die Unterſuchung beſchäftrt
ſich insbeſondere mit der Entwicklung zum organiſchen Großbetrieb u.rd
der Umwertung der Effektenmärkte. Es folgen Hinweiſe auf die Ueb
käuferit
ſetzung der ſozialen Geſetzgebung und eine Stellungnahme gegen Ze
Betätigung der öffentlichen Hand in der Privatwirtſchaft und für Eleſm!. Aa andern
Abſchaffung der Kapital=Ertragsſteuer. Die Aufhebung dieſer Sterin
ſei erforderlich, um das Ausland für deutſche Anlagen zu intereſſierri
Ueber die Frage einer Kapitalerhöhung wird in dem Geſchäftsbersn
bemerkt, daß die Bank aus Gründen der Liquidität, die in erſter Li-Mundtypiſtil
für die Entſcheidung dieſer Frage ausſchlaggebend zu ſein ſchienen, wnſ s
einer ſolchen abgeſehen habe. Nach Anſicht der Verwaltung ſeien —ieſ
Rentabilitätsgrundlagen des deutſchen Bankgewerbes aus dem laufenküung u ſich
Geſchäft noch nicht hinreichend geſichert, um eine gleichmäßige Dividend zu
Wevüncht
politik auch bei hohem Kapital für gewährleiſtet zu halten. Die Ber)i M
iſt nicht der Anſicht, daß die Höhe der Kreditoren ausſchlaggebend /,
die Kapitalerhöhung ſein müſſe. Im neuen Geſchäftsjahre halte die eK w on 1
deutſame Geſchäftsausdehnung an. Kreditoren, Debitoren und Umſä
wieſen eher eine Steigerung auf.
Getreide=Kreditbank A.=G., Mainz. Der auf den 8. April er
berufenen G.=V., die über die Bilanz und die Gewinnverteilung QMmMädchen ſu
ſchluß zu faſſen haben wird, wird vorgeſchlagen werden, aus dem Nerſelve, ſofort o.
gewinn, der ſich einſchließlich eines Vortrages aus dem Jahre 1925 sF Am im einf. bü
19 283 RM. beläuft, 3 Prozent Vordividende an die Aktionäre und eruMuh 2as
weitere Superdividende zu verteilen. Der reſtliche Betrag von 17
RM. ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die GV. wird ferm
über die Erhöhung des Aktienkapitals um 145 000 RM. auf 250‟
RM. durch Ausgabe neuer Aktien unter Ausſchluß des geſetzlichen Te
zugsrechtes der Aktionäre Beſchluß zu faſſen haben.
Nüden
Hergeus=Vacuum=Schmelze A. G., Hanau a. M. Dieſe Tochtergefi”W=zung in 1. 5
ſchaft der Platin=Schmelze W. C. Heraeus G. m. b. H. in Hanau
41 wo es
nehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 1926 und die bekannte Kerf A,enen konn
talserhöhung von 200 000 RM. auf 500 000 RM. Zweck dieſer Tras
aktion wurde in der G.V. nicht bekannt gegeben. Die mitgeteilte Kcup. Meinnt bei
Wm3. Schnchardt
talserhöhung der Muttergeſellſchaft W. Heraeus G. m. b. H. um 750 MM Zchurgerſt
Reichsmark auf 6 Millionen RM. erfolgte nach unſeren Informatio—
zum teilweiſen Wiedererwerb früherer amerikaniſcher Beteiligungern N büäh
Verein Deutſcher Oelfabriken. Die G.V. des Vereins Deutſcher EuM H0cHEN
fabriken, Mannheim, beſchloß, aus dem Reingewinn von 662898 RIw: Stellung
auf das 6,8 Mill. betragende Aktienkapital eine Dividende von 5 Pros=M.1 ein. klein
zu verteilen, 21 233 RM. dem Reſervefonds zu überweiſen und 301 59 Um gut K
RM. vorzutragen. Aus dem Aufſichtsrat ſchieden aus: Dir. Benno Wil & I.W 121 an
Mannheim und Hervnann Landfried, Heidelberg. Neu gewählt wdF 2mf
Dr. Heſſe von der Süddeutſchen Diskontogeſellſchaft, Mannheim. UE S geht wo
die Lage der Geſellſchaft wurde mitgeteilt, daß ſehr bedeutende UmEitl Putze
erzielt wurden, daß aber die ſtarke Konkurronz es ſchwierig mache,
befriedigendes Reſultat zu erhalten. Das neue Jahr ſei nicht ungürn
verlaufen, doch laſſe ſich noch nichts B=ſtimmtes ausſagen.
Sarmſtädter B.
L. Brandfatter Karvorricht voin He. Malf LoE
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil 319
17 Teil 319.5
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ...
(-% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 . ..
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6/-% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
6‟=% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ..
9 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
Süchſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 3
6 12 Württ. Freiſt
Schatz. p. 1. 3. 2‟
1) Ausländiſche
50 Bos. E.B 1914
. L. Inv. 1914
O „ 1898
4½-% „1902.
4 „..
23:.
98
99.75
99,75
Türk. (Adm./03
„(Bagd.) I
(Bagd.) II
4½ Türk. unif. 1903
4% „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1919
98
5 Bulg. Taba!0
35.5
1s% Oſt. Staatör.
v. 1913, Kdb. 1918
4 ½ % Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
„ Goldr. ..
4½ „einh. R. (kon)
½% „St. 1914/
4½ „ Goldr..
4% „ St. 10 ..
40 „ Kronr. ..
3% „ Eiſ. Tor.,
Außereuro=
päiſche
5% Mex am in abg
5% „äuß. 99 .
4% „ Gold04ſtf.,
3% „ konſ. inn.
4½% „Irrigat.,
5%Tamaulipas I „,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.
3%6 Berl. St.=Gold
89 Darmſt. St.=G.
8‟ D. Hyp.=Bank
Meining., Goldp
22.5
108
104
4.25
25
7.5
25.5
8% Port. (Spz.) III 11
4% Rum am. R.03.
4½% Gold. 13 ..
„ am. konv.
* am. 05..
880 Frk.=Ghp.=B.,
Goldpfdbr. 104.5
% Frkf. H.=B. Gld. 1103
3% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . 102.75
Pfbr.=Bk.=Gld./103
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% H. L2d8.=Bk. Gld./103.5
102.5
10% R.Elektr.Mark
( Hagen) Goldobl. /103.25
% K. Landesban!
Darmſt Reihe 1 101
Reihe T11101
M.=Krft. Höchſt 95.75
0 Mannh. St.=G./101.5
825 Naſf. Ldb. Gold/105.5
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. ..
8% Pforzh. St.-G./101
8% Pr. Centr.=Bd.,
Cr.-Bk. Gldpfbr. /103
Pr. Centr.=St.,
ſchaft-Goldpfbr. /105
103
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. . . . 103
%Rh. St.=W. 25/161
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk.. Goldpf.
103
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. 103
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option/108.75
7 % V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option/ 98.75
8½ Boigt &Häffner
Goldobl.. ..
8% Württba. Hhp.=
Bank Goldpfbr. 102
Ohne
Zins=
berechnung
Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
Hei Brk.=Rg. 23
Roggen 23
Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb..
13.25
15.5
8.92
6.3
8.85
2.19
21.8
Bahr. Hyp.u. Wechſſ
B rliner Hyp.=Bk.
Frkf.4 yp.=Bk.
Frtf. P andbr.=Bk.
Ham5. Hyp.=Bk.
Mecklb Hyp. =u Wb.
Meining. KtF.Bi.
Nordb. Gr.-r..B
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....!
Rh. Wſtf.=B.=Cr.B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk...
16
16.7
17.1
13.2
13.5
16.25
13.5
14.3
14.3
14.45
13.1
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.)
4%
„ abg.
5% O. Sb. /Lb.)ſtfr.
2,6% Alte ..
2.6% Neue.,
50 Oſt.-Ung. 73/74
4¾Oſt. Staatsb. 83
8½Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. „ 1885
3% Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 33
91
42 Rud Silber
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat. S.I
4½% Anat. S III
4½% Anat S. II
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
4½½
„
11
12.25
9
14.5
14.5
11.75
33.5
28.5
27
12.2
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk. ......"
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Banko. ..
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk
Disk.=Geſellſch. .. .
Dresdener Bk.
Frankf. Bk. .
Frkf. Hyp.=Bk... ..
Frkf. Pfdbr.=Bk.
169
Aan 6
210.5
282
188.5
158.75
168
123
181.5
182.75
140
208.5
184
Gotha. Grundkr. Bk. 238.75
10.75
1581
252
Lux Intern B
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 238.5
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank 161
Hyp=Akt.=Bank 170
Reichsbank=Ant. /187.5
Rhein. Creditbk. 1150
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt. 8.75
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .
Buderus.
Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb...
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .....
121.5
185
170.5
184
330
157.5
203
260
203.9
Oberbedarf ....../118
Otavi=Min.=Ant..
Phönix=Bergb. . . . 134
Rhein. Braunk. . . . 291.5
Rhein. Stahlw.. . . 1223.25
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr. 17
Tellus Bgb..
126
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerle .. 145.25
Indnſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.) 225
Henninger
195
Hereules Heſſiſche 168.75
Löwenbr.=München 331
Mainz. Aktienbr. 252
Schöfferhof(Bind,/ 347
Schwarz Storchen- 172
Tucher. Nürnberg
Werger
175
1217
1148
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleyer)
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm...
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ..."
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. ..
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfhr. Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtad:
Cement. Lothr.
Chem Albert.. . ..
Chem. Brockh. ...
Chem. Milch .....
138
129.25
93
84.8
162
132
36
57.75
195
74
93.5
188.25
39.6
72
Daimler=Benz A. G./116
Dt. Eiſenhandel 104.5
Deutſche Erdöl 189
D. G u. Silb. Scheid. 238.5
Dingler. Zweibrück.
Dresd Schnellpr. 11597/,
Dürkopp
Dürr Rattingen
85.5
Dyckerhoff & W. 47
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft 1199.75
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
Email Ulrich
Enzinger Werte . 97.5
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn. 222
Faber Bleiſtift . 130
Faber & Schleicher 126.25
Fahr. Pirmaſens 40.25
Farbenind. J. G 303
Felten & Guilleau. 1167.5
Feinmech. (Jetter) /207
Feiſt, Sekt
66
Frankfurter Gas 175
Frankfurter Hof 113
Frkf.=M. Bok. u. W. 102.25
Geiling & Cie
89.5
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
20
Goldſchmidt. Th.
Gotha Waggon
23.1
Gritzner. Maſch..
Grün & Bilfinger 183
53.5
58
8‟
Hafenmühle Frkft. /152
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ... 127.25
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm & Braun
Heyligenſtgedt
Hilpert. Armatur.
88
Hindrichs=Aufferm. 163 Hirſch. Kupfer 181.5 Hoch=Tief Eſſen 141.5 55 Holzmann 189.75 165 Holzverk. Ind. 77.5 103 Hydrom. Breslau". 45.5 79.75 Jnag .... .... 8175.75
173.5
Junghans St.. 124
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch. 45.1
Karſtadt, R.
172
Klein Sch. & Becker 144.5
Rnorr, Heilbronn 188.5
Konſerv. Braun
Krw. Alt= Württbg. /120
Krauß Lokom.
Lahmeyer
Lech, Augsburg. . . /1392),
Lederw Rothe.
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle / 59.5
Ludwigsh. Walzm. /136.75
Lüdenſcheid Metall 122
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt 135
Mars=W. Nürnberg/139.25
Metallgef Frrf 191.5
Miag Mühlenb. 163
Moenus. Stamm 71.25
Motoren! Deutz
Motorenf. Oberurſ./ 66
Münch. Lichtſpielk. 111.5
Neckar). Fahrz 130.5
Neckarw Eßlingen
Peters Union
121
Pfälz Näh Kayhſer/ 64
67
Philipps .."
Porzellan Weſſel 66
Rein Gebb.&Schal 130.5
Rhein Elektr
Rhenania,Kunheim 69.9
Rütgerswerke 142.25
Schneid & Hanau
Schnellpr Frank 1111.5
Schramm Lackf 112
Schrift Stemp. 132.25
Schuckert Elektr 177
72.25
Schuhf Weſſel
Schuhf. Herz
76.25
Schultz Grünlack / 61
Seilind Wolff
88
Siemens Glas
jiemens & Halske 1267.75
Südd Immob. ſ10s
Züdd.Zucker=A.=G.
Thür eleftr Lief 1130
Uhren Furtwäng:. 36
Unterfr. Kr. =El..V. /117
Beithwerke
Ver. i. Chem. Ind. 1124
Ve
Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver Faßf Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin .....
Zellſtoff Berl.
Vogtl Maich.
Boigt & Haeffner
Volthom. Eei
Wahß, & Frentag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Waldhof
Zuckerf Rheingau
Transpori= und
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorze
A. Dr. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftn
Dt. Eiſenb.=Gef
Schuntung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Llo
Frrft. Allg. Ver).
Frankona Rückv
Darmſt Werte
Bahnbedar,
Dampfk Rodberg
Helvetia Konſ.
Gebr Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ...."
Fenuleth & Ellenb.
115
152
11G
1427
6—
Such
5
Such
An
1997
10E7
164
[ ← ][ ][ → ]Nummer 83
Fommerz= und Privat=Bank A.6. Nach einem Ueberblick über die
v emeine Wirtſchaftslage des Jahres 1926 führt der Geſchäftsbericht
n Commerz= und Privat=Bank A.G., Hamburg=Berlin, im einzelnen
„, folgendes aus: Wenn ſich in der deutſchen Volkswirtſchaft im
all=
meinen eine Aufwärtsbewegung eingeſtellt hat, und die Hoffnung be=
„T. daß auch im laufenden Jahre die weitere Geſundung anhält, ſo
w. Rückſhläge keineswegs ausgeſchloſſen. Die Gewinnergebniſſe
ver=
wisdener Unternehmungen beweiſen zwar, daß eine Beſſerung in den
ſe rieben eingetreten iſt, doch drückt das derzeitige Kursmiveau auch:
Fach nur Zukunftshoffnungen aus. Bevor von einem normalen Gang
n deutſchen Wirtſchaft geſprochen werden kann, ſind noch erhebli he
ſty rungen im Wirtſchaftsleben zu überwinden. Noch immer iſt die Zahl
Arbeitsloſen groß, und im engen Zuſammenhange damit die
Kon=
mFähigkeit weiter Kreiſe der Bevölkerung ſtark vermindert. Dazu
mmnt, daß, wenn auch die internationale Verſtändigung im Jahre 1926
ſraſchritte gemacht hat, das Ausland, von Ausnahmen abgeſehen, bisher
ut. ein geringes Verſtändnis für die Gefahren zeigt, die die Erhöhung
zu Leiſtungen aus dem Dawes=Abkommen für die deutſche Wirtſchaft
u1 ſich bringt. Es ſcheint deshalb richtiger, die Ausſichten des
laufen=
m Jahres mit einiger Vorſicht und mit abwägender Kritik zu betrachten.
jeber das Geſchäft im einzelnen wird bericktet: Der Geſamtumſatz
abgelaufenen Jahre betrug 85,69 Milliarden RM. gegenüber 68,34
Vorjahre. Das Geſchäft in den Filialen und Depoſitenkaſſen hat
ein=
ei ere Ausdehnung erfahren und ein günſtiges Ergebnis erbracht. Die
wernden Beteiligungen haben befriedigende Reſultate ergeben. Die
V. Hugo Kaufmann u. Co.s Bank in Amſterdam wird für das
Jah=
wieder 7 Prozent Dividende verteilen. Reports und Lombards
eilen entſprechend dem lebhaften Effektengeſchäft eine weſentliche
Er=
ſhrung auf (128,88 Millionen gegen 42,61 Millionen RM. im
Vor=
hre). Das Vorſchußgeſchäft auf Waren und Warenverſchiffungen, dem
ſich eine beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet wurde, hat trotz des
Rück=
miges in den Preiſen mancher Warengattungen an Umfang
zugenom=
er (57,93 Millionen RM. gegen 47,31 Millionen im Vorjahre). Der
freuliche Zuwachs der anvertrauten Gelder hat es ermöglicht, der
Kund=
wfr mit erweiterten Krediten zur Verfügung zu ſtehen, was in der
tteigerung der Debitoren von rund 294 Millionen auf 366 Millionen
erchsmark zum Ausdruck kommt. Das Ergebnis des Zins= und
Wechſel=
mos hat infolge der Ermäßigung der Zinsſätze einen Rückgang
er=
min; dagegen hat das Proviſionskonto trotz der herabgeſetzten
Provi=
uusſätze durch den erheblich geſteigerten Umfang des Geſchäfts ein
er=
ſres Erträgnis gebracht. Das Wertpapier= und Konſortialkonto hat
ich vorſichtiger Bewertung einen Ueberſchuß von 2 Millionen RM.
uftuweiſen. Die im vorjährigen Bericht erwähnten Maßnahmen zur
ſerbilligung des Betriebes haben trotz der Ausdehnung der Geſchäfte
ae kleine Verringerung des Unkoſtenkontos herbeigeführt. Die Zahl
m Beamten beträgt Ende 1926 7226 gegen 7109 Ende 1925.
Demgegen=
ders zeigt das Konto Steuern und Abgaben neuerdings wieder eine
Er=
ſhring. Aus dem in der vorliegenden Bilanz ausgewieſenen
Rein=
inn von 8 049 687 MM. (incl. 1 529 540 RM. als Vortrag) wird
be=
ſitragt, 11 Prozent Dividende (im Vorjahre 8 Prozent) zu verteilen.
as aus der Kapitalerhöhung vom 8. Februar 1927 erzielte Agio fließt
m Reſervefonds zu. Die Liquidität hat ſich gegen das Vorjahr um
Prozent auf 58½ Prozent erhöht. — Wie wir weiter erfahren, hat
h das Geſchäft im laufenden Jahre ſehr gut angelaſſen, insbeſondere
ſior das Kontokorrentgeſchäft, der Schwerpunkt der Tätigkeit der
Geſell=
mft, eine günſtige Entwickelung. Die immer noch umlaufenden
Ge=
ichte über eine Fuſion mit einer anderen Großbank werden als völlig
us der Luft gegriffen bezeichnet.
Donnerstag, den 24. März 1927
Seite 13
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 23. März. Die Haltung am
heu=
tigen Produktenmarkt war matt, das Geſchäft bewegte ſich in ſehr
be=
ſcheidenem Nahmen. Infolge der ſchwachen Auslandsnotierungen gaben
die Preiſe am hieſigen Markt ebenfalls nach. Es notierten: Weizen 28,25,
Roggen 26,50—26,75, Sommergerſte 25,50—27, Hafer 22—22,50, Mais 18,
Weizenmehl 39,50—40, Roggenmehl 36,50—36,75, Weizenkleie 14,25,
Rogenkleie 14,50—14,75.
Berliner Produktenbericht vom 23. März. Die wiederum ſchwächeren
Auslandsmärkte und die Ermäßigung der Cifweizenpreiſe hatte hier
er=
neut ein Nachgeben der Weizenlieferungspreiſe um 1 bis 1½ Mark zur
Folge. Auch das weiter ſchleppende Mehlgeſchäft iſt für die Kurseinbuße
verantwortlich. Märzweizen vermochte um 2 Mark im Preiſe
anzu=
ziehen, da das Fehlen kontraktreicher Ware ſtärkere Deckungsfrage
aus=
löſt. Weſternroggen, April/Mai=Abladung war in den Offerten auch
heute wieder nicht unerheblich ermäßigt, und daraufhin ſtellte ſich hier
die Maiſicht um 2½ Mark billiger. Vordere Ware vermochte ſich
da=
gegen ziemlich gut im Preiſe zu behaupten, wofür ſowohl das Fehlen
von Andienungen als auch das unter den Auslandsforderungen liegende
Preisniveau maßgebend ſind. Das Inlandsangebot iſt in beiden
Brot=
getreidearten gering. Weizen= und Roggenmehl ſind in den Offerten
um weitere 25 Pf. pro Sack ermäßigt. Der Konſum bleibt jedoch nur
Abnehmer für kleine Mengen. Hafer iſt in den Forderungen für die
hieſigen Käufer zu hoch gehalten, und auch Gerſte hat ſehr kleines
Ge=
ſchäft.
Viehmärkte.
Friedberger Schweinemarkt vom 23. März. Der heutige
Schweine=
markt war nur ſchwach beſchickt. Bei ſlottem Geſchäft wurden bezahlt:
für ſechs Wochen alte Tiere 20—28 Mk., ſechs bis acht Wochen bis 32 Mk.,
ſchwere Hannoveraner 35—40 Mk.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 23. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſchwacher Haltung auf ungünſtige
Witterungsberichte und ſchleppende Exportnachfrage. Dann trat eine
Bofeſtigung ein auf Baiſſedeckungen. Die Termine gewannen etwa 1 C.
Mais: Der Markt nahm einen ſchwachen Verlauf auf Abgaben und
günſtige Witterungsberichte. Im Schlußverkehr konnte eine Befeſtigung
eintreten, ſo daß die Termine leichte Aufbeſſerungen zeigen.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr war die Tendenz ſtetig auf höhere
Liverpooler Kabel. Dann trat eine Abſchwächung ein auf Abgaben der
Pflanzer und der Wallſtreet und den günſtigen Wochenwetterbericht.
Kaffee: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf niedrigere
Rio=Notierungen. Dann trat eine Erholung ein auf Deckungskäufe und
zurückhaltendes braſilianiſches Angebot.
Zucker: Die Erholung machte zunächſt weitere Fortſchritte auf
Deckungskäufe in Uebereinſtimmung mit erhöhten ausländiſchen
Notie=
rungen. Der Schluß war abgeſchwächt.
Kakao: Die Aufwärtsbewegung konnte ſich zunächſt fortſetzen auf
höhere ausländiſche Notierungen. Dann trat eine Abſchwächung ein auf
Liquidationen. Im Schlußverkehr wurde die Haltung ſehr feſt,
aus=
gehend von der Feſtigkeit der Lokopreiſe.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Neue Vorſtellungen über eine weitere Herabſetzung des
Auf=
wertungszwiſchenzinſes, hinter denen der Sparkaſſen= und Giroverband
ſteht, ſind ſeither noch erfolglos geblieben. Von miniſterieller Seite
wurde der Beſcheid erteilt, daß der gegenwärtige Zeitpunkt für eine
Ermäßigung des jetzt 7proz. Zwiſchenzinſes nicht geeignet erſcheine.
Zur Frankfurter Börſe ſind die 12 Millionen Schilling=Aktien der
Oeſterreichiſchen Eiſenbahn=Verkehrsanſtalt auf Grund des Berliner
Börſenproſpektes vom Januar 1927 zugelaſſen worden.
Aus Wien wird gemeldet: Infolge des ungewöhnlich güinſtigen
Frühjahrswetters hat in den letzten Tagen in zahlreichen Zweigen der
öſterreichiſchen Induſtrie eine ausgeſprochme Saiſonkonjunktur
ein=
geſetzt. In erſter Linie gilt dies von der Konfektions= und
Schuh=
induſtrie, aber auch vom Baugewerbe und der Bauſtoffinduſtrie.
Die Saargruben förderten im Januar 1927 1 192 153 Tonnen gegen
1231 851 Tonnen im Dezember 1926. Die franzöſiſchen Staatsgruben
förderten davon 1155 787, die verpachteten Gruben 36 766 Tonnen.
In Paris werden Sir Alfred Mond, früherer Präſident der
engliſchen Handelskammer, und einige führende Perſönlichkeiten der
engliſchen chemiſchen Induſtrie zu einer Beratung mit ihren
franzöſi=
ſchen Kollegen erwartet.
Am ſechſten Verſteigerungstage der derzeitigen Londoner
Kolonial=
wollauktionen wurden insgeſamt 13 200 Ballen angeboten. Die
Preis=
bildung iſt nach wie vor feſt, ſogar mittlere Sorten liegen zu
Ver=
käufers Gunſten. Deutſchland blieb der ſtärkſte Abnehmer für beſte
Merinowollen.
Bisher ſind im laufenden Jahre 525 000 Standards Holz in
Schweden verkauft worden, eine Menge, die im Vorjahre erſt im Juli
erreicht wurde. Der ſchwediſche Holzexport im Vorjahr ſtellte ſich
be=
kanntlich auf 911 770 Standards oder 83000 Standards weniger als im
Jahre 1925.
Der ruſſiſche Außenhandelsumſatz erreichte, wie aus Moskau
ge=
meldet wird, im Februar 67 Millionen Rubel. Die Ausfuhr betrug
49,1 Millionen, die Einfuhr 27,9 Millionen. Im Laufe der erſten fünf
Monate des laufenden Wirtſchaftsjahres betrug der Ausfuhrüberſchuß
im ruſſiſchen Außenhandel 104,5 Millionen Rubel.
Die Februarſtatiſtik über die tſchechoflowakiſche Kohlenausfuhr wird
in einigen Tagen vorgelegt werden. Schon heute kann feſtgeſtellt werden,
daß die Kohlenausfuhr gegenüber dem Monat Januar rapid
zurück=
gegangen iſt und ſich bereits der Ausfuhr im Februar 1926 nähert, in
dem bekanntlich die Kriſe der Kohleninduſtrie ſehr bedrohlich war.
Die ſchweizeriſche Muſtermeſſe in Baſel wird vom 2. bis 12. April
wiederum in Baſel ſtattfinden. Es haben ſich bis jetzt 1035 Ausſteller
gegenüber 1005 im Vorjahre ſchon gemeldet. Mit der Meſſe ſollen
auch einige wichtige wirtſchaftliche Tagungen verbunden ſein.
Die United States Steel Corporation errichtet eine Anlage für ein
neues Verfahren zur Heiſtellung von Eiſen ohne Hochöfen.
Das amerikaniſche Metallbüro beziffert die Welterzeugung an
Kupfer im Februar auf 137 200 Tonnen gegen 147 100 Tonnen im
Januar des Vorjahres.
Die Standard Oil Company of Neſherſey nimmt jetzt eine
Pro=
ductionseinſchränkung infolge der ſchwachen Verfaſſung am Oelmarkt vor.
tellengeſuche
Weiblich
üch=
ze Vertäuſerin
Lebensmittelbr. ſ.
m 1. Mai anderw.
ſtellg. Angeb. unt.
50 Geſchſt (*795=
tenotypiſtin
0 Silben), flotte
aſchinenſchreiberin.
I ſich verändern
ſe wüncht Steilung
m 1 Mat 1927 od.
üter. Angeb. unt.
26 an die
Ge=
läftsſtelle 7895
EMocher Tuch.
ſtelle pe ſofort od.
April in einf. bürg
au sh. Dasſ. geht auch
Kindern. Ang. u
35 Geſchſt. (*7913
luche für junges f!
Mädchen
tellung in kl Haus=
It, wo es kochen
(Auskunfr bei geſucht.
kaut B. Schnchardt,
Dieburgerſtr. 144.
in 15 jähr kinderl
MAVCHEN
ſcht Stellung
tags=
der z ein. kleineren
ſig u. W 121 an d.
eſchäftsſt. (7894
Weiblich
perfekt in
Steno=
graphie u. Maſchinen.
ſchreiben nach Diktat,
per ſofort oder ſpäter
teſucht. Schriftliche
Angebote an Firma
Heinrich Fritz
Fabrik für
Zentral=
heizungen u. ſanitäre
Anlagen. (4999dk
Hen. Stenotppistil
ſtundenw. geſ. Vorſt.
erbeten zwiſchen 8 u.
(7928
9½ Uhr.
Dr. Werner
Olbrichweg 6, II.
Frau geht waſchen
nd Putzen (*796:
ſchrichardſt 6, Stb I
ſie ilen suchen:
u. 2. Hausmädh
ma. Landmädchen,
ſtützen die koch könn
d. Mädch, das koch
mn. Kindfrl., Haus
ſſterin. — Suche:
ſtere Alleinmädchen
e koch könn, Herr
haltsköch „ Haus= u
Uchenmädch fürhier
alaswärts, Zimmer
ädchen für Hotel
Yinna Dingeldein
w. sm. Stellenbürr
ſiſabethenſtr. 5 15061
Eelephon 3365.
erfekte Schneiderin
crnt noch Kunden
. Zu erirag in der
eſchäftsſt. (*7900
leit. Fräulein
chrieiderin, übern
le Näharbeit,, auch
ſch tere Hausarbeit
ſrd mit übern. Ang.
W 63 Eſchſt. (*7974
Männlich
Jahntechnikter
b. ſof. S elz., perf.
Ml. pork. Arbeiten
ng. unt. W 51 an
e Geſchſt. (*7259
ſuche für meine
ſahn, Schüler des
ſealym,
kaufmän=
iſche Lehrſtelle. —
maeb u. W 45 an
ſe Geſchſt. (* 7936
Arbeiterin /Zuverläſig.
Tüchtige
leenen kann (zaus) Friſeuſe /— Ein
Frz. Hummer, Friſeur
z. 1. April durchans
zuverläſſ, beſſ. Mäd=/Sauberes, ehrliches
uo in gut Hauſe ſchen, das ſelbſt ndg) Mädchen
kochen kann und a le
u. gute Zeugn. hat gefücht.
Näh Geſchſt. (*7909
oder einfache
Haus=
auch Hausarb. leiſtet,
und ein ſehr zuberläfſ.
Zweitmädchen, das
in Stellg, war, Mel=ſhat nicht ganz un=
Frankfurterſtraße 18 Näh. eichſt. ( 7946
(4812gid)
Wir ſuchen für unſer Atelier
tüchtige
Spezial-
uekerarscherinnen
Vorzuſiellen unter Vorlage von Zeugniſſei
(5017
vormittags 9—10 Uhr.
Carl Schürmann& Co.
Tücht. Frau
od Mädch. z Putzen
geſucht. Zu erfragen
Feſchäftsſt.
(7922
Solides, jüngeres
Mädchen
ucht älteres Ehepaar.
Angeb. nnter W 23
an die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes. ( 7892
Junges, kinderliebes
Mädchen
v. Lande f. bürgerl
Haushalt u. Garten
Aliceſtraße 2. ſz 15.4 od nach Oſtern
geſucht. Angeb. unt.
WV 62 Geſchſt. (*7975)
Fleißige”, ehrliches
MADCHEN
welches auch alle 4
Wochen zum Waſchen
bereit iſt, Samstags
f. einige Stund. geſ
Auf Hoſen geübte Näh. Geſchſt (7885
Hf
ſof geſ. Landwehr= M4A0cHEN für Zeitſchr ftenzirkel
ſtr. 62, Stb. 11.r (7926 bis nach dem Spület
zum 1.4. geſucht: ſucht. Angeb. unter
Grüner Weg 32, II
erassaslſe ßiges Mädchen
nich; unter 17 Jahr.,
Grafenſtraße 25 welches Landarbeit
kennt, zum 1. April
Geſucht einfache nach Meſſel geſucht
Maushälterin Näh. Geſchſt. (7929
Hausarb. verſteht, nur das auch kochen kann,
in beſſ. Häuſern war zum 1. od. 15. April
(*7961
Vorzuſt, nachm. 3-6. Vorzuſt. ab 10 Uhr 20 Jahren alt und möglichſt ſchon auf Büro
Herdweg 54.
Ich ſu he ein durch= Anſtändiges,ſauberes
aus zuverläſſtg, ſehr!”ädchen für einige Philippstarch, Architett B. 9.A.
gut empfohl. beſſeres Stunden am Tage f
alle Hausarbeit geſ.
Mädchen sobrechtſtr. 12, part.
7981)
hälterin, welche gut / Suche zu n. 1. April
bürgerl, kochen kann, tichtiges, zuverläſſig.
Madchen
ſchon in beſſ. Hauie das in Küche u. Haus
dungen mit Zeugniſſ. erfahren u. flink und
u. Gehaltsforderung ſauber in der Arbeit
an Frau Rechtsanwaltliſt. Vorzuſtell vorm.
Schwörer, Darmſtadt, zwiſchen 9 und 1 Uhr
Geſucht z. 25. April
oder 1. Mai tüchtiges
erfahrenes
jädchen
f. d. Hausirb. Gut.
Empfehl. od. Zeugn.
verlangt. Gut. Geh
Angen. Stelle
Vor=
zuſtellen am 24. und
25. März, nachmitt. b
Fr. Miniſter Küchler,
Darmſtadt, Roquette
weg 10. Kinderheim
Waldheim,
Linden=
fels i. Odw. (5058
Männlich
Hauskalt.-Ariikel-Eisenwar.
für Buchhaltung und
Verkauf tücht. Kraft
gefucht. Ang. m Leb.=
Lauf u. Gehaltsanſp.
unter W. 48 an die
Geſchäftsſtelle. 4998
Abonnentenlammler
geg hohe Prov, ge=
W 43 Geſchſt. (*7932
Tüchtig., ſelbſtändig
Lpeniergehilen
ſucht Kaiſer, Wald
2794:
ſtraße 24.
Herdfachmann
Bedeutende Herdfabrik im beſetzten
ſüd=
weſtdeutſchen Gebiet ſucht tüchtigen
Ingenieur oder Techniker
Derſelbe ſoll die Abteilung, für Hotelherde
Kohle und Gas, Warmwaſ eranlagen uſw.
einrichten bezw. ausbauen. Es kommen nur
geeignete Beiverber in betracht, welche
ſelbſtändig in Entwurf und Konſtruktion
ſind und auch den Bau der Apparate im
Betrieb überwachen können. Bei guter
Leiſtung Dauerſtellung mit entſprechender
Beza lung. Angebote mit Lebenslauf,
An=
gabe ſeitheriger Tä igkeit,Zeuanisab ſchriften,
Gehaltsanſprüchen u. Eintrittstermin erbet.
u ter W 58 an die Geſchſt. ds. Bl 5041
Zur Führung einer um angreichen
Paperkartothef
(Ueberk agen in die Kartothek und
Zuſammen=
ſiellen von Papiermuſtern für Angebote)
wird
(5053
junger Mann
eſucht, der bereits in Druckerei oder Verlag
tätig war und mit den einſchlägigen
Druck=
verfahren u. Papierberechnungen vertraut iſt.
Angeboie mit Referenzen, Zeugnisabſchritten,
ſowie Lichtbild unter W 68 an die Geſchſt.
zum ſofortigen Eintritt geſucht, nicht unte
tätig geweſen. Angeb. mit Gehaltsanſpr. an
Ober=Ingelheim. Telefon 320 5000df=
Hieſige Fabrik ſucht einen
gewandten
Pförtner
Leiſt ungsfähiges Wäſche= und
Manufakturwarengeſchäft
ſucht zum baldigen Antritt tüchtige, arbeits
eudige
zum Beſuch von Privatkundſhaft.
Be=
werbun gen mit ausführ ichem Lebenslauf
(*7911
unter W 37 an die Geſchſt.
Bewverbungen mit ausführl.
Lebenslauf und Zeugnisab.
ſchriften unter W 69 an die
Geſchäftsſt. ds. Bl.erb. (5056
Eute Existenz!
Mein hier am Platz faſt reſtlos eingeführte:
Bierleitungsreinigungsgeſchäft, Syſtem
„Anroe”, welches bisher verpachtet, iſt zu
verkaufen evtl. zu verpachten Angeb unt
Erd. B. 184 an die Geſchſt (I Bin 5008
Aufseher
für die Hofkolonne
von hieſiger Fabrik für ſofortigen
Ein=
tritt geſucht. Ausführliche Bewerbungen
ſind, unter W 70 an die Geſchäftsſtelle
(5057
des Blattes zu richten.
Zickelfelle.
Aufkäufer geſucht,
welcher in Darmſtadt
und Umgegend
pro=
viſionsweiſe
Zickel=
fälle aufkauft
An=
geb. unter V 209 an
die Geſchſt. (4898id
Tücht, Schneider (in)
z. Anfertig v.
Damen=
mant geſ. Angeb. u.
W 27 Geſchſt. (*7905
Tüchtiger
Herrenfriſeur
geſucht. (* 7896
G. Schnaars
Eliſabethenſtr. 17
Ich ſuch e zu Oſtern
1 Lehrling
mit beſſerer
Schul=
bildg, für die Mehl=
und
Futtermittel=
branche. Angeb. u.
W 22 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. 4994
mit Sonderausstellungen
„DIE NEUE WOHNUNG UND IHR IMNEHAUSBAUs
und „Der neuzeitliche Haushelt”
vom 27. März bis 10. April
Kollektivausstellungen deutscher und ausländischer Verhände in den
Modegruppen der Textilmasse sowie Modevorführungen,
Sonderausstellung „Moderne Büro-Technik‟
Meßausweise zum Vorverkaufspreis bei Adolf Rady. Darmstadt,
Zimmerstr. 1 oder durch das Meßamt, Frankfurt a M (I1 45 8
Zur
Honüirmalion
Gehrock=Anzüge
und (*7902
Iylinderhüte
zu verleihen.
Soderſtraße 14,
1. Stock.
Kaufmänniſcher
Lehrling Photd Appar.
von Elektrotechniſch. mit „Taſche, 9X12
Geſchäft für ſofortig. Rodenſtock 4,5 Eury=
Eintritt geſucht. An= nar,
Doppelanaſtig=
gebote unter W 57 mat, zu verk. (*796
an die Geſchſt. (5 40‟ Movsbergſtr 86, II.
Gutes Fahruad preis
wvert zu verk. (*7954
Gr Kaplan igaſſe 23,
bei inkel.
Faſt
neues Herrenrad
billig zu verk. (*7939
Eckhardtſtr. 19, part
Guterhalt. Kinder=
Rad (für Mädchen)
zu verkaufen (BS024
Schießhausſtra ße 1.
Hohes Einkommen!
ſichert Ihnen der Verkauf von erſikl. deutſchen
Nähmaſchinen auf Teilzahlung bei ſofortiger
Abrechnung. Gefi. Angebote unter W 38 an
1V5011
je Geſchäftslielle.
Verkäufe
Guterual ener
Kind.-Alapppag
o. Verd zuverk. 79.
Taunusſtr. 20, part,
Au verkaufen:
Eisſchrank,
Matratzen=
ivan, kl. Sofa, k
Stehlei er.
Plüſch=
ſeſſel. Regal f. Keller
Wellmer,
Heinrich=
ſtraße 64, IV. (5052
Nur areße woche:..
Resi-Schirme
Halbselde mit modernen Bordüren, gute,
haltbare Oualität, mit kleinen Schönheitsfehlern
10.OS
Nur noch bis Samstag, den 26. März, maßgebend
Bei kleiner Anzahlung stellen wir
gekaufte Ware gerne zurück (4995
Ernst Ludwig-
Straße Hr. 21
Zu meinen
Einheitspreisen
Vollendete Formenschönheit
Hergestellt aus erprobt guten Stoffen
Passende Größen für jede Figur
Willy Schwaß
Ludwigsplatz
Palast-Lichtspiele
das abwechslungsreiche
Doppelprogramm!
Tuin des
Ein Drama von Habgier, Haß und Liebe
7 Akte packend, fesselnd und hinreißend
Adolphe Menjou in dem zwerchfellerschütternden
Meister-Lustspiel:
7 prickelnde Akte fein und witzig.
(5027
Seite 14
Donnerstag, den 24. März 1927
Rummer 83
Residenz-Theater
bietet großes und unterhaltendes Programm!
Bie unberährte FTau
Ein Sittenfilm in 7 Akten. In der Hauptr.: Imogen Robertson, Alf Blüscher
Ben Prinzgemahl
Sensations-Drama in 6 Akten. In der Hauptrolle George Washe
Die neueste Wochenschau — 14 Akte in einem Programm
Anfang 3½ Uhr.
Union-Theater
Ein Großfilm der Saison:
Dagfin, der Schneeschuhläufer
nach dem bekannten Roman von Werner Scheft. — Regie: 1o e May
Mit der auserlesenen Star-Besetzung:
(* 7965
Paul Wegner, Marcella Aibanl, Paul Richter, Mary lohnson
Vorführungsdauer dieses Menschenwerks 2 Stund. — Ferner: Dle Wochenschau
und das lustige Beilprogramm. Orchesterleitung Fapellmeister Gg. Seibert.
Apfane 31, Uhr.
Abenas 8 Uhr
ORPHEUM
Heute Donnerstag und morgen Freitag
2 Volksvorstellungen 2
Bonnerwefter
TAlL TaNOS!
Burleske-Operette. — Musik von Walter Bromme.
Preise: Mk. 0.60 bis 2.00
Karten: Verkehrsbüro und de Waal, Rheinstraße 14.
(5051)
Telephon 389
Deutschlands gefeiertster Sänger
Heinrich
KalAllIG
Geſpielte
zu äußerſt
billigen
Preiſen
und
günſtigen
Zahlungs=
bedingungen
Hotel und Kaffee=Reſtaurant
Waldſchlößchen
Griesheim bei Darmſtadt
Neue Darmſtädterſtr. 257
Halteſt, der Straßenbahn (*793
Donnerstag, den 24. März, ab 4 Uhr
Kaffee=Konzert
Heute abend ſpricht Herr Grote im
Bürgerhof
Eliſabethenſtr. 2, über das Thema:
Gibt es eine bewußte
Sündenvergebung u.
worauf ist sie gegründet?
Jedermann (*7772
herzlich eingeladen ! Eintritt frei
Freitag, den 25. März, 8½ Uhr, in der
Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſa=
bethenſtraße
(*7920
„Wachen und Schlafen
als religiöses Ereignis‟
Oeffentlicher Vortrag
von Dr. Alfred Heidenreich, Frankfurt
am Main, Pfarrer in der
Chriſtenge=
meinſchaft. — Unkoſtenbeitrag erbeten
Die Chriſtengemeinſchaft.
b. 1.35ℳ an. G. Krauth
Fußbodenlacke Eſcholbrücherſtr. 3. (417
Sektion Starkenburg
des Deutſch. u. Deſter.
Alpenvereins.
Aufden heute abend
8 Uhr im Hörſaal 137
der Techn. Hochſchule
ſtattfindenden
Licht=
bildervortrag d. Hrn
H. Schmähling,, Berge
und Menſchen” unter
beſonderer
Berückſich=
tigung der Allgäuer
Alpen wird nochmals
hingewieſen. (5044
Elifabethenſtr. 28
(4791a)
ofort
Piano Mk. 4.50
Flügel Mr. 5.50
durch (3379a
erſtklaſſigen
Konzertſtimmer
Llarier-Arnold
Eliſabethenſtr. 28
Tel 2457, 975
Sterbekaſſeveremn „Einigkeit 1” Berfonen Autgs
In allen
Preislagen!
von den einfachſten
bis zu den
elegan=
teſten Ausführungen
Fahrräder aassa
Nähmaſchinen
Kinderwagen
Angenehme
Zahlungsweiſe!
Fr. Gütting
10 Schuchardſtraße 10
Markiſen
fertigt ſchnell und
preiswert (*7707ids
Carl Herber
Lui enſtr. 34/36,
am alten Palaisgart.,
Wilhelminenſtr. 10
Teleph. 19 6.
Darmſtadt.
Die diesjährige Generalverſammlung findet am
Sonntag, den 27. März d J, nachm 1/4 Uhr,
bei Gaſtwirt Nagel, Mauerſir „ſtatt. Der Vorſtand. lSchuchardſtr. 10. (4922ia
2 P
/24 PS Brennabor
mit Aufſat
II. Lom or., billigſt
Gütting
(5023)
Drahtgeflechte
Pfoſten in Holz und Eiſen,
Stachel=
draht, fertige Einfriedigungen.
Karl Brückner
Darmſtadt, Holzſtraße (7919
1a Friſchen Spinat ..,
Pfd. 20 3
la Friſche Trink=Eier
Stc 14 J
Ia Blumenkohl
Stck 35-60 3
empfiehlt
StÜllIng,
Hochſtraße 4
Ww.
(*798
Hans Ausfelder
Eduard. Göbel
GerdaWPeißman-
Klara Randolp /
.. Hilde Schwara
Hans Wenzelber
G. Baumgarte;
Georges Cadondal.
Senator Volnay
Jeanne
Zolen
Nini
Lou, Joſephines . . Martha John
Marie,
Offiziere
Senatoren, Richter. Offiziere, Dragoner,
Bauern, Lakaien, Hofbeamte, Henker uſw.,
1. Akt: Tuilerien, 2. Akt: Malmaiſon.
3. u. 4. Akt: Vincennes Zwiſchen 3
Uhr=
nachm. und 3 Uhr früh, am 21. März 18041
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den
Zuſchauerraum=
nur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſi,
Pauſe nach dem 2. Akt (3. Bild)
Anfang 7 Uhr
Ende 10½ Uh
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Heſſiſches Landestheaten
Großes Haus
C 15
C 155
Donnerstag, den 24. März 1927
abends 7 Uhr
Bonaparte
Ein Schauſpiel in vier Akten (6 Bilder)
von Fritz von Unruh
In Szene geſetzt von Edgar Klitſch
Bühnenbild: Arthur Pohl
Perſonen:
Erſter Konſul, Bonaparte Rudolf Wittgen:
Joſephine, ſeine Gemahlin Beſſie Hoffart
Lucien, Bruder Bonapartes. J. Büttner
Murat, Gouverneur von Paris,
Bonapartes Schwager, Richard Jürgasz
Graf Segur, Adjutant
Bonaparles
. . Werner Scharfff
Dr. Corviſart, Leibarzt
Bonapartes
.. .. Hugo Keßler
Caulaincourt, Gouverneur
der Tuilerien
W. Mahenkneché
Talleyrand, Miniſterpräſident. E. Rottlufff
Carnot, Kommandant von
Paris.
K. Weſtermann:
Hulin, Oberſt der Konſulgarde. Max Nemery
Guitton,
Paul Maletzki
Bazancpurt, Regiments= Heinrich Kuhn
Rabbe,
komman= Hans Epskamp;
Dautancourt, deure Edgar Klitſch
Barroi=,
Otto Wenke Eu
Harel, Kommandant von
Vincennes
Otto Pannig Ku
Fouché, Polizeipräfekt . . Franz Sauer
Savary, Oberſt der
Gendarmerie . . . . . Hans Baumeiſtes
Charlot, Rittmeiſter . . . Willy Krichbaun-
Réal, Obergerichtsrat . . Richard Jürgass
Molin, Gerichtsoffizier Eduard Göbel
Louval, Dragoner . . . . Hans Epskampo
Drouet, Dragoner
Hans Ney
Walter Bluhm
Mameluck Ruſtan
Herzog von Enghien . . . Robert Klupp
Louiſe von Orleans, ſeine
Käthe Meißner:
Mutter .
Hu
*
in
Lurn haten.
Me Geſpar
u üiefen des
Hu
2
Freitag, 25. März. D 16. Kyritz=Pyritt
Samstag, 26. März. I. 15. Zum Gedächtni
des 100. Todestages Beethovens: Eechft.
Sinfonie. Hierauf Uraufführung:
Prometheus. Anfang 7½ Uhr. Preißi
0.80—8 Mk.
Kleines Haus
Donnerstag, den 24. März 1927
nachmittags 5 und abends 8 Uhr
Vorführungen des Kulturfilins:
Wege zu Kraft und Schönheit
(Neue Faſſung)
mit Einführungsvortrag von Dr Laven—
Mitarbeiter des Rundfunkſenders Frank—
furt a. M., über moderne Körperkultur.
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.00, 1.50, 2.00 MEI
Freitag, 25. März. Einmaliges Gaſtſpis=
Käthe Dorſch mit Enſemble, in Han
Müllers Schauſpiel: Die Flamme. Am
fang 7½ Uhr. Preiſe 1. 50—9 Mk.
Samstag, 26 März. Filmvorführung:
Weg=
zu Kraft und Schönheit. Anfang 5 un
8 Uhr Preiſe 0 70—2 k.
Otto-Berndt-Halle
Darmstadt, Alexanderstr.
am 24 März 197, abends 8 Uhr
Konzert
des erblindeten Flötenvirtuosen
Konzertmeister
RUDOLF THIES
unter gütiger Mit wirkung von
Frl. Grete Pense,
Opernsäng-
erin v. Hess. Landesth. (Alt)
Frau Morgenstern-Lorsch,
Konzertsängerin
aus Frankturt am M. (Sopran)
Herrn Heis, Pianist, Darmst.,
am Flügel
Karten an der Abendkasse
zu 1.10 und 2. 20 (einschl. Steuer!
(e7073)
Kinderwagen
in großer Auswahl, neueſte Me
delle, kaufen Sie ſtets am beſte
und billigſten im Spe jalgeſhän
Donges & Wiest
Elisabethenstraße 251, (4798-
Rummer 83
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Sonata blickte auf die Uhr und ſchrie erſchrocken auf: „Ich
mich verabſchieden. Gute Nacht!”
„„Ich begleite dich heim.”
„Nein, nein, um Gottes willen nicht!”
Er drängte ſie in den Schatten der Prokurazien, um ſich
gen Abſchiedskuß zu holen.
„Ich habe mich mit einem Journaliſten angefreundet,” ſagte
mriy. „Er iſt am „Adriatico‟. Du mußt wiſſen, alle
Bericht=
torter der Zeitungen ſind morgen auf der Tribüne des Saales.
gror Calvi will mich mitnehmen. Ich muß dieſen Vandergult
ſen — und ſprechen.”
„Das iſt großartig,” ſagte Donata. „Und nun leb wohl.
hur kommt mein Vaporetto.”
Jonny ſchlenderte gedankenvoll zurück durch halbdunkle
ſaßen, über Brücken — Brücken — Brücken, vorüber an
Riſto=
air, aus denen Jazzbandmuſik tönte, vorbei an Oſterias, deren
ſren offen ſtanden; überall tönte Lachen, Geſang. Die
liebens=
ſwige Zudringlichkeit des Südländers, die nie perſönlich und
verletzend wird, ſtrich an ihm vorüber; er vernahm leiſe und
mgende Einladungen, Verſprechungen; hin und wieder ſtreifte
Der Hauch eines Parſüms, und zärtliche Blicke lockten. Er
n an Theatern vorüber, in deren Veſtibülen
Zwiſchenaktpubli=
m flanierte; Smoking neben Arbeiterbluſen. Vor den
Kaffee=
uſern plaudernde Flaneure, die Schale Eis vor ſich. Dann
m er plötzlich wieder am Markusplatz. Dort zur Linken war
Riva degli Schiavoni, wo ſein Hotel lag. Er vergrub die
mde in die Manteltaſchen.
Je mehr er ſich dem Hotel näherte, deſto drückender wurde
8 Gefühl der Furcht. Morgen war der letzte Tag. Morgen
we der Vertrag zuſtande kommen, dieſes geſchäftliche
Ab=
mmien, das die Namen Vandergult und d’Orfay aufs neue
thand: der Bau der Untergrundbahn. Wie vielſeitig dieſe
rſchaften waren! Beide waren Textilfabrikanten, aber beide
ſten gelernt, ihre Finanzkraft auszubalancieren: wurde der
Alrmarkt an dieſer Stelle ſchwankend, ſo ſtieg die Kurve
ſicher=
hauf der anderen Seite. Es war letzten Endes einerlei, ob
un Mäntel fabrizierte oder Kanonen und Beförderungsmittel;
dieſe Dinge waren nur verſchiedene ſymptomatiſche Formen
8 großen Blutkreislaufs, den einige wenige dirigierten. Sie
uen in Wahrheit die Herren der Welt — die auf den Thronen
ßen, waren nichts als Angeſtellte, die ihren Willen
auszu=
hren hatten.
Die Geſpanntheit ſeiner Nerven nahm immer mehr zu. Aus
n Tiefen des Bewußtſeins ſtieg die Gewißheit herauf, daß alle
Ffinungen; alle Bemühungen vergeblich waren. Wie traurig
u das alles! Er hatte den Freund hineingehen laſſen
eine Welt voller Häſcher und Verfolger — er hatte ſich von
m getrennt, er hatte das Opfer angenommen, das jener ihm
macht hatte. Denn, ganz gewiß: Fritz hatte ihn allein ge=
Donnerstag, den 24. März 1927
Geite 15
laſſen, um die Meute der Verfolger auf ſeine Spur zu lenken,
um Jonny zu retten. Und er hatte zu allem ja geſagt!
Nun wurde es ſtill auf dem Waſſer. Die letzten
Mando=
linenklänge verhallten drüben hinter der Punta della Salute.
Er wandte ſich um. Auch das Hotel war dunkel geworden, das
Lachen war verſtummt, das Leben zurückgeebbt in die Stadt.
Nun war er allein.
Sollte er hinübergehen ins Haus?. Ach, alles war ſo
gleich=
gültig jetzt. Zwecklos, ſinnlos. Hatte er wirklich gewähnt, der
Aufgabe gewachſen zu ſein, die er ſich geſtellt hatte? Einen
Vandergult von dem Gedanken abzubringen, Dina d’Orſay zu
ſeiner Frau zu machen? Einem Marquis d’Orſay die Pläne
zu durchkreuzen? Du lieber Gott! Das hätte allenfalls einer
fertig gebracht.
Merkwürdig, wie das Waſſer gluckſte und lockte! Er
ver=
mochte nicht, die Augen von der Flut zu wenden. Dort, in
die=
ſer ſchwarzen Tiefe, dort lag die Löſung aller Rätſel. Dort war
Erfüllung. Das Schweigen. Die Ruhe. Nein — er wußte von
vornherein, daß er Dina nicht helfen konnte. Dina nicht — Fritz
nicht. Dinas Vertrauen war an einen Schwächling
verſchwen=
det. An einen, der nicht fähig war, ſich ſelbſt zu helfen. Jetzt ſah
er es ein!
Er ging einen Schritt näher auf das Waſſer zu, das ſtumm
und lichtlos zu ſeinen Füßen lag. Es ließ ihn nicht. Er ſtreckte
die Arme aus; er erhob ſeine Stimme und ſchrie in die
ſchwei=
gende Nacht hinein; hallend gab das Echo ſeine Worte zurück.
Noch einen Schritt.
Das Knattern eines Motors kam durch die Nacht; ein
klei=
nes Boot, hell erleuchtet, bog herüber von der Jſola die San
Giorgio Maggiore. Es hielt auf die Riva zu. — Nun bog es
ab, in der Richtung nach dem Canale Grande Jonny ſtarrte
auf das Schiff, das hart am Ufer entlangfuhr. Jetzt kam es
näher; es war ein Privatfahrzeug; die beiden einzigen
Paſſa=
giere mochten den Einſamen am Ufer bemerkt haben. Deutlich
fah er, wie der eine den anderen auf ihn auſmerkſam machte.
Er wollte umwenden, als ein Zuruf ſein Ohr traf.
Eben ratterte das Schiff an ihm vorüber. Ein junger Herr
ſtand am Vorderſteven, auf den das Licht der Laterne fiel. Er
hatte die leuchtenden Augen auf Jonny gerichtet und hob grüßend
die Hand. Jonny ſtarrte ihn an, regungslos, keines Wortes
mächtig — wie eine Erſcheinung aus einer andern Welt.
„Jonny!” ſagte jener. Dann war das Schiff vorbei.
Jonny ſtand noch immer, ohne ſich zu rühren. Dort fuhr
das Schiff, hier rauſchte das Kielwaſſer, dort war die Laterne
— darunter das wohebekannte Geſicht. Grüßend winkte eine
Hand.
Jonny!” kam es noch einmal hallend über das Waſſer,
„Fritz!” ſchrie Jonny auf. „Fritz Jacobſen ..
(Fortſetzung folgt.)
Alettng
LuvEe
Es muss einmal
jesagt werden:
Kopfschuppen u. ausgefallene
Haare auf Schultern und
Heidung, unangenehmer
Ge-
ruch des Haares wirken
un-
ordentlich und abstoßend. Es
gehört zur gesellschaftlichen
PHicht jedes Menschen,
der-
artiges zu vermeiden.
Gebrauchen Sie regelmäßig
B Baaffe"
Bipken-Wasser
Ihre Kopfhaut bleibt sauber
und schuppenfrei. Ihr
Haar-
wuchs wird kräftig angeregt,
und das Haar fügt sich leicht
zur eleganten Frizur.
Preis E
Iſe Liter R
Holländische Süßrahm-
TAPRLBUTTER
Ealich fiſch. 2 pf. 1.0B Mari.
Waldstraße 11
WCKOTe
Aäur Sie
wollen sich bitte davon überzeugen, daß Sie in
meinem Geschaft stets am vorteilhaftesten kaufen
P opeline
reine Wolle, in größten
Sorti-
menten .Meter 2.95, 2.25, 1.95,
Luu
Rips-Popeline
in den allerneuesten Farben,
schwere Oualitäten, Meter 3.95, Geau
Kleider-Rips
130 cm breit, nur erstklassige
LEU
Fabrikate . . Meter 5.75, 4.95,
Papillon-Schotten
reine Wolle, in den neuesten
Farbstell, Ueter 2,75, 225, 1.95, Te0u
Wasch-Samt
in allen Farben, nur besonders
gute Oualitäten . . Meter 1.95,
Kleider-Samt
nur Lindener und Henger-
Quali-
täten . . Meter 8.50, 6.90, 4.90
Fagonné Kunst-Haschseide
in gemustert, nur allerneueste
Sachen . . . Meter 1.50, 1.25,
Crépe de ching
100 cm breit, in neuen Farben-
Sortimenten . Meter 6.75,4.95,
1i0
G.au
Außergewöhnllch billIg!
Woll-Mousseline und Woll-Crépe
regulärer Verkaufswert 3,50 bis 5.50 per Meter, zum Aussuchen Utr Heu
(1748a
Hölner Schwarzhrot
erhalten Sie in folgenden Niederlagen:
Karl Wagner, Lebensmitlelhandlg., Gralenstr. 8‟
Karl Braun, Kolon.-Waren, Wendelstadtstr. 27:
Heinrich Rodmann, Kolonlal-Maren, Inselstr. 29:
Heltrich-Frey, Feinkosthdlg., Md.-Ramstädterstr. 29-
Beruh. Hiein, Lebensmittel, Pallaswiesenstr. 121
Wilhelm Mitze
Bächerei DHRMSTADT Hagelstr. 19
Wurstfabrik H. Scherkamp
Schuſtergaſſe 19, Telephon 278
Nachdem ich die Preiſe für Schweinefleiſch
vor 8 Tagen herabgeſetzt habe, kommen
ferner von heute ab
Schwenelbleienes
von nur allerbeſter Qualität zu bedeutend
billigeren Preiſen zum Verkauf (*7935
Beachten Sie bitte die Schaufenſter=
Aus=
lagen. — Bekannt erſtklaſſige Wurſtwaren,
täglich friſch.
Damen-Strümpfe
haltbare Onalität . . . . Paar
Damen-Strümpfe
Wasch-Kunstseide . . . . Paar
U.E0
Damen-Strümpfe
prima Macco . . . . . Paar
Damen-Strümpfe
Seidenfor, in allen Farben, Paar
Rehfelds Spezialmarke Seidenflor-Strümpfe
aus allerbestem Material, Garantie für jedes Paar. Versuchen Sie bitte diesen
Strumpf und Sie werden dauernd Kunde .. . . . . . mit Stopfkarte Paar
Damen-Strümpfe
Waschseide, alle Farben . Paar
Damen-Strümpte
echte Bemberg-Waschseide, Paar
Deuu
Kinder-Kniestrümpfe
die allerletzt. Neuheit. 0.95, 0.85,
Kind.-Strickstrümpfe
in all Größ., Paar 0.75, 0.65, 0.55,
Gou
Guu
190
Giu
Geschäftshaus
Teppiche
Gute deutſche Qualitätsware liefert
Frankfurter Firma. Anſchaffung
möglich für
Jedermann
Zahlbar in
9 Monatsraten
ohue Anzahlung. Erbitten Sie
unverbind Vertreterbeſuch Diskr.
Abwicklung. Gefl. Anfrag unter
W 33 an die Geſchäftsſt. (IV 5003
Billige Fahrräder
in ſehr guter Ausführung von
(47374
60.— an
9. Donges & Wiest
Grafenstraße 43 — 45
Krauth’sFarbwachs weiß, gelb, rot, braun
1Pfd. 35 sfg., bil als and Fabrikate, (5/ 29a
Aäufel
Darmstadt, Ludwigstraße 15.
UER
„er dort?
Hier V. Schatz
Tomme ſof. u kauf
getrag. Herren=
Fleider, Federbetter
Schuhe, Wäſche uſw
V. Bchstt
Darmſtadt
Tel 1924
(4586did
bloßg. 23
Gebrauchter guterh
Mahagoni=
Kleiderſchrank
zu kaufen geſ.
An=
geb. mit Preis un
W 24 Geſchſt. (*7888
Zwillings=
Klappwagen
zu kauf. geſ. Ang. u.
W 47 Geſchſt. (*7943
Gebr. Likörflaſchen
zu taufen geſ. (*7950
Wienerſtraße 65.
Gebrauchte (77931
Konzert=Trommel
zu kaufen geſ.
An=
geb. u. W 42 an die
Geſchäftsſt. (*7931
GebrauchtePackkiſten
z kaufen geſucht 5055
Alter, Eliſabethenſtr 34.
Klnterricht
ntzpier- u. 1he rieu trr.
a. konf Grundl. Hon.
mäßig, ert. akad geb.
90r
Dame
Saalbauſtraße 42 II
Donnerstag, den
Friſch eingetroffen!
Lebendfriſche Nordſeeware
Feinſt. Kabllau ohne Kopf. Pfd.
Brutſchellflſch
(
Seelachs im Schnitt.
Goldbarſch ohne Kopf
Nordſee=Seehecht
Kabliau im Schnitt.
Schellfiſch.
„ Karbonadenſiſch i. Schn. (
Feinſt. Heilbutt. ganze . . . Pfd.
Broße Rordſee=Schollen
Ludwig
Aoſine
nur Untere Eliſabethenſtr. 4
Telephon 367
In allerfriſchſten beſt Qualit. empfek
Alle Sorten Feinſiſche
wie Salm, Seezungen, Steinbutt uſ
Rheinbreſem. Karpf
Lebende Schleie, Hechte, Aa
Echte Nordſee=Ware:
Schellfiſch, Kabeljau, Seehecht, R.
zungen, Heilbutt (50/
Lebendfriſ e Breſem v. 45 Z an
Räucherwaren, Marinaden, Salzheringe
Große Auswahl
Verſand frei Haus!
Huet
Enkirch & Rühl
Nen
Klesftraße 41 5034) Telefon 2599
7.50
Hs ne
3.75, 11.50,
Ieh gebe Kredit
Rig
Auf bequeme Ratenzahlung erhalten Sie
eWolle, mol, Loche
HNe e
Herren=, Damen= und Kinderſtiefel!
jeder Art ſowie
Herren= und Knaben=Konfektion,
Tiſch=, Bett= und Leibwäſche
Ausweispapiere ſind mitzubringen
Strengſte Diskretion zugeſichert
nur bei
367a
H. Bubin
Darmſtadt Telephon 991 Kirchſtr. 10
Fahrrad Besitzer
Wo?
werden Ihre Reparaturen schnell,
tachmännisch unter Garantie
aus-
getührt, alte Räder wie neu
her-
gerichtet.
(4123a
Wo?
erhalten Sie sämtliche
Fahrrad-Artikel billigst
Kleidek lunser Lerdd.
Hes e
*
Damen- Kleidel
bemel.e
Damen-Mäntel dce.
DamenMäntel St
Dameh-Mantel
Dan
Stoffe en!
2A Wce
Tach,
Sport'
Mnd-ecen an
Konfifmaendeh. die
Hues e
Af
Huse ne
H.
Damen-Jumpel
Damen-Jumpel
*
Kinder-Kleidel
Kinder-Kleidel
Ve
tterfest,
kaufen Sie zu ſehr bilig zn
Preiſen bei.
4730
Donges &
jrafenstraße 43
gühaus Georg Hahn
Fahrradschlossermeister
Große Ochseng
Fiſchhalle
Reitinger & Blechſchmids
Inh.: Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtr. 19 Telephon 54:
Denmtannägfer
wieder lieferbar. (5042 dem
Wir empfehlen:
Heringe Pfd. 185,5 Pfd 85.—
hellfiſ ge
jiau o Kopf,3-4pfündig „ 29
iſche . . 2-3
40
„ Nordſee=Seelachs i. Schnitt , 40
45
„ Bratſchollen
„ 45
ſowie alle Nordſee= und Feinfiſche
in größter Auswahl.
Rheinhecht, Breſem Zander, Rheinbackſiſche
Lebende Spiegelkarpfen Pfd. 1.50 an
Nhein= und Weſerſalm imAusſchnitw
ſehr preiswert.
798-
Näucherwaren in größter Auswahl.
Erſte Darmſtädter Friedſiſhbackeren
täglich on 11—1u 5—7 Uhr in Betrieb
Fernruf 2815
Hamenhandlung Hinkel
Schloßgartenſtr. 49
„ Jsl. Kabliau
Fiſchkoſtſtube.
Eier. Butter. Kä
1 NB Prompter Stadt= u. Fernverſandn
Neueste Mumn
der Modenwelt.
Prakt. Berlineri
ſtets vorrätig bei:
KarlHerzberger, Buchhand
Darmſtadt
Karlſtraße 39
ue unin
Wae
R
eintreffend
empfiehlt:
Friedr. Schneider Au.
19 Ludwigshöhstraße 19
Ludwigstraße 14
d. Oberheſſ. Wurſt= und Fleit
Zervelatwurſt Pf. M. 2.00. Rollſch
Dörrfleiſch 1.50. Hausm. Schwa
1.80. Mettwurſt, Knobl 1.70. 9
Fuldaer 1.50. Bog. Schwartemage
. Blutwurſt 1.30 lief portofrei u
Wilh. Schlörb Sohn. Wurſtfabrik,
(1V 3443,
Diſſertationen
werden gewiſſenhaft!R
geſchrieben, pro Seite
20.
Von Sommer 1916 bis Ende 1917
chniſche Hochſchule Darmſtadt
neun kleine Heſte
an das Fernſprechr
angeſchloſſen.
*s sind
Gelegenheits-
sten Sinne des
Wor-
jetzt bei uns machen
niedrige
Preisfest-
ir Sie glatter Gewinn.
n Berſteigerungen
und Taxationen
von Möbeln aller
Geſchäftsſt. erbeten.
(5035dk)
tskauf!
-Anzug
ch in der
de weitere
S mehr
ſtreichfertig. Drogerie Seckte=
Nachf., Ludwigshöhſtraße
Ver Heih
Schillerplatz
Gelegenheitskauf
Reue mich.,
Damenrad 30 Mr.
Herrenrad 30 Mk.
dass ich mich gei nichl mehz
Zuſt. abzugeb
0 alplagen mast.
Wienerſtr. 65, Heleine.
Nch neinne Koha fütden Boden.
7941)
friſch geräuchert
wr Bleiokr.9, Id1
Filialen in allen Stadtteilen.