Kinzelnummer 10. Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 82
Mittwoch, den 23. März 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüſlung der
Anzeigen=
auſträge und Teiſtiung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerichtlicher Beitrelbung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natlon
Franfut a. M. 4304.
Der Entente=Krieg.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Es ſieht faſt ſo aus, als ſei die Stunde endlich gekommen, in
der die Schuld von Verſailles und das vorhergehende
Ver=
brechen der Jahre 1912 bis 1914 zwiſchen jenen Leuten zur
Ab=
rechnung gelangen, die einſt ihre ganzen Kräfte gegen
Deutſch=
land vereint haben. Ihre ſogenannten Siegesfrüchte, durch den
Vertrag von Verſailles falſch gepflückt und falſch verteilt,
wer=
den zu Zankäpfeln zwiſchen den früheren Freunden. Vielleicht
blüht aus der Reviſion dieſer Ernte, die den einſtigen „Siegern”
jetzt möglicherweiſe teuer zu ſtehen kommen kann, für
Deutſch=
land eine neue, gerechtere Saat — aber nur wenn Deutſchland
warten kann, „neutral” daneben ſteht und in nüchterner
Beur=
teilung am Schickſal keines der Beteiligten irgend einen Anteil
nimmt.
Keine der Mächte, die heute vor dem Ausbruch eines Krieges
ſtehen, war ſeit 1914 unſer Freund. England, Frankreich,
Ser=
bien, Italien, Rumänien, im weiteren Kreis Rußland und Polen
ſtanden auf der Gegenſeite. Der ehemalige türkiſche Freund,
um deſſen Zukunft es ſich auch handeln kann, iſt unſerem Kreis
ebenfalls entriſſen, und die Balkanſtaaten, von der
Tſchecho=
ſlowakei angefangen bis hinunter nach Griechenland waren mit
Ausnahme Bulgariens nur Nutznießer der deutſchen Niederlage.
Ungarn hat ſich ſchon längſt gegen den Norden eingeſtellt und
ſegelt ebenſo wie Rumänien und Albanien unter italieniſcher
Flagge. Ueber alle Nationen, die an dem neuen Chaos auf dem
Balkan beteiligt ſind, aber ragt turmhoch England heraus.
Die=
ſer Krieg, wenn er zuſtandekomt, iſt Englands Krieg. Daran
läßt ſich nicht rütteln. Müſſolini hat ihn gewollt, aber, wie bei
vielen ſeiner Abſichten, zunächſt mehr mit der Idee geſpielt, wie
ſie ernſtlich bis zum heutigen Ende durchdacht. Aber England
hat ihn daun in entſcheidender Stunde in Rapollo auf dieſem
Wege weiter getrieben und läßt ihn nun nicht mehr aus den
Zügeln. Nichts iſt bezeichnender für die Entwicklung dieſer Lage
als die Demarche des engliſchen Geſaudten in Belgrad, der ſich
in ſeinen Vorſtellungen in Belgrad an die Seite des italieniſchen
Kollegen geſtellt hat. England als Verwarner Serbiens zum
Schutze Italiens iſt ein Beiſtiel grotesker und echt zyniſcher
Heuchelei, wie wir es nur in den Auguſttagen von 1914 bitter
genug uns gegenüber erfahren haben.
Italien iſt voll gerüſtet. Eine umfaſſende Vorſorge, von
engliſchem Geld geſtützt, die ſich auf alle Waffengattungen
er=
ſtreckt und auch das Volk ſeit zwei Jahren militariſiert hat, hat
dafür geſorgt, daß ein Aufmarſch in Albanien und längs der
adriatiſchen Küſte und jugoflawiſchen Grenze vermutlich
rei=
bungslos verlaufen kann. Im Lande ſelbſt ſichert der Terror
zuſammen mit dem hochgeſpannten Gefühl für Ruhm und
Er=
oberung die notwendige Ruhe und Ordnung, die Knebelung der
Preſſe verhindert irgendwelche unerwünſchte Aufklärung, und
die Finanzlage kann nicht erſchüttert werden, ſolange England
es nicht will. Sehr charakteriſtiſch für dieſe Seite der kriegeriſchen
Vorbereitungen iſt die Tatſache, daß grade jetzt in den letzten
Wochen die Lira eine bedeutende Stärke gezeigt hat. Anſtatt
in=
folge der beunruhigenden Gerüchte zu fallen, iſt ſie weiter
ge=
ſtiegen und bereits auf einem Stand angelangt, der für den
Handel und die Induſtrie kaum noch tragbar erſcheint. Dieſe
Lireſteigerung, die man als Folge von ausländiſchen
Speku=
lationen einſchätzte, ſcheint in London und Rom gemeinſam
zwiſchen Volpi und den engliſchen Bankiers erzielt worden zu
ſein, um grade durch die Höhe der Lire die Gemeinſamkeit der
britiſchen und italieniſchen Intereſſen zu beweiſen, und um
zu=
gleich für einen möglichen Angriff auf die Lira, der von Paris
aus erfolgen könnte, ſchon vorher eine derartige Stärkepoſirion
zu errichten, daß ein Baiſſeangriff ſehr große Opfer von den
Baiſſiers erzwingen würde. Man ſieht, die Kriegsrüſtung mit
engliſcher Hilfe geht weit über das bisherige Maß der
Unter=
ſtützungen hinaus.
An dieſer Stelle iſt ſchon ſeit langem auf den Gang der
Ent=
wicklung im Balkan hingewieſen worden und auf die entſcheidende
Rolle, die dabei England als Lenker Muſſolinis ausübt. Es
wurde erſt vor zwei Tagen, als die albaniſche Frage plötzlich
wieder akut wurde, geſagt, daß alles darauf ankomme, wie weit
England die Dinge ſich entwickeln laſſen wolle. Es ſcheint nun
nach den letzten Nachrichten, die man in Italien haben kann, daß
die wehleidige Klage der Italiener („wir ſind friedlich, aber der
böſe Nachbar” uſw., man erinnere ſich an die Tage des Jahres
1914!) mit einem ganz außerordentlichen Nachdruck von England
diplomatiſch in den europäiſchen Hauptſtädten unterſtützt wird.
Das iſt viel bedenklicher, als wenn Italien allein jammern
würde, oder wenn England wenigſtens den Schein einer
allge=
meinen Beruhigungskampagne aufrecht erhalten würde. Eine ſo
ausgeſprochene Parteinahme zugunſten Italiens ähnelt dem
Affi=
davit des treuen Verbündeten mit der Nibelungentreue. Das
vor=
ſichtige Albion exponiert ſich nur dann ſo weit, wenn es wünſcht,
daß der gegängelte Freund nicht mehr zurückweicht. Der Krieg iſt
nahe. Ob er ausbricht, das hängt noch von den ruſſiſchen und
— die Welt iſt klein geworden — von den chineſiſchen
Verhält=
niſſen ab.
Wir in Deutſchland haben weder, für Serbien noch für
Italien aus alten Kriegserinnerungen her irgendwelche
Herz=
lichkeiten bei der Stellungsnahme in dieſer Balkanentwicklung ins
Feld zu führen. Uns kann es zunächſt ſehr gleichgültig ſein,
wer am meiſten zur Ader gelaſſen wird. Wir müſſen nur darauf
töcker bleibt bei dieſer Feſtſtellung natürlich außer Betracht.
Er benutzt die Etatberatung zu einer von ſeinen Freunden ſtark
unterſtützten Rede für die Internationale. — Die Fortſetzung
wurde dann auf Mittwoch vertagt. Man ſpricht davon, daß der
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Zeiten, wo die Außenpolitik bei uns in erſter Linie
er dem Geſichtswinkel der Senſation betrachtet wurden, ſind
ſortſeidank vorüber. An die Stelle großer Ereigniſſe iſt die
zlle ſolider Arbeit getreten, die nach außen hin nicht ſo ſtark
die Erſcheinung tritt, ſondern mühſam Steinchen auf
Stein=
ei zuſammenſetzt. Der Außenminiſter ſelbſt wird mit dieſer
ſytwicklung zufrieden ſein. Er war es ja faſt ſchon gewohnt,
uie „lebende Grammophonplatte” zu ſein, wenn er aus Genf
dr von einer anderen Konferenz zurückkam und ſämtlichen
haßgeblichen und unmaßgeblichen Inſtanzen Bericht erſtatten
ußte. Diesmal hat er von der Vertretung ſeines Etats vor
em Reichstag ſchon vorher durchſickern laſſen, daß er allzu viel
ſicht zu ſagen hätte. Das Haus hat damit quittiert, daß es
zu=
ächſt nur einen ſpärlichen Beſuch aufweiſt. Auch die Tribünen
no nicht überfüllt. Nur die ausländiſchen Vertreter haben es
des Etats des Auswärtigen Amtes, die von beſonderer Bedeutung
da=
durch iſt, daß in ihrem Verlaufe Dr. Streſemann die ſchon längſt
er=
wartete große außenpolitiſche Rede hielt. Zunächſt berichtete der
deutſch=
nationale Abgeordnete Hoetzſch als Ausſchußberichterſtatter über die
Be=
ratungen des Ausſchuſſes. Dann nahm unter großer Aufmerkſamkeit
des Hauſes Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann das Wort und führte
u. a. folgendes aus:
Der Haushalt des Auswärtigen Amtes, ſo erklärte der Miniſter,
ſpielt im Rahmen des Geſamthaushalts nur eine ſehr beſcheidene Rolle.
Im vorigen Jahr machte der Geſamtetat des Auswärtigen Amtes
55 Millionen Mark aus, diesmal ſind es 4 Millionen Mark mehr.
Feſt=
zuſtellen iſt eine erfreuliche Verminderung der Einnahmen, nämlich der
Paßgebühren, um eine Million Mk. Der Rückgang iſt zurückzuführen auf
die Tendenz des Abbaues der Paßgebühren.
Es würde mich freuen, wenn ich Ihnen einmal einen Etat vorlegen
könnte, aus dem die Einnahmen aus Paßgebühren überhaupt
verſchwun=
den ſind, denn es iſt eine der unerwünſchteſten Erſcheinungen, daß wir
den Verkehr zwiſchen den einzelnen Ländern durch Paßgebühren
er=
ſchweren, ſtatt ihn zu fördern. In den vergangenen Jahren habe ich in
einer Erörterung der außenpolitiſchen Fragen die Aufgaben unſerer
Außenpolitik im Rahmen der Beziehungen Deutſchlands zu den einzelnen
fremden Staaten beſprochen. Die großen Fragen, um die es ſich für uns
ſpeziell handelte, ſei es die Reparationsfrage, die Rheinlandfrage, die
Sicherheitsfrage oder die Völkerbundsfrage, waren ſo gelage, daß
unſere Stellungnahme zu ihnen ſich aus den Fragen ſelbſt und unſerem
Verhältnis zu denfenigen Ländern ergaben, die uns dabei
gegenüber=
ſtanden. Laſſen Sie mich heute in meiner Rede einen anderen Weg
gehen. Wir ſehen in der geſamten Weltlage Entwicklungen, die uns
zwingen, bei unſeren politiſchen Erwägungen mehr und mehr auch d:
Faktoven zu berückſichtigen, die außerhalb unſerer eigenen Außenpolitik
liegen. Dabei denke ich an
drei große internativnale Fragenkomplexe.
Wir ſehen einmal höchſt bedeutſame Vorgänge, die ſich, im Fernen Oſten
abſpielen, wir ſind ferner Zeuge von ernſten Auseinanderſetzungen
zwi=
ſchen zwei großen Ländern, deren Politik für Deutſchland von
unmittel=
barer Bedeutung iſt. Dazu kommen in den letzten Tagen überraſchende
Nachrichten, die darauf hindeuten, daß auch die mit der Lage auf dem
Balkan zuſammenhängenden internationalen Beziehungen Elemente der
Unſicherheit aufweiſen. Man wird gut tun, von den alarmierenden
Mel=
dungen, mit denen zunächſt über die letzten Vorgänge berichtet wurde,
viel abzuſtreichen. Soweit ſich die Dinge bisher von Deutſchland aus
überſehen laſſen, glaube ich nicht, daß irgendwelche akute Gefahr beſteht.
Ich glaube, das insbekondere aus den Mitteilungen ſchließen zu können,
die, wie in der Preſſe bereits bekanntgegeben, die italieniſche Regierung
uns in dieſen Tagen zugehen ließ. Auch die ruhigſte Beobachtung der
Dinge kann nicht verkennen, daß wir von einer endgültigen
Konſolidie=
rung der allgemeinen internationalen Lage noch weit entfernt ſin?.
Da=
bei iſt die Stellung Deutſchlands bei dieſen großen internationalen
Fra=
gen von vornherein eine gegebene. Seit den letzten Jahren hat ſich die
außenpolitiſche Lage Deutſchlands in weitgehendem Maße geklärt. Wir
haben infolge dieſer Klärung eine feſte Grundlage für die Entſcheidung
gewonnen, vor die wir etwa geſtellt werden könnten.
Deutſchland hat nur das eine große Interefſe, daß die Entwicklung
durch nichts unterbrochen wird, und daß die Bemühungen um die
Herbeiführung einer internationalen Zuſammenarbeit am
Wieder=
aufbau Europas nicht geſtört werden.
Wir können dabe nichts gewinnen, daß Verwicklungen zwiſchen dritten
Staaten entſtehen, welche Mächte das auch ſein mögen. Wir können
ebenſowenig wünſchen, daß die Staaten Europas wie vor dem Weltkrieg
ſich in zwei getrennten Lagern gegenüberſtehen. Für Deutſchland kommt
eine Politik der Bündniſſe nicht in Betracht, ſondern nur eine Politik,
die den Gebanken der Verſtändigung und des Ausgleichs
widerſtreiten=
der Intereſſen fördert. Unſer Weg iſt gekennzeichnet durch die Verträge
von Locarno, den Eintritt in den Völkerbund und den Berliner
Ver=
trag. Damit liegen unſere Abſichten und Ziele offen vor aller Welt
zu=
tage. Daß wir uns in dieſer Lage von jeder Einmiſchung fernzuhalten
haben, verſteht ſich von ſelbſt.
Soweit Deutſchland zur Mitwirkung berufen ſein ſollte, kann
unſer Bemühen nur darauf gerichtet ſein, zur Beſeitigung jener
Spannungen das unſerige beizutragen.
Ich beſchränke mich angeſichts der gegenwärtigen Lage auf dieſe
allge=
meinen Bemerkungen. Nur darf ich noch darauf hinwveiſen: Zu meiner
allgemeinen Ueberraſchung haben einzelne ruſſiſche Zeitungen plötzlich
wieder die altbekannte Frage aufgerollt, ob Deutſchland bei
Verwick=
lungen in öſtlichen Ländern den Truppen von weſtlichen Mächten den
Durchmarſch durch deutſches Gebiet geſtattet habe. In der Frage des
Durchmarſchrechtes kommt ausſchließlich der bekannte Artikel 16 der
Völ=
kerbundsſatzungen in Betracht, und zwar nach Maßgabe der ebenſo
be=
kannten Note, die die übrigen Locarno=Mächte hinſichtlich der Tragweite
dieſes Artikels an Deutſchland gerichtet haben. Weitere Abmachungen
irgendwelcher Art über dieſe Frage beſtehen nicht. Ich bin deshalb nur
erſtaunt darüber, daß einzelne ruſſiſche Zeitungen es für angebracht
halten, die Wahrheit und Vollſtändigkeit der früheren offiziellen
deut=
ſchen Erklärungen in Zweifel zu ziehen und erneute Erklärungen über
dieſe Angelegenheiten zu fordern. Zu neuen Erklärungen liegt keinerlei
Anlaß vor.
Seitdem ich von dieſer Stelle aus das letzte Mal über die uns
un=
mitelbar intereſſierenden Probleme der Außenpolitik geſprochen habe,
hat Deutſchland an zwei Tagungen des Völkerbundsrats teilgenommen.
Die Ergebniſſe dieſer Tagungen ſind im Auswärtigen Ausſchuß des
Reichstages ausführlich beraten worden. Sie umfaſſen die Fragen der
it eine Pflicht kollegialer Liebenswürdigkeit gehalten, in der
iplomatenloge zu erſcheinen.
Nach dem ſehr kurzen Bericht des Referenten Hoetzſch begann
ſfort der Außenminiſter. Er weiſt darauf hin, daß unſere
lußenpolitik in den letzten Jahren ſich nur um unſere eigenen
iungen gedreht habe, daß wir aber jetzt wieder ſtark in die
Ent=
öicklungen der geſamten Weltlage hineingeſtellt ſind und
Fak=
nren berückſichtigen müſſen, die außerhalb unſerer eigenen
aus=
ſärtigen Beziehungen wirkſam ſind. Es iſt deshalb begreiflich,
öß er ſich zunächſt dieſem zweiten Komplex zuwandte und nach
nem kurzen Blick auf den Fernen Oſten zum Balkan
hinüber=
üg, der ja das akute Problem iſt. Er iſt der erſte Außenminiſter,
er zu dieſem Thema ſpricht. Kein Wunder, daß deshalb die
mze Welt nach Berlin hinhorcht und eben um der Bedeutung
hillen hat es der Außenminiſter diesmal vorgezogen — was ihm
üſt nicht liegt —, ſeine Rede vorher auszuarbeiten und ſich eng an
ae Stenogramm zu halten. Er ſprach im Sinne der
Beruhi=
ung und glaubt nicht an eine akute Gefahr für den Balkan,
hir trotzdem ſei ernſteſte Aufmerkſamkeit erforderlich. Für
Pautſchland iſt die Marſchroute gegeben. Wir haben nur das
ſie große Intereſſe, daß die Bemühungen zur Herbeiführung
ei internationalen Zuſammenarbeit nicht geſtört werden; denn
hir können nichts dabei gewinnen, wenn Verwicklungen zwiſchen
iſtten Staaten entſtehen. Wir wollen aber auch nicht, daß, wie
o dem Krieg, in Europa zwei getrennte Lager beſtehen.
Des=
alb wird unſere Tätigkeit im Sinne der Verſtändigung und
es Ausgleiches gehalten ſein müſſen unter Vermeidung jeder
mrötigen Einmiſchung.
Das iſt alles, was der Miniſter über den Balkan ſagte. Viel=
muie
eeziagit
Darmite
eicht konnte er auch nicht mehr ſagen, ſolange die Dinge im
flaß ſind. Er wandte ſich dann unſeren engeren
Intereſſen=
elieten zu. Dabei ſtreifte er das Durchmarſchrecht im
Uaſammenhang mit Artikel 16 der
Völker=
undsſatzung. Er wandte ſich offiziell gegen einige ruſſiſche
Blätterſtimmen, traf damit aber auch ſeinen eigenen
Staats=
eketär von Schubert, der durch eine mißverſtändliche
vertrau=
ſice Aeußerung etwas Unruhe geſchaffen hatte. Tatſächlich
lleäbt nach wie vor beſtehen, daß die anderen Staaten kein Recht
ſaben auf einen Durchmarſch und daß infolgedeſſen zu neuen
eiklärungen Deutſchlands keinerlei Anlaß vorliegt. Mit großer
zurückhaltung, aber doch mit dem Bemühen, herauszuholen, was
er auszuholen iſt, referierte der Miniſter dann über die letzten
Bemfer Vorgänge, um ſchließlich auf die
Rheinland=
ä umung hinüberzugehen. Wenn man will, kann man hier
üitze etwas elegiſche Tonart herausleſen. Wohl zu Unrecht.
immerhin: Dr. Streſemann gibt zu, daß wir bei unſeren
Forderungen nach baldiger Räumung des
Rhein=
andes in den letzten Monaten nicht
weiter=
kommen ſind, daß aber die Gründe dafür
ßerhalb Deutſchlands zu ſuchen ſind. Er lehnte
her ausdrücklich, aus der ſich für uns daraus ergebenden
Carole des Abwartens, den Gedanken einer paſſiven
ſignation ab. Er hofft, daß die moraliſchen Anſprüche, auf
ie wir uns ſtützen, von ſelbſt für uns arbeiten werden, wenn
ur der Gegenſeite der gute Wille vorhanden iſt, da — das iſt
de Schluß, zu dem er kommt — auch die Gegenſeite nicht
über=
enen kann, daß die Räumung deutſchen Gebietes nicht eine bloße
Vergünſtigung für uns iſt, daß ſie vielmehr in der natürlichen
Sietie der bisherigen politiſchen Entwicklung liegt. In einem
benſatz, der aber vielleicht das Intereſſanteſte an der ganzen
ede iſt, zieht ſich Dr. Streſemann darauf zurück, daß er
Ange=
ſre, wie ſie in Thoiry gemacht worden ſind, nicht wiederholen
und auch keine neuen Anerbietungen irgendwelcher Art machen
mu. Er wartet alſo ab, ob nicht Frankreich von ſich aus
vor=
ſcht. Damit iſt er ſchon am Ende ſeiner Rede. Allzu ſtarker
Leifall entſteht nicht, konnte ja auch nicht, bei dem betont nüch=
En gehaltenen Rechenſchaftsbericht entſtehen.
Von den Rednern aus dem Haus iſt Herr Breitſcheid von
iner auffallenden Inhaltsloſigkeit. Er hielt die ſchlechteſte Rede,
De wir ſeit Jahren von ihm gehört haben, weil er offenbar mit
eener Oppoſitionsſtellung nichts anzufangen weiß, wo er ſachlich
Met der Regierung einig geht. Einen Angriff
Breit=
ceids auf Muſſolini korrigiert der Außen=
Iniſter ſofort. Das törichte Gerede, daß die außenpoli=
e Entwicklung durch den Eintritt der Deutſchnationalen
Sendwie geſtört ſei, weiſt ſpäter der Volksparteiler von Rhein=
Aben zurück. Mit einer etwas gewundenen Formel hilft ſich
r Deutſchnationale Spahn aus der für ſeine Partei gerade
ayr angenehmen Situation. Er zieht ſich darauf zurück, daß
Eihträgliche Kritik an den Tatſachen keinen rechten Sinn mehr
hade. So wird die Kritik am ſtärkſten laut noch bei Herrn Kaas
em Zentrum, der ſtarke Einwendungen gegen die Methoden
iierer Außenpolitik macht und unter dem Geſichtswinkel des
9 Heinländers ſein Bedauern über den Stillſtand der
internatio=
aalen Verhandlungen zum Ausdruck bringt. Der Kommuniſt
(Fortſetzung auf Seite 2.)
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Mittwoch den 23 März 1927
Nummer 82
Politik des Faseismus den Keim gelegt hat, daß aber England
ihn genährt hat. Muſſolinis geſante Arbeit ſeit vier Jahren
war auf Krieg abgeſtellt, daran kann kein Leugnen etwas ändern.
Sein Ruhm verlangt den Sieg auf dem „Felde der Ehre‟ Sein
Volk iſt ſeit reichlich drei Jahren auf die Sprache des Krieges
eingeübt worden, die Reizmittel der Propaganda waren ſo
hef=
tig, daß ſie eines Tages im Kriege zur Entſpannung führen
mußten. Wann und wo dieſer Krieg ausbrechen würde, iſt bis
zur Stunde noch unentſchieden. Aber es ſcheint, daß der erſte
Teil des großen Entente=Krieges jetzt beginnen ſoll. Muſſolini
hat ihn vorbereitet, England läßt ihn durch ſeine Vaſallen
füh=
ren. Die Entente rechnet ab. Italien iſt der Keil, der zwiſchen
die Balkanintereſſen Frankreichs getrieben wird. Verſailles wird
liquidiert. Der Friede von London muß ein neutrales
Deutſch=
land ſehen.
Die Auffaſſung der Pariſer politiſchen Kreiſe ergibt ſich aus
den nachſtehenden Ausführungen unſeres Pariſer A=
Korreſpon=
denten: Die jugoflawiſch=italieniſche Spannung hat zu einer
Liplomatiſchen Aktivität Anlaß gegeben, welche an die kritiſchſten
Augenblicke in Europa erinnert. Man hat hier die Gefahr eines
Krieges einige Augenblicke lang für akut gehalten. Die
fran=
zöſiſche Preſſe, beſonders die linksorientierte, ſah die Dinge
wie=
der durch die parteipolitiſche Brille und machte Muſſolini für
alles verantwortlich. Aber auch ſonſt objektive Stellen zeigten
eine ſtarke Verſtimmung gegen Italien, da die italieniſche Preſſe
und ſie kann wahrlich nicht unverantwortlich genannt werden!
— wieder Frankreich für alle Uebel verantwortlich machte.
Offiziös betont man die Neutralität der franzöſiſchen Politik
für die albaniſchen Angelegenheiten; man will keinen Krieg
an=
der Adria haben. Die franzöſiſche Außenpolitik iſt in dieſer
Frage wirklich gleichgültiger, als man allgemein annimmt. Der
Standpunkt vieler franzöſiſcher Politiker in der Albanienfrage
läßt ſich in dem Satz ausdrücken, „daß die engliſche Diplomatie
ſich den Kopf darüber zerbricht‟. Dazu kommt noch, daß die
ſachlich Denkenden einen Krieg für ausgeſchloſſen halten und zu
der Anſicht neigen, daß die aktuelle Bedeutung der Sache etwas
überſchätzt worden iſt. Der Initiative Streſemanns wurde im
allgemeinen zugeſtimmt.
Die Ereigniſſe an der Adria vermochten nicht die
Aufmerk=
ſamkeit von dem Schickſal Schanghais abzulenken. Man iſt wegen
der engliſchen Politik ziemlich verſtimmt, und viele ſtehen ihr
völlig verſtändnislos gegenüber. Es iſt in der Tat nicht leicht,
die heftige diplomatiſche Spannung zwiſchen England und
Ruß=
kand mit der Tatſache in Einklang zu bringen, daß die
engliſch=
ruſſiſchen Handelsbeziehungen gerade jetzt mit einer ſeltenen
Intenſität gepflegt werden. Schon vor einigen Tagen haben ja
die Sowjets jene Gelder, welche ſie bei der Verſchärfung des
Chinakonfliktes aus der engliſchen Bank zurückzogen, wieder nach
London zurückgeſandt.
Das Verhältnis zwiſchen Frankreich und Rußland hat ſich
in den letzten Tagen nicht geändert. Die Verhandlungen über
die Schuldenfrage werden mit ſehr viel Nervoſität kommentiert.
Bekanntlich hat die ruſſiſche Kommiſſion eine andere
Zuſammen=
ſetzung. Dieſem Umſtand will man ruſſiſcherſeits große
Bedeu=
tung beimeſſen. Tatſächlich ſind die Ruſſen ſehr zuvorkommend,
zeigen aber in der Praxis immer noch ſehr wenig Neigung dazu,
ihre Schulden zu bezahlen, wenigſtens wenn man den Nachrichten,
welche hier verbreitet ſind, Glauben ſchenken darf.
von Beſrimmungen des Verſailler Vertrages gemacht worden iſt und wir
ſelbſtverſtändlich in dieſen Fragen als Sachwalter unſerer eigenen
An=
gelegenheiten auftreten. Das haben wir im Dezember und am Anfang
dieſes Monats getan, und das werden und müſſen wir weiterhin tun.
Gewiß iſt es uns nicht in allen bezeichneten Fragen gelungen, den
deut=
ſchen Standpunkt reſtlos zur Geltung zu bringen. Wir haben bei
Auf=
rechterhaltung unſeres Rechtsſtandpunktes in einigen wichtigen Punkten
uns zu Kompromiſſen für die Gegenwart verſtanden, wir haben dabei
auch nicht geſcheut, in offener und ausführlicher Diskuſſion unſeren
deut=
ſchen Standpunkt und die Kritik der Tätigkeit des Völkerbundes in
fri=
heren Zeiten beſtimmt zum Ausdruck zu bringen. Es zeugt von der
Stabilität des Völkerbundes, daß der Völkerbundsrat ſich durchaus
trag=
fähig erwieſen hat für die offene Diskuſſion, wie ſie letzthin dort
ſtatt=
gefunden hat. Gerade dieſe offene Diskuſſion im Völkerbundsrat und
die im Anſchluß an jede Völterbundstagung gegebene Möglichkeit zu
offener, vertrauensvoller Ausſprache mit den leitenden Staatsmännern
anderer Stnaten berechtigen uns zu der Erwartung, daß der
Verſtän=
digungswille, den wir bei Erörterung dieſer Fragen gezeigt haben, auch
von der Gegenſeite in den großen Fragen bewieſen wird, deren Löſung
noch vor uns liegt. Sie wiſſen alle, an welche Fragen ich dabei denke.
Wir waren zu der Hoffnung berechtigt, daß man auch in denjenigen
Län=
dern die noch Truppen im Rheinlande ſtehen haben, zu der Erkenntnis
gekommen war, daß eine
baldige Räumung des Rheinlandes und die Rückgabe des
Saar=
gebietes an Deutſchland eine Notwendigkeit
wären. Wir ſtehen heute vor der Tatſache, daß wir uns in den letzten
Monaten von der Erfüllung dieſes Wunſches eher entfernt haben, als
daß wir ihm näher gekommen wären. Ich will an dieſer Stelle und zu
dieſer Stunde auf die Urſachen, die hierzu geführt haben, nicht eingehen.
Sie liegen außerhalb und nicht innerhalb Deutſchlands. Wenn ich als
Außenminiſter angeſichts des augenblicklichen Standes der Dinge dazu
*Zur Geſchichte von Heines Buch
der Lieder.
Zum 100jährigen Jubiläumſeines Erſcheinens.
Im Jahre 1827 erſchien bei Hoffmann & Campe in
Ham=
burg das Buch der Lieder von Heinrich Heine, das
ſeinen Dichterruhm begründet hat. Der Dichter hatte den Verleger
auf einer Reiſe nach Norderney kennen gelernt, der im Jahre
1826 den erſten Band von Heines Reiſebildern verlegt hatte, die
großes Aufſehen erregten. Die erſte Auflage des Buches der
Lieder enthielt fünf Teile: 1. Junge Leiden, 1817—1821. 2.
Lyri=
ſches Intermczzo, 1822—1823, mit der Widmung: „Salomon
Heine empfange dieſe Blätter aufs neue als Zeichen der
Ver=
ehrung und Zuneigung des Verfaſſers‟. Die erſte
Veröffent=
lichung des Lyriſchen Intermezzos im Jahre 1823 (bei Ferdinand
Dümmſer, Berlin) mit den Tragödien trugen folgende Widmung:
„Zueignung. An Salomon Heine.
Meine Qual und meine Klagen
Hab’ ich in dies Buch gegoſſen,
Und wenn du es aufgeſchlagen,
Hat ſich dir mein Herz erſchloſſen.”
In ſeiner Vorrede zur zweiten Auflage ſagt der Dichter: „Die
hohe Achtung, die ich dieſem großen Manne zollte, ſowie auch
meine Dankbarkeit für die Liebe, die er mir bewieſen, wollte ich
durch jene Widmung bekunden.” Nach dem Tode ſeines Oheims
Salomon weigerte ſich deſſen Sohn Karl, der über ein rieſiges
Vermögen verfügte, ihm die von ſeinem Oheim bewilligte
Pen=
ſion von 4800 Franken weiterzuzahlen. Infolge der Aufregung
darüber ergriff den Dichter eine ſchlagartige Lähmung. Erſt nach
drei Jahren willigte ſein Vetter ein, das Verſprechen Salomons
zu halten; aber es war zu ſpät. die Geſundheit Heines war
ge=
brochen. 3. Heimkehr, 1823 und 1824, mit der Widmung: „
Friede=
rike Varnhagen von Enſe werden die Lieder der Heimkehr, als
eine heitere Huldigung, gewidmet vom Verfaſſer.‟ Die meiſten
Lieder der „Heimkehr” waren bereits im erſten Bande der „
Reiſe=
bilder” gedruckt worden. Die Widmung lautete dort: „Der Frau
Geh. Legationsrätin Friederike Varnhagen von Enſe widmet die
achtundachtzig Lieder ſeiner „Heimkehr” der Verfaſſer.” In
ſei=
ner Vorrede zur zweiten Auflage ſagt er: „Die „Heimkehr” iſt der
Vom Tage.
Im Reichstage haben die Kommuniſten beim Haushalt des
Auswärtigen Amtes ein Mißtrauensvotum gegen Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann eingebracht.
Der Belgrader Zwiſchenfall, der wegen der Beſchimpfung
des Belgrader italieniſchen Gefandten durch einen jugoſlawiſchen
Ab=
geordneten in der Skupuſchtina erfolgt iſt, iſt durch eine formale
Entſchuldigung des jugoflawiſchen Außenminiſters
beigelegt worden.
Nach einer Meldung der Agentur Radio hat die jugoſlawiſche
Regierung in London und Paris verſichert, daß ſie bereit ſei,
niede Inveſtigation einzuwilligen, die die
Grundloſig=
keiten der italieniſchen Beſchuldigungen ergeben würde.
Geſtern vormittag iſt in Genf ein
Sachverſtändigen=
komitee für die Kodifizierung des internationalen
Rechtes zuſammengetreten.
Der Agentur Radio zufolge dürfte die franzöſiſche
Regie=
rung die Entſendung eines Beobachters an die
Flottenabrüſtungskonferenz Coolidges beſchließen.
Die italieniſche Botſchaft in Waſhington erklärte, die italieniſche
Regierung beabſichtige nicht, den europäiſchen Frieden zu
ſtören. Sie plane keinerlei militäriſche Aktion.
rate, die weitere Entwickelung der Dinge ohne Ausbrüche der Ungeduld
abzuwarten, ſo weiß ich, wie leicht ein derartiger Standpunkt ſich
kriti=
ſieren läßt. Ich bitte Sie aber, das Wort „abwarten” nöcht
gleichtu=
ſetzen mit dem Gedanken paſſiver Reſignation ſeitens der Regierung.
Auch im Abwarten kann ein Momenk enthalten ſein, das die weitere
Entwickelung in unſerem Sinne fördert. Sie wiſſen, daß die Regierung,
wenn ſie die Ruämung des Rheinlandes fordert, ſich ſtützen kann auf die
im Verſailler Vertrage ſelbſt gegebenen völkerrechtlichen Grundlagen,
ſich ſtützen kann auf die moraliſchen Auswirkungen der Locarno=
Ver=
träge, ſich ſtützen kann auf jene von den führenden Großmähten
Euro=
pas gewüinſchte Entwickelung eines guten Einvernehmens mit
Deutſch=
land, das mit der Aufrechterhaltung der Beſatzung des Rheinlandes
ſchlechterdings nicht vereinbar iſt. Wir wiſſen ebenſo gut, daß die
als=
baldige Räumung ohne den guten Willen der anderen beteiligten Mächte
ſchwer erreicht werden kann. Ich glaube jedoch nicht, daß wir deshalb
nötig haben, oder es auch nur richtig wäre, zu verſuchen, dieſen guten
Willen dunch Wiederholung gemachter Angebote oder durch neute
An=
erbietungen irgendwelcher Art hervorzurufen. Es wird und muß auch
im Auslande die Erkenntnis reifen, daß das, was wir erſtreben, nicht
eine bloße Vergünſtigung für Deutſchland iſt. Es handelt ſich dabei
vielmehr um die natürliche Folgerung der bisherigen politiſchen
Eut=
wickelung. Man kann dieſe Konſequenz nicht lange hinausſchieben, wenn
die ganze Entwickelung nicht geſtört werden ſoll.
Es gibt in dieſer Forderung keine Zerſplitterung unter den
deutſchen Parteien. Es iſt eine Forderung des geſamten deutſchen
Volkes.
Was wir von der Volksvertretung und der öffentlichen Meinung erbitten,
iſt lediglich das Vertrauen, deu Regierung die Entſcheidung darüber zu
überlaſſen, welche Schritte nach dom weiteren Verlaufe der Dinge zu
tun ſind. Ich nehme an, daß eine große Reihe von Fragen, die ich in
dieſer kurzen Erklärung nicht berührt habe, Gegenſtand der Debatte ſein
wird, und daß dieſe Debatte mir Gelegenheit geben wird, auf die
wich=
tigen Fragen einzugehen, die über die außenpolitiſche Lage an mich
ge=
ſtellt werden.
Die Ausſprache.
Nach dem Miniſter ſprach der Sozialdemokrat Dr. Breitſcheid,
der die Teilnahme Deutſchlands am Völkerbund ſeinen Ausführungen
voranſtellte. Deutſchland ſei nicht ſtark genug, eine Politik der
Iſolie=
rung zu betreiben. Auch engſte Freundſchaft mit Rußland würde nicht
verhindern, daß wichtige politiſche Entſcheidungen ohne oder gegen uns
fallen. Redner glaubt nicht an die Behauptung, daß der engliſche
Außenminiſter verſucht habe, auch Deutſchland in eine kriegeriſche
Konlition gegen Sowjetrußland hineinzuziehen. Wenn aber eine ſolche
beſtimmt verlangt werde, ſo müſſe man erklären, kein Preis, den man
zahlen könne, ſei hoch genug, daß Deutſchland an einer ſolchen Koalition
ſich beteiligen würde. Andererſeits dürfe Deutſchland ſich auch nicht zum
Vorpoſten Rußlands in Europa machen laſſen. Zum
italieniſchjugo=
flawiſchen Konflikt bemerkte der Redner, daß die friedensſtörenden
Ab=
ſichten Muſſolinis wohl das treibende Element in dieſer
Auseinander=
ſetzung ſeien. Deutſchland müſſe neutral bleiben. Falls der Völkerbund
eine ſchnelle Bereinigung ſuche, müſſe eben an ihn appelliert werden.
In einer kurzen Erklärung wandte ſich Reichsaußenminiſter Dr.
Streſemann gegen die Behauptung Dr. Breitſcheids, daß
Muſſo=
lini friedensſtörende Abſichten habe. Er bedauere eine ſolche Erklärung.
Die italieniſche Regierung habe Deutſchland geſtern ein Aide=Mempire
überreicht, in dem der Friedenswille Italiens ausdrücklich betont und
erklärt werde, daß Italien vorerſt keinerlei Notwendigkeit ſehe,
irgend=
welche Gegenmaßnahmen gegen die militäriſche Aktion Jugoflawiens
zu ergreifen. Angeſichts der Geſamtverhältniſſe Europas habe
Deutſch=
land alle Veranlaſſung, dieſe ofſiziell gegebene Erklärung Italiens
nicht ini Zweifel zu ziehen.
Es folgte der Deutſchnationale Dr. Spahn, der für ſeine
Frak=
tion eine fotinulierte Erklärung abgab, in der zum Ergebnis der letzten
Verhandlun en in Genf Stellung genommen wird. In der Erklärung
heißt es u. a., weiteſie Kreiſe des Volkes hätten eine befriedigende
Regelung der auf der Genfer Tagesordnung ſtehenden Fragen, beſonders
eine wirkſame Förderung des deutſchen Anſpruches auf baldige Räumung
von Rhein und Saar erwartet. Bedauerlicherweiſe ſeien dieſe
Er=
wartungen enttäuſcht worden. Die Beſchlüiſſe des Völkerbundsrates,
namentlich bezüglich des Saargebietes, und über Oberſchleſien ſeien
un=
befriedigend. Allerdings habe das Kabinett für die gefaßten Beſchlüſſe
die bis zur 7. Auflage wieder abgedruckt, ſeit der 8. Auflage aber
beſeitigt worden iſt. In dieſer zweiten Auflage ſind die Wid=
mungen, wie der Dichter ſagt, des Raumerſparniſſes wegen (2)
fortgelaſſen und erſcheinen dann nicht wieder. Er ſagt in dieſer
mich rühmen, der erſte geweſen zu ſein, der dieſe große Frau mit geſchrieben, und die aus der Campeſchen Buchhandlung
ſtam=
öffentlicher Huldigung verehrte. Ich kann ihrer nicht ohne Weh= mende Druckvorlage der zweiten Auflage, ein durchkorrigiertes
des Völkerbundsrates die Verantwortung übernommen, und desharz
ſeien dieſe Beſchlüſſe nunmehr auch ſir die Deutſchnationalen die ge
gebene Grundlage für die weitere Arbeit. Die Deutſchnationalen müßtrn
aber der Erwartung Ausdruck geben, daß Außenminiſter und Kabingn
in engſter Fühlung miteinander dafür ſorgen, daß der deutſche Recht=”
ſtandpunkt bei den weiteren Verhandlungen im Völkerbund inrn
gehalten wird. Die Aufrechterhaltung der Beſetzung habe jeden Siry
verloren. Ihr Aufhören ſei eine unerläßliche Vorausſetzung jeder Von
ſtändigung.
Abg. Dr. Kaas (Ztr.) führte u. a. aus, auch diesmal kehre B
Außenminiſter nicht als Sieger aus Genf zurück, immerhin aber mi
einem poſitiven Ergebnis, wenn auch das Kompromiß wenig 19.,
friedigend ſei. Es liege nahe, ſich die Frage vorzulegen, ob nicht Kz
unveränderte Feſthalten an dem deutſchen Rechtsſtandpunkt auf 100
Dauer erfolgverſprechender geweſen wäre. Gegenüber der ſtargin
Aktivität der deutſchen Außenpolitik in den vergangenen zwei Jahmul
beſtehe heute das G=fühl einer bedenklichen Verſteifung. In Frankre=;
ſei die deutſch=franzöſiſche Verſtändigungsaktion unleugbar ins Stockin
geraten. Das Zentrum werde ohne Rückſicht auf die Erhaltung eirm
beſtimmten Form der Regierungskoalition von allen Parteien B.
jetzigen Regierung die lückenloſe Einlöſung der außenpolitiſchen 903
machungen verlangen, die vor dem Zuſtandekommen der Koalition bag
einbart wurden. Der Redner gab der beſtimmten Erwartung Aru
druck, daß die Reichsregierung ſich dafür einſetzt, daß das, was die
Mäi=
tagung dem Saargebiet verſagt habe, ihm auf der Junitagung
nii=
vorenthalten werde. Die deutſche Delegation habe in Genf den Aau
des Kompromiſſes gehen müſſen. Ob das von Deutſchland in Ge
gebrachte Opfer ſich lohnen werde, laſſe ſich zurzeit nicht beurtzilen. —
wäre um ſo begwißenswerter, wenn in Frankreich der Geiſt die Fwz
ſchritte mache, für den Locarno und Genf der Anfang waren. Qi
gänzliche Räumung des Rheinlandes ſei unbedingte Vorausſetzung
das Zuſtandekommen einer Annäherung der beiden Nachbarvölker.
Der Volksparteiler Freiherr v. Rheinbaben dankte dem Reio= für die tatkräftige und würdige Vertretung der deutſckt=
Intereſſen in Genf und für die Durchführung deſſen, was erreichw.
war, wemn das Erreichte auch keineswegs befriedigend zu nennen
Den Saarländern rief der Nedner zu: „Haltet nur noch eine kurze Ou
aus. Das deutſche Volk hat die gewiſſe Hoffnung, daß die Beſetzug
bald endet.‟ Der Nedner wandte ſich dann zu den Deutſchnationall;
die immer noch die Richtigkeit der Locarno=Verträge anzweifelten. De
Wert der Locarno=Verträge liege, ſo erklärte der Redner, darin, daß
geſchloſſene Front gegenüber Deutſchland durchbrochen fei. Erſt jetzt körm
Deutſchland wieder europäiſche Politik treiben. Allerdings hätten
Beſatzungsmächte ihu gegebenes Wort bezüglich fühlbarer Herabſetzuuu
der Beſatzung nicht gehalten. Die Verſprechen, mit denen man uns g
mals zuu Unterſchrift in Genf veranlaßte, ſeien alſo eine Vorſpiegelm;
falſcher Tatſachen geweſen. Trotzdem wäre es verfehlt, wenn Deutt!
land ſich zum Führer der Unzufriedenen im Völkerbund machen woll/
Dagegen müſſe man mit aller Schärfe das Feſthalten am jetzigen Wrul
laut des Verſailler Vertrages bekämpfen und das
Evolutionsprinzip=
den Vordergrund der Außenpolitik ſtellen. Die franzöſiſchen Pläne, u
im geräumten Rheinlande irgendwelde Kommiſſionen oder andere 2y
gane der Entente zurückbleiben ſollen, lehnte der Redner entſchieden
In dieſer Hinſicht ſeien Wortlaut und Sinn des Vertrages völlig an
wandfrei. Ebenſo lehnte der Redner den Gedanken an ein Oſtloga n
und eine Anerkennung der deutſchen Oſtgrenze ab.
Nach einer kurzen Bemerkung des Kommuniſten Stöcker wurden
Beratungen abgebrochen. Weiterberatung: Mittwoch, 1 Uhr. Sch!
3a8 Uhr.
Das Kompromiß über das
Arbeitszeitnotgeſetz.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Auch über den zweiten Differenzpunkt innerhalb der Rege
rungsparteien, die Arbeitszeitnotgeſetzgebung, iſt am Diens
nachmittag nach mehrſtündigen Beratungen ein Kompromiß
ſtande gekommen. Die Fraktionen ſtanden unter dem Druck, äu
eine weitere Verzögerung nicht mehr möglich iſt. Der Reichs=c
hatte eigentlich am Dienstag die Beratung der Regierungsw
lage fortſetzen wollen, doch war das vom Kabinett noch verhin
dert worden, aber nur mit einer vierundzwanzigſtündigen Faſſ
Ein weiteres Hinauszögern hätte nun bedeutet, daß die vorſe
legte Vorlage weiter beraten und die Gegenſätze vertieft wil
den wären. Die jetzt gefundene Verſtändigung läuft im weſeit
lichen darauf hinaus, daß im Prinzip die Bezahlung der UeE
ſtunden, anerkannt wird, daß aber der Wirtſchaft, zumal
Konjunkturwirtſchaft, die Bewegungsfreiheit gegeben wird,
ſie zur Anpaſſung an die allgemeinen Verhältniſſe braucht.
für die Ueberſtunden zu zahlenden Zuſchläge follen „angemeſſin
ſein. Was darunter zu verſtehen iſt, darüber entſcheidet
Tarifvertrag, evtl. der Schlichter. Falls beſondere Anhaltspun//
nicht vorliegen, ſoll als Normalmaß ein Zuſchlag von 25 Prozy
angenommen werden. Bei den einzelnen Ausnahmen, die W
Ueberſtunden angenommen ſind, iſt die Formulierung natür.c
ſehr wichtig. Es ſoll deshalb ein Redaktionskomitee das Krn
promiß auch noch einmal auf ſeine juriſtiſchen Möglichkeir)
nachprüfen. Die Regierung wird dann die neue Vorlage W
Reichsrat einbringen, der ſie an den Reichstag weitergibt. 21
Regierungsparteien ſind ſich darüber einig, daß ſie von ſich auf
weitere Abänderungsanträge nicht ſtellen, ſondern eine beſchlef
nigte parlamentariſche Erledigung herbeiführen wollen, währeiſ
vermutlich von den Sozialdemokraten mit einem ſtarken Wien
ſtand zu rechnen iſt.
Ein
mut gedenken, der liebreichen Freundin, die mir immer die
un=
ermüdliche Teilnahme widmete und ſich nicht wenig für mich
ängſtigte, in jener Zeit meiner jugendlichen Uebermüten, in jener
Zeit, als die Flamme der Wahrheit mich mehr erhitzte als
er=
leuchtete. 4. Aus der Harzreiſe, 1824 (ohne Widmung). 5. Die
Nordſee, 1825—1826, mit der Widmung: „Friedrich Merckel ſind
die Lieder der Nordſee freundſchaftlichſt zugeeignet vom
Ver=
faſſer.” Friedrich Merckel in Hamburg war ein vertrauter Freund
Heines, der ſeine dichteriſchen Beſtrebungen mit warmem
Inter=
eſſe verfolgte und auf deſſen Urteil Heine Wert legte. Seine
Briefe an Merckel aus den Jahren 1826—1832 aus Norderney,
Lüneburg, London und Dieppe ſind zuerſt in den „Grenzboten”
1863, II veröffentlicht worden, der Name Merckels iſt dort aber
nirgends genannt. Die größte Zahl der Gedichte des Buches der
Lieder war ſchon früher veröffentlicht worden (Gedichte von
H. Heine, Berlin, Maurerſche Buchhandlung, 1822: Tragödien
nebſt einem lyriſchen Intermezzo von H. Heine, Berlin, Ferd.
Dümmler, 1823; der „Geſellſchafter” oder „Blätter für Geiſt und
Herz”, 1821—1824 uſw.).
Exemplar der erſten Auflage, zugrunde gelegt und feſtgeſtellt 1:/
welche Aenderungen Heine vorgenommen hat. Sie enthält
Anweiſung an die Setzer, acht zu geben, daß die Dedikatioyeſ
nicht wieder aufgenommen werden. Aus der Druckvorlage erſeXe‟
wir u. a., daß die urſprüngliche Nummer 37 des Lyriſchen In
mezzos der erſten Auflage, das Gedicht:
„Ich kann es nicht vergeſſen,
Geliebtes, holdes Weib,
Daß ich dich einſt beſeſſen,
Die Seele und den Leib.
Nachdem die erſte, 5000 Exemplare ſtarke Auflage vergriffen
war, erſchien die zweite Auflage im Jahre 1837. Zu ihr
ſchrieb Heine in Paris im Frühjahr 1837 eine längere Vorrede,
Den Leib möcht’ ich noch haben,
Den Leib ſo zart und jung;
Die Seele könnt Ihr begraben,
Hab’ ſelber Seele genung.
Ich will meine Seele zerſchneiden
Und hauchen die Hälfte dir ein,
Und will dich umſchlingen, wir müſſen
Ganz Leib und Seele ſeyn”
Vorrede, auf die wir hier im einzelnen nicht weiter eingehen
kön=
nen, er übergebe nicht ohne Befangheit der Leſerwelt den
erneu=
ten Abdruck dieſes Buches. Es habe ihn die größte Ueberwindung
gekoſtet, er habe faſt ein ganzes Jahr gezaudert, ehe er ſich zur
flüchtigen Durchſicht desſelben entſchließen konnte. Bei ſeinem
Anblick erwachte in ihm jenes Unbehagen, das ihm einſt, vor
zehn Jahren, bei der erſten Publikation die Seele beklemmte.
Verſtehen werde dieſe Empfindung nur der Dichter oder
Dichter=
ling, der ſeine erſten Gedichte gedruckt ſah. Er übergebe „
beſchei=
denen Sinnes und um Nachſicht bittend dem Publikum das Buch
der Lieder”. Ueber dieſe zweite Auflage des Buches der Lieder
hat Bernhard Seuffert in der Vierteljahrsſchrift für
Litera=
turgeſchichte, Bd. 6, im Jahre 1893 in einem Artikel gehandelt,
dem er die ihm von Hofbuchdruckereibeſitzer C. Wittich in
Darmſtadt ſeinerzeit zur Verfügung geſtellten Manuſkripte,
nämlich die von Heines Hand in deutſcher Schrift geſchriebene
ſeligen Friederike Varnhagen von Enſe gewidmet, und ich darf Vorrede, Korrekiuren zum Buch der Lieder, ebenfalls von Heine
geſtrichen iſt, und ſo findet ſich dieſes inzwiſchen verſchollene 00
dicht nur in der erſten Auflage. Dagegen ſind andere Streich u,1
gen in der Druckvorlage in den ſpäteren Auflagen merkwürdiel!
weiſe unberückſichtigt geblieben, z. B. die drei letzten derben Vel
des Gedichtes „Mir träumt’: ich bin der liebe Gott” uſw. S
merkenswert iſt in obigem die Berichtigung des falſchen ReirF,
des Gedichtes „Ich grolle nicht” uſw:
„.. Ich ſah dich ju im Traum,
Und ſah die Nacht in deines Herzens Raum”,
während die erſte Auflage fälſchlicherweiſe die klingenden Reir”
„Träume — Räume” zeigt. Die berühmte Schumannſche Ker
poſition hat ebenfalls die falſche Lesart der erſten Auflage
grunde gelegt, indem ſie zwei Noten auf jedes Reimwort ſ4
Aus der Druckvorlage erhellt, daß die zweite Auflage mehr So!
falt erfahren hat, als ihre Vorrede verheißt.
Der dritten Auflage, die ſchon im Jahre 1839 erſchä
ſetzte Heine die am 20. Februar 1839 in Paris geſchriebene VN
rede in Poeſie und Proſa voraus, die in allen ſpäteren Auflas”
wieder abgedruckt iſt. Die vierte Auflage erſchien 1841, die für
1844, deren Korrektur Heine, wie er in einer kurzen Vorrede ſo)
ſelbſt beſorgte, da er zu jener Zeit gerade in Hamburg wei.
In den Jahren 1847 und 1849 erſchien wieder je eine neue A.0
lage, und in den 50er Jahren faſt alljährlich eine neue Auſio=”
du
t
imtl
Mittwoch, den 23. März 1927
Seite 3
Nach der (roberung Schanghais.
Die Flucht nach der internationalen Niederlaſſung.
Die Vorgänge
ſei der Einnahme Schanghais.
Der Bericht eines Augenzeugen.
* London, 22. März. (Priv.=Tel.)
Nach dem Bericht eines Augenzeugen, der ſich während der
=en Kämpfe in den Schützengräben der Kantonarmee befunden
u. haben ſich die Nordtruppen zwei Stunden vor dem
Ein=
orſch der Kantoneſer in die Stadt zurückgezogen. Die
Kan=
neſer Armee durchbrach bei Ming Sing Yao die Linie der
chantung=Streitkräfte und zwang dadurch die Nordtruppen
uch zweiſtündigem verzweifeltem Widerſtand zum Rückzug.
ſchinengewehr= und Gewehrfeuer fügten den Nordtruppen
zwere Verluſte zu. Der entſcheidende Teil der Schlacht fand
n. wenige Meilen von Schanghai ſtatt. Die Nord=Armee wurde
ei ihrem Rückzug durch einen Guerillakrieg der Kantoneſer
auf=
halten, die in Zivilkleidung überall in die an und für ſich
ven gelichteten Reihen der Nordtruppen unerbittlich feuerten.
üir großer Teil der Schantung=Truppen verſuchte, die noch
ge=
hloſſenen Truppenverbände zu verlaſſen, um ſo den Kantoneſer
ſcharmützlern zu entgehen. Ihre Fahnenflucht wurde durch
prkutionskommandos verhindert, die Befehl erteilt hatten, jeden
ſtann, der zu entfliehen verſuchte, zu erſchießen oder zu
ent=
zupten. Der Augenzeuge verſichert, mehrere derartiger
ſumma=
iſcher Hinrichtungen ſelbſt mit angeſehen zu haben.
Bei Ming Hong ſind eine Reihe von Landbewohnern von
eürrten Kugeln getroffen worden. In der Umgebung von
Jeß=
eſb, wo 4000 Baumwollſpinner demonſtrierten und gegen die
iſreſiſche Munizipalpolizei Widerſtand leiſteten, iſt es zu ernſten
usſchreitungen gekommen. Erſt als eine beſondere Maſchinen=
4wehrabteilung in Automobilen auf dem Schauplatz erſchien,
hynte der Pöbel zerſtreut werden.
Wenige Stunden vor dem endgültigen Sieg der Kantoneſer
ad bereits die Niederlage der Schantung=Armee feſt. Die
forhut der Kanton=Truppen erreichte die Peripherie der
Chine=
uſtadt kurz vor Mittag. Abteilungen britiſcher Truppen
ver=
äikten daraufhin die Barrikaden außerhalb der Niederlaſſung
u Jeßfieldpark. Alle Freiwilligen und Reſerviſten wurden
uſgerufen und für alle Eventalitäten in Bereitſchaft gehalten.
ſie Kantoneſer unternahmen in den frühen Morgenſtunden
uen Angriff auf mehrere Polizeiſtationen im Chineſenteil der
ſirdt, etwaffneten die Poliziſten und ermordeten, die in die
ſol izeiſtationen geflohenen Leute der Nordtruppen.
Die franzöſiſchen Militärbehörden haben über einige Straßen
der Umgebung der franzöſiſchen Niederlaſſung Stacheldraht
ezogen. Die Japaner landeten ein Marinedetachement von 1500
ſinn, das zurzeit durch die Hauptſtraßen in der internationalen
fie derlaſſung marſchiert. Ebenſo entſandte ein engliſcher Kreuzer
ne Marineabteilung. Alle übrigen in Schanghai vertretenen
ſichte haben Truppenverbände an Land geſetzt und beteiligen
ich gemeinſam an den Verteidigungsmaßnahmen. Zwiſchen der
aizöſiſchen Konzeſſion und der internationalen Niederlaſſung
die Verbindung hergeſtellt worden.
Eindringen chineſiſcher Truppen in die
internationale Zone.
w.. Schanghai, 22. März.
Nordtruppen, deren Zahl auf mehrere Hundert geſchätzt wird,
aben die Drahtverhaue des nördlichen Teiles der
internatio=
aſen Niederlaſſung durchbrochen und ſind durch Seitengaſſen,
ie nur ſchwach von den britiſchen Streitkräften beſetzt waren,
jngedrungen. Die Verluſte der Ausländer betragen, ſoweit
bis=
ei bekannt iſt, drei Engländer getötet, 14 verwundet, ein
Ja=
aner und ein Portugieſe verwundet. Von einer Abteilung
kariton=Truppen wurde ein britiſcher Panzerwagen umzingelt.
ſie Mannſchaft, von der mehrere Mann verletzt wurden, mußte
ch unter Zurücklaſſung des Panzerwagens zurückziehen.
In der Chineſenſtadt iſt es zu Kämpfen und Plünderungen
etommen. Auch die nordöſtlich des internationalen Gebietes
eiegene Kapelle wurde geplündert. Die geſtern in Schanghai
ingerückte Vorhut der Südtruppen iſt wieder zurückmarſchiert,
m das nicht weit entfernt ſtehende Gros der Armee zu erwarten.
der größte Teil der in das Gebiet der internationalen
Nieder=
iſſung eingedrungenen chineſiſchen Truppen iſt entwaffnet und
ur Verlaſſen der Niederlaſſung gezwungen worden.
is zu Heines Tode erſchienen im ganzen 13 Auflagen. Die
9. Auflage erſchien im Jahre 1867, die 32. im Jahre 1872 uſw.
Durch ſein Buch der Lieder iſt Heine neben Goethe der meiſt
eikonte deutſche Dichter geworden. Vielleicht das meiſtgeſungene
ſiech in Deutſchland iſt ſeine Loreley in der Vertonung von
Sil=
der. Das Gedicht „Du biſt wie eine Blume 2c.” iſt mehr als
öſrnal, „Leiſe zieht durch mein Gemüte 2c.” und „Ein
Fichten=
aurm ſteht einſam 2c.” mehr als 80mal vertont worden. Schuberts
res Wirken galt Heines Liedern. Sein „Schwanengeſang”
ent=
ält ſechs Heineſche Lieder, darunter das am bekannteſten
gewor=
ſene „Das Meer”. Zahlreicher ſind die Vertonungen von
Schu=
ſonn, der neben einzelnen Liedern, darunter das am meiſten
eſtungene „Ich grolle nicht”, ferner „Die Lotosblume ängſtigt 2c."
Zu biſt wie eine Blume 2c.‟, „Belſazar”, in einem beſonderen
Aederkreis” Opus 24 neun Heineſche Lieder vertont hat. Von
ſendelsſohn iſt die Vertonung des Liedes „Leiſe zieht durch
nein Gemüte 2c.” am bekannteſten geworden. Die modernen
kornponiſten haben ſich von Heine mehr abgewandt, was in ihrer
Dr. W.
eu ſikaliſchen Einſtellung begründet iſt.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Ore ſchöne Stimme.” Von Heinrich Müller=Söllner, Darm=
Fadt. Selbſtverlag; mit Nachtrag 1926.
Herr Prof. Dr. F. Noack ſchreibt in der Heſſiſchen Sängerwarte
her der Rubrik „Werwolle und empfehlenswerte Bücher und Muſi=
Allen”: Nicht Lokalpatriotismus veranlaßt mich, aus der großen Zahi
e jährlich erſcheinenden Geſangslehren das genannte Werk von
rller=Söllner herauszuheben, ſondern der ideale Geiſt, der aus dem
diche ſpricht. Gar zu häufig ſind Broſchüren über den Kunſtgeſang
ſiats anderes als mehr oder weniger verſteckte Selbſtberäucherungen
nd Anpreiſungen der eigenen Methode. Hier aber ringt ein in der
Taxis Ergrauter, im Weſen aber Junger danach, ſeine Erfahrungen
Foerzulegen, zu begründen, und ſeine Lebensarbeit der Allgemeinheit
anglich zu machen. Mit größter Begeiſterung geſchrieben, wendet ſich
e Werkchen an den werdenden Sänger und will ihm bei ſeinem
Stu=
un helfend und beratend zur Seite ſtehen, will das Weſentliche, was
ſtets beachten muß, ſeinem Bewußtſein einhämmern und ihm
prak=
ie Winke geben, ihm ſcheinbar Selbſtverſtändliches in tiefere
Zuſam=
ver khänge einordnen. Am beſten faßt man das neue Buch als eine
Piterführung des früher erſchienenen „Wegweiſer zum Kunſtgeſang”
A den es ergänzt und bereichert. Nur vor einem hüte man ſich:
w. London, 22. März.
Reuter meldet aus Schanghai: Heute nachmittag ſpielten ſich
in den dicht bevölkerten Stadtteilen Szenen ab, die an die Lage
der Bewohner Frankreichs und Belgiens während des
Welt=
krieges erinnerten. Die Bewohner dieſer Stadtviertel, darunter
biele engliſche und japaniſche Staatsangehörige, ſtrömten
ſcharen=
weiſe ununterbrochen nach der internationalen Niederlaſſung.
Auf den Straßen drängten bei dauerndem Gewehrfeuer in
un=
unterbrochenem Zuge Rikſchahs, Schubkarren, Automobile und
andere Fahrzeuge, auf die meiſt in aller Eile die verſchiedenſten
Habſeligkeiten gepackt wurden. Die Stadtbehörden unterſtützen
die Abwanderung durch ſtarke Aufgebote von Laſtkraftwagen, die
durch Panzerautos geleitet werden. Dieſer Zuſtrom in die
inter=
nationale Niederlaſſung verſchärft die Knappheit an
Ver=
pflegungs= und Unterkunftsmöglichkeiten, die bereits durch das
Eintreffen von Flüchtlingen aus dem oberen Yangtſetal
ent=
ſtanden iſt. Viele werden in dem allgemeinen Krankenhaus
untergebracht, während ſich andere auf die Gaſtfreundſchaft von
Vekannten verlaſſen oder ſonſtwo Obdach ſuchen. In der
fran=
zöſiſchen Konzeſſion macht ſich bereits Mangel an Fleiſch
und Fiſchen bemerkbar.
Der Kampf um die Macht.
* London, 22. März. (Priv.=Tel.)
Ueber die Einnahme Schanghais durch die Kantontruppen
berichtet der Schanghaier Korreſpondent der „Times”, daß die
innere Geſchichte dieſes Ereigniſſes, welches nicht von dem
ge=
ringſten Widerſtand der Nordtruppen begleitet war, erſt durch
die Ereigniſſe der nächſten Tage geklärt werden würde. Man
ſei heute in ausländiſchen und unterrichteten chineſiſchen Kreiſen
der Meinung, daß die Uebergabe Schanghais auf Verhandlungen
zurückzuführen ſei, die zweifellos ſchon ſeit Wochen zwiſchen
Tſchang=Kai=ſcheck und Tſang=Tſo=lin im Gange waren, um ganz
China im Namen der nationaliſtiſchen Partei gegen die
Kom=
muniſten in Hankau zu vereinigen. Falls dieſe Vermutung
rich=
tig ſei, erkläre ſich auch die Gleichgültigkeit der Nordtruppen
wäh=
rend der verfloſſenen drei Wochen über ihre fehlgeſchlagenen
Bemühungen, gegen den Süden zu marſchieren. Es ſei bekannt,
daß der Vertreter Tſchang=Kai=ſchecks am Freitag mit den
Füh=
rern der Kantoneſen in Kiukiang eine Unterredung hatte, und
man glaubt, daß General Piſchutſchen mit der gemäßigten Kuo=
Min=tang gemeinſame Sache gemacht habe, um die Kommuniſten
zu bekämpfen. Jedenfalls ſcheine ſicher zu ſein, daß die
Ein=
nahme von Schanghai durch die Südtruppen zu einem Kampf
zwiſchen den Kommuniſten und dem gemäßigten Teil der Kuo=
Min=tang geführt habe.
Schanghais Bedeutung.
* London, 22. März. (Priv.=Tel.)
Schanghai, das „model Sottlement”, des Fernen Oſtens, iſt
der Schlüſſelpunkt der geſamten chineſiſchen Wirtſchaft, aber auch
der Schlüſſelpunkt der wirtſchaftlichen Stellung Englands in
China. Schon vor nahezu 100 Jahren haben die Engländer die
Bedeutung Schanghais für ihren Handel erkannt. Auf einem
ſumpfigen Terrain, das einen großen Teil des Jahres unter
Waſſer ſtand hat England im Jahre 1842 die erſten
Anſied=
lungen geſchaffen. Das veranlaßte auch die Franzoſen und
Amerikaner im Jahre 1849 angrenzende Niederlaſſungen zu
er=
richten, von denen die franzöſiſche noch heute beſteht, während die
amerikaniſche, die am rechten Ufer des Sutſchau=Fluſſes ſich
be=
ſand, der engliſchen Niederläſung einverleibt wurde, ſo daß dieſe
eine internationale wurde. Die Niederlaſſungen waren es, die
mit der Zeit den geſamten chineſiſchen Handel auf Schanghai
zu konzentrieren verſtanden, ſo daß Schanghai heute der größte
Hafen Chinas und der achtgrößte Hafen der Welt iſt. Faſt die
Hälfte des geſamten überſeeiſchen Einfuhrhandels Chinas hat
Schanghai in den letzten Jahren an ſich geriſſen. Wichtige
Inter=
eſſen ſtehen heute in Schanghai für England auf dem Spiele,
ſo=
wohl ſeine wirtſchaftliche Suprematie in China, als auch das
Schickſal ſeines auf 100 Millionen Pfund geſchätzten, in
Schang=
hai inveſtierten Kapitals, das durch eine Beſitzſtörung eine
emp=
findliche Entwertung erleiden würde. Aber von noch größerer
Bedeutung als dieſe wirtſchaftlichen Momente iſt für England
die Frage des Preſtiges, von deren Löſung es bei der Pſyche des
Aſiaten abhängt, ob Englands Stellung in Aſien zu halten iſt.
Bis jetzt aber iſt es den Engländern meiſtens gelungen, ein für
ſie günſtiges Kompromiß abzuſchließen, wie es die ſeinerzeitigen
Verhandlungen mit dem Kantonminiſter Tſchen bewieſen haben.
Die Balkan=Kriſe.
Der italieniſche Standpunkt: Albanien darf
nicht angerührt werden.
EP. Mailand, 22. März.
Das Organ Muſſolinis, der „Popolo d’Italia”, ſchreibt zur
Kriſe auf dem Balkan: Neben der friedlichen Rede des
ſüdſla=
wiſchen Außenminiſters beſtehen Beſtrebungen der politiſch
unverantwortlichen geheimen Militärbünde, die die Regierung
von Belgrad überwachen und im Intereſſe des Friedens im
Zaume halten ſollte. Nach den früheren politiſchen Verbrechen
dieſer geheimen Organiſationen wäre es gefährlich, wenn
hin=
ſichtlich Albaniens nochmals die abenteuerlichen, großtueriſchen
Abſichten der ſerbiſchen Militärbünde gegenüber den friedlichen
Beſtrebungen der verantwortlichen Staatsmänner die Oberhand
gewinnen würden. Die Welt weiß, daß Italien den Frieden
nicht zu ſtören wünſcht. Wenn Italien die Aufmerkſamkeit der
Mächte auf die Vorbereitungen in Südſlawien gegen Albanien
gelenkt hat, ſo iſt das ein ſicherer und unwiderlegbarer Beweis,
daß Italien tatſächlich die Ruhe und die Unverletzlichkeit des
jungen Staates zu ſichern ſucht. Wenn die Regierung von Nom,
die ihr oft und gern zugeſchriebene Interventionsabſicht hätte, ſo
wäre es in ihrem Intereſſe geweſen, dieſen düſteren
Machen=
ſchaften ihren Lauf zu laſſen, weil ein Handſtreich Italien das
Recht und die Pflicht zur Intervention gegeben hätte. Europa
beſitze darin einen unanfechtbaren Beweis der loyalen Abſichten
Italiens. Die Regierung von Belgrad kann leicht und wirkſam
die guten nachbarlichen Beziehungen erhalten, wenn ſie die
Manöver unverantwortlicher Banden nicht unterſtützt.
Al=
banien darf nicht angerührt werden. Es hat ſo
gut wie Südſlawien und jeder anerkannte Staat das Recht,
ſeine Unabhängigkeit in vollkommener Sicherheit zu genießen,
ohne daß jenſeits der Grenze Machenſchaften gegen ſeine
Sicher=
heit ausgeheckt werden. Die ſüdſlawiſchen Militärkreiſe würden
weder auf dem Balkan noch in Genf ihre Gefühlspolitik
recht=
fertigen können.
Der „Corriere della Sera” ſchreibt: Unſer Land hat jenſeits
der Adria hervorragende Intereſſen. Das Recht, die albaniſche
Unabhängigkeit zu ſchützen, wurde Italien 1921 durch einen
inter=
nationalen Akt zuerkannt. Jedem Recht entſpringt aber auch
eine Pflicht. Wenn Italien ein politiſch=militäriſches Ränkeſpiel
gegen den albaniſchen status quo gleichgültig ließe, hätte das
albaniſche Volk berechtigten Grund, Italien zu verachten und
ſich einen anderen Beſchützer zu ſuchen. Die Verſicherungen des
ſüdſlawiſchen Außenminiſters wirkten beruhigend und ſeien
daher willkommen.
Briands Erklärungen zum Balkankonflikt.
* Paris, 22. März. (Priv.=Tel.)
Die Kammer nahm die vom Senat zurückgekommenen
Nach=
tragskredite an und lehnte auf Antrag Briands am Schluß der
Sitzung die Feſtlegung eines Datums für die Interpellationen
Blums über den italieniſch=ſerbiſchen Zwiſchenfall ab. Die
De=
batte wurde auf unbeſtimmte Zeit vertagt, trotzdem die
Inter=
pellanten auf ſofortiger Debatte beſtanden und die Einberufung
des Völkerbundsrates forderten. Briand erklärte aber eine
Aus=
ſprache im gegenwvärtigen Augenblick für inopportun und
be=
tonte, daß Frankreich im Einvernehmen mit
Eng=
land und Deutſchland einen beruhigenden
Einfluß ausgeübt habe und lehnte eine
Völker=
bundsintervention ab, für die noch Zeit ſei, wenn eine
wirklich ernſte Gefahr drohe. Im übrigen meinte Briand,
for=
derten die Sozialiſten die Einberufung des Völkerbundsrates
immer dann, wenn ſie mit einer Niederlage des Bundes
rechneten.
Briand empfing heute den jugoſlawiſchen Geſandten
Spa=
leikowitſch und wiederholte ihm, gegenüber ſeine
Mah=
nung zur Mäßigung und Beſonnenheit. Er
teilte ihm mit, daß die Regierungen von London, Berlin und
Paris ſich einig darin ſeien, daß von einer Einberufung des
Völkerbundsrates ſowie von einer Intervention des
Völkerbun=
des durch Entſendung einer Unterſuchungskommiſſion abzuſehen
ſei, da man durch ein derartiges Eingreifen dem Zwiſchenfall
nur eine ihm nicht zukommende Bedeutung verleihe. Man
überlaſſe es Belgrad und Rom auf
diploma=
tiſchem Wege den Zwiſchenfall, der ſich im übrigen
ganz von ſelbſt aufzulöſen ſcheine, zu liquidieren. Man
nimmt in hieſigen politiſchen Kreiſen an, daß nunmehr die
den Belgrader Vertretungen der verſchiedenen Länder
beigege=
benen Militärattachés mit den Erhebungen an der
jugoſla=
wiſchen Grenze beauftragt werden.
* Theater in Japan.
Bemerkenswerte Daten.
Zuſammengeſtellt von Friedrich Wilhelm Fuchs
anläßlich des japaniſchen Theatergaſtſpiels in Deutſchland.
In den letzten dreihundert Jahren hat ſich in Japan eine
große Schauſpielkunſt entwickelt, die nicht ohne ſchwere Kämpfe
ſich auf einer gewiſſen Höhe hält. Das Hauptverdienſt um die
japaniſche Bühnenkunſt hat ſich der im Jahre 1903 verſtorbene
berühmte Schikawa Danjuro IX. erworben.
Das japaniſche Volkstheater von Tokyo, das im Jahre 1924
auf eine dreihundertjährige Geſchichte zurückblicken konnte, hat
vier große Blütezeiten. Die erſte durch den Tänzer Samwaka
Kanzaburo und ſeinen Bruder Kineya Kangoro im Jahre 1624.
Als die hervorragendſten Schauſpieler damaliger Zeit werden
ge=
nannt: der Frauenrollenſpieler Ukon Genzaemon und der
Hel=
dendarſteller Sakata Tojuro I. Der bedeutendſte Schauſpieler
dieſer erſten Epoche iſt der erſte Danjuro. Im Jahre 1673 wurden
ihm die größten Ovationen dargebracht.
Die zweite Blütezeit hat im Jahre 1730 ihren Anfang und
reicht bis 1760. In Frage kommen Sawamura Sojuro I.,
Joſhi=
zawa Ayame I., Segawa Kikunojo I., Segawa Kikujiro und
Ichikawa Danjuro II., der Sohn des erſten Danjuro, ſowie deſſen
Adoptivſohn Ichikawa Danjuro IV. Aus dieſer Zeit ſtammen
Dramen, die auch heute noch in gleicher Weiſe über die Bretter
gehen.
In der dritten Epoche (1780—1840) ſind die bedeutendſten
Schauſpieler: Ichikawa Danjuro V., VII. und VIII., Matſumoto
Koſhiro IV. Onoe Matſuſuke I., Nakamura Nakazo I. und II.,
Nakamura Tomijuro, Ichikawa Monnoſuke II., Segawa
Kiku=
nofo III., Iwai Hanſhiro V., Ichikawa Joozo III. und
Sawa=
mura Sojuro.
Ungefähr von 1750 an engagierten die Theater tüchtige
Schriftſteller, die unmoderne Stücke neugeſtalteten. Dieſe Autoren
verfaßten dann auch Bühnenwerke, die auf den Leib der großen
Schauſpieler geſchrieben wurden.
Um 1870 beginnt die vierte große Periode des Theaters in
Japan. Hier iſt hauptſächlich Ichikawa Danzuro IK. zu nennen,
der von dem Grafen Inone veranlaßt wurde, ſeine Kunſt vor
dem Kaiſer zu zeigen. Dies geſchah mit dem allergrößten Erfolg.
Neben dem alten Stil war Danjuro eifrigſt bemüht, eine neue
Spielart das realiſtiſche Spiel, einzuführen. Ihm zur Seite ſtand
bereitwilligſt — mit aller Hingabe — der Theaterſchriftſteller
Fukuchi, der alle Stücke für ihn verfaßte. Doch man wandte ſich
unbefriedigt der alten Spielweiſe wieder zu, da ſelbſt die Ge=
nialität eines Danjuro nicht fähig war, dem früheren Stil etwas
Neues, Vollwertiges gegenüberzuſtellen. Doch Danjuro wirkte
ſegensreich auf den alten Stil.
Was das japaniſche Publikum anbelangt, ſo iſt es ſehr
kri=
tiſch und anſpruchsvoll. Danjuro IX. ſtarb am 13. September
1903, ganz Japan war in Trauer um ihn.
Das gegenwärtige Theater in Japan beſitzt wieder viele
gute, ja große Schauſpieler, ihre Namen kennt in Tokyo jedes
Kind. Und nun ſollen wir demnächſt in Deutſchland eine Geiſha=
und Pantomimen=Truppe des Kaiſerlichen Theaters, in Tokyo
kennen lernen, die uns überzeugen wird, daß in Japan noch
eine große Kunſt lebendig iſt.
inf. Wer war der Erfinder der Streichhölzer? Es iſt eine im
großen Publikum weit verbreitete irrige Anſchauung, daß die
nützliche Erfindung der Streichhölzer in Schweden gemacht wurde.
Nichts trifft weniger zu als dies.. Es iſt die Erfindung eines
Deutſchen, noch dazu eines Strafgefangenen, der innerhalb des
Gefängniſſes im Jahre 1833 ſeine Idee zur praktiſchen
Ausfüh=
rung brachte. J. F. Kammerer, gebürtig aus Ludwigsburg, war
zu 6 Monaten Haft auf dem Hohenaſperg verurteilt, war jedoch
ſo glücklich, die Aufmerkſamkeit und Gunſt des
Feſtungskomman=
danten zu gewinnen, der ihm geſtattete, in ſeiner Zelle ein kleines
chemiſches Laboratorium einzurichten. Kammerer war ſchon
vor=
her mit dem Plan umgegangen, die altmodiſchen Tupfhölzchen
durch etwas Beſſeres zu erſetzen. Dieſe waren Hölzchen, die an
einem Ende mit Schwefel überzogen waren, in ein Fläſchchen mit
Afbeſt getupft wurden, das mit konzentrierter Schwefelſäure
be=
feuchtet war und ſich dann entzündeten. War die Füllung der
Eläschen friſch, ſo war die Wirkung befriedigend, war ſie alt, ſo
ließ ſie vieles zu wünſchen übrig. Man griff dann lieber zu
Stahl, Stein und Zunder. Nach manchen mißlungenen Verſuchen
begann Kammerer, mit Phosphor zu experimentieren und
ent=
deckte in der Tat gegen Ende ſeiner Gefangenſchaft die richtige
Miſchung, ſo daß ein an die Zellenwand geſtrichenes Hölzchen ſich
entflammte. In Freiheit geſetzt, begann er die Fabrikation der
Zündhölzchen. Unglücklicherweiſe aber konnte bei dem Mangel an
einem Patentſchutzgeſetz ihm ſeine Erfindung nicht geſichert
blei=
ben, ſondern die Analyſe ſeiner Miſchung veranlatzte das
Ent=
ſtehen von Konkurrenzfabriken. 1835 wurden die für zu gefährlich
gehaltenen Streichhölzchen ſogar in mehreren deutſchen Staaten
verboten. Als dieſe aber dann in England fabriziert und nach
Deutſchland importiert wurden, zog man doch das Verbot zurück.
Jedoch war es für den Erfinder zu ſpät, noch Nutzen daraus zu
ziehen; er ſtarb 1257 im Irrenhaus.
Seite 4
Mittwoch, den 23. März 1927
Nummer 82
Um die Abrüſtung.
Deutſche und polniſche Reden in Genf.
EP. Genf, 22. März.
Die Nächmittagsſitzung der Abrüſtungskommiſſion begann mit der
angekündigten Rede des Grafen Bernſtorff, der erklärte, daß die kleinen
Staaten und die bereits entwaffneten Staaten ihre Hoffnungen wieder
einmal nach Genf richten und darauf, daß endlich einmal die allgemeine
Abrüſtung erfolge. Die Entwaffnung des Landes, das er vertrete, ſei
vollkommen. Als er im vergangenen Mai hier ſeine Erklärungen
ab=
gab, fei Deutſchland noch nicht Mitglied des Völkerbundes geweſen.
Heute dagegen teile es alle Pflichten der Mitglieder des Bundes, und
uuch die, aus dem Bunde eine vollkommene Inſtitution zur
Verhin=
derung der Kriege zu machen, ſo daß es möglichſt nur noch einen Krieg
gäbe, nämlich den des Völkerbundes gegen einen paktbrüchigen Staat,
ein Krieg, der praktiſch unmöglich ſei. Der Stand der Abrüſtung müſſe
dahin führen, daß kein einzelner Staat ſtark genug ſei, um einen ſolchen
Krieg riskieren zu dürfen. Mit Befriedigung begrüße die deutſche
Re=
gierung, ſo erklärte Graf Bernſtorff, den praktiſchen Vorſchlag Lord
Robert Ceeils. Eine Teillöſung würde unbefriedigend ſein. Das
Pro=
blem müſſe in ſeiner Geſamtheit erfaßt werden. Dann fuhr er fort:
„Was auf uns laſtet, iſt das Gewicht übermäßiger Rüſtungen und die
Gefahr, die ſich aus der Ungleichheit des Rüſtungsniveaus ergibt. Dieſe
Unausgeglichenheit macht die Wirkungsmöglichkeiten des Völkerbundes
im Intereſſe der Friedensſicherung problematiſch. Die wichtigſte
Auf=
gabe iſt alſo die Herabſetzung der Rüſtungen oder, nach den Worten des
Vertreters von Italien, die Reviſion des gegenwärtigen
Rüſtungs=
zuſtandes. Die deutſche Regierung, die zu engſter Mitarbeit beim Werk
wirklicher Abrüſtung entſchloſſen iſt, könnte ihre Zuſtimmung zu
un=
befriedigenden Löſungen nicht geben.‟ Das Endziel muß eine An= und
Ausgleichung der Rüſtungen ſein, die allein dem Völkerbund die volle
Aktionsmöglichkeit gewährleiſten würde. Nach der Feſtlegung dieſes
Endziels wären die Wege zu ſuchen, auf denen es evtl. etappenweiſe er=
reicht werden kann. Jeder Weg, der zum Ziele führt, iſt uns
will=
kommen, nur nicht die Sackgaſſe einer Scheinlöſung. Die Aufgabe der
Kommiſſion, erklärte Graf Bernſtorff am Schluß, beſtehe darin, den
Erfolg, der allgemeinen Abrüſtungskonferenz ſicherzuſtellen. Auch bei
dem großen Vertragswerk von Locarno habe man ſich mit dieſem
Zentralproblem des Völkerbundes beſchäftigt, und die Locarnomächte
hätten ſich verpflichtet, bei dieſer Arbeit des Völkerbundes ehrlich
mit=
zuwirken.
Nach der ſchriftlichen Feſtlegung der Erklärungen Bernſtorffs verlas
der polniſche Delegierte Sokal eine ebenfalls vorher fixierte kurze
Er=
klärung, in der er ausführte, das die Arbeiten des Völkerbundes zur
Löſung des Abrüſtungsproblems auf der Grundlage des Paktes
er=
folgen und ſeinen praktiſchen Notwendigkeiten Rechnung tragen müſſe.
Polen habe in ſeiner Geſchichte ſchlimme Erfahrungen gemacht, die ihm
die Lage eines entwaffneten Staates inmitten von bewaffneten
Län=
dern als außerordentlich gefährlich erſcheinen laſſen. Es wiſſe alſo die
Bedeutung der Frage der Sicherheit und die ganze Kompliziertheit des
Abrüſtungsproblems zu ſchätzen. Heute ſei die Hauptſache, daß man
den allgemeinen Rüſtungswettlauf zum Skillſtand bringe. Deshalb
müſſe es ſich heute nur um die Begrenzung der Rüſtungen handeln und
die Herabſetzung der Rüſtungen müſſe für ſpäter vorbehalten werden,
wenn die Zeit infolge der hoffentlich fortſchreitenden moraliſchen
Ab=
rüſtung dafur reif ſein werde.
Da einſtweilen das franzöſiſche Projekt noch nicht bereit iſt, wurde
die Sitzung auf morgen nachmittag 3½ Uhr vertagt. Paul=Boncour
wird den franzöſiſchen Entwurf heute abend der Preſſe bekanntgeben.
Das franzöſiſche Abrüſiungsprojekt.
EP. Paris, 22. März
Wie der „Temps” aus Genf meldet, wird der franzöſiſche Entwurf.
den Paul Boncour im Namen der franzöſiſchen Regierung der
vor=
bereitenden Abrüſtungskonferenz vorlegen wird, von den bereits früher
von Frankreich verfochtenen Grundſätzen inſpiriert ſein. 1. Gegenſeitige
Abhängigkeit der Land=, See= und Luftrüſtungen. 2. Ziffernmäßige
Einſchränkung der Seerüſtungen. 3. Unantaſtbarkeit des Syſtems der
Zuſammenſetzung und der Ausbildung der Reſerven. 4. Berüickſichtigung
des Kriegs=Potentiells der Länder, 5. Gegenſeitige Abhängigkeit des
Militär= und Zivil=Flugweſens bei der Beſtimmung der Hilfsmittel im
Kriegsfall. 6. Vergleich der Militär=Budgets. 7 Einrichtung einer
internationalen Kontvolle, um die Einführung des bünftigen Abkommens
ſicherzuſtellen.
Der Haubtgedanke des Projektes ſei, daß eine Begrenzung in der
Herabſetzung der Rüſtungen ſich nur auf die Streiträfte in
Friedens=
zeiten erſtrecken könne. Falls ein Staat angegriffen werde, müſſe er zu
ſeiner Verteidigung alle Hilfsmittel an Menſchen und Material
ent=
falte dürfen. Die Mobiliſierungsfähigkeit eines Landes ſolle nicht von
einem internationalen Abkommen berührt werden, jedoch ſolle eine
Mobiliſierung nicht ohne vorherige Mitteilung an den Völkerbund
er=
folgen dürfen.
Ein Projekt, das die Staaten der Kleinen Entente vorbereiten, ſoll
den Intereſſen der kleinen Völker Rechnung tragen, im übrigen aber
keine nennenswerte Unterſchiede in den Grundlinien gegenüber dem
franzöſiſchen Vorſchlag aufweiſen.
Erklärungen Lord Robert Cecils zur
Abrüſtungsfrage.
EP. Genf. 22. März.
Gelegentlich eines Preſſeempfangs ſprach ſich Lord Robert Cecil auch
über die Frage der Rüſtungen der ehemaligen
Zentral=
mächte aus. Auf eine Frage, ob die Grundſätze, die für die Abrüſtung
der Zentralmächte maßgebend geweſen ſeien, auch für die allgemeine
Abrüſtung Anwendung finden ſollten, antwortete Lord Robert Cecil
nur ausweichend. Auf eine andere Frage, ob die in den
Friedensver=
trägen feſtgeſetzten Ziffern für die Armeen der Zentralmächte auch in
dem Abrüſtungsplan der engliſchen Regierung (wo die Ziffern in
beſon=
deven Tabellen erſcheinen ſollen) figurieren würden, erwiderte Ceeil, daß
er dies annehme, da er nicht annehmen könne, daß ſie noch weiter
herab=
geſetzt werden ſollen. Auf die allgemeine Heiterkeit hin, die dieſe
Be=
merkung auslöſte, erklärte der engliſche Delegierte, daß es zunächſt
ein=
mal darauf ankomme, einen Anfang mit der Abrüſtung zu machen und
dann den Plan in beſtimmten Zwiſchenräumen zu revidieren. Auch hier
ſei der Anfang das ſchwerſte. Im allgemeinen äußerte ſich Lord Robert
Cecil nicht unbefriedigt von der geſtrigen Ausſprache und erklärte noch,
daß eine bloße Stabiliſierung der Rüſtungen nicht in Frage komme; es
handle ſich vielmehr um eine Begrenzung und eine Herabſetzung der
Rüſtungen.
Die Rückgabe
des deutſchen Eigentums.
Waſhington, Mitte März.
A. L. Die Lebensdauer des 69. Kongreſſes iſt mit dem 4. März
automatiſch zu Ende gegangen, und da der Senat die letzten
Sitzungstage mit einer Obſtruktion ausfüllte, die an die 24
ſtün=
dige Dauerrede des ſozialdemokratiſchen Zigarrenhändlers Antrick
zum Zolltarif erinnerte, ſind mit dem Schluß eine ganze Anzahl
wichtiger Geſetzentwürfe unter den Tiſch gefallen. Beſonders
ſchmerzlich für Deutſchland iſt es, daß ſich darunter auch die
Vor=
lage über die Rückgabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums
befindet, die damit um ein volles Jahr vertagt ſein dürfte und
wahrſcheinlich erſt neue langwierige Konferenzverhandlungen
zwiſchen den beiden Häuſern des Kongreſſes nötig machen wird.
Dieſe Verzögerung iſt um ſo bedauerlicher, als irgend eine
Deutſchland betreffende Vorlage im Kongreß nach wie vor eine
wütende Parteigängerſchaft auslöſt, bei der die Hyperpatrioten
in der Regel den Sieg behalten. Und die Eigenſchaft
Deutſch=
lands als Kriegsgegner Amerikas iſt beiden Parteien nach wie
vor immer noch gerade recht, um durch einen Appell an alte
Vor=
urteile nach einem taktiſchen Vorteil über den Gegner zu angeln.
Die ſoeben zu Grabe getragene Vorlage ſtellte ein
Kompro=
miß zwiſchen Republikanern und Demokraten dar, bei dem die
urſprüngliche Faſſung, wie ſie im Repräſentantenhauſe zur
An=
nahme gelangt war, bereits ſtark gelitten hatte. Unter dieſer
Faſſung ſollten von der beſchlagnahmten Totalſumme zunächſt
nur 20 Prozent zurückbehalten werden, und der Bundesſchatz
ſollte 100 Millionen Dollars vorſtrecken. 50 Millionen davon
waren als Entſchädigung der deutſchen Schiffseigentümer,
Patentinhaber und Beſitzer von Funkſtationen gedacht, deren
Anſprüche zunächſt zur Hälfte befriedigt werden ſollten. Aus
den anderen 50 Millionen ſollten 50 Prozent
Entſchädigungs=
anſprüche amerikaniſcher Bürger, ſoweit ſie von der
deutſch=
amerikaniſchen Kommiſſion anerkannt worden ſind, beglichen
werden.
Der Senatsausſchuß, der ſich mit der Vorlage zu befaſſen
hatte, änderte ihre Beſtimmungen ganz erheblich ab. Er wollte
40 Prozent des deutſchen Eigentums zurückbehalten, dem
Bun=
desſchatz nur 50 Millionen entlehnen, den deutſchen
Schiffseigen=
tümern zunächſt nur 40 Prozent bezahlen, amerikaniſche
An=
ſprüche aber ſofort bis zur Höhe von 80 Prozent befriedigen und
die reſtlichen 20 Prozent aus dem amerikaniſchen Anteil an den
deutſchen Daweszahlungen entnehmen. Selbſt in dieſer ſtark
abgeſchwächten Form war der Vorlage keineswegs eine
ein=
ſtimmige Annahme ſicher, wenn ſich vielleicht auch eine Mehrheit
dafür hätte finden laſſen. Der Bundesregierung liegt ganz
offen=
bar daran, das Problem endgültig aus der Welt zu ſchaffen.
Die Abweichung von feierlich betonten amerikaniſchen
Tradi=
tionen und der Verſtoß gegen die völkerrechtliche Praxis über
die Unantaſtbarkeit des Privateigentums ſind den Vereinigten
Staaten ſchon zu oft und zu bitter aufgeſtoßen, als daß ſie nicht
beſtrebt ſein ſollten, den gefährlichen Präzedenzfall endlich aus
dem Wege zu räumen. Abſeits des chauviniſtiſchen Geſchreies
ſind die verantwortlichen amerikaniſchen Kreiſe ſich natürlich
durchaus darüber klar, daß ein ſolcher Präzedenzfall um ſo
ge=
fährlicher auf die Vereinigten Staaten zurückwirken muß, je
größer die amerikaniſchen Kapitalien im Auslande werden. Ehe
der Senat ſeine obſtruktioniſtiſchen Taktiken aufnahm, hatte
Senator King von Utah angekündigt, daß er die Hausvorlage
noch weiter abgeſchwächt wiſſen wollte, während Borah von
Idaho kein Hehl daraus macht, daß er die ſofortige und reſtloſe
Rückgabe des geſamten deutſchen Eigentums vertritt — womit
er allerdings auf keinen Fall durchdringen kann.
Möglich iſt es, daß auch in dieſe Frage, wie in jedes
poli=
tiſche Problem dieſer Tage, bereits die Rückſichtnahme auf die
nächſtjährigen Präſidentſchaftswahlen hineinſpielt. Die
Admini=
ſtration mag von der Abſicht geleitet geweſen ſein, die Rückgabe
des deutſchen Eigentums überhaupt erſt im nächſten Jahre zur
Tat werden zu laſſen und ſie damit ſo nahe an die Wahlen zu
verlegen, daß ſie den Deutſch=Amerikauern in friſcher Erinnerung
iſt. Zwar hat die republikaniſche Adminiſtration im nächſten
Kongreß eine geringere Mehrheit als in dieſem Winter, aber es
ſtehen 1928 ja auch eine Anzahl von Senatoren zur Wiederwahl,
die es ebenfalls nicht wagen dürfen, ihre deutſchamerikaniſchen
Wähler durch die Brüskierung einer Vorlage, die die alte Heimat
ſo nahe angeht, vor den Kopf zu ſtoßen.
Nicht unerwähnt bleibe in dieſem Zuſammenhange, daß in
der abgeſchloſſenen Tagung des Kongreſſes die ſchwerſten
An=
klagen gegen die Behörde erhoben wurden, der die Verwaltung
der rieſigen deutſchen Vermögenswerte obliegt. Die Gerüchte
über die mit dieſen Geldern betriebene Schandwirtſchaft wurden
ſo bösartig, daß der Präſident ſich veranlaßt ſah, die
Oberrech=
nungskammer (Controller General) mit einer Prüfung der
Bücher zu beauftragen. Der von der Kammer erſtattete Bericht
erklärt zwar, daß alle Gelder vorhanden ſeien, ſtellt jedoch
gleich=
zeitig „Zahlreiche Unregelmäßigkeiten” feſt, und es wird
behaup=
tet, gewiſſe hohe Beamte hätten die deutſchen Gelder für ſich
arbeiten laſſen und damit erkleckliche Profite erzielt. Senator
Borah ging allerdings weiter und erklärte in öffentlicher
Senats=
ſitzung, daß die Verwaltung des beſchlagnahmten deutſchen
Eigentums das übelſte Raubſyſtem verkörpere, unter dem ein
Land jemals zu leiden gehabt habe. Gerade in dieſen Tagen
iſt auch vor den New Yorker Geſchworenen der Prozeß gegen
den früheren Generalanwalt Daugherty und den früheren
Kuſto=
dian des deutſchen Eigentums, Oberſt Miller, zu Ende gegangen.
Beide wurden beſchuldigt, Vermögenswerte der Frankfurter
Metallfirma Merten in Hühe von 7 Millionen Dollars frei=
gegeben zu haben, nachdem ſie ſich davon überzeugt hatten, bartz
es ſich nicht um deutſches, ſondern um ſchweizeriſches Eigentum
handelte. Zu dieſer Ueberzeugung kamen ſie, nachdem ihnsn
eine Kommiſſion von rund 440 000 Dollars zugeſichert und
go=
zahlt worden war. Oberſt Miller wurde von den Geſchworeno,
ſchuldig geſprochen, im Falle Daugherty konnte die Jury ſin
nicht einigen, was nach amerikaniſcher Rechtspraxis zum Falle:
laſſen der Anklage führte. Nur flüchtig wurde in der
Gerichty=
verhandlung geſtreift, daß ein erheblicher Teil der 440000 Dc
in die republikaniſche Parteikaſſe floß und dazu diente, Schulden
abzutragen, die in der Hardingſchen Präſidentſchaftskampag=,
kontrahiert worden waren.
Entwurf eines heſſiſchen
Gemeindebeamten=Geſetzes.
Wir erhalten folgende Zuſchrift:
In Nummer 5 der Heſſiſchen Gemeindebeamtenzeitung vom 1. I
Mts. hat die Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten einen
Geſetzs-
wurf für ein neues Gemeindebeamtenrecht mit Begründung aufgeſtal
und den zuſtändigen heſſiſchen Stellen vorgelegt. Sie hat dabei aſt;
leider die Berufsſoldaten (Verſorgugusanwärter), deren wohlerworbern,
Rechte gemäß § 129 Abſ. 4 der Reichsverfaſſung unverletzlich ſind, niä
gebührend berüchſichtigt. Denn nach § 11 des neuen
Wehrmachtverſ=
gungsgeſetzes haben die Inhaber des Zivildienſtſcheines nach Maßgc,'
beſonderer Grundſätze (Anſtellungsgrundſätze) Anwartſchaft auf Anftß
lung bei Reichs=, Landes= und Gemeindebehörden und bei ſonſticrr
öffentlichen Körperſchaften und Betrieben. Den Inhabern des
Schein=
ſind vorbehalten: Beamtenſtellen bei den genannten Behörden und
Ke=
perſchaften, ferner die im Wege des Privatdienſtvertrages zu beſetzen”sn
Stellen.
Den nach § 11 angeſtellten Inhabern des Zivildienſtſcheines wrd
die Militärdienſtzeit bei der Ermittelung des Ruhegehalts als ru
gehaltsfähige Dienſtzeit nach Maßgabe des Reichsbeſoldungsgefetzes o:"
doch mindeſtens ſoweit angerechnet, als die Zivildienſtzeit nach Landa;
recht angerechnet wird.
Die Berufsſoldaten ſind nicht auf Lebenszeit angeſtellt wie die Be
amten, ſie müſſen vielmehr auf Grund des Verſailler Vertrags md
12 Dienſtjahren ausſcheiden. Dadurch wird der Berufsſoldat im Gesy
ſatz zu allen anderen Berufskreiſen gezwungen, ſich in bereits von
ſchrittenem Lebensalter und in einer Zeit, in der ihn die Sorge für ſi
heranwachſende Familie ſchwer belaſtet, einen Lebensberuf zu ſuchen.
Die Aufgabe der Verſorgung muß es ſein, dieſen Berufswechſel
bungslos durchzuführen und durch die Art des neuen Berufs ſelbſt E=
Soldaten einen Anreiz bieten, vorher eine lange, entbehrungsreiche Mall
tärdienſtzeit auf ſich zu nehmen.
Das Kernſtück der Militärdienſtzeit bildet daher, ſolange es
rufsſoldaten gibt, die Unterbringung im Zivildienſt, d. h. die Ueln
nahme in den Beamtenberuf. Werden die Hoffnungen der Soldatemi
dieſer Hinſicht nicht erfüllt, ſo muß die Güte des Erfatzes und die Z
ſtungsfähigkeit der Wehrmacht darunter leiden.
Der ſchlechte Stand der Zivilverſorgung hat ſich daraus entwick!
daß während des Krieges viele den Verſorgungsanwärtern vorbehalun
Stellen mit Bureauhilfskräften beſetzt wurden, und daß dann mit
endigung des Krieges nicht nur der übliche Zugang von Verſorgux.)
anwärtern eintrat, ſondern viele Tauſende von Verſorgungsanwärtn
auf einmal Unterbringung im Zivildienſt ſuchten. Dem ſtand gegeniäſe
der Verluſt von Landesteilen und die Notwendigkeit der Unterbring —n
ausgewieſener Beamten. Auch die Anſtellungsſperre mußte ſich auf
Zivilverſorgung ungünſtig auswirken. Die Einberufungsſperre verhy
derte die Unterbringung der jährlich aus der Wehrmacht und SchN
polizei ausſcheidenden und damit neu hinzukommenden Verſorgurnt
anwärtern. Allein vom neuen Heere warten etwa 8000 Verſorgurr!
anwärter auf Unterbringung im Zivildienſt, hierzu kommen Ver W
gungsanwärter des alten Heeres, ſo daß mit einer Zahl von weit 1:0
10 000 Verſorgungsanwärtern gerechnet werden muß, die zunächſt uuen
zubringen ſind, ehe die Zivilverſorgung wieder in leidlich geregelte Eil
nen kommen kann. Hierbei muß auch noch die große Zahl der Watl
geldempfänger berückſichtigt werden, die in erſter Linie Anſpruch
Unterbringung erheben. Hieraus ergibt ſich, daß der den Verſorgur/
anwärtern vorbehaltene Stellenkreis unbedingt erweitert werden nn
Es ſollen ihnen daher in Zukunft nicht nur die Beamten=, ſondern a.
die im Wege des Privatdienſtvertrags, zu beſetzenden Stellen bei
Reichs= uſw. Behörden nach Maßgabe beſonderer Grundſätze vorbeha id
ſein. Ferner ſchien es auch angemeſſen, alle Organe des ſtaatlichen
bens zur Aufnahme von Verſorgungsanwärtern heranzuziehen, gle‟
gültig, ob ſie Zuſchüſſe aus Mitteln des Reichs uſw. bekommen Eid
nicht, d. h. die Stellenvorbehalte auf alle öffentlichen Körperſchaften
Sinne des Artikels 10 Nr. 3 der Reichsverfaſſung auszudehnen. Schl.
lich iſt noch zu berückſichtigen, daß das Reich, die Länder und die
meinden (Gemeindeverbände) große Betriebe, wie z. B. die Bewirtſchr)
tung von Gas, Waſſer und Elektrizität, mehr oder weniger von ſich
gelöſt haben. Mit dieſer Entwicklung wird die Zivilverſorgung 21
großen Teil lahmgelegt. Solche Betriebe müſſen daher im Sinne
Aufnahme von Verſorgungsanwärtern den Stellen gleichgeachtet werdn
von denen ſie ausgegangen ſind, was um ſo eher durchführbar iſt,
ihnen eine Belaſtung irgendwelcher Art daraus nicht entſteht.
Daß Reichswehr und Schutzpolizei eine Staatsnotwendigkeit 5.
ſtellen, darüber iſt wohl kein Wort zu verlieren. Aus der Staatsm
wendigkeit der beiden Einrichtungen folgert aber nun, daß man
lebensfähig erhält. Zur Erhaltung der Lebensfähigkeit gehört auch,
das den Reichswehr= und Schutzpolizeiangehörigen durch den 12jährse
Dienſtvertrag verbürgte Ziel die Zivilverſorgung auch im Sin
ſtigſten Sinne zu verwirklichen iſt.
Es dürfte hieraus erſichtlich ſein, daß die Behandlung dieſer Frid
der Zivilverſorgung Formen angenommen hat, die zur Kataſtrcyl
führen müſſen. Stehen heute ſchon die Zahlen der zur Entlaſſung
kommenen Verſorgungsanwärter in ungleichem Verhältnis zu den X
len der verſorgten Verſorgungsanwärter, warten heute ſchon Hund I
von Anwärtern (allein in Heſſen und Umgebung) auf Durchführung
Vertrags, auf eine Beamtenſtelle, ſo wird in einigen Jahren bei A
mehrter Entlaſſung, die ziffermäßig feſtſteht, die Zahl ins außerordn
liche ſteigen.
Pflicht wäre es für alle maßgebenden Stellen im Reich, in den Lil
dern und Gemeinden geweſen, dem Eintritt eines ſolchen Zuſtar)
vorzubeugen. Auch die öffentliche Meinung trägr dieſem Zuſtande r
immer und nur ſelten in vollem Umfange Rechnung.
Den heſſiſchen Behörden und Volksvertretern erwächſt deshalb
Pflicht, in dem neuen Gemeindebeamtengeſetz Beſtimmungen zu treFen
wonach die Rechte der Verſorgungsanwärter gemäß der reichsgeſetzli
Beſtimmungen entſprechend gewahrt werden.
vernudeln
Kf
Dele,
ISt 1904
Tar die detel Iin een
Statz
Herr ſucht eine
Gſe=
legenheit woer (*7813
Gold-
Arbeiten
muß vorhanden ſein
Ang u. W4 Geſchſt
Gumieten geſucht
evtl. mit Büro,
ſauberes Großhan
delsgeſchäft geſucht
an die Geſchſt. (*787.
ſucht beſchlagnahme=
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[ ← ][ ][ → ]„Nummer 82
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 23. März.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 9. März 1927 der Lehrer
der Volksſchule zu Darmſtadt Philipp Daab auf ſein Nachſuchen
„nen geſchwächter Geſundheit vom 1. April 1977 an; am 15. März
I5 der Rektor an der Vollsſchule zu Hirſchhorn, Kreis Heppenheim,
ob Riegel, auf ſein Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit
m 1. Aprl 1927 ab; der Studienrat an der Realſchule zu Groß=Gerau,
eenſtantin Schüler auf ſein Nachſuchen vom 1. April 1927 ab; am
März 1927 der ordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule
„Darmſtadt, Geh. Baurat Dr. Ing. h. e. Otto Berndt zu
Darm=
at. auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April 1927 ab.
— Heffiſch=s Landestheater. Heute beginnt an der Tageskaſſe des
länen Hauſes der allgemeine Vorvertauf zu dem Gaſtſpiel von Käthe
rſch mit ihrem Enſemble. Die Künſtlerin ſpielt die weibliche
uubtrolle in dem Schauſpiel „Flamme” von Hans Müller, die ſie
Berlim und gelegentlich ihrer zahlreichen Gaſtſpiele an erſten deutſchen
zchnen mit ganz beſonders ſtarkem Erfolg verkörpert hat. Das
En=
nble ſetzt ſich aus einer Reihe bekannter Berliner Schauſpieler
zu=
umen, die teilweiſe auch bei den Berliner Aufführungen des Werkes
Partner der Künſtlerin waren. Eine kürzlich geſchriebene, im „Tag”
zchienene kritiſche Betrachtung des künſtleriſchen Weſens und der
ſchau=
zeleriſchen Eigenart von Käthe Dorſch ſchließt mit den Worten:
ſie gibt auf der Bühne formathaftes Frauentum, zeitlos, klaſſen=
Ewvigweibliches, Kind Geliebte, Weib, Frau, Dirne und Dame
un nie Komödiantentum.‟ Es wird beſonders darauf aufmerkſam
ge=
nicht, daß infolge der bereits feſtliegenden anderweitigen
Gaſtſpiel=
espflichtungen der Künſtlerin nur mit dieſem einzigen Auftreten ge=
Fenet werden kann.
Das Landestheater feiert den 100. Todestag Beethovens mit
7 großen Veranſtaltungen: am Samstag, den 26. März, gelangt im
goßen Haus zuſammen mit der Paſtoral=Sinfonie (6. Sinfonie) das
ertzſpiel. Die Geſchöpfe des Prometheus”, zum erſtenmal
n der textlichen Neufaſſung von F. Lodewia. Zürich, zur Aufführung.
yn darauffolgende Tag, Sonntag, der V. März, bringt vorm. 11 Uhr
n Morgenkonzert, das mit der Duvertüre zu „Coriolan”
er=
ütret wird, und das mit der Eroica (3. Sinfonie) ſchließt. Zwiſchen
eHen Werken ſpielt der Frankfurter Pianiſt Alfred Hoehn, deſſen in
etter Zeit ſtetig aufſteigende künſtleriſche Leiſtungen ihm große Erfolge
echert haben, das Klavierkonzert G=Dur. Abends 7½ Uhr wird die
92r „Fidelio” in der Inſzenierung von Generalintendant Ernſt
Anal und unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor
MiFeph Roſenſtock gegeben, der auch die beiden anderen, Beethoven
Siewidmeten Aufführungen muſikaliſch leiten wird. Für alle drei
Ver=
eu taltungen wverden Zykluskarten ausgegeben, und zwar für
n ieter des Landesthegters zu beſonders ermäßigten Preiſen nur
ith heute, Mittwoch, für Nichtmieter am Donnerstag,
er 24., und Freitag, den 25. März, Der Verkauf der Einzelkarten
urinnt erſt am Tage der erſten Veranſtaltung, Samstag, 26. März.
Der Film „Wege zu Kraft und Schönheit”, der in ſeiner
ii en Ausgabe mit großem Erfolge im Kleinen Haus gezeigt wurde,
arft morgen, Donnerstag, den 24., und Samstag, den 26. März,
e esmal um 5. und 7 Uhr. Der Vorführung geht der Vortrag des
Mtarbeiters des Frankfurter Rundfunks, Dr. Laven, über „
Körper=
tur” voraus.
— Oberſpielleiter Adolf Jbrdän, jetzt am Laudestheater für
8alz und Saar in Kaiſerslautern, feiert am Donnerstag, den
März, ſein 50jähriges Bühnenjubiläum.
— Dreſfolg=Konzert. Muſik iſt eine der ſchönſten Künſte, ſie iſt
ſicht nur ein Genuß für das Gehör des Menſchen, ſondern beeinflußt
uich ſein Seelenleben und je nach Veranlagung des Einzolnen trägt
ſi mehr oder weniger zur Veredelung des Menſchen bei. Leider iſt es
uicht jedem möglich, dieſe ſchöne Kunſt ſelbſt auszuüben. Wer aber
muſi=
ſe iſch iſt und das Verlangen trägt, in ſeinem Hauſe gute Muſik zu
ſhisen, dem iſt dies durch die Sprechmaſchine in ihrer beutigen
Vollen=
dunig möglich gemacht. Die Dreſſola=G. m. b. H. veranſtaltet jeden
Donnerstag, abends 8 Uhr im Mozartſaal. Schulſtraße 8,
Schallplatten=
arzerte auf Dreſſola=Muſikapparaten „Phonoplaſt‟. Den verehrlichen
ſaenzertbeſucheru iſt hier Gelegenheit geboten, einen Apparat zu hören,
ſut lcher infolge des nach phonetiſchen Geſetzen konſtruierten und
patent=
ſuntlich geſchützten Einbaues, Muſik und Wort unbedingt naturgetreu
wedergibt. Das nächſte Konzert findet Donnerstag, den 24. März,
glends 8 Uhr, ſtatt. Die Ausſtattung des Konzertpodiums hat die
ama Möbelinduſtrie Feidel, Hügelſtraße, und die Beleuchtung die
ſGrma L. Lange, elektrotechniſche Anlagen, Schulſtraße, in
liebens=
mätdiger Weiſe übernommen. Siehe heutige Anzeige.)
— Leſeabende der Stadtbücherei. Mittwoch, den B. März,
8 Uhr. Jakob Schaffner, aus ſeiner heiteren Dichtung „Die
Arücksfiſcher”.
— Orpheum. Volksvorſtellung. Auf die heutige
Volks=
u rſtellung der luſtigen Operetten=Burleske ,Donnarwetter,
ganz famos!” mit Marga Peter als „Rekrut Gizzi Ordöſſy” und
Geiſtav Bertram als „Korporal Popoff” ſei hierdurch beſonders
hin=
gwvieſen. Es gelten Eintrittspreiſe von 60 Pf. bis 2 Mk. (Siehe heutige
Artzeige.
— Liederabend. Auf den heute Mittwoch, den 23. März, abends
18 Uhr, im Muſitvereinsſaal, Steinſtraße 24, ſtattfindenden Liederabend
Giſabeth Vildor ſei hiermit nochmals b=ſonders hingewieſen. Karten
bi Konzert=Arnold, Wilkelminenſtraße 9 (Telephon 2560), und an der
Abendkaſſe.
— Naturheilverein E. V. Darmſtadt. Wir machen nochmals an
deſer Stelle auf den heute abend im Fürſtenſaale. Grafenſtraße 20,
ſtatt=
inrdenden Vortrag des Herrn Dr. med. Malech, Frankfurt a. M. über
drs Thema „Arterienverkalkung” aufmerkſam. Dem Redner geht ein
grter Ruf voran und kann daher der Beſuch des Vortrags beſtens
Trpohlen werden.
— Bayreuther Bund der Deutſchen Jugend, Ortsgruppe Darmſtadt.
der für heute, Mittwoch, den 23 März, abends 8 Uhr, angeſetzte
Beet=
loven=Abend muß wegen mehrfacher Erkrankung verſchoben werden.
der Tag an dem der Abend ſtattfinden wird, wird in einigen Tagen an
eſer Stelle bekafintgegeben. Die Eintrittsprogramme behalten ihre
(ültigkeit.
Mittwoch, den 23. März 1927
Seite 5
Zum Poranſchlag der Stadt Darmſtadt 1924
Der Oberbürgermeiſter teilte zum Voranſchlag das
Fol=
gende mit:
Die Gemeindefinanzen ſind in den letzten drei Jahren ſtark
gehemmt worden. Die Voranſchläge ſthen unter der Zeit der
Wirtſchaftskrife, die den Gemeindeverwaltungen ſtets neue
Sor=
gen und Opfer auferlegten. Auch die Verwaltung der
Groß=
ſtädte hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die man in dem
Um=
fange der Gegenwart bis jetzt noch nicht gekannt hat. Die Stadt
Köln hat für das Jahr 1925 und 1926 einen Fehlbetrag von
insgeſamt 19 Millionen Mark zu decken und mußte
feſt=
ſtellen, daß ſie in dem Haushaltsplan für 1927 nicht einen
Pfen=
nig zur Deckung dieſer alten Fehlbeträge einſetzen konnte. Der
große Fehlbetrag für 1927 iſt ſchließlich nach langen
Verhandlun=
gen ausgeglichen worden. Die Ausgaben mußten an ſehr vielen
Stellen rückſichtslos beſchnitten werden. Dringende Aufgaben
wurden zurückgeſtellt und erhebliche Poſten auf Anleihen
über=
nommen, die nach normalen wirtſchaftlichen Grundſätzen nicht
auf Anleihen übernommnen werden durften.
In ähnlicher Lage befinden ſich faſt alle Städte.
Nur die örtliche Zuſammenſetzung der Bevölkerung und lokale
Unternehmungen bedingen die Verſchiedenheiten der Lage. Auch
der Haushaltsplan der Stadt Darmſtadt für 1927 iſt nur zu
ver=
ſtehen, wenn man den Zuſammenhang mit den Jahren 1925 und
1926 betrachtet. Das Jahr 1925 war belaſtet mit einem ſehr hohen
Betrag für Herſtellung von Straßen und Gebäuden, da früher
auf dieſem Gebiete nicht viel geſchehen konnte. Die Verwaltung
wollte im Herbſt 1925 zur Deckung des Fehlbetrags ein
Steuer=
nachtragsziel erheben, konnte jedoch mit ihrem Antrag nicht
durch=
dringen, ſo daß das Jahr 1925 mit einem Fehlbetrag
von rund 273 000 Mark abſchließt. Das Jahr 1926
ſtand unter dem Druck einer
Ausgabenſteigerung von 1 Million Mark
(100 000 Mark Mehrzuſchuß zum Landestheater, 610 000 Mark
Zuſchuß zu den Polizeikoſten des Heſſiſchen Staates für 1925 und
1926, Mehraufwand für das Wohlfahrtsamt rund
300 000 Mark.) Zu dieſen Mehrausgaben kamen enorme
Ein=
nahme=Verluſte. Der Wenigereingang an Einkommen= und
Kör=
perſchaftsſteuer infolge der Senkung des Reichstarifs und des
Rückgangs der prozentualen Zahlen für das Land Heſſen bedingte
z. B. eine Einnahmeentziehung zu Ungunſten der Stadt
in Höhe von 405 000 Marr. Soweit man die Lage des
Jahres 1926 überblicken kann, ſchließt dieſes Jahr nach den
bis=
herigen Feſtſtellungen mit rund 1 300 000 Mark Fehlbetrag ab.
Auch in dem Jahre 1926 mußte ſich die Verwaltung die Erhebung
von Steuernachtragszielen vorbehalten. Es kam jedoch nicht zu
ſolchen, weil die Regierung jeder Erhöhung abweiſend
gegen=
über ſtand und man eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage
er=
hoffte. Der Voranſchlag des Jahres 1927 zeigt, daß
die erwartete Beſſerung leider nicht eingetreten iſt. Zu den
Ein=
nahmeentziehungen und Mehrbelaſtungen des Jahres 1926 trat
zunächſt das fortgeſetzte Wachstum der Laſten der
Wohl=
fahrtspflege. Die Mehrkoſten für das
Wohlfahrts=
amt ſind in dieſem Voranſchlag auf 625 000 Mark berechnet.
Wäh=
rend das Jahr 1913 einen Zuſchuß zu den Armenlaſten in Höhe
von 294 000 Mark aufwies, iſt heute dieſer Zuſchuß
um das 11fache dieſer Summe geſtiegen:
auf rund 3 300 000 Mark pro Jahr. Auf den Kopf der
Bevölke=
rung und die Anzahl der Unterſtützungsempfänger gerechnet
wirdmehrals ein Achtel der Bevölkerung
unter=
ſtützt. Die Geſamtausgabe für die Wohlfahrts= und
Geſund=
heitspflege mußte in dieſem Jahre auf 4388 150 Mark berechnet
werden. Das Wachstum dieſer Koſten und die Direktive für
die Zukunft wird ſelbſtverſtändlich zum Gegenſtand einer ernſten
Spezialberatung gemacht.
Frankfurt a. M. hat den Etat des Wohlfahrtsamtes
bzw. den Etat der unterſtützenden Fürſorge für 1927 von 12
Mil=
lionen auf9 Millionen gekürzt.
In Darmſtadt liegt der beſondere Nachteil vor, daß wir
abſolut gerechnet beinahe.
die gleiche Zahl an Kleinrentnern haben
wie Frankfurt a. M.
Die örtliche Zuſammenſetzung der Bevölkerung bietet nach dieſer
Seite ein ſchwerbelaſtendes Moment für den Etat der Stadt
Darmſtadt. Zu dieſer Steigerung kommt eine weitere Erhöhung
des Beitrags zum Landestheater um 100 000 Mark,
ſo=
daß in beiden Voranſchlagsjahren 1926 und 1927 der
Theater=
beitrag um 200 000 Mark erhöht wurde. Die Stadt Darmſtadt
hatte gegenüber der Staatsregierung und dem Landtag keinen
Zweifel gelaſſen, daß wir mangels neuer Einnahmen zurzeit nicht
im Stande ſind, die ſes Wachstum zu tragen. Es kommen dazu
erhöhte Aufwendungen für die Bauverwaltung (
Herſtel=
lung von Straßen und Häuſern) von 220 000 Mark,
Mehrauf=
wendungen für die Schulen von 250 000 Mark, der im Vor=
jahr mangels Einnahme notwendige Verbrauchder
Reſer=
ven in Höhe von rund 600 000 Mark, die unter allen Umſtänden
nötige Ergänzung des Reſervefonds um 20 000 Mark.
Hierzu kommt der neuerdings ſeitens der Reichsregierung
bo=
ſchloſſene Wegfall der Getränkeſteuer, welche der Stae
Darmſtadt eine Einnahme von rund 250 000 Mark wegnimmt.
Aus Anlaß dieſer Entſcheidung haben die Verwaltungen
ſüddeutſcher Städte erklärt, daß ſie nunmehr dazu
über=
gehen müßten, die Wohlfahrtslaſten einzuſchränken. Der
Wegfall der Getränkeſteuer iſt um ſo bedauerlicher, als ſie
einen Verbrauch, der vermeidbar iſt, in einer nicht
drücken=
den Weiſe belaſtet. Sie muß daher als eine gerechte und
ſozial wirkende Steuer bezeichnet werden, deren Wegfall
bei der derzeitigen Finanznot faſt aller Gemeinden nicht
verantwortet werden kann.
Dieſe in der Hauptſache von dem Willen der ſtädtiſchen
Ver=
waltung nicht abhängigen Tatſachen bedingen mit den
Anmel=
dungen der Aemter im ganzen einen errechneten
Fehlbetrag von 3 Millionen Mark.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei dieſer Sachlage — auf der einen
Seite durch die Reichsgeſetzgebung geregelte Laſten, die
fortge=
ſetzt im Wachstum begriffen ſind, und auf der andern Seite
fort=
geſetzte Einnahmeentziehungen — die Stadt einen ſehr ſchweren
Stand hat.
Trotzdem muß alles geſchehen, was geeignet iſt, mit ſtädtiſchen
Maßnahmen die Geſundung für die Zukunft mit
aller Energie vorzubereiten. Es müſſen leider auch
Entſcheidungen getroffen werden, die bei dieſer Sachlage mit
Härten verbunden ſein müſſen. Das allgemeine Intereſſe, die
Erhaltung der Selbſtverwaltung iſt ſchließlich das Entſcheidende.
Es müſſen in erſter Linie, ſoweit ſie nur möglich,
Ausgabeerſpar=
niſſe erzielt werden. Neben den Vorſchlägen zur Verminderung
der Wohlfahrtslaſten, der Einſchränkung der Schullaſten durch
Einführung einer Schulgelderhöhung für die auswärtigen
Schü=
ler, Sperrung der Anweiſungen für die ſachlichen Ausgaben in
Höhe von 10 Prozent, der beſonderen Unterſuchung der Frage
der Fortführung ſtadteigener Bauten iſt auch die Schaffung einer
Gebühr für Müllabfuhr, Straßenreinigung und
Kanalbenutzungs=
gebühr in Vorſchlag gebracht. Daß die Stadtverwaltung einen
gewiſſen Erſatz dieſer Koſten von ſeiten der Beteiligten
ver=
langen kann, erſcheint nur gericht, wenn mau erwägt, daß neben
der Grundſteuer in anderen Städten der Erſatz dieſer Koſten
ſchon ſeit langer Zeit bezahlt wird. Auf dieſe Weiſe wird nach
den Vorſchlägen der Verwaltung
der Fehlbetrag um 1½ Millionen Mark rund verringert.
Wie ſehr Darmſtadt angeſichts der durch den verlorenen Krieg
bedingten Neuverteilung der Steuereinnahmen ins Hintertreffen
geriet und geſchädigt wurde, geht auch aus folgendem Beiſpiel
hervor: Vor dem Kriege erbrachte die Einkommenſteuer in
Darm=
ſtadt im Jahre 1913 4 305 400 Mark. Davon entfielen auf den
Staat rund 2 Millionen Mark, auf die Stadt 2½ Millionen Mark.
Der Anteil des Staates betrug hiernach 4780 Prozent, der der
Stadt 52,20 Prozent. Heute iſt die Lage ſo, daß das Reich
zu=
nächſt 25 Prozent Anteil vorweg erhält. Von den zu
verteilen=
den 75 Prozent nimmt der Staat ſtatt der früheren 47,80 Prozeut
insgeſamt 65 Prozent in Anſpruch. Der Stadt verbleiben
hiernach 35 Prozent gegen früher 52,20 Prozent.
Darmſtadt iſt durch die örtliche Zuſammenſetzung der
Bevöl=
kerung infolge der Inflation bei dem Einkommenſteuerertrag
be=
ſonders ſchwer geſchädigt worden. Von dem Geſamtſteuerbetrag,
den die Gemeinden im Nechnungsjahr 1925 etatmäßig erwarteten,
entfielen nach einer mitgeteilten Berechnung auf die
Reichsſteuer=
anteile in Mainz rund 48 Prozent, in Offenbach rund 41 Prozent
und in Darmſtadtrund 26 Prozent. Bei dieſer ernſten
Lage darf die Bürgerſchaft das Vertrauen haben, daß die
Stadt=
verordneten=Verſammlung und die Stadtverwaltung alles tun
wird, was geeignet iſt, den Voranſchlag übergangsweiſe ins
Gleichgewicht zu bringen, ſoweit dies nur irgend möglich iſt, und
die Steuerkraft zu erhöhen
Hierzu gehören vor allen Dingen Unternehmungen die
geeignet ſind, den Verkehr und die Gewerbekraft der Stadt
Darmſtadt zu ſtärken.
Hoffen wir, daß auch die von anderen Städten erwartete
Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage in dem neuen
Voranſchlags=
jahr eintreten wird.
Die Auszahlung der Verſicherungsrenten (J. A. K. W. WK. O.) und
Unfallrenten beim hieſigen Poſtamt 1. Die Auszahlung der
Verſiche=
rungs= und Unfallrenten erfolgt am 1. April in der Paketausgabe von
7½—12 Uhr und 2—5 Uhr. Alle Quittungen müſſen am Zahltage
mit der amtlichen Beglaubigung der Unterſchrift, der Lebens= und
Witwenſchaftsbeſcheinigung verſehen ſein. Die Beglaubigung uſp. darf
ſchon jetzt vorgenommen werden. Die am Zahltage nicht abgehobenen
Rentenbezüge werden an den folgenden Werktagen in der Rentenſtelle
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Carolus 47672.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 23. März 1927
Nummer 82
*Chriſientum und Erziehung
lautete der Titel eines Vortrages, den geſtern abend Pfarrer Lie. Jahn
aus Berlin im Feſtſaale des Gymnaſiums auf Veranlaſſung des
Evan=
geliſchen Bundes hielt. Der Redner entwickelte etwa die nachſtehenden
Gedankengänge: In der eng weltlichen Schule gibt es zwei Richtungen;
die eine fordert die Simultanſchule, die andere eine Erziehung in
marxi=
ſtiſchem Sinne. In der Erziehung iſt letzlich entſcheidend die Idee, die
der Erziehung geſtellt iſt. Hellpach hat einmal eine Unterſuchung über
die verſchiedenen Erziehungsideale angeſtellt; er unterſcheidet u. a., das
nationale, das ſoziologiſche, das techniſche und das irrationale Ideal
oder Erziehungsziel. Daneben ſteht noch das humaniſtiſche Ideal, das
zunächſt nach Allgemeinbildung ſtrebt, dann erſt nach Fachbildung. Der
(rzieher der weltlichen Schule kann leichter ſagen, wozu er ein Kind
er=
zieht, aber das chriſtliche Erziehungsideal iſt nicht ſo leicht zu
umſchrei=
ben. Welchen Wert hat nun das Chriſtentum für die Erziehung der
wverdenden Seele? Jede Religion ſchafft ſich ihr eigenes Bildungsziel;
wahre Frömmigkeit iſt in der Geſamthaltung des Menſchen lebendig
und ſo muß ſie ein eigenes Bildungsideal aufſtellen. In der
Berg=
predigt hat die chriſtliche Lebenshaltung ihre ewige Norm erhalten. Zu
welchen Zielen ſucht nun die chriſtliche Erziehung zu führen? Zur
Be=
antwortung dieſer Frage beſprach der Redner den von Spengler
feſtge=
legten Seelentypus des gotiſchen Menſchen und den von Hellpach
be=
ſihriebenen Seelentypus des alviniſchen Menſchen, ſowie die von
Ame=
rika ausgehende Emanuelbewegung. Dieſe erſtrebt eine religiöſe
Neu=
erziehung des erwachſenen Menſchen. Aus dieſer Schilderung, auf die näher
hier einzugehen, der Raum verbietet, zog der Redner die Folgerungen,
daß das Chriſtentum ſittlich=religiöſe Aufbaukräfte birgt und daß die
irreligiös gewordene Seele der gegenwärtigen Zeit wieder nach der
Neligion zurückſtrebt. Das Chriſtentum verlangt ſeeliſche Sammlung,
die Wendung zur Innenwelt, eine eigentümliche Ethik, die
Geſinnungs=
bindung an Gott und die chriſtliche Lebensenergie, die zur
Schickſals=
üiberwindung führt. Ohne fromme Innenſchau gibt es keine chriſtliche
Erziehung. Man glaubt in der Moralpädagogik vielfach, daß das
Wiſſen um das Gute bereits das Gute tun ſei; gewiß muß man das
Wiſ=
ſen über das Gute anerkennen, aber das Entſcheidende iſt der Wille,
das ethiſche Verantwortungsbewußtſein. Den Staatsgedanken und den
Volksgedanken, ſollen wir hochhalten, aber eine ethiſche Erziehung
be=
deutet die ſtaatsbürgerliche Erziehung nicht. Wer aber Gott liebt muß
die Menſchen lieben, muß die Gemeinſchaft lieben. Die chriſtliche
Er=
ziehung ſchafft eine ſolche Gemeinſchaft, und zwar nicht nur räumlich,
ſondern auch ſeeliſch. Die werdende Seele muß ſtark werden für die
Forderungen des Lebens. Jede wahre chriſtliche Erziehung will eine
Erziehung zur Lebensenergie ſein und zur Schickſalsüberwindung. Der
in England entſtandene Deismus glaubte die Welträtſel durch eine
Ver=
nunftreligion gelöſt zu haben, aber die hiſtoriſche Entwickelung ging
an=
dere Wege durch die Erweckungsreligion. Eine ähnliche Entwickelung
machen wir durch. Die ſittlichen Kräfte des Chriſtentums ſind an zwei
Lebensmächte gebunden, an den hiſtoriſchen Boden, die Konfeſſion und
an die Kirche. Es gibt kein Chriſtentum ohne Konfeſſion und ohne
Ge=
meinſchaft. Eine künſtliche Religion iſt keine lebendige Religion und ein
künſtlicher Religionsunterricht iſt kein lebendiger Unterricht. Zum
Schluß des Vortrags regte der Redner die Schaffung gemeinſamer
Arbeitskreiſe von Pädagogen und Theologen an, um ſo eine
erſprieß=
liche Arbeit für die Erziehung zu leiſten. Der außerordentlich feſſelnde
Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Vorſitzende
der hieſigen Ortsgruppe des Evangeliſchen Bundes, Herr Profeſſor Lic.
Matthes, wies auf die reiche Fülle der Gedanken in dem Vortrage hin
und ſprach dem Redner herzlichen Dank aus. Der Vorſitzende bat um
Vorſchläge, wie das Vortragsweſen des Bundes geſtaltet werden möchte,
um weitere Kreiſe für den Beſuch dieſer Vorträge auf wiſſenſchaftlicher
Grundlage zu gewinnen.
Zählung der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen.
Am 20. Oktober b. Js. hat bei den Verſorgungsämtern wiederum
eine Zählung der rentenbezugsberechtigten Kriegsbeſchädigten und der
verſorgungsberechtigten Hinterbliebenen der Kriegsteilnehmer
ſtattge=
funden, deren Ergebniſſe für den Bereich des Hauptverſorgungsamts
Kaſſel, das die Provinz Heſſen=Naſſau, die Länder Thüringen, Heſſen
und Waldeck und den Kreis Wetzlar umfaßt, im folgenden kurz
wieder=
gegeben ſeien.
Im Jahre 1923 wurden im Gegenſatz zur Unfallverſicherung die
Kriegsbeſchädigten, bei denen die durch die Folgen der Dienſtbeſchädigung
verurſachte Minderung der Erwerbsfähigkeit weniger als 25 b. H.
be=
trug, abgefunden; ihnen wird ſeither zwar in gewiſſem Umfang noch
Heilbehandlung, nicht mehr aber Rente gewährt. Durch dieſe Abfindung
iſt die Zahl der rentenbezugsberechtigten Kriegsbeſchädigten ſtark,
näm=
lich im ganzen Reich von rund 1 275 000 auf rund 721 000 geſunken, ſo
daß bei der Zählung im Oktober 1924 im Bereich des
Hauptverſorgungs=
amts Kaſſel noch 67 425 kriegsbeſchädigte Rentenempfänger feſtgeſtellt
wurden.
Bei der Zählung vom 2. Oktober v. Js. ergaben ſich nun 68 176
rentenbezugsberechtigte Kriegsbeſchädigte; ihre Zahl hat ſich alſo in den
letzten 2 Jahren nicht vermindert, vielmehr überſtiegen die Zugänge den
Abgang durch Tod und Wegfall der Rente infolge Beſſerung des
Ver=
ſorgungsleidens. Von den 68 176 Kriegsbeſchädigten ſind 29 921
ſchwer=
beſchädigt, d. h. um wenigſtens 50 v. H. in der Erwerbsfähigkeit
ge=
mindert.
Zu der Rente wird unter gewiſſen Vorausſetzungen eine
Ausgleichs=
zulage gewährt, durch die das frühere Arbeitseinkommen des
Beſchädig=
ten berückſichtigt werden ſoll; ſie ſtuft ſich je nach der Bedeutung des
früheren Berufs in eine einfache und eine erhöhte Ausgleichszulage.
Nach der Zählung beziehen 7002 Beſchädigte keine, 791 die erhöhte,
60 38, alſo die überwiegende Mehrzahl, die einfache Ausgleichszulage.
25 300 Beſchädigte beziehen eine Frauenzulage; verſorgungsberechtigte
Kinder, das ſind im allgemeinen die Kinder unter 18 Jahren, ſind 101 786
vorhanden.
Die Zahl der verſorgungsberechtigten Hinterbliebenen der
Kriegs=
teilnehmer (Witwen, Waiſen und bedürftige Eltern) beträgt für den
Be=
reich des Hauptverſorgungsamts Kaſſel 135 459. Auffallend gering iſt
dabei die Zahl der Waiſen; ſie kennzeichnet insbeſondere die Provinz
Heſſen=Naſſau als eines der kinderärmſten Gebiete Deutſchlands; nur im
Freiſtaat Sachſen, in Berlin und in Hamburg iſt die Zahl der Waiſen
verhältnismäßig noch geringer.
Im allgemeinen zeigt die Zählung, daß die vielverbreitete Meinung,
die 8 Jahre nach dem Krieg bereits mit einer erheblichen Senkung der
Verſorgungsberechtigten rechnete, durchaus irrig iſt. Allerdings wird
die Steigerung der verſorgungsberechtigten Kiesbeſchädigten zum Teil
auf die Not weiter Volkskreiſe, die früher wegen günſtiger
Einkommens=
verhältniſſe auf die Verſorgung verzichteten, und auf den ſeit der
Feſt=
ſetzung der Währung geſtiegenen Wert der Rente zurückzuführen ſein.
Daß dabei auch in den nächſten Jahren mit einer weſentlichen Abnahme
nicht zu rechnen iſt, ergibt ſchon die Tatſache, daß die Hauptmaſſe der
Kriegsbeſchädigten im Alter von 28—50 Jahren ſteht.
* Bau= und Kulturgeſchichte am Mittelrhein.
Oritter Vortrag.
Von den Bündniſſen ausgehend, die die Städte zum Schutz gegen
das überhandnehmende Raubrittertum ſchloſſen, ſchilderte Herr Profeſſor
Dr. Ing. A. Zeller die Zuſtände während des Interregnums, der
kaiſerloſen ſchrecklichen Zeit, die aber nicht darum ſo genannt wurde,
weil es damals in Deutſchland keinen Kaiſer gab, ſondern weil es an
jedem Organ der öffentlichen Gewalt fehlte. Die Folge der
Städte=
bündniſſe — Rheiniſcher Städtebund, Hanſa, Schwäbiſcher Städtebund
— waren Bündniſſe der Ritterſchaft, und die Geſchichte einer in
Darm=
ſtadts nächſter Umgebung gelegenen Burg, der Tannenburg bei Seeheim,
ſpiegelt jene unruhigen Zeitläufte im kleinen wieder. Rudolf von
Habs=
burg, dem die Zeitgenoſſen eine ſolche Energie gar nicht zugetraut
hat=
ten, ſäuberte dann in mehreren Streifzügen den Südweſten des Reiches
und hielt über zahlreiche Ritter ein hartes Strafgericht ab. So
kehr=
ten Ruhe und Ordnung zurück, und der Rhein wurde zum Mittelpunkt,
zur Hauptſtraße des damaligen Handels und Verkehrs. Die Kaufleute
bauten in Mainz und anderen Städten mächtige Kaufhäuſer, die dem
Warenverkehr als Sammel= und Verteilungslager dienten. Das alte
Mainzer Kaufhaus hat leider ganz unnötiger Weiſe einem Marke
veichen müſſen. In den Städten wuchs der Reichtum, das
Kunſthand=
werk blühte, und zwiſchen den erſtarkenden Zünften und der alten
Stadt=
ariſtokratie kam es zu Kämpfen um die Macht. Die Biſchöfe von Mainz,
die um ihrer Sicherheit willen zeitweilig in Bingen und Eltville
reſidier=
ten, ſtützten ſich bei, ihren Fehden mit der Stadt Mainz auf die Zünfte
und erbauten ſich am Rheinufer die trutzbewehrte Martinsburg, nach
der Stadt ſtark befeſtigt, nach dem Strom eine Pforte für eine Flucht
zu Schiff offen laſſend. Auch dieſes Bollwerk iſt uns leider nicht
erhal=
ten geblieben, 1812 wurde es abgeriſſen. Mehr iſt in Frankfurt
be=
wahrt worden und die verantwortlichen Perſönlichkeiten bemühen ſich,
wenn man von unhiſtoriſchen Reſtaurationen am Römer abſieht, das
Bild der Frankfurter Altſtadt unverändert und hiſtoriſch treu zu wahren.
Frankfurt bietet auch jetzt noch einen guten Ueberblick über die
Woh=
nungsbaukunſt der Gotik und Frührenaiſſance, und die Geſchichte der
einzelnen Stadterweiterungen wie Stadtbefeſtigungen liegt urkundlich
klar vor unſeren Augen. Beſonders bemerkenswert iſt die Baugeſchichte
des Frankfurter Domes (richtiger Pfarrkirche genannt), der, aus engſter
Platzanlage entwickelt, ein Novum bildet. Das Querſchiff übertrifft die
Linie Turm=Chor an Länge. Erinnerungen an eine glanzvolle
Stadt=
vergangenheit erwecken Bilder von Oppenheim und ſeiner herrlichen
Katharinenkirche, die ſich in das Stadt= und Landſchaftsbild gleich
wun=
dervoll einfügt. Die filigranartigen Köſtlichkeiten an den großen
gothi=
ſchen Fenſterroſen ſind wahrſcheinlich franzöſiſchen Steinmetzen
zuzu=
ſchreiben.
Zahlreiche Lichtbilder (aus dem alten Mainz und Oppenheim, vom
Römer und Dom in Frankfurt) und Darſtellungen von Plänen und
Skizzen belebten die Vorleſung, die, wie die vorhergehenden, ſteigendem,
dankbarem Intereſſe begegnete.
H. W W.
Zum Beſſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 — 23000
Für die Woche von Montag, den 21. März,
bis Samstag, den 26. März, werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 23001—32000
Kaſſeſtunden: Vormittags von 8½½ bis 4 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½ Uhr. Samstags
(St. 4800
nachmittags geſchloſſen
— Annahmeſielle im 1. Stock. —
Städtische Sparkasse Darmstadt
Stoffnepper überall am Werk.
— Hausbeſitzer=Verſammlung. Heute, Mittwoch, abends 8 Uhr, hält
der Darmſtädter Hausbeſitzer=Verein in der Turnhalle am Woogsplatz
ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab, daran anſchließend eine
Proteſtverſammlung gegen den Nichtabbau der
Zwangswirt=
ſchaft in Heſſen durch die Heſſiſche Regierung. Die Heſſiſche Regierung
begründet ihren ablehnenden Standpunkt mit den Erfahrungen, die
angeblich in anderen Ländern mit der Lockerung der Zwangswirtſchaft
gemacht worden ſein ſollen. Dieſe Erklärungen ſtehen im Widerſpruch
mit den tatſächlichen Verhältniſſen und insbeſondare auch mit dem
Urteil, das der Reichsarbeitsminiſter Dr Brauns vor einigen Tagen
im Reichstag über die Verhältniſſe in den Ländern wie Württemberg,
Baden, Bayern, Thüringen uſw., die mit der Lockerung der
Zwangs=
wirtſchaft bereits weiter vorgeſchritten ſind, abgegeben hat. Er erklärt,
daß ſich dort kaum nennenswerte Anſtände ergeben hätten. Im üiber die
Verhältniſſe in Württemberg, das mit dem Abbau der Zwangswirtſchaft
bahnbrechend vorgegangen und am weiteſten vorgeſchritten iſt, von
authentiſcher Seite unterrichtet zu werden, hat ſich, auf Erſuchen der
Leitung des Darmſtädter Hausbeſitzer=Vereins der Vorſitzende des
Stuttgarter Hausbeſitzer=Vereins, Herr Beßmer, bereit erklärt, am
heutigen Abend in der Hausbeſitzer=Verſammlung in der Turnhalle
am Woogsplatz über „Die Notwendigkeit des Abbaues der
Zwangswirt=
ſchaft und deſſen Folgen” zu ſprechen. Auch die Regierung und die
Parteien ſind eingeladen. Die Verſammlung beginnt um 8 Uhr, und
es iſt zu erwarten, daß die Hausbeſitzer Darmſtadts die Gelegenheit
wahrnehmen, einen Redner über die Verhältniſſe in einem
Nachbar=
land zu hören. Zutritt haben nur Hausbeſitzer. Dem Vortrag voraus
geht die Hauptverſammlung mit dem Bericht des Vorfitzenden.
— Mieter=Jubiläum. Es dürfte nicht allzu häufig vorkommen, daß
ein Hausbeſitzer 35 Jahre lang in einem Haus zur Miete wohnt. Dieſes
ſeltene Ereignis begeht am heutigen Tage Herr Auguſt von Heſſert,
der frühere langjährige Vorſitzende und jetziges Ehrenmitglied des
Darmſtädter Hausbeſitzer=Vereins, der jetzt volle 35 Jahre lang ununter
brochen im Hauſe der Frau Schäfer Ww., Martinſtraße 14, zur Miete
wohnt. Gewiß ein ehrendes Zeugnis ſür beide Teile und ein Beweis
dafür, daß man ſogar als Vorſitzender des Hausbeſitzer=Vereins treuer
Mieter ſein kann.
Hauſierer mit engliſchen Stoffen treiben zurzeit ihr Unweſen in
Hamburg, Leipzig, Chemnitz und verſchiedenen Städten Badens. Es
ſei deshalb an dieſer Stelle vor dieſen Elementen gewarnt, die
auf=
treten, um Geſchäfts= und Privatleuten „garantiert echt engliſche Stoffe‟,
zum Kauf anzubieten. Die Verkäufer geben dabei an, es handle ſich um
geſchmuggelte engliſche Ware, die ſie mit Flugzeug nach Deutſchland
ge=
ſchafft hätten. Es haben ſich ſchon viele Leichtgläubige gefunden, die
auf den Schwindel hineingefallen ſind. Bei dem Angebot handelt es ſich
weder um engliſche noch um geſchmuggelte Ware. Wie die
Nach=
prüfung ergeben hat, entſtammen die Stoffe deutſchen Fabrilen
und werden von den „Engländern” bei Leipziger Geſchäften gekauft,
deren Inhaber von der betrügeriſchen Abſicht dieſer Käufer keine Ahnung
haben. Die an ſich nicht ſchlechte Ware hat England nie geſehen, und
der Preis, der dafür gefordert wird, iſt viel zu hoch. Stoffe,
die mit 24 bis 30 Mark vollauf bezahlt ſind, werden von den
An=
preiſern mit 100 bis 150 Prozent Nutzen weiterverkauft.
In Baden arbeiten ſie mit einem anderen Trick. Dort ſind es
Be=
trüger, die mit Auto vorfahren und billige Wäſche anbieten,
z. B. ein Handtuch ſür 20 Pf. uſw. Sie nehmen dann größere
Be=
ſtellungen an und verſprechen Lieferung innerhalb 8 Tagen. Zuletzt
bringen ſie Anzugſtoff im Stück vor, für die ſie (etwa vier Anzüge)
360 Mark verlangen. Sie laſſen mit ſich handeln und gehen im Preiſe
bis zu 150 Mark herunter. Wäſche liefern ſie überhaupt nicht, die
ver=
kauften Anzugſtoffe ſind minderwertig und kaum die Hälfte des
Kaufpreiſes wert; auch ſtimmen die angegebenen Maße nicht. Die
Schwindler geben an, daß es ſich um echt engliſche Ware handle.
— Schloß=Café. Auf die heutigen Veranſtaltungen ſei hierdurch
beſonders hingewieſen. Im Nachmittags=Konzert wird in weiteſtem
Maße den Wüinſchen des Publikums Rechnung getragen, ebenſo
ver=
ſpricht der Geſellſchaftsabend einigg anregende Stunden. (Näheres
ſiehe Anzeige.
— Eine Auswanderer=Fürſorgerin in Hamburg. Der Verein
„Freundinnen junger Mädchen” der ſchon 50 Jahre lang alleinreiſende
weibliche Jugend betreut, hat in Gemeinſchaft mit dem früheren
Reichs=
wanderungsamt eine Fürſorgerin (Annie Ohlert, Hamburg 26,
Gries=
ſtraße 55) angeſtellt. Sie holt die jungen Auswandererinnen, die ihr
gemeldet werden, vom Bahnhof ab, bringt ſie gut unter, begleitet ſie
zur Schiffslinie, zur Gepäckabfertigung, zur ärztlichen Unterſuchung,
zur Einſchiffung uſw. — Gegebenenfalls meldet ſie ihre Schützlinge
auch drüben an, damit ſie bei der Landung, bei eventueller Weiterreiſe
oder beim Heimiſchwerden im fremden Weltteil freundliche Hilfe finden.
Lokale Veranſkaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind anzſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
beriet in ſeiner geſtrigen Sitzung die Regierungsvorlage über die
ſtreckung des Finanzgeſetzes von 1926 auf die erſten drei Mongte
Finanzjahres 1927; die Vorlage wurde mit allen gegen drei
Stimmn=
genehmigt. Hierauf wurden 1500 Mark zu den Vorarbeiten zum Scr
der Gemeinde Dietesheim bei Offenbach gegen Hochwaſſer und Eisg in
bewilligt. Eine Vorlage über die Durchführung des Geſetzes
über
Errichtung ſtaatlicher Bauämter, hier die Zurverfügungſtellung der Ai
tel für die perſönlichen Koſten, wurde ſodann beraten. Mit dem
krafttreten des Geſetzes über die Errichtung der ſtaatlichen Bauämap
ſind die oberen und mittleren Baubeamten der Kreiſe als Staatsbegm
zu übernehmen. Die erforderlichen Mittel hierfür find in Kapitel
Titel 1 des Staatsvoranſchlags bereits vorgeſehen. Die
Regierungy=
bittet die Ermächtigung, die Gehälter der in Frage kommenden Beam
vom 1. April an auf die im Staatsvoranſchlag vorgeſehenen Sum.
einſtweilen zu verrechnen. Der Finanzausſchuß ſtimmte dem zu. 4
folgte die Beratung der Vorlage über das Steuervorauszahlungsggs
In Abſatz 2 des Artikels 1 wurden die Worte geſtrichen „nur für efüe
Teil des Rechnungsjahres” und dafür eingeſetzt „für das Rechnunr
jahr‟ Es lag ein Antrag Kaul und Genoſſen vor, deſſen erſte Poſije
durch den Mietpreisaufſchlag erledigt iſt. Nach der zweiten Poſition o
die geſamte 10prozentige Erhöhung der Miete zum Wohnungsneute
verwendet werden. Dieſer Antrag wurde mit 7 gegen 6 Stimmen
gelehnt. Ein Antrag Dr. Leuchtgens, der die 10prozentige Mieterhöhs,
nicht der Steuer unterworfen haben will, wurde auch abgelehnt.
Antrag Kindt, die aus der Mietpreisſteigerung aufkommenden Betan.
zu 8 vom Hundert den Hausbeſitzern und zu 2 vom Hundert den
meinden zu überlaſſen, wurde ebenfalls abgelehnt. Die Regierungsso
lage wurde hierauf mit folgenden Aenderungen angenommen: Die o
auszahlung an Sondergebäudeſteuer erhöht ſich um 26 vom Hundert:)
nach Satz 1 ſich errechnenden Betrags, falls der zu Grund gelegte Stere
wert 7000 Mark überſteigt. Ferner wurde noch eine
Entſchließung=
genommen, die Regierung zu erſuchen, den Zuſchlag zur vorläuf ie
Sondergebäudeſteuer für 1927 auf Antrag bis zur endgültigen Ve un
lagung zur Steuer zu ſtunden, wenn es ſich um nicht vermietete Eije
häuſer von nicht mehr als 10000 Mark handelt, deren Eigentümer .m
nicht mehr als 100 Mark Einkommenſteuer zu zahlen hatten und deun
ſonſtiger Grundbeſitz nicht mehr als 10 000 Mark Steuerwert hat. I
Steuerwert gilt der Wert von 1914. Der Artikel 6 der Vorlage wri
mit einer kleinen Aenderung angenommen, um den Gemeinden mi
Spielraum bei der Anſetzung der Steuer zu geben. Ein Antrag Ame
meier—Galm, das Vorauszahlungsgeſetze abzulehnen, iſt durch die A
nahme des Geſetzes erledigt. Ein Antrag Roth, Hilfsſchulentlaſſerr
eine Beihilfe zu gewähren, wurde abgelehnt, da dies ſchon durch d
Bezirksfürſorgeverbände geſchieht.
* Aufwertung von Provinzialſchulden. Drei Mitglieder des An
vinzialtages, Oekonomierat Fritſch (Dilshofen), Stadtverordneter
(Offenbach) und Bürgermeiſter Porth (Offenbach) haben dem Pro=u
zialtag der Provinz Starkenburg den Antrag eingereicht, die Schu.
der Provinz mit 25 v. H. anzuerkennen und vom Jahre 1925 ab n
dem Zinsſatz, der im Umwertungsgeſetz vom Juli 1925 vorgeſchrin
iſt, zu verzinſen. Die Schulden ſtammen aus der Zeit bis zum Am
1914 einſchließlich und betragen rund eine Million, die nach einer 2—n)
zentigen Aufwertung mit 250 000 Mark zurückzuzahlen wären.
Polizeibericht Ein raffinierter Betrüger feſtgenommen.
Laufe des geſtrigen Tages erſchien in verſchiedenen hieſigen Geſchäre
ein gutgekleideter, gewandt auftretender Mann im Alter von en
30 Jahren und beſtellte im Auftrage einer Pfarrersfamilie Auswh
ſendungen in Herrenhemden und Kinderanzügen, die zu beſtinme
Zeiten in die Wohnung des Pfarrers geſchickt werden ſollten. Der
trüger erwartete die Ueberbringer der Ware in der Nähe des Pfir
hauſes und nahm dieſen unter irgend einem Vorwand die Pakete u
die er dann bei der Gepäckaufbewahrungsſtelle des Hauptbahnhofes —N
in ſeiner Wohnung in Sicherheit brachte. Ein Hausburſche, der auch e
von dem Betrüger beſtelltes Paket an den Pfarrer abzuliefern hart
ſchöpfte Verdacht, als der Schwindler auf der Straße das Paket au
gehändigt haben wollte. Als der Betrüger werkte, daß er in die
Falle mit ſeinen unlauteren Machenſchaften keinen Erfolg erzise
konnte, bat er den Hausburſchen, einige Augenblicke bis zur Erledig:n
eines kleinen Auftrages zu warten, um dann gemeinſam in die Pfarpir
wohnung gehen zu können. Dieſe Ausrede machte er aber nur, um
Bedenken des Hausburſchen zu zerſtreuen und ſchnell aus der nun
ihn gefährlich werdenden Gegend zu berſchwinden. Auf die nun
ſtatteten Anzeigen hin konnte der Schwindler in der Nähe der PfarEin
wohnung feſtgenommen werden. Es handelt ſich um den ſtellungslzie
Elektrotechniker Georg Löchner aus Worms. Eine ſofort in ſeiner Ao
nung in Worms vorgenommene Durchſuchung förderte noch eine gwif
Anzahl neuer Bekleidungsſtücke uſw. zutage, die Löchner auf die glach
Art und Weiſe in den Städten Mannheim, Ludwigshafen und Fram—)
thal erſchwindelt hat. Unter anderem befindet ſich unter dieſen Stäe
eine wertvolle Damenpelzjacke, die er am vergangenen Samstag
einem hieſigen Pelzwarengeſchäft erſchwindelte, Löchner iſt beri,
mehrmals wegen Betrügereien vorbeſtraft. Er wurde dem Amtsgene
zugeführt. — Aus einem Hausflur in der Grafenſtraße wurde vorgeſ—n
vormittag ein Herrenfahrrad entwendet. Als Täter konnte geſtern
wegen Unregelmäßigkeiten bei der Heag entlaſſener Schaffner ermine
und feſtgenommen werden. — Einem hieſigen älteren Manne wurd,
als ihn ein Unbekannter auf offener Straße um ein Almoſen anſpuſ
eine ſilberne Herrenuhr mit brauner Haarkette entwendet. Der Tc
iſt etwa 40 Jahre alt, von kleiner Statur und war mit dunkelgrer
Hoſe, brauner Joppe, dunkelbraunem Hut und ſchwarzen alten Schmi
ſchuhen bekleidet. Es handelt ſich um eine alte Schlüſſeluhr mit ei ve
kleinen Goldrand. Auf der Innenſeite des Schlußdeckels befindet ſi
ein Reiter zu Pferde und ein kleines Schiffchen.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei, Outsgruppe Darmſta
Alle, die an der Feſtkundgebung aus Anlaß der 60 Jahr=Fi
der Nationalliberalen Partei und um Gedächtnis des 112. Geburtsted
von Bismarck am Montag, den 28. März, teilnehmen wollen, werk
dringend gebeten, ſich möglichſt umgehend Eintrittskarten zu beſorſ
(bei der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei, Rheinſtraße 22, Fu1
ruf 1304 und 3540 oder im Verkehrsbüro am Schloß),
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspark,
Heute, Mittwoch abends 8 Uhr, Gruppenabend bei Sitte (Alpenveren
zimmer). Ein Mitglied wird einen Vortrag über „Aus Sonnentae
deutſcher Weltgeltung” halten. Die Mitglieder werden um zahlre
Beteiligung gebeten; Gäſte können eingeführt werden.
Antrag der Deutſchen Volkspartei im Landtre
Zur Frage der Staatsdienſtanwärter (Druckſ. Nr. 874) beantragen H7
Der Landtag möge beſchließen, die Regierung um eine Vorlage zu
ſuchen, durch die noch für den Staatsvoranſchlag des Jahres 1927
für alle Dienſtzweige gleiches Verhältnis von mindeſtens 1:10 für
dauernd notwendigen, von Anwärtern beſetzten Stellen gegenüber
von feſt angeſtellten Beamten verſehenen Stellen herbeigeführt w‟
Dingeldey, Dr. Keller, Birnbaum und Fraktion.
— Beamtenbank Darmſtadt. Es wird nochmals darauf
hingewieſen, daß am 26. März, nachm. 3½ Uhr, für die Mitglieder des
Landkreiſes, und am 27. März, vorm. 10 Uhr, für die Mitglieder des
Stadtkreiſes Darmſtadt im Kaiſerſaal, Grafenſtraße, die Wahl zur
Ver=
treterverſammlung der Beamtenbank. Darmſtadt e. G. m. b. H.
ſtatt=
findet.
Tageskalender für Mittwoch, den 23. März 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, E 16, Anf 7½ Uhr, E
10 Uhr: „Cardillac.” — Kleines Haus, abends 8 Uhr: Elektr 4
Konzert. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Donnerwetter — g!
famos!“ — Darmſt. Hausbeſitzerverein, abends 8 L)
Woogsplatz=Turnhalle: Proteſt=Verſammlung. — Evangeli 72
tions=Vortrag, abends 8½ Uhr, Bürgerhof. — Evange
ſaltions=Vortrag, abends 8½ Uhr, Feierabend. — Lieder
abend Eliſ. Vidor, abends 8 Uhr: Muſikvereinsſaal.
Verein f. naturgem. Lebens= u. Heilweiſe, abe
8 Uhr, Fürſtenſaal: Oeffentl. Vortrag. — Konzerte uſw.: Sch10
kaffee, Perkeo, Café Rheingold, Hottes, Ludwigshöhe. — KinovO
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 24. März 1927—
Heſſ. Forſtamt Dieburg, vorm. 9 Uhr, Gaſtwirt Lehr, A
heim: „Nutzholz=Verſteigerung. — Heſſ. Forſtamt Grof
Gerau, vorm. 9 Uhr, „Zur Krone”; Nutzholz=Verſteigerung.
benhan
Groß=1
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 24. März 1927.
(Nach der Wetterlage vom 22. März 1927.)
Bei ſchwacher Luftbewegung wolkig, mild und ſtellenweiſe Niederſchla”
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Saupiſchriftleitung Rudo Maupe
Verantworilich für Politi und Wirtſchaft Rudeli Mauve u Feu ſie on Reig
Ausland und Heſſiſche Nachrichten Mar Sireete= für Sport, I. Eugen Bußime
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt. Andreae Bauef, ſi
Juſeratenteil Willy Kuble, Druck und Verlag C. C. Wi tich — jämtlich i Dammle"
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantte der Rückſendung n ich 1 übernemme-
ae
Nummer 82
Mittwoch, den 23. März 1927
Seite 2
Aus Heſſen.
Starkenburg.
ietläülgef e in an Ace ſholce de lealtzun de
g.usſchüſſe für die Durchführung des Feſtes, das wohl das größte ſeiner
grt werden wird, das wir bisher hier begangen haben, rechnet man
dach mit einem Zuſtrom von weit über 4000 auswärtigen Gäſten, ſind
nwildet und die umfangreichen Vorarbeiten im vollen Gang.
Erfreu=
ſickerweiſe zeigt ſich ſchon jetzt die rege Anteilnahme der Griesheimer
„svölkrung an dem Feſt, indem dem Verein ſchon eine recht hübſche
An=
uchl wertvoller Kunſtgegenſtände als Preiſe von Vereinen und Privaten
za tiftet worden ſind oder in Ausſicht geſtellt wurden. Jedenfalls beſteht
de gewiſſe Hoffnung, daß man von ſeiten der hieſigen Einwohnerſchaft
urn Verein in dieſer Himſicht jegliche Unterſtützung zuteil werden läßt,
ur dem Wettſtreit zu einem vollen Erfolg zu verhelfen und den guten
huf unſerer Gemeinde als Feſtort zu neuem Anſehen zu bringen.
H. Eberſtadt, 21. März. Der Klapperſtroch iſt da! Am
exten Freitag iſt er wieder angekommen und hat ſeine alte Wohnung in
utiger Höhe auf dem Fabrikſchornſtein der alten Hefefabrik bezogen.
s-iner Freude über die glückliche Ankunft gab er durch lautes Ge=
% pper Ausdruck. Die Störchin muß mit ihrer Ueberſiedlung noch
war=
er, bis die Wohnung „hergerichtet” iſt. Gevatter Storch iſt damit
uäßig beſchäftigt und bemüht, „ihr” einen würdigen Empfang zu be=
=üten. Alt und Jung erfreut ſich dieſes neueſten Ereigniſſes, das uns
de Gewißheit gibt, daß der Winter vorbei iſt und der Frühling im
Ande Einzug gehalten hat. — Schülerbad. Das Schülerbad in der
Seonorenſchule geht ſeiner Vollendung enteggen, ſo daß die Eröffnung
n Beginn des neuen Schuljahres beſtimmt erfolgen kann. Es ſind
ver Wannen und fünf Brauſebäder geſchaffen worden, die für die
drin=
geidſten Bedürfniſſe zunächſt einmal ausreichen werden. Jedes
Wan=
mei= und Brauſebad iſt als Kabine für ſich abgeſchloſſen und erhält
elek=
r ſche Beleuchtung. Die Badeeinrichtung wird, wie ſich jetzt ſchon
über=
iegen läßt, einen tadelloſen Eindruck machen und zur Benutzung
an=
eizen. Das Bad iſt in erſter Linie für die Schule geſchaffen worden,
eboch wird es, allerdings nur in einem infolge des Schulbetriebs zu
aſchränkendem Umfange, zur allgemeinen Benutzung freigegeben
werden. Mit der Aufſtellung einer Badeordnung wird ſich der
Gemeinde=
rick in nächſter Zeit beſchäftigen. Die Eröffnung des Bades ſoll mit
einer entſprechenden Feier an Ort und Stelle verbunden werden.
* Pfungſtadt, 22. März. Die Volksbank Pfungſtadt e. G.
m b. H. hält ihre 65 ordentliche Generalverſammlung am Sonntag,
der 27. März, nachmittags 4 Uhr, im Saalbau Vögler ab. Die
Jahres=
urhung für 1926 liegt gegenwärtig im Geſchäftslokal der Volksbank
zin Einſicht der Mitglieder auf.
r. Babenhauſen, 21. März. Die Ortsgruppe des Odenwaldklubs
Yeburg ſtattete am Sonntag nachmittag dem hieſigen Wanderklub
Berg auf” einen Beſuch ab, der der Beſichtigung unſeres Städtchens
urd der Vertiefung freundnachbarlicher Beziehungen gewidmet war,
Von der Wandererkapelle am Bahnhof in Empfang genommen,
mar=
ſisierte der ſtattliche Zug der Gäſte mit Muſik durch die Straßen zum
2chloſſe. Dort begrüßte Herr Gewerbelehrer Schepp als 1.
Vereins=
wrſitzender die Verſammlung mit herzlichen Worten. Herr Oberreal=
Irer Krauß, der die Führung nach den hiſtoriſchen Stätten unſerer
ar Geſchichte und Alter reichen Stadt übernahm, gab in ſachtundiger
Aeiſe bereitwilligſt Auskunft und die notwendigen Erläuterungen.
Be=
ſondere Aufmerkſamkeit erregte unſere altehrwürdige Kirche mit ihren
uertvollen Holzſchnitzereiwerken und alten Grabmälern. Einige
gemüt=
liche Stunden des Zuſammenſeins verbrachten die beiden Vereine noch
in Gaſthaus „Deutſcher Hof” bei Muſikvorträgen der Wandenkapelle,
Gefang und heiteren Vorträgen. Den Dank der Gäſte für den
liebe=
wllen Empfang erſtattete der Vorſitzende der Ortsgruppe Dieburg, Herr
Arntsgerichtsrat Becker, der den Wanderklub „Berg auf” in herzlichen
Aorten zum Gegenbeſuch einlud.
* Groß=Umſtadt, 21. März. Die Landwirtſchaftliche Bezugs= und
ASſatzgenoſſenſchaft Groß=Umſtadt hielt am Samstag abend ihre
ordent=
liche Generalverſammlung im Gaſthaus „Zur Brücke” unter der Leitung
dis Herrn Ludwig Eidmann ab. Herr Profeſſor Dr. Biedenkopf verlas
dim Geſchäftsbericht über das Jahr 1926 und machte intereſſante
Mit=
telungen über den Stand der Mitgliederzahl und den Bezug und Abſatz
rEi4) vn Futter= und Düngemitteln. Die genehmigte Bilanz ergab einen
in de Ar! Aeingewinn von rund 2015 Mark. Derſelbe ſoll zu einer 10prozentigen
WAH Verzinſung der Geſchäftsguthaben ſowie zur Beſchaffung einer Kutruff=
Wal Ackerſchleife und einer Cambridge=Croßkillwalze verwandt werden. Die
W7) denn noch verbleibende Reſtſumme ſoll zu gleichen Teilen dem
Reſerve=
finds und der Betriebsrücklage zufließen. Endlich wurde beſchloſſen, eine
fihrbare Spritze zu beſchaffen, um damit die überhandnehmende
Hed=
d richplage mit dem neu in den Handel gebrachten Mittel „Raphanit”
huu ] efolgreich zu bekämpfen. Bei der Wahl wurde Herr Ludwig Weber 4
aff Me/k) wreder in den Vorſtand und die Herren Adam Fleck und Heinrich
Däſch=
ner in den Aufſichtsrat gewählt. — Zum Schluſſe wurde ſeitens des
ſe 21 Aorſtandes der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaft zu Darmſtadt durch
derrn Verbandsreviſor Wagner dem Vorſtandsmitglied Herrn Heinrich
2örr, der nunmehr 31 Jahre lang erfolgreich im Genoſſenſchaftsweſen
Aufᛋ urſerer Stadt tätig iſt und als 87jähriger bei voller geiſtiger und
körper=
licher Friſche heute dem Vorſtande angehört, unter Worten der
An=
erkennung und Dankbarkeit eine künſtleriſch ausgeführte Ehrenurkunde
ürerreicht.
* Reichelsheim i. Odw., 22. März. Ferkelmärkte —
Zucht=
vEehmarckt. Nach laugen Bemühungen unſerer umſichtigen,
tat=
träftigen Gemeindeverwaltung iſt es endlich gelungen, mit Hilfe des
Lrndw.=Kammer=Ausſchuſſes, die von früher her bekannten
Reichels=
heimer Märkte wieder ins Leben zu rufen. Es iſt damit einem dringenden
Bedürfnis ſowohl der Käufer als auch der Landwirte hieſiger Gegend
Rochnung getragen, da es wohl kaum in unſerem Teil des Odenwaldes
einen Platz gibt, der mit Rückſicht auf ſeine zentrale Lage für einen
lonwirtſchaftlichen Markt geeigneter iſt als gerade Reichelsheim. Der
eite Ferkelmarkt findet hier Montag, den 28. März ds. Js., vormittags
arf dem Marktplatz ſtatt. Die Ferkelmärkte finden dann weiter alle
14 Tage Montags vormittags bis in den Spätherbſt hinein an gleichem
Ort und an gleicher Stelle ſtatt. Um die Landwirte zu einer regen
Beſchickung der Märkte anzueifern, ſind zwiſchendurch für dieſes Jahr
Abei 4 Prämiierungs=Ferkelmärkte vorgeſehen. Der erſte Prämiierungs=
Ferkelmarkt iſt am Montag, den 11. April ds. J3. Um den Viehzucht
teibenden Landwirten gerecht zu werden, iſt für Mittwoch, den 7.
September ds. Js., ein Zuchtviehmarkt größeren Stiles (gleichfalls mit
Prämiierungen) geplant. Es iſt zu hoffen und zu wünſchen, daß die
Lrndwirte, in deren ureigenſtem Intereſſe dieſe Märkte wieder ins
Lrben gerufen ſind, durch reiche Beſchickung und guten Beſuch dieſer
freudig zu begrüßenden Neuerungen das nötige Intereſſe
entgegen=
b ingen.
* Höchſt i. O., 22. März. Die Aufführung des Schauſpiels „König
Heinrich IV.” durch die Abiturienten der Oberrealſchule Groß=Umſtadt,
z Gunſten ihrer Sckülerwohlfahrtskaſſe, am vergangenen Sonntag
irr Hotel Zur Poſt” war gut beſucht. Die Aufführenden entledigten
ſch ihrer Rollen durchſchnittlich ſehr gut. Die Perſon des Königs war
curch Herrn Geo Pitthan beſonders gut dargeſtellt. Obwohl das Spiel
ir allgemeinen etwas lebhafter hätte ſein dürfen, war es doch ein
voller Erfolg, welcher durch reichen Applaus belohnt wurde. Ein Teil
Ar Orcheſtervereinigung Höchſt umrahmte die Veranſtaltung mit flott
afpielten Muſikvorträgen.
Höchſt i. Odw., 21. März. Generalverſammlung. Die
olksbank e. G. m. b. H. Höchſt hielt geſtern im Gaſthaus „Zur
Kurg Breuberg” ihre Jahresverſammlung ab. Der Vorſitzende des
Aufſichtsrats, Herr Lehrer Mathes, ſtellte nach Begrüßung der
An=
urſenden feſt, daß die Jahresrechmung und Bilanz acht Tage zur
Cin=
ſict offen gelegen haben und Einwendungen nicht erfolgt ſind. Die
Gnladungen zur Hauptverſammlumg ſind ordnungsgemäß durch
beſon=
dre Druckſache erfolgt. Der Vorſitzende gedenkt der im abgelaufenen
Jahre verſtorbenen Mitglieder, und als äußeres Zeichen erhebt ſich die
Verſammlung von ihren Plätzen. Zum Schriftführer wird dann das
Aitglied Hackmer beſtimmt. Hierauf erſtattete der Direktor der
Genoſ=
ſerſchaft, Herr Rektor Weidmann=Höchſt, Bericht über das 37.
Ge=
ſaräftsjahr. Er hob beſonders die Verdoppelung der Spareinlagen
hei=
dr. ein Zeichen der weiteren Geſundung des deutſchen Wirtſchafts=
Sens. Weiter ſtreifte er die Handhabung der Aufwertung und
be=
unders die Rückgabe der Anerkenntniſſe. Die Bilanz ſelbſt wurde an
Deſer Stelle bereits bekannt gegeben. Der Präſident ſtellte dann die
Jahresrechnung zur Diskuſſion, gegen welche keine Einwendungen
er=
eben wurden. Dem Vorſtand wird einſtimmig Entlaſtung erteilt. Be=
A glich der Verteilung des Reingewinns von 11 232,33 Mk. wird der
Zorſchlag des Aufſichtsrats angenommen. Die Verteilung iſt folgende:
Proz. Aufwertung der alten Geſchäftsanteile: 1916,37 Mk.; 8 Proz.
Läbidende: 2020 Mk.; Zuweiſung zum Reſervefonds 2000 Mk.
Zuwei=
ung zur Betriebsrücklage 1818,29 Mk., zum Aufwertungsfonds (
Spar=
errlagen) 3537 67 Mk. Hierauf wird dem Vorſtand und Perſonal der
Lank der Verſammlung ausgeſprochen. Die Vorſtandsmitglieder
Weid=
nann und Arnold werden durch Zuruf wiedergewählt. Dem freiwillig
Uusſcheidenden Aufſichtsratsmitglied Thierolf dankt die Verſammlung
A* ſeine 30jährige Mitarbeit. An ſeine Stelle wurde ſein Sohn Mich.
Thierolf neu in den Aufſichtsrat gewählt.,
* Michelſtadt, 21. März. Kinderfpeiſung. Die ſtark beſuchte
Kinderſpeiſung der Stadt Michelſtadt, in der vormittags ein Frühſtück
und mittags ein komplettes Mittageſſen verabfolgt wird, erhielt ſeitens
des Landesausſchuſſes für Kinderſpeifung einen Zuſchuß von 1000 Mark
bewilligt. — Förderung der Ziegenzucht. Die Stadt
Michel=
ſtadt hat auf Grund Gemeinderatsbeſchluſſes ihren Beitritt zu dem
Ziegenzuchtverband beſchloſſen. Der Jahresbeitrag beträgt 25 Mark. —
Kraftpoſtlinie Miltenberg—Michelſtadt. Nachdem die
Stadt Erbach wieder in den Garantieverband der heſſiſchen und
baheriſchen Gemeinden eingetreten iſt, ermäßigt ſich die Garantiefumme
der Stadt auf 12,5 Prozent. Die Linie wird in dieſem Sommer erweitert
kurch eine Sommerlinie von Amorbach nach Eulbach. Hoffentlich hört
der Defizitbetrieb nun bald auf. — Geländeangelegenheit.
In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde der Grundſtückstauſch
mit der evangeliſchen Kirche genehmigt, auf Grund deſſen die Errichtung
eines Wohnhauſes aus der Glenzſtiftung möglich wird. — An den
Stein=
metzmeiſter Waſſum verpachtet die Stadt 600 qm Land in der Nähe des
Gaswerkes, woſelbſt Waſſum ein Steinmetzgeſchäft betreiben will.
Waſſum will die Gleisanlage des Gaswerkes mitbenutzen. —
Kana=
liſationsanlage. Michelſtadt iſt bekanntlich zum größten Teile
kanaliſiert, dech iſt die Kanalanlage vielfach unbrauchbar und ſehr
un=
zweckmäßig. Der Gemeinderat hat bei der Bearbeitung des
Voran=
ſchlages 1926 die Aufſtellung eines neuen Projektes beſchloſſen, doch
war noch nicht entſchieden, wer das Projekt ausarbeiten ſoll. Es liegen
verſchiedene Angebote vor. Der Gemeinderat beſchloß, die Ausarbeitung
des Projektes 2 Offenbacher Fachleuten zu übertragen.
* Pfaffenbeerfurth i. Odw., 21. März. Künſtlerkonzert. Am
Sonntag fand im Saale des Gaſthauſes „Zur Pfalz” (Beſitzer L. Hönig)
ein Konzert ſtatt, ausgeführt von der Orcheſtervereinigung Harmonie=
Darmſtadt. Das reichhaltige und ausgezeichnete Programm fand reichen
Beifall bei dem Publikum, das von hier und allen Nachbarorten
zu=
ſammenkam, um dieſem Kunſtgenuz beizuwohnen. Es ſei an dieſer
Stelle der „Harmonie”, ganz befonders dem Dirigenten Herrn
Kammer=
virtuoſen L. Kümmel, ſäir dieſen genußreichen Abend gedankt.
v. Beerfelden, 22. März. Die Pächter der hieſigen Gemeindejagd
hatten geſtern einen Glückstag, denn ſie erlegten zweiſtarke Hirſche
von je etwa 180 Pfund Gewicht; der eine war ein Sechs=, der andere
ein Achtender. — Der hieſige Seeverein ſchreibt für Mittwoch einen
Lichtbildervortrag aus über „Die Notwendigkeit des Kolonialbeſitzes für
Deutſchland”. Vortragender iſt Herr Gouvern.=Sekretär a. D. Ludwig
Dietz, Darmſtadt, der ſelbſt 24 Jahre als Pflanzer und
Verwaltungs=
beamter in mehreren Gegenden Oſtafrikas tätig war. Da der
Vortra=
gende alles aus eigener Anſchauung kennt, iſt er in der Lage, den
Bil=
dern beſonderes Leben geben zu können. Dem Beſucher wird jenes Land
vor Augen geführt in den Sitten und Trachten der Einwohner, in ſeiner
tropiſchen Vegetation und der Vielgeſtaltigkeit ſeiner Tierwelt.
* Aus dem Ueberwald, 22. März. Holzverſteigerungen.
Am Donnerstag, den B., und am Freitag, den 26. März, hält das
Forſtamt Lörzenbach, morgens 9 Uhr beginnend, zwei große Nutz= und
Brennholzverſteigerungen ab, und zwar am 24. März in der Wirtſchaft
von Horle in Wahlen und am 25. März in der Wirtſchaft von
Dör=
ſam in Gras=Ellenbach.
Wahlen i. Odw., 21. März. Bei der geſtrigen
Bürgermei=
ſterwahl machten von 165 ſtimmberechtigten Wählern 150 von ihrem
Wahlrecht Gebrauch. Davon erhielt Peter Horle, Gaſtwirt, 80
Stim=
men, ſein Gegenkandidat Kaufmann Konrad Sattler III. 68
Stim=
men. Somit iſt Herr Peter Horle wieder als Ortsoberhaupt gewählt.
* Aus dem Gorxheimer Tal, 22. März. Der Radfahrer Georg Fetzer
erlitt auf einer Tour durch das Gorxheimer Tal einen ſchweren Unfall.
Er ſtürzte vom Rade und verlor das Bewußtſein. In ſchwerverletztem
Zuſtande wurde er in das Städtiſche Krankenhaus nach Weinheim
über=
geführt.
Von der Bergſtraße, 21. März. Wie die Eiſenbahndirektion
Darmſtadt mitteilt, wird ab 15. Mai der Perſonenzug 90, der nachts
11.32 Uhr ab Darmſtadt abfährt, bis Weinheim durchgeführt werden,
wo er um 12,30 Uhr anlangt. Bisher war dieſer Zug nur bis
Heppen=
heim geführt worden, wodurch der Theaterbeſuch der Weinheimer in
Darmſtadt etwas beeinträchtigt worden war. Infolgedeſſen hatte die
Theatergemeinde Weinheim, die bei ihren gemeinſamen
Theateraus=
fahrten bekanntlich ſeit Jahren das heſſiſche Landestheater in Darmſtadt
bevorzugt, einen dementſprechenden Antrag an die Eiſenbahndirektion
Mainz geſtellt, der nun auf das bereitwilligſte genehmigt worden iſt.
Die Theatergemeinde Weinheim, deren bisherige Mitgliederzahl 600
beträgt, hat nunmehr Ausſicht, in abſehbarer Zeit ihre Zahl auf gegen
tauſend Mitglieder zu erhöhen, weil die Weinheimer Saalbaufrage, an
der der Zuwachs von Mitgliedern bisher ſcheiterte, jetzt endlich in Fluß
gekommen iſt. Nachdem nämlich die Stadt Weinheim das Prinz=Wilhelm=
Hotel für 125 000 Mark an das Finanzamt verkauft hat, entſchloß ſich
der Stadtrat, dem Hotelbeſitzer Reiffel, ein größeres Baudarlehen zu
gewähren, das ihm ermöglicht, ſofort einen Theaterſaal für 1200
Sitz=
plätze, ausgeſtattet mit Theaterbühne und verſenkbarem Orcheſter,
her=
zuſtellen. Mit Verwirklichung dieſes Projekts iſt zugleich die Bürgſchaft
gegeben, daß die Theatergemeinde Weinheim einen beträchtlichen
Zu=
wachs an Mitgliedern erhält. Der Arbeitsausſchuß der Theatergemeinde",
Weinheim hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, auch in der
Theater=
faiſon 1927/28 an den gemeinſamen Theaterausfahrten nach Darmſtadt
feſtzuhalten. Die nächſte dieſer Ausfahrten iſt auf 3. April anberaumt.
Vorausgeſetzt, daß der neue Intendant den Weinheimern das gleiche
freundliche Entgegenkommen beweiſt, wie es Herr Generalintendant
Legal in anerkennenswerteſter Weiſe immer betätigt hat, darf
voraus=
geſagt werden, daß ſich die Weinheimer Theaterausfahrten bzw. der
Weinheimer Maſſenbeſuch nach Darmſtadt zu einer dauernden
Ein=
richtung ausgeſtalten laſſen wird. — Der Heldentenor Gotthelf Piſtor
hat zugeſagt, auf der Weinheimer Bühne ein Abſchiedskonzert zu geben,
dem ganz Weinheim mit freudiger Erwartung entgegenſieht. —h.
— Hirſchhorn, 22. März. Waſſerſtand des Neckars am
21. März 1,32 Meter, am 22. März 1,26 Meter.
Viernheim, 22. März. In der verfloſſenen Nacht gegen 11 Uhr
ereignete ſich hier auf offener Straße ein Brudermord. Zwiſchen den
beiden Brüdern Maurer Georg Franz Martin und dem Tüncher
Fer=
dinand Martin beſtanden ſeit längerer Zeit wegen Erbſchaftsſachen
ei=
bitterte Streitigkeiten. In der verfloſſenen Nacht kam es in der
Rat=
hausſtraße zwiſchen ihnen zu einem Wortwechſel. Im Verlaufe
des=
ſelben ſtach der 32jährige Georg Franz Martin ſeinen um vier Jahre
älteren ledigen Bruder mit einem Meſſer in den Hals und traf
unter=
halb des linken Ohres die Hauptſchlagader. Der Getroffene brach
zu=
ſammen und ſtarb in kurzer Zeit durch Verblutung. Der Täter, der
verheiratet und Vater zweier Kinder iſt, wurde verhaftet.
— Gernsheim, 22. März. Waſſerſtand des Rheins am
22. März, vorm. 6 Uhr: 45 Zentimeter.
r. Wolfskehlen, 22. März. Als erſte Landklaſſe Heſſens ſang am
Samstag nachmittag die Schulklaſſe des Lehrers Roth im Frankfurter
Rundfunkſender.
Groß=Gerau, 22. März. Neue Altertumsfunde wurden
in Dornberg im Diſtrickt „Auf Leſch” gemacht. Es handelt ſich um
römiſche Abfallgruben. — Diebſtahl. Dieſer Tage wurden auf
dem Kelſterbacher Felde etwa 6,5 Zentner Kupferdrähte von den
Lei=
tungsmaſten der Mainkraftwerke abgeſchnitten und entwendet. Mit
Hilfe eines Polizeihundes wurde ein Einwohner von Schuanheim als
Täter feſtgeſtellt.
Rheinheſſen.
a. Nackenheim, 21. März. Ein Delegiertentag, der unter Leitung
des Herrn Chormeiſters Wolf=Mainz ſtehenden Geſangvereine und der
hieſigen Ortsvereine wurde anläßlich des im Juni dahier ſtattfindenden
Geſangswettſtreites des Geſangvereins Cäzilia geſtern im Saale zur
Stadt Mainz abgehalten. Die Beratungen klangen in ſchönſter
Harmonie aus und bürgen dafür, daß nicht nur alle Vereine; ſondern
die ganze Gemeinde, das große Geſangfeſt nach Kräften fördern.
a. Guntersblum, 21. März. Erhängt hat ſich in ſeiner Wohnung
ein hieſiger bejahrter Weinbergsarbeiter, der wegen eines
Sittlichkeits=
verbrechens in verfloſſener Woche zur Anzeige gebracht wurde.
m. Alzey, 21. März. 650=Jahrfeier der Stadt Alzey.
Zu dem am 3. Juli ſtattfindenden großen Jubiläumsfeſt unſerer
Volkei=
ſtadt iſt die Herausgabe eines größeren illuſtrierten Feſtbuches geplant,
in dem neben einem Abriß der Geſchichte von Alzey, Angaben über
Be=
hörden, Schulen, Handel und Gewerbe auch das genaue Feſtprogramm
enthalten ſein wird. Der Preis des Buches ſoll verhältnismäßig billig
gehalten werden, um es weiten Kreiſen zugänglich zu machen. — Vom
Immobilienmarkt. Bureauvorſteher Heinrich Gabel von hier
kaufte das in der Weinheimer Landſtraße gelegene Wohnhaus der
Ja=
milie Schütz zu unbekanntem Kaufpreiſe. — Oberinſpektor Lennert
verkaufte einen Bauplatz gegenüber dem Kreiskrankenhaus an dem
Bezirksſchornſteinfeger Michael Jöckel zum Preiſe von 18 Mark pro
Klafter. — Weiter fand die große Verſteigerung des Geſamtgutes der
Eheleute Adolf Kleinknecht ſtatt. Sämtliche Grundſtücke fanden
Abſatz. Der Geſamterlös beträgt 56 280 RM. Die erzielten Preiſe für
Aecker und Weinberge ſind gegenüber den in der letzten Zeit im Kreiſe
Alzey bei den letzten Verſteigerungen erreichten Beträgen nicht ſehr
hoch zu nennen.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 22. März. Der Eiſenbahndammrutſch
auf der Main=Weſerbahn. Die in der Nähe der Station
Langgöns auf dem Bahndamm der Main=Weſerbahn ins Rutſchen
ge=
kommenen Erdmaſſen ſind immer noch in Bewegung, wenn auch die
Nutſchung weſentlich nachgelaſſen hat. Eine zum Aufhalten der
Erd=
maſſen erbaute Stützmauer von 3½ Meter Höhe und 6 Meter Stärke
iſt zum großen Teil fertiggeſtellt, ſo daß den Erdmaſſen jetzt ein Halt
geboten iſt. In Tag= und Nachtſchichten iſt eine große Zahl von
Arbei=
tern mit der Wiederherſtellung des Bahndammes beſchäftigt. Falls keine
neuen Rutſchungen eintreten, dürfte das Geleis etwa von Mitte dieſer
Woche ab für den durchgehenden Zugverkehr wieder frei ſein.
* Gießen, 21. März. Bedeutende Neubauten der
Uni=
verſität und der Kliniken gehen ihrer Vollendung entgegen: das
Phyſiologiſche Inſtitut, die Klinik für Haut= und
Ge=
ſchlechtskrankheiten, der Neubau des Keſſelhauſes für die
Zentralheizung der Kliniken, der Neubau des ehemaligen
Militärlazaretts zu Univerſitätszwecken, und zwar für
Agrikultur=
chemiſches Inſtitut, Forſtinſtitut und Geologiſches Inſtitut. Das Inſtitut
für Phyſiologie, deſſen Leiter Profeſſor Dr. Bürker iſt, iſt mit allen
Errungenſchaften der Neuzeit ausgeſtattet und enthält dazu die
ver=
wandten Gebiete der Wiſſenſchaft, Arbeitsräume Werkſtätten,
Aus=
ſtellungsräume, Hörſäle, Verſuchszimmer uſw. ſind eingerichtet. Der
große Erweiterungsbau der Hautklinik verdoppelt dieſes Gebäude, dieſe
Klinik wird damit die bedeutendſte derartige in
Mittel=
deutſchland ſein und Raum für nahezu 200 Kranke enthalten.
Außer Krankenzimmern, Aerzteſtuben, Sonnen= Luft= und Lichtbädern
iſt auch ein großer Hörſaal für die Studenten der Medizin eingerichtet.
* Alsfeld, 21. März. Heute wurde das 50jährige
Jubi=
läum der hieſigen Landwirtſchaftlichen Schule, die eine
der älteſten Heſſens iſt, im Deutſchen Haus im Beiſein des
Kreisdirek=
tors Dr. Stammler, Vertretern der Landwirtſchaftskammer,
Bürger=
meiſter Dr. Völſing u. a. m. feſtlich begangen. Bis jetzt haben
ins=
geſamt etwa 1000 junge Landwirte aus dem nördlichen Vogelsberg und
dem Schwalmtal ihre Ausbildung genoſſen. Den ſtärkſten Beſuch hatte
die Anſtalt unter dem Direktor Oekonomierat Heck mit B Schülern.
Heute wird dP Schule von 53 jungen Landwirten beſucht.
* Vom Vogelsberg, 22. März. Lebensgefährlich verletzt wurden im
Burkhardter Steinbruch zwei Arbeiter durch explodierende Sprengmaſſen.
Schumm aus Burkhards verlor ein Bein, ein Arbeiter aus Kalbach
er=
litt ſchwere Rückenverletzungen.
Lieferfteer der Seuse
von ſeinem trengen und beruhmten Lehrmeilter,
dem betannten Arſteteles geſchelten, wurde, daß er 2i.
viel rauche, war ebenlo finnlos, wie es glucklicherweile ver,
geblich war. Ce hätte jonſt unmöglich ſeine ſieggewohnten.b
Jruppen bis nach Indien, bis an den Juß des Himalaja
führen konnen. Die gewaltige hurkaniſche Uuſte hatte
das verdurſtende Fleer nie überwunden, adenn nichk die
Marbetendereien reichlich mit Greilingz2igaretten
ausgeſtattet geweſen waren. Im prunkvollen Floflager=
Alexanders in Babplon, gab es nur eineOarke—
GREILING-USIESEzuSA
In den Fieberſchauern im Plalt am Jigris war ſie ſeine.
einzige Einderung. Aber welch Entſetzen, als lich herausſtellte,
daß die letzte Packung dieſer unvergleichlichen, dromatiſchen.
Eiebling H-phäftion aufgeraucht war. Schmeredurchbohrt raufte ich die
ſüße Koxane das Haar, jandte Laufer nach Dresden, zu ſpät, der große Alexande——
mßte ſeine Gele auschauchen, ſtatt durch Greilimg--Attsleſe geretet. 2u.
werden. Oo hätte die Weltgeſchichte einen ganz anderen Gang genommen, Obenn. Jababmarſchall ſeine neue betellung auf Greiling-Ausleſe- mit ihremd
alle Wchlgeruche des Orients ſchlagenden Zauber, rechtzeitig aufgeseber hätte,
O
O 100
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
V 4333
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau,
1ansa 6963.
Opezerei vom
[ ← ][ ][ → ] M O T O R O M N B U S S E
Generalvertr.: MOTORWAGEN-VERKAUFS-G. M. B. H., FRANKFURT A. M., Mainzerlandstraße 159/161.
Die Geburt einer Tochter
zeigen an
Dr. med. W. Lörcher u. Frau
Sofie, geb. Gengnagel.
Darmſtadt, den 21. März 1927.
Olbrichweg 12.
(4978
Statt Karten.
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Jungen zeigen
hoch=
erfreut an
Georg Menger und Frau
Lulu, geb. Kling.
Darmſiadt, den 19. März 1927
Grafenſſr. 35.
(4958
Für die vielen Aufmerkſamkeiten,
Blumen und Geſchenke, die uns
an=
läßlich unſerer Vermählung
zuge=
gangen ſind, ſagen wir unſeren
innig=
ſten Dank, ebenſo den Herren des
Or=
cheſters Paul Hinze für die ſchönen
Darbietungen in Kirche und Haus.
Ferdinand Volz u. Frau
Käte, geb. Beiſel
Gervinusſtr. 34, (*7769
Statt jeder beſonderen Anzelge.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine innigſtgeliebteFrau
und herzensgute, treuſorgende
Mutter, unſere liebe Schweſter.
Schwägerin, Tante und Couſine
Frau
Katharine Treutel
geb. Ehmig
infolge eines Herzſchlages ſchnell
und unerwartet zu ſich zu rufen
im vollendeten 43. Lebensjahre
nach 22jähriger, glücklicher Ehe.
In tiefer Trauer:
Ludwig Treutel und Tochter
Famlien Ehmig und Küchle.
Darmſtadt, Mainz, Ludwigshafen,
Mens=
lage, Kelſterbach und Mörfelden, den
21. März 1927.
(7786
Die Beerdigung findet Donnerstag
nachmittag 3½ Uhr auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Verwand en und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß unſer
lieberVater. Schwiegervater,
Groß=
vater und Onkel
Philipp Kienz
Schuhmachermeiſter
heute nacht nach kurzem ſchweren
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Mattern
Familie Kraft.
Daruſtadt, 21. März 1927. (7808
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 23. März, nachmittags 4 Uhr,
auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Namſtädterſtraße ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter
Teilnahme während der Krankheit und
bei dem Heimgange unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen.
Frau Marieschmidt Bw.
geb. Müller
prechen wir allen auf dieſem Wege
unſeren imnigſſen Dank aus.
s
Die trauernden Hinterbliebenen.
Nieder=Ramſtadt, 22. März 1927.
Ihre Vermählung geben bekannt:
Ober-Telegr.-Sekr. Anfon Hechler
Anna Hechler, geb. Vetter
Darmstadt, den 20. März 1927.
Martinstrasse 66½
(7755
Tuiskon Neuhaus
Else Neuhaus
geb. Dingeldein
(*7820
VERMAHLTE
Esssen
Darmstadt
Trauung am 23. März um 2 Uhr in der Petruskirche.
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute mittag 4½ Uhr entſchlief nach langem ſchweren,
mit Geduld ertragenem Teiden im 35. Lebensjahre meine
treubeſorgte Frau, unſere liebe, gute Mutter, Tochter,
Schwiegertochter, Schwägerin und Tante
Frau Sannchen Buxmann.
geb. Perron.
In tiefem Schmerz:
Ludwig. Buxmann mit 2 Kindern
9. perron, Bürgermeiſter
Familie Bürgermeiſter Buxmann= Reinheim.
Nieder=Modau, den 21. März 1927.
(4955
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 24. ds. Mts.,
nachmittags 3 Uhr ſiatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Beren Huri Hayl
ſowie für die troſtreſchen Worte des Herrn Pfarrer Paul
ſagen wir hiermſt unſeren innigſien Dank.
(7gs5
Frau Luiſe Rühl u. Tochter.
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in der Fertigung von Handarbeiten,
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denſten Gebieten. Billigſter
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des nächſten Kurſus 1. Juli 1927 (4906a
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März
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„Ich war am ganzen Leibe mit
Saden
behaftel, Belche mich durch
und Nacht veinigten. Nach dem Leſen 74
Rucken —
Druckſache war wein erſter Beg zr Apolks”
natürlich nur in dem Gedanken, eine Mark zu 1
ſchenken; aber es kam anders. Nach einer 2u
reibung von kaum 14 Tagen mit „Zucker!? PuEd
Medizinal=Seif” waren meine Flechten volſtär”
verſchwunden. Deshalb laſe ich es mir 24
nehmen, Ihnen 1004 mal Dank zu ſagen Si
Zuckers Paient=Medizinal= Seiſe” iſt nicht Vi.
ſondern Mk. 100.— wert. Sergt. M.. 2 S3
60 Pfg. (15 Big), Mk. 1.— 25 Bigl und Nk. 1
3%ig, ſtärkſte Form). Dazu „Zudach=Frerse
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Nummer 82
Mittwoch, den 23. März 1927
Seite9
Sport, Spiel und Zurnen.
Leichtathletik.
Handball.
die Waldläufe in Königſtädten vom A. D. T.
=Bei ſchönem Frühjahrsſonnenſchein fanden am Sonntag in
König=
hen die Waldläufe des A.D.T. ſtatt. Sowohl in der A=Klaſſe als
in der B=Klaſſe war die Beteiligung ſehr ſtark, doch konnten dank
vorzüglichen Organiſation und der guten Markierung der Strecken
Beiden Läufe glatt und vor allem pünktlich abgewickelt werden. Eine
me Rückſtändigkeit war zu verzeichnen: Man drückte den aktiven
Läu=
z. die eine Strecke von annähernd 6 Kilometern durchlaufen mußten,
vorhandener Startnummern gar noch zwei Kontrollnummern in
Hand, durch deren Verluſt bei dem Lauf unter den Teilnehmern
mche unnötige Aufregung entſtand!
Unter großem Andrang der Zuſchauer liefen pünktlich um 3 Uhr
„rchſt ungefähr 50 Läufer der Jugendklaſſe ab (Strecke 3,5 Km.).
in ge Minuten ſpäter ſtellten ſich bereits dem Starter 40 Einzel= und
(arrnſchaftsläufer der Klaſſe A, unter denen man Sportverein 1898
amnſtadt, Turn= und Sportverein Mörfelden und Rot=Weiß Darmſtadt
h. drei Rivalen, die ſchon öfter bei Veranſtaltungen der D. S.B. ihre
räßte gemeſſen hatten. Schon kurz nach dem Start bildete ſich eine
viezengruppe von 8 Läufern, die alle den genannten drei Vereinen
an=
chorten, und denen erſt in größerem Abſtand das übrige Feld folgte.
gim vor dem Ziel ſetzte noch ein kurzer Kampf um die Plätze ein, aus
m Gellweiler, Sportverein 1898 Darmſtadt, ſicher mit einem Vorſprung
n 50 Metern vor Krichbaum, Rot=Weiß, als Sieger durchs Ziel ging.
n der Jugendklaſſe ſiegte Blind, Rot=Weiß, im Einzellauf. Im
übri=
m wurden folgende Ergebniſſe erzielt:
Klaſſe A.
inzellauf: 1. Gellweiler, Sp.=V. 1898 Darmſt.: 2.
Krich=
brum, Rot=Weiß, Darmſtadt 3. Siegel, T.= u. Sp.=V. Mörfelden.
tannſchaftslauf: 1. Rot=Weiß, Darmſtadt: 16. Punkte,
punkt=
g eich mit 2. Turn= u. Sportv. Mörfelden 16 Punkte; 3.
Sport=
verein 1898, Darmſtadt, kombinierte Mannſchaft mit Gellweiler,
gindner, Ehrhard, Zucker, 30 Punkte.
Klafſe B.
tennſchaftslauf: 1. Sportverein 1898. Darmſtadt,
I5 Punkte mit Gunſt, Riedel, Fiſcher. Heinlein; 2. Weiterſtadt;
3. Eberſtadt.
inzellauf: 1. Blind, Rot=Weiß, Darmſtadt; 2. Wagner,
Brauns=
hard; 3. Meidinger, Eberſtadt; 4. Gunſt, 5. Riedel, 6. Fiſcher, alle
eportverein 1898, Darmſtadt.
Polizeifportverein Darmſtadt.
Am Samstag nachmittag trafen ſich auf dem Platze des Pol.=
Sport=
vereins die erſte Mannſchaft von „Rot=Weiß” und die zweite des Pol.=
Sportvereins. Wie vorauszuſehen war, mußte ſich die Pol.=Mannſchaft
den Rot=Weißen nach einem fairen Spiel mit 6:1 Toren beugen.
Anders wurden die Farben des Pol.=Sportvereins durch die erſte
Mannſchaft vertreten, die gegen den Verbands= und Pokalmeiſter des
Kreiſes Naſſau, Germania Wiesbaden, am Sonntag ſpielte. Sie konnte
mit 9:0 Toren über die durchaus faire Wiesbadener Mannſchaft ſiegen.
Es war im wahrſten Sinne des Wortes nicht nur ein Freundſchafts=,
ſondern auch ein Propagandaſpiel, das wohl zum weiteren Anfporn des
eolen Raſenſports ſicher ſeine Freunde gefunden hat. An dem reichen
Torſegen beteiligte ſich abwechſelnd der prächtig arbeitende Sturm des
Pol.=Sportvereins. Es muß feſtgeſtellt werden, daß ſich der junge Erſatz
der Pol.=Mannſchaft glänzend in den Rahmen der Mannſchaft
ein=
geführt hat.
Fechten.
Bezirksſechten auf leichten Säbel für Jungmannen. — W. Brauns,
Turngemeinde 1846, 2. Sieger.
Dieſes Fechten wurde am Sonntag, den 20. d. M., in Bürgel bei
Offenbach a. M. ausgetragen. Die zahlreichen Meldungen übertrafen die
Erwartungen. Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 entſandte die
Fech=
ter W. Brauns 2, Burkhardt, Kaiſer, Weißmann und Seip.
Mit Befriedigung konnte man feſtſtellen, daß ſich in unſerem
zwei=
ten Bezirk die Forderungen an den Jungmannen immer mehr ſteigern.
Man ſah flinke, abgepaßte Bewegungen und ſaubere Klingenführung,
die in einem anderen als unſerem fechtſtarken Kreis eine höhere
Bewer=
tung zulaſſen würden.
Gegen mittag waren die neun Beſten ausgeſchrieben, die unter ſich,
jeder gegen jeden, die Schlußrunde ausfochten. Brauns 2., der ſich
hier, wie in den Vorkämpfen, ohne Niederlage hielt, führte bis zum
letz=
ten Gefecht mit ſeinem ſtärkſten Gegner Eiſenecker, Turn= und
Sport=
gemeinde Eintracht Frankfurt a. M., von dem er faſt unentſchuldbar die
einzige Niederlage entgegennahm.
Das Geſamtergebnis: 1. Eiſenecker=Frankfurt 7 Siege: 2. Brauus,
Tgde. Darmſtadt, 7 Siege; 3. Elbert, Frankfurt 1860; 4. Schmitt,
Offen=
bach; 5. Rach, Eintracht Frankfurt; 6. Wahl, Bockenheim; 7. Will,
Bornheim; 8. Krebs, Eſchersheim; 9. Pieper, Bockenheim.
Weiter erkämpften ſich von der Turngemeinde Darmſtadt 1846:
Vurkhard den 18. Platz; Weißmann den 20. Platz; Kaiſer den 21.
Platz und Seip den 27. Platz.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 23. März. 3.30: Stunde der Jugend. „Eine
Wall=
fahrt nach Paläſtina vor 1000 Jahren”. — Für Kinder vom 10
Jahre ab. O 4.30: Alte Tanzmuſik. O 5.45: Bücherſtunde.
O 6.15: von Kaſſel: Stunde der Frau. O 6.30:
Senckenberg=
viertelſtunde. „Rückblick und Nachleſe von Einzelheiten verſchiedener
Sinnesgebiete an Hand eingelaufener Fragen‟. Dr. T. Edinger.
O 6.45: Dr. P
uſiſche Dichter”. 8 8.15: „Wer weint um Juckenack?” Tragikomödie
von H. J. Rehſiſch.
Siuttgart.
Mittwoch, 23. März. 1.10: Konzert. O 3: Jugendſtunde.
O 3.50: Landwirtſchaftsfunk. O 4.15: Konzert. Marks: Parole=
Marſch. — Mannfred: Zigeunerleben. — Wagner: Träume, Violin=
Solo. — Maſſenet: Ouv. Phädra. — Urbach: Fantaſie. — Blon=
Zug der Gnomen. — Goſſec: Menuett. Gavotte. — Siede: Sweet
Mary. — Einl.: Adolf Lillich. O 6.15: Prof. Krieg: Auf neuen
Wegen durch den Gran Chaco. O 6.45: Th. Brandt: Alt und
Neu=Wien. O 7.15: Dr. Schairer: Vom Sinn und Wahn des
Geweſenen. O 8: Philharm. Orcheſter. Mitw.: Eliſabeth Jentſch
(Sopran), K. Jentſch (Bariton). Beethoven: Türkiſcher Marſch
aus Die Ruinen von Athen. — Weber: Abu Haſſan=Ouv. —
Delibes: Arien aus der Oper Lakme. — Rich. Strauß: Salomes
Tanz. — Puccini: Aus Madame Butterfly. O 9.30: Uebertr.
aus Freiburg. Heiterer Vortrags= und Jazzband=Abend. Mitw.;
Meta Liebermann, Sylveſter Bunſel, Fred. Himmighofen.
Berlin.
Mittwoch. 23. März. 1.30: Glockenſpiel der Parochialkirche,
O 3.30: A. J. Richert: Wo bekommen wir unſer tägliches Obſt
her? O 4.30: Jugendbühne. Beethovens Leben, erz. von A. Braun.
O 5: Konzert. O 6.20: Dr. Ullmann: Die Beſchwerden der
alternden Frau. O 6.50: Gartendir. Leſſer: Frühjahrsarbeiten im
Garten. O 7.15: Th. Kappſtein: Nießzſches Werdegang als Menſch
und als Philoſoph. O 7.45: Prof. Pahl: Naturerkenntnis und
Kulturfortſchritt. O 8.15: Dr. Schmidt ſpricht über Beethoven.
O 8.30: Beethoven. Grillparzer: Erinnerungen an Beethoven.
Beethovens Brief an Wegeler. Brief an 2. Das Heiligenſtädter
Teſtament. Grillparzer: Am Grabe Beethovens bei der Enthüllung
des Denkſteins. Gel. von Th. Loos. O 9.15: Dem Gedenken
Beethovens (1770—1827). Sinfonie Nr. 9. Roſe Walter (Sopran),
Charlotte Müller (Alt) Eugen Transky (Tenor), Cornelis Bronsgeeſt
(Bariton), Funkchor. Funkorch. O 10.30: Tanzkapelle Gaden.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
T,Von meinem ſicheren Todeerrettet.. 6
UEs Mögliche verſucht. War 2 Jahre i. Krankenh. Ihr Sirup
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Feſtnahme eines Ein= und
Aus=
brechers. Der Ein= und Ausbrecher Monteur
Er=
win Ernſt, dem es ſchon zum drittenmal gelungen
war, aus dem gerichtlichen Gewahrſam zu entweichen,
iſt in der Nacht zum Sonntag durch die hieſige
Poli=
zei erneut feſtgenommen worden. —
Wohnungs=
einbruch. In der Bornheimerlandſtraße wurde
ein ſchwerer Wohnungseinbruch verübt, wobei dem
Täter eine goldene Herrenuhr mit Widmung für
25jährige treue Dienſte, ein goldener Ehering und
ein goldener Siegelring in die Hände fielen.
Einrichtung eines Meſſepoſtamts für die
16. Frankfurter Internationale Meſſe.
Für die 16. Frankfurter Internationale Meſſe
(27. bis 30. März) wird vom 26. bis 31. März im
öſtlichen Flügelbau der Feſthalle (Platz der Republik)
eine Poſtanſtalt mit Telegrammannahme,
Fernſprech=
vermittlungsſtelle und mehreren öffentlichen
Sprech=
ſtellen eingerichtet. Sie erhält die Bezeichnung:
„Frankfurt (Main) Meſſepoſtamt”.
Poſt=
ſendungen für die Meſſebeſucher müſſen, ſofern ſie
bei dem Meſſepoſtamt abgeholt werden ſollen, in der
Aufſchrift die nähere Bezeichnung „Frankfurt (Main)
Meſſepoſtamt, poſtlagernd” tragen, andernfalls müſſen
fie mit näheren Angaben verſehen ſein — Nr. des
Meſſeſtandes uſw. —, die ein Auffinden des
Emp=
fängers auf dem Meſſegelände ermöglichen.
Beſon=
ders wird darauf hingewieſen, daß die Aufſchrift
„Meſſepoſtamt”, nicht etwa „Meſſeamt” lauten
muß. Auswärtigen Ausſtellern wird empfohlen,
Pakete, die ſie zur Einrichtung ihrer Meſſeſtände
be=
nötigen, ſo frühzeitig aufzuliefern, daß ſie vor
Be=
ginn der Meſſe beim Meſſepoſtamt vorliegen können.
Ueber den ungefähren Zeitpunkt der Auflieferung
geben die Poſtämter am Wohnort des Abſenders
Auskunft.
Schweres Autounglück auf einer Probefahrt.
fm. Schiltach (Baden). Ein ſchweres
Auto=
unglück ereignete ſich auf der Straße Schiltach—
Schramberg. Ein dem Fabrikanten Mayer in
Schram=
berg, gehörendes Auto kam eben aus der
Reparatur=
werkſtätte des Mechanikers Rapp, ein Fahrer und
ein Arbeiter des Rapp machten die erſte Probefahrt.
Auf der Rückfahrt nach Schramberg, bei einer ſcharfen
Kurve beim Löwen, hat der Fahrer anſcheinend die
Herrſchaft über den Wagen verloren, der eine faſt
zwei Meter hohe Böſchung hinab in einen
Kanal ſtürzte. Das Auto überſchlug ſich und
begrub die beiden Inſaſſen. Während ſich der Fahrer
herausarbeiten konnte, ertrank der nur leicht
verletzte Arbeiter Robert Gaiſer von Baiersbronn
im Kanal.
Exploſion bei den J.=G. Farbwerken.
WSJ. Ludwigshafen. Montag abend
gegen 10 Uhr entſtand in dem
Kohlenverflüſſigungs=
betrieb der J.=G.=Farbeninduſtrie infolge
Defektwer=
dens einer Leitung eine Exploſion, bei der
zwölf Arbeiter verletzt wurden. Zwei
Arbeiter, deren Verletzungen erheblicher Natur ſind,
wurden in das Krankenhaus Frankenthal gebracht.
Die übrigen kamen mit leichteren Verletzungen davon.
Die Preſſeſtelle der J.=G. Farbeninduſtrie teilt zu
dem Unfall mit: In einem Verſuchsbetrieb der alten
J.=G. Farbeninduſtrie, A.=G., in Ludwigshafen,
ent=
ſtand durch Ausſtrömen von Gaſen aus einem undicht
gewordenen Manometer ein brennbares Gasgemiſch,
das ſich entzündete, wobei zehn Arbeiter leichte und
zwei Arbeiter ſchwere Brand= und Schnittwunden
da=
vontrugen. Lebensgefahr beſteht nach Anſicht der
Aerzte bei keinem der Verletzten.
Der Vater von ſeinen Söhnen umgebracht.
Koblenz. Ein Waldarbeiter in Haſpe, der
mit ſeiner Familie ſtändig in Streit lebte, wurde im
Verlauf von Meinungsverſchiedenheiten, die ſchließlich
in Tätlichkeiten ausarteten, von ſeinen beiden Söhnen
getötet.
Der erſie Berliner Kirchenbau
in der Nachfriegszeit.
Beneralſuperintendent D. Haendler vollzieht bei
der Grundſteinlegung die erſten Hammerſchläge.
Am 20. März fand auf dem Tempelhofer Feld in
Berlin die Grundſteinlegung zum erſten Berliner
Kirchenbau nach dem Kriege ſtatt. Die neue
evange=
liſche Kirche erhielt den Namen „Kirche auf dem
Temßelhofer Feld”; ſie wird 1000 Plätze beſitzen.
Bei der Feier der Grundſteinlegung waren Vertreter
der ſtädtiſchen und kirchlichen Behörden anweſend. Die
Weiherede hielt Generalſuperintendent D. Haendler,
Mitivoch den 23 März 1927.
Die ſporttüchtige Schupo.
Hallenſportfeſt der Polizei in Berlin.
Schupoleute beim Durchkriechen von Tonnen.
Am Sonntag fand im Berliner Sportpalaſt das zweite Hallenſportfeſt der Berliner Polizei ſtatt,
das in einem vielſeitigen Programm das Können der Polizeiſportler zeigte. Der Veranſtaltung,
bei der ernſte und heitere Sport= und Turnnummern ſich abwechſelten, wohnten zahlreiche
Ehren=
gäſte mit Reichskanzler Dr. Marx an der Spitze und eine ſtattliche Zuſchauermenge bei. Den
Höhepunkt des Abends bildeten die gymnaſtiſchen Maſſenvorführungen der Leichtathletik=Abteilung
des Polizei=Sportvereins.
Kreuzer „Hamburg” wieder daheim
Von Kapitänleutnant Joachim Lietzmann.
* Während noch die Gedanken vieler in den
Gewäſ=
ſern des fernen Indiſchen Ozeans weilten, wo in
dieſen Tagen auf der verlaſſenen Cokosinſel unſere
„Emden”=Beſatzung in würdiger Feier ihrer
helden=
mütigen Vorgängerin gedachte, näherte ſich von Weſten
her ein anderer Kreuzer in flotter Fahrt dem grünen
Heimatſtrande. Hochſtimmung herrſchte bei der
wet=
tergebräunten Mannſchaft, zu deren Häupten der ſich
weit achteraus im Kielwaſſer verlierende
Heimat=
wimpel luſtig im Winde flatterte. Hochſtimmung
be=
ſeelte auch die bunte Schar der Zehntauſende, die
ſich=
am 19. März zum feſtlichen Empfang auf den
Wil=
helmshavener Schleuſen eingefunden hatte. Sie wuchs
zu ſtürmiſchem Jubel, als der ſchlanke Kreuzer nach
mehrſtündigem Harren endlich die vorgeſchobenen
Seezeichen rundete und in elegantem Manöver an der
Mole anlegte.
Nach mehr als einjähriger Fahrt iſt die „
Ham=
burg” nun aus der Fremde heimgekehrt! Nicht nur
die zahlloſen Anverwandten und Freunde, die ſich zur
Begrüßung eingefunden hatten, ſondern die ganze
deutſche Heimat wird dem wackeren Schiff ein
herz=
liches Willkommen entbieten. War es doch das erſte,
das nach den ſchweren Jahren des Zuſammenbruchs
wie einſt ſeinen Bug in die weitere Welt
hinaus=
lenken und in einzigartig erfolgreicher Fahrt den
Erd=
ball umſchiffen durfte.
Als eines der erſten Schiffe der alten Flotte
wurde die „Hamburg” bereits im Jahre 1920 in die
Reichsmarine eingereiht. So hatte ſie, zeitweiſe als
Flaggſchiff der Nordſeeſtreitkräfte, hervorragenden
Anteil am Wiederaufbau unſerer Nachkriegsflotte.
Im Winter 1925 wurde ſie nach entſprechendem
Um=
bau zum Kadettenſchulſchiff beſtimmt und trat kurz
darauf mit hundert Anwärtern für die See= bzw.
Ingenieuroffizierlaufbahn, die künftig einen Teil der
dreihundertköpfigen Beſatzung bildeten, ihre erſte
Weltreiſe an. Die Marine kehrte mit dieſem Schritt
— dem mit der Ausreiſe der „Emden” inzwiſchen der
zweite gefolgt iſt — zu einer alten Gepflogenheit
früherer Jahrzehnte zurück. Auch damals wurde
unſer junger Nachwuchs hinausgeſandt in die Fremde,
um in zweijähriger Weltumſeglung ſeinen
Geſichts=
kreis zu weiten und den Grundſtock für das gerade
für den Seeoffizier unumgängliche Maß an
ſeemän=
niſchem Können und maritim=politiſcher Urteilskraft
zu legen. Mit der ohnehin ſtark anwachſenden
Aus=
landstätigkeit unſerer Flotte wurden in ſpäteren
Jahren dieſe ausgedehnten Reiſen hinfällig, und man
beſchränkte ſich auf alljährliche Beſuche unſerer
Schul=
ſchiffe in Weſtindien oder im Mittelmeer. Der
Fort=
fall ſtändiger Auslandsſtationen aber hat für uns
heute die alten Bedingungen notwendigerweiſe
wie=
der aufleben laſſen.
In dieſem Zuſammenhang ſei kurz auf einen
Irrtum hingewieſen, der hinſichtlich der mit ſolchen
Auslandsfahrten verbundenen Koſten in letzter Zeit
hie und da die Oeffentlichkeit beſchäftigt hat. Es liegt
im Weſen einer jeden geſunden Marine, daß ſie nicht
im Hafen verkümmert, ſondern, ihrem ſtaatlichen und
volkserhaltenden Zweck entſprechend, als ihr
ur=
eigenſtes Element auch im Frieden die Hohe See
aufzuſuchen hat. So ſind, abgefehen von Fachſchul=
und Werftliegezeiten, auch unſere Heimatſtreitkräfte
faſt ſtändig unterwegs. Es iſt hierbei letzten Endes
belanglos, in welchen Gewäſſern ſich die Uebungen,
bzw. Fahrten abſpielen. Von einer Mehrbelaſtung des
Haushalts durch Auslandsausbildungsreiſen unſerer
Kriegsſchiffe kann daher billigerweiſe nicht geſprochen
werden, zumal häufig die Ergänzung der nötigen
Proviant= und Brennſtoffbeſtände im Auslande mit
geringeren Mitteln durchführbar iſt, als in der
Heimat.
Wie die verſchiedenen Auslandsfahrten der übrigen
Seeſtreitkräfte, ſo hat auch die Weltreiſe der „
Ham=
burg” der deutſchen Sache reichen Gewinn gebracht.
Ueber Spanien, Madeira und die Kanariſchen
In=
ſeln führte der Kurs das Schiff zunächſt nach
Weſt=
indien, wo die Beſatzung Gelegenheit hatte, den
Ein=
druck, den im Vorjahre der Kreuzer „Berlin”
hin=
terlaſſen hatte, zu bekräftigen. Einen Höhepunkt
bil=
dete nach Paſſieren des Panamakanals der Befuch von
San Franzisko. Auch hier, in einem Brennpunkt uns
früher feindlich geſinnter Strömungen, zeigten ſich
Bedeutung und Erfolg der „Hamburg”=Reiſe in ihrem
ganzen Umfang.
Von treueſten Wünſchen der anſäſſigen deutſchen
Landsleute begleitet, ging dann die Fahrt weiter
über die Unermeßlichkeit des Stillen Ozeans nach dem
Reiche der aufgehenden Sonne, das dem Kreuzer, als
Sendboten einer heute befreundeten Nation, einen
herzlichen Empfang bereitete. Die nachfolgenden
Be=
ſuche galten den Haupthäfen Holländiſch= und
Bri=
tiſch=Indiens, dann trat das Schiff kurz vor
Weih=
nachten durch den Suezkanal wieder in europäiſche
Gewäſſer ein. Alexandria und Athen, Palermo,
Valencia und Vigo bildeten den Abſchluß. Dann hieß
es nach altgewohnter Seemannsweiſe „Holdrio, jetzt
geht’s zur Heimat”, und am Großmaſt ſtieg
flat=
ternd der trotz aller fremdländiſchen Schönheiten
langerſehnte Heimtswimpel empor.
Mit Befriedigung kann die heimgekehrte Befatzung
auf ihre lange Fahrt zurückblicken. Sie war eine
nationale Tat im reinſten Sinne. Ein treuer
Kame=
rad für unſere draußen noch immer ſchwer ringende
Handelsſchiffahrt, für die Auslandsdeutſchen der Bote
einer wieder geneſenden Heimat, dem ehedem teils
feinlichen Ausland aber ein ſtummer Zeuge für die
ungebrochene Kraft unſeres Volkes, hat der Kreuzer
„Hamburg”, dem Hanſeatengeiſte ſeiner Patenſtadt
getreu, wie ſelten ein Schiff zuvor die deutſche Flagge
zu Ehren und Anſehen gebracht.
Ueber das Auftreten ſeiner Befatzung ſchreibt
eine Athener Zeitung: „Die deutſchen Matroſen
zeigten ſich einfach, liebenswürdig und beſcheiden, als
Muſter von Menſchen höherer Kultur. Wo ſie ſich
zeigten, ſind ſie Gegenſtand der Bewunderung und
Sympathie geworden.”
Ein Perlenkollier für 7000 Mark erſchwindelt.
fm. Pforzheim. Einem in einem Münchener
Hotel wohnenden Juwelenhändler aus Pforzheim
wurde von einem Gauner ein Perlenkollier im Werte
von 7000 Mark herausgeſchwindelt. Zu dem
Juwelen=
händler kam ein Unbekannter, bat ihn, mit ihm in
ein Haus an der Karlſtraße zu gehen, wo er das
dem Juwelenhändler abzukaufende Kollier einer Dame
fum Geſchenk machen wollte, die aber nicht wiſſen
ſollte, von wem er das Kollier gekauft habe. Der
Händler übergab ihm daher auch das aus 120 Perlen
beſtehende Kollier, worauf der Gauner verſchwand.
Zur Mordaffäre Roſen.
Berlin. Die gegen die Ablehnung des Antrags
auf Haftentlaſſung der Hausdame
Neu=
mann in der Mordſache Roſen eingelegte
Be=
ſchwerde iſt jetzt verworfen worden.
Haftbefehl gegen den Direktor der Berliner
Eeſti=Tranſit=A.=G.
TU. Berlin. Im Zuſammenhang mit der
Auf=
deckung der großen Einſpon=Schwindelaffäre iſt gegen
den in Berlin wohnenden Direktor der Eeſti=Tranſit=
A.=G. Dr. Paul Klompus, der geflüchtet iſt, ein
Haftbefehl erlaſſen worden. Die Unterſuchung
hat ergeben, daß die Geſellſchaft an der
Betrugs=
affäre beteiligt geweſen iſt.
Mit dem Motorrad in den Tod.
Köln. Auf der Straße Porz—Zündorf wollte
der Kaufmann Hanſen von Zündorf, der ein
Motor=
rad fuhr, einem Kinde ausweichen und fuhr mit aller
Gewalt gegen einen Baum, ſo daß er einen
Schädel=
bruch davontrug, der den baldigen Tod zur Folge
hatte. Das Kind erlitt ebenfalls eine ſchwere
Gehirn=
erſchütterung.
Ein tödliches Motorradunglück.
Aachen. Ein hieſiger Kraftwagenführer hatte
mit einigen Kollegen einen Kraftradausflug in die
Eifel gemacht. Auf der Rückfahrt fuhr der
Kraft=
wagenführer gegen einen Baum, wobei ihm und
ſeiner Frau, die auf dem Soziusſitz Platz genommen
hatte, die Schädel zertrümmert wurden.
Neuer Weltrekord Schnäbeles.
TU. Deſſau. Der Weitrekordflieger der
Jun=
kerswerke iſt geſtern morgen 5.33 Uhr auf dem
Flug=
platz in Deſſau nach einer Flugzeit von 22 Stunden
11 Minuten glücklich gelandet. Er legte den Flug
auf einer Junkersmaſchine 33 mit Junkersmotor, bei
einer Nutzbelaſtung von 500 Kilo zurück und hat
ſo=
mit eine Geſamtſtrecke von 2770 Kilometern
durch=
flogen. Damit hat er ſeinen Weltrekord der vorigen
Woche von 2300 Kilometern weit überboten.
der bekannte Führer des „U=Deutſchland”, ſe
dieſer Tage ſeinen 60. Geburtstag. Nach dem
Km=
war Kapitän König kurze Zeit bei einer
Dienſtt=
der Marineleitung, trat dann wieder in die Die au
des Norddeutſchen Lloyd zurück, wo er jetzt
nautiſche Abteilung leitet.
Eine Mordtat nach 11 Jahren geſühnt.
Düſſeldorf. Der Feldarbeiter Gerr
der angeklagt iſt, vor 11 Jahren ſeine Frau
mordet zu haben, wurde am Montag abend zi=
Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerl7
Ehrenrechte verurteilt.
Das Eiſenbahnunglück im polniſchen Korriüg
Anſprüche anmelden vor 1. Mai 1927.
DD. Berlin. Am 1. Mai d. J. jährt ſich u
zweiten Male der Tag, an welchem durch das ſchhe
liche Eiſenbahnunglück im polniſchen Korridor
Perſonen, meiſt deutſche Reichsangehörige, ge 1b
und eine noch weſentlich größere Zahl mehr d.
weniger ſchwer verletzt oder durch Verluſt von Ech
geſchädigt worden ſind. Damit vollendet ſich die 3 Friſt, an die nach den geſetzlichen Be i
mungen, die Verjährung der Entſchädigungsanſpmit
aus dem Eiſenbahnunfall gegen die polniſche Stand
bahn geknüpft iſt. — Wie wir hierzu erfahren, Eiu
die Reichsregierung im Juli v. J. gleich nach
Entſcheidung des Danziger Schiedsgerichts, daß i
Vernachläfſigung der Streckenunterhaltung als
vorliegend erachtet, aber auch nicht etwa ein
A-
tat als erwieſen bezeichnet hatte, die polniſche
gierung von neuem vor die Frage geſtellt, wie ſierſt
hinſichtlich der Entſchädigung der durch den U-f
in Mitleidenſchaft gezogenen deutſchen Reichsa
hörigen zu verhalten gedächte. Da die polniſche
gierung bis zum Dezember v. J. zur Abgabe En
beſtimmten Erklärung hierüber nicht zu bei / /
geweſen war, hat eine der beteiligten Perſonen g-/
den polniſchen Staat Klage erhoben. Dieſer ſcr
bende Prozeß wird die grundſätzliche Entſcheiki
bringen, ob die polniſche Regierung zur Entſch.
gung der Opfer des Unfalls verpflichtet iſt oden
ſie ſich mit der Behauptung, daß der Unfall die Fil
eines Attentats ſei, und daß darin ein Fall höhyr”
Gewalt liege, von der obliegenden Haftung befr.i/
kann. Es hätte nun nahe gelegen, dieſen Pr:
maßgebend, zu ſein laſſen auch hinſichtlich ſe- Fälle. Die Reichsregierung hat deshalb
polniſchen Regierung vorgeſchlagen, im Hinblick
die Durchführung dieſes einen Prozeſſes auf die 4il
rede der Verjährung gegenüber den Anſprüchen W
übrigen Beteiligten vorläufig zu verzichten.
hat die polniſche Regierung abgelehnt. Damit
ſie zu erkennen gegeben, daß ſie den Anſprüchen ud
nur mit ſachlichen Gründen zu begegnen beabſich-ie
ſondern ſich ihrer Haftung auch mit einem Mitte 7
entziehen gewillt iſt, deſſen Verwendung im bür=e,
lichen Leben im allgemeinen nicht als beſonders v.
nehm erachtet wird, nämlich mit der Einrede
Verjährung. Das hat zur Folge, daß nunmehr .0.
die aus dem Unfall Anſprüche herzuleiten haben, ſch.
dem erſten Mai d. J. die Klage erheben müſſen,
dadurch die Verjährung zu unterbrechen. Das Re ih
verkehrsminiſterium hat, wie wir hören, allen
den Namen und der Adreſſe nach bekannten AN
ſonen hierüber nähere Mitteilung zugehen laſſen
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nde
Die Eröffnung des Flugverkehrs Berlin—Wſt
Berlin. Am Monkag morgen um 9,15 Uhr
öffnete die Deutſche Lufthanſa den regelmäßne
Luftverkehr auf der Strecke Berlin—Dresden—A
—Wien. Für den erſten Flug wurde das Ee
motorige Junkers=Großflugzeug D 876 eingeſetzt,
ſchon eine hiſtoriſche Vergangenheit hat, da es Eu
das erſte Flugzeug auf der Linie Berlin—Paris mi
Am Steuer ſaß wiederum der Pilot Rodzinka.
Vertreter des tſchechiſchen Miniſteriums und 41
Vorſtandsmitglied der Deutſchen Lufthanſa befan.
ſich unter den Paſſagieren. In Dresden ſtiegen Tiſ
treter des ſächſiſchen Staates, der Handelskamue
und der Stadt Dresden zu. Das Gegenflugzeug E
öſterreichiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft kam am Mx
tag nachmittag 3.10 Uhr in Berlin=Tempelhof an.
Wien. Auf dem Flugfelde Aſpern fand 1
Montag vormittag die feierliche Eröffnung der Fl A
inie Wien-Prag—Dresden-Berlin ſtatt. Pünke.”
um 9.30 Uhr erfolgte der Start des dreimotori g
Junkersgroßflugzeuges. Zum Empfang des —
Berlin kommenden Gegenflugzeuges wird ſich B.A
desminiſter Dr. Schurff nach Aſpern begeben.
Riefenunterſchlagung.
Paris. Einer der Hauptangeſtellten des UI
ſtandes der Pariſer Wechſelmakler namens Lefe*
iſt wegen Unterſchlagung von 10 Millionen Li,
haftet worden.
Zugüberfall in Mexiko.
EP. London. Aus Mexiko wird gemelz‟,
daß 200 Aufſtändiſche auf der Linie Lared —
Guyamato einen Zug angriffen, der von 50
daten bewacht wurde. Es gelang den Angreife2
den Zug zum Stehen zu zwingen und die Bedeckur!
des Zuges gefangen zu nehmen. Darauf wurde —
Zug ausgeplündert und den Reiſenden A
Koſtbarkeiten abgenommen. Im Verlaufe 2.
Kampfes wurden mehrere Reiſende und Bak.
angeſtellte getötet oder verletzt.
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Nummer 82
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Vom Holzmarkt.
In den Kreiſen der Holzverbraucher wird die Entwicklung der
Roh=
holzpreiſe, die in den letzten vier Wochen wiederum geſtiegen ſind,
un=
ruhig beobachtet. Man befürchtet eine Rückwirkung auf die
Bautätig=
keit, auf die Herſtellung von Möbeln und auf den Waggonbau, der
ge=
rade Zeichen einer Belebung gezeigt hatte. Immer weitere Kreiſe treten
dafür ein, daß die Regierung die Kontingente für die Einfuhr von
Schnittholz aus Polen erhöht und hierbei die Wünſche der
Holzverbrau=
cher berückſichtigt, die daran intereſſiert ſind, daß ſoviel trockenes
Schnitt=
holz nach Deutſchland kommt als gebraucht wird. Das iſt der Kernpunkt
der Angelegenheit. Es handelt ſich heute nicht darum, daß
Einfuhrkon=
tingente für jetzt zum Einſchnitt kommendes Rohholz gegeben werden,
ſondern für ſofort zu verarbeitende Ware. Erwünſcht wäre auch eine
andersartige Regelung der Verteilung an ſich, die jetzt zu großen
Bean=
ſtandungen in Fachkreiſen führt, weil häufig genug ſolche
Unterneh=
mungen berückſichtigt werden, die keinen Bedarf haben, ſondern ihre
Kontingente zu ſpekulativen Holzeinkäufen benutzen. — Die Geſchäftslage
am Holzmarkt war feſt. Es wurden große Umſätze in Schnitthölzern
aller Arten, vor allem in Sortimenten für Bautiſchlereizwecke erzielt.
Auch Fußbodenware war geſucht. Die Hobelwerke an der Nordſeeküſte
ſind gut beſchäftigt und haben auch für die Sommermonate Ausſicht auf
Beſtellungen. Die Preiſe für Hobeldielen ziehen an, zumal da auch der
Weltmarktpreis für nordiſche Ware leicht geſtiegen iſt. Der
Schwellen=
markt liegt ſtill. Nach Telegraphenſtangen beſtand einige Nachfrage.
Auch in Grubenhölzern wurden größere Umſätze bekannt. Modellerle
war geſucht, ſie brachte 90 bis 95 Mark unverzollt im Großhandel frei
Grenze Bentſchen.
Berliner Effektenbörſe.
Vom rheinheſſiſchen Weinmarkt.
Die in den letzten Wochen ſtattgehabten Verſteigerungen haben eine
gewiſſe Feſtigkeit der Preiſe erkennen laſſen. Da die Weinernte 1926
infolge der ungünſtigen Witterung nur geringe Mengen, freilich bei
ver=
hältnismäßig guter Qualität, brachte, ſind bei den Winzern ſelbſt die
Keller faſt leer. Die Notwendigkeit, die Ernte bald nach ihrem
Ein=
bringen zu finanzieren, hat zu ſchnellen Verkäufen veranlaßt, ſo daß von
den jetzt anziehenden Preiſen die Erzeuger, die ihre Weine ſelbſt
ein=
legten, nur geringen Vorteil haben. Auch die Genoſſenſchaften, die meiſt
nur ½/= bis ½ der ſonſt von ihnen in Verkehr gebrachten Mengen
ein=
legen konnten, haben durch freihändigen Verkauf große Teile ihres
Lagers abſtoßen können. Einige von ihnen werden deshalb dieſes Jahr
Verſteigerungen gar nicht abhalten oder wenn, doch nur geringe Mengen
bringen. Die „Vereinigten Weingutsbeſitzer Weſthofens” erzielten bei
ihrer Verſteigerung von 1926er Weißweinen in Mainz für das Halbſtück
620—780 Mark, durchſchnittlich 680 Mark. Im freihändigen Verkauf iſt
ſelbſt aus geringeren Lagen unter 1200 Mark kein Stück zu haben.
Verlin, 22. März.
Die Nachwirkung der ſtarken Außenhandelspaſſivität im Februar
und die außerordentlich ſtille Geſchäftstätigkeit führten zunächſt zu einer
Verſtimmung an den Aktienmärrten. Die matte Tendenz der
Frank=
furter Abendbörſe verſtärkte die Neigung zu Löſungsverkäufen
inner=
halb der Spekulation, ſo daß die erſten amtlichen Kurſe durchſchnittlich
2 Prozent niedriger lagen. Nordd. Wolle minus 6, Vereinigte
Glanz=
ſtoff minus 9. Die Bankenkundſchaft ſtand dem Effektenverkehr weiter
abwartend gegemiber. Später hatten die Kursbewegungen einen
un=
regelmäßigen und ſchwankenden Charakter. Die Umſätze erfuhren im
zweiten Teil merkliche Einſchränkungen. Die Geldverhältniſſe wurden
nicht ungünſtig aufgefaßt. Bei der Reichskreditgeſellſchaft ſtellte ſich
Monatsgeld auf 6,75—7,25, doch ſoll zu dieſem Satz nicht viel
um=
gegangen ſein. Im allgemeinen wurde für Monatsgeld 7—8,5 Prozent
verlangt. Dem gegenüber war Tagesgeld nach wie vor angeboten und
bis 3,5—5,5 Prozent erhältlich. Warenwechſel mit Großbanigiro ca.
47/8. Im Deviſenverkehr trat nach den bedeutenden Veränderungen
zum Wochenbeginn eine deutliche Beruhigung ein. London Mailand
erholte ſich auf 106,60, dagegen lag die ſpaniſche Währung niedriger,
indem ſich London gegen Madrid auf 27,61 ſtellte. Das engliſche Pfund
notierte international bis 4,8555, ebenſo die Reichsmark nahezu
unver=
ändert, die ſich gegen Newv York auf 4,2147 ſtellte. Privatdiskont kurze
Sicht 4¾, lange Sicht 4½. Die Börſe ſchloß für Elektrowerte ziemlich
zu den höchſten Tageskurſen und auch für Schiffahrtsaktien, Schultheiß,
Oſtwerke freundlich. Still lagen nachbörslich Banken, dagegen bröckelten
Montanaktien bei luſtloſem Geſchäft ab. Man hörte gegen 2.30 Uhr
u. a. Schuckert 175, Bergmann 186,5, Mannesmann 211,5, Gelſenkirchen
183,87 Vereinigte Stahlwerke 145,5, Phönix 133,12, Harpener 221,
Rheinſtahl 219, Ver. Glanzſtoff 550, Hapag 148 Nordd, Lloyd 143,5,
Schultheiß 398, Oſtwerke 371, Berliner Handelsgeſellſchaft 255,37,
Darmſtädter 278,5, J.=G. Farben 299, Ablöſungsanleihe 22,90, Deutſche
Erdöl 186.
Emiſſionen an der Berliner Börſe im Februgr.
21. 3.
175.625
S6.5
Zum Handel an der Berliner Börſe wurden im Februar 1927 neu
zugelaſſen: auf Sachwert, Goldmark oder Reichsmark ausgeſtellte
Pfand=
briefe 594 500 000 RM. (Januar 492 500 000 RM.), Induſtrieaktien
85 150 00 RM. (89 787 250 RM.), Induſtrieobligationen 4 500 000 RM.
(58 000 000 RM.), Bankaktien 3 500 000 RM. (1 600 000 RM.). Danach
hat ſich namentlich die Emiſſion, d. h. die Börſeneinführung von
Pfand=
briefen weiter äußerſt rege geſtaltet und die Januarziffer noch
über=
ſtiegen. Es dürfte ſich dabei aber hauptſächlick, um Pfandbriefſerien
gehandelt haben, deren Ausgabe ſchon bei Jahresbeginn erfolgte.
Ge=
radc am Pfandbriefmarkt werden die neuen Börſenemiſſionen in
näch=
ſter Zeit monatliche Rückgänge zeigen, ſofern ſich die Situation nicht
wieder überraſchend ändert. Der 6proz. Typ iſt inzwiſchen bei den
Neu=
zulaſſungen durchaus in der Ueberzahl. Vereinzelt miſchten ſich 4½proz.
und 5proz. Goldpfandbriefe bzw. Goldkommunalſchuldverſchreibungen
ein, bei denen es ſich allerdings um Lianidationsſerien handelte. Unter
den lieuen Aktieneinführungen befanden ſich 29,6 Mill. RM. der
Süd=
deutſchen Zucker A.G., 22,5 Mill. RM. der Eiſenwerks=Geſellſchaft
Maximilianshütte und 14 Mill. RM. der Amperwerte Elektrizitäts AG.
Frankfurter Effektenbörſe.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch / 142.75
Bamag=Meguin ..
Bank el W...
225.
Berlin. KarlsruheInd 100.75
Braunkohl.=Briketts. / 225.—
137.—
Bremer Vulkan ..
Bremer Wolle..
188.—
Deutſch.=Atlant. Tel. / 118 875
Teutſche Maſchinen / 126.
Deutſch.=Nied. Tel.
12.875)
Deutſche Erdöl ..
187.25
Deutſche Petroleum.
78.5
Dt. Kaliwerke.
1505
Donnersmarckhüte.. 1 131.25
145.75
Dynamit Nobel..
193.
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben .."
293.25
R. Friſter.
100.
Gaggenau Vorz..
52.75
Gelſenk Gußſtahl. . . 19.5
(. f. elektr. Untern.. / 249.
Halle Maſchinen. . . . 1 190.25 1183.25
Han Maſch.Egeſt.. . . / 131. 131.875
Hanſa Lampfſchf.. . . 1 224.25 1222.5
22. 3.
175.25
140.
56.5
220.
99.25
225.
136.—
189. —
17.—
125.—
125
5.*
152.—
131.5
144.—
195.
297.25
100.5
52.
19.—
245.5
235.25 22. 3.
235. Hirſch Kupfer .. 113. 110.125 Höſch Eiſen.. 195 75 193.5 Hohenlohe Werke. 29.5 29.5 Xahla Vorzellan 126.5 128 — Lindes Eismaſch. 187.75 188 — Lingel Schuh. . 89.875 89.— Linke u. Hofmann" 86. — 85.— L. Loewe u. Co... 321.— 320.— . Lorenz 144.— 142.— Niedeclauſitzer Kohle 213.— 210.— Nordd. Gummi. Orenſtein. 131.— 120.75 Rathgeber Waggon. 103.— 198. Rombacher Hütten.. 11.5 11 125 Roſitzer Zucker.. 103. 102. Rütgerswerke. 139.25 137 75 Sachſenwerk .. 123. 127 Sächſ. Gußſtahl". 162.5 162.5 Siemens Glas... 189. 139.— Ver, Lauſitzer Glas 153.75 156.— Volkſtedter Porzell. G4.— G3.5 Weſtf. E. Langendreet
WWittener Gußſtahl. 55.— S4.— 59.— 59. — janderer Werke. 218.— 218.5
Deviſenmarkt.
Frankfurt a. M., 22. März.
Nachdem man den politiſchen Wirren auf dem Balkan bei nüchterner
Betrachtung keine beſondere Bedeutung beimeſſen zu ſollen glaubt, und
ſich gleichzeitig die Baiſſiers ſehr zurückhielten, konnte ſich heute die
Tendenz an der Börſe wieder befeſtigen, um ſo mehr, als zu den
nied=
rigen Kurſen Kaufneigung auftrat. Bezüglich des unbefriedigenden
Außenhandelsausweiſes für Februar weiſt man darauf hin, daß ſich
die Bilanz bis zur zweiten Hälfte des Jahres beſtimmt ausgleichen
werde, denn die deutſche Induſtrie arbeite gegenwärtig an ſehr großen
Auslandsaufträgen, die bis zu dieſem Zeitpunkte ausgeführt werden
könnten. Bis zur Feſtſetzung der erſten Kurſe waren allerdings die
Kursbeſſerungen gegen geſtern abend noch außerordentlich beſcheiden.
Nur Mannesmann mit plus 2½ Prozent, J.=. Farben mit plus
1½ Prozent und Siemens u. Halske mit plus 3 Prozent traten etwas
hervor, andererſeits gab es zum erſten Kurs auch noch Kursrückgänge,
die allerdings ganz geringfügiger Art waren. Später ſickerte auch etwas
über die Bilanzſitzung der Kommerzbank durch, die angeblich ſehr
zu=
friedenſtellende Ergebniſſe gezeitigt habe, worauf die Tendenz ſich weiter
befeſtigte. In= und ausländiſche Renten waren bei ſtillem Geſchäft
ſchwächer, beſonders Serben. In der zweiten Börſenſtunde nahm der
Umfang des Geſchäfts ſtark ab. Die erzielten kleinen Kursſteigerungen
konnten aber größtenteils behauptet bleiben. Der Schluß war
voll=
kommen geſchäftslos. Tägliches Geld 3½ Prozent.
Die Abendbörſe war etwas belebter und allgemein
freund=
licher bei Kursbeſſerungen um 1—2 Prozent. Farbeninduſtrie und
Sie=
mens u. Halske 3½ Prozent höher. Banken, beſonders Danat, beachtet.
Anleihen ſtill und gut behauptet. Im übrien hörte man: Harpener 223,
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antiv
Eslo
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien .."
London .."
Nem=York. .
Faris .."
Eckneiz.
Spanien
Wien D.=Oſt. abg
Prag..
Budapeſt( Pen=
Japan. .
Rio de Janeir
Sofia ...
Jugoſlavien.
Konſtantinopel
Liſſabon ..."
Danzig ......."
Athen .... .. ...
Kanada. . . . .
lruguay. . . .
Bedeutende Steigerung der Kapitalverkehrsſteuereinnahmen im
Februar. Die Einnahmen aus der Kapitalverkehrsſteuer im Februar
haben nicht nur die Ziffern des Vormonats ſehr ſtark überſchritten,
ſondern bewegen ſich auch noch über den Einnahmen im Dezember des
vergangenen Jahres, die bereits einen gewiſſen Höchztſtand darſtellten.
Sie betrugen im Februar 1927 insgeſamt 22 634 496 RM. gegemiber
12275 289 RM. im Januar und 20 676 649 RM. im Dezember 1926.
Im einzelnen hat ſich die Börſenumſatzſteuer mit 12 141 776 RM. (
Vor=
monat: 6 329 130 RM.) nahezu verdoppelt. Die Wertpapierſteuer auf
verzinsliche inländiſche Renten erbrachte 929 621 RM. (1 195 818 RM.),
auf verzinsliche Auslandsrenten 786 362 RM. (234 704 RM.), auf
aus=
ländiſche Aktien 18 316 RM. (91 236 RM.), die Geſellſchaftsſteuer der
Aktiengeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften a. A. 7 743 435 RM.
(3 267 824 RM.), der G. m. b. H. 854 458 RM. (918 655 RM.).
Mittwoch, den 23. März
Neueſte Nachrichte
Weſteregeln 202,5, Aſchersleben 22, Phönix 1347/8, Rheinbraun 290,
Riebeck 168,5, Commerzbank 209,75, Danat 282, Diskonto 181,5, Dresdner
181, Metallbank 155,5, Nordd. Lloyd 143,5, A. E. G. 162, Bergmann 185,
Licht und Kraft 199, J. G. Farbeninduſtrie 300,5, Siemens u. Halske
2677½s, Dt. Erdöl 187,5, Ruetgers 140,75, Zement Heidelberg 162,
Dycker=
hoff 477/8, Zellſtoff Waldhof 263,5, Scheideanſtalt 233,5, Holzverkohlung
75, Ver. Ch. Frankfurt 125,5, N. S.U. 132, Miag 163.—. Im Frankfurter
Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen Paris
124,04, gegen Mailand 105,90, gegen Holland 12,1345, gegen Madrid
27,44, gegen Zürich 25,25½, gegen Oslo 18,69, gegen New York 4,8560,
Pfunde gegen Mark 20,46½, Dollar gegen Mark 4,2145.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Von der Kölner Frühjahrsmeſſe. Der Beſuch der Kölner Früx=,
jahrsmeſſe war auch geſtern gut und beſonders in den
Nachmittaun=
ſtunden lebhaft. Auch geſtern ſind in allen Gruppen zufriedenſtellerne
Abſchlüſſe zuſtandegekommen, wenn auch ihre Zahl naturgemäß gerina
war als am Sonntag. Auf der Techniſchen Meſſe machte ſich einige
Intereſſe geltend, das auch zu Abſchlüſſen führte. Verſchiedentlich ſri
auch ſchon Abſchlüfſe nach dem Auslande zuſtandegekommen. S
Sondergruppen fanden leßhaftes Intereſſe. Die heute beginnern)
Schweißtechniſche Tagung, die allgemeinem Intereſſe begegnet, wird 50
Techniſchen Meſſe einen weiteren großen Beſucherſtrom zuführen.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtamt
Nidda: Anton Nies I. KVerf. aufgehoben. Homberg, Oberheſſsn
Schreiner Ernſt Ruckelshauſen. Af. 23. 3., Prft. 7. 4., OffAl.
Worms: Kfm. Jacob Grünebaum, Lederhandlung. GAufſ. angeordrnt
Mainz: Kürſchnermeiſter Max Otto Rothe. Af. 1. 4. GlV. u. Prft. 88
Die Darmſtädter Volksbank überreicht ihren Geſchäftsbericht. Do
Bericht des Vorſtandes entnehmen wir folgendes: „Ein Jahr zä.u
Arbeit, aber auch erfreulicher Ergebniſſe liegt hinter uns. Das
M=
ſchäftsjahr 1926, das 65. ſeit Beſtehen unſerer Genoſſenſchaft, hat
geſetzten Erwartungen vollkommen erfüllt. Freilich iſt dieſe Entm!
lung nicht abzuleſen in einer oberflächlichen Vergleichung der D0d
gliederbewegung von Ende 1923 bis zum 31. Dezember 1926. Die
Al=
tretenden gehörten faſt durchweg ſolchen Schichten an, für die infos
ihres Alters die Fortſetzung der Mitgliedſchaft und eine Neubildrun
ihrer Geſchäftsanteile nicht mehr in Frage kam. Dieſen Ausgeſchiedeum
ſtehen wir mit unſerem Rat in allen wirtſchaftlichen Dingen koſtenn,
zur Verfügung. Die neugewonnenen Mitglieder gehören faſt ausſchliißl
lich dem Erwerbsleben an, und mit unſerem Geſamtmitgliederbeſtos
von 2401 konnten wir im Berichtsjahre folgende Entwicklung nehmm
Die Umſätze, von einer Seite des Hauptbuches gerechnet, ſtiegen Ein
75,814 Millionen RM. auf 120,180 Mill. RM. (1913 62,5 Millionen Me”.
Die Bilanzſumme wuchs von 3 126 368,70 RM. auf 5 108 860,71 R2
das Geſchäftsanteil=Konto von 291 386,92 auf 546 474,35 RM., die Stuf
einlagen und auf feſte Termine gegebenen Gelder von 993 010,79 u
1819 674,63 RM., die täglich fälligen Scheckgelder von 850 124,78
1 565 848,57 RM. Den an uns herangetretenen Kreditanſprüchen konmil
wir Gerſüge leiſten. Im Kontokorrent=, Vorſchuß= und Lombardgeſchff
liehen wir aus 4149993,34 RM. Dieſer Betrag verteilt ſich auf 4
Kreditnehmer und die durchſchnittliche Kreditſumme beträgt 4890.
überwiegen bei wsitem der Zahl der Kreditnehmer und der ausmackkn
den Kreditſumme nach die kleinen Kredite, was vom Standpunkt
Sicherheit und Realiſierbarkeit aus geſehen, nur zu begrüßen iſt. Qa
Jahresergebnis iſt von 41 034,98 auf 80 086,01 RM. geſtiegen.
Nee=
einer 10prozentigen Dividende, wie im Vorjahre, ſollen den Reſer—d
19000 RM. zugewieſen werden, ſo daß ſie auf die Summe von 225
RM. gebracht werden. Zur Gutſchrift für die Geſamtheit unſerer Aln
kriegsſpareinleger iſt ein Betrag von 15000 RM. vorgeſehen, ſo
dieſes Guthaben auf 30000 RM. anwachſen wird. Wir folgen auch He
unſerem genoſſenſchaftlichen Prinzip, wenn wir vollkommen freiwin i
an die Aufwertung unſerer Vorkriegsſpareinlagy
herangehen. Das Aufwertungsgeſetz hat uns mit Ausnahme ein:
weniger Fälle, die in Anſehung der aufzuwertenden Summen
deutungslos ſind, keine Möglichkeit gegeben, unſere durch die Inflatz
zu Grunde gegangenen Goidmillionen auch nur teilweiſe wieder
her-
zub kommen, und es hat uns deshalb auch von einem geſetzlichen Zwin
zur Aufwertung unſerer Spareinlagen derſchont. Wie wir es wieder!
durch die Tat bewieſen haben, ſind wir, ohne indeſſen eine Verpf:
tung hierfür zu übernehmen, entſchloſſen, bis zum Jahre 1932 aus a.-
Ertrage unſerer Arbeit eine Summe zur Verfügung zu ſtellen, die
zur Ausſchſüttung einer Aufwertungsquote in Höhe des für öffentl y,
Sparkaſſen vorgeſehenen geſetzlichen Satzes von 12½ Prozent benötin//
Für ſolche Vorkriegsſpareinleger, die das 65. Lebensjahr
überſchri=
haben uud nicht mehr erwerbsfähig ſind, halten wir auch heute ſoy
Mittel zur Auszahlung bereit. Geſuche ſind ſchriftlich einzureicrn
Ha
4
Städtiſche Sparkaſſe Offenbach. Die Städtiſche Sparkaſſe ſchrli
1926 mit einem Ueberſchuß von 142000 Mark ab. Der Rücklage köme
105 000 Mark zugeführt werden, ſo daß dieſe auf 272 000 Mark anſtei .
Die Einlagen betrugen am 1. Januar 6 330000 Mark, gegen 3 58711
Mark am 1. Januar 1926. Es ſind 618 Hypotheken aufzuwerten,
der Beſtand an Hypotheken beträgt bereits wieder 692 000 Mark.
1164 Neugeborene wurden Gutſcheine zu 2 Mark für Geſchenkſ.
büicher ausgegeben, auf die bis Ende des Berichtsjahres für 414 R
geborene Einlagen bei der Kaſſe gemacht wurden. Von den 11623 U—
lagebüchern weiſen 3216 Einlagen bis zu 20 Mark auf, während
3589 weitere Bücher Einlagen zwiſchen 100 und 500 Mark
eingetra=
ſind. Die Räume im Erdgeſchoß werden umgebaut, um ebenfalls
Dienſträume dienen zu können. Ein großer, überſichtlicher Kaſſenrau/
ſoll noch im März der Oeffentlichkeit übergeben werden.
Keramiſche Werke Offſtein und Worms A.=G. in Worms. Die
ſellſchaft verteilt, wir wir von zuſtändiger Seite erfahren, für
nach reichlichen Abſchreibungen wiederum 8 Prozent Dividende. 2
im laufenden Geſchäftsjahr iſt die Beſchäftigung ſehr gut. Es liegt
Auftragsbeſtand noch für mehrere Monate vor. (G.=V. 7. April.)
Süddeutſcher Edelmetallmarkt vom 22. März. Pforzheim. Eeſ.
metalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gre--
2,795 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin, handelsübliche Ware,
Gramm 12,60 RM. (Geld), 13.10 RM. (Brief); Feinſilber das Kilogran!
75,90 RM. (Geld) 77,40—78,90 RM. (Brief). Tendenz: ruhig—
Stuttgart. Edelmetalle notierten folgende Großhandelsprn
Feingold das Gramm 2,805 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Ple
handelsübliche Ware, das Gramm 12,50 RM. (Geld), 13.10 RM. (Br
Fein=Kornſilber das Kilogramm 76,90 RM. (Geld), 77,50 RM. (B—7
Tendenz: ruhig.
u
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill319
1I. Teil /319.5
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 23
6 (.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ..
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟=¾ H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
98.75
6‟/%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
61,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30.
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/100
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/100
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29/ 98
Türk. (Adm.)0
(Bagd.) I 27
„ (Bagd.) II
Türk. unif. 1903
„ 1911 Zoll./ 15.57
b) Ausländiſche
50 Bos. E.B 1914
5% „L.Inv. 1914
4½0 „ 1898 ..
4½% „1902 ...
5 % Bulg. Taba 102
4 1.% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4 ½%Oſt. Schatz. 14
41.% Oſt. Silberr.
4½ „ Goldr.
4½ „einh. R. (kon!
½5% Ung. St. 1913
4½% „ St. 1914
4½ „ Goldr. . .
4½ „ St. 10 ..
4½ „ Kronr. ..
3% „ Eiſ. Tor..
Außereuro=
päiſche
1% Mex am. in abg
00 „ äuß. 99
10 „ Gold04ſtf.,
2 „ konſ. inn. „
4½% „ Irrigat.,
5% Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
0%Berl. H.=Bk. G.
R
24
26.2
231I.
108
4.75
5.75
3% Port.(Spz.) In
4.25
7.5
1.9
11
4% Run am. R.03. 10
4½% Gold. 13 / 20.5
4 „ am.konv.
4½ „ am. 05..
60 Berl. St.=Gold
8‟ Darmſt. St.=G./100.75
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf./104
820 Frk.=Güp.=B.=
Goldpfdbr. . . . 104.5
Frkf. H.=B. Gld. /103
8% Frkf. Pfbr.=B!
Goldpfdbr. . 102.75
⁄₈ Pfbr.=Bk.=Gld./103
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldofdbr.
90
H.2ds.=Bk. Gld./103.5
103.5
102 N. Elektr. Mar
(Hagen) Goldobl. 103. 25
6 K. Landesban
Darmſt. Reihe 1 1101.5
Reihe I1 101.5
M.=Krit. Höchſt / 96
MaRu
Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. ..."
89% Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
104
30 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr. 1103
105
% Rh. Hhp.=Bank)
Gold=Pfdbr. . . . 100.6
%Rh. St.=W. 25/1611,
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk.. Goldpf.
%. „
103
8½ Südd. B. Cr.=B.
1103.5
Goldpfdbr.
O‟ V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.=).
obl. mit Option/109
2o V. Stahllv.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option/ 98. 75
% Voigt &Häffner
Goldobl.. . . . . . . 103
80 Württba. Hhp.=
Bank Goldpfbr. 1102
98
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23/ 13.25
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23/ 15.5
Heſ.Brk.=Rg. 231 6.25
. Roggen 23 B.92
Pr. Kaliw.
Pr. Roggenw. 8.85
12 Südd. Feſt=B. G 2.2
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb..
Bayr, Hanbelsb. . . 22.2
Bahr. Ghp.u. Wechſ
B. rliner Hyp.=Bk.
Frrf. 4 hp.=Bk
Frkf. P/andbr.=Bk.
Ham5. Hyp.=Bk.
Mecklb Hyp. —u. Wb.
Meining. Kpp.Bi.
Nordd. Gir.=Tr.B
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heff. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4½% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
O. Sb. /Lb.)ſtfr.
2,6% Alte ..
2.6% Neue. .
Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. .. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
%Oſt. .. 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
97
42 Rud Silber..
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat. S.I
½% Anat. S II7
Anat S. III
Salon. Monaſt.
5% Tehuautepee.
½%
19.9
15.95
16.65
17.10
13.25
13.6
16.1
13.6
14.3
14.5
14.45
13
16.4
16.1
11.75
8.85
14.5
14.5
11:/.
33.5
28.5
12.15
25.75
170
Vank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. . . . 1236.25
Barmer Bankv. . . 172
Bay. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 1208.5
Darmſt. u. Nat.=Bk. 277
Deutſche Bank .. . 186.5
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 158.75
D. Hyp.=Bk. Mein. 468
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk. 182.5
Gotha. Grundkr. Bk. /238
Lux. Intern. Bank/ 10.75
Metallbank. .
Mitteld. Crebitb. 239
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank 162
Hyp.=Akt.=Bank 173
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . 1150.5
Rhein=Hyp.=Bk. . 1208.5
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Gef. 1471
Oſterr. Creditanſt. . 9
Wiener Bankverein
122.5
179
181
141
207
155.25
250
Fnduſtrie=Akt.
Brauereien
Oberbedarf .....-/116.5
Otavi=Min.=Ant. . . / 38.75
Phönix=Bergb. 1331,
Rhein. Braunk. . /287
Rhein. Stahlw.. . . 1220
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte / 11.25
Salzwerk Heilbr.. 1173
Tellus Bgb.. ..."
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke ..
Bergwerks=Hkt.
Bochum. Bergb.
Buderus..
Dt. Luxemburg ..
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterreglr
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ....."
120.5
183.5
171
182.5
222.5
15
200
255
213
146
Eichbaum (Mannh.)/225
Henninger .. . . . . . 191
Hereules Heſſiſche 470,
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind,)/344
Schwarz Storchen- 172
Tucher, Nürnberg
Werger .. . ... . . . 174.5
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Klener
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . . ."
Anglo=Cont. Guano
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Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ...
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel".
Bergmann El.
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfhr. Erlang.
Cement=Heidelb.
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Cement. Lothr.
Chem Albert. .. ."
Chem. Brockh. ...
Chem. Milch ....."
38
129.5
93.5
84. 75
161.5
32
35.9
57.25
195
74
183.5
39*
72
161
181.5
165
102
78
Daimler=Benz A. G./114.7
Dt. Eiſenhandel 194.5
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82.5
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Goldſchmidt. Th. 1145.9
Gotha Waggon
23
Gritzner. Maſch. 122
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Hammerſen
Hanfw. Füſſer
123.5
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm. & Braun
Heyligenſtaedt..
33
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Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Ei
140
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189.5
Holzverk. Jr
74.5
Hydrom. Breslau ./ 46
Fnag ... . . ......! 81.5
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
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Knorr, Heilbronn
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Venuleth & Ellenb.
Nummer 83
UE Mi
„(aaſſe, Wechſel und Schecks den Betrag von 607 062 RM., an Bank=
„hen 396 499 RM. auf, an Effekten 724 041 RM., an Beteiligungen
ſoss RM., an Debitoren und Forderungen an Tochtergeſellſchaften
5 932 RM., an Waren, Fabrikate und Halbfabrikate 41 747 100 RM.
Kpeditoren betragen 40 344 602 RM. Die in dieſem Poſten
ent=
ene Bankſchuld von 2043 690 RM. iſt inzwiſchen durch Verkäufe
Borräten auf rund 22 Mill. Mark zurückgegangen. Zu ihrer
Be=
g ung wird, wie bereits bekanntgegeben, eine 6prozentige
Obligations=
ine verwendet. Der Bruttogewinn wird abzüglich aller
Geſellſchafts=
msen mit 3 140 264 RM. ausgewieſen. Der Gewinn erhöht ſich durch
Vortrag aus 1925 auf 3 496 814 RM. Nach Abſetzung von Ab=
Sungen von 3 018 587 RM. verbleibt ein Reingewinn von 478 227
der, wie bekannt, auf neue Rechnung vorgetragen wird. Die
tiawarenfabrikate betragen 30 Prozent der Vorräte.
Abſchluß der Kurheſſiſchen Bauernbank in Fulda. Aus der
Bilanz=
eus wurde bekannt, daß der Umſatz weiter auf 75 375 494,18 Mark
Das Eigenvermögen von 202 521.— Mark auf 255 102.— Mark
ge=
urr iſt. Es verbleibt ein Reingewinn von 21 511,16 Mark, über deſſen
uilung eine im April tagende Generalverſammlung zu beſchließen
der wird.
Mittwoch, den 23. März 1927
Seite 13
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 22. März. Die ausländiſchen
Weizen=
ver=ungen waren nur wenig nachgiebig. Vom Inlande waren die
ſeiken gänzlich unverändert. Im Weizenzeitmarkt machte ſich für den
ſierrden Monat Deckungsbegehr geltend, ſo daß der Preis um 1½ Mk.
ger cinſetzen konnte, während die ſpäteren Sichten ſtetig lagen.
Rog=
ſt vom Inlande durchaus nicht ſtärker offeriert, da aber die
über=
iſchen Ablader ihre Forderungen weiter ermäßigt haben, erfuhren
Lieferungspreiſe einen Rückgang um 1—1½ Mk. Auch prompte
gre war nur zu ermäßigten Preiſen abzuſetzen. Der Preis für
Mternroggen entſpricht gegenwärtig ungefähr der Mai=Notierung.
tizen= und Roggenmehl ſind nach wie vor ausreichend offeriert. Im
mſtim ſind jedoch nur kleine Mengen und auch dieſe nur ſchwer
unter=
zrimgen. In Hafer und Gerſte iſt das Geſchäft bei behaupteten
Prei=
nur klein.
Frankfurter Produktenbericht vom 22. März. Der hieſige Markt
ym heute einen ſehr ruhigen, faſt geſchäftsloſen Verlauf. Die Preiſe
ſben unverändert. Weizen 28.50—28.75, Roggen 26.75—27.00,
Som=
negerſte 25.50—27.00, Hafer, inl. 22.25—22.75 Mais 18.00,
Weizen=
chl. 39.75—40.25, Roggenmehl 36.75—37.00, Weizenkleie 14.25—14.50,
tggenkleie 14.50—14.75 Mark.
Frankfurter Häute= und Felleauktion vom 22. März. Kuhhäute:
zbs 49 Pfund, ohne Kopf 69—75, mit Kopf 62,25—65, 50—59 Pfund
6,75 bzw. 60—64, 60 bis 79 Pfund 77,25—84 bzw. 63,50—72, 80 bis
Pfund 82 bzw. 6925—71,75. Ochſenhäute: 50 bis 59 Pfund, ohne
74,50—78,25, 60 bis 79 Pfund 80,25—87,25, mit Kopf 71,50—74,50,
Abrs 99 Pfund 80—83 bzw. 72—73,75, 100 und ſchwerer 83—88 bzw.
Rinderhäute: 30 bis 49 Pfund, ohne Kopf 82—90,25 bzw. 77.—
50 bis 59 Pfund 79,2—88 bzw. 68,5—69, 60 bis 79 Pfund 84,50—30,75
bzw. 73,25—75,25, 80 bis 99 Pfund 87 bzw. 75. Bullenhäute: 30 bis 49
Pfund 73,75—74,50 bzw. 58,75, 50 bis 59 Pfund 67,75—70 bzw. 58,75,
60 bis 79 Pfund 66,25—69 bzw. 57,25, 80 bis 99 Pfund 63—66,75 bzw.
57,25, 100 Pfund und mehr 65,50 bzw. 53,.—. Schußhäute aller Gewichte:
Klaſſe 1 mit Kopf 45, Roßhäute, 220 Pfund und mehr 20,90, Kalbfelle
bis zu 9 Pfund, rot, ohne Kopf 147—152,25, über 9 Pfund 125—130,75,
bis 9 Pfund, ſchwarz 109,3—115, über 9 Pfund, ſchwarz 102,50—104,25.
Schußkalbfelle mit Kopf 77, Freſſerfelle ohne Kopf 85,50, Schaffelle,
voll=
wollig, mit Kopf 69—72,25, Schaffelle, halbwollig, mit Kopf 68,50,
Blößen 55 teilweiſe zurück, Lammfelle 50, leichte Häute, Klaſſe I, bis
29 Pfund 82—87,25, Bullen, Klaſſe II, alle Gewichte 5725—58,75.
Ten=
denz: vollwollige Schaffelle erfuhren einen Aufſchlag von 3 Prozent, die
reſtlichen konnten ſich behaupten. Rote Kalbfelle unverändert, ſchwarze
erfuhren einen kleinen Preisaufſchlag. Großviebhäute ohne Kopf
erfuh=
ren eine Preisherabſetzung bis zu 8 Prozent, während ſie mit Kopf die
letzten Notierungen behaupten konnten. Der Beſuch war ziemlich gut
und das Geſchäft teilweiſe recht lebhaft.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 22. März. Auftrieb: 19 Ochſen, 19 Bullen,
483 Kühe und Färſen, 260 Kälber, 1217 Schweine. Bezahlt wurde per
Zentner Lebendgewicht: Ochſen 50—54, Bullen 34—42, Färſen und Kühe
2) 50—62, b) 35—45, c) 22—35, d) 15—22, Kälber a) 50—66, Schweine
2) 59—63, b 62—63, c) 58—62, Sauen 51—54. Marktverlauf: Reges
Geſchäft, geräumt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 22. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Anfangs war die Haltung ſtetig auf Baiſſedeckungen. Dann
trat eine Abſchwächung ein auf günſtige Witterungsberichte und
Kauf=
reſerve der amerikaniſchen Mühlen. Die Termine verloren 1½ C.
Mais: Ungünſtige Witterungsberichte aus den Maisgebieten hatten
anfangs eine ſtetige Haltung zur Folge. Dann wurde die Haltung
ſehr=
ſchwach auf Zwangsverkäufe ſchwacher Poſitionen, Zunahme der
ſicht=
baven Vorräte und ſchleppende heimiſche Lokonachfrage. Die Termine
verloren bis 2 C.
Hafer: In Sympathie mit Weizen und Mais verlief der Markt
ſchwach.
Baumwolle: Niedrigere Liverpooler Kabel und Abgaben der
Wall=
ſtreetſpekulation hatten einen abgeſchwächten Marktverlauf zur Folge.
Ungünſtige Berichte vom Baumwollwarenmarkt und die Abgabeluſt der
Pflanzer wirkten ebenfalls abſchwächend.
Kaffee: Höhere Kabelmeldungen und Nachfrage des hieſigen
Han=
dels führten zuerſt zu einem ſtetigen Verlauf. Später wurde der Markt
ſchwach auf Liquidationen und liberaleres Angebot aus Braſilien.
Zucker: Der heutige Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf
Käufe des Handels, höhere ausländiſche Notierungen und gute euro=
päiſche Kaufaufträge.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Hamburg=Awerika=Linie hat der Flensburger
Schiffbaugeſell=
ſchaft einen neuen Auftrag zum Bau eines Frachtmotorſchiffes von
10000 Tonnen Tragfähigkeit aus dem neuen Bauprogramm erteilt. Es
handelt ſich um ein Objekt von etwa 4 Millionen Tonnen.
Die Verhandlungen über eine Truſtbildung in der deutſchen
Uhren=
induſtrie ſind immer noch im Gange. Wie wir erfahren, ſind etwa 80
Prozent der geſamten deutſchen Uhreninduſtrie an den Fuſionsplänen
intereſſiert. Man plant die Gründung einer neuen Artiengeſellſchaft,
die mit einem A.=K. von 30 bis 40 Millionen RM. arbeiten ſoll.
Eine vom Verband der Bergarbeiter Deutſchlands einberufene
Vertrauensmännerkonferenz hat den am 18. März in Eſſen gefällten
Schiedsſpruch im Tarifkonflikt im Ruhrbergbau abgelehnt.
Vorausſicht=
lich wenden am 23. März weiter Verhandlungen über den Schiedsſpruch
in Berlin ſtattfinden.
Wie wir erfahren, ſchweben Verhandlungen der Baroper
Walz=
werk A.=G, wegen Beitritt dieſes Werkes zum Stahlwerksverband
Düſſeldorf. Ein Beſchluß über den Antrag des Werkes auf Aufnahme
iſt bisher fedoch noch nicht gefaßt worden. Die Quote ſpielt im
all=
gemeinen Rahmen der deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft eine beſondere
Rolle.
An der Brüiſſeler Börſe hört man lebhafte Gerüchte über
Fuſionie=
rung der Geſellſchaft Chemins de Fer et Entrepriſes Belges mit der
Geſellſchaft Electrieité et Trantion. Nähere Einzelheiten waren bisher
nicht zu erfahren.
Der „Matin” äußerte ſich geſtern über den Fortgang der
deutſch=
franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen peſſimiſtiſch. Hinſichtlich
der Frage der Naturallieferungen hätten ſich gewiſſe Schwierigkeiten
er=
geben, die die Verhandlungen erneut auf ein totes Gleis zu führen
drohten.
Die von den tſchechoſlowakiſchen Mineralölraffinerien gepflogenen
Verhandlungen über eine Verlängerung des bisherigen Abkommens
haben zu der Einigung geführt, den Kartellvertrag um weidere drei
Jahre, bis 30. Juni 1930, zu verlängern.
Die türkiſcha Regierung beabſichtigt bekanntlich, imnerhalb der
nächſten zwei Jahre eine Staatsbank wit einem Kapital von 15 bis
20 Mill. t. Pf. und einer Goldreſerve von 20 Mill. t. Pf. ins Leben
zu rufen. Den größten Teil des Kapitals wird die Regierung ſtellen
doch ſoll der Charakter des Inſtituts als Aktien=Geſellfchaft gewährt
bleiben.
Am Freitag, den 15. (Karfreitag) und Samstag, den 16. April
bleibt die New Yorker Baumwollbörſe geſchloſſen.
Nach dem letzten Entkörnungsbericht des Cenſus=Büros betrug die
entkörnte Baumwollmenge 17 687 000 Ballen gegen den vorjährigen
Schlußbericht von 16 103 000 Ballen.
Die Lincold Motor Car Co. ermäßigte den Preis für ihre
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marken um 100 bis 400 Dollar per Wagen.
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Ferner: Die Wochenschau und das lustige
Belprogramm.
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Abends 8 Uhr.,
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GANke gehönsten Roman von
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zu dem am Donnerstag, 24. März 1927, abends 8 Uhr, im
Mozartsaale, Schulstraße 8, stattfindenden
gegen Motorad u/ Wil. Bressola-konzert.
I. Teil.
Geſch iftsſtell (47843 1./2. Tannhäuser (Ouvertüre) . . . . . . . . . Wagner
3, Largo (M. Lewandowski) . . . . . . . . . . . Händel
14. Symphonie Nr. 9, Adagio molto und molto vivace Beethoven
Paganini
5. Hexentanz (V Prihoda/ (Violinsolo) .
Wagner
Rossini
Neßler
Monat März täglich abds. 8 Uhr
ües humoristisches Singspiel
bnzerte des erſtkl. reiſenden Burlesken
Enſembles — die Gandlitz=Truppe
Dut ergebenſt einladet J. Schnauber
D Erangelist Walz aus der Ret-
Issarche Möttlingen am Mittwoch
Nend 8½, Uhr im Feierabend (Ecke
Stiftsstraße und Meßplatz).
Jedermann herzlich willkommen!
8 St P.S., 5 ſitz., in/ 6. Einzug der Gäste (Tannhäuser) . . .
II. Teil.
bracht. Mk. 2500.—. / 7. Ouvertüre zu Barbier von Sevilla
8. Behut‟ Dich Cott (Schlusnus)
Delibes
9 La Source (Ballett-Suite)
Darmſtadt /4 57im 10. Entkernt von ihr. Aus La Traviata (R, Tauber) Verdi
Smart
11. Praise my Soul großer Chor).
Guilmant
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III. Teil.
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14. Ich denk dabei an Dich Tauber)
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Mittwoch, den 23. März 1927
abends 7½ Uhr
„Cardillac‟
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Lion. — Muſik von Paul Hindemith.
Mu=
ſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock —
In Szene geſetzt von Ernſt Legal.
Bühnenbild: Lothar Scheuck von Trapp
Perſonen:
Der Goldſchmied Cardillae, Johann. Biſchoff
„.Margarete Albrecht
Die Tochter.
. . . Gotthelf Piſtor
Der Offizier
Der Goldhändler . . . Heinrich Hölzlin
Der Kavalier
Joſef Poerner
Paula Kapper
Die Dame
Der Führer der Prévöté Leo Barczinski
Der König. Kavaliere und Damen des
Hofes. Die Prévöté. Volk
Die Handlung ſpielt im 17. Jahrhundert
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Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilbe
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Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
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Freitag, 25. März. D 16. Kyritz=Pyritz,
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Samstag, 26. März. L. 15. Zum Gedächtnis
des 100. Todestages Beethovens: Sechſte
Sinfonie. Hierauf Uraufführung:
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Mittwoch, den 23. März 1927
abends 8 Uhr
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Müllers Schauſpiel: Die Flamme.
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Seite 14
Mittwoch, den 23. März 1927
Nummer 82
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wigshöhſtr. 1. (B 3740
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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Bauarbeiten.
Die Erd=, Maurer= und
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ten, die Eiſenbetonarbeiten, die Zimmer=
und Dachdeckerarbeiten bei der
Errich=
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Großen Woog ſowie die Lieferung und
das Aufſtellen von Plakatanſchlagſäulen
an verſchiedenen Stellen der Stadt ſollen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den
2. April 1927, vorm. 10 Uhr, ein=
(st4985
zureichen.
Darmſtadt, den 22. März 1927.
Städtiſches Hochbauamt.
Alle Knaben und Mädchen, die nach
acht= bezw. neunjährigem Schulbeſuch
die Schule verlaſſen, ſind verpflichtet,
noch 3bezw. 2 Jahre lang die
Fortbil=
dungsſchule zu beſuchen, auch ſolche, die
von auswärts und hier beſchäftigt ſind.
Die Neuaufnahme findet ſtatt am
Montag, den 28. und Dienstag,
den 29. März 1927, nachmittags 3 bis
6 Uhr, und zwar für Metallarbeiter und
Bauhandwerker jeder Art im
Schul=
haus Landgraf=Philipp=Anlage 6;
für Schuhmacher, Sattler, Kammacher,
Schneider, Poſamentiere, Metzger, Bäcker,
Konditoren, Kellner, Köche, Friſeure,
Gärtner, Schriftſetzer, Buchdrucker,
Buch=
binder, Landwirte, Fabrikarbeiter
Haus=
burſchen, Taglöhner, Schneiderinnen,
Putzmacherinnen,
Weißzeugnähe=
rinnen im Schulhaus Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 8; für Kaufleute (einſchl.
Drogiſten) und Schreiber männlichen und
weiblichen Geſchlechts im Schulhaus
Hermannſtraße 21 (Mornewegſchule);
für alle Mädchen, die nicht
gewerb=
lich und kaufmänniſch tätig ſind,
im Schulhauſe Alexanderſtraße 27.
Alle von auswärts neu zugezogenen
Fortbildungsſchulpflichtigen der dre
Jahrgänge haben ſich an den gleicher
Tagen in den betreffenden Schulhäuſern
zu melden.
Näheres wird bei der Anmeldung
bekanntgegeben.
(st4946
Darmſtadt, den 28. Febr. 1927.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes.
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.
Montag, den 28. März, vorm.
10 Uhr beginnend, wird im Saale
von Joh. Hch. Laumann II. aus
hie=
ſigem Gemeindewald, Forſtort II,
Hügel=
teile, Abteilung 21, 22, 24, 26, 28 und
30 verſteigert:
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2 Lärchen=Stämme 0,79 fm,
522 Fichten=Derbſtangen 22,05 fm.
Auskunft erteilt Förſter Engel,
Meſſel.
Heſſ. Bürgermeiſterei Meſſel.
J. V.: Fröhner.
Gannte and ſehe
Montag, den 28. März 1927,
vor=
mittags 10 Uhr anfangend, werder
aus dem Pfungſtädter Stadtwald,
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ſtrikt Malchertanne, Abtlg. 17a und 21c
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Malcher Weg. Gegen ſichere Bürgſchaft
wird zinsloſe Zahlungsfriſt bis Martini
1927 gewährt.
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Pfungſtadt, den 22. März 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
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triſche Anlagen, welche zu Unfällly
Veranlaſſung geben können, erneut
Betrieb kommen, werden wir künftig
Darmſtadt alle elektriſchen Anlagen, Ii
denen der Inhaber wechſelt, abſchalten ig üich die
Die Wiederinbetriebnahme dieſer A,/ kit berkunder
lagen kann nur auf Anmeldung dunt
einen von uns zugelaſſenen Inſtallatszu
und nachdem eine Abnahme durch uns
ſtattgefunden hat, erfolgen. Die Abnahrmſ „tu dllg Salt
iſt koſtenlos, wenn keine Erweitermg
vorliegt.
Gleichzeitig machen wir darauf an
merkſam, daß beſtehende Anlagen fn
110 bezw. 127 Volt, wenn der
haber wechſelt, in der Regel auf A0
Normalſpannung von 220 Volt u vMinmt, am Pal
geändert werden müſſen.
Ferner bringen wir wiederholt u
Kenntnis, daß vor Neuanſchaffung Euſlai, foll es aus
elektriſchen Apparaten bei uns an ſu
fragen iſt, für welche Spannung die iI
ben zu beſchaffen ſind, und verweii
wir auf 8 6, Abſ. 3, unſerer Stromlice
rungsbeſtimmungen wonach Erwer,
rungen an beſtehenden elektriſchen A,
lagen, ebenſo wie der Anſchluß von ek
triſchen Apparaten ohne unſere Genu
migung nicht vorgenommen werden dürff
In dieſem Zuſammenhange
möch=
wvir weiter darauf hinweiſen, daß wes
der damit verbundenen Gefahren, je-n
eigenhändige Inſtallieren verboten
jegliche Inſtallationsänderung darf Euu
durch von uns zugelaſſene Inſtallate n
(4231
ausgeführt werden.
Darmſtadt, im März 1927.
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
n die Geſt
Welt
W
Welt erkli
Fahrt
Am Donnerstag, 24. März 19/7
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich Luiſes;
ſtr. 32 zwangsweiſe gegen Barzahlun;
1 Schreibmaſchine, 2 Fahrräder, 1Ni
maſchine, 1 Chaiſelongue, 1 Schrau
tiſch, 1 Bücherſchrank, 4 Stühle, 1
gurenſtänder, 1 Kleiderſchrank —n
verſchiedene Möbelſtücke.
Die Verſteigerung findet beſtim ne
(E
ſtatt.
Darmſtadt, den 23. März 1927.
Weinheimer, Gerichtsvollziehen
Am Donnerstag, den 24. Mä)
1927, nachm. 3 Uhr, verſteigere ich 9
hier, Eliſabethenſtraße 66, Hinterhat
nachſtehende Gegenſtände öffentl. zwam.”
weiſe gegen Barzahlung:
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1 Hohlſaummaſchine „Türrkopp”
3 Adlernähmaſchinen.
2 Pfaffnähmaſchinen
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1 Hauptantrieb,
1 Kanne weißes Maſ hinenöl,
1 Kanne Motoröl,
2 gebrauchte Oefen,
2 gebrauchte Fahrräder,
2 Bügeleiſen,
2 Stühle,
8 Hocker,
2 Fußbodenläufer,
3 Arbeitstiſche,
3 Lattengeſtelle,
2 Aktengeſtelle,
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14 weiße Herren=Oberhemden,
9 Einſatzhemden,
2 Karton Spitzen und Stickereier
37 Stück Spitzen verſchiedener Ar
25 Meter Barchent,
15 Meter Kattun.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſck.
Darmſtadt, den 23. März 1927.
Portner
Muarz R
m
m brei
Gerichtsvollzieher zu Darmſtad=
Am Freitag
den 25. März
beginnt die
Nummer 82
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
Mittwoch, den 23. März 1927
Seite 15
(Nachdruck verbeten.)
EEr hatte von Donata, mit der er ſich täglich traf, erfahren,
6 Cornelius Vandergult im Grand botel wohne, am Canale
ſande. Mit ſcheuer Neugier ſtrich er, Morgen für Morgen,
täg=
ums Hotel herum; aber es gelang ihm nicht. Vandergults
ſichtig zu werden. Uebermorgen war die große Konferenz;
fand unter dem Vorſitz Cornelius Vandergults im Hotel
ſiſkol ſtatt.
Sonny war von einer Nervoſität befallen, die mit jeder
unde wuchs. Das Bewußtſein einer Gefahr, die unmittelbar
r ihm wie ein Schatten aus der Tiefe aufſtieg, legte ſich ihm
ſ die Seele. Er irrte durch die Statt; noch nie hatte er den
ſeand ſo ſehr vermißt wie jetzt, da er für ihn eintreten ſollte.
ſempfand ſeine Unſelbſtändigkeit wie einen beſchämenden
Vor=
auf. Wenn er ſich auch ſagen mußte, daß ſie eine Folge ſeiner
geſicherten Kindheit, ſeiner gehetzten Jugend, eine
Begleit=
ſcheinung ſeines Proletarierdaſeins war, ſo drängte ſich ihm
ch in jeder neuen Situation der Vergleich mit Fritz Jacobſen
f. Der war im Grunde ein armer Teufel, wie er — und
nnoch gab es keine Situation, der er nicht gewachſen war. Er
at einen luſtigen kleinen Dreh — und alle Argumente ſtellten
9 bereitwillig auf ſeine Seite. Er aber, Jonny Reimers aus
imburg, empfand jedes Hindernis als die Kataſtrophe, die
unnehr den endgültigen Schlußpunkt bedeutete.
Er machte, in ſeliger Heimlichkeit, einen Ausflug mit
Do=
un: auf dem Markusplatz gurrten die Tauben wie ſeit ewigen
ſiten. Dort drüben, im Bogengang des Dogenpalaſtes,
blink=
n rötlich die beiden Säulen, zwiſchen denen einſt die
Todes=
ſtile verkündet wurden.
Ueber die Seufzerbrücke gingen ſie, den Ponte dei Soſpiri,
m dem die Gefangenen der Republik den letzten Blick auf die
ſendige Welt geworfen haben. Das Glockenſpiel von Santa
aria della Salute kam durch die bläuliche Dämmerung —
fun=
nö flammten die Lichterreihen der Riva delgi Schiavoni auf.
„Gondola, Signroe?”
Der Ruf, ſeit Hunderten von Jahren den Verliebten der
unzen Welt erklingend, kam über das Waſſer. Die beiden ſtiegen
n. Die Fahrt ging vorüber an verſchlafenen, verwitterten,
ver=
enen Adelspaläſten: am Palazzo Vendramin, am Palazzo
rimani, am Palazzo Contarini, den die Venezianer das Schloß
n Desdemong nennen.
„Was ſoll nun werden?” fragte Donata leiſe und traurig.
Vie ſoll es ausgehen morgen?”
Schuldbewußt blickte Fonny zu Boden.
„Ich habe verſucht, Vandergulk zu erreichen. Es iſt mir
nicht einmal gelungen, ihn zu ſehen. Ich wollte ganz offen mit
ihm ſprechen.”
„Und was willſt du ihm ſagen?”
„Ich will an ſeine anſtändige Geſinnung appellieren: das iſt
bei einem Amerikaner der beſte Weg. Ihre Braut liebt einen
anderen. Einen jungen Deutſchen. Das iſt kein Flirt, der
vor=
übergeht, keine Ballſaaltändelei — es iſt eine tiefe, innige Liebe,
die erprobt iſt in Freude und Schmerz. Muß ich Ihnen mehr
ſagen, Mr. Vandergult? Sie kennen Fräulein dOrſay kaum;
von wirklicher Liebe, von Sehnſucht, von einem unbezähmbaren
Verlangen, juſt dieſe Frau zu heiraten, kann im Ernſt nicht die
Rede ſein. Wollen Sie unter dieſen Umſtänden auf den Vertrag
pochen? Sie machen Dina unglücklich — und es iſt mehr als
wahrſcheinlich, daß Sie ſelbſt unglücklich werden. Eine Frau,
die das Bild eines anderen Mannes im Herzen trägt, kann nicht
das Glück ins Haus Vandergult tragen. Die ſchönſten Frauen
der Welt, die reig ſten Erbinnen, die Prinzeſſinnen aus London,
Rom und Berlin würden ſich glücklich preiſen, wenn das Auge
Cornelius Vandergults auf ſie fallen würde. Geben Sie Dina
dOrſah frei!”
„Ja,” ſagte Donata, „ich muß ſagen: wenn ich Vandergult
wäre, auf mich würden dieſe Worte wohl Eindruck machen. Aber
wie ſo ein Amerikaner darüber denkt, das iſt eine andere Sache.”
„Ich werde ſagen: Sie brauchen eine glückliche Frau; ihre
Augen müſſen hineinlachen in den Lichterglanz Ihres Hauſes
in der Fünften Avenue. Ding dOrſay aber wird traurig
wer=
den und ſchmalwangig in dem fremden Lande und an der Seite
eines Mannes, mit dem ſie nichts verbindet als die
geſchäft=
lichen Wünſche ihres Vaters.”
Donata tupfte ſich mit dem Taſchentuch die Augen.
Der Gondoliere, mit jenem ſüdlichen Realismus in
Liebes=
fragen, zwinkerte Jonny zu: Ein ſchönes Hotel gefällig? Zimmer
auf Tage und Stunden.
Jonny winkte entſetzt ab. Der Gondoliere lachte
Die Signora wird entzückt ſein. Das Hotel hat Ausblick
auf die Piazzetta.
Jonny ärgerte ſich über die Hartnäckigkeit. „Fahren Sie
ſchneller. Wir wollen nach Hauſe.”
Der Gondoliere richtete ſeine großen, braunen Augen auf die
beiden und ſagte mit unendlicher Trauer:
„Oh. mein Herr, Sie verſetzen mir den Todesſtoß.”
„Nanu?” ſagte Jonny.
„Sie beweiſen mir, daß die Leute richt haben, die die Gondel
abſchaffen wollen. Es iſt der Teuſel, der aus ihnen ſpricht. Als
ob es auf die Schnelligkeit ankäme. Die Schönheit iſt die
Haupt=
ſache im Leben. Schönheit aber iſt, Nuhe.”
„So, ſo,” ſagte Jonny.
„Jetzt aber wird es aus ſein damit. Sie wiſſen es vielleicht,
mein Herr, daß morgen die große Verſammlung iſt. Die reichſten
Männer der Welt kommen zuſammen im Hotel Briſtol. Sie
wollen beraten, wie man die Kanäle von Venedig am ſchnellſten
von der Erde vertilgen kaun. Man will ſie zuſchütten, mein
Herr, und an ihre Stelle eine Untergrundbahn ſetzen. Wiſſen
Sie, was eine Untergrundbahn iſt? Das iſt eine Eiſenbahu, die
unter der Erde fährt. Sie ſoll vom Zentralbahnhof bis zum
Lido führen.”
„Was für Leute ſind es, die dieſe Untergrundbahn bauen
wollen?”
„Großinduſtrielle, mein Heir. Ihr Präſident iſt ein
mäch=
tiger junger Herr aus Amerika: Signor Vandergult.”
Da waren ſie wieder am Markusplatz. Aus der Calle de
Fabbri flutete das Gewimmel der Spaziergänger und der
Wagen. Es war dunkel geworden, und die Lichter auf dem Kaual
ſäumten das Waſſer mit bunten Kugeln. (Fortſetzung folgt.)
beikusten, keiser-
TALAAAAAA keff-Verschleimung
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gemacht hat, haben ergeben, daß Perionen, die ſolche Betriebe
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vollkommen verunſtaltet und durch unreine und unhygieniſche
Behandiung den ernſteſſen Gefahren ausgeſetzt. Wir warnen
deshalb die Bevölkerung in ihrem eigenen Intereſſe vor
dem Beſuch dieſer Betriebe und bitten, ſich nur in ſolchen
Friſeurgeſchä ften bedienen zu laſſen, welche die Gewähr für
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