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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtaner.
Nummer 81
Dienstag, den 22. März 1927.
190. Jahrgang
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zeile 300 Reſchsmart. Alle Preiſe in Reſchemark
f4 Dollar — 420 Martl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streit uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banllonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Schmggarin ven Banven ver Hamtonätier
Die Chineſenſtadt
von den Südtruppen beſetzt.
usnahmezuſtand über Schanghai. — Die europäiſchen
tpppenglarmbereit.—Die Kriegsſchiffeklarzum Gefecht
EP. London, 21. März.
Wie aus Schanghai gemeldet wird, iſt die Chineſenſtadt von
in Südtruppen beſetzt worden, nachdem heute morgen die
iten Nordtruppen abgezogen waren. Die Verteidigungslinien
ur der internationalen Niederlaſſung und die franzöſiſche
Kon=
zſion werden von den Landungskorps der Weſtmächte gehalten.
in Eindringen der Kantontruppen in die Niederlaſſungen ſoll
rt allen Mitteln verhindert werden. In Schanghai herrſcht un=
Hheure Erregung. Von den internationalen Behörden wurde
er Ausnahmezuſtand verhängt, das Freiwilligenkorps wurde
ſtpbiliſiert. Die Kriegsſchiffe haben klar zum Gefecht gemacht
rd ihre Geſchütze auf die Chineſenſtadt, das Arſenal und die
Genbahnſtation gerichtet.
ach der Einnahme von Schanghai. —
Kund=
ſebungen für die Kantoneſen. — Schießereien
vor den Barrikaden der Konzeſſionen.
EP. London, 21. März.
Nach dem Einzug der Kantontruppen in Schanghai hat ſich
&t Gouverneur der Schantung=Truppen, General Pi Hſu=tſchen,
die franzöſiſche Konzeſſion geflüchtet. Man erwartet, daß die
in ihrer Baſis abgeſchnittene Schantung=Armee in die
antontruppen eingereiht werden wird. Tauſende
m chineſiſchen Eingeborenen veranſtalteten Kundgebungen
ir die Kantoneſen. Der Streik iſt allgemein. Die
lizei mußte verſchiedentlich Anſammlungen der Streikenden
iſtreuen. Der Straßenbahnverkehr iſt lahmgelegt, und der
endel ruht vollſtändig. Die Baumwollſpinnereien haben die
öre geſchloſſen. Um Unruhen zu vermeiden, hat der Stadtrat
in Schanghai den Ausnahmezuſtand verhängt.
lehrere chineſiſche Verwaltungsgebäude haben die
untoneſiſche Flagge gehißt. Die amerikaniſchen
Larineſoldaten ſind gelandet worden. Nach weiteren
Leldungen haben die Kantoneſen das in der Nähe der
fran=
hiſchen Konzeſſion gelegene Arſenal und ſämtliche
Polizei=
ftionen von Schanghai beſetzt. Zwiſchenden Vorpoſten
et franzöſiſchen Konzeſſion und einer
chine=
ſchen Abteilung kam es zu einem Zuſammenſtoß, bei dem
ſchüſſe gewechſelt wurden. Die Chineſen zogen ſich
brück. Auch am Eingang der engliſchen
Konzeſ=
on kam es zu Schießereien, als Flüchtlinge der
ſchantungarmee in die Konzeſſion einzudringen verſuchten, von
ein indiſchen Soldaten jedoch daran verhindert wurden. Drei
idiſche Soldaten wurden getötet und fünf verletzt. Die
eng=
ſche Verteidigungslinie um die Konzeſſion iſt verſtärkt worden.
tis Hongkong iſt ein Infanteriebataillon nach Schanghai
abge=
tngen. — Nach einer Meldung des „Star” ſind einige Granaten
der franzöſiſchen Konzeſſion eingeſchlagen, ohne Opfer zu
for=
ſtrn. — Die „Britiſh United Preß” meldet, daß in dem
Chineſen=
ertel heftige Kämpfe zwiſchen Streikenden und der Polizei
Fattfänden. Die Polizei habe das Feuer auf die Streikenden
höffnet. Die Zahl der Opfer ſei noch nicht bekannt.
Schangbai im Zeichen des Generalſireiks.
Nach den letzten Nachrichten aus Schanghai wurden nach
r Beſetzung der Chineſenſtadt durch die Kantoneſen 1200
ame=
kantiſche Marineſoldaten und 1500 japaniſche Matroſen in der
ternationalen Konzeſſion gelandet. Auf eine Bekanntmachung
’s Stadtrates hin haben alle Europäer ſich in die internationale
on zeſſion zurückgezogen. Einige kantoneſiſche Studenten
demon=
eierten innerhalb der franzöſiſchen Konzeſſion, wurden aber
Aynell zerſtreut. Man ſchätzt die Zahl der Streikenden auf etwa
R0 000. Es ſcheint, daß die kantoneſiſchen Soldaten ſich bisher
ler Kundgebungen in Schanghai und vor den Konzeſſionen
ent=
ilten haben, die durch die Schießereien durch Flüchtlinge der
chantungtruppen verurſacht wurden. Südweſtlich der engliſchen
erteidigungslinie wurden zahlreiche Maſchinengewehre in
tellung gebracht.
Schantung=Soldgien überfallen die
internationale Konzeſſion.
Der Korreſpondent des „Evening Standard” berichtet, daß
N der Nordgrenze der internationalen Konzeſſion
Schantung=
iol daten die Barrikaden beiſeite geriſſen hätten und in die
Kon=
ſiton eingedrungen ſeien, wo ſie ſofort zu plündern begannen.
in engliſches Panzerauto wurde ausgeſchickt, um die Ordnung
ſieder herzuſtellen, doch wurde es von den Nordiſten mit
hef=
gem Gewehrfeuer empfangen. Ein Leutnant, ein Unteroffizier
And. zwei Soldaten wurden ſchwer verletzt. Außerdem gab es
ige Verletzte unter den europäiſchen Ziviliſten. Mehrere
h neſen wurden getötet. Nach einem in diplomatiſchen Kreiſen
uugetroffenen Telegramm rechnet man mit dem Abſchluß eines
La ffenſtillſtandes zwiſchen den Nordiſten und Kantoneſen, um
en Nordiſten Zeit zur Räumung der Zone von Schanghai zu
eſſen.
Die Genfer Abrüſtiungskonferenz.
Englands Vorſchläge. — Frankreich bereitet
einen neuen Entwurf vor. — Italien für
vor=
herige Ausgleichung der Rüſtungen.
Genf, 21. März. (Priv.=Tel.)
Heute nachmittag begann in der großen Glasveranda des
Völker=
bundshauſes die dritte Tagung der vorbereitenden Kommiſſion für die
Abrüſtungskonferenz unter dem Vorſitz des holländiſchen Delegierten
Loudon und unter großem Jntereſſe eines zahlreihen Publikums. Der
Präſident erklärte in ſeiner Eröffnungsanſprache, daß die Augen der
Welt jetzt auf dieſe Kommiſſion gerichtet ſeien und daß ihre Arbeit ein
poſitives Ergebnis haben müſſe.
Lord Nobert Cecil, der als erſter Diskuſſionsredner ſprach, gab
eine Darſtellung der geſchichtlichen Eutwickelung des
Abrüſtungs=
problems und erklärte die Bereitſchaft ſeiner Regierung, an einem
Konventionsentwurf mitzuarbeiten. Er ſtellte einige Punkte
zuſam=
men, in denen bereits eine erfreuliche Uebereinſtimmung erzielt
wor=
den ſei, u „a. darüber, daß nur die Friedensrüſtungen für die
Herab=
ſetzung in Frage kämen und nicht die potentielle Kriegsmacht eines
Lan=
des, ſowie auch darüber, daß Land= Luft= und Seeſtreitkräfte ein
ein=
heitliches Ganzes darſtellten. Nach Beendigung ſeiner Nede legte Lord
Robert Ceeil einen Konventonsentwurf vor, der in 5 Kapitel
einge=
teilt iſt. Das erſte Kapitel enthält allgemeine Beſtiwmungen und die
Bedingungen, unter denen ein Staat von der Konvention abzuweichen
berechtigt ſein ſoll, nämlich wenn er in Kriege verwickelt iſt oder wenn
ein Aufruhr ausbrechen oder wenn die Vermehrung der Streitkräfte im
Einverſtändnis mit dem Völkerbudsrat erfolgt. Der zweite Teil
ent=
hält die Beſtimmngen über die Landrüſtungen, daß herabgeſetzt
wer=
den ſoll „die Zahl der Streitkräfte, die nach Eröffnung der
Feindſelig=
keiten an die Kampffront geſchickt werden können‟. Die genaue Zahl
ſoll für die einzelnen Länder in einem Anhang feſtgeſetzt werden. Die
Zahl der aktiven Offiziere ſoll nicht höher ſein als 1:15 Mann, und
die Bahl der Unteroffiziere nicht höher als 1:9. Für die Seerüſtungen
wird im dritten Kapitel beſtimmt, daß die Herabſetzung der Müſtungen
nach der Schiffstonnage erfolgen ſoll, für die Luftrüſtungen im vierten
Kapitel, daß die Zahl der Militärflugzeuge nicht in Frage kommt. Im
fünften Kapitel werden die eventuellen Verletzungen der Konvention
behandelt, worüber Unterſuchungen möglich ſein ſollen, aber auf dem
Gebiete der beſchuldigten Macht nur mit deren Zuſtimmung. Die
Kon=
vention ſoll in Kraft treten, wenn ſie von Deutſchland, den Vereinigten
Staaten, England, Frankreich, Italien und Japan ratifiziert worden
iſt. Sie wird für 10 Jahre abgeſchloſſen, nur die Beſtimmungen über
Land= und Luftrüſtungen ſollen für 5 Jahre gelten. Wenn nicht zwei
Jahre vor Ablauf gekündigt wird, ſoll die Konvention automatiſch in
Kraft bleiben bis zwei Jahre nach irgendeiner Kündigung.
Lord Robert Cecil wüinſchte, daß dieſer Entwurf zunächſt erörtert
werde, während Paul=Boneour, der nach ihm ſprach, vorgezogen hätte,
daß die Berichte der Sachverſtändigen den Unterkommiſſionen
über=
wieſen worden wären, um daraus einen Konvemtionsentwurf
herzu=
ſtellen. Nachdem aber nun ein Entwurf vorliege, müſſe die Kommiſſion
über die Prozedurfrage entſcheiden. Paul=Boncour behielt ſich
dem=
entſprechend vor, morgen oder übermorgen einen Konventionsentwurf
vorzulegen, obwohl er gerne vermieden geſehen hätte, daß man wieder
von einem Gegenſatz zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Theſe
ſpreche.
Der italieniſche Delegierte de Marinis erklärte in einer längeren
Rede, daß man keine Stabiliſierung der Rüſtungen vornehmen könne,
bevor man ſie nicht revidiert habe. Einzelne Länder, wie z. B. Italien,
hätten nach dem Kriege ihre Rüſtungen ſowohl nach der
Mannſchafts=
zahl als auch nach dem Material ſo ſtark herabgeſetzt, daß ſie ſich heute
in einem Zuſtand der Ungleichheit gegenüber den anderen befänden.
Italien wäre bereit, ſich auch radikalen Abrüſtungsmaßnahmen
anzu=
fchließen, aber unter der Bedingung, daß vorerſt einmal das Niveau,
von dem man ausgehe, für alle Länder gleich ſei.
Nachdem der japaniſche Delegierte Sato erklärt hatte, daß der
eng=
liſche Konventionsenwwurf eine ſehr gute Diskuſſionsbaſis zu ſein ſcheine,
und der amerikaniſche Delegierte Gibſon die Bereitwilligkeit Amerikas
zur Mitarbeit in kurzen Worten erklärt hatte, wurde die
Weiterbera=
tung auf morgen nachmittag 4 Uhr vertagt.
Frankreichs Abrüſiungsvorſchläge für Genf.
Die franzöſiſche Preſſe unterſtreicht weiter die Schwierigkeiten, die
die heute beginnenden Beratungen der vorbereitenden
Abrüſtungskom=
miſſion in Genf mit ſich bringen werden. Sie weiſt beſonders auf den
amerikaniſchen und engliſchen Widerſtand gegen das franzöſiſche
Pro=
gramm hin. Der offiziöſe „Petit Pariſien” bringt in großen Zügen
das Projekt, das Paul Boneour in Genf entwickeln wird. Er werde
nicht die franzöſiſche Auffaſſung über das Kriegspotential verteidigen,
vielmehr über eine Verminderung des effektiven Heeres, der Flotte und
der Flugwaffe mit ſich reden laſſen. Aber er werde einer Verminderung
nur in dem Ausmaße zuſtimmen, wie ſeine Nachbarn eine
Vermin=
derung dieſer Waffen vornähmen. Frankreich werde dieſe Annahme
einer Abmachung vorſchlagen, wonach erſt dann zur Waffe geſchritten
werden ſolle, wenn alle dem Völkerbund zur Verfügung ſtehenden
Mittel ſich als nutzlos erwieſen hätten.
Ein polniſcher General droht
Deutſchland mit Krieg.
Deutſche Oemarche in Warſchau.
* Berlin, 21. März. (Priv.=Tel.)
Die Erklärung des polniſchen Generals
Ro=
mer in Kattowitz, es werde zwiſchen Polen und
Deutſchland unbedingt noch einmal, zu einem
Kriege wegen Oberſchleſien kommen, hat in
Ber=
liner amtlichen Kreiſen nicht unerhebliches
Be=
fremden verurſacht, weil dieſer General in ſeiner
Eigen=
ſchaft als Vertreter des Marſchalls Pilſudſki ſprach und
infolge=
deſſen auch ſehr genau wiſſen muß, mit welchen Kriegsplänen ſich
Polen trägt. Es iſt ſofort eine Demarche
unternom=
men worden, und um einen genauen Bericht über dieſe Rede,
ſpeziell über dieſen Paſſus, nachgeſucht worden. Von dem
amt=
lichen Wortlaut der Rede Romers wird es natürlich abhängen,
ob der Kriegsdrohung noch diplomatiſche Schritte von deutſcher
Seite folgen werden. Nach den vorliegenden Preſſeberichten iſt
damit unzweifelhaft zu rechnen.
Konkordate.
Von
D. Dr. M. Schian.
III.
Auf welchem Wege ſind die mannigfachen Beziehungen
zwiſchen Staat und Kirche am beſten zu regeln? Es bieten ſich
einerſeits der Weg des Konkordats, anderſeits der Weg des
Staatsgeſetzes. Den Weg des Konkordats iſt ſeit der
Staats=
umwälzung Bayern gegangen (24. Januar 1925), den anderen
Württemberg (3. März 1924). Was ſpricht für jenen Weg, was
für dieſen?
Das Konkordat ſtellt den Staat und die katholiſche Kirche
als gleichſtehende Kontrahenten in eine Reihe. Dabei handelt
es ſich, wie dargelegt, um die Stellung des Staates zu der
katho=
liſchen Kirche in ſeinem eigenen Staatsgebiet. Der
Staat verhandelt alſo mit einer auswärtigen Macht — die
katho=
liſche Kirche ſelber will ſo angeſehen ſein — über Belange ſeiner
eigenen Staatlichkeit. Er erkennt damit tatſächlich das Recht
dieſer Macht, in Fragen der Stellung ſeiner eigenen
Staats=
bürger zu ihm, alſo zu ihrem eigenen Staat, entſcheidenden
Ein=
fluß geltend zu machen, an. Er begibt ſich damit in weitem
Um=
fange ſeiner Staatshoheit. Er bindet ſich zugleich, ſoweit die
Grenzen des Vertrags reichen, für die Zukunft. Er iſt nicht mehr
frei, jene Beziehungen zur katholiſchen Kirche auch nur im
ge=
ringen Umfange anders zu geſtalten, es ſei denn, daß der andere
Partner zuſtimme. Zwar ſteht ihm die Möglichkeit frei, ſich eine
Kündigung vorzubehalten; aber dieſe Möglichkeit iſt ſehr ſchwer
praktiſch in die Wirklichkeit umzuſetzen; ſie wird für den Staat
immer mit dem Odium kulturkämpferiſcher Neigungen
ver=
ſehen ſein.
Als Vorteile des Konkordats pflegen angeſprochen zu
wer=
den: freundliche, auf Verſtändigung beruhende Regelung der
Verhältniſſe; Möglichkeit der Bindung auch der anderen Seite;
Erzielung gewiſſer Zugeſtändniſſe der katholiſchen Kirche.
Wer Vorteile und Nachteile abwägt, wird vor allem auch
bedenken müſſen, daß die Vorteile auch bei einer Regelung durch
Staatsgeſetz erreichbar ſind. Denn auch eine ſolche Regelung
wird nicht ohne vorherigen Gedankenaustauſch, nicht ohne
Be=
ſprechungen mit den Vertretern des katholiſchen Volksteils
er=
folgen. Dagegen leidet dieſe Form der Regelung nicht unter den
dargelegten Nachteilen.
Es iſt Zeit, auch an die evangeliſche Kirche zu denken.
Im erſten Aufſatz wurde gezeigt, daß bei Abſchluß eines
Kon=
kordats volle Parität unmöglich iſt. Die evangeliſche Kirche hat
eben keine päpſtliche Kurie, keine auswärtige ſouveräne Macht
als Unterhändler, als Garanten. Rein formell muß ſie, ſofern
der katholiſchen Kirche ein Konkordat gewährt wird, im Nachteil
bleiben. Gegenüber der in ſeine Grenzen gebundenen, durch
keinen internationalen Faktor geſicherten, ſich auf kein Corpus
juris canonici ſtützenden evangeliſchen Kirche kann der Staat,
falls er will, immer erheblich ſelbſtherrlicher verfahren als
gegen=
über der katholiſchen Kirche. Die Parität fordert alſo den Weg
der Regelung der Beziehungen zwiſchen Staat und Kirchen durch
einen ſouveränen ſtaatlichen Geſetzgebungsakt, nicht durch ein
Konkordat.
Bayern hat, als es 1925 ſein Konkordat ſchloß, mit den beiden
evangeliſchen Kirchen ſeines Gebietes (1. rechts des Rheins,
2. in der Pfalz) „Staatsverträge” geſchloſſen. Das iſt
zweifellos ein Verſuch, die Parität in der Form ſo viel als
mög=
lich zu wahren. Aber eben: ſo viel als möglich. Die Lage der
Kirchen iſt, wie obige Ausführungen gezeigt haben, dermaßen
verſchieden, daß eine Gleichheit einfach nicht herſtellbar iſt. Daher
kann dieſe Form an dem obigen Ergebnis nichts ändern.
Bisher war, ſofern die evangeliſche Seite in Frage kommt,
nur von der Form die Rede. Aber es muß auch auf die Sache
ſelbſt kurz eingegangen werden. Auch da wird ſich zeigen, daß
eine einfache Uebertragung der Beſtimmungen eines Konkordats
auf die evangeliſche Kirche glatt unmöglich iſt, ja daß in
man=
chen Punkten die evangeliſche Kirche eine ſolche Uebertragung
als unannehmbar bezeichnen müßte.
Sehr erwünſcht muß auch der evangeliſchen Kirche eine
Feſt=
legung der Staatsbeiträge für kirchliche Zwecke für die
kirchlichen Bedürfniſſe ſein. Vorausſetzung iſt natürlich, daß ſie
paritätiſch erfolgt. In Bayern ſteht die katholiſche Bevölkerung
zur evangeliſchen der Zahl nach wie 5:2. Das Konkordat ſichert
der katholiſchen Kirche 2,8 Millionen Mark, der evangeliſchen
300 000 Mark. Das mag allerhand Gründe haben, die hier nicht
nachgeprüft werden können; paritätiſch iſt es nicht. Ein
erheb=
licher Vorteil der katholiſchen Seite wird dadurch feſtgelegt.
Erfolgt die Bemeſſung paritätiſch, ſo wird die evangeliſche Kirche
das begrüßen. Sie wird ſich freilich bewußt ſein müſſen, daß —
etwa im Falle, daß die finanzielle Leiſtungsfähigkeit des Staates
verſagt (ſolche Dinge liegen ja heute nicht außerhalb des
Be=
reiches der Erwägungen) — die durch völkerrechtlichen Vertrag
garantierten Zahlungen denen an die evangeliſche Kirche
vor=
gehen.
Schwere Bedenken hätte eine Regelung der Frage der
evangeliſch=theologiſchen Fakultäten nach
Ang=
logie der katholiſch=theologiſchen Fakultäten. Denn die
evan=
geliſche theologiſche Wiſſenſchaft muß grundſätzlich anders ſtehen
als die katholiſche Theologie. Die letztere iſt gebunden, die erſtere
muß frei ſein. Das liegt im Weſen der Kirchen begründet. Eine
evangeliſche Theologie mit gebundener Marſchroute, mit
Ueber=
wachung bis ins Kleinſte durch eine kirchliche Inſtanz
wider=
ſpricht dem Weſen der evangeliſchen Kirche. Auch die evangeliſche
Kirche muß natürlich erwarten, daß die evangeliſch=theologiſchen
Fakultäten ſich an das Evangelium halten; die evangeliſch=
theo=
logiſchen Fakultäten müſſen ſich bewußt bleiben, daß ſie die
künf=
tigen Diener der Kirche auszubilden haben. Auch die
evan=
geliſchen Kirchen pflegen bei Berufung von Ordinarien der
Theo=
logie gehört zu werden. Aber die Grundpoſition der evangeliſchen
Theologie iſt die auf eigener innerſter
Ueberein=
ſtimmung mit der evangeliſchen
Grundüber=
zeugung ruhende Freiheit der Forſchung. Darud
Seite 2
Dienstag, den 22. März 1927
Nummer 81
können die evangeliſchen Kirchen nie darein willigen, daß die
evangeliſch=theologiſchen Fakultäten ebenſo behandelt werden wie
die katholiſch=theologiſchen.
Auch für die höheren Schulen und die Volksſchulen kann
die evangeliſche Kirche, ſich nicht der katholiſchen gleichſtellen
laſſen. Im bayeriſchen Konkordat iſt feſtgelegt, daß Unterricht
und Erziehung an den katholiſchen Volksſchulen nur ſolchen
Lehrern anvertraut werden wird, die geeignet und bereit ſind,
in verläßlicher Weiſe in der katholiſchen Religionslehre zu
unter=
richten und im Geiſt des katholiſchen Glaubens zu erziehen.
(Art. 5 § 1.) Um Religionsunterricht zu erteilen, bedarf der
Lehrer außerdem der ſog. missio canonica durch den
Diözeſan=
biſchof. Damit iſt indirekt die geſamte Volksſchullehrerſchaft von
der Kirche abhängig gemacht. Schulleiter, Lehrer und Schüler
unterſtehen der kirchlichen Prüfung ihres Verhaltens. Das läuft,
wenn auch die Schulaufſicht im engeren Sinne den ſtaatlichen
Organen vorbehalten bleibt, tatſächlich auf kirchliche Schulaufſicht
hinaus. Die evangeliſchen Kirchen wollen keine ſolche
Schul=
aufſicht, auch keine indirekte. Sie erkennen die ſtaatliche
Schul=
aufſicht in vollem Umfang an. Sie wollen alſo Formulierungen,
wie ſie das bayeriſche Konkordat der katholiſchen Kirche zugeſteht,
für ſich gar nicht haben.
Die Sache ſteht alſo ſo, daß in einem Konkordat der Staat
ſich in höchſt wichtigen Angelegenheiten ſeines Hoheitsgebietes
zugunſten der katholiſchen Kirche weitgehender Rechte begibt,
während die evangeliſche Kirche kraft ihrer poſitiven Stellung
zum Staat ähnliche Rechte für ſich nicht beanſprucht, ja ſich nach
ihrem innerſten Weſen gar nicht geben laſſen kann.
Und was gewinnt der Staat? Nach dem bayeriſchen
Konkordat hat die katholiſche Kirche folgende Zugeſtändniſſe
ge=
macht: Die Kirchenämter ſollen nur Perſonen übertragen
wer=
den, die eine deutſche Staatsangehörigkeit haben, das
Reifezeug=
nis eines deutſchen humaniſtiſchen Gymnaſiums beſitzen und ihre
Studien an einer deutſchen (ſtaatlichen oder biſchöflichen)
Hoch=
ſchule (alſo an Univerſität oder Prieſterſeminar) oder an einer
pädſtlichen Hochſchule in Rom erfolgreich zurückgelegt haben.
Hierbei iſt ſehr zu beachten, daß es dem bayeriſchen Staat nicht
gelungen iſt, deutſche Vorbildung der katholiſchen Geiſtlichen zu
ſichern. Die päpſtlichen Bildungsinſtitute in Rom werden mit
gleichen Rechten verſehen wie die deutſchen Univerſitäten. Die
Oberen von Orden und religiöſen Kongregationen müſſen, ſoweit
ſie ihren Sitz in Bayern haben, eine deutſche
Staatsangehörig=
keit beſitzen. Die Biſchofſtühle beſetzt der Papſt; nur wird dem
Staat die Möglichkeit gegeben, Erinnerungen politiſcher Natur
geltend zu machen.
Wie ſteht dazu die evangeliſche Kirche? Für ſie iſt es
ſelbſt=
verſtändlich, daß ihre Pfarrer und Kirchenbeamten Reichsdeutſche
ſein müſſen. Sie verlangt ſelbſtverſtändlich Vorbildung an
deut=
ſchen Anſtalten. Sie würde auch ohne Staatsvertrag niemals
die Vorbildung an einer außerdeutſchen Hochſchule der an einer
deutſchen Hochſchule gleichſetzen. Nach ihren Grundſätzen gibt
ſie dem Staat das Gleiche, was er von der katholiſchen Kirche
als Gegenleiſtung eintauſcht, und noch mehr ganz aus freien
Stücken.
Ich verzichte auf weitere Beiſpiele. Es lag mir nur daran,
zu zeigen, daß die evangeliſchen Kirchen in den ein Konkordat
betreffenden Fragen in ganz anderer Lage ſind als die katholiſche
Kirche. Gerade darum bietet dieſe Lage für ſie ſehr erhebliche
Gefahren, ſehr bedeutende Nachteile.
Aber es handelt ſich nicht bloß um die Paritätsfrage. Es
handelt ſich um den Staat. Gerade unter dem Geſichtspunkt des
ſtaatlichen Intereſſes verdienen auch die Sätze ernſte Beachtung,
die der bekannte Kirchenhiftoriker C. Mirbt jüngſt in einer Studie
über „das Konkordatsproblem der Gegenwart” aufgeſtellt hat:
„Der Eintritt des Deutſchen Reiches oder Preußens in
Konkor=
datsverhandlungen liegt zurzeit nicht im ſtaatlichen Intereſſe.
Denn wir ſtehen noch in den Anfängen der Konſolidierung der
deutſchen Republik, wir ſtehen mitten in großen geſellſchaftlichen
Umbildungen und ſtehen unter hartem wirtſchaftlichem Druck.
Es iſt eine überaus ernſte Sache, unter ſolchen Verhältniſſen
einen Vertrag von völkerrechtlichem Charakter einzugehen, der
rechtliche, kirchenpolitiſche, kulturelle und wirtſchaftliche
Bindun=
gen des ganzen Volkes auf Generationen hinaus in Ausſicht
ſtellt.”
Vom Tage.
Der Reichsminiſter des Innern hat auf Beſchluß der Reichsregierung
den von der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Aufwertung und den
Mieter=
organiſationen geſtellten Antrag anf Zulaſſung eines
Volksbegehrens zugunſten eines Geſetzes über die
Wiederherſtellung des Volksvermögens abgelehnt.
Im Steuerausſchuß des Reichstages wurbe der Antrag der
Regierungspartei, den vorläufigen
Finanzans=
gleichaufzwei Jahre bis zum 1. April 1929 zu verlängern,
mit 15:13 Stimmen angenommen.
Geſandter Rauſcher hatte eine Unterredung mit
dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki. Hierbei teilte
ihm der Miniſter mit, daß die polniſche Regierung den in Genf zwiſchen
den Außenminiſtern Deutſchlands und Polens getroffenen Abmachungen
zugeſtimmt habe. In der Frage der Ausweiſungen iſt
ſo=
mit eine zufriedenſtellende vorläufige Regelung
er=
zielt worden. Weiter wurden die Modalitäten der Aufnahme von
diplomatiſchen Unterhandlungen feſtgelegt, die gewiſſe Fragen
pringi=
pieller Natur zu klären hätten, ehe man zur Wiederaufnahme der
Ver=
handlungen über einen Handelsvertrag ſchreite.
Die Nachrichten über die italieniſch=jugoſlawiſche
Spannung werden im Völkerbundshaus mit lebhaftem Intereſſe
verfolgt.
Die in der Pariſer Preſſe verbreitete Nachricht, Botſchafter v. Hoeſch
habe in irgendeiner Form eine Anregung der
Reichsregie=
rung über die Einberufung des Völkerbundsrates
am Quai d’Orſay überbracht, entbehrt jeder Grundlage.
der deutſche Botſchafter hatte lediglich mit dem Generalſekretär am
Qugi d’Orſay, Philipp Berthelot, eine Unterredung über die
augen=
blickliche Lage.
Die ſozialiſtiſchen Abg. Leon Blum ud Fontginiers brachten in
der Kammer eine Interpellation ein, welche Politik Frankreich auf dem
Balkan und beſonders im italieniſch=ſerbiſchen Konflikt einnehmen wolle.
Wie Havas berichtet, hat Außenminiſter Briand dem
franzöſi=
ſchen Geſandten in Belgrad Inſtruktionen überſandt, in denen
er ihn auffordert, der ſüdſlawiſchen Regierung während der
gegen=
wärtigen Kriſe eine maßvolle Haltung und Vorſicht
an=
zuraten.
Allen amtlichen Belgrader Dementis zum Trotz hält das „Giornale
d’Italia” an ſeinen Mitteilungen über die angeblichen
Südſla=
wiſchen Umtriebe feſt und bleibt auch bei der Behauptung,
Frankreich unterſtütze die Italien feindliche
Hal=
tung Südſlawiens.
Die Botſchafterkonferenz befaßte ſich in einer am
Quai dOrſay abgehaltenen Sitzung mit der Militärkontrolle
in Ungarn.
Senator Borah trat in einer Rede in Newhafen dafür ein,
daß Amerika ſich auch weiterhin vom Völkerbunde
fernhalte. Amerika müſſe die internationalen Fragen von Fall zu
Fall entſcheiden, anſtatt ſich in das Netz des Völkerbundes verwickeln zu
laſſen. Der Völkerbund ſei eine Verankerung des furchtbaren
Ver=
ſailler Vertrages, des frevelhafteſten Friedensvertrages, der je geſchaffen
worden ſei.
Um Albanien.
RÜFHANEN
Die Beratungen um das Arbeitszeitnotgeſetz
haben auch am Montag zu einem Ergebnis nicht geführt. Wie
diesmal geſagt wurde, weil die Verhandlungsführer zum Teil
nicht in Berlin waren. Unter dieſen Umſtänden hat der
Reichs=
rat, der bisher die Beratung der Regierungsvorlage ausgeſetzt
hatte, um den Parteien zur Einigung Gelegenheit zu geben,
be=
fchloſſen, die Beratung der Regierungsvorlage am Dienstag
wie=
der aufzunehmen. Man nimmt an, daß der Reichsrat die
Regie=
rungsvorlage unverändert annehmen und an den Reichstag
weitergeben wird, ſo daß dann dort im Plenum die
Entſchei=
dung fallen müßte, falls ſich die Regierungsparteien nicht doch
noch vorher zu einem Kompromiß entſchließen.
Karte von Albanien,
Im Oval: Präſident Achmed Zoqu.
Ein kleines Beethoven=(rlebnis.
Aus Wien wird uns geſchrieben: Wo und wie Beethoven
begraben worden iſt, ſteht in jedem Buch über ihn zu leſen. Daß
er aber an dieſer ſeiner erſten Ruheſtätte, dem kleinen
Wäh=
ringer Ortsfriedhof, bis in unſere Zeit herein ganz
ernſthaft geſpukt hat — wahrſcheinlich deshalb, weil man ſeinen
Gebeinen die Ruhe nicht gönnen wollte, ſondern ſie 1888 der
höheren Ehre Wiens wegen wieder ausgegraben und auf den
Zentralfriedhof überführt hat — das muß man erlebt haben
wie ich:
Es war um die Zeit, als Wien ins Gewaltige wuchs,
be=
denkenlos über das Geweſene wegſchreitend, wie eben das Leben
über den Tod. Da hatte ſich meine Mutter eine Wohnung im
Gartenviertel Währings gewünſcht, und der Vater hatte wirklich
eine gemietet, obwohl ſie ſündteures Geld koſtete: „Die herrliche
Ausſicht in den Park wird es doch wohl wert ſein?” meinte der
Hausherr. Der Park aber — das war der alte Friedhof, deſſen
Tore ſich für immer geſchloſſen hatten, den Toten und den
Leben=
digen. Höchſtens, daß einmal einem Kunſtbegeiſterten, der nach
barocken Denkmälern ſpürte, Einlaß gewährt wurde, oder der
Schubert=Bund jemand hinſchickte, nachzuſehen, ob die Gräber,
die er ſich zu erhalten vorgenommen hatte, auch wohl noch da
wären. So wuchs ſich der alte Friedhof mehr und mehr zu einer
romantiſchen Wildnis aus, inmitten der andrängenden
protzen=
den Häuſer wie ein verwunſchener Garten der Vergangenheit.
Cras übergrünte Weg und Grüfte, Hexenſtrang wucherte, die
Bäume ſchatteten ſchwer, Gebüſch dichtete ſich, kaum, daß da und
dort noch ein Kreuz aus den Blättern ragte. In Dornröschens
Schloß kann’s nicht anders geweſen ſein.
Es wurde das reinſte Paradies für die Spatzen und — die
Buben, meine Schulkameraden, denen die halbverfallene Mauer
natürlich kein Hindernis war und die mir Wunder erzählten,
was an Abenteuern ſie ſchon darin beſtanden hätten. Indeſſen
gingen ſie nicht auf Romantik aus, ſondern hatten ihr ſehr
nahr=
haftes Ziel in zwei mächtigen Kirſchbäumen, die dort im
Ver=
geſſenen ſtanden und, wenn’s an der Zeit war, Früchte trugen
röter und ſüßer als irgendwo und niemand zu Nutz als den
kleinen geflügelten und behenden Dieben, die darum wußten.
Denn es war natürlich verboten, ſich in den Friedhof zu ſtehlen,
und gerade mir, der, ohne eine zerriſſene Hoſe riskieren zu
müſſen, einfach aus dem Garten über ein paar
Ziegelmauer=
ſtufen in das Paradies hätte eindringen können, beſonders ſtreng
unterſagt. Man wollte was von eingefallenen Grüften,
bloß=
liegenden Totengerippen und ſonſtigem Spuk wiſſen, die einem
heilloſen Schrecken einjagen könnten. Doch eines Tages hielt es
mich nicht länger, ich beſchloß, ganz allein die Entdeckungsreiſe
zu wagen und die Früchte des Paradieſes — wenn ſie auch nicht
reif waren — für mich zu erobern. Es gelang wir ſo gut als
nur einenz Karl=May=Jünger. Niemand ſah mich, nicht einmal
die Spatzen machten unerwünſchten Spektakel. Ja, die Stille
und die eigentümliche Dämmerung in der Pflanzenwildnis war
faſt beängſtigend. Und ſchließlich war es doch ein Friedhof. All
die mütterlichen Warnungen fielen mir ein. Mir Mut zu machen,
begann ich — was ich freilich klugerweiſe nicht hätte tun ſollen —
zu pfeifen.
Und da geſchah es: Urplötzlich vernahm ich eine Stimme:
„Pſt!. Bub, wer wird denn da pfeifen!“
Ich wurzelte auf der Stelle feſt. Ich wußte, dieſe Stimme
kam zutiefſt aus der Erde, den Frevler zu ſtrafen: „Wenn das
der Beethoven hört. Das könnte ja einen Toten und Tauben
auferwecken!“
Nun ſah ich wohl, daß in der graugrünen Dämmerung ein
Mann ſtand, Hut in der Hand, an einen Grabſtein gelehnt, darauf
ich Beethoven buchſtabierte. Nur ſolange dauerte meine
Er=
ſtarrung. Im nächſten Augenblick krebſte ich ſchon und begann,
ſowie ich den erſten Baum zwiſchen mir und der Erſcheinung
wußte, Hals über Kopf zu laufen, nur hinaus, hinaus aus dem
verzauberten Reich.
Die Mutter hatte meine Abweſenheit nicht bemerkt, ſie ſpielte
Klavier, und das war gut. Dabei konnte ich meinen Schreck
viel=
leicht verträumen ,daß ſie nichts merkte. Aber als ſie das Heft
umſchlug, ſah ich es wieder in ſchwarzen, großen Lettern:
Beet=
hoven, und als ſie daraus ſpielte, ſchwoll es in meinem Herzen
ſo bang an, als könnte es die Unwahrhaftigkeit um den Tod nicht
länger leiden. Schnell griff ich nur nach Mutters Händen;
„Mutter, Mutter! Ich hab’ wollen Kirſchen ſtehlen auf dem
Friedhof, und gepfiffen habe ich auch, und da hat mich der
Beet=
hoven geſehen!“
Nun iſt der Dornröschenfriedhof auch nicht mehr, jetzt iſt er
wirklich ein Park geworden. Die Kirſchen werden immer noch
ausſchließlich von den Spatzen und von den Buben geerntet —
nur iſt es nicht mehr verboten. Die Grabſteine von Beethoven
und ſeinem getreuen Schubert ſtehen wohlbehütet an ihrem alten
Platz. Spuken tut er — ſagen die Leute — nie mehr. Aber wenn
ich die Pathétique wieder höre, dann weiß ich es ſicher: er kann’s!
Franz Häußler,
* Der ausbalancierte Etat.
Das Gleichgewicht rechneriſch hergeſiellt.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das ſchwere Werk iſt gelungen. Nach tagelangen
Beratung=
zwiſchen der Regierung und den Parteiführern iſt der Vorau
ſchlag für den Reichshaushalt 1927 glücklich ausgeglichen. Am
Montag mußte man noch einmal einen ſtarken Anlauf nehmer
Der Reichskanzler ſaß mehrere Stunden mit den Parteiführe=n
der Regierungskoalition beiſammen. Faſt 2000 Poſitionen do
Etats wurden einzeln durchgenommen und zum Teil ſtark e,
ſtrichen auf der Ausgabenſeite, während die Einnahmenſeite eme
ſprechend erhöht wurde, ſo daß das Gleichgewicht zwiſchen S=/
und Haben wieder hergeſtellt war — wenigſtens rechneriſch; derm
man hat keine neuen Mittel beſchafft, ſondern die zu erwartend an
Mittel höher eingeſetzt. Dafür ſind bei den Ausgaben zum Te
ſehr ſtarke Abſtriche gemacht worden. Auch der Mittellandkamu
hat daran glauben müſſen, deſſen Etatanſatz um die Hälfte
g=
ſtrichen wurde. Der formale Charakter dieſes Ausgleiches ergif
ſich auch daraus, daß lediglich die Forderungen fü.
die Invaliden, für die Kleinrentner und dau
Wohnungsgeld der Beamten in den Etat hinei
gebaut, alle anderen Fragen, dagegen ausg
ſchieden worden ſind, darunter die Beamte
beſoldung, die Fürſorge für die Kriegsbeſch
digten und die Liquidationsgeſchädigten. Be
Regierung wird dazu eine Erklärung abgeben, daß ſie die Fo
derungen dafür in einem Nachtragsetat beau
tragen will. Im übrigen hat das Finanzminiſterium ſich vri
behalten, die einzelnen Poſten im Laufe der Nacht zuſammen
zuſtellen, ſo daß dann am Dienstag vormittag im Hauptausſch.f
der Finanzminiſter die neue Vereinbarung mitteilen und Eu
Ausſchuß den Etat rechtzeitig zu Ende bringen kann. Am Diern
tag ſoll im Plenum der Etat des Auswärtigen Amtes in Aiu”
griff genommen werden, bei dem vermutlich der Außenminif
über die Außenpolitik ſprechen wird. Ob er dabei auch auf Zu
Vorgänge im Oſten eingeht, hängt noch von verſchiedenen Te-l
grammen ab, die von unſeren Vertretern im Ausland ang
fordert ſind.
Zur Regierungsvorlage
zum beſſiſchen Anwärtervergütungsgeſetz.
Vom Reichsbund der höheren Beamten, Landesverband Heſſen, wi
uns geſchrieben:
m Vertt
Die Kürze der Zeit erlaubt nur in kurzen Leitſätzen dazu Stellung N1
nehmen:
I. Die Vorlage bringt auf drei Jahre hina
keine Aenderung des derzeitigen unerträglich ſü
Zuſtandes.
Jeder Anwärter ſei er 25, 30 oder 40 oder 50 Jahre, bleibt fünl4e
Jahre auf ſeiner Gehaltsſtufe ſtehen, ſtatt zwei Jahre. Diejeniguſ lünz
Anwärter, die am 1. April 1926, bzw. 1. Januar 1937 durch das
Ge-
vom 30. März 1926 geſchädigt worden ſind, werden um weitere zu=
Jahre bzw. drei Jahre im Gehalt gekürzt. Die Neuregelung gilt ni
nur für neu eintretende, ſondern erſtreckt ſich durch Artikel 1, Abſatz
auf alle älteren Anwärter.
II. Dieſe Gehaltskürzung trifft unterſchiedslos „Arl län
wärter” bis zu 58 Jahren, mit 14 und mehr Dienſtjahren, in ei ei jämg
Zeit, in der ſämtliche deutſche Länder, Regierungen und Volksverk.2) ᛋz
tungen die Unzulänglichkeit der Beamten= und
Anwärte=
beſoldung anerkannt haben.
III. Die akademiſch gebildeten Anwärter, in den ſtärkſten Grwpz M
durchſchnittlich 35 bis 40 Jahre alt, werden im Gehalt gekürzt, in eimn) /! bet
Lebensalter, wo andere Beamtengruppen die Aufrückungsgruppe erneiſ
haben oder erreichen.
TV. Bei der Vergbſchiedung des Geſetzes vom 30. März 1926
der Landtag beſchloſſen:
„Die Neuordnung . . . ſoll möglichſt in Uebereinſtimmn,
mit dem Reich und den übrigen Ländern geregelt werden.”
Tatfache ift, daß weder das Reich noch eines der Länder eine S.c
derregelung haben. Die Mehrzahl der Länder lehnt die Herabſetzmf) Ms info
der Anwärtervergütung ausdrücklich ab, der Reſt wartet die bewus /Ade Anf
ſtehende Neuordnung der Beſoldungsordnung ab.
1Phinge es m
Was im ganzen Deutſchen Reich gilt, muß auch in Heſſen gelter! //les Balk=
V. Dieſer Beſchluß des Reiches und der Länder iſt aus ſtaatifien lönnte
politiſchen Gründen erfolgt. Die Qualität des Na/
wuchſes verſchlechtert ſich unter den Sondergeſetzen. In Heſf ᛋeunden
1ü nan ſei
iſt das bereits nachweisbare Tatſache.
VI. Finanzpolitiſche Erwägungen müſſen hinter den ſtaatsptlſdes ſein
tiſchen zurücktreten.
Ländern
Dawm kein heſſiſches Sondergeſetz für die Staatsdienſtanwärter:
M
lichte
In
1an
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus — Montag, den 21. März 1927.
Drittes Volkskonzert.
F. N. Den Frühling begrüßte das Landestheater mit ein”
duftigen Strauß romantiſcher Meiſterwerke, die unter Joſc)
Roſenſtocks feinſinniger Leitung bei den zahlreich erſche
nenen Hörern warme Begeiſterung erweckten. Die unlängſt ſch
im Rahmen der Sinfoniekonzerte aufgeführte unvollendete Sn
fonie in II=Moll von Franz Schubert wurde in ebenſo poetiſce‟
Weiſe zu Gehör gebracht wie damals, eine faſt kammermu /.
artige, liebevoll in alle Einzelheiten ſich verſenkende Wiederga)
Ihr folgten drei der herrlichen Ballettſätze zu dem Drama „Ro0
munde‟. Auch hier die immer wieder aufs neue begeiſternd
Vereinigung zwiſchen volkstümlichem Empfinden, Gefühlsſchwu
merei und höchſter Kunſtvollendung, die Schubert ewige Jugel
verleiht.
Margarethe Albrecht ſang dann Schumanns „Frau7
Liebe und =Leben”, den Liederkreis auf die Texte von Chami
der zu dem Weichſten und Empfindſamſten gehört, was
Romantik muſikaliſch hervorgebracht hat und der noch gerade
allzu große Sentimentalität vermeidet. In dem Beſtreben, +
Gefahr allzu großer Gefühlsſeligkeit zu entgehen, ſchienen 1u
einige Lieder um eine Kleinigkeit zu ſchnell geſungen. Ge
beſonders gut gelungen in tief empfundenem Vortrag und ſtiman
licher Beſeelung „Seit ich ihn geſehen”, „Ich kann’s nicht faſt!
nicht glauben” und „Nun haſt du mir den erſten Schmerz getck.
Kriſtallklar und poetiſch begleitete Joſeph Roſenſtock, der z—,
Schluß die wichtigſten Sätze der „Sommernachtstraum”=Mr)
von Mendelsſohn=Bartholdy dirigierte und damit erneut den 2u
weis erbrachte, wie er das vorzügliche Landestheater=Orche1”
zu ganz beſonders genauem, klarem und dynamiſch wunderbn
ſchattiertem Vortrag erzogen hat. So fanden auch alle Lalb”
tungen dankbarſten und reichſten Beifall. — Mögen dieſe Vok*
konzerte zu einer bleibenden Einrichtung werden, ihr ſtarker 2
ſuch beweiſt, wie ſtark ſie den Wünſchen des muſikliebensn
Publikums entgegenkommen.
Nationales und internationales Automobil=Sportreglement, Ae
mobil=Sport Berlin W. 9., Leipzigerpl. 16.
Michelangelo, Künſtlermappe, E. A. Seemann Verlag, Leipzig E
Stange: Deutſch= Baukunſt der Renaiffgnce, Hugo Schmidt Verks
Dienstag, den 22. März 1927
Seite 3
Rummer 81
Die italieniſch=füdſlawiſche Spannung.
daß Streſemann in ſeiner Eigenſchaft als gegenwärtiger Präſi=
Die Riiſe duf vei Salfan. deut des Völkerbundsrates die Initiative zu einer Einberufung
die Tendenz der engliſchen Politik. /Neutralitä=
EP. London, 21. März.
Die Lage auf dem Balkan nimmt die volle Aufmerkſamkeit
s engliſchen Kabinetts ſowie der zuſtändigen Sachverſtändigen
Unſpruch. Mehrere Ausſprachen, die inzwiſchen ſtattgefunden
cen, beſchäftigten ſich damit, die beſte diplomatiſche Methode
e baldigen Beilegung des Konfliktes feſtzulegen. Die
diplo=
ai ſchen Vertreter Englands auf dem Balkan ſind angewieſen
piöen, laufend Informationen über die Lage nach London zu
ben.
Die Geſamttendenz der engliſchen Politik
eimt dahin zu gehen, zunächſt einmal mit den gewöhnlichen
plsomatiſchen Mitteln auf eine Entſpannung hinzuwirken,
be=
rxveitere Schritte getan werden oder der Völkerbund in
Tätig=
t geſetzt wird. Es erſcheint daher nicht ausgeſchloſſen, daß
woſlawien die Möglichkeit gegeben wird, die italieniſchen
An=
ſuldigungen näher zu beantworten und vielleicht auch, wie der
plomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” meint, den
nligen Militär=Attachees Gelegenheit zu geben, die tatſächlichen
erhältniſſe an den Grenzen durch Augenſchein feſtzuſtellen. —
e engliſche Diplomatie will ferner darauf hinarbeiten, daß es
einer offenen Ausſprache zwiſchen Italien und Jugoſlawien
mmt, die den Zweck hat, die Gegenſätze zu beſeitigen, wobei
o England auf den Standpunkt ſtellt, daß das neugeſchaffene
banien trotz der ihm anhaftenden Schwäche als unabhängige
acht erhalten werden ſoll.
Die „Times” weiſt Jugoſlwien infolgedeſſen darauf hin, daß
auch jetzt noch Gelegenheit habe, mit Albanien einen Vertrag
zuſchließen, der ſich auf denſelben Grundſätzen aufbauen könne
ie der Vertrag von Tirana. Das dürfte dazu beitragen, die
oegte Stimmung in Jugoſlawien zu beruhigen. Während
bis=
frinfolge der engen Beziehungen zwiſchen Italien und
Eng=
nd die Preſſe eine Haltung eingenommen hatte, die nicht gerade
8 ſerbienfreundlich angeſprochen weiden dürfte, verwahrt ſich
ute die Times” bezeichnenderweiſe gegen die von Belgrad
habenen Beſchuldigungen, daß ſie gegen Jugoſlawien feindlich
ngeſtellt ſei. Im Gegenteil ſei in weiten Kreiſen Englands
u freundſchaftliches Gefühl für Jugoſlawien vorhanden. Die
eitiſche Politik hält es alſo für ratſam, im
igenwärtigen Augenblick eine neutrale
Hal=
ſing einzunehmen. Die Gefahr der Iſolierung, die
eeifellos Jugoſlawien eine Zeit lang bedroht habe, ſollte
be=
nigt werden. Dies könnte, abgeſehen von Verhandlungen
zwi=
en Jugoſlawien und Italien, zunächſt durch die Ratifizierung
8 Vertrages mit Griechenland über Saloniki und über die
ſſenbahn Ghewgeli—Saloniki erfolgen.
Die Freunde Jugoſlawiens in England geben den Rat, mit
er Energie die Tätigkeit der Komitatſchis zu unterdrücken, um
nen der Gründe der Beunruhigung zu beſeitigen.
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”
be=
het, daß die Möglichkeit eines gemeinſamen Schrittes der
ſächte in Belgrad erwogen worden ſei, daß dieſem Plan aber
ſch Schwierigkeiten entgegenſtünden, da die Einigkeit der
hächte nicht ſichergeſtellt ſei. Auch die Tatſache der völligen
ſunvaffnung Deutſchlands ſpiele eine weſentliche Rolle, da
eutſchland dadurch zu einer neutralen Haltung gezwungen ſei.
er Korreſpondent warnt beide Konfliktsländer vor ſenſationellen
hritten und betont, daß vielleicht ein Zuſammentreten des
ölkerbundsrates doch die Möglichkeit für eine befriedigende
dfung biete. — Die „Weſtminſter Gazette” weiſt jedoch auf die
chwwierigkeiten hin, die einem ſolchen Plau von ſeiten Italiens
itgegenſtehen dürften.
Grundſätzlich iſt die engliſche Preſſe der Anſicht, daß kaltes
ſut bewahrt und die Zuſpitzung der Gegenſätze durch Ueber=
eibungen vermieden werden müſſe.
Frankreich für deutſche Vermittlung im
italieniſch=ſüdſlawiſchen Konflikt.
Aus informierten politiſchen Kreiſen verlautet, daß
Frank=
ich die Anſicht vertrete, der franzöſiſch=ſüdſlawiſche
Allianzver=
ag bringe es mit ſich, daß Frankreich einem Angriff
ines Balkan=Alliierten nicht
gleichgültigzu=
ſhen könnte. Man glaubt, daß die Kriſe in 24 oder
8 Stunden ihren Höhepunkt erreicht haben werde
w man ſei überzeugt, daß es die Aufgabe des
Völker=
undes ſein werde, den Konflikt zwiſchen den
bei=
en Ländern zu verhindern. Man weiſt darauf hin,
des Rates, zu einer außerordentlichen Seſſion zuſtehe. Man
glaubt auch, daß Streſemann dieſe Initiative aus ſich heraus
ergreifen werde, hält es aber für möglich, daß Briand.
Streſe=
mann die Einberufung des Rats offiziös vorſchlagen könnte.
In dieſem Falle würde ſich die Frage ſtellen, wo der Rat tagen
würde. Man erklärt, daß der Tagungsort nicht notgedrungen
Genf ſein müſſe, und weiſt als Präzedenzfall auf die Ratsſitzung
hin, die anläßlich des bulgariſch=griechiſchen Konflikts in Paris
tagte. Man hält es darum für naheliegend, daß Streſemann
die Seſſion nach Berlin einberufen würde. Dazu erklärt man,
daß der Quai dOrſch einem dahingehenden Vorſchlag nur
freundlich gegenüberſtehen würde und zwar aus zwei
Erwägun=
gen heraus. Deutſchland würde dadurch mit einer entſchiedenen
Geſte und mit Nachdruck, für die Völkerbundspolitik eintreten
und würde ſeine Mitgliedſchaft im Völkerbund und ſeinen Willen
zur Befriedung Europas ganz beſonders unterſtreichen.
Außer=
dem erklärt man, daß Deutſchland beim
italieniſch=
ſüdſlawiſchen Konflikt der gegebene
Schieds=
richter wäre, da Deutſchland im Gegenſatz zu
Frankreich ſich in einer unparteiiſchen Lage
befinde.
Diplomatiſcher Meinungsaustauſch zwiſchen
Rom, Berlin, Paris, London und Belgrad.
Gegenwärtig findet ein reger Meinungsaustauſch
zwiſchen den Kabinetten von Paris, London,
Berlin, Rom und Belgrad über die
italieniſch=
jugoſlawiſche Spannung ſtatt. Außer dem
deut=
ſchen Botſchafter von Hoeſch, der geſtern im Quai
d’Orſay Mitteilung von dem Eingang der italieniſchen Note in
Berlin machte und der heute abend zuſammen mit dem
ita=
lieniſchen Botſchafter Baron Avezza eine neue
Beſprechung mit Briand haben wird, ſprach der
jugo=
ſlawiſche Geſandte in Paris vor um gegen die italieniſchen
Beſchuldigungen zu proteſtieren. Der bulgariſche Geſandte
wie=
derholte die Verſicherung, daß ſeine Regierung durchaus
fried=
lich geſinnt ſei, und daß keine Verhandlungen über
ein Militärbündnis zwiſchen Sofia und Rom
im Gange ſeien. — Der franzöſiſche Geſandte in
Belgrad iſt beauftragt worden, der
jugoſlawi=
ſchen Regierung Klugheit und Mäßigung
an=
zuraten, und man zweifelt nicht daran, daß in Belgrad ein
verſöhnlicher Geiſt herrſche! — Die ſozialiſtiſchen Abgeordneten
Léon Blum und Fontanier haben auf dem Kammerbüro eine
Interpellation eingebracht, welche Politik die Regierung auf dem
Balkan verfolgen wolle und welche Haltung ſie insbeſondere in
dem italieniſch=jugoſlawiſchen Konflikt einzunehmen gedenke.
Italien bedeute unter der Herrſchaft Muſſolinis eine Gefahr für
den Frieden. Die Interpellanten würden beantragen, daß der
Konflikt unverzüglich dem Völkerbund unterbreitet werde. Wenn
der Völkerbund dieſen Konflikt nicht löſe, ſei es um die auf ihn
gegründeten Friedenshoffnungen geſchehen und er werde
dis=
kreditiert ſein.
Der deutſche Standpunkt. — Für friedlichen
Ausgleich der Gegenſätze.
Von einer Entſpaunung iſt im italieniſch=jugoſlawiſchen
Konflikt noch nichts zu ſpüren. Die Verſuche zu einer
Verſtän=
digung werden aber ununterbrochen fortgeſetzt und, was ganz
ſelbſtverſtändlich iſt, die Reichsregierung wird natürlich über den
Gang der Ereigniſſe fortlaufend unterrichtet. Dagegen ſind alle
Behauptungen, daß von deutſcher Seite aus aktiv eingegriffen
werden ſolle und der Antrag auf Einberufung einer
Sonder=
tagung des Völkerbundsrates geſtellt ſei, völlig abwegig, ganz
abgeſehen davon, daß dies zunächſt Sache der Beteiligten, alſo
etwa Italiens, Jugoſlawiens oder Albaniens ſein würde, eine
Sondertagung des Rates zu beantragen. Die Einberufung des
Rates iſt aber Sache des Generalſekretärs. Deutſchland iſt
nur inſofern an dem Konflikt intereſſiert, als es einen
fried=
lichen Ausgleich der Gegenſätze wünſcht. Es weiß
ſich frei von einer parteiiſchen Stellungnahme für die eine oder
andere Macht, wie auch die deutſche Preſſe ſelbſt die Regierung
in ihrer Neutralität unterſtützt. Die auswärtigen Meldungen,
daß der Beſuch des deutſchen Botſchafters in Paris bei dem
Generalſekretär des franzöſiſchen Auswärtigen Amtes der
Ein=
berufung des Völkerbundsrates galt, treffen nicht zu. Es iſt
weder von deutſcher Seite eine Anregung in dieſer Richtung
gegeben, noch hat man eine Anfrage geſtellt, ob die franzöſiſche
Regierung einen entſprechenden Schritt unternommen hat.
*Aus einer lieben ſtillen Stube.
Auguſte Schubert iſt die letzte noch lebende Konfirmandin
on Paſtor Roller, jenes weitbekannten Theologen, der — in
eliſtiſchen Zeiten — als der einzige „gläubige” der Dresdener
mgebung galt. Man brachte ihm die Kinder aus fernſten
tädten, daß er ſie auf die Einſegnung vorbereite. Grafenſöhne
nd die Jungen der Nur=Intellektuellen, wie Wilhelm von
ügelgen, der Malersſohn, einer war. Sie ſaßen mit dem
Konfir=
ror auf dem Schafspelz, ſolange ſie im einzelnen „
nachge=
facht” werden mußten — und ſpäter mit der Schar der
Dorf=
gend in der Pfarrhausſtube nach dem Friedhof hinaus, lernten
en Katechismus und lernten den verborgenen Menſchen des
eizens kennen, der in Rollers ruſtikalem Koſakenfließ ſo rührend
uber ſteckte.
Jetzt iſt die Konfirmandin von einſt eine
Fünfundneunzig=
chrige. Mit einem wachen, belebten und ſeltſam innerlichen
ſeſicht, das loſe weiße Haare umgeben, ſitzt ſie in ihrem
Korb=
dugen, in einer lieben ſtillen Stube eines ſehr alten, verwinkelten
ſaltſes. Die 63jährige Tochter wohnt bei ihr und die Urenkelin.
uch Ururenkel hat ſie ſchon, die berühmte Frau, deren
erühmtheit das Erlebnis ihrer frühen Jugend iſt.
Mit dieſem Erlebnis verbrämen ſich die beiden alten Frauen
die ſtillen Stunden. Und wenn die Urenkelin vom Dienſt kommt,
tk ſie ein Wort mit dazu. Sie iſt in der Luft dieſes Erlebniſſes
roß geworden, hat die „Lebenserinnerungen” des „alten
ſannes”, mit den koſtbaren Roller=Kapiteln, in ihrem
beſchei=
en en Bücherſchatz.
Ich ſitze neben Frau Schubert und frage ſie nach ihm, der
e einmal unſäglich beglückt haben muß. Ihr Mund lächelt
han und dankbar. „Paſtor Roller war ein guter Mann”, ſagt
e tief, deutlich.
Und nun entſteht in der lieben, ſtillen Stube das Bild eines
Treue dahingelebten Daſeins. Am Anfang dieſer Geſchichte
ſehen der Kammerdiener und die Köchin, die auf Schloß
Herms=
orf beim Grafen Dohna angeſtellt waren. Es tauchen hier alſo,
imn 1800, die Dohnas auf, die von ihrem ſchönen nachbarlichen
ichloß aus immer ſo enge Fühlung mit dem Pfarrdorf Lauſa
a ten, die zwanzig Jahre ſpäter ihre Gräflein mit Kügelgen
Pſammen bei Roller konfirmieren ließen.
Von dieſen Großeltern ſagt Frau Schubert nicht viel.
eur daß der Kammerdiener weit auf allerlei Reiſen mit dem
btafen herumgetommen ſei, in China wohl und auch in Indien.
94 — und ſie hatten eine Tochter, aber keine Zeit, ſie zu erziehen,
weshalb die Gräfin Dohna ihnen dieſes Geſchäft abnahm. Aber
ſie brachte dem einfachen Mädel nur die feinen Künſte ihrer Kreiſe
bei, Filetſtricken und Perlenbeutelſticken, was man eben ſo um
die zwanziger Jahre in den Kaminecken der Schlöſſer lernte. Und
als das Mädel ſich in den jungen, ſchmucken Böttchermeiſter
Zeibig verliebte, war das Unglück da. Mit Perlenſticken und
Filetſtricken kann man keinen Handwerkerhaushalt führen. Die
Wirtſchaft ging zurück. Die Familie verarmte. In dieſen
kri=
tiſchen Jahren tritt in das armſelige Leben der kleinen Auguſte,
die das Kind jener ungleichen Böttchersleute war, die
freund=
liche Helfergeſtalt des Lauſaer Paſtors. Sie muß, von
Herms=
dorf aus, wo die Eltern wohnen, nach Lauſa in die Schule und
in den Konfirmandenunterricht. Vielleicht iſt ſie einmal blaß
und vergrämt über die Dorfſtraße geſchlichen, als der Pfarrer
ſeines Weges kam. Nun: dieſer gütige Sonderling zog ſie in
ſein umgrüntes Pfarrhaus, gab ihr eine leichte Hantierung und
war eben gut zu ihr.
Die Augen der erblindeten Auguſte Schubert werden ganz
groß, wenn ſie davon ſpricht. „Die kleine Zeibig ſoll zu mir
kommen, hat er geſagt, wenn er mich gehen ſah, und dann hab‟
ich ihm im Garten gejätet, Beete gegoſſen, wie er’s wollte.”
Sie wird ganz eifrig beim Erzählen. „Und wenn ich fertig
war oder ſonſt recht erfroren, ſchob er den Schieber in der Diele
zurück und rief ſeiner Schweſter hinunter: „Caritas, bring der
kleinen Zeibig ein Glas Milch und ein Stück Brot, aber trockenes,
ſonſt iſt es zu fett!“ „Wber er war vor allem eben ein
tief=
gläubiger, ein frommer Mann. So ſchöne Lieder hat er gedichtet.
Und wenn er predigte! Und kam ſo feierlich aus der Sakriſtei
herausgeſchritten!“ — — Die Freundſchaft hielt viele Jahre. Zu
ihrer Heirat hat er ihr 25 Taler geſchenkt. „So gut war er!“
Ihre Ehe war ein großes Leiden. Sie hat den Mann bald
verloren. . . . Als ſie zu erblinden begann, vor fünf Jahren,
da=
mals hat ſie es durchgeſetzt, daß die Tochter ſie noch einmal an
Rollers Grab in Lauſa führte. Sie hat leiſe mit der Hand
über den Hügel geſtrichen und lange dann vorm Bild ihres
Paſtors im Hauſe der Verwandten geſtanden.
Friedrich Wilhelm Fuchs.
Ein Romeo von 88 Jahren.
inf. Die Stadt Briſtol im Staate Connecticut war jüngſt der
Ort einer rührenden Liebesgeſchichte, die derr ihren Abſchluß
fand. Ein alter General, Wilford Nettlets;, liebte ſeit ſeiner
Serbiſche Außenpolitik.
Erklärungen des Miniſters Peritſch.
Belgrad, 20. März.
In der Skupſchtina führte Außenminiſter Peritſch über
die außenpolitiſche Lage u. a. aus, alle Gerüchte über eine
Schwächung der Kleinen Entente ſeien unbegründet. Die Politik
gegenüber Italien gründe ſich auf den ehrlichen Wunſch nach
guten nachbarlichen und freundſchaftlichen Beziehungen.
Gegen=
über Frankreich beſtehe eine vollſtändige Uebereinſtimmung der
Anſchauungen und Intereſſen. Wir hoffen, fuhr der Miniſter
fort, daß Großbritannien uns immer in unſeren Bemühungen,
den Frieden zu erhalten, unterſtützen wird. Zu Deutſchland ſind
die Beziehungen ſehr gut und Handelsvertragsverhandlungen
werden bald beginnen. Es iſt ſchwierig, feſtzuſtellen, ob der
heutige Zuſtand Sowjetrußlands hinreichend geordnet und
ge=
klärt iſt. Unter Bezugnahme auf die Gerüchte über
ſüdſla=
wiſche Rüſtungen ſagte der Miniſter. Ich erkläre
feier=
lichſt, wir würden eine Enquete der ganzen Welt wünſchen durch
militäriſche oder andere Fachleute, die feſtſtellen würden, daß
unſere Verteidigung nicht den Charakter des
nor=
malen Standes überſchreitet. Man kann
Süd=
ſlawien nicht die Schuld aufbürden, wenn es in Albanien zu
Unruhen kommt.
Peritſchs Antwort auf die Oemarche.
Auf die Demarche des italieniſchen und engliſchen Geſandten
in Belgrad erklärte der ſüdſlawiſche Außenminiſter Peritſch
formell, daß es auf ſüdſlawiſchem Gebiet keinerlei albaniſche
revolutionäre Organiſation gebe, und daß aus dieſem Grunde
eine Invaſion von Südſlawien aus durch albaniſche
Revolu=
tionäre eine unmögliche Sache ſei. Die ſüdſlawiſche Regierung
gebe die Zuſicherung, daß ſie nichts unternehmen werde, was
den Frieden auf dem Balkan bedrohen könnte.
Ein Zwiſchenfall in der Skupſchtina.
Am Montag begann die Debatte über das Expoſé des
Außen=
miniſters Peritſch in der Skupſchtina. Die Sitzung wurde durch
eine große Rede des früheren Außenminiſters Trumbitſch, des
Chefs der krogtiſchen Föderaliſten, ausgefüllt. Trumbitſch
be=
ſchwerte ſich vor allem über die Zurückſetzung der Kroaten in der
ſüdſlawiſchen Diplomatie und beſchäftigte ſich ſodann mit dem
ſüdſlawiſch=italieniſchen Verhältnis, wobei er die Politik des
ehemaligen Außenminiſters Nintſchitſch bemängelte. Trumbitſch
gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die jetzige Kampagne
Ita=
liens gegen Südſlawien nur den Zweck verfolge, die
Aufmerk=
ſamkeit vom Pakt von Tirang abzulenken. Den Gedanken einer
Unterſuchung über die angeblichen ſüdſlawiſchen
Kriegsvorberei=
tungen, der geſtern von dem Außenminiſter Peritſch in ſeinem
Expoſé ausgeſprochen wurde, hält Trumbitſch nicht für glücklich
und meint, daß höchſtens eine Unterſuchung ſeitens des
Völker=
bundes in Frage kommen könnte.
Während der Rede Trumbitſchs kam es zu einem
pein=
lichen Zwiſchenfall. Der Abgeordnete der
ſelb=
ſtändigen Demokraten, Wilder, beſchimpfte den
italieniſchen Geſandten Bodrero, der in der
Diplomatenloge ſaß, und nannte ihn Chef der
Spionagebande in Südſlawien. Der Präſident der
Skupſchtina erklärte hierauf zum Zeichen des Proteſtes
die Sitzung für unterbrochen. Nach Wiederaufnahme
der Sitzung teilte er mit, daß er die Diſziplinarſtrafe gegen den
Abgcordneten Wilder au: Schluß der Sitzung berkünven werde.
Außenminiſter Peritſch drückte im Namen der
Regierung ſein Bedauern darüber aus, daß ein
Abgeordneter ſich ſoweit vergeſſen konnte, den
Vertreter einer fremden Macht zu beleidigen.
Entgegenkommen Belgrads?
In der heutigen Sitzung der Skuptſchina ergriff
Außen=
miniſter Peritſch erneut das Wort. Er gab eine Erklärung ab,
die ein offenkundiges Entgegenkommen an Italien bedeutet. Die
Hauptſtelle der Rede beſagt, daß Jugoſlawien nicht gegen einen
erweiterten internationalen Pakt ſei, der Albaniens
Unabhängig=
keit garantieren würde. Jugoſlawien wünſche mit Italien die
freundſchaftlichen Beziehungen auf Grund des Vertrages von
Rom fortzuſetzen und durch neue Verträge ſeine Beziehungen zu
Griechenland, Bulgarien und Ungarn zu feſtigen. Damit iſt die
grundſätzliche Bereitwilligkeit Jugoſlawiens ausgedrückt, auf die
bisherigen Anregungen Italiens einzugehen, die ſich auf einen
italieniſch=jugoſlawiſch=griechiſchen Vertrag über Albanien und
auf die Erteilung der jugoſlawiſchen Zuſtimmung zu den
bevor=
ſtehenden Abmachungen mit Ungarn und wohl auch mit
Bul=
garien bezogen.
Jugendzeit Fräulein Mary Baldwin. Aber ein hartes Geſchick
ließ die Liebenden nie zu einer ehelichen Verbindung kommen,
denn da war noch eine böſe Nichte der Angebeteten des Generals,
die ſtets immer allerlei Hinderniſſe aufzutürmen vermochte und
energiſchen Einſpruch gegen eine Heirat erhob, wohl weil nie
Liebe ihr Herz gerührt hatte. Ein halbes Jahrhundert mußte
der arme Wilford der einzigen Dame, die er je geliebt hatte, ſeine
Anträge machen, ohne auch nur die Hoffnung zu haben, daß ſie
je einmal Erfüllung haben würden. Aber die Ausdauer ſeiner
Liebe trug über alle Hemmniſſe endlich den Sieg davon.
Aller=
dings muß man hinzufügen, daß gewiſſermaßen auch die
Vor=
ſehung ihre Hand dabei im Spiel hatte, indem ſie zur rechten
Zeit die böſe Nichte ſo krank werden ließ, daß ſie ſich für lange
Zeit ins Bett legen mußte. Da gab es für das ſtürmiſche Sehnen
des Generals, der über ſeiner Liebe aus einem feurigen
Jüng=
ling zum Greis in ſilberweißem Haar geworden war, kein Halten
mehr. Friſch, und erfüllt von einem Elan, wie ihn nur je ein
jugendlicher Romeo beſitzen mußte, nahm er die Königin ſeines
Herzens, die „Jungfrau” Mary, bei der Hand, ſetzte ſich mit ihr
auf die Bahn und fuhr mit ihr nach dem benachbarten Hartford,
wo ein befreundeter Geiſtlicher ſchnell die Trauung vollzog. Bei
der Erwerbung des Heiratskonſenſes durch die Behörden mußten
natürlich auch die Liebenden ihr Alter angeben und es ſtellte ſich
heraus, daß General Nettleton längſt das bibliſche Alter
über=
ſchritten und 88 Jahre zählte, während ſeine Braut Miß Baldwin
bereits 68 Lenze zählte. Das junge Paar befindet ſich zurzeit auf
einer Hochzeitsreiſe durch die Vereinigten Staaten, und es gedenkt
nach ſeiner Rückkehr die Flitterwochen fern von Briſtol auf dem
Lande zu verbringen. — Die böſe Nichte ſoll bei der Nachricht
von der Vermählung ihrer Tante einen Schlaganfall erlitten
haben, von deſſen Folgen ſie ſich wohl nie ganz erholen wird.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Liesbet Dill, die bekannte Romanſchriftſtellerin, feiert am
28. März ds. Js. ihren 50. Geburtstag. Gleich mit einem ihrer erſten
Werke, dem tapfern Roman „Eine von zu Vielen” (Deutſche Verlags=
Anſtalt, Stutgart) errang ſie durch Aufrollung des tragiſchen Schickſals
der mittelloſen alleinſtehenden Frau einen bedeutenden Erfolg, der ſich
bei den ſpäteren Arbeiten ſtetig erhöhte. Der ſeeliſche Konflikt des
im=
mer in politiſche Wirren verſtrickten Grenzländers — Liesbet Dill iſt
Lothringerin — wird von ihr in ſtets neuer Beleuchtung behandelt. Die
glänzende Milieu= und Menſchenſchilderung gibt ihren Büchern einen
über das Aktuell=Stoffliche himausgehenden bleibenden Wert.
Seite 4
Oienstag, den 22. März 1927
Nummet 81
Familiennachrichten
Statt Karten.
Die glückliche Geburt eines
kräftigen Jungen zeigen
hoch-
erfreut an
(*7752
Polizeihauptmann L. Hofmann u. Fran
Else, geb. Althen.
Darmstadt, den 2i. März 1927.
Statt Karten.
Heute nacht entſchlief nach
länge=
rem Leiden unſere herzensgute
Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter, Schwägerin und Tante
Frau
Die Verlobung unſerer Tochter
Leonie mit dem Hauptmann
im Reichswehrminiſierium und
Adſutanten des
Reichswehr=
miniſters, Herrn Otto Baron
v. der Recke zeigen ergebenſt
an
Werner v. Bandemer
Erna v. Bandemer
geb. v. Kleiſt.
Gambin (Kr. Stolp).
Meine Verlobung mit Fräulein
Leonie v. Bandemer, Tochter
des Herrn v. Bandemer auf
Hambin und ſeiner Frau
Ge=
mahlin Erna, geb. von Kleiſt,
zeige ich ergebenſt an
Oito Baron v. der Recke
Haupimann im
Reichswehr=
niniſterium und Adjutant des
Reichwehrminiſters.
Berlin.
4932
Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
m 78. Lebensjahre.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. März 1927
Frau Anna Kühnly
Kaupſtr. 26
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch den 23 März 1927
nachmit=
tags ½3 Uhr, auf dem
Waldtried=
hof ſtatt.
(*7730
geb. Reuter
purde von ihrem ſchweren Leiden durch den
Tod erlöſt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karl Kühnly, Bahnhofsoberinſpektor i R.
Todes=Anzeige.
Heute verſchieb nach kurzem,
ſchwerem Leiden im ſtädt.
Kranken=
haus zu Darmſtadt mein lieber
Sohn und Bruder
Philipp Kraft
im 20. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ph. Kraft Wwe., geb. Ehrhardt
und Kinder.
Stockſtadt a. Rh. und Erfelden,
den 20. März 1927.
(4887
Die Beerdigung findet Mittwoch
nachm. 2 Uhr in Stockſtadt a. Rh.
ſtatt.
Dankſagung.
Darmſiadt, den 21. März 1927.
Rodenſteinerweg 29.
(7725
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 24. März 1927,
um 3 Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Man bittet, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme beim Hinſcheiden
unſerer lieben Verſtorbenen, ſowie
für die zahlreichen Blumenſpenden
ſprechen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank aus.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Schneider
Juſtizinſpektor.
Darmſtadt, 21. März 1927. (4924
„Ich war am ganzen Leibe mit
Hauten
behaſtek, welche mich dunch das ewige Juchen Tag
und Nacht peinigten. Nach dem Leſen Ihrer
natürlich nur in dem Gedanken, eine Mark zu ver=
Druckſache war mein erſter Weg zur Apotheke,
ſchenken; aber es kam anders. Nach einer
Ein=
reibung von kaum 14 Tagen mit „Zucker’s Patent=
e ichtei Fhnen 103‟ Dank zu ſagen dern
„Zucker’s Batent=Medizinal=Seife” iſt nicht Mk. 1.50
ſondern Mk. 100.— wert. Sergt. M.* 4 Stck.
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Wir betrauern den Tod unſeres lieben
Ehrenphiliſters
Herrn Regierungsrat
Wilhelm Scharmann
(Gi. 90, Oſt. Eph. 99).
Das Band der Dankbarkeit und Treue
verbindet uns mit ihm, der vor 28 Jahren
die Verbindung mitbegründen half. (4801
Der Darmſtädter Wingolf.
N. u. A.:
Karl Ganß (XX,XX)X
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe,
gute Tochter, treue Schweſter, Schwägerin, Nichte,
Cou=
ſine und Tante
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Darmſtadt, den 21. März 1927.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 81
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 22. März.
Der Frühling kommt!
Iw allen Zweigen ſprießt’s und erhebt ſich das Singen und
Zwit=
en der Vöglein. Die Liebe erwacht, neu und ſtark. — Des
Men=
ar Herz ſchwingt ſich höher und ſein Auge und Ohr erfreut ſich an
w Enrfaltung der Natur — an der großen Auferſtehung.
Kaum jedoch iſt neues Leben allerorten zu ſeiner Entwickelung
ge=
mnen, ſo greift auch ſchon die grauſame Menſchenhand dazwiſchen.
totnur Kinder, ſondern auch Erwachſene reißen bereits ausgeſchlagene
eige an den Bäumen und Sträuchern ab, die hraußen in der Natur
erſte Frühlingsboten uns allen ſich vorſtellen wollen. Shon jetzt
gar man bedauerlicher Weiſe von neuem feſtſtellen, wie z. B. die ſo
wrlichen Weidenkätzchen unbarmherzig abgeriſſen werden, und nicht
ma=e danach liegt dieſe Naturſchönheit — kaum noch beachtet —
zer=
rien auf den Wegen.
So werden ſchon gleich im Anfang ihrer neuen Prachtentfaltung
el Bäume und Sträucher darin geſtört und bluten aus tauſend Wun=
Dies alles verurſacht die Grauſamkeit der undankbaren Menſchen,
ion noch viele derer glauben, mit ſolchem Gebaren und Unfug der
ſfentlichkeit gegenüber, ſich als Freunde der Natur ausgeben zu
gren.
Für die zuſtändigen Behörden dürfte es da wieder an der Zeit ſein,
aniend und ſtrafend das Ueberhandnehmen ſolcher Naturfrebel zu
gterbinden. Durchgreifender wie bisher müßte ſich in dieſer Hinſicht
ſſonders der Forſtſchutz und auch die Polizeiexekutive allerorts
be=
ſtigcen. Auch das wirklich naturliebende Publikum kann hierbei viel
ſthelfen, indem es ſolche bei friſcher Tat ertappte Rohlinge beiderlei
eichlechts von ihrem Vorhaben warnend und belehrend abhält. —
beriſo ſollte in allen Tagespreſſen und Zeitſchriften an geeigneter
felke immer wieder von neuem das Publikum eindringlich belehrt
wer=
m. — Die Natur draußen in Wald und Feld iſt der große Garten
jedermann und ſollte daher von allen entſprechend rückſichtsvoll
ge=
ſont, geachtet und geliebt werden.
Dienstag, den 22. März 1927
Seite 5
— Ernannt wurden: am 3. März 1927 der Lehrer Friedrich
Kauf=
ſann an der Volksſchule zu Merkenfritz, Kreis Büdingen, zum
haupt=
atl ichen Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu
Orten=
irg, und Umgegend, Kreis Büdingen; am 5. März 1927 die Pflegerin
ſarie Ruhwedel aus Sehlen zur Oberpflegerin bei der
Landes=
bil= und Pflegeanſtalt bei Alzey mit Wirkung vom 16. März 1927;
a15. März 1 N der Lehrer Ferdinand Fiſcher zu Heldenbergen,
ſeis Friedberg, zum Lehrer an der Volksſchule zu Sponsheim, Kreis
fingen; am 16. März 1927 der Privatdozent an der Landesuniverſität
ſeßen Dr. Wilhelm Peppler in Gießen zum außerplanmäßigen
ferordentlichen Profeſſor; am 17. März 1927 der Diplom=Ing. Dr.
ir. nat. Auguſt Thum in Mannheim mit Wirkung vom 1. April 1927
zum ordentlichen Profeſſor für Werkſtoffkunde an der Techniſchen
ſayſchule in Darmſtadt.
— Erledigt iſt: eine Schulſtelle für eine Lehrerin an der katholiſchen
hEEsſchule in Gernsheim, Kreis Groß=Gerau; Dienſtwohnung iſt nicht
ſrhanden. Mietwohnung ſür eine Einzelperſon erhältlich.
— Goldenes Doktorjubiläum. Geſtern feierte der langjährige
ihrer am hieſigen Realgymnaſium, Herr Profeſſor a. D.
e. Friedrich Scriba, ſein 50jähriges Doktorjubiläum.
ſie philoſophiſche Fakultät unſerer Landesuniverſität Gießen
meuerte dem Jubilar das Diplom als „dem verdienſtvollen
För=
irer des chemiſchen Unterrichts ſowohl in pädagogiſch=praktiſcher
ſuſicht und in der Schule und den Fortbildungskurſen für die
ihrer als auch auf theoretiſchem Gebiet durch die vielen
Arbei=
u, die ſich mit der Methodik der Demonſtrationen befaſſen.”
— Heſſiſches Landestheater. Käthe Dorſch wird mit ihrem
En=
möle nur an einem einzigen Abend, Freitag, den 25. März, im Kleinen
nus des Landestheaters gaſtieren. Der Vorverkauf für Mieter zu dem
hſtſpiel hat bereits begonnen und wird heute fortgeſetzt, während
ſit dem allgemeinen Vorverkauf zu Preiſen von 1,50—9 Mark morgen,
ittwoch, begonnen wird. Der bekannte Berliner Theater= und
Kunſt=
ſüitzker Kurt Pinthus ſchrieb über die Künſtlerin im „Acht=Uhr=
Abend=
ſatt” folgende Worte: „ . . . Der Fall Käthe Dorſch liegt einfacht
ſeſe Frau iſt ein Naturwunder. Sie überzeugt auf Anhieb. Ueber dieſe
ſegabung gibt es keine Diskuſſion; hier iſt ein ſtrotzendes, ſaftiges,
ifes Talent. Will man der Dorſch eine trockene Zenſur geben, ſo muß
an immer wieder ſagen: ſie iſt elementar, einfach, naturhaft — all
ſes aber mit unendlichen Nuancen. Sie iſt, was einſt die Lehmann
1nd Höflich waren, ins Liebliche geſteigert
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Liederabenb Klara Herber.
au der am Sonntag gebrachten Notiz wird berichtigend bemerkt, daß
,ß der Abend nicht am Donnerstag, den 23., ſondern Mittwoch,
in 23. März, abends 8 Uhr, im Saale der Städtiſchen Akadewie,
ſiſabethenſtraße 36, ſtattfindet. Fräulein Klara Herber hatte in einem
ioderabend des Konzert=Verbandes in Jugenheim am 20. Februar
Inen vollen Erfolg zu verzeichnen. Die „Bergſträßer Zeitung” ſchreibt
ſetüber: „Schon ihr Auftreten verrät beherrſchte Sicherheit, und wir,
e wir ſie vor Jahresfriſt zuletzt hörten, ſind geradezu überraſcht über
ſe Fortſchritte in dieſer Zeit. Wir dürfen ihr Zukunft prophezeien.
ſie Sängerin bot uns köſtliche Proben ihres Könnens, ihre Stimme
rveich und geſchmeidig, und gewinnt nach der Höhe an Fülle und
ſraft”, Karten ſind zum Preiſe von 80 Pf. im Sekretariat der
Aka=
mie erhältlich.
— Die Ortsgruppe Darmſtadt des Bahreuther Bundes der
deut=
hent Jugend veranſtaltet zwei Beethoven=Abende, von denen
e erſte am Mittwoch, den 23. März, abends 8 Uhr, im Feſtſaal des
fealgymnaſiums, der zweite zu anfang April ebenda ſtattfindet. Aus
maß des hundertjährigen Todestages des Tondichters ſoll im Rahmen
Ies deſſen, was in dieſem Wochen in Darmſtadt von den Werken
Beet=
bbens aufgeführt wird, hier beſonders der Jugend durch einen
bio=
rabhiſchen Lichtbildervortag und durch gute Vokal= und
Kammer=
wikdarbietungen eine wirkſame Anregung zur eingehenderen
Be=
hftigung mit dem Leben und den Werken des Meiſters gegeben
erden. Am erſten Abend ſingt Frau Gertrud Gercke vom Heſſ.
Landes=
ſeater die Konzertarie „Ah, perfido!”, Herr Kammermuſiker Huche
ſielt mit ſeiner Gattin, einer Schüilerin von Raoul v. Koczalſki, die
reuitzer=Sonade, und Herr Dr. Werner Kulz hält einen Vortrag mit
2 Lichtbildern aus dem Leben Beethovens. Der zweite Abend wird
vei umfangreiche, ſchon durch ihre inſtrumentale Beſetzung intereſſante
rios und eine Anzahl Lieder bringen. Näheres iſt bei Chriſtian
nold (am Weißen Turm) zu erfahren.
— Die Reichsarbeitsgemeinſchaft freigeiſtiger Verbände veranſtaltet
m Dienstag, den 22. März 1927 abends 8 Uhr, im Gartenſaal des
ſtä dtiſchen Saalbaues eine öffentliche Kundgebung. Herr Aſſeſſor Erich
ichramm aus Offenbach iſt als Redner gewonnen und ſpricht über
ſirche — Geiſtesfreiheit”,
— Prediger Walz aus der Rettungsarche Möttlingen ſpricht
Mitt=
ſoch, abends ½9 Uhr, im großen Saal des Feierabend (Ecke Stiftſtraße
nd Meßplatz). Siehe Anzeige.
— 70. Geburtstag. Am 25. März feiert Frau Julie Unger,
toquetteweg 2, ihren 70. Geburtstag. Frau Unger iſt die Witwe des
A2 verſtorbenen Kaufmanns Richard Unger, Mitbegründers und bis
911 Inhabers der Firma Gebr. Unger. Die Jubilarin iſt weiteren
iniſen des Darmſtädter Publikums und der Einwohnerſchaft des
vor=
eten Odenwaldes bekannt geworden durch ihre altive Teilnahme an
em Ausbau der Firma Gebrüder Unger.
* Der Fall Hille vor dem Provinzialausſchuß. In Nr. 79 S. 6
tuß es auf Zeile 33—34 von oben richtig heißen: „So ſei auch das
Tien ihn ergangene Urteil politiſch zu werten.
* Gedenkfeier des Schleſier=Vereins e. V.
Am Sonntag abend fand anläßlich des 6. Jahrestages der
Volks=
abſtimrmung i Oberſchleſien eine Gedenkfeier ſtatt, die eine ſtattliche
Anzahl gebürtiger Schleſier zu einer echtdeutſchen harmoniſchen Feier
in der mit den Emblemen Schleſiens geſchmückten Aula des
Realgymnaſiums vereinigte. Trotzdem leider heute mit wenigen
Ausnahmen nur der, der in Schleſien gelebt hat, reſtlos die Liebe dieſes
deutſchen Volksſtammes zu Deutſchland erfaßt und demgemäß ſich mit
den Schleſiern als Treudeutſchen verbunden ſühlt, ſollte jeder Deutſche
die Bedeutung dieſes Landesteils in ſeiner ganzen Auswirkung voll
erkennen. Mit welch glühender Vaterlandsliebe und echt deutſcher
Treue gerade die Schleſier an ihrer Heimat hängen, wurde allen Zu=
ler Frankfurt a. M., folgten. Der Redner ging von dem
für Deutſchland, für die Schleſier in engerer Beziehung, ſo
außerordent=
lich bedeutenden moraliſchen Sieg aus, der durch die gewaltige
Volks=
abſtimmung errungen wurde. Schleſien iſt im wahrſten Sinne des
Wortes eine Hochburg des Deutſchtums. Dieſes Deutſchtum wurde
in den bedeutendſten Hauptſtädten, Breslau, Liegnitz uſw., ſowie in allen
kleinen Städten und Dörfern, ſelbſt in den ſchwerſten Zeiten gepflegt
und hochgehalten. Der Redner, der das Thema „Schleſiens Bedeutung
für Deutſchland” behandelte, ging nach diefen einleitenden Erörterungen
die jedem Deutſchen bekannt ſind oder ſein müßten, des näheren auf die
Vaterlandsliebe der Schleſier ein, die trotz aller Widerwärtigkeiten bei
der ſtattgefundenen Abſtimmung ein nie dageweſenes Zeugnis ihrer
Treue und Heimatliebe abgaben. Der Ausgang der Abſtimmung, der
trotz ſeiner zum Teil negatiben Erfolge jeden ernſten Betrachter die
Wahrheit erkennen läßt, ſpricht für ſich. Schleſiens
wirtſchaft=
liche, politiſche und kulturelle Bedeutung iſt für das übrige
Deutſch=
land geradezu beſtimmend. In ſeinen Ausſührungen kommt der Redner
auf die deutſche Entwicklung Schleſiens zu ſprechen. Urſprünglich lebten
dort Vandalen. Schleſien wurde dann nach der großen Völkerwanderung
unter den deutſchfreundlichen Piaſtenherzögen von urdeutſchen
Volks=
ſtämmen (Thüringer, ſchwäbiſche Franken, auch holländiſche Flamen)
bevölkert und bewahrte ſich alle Zeit deutſche Art und deutſches Weſen
Dieſes äußert ſich noch heute in den charakteriſtiſchen Eigenſchaften der
Schleſier, in unentwegter echter deutſcher Treue, im ſtarken religiöſen
Leben und Empfinden, in allen Religionskulten, dabei in urwüchſiger
Fröhlichkeit, verbunden mit tiefem Ernſt in allen dem Menſchen eigenen
heiligen Lebensgefühlen. Unzählige markante Beiſpiele aus Schleſien
ſtammender deutſchen Männer wußte der Redner anzuführen, nicht nur
Wiſſenſchaftler, Philoſophen, wie Kant, ſondern auch Denker,
Künſt=
ler und Dichter, wie Herder, Freytag, von Eichendorff und Laube. Am
Schluſſe ſeiner Ausführungen kam der Herr Referent des näheren noch
auf die große wirtſchaftliche Bedeutung Schleſiens zu ſprechen. Er
er=
innerte dabei nur an den Kartoffel=, Flachs= und Tabakbau, an die
Leineninduſtrie, den Seidenbau, die Uhren= und Glasinduſtrie und
ſcherzweiſe an den berühmten, jedem Schleſier bekannten „Bunzeltippel”
ſowie an die ausgedehnte Viehzucht. Mit einem ernſten Mahnwort,
den für Deutſchland ſo enorm bedeutenden Oſten nicht zu vergeſſen,
ſchloß er ſeine tiefen, mit begeiſtertem Beifall aufgenommenen
Ausſtih=
rungen. — Die Begrüßungsanſprache hielt der erſte Vorſitzende des
Schleſiervereins Darmſtadt, Herr Schölzel. Mi herzlichen Worten
be=
willkommnete er alle Landsleute, Brüder aus dem Oſten und alla
Anwefen=
den. Umrahmt wurden die Anſprachen von den vorzüglichen
muſikali=
ſchen Darbietungen des Orcheſters der Beamtenvereinigung ehem.
Mili=
tärmuſiker unter der bewährten Leitung des Herrn Dirigenten
Grei=
lich und den ausgezeichneten Geſangsdarbietungen des Tenors Herrn
A. Gruß, der von Herrn F. Fiſcher am Flügel eindrucksvoll
be=
gleitet wurde. — So geſtaltete ſich dieſe Gedenkfeier des Schleſiervereins
zu einer mächtigen Kundgebung treuer Anhänglichkeit an das deutſche
Vaterland.
* Schwurgericht. Wegen Meineids und Anſtiftung zum Meineid
haben ſich zu verantworten eine Arbeiterin von Mühlheim am Main
und eine Ehefrau von Rumpenheim, aus Gießen gebürtig. In einem
Verfahren gegen Eheleute von Rumpenheim wegen Abtreibung wurde
die vorgenannte Arbeiterin vor dem Bezirksſchöffengericht Offenbach
am 26. Februar 1926 als Entlaſtungszeugin vornommen. In ihrer
Aus=
ſage beſchwor ſie nach der Anklage, eine dritte Perſon habe ihr erzählt,
ſie habe die ſtrafbare Handlung allein ausgeführt, die als Anſtifterin
Angeklagte habe ihr nur Samariterdienſte geleiſtet. Mit dieſer
Aus=
ſage ſoll ſich die Angeklagte in Widerſpruch zu dem Ergebnis der
Be=
weisaufnahme geſetzt haben. Die wegen Abtreibung Angeklagte wurde
verurteilt. Nach der Anklage hat die des Meineids Beſchuldigte nach
Schluß der Vornnterſuchung ein Geſtändnis abgelegt. Die Angeklagten
befinden ſich ſeit 15. und 17. Dezember 1926 in Unterſuchungshaft. Für
einen größeren Teil der Verhandlung wird die Oeffentlichkeit
aus=
geſchloſſen. Das vorgenannte Geſtändnis widerruft die des Meineids
Angeklagte jetzt und motiviert das Geſtändnis damit, daß ſie
angenom=
men habe, hiernach freigelaſſen zu werden. Die Beweisaufnahme zieht
ſich bis zum Nachmittage hin. Der Staatsanwalt beantragt das Schuldig
wegen Meineids und der Anſtiftung dazu. Der Strafantrag geht auf
zwvei Jahre Zuchthaus mit den Nebenſtrafen. Im Gegenſatz zum
An=
klagevertreter beantragen die Verteidiger die Freiſprechung. Das
Urteil lautet auf Freiſprechung der beiden
An=
geklagten. Die Tagung iſt mit dieſer Sache beendet.
— Union=Theater. Ein Spitzenwerk deutſcher
Filmproduk=
tion. Dem hieſigen Filmpublikum ſteht wieder eine angenehme
Ueber=
raſchung bevor. Die Direktion des Union=Theaters wird von Dienstag
ab den neuen großen Phoebus Film „Dagfin” auf ihrem Spielplan
laufen laſſen. „Dagfin” iſt eine Verfilmung des Romans „Dagfin, der
Schneeſchuhläufer” von Werner Scheff, wurde von Joe May inſzeniert
und befindet ſich nach ſeinem Berliner Senſationserfolg augenblicklich
auf einem Siegeszug durch die europäiſchen Lichtſpieltheater. Nicht
allein die mit Spannung geladene Handlung iſt es, die die Zuſchauer
hinreißt, ſondern auch das hervorragende Zuſammenſpiel eines
ſchau=
ſpieleriſchen Enſembles von ſeltener Prominenz: Marcella Albani,
Mary Johnſon, Paul Richter und nicht zuletzt Paul Wegener.
Men=
ſchen verkörpern ſie, die, von ihren Leidenſchaften gepeitſcht,
mannig=
fache Schickſale und Abenteuer erleben, während einen wirkſamen
Hinter=
grund die erhabene Einſamkeit ſchnee= und eisbedeckter Bergwelt abgibt. Da
der Film anderweitiger Verpflichtungen wegen nur beſchränkte Zeit
laufen kann, wird jedem empfohlen, ſich rechtzeitig Karten zu beſorgen.
Weltruf
erwarben sich infolge ihrer
unüber=
trefflichen Wirkung die
Tablctten
Verlangen Sie ausdrücklich
die Originalpackung
„Baget” mit der
vo-
letten Banderole.
FPIMln allen
Apothe-
z½ ken erhältlich.
Kaufmänniſche Gehilfenprüfung?
Wir erhalten folgende beachtenswerte Zuſchrift:
Die außerordentliche Notlage auf dem kaufmänniſchen
Stellen=
markt — zurzeit ſind über 200 000 männliche und weibliche
Kauf=
mannsgehilfen ſtellenlos; davon ſind rund 40 Prozent unter 25
Jahre alt! — hat erfreulicherweiſe dazu geführt, daß
Jugend=
ämter, Berufsberater, Arbeitgeber und Berufsverbände dem
kauf=
männiſchen Nachwuchs erhöhte Aufmerkſamkeit ſchenken. Für den
Einſichtigen und den Kenner der Verhältniſſe iſt es ohne weiteres
klar, daß die wirtſchaftliche Entwicklung nur zu einem Teil die
Urſache des Elends gerade der jungen Gehilfen iſt und daß in
ſehr, ſehr vielen Fällen mangelndes Verantwortungsgefühl der
Beteiligten hinſichtlich der Einſtellung, der praktiſchen Ausbildung
und der beruflichen Fortbildung mit dazu beigetragen haben,
die jungen Menſchen ſtellenlos werden zu laſſen.
Wie will man dem künftig begegnen? Wie will man es
unmöglich machen, daß der Lehrling als Arbeitskraft angeſehen
wird, über deren Verwendung als „Hilfskraft” die weitere
Aus=
bildung vergeſſen wird? Wie will man das
Verantwortungs=
gefühl der an der Ausbildung Beteiligten: der Lehrherren und
der mit der Ausbildung Beauftragten, ſteigern? Da hilft keine
vorhergegangene Eignungsprüfung, da hilft auch keine
Berufs=
ausleſe!
Ein ſehr großer Teil der Lehrlinge wird gerade in den
Ent=
wicklungsjahren, die nun einmal mit der Lehre ziemlich
zuſam=
menfallen, nur dann für die berufliche Ertüchtigung ſelbſt
arbei=
ten, wenn ein heilſamer Zwang, dem ſie nicht ausweichen können,
ſie dazu drängt. Nicht anders iſt es hinſichtlich der beteiligten
Lehrherren; wenn dieſe ſehen, daß die Lehrlinge von dem
Zeug=
nis ablegen müſſen, was ſie in ihrer Firma lernten, wird
be=
ſtimmt das Verantwortungsgefühl bedeutſam wachſen, und ſie
werden ſich Mühe geben, ihrem Lehrling das Beſte beizubringen.
Dieſer Zwang für die kaufmänniſchen Lehrlinge und die
Tat=
ſache des Zeugnisablegens ſind im gleichen Augenblick vorhanden,
wo die kaufmänniſche Gehilfenprüfung eingeführt wird.
Das Bewußtſein: Du mußt in drei Jahren, in zwei Jahren
vor einem Prüfungsausſchuß von Fachleuten deiner Branche
nachweiſen, was du in deiner Lehrzeit gelernt haſt und bekommſt
erſt beim Nachweis der nötigen Kenntniſſe das „
Gehilfen=
zeugnis” wird ein gewaltiger Anſtoß ſein, ſtets daran zu
denken: meine Zukanft hängt von meiner Lehrzeit, von meiner
beruflichen Ertüchtigung ab! Dieſes Bewußtſein wird die beſten
Kräfte auslöſen und entwickeln. Auf der anderen Seite aber
wird man einſehen, daß man in dem Lehrling ein koſtbares,
an=
vertrautes Gut vor ſich hat, deſſen Wiſſen und Können, deſſen
Fähigkeiten man entwickeln und bilden ſoll. So wird auch hier
das Verantwortungsbewußtſein wachſen und zunehmen. Eltern
und Vormünder aber werden in ganz anderem Maße wie heute
ſelbſt klar erkennen können, bei welchen Lehrfirmen ihr Sohn und
Mündel wirkliche Ausſichten hat, etwas für die Zukunft zu
lernen.
Man wende nicht etwa ein, daß man kaufmänniſches Wiſſen
und Können nicht durch eine Prüfung ermitteln könne! Die
heute vorliegenden Erfahrungen beweiſen das Gegenteil. Bei
den kaufmänniſchen Gehilfenprüfungen kommt es darauf an, den
Nachweis dafür zu erbringen, daß der Prüfling über die in
ſeinem Beruf gebräuchliche Sachkunde und Fertigkeit mit
ge=
nügender Sicherheit verfügt ſowie darüber, daß er ſich berufliche
Kenntniſſe allgemeiner Art angeeignet hat, die ihn befähigen,
einfachere Geſchäftsvorfälle ſelbſtändig zu erledigen.
Selbſtver=
ſtändlich werden an Kontor= und Verkaufsperſonal ſowie an
Kaufmannsgehilfen und Lehrlinge der Induſtrie, des
Großhan=
dels oder des Einzelhandels entſprechend verſchiedene
Anforde=
rungen geſtellt. Die Prüfungsausſchüſſe müſſen, je nach den
Branchen, mit entſprechenden tüchtigen Arbeitgebern und
Kauf=
mannsgehilfen, die neben ihrem Beruf die örtlichen Verhältniſſe
genau kennen, beſetzt ſein. Wer wollte ſolchen Männern der
Praxis nicht zugeſtehen, daß ſie ſehr wohl im Stande ſind,
feſt=
zuſtellen, ob der junge Kaufmannsgehilfe den Anforderungen
des praktiſchen Berufes gewachſen iſt oder nicht?
Deshalb aber kann auch eine einzelne Stimme, die vielleicht
aus grauer Theorie heraus ohne jede praktiſche Erfahrung
un=
teilt, gar nicht ins Gewicht fallen. Eine ganze Reihe von
Indu=
ſtrie= und Handelskammern, die bereits die Gehilfenprüfung
durchgeführt haben, urteilen heute ganz anders, und ihr Urteil
in dieſer Frage dürfte von ausſchlaggebender Bedeutung ſein.
So ſchrieb u. a. die Induſtrie= und Handelskammer für die
Pro=
vinz Oberſchleſien in Oppeln im Januar d. J.: „Soviel kann
nach der zweijährigen Erfahrung geſagt werden, daß nur die
beſten Erfahrungen gemacht worden ſind. In unſerem Bezirk
iſt kein kaufmänniſcher Verein mehr ein Gegner. Selbſt
ehe=
malige ſtarke Zweifler bekennen ſich offen für dieſe Organiſation.
Wir bauen ſie alſo zielbewußt aus.”
Der Magiſtrat einer Landeshauptſtadt ſchreibt zur Frage der
Gehilfenprüfung: „Der Stadtmagiſtrat hält in Uebereinſtimmung
mit dem . . Landtag die Einführung der kaufmänniſchen
Gehilfenprüfung nach dem Vorbild der Schweiz für dringend
erforderlich und iſt an den deutſchen Städtetag herangetreten
mit der Bitte, vorbereitende Maßnahmen zur Durchführung der
kaufmänniſchen Gehilfenprüfung baldigſt in Angriff zu nehmen.”
Ein Induſtrieverband Mitteldeutſchlands ſchreibt: „Eine gute
Sache ſetzt ſich von ſelber durch. Daher werden Ihre Anregungen
zum Ziele führen. Wir begrüßen Ihren Vorſchlag aufs wärmſte.
Unſerer Unterſtützung und Mitarbeit ſind Sie gewiß. Wir
glau=
ben aber, daß man endlich aus der Theorie zur Praxis
über=
gehen ſoll und würden es begrüßen, wenn die Handelskammer
die Angelegenheit als dritte unparteiiſche Stelle in die Hand
nehmen würde und an die Verbände heranträte; vielleicht werden
dann in Kürze die Vorſchläge angenommen; es iſt ja zunächſt
gleichgültig, ob alle Verbände auf einmal mitmachen.”
In Oldenburg geht ſoeben die Handelskammer an die
Ein=
richtung von Lehrlings= und Gehilfenprüfungen auf freiwilliger
Baſis, „da man nicht warten will, bis das
Berufsausbildungs=
geſetz vom Reichstag verabſchiedet wird.” Auch die letzte
Voll=
verſammlung der Induſtrie= und Handelskammer Berlin hat ſich
für die Gehilfenprüfung ausgeſprochen.
Aus den theoretiſchen Erörterungen zur Praxis der
Durch=
führung! Das allein kann heute nur für alle Beteiligten die
Parole ſein! Für den kaufmänniſchen Nachwuchs kann eine
Beſſergeſtaltung der Zukunft nur durch die Einführung der
kauf=
männiſchen Gehilfenprüfung herbeigeführt werden.
Creme Mouson heift rauhe, rissige Haut in wenigen
Stunden, schafft einen gleichmäßig schönen, zarten
Teint und bewirkt dadurch jugendliches Aussehen.
Der gleichtzeitige Gebrauch der milden, selbst empfinde
lichster Hauf zuträglichen Creme Mouson-Seite ergänzt
die Creme Mouson-Hautpflege in der günstigsten Weise.
Ar
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Dienstag, den 22. März 1927
Aus den Parieien.
* Der Bezirksverein Nord der Deutſchen Volkspartei.
hielt im Reſtaurant Schnellbächer (Ecke Frankfurter= und
Pallaswieſen=
ſtraße) eine Sitzung ab, in der eine Reihe von Angelegenheiten
be=
ſprochen wurde, die für den Nordteil unſerer Stadt von großer
Bedeu=
tung ſind. Der Vorſitzende, Herr Oberſekretäv Ittmann, wies in
ſeiner Eröffnungsanſprache darauf hin, daß gegenwärtig von der
Stadt=
verwaltung aus manches geſchehe, was von der Bevölkerung des
nörd=
lichen Stadtteils dankbar anerkannt werde. Vor allem ſei die
Inſtand=
ſetzung des Herrngartens zu erwähnen, der ſich zur ſchönſten
Schmuch=
anlage der Stadt entwickele und jetzt ſchon am meiſten aufgeſucht werde.
Der Ebertplatz wird hergerichtet und die Schloßgartenſtraße wurde neu
mit Bäumen bepflanzt. Als erſter Punkt ſtand auf der Tagesordnung
die Pflaſterung des Rhönrings, die aus mehreren Gründen, namentlich
wegen der Staubentwicklung auf der ſtark befahrenen Straße, notwendig
ſei. Es wurde beſchloſſen, bei der Stadtverwaltung den Antrag zu ſtellen,
den Rhönring pflaſtern zu laſſen. Weiter wurde der vielfach geäußerte
Wunſch beſprochen, eine Verbindungsſtraße zwiſchen der Barkhaus= und
der Ireneſtraße herzuſtellen. Es wurde bemerkt, daß bereits ein Kanal
in dieſem Straßenzuge liegt und daß die weiteren Herſtellungskoſten
der Straße nicht mehr ſo groß ſein könnten. Auch dieſer Wunſch ſoll
in Form eines Antrages der Stadtverwaltung unterbreitet werden,
Ferner ſtand zur Beratung die elektriſche Bahn nach dem
Martinsvier=
tel. Bekanntlich iſt jetzt die Genehmigung für den Ausbau der Strecke
vom Schloßgartenplatz bis zum Riegerplatz erteilt worden. In der
Verſammlung wurde bedauert, daß eine rechte Verbindung mit dem
Stadtinnern damit doch nicht erreicht ſei; darum wäre eine
Umſteige=
ſtelle an der Ecke Frankfurter= und Pallaswieſenſtraße notwendig, denn
nach ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen fahren etwa 72 Prozent der Benutzer der
Straßenbahn vom Noren aus nach dem Stadtinnern und nur 2 Prozent
nach dem Hauptbahnhof. — In der Ausſprache nach Erledigung der
Tagesordnung wurde bemängelt, daß die Einfriedigung des ſtädtiſchen
Geländes Ecke Barkhaus= und Eckhardtſtraße einen ſehr verwahrloſten
Eindruck macht; auch wurden wiederum Wünſche geäußert nach einer
gärtneriſchen Ausgeſtaltung des Schloßgartenplatzes. Es wurde ein
ent=
ſprechender Antrag an die Stadtverwaltung angevegt Am Schluß der
Tagung wurde aus der Verſammlung darauf aufmerkſam gemacht, daß
der rühnige Vorſitzende des Bezirksvereins Nord, Herr Oberſekvetär
Ittmann, am 17. März 25 Jahre im Dienſte der Stadt Darmſtadt
ſtand; es wurde Herrn Ittmann für ſein Wirken im Intereſſe des
nörd=
lichen Stadtteils herzlicher Damk ausgeſprochen.
— Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtadt.
Es wird die Erwartung ausgeſprochen, daß alle ehemaligen
Nationalliberalen anläßlich der Feſtkundgebung am
Montag, den B8. März (Kleines Haus des Landestheaters), zur Stelle
ſind. An unſere Parteifreunde in Stadt und Land richten wir die
herzliche Bitte, gerade in dieſer Hinſicht eifrig zu werben. Der
bis=
herige Kartenverkauf läßt darauf ſchließen, daß die Feier ein
ausverkauf=
tes Haus ſieht.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Zu
der Verſammlung am 23. März, nachmittags 5 Uhr, im
Alpenvereins=
zimmer bei Sitte, bei der über die Geſetzesvorlagen, die demnächſt den
Reichstag beſchäftigen, geſprochen wird ſind alle Parteifreundinnen,
die ſich für dieſe Fragen intereſſieren, herzlich eingeladen.
Antrag auf Herabſetzung der Jagdpachtſieuer
ab 1. April 1927.
Der Allgemeine Deutſche Jagdſchutzverein ſchreibt
uns: In der geſamten Jägerwelt herrſcht ſeit langer Zeit berechtigte
Erregung darüber, daß die noch aus der Inflatianszeit herrührende hohe
Jagdpachtſteuer, trotz der Stabiliſierung unſerer Währung, von den
Krei=
ſen beibehalten und nicht den Verhältniſſen entſprechend herabgeſetzt
worden iſt. Wurden doch durchſchnittlich 20—30 Prozent bei den
Kreis=
angehörigen und 30—60 Prozent bei den Nichtkreisangehörigen von der
Jagdpacht als Steuer erhoben.
Den Bemühungen des Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzvereins iſt
es nunmehr gelungen, mit dem Preußiſchen Landkreistage, alſo dem
Verband der Preußiſchen Landkreiſe, und dem preußiſchen Miniſterium
des Innern zu einer immerhin recht befriedigenden Vereinbarung zu
gelangen: Der preußiſche Landkreistag wird den Kreiſen anheimgeben,
mit Wirkung ab 1. April 1927, die Jagdwachtſteuer auf 10 bzw. 20 Proz.
zu ſenken. Er wird ſich bei den Kreiſen für ſofortige Durchführung des
entſprechenden Miniſterialerlaſſes einſetzen.
Die eingehenden Verhandlungen haben ergeben, daß eine weitere
Verminderung der Steuerſätze bei der finanziellen Lage der Kreiſe
eben=
ſo wie eine einheitliche Beſteuerung für Kreis= und Nichtkreisangehörige
zurzeit leider ausſichtslos ſind.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchließſich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Faſle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Electrola=Konzert. Das morgen Mittwoch im Kleinen
Haus ſtattfindende Electrola=Konzert verſpricht, ein hoher Kunſtgenuß zu
werden. Schreibt doch Profeſſor Max Chop über das Electrolg=
Inſtru=
ment: „Die Wiedergabe entbehrt völlig aller ſchrillen und klirrenden
Laute; das Nebengeräuſch der laufenden Nadel kommt in Fortfall, der
Ton iſt naturrein geworden, er tritt ohne jeden Röhrenbeilaut zutage
Ich ſtehe nicht an, dieſe Darbietung als Höchſtleiſtung auf dem Gebiet
der Sprechmaſchinenkunſt anzuſprechen. Sie verbindet mit
bewunde=
rungswürdiger Klarheit eine Tonſchönheit, die das Original vortäuſcht
(auch in der naturwahren Geltendmachung des Orgelparts)‟ Das
Pro=
gramm, das u a. Caruſo, Gigli, Schlusnus, Calli=Curci, ſowie die
Oberon=Ouvertüre und den Pilgerchor aus „Tannhäuſer”, beide von
Leo Blech dirigiert, bringt, iſt eine Blütenleſe der Muſikkunſt. Karten
zum Preiſe von 30, 50 und 75 Pfg. im Ververkauf erhältlich bei der
Firma K. Jäger, Georgenſtraße 11. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Tageskalender für Dienstag, den 22. März 1927.
Heff. Landestheater Großes Haus, 4 14, Anf. 7 Uhr, Ende
10 Uhr: „Bonaparte‟ — Kleines Haus, Zuſatzmiete VI (13), Anfang
7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Die Entführung aus dem Serail.”
Orpheum, abends 8 Uhr: „Donnerwetter — ganz famos!”
Bürgerhof, abends 8½ Uhr: Evangeliſations=Vortrag. —
Für=
ſtenſaal, nachm. ½4 und abends ½8 Uhr: Thalyſia=Vortrag mit
Ausſtellung. — Saalbau, abends 8 Uhr: Oeffentliche Kundgebung.
— Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 23. März 1927.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein, vorm. 9 Uhr, Hl. Kreuz:
Stamm=
holz=Verſteigerung.
Aus Heffen.
5. Bundesverſammlung des beſſiſchen
Landesverbandes für das Deforateur=,
Sattler= und Tapeziergewerbe.
Der Heſſiſche Landesverband für das Dekorateur=
Sattler= und Tapeziergewerbe rief ſeine Mitglieder auf
den 19. und 20. März 1927 zu der 5 Landes=Verbandsverſammlung nach
Mainz in den Feſtſälen, des „Weißen Roſſes” in der Löhrſtraße
zu=
ſammen. Mit der Verbandsverſammlung war eine Ausſtellung
ver=
bunden, die am Samstag nachmittag durch den Obermeiſter der hieſigen
Tapezier= und Dekorateur=Innung, Herrn Feudner, in Gegenwart
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Vertreter eröffnet wurde. Nach Empfang
der auswärtigen Kollegen und Gäſte fand eine Verbandsvorſtandsfitzung
ſtatt. Am Sonntag vormittag fand die
Verbandsverſamm=
lung ſtatt, die durch Begrüßungsworte des Obermeiſters Feudner
eröffnet wurde. Sodann wurden durch den 1. Verbandsvorſitzenden,
Herrn Schütz=Darmſtadt, die Vertreter der Behörden, Herr
Re=
gierungsaſſeſſor Dr. Fauſt, der die Provinzialdirektion vertrat, Herr
Beigeordneter Tremöhlen als Vertreter der Stadt Mainz, Herr
Dr. Lindemann=Darmſtadt als Beauftragter der Heſſ.
Hand=
werkskammer Darmſtadt, Herr Schöntag, Vorſitzender des Mainzer
Innungsverbandes, Herr Jöriſſen, Obermeiſter der Innung in
Frankfurt a. M., aufs herzlichſte begrüßt. Der Schriftführer des
Ver=
bandes, Herr Hartling=Offenbach, erſtattete den Bericht des
Vorſtandes, während der Rechner, Herr Eigenbrodt=
Darm=
ſtadt, den Kaſſenbericht bekannt gab. Die Reviſoren fanden Bücher
und Belege in muſtergültiger Ordnung, worauf dem Rechner Entlaſtung
erteilt wurde. Hierauf fand die Ehrung des Herrn Hieronimus=
Friedberg, der ſchon 40 Jahre das Sattlergewerbe betreibt, durch
Ueberreichung eines kunſtvoll ausgeführten Diploms ſtatt. Es folgte ein
Vortrag des Reichstagsabgeordneten, Herrn Holzamer=Berlin,
über „Das Handwerk in der Geſetzgebung” und „Warum
muß es ſich geſchloſſen organiſieren?”, dem ſich ein
Vor=
trag des Herrn Syndikus Dr. Schwank=Mainz über „Die
Neu=
orientierung der Wirtſchaft” anſchloß. Herr
Motſchel=
ler=Offenbach referierte über „Die Nor des deutſchen
Handwerks‟. Die Vortragenden ernteten reichen Beifall für ihre
intereſſanten Ausführungen. Nach einem gemeinſchaftlichen Mittageſſen
erfolgte eine lebhafte Diskuſſion über die einzelnen Vorträge. Sodann
wurde in die Beratung der eingegangenen Anträge eingetreten. Zwei
Reſolutionen der Mainzer Innung an den Miniſter des
beſetz=
ten Gebiets, die ſich gegen den Verkauf von Möbeln, Matratzen und
ver=
ſchiedenen anderen Gegenſtänden ſowie gegen die Vergebung der
Tape=
ziererarbeiten in eigener Regie durch die Tapezierergehilfen ſeitens des
Reichsvermögensamts richten, wurden einſtimmig angenommen. Als
Ort des nächſten Verbandstages 1928 wurde Offenbach beſtimmt.
Es folgte noch die Wahl des Vorſtandes, der einſtimmig wiedergewählt
wurde, worauf nach Erledigung einiger interner
Verbandsangelegen=
heiten die äußerſt zahlreich beſuchte Verbandstagung geſchloſſen wurde.
— Abends fand in den Feſtſälen die Feier des 26jährigen
Stif=
tungsfeſtes der Tapezierer= und Dekorateur=
In=
nung Mainz ſtatt, wobei für langjährige Mitgliedſchaft die Herren
A. Diebold, Chr. Sieben, Phil. Hoth, Jul. Reichel, Ludw.
Schäfer, G. Jett und A. von der Does mit der ſilbernen
Bundes=
nadel ausgezeichnet wurden. Bei Vorträgen, Sang und Tanz verlebten
die Gäſte noch einige vergnügte Stunden.
V2604
MAäufe
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uſw., ſowie
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Hier V. Schatz
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Schuhe, Wäſche uſw
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Darmſtadt
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Schloßg. 23.
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der größeres
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ſteine und Holz zu
kaufen geſucht
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bote unter V 207 an
die Geſchäftsſtelle d3
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Weiden scnroikter
für Magen- 4084a
und Darmkranke
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Brot- und Wiener Feinbäckerei
Darmstadt Hägelstr. 19
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(Einzelunterricht)
für Anf. u. vorgeſchr.
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Hon. erteilt. (397o
L. Indorf. Darmſt.,
Schwanenſtr. 72. III.
Gepaar es
paar Hauarienk.
zu verk.
Pallaswieſen=
ſtr. 4, pt., I. 7662
Tiermarkt
Orpington=Glucke zu
(:7741
verkaufen
Lichtenbergſtraße 20,1I,I.
Unterricht
Klavier= und
Violin=Unterricht
erteilt Kammrrmuſiker
Sturmfels,
Guten=
bergſtr. 51, 1. (589a
druteier weiße am.
Leghorn 30.5, indiſche
weiße Laufenten
40 H, ſowie friſche
Trinkeier abzug. (*7672
Ludwigshöhſtr. 12.
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wert gebunden
Horn.
Alexander=
ſtraße 4. I 388a
Nummer 81
Landwirtſchaftliche Hausbaltungsſchulen zu
Michelſiadt im Odenwald und Lindheim.
Die Landwirtſchaftskammer Darmſtadt eröffnet am 1. Juli 1925 zweiten fünfmonatlichen Haushaltungskurſus für das Jahr 1927
an=
ihren Haushaltungsſchulen zu Michelſtadt i. O. und Lindheim. Die nn
herrlicher Waldgegend des heſſiſchen Odenwaldes gelegene Haushaltung: Michelſtadt i. Odw. iſt beſonders neuzeitlich eingericht:
und mit ausreichenden Lehrkräften beſetzt. Der praktiſche und
theor-
tiſche Haushaltungsunterricht erſtreckt ſich auf die Anleitung im ſell,
ſtändigen Kochen mit Rückſicht auf die Bedürfniſſe des ländlichen urw
bürgerlichen Tiſches, Zubereitung und Aufbewahrung der Speiſen,
Mw=
kereibetrieb, Kleintierzucht, Gartenwirtſchaft, Waſchen und Bügeln, Reir)
halten des Hauſes, Buchführung, gründlicher Handarbeitsunterricht, in
welchem das Strichen, Wäſche=Schnittzeichnung, Wäſchezuſchneiden, Hann=
und Maſchinennähen, Ausbeſſern, erlernt wird. Ferner allgemein bii,
dende Fächer wie Aufſatz, Rechnen, Singen, Geſundheitslehre, Säuze
lings= und Krankenpflege. Die Teilnahme an dem Unterricht iſt nicr
nur Töchtern von Landwirten, ſondern auch denen des Mittelſtandes ſes”
zu empfehlen. Gründliche Ausbildung erfolgt im Obſt= und Gemüſſi
bau, im Einmachen des Obſtes und der Gemüſe. Ebenſo werden de
Ernte und Winteraufbewahrung des Obſtes und der Gemüſe große W.
achtung geſchenkt.
Anmeldungen zur Teilnahme an dem am 1. Juli 1927 zu
Michee=
ſtadt und Lindheim beginnenden Kurſes ſind alsbald an die
Lanß=
wirtſchaftskammer für Heſſen, Darmſtadt,
Rheim=
ſtraße 62, zu richten, welche auf Verlangen ausführliche Proſpekte un
Anmeldebogen verſendet.
H. Eberſtadt, 21. März. Am Dienstag (22. März), abends 8
um=
beginnend, findet im Rathauſe eine öffentliche
Gemeinderatss=
ſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Beratung der
Ausſcn=
beſchlüſſe; 2. Beratung der Gemeinderechnung und der
Waſſerwerm=
rechnung für das Rj. 1925 ſowie Erſtatrung des Verwaltungs= urm
Rechenſchaftsberichtes; 3. Klage des Karl Göhringer und Konſ. bett=
Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters; hier Reviſionsſchrift gegen ders
Urteil des Provinzialausſchuſſes; 4. Geſuch des Schützenvereins „
Repo=
blik” betr. Ueberlaſſung des früheren Schießſtandes im Waſſerſoch;
Beſchwerde des Lehrerkollegiums Eberſtadt gegen Gemeinderat Gu;
mann; 6. Antrag des Turnvereins 1876 (e. V.) betr. Straßenbenennum;
für den Griesheimer Weg; 7. Geſuch des Philipp Hofmann IV. un
Herſtellung der Tannenſtraße; 8. Verſchiedenes. In geheimer Sitzunz:
Wohlfahrtsangelegenheiten.
* Arheilgen, 21. März. Die letzte Woche brachte der hieſigen
Ein=
wvohnerſchaft wiederum eine Brotpreiserhöhung. Der Laib Kornbrot
ſtieg von 80 auf 85 Pfg. und das Miſchbrot von 85 auf 90 Pfg. (Gewicht
2 Kg.). — Die hieſige Bürgermeiſterei weiſt erneut darauf hin, daß mit
Rückſicht auf den Vogelſchutz in der Zeit vom 1. März bis 1. Oktober
das Beſchneiden von Hecken und Buſchwerk verboten iſt. Das Polizei=
und Feldſchutzperſonal iſt angewieſen, Zuwiderhandlungen unnachſichtlich
zur Anzeige zu bringen. — Geſtern ſprach hier im
Vormittagsgottes=
dienſte Herr Jugendpfarrer Kreter=Offenbach. Anſchließend fand die
Einführung des Bundeswartes des Heſſenbundes durch Herrn Pfarrer
Page ſtakt. Um 1 Uhr nachmittags folgte die Vertreterſitzung des
Heſſen=
bundes.
* Griesheim, 2. März. In einer der letzten Nächte ſtatteten
Ein=
brecher dem Kaffee und Reſtaurant „Waldſchlößchen” an der
Darmſtädter Chauſſee einen Beſuch ab und hießen einen
photographi=
ſchen Apparat und ſonſtige Gegenſtände mitgehen. Auch fiel ihnen ein
kleiner Geldbetrag in die Hände. Der Kaſſenſchrank, auf den ſie es
abgeſehen hatten, widerſtand ihren Bewihungen. Von den Einbrechern,
die jedenfalls durch Benüitzung eines Nachſchlüſſels in das Haus
ein=
gedrunngen ſind, fehlt jede Spur.
* Griesheim, 21. März. Eine Beethoven=
Gedächtnis=
feiep veranſtaltete das Städt. Orcheſter am Samstag abend im „
Kaiſer=
ſaal” hierſelbſt. Es war ein muſikaliſches Ergeignis für unſeren Ort.
Den Abend leitete der Bürgermeiſter mit wenigen Worten ein, indem
r auf den hohen ſittlichen Wert der Pflege klaſſiſcher Muſik, zumal der
eines Beethoven und ihrer Wirkung auf das Volksgemüt hinwies. Die
Gedächtnisrede hielt Herr Lehrer Röll. In ganz trefflicher,
ſchwung=
voller Weiſe ſchilderte er den Werdegang des Meiſters. Was das Städt.
Orcheſter unter Leitung des Herrn Hauske bot, war ein für Griesheim
noch nie dargebotener Kunſtgenuß. Noch nie erklang hier eine „Egmont=
Ouvertüre” eine Beethoven=Symphonie oder gar die mächtige große
Leonoren=Ouvertüre Nr. 3, welche uns zu Gehör gebracht und durch den
zielbewußten Dirigenten und die Orcheſtermitglieder in künſtleriſcher,
an=
erkennungswerter Weiſe wiedergegeben wurden. Es ſei noch der
Wieder=
gabe der beiden Violinromanzen gedacht, von Herrn H. Finke in
hervor=
ragender Weiſe geſpielt, ſowie des Herrn Behrens in der wohlklingenden
Vortragsweiſe der „Adelgide‟ Ehrenvoll für alle Mitwirkenden. Für
die Anweſenden war es ein Erlebnis.
* Griesheim, 21. März. In der laufenden Woche finden auf dem
hieſigen Truppenübungsplatz täglich vormittags von 7—11 Uhr und
nach=
mittags von 1—5 Uhr Scharfſchießübungen ſtatt.
* Eberſtadt, A. März. Turnerſieg. Die Turngeſellſchaft e. V.
war am vergangenen Sonntag mit zwei Mannſchaften in Königſtädten
(Kreis Groß=Gerau) erſchienen, um an dem Frühfahrs=Waldlauf des
Main=Rodgaues (im A. D.T.) teilzunehmen. Die A=Mannſchaft errang
dabei unter ſtarker Konkurvenz den 4. Sieg, während die B=Mannſchaft
den 3. Platz belegen konnte. Außerdem erhielt Turner Meidinger
den 3. Preis als Einzelläufer. Er und die B=Mannſchaft wurden mit
Plaketten ausgezeichnet. Der Bergfeſtausſchuß der Turngeſellſchaft weilte
am Sonntag auf dem Frankenſtein, um das für das diesjährige
Berg=
turnfeſt in Ausſicht genommene Gelände zu beſichtigen. — Die
Geſang=
vereine „Germania” und Männerquartett „Harmonie” beteiligten ſich am
Sonntag an dem in Eſchollbrüchen ſtattgefundenen Wertungsſingen.
* Groß=Zimmern, 21. März. Anläßlich der Penſionierung des
Ro=
tors Herrn Peter Weber ließ es ſich das Männerquartett „Harmonig,
Groß=Zimmern, nicht nehmen, ſein langjähriges Mitglied und ehemaligyn
Dirigenten ſowie Mitbegründer des Vereins durch eine ſchlichte Feier
ehren. Der 1. Vorſitzende wies auf ſeine Verdienſte und treue Anhär
lichkeit dem Verein gegenüber hin; 36 Jahre lang hat Herr Rekt=
Weber in der Gemeinde als Lehrer gewirkt, Kinder und KindeskinSin
erzogen. Außeramtlich ſuchte er ſich ein großes und vorbildliches B
tätigungsgebiet in dem Vereinsleben verſchiedener Vereine Groß=
Zi=
merns, denen er mit Rat und Tat zur Seite ſtand. Nachdem der 1.
Pcu=
ſitzende ihm noch für ſeine erſprießliche Tätigkeit im Männerquart-
„Harmonie” dankte (Herr Weber iſt jetzt noch aktiv im Verein),
übee=
reichte er ihm einen Ruheſeſſel. Mit bewegten Worten dankte Herr R.
tor Weber für die ihm zuteil gewordene Ehrung und wünſchte deu
Verein, daß er auf der erreichten Höhe bleiben möge bei beſondenytd
Pflege des Volksliedes. Verſchiedene Chöre und Sologeſänge gaben Ert)— Mef
Feier ein harmoniſches Gepräge.
Hit
* Groß=Umſtadt, 2. März. Entlaſſungsfeier. Am letztint=m
Samstag fand die feierliche Entlaſſung der Abiturienten der hieſicl= ehr
Oberrealſchule unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung im Gci
hauſe zum „Weißen Roß” dahier ſtatt. Herr Oberſtudiendirefr.),
Pfersdorff widmete den abgehenden Schülern herzliche Worte des
ZZ=
ſchieds. Er wies ſie hin auf die Zeit, die hinter ihnen liegt, die ihrmb
Regen, aber auch heiteren Sonnenſchein gebracht, und auf das, rI
ſie die Zukunft erhoffen läßt. — Ein Primaner konnte infolge ſeir- Mſch
anhaltend guten Leiſtungen mit einer Prämie bedacht werden. Hier „w
Mackeſ=
anſchließend fand die feierliche Ueberreichung der von dem Verein zrſe, in wer
Pflege des Deutſchtums im Auslande geſtifteten Wanderplakette an Zeß Pte der Neone
überaus rührige Schülergruppe der Oberreal= und Höheren Landwi./czend M
ſchaftsſchule zu Groß=Umſtadt ſtatt. Dann folgte die wohlgelungene Az=Fſurnall
führung eines Theaterſtücks von ſeiten der Abiturienten der Oberre Fmt
ſchule. Die Aufführenden hatten ſich keine leichte Aufgabe geſtellt, ind an (4men, das a
ſie den 1. Teil des geſchichtlichen Schauſpiels von Shakeſpeare: „Könyl iche
Heinrich der Vierte” in geradezu vollendeter Weiſe zur Aufführu /
brachten. Das Stück wurde am Sonntag in Höchſt, woſelbſt eine Anzcll
der Abiturienten beheimatet iſt und am Montag, den 21. März,
nou=
mals in Groß=Umſtadt aufgeführt. Der Reinertrag iſt für die Schül u=P denémrm, 2.
wohlfahrtskaſſe der Oberrealſchule zu Groß=Umſtadt beſtimmt. AeF20M heſige
Feier verlief in harmoniſcher Weiſe und legte ein beredtes Zeugnis U M ech
von dem ſchonen Verhältnis, das zwiſchen Schule und Schülern beſteht Füu m Ruſe
— Höchſt i. O., 21. März. Sonntag, 27. März, nachm. 1½ UFEIm Lurnſache
findet Taubſtummengottesdienſt im evang. Gemeindehc= r fägt einer
dahier ſtatt. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an hieſiges PfarraxttP —im auf dem
* Erbach i. Odw., 21. März. Der Odenwaldcklub Mannheim=Lu//0 hutt. Man
wigshafen, der bekanntlich eine eigene Zeitſchrift unterhält, hat ſeäef Imgsſtäte ſcheit
Märznummer als Sondernummer „Erbach i. O.” herausy//— Nhens vor.
bracht. Die 32 Seiten ſtarke Zeitſchrift enthält wertvolle Aufſätze ülhf Geſangve
Erbach, ſeine Geſchichte die Sammlungen, das wirtſchaftliche Lebesi/ eu dönner am
einen Aufſatz über die Fachſchule für Elfenbeinſchmitzerei und verwanu/ khus bieten wir
Gewerbe, den Sport in Erbach, die Beſchreibung einer Wanderung ur0 /m 14 vorzutre
Erbach, über den Eulbacher Markt und nicht zuletzt einen Auffit/1n ühe Arbeit z
„Schnaken und Schnurren aus Alt=Erbach” und Erbachs Bedeutung 5 amr Muſik u
den Wanderfreund. 30 Bilder ſchwicken das Heft, das für Erbach ſich/)/ Rmeiſter Pal
lich eine gute Propaganda bei dem nunmehr einſetzenden Fremdenv-/0Mich mus Darmſtal
kehr bedeutet. Die Herausgabe erfolgte mit Hilfe des Verkehrsvereäcſ/ us Solitin, d
Erbach, und können auch dort Exemplare dieſer Zeitſchrift für 50 Sf//wMannheim üb
pro Heft bezogen werden.
4äm nicht mbek
— Hirſchhorn, 21. März. Waſſerſtand des Neckars alißl noßen Vere
20. März 1,34 Meter, am 21. März 1,32 Meter.
hand hat das G.
* Auerbach, 21. März. Am Mittwoch nachmittag 3 Uhr ger”/Micht, jedem das
auf der Landſtraße in Auerbach ein Hanomag=Perſonenwagen )1 Lſfenbach, 21.
Mannheim in Brand. Paſſanten haben das Feuer beobachtet, als m
ſchon in der Oelmulde brannte, und liefen ins Autohaus Schroth, au m Peſta
Hilfe zu holen. Ein Arbeiter kam mit einem Wintrich=Feuerlöſcher zu
löſchte in einigen Sekunden das Feuer.
A. Von der Bergſtraße, 21. März. An den geſchützten Hängen Er
Heppenheim bis Weinheim ſtehen ſeit geſtern die Mandelbäume in ih.
ſchneeig=weißen Blüte. Da es eine verhältnismäßige Spätblüte iſt,
dürfte erſtmals ſeit langen Jahren eine halbwegs befriedigende Mankl
ernte zu erwarten ſein. In früheren Jahren waren die Mandeln imn.
in der Blüte erfroren.
— Gernsheim, 21. März. Waſſerſtand des Rheins
21. März, vorm. 6 Uhr: + 52 Zentimeter.
Bemahen Hie uch
Mchk um. LLraten!
lch habe ja alles in mir, was fur
6 Teller gute, nahrhafte Suppe
not-
wrendig ist. Nur kalt anrühren und
20 Min. kochen lassen und schor.
bin ich fertig. Sie sparen Arbeit
Zeit und Kohlen
1St28
und andere Suppen in Wurstform.
wie Blumenkohl. Reie mit Tomaten, Grunkern ww
Rummer 81
Bezirkskonferenz der chriſtlich=organiſierten
Metallarbeiter.
SIm Antoniterhof zu Höchſt a. M. fand am Samstag, den 19 und
trritag, den 20. März, die Jahreskonferenz des 4 Bezirks (Heſſen,
hen=Naſſau, Hunsrück=Nahegebiet) des Chriſtlichen
Metallärbeiter=
ch ondes ſtatt. Aus den einzelnen Gebieten des Bezirks waren
Delegierte entſandt worden. Der Hauptvorſtand wurde durch den
Verbandsvorſitzenden K. Schmitz, Duisburg, vertreten. Für Samstag
erd hatte die Verwaltung Höchſt eine Begwüßungsfeier arrangiert.
Am Sonntag morgen begannen nach gemeinſamem Beſuch des
ttesdienſtes die Beratungen. Zunächſt begnißte der Bezirksleiter
ſerp. die Delegierten und den Vertreter des Hauptvorſtandes ud
ſichte der im letzten Jahre verſtorbenen Mitglieder innerhalb des
iurks. Ins Büro wurden einſtimmig als Vorſitzender der Kollege
ius, Frankfurt, als Schriftführer Koll. Heil, Offenbach, und als
Bei=
er die Kollegen Brendel, Höchſt, Romais, Fulda und Heibel, Mainz,
gihlt. Alsdann erſtattete der Bezirksleiter ſeinen Jahnes= und
ſſienbericht. Der Berichterſtatter gab zunächſt ein Bild über die Lage
Wirtſchaft im letzten Jahr und ſtellte feſt, daß die Wirtſchaftskriſe
ch im Bereich des 4. Bezirks ihren Höhepunkt überſchritten hat.
Trotz=
m iſt an manchen Orten noch eine große Arbeitsloſigkeit zu verzeich=
. Nach den letzten Verichten waren noch rund 26 000 Metallarbeiter
beſſen und Heſſen=Naſſau arbeitslos. Neben dieſer Ueberwindung
Wirtſchaftskriſe iſt aber im Berichtsjahr eine Umſtellung und
Neu=
wurng in der Wirtſchaft feſtzuſtellen. Die Rationaliſierung in der
ſtallinduſtrie innerhalb des Bezirks iſt ziemlich ſcharf durchgeführt.
m Redner behandelte die Forderungen und Aufgaben die ſich der
eliche Metallarbeiververband im Intereſſe ſeiner Mitglieder ge=
Iſt hat. Drei Punkte ſind es, die zunächſt zur Durchführung
ge=
gtt werden wiſſen: 1. Verkürzung der derzeitigen
ſbeitszeit in der Metallinduſtrie, 2. Beſſere
ingeſtaltung. 3. Baldige Verabſchiedung des
ſtteiterſchutzgeſetzes. Zur Mitgliederbewegung im letzten
he konnte der Redner feſtſtellen, daß trotz der ſchweren
Wirtſchafts=
ſe die Mitgliederzahl gehalten ja an einigen Orten geſteigert wurde.
letzten Vierteljahr 1926 machte ſich überall eine weſentliche
Mit=
ſederzunahme bemerkbar. Auch in finanzieller Hinſicht iſt trotz den
oßen Summen, die für die Kranken und Arbeitsloſen verausgabt
nden eine Beſſerung eingetreten. Zum Schluß ſeines ſehr
ausführ=
der Berichtes dankte der Bezirksleiter allen Mitarbeitern für ihre
weit. Sehr beachtliche Ausführungen machte der zweite
Zentral=
mſitzende der u. a auf die Eimſtellung des chriſtlichen
Metallarbeiter=
ſchrndes zur Arbeitszeitfrage hinwies, wo die chriſtlichen
Gewerk=
aſten durch das Vorgehen der ſogenannten freien Gewerkſchaften mit
politiſchen Sozialdemokratie, gezwungen waren, um ihre politiſche
zuralität zu wahren, in dieſer ſo wichtigen Frage eigene Wege zu
gen. Die Delegierten billigten das Vorgehen des Geſamtverbandes.
Adem der Tagungsleiter dem Bezirksleiter und den Verbandsbeamten
Bezirks namens der Delegierten für ihre im Intereſſe der
Metall=
geiter geleiſtete Arbeit gedankt hatte, trat man nach einer faſt
drei=
ſadigen Ausſprache in die Mittagspauſe ein.
In der Nachmittagsſitzung erhielt der Reichstagsabg, gnoll
mmſtadt, das Wort, um zu den einzelnen in der Ausſprache
auf=
gurfenen Fragen Stellung zu mehmen und Aufklärung zu geben. Zu
Vrksvorſtandsmitgliedern wurden dann einſtimmig die Delegier=
Kunz, Frankfurt, Brendel, Höchſt, Heil und Hawig, Offenbach,
ſarmig, Groß=Auheim, und Heibel, Mainz, gewählt. Hierauf
er=
tate der zweite Verbandsvorſitzende Schmitz, Duisburg, ein
groß=
ziaes Referat. Es bildete den Höhepunkt der ganzen Tagung. Der
ſchätzte Redner machte zunächſt ſehr lehrreiche Ausführungen über die
zeitige wirtſchaftliche Lage in Deutſchland. Er erbrachte an Hand
es ſehr reichen ſtatiſtiſchen Zahlenmaterials den Beweis, daß eine
jentliche Beſſerung gegenüber dem vergangenen Jahre eingetreten iſt.
gehend behandelte er aber auch die organiſatoriſchen und
agitato=
ihm Fragen. Wie es im Bezirk vorwärts gegangen iſt, ſo iſt es
erfreu=
berweiſe im ganzen deutſchen Verbandsgebiet vorwärts gegangen.
muuß aber in der Zukunft noch mehr in der Aufklärungsarbeit
ge=
ſtt werden. Neue Werber, Mitarbeiter wüſſen herangezogen und
wonnen werden. Zum Schluſſe ſeiner faſt 1½ſtündigen Ausführungen
hiete der Redner an die Relegierten den Appell, nunmehr nach dieſer
länzend und anregend verlaufenen Bezurkstagung das Gehörte
überall in die Tat umzuſetzen. Begeiſterter Beifall folgte dieſen
lehrreichen Ausführungen. Nach einem kurzen Schlußwort des
Be=
isleiten, das ausklang in ein freudig aufgenommenes Hoch auf den
iriſtlichen Metallarbeiterverband Deutſchlands und ihre erſten Führer
ſeber und Schmitz, fand die Tagung ihr Ende.
Dienstag, den 22. März 1927
Seite 7.
Gernsheim, 21. März. Herr Lehrer Theodor Hotz, der längere
ihre an hieſiger evangeliſcher Volksſchule tätig war, wird mit Anfang
neuen Schuljahres ſeine Lehrtätigkeit als Turnlehrer an der
Volks=
ule im Müſſelsheim antreten. Herr Hotz, ein großer Förderer der
uiſ chen Turnſache, war ein eifriges Mitglied des hieſigen
Turnver=
te. Er trägt einen großen Teil des Fortſchritts, den der Turnverein
emsheim auf dem Gebiete der Turnerei in den letzten Jahren zu
ver=
ichnien hatte. Man ſieht Herrn Hotz nur ungern von ſeiner ſeitherigen
ürkungsſtätte ſcheiden. Ueber die Perſon des Nachfolgers liegt noch
ms Näheres vor. — Immer näher rücken die Unterhaltungsſtunden,
der Geſangverein Sängerluſt ſeinen Mitgliedern, Freun=
und Gönnern am Sonntag, den 2. März, abends 8 Uhr im
Saal=
u Haas bieten wird. Schon ſeit Wochen übt der Chor eifrig, um mit
men 12 vorzutragenden Chören den Zuhörern zu zeigen, welche
ſüchte zähe Arbeit zeitigen kann. Hervorragende Kräfte auf dem
Ge=
tte der Muſik und des Sologeſangs ſind gewonnen, ſo die Herren
inzertmeiſter Paul Schnurrbuſch und Kapellmeiſter Friedel Fiſcher,
mlich aus Darmſtadt, und Fräulein Eliſabeth Keilmann aus
Lampert=
ſim als Soliſtin, deren Begleitung auf dem Klavier Fräulein Liſa
Uner=Mannheim übernommen hat. Fräulein Keilmann iſt uns
Gerns=
ſimern nicht unbekayt. Sie ſteht noch in guter Erinnerung ſeit der
hten großen Vereinsfeſtlichkeit des Geſangvereins Sängerluſt. Der
oytand hat das Eintrittsgeld in einem Rahmen gehalten, der es
er=
inlicht, jedem das Konzert beſuchen zu können.
* Offenbach, 21. März. Am 3. April findet hier die diesjähnge
(nreterverſammlung des Heſſiſchen Landes=Lehrervereins ſtatt. Auf
e Peſtalozzifeier, für die man, um die Uebereinſtimmung
der Lehrervereine unſeres Landes in der Wertſchätzung des großen
ſidrgogen auch äußerlich zum Ausdruck bringen, bereits einen Herrn
n8 dem gegneriſchen Lager gewonnen hatte, muß mit Rückſicht auf
Geſchäftslage leider verzichtet werden. Die Zeit wird von einer
gesordmung, die wichtige Schul= und Standesfragen umfaßt,
voll=
indig in Anſpruch genommen. Vierzehn Tage ſpäter tagt hier auch
r Heſſiſche Philologenverband, der Verein der Lehrer an den höheren
ranſtalten Heſſens.
* Offenbach, 21. März. Die hieſigen Erwerbsloſen beziehen neben
r Reichsunterſtützungsſätzen ſtädtiſche Zuſchüſſe in der Form von
ſierbeihilfen, Brennſtoffverſorgung, Gas= und Brotverbilligung und
eier Bäderbenutzung. Die drei zuletzt genannten Beihilfen will die
tadt vom 1. April ab einſtellen, da es die bedrohliche Geldlage der
ſadt unmöglich macht, ſie fernerhin zu gewähren. Der Miiſter für
ebeit und Wirtſchaft hat ſie auch am 21. Februar neuerdings für
un=
läfſig erklärt. Es iſt nämlich ein in der Fürſorge anerkannter
Grund=
z. die Unterſtützungsſätze nicht über 80 v. H. des Regellohnes
hinaus=
hert zu laſſen. Der verheiratete Metallarbeiter mit zwei Kindern
rikent aber zur Zeit unter Berückſichtigung der gefetzlichen Abzüge
itentlich 26,48 Mark, der verheiratete Erwerbsloſe mit dem gleichen
nnilienſtand erhält 26,34 Mark und freie Bäderbenutzung und
Ver=
tung der Sonderſteuer. Bei anderen Arbeitern, die erwerbslos ſind,
hi das Einkommen unter Berückſichtigung der ſtädtiſchen
Sonderzu=
gerr ebenfalls über 80 v. H. eines, der noch in Arbeit ſteht, hinaus.
e Stadt hofft, durch die teilweiſe Einſtellung der Zulagen rund
0900 Mark im Jahre zu ſparen. Die Mietbeihilfe, die monatlich 8
8 14 Mark betragen kann, wird vorerſt weiter gewährt. Ihre
ſchlimm=
m Mängel wurden bald nach ihrer Einführung ſchon abgeſtellt. Die
ussahlung der Mietbeihilfe und der Sonderſteuer ſoll jedoch beim
diſchen Steueramt zuſammengefaßt werden, damit
Doppelunter=
ſtzungen, die ab und zu immer noch vorkommen, vermieden werden.
teilweiſe Einſtellung der ſtädtiſchen Sonderzulagen wird in der
ſadtverordnetenverſammlung zweifellos heftige Kämpfe hervorrufen,
die Kommuniſten deren Erhöhung beantragt haben. Erwähnenswert
inn dieſem Zuſammenhange noch, daß nach einer Zuſammenſtellung
r Richtſätze, die im Dezember im Reichstage vorgelegt wurde, Offen=
9 im ganzen Reiche die höchſten Sätze in der allgemeinen Fürſorge
Lchlfahrtspflege) zahlt. Um die Not der Erwerbsloſen darch Arbeit
mildern, hat die Stadt Notſtandsarbeiten angeordnet, die bereſts
n 14. März begonnen haben.
2. Trebur, 20. März. Nenbauten. Zur Errichtung von drei
verfamilienhäuſern gewährte der Gemeinderat der Gemeinnützigen
genoſſenſchaft ein Baudarlehen von 20 000 Mark.
2. Haßloch, 20. März. Dienſtjubiläum. Zu Ehren ihres
zubaufſehers Karl Hartmann veranſtaltete die Firma Opel im
Gaſt=
us „Zum Schützenhof” dahier ein Feſteſſen, bei welchem Herr Aſſeſſor
* Machenheimer dem pflich ttreuen Jubilar im Auftrage der Firma
Jagdbild und ein Fernglas überreichte. Herr Bürgermöiſten
creider gratulierte im Namen der Gemeinde, während die Kollegen
Subilars einen mit Geweihen gezierten Kronleuchter überreichten.
4. Oppenheim, 2. März. Hohes Alter. Ein Alter von
zuſam=
men 159 Jahren hat das älteſte hieſige Ehepaar, Herr
Schuhmacher=
meiſter Anton Gabel und Frau Philippine. Frau Gabel feierte heute
ihren 75. Geburtstag, während ihr Ehemann, der noch beruflich tätig
iſt, im Juni 84 Jahre alt wird. — In Frieſenheim beging heute
der Altveteran von 1870/71, Herr Peter Hauf, bei beſter Geſundheit
ſeinen 80. Geburtstag.
bs. Nieder=Ingelheim, 20. März. Zu einem ſchweren Zuſammenſtoß
zwiſchen durchgegangenen Pferden und einem Auto kam es hier am
Samstag abend. Der Landwirt Heinrich Nuppert fuhr von der
Feld=
arbeit nach Hauſe. Auf der Steig gingen ſeine zwei jungen Pferde, die
vor einem Pfluglarren geſpannt waren, durch und rannten die Straße
abwärts in den Ort hinein. Alle Verſuche, das Geſpann einzuhalten,
waren vergeblich. In der Mainzer Straße löſte ſich der Karren vom
Vorderteil los. Der darauf ſitzende Beſitzer und ſein Knecht wurden
herausgeſchleudert erlitten zum Glück aber nur leichte Verletzungen.
Die Pferde, durch die ihnen nachſchleudernden Vorderräder des
Pflug=
karrens erſt recht ſcheu gemacht, rannten weiter bis in die Nähe der
neuen Schule. Hier kam ihnen ein aus der Richtung Bingen kommendes,
mit zwei Herren beſetztes Kleinauto entgegen. Da die Straße ſich an
dieſer Stelle verengt, war ein Ausweichen ausgeſchloſſen. Den beiden
Automobilfahrern gelang es, im letzten Augenblick ihren Wagen
an=
zuhalten und ſich ſelbſt durch Herausſpringen in Sicherheit zu bringen.
Ihrem Auto aber wurde der Zuſammenprall zum Verhängnis. Die
beiden Pferde ſprangen mit ſolcher Wucht in dasſelbe hinein, daß es
ſchwer beſchädigt und zur Weiterfahrt untauglich auf dem Kampfplatz
blieb. Auch die Pferde trugen ſchwere Verletzungen davon.
M. Bingen, 19. März. Der geſtrigen
Stadtverordneten=
ſitzung lag eine Frage der Zentrumsfraktion vor, die ſich mit der
Verwendung der Kunſtſteine bei den baulichen Herſtellungen an der
Burg Klopp beſchäftigte. Dabei wurde beſonders verlangt, daß bei
der demnächſt herauskommenden Verdingungsverordnung ein Punkt
Aufnahme finden ſoll, wonach Handwerksmeiſter, die einmal gegen
dieſe Verordnung verſtoßen oder ſonſtige Handlungen begehen, die
gegen Treu und Glauben verſtoßen, begehen, von der Beteiligung an
Ausſchreiben ein= für allemal ausgeſchloſſen werden. Bürgermeiſter
Neff beantwortete die Fragen dahin, daß ihm von dem erſten Teil
nichts bekannt ſei und daß er auf den letzten Teil nicht eingehen wolle.
Der Stadwverordnete Landvogt äußerte ſich zu dem Preis der
Kunſt=
ſteine. — Stadtverodneter Weber erkundigte ſich danach, wann die
Geſtalt des Winzers, der früher auf dem Marktplatz geſtanden hat, zur
Aufſtellung gelange und ebenſo, wie es mit dem geplanten Strandbad
ſtehe. Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten und zunächſt
der ſeitens des Stadtbquamtes veränderte Ortsbauplan des öſtlichen
Stadtteils genehmigt. — Für die Errichtung eines Schuppens auf
dem Rochusberg zur Unterbringung von Feuerlöſchgeräten wurden
350 Mark bewilligt. — Nachdem die unſchönen die Rheinanlagen
ver=
unzierenden Kohlen= und Heulager, die von der Beſatzung dort eie
gerichtet worden waren, entfernt werden konnten, ſollen die Anlagen
in dieſem Bezirk — zwiſchen dem Hafenamt und dem Pegelhauſe —
wieder hergerichtet werden. Es ſollen A neue Bänke zur Aufſtellung
gelangen, ferner ſoll dort ein Kinderſpielplatz und ein Planſchbecken
ge=
ſchaffen werdens. Stadtverordneter Weingärtner regte an, das ganze
Schienennetz der Eiſenbahn, das dort liege, zu entfernen.
Stadtver=
ordneter Hainz wünſchte am Nahekai noch einige Bänke. Der für die
Anlagen erforderliche Kredit wurde bewilligt. — In den Anlagen der
Burg Klopp ſoll ein Springbrunnen hergerichtet werden. Der Kredit
dafür in Höhe von 486 Mark wurde genehmigt. — Für die
Pfla=
ſterung der Eingänge vor den ſtädtiſchen Häuſern in der Eiſelſtraße
wurde der erforderliche Kredit genehmigt, ferner wurden 13 750 Mark
für die Beſchaffung eines Greiferkrans für die ſtädtiſche Kläranlage und
5000 Mark für die Einbauung bewilligt. Die Vergabung erfolgte an
die wenigſtfordernde Firma. — Die Genehmigung erfolgte
vorbehalt=
lich Zuſtimmung des Betriebs usſchuſſes. — In einem Nechtsſtreit
der Stadt Bingen gegen das Deutſche Reich, Aufwertung des
Gelän=
des am Rheinufer, auf dem die Kaſerne ſeiner Zeit erbaut werden
mußte, betreffend, kam es zu einem Vergleich. Das Reich hat der
Stadt das Exerzierplatzgelände an der Büdesheimer Straße, das jetzt
noch von der engliſchen Beſatzung benutzt wird, abgetreten. Dieſes
hat einen Flächenraum von 26 647 Quadratmeter und wurde vom
Ortsgericht Büdesheim auf einen Wert von 98 000 Mark geſchätzt.
Der Rechtsſtreit des Betriebs=Ingenieurs Hanſen gegen die Stadt
Bingen wurde damit erledigt, das das Rheiniſch=Weſtfäliſche
Elektrizi=
tätswerk die Vergleichsſumme die Zinſen und Koſten übernahm.
Für die Errichtung eines Kriegerdenbmals in Bingen ſoll ein
Preis=
ausſchreiben erlaſſen werden. Ein bereits gebildeter Ausſchuß von
neun Herren hat die Stadt gebeten, eine entſprechende Summe
vor=
ſchußweiſe zur Verfügung zu ſtellen. Es wurden 3000 Mark bewilligt.
Die Sammlungen in der Stadt ſollen ſpäter vorgenommen werden.
Es wurde gewünſcht, daß die einzelnen Parteien der
Stadtverordneten=
verſammlung durch je einen Stadwerordneten in dem Ausſchuß
ver=
treten ſein ſollen. — Die Beſchaffung eines Photo=Apparates für
das Stadtbauamt für 430 Mark wurde genehmigt. — Der
Nachen=
hafen am Salztor ſoll beſeitigt werden. — Schließlich wurde noch
von Beigeordneter Regierungsrat Dr. Sieglitz bezüglich des Waldgutes
Lendershof und der Jagdverpachtung im Binger Wald mitgeteilt, daß
der Pächter, Dr. von Endert, die Hinterwaldiagd für 6000 Mark
neh=
men wolle, für den Lenderhof jährlich 300 Mark Pacht zahlen, dieſen
mit einem Koſtenaufwand von 7500 Mark neu herſtellen laſſen wolle und
auch bereit ſei, wenn ſich in Bingen ernſthafte Reflektanten fänden, die
Vorderwaldiagd an dieſe abzutreten. Beſchluß in dieſen
Angelegen=
heiten ſollte erſt in nichtöffentlicher Sitzung gefaßt werden.
Praktiſche Durchführung der Ankrautbekämpfung.
Unkräuter ſind bekanntlich auf unſeren Aeckern ſehr unliebſame
Gäſte. Sie rauben unſeren Kulturpflanzen Luft, Licht und Feuchtigkeit;
außerdem entziehen ſie dem Boden noch die notwendigen
Pflanzennähr=
ſtoffe, die wie ihm z. T. durch die Düngung zuführten. So kommt es
denn auch, daß ein ſtark verunkrauteter Acker niemals befriedigende
Er=
träge einbringen kann.
Beſonders ſind es Hederich und Ackerſenf, welche infolge ihres
Maſſenauftritts die Ernte ſtark beeinträchtigen; hinzu kommt noch, daß
der Hederich viel ſchneller wächſt als die Sommerfrüchte; er entwickelt
ſich üppig, während Hafer, Gerſte oder Sommerweizen eine fahle,
hell=
grüne Farbe zeigen.
Jeder Landwirt muß daher durch geeignete zweckentſprechende
Maß=
nahmen gegen dieſen argen Feind unſerer Kulturpflanzen vorgehen,
wenn er eine gute und rentoble Ernte erzielen will. Zunächſt ſollte nur
ſorgfältig gereinigtes, alſo von Unkrautſamen freies Saatgut verwandt
werden. Durch ein zweimaliges Eggen des zur Anſaat von
Sommer=
getreide beſtimmten Feldes im frühen Frühjahr, alſo noch vor der Saat,
wird das Unkraut zur Keimung gebracht und vernichtet, ehe noch das
Sommergetreide geſät wird. Aber trotz all dieſer Maßnahmen gibt es
Fälle, in denen Hederich und Ackerſenf ſo ſtark auftreten, daß wir noch
zu anderen, direkten Bekämpfungsmitteln greifen müſſen, und da iſt der
feingemahlene Kainit, welcher auch Hederichkainit genannt wird, ein ganz
vorzügliches Bekämpfungsmittel, welches ſeine gute, unkrautvertilgende
Wirkung nicht verfehlt, wenn es richtig angewandt wird.
Vorausſetzung für einen guten Erfolg iſt rechtzeitige Anwendung
des ff. Kainits, bei Hederich nach dem Erſcheinen von 2—5 Blättern,
auf taunaſſes Getreide (ohne Unterſaat) oder nach Regen, dem
Sonnen=
ſchein folgt, ſtreue man ihn in Mengen von 6—10 Dz. je Hektar aus.
Sollte plötzlich eintretender Regen die Wirkung beeinträchtigen, ſo kann
auf leichteren Böden die Behandlung wiederholt werden. Selbſt wenn
infolge ungünſtiger Witterung die gewünſchte Wirkung ausbleibt, ſind
die Ausgaben für den ff. Kainit nicht verloren, da er noch düngend
wirkt. Bei Anwvendung von Hederichkainit zur Unkrautbekämpfung hat
man alſo doppelten Erfolg. Einmal wird das Unkraut vernichtet und
dann kommt die düngende Wirkung noch hinzu.
Wie kommt es nun, daß durch dieſe Behandlung der Hederich
ver=
michtet wird und dem Getreide nichts geſchieht? An den offenen, breiten
und behaarten Blättern des Hederichs bleiben die Salzteilchen haften,
entziehen das Pflanzenwaſſer und zerſtören ſo den Hederich. An den
ſchmalen, glatten Blättern des Getreides dagegen gleiten die Salze ab,
ohne ſie zu ſchädigen. Außerdem haben die Getreidearten an der
Blatt=
oberfläche eine mit bloßem Augenmaß nicht erkennbare, dünne
Wachs=
ſchicht, die den krautartigen Gewächſen, wie Hederich, fehlt.
* Gießen, 21. März. Der 95. Gauturnta
gaues Heſſen. Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung der
des Turn=
Turner aus dem Gau Heſſen fanden geſtern die Hauptverhandlungen
des Gauturntages unter Leitung des 1. Gaupertyeters Fabrikant
Pfeiffer=Wetzlar ſtatt. Aus dem Jahresbericht des Gauvertreters
Pfeiffer iſt zu entnehmen, daß der Gau in einer günſtigen
Aufwärtshe=
wegung begriffen iſt, ſodaß er jetzt 155 Vereine mit 15 500 Turnern
zählt. Wichtige Beſchlüſſe betrafen: Verbindung des Gaufrauenturnens
mit dem Gauturnfeſt, Wilhelm Will=Staffellauf. Neudruck der Satzungen,
turneriſche und feſtliche Veranſtaltungen innerhalb des Gaues. Für
ener ich E Ecm Du 2u Gankautnen ”t
Schlitz erhalten, um die Gauturnfahrt 1927 meldete ſich Krofdorf, um das
Gau=Frauenwetturnen Laubach. Für den verſtorbenen Gaureihner H.
Joſt=Alsfeld wurde Ertel=Nieder=Wöllſtadt neugewählt.
Friedberg, 21. März. Am nächſten Mittwoch, den B. März,
vollendet unſer Mitbürger, Geh. Juſtizrat Herm. Jöckel, das
92. Lebensjahr. Am 23. März 1835 zu Altenſchlirf geboren, war er
ſeit 1866 als Advokat und ſeit 1879 als Rechtsanwalt hier tätig. Von den
mit ihm zuſammen in den alten heſſiſchen Landtag, in dem er als
Ver=
treter der Kreisſtadt Friedberg ſaß, gewählten Abgeordneten ſind nur
noch wenige am Leben. U. a: Bähr=Herrnhaag, Brauer=Oberfleiden,
Miniſter von Brentano, Dr. David in Darmſtadt, Fabrikant Euler=
Bensheim, Korell=Leuſel, Dr. Schmitt=Mainz, Staatspräſident Ulrich,
Wolf=Stadecken.
* Mücke, 21. März. Ein wichtiger Altertumsfund der
einen bedeutenden hiſtoriſchen Wert repräſentiert, wurde von einem
Landwirt bei Ober=Ohmen gemacht. Es handelt ſich um eine bronzene
Münze aus der Zeit des römiſchen Kirchenſtaates, die vielleicht durch
Söldner in hieſige Gegend verbracht wurde. Die Prägung und Inſchrift
iſt noch erkennbar, obwohl das Fundſtück beſchädigt iſt. Die Münze
hat einen Durchmeſſer von 2,5 Zentimeter.
* Harbach bei Grünberg, 21. März. Zur Erſchließung des
Spiel=
berges, wo ein großes und gutes Baſaltlager vermutet wird, hat der
Gemeinderat eine größere Summe Geld bewilligt. Die Vorarbeiten, die
von Arbeitsloſen ausgeführt werden, geben der Vermutung recht. Der
Abbau der Steine wird für die Gemeinde von großem Nutzen ſein und
den Arbeitern Harbachs lohnende und dauernde Beſchäftigung geben.
Der Abtransport der gewonnenen Steine, nach der Halteſtelle Harbach
läßt ſich durch Schmalſpur bewerkſtelligen; die Entfernung beträgt nur
ein Kilometer.
Lins der lieben Weltwunder war für die Alten auch
2 /üeſterf kerr ker.
Crbaut von dem großen Rönig
von Mazedonien, woher heufe
einige der porzüglichſten Jabake
für unſere Miſchungen komme,
ſandte dieſer großartigſte Leucht.
turm der alten Oelt ſeine IStrah,
len weit über das mittelländiſche
Neer bis nach Rom.Athen und
Brzanz, Leuchtturme haben wir
heute auch an allen Rüſten und
in allen Fiäfen in den verſchie,
denſten Ausführungen,
aber-
das Geheimnis des Pharos, die
Reichweite ſeiner Flammen, iſt
unerklärt geblieben. bas der
Pnaros u. ber den Leuchttür,
men iſt, das i die
Hretling-Huufel zu OA
unter den Ligaretten. Dieſe neue Marke, geſchaffen für alle Uerehrer außergewöhnlicher
Genüſſe, hat in der Jat gleichfalls etwas Wunderbares; in ihrer neuartigen Goldfoliepak,
kung erhält ſie ſich zudem in einer ſonſt kaum erreichbaren Friſche. Schlank und dabei
doch zugleich bequem füllig für die elegante Jandhabung, ähnelt ſie auch darin dem be,
rühmten Pharos, als bleine Schweſter neben dem großen Bruder ſtehend. In Jorm und-e
fütnet geradezu ein Jabakdenkmal des 20 Jahrhunderts dar.
Inhalt ſtellt-
C
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel, Hansa 6963.
V 4333
[ ← ][ ][ → ] Frankfurter Chronik.
WSN. Einbrecherkönig Kunkel und
Genoſſen kommen ins Zuchthaus. In
zweitägiger Verhandlung hatte ſich vor dem
Schöf=
fengericht die ſiebenköpfige Einbrecherbande Kunkel
und Genoſſen zu verantworten. Es handelt ſich
durch=
weg um gerichtsbekannte „Perſönlichkeiten”; der „
be=
rühmteſte” unter ihnen iſt der Ein= und
Ausbrecher=
könig Andreas Kunkel aus Dieburg, dem es
wäh=
gend der Unterſuchungshaft dreimal gelang,
auszu=
brechen. Zehn ſchwere Einbruchsdiebſtähle werden
der Bande zur Laſt gelegt. Kunkel kundſchaftete aus
und teilte ſeine Wiſſenſchaft ſeinen Komplizen, dem
Portefeuiller Buſch und dem Dachdecker Millem, mit
die aber undankbar waren und ihre Wiſſenſchaft für
ſich ausübten. Das geringe Solidaritätsgefühl ſeiner
beiden Kumpanen veranlaßte denn auch Kunkel, nach
ſſeiner Verhaftung ſeine beiden Genoſſen zu belaſten,
bon denen Millem bereits 13 Jahre im Zuchthaus
ſaß und Buſch im Verlaufe von 11 Jahren nur ſechs
Monate die Freiheit genoß. Den abenteuerlichen
Fahrten Kunkels ſchloſſen ſich dann noch drei andere
Leute an. Bei einem Einbruch in der
Dieſterweg=
ſtraße ſtörte jedoch die Polizei den Geſchäftsbetrieb
und Kunkel wurde angeſchoſſen und verhaftet, brach
aus, wurde wieder feſtgenommen und rückte wieder
aus. Wieder in Haft, labte er ſeinen Magen mit
Löffeln, Schrauben, Glühbirnen und ähnlichen
ſchmackhaften Dingen, was eine intereſſante Magen=
und Darmoperation zur Folge hatte. Kaum auf
dem Wege der Beſſerung, riß er aus dem
Kranken=
haus aus und lebte wochenlang mit ſeiner Geliebten
im Walde. Hunger und Verzweiflung trieb das
Paar zu zahlreichen Diebſtählen. So gaben ſie
Gaſt=
ſpiele in Dietzenbach, Mühlheim, Dörnigheim,
Läm=
merſpiel, Dieburg und Dietesheim, wobei Kunkel
ſtahl und die Geliebte Schmiere ſtand. Endlich
er=
reichte ihn das Schickſal in Geſtalt der Polizei, und
bald ſaßen beide hinter Schloß und Riegel, ebenſo
auch die andern. Das Gericht verurteilte Kunkel zu
drei Jahren, Millem zu drei Jahren, Buſch zu drei
Jahren drei Monaten und zwei andere zu je einem
Jahre Zuchthaus und je zehn Jahren Ehrverluſt
ſo=
wie Stellung unter Polizeiaufſicht. Das Mädchen
erhielt ein Jahr drei Monate, das ſiebte Mitglied
der Bande zweieinhalb Jahre Gefängnis. — Die
Frankfurter Ratskeller=
Angelegen=
heit. In einer Verſammlung der Gläubiger des
Ratskellerpächters Lott wurden die Urſachen des
Zuſammenbruchs eingehend erörtert. Es wurde
feſtgeſtellt, daß die jährliche Miete 36 000 Mark
be=
trug, wozu noch die Hauszinsſteuer kam. Ferner
hatte Lott noch erhebliche Beträge an Getränkeſteuern
und ſonſtige Steuern zu tragen, ſo daß die Stadt
monatlich etwa 5000 Mark gleich 60 000 Mark im
Jahr aus dem Betriebe zog. Die Betriebsſpeſen
betrugen monatlich etwa 6000 Mark, ſo daß alſo
Lott eine jährliche Unkoſtenrechnung von rund
130 000 Mark hatte. An dem Verhalten der Stadt
wurde in der Ausſprache ſcharfe Kritik geübt. Es
wurde ſchließlich ein Gläubigerausſchuß beſtimmt,
der mit der Stadtverwaltung verhandeln ſoll, damit
eventuell ein Teil der Miete erlaſſen wird. Der
Kon=
kurs ſelbſt wurde noch nicht eröffnet; man hofft, ihn
möglicherweiſe noch abhalten zu können.
Schwere Bluttat eines Schülers.
fm. Canſtatt. Hier ereignete ſich eine ſchwere
Bluttat. Ein 14jähriger Schüler, der mit einem
Altersgenoſſen ſpielte, geriet mit einem
hinzukom=
menden fremden Schüler in Streit, in deſſen Verlauf
letzterer ein Stilettmeſſer hervorzog und ſeinem
Gegner einen Stich in die linke Bruſtſeite beibrachte,
durch welchen der Getroffene ſo ſchwer verletzt wurde,
daß er im Krankenhaus verſtarb. Der Täter,
der geflüchtet war, konnte noch am gleichen Abend in
der Perſon des noch nicht ganz 15 Jahre alten
Hilfs=
ſchülers Karl Stilz ermittelt und feſtgenommen
werden. Die Tat iſt um ſo tragiſcher, als der
Ge=
tötete am Sonntag konfirmiert werden ſollte.
Der ſchönſie Straßenbahn=
Betriebsbahnhof der Welt.
Der Turmbau am Eingang des Straßen=
Bahnhofs.
Im Norden Berlins geht jetzt der ſchönſte und größte
Straßenbahn=Betriebsbahnhof der Welt ſeiner
Voll=
endung entgegen. Die drei Hallen des Bahnhofs, von
je 120 Meter Länge und Breite, können 320
Straßen=
bahnwagen zur Reviſion, Reinigung und Reparatur
aufnehmen. In dem Turmbau ſind Büros,
Betriebs=
ſchulen und ein Waſſerwerk untergebracht. Bei dem
Neubau ſind erfreulicherweiſe nicht nur die
prak=
tiſchen, ſondern auch die künſtleriſchen Geſichtspunkte
in vollem Maße zur Geltung gekommen.
Ein Werber für die Fremdenlegion
frei=
geſprochen.
Im. Mannheim. Der Njährige Schreiber
Joſef Weiß aus Ehrenhaufen in Steiermark, der
ſich nach ſeiner Rückkehr aus der Fremdenlegion im
Jahre 1925 bald in Straßburg, bald in Wien
herum=
drückte, dann nach Ludwigshafen kam und ſich bei
den Franzoſen fünf Wochen lang unentgeltlich
ein=
logierte, hatte ſich vor dem hieſigen Schöffengericht
zu verantworten. Während ſeines Ludwigshafener
Aufenthalts will er dann und wann durch
Kugel=
aufleſen 15 bis 20 Mark verdient haben, was ihm
von den Franzoſen, neben drei anderen Strafen,
ſechs Monate Gefängnis einbrachte. Zu dieſer
Be=
ſchäftigung auf dem Schießplatz bei Mundenheim
nahm er vier junge Leute mit, die er in der hieſigen
Herberge kennen gelernt hatte. Auch dieſe wurden
beim Kugelaufleſen ertappt und von zwei
Gen=
darmen nach Ludwigshafen verbracht. Hier wollen ſie
beim Verhör bis auf einen verprügelt und dann nach
Landau verbracht worden ſein. Sie erhielten einen
Monat, bzw. 45 Tage Gefängnis. Weiß ſoll nun der
Anklage zufolge verſucht haben, um ſich ſelbſt bei den
Franzoſen in ein gutes Licht zu ſtellen, die jungen
Leute zum Eintritt in die Fremdenlegion zu bringen,
und auch der franzöſiſche Verteidiger ſoll dieſe
Ver=
dienſte als Milderungsgrund angeführt haben. Der
Hauptzeuge war nicht erſchienen und die anderen
übten ſichtlich Zurückhaltung. Weiß ließ übrigens im
Verlaufe der Verhandlung eine Bemerkung fallen,
die nicht gerade deutſchfreunlich war, obwohl er von
franzöſiſcher Seite ſchon viermal beſtraft worden iſt.
Da ein ſicherer Beweis nicht zu führen war, wurde er
vom Gericht freigeſprochen und aus der Haft
ent=
laſſen.
Jugendliche Ausreißer.
fm. Karlsruhe. In der Nacht zum Montag
wurden hier ein 15 und ein 16 Jahr alter Lehrling
aus Frankfurt a. M. aufgegriffen und in Schutzhaft
genommen. Einer der Burſchen hatte ſeinen Eltern
einen größeren Geldbetrag entwendet, mit dem ſie
ſich nach der Schweiz begeben wollten.
Im Streit erſtochen.
Sternberg. In der Nacht zum Sonntag
ent=
ſpann ſich zwiſchen Studierenden des hieſigen
Tech=
nikums, die von der Kneipe heimkehrten, und einer
Anzahl anderer Perſonen ein Streit, in deſſen
Ver=
lauf der Student Bruno Quitſcherer aus Danzig von
einem Arbeiter Lange aus Sternberg erſtochen
wurde.
Der neue Kreuzer „Königsberg.”
c. Berlin. Der am 26. d. M. in
Wilhelms=
haven vom Stapel laufende kleine Kreuzer B wird,
wie die „Kreuzzeitung” erfährt, „Königsberg” getauft
werden. Er wird damit den Namen des Kreuzers
„Königsberg” tragen, der im Jahre 1915 nach
erfolg=
reichen Kreuzerfahrten im Indiſchen Ozean an der
Rufidjimündung in Deutſch=Oſtafrika von den
Eng=
ländern entdeckt und nach mehrfacher ſchwerſter
Be=
ſchießung durch eine engliſche Flotte ſchließlich am
1. Juli 1915 auf Befehl des Kommandanten
ge=
ſprengt wurde.
Die Rückkehr des Kreuzers „Hamburg”
von ſeiner Weltreiſe.
DD. Wilhelmshaven. Die Marineſtation
Wilhelmshaven hatte am Samstag wieder einen Tag,
der Zehntauſende an den Hafen brachte, galt es doch,
den Kreuzer „Hamburg” nach dreizehnmonatlicher
Weltreiſe in der Heimat offiziell zu empfangen. Die
dritte Einfahrt, in die der Kreuzer einlaufen mußte,
war gegen 4 Uhr von Tauſenden von Menſchen
be=
ſetzt. Immer wieder kamen neue Maſſen, ſo daß die
große Schleuſe kaum die Menge faſſen konnte. In
der Nähe der Signalſtation hatte die Admiralität ſich
aufgeſtellt, darunter der Chef der Marineſtation der
Nordſee, Vize=Admiral Bauer, der Flottenchef, Vize=
Admiral Mommſen, und andere Marine=Offiziere.
Als Vertreter der Patenſtadt Hamburg war der
zweite Bürgermeiſter Dr. Schramm erſchienen.
Zwanzig Minuten nach 4 Uhr erſchienen über den
Deichen die Maſtſpitzen des Kreuzers, und bald
run=
dete das Schiff die Molen, um in die Schleuſen unter
dem vieltauſendſtimmigen Hurra und dem
Tücher=
ſchwenken der Menge einzulaufen. Die militäriſchen
Truppenteile hatten Parade=Aufſtellung genommen,
während die Kapelle der zweiten Marine=Abteilung
den Präſentiermarſch ſpielte. Admiral Zenker
über=
brachte die Grüße des Reichspräſidenten von
Hinden=
burg, Konteradmiral Roſemann ſprach über Zweck
und Erfolg der Reiſe und äußerte ſich ſehr zufrieden
über die Leiſtungen der Kadetten. Kreuzer „
Ham=
burg” wird am Dienstag Wilhelmshaven wieder
ver=
laſſen und ſich nach Flensburg=Mürwik begeben, wo
die Kadetten, die dort die Marineſchule beſuchen
ſollen, ausgeſchifft werden. Am 26. März fährt der
Kreuzer wieder nach Wilhelmshaven zurück und wird
dann vorausſichtlich außer Dienſt geſtellt
Der geheimnisvolle Betriebsſtoff.
Senſationelle Wendung im großen Autoſchieber=
Prozeß.
DD. Berlin. Der Rieſenautoſchiebungsprozeß
gegen den Kaufmann Heinz v. Lehn und 14
Mitange=
klagte, der das Erweiterte Schöffengericht Mitte,
un=
ter Vorſitz von Amtsgerichtsrat Liebegott, ſeit dem
25. Januar beſchäftigt, nahm am Samstag eine
ſen=
ſationelle Wendung. Der Hauptangeklagte Heinz v.
Lehn, der der „König der Autoſchieber”, genannt
wird, hatte ſich von Anfang an auf das Entſchiedenſte
dagegen gewehrt, daß er auf Schwindeleien
aus=
gegangen ſei und die von ihm erworbenen mehr als
80 Autos lediglich habe verſchieben wollen. Lehn
behauptete, daß der von einem Münchener Ingenieur
Kaiſler erfundene Betriebsſtoff durch Waſſerzuſatz bei
derſelben Leiſtungsfähigkeit weſentlich billiger ſei, als
Benzin und Benzol. Dieſen neuen Betriebsſtoff hatte
Heinz v. Lehn unter der Bezeichnung Hydroſperin
patentieren laſſen und ihn dann in verbeſſerter Form
„Apels Sezialbenzol” genannt. Der Betriebsſtoff ſoll
aus einer Miſchung von Benzin, Benzol, Spiritus
und etwa ſechs ungenannten Chemikalien beſtehen.
Durch den Zuſatz von 30, vielleicht auch 40 Prozent
Waſſer werde dieſer Betriebsſtoff weſentlich billiger
als die jetzt in Verwendung kommenden Materialien
Benzin oder Benzol. Die Sachverſtändigen für das
Automobilweſen hatten die Angaben des Angeklagten
als unmöglich bezeichnet. Bekanntlich vermiſcht ſich
das Waſſer nicht mit Benzin oder Benzol, und der
Motor ſtoppt ſofort, ſobald Waſſer hinzukommt. Der
Angeklagte aber und auch der eigentliche Erfinder
blieben bei ihrer Behauptung. Das Gericht glaubte
nunmehr, doch dem Angeklagten einmal Gelegenheit
geben zu müſſen, ſeine vorgebliche epochemachende
Er=
findung praktiſch vorzuführen. Dieſe Verſuche
wur=
den am Samstag nachmittag in Moabit
vorgenom=
men. Was vom Angeklagten immer behauptet
wor=
den war, verwirklichte ſich, es erfolgte eine
voll=
kommene Vermiſchung des Waſſers mit
anderen Stoffen. Darauf begab ſich das Gericht auf
den Hof des Kriminalgerichtsgebäudes. Dort wartete
bereits eine herbeigeholte Autodroſchke „Nr. 37 648‟
die mit der Miſchmenge verſorgt wurde. Darauf
wurde in der mit ſechs bis ſieben Perſonen belaſteten
Autodroſchke in ſchnellem Tempo eine längere Fahrt
durch Alt=Moabit bis zur Kaiſerin=Auguſta=Allee und
zurückunternommen. Der Motor war bei
ſämt=
lichen Verſuchsfahrten in beſter Verfaſſung,
und die Fahrten wickelten ſich tadellos ab. Nach der
Rückkehr auf den Gerichtshof mußte der gerichtliche
Sachverſtändige für das Automobilweſen, Ingenieur
Dr. Heller, zugeben, daß dieſe Verſuche beſtätigt
hätten, daß es möglich ſei, einen Brennſtoff
herzu=
ſtellen, der mit 20 Prozent
Waſſerbei=
miſchung genügend empfindlich ſei, um einen
Motor in Betrieb zu halten. Dr. Heller äußerte aber
Zweifel, ob der Brennſtoff nicht zu teuer und daher
unrentabel ſein würde, worauf Lehn erwiderte, daß
das Waſſer reſtlos vergaſe und ſein Betriebsſtoff ſich
bei gleichen Leiſtungen auf etwa 22 Pfennige,
gegen=
über 35 Pfennigen für Benzin ſtelle. Heller machte
weiter den Einwand, daß die Miſchung durch die
Beifügung des ſehr teuren Amyl=Azetol koſtſpielig
werde, worauf die Angeklagten erwiderten, daß
dieſes Mittel nur die Rolle eines Parfüms ſpiele.
Durch deſſen Beifügung ſolle die Feſtſtellung der
Miſchung am Geruch verhindert werden. Im übrigen
ſeien nur zwei bis drei Gramm von dieſem Mittel in
der Miſchung enthalten. Damit fanden die ſehr
inter=
eſſanten Probeverſuche ihren Abſchluß.
Schweres Unglück bei einem Schornſteinabbruch.
Hamburg. In einer alten Fabrik am
Bulter=
deich ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Bei den
Abbruchsarbeiten an einem alten Schornſtein ſtürzte
plötzlich ein Teil der Abbruchmaſſen herab und riß
den Leiter des Abbruchbetriebes und einen Arbeiter
mit ſich herunter. Beide mußten in ſchwerverletztem
Zuſtande dem Krankenhaus zugeführt werden. Da
ein weiteres Einſtürzen des Schornſteines befürchtet
wurde, mußte der Berliner Zug an der Abbruchſtelle
ſeine Fahrgeſchwindigkeit verlangſamen. Eine
Pio=
nierabteilung wurde zum Abbruch des Schornſteines
eingeſetzt.
Pinedo verſchollen.
DD. London. Wie aus Buenos Aires
be=
richtet wird, iſt von dem italieniſchen Weltflieger
de Pinedo ſeit Donnerstag nachmittag, als er
Caceres verließ, und nach Manges fliegen wollte,
keine Nachricht mehr eingegangen. Pinedo hatte bei
dieſem Flug ſchwierige Dſchungel=Gebiete zu
über=
fliegen. Der Direktor des braſilianiſchen
Tele=
graphenamts erklärt, er wiſſe nur, daß Pinedo
ver=
ſprach, nach ſeinem Fluge auch über Caceres wieder
zurückzukehren.
wahl
Beiſetzung des Flugzeugführers Ungewitter auf dem Waldfriedhof bei Berlin.
Dem bekannten Flugzeugführer Curt Ungewitter, der bei einem Probeflug tödlich verunglückte,
erwies die ganze Fliegergemeinde Berlins die letzte Ehre. Die Beiſetzung fand auf dem
Wald=
friedhof im Grunewald bei Berlin ſtatt. Die Trauerrede am propellergeſchmückten Sarg hielt
der erſte Geiſtliche der Kaiſer=Wilhelm=Gedächtniskirche, Pfarrer Weber
Admiral Paul Behncke, der ehemalige Chef
deutſchen Flotte, mit dem deutſchen Botſchafter
Waſhington, Freiherrn von Maltzan, nach ei-m
Beſuch beim Präſidenten Coolidge im Weißen Hea
Der „Geiſt” von Karrebaek verhaftet.
Das Ende einer Spukgeſchichte.
DD. Kopenhagen. Eine Spukgeſchichte,
im vorigen Herbſt in ganz Dänemark die Gemüte
Bewegung ſetzte und ſich auf dem Friedhof der Auf
ſchaft Karrebaek zugetragen hat, ohne das
hinz-
zogene Poliziſten das „Geſpenſt” feſtzunehmen
mochten, hat ihren Abſchluß gefunden. Das droll:
an der ganzen Geſchichte war, daß ſeinerzeit
Dorfpolizei den „Geiſt” durch Maueranſchlag auf/1
derte, mit dem Unweſen aufzuhören, andernfalls
ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen habe. Dieſer B/
wurde nun ein junges Mädchen aus Karrebaek
haftet, das zugegeben hat, ſeit vielen Monaten kl.1
Diebſtähle bei ihrer Herrſchaft ausgeführt zu ha--
U. a. ſtahl das Mädchen einige Bettlaken zur D—ch
Mu
führung der Geſpenſterrolle. Der Erfolg ſeines Qu
tretens hat es ſelber überraſcht, daß es ſich lange d
ſicher glaubte und ſeine Diebereien ruhig fortſe-n
Verhaftung eines Millionenſchwindlers.
EP. Athen. Die Athener Polizei verhaftete-/
Hafen von Piräus einen Athener Börſenm
Mürverkanf
S und 75 3
ler, als er gerade im Begriff war, ſich an Bord
Dampfers „Patris” zu begeben, um ins Auslanc=/
fliehen. Der Börſenmakler hatte den Betrag
drei Millionen Drachmen verſchiede-”
Banken und Privatkunden bei Deviſengeſchäften Lng kuten
terſchlagen.
Der hereingelegte Schwindler.
DD. Paris. Folgendes heitere Geſchicht
Wbeorsen=
macht gegenwärtig die Runde durch die PariKz eiun=
Preſſe: Die Gattin des in Unterſuchungshaft bef /Aphon 2579
lichen Finanzſchwindlers Rochette traf einen vorn
ausſehenden Herrn, der erklärte, Herrn Rochette,
er noch von früher her kenne, zufällig auf dem Ein
des Gefängniſſes getroffen zu haben. Rochette EMl
Hunst-
dieſe Gelegenheit benutzt, um ihm einen Brief M/ plissee
ſeine Gattin zuzuſtecken. In dem Brief ſtand, AMinturg
Frau Rochette dem Ueberbringer dieſes Briefes eic WGöbel
Rock ihres Mannes aushändigen ſolle, und in de ℳc
Futter ſie 15 000 Franken einnähen ſolle. Fo
Rochette, ſcheinbar nicht weniger ſchlau als ihr
hafteter Gatte, lud den Unbekannten zu eim
Gläschen Wein in ihren Salon ein. Während
Mann mit voller Sicherheit in den Beſitz von 15-0
Franken zu gelangen hoffte, telephonierte F
Rochette an die Polizei. Der Schwindler, denn 11
Aleide
NdaH
einen ſolchen handelte es ſich, war über ſeine
A//-
darauf erfolgende Verhaftung nicht gering überra !
Das Publikum lacht darüber, daß es in Paris ei”
Mann gegeben hat, der glaubte, den Meisſel
ſchwindler, bzw. ſeine Gattin, hineinlegen zu könn:
Zum Tode eines weltbekanntel
Sportsmannes.
Fürſt Scipio Borgheſe.
Im Alter von 56 Jahren verſchied in Florenz
berühmte italieniſche Sportsmann Fürſt Seipio Ben
heſe. Er war ein Vorkämpfer des Automobilſpo
für den er ſich ſeit 1899 intereſſierte. Seine
deutendſte ſportliche Leiſtung erzielte er im Ja
1907, als er das berühmte Autorennen Pekin.
Paris gewann. Er war ſeit 1910 Präſident
Geographiſchen Geſellſchaft von Italien.
Mrnss Hin 3.0r
FRANKFURT A. M, den 10, Januar 1927.
Furma
Dienstag, den 22. März 1927
Keee
Nur noch einige Tage!
Mas große Doppelptogramm!
Das Meer
Ensel der Leidenschatt)
nach dem weltberähmten
GARte schänsten Roman von
gernhard Kellermann
Ort der Handlung:
Die Insel Ouessant im Atlantischen Ozean
mn den Hanptrollen: Oiga Tschechowa,
k. deorge, Ank. Pointner, Arth. Straßer
Seite 9
Mal Hiergarten
ze gellschafts- und Kriminalfilm ans Berlin W. u. N.
in 6 Akten mit
(4912
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Harco, Marg. Kupfer, Ch. Willy Kayser,
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8½ Uhr, im großen Saal des
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abend, Stiftſtraße 51
Ebangeliſationg=
Portrag
von Prediger Walz aus der
Rettungsarche in Möttlingen, Württemb.
Schwarzwald. — Jedermann herzlich
willkommen. (*7670
Ehemal. 13. Dragoner!
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Regimentsappell und
Bundes=
tag in Schleswig am 24 /26.
September. Macht’s allen
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meraden rechtzeitig bekannt.
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AAAA Graf Segur, Adjutant
HHAE
. . . . Werner Scharff
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Dr. Corviſart, Leibarzt
Wichtig für die Obſtbaumpfege!
Bonapartes . . . . . Hugo Keßler
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Man verlange Gebrauchsanweiſungen von !//, Falcon, Limpuſtine
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1600.— Hulin, Oberſtder Konſulgarde. Max Nemetz
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Paul Maletzki
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Hans Baumeiſter
Gendarmerie
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Réal, Obergerichtsrat . . Richard Jürgas—
& Molin, Gerihtsoffizier . . Eduard Göbel
Louval, Dragoner . . . . Hans Epskamp.
Drouet, Dragoner . . . . Hans Ney
Walter Bluhm
Mameluck Ruſtan
Samſon/ Henker . . . . . Hans Ausſelder
Robert Alupp".
Herzog von Enghien.
Louiſe von Orleans, ſeine
Mutter . . . . . . . . Maria Fein
Georges Cadoudal . . . . Hans Ausfelder
Eduard Göbel
Senator Volnay
Alice Treff
Feanne
Klara Randolph
Zolen
Nini
Lou, ( Joſephines .. Martha John ,
Hilde Schwara
Marie.
. . HansWenzelberg
Offiziere
G. Baumgarten
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Senatoren, Richter, Offiziere, Dragoner,
Bauern, Lakaien, Hofbeamte, Henker uſw.,
1. Akt: Tuilerien, 2. Akt: Malmaiſon,
3. u. 4, Akt: Vincennes Zwiſchen 3 Uhr
nachm und 3 Uhr früh, am 21. März 1804
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
Inur geg. Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Akt (3. Bild)
Ende 10 Uhr)
Anfang 7 Uhr
Mittwoch, 23, März. E 16. Eardillge, An=
—fang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Donnerstag, 24. März. C 15. Bonaparte.
Anfang 7 Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag, 25. März. D 16. Kyritz=Pyritz,
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—10 Mk.
Kleines vaus
Dienstag, den 22. März 1927
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete VI, 12
Die Entführung aus dem Serail
Oper in 3 Akten von Bretzner
Muſik von W. A. Mozart
Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
In der Inſzenterung von Joſ. Schlembach
Spielleiter: Fritz Oscar Schuh
Perſonen:
Selim, Baſſa .. . . . . Joh. Biſchoff
Conſtanze . . . . . . . . Joh, Buchheim
Blonde, deren Zofe . . . Marg, Albrecht
Belmonte da Loſtados . Joſef Poerner
Pedrillo, deſſen Diener und Aufſeher über
die Gärten des Baſſa . Eugen Vogt
Oswin, Palaſtaufſeher des
Baſſa . . . . . . . . Heinrich Hölzlin
Adolf Klotz
Anführer der Wache /
Wilh. Wegerich
Klaas, ein Schiffer . . . Ludwig Wenzel
Ein ſtummer Negerſklave Frdr. Jachtmann
Frauen aus dem Serail des Baſſa,
Janitſcharen,Wachen, Sklaven u. Sklavinnen
Der Schauplatz iſt auf dem Landgut
des Baſſa
Chöre: Berthold Sander
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Akt
Anfang 7½ Uhr
Ende 10 Uhr
Mittwoch, 23. März, Elektrola=Konzert
Anfang 8 Uhr. Preiſe 0.30, 0.50, 0 75 Mk.
Donnerstag, 24, März Filmvorführung: Wege
zu Kraft und Schönheit.
Einführungs=
vortrag über mod. Körperkultur des Herrn
Dr. Laven. Mitarbeiter des
Rundfunk=
ſenders Frankfurt a. M. Anfang 5 und
8 Uhr. Preiſe 0 70—2 Mk.
Freitag, 25. März. Einmaliges Gaſtſpiel
Käthe Dorſch mit Enſemble: Die Flamme.
Anfang 7½ Uhr, Preiſe 1.50—9 Mk.
Seite 10
Dienstag, den 22. März 1927
Nummer Z.
Shorh Spiet und Tarnelt.
in jeder Beziehung als erſtklaſſig und vollendet angeſprochen 49
muß. Wer einmal Knorr Ochſenſchwanz=Suppe gekocht und probiest
wird nicht mehr daran denken, Ochſenſchwanz=Suppe ſelbſt aun
einzelnen Beſtandteilen zuſemmenzuſtellen.
Die Geſundheitskurve ſieigt durch den Sport.
In einer Denkſchrift des Reichsgeſundheitsamtes, die durch das
Reichsminiſterium des Innern vor kurzem dem Deutſchen Reichstag
vor=
gelegt wurde, konnte abſchließend die erfreuliche Tatſache feſtgeſtellt
werden, daß der Geſundheitszuſtand in Deutſchland für das
Jahr 1825 eine entſchiedene Beſſerung aufweiſt. Als Urſache
wurde beſonders der Ausbau der Fürſorge=Maßnahmen, ſowie der
Ein=
richtungen in der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege genannt.
In der Denkſchrift heißt es dann wörtlich: „Daneben dürfte ein guter
Teil der geſundheitlichen Fortſchritte auch der zunehmenden Beachtung
zu danken ſein, die ſeit mehreren Jahren der körperlichen
Ertüchti=
gung durch Leibesübungen Sport und Wandern geſchenkt
wird und in der namentlich für unſere Jugend eine wertvolle
Kraft=
quelle zu erblicken iſt.
Dieſe nüchterne und doch eindrucksvolle Feſtſtellung wird hoffentlich
im Reichstag und auch in den Landtagen zu einer Zunahme des
Ver=
ſtändniſſes für die hohe Bedeutung des Sportes und zu einer
groß=
zügigeren Zuerkennung von Mitteln führen.
Radfahren.
Handball.
Turngeſ. Griesheim, 1. — T.=V. Bickenbach, 1. 1:5 (0:1).
Bickenbach weilte vorgeſtern mit ſeiner 1. und Jugend=Mannſchaft
bei der Griesheimer Turngeſellſchaft zu Freundſchaftsſpielen. Die
1. Mannſchaft war gezwungen, mit zwei Erſatzleuten anzutreten. Ganz
beſonders machte ſich das Fehlen des Mittelſtürmers bemerkbar. Erſt
in der letzten Viertelſtunde kam der Sturm in Schwung, nachdem bei
Halbzeit das Spiel noch 1:0 geſtanden hatte. — Die Jugendmannſchaft
gewann ihr Spiel 10:0. Die 2. Mannſchaft weilte beim Turnverein
Bensheim und verlor dort 5:2, nachdem ſie bei Halbzeit noch 2:1
ge=
führt hatte. Infolge Verletzung des Bickenbacher Torhüters kam
Bens=
heim nicht nur zum Ausgleich, ſondern zu dem unverdient hohen Sieg.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Motorſport.
Das Eilenriede=Rennen bei Hannover.
Dienstag, 22. März. 3.30: Stunde der Jugend. „Jphiges;
Für Kinder vom 10. Jahre ab. O 4.30: Hausorch. J. S.
Affettuvſo und Allegro aus dem 5. Brandenb. Konzert. —
bande und Badinerie aus der Suite in H=Moll. — „Blute
du liebes Herz”. — Adagio aus dem Violinkonzert in E=Durn
Erſter Satz aus dem „Italieniſchen Konzert” für Klavier. —
freudig iſt mein Herz” — Andante aus dem 2. Brandenburg
Konzert. — Suite in C=Dur. Mitw. Elſe Liebhold (Sopran). Fl.)
Dr. Merten. O 5.45: Leſeſtunde :Aus dem Roman: „Die Bucdu
brooks”. O 6.15: von Kaſſel: Dr. Iverſen: „Neuzeitliche Schwen
maſt” O 6.45: Prof. Neumann: „Der Hof zu Aachen”. O..
Italieniſch. O 7.45: Schach. O 3.15: Heiterer Abend. Mitw. u.
Inge van Heer (Sopran) und Kurt Hampe (Tenor). O 9.15:
Kaſſel: Rez. Willy Buſchhoff=Berlin: „Von Dämonen und
ſpenſtern”. Anſchl.: bis 12.30: von Kaſſel: Tanzmuſik.
Heſſenmeiſter=Ehrentag.
Der Landesverband Heſſen im B. D. R. hatte zu einem Heſſenmeiſter=
Ehrentag in den Zoo Frankfurt a. M. eingeladen. Als Vertreter der
heſſiſchen Regierung überreichte Schulrat Haſſinger den Bahnmeiſtern
Carl Matheis und Hugo Walkenhorſt Ehrenurkunden des Volksſtaates
Heſſen.
„Den ſportlichen Teil eröffneten” wie wir dem „F. N. Sport”
entnehmen, „die Damen des Darmſtädter Bieycle=Clubs.
Der junge Fahrwart Adam Rühl konnte mit ſeinen 12 Heſſenmädels,
die ſich in wunderbaren Koſtümen vorſtellten, einen ſchönen Erfolg
er=
ringen, der ſich durch lauten Beifall kundtat. Die Damen zeigten ſich
von der beſten Seite, ohne Fehler konnten ſie den über mehr als
zehn Minuten führenden Reigen zurücklegen.”
An der Mitarbeit der heſſiſchen Preſſe hat der Landesverband
Heſſen des B. D. R. offenbar kein Intereſſe, da man uns weder auf
die Veranſtaltung aufmerkſam gemacht, geſchweige denn zu dieſer Feier
eingeladen hatte.
Fußball.
Um den Aufſtieg in die Bezirksliga.
Spiel=Vereinigung Arheilgen — „Pfalz”, Ludwigshafen.
Nachdem Arheilgen am letzten Sonntag ſeinen freien Tag hatte,
empfängt es am kommenden Sonntag am Arheilger Mühlchen Pfalz=
Ludwigshafen. Pfalz gilt neben 08 Mannheim als der
ausſichts=
reichſte Bewerber, daran ändert auch die Niederlage gegen Pirmaſens
am letzten Sonntag nichts. Alle Berichte ſagen aus, daß Pfalz vom
Pech verfolgt, techniſch den Pirmaſenſern jedoch weit voran war. Durch
den Sieg der Mannheimer über Friedrichsfeld iſt Ludwigshafen etwas
ins Hintertreffen geraten und wird deshalb am kommenden Sonntag
den Leuten vom Mühlchen die Hölle heiß machen. Aber wir meinen,
daß die Arheilger ſich nicht, ähnlich wie bei Lindenhof, ins Bockshorn
jagen zu laſſen brauchen. Allerdings muß im Sturm rationeller geſpielt
werden als ſeither. Es muß mehr und beſſer geſchoſſen werden. Die
beiden Flügelſtürmer müſſen präziſer Flanken und das Innentrio muß
jede Gelegenheit zum Schießen ausnützen. Wenn wir uns des Spieles
gegen Germania=Pfungſtadt erinnern, bei dem die Mannſchaft ohne
Ausnahme in blendender Verfaſſung war, ſcheint ein Sieg auch gegen
Ludwigshafen im Bereich der Möglichkeit zu liegen. Es kommt u. E.
nur auf den guten Willen und die guten Launen der Arheilger an.
Deshalb nicht verblüffen laſſen, auch Ludwigshafen kann ſchließlich nur
Fußball ſpielen.
Olympia=Lorſch — Germania=Pfungſtadt 4:1.
Germania=Pfungſtadt mußte bei dieſem wichtigen Pokalſpiel auf die
Mitwirkung einiger bewährter Kräfte, wie Eſſer, Rheinhardt,
Stein=
metz und Gg. Hillgärtner, verzichten. Dennoch wurde Lorſchs Sieg
keineswegs ſo leicht errungen, wie es vielleicht das Reſultat vermuten
läßt. Pfungſtadt ſchoß das 1. Tor durch den Erſatz=Rechtsaußen Schmidt.
Kurz vor Halbzeit erzielte Lorſch durch einen von Lorbacher
verwan=
delten Elfmeter den Ausgleich. Nach dem Wechſel ſicherte ſich Lorſch
durch Verwandlung zweier Eckbälle und eines weiteren Elfmeters den
verdienten Sieg. Lorſchs Mannſchaft lieferte ein gutes Spiel. Ihr
beſter Mann war der Mittelläufer Lorbacher. Pfungſtadt war
ſelbſt=
verſtändlich durch das Fehlen der obengenannten Spieler ſtark
benach=
teiligt. Dem ſtark verjüngten Sturm fehlte noch die nötige
Spiel=
erfahrung, um ſich gegen einen routinierten Gegner durchzuſetzen. Die
beiden Außenläufer waren ſchwach, während der Mittelläufer, und vor
allem das Schlußtrio einen guten Eindruck hinterließen. Schiedsrichter
Beutel=Ludwigshafen leitete gut. — Die Ligaerſatzmannſchaft
Pfung=
ſtadt ſchlug die Junioren des V.f.R. Darmſtadt nach hartem Kampf 2:1.
Der Sieg wurde erſt im Endkampf errungen, nachdem die Raſenſpieler
bei Halbzeit 1:0 geführt hatten. — Germania=Pfungſtadt, 1. Jgd.—
Germania=Eberſtadt, 1. Jgd. 6:0. Germania=Pfungſtadt, 1. Schülar
—Germania=Eſchollbrücken, 1. Schüler 1:1.
Köppen=Berlin ſchlägt Bauhofer=München in Rekordzeit.
Einen Auftakt, wie man ihn ſich nicht beſſer wünſchen kann,
bildete das am Sonntag in Hannover zum Austrag gebrachte
Eilenriede=Rennen 1927 als erſte große motorſportliche
Veranſtal=
tung dieſes Jahres in Deutſchland. Das Rennen, das mit dem
erſten Meiſterſchaftslauf des Deutſchen Motorradfahrer=
Verban=
des verbunden war, fand bei herrlichem Wetter eine in geradezu
idealer Verfaſſung befindliche Rennſtrecke. Dementſprechend gab
es auch hervorragenden Sport und eine Zuſchauermenge von
an=
nähernd 50 000. Die Senſation des Tages war die Niederlage
des Münchener B.M.W.=Fahrers Bauhofer gegen den Berliner
Köppen, der in der 500=ccm=Klaſſe mit 91,7 Km. einen neuen
Bahnrekord aufſtellte. Leider blieb ein böſer Zwiſchenfall nicht
aus, da bei einem Maſſenſturz am Lichterturm Alswede=Hamburg
(A.J. S.) eine Bruſtquetſchung, Dohm=Feelze (Ardie) einen
Ober=
ſchenkelbruch und Beyerlein=Berlin (Sarolea) einen Armbruch
er=
litten. Die Ergebniſſe waren wie folgt:
Klaſſe 6: Meiſterſchaftslauf des D.M.V. bis 175 ccm (30
Runden — 150 Km.): 1. Sprung=Zſchoppau (D.K.W.),
Stunden=
mittel 74,9 Km., 2:00:08,4 Std.; 2. Sagell=Hamburg (D.K.W.)
2:03:58,3 Std.; 3. Schulz=Altona (P. S.W.) 2:00:07,4 Std.
Klaſſe A: Meiſterſchaftslauf des D.M.V. bis 250 ccm (40
Runden — 200 Km.): 1. Wemhöner=Bielefeld (Boge=Blackburn)
2:37:10 Std. (77,8 Km.); 2. Schoth=Berlin (B.M.W.) 2:38:51,3
Std.; 3. Soenius=Köln (Imperia) 2:40:00/4 Std.
Klaſſe D: Meiſterſchaftslauf des D.M.V. bis 750 ccm (40
Runden — 200 Km.): 1. Bquhofer=München (B.M.W.) 2:17:59,2
Std. (85,7 Km.). Nur drei am Start, zwei aufgegeben.
Klaſſe B: Offener Lauf bis 350 ccm (20 Runden — 100 Km.):
1. Kagerer=München (Sunbeam) 1:11:40,1 Std. (87,9 Km.): 2.
Pätzold=Köln (Sunbeam) 1:12:52,1; 3. Theves=Berlin (Theves=
Jap) 1:14:52,3 Std.
Klaſſe C: Offener Lauf bis 500 ccm (20 Runden — 100 Km.):
1. Köppen=Berlin (B.M.W.) 1:05:25,5 Std. (Stundendurchſchnitt
91,7 Km. — Rekord); 2. Bauhofer=München (B.M.W.) 1:10:12,4
Std.; 3.. Burggaller=Berlin (B.M.W.) 1:11:17,2 Std.
Stuttgari.
Dienstag, 22. März. 1.10: Konzert. O 3.50: Stuttgt
Kunſtausſtellungen, beſprochen von E. B. Haizmanſt. O
Tanz=Orcheſter Ziegler. Einl. in den Pauſen: Hilde Binder,
Hanus. O 6.15: Dr. Müller: Das Weltbild der mod.
Mathematik (2). O 6.45: Morſekurs. O 7.15: Senator von M:
Vom Deutſchtum im rumäniſchen Banat. O 8: Wunſcha
Leit.: Max Heye. Die Mitw. werden erſt nach Eing, der Wäl
bekanntgegeben. O 9.30: Uebertr. aus Karlsruhe: „Das Gra.
des unbekannten Soldaten” Tragödie in drei Akten von
Raynal. Perſ.: Ein Soldat: Stephan Dahlen; der Vater:
von der Trenk; Aude, zwanzig Jahre alt: Eleonore Fein.
Berlin.
Dienstag, 22. März. 12.30: Viertelſtunde für den Laa
O 4: Dr. Herrmann: Rhythmiſche Gymnaſtik. O 4.30:-
Kammer=Orcheſter. O 6.10: Stunde mit Büchern. O 6.4/,
Hoffmann=Harniſch: Die Frauen der deutſchen Literatur: —n
Nenaiſſance. O 7.05: Dr. Mahrholz: Die Großſtadt um
Das Vergnügungsleben der Großſiadt. O 7.35: Prof.
Leiter des Deutſchen Kulturamtes in Rumänien: Siebenin
Beziehungen zu Deutſchland. O 8: Prof. Deſſoir: Haupo),
der Aeſthetik (Das Komiſche). O 8.30: Kammermuſik. De
R
Burem
denken Beethovens (1770—1827). Streichtrio C=moll. (Pr-‟
Havema in. Violine, H. Mahlke, Viola, Ad. Steiner, Cello). ℳ1 M Einfuhr im
für Violine und Klavier A=dur (Kreutzer=Sonate) (Prof. Harnd irut nahezu ul
Violine, Georg Szell, Flügel). Streichquartett B=dur (Havonf Fum um 1 Ml
baige
Varen.
Niner Waren
und Silb
Euc beasbeitet,
Wfuhr die ſcho
Quartett).
Stettin. 6.10: Ing. M. Bührs: Die Entwicklur
ilt.
pommerſchen Schiffsbaues. S 8.30: Konzert. Schubert: 5 MMder Ein
(Suſanne Toop, Sopran). — Sonatine für Violine und —lF zu RM. Da
G=moll (H. Neitzel, Violine; H. Scheibenhofer (Klavier). — B=u /u Mil. R
Wie biſt du meine Königin. Von ewiger Liebe. Stand das Aa) mm 8 Mill.
Liebestreue. — Brahms: Rhapſodie G=moll. — Chopin: G emittel, 13 M.
As=dur. Mazurka B=dur. Walzer As=dur (Ida Suske=
(Klav.). — Wolf: Fußreiſe. Der Gärtner. Er iſt’s. — 7
Wm einzelnen i
Der Gärtner. Wie Frühlingsahnung weht es durch die
HüEinfuhr
Sonſt. Mailied.
Geſchäftliches.
Einböſer Huſten iſt oft der Vorläufer weiterer und ſchlimmerer
Leiden. Achten Sie daher auf den ſcheinbar harmloſen Huſten
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zeitig, damit ſich nicht ein chroniſcher oder ein Bronchialkatarrh
ent=
wickeln kann. Huſten iſt läſtig und wirkt ſtörend und unangenehm auf
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ſind Kinder, die Suppen nicht eſſen mögen) gibt es immer weniger,
Jede Mutter wird beſtätigen können, daß, wenn ſie ihren Kindern eine
Suppe aus Knorr Suppenwurſt bereitet, vorſetzt, auch aus den ärgſten
Suppenkaſpern begeiſterte Verehrer dieſes nahrhaften Gerichtes werden.
Feinſte Kochkunſt und gründliche Kenntnis der
Nahrungsmittelfabri=
kation haben mit Knorr Suppenwurſt der Hausfrau ein Erzeugnis
ge=
ſchaffen, mit dem ſie ohne Arbeit und Umſtände und ohne irgend welche
Zutaten, bei ſparſamſtem Gasverbrauch, eine Suppe herſtellen kann, die
Königswuſterhauſen. Dienstag, 22. März. 4: Dr. Funf Ligenücher dem
Das deutſche Drama um die Wende des Jahrhunderts (Wede- uugangen iſt d
Strindberg). O 4.30: Ober=Stud.=Dir. Lenſchau: Die La y” nd Schmalz,
höheren Schulen in der Gegenwart. O 5: Prof. Dr. Schün-miſrüchten und
Das Weſen der Muſik. G 6: Min.=Rat Mettgenberg:
Ar Einfuhr
rechtliche Fragen: Das freie Geleit. O 6.30: G. von Eyſexnſ ren zeigt eine
M. Alfieri: Spaniſch für Anfänger. O 6.55: Prof. Dr. Gzuk kuohſtoffe mit 9
Der Anteil der Deutſchen an der Entdeckung der Erde: ErF, Volle — um
Rohlfs. O 7.20: Dr. Mersmann: Beethovens Chorkompoſ7/ ur an Baumn
run). Zunahme
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 23. März 1927 Hu Einfuhr
WRI. RM. auf.
(Nach der Wetterlage vom 21. März 1927.)
zrlserzeugniſſe
Bei mäßiger Luftbewegung wolkig, mild und vorwiegend /9i der Ausfu
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienfſty n dem Vorm=
Lusfuhr an 31
Haupiſchriftlettung: Rudol/ Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, „
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Bu
ür den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue
Inſeratenteil: Willy Kuble; Druck und Verlag: L. C. Wiſtich — ſämtlich in 2
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nich Vcarbeitet, Gold= und Silbermünzen.
Ausfuhr
Dae
Lebende Tiere
Lebensmittel u. Getränke
Kohſtoffe u. halbfertige
Waren . . ..
Fertige Waren
Februar Januar Jan./Febr.
197
1927
1977
in 1000 RM. nach Gegenwartswerten
G6
618
197
Z7687 35 898
63 585
Reiner Warenverkehr:
Gold und Silberk)
186 347
541 188
755 876
1500
199 033
563 973
Rafse
1578
Zuſammen:
385 380
1104 156
1554 398
3078
757 376
W0f
1557 476
nicht bearbeitet, Gold= und Silbermünzen.
Die Einfuhr im reinen Warenverkehr iſt im Februar gegenüber dem
Nemonat nahezu unverändert geblieben; ſie zeigt eine unweſentliche
Göhung um 1 Million RM. gegenüber dem Vormonat. Dagegen hat
Ausfuhr die ſchon im vorigen Monat begonnene Abwärtsbewegung
ſtgeſetzt.
Bei der Einfuhr zeigen die Lebensmittel einen Rückgang um
zMeill. RM. Dagegen iſt die Einfuhr an Rohſtoffen und Fertigwaren
u je 14 Mill. RM. geſtiegen. Bei der Warenausfuhr iſt eine
Ab=
nme um 43 Mill. RM. feſtzuſtellen. Davon entfallen 8 Mill. auf
gensmittel, 13 Millionen auf Rohſtoffe und 22 Millionen auf
Fertig=
bren.
Im einzelnen iſt folgendes zu berichten:
Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken
Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen
ſtren zeigt eine Zunahme um 14,4 Mill. RM.; daran ſind die
4tllrohſtoffe mit 9,8 Mill. RM. beteiligt (geſtiegen iſt die Einfuhr an
(be, Wolle — um 17,9 Mill. RM. — und Flachs, Hanf, Jute; die
tfuhr an Baumwolle iſt dagegen — um 13,5 Mill. RM. —
zurück=
uugen). Zunahme zeigen ferner Felle zu Pelzwerk (um 9,9 Mill.
ſichsmark) Eiſenerze, Kupfer; Abnahme dagegen Mineralöle, Kalb=
und Rindshäute u. a. m.
Die Einfuhr an Fertigwaren weiſt eine Zunahme um
Mill. RM. auf. Daran ſind die Textilfertigwaren mit 7,0, die
averkserzeugniſſe und Eiſenwaren mit 2,5 Mill. RM. beteiligt.
Bei der Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken iſt
gnüber dem Vormonat eine Abnahme um 8,2 Mill. RM. feſtzuſtellen.
Ausfuhr an Zucker iſt um 5,9 Mill. RM. zurückgegangen.
Die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen
ſiren, zeigt eine Abnahme um 12,7 Mill. RM. Davon entfallen
Mill. RM. auf Kols, 4,0 auf Ammoniak und 3,9 auf Eiſenhalbzeug.
Auch die Fertigwaren weiſen einen weiteren Rückgang auf,
zwar um 21,8 Mill. RM. Abnahme zeigen Walzwerkerzeugniſſe
Giſenwaren um 19,3 Mill. RM., Farben und Firniſſe um 5,7 Mill.
ſch3mark. Zugenommen hat dagegen die Ausfuhr an
Textilfertig=
ben, und zwar um 13 Mill. RM.
Die Einfuhr an Gold und Silber zeigt eine Abnahme
12,3 Mill. RM. Die Ausfuhr iſt nahezu unverändert geblieben.
Wirtſchaftliche Rundſekau.
Die deutſchen Inlandsanleihen von Mitte Februar bis Mitte März.
ſcy einer Aufſtellung der Deutſchen Bank über die inländiſchen An=
Een in dem obenangeführten Zeitraum wurden 851,15 Mill. Rm. an
Markt gebracht, woran das Reich und die Länder mit 620 Mill. Km.,
edte und Gemeinden mit 42,50 Mill. Rm., öffentliche Unternehmungen
n 87,0 Mill. Rm. und private Unternehmungen mit 101,65 Mill. Rm.
erahmen. Vermutlich iſt hierbei die große Neichsanleihe von 500 Mill.
7, noch nicht enthalten. Wenn man dieſe abzieht, weil ſie ſchon in der
un gegangenen Aufſtellung aufgeführt wurde, ſo kommt man auf
In=
sanleihen von Mitte Februar bis Mitte März in Höhe von rund
Mrill. Rm. gegen rund 720 Mill. Rm. in der Zeit vom Jauuar bis
At. Februar. Die bedeutendſie Emiſſion brachte der Bayeriſche Staat
n 73 Mill. Rm. heraus.
Getreidekreditbank A.=G. in Mainz. Das Inſtitut verteilt für 1926
ire zent Dividende und wird der C.=V. am 8. April Kapitalzerhöhung
143 000 RM. auf 250 000 RM. vorſchlagen. Von den neuen Aktien
zimmt ein Konſortium 105 000 RM. zu 105 Prozent und bietet
den alten Aktionären 1:1 zu 105 Prozent an. Die reſtlichen 40000
werden im Beſitze des Konſortiums vorerſt bleiben und zu 110 Pro=
In Jutereſſe der Geſellſchaft verwertet.
And=Rauheimer Volksbenk. Die 92. ordentliche Generalverſamm=
” genehmigte nach Vortrag des Geſchäftsberichtes die Bilanz und
üilte dem Vorſtand Entlaſtung. Die Bilanzſumme ſtellt ſich auf
1652,32 RM. in Aktiva und Paſſiva und iſt gegen das Vorjahr um
R 400 00 RM. höher. Die Gewinn= und Verluſtrechknung weiſt einen
Ing ewixnt von 48 801,64 aus. Der Vorſtand ſchlug vor, eine Divi=
La von 10 Prozen= zur Verteilung zu bringen und die Neſerven
türken. Der Vorſchlag über die Verteilung des Neingewinnes ſowie
Gewwinvortrages wurde einſtimmig angenommen. Ferner wurde
tig dem Vorſchlag der Verwaltung zugeſtimmt, eine vorläufige
vertung von 5 Prozent des errechneten Goldmarkbetrages der alten
minlagen zu beſchließen, die ſofort (alſo nicht erſt 1932) zur
Ver=
tig geſtellt werden ſoll.
aiſer=Feiebrich=Quelle A.=G., Offenbach a. M. Die Geſellſchaft
eit 1926 nach 46 405 RM. (i. V. 52 618 RM.) Abſchreibungen mit
M Reingewinn von 81 176 (54 325) RM., wvorgus die gegen das
Vor=
rdoppelte Dividende von 8 (4) Prozeut verterlt werden ſoll.
Schramm u. Megerle, Lack= und Farberfabriken A.=G., Offenbach
M. In der in dieſen Tagen ſtatifindenden Kilanzützung wird, dem
2 zufolge, für das am 31. Oktober 1920 gügzeklzufene Geſchäftsjahr
Dividende von 6 Prozent (i. V. 7) vorzeichlagen werden. Im
lau=
aen Jahre hat ſich nun der Geſchäftsgang weſeutlich gehoben und die
ſise gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres gebeſſert. Bei der
ſwaltung wird, wie der L.P.D, weiter erfährt, eine Kapitalserhöhung
zegen, ohne daß über Höhe und Zeitpunkt der Durchführung dieſer
Ausaktion ſchon Beſchlüſſe vorliegen.
Süödeutſche Digkontrgeſellichaft A.=G., Monnheim. In der Auf=
SSratsſitzung wurde beſchloſſen, für das verftoſſene Geſchäftsjahr die
Steilung einer Dividende von 8 (8) Prozenk vorzuſchlagen. Der
Nein=
dnm beläuft ſich ohne Vortrag auf 1 771 858 NM. (1 680 762). Von
einſchließlich des Vortrages aus 1235 zur Verfügung ſtehenden
9401 RM. follen 1 200 000 RM. für 8 Ptozent Dividende auf 15
RM. 132 422 RM. zur Wiederguffüllung des Beamtenfonds auf
200 RM., 135 000 RM. für Abfeyrsihungen verwendet und 580 911
auf neue Rechnung vorgetraßen werden. Anſtelle des
ausſchei=
er Herrn Kommerzienrats Lotz wurde Herr Kurt Baſſermann in
Borſtand des Inſtituts gewählt.
Dienstag, den 22. März
Der deutſche Außenhandel
im Februar 1927.
ſeitere Erhöhung des Einfuhrüberſchufſes.
De= deutſche Außenhandel zeigt im Februar 1927 im
mn Waxeuverkehr einen Einfuhrüberſchuß von 339
Mil=
inon
M. gegen 225 Millionen RM. im Vormonat.
Einfuhr
Februar Januar Jan./Febr.
1an
1927
199
in 1000 RM. nach Gegenwartswerten
Lebende Tiere
13504 14 460
R94
Lebensmittel u. Getränke
336 994 363 648 700 642
Rohſtoffe u. halbfertige
Waren ...."
579 263 564 886 1144 149
Fertige Waren.
164 662 150 230
314 942
Reiner Warenverkehr: 1094 423 1093 94 2 187 697
Gold und Silbers)
47 652 59 939
107 591
Mühlenvertretervereinigung e. V., Frankfurt a. M. In Frankfurt
a. M. tagte eine Verſammlung der Vertreter der oberrheiniſchen
Groß=
muhlen, zu der zahlreiche Vertreter aus ganz Süddeutſchland veſammelt
waren. Es wurde eine Mühlenvertretervereinigung e. V. mit dem Sitz
in Frankfurt a. M. gegründet.
Sektkellerei Wachenheim A.=G., Wachenheim. Das Geſchäftsjahr 1926
verlief ſehr günſtig. Der am 14. April ſtattfindenden G.=V. wird vom
Verwaltungsrat eine Dividende von 8 Prozent vorgeſchlagen werden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. März.
Namentlich auf Deckungen der Baiſſiers eröffnete die Börſe heute
in weſentlich günſtigerer Verfaſſung. Zu den erſten Kurſen lagen aber
auch von der Kundſchaft in etwas verſtärktem Maße neue Kaufaufträge
vor, ſo daß die Kursbeſſerungen bis zur erſten amtlichen Notierung ein
größeres Ausmaß erreichen konnten. Die vom Balkan vorliegenden
ungünſtigen politiſchen Nachrichten fanden an der Börſe vorläufig
keine Beachtung. Beſonders auf dem Bankeumarkte war das Geſchäft
recht lebhaft. Hier gewannen Danatbank 7 Proz., Mitteldeutſche
Kredit=
bank 7 Proz., Deutſche Bank 4 Proz, ſowie Commerzbank 3 Proz.
Von den Montanwerten nahmen beſonders Braunkohlen= und
Kali=
aktien das Hauptintereſſe in Anſpruch, während die reinen Eiſenpapiere
etwas zurücktraten. So ſtiegen Ilſe Bergbau um 5 Prozent, Rhein,
Braunkohle um 5 Prozent, Kali Aſchersleben um 5 Proz und
Weſter=
egeln um 5 Proz. Gelſenkirchen, Phönin und Rheinſtahl waren
da=
gegen nur 1 bis 2 Proz., Harpener und Riebeck Montan 2 bis 3 Proz.
höher. Eine Sonderſtellung nahmen Mannesmann ein, die 5 Prozent
gewannen. Schiffahrtswerte wenig beachtet, aber ebenfalls 1 Proz.
höher. Von den Chemiewerten traten J. G. Farben wieder zurück und
blieben faſt unverändert. Scheideanſtalt dagegen waren aber gut erholt
und abermals 4½ Proz, höher. Beachtenswert iſt auf dem Elektromarkt
die feſte Stimmung für Siemens u. Halske mit plus 5 Proz,, während
die übrigen Papiere dieſes Marktes 2 Prozent gewannen. Renten
hatten auch heute wieder faſt keine Umſätze. Die Kurſe blieben beinahe
unverändert. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft wieder
be=
deutend ſtiller. Immerhin konnte ſich aber die Tendenz ziemlich gut
behaupten, wenn auch die höchſten Kurſe nicht ganz aufrecht erhalten
werden konnten. Tägliches Geld 3½ Proz.
Die Abendbörſe war infolge der bekannten
Konfliktsbefürch=
tungen auf dem Balkan ſehr zurückhaltend. Durch die Geſchäftsſtille
bröckelten die Kurſe teilweiſe etwas ab. Banken gut gehalten. Deutſche
Anleihen unverändert. Balkanrenten eher ſchwächer. Man hörte:
Har=
pener 221, Mannesmann 211, Phönix 134, Rheinſtahl 219,5 Baher.
Hypothekenbank. 198, Commerzbank 28, Danatbank 278,25, Dresdener
181,5, A. E. G. 160, Licht u. Kraft 196,5, Lahmeher 171,5, Farbeninduſtrie
297, Siemens u. Halske 259, Deutſche Erdöl 187,5, Zement Heidelberg
462, Zellſtoff Waldhof 261,5, Scheideanſtalt 231,75. Holzverkohlung
Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr nannte man
Lon=
don gegen Paris 194,02, gegen Mailand 107½, gegen Holland 12,13½,
gegen Madrid 27,70, gegen Zürich 25,251 gegen Oslo 18,59, gegen
New York 4,8560, Pfunde gegen Mark 20,46½, Dollar gegen Mark
4,2150.
Drfſte Gfelufeiſ.
Nach dem freundlichen Wochenſchluß ließ ſich das Geſchäft am
heu=
tigen Montag angeregt uad bei feſten Kurſen an. Man beurteilte die
Lage am Geldmarkt unter Hinweis auf die ausländiſchen Geldangebote
optimiſtiſcher und glaubte, daß der Quartalsultimo infolge des jetzt
vor=
liegenden reichlichenen Angebots an ausländiſchen Geldern einen glatteren
Verlauf nehmen würde, als urſprünglich erwartet. Da außerdem aus
dem Wirtſchaftsleben eine ganze Reihe befriedigender Nachrichten
vor=
lag, nahm die Tagesſpekulation zu den erſten Kurſen Anſchaffungen vor.
Beim Publium ſchien ſich ebenfalls wieder einige Kaufluſt einzuſtellen,
von der numentlich der Kaſſamarkt profitierte. An den Terminmärkten
ſtellten ſich die erſten amtlichen Notierungen 2—4 Prozent höher.
Leb=
hafte umſätze fanden in Mannesmann=Aktien bei angeblichen weiteren
Intereſenkäuſen, in Kohlenwerten, in Bankaktien, in Schultheiß=
Oſt=
werke=Aktien, Schubert und Salzer, Hammerſen und Zellſtoffwerten ſtatt.
3 6. Farbenaktien ſchwantend 299—300—298. Deutſche Staatsanleihen
ohne Geſchäft, Ablöſungsanleihe ohne Ausloſung 23.30. Die Sätze des
ofſinen Geldmarktes hielten ſich auf ihrer bisherigen Höhe, d. h. auf
virlag, 7,5—8,5 Prozent für Monatsgeld und 4’s Prozent nominell für
Vauenwechſel mit Großbankgiro. Im internationalen Deviſenverkehr
tand die Bewegung der Lire im Vordergrunde, die nach ihrer kürzlichen
Hauſſe einem ſcharfen Rückgang unterlag. Unter ſtändigen Schwan= auf die ungünſtige Wochenſtatiſtik. Die Termine zeigen leichte Gehinne,
kungen ſtellte ſich London gegen Mailand ſchließlich auf 108—108,75.
Auch Spanien unterlag heute mehrfachen Veränderungen, und zwar rungen zur Folge,
nannte man London gegen Madrid zwiſchen 27,60 und 27,78. Das
eng=
liſche Pfund lag mit 4,8560 gegen Neiwv York weiterhin feſt, während der
Dollar in Berlin mit 4,215,5 eher gefragt wurde.
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlag die Tendenz mehrfachen auf Liquidationen abgeſchwächt.
Schwankungen, die insgeſamt leichte Kursrückgänge ergaben. Durch die
niſchen Renten, die 1—1,5 Prozent verloren, wurde die Börſe auf die ermäßigte Rio Notierungen.
Balkanſchwierigkeiten aufmerkſam gemacht, die im Verein mit dem
Be=
kanntwerden der ſchon erwähnten Außenhandelsziffern die Stimmung abgeſchwächten Marktverlauf zur Folge, wozu große Verkäufe gegen
beeinträchtigte. Als aber in der zweiten Stunde die Intereſſenkäufe auf
verſchiedenen Gebieten von neuem einſetzten und u. a. Stollberger Zink
um 13 Prozent anzogen, befeſtigten ſich die Kurſe erneut allgemein.
Privatdiskont kurze Sicht 4,75 Prozent, lange Sicht 4,5 Prozent. Zum Kaufluſt der Fabriken.
Schluß kam erneut eine allgemeine Unſicherheit zum Durchbruch, die
auch an der Nachbörſe anhielt. Die höchſten Tageskurſe konnten ſich nicht
behaupten, da die Baiſſeſpekulation die Nervoſität zu einem Vorſtoß
ausnutzte, der die Kurſe aber nur mäßig ſenken konnte. Nelativ feſt
blieben Schultheiß und Oſtwerke mit 370 bzw. 396, Stollberger Zink mit
B5 und Mitteldeutſche Kreditbank mit 250. Sonſt nannte man u. a.
an der Nachbörſe: J. G. Farbeninduſtrie 296,5—296,75, Rheinſtahl 220,5
bis 220,75, Harpener 221,5, Gelſenkirchen 184, Vereinigte Stahlwerke 145, Schiedsſpruch vergleichen.
Phönix 133,87, Köln=Neueſſen 204,75, Mannesmann 212. Ilſe ſchwächer
löſungsanleihe 22,70 bis 22,80.
19. 3. / 21. 3.
19. 3. 1 21. 3.
Afckaifb. Zellſtoff. 1 174. 175.625/Gemoor Zement. . / 235.— 1235.25
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1193.25 195 75
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221.—— 225. Hohenlohe Werke
Bank el V.
28.
103.75 Kahla Vorzellan
Berlin. KarlsruheInd / 109.
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Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Luenos=Aires.
Prüſſel=Antw.
Cslo
Lopenhagen
Stocholm
Eeiſingſors
Italien
London
Ner=Vor
Taris
eckneiz
eranien
21. 3.
Geld Brief
53.20 59.34
12.4621 12.502
73.46
2.070
0 g97
3.042
7.397
73.74
074
9.499
3.052
1.417
2.113/ 2.123
21.5552i.695
gi. 621 21.62
3.54/ 5.56
4.204 4.214
4.2351 4.245
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 21. März. Infolge
außerordent=
licher Zuuückhaltung und auf billigere Auslandsofferten eröffnete der
heutige Hauptmarkt außerordentlich ſtill und ſchwächer. Alle
Getreide=
arten und Mehle erlitten Preisabſchläge, nur Weizen= und Noggenkleie
konnten ſich behaupten, weil die Andienungen darin weiter
unzuläng=
lich bleiben: Weizen 28,50—28,75, Roggen 26,75—27, Sommergerſte für
Brauzwecke 25,50—27, inländiſcher Hafer 22,25—22,75, ausländiſcher
nicht notiert, Weizenmehl, ſüdd. Qual., 39,75—4),25, Roggenmehl 36,75
bis 37, Weizenkleie 14,25—14,50, Roggenkleie 14,50—14,75, Erbſen 32
bis 60, Linſen 50—80, ſüdd. Hen 8—9, Weizen= und Roggenſtroh,
draht=
gepreßt, 4,25—5, gebündelt 3—4, Treber, getrocknet, mit Sack 16,75—17.
Frankfurter amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln vom 21. März.
Die notierten Preiſe ſind Großhandelspreiſe je 50 Kg. Frachtparität
Frankfurt a. M. bei Waggonbezug. Es wurden bezahlt für Induſtrie,
hieſiger Gegend 6,25—6,40 Mk., weißfleiſchige hieſiger Gegend 4,80 Mk.
Haltung: ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 21. März. Die Fläue der
amerika=
niſchen Terminmärkte hat eine Ermäßigung der Cifforderungen ſowohl
für Weizen als auch für Roggen zur Folge gehabt. Der kanadiſche
Far=
merpool iſt jedoch gegenwärtig nicht mit Offerten im Markte. Frage
beſteht hier bei Weizen weiter für nahe und kurzfällige Poſitionen,
wäh=
rend ſpätere Partien kaum Beachtung finden. Weizen blieb im
Zeit=
markte für den laufenden Monat im Preiſe behauptet, die hinteren
Sich=
ten erfuhren dagegen eine Abſchwächung. Fremdes Material ſtand nur
wenig im Angebot und war etwa um 1 Mk. abgeſchwächt. Weſternroggen
fand bei den billigeren Offerten verſchiedentlich Intereſſe, dagegen fehlt
es wieder faſt gänzlich an Inlandsangebot. Im Zeitmarkte ſtellten ſich
die Eröffnungsnotierungen um 1½—2 Mk. niedriger. Mehl behielt
trotz größerem Entgegenkommen in den Forderungen ſchleppendes
Ge=
ſchäft. Für Hafer und Gerſte, hat ſich die Situation, kaum weſentlich
verändert.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 21. März. Zum heutigen
Schlachtvieh=
maukt waren angetrieben: 168 Ochſen, 123 Bullen, 288 Kühe, 260 Färſen,
783 Kälber, 35 Schafe und 3523 Schweine: Bezahlt wurden je 50 Kilo
Lebendgewicht: Ochſen a) 58—61, b) 48—52, c) 46—52, d) 38—44, e) 34
bis 38, f) 30—32. Bullen Klaſſe a) 49—51, b) 40—44, c) 34—38, d) 30
bis 34, Freſſer Klaſſe a) 59—62, b) 46—50 c) 36—40, Kühe Klaſſe a) 44
bis 50, b) 34—40, 6) 28—32 und d) 14—22. Kälber Klaſſe a) geſtrichen,
b) 72—76, c) 66—70, d) 65—69, e) 52—56, Schafe 35—46, Schweine a) 60
bis 61, b)60—61 c)61—62, d)60—61, c) 58—59 f) 54—57 und g) 48—54.
Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig geräumt, Kälber mittelmäßig
ausverkauft, Schweine langſam geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 21. März. Am Rindermarkt war die
Qualität der aufgetriebenen Tiere gleich wie in der Vorwoche
mittel=
mäßig. Der Auftrieb reichte für die Deckung des Bedarfes nicht aus.
73,75, Ver. Chem. Frankfurt 125,75, u. S.u. 139:), Bingwerke 42. In Ochſen gute Ware geſucht. Das Geſchäft lag feſt und die Preiſe
zogen an. Bei regem Handel wurde der Markt geräumt. Bei Kälbern
und Schafen war anfangs, beſonders in guter Ware rege Nachfrage;
zum Schluß flaute das Geſchäft merklich ab. Die Preiſe waren im
allgemeinen nicht verändert. Geringe Ware konnte ſchlecht verkauft
werden. In Schlveinen ſteigt das Angebot von Woche zu Woche. Der
Markt zeigte ſich aber, wie bisher, auch für den großen Auftrieb
voll=
kommen aufnahmefähig. Der Beſtand wurde faſt ganz abgeſetzt. Der
Berlin, 21. März. Auftrieb beſtand aus 243 Ochſen 42 Bullen, 593 Hühen, 274 Färſen,
471 Kälber, 57 Schafen und 5381 Schweinen. Bezahlt wurde der Zentner
Lebendgewicht mit: Ochſen a1 60—64 a2 57—60, b) 52—56, ) 46—51,
Bullen Klaſſe a) 55—58, b) 50—54, Kühe Klaſſe a) 49—54, b) 42—48,
c) 34—41, d) 25—33, Färſen Klaſſe a) 60—65, b) 53—59, c) 46—52,
Kälber Klaſſe b) 70—77, c) 60—69 und d) 48—59, Schafe Klaſſe a) 50
bis 55, Schweine a) 61—62, b) 62—63, c) 62—63, d) 62—63 e) 59—60.
Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch
1. Qual. 95—108, 2. Qual. 80—80, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch
1. Qual. 70—80, 2. Qual. 60—70 und 3. Qual. 40—50, Kalbfleiſch
2. Qual. 95—105 Hammelfleiſch 90—98 Schaffleiſch 65—75 u.
Schweine=
fleiſch 78—80. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 50 und
Hinter=
viertel 58 Pf.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 21. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die letzttägige Abſchwächung machte anfangs weitere
Fort=
ſchritte auf die amtliche Wochenſtatiſtik und ſchleppende Exportnach=
3,5—5,5 Prozent für Tagesgeld, in dem außerordentlich ſtarkes Angebot frage. Der Schluß war erholt auf die anziehende Winniveger Tendenz,
Die Termine ſchließen ziemlich unverändert.
Mais: Die Schwäche der Kaſſamärkte ſowie größere Anhünfte hatten
einen ſchwächeren Beginn zur Folge. Dann trat eine Befeſtigung ein
Hafer: Die ſtetige Tendenz hatte keine weſentlichen Kursverände=
Baumwolle: Anfangs war der Markt ſehr feſt auf den heute
ver=
öffentlichten amtlichen Entkörnungsbericht. Die Baiſſe nahm große
Deckungskäufe vor, ebenſo die Walſtreetſpekulation. Der Schluß war
Kaffee: Der Markt nahm einen abgeſchwächten Verlauf auf
empfindliche Abſchwächung der Lire und das ſcharfe Angebot in bos= niedrigere braſilianiſche Forderungen, Kaufreſerve der Röſtereien und
Zucker: Billigeres kubaniſches Angebot und Hedgesverkäufe hatten
Termin und die Kaufreſerve der Raffinerien noch beitrugen
Kakao: Anfangs rief die Kaufpeſerve der Fabriken eine Abſchwächung
hervor. Dann wurde die Tendenz jedoch feſt auf Deckungskäufe und
Kieine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Lohnverhandlungen in der Rheinſchiffahrt ſind erneut
ergebnis=
los verlaufen, nachdem ſchon in der vorigen Woche die Beſprechungen
ebenfalls ergebnislos abgebrochen werden mußten. Dus
Reichsarbeits=
miniſterium ſoll jetzt im Schlichtungsverfahren die Parteien durch
Wie wir erfahren, ſind die Vereinigten Stahlwerke Düſſeldorf, die
332, A.E. G. 159,5, Siemens 259, Gapag 152,25, Nordd. Lloyd 147,5, Ab= bisher die Hauptaußenſeiter in dem Oberſchraubenverband und der
Handelsſchraubenvereinigung, Düſſeldorf, waren, auf Grund der ſeit
längerer Zeit ſtattfindenden Vorverhandlungen nunmehr grundſätzlich
bereit, den Verbänden beizutreten.
Geſtern vormittag wurde die zweimal jährlich ſtattfindende Süd=
29.5 deutſche Textil= und Bekleidungsmeſſe in Stuttgart eröffnet. Sie dauert
bis 25. März. Die Muſtermeſſe iſt wiederum vorwiegend von ſüddeut=
Der Stand der Spareinlagen bei den größeren Wiener Banken und
Sparkaſſen hat im Januar die Höhe von 937,4 Schilling erreicht gegen
142.875/144.— 892,1 Mäll. Schilling im Dezember 1826.
Die ſaarländiſchen Zollſtundungen ſind unter den üblichen Vor=
130 25 131.— behalten um einen weiteren Monat verlängert worden.
Der norwegiſche Außenhandel für den Februar 1927 weiſt eine
Einfuhr von 65,8 Mill. Kr. (69,1 Mill. Kr. im Januar 1927 und 85,/4
(138. (139,25 Mill. Kr. im Februar 1926) aus. Die Ausfuhr für Februar ſtellt ſich
auf 59,4 Mill. Kr. (57,9 Mill. Kr. bzw. 71,8 Mill. Kr.
Die Nationale Eiſenbahngeſellſchaft in Belgien ſchreibt nunmehr
die Kohlenlieferungen aus für das zweite Quartal des Jahres 1927.
Polen ſoll vorausſichtlich mit der Lieferung von 35 000 Tonnen
be=
auftragt werden.
Der ruſſiſche Weizenexport nach Italien ſtellt ſich für die Monate
Auguſt 1926 bis Februar 1977 auf 160 00) Tonnen gegen 50 000 Tonnen
in der entſprechenden Zeit des Vorjahres. Bekanntlich verhandelte die
Handelskammer von Venedig und der Llohd Trieſtino mit dem ruſſiſchen
Exportlſiro über die Errichtung eines großen Weizendepots in Venedig.
Wie wir von zuſtändiger rumäniſcher Seite erfahren, beſtätigt ſich
die Nachricht, wonach vor einigen Tagen ein deutſcher Maiskauf in Höhe
von 10 000 Waggons und im Werte von 600 Millionen Lei mit Hilfe
des rumäniſchen Landwirtſchaftzuſiniſters vorgenommen worden ſei.
Die Budgetkommiſſion hat den türkiſchen Staatshaushalt für das
am 1. Juni beginnende neue Finanzjahr 1927/28 durchberaten. Die
Aus=
gaben beziffern ſich auf 194 500 000 türkiſche Pfund, die Einkünfte auf
194 000 0075 Pfund.
Das amerikaniſch= Zinkinſtit= beziffert die Weltvorräte an Zink
per 1. März unverändert wie anfang Februar auf 50 500 Tonnen gegen
43600 Tonnen per 1. Januar und 33 100 Tonnen per 1. Dezember.
Geite 12
.den 22. März 1927
Nummer 8:
Grantfarter Karsoericht boir W. Mard 40/M
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſch!
Ausloſ.=Sch. J. Teil 320
1I Teil 321
D. Reichsanl. Ablö
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 23.2
6 -% Reichsp. Sch
p. 1. 10. 30
79% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/=% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
61/=%0 Pr. St.=Sch
p. 1. 3. 29
6‟/,%o Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ..
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/100
79 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/100
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29/ 98
98.75
b) Ausländiſche
5%Bos. E. B. 1914
5% L. Inv. 1914
4½% 1898
4½½ 1902 ..
4½ „ ...
5% Bulg. Tabal02
4 ½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4 ½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr..
4½ „einh. R. (kon)
43
6.5
4.75
6.25
Türk. (Adm.103/
„(Bagd.) I
„ (Bagd.) II
2 Türk. unif. 1903
„ 1911 Boll
4.25
25.1
7.5
8% Port. (Spz.) IIII 11
4% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13..
4½ „ am.konv..
4½% „ am. 05..
21
12% Ung. St. 1913
2 „ St. 1914/ 241
Goldr. . . 26.1
„ St. 10 ./ 231,
Kronr. .
„ Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. in abg
0 „ äuß. 99
4% „ Gold04ſtf.,
30 „ konſ. inn. .
4½% Irrigat.,
5½Tamaulipas I „
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G./108
6% Berl. St.=Gold
8% Darmſt. St.=G./100.5
8 D. Khp.=Bank
Meining., Goldpf./104
8% Fri.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr.
104.5
Frkf. H.=B. Gld. /103
3% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . . . 102.75
7% Pfbr. Bk.=Gld./103
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
90
8% H.Lds.=Bk. Gld. /103.5
102.5
10% R. Glektr. Mark
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1 1101.5
Reihe I1/101.5
7%M.=Krſt. Höchſt 96.2
21.5
22.9
16
% Mannh. St.=G.)
8 Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
80 Pforzh. St.=G.
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
80 Pr. Centr.=St.
ſchaft=Goldpfbr.
82 Rh. Hhp.=Bankl
Gold=Pfdbr. . ..
12%Nh. St. W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
8½ Südd. B. Cr.=B
Goldpfdbr.
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option
7 % V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8½ Voigt &Häffner!.
Goldobl. . . . . . . .
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr.
7% „ „„„
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Roggen .. 23
5% Pr. Kaliw. ..
% Pr. Roggenw.
5½ Südd. Feſt=B. G
vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb. . .
101.5
104.8
105
103
105
Bahr. Hhp.u. Bech.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Kyp.=Bk.
Fekf. Plandbr.=Bk.
Hamö. Hyp.=Bk.
Mecklb Hyp.=u Wb
Meining. Eyp.J:.
Nordd. Gr.=r.=B
Pfälz. Hhp.=Bk. .
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk..
20.1
15.85
16.6
17.07
13.25
9.n
13.6
16.1
13.7
14.25
14.37
13.1
16.25
17.
109
13.5
15.5
G.25
8.92
6.30
2.2
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel".
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
420
abg.
5% O. Sb. (Lb.) ſtfr.
2,6% Alte
2,6% Neue.,
50 Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E. .
3%Oſt. „ 1885
3%Oſt. „„ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
3%o
9‟
4% Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat., S.I
4½% Anat. S. III
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
4½%
6.5
14.5
14.5
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. . ...
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . . 174.77
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. PrivatG
Darmſt. u. Nat.=Bf.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 158.7:
D. Hyp.=Bk. Mein
D. Vereins=Br. ..
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bk.
Frankf. Bk. ..
Frkf. Hyp.=Bk.. . . .
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk. 238
Lux. Intern. Bank/ 10.90
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 1242
Pfälz. Hyv.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Bank 170
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.= Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ. 471
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
167
70
210
277.5
188.5
169
122.5
181.75
123
141
207
185
.. 158.5
250
163.5
185
150.75
209
8.8
Oberbedarf .. .. .."
Otavi=Min.=Ant..
Phönix=Bergb. ...
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerl Heilbr.
Tellus Bgb.. .. . . ."
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke ..
119.75
40
35
290
221.5
68
10.7
127
93.5
145‟=
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.) 220
Henninger
Hereules Heſſiſche 1160
Löwenbr.=München 323
Mainz. Aktienbr. . 253
Schöfferhof(Bind,) 341
Schwarz Storchen-
Tucher, Nürnberg.
Werger
1173
11:I.
Bergwerks=Akt.
33
28
26.75
6.25
2.25
26.75
Bochum. Bergb..
Buderus... . . . .
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw... .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb. .. . ."
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzbetfurt..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ..."
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .....
123
183.5
170
N
202
260
202.75
176.75
214.75
148.25
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ...
Bayr. Spiegel.
Beck & Henkel".
Bergmann El. . . ..
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol..
Bürſten fbr. Erlang.
Cement=Heidelb. . .
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr.. .
Chem. Albert. . . .
Chem. Brockh. ..
Chem. Milch .....
138
130
93.5
84.75
160.5
132
35.9
57.5
195
76
92
183
40.1
72
161.8
180
Daimler=Benz A. 6.)
Dt. Eiſenhandel. .
Deutſche Erdöl .."
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp .. . . . .."
Dürr. Rattingen ..
Dhckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...
Elſ. Bad. Wolle ..
Email. Ulriche. . .
Enzinger Werte .
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift.."
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens..
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter
Feiſt, Sekt....."
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof .."
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling E Cie..."
Germania Linol. . .
Gelſenk. Gußſt..
Goldſchmidt, Th. .
Gotha Waggon ..
Gritzner, Maſch.. ..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen .. . . . .
Hanfw. Füſſen ..."
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt. . . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann .. . . . .."
Holzverk. Ind.. . ..
Hydrom. Breslau
Inag
118
104.5
55
196.5
53
60.75
94
21
128
126
42
298.5
109
65
175
112.5
89.5
20.75
149.5
22
123.75
184.75
125
63
33
86
120
111
140
190.25
73.5
50
81
Junghans St..
Kammg. Kaiſersl..
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom.
Lahmeher ......."
Lech. Augsburg...
Lederw. Rothe ..
Spicharz.
Linge Schuhw..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux. Induſtrie ...
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf.
Miag. Mühlenb. ..!
Moenus. Stamm
Motorenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckar). Fahrz. ..
Neckarw. Eßlingen
Peters Union ....
Pfälz. Näh Kayſer
Philipps. . .
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb.&Schal
Rhein. Elektr.
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke ...."
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf. ..
Schrift, Stemp. . .
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel...
Schuhf. Herz..."
Schultz, Grünlack.
Seilind. Wolff...
Siemens Glas".
Siemens & Halske
79
173.25
138.5
131.5
Südd. Immob.
1a
Südd.Zucker=A.-G.
Thür. eleltr. Lief. .1151.
uhren Furtwäng”.
Unterfr. Kr.=El.=V./1I5
Beithwerke
Ver. ſ. Chem. Ind.. 12
Ver. d. Olfbr. Mann. 23
Ver. Faßf. Caſſel. / 233
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin .. . . . . 125
Zellſtoff Berl.
124
Vogtl. Maſch. .... 1ru
Voigt & Haeffner .1124
Volthom. Gei
28
Banß, & Frentag /124
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg./17
Zellſt. Waldhof . ..1206
Zuckerf. Rheingau
Transpori= und
Berſicherungs=Akt.
33.5
122.5
67
66
130.5
174.5
139
Dt. Reichsb.=Borzg. /100
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw. /2
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E.B.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 176
Hapag .."
1179
Nordd. Llohyd. .. . . 1-6
Frkft. Allg. Ver).
Frankona Rückv.
1.0
Darmſt Berte
88.25
261
Bahnbedar/
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ.
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....!!
Venuleth & Ellenb.
Eint räge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung 4: Am 16. März 1927
hinſicht=
lich der Firmen: 1. Darmſtädter
Fiſch=
räucherei & Marinieranſtalt
En=
kirch & Rühl, Darmſtadt: Geſchäft
ſamt Firma iſt auf die Ehefrau des
Kaufmanns Ludwig Rühl, Alma, ge= Manſarde (*772(
borene Mohr, übergegangen. Der
Ueber=
gang der im Betriebe des Geſchäfts
be=
gründeten Forderungen und
Verbindlich=
keiten iſt bei dem Erwerbe des Geſchäfts
durch Frau Rühl ausgeſchloſſen. 2. L.
Engelhard Nachfolger, Darmſtadt
Die Prokura des Johannes Scheuermann
iſt erloſchen. Kaufmann Johannes
Scheuermann. Witwe, Lina, geborene
Steul in Darmſtadt, iſt zur Frokuriſtin
beſtellt. — Abteilung B: Am 10. Märzſan die Geſchſt. (7656
1927 hinſichtlich der Firma: Süddeutſche
Holzkohlen= und Graphit=
Vcower=
tungsgefellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Die Geſellſchaft
iſt nach § 16 der Goldbilanzverordnung
nichtig. Am 12. März 1927 hinſichtlich
der Firma: Heſſiſche
Zeitungsgeſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung in
Liquidation, Darmſtadt: Die
Vertretungs=
befugnis des Liquidators iſt beendet und
die Firma erloſchen. Am 16. März 192
hinſichtlich der Firma: Heiſiſche
Woll=
warenfabrik, Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Durch
Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung
vom 26. Oktober 1926 iſt der
Geſell=
ſchaftsvertrag geändert. Der
Geſchäfts=
führer Kaufmann Ludwig Kehrmann hat
jetzt ſeinen Wohnſitz in Darmſtadt. Ritt= Angeb. u. V 216 an
meiſter a. D. Alfred Neuß und Strick= die Geſchſt. (*7706
meiſter Valentin Schmidt, beide in
Darm=
ſtadt, ſind, zu weiteren Geſchäftsführern
beſtellt; Kaufmann Benedikt Levy in
Mainz iſt als Geſchäftsführer ausgeſchie
den. Die Zeichnung erfolgt durch Herrn
Neuß und einen der übrigen
Geſchäfts=
führer, die auch derart zur Vertretung
berechtigt ſind.
(488
Darmſtadt, den 18. März 1927.
Amtsgericht I.
Dienstag, den 5. April, vorm.
9!, Uhr, werden im Gaſthaus zum
Frankfurter Hof zu Rüſſelsheim am
Bahnhof aus dem Staatswald verſteigert:
Eichen, im: 12 St. I. — 27,1, 16
St. II. — 22,9, 31 St. III. — 31,7, 72
St. IV. — 50,2, 17 St. V. — 6,5, 65 St.
VI. — 18,4; Rotbuchen, fm: 2 St. I.
— 4,2, 6 St. II. — 8,1; Hainbuchen,
fm: 4 St. III. — 3, 27 St. IV. — 11,3,
22 St. V. — 7,7, 27 St. VI. — 7,3
Eſchen, fm: 2 St. IV. — 1,1: Birken,
fm: 1 St. IV. — 1, 1 St. V. — O,
Erlen, fm: 1 St. IV. — 0.9, 7 St.
— 3,7, 9 St. VI. — 3,1; Ulmen, fm:
1 St. I. — 1,2, 7 St. III. — 7 7 St
IV. — 6,8; Linden, fm: 2 St. V. — 1.
Schnittholz: Kiefer, fm: 1 St. II
— 1,75; Sonſtige Stämme: Kiefet
fm: 4 St. I. — 6,9, 7 St. II. — 11,5
21 St. III — 24,6, 6 St. IV. — 4,2
Fichte, tm: 1 St. II. — 1,1, 3 St. III.
— 2,9.
Stammholzverzeichniſſe ſind geger
Einſendungen von 1 RM. (nicht in
Mar=
ken) von uns zu beziehen.
Auskunft erteilen, die Herren Förſter
Vöglin auf dem Unteren und Olf
auf dem Oberen Königſtädter Forſthaus
ſowie unterzeichnete Stelle.
(4894
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 81
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Jonny hätte ebenſogut erſter Klaſſe fahren können, aber ſo
es richtiger. Ein Wiederſehen zwiſchen dem Marquis
Krſay und Jonny Reimers war etwas, was ein kluger Mann
ſer vermied. Denn wozu?
Die Straße von Gibraltar engt den Horizont, ſchließt ſich
völlig. Zwei Erdteile reichen ſich die Hände. Zur Rechten
Dienstag, den 22. März 1927
Seite 13
ſißzen die Leuchtfeuer der Küſte von Marokko; zur Linken ſteigt
eil und majeſtätiſch der Felſen von Gibraltar zum Himmel. Der
euchtturm von Europa Point wirft ſeine Strahlenbündel über
as Meer. Ihr Widerſchein ſpielt auf dem Kalkfels der Küſte.
Ferngläſer richten ſich auf die Fortifikation von Gibraltar.
eichts iſt zu ſehen. Alles iſt überwuchert von Kakteen; alles
ent harmlos und ungefährlich aus.” Tommys mit geriffelten
Hazierſtöcken winken; die Küſtenſtation erkundigt ſich höflich, mit
mliſcher Sachlichkeit, nach dem Wohin.
Von Oſten grüßt, geheimnisvoll, mehr erfüllt als erſpäht, die
Beite des Mittelländiſchen Meeres. Ein orangefarbener Streifen
liht dort hinten in der Ferne, jenſeits der Waſſer, am Himmel
uf. Allmählich geht es über in ein Tiefrot. Wieder wandeln ſich
ſit Farben; nun iſt der ganze Himmel tief dunkelviolett.
„O weh”, ſagt der Steuermann.
In dieſer Nacht ging es los.
Der Wind kommt von Nordoſt. Die Seen rollen heran —
vorn, achtern, mittſchiffs. Minutenlang ſteht das Schiff mitten
im Waſſer, rings umgeben von einem himmelhohen Wellenberg,
und es ſcheint unmöglich, daß es jemals wieder in die Höhe
kommt. Alles iſt eingehüllt in grünen Giſcht; nur ſteil oben ſieht
man ein Stückchen Himmel, jagende Wolken; man hört das
Heu=
len des Sturmes. Aber im nächſten Augenblick iſt dort, wo eben
Himmel war, ſchon wieder Waſſer. Schaum, Waſſer, wohin man
blickt. Das Waſſer ſteht bis an die Reeling hinauf. Die
Spei=
gatten ſind wie Kinderſpielzeuge gegenüber dieſer Uebermacht;
das Schiff ächzt und windet ſich, und gelegentlich läuft das
Waſ=
ſer einfach durch die Reeling hindurch ins Meer zurück. Aber
eine Minute ſpäter iſt das ganze Deck wieder eine brüllende Hölle.
Die Paſſagiere ſaßen mit grünen Geſichtern in den Kabinen;
die Eintragungen des Küchenchefs in die Wirtſchaftsbücher
be=
ſchränkten ſich in dieſen Tagen auf Tee und Biskuit. Jonny kam
auf den abſurden Einfall, den Gang nach der Verbindungstür zu
wagen. Er kletterte die Kajütentreppe hinauf und trat ins Freie.
Nur ſo mit einem ſchnellen Sprung heraus und hinein in den
Schiffsgang. Aber ſchon hatte es ihn; eine Welle ſtreichelte ihn;
nur ſo ein bißchen, etwa als wenn ein ausgewachſener Löwe
einem Jäger eine Liebkoſung mit der Tatze verabreicht; da lag
er längelang in der Näſſe und kein trockener Faden war an
ſeinem Leibe.
Auf dem Vorſchiff ſind Maſchinen verſtamt. Der Sturm hat
die Emballagen heruntergeriſſen; die Wellen haben ſie über Nacht
von Deck gefegt. Ein wenig feſter und vor allen Dingen:
un=
empfindlich kommen die T=Träger zum Vorſchein, die in
ſtahl=
harter Glätte dem aufgeregten Waſſer trotzen.
Eine Welle ſchlägt über Bord, und biegt die Träger mit
einem Ruck wie Streichhölzer zuſammen.
Drei Tage wütete der Sturm. Am dritten Tage ließ der
Kapitän die Maſchinen ſtoppen und das Schiff vor dem Winde
treiben. Denn die Kraft der Keſſel war eine kleine lächerliche
Angelegenheit gegen die Macht des heulenden Nordoſt, und das
wütende Gegen=den=Strom=Fahren brachte das Schiff in
Ge=
fahr; von Stunde zu Stunde nahm es mehr Waſſer über.
Vier Stunden lang trieb das Schiff, ein Spielball der
Wel=
len. Dann, faſt wie mit einem Ruck, drehte ſich der Wind; nun
blies er plötzlich von Süden. Er war warm und ſchmeichelnd
und trug den Staub der Wüſte mit ſich.
Ein neuer Morgen brach an; ſtrahlend und mild, erfüllt
von Blumendüften. Alles war vergeſſen. Nie hatte es Sturm
gegeben, niemals Todesangſt; keiner der Paſſagiere konnte ſich
erinnern, je für ſein Leben gezittert zu haben.
Der Speiſeſaal füllte ſich. Die Stewards mußten jeden Gang
zweimal bringen, auf Faſten folgte nicht zu ſtillender
Heiß=
hunger. Weiß ſchimmerte es auf der Deckpromenade: weiße
Schleier, weiße Jumper, weiße Strandmäntel. Die Hocker an
der Bar ächzten unter der Fülle des Andrangs. Um vier Uhr
wurde die Tanzdiele eröffnet. Ein paar junge Amerikanerinnen
arrangierten das Ballfeſt; im Nu füllte ſich der Saal, und
ſchim=
mernde Geſtalten in Brokat, Gold= und Silberlamé, Crepe
maro=
cain tanzten die letzten New Yorker Tänze.
Dann, an einem lachenden Frühlingsmorgen, glitt der
Dampfer, nun wieder völlig Herr ſeiner Maſchinenkräfte,
ſelbſt=
bewußt im Schmuck ſeiner majeſtätiſchen Rauchfahne an den
weißen Häuſern von Seſtri Ponente vorüber, an den
Wein=
bergen von Voltri und von San Pier d’Arena, hinein in den
Maſtenwald des Hafens von Genua.
Donata brachte es fertig, im Moment der Ankunft Jonny
Adieu zu ſagen. Sie zeigte ihm ein neues Telegramm.
Natür=
lich war es von Cornelius Vandergult: er warte mit Sehnſucht.
Und noch ein anderes: ſeine Mutter, Mrs. Olivia Vandergult,
weile in Rom. Von dort würde ſie am Montag abfahren: nach
Venedig, zur Verlobung ihres Sohnes mit Dina d’Orſay.
Jonny Reimers hatte im Hotel Beau Rivage Wohnung
ge=
nommen, an der Riva degli Schiavoni. Beau Rivage klingt gut
und iſt mittelbürgerlich=farblos: das Gegebene für jemanden, der
nicht den unbedingten Wunſch hat, aufzufallen.
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