Hnzelnummer 10 Pfennige
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de nen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
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zug spreiſes. Beſſellungen und Abbeſiellungen durch
mia” ohne Verbindlichteit für uns. Poſiſchecktonto
Franffurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 80
Montag, den 21. März 1927.
190. Jahrgang
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27 mm brelte Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfg.
Finanz=Alnzeigen 40 Reſchepfg., Rellamezelle (92 mm
breiß 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärto 40 Reichpfg.
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zeille 300 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
4 Dollar — 420 Mard. — Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg. Aufruhr. Streit uſw. erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüſlung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beitreibung fällt ſeder
Naöat weg. Bankkonto: Deuſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Die neue Balkankriſe.
ſallektiv=Demarche der Geſandten Englands
und Jtaliens in Belgrad.
EP. Belgrad, 20. März.
Der italieniſche Geſandte in Belgrad hat vorgeſtern abend
m jugoſlawiſchen Außenminiſterium eine Note überreicht, die
h inhaltlich mit den Noten deckt, die die italieniſche Regierung
London und anderen Hauptſtädten überreichen ließ. Geſtern
urmittag ſtattete der engliſche Geſandte in Belgrad
m Außenmin
fir äibanien. De lagſtenſche Negeuf enlät dal, den
den aggreſſiven Abſichten Jugoſlawiens gegenüber nicht
neu=
ul bleiben könne. In der Note werden zahlreiche Momente
auf=
zählt, die beweiſen ſollen, daß Jugoſlawien eine Offenſive
gen Albanien vorbereite und aktiv die albaniſchen
Revolutio=
rre unterſtütze. Außenminiſter Dr. Peritſch erwiderte dem
eng=
hen und italieniſchen Geſandten, daß die in der italieniſchen
Hte aufgeführten Informationen größtenteils unrichtig ſeien,
id daß Jugoſlawien keinen Anlaß habe, ſich in die inneren
Rgelegenheiten Albaniens einzumiſchen. Die
Kollektiv=
emarche der Geſandten Englands und
Ita=
lens im Außenminiſterium hat in der Belgrader Oeffentlichkeit
niationell gewirkt.
Die Angriffe der italieniſchen Preſſe gegen Jugoſlawien
iben in der Oeffentlichkeit und der politiſchen Welt größte
Ent=
ſtung hervorgerufen. Einſtimmig wird auf die Unhaltbarkeit
i Angaben der italieniſchen Preſſe hingewieſen und betont, daß
in Menſch in Jugoſlawien an Krieg denke. Führende Politiker
ſen vor Preſſevertretern ihrer Erbitterung über die Mittel
43druck, die Italien anwende, um Jugoſlawien politiſch und
rtſchaftlich an die Wand zu drücken. Allgemein wird verſichert,
6 Jugoſlawien keinerlei Vorbereitungen für einen
Angriffs=
ſeg treffe.
tine italieniſche Note auch in Paris überreicht.
EP. Paris, 20. März.
Der italieniſche Botſchafter überreichte geſtern im Quai
Orfay eine Note über die angeblichen ſüdſlawiſchen
Truppen=
hzentrationen an der albaniſchen Grenze und die daraus
ent=
ihende diplomatiſche Spannung zwiſchen Italien und
Süd=
ſwien. Der Text dieſer Note ſtimmt mit dem der bereits in
indon und Berlin überreichten Dokumente überein und wird
a Dienstag im Miniſterrat bekannt gegeben. — Die Agentur
adio bringt eine anſcheinend offiziöſe Mitteilung, in der unter
zugnahme auf die geſtern überreichte italieniſche Note über die
ilitäriſchen Vorbereitungen an der albaniſchen Grenze erklärt
trd, die franzöſiſche Regierung rate weiterhin zur
Zurückhal=
ing und hoffe, daß Italien, wie es einer friedlich geſinnten
Koßmacht zukomme, mit äußerſter Mäßigung vorgehen werde.
Das „Oeuvre” ſchreibt: Frankreich, auf das man in Belgrad
irt, muß Geduld anempfehlen, und England, auf das man in
ſomr hört, muß Ratſchläge zur Mäßigung geben. — Der „Figaro”
füßerte ſich im gleichen Sinne, erklärt jedoch, daß alles das
dauernswerte Ergebnis eines Irrtums ſei, den Frankreich mit
inem Preſtige im Mittelmeer bezahlen werde. Paris und
Lon=
en müſſen ſich verſtändigen, um eine für den Frieden Europas
ffährliche Erregung zu mildern, wo die Agenten der geheimen
käfte die Zeit gefunden haben, ihr verhängnisvolles Werk zu
Aenden.
Die Lage an der füdflawiſch=albaniſchen Grenze.
„Eiornale d’Italia” meldet aus Tirana: Die albaniſche
Re=
erung trifft im Hinblick auf die Vorbereitungen Südſlawiens
ſetteidigungsmaßnahmen. Pläne für eine Zuſammenziehung
on Streitkräften im Norden werden mit Beſchleunigung
ge=
füft. Die Vorbereitungen Südſlawiens treten beſonders
ſüd=
ch von Djakova in Erſcheinung. Sie begannen mit der
angeb=
chen Fahnenflucht von Offizieren, die die Bergbewohner zum
üufſtand und zur Bandenbildung aufreizen. Die ſüdſlawiſche
iegierung ließ an der albaniſchen Grenze ein Plakat anbringen
ſit der Aufforderung an alle Gegner der Regierung von Tirana,
h von der Grenze zu entfernen. Damit will die Regierung
üropa beweiſen, daß ſie alles getan hat, um einen Aufſtand
der einen Marſch von Aufſtändiſchen gegen Tirana zu
ver=
indern.
„Serbiſche Militärkamarilla.”
EP. Rom, 20. März.
In einem aus Belgrad datierten Artikel bezeichnet das „
Gior=
ale d’Italia” die „Serbiſche Militärkamarilla” als
ie Urheberin, der angeblichen italienfeindlichen Bewegung in
äldflawien und der Intrigen gegen Albanien. Es ſeien
die=
iben Kräfte, die bei dem Attentat von Serajewo am
Verke waren. Ihr Zicl ſei angeblich, an der albaniſchen Grenze
ſuen Aufſtand zu inſzenieren, um einen Vorwand zum Einmarſch
Albanien zu gewinnen.
Rußland im Balkankonflikt.
* Riga, 20. März. (Priv.=Tel.)
Die Ereigniſſe auf dem Balkan werden von der
Sowjetregie=
ung mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt. Aus gut
unterrich=
ſeter Quelle verlautet, daß die ſowjetruſſiſche Politik darauf
ge=
ichtet ſei, die Kleine Entente zu zerſtören. Da die Beziehungen
wäſchen der Sowjetregierung und Albanien nach der Ausweiſung
es ruſſiſchen Vertreters in Tirana abgebrochen ſind, beſteht in
Noskau das Beſtreben, wieder zu einem geregelten Verhältnis
M Albanien zu gelangen. Moskau beabſichtigt. in Albanien ſelbſt
in Eegengewicht gegen den italieniſchen Imperialismus zu
haffen, der die Türkei und Jugoſlawien bedroht, da dies zwei
ander ſind, an denen, wie in Moskau betont wird, die Sowjet=
Mion im Augenblick das größte Intereſſe habe.
Vom Tage.
Der frühere Reichsinnenminiſter Dr. Külz hat den ihm angebote=
Poſten als Reichskommiſſar für die Internationale
Preſſeausſtellung in Köln angenommen. Er wird in nächſter
Zeit ſeine Tätigkeit als Reichskommiſſar aufnehmen.
Die Kölner Frühjahrsmeſſe (6. Kölner Meſſe) iſt am
Sonntag vormittag eröffnet worden.
Die ungariſch=tſchechoſlowakiſchen
Handelsver=
tragsverhandlungen ſind abgeſchloſſen worden.
Nach Meldungen aus Belgrad wird dort in Kürze eine
Re=
gierungsumbildung erwartet. Man glaubt, daß die ſtärkſten
Parteien des Landes ein Konzentrationskabinett bilden
werden.
Die Pariſer bulgariſche Geſandtſchaft dementiert
eine aus Belgrad ſtammende Nachricht, nach der die bulgariſche Regie= Deutlichkeit. Die gleiche Sozialdemokratie will jetzt durch ihr
rung ein Militärabkommen mit Italien vorbereinet habe.
Der Präſident der franzöſiſchen Republik,
dreitägigen Aufenthalt in London vom 16—18. Mai
an=
genommen.
Die Verteidigungslinie der Schantung=Truppen
an der Front vor Sungkiang iſt durchbrochen. Die Nordarmee
zieht ſich im der Richtung nach Schanghai zurück.
Frankreichs Kolonial=Skandal
Die Affäre Sabatier. — Die Regierung Herr der Lage.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 20. März.
Der letzte Int=rpellationstag in der franzöſiſchen Kammer
hat eine durchaus neue Note in die ſeit langem ruhende
fran=
zöſiſche Innenpolitik gebracht. Von einem Teil der
Rech=
ten wurde ein heftiger Angriff gegen die Regierung
unternommen, und vielleicht noch mehr gegen den
Kolo=
nialminiſter. Die Interpellation des Deputierten Outrey,
der übrigens früher Vizegouverneur in Indochina war, befaßte
ſich mit den „kolonialen Skandalaffären‟. Er bekämpfte gewiſſe
Mißbräuche in Indochina und hat dadurch zu äußerſt heftigen
Auseinanderſetzungen in der Kammer Anlaß gegeben. Die Sitzung
— es wurde bei dieſer Gelegenheit auch über den Finanzfkandal
Rochette eine Interpellation eingebracht — gehört entſchieden zu
den häßlichſten und peinlichſten, welche die franzöſiſche Kammer
ſeit langer Zeit gefehen hat. Schon ſeit langem prallte die Rechte
mit der Linken nicht ſo heftig zuſammen und auch die Zeitungen
aller Parteiſchattierungen laſſen, was die Energie und Heftigkeit
der Ausdrücke betrifft, nichts zu wünſchen übrig.
Der Hintergrund der ganzen Angelegenheit erſcheint ſehr
dunkel, denn in der Debatte haben neben den ſachlichen auch
perſönliche und politiſche Motive eine hervorragende Rolle
ge=
ſpielt. Der Deputierte Outrey hat einen hohen Beamten in
Indochina namens Sabatier anläßlich eines Vorſchlages, ihn
mit dem Kreuz der Ehrenlegion auszuzeichnen, einer Reihe von
häßlichen Atrozitäten und Mißbräuchen beſchuldigt. Gleichzeitig
hat er den Generalgouverneur von Indochina, Parenne, für die
anarchiſchen innen= und finanzpolitiſchen Zuſtände in Indochina
verantwortlich gemacht. Es handelt ſich hier um rieſige finanzielle
Intereſſen. Es iſt verſtändlich, daß die öffentliche Meinung in
Frankreich aus dieſem Anlaß ſehr heftig aufgewühlt wurde.
Es iſt zur Stunde noch unmöglich, ein klares Bild über die
Bedeutung und Entwicklung dieſer Angelegenheit zu geben. Das
eine läßt ſich aber feſtſtellen, daß es der Regierung gelungen iſt,
Herr der Lage zu bleiben. Das geht nicht nur aus dem ſtarken
Vertrauensbotum hervor.
Rechte und Linke haben ſich bekämpft, und die Regierung iſt
als Sieger aus dem Kampfe hervorgegangen. Sogar die Läge
Kommuniſten heftig exponierten, iſt feſter geworden. Denn
ſchließlich verſuchte jeder, ſchon um das Preſtige franzöſiſcher
fortſetzen werden, noch ſehr heikle Situationen entſtehen. Der über 50 Jahre vorhanden, die jedoch auf Grund des Reichs=
Regierung gelang es, neutrale Haltung zu wahren; das iſt der
Grund ihres Sieges. Sollten ſich aber die Angriffe wiederholen,
ſo wird ſie ſchwerlich bei ihrer jetzigen Taktik bleiben können.
Eine „Warnung” des Fascismus.
EP. Rom, 20. März.
Unter dem Titel „Warnung” veröffentlicht das fasciſtiſche
Verordnungsblatt folgende, offenbar von Muſſolini ſelbſt
ſtam=
mende Note: Mit unbedingter Ruhe verfolgt das fasciſtiſche
Italien die Hetze der ſerbiſchen Militärkamarilla,
an deren Spitze einige unberechenbare und von großen Plänen
eingenommene Leute ſtehen. Seiner Kraft und ſeines Rechtes
bewußt, hat Italien ſeine Kaltblütigkeit nicht verloren und wird leuchtet: Deutſchlands Kohlenverbrauch iſt im Jahre 1926 mit
ſie nicht verlieren. Mit der gleichen Kaltblütigkeit betrachtet
Italien die Solidaritätsbezeugungen und weiß, woher Belgrad
Hilfe und Rat holt. Ganz mit ſeinem wirtſchaftlichen
Wieder=
aufbau und den gewaltigen Anſtrengungen zur Schaffung des ben; in beiden Fällen iſt hierbei das jetzige deutſche
Wirtſchafts=
neuen Regimes beſchäftigt, beabſichtigt das fasciſtiſche Italien,
in keiner Weiſe den europäiſchen Frieden zu ſtören. Die ganze
Welt weiß das, aber die ganze Welt muß auch wiſſen, fahr einer Verkürzung der Schichtzeit im Bergbau unter Tage
daß das fasciſtiſche Italien keine Drohungen,
Erpreſſungen und Attentate dulden wird. Nach= haben mit Recht darauf hingewieſen, daß die Verkürzung der
mit nutzloſen Worten auf dieſes Argument zurückkommen, und
unſer Loſungswort bleibt: „Im Stillen handeln.”
Erneutes ſüdſlawiſches Oementi.
ren, daß die vom römiſchen „Giornale d’Italia”
veröffentlich=
ten Nachrichten über angebliche militäriſche Vorbereitungen ſchaft führen. Selbſt wenn es auf dieſe Weiſe gelingen ſollte,
Südſlawiens an der albaniſchen und italieniſchen Grenze, ſowie, die bisherige Leiſtung beizubehalten, ſo bedingt die Verzinſung
die offenbar aus gleicher Quelle ſtammende Juformation der
Londoner „Times” über angebliche Abſichten Südſlawiens, einen
Staatsſtreich in Albanien herbeizuführen und die gegenwärtige
Regierung von Tirang zu ſtürzen, in allen Stücken erfunden ſind.
Zum Kampf um die Arbeitszeit.
Von
Dr. Wilhelm Mollat.
Der Zuſammenbruch von Währung und Wirtſchaft am Ende
des Jahres 1923 hatte die Erkenntnis zu einer allgemeinen
ge=
macht, daß Steigerung der Gütererzeugung, Ausnutzung der
tech=
niſchen Errungenſchaften bei organiſatoriſcher Verbeſſerung der
Wirtſchaft und Beſeitigung des ſchematiſchen
Achtſtunden=
tages in unlöslichem Zuſammenhange miteinander ſtehen. Das
am 5. Oktober 1923 getroffene Abkommen der Regierungsparteien
— unter Mitwirkung der Sozialdemokratie — mit der
Reichs=
regierung kennzeichnet dieſe Verbundenheit mit beachtenswerter
Arbeitszeitnotgeſetz alle Folgerungen, die aus dieſer Erkenntnis
in der Arbeitszeitverordnung vom 23. Dezember 1923 gezogen
Doumergue, hat die Einladung des engliſchen Königs zu einem worden ſind, beſeitigen. Bei dieſer Sachlage bedarf es keiner
Begründung, daß die Kreiſe um den „Vorwärts” es nicht gerade
als angenehm empfinden, wenn ihnen vom „Deutſchen” dem
Blatt der chriſtlichen Gewerkſchaften, ihre jetzige, von
Agitations=
gründen beſtimmte radikale politiſche Haltung in der
Arbeitszeit=
frage vorgeworfen wird.
Die Einbringung des Arbeitsſchutzgeſetzes durch die
Reichs=
regierung in Verbindung mit dem zu erwartenden
Bergarbeits=
geſetz, welche die endgültige Regelung der Arbeitszeit in
Deutſch=
land bringen werden, müßte Grund genug ſein, der
Notgeſetz=
gebung auf dieſem Gebiet ein Ende zu ſetzen, ſchon um die
dau=
ernde Beunruhigung der Wirtſchaft zu vermeiden. Denn der
rein parteipolitiſch=gewerkſchaftliche Vorſtoß der
Sozialdemo=
kratie, der die Regierung leider zur Einbringung des
Arbeitszeit=
notgeſetzes veranlaßt hat, bildet nur ein Glied in der Kette von
Kampfmaßnahmen, die den Endkampf um die Regelung der
Arbeitszeit im Arbeitsſchutzgeſetz einleiten. Auf der ganzen
Linie verſucht die Sozialdemokratie — diesmal im Gegenſatz zum
5. Oktober 1923 in der Oppoſition —, die Grundlagen des
müh=
ſam durchgeführten Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft nach der
Kataſtrophe des Jahres 1923 zu erſchüttern. Ihr Initiativantrag
mit dem Entwurf eines Notgeſetzes zur Verkürzung der
Arbeits=
zeit hat dasſelbe Ziel wie die Auseinanderſetzungen, welche in
einzelnen Induſtriezweigen und =Bezirken durch die Kündigung
der Arbeitszeitregelungen entfacht werden: Beſeitigung der
Mehr=
arbeit, Rückkehr zum ſchematiſchen Achtſtundentag, in deſſen
Ge=
folge Kampf um die Siebenſtundenſchicht im Bergbau unter Tage.
Für die Agitation der Sozialdemokratie bildete das „
Ueber=
ſchichtenunweſen” im Bergbau den erſten willkommenen Anlaß.
Beſonders der Ruhrbergbau war ſcharfen Angriffen ausgeſetzt,
weil er — ſo wurde behauptet — ſeine Produktion durch ein
Uebermaß von Ueberſchichten zu ſteigern ſuchte, um den erhöhten
Anforderungen gerecht zu werden, die infolge des engliſchen
Streiks an ihn geſtellt wurden, während andererſeits
Zehn=
tauſende von Bergarbeitern arbeitslos ſeien. Dieſe Vorwürfe
ſind reſtlos zuſammengebrochen. Die im rheiniſch=weſtfäliſchen
Steinkohlenbergbau verfahrenen Ueberſchichten, die im
Durch=
ſchnitt der Geſamtbelegſchaft noch nicht einmal das Maß der
gleichzeitig gezählten Krankfeierſchichten erreichen, haben es allein
möglich gemacht, die notwendige Produktionsſteigerung
herbei=
zuführen; daß die Förderung des Ruhrgebiets im vergangenen
Jahre hinter derjenigen des Jahres 1913 um mehr als 2
Mil=
lionen Tonnen zurückgeblieben iſt, ſoll nur beiläufig erwähnt
werden. Wie ſteht es jedoch mit der Einſtellung erwerbsloſer
Bergarbeiter? Mehr als eine halbe Million Feierſchichten im
April 1926 zeigen, daß die um etwa 20 000 Mann zu große
Beleg=
ſchaft nicht ausgenutzt werden konnte. Mit dem engliſchen
Koh=
lenſtreik ſetzte eine Vermehrung der Belegſchaft, bis jetzt um
mehr als 50 000 Mann, ein, der durch das Fehlen gelernter
Berg=
des Generalgouverneurs Varenne, für den ſich Sozialiſten und arbeiter eine Grenze geſetzt iſt. Nur 500 vollarbeitsfähige Hauer
ſind arbeitslos, die, ſoweit ſie überhaupt ernſtlich arbeitswillig
ſind, wegen der Unmöglichkeit der Umſiedlung auf den jetzt in
Kolonialpolitik zu retten, Oel auf die Wellen zu gießen. Und Betrieb befindlichen Gruben nicht angelegt werden können. Im
dennoch können, wenn ſich die Angriffe auf die Kolonialpolitik übrigen ſind allerdings Tanſende von vollarbeitsfähigen Hauern
knappſchaftsgeſetzes die Alterspenſion erhalten; ſie können in der
Kohlengewinnung, ihrer früheren Tätigkeit, nicht weiter
beſchäf=
tigt werden, wenn ſie nach den Beſtimmungen des
Reichsknapp=
ſchaftsgeſetzes nicht ihrer Rente verluſtig gehen wollen. In den
übrigen Induſtrien, in denen angeblich überlange Arbeitszeiten
herrſchen ſollten, hat die bekannte Erhebung der
Reichsarbeits=
verwaltung ebenfalls gezeigt, daß die Behauptungen der
Gewerk=
ſchaften unberechtigt ſind.
Die Frage, ob die deutſche Wirtſchaft eine Verkürzung der
Arbeitszeit vertragen kann, iſt zu verneinen. Auch der
optimiſti=
ſche Beurteiler der Konjunktur kommt um eine Zahl nicht
herum, welche die Lage der geſamten Wirtſchaft blitzartig be=
130,8 Millionen Tonnen (alle Brennſtoffe auf Steinkohle
um=
gerechnet) um mehr als 17 Millionen Tonnen hinter dem
Ver=
brauch des Jahres 1913 (147,9 Millionen Tonnen)
zurückgeblie=
gebiet zugrunde gelegt. Die Verkürzung der Arbeitszeit im
ober=
ſchleſiſchen Steinkohlenbergbau zwingt dazu, ſchon jetzt die
Ge=
herauszuſtellen. Die Vertreter des oberſchleſiſchen Bergbaues
dem dies ein für allemal feſtgeſtellt iſt, werden wir nicht mehr / Schichtzeit unter Tage um eine halbe Stunde auf nunmehr acht
Stunden nicht ohne nachteilige Folgen für das Revier bleiben
kann. Eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes wird hierdurch nicht
eintreten. Im Gegenteil: die Werke werden alles tun müſſen,
um eine Leiſtungsverminderung durch weitere Mechaniſierung
der Betriebe und durch Rationaliſierungsmaßnahmen nach Mög=
Die Agentur Avala meldet: Wir ſind ermächtigt, zu erklä= lichkeit zu vermeiden; dies wird, wie mit ziemlicher Sicherbeit
angenommen werden kann, zu einer Verringerung der Beleg=
und Tilgung der Mittel für neu aufzubauende Maſchinen uſw.
eine Erhöhung der Selbſtkoſten. Dieſe Selbſtkoſtenſteigerung iſt
um ſo bedenklicher anzuſehen, als ſie in einem Augenblick
ein=
tritt, in dem die engliſche Konkurrenz ihre Stellung auf dem
Seite 2
Montag, den 21. März 1927
Nummer 80
europäiſchen Kohlemmarkt in einem mit großer Energie
begonne=
nen Wettbewerbskampf wieder zu erobern ſucht und das
Ergeb=
nis der deutſch=polniſchen Verhandlungen über die Höhe des
Ein=
fuhrkontingents von polniſcher Kohle noch nicht überſehen
wer=
den kann.
Es bedarf kaum einer Hervorhebung, daß die Verkürzung der
Arbeitszeit für die übrigen Bergbaubezirke ebenfalls untragbar
iſt. Man muß ſich bei der Beurteilung dieſer Fragen daran
er=
innern, wie ſich die Verkürzung der Schichtdauer unter Tage nach
dem Kriege im deutſchen Bergbau ausgewirkt hat. Einige
Zah=
len aus dem Ruhrbergbau als dem größten deutſchen
Kohlen=
bezirk mögen als Beleg dienen: die Schichtdauer unter Tage
be=
trug vor dem Kriege 8½ Stunden; ſie wurde im November 1918
auf 8 Stunden, im April 1919 auf 7 Stunden herabgeſetzt. Die
Siebenſtundenſchicht unter Tage beſtand bis zum 10. Dezember
1923. An dieſem Tage wurde durch eine Vereinbarung zwiſchen
Arbeitgebern und Arbeitnehmern die cchtſtündige Schichtzeit
feſt=
gelegt. Infolge der Verkürzung der Arbeitszeit mußte die
berg=
männiſche Belegſchaft, die im Jahre 1913 402 559 Mann betrug,
im Jahre 1922 auf 516866 Mann gefteigert werden. Trotzdem
war es nicht möglich, die Förderung auch nur annähernd auf der
Höhe der Vorkriegszeit zu erhalten. Sie ſank im Jahre 1922 auf
97,5 Millionen Tonnen gegen 114,5 im Jahre 1913. Hierbei iſt
zu berückſichtigen, daß das Jahr 1922 gegenüber den erſten
Nach=
kriegsjahren bereits weſentlich beruhigtere Verhältniſſe
aufzu=
weiſen hatte. Die volle Auswirkung der Arbeitszeitverkürzung
auf Produktionskoſten, Abſatz und Kohlenpreis ließ die
Infla=
tion nicht in Erſcheinung treten.
Dieſe Spuren ſollten ſchrecken, vor allem in einem Zeitpunkt,
in dem der engliſche Kohlenbergbau neue Arbeitsabkommen
ab=
geſchloſſen hat und insbeſondere eine Verlängerung der
Arbeits=
zeit durchführt, die nach den Angaben des Inſtituts für
Konjunk=
turforſchung eine Erſparnis von 3,3 Schilling je Tonne bewirken.
Die Arbeitszeit in den meiſten engliſchen Ausfuhrbezirken iſt
heute eine halbe Stunde länger als diejenige im deutſchen
Berg=
bau. Man wird unter dieſen Umſtänden auch die bei der
Be=
ratung des Bergetats im Preußiſchen Landtag geſtellten Anträge,
welche das Preußiſche Staatsminiſterium zu einer Einwirkung
auf die Reichsregierung veranlaſſen wollen, im Arbeitsſchutz= und
im Bergarbeitsgeſetz die Schichtzeit im Bergbau unter Tage auf
7. Stunden und über Tage auf 8 Stunden feſtzulegen als das
werten, was ſie ſind: parteipolitiſch=agitatoriſche Maßnahmen,
denen ſchon aus dem Grunde keine Bedeutung beigemeſſen
wer=
den darf, weil die letzten Leidtragenden bei ihrer ernſthaften
Durchführung die Arbeiter ſelbſt ſein würden.
Die 60=Jahrfeier
der Nationalliberalen Partei.
Gedächtnisfeier am Bennigſen=Denkmal
in Hannover.
Hannover, 20. März.
Im Rahmen der 60=Jahr=Feier der Nationalliberalen Partei
fand heute mittag am Bennigſen=Denkmal in Hannover die
Ge=
dächtnisfeier für den Gründer der Partei v. Bennigſen ſtatt.
Dazu hatten ſich mehrere tauſend Perſonen eingefunden. Um
12 Uhr begann die Feier mit dem feierlichen Glockengeläute der
Marktkirche. Die Fahnenkompagnie der volksparteilichen Jugend
gruppierte ſich um das Denkmal, das mit zahlreichen Kränzen
in den Farben ſchwarz=weiß=rot geſchmückt war. Reichstagsabg.
Albrecht hielt die Gedächtnisrede, in der er das Wirken
Bennig=
ſens als des erfolgreichen Wegbereiters für Deutſchlands
Ein=
heit und Freiheit umriß und die nationale Arbeit der Partei in
dem 1871 endlich entſtandenen geeinten Deutſchland würdigte.
Zu den Problemen der Gegenwart überleitend, führte der Redner
dabei u. a. aus: Das Erbe Bennigſens haben ſeine Nachfolger
treu behütet. In ſchwerſter Zeit hat Dr. Streſemann das Steuer
ergriffen und zugleich mit unſerem Parteiſchiff auch das
Reichs=
ſchiff hervorragend geführt. Daß er in der wildeſten Inflation
die Zügel feſthielt, daß er den Ruhrkampf abbrach, die rheiniſche
Bevölkerung ſtützte und Reichswehr nach Sachſen einmarſchieren
ließ, das ganze Reich beruhigte, wird ihm in der Geſchichte nicht
vergeſſen werden. Auch jetzt kommt er aus Genf zu uns nicht
mit leeren Händen, ſondern bringt uns die Befreiung der Saar
von franzöſiſcher Beſetzung nach einer kurzen, feſt vereinbarten
Friſt. Wir haben keinen ſehnlicheren Wunſch, als daß Dr.
Streſemann dem Reiche und unſerer Partei als Führer noch
lange erhalten bleibt. Der gemeinſame Geſang des Deutſchland=
Liedes ſchloß die erhebende Feier.
Aus der Landeshauptſiadi
Darmſtadt, 21. März.
Heſſiſcher Sängerbund.
Im Bahnhofshotel zu Darmſtadt fand am Samstag eine Tagung
des Muſikausſchuſſes unter dem Vorſitz des Bundesvorſitzenden
Oberreg.=Rat Dr. Siegert ſtatt. Vor Eintritt in die Tagesordnung
gedachte der Vorſitzende mit ehrenden Worten des vor kurzem
ver=
ſtorbenen Mitgliedes Lehrer Weiß, Neckarſteinach. Der
Muſik=
ausſchuß wählte ſodann din Landeschormeiſter des Heſſiſchen
Sänger=
bundes, und zwar fiel die Wahl einſtimmig auf den bewährten Leiter
der großen Bundes=Maſſenchöre auf dem 1. Bundesfeſt in Mainz,
Kapell— Otto Ncumann, Mainz. Der Muſikausſchuß beſchäftigte
ſich ſodann mit der Aufſtellung eines Arbeitsprogrammes für den
Bund und ſeine Vereine, und beabſichtigt, regelmäßige Sitzungen
ab=
zuhalten, in denen Refcrate über alle wichtigen Fragen der
geſang=
lichen Vereinsarbeit übernommen und beſprochen werden ſollen.
Zu=
nächſt ſind folgende Referate vorgeſeben: 1. Die Einrichtung von
Kreisliedertagen: Muſikdivektor Döbert, Bensheim; 2. Die
Geſangs=
wettſtreite: Kapellmeiſter Naumann, Mainz, und Muſikdirektor Knettel,
Bingen; 3. Wie kann der Schulgefang dem Chorgeſang der Vereine
Vorarbeit leiſten? Studienrat Kuhn, Friedberg und Stadtrat
Bech=
tolsheimer, Bad=Nauheim; 4. Die Auswahl von Maſſenchören,
Kapell=
meiſter Naumann. Weiter behandelte der Muſikausſchuß die
Umgeſtal=
tung der Sängerwarte und wählte nach eingehender Ausſprache eine
Kommiſſion, die in der nächſten Sitzung entſprechende Vorſchläge machen
ſoll. Zur Frage des „Heſſiſchen Sängerſpruchs” beſchloß der
Muſik=
ausſcuß, das in der nächſten Sitzung eine Reihe von anderen
Ver=
tonungen, die ſ. Zt. bei der Auswahl in der engeren Wahl waven, von
Darmſtädter Vereinen vorgeſungen werden ſoll, da hierbei die
Geeignet=
heit für unſere Zwecke am beſten beurteilt werden könne. Weiter
wurde beſchloſſen, dem Bundesvorſtand die Ehrung langjähriger
Diri=
genten vorzuſchlagen. Ueber die Art dieſer Ehrungen und wann dieſe
Ekrungen erfolgen ſollen, werden ſich die Mitglieder in der nächſten
Sitzung ausſprechen. Unter „Verſchiedenes” wurde endlich noch die
Abhaltung von Vorträgen anerkannter Fachleute und der Erlaß von
Preisausſchreiben in Ausſicht genommen. Die nächſte Sitzung iſt für
den 23. April vorgeſehen.
— Ernannt wurde: am 28. Februar: der Polizeiwachtmeiſter Karl
Konrad zu Offenbach und der Polizeioberaſſiſtent Franz
Kowal=
lick zu Offenbach zu Kriminalwachtmeiſtern mit Wirkung vom
1. Februar 1927.
— Namensänderungen. Freiherrn Auguſt von Oetinger hier
und ſeiner Ehefrau Margaretha geb. von Schroeder ſowie den Kindern
Felicitas und Eliſabeth wurde vom Miniſterium geſtattet, ihrem
ſeit=
herigen Familiennamen in Zukunft den Zuſatz „Barkhaus=Wieſenhütten”
anzufügen.
— Hefſiſches Landestheater. Heute beginnt an der Tageskaſſe des
Kleinen Hauſes der Vorverkauf für Mieter zu dem Gaſtſpiel von Käthe
Dorſch mit Enſemble am Freitag, den 25. März, und wird morgen
Dienstag fortgeſetzt.
Im Großen Haus findet heute abend 8 Uhr das letzte
Volks=
konzert mit folgendem Programm ſtatt: Schubert: H=Moll=Sinfonie
(unvollendete) und Ballettmuſik zu „Roſamunde”; Schumann: „
Frauen=
liebe und =leben” (Margarete Albrecht); MendelsſohnBartholdy: Vier
Stücke aus der Muſik zu Shakeſpeares „Sommernachtstraum”
— Religionswiffenſchaftlicher Vortrag. Auf den Vortrag, den Pfr.
Lie. Jahn=Berlin heute abend im Feſtſaal des Gymnaſiums (
Karl=
ſtraße 2) halten wird, wird nochmals hingewieſen mit dem Bemerken,
daß Karten zu 1 Mk. und zu 50 Pfg. auch an der Abendkaſſe zu
er=
halten ſind.
— Landwirtſchaftliches Kränzchen, Darmſtadt. Herr Profeſſor Dr.
Biedenkopf hielt über „Leiſtungslöhne in der
Land=
wirtſchaft” einen Vortrag, der im Hotel „Prinz Heinrich”
ſtatt=
fand. Der Redner führte aus, daß durch die Tariflöhne dem Lohnkampf
ein Teil ſeiner Schärfe genommen ſei. Sie führten aber mehr zur
Gleichförmigkeit der Löhne bei tüchtigen und undichtigen Arbeitern.
Er wirft alsdann die Frage auf: Wie kann man in der Landwirtſchaft
die Leiſtungen der Arbeiter erhöhen? Hier empfiehlt er das Taylor=
Syſtem. Der Gegenſatz von Arbeiter und Arbeitgeber fei nur ein
fcheinbarer. Der Grundgedanke des Tahlor=Syſtems ſei die Peufum=
Idee. Zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft beſteht aber bei den
Arbeitern ein weſentlicher Unterſchied. Die Aufſtellung der Arbeiter
könne in der Landwirtſchaft in Gruppen, Rotten, Kolonnen und einzeln
erfolgen. Der Redner verbreitet ſich alsdann des näheren über die
Auf=
ſtellung der Arbeiter in den einzelnen Abteilungen, um alsdann auf die
Leiſtungslöhne überzugehen. Hier unverſcheidet er zwiſchen Akkord=,
Prämien= und Prämienpenſumlohn. Der Vortrag brachte für die
Zu=
hörer ſehr viel Neues auf dem Gebiete über die Leiſtungslöhne in der
Landwirtſchaft.
— Merkmale der falſchen Rentenbankſcha ie zu 5 Rentenmark. Das
Falſchſtück iſt eine auf getvöhnlichem Papier ohne Waſſerzeichen und
Faſern durch Handzeichnung hergeſtellte Nachbildung. Die Riffelung iſt
durch dicht nebeneinander ſtehende Knifflinien nachgeahmt. Der
Trocken=
ſtempel fehlt. In dem dafür vorgeſehenen kreisförmigen Raum
befin=
den ſich Ritz= und Kniffſtellen. Die Faſern ſind durch farbige Stiche
vorgetäuſcht. Das Untergrundmuſter iſt mit Paſtellſtift und Tuſche roh
wiedergegeben. Das Bildnis und die Verzierungen der Vorder= und
Rückſeite weichen ſowohl zeichneriſch als auch in der Farbgebung ſtart
von denen der echten Scheine ab und ſind mit Waſſerfarbe ausgeführt.
Für die Beſchriftung iſt ſchwarze Ausziehtuſche verwendet worden. Die
mit rote Tinte oder Tuſche angebrachten Nummern fallen durch die
häufige Verwendung der Ziffer „7” auf, daneben werden meiſtens die
Zahlen 3, 4 und 5 benutzt.
Wege zu Kraft und Schönheit.
Im Kleinen Haus lief geſtern erſtmalig ein neuer Film.
der unter dem Titel „Wege zu Kraft und Schönheit” die zu derr
Ertüchtigung des Menſchen unerläßliche Gymnaſtik in allenn
Variationen propagiert. Es iſt ein Tendenzfilm, aber ein
ſehr=
geſchickter und in ſeiner Propaganda ſehr wirkſamer Film. Vom
dem Grundſatz ausgehend, daß nach dem Wegfall der
militä-
riſchen Erziehung in erſter Linie der Sport die Aufgabe dess
körperlichen ſtraffen Trainings vor allem der Jugend zu
über=
nehmen hat, wird durch zahlreiche lebendige und ſchöne Bildem
gezeigt, wie Gymnaſtik und Sport ſchon im Säuglingsalter be= ſollen und bis ins Greiſenalter hinein anhalten ſollen.
Vom Säuglingsturnen über Freiluftübungen ſchwächlicher und
kranker Kinder zum Turnen und zum Tanz, zur Leichtathletik!
und zu den ſportlichen Hausübungen, die ohne Ausgaben und
Geräte jedermann ausführen kann, werden durch Beiſpiel uns
Gegenbeiſpiel Bilder gezeigt, die beweiſen ſollen und auch be=, daß der gymnaſtiſch durchgebildete Körper viel längem
ſeine jugendliche Elaftizität behält als der entweder leichtſinnigy
vernachläſſigte, oder durch harte Berufsarbeit frühzeitig
zer=
mürbte Menſch. In der Reihe dieſer Szenenbilder werden die
Grundlagen aller bekannten Gymnaſtikſchulen gezeigt und
da=
neben Turnen, Leichtathletik und Tanz. — Ein einleitender Vor
trag von Dr. Laven, dem Mitarbeiter des Rundfunkſenders=
Frankfurt a. M. über moderne Körperkultur, führt in das
Ver=
ſtändnis der nachfolgenden Bilder gut ein.
— „Kirche — Geiſtesfreiheit” Ueber dieſes Thema ſpricht am
Diens=
tag, den 22. März, abends 8 Uhr, im Gartenſaal des Städtiſchen
Saall=
baues in einer öffentlichen Kundgebung Herr Aſſeſſor Erich Schramm
aus Offenbach. Freigeiftige Männer und Frauen erſch int alle in dieſem
von der Arbeitsgemeinſchaft freigeiſtiger Verbände Darmſtadts
einbe=
rufenen Verſammlung. Der Eintritt iſt frei. (Siehe Anzeige.
— Krüppelheim=Baulotterie. Bei der General=Losvertriebsſtelle, dem
Beamtenbank Darmſtadt, gehen täglich eine Reihe von ſchriftlichen
Wünſchen ein, die beſtimmte Losnummern erbitten. So zum
Beiſpie=
werden z=mal nur Losnummern mit mindeſtens einer 7, weiter
ſolche=
deren Querſumme unbedingt durch 3 teilbar ſein muß, wieder andere
die mit 13 anfangen oder enden müſſen, ein Beweis dafür, daß nick)
alle die Zahl 13 als Unglückszahl anſehen, verlangt. Ein paar gam
Geſcheite rechnen, rechnen und rechnen: Geburtsdatum und
Geburts=
datum von „Ihr” mal der heiligen Zahl ſieben, wieder ein andere;
zieht die Wurzel aus dem Geburtsdatum ſeiner Schwiegermutter me
13 . . . und ſo könnte man noch Spalten füllen. Und alle wollen wi
ſen, wo ſie gerade dieſe Nummer kaufen können. Seither konnten de
Meiſten entſprechende Antworten zugeſchickt werden, aber jetzt wir:
es von Tag zu Tag ſchwieriger, da der Losverkauf Dimenſionen
angs=
nommen hat, daß zumeiſt die gewünſchten Nummern bereits in andere
Händen ſind. Aber dennoch wird möglichſt jeder Punſch erfüllt, ſc
lange es geht. Täglich laufen aber auch Meldungen „ausverkauft” etz
ſodaß es für die Säumigen nun höchſte Zeit wird, ſich mit Loſen eir
zudechen. Außerdem rückt mit jedem Tag der Ziehungstermin arm
7 April näher, und ſchon jetzt werden vom Lande die unverkauften
Loſe für den geſteigerten Bedarf in den Städten eingefordert, und auch
hierbei kommen eine Menge Meldungen, wonach alle Loſe ausverkau5.
ſind, und unverkaufte alſo nicht mehr zurückgeſchickt werden können
Ende dieſes Monats wird der Losverkauf auf dem Lande ganz
eir=
geſtellt, ſodaß danach alſo nur noch Loſe in den Städten zu haben ſinn
An Alle ergeht nun nochmals die herzliche Bitte: Kauft Loſe de
Krüppelheim=Baulotterie und helft ſo dieſen unglücklichen Menſchenkir
dern als Dank dafür, daß Ihr geſunde Kinder habt!
ODOL
ein Weines Mot-abet eine aiche Dcke.
ODOLI
Das haidumesch uvelkammene anfesentiocke
Mundesrassen ds weinst und desinfie it
Ihren Mund. und. Ihre Kahne gundlich
aund nacbkattzg. Gowibungt Ihnen
einen geinen Proch-dustanden Mem.
Mar 14
29
UUZ
*
* Morgenmuſik.
Eine Beines=Schülerin, Frl. Helene Kühling aus Baſel,
fang geſtern früh im Muſikvereinsſaal. Sie ſang nicht weniger
wie 21 Lieder. Sie iſt, wie geſagt, Beines=Schülerin, verſteht
alſo zu ſingen. Die Stimme iſt gar nicht übermäßig ſtark, gar
nicht übermäßig umfangreich, aber wohltönend, ſorgſamſt
ge=
bildet und gepflegt, die Ausſprache (bei einer Schweizerin
dop=
pelt anerkennenswert) muſterhaft deutlich, mit Ausnahme
viel=
leicht einiger Endkonſonanten; was aber das Erfreulichſte iſt:
ihr Sopran dient ihr nicht nur zum Schönſingen, ſondern ſie
weiß mit ihm Wirkungen beſeelten Vortrages zu erzielen, die
den Darbietungen erſt eigentlich zum Wert verhelfen. Aus ihren
Leiſtungen ſprechen Kultur (nicht nur Geſangskultur) und reiches
muſikaliſches Empfinden. Sie ſang eine ganze Reihe Wolf=
Lieder, und überall, wo der Stimmungsgehalt der Muſik ihrer
inneren Veranlagung entſprach, kam etwas Ganzes zuſtande
Das Sanfte, Maßvolle, in Trauer und Scherz, das Weiche, ſich
Schmiegende, Träumende, das iſt ihre Welt, und auf die junge
Sängerin paſſen nicht übel die Worte eines von ihr geſungenen
Wolf=Liedes „Auch kleine Dinge können uns entzücken‟. Sie
ſang auch vier Lieder von dem Freiburger J. Weismann,
dar=
unter ein ganz reizendes, volksliedartiges und mit Recht
be=
klatſchtes Liedchen „Gleich und Gleich”, von Volkmar Andreae
das ernſte „Gebet der Schiffer” und von Arnold Mendelsſohn
zwei bekannte und immer wieder willkommene Lieder „Dem
Töch=
terchen zum Geburtstag” und „Nahender Frühling”. Es folgten
R. Trunks (dem jetzt in Köln wirkenden
Männergeſangvereins=
dirigenten) „Winter” und „Die Allee”, das erſte wertvoll, das
zweite weniger, daher dem Publikum anſcheinend beſonders
an=
genehm, was die Sängerin veranlaßte, zum Schluß des
Kon=
zertes das Lied zu wiederholen, eine Ehre, die ein Lied von
Schlageter „Im Nebel” mehr verdient hätte. Es war dies nicht
nur das Beſte unter den drei Schlageter=Liedern (wie wir hören,
iſt dies ein jung verſtorbener, ſicher hochbegabter Schweizer
Komponiſt), weit beſſer als deſſen zum Schluß geſungenes „In
der Frühe” dem Hugo Wolfs Vertonung in jeder Hinſicht den
Nang abläuft, ſondern war auch eine der beſten Gaben der
Sän=
gerin, die verſtand, die eigenartig beklommene Stimmung dieſes
Liedes ganz auszuſchöpfen. Frl. Kühling kann mit ihrem Erfolg
wohl zufrieden ſein; nachdem ſie Befangenheit, die zu Anfang
Stimme und Vortrag da und dort hemmte, überwunden hatte,
verſtand ſie das den Saal füllende Publikum zu feſſeln und zu
gewinnen, Beifall und Blumen waren der Lohn. Dieſer Bei=
fall übertrug ſich mit Recht auf den hochbegabten Begleiter Otto
Braun der ſeine Befähigung als Komponiſt in einem Konzert
in der Schloßkirche jüngſt erwies und deſſen Befähigung zum
Begleiten, das mehr ſein will als nur Klavierſpielen, nicht
ge=
ringer zu ſein ſcheint.
O.
*Frankfurter Muſikbrief.
Man hat die „Elektra” von Richard Strauß neu
einſtu=
diert — ein Werk, das in der Muſikgeſchichte und in der
Entwick=
lung ſeines Komponiſten etwas ganz Beſonderes bedeutet. Die
griechiſche Elektra=Tragödie iſt eines der herrlichſten Werke der
Literaturgeſchichte, von einer derartig erhabenen
griechiſch=
monumentalen Größe, daß dieſer Größe die Zeit und die anders
gewordenen Anſchauungen der verſchiedenſten Art nichts haben
anhaben können. Man hat die Tragödie vor Jahren mit der
aus=
gezeichneten Joſefine Rottmann im Schauſpielhaus gegeben, und
nicht nur die Philologen waren von der Wucht dieſer Dichtung
erſchüttert. Und nun erſcheint dieſer gewaltige Stoff im Rahmen
eines Muſikdramas vor uns. Geht man davon aus, daß die
Muſik, wenn ſie in der Oper oder im Lied in die Erſcheinung
tritt, im Verhältnis zu der Dichtung ein Mehr geben ſoll, ſo
wird das Geſagte allgemein ohne weiteres bei der lyriſchen
Dich=
tung zu bejahen ſein. Denn die Muſik iſt ihrer Natur nach
pri=
mär eine Kunſt lyriſcher Art. Die Lyrik an ſich iſt aber die
Grundlage der Dramatik. Ob aber die Muſik in dem geſchilderten
Rahmen auch dramatiſch ein Mehr bedeuten kann, erſcheint
zwei=
felhaft. Mit der ganzen Inbrunſt ſeiner Muſikernatur hat ſich
Strauß auf die Elektra geſtürzt, nirgends iſt er größer, nirgends
aber auch verſagt er mehr, muß er verſagen. Denn die
drama=
tiſchen Stellen laſſen kalt in muſikaliſcher Beziehung, da iſt der
Inhalts des Wortes der Dichtung größer, da braucht das Wort
nicht die Muſik, wenn ſie noch ſo ſehr naturaliſtiſch — d. h. aber
doch mehr techniſch — nachmalt. Um ſo prachtvoller ſind die
Szenen lyriſchen Charakters, ſie atmen die Luft der dramatiſchen
Stellen und geben ihnen einen Schwung, wie ihn Strauß nie
erreicht hat. Die „Elektra” zeigt die Grenzen der Begabung ihres
Komponiſten und darüber hinaus die Grenzen, die die Muſik
ungeſtraft nicht überſchreiten darf. — Die Aufführung ſelbſt war
ausgezeichnet. Verantwortlich dafür iſt in erſter Linie Dr.
Wal=
lerſtein, der Oberregiſſeur, der die bewegte Sprache des
Or=
cheſters auf die Bühne übertrug, die Enſembleſzenen glutvoll und
glaubhaft zum Leben brachte und auch in dem Szenenbild das
Typiſche des Werkes hervorhoß. Der Dirigent, Herr Profeſſor
Krauß, gab dem Orcheſter freien Lauf, vielleicht allzuſehr, hi.r
wäre manchmal weniger mehr geweſen. Für die Titelparye
bringt Frau Sutter=Kottlar die große Gebärde der Trag
din mit; auch ſie geht als Künſtlerin von dem Lyriſchen au
daraus entwickelt ſich bei ihr das Dramatiſche. Dieſe Feſtſtellu
ſt gerade bei dieſer Partie von denkbarer Wichtigkeit. Die KMt
tämneſtra iſt bei Hofmannsthal verzeichnet, demgemäß auch Ee
Strauß. Sie iſt doch nichts mehr wie etwa die Mutter Hamle
ohne jeglichen pathologiſchen oder hyſteriſchen Zug. Aber di
Note, die ſie nun erhalten hat, hat von jeher große Künſtlerinm!
wie die Bahr=Mildenburg gereizt, die die Partie mit erſchüttenu
dem Können in den Richard Strauß=Feſtſpielen in Münchpi
1910 gegeben hat. Magda Spiegel bringt für die Rolle 2‟
Wunder ihrer Stimme mit; darüber hinaus wußte ſie nicht
feſſeln. R. v. Scheidt gab den Oreſt; hehr und ernſt im Au
treten, gemeſſen und klar, in den Bewegungen, Agamemno.”
Sohn, wie er von Elektra erwartet und geträumt iſt, der beden
tende Bruder einer großen Schweſter. Aegiſth, die Parallelrel
des Herodes, gab Otto Fanger mit beachtlichem Können. Genl
ausgezeichnet wurde die Chryſotemis von V. Urſuleae bie
körpert, wie überhaupt dieſe Künſtlerin in der letzten Zeit üb!
zeugende Proben ihrer ſtarken künſtleriſchen Begabung
gelegt hat.
Dr. W. Kr
* Herr Knobloch. Eines großen Mannes Glück und Ende. Geſchrie
und illuſtriert von Adolf Uzarski. Delphin=Verlag, München.
Friedrich Wilhelm Zeppelin Knobloch, ſeines Berufes Apotheker,
hält einen Kettenbrief, der ihm nach 9 Tagen ein Glück verkündet,
ihm auch zuteil wird, indem er eine große Erbſchaft macht. Er m‟
eine Reiſe durch Deutſchland nach Italien, dem er aber keinen Geſchr.
abgewinnen kann, und beſchäftigt ſich mit dem Studium des Weiblicn
In ſeine Vaterſtadt zurückgekehrt, verdreht er durch ſeine Aufſchne?
reien und eingelernten politiſchen Schlagwörter den Spießern
Köpfe, macht ein großes Haus und wird als Kandidat der Den 7e
nationalen für den Reichstag aufgeſtellt und gewählt. Aber mit ſei?
Geld, das er durchbringt, hat auch ſeine Herrlichkeit ein Ende. 2*
ein galantes Abenteuer kompromittiert er ſich ſo ſtark, daß er ſein D0
dat niederlegen muß und er hört da wieder auf, wo er angefangel.
nämlich als Apothekergehilfe, nachdem er die Geliebte ſeines Shels
in den Vertrag und Kauf genommen hat. Das Buch iſt eine koſe,
Satire auf das Spießertum, das den armen Apotheker verleugnel
dem reich gewordenen Schwindler huldigt, und verſpottet das volle"
Gauklertum. Der Humor iſt amüſant, aber derb, und es werden 2e
die man ſonſt verſchweigt, oder distret behandelt, mit einer ſchier
blüffenden Ungeniertheit, der auch die Illuſtrationen eutſprecheh
G.
örtert, weshalb das Buch keine Lektüre für Jugendliche iſt.
Nummer 80
Montag, den 21. März 1927
Seite 3
Der Städteiag zur Getränkeſieuer.
Vom Deutſchen Städtetag wird uns geſchrieben:
Der Deutſche Städtetag hat im Reichstag nochmals dringlichſte Vor=
„llungen für die Aufrechterhaltung und gleichmäßige Zulaſſung der
zstränkeſteuer erhoben. Breite Volksſchichten leiden ſchwer unter den
(rswirkungen der ſozialen Kriſe, ungeheuere
Fürſorgeaus=
ben belaſten den Haushalt der Gemeinden. Das Haushaltsjahr
ſaTießt darum insbeſondere bei den Städten mit ſchweren
Fehl=
ſe trägen ab, weil ſchon die jetzigen Einnahmen nicht ausreichen,
un die Laſten zu decken. Trotzdem werden die größten Anſtrengungen
nrnacht, die Getränkeſteuer zu Fall zu bringen, obwohl alle
Beteilig=
er, wiſſen, daß eine vollwertige Entſchädigung für den Ausfall die
Kichsfinanzen aufs ſchwerſte belaſten würde. Der Fortfall der
Ge=
ninkeſteuer würde erfahrungsgemäß keine Senkung des Preiſes der
Aaſſengetränke mit ſich bringen, der Vorteil alſo lediglich einem
llänen Kreiſe an dem Getränkegewerbe intereſſierter Perſonen zufallen.
wird die Getränkeſteuer beſeitigt, ſo muß die Gewerbeſteuer,
ſeren Senkung auch den Städten dringend am Herzen liegt, außer=
„Hentlich erhöht werden. Eine Belaſtung auch der ſchwachen Teile des
Kwerbes zugunſten eines beſonders gutgehenden Gewerbezweiges iſt
Ao die Folge. Kein ſozial= und gerechtdenkender kann
in ſolches Geſchenk auf Koſten der Allgemeinheit
vollen.
— Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft. Die Geſellſchaft eröffnete
hre Tätigkeir mit einem Vortragsabend. Namens des
geſchäfts=
ührenden Ausſchuſſes konnte Herr Oberlandesger htsrat Dr. Mayer
ine ſtattliche Anzahl Darmſtädter Juriſten aller Berufskreiſe begrüßen.
Er hieß insbeſondere den Herrn Miniſter des Innern und der Juſtiz,
Herrn v. Brentano, ſowie die anweſenden Präſidenten der verſchiedenen
kent Behörden willkommen. Das Referat des erſten Abends erſtattete
berr Miniſterialrat Doerr vom Heſſiſchen Miniſterium der Finanzen
iber Probleme des Finanzausgleichsrechts. Der Redner, der als Vertveter
eee heſſiſchen Regierung an den maßgeblichen Verhandlungen im
Reichs=
ar teilgenommen hat, gab ein außerordentlich klares und von
vollende=
er Beherrſchung der Materie nach ihrer furiſtiſchen und
finanzpoliti=
chen Seite zeugendes Bild dieſer Fragen, die im Augenblick im
Mittel=
unkt des Intereſſes ſtehen. Der Redner legte dar, wie die
finanzpoli=
iſche Entwicklung des Reiches in den Beſtimmungen der
Reichsverfaſ=
ung, des Landesſteuergeſetzes und des ſpäteren Finanzausgleichsgeſetzes
u folgendem Ende geführt habe: Errichtung der materiellen und
for=
mllen Steuerhoheit des Reiches, Beteiligung der Länder am Ertrag
er Reichsſteuern nach dem Syſtem der Quotiſierung unter Ablehnung
ines Zuſchlagsrechts der Länder (Syſtem der Zuſchlagsautonomie).
dieſes Syſtem leide im einzelnen an einer ganzen Reihe von Mängeln.
kürmal inſofern, als der derzeitige Verteilungsſchlüſſel nach dem
Steuer=
oll weder auf die Bevölkerungszahl der verſchiedenen Länder, noch auf
eren oft ſehr unterſchiedlichen Bodarf Rückſicht nehme, wofür auch die
wpfquotengarantie des derzeitigen Geſetzes nur einen gewiſſen Ausgleich
hrffe. Weiterhin habe die Zuweiſung neuer Mittel von ſeitens des
keiches an die Länder mit der Zuweiſung neuer Aufgaben, insbeſondere
ur dem Gebiete des Fürſorgeweſens, keineswegs immer gleichen Schritt
ehalten. Alle dieſe Unſtimmigkeiten hätten eine Neuordnung des
fianzausgleichs in verſchiedenſter Richtung notwendig gemacht. Der
erzeitige Zuſtand beruhe auf einem Proviſorium, das bis zum 1. April
s Js. gelte. Urſprünglich ſei in Ausſicht genommen geweſen, bis zu
ieſem Termin die neue Ordnung des Finanzausgleichs zu ſchaffen;
ieſe bedeutet nach den geſetzlichen Beſtimmungen für die Länder
ins=
eſondere die Gewährung eines begrenzten Zuſchlagsrechts zu den
direk=
en Steuern. Da aber eine genügende Klärung über die wirtſchaftlichen
nd ſonſtigen Grundlagen dieſer neuen Ordnung noch nicht erfolgt ſei,
o werde man wohl auch diesmal nochmals ein Proviſorium ſchaffen,
eſſen Dauer zwei Jahre betragen wird. Bis dahin werde wohl auch
Is wichtiges Glied in der Kette das Reichsrahmengeſetz für die
Neal=
euern der Länder und Gemeinden ausgearbeitet werden können. Der
kedner beſpricht dann die Einzelheiten des geplanten Proviſoriums,
erührt die Fragen der gemeindlichen Getränkeſteuer, der Erhöhung der
er Ländern zuſtehenden Quoten an Einkommen= und
Körperſchafts=
enern und die Gefahren, die insbeſondere auch für die heſſiſchen
Finan=
en aus der geplanten Erſetzung der Garantie hinſichtlich der
Ueber=
veifungen aus der Umſatzſteuer durch eine Erhöhung der allgemeinen
darantie des Reichs für die Höhe der Ueberweiſungen drohen. — Den
ebhaften Beifall, den die Hörerſchaft den Ausführungen des Referenten
vedete, konnte der Verſammlungsleiter nochmals in abſchließenden
Vorten zuſammenfaſſen.
— Kaufmänniſcher Berufswettſtreit. Damit ſind etwa nicht
Prü=
ungen gemeint in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben, die ja ſchon ſeit
ielen Jahren durchgeführt werden und ſich eingebürgerr haben,
viel=
jehr bezeichnet man damit berufliche Wettbewerbe, die ſich außerdem
uh auf kaufmänniſches Rechen, deutſchen und fremdſprachlichen
Han=
elsbriefwechſel, Buchführung uſw erſtrecken. Ferner werden dabei auch
ogenannte Situationsaufgaben geſtellt, bei denen es gilt, Verwicklungen
n Geſchäftsvorfällen des praktiſchen kaufmänniſchen Lebens zu löſen.
Zeſonders gute Erfolge auf dieſem Gebiete kann der Bund der
Kauf=
tannsjugend, der die Jugendgruppen des Deutſchnationalen
Handlungs=
ehilfenverbandes umſchließt, aufweiſen. Wie uns mitgeteilt wurde,
aben ſich an den von ſeinen Gliederungen im vergangenen Jahr
durch=
eführten 104 größeren Berufswettkämpfen insgeſamt 5230
Jungkauf=
eüte beteiligt, die 11 184 Arbeiten abgaben. Eine Zahl, hinter der
lerlei ſtille Arbeit ſteckt und die erkennen läßt, daß ſolche Wettſtreite
in beachtliches Mittel zur beruflichen Ertüchtigung darſtellen. Die
ieſige Gruppe des Bundes der Kaufmannsjugend veranſtaltet im Herbſt
diederum einen Berufswettſtreit. Nähere Auskunft erteilt die
Geſchäfts=
elle, Grafenſtraße 43.
* Eine grundſätzliche Reichsgerichtsentſcheidung in der
Aufwertungs=
rage. Der 5. Zivilſenat hat übereinſtimmend mit dem
Oberlandes=
eericht Stuttgart und entgegen der Anſicht des
Kammer=
ſerichts Berlin entſchieden, daß bei Grundſtückskaufangeboten,
ie erſt nach geraumer Zeit bei geringerem Geldwert angenommen
vrden ſind, für den Aufwertungsanſpruch nicht der
Zeit=
unkt der Annahme, ſondern der Zeitpunkt des Angebots der
Gold=
narkumrechnung zugrunde zu legen iſt. Zwar ſei „Erwerb” i Sinne
es § 2 Aufw.Geſ. nicht der Erwerb im wirtſchaftlichen, ſondern der
Er=
derb im Rechtsſinne, und es würde daher allerdings, wenn dieſe
Vor=
hrift auf Fälle der vorliegenden Art anzuwenden wäre, ein Erwerb
er Kaufpreisforderung erſt im Zeitpunkt der Annahme des Angebots
urliegen. Das Aufwertungsgeſetz hat jedoch, ſo wird weiter
ausge=
ührt, mit der Beſtimmung in 8 2, daß der Berechnung des
Goldmark=
gtrages der Forderung der Tag des Erwerbs der Forderung zugrunde
u legen ſei, lediglich den Regelfall im Auge, wenn der Kaufvertrag
urch ſofortige Annahme des Angebots zuſtande kommt. An Fälle
er vorliegenden Art, in denen zwiſchen Kaufangebot und
eſſen Annahme eine Zeitſpann= licgt, hat der Geſetzgeber bei
feſtſetzung des Erwerbstags der Forderung in § 2
licht gedacht. Daher iſt zu prüfen, wie der Geſetzgeber, wenn er
olche Fälle im Auge gehabt hätte, die Frage der Berechnung des
Gold=
ſarkbetrags geregelt haben würde. Zu berüickſichtigen iſt hierbei, daß
er Preis nach den zur Zeit des Angebots herrſchenden
Geldverhält=
iiſſen feſtgeſetzt worden iſt, und daß deshalb die von dem Verkäufer
ines Grundſtücks durch Stellung des Verkaufsangebots eingegangene
öiidung nach Treu und Glauben — von beſonderer abweichender
Ge=
taltung des Einzelfalles abgeſehen — nur dahin verſtanden werden
han, daß er das Grundſtück zu einem Preiſe veräußern will, der dem
Heldwertſtand zur Zeit des Angebots entſpricht. Die Aufwertung
on Grundſtückskaufpreiſen bei langfriſtigen Angeboten iſt daher nach,
er allgemeinen Vorſchriften nicht nach dem Tage der Annahme,
ſon=
ſern nach dem der Stellung des Angebots zu bemeſſn.
— Der Zirkus Lorch iſt wieder aufs Neue erſtanden. Die Herren
bebr. Lorch, Söhne des verſtorbenen Zirkusbeſitzers Louis Lorch aus
Eſchollbrücken, und weltberühmt geworden mit ihren ikariſchen Spielen
incer der Firma „Lorch Familie” haben ſich zum Ziele geſteckt, den
uten bekannten Zirkus Lorch wieder zur Blüte zu bringen. Der
Cradition ihrer Vorfahren getreu, werden die Herrn Gebr. Lorch auf
iuiſtiſchem und zirzenſiſchem Gebiete nur ganz Hervorragendes
Niaigen. — Im neuen Gewande blitzblank und mit einer auserleſenen
aſtklaſſigen Künſtlerſchar von Weltruf ſowie mit einem Marſtall der
Ylſten Schul= und Freiheitspferde wird das Unternehmen auch im
Cyrife dieſes Sommers in Darmſtadt gaſtieren.
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte
und Heimatkunde. Die Vereinigung hatte an ihrem diesmaligen
Vereinsabend zu einer Marionetten=Vorführung eingeladen, um in die
erſten Anfänge des Theaterſpiels und in die Anfänge des
Volksſchau=
piels einzuführen. Es war das altbekannte Puppenſpiel vom Doktor
Fauſt, welches dargeſtellt wurde. Der Erbauer der Marionettenbühne,
Herr Studienrat Röhrig, hatte in liebenswürdiger Weiſe ſein Theater
mit allem Zubehör zur Verfügung geſtellt und als Spielleiter gezeigt,
welche Feinheiten gerade in dem Marionettenſpiel liegen. In einer
Einleitung zum Spiel wies er darauf hin, wie es in der vormarlowiſchen
Zeit auf deutſchem Boden entſtand und allmählich Fleiſch und Blut
annahm und wie die älteſte uns erhaltene Form des Fauſtſpiels durch
die Faſſung des Ulmer Puppentheaters vertreten iſt. Der Redner
ging auf die verſchiedenen Faſſungen und Ausgaben, deren es eine
ganze Anzahl gibt, ein und zeigte, daß kein geringerer als unſer
Lands=
mann Wilhelm Hamm in ſeiner Leipziger Zeit, das bekannte Leipziger
Spiel im Jahre 1850 herausbrachte. — Die Aufführung ſowie das
Spiel waren in jeder Beziehung formvollendet. Die Inſzenierung
und die reichen Lichteffekte gaben dem Ganzen ein lebendiges Gepräge,
dazu kam, daß jede der einzelnen Puppen meiſterhaft gearbeitet war
und durch vorzügliche Handhabung des Regiſſeurs immer wieder im
rechten Lichte erſchien. Die Regie hatte in dankenswerter Weiſe
Herr Baurat Röhrig und Herr Schad übernommen. Die einzelnen
Partien, Dr. Fauſt, Wagner, Famulus bei Fauſt, Herzog von Parma,
Mephiſtopheles, wurden in ausgezeichneter Weiſe von Herrn Franz
Harres; Hanswurſt, Bedienter bei Dr. Fauſt und ſpäter Nachtwächter
in Wittenberg, in dem ihm immer eigenen Humor, von Herrn
Schau=
ſpieler Eduard Göbel; die Herzogin von Parma und der gute Genius
in äußerſt feiner Art von Frl. Elſe Schopp dargeſtellt. Die Sprecher,
die in den Rollen lebten, verſtanden es, die ganze Tragik des
Fauſt=
ſpiels und ebenſo die Lebensphiloſophie mit ihren ernſten und heiteren
Seiten den geſpannten Hörern vor Augen zu führen. Die
Muſik=
begleitung am Harmonium, die zu dem ganzen eine feine muſikaliſche
Verbindung gab, wurde von Herrn Demmel in vorzüglicher Weiſe
aus=
geſührt. Das zahlreich erſchienene Publikum zollte den wohlverdienten
reichen Beifall. Mit Dankensworten des Vorſitzenden ſchloß die
wohl=
gelungene Darbietung in vorgerückter Stunde. Nächſter Vortragsabend
am 31. März. Es ſpricht Herr Prälat D. Dr. Diehl über das Thema:
„Aus dem Leben des Vaters der heſſiſchen Volksſchule, des Darmſtädter
Superintendenten Angelus”.
Aufwertung von Sparguthaben
Zum Beiſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 — 25000
Für die Woche von Montag, den 21. März,
bis Samstag, den 26. März, werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 23001—32000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8½½ bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. Samstags
(St.4800
nachmittags geſchloſſen
Annahmeſielle im 1. Stock.
Städtische Sparkasse Darmstadt
— Der Heſſiſche Verkehrsverband hat unter der Förderung des
Miniſteriums des Innern mir dem Dari=Verlage ein illuſtriertes
Werbe=
buch „Heſſenland” mit 223 Illuſtrationen und 4 Kunſtblättern in
vor=
züglicher Art herausgebracht, daß, wie der Herr Miniſter von
Bren=
tano in ſeinem dem Werke gewidmeten Vorwort ſagt: „daß es die
heſſiſche Heimat nicht nur allen Heſſen zuhauſe und in der Ferne ſelbſt
näher bringen, ſondern ihr auch neue Freunde werben werde‟. In
Wort und Bild gibt das Heſſenland eine vorzügliche Darſtellung von
dem Schaffen im Lande, von ſeiner Kultur, ſeinem Handel, Induſtrie,
Gewerbe, Verkehr, Eiſenbahn, Schiffahrt, Luftfahrt, ſeiner Univerſität,
Hochſchule, Techniſchen Lehranſtalten, Landestheater, Baudenkmäler,
Baukunſt, ſeinen Forſten, ſeinen Weinbergen ſowie dem Staatsbad
Nauheim. Erfreulich wird von berufener Feder konſtatiert, wie die
Heſſiſchen Staatsbehörden mit den Verkehrsverbänden zielbewußt
zu=
ſammenarbeiten an dem Aufbau des Landes. Vornehm auf
Kunſt=
drückpapier gedruckt, wird das Werk für alle Freunde Heſſens eine
ſchöne Gabe ſein und darf der Geſamteindruck des Buches als
hervor=
ragend bezeichnet werden. Der billige Preis von nur 3.— Rmk.
ge=
ſtattet jedermann die Erwerbung.
* B=zirksſchöffengericht. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung haben
ſich in erneuter Hauptverhandlung zu verantworten: 1. Betriebsleiter
Wilh. Fick in Siegen, 2. Meiſter Wilh. Flender daſelbſt, 3.
Ober=
ingenienr Hermann Toller in Darmſtadt, 4. Oberingenieur Karl
Barnickel daſelbſt. Wir haben über den Tatbeſtand ausführlich in
Nr. 273 vom 2. Oktober 1926 berichtet. Die beiden erſtgenannten
An=
geklagten ſollen bei Erbauung und Lieferung eines Druckluftkeſſels im
Jahre 1922 fahrläſſig verfahren, der am 22. Januar 1926 in den
Räu=
men der Motorenfabrik hier explodierte und eine erhebliche Verletzung
des als Motorprüfer tätigen Arbeiters Vonderau herbeiführte. Die
Verhandlung wurde ſeinerzeit vertagt, um noch weitere Erhebungen
anzuſtellen, namentlich ſollte das noch vorhandene Keſſelmaterial durch
das Staatliche Materialprüfungsamt in Charlottenburg unterſucht
wer=
den, worauf der Sachverſtändige Fabrikant Samesreuther in Butzbach
damals gedrungen hatte. Der Vater des Kindes brachte die Sache zur
Anzeige. Nach umfangreicher Beweisaufnahme und insbeſondere
ein=
gehender Vernehmung der Sachverſtändigen wurden die ſämtlichen
Angeklagten freigeſprochen.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Der Kartenverkauf für die Feſtkundgebung am 28. März hat
außer=
ordentlich lebhaft eingeſetzt. Wir verweiſen erneut auf die ſehr
reich=
haltige Frſtfolge. Viele Darmſtädter ſind ſehr erfreut darüber, den
ehe=
maligen hochgeſchätzten Abgeordneten Profeſſor D. Dr. Schian wieder
begrüßen zu können, der heute als Generalſuperintendent in Breslau
weilt. Beſonders dankbar wird man es auch begrüßen, daß Herr
Ober=
ſtaatsanwalt Wünzer ſich liebenswürdigerweiſe bereit erklärt hat
die Gedächtnisworte zu Ehren der verſtorbenen nationalliberalen Führer
zu ſprechen. Auch an die Darbietungen des Landestheaterorcheſters ſei
noch beſonders erinnert. Da die Anzahl der verauszugebenden Karten
beſchränkt iſt, wird empfohlen, ſich rechtzeitig mit Karten zu verſorgen.
Tageskalender für Montag, den 21. März 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, abends 8 Uhr: Drittes
Volkskonzert. — Kleines Haus, nachm. 5 und 7 Uhr: Film „Wege
zu Kraft und Schönheit.” — Orpheum, abends 8 Uhr: „
Donner=
wetter — ganz famos!” — Evang. Bund, abends 8 Uhr, im
Saale des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums: Vortrag des Herrn Pfarrers
Lic. Jahn, Berlin=Steglitz: „Chriſtentum und Erziehung.” —
Kon=
zerte uſw.: Schloßkaffee, Perkeo, Café Rheingold, Hottes.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtlichtſp.
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 22. März 1927.
Heſſ. Amtsgericht I nachm. 3½ Uhr: Zwangsverſteigerung
Zimmer 219. — Heſſ. Bürgermeiſterei Ob.=Ramſtadt,
vorm. 9 Uhr, Geiſenwaldeingang, Kreisſtraße: Nutzholzverſteigerung.
Aus Heſſen.
Erhaltung der Oberrealſchule Michelſtadt.
Die Sitzung des Kreistages des Kreiſes Erbach am Samstag
brachte den Abchluß lebhafter Bemühungen um die Erhaltung der
Oberrealſchule Michelſtadt, die als einzige höhere Lehranſtalt des Kreiſes
Erbach erhöhte Bedeutung genüßt und in einem von höheren Schulen
ſo entblößten Landesteil ganz anders beurteilt werden muß, al3 andere
höhere Lehranſtalten in Bezirken des Landes, die mit höheren Schulen
weſentlich beſſer bedacht ſind. Die Anſtalt iſt, wie keine andere Anſtalt.
in Heſſen, eine Kreisanſtalt. Mit geringen Ausnahmen kommen
ſämt=
liche Kinder der Oberrealſchule aus dem Kreiſe Erbach, und zwar etwa
25 Prozent aus der Sitzgemeinde der Anſtalt und 75 Prozent aus dem
Kreiſe. Schon im Vorjahre hat der Kreis Erbach auf Beſchluß des
Kreistages 75 Prozent der Koſten übernommen, um den Bſtand der
Anſtalt nicht zu gefährden. Ein ähnlicher Beſchluß war auch für das
Jahr 1927 ſeitens des Kreistages gefaßt worden, jedoch hatte man zur
Bedingung geſtellt, daß 25 Prozent der Koſten durch die Beiträge von
Eltern und Gemeinden zunickvergütet werden müßten. Es handelt ſich
im Kreiſe Erbach nun darum, dieſe 25 Prozent vor dem 1. April
ſicher=
zuſtellen, da ſonſt die Anſtalt auf das ernſtlichſte gefährdet worden wäre.
Verſchiedene Mitglieder des Kreisausſchuſſes haben ſich wochenlang um
die Sicherung dieſes Betrages, der rund 6500 Mark beträgt, bemüht.
Die Stadt Erbach hat in der Erkenntnis des Wertes der
Oberreal=
ſchule den Betrag von 1000 Mark zur Verfügung geſtellt. Auf
Ver=
anlaſſung des Kreistagsabgeondneten Otto Mühlhäuſer hat die
Ge=
meinde Steinbach erfreulicherweiſe 350 Mark bewilligt. Der Graf zu
Erbach Erbach hat 500 Mavk bereitgeſt Ult, der Graf zu Erbach=Fürſtenau
20 Mark, die Holzwarenfabrik Rexroth u. Lynen bewilligte ihrerſeits
300 Mark und Herr Tuchfabrikant Heinrich Arzt den gleichen Betrag.
Unter Hinzurechnung der Erhöhung des ſtaatlichen Schulgeldes, ſowie
eines Sonderzuſchlages für die beiden Primen blieb ein ungedeckter
Betrag von rund 1200 Mark. Hier ſprang im Namen des Vorſtandes
der Bezirksſparkaſſe Erbach deren Direktor, Redakteur Franz, mit der
Erklärung ein, daß die Bezirksſparkaſſe bis zu 500 Mark ihrerſeits zur
Verfügung ſtelle, allerdings müiſſe noch die Genehmigung des
Auf=
ſichtsrates eingeholt werden, jedoch zweifelt der Redner nicht an dieſer
Genehmigung und erklärt, daß er im anderen Falle perſönlich für dieſen
Betrag hafte. Bürgermeiſter Ritzel, Michelſtadt, wies darauf hin, daß
zwei Gemeinden, und zwar Kirch=Brombach und Zell, ebenfalls Beträge
bewilligt hätten, jedoch unter der Vorausſetzung, daß alle anderen in
Frage kommenden Gemeinden ſich ebenfalls zu Beitragsleiſtungen
ver=
pflichten würden. Nach dem König in unverſtändlicher Weiſe eine
ab=
lehnende Haltung eingenommen hat und in Beerfelden noch kein
Be=
ſchluß vorläge, ſei an die beiden anderen Gemeinden die Bitte zu
richten, die geſtellte Bedingung fallen zu laſſen und ihre Leiſtung ohne
Vorbehalt zu vollziehen. Redner erklärte weiter, daß er namens der
Stadt Michelſtadt die Erklärung abgebe, daß dieſe für den alsdann noch
fehlenden Reſtbetrag aufkomme, ſo daß dem vorjährigen Beſchluß des
Kreistages auf Sicherſtellung von 25 Prozent ſeines Beitrages nunmehr
entſprochen ſei und ein neuer Beſchluß des Kreistages ſich heute
er=
übrige. Kreisdirektor Werner hob die Rechtslage hervor und erklärte
ſeinerſeits, daß keinerlei Veranlaſſung zu einer Beſchlußfaſſung des
Kreistages nunmehr noch vorhanden ſei. Bürgermeiſter Ritzel=
Michel=
ſtadt richtete für die Zukunft an alle beteiligten Kreiſe die dringende
Bitte, das Schickſal der Oberrealſchule nicht zum Gegenſtand der
Partei=
leidenſchaften zu machen. Bürgermeiſter Meiſinger, Kirch=Brombach,
fordert alle maßgebenden Organe auf, dafür zu ſorgen, daß die
Ober=
realſchule Michelſtadt durch eine alsbaldige Neuvegelung der
geſetz=
lichen Beſtimmungen aus dem Tagesſtreit herausgenommen wird und
gab der Hoffnung Ausdruck, daß der heſſiſche Staat ſeine Pflicht
gegen=
über dieſer höheren Lehranſtalt im beſſeren Maße als ſeither tun
möge. Kreistagsabg. Hch. Pfaff, Michelſtadt, frug nach dem Stand
der Geſetzegebung an, worauf Kreisdirektor von Werner auf die
Ver=
handlungen wegen der Schaffung eines neuen Geſetzes und die
Aus=
ſichten hiefür eingehend zu ſprechen kam. Die Beratung über dieſen
Punkt der Tagesordnung war damit erledigt, ein Beſchluß war nicht
zu faſſen, und es kann mit Genugtuung konſtatiert werden, daß die
Oberrealſchule Michelſtadt wieder einmal gerettet iſt. Zum zweiten
Punkt der Tagesordnung teilte Kreisdirektor von Werner mit, daß
der ſeinerzeitige Beſchluß des Kreistages, an die Mitglieder des
Kreis=
ausſchuſſes und Kreistages keine Tagegelder zu vergüten, von dem
Miniſterium des Innern als ungeſetzlich verworfen worden ſei. Nach
kurzer Debatte wurde der Antrag des Abg. Mühlhäuſer, entſprechend
der Rechtslage die Tagegelder rückwirkend zu regeln, von dem Kreistage
angenommen. Es erhalten Abgeondnete, die in Erbach wohnen, 8 Mk.
Tagegeld, und auswärtige Abgeordnete 10 Mk. ſowie die Reiſekoſten.
Griesheim, 19. März. Einſperren der Tauben zur
Saatzeit. Nach einer Bekanntmachung der hieſigen Bürgermeiſterei
ſind die Tauben während der Zeit vom 20. März bis einſchließlich
16. April d. J., einzuſperren. Zuwiderhandlungen unterliegen der
Be=
ſtrafung gemäß Artikel 39 Abſ. 2 des Feldſtrafgeſetzes.
* Pfungſtadt, 19. März. Ehrung. Der Raſenſportverein „
Ger=
mania 1903” hat ſeinen früheren 1. Vorſitzenden Hermann Strödter
in Anbetracht ſeiner langjährigen und großen Verdienſte um den
Verein mit der Ueberreichung einer Ehrenurkunde und einer
Vereins=
nadel ausgezeichnet. — Theaterabend. Die Fr. Turngemeinde
Pfungſtadt veranſtaltet am 26. und 27. März einen Theaterabend, bei
dem die Operette „Die Winzerprinzeſſin vom Rhein” zur Aufführung
gelangt. — Vogelſchutz. Die Bürgermeiſterei macht bekannt, daß
laut § 2 der Polizeiverordnung das Beſchneiden von Hecken und
Buſch=
werk in der Zeit vom 1. März bis 1. Oktober mit Rüchſicht auf den
Vogelſchutz verboten iſt.
r. Babenhauſen, A. März. Das Wettſpiel, das die 1.
Handball=
mannſchaft unſeres Polizeiſportvereins am Sonntag gegen die
Liga=
mannſchaft des Sportklubs „Allemannia” auf hieſigem Platze ausfechten
ſollte, mußte wegen Krankheit einiger Wormſer Spieler leider
aus=
fallen und wurde auf einen ſpäteren Termin verlegt. Alle Bemühungen,
noch in letzter Stunde eine andere erklaſſige Mannſchaft zu verpflichten,
waren zwecklos. — Am Sonntag abend wurde im Gaſthaus „Zum
Adler” auf Veranlaſſung der hieſigen Ortsgruppe des Junglandbundes
das ſiebenaktige Filmwerk „Der Kampf um die Scholle”, vorgeführt.
Es fand bei dem zahlreich erſchienenen Publikum ſtarken Beifall.
* Heppenheim a. d. B., 19. März. Verſteigerung durch die
Stadt. Am Mittwoch, den B. März, nachmittags 1.30 Uhr, werden
im Saalbau Kärchner verſchiedene Nutzholzſortimente aus dem
Heppen=
heimer Stadtwald öffentlich verſteigert. Zum Angebot gelangen an
Stämmen Eſche, Fichte und Kiefer, an Derbſtangen Fichte, an
Reis=
ſtangen und Bohnenſtangen Fichte und an Nutzſcheitern Eſche und
Buche. Nähere Auskunft erteilen bezüglich der Forſtorte Herr
Forſt=
wart Schweinsberger= und Herr Förſter Vock=Heppenheim (Erbacher
Tal). Außerdem findet am kommenden Montag eine Verſteigerung des
ſtädtiſchen Grundſtücks Flur 47 Nr. 166 (975 qm Acker) im mittleren
Eck=
wen, nachmittags um 1.15 Uhr im obengenannten Saale ſtatt. Zu
glei=
iher Zeit werden die zum Nachlaſſe der Eheleute Mai gehörigen
Liegen=
ſchaften zum letztenmal verſteigert. — Beſetzung einer
Bade=
meiſterſtelle. In der zu errichtenden Schwimm= und Badeanſtalt
der Stadt Heppenheim iſt die Stelle eines ſchwimmkundigen
Bade=
meiſters zu beſetzen. Die Auswahl aus den Bewerbern erfolgt ſofort,
die Anſtellung jedoch erſt bei Inbetriebnahme der Anſtalt.
Dienſtwoh=
nung iſt in der Badeanſtalt vorhanden, und die Befoldung erfolgt nach
Gehaltsgruppe 3 der Reichsbeſoldungsordnung. Von dem
Anzuſtellen=
den werden alle vorkommenden Arbeiten der Reinigung, der Erteilung
von Schwimmunterricht, Heizung und Bedienung des Keſſels und alle
Arbeiten an den techniſchen Anlagen verlangt werden. Schloſſer erhalten
den Vorzug. Meldung ſchriftlich bis zum 25. März auf dem Rathauſe.
— Landwirtſchaftsſchule Heppenheim. In dieſer Woche
fand die öffentliche Schlußprüfung an der Landwirtſchaftsſchule in
Heppenheim ſtatt; es waren 21 Prüflinge. Zur Prüfung waren als
Vertreter der Regierung Herr Miniſterialrat Präſident Uebel, als
Ver=
treter des Kreiſes Herr Kreisdirektor Pfeiffer, als Vertreter der Stadt
Heppenheim Herr Beigeordneter Wattendorf und Herr
Stadtverord=
neter Eberhard erſchienen. Sämtlichen Schülern der unteren
Abtei=
lung (30) konnte das Uebergangszeugnis zum Beſuche der oberen
Ab=
teilung überreicht werden, und 21 Schüler konnten aus der Anſtalt
ent=
laſſen werden. Bei Schluß der Prüfung ſprach Herr Miniſterialdirektor
Präſident Uebel herzliche Worte der Anerkennung aus und forderte die
abgehenden Schüler auf, die erworbenen Kenntniſſe zum Nutzen der
Allgemeinheit zu verwerten.
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Seite 4
Montag, den 21. März 1927
Nummer 80
M. Bingen a. Rh., 17. März. Mit der brennenden
Ziga=
rette aufs Bett gelegt — ein Zimmerbrand. Während
der Nacht entſtand hier in einem Hauſe ein Zimmerbrand, der dadurch
verurſacht wurde, daß ſich der Zimmerbewohner mit der brennenden
Zigarette aufs Bett legte. Glücklicherweiſe wurde der Brand alsbald
ent=
deckt und konnte eingedämmt werden. Dieſer Fall möge erneut dazu
mahnen, von der gefährlichen, aber ſo vielfach vorkommenden Unſitte
abzulaſſen. — Ueber 15 Jahre unterwegs. Als ein wirklich
großes Poſtkurioſum muß die Tatſache bezeichnet werden, daß eine
Poſt=
ſendung aus Kreuznach nach dem etwa 2 Wegſtunden entfernt liegenden
rheinheſſiſchen Dorfe Horrweiler jetzt endlich an ſeinen
Beſtimmungs=
ort gelangt iſt. Es handelt ſich um eine Weinpreisliſte der Firma
Mille=
mann=Kreuznach — beim erſten Zuſehen war man über die ungemein
billigen Preiſe ſehr erſtaunt, mußte dann aber feſtſtellen, daß die Liſte
aus dem Jahre 1911 ſtammt —, die im November 1911 abgeſandt wurde.
— Binger Chronik. Ueber den in der vorletzten Nacht in die
„Falken=Apotheke” verübten Einbruch beſagt der Polizeibericht, daß
etwa 450 Mark geſtohlen wurden. Nach der Ausführung des Diebſtahls
zu ſchließen, kann nur eine mit den örtlichen Verhältniſſen vertraute
Perſon als Täter in Frage kommen; der Geldſchrank und die darin
be=
findliche Kaſſette wurden mit den paſſenden Schlüſſeln geöffnet. Auch
wurde die Ladenkaſſe ihres Geldinhaltes beraubt. Die Diebe nahmen
außer Geld nichts weiteres mit.
M. Rüdesheim a. Rh., 18. März. Ein Turner=Jugendheim
auf der Loreley. Auf dem ſagenumwobenen Lorelehyfelſen, einer Stätte,
die ſchon manchen frohen Wanderer geſehen hat, wird der Turngau
Süd=Naſſau ein Turner=Jugendheim zur Errichtung bringen. Auf
ſtolzer Bergeshöhe, in einer unvergleichlich ſchönen Lage und in direkter
Nähe der Wettkampfſtätte, wo alljährlich im September der Gau Süd=
Naſſau ſein volkstümliches Loreley=Bergfeſt abhält, wird dieſe neue
Heimſtätte der deutſchen Jugend erſtehen.
* Friedberg, 19. März. Städtiſches Bauten. Von größter
Bedeutung für die Entwickelung unſeres Polytechnikums iſt der
Neu=
bau eines Lehrgebäudes in der veplängerten Bismarckſtraße, das
in=
folge des ungeahnten Aufſchwungs der ſtädtiſchen Anſtalt notwendig
geworden war. Der geſamte Bau wird etappenweiſe ausgeführt. Der
nördliche Flügel, der das Maſchinenlaboratorium enthält, geht der
Vollendung entgegen und wird mit Beginn des Sommerſemeſters ſeiner
Benutzung übergeben. Der Flügel mit dem Laboratorium für
Elektro=
technik wird im Frühjahr begonnen werden. Der Hauptflügel mit der
Front nach der Bismarckſtraße wird den Abſchluß des Geſamtbaues
bil=
den. — Die Erdarbeiten zur Errichtung des Waſſerturms
mit Gefallenen=Ehrenmal auf der Ober=Wöllſtädter Höhe
haben begonnen, der Turm ſelbſt ſoll bis zum Herbſt fertiggeſtellt ſein.
Die Waſſerleitung von Dorn=Aſſenheim Kreuz bis zur Wöllſtädter Höhe
iſt vollendet. Die neue Leitung iſt 6 Kilometer lang und wird vom
Pro=
vinzialwaſſerwerk Inheiden bei Hungen geſpeiſt. — Der Neubau
des Bürgerhoſpitals, der rund 70 000 Mark erfordert, iſt im
Rohbau fertiggeſtellt: im Sommer ſoll die Einweihung erfolgen. Nach
der Vollendung des Neubaues wird das Hoſpital über rund 180 Betten
verfügen.
* Gießen, 19. März. Die alte, im Holzfachwerk errichtete „
Zehnt=
ſcheuer” am Landgraf=Philipp=Brandplatz wird gegenwärtig zu einem
Polizeigebäude umgebaut. Viele, die den alten Holzfachbau ſehen, der
zurzeit auf Stützen ruht, ſchütteln bedenklich den Kopf, ob dieſe Löſung
der Frage eines neuen Polizeiamdes die richtige iſt. Immerhin wird
hier ein Stück „Alt=Gießen” kommenden Geſchlechtern erhalten werden,
das ſich hier dem Auge des Beſchauers beſonders wohltuend darſtellen
wird. In nächſter Nähe ſtehen die alte Zeughauskaſerne, das ſogenannte
„Deue Schloß” Philipps des Großwitigen, und die alte
Gendarmerie=
wache. Das Geſamtbild der drei Gebäude auf dem alten Platz dürfte
den ſchönſten heſſifchen Städtebildern zuzurechnen ſein.
Juwelendiebſiahl in einem Frankfurter Hotel.
Für 80 000 Mark Schmuckſachen geſtohlen.
Frankfurt. Seit etlichen Wochen hatte der hier anſäſſige
Kon=
ſul Fuld und ſeine Gattin in einem im Zentrum der Stadt gelegenen.
Hotel zwei nebeneinanderliegende Zimmer des erſten Stockes bezogen.
da ſeine Pilla z. Zt. renoviert wird. Als die Frau des Konſuls im
Laufe des Samstag=Vormittags aufſtand, bemerkte ſie den Verluſt ihrer
geſamten Wertſachen. Es waren ihr Juwelen, Ohrringe, Boutonn, Ringe;
uſw. im Werte von etwa 80000 Mark geſtohlen worden. Die ſofort
von der Kriminalpolizei am Tatort aufgenommenen
Ermittelungen=
ergaben an dem Balkon des einen Zimmers ſowie an der
Außenſeite=
des Hotels Kratzer und ſonſtige Fuß= und Fingerſpuren, ſo daß die
Möglichkeit beſteht, daß der Raub während der Nacht von einem
Faſſadenkletterer verübt wurde. Bisher gelang es aber noch nicht, eine
Spur des Täters zu finden.
Hauptſchriftleitung . Rudol/ Mauve
Verantwortlich für Polliilk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe, für Feuilleton, Reig unmn
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Bubimanrn
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt. Andreas Bauer; für derm
Inſeratenteil. Willh Kuble; Druck und Verlag: L. C. Wiliich — ſämilich in Darmſtadr:
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten
Ihre Vermählung geben bekannt:
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Elisabeth von Selzam, geb. Süttich
Darmstadt, den 20. März 1927.
7648)
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(4883
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Mein treuſorgender Mann.
unſer guter Vater, Großvater,
(4885
Bruder und Onkel
Herr
Hermann Gutenberg
wurde nach längerem Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt.
Die Beiſetzung findet auf Wunſch
des Verſtorbenen in der Stille ſtatt
Die trauernden
Hinterbliebenen.
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Be=
lannten die traurige Nachricht, daß
unſerlieber Vater, Schwiegervater,
Großvater, Onkel, Bruder und
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nach langem, ſchwerem mit Geduld
ertragenem Leiden in der Klinik
zu Gießen im Alter von 61 Jahren
ſauft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Die Beerdigung findet Dienstag,
den 22. März, nachmittags 3 Uhr
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Gr. Tube m Eintd 1 Pik. 3.5)
In Apothek.
Grax=
prospekt 23 dur o
Merz 2 Co.
Chem. Fabril
Frankturt a. 2
1V519
Montag, den 21. März 1927
Geite 5
portverein 98 zum dritten Male ſüddeutſcher Sandballmeiſter
SB. B. 98 — Sp. Bg. Fürth 1:1 (0.0)
B. Hoffnungsfroh zogen die Mannſchaſt des Sportvereins,
Begleiter und nicht zuletzt die erfreulich große Zahl der
ſäachtenbummler nach Fürth. Nach dem überlegenen Sieg
ſavergangenen Sonntag im Stadion zweifelte ernſtlich
nie=
ſſud daran, daß dieſes Spiel, das, um für den Sportverein
ſſwpunen zu werden, nur unentſchieden auszugehen brauchte,
iu auf fremdem Boden zugunſten Darmſtadts erledigt
wer=
ſwürde. Wenn man auch den ſeine ganze Körperkraft
ein=
ſtiden Gegner nicht unterſchätzte, ſo hielt man doch einen
eiu Fürths für ſo gut wie ausgeſchloſſen. Doch faſt hätte es
in lieberraſchung gegeben. Daß ein Handballſpiel um eine
ſ terſchaft faſt ausſchließlich durch die Meiſterleiſtung des
ſevarts für eine Mannſchaft gewonnen wird, dürfte nicht
ſt oft vorkommen. Der Held des Tages war zweifellos
ſauwein im Darmſtädter Tor. Was er für fabelhafte Sachen
Flue, läßt ſich ſchlechterdings nicht ſchildern, das muß man ſelbſt
Fſtzt haben. Doch darüber ſoll ſpäter noch einiges geſagt
ſwen.
In Darmſtadt wird man den unentſchiedenen Ausgang des
ales ſicher begrüßen, wenn auch ſchwer begreifen können.
ſte Sportverein iſt zum dritten Male ſüddeutſcher Meiſter
ge=
luden. Darüber wollen wir uns freuen. Warum ſollte man
ſtz vergnügt ſein, wenn man ein Spiel auch einmal mit Glick
wonnen hat? Selten wohl hat ein Spiel ſolche Anforderungen
nuie Nerven der Spieler wie der Zuſchauer geſtellt. Es wollte
ſus klappen. Wie trotzdem die Spielweiſe und die ſpieleriſche
ſtung unſerer Mannſchaft auf Fürther Fußballer und ohne
hiſel auch auf andere Zuſchauer gewirkt haben, ergab ſich aus
m Unterhaltung, die wir nach dem Spiel mit Seiderer und
ſhen hatten, die übereinſtimmend der Auffaſſung waren — und
ſyiollte keine Schmeichelei ſein —, daß das Spiel werbend für
ſa Handball in Fürth gewirkt habe. Für uns iſt dieſe
Auf=
ſing unbegreiflich, da wir eben reichlich verwöhnt ſind. Im
nereſſe des Handballſpiels iſt es zu bedauern, daß unſere
ſun ſchaft geſtern nicht zu der gewohnten Form auflief.
Die Mannſchaft hatte ſich am Samstag mit einer Reihe von
teitern nach Fürth begeben. Einige Schlachtenbummler
un ſoxar bereits am Freitag gefahren ſein, um ja nicht zu
ſt zu kommen. Der Nachtrupp fand ſich am Sonntag
vor=
nag auf dem Darmſtädter Haupbahnhof ein und fuhr auf
ſEontagsfahrkarte bis Fürth, was nach der bei prominenten
ſnbahnern am hieſigen Bahnhof eingeholten Auskunft nicht
blich ſein ſollte. Prächtig ließ ſich das Wetter an und bruchte
iſit eine vergnügliche Stimmung unter die
Schlachtenbumm=
ndie durch angeregte Unterhaltung und Kartenſpiel ſich die
gerhin ſechsſtündige Fahrzeit angenehm zu verkürzen
hten. Herrlich die Fahrt über den Speſſart. Nach der
An=
ſut brachten uns ſchnell herbeigerufene Autos nach dem
ent=
anen Rhonhof, zu dem merkwürdigerweiſe nicht einmal die
Atriſche führt. Doch welche Ueberraſchung? Der Spielplatz
e Nicht einmal hundert einheimiſche Zuſchauer eine
Viertel=
ſaude vor Beginn des Spiels, ſo daß amüſanterweiſe die
Darm=
ſter zunächſt die Mehrheit bildeten. Man begriff, warum
hEndſpiele die vergangenen Jahre nach Darmſtadt gelegt
Unden. Erſt während des Spiels füllten ſich die Tribünen
Stehplätze, aber nicht wegen des Handballſpiels, ſondern
daraufolgenden Fußballſpiels Spielvereinigung. Fürth
ſan Neckarau. Fiebernd erwarteten wir den Beginn, des
Sels. Noch herrſchte die Siegerſtimmung vor. Die
Darm=
ſter Mannſchaft betrat zunächſt den Plan, lebhaft begrüßt
bden anweſenden Darmſtädtern. Der Schiedsrichter in „ſchwarz”
ſ über den im Sonnenſchein liegenden Platz. Die Fürther
teinen. Es wird wenig Notiz von ihnen genommen.
Das Spiel beginnt!
Als Jähnert, V.f.B. Leipzig, kurz nach 2 Uhr das Spiel
an=
tung gegenüber:
Eckert
rth:
Roſen
Gußner
Hertlein. Gebhardt Gellinger
Knoll Jäckle Hauſchild
Neger. Fries
rmſtadt:
Trautwein
Reuter
Kadel
Allwohn
Müller Götz
Fiedler. Werner Jans Hennemann. Galm
kan ſieht: Die Fürther hatten ihre Mannſchaft verändert. Nach
Lehren des letzten Sonntags legte man das Hauptaugenmerk
die Verſtärkung der Verteidigung; der am letzten Sonntag
Grechts ſtürmende Gußner bildete heute mit Roſen zuſam=
9 ein Verteidigerpaar beſter Qualität. Nur ſelten gelang ter und Götz. Die auderen ſpielten aufopfernd, ohne ihre
ſon=
den Darmſtädtern, ſich von dieſer Abwehr frei zu machen, ſtige Form zu erreichen.
I die beiden Flügelſtürmer hatten die Fürther ausgewechſelt,
ſe jedoch hierdurch eine reſtloſe Verſtärkung zu erzielen; nur
lonſtige Fußballtorwächter Neger, der rechtsaußen ſtürmte,
ah ſeinen Poſten gut, während Hauſchild abfiel. Darmſtadt teidigung provoziert wurde, rügte er allerdings nie.
e Schnell und Delp, die beide durch Verletzungen
ſpiel=
ädig waren, erſetzen müſſen, und zwar durch Kadel und
Mer.
Darmſtadt hat Platzwahl und ſpielt zuerſt mit der Sonne
MNücken. Trotzdem gelingt es Fürth, mit dem Anſpiel, ſich ſitzender die Darmſtädter und Mannheimer Gäſte herzlich
be=
ſchzuſetzen. Es wird auch gleich gefährlich vor Darmſtadts
Aigtum. Die Darmſtädter Verteidigung hat ſchwere Arbeit
Nei ſten, da Fürth das Tempo ſtark foreiert. Den Darmſtädtern
MM der große Platz ſchwer zu ſchaffen, die weiten Vorlagen
Läufer erreichen den Sturm nicht, ſo daß ſie immer eine
Aäff auf Angriff gegen das Tor der Darmſtädter rollt. Fürth
M in dieſer Spielphaſe grandioſes Können, das höchſtes Lob
verdient. Manchmal wiſſen ſich Reuter und Kadel kaum mehr
zu helfen, ſie wehren ab, ſo gut es geht. Es regnet Strafſtöße
gegen Darmſtadt — allerdings, ohne den Fürthern Erfolge zu
bringen. Wie ein Wunder gehen die erſten 20 Minuten vorbei,
ohne daß Fürth in Führung geht. Trautwein zeigt ſich als
Meiſter ſeines Faches und hält ſchwere und ſchwerſte Bälle. Das
Publikum reſigniert: dieſer Torwächter iſt nicht zu ſchlagen.
Allerdings hatte er auch zweimal großes Glück. Einmal iſt der
Querbalken die letzte Rettung, dann ſpringt ein Ball dem
Darm=
ſtädter Torwächter auf den Rücken, ohne den Weg ins Tor zu
finden. Erſt nach dieſer langen Drangperiode mit drückender
Ueberlegenheit der Fürther kommt Darmſtadt auf. Endlich —
ein Angriff der Lilienträger, endlich ein Zuſpiel. Da wird es
auch gleich auf der anderen Seite gefährlich. Die Mitte kann ſich
allerdings nicht durchſetzen, dafür aber die Flügel, und
insbe=
ſondere Fiedler. Dieſer wirft kurz vor Ende der erſten
Halb=
zeit flach in die linke untere Ecke, man ſah den Ball ſchon im
Tor, doch Eckert rettet wunderbar. Torlos gehen die
Mann=
ſchaften in die Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit ändert ſich das Bild bald. Zwar
iſt Fürth auch hier die erſten Minuten überlegen und kann
end=
lich in Führung gehen. Ein unverhoffter Ball von Fries aus
18 Meter kommt flach aufs Tor, ſpringt kurz vor dem Tor
noch=
mals auf, ſo daß Trautwein keine Gelegenheit zum Eingreifen
hatte. Von da ab beherrſchen die Darmſtädter das Feld. Die
Läufer ſchlagen eine richtige Taktik ein, ſpielen nicht gleich ab,
ſondern laufen mit dem Ball vor, um angegriffen zu werden
und dann erſt abzuſpielen. So kommen endlich auch einmal die
Darmſtädter Stürmer frei, jedoch dauert es lange, bis der
Aus=
gleich fällt. Viel wird durch Nervoſität vermaſſelt, und was
doch noch auf’s Tor kommt, hält Eckert ſicher. Auch er hat Glück.
als Werner und Hennemann an den Pfoſten placieren. Fürth
ſcheint ſich in der erſten Halbzeit zu fehr verausgabt zu haben
und beſchränkt ſich auf die Defenſive. Da fällt in der 45. Minute
unvermutet der Ausgleich. Einer der vielen Sologänge
Fied=
lers wird etwas unſanft unterbunden, den Strafſtoß verwandelt
derſelbe Spieler wunderbar. Darmſtadts Schlachtenbummler
jubeln. Doch Fürth rafft ſich auf und ſpielt auf Sieg. Bauge
Minuten, die zur Ewigkeit werden. Das Publikum wacht auf
und feuert Fürth an. Umſonſt!
Trautwein
wird zum Held des Tages. Sicher und ruhig hält er
flache und hohe Bälle gleich gut. Reſtlos erkennt das Fürther
Publikum dieſe Leiſtung an. Da ſcheint doch noch ein
unheim=
lich ſcharfer Ball den Weg ins Tor zu finden, doch wieder rettet
der Pfoſten, der Ball pralt ins Feld zurück, doch der
geiſtes=
ii ſtanden die beiden Mannſchaften ſich in folgender Auf= gegenwärtig herausgelaufene Trautwvein bort den Ball, den
Fürthern vor der Naſe weg. Im Gegenangriff kommt Jans—
Hennemann gut durch, auch hier verſperrt der Pfoſten den Weg
zum Erfolg. Endlich Schluß und Jubel der Darmſtädter
Schlachtenbummler, die ihre Mannſchaft beglückwünſcher.
Ein Spiel der Lattenſchüſſe könnte man ſagen. Ein Spiel,
das gerade durch dieſen Umſtand von ungeheurer Nerpoſität
war. Fürth war in der erſten Halbzeit die beſſere Mannſchaft,
die insbeſondere im Sturm eine beſſere Leiſtung vollbrachte,
Sehr gut auch Roſen und Eckert. Zum Lobe von Fürth ſei
be=
ſonders hervorgehoben, daß es ſehr fair ſpielte. In dieſer
Be=
ziehung waren heute die Rollen vertauſcht, Darmſtadts
Hinter=
mannſchaft wußte, um was es ging. Das Unentſchieden und
damit die ſüddeutſche Meiſterſchaft verdanken die Darmſtädter
in erſter Linie Trautwein. Sehr gut waren noch Fiedler, Reu=
Der Schiedsrichter war zufriedenſtellend. Seine
Entſchei=
dungen fielen ſchnell und energiſch. Das lange Ballhalten der
Fürther, durch das die ſcharfe Spielweiſe der Darmſtädter Ver=
Nach dem anſchließenden Fußballſpiel ging es im Autobus
zum Vereinslokal der Spielvereinigung Fürth, wo deren
Vor=
grüßte und unſere Meiſtermannſchaft zu ihrem Erfolg
beglück=
wünſchte. Bis zur Abfahrt blieb man geſellig beiſammen.
Ein beſonders herzlicher Empfang wurde der Maunſchaft
bei ihrer Nückehr auf dem Darmſtädter Hauptbahnhof bereitet,
die der Fürther werden. So kann es nicht ausbleiben, daß wo ſich der Vorſtand des Vereins und viele Mitglieder
eingefun=
den hatten. Selbſt vor der Bahnſperre hatte ſich ein zahlreiches
Publikum verſammelt, das Zeuge des Empfanges ſein wollte,
1. Mannſchaft „Rot=Weiß” 22—1 Maunſchaft Polizei=
Sport=
verein Darmſtadt 6:1.
Am Sonntag nachmittag ſtieg auf dem Platze der Polizei
hier das Verbandsvorſpiel im A. 5.T. Die 22er gewannen
das=
ſelbe bei leichter Ueberlegenheit mit obigem Ergebnis. Bei dem
Platzbeſitzer merkte man die Neuzuſammenſtellung der
Mann=
ſchaft, ebenſo bei den Gäſten die drei Erſatzleute. Für Rot=
Weiß erzielten Bärthel, Michel, Hörr, je 2 Tore. Für die
Polizeileute ſchoß der Mittelſtürmer, wohl der beſte Mann der
Mannſchaft, das Ehrentor. Bort im Tor bewies von neuem
wieder ſeine Klaſſe, konnte aber die erzielten Tore nicht
ver=
hindern. Alles in allem ein ſchönes und faires Spiel dieſer
bei=
den Mannſchaften.
Sportv, Wiesbaden, Liga, beſiegt „Union”, 1. Mannſch., 5:1 (2:1).
Eine ehrenvolle Niederlage mußte am geſtrigen Sonntag
die 1. Maunſchaft von Union von obigem Gegner hinnehmen.
Die Niederlage in dieſer Höhe iſt keinesfalls für die Beſſunger
beſchämend. Die Gäſtemannſchaft gehört der Ligaklaſſe, die
Einheimiſchen der B=Klaſſe an. Allein ſchon der
Spielklaſſen=
unterſchied und die körperliche Ueberlegenheit der Kurſtädter
ſagen genug. Es iſt die zweite Ligamannſchaft, welche
inner=
halb 14 Tagen der Union gegenübertrat und ihr einen ſtarken
Gegner lieferte. Zum Spielverlauf: Union hat Anſtoß, welcher
nicht weit vorkommt. Wiesbaden zieht mächtig los und hat
ſchon gleich eine gute Torgelegenheit, welche über die Latte
hin=
wegfegt. Unions Anwurf kommt gut vor, der Mittelſtürmer
bekommt den Ball von halbrechts zugeſpielt, und ehe ſich
Vertei=
diger und Torwächter beſonnen hatten, ſteht die Partie 1:0 für
Darmſtadt. Vom Anſtoß an drängt Wiesbaden zum Ausgleich,
Angriff auf Angriff rollten gegen Darmſtadts Tor, aber
Ver=
teidiger und Torwächter machten alles zunichte. Auch Union
hatte in dieſer Zeit Gelegenheit, 2 bis 3 Tore vorzulegen, was
nicht darüberging, wurde dem Torwächter in die Hände
ge=
ſchoſſen. Erſt bis Mitte der erſten Halbzeit konnte Wiesbaden
den Ausgleich und gleich darauf die Führung übernehmen.
Union hatte jetzt Gelegenheit, den Ausgleich herſtellen zu
kön=
nen, aber die Querlatte rettete in letzter Minute. Das Spiel
wogte auf und ab, ohne eine Ueberlegenheit der Gäſte feſtſtellen
zu können. Auf beiden Seiten ſah man bis zur Pauſe, noch
gute Torgelegenheiten, welche man auf beiden Seiten nicht
aus=
zunutzen verſtand. Nach der Pauſe wurden die Wiesbadener beſſer
und in gleichen Abſtänden konnten ſie noch drei Tore ſchießen.
Als Schiedsrichter amtierte Herr Beyer. Er war ſchon beſſer.
Weſtdeutſche Handballmeiſterſchaft der D.S.B.
Im Weſtdeutſchen Spielverband kamen am Sonntag nur
zwei Handball=Endſpiele zur Durchführung. Die Favoriten Pol=
S.V. Remſcheid und Sp. Vg. Oberhauſen blieben ſpielfrei. Pol=
S.V. Dortmund verlor ſeine Meiſterſchaftschancen, indem er
überraſchend gegen den Pol.=S. V. Köln 3:7 (3:3) unterlag. V.f.B.
Bielefeld ſchlug Pol.=S. V. Kurheſſen Kaſſel knapp 4:3 (1:2).
Aur der Denſſtchen Turnerſtkaft
Turnverein Ober=Rcſtadt—Tgf. 1875 Darmſtadt 8:6.
Um 3 Uhr gibt der Schiedsrichter Breitwieſer, Turnverein
Ober=Ramſtadt, den Ball frei. Die Darmſtädter gehen gleich
mächtig los und zeigen ſich überlegen. Die Einheimiſchen geben
ſich die größte Mühe, die flinken Heiner vom Tore zu halten.
Beiderſeits wird dreimal eingeſendet und mit 3:3 gehts in die
Pauſe. Zu Beginn der zweiten Spielhälfte wird Darmſtadt
ge=
fährlich und bei einem ſchönen Angriff konnte das Reſultat 3:4
für Darmſtadt gebucht werden. Beide Mannſchaften konnten noch
fünfmal mit Erfolg einſenden, davon wurden den Darmſtädtern
drei Tore nicht zugeſprochen.
T. G. Ziegelhauſen 1882—T. G. Beſſungen 4:2 (1:2).
Obige erſte Handballmannſchaften trafen ſich geſtern zu einem
Freundſchaftsſpiel in Ziegelhauſen, das die Mannſchaft des
Platz=
beſitzers infolge der allzu kleinlichen Entſcheidungen des
Schieds=
richters in Front fah. Von den vier Treffern reſultierten drei
aus Straftößen, hingegen die Erfolge auf der Gegenſeite dem
Produkt guter Kombination entſprangen.
Das Spiel wurde von beiden Seiten ſchnell ausgeführt, das
die Beſſunger bei anderer unparteiiſcher Leitung beſtimmt in
Front geſehen hätte. Man beachte noch, daß die Hieſigen keinen
günſtigen Tabellenplatz der A=Klaſſe des Main=Rhein=Gaues in
den letzten Verbandsſpielen einnahmen, der Gegner aber beſte
Meiſterklaſſe vertrat. — Auf das Rückſpiel, das in vierzehn Tagen
in Darmſtadt ſtattfindet, darf man deshalb nur geſpannt ſein.
— Die neu aufgeſtellte zweite und Jugend=Mannſchaft mußte ſich
der beſſeren Spielweiſe ihres Gegners, der T.G. Pfungſtadt,
beugen und konnte keinen Erfolg mit nach Hauſe bringen.
Endſpiele im Mittelrheinkreis der D.T.
Nachdem die Oſtgruppe des Kreiſes 9 der D.T. (
Mittelrhein=
kreis) bereits am vorigen Sonntag im T.V. Seckbach ihren
Meiſter nennen konnte, fiel nun auch in der Weſtgruppe die
Ent=
ſcheidung. T.V. Saarbrücken=Malſtatt, ſchlug in Koblenz den
T.V. Metternich 8:5 und brachte damit die Gruppenmeiſterſchaft
an ſich. Seckbach und Malſtatt müſſen nun um die
Kreismeiſter=
ſchaft kämpfen.
T.V. Raſtatt badiſcher Handballmeiſter der D.T.
Im Endſpiel um die Handballmeiſterſchaft des Kreiſes 10
der Deutſchen Turnerſchaft (Baden) ſchlug am Sonntag in Raſtatt
der deutſche Meiſter T.V. Raſtatt den PolS V. Heidelberg mit
143 (Halbzeit 5:2) Treffern ganz überlegen. Damit iſt dem T.V.
Raſtatt die badiſche Meiſterſchaft erneut zugefallen. — Heidelberg
hat allerdings wegen verſchiedener Vorkommniſſe bei dieſem
Spiel Proteſt eingelegt.
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Montag, den 21. März 1927
Spie Tore Punkte 17: 6 12: 2 27:11 9: 3 17:13 5: 7 14:22 5: 9 10:22 5: 9 10:21 4:10 Um die ſüddeutſche Fußball=
Meiſterſchaft.
Die Runde der Meiſier.
Die Spiele in der Runde der Meiſter haben am Sonntag
zwar nicht die ſenſationellen Ergebniſſe des Vorſonntags
ge=
bracht. Immerhin iſt aber der Ausgang von zwei Treffen als
Ueberraſchung anzuſprechen. In dieſer Hinſicht muß das Mainzer
Ergebnis an erſter Stelle genannt werden. Mainz 05 vermochte
gegen den 1. F.=C. Nürnberg ein Unentſchieden mit 3:3 zu
er=
zwingen. Was man von der Gefährlichkeit des Mainzer Bodens
in der letzten Zeit geſagt hat, hat ſich wieder als zutreffend
er=
wieſen. In Mainz wird ſo langſam die Ueberraſchung zur Regel.
Das Reſultat wirkt doppelt verblüffend, wenn man erfährt, daß
Mainz bei Halbzeit ſogar mit 3:1 in Führung lag. Der F.=S.=V.
1905 hat mit dieſem geretteten einen Punkt nicht nur ſich, ſondern
auch Fürth einen Gefallen getan. Denn nach dem ſicheren
4:2=Sieg der Sp.=Vg. Fürth gegen V. f. L. Neckarau, ſtehen die
Kleeblättler nurmehr einen Verluſtpunkt hinter dem Altmeiſter.
Der V. f. B. Stuttgart hat in der Heimat Revanche an dem
F.=S.=V. Frankfurt genommen und einen unerwartet hohen 4:1=
Sieg gegen den Mainmeiſter errungen. Damit hat Stuttgart einen
läſtigen Rivalen um den zweiten Platz abgeſchüttelt und kann
mit größerer Ruhe den kommenden ſchweren Kämpfen
entgegen=
ſehen.
1. F.=C. Nürnberg
Sp.=Vg. Fürth
V. f. B. Stuttgart
F.=S.=V. Frankfurt
F.=S.=V. 05, Mainz.
V. f. L. Neckarau.
Sp. Vg. Fürth gewinnt gegen V.f. L.
Neckarau 4:2.
Schwaches Spiel des deutſchen Meiſters. — Halbzeit noch 4:0.
Wer unter den 7000 Zeugen dieſes Kampfes damit gerechnet
hatte, der deutſche Meiſter würde dem Rheinbezirksmeiſter eine
Abfuhr in der gleichen Art erteilen, wie ſie Franafurt und Mainz
in Nürnbeig emeſingen, ſah ſich getäuſcht. In der erſten
Halb=
zeit ſchienen dieſe Hoffnungen allerdings noch gerechtfertigt, da
Aſcherl (zwei), Franz und Auer vier Tore ſchoſſen, während
Neckarau leer ausging. Nach dem Wechſel aber ließen die
Klce=
blätter ſo ſtark nach, daß ſie ſelbſt zu keinem Tore mehr kamen,
aber Neckarau zwei Treffer aufholen konnte. Fücih enttäuſchte
wieder einmal.
Spielverlauf.
Wenn auch Fürth in der erſten Halbzeit keine
Meiſterlei=
ſtungen zeigte und in Sturm und Verteidigung ſogar manchmal
bedenkliche Schwächen aufwies, ſo dominierte es doch wenigſtens
in dieſer Spielphaſe und kam zu vier Treffern. Schon in der
3. Minute lenkte Auer, mit dem Kopf eine feine Vorlage von
Aſcherl ein. Aſcherl ſelbſt ſchoß in der 20. Minute nach ſchönem
Zuſammenſpiel des Innentrios das zweite Tor ein. In der
27. Minute brachte Franz einen Kopfball mit Erfolg an. Dann
ſchied Aſcherl einer Knieverletzung wegen aus. Der fleißige und
gefährliche Spieler kam zwar ſpäter noch einmal wieder, mußte
aber bald zum zweitenmal und endgültig abtreten. Wenige
Mi=
nuten vor Halbzeit lenkte Auer eine Flanke von Frank zum
vier=
ten Tor ein. — In der zweiten Halbzeit ſpielte Neckarau ſehr
fleißig; Fürth ließ merken, daß es nur noch 10 Mann hatte. Die
Gäſte leiteten gefährliche Angriffe ein, die um ſo mehr
erfolgver=
heißend waren, als Müller und Kraus in der Verteidigung oft
ſehr leichtſinnig ſpielten. Auch die Außenläufer konnten jetzt die
ſchnellen Flügel Neckaraus nicht mehr halten. In der 7. Minute
lenkte Zöllner einen Ball über Hörgreen weg zum erſten Gegentor
für Neckarau ein. Nach ſchlechter Abwehr Müllers buchte Pfiſter
in der 19. Minute den zweiten Erfolg. Nun wurde aber die
Fürther Hintermannſchaft doch wieder etwas aufmerkſamer und
wehrte alle weiteren Torbemühungen der Gäſte mit Erfolg ab.
Kritik.
Ein deutſcher Meiſter, ſollte mehr auf ſich halten. Das
dauernde Raiſonieren und andere wenig ſchöne Angewohnheiten
ſind eines Meiſters unwürdig. Wie ſchon eingangs geſagt, zeigte
Fürth keine Meiſterleiſtung. Bis zur Verletzung Aſcherls bot
der Sturm noch die beſte Leiſtung. In der Läuferreihe waren
die Außen zu langſam. Die Verteidigung Müller—Kraus war
in der erſten Halbzeit gut, nachher aber um ſo mäßiger. Hörgreen
im Fürther Tor iſt nun einmal keine Extraklaſſe. — Neckarau
hatte ſeine beſten Leute in der Läuferreihe ſtehen. Die
Vertei=
digung ſpielte ſchwach und unrein. Im Sturm waren die Flügel
gut. Zeilfelder — der wider Erwarten doch mitſpielte — und
Gaſt wurden von den Fürthern zu ſtark abgedeckt, um ſich voll
entwickeln zu können.
1. F. S. V Mainz erreicht gegen 1. F. C.
Nürnberg ein 3:3
Mainz ſpielt mit ungeheurem Eifer. — Bei Nürnberg verſagen
Angriff und Mittelläufer Kalb.
Von den 12000 Zuſchauern, die Zeuge dieſes Kampfes
wur=
den, hätte wohl niemand mit einem ſo günſtigen Abſchneiden der
Einheimiſchen gerechnet. Das Verdienſt der Mainzer ſoll nicht
geſchmälert werden, aber um der Wahrheit die Ehre zu geben,
muß man doch ſegen, daß Nürnberg in einer derart mäßigen
Form ſpielte, daß man nie das Gefühl haben konnte, hier kämpft
ein Meiſter. Der Sturm verſogte ganz, ſchlimmer noch war aber
das Ausfallen des ſonſt ſo überragenden Mittelläufers Kalb.
Kalb verwandelte in der 20. Minute einen Elfmeter zum
Füh=
rungstor für Nürnberg; gegen Schluß der Halbzeit kam aber das
mit ungeheurem Eifer ſpielende Mainz innerhalb von neun
Minuten durch Kaiſer, Lipponer und Zimmermann zu drei
Toren. Nürnberg hatte nach dem Wechſel Mühe, aufzuholen,
was ihm aber ſchließlich doch durch Kalb und Reinmann gelang.
B.fB. Stuttgart ſchlägt F. S.B. Frankſurt 4:1.
Ein harter Kampf. — 9000 für Stuttgart begeiſterte Zuſchauer
und ein ſchlechter Schiedsrichter.
Dem V. f. B. Stuttgart iſt die Revanche für das in
Frank=
furt vor einigen Wochen verloren gegangene 3:4=Spiel geglückt.
Der Mainmeiſter wurde mit 4:1 Toren geſchlagen. Stuttgart
ſiegte verdient, denn es bot die beſſere Geſamtleiſtung, aber die
Tordifferenz dieſes Erfolges iſt zu hoch. Ein knapper Sieg von
etwa 4:3, höchſtens 4:2 Treffern wäre gerechtfertigt geweſen. Auch
Frankfurt zeigte ein gutes Spiel und war zudem noch dadurch
gehandicapt, daß ſein ausgezeichneter Läufer Völler bereits in
der 25. Minute ſo verletzt wurde, daß er bis zur Pauſe
aus=
ſcheiden mußte und in der zweiten Halbzeit kaum halb
aktions=
fähig war. Schließlich ſpielten in dieſem oft ſehr harten Kampf
auch die 9000 Zuſchauer, die für Stuttgart leidenſchaftlich Partei
nahmen, eine mitbeſtimmende Rolle. — Stuttgart kam in der
erſten Halbzeit durch Rutz zu einem Tor. Nach der Pauſe
er=
höhte Vallendor auf 2:0, dann kam Frankfurt durch Brettville
zu ſeinem Gegentor. Vallendor verwandelte einen Eckball zum
dritten Tor und ſchoß im Alleingang auch noch ein viertes.
Die Mannſchaften
Frankfurt hatte Arno Strehlke für Wallishäuſer in den
Sturm geſtellt. Die Mannſchaft litt ſichtlich unter der Ver=
letzung Völlers und der einſeitigen Einſtellung des Publikums.
Dennoch lieferte ſie im großen und ganzen ein gutes Spiel. Sehr
ſicher und ſchnell war die Verteidigung. Krieger im Tor
aus=
gezeichnet. In der Läuferreihe überragte Pache durch ſeine
glän=
zende Ballverteilung und durch ſeine wie immer ſehr gefährlichen
Strafſtöße. Der Sturm hatte ſeine beſten Leute in Wijk,
Brett=
ville und Klumpp. Strehlke und Brück waren ſchwach.
Stuttgart hatte eine ganz vorzügliche Hintermannſchaft,
die allerdings oft auch vom Glück begünſtigt war. In der
Läufer=
reihe fiel der Mittelläufer Blum durch ſeinen großen Eifer
be=
ſonders auf. Im Sturm waren Vallendor, Rutz und Heß die
Beſten. Vallendor zeichnete ſich als ganz gefährlicher
Tor=
ſchütze aus.
Die Runde der Zweiten.
In der Runde der Zweiten ſind die Senſationen
ausge=
blieben. Das Ergebnis von 2:1 in Mannheim zwiſchen dem
V. f. R. Mannheim und Eintracht=Frankfurt lag ſo gut im Bereich
des Möglichen, wie das umgekehrte Reſultat. Das zweite Treffen
in München zwiſchen München 1860 und F.=V. Saarbrücken
endete mit einem erwarteten ſicheren Sieg von 5:1 zugunſten der
1860er. München bleibt alſo weiterhin kaum gefährdeter Favorit
um den erſten Platz. In gleichmäßigen Abſtänden folgen die
übrigen Teilnehmer, von denen nur das diesmal ſpielfreie Karls=
Die Spiele des nächſten Sonntags.
Runde der Meiſter:
F.=S.=V. Frankfurt — Sp.=Vg. Fürth in Frankfurt a. M.
1. F.=C. Nürnberg — V. f. B. Stuttgart in Nürnberg.
Vf. L. Reckarau — F.=S.=V. 05 Mainz in Neckarau.
Runde der Zweiten:
F.=V. Saarbrücken — Eintracht=Frankfurt in Saarbrücken.
Karlsruher F.=V. — 1860 München in Karlsruhe.
Um den Aufſtieg im Rheinbezirk.
Der Sonntag brachte dem Favoriten F.=C. Pfalz,
Ludwigs=
hafen, die erſte Niederlage. Der V. f. R. Pirmaſens rang die
Ludwigshafener mit 2:1 Toren nieder. 1908 Lindenhof hatte
keine Mühe, Germania=Friedrichsfeld glatt mit 6:0 zu überfahren.
Die Reihenfolge in der Tabelle lautet nunmehr:
Spiele Tore Punkte
F.=C. Mannheim=Lindenhof
5:1
10: 1
4: 3
F.=C. Pfalz, Ludwigshafen
2:2
3: 5
V. f. R. Pirmaſens".
2:2
2: 2
Sp.=Vgg. Arheilgen".
2:2
3:11
1:5
Germania=Friedrichsfeld
V. f. R. Darmſtadt—Spielvereinigung Pfungſtadt 7:1 (2:0).
In ſeinem zweitletzten Verbandsſpiel holte ſich wiederum die
V. f. R.=Mannſchaft Sieg und Punkte. Die V. f. R.=Mannſchaft
ſpielte in der erſten Halbzeit ſehr zurückhaltend, der Sturm von
V. f. R. war in dieſer Zeit viel zu weich, um zu mehr Torerfolgen
zu gelangen. Bei einer größeren Schußſicherheit hätte der
Tor=
mann von Pfungſtadt vielleicht allerhand Dinge aus ſeinem
Kaſten geholt. In der zweiten Halbzeit drehte der V. f. R. ſchwer
auf und erzielte das obige Reſultat, darunter 2 Elfer wegen ſoviel
im Strafraum. Die Mannſchaft von V. f. R. war in ihrer
Ge=
ſamtheit ſehr gut, zu nennen wäre hier nur der Mittelläufer von
V. f. R., der bei dieſem Spiel eine unheimliche Arbeit verrichtete.
Pfungſtadt iſt an ſich ſchwach in der Geſamtheit, lediglich einige
Spieler der Elf ſind gut.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Runde der Meiſter.
In Fürth: Sp. Vg. Fürth—V. f. L. Neckarau 4:2 (4:0).
In Stuttgart: V. f. B. Stuttgart—F. S. V. Frankfurt 4:1 (1:0).
In Mainz: F. S. V. Mainz 05—1. F. C. Nürnberg 3:3 (3:1).
Runde der Zweiten.
In Mannheim: V.f.R. Mannheim—Eintracht Frankfurt 2:1 (0:1).
In München: S. V. München 1860—F. V. Saarbrücken 5:1 (2:1).
Aufſtiegsſpiele.
Bezirk Bayern: D. S. V. München—F. V. Würzburg 2:1.
F. S. V. Nürnberg-Bayern Hof 5:0. Schwaben Ulm-Jahn
Regensburg 2:1. Württemberg=Baden: F. V. Zuffenhauſen—
F. C. Birkenfeld 2:1. F. V. Offenburg—Sp. Vg. Freiburg 3:2.
V. f. B. Karlsruhe—V. f. R. Gaisburg 0:2. Rheinbezirk: V. f. R.
Pirmaſens-Pfalz Ludwigshafen 2:1. Mannheim 98—
Germa=
nia Friedrichsfeld 6:0. Mainbezirk: Fechenheim 03—T. u. Sp.
Gem. Höchſt 01 3:0.
Geſellſchaftsſpiele.
Württemberg=Baden: Karlsruher F. V.—F. C. Freiburg
(Altmeiſter) 4:3. Karlsruher F. V. — Bayern München 1:4.
Rheinbezirk: Ludwigshafen 03—S. C. Stuttgart 2:2.
Main=
bezirk: Germania Frankfurt—V. f. R. Heilbronn (Samstag) 2:3.
Viktoria Hanau 94 — Sport Kaſſel (Samskag) 5:1. Viktoria
Aſchaffenburg—Germania Bieber 1:2. F. S.V. Frankfurt (Pokal=
Elf)—V. f. L. Neu=Iſenburg 3:0. Union Niederrad—S. V.
Wies=
baden 4:3. Germania Frankfurt—Wacker München 0:1. Kickers
Offenbach-V. f. R. Heilbronn 0:3. Rot=Weiß Frankfurt—S. V.
Darmſtadt 5:4. F. C. Hanau 93—V. f. L. Neu=Iſenburg 2:2.
V. f. R. Offenbach—Eintracht Frankfurt (Pokal=Elf) 4:2.
Vik=
toria Aſchaffenburg-Viktoria Kahl 6:1. Rheinheſſen=Saar:
Wormatia Worms—Stuttgarter Kickers 2:2. Saar 05
Saar=
brücken-Phönix Ludwigshafen 1:2. Boruſſia Neunkirchen—F. C.
Pirmaſens 3:6. Sportfreunde Saarbrücken—S. V. Waldhof 2:2.
Eintracht Trier—S. V. Trier 05 1:4.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
F. C. Freiburg—A. S. Straßburg (Samstag) 5: 2. F. C.
Freiburg—C. A. Metz (Sonntag) 5:4.
Brandenburg.
Meiſterſchaftsſpiele.
Wedding-Vorwärts Berlin 2:4. Hertha/B. S. C. Berlin—
Alemannia Berlin 4:0. Tennis/Boruſſia Berl.—Meteor Berl. 9:0.
Pokalſpiele.
Corſo Berlin—Minerva Berlin 3:2. S. V. Spandau—S. C.
Charlottenburg 6:0. V. f. B. Hermsdorf-Hakoah Berlin 1:0.
Weſtdeutſchland.
Runde der Meiſter.
F. C. Schalke 04—Arminia Bielefeld 3:0 (0:0). Duisburger
Sp. V.—Fortung Düſſeldorf 2:2 (2:1). S. C. Hagen 05—C. f. R.
Köln 0:3 (0:1).
Runde der Zweiten.
B. V. Alteneſſen — Sportfreunde Siegen 4:1 (0:1). S. C.
Odenkirchen 07—Sp. V. Kaſſel 1:3 (0:1).
Geſellſchaftsſpiele.
Turu Düſſeldorf—B. V. 04 Düſſeldorf 0:3. S. S. Elberfeld
—B. C. 05 Düſſeldorf 3:2. Kölner Weſtkreis—Südkreis 2:3.
Preußen Krefeld—Sp. V. Meiderich 2:6. Union Hamborn-Duis=
burg 99 1:2. Schwarz=Weiß Eſſen—V. f. R. Köln 4:4.
Dortmund-Preußen Duisburg 2:2. Sp. Vg. Minden-Bor=
Hannover 2:1.
Norddeutſchland.
Runde der Erſten.
Hamburger S. V.—Phönix Lübeck 9:1. Hannober 96—
ſtein Kiel 0:2.
Runde der Zweiten.
Komet Bremen—F. C. Altona 93 1:3. Eintracht Br=,
ſchweig-Viktoria Wilhelmsburg 2:7.
Geſellſchaftsſpiele.
St. Georg 1816 Hamburg—Sp. V. Harburg 2:5. F. C. 90/d
ſtedten-Pol. S. V. Hamburg 2:0. St. Pauli Sport—AEe
Hamburg 1:3. Raſenſport Harburg—Ottenſen Hamburg
S. C. Hannover—Arminia Hannover 4:1. V. f. R. Lüh
F. V. Kiel 2:8.
Mitteldeutſchland.
B. C. Leipzig—Sp. Vg. Leipzig 1:0.
Südoſtdeutſchland.
Vierte Meiſterſchaftsrunde.
S. C. 08 Breslau—V. f. B. Liegnitz 3:2. Preußen Ga.//
Sportfreunde Breslau 3:0. Brandenburg Kottbus—Raſennp
Gleiwitz 2:5.
Nordoſtdeutſchland.
S. C. Neufahrwaſſer—S. C. Stettin 3:7. Preußen Stet :n
Norden/Nordweſt Berlin 0:2.
Tagung des Deutſchen Fußball=Bundeg
Meiſterſchafts=Endſpiel.
V. f. B. Leipzig—S. B. C. Plauen 3:2 nach Verlängerg.
Dritte Pokalzwiſchenrunde.
Halle 98—V. f. B. Koburg 2:1. B. C. Chemnitz—S. E
Köthen 6:1. Meerane 07—V. f. L. Bitterfeld 2:1. Sp. Vg.
kenſtein-Brandenburg Dresden 4:1. S. C. Apolda—S, C..0
furt 3:0.
Geſellſchaftsſpiele.
Guts Muts Dresden—Eintracht Leipzig 3:2. V. f. L. Zwol
Viktoria Leipzig 3:3. V. f. B. Glauchau—Arminia Leipzia!
teMt
Wichtige Beſchlüſſe. — Olympia=Auswahlſpiele in Fraul
furt a. M. — Fürth darf gegen Slavia=Prag ſpielen. —r inen ſchw
Verlegung der Endſpiele 1928 auf den Spätſommer.
Deutſchland-Norwegen in Hamburg.
Der Bundesvorſtand des Deutſchen Fußball=Bundes ,, Die letzte R
am Samstag und Sonntag in Berlin zuſammen mit den Vmzwiſchen
tretern der ſieben Landesverbände eine Sitzung ab. Die T0 „wigshafener
ordnung wies eine Anzahl außerordentlich wichtiger Py ſaen Entſche
auf. Zunächſt brachte Brandenburg noch einmal das W en Vorſprung
des Spiels Berlin gegen Budapeſt (Berufsſpieler) durcks L,öner knapp
Bundesvorſtand zur Sprache. Der D.F.B. hat ſeinerzei! zuher be
Genehmigung dieſes Spiels nur unter der Bedingung gec.M=0
daß ſich die Budapeſter Elf aus Amateuren zuſammeny
würde; auch diesmal blieb der D.F.B.=Vorſtand bei der A.ſz
daß für Brandenburg keine Verpflichtung beſtände, wenn Q;,
peſt nur Berufsſpieler ſtellen will. — Zu dem am 3. 1
R
1. Juli in Helſingfors ſtattfindenden Fifakongreß delegiern /
Verſammlung den 1. Vorſitzenden Linnemann, den Geſcki m
führer Blaſchke, ſowie zwei weitere Mitglieder des erwei-
R.
Vorſtandes, nämlich Cartini=Süddeutſchland und HaalF ohie
Mitteldeutſchland. Ein fünfter Vertreter ſoll noch beſun
werden. Das für den 6. November nach Köln anberas . dem 2at
Länderſpiel Deutſchland-—Norwegen kann dort nicht ſtattfüy. Mich des nach
da zu dieſer Zeit am Kölner Stadion Umbauarbeiten vorgeug vokalusſich
men werden. Einem früheren Beſchluß des Bundesvorſt mf Zweinde Geieg
entſprechend, wurde Hamburg als neuer Austragsort beſt upe Meuter beizu
— Das in der Zeit vom 17. bis 29. Mai 1928 ſtattfindende /M Zarmſtadt
ballturnier der Olympiade macht eine Verlegung der Endapſ
um die deutſche Meiſterſchaft 1927/28 notwendig. Die
Runde ſoll nun im Juni und die dritte und vierte Runn!
Auguſt ausgetragen werden. Zur Vorbereitung auf das El
V.f.
pia=Fußballturnier ſollen Mitte Mai 1927 vorausſichtlic
Sr Rat=Weißer
Frankfurt a. M. Auswahlſpiele ſtattfinden. Den bereits
kündigten Sommerkurſen folgt dann in der erſten Januar// ge Fuchsjag
ein Lehrgang in Berlin. Die für die Olympiade ausgewayl Me Abteilun
Spieler müſſen dem Bundes=Spielausſchuß ab 15. April. /0 Zahhe recht
zur Verfügung ſtehen. — An der Tagung für Spielpl=clegen einen d
nehmen für den D.F.B. der 1. Vorſitzende. Linnemann., / mmung in
2. Vorſitzende Schmidt und der Geſchäftsführer Blaſchke /cMſerungen übe
— Der Spielvereinigung Fürth mußte ein Rückſpiel gegel//ä/ Leichathlet
Slavia=Prag genehmigt werden, da noch eine alte Verpfliat/ Madlauf im A
vom 15. September 1922 vorlag und ein entſprechender 2/k / ergebniſ ſ
durch Fürth bereits vor dem 5. Juli 1926 eingebracht wulSnnſchaft
war. Am 5. Juli 1926 beſchloß der D.F.B. nämlich, keim //5, I. Sie
träge auf Rückſpielgenehmigungen gegen Berufsſpielernch enlzellauf
ſchaften mehr zu billigen, die nicht bis zu dieſem Tage i17 Sieg 8. 6
reicht waren. — Diesmal war die Verſammlung auch ei M
lich der Auffaſſung, Spiele gegen engliſche Mannſchafte— ſann
ſich in ihrer Zuſammenſetzung einer klaren Beurteilung,
ziehen, nicht zu genehmigen. — Mit der „Ufa” hat der
ein Abkommen geſchloſſen, demgemäß ihm Filmſtreifen zu 2// 6g. Ne
und Werbezwecken zur Verfügung geſtellt werden.
Die gleichzeitig in Berlin abgehaltene Tagung
Bundes=Jugendausſchuſſes brachte ein erfrer.
Bild von der weiteren Förderung der Jugendfragen im 2‟
— Die Vorbereitungen für den Bundes=Jugend=Spielta
26. Juni 1927 ſind bereits gut gediehen. Der D.F.B. ſtel.)
Verbänden für dieſen Tag Werbeplakate zur Verfügung um
tet weitere Unterſtützung durch eine großzügige Preſſex”
ganda. Bundestrainer Nerz will für dieſen Tag einen Uek=
plan ausarbeiten, der den Verbänden und Vereinen früh
vorgelegt werden ſoll. Es wurden ferner die Fragen des
tritts zum Reichsausſchuß der Jugendverbände und der 7
fung einer Bundes=Jugendzeitung behandelt.
Radfahren.
Eröffnungsrennen auf der Frankfurtel
Stadionbahn.
Jean Weiß zeigt ſich dem Nachwuchs überlegen.
Daß Frankfurt eine Radſportſtadt erſter Güte iſt, zeic"
Toder Brech
ſetzt, ſo daß
We loch ſtark gro
Harihr gut, ſo
Fra
einmal wieder bei den Eröffnungsrennen der Stadionbahn.
wohl die Rennen nur eine lokale Beſetzung aufwieſen, kame
12000 Zuſchauer! Der Sport des Tages war gut. Jean
war zwar im 10=Km.=Rennen dem jungen Chriſtmann nich
gewachſen, wenn er auch nur um Handbreite unterlaß,
brachte er aber die Läufe über 20 und 30 Km. an ſich. Ime‟
iſt der Frankfurter Nachwuchs aber vielverſprechend.
Rekordfahren über 10 Km.: 1. Chriſtmann 8:30-
1. Müller=Frankfurt 22 P., 2. L. Schäfer=Frankfurt 18
Fliegerhauptfahren für Amateure: 1. Kog-7
furt, 2. K. Lauth=Frankfurt.
drnmer 80
Montag, den 21. März 1927
Seite 7
Boxen.
Zwiſchenrunde der ſüdweſideutſchen
Meiſierſchaft.
zumpfheller, Sportverein Darmſtadt 98, in der Endrunde.
ur weiteren Ermittlung der ſüdweſtdeutſchen Meiſter
fan=
n vergangenen Samstag vor ausverkauftem Hauſe, ſo daß
Gläzei den Saal ſperren mußte, die Zwiſchenkämpfe in
Lud=
bzafen ſtatt. Es kämpften die Meiſter des Mainbezirks gegen
agen des Rhein=Pfalzbezirks. Die Ueberlegenheit der
mai=
m Boxer, die ſchon vorher außer Zweifel ſtand, wurde an
Abend dadurch dokumentiert, daß von den in den acht
ſichtsklaſſen ausgetragenen Kämpfen ſich 7 Mainbezirksmeiſter
Eer Endkampf, der am 2. April in Frankfurt a. M. gegen die
des Bezirks Baden-Württemberg ſtattfindet,
qualifi=
z Es ſind dies: Hermannſohn=Mainz, Hohake=Höchſt,
Aeut=Mainz, Eckert=Mainz, Nickel=Offenbach, Gattmann=
Offen=
glgund Trumpfheller=Darmſtadt. Der Rhein=Pfalzbezirk ſtellte
m. Bantamgewichtler Nikolay (Fußballgeſellſchaft 03,
Lud=
bzufen) den achten Vertreter für den Endkampf. Mit der
ſnogfährung der Kämpfe war die Ludwigshafener Fußballgeſell=
03, e. V., betraut, die für einen guten Verlauf des Pro=
Abens forgte.
die Zwiſchenrundenkämpfe wurden an ſportlichem Wert
haaoffen durch den eingelegten internationalen Kampf:
ſahr 1., F.=G. 03 Ludwigshafen, Schweizer
Mittelgewichts=
yber, 147 Pfund, gegen den franzöſiſchen
Halbſchwergewichts=
ywir Gardebois=Paris, 156 Pfund. Der franzöſiſche Meiſter,
mereits zweihundert Siege errungen hat, mußte zum zweiten
w, nachdem er vor acht Tagen in Paris im Länderkampf
Abreiz gegen Frankreich gegen Kreuchi verlor, die
Ueberlegen=
üſoes ſchon von ſeiner Jugend auf in der Pfalz anſäſſigen
uſchi anerkennen. Der Sieg Kreuchis in Paris iſt um ſo
Iſr zu bewerten, da ſämtliche Kämpfer der Schweizer
National=
baſchaft, mit Ausnahme von Kreuchi, verloren. Kreuchi war
ühiden Kämpfen der ſchlagſtärkere und agreſſivere Boxer, der
Aa erneut ſeine internationale Klaſſe unter Beweis ſtellte.
beſonders Intereſſe löſte der Meiſterſchafts=
Schwergewichts=
uw Trumpfheller, Sportverein Darmſtadt,
½ Thies, F.=G. 03, Ludwigshafen, aus. Letzterer, ein junger,
biebender Boxer, der vor kurzem gegen den mehrmaligen
deut=
ſe Meiſter Müller=Köln knapp nach Punkten verlor, war der
baer des Lilienträgers. Vom Gongſchlag an kämpfen beide auf
Aſen oder Brechen, in deſſen Verlauf es dem Ludwigshafener
eit, einen ſchweren rechten Haken zu landen, der T. auf die
Abeer ſetzt, ſo daß die Runde mit Vorteil für Thies beendet
me. Noch ſtark groggi, hält ſich der Darmſtädter in der zweiten
Afoe ſehr gut, ſo daß er dieſelbe faſt unentſchieden geſtalten
Ume. Die letzte Runde ſieht Trumpfheller als den Beſſeren,
Ach inzwiſchen wieder gefunden hatte und mit allen Mitteln
ku dwigshafener mehrmals in Doppeldeckung zwingend, nach
b klaren Entſcheidung drängt. Es langt ihm jedoch nicht
bi, den Vorſprung des Gegners aufzuholen, ſo daß der
Lud=
bchrfener knapper Punktſieger wurde. Von allen von
Trumpf=
ſi ſeither beſtrittenen Kämpfen, dürfte dieſer wohl der
ſrſte geweſen ſein, in dem er aber auch zugleich, trotz ſeiner
Ferlage, ſeine beſte Leiſtung vollbrachte. Obwohl der
Main=
wis meiſter verlor, wird er trotzdem am 2. April den Endkampf
ſudie ſüdweſtdeutſche Meiſterſchaft beſtreiten, da ſein Gegner
ſüber eine Stunde Verſpätung zur Wage kam und
infolge=
eſt laut Wettkampfbeſtimmungen aus der Meiſterſchaft
aus=
ſſü und folglich der Kampf nur als Einlagekampf bewertet
pe. In den Endkampf geht Trumpfheller als Favorit, da
aSapierform nach der Baden=Württembergiſche Meiſter Knoch,
ſtsruhe, dem Darmſtädter im Können bedeutend nachſteht.
mläßlich des nächſten Kampfabends des Sportvereins Darm=
R 98, vorausſichtlich am 30. April, wird die Darmſtädter
Box=
ſiegemeinde Gelegenheit haben, dem Revanchekampf Thies—
anpfheller beizuwohnen. Wegen eines Starts Kreuchis ſteht
mspb. Darmſtadt 98 bereits in Verhandlung mit der
Fußball=
ziſchaft 03, Ludwigshafen.
Leichtathletik.
V. f. L. Not=Weiß 1922, Darmſtadt.
2ie Rot=Weißen veranſtalteten am geſtrigen Sonntag ihre
baährige Fuchsjagd, die man als wohlgelungen bezeichnen
9n. Alle Abteilungen waren bei dem herrlichen Wetter in der
ſchen Tanne recht zahlreich vertreten. Keinem der Meute iſt
Aelungen, einen der überaus ſchlauen Füchſe zu fangen. Bei
urr Stimmung in Treiſa erhielten die beiden die
wohlverdien=
ſnErinnerungen überreicht.
Die Leichtathleten weilten am Nachmittag in Königſtädten
Waldlauf im A. D.T. und erzielten bei ſtarker Konturrenz
ſitende Ergebniſſe:
Mannſchaftslauf für Aktive: 1. Sieg Rot=Weiß
ſcSkte., 7. Sieg Rot=Weiß (2. Mannſchaft).
Einzellauf für Aktive: 2. Sieg A. Krichbaum, Roi=
2ß, 5. Sieg K. Geſſer, Rot=Weiß, 8. Sieg A. Sauerwein, Rot=
Nannſchaftslauf für Jugend: 5. Sieg Rot=Weiß
Einzellauffür Jugend: 1. Sieg A. Blind, Rot=Weiß,
BSieg Gg. Neff, Rot=Weiß, 39. Sieg R. Kornmeyer, Rot=Weiß.
Schwerathletik.
Arb.=Athl.= und Sportverein Darmſtadt 1891.
Am 19. März weilte die 1. Mannſchaft obigen Vereins in
Anheim a. d. B. beim Arb.=Athl.=Klub Germania 1910 zum
Ediekampf. Weinheim ſtellte eine techniſch gut durchgebildete
kräftige Mannſchaft, welche alles daranſetzte, den Sieg an
zu reißen, aber Darmſtadts kampferprobte Mannſchaft ließ
Uet locker, bis der Sieg auf ihrer Seite war. Nach techniſch
an durchgeführten Kämpfen konnte Darmſtadt mit 16 zu 12
miten als Sieger hervorgehen. — Die 2. Mannſchaft obigen
Ceins weilte am 20. März bei der 2. Mannſchaft des Arb.=
Aftſportklubs in Ober=Ramſtadt. Darmſtadts 2. Mannſchaft
9½ bei dieſem Kampfe erſt das zweitemal in der Oeffentlichkeit
der Matte, das erſtemal bei den Pokalkämpfen in Offen=
15 wo es ihr gelang, unter 9 Vereinen an vierte Stelle zu
amen. Heute enttäuſchte die Mannſchaft nach der angenehmen
ete hin, indem es ihr gelang, nach harten Kämpfen den Sieg
mſalls mit 16 zu 12 Punkten für ſich zu entſcheiden. Möge die
=Mannſchaft ſo fortfahren und noch eifriger trainieren als ſeit=
) ſodürfte ſie bald der 1. Mannſchaft nicht mehr nachſtehen.
Schießſport.
9 jahrs=Preis= und Werbeſchießen der privilegierten
Schützen=
geſellſchaft Darmſtadt.
Der geſtrige, dritte Schießtag war von hieſigen und
auswär=
en Vereinen ſehr ſtark beſucht. Die Namen der einzelnen
eine hier zu nennen, würde zu weit führen. Wie groß das
hen ſeitige Intereſſe und die Zuſammengehörigkeit der
Schützen=
eine iſt, dafür mag als Beweis gelten, daß ſogar das lange
9ſſau ſeine Vertreter hierher entſandt hatte. Geſchoſſen wurde
eder auf die im Programm vorgeſehenen Preis=Nummern.
s Geſamtergebnis des geſtrigen Schießtages iſt als ſehr gut
bezeichnen. Wie bereits früher erwähnt, wird das
Geſamt=
ebnis des Schießens nach Erledigung der vier Schießſonntage,
bo nach dem 27. März, bekannt gegeben. Vierter und letzter
gießtag: Sonntag, den 27. März. Lebhaftes Intereſſe wurde
m Schießkino entgegengebracht, das hierorts zum erſtenmal
Praxis vorgeführt worden iſt.
Schwimmen.
Die deutſchen Schwimmer in Brüſſel erfolgreich.
Rademacher ſchwimmt Weltrekord. — Auch Frölich ſiegt. —
Derichs hält ſich gegen Arne Borg achtbar.
Am Samstag abend wurden beim Jubiläumsſchwimmfeſt
des Royal Swimming=Club Brüſſel die ſchwimmſportlichen
Be=
ziehungen zwiſchen Deutſchland und Belgien wieder
aufgenom=
men. Die deutſche Expedition Erich Rademacher, Frölich (
Magde=
burg), Derichs, Schumm (Köln), Luber (Berlin) und Frl. Erkens
(M.=Gladbach) traf bei dieſem Feſt auf erſte internationale Klaſſe,
ſchnitt aber trotzdem glänzend ab. Das äußerſt zahlreiche
Publi=
kum, unter dem ſich auch Vertreter des diplomatiſchen Korps, der
deutſchen Geſandtſchaft und anderer Behörden befanden, begrüßte
die deutſchen Schwimmer herzlich und quittierte die Erfolge der
Deutſchen mit ſtarkem Beifall. Ein beſonderes Intereſſe fand
das Zuſammentreffen von Erich Rademacher und van Parys=
Belgien. Die beiden Schwimmer waren ja ſchon bei den Europa=
Meiſterſchaften in Budapeſt ſtarke Gegner. Diesmal trafen ſie
ſich in einem 200=Meter=Bruſtſchwimmen. Gleich nach dem Start
ſetzte ſich der belgiſche Altmeiſter Decombe an die Spitze; bei
der 50=Meter=Marke führte Decombe mit einer halben
Körper=
länge vor Nademacher und van Parys, die auf gleicher Höhe
lagen. Aber ſchon bei 100 Meter (1:21,2 Min.) hatte Rademacher
die Führung übernommen. In einem fabelhaften Endſpurt
ver=
größerte der Magdeburger ſeinen Vorſprung. Rademacher blieb
überlegen in 2:48 Minuten ſiegreich und verbeſſerte damit
gleich=
zeitig ſeinen eigenen Weltrekord um 2,4 Sekunden. Van Parys
wurde in 2:54,3 Min. Zweiter vor Decombe (2:55) und Bouvier
(Frankreich). — Im 100=Meter=Rückenſchwimmen übernahm der
deutſche Meiſter Frölich gleich die Führung; der Magdeburger
ſiegte glatt in 1:16 vor dem belgiſchen Meiſter Thieupont 1:17,4
und dem Holländer Liepenwerk 1:24,4 Min. — Beim 100=Meter=
Freiſtilſchwimmen ſtieß der neue deutſche Rekordmann Derichs=
Köln auf keinen Geringeren, als den vierfachen Weltrekordmann
Arne Borg (Schweden). Natürlich hatte Derichs hier keine
Siegesausſichten, er mußte ſich vielmehr von vornherein darauf
beſchränken, den zweiten Platz gegen die übrige ſtarke Konkurrenz
zu verteidigen. Das gelang dem jungen Kölner denn auch. Bis
75 Meter lag er ſogar mit Arne Borg noch auf gleicher Höhe.
Im Endſpurt holte der Schwede dann anderthalb Körperlänge
heraus. Borg ſiegte in 1:01,2 Min. vor Derichs (1:02) und van
der Meer (Holland). Frl. Erkens traf zunächſt im 100=Meter=
Freiſtilſchwimmen auf die Holländerinnen Braun und Baron.
Frl. Baron führte anfangs, wurde aber im Endkampf von Frl.
Braun knapp geſchlagen und auch noch von Frl. Erkens eingeholt.
Das Ergebnis: 1. Frl. Braun 1:17: 2. Frl. Erkens 1:17,6 Min.;
3. Frl. Baron 1:18,2 Min. — Im 200=Meter=Bruſtſchwimmen
blieb Frl. Baron in 3:18,4 Min. vor Frl. Erkens (3:28,3 Min.)
und Frl. Stoffel (Kolwar) 3:40 Min., ſiegreich. — Luber und
Schum beteiligten ſich an einem Schauſpringen, bei dem ihre
ganz vorzüglichen Leiſtungen den lebhaften Beifall des
Publi=
kums fanden.
Pferdeſport.
Rennen zu Strausberg.
Die Eröffnung der deutſchen Galopprennſaiſon übernahm am
Sonntag der Strausberger Renn=Verein mit einem recht
ab=
wechſelungsreichen Programm. Der Beſuch war ſehr gut, man
erwartete ſportlich ja nicht allzuviel, aber es gab doch ſehr ſchöne
und flotte Rennen, in denen vor allem der Trainer Schmidt
ſehr erfolgreich war. So gewannen ſeine Pflegebefohlenen,
Prin=
zeß Fröhſinn und Morgenpracht, die beiden einleitenden Rennen,
indem ſie ihren Mitbewerbern auf und davon liefen, und Trutzin
wurde im dritten Rennen auch nur ganz knapp von Tullius
ge=
ſchlagen. Das Hauptaugenmerk war auf das Reitzenſtein=
Jagd=
rennen über 3400 Meter gerichtet, das der Strausberger
Renn=
verein zu Ehren ſeines jetzt 70jährigen Vorſitzenden
ausge=
ſchrieben hatte. Zwölf nützliche Steepler fanden ſich am Start
ein. Der mit 75 Kilo belaſtete Financier hatte ſich zu Beginn
verausgabt, ſo daß Credulité in Form gehen konnte und auch
Siegerin ſchien. Die Stute unterlag aber dem Schlußangriff
von Sambur, und Flor fina konnte noch dicht zur Credulité
auf=
rücken.
Tennis.
Weitere deutſche Erfolge in Cannes.
Froitzheim in der Vorſchlußrunde.
Im weiteren Verlauf des internationalen Tennisturniers in
Cannes konnte vornehmlich das Herreneinzel ſehr weit gefördert
werden. Für die Vorſchlußrunde haben ſich Froitzheim, Colonel
Mayes, der Oeſterreicher Artens und der Schweizer Aeſchlimann
qualifiziert. Froitzheim ſiegte mit 6:3, 6:2 über den engliſchen Lord
Chomondeley, Colonel Mayes ſchlug Androy mit 6:1, 6:4 aus dem
Felde und Artens fertigte den Spanier Gattegno 6:0, 6:3 ab.
Den ſchwerſten Stand hatte noch Aeſchlimann, der nur knapp
3:6, 6:3, 6:3 mit dem Engländer Hillyard fertig wurde. Auch
das Gemiſchte Doppel brachte Erfolge der Deutſchen. Die
Kölnerin Frl. Cilly Auſſem ſpielt nicht, wie urſprünglich
beab=
ſichtigt, mit dem franzöſiſchen Champion Henri Cochet, ſondern
mit dem deutſchen Meiſter Froitzheim. Die deutſche Kombination
vermochte ſich in der 1. Runde nur knapp 6:4, 8:6 über Galeppe—
Marsdem durchzuſetzen. Gräfin von der Schulenburg ſiegte mit
ihrem engliſchen Partner Craig 6:4, 6:1 über Miß O’Neill—
Warden, dagegen unterlag das Ehepaar Uhl 1:6, 3:6 gegen die
engliſch=ſchweizeriſche Paarung Miß Petchell—Aeſchlimann.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 21. März. 3.30: Stunde der Jugend. Denkſport.
Von Irma Dresdner. Für kleine und große Kinder. O 4.30: Neue
Operetten. O. 5.45: Leſeſtunde: „Der Prozeß der Marauiſe von
Brinvillier”. O 6.15: von Kaſſel: Stunde der Frau. O 6.30: Dr.
Heinitz: „Mauriſche Sehnſucht und ſpaniſches Lied‟ O 7.30: Engl.
O 8: Engl. Literatur. 6 8.15: Alte und neue Chormuſik. 1.
Ma=
drigale aus dem 16. Jahrh. — 2. Chorlieder aus dem 19. Jahrh.
Ausf.: Holles Madrigalvereinigung Stuttgart. Sol.: Hedwig Kohn=
Cantz, Gertrud Dreher, Maria Geiger (Sopran), Margarete
Kra=
mer, Eliſa Keller, Elſe Sihler (Alt), H. Moſtert, G. Schneider
(Tenor), H. Hager, A. König (Baßl. Anſchl.: Neue Schallplatten.
Siutigart.
Montag, 21. März. 1.10: Konzert. O 4.15: Konzert. O 6.15:
Uebertr. aus Karlsruhe: Dr. Curiel: Die Landes=Kunſthalle in
Karlsruhe. O 6.45: Dr. Löwenberg: Das Theater in der Dichtung.
O 7.15: Baſtelſtunde. O 8: Sinfonie=Konzert. Leit.: Kapellm. Kurtz.
Schumann: Sinfonie B=dur. — Goldmark: Frühlings=Ouv. —
— Anſchl.: Ein unheimlicher Abend. Mitw.: Max Heye, Karl
Köſtlin, Funkorch. Marſchner: Oud. Der Vampyr. — Kleiſt:
Die Bettlerin von Locarno. — Leppin: Familie Dampfwaſſer.
— Berlioz: Tanz der Irrlichter. — Boutel: Unerſchrockene
Wiſſen=
ſchaft. — Nachmaninoff: Prelude. — Leadbeater: Der Geiſt als
Lokomotivführer. — Max Dowell: Hexentanz.
Berlin.
Montag, 21. März. 3.30: Hildegard Margis: Moderne Technik
im engliſchen und deutſchen Haushalt. O 4: Techn. Wochenplauderei.
O 4.30: Aus dem Roman. Im Lande der Blumbudhyniais” von
A. Hahn, gel. vom Verfaſſer. O. 5: Kapelle Gebr. Steiner.
O 6.30: Prof. Colſon: Le centenaire du romantisme (in franz.
Sprache). O 7.05: Dir. Richter, Leiter des Diplomat. Archivs:
Bei den deutſchen Koloniſten an der Wolga. O 7.30: Robert Paege:
Wir Leute vom Bau (Mit der Zeitlupe im Baugewerbe). 6 7.55:
Geh. Reg.=Rat Sombart: Entwicklungslinien des Wirtſchaftslebens.
O 8.30: Dem Gedenken Beethovens. Sonate für Klavier C=dur
(Waldſtein=Sonate). O 9: „C=dur=Meſſe” für 4 Soloſtimmen, Chor
und Orcheſter von Beethoven. Dir.: Prof. Rüdel. Soloquartett:
Sopran: Emmy von Stetten; Alt: Hildegard Gajewska; Tenor:
J. van Kempen; Baß: A. Fiſcher. O 10.30: Tanzkapelle Gerhard
Hoffmann.
Königswuſterhauſen. Montag, 21. Mär= 2.30: Frau Burg=
Görg: D=L. G.=Prüfungen hauswirtſchaftl. Maſchinen, ihre
Hand=
habunig und ihr Erfolg. O 4: Ob.=Stud=Dir. Lenſchau: Die
Lage der höheren Schulen in der Gegenwart. O 4.30: Dr. Klopfer:
Erziehungsberatung. O. 5: Nebermann: Schach. O 6: Dr. Laube
Petkus: Tagesfragen zur Frühjahrsbeſtellung. O 6.30: Stud.=Rat
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, den 22. März
(nach der Wetterlage vom 2. März).
Wechſelnd bewölkt, keine weſentliche Aenderung der Temperaturen,
vielfach trocken, ſtellenweiſe Niederſchlagsneigung. Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
einen.
Grei
11eS, jener bekannte Philoloph
des Altertums luchte zu beueiſen, indem er in einer
Jonne uohnte, daß alles Glück des
Erdenwalleng-
in der Bedturfnisloſigkeit liege. Böſe Zungen behaup.
ten zuar, er ſei ein großer Uerehrer des Weins ge,
tbefen und deshalb in eine Wleintonne gezogen-.
um dieſen böſtlichen, Stoff auch immer zu riechen.
Seine Bedurfnisloligkeit war demnach zueifel,
hafter Natur. Sicher hdtte aber Diogenes ſeine—
Behre widerrufen, wenn man ihm ſchon, damals
eine ſo hervorragende Narke avie 1
REILING-UISLESEAASA
präfentierk haben wurde. In jeiner Jonne wäre er
avohl geblieben, als Schlatlack aber würde er nur
, der voritbergehend die költlichen Blätter für unſere-
birgt; geisdhlt haben, um lich durch das Aroma auserleſener kürkiſcher-t
Jababe einen eiteren Genuß zu verſchafen-.
Selbſt Philoſophen ſchätzen, die milde, ein kötliches Aroma werbreitende-
Greilina-Ausleie über alle Maßen-
O
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
V 4388
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel, Hansa 6963.
Seite 8
Montag, den 21. März 1927
Nummer 801
Palast-Lichtspiele
Das große abwechslungsreiche Doppelprogramm!
ORPHEUM
DAS AEER
Heute und folgende Tage, abends 8 Uhr
Das Heiterste vom Heiteren!
(Insel der Leidenschatt)
6 Akte nach dem Roman v. Bernhard Keilermann
In den Hauptrollen:
Olga Tschechowa, Heinrich George,
Anton Polntner, Charles Barrois,
Simone Vaudry
4832
Bonnerwetter
danz Fanos!
Burleske-Operett. Musik von Walter Bromme.
Karken: Verkehrsbüro und de Waal, Rheinstr. 14.
(4865)
Der Schauplatz der Handlung ist die wildeste, ewig
sturmumtobte Insel des Atlantischen Ozeans Quessant
Gesellschafts- und Kriminalfilm aus Berlin W. und N.
Eine Tragikomödie in 6 interessanten Akten mit
Aud Egede Nissen, Elsa Krülger, Jon Marco,
Marg. Kupfer, Ch. Willy Kayser, Siegfr.
Arno, Mylong Münz, M. Mindzenty.
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eingetragene Genossenschaft mit beschränkter
Haftpüicht.
Wir beehren uns hiermit, unsere Mitglieder zur
Ordentlichen Generalversammlung
auf Donnerstag, den 24. März 1927
abends pünktlich 8 Uhr
im Restaurant Christ, hier, Grafenstr. 18/20
ergebenst einzuladen.
Tagesordnung:
1. Rechenschaftsbericht und Rechnungsablage für 1926.
2. Bericht über die am 10. bis 14. Mai 1926 stattgefundene
Revision, Erklärung des Aufsichtsrates hierzu und
Beschlußfassung über den Revisionsbericht.
3. Bericht des Aufsichtsrates über die Prüfung der
Jahresrechnung.
4. Beschlnßfassung über die Genehmigung der Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, sowie über die
Ent-
lastung der Verwaltungsorgane.
5. Festsetzung der Höchstkreditgrenze sowie der
An-
lehensgrenze entsprechend des § 49 des
Genossen-
schaftsgesetzes.
6. Ergänzungswahl des Aufsichtsrates. Es scheiden
aug: die Herren Nohl, Paech und Spieß, die beiden
ersteren sind wieder wählbar.
Die Jahresrechnung liegt zur Einsichtnahme der
Mitglieder im Geschäftslokale offen.
Darmstadt, den 10. März 1927.
Der Aufsichtsrat:
J. Nohl, 1. Vorsitzender.
Der Vorstand:
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über dieses Thema spricht am Dienstag, 22. Härz 1927,
abends 8 Ur, im Gartensaal des Städt. Saalbaus in einer
Urlekritchen Kanagsrang
Herr Assessor Erich Schramm aus Offenbach.
Freigeistige Männer und Frauen erscheint alle in
dieser Versammlung.
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Residenz-Theate
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Das nächste Programm:
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½8 Uhr, zu beſuchen. Die be
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und zur Wiederherſtellung der G
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werden gezeigt und erläutert. Da
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Drittes Volks=Konzer
Leitung: Generalmuſikdirektor Joſeph Roſe‟
Soliſtin: Margarete Albrecht.
Spielfolge:
1, Franz Schubert: Sinfonie Nr. 8
unvollendete) h-moll
2. Franz Schubert: Ballettmuſik zu
„Roſamunde‟
3. Robert Schumanu: Frauen=Lieb
Leben.
4. Felis Mendelsſohn=Bartholdy:
zu Shakeſpeares,„ Somiernachtstre‟
Ende 974
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Kleines Haus
Montag, den 21. März 1922
nachmittags 5 und abends 7ube!
Vorfuhrungen des Kulturſilms:
Wege zu Kraft und Schönb!
(Nene Faſſung!
mit Einführungsvortrag von Dr. Eaul
Mitarbeiter des Rundfunkſenders F1
furt a. M., über moderne Körperk.1‟
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.00, 1.50, 8.
6c