Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 29
Sonntag, den 20. März 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt wie Krieg. Aufruhr. Streiltl uſw ertiſcht
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt ſeder
Nabat weg. Danſkonto: Deuſche Bonk und Dame
ſädter und Natlonalbanf.
Das europäiſche Pulverfaß.
Eihistirkularnote Muſſolinis./Zugoſlawien dementiert.
Elhand warnt Belgrad vor gefährlichen Experimenten.
ef=t ſtellt ſich heraus, welchen Preis Italien für die
ſp zeichnung des Beſſarabienvertrages von
Ellunp bekommen hat. England hat offenbar den Italienern
quüſu, Balkan freie Hand gegeben und Italien zögert nicht, den
Weel zu präſentieren. Mufſolini hat eine
Zirkular=
nſls verausgehen laſſen, worin er auf
Kriegsvorberei=
tüllen Jugoſlawiens an der albaniſchen
Güln; e hinweiſt und unter Berufung auf ſeinen mit dem
aſün iſchen Diktator geſchloſſenen Freundſchaftsvertrag mit
Arwaßregeln droht. Jugoſlawien erläßt ein
ge=
ſüſtſchtes Dementi, worin es alle italieniſchen
Meldun=
gg o= Kriegsvorbereitungen als völlig frei erfunden erklärt.
ſord ihm aber vermutlich wenig helfen. Die bisher
vorlie=
u Meinungsäußerungen der engliſchen Preſſe richten ernſte
MMungen nach Belgrad, mit der Warnung vor gefährlichen
Elmuenten. Die ganze Tonart iſt ſo gehalten, daß daraus die
gagt. Einſeitigkeit der Stellungnahme Englands und wohl
agrankreichs hervorgeht. Die nötige Rückendeckung hat
Muſ=
ſolll a ſo. Es fragt ſich nur, wie ſtark er das Tempo der
fried=
lie6 Anvaſion auf dem Balkan zu ſteigern gedenkt.
eie wir erfahren, iſt ein gleicher Schritt der italieniſchen
hrung heute auch bei der deutſchen Regierung erfolgt. Die
ittlliche Regierung hat dabei darauf hingewieſen, daß nach
ihm eobachtungen in Jugoſlavien ſtarke, militäriſche
Vor=
bikungen mit Bezug auf Albanien getroffen würde. Die
ita=
liſſthy Regierung beabſichtige nicht, hierauf mit militäriſchen
maßnahmen zu antworten. Sie werde aber der deutſchen
Mſtz urig, ebenſo wie den übrigen am Balkan intereſſierten
Müien über die im Zuſammenhang mit dieſen Rüſtungn
di IStalien eingeleitete Kampagne alsbald ausführliches
ſteicl vorlegen, das die tatſächliche Lage aufkläre.
Zelgrad meldet verſtärkte
Revolutions=
bewegung in Albanien.
TU. Belgrad, 19. März.
ie gegen die Italienpolitik Achmed Zogus gerichtete
alba=
iü14 Trevolutionsbewegung nimmt an Stärke zu. Dies zeigt
ſichrm, daß den zum 10. März feſtgeſetzten Reſerviſten=
Einbe=
ruſtyent nur wenige gefolgt ſind. Die meiſten Reſerviſten haben
ſichh däe Berge geflüchtet, um dort den in Vorbereitung befind=
Ic Euftand abzuwarten.
Lwr Verwicklungen auf dem Balkan?
EP. London, 19. März.
ſie italieniſche Regierung hat nach einer halbamtlichen
Ver=
fiſticung der „Times” die engliſche Regierung dahin
unter=
ridß waß in Jugoſlawien Vorbereitungen zu
eiſlym Einfallin Albanien in großem Umfange in der
Aſſcht getroffen würden, die jetzige albaniſche Re=
Aiſiein g, die den Vertrag von Tirang abgeſchloſſen habe, zu
ſtiſſ em. Ein Bericht der „Times” aus Albanien meldet
er=
gaym), daß in Süd=Jugoſlawien von Beamten Komitadſchis
milß nam monatlichen Lohn von 80 Mark angeworben würden.
DeEcſotverneur von Monaſtir ſei beſonders daran intereſſiert.
DaErneren ſei der General Martinowitſch, ein ehemaliger
mon=
leileykſcher Kriegsminiſter, mit der Rekrutierung von
Ehli adſchis beſchäftigt. Jugoſlawiſche Beamte
nöſn n an den Verhandlungen albaniſcher
AAlrutionäre teil. Es könne eine Lage entſtehen, die
Pſtentrag von Tirana in Anwendung ſetzen könnte.
iwie engliſche Regierung ein außerordent=
0½ Intereſſe an der Entwicklung auf dem
2Mam nimmt, ſo widmet die „Times” der Angelegenheit
Peictegeitartikel, der ſich ſcharf gegen Jugoflawien
beß und dieſen Staat auffordert, nicht mehr
vlerhin auf ſeiner gefährlichen Politik zu
beßſhen. Selbſt ein teilweiſer Erfolg der jugo=
IIlliſ chen Vorbereitungen müſſe Italien in
Lolcklungen hineinziehen und daher den
FAden auf dem Balkan aufs ſchwerſte gefähr=
D Gine ſolche Ausſicht würde von jedem denkenden Menſchen
aA ghand mit Abſcheu verworfen. Endlich wendet ſich die
We8 mit einem klaren Wink an Frankreich, den ſie in die
D8 reidet, daß man auch in Frankreich ſicherlich fühle, daß
Di euandſchaft mit Jugoſlawien nicht eine Unterſtützung von
bo/eihan Torheiten verlange.
Jugoſlawien mobiliſiert.
EP. Rom, 19. März.
* italieniſche Preſſe berichtet mit allen Einzelheiten über
Nichee umfaſſende militäriſche Vorbereitungen Südſlawiens
alieniſchen und albaniſchen Grenze. Gleichzeitig werden
Wr N. ausländiſchen Blättern gemeldeten kriegeriſchen
Vorbe=
ym Italiens mit der Verſicherung in Abrede geſtellt,
Ita=
ie erntolge eine Politik friedlicher Vereinbarungen und werde
e Arrekt noch indirekt etwas unternehmen, was den Frieden
eut d einer Stelle Europas ſtören könnte. — Das „Gior=
Latalia” meldet u. a. aus Belgrad, im politiſchen Leben
SI ſh iens und namentlich in Regierungskreiſen Belgrads ſei
U Aprientierung zu offenſichtlich, als daß ſie noch verſchwie=
EaA äwoen könnte. Trotz dem Stilſchweigen der Preſſe und der
Nrltung der Behörden ſeien im ganzen Lande und nament=
Den keitenden Organen der Hauptſtadt große mili=
täriſche Vorbereitungen im Gange, ſo daß ſie
Be=
unruhigung erweckten. Die Maßnahmen erſtreckten ſich auch auf
die Zivil= und Grenzbevölkerung. Der Generalſtab laſſe
unter der perſönlichen Leitung des Königs einen
umfaſſen=
den Mobiliſationsplan mit außergewöhnlich
dringenden Vorbereitungen ausarbeiten. Es
handle ſich um Maßnahmen, die nicht zu den gewöhnlichen
An=
ordnungen für die methodiſche Einteilung der Truppen gehöre.
Alles laſſe vielmehr annehmen, daß dieſe Maßnahmen
bezweck=
ten, das Heer in aller Eile kriegsbereit zu machen.
Der Gewährsmann des „Giornale d’Italia” verſichert, er könne
beſtätigen, daß Mobiliſations=Vorbereitungen
längs der Grenzen Albaniens im Gange ſeien,
Der Generalſtab habe beſtimmte Befehle über die Verteilung
der Truppenkräfte auf die einzelnen Grenzabſchnitte erteilt, wobei
die Hauptkräfte der italieniſchen und der albaniſchen Grenze
zu=
geteilt würden. Gegenüber Bulgarien, Griechenland und Ungarn
habe man ſich auf Sicherheitsmaßnahmen beſchränkt. Zahlreiche
Einnahmen würden zurzeit für das Kriegsminiſterium
verwen=
det und umfaſſende Beſtellungen von
Kriegs=
material im Ausland, beſonders in Bulgarien,
beſchleu=
nigt. Alle militäriſchen Kreiſe würden auf die Unvermeidlichkeit
eines baldigen Krieges aufmerkſam gemacht. Eine umfaſſende
militäriſche Reorganiſation ſei im Gange. Die Eiſenbahnlinien
würden verdoppelt.
Die Berliner ſüdſlawiſche Geſandtſchaft
dementiert die Meldungen über angebliche
Kriegsvorbe=
reitungen Südſlawiens.
Der Konflikt auf dem Balkan. — Albaniſche
Gegenmaßnahmen.
EP. Rom, 19. März.
Das „Giornale d’Italia” ſchreibt, gegenüber den
Vorberei=
tungen in Südſlawien bleibe die albaniſche Regierung nicht
un=
tätig und bereite die Grenzverteidigung vor. Gebirgsartillerie
ſei bereits an die ſüdſlawiſche Grenze verſchoben worden, indem
beſonders ſüdlich von Djiakova ſüdſlawiſche Vorbereitungen
un=
verkennbar ſeien. — An anderer Stelle ſchreibt das Blatt,
Süd=
ſlawien habe nach dem Bekanntwerden des italieniſch=albaniſchen
Freundſchaftspaktes vergeblich durch eine diplomatiſche Aktion
eine italienfeindliche Front zu bilden verſucht. Zweifellos
wirk=
ten bei der jetzigen italien= und albanienfeindlichen Bewegung
antifasciſtiſche italieniſche Flüchtlinge und Agenten fremder
Regierungen zuſammen. Die internationale Freimaurerei ſuche
Südſlawien aufzuhetzen und als Kriegswerkzeug gegen den
Fas=
cismus zu benützen.
Entrüſtung in Belgrad über die „italieniſchen Intrigen=
Belgrad, 19. März.
Die ſenſationelle Veröffentlichung des „Giornale d’Italia”,
über angebliche Rüſtungen Südſlawiens gegen Albanien und
Italien haben in der hieſigen Oeffentlichkeit helle Empörung
her=
vorgerufen, da der Artikel eine vollſtändige Verdrehung der
tat=
ſächlichen Situation bedeute. In politiſchen Kreiſen iſt man der
Ueberzeugung, daß es ſich um italieniſche Intrigen handele, die
dazu beſtimmt ſeien, Südſlawien in der öffentlichen Meinung
Europas, zu diskreditieren, insbeſondere bezüglich der
bevor=
ſtehenden Pariſer Reiſe des Königs Alexander.
Die neue Spannung auf dem Balkan.
Die vorſtehenden Meldungen aus London und Belgrad ſowie
der Bericht des „Giornale d’Italia” über angebliche jugoſlawiſche
ſache der Ueberreichung der italieniſchen Note in London
charak=
teriſieren zur Genüge den Grad der Spannung, die im
Augen=
blick zwiſchen Rom und Belgrad in der albaniſchen Frage herrſcht.
Eine objektive und unvoreingenommene Berichterſtattung wird
erſt einmal feſtzuftellen haben, auf welcher Seite tatſächlich die
Schuld an dieſer neuen Zuſpitzung zu ſuchen iſt. Daß
Alarm=
gerüchte gleichzeitig aus Rom und aus Belgrad verbreitet werden
beweiſt, daß die Lage ſich allmählich kritiſch zu geſtalten droht.
Aus der Ueberreichung der italieniſchen Note in London ſpricht
das Beſtreben, ſich die engliſche Unterſtützung bei einer eventuell
kommenden Auseinanderſetzung mit Jugoſlawien zu ſichern. Der
„Times”=Kommentar zeigt denn auch, daß England gewillt iſt,
ſeinen Verbündeten auf dem Balkan freie Hand zu laſſen. Dies
ſcheint die engliſche Gegenleiſtung für den von Italien durch die
Ratifizierung des Beſſarabienabkommens an die ſowjetruſſiſche Vorübergehendes handelt, ſo iſt man wohl berechtigt, neue Hoff=
Adreſſe gerichteten Schlag zu ſein. Andererſeits iſt aber auch
Jugoſlawien nicht müßig und ſichert ſich Unterſtützung in Paris.
Die bevorſtehende Reiſe des Königs Alexander nach der
franzö=
ſiſchen Hauptſtadt iſt ein Beweis dafür. Einen weiteren Beweis
bildet ein Artikel des Belgrader Blattes „Radikal”, deſſen
Chef=
redakteur ein intimer Parteifreund Paſitſch iſt. Das Blatt
ſchreibt, das franzöſiſche Volk habe immer Schulter an Schulter
mit Serbien geſtanden. Jetzt ſei Jugoſlawien durch Frankreich
die Vorbereitung ermöglicht worden. Serbien könne damit
rech=
nen, daß es ſtets alle Mittel erhalten werde, die für eine
Krieg=
führung notwendig ſeien. — So ſcheint es, daß auf beiden Seiten
die Kräfte geſammelt und die Möglichkeiten abgeſchätzt werden.
Das ſind fürwahr „Gefahrenzeichen auf dem Balkan”, wie die
„Times” ſchreibt, die dem europäiſchen Frieden drohen.
Die Woche.
„Im Namen der deutſchen Minderheit bitte ich Sie, unſeren
wärmſten und aufrichtigſten Dank für Ihre klare und eutſchloſſene
Haltung in dieſer für uns ſo unendlich wichtigen Frage
entgegen=
nehmen zu wollen”, ſo lautet der Schluß eines Schreibens, das
der Vorſtand des Deutſchen Volksbundes für Oberſchleſien in
Kattowitz an den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann nach dem
Abſchluß der Genfer Ratstagung gerichtet hat. Wieder einmal
haben die Genfer Beratungen mit dem üblichen Kompromiß
ge=
endigt, einem Kompromiß, das ſowohl in der Saar= wie in der
oberſchleſiſchen Schulfrage die deutſche öffentliche Meinung
durch=
aus nicht befriedigt hat. Um ſo bemerkenswerter die oben
zitier=
ten Ausführungen der in der oberſchleſiſchen Schulfrage
Nächſt=
beteiligten. Eine neue Aera ſollte bekanntlich mit dem
Zuſam=
menbruch der „militariſtiſchen Mittelmächte” beginnen, eine Aera,
in der an die Stelle der Macht das Recht der Völker treten
ſollte. Wenn jemals in der Weltgeſchichte eine tönende Phraſe
durch die rauhe Wirklichkeit ad absurdum geführt iſt, ſo dieſes
Propagandaſchlagwort unſerer Kriegsgegner, an das leider auch
ſo viele deutſche Phantaſten einmal geglaubt haben. Wenn das
Recht die Welt regierte, brauchte man wohl keinen Genfer
Völker=
bundsrat, und wenn er trotzdem exiſtieren würde, ſo hätte ſeine
diesmalige Tagesordnung ganz gewiß anders ausgeſehen. Seit
Jahren iſt das deutſche Volk gezwungen, um ſeine primitivſten
Rechte zu kämpfen, und da wir keine politiſche Macht in dieſem
Kampf einzuſetzen in der Lage ſind, müſſen wir uns in
müh=
ſeligem Ringen jeden weiteren Schritt erkämpfen. Nur wenn man
die Dinge ſo anſieht, wenn man jede Illuſion ausſchließt, wird
man das Ergebnis der letzten Ratstagung richtig zu werten
ver=
mögen. Auch Locarno war nur ein Anfang; oft genug wahrlich
wurde das ſchon betont. Auch das europäiſche Problem iſt nur
ein Teilproblem im Rahmen der Weltpolitik. Nachdrücklichſt iſt
von Einſichtigen deswegen immer wieder darauf, hingewieſen
worden, daß mit Stockungen und Rückſchlägen ſtets gerechnet
werden müſſe, und man hätte ſchon den Kopf in den Sand ſtecken
müſſen, wenn man nicht ſehen wollte, daß der angebahnte
deutſch=
franzöſiſche Ausgleich während der letzten Monate ſein Tempo
erheblich verlangſamte.
Die franzöſiſchen Truppen werden aus dem Saargebiet
ab=
rücken — wo ſie ſelbſt nach dem Verſailler Diktat durchaus nichts
zu ſuchen haben —, aber an ihre Stelle wird eine „
Bahnſchutz=
truppe” von 800 Mann treten. Man mag darauf hinweiſen, daß
dieſe Regelung gegenüber dem bisherigen Zuſtand für das
be=
troffene Saargebiet unſtreitig eine Verbeſſerung darſtellt, man
mag auf die Rechtsverwahrung des deutſchen
Reichsaußen=
miniſters hinweiſen — das mit der deutſchen Zuſtimmung
ab=
geſchlofene Kompromiß bedeutet in jedem Fall ein ganz
außer=
ordentliches Entgegenkommen den Franzoſen gegenüber. Ein
kleiner Schritt vorwärts iſt wiederum mit deutſchen Opfern
er=
kauſt worden, aber trotzdem wird man das Ergebnis der Genfer
Ratstagung im ganzen als einen Fortſchritt begrüßen dürfen.
Auch Rom iſt eben nicht an einem Tage erbaut worden, und nur
Phantaſten haben glauben können, daß die anderen Völker
Europas nur darauf gewartet haben, dem deutſchen Volk den
ihm zukommenden Platz an der Sonne wieder einzuräumen.
Das deutſche Reichskabinett hat die Haltung der deutſchen
Delegation in Genf, d. h. des Reichsaußenminiſters Dr.
Streſe=
mann, einmütig gebilligt. Das beweiſt außenpolitiſch nicht nur,
daß es dem deutſchen Volk und ſeiner Regierung bitter ernſt iſt
mit der angebahnten Politik der Befriedung Europas, ſondern
daß es auch ſehr gewichtige Gründe gibt, die das deutſche
Ent=
gegenkommen in Genf mit Rückſicht auf die allgemeine
welt=
politiſche Lage als durchaus ratſam erſcheinen ließen, Gründe,
die wir an dieſer Stelle vor einer Woche im Zuſammenhang
ein=
gehend erörtert haben. Die Fragen, die in Genf offiziell auf der
Tagesordnung ſtanden, waren bei aller Bedeutſamkeit für uns
eben nicht die Hauptſache, ſondern die Erörterung der Oſtfragen,
* Berlin, 19. März. (Priv.=Tel.) zu der das perſönliche Zuſammentreffen der führenden
Staats=
männer gerade in dieſem Augenblick erwünſchte Gelegenheit gab.
Innerpolitiſch beweiſt die einmütige Billigung des deutſchen
Vorgehens in Genf durch das geſamte Reichskabinett, daß ſich im
Truppenkonzentrationen an der albaniſchen Grenze und die Tat= deutſchnationalen Lager allen Peſſimiſten zum Trotz eine gewiſſe
Wandlung vollzogen hat. Einen Augenblick ſchien es anders,
einen Augenblick ſchien es, als ob ſich das traurige Spiel von
Locarno wiederholen ſollte. Sehr ſchnell aber verſtummten
er=
freulicherweiſe die Angriffe eines Teils der deutſchnationalen
Preſſe, um ſachlichen Erwägungen Platz zu machen. In der Tat
eine überaus erfreuliche Entwicklung, die nur die unentwegte
Oppoſition, die Oppoſition um der Oppoſition willen, bedauern
kann. Jeder, dem es wirklich ernſt iſt mit dem deutſchen
Wieder=
aufbau, mußte aufs tieſſte bedauern, wenn bis dahin eine große
Partei aus rein ſtimmungsmäßigen Gründen unſerer
Außen=
politik ablehnend gegenüberſtand, deren grundſätzliche Einſtellung
nach und nach von der überwältigenden Mehrheit des deutſchen
Volkes als die Richtige angeſehen wurde. Man könnte die
Wand=
lung vielleicht ſo träziſieren, daß an Stelle einer rein
ſtimmungs=
mäßigen Betrachtung der Dinge grundſätzlich die ſachliche
Er=
wägung getreten iſt, und wenn man aus den Vorgängen der
letz=
ten Woche ſchließen darf, daß es ſich dabei nicht nur um etwas
nung zu ſchöpfen für die außen= und innenpolitiſche Entwicklung
unſeres Volkes.
Außerordentlich ſchwere Aufgaben ſind der neuen
Regie=
rungskoalition im Reich geſtellt, und die hämiſche Freude auf der
Linken, wenn nicht alles programmäßig im Eiltempo
vorwärts=
geht, iſt wenig angebracht. Es iſt vielmehr geradezu eine Folge
unſerer verfahrenen innerpolitiſchen Verhältniſſe in der
Ver=
gangenheit, daß jetzt eine ſolche Fülle geſetzgeberiſcher Aufgaben
von höchſter Bedeutung ihrer Erledigung harrt. So heikle
Auf=
gaben, wie zum Beiſpiel auf ſozialpolitiſchem Gebiet das
Arbeits=
zeit=Notgeſetz, auf kulturellem das Reichsſchulgeſetz, wird
über=
haupt nur eine im großen und ganzen homogene
Regierungs=
koalition zu löſen in der Lage ſein. Ob die Koalition, auf die ſich
die Reichsregierung ſtützt, dieſe Homogenität beſitzt, wird erſt die
Zukunft erweiſen können. In dieſer Hinſicht eine halbwegs
zu=
verläſſige Prognoſe zu ſtellen, erſcheint einigermaßen bedenklich,
da able unſere Parteien ſich dem geiſtigen Ummandlungsprozeß
Seite 2
des letzten Jahrzehnts nicht haben entziehen können und daher
in ſich ſelbſt kaum ein geſchloſſenes Ganze darſtellen. Auf der
anderen Seite aber iſt es ſeit langem das erſtemal wieder, daß
wir uns innenpolitiſch vor ſo richtunggebende geſetzgeberiſche
Aufgaben geſtellt ſehen, wie ſie zum Beiſpiel das Reichsſchulgeſetz
darſtellt, und ſo wird ſich möglicherweiſe ergeben, daß ſich
An=
gehörige der einen Partei mit Angehörigen einer anderen beſſer
verſtehen als mit den eigenen Fraktionskollegen. Wir haben an
dieſer Stelle ſchon öfters darauf hingewieſen, daß eine
Um=
gruppierung unſeres geſamten Parteiweſens durch die
Entwick=
lung der Dinge, durch die Wandlung der Anſchauungen
nach=
gerade zur Notwendigkeit geworden iſt, da die Parteiprogramme
faſt ausnahmslos mit der Wirklichkeit nur noch in loſem
Zu=
ſammenhang ſtehen. Geſetzgeberiſche Aufgaben aber ſo
bedeut=
ſamer Art, wie ſie jetzt vorliegen, ſind ganz geeignet, die
Situ=
ation in dieſer Beziehung zu klären, und das um ſo mehr, wenn
auch die Parteien der Oppoſition ſich nicht nur auf reine Negation
beſchränken, ſondern ſich bemühen, ſachliche Arbeit zu leiſten
Vorausſetzung allerdings iſt, daß die Ueberzeugung der
verant=
wortlichen Perſönlichkeiten und nicht der Fraktionszwang letzten
Endes die Dinge entſcheidet. Der Klärung auf dem Gebiet der
Außenpolitik wird die innerpolitiſche Klärung folgen müſſen,
das iſt eine Notwendigkeit für unſer Volk, und es wäre wahrlich
ein erfreuliches Ergebnis, wenn die Notwendigkeit bewußter
ſach=
licher Zuſammenarbeit dieſe Klärung ſchaffen würde. M.
Die Aufwertung.
Eine Erklärung der Regierungsparteien.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Regierungsparteien haben am Freitag im
Aufwertungs=
ausſchuß eine gemeinſame Erklärung abgegeben, worin ſie ſich
ebenſo wie die Regierung dazu bekennen, daß an den Grundlagen
des Aufwertungsgeſetzes nicht gerüttelt werden darf, ſondern
daß es ſich lediglich darum handeln kann, Härten und
Unbillig=
keiten des Geſetzes, die bei der übereilten Fertigſtellung begangen
ſeien, auszugleichen. Es iſt nicht ganz leicht geweſen, die
Par=
teien auf dieſen Eoden zu bringen, da die Meinungen
urſprüng=
lich ſehr viel weitergingen. Das Zentrum wollte den Stichtag
für die Hypothekenaufwertung vom 15. Juni 1922 auf ein halbes
Jahr zurückverlegen. Das Reichskabinett hat aber dieſen
Vor=
ſchlag abgelehnt mit der Begründung, daß dann die
Rechts=
unſicherheit von vornherein wieder begänne; die Parteien haben
ſich dem gefügt. Dagegen wird noch verhandelt, ob und inwieweit
es möglich iſt, die Städte zu einer Erhöhung ihrer Aufwertung
zu bringen. Verpflichtet ſind ſie nur zur Aufwertung von 12
Pro=
zent. Sie haben aber das Recht erhalten, ſoweit ihre Finanzen
das zulaſſen, bis auf 25 Prozent zugehen. Davon haben ſie keinen
Gebrauch gemacht, obwohl viele von ihnen dazu in der Lage
ge=
weſen wären. Aus den Regierungsparteien heraus iſt daher die
Anregung an das Kabinett herangetragen worden, ob hier nicht
auf diejenigen Gemeinden, deren Finanzlage ſich durch die
In=
flation gebeſſert hat, einen Druck zur höheren Aufwertung
aus=
geübt werden kann. Das Für und Wider iſt aber noch nicht
ſo=
weit abgewogen, zumal da die Formulierung eines ſolchen
Ge=
dankens ziemlich ſchwierig iſt. Ueber das Ergebnis läßt ſich alſo
vorderhand nichts ſagen.
Koalitionsſorgen.
Je näher der 1. April heranrückt, deſto drängender werden
die Entſcheidungen, die innerhalb der Regierungsparteien
über das Arbeitszeitnotgeſetz und den
Finanz=
ausgleich getroffen werden müſſen. Man kann es ſchließlich
der Oppoſitionspreſſe nicht übelnehmen, wenn ſie mit
unverhohle=
ner Schadenfreude den mehr als ſtockenden Gang der
Verhand=
lungen verfolgt. Sie tut allerdings unrecht, wenn ſie die Schuld
dafür lediglich auf die neue Koalition ſchiebt; bei der Arbeitszeit
wären die Schwierigkeiten genau ſo groß, auch wenn die
Sozial=
demokraten in der Regierung ſäßen. Daran ändert auch nichts,
daß Herr Stegerwald in München der Regierungskoalition
ge=
wiſſermaßen ein Ultimatum geſetzt und ſie vor die Alternative
geſtellt hat, daß ſie entweder ein vernünftiges Notgeſetz
zu=
ſtandebringen oder verſchwinden müſſe. Soweit wir wiſſen, iſt
bei allen Parteien der Wille zur Verſtändigung
in gleichem Maße vorhanden. Daß in dieſer Frage die
Meinungen ſehr hart aufeinanderplatzen, iſt ſelbſtverſtändlich;
eine Einigung aber wird gefunden werden. Eine
Gefahr für die Koalition beſteht nicht. — Genau
ſo liegen die Dinge beim Finanzausgleich. Auch hier werden die
Parteien der Regierung ſich zuſammenfinden. Allerdings werden
ſie ſtarke Opfer nicht nur an Lieblingswünſchen, ſondern auch an
Forderungen bringen müſſen, die ſie an ſich für notwendig
hal=
ten, die aber alle angeſichts der geſpannten Finanzlage des
Rei=
ches einfach nicht zu verwirklichen ſind.
* Stierkämpfe.
Von Kaſimir Edſchmid.
Jedermann weiß, daß die „Corrida” jene Leidenſchaft iſt, für
welche der Spanier ſtirbt. Nicht nur in Europa wird dieſes
Pro=
blem diskutiert, auch in Spanien ſelbſt gibt es Anhänger und
Feinde. Blasco Ibanez, der für einen repräſentativen Dichter
heute gilt, hat in ſeinem Stierkampfroman für die ganze Nation
der Spanier geſprochen. Er hat verurteilt und er hat ſich
be=
geiſtert. Deshalb zitieren ihn beide Parteien. Letzten Endes iſt
die Corrida unausrottbar. Die ſpaniſche Raſſe würde mit einer
Revolution auf das Verbot der Stierkämpfe antworten. Es wäre
dasſelbe, wie wenn man einer anderen Nation ihre Helden
nehmen wollte. Irgendwie ſieht ſich der Spanier gerade in ſeinen
Stierkämpfern nämlich am deutlichſten national repräſentiert.
Die ſpaniſche Raſſe, welche aus Arabern, Römern, Germanen
und Basken ſich gemiſcht hat und unbegreifliche Widerſprüche in
ihrem Seelenzuſtand beſitzt, hat ſich offenbar in dieſen Sport
ver=
liebt, weil er die Vorzüge all dieſer Nationen ſammelt. Die
Stierkämpfer müſſen ſchön, tapfer, elegant und überlegen ſein.
Außerdem muß dieſes Handwerk blutig ſein. Und ſchließlich
ent=
behrt es keinesfalls einer gewiſſen Großartigkeit der Empfindung.
So grotesk dies letztere klingen mag, hat es unbedingte
Wahr=
heitsgeltung. Für den Europäer ſind dieſe Nuancen ſchwer
zu=
gänglich. In Wirklichkeit iſt der Spanier überzeugt, in ſeinem
Stierkampf einen der fairſten Matchs der Welt auszukämpfen.
Das Publikum macht nämlich zwiſchen den Stieren und den
Stierkämpfern, die es Toreros oder Toreadors oder am liebſten
Eſpandas (Säbel) nennt, keinen Unterſchied. Die zwanzigtauſend
Menſchen, welche die ſonntäglichen Stierkämpfe in einer der
zwei=
hundert Arenen Spaniens mitmachen, ſind mit ihren Sympathien
durchaus neutral. Iſt der Stier beſſer als der Torero, ſo
bän=
digen ſie ihn und er darf auf die Weide zurück. Iſt der Toreador
beſſer im Stil, ſo wird er den höchſten Ruhm erwerben. Sportlich
iſt dieſe Sache völlig fair play. Man muß wiſſen, daß die Stiere
in „Ganaderias”, d. h. in Geſtüten ſeit Jahrhunderten zum
Stier=
kampf gezüchtet werden wie bei uns die Rennpferde. Die Farben
der Ganaderias bedeuten dasſelbe wie Stall Oppenheim,
Wein=
berg oder Haniel. Die Stiere ſind für das Geſchäft des Todes
ſeit Jahrhunderten erzogen. Jeder Knabe aber träumt davon,
Torero zu werden und den höchſten Rauſch zu erleben, den ein
Spanier haben kann, wenn das Publikum ihn nämlich ermächtigt
dem getöteten Stier ein Ohr abzuſchneiden und damit durch die
Arena zu laufen, vor zwanzigtauſend raſenden Menſchen.
Sonntag, den 20 März 1922
Vom Tage.
Im Reichstage iſt ein kommuniſtiſches
Mißtrauens=
votum gegen den Reichsinnenminiſter von Keudell
eingegangen.
Die Verhandlungen über die Regierungsbildung
in Thüringen haben durch die Unnachgiebigkeit der
Sozialdemo=
kratie eine weitere Verſchärfung erfahren.
In Ungarn ſoll am 21. März die Aufhebung der
mili=
täriſchen Kontrolle erfolgen.
In offiziellen bulgariſchen Kreiſen Londons wird die Nachricht, daß
Bulgarien über einen Geheimvertrag mit Italien
ver=
handle, beſtritten.
Im franzöſiſchen Miniſterrat teilte der Präſident der
Republik mit, daß er der Einladung des engliſchen Königs, am 16.,
17. und 18. Mai London einen Beſuch abzuſtatten,
Folge leiſten werde.
Auf Grund der Kammerdebatte über die Vorgänge
in Indochina hat der franzöſiſche Miniſterrat
be=
ſchloſſen, eine Unterſuchungskommiſſion nach
Imdo=
china zu entſenden, die das dort herrſchende Konzeſſionsregime
prüfen ſoll. Bis zum Abſchluß der Unterſuchung wird jede neue
Kon=
zeſſion verboten und das Inkrafttreten der bisher gewährten
Konzeſſio=
nen aufgeſchoben.
Die franzöſiſche Regierung berief den Chef der
franzöſiſchen Militärmiſſion in Griechenland,
General Girard, mit Ablauf der gegenwärtigen Inſtruktionsperiode
nach Frankreich zurück.
In Paris begannen geſtern die franzöſiſch=
rufſi=
ſchen Schuldenverhandlungen.
Aus Teheran wird gemeldet, daß der perſiſche Miniſter des
Aus=
wärtigen, Moſchawerol Memalek, nach Moskau abgereiſt iſt. Es ſoll in
der nächſten Zeit ein Garantiepakt zwiſchen Perſien und
Sowjetrußland abgeſchloſſen werden.
In unmittelbarer Nähe von Nanking, in Taiping, iſt eine
hef=
tige Schlacht um den Beſitz von Nanking im Gange.
Die Handelsvertra
dlungen mit Frankreich.
Miniſterialdirektor Dr. Poſſe,
der Führer der deutſchen Delegation für die
Handelsvertrags=
verhandlungen mit Frankreich.
Der neue franzöſiſche Zolltarif.
Paris, 19. März.
Ueber den neuen franzöſiſchen Zolltarif hat Handelsminiſter
Bokanowſki einem Vertreter des „Petit Pariſien” Mitteilungen
gemacht. Der Handelsminiſter betonte die Notwendigkeit
einer baldigen Verabſchiedung des neuen
Zoll=
tarifs, weil ſich Frankreich in der Notwendigkeit befinde, mit
zahlreichen Ländern Handelsabkommen zu ſchließen. Das
fran=
zöſiſche Handelsminiſterium ſtehe gegenwärtig in Verhandlungen
mit Deutſchland, Irland, Albanien, Norwegen, Mexiko, China,
Japan und Südafrika ſowie mit Spanien. Der unvollkommene
Zolltarif aus dem Jahre 1892 verſetze die franzöſiſchen
Handels=
vertragsdelegationen in eine beſonders ungünſtige Lage,
nament=
lich gegenüber Unterhändlern, die ſich auf moderne Zolltarife
ſtützen könnten. Man wiſſe, daß Deutſchland durch geſchickte
An=
wendung der Zollſpezifizierung praktiſch geſehen dieſem oder
jenem ſeiner Verhandlungsgegner gegenüber den Vorteil der
Meiſtbegünſtigungsklauſel voraus habe. Der neue franzöſiſche
Zolltarif mit ſeinen 1750 Poſitionen und 3000 Zollſätzen werde
den franzöſiſchen Unterhändlern das Präziſionsinſtrument in die
Hand geben, das ihnen bisher gefehlt habe.
Dann allerdings muß der Eſpada einen meiſterlichen Stoß
geführt und den Stier durch den Nacken mitten ins Herz
ge=
troffen haben. Selbſt Leute wie Valencia 2 oder Nacional 2
oder der im Anblick der königlichen Loge vor Alfons 13 in
Malaga getötete Lirito erreichen dieſe „estocada” nur ſelten.
Gewöhnlich zielt der Torero mit dem Säbelgriff an der Wange
zehnmal und ſticht fünfmal, bis er einen tödlichen Stoß erreicht
Die Talente ſind hier wie bei allen Sports verſchieden. Die
große Maſſe der Eſpadas taugt im Grunde nicht viel. Die Genies
ſind ſelten. Und das Publikum iſt von höchſter Grauſamkeit und
letzter Kenntnis der Regeln.
Dies letztere iſt die Vorausſetzung überhaupt, um einen
Stier=
kampf zu verſtehen. Die meiſten Europäer ſehen nur das blutige
Theater. In Wirklichkeit iſt eine Corrida ein Geſetzbuch von
Regeln. Schon der Hereinmarſch der Cuadrilla mit den
Rats=
dienern zu Pferd und den Toreros und den Banderilleros und
Capeadores (den Mantelſchwingern und den Lanzenſtechern) und
den Picadores zu Pferd mit den Lanzen in den alten Koſtümen
den gold=grün=ſilber=orangen Eſcarpins und knappen Weſten und
Zöpfen und flachen Hüten, iſt älteſte ſpaniſche Tradition und
von phantaſtiſcher Schönheit. Ebenſo ſind die Phaſen des
Kampfes in der Arena ſeit Jahrhunderten feſtgelegt. Auf das
erſte Zeichen aus der Präfektenloge erſcheint der Stier. Sodann
ſpielen die Mantelſchwinger mit ihm. Dann erſcheinen die
Pica=
dores zu Pferd und geben ihm Gelegenheit, einige alte Gäule in
die Luft zu werfen. Sodann kommen die Banderilleros und
ſtecken ihre kleinen farbigen Lanzen in ſeinen Nacken. Beim letzten
Trompetenſtoß erſcheint der Torero, in der linken Hand das
purpurfarbene Tuch, in der rechten den Degen. Aber erſt,
nach=
dem er lange mit dem Stier geſpielt hat, darf er, auf ein
Trom=
petenſignal, den Säbel benutzen. Er darf nur nach genauen
Ge=
ſetzen töten, wie er auch nur nach genauen Geſetzen mit dem
Stier ſpielen durfte. Jede, auch die geringſte Abweichung bringt
ein beiſpielloſes Toben des Publikums.
Man muß ſich genau vorhalten, daß der Stierkampf nichts
anderes als das furchtbarſte Ballett iſt, das es gibt, eine
Tanz=
ſchule des Todes von grandioſem Ausmaß.
Eigentlich wird die Corrida nicht gelaufen, ſondern ſie wird
getanzt. Im Ballettſchritt der ſpaniſchen Etikette. Wenn der
Eſpada die Muleta, ſein Scharlachtuch, ſchwingt, muß er wie aus
Erz gegoſſen ſtehen bleiben, wenn der Stier hineinſpringt. Er
muß das Tuch von neuem heben, ſenken, den Stier zurücklaufen
laſſen, ohne ſich zu bewegen. Er muß es auf den Fußſpitzen tun,
mit gewiſſen Bewegungen der Achſeln und der Hüften, die von
klaſſiſcher Schönheit ſind. Selbſt ohne Säbel, flüchtend vor dem
Stier, müſſen die Stierkämpfer in einem gewiſſen Ballettſchritt
Kundgebung der bürgerlichen Parteien.
Oſipreußens zur oberſchleſiſchen Frage
Königsberg, 19. Mll
Die bürgerlichen Parteien Oſtpreußens erlaſſen foo
Kundgebung: Bei den Wahlen in dem jetzt polniſchen Teil !
ſchleſiens haben alle Deutſchen ohne Unterſchied treu zuſaum
gehalten und dadurch einen erhebenden Sieg errungen. D0
deutung dieſer Tatſache wird durch nichts beſſer erwieſen
durch die haßerfüllten Gegenkundgebungen und erneuten 19
kürakte der Polen. Um ſo mehr iſt es Pflicht jedes Deutſche,
Brüdern und Schweſtern in dem jetzt polniſchen Teil Obeif
ſiens herzlich zu danken und ihre Einigkeit zum Vorbild erd
Handelns zu nehmen. Von dem gefahrumbrandeten
Oſtpra=
her ſoll dieſer Dankruf beſonders eindringlich hinausſchallen
alle Welt, zu allen Deutſchen, aber auch zu den Völkern, da
gegen dem Abſtimmungsergebnis und entgegen wirtſchafft!
Notwendigkeiten — die Zerreißung Oberſchleſiens herbeigef
oder widerſpruchslos geduldet haben. Auf die Wiedergutmaſck
dieſes Unrechts hinzuwirken und den Gedanken des Sed
ſtimmungsrechtes der Völker zur Geltung zu bringen, iſt
jedes Deutſchen. Von der Reichsregierung aber erwarten
zuverſichtlich, daß ſie den Kampf für deutſches Recht in des
marken ebenſo wie in den anderen gefährdeten Gebieten un
Vaterlandes unabläſſig fortführt, allen Widerſachern zum 19
getragen vom nationalen Willen aller Deutſchen!
Deutſche Demokratiſche Partei. Verband Oſtpreußen. 2
nationale Volkspartei. Landesverband Oſtpreußen. Deu
Volkspartei. Wahlkreisverband Oſtpreußen. Deutſch=pnhf; Jeal
Freiheitsbewegung. Gau Oſtpreußen. Oſtpreußiſche Zenrn///hen Eea
partei.
Eine ruſſiſche Proteſtnote an Italien.
Nom, 19. MI.
Nach einer Meldung der Agenzia Stefani ließ die S
regierung durch ihre Botſchaft in Rom dem Miniſter des Ag. /
eine Note zuſtellen, in der gegen die Ratifikation des Pariſex)
trages von 1920 über Beſſarabien Einſpruch erhoben wird
Die ruſſiſche Proteſtnote an Italien wegen Beſſaraben
vorſichtig und ſachlich abgefaßt. Sie beharrt auf der Unamne
barkeit des gegenwärtigen Zuſtandes in Beſſarabien durcht *
land und drückt das Bedauern und den Proteſt der Sc
regierung über den neuen internationalen Akt aus. In itnr
ſchen Regierungskreiſen wird dieſem diplomatiſchen Schrit aM
beſondere Wichtigkeit beigemeſſen und jede Gefährdung dre
lieniſch=ruſſiſchen Beziehungen und der Lage in Oſt=Euron)
als ausgeſchloſſen.
FM
i Vertvol
Xngampf geg
ic ſelbſt treu
um ihr Leben rennen. Sie müſſen wie Götter ſtehen, woi
auf vier Meter Diſtanz das Stier=Ungetüm vor ſich haben
ſie müſſen mit beſtimmten tänzeriſchen Sprüngen in die Bel
jagen, um mit einer feſtgelegten Bewegung im letzten Auge
während ſie zuſtoßen, bei Seite zu ſpringen. Jede, aber aun
der zweihundert Nuancen des Stierkampfs iſt paragraphiern
ſo darf der Stier gereizt, nur ſo und nur in dieſem Momern?
er getötet werden. Und nur nach dieſen und jenen Geſetzt”
Ballettſchrittes darf der Eſpada ſich ſelbſt dem Tod ausſeke‟
ihm bei jeder Corrida entgegentritt.
Dieſe ſtrenge Gebundenheit an die höchſte und edelſte Din
des Ausdrucks iſt das tiefſte Geheimnis des Stierkamp!
verſchafft ihm Bewegungen und Momente, die unbergen
heldenhaft und ſchön ſind.
Es iſt wahr, das Töten der Pferde iſt eine erbärmlichtt.
barei und eine Verbeugung vor der Galerie der auf der Sie
ſeite bratenden Proletarier. Und es iſt ſicher, daß über die N
des Stierkampfs eine Bibliothek dafür und dagegen zu ſchl.
iſt. Da die ſpaniſchen Könige dieſe Veranſtaltungen praſt !
und da die ſpaniſche Raſſe in den Eſpadas ihre Helden I.d
es zum mindeſten intereſſant, zu wiſſen, daß es ſich nieh
Schlächtereien, ſondern um Turniere von höchſter Gentue4
Regeln handelt, um einen ebenſo furchtbaren wie bezaum."
Sport, den im geheimen die ſpaniſchen Prinzen bei Prin
anſtaltungen ebenſo ſelber als Eſpadas ausführen, mit del ”
Glut und Leidenſchaft wie die Gaſſenjungen Kaſtiliens
A=
daluſiens, welche jedem kleinen Bullen auf der Weide iMle*
entgegenſchwingen. Dieſe Bewegungen der Mantelſchl.”
haben eine Unmenge Namen. Jeder Lauſejunge aber we.
„Navarra” von einer „Veronica” zu unterſcheiden, we2
meiſten Europäer nicht können, welche im Streit über Die
kämpfe gewaltige Nuancen an Moral und Philoſophe 19
wenden verſtehen.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Die Staatliche Kunſtakademie in."
begeht in dieſem Jahre die Jubelfeier ihres 150jähr ge
ſtehens. Anläßlich dieſes Jubiläums findet im Auftrag”
Kultusminiſteriums eine Ausſtellung im Orangerieicht
Kaſſel ſtatt, die neben einer rückſchauenden Ausſtellung 2.
Künſtler eine Ueberſicht über das geſamte deutſche Lühhl
der Gegenwart ſowie eine Abteilung zeitgenöſſiſcher L.
Heſſen zeigen ſoll. Die Ausſtellung, zu der die Bolbe..
bereits zum großen Teil abgeſchloſſen ſind, wird vom Q.Die
September dauern.
Sonntag, den 20 März 1927
Jahre Nationalliberale Partei.
Zur 60 Jahr=Feier
11 Nationalliberalen Partei.
Alles für das Reich!
Von
Reichsminiſter Dr. Streſemann.*)
Sückblick auf die Geſchichte der Nationalliberalen
Par=
n Rückblick auf 60 Jahre deutſcher Geſchichte. Die
Män=
ner ſi ationalvereins ſind ebenſo die Ahnen der Partei,
wieſt BBegründer der deutſchen Burſchenſchaft, die nach den
Freſt/=Triegen das Sehnen nach deutſcher Einheit und innerer
Freſ/) Buerſt empfanden.
elbar iſt die Partei Bismarcks Werk. In dem Kampf
mſſe Perſon und ſeine Ideen zerbrach die liberale Einheit.
gieſt ſivnalen Realpolitiker der damaligen Zeit trennten ſich
von/ Dogmatikern, die nichts vergeſſen und neu ſich
Geſtal=
tend isht vernehmen wollten. Verbunden mit Bismarck, ſeinen
Gedorn, ein treuer Helfer, ward die Partei mit Recht die
Par=
tei uhFeichsgründung genannt und umfaßte für ein Jahrzehnt
das/ ſizrliche Reichsbewußtſein, bis Wirtſchaftsfragen, ſoziale
vi Gligkung, Klaſſenkampfgedanken und konfeſſionelle Spaltung
die U0 mllein führende Partei faſt zu zerſchmettern drohten.
1itſermann hat ſpäter das von Rudolf von Bennigſen
aufgeuuffene Panier ergriffen, hat im ſtarken Kampfe — auch
jnngelll der Partei ſelbſt — ihren Begriffen des Nationalen
und ſecheitlichen den Begriff des Sozialen hinzugefügt und
ihrel ſele ſcharf gegen links und rechts abgegrenzt.
1 Partei erhob ſich zur Größe und Höhe dann, wenn um
(naunimale Fragen gerungen wurde. Sie kämpfte für
Kolo=
nienig (rtte und Machtgeltung. — Hätte der Reichstag gedacht
wieſſ ſo wäre jeder wehrfähige Mann Glied der deutſchen
Armmg weſen, und in der Entſcheidungsſchlacht über deutſches
Schift hhätten auf deutſcher Seite keine Lücken beſtanden. Im
breumten inneren Zweifel über Deutſchlands Sieg ſich
ver=
hyf) ging Baſſermann im Kriege zugrunde.
½ alte Reich verſank. Die erſten Monate des neuen
Deutiand ſahen den Kampf um das Erbe der Nationallibe=
Fraleih ertei. Dieſer Kampf iſt entſchieden. Niemand beſtreitet
der ſ/Atchen Volkspartei das Recht, als Erbin der alten Partei
deraſi0 Geburtstag zu begehen. Die Partei des
Wieder=
aufheis hat ſie ſich genannt. Sie muß ſich dieſen Namen
ver=
dieni inn einſt von ſich ſagen zu können, daß ſie in ſchweren
Zeitkhim: Weg von der Reichsgründung zur Partei der
Reichs=
erhdang gegangen iſt.
geiri liegt ihre geſchichtliche Aufgabe. Sie hat heute genau
üc1f.lbſtändigen Zwecke und Ziele zu erfüllen, wie jemals
e /ſt Nationalliberale Partei. Sie iſt nicht konſervativ, und
i tiat demokratiſch. Sie hat nichts zu tun mit
internatio=
alle rigeiſterei und nichts zu tun mit intoleranter
Ortho=
dorlſse kann und darf ſich an nationaler Geſinnung
vom im and übertreffen laſſen, aber ebenſowenig an liberaler
in)4 ffür die Idee der Perſönlichkeit und der perſönlichen
Frd/k. Ihr müſſen Staat und Volk ein Begriff ſein,
mdyſdarf ihre Liebe zum Staat und zum Volkstum auch dann
nichſimatten laſſen, wenn die Wege, die beide gehen, nicht die
ihri fmd. Wertvollſte Teile des deutſchen Volkes umfaſſend,
wir)” ien Kampf gegen Maſſenſuggeſtion ſich immer behaupten,
weu ſe ſich ſelbſt treu bleibt und den Mut hat, für die von ihr
erkome) Ideale einzutreten.
ſtehen Sechzigjährigen noch die größten Aufgaben des
ehliyb vor. Möge die Deutſche Volkspartei alle Zeit Kraft und
Mulſzhen, dieſen vaterländiſchen Aufgaben gerecht zu werden.
— entnehmen dieſe Ausſührungen dem dieſer Tage erſcheinen=
Deutſcher Aufbau, nationalliberale Arbeit der Deutſchen
Vollſrtfi”.
Dültubiläumsfeier der Deutſchen Volkspartei.
Hannover, 19. März.
Auftakt zu den Feiern aus Anlaß des 60jährigen
Jubi=
läuphſer Deutſchen Volkspartei fand heute abend eine große
„ ieſtllſi ſ undgebung ſtatt, auf der auch Reichsminiſter Dr.
Stre=
ſemitt der bereits, ebenſo wie Reichsminiſter Dr. Curtius hier
einglſafien iſt, das Wort ergriff. Im Laufe des vormittags ſind
ausM4n Teilen des Reiches und aus den abgetretenen
Grenz=
gebilllt sahlreiche Führer und Veteranen der alten
National=
rübehnn Partei und der Deutſchen Volkspartei eingetroffen.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Samstag, den 19. März.
Bonaparte.
Ein Schauſpiel von Fritz von Unruh.
hivierſtündiger Qual fiel der Schlußvorhang nach einem
belſſchlimmſter Theatralik, — Theatralik des Werkes,
ſie 20rralik der Aufführung!
ſiß von Unruh führt nicht die Zeit, ſondern wird von
rNAe der Zeit getragen. Als er vor fünfzehn Jahren ſein
Eies inma „Offiziere” ſchrieb, ſtand er ſelbſt als Offizier
Moe dintant eines kaiſerlichen Prinzen in der preußiſchen
Am und war von der Bedeutung ſoldatiſcher Unterordnung
und/ Yzxplin erfüllt.
Fahre 1913 ſetzte er dem Preußendrama „Louis Fer=
) die Worte voran: „Wie über Sterne das Geſetz, erhebt
E Menſchen die Pflicht, groß und ernſt.” Aus jeder Pore
SArgs ſpricht die damalige monarchiſche Geſinnung des
ſch9”, ſpricht der alte Preußengeiſt.
Skrieg führte Fritz von Unruh ins Feld und dann als
=Erzieher nach Darmſtadt. Im Alten Palais in der
DuMaimenſtraße leuchtete oft noch nach Mitternacht das Fenſter,
Npadern der junge Dichter arbeitete, in die nächtliche Stille
ſdenz. In Darmſtadt ſollte nach dem Wunſche des Groß=
Ec das Kriegsdrama „Ein Geſchlecht” durch Dresdener
üihe Feine erſte Darſtellung finden. Durch die Erkrankung
Weiele Doree und andere Umſtände zerſchlug ſich der Plan,
IM Zeiß das Stück nach Frankfurt übernahm.
em aus dem „Geſchlecht” die Schrecken des Krieges er=
Mu 9h,1d geſprochen, ſo erwuchs aus dem Chaos der Revolution
We9 oäſche Schauſpiel „Platz”. Ihm folgten die vor dem
Neonnenen, aber in den Erſchütterungen der Revolution
Mocim „Stürme” und der nicht minder problematiſche
2 Engg arten”, ein verworrenes Zeitbild des in die Wirren
der ) it werſtrickten Dichters.
Swei Jahren weilte Unruh in Paris. Die Geſtalt
F Mus, der ſchon während des Krieges im Schloſſe Caulain=
W Ander dem Donner der Geſchütze von Verdun ihm nahe=
Diche Dar, an deſſen Arbeitstiſch mit den bronzenen Widdern
ieTeſuſen er geſeſſen hatte, wurde in Paris, im Dom der
Mien Dem vor ihm lebendig. In rotbraunem Granit ſteigt der
DB Napoleons aus der Tiefe empor. Die Schauer des
zuchten auf vor dem Dichter: „Immer, wenn ich vor
Twten ſtehe, überkommt mich ein Gefühl der Todesfurcht.
Lebhaft begrüßt wurden Geheimrat Vogel aus: Dresden, der
Ehrenvorſitzende des Zentralvorſtandes, der der Partei ſeit der
Gründung angehört, ferner Senator Fuchs aus Danzig, der Abg.
Kallina von der Deutſchen Nationalpartei der Tſchechoflowakei,
Staatsrat Dr. Langenhahn von der Großdeutſchen Volkspartei
Oeſterreichs, ſowie die Vertreter aus dem Saargebiet. Nach einer
kurzen Beratung des Parteivorſtandes, die ſich mit
organiſato=
riſchen Fragen beſchäftigte, trat der Zentralvorſtand der
Deut=
ſchen Volkspartei heute nachmittag zu einer Sitzung zuſammen.
Die Feſirede Dr. Streſemanns. — Streſemann über
Wirken und Werden der National iberalen Partei.
Im Rahmen der Feier fand um 8 Uhr abends in der
Stadt=
halle ein Feſtabend ſtatt,, auf dem der Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann die Feſtrede hielt, in der er u. a. ſagte: „Wenn
die Deutſche Volkspartei heute das 60jährige Beſtehen der
Natio=
nalliberalen Partei in Hannover begeht, ſo weiß ſie ſich auf
ge=
ſchichtlichem Boden. Hier in Niederſachſen war die Geburtsſtätte
der Partei, hier in Hannover war aber auch die Geburtsſtätte des
Feſthaltens an dem alten nationalliberalen Gedanken unter dem
Namen der Deutſchen Volkspartei, als anderswo alles ſchwankte.
Der Name hat ſich geändert, aber die Gedanken ſind geblieben.
Wir alle ſind und bleib
eine nationalliberale deutſche Volks=
partei. Man wirft uns Opportunismus, Anpaſſung an die
Ver=
hältniſſe, vor. Nun wohlan. Ich habe auf der Fahrt von Berlin
hierher noch einmal die Rede geleſen, die ich mitten im Kriege
zum 50jährigen Beſtehen der Nationalliberalen Partei hielt und
ich könnte heute dieſelbe Rede mit denſelben Worten halten. Wir
gedenken in dieſer Stunde des Mannes, mit deſſen Perſönlichkeit
der Begriff des Nationalliberalismus in Deutſchland verbunden
war: Rudolf von Bennigſen. Er ſtand den ſich vordrängenden
wirtſchaftlichen Fragen fern. Er war nicht ein Mann des Kampfes
und der Volksverſammlungen. Aber wenn ſich ſeine Stimme
er=
hob, lauſchte das Volk ſeinen Worten. Er ſtand Seite an Seite
mit den Konſervativen in manchen nationalen Fragen, aber er
ſtand Seite an Seite mit der Freiſinnigen Partei in
kultur=
politiſchen Fragen.
Größer als die Zahl derer, die Rudolf von Bennigſen
ge=
kannt haben, iſt die Zahl der Menſchen, die mit Ernſt
Baſſer=
mann kämpften und ſtritten. Schwer war das Erbe, das in ſeine
Hände gelegt wurde, da Klaſſenkampf und konfeſſionelle
Gegen=
ſätze das Volk zerriſſen. Es war ſchwerer, unter Ernſt
Baſſer=
mann die Partei zu erhalten, als einſt ſie zum Siege zu führen.
Aber ſie behielt ihre alte moraliſche Kraft. Wahrlich, wäre man
Ernſt Baſſermanns Gedanken über den Ausbau des Heeres
ge=
folgt, der Welten Schickſal hätte an der Marne keine Lücke in
der deutſchen Armee getroffen. Niemand hat das Wirken
der Nationalliberalen Partei beſſer in Worte
ge=
kleidet als der demokratiſche Geguer Friedrich Naumann, der von
ihr ſagte, die Nationalliberale Partei iſt die Partei der
Reichs=
gründung. Was bis jetzt der bürgerliche Liberalismus geleiſtet
hat, iſt von den Nationalliberalen geſchaffen. Was an politiſchem
Etwas in mir, was im Augenblick nicht alles geſtalten kann und
doch aufnehmen will, — entrollt mir aus der Höhe des
Augen=
blicks wie ein Siſyphosfels! Napoleon! In dieſem Granit?” In
jenem Zeitpunkt, von dem Unruh in den „Flügeln der Nike”
be=
richtet, mag in ihm der Plan eines Napoleon=Dramas
ent=
ſtanden ſein.
Doch die Ausführung des Dramas entſpricht keineswegs der
Vorſtellung, die die myſtiſche Begräbnisſtätte dem Dichter von
der Größe des Kaiſers gab. Innerlich immer noch nicht zur Reife
und Klarheit gelangt, gibt Unruh von Napoleon ein Bild,
wie es verworrener und gebrochener nicht vorzuſtellen iſt.
Das Drama ſpielt am 21. März 1804 von 3 Uhr nachmittags
bis 3 Uhr früh. Auf der Höhe der Macht angelangt, greift
Napo=
leon nach der Kaiſerkrone. Will er Kaiſer ſein, ſo muß der
Prinz von Enghien, der Vertreter der vergangenen Zeit, fallen,
und es muß durch Joſephine dem neuen Kaiſer die
Nachkommen=
ſchaft geſichert ſein. In dieſem Rahmen hält ſich das Spiel,
deſſen Ideen und Fäden wirr durcheinander laufen. Napoleon
wird jeder inneren Größe entkleidet. Er iſt kein Mann der Tat
mehr, ſondern ein Held der Phraſe. Er berauſcht ſich an ſeinen
Worten; in jeder Szene beſchwört er die Erinnerung an ſeine
Taten am heiligen Nil. Er umgirrt ſein Weibchen wie ein
lüſterner Tauberich. Er erſcheint im Schlafrock und raſiert ſich
wie ein eitler Schauſpieler zur Kaiſerkrönung auf der Bühne.
(Guod licet Datterico, non licet Napoleoni!) Fritz v. Unruh
iſt Republikaner geworden und glaubt in ſeltſamem
Mißverſtänd=
nis, wohl auch einem Napoleon keine Größe mehr zugeſtehen zu
dürfen. So läuft das Werk in falſchen Auffaſſungen, Phraſen
und Theatralik aus!
Eine verſtändige Regie hätte dieſe Theatralik mildern und
dämpfen müſſen. Die Spielleitung von Edgar Klitſch tat das
Gegenteil. Sie unterſtrich die langen, wilden Reden, brach
fort=
geſetzt in oratoriſche Exploſionen aus, arbeitete mit Militärmuſik,
Pferdegetrappel und Sturm. Der erſte Aufzug im Treppenhaus
der Tuilerien gab ſchlimmſte Hartung=Erinnerung: Offiziere,
Senatoren, Lakaien jagten tretpauf, treppab, und das ſtändige
Bretter=Gepolter rief den Zuſchauern in die Ohren: Theater,
Theater, Theater! Einen Gipfel der Theatralik bedeutete es, als
Napoleon am Schluſſe des zweiten Aktes aus ſeinem
Arbeits=
zimmer mit den Worten „Galopp! Galopp! Galopp!” zu Fuß
ab=
galoppierte, nachdem er ſich vorſorglich zur Steigerung der
Wir=
kung an das entfernteſte Ende der Bühne begeben hatte! Man
mußte unwillkürlich denken: wie ſich der kleine Max einen
erreg=
ten Napoleon vorſtellt! — Nicht minder ſchlimm war die
Erſchie=
ßung Enghiens auf dem Glacis von Vincennes, die wie eine
Seite 3
Verſtändnis für Deutſchlands Macht ius deutſche Volk
hinein=
gekommen iſt, ſtammt von den Nationalliberalen. Mehr als je
verſtehen wir heute, was dieſe zwei Großen in der
Nationallibe=
ralen Partei bedeutet haben.
Ein neues Deutſchland iſt entſtanden als Folge eines
un=
glücklichen, verlorenen Krieges. Wir alle, die wir das alte
Deutſchland gekannt haben und im neuen Deutſchland leben, ſind
Wanderer zwiſchen zwei politiſchen Welten. Für
uns gilt das ſchöne Wort von dem alten Deutſchland, das wir
lieben, und von dem neuen Deutſchland, für das wir leben.
Wir werden uns dem Ruf, an unſerem Staat, an dem
republi=
kaniſchen Deutſchland mitzuarbeiten, nie verſagen und werden
lieber Unpopularität auf uns nehmen als billige
Agitations=
politik zu treiben. Aber wer mit uns arbeitet, ſei ſich klar
dar=
über, daß wir weder den nationalen, noch den liberalen
Gedan=
ten aufgeben werden, daß wir vielmehr wirken und werben
wer=
den dafür, daß der Liberalismus gerade in der Gegenwart das
Trennende überwinden und die gemeinſame Kulturauffaſſung
zur Geltung bringen muß. Wir ſind keine Rechtspartei und ſind
keine Linkspartei, ſondern gehen ſtändig unſeren Weg auf Grund
ſelbſt gewonnener Erkenntnis. Wir neigen uns in Ehrfurcht vor
den Männern, die einſt mit dem ſchwarz=rot=goldenen Bande der
Burſchenſchaft zuerſt die Gedanken von Einheit und Freiheit
kün=
deten. Wir wiſſen, daß Staatskunſt, verbunden mit
militäri=
ſchem Sinn, den Einheitstraum der Deutſchen erfüllte, daß die
Nationalliberale Partei Bennigſen ihre Entſtehung verdankt.
Aber wir begrüßen auch in Ehrfurcht die Männer der
Pauls=
kirche, die die Vorarbeit für die Einigung Deutſchlands getan
haben, und denken nicht daran, in den Männern der 42er Zeit
bekämpfenswerte Revolutionäre zu ſehen, ſondern Männer, die
mit ihrem Ideal dem Tag des 18. Januar 1871 vorgeleuchtet
haben. Der großen Periode der Kämpfe um das Ideal der
deutſchen Einheit folgte die große Zeit der Ausgeſtaltung des
Reiches. Ihr folgte eine Saturiertheit und ein Abſtieg nach der
großen Zeit Wilhelms des Erſten und dann der tiefe Fall.
Viel=
leicht war uns dieſe Prüfung auferlegt, um vor der Welt zu
zeigen, daß wir doch Kräfte in uns haben, wieder zu beſſerer
Zukunft aufzuſteigen.
Geſchichtlich geſehen, wird man es bewundern, was das
deutſche Volk nach tiefſtem Fall in wenigen Jahren für ſeine
Kon=
ſolidierung geleiſtet hat. Wir wiſſen, daß dieſes Werk deutſchen
Wiederaufbaues nicht von einer Partei allein erreicht werden
kann. Wir lehnen es ab, das deutſche Volk zu zerreißen in
natio=
nale und nichtnationale Kreiſe. National iſt für uns, wer
ſeine Pflicht tut gegenüber ſeinem Land und es
hochbringen will. Nur das ganze Volk, das ſich
gegen=
ſeitig achtet, kann die Gewähr des Wiederaufſtieges geben. Möge
die Zeit kommen, in der ein ganzes Volk, einig in ſeinen
Stäm=
men, ſich verbrüdernd mitarbeitet am deutſchen Volkstum, in dem
Bekenntnis zu Einigkeit und Recht und Freiheit!
Die Ausführungen des Außenminiſters wurden mit
brauſen=
dem, minutenlangen Beifall aufgenommen. Mit einem Hoch auf
den Parteiführer und dem gemeinſamen Geſang des
Deutſch=
landliedes ſchloß die Feier. Am Sonntag mittag findet eine
Feier und Kranzniederlegung am Grabe Rudolf von
Bennig=
ſens ſtatt.
Die Sitzung des Zentralvorſtandes der
Deutſchen Volkspartei.
In der heutigen Sitzung des Zentralvorſtandes der
Deut=
ſchen Volkspartei erſtattete Dr. Streſemann den Bericht über die
politiſche Lage. Ausgehend von den Verhandlungen über die
Bildung der neuen Reichsregierung, ſchilderte er die Stellung
der Parteien, insbeſondere auch diejenige der Deutſchnationalen
Volkspartei und des Zentrums. Unter den ſich ſtets
erneuern=
den Zuſtimmungskundgebungen des Zentralvorſtands erklärte
er, daß man es bei der ſtets ſachlichen Haltung der Partei doch
verſtehen müſſe, wenn ſie keine politiſchen Wendungen
vorneh=
men könne, die eine Verleugnung ihres liberalen Standpunktes
bedeuten würde. Seine Ausführungen über die Wirtſchaftslage,
die ernſter ſei als gewöhnlich angenommen werde, fanden ebenſo
ungeteilte Zuſtimmung des Zentralvorſtandes, wie auch ſeine
Darlegungen über die außenpolitiſche Lage. Der
Zentralvor=
ſtand verzichtete auf eine eingehende Diskuſſion. Es fand nur
eine kurze Ausſprache über die Kolonialfrage ſtatt. In den
Zentralvorſtand tvurden neu gewählt Dr. med. Roeſchmann=
Berlin und Adolf König=Eſſen.
Eine Kundgebung der Deutſchen Volkspartei.
Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei beſchloß
ein=
mütig, folgende Kundgebung zu erlaſſen: Der Zentralvorſtand
der Deutſchen Volkspartei, zur Feier des 60jährigen Beſtehens
der Nationalliberalen Partei in Hannover verſammelt, bekennt
ſich an dieſem Tage erneut zu den alten Zielen und
Veſtrebun=
gen des deutſchen Nationalliberalismus. Die Deutſche
Volks=
partei iſt durch den Beſchluß des Zentralvorſtandes der
National=
liberalen Partei vom 15. Dezember 1918 die Fortſetzung der
theatraliſche Opernſzene wirkte. (Herr Mutzenbecher verzeihe den
aus der Vergangenheit ſtammenden Vergleich, er gibt keine
ſol=
chen Opernſzenen mehr!)
Die Darſteller folgten zum Teil dieſer Theatralik. Man
könnte ſich in dem Prinzen von Enghien — trotz aller Unruhſchen
Phraſeologie — den letzten Sproſſen eines von myſtiſchem
Scheine umleuchteten Königtums vorſtellen. Robert Klupp gab
einen eitlen, einfältigen Fant, der wie die Regie nur nach außen,
nicht von innen zu wirken ſuchte. In die gleiche Linie fiel der
bitterböſe Polizeipräfekt von Franz Sauer, der beſſer zu
einem Kino=Film als auf die Bühne gepaßt hätte.
Rudolf Wittgen als „Bonaparte” trug der auf äußere
Wirkung eingeſtellten Regie in ſeinen redneriſchen Ausbrüchen
zwar auch Rechnung, aber es kam aus ſeinem „Bonaparte” eine
einfache, unkomödiantiſche Menſchlichkeit zum Durchbruch; ſie
wirkte ſympathiſch und machte manche Szene, die ſonſt
unmög=
lich geweſen wäre, erträglich. Wittgens ſchauſpieleriſche Leiſtung
verdient unter den erſchwerenden Begleitumſtänden volle
An=
erkennung. Das gleiche gilt von Beſſie Hoffarts „Joſephine‟,
die den Korſen mit allen Reizen der Pariſerin umgaukelte.
Aus der großen Zahl der weiteren Darſteller ſeien Max
Nemetz als wirkungsvoller „Hulin”, Maria Fein als
En=
ghiens Mutter, Joachim Büttner als Napoleons Bruder mit
dem Zuge zu einem zurückgedrängten Baſtard, Kurt
Weſter=
mann als überzeugter und überzeugender Republikaner „
Car=
not” Ernſt Rotluff als „Talleyrand‟ Otto Panning als
Kommandant von Vincennes und Walter Bluhm als
Bona=
partes treuer Mameluck hervorgehoben. Arthur Pohls
Deko=
rationen trafen in den Prunkgemächern des Hofes mit Geſchmack
den Stil der Zeit.
Daß die doppelte Theatralik des Abends bei den Zuſchauern
keinen Widerhall fand, iſt erklärlich.
Vobachs Moben=Album für Frühjahr und Sommer 1927, herausgegeben
von Ruth Jantzen (Verlag W. Vobach u. Co., G.m.b.H., Berlim und
Leipzig). Preis 1,50 Mk.
Rechtzeitig iſt wiederum „Vobachs Moden=Album” für Frühjahr
und Sommer erſchienen, das gute Dienſte leiſten wird. Das Album iſt
zum Preiſe von 1,50 Mk. überall zu haben. Es bringt reizvolle modiſche
Neuheiten, wie z. B. das Bolerokleid für jugendliche Figuren, das
Re=
dingotekleid für ſtärkere Frauen, den Stufenrock und vieles andere.
Be=
ſonderer Wert wurde auf die beſtickten Abendkleider gelegt. „Vobachs
Moden=Album iſt das Album der billigen Schnittmuſter, denn ſämtliche
Schnittmuſter wurden weſentlich herabgeſetzt, ſodaß das Album auch in
dieſer Beziehung den großen Vorteil der Preiswürdigkeit beſitzt. Ein
großer doppelſeitiger Schnittmuſterbogen und ein Bogen mit
Aufbügel=
muſtern liegen koſtenlos bei.
Seite 4
Sonntag, den 20. März 1927
Nummer 779
Nationalliberalen Partei geworden. Deshalb wünſcht die Deutſche
Volkspartei zu bekunden, daß die unzerſtörbaren Ideale
natio=
nalen und liberalen Denkens und Wollens in ihr fortleben und
die Grundlagen ihrer Beſtrebungen ſind und ſein werden. Das
aus dem Krieg und dem Umſturz entſtandene neue Deutſchland
hat zunächſt vor der großen Aufgabe des Wiederaufbaues
ge=
ſtanden und manche Einſtellung der Vergangenheit mußte
gegen=
über den großen wirtſchaftlichen und ſozialen Notwendigteiten
der neuen Zeit in den Hintergrund treten. Bewußt hat die
Partei ſich in den Dienſt des neuen Staates geſtellt. Sie hat ohne
Aufgabe des grundſätzlichen Bekenntniſſes zu den großen
Idea=
len der Vergangenheit das Staatswohl über die
Staatsform, die Arbeit im Dienſte des Volkes
über die Arbeit im Dienſte der Partei geſtellt. Sie
glaubt, daß die Zuſammenfaſſung aller Kräfte des
Volkes, Aufgabe in einer Zeit iſt, in der es ſich darum
han=
delt, das Reich zu erhalten gegenüber den Nachwirtungen des
Krieges und der Nachtriegszeit. Sie wünſcht, das Erreichbare
ſicher zu ſtellen auf den Gebieten der Außen= und Innenpolitik,
ohne die Ziele aufzugeben, die darüber hinaus in ihrem Ideal
liegen. Die Deutſche Volkspartei glaubt, der nationalen Idee,
die ſie allen anderen voranſtellt, am beſten zu nützen, durch die
Zuſammenfaſſung der Kräfte, wiſſend, daß Deutſchlands
Wieder=
aufſtieg nicht das Werk einer Partei, ſondern das Werk des
zu=
ſammengefaßten nationalen Wollens, der zuſammengefaßten
Kräfte des deutſchen Volkes ſein kann. Unverrückbar iſt und
bleibt die liberale Grundeinſtellung der Partei. Was
Deutſch=
land an materiellen Kräften verlor, muß es auf geiſtigem
Ge=
biet um ſo mehr wieder zu gewinnen ſuchen. Ein ſolcher
geiſti=
ger Aufſtieg wäre unvereinbar mit der Einſchränkung der
Wiſſen=
ſchaft oder mit dem herrſchenden Einfluß nichtſtaatlicher Kreiſe
auf dem Gebiet der Entfaltung der geiſtigen Kräfte. Innerhalb
des chriſtlichen Erziehungs= und Bildungsideals wird ſie das
hohe Gut des liberalen Gedankens, der Duldſamkeit gegenüber
allen Geſinnungen, als ihre Aufgabe wahren und neben dem
Willen der Eltern Hüterin der Freiheit der Lehrerperſönlichkeit
und der Hoheitsrechte des Staates ſein. Die Freiheit der
Per=
ſönlichkeit wird ſie als ein ganz beſonderes Gut ſchützen gerade
in einer Zeit, in der Maſſenwille und Maſſeninſtinkte ſich dem
Willen und der Erkenntnis des Einzelnen entgegenſtemmen.
Frei von jeder berufsmäßigen Einſtellung, jedem
Klaſſenvorur=
teil widerſtrebend, iſt die Verſöhnung der Stände, der Ausgleich
zwiſchen Kapital und Arbeit, die Sicherung ſelbſtändiger
Exi=
ſtenzen inmitten der Zuſammenballungen großer
Wirtſchafts=
betriebe, die Wiederherſtellung eines dem Staate ergebenen
Beamtentums ihre Aufgabe.
Die Deutſche Volkspartei weiß ſich in dieſen Geſinnungen
und Beſtrebungen eins mit der Nationalliberalen Partei, deren
Namen ſie ſtets in Ehren halten wird. Ihr ganzes Werk iſt in
dem Streben nach dem Gemeinwohl aufgebaut auf nationalem,
liberalem und ſozialem Empfinden. Sie begrüßt am heutigen
Tage alle, die einſt mitgewirkt haben in der alten
National=
liberalen Partei, an der Entwicklung von Deutſchlands Größe,
ſie gelobt, im Sinne ihrer großen Führer zu erhalten und
aus=
zubauen, was Bennigſen und Baſſermann einſt geſchaffen. Alle,
die willens ſind, im Geiſte des Nationalliberalismus zu wirken,
ruft ſie auf, ſich mit ihm zuſammenzuſchließen, um den Einfluß
ſeiner Kräfte im Staatsweſen zu ſtärben zum Beſten von Volk
und Reich!
Vor der Abrüſiungskonferenz.
EP. Genf, 19. März.
Die am Montag zu ihrer dritten und wichtigſten Tagung
zu=
ſammentretende vorbereitende Kommiſſion für die
Abrüſtungs=
konferenz, die zum erſten Male im Mai und darauf im
Septem=
ber vorigen Jahres tagte, wird die in der Zwiſchenzeit von ihrem
Unterkomitee ausgearbeitenten Berichte ewtgegennehmen und
das Programm ſowie möglichſt auch das Datum für die große
Internationale Abrüſtungskonferenz feſtſetzen. Es wird
aller=
dings beſonders Aufgabe der Tagung ſein müſſen, die Gegenſätze
auszugleichen, die ſich in erſter Linie aus der aus dem
amerikani=
ſchen Memorandum zu ſchließenden Oppoſition der Amerikaner
in vielen Punkten, beſonders bei den Wirtſchaftsfragen, erwarten
läßt. In einer Darſtellung des Völkerbundsſekretariats wird
daran erinnert, daß die geplante Abrüſtungskonferenz nur eine
Vorläuferin weiterer Konferenzen ſein ſolle, die den
Rüſtungs=
ſtand der verſchiedenen Staaten ſchließlich in einem
internationa=
len Vertrag regeln ſollen. Graf Bernſtorff wird das Präſidium
übernehmen. Der vorbereitenden Kommiſſion gehören außer
ſämtlichen Mitgliedern des Völkerbundsrates einige als
beſon=
ders intereſſiert an den Abrüſtungsfragen eingeladene Staaten
ſo=
wvie einige derjenigen Länder an, die dem Völkerbundsrat vor
ſeiner Erweiterung angehörten, dann aber ausgeſchieden ſind.
Spanien hatte damals trotz ſeines Austrittes aus dem
Völker=
bund ſeine weitere Mitarbeit an den Abrüſtungsfragen
zuge=
ſichert, bis jetzt aber noch keinen Vertreter ernannt. Braſilien
und Uruguay hatten bei ihrem Rücktritt vom Völkerbundsrat
auf eine weitere Teilnahme an den Arbeiten der vorbereitenden
Kommiſſion verzichtet und Sowjetrußland hat, wie bekannt, eine
Beteiligung an dieſen Arbeiten abgelehnt.
Eine militäriſche Kataſirophe
in China.
Der Zuſammenbruch der Nordarmee.
Schwere Kämpfe um Nanking.
London, 19. März.
Die letzten Nachrichten aus China laſſen keinen Zweifel
dar=
über, daß der Fall Nankings unmittelbar bevorſteht. In der
nächſten Umgebung der Stadt wird erbittert gekämpft.
Eng=
liſche Miſſionare, die in Schanghai eintrafen, berichten über
hef=
tige Kämpfe bereits in den Straßen der Stadt. 1700 Mann der
Truppen des Generals Tſchang Tſchung=Tſchang erhoben ſich und
verſuchten, das Arſenal in Nanking zu beſetzen, wurden jedoch von
loyalen Truppen niedergemetzelt. Der Schanghaier
Korreſpon=
dent der „Daily Mail” meldet, eine neue militäriſche Kataſtrophe,
wie ſie ſich nur in China ereignen könne, habe die Nordtruppen
befallen. Der Zuſammenbruch der geſamten Verteidigung der
Nordarmee ſei nicht unwahrſcheinlich. Man glaube, daß der
Ein=
nahme Nankings durch die Kantoneſen der Fall Schanghais
un=
mittelbar folgen werde. In Schanghai iſt man der Anſicht, daß
die Stadt in wenigen Tagen beſetzt werden wird.
Vor dem Fall Schanghais.
Neuer Präſident des deutſch=polniſchen
Schiedsgerichts.
Paul Lachenal.
Als Nachfolger des Lauſanner Profeſſors Guex iſt jetzt der
Gen=
fer Rechtsanwalt Paul Lachenal zum Präſidenten des
deutſch=
polniſchen gemiſchten Schiedsgerichts ernannt worden. Die
Er=
nennung erfolgte, da eine Einigung zwiſchen Deutſchland und
Polen nicht erzielt werden konnte, durch den Völkerbundsrat.
Die Quinteſſenz ruſſiſcher
Sahlfreihent.
Die Freiheit des Individuums unter der
Diftatur der ſtädtiſchen Arbeiter.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 19. Mäkl
Unter den Schilderungen, die Cook und kommuniſtiſcheö
geordnete nach ihrem Beſuch von Moskau und ei
„Potemkin=Dörfern” von der Freiheit der Fzu
viduen entworfen haben, findet ſich merkwürdig wenig.70
das erſte Recht einer freien Bevölkerung betrifft, die 90.
übung des Wahlrechts. Und doch werfen die ber
Wahlen tatſächlich herrſchenden Verhältniſſe ein grellſtes Liche
das ganze Regierungs=Eyſtem. Die herrſchenden Gewalten 49
mit dem Ergebnis der Wahlen im vorigen Jahre recht
frieden, und das Präſidium des Zentralexekutivausſchuſſes
daher am 28. September ein neues „Wahldekret”, dem danmu
verſchiedene „Inſtruktionen” für die Leitung der Wahlen i/
erſten drei Monaten dieſes Jahres folgten. Kalinin
verſchicſe=
alle, zur Sowjet=Vereinigung gehörenden Republiken eim
kular, in dem er auf die Fehler in der Organiſation der vio
Wahlen hinwies und es als grundlegende Aufgabe der
Nach Meldungen aus Schanghai iſt in der Stadt das
Artil=
leriefeuer der Kantoneſen von der Südfront bei Sunkiang
deut=
lich vernehmbar. Allgemein erwartet man infolge des
unerklär=
lichen Zuſammenbruches der Nordiſten die Einnahme Schanghais
durch die Kantoneſen in wenigen Tagen. Die letzten Nachrichten
von der Front beſagen, daß der Gouverneur von Schantung
ſei=
nen Diviſionen im Nordweſten die Anweiſung gegeben habe,
Nanking um jeden Preis zu halten. Die Einwohner Nankings
ſeien nach Schanghai geflüchtet. Angeſichts der bevorſtehenden
Einnahme Schanghais durch die Kantoneſen haben die
Komman=
danten der ausländiſchen Landungskorps heute über die im Falle
des Einzugs der ſiegreichen Kantoneſen zu ergreifenden
Maß=
nahmen beraten. Die „Britiſh United Preß” meldet, daß die
Zivilbehörden der internationalen Konzeſſionen es gern ſehen
würden, wenn die Kantoneſen die Kontrolle über die Stadt
über=
nähmen. Sie berichtet ferner von einem hartnäckig ſich
erhalten=
den Gerücht, die engliſchen Behörden von Schanghai hätten
drin=
gend mehrere tauſend Mann engliſcher Truppen aus Hongkong
angefordert. Bisher hätten die chineſiſchen Arbeiter dem
ausge=
gebenen Generalſtreikbefehl noch nicht allgemein Folge geleiſtet.
Von insgeſamt 300 000 chineſiſchen Arbeitern hätten nur etwa
25 000 die Arbeit eingeſtellt.
Nach den letzten Telegrammen haben die Nordtruppen
Sut=
ſchau geräumt und die Schantung=Truppen, die den Auftrag
hat=
ten, Sunkiang zu verteidigen, gingen gleichfalls in der Richtung
auf Schanghai zurück. Die Vorhut der Kantoneſen
ſtehe nur noch 19 Kilometer ſüdlich von
Schanghai.
Wahlen hinſtellte, die Diktatur der ſtädtiſchen An
er zu verſtärken und eine aktivere Beteiligung der in 9)
ſcher
aber die Inſtruktionen ,die der Zentralausſchuß der Kon
niſtenpartei an die Leitungen der örtlichen Zweigvereinen
ſandte, und in denen der Hquptſatz lautete, daß die Wahlen
durch eine geheime Abſtimmung, ſondern
durch ein Heben der Hände in Verſammlu
ſtattfinden ſollen, „aus denen nicht wünſchh
werte Elemente ausgeſchloſſen werden müffſ
Das iſt die Quinteſſenz ruſſiſcher Wahl
heit, und auf ihr ruht das ganze Regierungsſyſtem. Dic
den Dorf= und Stadtwahlen hervorgehenden Sowjets wählli,
Diſtrikts=Sowjets, dieſe die Provinzialſowjets, und ſo gyu
aufwärts bis zu den Volkskommiſſaren. Wie aber vollziant
die Sache von unten auf? In jedem Dorf wird eine Wa.au
miſſion aus ſieben Mitgliedern ernannt, von denen ſechs 8r
die verſchiedenen Sowjet=Organiſationen, ein ſiebentes duu
„Leniniſtiſche Liga kommuniſtiſcher Jugend” nominiert wirdo
unvermeidliche Ergebnis dieſer Kommifſionswahl iſt, daßii
deſtens die Mehrheit, wenn nicht die Geſamtheit kommu u
oder wenigſtens prokommuniſtiſch iſt. Dieſe ſo zweckmäß;
bildete Kommiſſion nimmt ſich zunächſt nun die Wählerliſti
und merzt aus ihnen alle diejenigen aus, die nach den „F71
tionen” als „nicht wünſchenswert” erſcheinen. Der Artikes
beſagter Inſtruktionen verleiht in dieſer Beziehung der 9
kommiſſion ausgedehnteſte Vollmacht. Wenn ein Bauer AE
annimmt, wenn er einen Nebenbetrieb, etwa den einer
oder einer Milchwirtſchaft hat, ſo erſcheint er nicht mehr f
trauenswürdig, daß man ihn ſein Bürgerrecht ausüben Ia
könnte. Nach dieſem Auskämmen der Nicht=Wünſchenstfeſſ
nimmt die Kommiſſion die Gegenaufgabe in die Hand unäu
unter den Guten die Beſten als Kandidaten aus. Dann wr=
Verſammlung der freien Wähler einberufen. Von einer
kampagne auf Grund einer Kandidatenliſte iſt natürlich ſu
dieſen Umſtänden keine Rede. Die Wähler gehen in diel?
ſammlung, ohne die geringſte Kenntnis von der Kandidatw
zu haben. Es kann daher in dieſer Verſammlung auch kesn
Debatte ſtattfinden. Es werden etwa zwei Stunden langze
lich Reden gehalten, aber ſelbſtverſtändlich auch nur vor
jenigen, welche das Wort erhalten. Es iſt das auch mn
Reden, alſo der Freiheit des Wortes, ſo eine
Sache. Es mögen ja manche zur Wahrung der Form zum
kommen. Aber ganz ſicher merken die eigentlichen Häuptte
Kommiſſion ſehr wohl auf, ob ſie ſich des Vertrauens würdig ii
oder ob ſie ſchon jetzt für die nächſte Reviſion der Wählerlile
ſchwarzes Kreuz erhalten. Iſt das Redenhalten vorbei,
der Vorſitzende die Verſammlung auf, durch Händeheben 1
zeigen, ob ſie für oder gegen die Wahl der Kandidaten iſt.1
Im vorigen Jahre war durch die liberalen Inſtruktionn.
Gemäßigten geſtattet, gegen einzelne Kandidaten Einwendr
zu erheben, und einzelne Wähler konnten ſtatt ihrer andereil
didaten vorſchlagen, anſtatt die Liſte en bloe annehmen zu nu
aber die Inſtruktionen für die diesjährigen Wahlen haben Iiſſ
getan, dieſe Freiheit wieder einzuſchränken. Und wenn da
gewählten Sowjets, die der Land=Sowjets mit den der M
Sowjets zuſammen, die Diſtrikt=Sowjets gewählt haben, I
ſich, daß in ihnen mindeſtens 50 Prozent erprobte Kommu.
und 50 Prozent von „nicht einer Partei” Angehörigen ſitzen!
dieſe Letzteren wählen oder, richtiger geſagt, nur zu wähl.)e
trauen, ergibt ſich aus der Tatſache, daß in den von den 22e
Sowjets gewählten Provinz=Sowjets mindeſtens 75 Pl
Kommuniſten beieinander ſitzen. Die Weiterentwicklung
geben, bis man oben an der Spitze nur Kommuniſten findetiel
allen Drucks haben die Behörden in dieſem Jahre doch /
Schwierigkeiten, die neuen Inſtruktionen durchzuführen.
UerRONe Toddlere
Sassarv Ritter.
MassarsDelß
GOLD-u. SEIDENMUNDSrO=
GOLD-u. TüxkisMunpsrO?
Es kleidet sie gue.-
Allerdings: der Fauenmund liebt nichts
Sterbes. Zat sich doch auch der Geschmack
des männlichen Rauichers gewandelt.
Selten noch wird eine schwere, vollweltzige
Ziggrette vetlangt. Canz mild, ſeicht und süßt!
aromatisch muß die egenwartssigarette sei-
Sterrlich zrefen den Zeitgeschmack:
die SRASSARL=Matken, Fagen Sie,
verehrter Bubikopf, den Satten, den Feund!)
Aber auch Ihr Enpfinden wird Sie nchtig leiten-
Ullehelt die Seiosle.
Mass
Ag
Heneralvertreler: Erieh Köppler, Frank lurt a. M., Sandneg 447. Vernspr.: Carolls AIble
mmer 79
ſeus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 20. März.
den Ruheſtand verſetzt wurden: am 11. März die Lehrerin
mdienanſtalt i. E. zu Offenbach a. M. Lili Müller auf ihr
vom 1. April 1927 ab; am 15. März der Oberſtudienrat an
s=Oberrealſchule zu Darmſtadt Dr. Auguſt Todt auf ſein
vom 1. April 1927 ab.
eisiſches Landestheater. Morgen beginnt an der Tageskaſſe des
„Fruſes der Vorverkauf für Mieter zu dem einzigen Gaſtſpiel
tie Dorſch und Enſemble mit Hans Müllers Schauſpiel
am Freitag, den 25. März, im Kleinen Haus des
Landes=
urnd wird am Dienstag, den 22. März, fortgeſetzt, während der
Vorverkauf erſt Mittwoch, den 23. März, beginnt. — Jul.
bekannte Berliner Theaterkritiker, beſchäftigt ſich in ſeinem
oeben erſchienenen Buch „Schauſpieler und Schauſpielkunſt”
manzen Kapitel eingehend mit der ſchauſpieleriſchen Eigenart
Dorſch, die ihm nach Elſe Lehmann und Lucie Höflich als
armmenſte gegenwärtige Vertreterin des „einfachſten, klarſten
„rten” Frauentyps der Schauſpielkunſt überhaupt, des „rein
des ewigen Typus” erſcheint. So ſchreibt er über das erſte
der Künſtlerin auf der Schauſpielbühne: „. . . In dieſem
Jammer tauchte das reine Gottesgeſchenk der Käthe Dorſch
n Weſen, das aus unbeſchreiblich begnadeter Fülle lachen und
t inte. . . . Es gab gar keinen Zweifel, hier hatte unſer gutes
ue neue, herrliche Variation des ewigen Typus uns zugeſpielt.
rricht weibliches Weſen in irgend einer kulturellen Bedingtheit,
iner ſozialen Gebrochenheit das war weibliches Weſen an
wivergängliche, unvergleichliche . . . hier haben wir die jüüngſte
tnrrng des gleichen ewigen Typus; eine koſtbare Gewähr für
f*ütterliche Gegenwart der großen fruchtbaren, menſchlichen
täre in aller Wirrnis, in aller Bedrängnis der wechſelnden
Urven, der durch ſeine frühmorgens im Sender abgehaltenen
niEtunden bekennte Mitarbeiter des Frankfurter Rundfunks,
er heute vormittags 11 Uhr und den beiden morgen um 5 und
e—tfindenden Vorführungen des Kulturfilms „Wege zu
nd Schönheit” einen Vortrag über Körperkultur halten,
großem Intereſſe begegnen wird. Der Film ſelbſt hat ſechs
Die alten Griechen und wir, 2. Hygieniſche Gymnaſtik,
4. Rhythmiſche Gymnaſtik, 5. Sport, 6. Sonne, Luft und
Alußer den drei genannten Vorführungen findet heute nach=
3 Uhr eine weitere ſtatt, jedoch ohne den vorhergehenden
Vor=
irtrittspreiſe 0,70—2 Mk.
Sonntag, den 20. März 1927
Seite 3
d miorgen abend im Großen Haus ſtattfindende dritte und
olkskonzert bringt, wie die beiden vorhergehenden, ein
ßiich klaſſiſches Programm, auf dem Schubert, Schumann und
wſhn vertreten ſind. Von Schubert gelangt die unvollendete
43—nfonie und die Ballettmuſik zu „Roſamunde”, von
Mendels=
u Stticke aus der Sommernachtstraum=Muſit zur Aufführung.
hfer ſingt Margarete Albrecht den Liederzyklus „Frauenliebe
wri” von Schubert. Muſikaliſche Leitung: Kapellmeiſter Joſeph
9 Anlaß von Beethovens 100. Todestag wird am Samstag, den
Rz im Großen Haus das Tanzſpiel „Die Geſchöpfe des
ſſerheus” zum erſtenmal gegeben. Ihm geht eine Aufführung
nfonie voraus. Am Sonntag, den 27. März, vormittags
u Findet ein Morgenkonzert wit folgendem Programm
un ertüre zu Coriolan, Klavierkonzert G=Dur (Alfred Hoehn),
Ehuae (Eroica). Abends wird „Fidelio” wiederholt. Für alle
Farnſtaltungen werden an die Mieter des Landestheaters am
fih den 22., und Mittwoch, den 23. März, an Nichtmieter
hierstag, den 24., und Freitag, 25. März, Karten ausgegeben,
Aieter zu bedeutend ermäßigten Preiſen.
Gpangeliſcher Bund. Vortrag des Herrn Pfarrers Lic.
ſ ſvn Berlin=Steglitz über Chriſtentum und Erziehung
Mierg, den 21. Marz, abends 8 Uhr, im Saale des Ludwig=
G5mnaſiums. Die Schulkämpfe der Gegenwart drehen ſich um
tſeche Bildungsideal, das entweder bejaht oder verworfen wird,
bt, der für die Seelen ſeiner Kinder ſich verantwortlich fühlt,
ther wichtig, die verſchiedenen Bildungsideale kennen zu lernen,
Vergangenheit und Gegenwart aufgeſtellt haben, und ſie mit
ſtüllichen Erziehungsideal zu vergleichen, das gegember einſeiti=
*ſtandesbildung, neuzeitlicher Zweifelsſucht und
Richtungsloſig=
ge Kinder zu frommer Innenſchau, zur Bindung an ewige
Waßſtäbe, zu Seelenſtärkung und Schickſalsüberwindung führen
(=3 iſt dem Darmſtädter Zweigverein des Evangeliſchen Bundes
Pfarrer Lie. Jahn, der über dieſe Fragen mit großem Beifall
ten im Berliner Lehrerverein geſprochen hat, zu obigem
Vor=
wwinnen. Alle Eltern und Erzieher werden hiermit zu zahl=
Feſuch herzlich eingeladen. Beſonders willkommen ſind uns
ſei, die den Kern der Schulfrage darin erblicken, daß nicht nur
ſondern daß Chriſtentum in unſeren Schulen gelehrt wird.
ſteid zu 50 Pfg. und 1 Mk. in der Waitzſchen Buchhandlung,
ſuh mſtraße, und bei W. Heckmann, Mühlſtraße, im Voraus er=
Drutſcher und Oeſterr. Alpenverein. Die Sektion Darmſtadt hielt
ſtgSend in der Aula des Ludwig=Georg=Gymnaſiums ihre
Monats=
ſſil ung ab. In Vertretung des Vorſitzenden begrüßte. Herr
fell die zahlreichen Zuhörer, worauf Herr Hans Henes über
rährigen Touren in den Oetztaler und Stubaier Bergen ſprach.
aefatſchhaus wurde die Rautenkopfhütte erreicht und von hier die
Gſſtätze verſucht. Bei Schneetreiben gings dann hinüber zum
Damluirger Haus, von wo aus der Feuchtkogel erſtiegen wurde, dann
eWVernagthütte zur überfüllten Breslauer Hütte. Obwohl das
aidenkbar ſchlecht war, erzwang Herr Henes mit ſeinen zwei
Freun=
uich die Wildſpitze und ſtieg nach Vent ab. Nach einer kurzen
dumgerruhe in Sölden ſtiegen ſie zur Hildesheimer Hütte hinauf, von
voMkuckerhütl, wilder Pfaff und Freiger überſchritten wurden. Beim
Abnt zur Nürnberger Hütte geriet die Partie in ein ſchweres
Gewit=
terNymachte eine unfreiwillige Talfahrt, die zum Glück ohne Schaden
benu— Der poetiſche, von echtem Bergſteigergeiſt erfüllte Vortrag
er=
weermoßes Intereſſe, und fand regen Beifall. Leider konnte eine
eniſon Lichtbildern, darunter gerade die ſchönen Eigenaufnahmen des
Reihs infolge Verſagen des Apparates nicht gezeigt werden.
—i „Vereinigung Darmſtädter Soliſtinnen” (Frauen=Kammerchor)
vergmalet unter Leitung von Bernd Zeh. am 30. März im Kleinen
Da)lzes Heſſiſchen Landestheaters ein Konzert, in dem
ausſchließ=
ſich zue zeitgenöſſiſcher Tonſetzer aus den Manuſkripten zur Urauf=
NAn gebracht werden. Die Vortragsfolge weiſt drei= bis
fünfſtim=
weRnvegleitete Frauenchöre auf von Fr. Noack=Darmſtadt, R. von
MBMſves Graz, J. Senfter=Oppenheim und R. Wetz=Erfurt, Chöre
wostlftimmen von R. Hernried=Berlin und Chöre mit obl. Violine
ueAtaſſche (Solo) von E. Wenzel=Neubrandenburg. Die Vereinigung
Die Aſt Dieſem Programm, das einigen prägnanten, mit der jüngeren
Zelurgemheit noch ſtark verknüpften Gegenwartsmuſikern das Wort
Nanen bisher ſo ſehr vernachläſſigten Frauenchorgeſang neue
Lite=
e rnhließen und ſo an ihrem Teil für eine Neubelebung unſeres
e uiſierten Muſikbetriebes wirken und durch Pflege nicht nur
Niem Condern auch neueſter Vokalmuſik und durch Förderung
zeit=
genſicten Schaffens.
Mäche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir verweiſen auf
WM heutige Anzeige, wonach am Montag den 28. März,
N98 Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters eine
*öffentliche Kundgebung aus Anlaß der 60=Jahrfeier
IAtonaliberalen Partei und zum Gedächtnis des 112. Geburtstages
*usrnarck ſtattfindet. Es werden ſprechen Generalſuperintendent
Schian aus Breslau und Oberſtaatsanwalt Wünzer aus
Darm=
a Ahriter Leitung von Generalmuſikdirektor Roſenſtock wird das
DDr des Landestheaters eine Reihe erleſener Muſikſtücke zum
9g bringen. Der Kartenverkauf hat in der Geſchäftsſtelle
elEſchen Volkspaxtei, Rheinſtr. 22 und im Verkehrsbüiro (am
D bbereits begonnen. Es gelangen nur numerierte Plätze zur
WAr. Die Eintrittspreiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß davon
not=
bie Selbſtkoſten gedeckt werden können. Da mit einem ſehr
Beſuch zu rechnen iſt, empfiehlt es ſich, ſchleunigſt Karten zu be=
* „Donnerweiter ganz famos”
Guſtav Bertram=Gaſtſpiel im Orpheum.
Das iſt nun ſchon eine ganz tolle Sache, die burleske
Ope=
kette von Richard Keßler und Will Steinberg, zu der Walter
Bkomme eine luſtige, ausgelaſſene „Schlagermuſik” geſchrieben
hat. Eine ganz tolle Sache! Mit dieſer Feſtſtellung ſollte die
Kritik ſich eigentlich begnügen. Denn auch nur etwas aus dem
Inhalt verraten, hieße die Beſucher um köſtliche Ueberraſchungen,
um die Pointe betrügen.
Kaſernenhofton iſt das. Mit all ſeiner Derbheit, aber auch
mit all ſeiner unglaublichen Situations= und burlesken Komik.
Guſtav Bertram als Korporal! Er ſprüht von derbem Witz,
von draſtiſcher Komik und burlesker Gelenkigkeit. Dieſer
viel=
ſeitige routinierte Künſtler, der ſein Publikum ſo gut kennt, iſt
ganz in ſeinem Element. Man lacht buchſtäblich Tränen! — Und
dann erſt Marga Peter in der Metamorphoſe von der feſchen,
prickelnden Revue=Soubrette zum — Rekruten! In der
Ka=
ſerne unter einem halben Dutzend, wirklicher Rekruten. Im
Soldatenbett, Stube kehrend, Saubohnen eſſend, den Leutnant
wie den Korporal und ſchließlich alle verführend. Bald in
drall=
ſitzender Rekruten=Uniform, bald oben Rekrut und unten in
ſeide=
nen Höschenandeutungen, bald unten Rekrut und oben im kaum
verhüllenden Velourchiffon= oder Crepe dechine=Hemdchengebilde
Immer pikant, immer voll ſprühender Laune und hinreißendem
Temperament, immer delikat die Grenzen einhaltend. So tragen
dieſe beiden die ganze tolle Handlung, die überhaupt nur
Situ=
ationskomik iſt. Und ſie reißen die große Zahl der übrigen
Mit=
ſpieler mit, die ſich gegenſeitig überbieten, um mithalten zu
kön=
nen. Walter Geyer, Eva Hanno, Arthur Wilke, Otto
Becker, Rudolf Schäfer verdienen beſonders genannt zu
werden. Geſangs= und Tanzeinlagen bereichern die Handlung.
Wer einmal von Herzen lachen will, ſehe ſich Marga Peter
als Rekrut an! —
Zum Beiſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 — 23000
Für die Woche von Montag, den 21. März,
bis Samstag, den 26. März, werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 25001—32000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8½ bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. Samstags
(St 480)
nachmittags geſchloſſen
— Annahmeſielle im 1.-Stock.
Städtische Sparkasse Darmstadt
Lichtbilder=Vortrag über die Ausgrabungen des Oſeberg=
Schiffes, der Grabſtätte einer norwegiſchen Wikinger=Königin, in
der Buchhandlung Heinrich Schroth, Rheinſtraße 15. — Wir
machen ſchon jetzt auf dieſen in den nächſten Tagen ſtattfindenden
Vortrag aufmerkſam. Dieſes bei Oſeberg im Kriſtania=Fjord in
einem Grabhügel entdeckte und heute im Univerſitätsmuſeum
von Kriſtiania geborgene, einzig daſtehende Denkmal altnordiſcher
Kunſt übertraf alle Erwartungen und Vorſtellungen, die wir uns
von monumental altnordiſcher Kunſt bis heute machen konnten,
Die Reichhaltigkeit der Grabbeigaben, ihre nicht mehr zu
über=
treffende, höchſt phantaſievolle künſtleriſche Veredlung durch
reichſte Schnitzerei, ſteht in keiner Weiſe zurück hinter den
Fun=
den des Grabes des Pharaonen Tut=ench=Amun. Die von der
Direktion des Univerſitätsmuſeums Kriſtiania für dieſen Vortrag
eigens zur Verfügung geſtellten und vom Gewerbemuſeum
Darm=
ſtadt bereits angekauften Aufnahmen vermögen einen reſtloſen
Ueberblick zu geben über die ſpannende Ausgrabungsgeſchichte
und die künſtleriſch ſo reiche Ausſtattung des Schiffes und der
Brabbeigaben. Jedenfalls dürfte dieſer Vortrag Feſſelndes und
urchaus Unbekanntes bieten. Der Tag des Vortrags wird noch
bekannt gegeben.
Im Hleinen Haus des HesSisehen Landestheaters
Heute, Sonntag, vorm. 11 Uhr, nachm. 3 Uhr
Mergen, Montag, nachm. 5 Uhr, abends 7 Uhr
Vortrag Dr. Lauen
Mitarbeiter des Rundfunksender Franklurt a. Main
über
Moderne Körperkultur
anschließend Kulturfilmvorführung
Wege zu Kraft und Schönheit
2. Fassung
Heute, Sonntag, nachmittags 3 Uhr, läuft der Film
ohne Vortrag.
Preise 0.70 bis 2.—. S. redaktionelle Notiz. (4859
— Orpheum. Heute, Sonntag, ſind 2 Vorſtellungen,
und zwar nachmittags 3½ Uhr: Volks= und Jugendvorſtellung
bei kleinſten Eintrittspreiſen von 50 Pfg. bis 1,50 Mk., „Es war
einmal in Heidelberg”” — Abends 8 Uhr: Der neueſte
Ber=
tram=Schlager: „Donnerwetter, ganz famos!‟ Der
Karten=
verkauf findet ſtatt: Verkehrsbüro von 9 bis 12 Uhr, Kiosk,
Ernſt=Ludwigsplatz, von 10 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags;
ſo=
wie an der Kaſſe des Orpheums ab 2½ Uhr nachm. (S. heutige Anz.)
TAPETEN-NEUHEITEM
Musterkarten stehen zu Diensten
Carl Hochstaetter G. m. b.
4845
* Hauptverſammlung des Odenwaldklubs. Die Ortsgruppe
Darm=
ſtadt des Odenwaldklubs hielt unter dem Vorſitz von Herrn
Bürger=
meiſter Mueller im großen Saale des Perkeo ihre Hauptverſammlung
ab, die gut beſucht war. Den geſchäftlichen Verhandlungen ging ein
Chorvortrag der Singmannſchaft des Odenwaldklubs unter Leitung
ihres Dirigenten, Herrn Reallehrer Weide, voraus; dann entbot der
Vorſitzende den Anweſenden in einer Anſprache einen herzlichen
Will=
kommensgruß. Herr Rektor Heinrich Schäfer verlas das Prolvkoll der
letzten Haupt=Verſammlung, das genehmigt wurde. Den Jahresbericht
für das Klubjahr vom 1. April 1926 bis 31. Dezember 1926 erſtattete
der 1. Schriftführer, Herr Direktor Schrauth. Zunächſt wurde darin
aufmerkſam gemacht, daß das Geſchäftsjahr von jetzt ab mit dem
Ka=
lenderjahr zuſammenfallen ſoll, weshalb der Bericht diesmal nur einen
Zeitraum von 9 Monaten umfaßt. Den Angaben über die
Mitglieder=
bewegung war zu entnehmen, daß die Ortsgruppe Darmſtadt zur Zeit
110 Mitglieder zählt; die Klubgenoſſen wurden gebeten, eifrig neue
Mitglieder zu werben. Tauſende von Wanderern machten jahraus
jahrein von den Einrichtungen des Odenwaldklubs Gebrauch,
nament=
lich von den vorbildlichen Wegebezeichnungen; es ſei eigentlich eine
Selbſtverſtändlichkeit dafür in Geſtalt des verhältnismäßig geringen
Jahresbeitrages eine beſcheidene Gegenleiſtung zu machen. In
Darm=
ſtadt beſtehen 3 Gruppen des Jungodenwaldklubs, und zwar die
Jungmannſchaft mit 32, die Mädchengruppe Darmſtadt mit 20 und die
Mädchengruppe Beſſungen mit 33 Mitgliedern. Die Wanderluſt der
Klubgenoſſen beſteht unvermindert fort. Im Berichtsjahr fanden 9
planmäßige Wanderungen ſtatt, davon eine zweitägige durch die Pfalz.
An den Wanderungen beteiligten ſich durchſchnittlich 120 Klubgenoſſen.
Diesmal konnten 120 Klubgenoſſen durch Wanderabzeichen des Klubs
ausgezeichnet werden. Die Sckzilerwanderungen führten wieder 178
Gruppen mit zuſammen 6080 Teilnehmern hinaus. Den Klubgenoſſen
Dang und Seibel war es zu verdanken, daß 250 Darmſtädter Kinder
aus bedürftigen Kreiſen unentgeltlich an einer Rheinreiſe teilnehmen
konnten. Der Kaiſertuum war von 3350 Erwachſenen und 2500 Kindern
und der Olyturm von 670 Erwachſenen und 840 Kindern, zuſammen
7360 Wanderern beſucht. Beim Hauptausſchuß des Geſamtkluhs wurde
die baldige Schaffung eines Ehrenmals für die gefallenen Klubgenoſſen
angeregt. Dem Hauptausſchuß für die Vorbereitung des großen
Turn=
feſtes 1927 in Darmſtadt hat die Ortsgruppe ihre Beteiligung
zuge=
ſagt. Herr Direktor Schrauth beſprach u. a. noch die Arbeiten des
Vorſtandes und der Ausſchüiſſe ſowie die Klubabende und das
Vortrags=
weſen. Zum Schluß wurde allen, die der Sache des Klubs Förderung
und Unterſtützung zuteil werden ließen, insbeſondere den Führern, den
Lehrern, Schulen und Behörden herzlich gedankt. Die Ausſihrungen
wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Ueber den
Rechnungs=
abſchluß und den Voranſchlag erſtattete Herr Bergmann Bericht;
Ein=
wendungen wurden nicht erhoben. Der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter
Mueller, dankte dem 1. Schriftführer, Herrn Direktor Schrauth, und
dem Rechner, Herrn Bergmann. Die Vorſtandswahl und
Ausſchuß=
wahlen ergaben einſtimmige Wiederwahl der ausſcheidenden Mitglieder.
Es folgt die Ehrung von 58 Klubgenoſſen für ihre 25jährige
Mit=
gliedſchaft durch Ueberreichung eines Abzeichens für ihre Treue. Herr
Oberſchulrat Ritſert dankte im Namen der ſo Ausgezeichmeten für dieſe
Ehrung und ein Chorvortrag der Geſangsabteilung ſchloß dieſen Akt
ab. Der nächſte Punkt der Tagesordnung war ein Antrag auf
Zu=
laſſung der Frauen zu den Wanderungen. Hier wurde der Beſchluß
eines Ausſchuſſes angenommen, wonach die weiblichen Mitglieder des
Klubs zur Beteiligung von drei Wanderungen, einſchließlich der
Haupt=
verfammlung, eingeladen werden. Nach 25jähriger Mitgliedſchaft ſollen
ſie in der üblichen Weiſe geehrt werden. Eine längere Ausſprache
entſpann ſich über den Wanderplan des Jahres 1927. Es wurden
Eiwendungen dagegen erhoben, daß einige Wanderungen zu weit
führten und lange Bahnfahrten erforderlich ſeien. Dagegen wurde u. a.
geltend gemacht, daß es zu den Aufgaben des Klubs gehöre, auch die
benachbarten Gebiete aufzuſuchen, und es werde vielfach anerkannt, daß
Gelegenheit gegeben werde, ſie unter ſachkundiger Führung kennen zu
lernen. Der Wanderplan wurde dann von der Verſammlung gebilligt.
Nach weiteren Verhandlungen geſchäftlicher Angelegenheiten ſchloß der
Vorſitzende gegen 11 Uhr die Tagung.
* Konzert der Elifabethenſchule. In einem am Freitag abend in
der Turnhalle am Woogsplatz zum Beſten der Eliſabethenſchule
veraun=
ſtalteten Konzert lauſchte eine trotz aller Konzerthochflut erfreulich
ſtattliche Zuhörerſchar einer faſt überreichlich geſtalteten Vortragsfolge,
die in Chor= und Sologeſang hauptſächlich auf das alte deutſche Lied
abgeſtellt war. Alle Mitwirkenden, unſer Schnurrbuſch=
Quar=
tert, die Sopraniſtin Frl. Marg. Ritſchl und nicht zuletzt der
Chor der Eliſabethenſchule unter der Leitung des Herrn
A. Born, widmeten ſich dem Dienſte an der guten Sache mit dem
gleichen Eifer und dem gleichen, wohlverdienten Erfolg. Mit den alten
Marien= und Paſſionsliedern führte ſich der kleine, aber gut geſchulte
Chor, der über eine ganze Anzahl klanglich anſprechender Einzelſtimmen
verfügt, gleich gut ein und ſteigender Beifall dankte dem Jungmädchen=
Chor, der mit dem ſchlicht und innig geſungenen „Abendlied” von
Claudius, dem Konzert einen ſtimmungsvollen Ausklang gab. Herr
Lehrer Born, der ſeine kleine Schar ſtraff leitete, erhielt Blumen. Das
Schnurrbuſch=Quartett ſpielte im erſten Teil das Streichquartett E=Dur
von Mozart mit gewohnter Meiſterſchaft, im zweiten Teil eine
ſchwer=
mütige iriſche Melodie, dann ein reizvolles Scherzo von Cherubini und
zum Schluß einen anmutigen Walßer von Volkmann, der wiederholt
wevden mußte. Herr Konzertmeiſter Schnurrbuſch, der auch als Soliſt,
von Herrn Horn am Flügel zweckdienlich begleitet, gefeiert wurde,
ſchenkte als Zugabe das zartſpieleriſche Wiegenlied von Reger. Für
Frl. Marg. Nitſchl bedeutete ihr erſtes öffentliches Auftreten in
Darm=
ſtadt einen ſchönen Erfolg. Die junge Dame, Freiburgerin, der man
die Schule von Profeſſor Beines gleich anmerkt, hat einen ſehr
um=
fangreichen, hohen, äußerſt modulationsfähigen Sopran. Die Töne ſitzen
ſicher, die Diktion iſt klar und deutlich, das ganze Auftreten zeugt von
innerer Reife. Die junge Künſtlerin, die den Zuhörern zum Dank das
Wiegenlied von Brahms wiederholen mußte, erſcheint zur
Konzert=
ſängerin prädeſtiniert. Auch ſie und Herr Schnurrbuſch erhielten
Blu=
menſträuße. Herr Born begleitete die Geſänge diskret
ein=
fühlend.
H. W. W.
* Stiftungsfeſt der Vereinigung früherer Leibgardiſten, Darmſtadt.
Geſtern abend feierte im feſtlich geſchickten Konkordiaſaale die
Ver=
einigung früherer Leibgardiſten ihr Stiftungsfeſt. Wenn dieſes auch
nicht wie bei ganz großen Jubiläumsfeſten zu ſtark beſucht war, hatte
ſich doch eine ſtattliche Anzahl Getreuer eingefunden, die bei einem
aus=
erleſen guten Feſtprogramm in alter Erinerung und treuer
Anhäng=
lichkeit an ihr altgeliebtes Regiment 115 mit ihren Angehörigen einige
vergnügte Stunden verbrachten. Das Orcheſter der Beamtenvereinigung
früherer Militärmuſiker unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Gg.
Greilich beſtritt den muſikaliſchen Teil, leitete das Feſt mit dem
Leibgarde=Marſch und der Egmont=Ouvertüre ein und erfreute im
Laufe des Abends die Zuhörer durch viele flotte Muſikſtücke und
Mär=
ſche. Herr Amtmann Göbel hatte eigens zu dieſem Feſt einen
ſinni=
gen Vorſpruch verfaßt, der von Herrn Ernſt Göbel vorgetragen
wurde und ungeteilte Anerkennung fand. Begeiſterten Beifall fanden
die techniſch vollendenten Violinvorträge (u. a. Romanze F=Dur für
Violine) von Herrn B. Lierſch, ſowie die ſchönen und klaren
Ge=
ſangsvorträge von Fräulein Toni Bopf. Herr Ernſt Göbel trug
ver=
ſchiedene zu Herzen gehende ernſte Rezitationen vor, freudigen Anklang
fanden ein humoriſtiſcher Vortrag des Herrn Heinz Gutkäſe, ſowie
das Duett von Fräulein Toni Bopf und Herrn E. Göbel: „Ein
Täßchen Kaffee, ein Brötchen und Du‟. Die vorzigliche Begleitung am
Flügel hatte Herr A. Sulzmann übernommen. Zu Beginn des
Feſtes hielt der erſte Vorſitzende, Herr Rechtsanwalt Kalbhenn, eine
Begrüßungsanſprache, in der er auf die Bedeutung der Veranſtaltung
anläßlich des 306. Geburtstages des älteſten Regiments in Deutſchland
hinwies und zu treuer Kameradſchaft untereinander aufforderte. Den
Gefallenen weihte er einige Minuten ſtillen Gedenkens, während die
Kapelle „Ich hatt einen Kameraden” ſpielte. Mit einem dreifachen Hurra
dem deutſchen Vaterlande ſchloß er ſeine Anſprache. — Nachdem die
reichhaltige Feſtfolge beendet war, blieb man noch einige Stunden bei
Tanz und gemütlicher Unterhaltung zuſammen.
— Georg Breitwieſer. Die an dieſer Stelle bereits angekündigte
Kollektivausſtellung von Aquarellen Georg Breitwieſers in der
Bücher=
tube Bodenheimer iſt indeſſen eröffnet worden. Die ausgeſtellten
Arbei=
ten ſind die Ausbeute eines längeren Pariſer=Aufenthaltes auf Grund
eines Staatsſtipendiums; der Beſuch der kleinen Ausſtellung iſt
drin=
gend zu empfehlen.
— Jubiläum. Heute, am 20. März, kann Friedrich Hannewald auf
eine 25jährige Tätigkeit in der Firma Heinrich Keller Sohn zurückblicken.
T Dr 903
die herrlich erfrischende Zahnpaste
entfernt mißfarbenen
Zahnbelag
In Nr. 318 vom 16. November 1926 haben wir über die
Verhand=
lung vor dem Kreisausſchuſſe berichtet. Es handelt ſich um den Antrag
des Oberbürgermeiſters der Stadt Darmſtadt auf Dienſtentlaſſung des
Verwaltungsoberinſpektors Hille. Der Genannte wurde wegen
Unter=
ſchlagung im Amte am 4. November 1925 zu vier Monaten Gefängnis
verurteilt. Der Strafſenat des Oberlandesgerichts hat Hilles Reviſion
am 2. März 1926 verworfen. Nach Art. 152 der Städteordnung können
unwiderruflich angeſtellte ſtädtiſche Beamte nur im Diſziplinarweg und
nur auf Grund einer im Verwaltungsſtreiwerfahren herbeizuführenden
Entſcheidung entlaſſen werden. Der Entlaſſung hat eine vom
Bürger=
meiſter zu leitende Diſziplinarunterſuchung vorauszugehen. Hille iſt
ſeit 1. Mai 1908 bei der Stadtverwaltung als Beamter angeſtellt. Der
Kreisausſchuß hat in der Sitzung vom 15. November 1926 auf
Dienſt=
entlaſſung erkannt. Gegen dieſes Erkenntnis hat der Beamte Berufung
an den Provinzialausſchuß verfolgt, deſſen
Entſchei=
dung endgültig iſt.
Der Gerichtshof iſt wie folgt beſetzt: Vorſitzender:
Provinzialdirek=
tor Kranzbühler, Beiſitzer: Oberbürgermeiſter Granzien=Offenbach,
Bei=
geordneter Weigel=Pfungſtadt, Oekonomierat Fritſch=Dilshofen, Gaſtwirt
Heid=Waldmichelbach.
Erſchienen iſt Oberinſpektor Hille mit ſeinem Beiſtand
Rechtsan=
walt Dr. Knöpfel; für die Stadtverwaltung iſt Bürgermeiſter Mueller
anweſend. Außerdem ſind von ſtädtiſchen Beamten zur Stelle:
Bureau=
direktor Hahn, Oberinſpektor Kochenburger und Amtmann Göbel.
Die Berufungsbegründung greift die Feſtſtellungen der Strafgerichte
an und verweiſt auf das freiſprechende Urteil des Bezirksſchöffengerichts.
Ausgeführt wird auch, daß das Miniſterium die erkannte
Freiheitsſtrafe in eine Geldſtrafe von 500 Mk.
um=
gewandelt hat. In einer ſelbſtverfaßten Nechtfertigungsſchrift
ſucht Hille darzulegen, daß die Anklage auf einen Artikel der Heſſiſchen
Landeszeitung zurickzuführen ſei, der den ſozialdemokratiſchen Gegner
habe treffen wollen. So ſei auch das gegen ihn ergangene Urteil
poli=
tiſch zu verwerten. Hille kommt in der Schrift des weiteren auch auf
die Zuſtände im Stadthauſe zu ſprechen und erwähnt dabei das nicht
aufgeklärte Verſchwinden von 9000 Mk. aus einem im Stadthauſe
be=
findlichen Kaſſenſchranke, die mit dem Originalſchlüſſel entnommen
wor=
den ſeien. — Bemerkenswert iſt, daß H. auch Angriffe gegen den
frü=
heren Vorgeſetzten Amtmann Göbel erhebt, der gegen ihn gehetzt, ihn
auch ſeinerzeit bei der Staatsanwaltſchaft wegen angeblicher Umtriebe
aus Anlaß der Revolution denunziert habe; Amtmann Göbel habe den
politiſchen Gegner zur Strecke bringen wollen.
Oberinſpektor Hille beſtreitet, daß er über feine Verhältniſſe gelebt
und ſich in Geldverlegenheit befunden habe. Er ſei mit dem Gehalt
ausgekommen, habe ein Darlehen für Zwecke der Haushaltung und, um
zwei Beamten zu helfen, aufgenommen. Nur ein geringerer Teil des
Geldes ſei ihm ſelbſt zugute gekommen. Die Anleihe bei der Sparkaſſe
iſt nach und nach getilgt worden. Der Vorſitzende geht dann des näheren
auf die Erhebung der Getränkeſteuer ein, die am 1. Oktober 1923 in
Darmſtadt in Kraft trat. Seit 1921 hatte Hille nach ſeinem Vorgänger
Kammer die Verbrauchsabgabenverwaltung inne. Er iſt ſeit 1908 bei
der Stadtverwaltung immer als Verwaltungsbeamter beſchäftigt
ge=
weſen, obwohl er das Finanzexamen abgelegt hat. Hille betont,
be=
züglich der Erhebung der Getränkeſteuer ſei eine Kontrolltätigkeit nicht
geübt worden; er ſchildert die Ueberſtürzung, die bei Einführung der
Steuer geherrſcht habe und wie hinſichtlich der Bemeſſungsgrundlage
experimentiert worden ſei. Bürgermeiſter Daub habe ihn (Hille)
ange=
wieſen, die Steuer ſo loyal wie möglich zu erheben, denn der Widerſtand
der Weinhändler und Wirte gegen die Steuer ſei ſtark geweſen. So ſei
die Veranlagung der Steuer einigermaßen gelaufen. Der rein
perſön=
liche Verkehr mit den Intereſſenten habe ſich aus den von dieſen
er=
betenen Steuerſtundungen ergeben. Zur Entſchuldigung führt der
Be=
amte an, er ſei damals mit Arbeiten überlaſtet geweſen. Der von
Friebis vereinnahmte Betrag iſt erſt nach Monaten an die Stadtkaſſe
abgeführt worden, ähnlich geſchah es mit dem von Michel erhaltenen
Gelde, das in zwei Portionen abgeliefert wurde. Eine Erklärung, wie
dies letztere gekommen ſei, vermag Hille nicht zu geben; er erklärt es
für nicht ausgeſchloſſen, daß das Geld ihm aus ſeiner Schublade —
viel=
leicht aus Schabernak — entwendet worden ſei. Seien doch zu der in
Betracht kommenden Zeit wiederholt Diebſtähle im Stadthauſe
vorge=
kommen.
Die Stadtverwaltung, ſo erklärt Hille, habe ihm in bezüglichen
Ver=
handlungen eine Penſion von 50 Prozent angeboten, was er abgelehnt
habe. Ein Angebot des Oberbürgermeiſters (in Vertretung: Buxbaum),
das nach einer Verwaltungskonferenz, um ein Diſziplinarverfahren
über=
haupt zu vermeiden, gemacht war, hat nach der Aktenfeſtſtellung Hille
Anfang Dezember 1925 abgelehnt.
Es wird in die Beweisaufnahme darauf eingetreten und zunächſt
Oberinſpektor Kochenburger vernommen. Der Vorſitzende nimmt hier
Anlaß, zu bitten, jedes parteipolitiſche Sentiment bei der Ausſage
bei=
ſeite zu laſſen. Zeuge Kochenburger war vom Bürgermeiſter Daub
mit den bezüglichen Erhebungen beauftragt, die zunächſt geheim
vor=
genommen werden ſollten. Das Reſultat der Ermittelungen hat Zeuge
in einem Bericht niedergelegt.
Im Falle Michel wurden laut Einnahmebeleg der Stadtkaſſe 150,90
Mark am 15. November 1924, 30 Mark am 4. Dezember 1924 an die
Kaſſe abgeliefert. Im dritten Fall (234 Mk.) findet ſich kein amtlicher
Nachweis, daß dieſer Betrag abgeliefert wurde.
Bureandirektor Hahn betont, daß bei den einzelnen Dienſtſtellen
kein Geldverkehr ſtattfinden ſollte; die Erhebung der Steuer erfolgt bei
den Erhebern, im Falle von Beanſtandungen hatte Hille die
Abwick=
lung der Steuer zu veranlaſſen. Der Zeuge verneint, daß Hille befugt
geweſen, als die Steuer feſtſetzender Beamter der Verwaltung auch
Gelder für die Kaſſe anzunehmen. Der Zeuge Hahn erklärt noch, Hille
hätte eine Zahlſtelle im Stadthauſe, die von einem Stadtverordneten
bei ihm angeregt war, nur im Einvernehmen mit dem Dezernenten
einrichten dürfen. Hille erklärt dazu, es ſei bei der Verwaltung dieſer
Zahlſtellenbetrieb bekannt geweſen. Dieſer Zahlſtellenbetrieb iſt, wie
er beifügt, ein ziemlich lebhafter geweſen.
Zeuge Amtmann Göbel hat bei Erlaß der Getränkeſteuerortsſatzung
nicht mitgewirkt, Hille ſtand in dieſer Stellung direkt unter
Bürger=
meiſter Daub. Auch bei Inbetriebſetzung der Steuer hat Zeuge nicht
mitgewirkt. Einen urmittelbaren Einblick in die Geſchäftsführung
Hilles hatte Zeuge nicht. Zeuge erklärt es weiter für durchführbar,
daß alles an die Stadtkaſſe geleitet wird. Zeuge hält
Hille damals dienſtlich für nicht überlaſtet.
Aus den Ausführungen des Bürgermeiſters Mueller zur Sache geht
hervor, daß Stadtv. Leuſchner am 12. April 1926 bei der
Stadtverwal=
tung angevegt hat, eine gütliche Regelung der Einleitung des
Diſzipli=
narverfahrens vorzuziehen; dies hat die Verwaltung abgelehnt. Später
hat noch am 3. November 1926 Rechtsanwalt Städel bei der Verwaltung
angeregt, Hille 75 Prozent der Penſion zu gewähren.
Das Urteil hebt das erſte Erkenntnis auf, gibt
dem Antrag der Stadt Darmſtadt auf
Dienſtentlaſ=
ſung ſtatt und beläßt Hille 75 Prosent des
Ruhe=
gehalts für die erſten 10 Jahre, 40 Prozent
desſel=
ben für die Reſtzeit.
Außvertung von Sparguthaben. Wie aus der Anzeige der
Städtiſchen Sparkaſſe in Darmſtadt in der heutigen Nummer erſichtlich,
werden von Montag, den 21. März, ab die Sparkaſſenbücher mit den
Nummern 25 001—32 000 zur Beiſchreibung der 2prozentigen
Aufwertungsbeträge neu aufgerufen. Da von den bis jetzt aufgerufenen
Nummern (1—25 000) noch eine größere Anzahl Bücher nicht vorgelegt
worden iſt, werden die Einleger an dieſer Stelle gebeten, ſich genau an
die Reihenfolge der aufgerufenen Nummern zu halten, um ein
un=
erwünſchtes Zuſammendrängen bei dem Aufruf weiterer Nummern zu
verhindern. Die bis jetzt möglich geweſene glatte Abwicklung des
Ein=
tragungsgeſchäfts würde ſonſt zum Nachteil des Publikums erheblich
erſchwert. — Die Annahmeſtelle befindet ſich im 1. Stock, Eingang
Hügelſtraße.
— Treue Mieter. Am 20. März ſind es 25 Jahre, daß Robert
Schlegelmilch, Schneidermeiſter, und deſſen Ehefrau, im Hauſe des Herrn
Ludwig Breitwieſer, Niedeu=Ramſtädterſtraße 54, wohnen.
— Gewerbemuſeum. Von den Neuerwerbungen des
Heſſi=
ſchen Gewerbemuſeums ſeien die nachſtehenden Werke beſonders
hervor=
gehoben: Rathgen Friedrich: Die Konſervierung von Altertums
funden. 2. Auflage 1924; Schmid, Hans: Enkauſtik und Fresko auf
antiker Grundlage. 1926; Schröder, Albert: Katechismus für die
Geſellen= und Meiſterprüfung im Handwerk. 1925; Mohrenſtecher:
Praktiſches Handwerkerbuch. 1926; Schloſſer, Julius: Die
Samm=
lung alter Muſikinſtrumente. 1920; Martini: Das moderne
Auto=
mobil 7. Aufl. 1926; Wettergren, Erik: Moderne ſchwediſche
Werkkuſt. 1926; James und Yerbury: Moderne engliſche
Häu=
ſer und Innenräume. 1925; Schmidt, Robert: Die Gläſer der
Sammlung Mühſam. 1914 und 1926; Hampe, Theodor: Das
Trach=
tenbuch des Chriſtoph Weiditz. 1927; Kiſtner, Adolf: Die
Schwarz=
wälder Uhr. 1977; Hertlein, Hans: Neue Induſtriebauten des
Siemenskonzerns. 19277; Marfels: Uhrenſammlung 1994;
Mün=
zinger, Friedrich: Amerikaniſche und deutſche Großdampfkeſſel;
Cauer, W.: Perſonenbahnhöfe 1926; Haeder, Herm.:
Dampf=
maſchinen. 11. Aufl. 1920, 1924. (2 Bände); Seefehlner, E. E.:
Elektriſche Zugförderung. 1924; Kummer, W.: Maſchinenlehre der
elektriſchen Zugförderung. 2 Bände 1925; Spalckhaver=
Schnei=
ders=Rüſter: Die Dampfkeſſel nebſt ihren Zubehörteilen und
Hilfs=
einrichtungen 2. Aufl. 1924; Deutſche Burgen und feſte Schlöſſer
aus allen Ländern deutſcher Zunge; Dvdrzk Max.: Katechismus
der Denkmalpflege. 1918; Walter, Friedrich: Das Mannheimer
Schloß, 1922. Bryan: Ediſon. Der Mann und ſein Werk. 1927;
Teſſenow, Heinrich: Wohnhausbau 3. Aufl 1927;
Boerſch=
mann: Chineſiſche Baukeramik 1927; Blaß, Georg: Das Stadtbild
von Darmſtadt in ſeiner Entwicklung. 1927; Bomann, Wilh.:
Bäuer=
liches Hausweſen und Tagewerk im alten Niederſachſen. 1927.
— Rheinheffiſcher Kirchengemeindetag. Die heſſiſche
Landesver=
einigung des Deutſchen Evangeliſchen Gemeindetages veranſtaltet am
Sonntag, den V. März, einen Rheinheſſiſchen Gemeindetag in
Worms. Die Tagung iſt ſo vorbereitet, daß das geſamte kirchliche
Leben der Stadt ein feſtliches Gepräge erhalten wird. In den Kirchen
werden Feſtgottesdienſte gehalten, in der Dreifaltigkeitskirche wird der
Superintendent der Provinz, Oberkirchenrat Zentgraf, die
Feſt=
predigt halten. Nachmittags 2½ Uhr hält der Gemeindetag im
Gemeindehaus Gemeindeverſammlung. Hierbei werden zwei Vorträge
dargeboten; Unierſitätsprofeſſor D. Cordier wird reden über
„Gemeindegottesdienſt und Gemeindeleben” Pfarver D. Waitz über
Die Durchführung der Gemeindeorganiſation in den heſſiſchen
Städten.” Auf dieſe Vorträge folgt Ausſprache und Beratung über
die Ausgeſtalrung des kirchlichen Gemeindelebens in Stadt= und
Land=
gemeinden. Das Feſt wird abgeſchloſſen durch einen um 8 Uhr
be=
ginnenden Gemeindeabend im Gemeindehauſe, in dem die Wormſer
Parochialvereine dunch Vorführungen ein Bild von dem neu erwachten
Gemeindeleben der Stadt geben werden. — Es iſt eines der
epfreu=
lichſten Zeichen der gegenwärtigen Zeit, daß das ewangeliſch=kirchliche
Gemeindeleben gerade an den Orten, wo vor Jahrzehnten ſein Verfall
einſetzte, nämlich in den Städten, einen ſichtbaren neuen Aufſchwung
erfahren hat, ſo daß man nicht mit Unrecht ein kommendes „
Jahrhun=
dert der Kirche” erwartet. Wer davon einen lebendigen Eindruck
gewinnen will, unterlaſſe nicht, die Lutherſtadt Worms am M. März
aufzuſuchen und an dem Gemeindetage teilzunehmen.
— Aus der Jugendherbergsbewegung. Das idylliſch gelegene
roman=
tiſche Zwingenberg a. d. B. wird am 26. und A. März ein
Sammel=
punkt einer frohen Jugend aus nah und fern ſein. Durch eine
Früh=
jahrstagung des Verbandes der Deutſchen Jugendherbergen, Gau „
Süid=
heſſen”, ſoll die Ortsgruppe Zwingenberg a. d. B. aus der Taufe
ge=
hoben werden. Anläßlich dieſer Tagung findet am Vorabend, am
Sams=
tag, den 26. März, ein Fackelzug ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit wird
eine große Beleuchtung des oberen Stadtteils mit Ringmauer und Kirche
veranſtaltet. Als Abſchluß dieſer Beleuchtung und des Fackelzuges iſt
eine große Kundgebung „Für Heimat und Jugend” im feſtlich
geſchmückten Löwenſaal zu Zwingenberg gedacht. Alt und jung aus nah
und fern, vereint mit unſeren lieben Zwingenberger Bürgern will
tat=
kräftigtſt zum beſten Gelingen dieſer ſchönen Sache mithelfen und
mit=
ſtreiten. Auch ſämtliche Vereine von Zwingenberg haben ſich freudigſt
bereit erklärt, ſich an dieſen Tagen in den Dienſt der
Jugendherbergs=
bewegung zu ſtellen. Wer noch nicht die Gelegenheit hatte, das ſchöne
Zwingenberg und ſeine lieben Leute näher kennen zu lernen, der darf
ſie hier nicht verſäumen. Für Uebernachtungsgelegenheit unſerer Jugend
von auswärts wird beſtens geſorgt, da die Bevölkerung Zwingenbergs
wärmſten Anteil nimmt. Quartieranmeldungen für Jugendbünde und
Jugendvereine ſowie etwaige Fragen ſind an die Geſchäftsſtelle der
Deutſchen Jugendherbergen Gau „Süüdheſſen”, Ortsgruppe Pfungſtadt,
Borngaß=Schule, zu richten.
— Von der ſtädtiſchen Haushaltungsſchule. Die ſeit dem Jahre 1889
hier beſtehende ſtädtiſche Haushaltungsſchule hat die Aufgabe,
ſchulent=
laſſenen Mädchen eine gründliche Vorbereitung auf den
Hausfrauen=
beruf zu vermitteln. Das geſchieht in beſonderen Tageskurſen. Hier
werden die Mädchen in 32 Wochenſtunden in allen Gebieten der
Haus=
wirtſchaft unterrichtet. Selbſtverſtändlich kommt dabei auch die
Allge=
meinbildung nicht zu kurz. Schüilerinnen, die an den Zweijahreskurſen
teilnehmen, alſo 10 volle Schuljahre haben, ſind vom 11. Pflichtjahre
befreit. — Für ältere Mädchen beſtehen beſondere Abendkurſe, in
denen die praktiſche Hauswirtſchaft beſonders zu ihrem Recht kommt.
Sie ſind mehr als Wiederholungskurſe gedacht, und in ihnen hat ſich
ſchon gar manche Braut und manche junge Frau das Rüſtzeug für eine
richtige Haushaltungsführung geholt. — Anmeldungen werden am
Montag, den 28. März, nachmittags 4—7 Uhr, Alexanderſtraße N, noch
von denen entgegengenommen, die nicht bereits für das kommende
Schuljahr als Schülerinnen eingetragen ſind. (Siehe die betr. Anzeige.)
— Krüppelheim=Baulotterie. Die Firma Gebrüder Rotſchild hat
in Erkenntnis des idealen Zweckes liebenswürrdiger Weiſe eines ihrer
beſten Schaufenſter dem heſſiſchen Fürſorgeverein für Krüppel zur
Ver=
fügung geſtellt, um neben den bei ihrer Firma angekauften auch eine
Anzahl der dem Krüppelheim von der deutſchen Induſtrie geſtifteten
Gewinne zur Schau zu ſtellen. Man beachte bitte dieſe für jeden ſehr
praktiſchen und hochwertigen Gewinne und richte darnach ſeinen
Los=
einkauf! Die Firma Rotſchild verkauft Krüppelheim=Loſe an allen
Kaſſen.
— Geſchäftsſtenographen=Prüfung. Der Termin für die diesjährige
Frühjahrsprüfung des Geſchäftsſtenographen=Prüfungsausſchuſſes
Star=
kenburg iſt auf Sonntag, den 24. April 1927, vormittags 9
Uhr in der Mittelſchule II, Darmſtadt (Hermannſtr.), feſtgeſetzt. Die
Prüfung kann nur noch in Einheitsſtenographie abgelegt werden
und zwar in der Geſchwindigkeitsſtufe von 150 Silben an. Anmeldungen
haben unter Angabe von Name, Wohnort, Straße und Hausnummer,
Geburtstag und =Ort, Silbenzahl und Einſendung von RM. 2.—
Prüfungsgebühr an die Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer,
Darm=
ſtadt Rheinſtr. 14 (Eingang Grafenſtraße), zu erfolgen. Anmeldeſchluß
iſt Mittwoch, den 20. April ds. Js.
* Lohnſteuererſtattung für 1926. Auch an dieſer Stelle machen
wir darauf aufmerkſam, daß Anträge auf Erſtattung der Lohnſteuer
wegen Verdienſtausfalls und beſonderer wirtſchaftlicher Verhältniſſe
bis zum 31. März 1927 beim zuſtändigen Finanzamt geſtellt werden
müſſen. Die Anträge auf Erſtattung wegen Verdienſtausfalls ſollen
auf amtlichen Vordrucken eingereicht werden, die von den
Finanz=
ämtern unentgeltlich abgegeben werden.
— Promenadekonzert auf dem Paradeplatz. Bei günſtiger
Witte=
rung konzertiert das Städtiſche Orcheſter heute von halb 12 Uhr ab am
Neiterſtandbild nach folgendem Programm: 1. G. F. Händel Hallelujah
a. d. Meſſias”; 2. L. v. Beethovens Feierlicher Marſch a. „Die Ruinen
von Athen”; 3. R. Wagner, Einleitung zum 3. Akt und Tanz der
Lehr=
buben a. d. „Meiſterſingern”; 4. G. Roſſini, „Stabat Mater Doloroſa”;
5. Strauß=Reiterer, Pfeif=Lied a. „Frühlingsluft”; 6. O. Metra, Walzer
a. d. Planquettſchen Operette „Die Glocken von Cornebille”; 7. S. May,
„Zeppelin=Marſch”. Leitung: Matthias Weber.
Parlamentariſches.
Dem Landtag ging folgende Anfrage des Abg. Reiße,
„Durch die Anſtellungsgrundſätze vom 8. September 1925. Reg.g
Nr. 16 Seite 157, ſind den Zivildienſtberechtigten Stellen für m
Beamten mit der Eingangsgruppe III zugänglich gemacht wode
Dieſe Verbeſſerung, die im Reich und in anderen Ländern ſchon !5
durchgeführt iſt — in Baden ſind erſt in den allerletzten Tag
tungen Dommt, ei anders nur dorſätnfge u eren Wu
überhaupt ablehnen. Schon dieſe Tatſache beweiſt, daß Zwe
die Ausdehnung der Sperre auf die Verſorgungsanwärter beſter
Freiwerden in Frage ſtehender Stellen erfolgt nun die Anſtelly
nur Zivilanwärtern auf Koſten der Verſorgungsanwärter
in einem Falle bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe im Frühjab
nachgewieſen werden kann. Dort waren zwei Stellen für Haubig=w
kaſſebuchhalter zu beſetzen. Nach den Anſtellungsgrundſätzen ſind
zur Hälfte den Zivildienſtberechtigten vorbehalten, und ſomit hättev
eine dieſer Stellen mit einem Zivilanwärter beſetzt werden durſt
Tatſächlich ſind zwei Zivilauwärter auf dieſen Stellen angeſtz
worden. Eine dieſer Stellen iſt alſo den Verſorgungsberechtigten
loren gegangen, und das in einer Zeit, in der ſich alle Reichsbehör
die erdenklichſte Mühe geben, die Zivilverſorgung im Intereſſ
Staates zu beſſern. Auch im Bereich der Juſtizverwaltung ſind
Herausgabe der neuen Anſtellungsgrundſätze Stellen des mittſe
Dienſtes beſetzt worden, ohne den Anteil der Verſorgungsberechtiwi
zu wahren. — Die Sperre kann auf die Verſorgungsanwärter 190
Anwendung finden. Genau ſo, wie noch Anwärter aus dem Ziviſſta
vorhanden ſind, ſind auch die Anwärter aus den Verſorgungsbewuhnt
ten tatſächlich vorhanden. Der Unterſchied iſt der, daß die Zibilandth,
ter in Ausbildung oder ſchon geprüft ſind, dagegen Verſorgungsmutn
ter erſt einberufen und geprüft werden können, wenn die nach
Grudſätzen vorbehaltenen Stellen frei ſind.” — Ich frage deshaßb
„Iſt die Regierung bereit, die gleichmäßige Notierung für die bezeiche
ten Stellen in allen Miniſterien anzuordnen, und beim Freiwerden
Stellen den Zivildierſtberechtigten den ihnen zuſtehenden Anteil In
wahren.”
— Die Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt, Ahaſtr. 5, teilt
folgendes mit: Der Große Senat des Reichsverſorgungsgerichts
fäu=
wie der Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen
Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” mitteilt, am 16. MN.
4uN
1927, Entſcheidungen in 3 wichtigen Verſorgungsfragen. Alle 7
wurden zugunſten des Reichsfiskus und zuungunſten der Kriegiye
enb.
ſchädigten entſchieden. Zunächſt wurde die rückwirkende Kraft der dnäz
die 4. Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz eingeführten Ausſchlußſätt,
für Beantragung des Beamtenſcheins endgültig feſtgelegt. Ferrf
wurde entſchieden, daß Offiziere, die während des Krieges eine höhänp.:M0
Dienſtſtelle innegehabt haben, für ihre Penſionsbezüge dann keine
Vlnzu=
teile aus der hieraus folgenden höheren Eingruppierung mehr haynm
ſollen, wenn ſie auf Grund ihres Dienſtgrades in der untoen 1.
ſoldungsgruppe bereits eine entſprechende Penſion erreicht hablunß
Schließlich wurde beſtimmt, daß Schwerbeſchädigte, die ſich bereits tir, m
einer Beamtenſtellung befinden, den Beamtenſchein nicht mehr erhalug
können.
— Feſtabend des Chriſtl. Vereins Junger Männer. Heute abütz ſt.Fi nich
8 Uhr findet in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums der an fsine
zeigte Feſtabend des Chriſtlichen Vereins junger Männer ſtütt
der 9.
verbunden mit einer Ausſtellung von Handarbeiten der Jungſchar 4
des Jung=C. Programme ſind am Eingang erhältlich. Jedermann 1f ſn
Zutritt.
— Die Städt. Akademie ſür Tonkunſt wird am Donnerstag, anſt ug ſin
23. März, im Saale der Akademie einen Liederabend veranſtalten, i mu i, im ihren V
in erſter Linie Fräulein Clara Herber aus der Schule von Mlyßtchzue Aufgaben
Weber ſoliſtiſch beſtreitet. Der Frauenchor ſowie mehrere andere Schic) fkemmeſterkontrolle
der Meiſterin werden an dieſem Abend mitwirken, die Begleitung irw ien könnte. E
Fräulein Hilde Menges übernommen. Es kommen Werke von Hämallf unt die einzelne
Beethoven, Weber, Schubert, Brahms, Brückmann und Reinecke z ud nn dabei gelu
Vortrag. — Karten zu 80 Pfg. im Sekretariat der Städtiſchen Afadenn wur ür die fortſchri
Eliſabethenſtraße 36.
Mir. Bifal, auch
— Nächſten Sonntag Arien= und Lieder=Abend Schlusnus. Vor ſt aſen, von einzel
ner Amerikareiſe wird der außerordentlich beliebte Baritoniſt der Wi=wo ugeführt, erre
liner Staatsoper, Kammerſänger Heinrich Schlusnus, auch in Darmſtftüuks ür die Verei
einen einmaligen Arien= und Lieder=Abend geben. Heinrich Schluziäs
erzielte gelegentlich ſeiner dieswinterlichen Konzerte in Nord= Weſte u7 m 10 März. A
Oſtdeutſchland ganz außergewöhnliche Erfolge. Erſt in dieſem Mau, 1e hiche eine !
i=
wurden dem ſympathiſchen Künſtler wegen ſeiner großartigen Leiſtunm” kichzne und Poſ
in Budapeſt gelegentlich ſeines dortigen Auftretens noch nie dagewelss 40ſir werden mit
Ovationen zuteil. Heinrich Schlusnus ſagt man heute die ſchönnt 4n Enzelieder
Stimme unter den Geſangskünſtlern Europas nach, und dün14 r0m imn ſeinem
dem Konzert des großen Sängers auch in Darmſtadt ein außergewär, ucten hat, wird
liches Intereſſe entgegengebracht werden. Die Begleitung am Flürs FZuehmg um d
wird durch Profeſſor Max Saal (Berlin) ausgeführt. Einlaßkarten / Fü- 10. März
Vorverkauf hat bereits ſehr rege eingeſetzt) ſind bei Leopold Schutr=mäm Miſſiong
Eliſabethenſtraße 12, erhältlich. Näheres in heutiger Anzeige.
Mn iher a
— Die Sektion Starkenburg des D. u. Oeſterr. Alpenvereins 1 5
anſtaltet am Donnerstag, 24. März, abends 8 Uhr, im Hörſaal 137 gu
Techniſchen Hochſchule (Eingang Weſtportal) einen Lichtbildervortrr e kſche
Herr Hans Schmähling wird über, „Berge und Menſchen” unter bei= ult,
derer Berüchſichtigung der Allgäuer Alpen ſprechen. Die Mitglieder
Sektion Starkenburg, ebenſo die Mitglieder der Sektion Darmſtadt : 9i4 00
D Fi beranſt
eingeführte Gäſte ſind zu dieſem Vortrag eingeladen.
Nachſendung von Poſtſachen. Wer in die Lage kommt, ſich ſoltyl Jeutera
Poſtſachen nachſenden laſſen zu müſſen, tut gut daran, zu dem Nachaud Lührung
dungsantrag an das ſeitherige Zuſtellpoſtamt die amtlichen Formbläf=” Ellm Sho
zu benutzen, die an den Poſtſchaltern und von den Briefträgern alren a.4 auf dem h
geben werden. Die Verwendung der amtlichen Formblätter gewäe! 4Nmſchaft des
leiſtet die pünktliche Nachſendung.
M Rite des Sportver
Rrn Mich
*Ddr
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notlzen ſind ansſchlietich als Sinwelſe auf Anzelgen zu bekrechdt g I.
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritiſ.
Im Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtraße) findet ho/
Sonntag abend Familien=Konzert ſtatt. Der Beſuch iſt ſehr zu eiv 70,
ai Mt
fehlen. Siehe Anzeige.
D Heder, im
— In den renovierten Lokalitäten des Chauſſeehauſes amnch ſeine
det heute abend Konzert ſtatt. (S. Anzeige.)
DraMital
Tageskalender für Sonntag, den 20. März 1927.
Landestheater Großes Haus G 11, Anfang 5 Uhr, G8d. c d. M
10 Uhr: „Die Meiſterſinger von Nürnberg”. — Kleines Hau/eaut
vorm. 11 und nachm. 3 Uhr, Film: „Wege zu Kraft und Schönhe 3dt 7 Sm
abends 8 Uhr, Ende 10 Uhr: E geplagter Familjevadder”. — 24
pheum, nachm. 3½ Uhr: „Es war einmal in Heidelberg”; Gbeid”
8 Uhr: „Donnerwetter, ganz famos!” — Kinovorſtellunge?" a
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Konzerte uſh/E
Schloß=Café; „Perkeo: Café Rheingold; Hottes; Ludwigshöüte
Nummelbräu; Stadt Coburg; Haferkaſten; Neckartor; Zentrahole
Zum roten Löwen; Frankfurter Hof; Zur Reichskrone. — Schl/4
ſierverein abends 8 Uhr, Realgymnaſium: Gedenkfeier.
Muſikvereinsſaal, vorm 11½ Uhr: Helene Kühling”
Liecks=
vorträge. — Bäckergehilfen=Verein, abends 8 Uhr, 6*
kordiaſaal: Frühlingsball.
Verſteigerungskalender für Montag, den 21. März 1920
Franz Pfaff, Wienersſtr. 61. vorm. 11 Uhr, Maſchinenal.
ſteigerung. — Heſſ Bürgermeiſterei Eberſtadt wich
10 Uhr, Bäckerweg, Waldeingana: Brennholzverſteigerung Nr. 4
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt vorm. 10 Uhr, Baoe
wärterhaus, Seeheimerweg: 4. Stammholzverſteigerung. — D‟
Bürgermeiſterei Roßdorf, vorm. 9 Uhr, Wirtſchaft Bart”
Nutz= und Brennholzverſteigerung — Heſſ. Bürgermeiſten
Bensheim, vorm. 19 Uhr, Bahnhofshotel: Nutzholzverſteigeruck
—Heſſ. Bürgermeiſterei Winterkaſten, vorm. 10 Uh
Stammholzverſteigerung, Wirtſchaft Jährling.
Richtig gekocht schmecken alle Speisen gut. Beachten Sie dechald bite
auch beim Zubereiten von MAGGlS Suppen die jedem Würfel aufgedruckte Kochanweisung,
die naturgemäß nicht für jedeider vielen Sorten die gleiche sein kann; dann
schmecken MAGGl' Suppen vorzüglich.
79
Sonntag, den 20. März 1922
Geite 7
Aus Heſſen.
Starkenburg.
ysdt, 18. März. Verſteigerungserlös.
F5f m R
ür Stammholz beträgt 62,70 RM. für den Feſtmeter und
RRM. pro Gauummeter. Für einen ſehr ſchönen
Kiefern=
gusden pro Feſtmeter über 100 RM. geboten. — Das
eer im Gemeindewald iſt beendet worden. Die Ausgabe
ritzes dürſte in Bälde erfolgen. — Zuchtviehmarkt.
mes Pfungſtädter Zuchtviehmarkt iſt auf Samstag, den
Kungeſetzt worden. Mit dem Markt iſt wieder eine
Hand=
euiznstztig und eine Verloſung verbunden. — „Die Klauſel,
ß bekarm ttolksſtück in Darmſtädter Mundart von Georg Schäfer,
grmſtadſch v. vom Geſangverein „Liederkranz” zur Aufführung
ge=
dte hiaiß in Pfungſtadt in mehreren Vorſtellungen einen vollen
— Die Stadtkaſſe Pkungſtadt weiſt darauf
1. Ziel der Beträge zur Heſſiſchen Handwerkskammer für
ſo. bis Ende dieſes Monats zu entrichten iſt. Ferner iſt
Mon=4 uß das 6. Ziel der Gemeinde=, Kreis= und
Provinzial=
ml eßlich der Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr
eunt en.
okyunſtadt, 19. März. Ein weiterer glänzender Erfolg war
un Aw Bendarmeriewachtmeiſter Steinmann, Ober=Namſtadt, mit
Autſsund „Bodo” beſchieden. Er wurde gegen 11 Uhr
vor=
m Dengfeld gerufen, wo einem Geſchäftsmann ſchon ſeit
NFortgeſetzt Waren verſchiedener Art aus ſeinem Magazin,
eſſer und oden geſtohlen worden waren. Auch i letzter Nacht war
Ider en gſibruch verübt worden, wobei die Täter in den Seitenbau
rſtiegeny 1. von hier aus in das Magazin drangen. Dabei fielen
nn wiataim verſchiedene Artikel in die Gände. Diesmal waren
deut=
ſchtbdwiſſu ßſpuren im Garten vorhanden. Hier wurde der Hund
geſetzt, 200Tfolgte die Spur durch den Garten über eine Mauer auf
Strat,.5 von hier weiter durch verſchiedene andere Straßen in
bausu8 X. Hier wurde zunächſt der Sohn des 7. einem Verhör
ſterzogezg ubei er nach anfänglichem Leugnen die Tat eingeſtand und
Grere lulle Diebſtähle zugab. Er hatte dieſelben jedoch nicht allein
gefühnct ondern mit noch drei weiteren Komplizen, die ebenfalls
Prührtze mſen konten. Die geſtohlenen Waren hatten ſie teilweiſe
n den ubbluchen bzw. im Keller unter den Kohlen verſteckt und nach
nach ruden Mann gebracht. Es haben ſich demzufolge
lion Gigſinſtadt auf der Stelle verhaſtet und im Auto dem
Amts=
ſichtsgezüm s Groß=Umſtadt zugeführt.
Gylrnſtadt, 19. März. Bei der in Groß=Umſtadt
ſtattgefun=
ſen Beyuüverſammlung der Geflügelzuchtvereine hielt Herr Direktor
ig euſe intereſſanten Vortrag über: „Die Bedeutung der Raſſen=
R für 10Mzutzgeflügelzucht‟. Die Ausführungen verdienen in weiten
Mreſſen efannt zu werden, da ſie einen Weg zeigten, wie
Deutſch=
nd aus aſn Elend der ungeheuren Eiereinfuhr herauskommen kann.
inch dieſ usführungen wurde klar gezeigt, daß es eine erfolgreiche
bgeflützelicht ohne Raſſereinzucht nicht gibt, und daß umgekehrt auch
Raſſetzar nicht auf den Nutzen verzichten kann. Die Zeit der
inen Lichilereien gehört der Vergangenheit an. Auch die großen
maniſattzun, wie der Bund Deutſcher Geflügelzüchter und der Klub
uuſcher nöligelzüchter haben einen Pakt geſchloſſen als Beweis da=
, daß uie ihre gemeinſchaftlichen Ziele wohl erkannt haben.
Or=
miſatzonfen aller Geflügelzüchter und zielbewußtes Arbeiten nach
Maßsſeichtung ſind notwendig. Der Redner richtete an die
Dele=
düe ſüte, in ihren Vereinen für das Zuchtjahr 1927/28 einige
zu ahrige Aufgaben in Angriff zu nehmen: wie die Stamm=
ᛋlenneſterkontrolle und künſtliche Brut, ohne die das Ziel
aurden könnte. Er forderte ſie auf, im nächſten Jahre zu
un weit die einzelnen Vereine damit gekommen ſeien und
in=
ſt a38 new dabei gelungen ſei, die Landwirte als die gegebenen
ner für die fortſchrittliche Zucht zu gewinnen. Der Vortrag
Amu Beifall, auch einige andere Ausführungen über verſchie=
Hüllgraſſen, von einzelnen Züchtern vorgetragen und an leben=
Stärlim vorgeführt erregten viel Intereſſe. Die Loſung muß
m 4cct für die Vereinstätigkeit.
Reſſahzyr, 19. März. Morgen, Sonntag, den 2., abends 8 Uhr,
„d ik I97 Rirche eine kirchenmuſikaliſche Abendfeier
utfindert Rirchen= und Poſaunenchor, der ev. Mädchenverein und
Juglzüt cheſter werden mitwirken. Frau El. Dörr und Herr Gg.
eſer zuſn Einzellieder ſingen. — Nachdem Kirchenrechner. Haas
gen U0 kgſtung in ſeinem Hauptberuf um Entbindung von ſeinem
echneratzüige beten hat, wird, wie ſoeben bekannt wird, vom
Kirchen=
rſtand unBewerbung um das Amt eines Kirchenrechners aufgefordert.
Die Odenwaldbahn im Sommer 1927.
Tom Vorſitzenden des Odenwald=Verkehrsbundes.
Der am 15. Mai in Kraft tretende Sommerfahrplan bringt für die
Odenwaldbahn weſentliche Verbeſſerungen. Die bereits im Sommer 1923
gefahrenen beſchleunigten. Sonntagszüge Frankfurt—Offenbach—Hanau
und Darmſtadt—Odenwaldbahn-Nockar werden in dieſem Sommer
erſtmalig über Eberbach hinaus bis Heilbronn und zurück gefahren, ſodaß
beſonders günſtige Ausflugsmöglichkeiten an den Neckar geſchaffen
wer=
den. Die Züge halten, vielfach geäußerten Wünſchen Rechnung tragend,
auf der Odenwaldbahn an faſt allen Stationen.
Die täglich verkehrenden Odenwald=Neckar=Eilzüge werden m der
derzeitigen Lage weiteroefördert. Leider iſt es noch nicht gelungen, den
Ahendzug zu beſchleunigen, obwohl eine Abkürzung der überlangen
Fahr=
zeiten dieſes BZuges dringend geboten geweſen wäre.
Mehrfach geäußerten Wünſchen entſprechend wird im Sommer auch
an Sonntagen ab Erbach 5,18 Uhr früh ein Zug nach Wiebelsbach—
Heu=
bach mit günſtigen Anſchlüſſen im der Richtung Hanau—Frankfurt und
Darmſtadt gefahren.
An Sonn= und Feiertagen wird der zur Zeit in Erbach um 9,51 Uhr
endende Zug 477 bis Eberbach (an 10,49 Uhr) durchgeführt.
In der Gegenrichtung verkehrt an Sonn= und Feiertagen am
Nach=
mittag ein neuer Zug ab Cberbach 14,24 Uhr (das iſt 2,24 Uhr
nach=
mittags) mit vortrefftichen Anſchliſſen aus beiden Rſchtungen der
Neckar=
bahn. Dieſer Zug wird bis Darmſtadt durchgeführt.
Beſonders wichtig iſt es, daß es gelungen iſt, Zug 724/462 (ab
Eber=
bach 11 Uhr) weſentlich früher als bisher in Hanau=Oſt anzubringen,
ſodaß hier die Anſchlüſſe an die wichtigen Nachmittagsſchnellzüge nach
Leipzig und Berlin ſowie nach Hamburg noch erreicht werden. Die
Fahr=
zeiten für die Odenwaldſtrecke ſind geblieben, (ab Erbach 11,57 Uhr,
ab Michelſtadt 12,06 Uhr uſw.) ſodaß der mittägliche Bewufsverkehr nicht
Not leidet. Ab Wiebelsbach=Heubach iſt der Zug indeſſen ſo beſchleunigt,
daß der Uebergang auf die genannten D=Züge in Hanau möglich iſt.
Durch dieſe Verbeſſerung wird es ermöglicht, im Odenwald um die
Mit=
tagsſtunde abzufahren und am Abend noch in Leipzig, Berlin, Hamburg
uſw. einzutreffen. Es wird verſucht werden, den Uebergang der Poſt
in Hanau von dem geuannten Zug der Odenwaldbahn auf die D=Büge
ſicherzuſtellen. In dieſem Falle könnte beſtimmt damit genechnet werden,
daß zu dem Mittagszug aufgegebene Briefpoſtſendungen am nächſten
Tage mit der erſten Beſtellung in Leipzig, Berlin, Hamburg uſw.
aus=
getragen werden.
Zug 473/723 wird ſo beſchleunigt, daß er ſtatt bisher um 20,04 Uhr
(das Mſt 804 Uhr abends) bereits 19.B in Eberbach eintrifſt und hier
einen vortrefflichen Anſchluß mit dem BP=Bug in Richtung Heidelberg
erhält.
Der letzte Zug in nord=ſüdlicher Richtung wird wiederum bis
Eber=
bach durchgeführt. Ferner verkehrt wie im vergangenen Sommer ein
Spätzug ab Gberbach 21,32 Uhr, an Erbach 2226 Uhr.
Den Wünſchen des vorderen Odenwaldes auf Einlegung eines Zuges
zwiſchen den Zügen 725 und 731 wird inſofern Rechnung getragen, als
an Werktagen ein Triebwagen Darmſtadt=H. um 21,15 Uhr verläßt, um
22,38 Uhr aus Wiebelsbach=Heubach nach Darmſtadt wieder zurückfahren.
Alles in allem kann feſtgeſtellt werden, daß die Reichsbahndirektion
Mainz den berechtigten Verkehrsintereſſen des öſtlichen Odenwaldes
durch ganz weſentliche Verbeſſerungen in dankenswerter Weiſe Mechnung
zu tragen gewillt iſt. Hoffentlich gelingt es, in folgerichtiger weiterer
Ausgeſtaltung der Verbindungen neben ſonſtigen Verbeſſerungen vom
Sommer 1928 an das zweite täglich zu führende durchgehende
Gilzugs=
paar über die Odenwaldbahn, von Frankfurt und Darmſtadt vormnittags
nach Heilbronn und Stuttgart ſowie gbends zurtück, zu erreichen.
Straßenbericht
I0bru, 19. März. In der Zeit vom 21. bis 27. März, abends
hr, m ißerr Miſſionar Jürgens in der hieſigen Kirche eine Reihe
Vortwn über äußerſt wichtige Lebensfragen halten. Täglich um
iſtt elegenheit zu perſönlicher Ausſprache. Den Abſchluß findet
Vocha tuch einen Gottesdienſt am Sonntag vormittag und eine
rgiſchsum keliſche Feier am Abend. Die Darbietungen ſind
jeder=
n zur ſtlich.
HAf. Odw., 19. März. Die Abiturienten der Oberrealſchule
roß=ſlnta dt veranſtalten am Sonntag, den 20. ds. Mts., abends
Ur, am Theateraufführung zum Beſten ihrer Schülerwohlfahrts=
ZigAufführung gelangt das Schauſpiel „König Heinrich der
bMViliam Shakeſpeare. — Sport. Morgen, Sonntag, den
lärz ndet auf dem hieſigen Sportplatz ein Propaganda=Fußball=
181 Mannſchaft des Sportvereins 1920 Höchſt gegen die ver=
Liüct ſterve des Sportvereins 98 Darmſtadt ſtatt. — Bei der am
den Sgx in Michelſtadt i, O. ſtattgefundenen Gauvertreterver=
Malung u Odenwaldgau=Stenographenvereine wurde beſchloſſen,
diesichze Gauwettſchreiben am 18. September 1927 in Höchſt i. O.
Ruhaltens nozu gleichzeitig die Bezirksvereine eingeladen werden
6öüthi, D., 19. März. Todesfall. Heute verſchied nach kur=
Kra=aln, das älteſte Mitglied unſerer Gemeinde, Mühlenbeſitzer
Heinay Wieder, im Alter von 88 Jahren. Bis in die letzten Tage
ſrelite ach trotz ſeines hohen Alters beſter Geſundheit. In
frühe=
m Jahnkt zur er Mitglied des Gemeindergtes und bis zu ſeimem Tode
Mungenſches Bürger:
ErM i. O., 19. März. Der Kreistag des Kreiſes
Gr=
nach triſeute vormittag im hieſigen Rathausſaal zu einer außer=
Dentlichmöitzung zuſammen, um über den Fortbeſtand der Oberreal=
Me zuß iolen. Durch raſtloſe Tätigkeit einiger Herren aus Erbach
n0 Michk Aude konnte der noch ungedeckte Fehlbetrag durch freiwillige
Feutäge Xu Gemeinden und Privatperſonen voll aufgebracht werden,
Daß au chhem hinteren Odenwald dieſe einzige höhere Lehranſtalt für
W Jahug 27/28 erhalten bleibt. AAusführlicher Bericht folgt.)
* Michelſtadt, 17. März. Soll die Stadt Fuhrwerk halten? Bu
einem ziemlich ſtarken Gegenſatz im Gemeinderat hatte ſich der Streit
darüber ausgewachſen, ob die Stadt wie ſeither auch zuküinſtig
Fuhr=
werke halten ſoll. Seit 1919/20 beſitzt die Stadt 1 bzw. 2 Geſpanne,
Die Fuhrwerksbeſitzer und ein Teil des Gemeinderats ſind der
Auf=
faſſung, daß 1 Geſpann abgeſchafft werden ſoll, um den
Fuhrwerks=
beſitzern mehr Gelegenheit zu geben, daß ſie für die Stadt fahren
kön=
nen. Der Bürgermeiſter iſt der Auffaſſung, daß die Fuhrwerksbeſitzer
genügend herangezogen würden, da ſie in den letzten 8 Jahren rund
20000 Mark an Fuhrlohn erhalten hätten. Die Unterhaltung des
ſtädtiſchen Geſpanns bedeute eine Erſparnis für die Stadt. Die
Ver=
treter der bürgerlichen Gemeinderatsfraktion ſind der Auffaſſung, daß
man mindeſtens den Verſuch machen ſoll, ob man nicht auf dem
Sub=
miſſionswege gerade ſo billig oder billiger auskäme. Dann kann man
nach dem vorliegenden Ergebnis an die Abſchaffung von 1 Paar Pferde
herantreten. Die Linke des Gemeinderats widerſetzte ſich dem in der
Befürchtung, daß, ſobald ein Paar Pferde abgeſchafft ſeien, bei der
2. ud 3. Submiſſion wieder höhere Preiſe verlangt wüirden. Die
Ge=
meinderäte Arzt, Bert und Enſinger wieſen demgegenüber darauf hin,
daß man, wenn dieſe Befürchtung ſich bewahrheiten würde, wiſſe, woran
man halte und wieder 1. Paar Pferde anſchaffen könne. Dieſer
Auf=
faſſung widerſprach der Bürgermeiſter, weil er durch den Verkauf der
vorhandenen Pferde und die etwaige Wiederbeſchaffung neuer Pſerde
einen Verluſt für die Stadt befürchtet. Mit 11 gegen 7 Stimmen der
bürgerlichen Parteien entſchied die linke Mehrheit, daß die Pferde
bei=
behalten werden ſollen, doch ſollen die Arbeiten, die die ſtädtiſchen
Pferde nicht leiſten können, zur Submiſſion ausgeſchrieben werden. —
t. Beerfelden, 19. März. Der Reit= und Fahrverein Oberzent
be=
ginnt kommenden Sonntag mit ſeinen regelmäßigen Reitſtunden.
Der Uebungsplatz iſt hinter der Germannſchen Holzſchneiderei an der
Gammelsbacher Straße. Damit werden die Vorübungen aufgenommen
für das Geländereiten uſw. das mit dem großen Pferde=, Fohlen=,
Zuchtvieh= und Schweinemarkt im Juli verbunden iſt. — Der
Odenwald=
klub macht ſeine dritte Wanderung Obernburg—Mömlingen auch dann,
wenn die Witterung nicht ſehr günſtig ſein ſollte. — Der Verein für
Naſenſport hält ſeine Jahres=Hauptverſammlung im „Bären” ab.
Hirſchhorn, 19. März. Waſſerſtand des Neckars am
18. März: 1,52 Meter; am 19. März: 1,44 Meter.
Hammelbach, 17. März. Neue Glocken. Die hieſige kath.
Kirchengemeinde beabſichtigt, gleich ſo vielen anderen Pfarreien, ſich im
Laufe dieſes Jahres ein vollſtändiges Geläute anzuſchaffen. Dazu ſind
aber große Geldopfer nötig. Leider gehört der größte Teil der
Katho=
liken der ärmeren Volksklaſſe an, zudem iſt die Gemeinde durch den
Pfarrhausneubau ſchon ſchwer belaſtet und iſt deswegen auf die
Mild=
tätigkeit der Mitchriſten angewieſen. Möchten deswegen recht viele
warmherzige Wohltäter hier helfend eingreifen.
Pfarrer Heumanns
Heilmittel
stets auch vorrätig im Alleindepod.
Löwen-Apotheke (Apothek, Hans Roeder)
Darmstadt Ballonplatz 11. Tel. 2417.
(IV.255
Das
Pfarrer Heumann-Buch
272 Seiten, 150 Abbildung erh. jed. Leser,
der seine Adresse einschickt, von der Firma
Ludwig Heumann & Co., Nürnberg M. 406
gratis u franko zuges Postkarte gendst.
für die Woche vom 20. bis 26. März 1927.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.
1. Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Mainz—Worms. Rheinſtraße in der Gemarkung
Worms, von Lützowſtraße bis Rheingewannfriedhof, vom 15. 3.
auf weitere acht Wochen. Umleitung: Schweres Fuhrwerk und
Kraftwagen: Rheindürkheimer Fahrt—Herrnsheim—Neuhauſen.
Darmſtadt— Frankfurt a. M. Ortsdurchfahrt Langen
von Kilometer 12,8 bis 15,2, vom 24. 1. bis auf weiteres.
Um=
leitung: Egelsbach—Wolfskehlen-Langen.
Schlitz—Hersfeld. Bahnhofsſtraße in Schlitz vom
1. 2. bis auf weiteres. Umleitung: benachbarte Ortsſtraßen.
Ortsdurchfahrt Reichelsheim (Heidelberger Str.)
von Kilometer 340 bis 34,5, vom 7. 3. bis auf weiteres.
Um=
leitung vom Gumpener Kreuz über Krumbach—Weſchnitz, Ober=
Oſtern—Fronhofen.
Ortsdurchfahrt Reichelsheim (Bismarckſtraße)
von der Mergbachbrücke bis zum Rathaus, vom 28. 2. bis auf
weiteres. Umleitung: Unter=Gerſprenz—Kirch=Beerfurth.
2. Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen=Naſſau.
Frankfurt a. M. —Homburg. In Eſchersheim und
zwiſchen Bonames und Homburg bis auf weiteres. Umleitung:
Hauſen—Praunheim—Niederurſel nach Oberurſel und Homburg.
Wetzlar—Braunfels, zwiſchen Wetzlar und
Stein=
dorf vom 1. 3. auf 14 Tage. Umleitung: Oberbiel—Albshauſen.
Limburg—Montabaur—Coblenz von Kilom. 24,1
bis 25,1 vom 15. bis 27. 3. Umleitung: Alte Straße, die bei
Kilo=
meter 24,1 abzweigt und bei Kilometer 25,6 einmündet.
Frankfurt—Limburg (Soden—Neuenhain) von
Kilo=
meter 6,1 bis 6,6 vom 18. 3. bis 31. 3. Umleitung: Kronberger
Straße—Neuenhain.
Wiesbaden—Ems—Coblenz zwiſchen Ems und
Nie=
der=Lahnſtein von Kilometer 570 bis 63,7 vom 1. 4. bis 30. 6.
Umleitung: nach Coblenz über Ahrenberg; nach Braubach, Ober=
und Nieder=Lahnſtein über Ober=Lahnſteiner Forſthaus.
Offenbach-Vilbel, zwiſchen Enkheim und Bergen,
vom 14. bis 24. 3. Umleitung: Enkheim—Bergen (Landweg).
3. Hauptdurchgangsſtraßen in Württemberg.
Stuttgart-Heilbronn. Zwiſchen Pragwirtshaus u.
Talſtraße Zuffenhauſen bis Ende März. Umleitung über
Feuer=
bach (Cannſtatter und Talſtraße). In Kirchhain a. Neckar vom
21. bis 29. 3. Walzarbeiten.
Künzelsau-Mergentheim bis ca. 15. 4. auf den
Gemarkungen Künzelsau und Magelsberg halbſeitig geſperrt.
Große Vorſicht! Zu Sprengungszeiten an den geſchloſſenen
Schranken anhalten!
Stuttgart-Tübingen—Rottweil von Kilometer
30,3 bis 39,4 und von Kilometer 42,2 bis 58,3.
Verbreiterungs=
arbeiten bis zirka Mitte Mai ohne Sperrung. Vorſicht!
Hall—Crailsheim. Zwiſchen Hall und Ilshofen
ver=
ſchiedene Teilſtrecken Verbreiterungsarbeiten ohne Sperrung,
Vorſicht!
Sontheim—Heilbronn. Verbreiterungsarbeiten bis
Ende Juni ohne Sperrung, Vorſicht! Empfohlene Umleitung
für Durchgangsverkehr durch das Bottwartal oder Bönnigheim—
Brackenheim.
Zuffenhauſen—Vaihingen a, d. Enz —Bretten
vom 21. 3. bis 16, 4. zwiſchen Zuffenhauſen und Schwieberdingen.
Walzarbeiten ohne Sperrung. Vorſicht!
Stuttgart—Ulm folgende Arbeiten: Reichenbach—
Ebers=
bach vom 21. 3. bis 15. 4. ohne Sperrung; Ulm—Tomerdingen—
Urſpring bis Ende März ohne Sperrung; auf Gemarkung
Lon=
ſee Umbauarbeiten bei halbſeitiger Sperrung, Vorſicht;
Gemar=
kung Luizhauſen—Weſterſtetten von Kilometer 74,7 bis 75,1
Be=
ſeitigung einer ſcharfen 8=Kurve, halbſeitige Sperrung, Vorſicht!
4. Heſſiſche Straßen.
Babenhauſen —Aſchaffenburg. Wegen Umbau,
Straßenüberführung bis auf weiteres Umleitung: ſüdliche
Ueberführung im Zuge der Straße Babenhauſen—Dieburg.
Offenbach—Mühlheim a. M., zwiſchen Grenzſtraße
und Mühlheim, vom 17. 1. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Heubach i. O. vom 3. 2. bis auf
weiteres.
Ortsdurchfahrt Dintesheim vom 14. 2. bis 15. 3.
Der Verkehr wird direkt über Flomborn umgeleitet. Keine
Ein=
ſchränkung des Automobilverkehrs.
Ortsdurchfahrten Schaafheim im Zuge der
Kreisſtraßen Babenhauſen—Radheim und Schaafheim—Groß=
Oſtheim, vom 21. 2. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Langſtadt im Zuge der Kreisſtraße
Babenhauſen—Kleeſtadt, vom 2. 3. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Ober=Eſchbach von Kilometer 3,1
bis 4,15, Ober=Eſchbach—Ober=Erlenbach von Kilometer 0,0 bis
0,4, Ober=Eſchbach-Bahnhof bis auf weiteres. Umleitung:
Nieder=Eſchbach—Ober=Erlenbach-Holzhauſen—Friedrichsdorf.
Ortsdurchfahrt Langen von Kilometer 0,0 bis 0,4
(Dieburger Straße), im Zuge der Kreisſtraße Groß=Gerau-
Die=
burg, vom 7. 3. bis auf weiteres. Umleitung: Dreieichenhain—
Sprendlingen.
Bahnhofſtraße in Dorheim, vom 7. bis 31. 3.
Um=
leitung: Schwalheim.
Offenau—Wimpfen und Untereiſesheim—Wimpfen
am Berg, vom 21. 3., vorausſichtlich auf drei Monate.
Um=
leitung: Durchgangsverkehr: Heinsheim—Gundelsheim, bzw.
Biberach.
* Fürth, 19. März. Poſtautohalteſtelle. Endlich iſt der
ſchon lange gehegte Wunſch, inmitten unſeres Ortes eine
Bedarfshalte=
ſtelle zu errichten, von der Poſtverwaltung erfüllt worden. Man kann
alſo von jetzt ab an der Bahn, an der Poſt und am Gaſthaus „Zum
Adler” (Altbürgermeiſter Lennert) einſteigen.
* Heppenheim, 19. März. Brotpreiserhöhung. Die
hie=
ſige Bäckerinnung macht bekannt, daß von heute ab 4 Pfd. gemiſchtes
Brot 90 Pf., 2 Pfd. gemiſchtes Brot 45 Pf. und 4 Pfd. Noggenbrot
85 Pf. koſten.
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wir sagen:
Nummer 75
Sonntag, den 20. März 1927
Oberbeſſen.
Seite 8
m. Hirſchhorn, 18. März. Die hier regelmäßig alljährlich im
Früh=
jahr ſtattfindende Eichenloherinden=Verſteigerung fällt
heuer auf Mittwoch, den 30. März, und beginnt vormittags ½11 Uhr
im Erbach=Fürſtenauer Hof dahier. Das Angebot iſt im Laufe der Jahre
erheblich zurückgegangen und beträgt diesmal 7000 Zentner. Zu Anfang
des angebrochenen Jahrhunderts betrug das Angebot 50 000 Zentner,
dann 45 000 und 40 000 Zentner. Als einige Jahre ſpäter das Angebot
auf 30 000 Zentner zurückging, richtete der damalige Abg. des Bezirks
im Landtag eine Anfrage an die Regierung zum Zwecke, Preis und
An=
gebot zu erhöhen. Aber damals rieten Volks= und Waldwirtſchaftler,
den Schälwald aufzugeben und Tannen anzupflanzen. Dieſem Rat
wurde teilweiſe entſprochen und man bekam Reue in der Kriegszeit, als
die auswärtigen Gerbemittel fehlten und man wieder zur Eichenrinde
griff, und dieſe ganz erhebliche Preiſe erzielte. Nun iſt auch dieſe
Periode wieder überſtanden. Die diesjährige Verſteigerung bringt alſo
aus Staats=, Gemeinde= und Privatwaldungen etwa 7000 Zentner zum
Angebot, es wird ſich nun erweiſen, ob die Nachfrage ſo iſt, daß
kom=
mendes Jahr mit größerem Angebot zu rechmen iſt. Letztes Jahr waren
die Preiſe ſo, daß die Luſt, Eichenrinden zu ſchälen, den meiſten
Wald=
beſitzern vergangen iſt.
Von den Bergſtraße, 19. März. Fleiſchpreiſe. Schon
län=
gere Zeit machen die Bewohner der Bergſtraße die Wahrnehmung, daß
die Fleiſcheinkaufspreiſe der Metzger und die Ladenpreiſe in keinem
richtigen Verhältnis mehr ſtehen, während die Landwirte klagen, daß
ihnen für fettes Vieh immer weniger geboten werde. Beſonders in der
Stadt Weinheim herrſcht gegenwärtig eine große Erregung unter der
Arbeiterſchaft über die hohen Fleiſchpreiſe. Das hieſige
Gewerkſchafts=
kartell richtet deswegen an die Metzgerinnung das Erſuchen, die
Laden=
preiſe den Einkaufspreiſen anzupaſſen und dementſprechend eine
Er=
mäßigung der Ladenpreiſe eintreten zu laſſen, anſonſten die Arbeiter
genötigt ſind, eine eigene Schlächterei mit Großbetrieb,
anſchließend an den Konſumverein, ins Leben zu rufen. Die Klage über
die hohen Fleiſchpreife iſt auch für andere Gegenden gerechtfertigt, nicht
bloß für Weinheim.
* Lampertheim, 18. März. Kriegerfeſt. Am 11., 12. und
13. Juni begeht der Krieger= und Soldatenverein Haſſia Lampertheim
ſein 50jähriges Stiftungsfeſt Umfangreiche Vorbereitungen ſind bereits
im Gange und eine große Anzahl auswärtiger Brudervereine zu
dem=
ſelben eingeladen. Für den 11. Juni ſind großer Zapfenſtreich,
Fackel=
zug und Feſtkommers vorgeſehen. Nach der Kirchenparade am folgenden
Sonntag findet eine Gefallenenehrung auf dem Ehrenfriedhofe ſtatt.
Um die Mittagszeit konzertiert die Feſtmuſik auf dem freien Platze vor
dem Rathaus. Ein großer Feſtzug bewegt ſich dann nachmittags durch
die Ortsſtraßen zum Feſtplatz. Abends findet im Vereinslokal „Zum
Darmſtädter Hof” ein Feſtball ſtatt.
* Hofheim, 17. März. Neuerdings beginnt in unſerem Ort wieder
eine rege Bautätigkeit. Viele Einwohner richten ſelbſtändig ihre
Woh=
nungen neu her, während andere bereits mit Neubauten begonnen
haben. Es iſt ſomit faſt mit Beſtimmtheit damit zu rechnen, daß in
dieſem Jahre die Wohnungsnot endgültig in unſerem Orte behoben iſt.
Verſchiedene Privatbauten ſind bereits bezugsfertig, während die von
der Gemeinde errichteten Kleinwohnungen vorausſichtlich bis Ende des
nächſten Monats bezogen werden können.
Gernsheim, 19. März. Waſſerſtand des Rheins am
19. März: 72.
a. Königſtädten, 17. März. Baugelände. Durch den
Gemeinde=
rat wurde beſchloſſen, Baugelände an der Kohlſeeſtraße zum Preiſe von
1 Mark pro Quadratmeter abzugeben, hingegen wurde der Ankauf des
Gartengeländes der Witwe Einſiedel in der Waldſtraße einſtimmig
ab=
gelehnt, da der Preis von Mk. 3,50 für das Quadratmeter zu teuer iſt.
Wegen der Bürgerholzrente, in welcher Sache der zweite Ausſchuß des
Landtages der Regierung und der Gemeinde einen Vergleich
vorge=
ſchlagen haben, ſoll demnächſt eine Bürgerverſammlung einberufen
werden.
r. Kelſterbach, 19. März. Gegen den in der Richtung Frankfurt
fah=
renden Perſonen=Abendzug wurden Steine geworfen. In drei
Abtei=
len wurden die Fenſter zertrümmert; zum Glück wurde aber von
mit=
fahrenden Perſonen niemand verletzt.
* Offenbach, 18. März. Das zweite ud dritte Gleis der hochgelegten
Bahndammes der Bebraer Bahn, auf dem ſeit 13. Auguſt 1925 die
Züge von und nach Frankfurt verkehren, iſt über dem neuen Haupttunnel
des Hauptbahnhofs gegenwärtig geſperrt, ſodaß die Züge den Weg
über das erſte und vierte Gleis nehmen wüiſſen. Der Tunnel iſt der
erſte, der bei Beginn des Umbaues begonnen wurde, und iſt deshalb
ſchwächer gebaut. Die Reichsbahnverwaltung beabſichtigt, für den
Ver=
kehr von Berlin und München nach Frankfurt beſonders ſchwere
Maſchinen und Züge zu verwenden, und deshalb wird die Betondecke
des Tunnels ſo verſtärkt, daß ſie nach menſchlicher Vorausſicht jeder
Belaſtung durch einen Eiſenbahnzug gewachſen iſt. Es wurden zunächſt
ſtarke Schienen eingezogen, und darüber wird nun wieder eine weitere
Schicht Beton gelegt. Aus dem gleichen Grunde werden auch die
Eiſen=
bahnbrücken bei Frankfurt und Klein=Steinheim verſtärkt. Der
Durch=
gangstunnel im Zuge der Luiſenſtraße, unmittelbar am Hauptbahnhof,
iſt nun auch dem öffentlichen Verkehr fveigegeben, ſodaß die
Verbin=
dung zwiſchen dem nördlichen und dem ſüdlichen Stadtteil wieder
weſent=
lich verbeſſert iſt. Nächſtens wird die Fahrbahn der Unterführung im
Zuge der Waldſtraße geſenkt, ſo daß auch die Hauptverbindung nach dem
Süden frei wird. Durch dieſe Unterführung ſoll auch die neue
Straßen=
bahnſtrccke nach Süden führen, die am alten Marktplatz von der
Haupt=
ſtrecke abzweigt. Der Marktplatz ſelbſt erhält durch Erweiterung des
Straßennetzes ein verändertes Ausſehen. Das Uhrtürmchen, das im
Jahre 1885 aus den Ueberſchüſſen des mitteldeutſchenpfälziſchen
Schüitzen=
feſtes das hier abgehalten wurde, errichtet wurde und das Wahrzeichen
des Marktes iſt, mußte bereits dem neuen Gleiſe weichen und erhält,
nachdem es 42 Jahre ſeinen Platz behauptet hatte, einen Erſatzplatz im
neuen Freibad am Main angewieſen. Die Stifter ſind mit der
Ver=
ſetzung einverſtanden.
r. Walldorf, 8. März. Der Geſangverein „Sängerluſt” begeht
zu Pfingſten dieſes Jahres ſein 50jähriges Jubiläum, mit dem
gleich=
zeitig das 20jährige Dirigentenjubiläum ſeines Dirigenten, des
ſtaat=
lichen Muſikdirektors Ferd. Biſchof, verbunden wird.
* Vilbel, 19. März. Weidmannsheil. Herr Förſter
von hier erlegte dieſer Tage die erſte Schnepfe auf dem Strich
* Vilbel, 17. März. Der Anſchluß an das Prooinzialwaf
ſwerk zu Inheiden bei Hungen wird ſeitens unſerer Stadt
ſtrebt und beſchäftigte bereits die Gemeindeverwaltung. Der Anz3
iſt ſehr leicht herzuſtellen, da bekanntlich der Hauptwaſſerſtrangs
heiden—Frankfurt durch unſere Wieſengaſſe führt. Die Propiz
heſſen liefert den Kubikmeter zum Vorzugspreis von 10 Pf. Da
Rheinheſſen.
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r. Pfeddersheim b. W., 19. März. Am kommenden Sonntag findet
in der neuen Turnhalle der Turngemeinde das
Gaumeiſter=
ſchaftsturnen des 5. Turngaues Rheinheſſen der
D. T. ſtatt.
A. Oppenheim, 19. März. Mit Frühlingsbeginn halten am
näch=
ſten Sonntag die erſten Ausflügler, die Ortsgruppe Pfungſtadt des
Odenwaldklubs, hier ihren Einzug. — Die Arbeiten zur Herſtellung
eines neuen Waſſerreſervoirs auf dem Schloßberg, deren Ausführung
der Baufirma Fritz Kurz übertragen wurde, ſchreiten nach den
voll=
zogenen Sprengungen ſo ſchnell voran, daß mit der Fertigſtellung des
Waſſerbehälters, der 250 Kubikmeter Waſſer faſſen ſoll, binnen weniger
Wochen zu rechnen iſt. — In Nierſtein hat die Gemeinde von
Herrn Weingutsbeſitzer Reinhold Senfter rechts von der Schwabsburger
Straße ein 900 Klafter großes Baugelände erworben, das gegenwärtig
planiert und parzelliert wird, um an Bauluſtige verkauft zu werden.
Ein Weindiebſtahl, der zu Guntersblum ausgeführt wurde, führte
ſchnell zur Feſtſtellung der Diebe, die zur Anzeige gebracht wurden. —
Am nächſten Montag hält der Gaſtwirteverein des Kreiſes Oppenheim
dahier ſeine diesjährige Generalverſammlung ab.
A. Nierſtein, 19. März. Qualitätsweinpreiſe. Ein
hie=
ſiges Weingut erzielte dieſer Tage bei einer Weinverſteigerung für
ein Viertelſtück 1925er Eckberg=Riesling Beeren=Ausleſe 2410 Mark; in
Stückbewertung mithin 9640 Mark.
a. Nackenheim, 17. März. Silberpappeln. Die von einer
Firma in Kaiſerslautern erworbenen Silberpappelnſtämme werden
gegenwärtig mit Pferden an das Ufer der Sändchensinſel geſchleppt,
zu einem Floß vereinigt und dann mittels eines Mctorbootes in den
Guſtavsburger Hafen gebracht, um dort nach Kaiſerslautern verladen
zu werden.
bg. Nieder=Ingelheim, 18. März. Der Automobilverkehr durch
unſeren Ort mit ſeinen zum Teil engen Durchfahrtsſtraßen iſt allgemach
zu einer Plage für die Anwohner und Paſſanten geworden. Es wurde
deshalb ſchon lange erwogen, eine beſondere Autoverkehrsſtraße zu
bauen, die die Ortsdurchfahrt entlaſten ſoll. Der Gemeinderat hat ſich
auf Veranlaſſung des Herrn Bürgermeiſters Muntermann mit der
An=
gelegenheit bereits beſchäftigt und ſeine Zuſtimmung gegeben.
Voraus=
ſetzung iſt natürlich, daß die Koſten aus öffentlichen Mitteln gedeckt
werden können. Nach dem bereits fertiggeftellten Plan ſoll die
Auto=
verkehrsſtraße an der Kreuzung der Reichsbahn mit der Straße Bingen
—Mainz nach Norom abzweigen und Nieder=Ingelheim an der
Rhein=
ſeite umfahren. Die Einmündung der Autoſtraße in die große
Durch=
gangsverkehrsſtraße Koblenz—Mainz ſoll oberhalb der Steig, hinter
der Villa Multatuli, erfolgen.
gegenwärtiges Waſſer ſtark ſalpeterhaltig iſt, ſo findet der Anſchlrus
Inheiden lebhafte Unterſtützung. — Von einem Laſtauto too=
fahren wurde der 6jährige Auguſt Freund von hier. Das
Las=
gehört dem Milchhändler Jorg aus Klein=Karben. Ob den Fahre
Schuld trifft, muß die gerichtliche Unterſuchug ergeben.
WSN. Friedberg, 17. März. Geldüberfluß bei e
Ortskrankenkaſſe. In einer Zuſchrift an die Preſſe erhe:
Arbeitgeber Einſpruch dagegen, daß die hieſige Ortskrankenkaſſe 10
Mark für einen Neubau verwenden will. Vor einem Jahre
be=
in der Kaſſe ſtarke Ebbe, während das jetzt aufgeſpeicherte Kapit z
reits über 220 000 Mark beträgt. Es wird weiterhin als nöht „
bezeichnet, daß die Beiträge auf der bisherigen Höhe gehalten mip
während die Arbeitgeber teilweiſe in ſtärkſter wirtſchaftlicher Not fien
* Gießen, 19. März. Die letzte Stadtverordnetenſitu
faßte mehrere ſehr wichtige Beſchlüſſe. Die Wertzuwachsſteuer
nach den ſtaatlichen Sätzen angenommen; es wurde ein Forſtbe.
ſtock angelegt, deſſen Gelder bei etwaigen Aufforſtungen benutzt
er=
ſollen. Die Arbeiten zur Errichtung eines Kuliſſenhauſes für das
theater wurde für 3800 Mark an das Sägewerk Gießen vergeben.
Zwecke der Erweiterung des Elektrizitätswerkes und Erbauung
Direktorwohnung wurde der Kredit um 100000 Mark erhöht,
Lizeum und Studienanſtalt wurde das Schulgeld ab 1. April feſto
es zahlen monatlich: Gießener 17,50 Mk., Schülerinnen aus Heſä,
Mk., Außerheſſen 21 Mk., Nichtdeutſche 32 Mk. Zur Verteilungge
Peſtalozzi=Büchleins für die Volksſchüler werden 230 Mk. bewilligr:
unter Denkmalſchutz ſtehende Zehntſcheuer wird für Polizeizweckk
gebaut, die Baufluchtlinie wird genehmigt. Der Dietz=Preis ſoll kin
alljährlich vergeben werden, die Stadtväter bewilligen dazu 150
Dem Umbau der Mälzerei Denninghof wird zugeſtimmt.
* Aus Oberheſſen, 18. März. Kirſchenſortenprüfun
Landwirtſchaftskammerausſchuß für Oberheſſen hat auf einem Gewü
grundſtück in Eichelsdorf, Kreis Schotten, em
Kirſchenſor=
auf Sämlingsſtämme der heimiſchen Vogelkirſch= veredelt. 30 S-ü
ſind am Platze in Kronenhöhe mit 15 der anerkannt beſten grotn
tigen Süßtirſche gepfropft, alſo von jeder Sorte 2 Bäume. Die Qü
bleiben auf Jahre hinaus in Pflege der Landwirtſchaftskammer.
beobachtet ihre Ertrage und den Wert für, oberheſſiſche Verhäin
Die Gemeinde, welcher keinerlei Koſten entſtehen, iſt verpflichtet,
für Ausſtellungszwecke Früchte abzugeben und ſoweit wie m
Pfropfreißer von den einzelnen Sorten und Bäumen
ſchneide=
laſſen. Eine gleiche Anlage, mit Beobachtungsſorten auf Wally
linge gepfropft, wird in der Gemeinde Groß=Eichen einge-
* Aus dem Lande, 18. März. Die Handwerkskammer=Nebemtt
entfalten auch in der zweiten Hälfte des März und im Anfang Aprr.
äußerſt rege Tätigkeit durch das Abhalten von Sprechtagen. So hd
Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt, Bensheim, Sy
heim und Groß=Gerau Sprechtage ab an acht Orten, die Neb=u
Friedberg für die Kreiſe Friedberg, Büdingen und Schotten in
berg an 4 Wochentagen, und auswärts an 10 Orten; die Neb-
Gießen für Stadt und Lankreis Gießen und die Kreiſe Alsfell
Lauterbach für Gießen=Stadt an 2 Wochentagen, ebenſo für Gießen9
für auswärts an 5 Orten, die Nebenſtelle Mainz für Stadt und
Mainz und Stadt und Kreis Bingen in Mainz an 4 Wochentgen
Bingen an 4 Tagen; die Nebenſtelle Offenbach für die Kreiſe Offun
Dieburg und Erbach an 7 Orten; die Nebenſtelle Worms für die A
Worms und Oppenheim an 5 Orten, ferner einen Buchführungskur
Handwerksamt Alzey für Stadt und Kreis Alzey in Alzey täglii
Ausnahme der auswärtigen Sprechtage, ferner an 4 Orten.
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de i
Mummer 29
Sonntag, den 20 März 1927
Seite 9
Der Straßenbahnſchaffner Wilh.
Früller und ſeine Ehefrau Luiſe,
asb. Hartmann, Liebfrauenſtr. 66, feiern
am Dienstag, den 22. März das Feſt
ſerer Silbernen Hochzeit. (7645
Todes=Anzeige.
Hierdurch allen Verwandten,
Freunden und Bekannten die
traurige Nachricht, daß unſere
liebe Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter. Schwägerin
und Tante
Frau
Marie echmidt Bwe.
geb. Müller
geſtern nachmittag ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Nied.=Ramſtadt, den 19. März 1927.
Die Beerdigung findet Sonntag,
den 20. März, um 8 Uhr nachm,
vom Sterbehauſe, Pfaffengaſſe 12
aus, ſtatt
(*7549
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
ichtiger, warmer Teilnahme
beim Hinſcheiden unſerer lieben
Verſtorbenen ſprechen wir auf
dieſem Wege unſeren
aller=
nnigſten Dank aus. (7635
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Erich Kalkhof.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
ſäger Teilnahme bei dem Heimgange
ſenſeres lieben Entſchlafenen ſprechen
wir auf dieſem Wege unſeren
innig=
ſten Dank aus. Ganz beſonders
anken wir dem „Liederzweig” für
en erhebenden Grabgeſang.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Rießinger.
darmſtadt, den 19. März 1927.
Eckhardtſtr. 5.
(7632
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Zeilnahme bei dem Heimgange unſerer
ſteben Entſchlafenen, ſowie für die
troſi=
eiche Grabrede des Herrn
Pfarraſſiſten=
en Dr. Wendel, für die zahlreichen
Slumenſpenden und den
Kranznieder=
ſegungen der Turngemeinde Beſſungen
ddes Wanderklubs Salomon, ſowie
Aſlen, welche ihr die letzte Ehre erwieſen
aben, ſagen wir hierdurch unſern
imnigſten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
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Familie Emil Kumpf.
Darmſtadt, 19. März 1927. (B.4839
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Darmſiadt, den 18. März 1927.
(4842
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Anna Scharmann, geb. Fries
Dr. Carl Scharmann.
Darmſtadt, den 18. März 1927.
(4852
Wilhelmſtraße 20.
Die Beerdigung findet am Montag, den 21. März
1927 nachmittags 2 Uhr, vom Portale des alten
Friedhofs an der Nied.=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
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Dankſagung.
Allen, die uns während der Krankheit und
beim Heimgang unſerer lieben, teuren,
unver=
geßlichen Entſchlafenen
Anna Jacoby
geb. Emich
ſoviel Liebe und Teilnahme erwieſen, ſage ich,
auch im Namen der Angehörigen, innigſten Dank.
Beſonders dänken wir Herrn Pfarrer Wags
für die tröſienden Worte bei der Einſegnung
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Sport gewidmet, um zu zeigen, in welch ſtarker Weiſe der moderne Sport die Künſtlerſchaft
be=
einflußt und welche Anregungen ſie dem Sport verdankt. Den größten Raum in der Ausſtellung
nimmt der Boxſport ein.
Der Wilmsprozeß.
Berlin. In der Samstag=Sitzung überreichte
die Staatsanwaltſchaft ein Schreiben des Chefs der
Heeresleitung, General Hehe, in dem den namentlich
von der Verteidigung dem Gerichte bekannten
Offi=
zieren, auch dem Oberſten v. Beck die Genehmigung
zur unbeſchränkten Zeugenausſage erteilt wird.
Da=
gegen, ſo heißt es in dem Schreiben weiter, habe ich
nach den Erfahrungen in dem Prozeß in Landsberg,
in dem der Oberſt Gudowius als Sachverſtändiger
tätig war, und nach den Vorgängen der letzten Tage
in dem gegenwärtigen Prozeß feſtgeſtellt, daß
Offi=
ziere, die zu dem Prozeßgegenſtand dienſtlich in
irgendwelchen Beziehungen ſtehen, als Sachverſtändige
nicht geeignet ſind, weil ſie aus dieſem Grunde
An=
griffen der Verteidigung ausgeſetzt ſind, die den
dienſt=
lichen Intereſſen der Wehrmacht Nachteile bereiten,
da ſie gegen ihre amtlich. Beauftragten gerichtet ſind.
General Heye betont zum Schluß, daß der von ihm
benannte Sachverſtändige Oberſt v. Hammerſtein
ermächtigt ſei, über alle einſchlägigen Fragen
er=
ſchöpfend Auskunf: zu geben.
Hotelgroßfeuer in Bonn.
TU. Bonn. Vergangene Nacht gegen 11 Uhr
brach aus bisher unbekannter Urſache im Hotel
„Königshof” Großfeuer aus, das in dem
Fachgebälk=
reiche Nahrung fand, ſo daß bald der ganze Dachſtuhl
in Flammen ſtand. Auch der dritte Stock iſt völlig
ausgebrannt. Die Hotelgäſte im dritten Stock wurden
ſofort geweckt und in einem Neubau untergebracht.
Das zweite Stockwerk wurde ſchwer beſchädigt. Die
Bonner und die Gevelsberger Feuerwehren
be=
kämpften gemeinſam das Feuer und hatten gegen
3 Uhr die größte Gefahr beſeitigt. Der Schaden wird
auf 800 000 bis eine Million Mark geſchätzt.
Veruntreuungen.
Der „Lokal=Anzeiger” meldet aus Stettin: Beim
Heeresverpflegungsamt in Paſewalk hat man große
Futtermittelſchiebungen aufgedeckt. Im
Zuſammen=
hang damit iſt der Inſpektor des
Heeresverpflegungs=
imtes ſeit einigen Tagen ſpurlos verſchwunden.
Ferner ſind beim Poſtamt II in Stettin
Unterſchla=
gungen entdeckt worden. Es wurde bisher ein
Fehl=
betrag von 10 000 Mark feſtgeſtellt.
Geite 11.
Der Veſuv in Tätigkeit.
Der ſich über Neapel erhebende Veſuv hat ſeine
Tätigkeit plötzlich wieder aufgenommen. In den
Abendſtunden iſt der ganze Golf von Neapel durch
die herrlichen roten Wolken, die aus dem Krater
her=
auskommen, wie mit bengaliſchem Licht beleuchtet.
Eine Gefahr iſt, wie der Direktor des Veſuv=
Obſervatoriums erklärte, nicht vorhanden.
Die Tätigkeit des Veſuv.
Rom. Der Leiter des Veſuvobſervatoriums teilt
mit, daß die Tätigkeit des Veſuv andauere. Ein
Lava=
fluß finde aber nicht ſtatt, ſondern nur glühende
Schlacken würden von dem Veſuv ausgeworfen unter
Begleitung von Getöſe des Berges und kleineren
okalen Erderſchütterungen. Gefahr ſei nach wie vor
ausgeſchloſſen.
Nummer 79
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
msN. Das verkehrte Abſpringen von
Straßenbahn. Am Freitag vormittag
wen ſich hier wiederum zwei ſchwere Unglückfälle
nrurch ereignet, daß Paſſagiere in verkehrter
Rich=
ni aus noch nicht haltenden Straßenbahnwagen
gſtiegen. An der Hauptwache geriet eine ältere
mru, als ſie im Begriff war, von der hinteren
Platt=
rm des erſten Anhängewagens abzuſteigen, unter
n. zweiten Wagen, wobei ihr ein Bein abgequetſcht
urde. Sie mußte im Hoſpital eingeliefert werden.
in Hauptbahnhof trug ſich ein ähnlicher Vorfall zu.
ſost geriet eine etwa 30 Jahre alte junge Frau
zerfalls unter den Anhängewagen und erlitt ſchwere
ſemverletzungen. Auch ſie mußte bewußtlos ins
ſernkenhaus verbracht werden. — Vier
Stock=
uirke tief abgeſtürzt. In einem Hauſe in
Günthersburgallee vergnügte ſich am Samstag
vurnittag ein etwa ſieben Jahre alter Knabe damit,
af er nach Kinderart, ſich im vierten Stock auf das
mwpengeländer ſetzte und hinnnterrutſchte.
Unter=
eas bekam er anſcheinend einen Schwindelanfall,
äite ab und kugelte durch das ganze Treppenhaus
ſs zur Kellertür ab, wo er bewußtlos liegen blieb.
äl einer ſchweren Schädelverletzung mußte der
habe im Krankenhaus eingeliefert werden. Es
be=
ehr Lebensgefahr. — Die Einbrecherzunft
ei der Arbeit. In der Glauburgſtraße wurde
ilich ein ſchwerer Wohnungseinbruch verübt, wobei
me goldene Damenuhr mit Kette, ein goldener
anienreif mit Perlen beſetzt, ferner eine goldene
ſroſche und ein Paar mit Perlen beſetzte Ohrringe
Werte von 400 Mark geſtohlen wurden. — Bei
mim Wohnungseinbruch in der Egenolfſtraße, der
der Mittagszeit verübt wurde, erbeuteten die
Ein=
ſeher zwei goldene Damenringe ſowie wertvolle
künzen im Geſamtwert von 4—500 Mark. — Bei
ereren Einbrüchen fielen den Dieben mehrere
wert=
zlle Mäntel und eine Bieberjacke in die Hände. —
uusdem dritten Stockwerk abgeſtürzt.
ſie in der Kannengießerſtraße wohnende 64 Jahre
te Ehefrau Schilling verſuchte, da ſie ihre Schlüſſel
rgeſſen hatte, durch einen Luftſchacht in ihre im
iren Stockwerk gelegene Wohnung zu klettern.
Da=
z ſcheint die alte Frau einen Schwindelanfall
er=
tim zu haben und ſtürzte in den Hof hinab, wobei
ein Glasdach durchſchlug. Sie mußte mit ſchweren
ſchaittwunden und inneren Verletzungen im
Kran=
nhaus eingeliefert werden, wo ſie ſchwer
darnieder=
egr. Man hofft jedoch, ſie am Leben erhalten zu
men.
Bad Salzſchlirf.
Die Einrichtung und Ausgeſtaltung der
ſoge=
miten Pauſchalkuren in Bad Salzſchlirf bedeutet
nen Fortſchritt im Bäderweſen und wird von dem
helungsſuchenden Pnblikum, das heutzutage rechnen
ud ſich eine genau vorher beſtimmbare feſte Summe
* ſeine Badereiſe zurücklegen muß, lebhaft begrüßt.
dem Pauſchalkurſatz iſt der Preis für Wohnung
Verpflegung in gutem Hauſe, für Kurtaxe und
edurchſchnittliche Zahl von Sol= und Moorbädern
it enthalten, wobei naturgemäß der Preis für etwa
che genommene Bäder voll zurückerſtattet wird.
us idhlliſch gelegene Salzſchlirf mit ſeinem
Boni=
ziusbrunnen und dem ſchmucken Kurpark iſt eines
bekannteſten deutſchen Heilbäder gegen Gicht,
heuma und Stoffwechſelleiden, in dem ſchon
man=
er Gichtkranke den uneingeſchränkten Gebrauch
er Glieder wiederfand. Die meiſten Hotels und
enſionshäuſer liegen im Kurpark ſelbſt oder in
ner unmittelbarſten Nähe. Der Maimonat iſt
ch der Wonnemonat für Salzſchlirf.
Fünf Kinder unter einem umſtürzenden
Pfeiler begraben.
Minden. In Dankerſen ſtürzte ein Torpfeiler
n, an dem Kinder eine Schaukel befeſtigt hatten
i) begrub fünf Kinder unter ſich, die ſchwere
Ver=
zungen erlitten.
Abbé Bethléems
Kampf gegen die Unſittlichkeit.
S Bethléem (rechts) mit ſeinem Verteidiger.
einigen Wochen eröffnete der Pariſer Prieſter
Bethldem einen wahren Kreuzzug gegen die
tlichkeit der Pariſer Straßen. Er durchzog die
teſten Stadtteile, um die Stände der
Zeitungs=
ufer einer Kontrolle zu unterziehen und
ver=
te überall die Zeitſchriften, in denen er unſitt=
Bilder fand. Auch die anſtößigen Theaterplakate
en von ihm nicht verſchont, und ſo mußte er auf
fache Klagen der geſchädigten Theaterdirektoren
Zeitungsverkäufer hin vor Gericht erſcheinen,
ihn gemäß der Paragraphen des Geſetzes zu
ranken Geldſtrafe verurteilte. Abbé Bethliem
cte nach der Gerichtsverhandlung, daß er ſein
Säuberungswerk fortſetzen werde.
Während ſeines Aufenthaltes in der Reichshauptſtadt begab ſich das däniſche Königspaar nach
Potsdam zum Beſuch der kronprinzlichen Familie. Königin Alerandra von Dänemark iſt eine
Schweſter der deutſchen Exkronprinzeſſin. — Unſer Bild zeigt von links nach rechts: den
Groß=
herzog von Mecklenburg, die Königin Alexandra von Dänemark, die Großherzogin von
Mecklen=
burg, den früheren Kronprinzen, die frühere Kronprinzeſſin und König Chriſtian X. von Dänemark.
Für den Nordſee=Badeverkehr.
Neuer Flug=Weltrekord eines Deutſchen
Sonntag den 20 März 1927
Das däniſche Königspaar in Potsdam.
Der neue Seebäderdampfer des Norddeutſchen Lloyd „Roland”,
der im Frühjahr dieſes Jahres zwiſchen Bremen=Vremerhaven und den Nordſeebädern
Helgo=
land und Norderney in den Dienſt geſtellt wird.
Kunſt und Sport.
Karl Schnäbele,
der bekannte deutſche Flugzeugführer, ſtellte mit dem
Junkersflugzeug L. 33 einen neuen Weltrekord auf.
Er blieb mit ſeiner Maſchine die 500 Kilo Nutzlaſt
mitführte, 15 Stunden 58 Minuten in der Luft und
überbietet damit den von dem Schweizer Mittelholzer
gehaltenen Weltrekord um mehr als eine Stunde.
Schnäbele, der auch den Aſienflug der Junkerswerke
mitgemacht hat, bewies mit ſeiner neuen Leiſtung
erneut ſeine bedeutenden Fähigkeiten.
Der vierte Komet in dieſem Jahre entdeckt.
DD. Berlin. Die Kometen=Entdecker ſind in
neueſter Zeit beſonders eifrig bei der Arbeit. Im
Jahre 1925 waren es 11, die höchſte bisher in einem
Jahre erreichte Zahl, 1926 auch noch ſieben dieſer
Himmelskörper, die in ihrer Sonnennähe beobachtet
wurden, und im gegenwärtigen Jahre iſt in den
erſten drei Monaten nun ſchon die Zahl vier
er=
reicht. Als vierten Kometen entdeckte, einem
Tele=
gramm Prof. Shapleys an die aſtronomiſche
Zentral=
ſtelle zufolge, Stearns an der Sternwarte zu
Middle=
town (Conn.) am 10. März einen neuen
unperio=
diſchen, alſo noch nicht bekannten Kometen im
Stern=
bilde der Wage, nahe nordöſtlich von dem hellen
Stern Beta dieſes Bildes. Das Geſtirn beſitzt
zur=
zeit die geringe Helligkeit der zehnten Größenklaſſe,
kann daher nur mit Hilfe eines lichtſtarken Fernrohrs
beobachtet werden.
Blutiger Zuſammenſtoß zwiſchen Zollbeamten
und Schmugglern.
Rybnik. An der deutſch=polniſchen Grenze im
Zollbezirk Rybnik kam es dieſer Tage zu einem
blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen Zollbeamten und
Schmugglern. Die Zollbeamten machten von der
Schußwaffe Gebrauch, worauf die Schmuggler das
Feuer erwiderten. Ein Schmuggler wurde ſchwer
verletzt, zwei konnten feſtgenommen werden, während
die übrigen Mitglieder der Bande unerkannt
ent=
kamen.
Ausbruch des Peſuv.
Seite 12
Sonntag, den 20. März 1927
Nummer 29
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Nummer 79
Sonntag, den 20. März 1927
Seite 13.
Sport, Spiel und Turnen.
Verbilligte Straßenbahn zum Sporiplatz.
Nicht in Darmſtadt.
Frankfurt hat wieder einmal einen aktiven Vorſtoß in der
ktiſchen Arbeit für den Sport gemacht. Zu den letzten großen
Fuß=
allwettſpielen, die im Frankfurter Stadion ausgetragen wur=
. gewährte die Frankfurter Straßenbahngeſellſchaft jedem
Fahr=
ar, der im Beſitze einer Eintrittskarte war, einen er=
„eßigten Fahrpreis für die Zeit von 12 Uhr mittags bis 7 Uhr
bimds, ſicher nicht zu ihrem Schaden, aber beſtimmt zum Nutzen des
Hortes.
Frühjahrs=Preis= und Werbeſchießen der
privileg. Schützen=Geſellſchaft Darmſiadt.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß der dritte Schießtag,
ure Sonntag, den 20. März, von 2—6 Uhr im Konkordiaſaal,
Wald=
ſoße 33, ſtattfindet. Gleichzeitig wird das Schießkino von Herrn
birleutnant a. D. Röder und Ing. Langgäſſer vorgeführt. Es
Ute niemand verſäumen, dieſe ſobald nicht wiederkehrende Gelegenheit
ghrzunehmen, um dieſe hochintereſſante Erfindung im Schießweſen, von
n die ganze Welt begeiſtert iſt, kennen zu lernen.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898. Jugendabteilung.
Dev kommende Sonntag ſteht im Zeichen eines Klubkampfes
Darm=
ſbhr—Mainz. Nach dem Ligaſpiel 05 Mainz—1. FC. Nürnberg treffen
1. Jugendmannſchaften aufeinander, während ſich die 1.
Schüler=
unmſchaften vormittags gegenüberſtehen. In Darmſtadt ſpielen um
ib 10 Uhr die 2. Jugend= und 2. Schülermannſchaften.
Handball.
Süddeutſchlands Gegner für das Handball=Pokal=Endſpiel.
Für das Entſcheidungsſpiel um den D. S. B.=Handballpokal, das am
März in Halle a. d. S. zwiſchen Süd= und Mitteldeutſchland zum
4strag kommt, hat Mitteldeutſchland folgende Mannſchaft aufgeſtellt:
tzſche (Halle); Seiler (Dresden), Knobbe (Halle); Kunze, Fiedler
ſiüde Leipzig), Donath (Halle); Rehm (Plauen), Lübbering, v. Jeger
ſide Halle), Böhme (Freital), Sauerhering (Halle).
Reichspräſident von Hindenburg und die Handballſpiele der D. S.B.
Für die Endrunde um den Handballpokal der D. S.B. hat
Reichs=
bſident von Hindenburg ſein Porträt mit eigenhändiger
ſterſchrift für den Sieger geſtiftet. Das Bild verbleibt in den
inden des Siegers. Die Stelle des „Pokales” vertritt eine Plaſtik von
m bekannten Bildhauer Prof. Behn, dem Schöpfer des
Kolonial=
milmals in Bremen. Die Plaſtik verkörpert das Sinnbild beherrſch=
Kampfes und wird in dieſem Jahre zum erſten Male dem Sieger
ürgeben. In dem Pokalenſpiel treffen ſich am N. März 1927
Halle (V.f.L. 1896) die Auswahlmannſchaften des Süddeutſchen
bandes für Leichtathletik und des Verbandes Mitteldeutſcher
Ball=
lbereine.
Schach.
Fernationales Großmeiſter=Turnier in New York. —Die 17. Runde.
In der 17. Runde des New Yorker Schachturniers gelang es
Spiel=
un zum dritten Male in vier Partien, gegen den Weltmeiſter
Capa=
inea ein Remis zu erzielen. Niemzowitſch, der als Nachziehender eine
ſuſche Partie ſpielte, ſiegte nach kurzem Spielverlauf gegen Marſhall,
ſtegen trennten ſich Prof. Vidmar und Aljechin Remis. Der Stand
Turniers: 1. Capablanca 12½, 2. Aljechin und Niemzowitſch je
Prof. Vidmar 8½, 5. Spielmann 7, 6. Marſhall 5 Zähler. Nach
r7. Runde wurde wieder ein Ruhetag eingelegt.
Pferdeſport.
Jockey=Engagements für 1927.
Wohl nirgends findet ſich leichter ein Grund zur Unzufriedenheit
ſi tin der ſtändig mit Spannung geladenen Atmoſphäre des Rennſports.
ſiopt irgendetwas nicht, iſt ein vermeintlich ſchon halb gewonnenes
Unnen die Beute eines anderen Pferdes geworden, ſo ſchiebt man die
lsuld in den meiſten Fällen dem Reiter zu, vielfach natürlich mit
Un=
at. Die Folge davon ſind Unſtimmigkeiten zwiſchen Beſitzern, Trainer,
n Fockey und oft genug Löſung des Vertrages. Es dürfte zu den größ=
Seltenheiten gehören, daß ein Jockey über ein Jahrzehnt am gleichen
älle tätig iſt wie der deutſche Champion Otto Schmidt, der ſeit
19 für den Stall A. u. C. v. Weinberg reitet, und auch in dieſem Jahre
Au=Weiß” zu manchem Erfolg verhelfen wird. Der Amerikaner F.
banes wird wieder in erſter Linie für den Stall O. Blumenfeld u.
ſ Samſon in den Sattel ſteigen, während er den zueiten Ruf an den
ſil Halma abgegeben hat. Auch die bewährte Verbindung L.
Verga=
läid Frhr., S. A. v. Oppenheim bleibt aufrecht erhalten. Der Ungar hat
en zwei Jahren ſeiner Tätigkeit in Deutſchland ſein großes Können
iſt enug unter Beweis geſtellt. Lange währt ſchon die Verbindung des
its Weil mit Jockeh W. Tarras, eine Intereſſenfuſion, die auch
üdieſes Jahr aufrecht erhalten bleibt. Der Ungar F. Pretzner
ſagen hat ſeine Stellung gewechſelt. Statt der gelb=orange farbenen
ite des Geſtüts Mydlinghoven wird er in dieſem Jahre in erſter Linie
Farben der Gebr. Rösler tragen, deren Pferde auf weſtdeutſchen
ſihen eine hervorragende Rolle ſpielen. Vom Geſtüt Mydlinghoven
ſwe E. Huguenin neu verpflichtet. Der Amerikaner F.
iliams, der vorläufig noch in Paris reitet, iſt den Ställen Graf
(rnim und R. Haniel treu geblieben, während J. Vinzens die
Rerung der Altefelder Pferde übernommen hat. Als neuer Mann iſt
aIngar J. Sajdik aufgetaucht, ein Leichtgewichtsreiter, der an den
he Halma engagiert wurde. Andere wichtige Verbindungen ſind: H.
„hrs — Alf. Teske. A. Bleuler — Trainer C. Feller, H. Blume —
ſiuer Arth. Schläfke (Trainer W. Blume II. Ruf). E. Grabſch —
2/3. Oppenheimer, G. Jaeckel — L. u. W. Sklarek. M. Jentſch —
mer V. Roſak. F. Krüger — G. Hackebeil. O. Müller — Trainer
i.Zobeltitz. G. Nagy — Trainer L. Printer. K. Narr — H. v. Opel.
chmidt — P. Müblenz. V. Tauß — E. Stratmann. B. Thiele=
Iſm — Graf F. Neuckel. E. Wermann — Trainer F. Naſh. B. Zach=
Iſür — Trainer V. Bolek. — Von den Hindernisreitern hat der Cham=
IIm V. Hauſer ſeine Dienſte an die Ställe J. Kühn und Geſtüt
Pün=
ſmabgstreten. Sein ſchärfſter Rivale M. Oertel iſt von Herrn A.
rt verpflichtet worden. Die Dienſte von H. Kurulies ſicherte ſich
Stall L. u. W. Sklarek und der Stall Weſthof, der auf eine größere
5 geſtellt werden ſoll, engagierte H. Bismark. Der viele Jahre
burch in Weſtdeutſchland mit gutem Erfolg tätig geweſene H.
Acker=
un iſt nach Hoppegarten übergeſiedelt und hat bei Trainer H. v.
ger keine geringen Chancen. Weiter Verpflichtungen von Bedeutung
F. Eichhorn — Graf F. Henckel. W. Eicke — M. Friediger, W.
Azke — Trainer A. Reith, F. Gerber — Trainer W. Miſchon,
nauer — Trainer A. Morawez, A. Leue — Stall Charlottenhof, F.
Dr — Trainer V. Roſak. F. Mäßig —Trainer L. Printen, C. Moritz
ſtraf F. Henckel, J. Pinter — S. Weinberg.
Urſtek klafſiſchen deutſchen Flachrennenn. Hoppegartener Ausgleich.
Großer Preis von Hamburg.
die Nennungen für die erſten klaſſiſchen Prüfungen auf dem grünen
ſt liegen jetzt vor. Der am Hoppegartener Eröffnungstag (1. Mai)
Entſcheidung kommende Hoppegartener Ausgleich im
ene von 12000 Mark fand 30 Unterſchriften. In der populären
Venprüfung, findet ſich die beſte Klaſſe vor, darunter ſogar der
* ayſieger Ferro, der aber wohl nur als Gewichtshalter für ſeinen
Sügefährten Palü dienen ſoll. Neben den beiden Haniel’ſchen Hengſten
üiten u. a. Noland, Caprivi, Nicotin, Maifahrt, Boniburg,
Wach=
r, Kronos, Saturn, Stolzenfels, Sigtuna, Löwenherz II,
Impreſſio=
md Favor ein Engagement. Der Große Preis von
Ham=
g, der am 29. Mai in Hamburg=Groß=Borſtel über 2200 Meter ge=
M wird, ſieht die großen Ställe mit einem ſtattlichen Aufgébot ver=
. Das Hauptgeſtüt Altefeld nannte Hödur, Mitra, Minin, Theo=
Feenkönigin und den noch dunklen Dreijährigen Amelung. Der
SA Oppenheim hat Wachholder, den anſcheinend wieder ganz herge=
M eln Oleander ſowie Araber und Wanderer im Rennen. Die Haniel”
M Farben können Palü Forno, Tuor an den Start tragen, für das
C At Weil ſtehen Fockenbach und Lieſerer in Bereitſchaft. Ebenfalls nur
1Awei Pferden, Olympier und Ottfried, iſt „Blau=Weiß” in der mit
29 Mark ausgeſtatteten kkaſſiſchen Prüfung vertreten:
Darmſtädter Sporikalender.
Handball.
11,00 Uhr: Union — Sp. V. Wiesbaden (Heidelbergerſtr.).
Fußball.
11,00 Uhr: Sp. V. 98 (Ligaerſatz) — Pol. Sp. V. (Stadion).
3,00 Uhr: Union — Biblis (Rennbahn).
3,00 Uhr: Pol. Sp. V. — Germania Wiesb. (P. Sp.V.=Platz).
Leichtathletik.
10,00 Uhr: Rot=Weiß (Schnitzeljagd).
Turnen und Sport im Reichshaushaltplan.
Der Reichsausſchuß zur Förderung der Leibesübungen hat, wie ſchon
gemeldet, den im Haushaltplan des Reiches zur Förderung der
Leibes=
bungen vorgeſehenen Betrag auf msgeſamt eineinhalb Millionen Mark
erhöht. Bemerkenswert iſt, daß die Erhöhung des Betrages mit einer
Mehrheit erreicht wurde, die von den Sozialiſten bis zu den
Deutſchnatio=
nalen reichte. Gegen die Erhöhung war nur das Zentrum und einer
der drei deutſchnationalen Vertreter. Von dem jetzt für Turn= und
Sport=
zwecke zur Verfügung ſtehenden Betrage von 1½ Millionen Mark ſollen
800 000 Mark einem Sammelfonds überwieſen werden, aus dem allen
Leibesübungen treibenden Verbänden einſchl. dem Arbeiter=Turn= und
Sportbund Zuwendungen der verſchiedendſten Art gemacht werden ſollen.
Die Gelder dieſes Sammelfonds ſollen verwendet werden für: 1.
Förde=
rung der großen Leibesübungen treibenden Verbände, ſowie der
Ver=
bände für Wandern und Jugendherbergen; 2. Förderung vorbildlicher
Einrichtungen und Maßnahmen auf dem Gebiete der Leibesübungen; 3.
Beihilfe zu großen nationalen und internationalen Veranſtaltungen.
Der Reichstag=Ausſchuß zur Förderung der Leibesübungen begibt ſich
demnächſt nach Leipzig, um die dort errichtete Bundesſchule des Arbeiter=
Turn= und Sportbundes zu beſichtigen. Ein im Reichstagausſchuß
ge=
ſtellter demokratiſcher Antrag, die Frauen auch inbezug auf die
Leibes=
übungen ebenſo wie die Männer zu behandeln und u. a. auch am
Sport=
forum ein gemeinſames Heim für die ſtudierenden Frauen zu ſchaffen,
wurde vorläufig abgelehnt. Nach einem weiteren Beſchluß ſollen dem
Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen für den Ausbau des
Sport=
forums weitere finanzielle Zuwendungen gemacht werden, wenn die
Ab=
rechnung über die vom Reiche bisher gegebenen Mittel für die
Hoch=
ſchuile für Leibesübungen erfolgt iſt.
Geſchäftliches.
„Großer Mifa=Straßenpreis von Berlin.”
Unter dem obigen Titel wird auch in dieſem Jahre die Ortsgruppe
Berlin das erſte große Straßenrennen am A. März 1927 auf der
Strecke Berlin— Gr.=Lichterfelde—Zehlendorf — Wannſee —
Neubabels=
werfen) Dietersdorf —Schmögelsdorf —Marzahna —Kropſtedt —
Witten=
berg — Frewitz — Potsdam — Michendorff — Treuenbrietzen (Karten
ab=
berg (einſchreiben, 20 Minuten Zwangspauſe) und zurück, 175 Kilometer
zum Austrag bringen. Die Altersfahrer fahren die gleiche Strecke bis
Treuenbrietzen, ſo daß ſür dieſe insgeſamt 110 Kilometer herauskommen,
während die Jugendfahrer ihven Wendepunkt in Michendorf haben, ſo
daß der Wettbewerb der Junioren 50 Kikometer lang iſt. Für alle drei
Klaſſen ſind ſechs Preiſe ausgeſetzt, die zum größten Teil von den
Mitteldeutſchen Fahrradwerken geſtiftet wurden.
Der Start erfolgt für die Klaſſe B um 6 Uhr, für die Klaſſe A
6.20 Uhr, für die Altersfahrer 6.40 Uhr, Fahrer von 35—40 Jahren
ſtarten vom Mal, für jedes weitere vollendete Jahr 2 Minuten
Vor=
gabe, Jugendfahrer von 14—16 Jahren, 2 Minuten Vorgabe,
Jugend=
fahrer von 14—16 Jahren 7 Uhr, Jugendfahrer von 16—18 Jahren
7.20 Uhr, und zwar ſämtlich in Groß=Lichterfelde, Unter den Eichen,
woſelbſt ſich auch das Ziel befindet.
Auskunft erteilt in allen Fällen Ernſt Hübner, Berlin SW. 19,
Schornſteinfegergaſſe 5.
Weiches Waſſer ſpart Seiſe! — Wo iſt das dicke Regenfaß
ge=
blieben, das früher der waſchenden Hausfrau das ſchöne weiche Waſſer
zur ſchäumenden Lauge gab? Das Leitungswaſſer iſt meiſt hart und
kalkhaltig und einer guten Schaumbildung hinderlich. Die vorſorgliche
Hausfrau weiß, daß Henko, die behannte Henkel’s Waſch= und Bleich=
Soda, vor Bereitung der Lauge dem Waſchwaſſer zugeſetzt, das Waſſer
weich und frei von ſchaumhemmenden Stoffen macht und ſo zur
ſpar=
ſamen und reſtloſen Ausnutzung des Waſchmittels oder der Seife
bei=
trägt. Doch iſt, wie geſagt, darauf zu achten, daß Henko dem
Waſch=
waſſer vorher, d. h. vor Zugabe des Waſchmittels, beigegeben wird!
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beantwortel. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
A. T. W. 1. Ein Gefälligkeitsdarlehen iſt nach allgemeinen
Rechts=
grundſätzen unter Beobachtung von Treu und Glauben aufzuwerten,
dabei ſind die beiderſeitigen Verhältniſſe zu berückſichtigen. Im
Streit=
falle entſcheidet das ordentliche Gericht. 2. Hier gilt das gleiche.
S. hier. Nach dem Einkommen. Näheres ergibt die Rückſeite des
Steuerzettels.
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M. K. 300—400 Mark. Die weiteren Bedingungen ſind beine
Wohnungsamt zu erfahren.
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Sonntag, 20. März. 8.30: Morgenfeier. O 11.30: von Kaſſel:
der Jugend. Märchentante. Die Geſchichte vom alten Wodtte und
Michel Kriſt oder der Weg über den Balken — Die Kriſtallkugel,
Für Kinder vom 4. Jahre ab. O 4: Die Oper der Woche. Rich.
— Beethoven: „Fidelio”: „Abſcheulicher, wo eilſt du hilt”. —
Rich. Strauß: „Ariadne auf Naxos”, Fant. O. 6: Stunde des
Rhein=Mainiſchen Verbandes f. Volksbildung: Rektor Wehrhan;
„Volkstümliche Schwankerzählungen aus Frankfurt a. M. und
Heſſen=Naſſau”, O. 7: Dr. Heinitz: „Wettſtreit berühmter und
unberühmter Violiniſten”. O 8.30: Vortragsabend Hedwig Wangel.
Fabeln, Gedichte und Geſchichten. O 9.30: Harmonieorch, des
Frankfurter Orcheſtervereins. Darauf bis 12.30: von Berlin:
Tanz=
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Siuttgart.
Sonntag, 20. März. 11.30: Promenadenkonzert, ausgeführt von
der Polizeimuſik. Leit.: Muſikdir, Benning. O 2: Konzert. O 3:
Dr. Prager, Wien: Der indiſche Volksführer Mahatma Gandhi.
O 3.30: Funkheinzelmann von der Funkſtunde Berlin. — Anſchl.:
Konzert. Mitw.: Ria Pinhard, Maarten van Geldern, Funkorch.
Reinecke: Vorſpiel König Manfred. — Verdi: Der Verbannte
(Lied). — Meyerbeer: Pagenarie aus Hugenotten. — Thomas:
Titania iſt herabgeſtiegen aus Mignon. — Maſſenet: Fant. Manon.
— Maillart: Arie der Roſe Frique aus Glöckchen des Eremiten.
— Auber: Romanze der Zerline aus Fra Diavolo. — Maſſenet:
Faut. Werther. — Meyerbeer: Fackeltanz. Aus Dinorah. —
Verdi: Aus Troubadour, — Puccini; Fant. Tosca. — Toſti:
Ridonami la calma. Addio, — Saraſate: Span. Tanz. O 5.30:
Einf. Vortrag von Prof. Nagel zur Uebertr. aus Berlin: O 6: „Der
Ring des Nibelungen”, 3. Siegfried. Von Richard Wagner.
Dir.: Prof. von Schillings. Perſ.: Siegfried: Jaques Urlus;
Wanderer: C. Bronsgeeſt; Alberich: Zador; Edda: Olden=Mehlich;
Brünhilde: Gertrud Bindernagel; Mime.
Berlin.
Sonntag, 20. März. 9: Morgeufeier. Böhme: Orgelpräludium.
— Joh. Schulzke: Bibelrezitation. — Pſalm 29 (Berliner
Soliſten=
quartett). — Pfarrer Pfeiffer: Anſprache u. a. m. O 10.20:
Morgenfeier des Arbeiter=Kultur=Kartells Groß=Berlin. Bach:
Präludium. — Schubert: Frühlingsglaube. — Wolf: Er iſt’s (Hertha
Dehmlow, Alt). — Arthur Criſpien, M. d. R.: Erwachendes Leben,
u. a. m. O 11.30: Platzmuſik des Mufikkorps des 3. Batls.
9. (Preuß.) Inf.=Reg. Spandau. Leit.: Obermuſikm Berdien.
Krauſe: Kavallerie=Parademarſch. — Lortzing: Ouv. Undine. —
Mendelsſohn: Frühlingslied. — Lacombe: Aubade printaniere,
— Schubert: Potp. Dreimäderlhaus. — Roedern: Geſchwindmarſch.
O 12.20: Max und Paul (ein Opti= und ein Peſſimiſt). O 1.10:
Stunde der Lebenden. Einl. Worte: Prof. Weißmann. Mitw.:
W. Grosz (Flügel und Klavier), A. Lichtenſtein (Flöte). O 2.30:
P. Lindenberg: Der Handelswert der Briefmarkell. O 3:
Land=
forſtmeiſter a. D. König: Der Wald als Bodenwirtſchaftsform.
O 3.30: Funkheinzelmann erzählt. O 4.30: Konzert. Leit.: Kapellm.
Lipſch. O 6: Der Ring des Nibelungen. 2. Tag: „Siegfried”.
von Wagner. Dir.: Generalmuſidir. von Schillings. Siegfried:
J. Urlus: Mime: W. Henke: der Wanderer: C. Bronsgeeſt;
Alberich: D. Zador: Fafner: C. Braun; Erda: Margarete Olden;
Brünnhilde: Gertrud Bindernagel; Waldvogel: Violetta Schadow.
O 10.30: Tanzkavelle Gaden.
Stettin. 9: Morgenfeier. Schulz: Präludium. — Pſalm 73
(Gerhard, Hering, Rezit.). — Succo: Wenn ich nur dich habe
(Chriſtlicher Sängerbund). — Karg=Elert: Improviſation. —
Prä=
torius: Siehe, das iſt Gottes Lam (Sängerbund). — Anſprache:
Paſtor Langkutſch. — Kuhlo: Ich bin durch die Welt gegangen.
— Frommel: Feldgeſchrei. — Stöber: Der letzte Chriſt (Gerhard
Hering). — Becker: Gott iſt die Liebe (Sängerbund). — Karg=
Elert: Fant. op. 39. Am Harmonium: K. Schulz.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Montag, den 21. März 1927,
(nach der Wetterlage vom 19. März 1927).
Wolkig, mild und vorwiegend trocken,
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudol/ Mauve
Verantwortich für Polititk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Juſeratenteil: Willy Kuhle: Druck und Verlag: L. C. Wfltich — ſämtlich in Darmſfadt
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten und Unterhaltungsblatt
IIs der bluge,
kleine-
utanchamord-einmal in ſeiner önich.
lichen Euftuacht auf dem Nil nach Helispolis jegelte, in Begleitung der Amena.
phistochter Noctri, war er ſehr betrubt, weil er zuviel Sorgen hatte und weil er we.
nig Foffnung begen durfte, daß ihm die Oberprieſter des Cottes Apis aus der Jatche
halten. Don ichweren Regierungsgedanken bedruckk, greift er ins Schilf, durch das
die Barke gemächlich ſtreicht, zupft ſich. PPapurusblätter ab, rollt ſie, raucht ſie und
fühlt ſich aufs angenehmite entlaſtet.* 1
S Oenn man bedenkt, daß der nette kleine lut noch nicht einmal guten Jabak
importiert bekam,ganz zu ſchweigen von keinaliatiſchen und mazedonichen Sorten
ſ iſt dieſes Relultat” erſtaunlich. Nie aber hätte der liebenswürdige, melancholiſche
Jut ſeinen Thron verloren, hätte ihm in ſeinen ſchicklalschweren Jagen eine Ziga,
retfenmarbe von der Qualität' der-
O
C
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
V 4333
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelb az, Tel, Hansa 6963,
Nummner 79
utff
Vom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Trotz der leichten Abſchwächung, die Weizen in dieſer Woche am
Chicagoer Zeitmarkt erlitt, bekundeten die Einfuhrländer,
insbeſon=
dere England, weiterhin Kaufneigung. Die großen auf Europa
ſchwim=
menden Mengen vermochten einen Preisdruck um ſo weniger
auszu=
üben, als bekannt wurde, daß die Mittelmeerländer für anſehnliche
Mengen ausſtraliſchen Weizens als Käufer auftraten, und daß auch
Indien verſchiedene Dampferladungen dieſer Herkunft an ſich brachte.
Von dem nordamerikaniſchen Exportüberſchuß glaubt man, daß er
an=
geſichts der europäiſchen Aufnahmefähigkeit in nicht zu ferner Zeit
eben=
falls Unterkunft finden wird. Der kanadiſche Weizenring hielt weiter
auf Preiſe, ſo daß für Manitoba keine Preisſchwankungen zu
ver=
zeichnen waren. Man verlangte für Manitoba I, März=Abladung
Fl. 16.40, (1 Fl. — 1 holl. Gulden — 1,6892 RM.), April/Mai
Fl. 16.00, II 15.80 bzw. 15.20 Fl., III Fl. 15.40, IIT Pazific,
ſeeſchwim=
mend Fl. 15.25, IV ſeeſchwimmend Fl. 14.50—14.60, Kanſas,
ſeeſchwim=
mend Fl. 15.00, fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam, für
Auſtral=
weizen, jetzt fällig Fl. 15 10, erſte Hälfte April Fl. 14.95, zweite Hälfte
April Fl. 14.85, transbordé Rotterdam, für Plata=Weizen, 79 Kilo,
Roſa Fé und Baruſſo, je nach Poſition Fl. 14.20—13.85 bzw. Fl. 14.10
bis 13.75, fracht= und verſicherungsfrei Rotterdam; Inland=Weizen ging
um 25 Pfg. je Doppelzentner zurück, Roggen lag ruhig;
Auslands=
roggen etwas billiger angeboten mit 27.50—27,75 RM., gegen
vor=
wöchentliche 27.75—28.00 RM.; Inlandsroggen gleichfalls 0.25 RM.
bil=
liger erhältlich. Die ſüddeutſchen Beſtände gehen zur Neige. Für
Brau=
gerſte war die Stimmung, jedoch nur wegen fehlenden Angebotes,
twas gebeſſert, ſo daß im Waggongeſchäft 25.75—30.00 RM. (Vorwoche
25.25—30.00 RM.) erzielt werden konnten. Futtergerſte, Hafer und
Mais hatten ſehr ruhigen Markt; Auslandshafer abgeſchwächt. Das
Ergebnis der diesjährigen argentiniſchen Maisernte läßt ſich zwar noch
nicht mit Sicherheit überſehen, wird aber günſtig beurteilt. — Mehl
ruhig. Trotz einiger Abſchlüſſe der Mühlen kommt es zu keiner rechten
Geſchäftsbelebung, und die Forderungen wurden um 0.25—0.50 RM.
herabgeſetzt für Weizenmehl, Spezial Null, auf 40.00—40.25 RM.
(40.25—40.75 RM.), für Weizenbrotmehl auf 32.00—32.25 RM. (32.50
bis 32.75 RM.). Mit Roggenmehl ſind einige ſüddeutſche Mühlen nicht
mehr im Markte; ſiebzigprozentige Ausmahlung koſtet je nach Fabrikat
36.25—37.— RM., ſechsproz. 38.25—38.50 RM., Futtermittel weniger
ſtark als bisher begehrt. Nachmehl 23.50 RM. Futtermehl 15.50—16.00
RM., Kleie 14.00 RM., Maisſchrot 19.75 RM., Gerſtenſchrot 23.50
RM., Biertreber von 16.75—17.25 RM. auf 16.00—17.00 RM. ermäßigt.
Eine Verſteigerung von 5,100 Kilo Erdnußkuchen, Schweizer Fabrikat,
mit 62proz. Fett= und Proteingehalt, Parität Kehl, zollfrei, in Eberbach
lagernd, Fracht Kehl—Eberbach und vier Tage Standgeld zu
Käufer=
laſten, erbrachte den Zuſchlag bei 18.50 RM. für 100 Kilo.
Berliner Effektenbörſe.
Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt wird gemeldet: Die Vorräte in
1926er Tabak ſind bereits erheblich zuſammengeſchrumpft, ſo daß ſich,
wenn beſondere Wünſche beſtehen, der Einkauf ſchwierig geſtaltet. In
der Fermentation erfüllt die bisherige Entwicklung durchaus die daran
geknüpften Erwartungen hinſichtlich Farbe und Beſchaffenheit, und die
Vergärerfirmen halten auf feſte Preiſe. 1926er fertig fermentierte
Pfälzer Rohtobake, geeignet für Schneidezwecke, erzielen für
Sommer=
lieferung 125.00 RM. und aufwärts je Zentner. Auch 1925er Tabake
in pfälziſcher Herkunft ſollen zu 80.00 RM. je Zentner umgeſetzt
worden ſein. Rippen ruhig und infolge ſtarken Angebots im Preiſe
eher leicht nachgebend.
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt.
geſtrigen kleinen Beſſerungen das Publikum vereinzelt zu
Neuanſchaſ=
fungen veranlaßten und weitere Deckungskäufe der Börſenſpekulation im
Gefolge hatten. Beſondere Anregungen fehlten dem Aktienmarkt
aller=
dings, ſo daß der Geſchäftsumfang doch noch außerordentlich gering
blieb. Es genügten ſchon kleinere Kauforders, um die Kursgeſtaltung
in freundlichem Sinne zu beeinfluſſen. Zu den gefragten Werten
ge=
hörten in erſter Linie Spritaktien, ſowie Mitteld. Kreditbank.
Vermut=
lich hat man es bei dieſen drei Papieren mit Manipulationen eines
grö=
ßeren Berliner Privatbankhauſes zu tun, das an den Unternehmungen
ſchon jetzt maßgebend beteiligt iſt. Man weiſt auch auf die Verſionen
hin, daß die Schultheiß=Oſtwerkegruppe ſich um die Uebernahme des
Spiritusmonopols bemühe. Der Bankenmarkt war überhaupt angeregt
und befeſtigt, ebenſo der Markt der Elektroaktien und J.G.
Farben=
induſtrie. Das Kursniveau eröffnete durchſchnittlich etwa 1—2 Prozent
über den letzten Notierungen. Die Geldverhältniſſe haben ſich nicht mehr
verändert. Tagesgeld war angeboten, während für Monatsgeld weiter
auf hohe Sätze (7—8 Prozent) geſehen wurde. Die Großbanken ſcheinen
ſchon jetzt weitgehend für den Ultimo vorgeſorgt zu haben, ſo daß man
dieſen Termin im Augenblick pptimiſtiſcher erwartet. Deviſen ruhig, auf
bisheriger Baſis. Mailand feſt.
Im Verlaufe der Börſe traten Elektroaktien noch mehr in den
Vor=
dergrund. Die Führung übernahmen dabei Siemens und Halske, die
insgeſamt 6,5 Prozent gewannen. Daneben wurden ſogenannte
Liefe=
rungswerte geſucht und prozentweiſe höher bezahlt. Kaliaktien,
Schiff=
fahrtsaktien und Montanwerte erholten ſich erneut kräftig. Auch
Bau=
werte hatten nach wie vor lebhaftes Geſchäft bei anziehenden Kurſen.
Im Laufe der Mittagsſtunden trat im internationalen Deviſenverkehr
eine Abſchwächung des Dollarkurſes ein, der in London unter
Annähe=
rung an die Parität auf 4,8555 und in Berlin auf 4,2145 nachgab. Unter
Druck lag auch der holländiſche Gulden, in dem ſich London gegen
Amſterdam auf 12,13,5 ſenkte. Spanien feſt. London gegen Madrid
24,53,5. — Privatdiskont kurze Sicht 4,75; lange Sicht 4,5 Prozent.
Die Börſe ſchloß faſt zu den höchſten Tageskurſen und konnte dieſe an
der Nachbörſe, die wieder eine ſtarke Beruhigung zeigte, faſt behaupten.
Stolb. Zink, die mit 258—256 einſetzten, ſtellten ſich ſchließlich auf 279
bis 280. Auch Schleſ. Zink ſtark erhöht, ebenſo andere oberſchleſiſche
Papiere. Man wollte in dieſen Werten Intereſſenkäufe beobachtet haben.
An der Nachbörſe nannte man u. a. Siemens 260,25; AEG. 159,75;
Rheinſtahl 220,5; Gelſenkirchen 184,5: Mannesmann 209,10; Phönix
134; Vgt. Stahlwerke 146; Harpener 223,75; Oſtwerke 367; Schultheiß
398: Nordd. Lloyd 144; Hapag 150; Vgt. Glanzſtoff 557;
Ablöſungs=
anleihe ohne Ausloſungsrecht 23,40.
Der ſüddeutſche Eiſenmarkt liegt gegenüber der Vorwoche durchaus
freundlicher. Im Stahlwerksverband zuſammengeſchloſſene Werke
ver=
handeln zurzeit darüber, ob nicht die Preiſe für das ſüddeutſche
Verkaufs=
gebiet eventuell erhöht werden können. Auch ſind Erwägungen im
Gange, den Ueberpreisrobatt von 33½ Prozent, der his jetzt nur noch
in Süddeutſchland gewährt wird, wegfallen zu laſſen. Ein endgültiger
Beſchluß liegt in dieſer Beziehung allerdings nicht vor. Doch genügte
dieſe Tendenz, um eine ſtärkere Nachfrage an den Markt zu bringen.
Man verſucht faſt durchweg größere Abſchlüſſe unterzubringen, wobei
jedoch die Spezifikationsfriſten von vier Wochen, die im allgemeinen nicht
verlängert werden, im Wege ſtehen. Auch im Lagergeſchäft wird
grö=
ßerer Bedarf beobachtet, ſo daß man allgemein mit einem günſtigen
Frühjahrsgeſchäft rechnen kann. Bezahlt wird für Formeiſen wiederum
130 RM. pro Tonne, für Stabeiſen 133 RM. auf der Frachtgrundlage
Neunkirchen. Die Preiſe ab Lager ſind noch die alten der ſüddeutſchen
Eiſenzentrale. Auf Baſis Homburg notierte Bandeiſen ab Werft mit
150 RM. pro Tonne.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 19. März.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin ..
Bank el W.
Berlin. KarlsruheF.
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ..
Donnersmarckhüte.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung. . .
J. G. Farben ..
R. Friſter. ... .. .
Gaggenau Borz...
Gelſenk Eußſtahl.
G. f. eleftr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa Dampfſchf.
170.5 19. 3.
174. Hemoor Zement. 18. 3.
232.— 138.— 139.625 Hirſch Kupfer 107.5 53.— 55.25 Höſch Eiſen.. 190.5 221.— 1221.— Hohenlohe Werke 28.37! 96. 125 100. Kahla Vorzellan 124.— 219.— 224.75 Lindes Eismaſch. 189.— 138.— 1137.— Lingel Schuh. 88.5 189.— 188.— Linke u. Hofmann 84.5 118— 17.5 L. Lvewe u. Co.. 316.— 120.— 125.— T. Lorenz 139.25 12.875 12 875 Niederlauſitzer Kohle 183.75 186. Norod. Gummi. 79.— 78.5 Trenſtein. . . . . . . . 127.5 146 5 150.— Rathgeber Waggon". 105.— 133.— 131. 25 Rombacher Hütten. 10.5 142.25
192.— 143.625 Roſitzer Zucker.. 102.75
134.75 194.75 Rütgerswerke . . . . . 294.5 DIK Sachſenwerk .. . . . ." 126.75 102.5 102. Sächſ. Gußſtahl .. 160.— 52.— 52.37 Siemens Glas.. 187.— 20.— 19.125 Ver. Lauſitzer Glas 155.— 241.— 248. Volkſtedter Porzell. 63.5 197.25 188.25 Weſtf. E. Langendreer 51.— 128.25 129.75 Wittener Gußſtahl. 58.5 218.— Rr Wanderer=Werke. . . 1 215.25
130.25
105.—
11.5
101.25
138.
27.5
162.5
155.—
63.—
52.—
59.
216.25
Deviſenmarkt.
Das Geſchäft an der heutigen Samstagsbörſe war naturgemäß
etwas ruhiger und kleiner als am Vortag, doch iſt die Tendenz als feſter
zu bezeichnen. Heute lagen zwar keine größeren Kaufaufträge des
Publikums vor, die Spekulation ſchritt aber allgemein zu
Wochenſchluß=
deckungen. Namentlich Elektrowerte konnten bis zur erſten Notierung
gegenüber der geſtrigen Abendbörſe anziehen, an der Spitze wieder
Siemens u. Halsbe mit plus 3½ Prozent. Am Chemiemarkt entwickelte
ſich im Verlaufe auch ziemlich reges Geſchäft, beſonders ſüir
Scheide=
anſtalt, die zum erſten Kurs 6½ Prozent gewannen. J.G. Farben
er=
öffneten dagegen nur gut behauptet. Stiller war die Haltung für
Mon=
tanaktien. Hier konnten nur Harpener 1½ Prozent anziehen, die übri=
168.43/ 168.85 Eeld
168.48 Brief
168.9 Wien D..-Oſt.abg. Geld
59.23 Brief
59.41 Geld
59.21 Brief
59.35 Buenos=Aires. 1.780/ 1.784 1.774 1-783 Prag. . .. 12.46 12.501 12.462 2.502 Brüſſel=Antw. 58.50 58. 64158.51 8.65 Budapeſt( Beng 73.43 73.61 73.4 73.64 Lslo 09.88/110.16 109.98 10.20 Japan. . . . . 2.072 2.07 2.071 2.075 Kopenhagen 112 20/112.48/112.2: 12.5 Rio de Janeiro. 0.49 9.498 9.497 0.499 Stockholm 12.64/1 12.92/112.66 12.941 Sofia ...." 3.042 3.05 3.042 3.052 Kelſingſors 10.593/10.633 10.59 10.633 Jugoſlavien .. 7.40 7.42 7.397 .417 Italien". 19.305119.34: 19.35.5 9.395 Konſtantinopel 2. 112 2. 12‟ 2.11 2.12 London". 20.426 20.47 20.442 20.494 Liſſabon. 21.555/2:.60 21.555/21.605 Ver=York...! 4.2095 4.2195 4.21 4.22 Danzig .. 81.55 81.75 81.57/ 81-77 Paris 16 48 16.52 6. 48 16.52 Athen. 5.49 5.51 5.49 5.51 Schneiz 80.95/ 81.1!
73.51/ 73.6 80.97 81.17 Kanada. . 4.199 4. 209 4.201 4.211 Spanien 73.96 14.14 Uruguab. 4.235 4-24 4.235 .245
Sonntag, den 20. März
gen Werte blieben behauptet. Sehr ruhig lagen die Banken bei
durch=
weg unveränderten Kurſen, nur Danatbank etwas feſter. Zellſtoff
Wald=
hof konnten ihre Aufwärtsbewegung, die geſtern abend eingeſetzt hatte,
um weitere 2½ Prozent fortſetzen. Von Bauunternehmungsaktien waren
Ph. Holzmann auf die Dividendentaxe von 12 Prozent um 3½ Prozent
feſter. Am Rentenmarkt war die Tendenz wieder ſehr ruhig, ſodaß es
keine weſentlichen Veränderungen gab. Im weiteren Verlauf blieb die
Stimmung feſt, wenn ſich auch die Umſatztätigkeit nicht lebhafter
geſtal=
tete. J.G. Farben konnten gegen den erſten Kurs 2 Proz. gewinnen,
und Scheideanſtalt ſtiegen bis 232. Von den Montanwerten traten jetzt
neben Harpen Mannesmann mehr hervor. Die Börſe ſchloß
zuverſicht=
lich. Tägliches Geld 3½ Prozent.
*Deutſch=öſterreichiſche
Induſtriellenbeſprechungen.
Vorbereitende Ausſprache überkünftige Zuſammenarbeit:
Berlin, 19. März.
Die Samstagbörſe brachte eine freundlichere Geſamttendenz, da die
In Berlin finden zurzeit Beſprechungen zwiſchen der deutſchen und
öſterreichiſchen Induſtrie ſtatt. Man will neue Wege für eine künftige:
Zuſammenarbeit ſuchen und vor allem organiſatoriſche Probleme be=. Dabei werden namentlich Fragen des Exportgeſchäf= zur Debatte ſtehen. Hier ſoll ein ausgiebiger Meinungsaustauſcho
ſtattfinden über die gegenſeitigen Erfahrungen. Die
Oeſterreicher=
werden über ihren Export von elektriſchen Artikeln,
Maſchinen=
uſw. nach dem Oſten berichten. Angeſichts der ſteigenden Wirtſchaftsnotzt
in Oeſterreich wäre zu wünſchen und zu hoffen, wenn ſich aus dieſer
Zuſammenkunft eine ſpätere Zuſammenarbeit ergeben würde, die Oeſter—
reich über ſeine gegenwärtige Notlage leichter hinweghelfen könnte.
Inoffiziell verlautet hierüber: In Berlin fanden zwiſchen Vertreterm
des Hauptverbandes der Induſtrie Oeſterreichs und Vertretern dess
Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie Beſprechungen ſtatt, derem
Zweck die vorbereitende Ausſprache über die künf—
tige Zuſammenarbeit der beiden Verbände in wirtſchaftlichem
Fragen iſt. An den Beſprechungen nahmen öſterreichiſcherſeits derr
Präſident der Wiener Handelskammer Tilgner, Direktor Böhler, Direk= Saeef, Philipp v. Schöller, Generalſekretär Weiß und Wellenſteim
teil, deutſcherſeits der erſte ſtellvertretende Vorſitzende des Reichsver=;
bandes der deutſchen Induſtrie Frowein, die Geheimräte Bücher,
Deutſch und Kaſtl, Direktor Krämer, Staatsſekretär v. Simſon, Dr.:
Sorge ſowie der Geſchäftsführer des Reichsverbandes Dr. Herle.
In der Beſprechung ergab ſich ferner Uebereinſtimmung darüber.
daß zur Vermeidung von Doppelarbeit die Wahrnehmung der indu=
ſtriellen Intereſſen Deutſchlands und Oeſterreichs ausſchließlich durch
die=
beiden Spitzenorganiſationen erfolgen ſoll. Weiter ſollen neben einemn
regelmäßigen Austauſch der Veröffentlichungen der Verbände und dem
den angeſchloſſenen Verbänden gegebenen Informationen die
Beziehun=
gen durch periodiſche Zuſammenkünfte der Präſidien und der
Geſchäfts=
führungen gefördert werden. Die Verbände werden ſchließlich
ihre=
guten Dienſte für die Vermittelung und Anbahnung von
Vereinbarun=
gen zwiſchen einzelnen Induſtriien und Fachorganiſationen der beidern
Länder zur Verfügung ſtellen. Im Anſchluß an die Verhandlungen
in denen u. a. noch eingehend Fragen der Doppelbeſteuerung, der
Rechts=
angleichung und des Verkehrs (Eiſenbahn und Schiffahrt) erörtert
wer=
den, fand ein Zuſammenſein im Hotel Adlon ſtatt, an dem u. a.
Ver=
treter des Auswärtigen Amtes, des Reichswirtſchaftsminiſteriums und
der öſterreichiſchen Geſandtſchaft teilnahwen.
Frim
Hru
fahof=
iſt !
Wirtſchaftliche Rundſchau.
19. 3.
235.—
112.—
193.25
28.
124.5
188.
89.875
85.—
319.
142.875
209.5
Die Rede. Dr. Schachts in Luxemburg. Der vom Reichsbankpräſſ
denten Dr. Schacht im Luxemburg gehaltene Vortrag über die inter
nationalen Kapitalmärkte geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen, mii
großem Beifall aufgenommenen Kundgebung zugunſten einer auf Vor
kriegsverhältniſſen baſierenden finanziellen Zuſammenarbeit der Völl
ker. Die Großherzogin, die luxemburgiſche Regierung, die fremden
Ge=
ſandten, die maßgebenden Vertreter von Handel und Induſtrie, ſowi‟
die Spitzen der Behörden wohnten der Sitzung bei. Der Redner
ga-
einen hiſtoriſchen Rückblick auf die Entſtehung der Kapitalmärkte, gin
auf deren Vorkriegsbedeutung in den europäiſchen Staaten ein
un=
unterſtrich das Heranwachſen der Londoner City zum Bankier der Welt.
Sodann kritiſierte er den kataſtrophalen Umſchwung, den der Weltkrie
auf den Kapitalmärkten hervorgerufen habe und legte dar, wie Netx
York auf dem Umwege über die Politik vom einſtigen Geldnehmer zurr
Geldgeber Europas wurde. Auf die Einzelheiten der Schuldenfragu
ging Dr. Schacht nicht ein, bewies aber, daß noch manches anders wem
den miſſe, wenn wieder normale Zuſtände eintreten und die deutſchw
Bank erleichtert werden ſollte. Die Senkung der Steuer, der Schu
des Privateigentums, die Sanierung ſämtlicher Währungen, die Niedem
reißung der Zollmauern und die Wiederherſtellung des freien Golsd
handels bezeichnete Dr. Schacht u. a. als Heilungsmittel der jetzige
unorganiſierten Zuſtände.
* Die Sonderbeſteuerung der G.m.b.H. im Reich und in den Länderm
Zur Stellungnahme gegen dieſe Beſteuerung finden in den nächſte.
Tagen in Mannheim, Frankfurt a. M. und Stuttgart
Verſammlunge-
der G.m.b.H.=Intereſſenten ſtatt. Die Tagesordnung lautet: Welch
grundſätzliche Stellung nehmen die G.m.b.H.=Beteiligten zur zukünftige-
Beſteuerung der G.m.b.H. und ihrer Geſellſchafter ein, unter beſondere
Berüickſichtigung der Gewerbeſteuer? Die Verſammlung in Frankfum
am Main findet Dienstag, den 22. März, nachmittags 4 Uhr, in dem
Sitzungsſaale der Induſtrie= und Handelskammer (Börſengebäude) ſtatt,
Beachtlicher Zuſammenſchluß in der Betriebsſtoff= und Mineralä
branche. Auf Einladung und unter Vorſitz von Herrn Fabrikbeſitz”
Richard Gruſchwitz=Reichenbach i. V. hat in Leirzig eine Verſamr.
lung der freien und unabhängigen Raffinerien und Benzingroßhandel.
firmen des Reiches ſtattgefunden. Es waren faſt alle maßgebenden
FT-
men der Branche von ganz Deutſchland vertreten. Nach langer urn
eingehender Ausſprache wurde der einſtimmige Beſchluß gefaßt, ſich 2
einem Verband zuſammenzuſchließen; derſelbe trägt den Name
„Uniti”, Vereinigte deutſche Benzin= und Mineralölimporteu—
G. m. b. H. Der Sitz der Vereinigung wird Berlin bzw. Han.
burg ſein. Zweck und Ziele ſind geſthloſſener Einkauf von Benz
uſw. an den Produktionsſtätten des Auslandes und die gemeinſame A.7
wehr gegen die Monoholbeſtrebungen der ausländiſchen Großkonzern!)
auf dem Betriebsſtoffmarkt. Eine ſiebengliedrige Kommiſſion wurD
mit den weiteren Vorarbeiten betraut.
gen Gicht,
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Zwangs
ung des Verſt
Pmanns Julius
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„ Graltfarter Kurbsericht domr 20. Matd Tent.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
II. Teile
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ...
6 .% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ...
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/100
6‟/=% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29 ..
6‟/,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30
6½ Württ. Freiſt.
Schatz, p. 1. 3. 29
320.5
291,
98.75
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
%. L. Inv. 1914
4½% „ 1898 ..
4½% „ 1902 ..
6% Bulg. Taba10?
6.25
4.75
6.25
48Türk. Adm.)031
„ (Bagd.) I
(Bagd.) II
4% Türk. unif. 190
„ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
ſo St. 19141 24.45
Goldr.. . 26.35
St. 10 „./ 23.5
0 „ Kronr. .
3% „ Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. in abg
5% äuß. 99 .
4% „ Gold04ſtf.,
3% konſ. inn. .
4½9 „ Irrigat.
5½Tamaulipas I,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.
8
Berl. St.=Gold
8% Darmſt. St.:G. /100.5
8½ D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf
28
21.7.
23.25
15.5
35.75
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4 ½%Oſt. Schatz. 14
4½%0 Oſt. Silberr.
4% „ Goldr. ..
4½ „einh. R. (kon)
4.25
8% Port. (Spz.) III 11
4% Rum.am. R. 03.
4½% Gold. 13 ..
4% „ am.konv..
4½r „am. 05..
20.8
100.5
8% Frk.=Hhp.=B.=
Goldpfdbr.
72 Frkf. H.=B. Gld. /103
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
102.75
20 Pfbr. • Bk.=Gld.
% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% O. Lds.=Bk. Gld.
0% R. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl. /103.25
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1 1101.25
Reihe II
TM.= Krft. Höchſt / 96.10
Vi
8½ Naſſ. Ldb. Gold
80 Nbg. St.=Gldal.
80 Bfälz. Hhp.=Bk.
GGold=Pfdbr. . . /100.5
80 Pforzh. St.=G.
80 Pr. Centr.=Bb.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
80 Pr. Centr.=St.,
ſchaft=Goldpfbr.
2 Rh. Hhp.=Ban
Gold=Pfdbr. . ..
%Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8% Boigt &Häffner
Goldobl.. . .. ."
80 Württba. Hhp.=
Bank Goldpfbr.
Maffe
105
101
102
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23
5% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.-Rg. 23
5% Roggen . . 23
59 Pr. Kaliw. .
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb...
20.5
2.24
2a
Vahr. Hyp.u. Bechſſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frtf.Thp.=Bk.
Frlf. 9 ndbr.=Bk.
Ham;. Hyp.=Bk.
Mecklb Hnn . Wb
Meining. D: P. 3:.
Nordd. Gr.=.4
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hhp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
5% O. Sb. (Lb.)ſtfr.
2,6% Alte „
2,60 Neue
5% Oſt.=Ung. 73/741
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E..
3%Oſt. .. 1885
3%Oſt. „. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
39
91
97
42 Rud. Silber ..
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat. S. III
4½% Anat. S. III
8% Salon. Monaſt.
5½ Tehuantepec.
4½*
16.5
17
13.25
13.525
16
13.65
14
14.35
12.85
14
14.5
14.5
261.
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 166
Bad. Bk. ....
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchſ.. . 198.5
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 210
Darmſt. u. Nat.=Bk. 274
185‟,
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 1158.5
D. Hyp.=Bk. Mein. /169
122.5
181
1140
D. Vereins=Br.
Disk.=Geſellſch
Dresdener Br. .. . 182
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.. . . . 207
Frkf. Pfdbr.=Bk. . . 188
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank/ 10.25
Metallbank.
156
Mitteld. Crebitb. 1241
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.= Creditbank/162
Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. . 186
Rhein. Creditbk. . 151
Rhein=Hyp.=Bk. . .
Südd. B.=Crebitbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb..
Buderus. . . . . . . .
Dt. Luremburg . .
Eſchw. Bergw... .
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr
Mansfelder .....
206
Oberbedarf.....
Otavi=Min.=Ant ..
Phönix=Bergb. . ..
Rhein. Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke
Induſtrie=Akt.
Brauereien
118
133.75
288
220
167
9.75
42n
92.25
145.5
220
154
Eichbaum (Mannh.)/200
Henninger.
Heraules Heſſiſche 315
Löwenbr.=München 252
Mainz. Aktienbr. . 340
Schöfferhof(Bind,)/192
Schwarz Storchen-
Tucher, Nürnberg.
Werger
1120
185
1170
184.75
221
1330
154.5
200.5
200.25
174
260
1174.5
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B..
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. . . . ."
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement. Karlſtad
Cement. Lothr
Chem. Albert.
Chem. Brockh. ..
Chem, Milch ....."
38
128
93
84‟
160
132
34.5
55.5
70
94
181.5
71
Ne
Daimler=Benz A.6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Endöl .."
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen.
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Elf. Bad. Wolle
Email. Ulrich .
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter) /108
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas .."
Frankfurter Hof .. 1112
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie.
Germania Linol.. .
Gelſenk. Gußſt..
Goldſchmidt, Th. . . 1196.5
Gotha Waggon
Gritzner, Maſch.
Grün & Bilfinger 1184
Dafenmühle, Frkft
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..."
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſen .."
Holzmann".
Holzverk. Ind.. . .
Hydrom. Breslau
Inaa ...........
114.5
01.5
188
231
Aa
196.5
192
59
125
G. R
298.5
164.5
64
176
102.5
89.5
124
146
125.75
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becke
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom.
Lahmeyer .."
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe ..
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux. Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frrf.
Miag. Mühlenb.
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz".
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckar). Fahrz. ..
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz Näh Kayſer
Philipps ..
Porzellan Weſſel
Rein Gebb. &Schal
Rhein. Elektr
Rhenania, Kunheim
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau.
Schnellpr Frank
Schramm Lackf.
Schrift. Stemp.
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel ..
Schuhf Herz
Schultz. Grünlack
Seilind Wolff
Siemens Glas".
Siemens & Halske
We
46.5
171.75
136
188.5
12
173
138.5
36.5
59.5
132.25
40.5
135
138
186
160.5
80
Aré
130.5
174
n0
138
102
114.5
135
173.5
258.5
Janit Jte
Südd. Zucker=A.=G.
Thür. elektr. Lief.
Uhren Furtwäng..
Unterfr. Kr.=El.=V
Beithwerke
Ver. ſ. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann.
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg..
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner
Volthom. Eei
Wayß, & Frehtag
Vegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenb
Zellſt. Waldhof
Zuckerf. Rheingau.
10.5
132
36.1
Bezei
19
Fu
Transporte und
Berſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg.
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E. B.
Sübd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Llotzd.
Frkft. Allg. Ber).
Frankona Rückv.
Darmſt Berte
Bahnbedar,
Dampft. Rodberg
Helvetia Konſ...
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.
120
108.—
148.5
68
194.:
140
176.
109
97
200.—
122.
10.—5
148
142.
161.
115
42—
[ ← ][ ][ → ] Reichsbahn im Februar 1927. Wie dem Februarbericht der
r Reichsbahngeſellſchaft zu entnehmen iſt, wies der Februar
iIte Belebung im Güterverkehr auf. Die Wagengeſtellung des
überſtieg mit etwa 546 000 Wagen die Geſtellungszahl des
1926, die Wagenanforderungen für Kohlen gingen von 1 295 448
m Januar auf 1224 902 Wagen im Februar zurück. Der Ver=
„y hiſtlichen Düngemitteln nahm im Februar weiter zu. Der
ververkehr liegt im allgemeinen in den der Jahreszeit entſprechen=
„ſerzen. Die erzielten Einnahmen im Januar 1927, die zwar
ent=
der normalen Verkehrsgeſtaltung hinter dem Ergebnis des
chee 1926 zurückblieben, zeigen gegenüber dem gleichen Monat des
s eine Steigerung. Der Perſonalbeſtand betrug im Januar
Köpfe gegemüber 700 399 im Dezember 1926. — Der amtliche
usweis der Reichsbahn gibt für Februar folgende
Betriebs=
ſis bekannt: An Einnahmen im Perſonen= und Gepäckverkehr
ſtul. Mk., im Güterverkehr B32,18 Mill. Mk., an ſonſtigen Ein=
21 406 Mill. Mk., ſodaß die Geſamteinnahmen 344,946 Mill. M.
Die Ausgaben betrugen für Betrieb und Unterhaltung
eill, Mk., für verſchiedene Ausgaben 86,309 Mill. Mk., für
Ausgaben zuſammen 249,703 Mill. Mk., für Erneuerung der
gachnanlagen wurden 22,097 Mill. M. angefordert. Der Dienſt
wrartionsſchuldverſchreibungen betrug 45,08 Mill. Mk. Die
Mück=
er für die geſetzliche Ausgleichsrücklage betrugen 6,899 Mill.
Rückſtellungen der Vorzugsdividende 6,4 Mill. M., die allge=
Rückſtellung zum Ausgleich von Mindereinnahmen infolge
Ver=
nankungen 14,767 Mill. Mk. Die Geſamtausgaben beliefen ſich
344,946 Mill. Mk. Der Verkehr hat ſich im Januar im
allge=
zufriedenſtellend entwickelt. Die erzielten Einnahmen zeigen
der dem gleichen Monat 1926 eine Steigerung.
GöHeutſche Zucker=A.=G., Mannheim. In der G.=V. der
Süd=
n Zucker=A.=G. wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig
ſint. Für den durch Uebernahme des Reichsfinanzmimiſteriums
gedenen Staatspräſidenten Dr. Köhler wird der badiſche Finanz=
Dr. Schmitt gewählt. Zum Schluß begrüßte der Vorſitzende
Ausſicht genommene Erhöhung des Zuckerzolles. Allerdings
ee erhöhte Zollſchutz erſt ſpäter Anwendung. Die
Reduzie=
ger Zuckerpreiſe ſei nur möglich durch intenſive Ausnutzung im
eo, nicht durch vevbilligte Einfuhr ausländiſchen Zuckers, die ſich
r Vermehrung der Arbeitsloſigkeit auswirke.
ödeutſche Diskontogeſellſchaft A.G In der Aufſichtsratsſitzung
üdeutſchen Diskontogeſellſchaft A.G. Mannheim wurde
beſchloſ=
e das verfloſſene Geſchäftsjahr die Verteilung einer Dividende
Brozent wie im Vorjahre vorzuſchlagen. Der Reingewinn beträgt
nſortrag 1 771 859 RM. gegen 1620 776 im Vorjahre. Von den
ſßlich des Vortrags aus 1925 zur Verfügung ſtehenden 2048 401
ollen demgemäß 8 Prozent Dividende auf 15 Millionen RM.
aktien verteilt werden und 580 911 RM. auf das neue
Geſchäfts=
vertragen werden. Für den am 1. April d. Js. ausſcheidenden
ſmrzienrat Lotz wurde der Direktor der Freiburger Filiale, Kurt
Sonntag, den 20. März 1927
Geite 17
Ffmann, in den Vorſtand gewählt.
ſchelsbräu=Brenner A. G. in Babenhauſen (Hefſen). Wie kürzlich
zilt, wurden die 300 000 RM. Aktienkapital von den Frankfurter
auereien Henninger — Kempff — Stern=A. G. und
hiferhof-Binding-Bürgerbräu=Akt.=G.
gemein=
ernommen. Die Brauerei bleibt jedoch auch künftig ſelbſtändig.
eſließt 1925/26 nach 41 189 RM. Abſchreibungen mit einem Verluſt
191 (i. V. Reingewinn 8911) RM. Der Ausſtoß ſei hinter dem
6 were zurückgeblieben. Auf Grund des feſtgeſetzten
Reorganiſations=
ſw erhoffe man eine Beſſerung des Betriebes. In der Bilanz
er=
tm Verpflichtungen mit rund 523 000 (467 000) RM. Ihnen ſtehen
Bitoren 238 000 (187 000) RM. gegenüber. Vorräte werden mit
(123 000) RM., Anlagen und Einrichtungen mit 507 000 (523000)
MM. ausgewieſen. Bekanntlich foll die Hauptverfammlung auch über
die Umwandlung von 100 000 RM. Stammaktien in Vorzugsaktien
be=
ſchließen. Begründung darüber iſt im Bericht nicht enthalten.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 16. März. Die auf den
Stchtag des 16. März berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſti=
ſchen Reichsamts beträgt 135,0 und hat gegenüber der Vorwoche um
94 Prozent nachgegeben. Der Rückgang der Indexziffer iſt vor allem
auf die abwärts gerichtete Preisbewegung landwirtſchaftlicher
Erzeug=
niſſe zurückzuführen. Die Indexziffer der Agrarſtoffe iſt um 1,0 Proz.
auf 135,5 geſunken. Die Indexziffer der induſtriellen=Rohſtoffe und
Halbwaren zeigte mit 130,7 keine Veränderung, während diejenige der
induſtriellen Fertigwaren um 0,2 Proz. auf 142,1 angezogen hat.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 19. März. Die überſeeiſchen
Cif=
offerten waren ſowohl für Weizen als auch für Roggen etwas
entgegen=
kommender. Hier beſchränkt ſich das Intereſſe bei Weizen auf ganz nahe
Poſitionen und auch in Weſternroggen war von einigen Umſätzen in
ſchwimmender Ware zu hören. Im Weizenlieferungsmarkt eröffnete
März infolge von Deckungen eine halbe Mark höher, während die
ſpäte=
ven Sichten um eine halbe Mark im Preiſe nachgaben. Inlandsweizen
iſt nur ganz vereinzelt von Mitteldeutſchland nach Berlin zu handeln,
wobei die Preiſe eine Abſchwächung um etwa eine Mark erfuhren.
Waggonware, die nur ſehr knapp angeboten iſt „rentiert lediglich für
den Export nach Polen. Roggen eröffnete im Lieferungsmarkt ſchwächer,
im Lokomarkt blieben die Umſätze infolge fehlenden Angebots nur
ge=
ring. Mehl blieb geſchäftslos. Hafer iſt bei etwas höheren Preiſen
ſtärker offeriert. Gerſte findet in guten Sorten ebenfalls etwas mehr
Beachtung.
Viehmärkte.
Weinheimer Schweinemarkt vom 19. März. Es waren dem Maurt
zugeführt 492 Schweine. Verkauft wurden 304 Stück, Michſchweine, das
Stück von 15—22 Mk., Läufer das Stück 20—35 Mk.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 19. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Anfangs nahm der Markt eien ſtetigen Verlauf auf
höhere Kabelmeldungen. Dann wurde die Tendenz ſehr ſchwach auf
Zwangsverkäufe ſchwacher Poſitionen, günſtige Witterungsberichte und
ſchleppende Exportnachfrage. Die Termine verloren bis 1¾ C.
Mais: In Sympathie mit Weizen war der Markt anfangs ſchwach.
Dann wurde die Haltung ſtetig auf Deckungskäufe und beſſere heimiſche
Lokonachfrage, doch ſchließen die Termine 10 C. niedriger.
Baumwolle: Die Feſtigkeit naher Termine führte im Verein mit
privaten Schätzungen über die Anbaufläche einen feſten Verlauf herbei.
Später wurde die Haltung abgeſchwächt. Nahe Termine ſchließen etwas
höher, ſpätere Termine auf geſtriger Höhe.
Kaffee: Höhere Rio=Notierungen hatten anfangs eine ſtetige
Hal=
tung zur Folge, wozu eurobäiſche Käufe und erhöhte ausländiſche
Notie=
rungen noch beitrugen. Im Schlußverkehr trat eine Abſchwächung ein
auf Liquidationen.
Zucker: Der heutige Maukt begann abgeſchwächt auf billigeres
kuba=
niſches Angebot und Kaufreſerve der Raffinerien. Dann wurde die
Tendenz ſtetig auf europäiſche Käufe.
Kakao: Verkäufe des lokalen Handels, der Kommiſſionsfirmen und
Liquidationen führten zu einem ſchwachen Marktverlauf. Der Schluß
war leicht erholt auf feſte Lokopreiſe. Die Termine zeigen Rückgänge
bis zu 25 Pkt.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Die 5prozentige Anleihe der Kraftübertragungswerke Rheinfelden
von 14½ Millionen Schweizer Franken iſt durch die eingereichten
Kon=
vertionen und Barzeichnungen vielfach überſchritten worden.
Auf der am 22. März ſtattfindenden Häuteauktion in Frankfurt am
Main werden 7450 Großviehhäute, 9143 Kalbfelle und 9491
Hammel=
felle ausgeboten werden.
Die feſte Stimmung für Kunſtſeidenwerte an der Amſterdamer
Börſe wird auf zunehmendes deutſches Intereſſe
zurück=
geführt. Obwohl die Dividendenerwartungen für die Neederlandſche
Kunſtziide=Fabrieken (Enka) nicht allzu hoch geſpannt ſind — nach
Schätzungen gelangen 15—17 Prozent zur Verteilung — hält die
Hauſſe=
bewegung in dieſem Papier noch an.
Die Bank von England erzielte in dem am 28. Februar 1997
ab=
gelaufenen Geſchäftshalbjahr einen Reingewinn von 704 600 Pfund
gegenüber 693 600 Pfund im vorigen Halbjahr. Dieſer Reingewinn
ſtellt eine bei der Bank von England bisher niemals erzielte Ziffer dar.
Die Dividende für das abgelaufene Halbjahr wird auf unverändert
6 Prozent feſtgeſetzt.
Die Geſellſchaft zur Ausbeutung der Kalilager in Polen hat aus den
bisher einzigen rationell exploitierten Kaligruben in Kaluſz und Stebnik
bereits ihre ganze Produktion an die Landwirtſchaft abgeſtoßen.
Der ungariſche Finanzminiſter hat die Dwidendenſteuer auf 1½
Prozent ermäßigt. Als Folge wird eine Aenderung in der bisherigen
Dividendenpolitik der Bauken und Geſellſchaften erwartet, die bisher
minimale Dividenden zahlten und die Gewinne den Reſervefonds
über=
wieſen.
Der tſchechoſlowakiſche Konſul in Varna und die Vertreter der
tſchechoſlowakiſch=bulgariſchen Handelskammer führen ſeit einigen Tagen
in Varna mit den dortigen Behörden inoffizielle Verhandlungen wegen
Ueberlaſſung eines Teils des Hafens als tſchechiſche Freizone an die
Tſchechoflowakei.
Der Geſamt=Baumwollverbrauch im erſten Semeſter des laufenden
Baumwolljahres (1. Auguſt bis 31. Januar) wird mit 12 934 000 Ballen
angegeben gegen 24 681 000 Ballen in der ganzen Saiſon 1925/26. — Die
Weltvorräte ſämtlicher Spinnereien, ſtellten ſich per 31. Januar auf
4 681 000 Ballen.
Angeſichts der in der letzten Zeit ſtark ſteigenden Preiſe am
ameri=
kaniſchen Kunſtſeidenmarkt hat min auch die Vertretung der Vereinigten
Glanzſtoff=Aktiengeſellſchaft ihre Kunſtſeidenpreiſe um 5 Cents per
Pfund erhöht.
Die Genueſer Firma Anſaldo hat im Verein wit der American and
European Utilities Corporation eine Offerte zur Elektrifizierung der
weſtlichen Wojewodſchaften (Poſen und Oberſchleſien) bei der Warſchauer
Negierung eingereicht. Die gleiche italieniſche Firma hat die
Aktien=
mehrheit bei der Firma Urſus in Warſchau erworben.
Nach den neueſten Schätzungen belaufen ſich die in Braſilien
inve=
ſtierten fremden Kapitalien auf 468 000 000 Pfund Sterling. Hiervon
ſtammen 285 Mill. Pfund Sterling aus britiſcher und 70 Mill. Pfund
Sterling aus nordamerikaniſcher Quelle.
Die in Winnipeg (Kanada) abgehaltene Fellauktion brachte
Preis=
ſteigerungen für Biber um 15 bis 20 Prozent.
In Sydney wurden vorgeſtern 10 250 Ballen mittlerer Waren
ver=
ſteigert. Die Konkurrenz zwiſchen deutſchen, engliſchen und japaniſchen
Käufern war lebhaft und die Preisbildung blieb feſt.
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Auskunft auch über Hauskuren durch die Badeverwaltung.
Zwangsverſteigerung.
as nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
ſſuzung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
ſſaimanns Julius Cohn, 2. deſſen Ehefrau
Caro=
ſeſohn, geb. Katz, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
benstag, den 29. März 1927, nachm. 31, Uhr,
duſſch as unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
eüſhert werden.
4e Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
4r Verſteigerungsvermerk iſt am 6. März 1926 in das
mbuch eingetragen worden.
aſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
ſckermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
Mi zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
cin anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
cſchaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
ringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
iſſe des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
lund den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
leienigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
icht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
ugs die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
beiſhrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Beiſtigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(1673a
ſaihis tritt.
armſtadt, den 15. Januar 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
ouch für Darmſtadt, Bezirk I, Band II, Blatt 111.
Betrag der
flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
T 156 Hofreite Nr. 1 Kleine
181, 1200 R.M.
Ochſengaſſe
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
1. des Kaufmanns Julius Zang in Altenwald bei
Saar=
brücken, 2. deſſen Ehefrau Klara Wilhelmine, geb
Conrad, zu je einhalb im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 10. Mai 1927, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 219
verſteigert werden.
(4822
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Januar 1927 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diefenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 9. März 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtüchs:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band XXII, Blatt 1071
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
Schätzung
1. I 526 Hofreite Nr. 24
Hinkel=
gaſſe
108 3000 RM.
Zwangsverſteigerung.
Die nächſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
1. des Schreinermeiſters Philipp Riſch II. und 2. deſſen
Ehefrau Katharina, geborene Marguth, als
Geſamt=
gut der Errungenſchaftsgemeinſchaft im Grundbuch
einge=
tragen waren, ſollen
Dienstag, den 26. April 1927, nachmittags 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 21. Januar 1927 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten, nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(41204
Darmſtadt, den 21. Februar 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 8, Band XIII, Blatt 901
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
1 VI 88 Grabgarten Sandberg=
207
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Seite 18
Sonntag, den 20 März 1927
Nummer 79
Der Ritt in die Sonne.
45)
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verbeten.)
Jonny erklärte den Damen hierauf, er würde mit ihnen ans
Meer gehen und wenn er dieſen ganzen Tag nichts mehr zu eſſen
bekäme. Hierauf ſagte Dina:
„Kommen Sie in die Mitte, ſonſt wird Donata eiferſüchtig.”
Jonny konnte nicht leugnen, daß dieſer Vorſchlag etwas
un=
gemein Sympathiſches hatte. Er begann alſo die Fahrt durch
die Huerta zu ſchlidern, die ſich übrigens auf dieſe Weiſe als
ein furchtbares Abenteuer entpuppte, nicht unähnlich denen des
Herrn Don Quichotte, Ritter de la Mancha, der ja auch in dieſer
Gegend gelebt hatte.
„Können Sie denn das Leben überhaupt ertragen ohne
Ihren Freund?” erkundigte ſich Dina.
Donata fühlte ſich verpflichtet, Jonny in Schutz zu nehmen:
„Und wenn er ſich totgrämt, was bleibt ihm übrig? Wo
doch Cornelius es ihm befohlen hat."
„Mein Vater iſt in Cadiz geblieben; Geſchäfte, Geſchäfte.
Das trifft ſich gut. Heute abend iſt großer Ball im Hotel.
Wollen Sie unſer Beſchützer ſein?”
Jonny wollte es.
„Vorher werden wir eine Fahrt ins Gebirge machen. Der
Pic de Teneriffa ſpeit Lava, wurde uns heute vom
Zimmer=
kellner geſagt; das möchten wir gern einmal ſehen. Es iſt aber
gefährlich, Herr Reimers.”
Jonny erklärte, es gäbe keine Gefahr, die er nicht geradezu
mit Vergnügen, auf ſich nähme, wenn es ſich um Dina und
Donata — oder eigentlich: um Donata und Dina handle.
Sie fuhren hinüber nach Las Mercedes. Der Lorbeerwald
rauſchte im leiſen Seewind; der Himmel war wolkenlos und von
unergründlicher Tiefe. Langſam ſtieg das Dunkel hinter den
Wäldern empor; und wie eine rote Linie zeichnete es ſich drüben
mitten in das Maſſiv des Gebirges hinein: der Feuerſtrom, der
aus dem Rachen des Pic de Teneriffa floß. Ringsumher lag
das nichtliche Meer; Flammenzeichen glühten an der
afrika=
niſchen Küſte auf, irgendwo aus der Nacht kam dumpfes Grollen.
„Sie ſchießen,” ſagte der Führer, „die Rifkabylen."
Dann kam die Rückfahrt, vorbei an unergründlichen Parks,
an leuchtenden Häuſern, durch dieſe tropiſche Abendlandſchaft,
die nichts Melancholiſches hatte, nur eine ſtille, glühende
Erwar=
tung des kommenden Morgens. Eine Nacht, erfüllt von Duft
und Sehnſucht.
Jonny hielt Donatas Hand in der ſeinen: Dina tat, als
ſähe ſie es nicht.
„Was ſoll nun werden?” fragte Donata leiſe in das Dunkel
hinein.
Halb verlegen, halb hoffnungsvoll vernahm Jonny die Frage;
aber er verſuchte vergeblich, das rechte Wort zu finden.
„Nämlich,” ergänzte Dina, „wir fahren von hier aus nach
Italien. Dort findet die große hiſtoriſche Begegnung ſtatt, auf
die ſich die Häuſer Vandergult und d’Orſay ſeit Jahren richten:
Cornelius Vandergult — der echte Cornelius Vandergult —
wird bei dieſer Gelegenheit um meine Hand anhalten. Das iſt
nur eine Formſache — ſo lautet die Abmachung. Wir werden
nach England fahren und uns dort trauen laſſen. Und dann ſoll den Augen, in denen kein Falſch war. Nein, kein
Falſch=
feſtes und ſicheres Vertrauen vom Freund zum Freunde. K.
ich als Frau Vandergult mit ihm nach New York gehen.”
dertfach hatte er empfangen von jenem; nun war die Stou
„Um Gottes willen!“
„So iſt es ſeit unſerer Kindheit beſtimmt. Die Abmachung
iſt, wie ſagt man, den großen Handelshäuſern des Vandergult=
Konzerns notifiziert.,
„Sie werden doch nicht im Ernſt. . ."
„Mein Vater verſteht es, ſolche Dinge ſo zu arrangieren,
daß man hineingleitet, ohne es zu merken. Ohne es zu wollen.
Nichts kommt überraſchend, Schritt für Schritt ergeben ſich kleine
Wendungen — und plötzlich iſt alles eine fertige Angelegenheit.
Dies iſt die erſte Wendung: dieſe Reiſe zu der Konferenz nach
Venedig.”
„Wenn Sie nun aber einfach nicht mitfahren?”
„Wie ſtellen Sie ſich das vor? Soll ich hier mitten in der
Fremde plötzlich meinem Vater erklären, daß ich meine eigenen
Wege gehe? Sie kennen ihn nicht, er iſt hart und ſetzt ſeinen
Willen durch. Ich muß einfach mit nach Venedig; wenn Sie
darüber nachdenken, werden Sie es einſehen. Damit iſt die
Be=
kanntſchaft mit Herrn Vandergult vollzogen. Ich ſträube mich
natürlich gegen jede Einzelheit — aber Sie werden ſehen: in
vierzehn Tagen bin ich Frau Vandergult.”
„Und Fritz? Und Cornelius, wollte ich ſagen?”
Dina ſchwieg.
„Warum ſprichſt du nicht, Dina?” mahnte Donata leiſe.
„Wenn Cornelius mich liebt” — Dinas Stimme war
klang=
los und traurig —, „wenn er mich wirklich innig und wahrhaftig
liebt, dann iſt er zur Stelle, mich zu ſchützen. Mich zu holen. Ich
kann nichts tun; ich bin ein dummes Mädel, ich bin auf meinen
Vater angewieſen, ich bin gefeſſelt. Er iſt ein Mann, er iſt klug,
tüchtig und mutig. Wenn er mich wirklich lieb hat, muß er wiſſen,
wie die Dinge ſtehen; dann muß er es verhüten, daß Cornelius
Vandergult mich heiratet.”
„Iſt das nicht ein bißchen viel verlangt?” meinte Donata.
„Ich weiß es nicht; ich weiß nur, daß ich allein hilflos bin.
Wenn ich ſeine Hand in der meinen fühle, dann bekomme ich
Mut, zu handeln. Allein, auf mich ſelbſt angewieſen, bin ich
ſchwach und unfähig, mich gegen die Dinge aufzulehnen.”
Der Wagen machte eine Kurve; dort lag, von tauſend
Lich=
tern ſchimmernd, das Hotel Taoro.
„Und er iſt unerreichbar,” ſagte Jonny leiſe. „Fern in der
weiten Welt. Er weiß nicht, in welcher Gefahr Sie ſtehen, in
welcher Gefahr er iſt. Könnte ich ihn doch erreichen! Ich bin
ſicher, er würde den Weg finden. Ihm gelingt alles, was er
will."
Das Auto hielt. Der Portier grüßte und half den Damen
beim Ausſteigen. An der Rezeption gab man Dina ein
Tele=
gramm.
Sie öffnete es; über ihr roſiges Geſicht ging ein jäher
Schatten.
„Mein Vater telegraphiert. Wir müſſen morgen mittag
ab=
fahren. In Cadiz erwartet er uns; von dort geht die Reiſe direkt
nach Venedig.”
Sie gingen langſam die Treppe hinauf. Dina blieb in der
kleinen Niſche ſtehen. Ein Zucken ging über ihr Geſicht, und
plötzlich brach ſie in hilfloſes Weinen aus.
„Helfen Sie mir, Herr Reimers! Sie ſind ſein Freund! Sie
müſſen es verhüten!“
Jonny holte tief Atem. Der ferne Freund ſtand vor ihm,
leibhaftig; er ſah ſein ehrliches, junges Geſicht mit den leuchten=
gekommen, zum erſten Male in dieſer langen Zeit — die Stun
da er Gutes mit Gutem vergelten konnte. Nein, mußte.
Gebot des Augenblicks ſtieg auf aus Dinas Worten. Ganz
war es, was er zu tun hatte, was ſeine Pflicht war. Er mn
ſo handeln, wie Fritz handeln würde, wenn er zur Stelle m
Er mußte Dina retten, ſie dem Freunde retten.
„Ich fahre mit,” ſagte Jonny. „Ich fahre mit nach Vene=
Niemand unter den Paſſagieren des Dampfers „
Ar=
würde die Behauptung riskiert haben, daß dieſer Dampfem
ſchönes Schiff ſei. Oder ein komfortables. Nein. Dieſer Damw
„Aſola” hatte fünfzehnhundert Tons, und niemand verſtand.
Mann, der auf den merkwürdigen Gedanken gekommen war.
gerechnet dieſes Schiff in die Straße von Gibraltar hine=m
ſetzen. Die „Afola” machte etwa acht bis zehn Knoten die Strm
„Acht Gichtknoten,” ſagte der Steuermann.
Während gewöhnliche Schiffe entweder rollen oder ſ70
gern, rollte und ſchlingerte die „Aſola” unentwegt gleichzäu
Das hatte einen ganz beſtimmten ökonomiſchen Effekt.
Man konnte ihn wahrnehmen, wenn man etwa die B8/
des Reſtaurationsbetriebes durchſah. Es ergab ſich hier de=
tene Fall, daß Leute, die ein verbrieftes Anrecht auf einn
ſtimmte tägliche Leiſtung hatten, nämlich ſoundſo viel B
biſſen, von dieſem Anrecht keinen Gebrauch machten. Ein Fi9
der dieſer Dampferlinie eine vorbildliche Rentabilität verliee!
Immerhin, ein paar Leute gibt es auf jeder Reiſe, di5
weder durch Sturmgebraus noch durch jene teufliſche Miſſ
von Schlingern und Stampfen den Appetit rauben laſſen.
ihnen gehörten: in der erſten Klaſſe der Marquis d’Orſayo
der zweiten Klaſſe ein Herr Jonny Reimers. Dem gebo
Hamburger konnte die Sache nicht viel anhaben.
Jeden Tag nach dem Lunch gab es ein Rendezpous. 2.
Verbindungstür, die vom Vorderdeck zum Mitteldeck ff.
traf ſich Jonny mit Dina und Donata. Und jeden Tag
ihm Dina ein Telegramm. Ein Marconi=Telegramm von Ec
lius Vandergult, in dem er verſicherte, daß er die Tage
die ihn von ſeiner ſchönen jungen Braut trennten.
(Fortſetzung folgt.)
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Sonntag, den 20. März 1922
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Bürgerverein Darmſiadt e. P.
Gegründet 1849
Die Mitglieder des Vereins werden hiermit zu der am
z. März d. Ihrs., abends 82, Uhr, im Vereinshauſe,
6 galbauſtraße 62, ſtattfindenden ordentlichen (4847
ergebenſt eingeladen
Tagesordnung
1. Bericht über das abgelaufene Jahr
2. Rechnungsablage für 1926 und Entlaſiung des Rechners
M3. Abänderung des § 24 der Satzungen
M4. Ergänzungswahl des Vorſiandes
s. Beſprechung eingegangener Anträge
Der Vorſtand
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K. Schembs
Vorſitzender
Ph. Loß
Schriftführer
den vom 20. bis 27. März, abends
8½ Uhr, ſtattfindenden
Twangelisations-
Vorträgen
in großen Saal des Bürgerhofs
früher: Zur Stadt Pfungſtadt”
Eliſabethenſtraße 2.
ar erſte Vortrag wird von Herrn
Kunze, Lehrera D., aus
Darm=
ſidt, gehalten; die übrigen von Herrn
H. Grote aus Hamm i. Weſtf.
Themata:
ände und Erlöſung. — Die ſuchende
ebe Jeſu — Wer iſt der Phariſäer
.o wer der Zöllner? — Gibt es eine
wußte Sündenvergebung, u worauf
ſte gegründet? — Was iſt wahres
Nück2 — Heilsgewißheit. — Das große
indernis, errettet zu werden /*7370
Keine Kollekte!
mtr tt frei!
Ebangel. Bund
Nontag, 21. März, abends 8 Uhr,
wird im Feſtſaal des Gymnaſiums
farrer Lio. Jahn, Berlin
einen Vortrag halten über (4781
Thriſtentum und Erziehung”
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im „Fürſtenſaal‟, Grafenſtraße Nr. 18
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Einladung
S
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zu der am Mittwoch, den 23. März abends 8 Uhr im Saale der
Turn=
halle am Woogsplatz ſtattfindenden ordentlichen
Mitglieder=Verſammlung
mit anſchließender
Proteſt=Verſammlung
gegen die Nichtlockerung der Zwangswirtſchaft durch die Heſſ. Regierung
Tagesordnung:
1. Bericht des 1. Vorſitzenden über das abgelauf. Vereinsjahr. 2.
Kaſſen=
bericht 3. Beriht der Rechnungsprüfer 4 Entlaſtung des Vorſtandes.
5. Wahl des Vorſtandes und der Rechnungsprüfer. 6. Voranſchlag für
S
das Rechnunnsjahr 1927 7 Bortrag des Herrn G. Beßmer, 1.
Vor=
ſitzender des Hausbeſitzer=Vereins Stuitgart über „Die Aufhebung der
Zwangswirtſchaft, deren Notwendigkeit und Wirkung.” 8 Ausſprache.
Die Mitglieder werden gebeten zu der Verſammlung vollzählig, zu
er=
ſcheinen. Es haben nur Hausbeſitzer Zutritt. Der Vorſtand
Haury, 1. Vorſitzender.
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am Montag, den 28. März 1927, abends 8 Uhr
im Kleinen Hauſe des Landestheaters
unter Mitwirkung des Oicheſters des Landestheaters KOMEER!
Leitung: Generalmuſikdirektor Roſenſtock.
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D. Dr. Schian-Breslau.
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Kohlmann, Schreiner . . Willy Hern4/
Jakob, Schloſſer . . . . . Auguſt Gro‟
Kaufmann, Schneider . . Ernſt Stöß 41
Emerantia Wunderhold . Elie Lauahr!.
Lenchen Bimbelbach . . . Aenne Dörfn
Kätchen Kleinſchmidt . . Marie A. 21
Minna, Kellnerin . . . . Aenne Dör
Zeit der Handlung; 1890
Preiſe der Plätze: 0.50, 1.—, 1.50, 2.—
Pauſe nach dem 2. Bild
Montag, 21. März Filmvorführung. 3/
zu Kraft und Schönheit. Einführ m
vortrag über mod. Körperkultur des Sel
Dr. Laven. Mitarbeiter des RunSi”
ſenders Frankfurt a. M. Anfang S‟f
7 Uhr. Preiſe 0 70—2 Mf.
Dienstag, 22 März. Zuſatz iete V
Die Entführung aus dem Sergil.
fang 7½ Uhr. Preiſe 1—6 Mk.
Mittwoch, 23. März Elektrola=Ko
Anfang 8 Uhr. Preiſe 0.30, 0.50, 0 7S
in
den
nahm
Vater. Er
Hörner
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Da brack
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balte die 5
Gelä
Heiterkeit
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Crotz das 2
un
er
Ausflugsort Einsieder b. Darmelt
empfiehlt ſeine Säle für größe‟)
tleinere Geſellſchaft Kalte u. w7
Speiſen zu jeder Tageszeit Tele)
Darmſtadt 44.
Beethoven.
Von Wilhelm Schäfer. (Aus „Dreizehn Bücher der deutſchen Seele.?)
Als Mozart, der Meiſter des großen
Wohl=
lauts, ſtarb, war das Jahrhundert der
Pom=
padour aus; die Blutrache der Freiheit hatte
begonnen, als Beethoven kam, dem
Menſchen=
geiſt die bräunliche Stimme der Erde zu bringen.
Muſikanten aus Holland waren die Seinen,
in Bonn dem Kölner Kurfürſten dienend; aber
den Enkel und Sohn verlangte nach Wien, wo
Mozart den Sauberſtab hielt, wo Haydn, der
unerſchöpfliche Meiſter, Muſik machte.
Mozart war tot, als Beethoven kam, Haydn
nahm ſich des rheiniſchen Jünglings an wie ein
Vater. Er führte ihn ein in das große Orcheſter
und in die ſinfoniſche Sülle der Geigen und Bäſſe,
Hörner und Pauken, Flöten und Klarinetten.
Beethoven wurde, wie Mozart es war, ein
Meiſter auf dem Klavier, nur daß er tief aus
der braunen Dämmerung kam, indeſſen jener im
hellichten Morgenrot ging; wo er ſein trotziges
Spiel hören ließ, wurde der Menſchengeiſt wach,
ſeinen eigenen Atem ſpürend.
Da brach in die Säle von Wien, in die Kerzen
und goldenen Stühle der Menſchen Crotz ein und
ballte die Fäuſte, lachte und weinte, wo leichtes
Gelächter, wo Seufzer der Nührung und ſpöttiſche
Heiterkeit war.
Aber das Schickſal ſchlug den geſegneten
Mann, ſeine Macht zu erhöhen: es nahm ihm
ſein Ohr und nahm ihm ſein Spiel, es führte ihn
heim aus dem rauſchenden Beifall der Hörer in
die einſame Stille der Caubheit.
So ſank er hinein in die Gründe, darin er allein mit ſeinem
Crotz das Leben beſtand: ein Citan war unter die Menſchen
verbannt, den ſie wie Donner und Blitz, wie ſauſenden Wind
und rauſchendes Waſſer verſtanden; nur ihre Antwort hörte
er nicht.
Abgelöſt von der irdiſchen Wirklichkeit ſeiner Cöne ſchrieb
er Muſik, die ſeine Ohren nie hören, die ſeine Seele nur
aus den Noten ableſen konnte.
Beethoven um 1819. Nach einem Gemälde.
Da war kein Himmel, da war keine Hölle, nur die
Urgewalt der Natur, und der Menſchengeiſt war ihr
ſelbſt=
herrlicher Meiſter.
Da ſaß der unſelig geſegnete Mann noch immer
an ſeinem Klavier und glaubte zu hören, was nur
die Brandung der Seele, was nur das Meer der
Gefühle im Sturm ſeiner Leidenſchaft war.
Er konnte ſchwellen, wie der Frühling die
Knoſpen ſchwillt, er konnte die Bogen bauen
über die Berge, er konnte ſtürmen und ſtürzen,
wie Hochwaſſer im Alpental ſtürzt, er konnte
breit und gewaltig ſein wie das Heer und konnte
in ſeinen Wellen den Sonnenball fangen.
Seliges Spiel und trotzigen Aufruhr,
ſchmerz=
liche Sehnſucht und drohende Kraft, blutrote
Crauer und weißglühenden Sorn: alles ſchrieb
Beethoven hinein in das Bibelbuch ſeiner Muſik.
Und als er am Ende war ſeiner irdiſchen Cage,
als er die Summe zog ſeines gewaltigen Lebens,
als er die letzte ſchrieb ſeiner neun Sinfonien,
ſchwoll Menſchengeſang in die Geigen und
Hör=
ner: über die trotzige Leidenſchaft hin rauſchte
die Urmacht der Freude.
Sie war nicht aus der Gunſt der Götter
ge=
boren, ſie floß nicht hinein in das
Menſchen=
land, wie ein Bach blumige Ufer und blinkendes
Wellenſpiel bringt.
Er war den Göttern verfeindet wie alle
Citanen, er haßte ihr neidiſches Weſen, und daß
ſie dem Geiſt ſein trotziges Cun homütig
miß-
gönnten; er brachte den göttlichen Funken in
ſeiner Muſik zu den Menſchen, daß ihnen die
Götter Nede ſtehen mußten.
Die trotzige Hand des Citanen hatte das eigene Herz
auf=
geriſſen; da war es kein Blut, kein Feuer, kein Waſſer, da
waren es Ströme des Geiſtes, einmal den Jüngern in einer
Caube vom Himmel gebracht und nun die Erde mit Allgewalt
füllend.
Porträt des jugendlichen Beethoven.
Die Grabſtätte auf dem Sentral=Sriedhof in Wien.
Haydn, der heitere, hatte den Jüngling das große Orcheſter
gelehrt, aber die Sülle der Geigen und Bäſſe, Hörner und
Pauken, Slöten und Klarinetten war nur ein reicherer
Wohlklang geweſen: nun brauſte der Geiſt in die Hölle, da
Beethoven, der taube Meiſter in Wien, den Sinfonien der
Menſchbeit die ewigen Noten binſchrieß.
Beetbovens Geſichtsabguß nach dem Leben (1812).
Von Bildhauer Franz Klein.
Su ſeinem 100. Codestage am 26. März.
Von Ernſt Edgar Neimérdes.
Schon als Kind zeigte Beethoven bekanntlich großes
muſi=
kaliſches Calent. Im Alter von vier Jahren verſuchte er
be=
reits auf dem Klavier Melodien zu greifen und ein Jahr ſpäter
erhielt er von ſeinem Vater, dem Cenoriſten in der Hofkapelle
des Kölner Erzbiſchofs, Kurfürſten Max Friedrich, den erſten
Muſikunterricht. Mit grauſamer Strenge hielt er den Knaben
zu ermüdenden Übungen an, da er lediglich aus Gewinnſucht und
PPrahlerei, keineswegs aus künſtleriſchem Intereſſe, ein Wunder=
AVERTISSEMEN T.‟
Aec &w ien aßten Martüt 7778. unrb aff dimn
K22 muſikalifhen Akademieſadl in der Sernengaß der
Uhnköllniſche Hoftenoriſt BEETHIOVEN die Ga/
hche mey ſiner Scholaren zu proiäitkren; nämlich:
Madle Arerdone Sofalhiſtin, und ſein Söhngrg von 6.
Jahren. Erſtere wird mit berſchiedenen ſchüren Asien,
Biegtrrrr mit verſchiedeuen Alsbier, Toncerten urd Krios die g
Dhre haben außuwarten, wo er alſen hohen Herrſhaften
au völliges Vergnigen zu leiſten ſich ſchmeichlet, um je
uchr da beyde zum größten Vergnügen, des ganzen Hofes
ſich hörzn m laſſien die Gnade gebabt haben.
Der Aufang iſt Abends um 5. Uhr.
Die nicht abbomirte Herren und Damen iahlen
einen Gulden.
Oir Biülets ſind arf erſagtem mſikaliſchen Akademieſagl, auch
bay p. Carcn auf der Bach imMühlenſtein zu haben.
kind aus ihm machen wollte, wie Mozart es geweſen. Nachdem
der kleine Ludwig bereits bei Hofe Proben ſeiner
ungewöhn=
lichen Begabung abgelegt hatte, ließ ihn ſein Vater am 26. März
1778 in Köln zuſammen mit einer älteren Geſangſchülerin in
einem Konzert auftreten. Die gedruckte Anzeige von dieſer
be-
merkenswerten Veranſtaltung lautete folgendermaßen: „
Aver=
tiſſement. Heute dato den 26. Martii 1778 wird auf dem
muſikaliſchen Akademieſaal in der Sternengaß der
Churköl=
niſche Hoftenoriſt Beethoven die Ehre haben, zwei ſeiner
Scholaren zu produzieren; nämlich: Madlle. Averdonc Hofaltiſtin,
und ſein Söhngen von 6 Jahren. Erſtere wird mit verſchiedenen
ſchönen Arien, letzteres mit verſchiedenen Clavier=Concerten
und Crios die Ehre haben, aufzuwarten, wo er allen hohen
Herrſchaften ein völliges Vergnügen zu leiſten ſich ſchmeichlet,
um je mehr da beyde zum größten Vergnügen des ganzen Hofes
ſich hören zu laſſen die Gnade gehabt haben. Der Anfang iſt
abends 5 Uhr. Die nicht abonnirte Herren und Damen zahlen
einen Gulden. Die Billetts ſind auf erſagtem muſikaliſchen
Akademieſaal, auch bey Hrn. Claren auf der Bach am
Möhlen=
ſtein zu haben.” An dieſer Anzeige intereſſiert nicht nur das
merkwürdige Deutſch des kurkölniſchen Hoftenoriſten Johann
van Beethoven, der ſich übrigens keineswegs durch beſondere
geiſtige Gaben auszeichnete, ſondern auch ſein Verſuch, den
Wunderknaben jünger erſcheinen zu laſſen, als er tatſächlich
war. — Uber das Programm und den Ausfall des Kölner
Kon=
zertes iſt leider keine Nachricht auf uns gekommen. — Ein
PPhänomen von der wunderbaren Frühreife Mozarts war
Beet=
hoven nicht, ſondern einer von denen, deren Entwicklung lang-
Jam fortſchreitet bis zur höchſten Vollendung. — — — Die
erſte öffentliche Würdigung Beethovens enthält Cramers
„Magazin der Muſik”, eine damals im Rheinland angeſehene
Sachzeitſchrift. In einem unter dem Datum des 2. März 1785
erſchienenen Bericht über das Bonner Muſikleben heißt es
fol=
gendermaßen: „Louis van Beethoven, Sohn des oben
angeführ=
ten Cenoriſten, ein Knabe von 11 (15) Jahren und von
vielver=
ſprechendem Calent. Er ſpielt ſehr fertig und mit Kraft das
Klavier, lieſt ſehr gut vom Blatt, und um alles in einem zu
ſagen: er ſpielt größtenteils das wohltemperierte Klavier von
Sebaſtian Bach, welches ihm Herr Neefe unter die Hände
gegeben. Wer dieſe Sammlung von Präludien und Sugen durch
alle Cöne kennt, welche man faſt das non plus ultra nennen
könnte, wird wiſſen, was das bedeutet. Herr Neefe hat ihm
Ein Beſuch bei Beethoven.
Von Nichard Wagner.
(Aus „Eine Pilgerfahrt zu Beethoven.”)
Wie aber ſoll ich beſchreiben, was in mir, was um mich
vorging, als ich wirklich in der nächſten Stunde ein kleines
Stück Notenpapier erhielt, auf welchem mit flüchtiger Hand
geſchrieben ſtand: „Entſchuldigen Sie, Herr N. .., wenn ich
Sie bitte, mich erſt morgen vormittag zu beſuchen, da ich heute
beſchäftigt bin, ein Paket Muſikalien auf die Poſt zu liefern.
Morgen erwarte ich Sie. Beethoven.”
Suerſt ſank ich auf meine Knie und dankte dem Himmel
für dieſe außerordentliche Huld; meine Augen trübten ſich mit
den inbrünſtigſten Cränen. Endlich brach aber mein Gefühl in
wilde Luſt aus; ich ſprang auf, und wie ein Naſender tanzte ich
in meinem kleinen Simmer umher. Ich weiß nicht recht, was
ich tanzte, nur entſinne ich mich, daß ich zu meiner großen
Scham plötzlich inne wurde, wie ich einen meiner Galopps dazu
pfiff. Dieſe betrübende Entdeckung brachte mich wieder zu mie
ſelbſt. Ich verließ mein Stübchen, den Gaſthof, und ſtürzte
freudetrunken in die Straßen Wiens.
Ich konnte die Nacht nicht ſchlafen. Was ich ſoeben erlebt
und was mir morgen bevorſtand, war zu groß und
überwälti-
gend, als daß ich es ruhig hätte in einen Craum mit übertragen
können. Ich wachte, ich ſchwärmte und bereitete mich vor, vor
Beethoven zu erſcheinen. — Endlich erſchien der neue Cag; mit
Ungeduld erwartete ich die zum Morgenbeſuch ſchickliche Stunde;
— auch ſie ſchlug, und ich brach auf. Mir ſtand das wichtigſte
Ereignis meines Lebens bevor: von dieſem Gedanken war ich
erſchüttert.
Aber noch ſollte ich eine furchtbare Prüfung überſtehen.
— —
— —
Mit großer Kaltblütigkeit an die Haustür Beethovens
gelehnt, erwartete mich mein Dämon — der Engländer! — Der
Unſelige hatte alle Welt, ſomit endlich auch den Wirt unſeres
Gaſthofes beſtochen; dieſer hatte die offenen Seilen Beethovens
an mich früher als ich ſelbſt geleſen und den Inhalt derſelben an
den Briten verraten.
auch, ſofern es ſeine übrigen Geſchäfte erlaubten, einige
Anlei=
tungen zum Generalbaß gegeben: Jetzt übt er ihn in der
Kom-
poſition, und zu ſeiner Ermunterung hat er 9 Variationen von
ihm fürs Klavier über einen Marſch in Mannheim ſtechen
laſſen. Dieſes junge Genie verdiente Unterſtützung, daß er
reiſen könnte. Er würde gewiß ein zweiter Wolfgang Amadeus
Mozart werden, wenn er fortſchritte, wie er angefangen."
Dieſer Bericht ſtammt aus der Feder Chriſtian Gottlob Neefes,
Muſikdirektor der Großmannſchen Operntruppe in Bonn, bei
dem Beethoven den erſten gründlichen Unterricht erhielt. Der
Meiſter hat ihm in ſpäteren Jahren ſeinen Dank dafür mit den
Worten ausgeſprochen: „Werde ich einſt ein großer Mann, ſo
haben auch Sie Ceil daran”.
Goethe und Beethoven.
Von Privatdozent Dr. Jeniſch.
Man kennt die Szene in Ceplitz, die Bettina ſchildert, jene
Szene, die zwar von Bettinas Phantaſie erfunden, doch ſehr
gut und treffend erfunden iſt. Auf der Kurpromenade begegnen
ſie einander: Goethe inmitten der Hofgeſellſchaft höflich und
höfiſch, und Beethoven genialiſch formlos. Wenige Cage ſpäter
umſchreibt dann Goethe den Eindruck, den Beethoven auf ihn
gemacht hat, mit dem bekannten Worte von ſeiner „ganz
un=
gebändigten Perſönlichkeit”, Konnte Soethe in ſeiner tiefen
Verehrung für alles Geſetzhafte, für Sucht und Maß, für
ſinn-
bildliche Ordnungen und Überlieferungen in Beethovens
un=
wirſchem und ungebärdigem Auftreten etwas anderes ſehen,
als einen Mangel an Achtung vor dieſen Mächten und einen
Mangel an Diſtanzgefühl und guten Manieren? Und war
Beet=
hoven auf der Kurpromenade in Ceplitz nicht in der Cat Citan
am falſchen Platze? Wenn er ſpäter einmal ſchreibt: „Goethe
behagt die Hofluft zu lehr, mehr als es einem Dichter ziemt.
Es iſt nicht viel mehr über die Lächerlichkeiten der Virtuoſen
hier zu reden, wenn Dichter, die als die erſten Lehrer der
Nationen angeſehen ſein ſollten, über dieſen Schimmer alles
andere vergeſſen können”, ſo ſah er Goethe falſch. Nicht der
glänzende Schimmer des Hoflebens war es, der Goethe anzog
und blendete. Nicht die Verehrung von Standesperſonen als
Der wunderliche Muſikus. (Seitgenöſſiſche Sederzeichmng.)
Ein kalter Schweiß überfiel mich bei dieſem Anblick; alle
Poeſie, alle himmliſche Aufregung ſchwand mir dahin.
„Kommen Sie,” begann der Unglückliche, „ſtellen wir uns
Beethoven vor!”
Erſt wollte ich mir mit einer Lüge belfen und vorgeben, daß
ich gar nicht auf dem Wege zu Beethopen ſei. Allein er benahm
mir bald alle Möglichkeit zur Ausflucht; denn mit großer
Offen=
herzigkeit machte er mich damit bekannt, wie er hinter mein
Geheimnis gekommen war, und erklärte, mich nicht eher
ver=
laſſen zu wollen, als bis wir von Beethoven zurückkämen. Ich
verſuchte erſt in Güte, ihn von ſeinem Vorhaben abzubringen —
umſonſt! Ich geriet in Wut — umſonſt! Endlich hoffte ich mich
durch die Schnelligkeit meiner Füße zu entziehen; wie ein Pfeil
flog ich die Creppen hinan und riß wie ein Naſender an der
Klingel. Ehe aber noch geöffnet wurde, war der Genleman bei
mir, ergriff die Flügel meines Nockes und ſagte: „Entfliehen
Sie mir nicht. Ich habe ein Recht an Ihren Nockſchoß; ich will
Sie daran halten, bis wir vor Beethoven ſtehen.”
Entſetzt wandte ich mich um, ſuchte mich ihm zu entreißen,
ja, ich fühlte mich verſucht, gegen den ſtolzen Sohn Britanniens
mich mit Cätlichkeiten zu verteidigen: — da ward die Cür
geöffnet. Die alte Aufwärterin erſchien, zeigte ein finſteres
Geſicht, als ſie uns in unſerer ſonderbaren Situation erblickte,
und machte Miene, die Cür ſogleich wieder zu ſchließen. In der
Angſt rief ich laut meinen Namen und beteuerte, von Herrn
Beethoven eingeladen worden zu ſein.
Noch war die Alte zweifelhaft, denn der Anblick des
Eng=
länders ſchien ihr ein gerechtes Bedenken zu erwecken, als durch
ein Ungefähr auf einmal Beethoven ſelbſt an der Cür ſeines
Kabinetts erſchien. Dieſen Moment benutzend trat ich ſchnell ein
und wollte auf den Meiſter zu, um mich zu entſchuldigen.
Su=
gleich zog ich aber den Engländer mit herein, denn dieſer hatte
mich noch feſt. Er führte ſeinen Vorſatz aus und ließ mich erſt
los, als wir vor Beethoven ſtanden. Ich verbeugte mich und
ſtammelte meinen Namen; wiewohl er dieſen jedenfalls nicht
verſtand, ſchien er doch zu wiſſen, daß ich der ſei, der ihm
geſchrieben hatte. Er hieß mich in ſein Simmer eintreten, und
ohne ſich um Beethovens verwunderungsvollen Blick zu
küm=
mern, ſchlüpfte mein Begleiter mir eiligſt nach.
ſolchen ließ ihn in der Hofluft leben, ſondern jenes Gefühl fü=
Ordnung und Diſtanz, das ihm titanenhaftes Aufbegehren in
unweſentlichen Dingen als Seichen von Suchtloſigkeit und
Um=
reife erſcheinen ließ.
Dieſes erſte Suſammentreffen muß alſo für beide, ſowool
für Goethe wie für Beethoven, eine Enttäuſchung geweſen ſein.
Wahrſcheinlich hat Beethoven dieſe Enttäuſchung tiefer
emm=
funden als Goethe. Von Jugend auf verehrte er den Dichter.
während Goethe Beethovens Muſik erſt ſpäter kennen lernne
und ſich durch ſie kaum ergriffen fühlte. Die Berliner
Staat=
bibliothek bewahrt Beethovens Exemplar der Werke Goethosl
auf. Sahlloſe Bleiſtiftſtriche am Nande, manchmal zwei, drru
ein Soſt
chis über
zu von ihe
der Geburt”
jarial
en Freunf
Muſfe Beeih!
Wortenl
Auch die perl
vermocht, ih
diei hatte er ihl
his Schreiben,
Neru von Oliva
Bdrin ausgedrt
Brund kann verſt
Zie niemals etwat
Liedhaber vort
Biebit einmal au
Berordentlichen C.
Hitte er an ihn,
ſtein vor ihm am
Beethoven im Mannesalter.
E. energiſcher, inn
Rbegreiie recht
den
vier nebeneinander, bezeugen, wie intenſiv Beethoven in diel
M.
Büchern las. Schon als Zwanzigjähriger, als Kapellmeiſter
M Calent
Bonn, komponierte er Lieder aus Goethes Jahrmarktsfeſt
ganz un
Plundersweiler” und „Claudine von Villa Bella‟. Dann ere
ſtanden jene Kompoſitionen Goethiſcher Lieder, in denen AiMl NAl, Weich.
drch weder für
Genius zweier der größten Deutſchen ſich durchringt: die Vel
tonungen des Italienliedes Mignon, der „Wonne der Wehmu// Weſt Wone
des „Mailiedes” und manches anderen Gedichtes. Es entſtaaiWis pie eine 200
das Chorwerk Meeresſtille und glückliche Jahrt” und enellt
entſtand die Muſik zu „Egmont”, die Beethoven, wie er ſell// Enporei!
ſagte, nur aus Liebe zum Dichter geſchrieben hatte. Und nahl
einen anderen großen Plan hegte Beethoven als Lebenswun. // Aenſch, der ni
in ſich, den Plan einer Fauſt=Muſik. „Ich ſchreibe nur Ai/loll jindet und
nicht, was ich am liebſten möchte, ſondern des Geldes weguafſe ſebſt, im O.
was ich brauchte . . . Iſt dieſe Periode vorbei, ſo hoffe ung prengen
endlich zu ſchreiben, was mir und der Kunſt das Höchſte iſt — Und wieder tau
„Fauſt!” ſagte Beethoven 1822 zu Nochlitz, und noch auf ſein AMhoben fr eine
beihe, dem Stürn
Sterbebette dachte er an eine Kompoſition des Fauſt.
Endlich im September 1811 wagte es der verſchloſſeill ler Ausdruck ſe
Beethoven, ſich Goethe perſönlich zu nähern. Er ſandte iſtrſuges erſcheinen
durch den Grafen von Oliva einen Brief, in dem er dem Die-Mdes Ohr u.
ter ſeine Bewunderung bekennt: „Bettina Brentano hat m.h/ Aulik Beeth
verſichert, daß Sie mich gütig, ja ſogar freundſchaftlich au
nehmen würden. Wie könnte ich aber an eine ſolche Aufnah n4
denken, indem ich nur imſtande bin, Ihnen mit der größten
Ehy=
erbietung, mit einem unausſprechlichen tiefen Gefühl für Sk/
herrlichen Schöpfungen zu nahen. Sie werden nächſtens i
Muſik zu Egmont von Leipzig durch Breitkopf & Härtel e
ehördlick
halten, dieſen herrlichen Egmont, den ich, indem ich ihn eben”
warm, als ich ihn geleſen, wieder durch Sie gedacht; gefühlt u”
Von
in Muſik geſetzt habe. Ich wünſche Ihr Urteil darüber zu wiſſ.al
Eines der luſtig
auch der Cadel wird mir für mich und meine Kunſt erſprießk.4
der Kampf de
ſein, und ſo gern wie das größte Lob aufgenommen werdex.?
WSgeſetzen und
Sulpiz Boiſſerée iſt gerade bei Goethe, als Baron Ol5/
Bielleicht hat
u ihm kommt. Er ſpielt ihm eine Kompoſition Beethove/),
„Ariebene Beid
vor. Sulpiz Boiſſerée glaubt, es ſei „Klärchens Geſang” 2
ie der unze
beſen. Leider berichtet er nicht, wie Goethe dieſe Muſik ar/
Rt. Schon im
genommen hat. Zu einem anderen Beſucher hat er ſich ſelt
Der Gande
Hier war ich — im Heiligtum; die gräßliche Verlegenh!
aber, in welche mich der heilloſe Brite gebracht hatte, rauElß Zerlches Aufite
mir alle wohltätige Beſinnung, die mir nötig war, um meirW/// Schreiben
Glückes würdig zu genießen. An und für ſich war Beethovel
äußere Erſcheinung keineswegs dazu gemacht, angenehm miſ e. Oite
behaglich zu wirken. Er war in ziemlich unordentlicher Hauzd 29 ſch
kleidung, trug rote wollene Binde um den Leib; lange, ſtariſte il bos zum
gaue Haare lagen unordentlich um ſeinen Kopf herum, miſe 2i, iegte er mit
ſeine finſtere, unfreundliche Miene vermochte durchaus nicll Lgänder
meine Verlegenheit zu heben. Wir ſetzten uns an einen CrM/ cen.”
nieder, der voll Papier und Federn lag.
Es herrſchte unbehagliche Stimmung, keiner ſprach. Auge‟
ſcheinlich war Beethoven verſtimmt, zwei für einen empfangl
zu haben.
Endlich begann er, indem er mit rauher Stimme frug: „S
kommen von L. . . .?"
Ich wollte antworten, er aber unterbrach mich; indem
einen Bogen Papier nebſt einem Bleiſtift bereitlegte, fügte
hinzu: „Schreiben Sie, ich höre nicht.”
Ich wußte von Beethovens Caubheit und hatte mich darel
vorbereitet. Nichtsdeſtoweniger fuhr es mir wie ein
SE4
durch das Herz, als ich von dieſer rauhen, gebrochenen Stim i
hörte: „Ich höre nicht!” — Freudenlos und arm in der VSll
zu ſtehen; die einzige Erhebung in der Macht der Cöne zu wil.)
und ſagen zu müſſen: ich höre nicht! — Im Moment kam ich
mir zum vollkommenen Verſtändnis über Beethovens auß2,!
Erſcheinung, über den tiefen Gram auf ſeinen Wangen, über E
düſteren Unmut ſeines Blickes, über den verſchloſſenen LE
ſeiner Lippen: — er hörte nicht! —
Verwirrt und ohne zu wiſſen, was? ſchrieb ich eine BEil
um Entſchuldigung und eine kurze Erklärung der Umſtände &:
die mich in der Begleitung des Engländers erſcheinen ließ !
Dieſer ſaß währenddem ſtumm und befriedigt Beethoven gege‟
über, der, nachdem er meine Seilen geleſen, ſich ziemlich hel
zu ihm wandte mit der Frage, was er von ihm wünſche?
„Ich habe die Ehre. . . . entgegnete der Brite.
„Ich verſtehe Sie nicht!” rief Beethoven, ihn haſtig unte
brechend, „ich höre nicht und kann auch nicht viel ſprech”)
Schreiben Sie auf, was Sie von mir wollen.”
gerkennend der Beeihovens Genle geäußert, mit bem er anf
me Intentionen im „Egmont” eingegangen ſei.
Es war damals nicht das erſte Mal, daß Goethe der Muſik
ſee thovens begegnete. Schon vor Jahren hatte eine junge
ſngerin ihm eine Beethovenſche „Szene” vorgeſungen. Die
ſkaliſchen Freunde Goethes, vor allem Selter, ſtanden
Beet=
pens Muſik zu fern, um ſie Soethe nahebringen zu können.
ter, der Beethoven „mit Schrecken bewunderte”, hatte
Mit=
ſühl mit ſeinem Schickſal, aber an ſeinem Schatten konnte er
cht teilnehmen. Vielleicht iſt die Stellung Goethes und
Sel=
ts zu Beethoven nur eine Frage der Generationen: die Muſik
ſofarts war ihre Muſik. Goethe, der in höchſtem Alter
ſojart noch mit Vaffael zuſammenſtellt, hat einmal geäußert,
ga Sauſt könnte nur in der Art des „Don Juan” komponiert
arden, „Don Juan” aber „ſteht ganz iſoliert, und durch
Mo=
ets Cod iſt alle Ausſicht auf etwas Ahnliches vereitelt‟. Ein
kort, daß Beethovens muſikaliſche Artung verwirft und das
ſa Werben um den Genius Goethes ablehnt. Mozart war
ketbes muſikaliſche Welt; in der Muſik hat er nie die
Gren=
des Nokokos überſchritten. Chriſtiane bittet Eduard
tuſchke, den Neffen Jobanna Schopenhauers, der an Goetbes
rſikaliſchen Soiréen teilnimmt, „nichts von Beethoven,
über=
ppt nichts über Mozarts Seit hinaus vorzutragen, und Goethe
ſeßt will von ihm nur Mozart hören”. Bei einem Beſuch in
dnn, der Geburtsſtadt Beethovens, verkündet Soethe,
nach=
ſa Marianne Willemer und Bettina Brentano und die
öſter-
ſchiſchen Sreunde des Muſikers begeiſtert verſucht hatten, ihm
Muſik Beethovens vernehmlich zu machen, nach ſeinen
eige-
u Worten — „das Evangelium Selters”.
Auch die perſönliche Bekanntſchaft mit Beethoven hatte
cht vermocht, ihm ſeine Muſik nahezubringen. Auf jenen
ſtief hatte er ihm ſehr verbindlich geantwortet: „Ihr
freund=
ſtes Schreiben, mein wertgeſchätzteſter Herr, habe ich durch
dern von Oliva zu meinem großen Vergnügen erbalten. Für
ſü darin ausgedrückten Geſinnungen bin ich von Herzen
dank=
ſie und kann verſichern, daß ich ſie aufrichtig erwidere: Denn ich
ſtee niemals etwas von Ihren Arbeiten durch geſchickte Künſtler
Iw Liebhaber vortragen hören, ohne daß ich gewünſcht hätte,
fi6 ſelbſt einmal am Klavier zu bewundern und mich an Ihrem
ſio erordentlichen Calent zu ergetzen‟. Das iſt es, ſein Calent
ſätzte er an ihm, ſeine Muſikalität, nicht aber ſeine Muſik.
ne lpielte köſtlich” ſchreibt er in ſeinem Cagebuch, als
Beet=
ſſpen vor ihm am Flügel phantaſiert hatte. „
Zuſammengeraff-
ſiu energiſcher, inniger habe ich noch keinen Künſtler geſehen.
hü begreife recht gut, wie der gegen die Welt wunderlich ſtehen
ſotz”, gab er den Eindruck, den Beethoven auf ihn gemacht
ſite, Sbriſtiane gegenüber wieder. Und Zelter berichtete er,
en Calent bat mich in Erſtaunen geſetzt, allein er iſt leider
ſzu ganz ungebändigte Perſönlichkeit, die zwar gar nicht
Un=
ſeut bat, wenn ſie die Welt deteſtabel findet, aber ſie freilich
hurch weder für mich noch für andere genußreicher macht.”
Dieſe Worte zeigen, daß Goethe in Beethovens Muſik
inas wie eine Marſeillaiſe vernahm, daß er aus ihr ſtets einen
ſplutionären Klang heraushörte; die Cendenz gegen die Welt,
ſu Empöreriſche und das Citanenhafte. Beethoven iſt ihm
iuh in ſeiner Muſik eben die „ungebändigte Perſönlichkeit”
M Menſch, der nicht die geſetzmäßige Beſchränkung der Welt
Muvoll findet und ſich in ſie fügt, ſondern der im großen Gefühl
ſſeier ſelbſt, im Bewußtſein, ein ſtarker Einzelner zu ſein, dieſe
ſtonung ſprengen will, um zu dämoniſcher Sreiheit zu gelangen.
Und wieder taucht die Frage auf: iſt das Problem Goetbe=
Gethoven nur eine Frage der Generationen? Hätte dem jungen
hethe, dem Stürmer und Dränger, Beethovens Muſik nicht
hiader Ausdruck ſeines eigenen Weltgefühls in der Sprache des
ünges erſcheinen müſſen? Würde er damals nicht ein
ver=
nendes Ohr und mitfühlendes Herz für das Welt=Sprengende
u Muſik Beethovens gehabt haben?
Die
ſehördlich verfolgte Eitelkeit.
Von Auguſt Kubn=Foelix.
Eines der luſtigſten Kapitel der Kulturgeſchichte iſt
zweifel=
ſo der Kampf der Behörde mit der Eitelkeit in Form von
Auusgeſetzen und Kleiderordnungen.
Vielleicht hat mancher Leſer gedacht, die behördlich
vor=
ſihriebene Beſchränkung jeglichen Aufwandes im Weltkrieg indem man koſtbare Stoffe den Haetären vorſchrieb; König
eieine der unzähligen Ausgeburten des Krieges geweſen. Weit
ſehlt. Schon im Altertum entſtanden Luxusgeſetze, die ſich mit
u zierliches Muſikheft aus der Caſche und ſagte zu mir: „Es
Mut. Schreiben Sie: ich bitte Herrn Beethoven, meine Kom= kunſt abzuhelfen. Ich habe mich endlich entſchloſſen, die ſchöne
die Güte haben, ein Kreuz dabei zu machen.”
Ich ſchrieb wörtlich ſein Verlangen auf, in der Hoffnung, weit entfernt davon, das auszuſprechen, was allerdings in dieſem
nun los zu werden; und ſo kam es auch. Nachdem Beethoven / Salle keine Verſe der Welt ausſprechen können.”
ſuſen, legte er mit einem ſonderbaren Lächeln die Kompoſition
M Engländers auf den Tiſch, nickte kurz und ſagte: „Ich werde
t ſchicken.”
e beſonders herrliche Verbeugung und empfahl ſich — Ich Sinfonie verhalf, die damals höchſtens eben erſt vollendet, keinem
ete tief aufl — er war fort.
Nun erſt fühlte ich mich im Heiligtum. Selbſt Beethovens / Dank für dieſe gewiß ſeitene Herablaſſung aus. Sugleich äußerte
Be heiterten ſich deutlich auf; er blickte mich einen Augenblick
aig an und begann dann: „Der Brite hat Ihnen viel Arger
Aacht?” ſagte er; „tröſten Sie ſich mit mir; dieſe reiſenden / Werkes von ſeiner Kompoſition entgegenſehen dürfe. Mir waren
Nländer haben mich ſchon bis auf das Blut geplagt. Sie die Cränen in die Augen getreten — ich hätte vor ihm
nieder=
umen heute, einen armen Muſiker zu ſehen, wie morgen ein knien mögen.
eenes Cier. Es tut mir leid um Sie, daß ich Sie mit jenem
wechſelt habe. — Sie ſchrieben mir, daß Sie mit meinen Er ſah mich halb wehmütig, halb ſpöttiſch lächelnd an, als er
ipoſitionen zufrieden wären. Das iſt mir lieb, denn ich rechne ſagte: „Sie können mich verteidigen, wenn von meinem neuen
nur wenig darauf, daß meine Sachen den Leuten gefallen.” Werke die Nede ſein wird. Gedenken Sie mein: — die klugen
11 läſtige Befangenheit; ein Freudenſchauer durchbebte mich ſchreien. Sie ſehen aber wohl, Herr R..., daß ich gerade
12 dieſen einſachen Worten. Ich ſchrieb, daß ich wahrlich nicht noch kein Wahnſinniger bin, wenn ich ſonſt auch unglücklich
M einzige ſei, der von ſo glühendem Enthuſiasmus für jede genug dazu wäre. — Die Leute verlangen von mir, ich ſoll
ſer Schöpfungen erfüllt wäre, daß ich nichts ſehnlicher
iſchte, als z. B. meiner Vaterſtadt das Glück verſchaffen zu bedenken aber nicht, daß ich armer Cauber meine ganz eigenen
onen, ihn einmal in ihrer Mitte zu ſehen; er würde ſich dann Gedanken haben muß — daß es mir nicht möglich ſein kann,
bolikum hervorbrächten.
„Ich glaube wohl,” erwiderte Beethoven, „daß meine Kom= „das iſt ja eben mein Unglück!”
(htionen im nördlichen Deutſchland mehr anſprechen. Die
Vener ärgern mich oft; ſie hören täglich zu viel ſchlechtes Seug, durch das Simmer. Cief bis in das Innerſte ergriffen, wie ich
1A daß ſio immer aufgelegt ſein ſollten, mit Ernſt an etwas war, ſtand ich ebenfalls auf; — ich fühlte, daß ich zitterte. Un=
Hites zu gehen.”
hen lernen. Es iſt dies eine Sinfonie mit Chören. Ich wußt, daß jetzt der Punkt gekommen war, auf dem mein Beſuch
der Kleildung des Bürgers beſchäftigten, wir ſehen ſie ſich
fort=
ſetzen über das frühe Mittelalter, ſie wuchern geradezu im
Seit=
alter der Nenaiſſance, gehen weiter ins Barock und Nokoko
und erloſchen erſt mit der endgültigen Befreiung des Indivi= kommenen Kopfputz in Form eines Suckerhutes, für ehrbare
duums, im 19. Jahrhundert, um nur noch in Seiten äußerſter
Lot aus fürchterlichſter Notwendigkeit wieder aufzuſtehen.
Die beſchränkenden Geſetze früherer Seiten entſtanden, im
Gegenſatz zu dieſen unſerer Cage, faſt nie aus wirtſchaftlichen
Lotlagen. Es waren ganz andere Gründe, denen ſie ihr Daſein
dankten. Sie wurden — vor allem im Altertum — gegeben,
um das Volk vor einer zerſetzenden Verweichlichung, zu der
jeder Lurus auf die Dauer führt, zu bewahren; in der chriſtlichen
Aera war es die Kirche, die aus ſittlichen Momenten heraus
die Geſetze forderte und auch mit kirchlichen Strafen die
Über=
treter verfolgte, der Kaſtengeiſt griff zu ihnen, um die ſtrenge
Abſtufung der Schichten bis in die Kleider hinein feſtzulegen;
und nicht ſelten wurden ſie zum Schutze der Bürger ſelber
ge=
geben, weil in wahren Paroxysmen der Putzſucht manche
Men=
ſchen blindwütend ſich ruiniert hätten, ſo daß eine weiſe Ne=
gierung gut tat, einzugreifen. Doch andererſeits waren die
geſetzgebenden Körperſchaften auch entſchieden im Unrecht, daß
lie meiſt die gerade neueſte Mode zum Objekt ihres Haſſes und
ihrer Verfolgung machten, einzig und allein, weil ſie ſelber in
der Mode von geſtern ſteckten.
Welches nun aber auch die Gründe für die geſetzlichen
Ein=
griffe geweſen ſein mochten, eines ſteht feſt: die Geſetze waren
nur da, um umgangen zu werden. Wer miterlebt hat, wie ſelbſt. in
dem fürchterlichſten Elend des Krieges beſtgemeinte
Beſchrän=
kungsvorſchriften von der übertriebenen Eigenſucht einzelner
hintergangen wurden, wer erlebte, wie alle Strafandrohungen
nutzlos blieben, der wird begreifen, daß in Seiten, da nicht Elend
das Großteil der Menſchen wenigſtens ſchon naturgemäß zur
Annahme des Geſetzes zwingt, ſondern ein ſolches mitten im
Überfluß aus Gründen einer abſtrakten Staatsraiſon gegeben
wird, die Mehrzahl der Bürger ſich einfach nicht darum
be=
kümmerten.
Und ſo ſehen wir alle dieſe Geſetze dem gleichen Schickſal
verfallen. Sie ſind trotz ſchweren Maßregelungen, mit denen
man die anfänglichen Übertreter beſtrafte — und es waren
dar=
unter grauſige Strafen, wie ſene der Verbannung und
Güter=
einziehung, die Honorius III., 397 n. Chr., über den Cräger
einer Hoſe (ein Kleidungsſtück, das die nordiſchen Barbaren
ein=
geführt hatten) verhängte — dauernd übertreten worden, bis
die aufſichtführenden Organe, Richter und Geſetzgeber, an der
Wirkung verzweifelten und das unmögliche Geſetz wieder
auf=
boben.
Da alſo der Putzſucht mit Geſetzeskraft nicht beizukommen
war, nahmen die Behörden zu den verſchiedenſten Seiten, und
vielleicht ohne, daß eine von dem Präzedenzfall der anderen
wußte, zu der gleichen Liſt ihre Zuflucht. Sie appellierten
näm=
lich an das Ehrgefühl, indem ſie von den Luxusgeſetzen ſolche
Perſonen ausſchloſſen, oder ihnen gar das Cragen der durch
Geſetz verpönten Gegenſtände vorſchrieben, die als der Auswurf
der Menſchheit galten.
Su ſolchem Trick griff man ſchon im Athen des Perikles,
Ageſilaos von Sparta wußte dem Geiſte Lukurgs dadurch
Achtung zu verſchaffen, daß er Geſchenke von Wohlgerüchen,
Der Engländer ſann einen Augenblick ruhig nach, zog dann mache Sie darauf aufmerkſam, wie ſchwer es mir dabei ward,
dem Ubelſtand der Unzulänglichkeit der zu Hilfe gerufenen
Dicht=
ſtion zu ſehen, wenn ihm eine Stelle darin nicht gefällt, wird / Hymne unſeres Schillers „An die Freude” zu benützen; es
iſt dieſe jedenfalls eine edle und erhebende Dichtung, wenn auch
Noch heute kann ich das Glück kaum faſſen, das mir
da-
durch zuteil ward, daß mir Beethoven ſelbſt durch dieſe An=
Damit war mein Gentleman ſehr zufrieden, ſtand auf, machte deutungen zum vollen Verſtändnis ſeiner rieſenhaften letzten
aber noch bekannt war. Ich drückte ihm meinen begeiſtertſten
ich die entzückende Überraſchung, die er mir mit der Nachricht
bereitet hatte, daß man dem Erſcheinen eines neuen großen
Beethoven ſchien meine gerührte Aufregung zu gewahren.
Dieſe Vertraulichkeit in ſeiner Anrede benahm mir bald Leute werden mich für verrückt halten, wenigſtens dafür
aus=
ſchreiben, wie ie ſich einbilden, daß es ſchön und gut ſei; ſie
orzeugen, welche Wirlung dort ſeine Werke auf das geſamte anders zu komponieren, als ich fühle. Und daß ich ihre ſchönen
Sachen nicht denken und fühlen kann,” ſetzte er ironiſch hinzu,
Damit ſtand er auf und ſchritt mit ſchnellen, kurzen Schritten
möglich wäre es mir geweſen, weder durch Pantomimen noch
„Sie we:den bald eine neue Kompoſition von mir durch Schrift eine Unterhaltung fortzuſetzen. Ich ward mir be=
weichen Stoffen und koſſdaren Schmuckſachen, die er aus
Agypten erhielt, an ſeine Sklaven verteilte; Amadeus VIII. von
Savogen wollte den Hennin, einen von Frankreich herüberge=
Srauen unmöglich machen und gab ihn deshalb zum Abzeichen
den Dirnen; ſolange der Landsknecht, der verrufene out-sider
einer Seit exiſtierte, war ihm das Cragen aller in den
Luxus=
geſetzen aufgeführten Dinge erlaubt; als die Pluderhoſe mit
ihrem wähnſinnigen Stoffaufwand zur ruinöſen Gefahr für ihre
ſich überbietenden Cräger wurde — Boehn zitiert, daß die
Berichte zwiſchen 20 bis 200 Ellen ſchwanken —, kleideten einige
Fürſten den Henker darin; und Heinrich IV. von Frankreich
ſchloß eine Kleiderverordnung mit dem ſchönen Zuſatz, er wolle
zugunſten von Huren und Spitzbuben eine Ausnahme machen,
ſie dürften tragen, was ſie wollten.
Und die Wirkung?
Gleich Null!
Die Eitelkeit — dem Urtrieb der Erotik entſproſſen — ſiegte
über alle Ehrbegriffe. Es ſchreckte weder die Damen Athens,
noch die in chriſtlicher Moral erzogene, die Fleiſchesſünde mit
ewiger Verdammnis identifizierende Frau des Mittelalters für
das verworfene, von ihrem Begriff als Abſchaum der
Aenſch=
heit betrachtete Geſchöpf der Straße genommen zu werden,
konnte ſie nur recht mit ihrem Staate prunken. Und der Henker,
die ehrloſeſte Ausgeburt mittelalterlicher Ständeauffaſſung, dieſer
Menſch, der ſo verachtet war, daß es genügte, zufällig ihn
be=
rührt zu haben, um ſelber ehrlos zu werden, hier ward er nicht
zum Popanz und das von ihm getragene Kleidungsſtück nicht
entehrt. Die Pluderhoſe ſtand zu gut, um deshalb im Schrank
zu verſtauben.
Blondes Geſchrei.
Von Friedrich Sieburg, Kopenhagen.
Man ſchreit auf der Straße. Das iſt hier ungewöhnlich.
Gedämpfte Leute leben in dieſer Stadt, die auch bei
Feſtlich=
keiten, die häufig ſtattfinden, wenig Geſchrei machen. Das heißt,
ſie bevorzugen die Ciſchrede. Sind zehn Perſonen verſammelt, ſo
ſpricht im Laufe des Abends jeder auf jeden, was nach den
Regeln der Permutationsrechnung — beſonders wenn man die
abweſenden Damen berückſichtigt, was regelmäßig geſchieht —
eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Neden ergibt. Später ſinkt
man dann lautlos unter den Ciſch. Oder man fällt über Bord,
wenn man gerade auf einer Segelpartie iſt, und ertrinkt ohne viel
Aufhebens. Geſchrei iſt alſo nicht die Sache dieſer Leute. Auch
die Nationalhymne wird meiſtens nur geſungen, wenn man ſehen
will, wer dabei ſitzen bleibt, was zur Belebung der inneren
Politik eine ſehr praktiſche Methode iſt, welche die Nation
ver=
hindert, auf ihren Lorbeeren einzuſchlafen.
Und nun ſchreit man auf der Straße. Ich blicke hinaus und
ſehe, daß ein werktägiges Geſchrei iſt. Ein Mann mit Waren
iſt es. Er ruft: „Der Hering iſt gut!”, Später erſcheint ein
anderer und brüllt: „Notzungen!” Endlich ein dritter: „Erdbeer!
Herrlich friſche Erdbeer!” So der Catbeſtand.
Nun iſt Kopenhagen eine Stadt, in der vieles leuchtet, aber
nichts klingt. Schiffspfeifen, Metallſägen, Hammer auf
Stahl=
platten geben wohl einen gewiſſen tönenden Hintergrund. Aber es
iſt keine Nhythmik darin. Es iſt Geräuſch, aber keine Melodie. Und
nun plötzlich dieſe Männer, die ſich ſüdlich aufſpielen, mit
waſſer=
blauen Augen zu den Senſtern aufſchauen und mit der ganzen
Leidenſchaftsloſigkeit ihrer Naſſe ihre Ware beſingen. In mir ſteigt
der Verdacht auf, daß ſie in den Schilderungen ihrer begabten
Feuilletoniſten aus Italien geleſen haben, wie herrlich dort die
Straßenhändler rufen und verkäuflichen Käſe bejubeln. Vielleicht
ſogar haben ſie ſelbſt eine Neiſe nach Italien oder Frankreich
gemacht — wo ſie dann für Deutſche gehalten wurden — und
haben die auf= und abſteigenden Kantilenen ſchwarzhaariger
Händler gehört und ſich zu eigen gemacht. Eine andere Erklärung
iſt nicht möglich. Ich denke mit wildem Schmerz an einen Knaben
in Ferrara, der Melonen mit der Stimme eines Engels
ver=
kündete, oder an einen Alten in Perpignan unweit der ſpaniſchen
Grenze, der anläßlich Sahnenkäſe eine hohe- trompetenhelle
Hymne ſang. Selbſt Paris gab hier Klänge her, hohe halb
ge=
tupfte, halb gehupfte Läufe mit voll ausgehaltenen Orgelpunkten.
Es drehte ſich um Bratkartoffeln.
„Was ſoll ich denn tun?” fragt mich der Mann mit den
Heringen, dem ich meine Bedenken mitteile.
„Ach”, ſage ich und ſtoße ihn damit ins blitzende Getriebe
der Werktagsmaſchine zurück, aus der er ſich mit der Cendenz,
aber ohne das Calent der Lerche zu erheben verſuchte, „inſerieren
Sie doch Ihren Hering lieber im Morgenblatt!”
dem Meiſter läſtig werden konnte. Ein tiefgefühltes Wort des
Dankes und des Abſchieds aufzuſchreiben, ſchien mir zu
nüchtern; ich begnügte mich, meinen Hut zu ergreifen, vor
Beet=
hoven hinzutreten und ihn in meinem Blick leſen zu laſſen, was
in mir vorging.
Er ſchien mich zu verſtehen. „Sie wollen fort?” frug er.
„Werden Sie noch einige Seit in Wien bleiben?”
Ich ſchrieb ihm auf, daß ich mit dieſer Reiſe nichts
beab=
ſichtigt hätte, als ihn kennen zu lernen; daß, da er mich
gewür=
digt habe, mir eine ſo außerordentliche Aufnahme zu gewähren,
ich überglücklich ſei, mein Siel als erreicht anzuſehen, und
morgen wieder zurückwandern würde.
Lächelnd erwiderte er: „Sie haben mir geſchrieben, auf
welche Art Sie ſich das Geld zu dieſer Neiſe verſchafft haben:
— Sie ſollten in Wien bleiben und Galopps machen, hier gilt
die Ware viel.”
Ich erklärte, daß es für mich nun damit aus ſei, da ich
nichts wüßte, was mir wieder eines ähnlichen Opfers wert
erſcheinen könnte.
„Nun, nun!” entgegnete er, „das findet ſich. Ich alter
Narr würde es auch beſſer haben, wenn ich Galopps machte;
wie ich es bis jetzt treibe, werde ich immer darben. — Neiſen
Sie glücklich,” fuhr er fort, „gedenken Sie mein und tröſten Sie
ſich in allen Widerwärtigkeiten mit mir.”
Gerührt und mit Cränen in den Augen wollte ich mich
empfehlen, da rief er mir noch zu: „Haltl Fertigen wir den
muſikaliſchen Engländer abl Laßt ſehen, wo die Kreuze
hin=
kommen ſollen!”
Damit ergriff er das Muſikheft des Briten und ſah es
lächelnd flüchtig durch; ſodann legte er es ſorgfältig wieder
zuſammen, ſchlug es in einen Bogen Papier ein, ergriff eine
dicke Notenfeder und zeichnete ein koloſſales Kreuz quer über
den ganzen Umſchlag. Darauf überreichte er es mir mit den
Worten: „Stellen Sie dem Glücklichen gefälligſt ſein
Meiſter=
werk zu! Er iſt ein Eſel, und doch beneide ich ihn um ſeine
langen Ohren! — Leben Sie wohl, mein Lieber, und behalten
Sie mich lieb!"
Somit eutließ er mich. Erſchüttert verließ ich ſein Simmer
und das Haus.
Dr. Streſemann präſidiert im
Völkerbundsrate.
Von George Popoff.
„Ich erkläre die Sitzung für eröffnet!” ſagt eine bekannte,
klare Stimme in deutſcher Sprache, und eine leiſe Bewegung geht
durch den Sitzungsſaal. Briand legt mit läſſiger Bewegung ſeine
Sigarette beiſeite, Chamberlain klemmt ſein Monokel feſter ins
kalte Britenauge, die Preſſemänner ſpitzen die fleißigen Stifte
und ihre ſpürenden Naſen. Doch noch hat man Seit. Denn
Dr. Streſemann, der den erſten Satz geſprochen, nimmt
noch nicht die Cagesordnung „in die Flanken” ſondern gibt
folgenden zweiten, im Völkerbundsrate deutſch geſprochenen Satz
von ſich: „Bitte, noch einen Augenblick Nuhe, für die Herren
(Photographen!” Soweit alles ganz gut.. .
Doch nun gleitet der Vorſitz in dieſem Naume aus den
Händen Dr. Streſemanns in ganz andere Hände über. Der
Herr Photograph, ein Welſch=Schweizer oder ein
Franzoſe entpuppt ſich plötzlich als ein Mann, den in puncto
Kommandoton ſeder Potsdamer Unteroffizier getroſt beneiden
könnte. Mit einem überlauten, überſchreienden, überunhöflichen
Organ gibt dieſer Mann den hier verſammelten Vertretern
Europas einen Befehl, einen Anſchnauzer nach dem andern. Mit
Donnerſtimme kommandiert er: „Nu—he!!” dann: „
Still=
ge—ſeſ—ſen!” dann: „Monſieur Briand, nach rechts ſchauen!!”;
dann: „Mr. Chamberlain — nach links rücken!!” und alles von
dieſem Beſeſſenen ſo kommandiert, daß, während das Publikum
und die Natsmitglieder höchlichſt amüſiert ſind, er ſelbſt keine
Miene verzieht, mit toternſtem Geſicht ſich um keinen Deubel
ſchert und zum Schluß, da alle ſchon ſchüchtern aufzuatmen
wagen, die Anweſenden nochmals am kräftigſten anſchnauzt:
„Sitzendleiben!! Noch ein Bild!!” und dann erſt —
gnädig-
herablaſſend: „Gut — ich brauch” Sie nicht mehr. . . ." Aus!
Kein „Bitte”, kein „Danke‟. Der Herr Photograph hat
Europa kommandiert. Er hat erreicht, was er wollte, jetzt
können die Herren ſich wieder „ihrer Nebenbeſchäftigung”
hin=
geben. Wer den Korporalſtock energiſch in die Hand nimmt,
der kommandiert eben immer und überall, ſei er auch
tauſend-
mal — nur ein Photograph. . ..
„Wir beginnen mit dem erſten Punkt der Cagesordnung”,
ſagt nun etwas aufatmend Dr. Streſemann, und nun kann es
wirklich beginnen. Deutſchland präſidiert zum erſten Male im
Völkerdundsrate. Mit überraſchender Selbſtverſtändlichkeit
dominiert plötzlich — wenigſtens für die Seit dieſer Seſſion —
die deutſche Sprache am Ciſche des Völkerbundes. Denn
nicht nur Dr. Streſemanns Erklärungen, ſondern auch alle
Nebenrepliken erfolgen ſetzt in deutſcher Sprache, wonach erſt
die engliſchen und franzöſiſchen Uberſetzungen folgen. Ein
merk=
würdiges Gefühl für jene Suhörer, die in dieſem Saale gar nicht
ſo lange zurückliegende Seiten erlebten, da ein deutſches Wort
hier unfehlbar einige Ohnmachten ausgelöſt hätte. Immerhin
er=
freulich, daß Europas Nerven ſich inzwiſchen ſo merklich geſtärkt
haben. . . .
Es iſt alſo ein hiſtoriſcher Cag, dieſe erſte unter
Deutſch=
lands Vorſitz abgehaltene Völkerbundsſeſſion. Faſt alle
leiten=
den europäiſchen Staatsmänner ſind zugegen.
Chamber=
lain ſitzt da, korrekter und würdevoller denn je; ſeitdem wir
ihn zum letztenmal ſahen, hat ſich dieſer Mann in der China=
Frage ein geſchichtliches Verdienſt erworben; auch in der
ruſſi=
ſchen Angelegenheit hat er nicht übel manöpriert; ſein Stern
ſteigt und faſt könnte man ſagen, daß man ihm hier noch mehr
Achtung als ſtets entgegenzubringen ſcheint. Briand ſieht
noch müder und abgeſpannter als letztesmal aus, aber im gleichen
Verhältnis erſtrahlt lichter die Flamme ſeiner alles ſehenden
Augen, und die letzten Schlacken des Banalen ſcheinen von
dieſem immer ſtagnierter werdenden Götzenantlitz zu fallen.
Etwas ähnliches geht mit Vandervelde, dem gleichfalls
immer hiſtoriſcher werdenden Belgier, vor ſich; der Halbtaube
iſt nun mit einem regelrechten Lauthörer erſchienen und ſeine
ewig geſpannt lauſchende Phyſiognomie iſt der markanteſten eine
in dieſer hochintereſſanten, hochpolitiſchen Kunſtkamera. . .
Ein wahres Panoptikumſtück iſt Herr Citulesko, der
Numäne. Dieſer Mann, mit dem affenhaften Swerggeſicht auf
einem Nieſenkörper, friert ewig und erſcheint am Natstiſch —
ſorgſam in einen Wintermantel gehüllt; ein Dienſtbereiter wickelt
ferner ſeine Füße in einen umfangreichen Wärmeplaid; das nicht
genug — im Laufe der ganzen Sitzung ergötzt er das ihn
auf=
merkſam beobachtende Publikum noch dadurch, daß er
fort=
während irgendwelche geheimnisvollen Pillen ſchluckt, ein
ver=
dächtiges Pulver zur Naſe führt, mit einem ſchwarz=ſeidenen
Caſchentuch allerhand Manipulationen vornimmt und überhaupt
höchſt zappelige und drollige Dinge tut. . . . Sein Gegenpol iſt
der Japaner, der alte, vornehme Vicomte Iſhii — der
Sproß einer der älteſten Kaſten Japans; über 15 Jahre hat er
in Europa geweilt, alles ſtudiert, laufend in den Gang der
europäiſchen Politik mit eingegriffen; doch nun ruft ihn der
neue Mikado nach Cokio zurück — auf daß er ihm ſeinen
ſchätzenswerten Nat über die verzwickten europäiſchen Dinge
er=
teile; dieſes iſt daher die letzte Volkerbundstagung, an der Oſhii,
der dem Völkerbunde ſeit ſeinem Beſtehen angehört, teilnehmen
wird. . . . Nicht ganz ſo luſtig wie ſonſt iſt heute auch der Chineſe
Cſchao=Hſin=Cſchu; ſind es die Erfolge der Kantoneſen
oder liegen die großen engliſchen Truppenſendungen ihm ſo
ſchwer im chineſiſch verfeinerten Magen, genug — er iſt ganz
auf Moll geſtimmt und erklärt jedem, der es wiſſen will, daß
ſeine Negierung hier in Genf nichts Böſes im Schilde führe. . . .
Mitten in dieſer teils überſteifen, teils überbeweglichen
Geſellſchaft nimmt ſich die etwas klobige, aber erfriſchende
Sigur Dr. Guſtav Streſemanns wie der ruhende Pol in
der Erſcheinungen Flucht aus. Nuhig raucht er ſeine Sigarre,
ruhig trinkt er ſeine Sitronenlimonade und — ruhig präſidiert
er dem Nate des Völkerbundes. Neben ihm ſitzt der
General=
ſekretär, Sir Eric Drummond, der, einer guten, lieben
Gouver=
nante gleich, ſtets dem jeweils Präſidierenden bei dieſer nicht
immer leichten Prozedur liebevoll unter die Arme zu greifen
pflegt. Damit beginnt er zu Anfang der Sitzung auch heute.
Aber es erweiſt ſich als völlig überflüſſig. Dr. Streſemann —
wohl geſchult durch die verſchiedenſten zahlreichen Konferenzen,
die er in ſeinem vielbewegten Leben mitgemacht hat — zeigt von
der erſten Minute an, auf dieſem ihm doch neuen Felde eine ſo
außerordentliche Geſchicklichkeit und Sicherheit, daß nicht wenige
der Anweſenden hierüber ihr Erſtaunen und ihre Anerkennung
laut werden laſſen. . . . Das berühmte „Glashaus” iſt wieder
übervoll. Allein um den bufeiſenförmigen Natstiſch ſitzen — mit
den Dolmetſchern und Sekretären — gegen zwanzig Perſonen.
Doch rings um den Ciſch herum, vielmehr berangerückt, hat
ſich ein zweites Hufeiſen geſchmiegt — ein Hufeiſen von etwa
hundert Stühlen, auf denen die zweiten Delegierten,
Sachver=
ſtändigen uſw. thronen, und zwar ſo, daß ſie ſtets hinter ihren
Hauptdelegierten zu ſitzen kommen: Schubert und Gauß hinter
Streſemann, Fromageot und Clauzel hinter Briand, Sokal und
Modzielewſki hinter Saleſki uſw.
Nach einer Weile wird die Sitzung für eine Viertelſtunde
unterbrochen, ohne aber, daß man das Glashaus verläßt — nur
zwecks Abhalten eines kleinen Fiveolelock-tea-Intermezzos.
Allen wird an Ort und Stelle Cee gereicht. Und der
Völker=
bundsrat nimmt plötzlich jenen „weltpolitiſchen Saloncharakter”
an, von dem bereits ſo oft berichtet worden iſt. Manche ſtehen
auf und gehen von Gruppe zu Gruppe. Deutſche und Franzoſen
ſtehen ſich, mit Ceetaſſen in der Hand, gegenüber und reden
eifrig auf einander ein. Schon aus Furcht, die Caſſen m
zer=
brechen, dürfte ſich bei dieſer Geſprächsart eine gewiſſe Vorſicht
und Konzilianz von ſelbſt ergeben. Daher ſollte die in Genf oft
angewandte Gewohnheit, bei einer Caſſe Cee politiſche Dinge
zu beſprechen, durchaus nicht verdammt werden. Wichtig iſt,
daß man dabei über — den Frieden ſpricht, und war ſo ſpricht,
daß daraus zum Schluß dennoch etwas Vernünftiges
heraus=
kommen möge. Sollen ſie alſo ihren Orange Pekoe getroſt
weiterſchlürfen. Wichtig iſt nur, daß der Chroniſt ſpäterer Seiten
mal nicht ihnen wird etwa folgendes dichten dürfen:
„Sie ſaßen und tranken am Ceetiſch
Und ſprachen vom Frieden viel;
Oft waren ſie ſchwatzhaft=pathetiſch,
Doch kamen ſie nimmer ans Siel!”
Die Erſten der Schule und
die Erſten des Lebens.
Von Studienrat Dr. Erich Witte, Berlin.
Kürzlich feierte die Preſſe in Jubiläumsartikeln zrrel
Genies, welche ſchlechte Schüler geweſen waren, den Er
finder der elektriſchen Glühlampe, des Mikrophons u
des Grammophons und Inhaber von 2000 Patenten:
ſeinem achtzigſten Geburtstage, und den Bahnbrecher
modernen Pädagogik zu ſeinem hundertſten Codestu
Ediſon wurde von ſeinen Eltern ſchon im Alter rn
zwölf Jahren aus der Schule genommen; ſie taten dies
den Nat ſeines Lehrers, der wegen ſeiner ſchlechten Q/
ſtungen der Anſicht war, daß der Knabe es in ſeirrn
Leben nie zu etwas Ordentlichem bringen werde. P‟
ſtalozzi wurde als Schüler für einen großen Dum.
kopf gehalten, machte beſonders in der Nechtſchreibrul
geringe Fortſchritte und wurde von ſeinen Mitſchülig
wegen ſeiner geiſtigen Schwerfälligkeit „Heinrich Plumzp
in dic
ſack” genannt.
pe ſchlan
Ahnliche Beiſpiele gidt es zahlreiche. Gerherf.
Hauptmann, der größte deutſche Dichter der Gesuf ſot, dei 90
wart, blieb in den unteren Klaſſen verſchiedenemal ſi/elice, wock”i
und ging ſchließlich in Quarta ab. S ola fiel zweimallz ſmet geithte.
der Reifeprüfung durch, weil er in den fremden Sprarn” /u0 heb.. L
fin die Locbulent
und in der franzöſiſchen Sprache und Literatur, f/ ebe ſel Nauwe
gerade auf dem Gebiet, auf dem er ſpäter ſo GreiW, dende beſoche
leiſtete, nicht genügte. „Das gewöhnliche Urteil unter Me 14 Jmgbbeliche 4ö1
deutſchen Aufſätzen,” ſchrieb der Dichter Wildenbruch /gFfült !.
Verfaſſer dieſer Seilen, „war mittelmäßig, manchmal darurne zu dem Zweck 9a
darüber nie.” Er fügte aber hinzu, daß dies kein Vormaf Hienfediderel",
gegen ſeine Lehrer ſei, daß er vielmehr in der Cat ein ſchlecsttſpintgerollt un
Schüler war.
Eer iwwerſchiſſiſt
Dieſer Gegenſatz zwiſchen den Leiſtungen auf der Schule „/i ub ſe gäſſe 9a
denen im Leben erklärt ſich oft daraus, daß manches Calent=/ ch Wäcſern03
nicht früh entfaltet, weil auf dasſelbe erſt ſpätere Lebensumſtän dlihet hatt, Aie 4I
die Umgebung oder kleine Erfolge zündend wirken. Wächſt ndrbrudel, 19 Mackt
auch die große Eiche langſamer als eine kleine Pflanze? Ble,/ 1u Mwer Hälte.
nicht die Ciere um ſo länger im Mutterleibe, je größen W Mulehſck.
werden? Iſt nicht der Menſch, das vollkommenſte lebende W.
in ſeinen erſten Lebensjahren weit weniger entwickelt als:
Ciere, die ſich bald fortbewegen können? Es gibt ſogar gv
Dichter, die erſt in dem fünften Jahrzehnt ihres Lebens mit
Dichten angefangen haben, z. B. Fritz Neuter. Der gu
engliſche Romanſchriftſteller Richardſon hat ſeinen en
Noman mit 52 Jahren veröffentlicht.
Oft hat ſich zwar die hervorragende Begabung ſchon
der Schule gezeigt, ſie iſt aber von den Lehrern nichdt erkn
worden. Die Kunſt oder die Wiſſenſchaft gehörte nicht zu.
Lehrgegenſtänden der Schule. Muſikaliſch hervorragend beei
Kinder, die ſich nur im Geſang auszeichnen, jugendliche Mad
talente, die im Seichnen ſehr gut, aber in anderen Fänd
mangelhaft ſind, bleiben beſtändig ſitzen, nicht ſelten habem
Knaben, aus denen ſpäter führende Geiſter geworden ſind,
der Schule mit ihrem Lieblingsfach privatim eingehend beſchSMpt wie en V
und gerade dadurch die anderen Lehrgegenſtände vernachlä M Lindworm.
Der große Philoſoph Eduard von Hartmann kciſſimm geſchlen
zwar auf der Schule gut mitkommen, empfand ſie aber: Egeſchlage, hirn
drückende Laſt. In ſeiner Lebensbeſchreibung erklärte er, e in Alagderſchre
von Oberſekunda an aus ſyſtematiſcher Nebellion gegen Af Blumediſ
verhaßten Schulzwang faul geworden, und weil er ſeine Aufſſlawe uff
ſtunden für das frei haben wollte, was ihm am Herzen.!/falt, jaſo, däß
Laſalle las ſchon frühzeitig als Schüler politiſche Werke Mls, was mit
hielt aber auf der Leipziger Handelsſchule trotz ſeiner audl „üß gut un
Durt. Ich hab
Leiſtungen die Bemerkung: „Er ſollte noch mehr leiſten.” Dad bloß dä6
Dieſe Catſachen ſind natürlich ebenſowenig ein Beweis Kvüüchem
die Neformbedürftigkeit der Schulen, wie dagegen. Denn IIhre Hausmit
ſind nicht für ſolche beſtimmt, die das Mittelmaß weit überr.iK de Kohle u
oder tief unter demſelben ſtehen. Für die Förderung beſonzeſl mi Sach
wiſſenſchaftlicher und künſtleriſcher Calente ſind die Un viendich wanns
ſitäten, Hochſchulen und Akademien beſtimmt, für den UntexW ſ0 biel wi
Rtrollerei un ſo.
der Schwachbegabten aber die Hilfsſchulen.
io hat mir däß
Tii-
Lin-4g
zu
uenen Ma
Sehr oft erklärt ſich der Gegenſatz zwiſchen den Leiſten Kxenlt: Nor
der Schule und denen des Lebens auch daraus, daß in der SAleimodiſch Vorſchr
vor allen Dingen die Kenntniſſe, auch die gedächtnismäßig eiltie.
geprägten, gewertet werden, bei den bedeutenden Leiſtungen K.
Lebens es aber mehr auf das ankommt, was man aus ſich
heraus zu ſchaffen vermag. Leſſing ſagt in ſeiner „HarzMiner 1g
giſchen Dramaturgie” mit Necht: „Dem Genie iſt es verg.!
tauſend Dinge nicht zu wiſſen, die jeder Schulknabe weiß. 2Mf Mbnar e
ſtehen und ſtaunen und ſchlagen die Hände zuſammen und —ML/—t
„Aber, wie hat ein großer Mann nicht wiſſen können?” Wln-,‟
uns ſchweigen! Wir glauben ihn zu demütigen, und wir m derlüſche
uns in ſeinen Augen lächerlich; alles, was wir beſſer wiſſer, Wlmn D02.
weiſt bloß, daß wir fleißiger zur Schule gegangen ſind als er
das hatten wir leider nötig, wenn wir nicht vollkommene Du/
01 bleiben wollten.”
aN—,7
Aus dieſen Ausführungen möge aber niemand den Shl-M-7
ziehen, ſchlechte Schüler hätten größere Ausſicht, im Leben EN
Bedeutendes zu leiſten, als gute. Nur die Unabhängſ
keit der Leiſtungen des Lebens von denen
Schule habe ich darlegen wollen. Es gibt zahlreiche gl
Männer welche gute Schüler geweſen ſind. Su ihnen gekkiſ
Auguſt Bebel und Karl Marx. Bebel war auf der
Bü=
ſchule in Wetzlar einer der beſten Schüler und zeichnete
beſonders in Mathematik, Geſchichte und Erdkunde aus.
Marx bewies auf dem Gymnaſium zu Crier frühzeitig
reiche Begabung und konnte ſchon mit 16 Jahren die Unive)
beziehen.
V
A.
Tätbe
R N T5I 15 Prophet
Trinkſpruch
Erdfarbe
Linksrheiniſches Gebirge.
Die 1. Senkrechte bezeichnet einen Komponiſten, die zweite ein
Werk von dieſem.
Röſſelſprung=Aufgabe.
B I U I R A R A B 75 R A P K P I M B 1 H N D R 4 R R * B I R B A 8 G 1 N R. B 4 7 E R 1 B O N76 M U I B A O N T Vorſtehende acht Quadrate enthalten acht Wörter, die mittelſt
Röſſel=
ſprung zu ſuchen ſind. Verbindet man die acht Quadrate ſelbſt mit
Röſſelſprung, ſo ergibt ſich die Reihenfolge der Wörter, deren
Anfangs=
buchſtaben eine launiſche Dame und deren vierte Buchſtaben eine ihrer
neueren Launen namhaft machen.
Carl Deubel.
Magiſches Quadrat.
AI A A EE E. AI 1 R 12 2 N 10. 0 R R S S. 1S 8 I. U. Geldbehälter
Verfaſſer
Metall
Teil des Fußed
Bäume
Fenkrechte und Wagrechte lauten gleich.
Auflöſung der Rätſel aus Nr. 11.
Stern=Rätfel.
1—2 Taler, 2—3 Riſpe, 3—4 Einer, 4—5 Rieſe, 5—1 Ebert —*
Die fehlende Mittelſilbe.
Podium, Medfum, Idiot, Kardinal, Sardine, Meding, 2
Undine, Indien, Idiom.
Vorſetzrätſel.
Weber, Ilias, Norden, Traum, Etat, Reis, Stempel, Aroſa, W
Serbe, Oſtern, Neid — Winterſaiſon.
Druck u. Verlag: L. C. Witichſche Hofbuchdruckerei. Rheinſt
Verantwortlich f.d Redaktion: Dr. H. Nette, Fernſpr 1. B89—B92 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck verb. — Kliſchees, F. Haußmann,alle in Darmſtad.
Awwer jedenfalls: die Zeit her war doch die Läwensweis
gang un gäwe, weil äwe die Menſche gern dinn ausſähe un
ſich fätt a fiehle wollte. — Bis neierdings, do is mer, wie
mer ſo heert, vun däre kommblizierte Methode widder abkumme
un mer is uff e noch funkelnagelnickelneierer Läwensreechel
ver=
falle, wo aam e verhältnismäßich lang Daſein, verbunne mit’eme
agenehme Aißere, verbirche ſoll. Un die nei Barohle haaßt jetzt
korz un bindich:
„Jß roh, ſo wirſt du froh!”
Däß is alſo jetzt des Neiſte, wo man hatt, un wer die
kallo=
bierend Geſundheit krieje will, der geht unner die Rohköſtler
un fiehrt e Läwe wie en Stallhas, indem er ſich bloß ans
Grün=
fudder hellt un mammſcht geriwwene Kadoffel, Gääleriewe,
Ebbel, Dickworz, Kallrawe, Blumekohl un Wärrſching in ſich enei,
ſo wie’s unſer liewer Härrgott waxe leßt.
mer was ab, ich bin frieher hier Abbedheker gewäſe un had
Bankrott gemacht, weil mer uns net mehr brauch”; odder es ſitzt
aaner mit=ere Drehorjel am Friedhofsdor un hott e Schild
um=
henge: „Beſchäfdichungsloſer hieſiſcher Dodegräwer bittet um e
klaa Gab”; odder ſo ehnlich".
Un ich hab mer ſage loſſe, daß aus dem Grund die Dockder
un Abbedheker un Dodegräwer große Gäächner weern vun de
Rohköſtler, weil ſe Angſt hette um ihr Exiſtenz. No, ich glaab,
do brauche ſe vor’s erſte kaa große Befirchdunge zu heeche.
Nem=
lich die ganz Ryhköſtlerei is gornix Neies, däß war all ſchun
emol do, dann aller Vermudung nooch hott’s de Adam un die
Eva im Paradies aach ſo gemacht un hawwe ihr fimf odder
ſex Mahlzeite, als da ſin: Kaffe, Friehſtick, Middageſſe, Kaffe,
Vieruhrbrot un Nachteſſe, ohne Schmalz un Salz, enunner
ge=
worxt. Däß warn ſo gewiſſermaße die erſte Rohköſtler. Un es
is=en famos bekumme, ſoweit mer devo unnerricht ſin. Bis dann
uff aamol der uboddmeßiche Adam die Sach mit ſeine verflixte
Ebbelfräſſerei iwwerdriwwe hott; do war’s aus.
Un däßhalb mecht ich in aller Unſchuld mei wannend Stimm
erhewe un mecht dene Rohköſtler den gude Rat gäwwe, die Sach
net uff die Spitz zu dreiwe. — „Subb, Gemies un Flaſch”, do
hawwe unſer Altvordere druff geſchworn, un ſin was worrn.
Un wann mer die Mode mitmache will, gut, do ſchiebt mer alle
Woch emol en „Ebbeldag” ein, odder en „Druckene=Weck=Dag”.
Sälbſt gääche die Rohkoſt hab ich im allgemeine nix ei’zuwende,
en Ranke Bauernbrot un e Stick rohe Schinke, odder en
Hand=
kees mit Budder, odder en marinierte Hering, odder en
Schubb=
karrn voll Gequellte mit „Dorchfohrſel”, däß is beiſpielsmeeßich
ſo e Rohkoſt nooch meim Guſto. Awwer wie geſagt, vun dene
neimodiche Läwensreecheln will ich nix wiſſe, un wann ſe ſich
hinne noch ſo ſchee reime, vun wääche: „Iß roh, ſo wirſt du
froh!” — „Iß kalt, ſo wirſt du alt!“ — Wann’s dodruff
akimmt, daß ſich’s reime muß, ſo kann ich do aach mit=ere Herd
famoſe Sprichelcher diene, un ich will ſe gern zum Nutz un
Fromme koſtenlos dere geſundheitsluſtiche Menſchheit
breis=
gäwe, es mag ſich dann jeder den erausfiſche, der wom am
zu=
dräglichſte is; bidde: „Iß warm, ſo wirſt du arm!” — „Iß weich,
ſo wirſt du reich!” — „Iß viel, ſo fiehrts zum Ziel!” —
heiß, ſo wärmts den Steiß!” — „Iß gut, ſo freuts die Schnut!”
— Un ſo weiter.
Jedenfalls, ich halt mich aach in dem Fall an’s gute Alde
un ſag: „Eſſe un Drinke hellt Leib un Seel zuſamme”; däß reimt
ſich zwar net, awwer mer kann ſich wenichſtens was
Vernimf=
diches drunner vorſtelle. Un wem däß zu ungeneiich vorkimmt,
der ſoll ſich in Goddesnome ſtaatlicherſeits widder die
Läwens=
middelkadde verſchreiwe loſſe un ſoll dodenooch läwe, do is er
all dene neimodiſche Verhaltungsmaßreechel iwwerhowe.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Es kennt valleicht ſei, daß aaner
uff die Idee kimmt un maant, daß ich mit Vorſtehendem iwwer
die Geſundheit witzele wollt. — Dem will ich gleich vun vornerei
die Kuraaſch abkaafe un will’m ſoge, daß die Geſundheit niemand
ernſterer nimmt wie ich. Ich waaß, es is was Köſtliches
um die Geſundheit; däßhalb gehn jedenfalls die Menſche aach
ſo ſaumeeßich mitere um. — Naa, ich maan bloß, heit ſollt
ſich jeder glicklich breiſe, der wo ſo geſund is, daß=er noch jabbſe
kann, un er ſoll ſich, un de annern, mit allerhand ei gebilde
Spoje=
mende net des Läwe verbiddern. Herrgott noch emol, wann wer
noch laafe kann iwwer Stock un Staa, do ſoll mer gefellichſt net
wääche jedem Dreck de Kobb henke loſſe. Dann wie iwwel ſin
erſt die vun unſere Mitmenſche dro, die wo mit ihre Gliedmaße
net ſo recht fort kenne. Un gar erſt die arme, unglickliche
Kribbel=
kinder; dhut aam do 8 Härz net blude, wann mer däß ſähe
muß? Un in de meiſte Fäll is=en ſogar noch zu helfe,
wäß=
wääche mer in Heſſe e Kribbelheim errichte wolle, wo mer
ſe drinn unnerbringe kann un kann=en die richdich Flääch
age=
deihe loſſe. — Un jedes, wo e geſund Kind ſei eiche nenne
därf, ſoll ſchun aus Dankbarkeit for die Himmelsgab ſei
Schärflein dezu beidrage, jedenooch wie’s ſei Finanzverhältniſſe
erlaawe; wer awwer kaa Kinner hott, for den is es
Ehrew=
flicht, emol aans, zwaa odder drei „Halwe” wenicher zu pätze
un aach emol e bische an ſei arme Mitmenſche zu denke. So
härzlos kann doch kaaner ſei, der wo do net e Mack iwwrich hett
for=e Loos zum Beſte vum Heſſiſche Kribbelheim;
wo er aach noch owwedrei die Schangs hott, e Willa odder ſo
zu gewinne. — Am ſiwwede April is Ziehung; no es mißt doch
mit=em Deiwel zugeh, wann do aach nor a' ganzich Leesche
iwwrich bleiwe dhet.
grin widder ſo. Ei, do ſchlag doch en lahmer Eſel enei, mer
jo bald net mehr, wo aam de Kobb ſteht. — Alleritt brallt
ärchend ſo=en gewalddädicher Befähl endgääche, ſo=en
kadde=
mche Immpärradief, ſo=e funkelnagelnickelnei Läwensreechel,
ſypo ſich mit aam ſeim körberliche Wohlbefinde befaßt, un wo
„llibb un klor vorſchreibt, wie mer ſich zu verhalte hawwe
eſp un was mer unner alle ſiwwenunzwanzich Umſtend befolche
ſyi wwann aam ſei Läwe lieb weer.
ſo un den will ich ſähe, dem wo drotz allem Steierdruck ſei Läwe
lieb is. Do mag aaner noch ſo ſteierwältſchmärzleriſche
mundlunge hawwe, awwer wann ſich’s drum dreht, die
Hunds=
nrie die uff e anemmbar Weis um e paar Akte zu verlengern,
z er zu allem fähich un befolcht drei un gottergäwe jeden
ſhl, beſunners waun=er ſich domit zu gleicher Zeit e bische
udärne A’ſtrich gäwwe kann.
Alſo net wohr, die Zeit her war die Barohle un es
Feld=
yrei, uff dem bekannte Wähk zur Kraft un Scheenheit: — „Iß
win bleiwe ſchlank!” — No un wer äwe e bische was uff ſich
ſäte hott, der hatt nix eilicheriches zu dhu, als wie den Befähl
nefoſche, was=em im Hieblick uff’s „Gud=eſſe” aach weiders
uſchwer gefalle is; wohärngääche 18 „Schlank=bleiwe” mit
ſhand Umſtend un Schickalne verknibft war. — Dann
nem=
haſeit die Korbulenz neimehr modärn is, do hott däß mit=em
Eſſe ſei Nauwe un mer hott in zweider Linnie allerhand
kſmadende beſolche miſſe, um daß mer in erſter Linnje mit
ſchwabbeliche Körberlichkeit net als altfrenkiſch un unmodern
iſtſalle is.
Zu dem Zweck hawwe ſe alſo de „Punktroller” erfunne un
Menſedickerei”, un die wo gärn gud gäſſe hawwe, die hawwe
zpunktgerollt un menſegedickt, daß die Schwart gekracht hott,
uden iwwerſchiſſiſche Späck widder ewäck zu bringe. Un je
iſt als ſe gäſſe hawwe, deſto mehr mußte ſe mit dem
nei=
hiſche Wälljerholz uff ſich erum fummele, daß es mitunner als
iſchei hatt, als wollte ſe Wiggelweck aus ſich mache, odder
Un awwer, wann mer die Rohköſtler freecht, warum ſe
ſo=
en kannibahliſche Läwenswandel fiehrn, dann ſage ſe aam ganz
geheimnisvoll un dodernſt: „— — Wääche de Fiddamiene!" —
Bloß, mer därf ſe net froge, was däß is, ſunſt kann mer ſe in
allerhand Verläächenheit bringe mit ihre Fiddamiene.
Allerdings, wann mich aaner froge dhet, was däß weer, ſo
kennt ich ſem aach net ſage. Iwwrichens hab ich ſowieſo e
Abneichung gääche die neimodiſche Wörter, mit dene wo ſe aam
in aamfort beglicke un eiſſaafe, dann mer waaß halt nie ſo recht,
was mer ſich drunner vorſtelle ſoll un was dehinner ſtickt; in de
wenichſte Fäll is es was Vernimſdiches un jedenfalls meiſtens
grad es Gäächedaal vun dem, was mer ſich gedenkt hott. Wie
geſagt, wann ich ſo=eme neimodiſche Wort begäächen, däß wo ſo
uffgeblooſe doher kimmt, ſo als gotterſprich als wann’s ſage
wollt: „wer bin ich un was kann ich noch wärrn”, do mach ich
immer in große Boge drum erum.
Domit will ich awwer um alles in der Wält nix gääche die
Rohköſtler un gääche die Fiddamiene geſagt hawwe, die
Haubt=
ſach is doch ſchließlich, wann’s hilft un es bekimmt’en. Un
wärk=
lich, wann mer ſe ſo heert, die Rohköſtler, ſo hott’s ganz de
Aſchei, als hett de Dockder un de Abbedheker un de Dodegräwer
ihr letzt Stindche geſchlage un als mißte die ſich ſchleunichſt uff
en annern Beruf umſtelle. No do weer’s ſchließlich net ganz
ausgeſchloſſe, daß nechſtens aaner vor aam ſeine Stuwedier ſteht
un ſeecht: „E armer brodloſer frieherer Arzt bittet um e klag
Unnerſtitzung”; odder es chellt aam aaner uff de Rheinſtroß a,
mit Poſtkadde odder Schnierriehme un ſo, un ſeecht: „Kaafe Se
pbrrudel, ſo märb warn ſe als.
un awwer wann däß net gleich geholfe hott, do hawwe ſe’s
de Menſedickerei browiert, hawwe gymmnaſtiſche Jewunge
aacht wie en Padärragrobad, ſin uffm Bauch erumgekroche
m Lindworm, hawwe morjens un awends vorm Fenſter mit
tierm geſchlenkert wie’n Verkehrsſchutzmann, hawwe
Borzel=
z geſchlage, hir nerſich un vorſich, wie en Klaun im Zärrguß,
we Klaaderſchrenk umgeſchmiſſe, 8 Kichegeſchärr demmoliert,
aff Blumediſch gefalle un hawwe ſich mit ihre ſemtliche vier
ſyſtawe uff die Kackduß geſetzt ...
Halt, jaſo, däß wollt ich jo gornet mehr erwehne. Awwer
ufalls, was mich bedrifft, ſo hawwe ſe mich mit ihre Vor=
At „Iß gut un bleiwe ſchlank!” nur aamol uff de Leim
ührt. Ich hab die Methode ſehr ſchnell widder ufſgäwwe
ſſab bloß däß gäſſe, was mei Portmannee verdrage konnt.
Awääche’m „Schlank=bleiwe”, do halt ich mich an die
alt=
ſtobte Hausmiddelcher, mach mer mei Holz ſälbſt klaa, hohl
wdie Kohle un Kadoffel ſälbſt im Keller; butz, ſchrubb un
b5 mei Sach ſälbſt; klobb mei Bettvorlag un mei Maddrazze
fühendich wann’s needich is, un ſchon vor alle Dinge die Elek=
Eſ ſo viel wie meechlich; däß is beſſer un billicher wie die
uktrollerei un ſo. Un wann ich drotzdem net ſchlenkerer worrn
ſuſo hott mir däß weiders kaan Kummer gemacht, ſundern ich
ſagedenkt: „Nor kaan Neid, wer hott, der hott!” un hab uff
ſteimodiſch Vorſchrift vun wääche: „Iß gut un bleiwe ſchlank!“
immer 199.
Partie 86.
Damenbauer=Eröffnung.
: Bidmar Schwarz: Nimzowitſch Lb7 blockiert, fürchtet Nimzowitſch nicht
8g8—16
1. d9—d4
denn darauf würde e5 e4 nebſt 8d7—e5
(7—o8
2 8g1—18
zum Vorteil von Schwarz geſchehen.
Lf8—b4 +
T04-o4
16. d4Xe5
d6Ke5
Dd8 —e7
1. Le1 —d2
17. 12—13
Der übliche Zug iſt hier Ld2: + wo= 18. Le1—f8
5a7—ig
alliechin Dd2: empfiehlt. Cavablanca
19. Tf1—d1
Ta 8—o8
at gegen Marſhall mit dem Springer
20. Db3—a4
Lb7 —a8
ſagen. Nimzowitſch wandelt jedoch gern
21 Td2—d8
De7—g7
eigenen Pfade.
5—e4
22. Le2 — 11
( 8b1—o8
0—O
e4Xf8
23. Lf2—e1
409—03
d7—d8
24. Le1 —c3
Dg7—e7
Der zeitgemäße Haushalt.
So ſollte man im März Weißfiſche Schellfiſch,
Steinbutt, Stockfiſch beim Kauf bevorzugen. Schleie,
Aal Salm, Forelle und Karpfen hingegen werden nur
für diejenigen Hausfrauen in Betracht kommen, deren beſſer
fun=
dierte „Haushaltskaſſe” auch das Erſchwingen beſonderer
Haumengenüſſe ermöglicht.
Gefüllte Kartoffeln. Dazu wählt man möglichſt
gleichgroße, nicht zu mehlige Kartoffeln, ſchneidet ſie unten
gerade, daß ſie ſtehen können und oben ein Deckelchen ab, um
ſie aushöhlen zu können. Nun füllt man ſie mit Fleiſchreſten
von gekochtem oder gebratenem Fleiſch, die man ganz fein wiegt
oder durch die Fleiſchhackmaſchine dreht und evtl. noch mit
Cornedbeef „ſtreckt”, ſowie mit Zwiebel, Pfeffer, Salz, 1
Eß=
löffel Appels Hühnervollei, etwas reſtlicher Bratenſoße oder
Fleiſchbrühe und wenig geriebener Semmel miſcht. Gut
abge=
ſchmeckt, füllt man damit die ausgehöhlten Kartoffeln, bedeckt
dieſe wieder mit den Deckelchen, die man kreuzweiſe darüber
bindet, läßt ſie in wenig Waſſer mit Speckfett weichdünſten und
gibt ſie zu Sauerkraut, Rotkohl oder Kohlrabigemüſe.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Schokoladenſuppe mit Schaumklößchen.
Roaſt=
beef. Bananenſpeiſe. — Montag: Wickelkloß mit Backobſt und
gekochtem Schwarzfleiſch. — Dienstag: Gebrannte Mehlſuppe.
Rotkraut mit „falſchem Haſen”. — Mittwoch: Iriſh Stew von
Hammelfleiſch. — Donnerstag: Sternchenſuppe.
Kartoffel=
mus mit gebratener Kalbsleber. — Freitag: Gebackener
Gold=
barſch mit Kartoffelſalat. Geſchmorte Backpflaumen. — Sams=
„Wollen Sie endlich das Gepäck herunternehmen?”
„Nein!”
„Unerhört!” Ich werde es Ihnen zeigen, daß . . ."
„Ausgeſchloſſen!“
„Warum denn nicht?”
„Das Gepäck gehört mir ja garnicht!“
Falſche Beleuchtung. „Denken Sie ſich, Hans iſt geſtern aufgeſchrieben
worden, weil ſein Wagen ohne Licht war und er betrunken.” „Ganz
natürlich, Hans war illuminiert und ſein Wagen nicht.”
Findig. Müller beklagt ſich bei ſeinem Freund über das ſchlechte
Gedächtnis ſeiner Frau. „Sie denkt aber auch an nichts mehr es iſt
ſchrecklich!” „B=i meiner Frau war es ebenſo ſchlimm,” meinte Schulze,
„bis ich ein Mittel dagegen gefunden habe.” „Was denn?” fragt Müller
eifrig. „Wenn ich ihr etwas beſonders einprägen will, dann ſchreibe ich
es auf ein Stück Papier und ſtecke es in meine Weſtentaſche.
Berechtigte Bitte. Der Einbrecher, der eben verurteilt worden iſt,
bittet noch einmal ums Wort: „Könnte mir nicht ein dreimonatlicher
Aufſchub bewilligt werden?” „Warum?” fragt der Richter. „Ja ſehen
Sie, hoher Gerichtshof,” erwidert der ſchwere Junge, „die Strafe bringt
mir gerade jetzt zu großen Verluſt. Es iſt doch in unſerer Hochſaiſon.”
Modelle mit Stufenwirkung, eine Heuheit des Fruhjahrs.
Man iſt ſowohl der geraden als auch der
glockigen Mode mit der Zeit müde geworden, will
aber zum mindeſten die gerade Linie nicht fallen
laſſen, da ſie ſich als ganz beſonders kleidſam
er=
wieſen hat, hält aber auch weiterhin an der ebenſo
flotten wie zweckentſprechenden bluſigen Form feſt
und hat verſucht, die einfache, ſchlichte Faſſon mit
der bluſigen Art in Einklang zu bringen. Der
Verſuch glückte ſo gut, daß die meiſten Modelle, die
man für das Frühjahr zu ſehen bekommt, auf dieſe
Wirkung hin eingeſtellt ſind. Aber auch dieſe
Schnittart würde auf die Dauer ohne Zweifel
er=
müden, wenn man nicht beſtrebt wäre, ihr noch
einige Details beizugeben, die dazu angetan ſind,
das betreffende Modell intereſſant zu geſtalten und
ihm eine nicht allrägliche Note zu geben.
In dieſem Sinne ſind nun in erſter Linie die
neuartigen Stufenformen zu erwähnen, das heißt:
ſtufenförmig angeordnete Volants, die nicht nur
für Kleider, ſondern auch für Koſtüme und Mäntel
verwendet werden.
Auch das Complet (es ſei gleich
vorweggenom=
men, daß es ſich heuer weniger um das Mantel=
Complet des Vorjahres, als um das aus Kleid
und kurzem Jäckchen zuſammengeſetzte „Koſtüm=
Complet” handelt) bringt vielfach die gparten
Stufen=Effekte.
Da dieſe Volants allerdings immer etwas
auf=
tragen, muß unbedingt darauf Rückſicht genommen
werden, für dieſen Zweck niemals allzu kräftiges
Material, zu wählen, ſondern ſich vielmehr an
Seiden oder ganz dünne Stoffe zu halten.
Auch vermag man den Stufenvolants durch
ver=
ſchiedene Teilungen, d. h. Einſchnitte in der
Vor=
der=, Rücken= oder Seitenbahn, eine originelle Note
zu geben, die gleichzeitig den Vorteil bietet,
ſchlanker zu machen, weil ſie die jeweilige Partie
richtig unterbricht.
Als typiſches Beiſpiel dafür iſt der m unſerer
zweiten Skizze veranſchaulichte Mantel anzuſehen.
Er hat einen bluſigen Oberteil, der unterhalb des
Schalkragens ſpannenhohe, verkehrte Säumchen
aufweiſt, die dem Rücken die richtige Weite und
bluſige Wirkung geben. Die Rockpartie iſt ganz
gerade, bringt drei gleichhohe Stufen=Volants, die in der Mitte
geteilt ſind und darum dieſe Bahn bedeutend ſchmäler erſcheinen
laſſen, als wenn man die Volants ungeteilt anbringen würde.
Natürlich ſtimmen die Aermel mit dieſen Volant=Effekten
über=
ein. Ein ſolcher Mantel kann ſowohl in Stoff ausgeführt werden
(in welchem Falle er in Beige für Strapazen, in Blau und
Schwarz aber ſogar für elegantere Gelegenheiten in Frage
kommt) als auch in Seide wiedergegeben ſein. In dieſer
Auf=
machung wird er eine elegante Umhülle für den Nachmittag und
Abend darſtellen und nicht nur für das Frühjahr, ſondern auch
für den Sommer verwendbar bleiben. Vorne iſt dieſer Mantel
knopflos gearbeitet, muß alſo mit der Hand zuſammengehalten
werden, wie überhaupt heuer Knöpfe viel meh=
Garnierung, denn als Verſchluß verwendet we=d
Die wieder in Mode kommende Kaſak=s
wird natürlich von den Stufen=Volants vire
inſpiriert und bietet ſehr oft Gelegenheit zur
arbeitung vorhandenen Reſtematerials. So
Beiſpiel zeigen wir in unſerem letzten Bild=
Kaſak=Kleid, für das hellerer China=Krepp, eimN
ſchwarzer Glanzſeide und Spitzen herangesy
werden können. Der glatte Grundrock beſtehn
ſchwarzer Glanzſeide, doch genügt auch ein Stmuil
dieſes Materials, der auf ein Röckchen aus Pun/lie Auße
oder anderer billiger Seide, eventuell auch //den Scht
ſchwarzem Batiſt aufgearbeitet ſein kann. Da
fällt dann die Zwei=Stufen=Kaſak=Bluſe aus EM jugoſ!e
farbenem, roſa oder ſandfarbenem China=Ke/t ülbani
Die erſte Stufe wird nach oben zu durch f mn
ſchwarzen Ledergürtel abgeſchloſſen. Die buſt
Revers ſind entweder aus gleicher Seide oder
noch aus Spitze wiederzugeben. Die Aermel /kzn
eng anliegend, mit einem ſchmalen Streifchem
Glanzſeide des Grundrockes abgeſchloſſen.
ſolches Kaſak=Modell wird auch für ältere Da)”
ſehr vornehm ausſehen und in dieſem Fall.=ſ
beſten ganz in Schwarz oder in grauer Seide./
einem ſchwarzen Grundrock wiederzugeben ſ” narck
Die Spitzen pflegt man dann ebenfalls grau/ zim
tönen.
Ficnz
Wie nett die Stufenwirkungen auf dem
artigen Complet zur Geltung kommen, zeigt zun
erſte und dritte Skizze:
Wer
Die erſte bringt das Kleid, deſſen bluſiger
mit Herrenrevers garnierter Oberteil aus dü
Schottenmaterial gearbeitet ift, während die h
ſtufte Rockpartie aus glattem, einfarbigem Stuſſen
denken wäre. Ein Ledergürtel ſieht dazu natn
immer ſehr flott und jugendlich aus. Ueber d=F tich=
Kleide wirkt eines jener kleidſamen und neuami
kurzen Jäckchen, deſſen Revers und Manſck=lg nei
mit dem Schottenmaterial des Kleid=Ober
ausgeſchlagen ſind, ganz vortrefflich. — Durch / ihe italien!
ſchmalen Ledergürtel wird auch dem Jäckchem
bluſiger Eindruck vermittelt. Die unterhalb
Gürtels gelegene Partie des Jäckchens ſtellt gerſt !
maßen den Beginn der Volants dar, ſo daß die erſte Sruf:90
Rockes ſchon wie der zweite Volant des Geſamtmodells zu my z
hat. — Zu all dieſen Modellen werden nur einfache, etwas M eide
pierte Hüte getragen, die in der Farbe mit jener des betreffalf ven.
Kleidungsſtückes tunlichſt übereinſtimmen. Weiche, vorne. / um
rückwärts aufgebogene Ränder bleiben weiterhin modern. /9
Die halblange, loſe Jacke
iſt ein Garderobeſtück, mit dem man ſich für
die Frühjahrs=Saiſon vertraut zu machen
haben wird. Natürlich handelt es ſich hier
um kein Modell, das etwa für elegantes
Tragen gedacht iſt, ſondern nur um eine
Umhülle, die bisweilen an die Stelle des
halbſportlichen Mantels tritt und demnach
Avornehmlich für vormittägige
Gelegen=
heiten erwogen werden kann. Man arbeitet
einen derartigen Paletot aus einem ſtarken
Material, das gegebenenfalls auch in ſich
ge=
muſtert, alſo etwa „gerippt” ſein kann. Für
ſchlanke Geſtalten verwendet man es gerne
der Quere nach, für kleine und unterſetzte
Figuren natürlich ausnahmslos in
Längs=
richtung. — Ein ſolcher Paletot kann im
Raglanſtil gehalten ſein, der ja immer am
ungezwungenſten wirkt, hat meiſt einen
hoch=
aufgeſtellten Kragen und umgeſchlagene
Manſchetten. Um eine Verbindung mit dem
Tift
darunter zu tragenden einfachen
Vormittags=
kleid herzuſtellen, pflegt man deſſen Gürtel
aus dem Material des Paletots zu
verfer=
tigen, hingegen aber die Aufſchläge der Manſchetten der Umhülle
aus dem Gewebe des Kleides zu arbeiten. Das Kleid ſelbſt iſt
ſehr einfach und gerade, zuweilen hoch geſchloſſen und etwa —
wie dies in unſerem Bilde zu erſehen iſt — mit einem ſeitlichen
Waſſerfalle garniert, der (auch wenn das Kleid aus Stoff
ver=
fertigt iſt) in Seide — allenfalls aber in gleicher Farbe
wieder=
zugeben wäre.
Jür den Sport
wählt man für das Frühjahr gern
eine einfarbige Jacke in
Verbin=
dung mit einer karierten Schoß,
wobei beide Stoffe natürlich die
gleiche Grundfarbe haben ſollten
und das Karomuſter nur eine
etwas tiefere Schattierung des
gleichen Tones bringt.
Vorwiegend ſind es die
mitt=
leren Beige= und Drapp=Farben,
wie auch verſchiedenartiges Grau
(das bisweilen, auch einen
bläu=
lichen Einſchlag hat und dann als
„hechtgrau” bezeichnet wird), diel
biel Ausſicht auf Erfolg haben.
Der Schnitt dieſer Koſtüme foll
der denkbar einfachſte ſein. Die
gerade Jacke wird mit einem
brei=
ten Ledergürtel in ſportlicher Form
zuſammengehalten, kann auch
un=
terhalb des Gürtels noch geknöpft?, insbeſondere, wenn der Rock:
in der Mitte geteilt wird und
darmm ebenfallz eine kurze Kwopfreihe erforderlich erſcheinen
läßt. Unterhalb des Gürtels zeigt die Jacke eingeſchnittene
Taſchen mit abgerundeten Patten. Manſchetten ſind vielfach zu
ſehen, können aber auch vermieden werden, da ein
manſchetten=
loſes Koſtüm natürlich bei weitem praktiſcher iſt.
Ein gemuſterter Schal ergänzt eine derartige ſportliche
Auf=
machung immer in ſehr anziehender Weiſe.
R. H.
Der geſteppte Hut
iſt heuer deshalb ſo modern, weil man ihn aus dem Material
des Frühjahrs=Koſtüms oder =Mantels verfertigen kann und
ſomit aller Sorgen für die richtige Kopfbedeckung enthoben iſt.
Die Form iſt höher als bisher, ein Rand wird ungemein beliebt
werden, und an der linken Seite kann ein einfacher Aufputz (meiſt
in Form von Ton=in=Ton ſchattierten Applikationen)
ange=
bracht ſein.
So bringt unſere Skizze zum Beiſpiel ein altblaues,
appli=
ziertes Blattmotiv auf hechtgrauem Grunde. — (Hechtgrau gilt
für die Gebrauchskleidung des Frühjahrs und vorzugsweiſe für
die neuen, einfachen Koſtüme als ſehr ausſichtsreiche
Mode=
ſchattierung.)
Der Hut, den wir im Bilde zeigen, iſt nicht wie viele andere
in einer einzigen Richtung durchgeſteppt, ſondern bringt
keil=
förmige Steppbahnen, die unterhalb des früher beſprochenen,
applizierten Motivs beginnen und dem Hute eine eigenartige
Note geben. Der Rand hingegen erſcheint in Schachbrettform
durchgeſteppt.
Zu einem ſolchen Hute wählt man gern einen bemalten,
waſch=
baren Seidenſchal, deſſen Grundtönung die des Koſtümes und
Hutes iſt, während die Muſterung in der Farbe des am Hute
applizierten Motivs gehalten ſein kann.
R. H.
Das neue Morgenkleid
verzichtet vollkommen auf alle!
nötigen Krimskrams, auf Site
und Bänder und ähnliche Efül,
die beim Tragen unpraktiſch W
bei der Wäſche nachteilig ſind /
dern hat die glatte Faſſon und/,
folgt den einzigen Zweck: Wir
zu halten und doch ſchick a4f.
ſehen. Man verfertigt das
genkleid aus einem flauſo)
Stoff, der mit einer anſehn!/
Wattelinſchicht unterlegt und
art durchgeſteppt wird, daß
Material den Eindruck
Daunendecke macht. Das Fut /414
zu dem Oberſtoff in der Farb
geſtimmt, kann aber aus ve3d
denen vorhandenen Reſten
ſammengeſtellt werden, da ew
wendige Nähte durch ein VM
börtchen oder eine Seidentre fel
verdecken ſind. — Das
Morgenkleid hat die mantel a/
Form, iſt vollkommen kragenlos, bringt trompetenartig erwett !
W.
Aermel und reicht etwa bis in Kniehöhe.
Das Taſchentuch
ſcheint ſich für das neue
Frühjahrs=
koſtüm wieder durchzuſetzen, was
daher kommen mag, daß der
Schnitt der neuen Modelle ſo
ein=
fach und das Material ſowie deſſen
Farbe derart unaufdringlich und
beſcheiden iſt, daß man gerne nach
einem ſolchen Aufputz greift, um
einem Modell dieſer Art eine
präg=
nantere Note aufzudrücken.
Es wäre ganz verfehlt, für das
vormittägige Strapazier=Koſtüm ein
Seidentaſchentuch zu wählen, das
unbedingt zu aufdringlich
aus=
ſehen würde. Man hält ſich viel=
N
FM
mehr an Leinen, Batiſt oder Linon=Vorſtecktüchlein, die ihren
wieder ganz einfach ſein ſollen. Eine ſchlichte Aiour um
großes Monogramm in langen „Bambus=Buchſtaben”. (
nannt nach der kleinen, kuotenartig wirkenden Stickart)
immer am beſten aus.
In der Regel hält man das Taſchentuch in der Farb=
Bluſe, die unter dem Koſtüm gerragen wird, alſo ettzn”
Blaßblau zu marineblauen Koſtümen, in Zart=Lachs zu g‟
oder ſchwarzen Koſtümen und in mattem Beige zu einem dr.
R.I
Modell.