Einzelnummer 10 Pfennige
Bezugspreis:
nuich Tmallgem Erſcheinen vom 4. März
„harz 2,48 Reichsmart und 2 Pfennig
wichr. abgeholt 2,28 Reichsmark, durch die
2. 40 Reichemarf frei Haus. Poſibezugspreis
(Sne Beſſellgeld monatl. 225 Reſchsmar.
ertürchleſt für Auſnohme von Anzeigen an
Tagen wird nicht übernommen.
Nichte=
nenzelner Nummern infolge höherer Gewalt
ien Beziehel nſcht zur Kürzung des
gür. Beſkelungen und Abbeſtellungen durch
Ty2 Verbindichlet ſür uns. Poſſcheckonio
Franffutt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 77
Freitag, den 18. März 1927.
190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspfg.
Finanz=Ainzeiſgen 40 Rrichepfg. Reſlamezele 192 mm
breil 2 Reſchemar. Anzelgen von auswärite 40 Reſchpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mn breilie Relſame
zeile 300 Reſchomart. Alle Preiſe in Reichemark
4 Doſſar — 420 Marll. — Im Falle höhener
Gewall, wie Krieg. Aufruhr. Sireit uſb. erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
zuſtige und Eeſtiuig von Schodenernach. Dei
Fonturs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nobal wesh. Danſionige: Deuſche Baſt und Darme
ſtädter und Natlonalbanf.
Det Innen=Etat vor dem Reichstag.
Oiesſeits und jenſeits der
Wandelhalle.
Zeit tnährungsetat genehmigt. /Keudells Innenpolitik.
Kongt1 mißborſchläge des Zentrums und der O.V.p.
zumt libeitszeitnotgeſetz. — Das große Kapitel des
Finanzausgleichs.
Von unſerer Berliner Redaktion.
9 Etatberatung des Reichstages windet ſich langſam
duräyſe einzelnen Poſitionen der verſchiedenen Miniſterien
hin=
duray ſin und wieder einmal unterbrochen durch
Obſtruktions=
verſtut ber Kommuniſten, die gar zu gerne die rechtzeitige
Fertaelung des Reichshaushaltes zum 1. April verhindern
möchue Trotzdem wurde am Donnerstag, nachdem Herr Schiele
nochſt a drittes Mal geſprochen hatte, der
Ernährungs=
etaulem ehmigt, ſo daß der Innenminiſter von Keudell mit
ſeinermſſeſſort an die Reihe kam. Die Oppoſitionsparteien hatten
ſich zuſie ar darauf vorbereitet, daß Herr Keudell eine große
Pro=
gromuede halten würde, mit der ſie ihn in die Zange nehmen
konnt Herr von Keudell war klug genug, der Oppoſition den
Vornut u laſſen, nachdem er ja ſchon im Ausſchuß allerlei
Pro=
gimmt ſches geſagt hatte. Er begnügte ſich daher damit, dem
Plenſu in einer kurzen Rede alles Wiſſenswerte zu ſagen und
nur rhy zwei Fragen zu ſtreifen: die Stellung des
Be=
am ue im Staat und die Beziehungen zwiſchen
Rei tund Ländern. In einer Viertelſtunde war er ſchon
ferinz Aaf der Linken gab es ſehr lange Geſichter und eine
un=
hew Entrüſtung über dieſe Anſammlung von „Gemein=
Tatſächlich hat der Miniſter einen ſehr guten Eindruck
gemet. Er gab ſich ehrliche Mühe, im Ausſchuß und im Plenum
aleslz d ermeiden, was Anſtoß erregen konnte, er will zweifellos
ſen neiminiſter ſein, ſondern will ſich objektiv halten. Die
uhngſichliche Art ſeines Vortrages gefiel allgemein, ebenſo
daß niy nicht ans Manufkript klammerte, ſondern ziemlich frei
rau ammerhin hat der Miniſter angekündigt, daß er wohl
im =Mſauf der Debatte Gelegenheit haben werde, noch einmal
zu ſühe n. — Die Oppoſition wird es daher nicht verſäumen,
ihm E) Stichwort zu ſagen.
önriſchen gehen in der Wandelhalle und in den Ausſchüſſen
Vrhandlungen über die
Geſetzgebungs=
weits In der Frage des Arbeitszeitgeſetzes iſt eine
völlfe Veränderung der Lage eingetreten, nachdem
an nAttoch beinahe alles unter Dach ſchien. Das Zentrum
unda ? Deutſche Volkspartei haben
Kompromiß=
bonüfläge ausgearbeitet, die den Fraktionen zur Beſchluß= miſſe nur verſtehen, die Ströme nationaler Eigenart und kulturellen
ſaſſufn unnterbreitet werden ſollen. Der Unterausſchluß betrach= Lebens in gemeinſamer Arbeit zu einen. Auch er ſelbſt ſtehe auf dem
tete laf ſeine Aufgabe als erledigt und hat ſein Mandat an die
Fraltſtient zurückgegeben. Da aber plötzlich das Zentrum mit
der me). Forderung herbortrat, daß die freiwillige achte Schicht
im 2äglau geſtrichen werden ſollte und daß außerdem im Berg=
Drach zuf ein ganz neues Gleiſe gekommen, ſo daß die
Aus=
ſichtrnieder völlig unſicher geworden ſind, denn von allen
übrih =Parteien wurde dem entgegengehalten, daß derartige Rückkehr des ehemaligen Kaiſers unmöglich mache, republikaniſchen
Forlnungen den Bergbau völlig untergraben und die
Konkur=
fragk1 y allerdings, wie weit hinter dieſen Forderungen des
Zentlmnz die Fraktion ſteht, oder ob es ſich nur um einen
Vor=
ſtoßtlF Arbeiterflügels handelt.
20 Seim Finanzausgleich iſt man nicht recht
weiter=
gekatnen. Das Kabinett hat ſich über die Unterhaltung vom
Nitälty zwiſchen Kanzler und Parteiführern unterhalten und
den hunzminiſter beauftragt, mit größter Beſchleunigung ein
die Mü den Parteien erhoben worden ſind, und ihnen die Mittel
geg/everſtellt, die ihm aus den Einnahmen zur Verfügung feſt, daß ſich die Ueberzeugung durchſetzte, daß die Kräfte unſeres
ſtehee: Dechneriſch würde ſich ein Defizit von etwa 750 Millionen
e983 Das höchſtens zu einem Drittel aus der erhöhten Ein=
Müſſi uſo geſtrichen werden, entweder an den ſozialpolitiſchen
Vorgun gen, oder an den Anleihen für Kanalbauten, die im
aubArdentlichen Etat enthalten ſind. Gleichzeitig wird das
Ka=
bineEim, die Regierungsparteien herantreten und ihnen nahe= Sozialismus gewandt habe, müſſe man heute einen ſogenannten
Kultur=
gedMuch einmal alle ihre Anträge zu überprüfen, inwieweit ſie
beicht; der bedrängten finanziellen Lage des Reiches für
not=
getog! Die Deutſche Volkspartei will darauf hinarbeiten, daß
der A klommenſteuertarif gerade für die mittleren Einkommen
mebAtuseinandergezogen wird, daß alſo die mittleren
Einkom=
wenit unſtet werden. Da aber die Frage der Steuerſenkung in
Mscpſe Kapitel des Finanzausgleiches mit hineingehört, wer=
Lend oll noch einige Tage vergehen, bis man über die end=
20 9 Eeſtaltung dieſes Kompromiſſes klarer ſieht.
Der Sitzungsbericht.
* Berlin, 17. März. (Eig. Bericht.)
Reichstag erledigte heute zunächſt ohne jede Debatte den
Ge=
über die Verzinſung aufgewverteter Hypotheken und ihre
ung in Grundſchulden durch Ueberweiſung an den Rechts=
Arwpirtſchaftsetats fort. Der Deutſchnationale Hemeter
be=
der einheimiſchen Geflügelhaltung und ihrer Verwertung eine
krontrolle der aus dem Ausland ſtammenden Eier gefordert
drr Nedner verlangte ferner ein Pflanzenſchutzgeſetz.
ein. Mit Krediten allin ſei den Winzern nicht zu helfen,
un ſe ihnen guch auskömmliche Preiſe für ihre Produkte ver=
Rein umnd ſe vieder in den Stand ſetzen, daß ſe ihre Betricke aus
Ei.
Den Einnahmen aufrachterhalten könnten. Dazu ſei eine ent=
ſprechende Preisgeſtaltung erforderlich. Die größte Sorge des
Win=
zerſtandes ſei die angebliche Abſicht der Regierung, Frankreicz im
proviſoriſchen Handelsabkommen die Weinausfuhr nach Deutſchland zu
erleichtern. Man dürfe den Weinbau um ſo weniger ruinieren, als er
viel mehr Arbeitskräften Beſchäftigung gebe als jeder andere Zweig
der Landwirtſchaft. Es handle ſich um die Exiſtenz von 300 000
Einzel=
betrieben und insgeſamt um 3 Millionen Menſchen.
Es ſprachen dann noch verſchiedene Redner von Parteien, die
be=
reits geſtern geſprochen hatten. Auch Miniſter Schiele ergriff noch
ein=
mal das Wort, um zunächſt die ſozialdemokratiſchen und
kommuniſti=
ſchen Interpellationen über die Frage der Roggenverſorgung zu
be=
antworten. Der Schluß ſei nicht gerechtfertigt, daß die
Roggenverſor=
gung Deutſchlands für den Reſt des Wirtſchaftsjahres nicht mehr
ſichergeſtellt ſei.
Es folgten die Abſtimmungen, in denen eine Reihe Poſitionen
zurückgeſtellt wurden. Die Hauptmaſſe des Etats wurde jedoch gebilligt.
Das Haus ging darauf über zur
Beratung des Reichsinnenetats.
Reichsinnenminiſter v. Keudell brachte den Etat mit einer
ver=
hältnismäßig kurzen Rede ein. Der Miniſter wies darauf hin, daß
unſer Staatsweſen jetzt gefeſtigt ſei und daß er ſeine Aufgabe darin
ſehe, unter Vermeidung jeder Schwächung des Vaterlandes für deſſen
weiteren Aufſtieg zu wirken. Der Miniſter erinnerte an die
Ausfüh=
rungen des Kanzlers in der Regierungserklärung, in denen von der
Notwendigkeit der Ehrung unſerer Geſchichte geſprochen wurde. Eine
Verunglimpfung vergangener Zeiten ſchädige das Reich auch im
Aus=
lande. Andererſeits ſei es eine Tatſache, daß die jetzige Regierung
berückſichtigen müſſe, daß die Symbole des neuen Staates Herzensideale
eines großen Teiles des Volkes geworden ſind. Als die nächſte Aufgabe
der Negierung bezeichnete der Miniſter eine Behandlung der
Verfaſ=
ſungsfrage mit dem Endziel, daß der Menſch im Mittelpunkt ſtehe und
nicht der Geldbeutel. Zu kulturellen Fragen übergehend wies er auf
die Beunruhigung weiter Kreiſe in der Frage der Schulgeſetzgebung
hin. Dieſe Beunruhigung bewege ſich nach verſchiedenen Nichtungen.
Einmal werde ein vernehmlicher Schrei der Elternſchaft nach Erziehung
ihrer Kinder im Glauben der Väter laut andererſeits hätten gewiſſe
Kreiſe Beſorgnis, daß in zu großem Maße ſtaatliche Hoheitsrechte
gegen=
über der Kirche preisgegeben werden könnten. Auf dem Gebiete der
Aufrechterhaltung der Grundlagen unſeres Schulweſens ſei allerdings
vieles wieder gutzumachen. Er ſelbſt ſei, ſo betonte der Miniſter, der
feſten Ueberzeugung, daß ein Weg gefunden werden könne und gefunden
werden müiſſe, daß den verſchiedenen Konfeſſionen das zuteil werde,
was ſie fordern können.
Die Erhaltung des Berufsbeamtentums und der Dienſtfreudigkeit
der Berufsbeamten bezeichmete der Miniſter als eine ſeiner vornehmſten
Aufgaben. Er werde ſich vor ſeine Beamten ſtellen, wenn verſucht
würde, ihre Rechtsſtellung zu erſchüttern. Das Verhältnis der Beamten
zur Verfaſſung und zur Republik ergebe ſich ſchon aus ihrem Eid. Das
Verhältnis der Bamten zum Staat bedeute, daß der Beamte
entſpre=
chend der deutſchen Beamtentradition ſeine ganze Kraft in den Dienſt
arün= die noch vor Oſtern geregelt ſein ſollen, ihren Weg des Staates zu ſtellen habe. Der Miniſter fügte ausdrücklich hinzu, daß
nach wie vor die Artikel der Reichsverfaſſung gelten, die auch den
Beauten volle Geſinnungsfreiheit geben und ſie vor Geſinnungszwang
und Ländern betreffe, ſo ſei in der Mannigfaltigkeit der ſtaatlichen
Ver=
hältniſſe in Deutſchland eine unerſetzliche Kraftquelle vorhanden. Man bis 1918) hatten wir die geiſtliche Schulaufſicht, genauer: die
Standpunkt der Souveränität der Länder. Die Reichsregierung werde
jederzeit für einen Ausgleich zwiſchen Reich und Ländern eintreten.
In der Debatte wies der Sozialdemokrat Sollmann, auf die
ſtiefmütterliche Behandlung des Innenetats gegenüber dem Heeresetat
hin. Unſere kulturelle Rüſtung ſei viel ſparſamer als unſere militäriſche
bug! ſiebenſtündige Schicht eingeführt würde, war die Aus= Die Rede des Herrn b. Keudell bezeichnete der Nedner ironiſch als alzu Art wird der Autorität und Aufſcht (inspeationi) der Kirche
beſcheiden. Sollmann forderte von der Regierung die ſchleunige
Stel=
lungnahme zum Ablauf des Republikſchutzgeſetzes, eines Geſetzes, das die
unterricht in der Schule und Veranſtaltung würdiger Verfaſſungsfeiern.
renzu ſt der engliſchen Kohle unmöglich machen würden. Es Einen militäriſchen Ausnahmezuſtand darf es nicht mehr geben. Die
Sonderrechte der Länder wüſſen möglichſt eingeengt werden.
Abg. Dr. Mumm (Deutſchnat,) betonte die Zweckmäßigkeit der
Techniſchen Nothilfe als Schutzwehr gegenüber verantwortungsloſen
Elementen. Die Beamtenſchaft ſei die michtigſte Stütze des Staates.
Aber die Beamten hätten auch verfaſſungsmäßige Rechte. Sie zu
wah=
ren, ſei unſere Aufgabe. Das Dringendſte und Größte ſei das Reichs= wie Bücher entfernt werden (remoneantur).
ſchnlgeſetz. Den chriſtlichen Millionen, die ſeit ſechs Jahren uausgeſetzt
das Reichsſchulgeſetz fordern, wäre es unerträglich, wenn der Reichstag
Prachtyen aufzuſtellen, worin er alle die Forderungen berechnet, bis November in die Ferien gehe, ohne das Schulgeſetz in Angriff
ge=
nommen zu haben.
Abgeordneter Dr. Schreiber (Zentrum) ſtellte mit Genugtuung
Staates nicht nur auf den politiſchen Faktoren ſondern auch auf unſerem
Volkstum beruhen. Mit Befriedigung ſtellte der Redner feſt, daß die
rmähnſeuer gedeckt werden könnte. Einige hundert Millionen Verfaſſung im Volk an Bezen gewinne. Vom Miniſterium des Innern nis zu nehmen haben?. Ich verweiſe auf den eben zitierten 8 3
verlange ſeine Partei bewußten Schutz der Verfaſſung und Staatsform.
Die ſtagtliche Kulturpolitik habe in den letzten Jahren viel zu ſehr den
Charakter der Neglementierung gezeigt. Der Redner betont die
Be=
deutung der Freiheit des Elternwillens. Wie man ſich früher gegen den
liberalismus ablehnen. Ganz zu unrecht werde von einer bedrohten
Geiſtesfreiheit geſprochen. Der deutſche Katholizismus ſei eine
Kultur=
werch) halten. Auch die Fraktionen haben wegen dieſes Themas notwendigkeit und er bilde gerade an den Grenzen des Reiches einen
kulturellen Grenzſchutz wie nie zuvor. Eine ſpätere Zeit erſt werde
erkennen, welchen Anteil der Katholizismus an der Erhaltung der
be=
ſetzten und gefährdeten Grenzgebiete gehabt habe. Das Zentrum habe
ſtellt. Es wehre ſich deshalb gegen die Erneuerung des Schlagwortes
und ſeine unſichtbare Kraft iſt ungeſchwächt.”
deutſche und eine liberale Partei. Der Redner wies darauf hin, daß
aus der Not der Zeit heraus das Reich genötigt geweſen ſei, auf wirt= oder philoſophiſcher Profeſſuren.
ſchaftlichem, ſozialem, kulturellem und politiſchem Gebiet helfend und
führend einzugreifen und da reize das Wort des Miniſters von der
Souveränität der Länder geradezu zum Widerſpruch. Deutſchland lebe
3. Dann ſetzte das Haus die geſtern abgebrochene Beratung heute in einer Zeit der Souperänität des Volkes. Auf die Gretchen= alles gelegen ſein muß. Dieſe Vorbildung erfolgt tatſächlich auch
Frage, wie ſie zur Republik ſtehe, brauche die D. Vp. keine beſondere
Be Sann eine Entſchließung der Regierungsparteien, in der zum Antwort zu geben. Sie habe durch ihre Mitarbeit an der Verfaſſung
und ſpäter bewieſen, daß ſie dieſe Verfaſſung als Nechtsgut anſehe. Das
Neichsſchulgeſetz ſei auch vom Standtpunkt der D. Vp. aus dringend zu
wünſchen. Es werde hoffentlich in Uebereinſtimmung mit dem Zentrum
4 Volksparteiler Janſon trat für die Unterſtützung des Win= geſchaffen werden können. Norwendig ſei ferner eine ſachliche
Ver=
teilung der Verwaltung und ihrer finanziellen Befugniſſe zwiſchen Reich,
Ländern und Gemeinden.
Die Beratung wurde dann abgebrochen und auf Freitag 1 Uhr z
vertagt.
Konkordate.
Von
D. Dr. M. Schian.
II.
Was iſt der Inhalt eines Konkordats?
Es handelt ſich beim Konkordat um einen Vertrag zwiſchen
einem Stagt und der päpſtlichen Kurie. Gegenſtand eines ſolchen
Vertrags iſt das Verhalten des Staates zu der katholiſchen Kirche
ſeines Gebietes und das Verhalten der katholiſchen Kirche dieſes
Staatsgebietes zum Staat. Alſo: Regelung der Beziehungen
zwiſchen Staat und katholiſcher Kirche.
Daß Anlaß genug vorliegt, eine klare Regelung dieſer
Be=
ziehungen zu wünſchen, beſtreitet niemand. Außer etwa
die=
jenigen, die an die Möglichkeit einer ganz rein durchgeführten
Trennung” von Kirche und Staat glauben. Solche hat es in
Deutſchland bis zur Weimarer Verfaſſung reichlich gegeben.
Seit=
dem haben auch Trennungsbegeiſterte manches zugelernt. Staat
und Kirche begegnen ſich auf ſo vielen Gebieten des öffentlichen
Lebens, daß es einfach unmöglich iſt, ſie durch eine Mauer zu
trennen. Die deutſchen Rebolutionsregierungen haben das
frei=
lich gewollt; aber ſchon die Nationalverſammlung hat die
Un=
durchführbarkeit der Theſe erkannt. Seitdem — in faſt 8
Jah=
ren — hat ſich wieder ein enges Zuſammenarbeiten von Kirche
und Staat herausgebildet, Und wo noch keine Klarheit geſchaffen
iſt, tut ſie dringend not.
Um welche Beziehungen handelt es ſich? Ich ſtelle diejenigen
Einzelpunkte voran, in denen die Notwendigkeit der Feſtlegung
am deutlichſten in die Erſcheinung tritt.
An die allererſte Stelle gehört die Schule. Die Weimarer
Verfaſſung garantiert an der Staatsſchule (außer der weltlichen
Schule) einen Religionsunterricht nach den Grundſätzen der
Reli=
gionsgemeinſchaften. Es iſt klar; wenn an der Staatsſchule
Religionsunterricht gegeben wird, ſo ſind die Kirchen aufs
aller=
lebhafteſte an ihm intereſſiert; es handelt ſich dabei ja um die
religiöſe Erziehung der Kinder der Kirchenmitglieder. Sie ſind
aber auch daran intereſſiert, daß Religionsunterricht an der
Staatsſchule erteilt wird: geſchähe das nicht, ſo müßten ſie ſelbſt
für Religionsunterricht ſorgen; und dieſer kirchliche
Religions=
unterricht ſtände außerhalb des Schulunterrichts, wäre ohne
Be=
ziehung zu ihm und dadurch äußerlich und innerlich in vielen
Stücken gehemmt. Garantiert nun aber das Deutſche Reich einen
Neligionsunterricht nach den Grundſätzen der Kirchen, ſo bleiben
die Fragen zu regeln, wie dieſe Ordnung durchzuführen ſei, ob
und wie die Kirchen ſelbſt in den Religionsunterricht der Schulen
Einſicht nehmen ſollen uſw.
Ueber die Frage des Religionsunterrichts hinaus erhebt ſich
die Frage nach dem Verhältnis, von Kirche und Schule
überhaupt. Intereſſe haben die Kirchen zweifellos an der
Geſamterziehung, zumal an der Bildung in den anderen ſog.
Geſinnungsfächern. Iſt dieſem Intereſſe durch geſetzliche Beſtim=
und Geſinnungsſchnüffelei ſchitzen. Was das Verhältnis zwiſchen Reich mungen Rechnung zu tragen? Einſt (und in manchen Ländern
Schulaufſicht durch Geiſtliche. Es iſt begreiflich, daß in dem
Augenblick, wo von einem Konkordat geſprochen wird, in
Erinne=
rung gebracht wird, daß die katholiſche Kirche in ihrem neuen,
jetzt 10 Jahre alten kirchlichen Geſetzbuch, dem Codex juris
eanoniei, Can. 1381 folgende Sätze aufſtellt (ich überſetze):
8 1. Die religiöſe Jugendunterweiſung in Schulen jeder
unterworfen.
§ 2. Recht und Pflicht der geordneten kirchlichen Oberen iſt
es, darüber zu wachen, daß in den Schulen ihres Gebietes, von
welcher Art ſie ſeien, nichts, was gegen den Glauben oder die
guten Sitten verſtößt, gelehrt oder getan werde.
8 3. In gleicher Weiſe iſt es das Recht der Genannten,
Religionslehrer und Religionsbücher zu genehmigen, ebenſo zu
fordern, daß aus Gründen der Religion und der Sitten Lehrer
Weiter darf nicht vergeſſen werden, daß die Schulfrage zu
einem nicht geringen Teil eine Lehrerfrage iſt. Es handelt ſich
um die Frage der Ausbildung der Lehrer, der Feſtſtellung ihrer
Eignung für ihren Beruf. Auch da ſpielen religiöſe Fragen, alſo
irgendwie kirchliche Intereſſen, mit hinein. Soll der Staat allein
über Vorbildung und Eignung beſtimmen? Soll die Kirche bei
dieſen Dingen mitzuſprechen oder wenigſtens irgendwie
Kennt=
des Canon 1381 des Codex juris canonici.
Was für die Schulen gilt, das wird in irgend einem Maß
auch für die Hochſchulen Geltung haben. Es beſteht kein
Zweifel darüber, daß den Grundſätzen der katholiſchen Kirche
genau genommen nur kirchliche, konfeſſionelle Univerſitäten
ent=
ſprechen. Nun ſind unſere deutſchen Staatsuniverſitäten zu feſt
fundiert, als daß ihre Umwandlung in konfeſſionelle Anſtalten
denkbar wäre. Aber es iſt wohl zu bedenken, daß auch ſehr ſteile
Wege in allmählichem Anſtieg auf vielen Stufen bezwungen
wer=
ſeine beſte Kraft dem Staate nach der Rebolution zur Verfigung ge= den können. Denkbar wäre, daß neben die ſtaatlichen
Univerſi=
vom Ultramontanismus. Habe jemals ein Konkordat in Deutſchland täten zunächſt eine, dann mehrere „freie”, d. h. katholiſch=kirchliche,
die Geiſtesfreiheit gefährdet2. Auch der Arbeiter müſſe in die Kultur Univerſitäten geſetzt würden. Auch darum kann es ſich handeln,
eingeordnet werden. Ein Bildungsmonopol dürfe es nicht geben. Er ob in die gegenwärtigen ſtaatlichen Univerſitäten hinein rirchliche
ſchloß mit dem Wort Schleiermachers: „Deutſchland iſt immer noch da Zellen eingebaut werden; etwa durch Profeſſuren oder
Lehr=
aufträge für katholiſche Weltanſchauung innerhalb der philoſo=
Dr. Cremer (D. Vp.) betonte, die Deutſche Vollspartei ſei eine, phiſchen Fakultäten oder durch konfeſſionelle Bindung hiſtoriſcher
In dieſe Zuſammenhänge gehört die Frage der
theolo=
giſchen Fakultäten. Niemand kann und will beſtreiten,
daß der Kirche an der richtigen Vorbildung ihrer Geiſtlichen
für die katholiſche Kirche zu einem erheblichen Teil (nicht zum
Beiſpiel in Heſſen) auf ſtaatlichen Univerſitäten. Ueberall
bean=
ſprucht die katholiſche Kirche, wo ſtaatliche katholiſch=theologiſche
Fakultäten beſtehen, eine ſtarke Mitwirkung bei deren Beſetzung,
eine energiſche Kontrolle ihrer Lehrtätigkeit und die Möglichkeit,
gegebenenfalls auf Erſetzung ihr nicht genehmer Perſönlichkeiten
zu dringen. Auch fordert ſie — mit dem Hinweis auf die
Aus=
bildung ihrer Theologen — gn Univerſitäten mit katholiſchtheolo=
Seite 2
giſcher Fakultät regelmäßig die Schaffung wenigſtens je einer
katholiſchen Profeſſur für Geſchichte und für Philoſophie im
Rahmen der philoſophiſchen Fakultät.
Umgekehrt hat zweifellos auch der Staat als Kulturſtaat ein
hohes Intereſſe an der Ausbildung der Geiſtlichen.
Es kann ihm nicht gleichgültig ſein, ob ſie ein großes oder ein
geringes Maß allgemeiner Bildung mit bekommen. Es kann ihn
noch weniger kalt laſſen, ob ſie im Geiſt bewußter Vaterlandsliebe
und Staatstreue oder etwa im internationalen Geiſt erzogen
werden, daher haben deutſche Staaten (für das Elſaß auch das
Reich) immer dahin zu wirken geſucht, daß die Ausbildung der
kaiholiſchen Theologen an ſtaatlichen Fakultäten ſtattfinde; ſie
haben ſich dafür zu Konzeſſionen verſtanden, die nicht leicht
wogen. Es war mancher ernſten Beobachter Beſorgnis, ob dieſe
Konzeſſionen nicht weiter gingen, als das Weſen der deutſchen
Univerſität zuließ. Die Staaten haben auch für die nicht auf
Univerſitäten geſchehende Vorbildung der Geiſtlichen beſtimmte
Wünſche geltend gemacht; ſie haben zum Beiſpiel die deutſche
Staatsangehörigkeit von ihnen verlangt. Werden dieſe
Forde=
rungen aufrechterhalten? Wie wird ihre Durchführung geſichert?
Dem Staat muß ſehr viel daran gelegen ſein, daß die
kirch=
lichen Oberen, denen gegenüber die katholiſchen Geiſtlichen
zu abſokutem Gehorſam verpflichtet ſind, unbedingt ſtaatstreu
ſind. Auf dieſem Gebiet haben ſich in der Geſchichte die heftigſten
Kämpfe zwiſchen Staat und katholiſcher Kirche abgeſpielt. Wir
denken an die mittelalterlichen Kämpfe um die Ernennung
der Biſchöfe, aber auch an die unter ganz anderen
Bedingun=
gen verlaufenen Auseinanderſetzungen im Kulturkampf. Von
un=
berechenbar großer Wichtigkeit wurde dieſe Frage in den
Grenz=
gebieten polniſcher Zunge wie auch im Reichsland. Alle
ſtaat=
lichen Maßnahmen zur inneren Gewinnung dieſer Gebiete waren
zum Scheitern verurteilt, wenn etwa der Klerus gegen ſie
arbei=
tete. Daher der dringende Wunſch des Staates, Einfluß auf die
Beſetzung der Biſchöfe zu beſitzen. Wie ſoll es damit in Zukunft
gehalten werden?
Auch das katholiſche Ordensweſen und die
reli=
giöſen Genoſſenſchaften bilden einen Treffpunkt der
Intereſſen von Staat und Kirche. Vielleicht ſcheint manchem in
dieſem Punkt die Löſung am einfachſten: kann ſich der Staat nicht
einfach desintereſſieren? Waren es nicht etwa nur Reſiduen des
Kulturkampfes, die die Genehmigung von Niederlaſſungen der
Orden und Kongregationen an ſtaatliche Bedingungen banden?
Aber der Hinweis auf die internationale Verknüpfung eben
die=
ſer Geſellſchaften iſt doch ſehr ernſt. Soll jede Möglichkeit gegeben
ſein, ſolche Niederlaſſungen mit Ausländern zu beſetzen?
Nicht zu unterſchätzen iſt auch die Frage der kirchlichen
Beſteuerung. Der Staat muß dafür ſorgen, daß die
kirch=
lichen Laſten nicht die Leiſtungsfähigkeit ſeiner Bürger für die
ſtaatlichen und kommunalen Zwecke beeinträchtigen. Er wird
darum in irgendeiner Form das kirchliche Beſteuerungsweſen im
Auge behalten.
Endlich geht es um die Frage der ſtaatlichen
Zu=
ſchüſſe zu den Aufwendungen der Kirchen. Sie
haben mancherlei Motive: alte Rechte, die auf ſtaatlichen
Zuſiche=
rungen, teilweife auch auf Uebernahme kirchlichen Beſitzes durch
den Staat beruhen, — und allgemeine grundſätzliche Erwägungen,
die ſich auf die ſittliche und kulturelle Bedeutung der Kirche
ſtützen. Die Frage dieſer ſtaatlichen Subventionen — wenn man
den unſchönen Ausdruck anwenden will — iſt nach der
Staats=
umwälzung brennend geworden. Wie in Heſſen ſo in Preußen,
in noch anderem Sinn in Sachſen und Braunſchweig. Eine feſte
Regelung iſt in Bayern (durch Konkordat!) und in Württemberg
(nicht durch Konkordat, ſondern durch Staatsgeſetz!) erfolgt. Wo
ſie noch nicht erreicht iſt, wird ſie dringend.
Ich bin nicht am Ende mit der Aufzählung der Schnittpunkte
ſtaatlicher und kirchlicher Belange für die Regelung durch ein
Konkordat oder durch Konkordate erſtrebt wird. Es handelt ſich
darüber hinaus zum Beiſpiel um die außerordentlich wichtige
Frage der Ehegeſetzgebung des Staates und der Stellung der
katholiſchen Kirche zu ihr. Es handelt fich ferner um die mehr
als wichtige Frage der ſtaatlichen Anerkennung oder
Nichtanerken=
nung des von der katholiſchen Kirche in Anſpruch genommenen
Rechtes, im Rahmen ihrer Zuſtändigkeit Geſetze und
Verord=
nungen zu treffen, die ihre Mitglieder binden, alſo der
Anerken=
ung des Codex juris Canonici. Aber es ſei genug. Das
Wich=
tigſte iſt geſagt.
Um dieſe und einige dazugehörige Fragen geht es bei dem
Abſchluß eines Konkordats. Ob ſie insgeſamt oder nur teilweiſe
im Konkordat behandelt werden, das ſteht dahin. Man denkt jetzt
anſcheinend an eine Vollregelung. Aber auch wenn es ſich nur
um eine Teilregelung handeln ſollte, ſo iſt doch auch ſie von
höchſter Wichtigkeit.
Daß dieſe Fragen geregelt werden, iſt, wie mehrfach betont,
ſehr zu wünſchen. Sind ſie notwendig durch ein Konkordat zu
regeln? Oder gibt es auch andere Wege?
Und welches iſt, falls ein Konkordat geſchloſſen wird, die
Stellung der ebangeliſchen Kirche?
Darüber ein weiterer Artikel.
*Berühmte Parks in Europa.
Von Kaſiwir Edſchmid.
Mit einer gewiſſen Melancholie ſtehen die berühmten Parks
heute auf dem Kontinent, der keinen Sinn und keine
Verwen=
dung für dieſen herrlichen Luxus der Natur mehr hat. Die
großen Gärten gehörten dem Wolluſtgefühl von Zeiten an, in
denen die „Classe dirigeante” ſeßhaft war und mit der
Phan=
taſie die Natur korrigieren wollte. Noch bei Beginn des
ver=
gangenen Jahrhunderts konnte der deutſche Grandſeigneur
Pück=
ber=Muskau Standartwerke über Gartenanlagen ſchreiben, auf
die das größte Intereſſe der gebildetn Welt gerichtet war. Dieſer
Fürſt ließ ganze Parks auf ſeinen Gütern herumtransportieren,
und als er, den Deutſchland ſeinen vornehmſten Reiſenden und
originellſten Reiſeſchriftſteller nennen kann, den ägyptiſchen
Vize=
könig in preußiſcher Generalsuniform beſuchte, erklärte er ihm
ſofort, ſeine Gärten ſeien ein Unfug, und er entwarf ihm
wahr=
haft großzügige Parks, die einen ägyptiſchen König
repräſen=
tieren mußten und gleichzeitig in die Landſchaft paßten. Jeder
Wechſel der Mode wurde ſofort auf die Gartenanlage
über=
tragen, in denen man ſich erholte und ſeine Feſte feierte. Der
Kampf zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Gartenkunſt
hatte einen heroiſchen Schwung, es war der Streit um die
Menſchenrechte der Natur. Davon iſt es ſtill geworden. Das
neue Jahrhundert, nicht wahr, geht nicht mehr ſpäzieren und
feiert keine Feſte mehr.
Die berühmten europäiſchen Gärten haben die Abſicht, üb
die Macht und die Ueppigkeit ihrer Zeit auszuſagen und ihre
Beſitzern einen unerhörten Rahmen zu geben. Der heroiſcht
Garten dieſer Art iſt der Boboli=Park in Florenz, der die Renai
ſance nicht nur in ihrer Strenge, ſondern auch in ihren weiche
Luſtempfindungen verkörpert, ein Garten für Feldherren un
Genies und für die „Upperten” einer an Wolluſt, Kriegen un
Weisheit reichen Epoche. Bei dem Garten in Verſailles iſt d
Prunkſucht ſchon die höchſte Spielerei geworden, dieſer Park
der raffinierteſte Rahmen für einen Regenten, aber nicht me
für die Zeit.
In Deutſchland haben die Fürſten eine Menge Parks
franzöſiſchem oder engliſchem Stil angelegt. Einer der amüſa
teften iſt Schwetzingen, in dem, von einem gewiſſen Rokokogefül
geleitet, alle nur denkbaren Raſſen ihren Ausdruck fanden, d
Türken und die Römer, die Griechen und die Chineſen, die er
liſchen Kanäle und die franzöſiſchen Bosketts, die Mode d.
Ruinen und die der Moſcheen. Es gibt außerdem auf dem Kr
Freitag, den 18. März 1927
Nummer 77
Vom Tage.
Im Völkerbundsſekretariat wird die Zeitungsnachricht
von der Nücktrittsabſicht des Präſidenten der
ge=
miſchten Kommiſſion für Oberſchleſien, Calonder,
als gänzlich erfunden bezeichnet.
Von zuſtändiger Stelle wird erklärt, daß an eine deutſche
Vermittlung zwiſchen Rumänien und
Sowjetruß=
land, von der die rumäniſche Preſſe zu berichten weiß, durchaus nicht
gedacht wird.
Der ungariſche Kultusminiſter Graf
Klebels=
berg iſt während ſeines Aufenthaltes in Rom Gegenſtand
mannig=
facher Aufmerkſamkeiten der italieniſchen Behörden.
Tſchitſcherin wird ſeine Reiſe nach Südfrankreich
dazu benutzen, um in Paris mit Briand Verhandlungen
anzuknüpfen.
Die Sowjetregierung hat der Zentralregierung
in Peking eine neue Note überreichen laſſen, in der
die ſofortige Freilaſſung der Frau Borodin und
der drei ruſſiſchen Kuriere gefordert wird.
In dem Budget der Türkiſchen Republik für das
Finanzjahr 1927/28 ſind die Einnahmen mit 194 Millionen
türk. Pſund und die Ausgaben mit 194½ Milliowen Pfund angeſetzt.
In den Beſtrebungen zur Schaffung eines türkiſchen
Reichswirtſchaftsrates iſt man nunmehr zu feſter
formu=
lierten Vorſchlägen gelangt. Danach ſoll der Rat aus 50 Mitgliedern
beſtehen, die von den verſchiedenen Wirtſchaftszweigen des Landes
ge=
wählt werden.
Die Botſchafterkonferenz hat ſich in ihrer letzten
Sitzung mit dem Danziger Schuldenregelungsangebot
beſchäftigt.
Zufolge der Unterredung zwiſchen Briand und
Ra=
kowſki ſollen die franzöſiſch=ruſſiſchen
Schuldenver=
handlungen am nächſten Samstag wieder eröffnet werden.
Während der Oſterfeiertage wird die engliſche
Ar=
beiterpartei eine Konferenz in Leiceſter abhalten. Es
liegen 113 Reſolutionen vor, darunter für die Nationaliſierung der
Verſicherungsgeſellſchaften und der Banken, Erhöhung des ſchulpflichtigen
Alters, Herabſetzung der Arbeitsloſigkeit, Verringerung der
Arbeits=
zeit u. a.
Staatsſekretär Kellogg hat Preſſevertretern gegemüber auf das
Beſtimnteſte erklärt, daß die amerikaniſche Regierung
nicht beabſichtige, ein Ultimatum an Mexiko zu
überſenden.
* Der Auswärtige Ausſchuß
zum Genfer Ergebnis.
Streſemanns Bericht und die Parteien.
Von unſerer Berliner Redaktion,
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt am Donners=u
tag vormittag zur Beſprechung des Genfer Ergebniſſes
zu=
ſammengetreten. Der Reichsaußenminiſter erſtattete einen aus,8
führlichen Bericht, indem er darauf hinwies, daß die Verhand,o.
lungen für eine Völkerbundsanleihe für Dan=”
zig günſtig verlaufen ſeien, daß ferner die Löſung
der oberſchleſiſchen Frage den Dank und dieſ
Zuſtimmung des Deutſchen Schutzbundes ger
funden habe. Wegen der Saarfragen machte der
Miniſteu=
darauf aufmerkſam, daß der Rat durch einen früheren Beſchlun
gebunden war und wenigſtens moraliſch ſich auf den Bericht deu
Saarregierung feſtgelegt hatte, daß außerdem das deu ſche Mitn
glied der Regierungskommiſſion Coßmann nicht gegen dieſen B=A /
richt geſtimmt hätte und daß es inſolgedeſſen der deutſchen Oelen
gation unmöglich war, ihre Forderungen in vollem Umfangu
durchzuſetzen. Er hielt auch daran feſt, daß das Provozie)
ren einer Abſtimmung der Stellung Deutſchch
lands im Völkerbund in ſpäteren Fällen geſchade
hätte, während die Ausſprache über das ganze Thema zur Bw.
gründung des deutſchen Standpunktes nur nützlich ſein konnt!
Den Gedanken, daß der Bahnſchutz irgendwie die künftigen Veg
handlungen über franzöſiſche Sicherheitsforderungen in d
Rheinprovinz beeinfluſſen könnte, lehnte er ab, weil der Bahrß.
ſchutz ja ausſchließlich unter den Befehl der Regierungs,
kommiſſion geſtellt iſt, deren Zuſammenſetzung
ſchoß=
im Juni durch das Ausſcheiden des Belgien
ſichnachder Richtung einer wirklichen Neutralu
tät ſtark verſchiebt.
An den Bericht ſchloß ſich eine längere Ausſprache, die indüſ.
keinerlei Ueberraſchungen brachte, zumal da innerhalb der M
Der deutſch=franzöſiſche
Handeisvertrag.
Um das Weinkontingent.
* Berlin, 17. März. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat — wie wir hören, — eine beſondere
Kommiſſion eingeſetzt, in der auch der Reichsaußenminiſter, der
Wirtſchaftsminiſter und der Ernährungsminiſter vertreten ſind.
Es handelt ſich dabei im weſentlichen um die Frage, welche
Kon=
zeſſionen wir einhandeln von den Franzoſen für das
Zugeſtänd=
nis, daß wir eine kontingentierte Menge franzöſiſchen Weines
zum Vorzugstarif ſchon während des Proviſoriums hereinlaſſen.
Grundſätzlich ſind wir dazu bereit, falls die andere Seite die
nöti=
gen Zugeſtändniſſe macht. Der dem deutſchen Weinbau
ent=
ſtehende Schaden oder Wenigerverdienſt muß ausgeglichen
wer=
den durch Zugeſtändniſſe an andere Wirtſchaftszweige. Gerade
von ſeiten des Weinbaues wird darauf verwieſen, daß die
Ge=
fahr eines Maſſenexportes franzöſiſcher Weine ſehr viel größer
wäre als bei den italieniſchen Weinen, und daß deshalb eine
An=
gleichung der Zollſätze für den franzöſiſchen Wein an den
deutſch=
italieniſchen Vertrag auf die Preisbildung des deutſchen
Wein=
baues einen ſtarken Einfluß ausüben kann.
Die Richtlinien für den künftigen
deutſch=
franzöſiſchen Handelsvertrag unterzeichnet.
Von dem Leiter der deutſchen Wirtſchaftsdelegation und dem
franzöſiſchen Handelsminiſter Bokanowſki iſt, wie die
Tele=
graphen=Union erfährt, das Protokoll unterzeichnet worden, das
die Richtlinien für einen zukünftigen definitiven Handelsvertrag
zwiſchen Deutſchland und Frankreich regelt. Von franzöſiſcher
Seite wird demgemäß auf das Kündigungsrecht des
Proviſo=
riums, das den Franzoſen zum 21. März auf den 1. April
zu=
ſtand, verzichtet werden. Das zurzeit die Handelsbeziehungen
zwiſchen Deutſchland und Frankreich regelnde Proviſorium, das
am 1. Juni abläuft, iſt auf Wunſch der Franzoſen erweitert
wor=
den. Den Franzoſen iſt ein ihren Wünſchen entſprechendes
Kon=
tingent der Weineinfuhr nach Deutſchland zugeſtanden worden,
während der deutſchen Induſtrie Zugeſtändniſſe für die Einfuhr
von chemiſchen und elektrotechniſchen Handelserzeugniſſen ſowie
von Maſchinenexport nach Frankreich gemacht wurden.
tinent eine Menge reizende Parks, denen gemeinſam iſt, daß ſie
das Freiheitsgefühl des Europäers darſtellen, die Luſt nach
Weite und nach Format. Mögen ſie untereinander noch ſo
ver=
ſchieden ſein, wie der Djurgarden in Stockholm, der eine Art
Wald iſt, oder der Palmengarten in Monte Carlo, der nur aus
ein paar Hundert Bäumen beſteht, von denen jeder ein König
ſeine Raſſe iſt. Mögen ſie wild ſein wie derfenige der Pozzo
di Borgo in Korſika oder voll modernem Luxus wie der Garten
des Hotel du Parc in Cannes, ſie ſind immer dazu da, daß
der Blick ſich ausdehnt, daß die Erde weiter wird. Die Giardini
Giuſti in Verona und die Pyrenäenterraſſe in Pau ſind die
raffi=
nierteſten Zeugen hierfür, denn ſie liegen vor unſterblichen
Aus=
ſichten.
Die ſpaniſchen Gärten dagegen laſſen das Herz ſtill ſtehen
In der Tat ſind dieſe Parks im Grunde gegen die Welt gekehrt,
ſie befinden ſich urſprünglich mitten in den Häuſern. Das hat
ſeine Urſache, wie alles in Spanien darin, daß in den wichtigſten
Perioden der großen Stile die Afrikaner Spanien beſeſſen haben,
wovon heute noch nicht feſtſteht, ob es urſprünglich mehr zu
Afrika oder zu Europa gehörte. Das Meer, das ohne Zweifel
die Verbindung bei Gibraltar durchriſſen hat, war eine viel
leichtere Grenze, als es die Pyrenäen darſtellten. Tatſächlich
haben die mauriſchen Fürſten über 700 Jahre in Spanien
ge=
herrſcht und eine Höhe der Geſittung und eine Blüte der
Weis=
heit an ihren Univerſitäten und Höfen entfacht, daß, um die
Erziehung zum Gentleman zu vervollkommnen, die europäiſche
Ariſtokratie ihre Söhne lange nach Cordova und Granada ſandte.
Die Zeit der ritterlichen Tugenden des Mannes hatte im
ara=
biſchen Spanien einen ihrer vollendetſten Momente.
Die arabiſche Weiſe zu bauen fah in dem Innern der
Häuſer einen Hof vor, der während des glühenden Sommers
ein herrlicher Aufenthalt war. Dieſen Hof machten ſie zu einem
Garten. Wer zum erſten Male nach Cordova kommt, wird
fin=
den, daß es eine Gartenſtadt iſt, von welcher der Fremde nur
etwas merkt, wenn die Türen geöffnet werden. Dann duftet die
Stadt aus ihren tauſend Gärten in die Dämmerung hinaus,
märchenhaft, wie Tauſendundeine Nacht. Viele dieſer „Patios”
beſtehen nur aus einer Palme und ein paar Blumen. Dieſe
mauriſche Art des Städtebaues iſt im ſpaniſchen Süden ſeit
tauſend Jahren dieſelbe, weil es die praktiſchſte iſt. Dieſe Art
der Exkluſivität hat ſich aber auch auf die Charaktere vererbt.
Der Spanier hat in ſeiner Mentalität faſt alles von den Mauren
und faſt nichts von den Europäern, die in Form von Kelten,
Basken und Germanen die Halbinſel überflutet und ſein Blut
gemiſcht haben. Was den Spanier völlig undurchſichtig und un
gierungsparteien ſchon vorher eine Verſtändigung über die We
handlung der Fragen erfolgt war und das Reichskabinett d09=
Ergebnis ja bereits gebilligt hatte. Die Verhandlungen im Auu
wärtigen Ausſchuß wurden am Donnerstag nicht zu Ende
führt und ſollen am Freitag fortgeſetzt werden. Es fiel allzu,
mein auf, daß der Deutſchnationale Hoetzſch eigentlich von allun
Parteirednern am zurückhaltendſten ſprach und mit Worten 19.
Kritik ſehr ſparte, während der Zentrumsredner Kaas aus 1.
Sorge der Bevölkerung des beſetzten Gebietes heraus ſehr miel
kräftigere Worte fand. Es iſt aber kaum anzunehmen, daß
Ausſchuß irgend einen Niederſchlag ſeiner Meinungen in eizlsutk
Entſchließung ſucht, dagegen ſind Beſtrebungen im Gange,
die Beratung des Außenetats im Plenum eine gemeinſame /
klärung der Regierungsparteien zuſtande zu bringen.
Verzicht Frankreichs auf die Abſtimmung
im Saargebiet?
TU. Genf, 17. Mär;
Wie die ſchweizeriſchen Blätter melden, wird in
maßgehl=
den Kreiſen des Quai d’Orſay der Plan diskutiert, auf die !0
das Jahr 1935 vorgeſehene Volksabſtimmung im Saargebiett.
verzichten und eine Räumung des Saargebietes gleichzeitig
der des Rheinlandes vorzunehmen. Man weiſt darauf hin,
die Volksabſtimmung im Saargebiet für Frankreich eine empff!
liche moraliſche Niederlage mit ſich bringen könnte, da mindeſti=
95 Prozent der Saarbevölkerung für Deutſchland ſtimmen wit
Aus dieſem Grunde würde ein vorheriger Verzicht für zweckmn
erachtet, da man hierbei hoffe, in anderer Beziehung polit!“
Vorteile zu erzielen.
Diplomatiſche Wiederannäherungsverſuckk
zwiſchen Moskau und Bern.
EP. Baſel, 17. Mär4.
Wie die „Nationalzeitung” aus Bern meldet, findet zun
eine Fühlungnahme zwiſchen den Regierunre
Sowjetrußlands und der Schweiz ſtatt, die
diplomatiſchem Wege zwiſchen der ſchweizeriſchen und ſowjetr!
ſchen Gefandtſchaft in Berlin angebahnt worden iſt. Daßil
deutſche Regierung bereits die Vermittlerrolle übernommen II
wird beſtritten, wenn auch die Möglichkeit einer Uebernanl
einer ſolchen Aufgabe nicht als ausgeſchloſſen bezeichnet Hi
Nach dem bekannten und geſcheiterten Verſuch Frankroi
zwiſchen Moskau und Bern zu vermitteln, iſt es
Zeitlang ſtille geworden. Nun taucht die Frage von neuem M
Es wurde ſondiert und zwiſchen beiden Geſandtſchaften in
lin über die Möglichkeit einer Annäherung geſprochen.
verſtändlich macht für den Kontinentalen, iſt ſeine Art, ſich oß
ſperren. Das Los der ſpaniſchen Frau ſteht nicht ſehr über 7
Haremsrang. In der Oeffentlichkeit gibt es kaum ein Zcl
lerigen
Manche davon ſtammen noch aus der Maurenzeit, waen
Gärten auf dem Komplex von mauriſchen Paläſten, die 1
dem Namen der Alhambra berühmt ſind und über Gich
liegen. Die Gärten der Lindaraja ſind nur ein paar Quch”
meter groß und ſind dennoch unvergleichlich. Sie gehören na.
in eine Lebenszeit hinein, wo die arabiſchen Prinzeſſinnel=
Welt beherrſchten, ohne ſie anders zu ſehen als von ihren 1
lern aus. Merkwürdigerweiſe haben die Legenden der 2N
die höchſte Aehnlichkeit mit unſeren Märchen, wo die Tochle
Könige in den Türmen gefangen gehalten werden und mit
der Zauberer durch die Gletſcher der Sierra Nevada reiten.”
Säulenhöfe der Ahambra mit ihren hohen, rieſigen Mad
geben einen wundervollen Kontraſt zu den kleinen Ganleii
den Alabaſterſchalen und den Fontänen, für deren Walle‟
Mauren rieſige Aequadukte nach den Bergen bauten. Der *
luxus der mauriſchen Ariſtokratie iſt noch deutlicher in
Sommerſchloß, dem Generalife, wo die kleinen abgeſchtoſ.
Gärten auf Terraſſen übereinander liegen und wo ſelbn
h=
länder dazu benutzt worden ſind, um Waſſer durchreſe.
laſſen. Hunderte von Quellen rieſelten durch die Alhamc.”
zu kühlen und um träumeriſche Stimmung zu verbreikel!
in das Tal und die Stadt geleitet wurden — eine ihte
ſchweifung der Phantaſie. Es gibt hier Gärten, die ſchm.
zwei Schienengeleiſe ſind, ein paar Orangenbäume und Z0e
an den Enden und Roſen an den Seiten haben und im
aus hundert ſich quer überſpritzenden Fontänen ühe
ſchmalen Waſſerbaſſin beſtehen.
Ewas hiervon haben alle berühmten Gärten Spaniels”
denen die Gärten des Alkazar in Sevilla die phantaſtiſchle.
Sie ſind von einer aufregenden Stille. Alles, was an. Le
bäumen und Tulpen, Palmen, Orangen und Roſei geole”
den kann, wenn man die höchſte Ueppigkeit bedent, It
gleichzeitig von der kälteſten Exkluſivität umſchloſſen. Sle
von einem Garten iſt in unzählige Vierecke von Lſete
teilt, während nur die hohen Palmenrieſen wie Führel. Ne
hin Signale geben. Eine kaiſerliche ueppigkeit. Ler 2
von Orangen, die niemand ſammelt, vollkommen vekgy..
über liegt, gegenüber dem Geſandtenſaal des Nat.
Schloſſes, zwiſchen den Wipfeln das Schwimmbaſſih.
Maria de Padilla badete, was die Hofleute mit der. *
beantworteten, daß ſie nach dem Bad das Waſſer ikhle.
Immer 27
Seite 3
(ne amerikaniſche Note zur
Beltabrüſtungskonferenz.
rſie Kritik an den Arbeiten der
Völker=
bundskommiſſion.
EP. Genf, 17. März.
cie Note der Vereinigten Staaten, die heute
demp rreit hier tagenden wirtſchaftlichen Unterkomitee der
voy ieitenden Abrüſtungskommiſſion
vor=
wurde und die vom Völkerbundsſekretariat
veröffent=
licht url. kritiſiert beſonders die Arbeiten des
wirt=
ſcheill chen Unterkomitees ſehr ſcharf. Die Note
behſeiet darüber hinaus auch eine Kritik der
ſökagen der Abrüſtungsvorarbeiten der
hibundskommiſſion überhaupt. Im einzelnen
die amerikaniſche Regierung jede
inter=
ſt ale Kontrolle ab, weil ſie der Anſicht iſt, daß der
zute tbe und die Achtung vor den Verträgen die einzig
Z undlage eines Abrüſtungsabkommens darſtellen könne.
bezieht ſich mehrfach auf Erklärungen, die von den Ver=
Staaten in dem Militärkomitee der
Abrüſtungskom=
ini Verein mit anderen Delegationen abgegeben worden
ve erklärt, daß ein Verbot der chemiſchen
Krütführung mit der Abrüſtungsfrage nichts
enſ habe und hält es für unmöglich, ein Verbot
demſlssbildung von Truppen in der chemiſchen
undſakteriologiſchen Kriegsführung
durchzu=
fühlcif, weil ein ſolches Verbot „im weiteſten Sinne den
chemſſeir und medizin ſchen Unterſuchungen ein Ende machen
müſt Ein Vergleich der Rüſtungsausgaben der
venſſiedenen Länder ſei höchſtens für gewiſſe Staaten
anmpihar, während im übrigen die Militärbudgets viel
u henig vergleichbar ſeien, als daß ſie als
dlage zur Abrüſtung dienen könnten. Zur
t ung einer Höchſtziffer für die einem Lande zu
geſta unde Rüſtung ſei von allen von dem Wirtſchaftskomitee
angſtzilt en Faktoren nur die Bevölkerungsziffer
venzſtadbar. Die Frage der Verſorgung eines Landes mit
Rohltfei und Juduſtrien ſpiele für die Waſhingtoner Regierung
übenhaft keine Rolle, weil „an Rohſtoffen und Induſtrien
reicht inder dieſes Reichstums nicht beraubt werden können,
ebenyſthenig wie arme Länder damit verſorgt werden können,
außueruf dem normalen Wege der landwirtſchaftlichen und
in=
duſtüſen Entwicklung.
ASchluß bei der Frage der regionalen Abkommen für
beſttmte Weltteile, die ſich wirtſchaftlich ſelbſt genügen, erklärt
de mukaniſche Regierung, daß die Frage, ob die betreffenden
Wellſnle ſich wirtſchaftlich ſelbſt genügen, für den Abſchluß von
Abnlätlgsabkommen zu Land und in der Luft ganz gleichgültig ſei.
„Di4Möglichkeit, derartige internationale Abkommen
abzu=
ſchliſh, wird in letzter Linie von den politiſchen Bedingungen
beſtmt ſein und von den Beſchlüſſen der Regierungen über die
FrzAob ſie eine allgemeine Linie anzunehmen wünſchen, die
eint ſortige Einſchränkung der Rüſtungen zu Lande und in der
Luß kurrunehmen geſtattet.”
M Dieſer Kritik wiederholt die amerikaniſche Regierung
in wit ſchärferer Form, was ihr Delegierter in der
vor=
berginden Abrüſtungskommiſſion bereits nach dem Ende der
letzym9 ölkerbunds=Verſammlung einmal in verblümter Form
ausyührt hatte, daß nämlich die meiſten der
Unter=
furängen des Militärkomitees entbehrt
wer=
deſhönnten wenn der politiſche Wille zur
Ab=
füſhag vorhanden ſei.
die amerikaniſche Note an Frankreich.
EP. Paris, 17. März.
Regierung veröffentlicht den Text der kürzlich der
fran=
m Regierung überreichten Note des Präſidenten Coolidge,
Die Befürchtungen Frankreichs, daß eine
Flotten=
abuchſugs=Konferenz den Erfolg der Arbeiten der Genfer
Ab=
rüſttys=Kommiſſion in Frage ſtellen könnte, als unbegründet
hinlgelt werden, da alle von den großen Seemächten
ergriffe=
ſien taßnahmen nur die Aufgabe der Kommiſſion erleichtern
koman, und dem Völkerbund durch Vorarbeit für die Löſung
dielſſckwierigen Probleme einen großen Dienſt erwieſen würde.
Nachm England und Japan den amerikaniſchen Vorſchlag an=
ihrlich iſt der rieſige Stadtpark von Sevilla, der Park
Malſilnuiſa, angelegt, den der Herzog Alba mit ſeinem
berühm=
kenAhultiergeſpann durchfährt und in dem die Herzoginnen in
Kang und Schleier, die Granatblüte hinter dem Ohr, in ihren
Pino=-uizas chauffieren. Trotzdem ſitzen in den Palmen die
PidM As ſeien ſie zahme Stare, und trotzdem wendet ſich jedes
Qlg a nach innen hinein, es lebt und duftet neben dem roten
Guchh qutivir in ſich ſelbſt hinein, was immer das Geheimnis
deslſmſchen Weſens iſt. Dieſe Gärten ſind voll letztem Glanz,
eßeleimnisvoll wie ein geſchloſſenes Auge. Es iſt dasſelbe,
Do )in, einer alten kleinen Moſchee in Toledo oder in Anran=
Melß libt wird. Selbſt die tollen parkhaften Boulevardanlagen
ia Auega oder Barcelona können dieſe Atmoſphäre nicht
ver=
en9 Auf den Baſtionen von Cadiz ſtehen Gärten eingeklemmt
Del bin geßbar ſind mit ihren ſeltſamen Bäumen, den ſchönſten
Zch mn nach Monaco. Selbſt die nächſte Nähe Afrikas ändert
D25 ct. Wer das Hotel Reina Chriſtina in Algeciras be=
Boi eän Hotel, das einem feudalen engliſchen Herrenſitz gleicht,
DieAorr ſchönſten Hotels Europas, obwohl es kein fließendes
ZhM bat, wer hier an der Grenze des Südens eine Zeit ver=
*9le 6, daß abends in den Garten hinausgehen ein tollſter
De Ft. Betäubend ſteht die Geruchwolke des kleinen Gartens
Kdrn ſtrengen Palmen, die dieſen Garten immer wieder in
ie Teile gliedern, eine Kette von märchenhaften Bosketten,
N0 i denen, eine halbe Stunde mit dem Motorboot, das zyklo=
VNN2Eeieck von Gibraltar mit ſeinen Lichtern aufglüht.
* Achtes Akademie=Konzert.
1S rüſtet zur Beethoven=Feier; auch der Inſtrumental=
* wie immer berſtärkt durch das Orcheſter der Städtiſchen
40Ahne, huldigte geſtern abend dem Andenken des größten
Amidichter. Und ſie taten es nicht wie Dilettanten, die ſie
D MrBtenteils ſind, ſie taten es wie Muſikanten, die Liebe zur
haben und voll Ehrfurcht, Ernſt und heißem Bemühen
ND DN Aufgabe ganz hingeben. Dieſe nicht dilettantiſchen, ſon=
Sünſtleriſchen Kräfte im Orcheſter entflammt zu haben, iſt
7 Seiters großes Verdienſt, der ſtill und ſicher ſein Orcheſter
Mhen Leiſtungen erzogen hat und der geſtern die Berechti=
ſchracht hat, ſein Orcheſter — und ſich — vor ſo ſchwere
ain zu ſtellen, wie die Paſtorale und die Begleitung des
unzertes. Vor einem Jahre wäre das noch unmöglich ge=
Das ſind nunmehr die Früchte der emſigen, zielbewußten
Muigsarbeit von Direktor Schmitt an ſeinem Orcheſter.
Freitag, den 18. März 1927
genommen hätten, hoffe die amerikaniſche Regierung aufrichtig,
daß Frankreich ſich in irgendeiner Weiſe bei den bevorſtehenden
Beſprechungen vertreten laſſen werde, um vollſtändig über den
Verlauf der Verhandlungen und die vielleicht gefaßten
Beſchlüſſ=
unterrichtet zu ſein. Die amerilaniſche Rezierung habe keine
vor=
gefaßte Meinung hinſichtlich der definitiven Formel zur
Be=
ſchränkung der franzöſiſchen Tonnage, und jede Macht habe bei
den geplanten Beſprechungen die Möglichkeit, die Stellung
ein=
zunehmen, die ſie für den eigenen Schutz als Grundlage der
Ver=
handlungen für das Beſte halte.
Frankreich wird die Einladung Coolidges ablehnen.
Der franzöſiſche Kabinettsrat beſchäftigte ſich heute, dem
Communiqué zufolge, mit laufenden Angelegenheiten. Wir
er=
fahren aber außerdem, daß Briand mitgeteilt hat, er werde am
Samstag dem Miniſterrat die Antwort auf die Einladung
Coolidges für eine Abrüſtungskonferenz unterbreiten. Dieſe
Ant=
wort dürfte verneinend ausfallen, da mittlerweile Italien der
franzöſiſchen Regierung mitgeteilt habe, es werde ſich nicht
ein=
mal durch einen Beobachter vertreten laſſen.
Italien und die Flottenabrüſiung
EP. Rom, 17. März.
Ueber den Inhalt der neueſten amerikaniſchen Note an
Ita=
lien in der Frage der Flottenabrüſtung verlautet, die
Vereinig=
ten Slaaten hätten von den Bemerlungen der italieniſchen
Re=
gierung Kenninis genommen, doch ſchienen ihnen ihre Einwände
die Entſendung von Beobachtern an eine Abrüſtungstonferenz
Japans, Englands und der Vereinigten Staaten in Waſhington
ſich nicht auszuſchließen. In der amerikaniſchen Antwort wird
geſagt, wenn dieſe drei Großmächte ſich zuerſt über die
Flolten=
rüſtungsbeſchränkungen einigen würden, werde es nachher nicht
ſchwer ſein, die Kriegsſchiffbauten der kleineren Mächte zu
regeln. — Ueber den Standpunkt der italieniſchen Regierung
wird ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt.
Italiens neue Bombenflugzeuge.
Mailand, 17. März.
Auf einem Verſuchsfeld bei Rom ſind geſtern mitlag in
Gegenwart Muſſolinis und hoher Militärs neue Verſuche mit
Bombenabwürfen von Flugzeugen gemacht worden. Von ſechs
Caproni=Bombenflugzeugen neueſten Modells wurden Bomben
im Gewicht von 15 bis 800 Kg. abgeworfen. Für die kleinen
Bomben iſt ein neues elektriſches Ziel= und Abwurfverfahren
er=
funden worden, das es ermöglicht, die einzelnen Bomben
inner=
halb von Bruchteilen von Setunden nacheinander abzuwerfen,
ſo daß die Wirkung ungefähr der eines Maſchinengewehres
gleichkommt. Die Treffſicherheit ſoll für alle Gewichtsklaſſen ſehr
gut geweſen ſein, ſo daß alle Ziele direkte Treffer außwieſen. Auf
einem Kriegsſchiff=Ziel hatte eine 800 Kg.=Bombe einen Krater
von elf Metern aufgeworfen.
Neuer Geſandier Venezuelas für Berlin.
Eduardo Dagnino,
der bisherige venezueliſche Geſandte beim Vatikan, der jetzt zum
Vertreter ſeines Landes in Berlin ernannt wurde.
Die Begleitung insbeſondere zum Tripelkonzert war eines
Be=
rufsorcheſters würdig; daß Schmitt zum Schluß von den Soliſten
aufgefordert wurde, am herzlichen Beifall teil zu haben, war
voll und ganz verdient.
Auch über der Paſtorale waltete ein guter Stern: man
be=
denke, welche Anſtrengung es bedeutet, im Zeitraum weniger
Stunden zweimal die Paſtoral=Sinfonie, die der Tücken und
Gefahren eine Menge birgt, zu ſpielen, und zweimal das
Tripel=
konzert zu begleiten. Kleine Ermüdungserſcheinungen waren
be=
greiflich, verſchwanden aber gegenüber dem tatſächlich Gebotenen.
Die Holzbläſer der „Szene am Bach” (klangſchön und duftig)
hiel=
ten ſich tadellos, und nicht minder gelang das „luſtige
Beiſam=
menſein”; da heißt es auch für das routinierteſte Orcheſter:
auf=
paſſen! Volle Durchſchlagskraft hatte das „Gewitter”, und einzig
und allein der letzte Satz geriet nicht in ſo ſchönem einheitlichen
Fluß; begreiflich genug nach ſolch anſtrengendem Arbeiten. Als
Ganzes genomrien darf Orcheſter und Leiter zu dieſer Leiſtung
des geſtrigen Abends, zu dem eine Jugendkompoſition
Beet=
hovens, „Muſik zu einem Ritterballett”, den Auftakt bildete —
wir fanden es lehrreich, zu ſehen, daß auch der größte Rieſe
frü=
her einmal, in ſeiner Jugend, kein Rieſenkind war, ſondern ein
ganz gewöhnliches Menſchenkind — beglückwünſcht werden. Das
tat auch das gewiß nicht anſpruchsloſe Publikum, das das Haus
bis auf den letzten Platz füllte; dieſe Anerkennung ſei Anſporn
und Ermunterung, auf dem begonnenen Wege ſortzufahren.
Das Tripelkonzert hat bei den Gelehrten eine ſchlechte
Zen=
ſur; es gilt für ſchwach, unbedeutend. Wir gewöhnlichen
Sterb=
lichen erfreuen uns herzlich an der geſund=fröhlichen,
unbeküm=
mert dahinplätſchernden Muſizierfreude, die in dem Werke
leben=
dig iſt, glauben, daß das Largo echter Beethoven genannt zu
werden verdient, freuen uns des reizvollen Zuſammenklangs der
virtuos bedachten drei Soloinſtrumente, und freuen uns der
Wiedergabe des Werkes durch drei vorzüglich eingeſpielte
Künſt=
ler (Violine: der famoſe Göſta Andreaſſon; Cello: Meiſter
Grümmer — ſein Largo=Thema war ganz wundervoll in der
Abgeklärtheit des Tones und Klanges — und Klavier: Dr. Heinz
Simon=Frankfurt a. M., deſſen muſikaliſche Reife, deſſen
wohl=
gerflegte Technik namentlich in den Piano=Stellen reizvoll zu
wirken verſtand). Dieſe drei brachten das ſonnige Werk zu ſolch
erquickender, unbeſchwerter Wiedergabe, daß ſie dem Werk und
ſich Freunde und Anhänger erſpielten und mit dem Dirigenten
O.
Schmitt herzlich gefeiert wurden.
Indien und China.
Von unſerem nach Indien entſandten
Sonder=
berichterſtatter.
Dr. N. Bombay, den 1. März 1927.
Als hier vor etwva vier Wochen die erſten indiſchen Trupp
mobiliſiert wurden, um nach China transportiert zu werden un
dort engliſche Konzeſſionen zu ſchützen, proteſtierten einige Blé:
ter der indiſchen Nationaliſten hiergegen auf das heftigſte.
Ab=
ſelbſt fanatiſche Anhänger der indiſchen Freiheitsbewegung, de
man fragte, was ſie von dieſem Ereignis hielten, ſchüttelten Le
Köpfe und meinten höchſtens, daß dieſes Ereignis wenig Bede7
tung habe. Die indiſchen Söldner repräſentiere
ja nicht das indiſche Volk, und daß England Inder
k=
nutzte, um mit ihrer Hilfe ſeine Kriege zu führen, ſei nichts Neue?
Nur wenige — wie ſich aber ſehr bald zeigen ſollte, nicht gera /
gut unterrichtete Leute — ſchwvoren darauf, daß die Truppen vr
den Propagandiſten der Kuomintang nach ihrer Landung zu
Kommunismus bekehrt werden würden, und daß die Expeditie
ſo den Engländern zum Unheil ausſchlagen werde. Im übri
gen abernahmdas Land den Vorgang mit
äußer=
ſter Ruhe auf. Die Engländer ſorgten dafür, daß die E: in Ehina möglichſt wenig bekannt wurden, und die Inder
ſelbſt waren ſehr bald, wenigſtens dem äußeren Anſcheine nac),
ſo gleichgültig, als ob es außer Indien nichts weiter in der Wel
gäbe. Die Vorgänge in den geſetzgebenden Verſammlungen, die
Einweihung von Neu=Delhi und alle möglichen lokalen Fragen
nahmen die öffentliche Aufmerkſamkeit für ſich in vollem
Maß=
in Anſpruch.
Das Volk, das ohnehin von der Politik nur wenig Noti;
nimmt, weiß überhaupt nicht, was China iſt, die Kaufleute
küm=
mert China nicht, da nur ganz wenige mit China Handel treiben,
und die wenigen Politiker ſind nicht weitblickend genug.
Trotzdem muß man eine gewiſſe Wandlung feſtſtellen.
Während noch vor etwa zwei Jahren ſelbſt die Gebildetſten der
Swarajiſten die chineſiſchen Dinge nicht einmal dem Namen nac
kannten, wiſſen heute ſchon einige von ihnen, daß Indien mit
der chineſiſchen Freiheitsbewegung ſympathiſieren muß, und daß
in China für den Freiheitskampf der aſiatiſchen Völker vielleicht
mehr geſchieht, als ſich zunächſt überſehen läßt. Ja, und es gib;
bereits Leute, die ſich klar und offen für die Unterſtützung der
Kuomintang in China ausſprechen und ſich deſſen bewußt ſind,
daß ſie mit den Tauſende von Kilometern weit entfernten
Chi=
neſen ſchickſalsmäßig verbunden ſind, und mit ihnen in einer
Front ſtehen.
Aber Sprache, Sitte, Religion — alles das hindert es, daß
irgend eine direkte Verbindung zwiſchen Indern und Chineſen
zuſtande kommt. Wo Inder und Chineſen zuſammentreffen,
ſtehen ſie ſich ſozial fremd gegenüber, da derarme indiſche
Kuli den reichen chineſiſchen Kaufmann haßt und
im übrigen beide ſich mit Abſcheu gegenüberſtehen. Die Kulturen
der beiden ſtehen ſich nicht nur fremd gegenüber, ſondern ſtoßen
ſich ſogar ab. Daher kann man auch vorläufig von keiner
Ver=
bindung der chineſiſchen Ereigniſſe mit Indien ſprechen, die
irgendwie in der Sympathie der Maſſen ihren Ausdruck fände.
Nicht einmal die Führer der beiden Bewegungen kennen ſich, und
die Tatſache der Niederlage der Engländer iſt keinem
Durch=
ſchnittsinder überhaupt nur verſtändlich zu machen. Es wird
alſo noch langer propagandiſtiſcher Arbeit bedürfen, bis die
in=
diſchen Volksmaſſen begreifen, daß in China auch um ihre
Frei=
heit gekämpft wird.
Deshalb haben die chineſiſchen Ereigniſſe nur eine indirekte
Rückwirkung auf die indiſche Freiheitsbewegung gehabt, die man
allerdings nicht erwarten durfte: ſie haben nämlich wie
mit einem Schlage den Bolſchewiſten das
An=
ſehen gegeben, das ſie bisher durch noch ſo viel
Propaganda nicht zu erringen imſtande waren.
Die chineſiſchen Ereigniſſe haben alſo nicht Indien und China,
ſondern Indien und Rußland einander näher gebracht.
Wäh=
rend bisher kein Menſch in Indien, auch nicht der aufgeklärteſte
Swarajiſt, etwas von den Bolſchewiſten hielt, iſt durch die
Er=
eigniſſe in China — zu Recht oder zu Unrecht ſei dahingeſtellt —
den Führern der indiſchen Freiheitsbewegung mit einem Schlage
klar geworden, daß ſie eine Unterſtützung ihrer Pläne nur in
Moskau erwarten können, und daß daher Moskau der gegebene
Bundesgenoſſe für die indiſche Freiheitsbewegung iſt!
Dieſe Erkenntnis, die man in vertraulichen Geſprächen zu
hören bekomimt, und die — man muß es noch einmal betonen —
erſt jetzt ſich durchzuſetzen beginnt, iſt natürlich für die
Entwick=
lung der Verhältniſſe in Indien von allergrößter Bedeutung.
Denn nunmehr wird man im Ernſt daran gehen,
Verbin=
dungen zwiſchen Indien und Moskau zu
ſchaf=
fen, die es bisher noch nicht gegeben hat. Damit findet auch
inf. Ein Millionenvermögen durch ein Teſtament vernichtet.
Durch den Tod eines millionenreichen Farmers und
Vieh=
züchters in Kanada, nams Bareflaß, kam eines der
merkwürdig=
ſten Teſtamente an den Tag, das bisher die Gerichte beſchäftigt
hat. Der Erblaſſer hatte nämlich beſtimmt, daß ſein koſubares
Hausgerät, welches aus hundert Pfund feinſten Goldes beſtand
und alle ſeine Brillanten vernichtet werden ſollten. Dieſes
Teſta=
ment war um ſo bedauerlicher, als der Erblaſſer die künſtleriſch
werrvollſten alten goldenen Tafelgeſchirre und Tafelaufſatze
be=
ſaß, die z. T. aus dem Kronſchatz der franzöſiſchen Könige
ſtam=
men follen. Bareflaß war ein großer Kenner und Sammler
derartiger Altertümer. Auch ſein Brillantſchmuck war nicht nur
von großem Material=, ſondern auch von großem Kunſtwert. Der
ganze Schmuck ſamt dem Tafelgerät ſoll einen Wert von drei
Millionen Mark haben. Sein einziger Neffe und Erbe ſollte die
Farmen nur unter der Bedingung haben, daß er das ganze
koſt=
bare Material durch Gerichtsperſonen vernich en ließ. Der
Erb=
laſſer ſchreibt, daß bewvegliche Güter nur den Geiz und die
Hab=
ſucht anſtacheln und alle guten Gefühle unterdrücken. Das
Gold=
gerät ſollte deshalb vernichtet werden, weil er es zu lieb hatte,
um es irgend einem Menſchen zu geben, der es nichi genügend zu
ſchätzen weiß. Das ganze Bargeld hatte Bareflaß, wie es in dem
Teſtament heißt, ſelbſt kurz vor ſeinem Tode den Flammen
über=
geben. Aber der Erbe wollte ſich den geſtellten Bedingungen nicht
fügen und weigerte ſich, das koſtbare Gut zu vernichten. Da aber
dann alle Grundſtücke und Güter des Erblaſſers zwei
Taub=
ſtummenanſtalten zufallen ſollten, ſo klagien die
Taubſtummen=
anſtalten auf Herausgabe der wertvollen Farmen. In dem
Pro=
zeß wurde das eigenartige Teſtament verleſen. Der Richter
ent=
ſchied, daß der Erbe entweder den Bedingungen des Erblaſſers
entſprechen und die angegebenen Schmuckſtücke vernichten oder
auf die Farmen zugunſten der Taubſtummenanſtalten verzichten
müſſe. Da die Farmen und der Viehbeſtand einen ungeheuren
Wert darſtellen, ſo willigte der Erbe ſchweren Herzens in die
Vernichtung des ganzen Brillantſchmuckes und des Gold= und
Silbergeräts. Im Auftrage des Gerichtes wurden alle dieſe
Wertgegenſtände beſchlagnahmt und den Flammen bis zur
völli=
gen Vernichtung übergeben.
S. de Callias: Jerry und die Pariſerin, Verlag C. Weller u. Co.,
Leipzig
K. O. Schmidt: Der Pfad der Kontemplatzion, Joh. Baum Verlag,
Pfullingen.
Heinrich Wolf: Leben, Liebe und Leid in Liedern, Otto Hendel Verlag,
Berlin=Leipzig.
Hch. Peſtalozzi: Lienhard und Gertrud, Velhagen u. Klaſing, Berlin,
Mark 0,70.
Seite 4
Freitag, den 18. März 1927
Nummer 77
der Kommunismus in Indien den Boden, den er bislang nicht
hatte. Praktiſche politiſche Arbeit der Bolſchewiſten wird alſo
wohl nicht mehr lange auf ſich warten laſſen.
Damit wird aber auch umgekehrt ein Problem, das bisher
nur in der Theorie beſtand, nämlich das Verhältnis der
Eng=
länder zur ruſſiſchen Fühlungnahme der Inder, ſtärker aktuell
werden, da naturgemäß ein Einfluß der Ruſſen, wenn er
wirk=
lich in Erſcheinung treten ſollte, den Engländern viel
unange=
nehmer ſein muß, als die bisherigen theoretiſchen Plänkeleien,
die im allgemeinen nur in der Preſſe geführt wurden, und die
keinerlei wirklichen Hintergrund hatten. Denn ſelbſtverſtändlich
wird die indiſche Freiheitsbewegung erſt dann bedrohlich, wenn
ſie ſozial=revolutionären Charakter annimmt.
So=
lange der meiſt europäiſch erzogene indiſche Freiheitskämpfer in
den Lehrern der bürgerlichen Nationaliſten befangen war, —
trotz aller politiſchen Scherereien, die er machte —, war er eben
ungefährlich, da die hohen Ideale eines ſich ſelbſt regierenden
Volkes dem einfachen und ungebildeten Bauern, der nicht genug
zu leben hat, niemals verſtändlich gemacht werden können.
Das hat man auf engliſcher Seite richtig erkannt und
des=
halb will man die Abſperrung Indiens gegen Ausländer noch
verſtürken — wenige Länder der Erde ſind ſchon jetzt ſo ſchwer”
zu bereiſen, wie Indien, wo auf Schritt und Tritt die
Geheim=
polizei einem auf den Ferſen ſitzt. Ob dieſe Maßnahmen jedoch
ausreichen werden, um das Eindringen bolſchewiſtiſcher Ideen
in Indien wirklich zu verhindern, muß bezweifelt werden. —
Man hat eine Bewegung der großen chineſiſchen Volksmaſſen noch
vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten — ſie iſt zur
Tat=
ſache geworden. Auf lange Sicht kann auch eine chineſiſche Mauer
um Indien nicht verhindern, daß dieſes Land in die wahre
Welt=
revolution unſerer Zeit hineinwächſt, in die Freiheitsbewegung
Aſiens. Die tiefe innere Zerklüftung Indiens, die volllichen,
ſozialen und Glaubensunterſchiede dieſes Landes bedingen
viel=
leicht gerade den Umweg über die bolſchewiſtiſche Idee, mit
ihrer rückſichtsloſen ſozialrebolutionären und unitariſchen
Ten=
denz. Es iſt nicht ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Idee, wie es in
China der Fall war, von ihren ruſſiſchen Vertretern nach Indien
importiert wird, aber es iſt nicht unmöglich, daß Indien ſelbſt
und gerade aus eigener Initiative ſich die ruſſiſche Heilslehre
hereinholt.
Pandervelde zum Fall Graff und zur
Rheinlandräumung.
TU. Brüſſel, 17. März.
Im belgiſchen Senat richtete bei der Ausſprache über den
Etat des Auswärtigen die Oppoſition, beſonders Senator
Dig=
neff (Liberaler) heftige Angriffe gegen Deutſchland. Er tadelte
das Verhalten der belgiſchen Regierung im Falle Graff und
er=
klärte, daß die Politik von Locarno Belgien in eine Situation
führe, die noch prekärer ſei als die vor dem Kriege. Vandervelde
wies die Angriffe des Senators wegen dem Fall Graff
zu=
rück und betonte, daß die Verhandlungen über dieſe
Angelegen=
heit noch nicht abgeſchloſſen ſeien. Es ſei jedoch nicht zu
beſtrei=
ten, daß der Fall einen Schatten auf die
belgiſch=
deutſchen Beziehungen werfe. Dieſe Ausführungen
Vanderveldes wurden mit lebhaſtem Beifall aufgenommen. Zur
Frage der Rheinlandräumung erklärte der Miniſter, daß dieſe
Frage in Kürze von den Allierten behandelt werden würde.
Deutſchland garantiere durch den Locarnovertrag den Status
Europas und habe daher das Recht, die Frage der
Rheinland=
räumung aufzuwerfen. Der Miniſter betonte, daß die Politik
Belgiens Deutſchland gegenüber eine Politik
der Entſpannung, aber zugleich der
Wachſam=
keit und Klugheit ſein müſſe.
Die Schlacht am Hangtſekiang.
Um die Entſcheidung zwiſchen Nord und Süd.
* London, 17. März. (Priv.=Tel.)
Wenn man ſich darüber noch im Zweifel befinden könnte, ſo
würden die täglichen Berichte der engliſchen Preſſe aus China,
ihre Aufmachung und Wiedergabe in den Blättern einwandfrei
beſtätigen, daß die große Entſcheidungsſchlacht zwiſchen Nord
und Süd in China im Augenblick auf der ganzen Linie entbrannt
iſt. Da es nicht nur darum geht, ob künfighin die Pekinger
oder die Kantoner Regierung der ausſchlaggebende Machtfaktor
in der chineſiſchen Politik ſein wird, da es ſich vielmehr auch um
eine Schickſalsfrage für das letzte engliſche Bollwerk in China,
die Poſition in Schanghai, handelt, ſo iſt das außerordentliche
Intereſſe und die Nerboſität begreiflich, die in der engliſchen
Oeffentlichkeit herrſcht.
Die erſten Meldungen, die über den Verlauf der Schlacht am
Gelben Fluß vorliegen, bringen im weſentlichen weitere Erfolge
der unauſhaltſam ſiegreich vorrückenden Kantontruppen. Im
weſentlichen ſind dieſe Berichte auf die rein militäriſchen
Ereig=
niſſe, und hier in erſter Linie auf die Kantoner Offenſive ſowie
auf den Gegenſtoß Tſchang Tſo=lins gegen Hankau abgeſtimmt.
In Wahrheit handelt es ſich aber im beſonderen für England
natürlich weniger, um die rein militäriſche Frage, ob es der
Nord= oder der Südarmee gelingt, dieſen oder jenen Punkt zu
beſetzen, ſondern es handelt ſich vor allem um die für England
ſchickſalsſchwere Frage, ob die Kantonarmee Schanghai beſetzt
und welche Folgen ſich hieraus für England ergeben werden. Alle
Anzeichen deuten gegenwärtig darauf hin, daß es Tſchang Tſo=lin
ſowohl auch auch Tſchang Tſun=tſchang nicht mehr gelingen wird,
den vorrückenden Kantoneſern ſo weſentlichen Widerſtand
ent=
gegen zu ſetzen, daß die Beſetzung der beiden großen Städte
Nanking und Schanghai noch verhindert oder auch nur verzögert
werden kann. Die gegenwärtige militäriſche Lage iſt die, daß
Tſchang Tſoslin durch ein taktiſchts Manöver der Kantoneſer ſich
zurückziehen mußte, während Tſchang Tſun=tſchang ſich in einer
ziemlich kritiſchen Situation befindet und Gefahr läuft,
abge=
ſchnitten zu werden, wenn auch er ſich nicht rechtzeitig zum
Rück=
zug entſchließt. Durch ein umgehungsmanöver iſt es der
Kanton=
armee gelungen, dieſe taktiſch außerordentlich günſtige Poſition
zu ſchaffen. Insbeſondere Nanking erſcheint heute bereits ſo
be=
droht, daß auch in engliſchen Kreiſen mit ſeinem Fall binnen der
nächſten Tage gerechnet wird. Wie gemeldet wurde, ſind bereits
die Ausländer, in erſter Linie die Engländer und Amerikaner,
aus der Stadt abtransportiert worden. Jetzt iſt die Stadt
voll=
kommen iſoliert, ſo daß dem Einzug der Kantoneſer eigentlich
von keiner Seite mehr auch nur geringer Widerſtand
entgegen=
geſetzt werden kann. Auch Schanghai erſcheint unter dieſen
Um=
ſtänden natürlich mehr gefährdet, als es jemals im Verlauf der
Offenſive der Kantontruppen der Fall geweſen iſt. Dieſer Lage
iſt auch in der Stadt bereits dahin Rechnung getragen worden,
daß man über die Chineſenſtadt den Belagerungszuſtand
ver=
hängt hat. Vielleicht nur noch einige Tage, und die Vorhut der
Kantonheere wird vor den Toren Schanghais ſtehen.
Die Kantoneſer haben ihre andauernden Erfolge in erſter
Linie der trefflichen Organiſation, vor allem der
Propaganda=
abteilung, zu verdanken. Obwohl zwiſchen Nord und Süd ſich
das Schlachtfeld befindet, iſt heute ganz China von
nationaliſti=
ſchen Agitatoren überſchwemmt, die überall für die Idee
Sunyatſens, den Leitſatz „China den Chineſen”,
Stimmung machen. Wie erfolgreich dieſe Agitatoren arbeiten,
beweiſt die Tatſache, daß immer wieder neue Unterabteilungen
der Nordarmee zu den Kantoneſen übergehen. Auch der Be=
ſchluß der chineſiſchen Flotte, ſich Kanto anzuſchlieten, dedrmrg
einen großen moraliſchen Erfolg der Südregierung, obwohl 6ic
Flotte an ſich ſo ſchwach iſt, daß ſie als Kampffaktor kaum iu1
Frage kommt. Die Kantoneſer bemühen ſich auch ſonſt, jedwe
weiteren Vorſtoß durch Sabotageakte uſw. entſprechend vorut
bereiten. So hat die vor einigen Tagen erfolgte Sprengung dec
Eiſenbahnlinie Hankau-Nanking erſt den Erfolg ermöglicht
den=
die Südarmee heute erneut zu verzeichnen hat.
Nach der völligen Ausſchaltung Sun Tſchuan=fangs und Va
Pei=fus ſtehen ſich nunmehr Nord und Süd auf dem großech
Schlachtfeld am Yangtſe allein gegenüber. Es iſt ſchließlich fein
Ringen zwiſchen zwei militäriſchen Machthabern, ſondern zww
ſchen der nationalen Idee Sunyatſens einerſeits und den hio,
herigen Methoden der Pekinger Regierung ſowie dem Einſtuhft
der fremden Mächte auf China andererſeits, deſſen Entſcheidum
in Schanghai, dieſem letzten großen Bollwerk des britiſchen Eins
fluſſes, fallen wird.
Mellon über die Schuldentilgung.
New York, 17. März.;
Staatsſekretär Mellon antwortete, in einem Brief an 40.
Präſidenten der Prinztown=Univerſität und der Univerſität Hic,
ben auf die Anregung einer Neuerwägung der allierten Schchl
dentilgung, Amerika habe in baren Pfunden und Franken 70.
alles von England und Frankreich Gekaufte bezahlt, und aich
Schuldner erhielten ſchon jetzt von Deutſchland mehr als genumſt
um allen Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten
Staauant=
nachkommen zu können. Die Schulden müßten bejahl
werden. Die Sachlage ſei nicht anders, als wenn die Aliernmt
Geld gegen eigene Schuldverſchreibungen geliehen hätten.
Amerika zur Weltwirtſchaftskonferenz.
New York, 17. Märzy
Nach hier eingegangenen Informationen glaubt die amer
kaniſche Regierung annehmen zu müſſen, daß Europ anläßlich
Weltwirtſchaftskonferenz mit allen Mitteln verſuchen wertcht
eine Breſche in die Hochſchutzzollmauer der Veſ
einigten Staaten zu legen, weil man ſich darüber Har
daß der Abbau dieſer Schranken und die Oeffnung des amerzoſtz
niſchen Marktes für Europa das einzige Mittel ſeien, der aaf
Welt ſowohl die Leiſtung der Reparationen als auch die Tilgmteu
der allierten Schulden zu ermöglichen. Nach wie vor eFfalnt
denkt jedoch Coolidge, dieſe Verſuche von vornsml
hereinunmöglich zu machen, weil die Zollfrage auch /1 044
die Innenpolitik von größter Bedeutung ſei. Er ſucht deshid rit
nach beſonders geeigneten Vertretern Amerikas auf der Muitkl.
wirtſchaftskonferenz.
Die nächſie Ratstagung nicht in Berlin.)
* Berlin, 17. März. (Priv=Telz /
Der Völkerbundsrat hat den Gedanken, ſeine Sommertagan”
in Berlin abzuhalten, nun doch aufgegeben. Die nächſte Sitzuf, fI
iſt für den 6. Juni nach Genf einberufen. In Berlin wird : Phltz
ſich mit dieſer Tatſache ſehr leicht abfinden, denn die Geſte NA70
Berliner Beſuches nutzt uns ſehr wenig, ſolange nicht dahiite
auch der Wille ſteht, Deutſchland als gleichberechtigt zu belut
deln. Dieſen Willen hat man aber gerade bei den letzten 14
handlungen vermiſſen laſſen. Gewiſſermaßen als Erſatz füra
abgeſagte Ratstagung ſollen die Unterausſchüſſe für Verkes)
und Sanitätsfragen im Mai und Dezember in Berlin taef
Immerhin hat man die Möglichkeit offen gelaſſen, daß der iF
im Laufe des Jahres doch noch nach Berlin kommt.
Ka
Da
K
9
T
Dtt
im größten, hellſten
einheitlich überſichtlichen Verkaufslokal der Herren= und Knabenkleiderbranche Süddeutſchlands wegen Aufgabe des Geſchäfts und Uebergabe der Verkaufsräume.
In weitem Umkreis ſehr bekannt ſind unſere ſehr guten Oualitäten und deren hervorragend gute erſtklaſſiſche elegante Verarbeitung und Paßform allererſten Ranges. Dauer
kurze Zeit. 10—40 und 50 Prozent Rabatt.
Eine Menge Frühjahrsneuheiten vorhanden. Neue Sendung derſelben krifft häufig ein.
MiaA
Mark
Mark
Schweden=Mäntel, ſchwere Gabardine 130.— nur 70.—
Fantaſie=Stoff . 105.— nur 60.—
90 — nur 50.—
80.— nur 45.—
70.— nur 40.—
60.— nur 35.—
50.— nur 28.—
38.— nur 20.—
35 — nur 17.—
leichte Gabardine u.
Fantaſie Stofte 105.— nur 70.—
95 — nur 65.—
65.— nur 35.—
45.— nur 30.—
35.— nur 18.—
Sporf=Anzüge, aus ſchweren Wollcoards 98.— nur 65.—
mittelſchweren Coards”.
60.— nur 45.—
aus Fantaſieſtoffen".
120.— nur 80.—
95.— nur 65.—
80.— nur 60.—
20.— nur 50.—
60.— nur 45.—
45 — nur 25.—
38.— nur 15.—
Knicker=Bocker=Anzüge
Chaufteur=Anzüge
Konfirmanden-Anzüge
Knabenkleidung extra billig!
Sporthoſen aus ſchwerem Wolſcoard.
mittelſchw. Coard
Frack=Anzüge" .
Smoking=Anzüge, Tanz=Anzüge
Straßen=Anzüge.
Loden=Mäntel".
Loden=Joppen
32.—
Windjacken aus beſter Wollgabardine 85.—
Große Berufskleider=Abteilung!
Mark Mark 90.— nur r 70.— 105.— nur r 50.— 85.— nur 45.— 75 — nur 40.— 48.— nur 36.— 40.— nur 30.— 36.— nur 27.— 32.— nur 25.— 28 — nur 21.— 25.— nur 18.— 20.— nur 15.— 18.— nur 14.— 17.— nur 12.— 35.— nur 23.— 29.— nur 20.— 25.— nur 18.— 21 — nur 17.— 19.— nur 16.— 15.— nur 13.— 130.— nur 70.— 108.- bis 22.— 54.— bis 15.— bis 5.— nur 45.— Man benutze 1 Meider
2
*,. Darmſtadt,
Grafenſtr. 23
wer 77
Freitag, den 18. März 1922
Därnwellab. In die Welt des Mitelalteus wurde im
Geiſg=
die zahlreiche Zuhörerſchaft verſetzt, die am Mittwoch abend im Feſt=
As der Landeshauptftadt. faal des Neglahymngſiums dem Vortrag des Herrn Archtecken b. Küſt=
Geite 5
Darmſtadt, 18. März.
„Argte Stelle: Die Stelle des geſchäftsleitenden Verwaltungs=
„äuhn: dem Kreisamt Oppenheim iſt mit Wirkung vom 1. Mai
Fu beſetzen. Meldungen von Bewerbern, die die Prüfung
„ingeren Verwaltungsdienſt abgelegt haben, ſind bis zum 25. 3.
eume rn Miniſter des Innern einzureichen.
tishes Landestheater. In der morgen im Großen Haus
ſtatt=
gecraufführung von Fritz v. Unruhs „Bonaparte” ſpielt
„üimgen den Bonaparte, Robert Klupp den Herzog von
½ uie Hoffart die Joſephine, Maria Fein die Mutter Enghien,
„mür tner den Lucien, Max Nemetz den Hulin, Kurt Weſtormamn
Mr.. Otto Pannmg den Harel, Franz Sauer a. G. den Fouche,
zAnsiſter den Savary, Ernſt Rottluff den Telleyrand. In den
„Alan des Werkes ſind beſchäftigt die Damen Weismann, John,
mtndolph und die Herren Jürgas, Keßler, Mayentnecht,
Ma=
gu. Strzeletz, Klitſch, Wenke, Epskamp, Ney, Bluhm. Aus=
(A, Scharff, Kriechbaum. Das Werk iſt von Oberregiſſeur
„ruü ſch in Szene geſetzt. Die Bühnenarchitektur ſtammt von
rihunsſoB I. Beginn der Auffüchrung 7 Uhr.
Inzſy am Montag, den 21. März, abends 8 Uhr, ſtattfindenden
tigtnd letzten Volkskonzert kommen vier Shicke aus
DAAz— „Sommernachtstraum” von MendelsſohwBartholdy
Aunchrmg, und zwar „Ouvertüire, Scherzo, Nocturno,
Hochzeits=
arubert wird mit einem ſeiner bekamnteſten und beliebteſten
tanvollendeten H=Moll=Sinfonie, außerdem mit der
Ballett=
zw ASſamunde” vertreten ſein
ugstict, und „Laben”. Muſikaliſche Leitung: Generalmufiltdirekton
Aiſaſtock. Der Vorverkauf hat an der Kaſſe des Großen Hauſes
erots” urmen.
AAſeteits mitgeteilt, läuft am kommenden Sonntag, den W. März,
vormitty 11 Uhr und nachmittags 3 Uhr (nicht, wie geſtern
angeküin=
digt, A.cu 4½ Uhr) und Montag, den 21. Marz, nachmittags 5 und
7 Uhr 0im 5 und 8 Uhr) in einer vollſtändigen Neuauflage der große
gultunzſ ber Ufa: „Wege zu Kraft und Schönheit”, der
m bygus er, ſportlicher und gymnaſtiſcher Hinſicht nach den Urteilen
der PiA ſine ausgezeichnete Leiſtung darſtellt. Aus Anlaß der
Vor=
führumg) eser neueſten Ausgabe des Films ſchreibt die Berliner
Zei=
tung „9 Tag”: . .. Alles in allem iſt die Neubearbeitung
gewiſſer=
maßenn (ewerbeſſerte Auflage. Der neue Film wurde vom Publikum
durch eſter Beifall ausgezeichnet.‟ Die Berliner Morgenpoſt urteilt:
Eit nicht möglich, auch nur anzudeuten, welche Fülle von
rhyth=
mſchena önheiten der Film enthält. Es iſt eine wundervolle Revue
aller ſuhtlehen Rekorde und ein beglückendes Bild der
wiedererſtan=
denen Rupe an den körperlichen Uebungen, die ſeit der Hellenen=Zeit
beinalz 3 auf unſere Tage in Vergeſſenheit geraten waren. Auch in
ſeineru ner Geſtalt wird das Werk Wertmaße für die Körperkultur
gewinzms
— ſti=sdrucke im Landesmuſeum. Der nächſte und letzte Wechſel
in deu tie den Reichsdrucke findet auf Sonntag, den 20. März, ſtatt.
n Diesmazulprden die frühen Deutſchen (Zeichnungen, Stiche,
Holz=
ſchmitthsſusgeſtellt, mit Martin Schongauer an der Spitze und
etwa uner Mitte des 16. Jahrhunderts abſchließend. Von den vielen
Dürſec ättern, welche die Reichsdruckerei herausgegeben hat,
iſt ein guswahl verwendet, teils aus Raumſchwierigkeiten, teils, weil
Dürerz ᛋ Darmſtädtern von früheren Ausſtellungen des
Kupferſtich=
kabinachher gut bekannt iſt und, um eimmal ſeine Zeitgenoſſen, die
„Balſhu),Altdorfer, Wechtlin, Burgkmair, Beham,
ausrercd zu Wort kommen zu laſſen. — Die Albertina=Drucke
und kikelguarelle C. P. C. Koehlers ſind weiter ausgeſtellt.
— Mytze Tag der drei Ausſtellungen iſt Sonntag, 3. April; von
da abf gur Eröffnung der großen hiſtoriſchen Ausſtellug „Alte
Kun/n Mittelrhein” bleibt das Kabinett geſchloſſen.
—Atſachnationaler Handlungsgehilfen=Verband, Ortsgruppe
Darm=
fodt, 4 Freitag, den 18. März, abends um 8.15 Uhr, veranſtaltet die
Ortsclieye im „Fürſtenſaal” einen Familienabend, auf dem
terr geren Darbietungen auch der Film „Des
Widerſpenſti=
ſiöhrn ung” gezeigt werden wird. Dieſer Film hat vor allen
unt: die Ehefrauen unſerer Kollegen großes Intereſſe, und wir
eſger die Mitglieder, mit Angehörigen zu erſcheinen. Gäſte
dür=
uchführt werden. Heitere Vorträge, ſowie Darbietungen des
„ühwiss im D. H.V. werden zur weiteren Ausgeſtaltung des Abends
ſtram (Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.)
bfikantengilde. Heute, Freitag, 8 Uhr wird Herr Direktor
/Saale des Getverbemuſeums einen Lichtbildervortrag über
iant urger Dom halten, zu dem alle Menſchen aus der
Jugend=
em ſängeladen ſind. Eintritt frei.
*ſentſcher Oſtbund E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Die nächſte
Mzwerfammlung findet am Samstag, den 19. März,
Marſaal” (Grafenſtraße) ſtatt. Wichtige Tagesordnung. Freunde
üuſttern Oſtens ſind herzlich willkommen.
Konzert, das zum Beſten der Eliſabethenſchule unter
Mit=
rlatnds Konzertmeiſters Schnurrbuſch und ſeines Quartetts,
ſowier;t Frl. Ritſchl, aus der Schule des Herrn Profeſſor Beines,
beraritet wird, findet am Freitag, abends 8 Uhr in der
Woogs=
türuxile ſtatt, nicht wie früher geplant im Feierabend Saal.
*bleshochſchule. Sonntag und Montag läuft im Kleinen Haus
3 9den Landestheaters der Film „Wege zu Kraft und
chuc (it” und am Sonntag abend wird im Kleinen Haus die
okallche „Egeplagter Familievadder” wiederholt. Unſere
Mita Urr erhalten ermäßigte Karten in unſerer Geſchäftſtelle.
—St Frankfurter Rundfunk in Darmſtadt. Am Sonntag fand in
der 98rmgten Geſellſchaft ein Bunter Abend ſtatt, welcher von
der EEzers ſellſchaft Frankfurt a. M. in Verbindung mit dem Verein
der tyrfreunde in Darmſtadt veranſtaltet wurde, um der
FmEſt neue Freunde zu werben. Die Leiter der Frankfurter
Sende=
geſelleſi”t, die Herren Dr. Schüller und Dr. Fleſch, eröffneten den
Aben8 rn humorvollen Anſprachen, in welchen ſie den Zweck des
AbenAlluns die Bedeutung des Rundfunks kurz fkizzierten. Das
über=
aus Frrench erſchienene Publikum ging gerne auf die heitere Note des
Abens ltn und blieb bis zum Schluß in Stimmung. Im Lauf eines
gückA3z ſammengeſtellten Programms hatten die Erſchienenen
Ge=
legen4 Ure Lieblinge, die ſie ſchon ſo oft über den Sender gehört
hates uch einmal von Angeſicht zu Angeſicht ſehen zu können. So
hatesh —s Hausorcheſter, vertreten dunch die Herren Meinel, Bieger
und Aklöfer eingefunden, und Herr Franz bearbeitete in bekannter
Tachutzſem Xylophon. Vom Opernhaus waren Eliſabeth Friedrich
md Abf Wareis erſchienen, die für ihre Geſangsvorträge reichen Bei=
Natm. Beide mußten ſich zu wiederholten Zugaben entſchließen.
913 wurden ſie ebenſo wie der immer Stimmung bringende Herr
Reöchm, Herrn Kohlhöfer auf einem Konzartflügel von Steinwah
Song in die Firma Karl Arnold freundlichſt zur Verfügung geſtallt
hates drn Gareis lernten wir noch in einer anderen Eigenſchaft
kennge die ſich nicht durch Rundfunk übertragen läßt: er hielt das
Nubh in durch einige gutgelungene Zauberkunſtſtücke in Spannung!
Die Alaue hatte der Sprecher des Frankfurter Senders Herr O. W.
Siuschinr übernommen. Eine kurze Pauſe konnte man benutzen, um
De 9nDarmſtädter Firmen ausgeſtellten Empfangsgeräte zu
betrach=
ten., x zweite Teil fand, ſeinen Abſchluß dunch einen Senderſretch
itee m Namen „Alois als Nundfunk Requiſiteur‟. Dem Publikum
Dt 9 drmit Gelegenheit, in einer wirklich netten Weiſe Einblick in
ge Ahnereſſanten Vorgänge bei einem Sender zu nehmen und den
ſicheß Der leichten Dienſt eines Sprechers kennen zu lernen. Hier
oait Herrn Studtmann in ſeinem ureigenſten Wirkungskreis. —
Neil,B—ifall lohnte die Darbietungen.
R
hardt (Hildesheim) mit dem Titel „Im Zauberbanne Alt=Gildesheims”
beiwohnte. Hildesheim galt als die ſchönſte Stadt des deutſchen Nordens;
e3 gibt überhaupt nur wenige Städte in Deutſchland, die ſo biele
gut=
erhaltene Bauten aus vergangener Zeit aufweiſen, wie gerade
Hildes=
heim. Herr Oberſtudiendirektor Prof. Kiſſinger, der die Anweſenden
im Namen des Vorſtandes begrüßte, machte darauf aufmerkſam, daß der
Vortrag diesmal ſtofflich von dem letzten, der das „ewige
Stromland=
am Nil behandelte, weit verſchieden ſeiz jetzt ſühra er in die
Vergangen=
heit unſeres Volkes, zeige Bauten, die geradezu Urkunden deutſcher
Geſchichte, insbeſondere deutſchen Büryertums, wären. Das Herz müſſe
mitſchwingen, wie hier deutſche Art und Kunſt ſich offenbarten. Herr
Archtelt Küſthardt ſchickte ſeiner Vorführung von Lichtbildern einige
allgemeine Bemerkungen über Hildesheim voraus. Die Stadt, ſo führte
er hierbei aus, liegt an der Innerſte, eimem Nebenfluß der Leine und
an den nordweſtlichen Vorbergen des Harzes. Schon in vorgeſchichtlicher
Zeit war hier eine Siedelung. Der benihmte Hildesheimer Silberfund,
römiſcher und belgiſcher Herkunft, bringt dieſe Gegend in Verbindung
mit den Käupfen der Germanen gegen die Römer. Zahlreiche Urner=
und Waffenfunde in Hildesheim bieten Belege für die Merowingerzeit.
Ludwig der Fromme gründete wenige Jahre nach ſeinem
Regierumgs=
antritt (814) das Bistum Hildesheim. Mit Bernward (993), dem
Er=
zieher Kaiſer Ottos III. ſetzte eine wirkliche Geſchichtsſchreibung
Hil=
desheims ein. Bernward iſt es auch, der neben großen Taten der
Bau=
kunſt dem Kunſtgewerbe neue Wege wies: auf Schritt und Tritt
be=
gegnet man in Hildesheim den Zeugen Bernwardiniſcher Tage. Die
Bernwardkirche zum hl. Michgel iſt eines der bedeutendſten deutſchen
Bauwerke; ſeine BronzeErzgüſſe (Türen, Chriſtusſänle) und viele
Werke der Kleinkunſt erregen die Bewunderung der ganzen Welt. Die
Biſchöfe Hezilo (Erhauer des Domes, deſſen Radleuchter der größte in
Deutſchland iſt), dann Bernhard, der die St. Godehardikirche 1133 baute,
ſind Männer, die für ihre Zeit, ja für immer ganz hervorragende
Leiſtungen unternommen und bewältigt haben. Um 120 ſetzte ein
Er=
ſtarken des Bürgertums ein; die Bürger waren im Kampf mit den
Biſchöfen. Buggenhagen hielt 1542 in der Andweaskinche ſeine erſte
proteſtantiſche Predigt. Die Blüte Hildesheims als reiche Biſchofs=,
Handels= und freie Reichs= und Hanſeſtadt reichte bis zum 30jährigen
Kriege. Herrliche, das Staumen aller Reifenden erregende Bürgerbanten
und Gildenhäuſer entſtanden damals und laſſen neben dem hohen
Kunſt=
ſim des Handwerks und der Bauherren deren Reichtum erkennen. Im
30jährigen Kriege ging dunch die Belagerung Pappenheims viel Schönes
verloren; in ſchwerſter Winternot wurden ſogar 20 Fachwerkhäuſer
verfeuert. Hildesheim wurde arm und mbedeutend: 1806 kam es durch
Napoleon an das Königreich Weſtfalen, 1813 an Hannover und 1866
an Preußen, damals mit etwa 11 000 Einwohnern. Von nun an hob
ſich der Wohlſtand der Stadt, die heute 62000 Einwohner zählt. Eine
Fülle von Lichtbildern wunde im Verlauf des Vortrages gezeigt;
darunter waren Aufnahmen des Bernwardkreuzes, das allein, wie der
Nadyer bemerkte, einen Matenialwert von 7 Millionen Mark hat, ferner
die Michaeliskirche, der Dom mit ſeien hochbedeutſamen Koſtbarkeiten
mittelalterlicher Kunſt, die Godehardikinche ſowie zahlreiche
Fachwerk=
bauten mit Holzſchnitzereien. Das ſtattliche Knochenhauer=Amtshaus iſt
das ſchönſte Holzhaus der Welt. Unter den Muſeen wurde das
Pelizaeus=Muſeum genannt, das eine weltberühmte Sammlung
alt=
ägyptiſcher Kunſtwerke birgt. Die ausgezeichneten Schilderungen des
Redners, die getragen waren von Sachkunde, Heimatliebe und
nieder=
ſächſiſchem Humor, fanden eine ſehr aufmerkſame Zuhörerſchaft. Herr
Oberſtudiendirektor Prof. Kiſſinger ſprach in deven Namen Herrn
Küſt=
hardt herzlichen Dank aus. Der Vortrag wurde eingeleitet und
ge=
ſchloſſen durch ſüummungsvolle Chöro der Singmannſchaft des
Oden=
waldklubs unter der bewährten Leitung des Herrn Neallehrers Weide.
Der Frauenausſchuß der Deutſchnationalen Volkspartei den
anſtaltete im Saale des Muſiwereins einen Deutſchen Abend, eine Feier
zum Gedächtnis der Königin Luife, deren Geburtstag am 10 März
wiederkehrte. Bekanntlich hat die ſpätere Königin als mecklenburgiſche
Prinzeſſin ihre Jugendzeit zum größten Teil in Darmſtadt verlebt.
Der Muſikvereinsſagl war vollbeſetzt und mit Lorbeerbäupen und
Blattpflanzen reich geziert, auch war eine Büſte der Königin Luiſe auf
dem Podium aufgeſtellt. Die Feier begann mit einer Huldigung vor
dieſer Büſte. Weißgekleidete junge Mädchen zogen in den Saal ein und
bekränzten ſie und da3 Poſtamt bei Klängen einer feierlichen Muſik.
Die rhythmiſchen Bewegungen waren von Frau Scheinpflug vom Heſſ.
Landestheater einſtudiert. In gehobener Sprache, voll edlem Schwung
und erhabenen Gedanken hatte Frau Mathilde Merck eine Dichtung
hierzu verfaßt, die von Fräulein Lore Wünzer in wohlklingender Rede
geſprochen wurde. Der feierliche Akt hinterließ bei den Anweſenden
einen tiefen Eindruck. Die reiche Vortragsfolge des Abends, die von
Frau Hedwig Walz=Schonnefeld (Framkfurt), Fräulein Lore Wünzer,
Herrn Alfred Kare vom, Heſſiſchen Landestheater, ſowie dem Trio
der Herren Roſe Lierſch und Römer und Fräulein Lina Becker (
Klabier=
begleitung) beſtritten wurde beſtand weiter in dem Adagio aus der
Sonate pathétique von Beethoven, dem im Verlaufe des Abends noch
eine Serenade von Praga und eine Phamtaſie aus Wagners „Fliegendem
Holländer” folgten. Das Trio der Herren Roſe, Lierſch und Nöner die neueſten Forſchungsergebniſſe geben uns keine Möglichkeit, einer
hatte die einzelnen Vorträge liebevoll durchgearbeitet und die
Wieder=
gabe der Werke gelang vorzüglich und fond eine ſehr beifällige Auf=
Dichtug „Die Eichen” ſowie die Balladen „Prinz Louis Ferdinand” von
tragskunſt, verbunden mit einer klangvollen Stimme, geſtalteten dieſe tenvorführung der 7. Sinfonie bewies aufs neue, welch wichtiges und
bedeutſamen poetiſchen Schöpfungen zu einem ungetrübten Genuß.
Frau Hedwig Walz=Schonnefeld führte die Zuhörerſchaft in eine
roman=
tiſche Klangwelt mit Liedern von Schumann („Der Nußbaum”),
Schubert („Auf dem Waſſer zu ſingen”), Strauß („Ständchen”) und der
Agathen=Arie aus Webers „Freiſchütz” ſowie der Arie des Cherubin aus
Mozarts „Figaros Hochzeit”. Ihre Sopranſtimme iſt von großer
Schön=
heit und zugleich von beſtrickender Zartheit; namentlich die Arien waren
ſehr eindringlich geſtaltet; ſie und die Lieder erweckten ein lebhaftes
Beifallsecho. Herr Alfred Karen vom Landestheater gab vortreffliche
Proben ſeiner Kunſt als Konzertſänger mit den Liedervorträgen
„Litanei” von Schubert. „Es muß ein Wunderbares ſein” von Liſzt,
„Sapphiſche Ode” von Brahms und der Arie des Saraſtro aus Mozarts
Zauberflöte‟. Der Küünſtler hat eine qualitätsreiche voluminöſe
Baß=
ſtimme voll ſeeliſchen Klanges und einen warmen Vortrag. Namentlich
durch die Arie des Saraſtro wurde die Zuhörerſchaft in den Bann des
Schönen und Edlen gezwungen, von dem der Abend ſo vieles bot: Die
Begleitung der Geſänge am Flügel wurde von Fräulein Lina Becker
gewandt und ſtilvoll durchgeführt.
Mtt
anfachsfes Mittel
gen Schnupfen:
wirtk Frappank.!
Sommerfahrplan 1927.
Die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
teilt uns mit: Der ſoeben erſchienene Fahrplanentwurf für den
Som=
mer 1937 ſieht für den Bezirk der Induſtrie= und Handelskammer
Darm=
ſtadt eine größere Anzahl von überaus wichtigen Veründerungen vor,
die ſich zum größten Teil als wefentliche Verbeſſerungen darſtellen. So
iſt es gelungen, die Führung der wichtigen Fernſchnellzuge Italien—
Berlin FD 5/6 über Darmſtadt zu erreichen. Die 1. und 2. Klaſſe
ſührenden Zige werden die ſchnellſte Verbindung Darmſtadts mit dem
Süden, ſowie zwiſchen Darmſtadt—Leinzig—Berlin uſw. darſtellen.
PD 5 trifft bei einer Abfahrt in Baſel um 8.18 um 13.48 (das iſt 1.48
nachmittags nach der alten Berechnung) in Darmſtadt ein, fährt 13.49
weiter und iſt um 220 (das iſt 10 Uhr abends) in Berlin. In
un=
gekehrter Richtung verläßt PD 6 Berlin um 7.42. um um 15.38 in
Darmſtadt und um 20.55 in Baſel einzutreffen.
Weiter iſt es gelungen, wenigſtens in der Süd-Nord=Richtung, die
Führung des wichtigen internationalen Schnellzuges mit 1. und 2. Kl.,
D 191, Schweiz—Skandinavien und Berlin über Darmſtadt durchzuſetzen,
der zur Zeit noch auf der Riedbahn verkehrt. Der Zug verläßt Baſel
un 18.15, Darmſtadt um 23.5 und trifft zu günſtigen Zeiten in Berlin
einerſeits und in Hamburg andererſeits (mit Anſchlüſſen nach dem
Non=
den) ein.
Eine weitere wichtige Verbeſſerung ſtellen die neuen Züge D 167=
D 108 dar, die endlich wieder die Strecke Darmſtadt—Aſchaffenburg iu
den durchgehenden Schnellzugsverkehr einbeziehen und erſtmalig nach
dem Kriege wieder zwiſchen Darmſtadt und Mainz—Wiesbaden
Tages=
ſchnellzüge bringen. Dieſe Züige liegen außerordentlich günſtig:
Nürn=
berg ab 7.4. Würzburg ab 8.58, Darmſtadt 11.27—35, Mainz an 12.9,
Wiesbaden 12.27. In umgekehrter Richtung D 168 ab Wiesbaden 17.2,
ab Mainz 17.B, in Darmſtadt 17.57—18.8, in Aſchaffenburg 18.52, in
Würzburg 20.36, in Nürnberg 22.48. Beide Züge halten m Groß=
Gerau in der Richtung nach Mainz 11.50 und in der Richtung von
Mainz 17.42.
Die dringenden Wünſche von Heppenheim auf die Einlegung einiger
Halte bei Schnellzüigen ſind dankenswerterweiſe berüickſichtigt. So halten
wie im vergangenen Jahre die nur für die Hauptreiſezeit vom 1. 7.
bis 15. 9. vorgeſehenen Schmellzüige D 150 und D 149 Frankfurt a. M.—
Wildbad uſw. ſowie zurück in Heppenheim. Ferner halten an
ganz=
jährigen Zügen D 276 Dortmund—Gießen—Frankfurt—Freiburg und
ſein Gegenzug D 175, ferner in ſüd—nördlicher Richtung der Münchener
Nachtſchnellzug D 93. Durch dieſe Halte iſt weſentlichen Wüinſchen der
Kreisſtadt Heppenheim und ihres Hinterlandes Rechnung getragen.
Für Bensheim ergeben ſich nach dem Entwurf etwa die gleichen
Verbindungen wie zur Zeit. Leider iſt indeſſen zu beobachten, daß
gerade die wichtigſten Baſeler Schnellzüge vorzugsweiſe in Weinheim
halten, ſo daß aus der Richtung nach und von Baſel in Bensheim ein
Umſteigen notwendig wäre. Es werden Schritte unternommen werden,
um hier gegenüber dem Entwurf des Fahrplans noch Verbeſſerungen
herbeizuführen. Wichtig iſt, daß einem langjährigen Bensheimer Wunſch
nach Einlegung einer Spätverbindung nach Worms Rechnumg getragen
wird. Im Anſchluß an den Frankfurt-Münchener Nachtſchnellzug
D 94, an Bensheim 22.35, wird ein Triebwagen ab Bensheim 22.39,
in Worms B.13, befürdert. Von Bedeutung namentlich für den Kreis
GroßGerau iſt, daß die Eilzüge und die beſchleunigten Perſonenzüge
Frankfurt a. M—Riedbahn—Worms—Kaiſerslautern—Pirmaſens
zeit=
lich ausgetauſcht werden. Der Eilzug, der weſentlich beſchleunigt iſt,
fährt nunmehr morgens von Frankfurt a. M. (ab 7.45) nach Pirmaſens,
ſowie abends zurück (an 20.52), in beiden Richtungen mit vortrefflichen
Anſchlüſſen für Darmſtadt in Goddelau=Erfelden. Die beſcheunigten
Perſonenzüge verkehren morgens von Pirmaſens nach Frantfurt (an
9.57), ebenfalls mit gutem Anſchluß für Daruſtadt, ſowie abends ab
Frankfurt (18.45) zurück, imn dieſem Falle allerdings mit einem
Ueber=
gang in Goddelau=Erfelden von 26 Minuten.
Der Fahrplan der Heſſiſchen Odenwaldbahn erfährt ebenfalls
weſentliche Verbeſſerungen. So verkehren die beſchleunigten
Sonntags=
züge Frankfurt a. M.—Odenwaldbahn—Neckar in dieſem Jahr bis
Heil=
bronn und zurück, wie überhaupt auf den Ausbau der
Sonntagsver=
bindungen im Odenwald ein beſonderes Gewicht gelegt iſt.
Eine größere Anzahl von weiteren Verbeſſerungen kleineren
Aus=
maßes ſchließen ſich den hier aufgeführten an, ſodaß im allgemeinen
feſtgeſtellt werden kann, daß die Neichsbahndirektion Mainz einem
weſentlichen Teil der berechtigten Wünſche der Intereſſenten Rechnung
getragen hat. Leider wird dem Wunſche einer durchgehenden
Schnell=
verbindung auf dem kürzeſten Wege von Darmſtadt, der Bergſtraße und
dem Odenwald nach dem Rhein im kommenden Sommerfahrplan noch
nicht Rechnung getragen werden. Die Beſtrebungen der Intereſſenten
nach der Führung dieſer beſonders wichtigen Verbindung werden mit
unvermindertem Nachdruck fortzuſetzen ſein.
— Volkshochſchule. Vor zahlreich erſchienenen Zuhörern ſprach am
13. März Herr Studienrat Henk über Beethovens
Frauen=
kreis, wobei beſonders die Frage nach der Adreſſatin des beuühmten
Liebesbriefes einer eingehenden Erörterung unterzogen wurde. Auch
der in Betracht kommenden Bewerberinnen den Ehrentitel der „
Un=
ſterblichen Geliebten” mit ubedingter Sicherheit zuzuerkennen. Eine
nahme. Die Rezitationen von Fräulein Lore Wünzer umfaßten Körners Reihe wohlgelungener Lichtbilder waren den intereſſanten auf
ein=
gehender Kenntnis des Beethovenſchen Daſeins beruhenden Ausführun=
Fontane und „Siegfrieds Blut” von Wildenbruch. Ihre lebendige Vor= gen eine wertvolle Hilfe. Die dem Vortrag vorausgehende
Schallplat=
zuverläſſiges Mittel wir hier haben, um jederzeit wertvolle Muſik in
vorzüglicher Wiedergabe zu hören. — Nach dem Vortrag ſang zunächſt
Konzertſängerin Fräulein, Löſch drei Beethoven Lieder mit jener
Schlichtheſt und Ergriffenheit des Ausdrucks, die gerade dieſen Liedern
zukommen. In dankenswerter Weiſe und den Abſichten der Künſtlerin
folgend, hatte Herr W. Engelter, die Begleitung übernommen. —
Den Schluß der Feier bildete die Wiedergabe der Klavierſonate Op.30
Nr. 30 durch Frau Aenne Henk und Herrn D. Kleinberg. Bis
auf Kleinigkeiten in der Tongebung des Geigers bei Stakkatoſtellen
beſonders muß in Anbetracht der ganz außerordentlichen
Schwierigkei=
ten, die ſämtliche Sätze bieten, die Wiedergabe als künſtleriſch wertvolle
und hochſtehende Leiſtung gebucht werden. Für die liebenzwürdige
Bereitſtellung des Schallapparates und der Platten ſei ber Firma Chr.
Arnold, Ernſt=Ludwigſtraße, auch an dieſer Stelle nochmals gedankt.
— Ausſtellung. In der Kyritzſchnle (Ecke Emil= und
Frank=
furter Straße) ſind am Samstag, den 19. und Sonntag, den 20. März,
die Zeichnungen und Hendarbeiten der Schülerinnen ausgeſtellt. Eltern
und Freunde der Schule ſind zur Beſichtigung freundlich eingeladen.
Die Ausſtellung iſt an beiden Tagen von 10—12 und von 3—6 Uhr
geöffnet.
— Orpheum. Sonntag=Nachmittags=
Volksvorſtel=
lung. Die Wiederholung des Singſpiels von Thilo Schmidt: „Es war
einmal in Heidelberg” am kommenden Sonntag nachmittag findet
pünkt=
lich um 3½ Uhr ſtatt, und nicht um 4½ Uhr, wie geſtern iprtümlich an
dieſer Stelle mitgeteilt wurde. Die Eintrittspreiſe ſind von
50 Pfg. bis 1,50 Mk. ſehr niedrig gehalten. Das Singſpiel kommt
ungekürzt zur Darſtellung. Wer bisher noch keine Gelegenheit hatte,
ſich dieſes reizende Stück anzuſehen, verſäume dieſe Gelegenheit nicht.
Karten nur Verkehrsbureau. (Siehe heutige Anzeige.)
R
Kaffee
käglich Frisch gebrannt
n anerkannt vorzüglicher Oualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (B62al Telephon 71
AllTAAISTOIE HEHILTA
bevorzugen zum Frühjahr unsere MHERL-SCMUMEUnverwüstliche Qualität
und wundervoll bequeme Formen, vereinf mit gediegener Eleganz verbürgt das Herz.
auf derJahle.MHERL-SCHUHE sind ihrem Besitzer ein Quell Steker Freude.
„ERL-BCHUNE enttäuschen nie!
Alleinverkauf für Darmstadt:
Kalb-lack AM 24-
[ ← ][ ][ → ] TOa
ei Presen
D Ar
Jeachlich wiedri
Hiuig
Haao ne
He e
Bmun Aind Box
Ferren Jaſbschuh
echt Good. gedopp.
der moderne
braune fterren.
Sinsatzschuh
Originge.
goocyear-Oeft!
Braun
g.Box-Herren=
Schnürschuft.
inschlanker u. Sp/8
Gormecht Go0d, geddk
SpeziaC-R.
Chevreauk
Seite 6
Freitag den 18 März 1927
Nummer 70
Schwurgericht.
Der Kaufmann Adam Eg in Löhrbach ſteht unter der Anklage:
1. Einer falſchen Vevſicherung an Eidesſtatt, die er beim
Amts=
gericht Fürth i. O. abgegeben haben ſoll, in der er gepfändete
Gegen=
ſtände als Eigentum des Vaters bezeichnete, während ſie ſein Eigentum
waren;
2. den inzwiſchen berſtorbenen Karl Schwarzhaupt in Rimbach zum
Meineid durch Ueberredung vorſätzlich beſtimmt zu haben, indem er
den Genannten zu wiſſentlich falſchen und beſchworenen Ausſagen durch
Ueberredung anſtiftete;
3. um die Freigabe von Pfandobiekten ſich zu verſchaffen,
Privat=
rkunden (nämlich eine Rechnung) fälſchlich anfertigte und ſolche
ge=
meinſchaftlich mit Schwarzhaupt durch Einträge im Diverſebuche
ver=
fälſchte;
4. um die Freigabe der Pfandobiekte ſich zu verſchaffen, verſucht
habe, das Vermögen der Firma Baum in Köln zu ſchädigen, dadurch.
daß er durch Vorſpiegelung falſcher und durch Unterdrückung wahrer
Tatſachen in den Inhabern der genannten Firma und in dem Prozeß=
Tichter den Irrtum erregte und unterbielt, daß die Pfandobiekte dem
Water gehörten.
Die an die Firma Baum gerichteten Briefe des Adam Eg und
ſei=
mes Vaters — der Brief des letzteren auf Diktat des Sohnes nach der
Anklage geſchrieben — enthalten die Behauptung, die gepfändeten Stoffe
ſeien Eigentum des Vaters. Die Freigabe wurde indes nicht erreicht.
In gleicher Weiſe ſoll der Sohn Eg den Prozeßrichter zu täuſchen
ver=
ſucht haben, indem er ihm eine eidesſtattliche falſche Verſicherung vom
31. März 1926 und eine gefälſchte Rechnung vom gleichen Tage
vor=
legte, um die Freigabe der Pfandobjekte zu erreichen. Die
Betrugsver=
ſuche befinden ſich in Tateinheit mit den Urkundenfälſchungen.
Der Angeklagte iſt ſeit 12. November 1926 in Unterſuchungshaft.
Daß die Waren Eigentum des Vaters Peter Eg ſeien, darüber gab
der Angeklagte auch einem Weinheimer Anwalt eine falſche
eidesſtatt=
liche Verſicherung ab, auf Grund deren die Firma Baum in Köln zur
Freigabe der Pfänder aufgefordert wurde, unter der Androhung, daß
ſie ſich ſchadenserſatzpflichtig mache, wenn es zur Verſteigerung der
Pfänder kommen ſollte.
Der Angeklagte ſucht in ſeiner Verteidigung alle Schuld auf den
werſtorbenen Schwarzhaupt abzuwälzen und rückt erſt jetzt mit einem
mit ſeinem Vater abgeſchloſſenen Sicherungsübereignungsvertrag vom
20. Dezember 1925 heraus. In der Vorunterſuchung hat der Angeklagte
auch zugegeben, daß die Waren, die hier in Betracht kommen, gar nicht
von Schwarzhaupt gekauft waren.
Schwarzhaupt hat unzweifelhaft einen Meineid geleiſtet. Eg ſtellt es
ſo dar, daß ihm Schwarzhaupt immer geſagt habe: „ich habe Dir einen
Dienſt geleiſtet, bringe mich nicht ins Zuchthaus‟. Der Vater des Eg
wird als ſenil und geiſtesſchwach bezeichnet, weshalb das Verfahren
gegen ihn auch eingeſtellt worden iſt. Nach allem kann ſoviel geſagt
werden, daß es große Schwindelmanöver ſind, die hier in Szene geſetzt
wurden. Das Protokoll über die Vernehmung des früheren
Angeklag=
ten Schwarzhaupt, das in der Vorunterſuchung zuſtande gekommen iſt,
wird gemäß § 251 der Strafprozeßordnung verleſen.
Der Angeklagte betrieb ein Manufakturwarengeſchäft in Birkenau,
während Schwarzhaupt ein Geſchäft gleicher Art in Rimbach führte.
Schwarzhaupt ſtammt aus Geißnidda, er war nur 34 Jahr verheiratet.
Im Unterſuchungsgefängnis zeigte er am 7. Januar 1927 ein
ſonder=
bares Verhalten, kam in die Beruhigungszelle und verweigerte die
Nahrungsaufnahme. Am 11. Januar 1927 kam er ins Krankenhaus
und ſtarb dort an Katatonie, einer Form des Jugendirreſeins. Der
Sachverſtändige verneint, daß früher bei ſeinen gerichtlichen
Verneh=
mungen Symptome einer Geiſteskrankheit hervorgetreten ſein könnten.
Dem Zeugen Gerichtsaſſeſſor Forch wurden die Geſchäftsbücher von
Schwarzhaupt vorgelegt, die Zeuge ſofort als gefälſcht erkannte und
hiernach den Meineid für offenbar hielt, weshalb er die Akten der
Staatsanwaltſchaft mitteilte.
Am Nachmittag wird in der Beweisaufnahme fortgefahren. —
Be=
laſtend für den Angeklagten iſt die Ausſage des Kriminalkommiſſars
Eberhardt.
Der Vorſitzende verweiſt darauf, daß auch Beihilfe zum Meieid i
Betracht kommen könne. — Der Staatsanwalt betont das Beſtreben
des Angeklagten, dem toten Schwarzhaupt Steine nachzuwerfen; hier
ſeien aber allein die Taten des Angeklagten abzuurteilen. Eingehend
wird ausgeführt, daß die Schuld des Angeklagten in allen Teilen
er=
wieſen, er der böſe Geiſt des Schwarzhaupt geweſen ſei. Bezüglich der
falſchen eidesſtattlichen Verſicherung ſei zum mindeſten deren fahrläſſige
Abgabe vorliegenö. Im Strafmaß will der Staatsanwalt angeſichts
der Familienverhältniſſe und der Unbeſtraftheit wohl mildernde Umſtände
zubilligen, verweiſt aber doch andererſeits auf die Kette der
verbrecheri=
ſchen Handlungen. Der Meineid ſei des ſchmöden Mammons willen
geleiſtet, planmäßig und wohlüberlegt ſei gehandelt worden. Es wird
eine Geſamtzuchthausſtrafe von 2 Jahren 8 Monaten und Aberkennung
der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren beantragt.
Der Verteidiger betont dagegen, daß die eidesſtattliche Verſicherung im
Hinblick auf den mit dem Vater Eg abgeſchloſſenen
Uebereignungsver=
trag richtig abgegeben ſei. Schwarzhaupt habe ohne Beeinfluſſung, aus
freien Stücken und aus Freundſchaft, den Meineid geleiſtet.
Milderungs=
gründe ſtänden dem Angeklagten zur Seite.
Das Urteil lautet unter Freiſprechung im übrigen auf eine
Zuchthausſtrafe von 2 Jahren unter Anrechnung von dier
Monaten der Unterſuchungshaft und Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Die Verurteilung erfolgt
wegen Abgabe einer falſchen eidesſtattlichen Verſicherung mit dem
Mil=
derungsgrunde des § 157 Z. 2 StGB., wegen Anſtiftung zum Meineid
und wegen Betrugsverſuchs. Urkundenfälſchung wurde nicht
angenom=
men, da es ſich um einen Minderkaufmann handelt.
— Das ſchaffende Amerika. (Döring=Filmwerke, Hannover.) Wir
verweiſen noch einmal auf die Filmvorträge „Das ſchaffende Amerika”,
die Herr Marineingenieur a. D. und Dipl.=Ing. Knoke=Hannover am
Samstag, den 19. März, um 5 und 8 Uhr, in dem hieſigen Kleinen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters hält. Dieſen Film, der uns das
Wirt=
ſchaftswunder Amerikas und ſeine Nutzanwendung fü= uns erklärt, muß
jeder geſehen haben.
Tageskalender für Freitag, den 18. März 1927.
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung!
Kleines Haus, Zufatzmiete IV (10), abends 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „La Serva Padrona” „Die Nürnberger Puppe‟,
Pul=
cinella”. — Orpheum abends 8 Uhr: „Donnerwetter, ganz
famos!” — Kinovorſtellungen: Union= Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele. — Konzerte uſw.: Schloß=Café; Perkeo;
Maxim; Reſt. Hottes: Café Rheingold. — Odenwaldklub,
abends 8 Uhr: Hauptverſammlung, Perkeo. — Alpenverein:
Monatsverſammlung, Ldw. Gggs.=Gymnaſium. — Städt.
Aka=
demie, abends 8½ Uhr: Vortrag Dr. Heidenreich.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel, neligionsgeſellſchaft,
Samstag, den 19. März. Vorabend 6 Uhr 00 Min. — Morgen=
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 7 Uhr 25 Min.
Wohengottesdienſt: „Morgens 6 Uhr 15 in — Abends 6 Uh
Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
begann geſtern mit der Beratung der zum Miniſterium=
Innern gehörenden Kapitel des Staatsvoranſchlags, und zwum=
Kapitel N7 (Miniſterium des Innern). Es wurden Fragen
hinſ=
der Aſſeſſoren und Dienſtanwärter beſprochen, aber noch keine
Beu=
darüber gefaßt, weil man dieſe Angelegenheit zuſammen mit gue
Miniſterien erledigen will. Der Abg. Galm hat den Antrag,
die Poſitionen 2, 3, 4 und 5 (Staatsrat, Miniſterialräte, Obeprater
ſowie auch Poſition 8 (einen Polizeirat als Referenten) zu ſt.
Der Antrag wurde abgelehnt. Ein Antrag Dr. Leuchtgens=Glof”
von der Zahl der Beamten ein Drittel auf den Inhaber bevm
Die Auswahl der Stellen ſoll dem Miniſterium überlaſſen bleibem
Ziel des Antrags iſt, eine Vereinfachung der Verwaltung und ein
minderung des aufgeblähten Beamtenapparates herbeizuführenn
Antrag wurde der Regierung als Material überwieſen. Das
ſelbſt wurde angenommen. In Kapitel 28 (Stellvertretungs, mn
hilfskoſten) ſind 6550 Mk. weniger als im Vorjahre angeforderm
Kapitel wurde genehmigt. Füir das Kapitel 29 (Poſtgebühren)
15 000 Mk. weniger gefordert, und für Kapitel 30 (Regierunm
werd’n 20000 Mark weniger gefordert; beide Kapitel wurden
el=
genehmigt. Zu Kapitel 31 (Provinzialdirektion und Kreisämteu
ein Antrag Widmann vor, 8 Regierungsräte auf den Inhaber zit
und 4 Regierungsaſſeſſoren zu ſtreichen; dieſer Antrag wurde
3 Stimmen abgelehnt. Ein Antrag Angermeier will, daß Poſt
(Provinzialdirektoren) und Poſition 4 (Tagegelder) von 45 00 9
30 000 Mk. herabgeſetzt werden. Der Antrag wurde ebenfalls abd
Ein Antrag Dr. Leuchtgens=Glaſer erſucht die Regierung, die V
Beamten und Angeſtellten an den Provinzialdirektionen un8
ämtern, unter gleichzeitigem Abbau der Aufgaben dieſer Aemn
den Vorkriegsſtand zu bringen. Der Antrag wurde mit 6
Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen angenommen. Ein Antrag
zwei vom Reich übernommene Beamte in den Gehaltsverhältniſſoſſ
ſo zu behandeln wie mittlere Beamte, wurde abgelehnt dagen
gleichzeitig vorliegendes Geſuch dieſer Beamten der Regierusu
Material zur nächſten Beſoldungsordnung überwieſen. Das
ſelbſt wurde genehmigt. Zu Kapitel 34 (Arbeitshaus Dieburo
tragt Abg. Widmann, den Arbeitsverdienſt für Sträflinge auf 1
für Tag und Kopf feſtzuſetzen. Die Abſtimmung hierüber wurn
läufig ausgeſetzt. Ein Antrag Angermeier will, daß den Strmi
ein der geleiſteten Arbeit entſprechendev Verdienſt gewährt win
miſſe der jeweilige Tariflohn in Rechnung geſtellt werden. De
trag wurde abgelehnt und das Kapitel angenommen.
Dem Landtag gingen folgende Anfragen zu:
„Wir fragen an: Iſt es der Regierung bekannt, daß inn
Mädchenfortbildungsſchulen der Säuglingspflegeunterricht ex
wurde? — Aus welchen Gründen iſt dieſe Einſtellung erfolgt ry
gedenkt die Regierung dagegen zu tun?” Balſer, Birnbaum, .
„Wieviel Lehrer und Lehrerinnen haben Dekvete, ohne ihren
aus Mangel an einer Wohnung antreten zu können. — Inn
Fällen handelt es ſich dabei um Dienſtwohnungen, die von dem Fi
in den Ruheſtand verſetzten Stelleninhaber, oder deſſen Familie 9
nicht geräumt werden? — Was gedenkt die Regierung zu tun, um
unhaltbar gewordenen Verhältniſſen abzuhelfen?” Reiber.
Aus den Parteien.
— Der Bezirksverein Nord der Deutſchen Ait
partei hält heute Freitag, abends 8 Uhr bei Schnellbächern=
Pallaswieſen= und Frankfurterſtraße — eine Mitgliederverſammn=
Auf der Tagesordnung ſtehen folgende wichtige Punkte: 1. Pff.
es Rhönrings zwiſchen Frankfurter Straße und Pankratiusſtt
Kleinpflaſter; 2. Verbindungsſtraße zwiſchen Barkhaus= unä
ſtraße; 3. Die elektriſche Bahn nach dem Martinsviertel.
Ong. Goodyear gedot
Sine besondere Leiſtung
Darmstadt, Ludwigsplal
4654)
Durchgehend geöffnet!
[ ← ][ ][ → ]M7Z
Freitag, den 18. März 1927
Seite 7
chmen zur Förderung der Bautätigkeit
in den Landgemeinden.
on dem Herrn Miniſter für Arbeit ud Wirtſchaft
heraus=
jatlinien ſoll im Hinblick auf die überall einſetzende
Bau=
erteilung der Baudarlehen aus öfſentlichen Mitteln noch
endgültigen Beſtimmungen in die Wege geleitet werden.
beſtritten werden, deren Verzinſung und Tilgung aus
ſiil 10 des Staatsvoranſchlags eingeſtellten Betrag von
Sſteichsmark zur Förderung des Wohnungsbaues erfolgen
Weiſe hofft man, es möglich zu machen, erheblich größere
aher bereitzuſtellen und daraus auch höhere
Baudarlehens=
ſrnzelfall zu gewähren. Der Zinsfuß von 2 Prozent und
mtz von 1 Prozent bleiben vorerſt beſtehen. Verzinſung
beginnen jedoch mit dem auf das Baujahr folgenden
mm 1. April 1828.
zierung iſt in folgender Weiſe gedacht:
gpital 25 v. H. der Geſtehungskoſten einſchl. Bodenwert
wothek bis zu 40 v. H. der Geſtehungskoſten,
Eispothek bis zu 35 v. H. der Geſtehungskoſten.
/rverber hat nachzuweiſen, daß er über ein Eigenkapital
der geſamten Baukoſten einſchl. Bodenwert verfügt oder
—s fehlende Geld durch Selbſrhilfe oder von dritter Seite
Angenommen wird, daß die 1. Hypothek bis zu 40 v. H.
skoſten von jeder Kreditanſtalt beſchafft werden kann.
pothek bis zu 35 v. H. gibt die Heſſiſche Landesbank als
es Baudarleben, das jedoch 3500 Mark je
Woh=
gerſteigen ſoll.
worhaben von Schwerkriegsbeſchädigten, Kriegerwitwen
Familen, Lungenkranken und Vertriebenen aus ehemals
Seten, die, wie bisher, bevorzugt zu berückſichtigen ſind,
r Verteilung der Baudarlehen Zufatzdarlehen bis zu
WGeſtehungskoſten der eigens zu benutzenden Wohnung ge=
.. Sofern die verbilligten Baudarlehen zuſammen mit
ſizni Hypothek über 75 v. H. der Geſtehungskoſten
hinaus=
griden Mehrbetrag aus öffentlichen Mitteln die Bürgſchafts=
Semeinde erforderlich. Darlehen bis zu 75 v. H. brauchen
hne beſondere Büirgſchaftsleiſtung ſichergeſtellt zu werden.
rrhren bei Bewerbung um Baudarlehen und bei der
Prü=
äge bleibt unverändert beſtehen. Die Anträge ſind durch
üder Bürgermeiſterei bei dem zuſtändigen Kreisamt ein=
ſeen, 17. März. Am kommenden Samstag, abends 8 Uhr,
med. Artur Goge im hieſigen Rathausſaal einen
Licht=
ſar über „Erſte Hilfe bei Unfällen‟ — Die Rechnung der
Mm eliſchen Kirche für 1925 liegt zurzeit zu jedermanns
Ein=
amhauſe offen. — Sonntag, den 27. ds. Mts., hält der
ruverein „Frohſinn” im Gaſthauſe „Zum goldenen Löwen”
Bederabend ab. Der aktive Chor, der gegenwärtig 96
ſteht unter Leitung des Herrn Muſikdirektors und Kom=
Simmermacher aus Darmſtadt. Die Vortragsfolge wird
wie: 100jährigen Todestages des großen Komponiſten Ludwig
rom als Eingangschor deſſen „Veſper” bringen. Der erſte
WSgramms enthält Chöre und Solis ernſten Charakters.
fr Chor „Vögleins Frage” mit Sopranſolo hervorgehoben.
i der zweite Teil heitere und humoriſtiſche Volkslieder
Soliſten wirken Fräulein Elvira Benz von hier, die ſich
Adung für die Oper befindet, und Herr Jakob Heiſch in
Weiſe mit. Beide ſind beſtens bekannt durch ihr frühe=
und wird hiermit ein genußreicher Konzertabend
gewähr=
heſtadt, 16. März. Zurzeit haben wir 48 männliche und
Erwerbsloſe, darunter 6 Krifenfürſorgcempfänger. In der
bis 10 März haben 62 Erwerbsloſe Arbeit wieder
auf=
ſnuen. Mit Notſtandsarbeiten der Gemeinde ſind zurzeit
1Fe beſchäftigt. Es hat ſich ſomit die Erwerbsloſenzahl um
vermindert, und iſt eine wohltuende Beſſerung auf dem
zu verzeichnen. Der Stand am 26. Februar 1927 war
üſſchen, daß dieſe Beſſerung noch größer wird und recht lange
v den Gemeindefinanzen eine Schonung widerfährt.
acadt, 17. März. Zirkus. Zirkus Lorch, der in dieſem
igngründet wurde und in den der frühere Zirkus Althof
auf=
eröffnet hier am 1. April ſein erſtes Gaſtſpiel. Die Fa=
=ammt bekanntlich aus dem nahen Eſchollbrüchen und hielt
fr ihre Pflicht, in ihrer alten Heimat die erſte
Eröffnungs=
bzuhalten. — Holzverſteigerung. Die 4.
Holz=
raus dem Pfungſtädter Gemeindewald, und zwar aus dem
athertanne, findet am kommenden Montag vormittag ſtatt.
mküber 100 Kiefern=Stämme 2., 3. und 4. Klaſſe zur Ver=
— Die letzte Stamm= und Nutzholzverſteigerung iſt
geneh=
ſie Bürgermeiſterei bekannt gibt, ſind die Abfuhrſcheine
Laſ lung oder Bürgſchaftsleiſtungen zu erhalten. —
Hunde=
uetg. Der Verein der Hundefreunde von Pfungſtadt und
hält am 27. März mit ſeiner Dobermannpintſcher=Abteilung
Se=Pfoſtenſchau ab. — Odenwaldklub. Der hieſige
ie unternimmt am kommenden Sonntag ſeine 3. Wande=
(rfelden—Oppenheim.
Kllsrücken, 17. März. Am Sonntag, den 20. März, begeht der
hay gverein in der hieſigen Turnhalle ſein 80jähriges Jubiläum
n/ Form eines Liedertages mit Kritik. Zu dieſem haben
vier=
m ihr Erſcheinen zugeſagt. Die geſamte Sängerzahl beläuft
Aisu 600 Sänger. Dieſe Zahl gleicht faſt der Einwohnerzahl
u Orte. Aber trotzdem finden alle, an genanntem Tage an=
VIcte durch die neuerbauten großen Säle guten Platz.
Rinmſtadt, 17. März. Die letzte Nutzholzverſteigerung im
wo d Obr=Ramſtadt findet Dienstag, den 22. März, vor=
Uhr, im Forſtort Geiſenwald (Kreisſtraße Ober=Ramſtadt—
Rchett. Zum Ausgebot kommen hauptſächlich Derb= und Reiß=
Teumter über 5000 Stück Fichten=Reißſtangen, die ſich als
men eignen. (Siehe Inſerat in der Samstag=Nummer dieſes
Ndmrf, 17. März. Am Montag, ben 21. Ifd. Mts., vormittags
oick auf dem Nathaus die letzte diesjährige Nutz= und Brenn=
Aren ung ſtatt: Näheres ſiehe Anzeige.
Kiwrf, 17. März. Frühligskonzert und
Volks=
cna Wie im Programm vorgeſehen, verlief die ganze
Ver=
uix feierlichſter Weiſe. Im dicht beſetzten Saal des Gaſthau=
Zmrmſtädter Hof” gedachte nach der Begrüßung der erſte
Vor=
en- Kiſchner, derer, die dem Weltkrieg zum Opfer fielen, und
Mkitglieder, welche in jüngſter Zeit von uns genommen
wur=
wie=s darauf hin, daß der deutſche Männergeſang auch ſchwerſte
emvinden half. Nach dieſer Anſprache erklangen Chöre
Teiſen, die in vortrefflicher Weiſe zuſammengeſtellt waren.
Mochor leiſtete unter Herrn Lehrer Hackemers Leitung Vor=
Abenſo der Tenorſoliſt Herr Schacker und das Salonorcheſter, die
Tälter und Wippert. Wunſchgemäß führt genanntes Or=
SSonntag, den 27. März, ein ähnliches Konzert aus.
Zimmern, 16. März. Theaterabend. Die vom
Turn=
gegebene Theatervorſtellung aus der Operette „Jung muß
Menn man lieben will” wurde mit beſtem Erfolg durchgeführt.
War bis auf den letzten Platz beſetzt, und ſtand der Verein
Mhr vor au.sverkauftem Hauſe. Punkt 9 Uhr begrüßte der
M Hende die Gäſte und dankte für den überaus guten Beſuch.
ektönte die dumpfe Glocke und verkündete den Anfang der
Beim zweiten Schlag der Glocke rollte der Vorhang nach
nun fahen wir in der Aufmachung der Bühnendekoration
Fithen Sinn des Werkes. Die Verteilung der einzelnen Rollen
ſear, und ſo kennte der Teil aus obengenannter Operette zur
iedenheit aufgeführt werden. Nächſten Sonntag wird auf
E Werlangen dasſelbe Syüick wieder gegeben; wir wünſchen dem
Aſo wie am vergangenen Sonntag ein volles Haus.
* Groß=Umſtadt, 16. März. Auz dem Gemeinderat. In
der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde beſchloſſen: Die
Unter=
nehmer Hans Walter und Heinrich Amend werden von ihrem Vertrag
bzuglich der Kanaliſation inſoweit entbunden, als er die
Pflaſter=
arbeiten in der Kaiſerſtraße, Bachtorſtraße und Backhausſtraße betrifft.
im Anſchluß dara werden dem Pflaſterermeiſter Heinrich Thomas die
Pflaſterarbeiten in den drei genannten Straßen zum Preiſe von 1,20 Mk.
Pro Quadratmeter übertragen, und zwar unter der Bedingung, daß er
Erwerbsloſe als Notſtandsarbeiter beſchäftigt. — Der Gemeinderat
uimmr Kenntnis von dem Schreiben des
Landwirtſchaftskammeraus=
ſchunes dom 14. Februar 1927 und iſt damit einverſtanden, daß der
Vertrag in der vorgelegten Form mit dem obengenannten Ausſchuß
abgeſchloſſen wird. — Dem Kaufmann Heinrich Münch 2. dahier wird
die Lieferung von 300 Kg. Fußbodenöl zu ſeinem Angebot von 35.25
Mark pro 100 Kg. frei Verwendungsſtelle übertragen. — Der Feſtplatz
im Raibacher Tal ſoll dem Vorſchlag der Baukommiſſion entiprechend
au ſeinem unteren Teil abgehoben und die hierdurch gewonnene Erde
auf die Mitte des Feſtplatzes verteilt werden. — Ein vorliegendes
Ge=
ſuch des Johannes Berthold um Erlaubnis zur Errichtung eines Ladens
in ſeinem Wohnhaus, Höchſterſtraße, wird vom Gemeinderat genehmigt.
— Der Waldweg vom kleinen Kellergrund nach dem gebrannten Rain
ſoll ein Stück chauſſiert werden. Die Steine hierzu ſollen aus dem
Heubacher Steinbruch geliefert werden. — Entſprechend einer
Ver=
fügung des Kreisamts werden zur Vertilgung der Ratten 200 Mark
be=
willigt.
* Reichenbach, 16. März. Wieder war es eine erhebende Feierſtunde,
die uns diesmal die beiden Wormſer Künſtler, Herr Pianiſt Hans
Kummer und Herr Hans Bender (Violince) bereitet haben. Der erſte
Teil des Programms geſtaltete ſich zu einer intimen Gedächtnisfeier
des 100jährigen Todestages L. van Beethovens. Herr Pfarrer Scheid
eröffnete mit einer kurzen Biographie des großen Tondichters. Ein
Ausſpruch von ihm „Die ausgezeichnetſten Menſchen erhalten durch
Lei=
den Freude” hat ſich an ihm und durch ihn durch ſeine göttliche Kunſt
tauſendfach bewährr. So glaubten wir denn im Anhören der D=Dur=
Sonate Op. 10 die Herr Kummer mit tiefem Verſtehen und
meiſter=
hofter Kunſk ſpielte, ein Tongemälde des Innenlebens Beethovens vor
unſerem geiſtigen Auge erſtehen zu ſehen. Herr Bender ſpielte die
beiden Romanzen (ᛋ= und P=Dur mit Meiſterſchaft, funkelnd ſchwingend
auf ſeiner wundervollen Kremoneſerin. Der zweite Teil brachte drei
Stücke Fr. Schuberts: Menuett H=Moll, Ave=Maria und Impromptu
Op. 142 mit Variationen. Auch hier ſchilderte Herr Pfarrer Scheid
zu=
vor kurz den Lebensgang Schuberts, insbeſondere als den großen
Lie=
derkomponiſten. Das Impromptu war ein Kabinettſtück virtuos=ſinniger
Vortragskunſt Herrn Kummers, den reicher Beifall der kunſtſinnigen
Zuhörer lohnte. Beethodens Wort über die Muſik: „Höheres gibt es
nicht, als der Gottheit ſich mehr al3 andere Menſchen nähern und von
hier aus die Strahlen der Gottheit unter dem Menſchengeſchlecht
ver=
breiten”, haben wir erlebt.
Erbach i. O., 16. März. Gemeinderatsſitzung. Eine
reichhaltige Tagesordnung erwartete den Gemeinderat am 15. März bei
ſeiner Sitzung. Zunäehſt genehmigte der Gemeinderat die Abgabe des
im Friedhof angefallenen Eſchenholzes zum Preiſe von 40 Mk. pro
Feſtmeter. — Ein Antrag des Kreisamtes auf Bereitſtellung eines
Be=
trages von 1500 Mk. für die Beſchaffung eines Bauplatzes zur
Er=
richtung eines weiteren Beamtenhauſes durch den Staat wird
geneh=
migt. — Die Prüfung der Beſoldungsverhältniſſe und Ausarbeitung
einer Ortsfatzung über die Beſoldung der Gemeindebeamten wird auf
Beſchluß des Gemeindergtes bis nach Verabſchiedung des beim
Land=
tag eingereichten Geſetzentwurfes über das beſſiſche
Gemeindebeamten=
geſetz zurückgeſtellt. — Der Antrag des Gemeinderatsmitgliedes
Lud=
wig Haſtert, ſämtliche Lieferungen und Fuhren der Stadt, des
Elek=
trizitätswerkes und des Krankenhauſes entgegen der bisherigen
Nege=
lung, wonach die Lieferungen und Fuhren, ſoweit letztere nicht durch
das ſtädtiſche Fuhrwerk erledigt werden konnten, abwechſelnd an die
Erbacher Gewerbetreibenden vergeben wurden, in Zukunft an den
Wenigſtnehmenden zu vergeben, wurde vorläufig zurückgeſtellt. — Nach
längeren mit dem Kreisamt wegen Aufbringung des entſtandenen
De=
fizits der Oberealſchule Michelſtadt gepflogenen Verhandlungen erklärte
ſich der Gemeinderat im Intereſſe der Erhaltung der Oberrealſchule für
den hinteren Odenwald bereit, einen einmaligen Zuſchuß für das
Nech=
nungsjahr 1927 in Höhe von Mark 1000 zu leiſten. — Nach der von
der Mietfeſtſetzungskommiſſion vorgenommenen Prüfung über die
ſtäd=
tiſchen Mieten und dem hierauf gemachten Vorſchlag, eine Erhöhung
der Mieten nicht eintreten zu laſſen, ſtimmte der Gemeinderat zu. —
Die Beſchlüſſe der Marktkommiſſion für den Eulbacher Markt wurden
dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht und von demſelben genehmigt.
— Mit der Durchführung des vom Gemeinderat genehmigten
Baupro=
grammes für 1927 wird die Baudeputation beauftragt und ermächtigt,
erforderlich werdende Aenderungen ſelbſtändig vorzunehmen. — Zu
dem Abſchluß einer Schülerunfallverſicherung mit dem Allianz=Konzern
vorläufig auf die Dauer eines Jahres erteilte der Gemeinderat ſeine
Genehmigung. — Weiterhin war der Gemeinderat damit einverſtanden,
daß die von Bauluſtigen bereits bebauten ſtädtiſchen Bauplätze von
denſelben gegen Eintragung einer erſtſtelligen Sicherungshypothek
er=
ſvorben werden können. — Das Baugeſuch des Wilhelm Walther
wurde unter der Bedingung genehmigt, daß die eine Front des zu
er=
richtenden Hauſes in die Baufluchtlinie der Brückenſtraße zu ſtehen
kommt. Mit dem Ankauf des zur Errichtung von Wohnungsbauten
erforderlichen Geländes der Frau Karl Leonhard. Hübner 2. Witwe
ſuar der Gemeinderat einverſtanden. — Dem Vorſchlag der
Verwal=
tung zur Beſchäftigung von Invaliden und älteren Leuten, die von der
Stadt auszuführenden Unterhaltungsarbeiten an Straßen, Kanälen uſw.
aufzuteilen, ſtimmte der Gemeinderat zu und beauftragte die
Bauverwal=
tung mit der Ausarbeitung eines Planes. — Der Beitritt zum Heſſiſchen
Bund der Heimatſchutz mit jährlich 20 Mk. und zum Ziegenzuchtverband
des Mümlingtals mit jährlich 25 Mk. wurde genehmigt. — Der durch
den Bürgermeiſter gegebene Bericht über den Stand der
Notſtands=
arbeiten fand einſtimmige Zuſtimmung. Herr Beigeordneter Egner
dankte dem Herrn Bürgermeiſter für die von ihm aufgewandte Mühe.
— In nichtöffentlicher Sitzung fanden verſchiedene
Fürſorgeangelegen=
heiten Erledigung.
Hiuſchhorn, 17. März. Waſſerſtand des Neckars am
16. März: 1,75 Meter; am 17. März: 1,63 Meter.
* Heppenheim a. b. B., 16. März. Borromäusverein. Im
Laufe dieſer Woche wird von den Borromäusverein Heppenheim eine
größere Blicherbeſtellung an die Zentrale nach Vonn erfolgen.
Mit=
glieder, welche Intereſſe an der Beſtellung haben, mögen im Laufe
die=
ſer Woche noch bei dem Vorſtande vorſprechen, damit ihre Wünſche im
kommenden Sommer ſchon Berückſichtigung gefunden haben. —
Sub=
miſſionslieferung. Die Stadt Heppenheim vergibt auf dem
Submiſſionswege die Lieferungen von Fleiſch, Brot und Kolonialwaren
für das Städtiſche Krankenhaus. Die zu liefernden Mengen, ſowie die
Bedingungen können auf dem Rathauſe, Zimmer 1, erfragt werden.
Angebote ſind bis ſpäteſtens kommenden Mittwoch, vormittags 10 Uhr,
hier einzureichen. — Brennholzverſteigerung. Aus dem
Heppenheimer Stadtwald werden am kommenden Montag im Saalbau
Kärchner zu Heppenheim nachmittags um 1.30 Uhr folgende
Brenn=
holzſortimente öffentlich meiſtbietend verſteigert: An Scheitholz Buche,
Eiche, Birke und Kiefer; an Knüppelholz Buche, Eiche, Fichte und
Kie=
fer; an Wellen Buche, Eiche, Akazie, Birke und Kiefer; an Stöcken
Buche und Eiche. Nähe Auskunft erteilen bezüglich der Forſtorte
Forſtwart Schweinsberger=Unterhambach, ſowie Förſter Vock zu
Heppen=
heim (Erbacher Tal). — Vergebung von Bauarbeiten
durch die Stadt. Die zum Um= und Erweiterungsbau des
Rat=
hauſes der Stadt Hebpenheim erforderlichen Maurer=, Steinhquer=,
Zimmer= Dachdecker=, Spengler=, Schreiner=, Schloſſer=, Glaſer=,
Tün=
cher= und Inſtallationsarbeiten und die Arbeiten für die elektriſche
ztschned undt schmnerzke.
„Stse
Rukinok-Frihmeraugen-Bindien
Ruckung mit 8 Kück Ihaßt nur OOD.
Kukirol=Verkaufsſtellen: Beßmeyer=Apotheke, Wittmannſtr. 13; Central=
Drogerie, Eliſabethenſtr. 30; Merkur=Drogerie, Bleichſtr. 46, Palais=
Drogerte, Saalbauſtr. 13; Schwanen=Drogerie, Gardiſtenſtr 17. Drog.
Ehr, Schwinn, Rheinſtr., Drog Ph. Secker Nachf, Ludwigshöhſtr.
Lichtanlage ſollen öffentlich vergeben werden. Angebote ſind bis zum
B. März auf Zimmer 6 des Rathauſes einzureichen. Alles nähere iſt
auf dem Stadtbquamt zu erfahren. — Freiwillige Feuerwehr.
Am kommenden Sonntag findet eine Generalverſammlung der
Frei=
willigen Feuerwehr im Gaſthaus „Zum goldenen Anker” ſtatt. Auf der
Tagesordnug ſteht: Berichterſtattung durch den Kommandanten,
Kaſſenbericht durch den Zahlmeiſter, Vortrag über beſonderes
Verhal=
ten bei elektriſchen Starkſtromanlagen, Verpflichtung von Mitgliedern,
Neuwahl des Geſamtvorſtandes ſowie verſchiedenes andere. —
Reife=
prüfung an der Realſchule zu Heppenheim. An der
bieſigen Nealſchule beſtanden in dieſem Jahre 30 Abiturienten ihr
Exa=
men. Von den Prüfligen ſind 8 aus Heppenheim, unter ihnen
be=
fanden ſich 3 Damen. Zum Finanzdienſt haben ſich 2, zum Lehrfuch 3,
zum Maſchinenbau 2, zum Verwalt ingsdienſt 2. zum
Vermeſſungs=
dienſt 2, zum Bankfach und zur Kaufmannſchaft je 1. zur Medizin 2,
zur Pharmazie 2, zur Neuphilologie 3, zur Architektur 1, zur
Forſt=
wiſſenſchaft 2, zur Geſchichte 1, zu orientaliſchen Sprachen 1, zur
evan=
geliſchen Theologie 1, ſowig zur Germaniſtik, zu Mathematik,
Rechts=
wiſſenſchaft und Flugtechmik je 1 entſchloſſen.
* Ober=Abtſteinach, 17. März. Beigeordnetenwahl.
Un=
ſer ſeitheriger Beigeordneter Herr Hindenlang wurde bekanntlich zum
Bürgermeiſter gewählt, deswegen fand am Sonntag Beigeordnetenwahl
ſtatt, bei welcher Land= und Gaſtwirt Ad. Wetzel mit 140 Stimmen
gewählt wurde. Gaſtwirt Georg Berg erhielt 99 Stimmen.
Gernsheim, 17. März. Waſſerſtand des Rheins am
17. März: + 1,02.
A. Groß=Gerau, 17. März. Bauerlaubnis. Infolge des
ſchweren Bauunglücksfalles zu Frankfurt a. M. müſſen in unſerem
Kreis, bevor ein Neubau begonnen wird, alle zeichneriſchen und
rech=
neriſchen Unterlagen bei dem Kreisamt eingereicht werden. Wenn der
Negierungsbaurat nicht Gelegenheit hatte, die ihm vorgelegten
Unter=
lagen z prüfen, wird das Kreisamt in Zukunft keinerlei vorläufige
Bauerlaubnis erteilen. Auch wird in allen Fällen Bauverbot erlaſſen,
in denen der Bau vor erteilter Genehmigung begonnen worden iſt. —
Nachdem ſich Herr Bürgermeiſter Dr. Lüdecke fortgeſetzt bemüht, den
Erwerbsloſen Arbeitsgelegenheit zu verſchaffen, macht die
Unterbrin=
gung der Arbeitsloſen in letzter Zeit gute Fortſchritte. Aus
Weiter=
ſtadt konnten ſeit Mongtsbeginn 62 Perſonen untergebracht werden, ſo
daß es dort jetzt noch 71 Erwerbsloſe gibt. Die rückläufige
Be=
wegung in der Arbeitsloſenziffer ſt beſonders auf die Neueinſtellungen
bei der Firma Opel zurückzuführen, die durch die günſtige Geſchäftslage
in der Automobilinduſtrie gegenwärtig 7000 Arbeiter und Angeſtellte
beſchäftigt. Arbeitsgelegenheit im Baufach gibt es auch in Worfelden,
wo im Laufe dieſes Jahres außer der Vergrößerung verſchiedener
Gaſtwirtſchaftsſäle fünf neue Wohnhäuſer errichtet werden ſollen.
r. Rüſſelsheim, 16. März. Die Belegſtärke der Opelwerke beträgt
gegenwärtig 7000 Arbeiter und Angeſtellte. Das Werk iſt nun vollſtändig
auf das amerikaniſche Bandſyſtem eingeſtellt. Es werden in dem Werr
täglich 1000 Fahrräder und 100 Automobile hergeſtellt.
a. Rüſſelsheim, 17. März. Goldene Hochzeit. Das Feſt
der goldenen Hochzeit feierten vorgeſtern Herr Johann Alt 2. und Frau
Margarete, geb. Hummel.
r. Mörfelden, 15. März. Das evangeliſche Pfarramt hatte an den
Gemeinderat ein Geſuh wegen Errichtung eines Telephonanſchluſſes
gerihtet. Der Gemeinderat lehnte das Erſuchen mit der Vegründung
ab, daß die Angelegenheit Sache der Kirchengemeinde ſei.
r. Kelſterbach, 15. März. Beim Kiesgraben ſtieß man auf ein
Gräberfeld, wo Urnen, Tonſcherben, Knochen und Hirſchgeweihe
vor=
gefunden wurden. Da nicht feſtzuſtellen war, aus welcher Zeit die
Altertumsfunde herrühren, ſo hat man ſich mit dem Nömiſch=
Germa=
niſchen Zentralmuſeum in Mainz in Verbindung geſetzt.
r. Walldorf, 15. März. Wegen Beleidigung und Drohung mit
Tot=
ſchlag gegen einen Gendarmeriewachtmeiſter wurde ein hieſiger
Ein=
wohner vom Amtsgericht zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Der
Angeklagte ſagte bei der Verhandlung aus, daß er ſich auf die
Einzel=
heiten nicht mehr entſinnen könne.
* Offenbach, 17. März. Die Städtiſche Sparkaſſe ſchließt das
Ge=
ſchäftsjahr 1926, das am 31. Dezember endete, mit einem Ueberſchuß von
142000 Mark ab. Der Rücklage können davon 105 000 Mark zugeführt
werden, ſo daß ſie nun auf 272 000 Mark ſteigt. Die Einlagen betrugen
am 1. Januar 6 330 000 Mark, der Zufluß im letzten Dezember 474000
Mark. Es ſind 618 Hypotheken aufzuwerten und der Beſtand an
Hypo=
theken beträgt bereits wieder 692000 Mark. Die Verwaltung der Kaſſe
beanſpruchte 65 299 Mark. Für 1164 Neugeborene wurden Gutſcheine
zu zwei Mark für Geſchenkſparbücher ausgegeben, auf die bis Ende des
Berichtsjahres für 414 Neugeborene Einlagen bei der Kaſſe gemacht
wurden. Von den 1162 Einlagebüchern weiſen 3216 eine Einlage bis
zu zwanzig Mark auf während auf 3589 weitere Bücher Einlagen
zwiſchen 100 und 500 Mark eingetragen ſind.
* Gießen, 16. März. Dieſer Tage weilten Vertreter des heſſiſchen
Miniſteriums in unſerer Gegend und beſichtigten die Linienführung der
profektierten Automobilſtraße Hamburg-Mailand.
Be=
ſondere Geländeſchwierigkeiten bietet das Gelände zwiſchen Fronhauſen,
Odenhauſen, Ruttershauſen, Staufenberg und Kirchberg. Hier, wo
die Lahnberge auf der einen Seite ſich dicht an den Flußlauf
heran=
drängen, ſind Geländeinſchmitte und Errichtung von Dämmen
not=
wendig. Letzteres gilt beſenders von dem Ueberſchwammungsgebiet
der Lahn mit ſeinen ſumpfigen Strecken. In der Nähe des Bahnhofs
Friedelhauſen iſt die Erbauung einer ſtarken Lahnbrücke dringend
not=
wendig. Auch muß hier die Main=Weſer=Bahn durch eine
Ueber=
führung überquert werden. Die Autoſtraße wird 110 Kikometer durch
heſſiſches Staatsgebiet führen; von der Landesgrenze bei Staufenberg
führt ſie über Wieſeck, Gießen, Grindel durch die Wetterau.
* Gießen, 16. März. Vor der Fremdenlegion bewahrt
wurde ein kaum 18 Jahre alter junger Mann aus Hungen. In
Neu=
ſtadt in der Pfalz wurde er von der Polizei in dem Augenblick
aufge=
griffen, als er die Grenze überſchreiten wollte, um — wie er angab —
in die Fremdenlegion einzutreten. Dia Polizei entriß ihn alſo den
Hölle der Fremdenlegion und transportierte ihn nach Gießen, wo ihn
ſeine Angehörigen in Empfang nahmen.
* Großen=Linden, 16. März. Ein großer Dammrutſch auf
der Main=Weſerbahn zwiſchen Großen=Linden und Lang=
Göns ereignete ſich in der letzten Nacht gegen 12 Uhr im Gleiſe
Frank=
furt-Gießen. Das Gleis mußte ſofort geſperrt werden, ſo daß zur
Aufrechterhaltung des hier vegen Betriebes eingleiſig gefahren
wer=
den mußte. Das Gleis Frankfurt—Gießen liegt über eien Meter
tief vollſtändig in einer Länge von etwa 50 Metern frei da. Die in
den Orten Klein=Linden, Großen=Linden, Lang=Göns und Leihgeſtern
wohnenden Rottenarbeiter wurden die Nacht alarmiert und arbeiteten
an der Rutſchſtelle. Die ganze Nacht verkehrten Arbeitszüge mit
Stei=
nen und Schlacken, die in die Breſche geworfen wurden. Heute
vor=
mittag wurden die Arbeiter der Bahnmeiſtereien von Gießen bis
Butz=
bach nach der Rutſchſtelle beordert, ſo daß etwa 150 Mann dort
be=
ſchäftigt ſind. Gegen 2 Uhr nochmittags trafen zwei Züge mit Schlacken
und Steinen aus Offenbach a. M. und Wetzlar an der Unfallſtelle ein
und wurden entladen. Der Amtsvorſtand des Betriebsamt Gießen und
Mitglieder der Eiſenbahndirektion weilten heute an der Rutſchſtelle.
Der Schnell= und Perſonenzugsverkehr erlitt keine Störung, da die
Züge auf dem anderen Hauptgleis mit ermäßigter Geſchwindigkeit
durch=
geführt wurden. Die Güiterzüge kommen mit mehreren Stunden
Ver=
ſpätung in Gießen und in Friedberg an. Die Arbeiten an dem
Auf=
füllen des Loches gehen uunterbrochen Tag und Nacht weiter, die
Ar=
beiter löſen ſich ſchichtweiſe ab. Bis jetzt wurden etwa 40
Eiſenbahn=
waggons Steine und Schlacken in die Breſche geworfen. Bauinſpektor
Konrad aus Gießen leitet die Arbeiten. Die Unfallſtelle befindet ſich
1 Kilometer nördlich der Station Lang=Göns gegenüber der Luhmühle
auf der Oſtſeite des Bahnkörpers.
t. Aus dem Lanbe, 15. März. Intereſſante Erhebungen veranſtaltet
zurzeit Herr Profeſſor Dr. Kluko=Gießen in ſämtlichen Schulen Heſſens.
In einer wiſſenſchaftlichen Arbeit für die Bevölkerung Heſſens will
er feſtſtellen, welche Reſte der alten deutſchen Volksſtämme ſich noch
erhalten haben. Zu dieſem Zwecke ſind Fragebogen ausgegeben mit
klaren Anweiſungen wie auch Farbenmuſtern, ſo daß bei der Feſtſtellung
des Verlangten jeder Irrtum im voraus ausgeſchloſſen und ein ſtreng
den Tatſachen entſprechendes Reſultat geſichert iſt. Die Kinder werden
beurteilt nach der Farbe der Haare und der Augen. Die Haare ſind
einzuordnen in die Farben blond, braun und ſchwarz, dazu ſind
Farb=
muſter in Stoff beigefügt, die die Einheitlichkeit der Beurteilung ſichern.
Bei den Haaren blond, braun und ſchwarz werden je drei Augenfarben
unterſchieden, nämlich blau, meliert (grau, grün, grünlich=braun, auch
Lean Peioe 1) die Farbe vom helſten bis zum dmkelten Braun.
[ ← ][ ][ → ]Fietag, den 18 März 1927
Kammgarn,
o, 7500, 6500,
Gabardine,
105.00, 85.
Gabardine,
1.00, 85 00.
Sovercoat,
12000, 9.
Ata
Statt Karten.
Todes=Anzeige
Dem Herrn über Leben unku
hat es gefallen, meinen
Mann, unſeren Vater, Groig
und Schwiegervater
Herrn
Julius Levi
Lucie Levi
geb. Guckenheimer
VERMAHLTE
Gross Gerau.
Sonntag, den 20. März, 12½ Uhr in Darmstadt,
Haupt-
sylogoge Friedrichstrasse.
Hochzeit: Hotel „Sladt Frankfurt”. (*7267
Amtsobergehilfe i. R.
verſehen mit den Tröſtunges
ſerer hl. Religion, zu ſich
ewige Heimat abzurufen
Im Namen dertrauernd Hinterblkt,
Fran El. Goldbach, geb.
Darmſtadt, Worms, Wies 7u
den 17. März 1927.
Die Beerdigung findet am
tag, den 19. März, nachm.
vom Portal des Waldfrieah
aus hatt
uschnitt, braun Nubnk
er Boxkalf-Garnitur.
en -Halbschuh,
er Stepperei...
en-Halbschuh, br
box, Modeschnitt, Origt
dyear-Welt..... ...
rren-Halbschuh, braun
zalf, Orig.-Goodyear-Welt
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach langem Leiden
mein lieber Mann, unſer guter Vater
Ingenieur.
Olga Thon, geb. Hofmann
und Kinder.
Darmſtadt, den 17. März 1927. c7334
Eckhardtſtraße 23.
Die Einäſcherung findet am Samstag, den 19. März 1927,
nachmittags 3½ Uhr, im Kiematorium zu Darmſtadt
ſiatt.
Herren-
Rindbox,
Herren-
in sehr ge
gegen 12=Monats=
K-
evtl. ohne Anzahlmm.
Gefl. Angeb u. UZ
Wunſch u. Zeitangabe!
Vertreter vorſpreche:;
an die Geſchäftsſt.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange meines lieben
Gatten ſage ich auf dieſem Wege meinen
innig=
ſien Dank. Insbeſondere danke ich Herrn Pfarter
Vogel für die troſtreichen Worte am Grabe,
den Schweſiern im Eliſabethenſtift für die
liebe=
volle Pfiege, ſowie der Firma Gebrüdec Adler
nebſi Angeſiellten, dem Sportverein 1898 e. V.
und dem Geweriſchaftsbund der Angeſtellten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Gretel Thumm, geb. Schellhaas.
(* 328)
2 Jadre litt ich an einem bläschena
Verkaufsstelle Conrad Tack & Cie., d. m.
mstadt, Ludwigstr.
Fernsprecher
Ich wandte die verſchiedenſten Mit
an. Durch Schaumauflage
mit Obermevers Medtzinal: Herk.
erzielte ich raſche Heilung. So ſchreibt
mann, Wiesdaden. Per St. M. —
ſjärkt M. 1.— Zur Nachbehandlung iſt
beſond. z. empf. 3. hab. in all. Apoth. 2
1V 551
Jahr-
Bei
e
zehnte
P benährt.
O
troigsnille
rasch
P
wirkend!
mIn Apotheken
(IV 3088
Vorzügliches Vorbeugungsmittel gegen Grippe.
Radio
1Röhre, Audion,
kom=
plett, mit Kopfhörer,
z halb Preis zu verk.
Näh. Geſchſt. (*7313
Fäurzeug-
Gammi
Fahrradecken v.
Mr. 2.60, Luft
ſchläuche von
Mk. 1 30 an
Caloda
Pan ratiusſtr. 2½
Darm adt
Tel 1613 46 2af
Motorrad
1½ PS., in ſehr gut
Zuſtind, für 125 Mk.
zu verkaufen (73 1
Georgenſtr. 11, part
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe wirmer
Anteilnahme beim Hinſcheiden
unſe=
res lieben Ver orbenen, ſa en wir
unſeren herzlichſten Dank Beſonders
danken wir Herrn Dr. Schneider, den
Herren Aerzten und Schweſtern des
Städt. Krankenhiuſes für die
liebe=
volle Behandlung und Pflege, ſowie
Herrn Pfarraſſiſtent Saal für die
tröſtenden Worte am Grabe Auch für
die Begleitung zur letzten Ruheſtätte
und Blumenſpenden ſei unſer innigſter
Dank ausgeſpio hen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Luiſe Müller Wwe., geb Hammel f
und Kinder.
Darm adt, den 17. März 1927.
Kranichſteinerſtr 68½
Sonntag, den 20. März 1927, pünktlich abends
in der Aula des Realgymnaſiums
Mäſſer=Krägeloh
äden" Slisabethenstr. 25a „Städt.
Samen=Hüte
Damen cnelderin!
Es werden angefert.:
Kommunionkl. 5 Mk.
Straß=Kl. f. Erw 8-10,
Mäntel — Mk.,
tadell. Arb. bei (*7329
Frau Schild
Gedenkfeie
Konfirmand.=Kl. 6M, anläßlich des Jahrestages der Abſtimmung in Oba
Pfarrer Taesler=Frankfurt a. M. ſpre
Ko üme 10—12 Mr Schlesiens Bedeutung für Deuts
Die Feier wird umrahmt von künſtleriſchen Darbie-n
Moldenhauerweg 8 Mitwirkung der Herren Alfed Gruß (Geſang), Fll. *
Lehrer an der ſtädt. Akademie für Tonlunſt (Flüge.
Orcheſier der Beamtenvereinigung ehem. Militärmullk.-1
in großer und geschmackvoller Auswaht!
Mäßige Preise! Reparaturen prompt und preiswert!
Teuren=zahrrad
gebraucht, wie neu
billig zu verk. 7150d7/Sdsm. Gg. Greilich). — Alle
Näheres Eeſchäft ſt geladen! Gäſfe willkommen!
Sonntag, den 20. März jeiert Herr
Georg Reinheimer in Weiterſtadt
mit einer Ehefrau Eli abeih, geb.
Zimmermann, das Feſi der
4653
Si.bernen Hochzeit.
4487a)
AO!
KA
die schäumende Sauerstoft-Zahnpasta verhindert Zahnsteinansatz und wirkt antiseptisch.
Wer Bi0X-UL TRA einmal probiert hat, gebraucht keine andere Zahnpasta mehr. Kl. Tube 50 Pf.
cter 77
Freitag, den 18 März 1927
Seite 9
w Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
ſaier wüßte, daß wir nur deshalb nicht mit der
Eiſen=
er, weil wir fürchten, auf der Stelle verhaftet zu
wer=
ſe Jonny, „dann würde er den Hut ſitzen laſſen.”
iwen gingen am frühen Morgen durch die Hügelſtraßen
überwältigt von der Majeſtät dieſes unfaßbaren
novtee— Jenſeits, waldumrauſcht in königlicher Verein=
„nißen die Wunderſchlöſſer Alhambra und Geueralife
minßſſicht der firnenglänzenden Sierra.
aisſwen kehrten in einer Cabana ein — einer maleriſchen
„ſchaft im Schatten der Alhambra. Man hatte ihnen
(Üe:, Beſitzer ſei ein alter, aus Deutſchland eingewan=
„terghi= der die Bienenzucht in Andaluſien zu neuer Blüte
AeSe.
zulerte ein Weilchen, bis der Alte, völlig hiſpaniſiert,
qül. Auch dann noch blieb er ein wenig zurückhaltend,
igrtiſch. So mochte ein Menſch ſich verhalten, der mit
ſamngenheit gebrochen hate, die vielleicht beim Klange
Henute drohend auftauchte.
eitte ſeine Bienen.
ſäeht und lernt manches in der Einſamkeit, das dürfen
lauben. Die Hoffart vergeht, die alberne Anbetung des
„verkes. Und ſtatt deſſen kommt etwas ganz Neues
in die Bewunderung, das Staunen, das faſſungsloſe
gur ubr im Begreifen der Natur, aus der wir alle kommen.
etzy, glauben, daß die Bienen eine Kultur beſitzen, die
s ſo hoch iſt wie die menſchliche?. Ich ſehe, daß Sie
wſan wohl: ſie haben zum Beiſpiel eine völlig
ausge=
prache. Natürlich keine Lautſprache, wie wir Menſchen
Pir müſſen uns vor allem abgewöhnen, an alle Dinge
chen Maßſtab zu legen. Er iſt entweder zu groß oder,
Rizu klein.
kuaßſſelndes Signal kam aus dem Hauſe. „Sie
entſchul=
ih. Ich habe eine Radioſtation.”
e-den blickten ihm nach, wie er durch das verbli hene
/Ainnen Brettertür ins Haus trat. Eine Atmoſphäre
Mürktheit lag über ihm, über dieſem Hauſe, dem ganzen
hrte zurück, mit langſamem Schritt, und ſein Geſicht
e Schattierung düſterer als zuvor.
terſehen wohl den Wetterdienſt in Ihrer drahtloſen
” erkundigte ſich Jonny; in dem Blick des Alten war
ais ihn zu dieſer Frage trieb.
) nuch,” ſagte der Alte.
mebezahlte die genoſſene Milch; der Wirt begleitete ſie bis
3. Seine Züge wurden immer verſchloſſener, und ſeine
inſilbiger.
ſtlich blieb er ſtehen und legte Fritz Jacobſen die Hand
Schulter . „Es wird Sie vielleicht intereſſieren, zu
er=
a,es man mir eben drahtlos mitgeteilt hat: man ſucht
üutzer ikaner — Cornelius Vandergult heißt er. Er ſoll in
gend ſein; er reiſt mit einem anderen zuſammen der den
uginy Reimers führt. Auf ihre Entdeckung iſt eine
Be=
nyſevan fünſtauſend Peſetas ausgeſetzt.”
h, ſagte Fritz ſcherzend, da kann man ja vielleicht ein
Mserr mögen verdienen.”
hAlte ſah ihm ins Geſicht. Langſam ſchüttelte er den
h könnte das Geld gut gebrauchen,” ſagte er mit harter
Stimme. „Ich bin ein armer Mann, und die Schulden wachſen
mir über den Kopf.”
„Vielleicht haben Sie Glück.”
„Was ſollen dieſe Scherze?” erwiderte der Alte mit finſterem
Lächeln.
Er öfſnete das Tor.
„Gehen Sie!”
Sie gingen ſchweigend ins Tal. Hinter dem zackigen
Mauer=
werk, verfallen wie der bröckelnde Granit, ſtand die unbewegliche
Geſtalt des Alten, die kleiner und kleiner wurde. Flimmernd
legte ſich der Dunſt des Mittags über die Dinge; die Steine,
das Geröll leuchtete im goldenen Glanz der Höhenſonne,
Fritz blieb ſtehen.
„Jonny,” fagte er und legte dem Freunde die Hand auf die
Schulter, „das Spiel iſt aus.”
Jonny ſenkte den Kopf. „Ja,” ſagte er leiſe.
„Wir dürfen uns nichts weismachen. Der Alte hat uns
er=
kannt und jeder, dem wir in dieſem herrlichen, gottverdammten
Neſt begegnen werden, wird wiſſen, wer wir ſind; denn ich bin
überzeugt: an jeder Polizeiſtation hängt in dieſem Augenblick
ſowas wie unſer Steckbrief.”
„Fritz .
„Ich weiß, was du ſagen willſt. Es iſt meine Schuld, du
haſt recht. Aber im Ernſt: hat es in dieſem Augenblick Zweck.
ſich darüber zu ſtreiten? Unſere Zeit zu verlieren, indem wir die
Fehler aufzählen, die wir gemacht haben? Ich glaube, es iſt
beſſer, wir beraten, was zu tun iſt. Wie wir dieſer Geſchichte
entrinnen können.”
„Du glaubſt alſo immer noch, daß es einen Ausweg gibt?
Eine Rettung?"
„An eine Rettung glaube ich ſolange, bis ich das Eiſen am
Handgelenk ſpüre. Und ſelbſt in dieſem Fall ſoll es noch
Mög=
lichkeiten geben . . . Alſo, Jonny, nun ſei mal vernünftig und
höre, was ich ſage: Wir müſſen uns trennen.”
„Du biſt wohl nicht ganz".
„Doch. Gerade weil ich es bin.”
„Du willſt mich allein laſſen?”
„Ich dich?"
Fritz lächelte: ein trübſeliges Lächeln. „Du verſtehſt iich
noch nicht recht, Jonny. Nicht ich laſſe dich im Stich; du ſollſt
mich verlaſſen. Denn ich werde geſucht — ich bin in Gefahr —
ich habe etwas ausgefreſſen; mir wollen ſie den Prozeß machen.
Nicht dir. Du haſt dir nichts vorzuwerfen. Darum darfſt du dich
nicht länger der Gefahr ausſetzen, mit mir zuſammen zugrunde
zu gehen.”
„Du ſcheinſt mich für einen recht lieben Freund zu halten.”
Fritz nahm den andern bei der Schulter, „Red' nicht ſo
dummes Zeug! Du biſt mir der liebſte Freund, den ich je
be=
ſeſſen habe. Der einzige. Der einzige, hörſt? Aber was nützt
das in dieſem Augenblick? Ich werde gehetzt, und das Leben
neben mir iſt von nun an eine einzige Flucht — mit der ziemlich
wahrſcheinlichen Ausſicht auf eine ſpaniſche Gefängniszelle.
Uebrigens haben, die Spanier eine richtige Deportationskolonie,
genau wie die Franzoſen: in Ceuta werden fünftauſend
Sträf=
linge mit Wegebau und Steinekarren beſchäſtigt.”
Ich habe die ſchöne Zeit mit dir geteilt — und nun ſoll ich
Reißaus nehmen, wenn es anders kommt? Das kannſt du im
Ernſt nicht von mir erwarten, Fritz. Du ſelbſt haſt mich einmal
daran erinnert: dieſe Zeit des Glückes iſt das Anormale — ein
Gnadengeſchenk des Himmels, für das wir danken müſſen, und
das jede Minute wieder zu Ende ſein kann. Was dann kommt
— was dann wiederkehrt, das iſt das Leben, das uns zukommt.
So müſſen wir die Dinge betrachten. Wir ſind ein paar Monate
glücklich geweſen, und nun mag es in Gottes Namen vorbei ſein.
Ein Gewinn bleibt uns: zwei im Grunde anſtändige Kerle, die
das Glück aus reiner Laune in ſeine Arme genommen hat, haben
ſich gefunden, und ſie werden Freunde bleiben, auch wenn es
wieder trockenes Brot zu eſſen gibt. Die Landſtraßen ſind auch
ſchön, Fritz, wenn man ſie zu Fuß durchwandert. Nicht bloß
vom Auto aus geſehen.”
„Du haſt recht,” ſagte Fritz, „ich danke dir. Und ich weiß,
daß wir uns wiederſehen werden. Aber nun muß ich der
Stärkere ſein. Sentimentalität iſt gut für den Zuſchauer; der
Han=
delnde muß ſeine Kräfte rühren. Du nützt mir nichts, indem
du bei mir bleibſt — vielleicht hinderſt du mich ſogar ein bißchen.
Auf alle Fälle vergrößert es die Gefahr, wenn wir zu zweit ſind.
Denn der Steckbrief ſpricht ausdrücklich von uns beiden. Sollte
man mich feſtnehmen, ſo biſt du unweigerlich mit verloren. Und
was habe ich davon, ganz im Ernſt geſprochen? Vielleicht kannſt
du mir ſogar nützen, wenn du ,draußen” biſt. Man kann dir
nichts anhaben, wenn man mich nicht hat. Und hat man mich:
ſo werde ich bei der Konfrontation ſchon dafür ſorgen, daß du
auf der Stelle frei kommſt. Und nun komm ber: hier iſt Geld —
ſo, hier noch ein paar Scheine.”
(Fortſetzung folgt.)
Chinosof
Schnupfen, Grißpe,
Katarrhe
verhütet und heilt man sicher durch Spülen und Gurgeln
mit Chinosol. Verlangen Sie in Apotheken und Drogerien
kostenlosen Prospekt mit Anwendungsvorschriften.
A
E
IElvetia-Seide
Melbreit, schwarz und weiß . .
9.00
O 1 1 e n n
ihe mit Seide, doppelbreit, weiß B.00
Epe marocaine
peelbreit, schwarz und weiß".
50
Mädshenwäsche
Kleider-Taffet
Crepe de chine
85 cm breit, schwarz . . . . . 6.90, 0.B0 reine Seide, schwarz u. weiß 7.50, 6.50, d.e
Kleidersstoffe
in schwarz und weiß, ganz besonders preiswert
Weisser Woll-Mousseline
für Kommunion-Kleider .
2.75, 2,25
Kleider-Samt
70 cm br., tiefschwarz, Ia LindenerWare
Kleider-Samt
Ia Menger-Onal., tietschwarz, 80 cm br.
Kleider-Samt
Ia Lindener Ware, 90 cm breit . . .
lie form-Röcke
eisonne, gute Ausführung . . . 1.30,
lädchen-Hemden
H m. Feston od. Stick. verarb. 2.50,
lädchen-Beinkleider
W /Cretonne . . . . . . 1.90, 1.60,
lädchen-Hemdhosen
ebonne, solide Ausführung 4.60, 3.00,
Ehlupthosen
rläg . . . . . . . . . . 1.20, 1.00,
Nchlupthosen
un stseide ..
...18, 1.40
ſſchlupthosen
un stseide, gestreift . . . . . 3.50,
1.10
1.00
1.40
.49
1.65
2.70
Kontirm.-Hemden
mit Pigné-Eins, u. Manschetten 450, 0.00
sKonfirm.-Hemden
m.karn,gestr. Batist.-Eins u.Mansch. 4.00 S
Kragen Steh- und
Steh-
umlegkragen, mod. Formen 0.85, 0.00
Taschentücher
mit hübschen breiten Spitzen 055,
49
Spitzentücher
S Crepe de chine . . ... . . 165, 1.00
Unterhosen
Knieform . .
Einsatz-Hemden
mit weißem Einsatz.
Normal-Hosent
gute Onalitäten
2.50, 2.20, 4.0u
255, 1.75, 1.00
2.45, 9.10
Mädchen-Strümpte
mit 4facher Sohle, schwarz und weis 1.10
Mädchen-Strümpte
aus gutem Seidenfor, schwarz u. weiß 1.60
Mädchen-Strümpfe ‟
Kunst-Waschseide, schwarz .. . . . b.10
Kommunion-Kränzchen
in großer
und Sträulchen Auswahl
Schirme
für Mädchen und Knaben . . 4.95.
Schirme 12teilig
mod. Griffe, teils schnz u. farb. 5.75.
Kerzen-Tücher
50X50 cm .
Kerzen-Tücher
75X75 cm .. . . . . . . . 325, 9.10
. . . 215, 1.10
sKnaben-Cheviot
blau, 135 cm breit .
.00
Mädchen-Strümpfe
Kunstseide mit Flor plattiert, schwarz 9.0d
Flor-Handschuhe
schwarz u. weiß, mit hübsch. Raupe 1.45, 1.G0
Damen-Handschuhe
Milanaise, schwarz und weiß . .
Glagé- Handschuhe
für Hädclien- u. Knaben, schrz. 4.95, k.00
9.10
Knaben-Cheviot
Ia Oual., 140 cm breit 7.00, 6.50,
Kerzenschmuck
0.95,
4632
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Freitag, den 18. März 1927
Nummer 7.n
Bubikopt
und gutgepflegte Schuhe sind zwei
untrennbare Begriffe. Das elegante
Aussehen des Schuhes aber erreicht
man mühelos nur mit der
erstklas-
sigen Schuhpaste Büdo. Büdo ist
unentbehrlich für jeden Schuh. Drum
merke Dir:
Wimm
K
In jedem Geschäft zu haben.
(V 619
Surut Aasberrkaf
wegen Aufgabe des Geſchäfts
Ich habe mein Schuhwaren=, Konfektions= u.
Wäſche=
lager weit unter den Einkaufspreis z. Teil bis
Bo Prozent
herabgeſetzt. — Sie werden beſtimmt Vorteile
erzielen, wenn Sie Ihren Bedarf ſo ſchnell wie
möglich bei mir decken.
(*7981
M. Karbowitz,
Ecke Ober= und
Schloßgaſſe
Nur nicht irre machen
lassen, es ist sonst Ihr
eig-
ner Nachteil. Bevor Sie
ein Fahrrad kauten, müssen
Sie unbedingt unsere
Rie-
senauswahl gesehen haben
Ein Waggon erstklassiger
ahrräder ist gestern bei
uns eingetroffen und ver-
kaufen wir dieselben zu fabelhatt billigen Preisen. Damit
Sie sich von meiner großen Leistungstähigkeit überzeugen
können sind diese Räder am Samstag, den 19. u. Sonntag.
den 20. ds. Mts. mit Preisen ausgezeichnet. Ihr
Sonntags-
spaziergang sollte Sie deshalb an meinen Schaufenstern
vorbe führen. Unser Grundsatz ist großer Umsatz kleiner
Nutzen. Nur durch Großeinkauf die bill. Preise.
B. Orio, Karlstraße 14
Größtes Spezialgeschäft am Platze.
4688
Helvetia Vierfrucht=Marmelade
in 10 Pfd.=Eimerchen zu 3 90,4 ſo lange Vorr.
Vorzügliches Oelikateß=Sauerkraut
per Pfd. 15H und (4664
friſch gebrannien Kaffee
von 3.c an. Bitte machen Sie einen Verſuch
PH. GERMANN
Karlſtraße 63½ Zelefon 1291
Die billigſten Preiſe!
Offenbacher
Lederwaren
Hapen
Eliſabethenſtraße 37 und Grafenſtr. 21, I
Reparaturen billigſt. (2701a
Verloren g
Verloren
1 go d. Medaillon
am ſchwarzen Baud
(chatelaine) am Mon
tag Ab nd auf dem
We je Landestheater
—Eliſabethenſtr.
Ab=
zug: Berthold Hander
Landestheater, oder
Schießhausſtr. 125, II
(*7300)
Verkäufe
Badewanne,
Wäſchemangel,
Kachelofen, ( 7295
gr. wß. Kleiderſchrank
vegzugsh. zu ve kf.
Wilhelmſtr. 36, 1 St.
Damenen Herrenrad
wie neu, bill. zu verk
evtl Tetlzahlg
Karl=
ſtr. 14, Laden. (*7363
Ein faſt
neuer Herd
preisw. abzug. (*7305
Müllerſtraße 3, 2. St.
Motorrad
H. S. V-Fony
faſt neu, ſehr billig zu
verkauf. Geiß,
Hein=
heimerſtr 13. (4661fsg
Groß. Kinderwagen,
faſt neu, Klappwag.
zu
ver=
billig kaufen
Bleichſtr 28, I. 1*7279
4/14Opel=Limonſine,
4* =Sitzer, guterh,
ta=
delloſ Bergſtetg.„weg.
Anſchaff. eines größ
Wagens preisw. z. vk
Anfrag. unt. V 53
an die (eſchſt. (7303
Antike Truhe, Itür.
Kleiderſchrank
preis=
vert z vk. Beck,
Wil=
helminenplatz 15, II.
(2265)
Motorrad
New=Hudſon, billig
zu verkauf. Ph. Huck.
Alexanderſtraße Nr. 6
(*7181d1)
Auch Sie
kleidet gut und billig
Dangenaking
hintermn Schloß
SonelBiouf fen
Herren-
Anzüge
gute strapazierfähige Stoffe, Melton,
Cheviot, Buxkin. . . . . 48.—, 38.—,
M
Herren
Anzüge
besonders schöne Gabardine und
kammgarnähnliche Stoffe 78.-, 65.-
(
Herren-
Anzüge
Maßersatz, Verarbeitung und
Paß-
form, sowie Oberstoffe, das feinste,
was die Mode bringt 125.-, 105.-
Blaue
Herren-Anzüge
gute Melton- und Serge-Onalitäten
68.
B04
Aachener Tachtklub-Serge, reine Wolle
... . . . . 125.—
T2-
Konfirmanden
enorme Auswahl in blauen u. dunkl.
Stoff., in all. Größ., bes. bill.,
Haupt-
preislagen 38.-, 32.-, 25.-, 21.-,
Eb
Unsere eigene Fabrikation
ver-
bürgt größte Leistungsfähigkeit
4630
Borlmagala
zum Besuch def
Lalnakeell
Al. Sa malg.
Gültg ab dam
mittag 12 Uhn=
Ruckreise mud
Montag trih !
angetreten gern
Meßausweise zum Vorverkaufspreis bei Adolf Rady. Darn
Zimmerstraße 1, oder durch das Meßamt, Frankfurt a. M.
Kleine Anzeigen An und Perkäuff
finden durch das Darmſtädter Tall
die weiteſte Verbreitung
Mi MaasBdee
ist nur halbe Arbeit und in hygienischer
ohne großen Wert, wenn Sie nicht Ihre TT
Portieren, Vorhänge, Decken usw
chemisch reinigen
lassen. Denn die chemische Reinigung wirmt
tötend. Ebenso falsch wäre es, die Wintet!
und Pelze ohne vorherige Reinigung wegern
Sie würden damit auf einen starken VerH:
im Kampf gegen die Motz
verzichten.
Die chem. Reinigung erspart Heuanscha
Wir reinigen und färben allez
Ausführung von Pllsséarbelten lech.
Färberei
Braubach & Fisc
Gegründet 1848
Wilhelminenstr. 19 / Telephon
Bost- u. Bahnsendungen an die Fabrik in Butzbach
Kndrkalhnd.
Außwenben
Aamsiht itf
Weser=Zeitun
BREMEN
Täglich 2 Auegaben
Führende, im 80. Jahrgange erscheinende polttert
Tageszeitung Nordwestddeutachlands.
Handelz-, Industrie- u. Schiffahrts-Blan
Werbemittel ersten Ranget
duch seine weite Verbreitug in den vornchne ail)
kaufkräftigen Krelsen ganz Nordwestdeumchlane-
zu verkaufen. Näh. in
empfiehit
der Geſchſt. (*7342
V
Mittag= und
Abendtiſch
von 50—95 Pfg.
vegetariſche u.
Fleiſch=
küche
(3442
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4, I
Wre
2 junge trächt. (*7345
Ziegen
zu verk Weiterſtadt,
Darmſtägterſtr 102.
Brutpute (eſtſitzend
zu verkaufen (S.4673
Forſtmeiſterſtraße 18.
Telephon 1280.
2gute Zugpferde, für
Brauerei geeinnet, zu
veckauf. Näheres in
der Geſchſt (e73 2
Gutſing. Kanarieuv.
Truffel, Bismarckſt. 28, I
(3228a)
Junge Kätzchen
an Tierfreunde zu
verſchenken.
Grafen=
ſtraße 12, II. I. (4635
Guterh. Mil. Mant. /Ia Zriſchen Spinat . . . Pfunu
15 ℳ, Homesp.=Anz IIa Friſche dicke Landeier Stur
15 ℳ, br. Stief. 8 ℳ lla Mäuschen=Kartoffel 5 Pfum
10 Pfund 1.50 Mk.
Frau Stilling, Ww. Hodl
Geiß=Lämmchen
ganz Pfd. 0.75, geteilt Pfd2
Schwere Waldhaſem
ganz Pfd. 1. 10, geteilt 1.20‟
Hirſch=Braten . . 1.20—
Rücken . . . . Pfk!
Pfi?
=Keulen
Pft.
„eu Bug.
Wild=Ragout: Pfd. 0.60—
Junge Gänſe . Pfd. 1.20—
Junge Enten . Pfd. 1.80—
Jung. Welſch . Pfd. 1.60—
Junge Hahnen Pfd. 1.80—
Junge Tauben Stck. 1.10—
Prachtvolle Suppenhüun
Pfd. 1.20, 1.40 und I
Franz. Poulardem
SONDER-ANGEBG
Friſch. Spinat Pfd. 0.2310P:
Kopfſalat . . . Stck. 0.12
.1.0=
Gurken ...
ſte De
Blumenkohl
beſonders billig, Stck. 0.43
Neue Malta= u. Algier=Kar—:
Pfd. u2
Pfd. 0.25
BernhafdH
Karlſtraße 24 — — Delepd
mnmer 72
Freitag, den 18 März 1927
Geite 11
ſeich und Ausland.
Dluchlands Vertreter am
Internatio=
na/ Kandwirtſchafts=Inſtiiut in Rom.
Geh. Reg.=Rat Dr. Walter Buſſe,
voy miel ch3ernährungsminiſterium in Berlin, der
zunnesgierten des Deutſchen Reiches am
Inter=
mittrlen Landwirtſchafts Inſtitut in Rom
er=
nannt wurde.
ſechſte Deutſche Getreidehandelstag
wsis wir erfahren, in dieſem Jahre in
Magde=
inee Auguſt ſtattfinden.
* Frankfurter Chronik.
w. Unterbringung exmittierter
illsen. Zur Unterbringung exmittierter
Fa=
ſü hat die Stadt in einem Fabrikneubau in
Anlzeim (Oranienſtraße) entſprechende Räume
einflzen laſſen. Insgeſamt ſtehen 30 Wohnräume
en mäßigen Mietzins zur Verfügung. Von
ſ=Erohnräumen ſind 15 der Polizei unter der
ſeilhang zur Verfügung geſtellt, daß ſie mit
Fa=
iüMhelegt werden, die infolge Kinderreichtums,
teulmſlotquartiere (in Gaſthöfen) oder aus anderen
Grian der Stadt die erheblichſten Koſten
verur=
ſacht Die übrigen Wohnräume ſind dem
Wohl=
m, für ſeine Obdachloſen überlaſſen. Hiermit
eiart, daß die getrennt lebenden
Familienmit=
ſwieder vereinigt ſind, und daß außerdem in
bterkunftsſtation für Wohnungsloſe des
Wohl=
ſrmes wieder für neu auftauchende
Obdach=
ſtele Platz geſchaffen worden iſt. Die neuen
ſrbruten an der Mammoshainerſtraße zur
wirgung obdachloſer Familien werden voraus=
9 —m. Auguſt ds. Js. bezugsfertig ſein. —
uFr ſtnahme des Schuleinbrechers
rſki erfahren wir noch folgende
Einzel=
ſu In Zuſammenarbeit mit der
Kriminalpoli=
zah Nauheim, Friedberg, Offenbach und Mainz
der hieſigen Polizei jetzt gelungen, den
ſiyem Arbeiter Stanislaus Kedzierſki
feſtzu=
ſch. Kedzierſki iſt ein alter Einbrecher, der
ſtwzt=zialtätigkeit als Einbrecher in Schulräume
Urngegend von Frankfurt verlegt hatte, da ihm
eſſerr Boden allmählich zu heiß geworden war.
me der letzten vier Monate hat er in den
Aoſdoeriſten Orten der Umgebung von Frankfurt,
un Höchſt, Offenbach, Gießen, Hanau, Mainz,
Ur, Bad=Nauheim, Friedberg uſw.,
nachge=
bißtrmaßen nicht weniger als 26 Einbrüche in
ſchu Begangen. In ſeinem Beſitz wurden
ver=
ſſee Landkarten gefunden, in denen er bereits
Eg der Schulen beſonders kenntlich gemacht
haſſcm. bei beabſichtigten weiteren Einbrüchen die
Mrtorte leichter aufzufinden.
Atſignal auf dem Rücken der
Poliziſien.
aus ſcheint man mit den Verkehrs=Ampeln und
Aumen keine zufriedenſtellenden Erfahrungen
5zu haben, denn man iſt dort dabei, alle
Rurrichtungen abzuſchaffen und dafür die Ver=
Dusiſten mit einem, auf dem Rücken
anzu=
uen Leuchtſignalapparat auszurüſten. Sobald
er Poliziſt den Verkehr in einer Richtung
ſüd befiehlt das auf ſeinem Rücken leuchtende
igmal für die andere Richtung „Halt”.
100jähriges Jubiläum des Bernburger Stadttheaters.
Das Bernburger Stadttheater.
In dieſem Monat begeht das im März 1827 eingeweihte und ſpäter umgebaute Theater in
Bern=
burg (Anhalt) die Feier ſeines hundertjährigen Beſtehens. Nachdem es im letzten Jahre wegen
Feuersgefahr geſchloſſen war, ſoll das Theater, in dem Nichard Wagner 1834 „Zampa” „Titus”
und „Don Juan” vorbereitete und Lortzing 1846 ſeine „Undine” dirigierte, im Herbſt dieſes Jahres
wieder eröffnet werden.
700=Jahrfeier.
A Eberbach (Baden). Die 700=Jahrfeier findet
in den Tagen vom 10. bis 17. Juli ſtatt. Am erſten
Sonntag wird ein hiſtoriſcher Feſtzug veranſtaltet,
während am zweiten Sonntag ein Turn= und
Sport=
feſt ſtattfinden wird. Das endgültige Programm
wird noch bekanntgegeben.
Verſuchte Spivnage.
Stuttgart. Der Strafſenat des
Oberlandes=
gerichts hat den 53 Jahre alten Kaufmann Julius
Severin aus Mainz wegen verſuchten Verrats
mili=
täriſcher Geheimniſſe zu einem Jahr acht Monaten
Zuchthaus und zu fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Trauerfall in der Familie des
Reichswehr=
miniſters.
Augsburg. In der Nacht zum Donnerstag
ſtarb hier an den Folgen einer ſchweren
Grippe=
erkrankung der jüngſte Sohn des Reichswehrminiſters
Dr. Geßler, der damit ſeinen letzten Sohn verloren
hat. Der älteſte der beiden Söhne erlag bereits im
Jahre 1924 einem Herzſchlag. Die Beiſetzung des
Verſtorbenen wird in Lindenberg (Allgäu) erfolgen.
Eine Senſation in der Luft.
WSN. Kaſſel. Der bekannte Segelflieger
Eſpenlaub unternahm am Mittwoch auf dem Kaſſeler
Flugplatz einen neuen Verſuch mit ſeinem
Segelflug=
zeug, der bisher in der Welt einzig daſteht. Er
hängte ſein motorloſes Flugzeug, das von ihm ſelbſt
geſteuert wurde, mit einem langen Kabel an ein
ſchweres Motorflugzeug an. Der Start beider
Ma=
ſchinen geſchah alſo zu gleicher Zeit. Sobald das
Flugzeug mit Anhänger eine beträchtliche Höhe
er=
reicht hatte, löſte Eſpenlaub mit einem Griff ſeinen
Segler von der Luftlokomotive und ſegelte nach dem
Flugplatz zurück. Nach Beendigung ſeiner
gegen=
wärtigen Verſuche will er mit dieſem Problem zum
erſtenmal in dieſem Jahr an einer Flugveranſtaltung
teilnehmen.
Großfeuer.
Andernach. Am Mittwoch früh brach in der
Sperrholzplattenfabrik Wagner u. Söhne aus
bis=
her unbekannter Urſache Feuer aus. Der
Verbands=
raum und der Trockenraum wurden mit ſämtlichen
Werkmaſchinen und Holzvorräten im Werte von
mehreren Hunderttauſend ein Raub der Flammen.
Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Die
Ar=
beiter ſollen mit Aufräumungsarbeiten beſchäftigt
werden, da die Firma beabſichtigt, das Werk ſofort
wieder aufzubauen.
ine Richtigſtellung der Studentenſchaft der
Techniſchen Hochſchule Charlottenburg.
Zerlin. Die Studentenſchaft der Techn.
Hoch=
ſe Berlin legt anläßlich der Meldungen der
Mor=
blätter vom Mittwoch über Unregelmäßigkeiten in
Studentenſchaft der Hochſchule Charlottenburg
t auf folgende Feſtſtellung: In dem von der
ſchulbehörde gegen den damaligen Leiter der
nkenkaſſe eingeleiteten Diſziplinarverfahren wur=
Unterſchlagungen nicht feſtgeſtellt, vielmehr wird
Fehlbetrag mit Einbruchsdiebſtählen in
Zuſam=
hang gebracht. Im übrigen ſind die
Verhand=
ſen noch nicht abgeſchloſſen. Auch im Falle
Dar=
iskaſſe, der übrigens 1½ Jahre zurückliegt, ſind
dem ordnungsgemäß durchgeführten Verfahren
Unterſchlagungen, ſondern lediglich Verſtöße
en die Geſchäftsanweiſung feſtgeſtellt worden. Bei
Speiſungsamt trat bei der bereits vor einem
r abgeſchloſſenen Reviſion der Buchführung für
ein Defizit von 16,25 Mark auf, das auf nicht
ichende Buchführung zurückzuführen war.
Eben=
beim Kreis Berlin der Deutſchen Studentenſchaft
elt es ſich nicht um eine Veruntreuung, ſondern
einen Einbruchsdiebſtahl. Da die Ermittlungen
Kriminalpolizei noch nicht abgeſchloſſen ſind, iſt
Behauptung, ein Student ſei der Täter, durch
3 begründet.
Stapellauf des Nordd. Lloyd=Dampfers
„Roland”.
U. Bremerhaven. Am Mittwoch mittag
auf der Tecklenborg=Werft der neue
Seebäder=
fer des Norddeutſchen Lloyd, in Gegenwart
eicher Ehrengäſte vom Stapel. Unter den
ge=
en Gäſten befanden ſich Senator Apelt,
Bürger=
er Dr. Buff, Genexaldirektor Geheimrat
Stim=
g, der ſtellvertretende Generaldirektor Gläſſel und
lein Ines Gläſſel. Aus den Unterweſerſtädten
nan u. a. die Oberbürgermeiſter Beke und Dr.
us. Nach der Taufrede des Senators Apelt und
Voranhme des Taufaktes durch Fräulein Ines
el glitt der gewaltige Schiffskörper, der den
en „Roland” erbielt, langſam in das Waſſer
Was wird aus Landgerichtsdirektor Jürgens?
TU. Berlin. Wie die Telunion von
unter=
richteter Seite erfährt, eilen die Gerüchte, daß die
im Jürgensprozeß zu fünf Monaten Gefängnis
ver=
urteilte Frau Jürgens gegen das gegen ſie ergangene
Urteil Berufung eingelegt habe, oder daß
Oberſtaats=
anwalt Jordans gegen Jürgens und ſeine Gattin
von ſeinem ihm zuſtehenden Rechtsmittel wird
Ge=
brauch machen, den Tatſachen weit voraus. Frau
Jürgens hält ſich zurzeit in einem Sanatorium am
Scharmützelſee auf. Vorläufig iſt ſie ganz
zuſam=
mengebrochen und hat keine Entſcheidung treffen
kön=
nen, ob ſie die Wiederaufrollung des Prozeſſes durch
Reviſion an das Reichsgericht veranlaſſen ſoll. Im
Fall des Landgerichtsdirektors Jürgens liegen die
Verhältniſſe noch erheblich ſchwieriger. Wie wir
er=
fahren, hat Oberſtaatsanwalt Jordans von ſich aus
keinen Schritt zu tun, bevor man im preußiſchen
Juſtiz=
miniſterium ſelbſt über die weitere Entwicklung der
Angelegenheit ins Reine gekommen iſt. Es hat den
Anſchein, als ob im Fall des Landgerichtsdirektors
Jürgens die Juſtizbehörden darauf verzichten werden,
nochmals eine gerichtliche Behörde mit der
Nach=
prüfung aller Einzelheiten zu betrauen, nachdem
die Geſchworenen des Landgerichts III Berlin zur
Verneinung aller Schuldfragen gekommen ſind.
Land=
gerichtsdirektor Jürgens wird aller Wahrſcheinlichkeit
nach von dem zuſtändigen Refexenten am
Juſtiz=
miniſterium empfangen werden und von dieſer
Aus=
ſprache wird auch das weitere Schickſal des Richters
abhängen. Man wird aber damit rechnen müſſen,
daß Jürgens, deſſen Name das In= und Ausland
ſolange beſchäftigt hat, nicht wieder auf einen
Richter=
poſten zurückkehrt. Es ſoll vielmehr die Abſicht
be=
ſtehen, ihm einen anderen Poſten, der ſeiner
bis=
herigen Beamtenſtellung als auch ſeinem Einkommen
als Landgerichtsdirektor voll entſpricht, zu ſtellen.
Hand in Hand mit der Entſcheidung über dieſe Frage
geht auch die Erörterung, ob Jürgens die
Eheſchei=
dung gegen ſeine Gattin weiter betreiben wird oder
nicht. Auch die Entſcheidung über die Entſchädigung
— man nennt einen Betrag von 25 000 Mark — iſt
bisher noch nicht gefallen.
Unfall eines Autoomnibuſſes.
Danzig. Der zwiſchen Neuſtadt und Oliva
ver=
kehrende Omnibus fuhr bei Neuſtadt infolge
Ver=
ſagens der Steuerung gegen einen Baum, ſo daß der
Motor zerſchmettert wurde. Der Chauffeur ſowie
zwei Fahrgäſte wurden ſchwer, ein Fahrgaſt leicht
verletzt.
Bergwerksunglück in Schleſien.
Milkultſchütz. Am Mittwoch früh um 8,30
Uhr ereignete ſich hier ein ſchweres Unglück. Auf
dem Schuckmannflöz=Niederwerk Sole 490 wurden
durch plötzlich niedergehendes Geſtein vier Bergleute
verſchüttet, von denen zwei ſehr ſchwer verletzt ins
Lazarett übergeführt werden mußten, während die
beiden anderen Bergleute mit leichteren Verletzungen
davonkamen.
Ein holländiſcher Dampfer unter Peſtverdacht.
Rotterdam. Der Rotterdamſche
Geſundheits=
dienſt ſtellte feſt, daß zwei Mann der Beſatzung des
am Mittwoch eingetroffenen Dampfers „Ryndham”,
der Holland—Amerika=Linie, mit dem ſich eine große
Anzahl Studenten auf der Rückfahrt von einer
Welt=
reiſe befinden, an der Peſt erkrankt waren. Obwohl
die beiden Erkrankten bereits in Venedig das Schiff
verließen, wurde das Schiff und ſeine Bemannung
ſofort unter Quarantäne geſtellt. Die amerikaniſchen
Paſſagiere waren in Havre von Bord gegangen und
weilen zurzeit in Paris, von wo ſie mit der
Eiſen=
bahn nach Rotterdam fahren werden, um die Reiſe
mit dem „Ryndham” fortzuſetzen. Man glaubt
je=
doch, daß ſich unter den Paſſagieren keine Erkrankten
befinden.
Der Mann, der ſein Gedächtnis verlor.
Erbitterte öffentliche Fehde in Italien.
DD. Rom. Der Streit um den „Mann, der ſein
Gedächtnis verlor”, nimmt geradezu groteske
For=
men an. Nicht nur beharren die beiden betroffenen
Ehefrauen auf ihrer Ueberzeugung, daß der
angeb=
liche Profeſſor Canella ihr Gatte ſei, und nicht nur
die Familien Canella und Bruneri reklamieren ihn
als Vater und Bruder, ſondern ganz Italien hat ſich
in zwei Lager geſchieden, die Canelliſten und die
Bruneriſten, die einander bitter befehden. Die
Poli=
zei erlebt die Genugtuung, daß die meiſten
wiſſen=
ſchaftlichen Gutachten die Annahme unterſtützen, daß
in dem „Profeſſor ein Schwindler entlardt wurde, der hervorragende deutſche Phyſiter, deſſen Ent=
Der Dichter Pirandello, der jetzt erleben muß, daß deckungen für die Theorie der Elektrizität von
grund=
das Leben ſeine ſchönſten Komödien noch überbietet, legender Bedeutung ſind, wurde vor 140 Jahren am
meint, das wahre Drama liege zwiſchen den beiden / 16. März 1787 in Erlangen geboren. Sein Name
Frauen, die ſich mit erſchütternder Glaubeusſtärke iſt in die Sprache der Wiſſenſchaft übergegangen, die
denſelben Mann ſtreitig machen und dabei gegen eine Einheit des Leitungswiderſtandes des elektriſchen
unwirkliche und ungreifbare Mauer rennen.
50. Geburtstag eines bekannten
Forſchers.
Profeſſor Dr. Franz Fiſcher,
Direktor des Mühlheimer Inſtituts für
Kohlen=
forſchung, der am 19. März ſeinen 50. Geburtstag
begeht. Prof. Fiſcher hat ſich um die Löſung des
Problems der Verflüſſigung der Kohle große
Ver=
dienſte erworben. Er hat über dieſes Thema vor
einigen Monaten auf der Konferenz von Pittsbu g
einen Vortrag gehalten.
Sie wollte ihr Kind retten.
DD. Innsbruck. Am Sonntag nachmittag
er=
eignete ſich kurz vor der Station Völs bei Innsbruck
ein ſchwerer Unfall. Als der Arlberger Schnellzug
in voller Fahrt daherkam, ſpielte auf dem Geleiſe die
zweijährige Roſalie, das Kind des
Bahnzimmer=
manns Lutz. Als der Zug nur noch einige Meter
von dem Kinde entfernt war, ſtürzte die Mutter auf
das Geleiſe und wollte ihr Kind davon wegreißen.
Sie wurde jedoch ſelbſt vom Zuge erfaßt und
zer=
malmt und zur Seite geſchleudert und war ſofort
tot. Frau Lutz hatte in den nächſten Tagen ihre
Niederkunft zu erwarten. Die kleine Roſalie wurde
von der Lokomotive erfaßt, vom Gefänge gehoben
und feſtgehalten, bis der Zug nach etwa 50 Metern
zum Stehen gebracht werden konnte. Das Kind hat
ſchwere innere Verletzungen erlitten.
Untergang eines Motorboots.
EP. Mailand. In der Meerenge von Meſſing
iſt ſeit dem Sturm, der in der Sonntagnacht wütete,
ein Motorboot mit fünf Inſaſſen ſpurlos
verſchwun=
den. Sie gehörten der Mannſchaft des ſchwediſchen
Getreidedampfers „Innarem” aus Gotenburg an, der
im Hafen von Meſſina vor Anker liegt. Sonntag
nachmittag hatten der Obermaſchiniſt, der Maſchiniſt,
ein Offizier und der Radio=Telegraphiſt, alles
Schwe=
den, mit dem engliſchen Getreidehändler Maghen eine
Vergnügungsfahrt unternommen, von der ſie nicht
zurückkehrten. Man befürchtet, daß das Boot im Sturm
abgetrieben wurde und untergegangen iſt. Alle
Nach=
forſchungen längs der ſizilianiſchen und kalabreſiſchen
Küſte blieben erfolglos.
Die Verauktionierung der ruſſiſchen
Kron=
juwelen in London.
London. Die Kaufleute Englands und des
Kontinents bekunden ein lebhaftes Intereſſe für die
von der Sowjetregierung veranſtaltete
Verauktio=
nierung der ruſſiſchen Kronjuwelen bei Criſtien in
London. Ein Hochzeitsdiadem wurde von ſeinem
Pariſer Kaufmann für 6100 Pf. St. erſtanden.
Die Diamantenproduktion Südafrikas
im Jahre 1926.
AD. Der Wert der Diamantenproduktion im
Jahre 1926 betrug, einem Kabelbericht aus Johan=
„nesburg zufolge, 10 683 597 Pfund. Das bedeutet
eine Steigerung von zirka 2500 000 Pfund. Die
Ausbeute des letzten Jahres iſt die größte ſeit ſechs
Jahren. Die Förderung von Alluvialdiamanten hatte
einen Wert von 4 Millionen Pfund; das bedeutet
eine Zunahme von 2 Millionen Pfund. Der Wert
der Verkäufe betrug 10 961 814 Pfund, die
dritt=
größte Rekordzahl während der letzten Jahre. Der
durchſchnittliche Wert betrug 69 Schilling, gegenüber
66,3 Schilling im Vorjahre.
Der berühmte Phyſiker Georg Simon
Ohm vor 140 Jahren geboren.
Georg Simon Ohm,
Stromes wird heute allgemein „Ohm” genannt.
Seite 12
Freitag, den 18. März 1927
Nummer 77
Engliſche Sauce.
A.B. London, im März.
—schills Kriegsbuch wird in der Preſſe aller Richtungen
ſehr günſtig beſprochen. Zwar wird hier und da die Frage
auf=
geworfen, ob es zuläſſig ſei, daß ein Staatsmann über Dinge
ſchreibt, die ihm in ſeiner amtlichen Eigenſchaft bekannt
ge=
worden ſind. Und die von Churchill geübte Kritik an engliſchen
Politikern und Militärs hat Entgegnungen hervorgerufen und
zu einer Attacke auf Churchill im Unterhauſe geführt. Aber die
Stimmen der Tadler werden übertönt von dem Chor der
Lob=
ſinger. Und allgemein wird der Wert des Werkes vom rein
literariſchen Standpunkt aus anerkannt. In den Adern des
britiſchen Schatzkanzlers fließt Künſtlerblut. Wenn Churchill
nicht Mitglied des Kabinetts wäre, ſo würde er wahrſcheinlich
Mitglied der Königlichen Malerakademie oder der Königlichen
Literaturgeſellſchaft ſein. Seine Gemälde, die ſich ausſchließlich
in ſeinem perſönlichen oder im Familienbeſitz befinden, ſollen
mehr ſein als die Produkte eines begabten Amateurs. Seine
literariſchen Erzeugniſſe, vor allem die Biographie ſeines
Vaters, Lord Randolph Churchill, und ſein Roman „Savrola”,
haben es zu mehreren Auflagen gebracht. Eine Zeitung rät
Churchill, ſich ganz auf die Literatur zu verlegen und ſich durch
die Politik nicht länger von ſeinem wahren Beruf abdrängen
zu laſſenn Ein Kompliment oder eine Bosheit?
Deutſche Schriftſteller kommen, zum erſten Male ſeit dem
Kriege, in England wieder zu Worte. Lion Feuchtwangers
„Jud Süß” erſcheint ſoeben, wenige Monate noch der erſten,
in ſechſter Auflage. „Die häßliche Herzogin” desſelben Autors
wird zurzeit ins Engliſche übertragen. Im April wird Thomas
Mauns „Zauberberg” in engliſcher Ueberſetzung herauskommen.
Auch auf dem Gebiete des Sports hat ſich „der dauernde
Boykott der Deutſchen” als Hirngeſpinſt einer Klaſſe von
Chau=
viniſten erwvieſen, die vor wenigen Jahren noch den Ton
an=
gaben, heute aber wohl noch gelegentlich ſchreien, aber kein Echo
mehr finden. Im „Lincolnſhire Handicap”, dem erſten großen
Flachrennen der bevorſtehenden Saiſon, wird des Freiherrn
von Oppenheims „Weißdorn” ſtarten. In der diesjährigen
Henley=Regatta werden deutſche Rudervereine vertreten ſein.
Zum nächſten internationalen Lawn=Tennis=Turnier in
Wimble=
don werden deutſche Konkurrenten erwartet. Deutſche Läufer,
Diskuswerfer und Stabſpringer werden an verſchiedenen
Ver=
anſtaltungen engliſcher Leichtathletik=Klubs teilnehmen. Dieſer
friedliche Wettbewerb, der natürlich im beiderſeitigen Intereſſe
liegt und geeignet ift, den Sport hüben wie drüben zu heben,
hätte ſich ſchon längſt anbahnen laſſen, wenn nicht die ſogen.
Preſtigefrage der Wiederaufnahme der Beziehungen im Wege
geſtanden hätte. Sowohl auf deutſcher als auf engliſcher Seite
glaubte man, den erſten Schritt zu einer Annäherung vermeiden
zu müſſen. Man iſt inzwiſchen vernünftiger geworden.
Deutſche Konzertdirigenten kommen immer häufiger nach
England. Deutſche und öſterreichiſche Primadonnen dagegen
haben noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Ein Teil der
Londoner Preſſe hält es für eine nationale Pflicht, gegen das
Auftreten deutſcher Sängerinnen — Covent Garden
ausgenomi=
inen, denn für die „Rohal Opera” iſt nur das Beſte gut genug —
Stimmung zu machen. Allen voran der „Daily Expreß” der
die Sache vom Standpunkt des Arbeitsnachweisbureaus
betrach=
tek und über Erwerbsloſenelend im engliſchen
Schauſpieler=
gewerbe jammert, obgleich ganze Schwärme engliſcher Artiſten
uind Tanzgirls den Kontinent überfluten. Im vorigen Herbſt
leitete das Blatt eine Hetze gegen Fräulein von der Oſten, die
in einer hier geſpielten öſterreichiſchen Operette auftrat. Das
letzte Opfer dieſer ſchäbigen Intoleranz iſt die öſterreichiſche
Sängerin E. Pechy, die engagiert war, in „Dalys Theatre” die
führende Rolle in Lehärs „Blauer Mazurka” zu ſpielen. Die
Direktion des Theaters löſte im letzten Augenbli den Vertrag
mit Fräulein Pechy unter dem Vorwand, daß die Dame die
engliſche Sprache nicht genügend beherrſche, und verpflichtete
an ihrer Stelle eine engliſche Sängerin. Fräulein Pechy ſtrengte
Klage auf Schadenerſatz an. Gleichzeitig ſicherte ſie ſich ein neues
Engagement im „Coliſeum” wo ſie zurzeit mit ſolchem Erfolge
auftritt, daß ſie ſich für hinreichend entſchädigt hält und ihre
Klage gegen „Dalys Theatre” zurückgezogen hat.
*
Die Menſendieck=Schule Wiesbaden (ſtaatlich genehmigt) teilt
daß der neue Seminarturſus zur Ausbildung dipt. Gommalt
Lehrerinnen am 1. Mai d. Js. beginnt. Frau Dr. Beſſ. M. Menio
dieck hat in ſichere Ausſicht geſtellt, nach Europa zu kommen zwoch
haltung von Kurſen für Lehrerinnen und Seminariſtinnen m der 5 Menſendieck=Schule. Den Seminariſtinnen der Wiesbadener an
wird damit Gelegenheit geboten, unter perſönlicher Leitung von go
Dr. Menſendieck zu arbeiten.
England iſt das „Land ohne Muſik”. An dieſem Satz läßt
ſich nicht rütteln, trotz der vom „Daily Expreß” mit großem
Auf=
wand geleiteten „nationalen Bewegung zur Pflege des
Chor=
geſangs.” Sir Thomas Beecham, der bedeutendſte engliſche
Kon=
zertdirigent, hat bereits die Konſequenzen gezogen und wird in
Zukunft in Amerika dirigieren. Wird Sir Henry Wood ihm
folgen? Seit dreißig Jahren leitete dieſer treffliche Dirigent die
Sinfoniekonzerte in der Queen’s Hall. Jetzt geben die Beſitzer
des Lokales bekannt, daß ſie die Queen’s Hall nicht länger für
Konzerte zur Verfügung ſtellen können, da ſie bei dieſem edlen
Unternehmen 60 000 Pfund eingebuttert haben. Sie werden in
der geräumigen Halle in Zukunft Boxkämpfe veranſtalten und
hoffen, auf dieſe Weiſe ihre Verluſte bald wieder auszuwetzen.
Sir Henry Wood iſt gebrochen. Aber ſchließlich iſt es ſeine eigene
Schuld, wenn er in dem Lande ohne Muſik ausgerechnet den
Beruf eines Konzertdirigenten ergriff. Warum wurde er nicht
Boxer? Oder Akrobat? Wenn er, ſtatt in der Queen’s Hall vor
halbleeren Bänken zu dirigieren, zum Beiſpiel die Nelſonſäule
hinaufgeklettert wäre und ſich oben neben Lord Nelſon auf den
Kopf geſtellt hätte, ſo würde er ein Rieſenpublikum angelockt
haben.
Und dennoch! Der Engländer iſt im Grunde nicht taub
gegen die Harmonie der Töne. Nur müſſen die Töne ihm
zu=
ſagen. Mit Sinfonien iſt ihm nun einmal nicht gedient. Die
phänomenale Beliebtheit von „Valencia” flaut glücklich ab. Aber
ſchon iſt ein Nachfolger erſtanden. Der neueſte Schlager iſt die
„Hymne der Schaumbläſer”, die jetzt allenthalben mit großer
Be=
geiſterung geſungen wird, auch wenn grade kein Bier zur Hand
iſt. Die Popularität dieſes Rundgeſanges muß aber wohl auf
den Text zurückzuführen ſein, denn die Melodie iſt treuherzig
einfach und dazu uralt. Ein Deutſchland ſang man ſie ſchon
in der Biedermeierepoche. Es iſt die ehrwürdige Weiſe, zu der
die ergreifenden Worte: „O, du lieber Auguſtin, Auguſtin,
Auguſtin” die einzig mögliche Begleitung bilden.
Die „nationale Bewegung zur Pflege des Chorgeſanges”
hat auch das Unterhaus in ihren Bann gezogen. Es hat ſich
dort ein Geſangverein aus Mitgliedern der Labour Party
ge=
bildet, der allerdings nicht während der Sitzungen in Aktion tritt.
Rund=Funk=Programme,
Frankfurt.
Freitag, 18. März. 1: Neue Schallplatten. O 3.30: Stunde
Jugend. „Dr. Lüdede: „Höhere Berufe ohne akademiſche
Vot=
bildung”. Für Kinder vom 12. Jahre ab. O 4.30: Hausfrauennax
ſchen Mcere als unerſchöpfliche Energiequelle. — Verkehrsbeben. Dri
Nandewig. O 7.20: Film=Wochenſchau. O 7.30: Aus dem Kur
Wiesbaden: Tſchaikowsky. Ouv. Hamlet”. — Violinkonzert D./.
— Sinf. Nr. 5 in E=Moll. Soliſt: Br. Hubermann (Violinel,
Siuttgart.
Freitag, 18. März. 1.10: Konzert. O 3.50: Eugenie Sautt
Aus dem Reiche der Frau. O 4.15: Konzert. Rimsky=Korſſakn”
Ouv. Eine Mainacht. — Waldteufel: Liebe und Frühling,
Mouſſorgsky: Eine Träne. — Rimsky: Schneeflöckchen, Fanta=
Der Graf des Zaren Salban, Suite. — Rubinſtein: Meloo
— Paderewsky: Menuett. — Ganne: La Czarine. — Einl.; Euu
Thyſſen. O 6.15: Eugen Nann: Aus dem Tagebuch eines
komotivführers. O 6.45: Uebertr. aus Karlsruhe: Dramaturgig
Funkſtunde. O 7.15: Dr. Müller: Das Weltbild der modern
Mathematik. O 8: Sinſonie=Konzert. Leit.: Kapellm. Kurtz, Sog
Nikolai Lopatnikoff (Klavier). Lopatnikoff: Konzert für K9.
und Orch. — Mengelberg: Elegie. O 9: Uebertr. aus Karlsru=
Melodram „Deutſches Recht”, ein Volksſang aus der Stadt Ss,
von Enrica von Händel=Mazetti. Muſik von H. Caſſimir. Geſ
von Hans Blum. Am Flügel: der Komponiſt. — Anſchl.; Ff
ſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 18. März. 3.30: Adele Schreiber: Bahnbrecheo
Frauen: Emily Hobhouſe. O 4: Reg.=Rat Dr. Peiſer: Zuu
oder Geſetz? O 4.30: Klaviervorträge. Beethoven: Sechs
riationen, F=dur. Sonate op. 31, Nr. 3, Es=dur (R. Schmn
Flüge!). O 5: Kapelle Gebr. Steiner. Blankenburg: Furch ay
und unveizagt. — Thomas: Ouv. Raymond. — Strauß: Sphääu
klänge. — Ralf: Löwe=Moſaik. — Schubert: Menuett. Scheun
Geſchäftliches.
Etwas ſehr Intereffantes.
Die Eheſcheidung Charly Chaplins hat allgemein Aufſehen erregt.
Dieſer in der ganzen Welt berühmte Kino=Schauſpieler wurde durch
ſeine charakteriſtiſchen Schuhe bekannt, der beſte Beweis dafür, daß die
Schuhe es ſind, die dem Menſchen die perſönliche Note und den
Aus=
druck verleihen. Naturgemäß kann ein großes Haus Sonderwünſche in
bezug auf die Fußbekleidung erfüllen. Die Tatſache, daß die bekannte
Firma Conrad Tack u. Cie. A. G. jetzt wieder 130 Geſchäfte in
ganz Deutſchland beſitzt und täglich weit über 5000 Paar Schuhe und
Stiefel herſtellt, verbürgt rieſengroße Auswahl qualitativ einwandfreier
Ware und fußgerechte Paßformen. Die Schuhfabrik Conrad Tack u. Cie.
A. G., die älteſte ihrer Art in ganz Deutſchland, die ihre Ware nur
direkt an Verbraucher abgibt, verarbeitet nur das edelſte Material nach
den neueſten techniſchen Errungenſchaften. Ganz beſonders machen wir
auf das heutige Spezialangebot in Herren=Halbſchuhen und =Stiefeln
der Firma Conrad Tack u. Cie. A. G. aufmerkſam. Die Verkaufsſtelle
der Firma Conrad Tack u. Cie. A.G. befindet ſich in Darmſtadt in der
Ludwigſtraße 17.
Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene. O 4.30: Die Kunſt
Sprechens. O 5: Dr. Potonie: Die Entwicklungsgeſchichte
Pflanzenwelt. O 6: Chefredakteur Nairz: Der Verſtärker
Transformator und Widerſtandskopplung. Der Röhrenempfäx,
und ſein Bau. Die Energiequellen. O 6.30: Stud.=Rat Frit=
den Ktl. Fachz iſchr. bekanntgeneben.
Die Frage „Warum2” wird in der Reklame oft überſehen. Die in
der heutigen Nummer beginnende Anzeigen Serie für das
Einweich=
mittel Burnus will dagegen den Hausfrauen ſagen, warum Burnus
das ideale Einweichmittel iſt. Die Serie verdient deshalb die Beachtung
der Hausfrauen.
Haupiſchriftleitung Rudo/ Maupe
Veranwortlich für Politil und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feutlleton,
Ausland und Heſſiſche Nachrichten Max Streeſe, für Sport: Dr. Eugen Bu/
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt. Andrea= Baue:
Inſeratenteil Willy Kuble: Druck und Verlag., C. C. Witlich — jämilich in 24
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich / Ubernowen
Die heutige Nummer hat 20 Geiten
Mu Melease
erfordert es, daß Sie sich durch keinerlei
Anpreisungen beirren lassen und bei Bedarf in
BonunTäfen
unsere enorme Auswahl
unsere beispiellos billigen Freise
unsere guten Qualitäten
prüfen.
Wir kauften dieser Tage auf unserer letzten
Einkaufsreise große Posten
Herren--Damen- und Kinderschuhe
Honfirmanden-Halh- U. Spangenschuhe
außerordentlich billig ein, die von
Freitag Horgen
ab, außerordentlich billig zum Verkauf kommen.
4625
Mur bei
SEOt T
Markiplatz • Parierre u. 1. Stock.
Was
1st
modern
Boyers Mode-Führer
Band I:
Damen-Kleidung
Frübjahr 1927
Preis 1.50 Mark)
Band II:
Kinder-Kleidung
Frühjahr-Sommer 1927
(Preie 1 Mark)
zeigen’s Ihnen!
Dbsrall sr haben!
59 — 64 — 79
Verlag Otte Bexer,
Leiprig 7
EAMTHUNGSN TT
in Ehe=, eilimentations= und
Straf=
prozeſſen (Prozeßmaterial), z.
Beweis=
führung und Entlaſtung. (1V3911
Eberhard’s Welt=Detektiv- Inſtitut
Telephon 1523 Darmſtadt Rheinſtraße 43.
Speiſezimmer, eiche, prachtv. Mod „pa Ausf
Schla zimmer, extra ſchw. Arb.,äuß preisw
Küchen, natur laſi rt, in allen Größen
Elub= u. Polſermöbel, modernſte Formen
und beſte Verarbeitung, liefert zu
kulan=
teſten Bah ungsbedingungen 4 98a
Darmſiadt
Möbelhaus Menger gleichſtr 17
Gäattäz
Kae.
90 — 100 M usw.
Mifa-
Fabrikverkauf-
stelle Darmstadt
Grafenstrasse 4 / Leiter:
Georg Moll
Katalog gratis von
die-
ger Stelle oder unmittelbar
duurch Mifa-Werke, Nieder
assung für Süddeutschland
München, Klarastrasse 2.
Fachmännisch geleitete
Reparaturwerkstätte
Wochenraten
von 4 Mark an
2. Dortmunder 6 Tagerennen
10 Här-
1927
Sieger:
Zweite:
Lorenz-Tonani
Kroll-Miethe auf
140)0
die Konſumentenſchaft. O 7.30: Dr. Schirokauer: Die aruu
Dichtform. O 8: Einf. in das Sendeſpiel Mann iſt Mann. O 84/
Mann iſt Mann”. Luſtſpiel von Bertolt Brecht, O. 10a0
Tanzkapelle Gaden.
Blumenspenden
zu allen Gelegenheiten
Große Auswahl in:
Kakteen
Kakteenschalen
Kakteentöpfe
7307)
Lina Hardt
Rheinstrasse Nr. 14
einer!
[ ← ][ ][ → ] Oat.
Mas kielie
d
müssen Sie sagen, wenn Sie „Adler=Emmentaler”
( hne Rinde nehmen und diesen kritisch geprüft haben.
s ie werden dann zugeben müssen, daß für den
bezahl-
mn Preis wirklich etwas ganz Vorzügliches geschaffen
wurde, denn dieser Käse vereinigt in sich höchsten
Fahrwert, leichte Verdaulichkeit mit hochfeinem Ge=
— schmack — eignet sich
da=
her besonders gut für
den
anspruchs-
vollen
Käse-
liebhaber.
RA
e
Ayter Eillirntatelginde
hochfern im Geſchmack.
Zu haben in allen Feinkosthandlungen
Vertreter:
M.Kaufmann, Darmstadt
Aficestraße 20
ISt674
Bestes Uerdeblatt für Handet und Geuerbs
Führendes Organ der Bayerischen Volkspartel
Wöchendlich 10 Ausgaben Aeichhalnges Hachrichtenblaft
Haiserstautern (Rheinptalz)
Mädchen tagsüber
geſ. Borzuiſtellen ab
9 Uhr
Roßdörfer=
ſtraße 85, pt. (*7 58
demeinschänsgraßbe
Beutscher a,boiekenbännen,
Deutsche Hypothekenbank in Meiningen.
II Frankfurter Pfandbrief-Bank Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M.,
II Leipziger Hypotnekenbank in Leipzig,
Mec lenburgische Wechsel- und Hypothenbank in Schwerin.
Norddeutsche (rund-Cre it- ank in Weimar,
Preußische Koden-Credit Actien-Bark in Berlin,
Schlesische Boden-Credit-Actien-Bank in Breslau,
Westdeutsche Bodenkreditanstalt in Köln.
I- den heutigen Generalversammlungen wurde beschlossen, für das
nnäftsjahr 1426 eine Dividende von 8% zu verteilen, deren Auszahlung
ickgabe der mit dem Firmenstempel oder dem Mamen des Einreichenden
bstihenden Dividendenscheine vom 17. März ab, unter Abzug der 10%,igen
Hülstragssteuer, an den Kassen der Gemeinschaftsbanken statttindet. Die
ſtaoenscheine lauten, soweit sie zu ehemaligen Papiermark-Aktien gehören, im
tn das Geschäftsjahr 1926; soweit sie zu neuen Reichsmark-Aktien gehören,
sie bei I die Nr. 20, bei II die Nr 39, bei III die Nr. 4, bei IV die Nr. 4
ds Nr. 58, bei VI die Nr. 54, bei VII die Nr 4 und bei VIII die Nr. 33.
Mir machen bei dieser Gelegenheit daraut aufmerkam, daß jeder Aktionär,
e entsprechende Anzahl von Aktien über RM 20, RM 60 oder RM 120 bei
Härmeinschaftsbank einreicht, verlangen kann, daß ihm diese Aktien gegen
16 zu RM 100 oder — soweit verfüglich — einem Mehrfachen von 100 im
bn Gesamtnennbetrage umgetauscht werden; Spitzenausgleich bereitwilligst
Meiningen, Frankfurt a. M., Leipzig, Schwerin, Weimar, Berlin,
(IV 4659
Breslau, Köln, den 15 März 1927.
Fleiß,, ehr., ſauberes
Mädchen
nicht unter 18 Jahre
tagsüber od. für ganz
geſuch May.
Bis=
marckſtr 23, I. (*7288
Suche für meine 2
Kindr erfahrenes
ſelb ändiges (4667(0
Kinderfräulein
welch. auch zu gleichen
Zeit Kenntniſſe in
Kinderpflege beſitz
nicht unt 20 Jahren.
Guie ehandlg und
Familienanſchluß
zu=
geſagt Angeb. unt.
64 an die Geſchſt
Mavermieten
Laden mit
riumm. im
Mar=
ſiwer.. Laden beſt.
Aufr beſſ. Ge=
M MSroße
Büro=
ne zentr. Lage.
BMt große Lager=
(Mue szeutr Lage.
9. Wohng., be
Ea mefr.
Darm=
ier ülomms, Bensheim
IIhz 1gen-Dingeldein
OAcawehrſtraße 39
ENHEI6T. (*7315
Mgerplatz
Prn Näh Weiter=
Heſt- 35 (72441sg
ruVeg 25, II8
A=) im. z. Einſt
M7iSeln. (*7266
ſts, 75, gt. mbl.
WL.Schlafz. z v
D=5w.lf)
Luehm möbl.
Zimmer
enziehb Hügel
Zaden (3725a
rinstr. 42, 2,El.
ſtiſter, groß", ſch
Aum z. 1. April
eut teten. (4052a
WMMt.— 35, II., mbl
(MMmaſardenz. mit
Mitkzy el. L. z. vm
M 2-1u 3-6 Uhr.
731 )
N Manſarde.
Ju mmit Kabinett
V, Hüche, 3. St.
hi- an ruhiges
Nrass zu veriniet
Biunt V 45 an
Geſchſt. 728
Uſths, 27, II, be
Gnann, ſchör
ſſep Ziminer
Dei ktr Licht zu
ei en 299
Frir 55, I., ſchön
im. m. 2 Bett
rmiieten (*728:
rurnenſt. 75, II I.
911. Zimmer
Arbeiter lann Koſt u.
Wohng. erhalt.
Eliſa=
bethenſtr. 49, Hth , II
*7263)
Liebigſtr. 24, pt., II.
möbl Z. per 1. April
zu vermieten ( 7264
Gr. Südz. m geſchl
lasver. n. d. Garter
u. Schlafz, gut oder
teilw mbl „Küche m.
Badeeinr.,
Gartenbe=
nutzg „Keller u
Zube=
hör, i. gut, Hauſe, an
ruh. Mieter z. 1 od
15. 4. od. 5. zu
ver=
mieten Preis 70 Mk.
Angebote u V 28 an
die Geſchäftsſt. / 724
Kegelbahn
Donnerstags frei.
Näh. Geſchſt. (* 7324
Weiblich
18jähr. Mädchen
vom Lande ſucht in
beſſ. Hauſe Stellung
Näh. Arheilgerſtr. 6.
(*7282)
Brab., fleiß. Mädchen
vom Lande, 19 Jahre
alt, kann kochen und
iſt in allen
Hausar=
beiten bewand, ſucht
Stellung bis zum 15
März oder 1. April
Bevorzugt wird
kin=
derloſes Ehepaar. —
ingeb. u. V 63 an
die Geichſt. (*733,5
Dame, in all Bweig.
des Haushats
wohl=
erfahren, ſ. möglich
zu ſogleich ſelbſtänd
Stellg. als
Haushäl=
terin bei gebild.
ein=
zelnem Herrn. (*735
Ang. u. C. R 1576
poſtlagernd. Alsbach
a. d. Bergſtr.
Aeltere perſek e,
ge=
ſucht auf ſof, geſtützt
auf g. Zeugn, St lle. 1 Alleinmädchen
die Geſchſt (7260 geſ. Näh Gſchſt. (7327
Zuverläſſige, ſelbſtändige (27285
Köchin
die Hausarbeit verrichtet z 1. April geſucht,
ſchſ
Witwer vom Lande,
eig, aus und etwas
Jeld, 2 erw. Kind r,
ſucht ſofort Frau od.
Frl., nic t unt. 35 J
zur Führ ing eines
einfachen Haushalts
Heirat nil tausgeſ.hl.
An jeb unt Vo6 an
die Geſchſt. (*7346
Ordentl. Mädchen
bis nan d. Splilen
geſucht. Näheree
Ge=
ſchäftsſtelle. (*7341
II. Klaſſe, evg.. für
=Kinder, 6 u. Jahre
alt per T. April ge
ſucht. Näh enniſſe,
ſowie 2 ithilfe im
Haushalt erwünſcht
Vorzuſtellen zwiſchen
10 u 11 Uhr vorm.
od 3u. 4 Uhr nachm.
Wilhelmſtr 28, part=
(4668)
Männlich
Aelterer tücht. u. ſelbſt
Spengler und
Inſtallateur
welcher auch etwas
von Heizungsmontage
verſteht, geſ. Ang. u
V 33 an die
Ge=
ſchäftsſtelle (*7272fs
Junges, nett.
Mäd=
chen für Garderobe
geſucht, desgl. ein
ehrliches und flinke=
Dienſtmädchen
(*7350
per ſofort
Ernſt=Ludwigſtr 8, II
mit gut. Schulbildg
geſucht.
Thedor Schwab
Manufaktur varen
10-12 R-M. äglich
können Sie mühelos
verdienen, wenn Sie
meine Vertretg
über=
nehuien auch
neben=
beruflich. Vorkenutn
nicht erforderl.
So=
fortig Barverdienſt
A. Hi debrannt,
Abt 1679, Berlin
W 30, Poſifach 72
(T7 .4640)
Flotter,
ſauberer Burſche
Nadf.) ſofort geſucht
Kaffeegeſchäft, Eliſa
ethenſtr. 12. (*724
Empfehle Köch „Stütze,
Haus= u mehr
Allein=
mädch", die kochen k
Naroline Beck,
ge=
werhstnäßige
Stellen=
vermittl., Karlſtr. 25.
*7359)
Aelt. Dame ſucht
Näh=
arbeit für halbe Tage
Angeb. unt. V 55 au
die Geſchſt. (*730
Männlich
Jg. Buchhalter
über=
nimmt des Abends d
Nachtrag. v. Büchern
u dergl. Angeb unt
V 37 Geſchſt ( 7268
Funger Kaufmann,
firm in Stenogr u
Maſch.=Schr., ſucht
pir ſofort oder 1 4
Stellung. Anfrag. u
V 65 Geſchſt. (*7347
Fg. Mann, 26 J., mit
Rad, ſucht Beſchät.,
z. Ueberlandtouren
Angeb. unt V 69 an
die Geſchſt. (*7351
Weiblich
Tüchtiges
Alleinmädchen
das elbſtändig kochen
und arbeiten kann,
per 15. April evtl
früher geſucht. Hoher
Lohn und gute
e=
andlung ugeſichert
Angebote unter V 24
an die Geſchäftsſtelle
ds Blattes *7234dr
f. Küche
MädFen u. Haus
geſucht. Näh.
Grafen=
ſtraße 18, part. (*73.5
Willig. Mädchen
für ſof. geſucht, nicht
unter 17 J (*7320
Scherer, Friſeur
Magdalenenſtr 19.
wiſſenhafte Köchin, Zuverl. kinderlie.
Angeb. u. V 74 an zu 3 Perſ. f. 1. April
Holz, Leim, Leder, Marmor haben Aufschläge
erfahren. Arbeitslöhne werden erhöht. Die
Auswirkung auf die Möbelpreise ist
unausbleib-
lich. Kaufen Sie desnalb bald aus unseren
reichen Lagervorräten zu günstigsten Preisen,
noch ohne Aufschläge.
Auserwä
Mode
Eßzimmer: Eiche, Nußbaum, Kirschbaum, Birke,
RM. 485.-, 540-, 580.-, 620- 650.-, 740.-, 865.-, OO0.-,
980.-, 1050.-, 1120.-, 1280.- und höher.
Schlafzimmer: Eiche, Nußbaum, Birke. Birnbaum
RM. 490.-, 570.-, 650-, 730.-, 760.-, 800.-, 920.-, 1080.-,
1190-, 1280.-, 1350.- und höher.
Herrenzimmer: Eiche, Mußbaum, Birke RM. 490.-, 620.--
650.-, 720.-, 785.-, 825.-, 900.-,960.-, 98O.-, 1050.-u. höher.
Küchen: Natur lasiert und weiß lackiert RM. 235.- 250.-,
275.-, 280.-, 325.-, 330.-, 380.-, 460.-, 480.-, 520 u. höher.
Einzeimöbel — Polstermöbel — Matratzen
Zwangslose, unverbindliche Besichtigung unserer Ausstellung
wird erbetenl Kostenlose Aufbewahrung gekaufter Möbel.
Freie Lieferung. Günstige Zahlungsbedingungen.
Langjährige Garantie.
RObtOrstIIeT
10 Alexanderstraße 10
L. C. WITTICH:SCHE
HOFBUCHDRUCKEREI
DARMSTADT /RHEINSTR. 23
als Mitarbeiter geſucht in bedeutendem
Unternehinen Erforderniſſe; Gründl.
Kenntniſſe, Organiſationstalent,
vor=
nehme Umgangsformen. Nur
hochan=
geſehene Herren mit erſten Referenzen
wollen Bewerbung mit Li +tbild ſenden
unter B. N. A 2738 an Ala-Haasen7
stein & Vogler, Berlin N. W. 6.
II. Bln. 4648)
Herlteier geiuc.!
Leiſtungsfähige Pinſelfabrik vergibt per 1.
April ihre Bertretung für Heſſen. Off.
unt. N. N. 1536 an Inoalidendank, Ann.=
Expedition, Nürnberg.
(IV. 4639
Von einer Haftpflicht=Verſicherungsanſtalt
Berufsgruppe) wird eine erſte Kraſt für
den Außendienſt geſucht, die hauptſächlich
gute Erfolge in Organiſation und
Wer=
bung neuer Mitglieder nachweiſen kann. Zimmer
die flotte Redner in Verſammlungen ſind
und ein ſicheres gewandtes Auftreten
haben, werden bevorzugt. Geboten wird
gutes Gehalt, auskömmliche Speſen und
evtl. Proviſionsbeteiligung. Bewerbungen
mit Gehaltsanſprüchen, lückenloſem
Le=
benslauf, Zeugnisabſchriften und
Licht=
bild erbeten unter V 48 an die Geſchſt
46441
Gute Lebensekistenz!
Durch Übernahmed Bezirksvertretung eines
hy ien Maſſenartikels bietet ſich f. Herrn
mit Organiſationstalent u. verfügb
Bar=
mitteln v. 10 0 —ℳ an — je nach Größe d.
Beziiks — ſicheres, ſelbſtändiges u ange
gehmes Unternehmen Es handelt ſich um
einen durch D R.P und D RG. geſ. geſch
5-Pfennig-Automat
der i. Bahnhofs= u. öffentl
Bedürfnisan=
ſtalten, ſo vie in Hotels, Warenhäuſ
Ver=
gnügungslok , Kran enhäuſ, uſw aufgeſtellt
wird und eine hygieniſche Kloſetſchutzdecke
einſchl. Kloſetpapier verabreicht Bewerb.
nur u. Ang von la Referenz. u des
ver=
fügbaren Kavitals an Prohyaiena
Auto=
ingten= Zertrieb Harry Behr, Fraukfurt= N
(1V 4679
Sandweg 62.
Nußbaum poliertes
Speise-
ſchwerſte Ausfü rg.,
kauf. Sie preisw. in
Breitwieser’s
Möbelwerrſtätte
Ober=Ramſtadt
Neder=Ramkädterſtr. 321
Telephon 111.
3959 al
Pianos
erſtklaſſig, ſehr billig
abzugeben (B891a
Miuſikhaus Bund
Schuchrdſtraße 9.
Henna=Gaarfarbe
färbt alle grauen
Haare ſofort in jeder
Farbe In 10 Farben
vorrät nurbei (396a
Parfümerie
Tillmann
Eliſabethenſtraße 21.
genaue
Dimsesl, Kaachs
Se
Seite 14
Im richtigen Einkauf lient Ihr Gewinn!
Meine Koffer und von
größter Dauerhaftigkeit
niedriger Anschaffungspreis
4627) und eiegantes Aussehen
Grödle Huswahl la Hoftern jeder Ausführung
Besuchen Sie bitte unverbindlich meine
Kolker-Spezial-Abteilung u überzeugen
Siesich Sonderantertigungena. Wunsch.
Oſtenh. Lederwaren-Zenkrale
Darmstadt
Schnchardstr., Ecke Lulsenstr.
wie auzwärtige
Fabrikate iſt.
KRAurHs
Bohner= u.
Farb=
wachs (Beize)
nur mit d.
Unter=
ſchied die Pfund=
Doſe 25—35 Pfg.
billiger!
Verlangen Stebei
Ihrem Kaufmann
KRAUTHS
Wachsi. d Farben
weiß, gelb, rot.
braun /4684
Sie werden
nie=
mals mehr daran
denken, 25 Pfg.
mehr zu zahlen.
Achtung:
Glaſerarbeiten
werden prompt und billigſt
erledigt
Guſtav Gehbauer
Fuhrmannſtraße 3. ( 7291
Minen Minn Mae
wohnt ein geſunder Geiſt!
Römer-Bad
darmſtadt Tel. 3734 Zimmertr. 7
nächſt der Hügelſtraße (Pglais)
Der Neuzeit entſprechend eingerichtet
Alle Urten von Bädern — Billigſte Preiſe
Geöffnet Wochentags: von 9—g Uhr
Sonntags; von 4—1 Uhr
Alle Krankenkassen
zugelassen
Damen= und Herrenfriſeur (734a
K
Billig n. beſte Qualität kanfen Sie in
FAARRÄDER
u. Erſatzteilen zu konkurrenzlos billigen
Preiſen! Bei angenehmer Zahlungsweiſe!
FRITZ SCHMIDT
Fahrrad=Handlung
7333
Werkſtätte: Schu zengaſſe 1.
Wohnung: Kaupſtraße 44.
Eleidersohrank
m. Facette=Spieg, eins od. 2türig, zu kauf.
geſucht. Angebote unter 1 73 an die Ge=
(2s6
ſchäftsſtelle.
Freitag, den 18. März 1927
Nummer 77
Müssen Sie einen
Kinderwagen
kaufen?
Die letzten
Neuheiten!
Die größte
Auswahl!
Die billigsten
Preise!
Winiell Eell Sätt!
(4689
Jahre
(4865
Nur noch kurze Zeit dauert unser
ablauls VerKäuf
Drei Generationen kauften schon nach unserem Grundsatz
Mur beste Oualitäten
Größte Auswahl
Billigste Preise
In 5 großen Schaufenstern zeigen wir Ihnen in
überwäl-
tigender Auswahl Schuhe
für jedes Alter
für jeden Geschmack
für jeden Geldbeutel
Na
rat t, m. ſch.
Wäſche=
aus att, einige hund.
Mark Gelo, wünſcht
beſſ, ſoltden Arbeiter
oder Handwerker in
nur ſicherer Stellung
kennen zu lernen zw.
ſpiterer Heirat.
An=
gebote mit Bild ſind
zu richten unt. V 56
an die Geſchſt. 7319
Handarbeitsſchuleder barmherzulſel
1Schweſtern St. Eliſabeth-Darmſtü
Mädchen von 14 Jahren ab, die ſichti
Weißnähen, Kleidermachen, Weiß=
Buntſticken ſowie ſonſtigen Handarbeit
gründlich ausbilden wollen, können:
Aufnahmeſinden.-Anmeldungen Eminn
und Schloßgartenplatz.
Vervielkältigungen
jed Aufl., ſchnell.
bil=
lig ſauber, Bäumer,
Da mſt., Rheinſtr. 8
Teleph 1923 (8ezea
Tr
Ehepgar, welches in
der Nähe von
Darm=
ſtadt ein eigenes!:
ſchuldenfreies. Haus
beſitzt, ein Geſchäft
Lebensmittel= oder
Manufakturwaren
ein? Angeb. u V68
an die Geſchäftsſtelle
d8. Blattes. (1677
(Vorſchule) für Knaben und
Mädchen mit Anſchluß an die
Sexta, der höheren
Lehran=
ſtalten. — Die Anmeldung
von Kindern in das erſte
Schuljahr kann täglich von
4—5 Uhr nachm. erfolgen.
Ge=
burts= u. Impfſchein iſt
mit=
zubringen.
(7339
Mathildenſtraße 41, II.
Saat= u. Speiſe=
Mndaſeinf
(e730r)
beſte gelbe Induſtrie,
empfiehlt.
Ph. dermann
Karlſtr. 63½.
Teleph 1299 74663
Heberzeugen Sie sieh hitie selhst, Wir bieten außergewöhnliches
Juhiläums-Geschenk
Jeder Käufer erhält bei
Einkauf von 8 Mk, an
1 Paar
Ktoffhausschuhe
gratis
Alleinverkauf
der weltberühmten
Stieſel
und
Krallen-
Schuhe
in nur echt Rahmenarbeit in
der Preislage von Mk. 12.50 an
SatoT
Inh: Fritz Pistorius
Das älteste große Schuhhaus nur Schillerplatz 8.
AIe
optiſchen
Aulen
in allen
Preislagen
os erhaltene. (e7e9r
Offiz.=Lack=
Reitſtiefel
zu kaufen geſ. Gefl
Angeb. mit Preis u
V S1 an die Geſchſt.
Sperialität:
Brillen un d
Zwicker nach
Arztltaher.
Varschriti
(2052a
EA.
Nerdanf
Luisenplatz 4
Gegenaber der
Hauptpost.
Teppich
guterh, zu lauf. geſ.
Angebote u. V 49
an die Geſchſt. (e7302
rauſ, gel. Ang
V 40 Geſchſt.
zu taufen gel.
geb. mit Preisl
Baujahr ſind z31
ten an Hch. 2
Feg, Landrrrl
Goddelau.
Huſeß
Re
Gold
Silber
Gegenſlände
Perſer=Teppiche
kauft
Kurtz Walt
Püdagoaſn. 2.
(4 434)
Schönſt. Blumenſchma
für Balkon, Fenſter, Gar)=
und Friedhof ſind mi
weltberühmten Knollem
gonien, rieſenbiumig,
beſte Pflanzzeit, Kraß
Knollen gefült, gefront!
einfich. Dunkelrot, feuer=k
Kupferrot, lachsfarbi: roſa, weiß.
10 Stück 2 ℳ. Ausleſe 10 Stück Ell
Gloxinien, Prachtmiſchung, / EEil
ℳ 1.70, 10 Stück ℳ 3. 20, Ausleſe S
70 3. Gladiolen für Gazten
Friedhof, 10 Stick 2.,4 Blymen=
Gemüſeſamen Portton 20 3. Kat 4
gratis und franko über meine 4
echtenGebirgshängenelK
Edelweis, Roſeu nſw. — Ziglich
erkennungsſchreiben. Reelle Wee
Altes Geſchäft Man ſchreibe iofor=V
Gebhard Schnell, Berſandgärtno!
Trannſtein 98, bbb.
Froſtſichere Verpackung, Knollerzl
März ange rieben Kulturanweiſckt
jeder Sendung gratis, 11174
augondel
elerer Iün
Staats-, Kommunal- und Privatangestellte sowie Arbeiter Ist es, sich mit einigen Mark Anzahlung zur im Gang befindlichen
und zum
MRühIahrsnsaison herannshenden OsterkestA
Hochelegante Herrenn und Bamen-Ronfektion
Hervens, Damen-, Kinderskeibe- und Tischswäschg
in riesiger Auswahl und allen Preislagen sowie
Bamenn und HerrenrFahrräder, auch Straßenrenner
(Erste Fabrikmarke, Vorrat stets ein Wagson)
adf Teilaahlung mit langFristigem Kredit
der Wirtschattslage des Käufers angenaßt, in bequemen Wochen- bezw. Monatsraten tilgbar, zu beschaffen. — Stammkunden kann die
erste Lahlungsguote bis 1: Aprlt 1927 bei Neukauf gestundet werden.
Zentrale:
Zweigniederlassung:
Frankfurt am Mah HALIOS H. M.P. Ha Offenbsch am 16ll
Vilbelerstraße 32
Große Marktstraße 30
Darmstadt, Heckarstraße 15, 1. Etage.
(4675
Unsel
tSlokalitäten sind von morgens 8½, Uhr bis abends 7 Uhr ununterbrochen geöffnet.
PAMEN-HÜN
fassonlert zu billie/
Preisen n. den neuesi
Frühlahrsterm
Mimy v. Goe!
11 Schuchardstr./
Achten Sle bltte auf die
Himer 77
Freitag, den 18. März 1927
Seite 15
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Main=Rodgau (2. D. T.)
ſa tſetzung der Verbandsſpiele am letzten Sonntag ergab
fol=
ſtlsgte:
Aktive Mannſchaften:
awverein 1898 1—Langen 1. 4:2.
Ewerein 1898 2—Langen 2. 5:0.
urshardt—Raunheim, 3:1.
Itädten-Polizei=Sportverein, 3:0
ſrvadt—Rot=Weiß 2, 2:3.
Beiß 1 ſpielfrei.
Jugendmannſchaften:
ſtarſtadt—Braunshardt. 0:1.
Itädten—Rot=Weiß 1. 0:3.
wwerein 1898 2—Trebur, 4:2.
irwerein 1898 1—Sportverein 1898 3, 4:2.
Beiß 2—Sportverein 1898 4, 8:2.
uBheim—Eberſtadt. 1:1.
Tabelle (Stand am 13. März 1927.)
4. Aktive Mannſchaften:
Spiele gew. un. verl. Tore Punkte
.
1898, 1. Mannſch.
Mannſchaft .
1. Mannſch.
1898, 2. Mannſch.
. Mannſchaft
urrtverein. Darmſtadt
2. 2. Mannſchaft „ 5 1
B. Jugendmannſchaften:
Spiele gew. um. verl.
Mannſchaft
Dei m. Mannſchaft
ruſtrit 1898, 1. Mannſchaft
Mürin 1898, 2. Mannſchaft
Abiers
ibir
2
1898, 3. Mannſch.
1898, 4. Mannſch.
41:5
21:3
19:6
10:15
11:18
14:17
10:15
12:21
7:17
12:13
4:29
Tore
35:5
17:9
15:5
11:6
14:8
14:12
13:15
4:16
8:7
5:16
5:20
4:25
10
Punkte
19
Um die badiſche Handballmeiſterſchaft der D. T.
9hymmenden Sonntag ſteigt in Raſtatt zwiſchen den
Polizeiſport=
ſworn Raſtatt und Heidelherg das die badiſche Handballmeiſter=
D. T. entſcheidende Treffen. Raſtatt hat zwar augenblicklich
Bunkte Vorſprung und ein Sieg bzw. ein Unentſchieden
wür=
huch den Titel zum drittenmal ſichern, aber die Heidelberger
be=
w anſehnliche Spielſtärke, daß ein Sieg der Gäſte und damit
Entſcheidungsſpiel durchaus nicht ausgeſchloſſen ſind.
ſrä. „Rot=Weiß” 22—Ligamannſch. Polizei=Sportv. Darmſtadt.
GSrmstag um ½5 Uhr nachm. treffen ſich auf dem „Rot=Weiß” Mannſchaften im Verbandsſpiel A. D.T. Lieferten ſich doch
tente ſchon immer harte, aber faire Kämpfe. Das Könen der
iſturſchaft iſt ja in Darmſtadt einem jeden bekannt. Hatte doch
es Elf in den letzten Verbandsſpielen eine ſo große Rolle
i x1d man darf mit Beſtimmtheit annehmen, daß ſie dieſelbe
gie em Verbande ſpielen wird. Bekanntlich geben ja alle
Poli=
ſmhfften aus dem Reiche, einerlei woher, erſtklaſſige Gegner ab.
26 wird ſich wohl anſtrengen müſſen, um ſeinem Gegner eimn
miges Spiel liefern zu können. Haben doch die Gäſte in ihren
SLgaſpielen an Kampferfahrung viel gelernt, etwas, wa3 man
N2—rn nicht ſagen kann. Von ihrer Mannſchaft ſind beſonders
ſichikhter ſowie Koch nud Schliff im Sturm zu nennen, die
be=
mwr' Tore ſorgen werden. Dies alles dürfte ſchon den Ausſchlag
ze der Polizeileute geben. Nun, von dem Platzbeſitzer iſt man
güen, der im übrigen auch ſeinen Meiſtertitel zu verteidigen
hri ihm mit der Größe des Gegners auch die Leiſtung der
Aiu” wächſt. Man denke nur vor Wochen an Waldhof! Alles in
r m Samstag werden die Darmſtädter wieder ein ſchönes
9 ſähen bekommen. Zogen doch gerade die Abendſpiele ganz
be=
um Samstagen in Darmſtadt, haben ſie doch auch beſtimmt ſo
rFich. Am Sonntag beſteht im Verbande des A. D.T. Spiel=
MAn dieſem Tage finden in Königſtädten Waldläufe ſtatt.
In=
mminnot ſetzte man, um dieſes Treffen doch ſteigen zu laſſen,
arnstag an. Verſähume alſo wiemand, bei den niederen Ein=
Mer.
iem Zeuge eines intereſſanten Spieles zu ſein.
Fußball.
*Fußball im Odenwaldkreis.
In den Aufſtiegskämpfen der Kreismeiſter des Rheinbezirks konute
ſich am letzten Sonntag unſer Odenwaldkreismeiſter Sportvgg. 04
Arheil=
gen einen weiteren Punkt ſichern. Das 2:2 gegen Germania
Friedrichs=
feid ſtellt den Arheilgern eine befriedigende Note aus, doch darf hierbei
noch darauf hingewieſen werden, daß es als ein taktiſcher Mangel
er=
ſcheint, ein bereits 2:0 gewonnenes Spiel noch unentſchieden ausgehen zu
laſſen. Weitere Kämpfe ſollten aber den Arheilgern auch in dieſer
Hin=
ſicht etwas Routine verſchaffen. Alles in allem aber darf man mit dem
bisherigen Abſchneiden der Arheilger zufrieden ſein; vor allem der in
Friedrichsfeld gewonnene Punkt wiegt ſchwer. — Im zweiten Spiel
ſchlug der FC. 08 Mannheim den V.f.R. Pirmaſens überraſchend hoch
mit 4:1. Man wird das Reſultat aber kaum als normal werten können,
denn Pirmaſens bleibt nach wie vor das noch zu löſende Rätſel. Bereits
der kommende Sonntag kann hier etwas Klärung bringen. Es
ſtoßen aufeinander:
V.f.R. Pirmaſens—Pfalz Ludwigshafen.
FC. 08 Mannheim—Germania Friedrichsfeld.
Arheilgen iſt ſpielfrei. Der Papierform nach ſollten Ludwigshafen
und Mannheim gewinnen, doch tut man gut, hier erſt einmal
abzuwar=
ten. Nach den Ergebniſſen des 20. März wird man jedenfalls die
Aus=
ſichten der Arheilger beſſer beurteilen können.
Die Pokalkämpfe der Kreisliga brachten am Sonntag nichts
ſonder=
lich Aufregendes. Union Darmſtadt gewann gegen Viktoria Griesheim
mit 4:2 knapper als erwartet, und Olympia Lorſch ſchlug Olympia
Lam=
vertheim mit 3:0 überraſchend hoch. Normal erſcheint der 2:0 Sieg der
Germania Pfungſtadt über Münſter; auch der 3:1 Sieg des FV. Biblis
über den V.f.R. Bürſtadt überraſcht an ſich nicht. In Biblis ging es
ziemlich lebhaft zu und auch in Pfungſtadt fiel man nach Spielende etwas
aus der Rolle. Hoffentlich begräbt man nach dieſen unnötigen
Zwiſchen=
fällen endlich einmal die Streitaxt zwiſchen den Vereinen. Dummheiten
ſind wirklich ſchon genug gemacht worden.
Die Tabelle zeigt nunmehr folgendes Bild:
Sp. gewv. un. vl. Tore P.
Union Darmſtadt
16:10 (
Germania Pfungſtodt . .
10:4
Olympia Lorſch
11:5
F.=V. Biblis
10:4
4
V. f. R. Bürſtadt . .... 4
7:8
Sp.V. Münſter
7:9
... 4
Olympia Lampertheim . . . 3 1 —
2:10 2
7:20 0
Viktoria Griesheim . . .. 4 — —
Am kommenden Sonntag ſind fällig:
Olympia Lorſch—Germania Pfungſtadt.
Union Darmſtadt—Fußballverein Biblis.
Olympia Lampertheim—Sportverein Münſter.
Viktoria Griesheim—V.f.R. Bürſtadt.
Das Lorſcher Treffen iſt von großer Bedeutung für die Spitze und
erſcheint offen. Union Darmſtadt müßte ſich gegen Biblis durchſetzen,
dagegen erſcheinen die beiden anderen Tabellen wieder reichlich offen im
Ausgang zu ſein.
In der A=Klaſſe iſt nur noch der Gan Bergſtraße ſpieltätig. Die
Reſultgte des letzten Sonntags wurden bereits an dieſer Stelle
veröffent=
licht. Es ergibt ſich hieraus, daß der bisher ungeſchlagene Polizei=Sp.=
V. Darmſtadt den erſten Sonntag ſeiner Meiſterwürde auch mit ſeinem
letzten Verbandsſpiel beendete und ungeſchlagen aus den
Meiſter=
ſchaftsſpielen hervorgeht. Eine feine Leiſtung! Zu beachten iſt ferner
das gute Aufholen des FV. Michelſtadt, der ſich langſam vom
Tabellen=
ende fortſchafft. — Am kommenden Sonntag ſind folgende Spiele
angeſetzt:
Spielvgg. Pfungſtadt—V.f. R. Darmſtadt.
FV. Michelſtadt—Eintracht Darmſtadt.
Boruſſia Dornheim—Sportverein Groß=Geran.
Haſſia Dieburg—Germania Eberſtadt.
Sp.=V. 98 Darmſtadt Reſerve—Polizei=Sp.=V. Darmſtadt.
Wie die Kämpfe ausgehen, iſt ſchwer zu ſagen. V.f.R. und
Michel=
ſtadt könnten Sieger bleiben, aber auf mehr ſoll man ſich nicht feſtlegen.
Aus der B=Klafſe iſt vorerſt noch nichts bekannt geworden.
R. Sp.V. „Germania” Pfungſtadt—FCl. „Olympia” Lorſch.
„Germania” Pfungſtadt ſteht am kommenden Sonntag vor einer
ſehr ſchweren Aufgabe. Es gilt auf dem heißen Lorſcher Boden gegen
die zurzeit in hervorragender Verfaſſung befindliche „Olympia”, die
ver=
gangenen Sonntag Lampertheim glatt 5:0 ſchlug, ein günſtiges Ergebnis
zu erzielen. Pfungſtadt muß ſchon ein ſehr gutes Spiel liefern, wenn
es etwas Poſitives erzielen will. — Die Liggerſatzmannſchaft der „
Ger=
mania” empfängt nachmittags halb 3 Uhr, die bekannte Juniorelf des
V.f.N. Darmſtadt. Das kürzlich errungene Unentſchieden 1:1 gegen die
zweite Mannſchaft des Sportvereins 98 Darmſtadt auf dem Stadion
keunzeichnet die Spielſtärke der jungen Raſenſpieler, ſo daß ein Beſuch
ſich lohnen wird. Die erſte Jugend= und erſte Schülermannſchaft
Pfung=
ſtadts begeben ſich nach Eberſtadt bzw. Eſchollbrücken, um dort ihre
Ver=
bandsſpiele auszutragen. Die zweite Jugendelf iſt ſpielfrei.
Fußballklub Eintracht Darmſtadt.
Für den kommenden Sonntag, den 20. März, ſind folgende
Spiel=
abſchlüſſe getätigt worden:
Eintracht 1—B.F. Michelſtadt 1, Vb.=Sp. in Michelſtadt.
Eintracht 2—Union Wixhauſen 2, Pr.=Sp. 11 Uhr Finanzamt.
Eintracht 3—1.FC. Langen 3, Pr.=Sp. 9 Uhr Finanzamt.
Kürzung der Sommer=Sperrfriſt.
Da in der nächſten Saiſon ſehr wahrſcheinlich die einzelnen
Beziukö=
ligen vergrößert ſein werden und dadurch ein früherer Beginn der
Meiſterſchaftsſpiele bedingt wird, ſoll in Süddeutſchland die Sommer=
Sperrfriſt (Monat Juli) etwas verkürzt werden. Im Einverſtändnis
mit dem Verbands=Spielausſchuß wurden der 30. und 31, Juli für den
allgemeinen Spielbetrieb freigegeben.
Stadionban in Freiburg.
Die Stadt Freiburg i. B. wird in abſehharer Zeit eine großzügige
Stadionanlage erhalten, die von der Univerſität Freiburg erſtellt wird.
Der Koſtenvoranſchlag beträgt 400 000 Mart. Die Tribunenanlage ſoll
eine der größten in ganz Süddeutſchland werden, ihr Faſſungsvermögen
iſt auf etwa 15 000 Perſonen berechnet. (Man vergleiche damit die
Koſten für den Hallenban auf dem Exerzierplatz in Darmſtadt.)
* Ein neuer Sport.
Ballonſpringen. — Schlimmer Anfang in England.
Ballonſpringen ſoll in den Vereinigten Staaten ein beliebter neuer
Sport ſein. In England wurde er kürzlich zum erſten Male verſucht,
und zwar mit verhängnisvollen Folgen. Einer der beſten engliſchen
Armeeflieger, Erneſt Arthur Dobbs, der ſich durch waghalſige
Brauoui=
leiſtungen beim Kunſtfliegen und durch Huſarenſtückchen mit dem
Fall=
ſchirm einen Namen erworben hatte, vollführte die Probeſprünge mit
dem Ballon und büißte dabei ſein Leben ein.
Das Ballonſpringen beſteht darin, daß eine Perſon ſich mittels
Schulterriemen an einen kleinen Luftballon anſchnallt und dann in
mächtigen Sätzen herumſpringt. Der Luftballon iſt eben hinreichend
ge=
ſüllt, um dem Sprung ein gutes Maß von Schwungkraft zu verleihen,
ohne den Springer in der Luft zu halten. Das Gewicht des Springens
und die Tragtraft des Ballons ſind ſo abgewogen, daß der Springer
ſich zwar hoch in der Luft erhebt, aber immer wieder zur Erde kommen
muß. Er kann über Hecken, Bäume, Grähen, Bäche und Häuſer ſpringen,
aber der Ballon kann ihn über eine durch die Energie des Sprungs und
den Wind beſtimmte Diſtanz nicht davontragen.
Die in Hendon bei London ausgeführten Verſuche erfolgten unter
den Auſpizien des „Daily Expreß”, der den neuen Sport in England
einführen will und ſchon ſeit Wochen auf das Creignis hingewieſen
hatte. Der unglückliche Ausgang des Experimentes läßt es fraglich
er=
ſcheinen, ob die Spielerei — mehr iſt es nicht — eine große Zukunft
haben wird. Denn wem ſchon ein Sachverſtändiger in Flugdingen, wie
Dobbs, gleich beim erſten Probeſpringen ſein Leben laſſen mußte, ſo
kann man ſich vorſtellen, was eintreten wurde, wenn das Ballonyüpfen,
wie „Daily Expreß” es im Sinne hat, ein Zeitvertreib der Maſſen
werden ſollte.
Dobbs hat Hunderte von Fallſchirmlandungen ausgeführt und galt
als der kühnſte und gewandteſte Flieger der britiſchen Armee. Noch
vor einigen Tagen war er mit einem Fallſchirm neuen Syſtems aus
einem Flugzeug abgeſprungen, der verſagte, und wenn Dobbs nicht einen
zweiten Fallſchirm mit ſich geführt hätte, den er im letzten Augenblick
zum Funktionieren brachte, ſo wäre er ſchon bei dieſer Gelegenheit
töd=
lich verunglückt.
Dobbs Ende und die ganzen Vorführungen boten ein trauriges
Schauſpiel. Die Demonſtration war ein Fiasko von Anfaug bis Schluß.
Der Bedauernswerte wurde von dem Ballon durch Teiche und Hecken
geſchleift. Das Seilwerk verwickelte ſich in Bäume und
Telegraphen=
drähtze. Einmal zogen ſich die Stricke ſo feſt um den Hals des Springers,
daß er nur mit Mühe von hinzueilenden Zuſchauern aus ſeiner Lage
befreit und vor Erdroſſelung bewahrt wurde. Ein anderes Mal fiel er
mit ſolcher Wucht auf den Hinterkopf, daß er für Minuten die
Be=
ſinnung verlor. Trotz alledem gab der entſchloſſene und an Gefahren
gewöhnte Mann nicht auf. Und ſchließlich bezahlte er ſeinen Wagemut
mit dem Leben. Er wollte über einige Drähte hinwegſetzen, die, wie ſich
herausſtellte, mit Hochſpannung geladen waren. Dobbs blieb mit den
Füßen in der Leitung hängen, und als er in dem Bemühen, ſich
frei=
zumachen, die Drähte mit den Händen berührte, wurde er ſofort durch
den elektriſchen Strom getötet.
Das Luſtminiſterium erläßt eine Erklärung, daß es ſich bei den
Vor=
führungen um ein Privatunternehmen handelte, und daß die Armee an
dem Ballonſpringen kein Intereſſe hat. Dobbs habe nur die
Geneh=
migung erhalten, bei der Veranſtaltung mitzuwirken, und dafür Urlaub
bekommen. Vorſtandsmitglieder des britiſchen Luftſchiffklubs, die der
Vorführung beiwohnten, kennzeichneten den neuen Sport als unnütz
und gefährlich. Das iſt in der Tat der Eindruck, der ſich dem
unbefange=
nen Beurteiler aufdrängt. Beſtenfalls handelt es ſich um ein neues
Ver=
gnügen nach Art der Lunapark=Attraktionen. Einem erprobten und
kühnen Flieger wie Dobbs hätte man wünſchen können, daß er nicht
gerads dieſer ſinnloſen Spielerei zum Opfer gefallen wäre,
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Samstag, den 19. März 1927,
(nach der Wetterlage vom 17. März 1927).
Wolkig, Tempergtur wenig verändert und vielfach trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Pol.=Sp.=V. Darmſtadt—Germania Wiesbaden.
ernntag nachmittag ſtehen ſich im Freundſchaftskampf der
t ſim Bezirk Wieshaden Germania Wiesbaden der neu auf=
Rigamaunſchaft des Pol.=Sportvereins gegenüber. Die
Wies=
elaldannſchaft beſitzt eine anſehnliche Spielſtärke, das beweiſt ihre
:2sNiederlage in den Pokalſpielen gegen Handballſporderein
am, der ja in Darmſtadt nicht unbekannt iſt. Auch hier iſt die
Werſes ſchönen und anregenden Spieles gegeben. Diefes Spiel
ia mittags 3 Uhr ehenfalls auf dem Pol.,Sportvereinsplatz
Sportv. Wiesbaden Liga—Union I. M.
9eWGegner treffen ſich am kommenden Sonntag um 11 Uhr auf
hrxplatz an der Heidelbergerſtraße zu einem Freundſchaftsſpiel.
ſtemannſchaft iſt in Darmſtadt aus den Spielen gagen Sportv,
AaAolizeiſp.=V. keine unbekannte und hat ſich bei der hieſigen
armeinde durch ihr faires, anſtändiges Spielen einen guten
Mörst. Beide Mannſchaften werden in ihrer ſtänkſten Beſetzung
md man darf von beiden Parteien einen ſpannenden Kampf
Radfahren.
Großer Opeldreis von Deutſchland.
erſte Etappe des Großen Opelpreiſes von Deutſchland, den der
II5 Etappen veranſtaltet, gelangt am 13. April zum Austrag,
von Berlin nach Glogau (230 Km.). Der Start erfolgt am
Bichtenberg=Friedrichsfelde. Die Strecke führt über Münche=
Wal.kfurt a. d. D., Groſſen, Grünberg. Neuſalz nach Glogau. Aus=
Wei erſten Ctappe iſt der Gau 22 (Berlin). Die Fahrt wird ohne
„euutſe durchgeführt. Die Verpflegungskontrolle befindet ſich in
Flugſport.
Neue Beſtimmungen für Flugweltrekorde.
lem 1. April 1927 treten eine Reihe neuer Beſtimmungen, die
Eyation Aeronautique Internationale die einwandfreie Kontrolle
ukorde erleichtern ſollen, in Kraft. Zunächſt muß vor jedem
Doberſuche der Anwärter mit der betreffenden Maſchine minde=
D yrdmungsgemäße Landungen ausgeführt haben und darüber
118. eine Beſcheinigung vorlegen. Bei jedem R=kordverſuch
ſarner für alle Beteiligten Fallſchirme von 10 Kilogramm
gawicht mitgeführt werden. Bei Flügen über 5000 Meter Höhe
die Teilnehmer Sauerſtoffaparate vorgeſchrieben, deren
Ge=
we nicht in die Nutzlaſt eingerechnet werden darf. Neue
Re=
au größter Nutzlaſt in Höhen von über 2000 Metern werden nur
Varkannt, wenn gegenüber dert vorher beſtehenden Rekord ein
wucht von mindeſtens 500 Kilogramm Nutzlaſt in Frage kommt.
N 51 ſind zur Meſſung der Schnelligkeit bei Nekordverſuchen
rierende photographiſche Apparate zugelaſſen, welche dunch
G A. J. vorher namhaft gemachten Beamten aufgeſtellt und
werden. Der Apparat ſelbſt muß jedoch vorher auch von der
urgelaſſen ſein und iſt deshalb eine genaue Beſchreibung nebſt
ungsweiſe einzuſenden.
Die Revolzition ina den Harers
der Jurke: enttachte die moderne Rultur der Zi,
aber an die langen, Schlauche der Nargileh, der
Saſſerofeife, an der die zartliche Sultang mit UUon.
ne ſog. Die Revolution in der Harems verurſach.,
fen einige eingeſchmuggelte Schachkeln—
GREILING-USLESE.
durch die wundervolle S ℳ Zigarette Greiling-Arslefe, Seitdem i4
ſie die Bieblingssigarette der Orientalin. Aus erleienen Jakakblättern hergeſtellt,
verſetzt ſie die Damenwelt des Occidents wie des Orients in Entzucken. hr fei,
neszzugleich fülliges Maß gewährt neben, dem Genuy an einer edlen Sorte die
höchlte Clegane der Flandhabeng, und dieſe ſchatzen, nicht bloß die Jurkinnen
(
(
(ondern alle Frauen.
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfürti ilgig Widegstr C4. Iitte:3ct
V 4333
Tei. Hansa 6963.
[ ← ][ ][ → ]Nammer 77
Freitag, den 18. März
ueſte Nachricht
Die Rationaliſierung.
Ihre praktiſtten Ergebniſſe und Forderungen
für die Zukunft.
Das Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit hielt, wie bereits
gemel=
der, im Sitzungsſaal des Langenbeck=Virchow=Hauſes ſeine diesjährige
Tagung ab. In ſeiner Begrüßungsanſprache betonte der Vorſitzende
Dr.=Ing. eh. C. F. von Siemens, daß die erſte Tagung des R. K.W. der
Aufſtellung von Richtlinien und dem Arbeitsprogramm gegolten haben.
Die heurige Tagung ſolle zeigen, wie weit die Nationaliſierung
auf einigen ausgewählten Gebieten der Praxis
Boden gewonnen habe, welche beſonderen Verhältniſſe ſie b=einfluſſen
und welche Forderungen für die Zukunft zu ſtellen ſind.
Den Jahresbericht erſtattete das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied
H. Hinnenthal. Er betont im beſonderen, daß im vergangenen Jahre die
Arbeiten unterſtützt worden ſeien, auf Gebieten, auf dem
Nationaliſie=
rungsbeſtrebungen erſt vor einiger Zeit eingeſetzt hätten: Textilien,
land=
wirtſchaftliche Geräte und Maſchinen, Hauswirtſchaft, Bauweſen,
Liefer=
bedingungen beſonders für Gegenſtände des täglichen Bedarfs, Fragen
der wirtſchaftlichen Fertigung, Arbeitsvorbereitung, Energieleitung, des
Verpackungsweſens und des Förderweſens.
Ueber Nationaliſierung in der Motoreninduſtrie
ſprach Direktor Franz Schultz. Er gab einen Ueberblick über die in der
neueſten Zeit erzielten Fortſchritte in der Werkſtätte und gab weiter
Bei=
ſpiele für die engere Zuſammenarbeit zwiſchen Konſtruktion und Betrieb.
Er betonte, daß ein Arbeiter heute 62 Prozent mehr an Pferdeſtärke
leiſte als im Jahre 1924, die Erſparniſſe bei einem kleinen Motor hätten
innerhalb von zwei Jahren 40 Prozent an Lohn betragen (trotz einer
Lohnerhöhung von 28 Prozent), die Erſparniſſe an Unkoſten 42 Prozent.
Dem hätte eine Steigerung an Materialkoſten von 10 Prozent
gegen=
übergeſtanden. Der Vortragende erklärte am Schluß ſeiner
Ausführun=
gen, daß eine der wichtigſten Aufgaben der Induſtrie die Mobiliſierung
der freudigen Mitarbeit der Arbeiter und Angeſtellten ſei, die erkennen
müßten, daß hohe Produktivität ihre eigenen Intereſſen fördere und
daß Technik und Induſtrie Kultur= und Glückbringer ſeien.
Oberregierungsrat Dr. Tiburtius ſprach über
Rationaliſie=
rung im Einzelhandel. Der Vortragende trat für eine
Ver=
ringerung der Typenzahl ein, die zur Ausſahl der beſtgeeignetſten
Typenführer nötig ſei. Die Typiſierung im Einzelhandel, ſo erklärte
der Redner, ſei eine Funktion der Abſatzmöglichkeit. Die Grenze der
Typiſierung läge natürlich in der Aufnahmefähigkeit des deutſchen
Ver=
brauchers, der der Vereinheitlichung ſeines Lebensſtandards längſt nicht
ſo zugänglich ſei, wie der Amerikaner. Das Tempo der Typiſierung
müſſe den Wünſchen der am Abſatz jeweils unmittelbar beteiligten
Einzelhandelskreiſe angepaßt werden.
Als weiterer Redner ſprach Stadtbaurat E. May über
Ratio=
naliſierung im Bauweſen. Er betonte in ſeinen
Ausführun=
gen, daß die Typiſierung gleichartiger Bauaufgaben und die
Normali=
ſierung häufig verwendeter Bauteile die Vorausſetzung einer
planmäßi=
gen Nationaliſierung ſeien. Das Baugewerbe müſſe, um Leerläufe
aus=
zuſchalten, aus dem Saiſongewerbe in ein Dauergewerbe verwandelt
werden. Die Baumethoden ſeien vielfach veraltet und reformbedürftig.
Die Handarbeit müſſe vollſtändig ausgeſchaltet werden durch Einführung
zeitgemäßer Baumethoden, insbeſondere durch die ſyſtematiſche
Verwen=
dung moderner Baumaſchinen. Wie ſich im Hochhausbau heute ſchon
Stahl= und Betonfachwerk durchſetzten und im Silobau die Gleitſchalung,
ſo würden ſich im Wohnungsbau allmählich Methoden herausbilden, die
die Ziegelbauweiſe zum mindeſten im Maſſenwohnungsbqu
zurückdräng=
ten zugunſten einer weitgehenden Mechaniſierung, die die Erzeugung
der Bauteile in die Fabrik verlegten und den eigentlichen Bauvorgang
auf eine kurze Montagezeit beſchränken würden.
Ueber Rationaliſierungsmaßnahmen und ihre
Ergebniſſe ſprach Direktor Kurt Oeſterreicher. In ſeinen
Ausfüh=
rungen zeigte er, daß der beſte Weg, um Verluſtquellen aus unferen
Betrieben auszuſchalten, die Einführung der Fließarbeit ſei. Er zeigte
an Lichtbildern, wie ſich der Fließgedanke durch alle einzelnen Näume
der Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe, vorm. Haid u. Neu, wie dem
klein=
ſten Teil, der nur wenige Minuten Arbeitszeit erfordert, größere
Auf=
merkſamkeit zugewendet wird und Materialanhäufungen auf lange Wege
erſpart werden. Er zeigte ferner, welchen Einfluß die
Umſtellungsmaß=
nahmen auf die Lohnhöhe haben und ſchloß ſeine Ausführungen mit
der Aufzählung einer Reihe organiſatoriſcher Maßnahmen zur
Produk=
tions= und Qualitätshebung.
An die verſchiedenen Vorträge, die mit großem Beifall
aufgenom=
men wurden, ſchloß ſich eine längere Diskuſſion.
erzielten Kursbeſſerungen konnten aber im Verlaufe nicht behauptet
werden. Später machte die Abſchwächung bei ganz kleinen Umſätzen
weitere Fortſchritte. Nur für Stahlverein machte ſich etwas Intereſſe
geltend auf den Bericht über die Beſchäftigung dieſes Unterneymens. Die
Börſe ſchloß luſtlos und ſchwach. Tägliches Geld 4½ Prozent.
Infolge der Geſchäftsloſigkeit bröckelten die Kurſe an der
Abend=
börſe weiter ab. Siemens u. Halske um 2 Prozent ſchwächer.
Mon=
tanwerte, beſonders Rheinſtahl, bis 2 Prozent gedrückt. Die
Farben=
aktie, ſowie die übrigen Märkte knapp behauptet. Anleihen ſchwächer,
Tüürken gut behauptet. Im übrigen hörte man: Gelſenkirchen 181,
Har=
pener 218, Weſteregeln 193,50, Mausfeld 145,75, Mannesmann 22,25,
Phönix 131, Rheinbraun 283, Rheinſtahl 217, Commerzbank 25, Danat
271, Deutſche 184, Dresdener 179, Nord=Lloyd 140,50, A. E.G. 158, Licht
und Kraft 193, Lech 136,25, Farbeninduſtrie 232,50, Schuckert 169,
Sie=
mens u. Halske 246,50, Deutſche Erdöl 183, Rütgers 133, Wadß u.
Frey=
tag 191,75, Dyckerhoff 46, Zellſtoff Waldhof 253, Scheideanſtalt 218,
Holzverkohlung 71, Daimler 113,50, — Im
Abenddeviſenver=
kehr nannte man: London gegen Paris 124/(3, — Mailand 105,80
— Holland 12,13½, — Madrid 77,80, — Zürich 25,24½, Oslo 18,62.
— New York 4,85,50 Pfunde gegen Mark 20,47, Dollar gegen Mark
4,21,55.
Berliner Effektenbörſe.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. März.
Die Börſe hat noch ſelten um dieſe frühe Jahreszeit bereits einen
derartigen Grad von Geſchäftsſtille erlebt. Die Umſatztätigkeit von
Büro zu Büro allein hat nicht nur vollkommen aufgehört, auch an der
Börſe ſelbſt kann man kaum von einem Geſchäft ſprechen. Selbſt Makler,
die in ihrem Skondro mehrere der führenden Werte haben, hatten heute
bis zur Feſtſetzung der erſten Kurſe noch keine Abſchlüſſe getätigt. Die
Kursabbröckelung macht daher fortgeſetzt weitere Fortſchritte, denn von
einer Aufnahmeluſt für das herauskommende Material kann kaum
ge=
ſprochen werden. Banken verloren 2 Prozent, Montanwerte bis 3
Pro=
zent, von den Chemiewerten J. G. Farben 3½ Prozent, Scheideanſtalt
1½ Prozent und Holzverkohlung nach ihrer geſtrigen Erholung
wie=
der 5½ Prozent. Auch der Elektromarkt hatte mit Kursverluſten von
1½ bis 3 Prozent unter der mißlichen Börſenlage zu leiden. Nur
Rütgerswerke waren etwas feſter auf höhere Dividendetaxen. Deutſche
Anleihen luſtlos und etwas ſchwächer, beſonders Schutzgebietsanleihen
wurden angeboten. Von Ausländern hatten Türken einiges Geſchäft, die
Aſchalfb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſdk
Bamag=Meguin.
Bank el W...
Berlin. KarlsruheInd
Braun kohl.=Briketts.
Bremer Vulkan ...
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deut ſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmardhüte . .
Dynamit Nobel..
Elektr. Lieferung.
J. B. Farben
R. Friſter.
Gaggenau
Gelſenk Gußſtahl.
E. f. eienr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. E geſt.. .
Hanſa Dampfſchf..
171.75 Hemoor Zement. 16. 3. 1 17. 3.
234 .251233.— 137.5 137.25 Hirſch Kupfer 110.— 110.— 55.— Höſch Eiſen. 195.— 190.5 „N= 215.— Hohenlohe Werl 29.4 28.6 97.5 95.25 Kahla Porzella= 126.— 125 228.5 224.— Lindes Eismaſ 193.— 190.25 145. — 145.— Lingel Schuh. 89.875 88.5 190.— 190.— Linke u. Hofman 85.75 85.— 119 75 2. Loewe u. C. 314.25 310. 122.75 120.— C. Lorenz 140.5 139.25 12. 625 12.625 Niederlauſitzer Koh 209.5 208.5 80.— 183.5
. Nordd. Gummi..
Trenſtein. 129.— 149.— 145.25 Rathgeber Waggon 110.— 128.—
108.— 134.— 134.— Rombacer Hütten. 11. 125 10.5 144.75 141.75 Roſitzer Zucker. 104.: 2 103.— 194.625 192.— Rütgerswerke .. 130.5 134.— 296.5 292.2* Sachſenwerk. 129.625 127.— 106.5 105.25 Sächf. Gußſtahl". 160.— 161.— 52. 75 52.625 Siemens Glas. 189.— 188 — 19.75 19. Ver. Lauſitzer Glas".
Volkſtedter Porzell. 158.— 155.— 245.— 238.2 6S.— 6. 75 197.25 199.— Weſtf. E. Langendreer 51.25 51.5 123.5 127.— Wittener Gußſtahl. 59. — 5C 218.5 215.25 Wanderer=Werke. . . 224.— 219.75
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos-Aires.
Früffel=Antw
Lslo
Kopenhagen H172 20
Stockholm . .
Kelſingſors
Italien
London.
Nem=York.
4aris
Schneiz
Spanien
73.43
2.073
0.496
3.u42
7.40
2.115
21.555
81.55
5. 49
4. 199
4.235
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/318
II. Teil/318.5
D. Reichsanl. Ablöf
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 23
6 /-% Reichsp. Sch
p. 1. 10. 30 ..
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
99
6‟/,% Pr. St.=Scl
p. 1. 3. 29
6‟/,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30.
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/100
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/100
6½% Württ. Freiſt
Schatz. p. 1. 3. 29/ 98.5
4%Türk. Adm.)030
% (Bagd.) I
„ (Bagd.)III
4½ Türk. unif. 1903
„ 1911 Zoll.
Bo
22.5
2.5 42 „ Kronr. . 3% „Eiſ. Tor. 26.25 Außereuro=
b) Ausländiſche
5%Bo8. E.B. 1914/
5%. L.Inv. 19141
4½% „ 1898 ...
4½% 1902 ...
4% „ ...
6% Bulg. Taba102/ 35.75
päiſche
5% Mex am. in abg
50 „ äuß. 99
49 „ Gold04ſtf.,
30 „ konſ. inn. „
4½0 „ Irrigat.,
5%Tamaulipas I,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bl. G. 108
6e Berl. St.=Goldl 96
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf. /104
8% Frk.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr.
1104.75
4 ½s% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
4 ½%Oſt. Schatz. 14/ 25
4½%0 Oſt. Silberr. 7.5
4½ „ Goldr. . .
4½ „einh. R. (kon)/ 1.827
8% Port. (Spz.) II.
4½ Num am. R.03
4½% Gold. 13 ..
4% „ am. konv..
& am.05...
20".
8.4
Bl-
Frkf. H.=B. Gld. 103
% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
102.65
%Pfbr. Bk.=Gld. /103
5% Frkf. Pfdbr.=Bk
Goldpfdbr.
92
8½ H. Lds.=Bk. Gld./103.5
102.5
10% R. Elektr. Mar
(Hagen) Goldobl./103.5
8½ K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1 /101.75
Reihe T7/101.75
2M.=Krft. Höchſt 96.10
% Mannh. St.=G. 101.5
30 Naſſ. Ldb. Gold /104.5
3% Nbg. St.=Gldal. 100.25
30 Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
Pforzh. St.G./101
80 Pr. Centr.=Bd.
Cr.-Bk. Gldpfbr. 103.5
8 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. . .. 100.5
7½%Rh. St.=W. 25/157
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf.
103
3% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr. 1104.5
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option/109.25
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option/ 98.9
8% Voigt EHäffner
Goldobl. . . .. . . . /102.25
8% Württba. Hhp.=
Bank Goldpfbr. .
20
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 2:
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
Heſ. Brk.=Rg. 23
%aRoggen . . 23
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb..
Bahr. Handelsb...
A.
Bahr. Hyp.u. Wechſ
Zirliner Hyp.=Bk.
FFrff.Thp.=Bk.
Felf. 9 undbr.=Bk.
Ham5. Hyp.=Bk.
Mecklb H.n- -n.Wb.
Meining. GEp.S
Nordd. Gr.-Fr..‟
Pfälz. Hyp.=Bk..
Preuß. Bod.=Cr.=T
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
15.75
16.2
16.8
13.15
13.15
22.2
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. ...
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
42
5% L. Sb. (Lb.) ſtfr.
2,6% Alte „„
2.60 Neue,,
5%0 Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „. 1.b.8.E.
3%Oſt. .. 9. E.
%Oſt. „ 1885
3%Oſt. „ Erg. Net
3% Raab Oedbg. 8:
91
30
97
4½ Rud. Silber.
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat.. S.I
4½% Anat. S. III
4½% Anat. S. IIII
3% Salon. Monaſt.
% Tehuantepec.
4½%
16
13.1
14.1
14
14.3
13.15
16.02
16
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 164.5
Bad. Bk. . . . . . . . 170
Bk. f. Brauind. .
Varmer Banw. . . 169.5
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. (205.5
Darmſt. u. Nat.=Bk. /270
Deutſche Bank
183.5
14.5
14.5
32.5
28
26.25
12.5
6.65
178
179
142
205.5
180
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 1157
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. . . 124
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk
Gotha. Grundkr. Bk. 243.5
Lux. Intern. Ba
152
Metallbank.
Mitteld. Creditb. 226
Pfälz. Hyp.=Bk.. . 1268
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Bank 171
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . . 150
Rhein=Hyp.=Bk. 1206
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.-Geſ.. 1470
Oſterr Creditanſt. 8.9
Wiener Bankverein
Oberbedarf......
Otavi=Min.=Ant..
Zhönix=Bergb. ..
Rhein.Braunk. . . .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Niebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr...
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke ..
Induſtrie=Rkt.
Brauereien
115.5
40
132
281
216‟
Zé
128
143.5
Eichbaum (Mannh. )/220
Henninger
190
Hereules Heſſiſche /157.5
Löwenbr.=München 316
Mainz. Aktienbr. . . 253
Schöfferhof(Bind,) 340
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg
../475
Werger
Berowerks=Akt.
Bochum. Bergb.
Buderus.
Dt. Luxemburg
Eſchw. Bergw.
Gelſenhirch. Bgw.
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ...
117.5
181.5
170
181.75
151
1196
245
195
173.5
1202.25
145
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Ablerw. (v. Kleher
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Dur
Zad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürpberg
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heil
Cement. Karlſtad
Cement. Lothr.
Chem. Albert . . . . .
Chem. Brockh. ..
Chem. Milch ...."
56
138
127
93.5
84.25
59
34
34
56.5
196
68
178.75
71
159.5
17
52
165
80
Wirtſchaftliche Rundſchau.
die
Der Poſtſchecverkehr im Februar. Nach amtlichen Angaben hau=
Zahl der Poſtſcheckkonten im Deutſchen Reich von 897858 Endaö
nuar 1927 auf 902 150 Ende Februar 1927 erhöht. Auf ſämtlichen 7
Berlin, 17. März.
Die Debatten über die Entwicklungsmöglichkeiten am Geldmarkt
be=
ſchäftigten die Börſe in Verbindung mit den Angaben der
Großbank=
berichte wieder in ſtärkerem Maße, da irgendwelche andere Anregungen
nicht vorlagen. Das Geſchäft war auf allen Gebieten luſtlos und auf ein
Minimum beſchränkt. Die Spekulation wagte ſich nicht mit größeren
Transaktionen hervor und auch das Publikum legt eine weitgehende
Reſewve an den Tag. Die Tendenz war von den Zufälligkeiten kleiner
Kauf= oder Verkaufsaufträge abhängig und neigte ausnahmslos leicht
zum Nachgeben. Vereinzelte Papiere konnten ſich ein halb bis 1
Pro=
zent höher ſtellen, doch eröffnete die Mehrzahl der Aktiengebiete 2—3
Prozent ſchwächer. Vereinigte Glanzſtoffaktien büßten 5,5 Prozent ein,
Kaliaktien gaben ebenfalls wieder ſtärker nach (einſchließlich der
un=
notierten Kaliwerte). In Autoaktien kam infolge des dividendenloſen
Daimlerabſchluſſes teilweiſe größeres Materiak heraus. (Nationale Auto
minus 4,5.) Weſentliche Rückgänge traten außerdem in Textilaktien ein,
von denen Hammerſen 3,5 Prozent und Nordd. Wolle 5,25 Prozent
ver=
loren. Am Geldmarkt war Tagesgeld flüfſig (3,5—5,5), Monatsgeld
da=
gegen geſucht und teurer (7—8 Prozent), Warenwechſel mit
Großbank=
giro hatten einen nominellen Diskont von 4½ Prozent. Sehr feſte
Haltung hatte am Deviſenmarkt die italieniſche Währung, London gab
gegen Mailand auf den Stand von 105,70 nach. Auch Madrid notierte
mit 7,88 höher. Die Sterlings=Währung konnte gegenüber dem Dollar
gleichzeitig beträchtlich anziehen und der Parität nachkommen. Im
Uſancenverkehr nannte man für engliſche Pfunde einen Kurs von 4,8553,
in Berlin waren Dollardeviſen heute gefragt und daher mit 4,2140 feſter.
In der zweiten Börſenſtunde kam es hier und da zu einer kleinen
Erholung auf Deckungskäufe der Tagesſpekulation, die aber ſehr
be=
ſchränktes Ausmaß hatten und nicht bis zum Börſenſchluß andauerten.
Immerhin machte es einen guten Eindruck, daß der auf dem
Einheits=
markt laſtende Druck heute etwas nachließ. Beachtung fanden
haupt=
ſächlich J. G. Farben und Bankaktien, während ſich ſonſt der Verkehr an
den Aktienmärkten träge dahinſchleppte. Stollberger Zink büßten etwa
13 Prozent ein. Privatdiskont kurze Sicht 42/ Prozent, lange Sicht
4½ Prozent. Die amtlichen Schlußkurſe waren für Kaliaktien etwa
3 Prozent über den Beginn und auch ſonſt freundlicher. An der
Nach=
börſe wurde die Stimmung jedoch wieder unſicher und die Kursgeſtaltung
bei kleinſten Abſchlüſſen uneinheitlich.
17. 3.
Geld / Brief
59.23 59.37
12.465 12.515
73.61
2.077
1.498
3.052
7.42
2.125
21.605
81.75
5.51
4. 209
1.245
„ Brautfärter Harsdrricht oocr M.matd
Daimler=Benz A. 6
Dt. Eiſenhandel. . .
Deutſche Erdöl.
D. G u. Silb. Scheid
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ulrich
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof
Frrf.=M Pok. u. W
Seiling & Cie.
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt. Th.
Gotha Waggon
Gritzner, Maſch.
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..."
Hanſa=Llond. Br.
Hartm. & Braun
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau".
Inag .. . . . ......
114.25
161
219
158
83
56
48
54.25
194
195.5
Junghans St.. 420.5
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch. 46
170
Karſtadt, R.
Rlein Sch. & Becker/134
60.5
95
80.1
220
128
127.9
42*
293.1
160.75
175
94
89.5
144.1
G
185
46
122
110
135
183
70.75
80.6
168.5
Knorr, Heilbronn 1190
Konſerv. Braun 76.25
Krw. Alt=Württbg. /12:
Krauß Lokom. .. 79
Lahmeher
Lech, Augsburg . . . 138.5
Lederw. Rothe ...! 36.5
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm. /431
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie AC.5
Mainkraft Höchſt 13!
Mars=W. Nürnberg /137.5
Metallgeſ. Frif. 181.25
Miag. Mühlenb. 155.5
Moenus, Stamm 74
Motoren! Deutz".
Motorenf. Oberurſ./ 70
Münch. Lichtſpielk.
125
Neckarf. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen
122
Peters Union
Pfälz Näh Kayſer
67
Philipps".
Porzellan Weſſel 69
Rein Gebb.&Schal/130
Rhein Elektr
173
henania, Kunheim 7
Rütgerswerke 233.25
Schneid. & Hanau
Schnellpr Fran: 113.5
Schramm Lackf 106
Schrift Stemp. 135
Schuckert Elektr 168.5
72.25
Schuhf Weſſel
Schuhf. Herz
Schultz. Grünlack
33
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halste 1249
Sübd. Immob.
Züdd. Zucker-A.-
Thür. eleftr Liei=
Uhren Furtwäng g
Unterfr. Kr. El.-
Veithwerſe
Ver. ſ. Chem.Imu
Ver. b. Oifbr. Maw
Ver Faßſ Caſſe=
Gummi. Bln.=Fr=.
Pinſel=Nürnberg:
Ultramarin
Bellſtoff Berl.
Vogtl Maich.
Boigt & Haeffne
Volthom. Eei
Wanß, & Frento/
Wegelin Rußfbn
hafferr.
Zellſt.
Zellſt. Waldhof
Zuckerf. Rheing,g
Transporte 1x
Berſicherungs-2-
Dt. Reichsb.=Be—
A. Dr. Eiſenbah e
A. Lokalb. u. Kra
Dt Eiſenb.=Gen
Schantung E. V
Südd. Eiſenb.=
Hapa=
Nordd. Lloyzd.
Friſt. Allg. Bew
frankong Rückte!
2armſt Bers
Buhnbedar,
Dampfl Rodbo
Helvetia Konſ.
Gebr
f. Darmft
ten ſind im Monat Februar 31 605 000 Gutſchriften über 4793
RM. und 18 014 000 Laſtſchriften über 4 832 254 000 RM. ausgefüh
daß ſich der Geſamtumſatz auf 49 619 000 Buchungen über 96B 80
RM. ſtellt. Von dieſem Betrage ſind bargeldlos beglichen 772
RM. Das durchſchnittliche Guthaben auf der Geſamtheit der
ſcheckkonten belief ſich im Monat Februar 1927 auf 617 468000 Ru
Ueberweiſungsverkehr mit dem Auslande wurden umgeſetzt 4 597000
Der Abſchluß der Vereinigte Stahlwerke van der Zoven
Wiſſener Eiſenhütten für 1926/27. In dem jetzt vorliegenden Abn
der Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſeno
A.=G., Köln=Deutz, für das vom 1. Juli 1926 bis 28. Februar 192m
fende Zwiſchengeſchäftsjahr konnte auf Grund beſonderer Ne
barungen die bekanntlich auf 3 Prozent feſtgeſetzte Dividende der
einigte Stahlwerke A.=G., Düſſeldorf, auf die im Beſitz der Geſehu
befindlichen Vereinigte Stahlwerke=Aktien bereits berückſichtigt mm
Hinzu treten die für das Geſchäftsjahr 1926 ausgeſchütteten Gewinm
Gewerkſchaft Hürtherberg, ſo daß die Geſellſchaft, wie bereitz
kündigt, in der Lage iſt, ihren Aktionären eine Dividende von S
zent zu zahlen: Die Gewinn= und Verluſtrechnung gibt nur
reichenden Aufſchluß über das rechneriſche Erträgnis. Es wird len
ein Gewinn aus dem Geſchäftsbetrieb von 1 357 505 (i. V. 26 9349
ansgewieſen, ſo daß bei Berückſichtiqung des Gewinnvortragen
1925/26 in Höhe von 74 723 RM. der Reingewinn ſich auf 14322r
gegen 74 723 RM. i. V. ſtellt.
Verein für chemiſche Induſtrie A.=G. in Frankfurt a. M. F5.
bindung mit Auslaſſungen über eine wahrſcheinlich notwendig wen
Sanierung der Holzverkohlungs A.=G. in Konſtanz war auch darau
gewieſen worden, daß zwiſchen dem Verein für chemiſche Induſtrien
und der Holzverkohlungsinduſtrie ein Abkommen beſtehe, daß 1
hinaus Verhandlungen geführt ſeien, die zu einer Annaherung
beiden Geſellſchaften führen ſollten. Wie aus Verwaltungskreifin
Vereins für chemiſche Induſtrie hierzu mitgeteilt wird, beſten
Abkommen zwiſchen den beiden Geſellſchaften lediglich in einer r
verſtändigung über einen Artikel. Darüber hinaus ſind zwar im
Zeit Verhandlungen geführt worden, die aber nach keinerlei M
hin zu irgendeinem Ergebnis geführt haben. Der Verein für c
Induſtrie hat ſich in jeder Beziehung ſeine völlige Selbſtſtändigku
Unabhängigkeit bewahrt.
Metellbank und Metallurgiſche Geſellſchaft A. G., Frankfurt a. un
Nach dem Proſpekt über 10,4 Mill. RM. neue Stammaktien o=
Emiſſion vom Januar 1927 beſaß die Geſellſchaft noch 610000
Vorzugsaktien, die für die Inhaber von Vorzugsaktien Serie
Ausübung des Optionsrechts (200 RM. Stammaktien auf jede U
aktie II), ſoweit es noch nicht ausgeübt wurde, reſerviert bleibenr
Betrag hat ſich demnach gegemüber dem Bilanzſtichtag vom 304
um 1 187 400 RM. verringert. Durch den Erlös ſowie das Aufgf!
der Kapitalerhöhung muß ſich die geſetzliche Rücklage auf rund 1
bei 45,06 Mill. RM. A.K. erhöht haben. Der Proſpekt macht üin
mit der Metallgeſellſchaft auf 30 Jahre neu abgeſchloſſenen Innn
gemeinſchaftsvertrag genauere Mitteilungen, die von uns ſeinerz.d
führlich veröffentlicht wurden.
Veithwerke A. G., Sandbach bei Höchſt i. Obw. Der Geſchäffin
1925/26 bemerkt, daß die Geſellſchaft im Anfang des Berichtsjahrn
einem etwa fünfwöchigen Streik zu leiden hatte; der Geſchäfts
1926 mit dreimaliger Herabſetzung der Verkaufspreiſe, welcher
ſellſchaft folgen mußte, ungünſtig beeinflußt worden. Verluſte
die Schwankungen am Rohgummi= und Baumwollmarkt durch !
bungen auf dieſe beiden Hauptrohſtoffe. Ferner hat die GeIM
bekanntlich auch einen erheblichen Verluſt (86 000 RM.) auf ihrcs
ſtände erlitten. Aus dem Geſchäftsbericht ſelbſt ergibt ſich en
betrag von 8500 RM. Eine Stammaktiendividende wird nich*
zahlt. Die Bilanz zeigt die ſchwebenden Verbindlichkeiten um!
Neichsmart vermindert; die Vorräte ſind ebenfalls etwas zur—
gen, die Außenſtände um 137 000 RM. geringer, die greifbaver?
leicht erhöht. Die Beſchäftigung im neuen Geſchäftsjahr iſt gun
ſeit Anfang Februar in Doppelſchicht gearbeitet wird. Die Lc
preiſe ſind infolge ſcharfen Konkurrenzkampfes gedrückt, ſodaß en
ſiber das vorausſichtliche Ergebnis nicht möglich iſt.
Die deutſche Rohſtahlgewinnung im Februar 1927. Die
Rohſtahlgewinnung im Februar bleibt mit 1 233 071 Tonnen A,
Januar um 75 537 Tonnen zurück. Auch die durchſchnittliches”
tägliche Gewinnung von 51 378 Tonnen im Februar (24 Ar.ri
bleibt hinter der des Januar (25 Arbeitstage) um 966 Tonnen .
etwa 1,85 Prozent zurück. Sie entſpricht 89,33 Prozent der
duu=
lichen arbeitstäglichen Gewinnung des Jahres 1913 im
Deutſckn=
damaligen Umfanges.
Die öſterreichiſche Exportkreditvorlage angenommen. Der
rat hat eine Vorlage wegen der Gewährung von Krediten für!
geſchäfte mit Sowjetrußland angenowmen. Die Regierung
Nachlaß= und ein Vormundſchaftsabkommen mit dem Deutſchen
dem Nationalrat zur Genehmigung unterbreitet.
Die Aktienkäufe des Harriman=Truſt an der Wiener Bäd
jüngſt unter Führung der Firma W. A. Harriman in New
gründete Zentraleuropäiſche Inveſting Compagnie hat ſich II
unter anderem die Aufgabe geſtellt, durch Erwerb von An
klaſſiger öſterreichiſcher Induſtriegeſellſchaften in dieſen evtl.
Intereſſe zu nehmen. Dieſe Abſicht ſcheint bereits konkrete Fon
zunehmen. Hierauf laſſen die Käufe ſchließen, die ſeit
Bekan=
der Neugründung in einer Reihe von Aktien an der Wienn
effektuiert werden. Die bisher durchgeführten Käufe galten ha wl
Aktien von Konzernunternehmungen der an der Zentralenn
Inveſting Compagnie hervorragend beteiligten Niederöſtem
Eskomptegeſellſchaft, wie Felten u. Guilleaume, Hutter u.
Brown=Boveri, Verein. Elektrizität, Simmeringer Waggon,
Versäumen Sie nicht sich diesen Kunstfilm von
(*7331
tes Haus des Hessischen Landestheaters
Boiahend, den 19. Härg abends 5 und 8 Uhr
Produktenberichte.
Freitag, den 18. März 1927
Geite 17
„er Produktenbericht vom 17. März. Weizen inl. B,50
A. ausl. N,50—V,75, Hafer inl. 21,75—22,75, desgl. ausl.
„I7te B./5—30, Futtergerſte 2,75—21,75. Mais 18,50—18,75,
0—40B. Weizenbrotmchl 39—32,25, Noggenmehl 36—38,
16—7 Mk. Tendenz: ruhig.
e Produktenbericht vom 17. März. Der Markt lag auch
uäg und faſt geſchäftslos. Die Preiſe blieben unveränbert
föigen, der ſeine geſtrige Abſchwächung wieder aufholen
notierte: Weizen 29—29,B, Roggen 2, Sommergerſte
ſex inl. 22—22,75, Mais 18—18,2 Weizenmehl 40—40,50,
13—37,25, Weizenkleie 14,25—14,50, Roggenkleie 14,50—14,75.
4sroduktenbericht vom 17. März. In Uebereinſtimmung mit
iberſeeiſchen Notierungen waren allgemein auch die Cif=
„arhöht. Trotzdem erfährt die ruhige Umſatztätigteit der
ſſo ne Aenderung. Von dem ſehr ſpärlichen Inlandsangebot
gats nur vereinzelt aus Mitteldeutſchland an den hieſigen
„e.wgeht das meiſte zum Export mach Polen. Lieſerung wurde
tahr uptet, Mai 15 Mark höher. Für Roggen erfolgten
Ab=
fühl”, die beſtehende Frage bis 1,5 Mark mehr anlegen mußte.
Mele ſchäft bleibt unverändert ſtill. Gerſte wie auch Hafer ſind
ſwogen und werden in den Forderungen eher als beſſer
Viehmärkte.
ncte Viehmarkt vom 17. März. Aufgetrieben waren 4 Ochſen,
Hälber und 8 Schafe. Notierungen fanden keine ſtatt.
rſtheugl: Großvieh Ueberſtand, ſonſt geräumt.
mamchner Viehmarkt vom 17. März. Dem heutigen
Rleinvieh=
wunt wugefahren 19 Schafe, 72 Kälber 139 Schroeine und 864
ugl” mufer. Bezahlt wurden für Schafe 36—46, Kälber 72—76,
w6. Schweine 62—63, 63—64, 61—62, 60—61 für je 50 Kilo
Fſendgetrc, für Ferkel und Läufer 17—40 Mark per Stück. Markd
verlauf: 94 „Hälbern mittelmäßig geräumt, mit Schweinen ruhig,
ngſam ſiowkauft, mit Ferkeln and Läufern mittelmäßig.
mauſtie Viehmarkt vom 17. März. Der Auftrieb des heutigen
beſtand aus 76 Rindern, 106 Kälbern, 27 Schafen
ſiev nen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
9. 50—59; Schafe 50—54, 46—49, 40—45: Schweine 60—62,
s512, 58—60. Berlauf: Geſchäft in allen Viehgattungen leb=
Bierkauft. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt
Feſtgeſetzt: Dchfen, und Nindfleiſch T 90—100, T 80—30 Bullenfleiſch
8—3. Auhfleiſch 1 70—80, II 60—70, IIT 40—50, Kalbfleiſch II 85—100,
Hammelfleiſch 94—98, Schaffleiſch 74—80, Schweinefleiſch 80—85.
Ge=
frierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 52 und Hinterviertel, 56.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 17. März. (Priv.=Tel.)
Beixn: Nach ſtetigem Beginn wurde der Markt ſchwach auf größere
Ankünfte, ſchleppende Exportnachfrage und ſchwächere Winniveger
Notie=
rungen. Die Termine verloren bis 175 C.
Mais: Der Markt verlief in überwiegend feſter Haltung auf kleine
Ankünſte und un ſünſtige Witterungsberichte. Dann wurde die Tendenz
ſchwach auf eine Farmbewegung, ſodaß die Termine bis 1 C. nachgaben.
Hafer: Bei etwas ſchwächerem Marktverlauf zeigen die Kurſe nur
unweſentliche Veränderungen.
Baumwolle: Zunächſt lag der Markt ſchwach auf Abgaben der
Pflanzer, der Wallſtreetkreiſe und auf private Entkörnungsberichte. Der
Schlußverkehr war erholt.
Kaffee: Der Markt verlief überwiegend in ſchwacher Haltung auf
niedrigere brafiligniſche Forderungen, ermäßigte ausländiſche
Notierun=
gen und höhere Erntetaxen. Im Schlußverkehr trat eine Befeſtgung
ein anf größere europäiſche Käufe.
Zucker: Die Abſchwächung ſetzte ſich auch heute fort auf niedrigere
ausländiſche Notierungen und Abgaben der Wallſtreet. Später konnte
eino Befeſtigung eintreten auf Deckungskäufe.
Kakav: Die Abſchwächung machte zunächſt weitere Fortſchritte auf
umfangreſche Liquidationen und die Schwäche des Lokomarktes. Dann
trat eine Befeſtigung ein auf Deckungskäufe und Käufe der
Koumiſſions=
firmen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die zwiſchen den Leitern des Winterſhall= und Burbach=Konzerns
geführten Beſprechungen haben zu einer vollen Einigung über die
Ver=
folgung einer gemeinſamen Politik geführt.
Die neuerlichen Bleiſchürfungen im Hunsrück und der Eifel
wer=
den mit holländiſchem Kapital finanziert.
Der Aufſichtsrat der Vereinigten Glanzſtoffabriken A. G. Elberfeld
hat beſchloſſen, der auf den 7. April einzuberufenden
Hauptverſamm=
lung bei reichlichen Abſchreibungen eine Dividende von 15 Proz,
vor=
zuſchlagen.
Der duncſchnittliche Berliner Börſen=Noggenpreis für 100 Kilo
betrug vom 28. 2. bis 5. 3. 1977 ab märkiſchen Stationen 248,5 RM.
Die Elektrizitätswerk Brandenburg A. G. (A. E.G.=Konzern)
bean=
tragt für das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende von wieder
10 Prozent.
Die Weſtdeutſche Bodenkredit=Anſtalt in Köln, die zur
Gemein=
ſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken gehört, ſchlägt einer auf den
11. April einberufenen Gauptverſammlung die Erhöhung des A.K. um
2 auf 5 Mill. RM. vor „nachdem erſt im Herbſt 1926 eine
Kapital=
erhöhung um 2 auf 5 Mill. RM. erfolgt war.
Zwiſchen der Gemeinde Wien und den Oeſterreichiſchen
Starkſtrom=
induſtriegeſellſchaften ſind ſeit geraumer Zeit Verhandlungen im Gange,
die eine großzügige Erwelterung und Moderniſierung der Wiener
Städ=
tiſchen Elektrizitätswerke bezwecken. Es handelt ſich dabei um
mehr=
jährige Aufträge im Geſamtiwerte von 55 Millionen öſterr. Schilling.
Die Wiener Union=Bank veröffentlicht vor ihrer Fuſion mit der
Oeſterreichniſchen Bodenkrdit=Anſtalt zum letzten Male ihre Bilanz. Der
Verluſt betwigt im Beriatsjahre 156 000 Schilling gegenüber einem
Rein=
gewinn von 2,2 Mill. Schilling im Vorjahre.
Die engliſche Gefrierfleiſcheinfuhr im Jahre 1926 hatte einen Wert
von 48 139 311 Lſtrl. Mengenmäßig iſt gegenüber dem Vorjahre eine
Steigerung von 886 653 To. auf 930 085 To. feſtzuſtellen.
Der ungariſche Handelsminiſter hat den ad ralorem=Einfuhrzoll für
Petroleum auf 60 Prozent und für Benzin auf 38 Prozent mit
Wir=
kung ab 1. April 19277 erhöht.
Die diesjährige Mailänder Muſtermeſſe findet vom 12.—27. April
1937 ſtatt. Die deutſche Beteiligung wird nach den bisherigen
Anmel=
dungen vorausſichtlich im ſelben Umfang erfolgen wie im Vorjahre.
Das Deutſche Reich nimmt wieder amtlich an der Meſſe teil.
Die Bank von Spanien verteilt, wie gemeldet, aus einem
Rein=
gewinn von 108 497 980 Peſeten (97 055 300) wie im Vorjahre 2 Proz.
Divibende, d. h. 130 Peſeten pro Aktie.
Die amerikaniſche Viscoſe Co., bekanntlich zum Konzern der
engli=
ſchen Courtaulds Co, gehörig, erhöhte ihre Kunſtſeidenpreiſe weiter um
5 Cents per Pfund.
Wie aus Buenos Aires berichtet wird, fand geſtern morgen in
An=
weſenheit des Präſidenten Alvear die Eröffnung der neuen
Gefrier=
fleiſchwverke im Süddock in Buenos Aires ſtatt; ſie ſind die größten
und modernſten ihrer Art und in der Lage, täglich 5000 Stück Rinder
und 10 000 Schafe zu ſchlachten.
Union=
Elisabeth Bergner in „Liebe
anzusehen. — Der Film ist nur noch kurze Zeit auf dem Splelplan.
eater
Anfang 31/., 51/, und 8 Uhr.
Palast-Lichtspiele
Mur noch heute!
(4620
OARILOTT
Täglich abends 8 Uhr —
Der neue Bertram-Schlager
Bonnerwetter
Burleske Operette in 3 Akten (4685
Masik von Walter Bromme
Eine Schönheits-
Konkur-
renz mit Hindernissen
Wizrregen, 2 Akte mit Dodo / Wochenschau
Anfan 3½ Uhr Letste Ab mivorstellung 8 Uhr
Sonntag nachm. 3½ Uhr:
Wiederholung:
B8 Mar einmal in Heidelberg
Volkstämliche Preise: 0.50—1.50
Karten: Verkehrsbäro u, de Waal, Rheinstr. 14
Theater
Heute das Inter, Doppelprogramm:
Der Film der großen Besetzung:
Die Flucht in
den Zirkus
Sensations- und Zirkusroman in 6 Akten:
In den Hauptrollen:
Hanni Reinwald, Hans Mlerendork,
Eugen Burg, Wladimir Caldarofk, Fritz
Kampers, Frleda Richard,
Wilhelm Dieterle.
Filmvortrag
Aas sshaffende
Amerika
e Studienreise durch die
Weimigten Staaten von Amerika)
er bekannte (ortragsredner
uid-Ing. a.0.n. Dipl.-Ing. Kuoke-Haunover
derfahrt auf einem Dampfer des
Mddeutschen Llovd Bremen
New Vork / Buffalo und
die Niagarafälle /Detroit,
die Stadt der Automobile
Die werdende Weltstadt
Chicago /Pittsburg /
Bal-
timore / Das vornehme
Weltbad Atlantic City
Washington u. a. m. /
eeller: Döring-Film-Werke Hannover in
Reu. Schaft mit dem Nordd. Lloyd Bremen
ſofort
Piano Mk. 4.50
Flügel Mk. 5.50
durch (38799
erſtklaſſigen
Konzertſtimmer
HHAnnkinlfknäHnnnAätAnkkAndanak-
Rhein-
Rhein-
tr. 2 GertlOl-edle str. 2
„Schloß-Café-Ensemble‟‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Freitsg, 18. März 1927, abends 8½ Uhr
Großes Sonder-Ko
I
Jeden Mittwoch, nachmitt 4 Uhr: Sonder-Konzert
Abends 8½ Uhr: Gesellschaftsabend
Eigene Konditorei
Tucher-Brau /Mürnbers)S E u. Kaffee Hag P. 2.4
Fürstenberg-B. äu (Donaueschingen)
BI
Snunnnannnngnnnnan nnrnngnnnnnnnnnnnns
Durchlaucht macht
eine Anleihe
Lustspiel in 6 Akten.
Hanptdarstellerin: Grefa Nissen.
(*7332
Anfang 3½ Uhr.
Paßbilder
in einer Stunde 2478a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. , Td1912.
Kaffe
aus eigener
Bren=
nerei, heute fr. gebr
J. Schellhaas
Karlſtraße 30 3459a
Llarier-Arnole
Deutſa. 91bund
Fliſabethenſtr. 28
Tel 2457, 978
De M
geräuchert.
Schweine=
ſchinken d. Pfd. 1.50
zu verkaufen. (e72ug
Ange pte u. V 42
an die Geſchäftsſt.
Samstag, 19. März,
abends 8½ Uhr,
im „Fürſtenſaal”
Grafenſtraße:
Verſammlung
Gäſte herzlich
will=
ens30
tommen
Der Borſtand,
Geſpteltes
Pianino
ganz billig
zu verkaufen.
Klavier-
Arnold
Elifabethenſtraße 28.
(3. 6ia
Mozart-Saal
Schulstraße 8
Donnerstag, den 24. März 1927,
abends 8 Uhr
UII. Schallplatten-Konzert
„DRELOLA
„Phonoplast n.,„Elektroplast” ſnen)
(4662
Programm:
„Hor-
Schreihmaschinen
W.Heckmi
Bürobedart
Papierhandlung
Mühlstr. 72
Erleichterte
Zahlungsbedingung.
(419))
Heſſiſches Landestheater
Kleines Haus
Freitag, den 18. März 1927
abendd 7½ Uhr
Zuſatzmiete IV, 10
Die Nürnberger Puppe
Komiſche Oper in einem Akt von Leuven
und A. v. Beauplan. Deutſch von Ernſt
Pasqut. — Muſtk von A. Adam
Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
In der Inſzenierung von Charles Moor
Cornelius, Mechaniker und
Spielwarenhändler . . Heinrich Kuhn
Benjamin, ſein Sohn .. Eugen Vogt
Hei rich, ſein Neffe und
Gehilfe . . . . . . . . Lev Barezinski
Bertha ... . . . . . . Joh. Buchheim
Die Handlung geht vor in Nürnberg
bet Cornelius
Pneige: Mark —,70, 1.—, 1.51, 2.—: Liondverkretung Inton Fischer, Frantlurterskr. 2314
Hes. Landesihester (ie ues Haus)
Naheres siehe suob Plakate (T Bln 2380
Geſänge, Orcheſterwerke,
Inſtrumentalſolis
Eintritt 30 5. Jeder 3. Beſucher erhält
ein Präſent.
Miete B,II. Barterre,
2 Vorderplätze,
abzu=
geben. Angeb. unt
V 59 Geſchſt, (e7317
Hammmmmmgrmmm
Hiohner- u. Farbwachs,
5 Pfg. 1 Pfund. /40302
Karten in der Dreſſola=Verkaufsſtelle
Ecke Riedlinger= u. Niederramſtädterſtr.
La Serua Padrona
(Die Magd als Herrin)
Intermezzo von Giovanni Battiſta Pergoleſe
Nach der italteniſchen Originalfaſſung
über=
tragen und bearbeitet von Hermann Albert
Herausgegeben v. der Pergoleſe=Geſellſchaft
Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
In der Inſzenierung von Charles Moor
Uberto, ein Alter . . . . Joh. Biſchoff
Ne
Bespone, ein Diener
Paula Kapper
Hans Netz
Puleinella
Balletpantomime von Jgor Strawinsky
(nach G. B. Pergoleſe)
Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Scholz
Handlung und ſzeniſche Leitung:
Oscar Fritz S huh
Choreographie: Manda von Kreibig
. . F. Schempflug
Puleinella . .
Searamuceio, ſein Diener Lene Berdolt.
Manda v. Kreibig
Dottore ...
Pimpinella, ſein Mündel Dora Böhm
Milly Reiß
Anna Krafft
Gaſſenjungen
Dora Sauerwein
.. . . . Recha Ecktein
Eliſab. Lindner
....
Ertia Seibert
....."
Diener) . . . . . . . . . Wera Korſchan
.... . . . . . Marta Schulg
Die imBallett vorkommenden altitalieniſchen
Lieder Text überſetzt von L. Barezinsky)
werden geſungen von Margarete Albrecht,
Rudolf Strzeletz, Osear Grauert
Bühnenbilder und Koſtüme nach Entwürfen
von Lothar Schenck von Trapp
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mr.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſig
Pauſe nach beiden Werken
Ende 10 Uhr
Anfang 7½ Uhr
Samstag, 19. März. Filmvortrag der 2 bring=
Filmwerke: Das ſchaffende Amerika,
Anfang 5 und 8 Uhr. Freiſe 0.70, 1.—
150, 2.— Mk.
Sonntag, 20 März. Egeplagder
Familie=
vadder, Anfang 4 Uhr. Preiſe 0,50, 1.—
1.50, 2.— Mk.
Großes Haus
Freitag, 18. März. Keine Vorſtellung.
Samstag, 19. März E 15. Zum 1. Male:
Bonaparte Anf. 7 Uhr Preiſe 1—10Mk.
Sonntag, 20. März G 11 (Darmſt.
Volks=
bühne! Die Meiſterſinger von Nüruberg.
Anfang 5 Uhr. Preiſe 1—10 Mck.
Freitag, den 18. März 1927
Siesel
(4676
Geſpielte
im Preiſe bedeutend reduziert
zu äußerſt
billigen
Preiſen
und
günſtigen
Zahlungs=
bedingungen
A. Halchner Nachf
Eliſabethenſtraße EEcke Luiſenſtraße
Hausfrauen, werlangt
Der Name bürgt für die Ouali ät
Bernhard May Söhne — Grol
Eliſabethenſtr. 28
(2561a1
braucht die Hausfrau immer in der Küche.
Jetzt ſind ſie am beſten!
ge ſind
Unſere
estragroßen Mägnet=Eier beſonderal
friſch und vorzüglich im Geſchmack.
10 Stück 1.50
t=Eier, braun
10 Stück 1.40
et=Eier, weiß.
10 Stück 1.28, 1.08, 959
ſer . .
Kluge
kaufen
Seifenpulver
alle Waſchmittel zu
den billigſen
Tages=
preiſen nur bei
Seifen=Lehner
Waldſtraße 11
Wiederverk höchſte
Rabatte 31999
Darmstadt Marktplatz und Marktstraße
Dreifrucht=Marmelade
Johannisbeer=Gelee.
Limburger Käfe, Ia.
Edamer Käſe. . . .
Schweizerkäſe, ſeiner
Kinderwagen zu ver=
kaufen, 20ℳ Runde
turmſtr. 8 733
Heidenreich von Siebold’ſche
Stiftung für arme Böchnerinnen
Zu der Donnerstag, den 24. d8. Mts.,
nachmittags 5 Uhr, im Stadthaus,
Sitzungszimmer Nr. 35, ſtattfindenden
Einen gemütlichen Abend
erleben Sie im (*7306
Central=Hotel
Leberwurſt, geräuch Pfd. 80 ₰ Bluwurſi, geräuch, pfd. 90
Deutſchnationaler
Handlungsgehilfen=
Berband
Ortsgruppe Darmſtadt
Spinat, erſte Qualität
Schnittbohnen
Brechbohnen.
Gemüſe=Erbſen.
Karoiten".
Obergaſſe 12
Freitag und Samstag
ſei den Fidelen Jazz=Band Kanonen
Silvia
unter Mitwirkung des berühmten
Kapellmeiſters Diabolo aus Zürich
Es ladet freundlichſt ein
Der neue Beſitzer: Ed. Wiesner
Pflaumen mit Stei
Apfelmus
Birnen
werden die Mitglieder und Freunde
der Stiftung hiermit eingeladen.
Darmſtadt, den 17. März 1927.
4674) Für den Vorſtand
und den Verwaltungsrat
Frau Dr Büchner Dr. Gläſſing
Pfirſiche
Salatöl, la . . Liter 100
Feinſtes Salatöl in Flaſchen
Oſterhaſen und Eier
in reicher Auswahl zu billigſien Preiſen. (4642
Für die Landwir ſchaſt,
Gärt=
nereien und Gartenbefitzer!
Wir halten uns zum Bezug von Garten=
und Obſtbaum=Spezial=Dünger und
ſon=
ſtigen wichtigen Düngemitteln beſtens
(3826a
empfohlen
GebrüderVierheller
mit Filmvorführung
„Des Biderſpenſtigen Zähmung
Zheinstr 101
Telephon 2519
Freitag und Samstag
Um zahlreiches Erſcheinen der
Kollegen mit Angehörigen bittet
Der Vorſtand.
4680)
Schlachtfest
Es ladet höfl ein K. Heidenreich.
Telefon 200 Darmſtadt Schuſteraaſſe 14
Eintritt 40 Pfg.
AENTBrielningt 94
MAAI
Hahlola.WteietesEtllhf-
A
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 18. März 1927
Geite 19
von Wichtigkeit tür jede Haustrau ist der
Einkaut ihres Kaffees. Hierbei kommt es
vor allem auf unbedingte Zuverlässigkeit
des Lieleranten an. — — Deshalb sollte
in keinem Haushalt te len, denn er ist von
zahllosen Verbrauchern als vortrefflich erprobt
und außergewöhnlich preiswert
Pfund
Nur erhältlich bei
(4650
Filialen in allen Stadtteilen
Größte Spezlalfabrik Deutschlands für
Miſch-
zentrifugen, Butter-, Wasch-,Wring-u.
Mangel-
maschinen. In allen einschl. Geschäft. z. haben
te. BeschehK
ir suchende Menschen
er get
ahgene
dbrer
Von Wilhelm Diehl
6.-7. Taulend. In Geſchenkband 3.50 Rn.
Tormal wie inhaltlich mit gestaltendem
Ge-
schick geschrieben und hat vor allem, was
so vielen histoncchen und modernen
Ge-
schichten mangele — eine Seele.
Tägliche Rundschau.
Gediegener Geschichtsroman in einer neuen,
mustergültigen Ausgabe.
Schwäbischer Merkur.
Buein die derbe Sprache hinein kernig u. echt.
Didaskalia (Frankfurter Nachrichten).
Von besonderem Reis ut die ausgesprochene,
aue intimer Kenntni- und herzlicher Liebe
geschaffene Heimatfarbe u. Heimatstimmung
Gießener Anzeiger.
Ein Meisterstück geschichtlicher u. poetischer
Darstellung.
Mainzer Journal.
Lebendige Dichtung, getragen von einer
Frömmigkeit, die sich am klarsten offenbart
in dem Kapitel von der Kreusschule de=
Lebens.
Magd=burgioche Z.itung.
Lebendige Geschichte im wahrsten Sinne.
Epang. Gemeindeblatt, Offenbach a. M.
Lebensrolle Gestaltung; ein Buch, dessen
Spannung in Atem hält.
Wiesbadener Tagbletzt.
Das Buch gehört zu den besten Kulturbildern
jener Zeit.
Deutsches Pfarrblatt.
Zu haben in jeder Buchhandlung und in der
Geschäftsstelle des „Darmstädter Tagblatt”.
WIL-TCH/VERLAG
TMSTADT, RHEINSTR. 3
arl August Engel
Vertreter der Mielewerke Gütersloh
Darmstadt, Schuchardstr. 8. Telephon 4141
gegen hohe
Binsver=
güitung auf erſtſtellige
Sypothek geſ. (4640fe
An ebote u K J.777
Dicſſcherheit / an die Geſchäftsſt.
Ell, auch /Wer hilft ig. Dame
hwt ſek dch auf kurze Zeit mit
* Warmſtadt / 120 Mk. geg. guten
Mitraße 75 Bins aus? Angeb
chon 1117. unt. V 34 an d.
Ge=
eiierenzen! ſchäfts”elle (*7260
1342
I9potheken
von 6½ Zinſen an (4495 a
43 armſtadt, Gügelſtr. 25, Tel. 1113
ſeſſener Geſchäftsmann!
KMeferenzen, Inhaber gutgehenden
äfts, mit nachweisbarem umfang=
BUmſatz, ſucht zwecks Geſchäfts=
* möglichſt von Privathand, ein
hen von 4—5000 Mk.
habote unter V 38 an die
Ge=
ühe dieſes Tlattes.
(*7271
Radfahrer!
Wo
erhalte ich meine Fahrradreparaturen)
prompt und billig gemacht?
Wo
kaufe ich am vorteilhaftesten mein neues
Fahrrad u. Sprechapparate sowie Platten!
und Zabehör? Bei (4588ds
Fahrradhaus Petri
Darmstadt
Bleichstr. 30
G. Eberi, Daumstadt, Hügelstr. 75, Tel. 117
300500 Mh. äuwieten geſucht)
geg. Ticherh. u. gut
Binſen auf 1 Jahr zu
leihen geſ. Angeb u
V 46 Geſchſt 7:84
Gegen a Sichert ei
200 Mr. geſ. Gute
Vergüt Ang. u V 39
an die Geſchſt. (*7277
Etagenhaus
2X5u. 1X4 Zimmer=
Wohnung Bad uſw
Näh=Herdweg
preis=
wert zu verkrufen
Ene 5 Zim=Wohn.
wird am 1. Oktober
beziehbar.
Tauſch=Wohnung
nicht erforderlich
Friedrich
Dingeldein & Co.
R. D. M.,Eliſabethen=
*7357
ſtraße 5
Einfamilienaus
init —6 Zim, Bad
uſw im bſtl. vd ſüdl
Lage, bei hoh.
Anzah=
lung zu kauf geſucht.
Angeb. unt. V 72 an
die Geſchſt. (*7:35
auplatz in Beſſunger
zu kaufen geſ. An
eb. u. V 61 an die
Geſchäſtsſt. (* 7326
Kleine Wohnung in
Neubau oder großes
teeres Zi umer init
Küche, etw. Zubehör,
von ält Feſſ. Dame
in nur gutem Hauſe
auf 1. Juni od. 1. Juli
geſucht Angeb. unt
V 62 Geſchſt. (7337
Beſchlaguahmefreie
1—2Zim.=Woyn.
evtl 2 anſ von jung
Brautpaar geſucht
Ang unt. U 187 an
die Geſchſt — 4520m
rdi. Zimmer
mit Klovierben, el.
Licht, geſ Angeb. u.
V 67 Geſchſt. 7313
Kleiner Laden m. 1
evtl 2 Bimiiern zu
mieten geſ. Angeb u.
V 30 Geſchſt. (*7352
Kinderloſes Ehepaar
(Pol.=Beamter; ſucht
2-3 teere Zimmer in
gut Dauſe, eott bei
alleinſt. Dame oder
errn. Ang. u. V 78
an die Geſchſt. (*7318
Beſtla nahmefreie
2-3 Lim.
mit Küche geſ. 1 7290
Angebote unt V 44
an die Geſchſt. (*7230.
Sommer- oder
Wochenende-Haus
zu vert. Zwei B., Nebenr., gr. Veranda,
Keller u Boden, gr Garage m. od ohne
Invent. Erbaut 1925. Waſſer. Elektr. dicht
dabei Unweit d. Straße a Waldr., 5 Min.
v. Ommbus, 20 Min v. Kurh. Marbach
b. Schönnen i. Odenw. gelegen. Anfr unt
V50 an die Geſchäftsſt. d. Bl. (1V.4 4
Etagenhaus
in guter Wohnlage mit 4 X4 Zimmer,
Bad u. gr. Bodenkam. (
beſchlagnahme=
u. ſonderſteuerfrei), unter ſehr günſtigen
Bedingungen zu verkaufen. Näh. unter
V 71 an die Geſchäftsſt.
(7336
Mäu
mögl Einfamilienhaus, mit 5—6 Zimmern
bei Rmk. 10—15 Tauſend Anzahlung=
Angenehm, ivenn Eigentümer
Wohnungs=
tauſch mit mir vorzunehmen bereit iſt.
Angebote unt. V 54 an die Geſchſt 1V4647
zu
kaufen
Bgesucht
Bun gehendes
(7322
veschäftshaus
ſcet zur Erweiterung des
Betriebes
Hau 1oboo ni.
m* Privathand gegen
an=
eygehme Zin en Ia
Refe=
en zen vorhanden. Ang u.
57 an die Geſchäftsſtelle
Tchades Züllmabe
Rchleelt
K
V42s:
K
Kaſfee Hag, den coffeinkrelen Bohnenkalfee zu
genleßen und gesund zu bleiben, als regelmäßig
Bohnenkaffee zu trinken, dessen Colfelngehalt
Herz und Nerpen mit der Zelt schaden kann.
Probleren Sie Kaffee Hag und Sle werden sofort.
dle Vortelle dieses Hausgetränkes erkennen. Kaffee
Hag ist feinster Bohnenkaffee, nichts anderes als
das schädliche Coffein Ist ihm entzogen.
Rauchen
macht die Augen auf!
Zigarren von S 9 an aufw. Zigareiten von 1 9 an aufw.
Tabak von 50 9 pro 300 Gramm an.
Ganz beſonders empfehle ich meine 8 und 10 9 Zigarren
in größter Auswahl und Qualität einer 12er bezw. 1Ser.
Zu 15 ₰ und höher Sonder=Angebote
Beſichtigen Sie meine Schaufenſter (4683a
Schlamp’s Tabakuarenvertrieb
Fabriklager in Zigarren
Darmſiadt
Große Ochſengaſſe 20.
Aeftserteteck
Wiesbaden
Schule Wihelminenstr. 49
Berufsausbildung und Laienkurse
Frau IIse Glaser
von Frau B. M. Mensendieck persönl. bevollmächtigt
gat ſie den Lausbub. Ausgerechnet in die ſchmuutzige Einwe
muß der Bengelfallen. War ſie doch ſelbſterſtaunt über de Schmitz,
den das organſſche, ulſo unſchädliche Einweichmittel Burnvs über
NachtausihrerWDäſche gezogenhatte, Nein, Dashäute ſſienicht gedachtt
Und ohne Sedenfen kachte ſie frührr dieſen Schmutz mit. Zeht abn
keine Wäſche mehr ahne vorheriges Einweichen mit Burms! Die de
ſparnis von Arbeit und Zeit am Waſchtag forderrs ſa ſchon.
Was Burnus koſtet? Eine Heine Patrone für m. 5o liter Eip
weichwaſſer 25 Pfg., eine große für voo Lier 80 Pfg.
Gebrauche=
anleitung muß genau beachtet werden.
Die kluge Hausfrau weicht nur mit
WUANUS
Seite 20.
Freitag, den 18. März 1927
Nummer
Wirgarantierenf.jedevonmnsausgeführte
Fahrrad-Reparatur
B. Orlo, Karlstr. 14 41642
Nutz= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Am Montag, den 21. Ifd. Mts.,
vormittags 9 Uhr, wird aus dem
Roßdörfer Gemeindewald das zerſtreut
ſitzende Nutz= und Brennholz aus
ver=
ſchiedenen Abteilungen in der Wirtſchaft
Barth verſteigert:
Kiefern=Stämme Kl. III 3 St. 2,38 im
Fichten=
V14- 8,37 tm
Vb 77 „ 19,63 fm
=Derbſtangen 136 „ 10,58 tm
179 „ 7,99 fm
Lärchen=
Kiefern=Scheiter „ 63 rm
Buchen=Knüppel . 18
6
Eichen=
Erlen=
4
Kiefern=
256
Fichten=
3
Kief.=Reiſigknüppel 17
Eſchen=
Fichten=
=Stöcke
Buchen=Wellen . 1900 Stück
400 „
Kiefern=
Roßdorf, den 17. März 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz. (4671
Kiefernſtammholz=
Submiſſion.
Aus den Staatswalddiſtrikten Eichen,
Schwabenholz und Heege ſoll das
nachverzeichnete Kiefernſtammholz im
Wege des ſchriftlichen Angebots verkauft
werden, und zwar:
15 fm II. Kl., 66 fm III. Kl., 12fm
IV. Kl, 2 fm V. Kl.
Die Gebote ſind nach Klaſſen getrennt
mit der Aufſchrift „Angebote auf
Kiefern=
ſtammholz” bis längſtens Samstag,
den 26. März 1927, vorm. 10 Uhr,
bei dem Heſſ. Forſtamt Babenhauſen
einzureichen. Gebote, die ſpäter einlaufen,
werden nicht berückſichtigt. Eröffnung der
Gebote: Samstag, den 26. März 1927,
vormittags 10, Uhr, auf dem
Amts=
zimmer des Forſtamts Babenhauſen.
Die Bieter erkennen die Verkaufs=
und Zahlungsbedingungen als
rechis=
verbindlich an. Sie ſind 3 Wochen an
ihre Gebote gebunden.
Das Holz iſt vorher einzuſehen und
wird vorgezeigt von den Förſtern
Hart=
mann und Wagner zu
Harres=
hauſen, Poſt Babenhauſen, für den
Diſtrikt Eichen, und Förſter Haag zu
Schlierbach, Poſt Babenhauſen, für
die Diſtrikte Schwabenholz u. Heege.
Die zum Verkauf gelangenden Nummern
ſind ſchwarz unterſtrichen.
Stammholzverzeichniſſe ſind auf
An=
fordern bei der unterzeichneten Stelle zu
erhalten.
(4631
Babenhauſen, den 12. März 1927.
Heſſiſchen Forſtamt Babenhauſen.
Brennholz=
Verſteigerung Nr. 4.
Montag, den 21. März 1927,
vor=
mittags 10 Uhr, ſollen aus dem Eber
ſtädter Gemeindewald, Forſtort
Klings=
ackertanne, Abteilung 8, 30, 31, 32, 33,
34 und 35 (Nr. 35 iſt der Abtrieb an
der Sandſchollenſchneiſe) die
nachver=
zeichneten Holzſortimente öffentlich
meiſt=
bietend an Ort und Stelle verſteigert
werden:
95 rm Kiefern=Scheit
121 Im Kiefern=Knüppel
110 Stück Kiefern=Wellen
96,2 rm Kiefern=Stöcke.
Die Zuſammenkunft der Steigerer
er=
folgt auf dem Bäckerweg am Eingang
des Waldes. Nähere Auskunft erteilt
Förſter Kirſchner hier, Müllerſtr. 11.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird
Zahlungsfriſt bis Martini 1927 gewährt.
Eberſtadt, den 16. März 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
(4633
Arbeitsvergebung.
Für den Neubau der Kinderheilſtätte
in Winterkaſten, Poſt Lindenfels,
Eiſen=
bahnſtation Reichelsheim und Fürth im
Sdenwald, werden die Putzarbeiten,
be=
ſtehend in:
etwa 1700 qm Deckenputz
„ 4300 qm Wandputz
und „ 1000 qm Außenputz
und anderes vergeben.
Bedingungen und Angebotsvordruck:
liegen während der üblichen
Dienſtſtun=
den im Amtszimmer des Unterzeichneten
zur Einſicht offen, wo auch die
Unter=
lagen für die Vergebung gegen Erſatz
der Selbſtkoſten zu erhalten ſind.
Angebote ſind bis zum 26. März
1927 daſelbſt mit der Aufſchrift „
Heil=
ſtätte in Winterkaſten” verſehen,
einzu=
reichen. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. (4621fs
Bensheim, am 14. März 1927.
Der Regierungsbaurat.
Keſ
Eine Riesenfülle moderner Qualtätserzeugnisse
steht zur Auswahl. Infolge unserer Großeinkäufe
ist das Schönste und Beste hervorragend bilig.
Gate Gelegenheit zum worteilhaften Einkaußg
Scheiben-Gardinen
prachtvolle Ausmnsterung . . . 0.98, 0.69
Brises-bises
in Täll u. Etam., neue Dess. Stck. 0.65, 0.29
Galerie-Borden
in Tüll und Etamine mit Einsätzen 0.75, 0.45
Galerie-Borden
grau Leinen m. neuen Druckmnst. 0.78, 0.68
Kongreß-Stoffe
weiß u. farbig gestreift, waschecht 0.65, 0.55
Etamine
150 cm, kariert, solide Onalität
..098
Breite Cardinen häbsche Must.
m.schön. Kante, 130cm 1.65, 100cm 1.25,80cm
Spann-Stoffe
100 cm, in guten Mustern . . . . . . 1.35
Biedermeier-Stoffe
m. indanthrenfarb. Streif., 120 cm 1.25, 80 cm
Gaau
v.10
G.au
Gus
1.40
0.48
0.10
098
u.G0
Madras-Stoffe
130 cm, dunkelgrundig, indanthren",
Etamine
150 cm, gestr. u. kar., Zwirnware 1.60, 1.45
Spann-Stoffe
130 cm, in apart. Künstlermust. 2.45, 1.95
Halbstores
. . 3.75, 1.96
in Täll und Etamine.
Künstler-Garnituren
Zteilig, 2 Schal, 1 Behang . . . 5.50, 3.95
Madras-Garnituren
Zteilig, indanthrenfarbig . . . . 3,75, 295
Roleaux-Cöper für beste Sonnen-
Vorhänge, 130 cm 195, 100 cm 1.35, 80 cm
Dekorations-Stoffe in häbsch.
Damassé-Mnstern, indanthrenfarbig, 120 cm
Kunstseiden-Damast
f. Uebergard., 125 cm, in streng. mod. Farben
150
120
100
U.00
Eus
195
125
G.1u
5.25
Kaffee-Decken mit echtfarb.
Grau Lein.-Decken mod
Druck-
muster, 130/150 3.95, 110,130 2.75, 90,30
Gobelin-Tischdecken
Ia Gnalität, aparte Dessins 140 170
Tisch- und Divan-Becken
Divan-Decken
Karos, 110/150 2.50, 110/140 1.48, 80/80 Gaud gran Kochellein, bedruckt, 150/300, 1150
1.40
kuu
Gobelin-Divandecken
in künstlerischen Mustern, 140/280, 22.50
Bett-Decken 2bettig, in Tülln.
Etamine, mit Filet-Einsätzen, 14.50, 10.50
9.90
11.60
1.10.
ainger
averihaus:
Rié
-Guggerheir 6. Tlam Darmstadt, TTarkt 7 —
Kaffee Mitze
Schützenſtraße 101,
Bürgerl. Tageskaffee
Billige Preiſe (1083a
der beſte. Drog. Secher Nachf.,
Bernſtelnlad eudwigs öhſtraße ! (B 3733
In unſer Handelsregiſter, Abt. 4,
iſt bei den Firmen: Karl Leilich in
Schaafheim (Nr. 335 Johannes
Sauer=
wein X. in Langſtadt (Nr. 357) heute
folgendes eingetragen worden: Die Firma
iſt erloſchen.
(4643
Groß=Umſtadt, den 14. März 1927.
Heſſiſches Amtsgericht.
Fischhaus
Fertig
Markt 4 Telephon 641 Karlſtr. 47
Empfehle
lebendfriſcher, blütenweißer
Seehecht, im Schnitt . Pfd. 100 5
Schellfiſch,
70, 90 „
Kabeliau,
50, 70„
See achs,
45 „
Goldbarſch, v. Kopf
45 „
Bratſchellfiſche. .
28„
Grüne Heringe ..
17.
Heilbutt, Rotzungen, Salm
Knurrhahn
feiner Backfiſch Pfd. 50 J
Neue Kartoffeln
Hochfeine fette Matjesheringe
Matjes filet, Spickaal
Geräucherter Rheinlachs
(466:
Kachelöfen
in jeder Farbe und Größe, Oefen umſetzen
„.Reparaturen,ſowie Wandplatten empfiehlt
Adolf Kienzle, Oſengeſchäft
Ne
V
Tel. 1426
Schützenſtraße 12
(*7259)
Tel. 1426
Schreibmaſchine koſtet bar nu=
155.— K. Bequeme Teilzahlung.
geſtattet Vorführung unverbindl.
Beu.-Vertreter: Julius Müller, Darmstadt
Frankfurterstraße 36, I (4228a
das
Torfmull
ideale Düngemittel für Gartenbau
ſollte in keinem Garten fehlen.
Geflügelfutter
in nur beſter Qualität, wie Weizen — Wichken — Mais
— Maisſchrot — Gerſte — Gerſtenſchrot — Hafer —
Haferſchrot — Kleie — Garnelen — Fiſchmehl —
Trockenhefe — Muſchelkalk — Knochenſchrot — Kohle
— Fleiſchmehl — Spratt’s Kückenfutter uſw. uiw.
Muskator Trockenfutter
Saathafer, la Qualität
ſowie Futterhafer (auch gequetſcht) — Heu u. Stroh —
Melaſſe — Weizenſchalen — Hächſel — Torfſtreu.
Lieferung auch in die Vororte frei Haus. (7349
Wilhelm Albrich, Darmſtadt
Getreide — Futtermittel — Mühlenfabrikate
Büro und Lagerräume: Landgraf
Georg=
ſtraße 64, am Meßplatz. Fernſprecher 1294
70
Vorteilhaftes Angebot!
Ganze Haſen
per Pfd. 1.00
Einzelne Teie biligſt (eh4
Lapins von M. 1.80 an der Scu
Wildragout per Pfd. 0.60—0.70
Junge
Wetterauer Gäm
auch im Ausſchnitt
per Pfund 1.80—1.50
Geffügel=Ragout p. Pfd. 1.20-7,I0
Hieſiges Schweinefleiſch p. Pfd. 7.14
Maſitalbfleiſch p. Pfd. 1.20.3.70/
Ziegenlämmer p. Pfd. 0.80—0.0M
Schulſtraße 16 — Telephon
Belgeoung don Plüll
Auf der Kreisſtraße
Niedeo=
ſtadt — Ober=Ramſtadt am OrtKu
Ober=Ramſtadt ſollen 7 Platamny
vor den Häuſern Darmſtädterſtr. r!
ſtehen, an den Meiſtbietenden , .
Stand vergeben werden. Die r9
gungen liegen in den Geſchäftstd
des Unterzeichneten,
Neckarſtraße=
mer 2, zur Einſicht offen, woſoſſt
ſchriftlichen Angebote bis Donnmr
den 24. Ifd. Mts., vorm.
entgegengenommen werden.
Darmſtadt, den 17. März 1927,
Der obere Baubeamte beie
Kreisverwaltung.
Bekanntmachu
Die bei der Umpflaſterung eiu.
ſtraße in Nieder=Modau erforn=
Pflaſterarbeiten, ca. 3000 qm, f
öffentlichen Wettbewerb vergeberzn
Angebvte mit der Aufſchrift
arbeiten in Nieder=Modau”
ſchloſſen und portofrei bis Son
den 26. März 1927, vorm.
bei dem Unterzeichneten einz:
Angebotsvordrucke ſind zum Sel.),
preis, ſolange der Vorrat reich
daſelbſt erhältlich.
Freie Wahl unter den Anbä.
hält ſich die Gemeinde vor.
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Dieburg, den 15. März 1922
Der Regierungsbaurat bil
Kreisverwa tung.
J. V.: Rumpf.
Stellenbeſehunt
Am 1. April Ifd. Js. iſt i.
eines Technikers der in H4
Tiefbau ausgebildet iſt und bis
iſch tätig war, zu beſetzen.
Bewerber wollen ihre Zeug!!
Lebenslauf bis zum 25. ds,
die Bürgermeiſterei richten.
Nieder=Ingelheim, den 15. AIif
Der Bürgermeiſters
Muntermann.
Möbel=Benl
Nachſtehende Möbelftüe
herrſchaftlichen Wohnungseinr
ſtammend, ſtehen
5 Nieder=Ramſtädterſ!
zum Verkauf:
1 Klavier mit Stuhl, Fabrik.!
Leipzig, 1 Klavierlampe, 1 Soch
1 Rauchtiſch, 1 Grammoph
1 Bücherſchrank, 3 Gondeln,
Standlampe, 1 Vitrine.
1 Speiſezimmer, 1 engl
1 Kredenz, 1 Ausziehtiſch,1 Sofe
4 Stühle, 1 Standuhr, 1 Linoler 4
1 Schlafzimmer, 2 Meſ”
kompl., 1 dreitür. Kleiderſchrank 2!
kommode, 2 Nachtſchränkchen,
1 Küche, modern, 1 Kür=
1 Anrichte, 1 Beſenſchrank,
2 Stühle.
1 Schlafzimmer, moder
2 Betten mit Spiralrahmen,
kommode mit Marmorplatte um
aufſatz, 2 Nachtſchränke mit Mu.
1 dreiteiliger Spiegelſchrank,
1 Schlafzimmer, weiß lackiert.., 1 zweiteiliger Klei.-
1 Waſchkommode, 2 Nachtſchräd
1 Bett, eiſen, weiß lackiert.
2 Seſſel, 2 Stühle, reich figürl.
1 Seſſel, nußbaum, 1 Lede=
1 Seſſel, Wachstuchbezug,
Moquettebezug, 18 Rohrſtühle.:
1 Spiegelſchrank, 1 Büal
3 lack. Kleiderſchränke, 1 antik!”
ſchrank, 1 Sekretär, Tiſche alg
1 Küche, Eichenholz, 2
1 Putzſchrank, 1 Tiſch, 2 Stüſ=
3 Teppiche, 3 eleftr. Lüſte.1
elektr. Schreibtiſchlampe, 1
Roßhaarmatratze, 2 Spiralrah.
1 Flügel, Fabrikat Irmles
1 Stutzflügel.
Darmſtadt, den 17. März 1—5
Bad.
Amtsgerichtstael