Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet,
Nummer 76
Donnerstag, den 17. März 1927. 190. Jahrgang
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4 Doſſar — 420 Marbl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
„efinanziellen Schwierigkeiten des Reiches
Das Problem
dendusbilanzierung des Etats.
Forchtln gen von allen Seiten. — Bewilligungen ohne
Zeckitg. — Ausſprache mit den Regierungsparteien.
Teuerliche Erhöhung der Umſatzſteuer?
8on unſerer Berliner Redaktion.
furgeht nachgerade kein Tag, ohne daß von irgendeiner
ey ſeläichte über angeblich ernſthafte Schwierigkeiten
inner=
buzFkoalition in Umlauf geſetzt werden. Bald iſt es die
ausmänge Politit, bald die Arbeitszeitnotgeſetzgebung, bald die
Inva=ünverſorgung. Gegenwärtig ſteht das ganze Problem
der „Azbilanzierung des Etats zur Tagesordnung,
die die (uch der „Vorwärts” dazu ausnutzt, um neue „Riſſe im
Bürgenock” ausfindig zu machen. Richtig iſt zweifellos, daß es
für dieFänanzminiſter und die Regierungsparteien nicht leicht
iſt, zun niian Ausgleich zwiſchen den Forderungen, die von
alleſseiten geſtellt werden, und den zur Verfügung
ſtehen=
den Aſſeln zu kommen. Man kann eine Milchmädchenrechnung
ufmmn, die ein Loch in Höhe von einigen Milliarden Mark
Der „Berliner Börſencourier” macht eine
Zuſammen=
die etwas niedriger gehalten iſt, jedoch noch mit 900
ſtön abſchließt. Auch das iſt wohl etwas übertrieben.
Im=
verhch verlangt die Erwerbsloſenfürſorge, die ja über den
Anſmh naus fortgeſetzt werden muß, über 100 Millionen.
Da=
komenn der Finanzausgleich mit 60 Millionen, die
Liquida=
gyche digten mit 60 Millionen. Außerdem ſind noch dazu
chn die Mittel, die aufgebracht werden müſſen, wenn auch
ſmTeil der Wünſche auf anderen Gebieten erfüllt werden
ie reinen Etatüberſchreitungen hat der
eithtag bisher 60 Millionen bewilligt. Es
LMruch zu berückſichtigen, daß im Etat eine gewiſſe Reſerve
iedoch bei weitem nicht ausreicht, um das Loch zu ſtop=
Gi allzugroßer Bewilligungsfreudigkeit des
htages entſtehen muß.
ſn all dieſe Fragen hat am Mittwoch beim Reichskanzler
geſenheit des Finanzminiſters, des Arbeitsminiſters und
Btſchaftsminiſter eine mehrſtündige Ausſprache mit
iegierungsparteien ſtattgefunden, die wohl zu
ſing beigetragen hat, aber noch keine entſcheidenden Be=
Bſjachte. Der Finanzminiſter hat auf die ernſte
finan=
ſellel gge hingewieſen. Man war ſich allgemein darüber einig,
daß fei leſtimmtes Programmen aufgeſtellt werden müßte, um
Beßylle gungen ins Uferloſe zu vermeiden. Das wird
nun /)Aufgabe der nächſten Tage ſein. Der Finanzminiſter
wirde mſchſt einmal zuſammenrechnen, welche Forderungen an
Fpile werden und welche Mittel er bereitſtellen kann. Ob
argleich aus den verfügbaren Mitteln überhaupt möglich
ſe hat mehr als ungewiß. Daher taucht neuerdings ernſthaft
Uin auf, die im Vorjahr herabgeſetzte Umſatzſteuer
r um ein Viertel Prozent zu erhöhen.
9tündung wird geltend gemacht, daß ja tatſächlich die
erchAzung der Umſatzſteuer zu einer Verbilligung offenbar
ichte ſigetragen hätte. Trotzdem bedeutet die Erhöhung der
WWher ein etwas zweifelhaftes Mittel, das gleichzeitig eine
ſeweſſ Aritik an der Finanzpolitik des letzten Jahres wäre.
dechll, darf man damit rechnen, daß man zu dieſer Aushilfe
Ain wird, wenn ſich kein anderer Ausweg finden läßt,
Die Gemeindegetränkeſieuer.
* Berlin, 16. März. (Priv.=Tel.)
Iſchen der Regierung und den Koalitionsparteien wird
Weürig verhandelt, bei dem proviſoriſchen Finanzausgleich
ee ndere Löſung über die Gemeindegetränkeſteuer zu
fin=
nach dem urſprünglichen Entwurf am 1. April außer
GAeen ſollte. Bei den früheren Beratungen war auch da=
Bewalten worden, für die Uebergangszeit einen Ausgleichs=
Soit leiſtungsſchwache Gemeinden zu bilden. Gegen dieſe
ünd aber zahlloſe Proteſte eingegangen, weil manche
Ge=
uhren Etat auf mehr oder weniger großen Teilen aus
lügniſſen der Getränkeſteuer aufgebaut haben. Auch die
ſſlliche Vereinigung will einen Ausgleich, wie er jetzt
ge=
t nicht annehmen. Es ſoll daher verſucht werden, ein
miß zu finden auf der Grundlage, daß die Getränkeſteuer
D auch weiterhin erhalten bleibt, während die Steuer für
n Spirituoſen aufgehoben wird.
2 WVerhandlungen über das Arbeitszeitnotgeſetz.
* Berlin, 16. März. (Priv.=Tel.)
Verhandlungen zwiſchen den Regierungsparteien über
der 1Szeitnotgeſetz ſind auch in den letzten Tagen fortgeſetzt
Soweit wir hören, iſt auch eine ſtarke Annäherung er=
Wohl die Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber
micht in allen Punkten gefunden haben. Es ſcheint aber,
2 Dus Kompromiß zwiſchen den Regierungsparteien in der
9wgehen wird, daß der 8 11 Abſatz 3, der die freiwilligen
Aichen bisher offen ließ, geſtrichen wird, daß dafür aber
eine Formulierung angehängt wird, worin die
Arbeit=
ler beſtimmten Vorausſetzungen, etwa wenn es ſich um
Aumſtellung einer dringenden Arbeit handelt, Ueberſtunden
Je können. Das gilt nicht ſo ſehr für die Großbetriebe,
WerSKolre für die Klein= und Mittelbetriebe, die nicht gut mit
En der Hand arbeiten können, weil ihnen dann, wenn
Eeit kurz vor der Schließung aufgegeben wird, großer
D Der Schaden entſtehen kann. Auf der anderen Seite wird
2 W:. doch wohl dazu kommen, dieſe erlaubten Ueberſtunden
em beſonderen Lohnzuſchlag zu verſehen. Es handelt ſich
jetzt immer noch darum, in welcher Höhe und in welchem Umfang
dieſer Zuſchlag bewilligt werden ſoll. Das iſt zurzeit der letzte
Punkt, worüber zwiſchen den einzelnen Parteien eine
gemein=
ſame Auffaſſung noch nicht erzielt iſt, womit aber keineswegs
geſagt ſein ſoll, daß in den nächſten Tagen nicht noch neue
Schwierigkeiten auftauchen oder bereits gefundene
Kompromiß=
löſungen wieder zerſchlagen werden.
Nach dem Kabinettsrat.
* Berlin, 16. März. (Priv.=Tel.)
Das amtliche Communigug über den Kabinettsrat wird von
der Berliner Morgenpreſſe zum Teil ohne Kommentar, zum Teil
mit einem kurzen Kommentar abgedruckt. Es konnte ja nach
allem, was bisher bekannt war, keine Ueberraſchung bringen.
Intereſſant iſt die ruhige und ſachlich berechtigte Folgerung, die
der „Lokalanzeiger” zieht, daß die Verantwortung von den
Schultern des Außenminiſters genommen wird und auf dem
ge=
ſamten Kabinett in allen ſeinen Teilen ruhe. Der Gedanke an
eine Kriſis hat ja auch nur in der Phantaſie der Oppoſition
be=
ſtanden. Mit einem gewiſſen Nachdruck weiſen die
Deutſch=
nationalen darauf hin, daß Dr. Streſemann ohne
In=
ſtruktionen nach Genf gefahren ſei und daß ſich das
nicht wiederholen dürfe, namentlich im Sommer bei den
Ver=
handlungen über Artikel 431. Hier wird auch ſchon innerhalb
der Regierungsparteien der Plan erwogen, eine neue Art von
interfraktionellem Ausſchuß einzuſetzen, der für jeden einzelnen
Fall eine Ausſprache und eine grundſätzliche Einigung über alle
Fragen der auswärtigen Politik herbeizuführen habe.
Dankſchreiben des Deutſchen Volfsbundes
an Dr. Streſemann.
Berlin, 16. März.
Der Vorſtand des Deutſchen Volksbundes für Polniſch=
Oberſchleſien in Kattowitz Ulitz, hat an den Reichsaußenminiſter
ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß die vom
Völker=
bundsrat angenommene praktiſche Löſung in den Kreiſen der
deutſchen Minderheit volles Verſtändnis gefunden hat, daß aber
vor allem die Ausführungen Dr. Streſemanns über die
Rechts=
lage über dieſes Verſtändnis hinaus die Kreiſe der deutſchen
Minderheit völlig beruhigt. Im Namen der deutſchen
Minder=
heit bitte ich Sie, ſo ſchließt das Schreiben, unſeren wärmſten
und aufrichtigſten Dank für ihre klare und entſchloſſene Haltung
in dieſer für uns ſo unendlich wichtigen Frage entgegennehmen
zu wollen.
Der Stand der deutſch=franzöſiſchen
Handels=
vertragsverhandlungen.
Berlin, 16. März.
Die Deutſche diplomatiſch=politiſche Korreſpondenz beſchäftigt
ſich heute mit dem gegenwärtigen Stand der deutſch=
fran=
zöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen. Den
Ausführungen der Korreſpondenz zufolge liegen zurzeit zwei
Beratungsgegenſtände vor, und zwar die bei dem jetzt laufenden
Proviſorium von franzöſiſcher Seite gemachten Vorbehalte und
die Feſtlegung der Baſis für die Verhandlungen über einen
end=
gültigen Handelsvertrag. Auf den letzteren Punkt beziehen ſich in
der Hauxtſache die Meldungen von einer Einigung oder
Verſtän=
digung. Die Verhandlungen hierüber haben zu der Fixierung
eines Protokolls geführt, das deutſcherſeits genehmigt
iſt. Das Protokoll enthält drei weſentliche Fortſchritte: Erſtens:
Von franzöſiſcher Seite wird auf die früher beanſpruchte 14
mona=
tige Karrenzperiode, während, deren eine Differenzierung
zu=
gunſten der franzöſiſchen Induſtrie eintreten ſollte, um ſie nicht
mit einem Schlage der überlegenen deutſchen Konkurrenz
aus=
zuſetzen, Verzicht geleiſtet. Zweitens: Gegenüber dem bisherigen
franzöſiſchen Standpunkt iſt jetzt feſtgeſtellt, daß bei Gewährung
von Zollbindungen deutſcherſeits auch die franzöſiſchen Sätze des
Minimaltarifs für die Dauer des Vertrages gebunden werden
ſollen. Drittens: Während bisher die Sätze des franzöſiſchen
Minimaltarifs als unabänderlich galten, ſind nach den
Stipu=
lierungen des Protokolls etwa notwendige Abweichungen
wenig=
ſtens nicht ausgeſchloſſen.
Zu dem anderen Verhandlungsgegenſtand, der ſich auf das
bis zum 31. Mai laufende Proviſorium bezieht, teilt die
Korreſpondenz mit, daß die deutſche Delegation ermächtigt
wor=
den iſt, über die Frage der von franzöſiſcher Seite hinſichtlich der
Weineinfuhr geſtellten Forderungen zu verhandeln und ein
beſtimmtes Kontingent für die franzöſiſche Weineinfuhr
anzu=
bieten. Nach dieſer grundſätzlichen deutſchen Bereitſchaft liegen
nunmehr die Schwierigkeiten in der Höhe des Kontingents, das
Frankreich fordert und in der Feſtſtellung der Gegenkonzeſſionen,
die für die deutſche Ausfuhr franzöſiſcherſeits zu machen ſind,
wobei noch zu berückſichtigen wäre, daß Wein als Stapelgut in
voller Kontingenthöhe nach Deutſchland verſchickt werden könnte,
während es fraglich wäre, ob die deutſche Induſtrie für einen
Teil des ihr zugeſtandenen Kontingents in Frankreich Abnehmer
finden würde. Die beiden Wirtſchaftsdelegationen beraten über
die Höhe des den Franzoſen zu bewilligenden Kontingents. Es
iſt im Augenblick unmöglich, zu erklären, ob, wie der „Excelſior”
heute berichtet, die Verhandlungen auf ernſtliche Hinderniſſe
ge=
ſtoßen ſind. Es dürfte erſt Ende dieſer Woche möglich ſein, ſich
ein klares Bild über die Verhandlungen zu verſchaffen. Was das
zu unterzeichnende Protokoll anbetrifft, in dem die Grundlagen
für die Verhandlungen über den endgültigen Handelsvertrag
niedergelegt ſind, ſo wird die Unterzeichnung dieſes Protokolls
durch den franzöſiſchen Außeuminiſter und den franzöſiſchen
Han=
delsminiſter erwartet. Bis jetzt iſt ſie noch nicht erfolgt.
Konkordate.
Von
D. Dr. M. Schian.
I.
Das Wort „Konkordat” geht um. Man kann es nicht
leug=
nen: es wirkt wie etwas Unheimliches, Gefährliches. Rein
ſtim=
mungsmäßig bilden ſich Gruppen für und wider. Die Art, wie
über ein Konkordat verhandelt wird, fördert das Dunkel, das
über der Konkordatsfrage liegt. Vor ganz kurzer Zeit wurde
regierungsoffiziös erklärt, es ſeien noch keine Verhandlungen
über ein Konkordat gepflogen worden. Aber das ſcheint damals
ſozuſagen der letzte Augenblick geweſen zu ſein, in dem noch nicht
verhandelt wurde. Jetzt wird kaum noch beſtritten, daß
verhan=
delt wird. Oder — wenn man unter „Verhandeln” feierliche
hochamtliche Sitzungen verſteht — wenigſtens, daß Beſprechungen
hin und her eingeleitet ſind. In Berlin iſt ſeit den Tagen der
Gründung der Republik ein päpſtlicher Nuntius ſtationiert;
zwiſchen ihm oder ſeinen Vertretern einerſeits und den
Vertre=
tern — ja, weſſen Vertretern? — wahrſcheinlich des Reiches und
Preußens oder doch eines von beiden andererſeits werden
Be=
ſprechungen über den Abſchluß eines Konkordats gehalten. Es
ſcheint beinahe, als ob ſowohl mit dem Reich wie mit dem
preußiſchen Staat verhandelt wurde. Ganz ſichere Nachrichten
darüber vermag ich nicht zu geben.
Je vager die Begriffe ſind, die mit dem Wort Konkordat
ver=
bunden zu werden pflegen, um ſo notwendiger iſt zunächſt
Klä=
rung des Weſens eines Konkordats. Ein Konkordat iſt nach
herkömmlichem Sprachgebrauch eine nach allen Regeln
diploma=
tiſcher Uebung abgeſchloſſene Vereinbarung zwiſchen der
römi=
ſchen Kurie und einem Staat. Die Modalitäten des Abſchluſſes
ſind keineswegs immer die gleichen. Von den Vereinbarungen,
die im Laufe des 19. Jahrhunderts zwiſchen Rom einerſeits,
deutſchen Staaten andererſeits abgeſchloſſen wurden, iſt nur eins
als solemnis eonventio — feierliche Uebereinkunft — bezeichnet:
das bayeriſche von 1817. Sonſt wurde ein anderer Weg gewählt.
Die Kurie legte das Ergebnis ihrer Verhandlungen mit dem
betreffenden Staat in einer päpſtlichen Bulle” feſt; die
Staats=
gewalt genehmigte dieſe Bulle und verkündete ſie wohl auch im
ſtaatlichen Geſetzblatt. So enthält die Bulle De salute animarum
von 1821 die Abmachungen zwiſchen Rom und Preußen, die
Bullen Prorida solersque (1821) und Ad dominiei gregis
eusto-
diam (1827) die Abmachungen mit den Staaten innerhalb der
ſogenannten Oberrheiniſchen Kirchenprovinz, zu denen auch
Heſ=
ſen gehört.
Als die eben genannten Abmachungen — man kann getroſt
kurzweg von Konkordaten ſprechen — geſchloſſen wurden, beſtand
der Kirchenſtaat noch. Der Papſt war alſo Souverän genau wie
jeder andere Souverän. Ein Konkordat war alſo ein Vertrag
zwiſchen zwei ſouveränen Staaten, ein Staatsvertrag. Inzwiſchen
iſt der Kirchenſtaat gefallen. Aber der Papſt iſt ſouverän
geblie=
ben. Katholiſche Kirchenrechtslehrer leiten hieraus kurz und
bün=
dig die Folgerung ab, daß Konkordate völkerrechtliche Verträge
ſind. Evangeliſche Kirchenrechtslehrer urteilen verſchieden. Manche
verneinten den völkerrechtlichen Charakter. Emil Friedberg
ver=
trat die Anſchauung, daß ein Konkordat nicht als völkerrechtlicher
Vertrag im eigentlichen Sinne aufgefaßt werden könne, weil es
nicht mit dem Papſt als Souverän eines Staates abgeſchloſſen
war, ſondern mit ihm als dem Oberhaupt der katholiſchen Kirche.
Aber auch er kam zu dem Ergebnis, daß ein Konkordat „nach
Analogie der völkerrechtlichen Verträge” beurteilt und allen
Konſequenzen dieſer Verträge unterworfen werden müſſe. Das
iſt alſo in der Wirkung dasſelbe, wie die Formulierung in dem
jüngſterſchienenen Buch des Katholiken Joſef Schmitt „Kirchliche
Selbſtverwaltung im Rahmen der Reichsverfaſſung” (1926). Sie
lautet: „Kon—rdate haben eine völkerrechtliche Bedeutung” (S. 4).
Warum dieſe Erörterung? Sie iſt in einer Beziehung ſehr
wichtig: hinſichtlich der verpflichtenden Kraft der
Kon=
kordate. Auch heute wird ernſtlich die Anſicht vertreten, daß ein
Konkordat keine rechtliche Bindung, ſondern lediglich eine
politiſch=moraliſche Verpflichtung beider Teile bedeute.
Die=
jenigen, welche Konkordate völkerrechtlichen Verträgen
gleich=
ſetzen, urteilen anders. Sie behaupten die volle rechtliche
Ver=
tragskraft. „Kein Teil kann einſeitig vertragswidrig von dem
verpflichtenden Inhalt des Staatsvertrags zurücktreten” (Schmitt).
Dabei iſt das Wort „vertragswidrig” zu beachten. Wie jeder
Ver=
trag, ſo wird auch das Konkordat die Möglichkeit der Kündigung
enthalten müſſen. Aber das iſt dann eben die einzig mögliche
Form des Rücktritts. An die feſtgelegten Formen der Kündigung
(z. B. Friſten) bleiben beide Teile gebunden. Ein Staat, der
ein Konkordat ſchließt, bindet ſich alſo der römiſchen Kurie
gegenüber.
Ein kurzes Wort noch über die Gründe, aus denen
bedeu=
tende Kirchenrechtslehrer den völkerrechtlichen Charakter der
Kon=
kordate beſtritten haben. Sie weiſen auf den Weſensgegenſatz
zwiſchen Staat und Kirche (in dieſem Falle: katholiſche Kirche)
hin. Die katholiſche Kirche iſt kein Staat. In einer Abmachung
zwiſchen einem Staat und der katholiſchen Kirche handelt es ſich
nicht um Abmachungen zwiſchen den Vertretern zweier Völker,
ſondern um Feſtlegung der Stellung des Staates zu der
katho=
liſchen Kirche innerhalb ſeiner eigenen Grenzen,
alſo ganz klar um das Verfahren des Staates gegenüber
inner=
ſtaatlichen Organiſationen, ſomit gegenüber den eigenen Bürgern.
Und das iſt es in der Tat, was einem Konkordat ein
eigentüm=
liches Geſicht gibt. Eine kirchliche Organiſation, die ganz und
gar zum Gebiet des Staates gehört und aus Bürgern des
Staa=
tes beſteht, wird in der Feſtlegung ihrer kirchlichen Belange durch
eine außerſtaatliche Inſtanz vertreten, die ihrerſeits mit dem
Staat bindende Abmachungen darüber trifft, wie der Staat
gegenüber ſeinen eigenen katholiſchen Bürgern verfahren ſoll. Es
iſt deutlich, daß ſo etwas bei völkerrechtlichen Verträgen ſonſt
nicht begegnet. Bei dieſen wahrt jeder vertragſchließende Staat
die Belange ſeiner Angehörigen, auch derer, die etwa im
geogra=
phiſchen Gebiet des anderen wohnen, ohne ihm anzugehören. Die
bei Konkordaten eintretende Kombination ſteht einzigartig da.
Aber wenn ſchon ein „Vertrag” geſchloſſen wird, wenn er trotz
dieſer einzigartigen und eigenartigen Kombination geſchloſſen
wird, ſo wird der Hinweis auf ſie an der Verpflichtungskraft deß
Nuimtter 76
Konkordats nicht viel ändern. Auch diejenigen, welche dem
Kon=
kordat nicht den Charakter eines völkerrechtlichen Vertrags
zu=
geſtehen, ſprechen ihm doch politiſch=moraliſche
Verpflichtungs=
kraft zu.
Aus dieſen Erwägungen heraus wird ſofort ein Bedenken
deutlich, das jedem Konkordat begegnet. Die evangeliſchen
Kirchen ſind dabei in einer völlig anderen Lage
als die katholiſche Kirche. Die evangeliſchen Kirchen können und
wvollen ſich bei Verhandlungen mit ihren Staaten nicht durch eine
außerhalb ihres Staates befindliche ſouveräne Macht vertreten
laſſen. Geſchehen iſt das in früheren Zeiten auch zuweilen. So
zum Beiſpiel — berühmteſter Fall! —, als Karl XII. von
Schwe=
den mit dem Kaiſer den Altranſtädter Vertrag ſchloß (1707), durch
den die in ihrer Religionsübung ſchwer bedrängten Evangeliſchen
in Schleſien ein wenig (auch noch nicht viel) Luft erhielten. Aber
das gehört der Geſchichte an. Jetzt liegen die Dinge ganz anders.
Die evangeliſchen Kirchen in Deutſchland waren bis 1919 eng
mit dem Staat verbunden. Ihre Organiſation war dermaßen an
den Staat gebunden, daß es ihnen auch nicht entfernt in den Sinn
kommen konnte, mit dem Staat wie ein gleichberechtigter
Ver=
tragsfaktor zu verhandeln. Sie mußten zufrieden ſein mit dem,
was der Staat ihnen bot. Seit 1919 ſind die Kirchen ſelbſtändig.
Aber auch jetzt noch ſind ſie in manchen Ländern ſtark, an den
Staat gebunden. Jedenfalls können ſie auch jetzt nicht „Verträge‟
mit dem Staat ſchließen, die einem Konkordat gleichen, die den
Staat ihnen gegenüber auch nur ähnlich verpflichteten wie das
Konkordat ihn gegenüber der katholiſchen Kirche verpflichtet. Ein
Konkordat iſt daher rein formell ein Vorteil der katholiſchen Kirche.
Welches Maß von Sicherung, wenigſtens bei Anerkennung
des Konkordats, als völkerrechtlichen Vertrags, ein Konkordat
dem katholiſchen Volksteil bietet, das zeigt Artikel 4 der
Wei=
marer Reichsverfaſſung. Er lautet: „Die allgemein anerkannten
Regeln des Völkerrechts gelten als bindende Beſtandteile des
deutſchen Reichsrechts.‟ Daß völkerrechtliche Verträge nicht
ein=
ſeitig vertragswidrig von einem Teil aufgehoben werden
kön=
nen, wird — darin hat J. Schmitt doch recht — als allgemein
an=
erkannte Regel des Völkerrechts gelten müſſen. Damit ſichert
die deutſche Reichsverfaſſung die Verbindlichkeit des Konkordats.
Nur des Konkordats! Nicht aber einer Abmachung zwiſchen
Staat und evangeliſcher Kirche.
Wollte man formelle Parität für beide Kirchen ſichern, ſo
müßte in die Abmachung zwiſchen Staat und evangeliſcher Kirche
die Beſtimmung aufgenommen werden, daß ſie die gleiche
Ver=
pflichtungskraft für beide Teile haben ſoll, wie ein Konkordat.
Aber auch damit iſt völlige Gleichheit nicht zu erlangen. Beim
Konkordat iſt der exterritoriale Papſt der Garant. Für die
evangeliſche Kirche — ſehlt ein ſolcher.
Ich habe bisher das Konkordat rein formal behandelt. In
einem zweiten Aufſatz will ich auf den Inhalt ſolcher Verträge
zu ſprechen kommen.
Vom Tage.
Eupen=Malmedy=Oebatte
in der belgiſchen Kammer.
Die Bevölkerung der beiden deutſchen Kreiſe
für eine neue Volksabſtimmung. / Das „Nein”
der belgiſchen Regierung.
* Verlin, 16. März. (Priv.=Tel.)
Die Interpellation des ſozigliſtiſchen Abgeordneten
Sommer=
hauſen, zu deſſen Wahlkreis Eupen und Malmedy gehören, hat
in der belgiſchen Kammer geſtern eine Debatte entfeſſelt, die in
mehrfacher Beziehung außerordentlich bemerkenswert iſt. Die
Interpellation Sommerhauſen gipfelte in der Forderung, daß die
belgiſche Regierung die Abhaltung einer neuen Volksabſtimmung
in den beiden Kreiſen vornehme. Dieſe Forderung ſteht mit
der Bewegung in Zuſammenhang, die in der letzten Zeit wieder
in der Eupener=Preſſe für die Veranſtaltung einer zweiten
Volks=
abſtimmung Platz gegriffen hat.
Die Frage von Eupen und Malmedy iſt eine jener „Fragen”,
die erſt die Machthaber des Verſailler Vertrages entdeckt haben.
Die Bevölkerung der beiden deutſchen Kreiſe, die gut deutſch
ge=
ſinnt iſt, hat vor dem Kriege nie etvas von einer derartigen
„Frage” geahnt. Erſt auf der Konferenz in Verſailles hat
Bel=
gien durchgedrückt, daß ihm die beiden Kreiſe zugeſprochen
wer=
den. Um dem Vorgehen aber einen Schein des Rechtes zu
geben, wurde beſchloſſen, eine Volksbefragung zu veranſtalten,
die natürlich zu Gunſten Belgiens ausgefallen iſt, weil ſie un=
Der von der Film=Prüfſtelle kürzlich verbotene Oberſchleſien=Film
Land unterm Kreuz” wurde heute von der Film=Oberprüfſtelle ohne
Ausſchnitte zur Vorführung freigegeben.
Landrat a. D. Dr. Lukaſchek, der deutſche Vertreter in der
gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien iſt zum
Oberbürger=
meiſter von Hindenburg gewählt worden.
Der Chef der Berliner Kriminalpolizei, Regierungsdirektor Dr.
Weiß, iſt zum Polizeipräſidenten, von Berlin er
nannt worden.
Die nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten im Reichstage haben ihren
Austritt aus der Völkiſchen Arbeitsgemeinſchaft erklärt. Die
Völki=
ſche Fraktion hat damit aufgehört zu beſtehen.
Als dritte Rate zur Abzahlung der Kriegsſchuld an
England hat die italieniſche Amortiſationskaſſe, dem
engliſchen Schatzamt geſtern zwei Millionen Pfund überwieſen.
Die franzöſiſche Regierung hat zwei Millionen
Pfund an das engliſche Schatzamt auf Grund des
Abkom=
mens Churchill Caillaux bezahlt.
Die Belgrader Polizei iſt einer groß angelegten
Spionageorganiſation auf die Spur gekommen. Es
verlautet, daß diele hochſtehende Belgrader Perſönlichkeiten wegen des
Spionagedienſtes zugunſten eines „Nachbarſtaates” aufs ſchwerſte
kom=
promittiert ſeien. Man rechnet mit aufſehenerregenden Verhaftungen,
Nach Meldungen aus Rabat iſt ein franzöſiſches
Militäu=
flugzeug im Norden von Amarane abgeſtürzt. Die
beiden Flieger wurden von Marokkanern gefangen
genommen.
Der amerikaniſche Botſchafter beim Quirinal hat Muſſolini
die neue Note Coolidges üiben die Flottenabrüſtungskonferenz
zugeſtellt.
Die indiſche Nationalderfammlung hat die Regie
rungsvorſchläge für die Ausgaben der engliſchen
Armee mit 56 gegen 47 Stimmen abgelehnt.
Der neue franzöſiſche Botſchafter Paul Claudel,
früherer Botſchafter in Tokio, iſt in Waſhington
angekom=
men und wird im nächſten Monat dem Präſidenten Coolidge ſein
Be=
glaubigungsſchreiben überreichen.
Es verlautet, daß der frühere Staatsſekretär Hughes zum
erſten Delegierten an der von Coolidge vorgeſchlagenen
Flotten=Abrüſtungs=Konferenz ernannt werden
wird.
Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro hat der
Amazo=
nenſtaat einer japaniſche Koloniſierungsgeſellſchaft
eine Konzeſſion über mehrere Millionen Hektar
Land gewährt.
ter dem Schutz der alliierten Bajonette ſtattfand, weil ſie nicht
geheim war und Methoden angewendet wurden, die von
vorn=
herein darauf abzielten, ein ganz beſtimmtes Ergebnis zu
er=
zielen. Die Bevölkerung der Kreiſe iſt trotz ihrer nunmehr
acht=
jährigen Zugehörigkeit zu Belgien deutſch geblieben und hat ihr
Beſtreben nie aufgegeben, eine Reviſion des Ergebniſſes dieſer
„Abſtimmung” durchzuſetzen. So richtete, wie erinnerlich, die
geſamte Preſſe von Eupen und Malmdey am Neujahrstage die
dringende Aufforderung an die belgiſche Regierung, eine neue
unbeeinflußte Volksbefragung vornehmen zu laſſen. Damals
lehnte die belgiſche Regierung ab. Auch der durch die Preſſe an
die Brüſſeler Regierung gerichtete neue Appell hat die in der
Kammer erteilte Antwort erhalten, die natürlich nur als negativ
aufzuſaſſen iſt.
Wir wiſſen trotzdem, daß die belgiſche Regierung einmal
auch anders gedacht hat. Vor etwa einem Jahre ſtanden
pro=
minente Beauftragte der belgiſchen Regierung in
Verhandlun=
gen mit Deutſchland, um eine Reviſion dieſes Beſchluſſes des
Verſailler Vertrages zu beraten. Die Verhandlungen waren
damals bereits ſo weit fortgeſchritten, daß eine genaue Summe
für die belgiſche Genehmigung zur Vornahme der Abſtimmung,
die zweifellos eine deutſche Mehrheit gebracht hätte, genannt
worden iſt. Es iſt ſogar erwieſen, daß die Anregung dazu
da=
mals von belgiſcher Seite ausgegangen iſt. Dann iſt aber
Poin=
caré dazwiſchen getreten und hat den Belgiern die Fortführung
der Verhandlungen verboten. Seitdem reagiert die Brüſſeler
Regierung auf alle neuen Appelle der Bevölkerung in dem Sinn,
wie es wieder in der Kammer zum Ausdruck gebracht worden iſt.
Von deutſcher Seite muß insbeſondere die Unterſtellung
zurück=
gewieſen werden, als handele es ſich bei der Propaganda der
Deutſchen von Eupen und Malmedy um reichsdeutſche Einflüſſe.
Es iſt vielmehr lediglich der Ausdruck des Rechtsgefühls der
einheimiſchen Bevölkerung. Insbeſondere die Erklärung
Vander=
veldes hat kaum mehr als formellen Wert, denn die oben
er=
wähnten Verhandlungen mit Deutſchland ſind damals, wenn
auch nicht offiziell, vom belgiſchen Außenminiſter gebilligt
worden,
Die Konferenz von Hankau.
Stärkung des linken Flügels in der Kuomintangbartel
* London, 16. März. (Prib.=Tel.)
Aus dem Lager der Kantoneſen verlautet, daß der erten
Flügel der Kuomintang=Partei tatſächlich die Oberbond
der Hankauer Konferenz gewonnen hat. Wenn Borodin auch 5.
Hintergrunde geblieben ſei, ſo habe ſein Einfluß doch die esurll
lung Tſchangkaiſcheks ſtark beeinträchtigt. Die ganze Organu”
tion des Kuomintang ſei jetzt auf eine unverhüllte kommuniſtiſttle
Grundlage geſtellt und Tſchangkaiſchek die politiſche Macht iu
die Truppen entzogen worden. Das Exekutivkomitee der 94
mintangpartei hat ſich für die Abſchaffung der Poſten des geu
ſitzenden des politiſchen Rates, des ſtändigen Komitces und ou
Militärkomitees ausgeſprochen, und zugleich die Schaffung /
niener Miniſterpoſten vorgeſchlagen.
Dieſer Beſchluß der Konferenz bedeutet eine beträchtiſ=
Stärkung des linken radikalen Flügels der Partei in der Re0”
rnng. Es ſteht außer Frage, daß die Beſchlüſſe gegen den 74
rer des gemäßigten Flügels, den General Tſchangkaiſchek, geua.ß
tet ſind, denn die abgeſchafften Poſten ſind ſämtlich von diuſg
General beſetzt. Es kann weiter als ſicher angeſehen werden.
die neu geſchaffenen Miniſterpoſten mit Anhängern des linn
Flügels beſetzt werden ſollen. Es bleibt indeſſen dahingeſti
ob dieſe Beſchlüſſe der Konferenz in ihrer vorliegenden 7
tatſächlich zur Durchführung gelangen werden. Es handelzu
nämlich bei der Konferenz in Hankau um eine ausgeſproonel
Verauſtaliung des linken Flügels der Partei, der ſich gewesntppl
hatte, an der von General Tſchangkaiſchek zum 1. März in 7YW
tſchang einberufenen Konferenz teilzunehmen. Die gegenwäüuf”,
Konferenz in Hanlau iſt alſo eine ausgeſprochene Gegenkonfelis Fütz
gegen die von den Gemäßigten beherrſchte Konferenz Atw
1. März. Eine Klärung der Lage innerhalb der Partei Ha=F
allerdings auch dieſe Beſchlüſſe nicht gebracht, denn zweifiu
wird General Tſchangkaiſchek, in deſſen Händen im Augerx),cm=
eigentlich die geſamte Macht, vor allem die militäriſche bemd-Achuliſchen
ſich kaum ohne weiteres dieſen Beſchlüſſen fügen. Sie brürzfenſt
alſo letzten Endes eine weitere Verſchärfung der Gegenſätze inſaß
halb der Kuomintang=Partei, die auch in Europa angeſichtslA,
Rolle, welche die Partei in China ſpielt, nicht überſehen lut
den dürfte.
Die große Entſcheidungsſchlacht zwiſchen Mit
und Süd. — Das Vorrücken der Kantone/4t
„14:
Die Schlappe, die die Kanutoneſer infolge der Beſetzung
bings durch Tſchang Tſun=tſchang erlitten haben, vermag
auf den weiteren Verlauf ihrer Offenſive gegen Nanking =
Schanghai einen größeren Einfluß auszuüben. Vielmehr f
als untergeordnete Einzelerſcheinung in der großen Entn
dungsſchlacht zu werten, die gegenwärtig zwiſchen Nord undds
auf der ganzen Linie des Yangtſe=Fluſſes entbrannt iſt.
Truppen Tſchaug Kai=ſcheks gehen in mehreren Kolönnem,
Ihr Ziel iſt nach wie vor die Einnahme Nankings, wodun
kampflos auch in den Beſitz von Schanghai zu kommen traut
Die ausländiſchen Staatsangehörigen in Nanking ſind ben
aufgeſordert worden, die Stadt zu verlafſen.
Wechſelndes Schlachtenglück. / Tſchang Tſol
auf dem Marſch nach Hankau.
Der Pekinger Sonderberichterſtatter der „Information””
det ſeinem Blatte, die Truppen des Marſchalls Tſchang T‟
hätten das Zentrum des Widerſtandes in der Provinz H.77
die Stadt Tſcheng=Tſchau, genommen, wo die Truppen Wurug
fus ſich ihrem Marſche auf Hankau widerſetzten. Wu Pei=ff
finde ſich auf der Flucht nach Lo=Yang. Infolge dieſes S
habe das Zentrum der Mukden=Armee, wie ſchon der rechton
der linke Flügel, den Yangtſekiang überſchreiten können. .
Nordtruppen hatten Tſchetſchvei genommen und marſchiſ
jetzt in ſüdlicher Richtung auf Hankau. Sie ſtünden noch
350 Kilometer von dieſer Stadt entfernt.
4Das Farbenhören in der Dichtung.
In Hamburg tagt ein Kongreß, der ſich mit dem Problem
des Farbenhörens beſchäftigt. Die merkwürdige Tatſache, daß
Farben klingen und Töne ſich in Farben umſetzen, findet auch
im Schrifttum wiederholt Beſtätigung und Verwertung. In
Deutſchland ſind es vor allem die Romantiker, die das Phänomen
beſchäftigt hat. Da heißt es bei Ludwig Tieck im „Phantaſus”:
„Zu jeder ſchönen Darſtellung mit Farben gibt es gewiß ein
ver=
brüdertes Tonſtück, das mit dem Gemälde gemeinſchaftlich nur
eine Seele hat.” Bei E. T. A. Hoffmann, dem der Burgunder
rot klang, ſteht im fünften Stück der „Kreisleriana” zu leſen:
„Nicht ſowohl im Traum, als im Zuſtand des Delirierens, der
dem Einſchlafen vorhergeht, vorzüglich, wenn ich viel Muſik
ge=
hört habe, finde ich eine Uebereinkunft von Farben, Tönen,
Düf=
ten”, und in „Kreislers Lehrbrief”: „Es iſt kein leeres Bild, keine
Allegorie, wenn ihm Farben, Düfte, Strahlen als Töne
erſchei=
nen und er in ihrer Verſchlingung ein wundervolles Konzert
er=
blickt”; ein paar Sätze vorher heißt es: „Ich ſah den Stein —
ſeine roten Adern gingen auf wie dunkle Nelken, deren Düfte
ſichtbarlich in hellen Tönen den Strahlen emporführen.” Sehr
ierkwürdig aber iſt eine Notiz des auch muſikaliſch ſehr begabten
Otto Ludwig über Vorgänge ſeines Schaffens, zumal im
Vor=
ſtadium der erſten Empfängnis: „Es geht eine Stimmung
vor=
aus, eine muſikaliſche, die wird mir zur Farbe. Die
Farben=
erſcheinung habe ich auch, wenn ich ein Dichtungswerk geleſen
habe, das mich ergriffen hat.”
Von den Franzoſen kannte Baudelaire die Unio mvstica
der Sinne. In ſeinem Gedicht „Einklänge” heißt es, in Stefan
orges Ueberſetzung:
„Wie lange Echo fern zuſammenrauſchen
In tiefer, finſterer Geſelligkeit,
Weit wie die Nacht und wie die Helligkeit
Parfüme, Farben, Töne Rede tauſchen.”
Um der Vokale Rätſel zu entwirren,
Das dunkeltönige: A — ein Golf von Schatten,
Dem ſchwarzen Sammetpanzer gleich, dem matten,
Der Fliegen, die im Stank der Aeſer ſchwirren.
E — blendend Weiß des Rauches und der Zelte,
Erhab’ne Gletſcherfürſten, Eiſesblüten.
J — purpur, blut’ ger Auswurf, lächelnd Wüten
Auf ſchönen Lippen, trunk’ner Reue Schelte.
17 — zitternd, Kreiſen gleich auf grünen Meeren,
Weltſcheuer Weidgrund, Friede, der auf hehren,
Weisheitzerflügten Denkerſtirnen thront.
O — der Drometen Donnergrollen; Schweigen
Umloht das Weltall und des Engels Reigen.
Omega: Seines Aug’s violendunkler Mond.”
Das Thema von der Audition colorie wurde in den
neun=
ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bei uns eine Weile durch
das Erſcheinen von Dauthendeys frühimpreſſioniſtiſchen
Jugend=
werk „Ultra=violett” aktuell. In dieſen ſonderbaren
Naturnieder=
ſchriften iſt alles auf Farbe bezogen, und Klänge wandeln ſich in
Geſichtseindrücke. Da tönen Waſſerſcheiben dunkel erzblau. Am
deutlichſten aber iſt die Schilderung des Totengeläutes: „Beim
Paternoſter ſchwingt die Luft. Vom Kirchturm wälzen ſich
Metall=
wellen. Schwarze Kreiſe breiten ſich. Im Schwarzen ein Weiß
mit großen, ſchluchzenden Augen. Die ſchwarzen Kreiſe weiten
ſich und ziehen ſich zuſammen um die weißen Augen, und weiten
ſich und ziehen ſich zuſammen. Sie durchdringen das Licht, alle
Farben, durch alles geht ihr Pochen und Wogen widerſtandslos.
P. HI.
*Wiesbadener Staatstheater.
Weiter aber, bis zum Grotesken hin, geht Arthur Rimbaud,
der in ſeinem Sonett der Vokale die Entſprechungen von Ton=
und Farbwerten in ein äſthetiſches Syſtem zu bringen ſucht.
Man hat über dieſes Gedicht viel gelacht und geſpottet; eine
(Kleines Haus.)
„Der gefällige Thierry” von Triſtan Bernard
Da iſt A gleich ſchwarz, E: weiß, J: rot, U1 (franzöſiſch U): grün,
O; blan. Das Gedicht aber lautet;
ging am 11. März hier erſtmalig in Szene. Eine amüſante
Variation des Themas: „den Bock zum Gärtner machen”; mit
guten, ſpritzigen Dialogen, deren Bonmots in der deutſchen
Ueberſetzung ſicher nicht mit dem Reiz des Originals gebracht
werden können. — Thierry, der ältere, erfahrene Junggeſelle, ein
bißchen ſkeptiſch, ſehr ſcharmant, mit einem leiſen Unterton von
Güte, auf den die Frauen fliegen. Thibaut, jung, dauernd ver=
liebt und in Ekſtaſe. Für dieſen ſoll Thierry einige — gar
ſehr komplizierte — Angelegenheiten mit Frauen entwirrennl
klären. Statt deſſen verlieben ſich die Frauen in den gefard
Thierry, der ihnen ſo gut und zärtlich zuredet. Nachdem
Kataſtrophe mit freundlicher Löſung ſich wiederholt hat, beT.
ſich der ahnungsloſe Thibaut in die Dritte, mit der er ſich
lich verlobt. Nachdem ſie ihm erzählte, daß ſie früher in ihrin
liebt war! Ein pſychologiſch feines, amüſantes und gut beor 2.
tes Moment: erſt nachdem er weiß, daß die Frau ihn liehr,
ſſiert er ſich für ſie und verliebt ſich ſeinerſeits. Etwas
ruhigt darüber, was der gefällige Thierry wohl mit den an.
anderen Frauen anfangen, wie er lavieren wird, I, heru
wir das Theater.
Kurt Sellnik war ein liebenswürdiger Thierry, Bi,
kopf ein ſehr komiſcher, etwas übertriebener Thibaut un
Damen Ferrat, Nowak und Kabiſch boten die Reize
Perſönlichkeiten im Wettkampf um das Männchen auſ.
Regie ließ etwas das Prickelnde vermiſſen. Tempo zu 1
adlagio cantabile, zu wenig allegretto molto vivace.
Gaſtſpiel des Wiener Burgtheater=Enſembles.
Die Wiener ſpielten: „Der Schwan” von Franz Maß
Die Burgtheaterſchauſpieler umgibt noch heute ein Nimbus 2
die Zeit glanzvoller Theatertaten iſt noch nicht ſo lange bo.
er haftet an ihnen, und eine gepflegte Tradition iſt auch.
ſchöne Sache. „Der Schwan” von Molnar iſt eine anſprucht.
kleine Komödie — der Dichter nennt es ein Spiel —, in dc
regierender Prinz eine Prinzeſſin aus nicht mehr regiele”
Hauſe heiraten ſoll und damit ihrer ganzen Familie neuen S
verleihen. Es atmet die liebenswürdige, leicht ins Komig.
ſteigerte Luft eines kleinen Hofes, enthält eine ganz Hei‟
trige und einen „beinahe” Konflikt: Prinzeſſin und verliehie.
lehrer, und endet außerordentlich freundlich, friedlich Lur
Dieſer anſpruchsloſen, gewiſſermaßen unverbindlichen Allbe.
heit liehen die Wiener Gäſte ihren ganzen Charme. Esi
ſo reizvolles Zuſammenſpiel, ſo abgefeilt, elegant und Iet
ſtändlich gepflegt, daß es ein reines Vergnügen bekelle.
allem zu nennen iſt Frau Bleibtreu als Prinzeſſile”.
H. Romberg als ein Prinz von ſolch vollkommenel. —
ſpielkunſt, daß eine Einheit entſtand, der keine Kunſt Me.”
zumerken war, und Albert Heine als Pater Hiaziuth un."
ſeur. Die Wiener Künſtler vermittelten einen ungetruch
thiſchen und reizenden Theaterabend.
Niamer 76
Donnerstag, den 17. März 1927
ſevienever elnähranganvennewniſchaft
Heuföſenhafte Zuſiand der Landwirtſchaft. — Die Unterbilanz der letzten Jahre. — Die
künhüige Entwicklung unſerer Volksernährung. — Agrarſchutz gegen Einfuhrüberſchuß.
ſenſchaften des Reichslandbundes ſeien ſeit der Stabiliſierung in 14
Fällen nicht weniger als 3,5 Millionen Verluſte zu verzeichnen, darunter
oirtichafisbebatte im Lteichstag. drce Uunerſäläaungen. Den die Landberstlterung uner niäfr ds
Land verlaſſe, ſo ſeien die niedrigen Löhne daran ſchuld. Traurig
Reilſter nährungsminiſter Schieſe über die Not ſeien die Lohnverhältniſſe der Landarbeiter. Seit Jahren behaupteten
Seite 3
der Landwirtſchaft.
* Berlin, 16. März. (Eig. Bericht.)
ß ichstag nahm heute um 1 Uhr ſeine Beratungen auf und
it in die Beſprechung des Etats des Miniſteriums für Ernäh=
Dandwirtſchaft ein. Als Berichterſtatter für den Ausſchuß
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) verſchiedene
Ausſchußan=
rc die die Etat ausgeworfenen Summen zur Förderung
Bſttächer techniſcher und ähnlicher, der Landwirtſchaft zugute
kommste Beſtrebungen, ſowie die Ausgaben zur Bekämpfung von
Schädtülen um einige 100 000 Mark erhöht werden ſollen. Ferner ſoll
m dennſa; ein Betrag von 5 Millionen eingefügt werden zum Zwecke
der Ki. mei eiſung.
Hſex ergriff Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft
Sschi=Das Wort zu ſeiner Etatsrede. Er ging aus von dem
Dop=
wingymf ines Miniſteriums, deſſen Aufgabenkreis zugleich die Sorgen
für duß ksernährung und ſür die Produktionsfreudigkeit der
deut=
ſchen „bdwirtſchaft umſchließe. Die gegenwärtige Verſorgungslage
gebe uageimäßig keinen Anlaß zu Beſorgniſſen. Insbeſondere beſtehe
auch z uur peſſimiſtiſchen Auffaſſung wegen der Verſorgung mit
Brot=
getreitbur allem mit Roggen, kein Grund. Um ſo größer ſeien die
Sorgnzel der Betrachtung der künftigen Entwicklung unſerer
Volks=
ernäht ey! Die Exiſtenz unſerer etwa elf Millionen ſtädtiſchen
Haus=
haltung veruhe noch immer zu etwa einem Drittel auf der Einfuhr
ausläudhr Nahrungsmittel, die in den letzten Jahren rund 4
Mil=
liardentiek betragen habe. Das Ziel unſerer Wirtſchaftspolitik müſſe
die Aas/Eichenheit der Wirtſchaft im eigenen Lande ſein. Die Lage
der Lſtyrtſchaft beweiſe, daß wir von dieſem Ziel noch weit
ent=
fernt gie! Das Wort Binnenmarkt ſei trotz aller Erkenntnis von der
Wichtüyſt Dder Nahrungsfreiheit und der Kaufkraft der Landwirtſchaft
bisherz /ᛋ viel mehr als ein Schlagwort, dem die Tat nicht gefolgt ſei.
1Es ſetütt, ſo habe kürzlich ſein Amtsvorgänger ausgeführt — faſt alle
hande=lblſctiſchen Abſchlüſſe der letzten Jahre erkauft auf Koſten der
Binnaryrt fchaft. Alle Kreiſe, auch außerhalb der Landwirtſchaft, ſeien
ſich incheſentlichen damüber einig, daß der kriſenhafte Zuſtand, in dem
ſich diß andwirtſchaft ſeit der Befeſtigung unſerer Währung befinde,
nachgzste Fortbeſtehe und ernſteſte Beſorgniſſe rechtfertige, und die Un=
* gunſt*/ Witterung des vorigen Jahres hätte die Lage verſchärft. Der
ſeit bemsſmbiliſierung verfloſſene Zeitraum von drei Jahren habe
ge=
nügt,A1 der Landwirtſchaft eine Schuld aufzubürden, die mehr als die
Hälftzzw geſamten Vorkriegsverſchuldung erreiche und deren
Zinſen=
laſt B:eVe rkriegsverſchuldung etwa gleichkomme, ſie in einzelnen
Lan=
desterikſ gar überſchreite. Die Unterbilanz der drei ſchweren,
verluſt=
reichen gpre drücke ſich in dieſer Verſchuldung aus. Unter
dankens=
werta ſiemirkung der Golddiskontbank und der
Rentenbankkreditan=
ſtalt Rbeire gewiſſe Konſolidierung erreicht. Der Zinsfuß ſtehe aber
noch züet, in einem ſolchen Mißverhältnis zu der beſtenfalls möglichen
Rent wtik, daß aus ihm ſich die unmittelbaren und ſchwerſten Sorgen
ür himeiadwirt ergäben. Die Handelspolitik ſei heute mehr denn je
GSkſſel ſür die Löſung des Geſamtkomlexes aller Wirtſchaftsfragen.
Der wriſſche Zollſchutz ſei nicht als ein Benefizium für die
Landwirt=
haft zletrachten, ſondern als eine Sicherungsmaßnahme für die
zu=
unfthEr nährung und Exiſtenz der ſtädtiſchen Verbraucher. Die
Land=
ſt Srauche Sicherheit für den Erfolg ihrer Arbeit auf lange
Fü4met ſie ihre beſten Kräfte regen könne, ungeſtört durch Stürme,
HAl eltmarkt her kommen. Unſer handelspolitiſches Syſtem trage
hüütſehr Uebergangscharakter und habe noch nicht die innere
Aus=
lüſthert wieder gefunden. Die ſtarke Imparität führe zu einem
eEmbruchsgebiet von agrariſchen Produkten oder Fertigfabrika=
Setrage der Einfuhrüberſchuß an Molkereiprodukten und an
2 Millionen Mark, an Lebendvieh, Fleiſch und Fettprodukten
Monen Mark, an Wein, Gemüſe und Südfrüchten 430 Mill Mk.
Hliſſe der Agrarſchutz zu einem wirkſamen Schutz der deutſchen
Erheit, des Garten= und Weinbaus, und unſerer kleinen und klein=
Eiebe, nicht zuletzt der Landarbeiter ausgeſtaltet werden.
Die Ausſprache.
(ſter Parteiredner ſprach der Sozialdemokrat Schmidt=
Er wies darauf hin, daß ſich die Preisſchere jetzt zugunſten
6w irtſchaft geſchloſſen habe. Wenn die Landwirtſchaft von Not
Go ſei das ein Bluff. Es ſei eine Unverfrorenheit, die Oeffent=
Etiewußt zu täuſchen. Der frühere Reichswirtſchaftsminiſter Rob.
iud habe im vergangenen Jahre die Verſchuldung der
Landwirt=
it etwa vier Milliarden berechnet. Trotzedm ſpreche man jetzt
ir Schuldenlaſt in Höhe von 9—10 Milliarden. Bei den Genoſ=
die Landwirte, vor dem Zuſammenbruch zu ſtehen. Man merke von
ihrer Not aber immer noch nichts.
Der Deutſchnationale Thomſen wandte ſich gegen die
Behaup=
tung der Sozialdemokraten, daß es der Landwirtſchaft gut gehe. Er
wies darauf hin, daß auch die Sozialdemokraten während der
Ausſchuß=
verhandlungen die Not der Landwirtſchaft anerkannt hätten. Was die
Landwirtſchaft nicht billigen könne, ſeien die zoll= und handelspolitiſchen
Bindungen auf dem Rücken der Landwirtſchaft. Zur Weinzollfrage
be=
merkte der Redner, daß die Deutſchnationalen es nicht verſtünden, daß
die Regierung bei den Verhandlungen mit Frankreich das wichtigſte
Kompenſationsobiekt der Weinzölle ſich vorzeitig aus der Hand nehmen
ließe, zumal doch Frankreichs Intereſſe an der Verlängerung des
Pro=
viſoriums weit ſtärker ſei als das deutſche. Im weiteren Verlauf ſeiner
Ausführungen forderte der Redner eine Erhöhung der Mehl= und der
Zuckerzölle und lehnte Aenderungen der Brotgetreidezölle, wie ſie die
Sozialdemokraten verlangten, entſchieden ab.
Abg. Dr. Perlitius (Ztr.) berechnete die Verſchuldung der
Landwirtſchaft noch höher als der Miniſter. Die
Nahrungsmittelein=
fuhr ſei ſehr bedenklich. Die Schuld an dem Rückgang der
Landwirt=
ſchaft ſei der Zwangswirtſſhaft beizumeſſen. Wolle man die
landwirt=
ſchaftliche Produktion wieder ſteigern, ſo bedürfe ſie des Zollſchutzes.
Sehr belaſtet ſei die Landwirtſchaft durch die Nealſteuern. Der Redner
erwartet vom Finanzminiſter, daß er ſür eine Senkung der Realſteuer
ſorge. Alle Notſtandsaktionen hätten die deutſche Landwirtſchaft nicht
wieder auf die Beine bringen können. Es fehle noch an einem
allge=
meinen Programm zu ihrer Entlaſtung. Für ein Meliorationsprogramm
von einigen Jahren ſeien mindeſtens 25 Millionen notwendig.
Abg. Hepp (D. Vp.) erblickt in den Bewilligungen des Neichstags
für eine Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion nur das
Mini=
mum deſſen, was die Landwirtſchaft verlangen müſſe. Die Anſchaffung
von Maſchinen ſei nur möglich, wenn ein ausreichender Zollſchutz die
Nentabilität der maſchinellen Betriebe gewährleiſte. Die Landwirtſchaft
bekenne ſich zur Sozialpolitik, nur müſſe ſie tragbar ſein und durch Zölle
geſchützt werden. Es ſei falſch, die „Veredelungsproduktion” —
Ver=
fütterung eingeführter Futtermittel — zu ſtark in den Vordergrund zu
ſtellen. Körner= und Rübenbau ſei mindeſtens ebenſo wertvoll.
Deutſch=
land könne ſelbſt genug Futter erzeugen. Der Zuckerrübenbau ſei in
Sorge, daß bis zum Beſchluß der Zuckerzollerhöhung im Herbſt ſchon
wviel Zucker eingeführt ſein werde, daß die Zollerhöhung illuſoriſch
werde. Wie wolle die Regierung dem begegnen? Für die Umſtellung
des Gemüſebaues müſſe das Miniſterium Mittel zur Verfügung ſtellen.
Bei Kanaliſierungen müßten in erſter Linie Hochwaſſergebiete
berück=
ſichtigt werden. Der Redner verlangte die ſyſtematiſche Senkung der
pypothekenzinſen.
Der Kommuniſt Hörnle richtete ſeine Ausführungen hauptſächlich
gegen den Miniſter Schiele.
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) kritiſierte die Bedingungen der
Hypothekenbanken, die den Eindruck hervorriefen, als ſeien die Bauern
lauter unſolide Exiſtenzen. Die Bedingungen ſeien ſo hart, daß die
Bauern glaubten, ſie nicht unterſchreiben zu können. Die Rentenbank=
Kreditanſtalt ſolle ſich überlegen, ob ſie die Hypotheken nicht direkt den
Bauern oder ihren Genoſſenſchaften geben könne. Durch die
Noggen=
rentenbriefe werde der damit belaſtete Schuldner auf die Dauer mit
Sicherheit ruiniert. Wenn man nicht rechtzeitig eingreife, werde man
die Gerichte eines Tages vor ſehr ſchwierige Fragen ſtellen und einen
Sturm in der Oeffentlichkeit hervorrufen.
Abgeordneter Kerſchbaum (Bayeriſcher Bauernbund)
bezeich=
nete den Bauernſtand als das Fundoment des Staates. Deutſchland
werde mit fremden Lebensmitteln überſchwemmt, während
Induſtrie=
zölle gleichzeitig den Bauern alle Bedarfgegenſtände prteuern. Der
Redner ſtellt feſt, daß die ganze Milcheinfuhr im Werte von 400
Mil=
lionen Mark erſpart werden könne, wenn jede Bauernwirtſchaft mit
zwölf Kühen pro Kuh und Tag einen halben Liter mehr erzeuge. Ein
Pfennig Steuerſteigerung habe in Berlin gleich zehn Pfennig
Milchver=
teuerung veranlaßt.
Abgeordneter Diernreiter (Baheriſche Volkspartei) forderte
baldige Vorlegung eines Geſetzes über den Verkehr mit
Handelsdünge=
mitteln, insbeſondere zum Schutze der kleinen und mittelbäuerlichen
Betriebe.
Abg. Graf zu Eulenburg hebt beſonders die ſchwierige Lage
der oſtpreußiſchen Landwirtſchaft hervor. Um 8 Uhr abends beantragte
der kommuniſtiſche Abg. Torgeler nach ſiebenſtündiger Beratung
Abbruch der Verhandlungen und bezweifelt zugleich die
Beſchlußfähig=
keit des Hauſes. Da dieſe zweifelhaft blieb, mußte Auszählung
er=
folgen. Sie ergab die Anweſenheit von nur 224 Abgeordneten. Das
Haus iſt alſo nicht beſchlußfähig. Die Sitzung wurde abgebrochen.
Vize=
präſident Rieſer beraumte unter großer Unruhe der Linken die neue
Sitzung auf ½9 Uhr.
Vizepräſident Rieſer eröffnete die neue Sitzung um ½9 Uhr. Abg.
Creutzberg (Kom.) bezweifelt erneut die Beſchlußfähigkeit des Hauſes.
Das Präſidium ſtellte darauf feſt, daß das Haus wiederum nicht
be=
ſchlußfähig iſt. Die Sitzung mußte darum abgebrochen werden. Nächſte
Sitzung Donnerstag 1 Uhr. Weitere Beratung des Haushaltes des
Er=
nährungsminiſteriums. Schluß 349 Uhr.
Aus dem Finanzausſchuß
des Heſſiſchen Landtags.
Eine Erklärung des Heſſiſchen Finanzminiſiers.
Der Finanzausſchuß des Landtags ſetzte geſtern die Beratungen des
Staatsvoranſchlags bei Kapitel 8 (Reſte aus früheren Jahren,
Ueber=
ſchüſſe und Fehlbeträge) fort.
Finanzminiſter Henrich
gab eine Ueberſicht über die Höhe und Deckung der Fehlbeträge in 1926
und 1927, wobei naturgemäß die Frage der Reichszuſckuiſſe eine
beſon=
dere Rolle ſpielte. Der Miniſter hat nach den getroffenen
Abmachun=
gen keinen Zweifel, daß dieſe, zum Teil bereits in Geſtalt von
Vor=
ſchüſſen eingezahlten Beträge als feſte Zuſchüiſſe bewilligt werden. Er
warnt aber davor, daß die unverkennbar vorhandene Bereitwilligkeit
der Neichsregierung nicht durch Kundgebungen aus dem Lande ſelbſt
in Frage geſtellt werde, die von der verkehrten Abſicht geleitet würden,
eine Angelegenheit parteipolitiſch auszuſchlachten, die ſich dazu gar nicht
eignet, an deren befriedigender Löſung vielmehr alle Parteien und mit
ihnen das ganze Land gleichmäßig intereſſiert ſeien.
Im Zuſammenhange damit ging der Miniſter auf verſchiedene
Zeitungsartikel und Aeußerungen von Vertretern anderer Länder ein,
die ſich bei der Debatte über den Finanzausgleich auch mit den
heſſi=
ſchen Forderungen in einer teilweiſe falſchen Darſtellung der letzteren
befaßte. Der Miniſter ſtellte dazu folgendes feſt:
1. Heſſen hat im Zuſammenhang mit dem proviſoriſchen
Finanz=
ausgleich keinerlei Sonderforderungen geſtellt. An der Forderung der
ſüddeutſchen Staaten in bezug auf die Bierſteuer iſt Heſſen
unbetei=
ligt. Die heſſiſche Regierung hat bezüglich des Finanzausgleichs nur
die einfache Verlängerung des vorläufigen Finanzausgleichs gefordert.
2. Der Antrag, die Reichsregierung möge zur Verbeſſerung der
Wirtſchafts= und Verkehrsverhältniſſe im beſetzten Gebiet durch
Bereit=
ſtellung von Mitteln ſür Brücken= und Straßenbauten beitragen, iſt
nicht von der Heſſiſchen Regierug geſtellt, ſondern er wurde vom
Herrn Staatspräſidenten in ſeiner Eigenſchaft als
Reichstagsabgeord=
neter im Haushaltsausſchuß des Reichstages eingebracht. Die Heſſiſche
Negierung erkennt allerdings die Berechtigung dieſes Antrags
insbe=
ſondere auch im Hinblick auf die Bewilligung von Reichszuſchüſſen für
die Grenzbezirke im Oſten und Weſten, vollinhaltlich an.
3. Die einzige beſondere Forderung, die Heſſen ſeit Jahren in
aller Oeffentlichkeit an das Reich erhebt, beſteht in dem Verlangen
nach Erſatz des dem Lande durch die Beſetzung eines großen Teils ſeines
Gebietes und insbeſondere durch die Nachwirkungen des Ruhreinfalls
entſtandenen Ausfalls an Steuern. Dieſe Forderung ſtützt ſich auf
einen einſtimmigen Beſchluß des Reichsrats vom Auguſt 1925. Dieſer
Anſpruch, der ſelbſtverſtändlich jedem anderen Lande in gleicher Lage
zuſteht, wird von Heſſen aber nicht etwa nur im Hinblick auf die
Not=
lage des beſetzten Gebietes, ſondern vor allem deshalb erhoben, weil
das ganze Land durch dieſe Auswirkung der Beſetzung in eine ſolche
finanzielle Bedrängnis geraten iſt, daß es trotz ſparſamſter Wirtſchaft
und ſtärkſter Anſpannung der Landesſteuern nicht in der Lage iſt, eine
geordnete Finanzwirtſchaft auf die Dauer aufrecht zu erhalten.
Es kann nicht angenommen werden, daß es Länderregierungen gibt,
die dem ſchwer bedrängten Heſſenland die erbetene Reichshilfe etwa
deshalb ſtreitig machen wollten, daß ſie ſelbſt an dieſer Hilfe keinen
Anteil haben.
Es lagen zu dieſem Kapitel acht verſchiedene Anträge vor. Ein
Antrag Dr. Leuchtgens=Glaſer will, daß Titel 3 auf der
Einnahme=
ſeite geſtrichen wird und dafür bei Titel 4 ſtatt 500 402 Mk. 10 700 402
Mark eingeſetzt werden. Der Antrag wurde mit 8 gegen 5 Stimmen
abgelehnt. Kapitel 8 wurde gegen 5 Stimmen angenommen. Die
Ka=
pitel 12 (Lotterie), 13 (Münzweſen), 14 (Staatsrenten) wurden
geneh=
migt. Zu Kapitel 15 (Ruhegehalte, ſoziale Fürſorge uſw.) lag ein
ſozialdemokratiſcher Antrag über den Ruhelohn heſſiſcher
Staatsarbei=
ter vor, der, mit einem Zuſatz verſehen der Regierung als Material
überwieſen wurde. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, die Poſition für
die Beamten der ſtaatlichen Betriebskrankenkaſſe zu ſtreichen, wurde
ab=
gelehnt. Ein Antrag Roth wegen Neuregelung des Ruhegehaltsgeſetzes
in der Weiſe, daß kein Ruhegehalt über den Höchſtlohn eines Arbeiters
hinausgeht, wurde abgelehnt. Ein Antrag Dr. Leuchtgens=Glaſer will,
daß das Altersgrenzengeſetz (65 Jahre) ſür 1927 nicht in Kraft tritt. Dem
wurde nicht ſtattgegeben. Ein Antrag Hattewer, die Altpenſionäre den
Neupenſionären gleichzuſtellen, wurde angenommen. Ebenfalls
ange=
nommen wurden ein Antrag Dingeldeh, der die Vorlage eines Geſetzes
wünſcht, „wonach die Altpenſionäre den Neupenſionären gleichgeſtellt
werden, ſowie ein Antrag Kindt in der gleichen Richtung. Ferner wurde
ein Antrag Heinſtadt=Hattemer, den Betrag von 50 00 Mk. zur
Unter=
ſtützung von Altpenſionären in das Budget einzuſtellen, angenommen.
Kapitel 15 fand gegen 2 Stimmen Zuſtimmung. Kapitel 16 (Nachträge
und Unvorhergeſehenes) und Kapitel 17 (Verſchiedenes) wurden
an=
genommen. — Fortſetzung Donnerstag.
Das däniſche Königspaar in Berlin.
Berlin, 16. März.
Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, findet morgen ein
Beſuch des däniſchen Königspaares in Berlin ſtatt. Das
Königs=
paar trifft am vormittag gegen halb 9 Uhr in Berlin ein und
wird von den Vertretern der Reichsregierung empfangen werden.
Um die Mittagszeit findet ein Beſuch beim Reichspräſidenten
von Hindenburg ſtatt, den dieſer im Laufe des Nachmittags in
der däniſchen Geſandtſchaft erwidern wird.
Ne Ausſtellung des Drei=Städte=
Bſſttzes in der Kunſthalle am Rheintor.
nusſchließlich von Künſtlerinnen aus Darmſtadt, Mainz
ueblankfurt und einigen wenigen geladenen Gäſten beſchickte
Augkſtung in der Kunſthalle am Rheintor iſt ſtarker Beachtung
wen Die Ausſtellung bringt in erſter Linie Gemälde, dann aber
Aich n gute graphiſche Blätter und einige Plaſtiken. Sie
zeich=
het9 un Geſamtbild, wie an dieſer Stelle ſchon nach der Vor=
Deiu Blrng kurz feſtgeſtellt, durch eine ruhige Sachlichkeit, durch
Em/ ü iſtleriſche Auffaſſung, die auf gutes techniſches Können
Rruht, und vor allem durch eine friſche lebendige Farbigkeit
MaS tlSuſte Kraft im Ausdruck des künſtleriſch Erfaßten hängt
NBWerter Weichheit und duftigem Farbenſpiel. Aus Blumen
My0 z dſchaften, ernſt und ſonnig, aus Kinderbildniſſen und
eihNer, ſpricht ftöhliche Lebensbejahung trotz der Schwere, die
AIm Künſtiern laſtet, deren Schaffen Sonne, Freude und
Ara ucht, um zur rechten Entfaltung zu kommen. Porträts,
V Eua’s und Bilder aus dem Leben der Maſchinen und des
Delſkaffenden Volkes zeugen von ernſtem Durchdringen des
Sehle; Aktſtudien und Zeichnungsſkizzen, von immer neuem
D4 nach techniſcher Vollendung, nach der unerläßlichen hand=
DeEihm: Grundlage der Kunſt. Im Stil, hier nur aufgefaßt
2S rſchiedenheit des künſtleriſchen Ausdruckswollens,
grund=
ſeen zeigen die Malerinnen auch hier, daß Krankhaftes,
Meriſches, Gekünſteltes überwunden iſt, daß eine neue
Alleit, wie in der Architektur, auch in der bildenden Kunſt
um zu ſchaffen beginnt, daß das Ueberwinden des Zer=
) der Natur, des Gegenſtändlichen, ſtarke Fortſchritte macht.
—ſt das Geſamtniveau dieſer Ausſtellung, wie geſagt, ein
iauliches, und der verſtändnisvolle Beſchauer findet auch
uen: Einzelheiten Kunſtwwerke von beſonderem Wert, ſicher
Don= ſtärkſtem Intereſſe.
Ohl die größte Kollektion ſtellen die Darmſtädter Künſtle=
9 ün erſter Linie Mathilde Stegmayer, die neben fein=
EiShm, in lockerer Technik gegebenen Aquarellen (Anſichten
S Armſtadt und Umgebung) Stilleben, mehreren im Kolorit
Erfaſſung des Bildmäßigen und der techniſchen
Ausfüh=
ounz ausgezeichneten Landſchaften, mit Porträts, einem
u gemalten Akt von beſonders intereſſantem Kolorit uſw.
Iem iſt. Wohl verraten die Bilder dieſer Künſtlerin einen
* Alachen Zug in Auffaſſung und Ausdruck, doch ſind ſie ge=
rade in letzterem durchaus vielſeitig, ſo daß auch, wenn die
ganze Kollektion zuſammenhängen würde, jeder Zug der
Ein=
tönigkeit fehlt. Die große Anſicht des Gleiberges bei Gießen
darf auch als immer wiederkehrender Beweis für die
landſchaft=
liche Schönheit unſerer Heimat rubriziert werden. — Auch Anna
Bornemann, die unbeirrt in ihrer Technik weiterarbeitet,
deren Werke aber alle von eifrigem Studium vor der Natur
zeu=
gen, und die in der farbigen Löſung ihrer Vorwürfe, in dem
Zuſammenklingen nebeneinandergeſetzter Farben immer von
neuem überraſcht, hat Aquarelle und Oelgemälde, Stilleben,
gut=
geſehene Landſchaftsbilder, Blumen und daneben eine Kollektion
jehr flotter Zeichnungen ausgeſtellt, die, wenn es ſich auch nur
um Studien handelt, einen Einblick in das Schaffen dieſer
Künſt=
lerin gewähren, die hier auch zeigt, wie gut ſie die Wirkung feiner
Linienführung beherrſcht. — Immer von neuem überraſcht Anna
May=Haas durch die impreſſioniſtiſche Lebendigkeit und den
ſpannenden Farbenreiz ihrer Bilder. Die franzöſiſche Schule
dieſer Künſtlerin verrät ſich nie; gerade ihre neuen Bilder aber
beweiſen, daß eben nur dieſe Schule ihrem künſtleriſchen
Schaf=
fen zugrunde liegt, daß ſie in ihren Straßenbildern, die ſtets ſehr
bewegt, ſehr reich und ſehr flott ſind, aber durchaus eigene Wege
geht, daß ſie vor allem die Schätze ihrer Palette kennt und ſie in
den lebendurchfluteten Impreſſionen zu glänzender
Geſamt=
wirkung erklingen läßt. Dieſe Bilder werden, wo ſie auch hängen,
nie ihren Reiz verlieren, eben weil ſie ſo voll ſtarken Lebens ſind.
— N. von Enckeforts Akt, der in Zeichnung und formalem
Ausdruck die letzte Durchdringung der Natur im Künſtleriſchen
wohl vermiſſen läßt, iſt farbig ungemein reizvoll. Das
inter=
eſſante Kolorit verrät auch das Mädchenbildnis dieſer
Künſtle=
rin, das auch in Bildhaftem von zwingendem Ausdruck iſt. —
Meta Deutſch ſtellt eine Reihe ganz ausgezeichneter
Charakter=
köpfe in ebenſo feinen wie ausdrucksvollen Radierungen aus, die
auf ſtärkſte Beachtung Anſpruch erheben dürfen. Gertrud
UIl=
mann eine Reihe farbenfroher Aquarelle, Städte und
Land=
ſchaftsbilder, Blumenſtücke, ein ſehr gutes Porträt und einige
Kircheninterieurs. Die breite flächige Farbengebung, in der das
Ineinanderfließen der ungebrochenen Farbe intereſſante
Wir=
kungen erzeugt, in der mit wenigen Mitteln ein reiches Kolorit
geſchaffen wird, verrät eine ganz eigene Begabung. Das Innere
des Kölner Domes vermittelt, aus der richtigen Entfernung
ge=
fehen, überzeugend die ragende Größe dieſer einzigartigen
Naumwirkung, die in dem zweiten Interieur durch die
alle=
goriſche Belebung allerdings verwiſcht wird. — Mathilde
Sitt=
mann iſt unter anderem mit einem ganz entzückenden, friſchen,
lebendigen Kinderbildnis vertreten, in dem der naturhafte Aus=
druck und die zarte Farbigkeit glänzend zueinander abgeſtimmt
ſind. — Fr. de Beauclair ſtellt eine intereſſante, flott
ge=
malte Oelſkizze „Kirche in Locarno” aus, Emmy Titze eine
Kol=
lektion guter Zeichnungen, die beſonders Landwirte intereſſieren
dürfte, und eine Reihe flott kolorierter Aquarelle. — Den
Darm=
ſtädtern darf noch Martha Velte zugerechnet werden, die eine
Kollektion ſachlich und friſch gezeichneter Städtebilder und eine
in ihrer bekannt lockeren Technik gemalte, ſehr gekonnte Land=
7
ſchaft ausſtellt.
*Alfieris „Gaul” im Münchener
Prinzregenten=Thsater.
Vittorio Alfieris „Saul”, der in der deutſchen Uebertragung
von Heinrich Simon, dem Beſitzer der „Frankfurter Zeitung”,
am 12. März im Münchner Staatstheater zur Uraufführung kam,
wurde in Weimar unter Goethes Leitung am 6. April 1811 zum
erſten Male, am 8. April 1812 zum letzten Male in Karl Ludwig
von Knebels Ueberſetzung aufgeführt. Goethe äußerte ſich ſelbſt
über den Erfolg des Stückes zu Zelter in folgenden Worten:
„Die altteſtamentariſchen Gegenſtände thun bey uns einen ganz
wunderlichen Effort.” — Alfieri müſſen wir als einen der
her=
vorragendſten Vertreter des romantiſchen Klaſſizismus ſchätzen,
der die klaſſiſche Form mit echtem Leben erfüllte und die Figuren
des Dramas mit Echtheit und Größe ausſtattete. — Der uns
modern anmutende Leitgedanke des Stückes iſt, daß ein
König=
tum innerlich zugrunde gehen muß, wenn es das
Gottesgnaden=
tum eines ſchöpferiſchen Dienſtes am Volke verloren hat. —
Saul, der tragiſche Mittelpunkt, verzehrt ſich geiſtig im
vergeb=
lichen Kampfe gegen eine übermächtige Prieſterſchaft, wobei der
edlem Geſchlechte entſtammende und nach der Krone lüſterne
Abner ſein Gegenſpieler iſt. Zunehmende Verwirrung der
Sinne treiben Saul zu krankhafter Grauſamkeit und ſchließlich
zum Selbſtmord.
Leider wurde die Aufführung durch das Bayeriſche
Staats=
ſchauſpiel der Größe des Dramas nur teilweiſe gerecht, da der
Ausgleich zwiſchen deklamatoriſchem Geſtus und naturaliſtiſchem
Ausdrucksſtreben nicht erreicht wurde. Um ſo anerkennenswerter
iſt der Erfolg des Ueberſetzers und Nachdichters H. Simon, der
die Schönheit der Sprache vollkommen zum Ausdruck brachte
und den mehrmaligen Hervorruf des von der Größe der
Dich=
tung ergriffenen Jublikums reichlich verdiente.
Dr. Auguſt Goldſchmidt.
Seite 4
Donnerstag, den 17. März 1927
Nummer 78
Der Fall Birk.
Moskaus Intereſſe für den ehemaligen
eſiländiſchen Geſandten. — Abenteuerliche
Schilderung ſeiner Moskauer Erlebniſſe.
* Reval, 16. März. (Priv.=Tel.)
Die Rückkehr des früheren eſtniſchen Geſandten in Moskau
Birk (deſſen Bild wir geſtern veröffentlicht haben) nach Eſt and
beſchäftigt in außerordentlicher Weiſe die baltiſche Preſſe. Der
eſtländiſche Außenminiſter Dr. Akel machte Preſſevertretern
fol=
gende Mitteilung über die Rückkehr des ehemaligen Gefandten in
Moskau Birk: Am 3. März erſchien Birk in der Moskauer
norwegifchen Geſandtſchaft und bat um Zuflucht. Der
nor=
wegiſche Geſandte verweigerte ſie ihm nicht, denn Birk ſchien
äußerſt erregt und ſagte, er fürchte ſich, noch einmal
hinauszu=
gehen. Während ſeines Aufenthalts in der norwegiſchen
Ge=
ſandtſchaft wandte ſich Birk ſchriftlich an die eſtländiſche
Geſandt=
ſchaft in Moskau mit der Bitte, ihm als eſtländiſchen
Staats=
bürger ihren Schutz zu gewähren. Um Klarheit in dieſe Sache zu
bringen, wandte ſich der eſtländiſche Geſandte Karetei offiziell an
das Außenkommiſſariat der Sowjetunion. Dieſes antwortete,
daß Birk von ſeiten der Rätebehörden keine Gefahr drohe und
daß das Kommiſſariat Birks Abreiſe nach Eſtland keine
Hinder=
niſſe in den Weg legen werde. Am Abend desſelben Tages trat
Birk, der ſein Ausreiſeviſum erhalten hatte, in Begleitung des
eſtländiſchen Geſaydtſchaftsrats Sammul die Reiſe nach Eſtland
an. Birk erreichte bei Narwa eſtländiſches Territorium, ohne daß
unterwegs irgendwelche Zwiſchenfälle vorgekommen ſind. Auf die
Frage, ines Journaliſten, welche Motive Birk veranlaßt haben
könnten, nach Eſtland zurückzukehren, antwortete der
Außen=
miniſter, das werde einzig die Unterſuchung zeigen. Er, der
Miniſter, betrachte das Geſchehene jedenfalls ruhig. Die Frage
der Gerichtsübergabe Birks werde von kompetenten Behörden
geklärt werden.
Im Eiſenbahnzuge hat Birk ſeinen Begleitern viel von den
letzten Tagen, die er in Rußland verbracht hat, erzählt. Er
be=
hauptete, es ſei beſchloſſen geweſen, ihn nicht aus Räterußland
hinauszulaſſen. Ständig ſeien ihm Agenten Sowjetrußlands
gefolgt. Ende des vorigen Jahres habe er in Woroneſch in einer
kleinen Hütte neben einem Schweineſtall gelebt. In Woroneſch
habe er ſogar einen Hungerſtreik begonnen, um die Agenten
los=
zuwerden. Dann habe man ihn nach Moskau gebracht, wo man
ihn in einem kleinen, ſehr ſchlechten Hotel in zwei kleinen
Zim=
mern untergebracht habe. In Moskau ſeien die Agenten weniger
zudringlich geweſen als in Woroneſch, dennoch ſei ihm die
be=
ſtändige Beobachtung auf die Nerven gefallen. Mit Bekannten
habe er niemals zuſammentreffen dürfen, auch der Beſuch des
Theaters ſei ihm unterfagt worden. Er habe auch gefürchtet, die
Agenten wollten ihn ermorden. Da er gewußt habe, daß ſein
Be=
gleiter ein Herzleiden habe und ihn nicht lange verfolgen konnte,
fei er auf einem Späziergang in einer Vorſtadt Moskaus
davon=
gelaufen, über den Fluß geſchwommen, habe ſich dann in eine
Droſchke geſetzt und ſei abends erſchöpft in der norwegiſchen
Ge=
ſandtſchaft angelangt.
Birks Erzählung wird in der Revaler Oeffentlichkeit ſehr
ſkeptiſch aufgenommen. Birk wurde vom Unterſuchungsrichter
einem ſtundenlangen Verhör unterzogen, deſſen Ergebniſſe aber
ſtreng geheim gehalten werden. Nur ſoviel verlautet, daß ſich in
ſeinen Ausſagen ganz offenkundige Widerſprüche befinden. Daß
ſeine Behauptung, er hätte ſich vor den Nachſtellungen der
Sowjet=
regierung retten wollen, frei erfunden iſt, geht ſchon aus dem
Umſtande hervor, daß er in ſo einem Falle wohl nicht ſo ohne
weiteres ein Ausreiſeviſum vom Außenkommiſſariat erhalten
hätte, das ihm noch vor wenigen Monaten, als er beabſichtigte,
nach Finnland reſp. Frankreich zu fahren, glatt verweigert wurde.
Auch äußerſte materielle Not kann ihn nicht zur Rückkehr
be=
wogen haben, da ſich bei ihm reichliche Mittel in Geſtalt von
Dollarnoten, Tſcherwonzen und eſtniſchen Mark im
Geſamt=
betrage von zirka einer halben Million Mark befanden. Man iſt
daher mit Recht auf die wahren Beweggründe ſeiner Flucht in
die Heimat ſehr geſpannt.
Beim Verhör verhielt ſich Birk recht ruhig und machte den
Eindruck eines völlig normalen Menſchen. Auf alle Fragen hatte
er eine Antwort bereit. Auffallend iſt es, daß die früheren
Be=
kannten und Angehörigen Birks ihn nicht beſucht haben. Sogar
ſeine Familienglieder, Frau und Kinder, haben nicht den Wunſch
geäußert, ihn zu ſehen, auch er hat nicht nach ihnen gefragt. Birk
wird bald aus der politiſchen Polizei ins Zentralgefängnis
über=
geführt werden, wo er bis zur Gerichtsverhandlung in
Unter=
ſuchungshaft bleiben muß.
Lettlands Präſident geſtorben.
Rauſcher nach Warſchau unterwe
Vor der Wiederaufnahme der deutſch=polniſchſ
Verhandlungen.
* Berlin, 16. März. (Prio=Ts
Der deutſche Geſandte Ulriſch Rauſcher iſt bereits
m=
nach Warſchau unterwegs, um dort die diplomatiſchen Verinu
lungen über das Niederlaſſungsrecht mit der volnne
Regierung aufzunehmen. Seine Juſtruktionen decken ſich min
Vereinbarungen, die der Außenminiſter Dr. Streſemann in 79
mit Herrn Zaleſki getroffen hat. Das Ergebuis dieſer 17,
haltung iſt übrigens im Kabinettsrat am Dienstag ebe ſil4
behandelt und gebilligt worden. An der Sitzung hat auch bi=
Rauſcher, der ja auch als Sachverſtändiger mit in Genf waru
genommen. Die Verhandlungen werden allerdings erſt o
nommen werden, wenn ſich auch die polniſche Regierung ſchru
geworden iſt. Man darf wohl annehmen, daß ſie das Genfof /44
gebnis billigen wird. Sie wird ſich auch darüber ſchlüſſig nmu
müſſen, ob zunächſt die Niederlaſſungsfrage auf diplomati,
Wege ins Reine gebracht werden ſoll, oder ob gleichzeitigi
die Handelsvertragsverhandlungen wieder aufgenommenn
den können.
Die franzöſiſchen Handelskammern gegem ſ=
Rheinlandräumung.
Paris, 16. MI.
Am Dienstag haben die Vorſitzenden der 120 franzön
Handelskammern in Paris ihre Generalverſammlung able
ten. Es wurde eine Entſchließung angenommen, die dies
ſetzung der von der Regierung der nationalen Einigung
nenen Sanierungspolitik im Innern fordert. Die Verzm
lung verlangte die unverzügliche Ausführung der für den 77
der franzöſiſchen Oſtgrenze erforderlichen Arbeiten und
daß bis dahin die Rheinlandbeſetzung nach den Beſtimmm
des Verſailler Friedensvertrages aufrecht erhalten werde
Reſolution ſchließt mit einer Vertrquenslundgebung für
Regierung.
Jahnis Tſchakſte,
der Staatsmäſident von Lettland, der nach längerem Leiden im
Alter von 67 Jahren an Herzſchwäche geſtorben iſt.
Der türkiſch=amerikaniſche Handelsvertrn
EP. Waſhington, 16. Mit
Das Staatsdepartement hat den türkiſch=amerikaan
Handelsvertrag veröffentlicht, der am 17. Februar in 2.
unterzeichnet wurde. Die beiden Länder verpflichten ſich
die Konſular= und diplomatiſchen Beziehungen wieder au m
men und gegenſeitig Botſchafter zu ernennen. Sie geſtelk
außerdem die Meiſtbegünſtigungstlauſel zu und verpflicht.
demnächſt eine Konvention für die Naturaliſierungen
ſchließen.
Unſer Bub iſt da.
Albert Müller
und Frau Lotte
Darmſiadt, den 15. März 1927
Taunusſtraße 11. (7178
Statt Karten.
Für die überaus zahlreichen
Glückwünſche u. Blumenſpenden
anläßlich unſerer Silbernen
Hoch=
zeit ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank. 7238
Wilh. Mitze und Frau.
Für die uns anlässlich unserer
Vermählung erwiesenen
Aufmerksam-
seiten sagen wir hiermit unseren
Herz-
lichsten Dank.
Karl Deip und Frau.
4585)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
iger Teilnahme, ſowie für die
zahl=
reichen Kranz= und Blumenſpenden.
die wir bei dem Heimgange unſeres
unvergeßlichen
Ludwig
erhielten, ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren innigſten Dank. (*7207
Familie J. von der Schmitt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teiln hme bei dem plötzlichen
Hin=
ſcheiden meines lieben Gatten und
treu=
beſorgten Vaters ſeines lieben Kindes
Herrn Hans Pogl
age ich Allen herzlichſten Dank.
Be=
onderen Dank dem Bahyern=Verein
für den erhebenden Grabgeſann nebit
Kranzniederlegung, ferner der
Schorn=
ſteinfeger=Innung, Herrn
Schiefer=
decker, Stamintiſh Geßner, ſämtlichen
Kollegen und allen Freunden und
Be=
kannten, die ihm die letzte Ehre
er=
wieſen haben.
(*7143
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Margarethe Vogl
nebſt Kind.
Liegäntebämernnte.
in allen Preislagen
Anfertigung nach jeder Kopfweite und Friſur
Anna Bersch, SCuuchardstraße 13
Beachten Sie bitte meine 2 Schaufenſter.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
innigſtgeliebte Frau, unſere gute, treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
geb. Heſſe
nach kurzem, ſchwerem Leiden geſtern abend zu ſich
in die Ewigkeit abzuberufen.
Sie ſtarb im nahezu vollendeten 54. Jahre
ihres Lebens nach 27jähriger, glücklicher Ehe.
Adolf Schneider, Juſtizinſpektor
Joſeph Schneider u. Frau, geb. Storck
Eliſabeth Schneider
Jean Heſſe und Frau, geb. Zöller
Joſeph Schneider
und 1 Enkel.
Darmſtadt, Kreuznach a. N., Amöneburg b. Mainz,
den 16. März 1927.
(4591
Die Beerdigung, findet Freitag, den 18. ds. Mts.,
nachmittags 4 Uhr, auf dem alten Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Das Seelenamt für die Verſtorbene wird, in der
Pfarrkirche St. Eliſabeth am Montag, den 21. d. Mts.,
vormitrags 7 Uhr gehalten.
Danffagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher.
Teilnahme an dem uns betroffenen
ſchweren Verluſt ſagen wir Allen
herzl. Dank.
(4563
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Paul Numrich.
K
Siermit bringe ich meiner geehrten Kundſchaft ſowohl,
½ als auch dem geſch. Publikum von Darmſtadt zur
Kenntnis, daß ich das von meinem verſtorbenen
Manne betriebene
Friſeur=Geſchäft
in der ſeitherigen Weiſe und mit dem ſeitherigen
Perſonal fortführen werde. Ich bitte, das meinem
Manne bisher geſchenkte Vertrauen auch auf mich
übertragen zu wollen.
Frau Anni Beeck Wwe,
Eche Wald= und Saalbauſtraße.
7205
Eine Erlöſung von dauernder Quao
berühmte A.
Spranzband.
(Deutſches Reichspatent,”
Kein Gimmiband,ohne Feder,ohne 2
riemen, trotzdem unbedingt zuverlät
alle Arten von Brüchen. Leiſte=
Garantie. Glänzende Zeugniſſe, aun
erfolge. Billigſte Berechnung Mes
tr.riſt am Donnerstag, den 17
wieder mit Muſtern in Groß=Umſſ”
Gaſthaus zum L mm, von 9—12 LM
in Ober=Ramſtadt im Gaſthaus zurr
von 2—6 Uhr, außerdem am F"
den 18. März, in Darmſtadt im Hotn
Ceinrich von 11—5 U r, für alles
leidende (auch für Frauen und
koſtenlos zu ſprechen.
Der Erfinder und alleiniger Her”
Hermann Spranz. Unterkochen,
Nach 6 jähriger ſelbſtändigerärzt
Tätigkeit habe i.h mich alss
Prurtifger 4M
in Darmſtadt niedergelaſſen. Li
bergſtr. 67,pt, Sprechſt und.: Nacher
Uhr. Telephon (2130) Nebenanſchl 19
Hans Rühl, prakt. 2
(*7130)
Letesssssssstsssssstsssese-
1Vogelkäfig m.
Stau=
der zu kaufen geſucht.
Angebote unt. V 17
un die Geſchſt (714‟
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzl.
Anteil=
nahme zum Ableben unſeres teuren Entſchlafenen
Emil Beeck
ſpreche ich auf dieſem Wege Allen, die meiner in dieſer
ſchweren Stunde in ſo herzl Weiſe gedacht haben, meinen
tiefemnpfundenen D nk aus. Insbeſondere danke ich
Herrn Pfarrer Lautenſchläger für ſeine tröſtenden Worte
am Grabe, Herrn Dr. med. Groos und den Barmherz
Schweſtern für ihre Mühe und liebevolle Pflege, dem
Geſangverein Melomanen und den Herren des Vereins
ehem. Militärmuſiker für die dem Verſtorbenen
er=
wvieſene letzte Ehre.
Frau Anni Beeck Wwe.
Wer do=
Hier V. S
Komme ſof
getrag. Hen
Kleider, Fedez.
Schuhe, WäR
V. Sckt
Darmſtadt
Tel 1924 Sch-
Gebrauchte
Nahmaſel
gefucht. Anz=
Preis unter
die Geſhäffe
Ausgekämmt.
Hast
kauft ge en
Preis Theate-t
Screiber, K:
0,3-20 PS., 1:
dringend zu
Techn. Li.
Weingärtz
Pfungſt-
Telephon 88——
1V 4480
[ ← ][ ][ → ]mner 76
zns der Landeshauptſiadt.
Darmſiadi, 17. März.
G=Herzulaffung Ausgewieſener zum Amt. Die
Rheinlandkom=
folgenden ausgewieſenen heſſiſchen Beamten nun=
Donnerstag, den 17. März 1927
Seite 5
SGan” gadgerſchäiet Altenderf ous Nanf ud der
tlorn, Jockel und Machener aus Mainz. Aufrecht
er=
aiv auch jetzt noch das Verbot der Wiederaufnahme des
Dien=
ſüplizeinſpektor Ahl=Worms., Lehrer Scheu Mainz, Lehrer
ö=ſthofen, Stadtſchulrat Bach=Mainz und Lehrer Reiber=
Sie Dienſtbezeichnungen entſprechen denen, die die Ausgewie=
.-Zeit ihrer Ausweiſung innehatten.)
s Sonderzug nach Fürth in Bayern. Es iſt geplant, am
bonmgoiet Sonntag hei genügender Beteiligung zu dem
End=
frieküt vie ſüddeutſche Meiſterſchaft im Handball einen
Son=
zug nach Fürth fahren zu laſſen. Liſten zur
Einzeich=
e bis ſpäteſtens Freitag nachmittag 6 Uhr erfolgt ſein
mußts Ben in der Sportbuchhandlung Skurnik,
Grafen=
ſtraßtzit 1e wo auch gern jede Auskunft erteilt wird. Im übrigen
vermgiu, wir auf die Ausführungen im Sportteil.
eſ iſches Landestheater. Käthe Dorſch, die gefeierte deutſche
ul rin, dem hieſigen Publikum aus zahlreichen Filmen bekannt.
Freitag, den 25. März, hier zum erſten Male mit eigenem
m Kleinen Haus des Landestheaters gaſtieren. Zur
Auf=
ng laugt das Schauſpiel „Flamme” von Hans Müller, das
ſſalerbeſten und in Berlin mit größtem Erfolg geſpielten
Nol=
länſtlerin enthält. Käthe Dorſch, die ihre erſten Erfolge bei
jiente hatte, von der bekanntlich ſchon eine Neihe großer
Men=
geler kamen, vollzog vor einigen Jahren den Uebergang zum
wo ihr ihre erdhafte und kernige Natur, verbunden mit
tien damatiſchen Kraft, ſofort Aufſehen erregende Erfolge
ver=
ie ſie heute in die Reihe der allererſien deutſchen
Schauſpie=
tallen.
MSoliſtin des dritten und letzten Volkskonzerts am
ven 21. März, abends 8 Uhr, ſingt Margarete Albrecht
M4tnismäßig nur ſelten und hier längere Zeit nicht mehr
ge=
ſücherzyklus „Frauenliebe und =Leben” von Robert Schumann.
Hil: Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock. Das Programm
ſi erdem zwei Werke von Schubert, die unvollendete IIMoll=
und die Ballettmuſik aus „Roſamunde” und vier Stücke
fiu, Scherzo, Notturno, Hoclzeitsmarſch) aus der Muſik zu
ſitulees „Sommernachtstraum” von Felix Mendelsſohn Bartholdy.
4terkauf zu dem von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock
Konzert beginnt heute an der Tageskaſſe des Großen
ſ5i4z1 Preiſen von 50 Pfg. bis 2 Mk.
giczeneraldirektion des Landestheaters hat den großen,
erfolg=
mklturfilm „Wege zu Kraft und Schönheit” zu
eini=
üücgrungen im Kleinen Haus erworben, und zwar am Sonntag,
ärz, nachmittags 2.30 und 4.30 Uhr, und Montag, 21.
März=
auis 5 und 8 Uhr. Es wird beſonders darauf aufmerkſam
ge=
der Film in einer ganz neuen, hier noch nicht gezeigten
Eiuft.
usſtellung von Handarbeiten und Zeichnungen. Die Goethe=
Viktoriaſtraße 31) ſtellt nächſten Samstag von 2—6 Uhr
hisn Sonntag von 10—6 Uhr in ihrer Turnhalle und in
yenſaal die Handarbeiten und Zeichnungen ihrer Schülerinnen
Schule lädt zur Beſichtigung ein. Eintritt frei.
Alkademie=Konzert. Da ſich ſür das Abend Konzert ein
beſon=
hiereſſe geltend machte, ſehen hierfür nur noch ganz wenige
r Verfügung. Es ſei deshalb darauf aufmerkſam gemacht,
en ittags um 5 Uhr ein Vorkonzert ſtattfindet, zu dem
aus=
jurie auch einige Karten zum Verkauf ſtehen. Dieſe Einrichtung
6 von zahlreichen Auswärtigen, die den Abend gern beſuchen
von beſonderem Intereſſe und Vorteil ſein. Wie bekannt,
ſpolgende Werke von Beethoven zur Aufführung: Muſik zu
aücterballett, das Triple=Konzert ſtir Pianoforte, Violine und
ball ausgeführt von Herrn Dr. Heinz Simon=Frankfurt. Göſta
Wki4t7, Profeſſor Paul. Grümmer, Köln, ſowie die Paſtyral=
MMt. — Karten zu 1,50 Mk. bis 5 Mk. im Sekretariat der Akademie
in Echeriſtraße 36.
—fl etrola=Konzert. Die Sprechmaſchine hat in deu letzten zwanzig
e gne überraſchende Entwicklung genommen. Sprechinſtrument
Mzplatte ſind gerade in unſerer Zeit, die kaum Muße zur muſi=
1 Selbſtbetätigung läßt, in die Häuſer der Muſikfreunde
gedrun=
na e, die noch vor einigen Jahren Gegner jeder Muſikmaſchine
wymu il ſie fürchteten, daß das Perſönliche, alle feineren Ausdrucks
ntelloren gingen, ſind heute begeiſierte Beſitzer eines Sprechappa=
MAAke, die ohne Vorurteil, aber mit künſtleriſch hohen Anſprüchen
uzu ifung des zur Zeit unbedingt vollkommenſten Muſikinſtruments
gül” herantreten, werden über die Vollkommenheit erſtaunt ſein.
iua 8. Jäger, Georgenſtraße 11, hat es unternommen, wei=
4bnäſen unſerer Stadt Gelegenheit zu geben, ſich davon zu über=
Jahreshaupiverſammlung der Vereinigung des
Einzel=
handeis von Darmſtadt und Umgebung e. V.
Am Dienstag, den 15. März, hielt die Vereinigung des
Einzelhandels von Darmſtadt und Umgebung e. V. ihre
dies=
jährige Jahreshauptverſammlung, ab, die aus allen
Mit=
gliederkreiſen ſehr gut beſucht war. Der Vorſitzende. Herr Wilhelm
Kalbfuß, begrüßte die Verſammlung und ging in
Allgemeinaus=
führungen auf die derzeitige Lage der Wirtſchaft und insbeſondere des
Ginzelhandels ein. „Mit Bedauern mußte er feſtſtellen, daß die
Lauter=
keit und Moral im Geſchäftsleben im Vergleich zu den früheren Jahren
ſehr erheblich nachgelaſſen habe und eine Geſundung von innen heraus
herbeigeführt werden müſſe, da die beſtehenden Geſetzesvorſchriften zu
wenig Handhaben zum wirkungsvollen Eingreifen bieten. Die
Ein=
richtung von Schiedsgerichten wird ein brauchbares Mittel hierzu ſein.
Wichtige Fragen, beſonders auf ſozialpolitiſchem Gebiete, beſchäftigten
die Organiſation und werden auch weiterhin die größte Aufmerkſamkeit
auf ſich ziehen müſſen. Arbeitszeitgeſetz und Arbeitsgerichtsgeſetz ſind
von einſchneidendſter Bedeutung in dem ganzen Wirtſchaftsleben.
Mit=
arbeit aller Kaufmannskreiſe iſt in heutiger Zeit mehr denn je
erfor=
derlich, wenn eine dauernde Geſundung herbeigeſtihrt werden ſoll.
Anſchließend an dieſe Ausführungen berichtete Herr Dr.
Moeß=
ner über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Er ſchilderte eingehend die
Tätigkeit der Geſchäftsführung und die aus allen Gebieten ſich
zuſam=
menſetzenden Arbeiten, die zu erledigen ſind. Nach einſtündigen
Aus=
führungen kommt der Referent zu dem Ergebnis, daß für das Jahr
1927 kein Anlaß vorliegt zu übe triebener Hoffnung auf
Geſchäfts=
belebung. — Nach Grledigung der Formalien wurde der Vorſtand
er=
neut gewählt, der ſich nunmehr wie folgt zuſammenſetzt:
1. Vorſitzender: Herr Wilhelm Kalbfuß, i. Fa. Th. Kalbfuß;
2. Vorſitzender: Herr Robert Anſpach, in Fa. D. Faix Söhne;
Nechner: Herr Albert Jordan, i. Fa. Karl Jordau:
Biſitzer: Herr S. Lichtenſtein, i. Fa. Wronker u. Co. Nachfl.;
Beiſitzer; Herr ?. Hachenburger, i. Fa. B. M. Hachenburgerz
Beiſitzer: Herr S. Rothſchild, i. Fa. Gebr. Rothſchild.
Im Anſchluß an die Vorſtandswahl erſtattete Herr Dr. Moeßner
ein kurzes Referat über die Abgabe der Einkommen= und
Umſatzſteuer=
erklärungen. Seine Ausführungen erſtreckten ſich auf Vorſchläge zur
Bewertung des Warenlagers, Notwendigteit der Einrichtung von
Buch=
führungen, Ausſchreibungsquoten uſw. Nach einer eingehenden
Dis=
kuſſion wurde die Verſammlung um 11.15 Uhr geſchloſſen, nachdem
Herr Hachenburger im Namen der Vereinigung dem 1.
Vorſitzen=
den herzlichſten Dank für die geleiſtete Tätigkeit ausgeſprochen hatte.
o6 das Electrola=Inſtrument durch ſeine Vollkommenheit auch
nwöhnteſten Muſikfreund und Muſikkenner etwas Wertvolles
Mun. Am kommenden Mittwoch, den 23. März, veranſtaltet
ſicheinen Haus des Landestheaters abends 8 Uhr ein „Elee=
1M Ponzert mit einem äußerſt geſchmackvoll zuſammengeſtellten
Prdlmm. Näher=se ſiehe heutige Anzeige.
Sthpheum: „Donnerwetter — ganz famos!” heißt der
y ram=Schlager, der heute abend 8 Uhr erſtmalig in Sz ue geht.
ſeufleste Operette von R. Keßler und W. Steinberg hat
ühres ſenſationellen Humors in allen deutſchen Großſtädten
MR geiterkeitserfolge erzielt, Walter Bromme hat eine
ſeml”. JazzMuſik komponiert. Den Gipfel der Heiterkeit bilden
101 Bertram, als Korporal Popoff” und Marga
Aits als „Rekrut Gizzi=Ordoſſh‟. — Das Singiviel „Es
än mal in Heidelberg”, wird wegen ſeines beſonderen Er=
Rruchſten Sonntag, nachmittags 4.30 Uhr, in einer Volks= und
Eint orſiellung bei kleinſten Eintrittspreiſen (von 60
ye wiederholt. (Siehe Anzeige.)
O
erneuerte Ausaabe des Kulturfilms Wege zu
Kraft und Schönhelt
Sonntag, 20. März, vachm. 2½ und 4½ Uhr. Montag. 21. März,
nachm 5nnd abends 8 Uhr. Preise 0,70, 1.-, 1.50, 2.-Mk. (4610
* Bau= und Kulturgeſchichte am Mittelrhein.
Der ziveite Vortragsabend am Montag aab Herrn Profeſſor Dr.=
Jug. A. Zeller Gelegenheit, einen noch größeren Zuhörerkreis in die
Geſchichte der Zeitſpanne von den Karolingern bis zur Einſetzung der
bürgerlichen Gewalten einzuführen. Es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß
das Schlagwort von der „Geimatkunde” letzten Endes doch kein
Schlag=
wort bedeutet, ſondern daß ſolche Darſtellungen der Geſchicke unſerer
engeren und weiteren Heimat aus berufenem Munde einen ſo ſtarken,
empfänglichen Widerhall in weiten Kreiſen ſinden.
Der Vortragende begann mit der Feſtſtellung, daß wir über die
Stürme der Völkerwanderung, die über Mainz und Worms
dahin=
brauſten, nur wenige urkundliche Quellen beſitzen. So iſt es auch zu
erklären, daß das Dunkel der Sage (Königszeit der Burgunden) ſich
dieſer Zeit bemächtigt hat, wenn auch ſicher iſt, daß ein Neuaufbau der
römiſchen Kultur nicht mehr möglich war und daß die Römer ſich auf
die Dauer am Rhein nicht mehr halten konnten. Frühzeitig wurde
Mainz ein bedeutender Biſchofsſitz, deren Inhaber, wie u. a. die von
Sidonius im Rhein gegen die Ueberflutung errichteten Schutzdämme
zeigen, auch wirtſchaftlich Bedeutendes leiſteten. Als eigentlicher
Grün=
der des mittelalterlichen Mainz iſt der Merovinger Dagobert anzuſehen,
während die Geſtaltung von Worms Childerich zuzuſchreiben iſt. Im
Jahre 747 nahm die Miſſion Deutſchlands von Mainz ihren Ausgann
und erſtreckte ſich, den Spuren alter Römerzüge folgend, nach Thüringen,
Sachſen und Friesland. Intereſſant iſt bei den Kirchen= und
Königs=
bauten aus der Zeit Karls des Großen zu ſehen, wie deſſen Baumeiſter
auf den Traditionen römiſcher Großbauten fußten.
Nach einer Schilderung der bau= und kulturgeſchichtlich beſonders
eigenartigen, leider nur in zwei Reſtteilen unvollkommen erhaltenen
Anlage des Kloſters Lorſch beſchäftigte ſich Profeſſou Zeller eingehend
mit der Baugeſchichte der mächtigen Anlage des Mainzer Domes, die
Reſtaurierungs= und Erhaltungsarbeiten der 1870er Jahre und der
Gegenwart. Es gibt wenig Dome in deutſchen Landen, deren
Grund=
riß und Aufriß ſo lebendig und heute noch erkennbar die einzelnen
bau=
geſchichtlichen Stadien widerſpiegeln wie der Mainzer Dom, der auch
hierin einzigartig, an den ſchützend an ſeine Seite geſchmiegten
Profan=
bauten die geualtige Größe ſeimer hochſtrehenden Maſſen und Türme
ahnen läßt. Im 12. Jahrhundert war Mainz der Mittelpunkt
weſt=
deutſcher Kultu und das Frühlingsfeſt, das unter der Teilnahme von
über 70 000 Rittern mit Gefolge gefeiert wurde und bei dem Barbaroſſa
ſeinen beiden Söhnen den Ritterſchlag erteilte, ſchloß für Mainz die
glanzvolle Epoche des Frühmittelalters ab. Zum Schluß ließ der
Vor=
tragende einen Blick auf die Kirchenbauten tun, die Worms aus der
romaniſchen Zeit gerettet hat und auf die Reſte der alten
Stadtbefeſti=
gung, die in gleicher Treue ſich ſonſt nirgendwo erhalten haben.
Eine ganze Reihe von guten klaren Lichtbildern unterſtützte wir=
H.W.W.
kungsvoll die feſſelnden Ausführungen.
* Verein ehemal, 25er. Wir werden erſucht, mitzuteilen, daß in
dem Bericht vom 15. März der Name Eckers jeweils richtig durch
Johanna Fritz erſetzt werden muß.
MalSSd PTaäAaf
Sich da: plötzlich steht die SAASSAAL,
Loanetse wecher im Dardkernnungl Ea wus Kähot.
fachmam von eurropäischein Kuff widnet ihr seine
Liebe, seine Kunst, und der Haucher spuurt sofort den
neuen Geist: den gewaltigen Gualitatsaufschwung,
den jede Freislage klar erkennen (äßt.
„Uie zart, wie wundervoll mild und suußbaronatisch
Eet ictdegute MKlKAl nſtugsbegeste b
ein kultivierter Sassapoerchrer zu.
Uir freuen uns darbber, und wir gehen den Weg
des Erfolges weiter. Dir geben Ihnen Sleisterstucke
deutscher Zigarettenherstellung in die Hand,wir
wecben durch höchste Leistuing um aller Hauchen
Cunst, auch um Jhre!
D die Seiosk!
(nndSSter 4.
Oeffentliche Verſammlung der
Elternvereini=
gung on den höheren Schuen Darmſtadig=
Am Montag abend hielt die Elternvereinigung an den höheren
Schulen eine ſehr gut beſuchte Verſammlung im großen Saal des
Lül=
gerhofes” ab. Der Vorſitzende Pfarrer Marx begrüßte die zahlre c)
erſchienenen Eltern und wies auf die Ziele der Elternvereinigung h.
Im Unterſchied zu den Eltrnabenden, die an den einzelnen Schuu n
mit mehr geſelligem Charakter ſtattfänden, wolle ſie eine Arbeitsgemein
ſchaft ſein mit dem Ziel, an allen höheren Schulen zunächſt in Darn
ſtadt Elternbeiräte ins Leben zu rufen, die die Intereſſen der
Elt=
an Unterricht und Erziehung der Schüler zu vertreten haben. Daß
Elternvereinigung längere Zeit nicht an die Oeffentlichkeit get ten
habe ſeinen Grund darin, daß alle Verſuche, einen Vortragenden 1
die Schulreform zu finden, der im Gegenſatz zu der vorjährigen Ve
ſammlung die Schulreform verteidigen ſollte, nicht zum Ziele führtei,
da die Anhänger der Schulreform der Meinung waren, zunächſt einm
ſie ausprobieren zu wollen, ehe man ſie wieder zur öffentlich.n Debg”
ſtelle. Darauf ſtellte der Vorſitzende den Redner des Abends, He:‟
Oberſtudiendirektor Lauteſchläger,
vor, der dann einen etwa einſtündigen Vortrag üiber:
„Schule und Elternhaus”
hielt. Nedner bekannte ſich zu den Zielen der Elternvereinigung, die
auf eine innigere Gemeinſchaft zuiſchen Schule und Elternſchaft
hil=
wirken wolle, und als Hauptfeind die Gleichgültigkeit der Eltern
gegen=
über der Schule bekämpfe. Im einz lnen wies er auf die
Beſtimmull=
gen in den Lehrplänen hin, die ſich auf die Mitwirkung des
Eltern=
hauſes beziehen, und ging dann des näheren auf den Entwurf eint.
neuen Schulordnung ein, die den Lehrern aller höheren Schulen Heſſei:3
zur Begutachtung vorgelegen habe. Er halte es für wünſckenswuart,
daß auch die Eltern zu dieſer Schulordnung Stellung nähmen. Flogettb=
Puukte wurden beſprochen und beleuchtet: Urlaubserteilung, beſonders
vor und nach den Ferien, Schulſtrafen, Verhalten bei anſteckendent
Krankheiten, unerlaubte Hilfsmittel bei Hausaufgaben, Verhalten
außer=
halb der Schule, Beſuch von Gaſthäuſern, Nauchen, Kinobeſuch,
Taug=
ſtunde ( die Schule hofft, in der Bekämpfung der Vergnügungsſucht Bei
den Eltern Unterſtützung zu finden”), Tragen von Abzeichen,
Möglich=
keit der Gründung von Elternbeiräten, Frage d.s Schulgeldes u. a. zu.
Die Ausführungen des Nedners zeugten von reicher Erfahrung und
liebevollem Verſtändnis für die guvertraute Jugend und fanden den
lebhafteſten Beifall der Verſammlung. Den ſprach dann noch einmal
mit herzlichen Dankesworten der Vorſitzende aus und eröffniete die
Ausſprache. Er ſtellte zunächſt mit Bedauern feſt, daß es. hem
Vorſtand der Elternvereinigung trotz zweimaliger Eingabe an das
Lan=
desbildungsamt nicht möglich geweſen ſei, Einſicht in den Eutwurf der
neuen Schulordnung zu erlangen. So wurde der Schein erwveckt, daß
man die Mitarbeit der Eltern dabei nicht wünſche. Dieſe Mitteilung
erweckte bei den Eltern allgemeines Erſtaunen. Trotzdem entſchloß mau
ſich, den Verſuch nicht aufzugeben, bei der Schulbehörde gehört zu
wer=
den. Aus der Verſammlung wurde auf die überaus mangelhaften
bygieniſchen Einrichtungen in den Bedürfnisanlagen des Ludwig=
Georgs Gymnaſiums hingewieſen und ſchleunige Verbeſſerung von deit
ſtir das Gebäude zuſtändigen Staat verlangt. Einſtimmig forderte man
ferner, daß allgemein eine Anregung zur Gründung von
Elternbei=
räten an allen höheren Schulen Heſſens von der Schulbehörde gegebeit
werde. Die Schulgelderhöhung wurde bedauert, wenn auch der
Bereit=
ſchaft, für die Ausbildung der Kinder Opfer zu bringen, Ausdruck
ver=
liehen wurde. Bedauert wurde ferner der häufige Wechſel der neuen
Lehrbücher und der viel zu hohe Preis für dieſe. Mit Worten 1.8
Dankes für die mancherlei gegebenen Anregungen und beſonders für
die überaus feinen und wvohltuenden Ausführungen des Neferenten,
Herrn Oberſtudiandirektors Lauteſchläger, ſchloß der Vorſitzeude unt
halb 11 Uhr die Verſammlung, indem er zu zahlreichem Beitritt zu:
Elternvereinigung aufforderte. Anmeldung nimmt die Geſchäftsſtelle,
Landgraf=Philipp=Anlage 14, entgegen.
— Sektion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpen=
vereins. In der Monatsverſammlung für März der Sektion
Daum=
ſtadt ſpricht am Freitag, den 18. März, abends, im Feſtſaal des Ludwig=
Geora=Gymnaſiums Herr Hans Heues über ſeine Touren in der
Eis=
welt der Oetztaler= und Stubaier Alpen, die er im vorletzten
Somme=
als Jührer zweier Freunde ausführte. Die Stubaier und Oeßtrleu
Alpeu mit ihnen gewaltigen Gletſchern und Eisbergen, eines der
ſchötz=
ſten Gebiete des deutſch gebliebenen Teiles von Tirol, dürſten deu
meiſten Bergfreunden kein Neuland mehr ſein und manche liebe
Et=
iunnerung an eigene kühne Bergfahrten wecken. Dem, der die Berge
noch nicht aus eigenen Erlebniſſen kennt, wird mit dem Vorträg G= geboten, die Pracht der Alpenwelt und die Neize des
Berg=
ſports in anſchaulicher Weiſe kennen zu lernen. Zahlreiche Lichtbilder,
größtenteils eigene Aufnahmen, werden die Ausführungen unterſtützeu.
— Odenwaldklub. Laut beſonderer Bekanntmachung findet die
dies=
jährige Hauptverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadk des
Odenwaldklubs am Freitag, den 18. März, abends 8 Uhr, im Saal
des Reſtaurants „Perkeo”, Alexanderſtraße 12, ſtatt. Die diesjährige
Hauptverſammlung gewinnt dadurch eine beſondere Bedeutung,” daß
eine große Anzahl von Mitgliedern der Ortsgruppe für ihre B5jährige
Mitglicdſchaft ausgezeichnet werden ſoll. Auch im übrigen bietet die
Tagesondnung mancherlei Intereſſantes. Es darf deshalb in dieſem
Jahre mit einem ſtarken Beſuch der Hauptverſammlung gerechmet
zwei=
den. Die Mitglieder des Odenwaldklubs, die ſich an den regelmäßigen
Wanderungen nicht beteiligen, ſollten wenigſtens der Hauptverſaminlung
beiwohnen, um ſich hier durch den Jahresbericht und die nachfolgenden
Verhandlungen über den Stand der Klubangelegenheiten unterrichten
zu laſſen.
* Dr. Alfred Heidenreich=Frankfurt a. M., Pfarrer an der
Chriſten=
gemeinſchaft, ſprickt am Freitag, 18. März, abends 81½4 Uhr, in der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, über das Thema:
„Der Sternenhimmel als Heimat des Menſchengeiſtes‟. Der
Menſe=
wird bei der Betrachtung des Sternenhimmels immer wieder aufs
tiefſte berührt. Goethe empfand ihn ſtark als „äſthetiſches” Erlebntis.
Auf Kant wirkte die „moraliſche Erhabenheit‟. Der Vortragsahend
möchte die Frage beantworten: „Was bedeutet der Sternenhimiel, in
religiöſer Beziehung?” (Vergl. die heutige Anzoige.)
SAassaSrleo
GOLDx u. PURPUR MDST. *
WRassay, Oeſk=
Solb4 u Tügkis Mosr.
Kasen Kas.
DST
GOLD= u. SEIDEN
I Bln
MasSar-Pingrelien-Fabrit Akien Geselschaft Berin 842. Leneralverkeier: Erieh Köppler, Frank lurt a.I. Sandnen 447. Fernspr.: Caralus 41672.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Donuerstag den 17. März 1077
Nummer 767
Heſſiſche Verwaltungsakademie.
Das Sommerſemeſter der Abteilung Darmſtadt be=
„innt am 22. März und ſchließt am 28. Juni d. J. Es bietet eine
eihe bedeutſamer Vorleſungen und Vorträge, die auch
außer=
alb der Beamtenſchaft wiederum lebhaftem Intereſſe begegnen !
werden. Während eine Neuzulaſſung von Vollhörern
vorausſichtlich erſt wieder zum Winterſemeſter 1927/28 ſtattfindet,
iſt die Zulaſſung von Einzelhörern, d. h. ſolchen, die einzelne
Vorleſungen belegen wollen, unbeſchränkt, und zwar auch für
Angehörige freier Berufe. Die Anmeldung iſt unter
deut=
licher Angabe der Adreſſe und unter genauer Bezeichnung der
Lelegten Vorleſungen an den Geſchäftsführer, Miniſterialreviſor
„Verner, Darmſtadt, Kaupſtr. 43, zu richten. Der Anmeldung
iſt die Quittung über die entrichtete Gebühr beizufügen. Die
Einzahlung der Gebühr, deren Höhe nachſtehend bei jeder
Borleſung angegeben iſt, erfolgt bei der Beamtenbank Darmſtadt,
Rheinſtr. 33½, in bar oder auf deren Poſtſcheckkonto Frankfurt
am Main Nr. 65850 unter der ausdrücklichen Bezeichnung: „Für
Heſſiſche Verwaltungsakademie, Abteilung Darmſtadt,
Einzel=
hörer”. Nach der Anmeldung wird die Hörerkarte ausgeſtellt,
die als Ausweis gilt. Alle näheren Angaben über Ort und Zeit
der Vorleſungen finden ſich im Vorleſungsverzeichnis, das durch
den genannten Geſchäftsführer bezogen werden kann. Im
ein=
zelnen ſind die nachſtehenden Vorleſungen vorgeſehen:
A. Rechtswiſſenſchaften.
1. Univerſitätsprof. Dr. Gieſe: „Allgemeines
Staats=
recht” II, 4 Stunden (3 RM.). 2. Univerſitätsprof. Dr.
Gme=
lin: „Bilder aus der europäiſchen Verfaſſungsgeſchichte des 19.
Jahrhunderts”, 6 Stunden (4 RM.). 3. Hochſchulprof. Dr.
Hol=
latz: „Deutſches Staatsrecht” II, 10 Stunden (6 RM.). 4.
Uni=
verſitätsprof. Dr. Gieſe: „Allgemeines Verwaltungsrecht”
6 Stunden (4 RM.). 5. Oberbürgermeiſter a. D. Maß: „
Ein=
führung in das Deutſche Selbſtverwaltungsrecht” 6 Stunden
(* RM.). 6. Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Berndt: „
Privat=
recht” I, 8 Stunden (5 RM.).
B. Sozial= und Wirtſchaftswiſſenſchaften.
1. Hochſchulprof. Dr. Goldſtein „Menſch und Technik” II,
4 Stunden (3 RM.). 2. Univerſitätsprof. Dr. Salomon:
„Einführung in die Geſellſchaftswiſſenſchaft” 4 Stunden
(J RM.). 3. Wirkl. Geh. Oberregierungsrat,
Miniſterialdirek=
tor z. D. Dr. v. Schoenebeck: „Deutſche Zoll= und
Handels=
politik”, 2 Stunden (1,50 RM.). 4. Direktor Dr. Zeiger:
„Konzentrationsbewegung in der Großinduſtrie”, 2 Stunden
(1,50 RM.).
C. Allgemeine Fächer.
1. Hochſchulprof. Dr. Goldſtein: „Probleme der
Ge=
ſchichtsphiloſophie” II, 4 Stunden (3 RM.). 2. Hochſchulprof. Dr.
Hollatz: „Geſchichte der politiſchen Theorien”, 8 Stunden
(5 RM.). 3. Univerſitätsprof. Dr. Salomon: „Nation und
Nationalitätenprinzip” 2 Stunden (1,50 RM.). 4. Privatdozent
Dr. Fritzler: „Der ruſſiſche Rätegedanke und ſeine
Entwick=
lung”, 2 Stunden (1,50 RM.).
Ausfoneiden *Steuerkalender Aufbewahrenl!
für die Zeit vom 15. bis 31. März 1927.
15. März: Bezüglich der auf dieſen Tag fallenden Terie
2) Lohnſteuer
b) Ablauf der Schonfriſt für die Umſatzſteuer,
c) Abgabe der Steuererklärung für die
Einkommen=
ſteuer, Körperſchaftsſteuer und
Umſatz=
ſteuer
vgl. den Steuerkalender für die erſte Märzhälfte in Nr. 61
des Tagblatts vom 2. März.
25. März: Sechſtes (letztes) gemeindliches Ziel der Grundſteuer,
vorläufigen Gewerbeſteuer und
Sonder=
gebäudeſteuer laut Steuerbeſcheid. (Schonfriſt bis
5. April.)
25. März: Abführung der in der Zeit vom 11.—2. März (zweite
Märzdekade) einbehaltenen, Lohnabzugsbeträge,
ſo=
weit dieſe (für ſich allein oder mit den i der erſten
März=
dekade einbehaltenen Lohnabzugsbeträgen) den Betrag von
100 RM. überſteigen (Keine Schonfriſt.)
31. März: Letzter Termin für die Stellung eines Antrags auf
Er=
ſtattung von Lohnſteuer 1926 bei dem
zufländi=
gen Finanzamt. — Auf die Bekanntmachung der
Finanz=
ämter Darmſtadt=Stadt, Darmſtadt=Land und Langen wurde
im letzten Steuerkalender aufmerkſam gemacht.
Vereinfachung der Steuertermine. Weitere
Mit=
teilungen im nächſten Steuerkalender vom 1. April.
H. W. Wohmann.
— Der Kriegerverein Darmſtadt hielt in ſeinem Vereinsſaal „
Büir=
gerhof” ſeine Hauptverſammlung ab. Zunächſt wurde — als
am Tage der Totengedenkfeier — der gefallenen Helden in Ehren
ge=
dacht, die in treuer Liebe zum Vaterland ihr Beſtes, ihr Leben,
dahin=
gegeben haben. Alsdann wurde der ausführliche Jahresbericht des
Kam. Momm durch dieſen verleſen. Hiernach zählte der Verein am
31. Dezember 1926 531 (einſchließlich 25 Ehren) Mitglieder; der
Zu=
gang belief ſich auf 75 Mitglieder. Es folgte der Rechnungsbericht des
Kam. Luban, der Zeugnis davon ablegte, wie ſparſam gewirtſchaftet
uind wie mit Beſtimmtheit zu erwarten iſt, daß der Verein 1928 allen
Verpflichtungen nachgekommen ſein wird. Entlaſtung wurde erteilt.
Hiernach erſtattete der Büchereiverwalter Kam. Gxein und der
Zeug=
wart Kam. Müller Bericht. Allen vorgenannten Berichterſtattern
ſpurde, für ihre treue, hingebende und erfolgreiche Arbeit herzlichſter
Dank ausgeſprochen. Es kam zur Vorſtandswahl. Durch Zuruf
wurde der bisherige Vorſtand wiedergewählt und der Kam. Grein als
3. Vorſitzender beſtatigt. Anſtelle der ausgetretenen Vorſtandsmitglieder
Kam, Koch und Rodemer wurden die Jugendführer Kam. Meher und
Wißmann, ſowie Kam. Ccprano gewählt. — Betreffs der
Sterbe=
gelder wurde beſchloſſen: „Bis zur erfolgten Aufmgchung der Haſſia=
Sterbekaſſe bleiben bei unſerem Verein Sterbegelder für die freiwillig
Beitrag zahlenden Mitglieder beſtehen, auch für die ſeit 1. Januar 1927
Verſtorbenen, ſoweit ſie die beiden Beiträge für 1926 gezahlt haben.
Die Höhe von 50 Mk. Sterbegeld und die Einziehung der erforderlichen
Beiträge in Höhe von je 50 Pfg. werden beibehalten. Anſpruch auf
Sterbegeld ſetzt Zahlung der Beiträge — evtl. nach einmaliger
Mah=
nung — voraus. Angeregt wurde aus der Verſammlung heraus
bezüglich der Mitglieder: 1. Lebhaftere Beteiligung an den
Verſamm=
lungen und Veranſtaltungen des eigenen Vereins, wie auch anderer
Kriegervereine, die uns mit Einladungen beehren; 2. erheblich
weiter=
gehende Beteiligung an Beerdigungen verſtorbener Kameraden; 3.
er=
höhter Sammeleifer (Korken, Staniol, Briefmarken, Blei; Abgabe:
Paradeplatz 2 oder Mittwochs nachmittags 3—4 Uhr in der Bücherei,
früh. Marſtallgebäude); 4. Werbungen im Verwandten= und
Bekann=
tenkreiſe zum Eintritt in die Haſſia=Jugend; 5. Mitteilungen in der
Preſſe über den Verlauf von Veranſtaltungen des Vereins. Mögen
dieſe Wünſche, die nur als voll berechtigt anerkannt werden können, bei
allen Mitgliedern lebhaften, anhaltenden Anklang finden! Nach
Er=
ledigung des geſchäftlichen Teils wurden die Teilnehmer durch das
Er=
ſcheinen zahlreicher Damen und Angehöriger, ſowie durch muſikaliſche
Aufführungen von Mitgliedern des Vereins erfreut.
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte. Am Samstag,
den 2. April 1927, abends 8 Uhr, hält der Verein ſeine
Hauptver=
ſammlung im Feierabendhaus in der Stiftſtraße ab, zu der alle
Mit=
glieder freundlichſt eingeladen ſind. Die Tagesordnung betrifft den
Jahresbericht, Ncuwahl des Vorſtandes, Kaſſenbericht und Verſchiedenes.
Im Anſchluß an die Hauptverſammlung um 9 Uhr wird Herr Profeſſor
Friedrich Heiler aus Marburg a. d. Lahn einen Vortrag halten über
„Lutheriſches Hochkirchentum”. Zu dieſem Vortrag ſind auch
Nicht=
mitglieder herzlich willkommen. Für den Vortrag wird ein
Eintritts=
geld von 1 Mk. für Nichtmitglieder erhoben, Mitglieder des Vereins
zahlen nach Belieben.
— Hohes Alter. Frau Laihle Wwe., hier, feiert in körperlicher und
geiſtiger Friſche am 17. März ihren 84. Geburtstag.
Wohmingstauiſchl H2 Zimmer
Parlamentariſches.
Das römiſche Dieburg,
bisherige Ergebniſſe und künſtige Aufgaben der Bodenſorfchungu
Die neuen glänzenden Funde im Mithrastempel bringen
ein=
mer noch uneingelöſte Schuld der heſſiſchen Heimatforſchung in 6
nerung, die Durchforſchung des römiſchen Dieburg. Welche Bedeno
der Ort zurzeit der römiſchen Okkupation beſaß, zeigt ein Blick auzo
Karte der Römerſtraßen, die von allen Seiten her wie im
Mittelnl=
eines Spinnennetzes hier zuſammenlaufen. Dieburg war der Etarco
hauptort für die Kaſtelle am Main und im Odenwald, und ſomiti.
gleich wichtiger als die beiden anderen Römerſtädte in Starkenyy
Groß=Gerau und Gernsheim. Und was wiſſen wir von ihme
müſſen geſtehen: beſchämend wenig! Multa, non multum, eine A‟
Die Deutſche Volkspartei hat im Landtag folgende
An=
träge eingebracht:
Wir beantragen, die Regierung zu erſuchen, alsbald eine
Regie=
rungsvorlage zu unterbreiten, durch die die ſeit Jahren beklagte
un=
gerechte Zurückſetzung der Altpenſionäre endlich beſeitigt und die
Alt=
penſionäre endgültig den Neupenſionären in ihren Rechten gleichgeſtellt
werden.
Wir beantragen, daß mit dem 31. März 1927 die Aufvüickungsſperre
für die Staatsdienſtanwärter fällt.
Wir beantragen, der Landtag wolle beſchließen, bei der
Reichsregie=
rung dahin zu wirken, daß allen Winzern Heſſens, wo nach amtlichen
Feſtſtellungen eine völlige Mißernte zu verzeichnen geweſen iſt, für die
Jahre 1926 und 1927 die Zinsleiſtung für erhaltenen Winzerkredit
er=
laſſen wird. — Begründung: Das Jahr 1926 hat vielen heſſiſchen
wein=
bautreibenden Gemeinden eine Mißernte in Wein gebracht. Beſonders
hart ſind diejenigen Winzer betroffen, die nur ausſchließlich vom
Wein=
bau leben. Den großen Ausgaben, die für Bebauung, Düngung und
Bekämpfung der pflanzlichen und tieriſchen Schädlinge ausgegeben
wer=
den, hat das Jahr 1926 vielen Winzern keinen Ertrag, infolgedeſſen keine
Einnahmen gebracht. Bei einer großen Anzahl Winzer iſt durch die
völlige Mißernte die Exiſtenz ſogar in Frage geſtellt. Unter den
ange=
ſtihrten Grüinden halten wir es für geboten, wenn durch Erlaß der
Zinszahlung ſeitens des Reichs den Winzern in ihrer bedrängten Lage
die Möglichkeit gegeben wird, weiter zu beſtehen.
mehr oder weniger belangvoller Einzelheiten, aber noch nicht die Wm.
einer Vorſtellung davon, wie die Römerſtadt (ſie war ein viensu
Flecken) entſtanden iſt, ob der Zivilniederlaſſung ein Militärpoſten n
ausgegangen war, wo etwa das vermutete Kaſtell lag, wie weit ſioß
Zivilſtadt ausdehnte uff. Der Denkmalpfleger hat in eine
Ortst=
alle bisher bekannten Funde und Beobachtungen eintragen laſſen.
drei Dutzend, aber für das antike Ortsbild kommt dabei ſo gutzn
gau nichts heraus, nur daß die beiden bisher feſtgeſtellten
Gräberi=
ſicher außerhalb der Ortſchaft gelegen haben müſſen. Bezeichnene
die Auffindung der römiſchen Stadtmauer, die dem
Dentmalvin=
neben der Ausgrabung des Mithrasheiligtums gelang. Aufrecht .
nichts mehr von der Mauer, man muß ſie im Boden ſuchen, unddin
hier iſt ſie ausgebrochen und nur noch an der Fundamentgrube
en=
bar. Während der Ausgrabung wurde nun die benachbarte Forſtän
ſtraße kanaliſiert, und dabei durchſchnitt der Kanalgraben eine
Baum=
von mehr als eineinhalb Meter Breite und großer Tiefe mit beidea
ſenkreihten Wänden. Dabei ſtellte ſich heraus, daß die gleichen Gc
bereits mehrfach bei Bauten in der Minnefelderſeeſtraße und in
winkliger Richtung dazu in der Ringſtraße beobachtet worden ſimt
der Ecke beider Straßen war ſogar die Eckumbiegung erkennbar geis
Damit wäre der Verlauf der Mauer, die für eine Hausmauer naty
viel zu ſtark iſt (ſelbſt der Tempel hatte nur 45 Zentimeter ſtarke En
* Schwurgericht. Aus einer Alimentationsſache erwachſen iſt eine
Anklage gegen eine Fabrikarbeiterin aus Offenbach, die bezüglich eines
am 3. März 1925 geborenen Kindes weiblichen Geſchlechts ein falſches
Zeugnis mit dem Eid bekräftigt haben ſoll. Die Oeffentlichkeit wird
ausgeſchloſſen, der Preſſe die Anweſenheit geſtattet. Der
Verneh=
mungstermin, in welchem der Meineid geleiſtet worden ſein ſoll, fand
am 17. November 1925 vor dem Amtsgericht Offenbach ſtatt. Die
An=
geklagte war vom 16. Dezember 1925 bis 20. Januar 1926 in
Unter=
ſuchungshaft. Der Staatsanwalt, der die Milderung des § 157, Z. 2
St.=G.=B. betont, beantragt 9 Monate Gefängnis. Der Verteidiger
ſtellt Beſtrafung wegen Meineids oder fahrläſſigen Falſcheids in das
richterliche Ermeſſen, bittet aber um milde Beurteilung angeſichts der
wirtſchaftlichen Lage, in der ſich die Familie befindet, zu deren
Er=
nährung die Angeklagte ausſchließlich beiträgt. Das Urteil erkennt
auf ſechs Monate Gefängnis, abzüglich 1 Monat der
Unter=
ſuchungshaft. Das Gericht wird ein Gnadengeſuch wegen bedingten
Strafauffchubs befürworten. Das Urteil iſt rechtskräftig.
— Heilkräuter als Hausmittel. Man ſchreibt uns: Wenn auch jede
vorſorgliche Hausfran ſtets Kamille, Pfefferminze, Lindenblütze,
Flie=
dertee u. dal. m. gegen körperliche Verſtimmungen und aufkommende
Krankheiten im Hauſe bereithält, ſo iſt doch der Arzneiſchatz der Natur
damit keineswegs erſchöpft. Nur ſind viele heimiſche und fremdländiſche
Kräuter und Pflanzenteile, die ſich Jahrhunderte hindurch als
Linde=
rungs= und Vorbeugungsmittel bewährt haben, in Vergeſſenheit geraten,
zum Teil auch durch die moderne Medizin unterdrückt worden. In dieſer
Hinſicht tritt nun wieder ein Umſchwung ein, die Wiſſenſchaft hat für
die Heilwirkung vieler Pflanzen eine Begründung gefunden. Um die
Heilkräuter als Hausmittel nun wieder recht zu Ehren zu bringen, was
natürlich nicht hindern darf, bei allen ernſtlichen Erkrankungen den
Arzt zu Rate zu ziehen, veranſtalten die Drogiſten in der Zeit vom
14. bis 21. März eine Kräuterwoche, in der ſie die mehr oder
weniger bekannten Heilkräuter mit kurzen Erklärungen über ihre
An=
wendung in ihren Schaufenſtern ausſtellen.
Tageskalender für Donnerstag, den 17. März 1927.
Landestheater Großes Hgus nachm. 5 und 8 Uhr:
8. Konzert der Städt. Akademie für Tonkunſt. — Kleines Haus
Zuſatzmiete III (10), Schülermiete gelb 9, abends 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „König für einen Tag”, — Orpheum, abends 8 Uhr:
„Donnerwetter ganz famos!” — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Konzerte uſw.: Schloß=
Café; Perkeo; Maxim; Reſt. Hottes; Café Rheingold. —
Mozart=
ſaal, abends 8 Uhr: Dreſſola=Konzert. — Bund d.
Auslands=
deutſchen, abends 8 Uhr, Hotel Prinz Karl: Verſammlung.
Gottesdienſt der iſraelitiſ hen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedri hſtraße).
Donnerstag, den 17. März: Abends 7 Uhr 15 Min. Purim
Predigt.
Freitag, den 18. März: Morgengotteédienſt 7 Uhr 15 Min.
Freitag, den 18 Närz Vorabendgottesdient 6 Uhr 30 Min,
Samstag, den 19. März. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min
— Sabbatausgang 7 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt an den Pochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min,
bends 6 UIhr 00 „in
mauern), auf rund 200 Meter Länge mit zwei Seiten und der
da=
hörigen Ecke feſrgeſtellt. Ein Ende weiter im Kanalgraben lag din
eines Hauſes, noch weiter eine Anzahl von Gruben. So hat ein eiſ
gut beobachteter Graben von nicht ganz 300 Meter Länge mehr f.
Topographie des römiſchen Dieburg ergeben, als alle bisherigen
achtungen mehrerer Jahrzehnte. Der Eifer der ortsanſäſſigen
tumsfreunde iſt vorbildlich, ſie haben unendlich viel an Fundeu=
Nachrichten gexettet. Aber ſolche Sammelarbeit darf nur Mitteu
Zweck, niemals Selbſtzweck fein, und ſie bleibt unfruchtbar, wenn
Fachmann fehlt, der die Moſaikſteinchen zum Bilde
zuſammenfügn=
geſtützt auf Erfahrung und Autorität, der Lokalforſchung die Prrnl
zu ſtellen im Stande iſt.
Der augenblickliche Stand der heſſiſchen Altertumsdenkmalpfleus,
nur die dringendſten Notgrabungen zuläßt, macht allerdings feden
matiſche Forſchung unmöglich und zwingt die Fachleute zu unb
gender Kärrnerarbeit. Denkmalpflege heißt doch nicht, im letzten 2
blick das noch zu retten ſuchen, was nicht ſchon vernichtet iſt, ſondoin
Denkmale der Frühgeſchichte des heimatlichen Bodens pflegen, ſie N
voll aufſpüren und für die Geſchichte der Heimat nutzbar machenu
graben iſt dabei nur das letzte Mittel, aber nicht das einzige.
Denkmalpfleger, der ſich ſeiner hohen Pflicht bewußt iſt, wird mm
zum ſportsmäßigen Ausgräber werden, er wird erſt dann zum
greifen, wenn Bau= oder Kulturarbeiten die im Boden ruhenden
zn gefährden drohen. Es iſt nicht richtig, daß die Reſte der
Vorz&=
ſolange im Boden geruht haben, am beſten geſchützt ſeien, wenn
ſie unberührt liegen läßt. Nicht nur die glücklicher Weiſe jetzt
langſam wieder auflebende Bautätigkeit oder Ackerkultur bedrokll.
Denkmäler des Bodens, der Gefahren ſind viele: jede Verändermg
Feuchtigkeitsgehaltes des Bodens nach beiden Seiten hin (hiervog
das Nied eben ſehr empfindlich betroffen), der Wechſel in der Ackel
(tiefere Rodung der Spargelfelder und Weinberge), ferner Ien
ung fundhaltiger Gebiete durch Häuſer oder Ueberdeckung durch
ſtraßen. Im letzteren Falle werden die Altertumsreſte zwar un
ſchädigt, aber unzugänglich, ſie werden zu totem Kapital, wo ſie le
Glieder der Heimatgeſchichte hätten werden können. Denn 22
pflege iſt kein Luxus, ſondern Ehrenpflicht jedes Kulturſtaates,
Zeitvertreib für noch ſo begeiſterte Dilettanten, ſondern ein Stückte
ſter, verantwortungs= und aufopferungsvoller wiſſenſchaftlicher
Der Fall des römiſchen Dieburg zeigt mit eindringlichem Erm
hätte geſchehen können und müſſen, aber nicht geſchehen iſt.
Straßenzüge ſind in den letzten Jahren neu erſtanden, hier hätn
regelmäßige fachmänniſche Beobachtung der Bodenarbeiten
ohne=
dere Koſten das reichſte Material für die Geſchichte der Römerſt.t
dern können. Die Gelegenheit iſt leider verſäumt, da kein
har=
licher Altertumsdenkmalpfleger vorhanden war, der ſich dieſer
A=
mit dem erforderlichen Aufgebot an Zeit hätte annehmen könnenn
noch iſt es nicht zu ſpät, neue Flächen werden bebaut und neue E.
kanaliſiert. Hierbei kann noch manches nachgeholt werden, wem
Altertumspflege wieder die Arbeitsmöglichkeit gegeben wird, die 1
bührt als Grundlage jeder Heimatforſchung und die ſie frührn
Ruhme des Heſſenlandes beſeſſen hat. Dann kann das römiſche Dé
einmal das werden, was für die Wetterau das von Wolff und
vorbildlich durchforſchte Heddernheim (das römiſche Nidda) beder
Wie dieſes, war auch Dieburg Vorort einer Civitas, und zun
fenigen der Auderienſier. Dieſe ſchon vor längerer Zeit ausgeſe7
Vermutung von Schumacher, die zunächſt keineswegs allgemeine m
mung fand, wurde durch die Auffindung einer römiſchen Skulem
Südoſtausgange von Dieburg im Jahre 1925 beſtätigt. Dieſes Zy
iſt nämlich geſtiftet von einem Licinius und ſeiner Gattin Tetr—
ſich deeurio der C A nennt. Den Namen der Stadt ſelbſt, deres
Bedeutung als Vorort nun endgültig erkaunt iſt, kennen wir
leider nur erſt aus ſeinen Anfangsbuchſtaben V V. Ob die Au,
Vetus Ulpius (zu Ehren des Kaiſers Ulpius Trajanus), die maw
Regel annimmt, wirklich richtig iſt, läßt ſich mit dem vorhandeneniM
rial nicht entſcheiden, hier kann nur ein neuer Fund weiterhelffſ
freulicherweiſe haben ſoeben Kreis und Stadt Dieburg dem Deu
pfleger die Mittel zur Verfügung geſtellt, um die Erforſchung des
ſchen Stadt planmäßig in Angriff zu nehmen. In der nächſtenn
wird der Spaten angeſetzt und das erſte Ziel wird ſein, die Stac
ſo weit wie möglich feſtzulegen. Glänzende Funde ſind dabei rn
erwarten, aber ſie ſind für den ernſten Forſcher auch niemals der
zweck, und ſie werden auch nicht ausbleiben, wenn erſt einmal die
lagen für die ſyſtematiſche Forſchung gelegt ſind. Wir werden
wie gelegentlich der Grabung am Mithrastempel auch hierüber
berichten.
Briefkaſien.
E. H. Wenden Sie ſich an das Reichsaufſichtsamt für
Pri=
ſicherungen in Berlin und bitten Sie um Namhaftmachung dess
händers der Geſellſchaft. Dieſem tragen Sie dann Ihre Wünſche
lich ausführlich vor.
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Aus Heſſen.
ſicheilgen, 16. März. Kirchenkonzert. Eine Weiheſtunde
Som hieſigen Poſaunenchor in Gemeinſchaft mit der Chorſchule
rſtädter Stadtkirche (eine der beſten in Heſſen) unter Leitung
mr Stadtkantors H. Samper veranſtaltete Konzert. Was für
entümlichen Reiz gewähren doch die friſchen, reinen Knaben=
Es war eine Freude, die geſchulten Kinder zu hören, und
Poſaunenchor gab unter Leitung ſeines neuen Dirigenten,
Fweitrück, ſein Beſtes. Anſtelle des leider erkrankten Herrn
ert Wilh. Borngäſſer aus Darmſtadt hatte Herr Lehrer Tiefel
ſich bereit gefunden, die Orgel zu ſpielen. Das Gotteshaus
ruf den letzten Platz beſetzt, was bewies, daß man hier ſchöne
Kirchenmuſik zu würdigen weiß. Vor etwa dreißig Jahren
ich unſere Gemeinde eine Chorſchule, die oft und in der
ſchön=
is die Gottesdienſte mit ihren Leiſtungen verherrlichen half.
eshalb die Frage erlaubt: Könnte nicht wieder ein ſolcher
Kna=
s Leben gerufen werden? Unter der hieſigen Lehrerſchaft fin=
(Swiß eine muſikbegabte Kraft, die geneigt wäre, ſich dieſer
ru widmen. — Das diesjährige Konzert des Geſangvereins
jencht” findet nächſten Sonntag im Saale des Gaſthauſes „Zum
ecchwanen” ſtatt. Als Mitwirkende ſind zu nennen Frl. A.
Mars Frankfurt a. M. (Sopran) und die hieſige
Orcheſtervereini=
ds reichhaltige und vortrefflich ausgewählte Programm dürfte
werwöhnteſten Beſucher befriedigen, und werden alle, die das
leeſuchen, einige genußreiche Stunden erleben. — Eine
Vereini=
wieſigen muſikaliſchen Kräfte, wie ſie nicht ſchöner gedacht
wer=
bildet unſere Orcheſtervereinigung. Dieſelbe hat ſich in der
ät ihres Beſtehens zu einer Kapelle entwickelt, die ſich hören
ſyn. Sie beſteht aus etwa 35 Dilettanten, Schüler, Arbeiter und
de ihrem Dirigenten, Herrn Karl Geiß, willig folgen und bei
rrnſtaltungen, bei denen ſie auftraten,
Dien Leriden inor dedef aune Seie Guge Ginfe eifder
Mtrtag des „Arbeiter=Turn= und Sportbundes”, der am letzten
wSier ſtattfand und wobei das Orcheſter ſeine Weiſen erklingen
Fum am kommenden Sonntag wird es dem Geſangverein „Ein=
Aus Programm vervollſtändigen helfen und ſicherlich auch hier
zor wohlverdienten Beifall ernten. Mögen dieſe Muſikfreunde
ſſcukren und unſeren Muſitliebhabern noch recht oft ihr Können
nätn. Glückauf für die Zukunft!
bii terſtadt, 16. März. Der Kirchengeſangverein führt Sonntag,
1s. Mts., die Operette „Die Ratsmädel” zum zweitenmal auf.
1A dieſer Operette iſt eine glückliche. Spieler, Muſik und Büh=
ſt) iſt erſtklaſſig.
rresheim, 16. März. Im Gegenſatz zu den früheren
Holzver=
ſtgen hat die letzte Holzverſteigerung ein verhältnismäßig
bedeu=
zrigeres Ergebnis geliefert. Es kamen zur Verſteigerung
iefern=Scheiter, 102 Rm. Kiefern=Knüppel, 25½ Hundert Kie=
4hri und 64 Rm. Kiefern=Stöcke. Der Geſamterlös betrug
19k. Es wurden im Durchſchnitt erlöſt: für 1 Rm. Kiefern=
12,52 Mk., für 1 Rm. Kiefern=Knüppel 9,28 Mk., für 1 Hundert
ſuc ellen 6,80 Mk., für 1 Rm. Kiefern=Stöcke 3,82 Mk.
tresheim, 16. März. Die Beethovenfeier findet
um=
ſihlter nicht am 26. ds. Mts., ſondern bereits am nächſten Samstag
ucu „Kaiſerſaal” ſtatt.
ſbsſtadt, 16. März. Bergfeſt auf dem Frankenſtein.
riFeſtausſchuß der Turngeſellſchaft e. V. hielt zu Beginn dieſer
ire erſte Sitzung unter der Leitung des Vorſitzenden Roth ab.
5huß ſetzt ſich größtenteils aus den ſeitherigen Mitgliedern zu=
Es wurde beſchloſſen, das mit dem Bergfeſt zu verbindende
Rungsfeſt in Geſtalt eines einfachen Kommerſes am Samstag vor
tireſt ſtattfinden zu laſſen. — Arbeitsmarkt. Der hieſige
ſrit hat eine neue Belaſtung erfahren, da ungefähr 30 Perſonen
nerbslos ſind. Die Geſamtzahl der Erwerbsloſen am Platze
ſurnd 450. — Unfall. Beim Handballſpielen in Weiterſtadt
wergangenen Sonntag ein Spieler eines hieſigen Turnvereins
rim unglücklichen Fall einen Knochenbruch davon.
fangſtadt, 16. März. Gemeinſame Geburtstags=
Die Vierzigjährigen haben in einer dieſer Tage ſtattgefundenen
bluung beſchloſſen, demnächſt eine gemeinſame Geburtstagsfeier
b. Pfungſtadt, 16. März. Der Gemeinderat hat ein
es Geſuch der Erwerbsloſen um Erteilung einer
Winterbei=
t Mehrheit abgelehnt.
miſa, 16. März. Auf Veranlaſſung des Krieger= und
Militär=
alt Herr Kapitän von Senden, Darmſtadt, am Samstag, den
im großen Saal von Scheerer einen Lichtbildervortrag über
m: „Werdegang und Erlebniſſe eines Seefahrers vom Schiffs=
RoS zum Kapitän während ſeiner 42jährigen Tätigkeit zur See,
ur Kriegszeit in afrikaniſchen Gewäſſern” (mit 120 Lichtbildern).
te zu wünſchen, daß dieſer Vortrag, der überall überfüllte Säle
4ich hier recht zahlreich beſucht wird, zumal der Eintrittspreis
6a gehalten iſt.
läDder=Ramſtabt, 15. März. Der Altveteran Joh. Ad.
Witters=
her feiert am 17. d. M. in geiſtiger und körperlicher Friſche
Geburtstag. Er iſt Mitbegründer des Krieger= und
Vete=
ns Nieder=Ramſtadt=Waſchenbach und der hieſigen freiwilligen
er=Ramſtadt, 16. März. Einen bedeutenden Brotpreisaufſchlag,
Mehlpreiserhöhung begründet wird, ließ dieſer Tage die hieſige
tying eintreten. So koſtet jetzt der 4 Pfundlaib 1. Sorte Brot
Geither 85); 2. Sorte 90 Pfg. (ſeither 80 Pfg.) —
Pflicht=
tiwehr. Das Verzeichnis der im Jahre 1927 neu zugehenden
urwehrmannſchaften liegt gegenwärtig auf dem Rathaus zur
Wurrd Erhebung etwaiger Einwendungen offen.
ſer=Ramſtadt, 15. März. Ab Donnerstag, den 15. März,
kön=
ber Gemeindekaſſe die Losholzabfuhrſcheine eingelöſt werden
BGlung des Hauerlohnes von 9 RM. pro Los.
Dieß=Bieberau, 16. März. Um es auch weniger bemittelten
Be=
ui ides Fiſchbachtales zu ermöglichen, ihre Kinder in die hieſige
MArirgerſchule ſchicken zu können, hatte der Leiter dieſer Anſtalt
Loſtverwaltung das Erſuchen gerichtet, für die mit dem Poſtauto
Veue fahrenden Kinder eine Ermäßigung des Fahrpreiſes eintreten
In. Nach einer Zuſchrift der Oberpoſtdirektion Darmſtadt, iſt
a =ſych inſofern ſtattgegeben worden, als ein Preisnachlaß von 60
Lu, den Regelfahrpreis gewährt wird, der Schüler alſo 40 v. H.
Pöenlichen Fahrpreiſes zu zahlen hat. Auf Grund der Ermäßi=
MAtSigt z. B. der Preis für Hin= und Rückfahrt von Niedernhauſen
uß=Bieberau 30 Pfg., von Billings nach Groß=Bieberau 55 Pfg.
u hoffen, daß nun auch recht diele Bewohner des Fiſchbachtales
ergünſtigung in Anſpruch nehmen.
Meder=Klingen, 14. März. Dieſer Tage fand in der
Gaſtwirt=
eonl hier ein Filmvortrag ſtatt, der von der Spar= und Dar=
Mſe veranſtaltet wurde. Der große, geräumige Saal war bis auf
t Platz beſetzt. Auch von der Nachbargenoſſenſchaft
Ober=
var eine anſehnliche Mitgliederzahl erſchienen. Der
Ver=
ug Sleiter, Herr Rendant Willems, begrüßte die zahlreich
Feuen, insbeſondere den Referenten, Herrn Dr. Schöwe vom
Rehl=Shndikat, und die anweſenden Vertreter des Genoſſen=
Fer andes und der landwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft. Die
tIle von Werſau war vollzählig vertreten und unterhielt die
Aürrſammlung durch ihre ausgezeichneten Vorträge. Auch der
drein „Cintracht” von Nieder=Klingen trug mehrere prächtige
Arr vor, die großen Beifall fanden. Herr Dr. Schöwe zeigte
” der großen Beifall erntete.
üobirtſchaftliche Tagesfragen, die von Anfang bis Ende das
nlichen Anwcfenden hatten. In glänzenden Ausführungen wurde
wie ſich die heutige Lage allmählich naturnotwendig aus der
D Zwangslvirtſchaft, Stabiliſierung uſw. ergeben hat; daß wie
: ganz zweifellos auf dem Wege zu einer Beſſerung ſeien,
hrmmniſſe dann noch ganz beſonders in den Vordergrund
ge=
nurden. Die ganze Rede war von einem erfreulichen Optimis=
Luchdrängt, der ſo recht aufrütteln und zu friſch=froher Weiter=
Amregen konnte. Außerordentlich ſtarken Beifall erntete der
Red=
ſeine Darlegungen. Herr Rendant Willems dankte allen
Teil=
n mnd Mitwirkenden für den glänzend verlaufenen genoſſenſchaft=
Hnilienabend, insbeſondere der Werſauer Muſikkapelle und demn
Vmein „Eintracht” Nieder=Klingen. Erſt in vorgerückter Stunde
” die ſo anregend verlaufene Verſammtung mit dem Wunſche,
Mitglieder weiter treu zu ihrer Genoſſenſchaft ſtehen, da ſie die
Diganiſation ſei, die ihren Mitglieden wirtſchaftliche Vorteile
eutigen ſchwierigen Zeit bringen könne.
Geniag i. L., 16. März. Der Gemeinderat hat mit zehn
Mei Stimmen ein Geſuch zur Leiſtung eines Beitrages für die
Prchule in Michelſtadt nach längerer Debatte abgelehnt.
Donnerstag, den 17. März 1927
Seite 7
Landestagung des Gewerkſchaftsringes.
Der Landesverband Heſſen und Heſſen Naſſau des
Gewerkſchafts=
ringes deutſcher Arbeiter=, Angeſtellten= und Beamtenverbände, dem
u. a. die größte Deutſche Angeſtelltenorganiſation, der
Gewerkſchafts=
bund der Angeſtellten (GDA), der Deutſche Beamtenverein, ſowie der
Allgemeine Eiſenbahnerverband und die Hirſch=Dunkerſchen
Gewerk=
vereine angehören, hält am 19. ud 20. März in Wiesbaden ſeine
dies=
jährige Landestagung ab. Am Samstag den 19. März, werden die
ver=
ſchiedenen ſozialpolitiſchen Fragen im Paulinenſchlößchen in
Anweſen=
heit von Vertretern der Behörden und politiſchen Parteien beraten
werden. Anſchließend findet eine Kundgebung ſtatt, in der der Leiter
des Frankfurter Berufsamtes, Herr Direktor Menne=Frankfurt a. M.,
über das Thema: „Die Berufsausſichten in Deutſchland” ſprechen wird.
Höchſt f. O., 16. März. Der Volkstrauertag wurde auch hier
durch einen Trauergottesdienſt feierlich begangen. In geſchloſſenem Zug
mit umflorten Fahnen zogen die Vereine unter Vorantritt der
Feuer=
wehrkapelle zum Kriegerdenkmal, woſelbſt Herr Pfarrer Koch in
er=
greifenden Worten unſerer Gefallenen und ihrer Taten gedachte. Kränze
wurden niedergelegt von Herrn Lehrer Mathes für den Reichsbund der
Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Höchſt, von der
Gemeinde durch den Beigeordneten, Herrn Rektor Weidmann und vom
Reichsbanner. Die drei hieſigen Geſangvereine trugen durch paſſende
Chöre zur eindrucksvollen Totengedenkfeier weſentlich bei.
* Michelſtadt, 16. März. Abiturientenprüfung. Unter
dem Vorſitz des Miniſterialrats Glückert als Vertreter der heſſ.
Regie=
rung fand an der hieſigen Oberrealſchule die diesjährige Reifeprüfung
ſtatt, welche erſtmalig nach den neuen Richtlinien der Regierung zur
heſſiſchen Schulreform in Geſtalt einer Leiſtungsprüfung abgehalten
wurde. Die zur Prüfung gemeldeten 9 Schüler haben alle beſtanden.
Im Gaſthaus „Zum Anker” in Stockheim vereinigten ſich am Abend
die Lehrer mit den Abirurienten zu einer rleinen Abſchiedsfeier.
Odenwaldklub. Am Sonntag, den 20. März, wird ſowohl der
Odenwaldklub als auch der Jung=Odenwaldklub ſeine dritte diesjährige
Wanderung unternehmen. Die des Odenwaldklubs führt nach
Hirfch=
horn, Steinerner Tiſch, Mückenloch, Dilsberg, Neckargemünd. —
Mozartverein. Der Mozartverein wird am Samstag, den
19. März, abends 8½. Uhr, in Schmeckers Garten ein Mitgliederkonzert
veranſtalten, das unter der Leitung von Herrn Aug. Krenkol ſtattfindet.
— Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald. Als
106. Konzert und letzte Veranſtaltung des Winterprogramms wird die
Geſellſchaft der Muſikfreunde uns am Sonntag, den 2. März,
nach=
mittags 51 Uhr, im Saale des Schloſſes zu Fürſtenau einen
Lieder=
abend der Konzertſängerin Fmau Eliſabeth Rothwell aus Los Angeles
bieten. Frau Eliſabeth Rothwell, Gattin des bekanuten amerikamſchen
Komponiſten, genießt einen Ruf, der weit über die Grenzen Europas
geht. Die Begleitung am Flügel wird durch Kapellmeiſter Mas
Hüsgen=Darmſtadt ausgefüihrt.
* Steinau i. O., 16. März. Der Kriegerverein Steinau ehrte einen
alten Kameraden, der die Fahne des Kriegervereins Steinau am 9.
Juni 1927, 25 Jahre lang in traurigen ſowie in frohen und heiteren
Stunden vorangetragen hat. Kameradſchaftstreue ſteht unſerem alten
Jubilar über allem in ſeinem Leben. Daher hat der Kriegerverein
ſeinem alten Fahnenträger, dem Johannes Wüſt 2. aus Dankbarkeit
und Ehre einen Ruheſeſſel überreicht. Ein Mitglied aus der Mitte
des Vereins hielt dem Jubilar und ſeinen Kameraden eine kurze zu
Herzen gehende Anſprache, worauf der Geehrte in gutgemeinten
herz=
lichen Worten dankte, am Schluß der Sache verſammelte ſich der ganze
Verein zur gemütlicher Stunde beim Glaſe Bier um ſeinen alten
Fahnenträger
* Birkenau, 15. März. Volkstrauertag. Die
Gedächtnis=
feier für die im Weltkriege Gefallenen aus der hieſigen Gemeinde, nahezu
100 an der Zahl, nahm dahier einen einfachen, würdigen Verlauf. Am
Morgen war Kirchenparade, an der ſich auch einige auswärtige
Krieger=
vereine mit trauerumflorten Fahnen beteiligten. Nach dem Gottesdienſt
in den beiden Kirchen, bei welchem der gefallenen Helden in dankbarer
und würdiger Weiſe gedacht wurde, zogen die Kriegervereine und visle
Eixwohner an das mit Fahnen und Kränzen reich geſchmückte
Krieger=
denkmal, wo der hieſige Poſaunemchor mehrere paſſende Choräle zum
Vortrag brachte, die auf alle Anweſenden einen ſichtlichen Eindruck
uachten. — Holzverſteigerung. Geſtern mittag fand im
ge=
räumigen Saale des Gaſthauſes „Zum Birkenauer Tal” eine große
Brennholzverſteigerung aus dem hieſigen Gemeindewald ſtatt, bei
wel=
cher im Anfange wieder hohe Preiſe geboten wurden; ein Raummeter
Buchenſcheitholz kam z. B. auf 20 Mark und noch höher. Nach und
nach nahmen aber die Käufer Vernunft an und die Preiſe ſlauten ab,
ſo daß die letzten Käufer das Brennholz noch zu annehmbaren Preiſen
erhielten. Die Steigerer ſind immer ſelbſt ſchuld, wenn die Holzpreiſe
manchmal ſo unſinnig hoch werden.
Hirſchhorn, 16. März. Waſſerſtand des Neckars am
15. März: 1,63 Meter; am 16. März: 1,75 Meter.
* Von der Bergſtraße, 15. März. Ueberfall. Am Montag
wvollten in der Nähe des Weinheimer Friedhofs auf der Sulzbacher
Landſtraße zwei unbekannte Mannsperſonen einen Arbeiter mit
Ge=
walt in ein Perſonenauto befördern; er konnte ſich aber wieder
los=
reißen und in den nahen Kirchhof flüchten. Das mit vier Perſonen
be=
ſetzte Auto fuhr weiter. — Unfall. Der Sohn eines Metzgermeiſters.
in Weinheim verletzte ſich beim Abziehen von Vieh ſo ſchwer mit dem
Meſſer, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. — Der
Gipfel des Vereinsweſens. Die neueſte Blüte der
Wein=
heimer Vereinsmcierei iſt ein „Klub der Glatzköpfe‟. —
Auswan=
derung. Mehrere Bürger aus Sulzbach ſind dieſer Tage nach
Ar=
gentinien abgereiſt, um dort ihr Glück zu verſuchen. Ebenſo iſt der
Bäcker H. Schmiedel aus Weinheim nach Amerika ausgewandert.
Spargelfeſt. Das Schretzinger Spargelfeſt iſt nun endgültig auf
den 12. Juni verlegt worden und ſoll in dieſem Jahre in großzügiger
Weife abgehalten werden.
* Biblis, 15. März. Nach übermäßigem Genuß von Alkohol
der=
ſuchten verſchiedene auswärtige Burſchen ihr Mütchen an Einheimiſchen
zu kühlen. Sie hatten die Frechheit, einen Vortrag des Herrn Pforrers
in unverſchämter Weiſe zu unterbrechen. Das brachte naturgemäß auch
die Einheimiſchen in Aufregung und es kam zu einer gehörigen
Schlägerei. Erſt durch Eingreifen der Polizei wurden die erhitzten
Gemüter abgekühlt und die Radaubrüder mit einem gehörigen
Denk=
zettel nach Hauſe geſchickt.
* Gernsheim, 15. März. Konzert. Das Konzert des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland, Schulgruppe Gernsheim, in der Aula
der hieſigen Realſchule, dem ein beſonderes Auditorium Folge geleiſtet
hatte, erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches. Das Schulorcheſter des
Realgymnaſiums Darmſtadt eröffnete unter der exakten Leitung ſeines
Dirigenten, Herrn Oberreallehrers Weide, mit dem Triumphmarſch
zum Trauerſpiel „Tarpeia” das hübſch zuſammengeſtellte Beethoven=
Programm. Als ſehr hervorragend müſſen die Leiſtungen der Violin=,
Klavier= und Violoncelloſoliſten angeſehen werden. In der Perſon der
Altiſtin Fräulein Hanua Menger, Groß=Rohrheim, die über ein gutz
geſchultes und klares Srimmorgan verfügt, hatte die
Ortsgruppen=
leitung einen guten Griff getan. Der ganzen Veranſtaltung, der
rei=
cher Beifall zuteil wurde, gebührt ein Geſamtlob. —
Generaldeu=
ſammlung. Die erſte Hauptverſammlung der Freiwilligen
Sani=
tätskolonne Gernsheim tagte im Gaſthaus „Zum deutſchen Haus”. Vor
Eintritt in die Tagesordnung ergriff der zufällig auweſende
Ehren=
kolonnenführer Wenz=Groß=Gerau das Wort, um ſeine Freude über
die Entwickelung und den rieſigen Fortſchritt der hieſigen jungen
Ko=
lonne zum Ausdruck zu bringen. Beſonderen Dank übermittelte er
dem Kolonnenarzt Dr. Winkler und dem Geſamtvorſtand für die gute
und erſprießliche Arbeit im Intereſſe der guten Sache. Herr
Kolonnen=
arzt Dr. Winkler ſchickte noch vor Inangriffnahme der Tagesordnung
einige belehrende Worte voraus und ermehnte zur Weybung weiterer
aktiver und imaktiver Mitglieder. Den erſten Punkt der Tagesordnung
erledigte der 2. Kolonnenführer Wilhelm Draut II.; er gab einem
Ueberblick über die Tätigkeit im vergangenen Jahre. Der Kaſſenbericht,
erſtattet von dem Rechner Sanitäter Frick, ergab an Einnahmen 904,50
Mark und an Ausgaben 903,50 Mark; es verbleibt ſomit ein
Kaſſen=
vorrat von 1,10 Mark, der in neuer Rechnung vorgetragen wird.
Hin=
ſichtlich der Perſon eines Präſidenten hat der Vorſtand bereits Beſchluß
gefaßt und ſoll mit dem im Frage kommenden Herrn zwecks Ubernahme
des Amtes Rückſprache genommen werden. Der Zeugwart Grümhäuſer
logte ſein Amt nieder und wird der Nachfolger von der
Kolonnen=
führung beſtimmt.
Gernsheim. 16. März. Waſſerſtand des Rheins am
16. März: + 1.11.
* Groß Rohrheim, 15. März. Der Loſeverkauf zum diesjährigen
Maimarkt hat bereits begonnen. Da allgemein große Nachfrage
vor=
herrſcht, iſt allen Intereſſenten zu empfehlen, ſich beizeiten einzudecken.
Da die Viehzucht in unſerem Dorfe in höher Blüite ſteht, iſt dieſes Jahr
mit einem großen Viehmarkt zu rechnen.
* Grünberg, 16. März. In der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen
Volkspautei wurde die Gwindungsfeier der ehemaligen Nationalliberalen
Partei begangen. Der Redner, Herr Geſchäftsführer Weißer, Gießen,
zeigte in einer 1ſtündigen Rede das Wirken und Streben dieſer Partei.
An Hand ſeiner vorzüglich geſchichtlichen Ausführungen, die von dei
Anweſenden mit ſichtlich großem Intereſſen verfolgt wurden, legte
Red=
ner die Ziele und die mit der Zeit ſich verwirklichten Ideen des
Libe=
ralismus dar. Uebergehend zu der Nachfolgerin dieſer ehemaligen
Partei, der Deutſchen Voltspartei, betonte Herr Weißer, daß dieſe den
übernommenen Traditionen in allen Anſchauungen folgen werde, was
er auch an Hand von Beiſpielen und durch Ausſagen leitender Männer
nachwies. Lebhafter Beifall wurde den Ausführungen des Redners
gezollt.
* Lich, 15. März. Sehr wertvolle Altertumsfunde
wurden in dem Walde „Heidenköppel”, zwiſchen Ettingshauſen und
Nieder=Beſſingen unter Leitung des Denkmalpflegers für Boden=
Alter=
tümer, Prof. Helmke=Gießen, entdeckt. Es handelt ſich um verſchiedene
Grabhügel aus der Hallſtattzeit, etwa 1200 Jahre vor Chriſti Geburt.
Der eine Hügel zeigte eine Skelettbeſtattung mit aufgeſtellten
Rand=
ſteinen. Die Beigasen waren gut erhalten, ſie beſtanden hauptſächlich
aus Schmuckſtücken, ſo daß man feſtſtellen konnte, daß es ſich um ein
Frauengrab handelte. Der eine Armring hatte den Arm dreizehnmal,
der andere elfmal umſchlungen. Die vier Armbänder zeigten eine
vor=
zügliche Arbeit. Nach den Funden, die das andere Brandgrab enthielt,
ſchien hier Mutter und Kind zu ruhen. Die Bronzeſchmuckſtücke,
Arm=
bänder, Gewandnadeln und Ringe waren gut erhalten. Die Funde
werden dem Gießener Muſeum einverleibt.
* Trais=Gorloff, 15. März. Mächtige Braunkohlenlager
unter dem Friedhof hat die Verwaltung der Grube Friedrich
feſtgeſtellt. Sie hat deshalb von der Gemeinde den Friedhof angekauft
und ſich verpflichtet, einen neuen Friedhof ordnungsgemäß anzulegen,
eine Kapelle zu errichten und die Toten nach dem neuen Friedhof
umzu=
betten. Danach will das Braunkohlenwerk das Kohlenlager, das bis
zu 10 und 15 Meter Mächtigkeit beſitzt, im Tagbau abbauen.
dem. Namen fir ein rieliges Bildwerk, des
Altertums, ſpricht- mancher, ahnend, daß jener
vielleicht eins der ſieben eltwunder geweſen.
So groß war er, daß die Bavarig oder die—e
Feiheitsſtatue oder die Niederwald-Germania
ihm höchitens bis ans Knie reichten..
Was der Roloß von Rhodos unter den Roloſſal,
bildwerken der elt bedeutet, das iſt unſere neue
U zub/
unter den Qualitäts-Zigaretten. In ihr haben
wir eine ſorgfältigſt erprobte neue Miſchung
aus beiten kurkichen mit erganzenden maze,
doniſchen Jabaken verwirklicht. In unſerer nau,
en Goldfoliepackung iſt dieſe Zigarette vor jed.,
wedem Austrocknungsprozeß behütet. Cs 1—
ſelbſtverſtandlich, daß dieſe Dackung, die den
feſteſten Verſchluß für den koſtbaren Inhalt darſtellt, zugleich in den Herſtellungs,
koſten ſo erniedrigt wurde, daß alles Augenmerk der Güte des Jabaks zugewendet
O
0
werden konnte.
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel, Hansa 6963.
Seite 8
Donnerstag, den 17. März 1927
Kn 9
Von
Pol.=Oberleutnant Götzinger.
Am 26. März 1927 findet in Wilhelmshaven der Stapellauf
eines Erſatzbaues der kleinen Kreuzer unſerer Reichsmarine ſtatt
Dieſe unſcheinbare Tatſache weckt aber doch weit über das
Tages=
intereſſe hinweg Erinnerungen wach, die wert ſind jedem
Deut=
ſchen, der noch für das größere Vaterland Verſtändnis hat.
Dieſer kleine Kreuzer ſoll im Gedenken an die Taten des
letzten deutſchen Auslandskreuzers im Weltkriege den Namen
„Königsberg” erhalten. Er wäre der dritte ſeines Namens. Für
die ganze ehemalige Kolonie Deutſch=Oſt=Afrika, ja für die
ge=
ſamte Oſtküſte Afrikas und den weiten indiſchen Ozean war als
Seewacht in der Zeit von vor dem Kriege der kleine Kreuzer
„Kö.” vorgeſehen; wohl ein modernes ſchnelles Schiff, aber mit
ſeinen zehn 10,5=Zentimeter=Schnellade=Kanonen doch nicht in
der Lage, der ihm geſtellten Aufgabe gerecht zu werden. Die
kleine „Kö.” war alſo ganz auf ſich ſelbſt geſtellt. Seit dem
27. Juli 1914 war Kriegsgefahr in Sicht. Nachdem es zur
Kriegs=
erklärung zwiſchen Serbien und Oeſterreich gekommen war, ging
ſie am 31. Juli nachmittags 4 Uhr in See, um ſich auf das für
den Kriegsfall vorgeſehene Operativnsgebiet, den Golf von Aden,
zu begeben.
An dieſem Abend, alſo 5 Tage vor der Kriegserklärung
Eng=
lands, fand ſie das Kapgeſchwader (die engliſchen Kreuzer
„Hyazinth”, „Aſträa” und „Pegaſus”) mit Begleitſchiffen unter
abgeblendeten Lichtern vor dem Hafen von Daresſalam auf der
Lauer liegen. Das Kapgeſchwader war nach offiziellen
Mel=
dungen am 23. Juli 1914 von Durban ausgelaufen, mit der
an=
geblichen Beſtimmung Mauritius. Es muß aber geheime
Segel=
ördre gehabt haben, nach Oſtafrika zu fahren; ſonſt hätte es bei
der großen Entfernung von rund 3200 Kilometern an dieſem Tage
nicht ſchon vor dem Eingang unſeres Haupthafens liegen können.
Es iſt alſo kein Zufall, ſo ſagt Ratzel irgendwo, wenn man von
puniſcher Treue und einem perfiden Albion ſpricht.
Am 23. Juli ſtand es demnach ſchon feſt, daß die britiſche
Regierung nicht allein den Krieg wollte, ſondern auch entſchloſſen
war, ihn ernſtlich herbeizuführen und darin einzugreifen, indeß
man bei uns daheim noch kaum an den Krieg glaubte, die
vier Wochen auf der Kieler Woche noch zur Schau getragene
Freundſchaft Englands aber in unſeren diplomatiſchen Kreiſen
für das ſchätzenswerteſte Ergebnis ihrer hohen Politik vom
grünen Tiſche hielten. Der „Königsberg” gelang es, vermöge
ihrer größeren Schnelligkeit, die beobachtenden Schiffe
abzu=
ſchütteln; ſie begab ſich in den Golf von Aden.
Nachdem durch Funkſpruch von Daresſalam die
Kriegs=
erklärung Englands erfolgt war, begann der Kaperkrieg. Gleich
zu Beginn gelang es uns, den neuerbauten engliſchen Dampfer
„City of Wincheſter” zu fangen. Ein großes Schiff mit reicher
Ladung. Deutſche Dampfer, die noch in dieſen Gewäſſern fuhren,
wurden benachrichtigt und nach neutralen Häfen beordert.
Auf=
geſtöbert und gejagt wurden wir von den engliſchen
Seeſtreit=
kräften doch, aber gerade dieſe prekäre Lage, in der wir uns
be=
fanden, verſchaffte der „Emden” das ſo überaus günſtige
Opera=
tionsgebiet. Anfang September wurden einzelfahrende Schiffe
nicht mehr geſichtet. Die „Kö.” fuhr nach Süden, um in Süd=
Afrika den Kaperkrieg fortzuſetzen. Leider ohne Erfolg.
Am 3. September 1914 gingen wir in der Rufiyimündung zu
Anker, woſelbſt unſer Liegeplatz zwei Monate unentdeckt blieb.
Wir rüſteten dort zu neuen Taten. Es war bekannt, daß die
Schiffe des Kapgeſchwaders ſich noch an unſerer Küſte
be=
fanden zdas ſtärkere von den dreien war noch am 16. September
vor Daresſalam geweſen und man war mit einiger Sicherheit
davon unterrichtet, daß es nach Süden abgedampft war, um das
am 20. September fällige engliſche Poſtſchiff zu geleiten. Des
gefährlichſten Gegners war man ledig; der Neumond am 19.
Sep=
tember verhieß eine tiefdunkle Nacht; es war alſo die rechte Zeit
zu kühner Tat.
Mit abgeblendeten Lichtern verließ die „Kö.” die ſchützende
Strommündung; das eben erwachende Dämmerlicht ſah uns am
20. September aus dem Dunkel der Tropennacht vor der Stadt
Zanzibar auftauchen. Die Reichskriegsflagge wehte an den
Top=
pen und an der Gaffel. Der Artillerieoffizier erkennt die Umriſſe
eines auf der Reede liegenden Engländers. Auf 7000 Meter
entſendet die deutſche Breitſeite ihren Morgengruß, wie im
Uebungsſchießen arbeitet die Mannſchaft, faſt kein Schuß verfehlt
ſein Ziel. Ein kleines Beobachtungsboot des Feindes, das ſich
in raſcher Fahrt nähert, und an deſſen Deck zwei M.=G. geſichtet
werden, wird durch zwei Granaten auf den Meeresgrund gelegt,
indeß das Feuer des völlig überraſchten Gegners die deutſchen
Planken überhaupt nicht erreicht. Der deutſche Kreuzer wendet und
auch die Backbordgeſchütze tun mit nie fehlender Sicherheit ihre
Schuldigkeit. Eine Exploſion auf dem feindlichen Schiff konnten
wir wahrnehmen, ein Schornſtein brach zuſammen, das Hinterteil
ſank. Die Arbeit war getan, mit dreifachem Hurra wendete die
„Kö.” wieder dem Feſtlande zu. Es war der „Pegaſus” ein
gleicher Kreuzer wie die „Kö.” mit einem Verluſt von 150 Mann
lag er auf dem Meeresgrunde. Wie wir ſpäter durch engliſche
Offiziere erfahren haben, war auf dem „Pegaſus” die weiße
Flagge gehißt geweſen, was wir aber von unſerem Schiffe aus
nicht erkannt haben.
Nach einer Reihe gewaltſamer Erkundungen von Waſſer und
Luft aus ſtellten die Engländer unſeren Schlupſwinkel feſt und
ſicherten ſich ſo ſtark gegen ein weiteres Auslaufen des deutſchen
Kreuzers, daß dieſer es vorzog, nicht unnütz in den Tod zu
gehen. Mittlerweile war die Streitmacht der Engländer auf
25 Schiffe angelaufen, die alle bemüht waren, den Befehl der
eng=
liſchen Admiralität auszuführen und der beſagte, die „Kö.” zu
zerſtören, koſte es was es wolle.
Am 6. Juli 1915 erfolgte der Hauptangriff dieſes
Geſchwa=
ders. Fünfzehn Schiffseinheiten drangen in Hauptmündungen
des Rufiyi ein; mehrere Flugzeuge beobachteten die
Geſchoßauf=
ſchläge. Aber erſt nach zwei Stunden hatte der Gegner ſich
ein=
geſchoſſen. Trotzdem erzielte er nur ſolche Treffer, die die
Gefechtstätigkeit des Schiffes nicht beeinträchtigten. Ungefähr
tauſend Granaten ſchlugen in dem neunſtündigen Gefecht in der
Nähe der „Kö.” ein. Unverrichteter Sache aber mußten alle
Schiffe der Engländer nachmittags wieder mit eintretender Ebbe
auslaufen.
Am 11. Juli, einem Sonntage, gegen 11 Uhr vormittags,
brach die Schickſalsſtunde über uns herein. 24 Schiffseinheiten
drangen erneut in das Delta vor und überſchütteten geradezu
unſer Schiff mit einem Hagel von Granaten und Schrapnels.
Nach kaum einſtündigem Gefecht hatten wir ſchon die ganzen
Geſchützbedienungen verloren, außerdem den Kapitän ſchwer
ver=
wundet. Der Verluſt aller Geſchützbedienungen, der Brand des
Achterdecks und die Verheerungen am Oberdeck machten den
Kampf weiterhin unmöglich. Kapitän Looff befahl die Sprengung
des Schiffes. Die Beſatzung und alle Verwundeten wurden
aus=
geſchifft.
Um 2 Uhr nachmittags erfolgte die Exploſion; das Schiff
legte ſich mit wehenden Flaggen und Wimpeln auf die
Steuer=
bordſeite und verſank langſam im Rufiyi bis zum Oberdeck. Die
zerfetzte Flagge wurde von uns niedergeholt; zweimal in dieſem
Kriege hatte ſie geſehen, wie Englands Kriegsſchiffe die weiße
Flagge zeigten.
So war das letzte Schiff, das Deutſchlands Farben im
Weltenmeer zeigte, während des großen Krieges in den Fluten
des größten afrikaniſchen Stromes verſunken.
Noch waren alle Gemüter bewegt von dem tragiſchen
Unter=
gang des erſten Kreuzers „Kö.”, als mitten in dem Völkerringen
der zweite Kreuzer auf den Namen „Kö.” getauft vom Stapel
lief. Auch ihm war der Untergang im naſſen Grabe beſchieden,
denn die Wellen der Bucht von Scapa Flow umſpülten bald
nach dem Umſturze ſeinen ſchlanken Leib.
Hoffen wir, daß die dritte „Kö.” im Gedenken an die Taten
ihrer Schweſtern fortlebt, dem „alten Geſchlecht” zur Erinnerung,
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Amſterdam”, „Uriel Acoſta‟. (Dr. Tyndall, Rez.) O. 5: Orähel
Kermbach. Smetana: Marſch aus Die verkaufte Braut. — Auule
Ouv. Der ſchwarze Domino. — Lacombe: Aubade printari
— Macbeth: Vergißmeinnicht. — Mannfred: Ein Opernabu
Fant. — Liſzt: Rhapſodie hongroiſe Nr. 2. — Kalman: Pl4
Cſardasfürſtin. O 6.30: Dipl.=Ing. Arendt: Glas und
Herſtellung. O 7.05: Spaniſch. O 7.30: Dr. Singer: Die mun”
Bildung des Arbeiters. O 8: Peter Graßmann: Wirtſcha
demokratie — Betriebsdemokratie. O 8.30: Vortrag wird
Rundfunk bekanntgegeben. O. 9: Lyrik unſerer Zeit. „Tho/)
Däubler”. — „Elſe Lasker=Schüler”. Einl. Worte: Dr. Pinnu
Gerda Müller (Rez.). O 9.30: Lieder. Schumann: Widnrn
Mondnacht. Sandmännchen. Du biſt wie eine Blume. Auftn.
— Brahms: Auf dem Kirchhof. Ach, und du mein kühles W.4
Wiegenlied. Ständchen. (Lotte Leonard, Sopran). O 10.30; 2r
muſik Kapelle Hoffmann.
Stettin. 8.30: Konzert. Mozart: Briefduett aus Fir
5 Lieder (Annelies Ruſtl. — Mozart: Klaviertrio Nr. 8 M4
Schubert: 4 Lieder (Martha Jühlfs). — Beethoven:
ſchottiſche Lieder (Annelies Ruſt). — Brahms: 4 Lieder (M,04
Jühlfs! — Brahms: Die Sonne ſcheint nicht mehr. Feinsliels)
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Seite 10
Donnerstag, den 12 März 1927
Reich und Ausland.
Tödlicher Abſiurz beim Probeflug.
(Originalzeichnung nach dem Leben von Friedmann.)
Einer der älteſten und bedeutendſten deutſchen
Flieger, Chefpilot Ungewitter, iſt bei einem
Probe=
flug auf dem Flugplatz Staaken tödlich abgeſtürzt.
Ungewitter probierte eine neue Konſtruktion eines
Sportflugzeugs aus und unternahm mehrere Rolling=
und Kunſtflüge. Der Abſturz erfolgte aus einer
Höhe von 100 Metern. Der Aufprall war ſo heftig,
daß die Maſchine völlig zertrümmert wurde und der
Motor ſich tief in die Erde bohrte. Ungewitter
fand unter den Trümmern des Flugzeugs ſofort
den Tod.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Verurteilte Schafdiebe. Vor dem
hieſigen Schöffengericht hatte ſich am Dienstag die
vierköpfige Familie Hermann aus Wehrheim ſowie
drei Perſonen aus Uſingen wegen Schafdiebſtahls zu
verantworten. Die Geſellſchaft hatte nachts bei
Wehr=
heim zwei Schafe geſtohlen und die Tiere an Ort
und Stelle abgeſchlachtet. Bei einer zufälligen
Haus=
ſuchung kam die Sache jedoch ans Tageslicht. In der
Verhandlung ſchwindelte das Haupt der Familie
Hermann das Blaue vom Himmel herunter und
wurde deshalb vom Vorſitzenden erſucht, dem Gericht
keinen blauen Dunſt vorzumachen. Der Angeklagte
gab zu, daß es keinen Zweck habe, zu ſchwindeln und
daß er jetzt die reine Wahrheit ſagen wolle — ſprachs
und log weiter, daß ſich die Balken bogen. Das
Ge=
richt zweifelte nach dem Ergebnis nicht an der Schuld
der Angeklagten und verurteilte Hermann als
An=
ſtifter zu ſechs Monaten, ſeinen Sohn und
Schwieger=
ſohn zu je vier Monaten und die übrigen
Ange=
klagten wegen Hehlerei zu einem Monat bzw. drei
Wochen Gefängnis. — Die „Geſchäftsreiſen”
des Fabrikanten. Der Kaufmann Albert
Möl=
ler aus Offenbach, der früher in Offenbach eine
Lederfabrik betrieben hatte, die im November 1924
unter Geſchäftsaufſicht geſtellt wurde, brachte mit
ſeinen Gläubigern ein Arrangement zuſtande, und
konnte durch die großzügige Bürgſchaft eines
Kauf=
manns ſein Geſchäft weiter betreiben. Dies nutzte
er in unverantwortlicher Weiſe aus. Er machte
„Geſchäftsreiſen” nach Baden=Baden, Berchtesgaden,
an den Rhein uſw. Das „Geſchäftliche” beſtand
darin, daß er mit einer vermögenden Witwe längere
Zeit in Kurorten zubrachte. Inzwiſchen ging das
Ge=
ſchäft immer mehr zurück, die Schulden wuchſen an
und der gutmütige Bürge butterte ſchließlich 40000
Mark hinein. Ferner machte Möller in
Wechſel=
fälſchungen und legte hierbei den Bürgen um weitere
6000 Mark hinein. Auch einen Geſchäftsfreund betrog
er um mehrere tauſend Mark, indem er ihm
ge=
fälſchte Wechſel zur Diskontierung übergab. Das
Schöffengericht bezeichnete die Handlungs= und
Ge=
ſinnungsweiſe des Möller als beſonders übel und
diktierte ihm wegen fortgeſetzten Betruges und
Ur=
kundenfälſchung eine Gefängnisſtrafe von neun
Mo=
naten zu. Den Antrag auf Bewährungsfriſt lehnte
das Gericht ausdrücklich ab. —
Verkehrsun=
fälle. Im Stadtteil Sachſenhauſen ereigneten ſich
am Dienstag innerhalb weniger Stunden nicht
we=
niger als drei Verkehrsunfälle, die jedoch alle
ziem=
lich glimpflich abliefen. Am Lokalbahnhof kam ein
Motorradfahrer mit ſeinem Rade, auf dem ſich noch
eine Dame befand, zu Fall und wurde in großem
Bogen auf die Straße geſchleudert. Er erlitt aber
nur leichte Verletzungen. Am Wendelsplatz kam es
kurz darauf zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen
einem Perſonen= und einem Lieferwagen. Der
Per=
ſonenwagen, der noch raſch die Trambahn ſchneiden
wollte, rannte in einen Lieferwagen. Beide Wagen
trugen ſchwere Beſchädigungen davon. Perſonen ſind
nicht zu Schaden gekommen. In den Abendſtunden
geriet auf dem Sachſenhäuſer Berg, in der Nähe des
Friedhofes Süd, ein mit Fäſſern beladener ſchwerer
Laſttkraftwagen der Brauerei Binding=Bürgerbräu
in eine Baugrube der Kanaliſation und legte ſich
quer über die Darmſtädter Landſtraße. —
Hafra=
ba=Autoſtraße. Die Arbeiten der Projektierung
ſind ſoweit vorgeſchritten, daß auf den bekannten
ein=
zelnen Abſchnitten ſeitens der Bearbeiter Fühlung
mit den Städten und Gemeinden genommen wird,
in deren Nähe die Straße vorbeiführt. Das Intereſſe
weiterer abliegender Länder und Großſtädte zeigt ſich
immer mehr. So iſt, nachdem die Stadt Mainz
Mit=
glied geworden iſt, die Provinz Rheinheſſen unter
Führung ihres weitblickenden Provinzialdirektors
Geheim at Dr. Uſinger ebenfalls dem Verein
beige=
treten. Rheinheſſen mit ſeinem weiten Hinterland
drängt unter Benützung des Brückenkopfes Mainz zu
der großen Fernſtraße. Intereſſant iſt es zu
beob=
achten, wie die weitſchauende Großinduſtrie Stellung
nimmt. So iſt u. a. auch der Deutſche Cementbund
Mitglied geworden.
Ein Militärauto ſchwer verunglückt.
Vaderborn. Ein Militärauto, das mit drei
Reichswehroffizieren beſetzt war, fuhr am Dienstag
mittag auf der Chauſſee nach Driburg die Böſchung
hinunter. Dabei wurde der Führer des Autos, ein
Hauptmann, ſchwer verletzt, während die beiden
an=
deren Offiziere mit leichteren Verletzungen
davon=
kamen.
Zur Heimkehr der „Hamburg”.
Am 19. März kehrt der Kreuzer „Hamburg” nach einer 16monatigen Auslandsreiſe in den
hei=
matlichen Hafen zurück. Zur feierlichen Begrüßung des Kreuzers werden ſich in Wilhelmshaven
Reichswehrminiſter Dr. Geßler, der Chef der Marineleitung und andere Vertreter von Behörden
einfinden. Die Fahrt der „Hamburg” ging über Madeira und den Panama=Kanal nach San=
Franzisko, von dort nach Japan, Java und die Philippinen, dann über den Suez=Kanal nach
Konſtantinopel, Athen und XSencia, und von dort nach Wilhelmshaven zurück. — Unſer Bild
zeigt die „Hamburg” bei ihrer Ausfahrt in Valencia, um in die Heimat zurückzukehren.
Verbrecher=Transportwagen der Polizei.
Außenanſicht des Polizeiwagens. Im Kreis: Blick in das Innere des Wagens,
Für den Transport von Gefangenen ſteht der Polizei außer den bekannten Kraft= und
Pferde=
wagen, die in der Gaunerſprache „Grüne Minna” genannt werden, auch ein Spezialwagen bei
der Reichsbahn zur Verfügung. Der Polizeiwagen der Reichsbahn iſt gegen eventuelle
Aus=
bruchsverſuche der Gefangenen beſonders geſchützt.
Gedächtnisfeier des Kreuzers „Emden” an dem
Orte des Unterganges der alten „Emden”.
TU. Berlin. Wie die Telegraphen=Union von
zuſtändiger Seite erfährt, iſt der Kreuzer „Emden”
am Samstag, den 12. d. Mts., mit dem deutſchen
Generalkonſul an Bord, programmäßig aus Padang
ausgelaufen, um auf den Kokosinſeln einzutreffen
und eine Gedächtnisfeier für die dort untergegangene
alte „Emden” zu veranſtalten. Das Schiff wird nach
24ſtündigem Aufenthalt ſeine Reiſe fortſetzen.
Zum Fememordprozeß Wilms.
VZD. Berlin. Im Fememordprozeß Wilms
machte am Dienstag der Angeklagte Oberleutnant
Fuhrmann das Geſtändnis, daß er von den Plänen
der Ermordung des Wilms vorher Kenntnis gehabt
habe. Hauptmann Gutknecht, der ſich jetzt in
Britiſch=Afrika befindet, habe ihm ſchon vorher
er=
klärt, er werde Wilms wegen Verratverdachts durch
Fahlbuſch im Auto beſeitigen laſſen. Er ſelbſt,
Fuhr=
mann, ſei an der Tat nicht beteiligt geweſen, habe
aber auch den Plan nicht verraten.
Verlobung auf dem Totenbette.
DD. Wien. In der Wiener Geſellſchaft wird
eine tragiſche Verlobung beſprochen. Eine 21jährige
junge Dame hatte im vorigen Sommer in Riecioni
einen jungen italieniſchen Arzt, Doktor Boſchetto,
kennen und lieben gelernt. Sie ſtand ſeitdem mit ihm
in Briefwechſel. Plötzlich erkrankte ſie und verfiel
zuſehends, bis der Arzt erklärte, daß ihr Befinden
hoffnungslos ſei. Mit der letzten Kraft klammerte
ich jedoch die junge Dame an die Erwartung, noch
einen Brief von ihrem Geliebten zu erhalten. Die
Mutter telegraphierte dem Arzt, der tatſächlich nach
Wien kam, das Mädchen noch lebend antraf und mit
ihm auf dem Sterbebett die offizielle Verlobung
feierte. Wenige Stunden danach war die junge
Dame tot.
Die erſte Targa=Florio=Konkurrentin.
b. Aus Prag wird uns berichtet: Die bekannte
Prager Rennfahrerin Junek, die im vergangenen
Jahr bei dem Autorennen Königsſaal=Jilowiſcht die
Beſtzeit des Tages gefahren und bei mehreren
inter=
nationalen Rennveranſtaltungen preisgekrönt
wor=
den iſt, iſt dieſer Tage nach Termini abgereiſt,
wo=
ſelbſt ſie das Training für die Targa=Florio
auf=
nehmen wird. Sie iſt die erſte Frau, die an der
Targa=Florio teilnehmen wird. Als Erſatzfahrer und
Mechaniker iſt ihr Gatte, der gleichfalls international
bekannte, Rennfahrer
ktor Junek, angemeldet.
Ein Beſtechungsſkandal.
EP. Budapeſt. Die Polizei hat bei dem
Buda=
peſter Zivilgericht einen großen Beſtechungsſkandal
aufgedeckt, der vorläufig 20 Verhaftungen zur Folge
hatte. Der Richter Dr. Stephan Nagy, der die
Ab=
teilung für Zwangsausgleiche und Konkurſe leitete,
hatte ſeit Jahren mit der Verleihung von Konkurs=
und Zwangsausgleichs=Verwaltungen einen
regel=
rechten Handel getrieben, indem er nur ſolchen
Rechtsanwälten derartige Stellungen übertrug, die
mit ihm ihre Honorare teilten. Der Nutzen, den der
Richter mit ſeinen Rechtsanwälten und den
verſchie=
denen beteiligten Buchſachverſtändigen aus dieſen
Ge=
ſchäften bezog, wird auf mehrere Millionen Pengö
geſchätzt. Nagy, ſeine Frau, ſeine Freundin ſowie
17 Budapeſter Rechtsanwälte und Buchſachverſtändige
wurden in Gewahrſam genommen. Weitere
Ver=
haftungen ſtehen bevor. Etwa 100 Perſonen ſind in
den Skandal verwickelt.
Drei Dienſtmädchen erſtickt.
b. Wie uns aus Proßnitz in Mähren berichtet
wird, ſind dortſelbſt drei in der Bahnhofswirtſchaft
angeſtellte Dienſtmädchen in ihrer Schlafkammer
er=
ſtickt aufgefunden worden. Die Unterſuchung ergab,
daß die Mädchen vergeſſen hatten, den Gashahn vor
dem Schlafengehen abzudrehen.
Die uruguayiſchen Flieger.
EP. Mailand. Die uruguayiſchen Flieger ſind
am Dienstag an Bord des ſpaniſchen Kanonenbootes
„Bonifaz” nach Las Palmas abgefahren, wo ſie nach
einer ſpäteren Meldung bereits eingetroffen ſind.
Man erklärt jetzt, daß ſie den Eingeborenen, die ſie
gefangen nahmen, kein Löſegeld bezahlt haben, wie
fälſchlich berichtet worden iſt, ſondern daß ſie von
den franzöſiſchen Fliegern im Verlaufe der
Unter=
handlungen für die Beſtimmung der Höhe des
Löſe=
geldes in einem unbewachten Augenblick entführt
worden ſind.
Unwetter in Italien.
Rom. Wie die Blätter berichten, iſt Mittel= und
Norditalien von heftigen Stürmen und Gewittern
heimgeſucht worden. So ſind in den Gebirgen bei
Florenz heftige Gewitter mit Sturm und
Schnee=
fällen niedergegangen. Die Straßen ſind teilweiſe
beſchädigt, und der Verkehr durch große Schneemaſſen
verhindert. Der Po iſt infolge andauernder ſtarker
Regenfälle wieder geſtiegen und an einigen Stellen
bereits über die Ufer getreten. Auch im nördlichen
Appennin und im Tal von Aoſta iſt wieder viel
Neu=
ſchnee gefallen.
Internationale Preſſeausſtellung in g5ch
(„Preſſa”.)
EP. Zürich. In einer Konferen=
Dr. Eſch, der Generalkommiſſär der 1928 in
ſtattfindenden internationalen Preſſeausſtell,
das Unternehmen berichtete, gab der Präſide
Vereins der ſchweizeriſchen Preſſe die Erf
daß ſein Verband die Beteiligung gn
Ausſtellung beſchloſſen habe, und zwar im
gehen mit dem Verein der ſchweizeriſchen
verleger. Ein Aktionskomitee ſoll die Vorh
arbeiten ausführen.
Unfall des Luxuszuges Nizza—Wienl
EP. Mailand. Ein ſchweres Eiſeub
iſt am Dienstag abend dem Luxuszug
Nizza=
zugeſtoßen, der dreimal wöchentlich zwiſcher
beiden Städten verkehrt und nachts 10,10 ub
land paſſiert. Auf offener Strecke zwiſcher
und Mailand iſt in einem Schlafwagen Feu
gebrochen, das blitzſchnell den ganzen Wage
Mehrere Reiſende waren bereits zu Bett
und flüchteten in die anderen Wagen,
wurde angehalten, doch war keine
Löſchm=
vorhanden, ſo daß das Feuer raſch auf den
wagen übergriff. Die brennenden Wagen 10
losgekuppelt werden, worauf der Zug die Fahrſ
Mailand fortſetzte. Der Sachſchaden wird aua 104
Millionen Lire geſchätzt, da auch das Gebön /c
Reiſenden verbrannt iſt.
Beſchlagnahmter Schmuggeldampfern
EP. New York. Die amerikaniſche Poliſſ;
in Charleſton an Bord eines engliſchen Damprn
100 000 Dollar Schmuggelalkohol beſchlagnahnß
die Mannſchaft verhaftet.
Die Tragödie eines Vaters.
Die 15jährige Tochter von Mädchenhändlern erxm=
Der Vater bereiſt die ganze Welt auf der Suog
ſich den
ihr. — Das ganze Vermögen vergeblich gevugk
tätig
DD. Lodz. Vor dem hieſigen
Bezirksgerich=
hierzu iſt wied
ſich der 65jährige Rybaß wegen eines kleiners A/un neſchen man
ſtahls zu verantworten. Auf die Frage des REqu zuſtohen und
ob er irgend welche Schulbildung genoſſen halu, nme eich
wortete der Angeklagte, daß er keine höhere „Jcn !
bildung habe, jedoch mehrere Sprachen bebl-/ᛋ
Der Angeklagte erzählte folgende intereſſanm iel
ſchichte, die eine furchtbare Tragödie darſtellti ſm .0
war vor 25 Jahren ein reicher Hausbeſitzer 7..4
und beſaß zwei Häuſer. Meine Frau iſt naou /4
kurzen Krankheit geſtorben. Ich hatte eine 1Sk1/1
Tochter, die ich über alles liebte. Als ich eines-Iuen
nach Hauſe zurückkehrte, war meine Tochtin 91 —M
ſchwunden, und trotz eifriger Nachforſchung der Am inten
zei konnte ihr Aufenthalt nicht entdeckt werderr hl;um i
fünf Jahren erhielt ich von meiner Toche.FPnn ict
Schreiben, in dem ſie mir mitteilte, daß ſie vornd ſy nn Ste
Mädchenhändler entführt wurde und ſich imeſit itnie eine
öffentlichen Hauſe befinde. Die Unglückliche= ᛋu moe
mir nicht einmal angeben, wo ſie ſich derzeit 1 Hüan
Aus dem Poſtſtempel erkannte ich, daß der Pütude,
Buenos Aires aufgegeben war. Ich verkauftFtm!
beiden Häuſer und reiſte nach Braſilien ab, 9 770
in Buenos Aires alle öffentlichen Häuſer durs:
ohne daß ich meine Tochter finden konnte. Joi
ihren Spuren und bereiſte auf der Suche nacheu
Tochter die ganze Welt. Ich reiſte durer /0
Amerika, durch alle europäiſchen Länder, durckh/
die Mandſchurei, Indien, Aegypten und ſon
Dabei erwarb ich mir eine reiche Sprachenkug 11
Als das Geld zu Ende gegangen war, gab 57Much.
Suche nach meiner Tochter auf und kehrte ge
nach Lodz zurück.‟ Der Angeklagte wurde?
ſprochen.
Ein Theater eingeäſchert.
Brooklin. Im Gahety=Varieté=Theate,
während der Vorſtellung ein Brand aus. Einn;
unter den 1200 Zuſchauern konnte mit knaverſt
dadurch verhindert werden, daß das Publiku:0
die Notausgänge herausgeführt wurde. Das 4
verbrannte vollſtändig.
Rieſiger Finanzſkandal in Franta
Rochette
(wie er zum Unterſuchungsrichter geführt Ne
In Frankreich erregt jetzt der Fall Rochetle
ſeures Aufſehen. Der Mann, der bereits N
Kriege eine Reihe betrügeriſcher Finauzope.!
durchgeführt hat, und dafür eine mehriährige.
hausſtrafe erhielt, verſtand es, unter einen 1
Namen etwa 10 000 Perſonen in Höhe Deik
20 Millionen Francs zu ſchädigen. Er grunge=
Geſellſchaft, die in ihren Proſpekten verſprachle
oſe Staatspapiere gegen hochwertige Borle”t
ein zutauſchen. Seine Ofer büßten zum 2et
gCfamfen Effektenbeſitz ein und erhielten."
Schwindler wertloſe Papiere.
mer 76
Donnerstag, den 17. März 1927
Seite 11.
Shrg Sher und Tarnen.
Gettkämpfe auf dem 33. Mittel=
Kreisturnfeſtin Darmſtadt 1927
z-eisturnfeſt der Mittelrheinturner, welches in den letzten
—rſten Auguſttagen in Darmſtadts Mauern begangen wird,
„37ille von Wettkämpfen auf, die ein Bild der allſeitigen Betäti=
Farnerſchaft auf allen Gebieten entrollen ſoll. Wenn man von
einer 79fufeneinteilung, wie in den letzten Jahren üblich, im Turnen
zu Aſſce— unter 38 Jahren Abſtand genommen, ſo hat man doch
zu ung in der Schwierigkeit der Uebungen ſelbſt Rechnung
ge=
m. eine größtmöglichſte Beteiligungsziffer von
Wettkämpfen=
ſislen. Andererſeits muß betont werden, daß ein
Kreisturn=
hen geübteſten und leiſtungsfähigſten Turner zuſammen=
F4tkampffolge, die nunmehr endgültig feſtgelegt iſt, ſieht zu=
Söchſten Kampf, welchen die D. T. kennt, den ſogenannten
vor. Er beſteht aus 8 Geräteübungen an Reck. Barren
„5e, von welchen 5 Uebungen feſtgelegte (Pflichtübungen), wäh=
3Fehungen freigewählte ſind, zu denen ſich noch eine
Pflichtfrei=
t. Erweitert iſt dieſer Kampf durch die Volksturnübungen:
Beith/c1ung, Kugelſtoßen und Laufen über 100 Meter. Der ſo aus
77 Ue huri zuſammengeſetzte Kampf ſtellt die höchſten Anforderungen
an die EeiEkämpfer und ſetzt vor allem gleichmäßige Durch= und
Aus=
bildunter Turnfertiat.
anvicterer Zwölfkampf, der neu in der Turnerſchaft eingeführte
Kamᛋ/ verienige, bei welchem man Schwimmen über 100 Meter
be=
w einen Waſſerſprung an Stelle von Geräteübungen geſetzt
g/A hier dem Schwimmer Gelegenheit geboten werden, ſich am
Gerät gmm zu beteiligen, andererſeits aber auch dem Turner die
Möglſict gegeben ſein, Schwimmen und Waſſerſpringen zu betreiben.
Andtte Kampf, der Zehnkampf der Männer beſteht nur aus
reineng 1teturnen an den drei Hauptgeräten Reck, Barren und Pferd.
und Hut61 aus 9 Uebungen (einſchl. Freiübung) erſtgenannten
Zwölf=
awpfvch Uls zehnte Uebung tritt eine ſolche am Reck hinzu.
Shu man dem rein Geräteturner ſeinen Zehnkampf zugeſteht,
ſo trärmtart aber auch dem Turner Rechnung, der ſich auf dem Gebiete
des Biſſſtirnens betätigt. Für ſolche iſt der Sechskampf geſchaffen.
Grunk=heus hierzu iſt wiederum der an erſter Stelle genannte
Zwölf=
kampf /3 welchem man die drei Volksturnübungen wie
Weithoch=
ſprunxt ſuselſtoßen und 100 Meter Lauf entnommen und als weitere
Uebunm Stabweitſprung, Kugelſchocken und eine Pflichtfreiübung
hin=
zugenwuer hat.
Dwbäden Altersklaſſen, der in den Jahren 1882—89 und 1881
und frlär Geborenen, iſt fe ein Neunkampf, beſtehend aus ſechs
Geräte=
übung ut den Hauptgeräten, von denen drei Pflicht= und drei
ſelbſt=
gewäk=Glebungen ſind, werden noch eine Pflichtfreiübung,
Weithoch=
ſprunex /9 Kugelſtoßen hinzugefügt.
AMPierkampf der Aelteren (Volksturner) ſind 75 Meter=Lauf,
Weitſtungl Kugelſtoßen und Pflichtfreiübung gewählt worden.
Dhozſtehende Reihenfolge ergibt für das männliche Geſchlecht die
Zohl na ſieben Wettkämpfen und nun, wie bereits ſchon berichtet, aber
auch lawferuen im Kampfe wetteifern werden, ſollen auch deren Kämpfe
Erläu amr finden.
Aürßer Stelle ſteht hier der Frauen=Neunkampf, aus 4
Geräte=
übung wowie einer Frei= und Keulenübung beſtehend, wird durch
Weit=
hocſe un) Kugelſtoßen und 75 Meter=Lauf ergänzt.
Abiie bei den Männern der neue Zwölfkampf mit Schwimmen
eitzdurde, ſo ſoll auch bei den Frauen der neue Neunkampf mit
mei durchgeführt werden. In dieſem Kampfe werden drei Ge=
Frei= und drei Volksturnübungen, die gleichen des alten Neun=
Sg/fordert Die reſtlichen Uebungen beſtehen aus 150 Meter
öwpwimmen und einem Waſſerſprung.
üiſter Stelle ſteht der Geräte=Sechskampf, der wie ſchon die
Be=
uhlrutet, nur aus Geräte=, Frei= und Keulenübungen, welche aus
atrmpf entnommen ſind, beſteht.
heſondere Klaſſe für ſich bilden die Dreikämpferinnen, welche
hres Könnens in je einer Frei=, Keulen= und Stabübung zu
SilaSen.
iFille von Wettkämpfen bietet ſomit das turneriſche Programm
eAnr und Frauen, die jedoch mit jenen bei weitem nicht er=
S hmnde Kämpfe wird die Mittelrheinſchwimmerſchaft, die
gleich=
nde Darmſtädter Kreisfeſttagen zum Kreisſchwimmfeſt ſich ein
ellLnan geben will, liefern. Für die Schwimmer und
Schwimmerin=
ſipüſiusgeſamt 33 Wettkämpfe ausgeſchrieben, die zum großen Teil
AMeet ſchaften ausgetragen werden und die jeweiligen Sieger die
erer=lutg erhalten, an den Endkämpfen der D. T.=Meiſterſchaften in
Verlitz il= unehmen.
Cühnie im Schſvimmen die Kämpfe als Meiſterſchaften ausgetragen
derdengüt dies auch im Volksturnen für Turner und Turnerinnen,
ſie Ee micht weniger als 35 Konkurrenzen feſtliegen.
2bcichter werden zur Feſtſtellung der Kreisſonderklaſſe die
Klin=
iner und die Spieler werden zur Endrunde um die
Kreismeiſter=
ſchaft ide Sommerſpielen ſich gegenüberſtehen.
anlere Kämpfe im Ringen und Tauziehen werden durchgeführt.
Die h7zy aufgeführten Kämpfe verteilen ſich auf die Tage des 30. Juli,
un0 Auguſt, während der Feſtſonntag dem Feſtzuge, dem
Vereins=
ſahrätturnen, ſowie dem Turnen der Gaue im Frauen= und
änzuaumen vorbehalten ſein wird, und ſoll über die Ausgeſtaltung
inzens nach Aufſtellung des Geſamtturnplanes eingehender
be=
ichteu eiben.
Auf nach Fürth!
Darmſtadts Handballer haben am vergangenen Sonntag
gegen den Meiſter der Oſtgruppe, Spielvereinigung Fürth, einen
grandioſen Sieg errungen. Es gilt nunmehr, ſoll der Titel des
ſuodeutſchen Meiſters mit Erfolg verteidigt werden, am nächſten
Sonntag, den 20. März, auf fremden Gelände, auf dem Ronhof
in Fürth, ebenſo ſiegreich zu beſtehen. Soll dies gelingen, dann
bedarf es neben der reſtloſen Hergabe des Könnens unſerer
Haudballelf, neben reſtloſer Aufopferung und unbedingtem
Siegeswillen, auch einer moraliſchen Unterſtützung unſerer
Darm=
ſtädter Meiſterelf. Es darf nicht ſein, daß unſere Darmſtädter ſich
in Ronhof verlaſſen fühlen; der nötige Impuls von außen darf
nicht fehlen. Wir fordern deshalb alle, die es ſich irgendwie
leiſten können, auf, unſere Mannſchaft, den ſüddeutſchen Meiſter,
nach Fürth zu begleiten. Die Fahrtgelegenheit iſt günſtig. Es
geht Sonntag vormittag ein Perſonenzug ab Darmſtadt 7,42,
der den in Aſchaffenburg nach Fürth um 9 Uhr abgehenden
be=
ſchleunigten Perſonenzug erreicht. Die Fahrtkoſten betragen
11,40 RM für Hin= und Rückfahrt (Sonntagskarte 4. Klaſſe).
Alle näheren Einzelheiten ſind bei Sportbuchhandlung Skurnik,
Grafenſtraße zu erfahren. Dort liegt auch eine Einzeichnungsliſte
auf, die am Freitag Nachmittag 6 Uhr geſchloſſen wird. Es iſt
dringend notwendig, daß die Teilnehmer ſich in die ausgelegte
Liſte rechtzeitig eintragen, damit von der Bahnverwaltung die
notwendige Wagenzahl geſtellt werden kann. Sollten ſich 500
Intereſſenten melden, dann wäre es ſogar möglich, einen
Sonder=
zug laufen zu laſſen; die Fahrtkoſten würden ſich in dieſem Falle
noch weiterhin, und zwar auf 10,20 RM. reduzieren.
Wir erhoffen, daß möglichſt viele Anhänger unſerem
Auf=
rufe Folge leiſten. Darmſtadts Handballer haben eine
Maſſen=
beteiligung verdient. Wir erwarten die Einzeichnung zum Dank
für bisher Geleiſtetes und zur Ermunterung für kommende
Taten. Da nach dem Handballſpiel die Fußballer der
Spielver=
einigung Fürth gegen unſeren Rheinbezirksmeiſter Neckarau
an=
tritt, lohnt ſich die Reiſe nach Fürth ſportlich im höchſten Maße.
Frauenturnen im Main=Rheinturngau.
Zu den Zweigen des deutſchen Turnens, die in den letzten Jahren
den größten Aufſchwung genommen haben, gehört unſtreitig auch das
Frauenturnen. Mit dieſem Wachstum in die Breite, hat aber die
Ver=
breitung der neuzeitlichen Grundſätze für den Betrieb des Frauenturnens
nicht überall, zumal in den kleineren Landvereinen, gleichen Schritt
ge=
halten. Die in den letzten Jahren ſich ſo vielfach bemerkbar gemachten
Wandlungen in den Anſichten über die körperliche Erziehung des
weib=
lichen Geſchlechts hat es in der D. T., ſo auch im Main=Rheinturngau als
ratſam erſcheinen laſſen, mehrere Tagungen bzw. Uebungsſtunden, von
denen nunmehr die zweite im laufenden Jahre innerhalb des Gaues
am Sonntag, den 20. März, vormittags 8 Uhr, im Hauſe der
Turn=
gemeinde Darmſtadt ſtattfindet, abzuhalten.:
Es ſoll den Leitern und Leiterinnen von Turnerinnenabteilungen
Eelegenheit gegeben werden, ſich aus eigener Anſchauung mit dem
zeit=
gemäßen Betrieb des Frauenturnens vertraut zu machen. Im
beſon=
deren aber gilt die Uebungsſtunde den Vorarbeiten zum
Kreisfrauen=
turnen im Juli in Darmſtadt. Im erſten Teil der Uebungsſtunde werden
die allgemeinen Freiübungen zum Kreisfeſt mit vorausgehenden
Grund=
übungen geübt. Zum Kreisfrauenturnen bringt der Gau eine
beſon=
dere Gruppe Barrenübungen als Sondervorführung und ſollen fene
ſowie die Geräteübungen zum Gau= und Kreisturnen beſondere
Berück=
ſichtigung finden. Aus dem Gebiete der neuzeitlichen Freiübungen
wird gleichfalls eine Gauſondervorführung auf dem Kreisturnfeſt
ge=
zeigt werden. Die vom Gaufrquenausſchuß ſowie der Kreisleitung
be=
ſtimmten Volkstänze ergänzen die weitere Uebungsfolge. Die
Uebungs=
ſtunde, welche Gaufrauenturnwart Klenk=Bensbeim leitet, wird für die
Förberung des Frauenturnens innerhalö des Main=Rheinturngaues von
erheblicher Bedeutung ſein.
Turngeſellſchaft Dieburg; gegründet 1897.
Am 2., 3. und 4. Juli feiert der Verein ſein 30jähriges
Stiftungs=
feſt, verbunden mit Gau= und Sportfeſt des Main=Rodgaues des
Süd=
weſtdeutſchen Turnerbundes.
Am 13. März ds. Js. fand in Darmſtadt im Gaſthaus zur Krone
eine Verſammlung ſämtlicher Vorſitzender des Gaues ſtatt. Zur
In=
formierung des Vereins war der Gau=Vorſitzende erſchienen. Es wurde
u. a. ein Bild über die Geſtaltung des Feſtes gegeben und dieſes zeigte
anerkennenswerte Richtlinien. Nach den Ausführungen und
Be=
ſchlüſſen, iſt vorgeſehen, das Feſt in größtem Ausmaße abzuhalten.
Sämtliche Gauvereine werden daran teilnehmen ſowie die ebenfalls
zum Bund gehörigen Vereine des Jahn=Starkenburg=Gaues.
Als Feſtplatz ſteht der der Stadt Dieburg gehörende Schloßgarten
mit den anſchließenden Sportplätzen zur Verfügung. Es iſt dies ein
Platz, wie er in unſerem Heſſenländchen keinen zweiten mehr zur Seite
hat. Ueber die einzelnen Programmnummern, wie Uebungen der
Tur=
ter und Turnerinnen ſowie Leichtathletik, Schwimmen uſw. wird
dem=
nächſt der Gau=Ausſchuß ſeine endgültigen Richtlinien und
Entſcheidun=
gen noch treffen.
Es wird an den Tagen des 2., 3. und 4. Juli etwas
außerordent=
liches geboten werden, weshalb Dieburg mit einem zahlreichen
Frem=
denzuſpruch rechnen kann. Der feſtgebende Verein muß deshalb jetzt
ſchon alle Vorbereitungen treffen, damit das Feſt ſich glänzend
ab=
wickelt, auch iſt zu erwarten, daß die Einwohnerſchaft Dieburgs dem
Feſte eine allgemeine Sympathie entgegenbringt.
Motorſport.
Zum 24=Stundenrennen auf der Opelbahn.
Die Ausſchreibung des größten aller bisher in Deutſchland
ſtattge=
fundenen Rennen vom 30. April bis 1. Mai auf der 1500 Meter langen
Opel=Antomobil=Nennbahn bei Rüſſelsheim, das vom Frankfurter
Mo=
torrad=Club abgewickelt wird, iſt von der DMS. genehmigt worden.
Das Rennen iſt offen für alle Fahrer mit einer internationalen
Straßen=
lizenz, da die Opelbahn laut Beſtimmungen nicht als Rennbahn, ſondern
als Straße — ähnlich wie die Abus — angeſprochen werden muß.
Während faſt alle bisher abgewickelten Nennen in Anbetracht der
heu=
tigen maſchinellen Vollkommenheit der Motorräder nur beſchränkte
Qualitätsprüfungen darſtellten, da oft ſchon die Beſchädigung eines
kleinen Teiles, wie Bowdenzug uſw., beſtimmend für die Niederlage
eines an ſich hochwertigen Fahrzeuges war, iſt die Veranſtaltung des
24=Stundenrennens eie Notwendigkeit. Bei dem langen Rennen
be=
ſteht nur eine geringe Möglichkeit, daß die Entſcheidung durch einen
während des Rennens reißenden Bowdenzug oder durch einen
Kerzen=
ſchaden uſw. beeinftußt wird. Bei einem ſolch langen Rennen, das die
Behebung geringſtigiger Defekte ohne b=ſonderen Chancenverluſt
ge=
ſtattet, iſt einzig und allein die Geſamtqualität einer Maſchine
aus=
ſchlaggebend für den Sieg. Das Intereſſe für die Veranſtaltung iſt
ungeſvöhnlich groß, und aus dem Ausland liegen bereits zahlreiche
Mel=
dungen vor. Beim 24=Stundenrennen wird ſich daher klau zeigen, in
wvelchem Verhältnis die deutſchen Maſchinen zu den ausländiſchen ſtehen.
Nach den bisherigen Erfahrungen hinſichtlich der in 24 Stunden auf
der Opelbahn zurückzulegenden Strecke rechnet man mit 100 Kilometer
Durchſchnitt pro Stunde; die Fahrtſtrecke entſpräche alſo etwa der
Luft=
linie Amſterdam-Konſtantinopel. Da die Opelbahn jedoch für
Motor=
räder bis zu 150 Klm. Geſchwindigkeit für die Stunde zuläßt, iſt eine
noch höhere Leiſtung durchaus nicht unwahrſcheinlich, um ſo mehr als
das Nennen als Mannſchaftsrennen ausgetragen wird, in der Weiſe
alſo, daß zwei Fahrer ſich beliebig in der Füihrung einer Maſchine
ab=
löſen. Das Zweifahrerſyſtem iſt ſelbſtverſtandlich notwendig, weil ein
Fahrer niemals imſtande wäre, 24 Stunden auf der Bahn mit über
100 Kilometer Durchſchnittsgeſchlindigkeit zu fahren. Das
Fahrregle=
ment iſt in Anbetracht deſſen, daß über 40 Maſchinen zugleich die Bahn
umkreiſen und alle Klaſſen geſchloſſen ſtarten, außergewöhnlich ſtraff
gehalten. Diſziplinloſe Fahrer werden mit Strafrunden belegt, und
zwar mit einem Verluſt von jeweils fünf Runden in jedem einzelnen
Uebertretungsfall. Da ferner das Publikum durch einen beſondeven
öffentlichen Rundenzähldienſt fortlaufend über den Stand des Rennens
informiert wird — auch in der Nacht, während der die Bahn beleuchtet
wird — iſt ein Rekordbeſuch zu erwarten.
Schach.
Internationales Großmeiſter=Turnier in New York. — Capablanca
ſchlägt Niemzowitſch.
Im Anſchluß an die 15. Nunde des New Yorker Schachturniers
wurde erſt die ſchwebende Partie Capablanca Niemzoluitſch erledigt.
Der Weltmeiſter hatte bereits bei Abbruch einen kleinen
Poſitions=
vorteil, haute dieſen im weiteren Verlauf der Partie aus und gewann,
ſodaß Niemzowitſch damit auf den 3. Platz hinter Aljechin zurückfällt
und Capablancas Worſprung nunmehr drei Punkte beträgt. Ein
Zweifel über den Endſieg des Weltmeiſters dürfte jetzt wohl nicht mehr
beſtehen.
Geſchäftliches.
Erhaltung der Frauenſchönheit.
Im Gegenſatz zu früher hört man heutzutage ſelten das Wort:
„Als ich noch jung und ſchön war”.
Den Grund dafür erblickt man nicht nur darin, daß die Mode jetzt
auch der reifen Frau bedeutend mehr Freiheit läßt und jugendliche
Kleidung geſtattet, ſondern vor allem in der Tatſache, daß es in
unſerem Zeitalter möglich geworden iſt, durch natürliche Mittel die
Frauenſchönheit tatſächlich zu erhalten. Während früher nur wenige
Auserwählte dieſe Mittel kannten und ängſtlich hüteten, hat die moderne,
von Wiſſenſchaft und Natur gleich gut beratene Spezial=Induſtrie die
Spreu vom Weizen geſondert und verarbeitet die wirkſamen Stoffe zu
gebrauchsfertigen (Präparaten ohne unnötige oder gar ſchädliche
Bei=
miſchungen. So iſt denn die Kenntnis dieſer Mittel und ihrer richtigen
Anwendung bald Allgemeingut des weiblichen Geſchlechts geworden.
Auf ganz natürliche Weiſe wird durch eine tägliche, gelinde Frottage
mit der altbewährten Aok=Seeſand=Mandelkleie für richtig ernährte, gut
arbeitende Haut=Zellen geſorgt, welche dem Geſicht und der Körperhaut
geſundes und jugendliches Ausſehen ſichern. Es iſt deshalb lediglich)
unſere Aufgabe, dieſe Erkenntnis in die Tat umzuſetzen und zwar durch
Anwendung der Aok=Exterikultur=Schönheitsmethode, welche für die
Pflege des Teints in allererſter Linie die Anwendung von Aok=Seeſand=
Mandelkleie vorſchreibt.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Freitag, den 18. März 1927,
(nach der Wetterlage vom 16. März 1927.
Teils heiter, teils wolkig, Temperaturen wenig Aenderung,
vor=
wiegend trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Haupiſchriftleitung: Rudol/ Maupe
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Vauer; für den
Inſeraienteil: Willh Kuble; Druck und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
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Wirtſchaft des Auslandes.
Induſtrieller Zuſammenſchluß in Oeſterreich. Die Auſtria=American
Magneſite Company G. m. b. H. in Badentheim (Kärnten), die im
Jahre 1908 von amerikaniſchem Kapital gegründet wurde und zu den
be=
deutendſten Magneſitunternehmungen des Kontinentes zählt, hat ſich mit
der Allgemeinen Automobil A.=G. in Wien fuſioniert und den
Firmen=
namen in „Oeſterreichiſch=Amerikaniſche Magneſit Aktiengeſellſchaft”
ab=
geändert. Das A.=K. beläuft ſich auf 9,1 Mill., die Reſerven auf 8 Mill.
Schilling. Sämtliche Aktien ſind im Beſitze der früheren G. m. b. H.
1,1 Milliarden für die ruſſiſche Wirtſchaft. Aus Moskau wird
ge=
meldet, daß die Sowjetregierung befchloſſen habe, den Wirtſchaftsplan
für das Jahr 1928 im Betrage von 1,1 Milliarden Rubel zu beſtätigen.
Dieſer Betrag wird für den Wiederaufbau der Wirtſchaft der
Sowjet=
union verwandt werden. Die reſtlichen für den Wiederaufbau der
ruſ=
ſiſchen Wirtſchaft nötigen Gelder ſollen durch ausländiſche Kredite und
durch innere Anleihen beſchafft werden. Die Quellen, woher die
Sow=
jetregierung den oben genannten Betrag ſich zu beſchaffen gedenkt,
wer=
den nicht genannt.
Errichtung von Tabakbörſen in der Türkei. Nachdem die türkiſche
Regierung bekanntlich die Errichtung von Tabakbörſen in den
haupt=
ſächlichſten Tabakgegenden beſchloſſen hat, ſteht die unmittelbare
Eröff=
nung der erſten Börſe in Smyrna bevor. Wie nunmehr mitgeteilt wird,
hat das türkiſche Finanzminiſterium Einſpruch erhoben, da es die
Inter=
eſſen des Tabakmonopols verletzt ſieht. Man nimmt jedoch an, daß der
Einſpruch erfolglos bleiben wird, da das Ausland, für den türkiſchen
Tabak wichtiger iſt als das Monopol.
Der amerikaniſche Außenhandel im Februar 1927. Im Februar
betrug der Einfuhrwert nach den Vereinigten Staaten 312 Millionen
Dollar (im Januar 359 Millionen Dollar) und der Ausfuhrwert 373
Millionen Dollar (419 Millionen Dollar). Die Einfuhr an Gold betrug
im Februar 223 Millionen (61,9 Millionen) Dollar und die Ausfuhr
an Gold 2,4 Millionen (14,8 Millionen) Dollar. Der Einfuhrwert an
Silber wird mit 3,8 Millionen (5,4 Millionen) Dollar angegeben und
der Ausfuhrwert an Silber mit 6,2 Millionen (7,3 Millonen) Dollar.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. März.
Die Tendenz der Börſe bleibt unverändert ſtill und zur Schwäche
neigend. Obwohl jetzt per Ultimo gehandelt wird, ſind kaum
Kauf=
orders per Ultimo feſtzuſtellen geweſen. Die Spekulation hat ſich
dar=
auf eingeſtellt und nimmt Blankoabgaben vor, ſodaß der
Abbröckelungs=
prozeß ohne Unterbrechung langſam fortſchreitet. Auf dem
Banken=
makt verloren Commerzbank 41 Proz., die üibrigen Banken durchweg
2 Prozent. Schiffahrtswerte eröffneten 1 Prozent niedriger. Von den
Montanwerten gaben Harpener 2½ Prozent und Mannesmann 2½
Prozent nach, Gelſenkirchen, Phönix und Rheinſtahl verloren 1½ Proz.
Stärker in Mitleidenſchaft gezogen wurden die Kaliwerte, die
Kursein=
bußen von 4—6 Prozent erlitten, auch Chemiewerte waren in größerem
Maße rückgängig. JG. Farben eröffneten 4 Prozent niedriger und
ebenſo viel Scheideanſtalt. Letztere namentlich auf ihren großen Beſitz
in Holzverkohlungsaktien, die auf eine wahrſcheinlich notwendig
wer=
dende Zuſammenlegung in den letzten Tagen über 25 Prozent eingebüßt
haben. Der Elektromarkt hatte Kursabſchwächungen bis zu 3 Prozent
aufzuweiſen. Ablöſungsſchuldanleihe ſchwach. Ausländiſche Nenten
ſtill, aber Türken, namentlich Bagdad, feſter. Später wurde dann
zu=
nächſt vorübergehend die Stimmung noch ſchwächer, um ſich aber bald
wieder zu den erſten Kurſen erholen zu können. Auffallend war im
weiteren Verlaufe aber die Befeſtigung für die Aktien der
Holzverkoh=
lungs A. G., die 6 Prozent ausmachte. Man dementiert das
Zuſam=
menlegungsbeſüirfnis bei dieſer Geſellſchaft. Die Börſe ſchloß aber im
allgemeinen luſtlos und ſchwach. Tägliches Geld 4½ Prozent.
Die Abendbörſe war auf die Nachbörſenkurſe gehalten und
wieder faſt ohne Geſchäft. Auch die Hauptwerte waren ohne jegliche
Bewegung. Scheideanſtalt erneut 3 Prozent ſchwächer dagegen
Jung=
hans um 7 Prozent höher. Anleihen ſtill und unverändert. Türken
be=
hauptet. Anleiheablöſung ohne Ausloſungsrecht 23½. Schutzgebiet 12,
Farbeninduſtrie 296, Rheinſtahl 220, Harpener 2193, Mannesmann 206½,
Commerz 209, Diskonto 178, Lahmeyer 173½, AEG. 160½, Siemens
u. Halske 253. Wahß u. Freytag 195, Holzmann 1833, Dyckerhof 47½,
Nordlloyd 143, Junghans 120, Holzverkohlung 75½, Verein für
che=
miſche Induſtrie 127½, Scheideanſtalt 222, Rütgers 132½. — Im
Abend=
deviſenverkehr lag London ſehr feſt, London gegen New York 4,85,50,
— Paris 124,02, — Mailand 106,62, — Holland 12,13½/8, — Madrid
28,08, — Zürich 55,231/, — Oslo 18,60, Pfunde gegen Mark 20,45½,
Dollar gegen Mark 4,21,35.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 16. März.
Das Börſengeſchäft kommt langſam wieder in ein Stadium der
Stagnation, das durch die Abhängigkeit der Spekulation von
börſentech=
niſchen Geſichtspunkten noch verſtärkt wird. Wirtſchaftliche
Erörterun=
gen treten demgegenüber neuerdings mehr und mehr in den
Hinter=
grund, zumal der erwartete Konjunkturaufſchwung ſchon reichlich
dis=
kutiert worden iſt, dafür aber Nebenerſcheinungen der
Konjunkturbeſſe=
rung am Geldmarkt einwirken und über den Geldmarkt auf die Börſe
hemmend ausſtrahlen. Der Medio dürfte zwar kaum noch
Ueberraſchun=
gen bringen, wenngleich die Differenzzahlungen am 18. März
ſtattzu=
finden haben und zur Geldbeſchaffung heute noch Abgaben der
Klein=
ſpekulation erfolgt ſind; doch beginnt die nächſte Liquidation ſchon
wie=
der einige Tage darauf. Die Geldverhältniſſe werden dann erneut
be=
ſonders nachgebend für die Börſenhaltung ſein. Außerdem ſtand die
Tendenz ſehr unter dem ungewigenden Eingang an Kundenorders, da
die Diskontogeſellſchaft mit ihrem Wirtſchaftsbericht beſtätigt, daß die
Luſt am Börſengeſchäft durch die heutigen Tendenzſchwankungen
ſicht=
lich verringert wird. Die erſte Stunde verlief luſtlos und ſchwach bei
Rückgängen von 1—2,5 Prozent und verſchiedenen Verluſten von 4—8
Prozent. Gedrückt lagen vor allem Kaliaktien, Mitteldeutſche
Kredit=
bank, Hackethal Draht (minus 5,75 Proz.; einzelne Elektro= und
Kohlen=
aktien, letzter auf ungünſtige Schilderung des Kohlenmarktes, und eine
Anzahl weitere Papiere, die ſich über die verſchiedenen Aktienmärkte
verteilten. Am Geldmarkt war die Situation unverändert. Termingeld
bei einem Satz von 7—8 Prozent, dagegen lag tägliches Geld angeboten
mit 3,5—5,5, Warenwechſel zirka 4/s Prozent. Im Deviſenverkehr
konnten Mailand, Oslo und Spanien die geſtrigen Höchſtkurſe nicht ganz
behaupten, lagen aber weiterhin relativ feſt. Iaternational ſchwächer
geſtaltete ſich der Dollarkurs. Kabel gegen Berlin notierte 4,2133, Kabel
gegen London 4,8545. Im weiteren Verlauf der Börſe bröckelte das
Niveau der Aktienkurſe noch um etwa 2 Prozent ab. Später trat eine
kleine Erholung ein, die auf leichte Dickungskäufe zurückzuführen war.
Insgeſamt war der Grundton bei außerordentlich kleinen Geſchäften
auch im Verlauf beſonders matt, und zwar einſchließlich der
unnotier=
ten Kaliwerte. Am Schiffahrtsmarkt fiel ab heute die Notiz für Deutſch=
Auſtralier und Kosmos fort, nachdem dieſe Geſellſchaften endgültig in
der Hapag aufgegangen ſind. Hanſa Dampf minus 4 Proz.
Privat=
diskont kurze Sicht 45/s Prozent, lange Sicht 4,5 Prozent. Die
freund=
licheren Schlußkurſe behaupteten ſich an der Nachbörſe. Bei der
fehlen=
den Unternehmungsluſt und den minimalen Umſätzen konnte aber von
einer eigentlichen Tendenz nicht geſprochen wenden. Vereinigte
Stahl=
werksaktien wurden durch eine hieſige Seebank in größeren Poſten mit
144,75—145 aufgenommen. Sonſt ſtellte ſich im Spätverkehr Rheinſtahl
auf 220, Harpener auf 220,5, Rheiniſche Braunkohlen auf 284,5, Ilſe
Bergbau auf 328,75, Mannesmann auf 205,5. Gelſenkirchen auf 185 25,
Siemens auf 211,75, A.E.G. auf 160, Hapag auf 148,5 Nordd. Lloyd
auf 14225, J. G. Fauben auf 296, Vereiigte Glanzſtoff auf 547,
Ab=
löſungsanleihe auf 23,45.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin ..
Bank el W...
Berlin. Karlsruhe Ind
Braunkohl.=Briketts
Bremer Bulkan
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Dt Kaliwerke.
Donnersmarckhüte.
Dynamit Nobel. . ..
Elektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben ......
R. Friſter
Gaggenau Vorz.. . .
Gelſenk Eußſtahl. .
(*. f. eleftr. Untern.
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.. . .
Hanſa Tampfſchf.. .
Deviſenmarkt.
Amſterdam= R
Buenos=Aires
Brüfſel=Antw
Sslo
Lopenhagen
Stedhoim
Telſingſors
Italien
London
Yen=York.
Paris
Edneiz
Epanien
16. 3.
Geld /Brief
59.22/ 59.36
12.461/12.511
73.44/ 13.62
2.074/ 2.078
0 497/ 9.499
3.0451 3.055
7.396/ 7.416
2.11,
21 55
81. 48
5.41
4.199
4.23.
2.12
2:.60
81.68
5. 43
4.209
4.245
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 16. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt zeigte anfangs ein ſchwächeres Ausſehen auf
günſtige Witterungsberichte und ermäßigte ausländiſche Notierungen.
Dann konnte eine Erholung eintreten in Uebereinſtimmung mit
Winnipeg. Die Termine konnten ½ bis ³ C. höher ſchließen.
Mais: Kleine Ankünfte und kleine Farmbewegung verurſachten
einen feſten Marktverlauf. Im Schlußverkehr wurden Liquidationen
vorgenommen. Die Termine zeigen jedoch noch Aufbeſſerungen bis ½ C.
Hafer: Der Markt zeigte eine ſtetige Tendenz in Sympathie mit
Mais.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr nahmen die Pflanzer Verkäufe
vor und ebenſo die Lokofirmen. Im Schlußverkehr trat eine
Befeſti=
gung ein auf gebeſſerte Exportnachfrage.
Kaffee: Nach ſchwächerem Beginn trat eine Befeſtigung ein auf
höhere braſilianiſche Forderungen und feſten Lokomarkt.
Zucker: Schleppende europäiſche Nachfrage und große
Hedges=
verkäufe verurſachten eine ſchwache Haltung. Der Schluß war leicht
erholt.
Kakno: Anfangs lagen die Termine abgeſchwächt auf niedrigere
Kabel und Kaufreſerve der Fabriken. Im Schlußverkehr trat eine
Befeſtigung ein auf Käuf
Auslande
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Juternationales Schienenkartell. Wie wir zuverläſſig erfahrenn
in beteiligten Kreifen von einer Kündigungsabſicht des internatione
Schienenkartells durch die engliſchen Teilnehmer nichts bekannt
folge der bisherigen Erfahrungen ſeit Gründung des Kartells und
Grund der letzten Ausſprache, am 4. und 5. Marz in Düſſeldorf
eine Kündigung des Kartells, die an ſich laut Statuten friſtgen
möglich iſt, im Augenblick für abſolut unaktuell gehalten.
die Beteiligung des Reiches an der Neckar A.=G. betraf, um drei 9
lionen RM. auf 7 040 000 RM. zu erhöhen. Der Antrag wurde
Unterausſchuß überwieſen.
Die Börſeneinführung der neuen 5prozentigen Reichsonlm
Nachdem die Stückelieferung für die neue Reichsanleihe ſich ſehru
ſchleunigt hat, iſt mit der offiziellen Börſeneinführung der Anleibsh
reits Ende März, ſpäteſtens in den erſten Tagen des April, zu rechſe
Man wird noch den März=Ultimo abwarten wollen, da dieſer n.
Quartalsultimo immer beſonders große Anſprüche an den
Geldmarl=
ſtellen pflegt. Vorläufig iſt nur die Einführung in den Kaſſenven
beabſichtigt. Zu dieſer braucht es bei einer Reichsanleihe keinern
ſonderen Proſpektveröffentlichung, während die Einführung inn
variablen und Termin=Verkehr noch von der Genehmigung des Böſſ
vorſtandes abhängt. Für den offiziellen Börſenhandel kommen vomo
geſamten 500 Mill. RM. Reichsanleihe vorerſt nur etwa 100 Mimu
Betracht, da bekanntlich 200 Mill. von öffentlichen Stellen übernomen
wurden und von den reſtlichen 300 Mill. gut zwei Drittel auf Sperrn
entfallen.
Daimler=Benz A.=G. In der Sitzung des Aufſichtsrates der TKu
ler=Benz A.=G. wurde die Bilanz vorgelegt. Sie weiſt einſchließlichi
Vorträge beider Geſellſchaften aus dem Vorjahre von zuſammen
356 549 einen buchmäßigen Ueberſchuß von RM. 478 227 aus, dieſia
neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Der am 7. April es
berufenden Generalverſammlung ſoll die Erhöhung des
Grundkada=
um nominell RM. 14 Millionen vorgeſchlagen werden. Der Gegerr
der Obligationsanleihe von nominell RM. 20. Millionen iſt inzwi
eingegangen. Der Geſchäftsgang iſt weiterhin befriedigend
Brauerei Henninger, Kempff, Stern A. G. Frankfurt a. M.
31. März ab wird die Notierung der Aktien dieſes Brauereiunte
mens an der Berliner Börſe eingeſtellt. Während an der Frankfik
Börſe das geſamte Aktienkapital von 3,96 Mill. Rm. notiert
waren bisher in Berlin nur 1,36 Millionen zugelaſſen. Der Beuxn
Börſenvorſtand beantragte bei der Geſellſchaft auch den Zulaſſuſ.
antrag für die reſtlöchen zwei Mill. Rm. für Berlin und verlangtest
wegen die Angabe des Bierabſatzes der Henninger=Kempff=Stern iI.
Dazu konnte ſich wiederum die Geſellſchaft nicht entſchließen, wesm
die Notizeinſtellung in Berlin erfolgt.
Frankfurter Bankverein A.=G., Frankfurt a. M. Der 19238
einer Genofſenſchaft in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelte Frankn!
Bankverein genehmigte in ſeiner heutigen Generalverſammlung, in.
16. Aktionäre ſämtliche 20000 RM. Vorzugsaktien und 502880
Stammaktien bertraten, den Abſchluß für 1926 mit wieder 10 Pui
Dividende. Sodann wurde die Erhöhung des Aktienkapitals um 404
auf 1 Million RM. beſchloſſen. Die ab 1. Januar 1927 dividei
berechsigten Aktien werden den alten Aktionären im Verhältnis 3:1:
Kurſe von 110 Prozent angeboten werden. Ferner wurde die
wandlung von 30 000 RM. Inhaberaktien in Namensaktien beſchleſ
Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählti
Aus der oberhefſiſchen Bafaltinduſtrie. Gegenüber dem Vorrr
hat ſich in der oberheſſiſchen Baſaltinduſtrie eine durchaus günſtig r!
ſchäftigungsmöglichkeit ergeben. Beſonders ſind im Ohmtat fün
Baſaltinduſtrie große Aufträge eingelaufen. Durch die Dringliflt
die auf kurze Lieferfriſt bemeſſen iſt, ſind Doppelſchichten, alſo fürns
und Nacht notwendig geworden.
Bankverein für Offenbach am Main. In der Bikanzſitzung
der Abſchluß für 1926 vorgelegt. Mitgliederzahl, Bilauzſumme, U.
und Reingewinn haben ſich weſentlich erhöht. Neben reichlicher5
wendungen an die verſchiedenen Reſerven, u. a. auch an die Auly
tungsreſerve, wird der am 4. April ſtattfindenden Generalverſamru
die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent vorgeſchlagen we:
Chemiſche Fabrik Budenheim A.=G. in Mainz. Die
Geſellſchan=
zu ihrer Hauptverſammlung am letzten Samstag die Preſſe nicht 19
laſſen. Nunmehr teilt ſie mit, daß der Umſatz in 1926 ſich mengem u
ſummenmäßig bei befriedigender Beſchäftigung ſteigern konnte.
einem Reingewinn von 220 047 RM. werden 10 Prozent Dividend 4n
teilt, 45 000 RM. der Reſerve überwieſen und 25 047 RM. vorgetri.
Bekanntlich wurde im Vorjahre zur Tilgung der Unterbilans
480 000 RM. das Aktienkapital im Verhältnis 2:1 auf 900000
zuſammengelegt und auf 1,5 Mill. RM. wieder erhöht. Die Ende
zember 1926 beſchloſſene erneute Kapitalerhöhung auf 3 Mill.
war zum Ende des Berichtsjahres 1926 noch nicht durchgeführt.
Bilanz erſcheinen Kreditoren mit 0,33 (0,45) Mill. RM., Akzept:.
0,03 (0,34) Mill. RM., tranſitoriſche Paſſiva mit 0,16 Mill. RM.
ſtehen gegenüber Debitoren mit 0,20 (0,15) Mill. RM., Vorräte:
0,42 (0,22) Mill. RM., Immobilien 0,80 (0,97) Mill. RM., Maſi
und Apparate mit 0,80 (1,55) Mill. RM. Der Abſchluß ſei inn
Hauptverſammlung nach Mitteilung der Verwaltung genehmigt w‟
Rheiniſche Hypothekenbank Mannheim. In der heutigen Auff”
rats=Sitzung der Rheiniſchen Hypothekenbank Mannheim wurde
be=
ſen , der Generalverſammlung die Verreilung einer Dividende von 66—
zent auf die V.=A. und von 8 Prozent (i. V. 4½ Prozent) für,
St.=A. vorzuſchlagen Im vorigen Jahre betrug die Dividende ar
V.=A. ebenfalls 6 Prozent.
A.=G. für Zellſtoff und Papierfabrikation in Afchaffenburg.
Geſellſchaft war in 1926 ſehr gut beſchäftigt, ſo daß mit einer Dan
denerhöhung von 8 auf 10 Prozent für das abgelaufene Jahr zu
ſicher gerechnet werden kann. Auch im laufenden Jahre hat ſo.
Geſchäftslage weiter günſtig entwickelt.
randfartet Karbdericht eoür 40. Marz 1
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil 318
( Teil 319
D. Reichsanl. Ablö
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 23.5
6‟/-% Reichsp. Sckt
p. 1. 10. 30
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 2‟
6‟-% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
99.7
6‟/,% Pr. St.=S
p. 1. 3. 29
6‟/,%0 Pr. St.=Sc
p. 1 10. 30
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/100
70 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/100
6½% Württ. Freiſt
Schatz. p. 1. 3. 29/ 99
b) Ausländiſche
50 Bos.E.B 1914
5% L. Inv. 1914
4½0 „ 1898
1s%0 „ 1902
4½
52 Bulg. Taba!(
6.25
36.25
70 Oſt. Staatsr.
1. 1913, Kdb.1918
„%Lſt. Schatz. 14
g%0 Oſt. Silberr.
Goldr..
„einh. R. (kon)
7.5
Port. (Spz.) IIT 11.05
Rum am. R.03. 11.5
2%6 Gold. 13
21.25
„ am.konv.. 8.4
9
„ an. 05.
42, Türk. Adm./03/
(Bagd.)
(Bagd.) II
420 Türk. unif. 1903/
4% „ 1911 Zoll.
26.25
2.5
4½% Ung. St. 1913
4½%0 „St. 1914/ 24.5
„ Goldr.
„ St. 10 „ 23.3
„ Kronr. .
„ Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. in abg
5% „äuß. 99
49 „ Gold04ſtf.,
30 „ konſ. inn.
Irrigat.
4½
5½ Tamaulipas I .
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit Zinsberech
nung
10%Berl. H.-Bk. G./108
6% Berl. St.=Goldl 95
8 Darmſt. St.=G. /100.75
39 D. Hyp.=Ban
Meining., Goldpf. /105
2 Frkl.=Hhp.=B.
Goldpfdbr.
105
Frkf. H.=B. Gld. /103
3% Frkf. Pfbr.=B
Goldpfdbr.
102.5
Pfbr.=Bk.=Gld./103
5% Frkf. Pfdbr.=Bk
Goldvfdbr.
92
70 H. Lds.=Bk. Gld. /103.5
102.5
10% R. Elektr. Mart
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesbank
Darmſt Reihe / 101.75
Reihe 11 101.75
M.=Krft. 5öc
96.25
R
22
23.5
16.1
8% Mannh. St.=G.
% Naſſ. Ldb. Gold
3% Nbg. St.=Gldal.
80 Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
3%0 Pforzh. St.=G.
801 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
101.5
104.5
100.5
101
A
103
80 Pr. Centr.=St.=Goldpfbr..
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr. . . 103
%a Rh. St.=W.25/159
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
104
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföhp.=Gld.. mit Ovtion/109.75
7 % V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gld.. ohne Option/ 9911.
8% Voigt &Häffner
Goldobl..
. /103
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr.
99.5
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 23/ 13.5
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23
% Heſ. Brk.=Rg. 23
% Roggen 23
26 Pr. Kaliw. 6.3
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G 2.25
Borkricgs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Verein=sb
Bahr. Handelsb.
22.25
Bahr. Hhp.u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfandbr.=B!
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hhp. u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Freuß. Bob.=Cr.=B
r.Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr..=B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hhp.=Bk..
20.5
15.5
16.15
16.55
13.1
13.2
14
16.1
13.6
14.15
14
14.27
13
16.2
15.9
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſek
Naſſau. Ldsb. .."
Obligationen v.
Transportanſt.
40 Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
O. Sb. /Lb.) ſtfr.
2.60 Alte „.
2,6% Neue.,
5%0 Oſt.=Ung. 73/74
42Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3½Oſt. . 9. E.
3%Oſt
1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
9‟
42 Rud Silber
4 Rud. Salzkg
4½% Anat. S.I
% Anat S II
4½% Anat S. III
Salon. Monaſt.
Tehuantepec.
4½% „
11.7
9
14.5
14.5
23".
32.5
27.5
26.77
12:
6.5
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. ..
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Banl ..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bk.
Frankf. Br.
Frkf. Hyp.=Bk.. . . . 208
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Bank! 11
Metallbank.
Mitteld. Cred
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.-Creditbank 173
Hyp=Akt.=Bank 172.8
Reichsbank=Ant . 182.75
Rhein Creditbk. 150.5
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
164.5
170
237
170
202.5
207
271
183.5
158
177.5
124
179
1179.5
142.25
187.5
248.5
155
224
Oberbedarf ......
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. . . .
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke ..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger
Hercules Heſſiſche
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg
Werger ........"
Vergwerks=Akt.
172
9.05
1220
Bochum. Bergb.
Buderus
Dt. Luxemburg . . . 183.5
Eſchw. Bergw... 170
Gelſenkirch. Bow 183.75
Harp. Bergb.
flſe Bergb. St.
Genußſchein 155
Kali=Aſchersleb. 196
Kali. Salzdetfurt. 255
Kali. Weſterregln 196.5
Klöcknerwverke
Mannesm.=Röhr. 204.5
Mansfelder ... . . . 1146
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v Kleyer)
6%A. E. G. Bzg. A.
5%A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamn
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch Durl.
Bad. Uhren. Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Bahr Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. ..
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtadt
Cement Lothr.
Chem Albert
Chem Brockh ...
Chem, Milch ....."
114.25
40.25
133
284
12
75
28
144
215
158
343
177
176
160
138
129
94
84.5
160
32
34
53.75
196
70.25
92
181
35
Daimler=Benz A.d
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl ..
D. G u. Silb. Scheid.
Dinaler. Zweibrück.
Dresd Schnellpr.
Dürkopp
Dürr Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung . . . 193
Elſ. Bad. Wolle
Email Ulrich
Enzinger Werke
Eßlinger Maſch. / 80.1
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind.
Felten & Gnilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter (
Frankfurter H
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling & Cie
Germania Lir
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt. Th.
Gotha Waggor
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger 1183
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ..".
Hanfa=Lloyd Br
Hartm & Braun .
Heyligenſtaedt.
Hilpert Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eiſer
Holzmann
Holzverk Ind.
Hydromt. Breslau
Fnag ..... ......
114
101.1
186
225
160
83
46
53.5
194
54.9
5
95
230
129
123.5
3
162.7
111.5
113
108
89.5
285
144.1
146
122.5
142
33
26
120
110
137.25
186
15
50
82.5
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker
Knorr. Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom
Lahmeher
Lech, Augsburg...
Lederw Rothe.
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie .
MRainkraft Höchſt 135.5
Mars=W. Nürnberg /139.5
Metallgeſ Frkf.
Miag Mühlenb 158
Moenus. Stamm
Motoren! Deutz
Notorenf Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckar; Fahrz
Neckarw. Eßlingen
Peters Union
Pfälz Näh Kayſe
Philipps
Porzellan Weſſe
Rein Gebb.&Schall,
Rhein Elektr
Rhenania, Kunheim
Rütgerswerfe
Schneid. & Hanau
Schnellpr
Schramm Le
Schrift
Schuckert
Schuhf Weſſel
Schuhf. Herz
Schultz Grünlack
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske
113
200
47
134.1
190
12:
80
137
60
31
40.5
185
74.5
80
Südd Immob. 104
Züdd.Zucker=A.=G.
Thür eleftr Lief 112.
Uhren Furtwäng=
Unterfr. Kr. =El.,B./1-,
112)
Beithwerke
Ver. ſ. Chem. Ind. 117.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver Faßi Caſſel.
Gummi. Bln.=Frif. 110.)
Pinſel=Nürnberg
UIltramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl Maſch.
Voigt & Haeffner 11.
Volthom. Eei
Wanß, & Frentag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt Aſchaffenbg.
Zellſt. Waldhof
Zuckerf Rheingau 11-.
123
64
67
69
30.5
130.5
70
anf 114.25
73
ransporte und
Verſicherungs=Akt
Dt. Reichsb.-Vorzg.
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftwu. 24
Dt: Eiſenb.=Geſ 112
*
Schantung E.B
Südd Eiſenb.=Geſ.
12
Hapag
Nordd Lloyd
Frkft. Allg. Ver
Frankona Rück
Tarmſt Berte
Bahnbedar,
Dampfk Rodber
Helvetia Konſ.
Gebr Lutz
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder .."
Venuleth & Ellenb=
G
12
hurner 26
Allein
des renomierten
u
Tovember den Höhepunkt des bremiſchen Seeſchiffsverkehrs
ſite, ſind die Zahlen im Dezember infolge verminderter Kohlen=
„wrückgegangen. Immerhin war der Verkehr für bremiſche Rech=
ᛋ. um etwa 39 Prozent höher als im gleichen Monat des
Vor=
dm Ankunft und Abgang waren es im Dezember 1926 1039
r— 1401 664 Netto=Regiſter=Tonnen gegen 1 519 506 Netto=Re=
„u en im November. Das geſamte Jahr 1926, deſſen Verkehr
enüber dem Vorjahre zurückgeblieben war, hat durch die im
ende Kohlenausfuhr Rekordziffern aufzuweiſen. In Ankunft
urg zuſammen iſt der Verkehr des Vorjahres um 23 Prozent
t—s Jahres 1913 um 36 Prozent übertroffen. Der bremiſche
zuskehr betrug in Ankunft und Abgang zuſammen im Jahre
Schiffe mit 14 447 594 Netto=Reg.=To. gegen 9578 Schiffe mit
Metto=Reg.=To. im Jahre 1925 und 12717 Schiffe mit
Metto=Reg.=To. im Jahre 1913. Bei dieſer ſcheinbar recht
Entwickelung des bremiſchen Seeverkehrs muß man aber
räckſichtigen, daß es ſich lediglich um eine Auswirkung des
eng=
e garbeiterſtreits handelt. Ohne ihn wäre wahrſcheinlich der
ziyarkehr im letzten Jahre geringer geweſen als 1925. Es muß
üusgewieſen werden, daß Antwerpen 1926 ſeinen Seeſchiffsver=
1213 um 52 Prozent, Rotterdam den ſeinigen um 66 Prozent
hat.
u8slzeinſchlag in den preußifchen Staatsforſten. Der planmäßige
ſt rn Derbholz in den preußiſchen Staatsforſten wird nach
amt=
ſiaaben im laufenden Forſtwirtſchaftsjahr 1927 (1. 10. 1926 bis
vorausſichtlich etwa 8 100 000 Feſtmeter betragen. Hiervon
uf Laubholz etwa 2 600 000 Feſtmeter, auf Nadelholz etwa
Feſtmeter. Die angegebenen Holzmengen umfaſſen Nutzholz
Hholz.
zu Schmitt u. Co., A.=G., Bankgeſchäft Pforzheim. Die G.=V. des
an itt u. Co., Pforzheim, genehmigte die Bilanz und erledigte
icl rien. Reingewinn 56 000 RM., Dividende 7 Proz. (6 Proz.),
he ung der wirtſchaftlichen Lage hat ſich im Pforzheimer
In=
bist erſt ſpäter bemerkbar gemacht, ſo daß erſt im Oktober eine
Hes Geſchäftes eintrat.
Eage in der Pforzheimer Bijouterie=Induſtrie. Die kleine
Bu Beginn des Jahres iſt bald wieder abgeflaut. Auch von
ſergeſchäft kann mit geringen Ausnahmen bisher nicht
ge=
oat herden. Gut beſchäftigt ſind noch Herſteller von Beſtecken und
pih rten Metallwaren. Aus allen Gebieten wird über ſtarke
e bietungen geklagt. Beſonders ſchlecht geht das Auslands=
Die neuen Zollſätze des franzöſiſchen Zolltarifs für Edelmetalle
6yckwaren haben ſtark beunruhigt.
ſelm Wolff A.=G. Pforzheim. Die Geſellſchaft, deren Aktien vor
Wochen an der Frankfurter Börſe eingeführt worden ſind,
tär 1926 über eine Beſſerung des Geſchäftsganges. Der
Ab=
fürbt nach 25 710 (28 792) Abſchreibungen einſchließlich 65 958
leinen Reingewinn von 175 178 (201 957), woraus wieder
Dividende verteilt und 39 178 RM. vorgetragen werden.
Donnerstag, den 17. März 1927
Seite 13
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 16 März. Veranlaßt durch die
ſchwächere Haltung der ausländiſchen Märkte war die Stimmung an
der hieſigen Produktenbörſe etwas gedrückt. Weizen lag etwas ſchwächer
und auf dem Mehlmarkt Roggenmehl. Dagegen beſtand etwas
Nach=
frage nach Sommergerſte. Man notierte: Weizen 29,0), Roggen 77,00,
Sommergerſte 25,50—27, Hafer inländ. 22—22,75, Mais 18—18,20,
Wei=
zenmehl 40—4050, Roggenmehl 37—37,25, Weizenkleie 14,25—14,50,
Roggenkleie 14,50—14,75 Mk.
Berliner Produktenbericht vom 16. März. Bei kaum nennenswerten
Umſätzen wurde die Tendenz allgemein erneut ſchwächer. Während das
Ausland weiter ermäßigt offerierte, zeigten ſich die hieſigen Eigner
wohl etwas mehr im Markt, ſind aber mit ihren Preiſen unnachgiebig.
Der Konſum ſowie der Handel beobachteten aber nach wie vor äußerſte
Vorſicht und bleiben mit den Geboten für Weizen 0,5 Mk., für Roggen
1 Mk. hinter dem letzten Stand. Lediglich März Weizen konnte ſich,
geſtützt auf größere Deckungsfrage, behaupten. Hafer hat ſo gut wie
gar keine Frage, es kommt aber auch nur wenig Ware in den Markt.
Gerſte ſtill, Mehl behält ſelbſt zu niedrigeren Preiſen ſchleppenden
Ab=
fatz. Auch ſonſt liegen die Gebiete des Produktenmarktes vernachläſſigt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Heute beginnen in Berlin die deutſch=
tſchechoſlowaki=
ſchen Handelsvertragsverhandlungen, die ſich ziemlich
langwierig geſtalten werden. Zunächſt wird ein Zeitraum von vier bis
ſechs Wochen vorgeſehen.
Für die am 16. März ſtattfindende 117. Auktion des Verbandes
Norddeutſcher Häuteverwertungen ſind zum Verkauf gemeldet: 22 146
Kalbfelle, 217 Freſſerfelle, 16 225 Großviehhäute, 611 Roßhäute und
5214 Schaffelle.
In einer Sitzung des Präſidiums der Internationalen
Automobil=
ausſtellung Köln 1927 (20.131. Mai) wurde der Stand der Anmeldungen
als durchaus giinſtig beeichnet. Für alle Gruppen der Ausſtellung ſeien
ſchon zahlreiche Anmeldungen führender Firmen des In= und Auslandes
eingelaufen. Bereits zwei Drittel der geſamten Ausſtellungsfläche
ſeien bis jetzt belegt.
Die Zollkommiſſion der Kammer hat auf Antrag ihres
Berichterſtat=
ters beſchloſſen, für die deutſchen Naturallieferungen, ſoweit dieſe für
die Verſorgung der franzöſiſchen Induſtrie dienen, den Minimaltarif des
jegenwärtigen Zollregimes anzuwenden.
Der Großinduſtrielle Franz Hardtmuth, der Beſitzer der bekannten
Bleiſtiftfabrik, iſt in Budweis im Alter von 55 Jahren geſtorben.
Der Präſident der Arbed und Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft
Mayriſch wurde von der Univerſität Heidelberg zum Dr. h. e. der
Staatswiſſenſchaften ernannt.
Die holländiſche Handelsbilanz für den Monat Februar waiſt eite
Zunahme des Einfuhrſaldos auf. Der Einfuhrſaldo betrug im
Februtar 55,3 Mill hfl. gegenüber 53 im Januar dieſes Jahres.
Wie aus Kixemburg gedrahtet wird, nahm die eiſenverarbeitende
Induſtrie des (argebiets den Schiedsſpruch des Schlichtungsausſchuſſes
bezüglich des Lohnabkommens an. Damit wird auch die Einigung in der
Schwerinduſtrie immer wahrſcheinliher.
Die zweite Verſteigerungsſerie der Londoner Kolonialwollauktion
begann bei ſehr reger Käuferkonkurrenz und ausgeſprochen feſter
Preis=
bildung, die ſich bei den meiſten Sorten in Prasſteigerungen bis zu
10 Prozent ausirkte.
Ende Februar waren in England bereits wieder 162 Hochöfen gegei=
152 Ende Januar 1227 und 147 im April v. Js. in Betrieb. Es
wur=
den 567 900 Tonnen Noheiſen gegen 434000 Tonnen im Januar 1927
und 502000 Tonnen im Februar 1926 erzeugt. Die Stahlproduktion
erreihte 819 000 Tonnen gegen 730 000 Tonnen im Janur 1927 und
703 800 Tonnen im Februar 1926.
Die rumäniſche Regierung trägt ſich, wie verlautet, mit dem Plan,
die Privateiſenbahnlinien zu verſtaatlichen. Den Aufang ſoll die
Lemberg—Czernowitz-Jaſſy=Bahn machen. Dieſe iſt auf rumäniſchem
Gebiet etwa 350 und auf bolniſchem Gebiet etwa 250 Kilometer lang.
Die diesjährige Schwveizer Muſtermeſſe findet vom 2. bis 12. Aprik
ſtatt. Der am ſchweizeriſchen Markte intereſſierte Handel, wird der
großen wirtſchaftlichen Veranſtaltung in Baſel beſondere Aufmerkſamkeit
zuwenden. Meſſeausweiſe und Auskünfte ſind bei den
ſchweizeriſchen Konſulaten erhältlich.
Wie aus Baſel gemeldet wird, konnte die Ausfuhr der Schweiz im
Monat Februar eine erfreuliche Beſſerung erfahren; ſie ſtieg von 133,1
Mill. Fr. im Januar auf 155,4 Mill. Fr., alſo um 22 Proz. Die
Ein=
fuhr erhöhte ſich von 178,3 Mill. Fr. auf 184,5 Mill. Fr. Beſonders
zugenommen hat die Ausfuhr nach Deutſchland.
Die ſchweizeriſche Ausfuhr im Monat Februar hat ſich um 22 Mill.
Franken verbeſſert. Einen wpeſentlichen Anteil hat daran auch die
Er=
höhung des Abſatzes nach Deutſchland, der von 23,9 Mill. im Monat
Januar auf 28,3 Mill. ſich erhöht hat.
Die Standard Oil Cempany of New York ermüßigte den
Gaſolin=
preis um 1 Cent per Gallone.
Nach dem Bericht des Zenſusbüros ſind ſeit Beginn des laufenden
Baumwolljahres (1. Auguſt) bis Ende Februar 4 951 000 Tonnen
Baum=
vvollſagt verarbeitet gegen 4 260 000 Tonnen Baumwollſaat Ende
Januar.
Wie die „Ekonomitſcheskaja Shiſn” mitteilt, betrug der Güterverkehr
auf der chineſiſchen Oſtbahn im verfloſſenen Jahre 24,2 Prozent mehr
als im Vorjahre. An erſter Stelle, ſteht im Güterverkehr Getreide.
Der Paſſagierverkehr und die Beförderung im Tranſitverkehr hat
eben=
falls eine Steigerung erfahuen. Der Reingewinn der Bahn betrug im
Berichtsjahre 25 Millionen Lkubel.
HEIht
W
AAolSer
er MalOt0
Das lustige Beiprogramm
Anfang 3/½= Uhr — Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Ellsabeth Bergner hat mit dem
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wundervollen Augen können verführen
und necken, aber auch verzweifeln und
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ihr Warten und Hoften und Bangen.
ihr Flirten und Hinhalten zeigen sie auf
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Tonntag, 20. März Egeplagder
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1.50, 2.— Mk
Nummer 761
Grau, das unendlich ſchien wie das Meer, das er überſponm
Nachtſchwärmer zogen vorüber, nahmen Abſchied mit dem mo.
ausholenden Pathos des Südens. Man ſah ihre Geſtalten
undeutlich in den Schatten der tiefen Straßen, aber man hslt,
ihre Schritte. Aus dem dämmernden Garten kam der zärtt
Donnerstag, den 17. März 1927
Der Ritt in die Sonne.
Ton einer Mandoline; ein Ständchen klang auf.
Jonny ſchloß das Fenſter. „Ich weiß nicht”, ſagte er. 1.
warf einen finſteren Blick auf die Rindlederkoffer, die in 1
Seitenraum aufgeſtapelt ſtanden. „Ich habe das Gefühl, alsſte
wir auf der Stelle packen ſollten.”
„Ja”, ſagte Fritz ſeufzend, „diesmal haſt du recht.:
Fünftes Kapitel.
Das Auto ächzte, federte, hüpfte über den zerriſſenen Ros
der Huerta. Tauſend Waſſerardern unterbrachen den
m=
die Flüſſe aus dem Hochlande, aufgelöſt in unzählige fruchthuu
gende Kanäle, ſchlängelten ſich ſilbern kreuz und quer durch 5u
Land. Das Auge ſuchte vergeblich nach Früchten des Felden
alles herum ſchien brach zu liegen.
Der Chauffeur, der die Gedanken ſeiner Paſſagiere
erm=
mochte, wandte ſich um und gab Erklärungen: in ſeinem hefz=
Kataloniſch, von dem die beiden nur gelegentlich ein paar A.
ken verſtanden, untermiſcht mit franzöſiſchen Worten — die 2.w
weniger verſtändlich waren. „Ruhepauſe jetzt”, erklärte er.
bauen jahrüber, was es nur gibt. Nacheinander Hanf —
nen — Getreide — Mais; vom Oktober bis März in jedem nrüt
ten Jahr bleibt der Boden unbeſtellt.”
Schöpfräder raſſelten, von Tieren, oft auch von Menſhtack
in Bewegung geſetzt „Norias heißen ſie,” erklärte der CräuhM
feur. „Sie drängen das Waſſer dort oben in die Aecker aufug pr=
Hügeln.”
Die Oaſe Eſche tauchte gegen Abend des nächſten Tages in ein
Der köſtliche Palmenwald zauberte ein Stückchen Afrika un
ſteinigem Boden. Tauſende ſchlanker Stämme mit lufügrnn
Kronen ragten in den Himmel: Dattelpalmen. Dazwiſchenmſt
grün glänzende Granatbüſche, überſät mit ſcharlachroten 09
men. Ein blauer Schimmer grüßte aus der Ferne, wurde Mtreit
ker, trat plaſtiſch hervor; die goldgerippte, glänzendblaue ſmatz
lejos=Kuppel der Kathedrale von Elche.
In der Poſada de Tadeo machten die Reiſenden Raſtn /u!
frühen Morgen ging es weiter.
a4
„Es ſtehen hunderttauſend Dattelpalmen in der Oaſe,” „i4
ſicherte der Chauffeur ſtolz. Er lüftete übrigens bei jedereMu
rede, die er ſich erlaubte, den Hut. So vornehme Herrem Micl
von Barcelona nach Granade nicht einfach mit der Eiſewnde:
fuhren, ſondern ein lnxuriöſes Auto mieteten, wollten vor mtndt
behandelt ſein!
(Fortſetzung folgt.)
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
42)
Fritz ſah ihm ſchweigend ins Geſicht. Alle hielten den
Atem an.
„Tu es,” ſagte Dina leiſe.
„Sie hat einen Wert von zwei Millionen. Für dieſen Preis
ſteht ſie Ihnen auf der Stelle zur Verfügung.”
Aller Augen richteten ſich auf Fritz.
Der Marquis klatſche in die Hände. „Ich wünſche die
Rech=
nung.”
Dumpfes Schweigen ſtand zwiſchen den vieren.
D’Orſay hielt den Blick unverwandt auf Fritz gerichtet —
und während, unter der intenſiven Spannung dieſer ſtummen
Frage, die Züge Fritz Jacobſens ſchlaff und blutleer wurden,
trat langſam ein Lächeln in D’Orfays Geſicht. Es glomm in der
Tiefe ſeiner Augen auf — es färbte ſeine vollen ſtraffen Wangen
mit dem Rot einer höhnenden Freude.
Wieder öffnete er den Mund, unabläſſig Fritz im Auge.
Seine Stimme klang ſanft, faſt zärtlich, getränkt vom Spott des
Jägers, der ſein Wild in der Falle ſieht:
„Warum kaufen Sie die Fabrik nicht, Herr
Vandergult ?”
Fritz ſchob das Glas beiſeite, daß es krachend gegen den
Fuß der Lampe prallte. Dann ſagte er ruhig und in hartem
Ton:
„Ich will es Ihnen ſagen, Herr Marquis, warum ich Ihre
Fabrik nicht kaufe. Ich kann ſie nicht kaufen. Denn ich bin
nicht Vandergult. Ich bin Fritz Jacobſen aus Berlin.”
Der Marquis lehnte ſich brüsk zurück. „Dann haben Sie
uns alſo dieſe ganze Zeit über betrogen? Mich, den
Polizeiprä=
fekten, den König: Uns alle?"
„Ja. Nicht um Geſchäfte mit Ihnen zu machen. Nicht um
Geld zu verdienen, bei Gott nicht. Es war das einzige Mittel,
das mich in die Nähe Ihrer Tochter führte. Denn Sie können
mir nicht verbieten, Dina zu lieben.”
Der Marquis ſah ſich um. „Das Einfachſte wäre, wenn ich
jetzt dem Präfekten telephonierte. Aber ich weiß natürlich ſo
gut wie Sie, daß dieſer Weg ſinnlos wäre. Nachdem der Präfekt
perſönlich für Sie eingetreten iſt, müßte er ſich ſelbſt
desavou=
ieren, wenn er Sie als Hochſtapler entlarven ſollte. Das wird
er nicht tun — und ich vermute, dieſe Erwägungen haben Sie
veranlaßt, mir in aller Seelenruhe die Wahrheit zu geſtehen.”
Fritz ſtand auf. „Adieu, Herr Marquis. Gute Nacht, Dina.”
Vater und Tochter ſaßen ſchweigend in dem dumpfen Raum,
in den die erſten Strahlen des jungen Tages fielen: in das
Grau der ſtauberfüllten Luft, auf die farbloſen und
übernäch=
tigen Dinge und auf den kränklichen Schein der Glühbirnen,
der matt und armſelig dem lachenden Licht unterlag.
„Alſo ein Hochſtapler,” ſagte der Marquis. „Welch ein Glück,
daß er ſich ſelbſt verraten hat. Danke deinem Schöpfer, mein
Kind, daß es in letzter Minute ſo gekommen iſt. Die Tiraden
kenne ich: alle Leute, die nichts zu verlieren haben, machen in
Philanthropie. Sie ſelbſt denken nicht daran, einen Finger für
die anderen zu rühren; aber von den Reichen verlangen ſie, daß
ſie ſich opfern ſollen. Redensarten, beſtimmt, die Menſchen
ein=
zulullen. Nun ja — das alles gehört zum Rüſtzeug des
Schwindlers, für den die Welt ein einziges Ausbeutungsobjert
iſt. Warum ſprichſt du nicht, Dina?”
Dina hob nachdenklich den Blick. „Willſt du nicht die
Ab=
teilung ſchließen, Papa?”
Das Licht, ſeidenverhangen, gedämpft, flammte auf; zärtlich
koſend lag es auf der Seide der Rokokomöbel, auf der
Gobelin=
decke des breiten Diwans; aller Luxus des Reichtums ſchien ſich
in dieſem kleinen, behaglichen Raum zu konzentrieren, deſſen
Einfachheit ſich unſichtbar zuſammenſetzte aus tauſend. Dingen,
die ſich zärtlich ineinanderfügten; — ſo wie die Sklaven ſich die
Hände reichen, ungeſehen, ungekannt und als einzelne
bedeu=
tungslos tief unten in den Ruderkojen der Prunkgaleeren.
Jonny trat mit einem Seufzer ans Fenſter und lehnte den
Kopf an die kühlen Scheiben. Geheimnisvoll dämmerte der
junge Tag, der Himmel war von lichtem und durchſichtigem
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Kräuter-
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Pfungſtadt, den 11. März 1927.
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Dieburg, den 15. März 1927.
Der Regierungsbaurat bei der
Kreisverwa tung.
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62 St. Fichtenſtämme 1., 2. und 3. Kl.
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113 St. Fichtenſtämme 4., 5a u. 5b Kl
44,31 cbm;
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5b Kl. 7,32 cbm;
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ſchönes Schnittholz und ſämtliches
Holz gut abzufahren.
(4561d.
Winterkaſten, den 16. März 1927.
Der Bürgermeiſter.
Kaffenberger.
Am Freitag, den 18. März 1927,
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(4618
Darmſtadt, den 16. März 1927.
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Am 1. April Ifd. Js. iſt die Stelle
eines Technikers der in Hoch= und
Tiefbau ausgebildet iſt und bisher
prak=
tiſch tätig war, zu beſetzen.
Bewerber wollen, ihre Zeugniſſe mit
Lebenslauf bis zum 25. ds. Mts. an
die Bürgermeiſterei richten. (4570dt
Nieder=Ingelheim, den 15. März 1927.
Der Bürgermeiſter.
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