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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit — verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 75
Mittwoch, den 16. März 1927.
190. Jahrgang
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Gewalt wie Krieg. Aufruhr. Sitreit uſw erſiſcht
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Konturs oder gerſchtiſcher Beitrelbung fällt jeder
Rabatt weg. Banſktonto‟ Deuiſche Bank und Darme
ſtädter und Natlonalbauf.
Kabinettsberatung über Genf.
Streſemanns Bericht.
Aus Reichskabinett billigt Streſemanns
Verhalten in Genf.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Tuerſten Teil ſeiner Berichterſtattung über Genf hat der
Reichtsaßenminiſter hinter ſich. Er hat am Montag dem
Reichs=
präſiüſeeni berichtet und am Dienstag im Kabinett. Es mußte
einigünaßen auffallen, daß über ſeinen Beſuch beim Reichs=
präſitieren kein Communiqué veröffentlicht wurde, und auch die
Tatſcſch daß der Reichspräſident ſelbſt den Vorſitz im
Kabi=
netts uführte, ließ wohl erkennen, daß innerhalb des Kabinetts
ü die Kmk, die auch innerhalb der Regierungsparteien ſich
be=
merkcta gemacht hat, ihren Niederſchlag fand. Die amtliche Er=
E klärur die über den Miniſterrat ausgegeben wurde, muß dieſe
Vernnung noch beſtärken. Das Reichskabinett hat die
Rechts=
auffafſug geteilt, die Dr. Stieſemann in Genf vertreten hat,
iü und zu vorliegende Ergebnis einmütig gebilligt. Das iſt ſo
ziemladas mindeſte, was in dieſem Augenblick geſagt werden
mußtſ oird aber auch zugleich im Ausland zu erkennen geben,
wie zweig erfreulich das amtliche Deutſchland das Genfer
Er=
gebnins in ſieht. Die Zurückhaltung, die in der
For=
mullue ung gewählt iſt, richtet ſich alſo nicht gegen die Perſon
des iſhzenminiſters, als vielmehr gegen die Methoden,
die iinter Führung Frankreichs gegen
Deutſch=
lan /ſeliebt geworden ſind. Gerade deshalb iſt aber auch in
der ſhinettsſikung die geſamte Lage unſerer auswärtigen
Politnt eſprochen worden. Es fällt auf, daß die Beſprechung
zwiſſten dem Außenminiſter und Zaleſki in dem
amtnihen Communigus nicht erwähnt worden iſt,
obwachldas Kabinetr dieſe Angelegenheit auf Grund des
Berich=
tes im Dr. Streſemann mitbehandelt hat. Vielleicht iſt das
9 daramf urückzuführen, daß das amtliche Deutſchland ſeine
Zu=
ſtimmug zu dem neuen modlus procedenti erſt ausſprechen will,
wenn ich in Warſchau die Entſcheidung gefallen iſt.
Die amtliche Erklärung.
Berlin, 15. März.
ſtlich wird mitgeteilt: In dem heutigen, unter dem Vorſitz
des Achspräſidenten abgehaltenen Kabinettsrat, berichtete
Reicktsaßenminiſter Dr. Streſemann über die außenpolitiſche
ſamf Lagex 7d die Verhandlungen des Völkerbundes in Genf. Nach
eingſheder Ausſprache, bei der insbeſondere die
Rechtsauffaſ=
fungr feilt wurde, wie ſie der Reichsaußenminiſter in Genf bei
den „dutſchland berührenden Fragen vertreten hat, ſtimmte das
Kabitun dem vorliegenden Ergebnis der Genfer Tagung
ein=
mitig 4
Franzöſiſcher Miniſierrat über Genf.
Paris, 15. März.
9 heutigen Miniſterrat, der unter dem Vorſitz des
Präſi=
dentar?oumergue ſtattfand, erſtattete Außenminiſter Briand
einer ſericht über die letzten Genfer
Ratstagun=
gen” geſonders ausführlich ging Briand auf die perſönlichen
Untgrhltungen ein, die er mit den in Genf verſammelten Staats=
Mämmen hatte, darunter auch auf die Unterhaltung mit dem
Leutlſhn Außenminiſter Dr. Streſemann, Chamberlain und
Za=
leſkiſ handelsminiſter Bokanowski berichtete ſodann über den
Slauoder gegenwärtig in Paris ſtattfindenden deutſch=
franzöſi=
ſcenß Lir tſchaftsverhandlungen, worauf der Miniſter für
öffent=
lches Abeiten Tardieu den Miniſterrat von der Regelung der
Syge im Bergbau des Saargebietes in Kenntris ſetzte.
Dällrbundsmaßnahmen im Falle drohender
Kriegsgefahr.
EP. Genf, 15. März.
* Ratskomitee für den Artikel 11 des Völkerbundspaktes
lerchllngen in Fällen von drohender Kriegsgefahr auf Grund
D5? Mr ags eines Völkerbundsmitglieds) hat heute vormittag
es Corſitz des deutſchen Geſandten von Göppert ſeine Be=
Musam ſachlich beendet und Empfehlungen zu dem Verfahren
tnch üickel 11 des Völkerbundspaktes endgültig genehmigt. Der
Zwielſt, den Ausbruch eines im Keimen befindlichen Krieges
2gin dern, und das Komitee hat heute längere Zeit darüber
DSbſtzu, ob der Rat gegen einen Staat, der ſich den
Lolahmen des Rates nicht fügen will, bis zu
EINlen= und Luft=Demonſtrationen ſchreiten ſoll
DeE Ydim Widerſpruch des italieniſchen und des deutſchen Dele=
NeD ſie gegen die Zuläſſigkeit von Luft=Demonſtrationen den
Siwerh) erhoben, daß ſie ernſte Verwicklungen nach ſich ziehen
Die kpurden dann ſchließlich außer Flotten=Demonſtrationen
Ne Aiſ=Demonſtrationen in beſcheidenen Grenzen für
zuMlhü” g erklärt.
*Empfehlungen gliedern ſich in ſolche für diejenigen Fälle,
hie unmittelbare Kriegsgefahr beſteht und für welche
S F9erichtsbarkeit, gerichtliche Regelung, Unterſuchungskom=
Zi Nen uſw. vorgeſchlagen werden, und in ſolche für Fälle un=
Mic Aar. drohender Kriegsgefahr. Hier werden Maßnahmen für
De e Einberufung des Rates vorgeſchlagen, ferner Maß=
D F , die der Rat zur Verhinderung eines Krieges ergreifen
in L , die bis zur Eutſendung von Sachverſtändigen in die
De2 Der der Natsmitglieder mit demjenigen Staat gehen kön=
JSe u den Anordnungen des Rates keine Folge leiſtet, oder
Lepnhis zu Flotten= oder Luſt=Demonſtrationen.
In einem Schlußkapitel wird feſtgeſtellt, daß evtl. auch die
Einberufung einer außerordentlichen Verſammlung des
Völker=
bundes in Frage kommen kann und daß die gleichen Maßnahmen
auch für Fälle von Konflikten mit einem Nichtmitgliedſtaat des
Völkerbundes oder unter Nichtmitgliedſtagten des Völkerbundes
in entſprechender Weiſe gelten ſollen. Wenn trotz dieſer
Maß=
nahmen der Krieg ausbricht, ſo wird angenommen, daß der Rat
alsdann zweifelsfrei in der Lage ſein wird, den „Angreifer”
feſtzuſtellen und alſo die Maßnahmen aus Artikel 16 des
Völker=
bundspaktes in Anwendung zu bringen. — Die für dieſe Fälle
vorgeſehenen beſonderen Maßnahmen ſollen vom Komitee
be=
raten werden, wenn die Kommiſſion für die Abrüſtungskonferenz
in der nächſten Woche zuſammengetreten ſein wird.
Rußlands neuer Vertreter in Kanton.
Aralow.
bisher Mitglied des Außenkommiſſariats der Sowjetunion,
wurde zum ruſſiſchen Geſandten für Kanton ernannt. Aralow
hat ſich bei den vor kurzem zum Abſchluß gebrachten
Verhand=
lungen über einen ruſſiſch=lettiſchen Garantievertrag als äußerſt
geſchickter Unterhändler erwieſen.
Die ruſſiſch=polniſchen Beziehungen.
Vorverhandlungen über einen Garantiepakt?
Warſchau, 15. März.
Der polniſche Gefandte in Moskau, Patek, der jetzt zu
wich=
tigen Beſprechungen nach Warſchau gerufen worden iſt, hatte
vorher eine Informationsreiſe nach der Ukraine unternommen,
der man in ruſſiſchen politiſchen Kreiſen eine beſondere
Bedeu=
tung beimißt, weil die Stimmung in der Ukraine und die
Anſich=
ten der Ukraineführer bisher ſtets die ruſſiſch=polniſchen
Be=
ziehungen ſtark beinflußt haben.
Auf einem Preſſeempfang antwortete der Geſandte auf die
Frage nach dem ruſſiſch=polniſchen Garantiepakt, daß man in
Polen auf Grund des letzten ruſſiſchen Angebots grundſätzlich zu
einem derartigen Vertrag bereit ſei. Patek betonte bei dieſer
Gelegenheit noch einmal die Friedensliebe Polens und ging
be=
ſonders auf die möglichen Wirtſchaftsverbindungen mit Rußland
ein. Wichtig ſei vor allem die Verbindung der Flußſyſteme
bei=
der Länder durch Kanäle, durch die Leningrad zum Exporthafen
für polniſche Kohlen werden könne. In ruſſiſchen politiſchen
Kreiſen betont man im Zuſammenhang mit der Reiſe Pateks,
daß Moskau keine Aenderungsgründe mehr für die Aufnahme
der Paßverhandlungen ſehe, und man erblickt in den
Aeußerun=
gen des Geſandten den Auftakt dazu, dem bald die
Verhandlun=
gen ſelbſt folgen ſollten.
Zaleſki ohne Aufenthalt über Berlin gereiſit
Berlin, 15. März.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki, der von Genf zunächſt
nach Paris gefahren war, hat heute vormittag auf der Reiſe nach
Warſchau Berlin paſſiert. Zaleſki hatte urſprünglich beabſichtigt,
in Berlin einen kurzen Aufenthalt zu nehmen, hat aber infolge
ſeiner Grippeerkrankung den Zug nicht verlaſſen und iſt ohne
Aufenthalt weiter gereiſt. In Warſchau erwartet ihn bereits
der polniſche Geſandte in Moskau, Patek, der inoffiziell
Vorver=
handlungen über einen ruſſiſch=polniſchen
Garantie=
pakt geführt hat.
Die ruſſiſche Heeresſtärke.
EP. London, 15. März.
Im Unterhaus fragte ein konſervativer Abgeordneter die
Re=
gierung über die militäriſche Stärke der Sowjetrepublik. Der
Kriegsminiſter antwortete, nach den jüngſten Nachrichten belaufe
ſich das ſtehende Heer Rußlands auf 650 000 Mann; die
Reſer=
ven betrügen über 8 Millionen Mann. Der Kriegsminiſter wies
darauf hin, daß die Stärke des ruſſiſchen Heeres gegenwärtig
etwas größer ſei als im Vorjahre. Er habe weiter erfahren,
daß die Sowjets die Verſuche zur Vorbereitung des Gaskrieges
eifrig betrieben. Eine große Zahl von Werken ſei erbaut wor=
LeeRen Gebiete und zum Abbruch der diplomatiſchen Be= den, um Giftgaſe zu fabrizieren. Auf eine weitere Frage erklärte
der Kriegsminiſter, es beſtehe kein Zweifel darüber, daß dieſe
Vorbereitungen größer ſeien, als in irgend einem anderen Land
der Welt. Er lehnte aber die Bekanntgabe ſeiner Quelle ab.
Ungarn und Moskau.
Von unſerem D=Korreſpondenten.
Die engliſch=ruſſiſche Spannung gibt, jenem zähen Kampf,
den die kommuniſtiſche Agitation im Donaubecken und am
Bal=
kan führt, ein beſonderes Intereſſe. England mußte ſeine ganze
Politik auf dieſem Gebiete modifizieren, ja der neue Vorſtoß der
engliſchen Politik am Balkan datiert eigentlich von jenem
Augenblick, wo die Machthaber in London es erkannten, daß
ihnen in dem kommuniſtiſchen Rußland ein Feind auf Leben
und Tod erwachſen iſt. Bis dahin hat die engliſche Politik in
vielen politiſchen Problemen der Nachfolge= und Balkanſtaaten
eine kühle Zurückhaltung und Gleichgültigkeit gezeigt, und es iſt
eigentlich nur auf die Wahrung ſeiner wirtſchaftlichen und
mari=
timen Intereſſen ausgegangen. Mit dem Vorſtoß Italiens und
dem etwas inaktiven Verhalten Frankreichs nach Locarno iſt eine
neue Lage entſtanden. Mit dem Auftreten Italiens als
imperia=
liſtiſche Macht ſind die Gegenſätze am Balkan nur verſchärft
wor=
den. Eine Zeitlang hat die engliſche Politik mit Rom
gemein=
ſame Sache gemacht, aber der Zeitpunkt kam, in dem England
ſein Intereſſe an der Aufrechterhaltung der Ruhe und des
Frie=
dens entdeckte und — plötzlich Muſſolini einen anderen,
gemäßig=
teren Kurs zu diktieren anfing.
Nach dem Tiranavertrag, nach dem Sturze des damaligen
jugoſlawiſchen Außenminiſters Nintſchitſch, als ſich das
jugo=
ſlawiſch=italieniſche Verhältnis verſchärfte und Belgrad mit der
Anerkennung Rußlands drohte kam die erſte engliſche
Juter=
vention. Sie war energiſch und zum Teil von Erfolg gekrönt.
Seitdem folgten ihr noch mehrere. England hat plötzlich erkannt,
daß die Nachfolgeſtaaten der Donaumonarchie und die
Balkan=
völker verſöhnt und politiſch in einer Richtung organiſiert werden
müſſen, wenn der ruſſiſche Vorſtoß nach dem Südoſten
aufgehal=
ten werden ſoll. Das ſchien eine Siſyphusarbeit, dennoch mußte
ſie erfolgen. Die Staaten, welche von dem Krieg am meiſten
zer=
rüttet und dem Kommunismus am meiſten ausgeſetzt, waren,
mußten außenpolitiſch, finanziell und wirtſchaftlich unterſtützt
und konſolidiert werden, damit ſie nicht unter den Einfluß
Mos=
kaus kamen. Dazu war eine Umbildung des ganzen
außenpoli=
tiſchen Syſtems nötig. Dies waren ungefähr die Leitſätze der
engliſchen Politik, als ſie in Budapeſt allen Ernſtes die
Konſoli=
dierung anzuſtreben begann.
Eben darum hat die letzte kommuniſtiſche Verſchwörung in
Budapeſt auch in London eine große Aufregung verurſacht. Denn
es hat ſich herausgeſtellt, daß die kommuniſtiſche Propaganda
Wege auch zu jenen Kreiſen fand, welche man bisher für immun
hielt. Ja, ſie hat ihre Fühler ſogar bis zu den rechtsgerichteten
Jugendorganiſationen, der ſogenannten „Levente=Bewegung”
ausgeſtreckt. Die kommuniſtiſche Gefahr ſchien einige Augenblicke
akut, wenigſtens in den Augen einiger überängſtlicher Politiker.
Es iſt übrigens verſtändlich, daß ein Land, welches ſchon einmal
ſich in der kommuniſtiſchen Revolution verſucht hat, jeden
weite=
ren Verſuch mit geradezu nervöſer Heftigkeit abwehrt. Wenn
auch die nüchterne ungariſche Bauernſchaft, welche eigentlich das
Rückgrat Ungarns iſt, politiſch durchaus konſervativ geſinnt iſt,
ſo gibt die Tatſache doch zur Beunruhigung Anlaß, daß in der
Nachbarſchaft Ungarns manches leicht wanken kann.
Die Organiſation der diesmaligen kommuniſtiſchen
Ver=
ſchwörung erſtreckte ſich auch auf Rumänien. Es iſt feſtgeſtellt
worden, daß die kommuniſtiſchen Demonſtrationen in Budapeſt
und in Bukareſt zur gleichen Zeit anfangen ſollten. Das ziemlich
weit nach links gerichtete Regime in Oeſterreich und in der
Tſchechoſlowakei bietet der kommuniſtiſchen Propaganda
unbe=
wußt manche Vorteile, welche dieſe ſehr geſchickt auszunutzen
verſteht. Die kommuniſtiſche Propaganda in Ungarn wird von
Moskau aus über Wien betrieben. Dadurch iſt es Ungarn
un=
möglich, das Uebel an der Wurzel zu packen. Solange die
Nach=
folgeſtaaten der einſtigen Monarchie ſich nicht gemeinſam gegen
Moskau organiſieren, wird die bolſchewiſtiſche Gefahr bald hier,
bald da wieder auflodern. Unter ſolchen Umſtänden iſt es leicht
verſtändlich, daß Ungarn immer mehr im engliſchen Fahrwaſſer
ſegelt; denn wenn eine zwiſchenſtaatliche Verſtändigung gegen den
Kommunismus zuſtandekommen kann, wird ſie unbedingt unter
engliſcher Führung zuſtandekommen.
Erſt vor kurzem erfolgte die hindende Zuſage Italiens für
die Ratifizierung des beſſarabiſchen Vertrages. Was die
rumä=
niſche Außenpolitik in jahrelanger ausdauernder Arbeit trotz
aller Petroleumkonzeſſionen nicht zu erreichen vermochte, erfolgte
in Genf ſozuſagen auf einen Schlag, nur weil Chamberlain
Sowjetrußland einen Hieb verſetzen wollte. Die klaffenden
Gegenſätze am Balkan werden unter dem Einfluß Englands
immer miehr überbrückt. Ohne viel Lärm, aber mit ſehr viel
Erfolg arbeitet England daran, alle in der Schwebe befindlichen
Fragen im Donaubecken und am Balkan zu überbrücken und jene
Staaten, welche der kommuniſtiſchen Propaganda infolge ihrer
geſpannten inner= und außenpolitiſchen Lage am meiſten
aus=
geſetzt ſind, einheitlich gegen Moskau zu organiſieren. Und
Ungarn wird durch die andauernde Arbeit der „rollenden
Tſcher=
wonetz” geradezu auf dieſen Weg gedrängt, um in Kürze ein
vor=
geſchobener Poſten der britiſchen Politik gegenüber Rußland
zu ſein.
Das iſt um ſo bemerkenswerter, als von offizieller
unga=
riſcher Seite neuerdings offen darauf hingewieſen wurde, daß
Ungarn eigentlich gar keine Intereſſen beſitzt, welche den ruſſiſchen
entgegenlaufen, und ſehr gerne die Handelsbeziehungen mit
Rußland aufnehmen würde, wenn eben die Dritte
Internatio=
nale ihre Pläne in Ungarn aufgeben würde . . ."
In der Tat ſchwebt den Budapeſter Induſtriekreiſen bereits
ſeit geraumer Zeit das Bild der wirtſchaftlichen Annäherung an
Rußland vor, und eine Zeitlang hat man auch roſige Träume
in dieſer Beziehung geſponnen. Aber daraus iſt nichts geworden.
Der engliſche Einfluß einerſeits und die kommuniſtiſche
Propa=
ganda andererſeits haben den Weg einer wirtſchaftlichen und
politiſchen Verſtändigung verrammelt, und heute ſcheint ſogar
die diplomatiſche Anerkennung Rußlands durch Ungarn für ſehr
lange Zeit unmöglich gemacht. Dafür hat aber die engliſche
Politik unleugbar ſehr viel dazu beigetragen, um den Weg einer
Verſtändigung zwiſchen Rom, Budapeſt, Bukareſt und Belgrad
zu ebnen. Es iſt aber ſicher, daß dieſe Verſtändigung bis zu
einem gewiſſen Grade auf ſehr proviſoriſcher Grundlage ruht.
Seite 2
Um das Reichswirtſchaftsminiſterium
Curtius verteidigt ſich gegen den Reichstag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die am Montag aufgenommene allgemeine Beratung des
Etats des Reichswirtſchaftsminiſteriums wurde am Dienstag vor
faſt leeren Bänken im Plenum fortgeſetzt. Irgendwelche
wert=
volle Anregungen förderte ſie nicht zutage, was nicht weiter
ver=
wunderlich iſt, da Vierfünftel der faſt funfhundert Abgeordneten
anſcheinend noch immer nicht begriffen haben, was im
Augen=
blick von einer geſunden und geſicherten Wirtſchaftspolitik für
unſer Volk abhängt. Denn anders laſſen ſich die leeren Bänke
im Sitzungsſaal nicht erklären, wenn auch nicht überſehen werden
ſoll, daß zahlreich: Abgeordnete in den Ausſchüſſen feſtgehalten
werden. Ihre Zahl iſt aber verhältnismäßig gering, um als
Entſchuldigung für die ſchwache Beteiligung an der Ausſprache
ins Feld geführt werden zu können. Auch Dr. Curtius, der im
Verlaufe der Ausſprache noch einmal das Wort ergriff, hat das
ſehr unangenehm empfunden, daß man ſeinem Reſſort ſo gut
wie kein Intereſſe entgegenbringt. Er drückte das zwar nicht
in Worten aus, dafür übte er aber ſcharfe Kritik an den
Aus=
führungen der einzelnen Redner, die vielfach den Zweck einer
Parlamentariſchen Behandlung verfehlt hätten, durch die die
Wahrheit gefunden werden ſollte. Dann ging er vor allem
gegen die Oppoſition vor, was auf der Linken Halloh auslöſte,
ihn jedoch nicht abhielt, feſtzuſtellen, daß man in der Debatte mit
vorbereiteten Reden aufgetreten ſei und Manuſkripte verleſen
habe, die auf die von ihm vorgetragenen Geſichtspunkte gar nicht
eingingen. Das müſſe er ſehr bedauern. Ganz energiſch wehrte
ſich Dr. Curtius gegen den Vorwurf der ſozialdemokratiſchen
Abgeordneten Frau Sender, daß ſeine Wirtſchaftspolitik von
Intereſſentenorganiſationen abhängig ſei. Er habe mit allen
Organiſationen Fühlung genommen, und werde das auch weiter
ſo halten. Er ging dann auf verſchiedene an ihn gerichtete
Fra=
gen ein, ſtellte aber faſt durchweg noch einmal das feſt, was er
ſchon in ſeiner Etatrede ausgeführt hatte. In der
Einzel=
beratung wurde noch eine Reihe von Wünſchen vorgetragen.
Da=
mit war die Beratung zu dieſem Abſchnitt zu Ende, während die
Anträge an die Ausſchüſſe gingen. Am Mittwoch ſteht der Etat
für Ernährung und Landwirtſchaft auf der Tagesordnung.
Mittelſiandsfragen im Reichstag.
* Berlin, 15. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag ſetzte heute die Ausſprache üiber den Etat des
Reichswirtſchaftsminiſteriums fort.
Der Deutſchnationale Biener vertrat in der c iptſache die
In=
tereſſen des Mittelſtandes. Er begrüßte die Erklärun; des Miniſters,
daß er auch die Binnenwirtſchaft heben wolle, denn davon hänge das
Gedeihen des gewerblichen Mittelſtandes ab. Er beklagte das
Eingrei=
fen der öffentlichen Hand in das Wirtſchaftsleben. Die kleinen
Privat=
betriebe könnten damit nicht konkurrieren.
Auch der Volksparteiler Beythien wies auf die Notlage des
gewerblichen Mittelſtandes hin und vertrat energiſch die
Daſeinsberech=
tigung dieſer Bevölkerungsſchicht. Redner verlangte ein Verbot des
Hauſierens mittels Kraftwagens, ferner das hauſiermäßige Vertreiben
von orientaliſchen Teppichen, eine Senkung der Einzugsgebühren und
cine Einſchränkung des zentraliſierten Behördeneinkaufs.
Der Zentrumsabgeordnete Sonner begründete eine
Juterpel=
lation ſeiner Fraktion, die ſich gegen die Konkurrenz wendet, die die
Reichsdruckerei dem deutſchen Buchdruckgewerbe macht. Der Redner
verlangte auch eine Einſchränkung des wirtſchaftlichen Wettbewerbs der
Strafanſtalten.
Der Demokrat Büll wandte ſich gegen das Kartellweſen. Das
Wirtſchaftsminiſterium überfchätze die Bedeutung der Induſtriekapitäne
und unterſtitze damit das Kartellweſen.
Reichswirtſchaftsminiſter Curtius nahm dann das Wort zu der
bereits oben gemeldeten Anſprache.
Abgeordneter Loibl (Bayeriſche Volkspartei) betonte, daß kein
Stand durih die Inflation ſo hart mitgenommen worden ſei, wie das
Handwerk. Abgeordneter Bartſchat (Demokrat) erklärt, daß alle
Behörden nach wie vor der Privatwirtſchaft Konkurrenz machen.
Staatsſekretär Trendelenburg erklärte auf eine Anfrage, daß die
Vorgzbeiten für die Aufhebung der Verordnungen über die Abgabe
elektriſcher Kraft uſw. noch nicht abgeſchloſſen ſeien. Im Laufe der
nächſten Monate ſei die Aufhebung aber zu erwarten, natürlich mit
einer gewiſſen Uebergangsfriſt.
Nachdem noch eine Reihe von Abgeordneten mehr oder weniger
Kritik an der Tätigkeit des Miniſteriums geäußert und Wünſche und
Anregungen vorgebracht hatte, begründete Abgeordneter Limbertz
(Soz.) eine Entſchließung ſeiner Fraktion zur Abänderung der
Vor=
ſchriften über die Durchführung des Geſetzes zur Regelung der
Kali=
wirtſchaft. Abgeordneetr Albrecht (D. Vp.) erklärte, die Kali=
Induſtrie ſei ein Muſterbeiſpiel dafür, daß Staat und Behörden ſich
hüten ſollen, in die Wirtſchaft einzugreifen.
Der Haushalt des Reichswirrſchaftsminiſteriums iſt erledigt. Dem
Antrage des Ausſchuſſes entſprechend werden 750 000 Mark, die zur
Förderung des deutſchen Außenhandels, insbeſondere für
Zinsverbilli=
gung für Darlehen an deutſche Exporteure eingeſetzt waren, geſtrichen.
Das Haus vertagte ſich auf Mittwoch 1 Uhr: Miniſterium für
Ernährung und Landvirtſchaft. Schluß gegen 8 Uhr.
Die Erffürmung der Loretiohöhe.
(März 1915.)
Von 4 Uhr morgens an rücken, die Sturmtruppen in ihre
Stellungen.
Mit Leuchtfarbe beſtrichene Pfähle zeigen den Weg durch
die Nacht. Es iſt bitterkalt und man friert. Die Frage iſt nur, ob
man nicht auch ein wenig frieren würde, wenn es wärmer wäre.
Drei Stunden noch bis zum Angriff.
Es gibt manches Durcheinander trotz der langen und
ſorg=
fältigen Vorbereitungen. Hier und da ſtört ein Feuerüberfall
den Anmarſch. Schon ſtellen ſich einige Verluſte ein. Auch ſind
nicht alle Leuchtpfähle mehr da. Schließlich iſt es ein ſolches
Ge=
dränge von Menſchen hier, die alle mit einer gewiſſen
Gereizt=
heit ihren befohlenen Platz aufſuchen, daß es bisweilen ſchwer
fällt, den Knäuel zu entwirren.
Endlich aber findet jede Truppe ihren Platz. Nun beginnt
vielleicht der unangenehmſte Teil des Angriffs: das Warten. Es
iſt 5½ Uhr, und die grüne Leuchtkugel wird punkt 7 Uhr, keine
Sekunde früher, aufſteigen.
Anderthalb Stunden ſind eine lange Zeit, in der ſich manches
ereignen kann.
Zunächſt geht es noch. Man richtet ſich ein wenig häuslich
ein, betrachtet die nähere Umgebung, ſoweit die Dunkelheit es
zu=
läßt, und ſpricht mit den Kameraden. Eine Zigarette wird
an=
gezündet und gemächlich zu Ende gepafft. Selbſt ein trockener
und nicht gerade zimperlicher Witz wird hier und da vom Stapel
gelaſſen. Das hilft ganz gut über die erſte halbe Stunde hinweg.
Dann wird ein wenig gedöſt. Es iſt immerhin noch
Nacht=
ſchlafenszeit. Allerdings nur für Etappenbewohner. Man lehnt
ſich an die Grabenwand, klappt den Kragen hoch und ſchiebt die
Hände in die Taſchen. Man bemüht ſich, an etwas ganz anderes
zu denken.
Aber iſt es nicht ſonderbar, daß die Gedanken immer wieder
zurückkehren und ſich im Kreiſe bewegen auf dieſem Fleck, dieſem
jämmerlichen Stück Graben, 40 Meter vor dem Franzmann, dem
*). In der wieder aufgerichteten Lorettokapelle ſtehen unter dem
Licht von acht Lampen und einem Kandelaber in vier Reihen 32 große
Särge, deren jeder die Ueberreſte von zehn unbekannten franzöſiſchen
Soldaten enthält. — Den deutſchen Lorettokämpfern iſt im Band 17
„Loretto” des Frontkämpfer=Standardwerkes des Reichsarchivs „
Schlach=
ten des Weltkriegs” ein würdiges Denkmal geſetzt. (Vertriebsſtelle
Minchen 2 SW. 3, Landwehrſtraße 61.)
M. wcch. den 16. März 1922
Vom Tage.
Der kettländiſche Staatspräſident Tſchakſte iſt
geſtorben.
Der Herr Reichspräſident hat der Witwe des
verſtor=
benen lettländiſchen Staatspräſidenten Tſchakſte
ein Beileidsſchreiben überſandt.
Die Wiederkehr des Abſtimmungsgedenktages in
der zweiten Zone Nordſchleswigs iſt in Flensburg und
in dem übrigen, deutſch gebliebenen Gebiet Nordſchleswigs begangen
worden.
Bei der Vorſtandswahl im Kattowitzer
Stadtparla=
ment haben die deutſchen Parteien einen Sieg
er=
rungen.
Zu den Veröffentlichungen der Roten Fahne, die behauptet hatte,
verſchiedene Reichsminiſter hätten Aufſichtsratspoſten inne, erfahren wir,
daß ſämtliche Reichsminiſter mit der Uebernahme
ihres Amtes alle Aufſichtsratspoſten niedergelegt
haben.
Der ungariſche Unterrichtsminiſter
Klebels=
berg iſt in Rom eingetroffen, wo er einen Vortrag über die
kul=
tunellen Beziehungen zwiſchen Italien und Ungarn halten wird.
Geſtern ſurde in Prag die Frühjahrsſeſſion der
beiden Parlamente eröffnet.
In der Skupſchtina forderte der deutſche Abgeordnete Dr. Kraft
von neuem die vollſtändige kulturelle Autonomie für die
deutſche Minderheit in Jugoſlavien.
Die Sowjetregierung zieht ihr in engliſchen
Banken deponiertes Gold zurück.
Der rumäniſche Geſandte in London, Titulescu,
ſoll ſich entſchloſſen haben, in den nächſten Wochen ſeinen
Poſten als Geſandter aufzugeben, und ſich ſtändig in
Rumänien niederzulaſſen.
Die türkiſche Regierung hat beſchloſſen, eine autonome
Staatsbank wit einem Kapital von 50 Millionen Pfund zu
gründen. Dieſe Bank wird keine Beziehung mit der Ottomaniſchen
Bank haben.
Die Staaten der Kleinen Entente beauftragten Beneſch, nach
Be=
endigung der Völkerbundstagung die Konferenz der
Außen=
miniſter der Kleinen Entente einzuberufen. Als
Haupt=
beratungspunkt wird die Aufhebung der Militärkontrolle über Ungarn
angegeben.
Von franzöſiſcher Seite wird zur Zeit mit großem Eifer an dem
Aufbau einer Luftverbindung gearbeitet, die die Sahara
mit dem Sudan verbinden ſoll.
Briand erklärte geſtern in der Kammer, daß die franzöſiſche
Regierung ihre Haltung, China gegenüber
Neutrali=
tät zu beobachten, nicht ändern werde. Falls die franzöſiſchen
Konzeſſionen angegriffen würden, würde die Regierung den Völkerbund
als Schiedsrichter anrufen.
Das Unterhaus hat, die Kredite für die engliſche
Marine gurgeheißen, nachdem ein Zuſatzantrag der
Arbeiter=
partei abgelehnt worhen war, in dem die Regierung zum Zeichen des
Tadels aufgefordert werden ſollte, die Zahl der Marineſoldaten um 100
zu vermindern als Proteſt gegen die übermäßigen Rüſtungen zur See.
Für die Simultanſchule.
Eine Entſchließung des Landesſchulausſchuſſes
der OBp., Landesverband Heſſen.
Der Landesſchulausſchuß der Deutſchen
Volks=
partei, Landesverband Heſſen, faßte in ſeiner Sitzung in
Frankfurt a. M. am 12. März 1927 einſtimmig nachſtehende
Ent=
ſchließung:
„Der Landesſchulgusſchuß der Deutſchen Volkspartei
be=
trachtet die auf der Grundlage religiös=ſittlicher und
vaterlän=
diſcher Bildung ruhende gemeinſame Schule („
Simultan=
ſchule”), wie ſie Heſſen ſeit 1874 als Regelſchule beſitzt, nach wie
vor als die beſte Form deutſcher Jugenderziehung in der
Vor=
ausſetzung, daß das Gemeinſchaftliche unſerer deutſchen,
chriſt=
lichen Kulturentwicklung, das Einigende im Geiſtesleben
unſe=
res Volkes, ſtets von den Lehrern und der
Schulaufſichts=
behörde in den Vordergrund des Geſinnungsunterrichts
ge=
ſtellt wird. Er handelt dabei im Sinne der alten
national=
liberalen Partei Heſſens, die das Schulgeſetz von 1874
geſchaf=
fen hat, und weiß ſich einig mit der deutſchvolksparteilichen
Wählerſchaft Heſſens wie mit den Grundſätzen der
Geſamt=
partei. Die Bekenntnisſchule lehnt er ebenſo ab wie die
be=
kenntnisfreie („weltliche”). An die heſſiſchen Vertreter der
Partei in den Parlamenten wie im Reichsſchulausſchuß richtet
der Landesſchulausſchuß die dringende Forderung, mit allen
Mitteln für die Beibehaltung der ſtaatlichen
Gemeinſchafts=
ſchule mit bekenntnismäßigem Religionsunterricht, wo ſie
bis=
her beſtanden hat, unter Hinweis auf § 174 der
Reichsverfaſ=
ſung einzutreten und zu dieſem Zwecke mit den gleichgeſinnten
Parteifreunden Badens und Naſſauens Fühlung zu nehmen.”
ahnungsloſen? 7 Uhr, gewiß . . . und man weiß ſchließlich auch
nicht, wie es ausgehen wird . . . aber es iſt ja doch nicht das
erſtemal . . . und warum ſollte es alſo gerade heute
Es iſt ſchon ſo hell geworden, daß man einen Blick tun kann
in das ſchlummernde Vorfeld und auf die Geſichter der
Kame=
raden. Beide Anblicke ſtimmen nicht gerade heiterer.
Es iſt nicht weit bis dort drüben hin, gewiß nicht. Aber
ſchließlich muß die Entfernung doch aufgerichteten Leibes bei
voller Helligkeit überwunden werden, und wer kann wiſſen, ob
die Minenwerfer ſo exakt ihre Arbeit verrichten, daß kein Auge
mehr von dort drüben herüberblinzelt, kein Zeigefinger mehr ſich
am Abzugsbügel krümmt? Auch der beſte Minenwerfer
über=
nimmt dafür keine Garantie. Angenommen alſo, wir kommen
elegant und unbeſchädigt hinüber . .. werfen einen kurzen Blick
in den vorderſten Graben und ſehen zu unſerm großen
Mißver=
gnügen, daß er mit kampftüchtigen Franzmännern noch geſpickt
iſt . .. wir aber, der Inſtruktion gemäß, ſtürzen über ihn hinweg,
dem zweiten entgegen, wo natürlich alles bereits alarmiert iſt
. .. angenommen, wir geraten ſo mitten zwiſchen ſie und
wer=
den hübſch der Reihe nach umgelegt? Jedenfalls . mag auch
die Zeit bei ſolchen Vorſtellungen ihren ſchleppenden Gang ein
wenig beſchleunigen jedenfalls wird man zugeben müſſen,
daß dieſe Ausſicht keineswegs als eine erfreuliche zu bezeichnen iſt.
Fehlt nur noch, daß dieſes Pochen am Halſe von einer
er=
höhten Herztätigkeit zeugt, die im Zuſammenhang mit dieſer
köſt=
lichen Morgenrotſtimmung ſteht. Höchſt ärgerlich iſt das, wirklich
höchſt ärgerlich. Immerhin wird es jetzt nur, noch eine halbe
Stunde dauern, bis dies grüne Ding endlich ſich zeigen wird.
Eine Viertelſtunde vor dem Angriff verſtummt jede
flü=
ſternde Unterhaltung. Leiſe werden die Seitengewehre
auf=
gepflanzt, die Hand taſtet noch einmal über den
Sicherungs=
flügel am Gewehrſchloß und ſchiebt den Helm zurecht, deſſen
Sturmriemen ſo ſonderbar drückt. Die Zugführer nehmen die
Taſchenuhr in die Hand, und hier und da lächelt einer ſeinen
Leuten zu. Die Geſichter der einzelnen zeigen einen ganz
ver=
ſchiedenen Ausdruck.
Fünf Minuten noch. Warum es verheimlichen? Nicht
weni=
gen zittern die Hände.
Zwei Minuten . . . eine Minute.
Atemlos . . . atemlos.
Da gibt es einen leichten Knall—
—— und die deutſche
Leuchtkugel flattert zierlich in die Höhe. —
Der deutſche Angriff vollzog ſich mit jener Wut, die nur aus
dem langen Zuſtand der Erſtarrung und der jäh emporſchlagen=
Rummer 75
Finanzprobleme.
Das Ringen um den Finanzausgleich. — Anſpräche aub
das Reich. — Die Inbalidenverſorgung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Regierungsparteien, Reichstag, Länder und Gemeinden ſirch
ten ſich mit ſteigender Erbitterung um das Kompromn;
über den Finanzausgleich, das zunächſt innerhalb
Regierungsparteien abgeſchloſſen iſt. Bei den widerſtrebende
Intereſſen iſt es unvermeidlich, daß die dabei getroffen=
Formulierungen für einzelne Länder und Gemeinden gin
ſtiger, für andere ungünſtiger ſind und daß deren Haltuden
dadurch nicht nur ſtark beeinflußt wird, ſondern auch 9.
derſchlag in den einzelnen Fraktionen findet. Das ſchwierisſtg
dabei iſt nicht einmal dasf Problem an ſich, aber
Tatſache, daß erhebliche Reichsmittel für Länder und
Gemeindo=
aufgezehrt werden, obwohl das Reich vor der dringenden 99
wendigkeit ſteht, wenigſtens den Verſuch zu machen, neue M
ſch und
für wichtige dringendere Aufgaben zur Verfüglng zu bekommm
lehnt
von einer grundſätzlichen Erhöhung der Beamtengſcht
eurob
hälter, die den Beamten ſchon ſeit zwei Jahrzpis”
verſprochen worden iſt, gar nicht zu reden. Dagegen iſt en spdzel für de=
Erhöhung des Wohnungsgeldzuſchuſſes für gſtnenitch und ſieAh
Beamten noch vor dem 1. April wegen der neum muudbr. 2c
Mietsſteigerung unvermeidlich. Dazu kommt noch ſiuf- ie Rehle.”
Entſchädigung der Auslandsdeutſchen, die Wiesicuneh, wie. ſ.
veiogen word
gulierung der Liquidationsgeſchädigten,
nicht
Ausgleich von Härten bei der Aufwertung.
Anleiheablöſung, die Verſorgung der Krieg”, „oten als vor
beſchädigten und endlich die Anſprüche des beſetztxugenden Kam
Gebietes, und das alles bei einem Etat, der rechneriſch 00 zut der Dreil
reits ein Defizit aufweiſt, der höchſtens inſofern ſtille Reſerzew ur 1914 in 7
hat, als auf höhere Einnahmen aus den Reichsſteuern geisuyg inden
über dem Etatanſatz gerechnet werden kann. Aber die SumreDieſenntn
die dabei herauskommen, ſind beſchränkt. Sie reichen auch rw/ ſeüer Runs
entfernt dazu, allen Anſprüchen gerecht zu werden. Daruut /Qhtde
ue Unterſchied zwi
leidet auch jetzt die von allen Parteien angeſtrebte Beſſerung4”, wird gufhören.
Lage der Invaliden. Wenn man ihnen nur um ein geririse duird abgeſchafft
helfen will, werden dafür 130 Millionen notwendig, die durch Ie uemeitern. Feuer
tragserhöhung nur in geringem Maße aufzubringen ſind,/ 1r Grauſamleit die
ohnehin, ſchon eine Erhöhung der Beiträge um 15 Prozent ſonfmen noch klein
wendig iſt, nur um die gegenwärtigen Anſprüche befriedigera/ Iue0 wurde bel
können. Die Beiträge, wie ſie jetzt aufzubringen ſind, wem )/ iſſeren Kraſte
zwar für das laufende Jahr ausreichen. Im nächſten Jahr warcnſit wutde, Alt
aber ein Defizit entſtehen, das ſchon bis 1930 auf 400 Milliia ſee der Miederia
ſ chen Dingen, I
berechnet wird. Die erhöhten Beiträge um 15 Prozent wüß‟
crei nach C
alſo gerade ausreichen, um dieſen Ausfall zu decken. Eine n Fz wirde nu
tere Erhöhung um 10 Prozent würde wenigſtens für die Wi:pmlen des eines
über 65 Jahre und einzelne Kategorien der Invaliden eine /tnen und es mit
beſſerung ihrer Lage bringen können, dem Gros aber auch n.Em zu einer Gefahr
helfen. Das Reichsarbeitsminiſterium hat ein Programm un ’s leinen G
gearbeitet, wonach das Reich wieder einen Teil der Koſte uMiebe geben.
übernehmen hätte. Der Finanzminiſter hat ſich aber dazu ſichsbewegung n
nicht erklärt und ſolange eine gutachtliche Aeußerung geradsuonzen Fehlſchlae
dieſer Seite fehlt, iſt es den Parteien natürlich überhaupty mionellen (
möglich, zu der ganzen Frage Stellung zu nehmen, zumal dauamg Erfolg haber
Bedenken dagegen beſtehen, alle vorhandenen Mittel in die 7 M doch werden
validenverſicherung hineinzuſtecken. Der Reichskanzler hat 17 At unter der An
Mittwoch die Führer der Regierungsparteien zu einer G unſt in der We
ſprechung gebeten, auf der vermutlich dieſe Probleme beſpr.An ” denn keine
u!. An eine meck
werden ſollen.
A4Pſyſiſche Rüſtung=
Die Erwerbsloſenfürſorge.
inre und Wiſſenſcha
* Berlin, 15. März. (Priv.=Z3./ Mir glauben
W durch friedliche
Zu den Geſetzentwürfen, die der Reichstag eigentlich, Weüne Förderun
dem 1. April verabſchieden müßte, gehört auch das Geſetz /hrerüucht dann
die Erwerbsloſenfürſorge. Er liegt ſchon ſeit mehreren A.— fu Amerikg
in der Kommiſſion, irgendeine Ausſicht aber auf Verabſch/ fewirkliche
in abſehbarer Zeit beſteht nicht. Der Ausſchuß hat bisher :.50 Ffurcht der
mehr als 20 Paragraphen beraten von insgeſamt 150 Parc ſygen Eng
phen. Dazu kommt, daß die erſten 30 Paragraphen von des 0 gland liegt
gierung noch einmal umgearbeitet werden müſſen, weill xſpeſeinkönnt
große Reichsorganiſation für die Fürſorge geſchaffen werden h) (z zu treff
Es iſt indes kein Gedanke daran, daß der Reichstag bis3/wwaffnet.
1. April noch die Vorlage fertigbringen wird. Unter dieſerullit iſte
Ein=
ſtänden wird es ſich nicht vermeiden laſſen, daß die Erwerbs y/ ſſegen jetz
fürſorge in ihrer gegenwärtigen Geſtalt proviſoriſch um Mamden Chen
Monate verlängert wird, damit kein Valuum entſteht. Au fü/ds
Fri=
wird das Reich wieder große Mittel koſten. Ein anderer 19Amden ſt
weg wird indes kaum zu finden ſein.
M ite Problem iſt
den Hoffnung auf Befreiung aus dieſer Höllenqual zu erng
war. Kaum hatten Infanteriſten und Pioniere die Gräbe:, als aus der erſten und zweiten franzöſiſchen St9/ Mauft
Maſchinengewehr= und Gewehrfeuer ihnen grauſam entn
ſchlug. Aber es gab kein Zögern.
Mit wüſtem Gebrüll geht es über den erſten Graben Mu
ſchnurſtracks zum zweiten. Während im zweiten ſchon din
deren Sturmwellen mit Kolben und Bajonett arbeiten,
zweite Sturmwelle noch im erſten mit der gleichen Verkincnn
beſchäftigt. Der Gegner, von der ſchweren Beſchießung har 790.
genommen und das Geſchehene kaum erfaſſend, hebt EE ſen
meiſten Stellen die Hände entſetzt hoch . . . „Pardon, Lang70g
nix ſchießen." An anderen aber ſetzt er ſich erbittoclan
Wehr. Furchtbare Einzelkämpfe entſpinnen ſich um Grabern0
von wenigen Metern Länge. Freund und Feind, ineinn 190
verkrallt, trifft das Blei von hüben und drüben. KurzſchuF4
eigenen und Volltreffer der feindlichen Artillerie ſind nichtihetz
zu unterſcheiden.
Aber es geht unaufhaltſam vorwärts in einem büc
Rauſch. Die zurückflutenden Franzoſen ſtauen ſich zu
Maſſen in ihren Gräben, keiner Bewegung mehr fahlß.
Kolonnen ergeben ſich faſſungslos. Nachſpringende V
Sturmtrupps ſchneiden halbe franzöſiſche Kompaguien
zwingen ſie zum Stehenbleiben durch krachend hingeſcht
Handgranaten.
Ein quirlendes Leben iſt mit einem Male in dieſer
wie Ameiſenſchwärme. Aus der Erde noch quillt es vi
hervor, den Unterſtänden entſteigend. Von Angeſicht zu 4"
ſtarren die Gegner ſich an, die monatelang im Verborgene
Waffen gegeneinander gekehrt. Das ungeheuere Triumee
des im erſten Anlauf gewonnenen Sieges läßt die Ve*
Sturmtruppen weit über das befohlene Ziel vordrinde‟
Werk von 10 Minuten . . . 563 Franzoſen, darumtel.
ziere — vom 10. und 31. Jägerbataillon, vom Infanier!e
ment 149 und Pionierbataillon 11 — wurden ſbatel."
fangene gezählt. 7 Maſchinengewehre und 6 kleine E
geſchütze waren die Beute.
Eine halbe Stunde nach dem Angriff verſank die *
höhe abermals unter einer ſchwarzen, blitzedurchzuc.
nicht geringer als die erſte. Diesmal waren die Fralze!
Peiniger.
Bis 5 Uhr nachmittags dauerte das Tronimelſen.”
be ann ker C anargriff, indeſſen ein hageldichtes Sb.”
die H
i Verlindungen abſchnitt.
Nſarmer 75
Ade Kriegsfurcht in (uropa.
Zwihen Friedenskreuzzug und
Kriegsbeäng=
gigſugen. — Frankreichs
Maſſenvernichtungs=
ltan, der Urſprung der Kriegsfurcht.
lon unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 15.
Garvin ſchreibt im „Obſerver‟: Der ver=
März.
zlüfßiee Gegenſatz zwiſchen dem Friedens=Kreuzzug und den
griewängſtigungen zeigt ſich in dieſem Augenblick im grellſten
gichya es Präſidenten Coolidges Einladung, ſich über eine
Be=
gren u und einen Ausgleich der Flottenrüſtungen —
wohlver=
ſtandmnicht über eine Herabſetzung derſelben — zu unterhalten,
iſt vu Britannien und Japan angenommen worden. Ein
deu ſher Staatsmann, Herr Streſemann, hat in
bewunurutngswürdiger Weiſe bei den Verhandlungen der Liga
den 1Uſtz geführt und den Geiſt von Locarno durch erneute
per=
jönlü,F ühlungnahme mit Sir Auſten Chamberlain und
Mon=
ſieury kiand zum Wiederaufleben gebracht. Aber zu gleicher Zeit
habei ſrankreich und Italien die Vorſchläge des amerikaniſchen
Präſſiuten abgelehnt in der Befürchtung, daß Waſhington das
Verpwilte der europäiſchen Verhältniſſe nicht verſteht.
9 Budget für die drei Dienſtzweige unſerer Streitmacht iſt
jetzt zuut legt und ſieht die koloſſale Geſamtausgabe von 115
Mil=
lione nsſund vor. Die franzöſiſche Kammer hat mit erdrückender
Mehla)t eine Regierungsvorlage für die nationale Verteidigung
ange nanten, wie ſie noch niemals von irgend einer Nation in
Erwnjrng gezogen worden iſt. Wir brauchen über andere, große
und lne Länder nicht ſprechen. Nicht nur gibt es in Europa
und ſeri, einſchließlich Rußlands, Japans und der Staaten
mehy oldaten als vor dem großen Kriege, ſondern es ſind auch
ihre nubringenden Kampfmittel oder ihr Tötungsvermögen auf
das wei= oder Dreifache von dem erhöht worden, was im
Frierz vor 1914 in der Welt beſtand. Wo ſollen dieſe
Diya enden?” Nach Beſprechung von Frankreichs
neuemR ieſenplan fährt Garvin fort: „Frankreich erkennt,
daß e neuer Krieg auf eine Maſſenvernichtung der
beivon Zivilbevölkerungen hinzielen würde. Der
frühtzn Unterſchied zwiſchen Kombattanten und Nicht=
Kombat=
tantmwird aufhören. Die altmodiſche Immunität offener
Stälunwird abgeſchafft ſein. Bomben werden in die Straßen
nied uugmettern. Feuer und Giftgas werden wüten. Von der
blinh Grauſamkeit dieſes unterſchiedsloſen Verderbens werden
wed frauen noch kleine Kinder verſchont werden. Das
menſch=
licheß !tl eid würde verſchwinden, weil die menſchliche Hoffnung
auf jo beſſeren Kräfte der Welt auf Jahrhunderte hinaus
ge=
ſtorbrerſein würde, und jede Nation ſich vor den rohen Strafen
im iſte der Niederlage wie noch nie zuvor fürchten würde.
Nacu ſchen Dingen, wie ſie ſich ereignet haben würden, würde
keimöchrei nach Gnade für das geſchlagene Volk gehört
werun Es würde nur ein Ziel geben, die Bevölkerung und die
Hilftiyellen des eines jeden eroberten Landes für die Dauer zu
redutzſten;, und es mit Gewalt daran zu hindern, daß es je
wielua zut einer Gefahr werden könnte. Beim nächſten Male
würres keinen Glauben an Frieden oder
Men=
ſchiliebe geben. Wenn es je bewieſen würde, daß die
Frutſe sbewegung nach dem großen Kriege trotz des
Völker=
hunbe ein Fehlſchlag geweſen wäre, ſo könnte es nicht den
ge=
ingſte rationellen Glauben geben, daß eine neue
Friedens=
bewumng Erfolg haben könnte.
l doch werden Armeen, Flotten, Luftflotten auf der
gan=
zenhält unter der Annahme organiſiert, daß ein ſolcher Krieg
der Munft in der Welt, in der wir leben, eine Möglichkeit iſt.
Gikſt 3 denn keine Möglichkeit, dies Nachtgeſpenſt zu
ver=
ſchemmn? An eine mechaniſche Abrüſtung an ſich glauben wir
nichtl. Sſyſiſche Rüſtungen laſſen ſich nur zu leicht improviſieren.
Ind uie und Wiſſenſchaft haben unzerſtörbare mechaniſche
Hilfs=
quenlt Wir glauben nur an eine Abrüſtung der Geiſter und
Heyün durch friedliche Beilegung aller Differenzen und durch
weöhtſkeitige Förderung von Wohlfahrt und Sicherheit.”
Gar=
vinauerſucht dann die Kriegsmöglichkeiten auf anderen
Schau=
pläzſin für Amerika, Japan, Rußland und kommt zu dem Schluß,
daßt ie wirkliche Wurzel und der Urſprung der
Krſtasfurcht der Welt in Europa, in den
Be=
zieſüngen Englands und Frankreichs zu
9eſuſchland liegt. Die einzige Nation, die im
Stſade ſein könnte, Frankreich oder England in
daſsſerz zu treffen, iſt Deutſchland, jetzt
frei=
lichntwaffnet, aber ſicher, mit der Zeit der
nächigſte Einzelſtaat in Europas zu werden, Er hat ſeinen diplomatiſchen Poſten ohne Ermächtigung ſeiner
im hülfliegen jetzt ſchon vorherrſchend, an erſter Stelle in der
unerundten Chemie, voraus in allen jenen wiſſenſchaftlichen
Kükn des Friedens, die im Stande ſind, die neue
Krieg=
ſühleng mit den ſtärkſten Vernichtungsmitteln auszurüſten. Das Jetzt iſt Birk freiwillig aus Rußland zurückgekehrt und wurde
moſtiſche Problem iſt alſo genau dasſelbe, was es vor 1914
* Muſikverein Darmſtadt.
Dienstag, den 15. März 1927.
Ealomo
Oratorium in 3 Akten von Georg Friedrich Händel.
N. Viele Beſucher der erachtvollen Aufführung des groß= dies ebenfalls durchaus begründet, vor allem den Gedanken, mit
artchn Werkes mögen ſich gefragt haben: Wie iſt es möglich, dem zuletzt erwähnten Jubelchor abzuſchließen. So kam eine
daiEne ſo herrliche Schöpfung ſo lange faſt unbekannt wor?
zhhle zur Antwort: Bequemlichkeit bevorzugte faſt ein
Jahr=
hugat lang einige wenige der Händelſchen Oratorien, und
augh ente noch. Um ſo dankenswerter, daß der auf dem
vor=
jähllen Händelfeſt in der Straubeſchen Kürzung und
Bearbei=
tupgun erſten Male aufgeführte „Salomo” uns ſchon ſo bald nie ſo recht in Klang eingehüllt und bleibt als Hörer leicht etwas
gehltm wwurde, Mögen doch auch endlich die bedeutendſten Opern, objektiv und weniger beteiligt als in günſtigeren Konzerträumen,
deislei ſters bei uns Einzug halten.
un del hat dem Oratorium ſeiner Zeit, das regelmäßig aus
zichſtAlrten beſtand, neue Anregung gegeben, indem er es an
ard mtiſ chem Gehalt und an innerer Entwicklung ſteigerte, um
SHenem zugkräftigen Gegenpol zur Oper zu geſtalten. Die
alut hortradition in England unterſtützte ihn darin ſtark im ſeit Jahrzehnten in Darmſtadt der erſte Dirigent, der Händel
GKſactz zu der Oper, die damals faſt ganz Solooper geworden gerecht wird, denn de Haan wie Balling fanden zu dieſem Alt=
DeBDen dritten Akt nahm er von der äußeren Form der Oper weiſter kein rechtes inneres Verhältnis. Dafür ſtanden
Roſen=
heiltr. Da ſeine Tertdichter aber meiſt italieniſche Originale, ſtock auch gut bezeichnete Orcheſterſtimmen zur Verfügung und
ſreShertrugen, ſo fiel es ihnen ſchwer, der Handlung einen die Fortſchritte, weſche die Aufführungspraxis dieſer alten Werke
Ne Akt hinzuzufügen, und ſo entſtand im „Salomo” der kan= durch die Hilfe der Muſikwiſſenſchaft gemacht hat. Einzig die
101kafte dritte Akt, der durch die Genialität Händels zum Fuge des erſten Aktes „Durch alles Land Jehovas Preis ſtimmt
Glülpankt des ganzen Werkes wurde. Händels Gabe, allgemein an” klang etwas gkademiſch und trocken, ſonſt fühlte man über=
Mrhlrhe Gedanken zu großen Tonſätzen zu formen, Abſtrak= all den Pulsſchlag friſchen Lebens und wirklicher Begeiſterung.
be ſchiet die Höhe ſeiner Geiſtesbildung und Weltanſchauung foreierten und der Sopran nicht ganz klangſchön in der Höhe
imIr Konzertſzene hinzuweiſen. Der erſte: „Tönend breite Zügen genießen konnte. Fritz Bohne, der die Chöre im weſent=
11 bar auf das trübe Lied troſtlos klagender Liebe und Ver= Gegenſatz der konzertierenden Soloinſtrumente und des Orcheſter=
30 Kurng, ein aus der Tiefe der Seele ſchöpfendes Meiſterſtück, vollklangs zu wirkungsvoller Geltung. Wilhelm Borngäſſer
der gewaltige Jubelchor „Preiſt den Herrn mit Harfen= leriſch ausgezeichnet an.
7 ein Satz in eherner Tonſchrift, mit dem die Aufführung
AHos.
Mttwoch, den 16. März 1922
War. Die Mehrheit des deutſchen Volkes iſt zweifellos für den
Frieden, aber die nationaliſtiſche Minderheit iſt außerordentlich
ſtark. Sie wird jedoch nicht die Oberhand gewinnen, wenn
britiſche und franzöſiſche Staatskunſt weiterhin ſtetig im Geiſte
von Sir Auſten und Briand geleitet und weiter im Geiſte des
Herrn Streſemann erwidert wird. England und Frankreich
haben durch einen Krieg nichts zu gewinnen. Etwa Deutſchland Offizielle Erklärungen. —
Sympathiekund=
unter irgendwelchen denkbaren Umſtänden. Es würde
ebenſo=
wenig wie ein anderes Land vor einem Angriff auf ſeine
Lebens=
zentren ſicher ſein. England und Frankreich ſind zu einer vollen
Ausſöhnung gleich bereit. In den letzten beiden Jahren iſt ein
wundervoller Fortſchritt erzielt worden. In meßbarer Zeit wird
das Rheinland friedlich geräumt, je eher, je beſſer. Mit Geduld eingehend über die Ratifizierung des Pariſer Vertrages durch
und gutem Willen laſſen ſich alle anderen Differenzen friedlich
beilegen. Auf alle Fälle bilden die Beziehungen der drei Mächte
zueinander den Kern des europäiſchen Problems.”
„Der Locarnogeiff mag kommen und gehen .. ."
EP. London, 15. März.
Die Budgetrede des Erſten Lords der Admiralität
Bridge=
man findet in der konſervativen Preſſe ungeteilten Beifall,
da=
gegen heftige Angriffe in der liberalen. Typiſch für die
konſer=
vative Auffaſſung ſind die Auslaſſungen der „Morning Poſt”,
die ſagt, das Geld, das für die königliche Marine ausgegeben
werde, müſſe man nach dem Erfolg bewerten. „Der
Locarno=
geiſt mag kommen und gehen, der Völkerbund mag Protokolle
herausgeben, gute und nebelhafte, Diplomaten mögen
verhan=
deln: der einzig ruhende Punkt iſt die engliſche Marine, die das
größte Friedensinſtrument in der Welt iſt und jede Verſuchung
zum Kriege verhindert.” Man könne von den Vorſchlägen zu
einer Abrüſtungskonferenz immer nur mit einem gewiſſen
Schaudern hören, da man befürchten müſſe, das lebenswichtige
britiſche Intereſſen eine Phraſe geopfert werden.
Rußland und der Vertrag mit Leitland.
„ISweſtija” ſchreibt: Die Paraphierung des ruſſiſch=lettiſchen
Garantievertrags iſt ein neuer Erfolg der Sowjetrepublik, die
da=
bei ausſchließlich friedliche Zwecke verfolgt. Deſſen ungeachtet,
der ihres Kontrahenten unterſcheidet, ſteht die Sowjetunion
durch ihre Garantiepalte dem nicht im Wege, daß ihre
Kontra=
henten dem Völkerbunde angehören. Die Meldungen über einen
angeblichen von der Sowjetunion auf Lettland ausgeübten Druck
gehören der Kategorie jener Märchen an, die gewöhnlich von der
ſowjetfeindlichen Preſſe verbreitet werden und deren Widerlegung
ſich erübrigt, da ſie vollkommen in Widerſpruch ſtehen zu der
be=
wußt eingehaltenen Linie der Sowjetregierung, die durch die niſchen Geſandten, als auch ſchriftlich durch die italieniſche Regie=
Verträge die territoriale Intaktheit und Unantaſtbarkeit ihrer rung die Ratifizierung des Pariſer Protokolls durch Italien
Kontrahenten zu ſichern beabſichtigt.
Birk,
der frühere Geſandte Eſtlands in Moskau, deſſen rätſelhaftes
Verſchwinden im vergangenen Jahr großes Aufſehen verurſachte.
Regierung verlaſſen und ließ lange Zeit nichts von ſich hören.
Später trat er in ſowjetruſſiſchen Dienſt und veröffentlichte in
der „Isweſtija” ſcharfe Artikel gegen die eſtländiſche Regierung.
nach ſeiner Ankunft auf eſtländiſchem Boden bei Narva verhaftet.
Seite 3
Rumänien
und die beſſarabiſche Frage.
gebungen für Italien.
* Bukareſt, 15. März. (Priv.=Tel.)
Der rumäniſche Außenminiſter äußerte ſich in der Kammer
Italien und teilte u. a. mit, daß ſich Muſſolini bereits anläßlich
des Beſuches Averescus für den rumäniſchen Standpunkt
ein=
geſetzt habe. Die Ratifizierung ſei das glückliche Ergebnis der
von der jetzigen und der vorigen Regierung betriebenen klaren
Außenpolitik. Vom rumäniſchen Standpunkt habe es keine
beſſarabiſche Frage gegeben, da Rumäniens Rechte auf die
Pro=
vinz einwandfrei und unbeſtritten wären. Vom internationalen
Standpunkt aber komme der Ratifizierung ausſchlaggebende
Be=
deutung zu, da durch Bekräftigung des rumäniſchen
Rechtsſtand=
punktes ſeitens dreier Großmächte auch eine Anfechtung auf
Grund des internationalen Rechtes nunmehr ausgeſchloſſen
er=
ſcheine. Rumäniens öſtlicher Nachbar möge wiſſen, daß
Rumä=
nien nach wie vor bereit ſei, einen Neutralitätspakt abzuſchließen,
da die Ratifizierung keinerlei Angriffsabſichten ſeitens
Rumä=
niens mit ſich bringe. Er hoffe, daß Japan binnen kurzem dem
Beiſpiel Italiens folgen werde. Mitileneu gab zum Schluß den
Gefühlen der Dankbarkeit gegenüber dem italieniſchen Volk,
ſei=
nem König und Muſſolini Ausdruck. Außenminiſter Mitileneu
wandte ſich ſodann dem italieniſchen Geſandten Marquis Durazzo
zu, der in der Diplomatenloge ſaß, und dankte ihm unter
rieſi=
gen Ovationen der ganzen Kammer für ſeine werktätige Mithilfe.
Im gleichen Sinne ſprachen ſodann der Miniſter für Beſſarabien
Serghie Nitza, der Volksparteiler Braescu im Namen der
Mehr=
heit, Ineuletz für die liberale Partei und Vaida Boevod für die
Moskau, 15. März. Nationalzaraniſten, wobei er erklärte, daß in ſolchen erhebenden
Augenblicken alle Parteiunterſchiede verſchwänden. Der Vertreter
der Deutſchen Beſſarabiens, Oberpaſtor Haaſe, gab im Namen
der deutſchen Partei folgende Erklärung ab: „Im Namen der
deutſchen Partei und beſonders im Namen der Deutſchen
Beſſara=
daß die Einſtellung der Sowjetunion zum Völkerbund ſich von biens gebe ich unſerer Freude darüber Ausdruck, daß eine der
entſcheidenſten ſtaatspolitiſchen Fragen Rumäniens endlich zu
einer klaren Löſung gekommen iſt. Möge dieſe Entſcheidung dem
rumäniſchen Land und beſonders den Völkern Beſſarabiens
Segen bringen.”
Miniſterpräſident General Averescu teilte im Senat, von
ſtürmiſchem Beifall begrüßt und von wiederholten Ovationen
unterbrochen, mit, daß ihm ſowohl mündlich durch den
italie=
zur Kenntnis gebracht wurde. Er gab ſeiner Dankbarkeit für das
italieniſche Volk, deſſen König und Muſſolini Ausdruck. Er er=
Geſandter Birk ſtellt ſich der eſtländiſchen Regierung. innerte daran, daß er bereits anläßlich ſeiner Rückkehr aus
Ita=
lien dieſes freudige Ereignis angekündigt habe. Damals ſei ſein
Standpunkt von vielen Seiten als zu optimiſtiſch angeſehen
wor=
den und man habe den zwiſchen ihm und Muſſolini gewechſelten
Briefen nicht die Bedeutung beimeſſen wollen, die dieſe Briefe
tatſächlich gehabt hätten. Der Verlauf der Ereigniſſe habe ihm
recht gegeben, und er fühle ſich glücklich, ſeinem Lande durch ſeine
italieniſche Reiſe einen großen Dienſt erwieſen zu haben.
In der Diplomatenloge erſchien der italieniſche Geſandte
unter lebhafter allgemeiner Begrüßung. Averescu erklärte
fort=
fahrend, daß die Ratifizierung nicht mit irgend einer
Angriffs=
abſicht im Zuſammenhang ſtehe, ſondern im Gegenteil ſeiner
Anſicht nach zur Stärkung des Friedens und zur Beſeitigung der
beſtehenden Spannung beitragen werde.
Franzöſiſche Balkanſorgen.
In franzöſiſchen Linkskreiſen wird heute die Situation auf
dem Balkan ziemlich peſſimiſtiſch beurteilt. So ſchreibt der
links=
ſtehende „Soir” die Lage verſchärfe ſich von Tag zu
Tag. Hierfür wäre die Politik Muſſolinis verantwortlich, der
ſein Werk mit einer Macchiavelliſchen Ausdauer verfolge. Der
Vertrag von Tirana, der Albanien unter Kontrolle Italiens
ſtelle, gebe Muſſolini jeden Augenblick die Möglichkeit, in Belgrad
zu intervenieren. Hierbei genieße er auch die Unterſtützung
Eng=
lands. Die Anerkennung Beſſarabiens als rumäniſcher Beſitz
durch Italien ſei ein weiterer Schritt, der den Konfliktsſtoff auf
dem Balkan vermehre. Wenn es Muſſolini bei der für den
3. April in Rom vorgeſehenen Unterredung mit dem ungariſchen
Miniſterpräſidenten Bethlen gelingen ſollte, zu einer
Ueber=
einſtimmung auch mit Ungarn zu gelangen, ſo ſei die Umkreiſung
Jugoſlawiens eine vollendete Tatſache geworden. Nicht ohne
Grund werde daher der jugoſlawiſche König nach ſeinem Beſuch
in Bukareſt nach Paris kommen.
Straube kürzt ſtark. Schon die Ouvertüre, bei Händel aus
drei Einzelſätzen ſuitenhaft aufgebaut, behält nur ihren
pathe=
tiſchen Anfang, die Nebenfiguren des Zadock und eines Leviten
ſchwvinden, anderes wird ausgelaſſen und weſentlich gekürzt. Die
Konzentration des inneren Geſchehens, die dadurch erreicht wird,
iſt augenſcheinlich, und wenn Roſenſtock darüber hinaus noch
einiges aus der Straubeſchen Faſſung wegließ, ſo fanden wir
Aufführung zuſtande, auf die der Muſikverein ſtolz ſein kann.
Zwar hätte der Chor ſtärker ſein dürfen, zwar genügte die
Theaterorgel nicht ganz, zwar ſchmiegten ſich in Leipzig die
bei=
mähes, das ebenfalls höchſte Werte in ſich birgt, ſchlummert den klangſtarken Cembali dem Orcheſterklang beſſer an als der
hier benutzte Flügel, zwar iſt der Theaterraum und die durch
ihn bedingte Chor= und Orcheſteraufſtellung ungünſtig, man wird
— aber!
Roſenſtock hatte ſich ausgezeichnet in das Werk vertieft und
eingearbeitet und gab der Aufführung großen Schwung und
feine Ausfeilung, die wir ſchon anläßlich des letzten
Sinfonie=
konzertes als für Händel beſonders wichtig hervorhoben. Er iſt
tel kiſchaulich zum Klingen zu bringen, iſt einzigdaſtehend. Sie Der Chor hielt ſich vorzüglich, wenn auch im Anfang die Tenöre
un Drhebt ihn in die Reihe der großartigſten Erſcheinungen in war, ſo fiel dies im Verlauf des Abends immer mehr in Fortfall,
de ntwicklung der Kunſt. Es genügt, auf die ungeheueren und ſchließlich waren Abtönung, Klangſchönheit, Reinheit und
2lMake und die Plaſtik der vier aufeinanderfolgenden Chöre innere Beſeelung ſo hervorragend, daß der Hörer aus vollen
S ſEch aus” eine feſtlich geſtimmte, lieblich klingende Ein= lichen einſtudiert hatte, gebührt unumſchränktes Lob. Die ſtarke
le ng. Dann der dröhnende Kriegschor, elementar und wuch= Orcheſterbeſetzung war völlig am Platz. Nur ſo kommt der
U chließlich der tröſtende Chor „So wallen Wogen auf” Und an der Orgel und Erich Riede am Flügel paßten ſich künſt=
Von den Soliſten nennen wir den Salomo von Hermann
Schey=Berlin in eiſter Linie. Sein prachtvoll klingender Bari=
ton, ſeine edle, geradezu vollkommene Geſangskunſt, ſein
meiſter=
hafter Vortrag, warm, hingebend, Lyriſchem ebenſo zugänglich
wie dramatiſcher Wucht, ſtempelten ſeinen Geſang zu einer
wirk=
lichen Meiſterleiſtung, die viel zum Erfolg der Aufführung
bei=
trug. Eine ebenfalls recht umfangreiche Rolle fiel Martha
Heinemann=Knörzer zu, deren Sopran, ſeitdem wir ſie
zum letzten Male hörten, noch bedeutend an Klangſchönheit und
künſtleriſcher Reife gewonnen hat. Am ſchönſten ſang ſie die
Ge=
ſänge der Mutter, die um das Schickſal ihres Knäbleins beſorgt
iſt. Wenn ihr bei den freien Kadenzen die Höhe weniger gut
ge=
lang, ſo ſollte das für den Bearbeiter eines ſolchen Oratoriums
eine Warnung ſein. Bei Händel ſteht kein einziger dieſer hohen
Töne. Zu ſeiner Zeit war es Sitte, daß jeder Sänger und jede
Sängerin an geeigneten Stellen, beſonders am Schluß der Arien,
freie, ausdrucksvolle Verzierungen anbrachte. Wer beſonders
durch Höhe glänzte, nutzte dieſe hierbei aus, wem Koloratur gut
lag, wandte charaktervolle Paſſagen an, kurz, jeder verfuhr nach
Gutdünken, Geſchmack und Können. Händel rechnete auf
der=
artige Kadenzen. Wenn wir nun in Neuausgaben unſeren
Sängern Vorſchläge für ſolche Ausſchmückungen geben, ſo ſollten
ſie ſtets in kleinen Noten zugefügt werden, damit ſie als Zutat
kenntlich ſind und von den Künſtlern, denen dies oder jenes
weniger liegt, geändert werden können. Hier verfehlte alſo die
Art der freien Kadenzen ihren Zweck, ſie gab der Sängerin nicht
Gelegenheit, ihr Beſtes zu zeigen, ſondern beeinträchtigte im
Gegenteil die Wirkung ihrer ſonſt ſo ausgezeichneten und
ſym=
pathiſchen Leiſtung. Die kleinere Rolle der falſchen Mutter ſang
Anny Mundſchenk mit ſcharfer Charakteriſtik und ſtarker
äußerer Wirkung.
Merkwürdigerweiſe war auch bei dieſem Konzert der
Be=
ſuch nicht ſo, wie er hätte ſein ſollen. Wenn man in
Darm=
ſtadt im Jahre nur drei= bis viermal Gelegenheit hat,
Ora=
torien und große Chorwerke zu hören, ſo müßte in einer Stadt,
die ſonſt in der Kunſt eine wichtige Rolle ſpielen will, jede
der=
artige Aufführung ausverkauft ſein. Es iſt eigentümlich, daß
man hier ſtets dieſem Gedanken Raum geben muß, während ſich
im benachbarten Mainz die Preſſe darüber beſchwert, daß die
Liedertafel, die dort die gleiche Kunſtgattung pflegt, ſo
aus=
abonniert iſt, daß Karten im freien Verkauf nicht zu haben ſind,
alſo die Oeffentlichkeit an derartigen Veranſtaltungen gar nicht
richtig teilnehmen kann. An beiden Orten alſo Klagen. Ich
glaube aber, der Mainzer Zuſtand iſt in dieſem Falle der
geſündere.
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unſerer Vermählung ſagen herzlichen
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Es iſt beſtimmt in Gottes Rat.
daß man vom liebſten, was man
muß ſcheiden.
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Schmerzerfüllt geben wir allen
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten die tieftraurige Nachricht,
daß nach kaui 5monatlichenn
Hin=
ſcheiden unſeres lieben Vaters jetzt
auch unſere liebe, herzensgute
Mutter, Schwiegermutter,
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nach kurzem ſchweren Leiden im
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ent=
ſchlafen iſt.
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Mittwoch, den 16. März 1927
Seite 5
lus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 16. März.
mmannt, wurde am 24. Februar der Amtsarzt Dr. Ludwig
gagl n Vorms zum Kreisatzt des Kreisgeſundheitsamt’s Alzey
wit ziAmtsb zeichnung „Medizinalrat” mit Wirkung vom 1. Mai 1927.
Ffiſches Land=stheater. Kaete Foerder und Hans
Eps=
awounurden ſoeben unter weſentlicher Erhöhung ihrer Bezüge von
genurtntventant Iltz für die nächſte Spielzeit an das Reußiſche Theater
in Gigl4 verpflichtet.
ritte und letzte Volkskonzert findet am Montag,
märz, abends 8 Uhr, im Großen Haus ſtatt. Sein Programm
Mamen Schubert, Schumann und Mendelsſohn.
inzert wird eingeleitet mit der herrlichen und im vierten
Sin=
fonie=Gert am 10. Januar mit außerordentlichem Erfolg zur
Auffüh=
rrchten H Moll=Sinfonie
Uund Eerien Bacherenie Ferauen eie und Atene Der uiſctich
hildeuſes Sücke aus der Muſik zu „Sommernachtstraum” von
Men=
delsſtoh and zwar die Quvertüre, das Scherzo, das Nocturno und den
Hoch gmarſch. Die Eintrittspreiſe ſind wie bei den übrigen
Volks=
fonzogu ſehr niedrig gehalten, um weiteſten Kreiſen des Publikums
den „Muip zu ermöglichen. Sie betragen: 50 Pfg., 1, 1.50 und 2 Mk.
der Vſerkauf beginnt morgen Donnerstag an der Tageskaſſe des
Grof zuck auſes.
8Smarck=Kommers. Wie wir hören, begehen die A.H. der großen ſtudentiſchen Verbände in dieſem Jahre den
Gebzzutag des Alt=Reichskanzlers durch einen Kommers am
2. At. Den Vorſitz führt diesmal die Deutſche
Burſchen=
ſchayſ die Feſtrede wird ein Vertreter des V. C. der
Tur=
neyſſſa ften halten. Die farbentragenden Verbände werden
in vught Farben erſcheinen. Eine Anzeige wird demnächſt
Nähe=
res enſeilen. Dem Vernehmen nach werden diesmal außer den
Chauaprien auch die Aktiven und Inaktiven der Verbände am
Komms teilnehmen. Es iſt ein Zeichen tiefinnerlicher
Geſun=
dungrad, ſtarker Sehnſucht, daß gerade die Wiederkehr des
Ge=
burtsuges des Gewaltigen, der fern im Sachſenwalde
ſchlum=
mert, m. akademiſchen Kreiſen als eine Stunde begangen wird,
in diernan die Zuſammengehörigkeit betont. Der Gedanke an
Bisuguck der dem Worte lebte „patriae inserviendo consumor”,
im ſnſte des Vaterlandes verzehre ich mich, iſt der
akademi=
ſchent ugend von heute wie deren Alten Herren der tröſtlich
leuchzude, führende Stern durch die Dunkelheit der heutigen
Tagu, Es ſind gewiß nicht die Schlechteſten, die in der Epoche
ſtärhie Betonung des Rechtes des Einzelnen und ſeiner
Inter=
eſſenz b wußt und überzeugt die Pflicht gegen die Geſamtheit
von uAk und Vaterland hervorheben. Nur auf dem Wege über
die ſſten de Erkenntnis ſolcher Pflicht wird ſich in Deutſchland
wiel aband zu Hand finden, iſt ein wieder einiges, ſtarkes
Deutzſtanid überhaupt denkbar. Möge der Kommers in dieſem
Sinzezu einer mächtigen Kundgebung werden, aufrütteln und
mahme.
ſee heſſiſche Geſandtenpoſten in Berlin. Amtlich wird mitgeteilt:
Eine lteilung Mainzer Blätter über die Beſetzung des heſſiſchen
Ge=
ſandtzaoſrens in Berlin trifft nicht in allen Punkten zu. Nichtig iſt,
vie nu von zuſtändiger Stelle erfahren, daß der jetzige Geſandte Herr
leben vom 15. März bis 1. Mai in Urlaub geht und dann
mtaheſtand tritt. Während dieſer Zeit vertritt ihn der zweite
gunt Miniſterialrat Dr. Edward. Nach dem Eintritt Herrn von
eg elens in den Ruheſtand wird der Poſten weiter von ſeinem
Stell=
ſertuiſt verſehen. Die Regierung wird ſich in beſonderen Fällen
dar=
ſberi ſüſig werden, ob ein kommiſſariſcher Vertreter oder ein Miniſter
Mik wichtigen Angelegenheiten in Berlin anweſend ſein wird.
Abeſetzung des Poſtens iſt damit hinausgeſchoben, bis nach den
Valll iur Herbſt die neue Regierung gebildet iſt.
ſokshochſchule. Auch in dieſem Sommer veranſtaltet die
Volks=
hachſte verſchiedene Ferienkurſe. Geplant ſind eine
Alpen=
wamcmg (Stubai und Otztal) und eine ins Berner Oberland und eine
Schu=mldwanderung. Ferner drei Studienfahrten; nach München
Deuchs Muſeum — Kunſtſammlungen — Umgebung), nach
Thürin=
gen zikenach und Weimar) und nach Wimpfen. Dem ausgeſprochenen
wa chder Erholung ſoll ein Aufenthalt im Odenwald, dienen mit
Statwartier bei einfachſter Lebenshaltung. Alles Nähere über
Zeit=
um4 muer der Kurſe und Koſten iſt auf der Geſchäftsſtelle,
Mathil=
deur9 17, zu erfahren.
ine Wiederſehensfeier der ehemal. Angehörigen des Stabes der
0Diviſion ſoll am B3. und 24. April dieſes Jahres in
Darm=
tar ttaktfinden. Die Herren Diviſionskommandeure Exz. Kühne und
Heity Dreßler haben ihr Erſcheinen zugeſagt, ebenſo viele frühere
Offiy. Ein Ortsausſchuß iſt in der Gründung begriffen. Ehemalige
Ang ſchige des Stabes, die Intereſſe an der Feier haben, werden
ge=
betag hre Anſchriften an den ehemaligen Kommandanten des
Stabs=
quaunis, Graf Hardenberg, Darmſtadt, Schloß, zu ſenden,
dam önen alles Nähere bekanntgegeben werden kann.
—2utſcher Seeverein. Zu dem hochintereſſanten
Vortrags=
filladas ſchaffende Amerika” hat die Vortragsorganiſation
Dreixder Döring=Filmwerke auf unſeren Antrag unſeren Mitgliedern
eins (ne ßigung von 25 Prozent der Eintrittspreiſe gewährt. Mögen
die Aſtglieder von dem dankenswerten Entgegenkommen ausgiebig
Gebluh machen.
ſentnerbund. Die diesjährige Hauptverſammlung findet
am fund 2. April in Dresden (Vereinshaus, Zinzendorfſtraße 17)
ſtatzl lußer den ſatzungsgemäßen Gegenſtänden wird be= und
verhan=
delbs 27s Rentenverſorgungsgeſe, die Klage gegen das Reich, die
Stelg des Bundes zur Aufwertung”.
* Aufwvertung von Pfandbriefen. Da zahlreiche Hypothekenbanken
zurzeit Aufforderungen zur Einreichung der Vorkriegspfandbricfe
ver=
öffentlichen, ſeien die intereſſierten Gläubiger auf die einſchlägigen
Be=
ſtimmungen der Durchſührungsverordnung vom 29 November 1925
auf=
merkſam gemacht. Wenn (Art. 85) die Hypothekenbank mit Zuſtimmung
der Aufſichtsbehörde den Gläubigern eine Abfindung anbietet, ſo gilt
das Angebot als von allen Gläubigern angenommen, wenn es drei=
Mal im „Deutſchen Reichsanzeiger” eingerückt worden iſt und ſeit der
letzten Einrückung drei Monate verſtrichen ſind, ohne
daß ein Teil der Gläubiger, deſſen Goldmarkanſprüche mindeſtens 15
Prozent der Goldmarkanſprüche ſämtlicher bei der Verteilung zu
be=
rickſichtigender Gläubiger beträgt, ſchriftlich bei der Aufſichtsbehörde
widerſprochen hat. Die Art der Abfindung läßt die
Verord=
nung offen; es kommen Barabfindung, Ausgabe von
Pfand=
briefen, ſeltener wohl Uebertragung von Aktien in Frage. Hat (Art. 87)
die Hypothekenbank eine ſolche dreimalige Aufforderung an die
Gläu=
biger erlaſſen, ihre Anſprüche anzumelden und die Pfandbriefe zur
Geltendmachung ihrer Rechte vorzulegen, ſo kann ſie den Anteil, der auf
die bis zum Ablauf von drei Monaten nach der letzten
Veröffentlichung nicht eingereichten Pfandbriefe
entfällt hinterlegen. Die Gläubiger erſehen alſo aus dem
Vorſtehenden, daß von der letzten Veröffentlichung im „Dtſch.
Reichs=
anzeiger” an noch eine weitere Friſt von drei Monaten läuft, bevor
das betreffende Pfandbriefinſtitut zu einer Hinterlegung der Anteile
be=
fugt iſt.
Zum Beiſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 — 15000
Für die Woche von Moniag, den 14. März,
bis Samstag, den 19. März, werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 15001—25000
Kaſſeſtunden: Vormittags von 8½½ bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. Samstags
(4401gom
nachmittags geſchloſſen
Städtische Sparkasse Darmstadt
— Vom Volksbund für Kriegsgräberfürſorge wird zurzeit, wie im
Vorjahre, in unſerer Stadt und in ſämtlichen Gemeinden des Kreiſes
Darmſtadt eine Hausſammlung vorgenommen. In Anbetracht des edlen
Zweckes, den der genannte Bund verfolgt, darf auch diesmal erwartet
werden, daß den Sammlern in allen Häuſern ein freundlicher Empfang
zuteil wird. Gebe jeder etwas, ſei es auch noch ſo wenig. Unſeren
Ge=
fallenen zuliebe geſchieht es.
— Tagung des Main=Rodgaues in Darmſtadt. Am Sonntag
nach=
mittag tagten unter dem Vorſitz des Gauvertreters Vollhardt aus
Dorn=
heim in der „Krone” in Darmſtadt die Vereinvertreter des Main=
Rod=
gaues, um zu ſchwebenden Gaufragen Stellung zu nehmen. Am
kom=
menden Sonntag findet in Königsſtädten der Gau=Waldlauf ſtatt. Acht
Tage ſpäter beteiligen ſich die Main Rodgauvereine in einer
Sonder=
klaſſe an dem Waldlauf des Frankfurter Verbandes ſür Leichtathletik in
Mörfelden. Das diesjährige Gaufeſt wird am 3. Juli in Dieburg
abgehalten werden. Ueber allgemeine Bundesangelegenheiten referierte
Bundesgeſchäftsführer Roth aus Eberſtadt. Die Verſammlung
be=
handelte ausführlich Beitrags= und Verſicherungsfragen.
za Bal
—
Schukhaus lacoß
nur Schillerplatz 8.
(4524
— Von der Darmſtädter Skihätte im Schwarzwald wird uns
ge=
ſchrieben: Es iſt jammerſchade, daß man in Darmſtadt ſcheinbar nicht
ahnt, wie ſchön es eben hier iſt, und den Wetterberichten nicht glaubt.
Wir haben einen märchenhaft verſchneiten Wald, 50 Zentimeter pulvriger
Neuſchnee, ausgezeichmete Skibahn, —3 Grad und herrliches Wetter.
Stuttgarter und Heidelberger ſind da, aber ſeit acht Tagen kein
Darmſtädter.
— Leuchtende Schrift. Seit einiger Zeit bemerkt man, wenn man
über den Markt geht, an der Faſſade des Schuhhauſes Jacob
eine neue leuchtende Schrift die allſeitige Bewunderung erweckt. Dieſes
ſind die erſten derartigen Buchſtaben in Darmſtadt.
— Zu einem Elternabend hatte die Beſſunger Mädchenſchule in das
Gemeindehaus der Petrusgemeinde eingeladen. Der Beſucher darf
ſagen: Es war ein Elternabend, wie er ſein ſoll, eine Veranſtaltung,
bei der es dem Teilnehmer zur Gewißheit wurde, daß die Abſicht, die
Verbindung zwiſchen Schule und Elternhaus inniger zu geſtalten, voll
erreicht worden iſt. Es wäre ja auch unnatürlich, wenn 8 anders
ge=
kommen wäre. Stand doch der Abend im Zeichen des Mannes, der das
innigſte Verhältnis zwiſchen Schule und Elternhaus hat herſtellen wollen:
war es doch ein Peſtalozzi=Abend! Die Eltern waren der Einladung ſo
bereitwillig gefolgt, daß die Räume des Gemeindehauſes dicht gefüllt
waren von einer geſpannt lauſchenden Zuhörerſchaft. Im Mittelpunkt
der Feier ſtand der Vortrag des Herrn Rektors Karl Schäfer. Er
ſchilderte den edlen Menſchenfreund, der heldenhaft geſtritten für das
Wohl des gedückten Volkes und der Jugend, den großen Wegweiſer auf
dem Felde der Erziehung und des Unterrichts, den demütig ergebenen
Duldr, der alles irdiſche Behagen drangab, um die Aufgabe ſeines
Lebens zu erfüllen. Beſonders wurde ins rechte Licht gerückt, wie alle
harten und widrigen Lebensſchickſale den Hochgeſinnten nur dazu
an=
ſpornen mußten, um ſo hartnäckiger das vorgeſteckte Ziel zu verfolgen.
Durchſetzt war der Vortrag von Geſängen, Gedichtvorträgen und
Vor=
leſungen von Peſtalozzi=Worten. Der Vortragende verſtand es
meiſter=
haft, durch ſeine Ausführungen unvermrkt auf den Inhalt dieſer
Schülerdarbietungen, die ſich ſämtlich mit Peſtalozzis Leben beſchäftigen,
hingewieſen, ſo daß nichts unverſtanden blieb und bei den Zuhörern ein
nachhaltiger Eindruck hervorgerufen wurde. So war der Vortrag ſelbſt
eine pädagogiſche Muſterlciſtung im Sinne jener Peſtalozziſchen
Grund=
forderung, daß dem menſchlichen Geiſte nichts Unverſtandenes
dar=
geboten werden dürfe. Die Vorträge durch Kinder aus den Klaſſen le,
Ib und IIb zeugten von nicht nur verſtandsmäßiger Erfaſſung, ſondern
auch gefühlsmäßiger Durchdringung des vorgetragenen Inhaltes. Hohen
Lobes wert ſind die Geſänge der Klaſſen le, Ib und Ile, die unter der
trefflichen, ſtraffen, zielſicheren Leitung von Frl. Betty Aßmuth
in herrlicher Tonreinheit, Tonſchönheit und edlem Ausdruck der
Gefühls=
ſtimmung wiedergegeben wurden, unterſtützt durch die ſichere
Klavier=
begleitung des Hern Lehrers Storck. Es war ein muſikaliſcher Genuß,
den durch die klaren Kinderſtimmen hervorgebrachten Harmonien zu
lauſchen. Sie legten Zeugnis ab von der ſicheren Kunſt und
hingeben=
den Arbeit der Lehrerin. Eine willkommene Ergänzung des
Dar=
gebotenen wurde durch eine Reihe von vortrefflich auf die Leinwand
geworfenen Lichtbildern gegeben. So bot der PeſtalozziAbend der
Beſſunger Mädchenſchule eine Fülle von Anregung und innerer
Er=
hebung, und es iſt zu hoffen, daß der Wunſch des Rektors der Schule,
es möge die günſtige Wirkung auf die häusliche Erzieherarbeit nicht
ausbleiben, ſich verwirkliche.
— Ev. Petrusgemeinde. Auch in unſerer Gemeinde ſoll nun eine
Sterbekaſſe gegründet werden. Nach den ſchönen Erfolgen, die man mit
dieſer Einrichtung in anderen Darmſtädter Gemeinden erzielt hat,
wurden bei uns die Stimmen immer lauter, die die Gründung einer
Sterbekaſſe auch für uſere Gemeinde forderten. Die Vorſtände der
Männervereinigung und des Frauenvereins haben ſich mit der
An=
gelegenheit beſchäftigt und die Gründung der Sterbekaſſe grundſätzlich
beſchloſſen. Die Mitglieder beider Vereine werden nunmehr zu einer
außerordentlichen Hauptverſammlung auf Freitag, den 18. März, abends
8 Uhr, in das Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8, eingeladen. In dieſer
Verſammlung ſoll die offizelle Gründung der Sterbekaſſe erfolgen und
die Beratung der Satzung ſtattfinden. Der Beſuch der Verſammlung
liegt im eigenſten Intereſſe der Mitglieder, da bei ſofortigem Eintritt
in die Sterbekaſſe die Aufnahme unter ſehr günſtigen Bedingungen
er=
folgen kann.
— Martinsgemeinde. Am Sonntagabend ſprach Dr. med. Fiſcher
über: Raſſenhygiene und Vollskraft. Seine Ausführungen ſuchten eine
Antwort über die Frage: Welche Maßnahmen ſind nötig, um das
künf=
tige Geſchlecht tüchtig und geſund zu erhalten? Vererbung iſt niht
Schickſalsſache, ſondern Auswirkung beſtimmter Geſetze, die
wiſſenſchaft=
lich erforſchbar ſind und Fingerzeige geben können. An dem
empfange=
nen Erbgut kann auch die Erziehung nur wenig ändern. Die Sünden
der Väter werden eben heimgeſucht. Wirkſamſte Aufklärung iſt immer
die, dem Volke die elenden Geſchöpfe kranker Eltern im Bilde vor Augen
zu ſtellen. Shphilis, Trunkſucht, Fallſucht und Geiſteskrankheit werden
zum Mörder und die Großſtädte mit ihrem unnatürlichen
Geburten=
rückgang zum Grabe der Vollskraft. Das Maſſengrab verſchlang die
edelſte Blüte unſeres Volkes, und die verheerenden Nachwirkungen des
Kriegs werden erſt am kommenden Geſchlecht offenbar. Mit tiefer
Trauer ſehen alle Vaterlandsfreunde dieſen Abgrund und fordern vom
Staat Abwehrmaßnahmen. — Nach dem Vortrag ſang Frau Zeh=
Land=
zettel zwei Lieder von Schubert, während Herr Harth den Abend mit
Violinvorträgen einleitete und beſchloß.
g Prediger Walz, der in unſerer Stadt bekannte Evangeliſt aus
der Rettungsarche Möttlingen, wird vorausſichtlich in der nächſten Woche
einen Ebangeliſationsvortrag, hier halten. Der Tag und
die Zeit wird noch näher bekanntgegeben.
Gewerbemuſeum. Die Ausſtellung Schrift und Handwerk
iſt an allen Wochentogen von 11—12.30 Uhr, am Sonntag von 12—1 Uhr
und am Mittwoch außerdem von 3—5 Uhr nachmittags bei freiem
Ein=
tritt geöffnet.
— Frauenausſchuß der Deutſchnationalen Volkspartei. Heute
abend findet der zum Gedächtnis der Königin Luiſe veranſtaltete
Deut=
ſche Abend im Saale des Muſitvereins (Steinſtraße 24) ſtatt, zu
dem namhafte Künſtler ihve Mitwirkung zugeſagt haben, die wir
be=
reits in der geſtrigen Nummer ankündigten. Die Veranſtaltung beginnt
pünktlich um 8 Uhr. Es ſind nur noch ganz wenige reſtliche Karten in
der Geſchäf. sſtelle, Bismarckſtraße 47, zu haben.
— Hausfrauenbund. Für die Keyſerling=Tagung, welche
vom 24.—30 April ſtattfindet, ſuchen wir 50—60 gute Zimmer.
Wir bitten unſere Mitglieder, ihre Zimmer in unſerer Geſchäftsſtelle
angeben zu wollen. — Wir machen nachdrücklich darauf aufmerkſam,
daß der zum 30. März angekündigte HausfrauenNachmittag der Firma
Hackebeil in keiner Weiſe mit unſerer Organiſation etwas zu tun hat.
1421
Sri4(
Massavv sückt
Sich da: plötzlich stchr die SAASSAAP,
Kigarette wieder im Dordergrundl. Ein neuer
Jabak=
fachmann von europäischein Kuf widnet ihr seine
Liebe,seine Runst, und der Hauicher spiirt sofort den
neuen Geist: den gewaltigen Gualitätsaufschwung,
den jede Freislage klar erkennen 1äßt.
„Wie zart, wie wundervoll mild und subaronatisch
ist jetzt die gute SRASSAAL !ruft uns begeistere
ein kultivierter Sassaperchrer zu.
Wir freuen uns dariber, und wir gehen den Weg
des Erfolges weiter. Dir geben Ihnen Sleisterstucke
deutscher Zigarettenherstellung in die Hand,wir
weiben durch höchste Leistung um aller Rauchen)
Cunst, auch um Ihre!
SMassan Serieo
„GOLD= u. PURPUR MDST.
(assanOeſt=
OlDX u. Tügkis miosr.
SRassar,Aitep
Ka
GOLD= u. SEIDEN MDST.
AÜcH iN ENrzückEnoEn
WElkNACHTS-SESCHENKPAcRUNGEN
II BIn 39168
TansSie
Sillelelo die delost
Inssarv-Dingreiien-Fabril Allien Gesellschelt Berlin 842. Generalvertreier: Erich Köppler, Frank furt 2. M. Sandueg 447.
Bernspr.: Carolus 47672.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 16 März 1927
Zweite Jahresſitzung der Heſſ. Indu=
Mies und Bandelstaunner Barmiſtadt
am 8. März 1927.
Vor Eröffnung der Verhandlungen gedachte der Vorſitzende in tiefer
Trauer des Hinſcheidens des Kommerzienrats Karl von Opel. Der
Verſtorbene iſt von 1903 bis 1912 Mitglied der Kammer geweſen und
hatte in dieſer Zeit ſeine reichen Erfahrungen und ſeinen beſonders
wertvollen Rat in den Dienſt der Allgemeinheit geſtellt. Die Kammer
hat anläßlich der Beiſetzung des Verſtorbenen in Rüſſelsheim durch
Kranzniederlegung und warm empfundene Worte des Vorſitzenden ſeine
Verdienſte gewürdigt.
An der Tagung der Deutſchen Gruppe der
Inter=
nationalen Handelskammer am 17. Februar 1927 in Berlin
hat ter Vorſitzende ter Kammer als Vertreter des Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammertages teilgenommen. Ueber die außerordentlich
in=
tereſſante Tagung wurde eingehend Bericht erſtattet. Die Deutſche
Gruppe der Internationalen Handelskammer beſteht zwar noch nicht
allzulange, iſt ſie doch erſt im Oktober 1925 gegründet worden,
gleich=
wohl zeichnet ſie ſich durch eine ganz beſonders vege Mitarbeit an den
internationalen Wirtſchaftsproblemen, wie auch aus berufenem
aus=
ländiſchen Munde anerkannt wurde, aus. Im Mittelpunkt der Tagung
ſtand ein Bortrag des ſtellvertretenden Vorſitzenden der Internationalen
Handelskammer, Sir Arthur Balfour, der ein klares Bild der
der=
zeitigen engliſchen Wirtſchaftslage gab. Von beſonderem Intereſſe war
es, aus berufenem Munde zu erfahren, daß die engliſche Wirtſchaft in
vielen Beziehungen unter denſelben Schwierigkeiten leidet wie unſere
deutſche Wirtſchaft. Trotzdem ſind die dortigen Wirtſchaftskreiſe von
einem geſunden Optimismus erfüllt, wenn auch den ſtarken Bindungen,
die zurzeit auch international die Wirtſchaflskreiſe miteinander
ver=
knüpfen, nicht ohne Bedenken entgegengeſehen wird. Die nachſtehenden
Sätze des überaus intereſſanten Referates Balfours bringen dies klar
zum Ausdruck:
„Solange dieſe Vereinbarungen nicht die perſönliche Initiative
lahmlegen, ſolange die Qualität der Produktion geſchützt bleibt und
ſolange ſie in bezug auf die Preiſe die Allgemeinheit nicht ausbeuten,
ſicherlich eine Zukunſt. Unſere Anſicht in England iſt jedoch, daß es am 16. Juni 1925 M0 und mehr Einwohner betrug, eine
Wohnungs=
nicht ſo weit kommen darf, daß diefe Abmachungen eine Bedrohung des zählung ſtatt. Die Landesregierungen können beſtimmen, daß die Zäh=
Verbrauchers bedeuten oder daß ſie ſich den Grenzen nähern, deren
Ueberſchreitung der Ueberführung der Induſtrie in die öffentliche Hand
helfen würde.”
Die Kammer war außerdem in einer größeren Reihe wichtiger
Verhandlungen beim Deutſchen Induſtrie= und Handelstag und deſſen
Ausſchüſſen vertreten. So im Poſtausſchuß, in dem die Frage
der Neuordnung der Fernſprechgebühren zur Erörterung
ergebnis mit der endgültig getroffenen, am 1. Mai in Kraft tretenden
Regelung weitgehend übereinſtimmen. Der Fahrplanausſchuß
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages, der für die Geſtaltung des
Perſonenzugfahrplans der Reichsbahn von ganz beſonderem Einfluß iſt,
kehrsausſchuß hatte ſich mit der Frage zu beſchäftigen, ob die folgt. In Ländern, in denen eine entſprechende Feſtſtellung bereits er=
Zeit ſchon dazu reif ſei, die Eiſenbahngütertarife einer
grundlegenden Neuregelung zu unterziehen. Im Ergebnis wird an dem
beſtehenden Syſtem der Staffeltarife feſtgehalten werden. Leider ſtehen
die von weiteſten Wirtſchaftskreiſen gewünſchten Verbilligungen des
Tarifs in den hürzeren Entfernungen noch nicht zu erwarten. Auf einer
wurde beſchloſſen, daß der Vorſitzende unſerer Kammer den Heſſiſchen
Induſtrie= und Handelstag auch auf der Ende Juni dieſes Jahres ſtatt, tionen wie hier Geldbeträge erſchwindelt und dort auch die hier
be=
findenden Tagung der Internationalen Handels= gangenen Betrügereien zugegeben. Es handelt ſich um den am 21. I.
beſetzung der Heſſiſchen Gefandtſchaft in Berlin,
an deren richtiger Löſung die heſſiſchen Wirtſchaftskreiſe ganz außer=
Heſſiſchen Staatsregierung vorſtellig geworden. Ueber die vorgebrachten Der Stamm trägt die Nummer 289. Perſonen, die ſachdienliche An=
Wünſche wurde in den Zeitungen Bericht erſtattet. Bezüglich des
Arbeitsſchutzgeſetzentwurfes wurde dahin Stellung ge= werden gebeten bei der Kriminglabteilung (Zimmer 4) vorzuſprechen.
lichen Verhältniſſe ſeien noch nicht ſo geklärt, als daß eime weſentliche
Aenderung der Arbeitszeitbeſtimmungen möglich erſcheine. Auch müßten. Behörde Kenntnis havon gegeben. — In Friebrichshafen am Bodenſe
die Unterſuchungen des Enquete=Ausſchuſſes abgewartet werden.
Bezirks haben Verhandlungen ſowohl mit der Regierung als auch mit dortſelbſtjabgeholt.
anderen Handelskammern notwendig gemacht. Der Zweck dieſer
Be=
ſprechungen war es, einen geeigneten Weg zu gemeinſchaftlichem Vor= fiel ein 2½jähriges Kind, das auf der Oſtſeite des Herrngartenteichs
ſchafft, die privaten Klenganſtalten lebensfähig zu erhalten.
Volkswirtſchaftslehre an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, Dr. worden war, durch die Freiwillige Sanitätskolonne (Tel. 400) in das
Wirtſchaft” fand unter lebhafter B teiligung weiterer Kreiſe
all=
gemeinen Beifall. Der vortreffliche Vortrag ſoll demnächſt im Druck
erſcheinen
Arbeitsgerichtsgeſetzes in Heſſen. Die Kammer Darmſtadt
hat im Auſtrag ſämtlicher Heſſiſcher Induſtrie= und Handelskammern
weitgehende Vorarbeiten geleiſtet, die auf einheitliche Vorſchläge
ge=
meinſam mit der Handwerkskammer ſowie der Landwirtſchaftskammer ten”. Acht Akte!. Wohin auch immer Gtfühl und Wille des Menſchen
und den Arbeitgeber=Organiſationen abzielen. Bei der Errichtung der ſich richten, das Liebeserlebnis bleibt im Zentralpunkt ſeines Daſeins,
Arbeitsgerichte in Heſſen wird von der Vorausſetzung auszugehen ſein. Dieſem Naturzwang ſind alle Menſchen unterworfen, gleichviel, ob ſie
gericht zuſammenzulegen. Indeſſen muß auf die Notwendigkeit Rück= oberſten Sproſſe der ſozialen Stufenleiter ſtehen. Filme, deren
Hand=
ſicht genommen werden, daß den Beteiligten, und zwar gleichmäßig den lung ein Liebeserlebnis zum Mittelpunkt hat, ſtoßen ſtets und überall
Arbeitgebern wie den Arbeitnehmern, die Rechtsverfolgung nicht allzuſehr auf das größte Intereſſe, und es macht nichts aus, ob ſie einfachen
erſchwert wird. Die Zuſammenlegung muß ſich daher in mäßigen Leuten aus dem Volk. dem Bürgertum oder der gebildeten Oberſchicht
Grenzen halten derart, daß auch in von den größeren Städten ab= mit verwöhntem Geſchmack vorgeführt werden. Aus der Fülle ſo ge=
Amtsgerichte zu errichten ſind.
Kraftfahrzeugſteuer, wie ſie vom 1. Januar 1998 an in Kraft umſtände, die geignet ſind, Frauenſchönheit zu heben und ins rechte Licht (
geweſen. Außerdem hat dieſes Syſtem auch Härten für die Kraftwagen= Film um nichts weniger als um eine Schönheitskonkurrenz, zu der die
beſitzer mit ſich gebracht, die ihre Wagen nur verhältnismäßig wenig ſchönſten Franen Amerikas zuſammenkommen. Siegerin in dem von Frank
gehen, daß die Kraftfahrzeugſteuer in erſter Linie ein Aeguivalent für, diges Mädchen, das nicht nur in dieſem Film, ſondern in Wirklichkeit
die Straßenbenutzung darſtellt. Dementſprechend ſollte ſie im weſent= die ſchönſte Frau der Vereinigten Staaten iſt. Sie wurde im Jahre
lichen auf ſolche Merkmale aufgebaut ſein, die dieſem Erfordernis ent= 1925 bei dem Schönheitswettbewerb in Atlantic City von dem
Preis=
ſprechen. Vor einer endgültigen Regelung dieſer Frage wverden zweck= richterkollegium einſtimmig als die vollendetſte Schönheit unter den mit
regelung der Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz „Die ſchönſte Frau der Staaten” auftveten. Eſther Ralſton, die in der
war in dem Steuerausſchuß der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels= eigentlichen, die Schönheitskonkurrenz umrahmenden Filmhandlung die
kammern eingehend vorbeſprochen worden. Aus fiskaliſchen Gründen weibliche Hauptrolle ſpielt, iſt ein Filmſtar, der die mädchenhafte
An=
wird dieſe Steuer, wenn ſie auch grundſätzlich von der Wirtſchaft abzu= mut ſeines Spieles mit höchſten Schönheitsgraden verbindet.
lehnen iſt, vorerſt kaum entbehrt werden können. Dringend notwendig
iſt es aber nunmehr, daß die gewerblich genutzten Gebäude aus der
Sonderſteuer herausgenommen werden. Dieſes Verlangen iſt ſowohl
treffend „Mietzinsſteuer” genannt) berechtigt. Zum Ausdruck gebracht
wurde auch, daß die bevorſtehende Mieterhöhung keinesfalls zu eimer
Erhöhung der Belaſtung mit Sonderſteuer führen dürfe. Eine Er= „Frühlingsfeſt in Wien” ſtatt. Die Räume ſind in ein Frühlingsgewand
wurf einer Muſterſatzung für die Wertzuwachsſteuer für die Anzeige.)
Gemeinden ſieht über den Umfang der ſeitherigen Inflations=
Wert=
zuwacksſteuer hinaus auch die Heranziehung von ſolchem Grundbeſitz
zur Wertzuwachsſteuer vor, der in den Jahren 1913—1918 erworben
worden iſt. Man war der Anſicht, daß eine ſolch einſeitige Regelung Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Oſtbundes E. V. übermittelt
in Heſſen im Hinblick auf ſeine beſondere geograthiſche Lage nicht au= uns eine Einladung zu einem „Oſtdeutſchen Abend”, der am Dienstag,
gebracht ſei. Wenn ſchon, dann müſſe dieſe Materie reichsgeſetzlich den 29. März 19R7 abends 8.15 Uhr, im Saale des Muſivereins,
Stein=
einheitlich geregelt werden.
Beſondere Aufmerkſamkeit wurde dem derzeitigen Stand der vorgeſehen. Wir machen unſere Mitglieder auf dieſe Verunſtaltung
Realſteuergeſetze im Landtag gwiömet. Es kam hierbei ein= empfehlend aufmerkſam.
bellig zum Ausdruck, daß die Wirtſchaftskveiſe an einer möglichſt baldigen
Regelung der Nealſteuern in Heſſen ein unbedingtes Intereſſe haben
damit dem deuzeitigen ungeſunden Zuſtand der Vorauszahlungen und
des Aufbaues der Nealſteuern auf weit zurückliegende oder fiktive Werte den. Die Liſte liegt auf der Geſchäftsſtelle der Partei, Rheinſtraße 22,
ein Ende geſetzt wird. Von dem Heſſiſchen Landtag darf daher beſtimmt auf. und bitten wir um baldige Eintragungen, da die Liſte Ende der
erwartet werden, daß er auf dieſe Bedürfniſſe der heſſiſchen Wirtſchaft Woche geſchloſſen wird. Ausführliche Angaben folgen in der nächſten
gebührend Rückſicht nimmt.
Die Satzung des Heſſiſchen Geſchäftsſtenographen=
Prüfungsamtes iſt (iner Neuregelung unterzogen worden. Die
Prüfungsbedingungen haben zwar eine gewiſſe Erſchwerung erfahren
inſofern, als in Zukunft Rechtſchreibung und Satzeichenlehre in
er=
öhtem Maße gewertet werden, andererſ its ſind die für die Prüfungen
uläſſigen Fehlergrenzen entſprechend erhöht worden. Grundlegend hält
de Satzung an dem ſeitherigen Standpunkt der Heſſiſchen
Induſtrie=
ind Handelskammern feſt, daß die Prüfungen nunmehr nur noch in
Kirhsitskurzſchrift abgslegt werden können.
Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages
nahm geſtern ſeine Beratungen des Staatsvoranſchlags bei Kapitel 18
LLandtag) wieder auf. Es wurden bei dieſer Gelegenheit Münſche der
Preſſe nach einem Zimmer beſprochen; man kam zu der Ueberzeugung,
daß die Naumnot im Landtag, unter der auch die Bibliothek und
an=
deres leiden, nur durch einen Anbau beſeitigt werden könnte, der aber
gegenwärtig nicht durchzuführen iſt. Das Kapitel wurde angenommen.
Zu Kapitel 19 Staatspräſident) hat Abg. Dr. Leuchtgens einen Antrag den Entſchluß, einen ihm auferlegten Eid wiſſentlich falſch zu
ſchwin=
eingebracht, die Zahl der Beamtenſtellen zu vermindern, ſowie die Ne= durch Handlungen betätigt zu haben, die einen Anfang der Ausik
giſtratur und die Buchhaltung allmählich mit einer anderen Behörde
zu vereinigen. Dieſer Antrag ſowie ein weiterer Erſparungsantrag des
Abg. Kindt wurden abgelehnt und dann das Kapitel gegen 4 Stimmen
angenommen. Zu Kapitel 2 (Staatsverlagfonds) hat Abg. Dr. Leucht= der tatſächlich aber dem Elektrizitätswerk Rheinheſſen AG, in Mel.
gens einen Antrag eingebracht, die Darmſtädter Zeitung als
Einrich=
trag des Staates aufzuheben und die Einnahmen und Ausgaben dafür
zu ſtreichen. Dieſer Antrag wurde gegen 4 Stimmen abgelehnt. Ein
Antrag Storck und Gen, die Einzelausgaben unter Titel 1 dieſes
Ka=
pitels unter ſich übertragbar zu machen, wurde ebenfalls abgelehnt; das
Kapitel ſelbſt wurde angenommen. „Bei Kapitel 21 (Auswärtige und
Reichsverhältniſſe uſw.) wurden Mitteilungen gemacht über die Frage, vor dem Amtsgericht Langen inzwiſchen gehört hatte, daß erm4
der Beſetzung des Heſſiſchen Geſandtenpoſtens in Berlin. Der jetzige
Geſandte, Herr von Biegeleben, wird demnächſt in Urlaub gehen und
dann in den Ruheſtand treten. Ihn wird künftig der zweite Beamte
der Geſandtſchaft. Miniſterialrat Dr. Eduard, vertreten. In beſonderen
Fällen ſoll ein kommiſſariſcher Vertreter oder ein Miniſter in Berlin
anweſend ſein. Die Neubeſetzung des Poſtens ſoll bis nach den
Land=
tagswahlen im Herbſt himnausgeſchoben werden. Das Kabzitel wurde
einſtimmig angenommen. Zu den Kapiteln 18—21 hatte der
kommuniſti=
ſche Abg. Galm Anträge auf Aufhebung dieſer Kapitel geſtellt; durch
die Annahme dieſer Kapitel ſind die Anträge gegenſtandslos geworden.
Die Kapitel 22 (berechnungskammer), B (Verwaltungsgerichtshoß),
24 (Staatsarchiv), 25 (Rheinſchiffahrt) und 26 (Poſtgebühren) wurden
ohne Debatte genehmigt. — Nächſte Sitzung Mittwoch.
* Kraftfahrzeugſteuer. Der Zuſchlag beträgt für das Rechnungsjahr
1977 25 Prozent.
* Reichswohnungszählung. Mit Ausnahme des Saargebietes findet
ſo daß ein Eingreifen des Staates die Folge iſt, ſo lange haben ſie heuer in allen Gemeinden, deren Wohnbevölterung bi der Volkszählung
lung a) beim Vorliegen beſonderer Verhältniſſe auch auf Gemeinden mit
weniger als 2000 Einwohner erſtreckt wird, b) in Gemeinden mit weniger
als 5000 Einwohnern unterbleibt, falls dies nicht für erforderlich
er=
achtet wird. In nein ländlichen Gemeinden ſind Auszüglerwohnräume
nicht als ſelbſtändige Wohnungen und die Altenteilsempfänger nicht als
Haushaltungen aufzuführen. (Richtiger ſollte es im Geſetze wohl heißen,
daß die Altenteilsempfänger nicht als Haushaltungsvorſtände angeſehen
ſtand. Die Kammer hatte eingehende Vorſchläge gemacht, deren End= werden. Anm. der Schriftl.) Die ſtatiſtiſchen Aufnahmen werden unter
Zuhilfenahme ehrenamtlicher Zähler bewirkt. Die Zählung wird an
Hand von Grundſtücksliſten und Wohnungskarten durchgeführt. Ein
Eindringen in Vermögens= und Einkommensverhältniſſe iſt
aus=
geſchloſſen. Zugleich mit der Wohnungszählung findet eine Feſtſtellung
nahm drei von der Kammer geſtellte Anträge einſtimmig an. Der Ver= der Wohnungsſuchenden ſtatt, die an Hand einer beſonderen Karte
er=
folgt iſt, iſt von einer Durchführung der Feſtſtellung abzuſehen.
C Polizeibericht. Der Wechſelgeldſchwindler, der Eude
Januar dieſes Jahres in Darmſtadt aufgetreten iſt und bei den
Geſchä=
digten ſtatt des vermeintlichen Wechſelgeldes einen Briefumſchlag mit
Vertreterbeſprechung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern Papierſchnitzeln als Sicherheit zurückließ, konnte in Landau i. d. Pfalz
feſtgenommen werden. Er hat ſich dort unter den gleichen
Manipula=
kammer zu Stockholm vertreten ſoll. In der Frage der Neu= 1901 zu Wangen im Allgäu geborenen angeblichen Geſchäftsleiter
Fried=
rich Auguſt Straub. Er kam dort in Unterſuchungshaft — Auf dem
Moosberg oder am Güterbahnhof wurde ein Buchenſtamm, der
ordentlich ſtark intereſſiert ſind, ſind die Kammern nochmals bei der als Nutzholz Verwendung finden und verſandt werden ſollte, entwendet,
gaben zur Ermittelung des Stammes und des Täters machen können,
nommen, daß ſeine Vorlage zurzeit noch verfrüht ſei. Die wirtſchaſt= — Der im Heſſiſchen Fahndungsblatt vermißt gemeldete Meſſerſchmied
Ernſt Bungartz wurde hier feſtgenommen und der ausſchreibenden
wurde ein hieſiger Handlungsgehilfe, der ſich heimlich aus der elterlichen
Die derzeitige Wirtſchaftslage der Klenganſtalten unſeres Wohnung entfernt hatte, in Schutzhaft genommen und durch Angehörige
* Ein Kind in den Herrngartenteich gefallen. Geſtern nachmittag
gehen zu ſuchen, der einerſeits eine Beſchränkung der Tätigkeit der auf dem dort vorſpringenden Ruheplatz ohne Aufſicht ſpielte, ins Waſſer.
ſtaatlichen Klenganſtalten ermöglicht, andererſeits Mittel und Wege Ein Milchhändler aus Arheilgen rettete das Kind ſofort. Da das Kleine
weder Namen noch Wohnung angeben konnte, wurde es, nachdem es
Der von der Kammer veranſtaltete Vortrag des Profeſſors der von einer Frau, die in der Nähe wohnte, aufgenommen und gepflegt
Muß, über „Freiheit und Bindung in der modernen Städtiſche Krankenhaus verbracht. Geſundheitlich nahm das Kind keinen
Schaden.
Kunſinotizen.
Eingehend beſprochen wurde die Frage der Durchführung des Ueber Werte, Künſtlier oder künfkleriſche Vrranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht, bebält ſich die Redaktion ihr Urteil vor
* Palaſt=Lichtſpiele: „Die ſchönſte Frau der
Staa=
zwar jeweils eine Neihe von Amtsgerichtsbezirken zu einem Arbeits= in großen oder kleinen Städten wohnen, ob ſie auf der unterſten oder
gelegeneren kleineren Mittelpunkten Arbeitsgerichte in Anlehnung an die arteter Filme heben wir heute ein Werk heraus, weil dieſes in
Darm=
ſtadt zur Uraufführung gelangt und die Oeffentlichkeit viel be=
Unterſucht wurde auch die Möglichkeit einer Neuvegelung der ſchäftigen wird. Eine Häufung von Frauenſchönheit und all der
Neben=
treten ſoll. Die ſeitherige Beſteuerung nach dem Hub=Volumen iſt für zu ſetzen, bietet der im Verleih der Parufamet erſcheinende
Paramount=
die Konſtruktion der deutſchen Fahrzeuge von ungünſtigem Einfluß Film „Die ſchönſte Frau der Staaten‟. Es geht in dieſem gericht das Urteil der Strafkammer aufgehoben und die Sache
benützen. Für eine Neuregelung ſollte man von dem Grundſatz aus= Tuttle inſzenierten Schönheitswettbewerb wird Fah Lanphier, ein 2ljäh= Mittäterſchaft beſtehen, auch das zwiſchen dem Lieferanten unf I.
mäßig noch nähere Erhebungen hinſichtlich der Durchführbarkeit der ver= Schönheit reich geſegneten Töchtern des Landes erklärt. Fah Lanphire, geblich Beſtohlenen verſucht wird. Der Verteidiger betont das Von gllt
ſchiedenen aufgetauchten Vorſchläge anzuſtellen ſein. Die geplante Neu= iſt nur eine Perle in dem Geſchmeide ſchöner Frauen, die in dem Fllm
Lokale Veranſtaltungen.
dem Zweck wie auch der Art der Steuer nach (in Preußen wird ſie zu= Die bierunter erſcheinenden Nollzen ſnd ansſchliestich alt Sinweiſe auf Anzeigen zu bekrachten,
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritilk.
* Sport=Kaffee. Ab heute findet im Sport=Kaffee ein
Ermäßigung der Sonderſteuer ſei dagegen eher zu fordern. Der Ent= umgeſtaltet, um echte Wiener Stimmung hervorzurufen. (Näheres ſiehe
Aus den Parieien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
ſtraße 24, veranſtaltet wird. Es iſt eine ſehr reichhaltige Vortragsfolge
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Der
muſikaliſche Kreis mußte auf Mittwoch, den 30. März, verſchoben wer=
Woche.
=Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute (Mittwoch), abends 8 Uhr pünktlich, Gruppenabend bei Sitte.
Wir bitten um zahlreiches Erſcheinen unſerer Mitglieder.
— Deutſchnationale Volkspartei, Ortsgruppe
Darmſtadt. Wir empfehlen unſeren Mitgliedern dringend, den heute
abend 8 Uhr im Saale des Muſikvereins (Steinſtraße 24) von dem
Frauenausſchuß veranſtalteten „Deutſchen Abend” (Feier zum
Gedächt=
nis der Königin Luiſe) zahlreich zu beſuchen. Karten ſind bei der
Par=
teigeſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 47 part,, noch zu haben.
Nummer 251
Hasa net
Schwurgericht.
* Wegen Meineids und Unterſchlagung wird in eine erneute s
verhandlung gegen den ledigen Schloſſer Karl Kerkmann zu Lein.
bach eingetreten, nachdem der erſte Strafſenat des Reichsgerichtz
am 14. Suli vor, Js. ergangene ſchwurgerichtliche Urteil ,
und die Sache zurückerwieſen hat.
Kerkmann ſteht unter der Anklage: 1. zu Laugen am 18.
Mär=
darſtellen, indem er bei der Abnahme des Offenbarungseides vor
Amtsgericht Langen bei der Angabe ſeines Vermögens einen elekwiu
Motor von 2 P8, den er als in ſeinem Eigentum befindlich betracht.
gehörte, und den er zu Hauſe in einem Gänſeſtall ſtehen hate, bens)
verſchnieg und in dem von ihm beſchwovenen Vermögensverzeicht
nicht angab; 2. zu Kelſterbach im November oder Dezember 19541
Motor, von dem er in der Zeit nach dem Offenbarungseid aus
handlungen mit einem Vertreter des Elektrizitätswerkes Rheinbiuf
A.G. und bei ſeiner verantwortlichen Vernehmung am 18. Noh=
Eigentumsdorbehalt der Lieferfirma ſtehe, unter einer Halle in der 0
vergrub, um ihn nicht herausgeben zu wüſſen.
Kerkmann vertichtete im Herbſt 1923 in Gabsheim Dreſchrbes UEu 0 99.
Zum Antrieb der Dreſchmaſchine gebrauchte er einen Elektromotor... Wiobede.
zuerlßs
er beim Elektrizitätswerk Rheinheſſen A.G. in Worms kauſte, d
Kaufpreis (226 Sack Gerſte) aber, nicht bezahlt wurde. Nertmanpo
am 20. April 1208 zu Kelſterbach geboren, war alſo zur Zeit dea g!
kaufs des Motors noch minderjährig; er erklärt, er hobeßiV
mals für den Vater kaufen wollen. Vom Eigentumsvorbehalt zu Helt 2 Miur1
dem im ſchriftlichen Vertrag ſteht, will er damals nichts geleſen hih=
Die Lieferfirma klagte gegen K. den Kaufpreis ein und der Angekt. Haußohube.
leiſtete in Langen den Offenbarungzeid. Dabei verſchwieg er das 11
handenſein dieſes Motors. K. meint, er ſei nicht vorpflichtet genute”, denorzehoben
den Motor im Vermögensverzeichniſſe anzugeben, da er ja, wie er 79
träglich erfahren haben will, unter Eigentumsvorbehalt gekauft untegsniu öldeht. de
Kaufpreis noch nicht bezahlt geweſen ſei. Sein Vater habe immer ichten (n Hulgnd
klärt: „Ich bezohle den Motor.” Richtig iſt, daß K. den Motorupgſeulgen 1 b7 20
graben hatte, nachdem er vorher den Beſitz desſelben abgeleugnet ! 4g 9 1B0u000
auch angegeben hatte, der Motor ſei ihm geſtohlen worden.
Der als Zeuge vernommene Vater K. bekundet, daß der Motyafer
das Geſchäft gekauft worden ſei. Ihm iſt auch bekannt, daß all zugenu gkalt 9
ſchinen dieſer Art unter Eigentumsvorbehalt geliefert zu werden uich aie adlen Lpohes
gen. — Die Pfändung des Motors wurde durch den Gerichtsvolzu”,zno/abie, Schu
am 28. November 1924 verſucht.
Bei den Dreſcharbeiten in Gabsheim war Kerkmann infolgaigusut änd hyfl
monppolartigen Stellung, die das Elektrizitätswerk Rheinheſſen
Fhenoloit 01.
in ſeinem Abgabengebiet einnimmt, gezwungen, ſich einen Elektronm
anzuſchaff n.
Der Staatsanwalt führt aus, daß Angeklagter alles verſucht i0nn
ſich im Beſitze des Motors zu erhalten. Mildernd komme in Betri
daß der jugendliche Angeklagte in die ganze Angelegenheit gent=ültn veſter
maßen hineingeſchlittert fei, ohne eigentlich zu wiſſen, wie dies f
ſtimöbel=
kommen ſei. Der Strafantrag geht auf 6 Monate 2 Wochen Gefäuäuzuem en
Auch der Verteidiger rekabituliert die Vorgeſchichte der Strar4 ”
und betont, daß K., weil minderjährig, ja gar nicht habe kaufen känz Miber
Das Elektrizitatswerk habe denn auch mit der Zivilklage den „feNr. 0
Kerkmann belangt. Es müſſe alſo wohl der Sohn für den Vaten!.
Geſchäft abgeſchloſſen haben. Alſo habe Eigentum nur der Vatzt
werben ſollen. Der Verteidiger ſucht in rechtlichen Ausführungen 7Aowwichl
zuweiſen, daß ein Meineidsverſuch in ſubjektiver Beziehung nichttont, feheim
liege. Auch von einer Underſchlagung könne nur die Nede ſein,
man annehme, daß der Eigentumsvorb halt — nach 1½ Jahren —z-Mumſtadt /*
fortbeſtehe; hier fehle es auch an der Abſicht rechtswidriger Zueimatdanſitdt: eit
der Motor habe ja doch in dem väterlichen Geſchäft arbeiten follen=Smrnohnung
Unterſuchungshaft (vom 10. Februar bis 1. April 1926) möge jedenicker Abehör
auf eine zu erkennende Strafe angerechnet worden.
10 Bergit.:
Das Urteil erkennt unter Freiſprechung im übrigen zutilm z—6
Unterſchlagung auf 6 Wochen Gefängni3, die durch die erlntmmuGarten,
unterſuchungshaft verbüßt ſind. Das Gericht nimn hu g t 6chr
der Angellagte habe, was richtig geweſen, beſchworen, denn das *n).
trizitätswerk habe ſich das Eigentum vorbehalten. Dieſes Vertvch
tauſch
habe ſich der Angeklagte zugeeignet.
Aur 1, 4191—
Unn 2e im- ip.
Der jugendliche Mörder Konrad zu 10 Jehlel n0 ug 10dd
Aun ge lſochet
Geſingnis berufelil.
Hig 23im
* Mainz, 15. März. In dem Prozeß gegen den 1Nim u
rigen Kaufmannslehrling W. Konrad, welcher,z
14. Oktober vergangenen Jahres ſeine Stiefmutter durch Meſſerf.n
mordet hat, erbrachte die Zeugenvrnehmung geſtern keinerleik-ſmſlel
Momente. Der Sachverſtändige Sanitätsrat Dr. Illert aus Golsswoſt 9
hat den Angeklagten vier Wochen lang genau unterſucht und lal —
dem Reſultat, daß er geiſtig vollſtändig gefund ſei. Der 8 51 di8 Pmk
geſetzbuchs (Ausſchluß der freien Willensbeſtimmung) könne keinn!—
wendung finden. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angellltfelchmeſel
der bis heute nicht die geringſte Reue über ſeine Tat gezeigt hall
Uinmer-
höchſtzuläſſige Strafe von 10 Jahren Gefängnis. Die beiden 9c
ger waren der Auffaſſung, daß der Angeklagte ohne Ueberlegmr aung
handelt habe und nur wegen Totſchlags zu verurteilen fei. Das 991”
kam auf Grund der Beweisaufnahme zu der Anſicht, daß der Angerd. 11
mit voller Ueberlegung den Mord begangen habe. Er wurde dalnK”
der Höchſtſtrafe für Jugendliche von 10 Jahren Gefängnis verurt
Fünf Monate der Unterſuchungshaft wurden ihm angerechnet. A2sl u0e
der Tat benutzte Meſſer wird eingezogen.
* Kleine Strafkammer. Ein im wahren Sinne des Wortes ſche.
Diebſtahl wird einem Einwohner von Lorſch nebſt ſeinem inzwiſ i=
Amerika ausgewanderten Sohn zur Laſt gelegt. Sie ſollen 2ef
Oktober 1925 zu Auerbach einem Steinhauermeiſter Fenſtencc
Fenſtergewände und ähnliche Sachen entwendet haben. Das 1.
gericht Zwingenberg hat auf Geldſtrafen anſtelle an ſich verutcthz
Gefängnisſtrafe erkannt, die Strafkammer hat die von beiden Seita=k.
gelegte Berufung verworfen. Das Oberlandesgericht hat als RebrM
Vorinſtanz zurückverwieſen. Der Straffenat hält dafür, daß Zweiſei.
ſichtlich des Bewußtſeins der Rechtswidrigkeit und der angenou 1sh.
Bauherrn (Sohn) beſtehende Vertragsverhältnis nicht klar zu erl.=”.
ſei. Die Vernehmung des Auerbacher Steinhauermeiſters ergibé
hier wieder einmal aus einem Kaufvertrage heruührende StreittPA
rein zivilrechtlicher Natur vor dem Strafrichter auszutragen woh
eines ſog. Sukzeſſiplieferungsvertrages, der Staatsanwalt die M. Pku
keit der Annahme des guten Glaubens beim Abfahren der Steirt:”/0
daß auch Letzterer mit dem Verteidiger für die Freiſprechum.”
angeklagten Vaters eintritt, auf die das Gericht auch nach
Beu=
erkennt.
Tageskalender für Mitwoch, den 16. März 19.
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Seite 8
Mittwoch, den 16. März 1927
*Zur Bürgermeiſterfrage in Eberſiadt.
II. Wie bereits berichtet, hat der Provinzialausſchuß in der Sache
Göhringer und Genoſſen, betreffend Anſtellung eines beſoldeten
Bürger=
meiſters, die Berufung der Kläger gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes
koſtenpflichtig verworfen. Ueber die Vorgeſchichte haben wir mehrfach,
zuletzt in Nr. 305 vom 3. November 1326, berichtet, ſo daß es ſich
erüb=
rigt, darauf nochmals einzugehen.
In den Entſcheidungsgründen iſt ausgeführt, daß der
Provinzial=
ausſchuß der Auffaſſung der Berufungskläger, abgeſehen von der durch
Artikel 98 Abſ. 3 beſtimmten Einſchränkung ſei gemäß dem Wortlaut
des Geſetzes eine Anfechtung von Gemeinderatsbeſchlüſſen ſchlechthin
zu=
läſſig, nicht beipflichten könne. Die Faſſung des Art. 98 Abſ. 1 laſſe
aller=
dings bei wörtlicher Auslegung eine derartige Auffaſſung zu, doch hielse
dieſe einer ſchärferen Nachprüfung nicht ſtand. Um einer geſetzlichen
Be=
ſtimmung auf den Grund zu gehen, bliebe bei Fehlen ſpäterer
authen=
tiſcher Interpretation nur übrig, die Geſetzesquellen heranzuziehen, und
die erſpachſene Rechtſprechung zu überprüfen. Wie in der
Berufungs=
entgegnung mit Recht betont wurde, lehre ſchon ein Blick nach der
prak=
tiſchen Seite, daß die von den Berufungsklägern behauptete
uneinge=
ſchränkte Klageberechtigung nicht zutreffen könne; wo ſollte es
hinfüh=
ten, wenn alle Beſchlüſſe, für deren Zuſtandekommen die geſetzliche
Ver=
faſſung des Selbſtverwaltungskörpers präzis feſtgelegte Grundlagen gibt,
der Kritik der Verwaltungsgerichte unterbreitet werden könnten, dieſe
alſo mit Klagen überſchwemmt würden, während die Erledigung der
Ge=
meindeangelegenheiten erheblicher Verzögerung und Verwirrung
anheim=
fielen. Bezüglich der Frage, wie ſich die Rechtſprechung zu der Frage
ge=
ſtellt habe, gelangt das Urteil auf Grund der zur Verfügung ſtehenden
Entſcheidungen zu folgendem Ergebnis:
„Mangels einer beſtimmten Vorſchrift der Landgemeindeordnung iſt
nur derjenige als zur Beſchwerde gegen einen Gemeinderatsbeſchluß
be=
fugt anzuſehen, der ein rechtliches Intereſſe an der Entſcheidung der
Streitſache hat, oder an deren Ausgang finanziell direkt beteiligt iſt. Alſo
auch hier wieder der Grundſatz: Nur das unmittelbar berührte, auf
pri=
vatem Gebiet des Einzelnen liegende rechtliche Intereſſe muß durch den
Gemeinderatsbeſchluß verletzt ſein.”
Die Berufungskläger haben ihre Klage zunächſt damit begründet,
daß der angefochtene Gemeinderatsbeſchluß den Gemeindeintereſſen und
der großen Mehrzahl der Eberſtädter Wählerſchaft nicht entſpreche. Das
Urteil führt hierzu aus, daß ein Recht auf eine derartige Klage, die auf
die dermeintliche Zuwiderhandlung des Selbſtverwaltungskörpers gegen
das öffentliche Intereſſe geſtützt iſt, Art. 98 LGO., nicht biete. Denn
zur Vertretung ſolcher Intereſſen in einer Gemeinde ſeien ausſchließlich
die Gemeindeorgane, Bürgermeiſter, Gemeinderat, beſtellt, zur
Ueber=
wachung die Aufſichtsbehörden berufen. Der Einfluß des Einzelnen
er=
ſchöpfe ſich in ſeinem Wahlrecht, durch deſſen Ausübung er auf die
Ge=
ſtaltung der Gemeindeangelegenheiten einwirken könne; die ſpezielle
Wahrnehmung öffentlicher Belange übertrage er auf die Gewählten.
Bezüglich der von dem Vertreter der Berufungskläger in der
münd=
lichen Verhandlung vor dem Provinzialausſchuß gemachten
Ausführun=
gen über die außerordentliche Koſtenvermehrung, welche der Uebergang
zum Berufsbürgermeiſter nach ſich zöge, iſt in der Begründung der
Ent=
ſiheidung folgendes geſagt: Inſoweit hiermit auf eine mutmaßliche
Er=
höhung der Gemeindeſteuern und die dadurch bewirkte
Intereſſenver=
letzung der Berufungskläger abgeſtellt ſein ſoll, nähert ſich die
Klage=
begründung den zu einer Klage nach Art. 98 LGO. berechtigenden
Vor=
ausſetzungen; denn indirekt kann der Beſchluß ſoweit in die
unmittel=
bauenr Privatintereſſen der Berufungskläger als Steuerzahler eingreifen,
Dieſe ſteuerliche Mehrbelaſtung würde aber ſämtliche ſteuerzahlende
Ortsbürger treffen und der Anſpruch auf Rechtsſchutz für dieſe
Privat=
intereſſen muß aus folgenden Gründen verſagt bleiben: Die
Steuer=
erhöhung iſt nicht das Primäre, ſondern nur die ſekundäre
Begleit=
erſiheinung eines Gemeinderatsbeſchluſſes, der ſich mit einer, die
Allge=
meinheit gleichmäßig berührenden, höchſt wichtigen öffentlichen Ange=
Igenheit, nämlich der Struktur der Gemeindeverwaltung, befaßt. Vor
derartigen, in Wahrung des öffentlichen Intereſſes von der geſetzlichen
Inſtanz getroffenen Anordnungen, welche nicht dem einen oder anderen
Einzel=Ortsbürger eine Benachteiligung bringen, ſondern die
Allgemein=
heit nach ſteuerſozialen Geſichtspunkten gleichmäßig belaſten, hat das
Einzelintereſſe zurückzutreten. (Das Urteil des Provinzialausſchuſſes hat
nur überſehen, daß jeder Steuerzahler geſetzlich berechtigt iſt, gegen
den Gemeindevoranſchlag vorgebrachte Einwendungen im allgemeinen
öffentlichen Intereſſe im Verwaltungsſtreitverfahren als Klagpartei
durchzuſetzen, es ſteht alſo hier mit der Auslegung des Art, 98 in
Wider=
ſpruch. Anm. d. Schriftleitung.)
Zur Frühjahrsdüngung.
Es naht das Frühjahr, und da drängt ſich jedem denkenden
Land=
wirt die Frage auf, womit und wie — düngen ſoll, um befriedigende
Roh= und Reinertrage zu erzielen. Mat muß ſich klar machen, wovon
die Pflanzen leben, und heute weiß faſt jede: Landwirt, daß Stickſtoff,
Kali und Phosphorſäure die Kernnährſtoffe ſind, mit denen gedüngt
werden muß. Ganz beſonders ſei an das Geſetz vom Minimum
erin=
nert, welches beſagt, daß ſich das Wachstum der Pflanzen nach
dem=
jenigen Nährſtoff richtet, welcher im Ackerboden in geringſter Menge
vorhanden iſt. Fehlt alſo beiſpielsweiſe einer Pflanze der Nährſtoff
Kali, ſo kann ſie keine befriedigenden Erträge bringen, ſelbſt wenn
Stickſtoff und Phosphorſäure im Uebermaß vorhanden ſind. Damit iſt
alſo geſagt, daß wir unſeren Kulturpflanzen am zweckmäßigſten eine
Volldüngung, alſo eine Düngung mit Kali, Stichſtoff und
Phosphor=
ſäure zugute kommen laſſen ſollen.
Wenn es nun aus irgend welchen Gründen unterlaſſen iſi, bereits
im Herbſt der Winterung alle dieſe Nährſtoffe zu geben, ſo iſt es
erfor=
derlich, daß das Verſäumte durch eine Kopfdüngung nachgeholt wird.
Insbeſondere ſei an die Kopfdüngung mit Kaliſalz erinnert, denn der
Nährſtoff Kali iſt es, welcher ein ſchweres, gehaltreiches Korn liefert
und, wie einwandfreie Verſuche ergeben haben, dem Lagergetreide
vor=
beugt. Wie bei jeder Kopfdüngung, ſo iſt auch hier zu beachten, daß der
Dünger nicht auf feuchte oder taufeuchte Pflanzen zu liegen kommt. Die
Kopftningung muß alſo dann gegeben werden, wenn die Pflanzen
ab=
getrocknet ſind.
Was die Sommerfrüchte, insbeſondere die Hackfrüchte, alſo Rüben
und Kartoffeln, angeht, ſo iſt allgemein bekannt, daß dieſe
ausgeſpro=
chene Kalifreſſer ſind und ſomit den Nährſtoff Kali in erhöhter Menge
benötigen. Auf den leichteren Böden bevorzugt man den Kainit, weil
dieſer den Boden bindiger macht; auf ſchwereren Böden hingegen gibt
man am zweckmäßigſten 40prozentige Kalidüngeſalze. Zu Kartoffeln
iſt es immer angebracht, gleich um welche Bodenart es ſich handelt,
das 4prozentige Kaliſalz zu bevorzugen. Rüben hingegen können
zweckmäßig mit Kainit gedrüngt werden, da dieſe eine Vorliebe für die
in dem Kainit enthaltenen Nährſalze habe. Was die Mengenfrage
an=
geht, ſo gebe man zu Rüben und Kartoffeln neben Stallmiſt mindeſtens
noch 2 Doppelzentner 40proz. Kalidüngeſalz oder die entſprechende
Menge eines anderen Kalidüngers pro Hektar. Daneben werden ſich
2 Doppelzentner Stickſtoff, außerdem noch 2 Doppelzentner
Superphos=
phat gut bezahlt machen. Ohne Stallmiſt gebe man entſprechend mehr.
Von den Sommerhalmfrüchten hat die Gerſte ein beſonders großes
Kalibedürfnis, worauf bei der Beweſſung der Düngung Rückſicht zu
nehmen iſt. Kräftiges Düngen mit Kali und Phosphorſäure iſt zu den
Sommerhalmfrüchten beſonders dann am Platze, wenn Klee in
die=
ſelben eingeſät wird, der, wie beiſpielsweiſe auch Erbſen, Bohen,
Wik=
ken und dergleichen außer für Phosphorſäure auch ein beſonders großes
Bedürfnis für den Pflanzennährſtoff Kali hat. 4—6 Dz. Kainit oder
die entſprechende Menge Kaliſalz, 2 Dz. Thomasmehl, 1—1,5 Dz.
Stick=
ſtoffdünger je Hektar ſind als angemeſſene Düngung für Sommerung
zu bezeichnen. Wer endlich ſeine Wieſen und Weiden im vergangenen
Herbſt noch nicht gedüngt hat, der hole dies jetzt noch ſchleunigſt nach.
6 Dz. Kainit oder die entſprechende Menge 404 Kaliſalz, ſowie 2 Dz.
Thomasmehl oder andere Phosphorſäuredüngung wird ſich ſtets bezahlt
machen und bildet nicht nur für Wieſen und Weiden, ſondern auch bei
allen andeven Früchten die unentbehrliche Grundlage, ohne die
beiſpiels=
weiſe auch die Stickſtoffdüngung nicht zur Wirkung kommen kann.
Ck. Wixhaufen, 15. März. Oeffentliche
Gemeinderats=
ſitzung. Die Uebernahme einer Bürgſchaft für einen Zwiſchenkredit
zur Errichtung eines Wohnhauſes ward genehmigt. Ein Antrag des
Gemeinderats Hamann zwecks Uebernahme der Lernmittel der im
neuen Schuljahr eintretenden Kinder, wurde mit 7 gegen 7 Stimmen
abgelehnt. Genehmigt wurde das Geſuch des Philipp Weſp 2., um
Erlaubnis eines Eingangs am Borngarten zu einem Laden. Bei
Punkt verſchiedenes wurde ein Antrag der Gemeinderäte Hamann und
Dautermann, zwecks Einberufung einer Bürgerverſammlung mit dem
Thema „Die Auseinanderſetzung mit der evangeliſchen
Kirchenge=
meinde”, abgelehnt.
* Weiterſtadt, 15. März. Die vergangene Woche und der Sonntag
bedeuteten im kirchlichen Leben Weiterſtadts einen noch nicht erreichten
Höhepunkt. Herr Miſſionar Jürgens aus Darmſtadt hielt hier eine
Evangeliſiationswoche ab. Am Montag begann er mit dem Thema:
„Du und der lebendige Gott” An den folgenden Tagen folgten die
Vorträge: Die Wurzel alles Uebels; Mühe und Arbeit; Der Grundſtein
des Volkswohls; Unheimliche Mächte, Geheimniſſe voller Angſt und
Schmerzen‟. Der Sonntag gab den Abſchluß. Im Vormittagsgottesdienſt
predigte Herr Miſſionar Jürgens. Am Nachmittag verhalf er der
Ge=
meinde zu einer erhebenden Feierſtunde durch eine liturgiſche Feier,
bei der er zeigte, daß er ein ebenſo vorzüglicher Cello= und
Violin=
ſpieler iſt, wie er es verſteht, Zeugnis abzulegen von dem, was eines
jeden Chriſtenmenſchen Sein und Ziel bedeuten ſollte. Zum Gelingen
der Feierſtunde trugen weſentlich bei Herr Rektor Schenk=Weiterſtadt,
der ſich als Meiſter auf Orgel und Violine zeigte, wie die unter ſeiner
Leitung ihr Beſtes hergebende erſte Schulklaſſe, und vor allem Frau
Miſſionar Jürgens, die durch den ſeelenvollen Vortrag mehrerer Lieder
erfreute. Am Abend verſammelte ſich dann die Gemeinde nochmals
zu einem Lichtbildervortrag, in dem Herr Miſſionar Jürgens die Stätte
ſeiner früheren langjährigen Wirkſamkeit, die Inſel Sumatra zeigte.
Wie ſehr die ganze Veranſtaltung dem Beduirfnis der Geweinde
ent=
ſprach, zeigte der Umſtand, daß die Beſucherzahl von anfangs 70 in den
letzten Tagen auf 500—600 ſtieg. Möge der in dieſer Woche ausgeſtreute
Same auch reifen und wachſen!
* Griesheim b. Darmſt., 15. März. Peſtalozzifeier. Am
Samstag abend beging die hieſige Schulgemeinde in dem bis zum letzten
Platze gefüllten, mit einer Büſte des Meiſters gezierten „Kaiſerſaal” den
100jährigen Todestag Peſtalozzis. Im Mittelpunkt des erſten Teiles
ſtand die Feſtrede des Heum Lehrers Gorr, der ein lebenswarmes
Bild des einzigartigen Mannes, ſeines Strebens und Schaffens
ent=
warf. Umrahmt war der Vortrag durch Huldigungen der Kinder vor
dem Genius, die ihren Höhepunkt fanden in zwei Chören, tief
empfun=
den vorgetragen von einer Oberklaſſe unter Leitung des Herrn Lehrers
Hering. Ein zweite: Teil brachte das Feſtſpiel „Peſtalozzi, Lehrer in
Burgdorf‟. Es ſtellt das Aufeinanderprallen zweier grundverſchiedener
Naturen dar, des Oberlehrers Disly, der nach alter Gewohnheit in der
Schulſtube die Schuhe ſohlte und dabei ganz äußerlich die Kinder
ab=
richtete, und des ſchöpferiſchen Peſtalozzi, des Mannes von hohem
Seelenſchwung, des pädagogiſchen Schriftſtellers von Weltruf. Zwei
Schulauffaſſungen prallen aufeinander, der alte Schulgedanke des
äußerlichen Aneignens einiger Kenntniſſe und Fertigkeiten, und der
neue Gedanke des Weckens ſchlummernder Seelenkräfte. Den
jugend=
lichen Darſtellern, Schüilern und Schülerinnen der Fortbildungsſchule,
ſowie der Volksſchule, ſei für ihre hing bungsvolle Arbeit von Herzen
gedankt, gleichermaßen dem jungen Philharmoniſchen Orcheſter für ſeine
ſtimmungsvolle, erhebende Muſik.
Eberſtadt, 15. März. Holzverſteigerung. Am
Donners=
tag dieſer Woche findet aus dem Eberſtädter Gemeindewald, Forſtort
Klingsackertanne, eine Nutzholzverſteigerung ſtatt. Zur Verſteigerung
gelangen Kiefernſtämme nach vier verſchiedenen Sorten. Das Holz
ſtammt aus den Abteilungen 15 und 35 des Diſtriktes Klingsackertanne.
— Stromſperre. Am vergangenen Sonntag war der elektriſche
Veitungsſtrom mehrere Stunden über für die Abnehmer geſperrt.
HI. Eberſtadt, 14. März. Der Gefangverein „Frohſinn”
ehrt ſeinen Präſidenten. Der Geſangverein „Frohſinn”
brachte ſeinem Präſidenten, Ludwig Brückner, am Samstag abend
anläßlich ſeines 60 Geburtstages, ein ſchönes Ständchen und
verſam=
melte ſich hierauf zu einer ſinnigen Feier im Saale „Zum Bergſträßer
Hof‟. Der Platz Brückners war ſchön mit Blumen geſchmückt. Mit dem
Chor: „Abendfrieden am Rhein” von Neumann wurde die Feier
eröff=
net. Fräulein Gretel Braun widmete dem langjährigen verdienten
Präſidenten des Vereins unter Ueberreichung eines duftenden
Blumen=
ſtraußes einen von Peter Heißt verfaßten, herzlich gehaltenen und ſchön
vorgetragenen Prolog, in dem das beſonders innige Verhältnis zwiſchen
Führer und Mitgliedern treffend zum Ausdruck gebracht wurde. In
einer Anſprache feierte der Prolog=Verfaſſer in warmen Worten die
großen Verdienſte Brückners um das Aufblühen des Vereins,
beglück=
wünſchte ihn namens des Vereins zu ſeinem 60. Geburtstage und ſprach
die Hoffnung aus, daß es ihm noch recht lange vergönnt ſein möge, an
der Spitze des nun 85 Jahre alten Vereins zu wirken. Den Sängern
rief der Redner zu, immer treu zuſammenzuſtehen, zuſammenzuhalten
und zuſammenzuwirken und ſchloß mit einem dreifachen Hoch, in das die
Anweſenden ſtehend begeiſtert einſtimmten. Der zweite Vorſitzende
Hof=
mann überreichte namens des Vereins als Gebrtstagsgeſchenk eine ſchöne
Standuhr. Sichtlich gerührt, dankte Brückner für die ſchöne Ehrung.
Chorvorträge und ſonſtige angenehme Unterhaltung und ein kleines
Tänzchen am Schluſſe beendeten den ſchön verlaufenen Abend.
* Pfungſtadt, 15. März. Widerrechtliches Anpflanzen
von Bäumen. Die Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß der
Ge=
meinderat von Pfungſtadr ſchon in den Jahren 1906 bis 1912 beſchloſſen
habe, daß es Privaten nicht geſtattet ſei, vor ihren Grundſtücken au
Gemeindegelände (Straßen, Wegen und Gräben) Bäume zu pflanzen.
Da dies aber immer wieder verſucht werde, macht die Bürgermeiſterei
amtlich bekannt, daß das Anpflanzen und Unterhalten von Bäumen und
Sträuchern nach Artikel 85 bis 89 der heſſiſchen Ausführungsgeſetze zum
Bürgerlichen Geſetzbuch geſetzlich feſtgelegt ſei. Die Gemeinde wird
gegen das ſtrafbare Anpflanzen von Bäumen in genannter Hinſicht mit
den nötigen rechtlichen Mitteln vorgehen. Die Bürgermeiſterei gibt
fe=
doch der Hoffnung Ausdruck, daß dieſer Hinweis genügen und ſie nicht
zur Ergreifung weiterer Maßnahmen veranlaßt werde. — Der
Jung=
landbund, Ortsgruppe Pfungſtadt, hält am 27. März einen
Theater=
abend ab, bei dem Schönherrs „Glaube und Heimat” zur Aufführung
gelangt. Die Mitglieder der hieſigen Junglandbundgruppe beteiligten
ſich am vergangenen Sonntag zahlreich an der in Darmſtadt
ſtatt=
gefundenen Junglandbundtagung für Starkenburg.
* Nieder=Ramſtadt, 15 März. Kaufmam Peter Plößer von
hier konnte dieſer Tage auf eine 25jährige Tätigkeit im der Verwaltung
der hieſigen Raifeiſenkaſſe zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand am
letzten Samstag abend im Sälchen von Gaſtwirt Fiſcher dahier eine
ſchlichte Feier ſtatt. Der Raifeiſenverband Ludwigshafen ließ dem
Jubilar durch einen Vertreter herzliche Glückwünſche übermitteln und
die Raiffeiſenplabette, nebſt Diplom üiberreichen. Von ſeiten der Kaſſe
fberbrachte der Aufſichtsratsvorſitzende, Bürgermeiſterſekretär
Steuer=
nagel, die Glückwünſche und überreichte ein Geſchenk.
* Ober=Ramſtadt, 14. März. Auch die letzte Wiederholung des
Theaterabends des Geſangvereins „Eintracht” im Saale „Zum Löwen”
hatte wieder einen guten Beſuch aufzuweiſen. Gleich der erſten
Ver=
anſtaltung waren auch hier die Leiſtungen aller Mitwirkenden wieder
vortreffliche und der Verein kann auf das gute Gelingen beider Abende
beſonders ſtolz ſein.
(4540
Nummer 72.
Die Spritſchiebungen in Mainz und
Oppenheim.
Zu den Spritſchiebungen in Mainz und Obn)
heim wird noch weiter gemeldet, daß es ſich um die Fif=
Nödling in Mainz handelt, die das Reich um mehrere Min
nen geſchädigt hat. Die Brennereien befinden ſich in
Op=
heim. Die Firma gehörte zu den bedeutendſten ihrer Branche.
Umſatz wird nur von wenigen deutſchen Großbrennereien übertm:
Seit Jahren hat die Firma Nödling Aprozentigen Sprit bezogen
als minderwertiger Branntwein deklariert worden war. Es bandeu
dabei um Trauben= oder Obſtweine, die ſich zum Genuß nicht s
und die in den Brennereien zur Herſtellung von Branntwein
Ve=
dung finden. Für dieſen Brennwein iſt der zu entrichtende Zoun.
ein ſehr geringer. Er ſteht in keinem Verhältnis zu dem ſehr
Zollſatz für hochprozentigen Sprit, wie ihn die Firma Nödling be
hat. Es kommen etwa 28 Waggons falſch deklarierter Brennwei=
Betracht. Der Schaden, den das Reich erleidet, ſoll ſich auf 5 bis 8
lionen belaufen. Nödling, der trotz ſeines Geſtändniſſes wegems
dunkelungsgefahr verhaftet iſt, hat natürlich Helfer gehabt. Die
dungsſtelle iſt augenblicklich damit beſchäftigt, dieſe
Mitſchuldigen=
zuſtellen. Weitere Verhaftugen ſtehen bevor. Es ſind erneut
vere Beamte nach Mainz gefahren, um dort Feſtſtellungen zu mu
Man rechnet damit, daß Nödling eine große Anzahl Unterabnehmm
habt hat. Inwieweit ſie ſich ſtrafrechtlich ſchuldig gemacht haben.ny
die weitere Unterſuchung ergeben.
Groß=Umſtadt, 14. März. Bei günſtiger Witterung wirn
Samstag, den 26. März, nachmittags 3 Uhr, bei Herrn Landwirt
in Groß=Umſtadt der neue Wieſenhobel „Mars” in Tätigkeit,
geführt werden. Gleichzeitig wird bei jeder Witterung auch eine
führung der im Elektrohof aufgeſtellten landwirtſchaftlichen Mafi
ſtattfinden. Zu dieſen Veranſtaltungen ladet das Landwirtſcha n=
Groß=Umſtadt freundlichſt ein.
r. Babenhaufen, 13. März. Daß es in unſerer leichtlebigen,
haſtenden Zeit doch noch Beiſpiele von ſeltener Arbeilstreue und PM
erfüllung gibt, die ein vorbildliches Verhältnis von Arbeitneen
und Arbeitgebern kennzeichnen, das zeigt ein dreifaches Arbeitti
läum in dem hieſigen Brauereibetrieb. Schon von jeher erachtri
die ſeit über 100 Jahre beſtehende Michelsbrauerei, die einen geard
Namen im Brauereigewerbe beſitzt, für ihre vornehmſte Pfhchtu
verdienten, lange Jahre im Dienſte der Brauerei ſtehenden Arx
gebührende Ehrungen zuteil werden zu laſſen. Wie wir in Erff.)
gebracht haben, blicken auch in dieſem Jahre drei fleißige, um
Brauer auf eine langjährige Tätigkeit bei der hieſigen Firma
ſo der Bierſieder Fr. Kreſſel der ſeit Augnſt 1876 umnterin,
bei der Brauerei beſchäftigt iſt. Mehr als 25 Jahre arbeiten die Le
M. Nauſch, Gg. Hendelmeier und H. Fendt im hieſig /
triebe zur Zufriedenheit der Firma. Es wäre allgemein mit ;
zu begrüßen, wenn in allen induſtriellen Werken die treue Arbe :
auch öffentlich ihre Anerkennung fände.
Kirchbrombach, 15. März. Das Ortskartell Kirchbit
bach des Deutſchen Beamten=Bundes hatte ſeine Mitglieder zn
Beſprechung im „Heſſiſchen Hof” eingeladen. Die Tagesordmun
Kreisberſammlung wurde erörtert. Eingehend unterhielt man ſiü
die Vor= und Nachteile des Anſchluſſes, der abgelegenen Landbon
an die Beamtenbank in Darmſtadt. Bevor weitere Entſchlüſſe imnt
Sache gefaßt werden, will man den Vortrag kommenden Samstagy/
Bedauert wurde, daß die reichsgeſetzliche Regelung des Beamtor
ſo lange auf ſich warten läßt. Der Stand der Beſoldungsfmge.;
Neuregelung von den politiſchen Parteien des Reichstags um
Reichsregierung zugeſagt iſt, wurde, ſoweit er bekannt war, mi 1
— Herr L. Oppenheimer, der ſich bereits in Michelſtndn
kauft hat, will i Bälde unſern Ork verlaſſen. Sein Wohnhan=
Stallung und Scheuer, ſowie alle Liegenſchaften, ſtanden am 104
zum Verkauf. Bei der Hofreite blieb Herr Göttmann mit 8027.
Höchſtbietender. Es erfolgte jedoch zu dieſem Preis kein Zuſch=
Odenwald=Klub. Kommenden Sonntag unternimmt die
Ortsgruppe ihre 2. Wanderung. Sie führt diesmal durch die Ale=
Wallbach nach Birkert. Mitglieder, die ſich 1926 das „Goldene‟
dert haben, werden auf dieſer Tour mit demſelben ausgezeichnet.
liche Jugendgruppen des Mümling=Bezirks machen am gleichen:
eine Sternwanderung nach dem benachbarten Zell. Nach Eirm
der Gruppen in Zell kommen Volkstänze, Singſpiele und VolII
zur Darbietung. — Jugendpfarrer Liz. von der Au wirdn?
tag im Hauptgotteedienſt hier ſprechen und ſpäter einen Vortrcl
Jugendbewegung halten.
— Michelſtadt, 15. März. Stenographiſches. Im
haus zu den „Drei Haſen” fand die Gauvertreterverſammlung de
waldgauvereine ſtatt. Der Vorſitzende des hieſigen Vereins, Her
Noſtadt, eröffnete die Verſammlung, begrüßte die erſchienenen
genoſſinnen und Kunſtgenoſſen und dankte ihnen für ihr zahlreic
ſcheinen. Alsdann erſtattete der Gauvorſitzende, Herr Heinrich
ſtein, einen ausführlichen Bericht über die Gründung des Odml
gaues. Herr Fleckenſtein wurde laut Beſchluß der Verſammlung
betracht ſeiner hohen Verdienſte, die er mehrere Jahre dem Gau.
zum Ehrnvorſitzenden ernannt. Sodann erfolgte die Neuwahl d‟
ſtandes. Zum erſten Vorſitzenden wurde ernannt: Herr Friedm:
ſtadt, Michelſtadt, zum zweiten Vorſitzenden Herr Georg Heim,
Anſtelle des früheren Wettſchreibobmanns, Herrn Siefert, Bee
wurde Herr Inſpektor Adam Wöber, Michelſtadt, und Herr L
Lenz, Falkengeſäß, als deſſen Stellvertreter ernannt. Das die
Gauwettſchreiben ſoll am 18. September 1927 in Höchſt
ſtattfinde-
gleichzeitig die Bezirksvereine eingeladen werden können.
— Pfaffen=Beerfurth. 15. März. Am kommenden SonntrI,
20. März, findet im Saalbau des Herrn L. Hönig hier ein große”
zert ſtatt. Dasſelbe wird ausgeführt von dem Harm
Orcheſterverein Darmſtadt unter perſönlicher Leitu:
Herrn Kammervirtuoſen Louis Kümmel.
* Hainſtadt (Kr. Erbach), 14. März. Unſer Dörfchen wi.*
Neuſtadt aus paſtoriſiert. Um älteren Leuten den Beſuch des
dienſtes zu erleichtern, hielten die Herren Geiſtlichen von Beit
hier im Schulſaale Gottesdienſte ab. Da wurde es immer als M7a
angeſehen, daß kein paſſendes Inſtrument zur Begleitung d‟
ſanges vorhanden war. Auf Betreiben des Herrn Pfarrers S
Neuſtadt und des Herrn Lehrers Müller hier wurde nun ein ſehr
Harmonium beſchafft, welches auch zum Einüben von Liedern
Schule benutzt werden darf. Der Gemeindevorſtand zeigte ſich ſel
zügig indem er das, was eine Hausſammlung zuſammenbrachte
ergänzte, daß der Kauf möglich war. In einem Gottesdienſt, de
nächſtens ſtnttfindet, dürfte das Harmonium ſeine Weihe eme.
Wir aber ſagen allen Spendern Dank.
* Asbach i. Odw., 15. März. Am 10. März fand im hieſiger
ſaal die Entlaſſungsfeier der Fortbildungsfchülerinnen ſtatt.
Feier beteiligten ſich außer dem Gemeinderat und dem Schilr.
als Vertreter des Kreisſchulamts Dieburg Herr Schulvat Jäger.
Lehrer Arnold begrüßte die Erſchienenen. In ſeiner Rede wus
dem Gedanken ausgehend, daß die Familie die Grundlage des
und die Hausfrau die Seele der Familie iſt, den Wert und E
wendigkeit der Mädchenfortbildungsſchule nach. Herr SchulraE
gab in ſeiner Anſprache der Freude über das gute Verhältnis 7
Gemeinde und Schule Ausdrck. Von den Schülerinnen wur”
Gäſten ein in der hieſigen Kochküche ſelbſt zubereitetes Feſteſſen ?
Gemeinderat J. Ruths dankte im Namen der Gemeinde Asbach
freundliche Einladung und pries das Können der Schülerinnen.
Hoffmann=Klein=Bieberau, als Vertreter des dortigen Schulbi
bezeichnete den beſchrittenen Weg als den rechten und wünſcht
de=
bildungsſchule weiteres Gedeihen.
Hirſchhorn, 15. März. Waſſerſtand des Necgr
14. März: 1,52 Meter: am 15. März: 1,63 Meter.
* Neckarhauſen, 10. März. Bahnbau. Wie von zude.
Seite mitgeteilt wird, ſind die Bauarbeiten der Strecke Necarſ.—"
Schönau recht umfangreich, ſo daß die Fertigſtellung noch im int
Jahre unmöglich iſt. Wenn die nötigen Mittel zur
Verfügungu=
werden und ſonſt keine Schwierigkeiten eintreten, kann mit 4
betriebnahme vorausſichtlich im Herſt 1928 gerechnet werden.
je Sodener
Wüe Pastillen gegen
W Husten, Heiserkeit,Verschleimung
Seite 9
zuner 75
Kidem Beſchnitztal, 13. März. Die Beſchnitzbrücke zu
eEs ſtellt ſich nun immer mehr heraus, daß die bei Erbauung
wirtztalbahn im Jahre 1894 errichteten Brücken faſt durchgängig
ebaut wurden, ſo daß eine Anzahl derſelben mm ganz er=
— verſtärkt werden muß. Daß dies jetzt ſchon nötig wurde,
vor 33 Jahren wohl nicht geahnt. Allein die Einführung
azer ſchweren Lokomotiven, ſowie die ſchwer beladenen
Güter=
garn den Brücken eine Belaſtung, die ſie nicht mehr ertragen
ie weitgeſpannte Brücke an der Station Weinheim=Tal ſoll
der ſtarken Belaſtung bereits 8 Zentimeter geſenkt haben.
ſich ſeit vier Monaten unaufhörlich gearbeitet durch Einfügung
zonſtreber. Zudem werden an den beiden Brücken noch aus
5inſchienen zuſammengeſetzte Eiſenträger als Stützpfeiler an=
Die Weſchnitzbrücke in Birkenau am Uebergang unterhalb
wird durch eine ganz neue erſetzt und bald aufgeſtellt.
uutß die Weſchnitzbrücke bei Station Zotzenbach verſtärkt
wer=
ſpricht ſogar davon, daß die Eiſenbahnſchienen nach und
ch ſtärkere erſetzt werdon ſollen.
nnenau, 13. März. Arbeitsloſe. Infolge der Beendigung
zurmcherei und der Einſchränkung der Notſtandsarbeiten iſt die
Urbeitsloſen dahier leider wieder auf 76 geſtiegen.
eſprechtag. Am nächſten Mittwoch, den 16. d. M. hält
nmamt Fürth auf dem hieſigen Rathauſe wieder einen
Steuer=
g ab. Die Reflektanten haben dies auf der Bürgermeiſterei
der Bergſtraße, 14. März. Mandelbaumblüte. Die
pen der Mandelbaumblüte haben ſich geöffnet.
Verſchie=
tg. bhänge ſind bereits über und über weiß mit Blüten. Die
ſue Blüte iſt verhältnismäßig ſpät. In den letzten Jahren
Bäume meiſt ſchon im Februar, im Jahre 1916 gar ſchon
ziefcanuar.
prnheim a. d. B., 12. März. Seeverein Heppenheim.
zucein Heppenheim hatte in den letzten Tagen zu einom
Licht=
arrge im katholiſchen Vereinshauſe eingeladen, für welchen
) h. allzu viel Intereſſe gezeigt wurde. Vor dem geſpannt
ger Publikum ſprach Herr Kapitän Senden aus Darmſtadt über
Eierniſſe zur See während ſeiner 42jährigen Se
Fischte ind Gſen und das gehen und Tweſhen m legteren den
mch Uebhaft vor die Augen führte. Ueber die Bedeutung der
Seeſchiffahrt erhielt man durch die Lichtbilder vom einfachſten
bis zum modernſten Salondampfer auch einen Ueberblick.
wigung des Vortrages dankte Herr Admiral Meier aus
Hep=
zdrm Vortragenden und ſprach dann noch über Zweck und Ziele
ze eins. Die Vorführung der Bilder hatte Herr Benefiziat
er übernommeen. — Totenſonntag. Da von den
zuſtän=
elten keine Richtlinien für die Abhaltung der Totengedenkfeier
tevorden ſind, wird auch in dieſem Jahre der Volkstrauertag in
ſtenin wieder an einem Sonntag im November ſtattfinden. Die
eum Hausgrundſtücken ſind jedoch aufgefordert worden, durch
Em ider Gebäude auf Halbmaſt ihre Trauer über die Opfer des
rei= zum Ausdruck zu bringen.
mwertheim, 12. März. Ueberfall. Nachdem ſich vor einigen
hrn einmal ein unbekannter Menſch Mädchen in unſittlicher
ſ nähert hatte, verſuchte abermals ein ſolcher einen Ueberfall
Mädchen im Alter von 16 und 17 Jahren im Walde hinter
t. Fabrik Neuſchloß. Hierbei zerriß er einem derſelben die
u Eluf die Hilferufe der Angegriffenen ließ er von ihnen ab.
urigens nahmen die Verfolgung auf, aber er bedrohte ſie mit
ſelslver und bis zum Eintreffen der Kriminalpolizei, die ſofort
10 abſtreifte, konnte er ſich auf ſeinem Fahrrad der Feſtnahme
Der Beſchreibung nach handelt es ſich in beiden Fällen um
nö—nſelben, etwa 25 Jahre alten Wüſtling. — Die
Holzver=
ung aus dem Gemeindewald ergab gegenüber den im
Stadt=
igegangenen ſehr niedere Preiſe.
pertheim, 15. März. Volkstrauertag. Um der im
gefallenen Toden zu gedenken, hatte die Ortsgruppe des
deutſche Kriegsgräberfürſorge” auf dem Ehrenfriedhof vor=
—hmittag eine Feier veranſtaltet, zu der viele Hunderte aus
nde herbeigeeilt waren. Eingeleitet wurde dieſelbe durch den
ein „Liedertafel” mit dem Liede: „Wie ſie ſo ſanft ruh’n."
rrreifenden Worten, anknüpfend an das Gedicht: „Fern, fern
Da gähnt ein Grab”, gedachte dann Herr Pfarrer Dörr all
e in heiliger Begeiſterung zum Schutze des geliebten Vater=
Au. Feld zogen, hier litten und ſtritten und ihr Leben für die
üngaben. Für die Ortsgruppe des „Volksbund deutſche
Kriegs=
arſorge” legte dann Herr Lehrer Petry und für den „
Reichs=
u. Rriegsbeſchädigten” Herr Götz Kränze an den Ehrengräbern
4ereits am Vormittag hatte die Bürgermeiſterei einen ſolchen
in laſſen. Der Chor: „Ueber den Sternen wohnt Gottes
fü lſchloß die erhebende Feier. — Unfall. Ein Motorrad=
/u- Sandhofen fuhr vorgeſtern nachmittag gegen 6 Uhr in der
)wigsſtraße ein vierjähriges Kind an, das dort mit anderen
m ielte, und ſchleifte es ein Stück Wegs. Zum Glück kam das
Mt einigen Hautabſchürfungen davon. Den Motorradfahrer ſoll
hlld treffen.
Du*heim, 12. März. Am 1. April geht die Gaſtwirtſchaft „Zum
eon Aldler” an ihren Beſitzer, Gemeinderechner Lameli, über, und
4—Seſſen Söhnen weitergeführt. Auch ſoll dann dortſelbſt in
ab=
ſ4 Jeit mit dem Bau eines größeren Tanzſaales begonnen werden,
Ayxt zwei heizbaren Kegelhahnen und ſonſtigen modernen Ein=
Men, dann wohl das größte und leiſtungsfähigſte
Vergnügungs=
rfſein wird. Der ſeitherige Pächter Wendel Scherer übernimmt
yr janntem Zeitpunkt als ſolcher das hieſige Bahnhofsreſtaurant.
e Pächter war Herr Ludwig Kappes.
„Ahckheim, 15. März. Waſſerſtand des Rheins. Am 15.
W 114.
Mß=Gerau, 15. März. Das Ehepaar Jakob Krumb 2. feierte
age das Feſt der Goldenen Hochzeit. Der Reichspräſident von
iſſien burg brachte dem goldenen Brautpaar in einem Schreiben
eliakwünſche entgegen.
)Enpach a. M., 15. März. Selbſtmord eines Arztes.
W Nacht zum Montag hat ſich der praktiſche Arzt Dr. Hamann
uer über den Tod ſeiner Frau erſchoſſen.
fitnbach, 14. März. Mit dem Volkstrauertag wurde hier
urmentag verbunden, der von der kameradſchaftlichen Ver=
ADes ehemaligen 168. Inf.=Rgts. angeregt wurde. Der Betrag
* Pflege des verwahrloſten Heldenfriedhofes zu Semendria
c) auf dem viele Heſſen ruhen, und zur Deckung der Reſtſchuld
er. Denkmals im hieſigen Waldpark dienen. Die ſtädtiſchen Ge=
Krygen zu Ehren der betrauerten Helden geſtern Fahnenſchmuck.
hif ßen, 14. März. Eine Rieſenausgabe von minde=
2 Millionen Mk. für Schulhausbauten ſtehen
* Stadt bevor. Die Pläne zu der Städtiſchen Fachſchule
hnſehr fertiggeſtellt und werden in Kürze die
Stadtverordneten=
nlmg beſchäftigen. Die Fachſchule kommt in die Nähe des
Mi- in das Gelände Ecke Dresdner= und Klinikſtraße zu ſtehen.
*hrude enthält im Hauptflügel die Maſchinenbauſchule,
Gewerbe=
ine gewerbliche Fortbildungsſchule. Der linke Flügel nimmt die
äſche Fachſchule auf, in dem rechten Flügel werden die Mäd=
Lle und die allgemeine Knaben=Fortbildungsſchule untergebracht.
Im offenen Hufeiſen ſoll an der Südſeite die Alice=(Frauen=)ſchule
werden. Mitten durch den Hof iſt die Errichtung der Turnhalle
muf wvelche eine Ausſtellungshalle aufgeſetzt werden ſoll. Die
u ſind veranſchlagt zu 2 400 000 Mk. Die Pläne zu dem
eben=
a5 beſchloſſenen Volksſchulbau ſind noch in Bearbeitung.
Sumnbach, 14. März. Unſer Städtchen wacht ſehr eifrig über die
ung ſeiner altertümlichen Gebäude, die zum
Aeil unter Denkmalſchutz ſtehen. So wurden jetzt wieder vom
uiefleger Geheimrat Walbe aus Darmſtadt Pläne und
Koſten=
über die Verbeſſerung der Außenſeite des alten Kratz’ſchen
norgelegt. Das Gebäude ſtammt aus der Zeit von 1640—1660.
rer, Stadt und Staat wollen die Koſten der Renovierung
Günberg, 14. März. Der Bürgermeiſter wurde in der letzten
Aurratsſitzung beauftragt, die 150 Meter Pavierholz an den Meiſt=
A zu vergeben. — Um den Fehlbetrag von 376 Mark, der
N Schafherde entſtanden iſt, zu decken, ſoll pro Schaf für das
e5 2 Mark Weidegeld erhoben werden. — Um Ordnung in
aſchen Steinbrüche zu bringen, wurde beſchloſſen, daß, wenn die
Awen Steine zur beſtimmten Zeit nicht entfernt ſeien, dieſe ohne
Vergütung der Stadt zufallen. — Der Auszahlung des für
Nru der Oberrealſchule erwvorbenen Geländes wurde zugeſtimmt,
Hauf von weiteren 80 Quadratmetern Gartengelände dagegen
M. Es erfolgte dann die Vergebung von Baugelände und in
Sitzung der Verkauf von gepfändeten Obiekten.
om Lande, 15. März. Die zweite Hälfte des Monats März
wieder eine größere Anzahl landwirtſchaftlicher Vorträge, die
Sandwirtſchaftskammer veranlaßt ſind. In Starkenburg werden
* gehalten an 41 Orten in Oberheſſen an 4, in Rheinheſſen an
Die da behandelten Themen berückſichtigen die verſchiedenſten
dr Landwirtchaft ſind aber ſo ausgewählt, daß die Zeit,
uſp, aufs praktiſchſte berückſichtigt ſind, ſo daß die Land=
NeI für ihren Beruf gewinnen können,
Mittwoch, den 16. März 1927
Zur Krüppelheimbaulotterie
(Ziehung am 7. April, Loſe zu 1 Mark überall erhältlich)
haben folgende deutſche Fabriken und Firmen anſehnliche
Eigenerzeug=
niſſe als Gewinne geſpendet:
II.
Dülken (Rhlb.): B. Hoogen u. Co.
Düren (Rhld.): Draemann=Peill, Tuchfabrik; Osnabrücker
Papierwaren=
fabrik Erich Schöller, G. m. b. H.; Felix Heinrich Schoeller,
Fein=
papierfabrik; Teppichfabrik Gebr. Schoeller.
Düſſeldorf: F. Braukmann u. Co. G. m. b. H., Fabrik feiner
Par=
fümerie und Seifen; Pelzhaus Häupler; Anton Lange,
Maſchinen=
fabrik.
Cbersbach a. Fils (Württ.): Thomas Scheuffelen A. G., Tuchfabrik.
Ebingen (Württ.): L. Allgaier, Trikotwarenfabrik; Chriſtian Ludwig
Magg, Trikotwarenfabrik; Friedrich Magg, mech. Trikotwarenfabrik;
Nehfuß u. Stocker, Trikotwarenfabriken: Wilhelm Rominger,
Trikot=
warenfabrik.
Eitorf a. d. Sieg: Schoellerſche Kammgarn=Spinnerei Eitorf A.=G.
Elberfeld: C. Coßmann, Nachf. O. Klebart, Fabrik konfekt.
Gummi=
webwaren; Emil Gerdts, Hoſenträgerfabrik; Heſſelberger u. Herz,
Fabrikation von Hofenträgern uſw.; Koch u. Schreiber A.G.,
Herren=
wäſchefabriken; A. Scheffner u. Sohn „G., Möbelſtoffweberei; Oskar
Stodt, Juwelen=, Gold= und Silberwaren.
Elſterberg (Saale): Epperlein u. Eiſert A. G., Luxuspapierwarenfabrik.
Erfenſchlag=Chemnitz: Oswald Brückner, alleiniger Fabrikant der
welt=
bekannten Tramit=Strümpfen.
Erfurt: Erfurter mechaniſche Schuhfabrik A. G., Käſtner u. Toebelmann,
Beleuchtungskörperfabrik; Fr. Stübgen u. Co. Lampenfabrik.
Erlbach=Kirchberg: W. A. Gruner u. Söhne, Fabrikation Trameſeidener
Strumpfwaren.
Eßlingen a. N.: Gebr. Keller, Handſchuhfabrik; Ferdinand Rieger, Herd=
und Ofenfabrik uſw.
Ettlingen (Baden): Gebr. Bahl, Papierfabriken.
Falkenſtein i. V.: Falkenſtein=Kakao= und Schokoladenwerbe, Fritz Pflug;
Falkenſteiner Gardinenweberei= und Bleicherei; Richard Pöniſch, G. m.
b. H.
Foche=Solingen: „Salamander”.
Forſt=Lauſitz: Gottlieb Noack, Tuchfabrik; Wilhelm Sauer, Tuchfabrik;
Benjamin Georg Schulze, Tuchfabrik.
Frankenthal (Pfalz): Rheiniſche Elektrizitäts A. G.
Frankfurt a. M.: S. Berberich u. Co., G. m. b. H., Polſtermöbel= und
Matratzenfabrik; K u. W. Bohnert A.G., Fabvik und
Großunter=
nehmen der Beleuchtungsbranche; Elektrozeit G. m. b. H.; Fetzer u.
Calmano, Fabrik für Spülapparate und Kloſetts; Nikol. Franz. Nachf.
Inh. Nikol. Franz, Mitglied des Nürnberger Bundes, Porzellan,
Steingut, Kriſtall, Glas; Otto Fuld, Silber=, Alpaka= und
Bijouterie=
waren; Ferdinand Haas, früher Photohaus Neithold Spezialhaus
für Sport, Photo uſw.; Fritz Hänel u. Co., Fabrik
hauswirtſchaft=
licher Maſchinen; Heſſenberg u. Cie., G. m. b. H.; Hinkel u. Sohn;
A. und M. John, Spezialhaus für Luxus= und Lederwaren; Wilhelm
Kraft, Badeapparatefabrik; Wilhelm F. Lapah; L. S. Maye=, G. m.
b. H.; Meſſer u. Co., G. m. b. H.; J. G. Mouſon u. Co., Fabrik
feiner Parfümerien und Toilettenſeifen; B. Nußbaum; Oberheſſiſche
Leineninduſtrie Marx u. Kleinberger; Gummiwerk Odenwald, G. m.
b. H., Prometheus, A.G für elektriſche Heizeinrichtungen; Gebr.
Seligmann; Siemens=Schuckertwerke, G. m. b. H.; Singer
Näh=
maſchinen A.G.; Süddeutſche Lacklederinduſtrie Fries u. Co.;
Süd=
deutſche Patentmatratzen= und Metallgurtenfabrik; G. Schanzenbach
u. Co., G. m. b. H., ekektrotechniſche und lichttechmiſche Spezialfabrik;
Schellenbergs Kaiſermagazin; Schwarzſchild=Ochs A. G.; Karl Theobald,
Juwelier; Univerſitäts Druckerei Werner u. Winter, G. m. b. H.,
Fichardſtraße 5—7; Vereinigte Inſtallationsgeſchäfte Frankfurter
Gas=
geſellſchaft und Karl Winterſtein, G. m. b. H.; Andreae=Noris Zahn
A.G.; Chriſtian Zimmermann, Beleuchtungskörperfabrik;
Frankfurt a. M.=Eſchersheim: Radiowerke Schneider=Opel A. G.;
Fränkiſch Crumbach: J. Oppenheimer u. Söhne, Zigarrenfabriken.
Frauenſtein Sa.: Album= und Notizbüicherfabrik, Paul Hämig.
Freital=Potſchappel Sa.: Oskar Ruſchig, Schokoladen= und
Konfitüren=
fabrik.
Friedrichstal (Baden): Zigarrenfabriken Gorenflo u. Siegriſt.
Frieſen: Gebr. Bätz, Damenwäſche, Tapiſſerie, Fabrikation.
Fürth (Bayern): Wilhelm u. Max Höfling, optiſche Fabrik; K. Stockert
u. Sohn, Kompaßfabvik; Karl Wienröder, Hoſenträgerfabrik.
Gauting (München): „Bavaria”, Verlag für moderne Graphik.
Gelenau (Erzgeb.): K. F. Stopp, Strumpffabrikation.
Gera: Karl Weiſe in Fa Hch. G. Breuning, Goldwaren.
Geringswalde i. Sa.: Sitzmöbelfabrik mit Dampfbetrieb, F. Hermann
Teichmann.
Geſchwenda i. Thür.: Orben Knabe u. Co., Porzellanfabrik.
Gießen: Adler Drogerie Walter Waldſchmidt, Apotheker; Emil
Bech=
ſtein, Gutenbergſtraße 25; Ernſt Challier, Muſikalien,
Muſikinſtru=
mente; Hausrat G. m. b. H., Gemeinnützige Möbelverſorgung ſür
das Rhein=, Main= und Lahngebiet; Julius Nattmann, G. m. b. H.,
Zigarrenfabrik; Georg Heinrich Schirmer, Zigarrenfabriken; Tribus
u. Sundheim, Kolonialwarengroßhandlung.
Gleidorf (Weſtf.): Karl Vogt, Stuhlfabrik.
Gleiwitz a. S.: Obering. Fr. Karl Keßler.
Göppersdorf b. Burgſtädt: Oskar Emmerch, Strumpf=, Strick= und
Wirk=
warenfabrik.
Geſchichten aus aller Welt.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)
Die verhängnisvollen Zähne.
(r) London. Welche ſchweren Prüfungen diefenigen auszuſtehen
haben, die in das gelobte Land, wo Dollar und Freiheit einfach nur ſo
dahinfließen ſollen, einzuwandern gedenken, iſt zur Genüge bekannt.
Ihre Leiden und Enttäuſchungen, die Sichtung auf dem berüchtigten
Ellis Island in jenem feinmaſchigen Netze der Behörden — das ſind
Themen, die beſonders in der engliſchen Preſſe zum eiſernen Beſtand
feuilletoniſtiſcher Berichterſtattung gehören. Man darf wohl deshalb
einmal auch von einer Tragikomödie berichten, die ſich unlängſt hier
ereignet hat und deren Hauptperſon Miß Helen Gregor, ihres Zeichens
Zahnärztin war. Die junge ſchottiſche Dame hatte den Entſchluß
ge=
faßt, den Bergen ihrer Heimat endgültig den Rücken zu kehren und in
den Vereinigten Staaten, wie die unzähligen Anderen vor ihr — ſei es
in Form erfolgreicher Berufsbetätigung oder in der noch angenehmeren
einer reichen Heirat (nähere Unterlagen fehlen dafür) zu machen. Doch
in Ellis Island, auf das ſie ſich wohlgerüſtet glaubte, ſollte ſie die
ge=
prieſene Freiheit an ſich zu verſpüren bekommen. In beſter Ordnung
ſchienen ihre Papiere, Urkunden uſw. und alles, was ſonſt noch dazu
gehört, um den Vorzug genießen zu können, als neues Glied des
ameri=
kaniſchen Volkes leben zu dürfen. Das alles hatte ſie bereits
über=
ſtanden. Aber bei der ärztlichen Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß
Fräulein Dr. med. dent. — Gott ſeis geklagt — ſchlechte Zähne hatte!
Zu ihrem größten Schrecken wurde ihr mitgeteilt, daß das nach den
neueſten Verordnungen ein Hinderungsgrund für die Einwanderung
wäre. Und im übrigen, ſo bemerkten die prüfenden Beamten perſönlich
ſo nebenbei, wäre es hier zu Lande unerwünſcht, Zahnärzte zu haben,
deren Zähne vernachläſſigt ſeien. Die Herren ſcheien eben überſehen
zu haben, daß es ſeit altersher immer doch ſo iſt, daß der Schuhmacher
zerriſſene Stiefel und der Schneider die ſchlechteſten Kleider trägt.
Was nutzten da die Tränen, was halfen alle Beteuerungen ſie
würde ſich ſofort, wenn ſie das Land betreten hätte, ihre Zähne in
Ord=
nung bringen? Man konnte ihr immer nur erwidern, daß auch im
Lande der unbegrenzten Möglichkeiten eben Grenzen in Form von
Ver=
ordnungen und Geſetzen beſtünden, die jedermann, beſonders der
Ein=
wanderer, zu reſpektieren habe. Schließlich und endlich ſei es nicht
un=
erwähnt, daß für Miß Gregor noch Hoffnung beſteht, das Land ihrer
„Sehnſucht” betreten zu dürfen. Sie wurde auf das Schiff, das ſie
nach England zurückbrachte, mit dem Troſt geführt, das andere Mal,
wenn ſie den Geſetzen entſprechend zurückkehre, eingelaſſen zu werden.
Der „Titanic”=Matroſe als Millionär.
(a) New York. Wohltaten belohnen ſich in ſich ſelbſt, ſo lehrt
die Ethik; aber es iſt ganz ſchön, wenn auch von außen einmal ein
bißchen dabei mitgeholfen wird. Das lehrt der Fall des kanadiſchen
Matroſen John Janes, der ſ. Zt. die Kataſtrophe der „Titanic”
mit=
erlebte, bei der — am 14. April 1912 — 2358 Paſſagiere das Leben
einbüßten. Der Matroſe Janes rettete damals ein kleines Mädchen,
Phhllis A rs, derne Eltern bei der Kataſtrophe den Tod in den
Wellen fanden. Ein paar Wochen nach dem Untergang des ſtolzen
Schiffes überlieferte Janes die Kleine perſönlich ihrer in London
leben=
den Großmutter und erhielt dafür von der ſehr reichen alten Dame eine
Belohnung von etlichen hundert Pfund, von denen er ſich eine kleine
Farm m Kanada kaufen konnte.
In der Zwiſchenzeit blieb Janes in ſtändigem Briefwechſel mit der
Kleinen und ihrer Großmutter, bis er jetzt ſchließlich ein halbes Jahr
lang nichts von beiden hörte. Schon im Begriff, ſich einen kleinen
Urlaub zu leiſten und in perſona nach England hinüberzufahren um
ſich Gewißheit über das Befinden ſeines inzwiſchen ſchon junge Dame
gewordenen Schützlings zu holen, erhielt er die Benachrichtigung, daß
die alte Dame das Zeitliche geſegnet und ihm eine Million Pfund
Ster=
ling unter der Bedingung hinterlaſſen habe, daß er die „kleine‟
Phyllis zu ſich nehme. Welche Bedingung er ſofort annahm, zumal
er noch — unbeweibt iſt. Und ganz Amerika erwartet jetzt den
glüchk=
lichen, d. h. ſtandesamtlichen Abſchluß dieſes ſo tragiſch begonnenen
Heiratsromanes.
Der Maharadſcha und der Löwe.
(a. n.) Delhi. Das Raubtier Indiens iſt der Tiger. Der Löwe
iſt eine Seltenheit, Tiger und Löwe ſcheinen überall in der Welt ein
geheiwes Abkommen geſchloſſen zu haben, ſich gegenſeitig nicht ihre
Jagdgründe ſtreitig zu mach n. Alſo etwas Aehnliches, wie die
Auf=
teilung der Länder in Intereſſenſphären durch die Großmächte — nur
daß Löwe und Tiger keinen Völkerbund dazu brauchen, nicht lange reden
und überdies ihre Abmachungen auch halten.
Trotzdem hat nun der Maharadſcha von Panna einen Löwen
er=
legt. Fünf Kilometer von ſeiner Hauptſtadt brachte der todesmutige
Fürſt ihn zur Strecke. Die Sache war zwar etwas vorbereitet worden:
über den Kadaver eines Pferdes hatte der Hofjägermeiſter zur Zeit,
da der unglückliche Löwe ſchlief, einen Schießſtand gebaut, von deſſen
Verſteck ſeine Hoheit mit 6 Schuß den ſchrecklichen Löwenkampf gewann.
Woher aber kam dieſer Löwe, da es doch in Indien keine Löwen
gibt? Nein, es gibt keine Löwen, Brehm hat Recht; aber es gibt —
Zoologiſche Gärten. Das iſt des Rätſels Löſung, aber ſie entbehrt nicht
der Tragik. Dieſer Löwe, vor Zeiten freigelaſſen, hatte Heimweh. Und
wenn des Nachts die Löwen des Zoos brüllten, dann hörte man in der
Ferne den „wilden” Löwen klagend antworten. Er umſchlich ſeinen
einſtigen Kerker — ſein Leben war eben verpfuſcht und deshalb ließ
er ſich vielleicht umbringen. Ein Löwe kann ſich doch ſchließlich nicht
ſelbſt eine Kugel in den Schädel jagen.
Der bebafgollalgger oteftr inallen
Eandern, die mit dem Jabakmonopol gefegner (ind, abar nirgenals io wie inder
Jürkoz,ug zuueilen die feinſten Sortan von Ligda„Ayafoluk oder
Mladen-
dem Netz der Völlner und der Gendarmarie antſchlupfen, wail das Bauer
be-
fücchtet, von der Rogie unterm Wert bezahlt zu werden. Wic Namele konnen
dt-
ihre duftige Laſt arſt nach hunderterlei Gofahron im ſichesen Mafon
abladen-
ch.-Achmod Nolimi Mara-habe mancho Lalton würzigſten rautos heimlich
über den mondbeſchienenenJ ſchelebeſch Dagh transpgrtiert: Bei
meinem-
latzten Streich faßten lie mich, ich wurde zum aimakam zum ‟Dortſchulzen ge
führt; der DDafterdar, dar Jabakdiroltor und der Wali, was bei Such der Krezs,
hauptmann iſt, kamon auch dazu, und der Kizlar-Aga, der Frauanwächker,
machte ich auch heran. Sie behandeltan mich aber ſoföet ſehr anſtändig, als
lie hörten, daß mein Jabak-Jransport für die H.9 Zigarette
2.
Greiling-Auslefelervendung finden ſallte.
UObendrein fand ich in meiner Pumphole noch eine Schachtel dieler wr.
über das hersliche Aroma und über die uft-Qualitäten dieſer einzigarti,
ven Wlarke Ließen ſio mich lauten.P ch hörte die Mouris ſingen, dankte
dem Wal:, dem Oofterdar, dem Naimakam, ſsgar dem Aga, vertailte alles und
kürmto. Bei Mlohamod, das war keine Beltochung, und ichrloge meineFtand
ins Jeuer, daß in Lukunft kein Jabak mahr geſchmuggolt wied. Es hat ſich.
ſchon heruumgelprochen, daß die bolten. Blätter auus dam WDiſteiktohne.
Schmusgoloi für GRClLING-AUISLCSC varfrachtet werden—
Od
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
4333
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mittelbau, Tel. Hansa 6903.
Seite 10
Reich und Ausland.
Das Handwerkerhaus
in Frankfurt am Main.
Außenanſicht des Handwerkerhauſes.
Im Innern von Alt=Frankfurt wurde vor kurzem
am Durchbruch der Beethoven=Braubach=Straße das
Handwerkerhaus eröffnet. Außer einem großen
Feſtſaal umfaßt das neue Handwerkerheim 100
kleinere Zimmer und Säle.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Verloren oder unterſchlagen?
Der Kanzleiangeſtellte Oswald R., damaliger
Ge=
richtsvollzieher, hatte in dienſtlicher Eigenſchaft
eine größere Geldſumme eingenommen, die er
einen Monat lang in ſeiner Wohnung
auf=
bewahrt haben will, weil er wegen
Arbeitsüber=
laſtung nicht zur Abrechnung kam. Im November
fuhr er mit der Eiſenbahn zu Beſuch ſeiner
Mut=
ter nach Runkel. Er nahm das Geld, das er von
ſeinem eigenen getrennt in einem Briefumſchlag in
die Taſche ſteckte, mit. Als er zu Hauſe ankam, will
er den Verluſt des Geldes entdeckt haben. Er bemühte
ſich dann, bei Bekannten und Verwandten die Summe
aufzubringen. R. meldete den Verluſt weder bei der
Polizei, noch bei der Bahn. Auch ſeiner Behörde
gegenüber hüllte er ſich in Schweigen. Aus dieſen
Tatſachen glaubte ihm das Erweiterte Schöffengericht
nicht, daß er das Geld verloren hatte und
verur=
teilte ihn wegen Amtsunterſchlagung zu acht
Mo=
naten Gefängnis. — Zum Zuſammenbruch
des Induſtriehauſes. Bei der
Zwangsver=
ſteigerung des Induſtriehauſes ſind bekanntlich
Hand=
werkerforderungen von über 900 000 Mark
ausge=
fallen. Eine große auswärtige Handwerkerfirma, die
dabei einen beträchtlichen Schaden erlitten hat, hat
gegen zwei Firmen, die im Induſtriehaus
Büro=
räume haben, nunmehr Anzeige wegen unlauterer
Manipulation erhoben.
Lebensgefährlicher Branntwein.
Die Methylalkoholvergiftungen in Baden.
im. Offenburg. Wie wir berichteten,
er=
regten vor etwa einem Jahre die Enthüllungen über
die geſchäftlichen Praktiken einer Offenburger
Schnapsfirma beträchtliches Aufſehen. Die Firma
betrieb den Großhandel mit Branntwein. Sie kaufte
minderwertigen Spiritus — ſogenannten
Methyl=
alkohol — in größeren Mengen auf, vermiſchte ihn
mit Obſtſchnäpſen und brachte dieſe gefährliche
Miſchung als Trinkbranntwein in den Handel. Die
Folgen blieben nicht aus: der Genuß des Getränkes
koſtete mehreren Menſchen das Leben. Gegen die
Firmeninhaber leitete die hieſige Staatsanwaltſchaft
die entfprechenden Schritte ein. Nach dem Ergebnis
der umfangreichen Vorunterſuchung iſt der Fall
dem=
nächſt ſpruchreif und wird hier zur gerichtlichen
Ver=
handlung kommen. Einer der Hauptbeſchuldigten
be=
findet ſich ſeit längerer Zeit zur Beobachtung ſeines
Geiſteszuſtandes in der pſychiatriſchen Klinik in
Freiburg.
Ein 26jähriger Muſikprofeſſor.
Max Strub,
der bekannte Violinvirtuoſe und Hochſchullehrer der
Staatlichen Muſikſchule zu Weimar, der erſt 26 Jahre
alt und ſomit wohl der jüngſte Profeſſor in
Deutſchland iſt.
Mittwoch der 16 Mä. 1927
Der Volkstrauertag in der Reichshauptſtadt.
Reichspräſident von Hindenburg beim Abſchreiten der Ehrenkompagnie, neben ihm General Heye.
In Anweſenheit des Reichspräſikenten, der Mitglieder der Reichsregierung und des geſamten
diplomatiſchen Korps fand am Volkstrauertag im Plenarſitzungsſaal des Reichstages eine
wür=
dige Gedenkfeier ſtatt. Nach Beendigung der Feier ſchritt der Reichspräſident die Front der
Ehrenkompagnie der Reichswehr ab, die vor dem Reichstag Aufſtellung genommen hatte.
Schwerer Unfall
des Staatsſekretärs v. Kühlmann.
Dr. Richard von Kühlmann,
ehemaliger Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes,
erlitt in Berlin einen ſchweren Motorradunfall. Er
hat eine Schädelverletzung davongetragen und mußte
in die Univerſitätsklinik gebracht werden. Sein
Zu=
ſtand iſt beſorgniserregend.
Ein hochverdienter Bürger Berlins
vollendete am 11. März ſein 80. Lebensjahr. Schon
vor 35 Jahren erkannte er zuerſt die Notwendigkeit
der „Schulkinderſpeiſung”, die heute in der ganzen
Welt als ſtaatliche Pflicht durchgeführt wird und
legte durch Begründung des „Vereins für
Kinder=
volksküchen und Volkskinderhorte” den Grundſtein
für die Ertüchtigung der Berliner Volksjugend, für
ihre Belehrung, für ihre Liebe zur Natur, durch
Arbeit in Gärten und an Beeten, die in den
Som=
mermonaten gepflegt und bepflanzt wurden. Zur
Zeit der Hungerblockade bewahrte er durch
Errich=
tung der „Mittelſtands= und Beamtenküchen” ſeine
Mitbürger vor der ſchwerſten Ernährungsnot. Nach
dem Weltkriege ſchuf er die „Kindererholungsheime‟
am Meer und im Gebirge. Viele, viele Kinder aus
allen Gauen unſeres Vaterlandes finden in dieſen
ſchönen Heimen Kraft und Geſundheit wieder.
Unter den zahlreichen hohen Ehrungen, die dem
Jubilar an ſeinem Geburtstage zuteil wurden, ſei
beſonders ein Almanach hervorgehoben, der ihm
überreicht wurde und in welchem die Geiſtesführer
unſeres Volkes mit innigen Gedenkworten vertreten
ſind. Durch ſeinen Glückwunſch ehrte und erfreute
unſer Herr Reichspräſident von Hindenburg und der
Herr Reichskanzler Marx den Achtzigjährigen.
Die Berliner Preſſe zum Freiſpruch Jürgens.
c. Berlin. Die Mehrzahl der Berliner Blätter
enthält ausführliche Kommentare zu dem Urteil im
Jürgens=Prozeß. Das Urteil ſelbſt findet mit
Aus=
nahme der „Roten Fahne” in keinem Blatt
Wider=
ſpruch. Scharf kritiſiert dagegen wird, beſonders in
den Zeitungen der Rechten, die Anklage und die
Vor=
unterſuchung. — Die „Deutſche Zeitung” fordert eine
Juſtizreform. Vor allem müſſe in wichtigen
Straf=
fällen der Schutz des Angeſchuldigten viel wirkſamer
geſtaltet werden. — Die „Kreuzzeitung” ſpricht von
einer Vertrauenskriſe der Juſtiz und bezeichnet es
als notwendig, daß die Einſtellung der
Staatsanwalt=
ſchaft zum Angeſchuldigten wie Angeklagten
menſch=
lich vorurteilsfrei bleibt. — Die „Deutſche
Tages=
zeitung” fragt: Darf derart mit Ehre und Freiheit
eines bis dahin unbeſcholtenen Menſchen umgegangen
werden, ohne daß die Juſtiz ſelbſt in der Achtung
der Oeffentlichkeit ſinkt? — Die „Tägliche Rundſchau”,
ſchreibt: Es iſt wieder einmal viel Porzellan
zer=
ſchlagen worden, und es kann weder gekittet noch
geflickt werden. Welche theoretiſchen und praktiſchen
Folgerungen aus dem Jürgensprozeß zu ziehen ſind,
werden die verantwortlichen Stellen gewiſſenhaft zu
erwägen haben. — Die „Voſſiſche Zeitung” ſagt: Die
Art der Anklageerhebung, das Aufbauſchen
unhalt=
barer Anklagepunkte, wie die Auslegung belangloſer
Haushaltsſchulden als Betrug oder Hehlerei hatten
von vornherein den Oberſtaatsanwalt in die
Defen=
ſive gedrängt. — Im „Vorwärts” heißt es: Jürgens
iſt von der Anklage des fahrläſſigen Falſcheides
frei=
geſprochen worden. Man mag über den juriſtiſchen
Tatbeſtand denken, was man will, eins muß man
aber verlangen, daß ein jeder deutſche Staatsbürger
mit dem gleichen Maß gemeſſen werde.
Schweres Eiſenbahnunglück
22 Tote, 160 Verletzte.
EP. London. „Exchange Telegraph” meldet aus
Kalkutta, daß in der Nähe des Bahnhofs Shavrack
beim Zuſammenſtoß eines aus Madras kommenden
Expreßzuges mit einer Lokomotive 22 Reiſende
ge=
tötet und 160 verletzt worden ſeien.
Ehrung Thomas Mann in Warſchau.
EP. Warſchau. Zu Ehren des deutſchen
Schriftſtellers Thomas Mann, der ſich gegenwärtig
in Warſchau befindet, veranſtaltete der polniſche
Literaten=Klub einen Empfang, an dem 70 bekannte
Perſönlichkeiten teilnahmen. Das Miniſterium des
Auswärtigen war durch den Chef der Preſſeabteilung,
Miniſter Grabowſki, vertreten.
Franzöſiſch=ſchweizeriſcher Sportzwiſchenfall.
EP. Paris. Bei einem Fußballmatch, der am
Sonntag nachmittag in St. Mandé zwiſchen der
Union Sportive Suiſſe von Paris mit dem Stade
Olympique de UEſt ſtattfand, ereigneten ſich zwei
ſchwere Unfälle. Der Torhüter der franzöſiſchen
Mannſchaft warf ſich mit ſeinem Körper auf den
Ball, als der ſchweizeriſche Spieler Pollitz ſich
an=
ſchickte, den Ball ins Tor zu ſchießen. Er erhielt
dabei den wuchtigen Fußtritt auf den Kopf und
mußte bewußtlos vom Platz getragen werden. Kurz
nachdem ſtarb er infolge Schädelbruches, ohne das
Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Das Spiel
wurde fortgeſetzt, aber die franzöſiſche Mannſchaft
ſchwor Rache, und einer ihrer Spieler benutzte die
erſte Gelegenheit, um Pollitz böswillig einen
Fuß=
tritt ans Bein zu verſetzen, wobei dieſer einen
Bein=
bruch erlitt und ebenfalls vom Feld getragen
wer=
den mußte. Die Zuſchauer ihrerſeits ergingen ſich in
einer heftigen Demonſtration, wobei die Schweizer
mit den gröbſten Schimpfworten, vor allem mit dem
unvermeidlichen „Boches” überhäuft wurden. Die
Spielleitung ließ das Spiel abbrechen und zahlte
den Zuſchauern das Eintrittsgeld zurück.
Die Folgen des letzten Erdbebens in Japan.
Tokio. Aus einem Berichte des ſtellvertretenden
Miniſters des Innern, der das Erdbebengebiet
be=
ſucht hat, ergibt ſich, daß die Zahl der Opfer 3274
Tote und 6734 Verwundete beträgt. 84 Prozent der
Gebäude ſind ganz oder teilweiſe zerſtört, darunter
1359 Fabriken. Der Schaden wird auf 10 Millionen
Pfund Sterling geſchätzt. Von dem Erdbeben ſind
26 Ortſchaften betroffen worden.
Lawinenunglück.
EP. Mailand. Wie der „Secolo” meldet, ſind
drei Alpiniſten aus Trient am Mont Canin in
Friaul in eine Lawine geraten und mitgeriſſen
worden. Einer konnte ſich retten und Hilfe holen.
Bis jetzt fehlt jede Nachricht von den beiden anderen
Vermißten.
Einſturz eines Kirchengewölbes.
EP. Mailand. In Bology iſt am Sonntag
früh das Gewölbe der gotiſchen Säulenhalle der
KArche Santa Maria de Servi eingeſtürzt. Ein
zu=
fällig vorübergehender Poſtbeamter wurde getötet.
Die aus dem 14. Jahrhundert ſtammende Kirche war
gegenwärtig in Umbau begriffen.
Rieſenunterſchlagungen eines Poſtbeamten.
EP. Mailand. Nach dem plötzlichen
Verſchwin=
den des Hauptkaſſierers iſt in der Kaſſe der Provinz=
Poſtverwaltung von Parma ein Fehlbetrag von über
4 Millionen Lir entdeckt worden. Der
Haupt=
kaſſierer Virgilio Gaſparri ſtellte ſich nachträglich der
Polizei und geſtand die Unterſchlagungen ein. Er
hatte das Geld für den Bau eines ganzen
Villen=
viertels außerhalb der Stadt Parma verwendet, das
ſeinen Lebenstraum darſtellt. Er erklärte ſich bereit,
mit ſeinem Privatvermögen und dem Erlös aus dem
Villenviertel den Fehlbetrag wieder beizubringen.
Das ſchnell anwachſende Sao Paulo.
DD. Sao Paulo. Wohl keine Stadt auf dem
ſüdamerikaniſchen Kontinent hat ſich in den letzten
20 Jahren ſo entwickelt wie Sao Paulo. Im Jahre
1905 betrug die Geſamtbevölkerung 332000
Ein=
wohner und nach den heute vorliegenden genauen
Statiſtiken hat die Einwohnerſchaft 907 000 Seelen
erreicht. Gegenüber dem Jahre 1925 bedeutet dies
eine Zunahme von 60 000 Köpfen. Bei der
augen=
blicklichen Entwicklungstendenz iſt damit zu rechnen,
daß Sao Paulo im Jahre 1930 die erſte Million
überſchreiten wird.
Funkentelegraphie im Luftiverkalf
DD. Berlin. Im Rahmen der Tag
„Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt
im Flugverbandshaus hielt der Funkrefen
Reichsverkehrsminiſterium Dr. Herath einenn
niſcher und volkswirtſchaftlicher Beziehung
ſanten Lichtbildervortrg über die Funkentel
im Luftverkehr. Der Vortragende, der
jahrelanger verdienſtvoller Mitarbeit in der
telegrabhie im Flugweſen aktiv tätig iſ
zunächſt den Einſatz dieſes jüngſten Kindes
nik in die Vorkriegs= und Kriegsluftſchiffahrtn
Beſonders die Zeppelin=Luftſchiffe ware
ihres großen Aktionsradius über See und
der Nachtflüge auf funkennadigatoriſche Leit
funktelegraphiſche Verſtändigung mit dem
flughafen angewieſen. Die dabei geſamme
fahrungen konnten leider erſt in der letzten
Erleichterung der hemmenden Beſtimmunge
genannten Friedensvertrages bezüglich des
Verkehrsflugweſens praktiſch verwertet und 8
telephonie und Telegraphie vom Flugzeug o
mäßig eingeſetzt werden. Infolge der
PS=
kung der Antriebsmotore konnte das Tragu
der deutſchen Flugzeuge nicht noch durch 7
belaſtet werden. Trotzdem wurde die Ennn
eines brauchbaren Funkgeräts durch die deun
gierung, die mit den führenden FT.=Firmex
eng zuſammenging, nicht vernachläſſigt, ſc
dem Augenblick, wo die Begriffsbeſtimmung gr
die Ausrüſtung der großen
Verkehrsflugzn=
ſolchen Geräten einſetzen konnte. Es war o
teres klar, daß ein regelmäßiger, ſicher auue
Luftverkehr über große Strecken die weirſe
Verwendung der Funkentelegraphie zur um=
Vorausſetzung haben müſſe. Aus dieſem Grin
das Reichsverkehrsminiſterium in den Jahres
auf den Flughäfen, Berlin, Hamburg, K.t.
und München Funkſtellen erbaut, die zuer r
ausſchließlich für Zwecke der Flugſicherung /
dung fanden. Dieſes Netz bewährte ſich ſo n
man dazu überging, im Frühjahr 1925 Hi
richtung von elf Poſtfunkſtellen, einſchlis
Wetterfunkſtelle in Lindenberg und der
wachungsſtelle Staaken, die Flughäfenſtatiün
17 zu bringen. In letzter Zeit ſind noch zw=
Neubauten in Hof (Bayern) und Köln hir-u
men. Man erreicht auf dieſe Weiſe ſtänit
bindung des Flugzeuges mit der Umwelt, rn
bisher der Nachrichtenaustauſch auf rein /
techniſche Fragen beſchränkt war, ſo kann u
werden, daß es in abſehbarer Zeit möglich 1ᛋ
daß auch die Fluggäſte Privattelegrammesy
Luft abgeben können. In letzter Zeit konmer
die radiotelephoniſchen Sprechverſuche HM
ſondere techniſche Vervollkommnung der in
zeugen benutzten Mikrophone ſo ausgezeichck:!
geführt werden, daß man bereits im Reickk.:/
miniſterium die Möglichkeit erwägt, die
Funktelephonie vom Flugzeug zur Erde i.
kehrt, ähnlich wie im Eiſenbahnverkehr, ein
Der Entwicklung der Funktelegraphie al=!
toriſches Hilfsmittel für die Luftfahrt iſt
Beachtung geſchenkt worden. Wie bei
ſchiffahrt, kann auch hier mit Hilfe der Fu.
der augenblickliche Standort des Luftfahrsu
ſtimmt werden, wobei man entweder die Rä
ſtimmen kann, aus der ein Flugzeugſender :4
feſten Funkpeilſtellen gehört wird, oder
umgekehrt das Luftfahrzeug ſeinerſeits
ans-
welchem Winkel zwei ihrer Lage nach bekarat
ſender ſich von ihm aus befinden. Durch plenn
Einſatz von FT. und Peilung bei unſerer 2
kommt auch die Frage des Fluges über du
und damit die Regelmäßigkeit ohne Verm.!
der Sicherheit des Verkehrs beträchtlich ihre
näher, und es iſt mit großer Wahrſcheinll
zunehmen, daß auch das Problem der Nebe—!
Nebellandungen, durch die Funkentelegrac4‟
wird.
Probefahrt des Hapagdampfers „Ner=
Am Samstag, den 12. März, fand die 2 Dampfers „New York” der Hamburg—9
Linie ſtatt, die in die Nordſee, an Helgola.
bis Amrum und dann zum
Norderneh-
führte. Abends 5,30 Uhr übernahm Herr
Cuno im Namen der Hamburg—Amerika.u=
Schiff von der Bauwerft Blohm u. Voß.
die Hapagflagge gehißt wurde, brachte
Cuno ein Hoch auf die Werft aus, die
Dampfer „New York” das vierte Schiff de
Ballin”=Klaſſe zur Ablieferung brachte.
mann Blohm ſen, wies in ſeiner Erwide
die jahrzehntelangen guten Beziehungen
Hapag und Blohm u. Voß verbinden, und
einem Hoch auf die Reederei. Nach der U.DI
wurde bei Feuerſchiff Elbe I. die Kompenſin
Funkpeilers vorgenommen. Am Sonntag
um 11 Uhr lag das Schiff wieder im K‟
Hafen.
Schmeling k. o. Sieger in Yor
[ ← ][ ][ → ]Niner 73
Mittwoch, den 16. März 1927
Geite 11
Sport, Spiel und Zurnen.
ginſreiſierſchaft in den OSB.=Verbänden.
Nach den Endſpielen des 13. März.
abh eite Märzſonntag hat die Handball=Meiſterſchaft in faſt allen
„=Sinden der Deutſchen Sportbehörde wieder weſentlich
geför=
ſh—= und mehr wird erſichtlich, welche Mannſchaften die einzelnen
Verbiese eim Kampf um die Deutſche Meiſterſchaſt vertreten werden.
deutſchland. Am nächſten Sonntag ſteigt der zweite
drmſtadt braucht jetzt nur noch ein Unentſchieden, um zum
ee ſüddeutſcher Meiſter zu ſein.
g: eutſchland nähert ſich allmählich dem Abſchluß der
„77e führenden Mannſchaften haben nur noch 1 bzw. 2 Spiele
mr Konto. Dabei iſt aber die Lage noch immer ziemlich unge=
:7 Mannſchaften liegen dicht hintereinander in der Spitzen=
„us die nachſtehende Tabelle beweiſt: 1. Pol.=Sp.=V. Nemſcheid
D:1 Punkte. 2. SpVg. Oberhauſen 4 Spiele, 6:2 Punkte;
z—V. Dortmund 4 Spiele, 6:2 Punkte; 4. Pol.=Sp.=V. Köln
5:5 Punkte; 5. Pol.=Sp.=V. Kurheſſen Kaſſel 4 Spiele, 3:5
z„.V.f.B. Bielefeld 4 Spiele, 1:7 Punkte; 7. Hagen 05 4 Spiele,
„git— — Sollte es den Remſcheider Poliziſten gelingen, in ihrem
IIch ausſtehenden Spiel die Kleeblättler aus Oberhauſen zu
hrnn iſt ihnen der Titel ſicher. Von dieſem Kampf hängt die
hr g ab.
lään erlebte eine zweite Auflage der Senſation eines Sieges
is über den deutſchen Meiſter Pol.=Sp.=V. Berlin. Die
Mann=
nickerten ſich den zweiten Entſcheidungskampf um die Meiſter=
„bteilung A. Die Poliziſten hatten Siemens im erſten Gang
und brauchten diesmal nur unentſchieden zu ſpielen, um
ſein. Aber die Siemens=Leute drehten den Spieß um und
5 (2:1). In der zweiten Halbzeit führte Siemens zeitweiſe ſo=
F: I8 iſt alſo ein dritter Entſcheidungskampf notwendig
gewor=
uninn kommenden Sonntag ſtattfindet. Der Sieger aus dieſem
f ckanpft mit dem Meiſter der Abteilung B um die Berliner
ihſiſhenFt. Meiſter der B=Gruppe iſt Brandenburg, jedoch iſt dieſe
Mturf, nicht ſtark genug, um ſich gegen die Polizei oder Siemens
uih behaupten zu können.
Norddeutſchland wurden die Endſpiele nach einem
Ruhe=
ux kommenden Sonntag wieder fortgeſetzt. Im Rennen liegen
Mannſchaften Pol.=Sp.=V. Hamburg; Pol.=Sp.=V. Hannover
„driark Flensburg. Der vorjährige Meiſter Pol.=Sp.=V.
Ham=
lEe beſten Chancen, ſeinen Titel mit Erfolg zu verteidigen.
„X alienverband iſt die Danziger Schupo mit einem 3:2 Greif Stettin Meiſter geworden.
ſtteldeutſchland hatte bei den Herren die zweite
Zwiſchen=
haf dem Programm. Es gab normale Ergebnifſe, die allerdings
ifllen ziemlich knapp ausfielen. Der Titelverteidiger Pol.=Sp. ſchlug die Erfurter Poliziſten glatt 7:0. Pol.=Sp.=V.
heum riegte über Fortuna Leipzig nur knapp 4:3 und auch
Dres=
enfiſerisden konnte im Kampf gegen den Pol.=Sp.=V. Plauen nur ein
aae54 herausholen. Es liegen jetzt alſo nur noch die drei
Mann=
chafit=Vol=Sp.=V. Halle, Pol.=Sp.=V. Chemnitz und Dresdenſia
Dres=
niſn9 ttbewerb. Bei den Damen ſiegte Fortuna Leipzig über Tanne
hatſn 4:0. Guts Muts Dresden über Sachſen 09 Chemnitz 5:0.
balll/; and Viktoria 96 Magdeburg konnten trotz Spielverlängerung
eſtſcheidung erzwingen. 1:1 war das Ende.
S üdoſtdeutſchland wurde die erſte Zwiſchenrunde
aus=
getyſt Pol.=Sp.=V. Oppeln ſiegte über Liegnitz 96 10:3 (4:1),
wäh=
i9h) Titelverteidiger Breslauer Sportfreunde Gelb Weiß Görlitz
Bitz 5:2 (4:0) abfertigte. Bei den Damen ſchlugen die Breslauer
ſturde STC. Görlitz 5:0.
Kraftſport.
AMerik=Sportverein 1895 Gaumeiſter der
B=Klaſſe im Mannſchaftsringen.
44thletik=Sportverein 1895 ſchreibt uns:
d—m unſere Ringermannſchaft am Sonntag ihren letzten
nueren Kraftſportverein „Deutſche Eiche” Roßdorf 2. Mannſchaft
1 Punkten ſiegreich beenden konnte, brachten dieſelben die
eſſüheft der B=Klaſſe unangefochten nach Hauſe. Durch ihre gute,
gleiſſyöge Durchbildung war es der Mannſchaft vergönnt, ihre ſechs
uährgenden Kämpfe ſämtlich zu gewinnen mit einem Siegpunktver=
Uüſhom 67:17, was als eine ausgezeichnete Leiſtung zu bewerten iſt.
SAin, ſo mehr anzuerkennen, als es nun zwei Darmſtädter
Kraft=
ſpoſſtreinenden Vereinen gelang; je eine Meiſterſchaft des
Odenwald=
mſſsr erringen, und zeugt dies davon, daß der Ringſport in
Darm=
ſtadlt f lbeachtenswerter Höhe ſteht, obwohl er von dem Darmſtädter
ſortnbäkum die ihm gebührende Anerkennung nicht findet. Das
Ee wird den Verein aber nicht hindern können, in ſeiner jetzigen
Arüchlfostzufahren und mit demſelben Geiſt ſeinen ſich geſteckten
Zielezusuſtreben. Zum Schluſſe möchten wir noch der geſamten
Rertſngrinſchaft unſeren Dank ausſprechen für ihre ſelbſtloſe Auf=
Wiſ ind Hingabe während der Kämpfe. Weiter möchten wir nicht
rüte allen Spendern zu gedenken, die den Verein ſowie die
Nähſuhart ſvährend der Kämpfe unterſtützt haben. Nachfolgend noch
dei=ige Tabelle der Kämpfe:
Vereine
ew.=Verein. 95
bpmt=Verein D.
d=Pfungſtadt
ſtII
gewonnen
verloren
Punkte
itteenznach in Dortmund geſchlagen. — Vorrunde um die deutſche
Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen.
Dortmunder Eintrachthaus gelangte der Vorrundenkampf um
EDwce Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen zwiſchen Heros
Dort=
uweno dem früheren Meiſter ASV. 03 Kreuznach zur Entſcheidung.
gwnung brachte ſehr ſpannende Kämpfe und endete mit einem.
henden Siege der Dortmunder, die mit 8:6 Punkten die
Ober=
elcelten. Dortmund ſiegte im Fliegengewicht, Bantamgewicht,
nmcht und Mittelgewicht B, während Kreuznach im Federgewicht,
ANewicht A und Schwergewicht erfolgreich blieb. Der Rückkampf
Men kkommenden Sonntag in Kreuznach zur Durchführung gebracht.
Tennis.
Tiſch=Tennis=Turnier der Turngemeinde 1846
Das erſte Darmſtädter Tiſch=Tennis=Turnier, veranſtaltet von der
Tennis=Abteilung der Turngemeinde 1846, mit
ins=
geſamt 54 Nennungen, wurde am Sonntag, den 13. d. M., unter der
muſtergültigen Leitung des Vorſtandes der „Abteilung programmäßig
durchgeführt.
Dieſe für Darmſtadt neue ſportliche Veranſtaltung mit der
vor=
trefflichen Beſetzung nahm ſportlich als auch geſellſchaftlich einen
hoch=
befriedigenden Verlauf. Es wurde ununterbrochen von vormittags
10 bis nachmittags 7 Uhr geſpielt. Vertreten waren Tennisklub Langen,
Tennisklub Michelſtadt, Turn= und Sportgemeinde Eintracht Frankfurt,
Tennisklub 1914 Frankfurt und zuletzt noch der Darmſtädter Tennis=
und Eis=Klub. Tennisklub 14, Frankfurt, der zahlenmäßig nicht nur die
meiſten Teilnehmer entſandte, war auch beſtens durch die bekannten
Kräfte Schwarzſchild, Frau Lefeldt, Frau und Herrn Hedwig uſw.,
ver=
treten. Als Schauplatz für das Turnier diente der große Saal des
Vereinshauſes der Turngemeinde 46, in dem ſich recht zahlreiche
Zu=
ſchauer einfanden, die ihr Intereſſe insbeſondere bei den überragenden
Leiſtungen der teilnehmenden Kräfte durch ſtundenlanges Ausharren und
dauernden ſtürmiſchen Beifall bekundeten. Der Propagandazweck, der
mit dieſer Veranſtaltung verfolgt wurde hatte demnach vollen Erfolg.
Die ſportlichen Leiſtungen ſtanden durchweg auf guter Höhe.
Die bereits genannten Frankfurter Kräfte ſowie Graf Erbach=
Fürſtenau, T.=Cl. Michelſtadt, ſpielten mit Ueberlegenheit. Mit
blitz=
artiger Schnelligkeit wanderten die Bälle, ununterbrochen von gut
ge=
ſetztem Aufſchlag. Stopp= und Schmetterbällen, hin und her.
Beſon=
deres Aufſehen erregten die Vorſchluß= und Schlußrunden aller Spiele.
Als Sieger im Damen=Einzel ging wohlverdient Frau
Le=
feldt, T. Cl. 14 Frankfurt, mit 21:18; 21:11: 21:17 gegen Frau Hedwig,
T. Cl. 14 Frankfurt, hervor. — Im Herren=Einzel Schwarzſchild,
T. Cl. 14 Frankfurt, mit 21:14; 21:9; 21:15 gegen Graf Erbach=Fürſtenau.
— Mit dieſen beiden Einzel=Endrundkämpfen, die nur mit drei Sätzen
als gewonnen galten, war der Höhepunkt der Veranſtaltung erreicht. Es
wurden hier draufgängeriſche temperamentvolle Spiele vorgeführt. —
Zweiter Sieger im Damen=Einzel wurde Frau Hedwig, T.Cl. 14
Frank=
furt, mit 21:19: 21:10 gegen Frl. Held, T.Cl. 14 Frankfurt. — Als
zweiter Sieger im Herren=Einzel ging Graf Erbach=Fürſtenau mit 21:17;
21:8 gegen Hartmann, T.= u. E.=Cl. Darmſtadt, hervor. In den 3. Sieg
teilten ſich im Damen=Einzel Frl. Kleinſchmidt. T.= u. E.=Cl. Darmſtadt,
mit 21:13: 18:21: 21:14 gegen Frl. Adam, T.=A. Tgde. 46, und Frl.
Held, T.Cl. 14 Frankfurt, mit 21:10; 13:21: 21:15 gegen Frau Dr.
Kiesgen, T. Cl. Michelſtadt — Dritter Sieger wurde im Herren=Einzel
Hartmann, T.= u. E.=Cl. Darmſtadt, mit 21:10; 21:19 gegen Kleemann,
T. Cl. 14 Frankfurt, und ebendſo dritter Sieger wurde im Herren=Einzel
Deutler, T.= u. E.=Cl. Darmſtadt, mit 21:6; 21:14 gegen Beer, T. Cl.
14 Frankfurt. — Für die Zuſchauer waren wohl die Herren=Doppel= und
Gemiſchten=Spiele am abwechslungsreichſten. — Um den 1. Preis im
Herren=Doppel kämpften die Teilnehmer des T. Cl. 14 Frankfurt.
Sieger wurden in drei gewonnenen Sätzen Schwarzſchild=Hedwig mit
21:12:; 23:21: 21:8 gegen Dr. Baier=Droß. — Den zweiten Preis holte
ſich ebenfalls Tennis=Club 14 Frankfurt mit zwei knapp gewonnenen
Sätzen, 21:18;10:31; 21:19. Es waren dies die Herren Dr. Baier=Droß,
T.Cl. 14 Frankfurt gegen Bert=Schildt, T.=A. Tade. 46 Darmſtadt. —
Den erſten Sieg im Gemiſchten=Doppel erhielten noch Frau
Le=
feldt=Schwarzſchild, T.Cl. 14 Frankfurt, mit 21:14; 21:15: 21:12 gegen
Frau Adam=Sennewald, T.=A. Tgde. 46 Darmſtadt. — Zuletzt
behaupte=
ten noch den wohlverdienten zweiten Sieg im Gemiſchten Frl. Adam=
Sennewald, T.=A. Tade. 46 mit 21:18; 21:16 gegen Frl. Kleinſchmidt=
Deutler, T= u. E.=Cl. Darmſtadt. — Leider mußten die ebenfalls recht
befähigten Spieler des T.= u. E.=Clubs Darmſtadt, wie Beeck. Eſche,
Graf Zubiria Balanyi und diefenigen der Tennis=Abteilung der Tade. 46
wie Schildt, Bert, Sennewald und Großmann im Herren=Einzel ſchon
in der erſten Runde ausſcheiden. — Prof. Becker nahm im Anſchluß an
die Spiele die würdige Verteilung der geſchmackvollen Plaketten vor. —
Die Veranſtaltung, die für die Tennisabteilung ein recht ſchöner Erfolg
„war, bewies, daß Darmſtadt auch am Tiſch=Tennis=Sport recht
intereſ=
ſiert iſt.
Füßball.
„Germania” 1911 Eberſtadt 1.—Polizei=Sportverein Darmſtadt 1.
4:2 (1:1).
Schießſport.
Der deutſche Kleinkaliberſport.
Das Programm des Schießſportkartells iſt rein ſportlich und
ver=
einigt alle deutſchen Männer, die nur Sport treiben wollen, in ihren
Reihen. Es unterſtützt beſonders auch bei Verhandlungen bezüglich
Anlage von Schießplätzen die Vereine mit Rat und Tat. Seine
Mit=
glieder ſind gegen Haftpflicht verſichert.
Sportſchützen, die ſich uns noch nicht angeſchloſſen haben, wollen
ſich wenden an Deutſches Kartell für Jagd= und Sportſchießen,
Abtei=
lung Kleinkaliberſport, Berlin Halenſee, Schießplatz
Das Deutſche Kartell für Jagd= und Sportſchießen in Berlin=
Halen=
ſee, Schießplatz, Mitglied des Deutſchen Reichsausſchuſſes für
Leibes=
übungen, hat den modernen Kleinkaliberſchießſport in Deutſchland
ein=
geführt und iſt in allen fachmänniſchen Beziehungen Ratgeber der
Behörde.
Schach.
Internationales Großmeiſterturnier in New York. — Die 15. Runde.
In der 15. Runde des internationalen New Yorker Großmeiſter=
Schachturniers ſpielten zum dritten Male Weltmeiſter Capablanca und
Niemzowitſch gegeneinander. Als die Partie nach fünfſtündiger Dauer
abgebrochen werden mußte, hatte der Weltmeiſter einen kleinen
Vor=
ſprung. Spielmann ſtand in einer franzöſiſchen Partie gegen Aljechin
auf Gewinn, aber der Ruſſe konnte durch vorzügliche Behandlung des
Endſpiels ein Remis erzwingen. Prof. Vidmar erkämpfte einen ſicheren
Sieg über den Amerikaner Marſhall. Der Stand des Turniers:
1. Capablanca 10 (+ H); 2. Aljechin 8; 3. Niemzowitſch 7½ (+ H);
4. Prof. Vidmar 7½; 5., Spielmann 6; 6. Marſhall 5 Punkte.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anſragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
P. K., Lützel=Wiebelsbach. Wir verweiſen auf § 3 der heſſiſchen
Verordnung zur Durchführung der Aufwertung von Sparguthaben vom
N. Oktober 1926: „Ergibt ſich bei einer Sparkaſſe aus dem Verhältnis
des aufgewerteten Sparkaſſenvermögens zu dem aufgewerteten
Spar=
guthaben ein höherer Satz als 12,5 Prozent, ſo kann der Miniſter
des Innern für dieſe Sparkaſſe anordnen, daß die nach dem 14. Juni
1922 ausgezahlten Guthaben — auch ohne Vorbehalt der Rechte durch
den Gläubiger — aufgewertet werden. Es muß alſo die weitere
Ent=
wicklung bei der in Rede ſtehenden Sparkaſſe abgewartet werden.
Aenderungen in der Geſetzgebung ſcheinen immerhin möglich.
K. W. 100. 1. Beratungsſtellen unterhalten unſeres Wiſſens: die
Allgemeine Ortskrankenkaſſe und die Landesverſicherungsanſtalt, beide
hier. 2. Eine ſolche Empfehlung müſſen wir grundſätzlich ablehnen.
Geſchäftliches.
Der deutſchen Hausfrau hat die Sunlicht=Geſellſchaft in ihrem
Suma ein neues Waſchmittel zu rationellen Reinigung der großen
Wäſche gebracht. Suma ſoll vermöge ſeiner neuartigen
Zuſammen=
ſetzung die Wäſche in weiteſtgehendem Maße ſchonen und durch eine
ganz eigenartige lebendige Durchſchäumung im Kochkeſſel von allem
Schmutz befreien. Fachleute und führende Hausfrauen beſtätigen, daß
Suma auch die ſchmutzigſte Wäſche ohne Reiben oder Bürſten, durch
bloßes Kochen, auf ſchonendſte Weiſe blütenweiß macht.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 16. März. 3.30: Stunde der Jugend. K. Wehrhan:
„Heinrichs IV Kampf mit den deutſchen Fürſten und mit ſeinem
Sohne‟ — Für Kinder vom 10. Jahre ab. O 4.30: Alte
Ope=
retten. Suppe: a. „Der Teufel auf Erden”. — Offenbach: Ouv.
„Schöne Helena”. — Herve: Potp. „Mamzelle Nitouche‟. — Genee:
a. „Nanon” — Suppe: Ouv. Schöne Galathee” — Offenbach:
Potp. „Orpheus in der Unterwelt”. — Genee: a. „Niſida‟ O 5.45:
heitlichen
forſchung‟ O 7.45: Italieniſch.
Operette von Oskar Stre
O 8.15: „Ein Walzertraun”,
Engliſch. O 8: Uebertr. aus Freiburg: Aus der Muſik des
16., 17. und 18. Jahrh. Altdeutſche Lieder für drei Frauenſtimmen
(Trudl Lang, E. Bittmann, Hannchen Klett). Am Flügel: G.
Starke. — Corelli: Sonate für Violine und Klavier (Konzertm.
König und Starke). — Bach: Präludium. — Händel: Arie aus
Xerxes. — Altitalieniſche Arien von Cariſſimi, Giordani, Lotti,
Pergoleſe (Frau v. Lemheny). — Bach: Sonate für Violoncell
und Klavier. — Händel: Arien aus Julius Cäſar und Rodelinde
(Fr. Neumeyer). Kammerſonate. — Anſchl. aus Stuttgart: „Goethe‟
Szene von E. Friedell und A. Polgar. Perſ.: Goethe: K. Remay;
der Schulrat: Th. Brandt; der Profeſſor der deutſchen
Literatur=
geſchichte: G. Ott; ein tſchechiſcher Beiſitzer: K. Link; Züſt, ein
ſchlechter Schüler: C. Struve; Kohn, ein guter Schüler: K. Köſtlin;
Linerl, Züſt’s Freundin. — Darauf: „Marcolph” oder König
Salomo und der Bauer. Ein heiteres Spiel von A. Paquet.
Berlin.
Mittwoch, 16. März. 1.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
O 3.30: Margarete Caemmerer: Wege des Erfolges. Glück oder
Verdienſt? O 4.30: Funkprinzeſſin erzählt: Dornröschen.
Aſchen=
puttel. O 5: Für unſere Jugend. Mannfred: Plaudereien aus der
Kinderſtube. — Taubert: Der Bauer und die Tauben. —
Schmal=
ſtich: Maikäferlied (Franz Baumann, Tenor). — Lachner: Kinder=
Sinfonie (Berl. Funkkapelle). — Redls=Die Kindlein wiſſen’s —
Radeck: Mit Tſchafo und mit Schießgewehr. — Berger: Ach, wer
das doch könnte (Blüthgen). (Baumann). — Chwatal: Eine heitere
Schlittenpartie (Funkkapelle). Am Flügel: Th. Mackeben. O 6.15:
Dr. Korach: Oeffentliche Eheberatung. O 6.40: Sportſchau des
Monats. O 7.05: Miniſterialrat Goslar: Aufgaben und
Ent=
wickelungstendenzen der deutſchen Preſſe (1.). O 7.35: Prof. Pahl:
Naturerkenntnis und Kulturfortſchritt. O 8.10: Sendeſpiel: „Der
Raſtelbinder”. Operette von Lehar. O 10.30: Tanzkapelle Gaden.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 16. März. 12: Lektor Claude
Grander, G. van Eyſeren: Franz. für Schüler. O 12.30: Mitt.
des Reichsſtädtebundes. O 2.30: Anna Roſe Bube: Mode und
Kultur. O 3.30: Prof. Dr. Amſel und Oberl. Weſtermann:
Einheitskurzſchrift für Anfänger. O 4: Prof. Schreyer, Ob.=Schulrat
Hilker: Kunſt und Erziehung. O 4.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor
Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 5: Dr. Potonie: Die
Entwicklungsgeſchichte der Pflanzenwelt. O. 5.30: Prof. Siegfried
Ochs: Unſere Kirchenmuſik. — 6: Gewerbeoberlehrer Mayer: Flächen=
und Raummeſſung. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann:
Engliſch für Anf. O 6.55: Ob.=Reg.=Rat Bramſtedt:
Volks=
wirtſchaft und Wohnungsbau. O 7.20: Dr. Rohrbach: Erziehung
zu weltnolitiſch
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Donnerstag, den 17. März 1927,
(nach der Wetterlage vom 15. März 1927).
Neue Tiefdruckſtörungen im Weſten werden unſeren
Witterungs=
charakter beeinfluſſen, ſo daß mit wechſelnder Bewölkung auch zeitweiſe
trübem mildem Wetter mit Niederſchlägen zu rechnen iſt.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung . Rudol/ Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleion Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſür den
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Nummer 75
Mittwoch, den 16. Mär,
Bautt
GeſſNeueſte.
Pom ſüddeutſchen Weinmarkt.
Die Stimmung unter den Winzern iſt zur Zeit wieder ſtark gedrückt.
Die Stimmen wollen nicht verſtummen, daß die Reichsregierung den
franzöſiſchen Wünſchen in der Weinzollfrage entgegenkommen wird und
daß dadurch die Grenze für den billigen franzöſiſchen Wein geöffnet
werden wird, was den Ruin der deutſchen Winzer bedeuten könnte. Hier
heißt es ſür den deutſchen Weinbau, alle Kräfte daranzuſetzen, um
einen Umfall der Reichsregierung zu verhüten. In den Weinbaugebieten
ſelbſt verhinderte das in den letzten Tagen niedergegangene
Regen=
wetter größere Wingertsarbeiten. Man iſt mit dem Rebſchnitt jedoch
ziemlich am Ende angelangt. Der Stand der Reben iſt im allgemeinen
zufriedenſtellend. Im freihändigen Handel iſt es im Augenblick wieder
ruhiger geworden.
In Rheinheſſen iſt das Geſchäft durch die hohen Preiſe
be=
hindert. 1925er erzielte 1550 Mk. und 1916er 1300 Mk., Rotweine 1400
Mk. — alles Ockenheimer; Wallertheimer 1926er erzielte 1250 Mk.,
Flonheimer 1926er 1200 Mk., Uffhofener 1926er 1200 Mk. Nierſteiner
erzielten 2300 Mk., mittlere und gute Lagen entſprechend mehr. Auf
der Verſteigerung der Vereinigung Schwabsburger Weinbergsbeſitzer
e. V. betrugen die Gebote für 1925er verbeſſerte Weine: Schwabsburger
760—1180, Nierſteiner 750—1000, Orbel natur 1100, 1926er verbeſſerte
Weine: Nierſteiner 750—890, Schwabsburger 780—930 Mark — alles per
Halbſtück.
In Rauenthal ſind die 1925er Weine ſoweit ausverkauft; 1926er
iſt nur noch in kleinen Poſten auf Lager. Im Rheingau bezahlte
man für 1926er Weine bis zu 1000 Mk. per Halbſtück. In Franken
iſt es geſchäftlich gleichfalls ſehr ruhig. 1925er und 1926er ſind nur in
kleinen Mengen von 200—800 Liter vorhanden. Letzttägige Verkäufe
wurden zu 90 Mk. für 1925er und zu 100—110 Mk. für 1926er p.
Hekto=
liter getätigt. In Baden wurden auf dem 49. Offenburger
Wein=
markt bei gutem Beſuch durchweg feſte Preiſe erzielt. 100 Liter
koſte=
ten: Ortenauer Rotwein 170—250 Mk., Affentaler und Kappelrodecker
Notweine, darunter ältere Jahrgänge von 1921, durchweg über 200 Mk.
Kaiſerſtühler Rotweine, Spätburgunder, 110—150 Mk., desgleichen
Aus=
leſe 180—190 Mk.
In der Rheinpfalz, ſind die erzielten Preiſe durchweg hoch.
So erzielte das Weingut Diettrich Dürkheim für Flaſchenweine: 1924er
Dürkheimer 2,00, Spielberg Riesling 2,40 und Hochben Riesling 2,50,
21er Ungſteiner Michelsberg 5,00 Mk., Dürkheimer Michelsberg
Ries=
ling Ausleſe 6,00 Mk. Bei Faßweinen erzielten 1925er 1820—2010—
2020—3000—3120 (Feuerberg=Gerürztraminer)—2700—3110—4080 (Oberer
Proppelſtein Ausleſe)—4800 (Ungſteiner Weilsberg Riesling)—5500 Mk.
(Dürkheimer Proppelſteiner Riesling Ausleſe)—6000 (Spielberg
Ries=
ling Ausleſe) und 8010 Mk. (Fronhof Riesling Ausleſe). Der
Winzer=
verein Kallſtadt verſteigerte gut gepflegte Weine und erzielte für 1000
Liter 1926er Weißweine 1720—1800—1810—1910—1920—2000—2020 bis
2140—2220—2350—2630 (Trift Spätl.)—2690 (Nill. Spät.)—3200
Sau=
magen Spätl.). 1926er Flaſchenweine erzielten 1,60—3,30 Mk. In den
Weinbergen iſt man mit den Arbeiten gegen frühere Jahre weit
vor=
aus. Neurodungen werden zahlreich vorgenommen. Dabei kommen
Riieslingreben in erſter Linie zur Verwendung. Oeſterreicher und
Tra=
miner gelten als Beiſatz. Verſchiedentlich wird auch Brachland zu
Weinberger umgewandelt, wenn auch nur zu Portugieſer Anlagen. Die
Nachfrage nach Portugieſern iſt ſtark. Man bezahlte 950—1100 Mk.
An der Nahe iſt das Weingeſchäft fortgeſetzt rege. Das Stück
(1200 Liter) erzielte 1200—1225 und 1250 Mk., zum Teil noch mehr.
Größere Poſten kommen nicht mehr zum Verkauf. An der Moſel,
Saar und Ruwer iſt im Geſchäft eine gewiſſe Stagnation zu
bemer=
ken. Das wilde Aufkaufen hat nachgelaſſen. Die Preiſe ſind durchweg
hohe. Bei den Weinverſteigerungen in Koblenz erzielten Moſelweine
Preiſe von 1190—1800 Mk. (1925er verbeſſert), Flaſchenweine 1,20 bis
2.30 Mk.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfutr a. M., 15. März.
Das Geſchäft an der Börſe ſchrumpft täglich mehr und mehr
zu=
ſammen und hatte heute einen derartigen Tiefſtand erreicht, daß
zeit=
wveiſe die Geſchäftstätigkeit vollkommen ausſetzte. Nicht nur das
pri=
bate Publikum fehlte heute am Markte vollkommen, ſondern auch die
berufsmäßige Spekulation, die ihre Mediopoſitionen größtenteils in den
letzten Tagen ſchon glattgeſtellt hat, verhielt ſich ſtark reſerviert. Unter
dieſen Umſtänden waren natürlich überwiegend wieder
Kursabſchwächun=
gen feſtzuſtellen, wovon in erſter Linie die Elektrowerte betroffen
wur=
den. Dieſe büßten bereits zum erſten Kurs durchweg 2 bis 3 Prozent
ein. Auch Chemiewerte waren 2 Prozent niedriger, während von den
Zellſtoffwerten Zellſtoff Waldhof ſogar 5 Prozent ſchwächer eröffneten.
Auch die Banken gaben etwas nach, während ſich die Montanwerte gut
behaupteten. Nenten waren vollkommen vernachläſſigt,
Ablöſungsſchuld=
anleihen blieben zunächſt aber behauptet. Später konnte ſich nur auf
dem Montanmarkt die Umſatztätigkeit etwas beleben. Beſonders
Stahl=
derein erfreuten ſich dann einiger Nachfrage. Auf den anderen Gebieten
kam es aber auch jetzt kaum zu Kursveränderungen. J.G. Farben waren
ſogar noch erwas ſchwächer. Tägliches Geld 4 Prozent. Geld bis
Ultimo 7,5—8,5 Prozent.
An der Abendbörſe konnte die Geſchäftsloſigkeit kaum
über=
troffen werden. Lediglich waren wieder Stahltruſt ſtärker verlangt,
bei allerdings unveränderten Kurſen. Die Farbenaktie 2 Prozent über
der Nachbörſe. Man ſpricht von 12 Prozent netto Dividende.
Holz=
verkohlung auf die mögliche Kapitalrekonſtruktion wieder 10 Prozent
ſchwächer. Noch unſeren Erkundigungen ſind bei der Geſellſchaft auch
wieder nähere Anſchlußverhandlungen an zwei Frankfurter
Geſellſchaf=
ten im Fluſſe. Im einzelnen nannte man: Anleihe 23,75, Farbeinduſtrie
300, Rheinſtahl 221, Mannesmann 206,5, Klöcker 175,5, Danatbank 273,
hier werden 12 Prozent Dividende verteilt. Deutſche Bank 186,5,
Schuckert 173,5, Lahmeher 174, AEG. 160,5, Nordd. Lloyd 144, Stahl=
truſt 145,75, Zellſtoff Waldhof 260, Dyckerhoff 48, Bing 34,5. Im
Abenddeviſenverkehr nannte man London gegen Paris
124,03, gegen Mailand 106,5, gegen Holland 12,129, gegen Madrid 28,02,
gegen Zürich 25,22½, gegen Oslo 18,57, gegen New York 4,8540, Pfunde
gegen Mark 20,4525, Dollau gegen Mark 4,2130.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 15. März.
Der Beginn der Börſe vollzog ſich bei 1—2 Prozent, vereinzelt bei
3—5 Prozent ſchwächeren Kurſen. Später konnten ſich verſchiedene
Ge=
biete des Aktienmarktes beleben und befeſtigen, namentlich J. G.
Farben=
induſtrie, Rheinſtahl, Harpener und Bankaktien. Es verlautete, daß die
heute am Geldmarkt eingetretene Flüſſigkeit für Tagesgeld bei einem
Rückgang des Satzes auf 3,5—5 Prozent durch das Angebot an
auslän=
diſchen Geldern verurſacht ſei. Der Medio konnte damit als endgültig
erledigt angeſehen werden und man wartet jetzt die Entwicklung der
Geldverhältniſſe bis zur nächſten Liquidation ab, die in etwa zehn
Tagen beginnt. Die Bankenkundſchaft hielt ſich nach wie vor von der
Börſe fern. Die meiſten Bankhäuſer klagten über einen äußerſt
ge=
ringen Eingang von Orders. Die Sätze für Termingelder blieben
an=
geſpannt. Monatsgeld wurde mit 7—8 Prozent genannt, Warenwechſel
mit Großbankgiro zirka 42/s Prozent. Im Deviſenverkehr ſetzte ſich die
Steigerung der Lira fort, indem London gegen Mailand auf 106,5
zurück=
ging. Der Dollar war auf der bisherigen Baſis gehalten und ſtellte ſich
in Berlin auf 4,2135—4,2140; gegen London auf 4,8535, London gegen
Madrid 27,98.
Im weiteren Verlauf der Börſe kam die vorübergehende Belebung
des Verkehrs bald wieder zum Erliegen, da ſeitens einer
Spekulanten=
gruppe in den führenden Terminaktien größere Verkäufe erfolgten. Das
Kursniveau wurde in der zweiten Stunde auf den Stand bei Beginn
der Börſe zurückgeworfen und lag zum Teil noch eine Kleinigkeit
dar=
unter. Die Ruhe während der zweiten Börſenſtunde und gegen Schluß
der Börſe konnte kaum noch übertroffen werden. — Privatdiskont kurze
Sicht 42/s, lange Sicht 4,5 Prozent. Nach Feſtſetzung der amtlichen
Schlußkurſe trat erneut eine empfindliche Verkaufsneigung ein, ſo daß
eine Baiſſebewegung auf der ganzen Linie zu bedeutenden Kursverluſten
führte. An der Nachbörſe ſetzte ſich dieſe Situation fort, ſo daß um
halb 3 Uhr die niedrigſten Tageskurſe zu hören waren. J. G.
Farben=
induſtrie, die zeitweiſe mit 308 Prozent genannt worden waren, ſchloſſen
mit 298,5; Vereinigte Glanzſtoff gaben auf 555 nach, obwohl mit
Be=
ſtimmtheit verlautet, daß in der morgigen Aufſichtsratsſitzung eine
Kapi=
talserhöhung zum Erwerb eines anderen Unternehmens beſchloſſen
wer=
den wird. Die Spekulation handelte bereits per Ultimo März. Die
nachſtehenden Kurſe des Spätverkehrs verſtehen ſich auf dieſem Termin.
Hapag 147,75; Nordd. Lloyd 142; Oſtwerke 360; Schultheiß 390;
Rhein=
ſtahl 222; Harpener 222,75; Rheiniſche Braunkohlen 287,5; Oberkoks 124;
Gelſenkirchen 187; Phönix 134,5; Mannesmann 207; Siemens 254;
AEG. 159,5: Danatbank 273 Brief; Commerzbank 212 Brief;
Ab=
löſungsanleihe 23 75.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Reichskuratorium ſür Wirtſchaftlichkeit. Das Reichskurgtorn=
Wirtſchaftlichkeit hielt geſtern in Berlin eine zahlreich beſuchte
ab. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies der Vorſitzende
v. Siemens darauf hin, daß man auf der erſten Tagung Rüc
und Programme für die Arbeit aufgeſtellt habe. Die Taonn
zeigen, wie weit die Rationaliſierung auf einigen ausgewähltern
ten der Praxis Boden geminne, welche beſonderen Verhältniſſe
fluſſen und welche Forderungen für die Zukunft zu ſtellen ſeien
geſchäftsführende Vorſtandsmitglied Hinnenthal erſtattete dar
Jahresbericht, worauf eine Reihe von Referenten einen Ueberhck
die bisher gelciſtete Arbeit gaben.
Die Prägung von Reichsſilber= und Reichspfennig=Münzenni
deutſchen Münzſtätten bis Ende Februar 1927. Im Mongt
1227 wurden 964 203 RM. Einmarkſtücke und 4 565 798 RM. 303
ſtücke geprägt. Hierdurch erhöht ſich die Geſamtprägung von O(m
ſüücken auf 291 940 000 RM. und von Zweimarkſtücken auf 1989
RM. Nach Wiedereinziehung von 510 959 Einmarkſtücken unm
Zweimarkſtücke verbleiben 291 429 041 RM. Einmarkſtücke und 199
RM. Zweimarkſtücke. Prägungen in Dreimarkſtücken und FF.
ſticken ſowie von Reichspfennig=Münzen fanden im Februar nin
Dagegen verminderte ſich durch Einzichung der Beſtand von DA
ſtücken um 87 828 Mk. auf 152 266 356 Mk. und der von Fünfmor
um 270 RM. auf 8421300 RM. Unter den Reichspfennigmürn
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin ..
Bank el. W....
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan".
Bremer Wolle. ..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Dt. Ka iwerke.
Donnersmarckhüte.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
J. B. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.:
Gelſenk Eußſtahl..
E. f. elentr. Untern.
Halle Maſchinen..
Han. Maſch. Egeſt.. .
Hanſa Dampfſchf.. .
Amſlerdam=R.
Zuenos-Aires.
Prüſſel=Antw. /58.51 58.65
Lslo
Aopenhagen 1172 1e
Stodholm
Kelſingſors 110.598
Italien ..
London .."
Nen=York. .
Paris.
Ecneiz
Epanien
15. 3.
235.
111.75
199.5
30.3
128
192.5
90.
86.— 86.75
324.
140.—
211.—
131.5
11625
103.5
131.75
1305
165. —
189
158.75
65.—
51 25
59.
225.5
Deviſenmarkt.
14. 3. 15. ſ. Geld /Brief Eeld Prief 168.44/168.86 168.41 68.83 1.7781 1.782 1.778 58.51 77o.11 110.39 109.91 10.191 112.-44 112.17 12.4119 fir2.80 12.88 112.60 12.881 10.638 10.593 0. 61312 18 90 18.94 19.19 19.23 20.425 20.477 20.42 20.47619 4. 2085 4. 2185 4.20 4.218 16 465 16.505 16.47 16.51 12 80.96 8:.16 80.985 1.185 72.79/ 72.97 72.96 73.14/ Wien D.=Oſt.abe
1.782/ Prag..
58.65 Budapeſt( Pengi
Sofia
Lanzig ...
14. 3. 15. 3. Belo Brief Geld Brief 59,2 59.36 59.24 59.38 12.463 12.50: 12.461 12.511 73.49 73.6 73.41 73.59- 2.06 2.072 2.071 2.075 0 497 9.494 0.497 1.499 3.045 3.055 3.045 3.055 7.397 7.417 7.392 f.412 2. 112 2.121 2. 104/ 2.114 21 565 2:. 615 21.555 21.605 81.53 81.73 81. 48 81.68 5.39 5.41 5.41 5.43 4.199 4. 2091 4. 19‟ 4.209 4.235 4.245 4.235 4.245 Frankfurter Pfandbrief A. G., Frankfurt a. M. Die G.V.
geneh=
migte den Abſchluß mit 8 Prozent Dividende für das 1926
dividenden=
berechtigte Aktienkapital von 3,762 Mill. RM. (Geſamtaktienkapital
6 Mill. RM.). Der Beleihungsausſchuß erhält für 1926 und bis auf
weiteres eine Jahresvergütung von 10 000 RM. Eine Teilausf hüttung
kommt bekanntlich bei der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher
Hypotheken=
banken nicht in Frage; man hofft, die Generalabfindung Mitte 1927
vornehmen zu können. Bei der Pfandbriefbank iſt nach früheren
An=
gaben eine Quote von rund 22 Prozent zu erwarten.
bleiben nach Einzug von 480 RM. 2 794 997 RM. Einpfennigſtr.
Einzug von 737 RM. 5 000 063 RM. Zweipfennigſtücke, nach Einz
1 123 RM. 27 681 838 RM. Fünfpfennigſtücke, nach Einzug Am
RM. 56 955 207 RM. Zehnpfennigſtücke und nach Einzug voo
RM. 109 835 945 RM. Fünfzigpfennigſtücke.
Der Jahresabſchluß des Stahltruſtes — Der Jahresabſcr.,
Stahltruſtes weiſt die Umſätze ſür das Jahr 1923 mit 150/
Dollar aus gegen 1 406 505000 Dollar im Jahre 1925 und 1280
Dollar für 1924. Die Geſamteinnahmen betrugen nach Abxz
Aufwendungen für den Betrieb 27 345000 Dollar gegen 17
Dollar im Jahre 1925 und 161 183000 Dollar im Jahr 1924. T.
einnahmen ſtellten ſich auf 134 838000 Dollar gegen 109 4520
im Jahr 1925 und 85 067 000 Dollar im Jahr 1924. Das Sum
zifferte ſich auf 55 867 00 Dollar gegen 29 802 000 Dollar in
24 256 000 Dollar im Jahr 1924.
Vom Stahlwerksverband. Der Grundpreis für warm
Bandeiſen für den Bezug nach Süddeutſchland beträgt nunr.s
Mark für je 1000 Kg. Baſis Homburg (Saar). Für Mengenn/
bis unter 1000 Kg. von einer Abmeſſung bis nach dieſen Abſcc
wird ein Zuſchlag von 7,50 Mk. für 1000 Kg. berechnet. Auffid
Mengen unter 500 Kg. werden nicht angenommen.
Die Entwicklung des Kaliabſatzes im März. Die vorläufi i
ſchätzung des Kaliſyndikates für den laufenden Monat iſt, wie
Dammann=Bericht meldet, neuerdings von 1,1 Mill. Doppelzex.y
1,4 Mill. Doppelzentner erhöht worden. Die Läger ſollen jetz z
teils geräumt ſein, ſo daß die Werke in der kommenden ſtillerennd
zeit Gelegenheit haben werden, die Beſtände wieder aufzufülle:,
den Forderungen der Herbſtkampagne gerecht zu werden.
Preußiſche Bodenkredit=Aktienbank. Die General=Verſamnt/
Preußiſchen Bodenkredit=Aktienbank erhöht ihr Grundkapital
250 000 Vorzugsaktien. Die Begebung erfolgt zum Nennbet:—
Aktien bleiben in feſten Händen. Der Beſchluß fand mit 3:/
Stimmenmehrheit Annahme. Dagegen waren 275 Stimme
Stimmen enthielten ſih. Die Enthaltung der Oppoſition ging 7
von der Michaelgruppe aus. Der Protcſt wurde protokollien
Emaillierwerk Fulda. Die o. G.=V. genehmigte den Jahrrd
ſeir 1925/26, der einſchließlich des Gewinnvortrages aus 1274
Geſamterträgnis von 955 549 RM. aufweiſt. Davon erforder—/ —in einem g
koſten 559 612 RM., Steuern 185 207 RM., Delkredere=Rth uneb jeben:
31 985 RM. und Abſchreibungen 135 097 RM., ſo daß ein F7ſt
von 15 199 RM. verbleibt, um den ſich der Gewinnvortrag an.
auf 43 646 RM. erhöht. In der Bilanz zum 30. 6. 1926 ſtad
folgende Aktiven zu Buch: Grundſtüicke 207 000, Gebäude 754 00
70 000, Maſchinen 250 000, Mobilien 42000, Waren 1 395000,
472 000; Paſſiva: A.=K. 2000 000, Verpflichtungen 1 201 0-0.
32 000. Die Bilanzſumme beträgt 276 376,86 RM.
Schlechte Geſchäftslage in der Diamantſchleiferei=Indu?:
Geſchäftslage der in Hanau und Umgebung vertretenen
ſchleiferei=Induſtrie wird zurzeit übereinſtimmend als ſehr fla
net. Eine gleich flaue Geſchäftslage herrſcht auch in der Arm
Diamantſchleiferei=Induſtrie, die nach den Hanauer Fachkreiff:
genden Berichten unverkennbar von einer ernſten Kriſis bi
Sie iſt bedingt durch die Ueberproduktion in den letzten Moncr
durch haben ſich große Vorräte in geſchliffener Ware angehä=
Abſatz in dem Maße ſchwieriger wird, je ſchwächer der Markt.)
lange Dauer der Kriſis wird. In Antwerpen werden vom Fug
Maßnahmen erwogen, die Produktion um 50 Prozent zu E
und doch alle Schleifen in Arbeit zu behalten. Dieſe Lage in
pen wirkt ſich auch in Deutſchland aus.
Zuckerfabrik Rheingau, A.=G., Worms. Nach dem Geſckh
dieſer mit der Süddeutſchen Zucker A.=G. nicht fuſionierten E
kamen im abgelaufenen Jahre wegen des weſentlich zurückg.)
Nübenanbaues nur 488 387 Doppelzentner Rüben gegen 622.
zur Verarbeitung. Die Ausſichten für das neue Geſchäftsja
günſtiger beurteilt. Der Reingewinn von 67 027 RM. wirdr
Rechnung vorgetragen. In der Bilanz ſtehen Anlagen min
Reichsmark, Vorräte mit 229 209 Reichsmark, Wertpapiere ur .
gung mit 395 983 Reichsmark, Kaſſe mit 3274 Reichsmark,
und Bankguthaben mit 1 154 394 Reichsmark, ſowie landwir!
Werte mit 149 698 Reichsmark zu Buch. An Paſſiven
erſchein-
kapital mit 3 131 520 Reichsmark. Die G.=V. genehmigte deme
roſa arb
Brantfärter Karsoernht Bonr To. Marg
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil 318.5
7 Teil 320
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 2411,
6‟% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 . .
7½ Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 291 99.6
6‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
99.7
6=% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
61=%0 Pr. St.=Sch.
p. 1 10. 30.
72 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/100
79 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/100
6½ Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29/ 99
b) Ausländiſche
5%Bos. E.B 1914
50 „ L.Inv. 1914
6.25
4½% „ 1898
4½% „1902 ... 5
4%0 „ ..."
5 % Bulg. Taba102/ 36.25
4 I.%0 Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918 4.45
1 ½% Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr. 7.55
4½ „ Goldr. ..
4½ „einh. R. (kon)/ 1.9
37 Port. (Spz.) III 11
5% Rum am. R.03.
4½½ Gold. 13.
4% „ am.konv..
42- „ am. 05.. .
221,
8.55
26.5
Türk. Adm./03/
„(Bagd.) II 26.25
(Bagd.)II/ 20.5
Türk. unif. 19031 23.1
„ 1911 Zoll./ 15.3
1s% Ung. St. 1913
7% „ St. 1914
„ Goldr..
„ St. 10 231.
4% „ Kronr.
% „ Eiſ. Tor..
Außereuro=
päiſche
5% Mex am.in abgl
50 „ äuß. 99
40 „ Gold04ſtf.,
30 „ konſ inn. „
2%0 Irrigat.
52 Tamaulipas 1
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bt. G./108
6% Berl. St.=Gold 94
8% Darmſt. St.=G. /100.75
8½ D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf. 1101.5
88 Frk.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr. 105
Frkf. H.=B. Gld. /103
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
102.75
0 Pfbr. • Bk.=Gld./103
52, Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldofdbr.
92
8% H. Lds.=Bk. Gld. /103.5
102.5
10% K. Elektr.Marl
(Hagen) Goldobl
8% K. Landesbank
Darmſt Reihe / 100.5
„ Reihe 111100.5
2M.= Krft. Höchſt 96.25
Preuß. Bod.=Cr.=B. 16.1 ſchaft=Goldpfbr. Pr. Cent.=B.=Cr.=B. 14.1 8% Rh. Hhp.=Bank Preuß. Pfdbr.=Bk. 14 Rhein. Hyp.=B.. 14.3 fdbr. . . 103.5 Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B. Gold=” 163 Südd. Bodenkr. A % Rh. St.=W.25 Württ Hyp.=Bk. 16.2 10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
„ Staatl. od. prov.
garantiert 103 Heſſ. L.=Hyp.=B. 11.8 8% Südd. B. Cr.=B. Landeskr. Caſſel 12 Goldpfdbr. 104 Naſſau. Ldsb. 9 70 V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option 110.5 Obligationen v.
Transportanſt. 7% V. Stahlw. Düſ= 4% Eliſ.=Bahn ſtfr. ſeldorfHyp.=Gld.= 99.75 4% Galiz. Carl= obl. ohne Option Lud.=B. 8% Voigt &Häffner 4%0
abg.
5% O. Sb. /Lb.)ſtfr. Goldobl. 102 8% Württbo. Hyp.= 2,60 Alte „ 14.75 Bank Goldpfbr. 101.5 2.6% Neue .. .. 14.75 99.5 50 Oſt.=Ung. 73/74 42 Oſt. Staatsb. 83 13 Ohne Zins= 3%Oſt. 1.b.8.E. 23‟1 berechnung 3%Oſt. . 9. E. 0 Bdw. Kohl 23 13.2 3%Oſt. . 1885 6% Großkr. Mannh. 3%Oſt. „ Erg. Net 23 Kohl. 23 3% Raab Oedbg. 83 6% Hei Brk.=Rg. 23 91 28 5% Roggen 23 9 9
42 Rud Silber 26.5 50 Pr. Kaliw. 12.9 50 Pr. Roggenw. 4 Rud. Salzkg.) 6.52 5% Südd. Feſt=B. G 2.2 4½% Anat S.I Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb
Bayr, Handelsb.. 22.25 4½% Angt S II
4½% Anat S. III
Salon. Monaſt.
Tehuantepec..
4½½ „ „ 26.75
25
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 165.5
1175
187
124
180
182.5
1142.25
187.5
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . . 174
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. (213
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Br. /158
D. Hyp.=Bk. Mein. 179½/=
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf Hyp.=Bk.. . . . 206
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundfr. Bk.
Lux Intern Bank/ 11.5
Metallbank.
156.75
Mitteld. Creditb. 226
Pfälz. Hyp.=Bk. 275
Pr. Bd.=Creditbank 175
„ Hyp.=Akt.=Bank 173
Reichsbank=Ant . 184
Rhein Creditbk. (150.5
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd B.=Creditbk.
Südd Disc.=Geſ. 1172
Oſterr Creditanſt. 9.2
Wiener Bankverein! 6.9
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .
Buderus . . . ..."
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw..
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb..."
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr
Mansfelder ...
185
186.75
225.5
157
202.75
260
201.5
211
1148.75
Oberbedarf ..../116
Otavi=Min.=Ant .. / 40
Phönix=Bergb. . . . 134.1
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . . 1224.75
A. Riebeck Montan/ 173
Rombach Hütte 12
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.. . . . . 128
Ver. Laurahütte . . 94.5
Ver. Stahlwerke . . 145.5
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh. ) 215
198
Henninger
Hereules Heſſiſche 1154.5
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind,)/343
Schwarz Storchen- 177
Tucher. Nürnberg
178
Werger
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer)
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg.B.
A. E. G. Stamm . . /162
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch Durl.
Bad. Uhren. Furtn
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ... 193
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. . . .
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr Erlang.
Cement=Heidelb.”
Cement Karlſtadt
Cemen: Lothr.
Chem Albert
Chem Brockh
Chem. Milch ..
166
138
132
94.5
85.5
132
33
55
76
91
183
36.25
163.75
180
52.25
109
80
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl 187
D. G u. Silb. Scheid
Dinaler. Zweibrück.
Dresd Schnellpr.
Dürkopp
Dürr Rattingen.
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung . . . . 1195
Elſ. Bad. Wolle".
Email Ulrich ..
Enzinger Werte
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift .
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.-M Pok. u. W.
Heiling & Cie
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt. Th.
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .. . /420.75
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm & Braun
Heyligenſtaedt.
Hilpert Armatur
Hindrichs=Auffern
Hirſch. Kupfer 110.5
Hoch=Tief Eiſen
Holzmann
Holzverk Ind..
Hydrom Breslau
Inag .. . . . . . . . . . 82.6
115.5
1230
162
83
51
49‟
54.25
58
9
82
230
128
129.75
43
301.5
167.5
108
175
112
107.5
89.5
282
20
145.9
125
186.75
142
33
86
120
187
75
Junghans St.
Rammg. Kaiſersl. 1200
Karlsruher Maſch. 48.25
Karſtadt, R.
17
Rlein Sch. & Becker/134
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom.
Lahmeyer . . . . . .."
Lech. Augsburg ...
Lederw Rothe .."
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle
Ludwigsh. Walzm
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnbere
Metallge Frkf.
Miag Mühlenb.
Moenus. Stamm
Motoren! Deutz
Motorenf Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckar; Fahrz
Neckarw Eßlingen
Beters Union
Pfälz Näh Kayſer
Philipps ..
Porzellan Weſſel
Rein. Gebb.&Schalf
Rhein Elektr
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke
Schneid & Hanau.
Schnellpr, Frank
Schramm Lackf
Schrift Stemp.
Schuckert Elektr
Schuhf Weſſel ..
Schuhf. Herz
Schultz Grünlack
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske
188.5
122
174.5
137.75
35.5
61.5
130
40.5
135.5
139
74.9
80
28.9
123.5
64
69.75
70
130.5
176
74
131
116.75
103
73.5
65
93.75
Va
Mit Hche
Südd.Zucker=A.—
Thür eleftr Lie
Uhren Furtwängz
Unterfr. Kr. El.—
Veithwerke
Ser. I. Chem. Imu
Ver. d. Olfbr. Mar
Ver Faßi Caſſe—
Gummi. Bln.=Frr.
Pinſel=Nürnberg
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Vogtl Maſch.
Voigt & Haeifne
Volthom. Eeil
Wayß. & Frenta
Wegelin Rußfbr—
Zellſt Aſchaffem
Zellſt. Waldhof
Zuckerf Rheingar
ransport= ur
Krrnttnngte4
Dt. Reichsb.=Vor
A. Dt. Enſenbahtz
A. Lokalb. u. Kraff
Dt Eiſenb.=Geſ
Schantung E.B
Südd Eiſenb.=C
Hapag
Nordd. Llohd.
Frift. Allg
Frankona Rüdv-
Darmſt Bert1
Mittwoch, den 16. März 1927
Seite 13
girter 75
fche Zucker=A. G., Mannheim. In dem nunmehr vorliegen=
3bericht der Geſellſchaft wird das abgelaufene Betriebsjahr
für die deutſche Zuckerinduſtrie nicht günſtig bezeichnet.
am Weltmarkt ſeien das ganze Jahr hindurch infolge
all=
herproduktion unter Normal geweſen. Auch in Deutſchland
eberangebot einen erheblichen Preisdruck zur Folge. Unter
nue der Preisentwicklung kam im Februar der
Zuſammen=
weutſchen Zuckerinduſtrie zu einer Ausfuhrvereinigung
zu=
meben der Sicherſtellung des Inlandbedarfs die Ausfuhr des
Suſſes im Verhältnis der Erzeugung jeder Rüben
verarbeiten=
ſbezweckt. Die Preife haben in den ſpäten Monaten wieder
nd wurden namentlich durch die Geſtaltung der Lage auf
nrarkt beeinflußt. Was die Betriebe der ſüddeutſchen
Zucker=
tt. ſo hat die Landwirtſchaft nur inſoweit befriedigt, als Ge=
„Hackfrüchte mengenmäßig eine gute Mittelernte erbrachten
„inß die Güte des Getreides infolge nichtgünſtiger
Witterungs=
manchens zu wünſchen übrig. Da auch die Marktpreiſe nicht
unn die geſtiegenen Erzeugungskoſten zu decken, geſtaltete ſich
ruing der Früchte im allgemeinen verluſtbringend. Nur wenige
inten mit beſcheidenem Gewinn abſchießen. Die Mehrzahl
uiserfabriken der G=ſellſchaft ſchloß mit Verluſt ab, da nicht
ſen Mengen zur Verfügung ſtand, die die Vorbedingung einer
inen Arbeit ſind, außerdem war der Zuckergehalt der Rüben
ing. Die Raffineriearbeit drohte zunächſt gleichfalls
verluſt=
zu werden, die allgemeine Preisbeſſerung in den Sommer=
„ jedoch ſämtlichen Betrieben einen beſcheidenen Gewinn ge=
Ausklick auf das neue Geſchäftsjahr iſt freundlicher. Es iſt
naß dem ſeit Jahren notleidenden Rübenbau im neuen Jahre
unWarer Rübenpreis geboten werden kann. Der Aufwand für
ud ſoziale Zwecke belaſtet nach wie vor ſtark ſämtliche
Be=
i nz und Gewinn= und Verluſtrechnung ſchließen nach an=
Su SAbſchreibungen, wie bereits gemeldet, mit einem Reingewinn
759,15 RM. ab. Der A.=R. ſchlägt hierauf 6 Prozent
Divi=
ie in Umlauf befindlichen St.=A. 1611000 RM., 7 Prozent
nuf V.=A. 28000 RM. und ſatzungsgemäßer Gewinnanteile
mh-rates 56 615 RM. vor, ſo daß 1033 644,15 RM. auf neue
vorzutragen bleiben. In der Bilanz ſtehen Anlagen mit
EM. zu Buche. Vorräte ſind mit 14 951 847 RM. ausgewieſen.
n— und Beteiligungen betragen 4 806 394,69 RM., Kaſſe
HF-M., Wechſel 1840 695,85 RM., Schuldner und Bankguthaben
cennt) 10 003 153,20 RM., landwirtſchaftliche Werte 8017 94,15
te Verbindlichheiten ſind aufgeführt: Stammkapital 29 600 000
jruigsaktien 400 000 RM., insgeſamt 30000 000 RM., geſetzliche
nyrt 3 Mill., Sonderrücklage mit 225 40 M., Schuldverſchreibun=
Elte 886 RM., Verbindlichkeiten 17 834 445,68 RM. In der Ge=
Verluſtrechnung erſcheinen Vortrag aus alter Rechnung
190. RM., Betriebsüberſchuß 2 868 332,22 RM., von denen zu
Bsurgen 1201 611,47 RM. verwendet werden, ſo daß der
er=
t ngewinn von 2 729 259,15 RM. verbleibt.
s siZanentpreiſe in Süddeutſchland. Der Süddeutſche Zementver=
(n— b. H. in Heidelberg hat mit Wirkung vom 7. März d. J.
ceekkaufspreiſe für Portland= oder Eiſenportlandzement bei
Be=
ſheter Ladungen von 15 Tonnen für nachfolgende
Verbraucher=
ſtgeſetzt: Frankfurt a. M. 5,25 Mak.; Koblenz 4,60 Mk.;
z 5 Mk.; Trier 4,50 Mk. und Saarbrücken (verzollt) 3,70 Mk.,
0-Kg.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. März. Die Tendenz war auch
heute ſehr ſtill und zurückhaltend. Die Preiſe blieben unverändert bis
auf Hafer, der um 25 Pfennig anziehen konnte. Weizen 29—29,25:
Nog=
gen 27; Sommergerſte 25—26,50; Hafer inl. 22—22,75; Mais 18—18,25;
Weizenmehl 40—40,50; Roggenmehl 37,25—37,50; Weizenkleie 14,25 bis
14,50; Roggenkleie 14,50—14,75.
Berliner Produktenbericht vom 15. März. Die Ruhe hält im
Ber=
liner Produktenhandel auf der ganzen Linie an. Umſätze kommen in
Brotgetreide nur in kleinem Umfange zuſtande; für Futtergetreide ſind
ſie gleich Null. Chicago ermäßigte ſeine Weizenforderungen und auch
Liberpool meldete niedrigere Anfangskurſe. Trotzdem zeigten ſich die
inlandiſchen Eigner in ihren Verkäufen nicht ſtärker am Markt und
auch unnachgiebig. Andererſeits aber verhält ſich auch der Handel
außerſt zurückhaltend. Weizen wurde zu Beginn eine halbe Mark
nied=
riger, Noggen für vordere Sicht behauptet. Sonſt etwas abgeſchwächt.
Mehl in beiden Sorten ſtill. Auch Hülſenfrüchte und ſonſtige Artikel
ohne große Veränderungen.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 15. März. Auftrieb 44 Ochſen, 20 Bullen,
397 Kühe und Färſen, 262 Kälber, 1103 Schweine. Bezahlt wurde pro
Zentner Lebendgewicht: Ochſen 50—54; Bullen 34—43; Färſen und
Kühe a) 50—60; 0) 35—45: c) 22—25: d) 15—22: Kälber 48—64;
Schweine a) —: b) 59—63; c) 62—64: d) 58—62: Sauen 51—54. —
Marktverlauf; ruhig, langſam geräumt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 15. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in ſchwacher Haltung auf Verkäufe der
Kommiſſionsfirmen, günſtige Witterungsberichte aus dem
Winteweizen=
gürtel und güſtige Saatenſtandsberichte aus Mitteleuropa. Dann
trat jedoch eine Befeſtigung ein auf die Aufwärtsbewegung am
Mais=
markt. Die Termine zeigen Einbußen bis zu 0,75 C.
Mais: Zunächſt begann der Markt in abgeſonderter Haltung in
Sympathie mit Weizen. Dann wurde die Haltung feſt, da nur kleine
Ankünfte aviſiert und Deckungskäufe vorgenommen wurden. Die
Ter=
mine ſchließen zum Teil etwas über geſtern.
Baumwolle: Die Tendenz geſtaltete ſich zunächſt ſchwächer auf
Liqui=
dationen auf weitere Abgaben der Pflanzer. Dann trat eine Erholung
ein auf Baiſſedeckungen.
Kaffee: Der Markt nahm einen etwas ſchwächeren Verlauf auf
große europäiſche Verkäufe, Kaufreſerve des hieſigen Handels, ermäßigte
ausländiſche Notierungen und günſtigere braſilianiſche Wetterberichte.
Zucker: Zunächſt ſetzte ſich die Abſchwächung weiter fort auf die
Schwäche der Lokomärkte und das Nachlaſſen der Nachfrage aus
fern=
öſtlichen Ländern, ſowie Kaufreſerve der Fabriken. Später konnte eine
Erholung eintreten auf befriedigende europäiſche Käufe.
Kakao: Der Markt lag zunächſſt weiter ſchwach auf Liquidationen
und Verkäufe des Auslandes. Dann trat eine Befeſtigung ein auf
beſſere Kaufluſt der Fabriken.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Im Reichsarbeitsminiſterium iſt zwiſchen dem Reichsverband der
Bankleitungen einerſeits, dem Deutſchnationalen
Handlungsgehilfen=
verband, dem Deutſchen Bankbeamtenverein und dem Reuchsverband
der Kaſſenboten andererſeits eine Vereinbarung zuſtandegekomme.
Die Abſchlußſitzung des Aufſichtsrates der Darmſtädter und
Nationalbank, K.G. a. A., für das Geſchäftsjahr 1926 wird
vorausſicht=
lich am 23. März ſtattfinden. Es weuden ſehr wahrſcheinlich 12 Proz.
Dividende verteilt werden.
Die General=Verſammlung der Pfälziſchen Hypothekenbank
Lud=
wigshafen/Rhein iſt auf den 8. April einberufen worden. Auf der
Tagesordnung ſteht nunmehr auch die Abänderung des § 44 des
Geſell=
ſchaftsvertrages, der das letztemal bemängelt wurde.
Der 6. Deutſche Getreidehandelstag wird in dieſem Jahre in
Magde=
burg Ende Auguſt ſtattfinden.
Die Breslauer Frühjahrsmeſſe 1927 wurde dhne beſondere
Feier=
lichkeit eröffnct. Die Zahl der Ausſteller beträgt wie im Vorjahre
etwa 650. Gut beſchickt iſt wiederum die Schuhmeſſe, die über 100
Firmen zählt, ſchwächer dagegen die Nahrungsmittelbranche.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat dort die Antwerpenſche
Han=
delsbank in Antwerpen, die hauptſächlich mit dem Diamanthandel
arbei=
tet, ihre Zahlungen eingeſtellt. Bis jetzt iſt noch keine Geſchäftsaufſicht
verhängt worden, doch iſt bereits eine gerichtliche Unterſuchung
ange=
ordnet.
Die Abwärtsbewegung in der polniſchen Kohleninduſtrie macht
neuerdings beſchleunigte Fortſchritte. Während in Oſtoberſchleſien die
durchſchnittliche Tagesförderung im Februar noch über 107 000 Tonnen
betragen hatte, ſank ſie in der erſten Märzwoche auf 83200 Tonnen.
Trotzdem ſind im Verlaufe der Woche die Haldenbeſtände von 848 000
auf 882000 Tonnen angewachſen.
Unter dem Namen „Banca ſolului ſi ſubſolului roman”, iſt in
Bukareſt eine Bank ins Leben gerufen worden mit einem Aktienkapital
von 300 Millionen Lei bei ſofortiger Einzahlung von 100 Millionen Lei.
Unter den Gründern der Bank befinden ſich die Bukareſter Großbans
„Chriſſoveloni A. G. und die Erdölgeſellſchaften „Petrolul Roman” und
„Subſolul Roman”.
Bukareſter Blätter berichten, daß ein deutſches Konſortium der
rumäniſchen Regierung ein Angebot unterbreitet habe, nach dem
rumä=
niſches Getreide nach Deutſchland exportiert werden ſoll im Austauſch
gegen deutſche Landwirtſchaftsmaſchinen.
Die Standard Oil Company of Newv Yerſey nahm eine weitere
Preisermäßigung für Gaſolin um 1 Cent per Gallono vor.
Nach dem Zenſus=Büro betrug der amerikaniſche
Baumwollver=
brauch im Februar 590 400 Ballen gegen 604 500 Ballen im Januar.
und 567 240 Ballen im Februar des Vorjahres.
Preſſekabelmeldungen aus Mexiko zufolge limitierte die mexikaniſche
Regierung an das internationale Bankenkomitee die Märzrate 2 Conto
der laufenden Zinsverpflichtungen für die mexikaniſche Anleihe.
Nach einer amtlichen Veröffentlichung der Gazette in Jeruſalem iſt
der Paleſtine Electric Corporation for Paleſtine and Transfordan und
der Geſellſchaft Pinhas, Rutenberg u. Co. für den Jaffabezirk die
Kon=
zeſſion erteilt worden. Die Konzeſſion erſtveckt ſich auf 70 Jahre.
füttet
Futt
Aus Heelnstsverkündigungen des Kreisamts
darmntt uund den Bekauntmachungen des
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nadt, den 11. März 1927.
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(455
rmiſtadt, den 16. März 1927.
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4
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Die Hölzer ſind vorher einzuſehen.
Nachträgliche Beſchwerden über die Güte
des Holzes können nicht berückſichtigt
werden.
Stammholz=Auszüge zum Preiſe von
1 RM. können durch das Forſtamt
be=
zogen werden. Auskunft erteilt die
unter=
zeichnete Stelle ſowie die Heiren Förſter
Jacob=Richen und Menger=Altheim.
Dieburg, den 12. März 1927. (4545
Heiſiſches Forſtamt Dieburg.
Mittwoch, den 16. März 1922
Palast-Lichtspiele
Eine neue wunderbare Schöpfung der größtere
dentschen Schauspielerin Elisabeth Beranels
auf dem Gipfel ihres Künstlertums
Heute und folgende Tage: Der Film der schönsten Frauen.
Der Film mit der prunkvollen, künstlerischen und tonangebenden
Modeschau. Ein Film, in dem die schönsten Frauen eines ganzen
(4551
Landes mitwirken:
Donnerstag, den 17. März 1927
nachm. 5 Uhr
für die Wohlfahrtsorganiſationen und die
Schüler und Schülerinnen ſämtl. Schulen
abends 8 Uhr
für die Mieter der Akademie=Konzerte und
die breitere Oeffentlichkeit
(Elne Schänheits-Konkurrenz mit Hindernissen)
Großes Filmschanspiel in 8 Akten. — Regie: FRANK TUTTLE
In den Hauptrollen:
Esther Ralston — Ford Sterling — Lawrenge Gray
und die Gewinnerin in der amerikan. Schönheits-Konkurrenz:
Beethoven=Gedächtnisfeier
Leitung: Städt. Muſikdirektor W. Schmitt
Soliſten: Dr. Heinz Simon (Frankfurt,
Klavier), Göſta Andreaſſon
(Violine),Prof. PaulGrümmer
(Kön, Cello)
Orcheſter: Der Inſtrumentalverein,
ver=
ſtärkt durch das Orcheſter der
Städt Akademie für Tonkunſt.
Karten: 1.50 Mr. bis 5.00 Mk. im
Se=
kretariat der Städt. Akademie für Tonkunſt,
(St 4513
Fliſabethenſtraße Nr. 36.
Dieses mit großem Aufwand und feiner Regiegeschicklichkeit
hergestellte amerik. Filmwerk setzt mit einer hübschen 1dee und
voll Humor ein. Eine wahre Sturztlut weiblicher Schönheit und
modischer Eleganz überschwemmt uns. Den Höhepunkt stellt
eine durch vorzügliche Trickaufnahmen fesselnde Modeschau in
reizenden bunten Technikoloranfnahmen dar. Eine Autoraserei
ist in dem Film, die an Sensation das Beste erreicht, was auf
diesem Gebiet über den großen Teich gekommen ist.
Nach einer Novelle von Balzag.
Hauptdarstellerin: Ellsabeth Bergne
Das lustige Beiprogramm:
Buster Keaton wird steckbrieflich verfolsty
Groteske in 2 Akten.
Ingendliche haben Zutritt. (711.,
Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhd
Alexanderſtraße 12 (3817a
Monat März täglich abds. 8 Uhr
Konzerte des erſtkl. reiſenden Burlesken=
Enſembles — die Gaudlitz=Truppe
wozu ergebenſt einladet J. Schnanber
Antang 3½ Uhr — Meu :ste Wechenschau — Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Residenz-Theater
Sonntag, den 20. März 1922, vormittags 111/, Uhr
Helene Kühlins
aus Baſel=Darmſtadt
(4508ms
Liedervorträge
Am Flügel: Pianiſt Otto Braun=Frankfurt
Lieder von Brahms, Wolf, A. Mendelsſohn,
Weismann, Trunk, Schlageter
Karten zu 1.60 und 1.10 Mk. (einſchließlich Steuer) bei
Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9 (Telephon 2560)
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Arnold
Eliſabethenſtraße 28.
(2561a
5 Großes Haus
Mittwoch, den 16. März 19,7
abends 7½ Uhr
Iphigenie auf Taumd
Theatermiete,
II. Sperrſitz mit
Zu=
ſatzmiete II, für den
Reſt der Spielzeit
ab=
zugeb. Näheres
Ge=
ſchäftsſtelle. ( 7018
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Johanna Techel
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Uhren=
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Reparaturwerhſt.
(7115
Sensations-Roman in 8Akten
Hauptdarsteller: Constance Bennet und Jack Plckford
Anfang 3½ Uhr.
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Saal des Muſikvereins.
Sieinſtraße 24
Mittwoch, 23. März 1927, abends 8 Uhr
Lieder-Abend
Elisabeth Vildor (41)
Am Flügel: Elſe Gohr
Werke von Brahms, Franck, Fielitz
Chopin und Wolf
Jbach=Konzertfügel von Hch. Arnold
Wilhelminenſtraße 9
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bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9,
und an der Abendkaſſe. 4510
S hauſpiel in 5 Akten von Gait
In Szene geſetzt von Jacob Oe
Bühnenbild: Lothar Schenck von
Perſonen:
Jphigenie ..
.. . . . Maria 8
Thoas, König der Taurier HansBenſ lorbeugend
Oreſt
Pylades
„. W. Mau.3
Arkas . . . . . . . . . „ K.Weitz
Joachinr) /4 1.c in Apothek
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„Waldſchlößchen”
Neue Darmſtädkerſtr. 257
Donnerstag, den 17ten März
ab 4 Uhr (7035
Schauplatz: Hain vor Dianens
Spielwart: Willi Krſchbaun=
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 T
Eintritt der Mieter in den Zuſchau:
nur gegen Vorzeigung der Mietkard.
Nach dem 3. Akt findet eine lär)
Pauſe ſtatt.
Anfang 7½ Uhr Ende gegemi
Donnerstag, 17 März. 8. Konzertd0
Akademie für Tonkunſt. Anfaru
8 Uhr. Preiſe 1.50—5 Mk.
Freitag, 18. März. Keine Vorſtelrl
Samstag, 19. März. E 15. Zum .‟
Bonaparte. Anf. 7 Uhr. Preiſe 11-
Kleines Haus
Mittwoch, 16. März Keine Vorſtilſ
Donnerstag, 17. März. Zuſatzmiet 1
Schülermiete gelb, 9. König ff=
Tag. Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1
Freitag, 18 März. Zuſatzmiete 1W
Serva Padrona. — Die Nür
Puppe. — Puleinella. Anfang
Preiſe 1—6 Mk
Samstag, 19. März. Filmvortrag der?
Filmwerke: Das ſchaffende 227
Anfang 5 und 8 Uhr. Treiſe 0.-)
mit Gesellschaft
Kaffeekonzert
Heute Mittwoch
zum letzten Male:
abends 8 Uhr
Landeckermeiſter
Telephon 384
Geſpielte
zu äußerſt
billigen
Preiſen
und
günſtigen
Zahlungs=
bedingungen
der Eintrittspreiſe zum Vortragsfilm „Das
ſchaffende Amerika” am 19. März im Kleinen
Haus werden den Mitgliedern des Deutſchen
See=Vereins gegen Vorzeigen der
Mit=
gliedskarte 1927 gewährt.
(4553
Einladung
zu dem am Samstag,
A
den 19. März 1927, abends
8 Uhr, im Konkordiaſaale, Waldſtraße 33
ſtattfindenden
Morgen Donnerstag
Die ebangeliſche Volksgemeinſchaft
iſt die polit ſche Vertret, der evangeliſchen
Deutſchen. Wer Mitglied werden will,
ſo=
wie alle evang. Intereſſ. werden zw.
Auf=
klärung um Adreſſenangabe gebeten.
Geſchäftsſtelle d. E. V., Ortsgruppe Darmſt
Dreibrunn nſtr 3 (4542mg
Erstaufführung
Reichhaltiges Programm, Tanz.
Eintrittspreiſe: Mitglieder und deren
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gehörige pro Perſon 0 60, Nichtmitglieder
1.00 Mark. — Vorverkauf in den bekannten
Vorverkaufsſtellen.
Die Kameraden mit ihren Angehörigen
ſowie Freunde und Gönner unſerer
Ver=
einigung werden hiermit freundl. eingeladen.
Der Vorſtand.
4511)
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ſitz u II. Rang f. Ende
der Spielzeit
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Am Donnerstag, den 17. März 1927
abends 8 Uhr, findet im Hotei
Prinz Karl, Darmstadt, Ecke Schul-
und Karlstraße, eine
Versammiung (*7091
statt, wozu wir alle Auslanddeutschen
einladen. Der Vorsitzende: Bilabel.
Buſſe Rm. 150.—
D. K. W. Rm. 100.—
Müller & Ober
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Mittwoch den 16 März 1927
Geite 15
Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
begann faſt auf der Stelle von neuem. Die Stim=
Fühlbar ausgelaſſener, heller klang das Lachen durch
ger ubis herr kam mit einigen Herren und Damen.
Offen=
wünzd man die Bekanntſchaft der illuſtren Gäſte zu machen,
en N4g1 vermutlich längſt durch das Haus ſchwirrten.
Der ᛋüekt ſtellte vor. Komplimente klangen auf, erfüllt
guttgeen Pathos. Namen von feierlichem und melodiöſem
ua guu laſtiliſcher, andaluſiſcher Adel: Don Saturnino Jua=
Dom /evan Amelia da Motta, Don Eladio Gonzalez de la
fa Aug Lina de Albelia, Donna Maria Bascaran. Don
gonian)l ienfuegos, Don Francisco de Eſpina, Don Alonſo
Sigu) Donna Maria do Livramento da Motta, Donna
mgslieg: Eano, Donna Antonia de Trueba y. Bazan, Don
dro Rtu )e Palbuena ...
Denu ſiern ſchwirrten ungeheuerliche Vokalkombinationen
die umſchulten Ohren. Aber das Defilé ſchien zugleich eine
von /Mciedszeremonie zu ſein; denn der Saal begann ſich
nd=zt Tichten.
ernyryuis erhob ſich. „Wir nehmen die Gelegenheit wahr,
ſie ich nnken Sie noch einen Mokka mit uns in der Halle?
ſrwolzm im Hotel de Inglaterra an der Plaza de Catalung.”
Fritz u). Jonny nickten ſtumm; dieſe Tatſache war ihnen
ebdtriet.
„Wiſuch”, ſagte Fritz.
Der iſchied ging unter abermaligen Komplimenten vor ſich,
ebenyſuarhetiſch wie unverſtändlich waren.
„ch)e Sie den König mit Majeſtät anreden”, ſagte der
t eſielmd.
Un I."
DiuſtFeierlichkeit erübrigt ſich, meine Herren. Wir nennen
Köng/wie jeden Bürgersmann: Senor. Und die Königin:
mori
Das; uto raſte durch die Nacht, eine blaue, ſternenfunkelnde,
dht tausfe Düften verheißungsvoll erfüllte, kataloniſche Nacht.
Friry /0 Dina ſaßen, die Hände verſchlungen, auf dem Rück=
Gryllichter blinkten fremd und drohend vorüber. Fern
ſiben urd ſchon junges Leuchten am Horizont, und ſchwere
hatten4 zätten ſich in rieſenhaften Formen in das Grün der
weigsain Gärten. Es war, als ob die ſchlummernde Stadt
bem hu tzu einem neuen, gefährlichen und hinterhältigen Tun.
Das/ ſorel war noch erleuchtet, mit jenem unfreundlichen
6 üb ichtigen Betrieb, der den Reiſenden die Laſt des
emdſat empfinden läßt. Aber der Marquis war nicht von
dieſer Art; er ging mit ſicheren Schritten auf den großen Tiſch
an der Téte des Raumes zu, klatſchte in die Hände, als ob es
heller Tag wäre, und beſtellte Mokka und Liköre.
Ein Nachtportier erſchien. „Ein Herr wartet unten auf Sie,
Herr Vandergult.”
Fritz wechſelte einen Blick mit Jonny; der Gedanke an
Mackenroth, an die Präfektur, an Spionage ſtellte ſich
augenblick=
lich ein. Da ſah er, daß in das Geſicht des Portiers ein Lächeln
trat. „Eigentlich iſt es mehr ein Mann. Da kommt er übrigens.”
Es war Herr Ariſtide Lamigeon aus Tarascon.
„Wie herrlich”, ſagte er mit einer Geſte, als ob er den Tiſch
umarmen wollte. „Meine Gebete ſind erhört worden; es iſt mir
gelungen, den Zipfel Ihres Mantels zu erhaſchen, bevor Sie
die=
ſes Land verlaſſen. Guten Abend, meine Herren, ich grüße Sie
vieltauſendmal. Ich habe den ganzen Abend in der Poſada
Jua=
nita geſeſſen und Valdepenas=Wein getrunken.”
Es bedurfte dieſer Verſicherung nicht; man merkte es auch ſo.
„Und im Wein ſind wir die Gedanken aufgegangen. Ein
ſeltſames Geſchick verknüpft mich mit der Zahl drei. Sobald ich
die dritte Flaſche Wein geleert habe, ſind mir die Weisheiten der
Welt offenbar. Ich leſe in den Gedanken der Menſchen und in
den Botſchaften der Sterne wie in einem offenen Buch. Und ſo
wußte ich genau: ich werde heute abend nicht nur Herrn
Cor=
nelius Vandergult ſehen. Nein, auch den ſehr ehrenwerten Herrn
Marquis d’Orſay.”
„Was will der Mann?” fragte der Marguis unmutig. „
Wo=
her kennt er mich?"
„Fragen Sie das im Ernſt, verehrter Landsmann? Fragen
Sie das im Ernſt? Sehen Sie mir ins Geſicht! Es iſt vom Wein
gerötet, von ordinärem, billigem und ſchlechtem Valdepenas=Wein.
Aber dieſer Wein iſt bezahlt mit ehrlichem Gelde aus den Taſchen
Der Marquis lachte auf. „Dabei iſt er wohl und munter
geblieben. wie Sie ſehen.”
„Sein Bruder iſt in Ihren Dienſten geſtorben. Und rechts
und links hat er die Freunde ſterben ſehen.”
„Aufſchneiderei! Er iſt aus Tarascon! Wiſſen Sie, was
das bedeutet? Kennen Sie den Maulhelden Tartarin aus
Tarascon?”
„Um es offen zu ſagen, Herr Marquis: ich glaube nicht,
daß es Aufſchneiderei iſt.”
„Ich weiß von keinen Todesfällen in meiner Fabrik.”
„Verzeihung. Wir ſelbſt haben Ihre Fabrik beſichtigt; wir
haben nicht nur die hohlwangigen Arbeiter mit eigenen Augen
geſehen, uns iſt auf der Hauptſtraße von Neuilly überdies ein
Leichenwagen begegnet mit zwei Särgen: es waren Angeſtellte
der Farbenabteilung. Ihrer Farbenabteilung, Herr Marquis.”
„Die Leute bekommen einen halben Dollar die Stunde. Und
niemand zwingt ſie, die Stellung anzunehmen.”
Fritz wurde rot; das mochte aufſteigender Zorn ſein.
„Niemand zwingt ſie. Das iſt im Ernſt kein Einwand. Die
Not zwingt die Menſchen, nach einem Verdienſt zu greifen, der
lockend und leicht iſt. Die Not verwirrt ihnen den Blick für die
Gefahr, in die ſie ſich begeben. Jeder hofft: ſo ſchlimm wird es
vielleicht nicht ſein. Mich wird es nicht gerade treffen. Und
dennoch trifft es ihn.”
„Wollen Sie mich verantwortlich machen für die Not? Für
den Hunger?”
„Herr Marquis,” ſagte Fritz in ſchärferem Ton, „ich hätte
nicht geglaubt, daß Sie mit Argumenten kämpfen würden, die ich
als verächtlich bezeichnen muß.”
„Herr Vandergult!”
„Sie beuten die Notlage der Menſchen aus. So liegen die
Dinge und nicht anders. Sie wiſſen, daß die Not ſie zwingi,
nach dem Sündenlohn zu greifen, den Sie ihnen bieten. Sie
verbünden ſich mit der Not, Sie nutzen ſie aus zu Ihrem Vorteil,
und es iſt Ihnen gleichgültig, daß Sie damit Hunderte in den
Tod treiben. Jeder Wucherer wird beſtraft, weil er die
Not=
lage ſeiner Mitmenſchen ausbeutet, um ſich zu bereichern. Sie
tun viel Schlimmers: Sie treiben die Menſchen in den Tod.”
„Jetzt verſtehe ich,” ſagte der Marquis eiſig. „Der Präfekt
von Paris machte mir Andeutungen, daß jemand eine
Denun=
ziation gegen mich erſtattet hätte. Ich glaube, ich ahne, wer dieſer
Jemand geweſen iſt.”
„Ihre Ahnung trügt Sie nicht.”
DOrſay ſchürzte die Lippen. „Wenn Sie ein ſolcher
Philantrop ſind, Herr Vandergult, dann iſt mir eins
unver=
ſtändlich: Sie ſind um ein Vielfaches reicher als ich. Sie nehmen
Anſtoß an einer menſchenmörderiſchen Induſtrie; ſo belieben
Sie ſie zu nennen. Sie haben geſehen, daß die Polizei es
ab=
lehnt, ja, daß ſie gar nicht die Möglichkeit hat, mir
dreinzu=
reden. Warum kommen Sie nicht auf das Allernächſtliegende?
Der Ausweg, der ſich Ihnen bietet, iſt ungemein einfach, daß
jedes Kind ihn erkennt. Sie ſind einer der reichſten Männer der
Welt. Warum kaufen Sie mir die Fabrik nicht einfach ab? Dann
können Sie Ihre Skrupel mit einem Federzug aus der Welt
ſchaffen. Sie brauchen die Abteilung für Färberei, an der Sie
ſolch menſchenfreundlichen Anſtoß nehmen, einfach zu ſchließen.
Verwandeln Sie ſie in ein Sanatorium. Machen Sie ein
Tuber=
kuloſenheim daraus. Warum tun Sie es nicht, Herr Vandergult?
Solange Sie es nicht tun, muß ich Ihre Entrüſtung für Komödie
halten.”
(Fortfetzung folgt.)
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Seite 16
Mittwoch, den 16 März 1927
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viele Meilen zu Zuß wanderke, um ſich an den
dert gebrauten kötlichen Biere „recht ſalk zu
trinken. So berichtten alte Chroniken der Kirſt
lichen Bmuerei Köſtritz. Noch heute wird
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ritzer Schwarzbier nach jenem alten Rezept
gebrautt, aber in einern mit allen neuen Ee
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