Darmstädter Tagblatt 1927


25. Februar 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 56
Freitag, den 25. Februar 1927.
190. Jahrgang

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und Natſonalbant.

Engliſche Proteſtnote an Rußland.

Englands Proteſt gegen die anti=
iſche
Propaganda der Sowietunion
London, 24. Februar.
Wie der amtliche engliſche Funkſpruch meldet, iſt geſtern dem
chen Geſchäftsträger in London die Proteſtnote der eng=
n
Regierung gegen die fortgeſetzte antibritiſche Propaganda
SSowjetunion überreicht worden. In dieſer Note weiſt die
ifche Regierung darauf hin, daß die Sowjetregierung in dem
1. Juni 1923 unterzeichneten Handelsabkommen feierlich zu=
bagt
habe, jede antibritiſche Propaganda im engliſchen Reiche
Ffitgeben. Bereits Macdonald hat am 24. Oktober 1924 dem
aligen Sowjetvertrter in London die Nichteinhaltung des
irmmens vor Augen führen müſſen. Später habe die eng=
h
Regierung wiederholt den Sowjetvertreter in London er=
uürten
müſſen, bei ſeiner Regierung dafür Sorge zu tragen, daß
Sowjetregierung endlich den Inhalt des Handelsabkommens
isglich der Propaganda achte und auch nicht an den Regeln der
blpmatiſchen Höflichkeit vorbeigehe. Nach Anſicht der engliſchen
werung könne die Sowjetregierung tatſächlich nicht ihr Ab=
umen
ſowie ihre beſonderen Verſprechen halten, ſolange Mit=
e
er der Sowjetregierung gleichzeitig dem Politbüro ange=
hri
, das in Wirklichkeit in der Sowjetunion herrſcht und ihre
us andsvertreter beeinflußt. Die englandfeindliche Haltung
hrr ruſſiſcher Staatsbeamter ſei gar nicht in Einklang zu
ngen mit den privaten Beteuerungen der Sowjetvertreter in
von ſelbſt. Während Kraſſin noch im letzten Oktober den
im Willen der Sowjetregierung zu freundſchaftlichen Be=
hrungen
zu England auf Anweiſung ſeines Außenminiſters in
uwon zum Ausdruck gebracht habe, habe ſich dieſer ſelbſt an der
Sritiſchen Hetzkampagne in Rußland beteiligt. Die Beſchul=
zungen
die die Sowjetregierung gegen antiruſſiſche Pläne Eng=
m
s im Baltikum, in Polen und Perſien erhoben habe, würden
drr tatſächlichen Unterlage entbehren und nur aus der england=
ninolichen
Haltung der Moskauer Regierung heraus zu ver=
in
ſein.
DDie Proteſtnote erwähnt beſonders eine Rede Tſchitſcherins,
am 6. Dezember letzten Jahres gehalten worden iſt. Tſchit=
ein
habe in dieſer Rede Englands Politik gegenüber Per=
in
das ungünſtigſte Licht geſtellt. Auf den gleichen Ton ſei
Rede des Kriegskommiſſars Norroſchiwer abgeſtimmt ge=
ſſen
, die dieſer am 17. September 1926 an die neu ernannten
ziere gerichtet habe. Denſelben Geiſt habe der Artikel der
awda gezeigt, den der ſtellvertretende Kriegskommiſſar Un=
ſacht
am 15. September veröffentlicht habe.
Die engliſche Proteſtnote geht dann weiter auf die Reden
ſiar=nenews und Karachans ein, die auch nur gezeigt hätten, daß
Sowjetunion in ihrer Außenpolitik nur eine englandſeind=
we
Richtung kenne. Sie bemerkt ferner, daß die ruſſiſche Regie=
uxgspreſſe
nach dieſen Direktiven der Außenpolitik arbeite. Eine
Miſche Zeitung ſei ſogar ſoweit gegangen, Chamberlain in der
eize eines Mannes darzuſtellen, der den Kommuniſtenhinrich=
wen
in Litauen applaudiert.
Die Note ſchließt damit, daß die engliſche Regierung von der
Siwjetregierung erwarte, daß ſie, wenn ihr an der Erhaltung
eil bisherigen Beziehungen zwiſchen Moskau und London etwas
Nen gen iſt, von ihrer bisherigen Politik der antibritiſchen Pro=
Nanda abſehen werde. Die Hauptbedeutung der Note ſolle aber
uan liegen, daß aus ihr hervorgehen ſolle, daß nicht bei Eng=
wo
, einer den Frieden liebenden Macht, die Urſachen einer
leſ ſchlechterung der ruſſiſch=engliſchen Beziehungen liegen.
Die Note an Moskau.
* London, 24. Febr. (Priv.=Tel.)
Die engliſche Warnungsnote an die Sowjetunion, über deren
eMſtenz und Inhalt die Preſſe bereits ſo lange vorher orakelt
ſhue, daß ihre Abſendung ſelbſt eine zeitlang in Frage geſtellt
WAEI, iſt nunmehr abgegangen. In der Note werden die Gründe
Wezählt, die die britiſche Regierung zu einer neuen Warnung
Vemnlaſſen. Es bleibt nunmehr abzuwarten, wie die Moskauer
Bierung auf dieſe Note reagieren wird. Noch vor einigen Tagen
das offiziöſe Blatt in Moskau, die Prawda, geſchrieben,
: England nicht einen einzigen konkreten Fall angeben könne,
As Widerſpruch zu den Beſtimmungen des engliſch=ruſſiſchen
kommens betrachtet werden könnte. Da die Londoner Regie=
Ag in ihrer Note eine ganze Anzahl ſolcher Fälle angeführt hat,
d es Sache des Außenkommiſſariats ſein, zu den einzelnen
Kunkten Stellung zu nehmen.
Die Abſendung der umſangreichen engliſchen Warnung an
A bland kann als ein Sieg des radikalen Flügels im Kabinett
ichektet werden, der ſeit langem den Standpunkt vertritt, daß
Aland ſich die andauernden Brüskierungen von ſeiten Mos=
eS
und die intenſivekommuniſtiſche Propaganda
England ſelbſt, vor allem aber auch die ſowjet=
ſſiſche
Minierarbeit in China nicht gefallen laſſen
ile. Als Wortführer dieſes Flügels im Kabinett, gilt der
Sbaskanzler Churchill. Die Gegenſätze, die innerhalb des Kabi=
Eis über dieſe Frage beſtanden haben, hatten ſich bereits vor
der Zeit ſo zugeſpitzt, daß man in London erzählte, Churchill
o offen den Abbruch jeglicher Beziehungen zu Rußland gefor=
während Chamberlain, ebenſo offen erklärt habe, daß er
nNr einen Tag länger auf ſeinem Poſten bleiben werde, wenn
Im. Kabinett eine Mehrheit für den Abbruch der Beziehungen
ADen ſollte. Der Widerſtreit der Meinungen innerhalb des
Lntocets war natürlich nur ein epiegelbild des Kampfes, der
2 Auich in der Oeffentlichkeit um die ruſſiſche Frage abgeſpielt
Aa Eigentlich aktuell iſt dieſe Frage, erſt ſeit dem engliſchen
De harbeiterſtreik geworden. Die unverhohlene Unterſtützung,
* Ndslau den Streikern gewährt hat, die Sympathie, die von
Sichden Moskauer Stellen ihnen ausgeſprochen worden iſt, und
nitse Rich die Geldſendungen an die ſtreikenden Bergarbeiter, die

in London als eine Einmiſchung in innerengliſche Angelegen=
heiten
aufgefaßt worden ſind, dies alles hat einen offenſichtlichen
Umſchwung der engliſchen öffentlichen Meinung zuungunſten
Moskaus gebracht.
Die Meuterei in Schanghai.

Chinesen Stodt
2 Fronzösische Konzession
3 Internationole n-
Hae

Karte der Stadt Schanghai.
Auf einem im Hafen von Schanghai liegenden chineſiſchen
Kanonenboot brach wegen der Gewaltherrſchaft des Generals Li
eine Revolte aus. Die Beſatzung begann mit dem Bombarde=
ment
Schanghais und nahm hauptſächlich das Arſenal Kiangnau
unter Feuer, in dem ſich große Munitionsvorräte des Generals
Sun Tſchuan Fang befinden.
Den Ausſchlag hat ſchließlich China gegeben. Es muß hier=
bei
anerkannt werden, daß es vielleicht niemals zur Abſendung
dieſer Note gekommen wäre, wenn Englands Poſition in China
ſich nicht ſo ungünſtig geſtaltet hätte. Der Einfluß der Moskauer
Regierung auf Kanton, die intenſive Propaganda für die weitere
Verbreitung der nationalen Idee in China, die England eine
Niederlage nach der anderen zufügt, hat die engliſche Oeffentlich=
keit
immer mehr gegen Moskau aufgebracht. Zumal die Kan=
toner
Regierung wird in London noch immer mit Vorliebe in
den rechtskonſervativen Blättern als bolſchewiſtiſch verſeucht
dargeſtellt, obwohl derjenige Teil der Preſſe, der ſich noch das ob=
jektive
Urteil gewahrt hat, längſt davon überzeugt iſt, daß es das
nationale China iſt und nicht der Bolſchewismus, das England
eine Demütigung nach der anderen zufügt. Immerhin werden
hier die ruſſiſchen Waffenſendungen an die Kanton=Armeen, die
Exiſtenz der ruſſiſchen militäriſchen Berater uſw. als erwieſen
angeſehen.
Daß es nicht zum Abbruch der Beziehungen gekommen iſt
und wahrſcheinlich auch in abſehbarer Zeit nicht kommen wird,
dafür ſpricht der Umſtand, daß die Intereſſen der engliſchen Han=
delskreiſe
und der City an einem Gedeihen des engliſch=ruſſiſchen
Geſchäfts doch zu groß iſt. Deshalb dürfte die engliſche War=
nungsnote
an Rußland kaum mehr als Geſte zu bewerten ſein.
Das Unterhaus zur engliſchen Rußlandnote.
London, 24. Februar.
In den Wandelgängen des Unterhauſes verurſachte die Nach=
richt
von der Abſendung einer engliſchen Note an Rußland erheb=
liches
Aufſehen. Ueber die Zweckmäßigkeit des unternommenen
Schrittes beſtehen große Meinungsverſchiedenheiten. Während
die Konſervativen die Note begrüßen und teilweiſe einen noch
ſchärferen Ton gewünſcht hätten, weiſt ein hervorragender Arbei=
terführer
darauf hin, daß die Regierung es für ihre Aufgabe zu
halten ſcheine, alle Märkte, die der engliſche Handel beſitze, preis=
zugeben
. Die Arbeiterpartei drangt auf eine Ausſprache im
Unterhaus hin, und man erwartet eine große Menge kleiner An=
fragen
an Chamberlain. Während die Regierungspreſſe natür=
lich
die Note billigt und als maßvoll, würdig und feſt bezeichnet,
äußern ſich Daily Chronicle‟, Daily News und Daily
Herald abfallend über die Note, die ſie als einen Fehlſchritt
anſehen.
Das Moskauer Echo der engliſchen Proteſinote.
TU. Riga, 24. Februar.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die engliſche Pro=
teſtnote
an den ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträger in London
ſelbſt in Moskauer politiſchen Kreiſen, die größte Be=
ſtürzung
hervorgerufen. Nach der entgegenkommenden
Rede des ſtellvertretenden Außenkommiſſars Litwinow hatte man
erwartet, daß England auch diesmal zur Beilegung der ruſſiſch=
engliſchen
Spannung bereit ſein würde. In ruſſiſchen Regie=
rungskreiſen
hat vor allem die Stelle der Note großes Mißfallen
erregt, die ſich mit dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Rom be=
faßt
. Die Antwortnote der Sowjetregierung an England wird
vorausſichtlich von Tſchitſcherin ſelbſt verfaßt werden, der bereits
in nächſter Zeit deshalb nach Moskau zurückreiſen dürfte.

Das nationale Indien.
Von unſerem nach Indien entſandten Sonder=
berichterſtatter
.
Dr. A. N., Kalkutta, Anfang Februar 1927.
Indien iſt, da China heute nicht in Betracht kommen kann,
das größte einheitlich regierte Land der Welt. Zehnmal ſo groß
wie Deutſchland, oder ſo groß wie Europa, wenn man Rußlard
und die Randſtaaten abrechnet, mit einer Bevölkerung von 320
Millionen Menſchen und doch politiſch wie wirtſchaftlich eine
Einheit. Das iſt ſehr viel, und das gibt dieſem Lande Chan=
cen
und Ausſichten, wie ſie ſo leicht kein anderes Land der
Erde hat.
Aber man fälſcht die Wirklichkeit, wenn man dieſe Möglich=
keiten
ſchon für Gegebenheiten hält. Indiens Volk iſt politiſch,
wirtſchaftlich und kulturell, abgeſehen von einer dünnen, zahlen=
mäßig
garnicht ins Gewicht fallenden Schicht, in einem geradezu
grotesken Ausmaße unreif. Deshalb war die Gandhibewegung
und iſt noch heute der radikale Swaradſchismus ein Anachronis=
mus
, eine Erſcheinung, die ihrer Zeit vorauseilt.
Der Niedergang des Gandhismus und die augen=
blicklich
zu beobachtende Auflöſung der Swaradſchiſten
iſt alſo nicht verwunderlich. Man braucht keine Gründe dafür an
den Haaren herbeizuziehen, wie etwa die politiſche Geſchicklichkeit
des divide et impera des Briten. Viele Dinge ſind einfacher,
als es theoretiſierender Betrachtung gefällt.
Gibt es noch ein Land auf der Welt, das ſolche Gegen=
ſätze
in ſich vereinigt? Ungeheurer Reichtum auf der einen,
entſetzlichſte Armut auf der anderen Seite tiefſte Philoſophie
und vollendetſte Lebenskunſt bei einer dünnen Schicht Gebildeter
und erſchreckendſter Aberglaube, Analphabetentum und Primi=
tivität
bei der großen Mehrheit. Das iſt Indien. Oder viel=
mehr
, das iſt nur ein Teil des indiſchen Problems; denn dazu
kommt die Zerriſſenheit in Religionen, Sprachen, Raſſen, Kaſten.
Indien hat eine ſehr ſtarke nationale Bewegung, aber ſie iſt
nicht identiſch mit dem politiſchen Radikalismus. Die Non=
Cooperation iſt von den beſten Führern, vor allem von Gandhi
ſelbſt, als Programm aufgegeben oder beſtenfalls aufgeſchoben
worden. Wahrſcheinlich iſt Gandhi der offenſichtlich an der
politiſchen Reife ſeines Volkes verzweifelte, ſeitdem auf dem rich=
tigen
Wege. Er hat ſich aus der Politik zurückgezogen, aber nicht
geis dem öffentlichen Leben: jetzt wirbt er um ſo leidenſchaft=
licher
für die wirtſchaftliche Unabhängigkeit des Inders, indem
er die ſogenannte Khadi=Bewegungweiter ausbreitet. Das
iſt die Spinnerei als Heimarbeit. Unabhängig zu werden, ſpeziell
von der britiſchen und allgemein von der europäiſchen Textil=
induſtrie
, das ſcheint Gandhi heute ein erſtrebenswerteres (weil
erreichbares) Ziel als die politiſche Unabhängigkeit zu ſein.
Denn den illuſoriſchen Fall einmal angenommen, es gelänge,
die Briten aus dem Lande zu vertreiben was würde geſchehen?
Wie weit Indien in hundert oder vielleicht ſchon in fünfzig
Jahren ſein wird, weiß ich nicht. Aber dieſes Indien von
heute würde in dem Augenblick, da der letzte britiſche Soldat
und Beamte das Land verläßt, in einen Zuſtand der Anarchie,
des Bürger= und ſchlimmer des Glaubenskrieges verfallen, von
dem man ſich kaum eine Vorſtellung machen kann. Und über=
dies
würde wirtſchaftlich das ganze Land ſofort zuſammen=
brechen
. Es ſtände dem nächſten Eroberer, ſei das
nun der Ruſſe oder der Japaner, offen und fiele
ihm als Beute in die Hände.
Der größte Teil der gebildeten Inder weiß das natürlich
genau, und dieſes Wiſſen iſt eine ſichere Stütze der britiſchen
Herrſchaft und iſt auch der Grund, weshalb die Engländer die
nationaliſtiſche Bewegung mit lächelnder Gleichgültigkeit behan=
delt
haben und heute noch behandeln.
Trotz allem iſt eine ſtarke indiſche nationale Bewegung am
Werke, aber ſie iſt nicht mehr ſo töricht, daß ſie glaubt, die Früchte
der Arbeit würden ihr in einigen Jahren einfach in den Schoß
fallen. Die Arbeit, welche da geleiſtet werden muß und die heute
kaum begonnen iſt, hat in Europa Jahrhunderte ge=
dauert
. Mag es in Indien, da das europäiſche Vorbild da
iſt und überall nachgeahmt werden kann, ſchneller gehen ein
Wunder wird nicht geſchehen. Das große Land Indien wird
erſt dann aktiv in die Politik eintreten, wenn es der indiſchen
Erziehungsarbeit gelungen iſt, das Analphabetentum zu beſei=
tigen
, die religiöſen, abergläubiſchen Vorurteile, die vor allem
ein unüberſteigbares Hindernis jeder wirtſchaftlichen Betätigung
ſind, zu überwinden, und das allerwichtigſte: ein National=
bewußtſein
zu ſchaffen, das heute nur bei einigen
Hunderttauſenden vorhanden iſt.
Wie ſehr es an dieſem Nationalbewußtſein mangelt, zeigt
die parteipolitiſche Zuſammenſetzung der indiſchen Parlamente.
Die Hindus bekämpfen die Mohammedaner und umgekehrt, die
Kaſten ſtehen hart gegeneinander. Die Raſſen= und Sprachgebiete
ſind ſich noch fremd.
Alles, was dieſes Indien an ziviliſatoriſchen Dingen aufzu=
weiſen
hat, ja das, was dieſen 300 Millionen überhaupt den
Nahrungsſpielraum gewährt, iſt engliſches bezw.
europäiſches Werk. Gewiß, dieſes Ziviliſatoriſche iſt nicht
das Höchſte, aber in einer von dem weſteuropäiſchen Kapitalis=
mus
und moderner Technik beherrſchten Welt iſt es eben eine
unerläßliche Vorbedingung politiſcher Unabhängigkeit. Der Inder
hat recht, der zu ſeinem Volke ſagt: Macht euch dieſen Apparat
zu eigen, erfüllt ihn mit eigener, mit indiſcher Kraft und indiſchem
Geiſte, und alles andere wird euch dazu gegeben werden!

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Seite 2

Nicht gehaltene Zuſagen.
Es ſiehen noch immer über 60 000 franzöſiſche
Soldaten am Rhein.
* Berlin, 24. Febr. (Priv.=Tel.)
Unter obiger Ueberſchrift wird in der Täglichen Rundſchau
zu der bevorſtehenden Völkerbundsratstagung Bezug genommen
und feſtgeſtellt, daß bei weitem nicht das, was Deutſchland bei
Abſchluß der Locarnoverträge mündlich und ſchriftlich zugeſagt
wurde, gehalten worden iſt. Eine franzöſiſche Note vom Auguſt
vorigen Jahres hat eine Verminderung der Rheinarmee auf
68 000 Mann in Ausſicht geſtellt, wobei Frankreich mit 53000
Mann beteiligt ſein ſollte. Trotzdem ſtehen noch immer über
60 400 franzöſiſche Soldaten am Rhein, die uns deutlich beweiſen,
wie wenig man auf der Gegenſeite Zuſagen wirklich erfüllt. Zwar
ſeien Truppen vom Rhein abgerüdkt, aber ſie wurden ſtets durch
andere Formationen wieder erſetzt, ſo daß faktiſch der Vertrag
von Locarno und die auf Grund des Verſailler Vertrages er=
olgte
Räumung der Kölner Zone dem unter der Okkupation blei=
benden
Gebiet trotz der Zuſagen eine Mehrbelaſtung gebracht
haben, die beiſpielsweiſe in der Pfalz 2500 Mann beträgt. Das
überſteigt die deutſche Friedensſtärke dort um 41 Prozent, wäh=
rend
Heſſen gegenüber dem Friedensſtand eine Mehrbelegung
von 33½½ Prozent aufzuweiſen hat.
Der Bericht der Regierungskommiſſion
des Saargebiets.
EP. Genf, 24. Februar.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht heute den Bericht
der Regierungskommiſſion des Saargebiets vom 18. Februar
über die Beförderungs= und Tranſitfreiheit auf den Eiſenbahnen
im Saargebiet. Die Regierungskommiſſion ſchlägt dem Völker=
bundsrat
die Beibehaltung der Eiſenbahn=Kommiſſion vor. Dieſe
ſoll in enger Zuſammenarbeit mit den militäriſchen Autoritäten
der beſetzten Gebiete ihre Aufgaben, die ſie bis jetzt zu erfüllen
hatte, weiterführen, d. h. die Ueberwachung der Polizei und der
öffentlichen Ordnung, der Militärtransporte auf dem Eiſenbahn=
netz
des Saargebiets, die Organiſierung der Beförderung von
Truppen und Militärmaterial auf dieſem Eiſenbahnnetz und die
Kontrolle der Durchführung dieſer Transporte, Ueberwachung
der telegraphiſchen und telephoniſchen Verbindungen im Saar=
gebiet
und Erleichterung der finanziellen Beziehungen zwiſchen
den Eiſenbahnen und den intereſſierten Armeen. Die Kommiſſion
dürfe höchſtens hundert Mitglieder zählen und ſoll aus Offi=
zieren
, techniſchen Beamten und ſubalternem Perſonal zuſam=
mengeſetzt
ſein. Ferner ſollen im Saargebiet die Eiſenbahn=
Schutztruppen aufrecht erhalten werden, die international zuſam=
gengeſetzt
und nur den Schutz der Beförderung und des Tran=
ſitverkehrs
auf den Eiſenbahnen im Saargebiet ausüben ſollen,
ohne berechtigt zu ſein, ſich in die Aufrechterhaltung der Ord=
nung
und des Schutzes von Perſonen und Gütern einzumiſchen.
Eine Ausnahme iſt nur vorgeſehen zur Aufrechterhaltung des
Eiſenbahndienſtes und des Telephon= und Telegraphenverkehrs.
Schließlich könne die Regierungs=Kommiſſion, wenn ſie es für
nötig halte, die Intervention von zwei franzöſiſchen Bataillonen, in
Forbach und Saargemünd, die in dieſen Garnifonen verbleiben,
verlangen.
Einunmögliches Kompromißinder Gaarfrage.
* Berlin, 24. Febr. (Priv.=Tel.)
Auf der kommenden Völkerbundsratstagung ſoll auch die
unrechtmäßige Beſetzung des Saargebietes durch franzöſiſche
Truppen erneut beſprochen werden. Die Franzoſen fühlen, daß
ihre Poſition unhaltbar geworden iſt, ſie wollen aber, trotz des
klaren Wortlautes des Verſailler Vertrages, in irgendeiner Form
eine Beſetzung retten. Sie haben daher in der Saarregierung
einen Beſchluß durchgedrückt, wonach zwar die franzöſiſchen Trup=
pen
offiziell das Saargebiet verlaſſen, aber 800 Mann zurück=
laſſen
ſollen zur Sicherung des Durchgangsverkehrs der Truppen,
alſo gewiſſermaßen als Eiſenbahnſchutz, der als internationale
Truppe aufgezogen werden ſoll. Ein ſolcher Antrag ſcheint in
Genf von der Saarregierung, wo er gegen die Stimme des deut=
ſchen
Vertreters Coßmann gefaßt wurde, geſtellt zu werden. Für
Deutſchland iſt er unannehmbar. Wir müſſen darauf beſtehen,
daß die franzöſiſchen Truppen reſtlos zurückgenommen
werden, weil ſie nicht zur Sicherung, ſondern nur
zur Schaffung neuer Konflikte dienen. Soweit
Eiſenbahnſchutz notwendig iſt, muß er durch die Saargendarmerie
durchgeführt werden. Die franzöſiſchen Truppen haben keines=
falls
an der Saar etwas zu ſuchen, und es wäre mehr als eigen=
artig
, wenn England ſich dazu bereit fände, dieſes Unrecht, das
nun ſchon ſieben Jahre, ſeit dem ſogenannten Friedensſchluß,
dauert, weiter zu verlängern.

Freitag, den 25 Februar 1927

Vom Tage.

Die Sowjetbotſchaft dementiert die Meldung, daß
Rakowſki nicht mehr beabſichtige, als Botſchafter
nach Paris zurückzukehren. Er werde im Gegenteil Anfang
März wieder in Paris eintreffen.
Die engliſche Proteſtnote gegen die Antibritiſhe Sowjet=
probaganda
hat in Moskau die größte Ueberraſchung
hervorgerufen.
Die Belgiſche Kammer hat am Mittwoch nach einer Debatte
üiber die finanziellen Vollmachten der Regierung mit 119 gegen 5 Stim=
men
bei 10 Enthaltungen der Negierung das Vertrauen
ausgeſprochen.
Bei den franzöſiſchen Werften liegen gegenwärtig
umfangreiche Aufträge aus Polen und Jugoſlawien
zur Lieferung von Kriegsſchiffen vor.
Nach dem Vertragsangebot, das der Präſident von Nicaragua,
General Diaz, der amerikaniſchen Regierung gemacht, würde Nicara=
zua
100 Jahre lang dem amerikaniſchen Protektorat
und Interventionsrecht unterſtehen.
Nach einer Meldung aus Santiago de Chile hat die chileniſche
Regierung ihre vor einiger Zeit angekündigte Abſicht den
Kommunismus reſtlos auszurotten wahr gemacht. Sie
beſchloß, alle kommuniſtiſchen Parlamentsmitglieder zu verhaften.
Zum dritten Male innerhalb dreier Monate wird die Nachricht
von dembeabſichtigten Rücktritt des amerikaniſchen
Staatsſekretärs Kellogg amtlich dementiert.
Nach Meldungen aus Kanton iſt der Verteidiger von Schanghai,
General Suntſchuangfang ermordet worden.
Nach einer Meldung aus Schanghai haben ſich die chineſi=
ſchen
Marine=Behörden bei den franzöſiſchen und engliſchen
diplomatiſchen Vertretern pffiziell wegen der Beſchießung der aus=
ländiſchen
Konzeſſionen entſchuldigt.

Hirtſiefer,
preußiſcher Wohlfahrtsminiſter, deſſen Verordnung vom 11. No=
dember
1926 betreffs Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft
für gewerbliche Räume am Mittwoch im preußiſchen Landtag
angenommen wurde.
Reichstagspräſident Loebe operiert.
* Berlin, 24. Febr. (Priv.=Tel.)
Reichstagsräſident Loebe hat ſich am Donnerstag nachmittag
einer Blinddarmoperation unterziehen müſſen. Sein Zuſtand
ſcheint nicht unbedenklich zu ſein. Er hatte in den letzten Tagen
wiederholt Anfälle, die er aber auf ſein altes Nierenleiden zurück=
ührte
. Am Mittwoch hatte er abends über 200 Gäſte bei ſich. Er
hatte am Vormittag ſchon ſehr zu leiden, hielt ſich aber trotzdem
aufrecht und erfüllte ſeine Hausherrenpflichten gegenüber ſeinen
Gäſten, unter denen ſich auch Reichskanzler Dr. Marx und der
päpſtliche Nuntius Pacelli befanden. Am Donnerslag vormittag
hat ſich ſein Zuſtand erneut verſchlimmert, ſo daß er einen Spe=
zialiſten
zu Rate ziehen mußte, der ihm eine ſchleunige Operation
empfahl. Man entſchloß ſich daher, den Patienten in die Klinik
von Prof. Borchardt zu überführen, wo nachmittags zwiſchen
5 und 6 Uhr die Operation von Prof. Borchardt gemeinſam mit
Prof. Zandek und Dr. Moſes vorgenommen wurde. Es ergab
ſich, daß außer alten Verwachſungen am,Blinddarm eine neue
Infektion mit eitrigen Belegen vorhanden, und daß bereits an
einer Stelle eine Durchbrechung des Gewebes, eingetreten war.
Die Operation, die dreiviertel Stunden dauerte, iſt durchaus ge=
lungen
, und es beſteht Hoffnung, daß keine weiteren Kompli=
kationen
eintreten, vor allem, daß eine Infektion des Bauchfelles
vermieden werden kann.

Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Donnerstag, den 24. Februar.
König für einen Tag.
Kom. Oper von dEnnery und Breſtl, Muſik von A. Adam.
Die kleine komiſche Oper des Komponiſten der neulich ge=
hörten
Nürnberger Puppe iſt hier lange nicht gegeben worden.
Ihre Wiederkehr als Unterhaltungsſtück einer feinen, kultivierten
Art iſt willkommen.
Die Aufführung war vorzüglich einſtudiert und heraus=
gebracht
. An dem ſchönen Erfolg haben die Herren Max Hüs=
gen
als Kapellmeiſter, O. F. Schuh als Regiſſeur und Schenck
v. Trapp, der Bühnenbildner, den erſten, verdienten Anteil.
Der komiſche Stoff der Oper, märchenhaft grotesk, erſcheint
vor und nach Adam öfter auf der Bühne; man darf nicht allzu
viel drüber nachdenken. Das Textbuch iſt geſchickt gearbeitet, die
Muſik hat Form und Anmut und meiſterlich gefügte Enſembles.
Es wird ſehr deutlich, daß dieſe Art von Stücken ſchließlich zur
Operette führen mußte. Ein paar Vergröberungen, die Chöre
und Enſembles repräfentativer, bißl Conplets dazu und die
Operette iſt da.
Die Rollenbeſetzung fand ſehr geeignete Kräfte und brachte
alle Wirkungen zur Geltung. Johanua Buchheim war eine
koloraturglitzernde und in den Höhepunkten dramatiſch friſch
herausgehende Prinzeſſin, Sitta Müller eine temperament=
volle
Zelide. Joſeph Poerner fand in dem ſangesfreudigen
lyriſchen Helden Zephoris, eine ihm auch in der Komik gut
liegende dankbare Aufgabe. Leo Barczinſkylieh alle liebens=
wurdige
Intelligenz ſeinem König; Alfred Karen, ſtimmlickh
vornehm, ſchien mir als Prinz Kadoor ein etwas zu zahmer
Böſewicht. Draſtiſche Typen gaben Eugen Vogt als Fiſcher
und Heinrich Kuhn als Küſtenwächter. In kleineren Rollen
fügten ſich gut ein die Herren Ney, Klotz Möbus, Strze=
letz
, Horina, Ebert, Grauert. Die Chöre (B. San=
der
) klangen gut; das Ballett tanzte hübſche Tänze. Das
völlig ausverkaufte Haus war ſehr beluſtigt und zufrieden. v. II.

Kircheninuſikaliſche Abendfeier
in der Stadtkirche.
w. N. Die Feier wurde umrahmt durch zwei Orgelvorträge
unſeres Darmſtädter Meiſterorganiſten, Herrn W. Boru=

gäſſer. Die D=Moll=Paſſaglia von Joh. Kaſpar Kerll, einem
der phantaſievollſten Orgelmeiſter des 17. Jahrhunderts, begann
groß aufgebaut, eine Kompoſition von Borngäſſer, Fantaſie in
D=Moll, ſchloß ab. Der Komponiſt wie in früheren Werken als
vollkommener Beherrſcher des muſikaliſchen Satzes und der
Orgeltechnik und ſchließt ſich in ſeiner Formgebung und Erfin=
dung
mehr an Großmeiſter, wie Bach und Reger als an roman=
tiſche
Vorbilder, die bis heute noch allgemein die Gebrauchs=
literatur
der Orgel bilden. Starke Gegenſätze und große Steige=
rungen
, dabei klare und anſprechende Gedanken machen die Fan=
taſie
zu einem äußerſt wirkungsvollen Vortragsſtück, ohne daß
darum der Charakter kirchlicher Kunſt geſtört würde. Soliſtiſch
wirkten außerdem mit Frau Marie Pfuhl=Flöring ( Vio=
line
) und Fräulein Hilda Groß (Sopran). Erſtere ſpielte
Vivaldi, Arnold Mendelsſohn und Händel mit prachtvollem
Ton und überlegener Beherrſchung des Ausdrucks. Man darf
ſie unſtreitig zu den beſten Geigerinnen unſerer Stadt rechnen.
Litztere erfreute durch einen ſympathiſchen, wohllautenden Mezzo=
opran
, deſſen beſter Klang einſtweilen noch in der Mittellage
liegt. Ihr Geſang iſt ſtimmlich beſeelt, kann aber dem Wort=
ausdruck
der Lieder noch ſtärker gerecht werden. Das Lied
O Jeſulein ſüß von Bach und die drei Lieder von Joh. Wolfg.
Franck, dem bedeutendſten Vorgänger Bachs im geiſtlichen Lied,
lagen der Sängerin vorzüglich, ſo daß man den Eindruck gewann,
daß hier eine ſchöne Stimme und ein anſprechendes Talent
heranreifen. Daß W. Borngäſſer ausgezeichnet begleitete, bedarf
keiner beſonderen Erwähnung. Der gute Beſuch der Abendfeier
bewies, wie ſehr man ſolche Veranſtaltungen als Notwendigkeit
betrachtet und wie groß die Erbauung iſt, die ſie der Gemeinde
vermitteln.

*Staatstheater Wiesbaden.
(Kleines Haus.)
Uraufführung:
Wolfgang Langhoff: Knock out
Eine Uraufführung und die Probe eines eigenen, ausgeſpro=
chenen
, wenn auch noch unansgeglichenen Talentes. Der Autor,
Wolfgang Langhoff, der jugendliche Held des Staatstheaters,
hat mit Knock out einen Ausſchnitt des heutigen Lebens auf
die Bühne geſtellt. Eine zum Beginn friſche, ganz unbeſchwerte
Komödie, die aber zum Schluß dramatiſch in eine menſchliche
Tragik hinüberſpielt: daß das Leben alle Ekſtaſen und die aus
dem Rahmen fallenden Handlungen mit brutaler Trivialität

Nummer 56

10% Aufſchlag ab 1. April 1927.

* Berlin, 24. Febr. (Priv.=Tel.
Nach einer amtlichen Mitteilung hat das Reichskabinett n.
mehr beſchloſſen, dem Entwurf einer Verordnung zuzuſtimnr
wonach die geſetzliche Miete vom 1. April 1927 um zehn Prox=
und vom 1. Oktober 1927 um weitere zehn Prozent erhöht we
Dieſe amtliche Vekanntmachung wird wahrſcheinlich zunächſt
einem gewiſſen Gefühl der Erleichterung aufgenommen wer
da die Oeffentlichkeit entſprechend den hartnäckigen Forderun
des preußiſchen Wohlfahrtsminiſters Hirtſiefer, nach einer
höhung um rund 30 Prozent zum 1. April ſich vvohl ſchon
Schlimmeres gefaßt gemacht hat. Die Beſtimmung der gee
lichen Miete iſt aber nur ſo lange Sache der Einzelländer=
weſen
, bis der Hundertprozentſatz der Friedensmiete err
wurde. Nachdem es ſo weit war, hat der Reichstag bekanme
eine Sperrfriſt gegen weitere Mietserhöhungen beſchloſſen, dieg
1. April ds. Js. abläuft. Von dieſem Zeitpunkt ab tritt
Mietsfeſtſetzung in die Zuſtändigkeit des Reichsarbeitsm
ſteriums. Entgegen dem preußiſchen Wohlfahrtsminiſter
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns ſich in dieſer Beziehung
größere Zurückhaltung auferlegt. In dem Miniſterrat von
Februar hai nun aber der Reichsarbeitsminiſter, da er es
eingeſehen hat, daß die Zeit drängt, einen Antrag auf vorlä
Erhöhung bis 110 Prozent, der eine weitere Erhöhung um
Prozent am 1. Oktober folgen ſoll, eingebracht, der vom Kabn
angenommen wurde.
Zweifellos wird trotzdem die neue Mietserhöhung in bri
Mieterſchichten als drückend empfunden werden. Eine nähere
gründung dieſer Verordnung hat die Reichsregierung bis
nicht bekanntgegeben; vorausſichtlich wird ſie gelegentlich den
handlung dieſer Angelegenheit im Reichsrat, dem ja die Veu
nung zugegangen iſt, ihre Stellungnahme mitteilen. Der Rac
tag beſitzt nur mittelbare Zuſtändigkeit, indem er nur ge d
über die Sperrfriſt beſchließen kann. Es iſt trotzdem zu erw
daß der Reichstag ſich demnächſt mit der Frage befaſſen wird
von ſozialdemokratiſcher Seite bereits die Ankündigung von
daß die S.P.D. eine Verlängerung der geſetzlichen Spe mn
gegen weitere Mietserhöhungen um ein Jahr, alſo bis
1. April 1928, beantragen wird.
Der neue Aufſchlag auf die Mieten wird aller Vorazsſt
nach zur Erhöhung der Hauszinsſteuer verwendet werden, u ne
weitere Neubautätigkeit zu fördern. Ob den Hauswirtem
ein Bruchteil der Erhöhung zu Inſtandſetzungsarbeiten uſta.
Verfügung geſtellt wird, bleibt noch fraglich. Eine Angleigg
der Mieten an die infolge der geſunkenen Kaufkraft des Ees
heute auf etwa 145 Prozent zu berechnende Normalmiete itit
dieſen neuen Erhöhungen noch nicht erreicht.

Der Kampf um die freiwilligen Aeberſtun)t

* Berlin, 24. Februar. (Priv.=Ze
Die interfraktionellen Beſprechungen dere=
gierungsparteien
über die Vorbereitung von Initiativan nen
zum Arbeitszeitnotgeſetz geſtalten ſich ungewöhnlich ſchwierignd
ind auch am Donnerstag nicht recht vom Fleck gekommen=
Ausgangspunkt der Gegenſätze iſt, wie bekannt, daß die 7
rung aus ihrem Geſetzentwurf den § 11 Abſ. 3, der die Koſr
tur=Ueberſtunden in beſtimmten Grenzen zuließ, geſtriche ig
Die Vorlage iſt in dieſer Faſſung an den Reichsrat gelangty
wird wohl auch ſo in den Reichstag kommen. Die Reg
hat es alſo den Parteien überlaſſen, unter ſich über die Au
ung dieſer Lücke eine Verſtändigung zu ſuchen. Dazu iſtm
das Zentrum nicht bereit. Sein Gewerkſchaftsflügek hält an=
Achtſtundenprinzip unter allen Umſtänden feſt, während vuet
Deutſchen Volkspartei nach wie vor darauf hingearbeitet in
dem Unternehmer zur Ausnutzung der wirtſchaftlichen Kom
turen durch Einſchalten von freiwilligen Ueberſtunden wen ant
eine gewiſſe Bewegungsfreiheit zu geben. Es ſcheint au hu
ob das Zentrum dazu bereit iſt, wenn dieſe Ueberſtunden ud
ſätzlich mit einem Lohnzuſchlag von 25 Prozent abgegolte ſe!
den. Das würde aber gerade für diejenigen Induſtrien, rein
Produkte im weſentlichen durch die Arbeitsſtunden beimſt
werden, eine Belaſtung bedeuten, die ohne Preisſteigerung unm
zu tragen iſt. Das Zentrum hat darüber hinaus den Auſuh

angemeldet, daß die Bezahlung der Konjunkturüberſtundefuch
für ſämtliche laufenden Verträge gelten ſollen, oder da um
mindeſten die Tarifverträge, die unter ungünſtigeren Bedrung=
gen
abgeſchloſſen worden ſind, jetzt kurzfriſtig gekündigt woen
müſſen, damit den Arbeitnehmern die Vorteile des neu /9/e
ſetzes zugute kommen. Die Verhandlungen, ſollen am Jug/
jortgeſetzt werden.

quittiert, ſie herabreißt und ſomit den Ausgleich erbarmunla/s
herzuſtellen verſucht. Ein viel zu tiefes Problem für die Lcſe
keit der Komödie. Knock out bleibt eine ſolche bis zum Zu
des zweiten Aktes, wird aber dann mit ſoviel beinahe Zeuſch
Tragiſchem und Brutalem beſchwert, daß nur noch einige wuße
Pointen ein befreites Lachen auslöſen.
Der Inhalt: ein reiches, ſehr umſchwärmtes junges Mädck= veic=
liebt
ſich in den Bexkämpfer Bob Müller und will ihn heitelm.
Vergebens ſuchen ihr ihre Verehrer, vor allem der Privatgeyyne
Siegfried Walter, klar zu machen, daß ſie doch zu dem genüm
gebildeten Boxer nicht paſſe. Sie ſieht in ihm aber ein deicht
friſcher, ſtarker Männlichkeit, den blendenden Gegenſatz ſidlen
gewohnten Männern ihrer Umgebung. Siegfried Walter foen!
den Boxkämpfer zum Wettkampf um Margot heraus. Voyiſule=
jang
des Boxkampfes ſoll die Entſcheidung abhängen. Ju (wſer
Verzweiflung reift Siegfried zu einem gemeinen Mittel= hP
ſticht den Gegner Bebs. Zwar geſteht er es Bob im ien
Moment. Zu ſpät. Gereizt durch die unfairen Manöver 1 aBſe=
ſtochenen
, ſchlägt er derartig zu, daß derſelbe das Genich 199=
Polizei, johlende Menge, Nervenzuſammenbruch Bobs. Eroſſad
disqualifiziert, ſein Trainer ſtiehlt ihm ſein ganzes GeLdens
Mädchen, das r liebt, wendet ſich ſchaudernd von ſeiner Qitcul=
lät
und der nun graß zutage tretenden Unbildung ab. EgeM
allein und ratlos in ſeiner ganz unkomplizierten, einfachevFeiue,
die dieſe Handlung einer ihm fernen und fremden Geſel//i
(laſſe die ihn im Unglück ebenſo fallen läßt, wie ſei 19 aue=
iſcher
Trainer und Freund als Roheit empfindet, gegeſhk.,
Was aus der jungen ratloſen Dame wird, bleibt VermuttunsſiW
glühendſter Verehrer trennt ſich von ihr, nachdem er ir meien
eigenen Augen durch ſein gemeines Manöver unwürdig gen Mie
iſt. So endet das luſtig begonnene Spiel mit einer ura ſ e‟
Frage und einem ungelöſten menſchlichen Problem. Es
Stück, das im Heute wurzelt und mitten aus dem Leben hmte
gegriffen iſt, friſch zupackend geſtaltet, mit einer Bombenr 10ſh.2
ausgezeichneten Typen. Von einer inneren Wahrheit geſb *"
und vorwärts geſtoßen.
Die Aufführung unter Regie Dr. von Gordons trug Luhnr
zu dem ſehr großen Erfolg bei. Im Tempo des Filmsſchit,
Wagner geſtaltete den Boxer packend. Den jungen Privecrkl9i
en, eine etwas blutarme Figur, ſpielte der Autor ſelbteht,
Ferrat iſt zu ſehr bewußte Frau, um ein junges Mädchen Mle
haft darzuſtellen. Ihr großer Charme wirkte etwas ausg
Störend war, daß ſie ihre ſonſt ſo pikant wirkenden ang &N
Haare auch als junges Mädchen trug.
Alles in allem war Knock out von Wolfgang Lang! pein
Hib
ſtarker, ehrlicher Erfolg.

[ ][  ][ ]

Nummer 56

Freitag, den 25. Februar 1927

Geite 3

NA
Ae

die erng

Pariſer Probleitze.
ſ Wahlreform. Die Vorſiabilifierungs=
ode
. Abrüſiung und Schuldenpolitik.
China und das Tangerproblem.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. Februar.
Die vergangenen Wochen waren durch eine erzwungene
äche Stille charatteriſiert, durch jenen ſcheinbaren politiſchen
and, welcher zu den Lebensbedingungen der Regierung
rationalen Einigung gehört. Es gelang, die Verhandlung
die Wahlreform weiter hineuszuſchieben gerade die an=
z
für ſo unſchuldig gehaltene Wahlreformdebatte wird jetzt
en Regierungskreiſen ſehr gefürchtet und in der Kam=
eine
relative Ruhe zu erzielen. Einige grundlegend wich=
Fragen ſind aber inzwiſchen in ein Stadium gerückt, daß
9 egierung endlich gezwungen war, über ſie etwas beſtimmtes
natten zu laſſen, denn ſelbſt das Schweigen Poincarés der
ix der Rue de Rivoli, wie man ihn jetzt nennt konnte
ewig währen.
om 9
Seit langem waren darüber Gerüchte im Umlauf, daß die
uFtabiliſierungsperiode viel länger währen muß, als man
ſpüinglich annahm. Eine ſchon deshalb ſehr wichtige Frage,
eine vollkommen ruhige innenpolitiſche Situation, welche
Regierungswechſel ausſchließt, als die Vorbedingung der
liſierung erſcheint. Und jetzt ſpricht man es ſchon mit einer
nächen Offenheit aus, daß der jetzige Zuſtand wenigſtens
anderthalb Jahre fortbeſtehen ſoll, was mit einer an=
1albjährigen Herrſchaft der jetzigen Regierung gleichbe=
tnid
wäre. Die Oppoſition mußte darauf ſcharf reagieren,
va es ihr an Argumenten von allgemeiner Gültigkeit fehlt,
ſie ſich an ſpezielle Fragen klammern.
Die Zurückweiſung des Coolidgeſchen Seeabrüſtungsvor=
s
durch Frankreich hat die Verſtimmung zwiſchen Paris
Waſhington wieder neu aufleben laſſen, und die Schulden=
iſt
wieder in den Vordergrund gerückt. Von einer Rati=
guung
iſt keine Rede, aber ebenſo wie an den engliſchen
Biger probiſoriſche Zahlungen geleiſtet werden, ſoll die
2 der amerikaniſchen Schulden mit der Hilfe eines provi=
Hen Abkommens geregelt werden. Das wäre gewiſſer=
ßm
eine Umgehung der Kammer. Auch wenn dieſer Plan
warés von Amerika akzeptiert wird Schwierigkeiten von
Seite ſind noch keineswegs ausgeſchloſſen ſo bleiben
noch große innenpolitiſche Schwierigkeiten zu löſen übrig.
Kammer fühlt ſich ſeit langem zurüclgedrängt, und die
ſition würde an dieſem Punkte den Angriff einſetzen. Der
Liſtiſche Deputierte Vincent Auriol hat, um die Situation
abereiten, bereits einen offenen Brief an Malvy, den Präſi=
en
der Finanzkommiſſion der Kammer, gerichtet, worin er
Begierung eine Schuldenpolitik mit der Umgehung der
mer vorwirft.
Zweifellos würde eine Regierungskriſe eine ſehr große
intwortung auf ihren Urheber laden, über die Stimmung
Lande ſoll wieder nach links neigen, und die Politiker des
Skartells ſtehen vor einer Zwangslage. Wenn ſie von Poin=
nicht
ganz zurückgedrängt werden ſollen, müſſen ſie attak=
n
. Es iſt bezeichnend, daß vielerorts ſchon jetzt Zweifel dar=
auſtauchen
, ob die Regierung die Wahlreformdebatte über=
kann
. Der Gedanke einer neuen Kartellregierung das
die einzige Löſung. Nach dem Sturze der union nationale
raber etwas ſehr befremdendes an ſich. Und das alleinige
ſngwort von dem Aufhören des politiſchen Lebens würde vor
MMaſſen ſeine Anziehungskraft in dem Moment gewiß ver=
ni
, wo man eine Gefährdung der finanziellen Situation durch
innenpolitik konſtatieren würde.
Das eine wird aber durch die Linke jedenfalls erreicht, daß
fie Regierung zu offenen Erklärungen zwingt. Das nächſte

ſé Poincarés wird alſo von einer großen politiſchen Be=
eiul
=ung ſein, und man zweifelt durchaus nicht daran, daß er
PPrinzipien ſeiner Regierung ſehr energiſch verteidigen wird.
In der Außenpolitik ſcheint die Initiative Coolidges den
taft zu einer neuen Debatte über die Abrüſtungsfrage ge=
emn
zu haben. Freilich erſcheint es jetzt ziemlich zweifelhaft, ob

amerikaniſche Vorſtoß in Frankreich betrachtet man ihn
einen Vorſtoß gegen den Völkerbund beſonders geſchickt
ereitet und durchgeführt war. Man beurteilt hier die Aus=
en
der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz äußert ſkeptiſch,
weiſt darauf hin, daß die gegenwärtige außenpolit ſche Lage
Mllands und Amerikas man denke an China und Nicaragua
Ausſtellung Deutſche Reichsdrucke‟

im Heſſiſchen Landesmuſeum.
Die oberen Räume der Gemälde=Galerie des Heſſiſchen
wesmuſeums enthalten zurzeit eine in Verbindung mit der
AShandlung Heinrich Schroth veranſtaltete Ausſtellung der
Fſchen Reichsdrucke und der ſogenannten Albertina=Drucke
s iſt notwendig, jeden, der nur irgendwie ſich für bildende
i. Vervielfältigungskunſt und Bildſchmuck intereſſiert, auf
außerordentlich wertvolle Veranſtaltung nachdrücklich hinzu=
en
. Es wird die ſeltene Gelegenheit geboten, ſich einen alle
Gehn Tage wechſelnden Ueberblick zu verſchaffen über die mehr
kauſend Reichsdrucke, die graphiſchen Schöpfungen unſerer
mSdruckerei, die ſich zur Aufgabe geſetzt hat, die graphiſche
E bom 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart in muſtergültigen
Sbildungen herauszugeben. Holzſchnitte in Hochdruck, Kupfer=
* in Tiefdruck, Steinzeichnungen in Flachdruck.

Dieſer Ueberblick iſt überwältigend. Welche Fülle von Mei=
des
Stiftes und der Nadel! Selber wenig bekannt, die
Veiſterwerke italieniſcher und ſpaniſcher Künſtler vervielfäl=
Die franzöſiſchen Originalſtecher St. Aubrin, Audran
Deut, Moreau, die engliſchen Schabkünſtler Smith, Ardell,
D Jones, Earlom, Green und Bartolozzi kennt man ſchon
Von Holland fehlt faſt kein großer Name; es glänzt das
k Rembrandts, der ja allein 300 Originalblätter geſchaffen

Von deutſchen Meiſtern ſind ſie alle vertreten von Schon=
Altdorfer, Burgkmaier, Beham, über Cranach und Hol=
1 zu Dürers immer wiederkehrenden Blättern; dann Chodo=
Dal, Wille, Schmidt, Steinle, Preller, Richter zu Thoma, Lieber=
Duin und Arthur Kampf. und welche Vielſeitigkeit der Technik=
Oolzſchnitt, Kupferſtich, Aquatinta, Tuſchmanier, Schab=
Farbenſtich, Buntdruck bis zur heutigen Steinzeichnung
2 Radierung; ſogar einige Aquarelle und Handzeichnungen
Mo nachgebildet.
es Kunſtwerke hohen Ranges von einer Reichhaltigkeit der
Sitwurfe, der Ausführung, der Blattgröße und Bildwirkung,
iuerſchöpflich ſcheint. Neuerdings wurde eine Galerie zeit=
Sanpicher Bildniſſe angegliedert. Da erſcheinen Bildniſſe
Eyes bon Lips, Schwertgeburt und Jagemanu, Kants, Leſ=
RtS Wielands von Bauſe, Schillers von Müler, Klopſtock,
SitDck Winkelmann, Beethoven, Grimm, Humboldt, Arndt wer=
y
8 Rain gebracht und andere ſollen nachfolgen.

eigentlich keine Debatten über die Abrüſtung erwünſcht macht.
Und von Japan hat man, trotz ſeiner bejahenden Antwort,
von dem erſten Augenblick an nur eine verſteckte und höfliche
Oppoſition erwartet.
Die Lage in China wird in den maßgebenden politiſchen
Kreiſen Frankreichs äußerſt peſſimiſtiſch beurteilt. Man ſieht eine
Niederlage Englands vor, ganz unabhängig davon, ob es der
engliſchen Diplomatie gelingt oder nicht, mit den Kantoneſern
ein ſür einen kurzen Zeitraum erträgliches Verhältnis herzu=
ſtellen
. Man verurteilt die engliſche Politik der Zugeſtändniſſe,
aber noch viel mehr die ganze Beſtrebung, mit der Kantoneſer
Regierung einen Ausgleich zu ſchaffen. Der franzöſiſche Stand=
punkt
, welcher nur von einer Zentralregierung wiſſen will, und
bei der Verteidigung aller Intereſſen jede Einmiſchung in den
Bürgerkrieg und wenn es noch zu Gunſten Tſchang tſo lins
geſchähe zu vermeiden wünſcht, hat etwas für ſich. Es iſt aber
ſelbſtverſtändlich eine andere Frage, ob für England eine ſolche
Haltung überhaupt in Frage kommen könnte.
Die Tangerfrage ſcheint einer Kompromißlöſung entgegen=
zugehen
. Man will hier wenigſtens den Rücktritt Yanguas, des
ſpaniſchen Außenminiſters, in dieſer Richtung deuten. Danguas
vertritt nämlich einen intranſigenten Standpunkt, wogegen Primo
de Rivera wenigſtens angeblich geneigt ſein ſoll, ein Kom=
promiß
abzuſchließen. Man tappt allerdings mit ſeinen Kom=
binationen
ziemlich im Dunkel, da die Verhandlungen in aller
Stille fortgeführt werden und nur die Unruhe der Linksparteien
die öffentliche Aufmerkſamkeit auf ſie lenkt.

Noincaré beabſichtigt nicht, die
Schuldenabkommen zu ratifizieren.
EP. Paris, 24. Februar.
Die Kammer ſetzte heute die Beratung der Nachtragskredite
fort. Bei dem Artikel über die deutſchen Sachlieferungen gab
Poincaré auf eine Anfrage, ob die im Dawesplan vorgeſehenen
deutſchen Sachlieferungen trotz der Wirtſchaftskriſe in Frankreich
abſorbiert werden könnten, die Erklärung ab, man müſſe unbe=
dingt
dieſe Sachlieferungen annehmen, denn Deutſchland könne
Frankreich auf anderem Wege nicht bezahlen. Ein Ausgleich
dieſer Lieferung mit den Intereſſen der franzöſiſchen Induſtrie
ſei möglich; beſondere Kommiſſionen ſeien damit beſchäftigt, dieſe
Frage zu prüfen und ein Geſamtprogramm aufzuſtellen, das
einerſeits die Induſtrie befriedige, andererſeits Frankreich die
Annahme der ihm zuſtehenden Reparationen ermögliche.
Schließlich wurde die geſamte Vorlage mit 420 gegen 135 Stimmen
angenommen.
Darauf begründete der Abgeordnete Dubois ſeine Anfrage
über die Tragweite der mit der britiſchen Regierung über die
Zahlung der beiden Schulden=Annuitäten getroffenen Verein=
barungen
. Das Abkommen ChurchillCaillaux, ſo führte er aus,
ſehe die Ratifizierung durch die Parlamente beider Länder vor,
Nach einem von der franzöſiſchen Regierung ausgegebenen Com=
munigué
habe ſie ſich jedoch, ohne die Ratifizierung abzuwarten,
verpflichtet, ſechs Millionen Pfund Sterling zu bezahlen. Es
frage ſich, ob die franzöſiſche Regierung das Recht habe, ein
ſolches vorläufiges Abkommen zu ſchließen, um ſo mehr, als eine
Mehrheit für die Ratifizierung des Abkommens Churchill Cail=
laux
ſehr zweifelhaft erſcheine. Der in dem franzöſiſch=engliſchen
Abkommen feſtgelegte Geſamtbetrag müſſe ermäßigt werden. Die
gleiche Frage ſtelle ſich hinſichtlich der amerikaniſchen Schuld. Er
müſſe fragen, welche Gründe die franzöſiſche Regierung gehabt
habe, als ſie dieſe Zahlungen anbot. Die amerikaniſche Regie=
rung
könne auf Grund dieſer Zahlungen annehmen, daß das
ranzöſiſche Volk mit dem Abkommen Mellon-Bérenger einver=
ſtanden
ſei. Frankreich habe an die Vereinigten Staaten 4 Mil=
liarden
Dollar zu zahlen; einſchließlich der Zinſen der 62 Annui=
täten
machten die wirklichen Zahlungen 6840 Millionen Dollar
aus. Das bedeute auf 62 Jahre hinaus eine wirtſchaftliche Ver=
klavung
Frankreichs. Man ſage, daß Frankreich dieſe Beträge
von Deutſchland erhalten werde. Das ſei aber nicht ſicher.
Außerdem ſeien die deutſchen Zahlungen in erſter Linie zum Er=
ſatz
der Kriegsſchäden beſtimmt. Er bitte den Miniſterpräſidenten
um beruhigende Erklärungen über dieſe Fragen.
Darauf ergriff Miniſterpräſident Poincaré das Wort. Das
vorläufige Abkommen mit der engliſchen Regierung ſtelle keine
Verpflichtung hinſichtlich der Ratifizierung des Schuldenabkom=
mens
dar. Die Rechte des Parlaments blieben vollſtändig ge=
wahrt
. Die Regierung denke nicht daran, die Freiheit des Par=
laments
einzuſchränken. Man müſſe bedenken, daß Awerika und
England ſich während der franzöſiſchen Finanz=Sanierung wohl=

Die Größen der Blätter ſind ſehr verſchieden und ſchwanken
zwiſchen 4X6 bis 31X36. Die Preiſe ſind erſtaunlich niedrig
und gehen von 75 Pfennig bis 50 und 100 Mark. Die Nach=
bildungen
in ihrer Art ſind unübertrefflich vollendet.
Hier wird dem deutſchen Volk aus dem eigenen und der
Nachbarvölker Kunſtſchatz ein Geſchenk gemacht, wie es erleſener,
erzieheriſcher und genußreicher nicht gedacht werden kann. Die
Blätter werden bald die Lieblinge aller Gebildeten ſein.
Neben den Reichsdrucken werden noch die Albertina=Drucke
gezeigt, d. h. farbige, originalgetreue Wiedergaben der wertvoll=
ſten
Handzeichnungen aus der größten derartigen Sammlung der
Welt, der Staatlichen Graphiſchen Sammlung Albertina in Wien.
Es handelt ſich hier um Werke von Dürer (die grüne Paſſion),
von Grünewald, Altdorfer, Beham, Baldung Grien, von flämi=
ſchen
und holländiſchen, italieniſchen und franzöſiſchen Meiſtern;
im Ganzen vier Mappen zu je 40 Blättern. Hier ſind die Preiſe
entſprechend höher. Die Stücke ſind nicht einzeln, ſondern nur die
ganze Mappe (220 Mark) käuflich.
v. H.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Das Schickſal eines Vermächtniſſes. Die
Göttinger Geſellſchaft der Wiſſenſchaften hatte auf Grund eines
Vermächtniſſes des 1907 verſtorbenen Darmſtädter Gelehrten
P. Wolfskehl für die endgültige Erledigung des bekannten
Fermat’ſchen Problems einen Preis von 100000 Mark
ausgeſetzt. Dieſer Betrag war nach den Beſtimmungen des Teſta=
ments
in ſicheren Wertpapieren anzulegen, und die jährlichen
Zinſen davon ſollten bis zu dem Zeitpunkt der Preisverteilung
der betreffenden Göttinger Kommiſſion zufallen. Nach der neue=
ſten
Auflage von Meyers Lexikon iſt nun das Wolfskehlſche Ver=
mächtnis
durch die Inflation entwertet worden.
Profeſſor Dr. Hans Drieſch wurde von der Ge=
ſellſchaft
. pſpchiſche Forſchung von Großbritannien, Sitz Lon=
don
, bei der Jahresverſammlung im Januar ein zweites
Mal, alſo auch für 1927/28, zum Ehrenpräſidenten ge=
wählt
. Profeſſor Drieſch war, als man ihn für 1925/26 wählte,
der erſte deutſche Präſident der ſeit vierzig Jahren beſtehenden
Geſellſchaft, die ſich mit der exakten Erforſchung von okkulten
Phänomnen befaßt. Profeſſor Drieſch, der, wie bekannt, als
Karl=Schurz=Gedächtnisprofeſſor zurzeit ſich noch in Amerika auf=
hält
, wird auf ſeiner Heimreiſe im März dieſe erneute Wahl in
Verbindung mit einem Vortrag in London annehmen.

wollend verhalten hätten, aber ſie hielten ihren Standpunkt in
der Schuldenfrage aufrecht. Der Miniſter verweiſt auf einen
Präzedenzfall, in dem zwiſchen Péret und Churchill gleichfalls
ein vorläufiges Abkommen abgeſchloſſen wurde, das nicht vom
Parlament ratifiziert worden iſt. Damals habe niemand Péret
das Recht beſtritten, ein ſolches Abkommen abzuſchließen. Eng=
land
ſei berechtigt, von Frankreich in kurzer Zeit die Zahlung
von 625 Millionen Pfund zu fordern, und es entſpräche nicht der
Würde Frankreichs, auf das Wohlwollen ſeiner Gläubiger ange
wieſen zu ſein. Man habe ihm vorgeworfen, es ſei unrichtig
eine Zahlung von 6 Millionen Pfund anzubieten, da dadurch der
Eindruck erweckt werden könne, daß Frankreich das Churchill
Caillaux=Abkommen ausführe. Das ſei aber durchaus nicht beab=
ſichtigt
. Frankreich beſitze genügend Deviſen. Es könne trans=
erieren
. Warum ſollte es in dieſem Falle nicht zahlen? Um
ſo mehr, als es eine Annuität von 6 Millionen Pfund ſei. Frank=
reich
müſſe zahlen und werde zahlen. Es handle ſich bei dem
proviſoriſchen Abkommen um eine Maßnahme des Schatzamtes,
wozu die Einwilligung des Parlaments nicht erforderlich ſei
Gegenüber den Vereinigten Staaten werde die gleiche Löſung
gefunden werden. Auch hier beſtehe nicht die Abſicht,
das Schuldenabkommen zu ratifizieren. Die vor=
läufigen
Maßnahmen würden ermöglichen, mindeſtens ein Jahr
Zeit zu gewinnen, nach deſſen Ablauf man weiter ſehen könne.
Die Regierung werde der Finanzkommiſſion Aufſchluß über die
von ihr geführten Verhandlungen geben.
Der Abgeordnete Dubois erklärte ſich für befriedigt, da aus
den Erklärungen Poincarés hervorgehe, daß keine Verpflich=
tungen
hinſichtlich der Ratifizierung der Schuldenabkommen
üibernommen worden ſeien.
Scharfer Vorſioß der Sozialiſten gegen Poincaré.
Darauf brachte der Abg. Auriol einen Reſolutionsentwurf
ein, in dem die Regierung aufgefordert wird, dem Parlament
ſchnellſtens das am 15. Februar mit England abgeſchloſſene vor=
läufige
Schuldenzahlungsabkommen ſowie ſämtliche gleichartigen
Abkommen vorzulegen und in kürzeſter Friſt einen Geſetzentwurf
zur Bereitſtellung der erforderlichen Kredite einzubringen. In
den Wandelgängen der Kammer war man über dieſen ſcharfen
Vorſtoß der Sozialiſten überroſcht. Poincaré betonte nach der
Kammerſitzung, er werde nicht zulaſſen, daß eine Debatte über
die Schuldenfrage ſtattfinde. Er teilte ferner mit, daß er am
Freitag vor der Finanzkommiſſion erſcheinen werde, um ihr die
Akten über die Schuldenregelung bekannt zu geben.
Die franzöſiſche Zolliarifnovelle.
Paris, 24. Februar.
Den Angaben des franzöſiſchen Handelsminiſters Bokanowſky
über den Inhalt der franzöſiſchen Zolltarifnovelle zufolge ſoll
bei dem Syſtem des Doppeltarifes gegenüber der derzeitigen
Regelung ein Unterſchied nur inſofern Platz greifen, als der
Zoll zwiſchen dem Minimaltarif und dem Generaltarif nicht wie
bisher 400 Prozent, ſondern nur 300 Prozent beträgt. Die Zoll=
ſätze
ſind unter Wegfall der bisherigen Koeffizienten in Papier=
franken
feſtgeſetzt. Dabei iſt die Möglichkeit einer Anpaſſung
der Zollſätze an die Kaufkraft des Franken dadurch vorgeſehen,
daß die Regierung ermächtigt iſt, vierteljährlich die Zollſätze in
Anlehnung an den Großhandelsindex abzuändern. Voraus=
ſetzung
für eine ſolche Abänderung iſt jedoch, daß der Großhan=
delsinder
im Laufe eines Vierteljahres um mindeſtens 20 Proz.
geſtiegen oder gefallen iſt. Dieſe Anpaſſung des Zollniveaus au
den Geldmarkt kann durch Verordnungen der Regierung erfol=
gen
. Wenn dieſe Regelung auch keine unbedingte Stabilität der
franzöſiſchen Zölle ſchafft, ſo bedeutet ſie doch einen Fortſchritt
in der Richtung auf die Bildung feſter Zollſätze. Sie lehnt ſich
an die bereits in mehreren franzöſiſchen Handelsverträgen wie
auch an die im deutſch=franzöſiſchen Proviſorium enthaltenen
Beſtimmungen an.
Kennzeichnend für die protektioniſtiſche Geſamteinſtellung des
neuen franzöſiſchen Zolltarifes iſt die durch das Zolltarifgeſetz
vorgeſehene engere wirtſchaftliche Verbindung Frankreichs mit
ſeinen Kolonien. Die bereits jetzt vorhandenen Anfänge eines
Präverenz=Syſtems ſollen erheblich erweitert werden, und zwar
will Frankreich ſich die Zollfreiheit für ſeine Erzeugniſſe in allen
franzöſiſchen Kolonien, Beſitzungen und Mandatsgebieten ſichern,
während dies heute nur in einem Teil des franzöſiſchen Kolonial=
beſitzes
, in den ſogenannten aſſimilierten Kolonien, der Fall iſt.
Ueber die Höhe der neuen Zölle im Regierungsentwurf
liegen verläßliche Nachrichten noch nicht vor. Darüber aber be=
ſteht
kein Zweifel, daß die Geſetzesvorlage einen verſchärfter
Protektionismus bringen ſoll, worauf ja auch der Umſtand hin=
deutet
, daß die Zahl der Zollpoſitionen von 654 des Vorkriegs=
tarifes
auf nunmehr 1750 geſtiegen iſt. Hier iſt noch zu berück=
ſichtigen
, daß die Einzelpoſitionen unterteilt zu ſein ſcheinen, ſo
daß die Zahl der Zollſätze ein Vielfaches der Poſitionen aus=
machen
dürfte.

Badiſches Landestheater Karlsruhe. Gene=
ralmuſikdirektor
Joſef Krips iſt eingeladen worden, in Paris
bei den im März 1927 zu veranſtaltenden Wagner=Aufführungen
mit erſten deutſchen Sängern eine Reihe von Opern zu dirigieren.
Auch Profeſſor Franz Schalk wird als Gaſtdirigent auftreten.

* Das Papier als Träger künſileriſcher Form.
Im Rahmen der Jahresſchau Deutſche Arbeit Dresden
1927 veranſtaltet der Bund Deutſcher Gebrauchsgraphiker eine
Sonderausſtellung unter dem Titel Das Papier als Träger
künſtleriſcher Form. Der Bund Deutſcher Gebrauchsgraphiker,
die Standesorganiſation der deutſchen Werbekünſtler und Buch=
graphiker
, gibt hier zum erſten Male einen umfaſſenden Ueber=
blick
über das Geſamtſchaffen der Gebrauchsgraphik. Es werden
gezeigt: Werbegraphik von der kleinſten Geſchäftsdruckſache bis
zum Plakat, Buchkunſt und Proben künſtleriſcher Schriftgeſtal=
tung
, Beiſpiele repräſentativer Kundenwerbung, amtliche Gra=
phik
, Blickfang=Reklame und die ſchnell beliebt gewordene Text=
raklame
, Wortreklame im Blitz=Zug=Tempo. Die Ausſtellung wird
eine angenehme Narkoſe der Stadtſeele ſein, wird uns zeigen,
wie künftighin allgemein die Straßen den Schmuck ihrer bunt
ſchillernden Reklamen anlegen, wie die Kinos ihre Attraktionen
in immer aufregenderen, ſchreienderen Farben feilbieten und
auch der Unbeteiligte wird dadurch in ſeiner Stimmung für den
Augenblick gehoben. Für den feingearteten, geiſtig verwöhnten
Menſchen bietet die intereſſant abgefaßte Wort=Reklame ſtarke
Reize. Es gehört viel Kraft dazu, jetzt wirklich fruchtbar zu
leben. Der Mutige, der die Schwierigkeit des Lebens ſucht, wird
Schönheit erleben und Gewinn ernten, der die Frucht jeder
Ueberwindung iſt. Jedenfalls ſoll die Ausſtellung weiten Kreiſen
des Publikums die Tätigkeit des Künſtlers im Dienſte der Wirt=
ſchaft
in ſinnfälliger Form veranſchaulichen.
Friedrich Wilhelm Fuchs.

Dr. Fritz Strahlmann: Zwei deutſche Luftſchiffhäfen des Welttriegs,
Ahlborn u. Wildeshauſen, Oldenburger Verlagshaus, Lindenallee,
Oldenburg. 5,50, 7.00 Mk.
A. von Voß: Einer Seele Not. Hugo Wille Verlag, Berlin. 2,50, 3,00.
Wilh. Schmidtbonn: Die Letzte Nur noch drei. Wiesbadener Volks=
büicher
, Wiesbaden. 50 Pfg.
Auguſt Sperl: Der Obriſt. Wiesbadener Volksbücher, Wiesbaden. 0,50.
Clemens Brentano: Geſchichte vom braven Kaſperl und dem ſchönen
Annerl. Wiesbadener Volksbücher, Wiesbaden.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 25. Februar 1927

Nummer 36

Skandal in der Skupſchting.
Mißhandlung von Ziviliſken durch Polizeibeamte.
EP. Belgrad, 24. Februar.
In der heutigen Sitzung der Skupſchtna ereignete ſich ein
in der Geſchichte des Parlaments einzig daſtehender Skandal.
Auf der Tagesordnung ſtand die Anklage der Raditſch=Partei
gegen den Innenminiſter Makſimowitſch wegen Mißbrauchs der
Amtsgewalt, begangen durch Wahlterror. Als der Miniſter ſeine
Verteidigungsrede begann und erklärte, die Raditſchpartei habe
die gegen ihn erhobenen Anklagen durch nichts dokumentiert,
trugen die Abgeordneten der Oppoſition einen nackten Mann in
den Sitzungsſaal der Skupſchtina, deſſen Körper blau und blutig
geſchlagen war. Dieſer Mann war von einem Belgrader Polizei=
kommiſſar
formell wegen einer Kleinigkeit, zweifellos aber aus per=
ſönlicher
Rache, heute nacht derart verprügelt worden, daß ſein
Körper mit blauen Flecken bedeckt iſt. Der Mißhandelte ſpuckte
unabläſſig, auch im Sitzungsſaal der Skupſchtina, Blut. Die
oppoſitionellen Abgeordneten riefen dem Innenminiſter zu: Da
haben Sie die Dokumentierung der Anklage‟. Es entſtand ein
fürchterlicher Lärm. Die Abgeordneten der Regierungsparteien
proteſtierten lärmend dagegen, daß der Fremde in den Sitzungs=
ſaal
getragen wurde. Die Oppoſition forderte die Regierung auf,
zu demiſſionieren, denn dies ſei die größte Anklage gegen das
ganze Regime und gegen den Innenminiſter. Unter ungeheurem
Tumult, der faſt zu Tätlichkeiten ausartete, mußte Präſident
Tripkowitſch die Sitzung unterbrechen. Die Regierung rief ſofort
eine Konferenz mit den oppoſitionellen Parteiführern ein, um
über die zu ergreifenden Maßnahmen zu beraten. Der Polizei=
kommiſſar
dürfte verhaftet werden. In politiſchen Kreiſen hält
man die Stellung des Innenminiſters für unhaltbar.
Nach dem Zwiſchenfall in der Skupſchtina erklärte der Kam=
merpräſident
, daß der beſchuldigte Polizeibeamte von ſeinem
Poſten ſuspendiert worden ſei und ſeines Dienſtes enthoben
würde, wenn ſich auch nur ein Teil der gegen ihn vorgebrachten
Beſchuldigungen als wahr erwieſen. Der Miniſterpräſident und
der Miniſter des Innern haben heute mittag dem König über
die heutigen Vorfälle im Parlament Bericht erſtattet. Der Innen=
miniſter
wird morgen ſeine heute unterbrochene Verteidigungs=
rede
fortſetzen.
Der Konflikt mit Nicaragua.
England greift ein.
New York, 24. Februar.
Wie das Staatsdepartement mitteilt, ſuchte heute der bri=
tiſche
Geſchäftsträger in Nicavogua den dortigen amerikaniſchen
Geſchäftsträger auf und überreichte ihm eine Note der britiſchen
Regierung. Darin wird mitgeteilt, daß London die Entſendung
eines Kriegsſchiffes nach der Weſtküſte von Nicaragua plane.
Die engliſche Regierung habe ſich nur zögernd dazu entſchloſſen,
doch könnten im Falle weiterer Straßenkämpfe die Regierungen
weder der Vereinigten Staaten noch Nicaraguas einen wirkſamen
Schutz des engliſchen Eigentums gewährleiſten. Englands Vor=
gehen
, von dem Staatsſekretär Kellogg geſtern die amerikaniſche
Oeffentlichkeit in den ſpäten Abendſtunden unterrichtete, über=
raſcht
höchlichſt und bringt eine ernſte Komplikation in das mittel=
amerikaniſche
Problem. Die Vereinigten Staaten haben gerade
jetzt verſtärkte Truppenaufgebote nach Nicaragua entſandt, um
den Schutz aller Ausländer zu gewährleiſten, damit eine Lan=
dung
nichtamerikaniſcher Truppen vermieden wird. In der Stadt
Mexiko werden Flugblätter verbreitet, die zum Boykott der Er=
zeugniſſe
der Vereinigten Staaten auffordern.

Die Lage in und um Schanghai.
Die Haltung Frankreichs in China.
London, 24. Februar.
Die Lage in Schanghai geſtaltet ſich nach den heutigen Be=
richten
zu einem Wettrennen zwiſchen den Kantoneſen, die von
Hangtſchau, 100 Meilen ſüdweſtlich von Schanghai, und der neuen
Armee Hangſungsctangs, die aus Nangbing, 150 Meilen nord=
weſtlich
Schanghais, in aller Haſt dieſer Stadt zuſtreben. General
Sun iſt von der Bildfläche verſchwunden. Schiangſchunſchang
wird mit 90 000 Mann die Verteidigung Schanghais übernehmen.
Es heißt, daß 4000 Ruſſen, Infanterie und Ardillerie mit ſechs
Panzerzügen, die einen Teil ſeiner Vorhut bilden, geſtern bereits
in Wuſi, 97 Meilen von Schanghai, eingetroffen ſind. Auch
General Peipaoſchans Truppen, die ſeinerzeit die Nationaliſten
bei Schuſchau faſt geſchlagen hätten und ſich dann nach Nang=
king
zurückgezogen hatten, nehmen wieder an dem Feldzug teil
und marſchieren ſüdlich auf Hangtſchau.
Aus Peking verlautet, daß Wellington Koo, der ſoeben als
Premierminiſter zurückgetreten iſt, das Auswärtige Amt über=
nommen
habe. Er bereitet in Beantwortung des britiſchen Me=
morandums
Gegenvorſchläge vor, die er mit Lampſon beſpricht.
Frankreich hat die engliſche Regierung benachrichtigt, daß es im
Konflikt zwiſchen Norden und Süden in China neutral bleibe,
ſich aber, falls Leben und Eigentum der Franzoſen gefährdet wer=
den
, der britiſchen und italieniſchen Regierung zum Schutze der
franzöſiſchen Intereſſen anſchließen werde.
Die erſte Phaſe der Kämpfe um Schanghai
hat mit einem Sieg der Kantoneſen geendet, die Fönghſien,
40 Meilen von Schanghai, an der Eiſenbahnlinie Schanghai
Hankau eingenommen haben. Alle Anzeichen weiſen darauf hin,
daß bei Sungkianfu eine entſcheidende Schlacht im Gange iſt.
In Nangking ſoll gegenwärtig ein großer Kriegsrat der Kan=
toneſer
Führer ſtattfinden. Der Generalſtreik in Schang=
hai
iſt heute früh von den Gewerkſchaften abgebrochen wor=
den
, nachdem etwa 200 Perſonen verhaftet und eingekerkert wor=
den
ſind. Sämtliche Gewerkſchaften kündigen für den kommen=
den
Montag für ganz China einen einſtündigen
Streik an.
Die Gruppierung der Mächte.
Während die militäriſchen Ereigniſſe in China ſich in den letzten
Tagen faſt vollſtändig um die nunmehr als bevorſtehend anzuſehende
Einnahme Schanghais durch die Kantonarmee gruppieren, ſpielen ſich
ſowohl in der Poſition der Mächte, als auch im Machtzentrum des Be=
herrſchers
Nordchinas, Tſchang Tſo=lin, in Peking bemerkenswerte Vor=
gänge
ab. Nachdem der Marſchall zur Entlaſſung ſeines Miniſter=
präſidenten
und Außenminiſters Wellington Koo geſchritten war, iſt er
nunmehr damit beſchäftigt, ein neues Miniſterium zu bilden. Dieſes wird
natürlich als eine Hauptaufgabe die Durchſiihrung der Wahl Tſchang=
Tſo=lins zum chineſiſchen Staatspräſidenten zu erblicken haben. In=
zwiſchen
hat ſich auch in der Gruppierung der Mächte mancherlei ge=
ändert
. Die Politik Englands baſiert auf den in dem bekannten China=
Memorandum zum Ausdruck gebrachten Grundſätzen. Das Hankauer
Abkommen war das erſte praktiſche Ergebnis dieſes Memorandums.
Wahrſcheinlich wird auch für die übrigen engliſchen Niederlaſſungen in
China eine ähnliche Regelung erfolgen, wie dies in Hankau und Kiu=
kiang
der Fall iſt. Bemerkenswert iſt, daß auch Amerika nach der Unter=
zeichnung
dieſes Abkommens ſich bewogen ſah, ſeine Politik gegenüber
China zu ändern, indem es den Entſchluß bekanntgab, ſelbſtändige
Verhandlungen einzuleiten. Die Betonung iſt hier auf das Wort ſelb=
ſtändige
Verhandlungen zu legen, damit ergibt ſich von neuem, daß die
Mächte längſt nicht mehr ſolidariſch ſind.

Die Juſtizdebatte im Reichstag.
Hergt für Wiederherſiellung der deutſchem
Juſtizhoheit im beſetzten Gebiet.
Berlin, 24. Februar. (Eigener Bericht.
Der Reichstag ſetzte heute die Beratung des Etats fort, 29,
einige Anregungen und Aeußerungen der Parteiredner Bezug nehmag
ergriff Reichsjuſtizminiſter Dr. Hergt nochmals das Wort. Er da ni
dem Abg. Dr. Kahl (D.V.P.) für die Glüchwünſche aus Anlaß
50jährigen Jubiläums des Reichsjuſtizminiſteriums, und bezeichae
unter lebhaftem Beifall es als ſeine vornehmſte Aufgabe, für die 2
derherſtellung der deutſchen Juſtizhoheit im beſetzten Gebiet eim
treten. In Beantwortung einer kommuniſtiſchen Interpellation,
eine Amneſtie für die wegen Abtreibung verurteilten Perſonen
langt, teilte der Miniſter mit, daß die Länder bereits von dem M
der Begnadigung in weiteſtgehendem Maße Gebrauch gemacht
und daß daher für eine Amneſtie kein Bedürfnis vorliege. Eäu
ſozialdemokratiſchen Antrag, wonach das Reichsgericht in allen Sch
erſter Inſtanz, namentlich in Hochverratsangelegenheiten, noch mel
entlaſtet werden ſolle, lehnte der Miniſter ab, ebenſo die Wiede=
ſtellung
der Schwurgerichte an Stelle der jetzt eingeführten erweite
Schöffengerichte.
Der demokratiſche Abgeordnete Brodauf weu
ſich gegen die Verſuche der Rechten, die Vertrauenskriſe der Juſtig
einer Handbewegung abzutun. Das könne man nicht, denn das
trauen aller Republikaner der Rechtſprechung gegenüber ſei nicht
künſtlich in das Volk hineingetragen worden, ſondern begründet.
merkwürdig ſei, daß die Juſtiz immer nur Anklagen gegen das R
banner erhebe, aber nicht gegen den Stahlhelm, ſelbſt weun nach=
bar
die erſte Tätlichkeit bei Zuſammenſtößen von den Hakenkrem/d
ausgegangen ſei. Der Redner erklärte, er wolle zwar nicht an den
abhängigkeit der Richter rütteln, man dürfe ſie aber auch nicht entzrill

ſieren. Man ſolle im Gegenteil im Gerichtsgebäude Zeitungen
Richtungen leſen, damit die Richter ſich auch politiſch bilden körm
Den ſozialdemokratiſchen Antrag auf Wiedereinführung der Scn
gerichte lehnte der Redner ab.
Es folgte der Deutſch=Hannoveraner Hampe,
dem ehemaligen Juſtizminiſter Emminger für die große Juſtizr=f
dankte, durch die in ganz kurzer Zeit etwas geſchaffen worden ſei,
kein Reichstag je ſo ſchnell hätte ſchaffen können. Mit dem Bayenf
Bauernbund forderte der Redner die Wiedereinſetzung der Schf
gerichte an Stelle der Einzelriehter, lehnte jedoch die Wiedereinſ
der Schwurgerichte ab. Eine Eheſcheidungsreform hielt der Redn.
Hierauf wurde die Weiterberatung auf Freitag nachmittag 3
vertagt.
Nachdem die Sitzung geſchloſſen war, machte Vizepräſident
Mitteilung von der ſchweren Erkrankung des ReichstagspräſiEn
Loebe und ſprach unter allgemeinem Beifall des Hauſes den T
aus, daß der Präſident die Operation mit gutem Erfolg überſtehe
baldigſt ſeine volle Geſundheit wieder erlangen möge.

Bevorſiehender Rücktritt Kelloggs?
New York, 24. Febrad
Nach Preſſemeldungen ſteht der Rücktritt des Staatsſek es
Kellogg bevor. Aſſociated Preß berichtet dazu aus Waſhisa,
das Ausſcheiden Kelloggs aus ſeinem Amt komme wahrſcheich
für März in Frage, ſobald der Kongreß auseinandergegang uſi.
Der Sſtaatsſekretär fühle ſich infolge ſeines Alters der wah=
den
Arbeitslaſt nicht mehr gewachſen. Der tatſächliche Und
dürfte aber in der heftigen Kritik zu ſuchen ſein, der Kl
wegen der von ihm in Mittelamerika betriebenen Politi/,
wegen des Scheiterns des Abrüſtungsvorſchlages ausgeſenit,
Waſhingtoner Kreiſe nennen als Nachfolger in erſter ſie
Houghton, den amerikaniſchen Botſchafter in London.

Keuu kräfhans Mautel anfangend mit Mk.
Konnmänder Tinage

Verren- Hmaüge gesertsich elengendtant 1i.

Sport-Hndäge Hienerelchel tenengerdntlte

Gabardine, alle Farben,
1- und 2reihige Formen,
Riesen-Auswahl
anfangend mit Mk.

Staunen erwecke
Ait
Preisel
Sie haben nur während unseres nur noch kurze Zeit dauernden
Ausverkaufs wegen Umbam Gültigkeit. Zögern Sie
nicht länger, eine solche Gelegenheit bietet sich so schnell nicht
wieder. Entschließen Sie sich noch heute, Unentschlossenheit
bringt immer Schaden.

Schloßgraben 13a (direkt hinterm Schloß)

(3416

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Freitag, den 25. Februar 1922

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadi, 25. Februar.
Goldenes Doktor=Jubiläum. Sanitätsrat Dr. Otto Buch=
1d konnte geſtern ſein goldenes Doktor=Jubiläum begehen.
us dieſem Anlaß hat die mediziniſche Fakultät der Landes=
wwerſität Gießen dem hochverdienten Praktiker, der in vorbild=
cer
Weiſe und ſegensreicher Arbeit die ſchulärztliche Ueber=
chung der heranwachſenden Jugend Darmſtadts organiſierte,
rch wertvolle Beiträge und regelmäßige ſchulärztliche Jahres=
nächte
die Literatur dieſes wichtigen Zweiges der Medizin be=
icherte
und allen Fortſchritten der Medizin ſtets das lebhafteſte
neereſſe entgegengebracht hat, das Diplom erneuert.
In den Ruheſtand tritt am 1. April 1927 der Forſtrat Friedrich
IImann zu Burg=Gemünden.
Dr. Heinrich Göring . Im Berufe iſt geſtern früh plötzlich
nem Herzſchlage der prakt. Arzt Dr. Heinrich Göring erlegen. Mit
hu iſt em in weiten Kreiſen beliebter ärztlicher Berater aus dem
een geſchieden.
Ein herzliches Willkommen in Darmſtadt ſei den argen=
nſchen
Wiſſenſchaftlern geboten, die unter Leitung des Nord=
etſchen
Lloyd und des Auslandsamtes der Deutſchen Studen=
yſchaft
auf einer Deutſchlandreiſe begriffen ſind. Die Gäſte
rden um 8,45 Uhr von Frankfurt kommend auf dem hieſigen
a uptbahnhof empfangen werden.
Kindergärtnerinnen=Prüfung. Am 23. und 24. Februar fand
Kindergärtnerinnen=Seminar des Alicevereins für Frauenbildung
n Erwerb die ſtaatliche Kindergärtnerinnen=Prüfung ſtatt. Die 16
uvärterinnen, die ſich derſelben unterzogen, beſtanden die ſtaatliche
üifung.
Hefſiſches Landestheater. Morgen wird im Großen Haus, nach=
ſtickags
3 Uhr, Wagners Rheingold gegeben. Die Aufführung iſt
Samstagsfremdenmiete zugeteilt, doch ſtehen noch Plätze aller
ſirtzarten für den Verkauf zur Verſügung.
Der Verkauf der reſttlichen Karten zu der Aufführung von Rüthleins
Alasſchrank tie der Miete H des Bühnenvolksbundes zufällt,
an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes begonnen.
Moana der Sohnder Südſee, ein neuer Kulturfilm der
ſt läuft von Mittwoch, den 2. März, bis Ende der Woche im Kleinen
aus des Landestheaters imn täglich zwei Vorführungen, um 6 Uhr
Un 8 Uhr. Nach den bereits vorliegenden Urteilen der Preſſe iſt dieſer
üen außergewöhnlich reich an bezaubernden Naturaufnahmen, und
mittelt uns intereſſante Einblicke in Seele und Kultus fremder
ſirker.
Heitere Matinee im Kleinen Haus. Paula Kapper und Guſtav
harde veranſtalten am kommenden Sonntag, vormittags 11½ Uhr,
Kleinen Haus eine Matinee heiteren Charakters, die Stücke aus
em von beiden Künſtlern mit außerordentlichem Erfolg auf ihrem
eickten Abend geſungenen Programm bringt. Am Flügel: Berthold
nder. Der Vorverkauf an der Tageskaſſe des Kleimen Hauſes und
Schutter, Eliſabethenſtraße, hat bereits begonnen. Preiſe: 50 und
Pfennig.
Kirchliche Kunft. Im Anſchluß an die Ausſtellung Schrift und
jrndwerk veranſtaltet das Gewerbemuſeum am Sonntag, den
Februar, einen Vortrag, in dem Prof. Haupt üüber die
ischlichen Arbeiten von Rudolf Koch ſprechen wird. Um
Beſuchern vor oder nach dem Vortrag die Beſichtigung der Aus=
terung
zu ermöglichen, findet der Vortrag am Sonntag vormittag um
11:3 Uhr im großen Hörſaal des Gewerbemuſeums ſtatt. Der Ein=
ptiſt
frei. Die Ausſtellung iſt am Sonntag von 111 Uhr geöffnet.
Eleonorenſchule. Heute abend findet in der Turnhalle der An=
wet
ein Elternabend ſtatt. Es ſprechen: Dr. Avemarie über Kind
ne Geld und Dr. Heldmann über Die Landheimbewegung in
Zuutſchland (Lichtbilder). Alle Freunde der Anſtalt ſind eingeladen.
Vortrag der Theoſophiſchen Geſellſchaft. Auf den heute Freitag,
e 25. d8. Mts., abends 8 Uhr, im Logenſaal, Sandſtr. 10, ſtattfindenden
dmtrag der Theoſophiſchen Geſellſchaft ſei hiermit nochmals beſonders
gewieſen. Karten bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9 (Fernruf
10) und an der Abendkaſſe.
Ehrendiplome für Bezirksſchornſteinfeger. Die Heſſiſche Hand=
ekskammer
hat das Diplom für 50jährige Tätigkeit als Bezirksſchorn=
mfegermeiſter
verliehen für den Bezirksſchornſteinfegermeiſter Eber=
rd
Staubach in Lauterbach. Für Bjährige Tätigkeit an die Bezirks=
ſtornſteinfegermeiſter
: Heinrich Gaub=Homberg a. d. Ohm, Georg Tra=
adNeuſtadt
i. Odw. Edmund Doericht Vilbel (Oberheſſen), Heinrich
Uer=Bad=Nauheim, Marti Kerdel=Friedberg, Norbert Staubach= Herb=
ſtan
(Oberheſſen) und Robert Friedrich Waldeck Doeſt=Alsfeld (Oberh.).
C. Die Januar=Witterung in Darmſtadt. Die Witterung des ver=
ſſenen
Monats war charakteriſiert durch tiefen Barometerſtand, ſtän=
da
ſtarke Bewölkung und ſehr milde Temperatur. Das Monatsmittel
s Barometerſtandes betrug 747,1 Millimeter (4,4 unter normal), wo=
ſii
die Gegenſätze ſich auf 758, am 11. und 733,7 am 7. ſtellten, alſo
Urhe beiſammen lagen. Das Monatsmittel der Temperatur ſtellte ſich
(132 Grad Celſius (2,4 über dem langjährigen Durchſchnitt) mit den
Sgenſätzen von 9,8 über Null am 10. und 2,6 unter Null am 27. Froſt=
ge
gab es nur 9 Eistage, d. h. ſolche, an denen das Thermometer
m Nullpunkt nicht überſchritt, wurden nicht verzeichnet. Die Bewöl=
mung
mit dem hohen Monatsmittel von 9,0 (1,1 über normal) war ſehr
hark, da ſie einer Bewölkung von neun Zehnteln des Himmels gleich
lan. Neben 23 trüben gab es nur einen heiteren Tag. Unter den
Mindrichtungen überwog die ſüdweſtliche weitaus, die öſtliche beſchränkte
98 auf wenige Tage. An 18 Tagen mit Negen und 12 mit Schnee
durde eine Niederſchlagsmenge von 54 Millimeter verzeichnet (11 über=
mrmal
), wovon auf den 8. als dem näſſeſten Tag 11.,7 Millimeter ent=
len
. Eine leichte Schneedecke wurde an vier Tagen beobachtet.
Wiedereinlegung von Schnellzügen und Fahrplanänderungen.
Nre Reichsbahndirektion Mainz teilt mit: Vom 1. März ds. J8. ab
mlehren die Nachtſchmellzüge D.56 D. 93 und D. 94 / D. 69 zwiſchen
München und Frankfurt a. M. über Ulm, Stuttgart, Heidelberg, Darm=
Mrdt wieder regelmäßig. D. 56 / D. 93: München ab 9.10 Uhr nach=
Aittags, Ulm ab 11.35 Uhr nachm., Stuttgart ab 1.30 vorm., Heidelberg
355, ab 4.46, Friedrichsfeld (Baden) Nord an 5.00 Uhr vormittags,
Ariſchlußzug 915, Mannheim Hbf. ab 4.44 vorm., Friedrichsfeld (Baden)
ſwrd an 456 Uhr vormittags., D. 93 Friedrichsfeld (Baden) Nord
4 505, Weinheim 5.18/19, Bensheim 5.33/34, Darmſtadt 5.56/6.01,
M. Hbf. ab 9.15 nachm., Darmſtadt Hbf. 9.44/49, Bensheim 10.11/12, gar nicht zur Anzeige gekommen oder größeren Polizeibehörden nicht
Beinheim 10 26/27, Friedrichsfeld (Baden) Nord an 10.41 nachmittags,
ar 1102, D. 94: Friedrichsfeld (Baden) Nord ab 10.44, Heidelberg an
57 ab 11.16 nachm., Stuttgart an 1.31, Ulm an 3.50, München an
A0 vormittags. Erſte Abfahrt dieſer Zige in München und Frank=
art
M.) am B. Februar 1927 abends. Gleichzeitig verkehren die
igelzüge D. 56 D. 39 zwiſchen Heidelberg und Saarbrücken über
kunnheim, Ludwigshafen, Kaiſerslautern, St. Ingbert wieder regel=
aßig
. D. 56 Heidelberg ab 4.10 vorm., Mannheim 4.31/38, Ludwigs=
rien
4.48/4,55, Saarbrücken an 8.00 vorm. D. 39 Saarbrücken ab 7.35
ohm, Ludwigshafen 10.21/28 Mannheim 10.38/44, Heidelberg an 11.04
Mr aus und wird von Mannheim über Biblis nach Frankfurt (M.)
Vſordert. 9. 41 Mannheim an 4.33, ab 5.00 vorm., Biblis 5.B8/29,
rankfurt (M.) an 6B vorm, ab ſ.15 wie jetzt. Anſchlußzug 2809 in

Die Darmſtädter Induſtriellen=Vereinigung e. V. hat am 21. 38.
Mts. ihre diesjährige 10. Hauptverſammlung abgehalten. Der Vor= tragsabend des Heſſiſchen Jagdklubs im Saalbau war außerordentlich
ſitzende, Herr Fabrikdirektor Friedrich Mayz, ſprach über die wirtſchaft= ſtark beſucht; es war Geheimrat Profeſſor Dr. Olt=Gießen, eine Autori=
liche
Lage des verfloſſenen Jahres und der Gegenwart, ſowie über die tät auf dem Gebiete der Wildkrankheiten, ſüir einen Vortrag gewonnen
hieraus ſich ergebenden Forderungen der Induſtrie. Ferner wurden worden, der ſich das Thema Das Weſen der Perücke und ihre Be=
Referate erſtattet über das Arbeitsgerichtsgeſetz und das ſozialpolitiſche
Geſetzgebungsprogramm des Reichsarbeitsminiſteriums. In der Haupt=
verſammlung
wurde der vorjährige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt,
der am 23. ds. Mts. die vorjährigen Vorſitzenden einſtimmig gewählt
hat wie folgt: Vorſitzender: Herr Fabrikdirektor F. May, 1. Stell= daß er hier auf dem richtigen Wege ſei. Profeſſor Zimmer begrüßte die
vertreter: Herr Fabrikant E. Trier, 2. Stellvertreter: Herr Fabrik= Vertreter der Staatsregierung und der Forſtabteilung, die in großer
direktor Dr. A. Klefenz.
Der Verein Deutſcher Ingenieure, Ortsgruppe Darmſtadt, ver=
anſtaltet
heute abend für die in der Vortragsgemeinſchaft zuſammen= ſeine grundlegenden Schriften habe; er ſei der Magiſter Germanige in
geſchloſſenen Techn.=Wiſſenſchftl. Vereine Darmſtadts einen Vortrag über
Die Bedeutung der Materialkenntnis für den Maſchinenkonſtrukteur
Herr Prof. Dr. Keßner der Techn. Hochſchule Karlsruhe wird an Hand
einer Reihe von Lichtbildern dieſes Thema erörtern. Bei der Wichtig=
keit
der Materialfrage für die geſamte Technik wird mit einem zahl=
reichen
Beſuch zu rechnen ſein. Die Studierenden der Techniſchen Hoch=
willkommen
. (Siehe Anzeige.)

Roſenmontag=Ba
der Bühnenkünſtler
im Saalbau, 28. Februar 1927
Zum beſien der Wohlfahrtskaſſen der Genoſſenſchaft
Deutſcher Bühnenangehöriger.
Geſellſchaftsanzug oder Koſiüm (ohne Viſier)
Eintritt 5 Mk.
Vorverkauf: Kaſſe Kleines Haus, Konzert=Arnold, Wil=
Hermes Zuiſenſtraße.
Konzeriflügel: Karl Arnold, Ecke Erbacherſtraße.
2 Ballorcheſier / Jazz / (Leitung Kapellmeiſter Weber)

Orpheum. Im Zeichen des Faſchings ſind die Ver=
anſtaltungen
am Sonntag, den 27, ſowie Roſenmontag, 28. Februar,
und zwar iſt Sonntag, abends 8 Uhr, bei feſtlich beleuchtetem und ge=
ſchmücktem
Hauſe Ball veranſtaltet vom Städtiſchen Orcheſter. Für
fröhliche Unterhaltung iſt beſtens Sorge getragen. Eine Dame hat in
Begleitung eines Herrn auf deſſen Karte freien Eintritt. Der
Noſen=Montag bringt eine Gala=Feſtvorſtellung, und zwar dies=
mal
im Rahmen eines vortrefflichen Kabarett=Programms, ausgeführt
durch das geſamte Perſonal des Hamburger Operetten=Theaters; ſelbſt=
verſtändlich
ſind dabei auch in beſonderem Maße die Liliputaner be=
tätigt
. Seine Närriſche Hoheit Prinz Karneval wird nebſt Gefolge der
Vorſtellung beiwohnen und beſondere Leiſtungen durch ſeinen Ordens=
kanzler
auszeichnen laſſen. Für die Feſtvorſtellung gelten gewöhnliche
Eintrittspreiſe. Anſchließend an die Feſtvorſtellung beginnt (etwa
11 Uhr) der Roſen=Montags=Ball in Liliput. Eine
Menge Beluſtigungen aller Art ſind für dieſen Ball vorgeſehen, u. a.
Ballon=Tanz, Nacht in Venedig Lagunen=Schenke, Preiskrönung der
Roſen=Montags=Königin, Preis=Tanzen uſw. (ſiehe Tagesplakate).
Die numerierten Karten für die Feſtvorſtellung
gelten auch für den Ball.. Im übrigen vergleiche man heutige
Anzeige.

Maskenhall: Bürgerverein

Himmel und Hölle‟
Samstag, 26. Fehruar 1927, in der Vereinigten Gesellschaft

Karten: J. Rühl, Saalbaustr.; Coenen, Elisabethenstr.
Blev, Wilbelminenstraße; Schmidt, Ernst.
Ludwigplatz; Thomasius, Karlstraße. (3422

Nenenzug 905, Heidelberg ab 4.46, Friedrichsfeld (Baden) Nord an
0d vormittags fällt aus. Perſonenzug, Nachzug 2659 (W.):
omberg=Groß Gerau ab 5.51 vorm., nach Frankfurt (M.) verkehrt
* Mörfelden 8 Minuten früher und ab Mörfelden 2 Minuten ſpäter,
wuornberg ab 5.43 vorm., Mörfelden 6.05, Frankfurt (M.) Hbf. an 6.30
Dmtags. Perſonenzug 964: Frankfurt (M.) ab 9.19, nach
Emſtadt-Heidelberg, verkehrt ab Frankfurt (M.) 2 Minuten ſpäter,
Nrankfurt (M.) ab 921 nachm., Darmſtadt an 10.12 nachmittags und
eeiter wie bisher.

Das Männerquartett Loreley ſchreibt uns: Nachdem die Vor=
arbeiten
zum großen nationalen Geſangswettſtreit, der am 9 und
10. Juli ds. Js. ſtattfinden ſoll, beendet ſind und die letzten Rund=
ſchreiben
mit ihren offenſichtlich reellen Bedingungen hoffentlich in aller
Hände der Intereſſenten ſind, läd das Männerquartett Loreley alle
Vereine, die einen gut organiſierten reellen Wettſtreit beſuchen wollen,
nochmals zum Delegiertentag, der am Sonntag, den 6. März, nach=
mittags
1½ Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 20, ſtattfindet, ganz er=
gebenſt
ein. Das Büro iſt daſelbſt von vormittags 9 Uhr ab geöffnet.
Polizeibericht. Warnung vor einer Wohltätigkeits=
ſchwindlerin
und Diebin. Eine raffinierte und gemeingefähr=
liche
Schwindlerin und Diebin, die ausnahmslos nur ganz alte Frauen
als Opfer ausſucht und ſeit Dezember 1923 ihr Unweſen treibt, konnte
trotz eingehender Fahndung bis heute nicht ermittelt werden. Sie iſt,
ſoweit bis jetzt bekannt geworden iſt, in etwa 90 Städten Nord= und
Süddeutſchlands, auch verſchiedenemal in Darmſtadt mit Erfolg auf=
getreten
, und die erlangte Beute dürfte ſich auf über 6000 Mark be=
ankffurt
a. M. Hbf. an 6.30 vormittags. D. 94 / D. 69: Frankfurt laufen. Da beſtimmt anzunehmen iſt, daß eine große Anzahl von Fällen
bekanntgeworden iſt, darf wohl angenommen werden, daß die Perſon
Anſchlußzug D. 194 Friedrichsfeld (Baden) Nord ab 10.50, Mannheim ſeit ihrem Auftreten etwa 10 000 Mk. von alten Frauen erbeutet und
dieſe um ihren letzten Not= und Zehrpfennig geſchädigt hat. Sie nannte
ſich unter anderem Frau Amtsgerichtsrat Stötzel, Gneppert, Werner,
Stenger, Böhm, Köhler, Schröder und Götze, ſowie Frau Rektor
Werner, Görlitz und Peters. Sie iſt im Jahre 1927 ſchon wieder in
Zeitz, Weißenfels, Gera, Zwickau und am 6. 2. 1927 in Stralſund und
Greifswald aufgetreten. Um dieſe gemeingefährliche Perſon unſchädlich
machen zu können, werden alle Perſonen, die ſachliche Angaben zu ihrer
Ermittelung machen können, gebeten, der Kriminal=Abteilung Nachricht
zukommen zu laſſen. Da die Opfer der Schwindlerin durchweg alte,
achmittags. Schnellzug D. 41 BaſelFrankfurt (M.) Hbf.Berlin alleinſtehende Frauen ſind, die meiſtens eine Zeitung nicht mehr leſen
Aut auf der Strecke MannheimFriedrichsfeld (Baden) Nord Darm= oder leſen können, wird den Anverwandten und naheſtehenden Perſonen
empfohlen, ſolche Frauen vor der Schwindlerin zu warnen und ihnen
aufzugeben beim Auftreten verdächtiger Frauensperſonen in geeigneter
Weiſe die Polizei zu verſtändigen. Die Schwindlerin iſt etwa 30 Jahre
blis von Worms, Worms ab 5.06, Biblis an 5.22 vormittags. Per= alt, 1,60 bis 1,65 Meter groß, ſchlank, dunkelblond, volles Geſicht und
ſpricht hochdeutſch.

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* Heſiſcher Jagdklub. Ein für den Mittwoch angekindigter Vor=
ziehungen
zur Krebsforſchung gewählt hatte. Profeſſor Zimmer, der
Ehrenvorſitzende des Vereins, wies in einer Begrüßungsanſprache
darauf hin, daß der Verein ſeit ſeiner Gründung beſtrebt war, die Jagd=
wiſſenſhaft
zu fördern; der ſtarke Beſuch der Veranſtaltung beweiſe,
Zahl erſchienen waren, ſowie Geheimrat Profeſſor Dr. Olt, von dem
jeder Jäger wiſſe, was er für das Jagdweſen für eine Bedeutung durch
dieſer Beziehung geworden. Geheimrat Profeſſor Dr. Olt warf in
ſeinem Vortrag zunächſt die Frage auf: Was hat die Pewicke der Cer=
viden
mit der Krebsforſchung zu tun? In Erwiderung darauf erklärte
der Nedner u. a.: Das Weſen der Perücke richtig zu erfaſſen, ſetzt die
Kenntnis der Geweihbildung voraus; es handelt ſich nämlich bei der
Perücke um eine Störung des normalen Wachstums. Schon im Alter=
ſchule
und ſonſtige intereſſierte Gäſte ſind zu dieſem Vortrage herzlichſt tum hat man ſich mit der Frage der Geweihbildung beſchäftigt und
Ariſtoteles bemerkte bereits vor 2000 Jahren, wenn man einem Hirſche
die Keimdrüſe raube, ſo wachſe ihm kein Geweih, habe er aber bereits
ein, ſo werde es nicht abgeworfen. Die Bildung des Geweihs beginnt
im Geweihbaſt, die Blutgefäße, die Nerven und die Zellen entwickeln
ſich reicher; es iſt alſo die Entwicklung nicht da zu ſuchen, wo der
Knochen iſt, ſondern in der Haut, die zu wuchern beginnt, und zwar an
der Epidermis und der Lederhaut. Die Lederhaut wandelt ſich an der
Stelle der Geweihbildung in Knochen um. Der Anſtoß zur Geweih=
bildung
geht von der inneren Sekretion aus. Dieſe Sekrete, Hormone
genannt, können von verſchiedenen Drüſen geliefert werden, z. B. von
der Milchdrüſe, und eine Zelle ergibt keineswegs einfache, ſondern ſehr
zuſammengeſetzte Stoffe. Auch die Keimdvüſen liefern verſchiedenartig
zuſammengeſetzte Produkte (für Erhaltung der Art, Geſchlechtscharakter,
Gehirnfunktion uſw.). Das ſog. Hormon 1 gibt den Anſtoß zum Ge=
weihwachstum
. Wird die Keimdriſe beſeitigt, ſo erfolgt das Wachstum
Aicht mehr in den gegebenen Grenzen, ſondern pathologiſch, und es
kommt ſchließlich zur Perückenbildung. Der Redner verfolgte nun
(3402 weiter die Wirkung der verſchiedenen Hormone auf die Geweihbildung,
die ſich z. B. in Wachstumshemmung, Auflöſung des Baſtes uſw. kund=
gibt
. Es wurde in dieſem Zuſammenhang der Einfluß von vier vei=
Beginn 9 Uhr ſchiedenartigen Hormonen erörtert. Der Vortragende ging dann zur
Perückenbildung in ſeiner Rede über und verglich die Perücke u. a. mit
dem Ausſehen einer Koralle; der Baſt wuchert, es kommt zur Ent=
ſtehung
knolliger Gebilde und das Gewebe weiſt in ſeiner Tiefe eine
helminenſtraße, Schutter Eliſabethenſtraße, Flüſſigkeit auf. Die Mißbildung wurde u. a. auch mit einem Carcinom
verglichen, wie es bei der Krebskrankheit entſteht; das Gewebe wird in
gleicher Weiſe zerſtört, aber es werden nicht wie beim Careinom
Kolonien angelegt. Auch auf eine Reihe anderer Vorgänge, die ähnlich
der Krebserkrankung ſind, wurde aufmerkſam gemacht. Manches deutet
darauf hin, ſo meinte Geheimrat Olt, daß der Krebs durch die inneren
Sekrete verurſacht wird, wenn der hormonale Apparat geſtört iſt. Car=
cinombildungen
konnten, durch Einwirkung von Teer auf das Zell=
gewebe
künſtlich erzeugt werden; es iſt aber noch nicht feſtgeſtellt, ob der
Teer vom Organismus aufgenommen wird oder ob eine unmittelbare
Einwirkung auf die Hormone ſtattfindet. Hier ſteht die Krebsforſchung
vor einem Problem, das noch zu ergründen iſt. Wenn die Hormone
die Urſache der Erkrankung ſind, ſo werden ſie doch höchſtwahrſcheinlich
nicht allein in Frage kommen. Bei künftigen Forſchungen auf dieſem
Gebiet ſind vielleicht überraſchende Löſungen zu erwarten. Im weiteren
Verlauf ſeines Vortrages griff der Redner auf eine anfangs gemachte
Bemerkung zurück, daß das Geweih nicht allein als ein Kampfmittel an=
zuſehen
wäre, ſondern daß es auch Sonnenlicht verwerte. Dieſe Be=
hauptung
wurde in ausführlichen Darlegungen durch den Hinweis
unterſtüitzt, daß es in Afrika nie zu einer richtigen Geweihbildung ge=
kommen
iſt (Zwerghirſch, Antilope, Okapi); je mehr man ſich aber den
Polen nähere, um ſo größer würden die Geweihe der Cerviden (Elch,
Renntier) wegen des Sonnenhungers und ſie bildeten auch größere
Flächen. Die Paläontologie lehre dasſelbe; in den Eiszeiten wären
die Geweihe größer geweſen als beiſpielsweiſe im Miocän, der Zeit
der erſten Geweihbildung, da es ſich hier um ein warmes Klima handelte.
Geheimrat Profeſſor Dr. Olt ſchloß ſeinen mit lebhaftem Beifall auf=
genommenen
Vortrag mit einem Dank an die heſſiſche Regierung, daß
ſie ſeine Forſchungen ſo tatkräftig unterſtütze. Der Vorſitzende des
Vereins, Geheimer Forſtrat Ebel, ſprach dann noch dem Redner den
Dank im Namen der Anweſenden für ſeine ausgezeichneten Dar=
legungen
aus.
Kindermaskenfeſt der Karnevalgeſellſchaft Narrhalla. Selten
wohl wird ſo fröhliches Leben in den Räumen des Städtiſchen Saal=
baus
geherrſcht haben, wie am nächſten Samstag nachmittag, wenn Darm=
ſtadts
Kinder, ſich bei der Karnevalgefellſchaft Narrhalla zu einem
frohen Maskenfeſt ein Stelldichein geben werden. Wie reizend werden ſie
ausſehen die kleinen Buben und Mädchen, die als Harlekins und Prinzen,
als Rotkäppchen und Dornröschen, als Clown, Schornſteinfeger oder in
ſonſt einer Geſtalt den feſtlich dekorierten Saal bevölkern werden? Wie
werden die Elternaugen leuchten vor Stolz, wenn ihre Kleinen bei fröh=
lichen
Kinderliedern ſich im Kreiſe drehen werden, wie werden die Kin=
der
Mund und Augen aufſpernen, wenn die Märchentante ihre ſchönen
Geſchichtchen erzählt und wenn Brumm, der Bär täppig ſich unter die
kleinen Feſtgäſte miſcht und ſogar der garſtige Struwelpeter im fröh=
lichen
Kindertreiben nach Gleichgearteten Umſchau hält? Ja, dieſes Kin=
dermaskenfeſt
wird ein Freudenfeſt für Alt und Jung im wahrſten Sinne
des Wortes werden. Für Kreppel und Kaffee iſt geſorgt. Man beeile
ſich, die Karten in den bekannten Vorverkaufsſtellen zu erwerben, damit
die Tageskaſſen bei dem zu erwartenden ſtarken Beſuch entlaſtet ſind.
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla. Motto: Mir freie uns! Der
große Geſellſchaftsmaskenball der Narrhalla, das alljährlich wieder=
kehrende
große Ereignis der Karnevalſaiſon, verſpricht, den Vorberei=
tungen
und dem lebhften Vorverkauf nach zu ſchließen, in der Tat der
Kulminationspunkt des diesjährigen Faſchings zu werden. Die farben=
prächtig
dekorierte Hochburg der Narrhalla, der Städtiſche Saalbau,
wird am nächſten Samstag ein buntes Gewoge faſchingsfroher Menſchen
in ſich vereinigen, die in fröhlichem Mumenſchanz bei Tanz und Wein
die Alltagsſorgen auf ein paar Stunden vergeſſen wollen. Unter den
Klängen zweier erſtklaſſiger Tanzorcheſter werden, je nach Einſtellung,
Können und Alter die Paare Gelegenheit haben, der Göttin Terpſichore
ihr Opfer zu bringen, das in Geſtalt eines flotten Wiener Walzers
eines kecken One= oder Twoſteps oder eines graziöſen Rheinländers
oder leichtbeſchwingten Mazurkas, wenn es ſein muß auch im Char=
leſtonſchritt
huldvollſt von der Göttin entgegengenommen wird. Lau=
ſchige
Niſchen und gemütliche Eckchen laden müdgetanzte Paare zum Aus=
ruhen
ein, aber auch da wird das Ohr umſchmeichelt werden von den
Klängen einer diskret ſpielenden Schrammelmuſik, die abſeits vom
wogenden Getriebe in den Nebenräumen Aufſtellung finden wird.
Kurzum, die Narrhalla hat für alles geſorgt, was ihren großen Ge=
ſellſchaftsmaskenball
am nächſten Samsta zu einem einzigartigen Erleb=
nis
geſtalten kann. Es empfiehlt ſich rechtzeitige Kartenbeſorgung in den
bekannten Vorverkaufsſtellen
Reichsbund der Kinderreichen zum Schuitze der Familie E. V.,
Ortsgruppe, Darmſtadt. Auf die heute abend 8 Uhr ſtattfindende
Generalverſammlung wird nochmals hingewieſen mit der Bitte um
recht zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder. Eine Gewinnverteilung
von geſtifteten Gegenſtänden geht der Verſammlung voraus.
Anmeldung zur ſtädtiſchen Wählerkartenſammlung. Es liegt im
Intereſſe aller männlichen und weiblichen Perſonen, die im Laufe die=
ſes
Jahres das 20. Lebensjahr vollenden und Reichsangehörige ſind,
ſowie derjenigen Perſonen, die bei den letzten Wahlen wegen unter=
laſſener
Meldung in den Liſten fehlten, ſich im Stadthaus, Rheinſtraße,
Zimmer 17, zur ſtädtiſchen Wählerkartenſammlung anzumelden.
Die ſtädtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Januar 19mal
glarmiert, und zwar bei 1 Mittelfeuer, 8 Kleinfeuern und 5 fonſtigen
Hilfeleiſtungen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 156 Transporte.
In vier Fällen wurden Notverbände auf der Wache (Kirchſtraße 13,
Telephon Stadtamt) angeleg
RDV. Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsbahn und Lufthanſa. Nicht
nur im innerdeutſchen, weit mehr noch im Verkehr von Land zu Land
wird es als höchſt unangenehm empfunden, wenn man bei der An=
kunft
erfährt, daß der Schnellzug oder das Flugzeug für die Weiter=
reiſe
vor einigen Minuten abgefahren ſind. Um hier die Intereſſen
der beiden Verkehrsmittel, Eiſenbahn und Flugzeug, in Uebereinſtim=
mung
zu bringen, ſoll dafür geſorgt werden, daß überall die gün=
ſtigſten
Anſchlüſſe zwiſchen Eiſenbahn und Luftverkehr hergeſtellt
werden.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 25. Februar 1927

Nummer 55

Karneval in Mainz.
Ausführliches Programm.
Freitag, den 25. Februar 1927:
abends 7.11 Uhr: Große Karnevalspofſe im Mainzer
Stadttheater.
Samstag, den 26. Februar 1927:
nachmittags 3.11 Uhr: Einzug der närriſchen Rekruten und
Vereidigung vor dem närriſchen Kriegsminiſterium
auf dem Theaterplatz;
abends 7.11 Uhr: Große Karnevalspoſſe im Mainzer
Stadttheater;
anſchließend diverſe Maskenbälle;
Sonntag, den 27. Februar 1927:
vormittags 9.11 Uhr: Umzug der Prinzen= und Ranzen=
garde
mit Muſik in hiſtoriſcher Kurmainzer Uniform;
vormittags 11.11 Uhr: Großes närriſches Kinderfeſt in der
Narrhalla=Stadthalle.
nachmittags 5.11 Uhr: Erſtürmung der Martinsburg.
Montag, den 28. Februar 1927:
vormittags 11.11 Uhr: Roſenmontagszug unter Betei=
ligung
der Prinzen= und Ranzengarde;
abends 8.11 Uhr: Der Große Faſtnachtmontagball in der
Stadthalle.
Dienstag, den 1. März 1927:
Großes Lagerfeſt der beiden Garden auf dem Brand;
nachmittags 3.11 Uhr: Närriſcher Korſo durch die Straßen
der Stadt:
abends 8.11 Uhr: Maskenball in der Narrhalla=Stadthalle.
Expreßgutverkehr auf der Eiſenbahn. Die Friſt für den Aufbrauch
der früheren Eiſenbahnpaketkarte mit rotem Rand war am 31. Dezem=
ber
1926 abgelaufen. Da ein Teil der Verſender noch im Beſitz ſolcher
Karten iſt, hat die Reichsbahn nunmehr die Aufbrauchsfriſt der Karten
mit rotem Rand bis zum 1. Juli 1927 und die der Expreßgutkarten
mit grünem Rand bis zum 31. Dezember 1927 verlängert.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie. (Deutſch
Auſtral= und Kosmos=Linien). Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vor=
behalten
. Nach New York: D. Cleveland ab Hamburg am 2. 3.,
ab Cuxhaven am 3. 3., D. Hamburg ab Hamburg am 10. 3., ab Cux=
haven
am 11. 3., D. Weſtphalia ab Hamburg am 16. 3., D. Albert
Ballin ab Hamburg am 24. 3., ab Cuxhaven am 25. 3., D. Thuringia
ab Hamburg am 30. 3., D. New York ab Hamburg am 31. 3., ab Cux=
haven
am 1. 4. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk:
). Carl Legien am 4. 3., D. William Campion am 25. 3. Nach der
Weſtküſte Nordamerika: D. Montpelier am 26. 2., D. Kermit
am 12. 3., M. S. Odenwald am 26. 3., D. Witram am 9. 4., D. Witell
am 23. 4., M. S. Oſiris am 7. 4. Nach Cuba: D. Hilde Hugo
Stinnes am 15. 3., D. Danzig am 16. 4., D. Antiochia am 14. 5. Nach
Mexiko: D. Kyphiſſia am 26. 2., D. Schleswig=Holſtein am 10. 3,
M. S. Rio Bravo am 22. 3., D. Seſoſtris am 2. 4., D. Nauplia am 14. 4.
Nach Weſtindien: D. Teutonia am 26. 2., D. Elſe Hugo Stinnes
am 9. 3., D. Alda am 19. 3., D. Galicia am 30. 3., D. Amaſſia 9. 4.
Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Frankenwald am 2. 3.,
D. Liguria am 5. 3., D. Bayern am 9. 3., D. Hindenburg am 16. 3.,
D. Altmark am 30. 3., D. Wasgenwald am 2. 4., D. Württemberg am
6. 4. Nach der Weſtküſte Südamerika: D. Uarda am 25. 2
D. Ammon am 5. 3., D. Holger am 11. 3., D. Bochum am 16. 3., D.
Rhodopis am 25. 3., D. Ansgir am 26. 3., D. Heluan am 6. 4. Nach
Pto. Rico, Jamaica, Santiago de Cuba, Haiti,
Domingo: D. Troja am 5. 3., D. Kreta am 26. 3., D. Mexiko am
6. 4. Nach Niederländiſch=Indien: D. Kaſſel am 16. 3.,
N. S. Rendsburg am 13. 4. NachAuſtralien: D. Magdeburg am
26. 3. Nach Oſtaſien: D. City of Cardiff am 26. 2., D. Aachen am
2. 3., D. Schwaben am 5. 3., D. Elpenor am 12. 3., D. Sachſen am 16. 3.,
9. Preußen am 19. 3., D. City of Kobe am 26. 3. Nach Süd=
Afrika: D. Hanau am 19. 3., D. Hannover am 23. 4. Hamburg=
Rhein=Linie: Wöchentlich ein Dampfer.

Parlamentariſches.

* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages.
Die erſte Leſung des Gelverbeſteuergeſetzes wurde in der heutigen
Sitzung heendet. Bemängelt wurde bei Artikel 14, daß in den Geſetz=
entwurf
nicht die wichtigſten Grundſätze der reichsgeſetzlichen Regelung
über die Abzugsfähigkeit hineingearbeitet worden ſind; das bedeute
eine Veranlagungserſchwerung. Eine doppelte Veranlagung wiſſe ver=
mieden
werden. Abg. Haury beantragte zu Artikel 14 Abſatz 2 Ziffer
und e zu ſtreichen. Eine ausgiebige Debatte entſtand bei Artikel 16,
der den der Beſteuerung unterliegenden Ertragswert ſtaffelt. Ein Ab=
geordneter
wüinſchte u. a., daß für Familienmitglieder, die unentgelt=
lich
im Gewerbebetrieb mitarbeiten, ein Steuerabzug gewährt werden
müſſe. Von einer Seite wurde angeregt, das Verhältnis der Beſteue
rung von Gewerbekapital und Gewerbeertrag im Geſetz ſelbſt in ge
wiſſem Umfang, etwa 7/: feſtzulegen. Von anderer Seite wurde dem
entgegengehalten, daß das Verhältnis ſich erſt nach der erſten Veran=
lagung
überſehen laſſe, und daß die beteiligten Kreiſe (Handwerk,
Handel und Induſtrie) ſich mit einem Verhältnis 50:50 einverſtanden
erklärt haben. Bei Artikel 23 wurde über die weitverbreitete unzu=
läſſige
Ausübung des Wandergewerbes Klage geführt. In der
morgigen Sitzung ſoll das Gemeindeumlagengeſetz in erſter Leſung
beraten werden. In der nächſten Woche ſoll von Mittwoch ab mit der
Beratung des Staatsvoranſchlages begonnen werden, während die über=
nächſte
Woche für die zweite Leſung des Sondergebäudeſteuergeſetzes
verwendet wevden ſoll.
Die engliſchen Dokumente zum Kriegsausbruch. In dem ſoeben
erſchienenen Februarheft der Berliner Monatshefte für internationale
Aufklärung Die Kriegsſchuldfrage veröffentlicht Graf Max
Montgelas die erſte eingehende deutſche Würdigung der im Dezember
letzten Jahres erſchienenen engliſchen Dokumente zum Kriegsausbruch.
Aus dem weiteren Inhalt des Heftes ſei eine intereſſante Studie
von Wolfgang Foerſter über den franzöſiſchon Operationsplan und
die Verletzung der Luxemburgiſchen und belgiſchen Neutralität erwähnt.
Die Monatsſchrift Die Kriegsſchuldfrage kann bei allen Buchhand=
lungen
, Poſtanſtalten und der Zentralſtelle für Erforſchung der Kriegs=
urſachen
, Berlin NW. 6, Luiſenſtr. 31 a, zum Preiſe von vierteljährlich
3 Mark beſtellt werden.
Wohlfahrtsbriefmarken. Der Vertrieb der zugunſten der Deut=
ſchen
Nothilfe herausgegebenen Wohlfahrtsbriefmarken zu 5, 10, 25 und
50 Pf., ſowie der Markenheftchen mit 8 Wohlfahrtsmarken zu 5 Pf.
und 6 Stück zu 10 Pf. wird bei den Poſtämtern am 15. Februar ein=
geſtellt
. Dieſe Marken können aber noch bis zum 20. April durch die
über das ganze Reich verzweigten Organe der Deutſchen Nothilfe bezogen
werden. Die Gültigkeit der Wohlfahrtsmarken zum Freimachen der
Poſtſendungen erliſcht erſt mit dem 30. Juni 1927.

Kunſfnotizen.
Ueber Werſe, Künſfier oder fünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähnung
geſchieht, behält ſich die Redackion ihr Urtell vor

Union=Theater. Der heilige Berg‟. Dieſer Film iſt der
Geſang der Schönheit und der Natur, der Schrei der Liebe und das
hohe Lied der Treue zum Freunde. Selten ſah man ſchönere, ähnlich
wundervolle Naturaufnahmen. Hinreißend iſt das Schneeſchuhrennen
mit 120 Kilometer Geſchwindigkeit. Selten ſah man ein derart erhebend
ſchönes Zuſammenarbeiten erſter Schauſpieler, deren Spiel eine derart
faſzinierende Wirkung auf den Zuſchauer ausübt. Da iſt Leni Riefen=
ſtahl
mit ihrem lebenswarmen Spiel, ferner die Schauſpieler Trenker
und Schneider und der zum Mann erwachende, ſeiner Stärke und
Schwachheit froh bewußte Knabe, der von Peterſen trefflich gezeichnet
wird. Es iſt kein Zufall, daß Fank nicht wie andere häufiger hervor=
tritt
. Wohl hat er ſich ſehr ſchnell durchgeſetzt und hat ſich ebenſo einen
Namen beim Filmpublikum wie bei den Zweiflern am Kinotheater
gemacht. Aber ſeine Filme koſten viel Zeit. Faſt alles ſind Frei=
aufnahmen
, und bis die alle glücken, darüber vergehen oft Tage und
Wochen. So erklärt es ſich warum ſolche Filme ſelten ſind. Alles be
finnt Arnold Fank, dieſer Dichter, Regiſſeur und Kameramann in einer
Perſon nur, wenn ein neues Werk in ihm reif geworden iſt. Die hero=
iſche
Welt trieb Fank zu ſeinem Filmwerk. Die Hauptrolle ſpielt Leni
Riefenſtahl. Jeder, der an den Film glaubt, wird ſich beugen vor dem
Heiligen Berg

* Für nach dem Süden Reiſende. Belgiſche, franzöſiſche, griechff.ſ
und italieniſche Goldmünzen haben vom 1. April 1927 an in B.
Schweiz keine geſetzliche Zahlkraft mehr. Bis 31. März 1927 einſchli,
lich nehmen die eidgenöſſiſchen öffentlichen Kaſſen dieſe Münzen
ihrem Nennwert an; ſoweit das Gewicht unter die geſetzlich zuläſſ
Mindeſtgrenze geſunken iſt, kann ein entſprechender Abzug gemo
werden.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Noilzen ſind ansſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen m betrache
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Die Verſammlung des Rentnerbundes findet
Samstag, nachmittags 4 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums ſtat
Unter dem Motto: Mir freie uns aach! hält
Schmetterlingsklub Walachei 05 ſeinen diesjährire
Maskenball im Reſt. Rummelbräu Faſtnachts=Samstag ab. Der Er
rat hat auch diesmal weder Koſten noch Mühe geſcheut um ſeinen
hängern auf einige Stunden ihre Alltagsſorgen vergeſſen zu hel=
In den Räumen der Rheingauer Weinſtube firv
wie alljährlich, auch dieſes Jahr große Karnevalsveranſtaltung Jo
26. Februar bis Faſtnachtdienstag, den 1. März, ſtatt, mit der Dekr
rung: Ein Faſching am blühenden Rhein. (Vergl. Anzeige.)
Maskenball des Bürgervereins. Wir verwe=
nochmals
auf den am Samstag, den 26. Februar, abends 7.11 Ub
ſämtlichen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindenden Mass
ball des Bürgervereins, der ſich durch eine eigenartige Ausſchmück.
der an ſich ſchönen Räume auszeichmnen wird. Der Kartenverkauf in
ſünf verſchiedenen Verkaufsſtellen hat bereits ſtark eingeſetzt. Auch di
Jahr iſt zu erwarten, daß dieſer Ball durch ſeine eigenartige Note
jedem Teilnehmer unvergeßlich einprägt. (Siehe heutige Anzeige.
Orangeriegarten. Am Sonntag findet in dem her
geſchrnückten Orangeriehaus ein Karnevalabend mit Ball ſtatt u
Mitwirkung einer Abteilung des Städtiſchen Orcheſters. Eintritt n
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Aus den Parteien.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei.
erinnern unſere Mitglieder an den letzten Vortrag von Herrn Dir d
Dr. Haupt über: Die Aufgaben des Gewerbemuſeums am Fre
den 25. Februar, nachm. 6 Uhr, im Gewerbemuſeum. Wir bittem
zahlreichen Beſuch unſerer Mitglieder.

Tageskalender für Freitag, den 25. Februar 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, D 14, Anfang 7½
Ende 10 Uhr: Der Troubadour. Kleines Haus; keine Vor
lung. Städt. Akademie für Tonkunſt, abends 8½
Vortrag Heimeran. Loge, Sandſtraße 10, 8 Uhr abends:
bilder=Vortrag. Konzerte uſw.: Schloßkaffee, Peil
Frankf. Hof, Weinhaus Weißer Turm, Taunusburg, Maxim,
Rheingold Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenzthen,
Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Samstag, den 26. Februar 1937
Bahnmeiſterei 55, vormittags 9 Uhr, Güterbahnhof=-M
Schwellenverſteigerung. Heſſ. Bürgermeiſterei Nn
heim (Kr. Groß=Gerau), vormittags 9 Uhr, Gaſtw. Ruhln
Stamm= und Nutzholzverſteigerung.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 25. Febr. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 00 Min.
Samstag, ,den 26. Febr. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 9.
Sabbatausgang 6 Uhr 45 Min
Gottesdienſt an den WZochentagen: Morgens 7 Uhr 30 Miy,
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael. Religionsgeſellſchaft,
Samstag, den 26. Febr. Vorabend 5 Uhr 30 Min. Mons
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 6 Uhr 50 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min. Abends 5.=
30 Min
Freitag und Samstag, den 4. und 5. März: Rauſch Chau dcch
Ador Scheni.

Familiennachrichten

VERMAHLT

3483)

FRITZ FRAISCHNER
ULIAME FRATSOHNER

Statt Karten.
Unser Helmuth hat ein her-
2988 Brüderchen
bekommen.
KarlSartorius u. Frau
Marga, geb. Joest.
Darmstadt, 23. Februar 1927.
(5188
Klinik Dr. Walther.

Dankſagung.
Für die uns bei dem Heimgang
unſeres lieben Kindes von allen
Seiten erwieſene Teilnahme
danken wir, beſonders auch Herrn
Pfarrer Heuſel für ſeinen reichen
Troſi und der Schweſter Sophie
für ihre treue Pfiege, herzlichſt.
Für die Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Dölp.
Kirch=Brombach, den 22. Febr. 1927.
3399)

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Frau, unſere
herzensgute, treuſorgende Mutter
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Vo
Frau Mtarie Lagner
geb. Stroh
nach kurzem, ſchweren Leiden im
63. Lebensjahre zu ſich in die Ewig=
keit
abzurufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen
Jakob Wagner
Philipp Dörſam und Frau Käthe,
geb. Wagner
Anton Franzmann u. Frau Tina,
geb. Wagner
und 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 23. Februar 1927.
Lichtenbergſtr. 72.
(*5176
Die Beerdigung findet Samstag,
den 26 Februar, nachm. 2½ Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am 21. Februar verſchied infolge eines
Schlaganfalls mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Bruder und Schwager
Profeſſor
Dr. Karl Stoltz
Studienrat i. R.
im 69. Lebensjahr.
(5052
In tiefer Trauer:
Anna Stoltz, geb. Schopp
Ludwig Stoltz, Dipl=Ing.
Heinrich Stoltz, Apotheker.
Darmſiadt, den 24. Februar 1927.
Eichbei gſiraße 4.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch des Ver=
ſiorbenen
in aller Stille ſtatt.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die liebevolle Anteilnahme beim Hind
ſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen ſprech
ich im Namen aller trauernden Hinter
bliebenen unſeren aufrichtigſien Dank aus
Eliſabeth Keutzer

(3451

geb. Dietz.
Darmſiadt, den 23. Februar 1927.

im Fachgeſchäft G. Krauth,
Farben Eſchollbrückerſtr. 3. 2436=

In einem reinen Körper
wohnt ein geſunder Geiſt!
Römeraßad
Darmſtadt Tel. 3834 Zimmerſtr. 7
nächſt der Hügelſtraße (Palais
Der Neuzeit entſprechend eingerichtet
Alle Arten von Bädern Billigſte Preiſe
Geöffnet Wochentags: von 98 Uhr
Sonntags: von 91 Uhr
Alle Krankenkassen
zugelassen
Damen= und Herrenfriſeur (734a

Todes=Anzeige.
Statt jeder anderen Mitteilung.
Heute früh verſchied ſanft unſere
liebe Schweſter, Schwägerin und
Tante
Fräulein
Marie Mooßz
im kaum begonnenen 84. Lebens=
jahre
.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 23. Febr. 1927.
Roquette=Weg 26.
(3441
Beerdigungsfeier im Trauerhauſe
am Samstag, den 26. Februav um
10½ Uhr vormittags enſ=hließen!
Einſegnung in aller Stilie auf dem
alten Friedhofe

Am 23. Februar, nachmittags 6 Uhr, verſchied
ſanft ganz plötzlich und unerwartet im Alter von
73 Jahren mein lieber Bruder, unſer lieber Schwager

Dankſagung.
Für die uns beim Heimgang unſeres liebe/
Gatten und Vaters in ſo reichem Maße b=
wieſene
Teilnahme ſprechen wir unſeren her
lichſien Dank aus.
Frau Caroline Rady, geb. Thieman
Dr. phil. Ottilie Rady.
Darmſiadt, den 24. Februar 1927.
Zimmerſtraße 1.
644

und Onkel

Herr

Konrad Schwinn
Landwirt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Ernſthofen i. O., den 24. Februar 1927. (5184
Die Beerdigung findet am Samstag, den 26. Feb=
ruar
, nachmittags 2 Uhr ſtatt.

Bei g7

Jahr-
zehnte

bewährt,
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rasch
E
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[ ][  ][ ]

mumer 56

Freſtag, den 23. Februar 1927

Seite 7

Aus Heſſen.
Starkenburg.

(wreilgen, 24. Febr. Spar= und Darlehnskaſſe. Die
rſammlung der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe war im
s zur Mitgliederzahl nur mäßig beſucht. Nach dem Geſchäfts=
gigte
das vergangene Jahr eine weſentliche Beſſerung; denn
nach kehrt das Vertrauen zur Genoſſenſchaft wieder zurück.
der Spareinleger ſtieg um 184. Die an die Haſſe geſtellten
Sezüglich Geldbeſchaffung konnten befriedigt werden, wenn auch
hre Darlehen auf Hypotheken noch nicht gewährt werden konn=
Zinsſätze betrugen im erſten Vierteljahr für Schuldigkeiten
t. im zweiten 12 Prozent und im letzten Halbjahr 10½ Prozent.
hupaben in Spareinlagen wurden im erſten Halbjahre 8 Prozent,
um 7 Prozent vergütet, während für laufende Rechnung 8 bzw.
as bezahlt wurden. Der Bargeldumſatz betrug 932424 Mk. der
ungsverkehr brachte 1 979 000 Mk. ſo daß der Geſamtkaſſen=
zp
11000 Mk. war. Die Zahl der Mitglieder war am Anfang
ſgäftsjahres 532. Unter den verſtorbenen Mitgliedern befindet
ühere Präſident Ludwig Weigand. Ihnen wird ein treues
bewahrt werden. Das Geſchäftsguthaben der Mitglieder be=
Ende des Jahres 39 685 Mk. Die übernommenen Geſchäfts=
tragen
827, die Haftſumme 413.500 Mk. Die verkauften Karten
357050 Mk. auf einen Sammeltag entſielen im Durchſchnitt
Die Zahl der Kartengeldnehmer iſt im Steigen begriffen. An
ingen wurden 116 506 Mk. eingelegt und 35 000 Mk. ausbezahlt,
Ueberſchuß von über 81 000 Mk. ergibt. Die Geſamtſparein=
H. dadurch auf rund 127 000 Mk. geſtiegen. Im Durchſchnitt
f einen Einleger 281 Mk. Der Sparſinn iſt wieder kräftig im
Im Bankverkehr wurde ein Umſatz von 1019000 Mk. er=
- Schulden (Abwicklungskonto) ſtehen 67 500 Mk. zu Buch. An
traben ſind noch 18 000 Mk. zu verzeichnen. Bei der Landes=
ſiſchaftsbank
zu Darmſtadt hat die Kaſſe vier Geſchäftsanteile mit
ur 12000 Mk. In laufender Rechnung betrug der Geſamtumſatz
Mk. Im Poſtſcheckverkehr wurden 81 000 Mk. umgeſetzt. 44
Sbarte,
clehen auf Schuldſcheine wurden mit 19 500 Mark ausbezahlt,
um 4
ſerhlt wurden 14 500 Mk., der Bilanzvortrag beträgt 70 900 Mk.
tutheken wurden 435 Mk. zurückbezahlt und in der Bilanz er=
Bir 5u
Die Hypothelen mit 11 400 Mk. Die Kaufſchillinge betragen
Aus den aufzuwertenden Wertpapieren dürften 8090000
erwarten ſein. Ein Stück wurde bei der erſten Ziehung ge=
ofür
5202,50 Mk. bezahlt wurden. Eine Aufwertung wird
Ar 19R.
in der Höhe wie bei den übrigen Spar= und Darlehenskaſſen
rönnen. Der Reſervefonds beträgt 6000 Mk. An Zinſen kom=
Kaſſe 31 000 Mk. zugute und 20000 Mk. zu laſten. Die Ver=
Toſten betragen 4700 Mk. Die Vermögensbilanz ergibt einen
nn von 6381 Mk. Dev Aufſichtsrat hielt mit dem Vorſtande
unneinſchaftliche und acht Kommiſſionsſitzungen ab. Der Vor=
te
26 mal. Die Stelle des Kontrolleurs ging ein und wurde
ſtenſ B e danten Befugnis erteilt, allein zu quittieven. Der Verbands=
krahm
am 30. November und am 1, und 2. Dezember eine Prü=
Kaſſe vor, worüber der Vorſitzende berichtete. Gegen die
ruar 10
hohnfzluNenr und Bilanz waren während der achtägigen Offenlage Ein=
en
nicht erhoben worden. Zu Ehren der in 1926 verſtorbenen
ei
erhoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen. Die vom Ren=
D Mf
orgetragene Rechnung und Bilanz wurde genehmigt und dem
Entlaſtung erteilt. Der Reingewinn von 6 387,70 Mk. dient
zchüttung einer 8prozentigen Dividende und zur Auffüllung des
nds. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Nikolaus La=
n
5 Georg Merlau 2 wurden wiedergewählt, für den verſtorbenen
srücher wurde Georg Völger 9. in den Vorſtand gewählt. In
FAufichtsrat wurde Bernhard Vökger wiedergewählt, neu hinzu tra=
ersg
Spengler 5., Georg Kröbel 1. und Leonhard Merlan 4. Die
m. An erfolgten ſämtlich durch Zuruf und wurde von ſämtlichen Ge=
angenommen
. So kann mit Genugtuung auf das verfloſſene
zrrückgeblickt und der Zukunft entgegengeſehen werden.
FWixhaufen, 2. Febr. Seinen diesjährigen Vereinsball

kommenden Samstag, den 26. ds. Mts., der Geſangverein Sän=
imn
Saale zur Krone ab. Wie alljährlich, ſo wird auch diesmal
hauf MS "
117FMMedeedesseteuemeesetsesautta.

der Verstin bemüht ſein, ſeinen Mitgliedern, treuen Freunden, Gönnern
ſowie Anhängern, die ebenfalls jederzeit herzlich willkommen ſind, auf
dieſem Gebiete wirklich vergnügte Stunden zu bieten. Einen Kap=
penabend
hat für Sonntag, den N. ds. Mts., der Gefangverein
Liederkranz feſtgelegt. Humoriſtiſche, Geſangs= und ſonſtige Vorträge
werden die Beſucher auch hier auf ihre Rechnung kommen laſſen. Nicht
zuletzt wird auch den Tanzluſtigen Gelegenheit geboten ſein, ihren Rhyth=
mus
zur Geltung zu bringen. Einen außergewöhnlichen Preis=
maskenball
hat der hieſige Turnverem e. V. nach dem bereits am
letzten Sonntag hier ſtattgefundenen, für den Faſtnacht Dienstag arran=
giert
. Schon die Aufmachung, erſtklaſſige Muſik und nicht zuletzt die zur
Verfügung ſtehenden Preiſe ſprechen für einen guten Zuſpruch, auch von
unſeren Nachbargemeinden, und wird der Saal Zur Krone ſicherlich
am Faſtnacht=Dienstag, abends 7.31 beginnend, der Treffpunkt vieler
Masken und Intereſſenten werden.
* Griesheim, B. Febr. Wie wir hören, geht es den bei dem
Straßenbahnunfall am Montag voriger Woche ſchwer verletzten Herren,
Lehrer Langner und Valentin Müller, die beide ins Krankenhaus nach
Darmſtadt verbracht wurden, den Umſtänden nach gut. Immerhin wird
es noch geraume Zeit dauern, bis ſie aus dem Krankenhaus entlaſſen
werden können. Auch Herr Bechtold von der Reichsvermnögensſtelle auf
dem Truppenübungsplatz, der bei dem Unfall ebenfalls ſchwere Ver=
letzungen
durch Glasſplitter im Geſicht erlitten hatte, befindet ſich noch
im Krankenhaus. Herr Bechtold wurde bei dem Zuſammenſtoß mit dem
Kopf in eine Scheibe geſtoßen und ſodann wieder zurückgeworfen, wo=
durch
er ſo ſchwere Verletzungen und großen Blutverluſt erlitt, da
er längere Zeit bewußtlos war. Jetzt befindet er ſich auf dem Wege der
Beſſerung. Am Sonntag nachmittag war auf dem Truppenübungs=
platz
das dürre Gras in Brand geraten. Das Feuer verbeitete ſich vom
Polygon am Pfungſtädter eg aus über einen großen Teil des Platzes,
bis zum Turngemeinde=Sportplatz, woſelbſt das dürre Gras weniger
hoch und dicht war, weshalb das Feuer durch Austreten bald gelöſcht
werden konnte. An den Stellen, an denen das Gras ziemlich hoch war
und dicht ſtand, ſchlugen die Flammen meterhoch in die Höhe. Das
Feuer wurde von einigen jungen Burſchen verurſacht und verbreitete
ſich ſehr raſch auch nach dem in ſüdlicher Richtung gelegenen niedrigen
Tannenwald, wurde hier aber von einigen hinzukommenden Männern
gelöſcht, bevor es den Wald erreichen konnte.
* Eberſtadt, 24. Febr. Der Obſt= und Gartenbauverein
Eberſtadt hielt am Mittwoch abend im Gaſthaus Zur Eiſenbahn ſeine
diesjährige Hauptverſammlung ab, die ſich eines guten Beſuches er=
freute
. Zu Beginn der Verſammlung hielt Herr Lehrer Grimm aus
Darmſtadt einen mit großem Beifall aufgenommenen Lichtbildervor=
trag
über Spalierobſt und ſeine Verwendbarkeit an Häuſern und in
Gärten. Die geſchäftlichen Verhandlungen, die von dem Vorſitzenden
Herrn Lehrer Pörtner geleitet wurden, bewieſen an Hand der Ge= den Geflügelzüchtern und Liebhabern zu bieten. Drum hatte auch dig
ſchäftsberichte, daß der Verein auf zufriedene Leiſtungen zurückblichen
kann. Der ſeitherige Vorſtand wurde in der Hauptſache wiedergewählt, kannt beſter Raſſen beſchickt, von denen beſonders die rebhuhnfarbigen
Neu in den Vorſtand wurden die Herren Gemeinderat Gußmann, Waß=
mann
und Chriſtian Daum gewählt. Die meiſten Beratungsgegenſtände
befaßten ſich mit internen Vereinsfragen. Unter anderem wurde die
Aufhängung von Niſtkäſten zum Zwecke beſſeren Vogelſchutzes emp= Knöpp), weiße Leghorn (2. Pr. Ph. Held) und weiße Italiener (1. Pr.
fohlen.
werbsloſen beträgt gegenrärtig 530
In einer Verſammlung, in der Obſtbauinſpektor Heyden von der Lehr=
und Verſuchsanſtalt in Oppenheim über Obſtbaufragen ſprach, wurde
die Gründung eines Obſt= und Gartenbauvereins angeregt. Es wurde wurde. Abends ſchloß ſich eine Verloſung an, bei der Geflügel und ge=
zur
Gründung eines Vereins leiſten ſoll.
Pfungſtadt, 24. Febr. Stammholzverſteigerung. Bei haus Deutſcher Hof abhielt, war gut beſucht. Der Geſchäftsführer K.
der zweiten Stammholzverſteigerung im Gemeindewald wurden für
ſchöne alte Ueberſteher zwiſchen 80 und 90 Mark pro Feſtmeter ge=
boten
. Für geringeres Holz wurden 40 Mark geboten. Der Durch=
ſchnittspreis
beträgt 55 Mark pro Feſtmeter. Die Geſamteinnahmen
beliefen ſich auf über 4700 Mark.
Die Stammholzverſteigerung
vom 21. Februar iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine können gegen Bar=
zahlung
oder Bürgſchaftsleiſtung auf der Bürgermeiſterei abgeholt paſſiven Mitglieder gewählt die Herren A. Baumann, Ph. Rühl 3.,
werden.
ſcher von Ober=Ramſtadt wegen Meineids hat das Reichsgericht, übrigen Führer erfolgt bei der 1. diesjährigen Uebung.

1. Strafſfenat, am 18. d3. Mts. auf Reviſion der Angeklagten das ſchwur=
gerichtliche
Urteil vom 3. Dezember 1926 aufgehoben und die
Sache zum zweiten Male in die Vorinſtanz zurückverwieſen.
Ober=Ramſtadt, 24. Febr. Die Gültigkeit der dieſer Tage an Er=
werbsloſe
, Klein= und Sozialrentner und ſonſtige Hilfsbedürftige zur
Ausgabe gelangten Gutſcheine für die 3. Rate Winterbeihilfe iſt bis
15. März 1927 beſchränkt. Eine Einlöſung nach dieſem Zeitpunkt findet
nicht ſtatt. Kommenden Dienstag, den 1. März, vormittags 9 Uhr,
findet im hieſigen Gemeindewald eine weitere Nutzholzverſteigerung
ſtatt, und zwar aus den Forſtorten Griesbach, Eichelberg und Finſter=
höllenberg
. Neben verſchiedenem Stammholz kommen über 1000 Fichten=
derb
= und Reisſtangen zum Ausgebot. Näheres ſiehe Anzeige in der
Samstagsnummer dieſes Blattes. Am Samstag, den 26. d8. Mts.,
abends 8 Uhr, hält der Militärverein Germania im Gaſthaus Zum
Deutſchen Haus (Gg. Fiſcher) ſeine diesjährige Generalverſammlung ab.
Roßdorf 24. Febr. Am Freitag, den 25. d3. Mts., abends 8 Uhr,
findet eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Am Montag, den
28. d8. Mts., vorm. 9 Uhr, wird im Roßdörfer Gemeindewald eine Nutz=
holzverſteigerung
und am Dienstag, den 1. März, um dieſelbe Zeit, eine
Brennholzverſteigerung abgehalten. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Groß=Bieberau, 24. Febr. Der hieſige Obſtbauverein konnte
bei Gaſtwirt Böck ſeine 35. Jahreshauptverſamm lung ab=
halten
. Während Vorſitzender Lehrer Eckſtein Bericht erſtattete über
die Arbeit des vergangenen Jahres, insbeſondere über Schädlingsbe=
kämpfung
, Ernte und Verkauf des Obſtes, konnte Förſter Speier als
Rechner mit ſeiner Rechnungsablage einen günſtigen finanziellen Jah=
resabſchluß
bekannt geben. Da er mit Rückſicht auf ſein hohes Alter
nach 25jähriger Tätigkeit im Vorſtande zurücktrat, wurde er einſtimmig
zum Ehrenmitglied ernannt. Sattlermeiſter Reibold übernahm den
Rechnerdienſt und Landwirt Martin Volz trat als Beiſitzer neu in
den Vorſtand. Die Mitgliederzahl iſt auf 66 geſtiegen. Der Jahres=
beitrag
beträgt nur 1. Mk., dagegen hat das Eintrittsgeld eine Höhe
von 70. Mk. Nach einer Gratisgabe von Sämereien entſpann ſich
eine von Gärtner Habermehl angeregte lebhafte Ausſprache über ver=
ſchiedene
Gebiete des Obſtbaues.
Groß=Bieberau, 24. Febr. Kommenden Samstag, den 26. Febr.,
abends 8,11 Uhr, findet im Saale von Ludwig Lortz (Zur Laube)
deu diesjährige Maskenball des Deutſchen Turnvereins ſtatt. Der
Verein läßt es ſich angelegen ſein, den Mitgliedern und Freunden einige
recht faſchingsfrohe Stunden zu bereiten. Saalöffnung 7.11 Uhr.
r. Babenhauſen, 24. Febr. Die Lokalgeflügelausſtellung,
die der hieſige rührige Geflügelzuchtverein am vergangenen Sonntag im
Gaſthaus Zum Adler veranſtaltete, erfreute ſich eines ſehr zahlreichen
Beſuches von nah und fern. Der Verein, dem über 80 Mitglieder an=
gehören
, hatte keine Mühe und Koſten geſcheut, um ein interoſſantes Bild
Ausſtellung einen vollen Erfokg. Sie war mit Zuchtgeflügel aner=
Italiener (1. Preis und Ehrenpr. Ph. Fritz und Eigelsheimer), die
Rhodeländer (1. Preis und Ehrenpr. K. Köhler), ſchwarze Minorka
(1. Pr. u. Ehrenpr. W. Stork), ſchwarze Rheinländer (2. Preis H.
und Ehrenpr. G. Franke) hervorgehoben ſeien. Eine Menge Hühner
* Eberſtadt, 24. Febr. Arbeitsmarkt. Die Zahl der Gr= und auch Tauben wurden mit Preiſen ausgezeichnet. Die Bewertung
und Prämiierung geſchah im Auftrg der Landwirtſchaftskammer für
M. Jugenheim, 24. Febr. Obſt= und Gartenbauverein, die von dieſer anerkannten Raſſen durch Herrn Lehrer Ackermann=
Sprendlingen, während die aller anderen Raſſen, auch der Enten und
Tauben durch Herrn Lehrer Friedmann=Seligenſtadt vorgenommen
ein Ausſchuß aus 15 Perſonen gebildet, der die weiteren Vorarbeiten ſtiftete Gegenſtände unter die glücklichen Gewinner verteilt wurden.
Die Generalverſammlung, die die Freiw. Feuerwehr im Gaſt=
Schnert erſtattete einen ausführlichen Bericht über die Vereinstätigkeit
im vergangenen Jahre. Eingetveten ſind 19 Mitglieder, geſtorben 1
Mitglied, ausgetreten 12, ſodaß am Ende des Jahres der Mitglieder=
beſtand
191 beträgt. Da der Jahresbericht und die Rechnungsablage
keinen Anlaß zu Beanſtandungen gab, wurde dem geſamten Vorſtand
Entlaſtung erteilt. Bei der Vorſtandswahl wurden zu Vertretern der
M. Mohr 3. und H. Kurz. Zum 1. Führer der Ordnungsmannſchaft
A Ober=Ramſtadt, 24. Febr. In der Strafſache gegen Karl Rit= wurde J. Glock und zum 2. Führer L. Ihrig gewählt. Die Wahl der

Paßin murecht
mkbeten mit derAuf
Ahrft Oaßmin
und dem Nomenszug
Schlincg.

zueaueteiteneerzuverneneererzugurereteilt! 1111h
LMandttit.
Wleinige ftersteller- V. Schlincks Ge 6. Jamburg
Musfrauen, verlangt
Mag-Seifen

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Der Na re bürgt für die Oualität
Krdeller: Bernhard Mar 6öhne Groß-immerv
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Masken- u. Ball-
Wlbfuhr von ca 200 Waggon Kohlen
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(5179
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bhi=
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D1 1

[ ][  ][ ]

Seite 8
Kögig i. O., 24. Febr. Der Gemeinderat beriet in der
letzten Sitzung den Voranſchlag ſüir 1927/28. Nach dem neuen Vor=
anſchlag
ſind die Herſtellung der Heubrücke, eine neue Brücke am
Wieſenacker, die Erweiterung der Straßenbeleuchtung, Pflaſterung der
Waldſtraße, Pflaſterung und Kanaliſation der Eliſabethenſtraße und
andere dringende Arbeiten vorgeſehen.
* Michelſtadt, 23. Febr. Ausflug der Landwirtſchafts=
ſchule
. Unter Führung des Landw.=Aſſeſſor Dr. Wetzel vom Land=
wirtſchaftsamt
Michelſtadt unternahmen die beiden Klaſſen der hieſigen
Landwirtſchaftsſchule in den letzten Tagen einen größeren Ausflug, der
der Beſichtigung des Grünhecker= und Häuſerhofes bei Groß=Umſtadt
galt. Der Grünheckerhof, welcher ebenſo wie der Häuſerhof, heſſiſche
Staatsdomäne iſt, umfaßt etwa 200 Morgen und iſt durch ſeine ausge=
zeichnete
Simmentaler Rindviehzucht bekannt. Nach Beſichtigung dieſes
Gutes wurde zu einer ſolchen des Häuſerhofes geſchritten. Hier fand
die ſehr gut eingerichtete Brennerei, ſowie der vorzüglich geleitete Milch=
wirtſchaftsbetrieb
allſeitige Bewunderung. Die durch den Pächter der
Domäne, Herrn Schuſter, als hygieniſch einwandfrei zum Verkauf kom=
mende
, in Literflaſchen abgefüllte Milch, wird per Auto nach Aſchaffen=
burg
gebracht und direkt dem Verbraucher zugeführt. Die Flaſchen
werden maſchinell gereinigt, gefüllt und verſchloffen und die Milch vor
Abfüllung mehrere Male geſeiht. Der auf dem Häuſerhof beſichtigte
Viehſtand zeichnet ſich beſonders durch ſeine Milchergiebigkeit aus. Die
Tiere gehören der oſtfrieſiſchen ſchwarz=bunten Niederungsraſſe an. Die
Fütterung der Tiere geſchieht auf Leiſtung, wozu außer der in der Bren=
nerei
abfallenden Schlempe insbeſondere noch Luzerne Kleeheu verwandt
wird, welch letzteres auf das Wohlbefinden der Tiere und den Fettgehalt
der Milch einen beſonders guten Einfluß ausübt. Beide beſichtigte Be=
triebe
machen auf den Beſucher den Eindruck vorzüglich geleiteter
Landwirtſchaftsbetriebe.
s. Hetzbach i. O., 23. Febr. Die hieſige wieder erſtandene Freiw.
Feuerwehr gab ein kräftiges Zeichen ihres neuerwachenden Lebens. Die=
ſes
galt zunächſt der Geſelligkeit, da dieſe eine Vorbedingung und Be=
gleiterſcheinung
des harmoniſchen Zuſammenwirkens auch im Dienſte iſt.
Es wurde ein Konzert abgehalten, ausgeführt durch die Feuerwehr=
kapelle
von Beerfelden. Mit dieſer trafen noch zahlreiche Wehrleute von
Beerfelden ein, auch Kameraden von Erbach und Michelſtadt hatten ſich
eingefunden, ſo war der Saal bis auf den letzten Platz beſetzt. Es
waren Stunden gemütlicher Kameradſchaftlichkeit, die man da verbrachte
und die die Wehrleute einander näherbrachten.
b. Beerfelden, 24. Febr. Der Landwirtſchaftskammerausſchuß für die
Provinz Starkenburg plant, im Einverſtändnis mit der hieſigen Orts=
gruppe
des Kreisobſtbauvereins, am hieſigen Platz einen Obſtbau=
kurſus
abzuhalten zwecks Förderung des Obſtbaues. Die Veranſtal=
tung
zerfällt in mehrere Abſchnitte. Die erſten Unterweiſungen ſind in
der Zeit vom 4. bis 12. März. Anfangs Mai folgt ein zweitägiger
Pfropfkurſus, im Juli dann eine eintägige Sommerbehandlung veredel=
ter
Obſtbäume, der Anfang des kommenden Winters bringt dann die
Winterbehandlung. Den Kurſus wird Herr Obſtbauinſpektor Behne=
Darmſtadt leiten. / Anmeldungen nimmt bis 1. März Herr Kreisbaum=
wart
Dietrich entgegen.
s. Vom ſüdlichen Odenwald, 24. Febr. Zahlreiche Polizeijag=
den
auf Wildſchweine werden gegenwärtig in der Gegend von
Beerfelden abgehalten. In den letzten Wochen wurden hauptſächlich
Grundſtücke der Gemeinde Hetzbach beſchädigt; ganze Kornäcker wurden
umgewühlt, denn die Dickhäuter ſuchen nach Kartoffeln. Hier gelang es,
drei Tiere zu ſchießen. Jetzt ſcheint das Rudel die Gemarkung Gammels=
bach
und auch Beerfelden heimzuſuchen; nennenswerter Schaden iſt auf
erſtgenannter Gemarkung zu verzeichnen. Darum fand eine Polizeiiagd
ſtatt, bei der Oberjäger Emig=Gammelsbach ein Tier zur Strecke brachte.
Da das Rudel immer noch ziemlich zahlreich iſt (zehn und mehr Tiere)
werden weitere Polizeijagden abgehalten.
Hirſchhorn, 24. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
23. Februar 1,11 Meter, am 24. Februar 1,20 Meter.
* Birkenau 24. Febr. Hühnerdiebſtahl. In den letzten
Nächten wurden verſchiedenen Einwohnern eine Anzahl Hühner geſtoh=
len
. Einer der Beſtohlenen ſtellte ſofort Nachforſchungen an und einer
der mutmaßlichen Diebe konnte verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis
Fürth eingeliefert werden. Hier geſtand er alsbald die Tat und gab
auch den Namen ſeines Mitkumpanen an, der dann auch in Haft ge=
nommen
wurde. Die Täter ſind zwei hieſige ledige Burſchen, welche die
Hühner ſofort nach Weinheim verkauften, wodurch der Diebſtahl auch
entdeckt wurde. Die Hühner wurden ihren rechtmäßigen Beſitzern zu=
rückgegeben
.
Heppenheim a. d. B., 23. Febr. Stadtratsſitzung. Bei
Beginn der letzten Stadtratsſitzung wurde zunächſt auf Antrag aus der
Mitte der Verſammlung der Punkt 8 der Tagesordnung Errichtung
ſtädtiſcher Wohnungsbauten im Jahre 1927 geſtrichen, da eine Kom=
miſſion
die Angelegenheit nochmals vorbereiten ſoll. Daraufhin beſchloß
die Verſammlung der Stadträte, die entſtandenen Koſten bei Erneue=
rung
der Platten der Akkumulatoren im Elektrizitätswerk zu bewilligen.

Freitag, den 25 Februar 1927

Nummer 5i

Da die Mittel für die in Ausführung befindlichen Notſtandsarbeiten
nicht ausreichen, iſt es notwendig geworden, Geld durch eine Anleihe zu
beſchaffen, was von der Sitzung auch gebilligt wird. Daraufhin wurde
beſchloſſen, für das Städtiſche Krankenhaus neue Pflegegeldſätze einzu=
führen
, welche zunächſt bis Oktober 1927 gültig ſind. Die Eiſenbahn=
direktion
Mainz beabſichtigt, im hieſigen Bahnhof eine Bahnhofswirt=
ſchaft
zu errichten, worüber eine längere Beſprechung über die Vorteile
und Nachteile ſtattfindet. Hier wird der Beſchluß gefaßt, gegen eine Er
richtung nichts einzuwenden. Die Bürgermeiſterei Kirſchhauſen und
Sonderbach bat vor einiger Zeit, einen Abfuhrweg im ſogenannten Son=
derbacher
Eck zu erſtellen, worauf beſchloſſen wird, die bereits beſpro=
chenen
Abmachungen zu genehmigen. Darauf wurde gegen 5 Stimmen
beſchloſſen, das kleine Stück auf der weſtlichen Grabenſeite, welches noch
ohne Pflaſter iſt, zu prlaſtern. Da ein Regenwaſſerkanal am Bensheimer
Weg vom Kleinen Markt bis zum Innweg nötig iſt, wird beſchloſſen,
den Kanal zu bauen. Darauf wurden verſchiedene Eingaben an die
Kommiſſionen vergeben und eine nichtöffentliche Sitzung ſchloß ſich an.
Turnverein Heppenheim 1891. Am Faſtnachtſonntag ver=
anſtaltet
der Turnverein einen Maskenball im Gaſthaus Zum goldenen
Anker, bei dem der Verein für zahlreiche und ulkige Ueberraſchungen keine
Ausgaben geſcheut hat. Zu erwähnen iſt hier noch, daß auch eine Prä=
miierung
der ſchönſten Herren=, Damen= und Gruppenmagsken ſtattfindet
und hierzu ſtattliche Preiſe zur Verfügung ſtehen, welche bereits aus.
geſtellt ſind. Holzverſteigerung. Am kommenden Samstag
findet im benachbarten Kirſchhauſen, nachmittags um 1 Uhr, in der Wi=
ſchaft
Helfert eine größere Holzverſteigerung ſtatt. Es kommen größe
Poſten von Brennholz und Nutzholz aus dem Erbacher und Kirſchhäuſer
Wald in den verſchiedenſten Diſtrikten in Betracht.
2. Lampertheim, 23. Febr. Gemeindebaumeiſterſtelle.
Durch den Gemeinderat iſt die Stelle eines Gemeindebaumeiſters neu
zu beſetzen. Die Beſoldung erfolgt vorerſt nach Gruppe 7 mit der Be=
förderungsmöglichkeit
nach Gruppe 8 der Beſoldungsordnung bei einer
Probedienſtzeit von einem Jahr. Der Gemeinderatsbeſchluß, die
Beamtengehälter um 10 bis 15 Prozent zu kürzen, wurde durch das
Verwaltungsſtreitverfahren abgewieſen, wodurch die beſchloſſene Ge=
haltskürzung
hinfällig geworden iſt.
* Gernsheim, 24. Febr. Kommenden Sonntag abend veranſtaltet
der hieſige Turnverein einen großen humoriſtiſchen Abend, beſtehend aus
Konzert, Theater und luſtigen Büttenreden. Am Faſtnachtdienstag hält
der Gefangverein Liederkranz, alter Tradition gemäß, ſeine urwüchſige
Faſtnachtdienstag=Veranſtaltung. Wie man bereits hört, ſteht ein erſt=
klaſſiges
Programm den Beſuchern zur Verfügung.
Gernsheim, 24. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
24. Februar 38 Zentimeter.
a. Rüffelsheim, 24. Febr. Einbrecher verſchafften ſich nachts
Eingang in die hieſige Filiale der Mainzer Konſumgenoſſenſchaft und
ſtahlen aus den Ladenräumen, nachdem ſie ſich vorher durch Speiſe und
Trank zu ihrem Vorhaben geſtärkt hatten, große Mengen der vorhan=
denen
Lebensmittel. Bis jetzt iſt es nicht gelungen, der Diebesgeſellſchaft
habhaft zu werden.
a. Mörfelden, 24. Febr. Preisabſchlag. Der Preis für Weiß=
brötchen
wurde von zwei hieſigen Bäckern von 4 auf 3 und für Paar=
wecke
von 8 auf 6 Pfg. herabgeſetzt.
Braunshardt, 24. Febr. Der Geſangverein Frohſinn Brauns=
hardt
hält am Samstag, den 26. Februaz, abends 8.11 Uhr, einen
großen Preismaskenball ab. Wie immer, ſo darf man auch diesml
wieder einige heitere Stunden verleben, denn für das Gelingen iſt
beſten
geſorgt.
* Langen, 24. Febr. Bezirksſparkaſſe. Die Bezirksſpar=
kaſſe
Langen vergütet ab 1. April Spareinlagen bei täglicher Ver=
zinſung
mit 6 Prozent. Hohes Alter. In dieſen Tagen kann
Herr Jakob Scherer, einer der älteſten Einwohner Langens, ſeinen
90. Geburtstag begehen. Er ſingt noch heute in ſeinem Geſangverein.
Offenbach, 24. Febr. Die Rodgaubahn (Offenbach- Ober=
roden
Reinheim) wird vorausſichtlich Mitte Mai bis zum Hauptbahn=
hof
Offenbach durchgeführt werden können.
a. Trebur, 24. Febr. Herr Schälamtsanwärter Gg. Engel von hier
wurde zum Lehrer an der Volksſchule zu Ginsheim ernannt.
r. Kelſterbach, 22. Febr. In der Gemeinderatsſitzung gibt der
Bürgermeiſter zu Punkt: Beſchaffung von Geld einen Ueber=
blick
über die Finanzlage der Gemeinde. Die Gemeindeſchulden ſtellen
ſich zurzeit auf 500 000 Mark. Darin ſind die an Private weiterge=
gebenen
Darlehen im Betrage von 171 476 Mark, ſowie die Schulden
für die Depotgebäude und Umbauten im Betrage von 140000 Mark
enthalten. Die künftigen Bauluſtigen können Darlehen in der ſeit=
herigen
Höhe von der Gemeinde nicht mehr erhalten und ſind auf
Selbſtbeſchaffung angewieſen. Die Gemeinde übernimmt eventuell die
Bürgſchaft. Der Gemeinderat gibt zur Aufnahme eines Kapitals von
50 000 Mark ſeine Zuſtimmung. Auf dem Submiſſionswege hat die
Gemeinde Grubenholz ausgeſchrieben; der Höchſtbietende war die Ge=
werkſchaft
Fr. Thyſſen mit 20,14 Mark pro Feſtmeter.

Rheinheſſen.
N. Wöllſtein, B. Febr. Im Straßengraben. Das
eines Kreuznacher Weinhändlers fuhr auf der Straße zwiſchen
ſtein und Volksheim beim Ausweichen vor einem Fuhrwerk an
abſchüſſigen und unüberſichtlichen Stelle in den Siraßengrabem
weiter gegen einen Baum. Der Beſitzer und Führer des Ver
wagens erlitten durch die zertrümmerte Glasſcheibe Geſichtsverletz=
I. Bechtolsheim, B. Febr. Jagdverpachtung. Bo
Neuverpachtung der Gemeindefeldjagd und Fiſcherei, umfaſſend
Hektar, die auf 9 Jahre erfolgte, blieb Rechtsanwalt Dr. Walterr;
brücken mit 3000 Mark Letztbietender. Da ein Mehrgebot vm=
Mark durch Herrn Eugen Waſum=Bacherach a. Rh. eingereicht
folgt Gemeinderatsentſcheidung am 23. Februar, gegebenenfalls=
eine
definitive Schlußverpachtung am Samstag, den 26. Februg.
Ober=Saulheim, 22. Febr. Die drei jungen Burſchen aus
heim, die den Landwirtsſohn Diehl von hier überfallen ur.
ſtochen haben, wurden in das Landgerichtsgefängnis Mainz verbrr=
M. Bingen a. Rh., 23. Febr., Binger Chronik. E
gerügte Unſitte iſt das Fußballſpielen auf Straßen. Auf der A=
Straße dahier vergnügten ſich mehrere junge Leute mit Fußbal.
und im Eifer ihrer Tätigkeit überhörten ſie ein herankommen!
und deſſen Signale. Ein 20jähriger junger Mann von hier wurd
dem Auto erfaßt und zur Seite geſchlendert. Mit beträchtlicheer
letzungen wurde er in das Krankenhaus eingeliefert. Lehrer
von der hieſigen Volksſchule beging ſein 25jähriges Dienſtjubäil
Oberheſſen.
Vilbel, B. Febr. Wieſenbrand bei Vilbel.
Nähe des Hofgutes Wilhelmstal war auf einer Wieſe am Wald=
der
Gemarkung Bergen ein Brand ausgebrochen, der durch
dürre Gras reichlich genährt wurde und infolge des ſtarken Wino
den Wald überzugreifen drohte. Nach etwa zweiſtündiger Ar-,
Bergener und der hieſigen Feuerwehren war der Brand gelöſcht.
* Friebberg, 24. Febr. Ein bedeutender Bürger
Stadt, Kreistierarzt Dr. Gottfried Schäfer, wurde dieſer Ze
letzten Ruhe gebettet. Da Dr. Schäfer Mitbegründer des Reichswr
Deutſcher Tierärzte iſt, ſo widmete ihm Tierarzt Marck au
einen warmen Nachruf, ebenſo ſprach ein Vertreter des Verba=
Tierärzte Heſſens und ein Vertreter des hieſigen Militärvereir
zweiter Vorſitzender der Verſtorbene war. Im Namen des Zr
vereins ſprach Schulrat Feuerbach. Die Burſchenſchaft German.
ßen) und die Loge Ludwig weihten dem Toten einen Abſchieds,
* Gießen, 24. Febr. Eine bedrohte Lahnbrück
Brücke an der Straße Heuchelheim-Allendorf-Klein=Linde
Oberbau der Brücke iſt aus Holz. Infolge des zunehmenden
mußte ihre Tragfähigkeit nachgeprüft werden und es wurde f
daß die Brücke für ſchwere Fuhrwerke, die mehr als 50 Zentnen
nicht mehr fahrbar iſt. Bürgermeiſter Wilhelm Müller 5. v.m
göns hatte ſich vor der Strafbammer wegen ſieben Vergehen
zu verantworten: Veruntreuung, Urkundenfälſchung. Unter
Er behielt Gelder von Karuſſells und Zuckerſtänden. Somm
Rheinland für ſich, fälſchte gelegentlich von Wahlen Liſten uns
zettel, verſchaffte ſich Losholzberechtigung und dergleichen mehr.
geſtrigen Verhandlung wurden etwa 25 Zeugen vernommen.
handlung dauerte von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends.
anwalt Weidemann beantragte 7 Monate Gefängnis. Das Urtal
auf 3 Monate und 3 Wochen Gefängnis und Unfähigkeit zur X
öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren. Ein weitns
ſchwebt noch.
WSN. Gießen, 24. Febr. Tragiſcher Tod eines gu
In Muſchenheim (Kreis Grießen) fiel dieſer Tage das dreijähr y
chen des Landwirts Reif, als es den väterlichen Hof rückwärtsg 9
dem Schlitten betrat, in einen Zuber heißen Viehfutters.
wurde am Rücken ſo ſtark verbrüht, daß es trotz ärztlicher Hil
der Nacht verſtarb.
Grünberg, 24. Febr. Bei der letzten Brennholzverſteign
Stadtwalde wurde per Raummeter im Durchſchnitt gezahlt: .
Buchen 15,00, Eichen 8,00, Kiefern 9,00, Fichten 7,00 Mk.;
Buchen 13,50, Eichen 5,00, Kiefern 7.00, Fichten 5,00; Stockhol.,M
8,00, Eichen 5,00, Kiefern 4,00, Fichten 2,00 und Buchenreiſig
* Stangenrod, 24. Febr. Allgemein findet die Feldberei ft
unſerer Gemarkung, die ſchon im Herbſte beendet war, unget
klang. Das neu angelegte Wegeſyſtem iſt praktiſch, die Uen
recht vorteilhaft und manche Beſſerung iſt eingetreten. Leider
aber die reſtloſe Ausrottung von Hechen und Sträuchern und
großen Teils von Obſtbäumen beklagen. Hierbei kommt nicht
Verluſt des Obſtes, ſondern in erhöhtem Maße der Verluſt
ſtellen für unſere nützlichen Vögel in Betracht.

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Mummer 36
Reich und Ausland.
Von Zürich nach Kapſiadt.
Mittelholzers Afrikaflug vollendet.

Walter Mittelholzer,
e bekannte deutſch=ſchweizer Flieger, der am
Dezember vom Züricher See ſtartete, konnte
y n Transafrikaflug am 21. Februar im Hafen
n Kapſtadt beenden. Mittelholzer benutzte eine
ortier=Merkur=Maſchine, die mit einem B.M.W. ausgerüſtet war. Der Flug nahm in reiner
unzeit 97½ Stunden in Anſpruch. Sowohl
blarat wie Motor haben ſich trotz der Belaſtung
mit bier Perſonen glänzend bewährt.
Vergleichende Fremdenverkehrs=Statiſtik.
Frankfurt a. M. Die allgemeine Fremden=
rehrsſtatiſtik
hat in den letzten Jahren ſowohl in
Kurorten, wie in den Großſtädten die typiſche
ebachtung gemacht, daß die Zahl der Fremden zur
al der Uebernachtungen in einem erheblichen Miß=
ruältnis
ſtand; gelegentliches Anwachſen der Frem=
y
ahl brachte leider keineswegs das wünſchenswerte
t gen der Uebernachtungsziffer mit ſich, eine ſolche
everung wird, allerdings bei einem Rückgang der
randenzahl, jetzt aus etlichen ſüdweſtdeutſchen Kur=
im
gemeldet. Im Jahre 1926 ſoll dort die Zahl
Uebernachtungen um 15 Prozent gegenüber dem
jahre geſtiegen ſein. Wie groß das Mißver=
ürmis
zwiſchen Uebernachtungs= und Fremdenziffer
hat bekanntlich auch der Verein Frankfurter
eels in ſeiner Statiſtik für das Jahr 1926 feſtge=
elxk
. Wenn ſich nun auch nicht ohne weiteres aus
ſimem Vergleich der Fremdenziffer der Großſtadt mit
hur Einwohnerzahl Vergleichsmomente ergeben, ſo
üfte es doch von Intereſſe ſein, einmal die Frem=
giffern
etlicher deutſcher Großſtädte zu vergleichen.
liegt uns hierzu ſtatiſtiſches Material der Stati=
Sen Aemter Frankfurt, Leipzig, Köln und Berlin
die ihre Ziffern den polizeilichen Fremdenan=
Dungen der Hotels, Gaſthäuſer uſw. entnehmen.
rend die Halbmillionenſtadt Frankfurt 557 500
zeiliche Fremdenmeldungen im Jahre 1926 ver=
Unete, gibt Berlin mit vier Millionen Einwohnern
R0 00 Fremde an, Köln mit 726 000 Einwohnern
M 000 Fremde und Leipzig mit 679 000 Einwohnern
R 500 polizeilich gemeldete Fremde. Ein abſoluter
Argleich dieſer Fremdenverkehrsziffern wäre ab=
bwig
, da man bekanntlich aus der Statiſtik alles be=
iſen
kann. Jedenfalls liegen in dieſen Ziffern,
d von vielfältigen Einflüſſen modifiziert werden,
uer doch gewiſſe Anhaltspunkte zu einer vergleichen=
un
Betrachtungsweiſe, die für Frankfurt verhält=
mäßig
nicht ungünſtig zu liegen ſcheinen.
Entlarpung eines okkultiſiiſchen
Mediums?
Das Wunder der Elevnora Zugun.

Elevnora Zugun,
Sin als bkkultiſtiſches Medium bekannt gewordenes
Man ſahes Mädchen, das demnächſt im Mittelpunkt
Des hochintereſſanten Prozeſſes ſtehen wird. Die
uge Numänin iſt von den bedeutendſten in= und
SSlandiſchen Okkultiſten unterſucht und begutachtet
Morden. Dieſen Beſtätigungen ſetzt ſich nun ein
MNünchener Nervenarzt entgegen, der Eleonora
Aihhn anläßlich ihrer Münchener Vorführungen
Miederholt beobachtet hatte und dabei die Feſtſtellung
wrachte, daß ihre Hauptphänomene durchaus natur=
ocher
Art ſind und auf Manipulationen des Me=
auums
bzw. ſeiner Begleiterin, der Gräfin Waſilko
eruhen. Daraufhin hat die Gräfin bei dem Mun=
Boener Gericht eine Beleidigungsklage angeſtrengt,
eren Berhandlung mit Spannung erwartet wird,
aa der angeklagte Münchener Arzt den Wahrheits=
beweis
antreten will,

Freitag, den 25 Februar 1927

1000=Jahr=Feier der Stadt Nordhauſen.

Altes Kloſter in Nordhauſen.
Ende Mai begeht das auf den Vorbergen des Südharzes gelegene maleriſche Städtchen Nord=
hauſen
die Feier ſeines 1000 jährigen Beſtehens. Die mittelalterlichen Stadtbefeſtigungen, die
charakteriſtiſchen alten Winkel mit den zahlreichen großen Treppen bieten dem Beſucher dieſer
ehemals freien Reichsſtadt einen reizvollen Anblick. Die etwa 36 000 Einwohner zählende Stadt
beſitzt ein vorbildliches Stadion, Flugplatz, Stadttheater und iſt mit ſchönen Parkanlagen
geſchmückt.

Fahrpreisermäßigung für ausländiſche Beſucher
der Frankfurter Meſſe.
Den ausländiſchen Beſuchern der Frankfurter
Frühjahrsmeſſe 1927 wird eine 25prozentige Fahr=
preisermäßigung
auf den Strecken der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft gewährt. Die zur Ausgabe
kommenden Rückfahrkarten gelten zur Hinfahrt in
der Zeit vom 27. März bis 9. April 1927. Die er=
mäßigten
Rückfahrkarten werden durch Vertreter des
Meſſeamtes im Auslande verkauft und gelten nur
in Verbindung mit einem vom Meſſeamt oder einem der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1926 im
Vertreter desſelben ausgeſtellt Ausweis. Fahrt=
unterbrechung
iſt je einmal auf der Hin= und Rück=
reiſe
geſtattet.
Der beſtohlene Kaſſenbote.
WSN. Mannheim. Als der Kaſſenbote
einer hieſigen Firma am Auszahlungsſchalter der
Reichsbank einen größeren Betrag in Empfang ge=
nommen
und in ſeiner Mappe verpackt hatte, ließ
er die Mappe am Auszahlungsſchalter liegen
und machte eine Beſorgung an einem anderen Schal=
ter
. Als er zurückkehrte fehlte ihm der Betrag von
4000 Mark. Von dem Täter fehlt bisher jede
Spur.
Schwerer Unglücksfall.
Karlsruhe. In der Polizeiſchule in der
Grenadierkaſerne trug ſich ein bedauerlicher Un=
glücksfall
zu. Polizeiſchüler waren mit dem Ueben
von Laden und Sichern beſchäftigt, wobei Platz=
patronen
verwendet werden. Dabei ging dem
19 Jahre alten Wilhelm Rollanz die Piſtole los,
und ein Schuß traf den 20jährigen Schüler Friedrich
Lehm aus Mannheim ſo unglücklich in die Hüfte,
daß der Körper durchbohrt wurde und noch weitere
Verletzungen hervorgerufen wurden. Lehms Ver=
letzungen
ſind lebensgefährlich. Durch irgendwelchen
Umſtand ſcheint unter die Platzpatronen eine ſcharfe
Patrone geraten zu ſein. Gegen den Waffenwart iſt
eine Unterſuchung eingeleitet.
Verhaftungen zum letzten Germersheimer
Zwiſchenfall.
WSN. Germersheim. Mittwoch nachmit=
tag
wurden die Arbeiter Karl Wellenſah und
Willi Albert von der franzöſiſchen Gendarmerie
in ihrer Wohnung, im Zuſammenhang mit dem
Zwiſchenfall im Gaſthaus Zum Lamm am 20. die=
ſes
Monats, verhaftet.
Das Urteil im Düſſeldorfer Regieſchieberprozeß.
TU. Düſſeldorf. Im Regie=Schieberprozeß
wurde am Mittwoch abend folgendes Urteil ver=
kündet
: Der Hauptangeklagte wurde zu 25 Monaten
Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Der
Kaufmann Ferdinand Küppers aus München= Glad=
bach
wegen Hehlerei zu ſieben Monaten Gefängnis.
Weitere 20 Angeklagte erhielten Gefängnisſtrafen bis
zu 10 Monaten. Elf Angeklagte wurden freige=
ſprochen
und bei fünf Angeklagten das Verfahren
eingeſtellt. Das Gericht war der Anſicht, daß die
Amneſtie des Londoner und des Rheinlandabkom=
mens
die Angeklagten nicht ſchützen könne. Die Be=
teiligung
der franzöſiſchen Offiziere an den Dieb=
ſtählen
auf dem Borendorfer Bahnhof nahm das
Gericht als erwieſen an.
Kaſſenraub auf dem Potsdamer Bahnhof.
Berlin. Ein dreiſter Kaſſenraub wurde am
Mittwoch abend, gegen 12 Uhr, auf dem Potsdamer
Bahnhof verübt. Im Vorraum der Fahrkarten=
ſchalter
hatte ſich bereits ſeit längerer Zeit ein
Mann in verdächtiger Weiſe bemerkbar gemacht und
die Aufmerkſamkeit der Bahnhofsbeamten auf ſich
gelenkt. Dieſer Verdächtige ſchlug plötzlich vor den
Augen zahlreicher Paſſanten eine Schalterſcheibe ein
und raubte den Kaſſenbeſtand der Fahrkartenausgabe
für den Fernverkehr. Dem Täter fielen mehrere
hundert Mark in die Hände. Auf die Rufe Haltet
den Räuber, richtete der Täter auf ſeine Verfolger
einen Revolver. Es gelang dem Burſchen, nach dem
Potsdamer Platz zu flüchten und hier im Gedränge
zu verſchwinden.
Im Kalkofen verbrannt.
Heidenheim. Am Dienstag wurde im Kalk=
ofen
des hieſigen Kalkwerkes ein verkohlter Leich=
nam
aufgefunden. Vermutlich hat der Verunglückte
ſich in betrunkenem Zuſtande in den Ofen gelegt,
wurde von den ausſtrömenden Gaſen betäubt, und
iſt ſchließlich verbrannt.
Grauſige Entdeckung.
Hagen. Als am Mittwoch morgen ein Ar=
beiter
von der Nachtſchicht nach Hauſe kam, fand er
ſeine Frau und ſeine drei Kinder im Alter von 12.
13 und 14 Jahren tot vor. Der Hahn vom Gas=
herd
zur Lampe war geöffnet. Die Frau litt bereits
ſeit längerer Zeit an Schwermut.

Die Diebſtähle gehen zurück.
Auf der Großen Polizeiausſtellung in Berlin
im Herbſt 1926 zeigte die Deutſche Reichsbahn eine
ſehr intereſſante Ueberſicht über die Zahl der Dieb=
ſtähle
in den Jahren 1921 bis 1926. Nach dieſer
Tabelle iſt ſeit dem Jahre 1923 infolge des ver=
ſchärften
Ueberwachungsdienſtes ein bemerkenswerter
Rückgang in der Zahl der Diebſtähle zu verzeichnen.
Einer Zuſammenſtellung, die uns die Reichsbahn=
direktion
Köln übermittelt, entnehmen wir, daß in
Reichsbahndirektionsbezirk Köln 2288 (im Vorjahre
3030) Diebſtähle feſtgeſtellt wurden. Davon ent=
fielen
auf: (die Zahlen des Vorjahres in Klammern)
Gepäck und Expreßgut 157 (253), Eilſtückgut 421
(726), Frachtſtückgut 1648 (1895), Wagenladungen 62
(156). Die Diebſtähle haben alſo durchweg erfreu=
licherweiſe
weiter nachgelaſſen. Verbrecheriſche An=
ſchläge
auf Züge und Bahnanlagen ſind im Jahre
1926 erfreulicherweiſe kaum zu verzeichnen. Meiſt
handelte es ſich um Unfug jugendlicher, unreifer
Perſonen.
Sechsfacher Mord.
Warſchau. In Groß=Tarpnia bei Graudenz
hat der Sohn des Dorfſchulzen ſeine aus ſechs
Köpfen beſtehende Familie mit der Axt ermordet.
Die Motive der Tat waren Habſucht und Familien=
ſtreitigkeiten
.
Uebereinkommen über die Sommerzeit.
EP. Paris. Zwiſchen der franzöſiſchen,
engliſchen, belgiſchen und hölländi=
ſchen
Regierung iſt ein Abkommen erzielt worden,
wonach die Sommerzeit in dieſen Ländern
gleichzeitig Samstag, den 9. April, nachts 11 Uhr,
eingeführt und in der Nacht vom 1. auf den
2. Oktober wieder aufgehoben wird.
Beethovenfeier in den rumäniſchen Mittel=
ſchulen
.
EP. Das Bukareſter Unterrichtsminiſterium hat
beſchloſſen, den 100. Todestag Beethovens am
25. März in ſämtlichen Mittelſchulen feierlich be=
gehen
zu laſſen. Die Schüler werden über das
Leben und die Werke des großen Komponiſten auf=
geklärt
und es wird ihnen auch Beethovenſche Muſik
vorgeführt werden.
Deutſche Grabungen in Griechenland.
EP. Die Ausgrabungsarbeiten, die von der
Deutſchen Schüle in Griechenland zum Zwecke der
Bloßlegung griechiſcher Altertümer ausgeführt wer=
den
, ſchreiten rüſtig fort. Zurzeit finden umfang=
reiche
Grabungen in der Umgebung des alten Dipy=
lon
ſtatt. Unter den Grundmauern des Pompeion,
das zu den Kunſtbauwerken im Zuge der Panathenäen
gehört, wurde ein Friedhof aus der mykäniſchen Zeit
entdeckt. Man fand auch außerordentlich wertvolle
Vaſen und Schmuckgegenſtände aus Metall.
Ein Stierkampf im Hotelveſtibül.
Einen eigentümlichen Stierkampf konnten vor
einiger Zeit die Einwohner von Toledo ſehen, näm=
lich
einen Stierkampf im Hotelveſtibül. Ein be=
rühmter
Stierkämpfer ſtand im Portal eines Hotels,
als ein Viehtreiber mehrere Stiere vorübertrieb.
Der Stierkämpfer kam auf den Gedanken, die Tiere
in ſeiner üblichen Weiſe zu reizen. Er hatte dabei
den Erfolg, daß ſich ein junger Stier mit geſenktem
Kopf auf ihn ſtürzte. Der Stierkämpfer wich in das
Veſtibül zurück, der Stier folgte ihm. Ein Hand=
werker
, der im Wege ſtand, wurde von dem wilden
Tier beim erſten Anſturm mit den Hörnern auf=
geſpießt
und weit über den Platz geſchleudert, wobei
er ſchwere Wunden davontrug. Der Stier richtete
nun ſeine Wut gegen den Stierkämpfer, der den
Kampf annahm und bereit war, ohne Vorbereitung
in dem Hotelveſtibül ſeine Kunſt zu zeigen. Die ſo=
fort
angeſammelte Menſchenmenge feuerte ihn mit
Zurufen an. Der ſeltſame Kampf dauerte einige
Minuten. Das Tier wandte ſich dabei, da ſein
Peiniger ihm ſtets geſchickt entwiſchte, mehrfach
gegen die Zuſchauer und verletzte einige von dieſen.
Der Stierkämpfer lenkte aber ſofort immer wieder
die Aufmerkſamkeit und Wut des Tieres gegen ſich.
Endlich glückte es ihm dann, den Stier ſo ſchwer zu
verwunden, daß er, erſchöpft durch den Blutver=
luſt
, zuſammenbrach. Die Menge heulte geradezu
vor Vergnügen. Man feierte den Stierkämpfer,
trotzdem durch ſeine Schuld mehrere Perſonen ſchwer
verletzt worden waren, wie einen Helden und ſam=
melte
Geld, damit er dem Tiertreiber das getötete
Tier bezahlen konnte. Der Treiber zog glücklich von
dannen und der Torero hatte bei ſeinen Vorfüh=
rungen
in den nächſten Tagen infolge der gelungenen
Reklame wohlgefüllte Häuſer.

Geite 11

Der Horniſt von Gravelotte
80 Jahre alt.

Ferdinand Pritzkow,
ein alter Kriegsveteran aus Schönow bei Bernau
in der Nähe von Berlin, feierte dieſer Tage ſeinen
80. Geburtstag. Pritzkow hat beim 2. Bataillon des
Infanterie=Regiments Nr. 60 den Feldzug 1870/71
mitgemacht und zeichnete ſich bei Gravelotte hervor=
ragend
aus, ſo daß er den ehrenvollen Beinamen
der Horniſt von Gravelotte erhielt.
Verkauf ruſſiſcher Staatsjuwelen in London.
TU. London. Eine bedeutende Juwelenſamm=
lung
, deren größter Teil aus dem 18. Jahrhundert
ſtammt und einen Teil der ruſſiſchen Staatsjuwelen
bildete, wird am 16. März in London zum öffent=
lichen
Verkauf gelangen. Die Juwelen waren in
England von einem Syndikat gekauft worden und
werden nunmehr wegen Auflöſung des Geſchäfts
wieder verkauft. Die Juwelen, deren größter Teil
während der Regierungszeit der Kaiſerin Eliſabeth
und der Katharina der Großen von franzöſiſchen und
rüſſiſchen Juwelieren hergeſtellt worden ſind, waren
indeſſen kein perſönliches Eigentum der letzten Zaren=
familie
.
Eine Million für einen Rembrandt.
In New York veranſtalteten die American Art
Galleries eine Anktion von 37 Bildern der Samm=
lung
Stillmann, die insgeſamt 716 950 Dollar ein=
brachte
. Etwa 1200 Perſonen füllten den Auktions=
raum
. Rembrandts Titus im Lehnſtuhl, erzielte
den höchſten Preis der Verſteigerung von 270 000
Dollar.
Die türkiſchen Frauen und der Schleier.
EP. Zwiſchen Trapezunt und den benachbarten
Kreiſen dieſer Provinz war durch Verordnung den
türkiſchen Frauen vor kurzem verboten worden, das
Geſicht zu verſchleiern. Die türkiſchen Frauen haben
nun einen Ausweg gefunden und haben den Schleier
durch Schirme erſetzt, die ſie geöffnet niedrig vor
ſich halten, wenn ſie die Straße betreten. Dieſes
originelle Hilfsmittel hat zur Folge gehabt, daß in
wenigen Tagen der Vorrat an Regenſchirmen in
Trapezunt vollkommen vergriffen wurde, und daß die
Kaufleute von Trapezunt umfangreiche Beſtellungen
in Konſtantinopel gemacht haben.
Beleidigungsklage gegen einen Papagei.
inf. Vor einem Pariſer Gericht ſtand vor einigen
Tagen eine Beleidigungsklage, bei der der Haupt=
angeklagte
ein Papagei war. Sein Beſitzer war
ein Maler. Als Kläger trat der Hauswirt des
Malers auf, ein Privatier und Realitätenbeſitzer, der
allen Ernſtes die Klage gegen den Vogel wegen
ſchwerer Ehrenbeleidigung erhoben hatte.
Aus dem Verlaufe der Verhandlungen ergab ſich
folgende Vorgeſchichte des Prozeſſes: Der Maler
wohnte in der Rue Brideau, im Hauſe des Klägers,
in der zweiten Etage, deren Küchenfenſter auf die
Hausflure ſehen. Der Hausherr ſelbſt wohnt im
dritten Stock und pflegt gegen 11 Uhr vormittags
jeden Tag an der Wohnung des Malers vorbeizu=
gehen
, wobei er es ſich niemals verſagen kann, einen
neugierigen Blick in die Küche hineinzuwerfen, ja,
wie der Maler erklärt, hielt es der reiche Privatier
nicht einmal unter ſeiner Würde, des öfteren ſich mit
der Köchin in ein Geſpräch einzulaſſen und hierbei
allerlei diskrete Erkundigungen über das Familien=
leben
des Malers einzuziehen. Eines Tages befand
ſich nun der ſchöne Papagei in der Küche des Malers,
und als der Wirt abermals ſtehen blieb und ſeinen
Klatſch begann, ſchrie ihm der Vogel zu: Lump,
halt das Maul! Der Wirt war über dieſe Anrede
zuerſt ſehr überraſcht, nahm ſie jedoch von der
komiſchen Seite. Er ließ ſich dadurch nicht im ge=
ringſten
abhalten, am nächſten Tage wieder zu er=
ſcheinen
und ſeinen Treppenklatſch wie gewöhnlich zu
beginnen. Abermals wurde er von dem Papagei mit
einem erbitterten Geſchrei begrüßt, ja, der Vogel
ließ ihn nicht einmal zu Worte kommen, wobei der
Wirt zu ſeinem lebhaften Aerger neue und durchaus
nicht ſanfte Schimpfworte, wie Räuber, Wucherer,
gemeines Lügenmaul und andere anhören mußte,
ohne ſich eigentlich recht zur Wehr ſetzen zu können.
Denn, erklärte der Wirt in der Gerichtsverhand=
lung
, ich kann mich doch nicht mit einem Vogel hin=
ſtellen
und ſtreiten. Er unterließ von nun an ſein
tägliches Plauderſtündchen, aber die Sache ging wei=
ter
. Der Papagei war endgültig in die Küche über=
geſiedelt
, und ſo oft der Hauswirt an der Wohnung
des Malers vorbeiging, wurde er ſchon von weitem
mit einer Flut von Schmähungen und wüſten
Schimpfworten begrüßt. Endlich verlor der Wirt die
Geduld. Er erklärte ſeinem Mieter, gegen ihn ge=
richtlich
vorgehen zu wollen, da der Maler den
Papagei nach ſeiner Anſicht gegen ihn aufhetze. Trotz=
dem
wurden die Beſchimpfungen durch den Papagei
fortgeſetzt. Der Hauswirt erhob nun tatſächlich die
Beleidigungsklage, allerdings nominell gegen den
Maler, da nach dem Geſetz ein Tier nicht zur Ver=
antwortung
gezogen werden kann. Aber der Papa=
gei
erſchien als corpus delicti auf der Anklagebank
und ſollte nun da ſeine Schimpfreden zum Beſten
geben. Allein er war gut gedrillt und hielt den
Schnabel. Der Wirt mußte unverrichteter Dinge und
unbeſchimpft von dannen ziehen, ja ſogar, was ihm
beſonders ſchwer fiel, ſeinem Mieter Abbitte tun.

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Seite 12

Freitag, den 25. Februar 1927

Nummer 56

Reiſe nach Luxemburg.
Von Rudolf Mueller.
Im Kriege hat das Luxemburger Land als wichtiger deut=
ſcher
Stützpunkt eine Rolle geſpielt. Wer aber hat vorher nach
ihm gefragt? Viele wußten gar nicht, daß es noch ein Eigen=
daſein
führte. Das war nicht nur Bildungsmangel, es war auch
Ueberhebung. Man ſoll die kleinen Leute nicht unterſchätzen, die
Weltgeſchichte zeigt, daß ſie auch einmal groß werden können.
Die phyſiſche Größe beweiſt nebenbei für die Länder ſo wenig,
wie für die Menſchen. Das kleine Luxemburg hat obendrein
ein ſtolze Vergangenheit, und die Dynaſtie der Grafen und Her=
zöge
von Luremburg hat dem Heiligen Römiſchen Reich deutſcher
Nation allein vier Kaiſer geſchenkt: Heinrich den Siebenten,
der in Mailand die eiſerne Krone der Langobarden und in Rom
die Kaiſerkrone empfing, Vater des einflußreichen und tapferen
Böhmenkönigs Johanns des Blinden, dann Karl den Vierten,
Wenzel und Sigismund. Auch eine der ſchönſten Sagen, die ſich
an das Geſchlecht knüpft, ſei hier erwähnt, weil ſie weltberühmt
iſt. Das iſt die Geſchichte von der ſchönen Melufine, dem Weiße
mit dem Fiſchſchwanz, die die Gattin des Begründers jener
Dynaſtie, des tapferen Ardenner Grafen Siegfried, geweſen iſt.
Eine weniger erfreuliche Erſcheinung iſt der berüchtigte Graf von
Luxemburg, der all ſein Geld verſuckt juckt juckt hat;
aber dieſer Graf ſcheint mir noch ſagenhafter zu ſein, als die
ſchöne Meluſine.
Uebrigens iſt, ſoweit die Vergangenheit in Betracht kommt,
das von jeher zwiſchen mächtigen Nachbarn eingekeilte Luxem=
burger
Land nur bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts glück=
lich
und ſelbſtändig geweſen. Dann erwachte die Begehrlichkeit
des Stärkeren; es fiel von einer Fremdherrſchaft in die andere,
und was heute von ihm übrig iſt, umfaßt nur noch den vierten
Teil ſeines einſtigen Gebiets. Aber dieſer Reſt iſt wieder frei,
ſeine wirtſchaftliche Verbundenheit mit Belgien beeinträchtigt
ſeine politiſche Selbſtändigkeit nicht. Und wenn das Land vor
dem Kriege faſt vergeſſen war, ſo iſt es heute geradezu in den
Mittelpunkt des allgemeinen wirtſchaftlichen Intereſſes gerückt,
als Sitz des großen Eiſenkonzerns BurbachEich-Düdelingen
(Rrbed), des Rohſtahlkartells und des in Bildung begriffenen
Walzdrahtkartells. Kein geeigneterer Platz konnte dafür gefun=
den
werden, als eben Luxemburg, das die reichſten Eiſenſchätze
aufweiſt, deſſen finanzielle und wirtſchaftliche Lage kerngeſund
iſt, das als Juſel der Glücklichen mitten zwiſchen allen den
ſorgenbeſchwerten Großſtaaten liegt und die tauſend Hem=
mungen
aller Art nicht kennt, die dort an der Tagesordnung
ſind. Dabei iſt Luxemburg klimatiſch von der Natur ganz be=
ſonders
begünſtigt und landſchaftlich von einer Schönheit
Aber ich will nicht vorgreifen. Denn wir haben auf dem
Wege dorthin Darmſtadt gerade erſt im Rücken und ſtreben mit
100 Kilometer Geſchwindigkeit hm
Büttelborn zu.
Freund Pitter geht das ja nicht ſchnell genug, er verlangt
130 Kilometer und ſchimpft mit ſeinem Chauffeur, dem ſein
Kopf lieber iſt als 130 Kilometer Fahrzeit in der Stunde. Pitter
iſt anderer Anſicht und hätte ſich ohne Zweifel durchgeſetzt, wenn
uns nicht die Verſtopfung der Straße mit mehreren Kuhfuhr=
werken
beim Einzug in beſagten Ort auf andene Gedanken ge=
bracht
hätte. Während der freundlichen Auseinanderſetzung
unſeres Wagenlenkers mit den Beſitzern hatten wir Zeit, über
den Namensurſprung der reizvollen Siedlung nachzudenken.
Büttelborn, Born der Büttel, ins Deutſch von heute über=
Verzeihung Poli=
ſetzt
heißt: Quell der Polizeidiener
zeiamtsgehilfen, wie ſchön das iſt! Welche Fülle prächtiger
Deutungen läßt das zu! Uiebrigens unterſchätze man die Be=
deutung
Büttelborns nicht! Es iſt die unbeſtrittene Metropole
des heſſiſchen Sauerkrautbetriebs, und die Darmſtädter Frauen,
die ſich allherbſtlich zum Krauteinſchneiden empfehlen, beugen
ſich rückhaltlos der höheren Einſicht der Büttelborner Fach=
autoritäten
.
Gleich hinter Büttell orn kommt die anſehnliche Kreisſtadt
Großgerau, in eine prächtige Sandgegend lieblich eingebettet,
bekannt durch den vortrefflichen Gelée, der in der Helvetia
von anmutigen Frauen und Jungfrauen äppetitlich zubereitet
wird. Wer mit dem Direktor verwandt iſt, kann ſich das gewiß
einmal anſehen. Leider hatten wir aber keine Beziehungen.
Als wir noch darüber grübelten, waren wir ſchon längſt vorbei
und wiederum inmitten einer großen Lebensmittelzentrale, den
berühmten Spargelfeldern von Nauheim. Wir waren knüppel=
dick
ſatt von lauter Sauerkraut, Gelée und Spargeln, als wir
über die Rheinbrücke fuhren. Dicker Nebel lag auf dem Strom.
Mainz hat zwei Hauptſtraßen, die große Bleiche und die
kleine Bleiche‟. Es kann auch ſein, daß ſie Meine Tante‟
und Deine Tante heißen, ich weiß es nicht mehr ſo genau.
Aber da wimmelt es von Mainzern und Mainzerinnen, die
eifrig,bemüht ſind, über die ſpontanen Scherze nachzudenken,
die ſie bei der bevorſtehenden Faſtnachtſitzung in der Stadthalle
zum beſten geben wollen. Die Schaufenſter leuchten in allen
Farben von lauter Maskenkoſtümen, Perücken und künſtlichen
Naſen und Ohren. Wie im Rauſch zieht es an uns vorüber.

Wenige Minuten ſpäter ſind wir wieder zwiſchen Feldern, Wie=
ſen
, Weinbergen. Wie wir jenſeits der Nahe am Hang de:
Eliſenhöhe hinaufklettern, zeigt ſich das heſſiſche Land in dem
herrlich zu unſeren Füßen gelegenen, vom Rochusberg überhöh=
ten
Bingen noch einmal in ſeiner ganzen reichen Schönheit, als
wollte es uns feſthalten. Aber andere landſchaſtliche Reize ent=
ſchädigen
uns. Entzückend int einem kleinen Talkeſſel liegt
Stromberg, und nun geht es in den Hunsrück hinein, an der
Rheinböller Hütte vorbei durch die dichten Wälder, in denen
vor Zeiten der Schinderhannes ſein Unweſen getrieben hat
Das Kreisſtädtchen Simmern unterbricht noch einmal die fabel=
hafte
Einſamkeit der Szenerie, die deren Hauptreiz ausmacht.
Die Straße ſteigt zu anſehnlicher Höhe, bald fahren wir durch
eine dicke Schneelandſchaft. In Klauſen (2), das ein großes Domi=
nikanerinnenkloſter
überragt, machen wir an einem beſcheidenen
Wirtshaus Halt. Der Pitter verdrückt, diverſe Käſebrote.
Abermals erklimmen ſir ſchneebedeckte Berge, von denen wir
ſchließlich in tief eingeſchnlittener Schlucht der Moſel zuſtreben,
die wir in dem wundervollen Bernkaſtel erreichen. Die ernſte
Unterhaltung hat aufgehört. Jetzt wird der Pitter luſtig. Steif
und feſt behauptet er, ein Bekannter von ihm habe in Bernkaſtel
ſeinen Doktor gemacht*). Nun iſt er aufgezogen, ein Witz jagt
den anderen, das reizende Cues, die Weinberge im Moſel= und
Lieſertal haben ſeine rheiniſche Fröhlichkeit geweckt. Punkt
12 Uhr ſauſen wir nach vierſtündiger Fahrt an der gewaltigen
Pörto nigra der alten Biſchofsſtadt Trier vorüber. Die
ehrfurchtgebietende Wucht von anderthalb Jahrtauſenden ſchaut
auf unſeren frechen einjährigen Wagen herab. War es ſo
etwas wie Scham, ſas uns in die Wangen ſtieg? In 1500
Jahren iſt von Pitters Auto ſicher keine Spur mehr vorhanden,
aber die Portä nigra ſteht wohl noch immer, wenn ſchon um
einen Schatten düſterer als heute. Doch warum Scham? Das
alte Römertor und das moderne Kraftfahrzeug ſind kaum ver=
gleichbar
, beide aber ohne Zweifel tiefſter Bewunderung wert.
Dort das wundervolle Zeugnis unverwüſtlicher architektoniſcher
Kraft und Schönheit, hier das Wunderwerk einer in größte Höhen
menſchlichen Scharfſinns geſteigerten Technik.
Nicht weit hinter Trier iſt das deutſche Vaterland zu Ende.
Wir überſchreiten die luxemburgiſche Grenze am Einfluß der
breiten, waſſerreichen Sauer in die Moſel. Waſſerbillig
nennt ſich beſcheiden der erſte luxemburgiſche Ort. Die Zoll=
kontrolle
begnügt ſich mit freundlicher Frage, Päſſe werden nicht
verlangt. In einer halben Stunde erreichen wir nach einer über=
aus
reizvollen Fahrt durch eine anmutige, wechſelvolle Landſchaft
die in ihrem Kern auf einer gewaltigen Felsbaſtion herrlich ge=
legene
Landeshauptſtadt. Zahlreiche Brücken mit rieſigen Pfei=
lern
verbinden die neuen Stadtteile mit ihr, geſchlagen über eine
tiefe und breite ringförmige Schlucht, in deren Grunde die Vor=
orte
an den Ufern der Alzette und der hier in ſie mündenden
Petruſſe im Wieſengrün liegen. Wieder ſchlägt es zwölf Uhr
(Luxemburger Zeit), als wir an dem prunkvollen Palaſt der
Arbei vorüberfahren, von wo uns der Weg über die Adolf=
brücke
in die innere Stadt führt. Hunderte von jungen Mädchen
und Jünglingen begegnen uns auf ihrem Weg von Amt und
Geſchäft zum häuslichen Mittageſſen. Sie reden jene Sprache,
die zwiſchen Menſchen verſchiedenen Geſchlechts geſprochen wird,
ſeit die Erde ſteht geſprdchen werden wird, bis ſie unter=
gebt
. Die geſprochen wird, wo Menſchen in dichteſter Fülle und
tiefſter Einſamkeit wohnen. Die einzige wirkliche Weltſprache,
weit ſie keine Worte, ſondern nur ein pochendes Herz braucht, um
verſtanden zu werden. Auch der Pitter und ich ahnten den In=
halt
dieſer Sprache, wenn ſchon die an unſer Ohr dringenden
Worte uns unverſtändlich blieben, denn es war luxemburgiſches
Platt, ein aus deutſchen Sprachlauten erwachſener, mit franzö=
ſiſchen
Brocken untermiſchter Dialekt, den alle Luxemburger
ſprechen, wenn ſie unter ſich ſind. Sie verſtehen aber auch ge=
rade
ſo gut hochdeutſch und franzöſiſch, welche beide Sprachen
in der Schule gleichrangig gelehrt werden, auch im Amtsverkehr
gleichberechtigt zugelaſſen ſind. Die Straßennamen ſtehen fran=
zöſiſch
und deutſch untereinander auf den Schildern, die offizielle
Sprache iſt franzöſiſch, auch in der Geſchäftsreklame überwiegt
das Franzöſiſche. Ich benutze die günſtige Gelegenheit, um einer
Sitzung der gerade tagenden Volkskammer beizuwohnen. Auch
hier iſt die Leitung franzöſiſch, während es den Abgeordneten
freigeſtellt iſt, deutſch oder franzöſiſch zu ſprechen. Von erſterer
Möglichkeit ſcheint aber nur die Arbeiterpartei Gebrauch zu
machen. Es wurde gerade eine Negierungsvorlage über die Be=
willigung
von 300 000 Fr. Zuſchuß an die Gemeinde Eſch zu
einem Kirchenbau beraten. Während ſich die Klerikalen und die
Liberalen dafür ausſprachen, redete ein Vertreter der Arbeiter=
partei
ſehr draſtiſch dagegen. Er meinte, man handle zweck=
mäßiger
, das Geld zum Wohnungsbau für Bedürftige zu ver=
wenden
. Aber für die Armen hätten die anderen Parteien eben
kein Intereſſe, ſie intereſſiere nur das Kapital, um das ſie einen
Tanz aufführten wie um das goldene Kalb. Prunkvolle Kirchen

*) Der Berukaſtler
Wein (die Redaktion),

doktor iſt bekanntlich ein berühmter

zu bauen, ſei zudem unchriſtlich. Feſus ſei in den Hütten Bu
Armen geboren. Die Arbeiterpartei ſei es, die in Wirklichr=u
auf ſeinen Spuren wandle, nicht aber die anderen, die ſich anu
ihre Frömmigkeit ſo viel zugute täten. Die Rede rief in am=
Teilen des Hauſes große Aufregung hervor. Das glücklii,
Luxemburg iſt verwöhnt, es ahnt nicht, welche Ohrenſchmär
gelegentlich im deutſchen Reichstag geboten werden. Die Kammn
zeigte übrigens eine vorbildliche Arbeitsfreude. Um die S
ratung über den Staatsvoranſchlag zu Ende zu führen, wurd
noch eine Nachtſitzung angeſetzt, die bis früh 5 Uhr dauerte.
Dicht neben der Kammer liegt das 1572 in ſpaniſcher Ren=
ſance
erbaute Palais der regierenden Großherzogin Charlo
die in glücklicher Ehe verheiratet und Mutter von vier KinS=
iſt
. Sie ſoll ſich großer Beliebtheit in allen Schichten der .
völkerung erfreuen. Die letztere macht einen aufgeweckten, ſ
pathiſchen und freundlichen Eindruck. Ueberall hat man
Fremder das Gefühl, in der reizendſten Weiſe aufgenommer,
ſein. Nirgends tritt eine Verſtimmung oder gar eine Feindſs!
keit dem Deutſchen gegenüber zu Tage, etwa in Erinnerung
die im Jahre 1914 unter Nichtbeachtung der Neutralität erfS
Beſetzung. Ein feiner natürlicher Takt iſt allenthalben a.n
treffen.
Im Chor der alten Kathedrale befindet ſich ein berühnt
Gnadenbild der Mutter Gottes, der Tröſterin der Betrüb=,
die 1666 zur Schutzpatronin der Stadt und ſpäter auch des La)
erſvählt wurde. Alljährlich nach Oſtern wird ihr zu Ehrem
großes Feſt gefeiert.
Die Hauptſtraßen weiſen Kaufläden auf, die jede Großt
zieren würden. Die Luxemburger Küche iſt ſo berühmt, wi=
Luxemburger Champagner der Firma Mercier, deren dreiſtau
Kellereien in den Fels gehauen ſind.
Der Verkehr iſt lebhaft, die Straßen vortrefflich, die 9
der Kraftwagen, für die zahlreiche Großgaragen zur Verfür)
ſtehen, ganz unverhältnismäßig hoch. Die Eiſenbahnverhäl.,
ſind günſtig, und binnen kurzem wird die rührige Stadt an
internationalen Luftverkehr angeſchloſſen ſein. Von dem
pulſierenden Wirtſchaftsleben iſt ſchon die Rede geweſen.
Vorzügliche Schulen aller Gattungen ſind vorhanden,
prächtiges, ſehr geräumiges Schwimmbad und andere ſporie
Anlagen. Wundervoll iſt der große Park, die Grünanlag c=
den
Niederungen an den Ufern der Alzette und der Petruſſe*
jenſeits der erſteren die umfangreichen Waldungen auf den Ko
Seine hohe wirtſchaftliche Bedeutung, ſeine landſchat
Schönheit und ſein Inſeltum im brandenden Meer aufge ient
Umgebungen verbürgen Luxemburg zweifellos eine großee
kunft. Seine kluge Verwaltung ſieht dieſe Dinge in voller ſi=
heit
vor Augen und richtet ſich danach ein.
Die Zeiten der ſchönen Meluſine ſind vorüber. Ob ſiech
um Mitternacht im Schloſſe ſpukt, hat mir der Gaſthofb=ſa,
den ich ſpät abends bei einer Flaſche Burgunder danach ſie,
nicht ſagen können. Selbſt der Pitter wußte es nicht. Umdrs
will ſchon etwas heißen!

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2000 Mk. auf Nr. 178 728; 18 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr.
151 106, 182517, 192 059, 254 010, 288 859, 317 071, 334 115, 5374
ferner wurden gezogen: 82 Gewinne zu 500 Mark und 214 Eeuul=
zu
300 Mark In der Nachmittagsziehung fielen: 2Cm
zu 500 000 Mark auf Nr. B39 783;
2 Gewinne zu 50 000 Aſlau
Nr. 22 708: 2 Gewinne zu 25 000 Mk. auf Nr. 323 056; 2 Cet
zu 10 000 Mk. auf Nr. 3645; 8 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr.
56 546
88 805, 340 318: 6 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr.
129 335, 187 2871 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 139 19,
N
181 683, 201 673, 235 543: 26 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr.u
51 350, 51 789, 64 993, 98 599, 110 656, 117 358, 168 149,
222 630, B7 845 282 986, 308 045; ferner wurden gezogent

Meier

iſt
winne zu 500 Mark und 212 Gewinne zu 300 Mark.
winnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk. 2 Cſch
zu je 200 000 Mk., 2 zu je 100 000 Mk., 2 zu je 75 000 Mk.,
50 000 Mk., 6 zu je 25 000 Mk., 38 zu je 10 000 Mk., 78 zu je 5C)M
184 zu je 3000 Mk., 382 zu je 2000 Mk., 724 zu je 1000 Mk., 20
500 Mk., 5066 zu je 300 Mk. Die beiden erſten Hauptgewinne!
500 000 Mark fielen in der heutigen Nachmittagsziehung auf Nr 404
in Abteilung I
nach Efſen, in Abteilung II nach BrF.
(Ohne Gewähr.)

Rah 4To
Me
Fire.
NN

Geſchäftliches.

Warum zwei, wenn eine genügt?
Daran ſollten Sie beim Einkaufe von Bohnerwachs der / aud
immer ausdrücklich eine Doſe Wichsmädel verlangen; dem
damit reichen Sie ja bekanntlich noch einmal ſolange, als mit weite
minderwertigen Bohnerwachſen. Wenn Sie alſo etwas ne
Wichsmädel anlegen, ſparen Sie doch am Wirtſchaftsgelde, d
brauchen viel weniger oft Bohnerwachs zu kaufen. Verſuchen
einmal, wie ſparſam es iſt Sie werden nie wieder ein ander 7300½
verwenden wollen.

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, indem Sie ständig WBERT-Tabletten bei sich tragen.
WTBERT-Tabletten lösen rasch und machen frei vom Husten-
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Seite 14

Freitag, den 25. Februar 1927

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Nummer 56

Freitag, den 25. Februar 1927

Seite 15

Sport, Spiel und Zurnen.
Internationales Reit= und Fahrturnier in Berlin.

Der zweite Tag
Berliner Reitturniers brachte
Vergnſtaltein nur ein knapp
Hälfte gefülltes Haus. Das
zupgramm bot allerdings auch
arts Außergwöhnliches. Das
euptintereſſe konzentriete ſich auf
Große Eignungsprüfung für
an dpferde, bei der ſich in jeder
breilung überlegene Pferde prä=
rierten
. Frau Pringsheim ſtellte
Oſtpreußen Halali, der Major
ſtlners Schule verriet, ſehr nett
und hatte die leichte Klaſſe
nit ſicher. Gbenſo erwartungs=
äß
gewann Oblt. Frhr. von
ugel mit dem eleganten Tra=
Iner Chefarzt die mittlere Ab=
i
ng. Unter den ſchweren
ſirrden dominierte Zigeuner, ein
ganoveraner mit ſehr viel Ka=
bm
, deſſen Sprungſicherheit und
wandtheit verblüffend wirkte.
rir. Gberhard von Oppenheim,
Sohn des Schlenderhaner
ſichters, präſentierte ihn mit
viel Schneid und Geſchick.
uoßen Beifall fand auch wieder
von 32 Kavallerie= Unteroffi=
eren
der Reichswehr gerittene
oße Karuſſell.
Den Abend füllte ein neuar=
us
Tor= und Gatterſpringen,
dem der Hauptwert auf
5rnelligkeit gelegt wird. Hier
arte dann allerdings weniger
ſi Fehlerwertung nach Sekun=
die manche Chancen wieder
nichtete. Allerdings hätte das
ſitem mit Fehlerpunkten, das
ſi che Ergebnis gebracht. In be=
uDerer
Form zeigte ſich bei den
Awingen Frhr. v. Langen, der
cder ſehr erfolgreich abſchnitt.

ue

A.
4

*
e

Ve

2.

8*

G

Skizzenblatt unſeres Spezialzeichners Oelſchlägel.

Der dritte Tag.
Zwei intereſſänte und wichtige Nummern ſtanden mit dem Hoch=
uangen
an der Olympiade=Dreſſurprüfung auf dem Programm der
VPWMisſtellung am dritten Nachmittag. Die Halle war ſehr gut beſucht,
ſale die Zuſchauer kamen auf ihre Koſten. Im Hochſprung gab es eine
20M/ Parſation, indem der von Hanko und Fortunello aufgeſtellte deutſche
tuord von 2,05 Meter auf 2,0 6Meter verbeſſert wurde. Dieſe Ven=
59 45M e grung gelang dem Sieger Cyrano II, einen mächtigen, ſchönen Han=
tück
10 M Aoveraner, aus dem Springſtall des Frhrn. v. Langen. Die große Olym=
iwe
=Reitprüfung endete mit einem Mißklang. Die ſchon in der Vor=
Ng 10 M0- Nrffung gefallene Entſcheidung fiel zugunſten von Maj. Bürkners Cara=
00 M. 3K ſſaga aus, trotzdem viele Herrn O. M. Stensbeck mit Gimpel in Front
rit artet hatten. Letzterer trat, mißgeſtimmt, zur Prämiierung nicht an.
DDer Abend, ſah bei den Jagdſpringen wieder ſehr guten Beſuch.
einleitenden Amazonen Jagdſpringen bewies Frau Franke wieder
M.½* ürnal, daß ſie Deutſchlands beſte Springreiterin iſt. Mit Blacker holte
ſſich einen ſicheren Sieg und kam mit Bullo nur ganz knapp um den
eg PPlatz. In den fünf Abteilungen des Jagdſpringens kamen viele
erde fehlerlos über den Kurs. Es wurden Sprunghöhen von 1,30
Ster erzielt. Die ſchnellſte Zeit erreichte Graf W. Hohenau mit
hi Nunmy, der auch im Geſamtklaſſement Erſter wurde.

Der Sport des Sonntags.
Fußball.
In faſt allen Landesverbänden des Deutſchen Fußball=Bundes wer=
dar
am Sonntag Endſpiele zur Ermittelung der Verbandsmeiſter und
Teilnehmer für die Deutſche Meiſterſchaft ausgetragen. Am weite=
ſur
gediehen ſind
die Endſpiele in Süddeutſchland,
man ſich hier nach drei Kampftagen wenigſtens ſchon in der Spiel=
ſirke
der teilnehmenden Mannſchaften auskennt. Die bisherigen Kämpfe
Sen den Beweis für die Anſicht geliefert, daß der Titel nur zwiſchen
un 1. F.C. Nürnberg und der Sp.Vgg. Fürth ausgemacht wird. Bis=
hat
ſogar der 1. F.C. Nürnberg ein kleines Plus, denn er holte
1.3 den drei Spielen alle ſechs Punkte, während die Fürther einen
Ghüßten. Sehr ſchwer zu beantworten iſt noch immer die Frage nach
m Tabellendritten, da die vier Mannſchaften: Neckarau, F. S.V. Frank=
B.
8 Stuttgart und Mainz 05 alle ziemlich gleich ſtark ſind.
uie gewiſſe Klärung iſt von den Spielen des R. Februar zu erwarten,
Meſer Tag bringt in der Runde der Meiſter die folgenden in=
geſſonten
Treffen:
In Frankfurt: F. S.V. Frankfurt1 F. C. Mürnberg,
In Stuttgart: V.f.B. StuttgartV.f.L. Neckarau,
In Fürth: Sp.Vgg. Fürth1. F. S.V. 05 Mainz.
erd
euse/Mcke Runde der Zweiten bringt die folgenden Begegnungen:
In Saarbrücken: F.V. SaarbrückenMünchen 1860,
in ence
In Karlsruhe: Karlsruher F.V.Eintracht=Frankfurt.
zugeb.
Zwnchen 1860 und Karlsruher F.V. ſind die Favoriten für die Runde
ar Zweiten.
im erſten Male in dieſer Saiſon wird das ſüddeutſche Fußball=
Auworamm auch wieder durch Aufſtiegſpiele bereichert. Zwei Be=
ke
laſſen bereits ihre Kreismeiſter um den Aufſtieg zur Bezirksliga
mumpfen. Es ſpielen im Bezirk Württemberg/Baden: F.C.
Derkenfeld-V.f. R. Gaisbura, Sp. Vag. FreiburgF.V. Zuffenhauſen;
Bezirk Bayern: Schwaben=UlmF,S. V. 83 Nürnberg.
Handball.
Die ſüddeutſche Meiſterſchaft der D. S. B.
bereits bis zur Ermittelung der beiden Gruppenmeiſter Sp.Vgg.
hurth (Oſtgruppe) und S.V. 98 Darmſtadt (Weſtgruppe) gediehen. Das
oſbiel im März wird alſo wieder von den gleichen Mannſchaften
rſtten, wie im vorigen Jahre. Darmſtadt trägt am Sonntag noch
D Sbiel gegen den V.f.N. Mannheim aus; aber dieſer Kampf hat
L=abhängig von ſeinem Ausgang keinen Einfluß mehr auf die Mei=
mrrſchaft
. Auch bei den Turnern wurden bereits in einigen Kreiſen
Rnoſbiele um die Handball=Meiſterſchaft ausgetragen.

Der Deutſche Tennisbund tritt in Hanno
Gauptverſammlung zuſammen.

Tagungen.

ver zu ſeiner

Pferdeſport.
In Berlin findet das große Reit= und Springturnier
ſeinen Abſchluß.
Fechten.
Ein Vierſtädtekampf, im Fechten zwiſchen Leipzig-Berlin
Hannover Hamburg kommt in Leipzig zur Durchſührung.
Mit der großen Adſer=Plakette ausgezeichnet.

Gottfried Hintze,
Ehrenvorſitzender des Deutſchen Fußball=Bundes, der für ſeine
Verdienſte um die Jugendpflege und die Förderung der Leibes=
übungen
vom preußiſchen Wohlſahrtsminiſter mit der großen
Adler=Plakette ausgezeichnet wurde.

Automobilſport.

Gegen die Wiedereinführung des Pflaſterzolls.
Reichsverband der Automobilinduſtrie. Deutſcher Automobilhändler=
Verband, Reichsverband der Deutſchen Induſtrie und mehrere andere
Spitzenverbände haben beim Reichsverkehrsminiſterium Verwahrung da=
gegen
eingelegt, daß auf der geplanten Automobilſtraße Köln Düſſel=
dorf
, die ausſchließlich aus öffentlichen Mitteln gebaut werden ſoll, Ab=
gaben
noch dazu in einer Höhe, die bei täglich einmaliger Fahrt in jeder
Richtung ein Mehrfaches der Kraftfahrzeugſteuer beträgt, erhoben wer=
den
ſollen. Die genannten Verbände hatten bereits bei den Verhand=
lungen
über die letzte Aenderung der Kraftfahrzeugſteuer die Auffaſſung
vertreten, daß jegliche Zuſatzbeſteuerung neben der Kraftfahrzeugſteuer
grundſätzlich abzulehnen ſei. Sie proteſtieren gegen die Wiedereinfüh=
rung
des mittelalterlichen verkehrsfeindlichen Pflaſterzolls.

Schach.

Internationales Großmeiſter=Turnier in New York. Die dritte Runde.
Im Gegenſatz zu den erſten beiden Runden konnten die Partien der
dritten Runde alle zu Ende geführt werden. Capablanca eröffnete ein
Damengambit gegen den Amerikaner Marſhall und führte ſie ſehr ideen=
reich
zu einem ſchönen Siege durch. Aliechin eröffnete unregelmäßig
gegen Niemzowitſch und mußte ſich nach flottem Kampf mit einem
Im Schwimmſport bringt der Sonntag zwei internatios Remis begnügen. Denſelben Ausgang nahm die unregelmäßige Partie
ale Veranſtaltungen: Hellas=Magdeburg hat eine Mannſchaft Profeſſor Vidmar gegen Spielmann. Capablanca hat ſetzt eine klare
S Sporting Club Univerſitaire de France Paris zu Gaſt, der eine Führung. Der Stand des Turniers: 1. Capablanea 2½, 2. Niemzo=

Bar Kochba=Leipzig hat (+H.), 6. Marſhall ½ Zähler.

Schwimmen.
rihe der beſten franzöſiſchen Schwimmer angehören. Beſonders inter= witſch und Profeſſor Vidmar je 1½, 4. Aliechin und Spielmann je 1
Mant dürfte das Waſſerballſpiel werden.
ſeinem zweitägigen Internationalen‟ Gäſte aus Berlim, Köln, Zeitz,
Aresden und Magdeburg, Wien und Prag.
Der ſüddeutſche Leichtathletik=Verbandstag verlegt. Die Hauptver=
ſammlung
des Süddeutſchen Verbandes für Leichtathletik, die am 12.
Hallenſport.
Beim Stettiner Hallenſportfeſt, das am Sonntag ſtatfindet, gehen und 13. März in Worms ſtattfinden ſollte, iſt verlegt worden. Sie
wird nunmehr am 2. und 3. Juli in Stuttgart in Verbindung mit den
e Neihe der bekaunteſten deutſchen Leichtathleten, u. a. auch Welt= ſüddeutſchen LeichtathletikMeiſterſchaften abgehalten. Bis dahin wer=
Mkordmann Dr. Peltzer, an den Start.

den auch die Organiſationsfragen ſoweit geklärt ſein, daß mit einer
endgültigen Regelung gerechnet werden kann.
Sämtliche Renntermine für die deutſche Galopprennſaiſon ſind vom
Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium bewilligt worden.

Tagung für Spielplatzbau
des Deutſchen Reichsausſchufſes für Leibesübungen, Juni 1927.
Wir ſtehen in einer Zeit reger Tätigkeit im Uebungsſtättenbau. Die
größeren und kleineren deutſchen Städte, Gemeinden und Landkreiſe
erkennen ihre Pflüchſt an, durch Herrichtung von Freiflächen, Sommer=
und Winter=Badeanſtalten und Turnhallen die Volksgeſundheit zu för=
dern
, und ſie ergreifen die Möglichkeit, ſich durch Großzügigkeit, Zweck=
mäßigkeit
und künſtleriſche Vollendung ihre Anlagen vollkommen zu
machen.

holen ſollen.
Deswegen ſcheint dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen
die Zeit gekommen zu ſein, wo einmal ſämtliche Erfahrungen auf dieſem
Gebiet zuſammengefaßt und alle Fragen, die noch ungelbſt ſind, ſoweit
wie möglich der Löſung entgegengeführt werden müſſen. Die Tagung
für Spielplatzbau im Juni ds. Js. in Berlin ſoll dieſer Aufgabe dienen.
Der DRA. wendet ſich deswegen an die deutſchen Städte und Ge=
meinden
, ſowie an die deutſchen Landkreiſe mit ſeiner Einladung. Er
hofft, die mit der Förderung der Leibesübungen betrauten Stadträte
und andere Beamten, die Landräte, die Leiter der Stadtämter für
Leibesübungen, die Stadt= und Kreisbauräte, die Gartendirektoren
und Ingenieure bei ſich begrüßen zu dürfen, dazu die Vertreter der Tech=
niſchen
Hochſchulen, der Arzte, der Frauenverbände und der Deutſchen
Preſſe.
Die Tagung wird die allgemeinen Fragen am Donnerstag, den 23.
Juni, in einer Vollverſammlung behandeln und ſich dann in 10 Unter=
ausſchüſſe
für die techniſchen Einzelfragen auflöſen, die bis zum folgen=
den
Abend tagen können. Zu ihrer Verfügung wird eine Sammlung
von Spielplatz= und Uebungsſtätten=Modellen ſtehen. Der dritte Tag
iſt dann dem Beſuch der Groß=Berliner Anlagen gewidmet. An dieſe
dreitägige Verhandlung ſchließt ſich eine fünftägige Nundreiſe mit einem
Schlafwagenſonderzug, auf der die Teilnehmer unter Erſparnis von Zeit
und Geld Muſteranlagen für alle Einzelaufgaben des Spielplatzbaues
kennen lernen werden. Die Rundfahrt wird folgende Orte berühren:
Dortmund, Oberhaufen, Duisburg, Düſſeldorf, Köln, Frankfurt a. M.,
Nürnberg, Dresden, Hohnſtein b. Schandau. Um der Tagung ein frucht=
bares
Arbeiten zu ermöglichen, ſoll allen Teilnehmern vier Wochen vor=
her
ein Merkbuch zugehen, das in Stichvorten und mit genauer Glie=
derung
alle Fragen und die vorhandenen Löſungen aufzeigt. Anhand
deſſen wird die Verhandlung vorgehen.

Radfahren.

WambſtLgequehay Sieger im Breslauer Sechstagerennen.
Bei dem am Mittwoch abend in Breslau zu Ende gegangenen Sechs=
tagerennen
ſiegte das Paar Wambſt-Lacquehay mit 591 Punkten,
KrollMiethe mit 400 Punkten. Eine Runde zurück endete BauerTietz
mit 692 Punkten auf dem dritten Platz. Es folgten zwei Runden zurück
van KempenRielens mit 742 Punkten, SlupinskiJunge mit 520
Punkten, Longardt-Behrendt, mit 357 Punkten, drei Runden zurück
FeiaThollembeek mit 478 Punkten, vier Nunden zurück KroſchelEhmer
mit 247 Punkten. In 145 Stunden wurden insgeſamt 3859,440 Km.
zurückgelegt.

Rund=Funk=Programme.
Franffurt.
Freitag, 25. Februar. 3.30: Dir. A. Menne: Vom Schneider=
lehrling
zum Kommiſſionsrat. Für Kinder vom 12. Jahre ab.
O 4.30: Hausfrauen=Nachmittag veranſtaltet. O 5.45: Aus Goe=
thes
Briefwechſel mit einem Kinde‟. Sprecherin: Marg. Wolf,
6.15: Wilhelm Kircher: Peſtalozi und die neuzeitliche ländliche
Verſuchsſchule, Wilh. Kircher. O. 6.45: Stunde des Südweſtd.
Radio=Clubs. O 7.15: Georg Abrahamſohn: Die Aufgaben der
Betriebsräte
O 7.45: Ing. Randewig: Zwanzig Minuten Fort
ſchritte in Wiſenſchaft und Technik. O 8.15: Mephiſtophele
Ausgewählte Szenen aus der
Oper nach Goethe von Arrigo Boito.
Verſ.: Die Stimme des Her
Mephiſtopheles: Jean Stern; Fauſt:
John Gläſer: Margarethe: Eliſabeth Friedrich= Marthe Schwerdt=
ſein
: Betty Mergler; Helena: Eliſabeth Friedrich; Panthalis: Betty
Mergler; Reihenfolge der Szenen: Prolog im Himmel: Marthes
Garten; Einl.: Mephiſtopheles Credo; Kerker; Klaſſiſche Wal=
purgisnacht
.
Stuttgart.
Freitag, 25. Febr. 1.10: Konzert. O 3.50: Eugenie Sauter=
Kindler: Aus dem Reiche der Frau: O 4.15: Konzert. Heinecke:
Gounod:
Adlon=Marſch Lanner: Die Peſther, Walzer.
Invokation, Viſion, Juder. Doppler: Ouv. Ilka. Joucieres:
Fant. Johann von Lothringen. Gillet: Premier aveu. La
lettre de Manon. Höner: Aus dem Zigeunerleben. Heinecke:
Titanen=Marſch. Einl.: Adolf, Harlacher. O. 6.15: Uebertr.
aus Karlsruhe: Dramaturgiſche Funkſtunde. O 6.45: Emil Hilb:
Der Verfall der Operette. 6 7.15: H. Rentſchler: Mitteilungs=
bedürfnis
und Verſtändigungsmittel im Bienenſtock. O 8.15: Uebertr.
aus Frankfurt a. M.: Mefiſtofele, Oper von Arrigo Boito,
Beſetzung wird bekanntgegeben.
Berlin.
Freitag, 25. Febr. 3.30: Adele Schreiber: Hedwig Dohm
Dr. Lachmann: Sprachunſinn des täglichen Lebens. O 4.30:
2 4
Funkkapelle. Karras: Unter der Friedenseiche, v. Hollweg: In
den Bergen. Roſſini: Ouv. Italienerin in Algier. Schmal=
ſtich
: Madrigal. Ailbout: Funkheinzelmanns Garde. Urbach:
Am Tſchaikowsky=Quell, Potp. Monti: Cſardas. Hildach:
Der Spielmann. Gounod: Frühlingslied. Ippolitow=Jwanow:!
Kaukaſiſche Skizzen. Souſa: Kadetten=Marſch. O 6.30: Artur
Vieregg: Die Kunſt des Eislaufens. O 7.05: H. Ph. Weitz:
Funk und Flug. O 7.30: Dr.=Ing. Harbich: Neuer Wellenplan
und Leiſtungsfähigkeit der neuen Rundfunkſender (2.). O 7.55:
Prof. Dr. Preuß: Soziale Probleme der Völkerkunde. O 8.30:
Kammermuſik. Mozart: Streichquartett Es=dur. Brahms: Streich=
Schubert: Streichquartett op. 161,
quartett op. 67, B=dur.
Gedur (Roſe=Quartett). O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Gaden).
Königswuſterhauſen. Freitag, 25. Febr. 12: B. K. Graef:
Sprechtechnik für Schüler. O 3: Dr. Thomalla: Das Problem
Prof. Dr. Amſel und Oberſchull.
der Verjüngung. O 3.30
Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene. O 4: Lehrer
O 4.30: Frau
Werth: Vom neuzeitlichen Anfangsunterricht.
Bähncke: Wege der Arbeitsvertiefung in der Mädchenbildung. O 5:
Prof. Dr. Hildebrandt, Stuttgart: Kunſt, Handwerk und Induſtrie.
2 6: Dr. ing. Feldhaus: Aus der Geſchichte der Technik. O 6.30:
Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene.
d 6.55: Max Cohen=Reuß: Der Reichswirtſchaftsrat. O. 7.20:
Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 26. Februar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 24. Februar 1927.)
Wechſelnd bewölkt, Temperatur nachts unter Null, vorwiegend trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudol! Mauve
Veranwwortlich für Poiltil und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleion Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Juſeratenteil. Willy Kuble: Druck und Verlag: L. C. Wittich jämilſch in Darmſtatt
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantte der Rückſendung n ich / übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Geiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Freitag, den 25. Februar

Die kommende Leipziger
Frühjahrsmeſſe.
Die kommende Leipziger Frühjahrsmeſſe, die am 6. März beginnt,
wird mit rund 10 000 Ausſtellern die größte Meſſe ſein, die in dieſem
Jahre im In= und Ausland ſtattfindet. In 55 Meßplätzen der Innen=
ſtadt
und 15 Hallen des Ausſtellungsgeländes der Techniſchen Meſſe wirt
ſie faſt die Geſamtheit der deutſchen Fertigfabrikate, jecner Halbfabrikat
und Rohſtoffe umfaſſen, daneben aber auch zahlreiche Auslandsausſtel=
lungen
aufweiſen. So wird man jetzt zum erſten Male auf der Meſſe
eine geſchloſſene Britiſche Ausſtellung vorfinden, an der ſich eine anſehn=
liche
Zahl maßgeblicher engliſcher Firmen der verſchiedenſten Branchen
beteiligen. Ebenſo wird eine Italieniſche Ausſtellung und eine Jugo=
ſlawiſche
Verkehrsausſtellung und eine ſolche des Jugoſlawiſchen Kunſt=
gewerbes
ſtattfinden. Untergebracht ſind dieſe drei Ausſtellungen im
Ringmeßhaus, dem größten Meßpalaſt des Kontinents. Die Ausſtellung
der Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken wird ſich wieder in einer
beſonderen Halle auf dem Ausſtellungsgelände der Techniſchen Meſſe be=
finden
, und zwar wird Rußland in dieſem Frühjahr nur in Leipzig
nicht aber auf anderen Meſſen mehr ausſtellen. Außerdem ſind über die
ganze Meſſe noch eine große Anzahl weiterer ausländiſcher Ausſtelle
aus mehr als 20 Ländern verſtreut, ſo daß man den Prozentſatz der aus=
ländiſchen
Ausſteller auf etwa 67 Prozent der Geſamtausſtellerſchaft
wird veranſchlagen können. Die kommende Frühjahrsmeſſe weicht hin=
ſichtlich
der Verteilung der Branchen auf die einzelnen Meßhäuſer in
mancherlei Hinſicht von den früheren Meſſen ab. Ebenſo bietet ſie manche
neue Sonderausſtellung und ähnliches. Die Reklamemeſſe, früher in der
Akademie untergebracht, hat jetzt im Ringmeßhaus ihr Heim gefunden,
das im übrigen wieder die Sportartikel=Meſſe, Spielwaren= und Chriſt=
baumſchmuck
=Ausſtellungen, Rohr= und Korbmöbel und als neue Veran
ſtaltung eine Möbel=Sonderſchau enthält. Mit der Leipziger Textilmeſſe
wird ſodann die Zweite Deutſche Kunſtſeide=Ausſtellung verbunden ſein,
die mehr als doppelt ſo groß als ihre Vorgängerin im Frühjahr vorigen
Jahres ſein wird, ferner iſt ein Reklamewettbewerb für die Textilbranche
vorgeſehen.:
Dann wird auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe zum erſten Male eine
große Schau Deutſche Städte und Erholungsorte ſtattfinden, die die
Meßbeſucher, insbeſondere die ausländiſchen, auf die zahlreichen land=
ſchaftlichen
und kulturellen Schönheiten Deutſchlands ſowie auf die
deutſchen Bäder, Kur= und Erholungsorte aufmerkſam machen und zu
Reiſen und längerem Aufenthalt in Deutſchland anregen will.
Im Rahmen der Baumeſſe iſt eine Internationale Schau für Städte=
bau
, Siedlungs= und Wohnungsweſen beachtlich, mit der eine Sied=
lungswoche
verbunden iſt, für die führende Perſönlichkeiten im Woh=
nungs
= und Siedlungsweſen des In= und Auslandes zu Vorträgen ge=
wonnen
ſind. Im Rahmen der Techniſchen Frühjahrsmeſſe wird ſodann
wieder eine Betriebstechniſche Tagung abgehalten. Im übrigen iſt die
Ueberſichtlichkeit und Wirkſamkeit der Techniſchen Meſſe durch eine ſtär=
kere
Zuſammenfaſſung der einzelnen Induſtriezweige gegen früher erheb=
lich
erhöht worden.
Für dieſe Frühjahrsmeſſe rechnet man mit einem außerordentlich
ſtarken Beſuch, einmal aus dem Inland da die Kaufkraft des Inlands=
marktes
zweifellos zugenommen hat dann aber auch aus dem Aus=
land
, da die internationale Wirtſchaftskonjunktur dem Export deutſcher
Waren günſtiger geworden iſt, nachdem die vielfach beſtehende Animoſität
gegen deutſche Waren erheblich nachgelaſſen hat und die Wettbewerbs=
verhältniſſe
auf dem Weltmarkt infolge Wegfalls der von einigen Län=
dern
betriebenen Preisunterbietungen" für uns vorteilhafter geworden
ſind.
Ftankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 24. Februar.
Infolge anßerordentlich großer Nachfrage nach Siemens u. Halske=
und Rheinſtahlaktien eröffnete heute die Börſe wieder in feſter Haltung.
Die Deckungskäufe ſcheinen zwar im allgemeinen beendet zu ſein, dafür
ſtellten ſich aber neue Meinungskäufe ein. Das Geſchäft war aber nicht
mehr ſo lebhaft wie in den letzten Tagen und beſchränkte ſich wieder
einmal mehr auf verſchiedene Spezialitäten. So waren beſonders
Rheinſtahlaktien ſtürmiſch verlangt und gegen den geſtrigen Abend=
börſenkurs
faſt 8 Prozent feſter auf die Ausſicht eines beſſeren Umtauſch=
verhältniſſes
gegen die J. G.=Aktien (die Aktionäre verlangen ein ſol=
ches
von 5:6). Auch Siemens u. Halske erfreuten ſich großen Zuſpruchs
und erzielten eino Kursſteigerung von 5 Prozent. Von den Banken
uaren Mitteldeutſche Kreditbank 11 Prozent höher, die übrigen be=
gnügten
ſich mit beſcheidenen Kursbeſſerungen. Von den Montan=
aktien
erfuhren außer Rheinſtahl nur noch Riebeck Montan und Laura=
hütte
eine größere Steigerung von 3 bzw. 4 Prozent, die reſtlichen
waren aber gut behaupret. Der Chemiemarkt blieb ſtill und laum ver=
ändert
, nur Scheideanſtalt konnten ſich um 5 Prozent erhöhen.
die
Elektrowerte waren bis auf Siemens u. Halske vernachläſſigt. Auf
dem Anleihemarkt blieb das Geſchäft fortgeſetzt klein. Ablöſungsſchuld=
anleihe
kaum verändert, ebenſo die Ausländer. Später wurde die Ten=
denz
allgemein ſtiller und auch etwas ſchwächer. Mitteldeutſche Kredit
bank, deren anfänglicher großer Kursgewinn auf eine Zufallsorder
zurückzuführen war, gaben mehrere Prozent nach, auch Scheideanſtalt
konnten ihren Kursgewinn nur teilweiſe behaupten. Gleichzeitig ſtell=
ten
ſich auf allen Märkten Abgaben, angeblich wegen des bevorſtehen=
den
Ultimos, ein, und die Tagesſpekulation ſchritt zu Geſvinnmitnahme.
Tägliches Geld 5 Prozent.
Die Tendenz der Abendbörſe war rocht unſicher. Wohl fan=
den
noch einige Deckungen ſtatt, andererſeits wurde aber auch Material
angeboten. Niedriger ſetzten namentlich die Banken und auch die Elek=
trizitätswerte
ein. Auf allen übrigen Gebieten gab es gegen die nach=
börslichen
Kurſo zunächſt faſt keine Veränderungen. Nach ihrer Er=
holung
waren heute abend auch die Ablöſungsſchuldanleihe wieder ſtark

angeboten und ſchwächer, was mit zu der luſtloſen Stimmung Anlaß
gab. Erſt ganz am Schluß wurden für Berliner Rechnung Deckungen
in Elektrowerten, ſowie in Gelſenkirchen und Stahlverein vorgenom=
men
, ſo daß dieſe wenigen Papiere wieder etwas anziehen konnten.
Die ganze Bowegung war aber zu unbedutend, als daß ſtärkere Erholun=
gen
hätten eintreten können. Ausgeſprochen ſchwach waren Scheide=
anſtalt
und die Banken. Die Börſe fchloß wenig belebt. Ablöſung
25,75, Schutzgebiete 13,6, Unif. Türken 24,5, Commerzbank 214, Danat=
bank
286,5, Diskontogeſellſchaft 187,75, Dresdener Bank 184, Metall=
ban
: 165,5, Deutſch=Luxemburg 186, Gelſenkirchen 186,5, Harpener 223,
Weſteregeln 215,5, Mannesmann 221,5, Mansfeld 154,5, Phönix 134
Rhein. Braunkohle 303, Rheinſtahl 225, Laurahüitte 97,5, Stahlverein
147,5. Adlerwerke 132,5, A. E. G. 166,5, J. G. Farben 315, Daimler 123,
Erdöl 194,75, Scheideanſtalt 246, Dyckerhoff 63,25, Licht und Kraft
194,25, Felten 173, Pokorny 111,5, Lahmeyer 158,5, Miag 162, Rütge
werke 137, Schuckert 174, Siemens u. Halske 240, Zellſtoff Waldhof 273,
Nordd. Lloyd 149,75.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 24. Februar.
Die Börſe eröffnete durchgehend in außerordentlich feſter Haltung
Die Kursverluſte der letzten Tage wurden zum erheblichen Teil mit
einem Schlage wieder eingeholt, da umfangreiche Deckungskäufe und
Nückkäufe ſtattfanden. Geſtützt wurde dieſer Stimmungsumſchwung durch
eine in Spezialwerten eingetretene lebhafte Hauſſebewegung, in deren
Mittelpunkk die Aktien der Rheiniſchen Stahlwerke und der J.=G.
Farbeninduſtrie ſtanden. Man hörte wieder die alten Umtauſchgerüchte,
die für Rheinſtahl ſehr günſtig lauteten. Die übrigen Montanaktien
wurden von der Rheinſtahlbewegung in erheblichem Umfange beeinflußt.
Unabhängig hiervon notierten Werftaktien auf die neue Schiffbaukredit=
aktion
, außerdem Oſtoberſchleſiſche Montanwerte, Elektroartien, Bau=
und Zellſtoffwerte, Spritaktien, Autowerte. Am Bankenmarkt holten
Mitteldeutſche Kreditbank ihren empfindlichen Kursſturz vom Vortage in
einem einzigen Sprung ſofort bei Börſenbeginn wieder ein. Das Publi
kum verhielt ſich zunächſt abwartend, trat aber ſpäter gleichfalls mit
Kaufaufträgen hervor. Das Rheinland betätigte ſich lebhaft mit neuen
Anſchaffungen. Am Geldmarkt ſind die Einzahlungen auf die neue
Reichsanleihe weniger fühlbar, als zunächſt angenommen wurde. Die
Geldſätze waren gegen den Vortag allgemein unverändert, d. h. 4,56
Prozent für Tagesgeld, 5,56,5 Prozent für Monatsgeld und 47/s für
Warenwechſel mit Großbankgiro. Prolongationsgeld wird für den
Ultimo Februar vorausſichtlich in der bisherigen Höhe und zu unver=
änderten
Sätzen von den Banken gewährt werden. Im Uſancenverkehr
am Deviſenmarkt gaben die Lira, die norwegiſche Krone und
ſpaniſche Währung etwas nach. London notierte gegen Mailand 111,75,
gegen Oslo 18,75, gegen Madrid 28,76, die japaniſche Währung notierte
mit 48,875 gegenüber dem Dollar feſt. Das engliſche Pfund zog inter=
national
auf 4,8512 an.
Im weiteren Verlauf der Börſe kam es vomübergehend zu Glatt=
ſtellungen
der Spekulation, die bedeutende Kursſteigerungen zu Gewinn=
mitnahmen
benutzte. Die Kurſe gaben daher wieder nach, zumal die
zweite Hand fehlte und Käufe, des Rheinlandes aufhörten. Als aber der
Kaſſamarkt feſte Haltung zeigte und zu den Kaſſakurſen der Termin=
werte
ſtärkere Nachfrage hervortrat, wurde die Tendenz wieder allgemein
feſt. Die Spekulation, die neue Baiſſeengagements eingegangen war,
ſchritt erneut zu Deckungskäufen. Am Schluß verſtimmte ſo dann die
Heraufſetzung beider Privatdiskontnotierungen um je ein Achtel Prozent
und das Anziehen des Diskontſatzes für Warenwechſel auf 4,75 Prozent.
Die Nachbörſe war verſtimmt auf ein Anziehen der Geldſätze und den
erneuten Reickgang der Neubeſitzanleihe bis 25,70.
24 2.
23. 2. 124. 2
Aſchaffb. Zellſtoff.
75.75 178. 5
emoor Zement. . . .
252
lugsb.=Nürnb. Maſch
Hirſch Kupfer ..... . / 114 75
*0
2. 75 Jböſch Eiſe=
Bamag=Meguin ..
5
...
Hohenlche
I. E. W. Stamm. .
129.
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Die ſüdweſideutſche
Wirtſchaftskonjunktur.
fm. Weſentliche Veränderungen in der Konjunkturentwicklung
ſüdweſtdeutſchen Wirtſchaftslebens waren während der letzten Wock=
nicht
feſtzuſtellen. Die Lohnbewegungen in einzelnen Wirtſchaftsarm
pen haben auf andere Zweige übergegriffen und ſtellenweiſe die Strai
und Ausſperrungsgefahr akut werden laſſen. Hoffentlich gelingt
der hieraus für die ſtabilere Geſtaltung des Wirtſchaftslebens erwoh
ſenden Schwierigkeiten Herr zu werden. Einzelne Wirtſchaftszwen
ſo namentlich die Bekleidungsinduſtrie, melden gebeſſerten Geſchäf
gang, insbeſondere im Hinblick auf die Frühjahrsſaiſon. Im einzelne
betrachtet, verzeichnet die Metall= und Maſchineninduſtwi
keinen einheitlichen Geſchäftsgang. In den Eiſengießereien blieb
Geſchäft weiterhin nicht unbefriedigend, während es in einzelnen
trieben der Maſchineninduſtrie abflaute. In der chemiſchen Indußi;
befriedigen Abſatz und Beſchäftigungsgrad. Die Edelmeta
und Schmuckwareninduſtrie zeigt im neuen Jahre ein gecu
über dem Vorjahre gebeſſertes Geſchäft, vorwiegend auf dem deutſ 0
Markte; der Abſatz nach dem Auslande liegt hingegen nach wie
ruhig. In Doubléwaren hob ſich der Auftragseingang. Mit Spann.
verfolgt man die Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich,
Tſchechoſlowakei und Polen, bei denen man auf die Erreichung
Mindeſtzollſätze für Bifouteriewaren rechnet. In goldenen Ringen
teilweiſe auch in Silberwaren wird über Unterbietungen und gedr
Preiſe geklagt. Namentlich in Beſteckwaren machen ſich auf dem imä
diſchen Markt ſtark gedrückte Preiſe bemerkbar. In der Uhr
induſtrie des Schwarzwaldes haben ſich die Ausſichten gebeß
Die ſeit Ende vorigen Jahres beobachtete Auflebung in der Texui
induſtrie hielt bisher an. Zahlreiche Betriebe ſind für läm
Zeit ausreichend beſchäftigt. Die Geſchäftslage der Tabakinduſtrie yu
im allgemeinen als nicht unbefriedigend bezeichnet; im Januar
ſich der Abſatz in manchen Bezirken etwas verringert. Im B
gewerbe hofft man, daß nach Ueberwindung der ſtillen Zei
Geſchäft wieder flott einſetzen wird und die Beſchäftigung im Wohn=
und Straßenbau wieder in vollem Umfange aufgenommen we
kann. Schuh= und Lederinduſtrie berichten über anha.
guten Geſchäftsgang und Beſchäftigungsgrad. Die Mehrzahl der
triebe der Schuhinduſtrie ſind für die nächſten Monate mit Auftr.
verſehen. Geklagt wird über die Preisverhältniſſe, die nur em=
ſchmälerte
Verdienſtquote zulaſſen. Der Schuhinduſtrie iſt es b
noch nicht gelungen, die höheren Löhne, die der Arbeiterſchaft X.
zugeſtanden wurden, in der Heraufſetzung ihrer Verkaufspreiſe
Ausdruck zu bringen. In der Lederinduſtrie beſtehen günſtige Ar=
ten
auf Hebung des Exports nach dem Oſten. Im Einzel= und C
handel iſt nach der letzten Saiſon die Verkaafstätigkeit wieder rſi
geworden. In der Holzinduſtrie läßt die Konjunkturentwicklung
zu wünſchen übrig.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Schiedsſpruch im Bankgewerbe. Unter Vorſitz des Regierungs=
Dr. Brahn iſt, wie der Deutſche Bankbeamtenverein mitteilt, in
Nacht zum 24. Februar nach mehr als 14ſtündiger Verhandlung
Schiedsſpruch gefällt worden, der den Manteltarifvertrag bis
31. März 1928 verlängert. Für die gleiche Zeit iſt eine Gehaltserhuß
von 7½ Prozent und für den 15. Dezember die Ausſchüttung
halben Monatseinkommens vorgeſehen. Der Schiedsſpruch wurde
dem unparteiiſchen Vorſitzenden allein gefällt.
Ueberzeichnung der neuen ſechsprozentigen bayeriſchen Staatsaule,
Die Zeichnung auf die neue ſechsprozentige bayeriſche Staatsanlei)
Geſamtbetrage von 75 Millionen Reichsmark hat einen vollen (5
gehabt. Der größte Teil der Anleihe iſt in Sperrſtücken gez ic
worden, ſo daß auf die für freie Stücke angemeldeten Zeichno
durchſchnittlich nur 65 Prozent des gezeichneten Betrages zun
werden können,
Mainzer Stadtanleihe von 1926. Die Zulaſſung der 3 Milie
Reichsmark 8proz. Mainzer Stadtanleihe von 1926, unkündbar
1. Mai 1931, zur Frankfurter Börſe wurde beantragt.
Süddeutſche Rundfunk A.G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchuier
zielte per 31. Dezember 1926 einen Reingewinn von 37 945 RD.ſe
wieder vorgetragen wird. Die 300 000 RM. A.=K. bleiben dividen deuis
Aga=Fahrzeugwerke G. m. b. H. Im Zuſammenhang mit gei
vollſtändigen Reorganiſation iſt der Firmenname der früheren g
Kraftwagen=Verwertungs=Geſellſchaft m. b. H. in Aga=Fahrzeuc
Geſellſchaft m. b. H. umgeändert worden unter gleichzeitiger Er En
des Stammkapitals von 5000 RM. auf 100 00 RM. Zwekse,
Geſellſchaft iſt die Herſtellung von Aga=Kraftwagen, ſowie ſonſtigen
Grund des zugunſten der Geſellſchaft eingetragenen Warenzein
Aga als Aga=Fahrzeuge bezeichneten Fahrzeuge aller Art, die u=
führung
von Reparaturen, Handel mit Zubehörteilen, Erſatzteil wm
ferkzeugen. Außerdem iſt die Geſellſchaft berechtigt, Handelsosiſt
aller Art vorzunehmen, die auch nur mittelbar mit dem Gegmn
des Unternehmens zuſammenhängen.
Holländiſch=engliſche Verhandlungen der J.=G. Farbenin ie
Wie wir erfahren, hat ſich Direktor Dr. Schmitz (J.=G. Farbenirn)xie
am 22. Februar nach Holland begeben, um an den bereits oft erwiken
in Vorbereitung befindlichen Verhandlungen der J.=G. Farbeni ſt5/e
mit holländiſchen und engliſchen Gruppen teilzunehmen.
Deutſch=italieniſche Wirtſchaftsbeſprechungen. Es beſtätigt Fthaf6
Generaldirektor Dr. Vögler und Dr. Fritz Thyſſen ſowie einig ihe
ſtehende Induſtriedirektoren nach Rom gereiſt ſind. Di
Reiſe w inS=
geſamt
fünf Tage in Anſpruch nehmen. Für den
nthalt i.
oR
der ein Zuſammentreffen mit Muſſolini vorſieht, ſind drei TcyooE=
geſehen
. Geplant ſind vorläufig loſe Beſprechungen über intern 4
Eiſenfragen und über die ſchwebenden HandelsvertragsverhanFlgen.

2. Frankfarter Karsoericht Boüt e4. Brorant Ei.

Staatspapiere
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3% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.03.
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[ ][  ][ ]

denmer 56

Freitag, den 25. Februar 1927

Wer Viehſiand im Deutſchen Reich.
c. Nach den vorläufigen Ergebniſſen der Viehzählung am 1. De=
ge
6 weiſt die Viehhaltung im Deutſchen Reich (ohne das Saar=
n
ganzen folgende Beſtände auf: Pferde 3 868 000 (1. Dezember
/216900), Rindvieh 17 195 300 (17 202 300), Schweine 19 412500
(v0), Ziegen 3 477 500 (3 796 500) Gänſe 5 484200 (5 339 400),
9410500 (2042 800), Hühner 67 636 600 (63 674 100). Ein ſtärkerer
iſt nur bei Schafen und Ziegen zu verzeichnen, während bei
Eyxoinen, zum Teil auch Federvieh, die Zunahme eine ſehr beträcht=
Der Beſtand an Milchkühen iſt beſonders ſtark in Schwaben,
wern ud Süd=Württemberg. So entfallen in Schwaben auf
vohner über 350 Stück Milchkühe. Als hauptſächlichſte Schweine=
hSte
wurden feſtgeſtellt die Provinz Schleswig=Holſtein, der größte
Hannover, Nordweſtfalen und das Land Oldenburg. Verglichen
Workriegszeit zeigt die deutſche Viehhaltung bei verſchiedenen
ger wichtiger Art einen geringeren Beſtand, z. B. bei Schweinen
hrfen, während der Rinderbeſtand faſt wieder den Vorkriegsſtand
vat. Im Lande Heſſen wurden am 1. Dezember 1926 gezählt
Ferde, 292 200 Stück Rindvieh 333 800 Schweine, 46 000 Schafe,
Ziegen und 1 795 100 Stück Federvieh.
Viehmärkte.
ſtädter Viehmarkt vom 24. Februar. Aufgetrieben waven
Kühe, 121 Kälber, 7 Schafe. Der Marktveulauf war für
nd Schafe lebhaft, geräumt. Die Preiſe betrugen für Kälber
für Schafe 3540 Pf. pro Pfund. Für Großvieh wurden Preiſe
ert.
urzer Frühjahrspferdemarkt. Dem erſten Mainzer Pferdemarkt
Kriege im vorigen Herbſt folgte geſtern der Mainzer Früh=
ſeSemarkt
, der aus den umliegenden Gebieten, beſonders aus
nshbarten preußiſchen Landesteilen, gut beſchickt war. 365 Tiere,
einen vorzüglichen Eindruck machten, waren aufgetrieben.
häft iſt angeſichts der immer noch gedrückten Wirtſchaftslage
mAmäßig bis gut zu bezeichnen. Erzielt wurden für erſtklaſſige
ſpis zu 1600 RM., für Tiere zweiter Klaſſe 1000 bis 1200 RM.
wurden je nach Alter bis zu 700 RM. verkauft. Der Pferde=
* UNrn
aar mit einer Prämienverteilung verknüpft. Es kamen für die
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en Stücke 50 Preiſe bis zu 65 RM. zur Verteilung.
mmheimer Viehmarkt vom 24. Februar. Dem heutigen Klein=
waren
zugefahren 15 Schafe, 71 Kälber, 66 Schweine und
ſeckel und Läufer. Bezahlt wurde für Schafe 3645, Kälber 70
68, 6064, 5660, Schweine 6465, 6566, 6465, 63 bis
für je 50 Kg. Lebendgewicht, für Ferkel bis 4 Wochen 1523,
Jochen 2430, Läufer 3237 Mark per Stück. Marktverlauf:
Sern ruhig, langfam geräumt; mit Schweinen ruhig, langſam

Geite 17

iſt

mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
ber a
zuhl
m kfurter Viehmarkt vom 24. Februar. Der Auftrieb des heu=
MSbenmarktes beſtand aus 772 Kälbern, 397 Schafen und 406
m. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 70

) 6069, d) 5759, Schafe a) 5054, b) 4549, c) 4044,

feiterſ
v von über 3 Zentnern Lebendgewicht 6263, von 240300 Pfd.
Spreite
von 200240 Pfd. 6264, von 160200 Pfd. 6264, von 120
Pfd. 6062. Marktverlauf: Kälber und Schafe werden bei
em, Schweine bei ſchleppendem Geſchäft ausverkauft.

Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 24. Februar. Weizen inl. 29,70
bis 30, ausl. 30,5032,50, Roggen inl. 27,50, ausl. 27,503, Daſe‟
inl. 2122, Braugerſte 2530, Futtergerſte 20,7522, Mais 18,/0,
Weizenmehl 39,7540,B, Brotmehl 29,7530,25, Roggenmehl 36,2 bis
38,2, Weizenkleie 13,75. Tendenz: ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 24. Februar. Am hieſigen Markt
neigte die Tendenz heute etwas zur Schwäche, ausgehend von dem
ſchleppenden Mehlgeſchäft. Weizen= und Roggenmehl mußten um je
25 Pf. nachgeben. Begehrt bleibt dagegen Kleie, nach wie vor gefragr
zei etwas höheren Preiſen. Weizen 29,2529,50, Roggen N7, Sommer=
gerſte
2526, Hafer inl. 21,7522,50, Mais 18,5018,60, Weizenmehl
4040,50, Roggenmehl 37,7538,B, Weizenkleie 1414,25, Roagen=
kleie
14,2514,50.
Frankfurter Fleiſchgroßhandelspreiſe vom 24. Februar.
Ochſen=
und Rindfleiſch 1. Qual. 9092, 2. Qual. 8590, Bullenfleiſch 8030,
Kuhfleiſch 1. Qual. 6575, 2. Qual. 5062, 3. Qual. 4050, Kalbfleiſch
Qnal. , 2. Qual. 92100, Hammelfleiſch 9095, Schafffleiſch 65
bis 80, Schweinefleiſch 8030. Gefrierfleiſch: Vorderviertel 52, Hinter=
viertel
54.
Berliner Produktenbericht vom 24. Februar. Bei allerkleinſter
Unternehmungsluſt ſowohl für In= als Auslandsgetreide erfuhr das
Niveau im Berliner Produktenhandel heute neuerlich eine ziemlich)
kräftige Abwärtsbewegung. In der Hauptſache wirkte wohl das ſtok=
kende
Mehlgeſchäft auf die Tendenz ein, aber auch den ermäßigten
Auslandsfonderungen konnte ſich der Berliner Platz nicht ganz entziehen.
Andererſeits drückte dann noch das ſchöne Wetter und damit das Wieder=
ingangkommen
der unterbrochenen Schiffahrt auf die Marktlage. Weizen
wurde bis 2 Mark, Roggen bis 2,75 Mark niedriger. Gerſte bleibt
till, für Hafer iſt die Haltung ſchwächer. Im übrigen beliefen ſich die
Umſätze für Kleie und Hilfsfutterſtoffe in mäßigen Grenzen. Auch hier
ſind die Preiſe keinesfalls feſter.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 24. Febr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auch der heutige Markt verlief in vorwiegend ſchwacher
Haltung auf die Maisbaiſſe und da die Exportnachfrage den Erwartun=
gen
nicht entſprach. Im Schlußverkehr konnte eine Befeſtigung ein=
treten
.
Mais: Der Mankt begann in ſchwacher Haltung auf Zwangsverkäufe
ſchwacher Poſitionen. Spater trat eine Erholung ein auf eine nur kleine
Farmbewegung und gebeſſerte heimiſche Nachfrage. Die Termine zeigen
nur unweſentliche Veränderungen.
Hafer: Der Markt verkehrte in Sympathie mit Weizen und Mais in
ſchwacher Haltung.
Baumwolle: Der Markt verlief den größten Teil in feſter Haltung
auf Käufe der Wallſtreetkreiſe, Baiſſedeckungen und Feſtigbeit der nahen
Sichten.
Kaffee: Höhere ausländiſche Notierungen und beſſere Kaufluſt hatten
eine weitere Befeſtigung zur Folge. Später trat eine Abſchwächung ein
auf günſtige Wetterberichte aus Braſilien.
Zucker: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf Käufe
aus Europa und zurückhaltendes kubaniſches Angebot. Im Schluß=
verkehr
trat eine Abſchwächung ein auf Kaufreſerve der Fabriken.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die zwiſchen den franzöſiſchen, belgiſchen, deutſchen, tſchechoſlowaki=
ſchen
, öſterreichiſchen und ungariſchen Ländern beſtehende internationale
Röhrenkonvention hat ihre Exportpreiſe für das polniſche Hauptabſatz=
gebiet
, Skandinavien und Dänemark ermäßigt, um dadurch auf Polen
einen gewiſſen Druck auszuben.
Das Ergebnis der 14. deutſchen Oſtmeſſe, die geſtern ihren Abſchluß
fand, muß bezüglich der Beſucherzahl als mäßig, im Hinblick auf die
jetätigten Kaufabſchlüſſe als vollkommen uneinheitlich bezeichnet werden.
Wie den Blättern mitgeteilt wird, ſind zwiſchen der Reichsregierung
und den Regierungen der Küſtenländer geführte Verhandlungen durch
Vereinbarungen von Richtlinien betreffend die Arbeitsbeſchaffung für
die deutſchen Seeſchiffswerften nunmehr zum Abſchluß gelangt.
Das Preußiſche Staatsminiſterium hat dem Landtag einen Geſetz=
entwurf
zugeſtellt, wonach zur weiteren Förderung des Baues von
Kleinbahnen zwei Millionen Mark bereitgeſtellt werden ſollen.
In dieſen Tagen haben unter Führung der Deutſchen Edelſtahlwerke
A.=G. Verhandlungen ſtattgefunden, die die Gründung eines weſt=
uropäiſchen
Edelſtahlkartells bezwecken. Die Verhandlungen ſind bisher
n Berlin geführt worden, doch iſt ein Ergebnis noch nicht bekannt ge=
worden
.
Aehnlich wie in Brandenburg ſchweben auch in der Provinz Sachſen
Verhandlungen der dortigen Girozentrale und den Provinzialbehörden
über eine Vereinigung der Bankorgane. In Sachſen beſteht im Gegen=
ſatz
zu Brandenburg bereits eine Provinzialbank, die nun mit der
Girozentrale für Sachſen, Thüringen und Anhalt vereinigt werden ſoll.
Die ſeit einiger Zeit eingeleiteten Verhandlungen, die die Gründung
eines oberſchleſiſchen Zinkſyndikates bezweckten, haben noch zu keinem
Ergebnis geführt und ſind auf unbeſtimmte Zeit vertagt.
Die Geſamtziffer der öſterreichiſchen Arbeitsloſen per Mitte Febr.
beträgt 275 000 und iſt die höchſte Ziffer, die bisher geherrſcht hat.
Aus Wien wird gemeldet, daß die OeſterreichiſchAlmerikaniſchen
Gummiwerke A.=G. Semperit eine Obligationsanleihe bis zu einem
Betrage von 10 Millionen Schilling oder rund 1,4 Millionen Dollar
zu begeben beabſichtigen.
Die von der ſchwediſchen Zündholzgeſellſchaft Bolivien angebotenen
Bedingungen ſür die Einräumung des Zündholzmonopols in dieſem
Lande ſind von der bolivigniſchen Regierung im Prinzip angenommen
und werden dem Kongreß zur Ratifizierung vorgelegt.
Die Unterhandlugen für die Aufnahme Polens in das Inter=
nationale
Röhrenkartell, die vor einigen Tagen in Paris begonnen
wvurden, ſind fehlgeſchlagen. Die Konferenz iſt auf unbeſtimmte Zeit
vertagt worden.
Das ruſſiſchjapaniſche Petroleumkonzeſſionsabkomwen iſt unter=
zeichnet
worden. Beſonders japaniſche Schiffahrtskreiſe begrüßen dieſes
Abkommen, da es Japan reiche Petroleumverſorgung ſichert,
Die ſchweizeriſchen Bundesbahnen beabſichtigen, um bei den Per=
ſonalkoſten
Erſparungen vorzunehmen, die Arbeitszeit auf den ſchweize=
riſchen
Bundesbahnen pro Tag um eine halbe Stunde zu verlängern.
Das amerikaniſche Metallbüro gibt die Welterzeugung von Blei für
Januar mit 131 700 Tonnen an gegen 130800 Tonnen im Dezember
und 110 500 Tonnen im Januar 1926.

en volle (m

der 3

ertag, den 4. März 1927, vor=
gs
9 Uhr, wird in Arheilgen
Verhadln ) Mtaſt Gg. Erzgräber IV.) aus den
vertrag MMAtm VBrunnershegſtück 11, 12 und
Gehaltset w. Nabaxtteil 14, 15, Feldhügel 16, 17,
Sſchitm üi hag 18, Niederes Hirtenhäuſer
pruch wuß
19, 20, Hohes Hirtenhäuſer
hen stuufshM. 21. 22, Jagen 23, II Luderplatte
B, Prinzenſchlag 10, Ramſtadt 11.
Eſyag 19, Bernhardsackerſchlag 30
rſtücken m 2 nnaburgerhegeſtück 32, 33, 34,
ten Zimurſtn arten 35, Stockſchlag 36, 37, 38
ſetrages zur jelendes Holz verſteigert:
imme fm: Fichte 4,14 III. Kl.
11,29 Va, 6,60 Vb, Kiefer 1,96
M-T.; Derbſtangen fm: 0,26 Fichte
die Geſelltef NBſcheit rm: 0,7 Eiche II. geſp.,
3985 Rm itbuche II. rund; Scheiter rm:
en dibide
kuche, 3 Hainbuche, 99,6 Eichen,
ſitzen, 2 Erle, 9 Kiefer, 7. Fichte;
r fruh
Fchmmelrm: 337,7 Buche, 7 Hainbuche,
zuitger 43 Birke, 20 Erle, 2 Akazie,
iffer, 13 Fichte, 6 Weymouth;
3
Welreiſig rm: 59,8 Buche, 6 Eiche,
ſowie ſanten
Reiſig, Wellen: 3260 Buche,

ſüche; Stöcke rm: 229 Buche,
n. Erſchktl- 4ubuche, 82 Eiche.
Hondißkt 94 wird gebeten, das Holz vor der
nit dem 9
erung einzuſehen. Blau unter=
Farktenuthufhehs Nummern kommen nicht zum
Farbm. 4ſzüvt. Das Fichtenſtammholz liegt
1S, 18 und VT 36. Auskunft durch
is oſt eint
9, Fcrant
duren Förſter Bayerer (Forſthaus
Buche) bezügl. Diſtrikt V 1118
der übrigen Diſtrikte Förſter
Forſthaus Kalkofen).
(3469
unſtadt, den 23. Februar 1927.
iher Ur u Gſ. Forſtamt Kranichſtein.

ch= u. Brennholz=
Verſteigerung.
feud
n. Montag, den 28. Febr. 1927,
matags 9 Uhr, werden im Roß=
Uore
Wemeindewald aus Abt. 34 u. 35
Gende Sortimente Nutzholz ver=

(3428

EraStämme Kl. III
A e

Phn=

Sid
Ae
zu

zu

0,91
2, IV 4 3,52
2,73
UI 1 046
0,79
II 9 8,90
III 83 61,63
UV 38 20,54
and u bammenkunft am Bahnhof Roßdorf.
Dienstag, den 1. März 1927,
huttags 9 Uhr, auf dem Rathaus
bteilung 34 und 35:
Buchen=Scheiter 19 rm
W i Schene
10
Birken=
4
*
Erlen=
*
Kiefern=
74

*
*
*1

Buchen=Knüppel 18
*
Eichen=
*
Erlen=
*
Buchen=Stöcke
Eichen=
13,
Erlen=
Kiefern=
60
ABdorf, den 23. Febr. 1927.

ſGHeſſiſche Bürgermeiſterei.

Dienstag, den 1. März ds. Js.
von vormittags 10 Uhr ab, wird in
der Becker’ſchen Wirtſchaft auf dem
Zipfen ſämtliches Rutzholz aus den
Domanialwald der Förſterei Otzberg, ſo=
wie
Brennholz aus den Diſtrikten
Schneiſenſchlag 6 und 14 und Dürr= und
Windfallholz aus verſchiedenen Diſtrikten
der Förſterei Otzberg verſteigert, und zwar,
) Nutzholz: Schnittholz: Kiefer III.
Kl. 3 St. 1,47 tm.
Stämme: Eiche II. Kl. 1 St. 1,16
tm, III. Kl. 2 St. 1,75 fm, IV. Kl.
41 St. 23,49 fm, V. Kl. 63 St.
23,13 fm, II. Kl. 39 St. 10,30
im; Buche I. Kl. 2 St. 2,55 fm,
III. Kl. 8 St. 5,00 fm, IV. Kl. 19
St. 9,14 fm; Erle IV. Kl. 1 St.
0,92 fm, V. Kl. 4 St. 1,61 fm,
VI. Kl. 12 St. 3,65 fm: Eſche VI
Kl. 1 St. 0,27 tm; Akazie VI. Kl.
1 St. 0,46 im; Kiefer II. Kl. 2
St. 0,84 fm, III. Kl. 3 St.
1,81 fm, IV. Kl. 3 St. 1,34 fm
V. Kl. 10 St. 2,67 tm; Fichte TV.
Kl. 3 St. 1,69 im, Va Kl. 15 St.
5,78 fm, Vb Kl. 57 St. 10,82
im; Weißtanne I. Kl. 2 St. 3,6
im, III. Kl. 1 St. 0,68 fm, Tb Kl.
5 St. 1,25 fm; Lärche IV. Kl. 1
St. 1,59 fm, V. Kl. 66 St. =
12,39 fm.
Derbſtangen: 11 Buchen 0,56 fm
677 Fichten 19,86 fm, 121 Weiß=
tannen
3,61 fm, 55 Douglas=
1,54 fm, 129 Lärchen 9,74 fm.
Reisſtangen: 357 Fichten 2,78 fm
55 Douglas 0.45 tm, 625 Weiß=
tannen
2,72 fm.
Nutzſcheiter, rm: 4 Buche (Röller).
Nutzknüppel, rm: 16 Eiche (2,5mlg.).
b) Brennholz: Scheiter, rm: 25 Buche,
4 Eiche, 2 Weißtanne.
Knüppel, rm: 25 Buche, 7 Eiche, 1
Erle, 26 Kiefer, 1 Fichte.
Knüppelreiſig, rm: 5 Eiche.
Stammreiſig, Wellen: 2450 Buche,
200 Eiche; 250 Kiefer.
Aſtreiſig, Wellen: 250 Buche, 75 Eiche,
325 Kiefer.
Stöcke, rm: 14 Buche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Zuerſt kommt das Brenn=
holz
zum Ausgebot und von etwa 11 Uhr
ab das Nutzholz. Nähere Auskunft
durch Herrn Förſter Hamel auf dem
Otzberg, der auf Wunſch das Holz vor=
zeigt
, und das unterzeichnete Forſtamt.
Lengfelder=Forſthaus, d. 21. Febr. 1927.
3426) Heſſ. Forſtamt Lengfeld.

Donnerstag, 3. März 1fd. Js.,
)½, Uhr vormittags, werden im Ger=
mann’ſchen
Saal zu Meſſel verſteigert
uus Diſtrikt I Eichen, Abt. 2, 13, 20 bis
26 und verſchiedene der Förſterei Thomas=
hütte
und Abt. 38, 4360, und II Die=
burger
Mark 9 der Förſterei Meſſel
Stämme, im: Buche: 1,43 II., 17,69
III., 42,68 TV., 5,72 V., 0,27 VI. Kl.;
Hainbuche: 1,65 IV., 0,94 V., 1,63 VI.
Kl.; Eſche: 0,54 VI. Kl.; Elsbeere:
0,27 VI. Kl.; Kiefer: 26,66 III., 23,90
TV., 0,63 V. Kl.; Lärche: 0,53 III., 2,88
IV., 8,17 V. Kl.; Fichte: 3,06 III., 3,54
IV., 16,30 Va, 59,50 Vb Kl.; Derbſtan=
gen
, im: Fichte: 10,07 I., 3.40 II. Kl.
Eſche: 1 St. 008 fm; Buche: 12 I.
0,54 im; Hainbuche: 1 I. 0,03
im; 2 Eiche I. 0,08 fm; 1 Lärche
I. 0,08 fm; 76 Reisſtangen, Stro=
den
(Bohnenſtangen). Das Holz iſt
vorher einzuſehen. Unterſtrichene
Nummern werden nicht verkauft. Aus=
kunft
erteilt, für Förſterei Thomashütte
Herr Förſter Schmidt zu Forſthaus
Thomashütte (Poſt Münſter bei Dieburg),
für Förſterei Meſſel Herr Förſter Engel
zu Meſſel. Ein Kiefernſtamm, Nr. 65,
liegt in Dieburger Mark 12.
3434
Meſſeler Forſthaus, 21. Febr. 1927.
Heſſ. Forſtamt Meſſel.

Lorenz.

Donnerstag, den 3. März 1927,
vormittags 10 Uhr, kommen im Grä=
fenhäuſer
Gemeindewald folgendes Kie=
fern
=Stammholz (Schnittholz) zur Ver=
ſteigerung
:
1 Stamm 143 im
I. Klaſſe
3 Stämme 5,68
II.
1474,
III. 29
z 3,20
IV.
Zuſammenkunft der Steigerer an dem
Kreuz der Kreisſtraße Gräfenhauſen
Mörfelden und der Langſchneiſe. (3436
Gräfenhauſen, den 23. Febr. 1927.
Hefſiſche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Petri.

Hamstag, den 26. Februar 1927,
vormittags 9 Uhr, werden im Güter=
bahnhof
Darmſtadt=Hpt. auf der Eil
gutrampe etwa 1030 Stück ausran=
gierte
hölzerne Bahnſchwellen öffent=
lich
meiſtbietend gegen ſofortige Barzah=
3281mt
lung verſteigert.
Bahnmeiſterei 55.

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Donnerstag, 3. März, abends 8 Uhr

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Eintrikt krei (8467
Jeder fünfte Besucher erhält ein Präsent
Die Karten hierzu sind bereits vergriffen
Dressola-Verkaufsstelle
Ecke Riedlinger- u. Nd.-Ramstädterstr.

Vortragsgemelnschaft Techn.-
Wissenschaftlicher Vereine.
An die in der Vortragsgemeinschaft zu=
zammengeschlossenen
Vereine ergeht höf-
lichst
Einladung zu dem Vortrage des
Herrn Professor Dr Kessner, Techn.
Hochschule, Karlsruhe, über Die Bedeu-
tung
der Materialkenntnis für den
Maschinenkonstrukteur mit Lichtbil-
dern
. Die Studierenden der hiesigen
Techn. Hochschule und sonst interessierte
Gäste sind zu diesem Vortrage herzlichst
willkommen Ort: Techn, Hochschule,
roßer Hörsaal (326). Zeit 8 0c v. 25. 11. 27.
Verein Deutscher Ingenieure,Ortsgruppe
Darmstadt. 3438) I. A. Heidebroek.

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Geſellſchaftsanzug od. Maske Vorſchriſt.
Masken, die gegen die guten Sitten ver=
ſtoßen
, haben keinen Zutritt!
Dienſtag, 1. März, abends 8 Uhr 11
hfedi
Ir
Faſtnach-sdtenstags-Mastenhall
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ſtraße
2‟/., Fernſprech=Anſchluß 869,
L. Greif, Tritonplatz 5 und Gauſir. 46,
Fernſprech=Anſchluß 740; Verkehrsbüro,
Bahnhofſtr. 7, Fernſprech=Anſchluß 571
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Sf
Ber Reilig

Residenz-Theater

Palast-Lichtspiele

Seite 18

Freitag, den 25. Februar 1927

Nummer 26

Union- ag
8 Akte
Theater

Hauptdarsteller: Leni Riefenstahl, Louis Trenker,
Ernst Petersen, Friedrich und Hannes Schneider

Jugendliche haben Zutritt.

8 Akte
(5195
Anfang 3½, 6½ und 8 Uhr

Faſinacht=Sonntag, den 27. Februar 1927
Ot. Smurmägtendag
in den oberen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft.
1 ! ! Nie dageweſene Ueberraſchungen !!!
Anfang 7,11 Uhr
Der Vorſiand.

Karten im Vorverkauf bei Alfred Hammer, Eliſabethenſtraße 48
Vilhelm Heckmann, Mühlſtraße 76
Theodor Meyer, Mathildenplatz
Preiſe: für Mitglieder Mk. 1 ; für eingeführte Gäſte Mk. 2 (3468

Rege=Lupu Pich mit Ernst Weicher
Cud Egede Kicsen- / Imagene Gsbertson-
Jshannes Wiemann. / Heinrich Gegrge
Viegfricd Cang / Wer Gulckorß *
Srich auser-Jietz.
Detektiv-Roman in 7 Akten
Brounie und die Millienenerbin, Groteske in 2 Akten, In der Hauptrolle der Wunderhund Brounle
(*5191
Dle neueste Wochenschau,

Autanz 2½ Uhr

8 Uhr.

Huad Ee ERHdr AHEHRAKRAEAAEHHNdAACAAA

Rhein-
str
., 2

Schloß-Café

Rhein-
str
. 2

Mduf
Rheinischer Karneval
n der
Rheingauer Weinstube
Telephon 2474
Inh.: H. Moog
Lnisenplats 1
Samstag, den 26. u. Sonntag, den 27, Februar
Große Karnevalfeier
Ein Fasching am blühenden Rhein
Rosenmontag und Fastnachts-Dienstag
Reservierung von Tischen nur gegen Einlaßkarten zeitig erbeten.
(Ausgewähltes Fest-Souper)
(3464fg

Schloß-Café-Ensemble‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
1an
Freitag, 25. Februar 1927
E.
Großes Eatra-Konzert
(Beginn 8½/. Uhr)
Eigene Konditorei
Ausschank von Fürstenberg-Bräu (Donaueschingen)5

und Tucher-Bräu (Nürnberg)

Enznanzanngangannn nnnnannEngnnnennnns
E Eiligſte AIl ſehr gut erh Geh=
rock
=Anzug (weil zu
jed Aufl., ſchnell, bil= kaßbilder ſeng) für 30 Mk. zu
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Schuchardſtraße 14 verk. Liebfrauenſtr.
(-511g
Da mſt., Rheinſtr.
Ho. 8½7½offen.RNr. 87, I

Vervielkältigungen

Teleph 1223. (32329

(2246a1

Oberwaldhau: t Harneual-Feie nadd von Samstag, den 26. Februar bis Dienslag, den tMärz /
8. Tanzgelegenhei utiwvor in den schön dekorierten Räumen Hach Bedark verstäriter Verkehr der eleltr. Strabenki

R8

Palast-Lichtspiele

II. Teil
und Schlaß

AENScM UNTER

Anfang 3½ Uhr

Liebe und Diebe Lustspiel in 2 Akten mit dem langen Pat
Neueste Wochenschau
K
V
V
Jugendliche haben Zut itk!
Leizte Abenavorstellung 8 Uhr

(3455f9

Sonntag, 27, Febr.
abends 8 Uhr

veranstaltet vom Städt. Orchester
Eintrittsprels 2. Mk.
Auf 1 Herr 7 Dame frei!

Rosen-Montag
28. Februar, abends 8.11 Uhr
auf höchstnärr. Bekehl
Sr. Närr. Hoheit
Prinz Serenissimus
mit Gefolge bei festlich
geschmücktem Hause:
Nof
duroße adta-Ftsl-
Vorstellung
unter Mitwirkung des
gesamten Personals des
Hamburger Operetten-Theaters
Eintrittspreise 13 Mk.
Anschließend ab 11 Uhr:
Ball im Liliput
Karten: de Waal, Rheinstr. 14,
und Verkehrsbüro. (3477
t

Motto:

Mir freie
uns!

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Damenkarte . .
3. Mk.
Herrenkarte . . . . . . 4.50 Mk.

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[ ][  ][ ]

Rummer 36

Freitag, den 25. Februar 1927

Geite 19

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verbstez.)
Zieder öffnet ſich die Tür; der zweite Stier ſtürmt herein.
mſt auf den nächſtbeſten Picador zu, der mit einem Satz über

Slanke ſein Leben rettet.
as Publikum lacht und applaudiert dem tüchtigen Tier, das
arrt zu den Höhen der Galerien hinaufſchaut.
sber auch dieſer Stier erfaßt die fallenreiche Situation. Er
get zur Tür.
Mau peitſcht die Pferde mit dicken Rohrſtöcken an den Stier
Sie fürchten ſich voreinander, der Stier vor den Pfer=
wie
Pſerde vor dem Stier,
End beide vor den Menſchen
Rit einer faſt unmerklichen Bewegung ſchlitzt er drei Pferden
rch den Bauch auf. Blut Blut Blut ...

*

Der Eſpada erſcheint. Er zieht den langen Degen, ſticht ihn
Stier in den Hals.
elber der iſt zähe. Er ſchüttelt ſich und lebt.
Der Stier flieht . er flieht bis an die Planke, wendet ſich
a um und blielt ins Publikum hinein. So, als ob er um
e flehe. Die traurigen Augen, in denen ein dumpfes Fieber
hält er unentwegt auf die Menſchen gerichtet.
Sie antworten ihm mit Pfeifen.
MMan ſchlägt ihm die Mäntel um die Ohren; es knattert um
herum. Das weckt ihn zu neuem Angriff; er beſinnt ſich
mruf, daß dies Menſchen ſind, und daß er ein Stier iſt, und

daß man ihm den Kampf angejagt hat. Den Kampf, den er als
ehrliches Tier aufnehmen muß .."
Sa raſt er mit einem Ruc wieder vorwärts in die Menſchen
hinein, die auseinanderſtieben. Plötzlich knickt er mit den Vor=
derbeinen
zuſammen.
Ebenſo plötzlich erhebt er ſich wieder.
Da ſticht ihn ein Torero mitten ins Maul.
Der Stier, den Degen im Hals, das Maul offen, wankt
blutend unter den Reihen des Publikums entlang, an der
Barriere
Da bricht er zuſanen.
Die Arena iſt erfüllt von zuckenden Pferdeleibern. Leiſes
Stöhnen geht von ihnen aus.
Das Publikum raſt Beifall.
Jetzt kommt der letzte und intereſſanteſte Gang, ſagte
Mackenroth.
Fritz Jacobſen ſchüttelte den Kopf. Ich danke. Ich habe
genug. Uind du, Jonny?
Jonny zog die Uhr. Ich möchte auch gehen.
Erſtaunte Blicke folgten den dreien, als ſie ſich durch die
Reihen hindurch zum Ausgang wanden. Ausländer natürlich!
Lachen ſchwirrte auf.
Was ſagt denn der König zu dieſer Barbarei? erkundigte
ſich Fritz, als ſie durch das Gewühl der Straßen gingen.
Der König iſt der leidenſchaftlichſte Anhänger der Stier=
gefechte
. Er ſchirmt ſie. Er baut jedes Jahr irgendwo einen
neuen Stiergefechtszirtus, zur Beluſtigung, oder richtiger geſagt:
zur Belohnung für irgendeine Gemeinde.
Wieviel Stierkampfarenen gibt es in Spanien?
Etwas über zweihundert, mein Herr.
Und gibt es keine Leute von wirklicher Kultur, die dagegen
proteſtieren?
Gewiß. Aber ſie kommen nicht auf. Sie werden als Ketzer
in den Zeitungen gebrandmarkt.
Wie entſetzlich, ſagte Jonny, ſo iſt dieſem Volk nicht zu
helfen.
Und dabei iſt Barcelona noch die kultivierteſte Stadt von
ganz Spanien, mein Herr. Wenn irgendwo der Einfluß eng=
liſcher
oder amerikaniſcher Demokratie zu ſpüren iſt, ſo iſt es in
Barcelona. Sie haben es vielleicht ſchon gemerkt: die Menſchen
haben hier offenere Züge als im Innern. Faſt amerikaniſch,
möchte ich ſagen. Ja, mein Herr, das Heil wenn überhaupt
jemals das Heil für Spanien kommt wird aus Barcelona
kommen.
Da iſt die Platza de Catalung. Wollen Sie die Güte
haben .. . ?
Ich weiß, mein Herr. Entſchuldigen Sie mich eine Minute.
Herr Mackenroth kam zurück. Aus ſeinem Geſicht, das die
ausdrucksvolle Beweglichkeit des Südens angenommen hatte,
ſprach etwas, das ausſah wie Mitleid.
Nun, Herr Mackenroth?
Sie bringen ſchlechte Kunde,
fürchte ich. Der Marquis iſt noch nicht da?
Doch, mein Herr. Sowohl der Marquis wie ſeine Tochter.
Jacobſens Geſicht hellte ſich auf. Na alſo!
Ja, aber ..."
Ein Aber . . !?"
Der Marquis hat wichtige Depeſchen vorgefunden, die ihn
veranlaßt haben, mit dem Abendzuge weiterzureiſen. Mit ſeiner
Tochter.

Konnten Sie erfahren, wohin?
Herr Magenroch lächelte geheimnisvoll. Er machte eine
Bewegung wie ein Torero, der einen Stier mit einem ungemein
liſtigen Griff zur Strecke bringt, und ſagte flüſternd:
Es iſt mir gelungen. Aber es war ſchwer, das dürfen Sie
mtir glauben. Der Portier wollte nicht mit der Sprache heraus.
Erſt als ich ihm einen Duro in ie Hand gedrüdlt habe, war ſein
Gewiſſen beſchwichtigt. Bitte, maihen Sie teinen Gebrauch von
dem, was ich Ihnen jetzt ſage. Der Marquis und ſeine Tochter
ſind nach Alicante weitergefahren.
Nach Alicaute. . . . Wiſſen Sie, welches Hotel ....?
Die Brief ſind nachbeordert ins Hotel Neina Victoria.
Fritz Jacobſen griff in die Taſche. Haben Sie vielen Dank.
Herr Mackenroth. Wollen Sie mir erlauben, Ihnen dieſen Schein
zum Andenken an mich zu dedizieren?
Herr Mackenroth nahm mit einem freudigen Aufleuchten ſei=
ner
Augen das Geſchenk, deſſen Höhe ihm ſichtlich unerwartet kam
Indem er den Schein mit umſtändlicher Eleganz in das Geheim=
fach
ſeiner Brieftaſche ſtopfte, ſagte er plötzlich mit leiſer Stimme
Zum Dank für Ihre Großmut, mein Herr, möchte ich
Ihnen eine Entdeckung verraten, die ich eben gemacht habe.
Nun? Fritz witterte etwas, was Dina betraf.
In Ihrer Unterhaltung fiel heute der Name Vander=
gult
. Sie haben zwar Engliſch geſprochen, aber ich habe es
dennoch verſtanden. Sie müſſen nämlich wiſſen: ich bin gebore=
ner
Hamburger, und bei uns in Hamburg ſprechen ſchon die
Babies Engliſch.
Sie auch? lägte Jonny Reimers, dann ſind wir Lands=
leute
. Hummel, Hummel!
Herr Mackenroth gab mit freundlichem Lächeln die vorge=
ſchriebene
Antwort. Das iſt ja großartig. Hier unter den Pal=
men
von Kaialonien Hummel, Hummel zu hören, das hätte ich
mir nicht träumen laſſen.
Sie wollten uns etwas verraten?
Richtig. Als ich eben mit dem Portier plaudere, ſehe ich den
Diario de Barcelona auf ſeinem Pult. Ich werfe einen Blid
darauf und was ſehe ich? Den Namen Vandergult! Cor=
nelius
Vandergult ſteht dort als Ueberſchrift einer Notiz.
Haben Sie die Notiz geleſen?
Ja. Alſo um es kurz zu machen: in Spanien ſoll ein Hoch=
ſtapler
aufgetaucht ſein, der unter dem Namen Cornelius Van=
dergult
reiſt. Die Behörden ſind ihm auf der Spur. Die Mel=
dung
iſt aus Paris herübertelegraphiert worden, wo der Schwind=
ler
bis dahin gewohnt hat.
Die beiden Freunde ſahen ſich an. Jacobſen nickte. Das iſt
intereſſant, ſagte er; das wird man ſich alſo vor dieſem ſoge=
nannten
Herrn Vandergult in acht zu nehmen haben.
Können Sie uns ſagen, wann der nächſte Zug nach Alicante
geht? fragte Jonny.
Gewiß. Um elf Uhr fünfzig heute nacht, von der Eſtacion
de Francia.
Gute Nacht, Herr Mackenroth.
Meine Herren betrachten Sie mich als Ihren aufrichtigen
Diener.
Die beiden gingen über die Plaza hinüber. Als ſie um die
Ecke bogen, in die Ramla de San Pedro hinein, wandte Jonny
ſich um.
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