Darmstädter Tagblatt 1927


23. Februar 1927

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 54
Mittwoch, den 23. Februar 1927.
190. Jahrgang

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ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beltreibung fällt jeder
Nabatt weg. Banklonto: Deuſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbant.

Kie deutſch=rufſiſchen Beziehungen.
Der Reichskanzlerhat am Dienstag nachmittag die
rer der Parteien empfangen, um die Beratungen
1/ Auswärtigen Ausſchuſſes, der vom Vorſitzenden Wallraf für
Mrwoch einberufen worden iſt, entſprechend vorzubereiten. Auf
Tagesordnung ſteht zunächſt der deutſch=litauiſche Handels=
tung
, dann aber das ganze Problem der deutſch=
ü
iſchen Beziehungen, das durch die ſozialdemokra=
vem
Estbüllungen über die angebliche Verbindung der Mos=
ier
Regierung mit der deutſchen Reichswehr aufgerollt worden
/12oer Kanzler ſprach zunächſt mit den Sozialdemokraten, dann
zmneinſamer Konferenz mit den Regierungsparteien, zuletzt
ſtven Demokraten. Der Zweck dieſer Beſprechungen dürfte der
ſt, die Parteien zu informieren, um wenigſtens im Ausſchuß
Bſthreitungen zu vermeiden, die bei den engen Beziehungen
/Kommuniſten zu Rußland ſehr leicht zu befürchten ſind, wenn
ſt ſoer Regierung mehr geſagt wird, als zur Abwehr der An=
f
unbedingt notwendig iſt. Die Vertretung des Auswärtigen
AtS wird Staatsſekretär v. Schubert führen. Vermutlich wird
w Meichswehrminiſter Dr. Geßler an der Sitzung teilnehmen.
9 der Reichskanzler mit dieſen Beſprechungen beſchäftigt war,
miee die urſprünglich für Dienstag angeſetzte Beſprechung mit
18 Vertretern des beſetzten Gebietes auf Mittwoch verſchoben.
1Ah. die Verhandlungen über das Arbeitszeit=
Imtigeſetz haben geruht. Die Dinge werden jetzt wohl ſo gehen,
19 Die Reichsregierung ihre inzwiſchen fertiggeſtellte Vorlage
1b Reichsrat zugehen läßt, daß aber die Regierungsparteien
In1 Bemühungen fortſetzen, um über den weſentlichen Stein des
Atäßes, die Zuläſſigkeit oder Nichtzuläſſigkeit von Mehrarbeit,
ſrgendeiner Form zu einer Vereinbarung zu gelangen, die ſich
ſa der Grundlage zu bewegen hätte, daß auf der einen Seite
A5h räuche in der Ausnutzung der Mehrarbeit verhütet, daß
er auf der andern Seite den Wirtſchaftsnotwendigkeiten ein
earaum gelaſſen wird. Auf dieſer Grundlage wollen die Re=
Kunngsparteien verſuchen, gemeinſam einen Initiativantrag
chucbringen, der dann im Reichstag die im Regierungsentwurf
nroch beſtehende Lücke auszufüllen hätte. Man wird darüber
ir gerſt am Donnerstag wieder ſprechen.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
* Berlin, 22. Febr. (Priv.=Tel.)
Der deutſche Geſandte in Warſchau, Ulrich Rauſcher, wird
kautsſichtlich am Freitag in Berlin eintreffen, um der Reichs=
inrung
über das Ergebnis ſeiner bisherigen Bemühungen
ingilung zu machen. Bekanntlich hatte er vor einigen Tagen
e Unterredung mit Marſchall Pilſudſki. Es ſieht ſo aus, als
imn Anſchluß hieran eine leichte Entſpannung eingetreten iſt,
is möglich erſcheinen läßt, in abſehbarer Zeit mit Polen wie=
um
grünen Tiſch zu ſitzen. Wie ſich die polniſche Regierung
ſer Behandlung der Niederlaſſungs= und Ausweiſungsfrage
II. wird Herr Rauſcher am Freitag dem Kabinett mitteilen.
wird daraufhin neue Inſtruktionen erhalten für die weitere
hundlung der Streitfragen. Da ſich nun auch in der polniſchen
ſeſe etwas mehr Neigung zu ſachlicher Kritik zeigt, darf man
h. erwarten, daß auch die polniſche Regierung ihrerſeits bereit
ſch mit Deutſchland zu verſtändigen.
Reviſion der Sachlieferungen?
Der meiſt ſehr gut unterrichtete Pariſer Vertreter der Ger=
ſug
a berichtet von einem Plan, den der Miniſter für öffentliche
beiten, Tardieu, dem Komitee für Reparationsfragen vorlegen
i Dieſer Plan läuft auf eine völlige Neuorganiſation der
öſiſchen Reparationspolitik hinaus. Es ſoll ein großzügiges
ſchirieferungsprogramm weit über die Jahresleiſtungen hinaus
tyieſehen werden, das der deutſchen Induſtrie große Aufträge
üſeren würde. Vornehmlich iſt dabei an Hoch= und Tiefbau=
ahlichtigte
. Es ſollen rein ſranzöſiſche Geſellſchaften unter bewilligt,
nſfranzöſiſcher Leitung gebildet werden, die ihrerſeits wieder
tſder deutſchen Induſtrie Lieferungsverträge über Roh= und
uufſchland geſtellt werden, das ſich an der Aufbringung der
ranzöſiſchen Regierungskreiſen mißt man nach derſelben
tellle dem neuen Projekt große Bedeutung bei und glaubt, daß
Hauswirkungen auf die allgemeine Politik Deutſchland gegen= wie die Unabhängigkeit des Richterſtandes zu beſchränken.
er nicht ausbleiben würden.
Das Reichsſchulgeſetz.
Einer der weſentlichſten Gründe, der für das Zuſammen=
dun
des Zentrums mit den Deutſchnationalen ausſchlaggebend
beſtand neben der Möglichkeit eines Konkordats in der Er=
üung
, daß mit den Deutſchnationalen ein Schulgeſetz im
here des Zentrums leichter zu machen ſein würde, als mit den
ſcaaldemokraten. Kein Wunder, wenn jetzt das Zentrum dar=
ſoringt
, daß das Schulgeſetz möglichſt ſchnell vor den Reichs=
brommt
. Es hat ſich am Dienstag in ſeiner Fraktionsſitzung
nut beſchäftigt. Auch in den interfraktionellen Beſprechungen
Tioemnächſt dieſes Thema behandelt werden. Der Reichsinnen=
nüſſter
von Keudell ſieht ſich hier vor einer ziemlich ſchwierigen
twlabe. An Unterlagen fehlt es ihm nicht. In den Akten des
tyenminiſteriums liegt eine ganze Anzahl von Entwürfen. Der
üſtſchnationale Schiele hatte bereits eine Vorlage ausgear=
liett
, die nur teilweiſe bekannt wurde, aber bei der Deutſchen
Ar weiter berfolgt worden iſt. Der Demokrat Dr. Külz hatte
TMufgabe von einer ganz andern Seite angepackt und wollte ſich
Mät begnügen, lediglich ein Rahmengeſetz zu ſchaffen, innerhalb
ſan die Länder ihre Schule ganz nach ihren Wünſchen ausge=
iaen
konnten. Beide Entwürfe werden bei der Ausarbeitung

des neuen Geſetzes im Reichsinnenminiſterium als Material be=
nutzt
. Der neue Innenminiſter hat noch nicht zu erkennen ge=
geben
, in welcher Richtung er ſelbſt zu arbeiten gedenkt. Im
weſentlichen handelt es ſich darum, wie der in Artikel 146 der
Reichsverfaſſung geprägte Ausdruck geordneter Schulbetrieb
interpretiert werden ſoll, weil davon für die ganze Geſtalt des
Schulgeſetzes eigentlich alles abhängt, und in dieſer Auslegung
werden die Gegenſätze dann auch innerhalb der Regierungspar=
teien
über die zweckmäßige Ausgeſtaltung der Schule eien Aus=
gleich
finden müſſen.
Die Etatsberatungen im Reichstag.
Die Frage der Penſionen. Hergt verteidigt Hindenburg
gegen kommuniſtiſche Angriffe. Die Bertrauenskriſe
der Zuſtiz.
Berlin, 22. Febr. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag behandelte geſtern und heute die zweite Leſung des
Reichshaushaltsplanes für 1927, und zwar Kapitel Verſorgung und
Ruhegehälter. Der Ausſchuß forderte in ſeiner Entſchließung die bal=
dige
Nachprüfung der Beſtimmungen über die Ruhegehaltsbezüge. Ins=
beſondere
ſoll die Einführung einer Höchſtpenſion bei den
Empfängern hoher Penſionen angeſtrebt werden. Die Sozialdemokra=
ten
verlangen eine Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz, wonach die
für die Verſorgung der Kriegsopfer erforderlichen Mittel um minde=
ſtens
150 Millionen verſrärkt werden können. Die Kommuniſten be=
antragen
, die Penſionen für 104 Reichsminiſter und Staatsſekretäre
in Höhe von 1,7 Millionen Mark und die Penſionen für 1753 Generäle
uſw. in Höhe von rund 21 Millionen Mark zu ſtreichen.
In der Debate kam auch die Penſion des Generals von Lüttwitz
zur Sprache. Miniſterialrat Kerſchenſteiner erklärt diesbezüg=
lich
, General von Lüttwitz ſei durch Verfügung vom 17. März 1920
verabſchiedet worden. In einer zweiten Verfügung vom 29. März, die
unterzeichnet war vom damaligen Reichspräſidenten Ebert und dem
Reichskanzler Müller, werde die Entlaſſung beſtätigt mit dem Zuſatz
daß Lüttwitz unter Vorbehalt der Regelung der Penſionsanſprüche
aus dem Heere ausſcheide. In einer perſönlichen Bemerkung erklärt
der ſozialdemokratiſche Abg. Müller=Franken, daß der ſtell=
vertretende
Reichskanzler Schiffer, während die Regierung in Stuttgart
weilte, mit General von Lüttwitz ein Abkommen getroffen habe, wonach
Lüttwitz ſich bereit erklärte, zurückzutreten.
Der Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei, Abg. Loibl, wies
darauf hin, daß die Höhe der Penſionsſätze, an denen jetzt die Linke
Anſtoß nehme, 1920 von einer Regierung beſchloſſen worden ſei, in
der auch Sozialdemokraten ſaßen. Hierauf ging das Haus zu den Ab=
ſtimmungen
über. Die kommuniſtiſchen Abänderungsanträge, die u. a. die
Streichung der Penſionen für 104 Miniſter und Staatsſekretäre und
1753 Generale verlangen, wurden gegen die Stimmen der Antragſteller
abgelehnt. Der ſozialdemokratiſche Antrag, wonach die Regierung bis
zur dritten Leſung des Etats die Mittel für kriegsbeſchädigte Rentner
um 150 Millionen erhöhen ſoll, wurde an den Haushaltsausſchuß ver=
wieſen
. Der Verſorgungsantrag wurde darauf unverändert ange=
nommen
.
Es folgte die Beratung des Etats des Reichspräſi=
denten
, den zu ſtreichen der Abg. Hörnle (Komm.) beantragte.
Unter ſtürmiſchen Pfuirufen der Mehrheit des Hauſes erklärte der Red=
ner
, daß der Name von Hindenburg mit der Zeit von Deutſchlands
größter Schmach verbunden ſei. In Erwiderung der kommuniſtiſchen
Angriffe auf den Reichspräſidenten, gab Reichsjuſtizminiſter Hergt,
fortwährend durch lärmende Kundgebungen, der Kommuniſten unter=
brochen
, folgende Erklärung ab: Es iſt ſeit langen Jahren zum erſten
Male vorgekommen, daß in dieſem Hauſe die Perſon und der Name des
allverehrten Herrn Reichspräſidenten in einer ſo ungeheuerlichen Weiſe
in die Debatte gezogen worden iſt, wie ſie dem tiefſten Empfinden wei=
ter
Kreiſe des Volkes widerſtrebt. Ich ſtelle dies mit ſchmerzlichem Be=
*Verlin, 22. Februar. (Priv.=Tel.) dauern feſt. Es iſt eine Ungeheuerlichkeit, daß das Staatsoberhaupt
in einer ſolchen Weiſe in den Schmutz gezogen wird. Die Angriffe
des Abg. Hörnle reichen an die Perſon des Herrn Reichspräſidenten
nicht heran. Mir widerſtrebt es innerlich, auf dieſe Angriffe einzu=
gehen
, wenn ich nichr namens der Reichsregierung die Pflicht hätte,
dieſe ungeheuerlichen Angriffe ſchärfſtens zurückzuweiſen. Das ganze
deutſche Volk iſt dem Herrn Reichspräſidenten zu tieſſtem Dank ver=
pflichtet
. Wir erinnern uns, was er durch ſein Verhalten bei Kriegs=
ende
und ſeine Amtsführung als Reichspräſident für die Konſolidie=
rung
des deutſchen Volkes leiſtete, und daß er das Anſehen Deutſch=
turnehmen
gedacht, wie ſie früher der Miniſter Le Troquer lands in der ganzen Welt durch ſein Verhalten geſtärkt und gehoben hat.
Der kommuniſtiſche Antrag wurde abgelehnt und der Haushalt
Es begann hierauf die Beratung des Etats des Reichsjuſtizminiſte=
riums
, die von Reichsjuſtizminiſter Hergt mit einer längeren Rede
Ulffabrikate abſchließen. Auch die Arbeiter ſollen zum Teil von eingeleitet wurde. Der Miniſter erörterte vor allem die Frage der viel
beſprochenen Vertrauenskriſe der Juſtiz, die vielfach über=
pitalien
für dieſe Geſellſchaften ebenſalls zu beteiligen hätte, ſchätzt werde. Deutſchland habe die Staatskriſe nach 1918, die Währungs=
kriſe
und teilweiſe auch die Wirtſchaftskriſe überwunden. Es werde
auch die Vertrauenskriſe der Juſtiz überwinden. Der Miniſter erklärte
im Namen der Reichsregierung, daß ſie niemals dulden werde, irgend=
Es folgte der Sozialdemokrat Dr. Levi, der feſtſtellte, daß heute
zum erſten Male von einem Reichsjuſtizminiſter die unbeſtreitbare Tat=
ſache
zugegeben worden ſei, daß eine Vertrauenskriſe der Juſtiz be=
ſtehe
. Der Redner wandte ſich dann gegen die jetzige Auslegung des
Landesverratsbegriffes, der unhaltbar ſein und beantragte zum Schluß
die Wiedereinſetzung der alten Schwurgerichte.
Damit wurde die Debatte abgebrochen. Bei der Feſtſetzung der
morgigen Tagesordnung beantragten die Sozialdemokraten, daß der
ſozialdemokratiſche Initiativantrag zur Arbeitszeitvorlage beraten wer=
den
ſolle. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns erblärte dagegen, daß die
Regierungsvorlage über die Arbeitszeitnotverordnung morgen dem
Reichsrat zugehen werde. Das Haus lehnte darauf mit 160 gegen 107
Stimmen den ſozialdemokratiſchen Antrag ab.
Das Haus vertagte ſich hierauf auf Mittwoch nachmittag 3 Uhr.
Ariikel 431 des Verſailler Vertrags. Die
Rheinlandräumung.,
* Berlin, 22. Febr. (Priv.=Tel.)
Wahrſcheinlich wird ſich die kommende Völkerbundsratsſitzung
Nesbartei auf ſtarken Widerſtand ſtieß und infolgedeſſen nicht mit der Rheinlandräumung beſchäftigen, die nach Ar=
tikel
431 bereits hätte vorgenommen werden müſſen, da Deutſch=
land
ſämtliche Verpflichtungen des Verſailler Vertrages erfüllt
hat. Zu dieſem Artikel wird von der Reichsregierung ein juri=
ftiſches
Gutachten ausgearbeitet, das in Genf vorausſichtlich eine
weſentliche Rolle ſpielen dürfte.

Frankreich am Mittelmeer.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 20. Februar.
Der unerwartete Seeabrüſtungsvorſchlag Coolidges und die
in auffallender Stille tagende Tangerkonferenz in Paris haben
die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen Politik in beſonders hohem
Maße auf die Flottenpolitik gelenkt. Dieſe bereitete ſchon
bisher manche Sorgen, da ſich in dieſer Hinſicht die weltpolitiſche
Situation ſeit dem Kriege langſam, aber unaufhaltſam verſchiebt.
Es liegt in der Natur der Dinge, daß die Beſtrebungen der
franzöſiſchen Flottenpolitik ſich in erſter Linie auf die Stärkung
der franzöſiſchen Poſition am Mittelmeer richten. Die Siche=
rung
des Weges nach Nordafrika iſt für die franzö=
ſiſche
Politik eine beinahe ſo wichtige Parole geworden, wie für
die engliſche die Sicherung des Weges nach Indien. Auf dem
Gebiet der Seepolitik beſteht zwiſchen Frankreich und England
ein gewiſſes Einverſtändnis, das aber keineswegs überſchätzt
werden darf. Mit Italien und Spanien ſtehen die Dinge weſent=
lich
anders.
Nach der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz von 1922 kann
die italieniſche und die franzöſiſche Flotte unge=
fähr
als gleich ſtark angeſehen werden. Muſſolini verfolgt
eine ſehr energiſche Rüſtungspolitik und benutzt alle Mittel, um
die italieniſche Flotte auszubauen, beſonders auf den Spezial=
gebieten
, denen keine vertragsmäßigen Grenzen gezogen ſind,
Die kolonialpolitiſchen Aſpirationen des Fascismus ſind be=
kannt
und bereiten Frankreich viel Sorge. Spanien verfolgt
am Mittelmeer, von wenigen Einzelpunkten abgeſehen, keine auf
Vorherrſchaft gerichtete Außenpolitik, aber der Ausbau ſeiner
Flotte iſt doch eine logiſche Folge der Politik Primo de Riveras,
der Spanien ſeine verlorene Großmachtſtellung zurückgeben
möchte. Und nach der Anſicht vieler Fachmänner darf dieſe
Arbeit Spaniens an ſeiner Flotte keineswegs unterſchätzt wer=
den
, obſchon die Stille, mit der man arbeitet, leicht dazu führen
könnte. In der Tat wird vielfach in Frankreich die Situa=
tion
am Mittelmeer ſehr peſſimiſtiſch betrachtet.
Die franzöſiſche Politik hat jedenfalls einen Fehler gemacht, da
ſie es verſäumte, ſich mit Spanien zu verſtändigen. Das italie=
niſch
=ſpaniſche Bündnis bedeutet trotz allem den realſten Erfolg,
den Muſſolini, von Frankreich aus geſehen, bis jetzt erzielt hat.
Bei der jetzt tagenden Tangerkonferenz wäre vielleicht die Ge=
legenheit
, das franzöſiſch=ſpaniſche Verhältnis beſſer zu geſtalten,
indes zeigt die franzöſiſche Politik recht wenig Neigung, dem
ſpaniſchen Standpunkt entgegenzukommen. Die geſchickte und
birtuoſe Haltung der engliſchen Diplomatie in der Tangerfrage,
welche die drei lateiniſchen Mittelmeermächte fortwährend gegen=
einander
ausſpielt, verrät vielleicht manches über die wahren
Abſichten Englands am Mittelmeer.
Sicher trägt auch die franzöſiſche Innenpolitik
viel dazu bei, Frankreichs Lage am Mittelmeer zu erſchweren.
Während in Italien und Spanien Diktaturen beſtehen, herrſchen
in Frankreich die entgegengeſetzten politiſchen Strömungen, und
es iſt eine charakteriſtiſche Eigenſchaft aller Linkspar=
teien
der Welt, die Außenpolitik auf Grund ihrer Partei=
doktrinen
zu beurteilen. Schon aus dieſem Grunde iſt die fran=
zöſiſche
Linkspreſſe jeder Aenderung des Tangerſtatuts feindlich,
aber auch die Rechte bleibt ziemlich ablehnend, weil ſie eben
jede außenpolitiſche Konzeſſion abzulehnen pflegt. Der Popu=
laire
das vor kurzem gegründete offizielle Organ der fran=
zöſiſchen
Sozialiſten greift die Haltung Spaniens und
insbeſondere die Haltung Primo de Riveras in der
Tangerfrage, auf das ſchärfſte an; in einer viel höflicheren,
aber ebenſo kühlen Form haben auch die nationaliſtiſchen Blätter
wie das Echo de Paris gegen die ſpaniſchen Wünſche Stellung
genommen. Dennoch glaubt man, daß ein Kompromiß gefunden
werden wird, was aber unter Umſtänden an den beſtehenden
Schwierigkeiten nur vorbeigeht.
Die unerwartete Initiative Coolidges, welche auf
die Einberufung einer neuen Abrüſtungskonferenz in
Waſhington ausgeht, hat der franzöſiſchen Politik Gelegenheit
gegeben, was ſeit langem nicht der Fall war , mit Italien
gleiche Anſchauungen zur Schau zu tragen. In der Tat iſt durch
die amerikaniſche Initiative für mehrere Mächte, vor allem für
Frankreich, eine äußerſt unangenehme Situation entſtanden. Der
neue Abrüſtungsvorſchlag wurde wenigſtens nach der Pariſer
Darſtellung nirgends mit Freude aufgenommen wenigſtens
nicht bei den Mächten, an die dieſer Vorſchlag gerichtet war.
Die Haltung Englands läßt ſich kaum eindeutig beurteilen. Wäh=
rend
die japaniſche Politik, wenn auch mit ſehr wenig
Begeiſterung, dem amerikaniſchen Vorſchlag zuſtimmt, und Ita=
lien
, wenn man den Nachrichten glauben darf, mit einer ſpon=
tanen
Ablehnung antwortet, ſucht die ſranzöſiſche Diplomatie
die Einladung aus Waſhington in der allerhöflichſten und ge=
ſchickteſten
Form, wenn auch mit Entſchiedenheit abzulehnen.
Argumente beſitzt ſie dazu genug, nur daß man auf Waſhington
wegen der Schuldenfrage ſehr weitgehend Rückſicht nehmen
muß. Nun wartet man mit Spannung ab, ob Amerika, England
und Japan unter ſich zu einem Abrüſtungsabkommen ge=
langen
, und ob dies vielleicht indirekt auf die ablehnenden
Mittelmeermächte einzuwirken verſucht.
Es iſt aber wenig wahrſcheinlich, daß eine Waſhingtoner See=
abrüſtungskonferenz
an den Zuſtänden im Mittelmeer etwas
ändern kann. Für viel gefährlicher hält man den ſonſtigen poli=
tiſchen
Druck, den England wie Amerika auf Frankreich und
Italien ausüben können.
* Die Chinapolitik Englands wird mit einer immer wachſen=
den
Verſtimmung kommentiert. Man hält ſie für grundſätzlich
ſchlecht, und es iſt leicht zu begreifen, daß man für die franzö=
ſiſchen
Intereſſen fürchtet. Denn, ſo betont verſchieden auch der
franzöſiſche Süandpunkt von dem engliſchen in bezug auf China
iſt, es iſt evident, daß auch Frankreich die Wirkung eines großen
engliſchen Mißerfolges in China an ſehr vielen Punkten empfind=
lich
zu fühlen bekäme.
Die franzöſiſche Preſſe ſelbſtverſtändlich die ſtark nach links
orientierten Blätter ausgenommen fordert beinahe einmütig

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Seite 2

die Verdrängung des ruſſiſchen Einfluſſes aus China. Man er=
wartet
alles Heil von dem Norden und der Zenträlregierung, be=
fürchtet
aber gleichzeitig, daß, wenn England mit der Kanton=
regierung
weitgehende Vereinbarungen trifft, ſowohl die zentrale
wie die nordiſche Regierung ſich mit den Kantoneſen ausſöhnen
und gegen Europa gemeinſame Front machen werden. Die
Situation wird im allgemeinen ſehr peſſimiſtiſch beurteilt, daran
können auch all die Nachrichten über bevorſtehende Kompromiſſe
zwiſchen den intereſſierten Parteien nichts ändern.
Die Ausſichten der Waſhingtoner Seeabrüſtungskonferenz
werden immer ſkeptiſcher beurteilt. Gegenwärtig ſoll nur noch
von einer Dreimächtekonferenz zwiſchen Amerika, England und
Japan die Rede ſein, angeblich ſoll auch dieſe vertagt werden,
wenigſtens werden Kellogg ſolche Intentionen zugemutet. Man
iſt auch geneigt, in der Durchführung der ganzen Aktion einen
Mißerfolg Coolidges zu ſehen. Es wird aber auch, da in Amerika
die franzöſiſche Ablehnung eine große Verſtimmung auslöſte, die
neuerliche Auflebung der Schuldenfrage, damit in Zuſammen=
hang
gebracht. Angeblich ſoll die franzöſiſche Regierung einen
proviſoriſchen Vorſchlag ausarbeiten und dieſen nach ſorgfältigen
Sondierungen in Waſhington überreichen laſſen. Man beeilt
ſich nicht ſehr, vielmehr möchte man, falls dies möglich iſt, die
Milderung der Verſtimmung zwiſchen Waſhington und Paris
abwarten.
Wie groß dieſe Verſtimmung jetzt iſt, geht aus den zahlreichen
Preſſeſtimmen hervor, welche die amerikaniſche Politik, bald
wegen der zentralamerikaniſchen Angelegenheiten, bald wegen
ihrer Haltung in Mexiko mit einer bemerkenswerten Schärfe kri=
tiſieren
.
Die linksſtehenden politiſchen Kreiſe ſind wegen jeden Ver=
ſuchs
Poincarés, die Frage der amerikaniſchen Schulden auch
nur proviſoriſch zu regeln, ſehr verbittert. Blätter wie La Vo=
lonté
klagen den Miniſterpräſidenten einer prinzipienloſen Kom=
promißpolitik
im Intereſſe der Regierung der Union nationale
an. Es ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß es im Laufe dieſer Woche
der Oppoſition gelingen wird, in der Kammerdebatte dieſe Frage
zu ſtreifen.
Die Tangerfrage.
Die Arſache des Rücktritts des ſpaniſchen Außenminiſters.
EP. London, 22. Februar.
Hinſichtlich der Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Spa=
nien
in Paris über die zukünftige Stellung Tangers berichtet der
diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph, daß die Ver=
handlungen
nicht den gewünſchten Weg gingen. An der Frage
der Stellung des Sultans von Rabat habe England weniger In=
tereſſe
. Es müſſe jedoch ſchwere Bedenken gegen den ſpaniſchen
Vorſchlag vorbringen, die Tangerzone auf die Stadt ſelbſt zu be=
ſchränken
. Auch dagegen müßte ſich Großbritannien wenden, daß
die Bedeutung des augenblicklichen konſulariſchen Kontrollkomi=
tees
vermindert und Spanien allein mit der Verteidigung der
Neutralität und Sicherheit Tangers beauftragt würde. Eine Ver=
teidigung
Tangers ohne das nötige Hinterland wäre kaum mög=
lich
. Die Beibehaltung der konſulariſchen Kontrolle liege im In=
tereſſe
der Wohlfahrt der britiſchen Kolonie. Endlich dürfe man
nicht vergeſſen, daß, wenn Tanger mit einer Invaſion bedroht
würde, die Zuſammenarbeit zwiſchen Großbritannien, Italien,
Frankreich und Spanien allein eine wirkliche Garantie für die
Sicherheit und Neutralität Tangers geben würde.
Ueber die Urſachen der Demiſſion des ſpaniſchen Außenmini=
ſters
Yanguas ſchreibt der Matin das Foreign Office erhalte
alſo Genugtuung bei ſeiner (Yanguas) Forderung auf Einbe=
ziehung
von Tanger in die ſpaniſche Zone denn das iſt in der
Tat der Sinn der jüngſt von den ſpaniſchen Delegierten der fran=
zöſiſchen
Delegation überreichten Memoranden . Yanguas iſt
ſofort auf ein kategoriſches Nein der engliſchen Regierung ge=
ſtoßen
. Obwohl England für den Augenblick nicht direkt an den
Beſprechungen, die gegenwärtig in Paris ſtattfinden, beteiligt iſt,
hat Chamberlain geglaubt, unverzüglich ſeine Abſicht in dieſer
Hinſicht präziſieren zu ſollen. Sie war ja eigentlich ſeit langem
bekannt. England iſt geneigt, Spanien gewiſſe Vorteile betref=
fend
die Verwaltung der freien Stadt zu gewähren, wird jedoch
niemals an die Internationaliſierung Tangers rühren laſſen.
Den Warnungen, die wan ihm von London geſandt hat, hat der
ſpaniſche Außenminiſter nicht Rechnung getragen. Vielleicht war
es auch unmöglich, nachzugeben. Auf jeden Fall hat Chamber=
lain
Yanguas vor einigen Tagen zur Ordnung gerufen, indem er
im Unterhauſe ſeinen Standpunkt in der Tangerfrage auseinan=
derſetzte
. Yanguas hat ſich beugen und ſeine Demiſſion nehmen
ynüſſen.

* Das Schlagwort in der modernen
Muſikäftbetik.
Impreſſionismus und Expreſſionismus. Tonal und atonal.
Romantiſche Muſik und Neue Sachlichkeit
Von Dr. Adolf Aber.
Zeiten des Ueberganges in der Muſikgeſchichte, Epochen, in
denen Altes ſtirbt und Neues ſich eben erſt, zuweilen wohl mit
unzulänglichem Rüſtzeug, hervorwagt, kennzeichnen ſich regel=
maßig
durch das Anwachſen einer polemiſch gehalienen Muſik=
literatur
, durch eine Flut von muſikaliſchen Streitſchriften, in
denen ſich die Vertreter des Alten und des Neuen mit einem
mehr oder weniger nutzbringenden Aufwand von äſthetiſchen
Erörterungen heftig befehden. Die Geſchichte lehrt, daß dieſe
Kämpfe in der Regel ein Streit um des Kaiſers Bart waren,
da ſich die Entwicklung der lebendigen Kunſt noch niemals durch
irgendwelche aus der Aeſthetik heraus gewonnene Geſetze hat
beeinfluſſen laſſen, ſondern immer nur durch die Tat des wage=
mutigen
, allein ſeinen eigenſten Geſetzen folgenden Künſtlers
vorwärtsgebracht worden iſt. In früheren Epochen der Muſik=
geſchichte
, in denen ein ſolcher Streit entbrannte, wurde dabei
meiſtens um rein muſiktheoretiſche Fragen gekämpft. In der
Regel war irgend eine Diſſonanz das Zankobjekt, und nur im
Falle Wagner ging es einmal um höhere Dinge. Das hatte
ſeinen Grund darin, daß in dieſem Falle zum erſten Male die
Muſik nicht als ein Ding an ſich betrachtet wurde, ſondern in
Beziehung zu anderen Künſten trat. Damit war denn auch das
Eindringen neuer Begriffe in die Muſikäſthetik notwendig ge=
worden
, und ſeit dieſer Zeit hat man ſich daran gewöhnt, die
berſchiedenſten Bewegungen, die auf allen Gebieten des künſt=
leriſchen
Lebens ſich bemerkbar machen, auch auf die Muſik zu
beziehen. Damit hat eine Fülle von Schlagworten ihren
Weg in die moderne Muſikäſthetik gefunden. Man verwendet
ſie in der muſikaliſchen Literatur mit einer Selbſtverſtändlichkeit,
die in gar keinem Verhältnis ſteht zu der geringen Klarheit, die
bisher über alle dieſe Schlagworte in der modernen Muſikäſthetik
herrſcht. Mancher häßliche Streit, den wir während des letzten
Menſchenalters auf muſikäſthetiſchem Gebiet erleben mußten,
zuäre uns vielleicht erſpart geblieben, wenn man ſich über die
Gehaltloſigkeit der meiſten dieſer Begriffe klar geweſen wäre.
Das Unglück nahn: ſchon ſeinen Lauf, als man damit be=
agnn
, für die beiden in der Literatur und Malerei hervortreten=
den
Nichtungen, den Fmpreſſionismus und den Ex=
prefſionismus
, nach muſikaliſchen Parallelen zu ſuchen.
Am eheſten wäre ſchon der Impreſſionismus als muſikaliſcher
Stil nachzuweiſen, ohlrohl ſich auch bereits bei dieſem Begrif=
keine
klare Abgrenzung ergibt. Wenn man als das Weſen des
Impreſſionismus jene muſikaliſche Technik anſieht, die alle Kon=

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Vom Tage.
Die Ausſprache des Reichskanzlers Dr. Marx als Miniſter für
die beſetzten Gebiete mit den Vertretern der Parteien über die be=
ſetzten
Gebiete wurde auf Mittwoch verſchoben.
Die neugegwindete Sektion für Dichtkunſt der Preußiſchen Aka=
demie
der Künſte hat ſich in einem Gutachten für die Ver=
längerung
der Schutzfriſt auf 50 Jahre ausgeſprochen.
Die deutſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhand=
lungen
, die am 22. Februar beginnen ſollten, ſind auf anfangs
März verſchoben worden anſcheinend weil der franzöſiſche
Zolltarif noch nicht veröffentlicht worden iſt, alſo den Verhandlungen
die Grundlage fehlt.
In den letzten Tagen wurden in Bozen neue Hausſuchun=
gen
nach Waffen und Munition vorgenommen. Be=
laſtendes
Material wurde jedoch nicht gefunden.
Der deutſche Untergeneralſekretär beim Völker=
bund
Dufour, iſt nach Berlin abgereiſt, wo er ſich etwa
eine Woche aufhalten wird, um an einer Beſprechung über allerlei in=
terne
Völkerbundsfragen teilzunehmen.
Die Fernſprechkabellinie Leipzig England
wurde geſtern durch ein Geſpräch anläßlich der Eröffnung der britiſchen
Induſtriemeſſe in Birmingham eröffnet. Die Strecke beträgt 1700
Kilometer. Die Verſtändigung war ſehr gut.
de Pinedo iſt geſtern nach ſeinem geglückten Fluge über
den Atlantiſchen Ozean in Port Natal in Braſilien ge
landet.
Nach den Angaben des Leiters der ſtatiſtiſchen Zentralſtelle, Oſſin=
ſki
, beträgt die Einwohnerzahl der Sowjetunion
144 805 000, während das gegenwärtige Gebiet der Solvjetunion 1897
von 104 100 00 und 1914 von 135 600 000 Perſonen bevölkert war.
Die Sowjetbehörden haben in verſchiedenen Städten Ruß=
lands
, vor allem in Leningrad, umfangreiche Verhaftungen
unter dem römiſch=katholiſchen Klerus vorgenommen.
In Bombay kam es wiederum zu Zuſammenſtößen
zwiſchen Hindus und Mohammedanern.
Staatsſekretär Kellogg hat erklärt, daß Amerika bereit ſei, dem
Wunſche Japans zu entſprechen, die von Coolidge vorgeſchlagene
Flottenabrüſtungskonferenz erſt im Junz beginnen
zu laſſen.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat mit 259 gegen
44 Stimmen eine Entſchließung angenommen, in der Coolidge auf=
gefordert
wird, unabhängig von den anderen Staaten mit
China in Verhandlungen einzutreten.
Die chineſiſchen Arbeitergewerkſchaften verbreiten Flugblätter, in
denen Suntſchuanfang als Maſſenmörder der Arbeiter,
Studenten und Angeſtellten bezeichnet wird.

Geſpannte engliſch=ruſſiſche Beziehungen.
Wie Reuter erfährt, erwägt das engliſche Kabinett den In=
halt
einer Note an die Sowjetregierung wegen der
englandfeindlichen Propaganda, die von Sowjetrußland provo=
ziert
werde. Sollten die radikalen Anhänger der Regierung das
Uebergewicht erlangen, ſo würde die Note den Abbruch der
diplomatiſchen Beziehungen für den Fall androhen,
daß die Propaganda nicht ſofort eingeſtellt würde. Mehrere ge=
mäßigte
Miniſter, unter ihnen Auſten Chamberlain, würden
einem ſolchen Vorgehen Widerſtand entgegenſtellen, da nach
ihrer Anſicht die Sowjetregierung nicht für jede kommuniſtiſche
Propaganda verantwortlich ſei, die nach Abbruch der Bezie=
hungen
nicht aufhören würde.
Litwinow über die ſowjetfeindliche Propaganda
in England.
EP. Moskau, 22. Februar.
Litwinow beantwortete in der Sitzung des Zentral=Exekutiv=
Komitees die Interpellation Larins über die Beziehungen
Rußlands zu England ſehr kurz und vorſichtig, aber in
verſöhnlichem Tone. Die britiſche Regierung habe den Vorſchlag
eines Abbruchs der Beziehungen abgelehnt, unterſtütze aber alle
gegen Rußland gerichteten Angriffe. Die britiſchen Minifter
ſprächen von Verletzung des Handelsvertrages, führten aber keine
konkreten Fälle an. Die Sowjetregierung verhehlte weder jetzt
noch jemals zuvor die aufrichtige Sympathie für die
Freiheitsbewegung des chineſiſchen Volkes. Sie iſt ſtets
zur Erörterung einer friedlichen Beilegung der Kon=
flikte
und Differenzen bereit. Man muß hoffen, daß
England den Beſtrebungen der Sowjetregierung um die Her=
ſtellung
wirklich normaler Beziehungen zu England entgegen=
kommen
wird, was nur dann möglich ſein wird, wenn die ner=
vöſe
Stimmung verſchwindet, die durch die Tätigkeit aggreſſiver
ſowjetfeindlicher Elemente in England erzeugt wird.

turen auflöſt, nur vage Umriſſe gibt und lediglich auf Heraus=
arbeitung
einer gewiſſen Grundſtimmung Wert legt, ſo hat man
damit ganz gewiß techniſche und inhaltliche Beſonderheiten ge=
kennzeichnet
, die ein Zuſammenfaſſen gewiſſer Werke zu einer
einheitlichen Gruppe rechtfertigen. Geht man aber ins Einzelne
der zu betrachtenden Werke, ſo zeigt es ſich klar, daß es ſich auch
beim muſikaliſchen Impreſſionismus nicht etwa um ein Kunſt
handelt, die irgendwie feſte Grenzen aufweiſt. Man wilo dann
in den meiſten Fällen die impreſſioniſtiſchen Werke als eine,
ſagen wir verfeinerte Art der Programmuſik erkennen.
Den beſten Beleg für dieſe Behauptung bieten etwa Stücke wie
die Klavierpräludien Claude Debuſſys die man mit dem gleichen
Recht wie man ſie zu dem Impreſſionismus zählt, auch als
Werke der Programmuſik anſehen könnte, nur daß hier auf eine
muſikaliſche Schilderung von Einzelheiten verzichtet iſt und der
Blick des Komponiſten mehr auf das große Ganze des dichteri=
ſchen
Vorwurfs gerichtet bleibt. Aber trotz dieſer Einſchränkung
wird man den Impreſſionismus als eine ſelbſtändige Richtung
in der muſikaliſchen Kunſt anerkennen. Um ſo kritiſcher iſt die
Frage zu beantworten, ob es geboten war, dem Impreſſionismus
muſikaliſch auch einen Expreſſionismus gegenüberzuſtellen. So
weit ich ſehe, iſt bisher noch nirgends eine Definition des Be=
griffes
Expreſſionismus mit Beziehung auf muſikaliſche Werke ge=
glückt
. Sieht man etwa in formaler und techniſcher Beziehung
die Zuſammenballung der großen Formen auf kleine und aller=
kleinſte
Satzgebilde als Kennzeichen des Expreſſionismus an, ſo
iſt zu ſagen, daß ſich darin der Expreſſionismus vollkommen mit
dem Impreſſionismus deckt. Und will man als ein beſonderes
Kennzeichen expreſſioniſtiſcher Tonſprache die Betonung der
Wichtigkeit auch ſcheinbar nebenſächlichſter muſikaliſcher Figuren
hinſtellen, ſo ſteht dem wieder gegenüber, daß es ſich dann
keineswegs um eine neue Erſcheinung in der muſikaliſchen Kunſt
handeln würde. Dann wäre Beethoden mit dem Stil ſeiner
letzten Quartette, mit den ungezählten rezitativiſchen Einſchal=
tungen
in ſeinen Klavierſonaten ſchon der größte Expreſſioniſt
geweſen. Deutet man den Begriff aber ſchlechthin mit
ſeiner Verdeutſchung als Ausdruckskunſt, ſo iſt zu ſagen, daß
dann ſofort die ganze Muſik unter den Begriff Expreſſionismus
fallen müßte. Denn mit Ausnahme eines verſchwindend kleinen
Teiles der muſikaliſchen Literatur, der eigentlich nur aus den für
Uebungszwecke geſchriebenen Werken beſteht, dienen muſikaliſche
Kunſtwerke zu allen Zeiten dem Ausdruck.
Noch weit größeres Unheil als dieſe Schlagworte, die große
muſikaliſche Richtungen charakteriſieren wollen, haben diejenigen
angerichtet, die ſich auf techniſche Einzelheiten des Tonſatzes be=
ziehen
, insbeſondere die Schlagworte tonal und atonal. In
der Herausbildung des Schlagwortes atonal gibt ſich eine Un=
klarheit
in der zeitgenöſſiſchen Muſikäſthetik über die elementar=
ſten
muſikgeſchichtlichen Fragen kund, die faſt beſchämend wirken
muß. Es handelt ſich dabei vor allem um die wiederholt berſuchte
Führung des Beweiſes, daß die atonale Schreibweiſe in der zeit=

Nammer 54

Muffolinis Antwort an Cvondge.
Ablehnung der amerikaniſchen Seeabrüſtungsvorſchlä./t

w. Rom, 22. Februar.
Die geſtern dem amerikaniſchen Botſchafter überreichte ital,
niſche Antwort auf die amerikaniſche Note über die Beſchränkur=

der Seerüſtungen iſt in Form eines Memorandums gehalten un
beſagt nach längeren Ausführungen über die beſondere Lc=
Italiens als Seemacht, daß Italien zu ſeinem Bedauern dem
dem Memorandum vom 10. Februar enthaltenen Vorſchlag nfih
beitreten kann. Die italieniſche Antwort ſpricht die volle W.
digung für die Geſinnung aus, von der ſich Präſident CooliS
bei ſeinem Vorſchlage leiten ließ, betont, daß Italien ſich beha
lich jeder internationalen Aktion angeſchloſſen hat, die dareeun
ausging, die Ruhe und den Frieden der Welt auf feſtere Grur,d
lagen zu ſtellen, und glaubt, daß bei einem Marinebuder
Italiens von jährlich 300 Millionen Lire die weitreichende
Bauprogramme, auf die Coolidge in ſeiner Botſchaft anſpi.
ſich nicht auf Itailen beziehen können.
Zum amerikaniſchen Vorſchlag ſelbſt erklärt die italieni ſt
Regierung, daß, ſoweit er den europäiſchen Kontinent betr:i
ihr Standpunkt der iſt, daß ein unleugbarer Zuſammenhang z.m
ſchen jeder Art von Rüſtungen bei jeder einzelnen Macht un
unter dieſen Mächten ſelbſt beſteht, und daß es nicht länger mt
lich iſt, Teilmaßnahmen allein auf die fünf großen Seemä=g
anzuwenden. Die Beſchränkung der Rüſtungen muß, wenn
wirkſam werden ſoll, eine allgemeine ſein. Nach einem Hinw
darauf, daß die Konferenz von Rom zur Ausdehnung der Grin
ſätze des Vertrages von Waſhington auf die kleineren Seemä,o
keinen Erfolg hatten, macht die italieniſche Antwort auf die
zureichenden Seerüſtungen Italiens und auf ſeine ungünf
geographiſche Lage aufmerkſam. Sie erinnert ferner an die
waltige Ausdehnung der italieniſchen Küſte mit ihren ſtark
völkerten und lebenswichtigen Städten und ihren wichtigen Be
bindungslinien zu Sizilien und Sardinien und fügt ſchließ
hinzu, daß Italien außerdem auch die anderen Nationen in R4
nung ſtellen müſſe, die ſich im Mittelmeer befinden oder am Ai
telmeer einſtellen können, viele Schiffseinheiten verſchiede-n
Typs in Bau haben und außerdem gegenwärtig Schiffsbaunn
gramme von großer Bedeutung ausarbeiten.

Die argentiniſche Antworinote
auf den Abrüſiungsvorſchlag Coolidges.

w. Buenos Aires, 22. Februc,
Zu dem Inhalt der Antwortnote Argentiniens auf den M
rüſtungsvorſchlag Coolidges wird weiter mitgeteilt, daß in 9
Note weder eine Ablehnung noch eine Annahme des Vorſchl=g
enthalten ſei. Argentinien zöge es vor, das Ergebnis der 9
beiten des vorbereitenden Entwaffnungsausſchuſſes in Genfid
zuwarten und den amerikaniſchen Vorſchlag nur dann in (
wägung zu ziehen, wenn die Bemühungen in Genf, zu ein
Ergebnis zu gelangen, ſcheitern ſollten. Die Note wieden)
im übrigen, Argentinien richte ſich auch heute noch nach dem v
der panamerikaniſchen Konferenz in Santiago de Chile auf
ſtellten Grundſatz der Beſchränkung von Ausgaben für mäit
riſche Zwecke und Vermeidung eines bewaffneten Konflikte
Südgmerika.

Die Franzoſen verhaften zwei deutſche
Gendarmeriekommandanten.

Steinfeld, 22. Febru
Am heutigen Vormittag 10½ Uhr fuhren ein franzöſic
Perſonenkraftwagen und ein franzöſiſches Laſtauto, beſetzt
einem Offizier, einem Gendarmen in Uniform, einem Beam
in Zivil und einem Dolmetſcher aus Lachen bei Neuſtadt a.
vor der Gendarmerieſtation Winden vor. Dort verhafteten
den Stationskommandanten. Die Station wurde mit en
franzöſiſchen Gendarmen beſetzt, der allein im Dienſtzimmer
blieb, bis ein deutſcher Gendarmeriewachtmeiſter von ſen
Dienſtgang zurückkehrte. Die Tür zum Gendarmeriedienſtziran
wurde von dem franzöſiſchen Gendarmen von innen abgeſg=
Die franzöſiſchen Kraftwagen fuhren nach Steinfeld w.i
wo der dortige Gendarmeriekommandant ebenfalls verkn
wurde. Auf dem Rückweg über Winden wurde der franzön
Gendarm um ½1 Uhr wieder abgeholt.
Die deutſche Gendarmerieſtation Winden war demnach /E
Stunden lang von den Franzoſen beſetzt. Die Gründe der 9
haftungen wurden nicht bekannt gegeben. Wohin die baf
Verhafteten verbracht wurden, iſt zur Stunde noch nicht bebi.

genöſſiſchen Muſik, d. h. die Sprengung des tonalen Rahue
innerhalb des Muſikſtückes, die gleichzeitige Verwendung n
rerer Tonarten in verſchiedenen Stimmen den Zuſammem/
der Tonkunſt unſerer Tage mit der geſchichtlichen Entwicly
jäh unterbreche. Dabei iſt gerade die atonale Setzweiſe dasfi
an der zeitgenöſſiſchen Muſik, das auch einen gar nicht ſehr
in die Geheimniſſe der Muſikgeſchichte eingedrungenen Au
freund als etwas auf unbedingt natürlichem Wege Entſtang=s
erſcheinen muß. Man darf die Behauptung wagen, daß, u
ehe eigentlich das vielgeprieſene tonale Syſtem in der Au=
geſchichte
des 16. und 17. Jahrhunderts ſeine ſichere Fundisis
gefunden hatte, ſich bereits Kräfte regen, die danach ſtreber,
Feſſeln dieſes tonalen Muſikempfindens zu ſprengen, dem mir
liſchen Ausdruck ein reicheres Tonmaterial dienſtbar zu mech=
als
ſich ihm in den Stufen der Dur= und Molltonleiter darE/
Man muß ſich darüber klar ſein, daß die Einordnung eines A.
alterierten Akkordes in das Syſtem einer Dur= und Molltomc
ſchon eine willkirliche Konſtruktion iſt, ein Hilfsmittel, um en
zu rechtfertigen, was ſich, ſtreng genommen, aus der Ton u0
heraus nicht erklären läßt. Wenn wir daraufhin die Entwiclg
des harmoniſchen Empfindens von der vorbachiſchen bis
unſere Tage verfolgen, ſo geſtaltet ſich dieſe Entwicklung d w
daß zur Verdeutlichung und Bereicherung des Ausdrucks in
ſchärfere, charakteriſtiſchere Diſſonanzen inmitten des im gch
zunächſt gewiß noch tonal bleibenden Rahmens gewagt wel
Schon im Zeitalter der Romantik, bis zu Wagners Tr
hin, ſind dabei die Grenzen der Tonalität immer weiter
weiter gezogen worden. Und doch ſtellt die expanſive Harn‟
der Romantik wieder nur den Ausgangspunkt einer Entwialtz
dar, die noch weit über die Gewagtheiten der Triſtan=Pc!"
hinausführte. Den entſcheidenden Faktor in dieſer Entwi ß
bildet die Kunſt Max Regers, der aus der Möglichker
Alteration der Akkorde auch die letzten Folgerungen zog U.uce
einem Stil vordrang, den man auf weite Strecken überhauf"
noch mit geſuchteſten harmoniſchen Umdeutungen in den Na
der Tonalität einfügen kann. In Wahrheit iſt im Sc.
Regers ſchon mehr als einmal die Grenze der Tonalität 1
ſchritten. Daß dies möglich wurde, iſt zum größten Tein
ein Ergebnis der Enharmonik, d. h. der Möglichkeit, die ge.!
Ton mit Hilfe der enharmoniſchen Verwechſlung zu zwe
ſchiedenen Akkorden zu beziehen. Die ganz unausweichliche
dieſer Erweiterung unſeres harmoniſchen Empfindens, de
mer weiter ſchreitenden ſchnellen Abſtumpfung aller Diſſon:"
konnte gar keine andere ſein, als daß der Tonalitätsbegriſſ
Auflöſung entgegenging, ja man darf ſagen, daß es widern!
lich und dem geſchichtlichen Ablauf gerade entgegengeſeßl
wenn der ſtrenge Sinn der Tonalität des 18. Jahrhundera
noch einmal durchſetzen würde. Es bleibt einem Kompo.
unſerer Tage, der in dieſer Zeit des auf der ganzen Limt
gröberten Ausdrucks ſeine Hörer zu ſich zwingen will, übe

[ ][  ][ ]

Mummer 54

nach

Nach der Unterzeichnung
des Hankauer Abkommens.
Englands gefährliches Spiel.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 22. Februar.
Tſchen und O’Malley haben unterzeichnet, aber ihr Abkommen
zeht ſich nicht auf Schanghai. Sieger, Beſiegte und Flücht=
nae
wälzen ſich nach Norden, und es erſcheint ſehr ſchwierig,
flikte derſelben mit den Verteidigungstruppen zu vermeiden.
* überaus Riskante der Lage wird durch den Generalſtreik
w verſchärft, und engliſcherſeits wird behauptet, daß dies ge=
tx
die Entwicklung iſt, auf welche die Kantoneſen extremer
icstung mit ihren Sowjet=Freunden gerechnet haben. Man rech=
in
engliſchen orientierten Kreiſen damit, daß man ſich auf die
rhränkende Haltung von Tſchen wie des nationaliſtiſchen Ober=
fahlshabers
verlaſſen kann. Es fragt ſich nur, ob ſie Herren des
ch bleiben werden. Tſchen hat die Zuſicherung gegeben, daß
Internationale Settlement nicht mit Gewalt genommen wer=
n
. ſoll. Was heißt mit Gewalt‟? Wie haben ſich doch die
inge in Hankau ſeinerzeit entwickelt?
Die Redaktionen, der in Schanghai erſcheinenden Blätter
uen da ein eigentümliches Communiqué, von dem offiziellen
rſſebureau in Hankau erhalten, das ein glänzendes Beiſpiel
chineſiſchen Propaganda darſtellt. Es heißt da: In hieſigen
rronaliſtiſchen Kreiſen wird ein großer Unwille durch die Preſſe=
nchte
aus London erregt, daß von britiſchen Geſellſchaften über
undert Tanks zur Verwendung durch die antinationaliſtiſchen
treitkräfte in China gebaut werden. In hieſigen Hankauer
rntwortlichen Kreiſen wird erklärt, daß ſolch weiterer Beweis
u. direkter Beteiligung der Briten an Chinas innerem Kon=
il
= unbedingt eine ſofortige Rückwirkung auf die nationaliſtiſche
frntliche Meinung ausüben muß, die energiſche Schritte von der
gronaliſtiſchen Regierung fordern wird, um dieſe Beteiligung
lszzuſtellen und unwirkſam zu machen. In dieſer Beziehung
gr den von autoritativer Seite ſenſationelle Enthüllungen über
ſe Propaganda gemacht, die von den britiſchen Militärbehörden
ier den in Schanghai gelandeten indiſchen Truppen vorgenom=
un
wird. Dieſen Truppen iſt durch ihre Offiziere mitgeteilt
uwden, daß die Chineſen indiſche heilige Stätten der Verehrung
Schanghai zerſtört hätten. Die Mannſchaften aus dem Pundjab
a en jedoch entdeckt, daß dieſe Behauptungen falſch ſind, und man
u7, daß ſich ſofort Rückwirkungen, bemerkbar gemacht haben.
* ſind bereits Anzeichen davon vorhanden, daß die Truppen
u dem Pundjab mißvergnügt werden. Nicht mit den natio=
afiſtiſchen
Streitkräften in Verbindung ſtehende chineſiſche Or=
ariſationen
in Schanghai haben Flugblätter unter den indiſchen
nuppen verteilt. Nach dem in amerikaniſchem Beſitz befind=
ſchen
unabhängigen Hankau=Herald ſteht in dem einen Flug=
Untt zu leſen: Ihr kommt nach China zu einer Zeit, in der eine
eriokratiſche Revolution hier in der Entwicklung begriffen iſt.
d chineſiſchen Bauern und Arbeiter wollen ſie nicht dulden. Sie
orden einen bitteren Kampf für ihre Unabhängigkeit und Frei=
ſerk
kämpfen. Miſcht Euch nicht in unſere Revolution. Sie iſt
in ere Sache.
Neutrale Beobachter in China geben gegenüber den Beweiſen
ſn einer aktiven Beteiligung der Briten in einem Verſuch, inter=
uſmtiſches
Mißtrauen zu ſäen, dem Glauben Ausdruck, daß
Broßbritannien ein gefährliches Spiel ſpielt,
dem es verfucht, ein aſiatiſches Volk gegen
z sandere aufzuhetzen. Einer dieſer Beobachter hat
ziagt: Die Briten ſäen den Wind und werden das Sprichwort
ſewer zu Ende bringen.
Das Reuterbureau verkündet, eigentlich überflüſſigerweiſe,
das Kommando der Pundjab=Truppen alle obigen Mitteilun=
gai
über dieſe energiſch dementiert. Was das Säen inter=
abatiſchen
Mißtrauens angeht, ſo wird man durch dieſe Wen=
dungen
unwillkürlich an Tſchitſcherins Gedankengänge über die
Aldung eines pan=aſiatiſchen Bundes erinnert.

Wder engere Schauplatz für die weiteren Kämpfe
wetet wegen ſeiner Geländegeſtaltung großes Intereſſe. Der in
wordweſtlicher Richtung, mit ſtetig ſich verbreiterndem Bett, in

die
htMchn
!

emlich gerader Richtung von Kiukiang nach Nanking laufende
ſangtſe ſtrömt von dort, zuletzt wie ein Meeresarm, in ganz
ſachem Viertelkreis nach Wooſung=Schanghai. Zieht man von
Kchanghai nach Weſten eine Linie, ſo trifft man erſt auf das
große Becken des Tai=Hu=Sees, dann noch dieſeits des genannten
Kordoſtlaufes des Jangtſe auf den kleineren, aber immerhin

M7 1 mcchts anderes übrig, als ſich dabei in techniſcher Beziehung einer
dum 24 1 Ausdrucksweiſe zu bedienen, die weit über die Ausdrucksmittel,
miesh Aie ſie das tonale Syſtem bietet, hinausgeht. Niemand aber
Enge41 bennte mit Erfolg den Verſuch wagen, auch nur ein einziges
iſe W 1 4 98erk der zeitgenöſſiſchen Muſik namhaft zu machen, von dem er
1mgen könnte: hier liegt der vollkommene Bruch mit der geſchicht=
9u Ehen Entwicklung zutage, hier beginnt etwas abſolut Neues.
ügde. 1 Lruch in dem gewagteſten atonalen Stück werden ſich die einzelnen
u dch 2 18 timmen ſtets auf das tonale Syſtem zurückführen laſſen, und
in di Ta1 14s iſt lediglich eine Frage des Ohres, vielleicht auch des perſön=
ſchen
Geſchmackes, vor allem aber ſehr wahrſcheinlich eine Gene=
hash
4 ütionenfrage, ob der einzelne Hörer zu dieſen Tongebilden mit
dem R 24 ſerem Nebeneinander verſchiedener Tonarten, mit ihrer auf den
ar z0 w1harmoniſchen Zuſammenklang keinerlei Rückſicht mehr nehmen=
ſter
dut 21 1 hen Mehrſtimmigkeit, ein perſönliches Verhältnis gewinnen kann
W19oer nicht. Jedenfalls ſollte man Schlagworte wie atonal und
las in neuerer Zeit neben ihm auch häufig auftauchende Schlag=
ort
Polytonal, das das gleichzeitige Auftreten mehrerer
Aonarten kennzeichnen ſoll, beiſeite laſſen. Eine Betrachtungs=
eiſe
nach ſolchen Geſichtspunkten richtet nur Verwirrung an,
hringt weder die Erkenntnis um einen einzigen Schritt weiter,
ch ſagt ſie etwas Weſentliches für oder gegen das Werk.
Beziehen ſich Schlagworte wie atonal vorwiegend auf tech=
eſche
Grundprobleme der modernen Muſik, ſo hat man auch für
im haltsfragen rechtzeitig ein hochtönendes Schlagwort gefunden,
ſas aber im Grunde ebenſo wenig beſagt wie der Ausdruck
ſcional‟. Es handelt ſich hier um das in jüngſter Zeit in aller
Meunde befindliche Schlagwort von der neuen Sachlich=
21t in der Muſik. Es iſt bezeichnend, daß dieſes Wort in die
Meuſk und ihre Aeſthetik gewiſſermaßen ſtillſchweigend einge=
amuggelt
iſt. Man wird vergeblich bei denen, die dieſe neue
Huſchlichkeit verfechten, nach einer klaren Definition des Begriffes
chen. Der Ausdruck neue‟ Sachlichkeit deutet darauf hin, daß
Is ſich dabei wohl um eine Art Renaiſſancebewegung handeln
Nout. Deun wenn man von einer neuen Sachlichkeit redet, ſo
n5i man dabei offenbar das Vorhandenſein einer alten Sachlich=
heit
in der Muſik voraus. Tatſächlich liegt auch ein derartiger
Wlaube der Auspuägung des neuen Schlagwortes zugrunde. In
Neom faßt unſere Zeit ſeinen Proteſtgegen alles Roman=
ſche
in der Tonkunſt zuſammen. Als romantiſch in dem
er gemeinten Sinne betrachtet man dabei die übergroße Ge=
MAsſeligkeit Schuberts, Schumanns und ihrer Nachfolger, das

Noöſten an der liedmäßigen Melodik, die Herausbildung gewiſſer
Vereotyper, ſentimental berührender Akkorde und Akkordfolgen
a der romantiſchen Schule. Es iſt gewiß richtig, daß dieſe, ſagen
ir ſchwärmeriſche Seite der Romantik in unſerem Zeitalter, das
I ſeinem ganzen Denken und Fühlen ungleich härter geworden
nur mehr eine beiminderte Daſeinsberechtigung hat, daß uns
alem das nachempfundene Schaffen der Epigonen der
Neromantiker heute nichts mehr zu geben vermag, ja uns vielmehr

Mittwoch, den 23. Februar 1927
Seite 3

Verſchärfie Lage in Schanghai.

Bilder aus dem vom Bürgerkrieg bedrohten Schanghai und Hankau.
(1) Blick auf die große Brücke über den Jangtſekiang in Schanghai. Im Vordergrund die charakteriſtiſchen Reisſchiffe, deren
Ladung die hauptſächliche Nahrung der Chineſen bildet. (2) Ein chineſiſcher Soldat in ganz moderner Ausrüſtung. (3) Ein Vor=
poſten
der Armee Sun=Tſchuan=Fangs. (4) Straße in dem mit Stacheldraht geſchützten Konzeſſionsgebiet Hankaus.

bedeutenden See öſtlich Wuhu. Zwiſchen dem Taihu= und dem
Wuhu,See liegt, etwas nach Süden aus der Linie vorgeſchoben,
der Tananhu=See. Zwiſchen den Seen fließen kleinere Waſſer=
läufe
zum Strom und zum Meer. Nahe ſüdlich dieſer Waſſer=
kette
liegen von Oſt nach Weſt Sungkiang, die letzte Stadt an

Karte der zum Kriegsfchauplatz verwandelten Teile Chinas.

der Bahn nach Schanghai, und Hutchow, an der Südweſtecke des
Tai=Hu=Sees. Nördlich der Seen und um Hangtſchow und
Sungkiang iſt alles flach. Zwiſchen den Tai Hu und den Tanan
Hu ſchieben ſich aber in langer Kette die nach Hangtſchow und
Hutſchow mit ziemlichen Gradationen abfallenden Langſchan=
Berge, deren letzter Ausläufer erſt bei Ihing, am Nordweſtrande
des Tai Hu, endet. General Tſchiang kann auf Schanghai nur
über Sungkiang vorrücken. Dort hat Sun logiſcherweiſe das Gros
ſeiner Arrieregarde aufgeſtellt, das mit dem Gros ſeiner noch
verbliebenen Streitkraft identiſch ſein dürfte. Tſchiang kann aber
auch geradeaus über die Langſchan=Berge zwiſchen dem Tai Hu
und dem Tanan Hu, entweder direkt auf Nanking oder über
Ihing um den Tai Hu auf Tſchangtſchow, an der Bahn und dem
Großen Kanal vorſtoßen und ſo die Verbindung zwiſchen Nan=
king
und Schanghai ſchneiden. Die Löſung iſt eine intereſſante
Aufgabe für Tſchiang. Freilich, welchen Wert haben die Kräfte
von Sun behalten?
Ein chineſiſches Kanonenboot beſchießt Schanghai.
EP. London, 22. Februar.
Die Britiſh United Preß meldet aus Schanghai, daß die
Beſatzung eines chineſiſchen Kriegsſchiffes heute morgen 5 Uhr
meuterte und das Feuer auf den Strand von Schanghai eröffnete.
Die Ausländer flüchteten in die internationale Niederlaſſung;
die Freiwilligen wurden mobiliſiert. Das Foreign Office hat
noch keine offiziellen Nachrichten über die Beſchießung Schanghais
durch die Beſatzung eines chineſiſchen Kanonenbootes erhalten.
Evening Standard gibt darüber folgende Einzelheiten:
Die Beſatzung eines zu den Streitkräften des Militärgouverneurs

peinlich berührt. Damit iſt aber noch nichts gegen die grund=
legende
und viel wichtigere Tatſache geſagt, daß ſchließlich das
Weſen der Muſik, wie das Weſen aller Künſte in ſeinem innerſten
Kern romantiſch iſt. Romantiſch iſt vor allem einmal jenes aller
Kunſt zugrunde liegende Sehnen, der Welt des Alltags eine voll=
komenere
, harmoniſchere entgegenzuſtellen und dieſe ſchöne
Welt wenigſtens für Augenblicke zur Wirklichkeit werden zu laſ=
ſen
. Man kann nie genug betonen, daß dieſes romantiſche Ziel
zum wenigſten jenen großen Schöpfernaturen, die die Geſchichte
der Kunſt wirklich vorwärtsgetrieben haben, in jedem Augenblick
klar vor Augen geſtanden hat. Es iſt ein Irrglaube, anzunehmen,
daß zu irgendeiner Zeit einmal, alſo ehe die jetzt ſo viel befeh=
dete
ausdrücklich als Romantik bezeichnete muſikgeſchichtliche
Epoche eintrat, in der Muſik eine Sachlichkeit in dem Sinne
geherrſcht hat, daß man die Gefühlswerte der muſikaliſchen Kunſt.
leugnete und in Tonfolgen nur ein reines Spiel mit Tönen er=
blickte
. Eine ſolche Kunſtauffaſſung iſt durchaus unſeren Tagen
vorbehalten geblieben, und ſie wird auch heute nur von einem
verſchwindend kleinen Teile Schaffender und Empfangender ver=
treten
. Der weitaus größte Teil aller derer, die irgend eine
lebendige Beziehung zur Muſik haben, wollen von einer neuen
Sachlichkeit in dieſer Kunſt ebenſowenig wiſſen wie von einer
alten, und es wird uns ſicher muſikaliſch wieder viel beſſer er=
gehen
, wenn erſt dieſes vollkommen leere und nur Unheil anrich=
tende
Schlagwort aus der neuen Muſikäſthetik verſchwunden iſt.

Im Kunſtverein am Rheintor iſt noch für eine kurze Zeit
eine Sammlung von Weiken dreier Künſtler ausgeſtellt, von
denen ein jeder in Darmſtadt längſt einen guten Klang hat. Es
iſt nicht ohne Intereſſe, bei ſo naher Gegenüberſtellung auf die
Eigenart der drei Künſtler näher einzugehen.
Karl Scheld hat die Liebe zum Objekt. Immer wieder
ſitzt er vor ſeinen geliebten Pferden und anderen Tieren, vor den
Menſchen im Verkehr mit dieſen Tieren, und ſchildert ſie in der
Heimat oder im Orient, an allen Tagen, Stunden, Minuten ihrer
Lebensäußerung. Er arbeitet ſchnell und unermüdlich; jeder
Augenblick iſt ihm koſtbar. Er iſt der Virtuos der Skizze. Er
meiſtert ſie mit dem Stift, der Feder, dem Pinſel und miſcht oft
die Techniken. Er nimmt ſich nicht die Zeit, zum Bild ausreifen
zu laſſen, was er ſieht, noch weniger, die Fülle des ſchnell Er=
faßten
in nachträglicher beſinnlicher Atelierarbeit zum Bild zu
geſtalten. Die drei bis vier größeren Arbeiten der Ausſtellung,
in denen offenbar der Verſuch zum Bild gemacht wird, ſind An=
fünge
, die zu keinem Ergebnis führen können, ſolange ſie nur
vergrößerte Skizzen bleiben. Auch vermag der Künſtler in ſeiner
Oeltechnik aus einem dickflüſſigen Auftrag immer noch nicht zu
flächiger, klarer Tongebung vorzudringen. So bleiben denn

immer wieder ſeine Skizzen, die aufzuzählen zwecklos, und deren
beſte den Turf, Sport und Zirkus zum Vorwurf haben, das, was
den Beſucher entzückt. Es ſind Dinge von eigener Anziehungs=
kraft
, gemacht zur täglichen Freude des Beſitzers, was bei Anſatz
ſehr niedriger Preiſe viele werden können.
Hammann, der feine Bensheimer, jetzt in München tätige
Künſtler, iſt, wenn man will, der gerade Gegenſatz Schelds.
Während Scheld immer von der realen Natur ausgeht, vom greif=
baren
Erlebnis, von der Spiegelung des organiſchen Auges, bil=
det
Hammann, der nie vor der Natur arbeitet, die irreale Natur,
das unbegreifliche Erlebnis, die Spiegelung der Phantaſie. Das
ſcheidet die äußerliche Welt Schelds von der innerlichen Ham=
manns
, macht jenen zum Impreſſioniſten, dieſen zum Expreſſio=
niſten
, ergibt dort die Skizze, hier das Bild. In der Tat, jedes
kleinſte Blatt iſt ein Bild. Aber nicht jedes ſpricht die Sprache,
die der Beſchauer unmittelbar verſteht. Es verlangt Eingehen
in die Gedankenwelt des Künſtlers, die weit, weit abliegt vom
täglichen Tag, von Ding und Menſch und jedem Objekt. Die
Welt, von denen die Blätter ſprechen, muß jeder ſich ſelbſt finden
und wird, hat er ſie gefunden, von ihrer Ausbeute beglückt ſein.
Sie ſind von äußerſt kunſtvoll zuſammengeſetzter Technik, er=
innern
oft an oſtaſiatiſche Graphik und beweiſen delikateſte Viel=
ſeitigkeit
in Vorwürfen und Ausführungen. Kein glücklicher
Gedanke iſt es freilich, ihrer ſo viele, faſt gleich im Format, neben=
einander
zu hängen. Einzeln gehängt und genoſſen, kommt die
Feinſchmecker=Wirkung erſt zur Geltung. Wo ſind die klugen
Sammler für dieſe feinen Raritäten?
Hans Vielmetter ſteht in der Mitte zwiſchen beiden
anderen. Er iſt der auf ſolidem handwerklichen Boden ſtehende
deutſche Malertyp, der ſein vor der Natur in emſigem Fleiß ge=
wonnenes
überreiches Material vor uns ausbreitet, wobei zuweilen
der Natureindruck über die Studie hinaus zur Bildwirkung geſtei=
gert
iſt. Studien über Studien landſchaftlicher Motive, Frauen=
akte
, Kinderſzenen, Vorſtadtbilder, Bildniſſe in allen Techniken
legen von der Gewiſſenhaftigkeit ſeiner Selbſtkritik Zeugnis ab.
Kompoſitionsverſuche aus der Paſſion intereſſieren. Aber ſeine
eigentliche Welt liegt im kleinbürgerlichen Milieu, im Haus, in
der Familie, in der heimatlichen Erde. Sie hat etwas Bieder=
meierlich
=Romantiſches und nicht den Ehrgeiz der Größe. Seiner
Grenzen wohl bewußt, ſchafft dieſer ſympathiſche Künſtler und
Lehrer Werke von wohltuender Geſchloſſenheit und behaglicher
Wärme, die das Zimmer des Käufers erhellen wie ein Sonnen=
ſtrahl
im Winter.
v.H.

Unſere geſtrige Meldung, daß der bisherige Generalinten=
dant
des Heſſiſchen Landestheaters Ernſt Legal zum Juten=
kanten
an dem Staatstheater Kaſſel ernannt ſei, beruht auf
einen
u. eilt den Tatſachen voraus inſofern, als
üibe: die Beſetzuis des Kaſſeler Intendantenpoſtens noch nicht
endsültis eniſchieden

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Nummer 54

von Schanghai gehörigen Kanonenbootes meuterte und erklärte,
daß ſie gemeinſame Sache mit den Kantoneſen machen wolle. Zu=
gleich
begann die Beſchießung des chineſiſchen Stadtviertels im
Süden von Schanghai. Da dicht daneben die franzöſiſche Konzeſ=
ſion
liegt, ſchlug etwa ein Dutzend Granaten in dieſer Konzeſſion
ein. Eine noch größerere Anzahl fiel in das chineſiſche Stadt=
viertel
, das zeitweilig unter ſtarkem Feuer lag. Zurzeit iſt noch
nicht bekannt, ob es unter den Chineſen Opfer gegeben hat, jedoch
ſteht feſt, daß kein Europäer getötet oder verletzt wurde. Zugleich
mit der Beſchießung revoltierten eine größere Anzahl von Chi=
neſen
in dem der franzöſiſchen Konzeſſion benachbarten Stadt=
viertel
. Die bisher dem Marſchall Sun Tſchuan=fang treu ge=
bliebenen
Polizeiſtreitkräfte bekundeten die Abſicht, zu den Natio=
naliſten
überzugehen. Tauſende von Chineſen demonſtrierten in
den Straßen und bedrohten die Behörden, die nach der Aus=
rufung
des Streiks die Hinrichtung der chineſiſchen Streikführer
veranlaßt hatten. Bei der Beſchießung brach unter der chine=
ſiſchen
Bevölkerung eine Panik aus, da man glaubte, die Be=
lagerung
der Stadt durch die Kantoneſen habe bereits begonnen.
Gegenwärtig werden alle Eingänge der franzöſiſchen Konzeſſion
ſcharf bewacht, um zu verhindern, daß Deſerteure der Armee
Sun Tſchuan=fang ſich in die Konzeſſion flüchten. In den aus=
ländiſchen
Konzeſſionen wurden Maßnahmen getroffen, um eine
etwaige Landung der Beſatzung des chineſiſchen Kanonenboots
zu verhindern. Alle Polizeibeamten ſind mobiliſiert worden und
an ſämtliche in den verſchiedenen Konzeſſionen konzentrierte
Truppen wurde Munition ausgegeben. Die engliſchen Truppen=
abteilungen
halten ſich in ihren Kaſernen alarmbereit. Bisher
haben, die im Hafen von Schanghai liegenden ausländiſchen
Kriegsſchiffe noch keinen Beſchluß über eine etwaige Aktion gegen
das chineſiſche Kanonenboot gefaßt.
Der Feuerüberfall auf Schanghai.
Wie aus Schanghai gemeldet wird, ſind bei dem heutigen
Bombardement zwei amerikaniſche Staatsangehörige verletzt und
zwei Chineſen getötet worden. Der Feuerüberfall ging von
zwei Kanonenbooten aus, deren Beſatzungen zu der Kantonregie=
rung
übergetreten ſind und mit dem Bombardement verſuchen
wollten, in Schanghai den ſchon längſt erwarteten Aufſtand zu
entfachen. Der britiſche Befehlshaber hat heute 800 Soldaten
des Suffolkregimentes gelandet und dafür zwei indiſche Infan=
terieabteilungen
nach Hongkong zurückgezogen. In Itſchang
haben Streikpoſten zwei vor Anker liegende britiſche Flußſchiffe
überfallen, die Kapitäne der Dampfer verletzt und mehrere
Matroſen über Bord geworfen.
Schanghai im Zeichen des Kriegsrechtes.
In Schanghai hat der Streik weiter an Ausdehnung zuge
nommen. Die öffentlichen Verkehrsmittel liegen vollſtändig ſtill.
Die chineſiſchen Polizeibehörden üben ein ſtrenges Regiment, um
Ausſchreitungen ſchon im Keime zu erſticken. Man iſt ſichtlich be=
müht
, dem engliſchen Militär auch nicht den geringſten Vorwand
zur Intervention zu geben. Ueber Schanghai iſt das
Kriegsrecht verhängt worden. Die Eingeborenenpoli=
zei
hat rigoroſe Inſtruktionen erhalten, Plünderer und Agitato=
ren
auf der Stelle hinzurichten. Zahlreiche Chineſen,
ihre Zahl wind auf 60 bis 100 geſchätzt, ſollen bereits ent=
hauptet
worden ſein.
In ausländiſchen Kreiſen in Schanghai verlautet, daß Sun
im Falle ſeiner endgültigen Niederlage nach
Japan zu fliehen beabſichtige. Er ſoll ſich bereits im
Beſitz der notwendigen Papiere befinden. Aus Hankau wird be=
richtet
, daß der Außenminiſter Tſchen die Stadt Schanghai ſofort
nach Einnahme durch die Kantoneſer Truppen zu beſuchen beab=
ſichtige
.

Die einthällangen bei Acnon
Frangaiſe über das deutſche Geld
im Eſaß.
Man ſchreibt uns:
Wieder einmal muß die elſaß=lothringiſche Heimatbewegung
dazu herhalten, als Vorwand für eine franzöſiſche Preſſehetze
gegen Deutſchland zu dienen. Die Action Frangaiſe iſt
es diesmal, die mit Enthüllungen über das deutſche Geld
im Elſaß eine neue Vergiftung des Verhältniſſes zwiſchen
Deutſchland und Frankreich herbeizuführen ſich bemüht. Gewiß,
man kennt allgemach die Methoden, kennt den Dreh hat man
doch vor kurzem geſehen, daß ſelbſt ein ſo ernſthaftes Blatt wie
der Pariſer Temps ſeine Spalten zur Verfügung ſtellte, um
am Tage der Abreiſe Briands zur Genfer Völkerbundsſitzung!
durch phantaſievolle, alsbald als lächerlich und ungeſchickt er=
wieſene
Erfindungen den Locarno=Partner als unzuverläſſig
und perfid hinzuſtellen. Und die nicht minder glaubwürdigen
elf Anti=Autonomiſten=Artikel des Fournal eines Herrn
Edouard Helſey ließen mit Schrecken erkennen, wie unter dem
Vorwand der Sorge um den europäiſchen Frieden dieſer gleiche
Friede aufs Schamloſeſte unterhöhlt wurde.
So gewiß es iſt, daß es den Pariſer Blättern gar nicht ſo
ſehr darauf ankommt, gegen die elſaß=lothringiſchen Autonomiſten
zu kämpfen, als vielmehr gegen die Boches, muß man doch zur
Kennzeichnung der Methode in aller Kürze den Kern der neuen
Beſchuldigungen ſkizzieren: Die Action Francaiſe behauptete
daß ſeit Monaten geführte behördliche Unterſuchungen klar und
deutlich erwieſen hätten, daß die Autonomiebewegung mit frem=
dem
Geld finanziert werde. Durch fakſimilierte Wiedergabe von
Kontoauszügen ſollte bewieſen werden, daß die Vermittlerin des
Geldes eine Deutſche, die Sekretärin des früheren Leiters des
Elſäſſer Kuriers, des vom franzöſiſchen Straßburger Biſchof
bekanntlich jüngſt wegen ſeiner heimattreuen Geſinnung gemaß=
regelten
Abbé Fashauer, ſei, die über Gelder verfüge, wie ſie
eine kleine Dactylo nicht beſitzen könne. Die häufigen Reiſen
dieſer Deutſchen, eines Frl. Agnes Eggemann, nach der Schweiz
und dem Saargebiet deuteten darauf hin, daß der Pangerma=
niſt
Röchling und der neue deutſche Generalkonſul in Zürich,
Miniſterialdirektor Heilbronn, früher der Leiter der elſaß= loth=
ringiſchen
Propaganda im Auswärtigen Amt (l) die Finan=
zierung
der Autonomiſten durchführten. Das Schlimmſte ſei
aber, daß bereits die Verhaftungsbefehle uſw. ausgefertigt ge=
weſen
ſeien, daß dann aber im letzten Augenblick erklärt worden
ſei: Es gibt keine geſetzliche Handhabe, um Derartiges zu ver=
hindern
. Der elende Briand und der klägliche Poincare (!)
ſeien deshalb als Komplizen dieſes Verbrechens gegen die fran=
zöſiſche
Sicherheit größere Verbrecher noch als die autonomiſti=
ſchen
Elſäſſer. Der Staatsgerichtshof müſſe angerufen werden,
da mangelnde Rechtsgründe in einem ſolchen ſchweren Fall nicht
ſtichhaltig ſein könnten. Hatte bei den Temps=Enthüllungen
Briand die ſchwerſten Vorwürfe für ſeine Schwäche hin=
nehmen
müſſen, ſo richten ſich alſo nunmehr die Anklagen bereits
gegen Poincaré ſelbſt!
Es iſt für die Hetzer ein beſonderer Glücksfall, daß ſie unter
den Autonomiſten endlich einmal eine Deutſche entdeckt haben.
Als Ausländerin iſt ſie natürlich vogelfrei; man hat behörd=
licherſeits
die Ausweiſung des Frl. Eggemann verfügt und da=
mit
den Pariſer Enthüllern Grund geliefert, dies als neuen
Beweis für die Richtigkeit ihrer Behauptungen auszugeben.

Da die Action Frangaiſe ihre Politik bekanntlich ſtet;
katholiſch auffriſiert und ſich als die Patentkatholikin trotz don=
päpſtlichen
Aechtung! ausgibt, iſt es beſonders nett, daß de=
Deutſche als die Geliebte des verhaßten Abbé Fashauer hir,
geſtellt wird.
Die Behauptungen des franzöſiſchen Blattes, dem die fran=
zöſiſche
Preſſe ſofort ſekundiert hat, waren diesmal freilich ſogzu
Blättern wie dem Straßburger Journal de UEſt dem fran=
zöſiſchen
Propagandablatt, zu ſtark aufgetragen. Erſt recht h.
die übrige Preſſe in Elſaß=Lothringen faſt durchweg Zurüf=
haltung
bewahrt, ſoweit ſie nicht von vornherein gegen Ke
Banditenmanieren ſchärfſtens Einſpruch erhoben hat. Es .
der Dementis der in die Debatte gezogenen Perſönlichkeit;
nicht einmal bedurft, um die Lügenhaftigkeit des Ganzen dent
lich zu machen.
Die neuen Enthüllungen dürfen nicht als Einzelfall
wertet werden; ſie gehören in den Kreis der Hetze hinein. Zie
gegen Deutſchland neuerdings Anti=Rheinlandräumungs
Propaganda! betrieben wird, und die ſich hier des Elſaf
offenſichtlich nur bedient, um an einem augenfälligen Beiſwe
die deutſche Unzuverläſſigkeit und Perfidie deutlich zu machnn
Es iſt daher ein ſchwacher Troſt, daß die mit großem Getöſe
immer kürzeren zeitlichen Abſtänden lancierten Enthüllungee:
ſich meiſt ſchon nach wenigen Tagen oder gar Stunden als völl.,
Sinnloſigkeit nachweiſen laſſen. Es kommt den Drahtziehern.j
nicht auf die Dinge ſelbſt an, ſondern ganz offenſichtlich auf
Giftmiſcherei, auf die immer gröber und plumper werdende H.
an ſich, die Hetze gegen Deutſchland.
Man will mit dieſem Geſchrei die Welt vom Kern der Ding
ablenken, von den klaren Forderungen der Heimot
bewegung. Alles, was die Autonomiſten von Frankreich ffn
dern, ſind Dinge, die jedem ruhig Denkenden in der Welt U
Selbſtverſtändlichkeit erſcheinen: das Recht auf Sie
Mutterſprache, auf die Achtung der überliefan
ten Kultur und Eigenart ſind an der Baſis der Hein-
bewegung
. Gegen dieſe Selbſtverſtändlichkeiten geht der frar,
ſiſche Kampf. Dieſe ſelbſtverſtändlichen Forderungen ſind heu
aber eine Forderung der überwältigenden Mehrheit des elft
lothringiſchen Volkes. Nicht mit einer Handvwl
deutſcher Agenten, ſondern mit einer Volng
bewegung ſteht Frankreichs Oeffentlichkeit im Kampf.
Elſaß=Lothringer kämpfen um ihr Heimatrecht als nat io
nale Minderheit, Frankreich geht dieſem Minderhei-
recht
mit Gewalt und Verleumdung zu Leibe. Nicht die elſ
lothringiſche Autonomiebewegung, erſt recht nicht deutq
Hinterhältigkeit iſt daran ſchuld, daß der Brandherd am O.R
rhein nicht zum Verſchwelen kommt, ſondern die Weigerung /
franzöſiſchen Nation, die befreiten Brüder als fremdnationy
Minderheit anzuerkennen und zu behandeln.
Die deutſche Oeffentlichkeit muß Wert darauf legen, di
nüchternen Tatbeſtand den Pariſer Fieberphantaſien entgege
zuhalten.
Frankreichs Haliung in China. Engliſch
Demarche in Paris.
EP. Paris, 22. Februcn
Der engliſche Botſchafter Lord Crewe ſprach heute nachmän
im Quai dOrſay vor, um anzufragen, welche Haltun
Frankreich angeſichts der Ereigniſſe in Chin
und beſonders in Schanghai einzunehmen gedenke. Briand
widerte, falls die franzöſiſche Konzeſſion angegriffen werde, mu
man ſie verteidigen. In politiſchen Kreiſen wird bemerkt,
Briand nur von der franzöſiſchen Niederlaſſung, nicht aber
den anderen ausländiſchen Konzeſſionen geſprochen habe.

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Krankenkaſſe, Darmſtadt (Stadt) zur gefl. Ker.
daß folgende Dentiſten zur Behandlung zugelaſſen ſind.
Bauer, Anna, Ludwigſtr. 16, Sprechſtunden 812 u. 2E
Boſch Albert, Heidelbergerſtr. 43, Tel. 2880, Sprechſt. 8-12, 2-30
Faber, Albert, Hügelſtr. 32, Tel. 3043, Sprechſt. 812u. 2)0
Grad, Karl. Eliſabethenſtr. 54, Tel. 1541, Sprechſt. 9-12 u. 2 3c
Hupfer, Rudolf, Landwehrſtraße 4, Sprechſt. 812 u. 24
Jupfer, Auguſt. Heidelbergerſtr. 98, Sprechſt. 812 u. 2)"
Schaefer, Alfred. Eliſabethenſtr. 5, I., Tel. 3853, Sprechſt. 922
Veith, Willy. Kranichſteinerſtr. 50, Tel. 3166, Sprechſt. 83-
Beldner, Bilh., Landwehrſtr. 14, Tel. 1423, Sprechſt. 8121

[ ][  ][ ]

Seite 5

Nummer 54

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. Fbruar.
Auszeichnung. Der Afſiſtent für Ornamentzeichnen an der hie=
m
Techniſchen Hochſchule, Architekt Guſtav Scheinpflug, erhielt bei
arm Pettbewerb für Kreuzgrabmale für den Waldfriedhof in Ham=
m
=Ohlsdorf einen 1. und einen 2. Preis. Ferner wurden zwei Ent=
üffe
angekauft.
H=ſſiſches Landestheater. In der morgen im Kleinen Haus in
r Inſzenierung zur Aufführung kommenden Spieloper König
5 einen Tag (Si 1étais roi) ſind die tragenden Partien wie
mat beſttzt: Tephoris: Joſef Poerner, Nemea: Johanna Buchheim,
ſede: Sitta Müller=Wiſchin, Kadoor; Alfred Karen, Moſſpul: Dr.
Barczinſki, Zizel: Heinrich Kuhn, Pifear: Eugen Vogt. Das Werk,
ſeit 1915 hier nicht mehr auf dem Spielplan ſtand, iſt von Oscar
us Schu in Szene geſetzt; muſikaliſche Leitung: Max Hüsgen, Bühnen=
üner
: Lothar Schenck von Trapp.
Am Samstag, den 26. Februar, abends 8 Uhr, wird im Kleinen
tens die mit großem Erfolg gegebene Lokalpoſſe Der Glas=
arrank
von Rüthlein für die Miete H des Bühnenvolksbundes in
Darſtellung der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft in den Spielplan auf=
ewmmen
.
Heitere Matinee im Kleinen Haus. Am Faſtnachtsſonntag, den
Februar, vormittags 11½ Uhr, findet im Kleinen Haus im Rahmen
Morgenveranſtaltungen eine im Hinblick auf die Karnevalszeit
äteren Charakter tragende Matinee von Paula Kapper und
z tav Deharde ſtatt, die das bei dem letzten Abend der beiden
üiriſtler mit ſo außerordentlichem Erfolg geſungene Programm bringen
uid. Am Flügel: Verthold Sander. Der Vorverkauf beginnt morgen,
d nerstag, an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes und bei Schutter,
Fabethenſtraße. Preiſe: 50 und 80 Pf.
Die Spielſchar des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums iſt von der
reinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums in Offen=
uch
a. M. eingeladen worden, Mittwoch, den 23. Februar, abends
ahr, in der Turnhalle des Gymnaſiums in Offenbach die im Dezem=
mit
ſo großem Erfolg aufgeführten Spürhunde des Sophok=
zur
Aufſührung zu bringen und damit die neue Bühne des Gym=
äums
einzuweihen.
400jähriges Jubiläum des Wormſer Gymnaſiums. In dieſem
Ere feiert das Wormſer Gymnaſium ſein 40jähriges Beſtehen. Als
füttage ſind der 10., 11. und 12. September beſtimmt. Die Direktion
Gymnaſiums bittet alle ehemaligen Schüler des Gymnaſiums, ihr
eßd die eigenen Adreſſen zukommen zu laſſen und auch die Anſchriften
nuer ehemaligen Schüiler, mit denen ſie noch in Verbindung ſtehen, oder
da en Adreſſen ſonſtwie bekannt ſind.
Berufsjubiläum. Am 24. Februar kann der Zimmermeiſter Gg.
ewleidt, hier, Dieburgerſtraße 60, auf ſeine 25jährige Tätigkeit als
Zmmermeiſter zurückblicken. Herr Schleidt hat ſich neben ſeiner Berufs=
p
icht dem Sport ſtark gewidmet. Er iſt Gründer des Athletik= Sport=
z
eins 1895 und ſeit langen Jahren Ehrenvorſitzender des Vereins.

6.: Schleidt iſt im Sport weit über die Grenzen Deutſchlands bekannt.
war wiederholt Deutſcher Meiſter im Schwergewicht=Stemmen, und
ſt ſogar vor dem Kriege in Amſterdam bei den Europameiſterſchaften
um Europameiſter ausgerufen worden. Sein jüngſter Erfolg, 1926:

Uin

be den Deutſchen Meiſterſchaftskämpfen in Frankfurt a. M., in der
AAteſten=Klaſſe, war er zweiter Sieger. Heute noch iſt er ein eifriger,
uüver Sportsmann.
Einführung in das Eiſenbahnrecht. Am 24. und 25. d3. Mts.
alends 8 Uhr, wird Herr Geh. Oberregierungsrat von Kienitz in
de Techniſchen Hochſchurle, Hörſaal 330, im Rahmen der Vortrags=
irsſe
der Heſſiſchen Verwaltungs=Akademie Vorträge über das Thema
ſinführung in das Eiſenbahnrecht halten. Der durch ſeine fach=
m
öſtnſchaftlichen Arbeiten beſtens bekannte Vortragende ſteht als
f iheres Mitglied der Reichsbahndirektion Mainz zweifellos noch in
ufiten Kreiſen der Beamtenſchaft wie auch des Publikums in guter
Ei innerung und hat ſich auch ſeinerſeits ſtets ein beſonderes Intereſſe
üſe ſein ehemaliges Tätigkeitsgebiet bewahrt. Wir verfehlen deshalb
nckh, auf die Vorträge aufmerkſam zu machen.

Roſenmontagsball der Bühnenkünſtler. Der Kartenverkauf zum
Moſenmontagsball der Bühnenkünſtler im Saalbau hat begonnen. Preis
d Eintrittskarte inkl. Steuer 5 Mark. Vorverkaufsſtellen ſind die Kaſſe
ds Kleinen Hauſes, Konzert=Arnold, Schutter und Hermes. Eine origi=
mlle
Neuerung wird an dieſem Abend zum erſtenmal in Erſcheinung
ueten: Um den Kontakt zwiſchen Künſtlern und Publikum zu verſtärken,
nerden Tanzkarten zum Preiſe von 1 Mark angeboten, welche den Käufer
einem Tanz mit dem auf der Karte bezeichneten Bühnenmitgliede be=
mahtigen
. Nichttänzern werden Sektkarten zum Preiſe von 3 Mark Ge=
ingenheit
geben, beim verlenden Glaſe ſich der Geſellſchaft unſerer Künſt=
ur
zu erfreuen. Dieſe letztere Karte geſtattet an den oberen Büfetts
hen Bezug von zwei Glas Sekt zum Vorzugspreiſe von je einer Mark.
ver Reſtbetrag kommt dem wohltätigen Zweck des Feſtes zugute. Wir
woffen, daß dieſes moderne Zuteilungsſyſtem Ausſicht hat, zahlreiche
Unhänger und Käufer zu finden. Die Damen und Herren der Bühne
werden mit Freuden den lockenden Engagementsangeboten Folge lei=
iten
. Die Firma Konzert Arnold, Wilhelminenſtraße, hat in liebenswür=
Oiger Weiſe den Konzertflügel für die Jazzkapelle zur Verfügung geſtellt.
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla. Motto: Mir freie uns! Die
Wekachfrage nach Karten zu dem großen Geſellſchaftsmaskenball der
berite 231 2.4 Mkarrhalla im Städtiſchen Saalbau am Faſtnacht=Samstag, den 26. Febr.,
ver B9 0 0 ligt lebhaft eingeſetzt. Es empfiehlt ſich dringend, ſich der am Plakat=
Lüſchlag erſichtlichen Vorverkaufsſtellen zu bedienen, da die Vorverkaufs=
geit

Ammel.4 bereiſg am Abend der Veranſtaltung durch einen erhöhten Einheitspreis
zweigutmſl. /4 Arſetzt werden, und bei Benutzung des Vorverkaufs weſentliche Erſpar=
ſiſſe
gemacht werden können. Die umfangreichen Vorbereitungen für
nmeng
zt, ſep fiu / Wieſen Geſellſchaftsmaskenball ſind in vollem Gange. Die farbenpräch=
üüge
Dekoration wird auch auf ſämtliche Nebenräume ausgedehnt in
hnuß

benen für lauſchige Niſchen und ſüir Schrammelmuſik geſorgt iſt. Dem
ben 9 4 h=koßen Maskenball voraus geht nachmittags das Kindermaskenf ſt,
A08 in allen Kreiſen der Bevölkerung herzlichſte Zuſtimmung gefunden
R0t. Dieſes Kindermaskenfeſt wird ſicherlich allen Kleinen einige genuß=
weiche
Stunden bringen; iſt doch dafür geſorgt, daß alles, was ein
ſinderherz bewegen kann, mobil gemacht wird. Da mit einem großen
Undrang gerechnet werden muß, emdfiehlt es ſich ebenfalls, die Karten
1 mm Vort

* Vom Roſenmontagszug in Mainz. Wie verlautet, werden am
Moſenmontagszug etwa 50 Prunkwagen teilnehmen. Mit den ver=
heindenden
Gruppen hat das Programm 115120 Nummern aufzuweiſen.
Die Auftellung des Zuges erfolgt in der Neuſtadt. Er wird voraus=
lächtlich
folgenden Weg nehmen: Boppſtraße, Kaiſerſtraße, Bahnhofs=
unt

ſolatz, Bahnhofſtraße bis Ecke Parkusſtraße, Alicenplatz, Bingerſtraße,
0 Münſterplatz, zurück durch die Bahnhof= und unteren Teil der Parkus=
Kleide ttraße, Kaiſerſtraße, Gerichtsſtraße, Große Bleiche, Schillerſtraße, Lud=
N zwigſtraße, Auguſtinerſtraße, Holzſtraße, Rheinſtraße, Fiſchtorplatz, Rhein=
T alle bis zur Kaiſerſtraße, Schloßſtraße, Peterſtraße, Flachsmarktſtraße.
W Die Auflöſung des Zuges ſoll in der Rheinſtraße und Rheinallee er=
M olgen.
Polizeibericht. In verſchiedenen hieſigen Geſchäften iſt eine
Shwindlerin aufgetreten, die unter nachfolgend beſchriebenem
Krick die Geſchäftsinhaber oder Kaſſierermnen um 50 Mark betrogen
Nr. Die Schwindlerin ging in den betreffenden Geſchäften zu den
Moſſigrerinnen und ſtelte an di ſe das Anſinnen, ihr einen 50= Mark=
öichein
unzuwechſeln, und zuar wollte ſie 40 Mark in Scheinen und
M9 Mark in Kleingeld haben. Die Schwindlerin, die es in allen Fällen
Nehr eilig hatte, ſtrich, nachdem ihr das Wechſelgeld hingezählt war,
ſcieſes und auch den zum Wechſeln hing legten 50Markſchein ein und
werli 6 ſchnelſtens das Geſchäft. Bis von den Kaſſiererinnen das Fehlen
der 50=Markſcheine bemerkt wurde, war die Unbekannte verſchwunden.
Die Täterin wird wie folgt beſchrieben: etwa 35 bis 40 Jahre alt,
wroße, ſchlanke Figur, blondes Haar. Bekleidet war ſie mit hellbraunem
Manel und kleinem Hut. Ihr Anftreten war gewandt und einnehmend.
Seſonen, die geſchädigt ſind und ſolche, die ſachdienliche Angaben zur
NErmittlung der Täterin machen können, werden gebeten, bei der
Nariminal Abteilmg, Zimmer 12, vorzuſprechen. Warnung vor
beinen Hochſtapler. In einer Anzahl, Univerſitäts= und Hoch=
ſautſtädten
iſt der Kaufmann Karl Trimborn, geb. am 17. 1. 1901 auf=
getretn
und verſuchte in beſſeren Kreiſen, minderwertige Scheren=
ſchnitte
, angeblich eigene Handarbeit, zu verhältnismäßig hohen Preiſen
Gbzuſeten. Er gab ſich als Student aus und erklärte, daß er ſein
Studun aus dem Grlis der Bilder beſtreitem würde. Durch ſein be=
ſgridens
gewandtes Auftreten gelang ihm der Abſatz und die Er=
anaung
von Empfehlungsſchreiben prominenter Perſönlichkeiten. Trim=
Han it ein dorbeſtraftr Betrüger, vor dem gewarnt wird. Ein hier
wohrlafer Maſchinenführer wurde wegen Blutſchande und der Arbeiter
Dam Köcher aus Worms auf Grund eines Ausſchreibens des Amts=
Rint Worms feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt,

Mittwoch, den 23 Februar 1927

Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages
ſetzte geſtern ſeine Beratungen über das Sondergebäudeſteuergeſetz bei (ein Laden) einkaſſierte Gelder unterſchlagen zu haben. Er b.ſtreitet
Artikel 5 fort. Die zu dieſem Artikel geſtellten Anfragen wurden von dies, behauptet, einen höheren Lohn vereinbamt und für Dienſtleiſtungen
Regierung größtenteils zerſtreut. Zu einer lebhaften Ausſprache führte
Artikel 15, der von großer Wichtigkeit für hifsbekürftige Perſonen iſt. geber und Arbeitnehmer tragen ihre verſchiedenen Rechnungsaufſtellun=
In dieſem Artikel iſt die ſeitherige Vorſchrift weggelaſſen, wonach hilfs=
bedürſtige
Perſonen dauemd oder vorübergehend eine Unterſtützung Anſchein, als ob in gewiſſem Sinne ein Zivilrechtsſtreit vor dem Stia
beziehen, ſoweit ſie durch die Sondergebäudeſteuer bedingt iſt, weil ſie richter geführt wird. Angeklagter war mittellos und will in Not
eine etwaige Wohnungsänderung vorzunehmen nicht in der Lage ſind,
da eine ſolche Beſtimmung an ſich nicht in ein Steu rgeſetz gehört und
dieſe Frage vom Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft geregelt werden, teil erkennt wegen Betrugs und Unterſchlagung auf eine Geſaut
ſoll. Der Artikel 15 ſieht nunmehr vor, daß an dem Aufkommen der gefängnisſtrafe von 1 Monat.
Sondergebäudeſteuer dem Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft 10 vom
Hundert der veranlagten Steuer zu üb rweiſen ſind, um Fürſorge, geſchloſſenen Opelwagen das hintere Kennzeichen nicht gebrannt hat.
verbänden die erhöhten Koſten, die ſie infolge Erhöhung der geſetzlichen
Miete zur Unterſtützung hilfsbedürftiger Mieter und ſonſtiger Unter= Auf der Strecke Bickenbach-Frankfurt a. M. iſt er deshalb dreimal
ſtützungsberechtigter aufwenden müſſen, decken zu helfen. Es kam von
verſchiedenen Seiten zum Ausdruck, daß, wie ſeither die Feſtſtellung der
Bedürftigkeit und die Regelung der Unterſtützung, nicht einer aus dem geſprochene Strafe auf 7 Mark herab.
Ausſchuß hervorgegangenen Anregung entſprechend, vom Finanzminiſter,
Abg. Ritzel und Gen überreichten folgenden Antrag: Wir beantragen, iſt eine Offizialanklage wegen Körperverletzung erwachſen; der verletzt=
zu
beſchließen, die Regierung zu erſuchen, die Regierungsdruckſache Kellner ſoll zwei Riſſe im linken Trommelfell durch Schläge ins Geſicht
Nr. 790 dehin umzuändern, daß anſtelle des in Artikel 2 vorgeſehenen davongetragen haben. Der Angeklagte behauptet, der Verletzte hätte
gemeinen Werles der Nutzungswert des bebauten Grundbeſitzes als
Grundlage angenommen und zu dieſ.m Zweck ein Mietkataſter angelegt
wird. Die Regicrung ſteht dieſem Antrag nicht unſympatiſch gegen=
über
, hält denſelben aber für das Jahr 1927 aus techniſchen Gründen
nicht für durckführbar; ſie bittet deshalb, den Antrag erſt nach Be= Verletzten gereizt war.
ſprechung in den Fraktionen bei der zweiten L.ſung zur Erledigung
zu bringen. Damit war die erſte Leſung des Geſetzes beendet. Es folgte
nun die erſte Leſung des Grundſteuergeſetzes. Artikel 1 fand keine Be=
anſtandung
. Artikel 2 beſtimmt, welche Vermögen der Grundſteuer
unterliegen; es fand davüber eine eingehende Ausſprache ſtatt. Abg.
Haury hat einen Zuſatzantrag zu Abſatz 4 dieſes Artikels mit folgendem er habe ſolchen nur in Vertretung (i. V.) unterſchrieben. Das Ur=
Wortlaut in Ausſicht geſtellt: Unter grundſätzlicher Anlehnung an das
Reichsgeſetz im Einvernehmen mit dem Finanzausſchuß des Landtages
(ſe iſt die Steuer zu erheben). Derſ.lbe Abgeordnete wünſcht zu Abſ. 5,
daß nicht nur als Wald, ſondern auch als Weide angelegtes Oedland für
das zurzeit der Anlage laufende, ſondern auch für die nächſten 10 (nicht
wie in der Vorlage 5) Steuerjahre grundſteuerfrei bleibt. Von anderer
Seite wurde angeregt, daß die dem öffentlichen Unterricht und der
ſonſtigen geiſtigen Fortbildung, der Pflege der Religionsübung, gemein=
nützigen
und mildtätigen Zwechen dienenden Gebäude auch dann ſteuerfrei
bleiben, wenn ſie nicht im Eigentum der in Frage kommenden Körper= ſtraße und zwei junge Leute im Schloßgraben ohne allen Grund mit
ſchaften ſtehen. Es wurde auch über die Frage der Steuerbefreiung der
den Krankenkaſſen gehörenden Geneſungsheime geſprochen. Artikel 3
bis 7 wurden nicht beanſtandet. Morgen Fortſetzung bei Kapitel 8. Am
Mittwoch wird die zweite Leſung des Sondergebäudeſteuergeſetzes mit
den dazu geſtellten Anträgen vorgenommen.

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Loge, Sandſtr. 10, Freitag. 25. 2. 27, äbds. 8 Uhr.
Jarien bei Konzert-Arnoid, Mihelminenk. 9
CTel. 2560) und an der Abendkaiſe, (322bgm

Darmſtädter Schachklub 1875. Dieſer Tage hielt der Darmſtädter
Schachklub ſeine diesjährige ordentliche Generalverſammlung ab. Der
2. Klubvorſitzende Sixt begrüßte die erſchienenen Mitglieder und ge=
dachte
dann in ehrenden Worten des am 11. Januar d. J. verſtorbenen
langjährigen 1. Vorſitzenden Reichenbach. Aus dem Jahresbericht iſt
zu entnehmen, daß im Turnier um die Klubmeiſterſchaft für 1927 Orth
mit 7½ Punkten Sieger wurde. Es folgten: Flander mit 7, Sixt mit 6,
Meidinger und G. Sech mit je 3½ und Beneff mit 1½ Punkten. Fer=
ner
iſt hervorzuheben das Simultanſpiel des Großmeiſters Nimzowitſch
am 27. Oktober 1926 mit dem Ergebnis + 21 4 4, ſowie des Mei=
ſters
Dr. Seitz am 17. Januar 1927 mit dem Ergebnis + 18 5. Die
Wahl des Vorſtandes ergab folgendes Reſultat: 1. Vorſitzender Regie=
rungsrat
Schaible, 2. Vorſitzender H. Sixt, Schachwart Aſſeſſor Orth,
Schriftführer H. Flander und Kaſſier K. Pflugfelder.
Wanderklub Falke 1916. Ideales Wanderwetter begleitete die
Wanderer, die unentwegt dem Ruf der Führer Folge geleiſtet hatten.
Friſche, reine Luft rötete ihre Wangen und ließ ſie Gefallen an den
wunderſchönen Wegen, die uns über den Bordenberg, Burgwald, Fran=
kenhauſen
, Ernſthofen. Webern nach Lützelbach führten finden. Nach
einer zweiſtündigen Raſt ging es weiter! Ging es auch anfangs nicht
leicht, der herrliche Anblick des Lichtenberger Schloſſes, der uns immer
wieder erfreute, vertrieb jede Müdigkeit. So kamen wir leicht über
Steinau, Meßbach, Nonrod, Niedernhauſen nach Groß=Bieberau, dem
Ziel dieſer wohl ſchwierigen, doch genußreichen Wanderung, die uns
geue Lebenskraft für die harte Tagesarbeit gab. In Groß=Bieberau
verbrachten wir recht gemüliche Stunden.

LIMOLEUM
DER 1DFALE FÜSSBODENBELAG

SIF RAÜFEN AM VOATEILHAFTESTENBEI
TTfte
AM WEISSFWFURM TEUFF.486

Einen Vortragsabend veranſtaltet das Collegium muſicum der
Techniſchen Hochſchule, das unter der Leitung von Dr. Fr. Noack ſteht,
in der Otto=Berndt=Halle der Techniſchen Hochſchule um 8 Uhr. Dieſer
Vortragsabend ſoll Zeugnis geben, von der Arbeit die im Winter=
ſemeſter
geleiſtet wunde. In der Vortragsfolge dürfte außer inem Concerto
groſſo von Händel und einer Serenade von Mozart vor allem eine un=
gedruckte
Sinfonie von Dittersdorf intereſſieren, die in heiterer Laun=
und witzigen Details mit Werken von Haydn wetteifern kann. Zwei
Jugendarien von Beethoven mit Orcheſterbegleitung, beide noch in Bonn
entſtanden, und drei ſeiner Lieder mit Klavierbegleitung, von dem Baß=
Bariton Peter Schäfer geſungen, ehren das Andenken d.8 Meiſters.
Auch Nichtſtudierende haben Zutritt gegen Löſung einer Vortragsfolge.

cdte Sodener
2 Pastillen gegen
W Austen, Heiserkeit Verschleinung

*Amtsgericht I.
1. Ein hieſiger Arbeiter iſt angeklagt, für eine Spezereihandlung
der Regierung beantwortet und die vorgetrgenen Bedenken von der aufrechenbare Gegenforderungen zu haben. Streit beſteht auch dau=
über
, ob, wie Angeklagter behauptet, Inkaſſobefugnis erteilt war. Arbeit=
gen
vor, und ſo gewinnt die Verhandlung für den Fernerſtehenden den
handelt haben. Jedenfalls hat er ſich Ware erſchwindelt, indem
einen Beſteller vortäuſchte und die Ware für ſich verbrauchte. Das 11
2. Ein Chauffeur hat einen Strafbefehl erhalten, weil an ſeinem
aufgeſchrieben worden. Dieſe Strafbefehle ſtehen noch zur gerichtlicheu
Entſcheidung. Das Gericht ſetzt die im Strafbefehl mit 25 Mark aus
3. Aus Differenzen geſchäftlicher Art, die ein hieſiger Wirt mit
ſondern von den Fünſorgeämtern geprüft und entſchieden werden ſoll. einem Kellner, der eine Schnapstertretung hat, im Dezember 1926 hatt:,
Tags zuvor (21. Dezember) in einer anderen Wirtſchaft ſeine Schläge
erhalten, ſodaß die Verletzungen von dieſem Torfall herrühren könnten.
Das Urteil erkennt auf 100 Mark Geldſtrafe. E3 zieht in
Betracht, daß der Angeklagte durch kreditſchädigende Bemerkungen des
4. Zwei Kaufleute begründeten hier ein Reklamegeſchäft. Die
Anklage legt nun dem einen derfelben zur Laſt, die einer hieſigen
Firma gehörige Senatorſchreibmaſchine durch deren Verpfändung bei
dem Leihamt unterſchlagen zu haben. Das Geſchäft wurde bald wieder
aufgelöſt. Der Angcklagte beſtreitet, den Vertrag geſchloſſen zu haben;
teil erkennt wegen Beihilfe zur Unterſchlagung auf 50 Mark Geld=
ſtrafe
.
5. Eine Anklage wegen unlauteren Wettbewerbs kann nicht ver=
handekt
werden, da der Angeklagte ſich zur Zeit auf G. ſchäftsreiſe im
Auslande befindet.
6. Einem hieſigen Metzger wird zur Laſt gelegt, gemeinſchaftlich
mit unbekannten Tätern in der Nacht vom 17./18. November 1926 ver=
ſchiedene
Studenten in der Obergaſſe, einen Chauffeur in der Alexander=
Schlägen traktiert zu haben. Der Angeklagte, eine ſehr kräſtige Er=
ſcheinung
, hat anläßlich des Vorfalls erklärt, wo er hinhaue, wachſe
kein Gras mehr. Der Vorſitzende betont, die Unſicherheit in der Ober=
gaſſe
müſſe endlich einmal aufhören; er werde mit ſtrengen Strafen
vorgehen, wenn fernerhin Leute, die ruhig nach Hauſe zu gehen ſich an=
ſchickten
, mit Schlägen traktiert würden. Aus der Beweisaufnahme
ergibt ſich, daß die Schläge nicht mit der Hand, ſondern mit einem
feſten Gegenſtand und von Mehreren zuſammen ausgeführt ſein muß=
ten
. Ein Zeuge bekund=t, daß eine Perſon am Boden lag und eine
Stimme rief: Der mag ruhig verrecken‟. Der Amtsanwalt betont,
daß angeſichts der wachſenden Unſicherheit ſtrenge Strafen diktiert wer=
den
müßten; er beantragt eine Geſamtgefängnisſtrafe, von
nenn Mönaten und Erlaß des Haftbefehls. Das Urteil er=
kennt
wegen Körperverletzung in ſechs Fällen auf dieſe Strafe.
Näheres Anzeige und Plakate.
Kunſinotizen.
Ueber Werfe, Künffler oder künftleriſche Vranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwähnung
geſchteht behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor
Palaſt=Lichtſpiele. Menſch unter Menſchen.
Das iſt ein echter Romanfilm, handfeſt, kraftvoll, wie eben jene mehi=
bändigen
, franzöſiſchen Romane einer Hugo= und Dumaszeit, in denen
auch wirklich etwas geſchah, in denen die menſchlichen Grundgefühle
aufgerührt werden, die einen nächtelang bannten auch heute noch
bannen. Und erſtens und letztens und über alles iſt da dieſe kleine
Coſette der Andrée Rolane. Das Kind ſteht im einer Szene, die der
Giſh würdig wäre, andachtsvoll vor einer Puppe, es ſpielt. Ein
gottbegnodetes Kind, unverbildet, rührend einfach, mit großen, traurigen
Augen, eine vollendete Schauſpieleri, ſicherlich, ohne es zu wiſſen. Alleiß
wegen dieſes unerhört begabten Kindes lohnt es ſich, den Film zo
ſehen. Wuchtig wie das Manuſkript, ſind Nogie (Henri Fescourt) und
Darſtellung. Es gibt bei dem finſteren, aber mit Spannung geladenes
Filmwerk kein Ausruhen, kein Atemholen. Wir müſſen mit . . . Nur
heute noch der erſte Teil! Ab morgen, Donnerstag, Uraufführung des
zweiten Teils und Schluß.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notizen ſind an :ſchließich a.s Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kriſt.
Der Geſangverein Sängerluſt wird am 27. Febr.
in ſämtlichen Räumen des Mathildenhöhſaales ſeinen Uesjährigen
Maskenball abhalten. Das Komitee hat keine Koſten geſcheut,
um die diesjährige Veranſtaltung beſonders glanzvoll zu geſtalten.
Näheres Anzeige und Plakte.
Der Bürgerverein Beſſungen hält am Sonntag, den
27. Februar, abends 7.11 Uhr, ſeinen diesjährigen Kappenabend mit
Ball im Chauſſeehaus ab. Nach den getroffenen Vorbereitungen ver=
ſpricht
der Abend einige genußreiche karnevaliſtiſche Stunden. (Alles
Nähere ſiehe in der demnächſt erſcheinenden Anzeige.)
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Loſſe nur lache,
mir wern’s ſchun mache. Unter dieſem Motto veranſtaltet die Darm=
ſtädter
Turngeſellſchaft 1875 am Faſtnacht=Samstag, den 26. Februar,
abends 8 Uhr 11 Minuten, in ſämtlichen närriſch dekorierten Räumen
ihres Turnhauſes, Dieburger Straße 26, ihren diesjährigen Maskenball.
Das närriſche Komitee hat es ſich beſonders angelegen ſein laſſen, dem
Hauſe durch beſondere Dekoration und feenhafteſte Beleuchtung, die erſten
Darmſtädter Firmen übertragen wurde, eine beſondere Note zu verleihen.
In den angrenzenden Nebenräumen, die alle für das karnevaliſtiſche
Leben und Treiben wie üblich, in Kaffee= und Likörſtuben ſowie Vei=
gnügungsparks
und Schauſtellungen hergerichtet ſind, kann ſich dieſes bis
zur höchſten Tollheit entfalten und wird dem einzigen großen Turner=
maskenball
, der ſich immer mehr eines größeren Zuſpruchs und großer
Beliebtheit ſeitens der Darmſtädter Narren und Närrinnen erfreut, be=
ſonderes
Gepräge verleihen. Für die ſchönſte Damen= und originellſte
Herrenmaske ſind beſondere Preiſe ausgeſetzt. Der Kartenvorverkauf
hat bereits beſonders rege eingeſetzt, und wird es empfehlenswert er=
ſcheinen
, ſich baldigſt mit Karten zu verſehen. An dieſer Stelle ſei be=
ſonders
darauf hingewieſen, daß der Zutritt zum Hauptſaal nur durch
die Tagesreſtauration erfolgen kann.
Fürdie Theoſophiſche Geſellſchaft (Adyar), Deutſche
Landesgeſellſchaft e V., wird Herr Direktor Joſé Vigeveno aus Amſte=
dam
, der bekannte Sekretär der Amſterdamſchen Loge, einen öffentlichen
Vortrag mit Lichtbildern halten über das Thema: Ich bin; Du. Du
bich Ich! (Okkultes Wiſſen im Dienſt der Welt). Teil 1 gibt eine Ueber=
ſicht
über die moderne wiſſenſchaftliche Pſychotechnik. Teil 2 behandelt
ſpeziell das Gebiet der okkulten Forſchung über die Gedankenformen und
die Aura des Menſchen. Teil 3 endlich bringt eine Anwendung dieſer
Kenntniſſe auf das tägliche Leben und die Erkenntnis von der Bruder=
ſchaft
alles Lebenden. Der Vortrag findet am Freitag, den 25. ds. Mts.,
abends 8 Uhr, im Logenſaal, Sandſtr. 10, ſtatt. Für diejenigen, die nach
Wahrheit ſuchen und eine neue Erkenntnis erringen wollen, wird viel=
leicht
dieſer Abend eine Möglichkeit bieten, um ſich ein eigenes Urtei
über dieſes intereſſante okkulte Gebiet zu ſchaffen. Wir möchten deshald
unſeren Leſern den Beſuch des Vortrags empfehlen. Zur Deckung der
Unkoſten wird ein kleiner Eintritt erhoben. Karten ſind bei Konzeri=
Arnold, Wilhelminenſtr. 9 (Telephon 2560), und an der Abendkaſſe zi
haben.
Athletik=Sportverein 1895 Darmſtadt. Außer
dem ſportlichen Teil iſt obiger Verein zurzeit mit geſellſchaftlichen Ver=
anſtaltungen
, auf der Höhe. Es ſei nicht verſäumt, an dieſer Stelle
darauf hinzuweiſen, daß am Sonntag, den 27. ds. Mts., unſere dies=
jährige
glanzvolle Damen= und Herrenſitzung um 4 Uhr 11 Minuten be=
ginnt
, an die ſich ein karnevaliſtiſcher Kappenabend anſchließt. Leitunn
und Vorberitungen liegen in den bewährten Händen von Herrn Karl
Volz, der für die nötige Stimmung verantwortlich zeichnet. Die Veu=
anſtaltung
findet in ſämtlichen närriſch dekorierten Räumen des Vereius=
lokals
ſtatt, unter dem Motto: Freit Eich. Ihr Leit, mir ſinn bald
ſo weit. Mitglieder ſowie Gönner des Vereins ſind herzlich eingeladen.
Schloß=Café. Auf die Sonderveranſtaltungen in dieſer
Woche ſei hierdurch beſonders hingewieſen. Wie jedes Jahr findet am
Roſenmontag ein Kindermaskenball ſtatt, zu dem Eintrittskarten in be
ſchränkter Anzahl am Büfett abgeholt werden können. (Näheres ſiehe
Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Nummer 54

Verleihung vongzren=Arkundendurch
die Heſſiſche Induſtrie= und Handels=
kammer
Darmſiadt.
Die im Jahre 1926 von der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt eingeführte Verleihung von
Chren=Urkunden an Arbeiter, Angeſtellte und Betriebsbeamte, die auf
ine längere Tätigkeit bei einer Firma zurückblicken können, hat allent=
halben
großen Anklang gefunden. Zweifellos wird auch weiterhin von
dieſer ſchönen Einrichtung ausgiebiger Gebrauch gemacht werden. Es
wurden im verfloſſenen Jahre nicht weniger als 18 Ehren=Urbunden
an die nachſtehenden Jubilare ausgeſtellt: Peter Landzettel, Noßdorf
A.=G. Darmſtadt); Karl Scholl, Zeilhard (am 24. Dezember 1925 25 Jahre
bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt); Adam Zier=
göbel
1., Zeilhard. (am 24. Dezember 1925 25 Jahre bei der Odenwälder
Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt; Michael Sauerwein, Zeilhard
(am 24. Dezember 1925 25 Jahre bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
A.=G. Darmſtadt); Valentin Walter, Traiſa (am 24. Dezemer 1925
25 Jahre bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt);
Johannes Kindinger, Traiſa (am 24. Dezember 1925 25 Jahre bei der
Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt); Adam Haferſtroh,
Nieder=Beerbach (am 24. Dezember 1925 25 Jahre bei der Odenwälder
Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt); Chriſtine Wagner, Darmſtadt
(am 1. September 1925 40 Jahre bei, der Firma Gebrüder Neu in
Darmſtadt); Adolf Neuberger, Dieburg (am 22. März 1921 25 Jahre
bei der Firma Strauß u. Dernburg in Darmſtadt); Franz Schmid,
Darmſtadt (am 20. Februar 1926 40 Jahre bei der Firma Friedrich
Heißner G. m. b. H. in Darmſtadt); Ludwig Brunner, Zeilhard (am
20. Februar 1926 25 Jahre bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G.
Darmſtadt); Wilhelm Emig, Roßdorf (am 20. Februar 1926 25 Jahre
bei, der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt); Jakob
Schmidt, Spachbrücken (am 20. Februar 1926 25 Jahre bei der Oden=
wälder
Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt); Meiſter Ferdinand Dreher
(am 20. Februar 1926 25 Jahre bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie
A.G., Darmſtadt); Peter Ziergöbel 5., Zeilhard (am 20. April 1926
25 Jahre bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G. Darmſtadt);
Albert Müller, Darmſtadt (am 1. April 1926 25 Jahre bei der Firma
A. Ullmann, Darmſtadt); Jakob Gimbel, Darmſtadt (am 17. April 1926
40 Jahre bei der Firma Carl Schenck G. m. b. H. in Darmſtadt); Georg
Darmſtädter, Darmſtadt (am 1. Mai 1926 40 Jahro bei der Firma Carl
Schenck G. m. b. H. in Darmſtadt); Wilhelm Merz, Darmſtadt (am
6. April 1926 40 Jahre bei der Firma L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckere
in Darmſtadt); Michael Riedel, Darmſtadt (am 12. April 1916 25 Jahre
bei der Firma Thcodor Stemmer, Darmſtadt); Ludwig Sulzmann,
Darmſtadt (am 1. September 1921 40 Jahre bei der Firma Beck
u. Roſenbaum, Maſchinenfabrik, Darmſtadt); Heinrich Kräckmann,
Darmſtadt (am 1. Mai 1926 25 Jahre bei der Firma W. G. Otto, Darm=
ſtadt
): Heinrich Böhmann, Darmſtadt (am 1. Mai 1926 25 Jahre bei
der Firma W. G. Otto, Darmſtadt); Friedrich Engel, Darmſtadt (am
15. Januar 1926 25 Jahre bei der Heſſiſchen EiſenbahnA.G. Darm=
ſtadt
): Jakob Herzog, Darmſtadt (am 1. April 1926 25 Jahre bei der
Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt); Friedrich Weber, Darmſtadt (am
1. Mai 1920 40 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt);
Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt); Georg Burghenne, Darmſtadt
Darmſtadt); Georg Borger, Darmſtadt (am 23. Dezember 1922 25 Jahre
1. März 1925 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.6 Darmſtadt);
Wilhelm Brauns, Darmſtadt (am 1. Juni 1924 25 Jahre bei der Heſſi=
1. Auguſt 1921 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G. Darmſtadt);
Eiſenbahn=A. G. Darmſtadt); Heinrich Creter, Darmſtadt (am 31. Auguſt
1932 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G. Darmſtadt); Friedrich
Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt); Georg Heuß, Darmſtadt (am 16. Januar
buchdruckerei in Darmſtadt); Ludwig Schuchmann 1., Darmſtadt (am rich Jährling. Darmſtadt (am 8. Juli 1926 B Jahre bei der Firma E.
23. Auguſt 1922 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G. Darm=
ſtadt
); Karl Klein, Darmſtadt (am 5. Okt. 1922 25. Jahre bei der Heſſ.
Eiſenb.=A.G. Darmſtadt); Chriſtian Will, Darmſtadt (am 3. Dez. 1922
25 Jahre bei der Eiſenb.=A.G. Darmſtadt); Math. Bieber, Darmſtadt
(am 9. Dezember 1922 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G. Darm=
ſtadt
); Georg Koch, Darmſtadt (am 29. Dezember 1922 25 Jahre bei der
Heſſiſchen Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt); Peter Stephan, Darmſtadt (am
8. Februar 1923 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G. Darmſtadt);
Karl Schmidt 1., Darmſtadt (am 28. März 1923 25 Jahre bei der Heſſi=
ſchen
Eiſenbahn=A. G., Darmſtadt); Heinrich Berger. Darmſtadt (am
1. April 1923 25 Jahre bei der Heſſiſchen EiſenbahnA. G. Darmſtadt);
Nikolaus Trinkaus 1., Darmſtadt (am 18. April 1923 25 Jahre bei
der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt) Karl Schreiber 1., Darmſtadt Schenck, G. m. b. H., Darmſtadt); Heinrich Günther, Darmſtadt (am
(am 2. Mai 1923 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt)
Georg Steinbach, Darmſtadt (am 9. Mai 1923 25 Jahre bei der Heſſ.
Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Franz Sendelbach, Darmſtadt (am 9. Mai
Bruch, Darmſtadt (am 25. Juni 19B3 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=
A.=G., Darmſtadt); Jacob Stofft 1. Darmſtadt (am 13. Auguſt 1924 Firma Exportbrauerei J. Hildebrandt, G. m. b. H., in Pfungſtadt):
25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt): Wilhelm Fiedler,
Darmſtadt (am 1. April 1925 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.,
Darmſtadt); Johannes Bauer, Darmſtadt (am 1. April 1925 25 Jahre
bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Emil Mittelſtädt, Darm=

ſtadt); Philipp Mahr, Darmſtadt (am 11. Juni 1925 25 Jahre bei der
Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Georg Glöckner, Darmſtadt (am
17. Juni 1925 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt);
Theodor Münch, Darmſtadt (am 18. Juni 1925 B Jahre bei der Heſſ.
Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Jacob Boßler 1. Darmſtadt (am 2. Juli
1985 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Georg Gött=
mann
, Darmſtadt (am 18. Juli 1925 25 Jahre bei der Heſſ. Giſenbahn=
A.=G., Darmſtadt); Balth. Ewald Darmſtadt (am 3. April 1926
25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Wilhelm Lang=
jahr
, Darmſtadt (am 15. April 1926 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=
A.=G., Darmſtadt): Georg Lautenſchläger Darmſtadt (am 17. Juni
1926 2 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Georg
Nobert, Darmſtadt (am 5. Juli 1926 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=
A.=G. Darmſtadt); Guſtav Günther, Darmſtadt (am 30. Juli 1928
25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Karl Steiger,
Darmſtadt (am 5. Auguſt 1926 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.,
Darmſtadt); Adam Pitzer, Darmſtadt (am 2. Juli 1919 25 Jahre bei
der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Franz Bechtel, Darmſtadt (am
am 24. Dezember 1925 40 Jahre bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie 29. September 1922 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt):
Jacob Dechert, Darmſtadt (am 14. Juli 1922 B Jahre bei der Heſſ.
Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Adam Ruppel. Darmſtadt (am 26. Mai
1994 B Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Peter Krafft,
Darmſtadt (am B. Juni 1925 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.,
Darmſtadt; Leonhard Müller 1., Darmſtadt (am 9. April 1926 25 Jahre
bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Heinrich Malach, Darm=
ſtadt
(am 12. Oktober 1922 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G.,
Darmſtadt); Wilhelm Riedlinger. Darmſtadt (am 11. Oktober 1930
25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Friedrich Strauß,
Darmſtadt (am 9. November 1921 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=
A.=G., Darmſtadt); Georg Koch, Darmſtadt (am 19. April 1994
25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt;
Peter Rapp. Darmſtadt (am 1. Oktober 1925 25 Jahre bei der Heſſiſchen
Eiſenbahn=A. G. Darmſtadt); Philipp Funk, Darmſtadt (am 19. April
1923 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Emil
Brommer, Darmſtadt (am 18. März 1926 25 Jahre bei der Heſſiſchen
Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Leonhard Arras, Darmſtadt (am 20. Mai
1926 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G. Darmſtadt); Heinrich
Nicolay, Darmſtadt (am 1. Juni 1926 25 Jahre bei der Firma A. Le
Cog u. Co. A.=G. Darmſtadt); Auguſte Wagner. Darmſtadt (am 1. Juli
1926 25 Jahre bei der Firma Adolf Geiger, Darmſtadt); Luiſe Weiſe,
Darmſtadt (am 1. September 1923 25 Jahre bei der Firma D. Faix
u. Söhne, Darmſtadt); Georg Traſer (am 12. Oktober 1921 B Jahre
bei der Heſſiſchen Eiſenbahn A.=G. Darmſtadt); Guſtav Bühr, Darm=
ſtadt
(am 14. November 1917 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=
A.=G. Darmſtadt); Karl Diefenbacher. Darmſtadt (am 4. September
1926 25 Jahre bei der Firma J. Ph. Leuthner, Darmſtadt); Oskar
Pöhlmann (am 5. September 1926 25 Jahre bei der Firma Eiſenwerk
Eberſtadt, A. Rieſterer, Eberſtadt); Jean Knodt (am 2. Auguſt 1926
25 Jahre bei der Firma Eiſenwert Eberſtadt, A. Rieſterer, Eberſtadt);
Jakob Daniel (am 5. Februar 1925 25 Jahre bei der Firma Eiſenwerk
Eberſtadt, A. Rieſterer, Eberſtadt); Philipp Fleck, Darmſtadt (am B.
September 1986 25 Jahre bei der Firma Carl Schenck G. m. b. H.,
Darmſtadt); Friedrich Hutzler, Darmſtadt (am 17. Sepetmber 1926 25
Jahre bei der Firma Gebrüder Roeder A.=G., Herdfabrik in Darm=
ſtadt
Chriſtian Vöglin, Darmſtadt (am 16. Juni 1926 40 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt); Wilhelm Kiſtinger, Darmſtadt (am 10.
April 1926 40 Jahre bei der Firma E. Merck. Darmſtadt); Franz
Schneckenburger, Darmſtadt (am 1. Oktober 1926 40 Jahre bei der
Firma E. Merck, Darmſtadt); Karl Krachenfels, Darmſtadt (am 16.
Auguſt Wagner, Darmſtadt ſam 1. September 1913 25 Jahre bei der November 1926 40 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt); Dr.
Otto Seiffert, Darmſtadt (am 9. April 1926 25 Jahre bei der Firma
ſam 11. November 1925 25 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.,G. E. Merck, Darmſtadt); Hermann Ebrecht, Darmſtadt (am B. Februar
1926 25 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt); Hans Engel,
bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G. Darmſtadt); Adam Trinkhaus (am Darmſtadt (am 1. März 1926 25 Jahre bei der Firma E. Merck, Darm=
ſtadt
); Jakob Huthmann, Darmſtadt (am 4. März 1926 25 Jahre bei
der Firma E. Merck, Darmſtadt); Otto Schrader, Darmſtadt (am 15.
ſchen Eiſenbahn=A.G. Darmſtadt), Heinrich Hubertus, Darmſtadt (am März 1926 2 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt); Jakob
Dieter, Darmſtadt (am B. März 1926 25 Jahre bei der Firma E.
Karl Kiſon, Darmſtadt (am 1. Auguſt 1922 25 Jahre bei der Hefſiſchen Merck, Darmſtadt): Heinrich Jährling, Darmſtadt (am 16. April 1926
25 Jahre bei der Firma E Merck, Darmſtadt); Friedrich Weitzel, Darm=
ſtadt
(am 22. April 1926 25 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt);
Probſt. Darmſtadt (am 2. November 1922 25 Jahre bei der Heſſiſchen: Peter Bauer, Darmſtadt (am 25. April 1926 25 Jahre bei der Firma
E. Merck, Darmſtadt); Jakob Klinger, Darmſtadt (am 30. April 1926
1921 25 Jahre bei der Firma Ludwig Joſeph, Darmſtadt); Otto Moos, 25 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt); L. Bergauer, Darmſtadt
Darmſtadt (am 6. Mai 1926 25 Jahre bei der Firma Wittich’ſche Hof= (am 1. Juli 1926 25 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt); Hein=
Merck, Darmſtadt): Franz Auguſt Rau, Darmſtadt (am 19. Auguſt 1926
25 Jahre bei der Firma E. Merck, Darmſtadt): Wilhelm Ebert, Darm=
ſtadt
(am 7. Oktober 1926 25 Jahre bei der Firma E. Merck. Darm=
ſtadt
); Ludwig Wieſenecker, Darmſtadt (am 17. Dezember 1926 25 Jahre
bei der Firma E. Merck, Darmſtadt); Wihelm Seip, Darmſtadt (am Heſſ. Landestheater. Großes Haus, B 14, Anfang 7½
1. Oktober 1926 25 Jahre bei der Firma Rudolf Schnauber, Darmſtadt);
Hermann Müller, Darmſtadt (am 17. Oktober 1926 25 Jahre bei der
Firma Carl Schenck, G. m. b. H., Darmſtadt); Friedrich Weiß, Darm=
ſtadt
(am 2. November 1926 40 Jahre bei der Firma H. Hohmann,
Darmſtadt); Chriſtoph Goebel, Darmſtadt (am 18. November 1926 25
Jahre bei der Firma Carl Schenck, G. m. b. H. Darmſtadt); Johannes
Ploch, Darmſtadt (am 9. Dezember 1926 25 Jahre bei der Firma Carl
30. März 1923 2 Jahre bei der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt);
Friedrich Pabſt, Darmſtadt (am 2. Juli 1926 25 Jahre bei der Heſſi=
ſchen
EiſenbahnA.=G., Darmſtadt); Adolf, Zimmer, Darmſtadt (am 29. Hefſ Forſtamt Darmſtadt vorm. 9 Uhr Ludwigshöhe: Ke
1923 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darmſtadt); Friedrich Oktober 1925 25 Jahre bei der Heſſiſchen EiſenbahnA. G. Darmſtadt);
Johannes Vetter, Pfungſtadt (am 15. Dezember 1926 25 Jahre bei der
Aus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
ſtadt (am 11. Juni 1925 25 Jahre bei der Heſſ. Eiſenbahn=A.=G., Darm= Heute abend 8 Uhr Grutpenabend auf der Geſchäftsſtelle, Rheinſtr. 22.

Weſentlicher Inhalt des neuen

Vom Staatsminiſterium wird uns geſchrieben:
Der Entwurf des neuen Gemeindeumlagengeſetzes ſchließt ſich
ſeinom Aufbau an das Gemeindeumlagengeſetz in der Faſſung der
kanntmachung vom 7. Auguſt 1920 an. Er bringt im Artikel 1 die Gun
leitung, in der der Begriff der Gemeindeumlagen definiert und glend
zeitig normiert iſt, unter welchen Vorausſetzungen eine Gemeinde
Recht hat, Steuern vom Grundbeſitz und Gewerbebetrieb zu erhelle
In den Artikeln 226 wird unter Ziffer 1 die Grundſteuer und urmd
Ziffer 2 die Gewerbſteuer behandelt. Die letztere iſt wieder geſchie al
in 4) die allgemeine Gewerbſteuer (Art. 620), B) die Sondergswrl
ſteuern: die Steuer von Warenhäuſern Art. 21B) und die Stsu
von Filialbetrieben (Art. 2426). Unter Ziffer 3 werden die Beſa,
mungen behandelt, die gemeinſam für die Gemeindeſteuern vom Gr.m
beſitz und Gewerbebetrieb in Frage kommen. Die Ziffer 3 enthält
gende Unterabteilungen: 4) Behördenorganiſation (Art. 27), B) 79
anlagung AArt. 2836), C) Rechtsmittel (Art. 37 und 38), D) Sin
vorſchriften (Art. 39), E) Allgemeine Beſtimmungen (Art, 40
F) Uebergangs= und Schlußbeſtimmungen (Art. 4850).
Die Beſtimmungen des Entwurfs des Gemeindeumlagengeſ.it
über die Grund= und Gewerbſteuer ſtimmen mit den entſprechendl
Beſtimmungen der Entwürfe des Grundſteuergeſetzes und des Gewar
ſteuergeſetzes materiell überein, ſoweit nicht die Belange der Gemeind.
eine beſondere Regelung in einzelnen Fragen erforderlich erſcheu
laſſen. Die Beſtimmungen ſind, um ihre Handhabung durch die 7
hörden zu erleichtern, auch in der Faſſung denen der ſtaatlichen Grru
und Gewerbſteuer möglichſt angepaßt worden. Sonderbeſtimmurm
ſind vorgeſehen für die Zerlegung des ſteuerbaren Grundvermögr
des Gewerbekapitals und des Gowerbeertrags auf die verſchieden
beteiligten Gemeinden für den Fall, daß ſich Grundbeſitz oder Gewonl
betriebe über mehrere Gemeinden erſtrecken. Eine Beteiligung
Steuerpflichtigen an dem hierbei möglichen Rechtsmittelverfahrem
vorgeſehen. Als Sondergewerbſteuern (vergl. Ziffer 2 B oben)
zur Einführung durch Ortsſatzung vorgeſehen die Warenhausſteuer: 9
die Steuer von Filialbetrieben. Für beide Arten von Sondergetne,
ſteuern ſind auf die allgemeine Gewerbſteuer abgeſtimmte HöchfEig
vorgeſehen, die mit Rückſicht auf die veränderten Verhältniſſe SA
ſeither weſentlich herabgeſetzt worden ſind. Neu iſt die Möglichkei.
Einführung einer Filialſteuer auch für ſolche Verſicherungs=, Bank=u
Kreditunternehmen, die im Gemeindebezirk, ohne in ihm ihren Heu
betriebsſitz zu haben, Betriebsſtätten unterhalten.
Auch die Vorſchriften? über Behördenorganiſation, Veranlacm
Rechtsmittel, Strafvorſchriften, allgemeine Beſtimmungen und u9
gangs= und Schlußbeſtimmungen ſind, ſoweit die beſonderen Verhälly
der Gemeinden nicht eine Sondorregelung erfordern, und ſowein
Aufbau des Geſetzes es zuläßt, den entſprechenden Beſtimmunge!
den Entwürfen des Grundſteuergeſetzes und des Gewerbſteuorge) 4
ſoweit möglich, auch in der Faſſung angepaßt. Die von den Ge
den beſchloſſenen Steuerſätze erlangen, wie ſeither, Rechtsgült-
durch
die Genehmigung der Miniſter des Innern und der Finst
Im Intereſſe einer Förderung des Wohnungsbaues iſt die Grundfiu
freiheit für die in den Kalenderjahren 19271931 begonnenen Ne.c
ten vorgeſehen. Dieſe Befreiung iſt von einem Beſchluß der Gemahl
vertretung abhängig gemacht. Das neue Gemeindeumlagengeſets
hinſichtlich der Gemeindegrundſteuer erſtmals für das Steuerjahr
in Kraft treten. Die Gemeindegewerbſteuer für die Steuerjahre
und 1926 ſoll nach den gleichen Geſichtspunkten erhoben werder,
die ſtaatliche Gewerbſteuer; jedoch ſoll die Veranlagung des land
forſtwirtſchaftlichen Anlage= und Betriebskapitals für das Rechn.)
jahr 1926 endgültig auf Grund der Vorſchriften des Geſetzes übe
Gewerbſteuer für 1925 vom 31. März 1925 erfolgen.

Tageskalender für Mittwoch, den 23. Februar 1927.
Ende 10 Uhr: Cardillac. Kleines Haus: Keine Vorſtellu g
Allg. Deutſch. Jagdſchutzverein, abends 8.30 Uhr,
bau: Vortrag Dr. Olt. Rentnerbund, abends 8 Uhr, 1.
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums: Teilnahme an der Verſamß
des Hypothekengläubiger= u. Sparer=Schutzverbandes. Konzee
uſw.: Schloßkaffee, Perkeo, Frankf. Hof, Weinhaus Weißer
Taunusburg, Maxim, Café Rheingold, Ludwigshöhe. K
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpd)
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 24. Februar 1.
verſteigerung Nr. 6 (Brennholz). Heſſ. Forſtamt Ob=
Ramſtadt, vorm 9 Uhr, Zum Goldenen Löwen‟: Nruf=
Verſteigerung. Bürgermeiſterei Babenhauſen. .)=
9 Uhr, im Holzſchlag Gr. Bremergarten: Stammholz=Verſteig. )
Heſſ. Bürgermeiſterei Schaafheim, vorm. 105
Zimmerplatz: Nutzholz=Verſteigerung. Heſſ. Bürgerv
ſterei Steinau, vorm. 11 Uhr, Wirtſchaft Kaffenberger=P
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[ ][  ][ ]

Nummer 54

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Kae

Die glückliche Geburt ihres Sohnes
zeigen hocherfreut an
Gerhard Lenk und Frau
Käthe, geb. Rießner
Schloßgartenplatz 7.
zag6c)

Die Geburt einer geſunden
Tochter zeigen in dankbarer
Freude an
Dr. Karl Hofmann und Frau
Lilly, geb. Hofmann.
Darmſtadt, 22. Februar 1927.

Stadtkrankenhaus.

(3311

Rudolf Lah
Paula Lah
geb. Jsking ((4922
Vermählte
Darmstadt, den 23. Febr. 1927.

Unsere Ulse hat ein
Schwesterohen
pekommen.

Marz Lang u. Frau
Rheinstrasse 28.
(*4945

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſtes
lieben Entſchlafenen
Schneidermeiſter
Adam Bock
ſagen wir innigſten Dank. Ebenſo
danken wir für die vielen Blumen=
ſpenden
und Herrn Pfarrer Kleberger
für die tröſtenden Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene Bock
Greta Bock.

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Geſiern abend eniſchlief ſanft nach langem
ſchweren Leiden mein lieber Mann, unſer treu=
ſorgender
Vater, Bruder, Schwager und Onkel
Adolf Pogel
Ober=Poſiſekretär i. R.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 24. Februar,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs an der
Dieder=Ramſtädterſtraße aus ſiatt. 4250

Todes=Anzeige.

Gott rief nach kaum vollendetem 5. Lebensjahre nach kurzer
Krankheit geſtern Abend unſeren Liebling

Emmichen

zu ſich in ſein himmliſches Reich, was wir hiermit Verwandten,
Freunden und Bekannten ſchmerzlich mitteilen.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Pfaff und Frau, geb. Weber
Anni Pfaff
Anna Pfaff, geb. Hefermehl
Anna Pfaff.
(*4923
Wixhauſen, den 22. Februar 1927.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 24. d. Mts., nachmittags
3 Uhr ſtatt.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe liebevoller
Anteilnahme beim Hinſcheiden unſrer lieben
Entſchlafenen ſpreche ich im Namen aller
trauernden Hinterbliebenen unſren aufrich=
tigſien
Dank aus.
E. Vierhuff
geb. Cameſasca.
Darmſtadt, den 22. Februar 1927. (4874

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtigſter Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen ſagen
wir unſeren innigſten Dank. Insbeſondere danken
wir den beiden hieſigen, ſowie den Schweſtern vom
Eliſabethenſtift, für die liebevolle Pflege. Unver=
geßlich
werden uns die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Marguth bleiben. Ferner ſagen wir Dank
dem Männergeſangverein Seeheim für ſeinen er=
greifenden
Geſang, der erſten Schulklaſſe, ſowie allen
denen, die unſere unvergeßliche Entſchlafene auf ihrem
letzten Wege begleiteten und für die zahlreichen Kranz=
ſpenden
.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Hechler, Lehrer.
Seeheim, am 21. Februar 1927.
(3302

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem
Heimgang unſerer unerſetzbaren lieben Entſchlafenen
Frau Suſanne Wolf Wwe.
geb. Schnell
und für die vielen Blumenſpenden ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank. Herrn Pfarrer Marx
danken wir beſonders für die troſtreichen Worte am
Grabe.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 22. Februar 1927.

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Danksagung.
Für die uns beim Heimgang unseres unvergesslichen
Carl von Ope
In so reichem Masse bewiesene Teilnahme erlauben wir uns, unseren
herzlichsten Dank auszusprechen.
Familie von Opel.

Küsselsheim-Frankfurt a. M., den 21. Februar 1927.

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Seite 8

Aus Heſſen.

Starkenburg.

* Gräfenhauſen, 22. Febr. Der evangeliſche Jugendverein trat
uuter Leitung unſeres Pfarrers Gombel wie alljährlich, ſo auch am
Sonntag wieder mit der Aufführung eines Werkes unſerer Klaſſiker
vor die Oeffentlichkeit. Er hatte ſich diesmal das ſchwierige Luſtſpiel
Weh dem der lügt von Franz Grillparzer gewählt. Man kann ſagen,
daß das Wagnis ſowohl in darſtelleriſcher, wie auch in bühnentechniſcher
Beziehung vollauf gelungen iſt. Die jugendlichen Darſteller gaben ihr
beſtes. Beſondere Erwähnung verdient vor allem der Träget der
Hauptrolle. Aber auch die anderen Spieler dürfen ſich eines guten
Gelingens erfreuen. Möge der erfolgreiche Abend den jungen Verein
zu weiterer ſegenbringender Arbeit ermutigen, die beſonders in unſerer
Gegend ſo ſehr von nöten iſt.
* Griesheim, 19. Febr. Bei der im Kaiſerſaal ſtattgefundenen
Holzuerſteigerung aus dem Gemeindewald wurden wiederum recht hohe
Preiſe erzielt. Der Durchſchnittserlös pro Rm. betrug 16 Mark, der
Geſamterlös 2977 Mark.

* Eberſtadt, 22. Febr. Diebſtahl. In eines der letzten Nächte
ſind aus einem Anweſen im nördlichen Ortsteil mehrere Hühner und ein
Haſe geſtohlen worden. In der Villenkolonie ſind mehrere Laternen=
ſcheiben
von nächtlichen Ruheſtörern eingeworfen worden. Obſt=
und Gartenbauverein. Der hieſige Obſt= und Gartenbauverein
hält am Mittwoch abend im Gaſthaus Zur Eiſenbahn ſeine diesjährige
Hauptverſammlung ab. Im Laufe der Verhandlungen wird ein Licht=
bildervortrag
von fachmänniſcher Seite gehalten werden.
* Pfungſtadt, 22. Febr. Verpachtung von Gemeinde=
grundſtücken
. Am kommenden Donnerstag werden im Rathaus
mehrere Gemeindegrundſtücke auf die Dauer von vier bzw. neun Jahren
öffentlich verpachtet. Es handelt ſich hierbei um zirka 130 Morgen gutes
Feld. Todesfall. Nach längerem Leiden iſt im Alter von 77 Jah=
ren
der Landwirt Peter Schüttler 2. geſtorben. Arbeitsmarkt.
Die Lage auf dem hieſigen Arbeitsmarkt wird durch die Schließung der
Zündholzfabriken eine Verſchlechterung erfahren.
* Hahn b. Pfungſtadt, 22. Febr. Die hieſige Peſtalozzifeier
war gut beſucht. Bürgermeiſter Geibel hieß die Anweſenden mit
herzlichen Worten willkommen. Schülervorträge, Chöre, Theaterſtücke
und Muſikvorträge wechſelten, miteinander ab. Lehrer Lackmann
zeichnete in einer Anſprache ein lebendiges Bild Peſtalozzis.

* Eſchollbrücken, D. Febr. Rücktritt vom Amt. Der ſeit=
herige
Faſelwärter Valentin Roth ſcheidet am 1. April aus ſeiner Stelle.

* Ober=Ramſtadt, 22. Febr. Die Bürgermeiſterei weiſt in einer Be=
kauntmachung
wiederholt auf die Beſtimmungen des Lokalpolizeiregle=
ments
vom 16. Mai 1893 hin, wonach, ſobald Glatteis entſteht, auf jeder
mit Gebäuden beſetzten Seite der Straße ein gangbarer Fußpfad mit
Sand, Aſche, Sägemehl oder dergleichen zu beſtreuen iſt. Bei Straßenkreu=
zungen
haben die Beſitzer der Eckhäuſer für Herſtellung gefahrloſer
Uebergänge zu ſorgen. Bei Schneefall haben die Verpflichteten das ganze
Bankett oder, wenn ein ſolches nicht vorhanden, einen 1 Meter breiten
Pfad ſauber kehren und dies bei fortdauerndem Schneefall ſo oft als
nötig wiederholen zu laſſen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Der
im Sale Zum Löwen ſtattgefundene Familienabend des Ev. Bundes,
Zweigverein Ober Ramſtadt, war, wie alle vorausgegangenen, wiederum
gut beſucht. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein intereſſanter Vor=
trag
des Herrn Pfarrer Lic. Wags, hier, über Einiges aus der Ge=
ſchichte
über Ober=Ramſtadt‟. Lehrreich und intereſſant waren dieſe Aus=
führungen
zugleich und reicher Beifall lohnte den Redner. Gemeinſame
Geſänge mit Muſikbegleitung, Vorträge und mehrere Aufführungen der
Jugendvereinigung füllten den Abend aus. Der Abend, der der Heimat
gewidmet war, nahm ſomit einen recht guten Verlauf. Mit Vegnieie
wern mer’s kriefe 8 ſinn kog Lieje! Der Turnverein hat ſeine Be=
ſucher
noch niemals getäuſcht. Was er verſprochen, hat er immer getreu=
lich
gehalten. Alles deutet darauf hin, daß die diesjährige Karneval=
veranſtaltung
ſich trefflich geſtalten wird. Großartige Charakterrollen
in Einzelvorträgen und Zwiegeſprächen werden ſich abwickeln und es
ſollte bei dem niedrigen Eintrittspreis niemand verſäumen, dieſe Ver=
anſtaltung
zu beſuchen, die am Sonntag, den N. Februgr, im Saalbau
Eliſeubad ſtattſindet.
* Ober=Ramſtadt, 21. Febr. Gemeinderatsbericht. Nach=
dem
Gemeinderat Peter Würtenberger 3. ſein Amt niedergelegt, hat
nach Feſtſtellung der Gemeindewahlkommiſſion Maurer Gg. Obmann 4.
an deſſen Stelle in den Geminderat einzutreten und wurde dieſer in
letzter Sitzung vom Bürgermeiſter durch Handſchlag verpflichtet und in
den Dienſt eingeführt. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung ſtand
wiederum die Frage der Errichtung eines Schwimmbades. Es lagen
dazu verſchiedene Anträge vor. Es erfolgte zunächſt Abſtimmung über
den erſten Antrag Radomicki und wurde die Errichtung eines Schwimm=
bades
durch die Gemeinde mit 9 gegen 8 Stimmen abgelehnt. Ein An=
trag
iſt von dem Bäderausſchuß der vereinigten Turerſchaft Ober=
Namſtadt geſtellt und geht dahin, die Gemeinde wolle für die Bauſumme
von 25 000. Mark eine Bürgſchaft gegenüber der Geldgeberin über=
nehmen
. Wohl ſeien Einzelbürgſchaften der Mitglieder dieſer Vereine
und ſonſtiger Intereſſenten des Projekts in genügender Höhe bereits
vorhanden, die geldgebende Kaſſe verlange aber Geſamtbürgſchaft in
einer Summe. Die Gemeinde habe ſomit kein Riſiko. Nach ausge=
dehnter
Debatte wurde die Uebernahme der Bürgſchaft durch die Ge=
meinde
für den genannten Betrag mit 9 gegen 8 Stimmen beſchloſſen.
Gegen die Bürgſchaftsübernahme ſtimmten die Gemeinderatsmitglieder:
Ackermann, Braband, Burger, Fornoff, Gunkel, Müller, Radomicki und
Weber. Jak. Breitwieſer 2 ſucht um die Erlaubnis zu Ausſchank
von Bier, Branntwein und Likör in ſeinem Hauſe, Bahnhoſſtr. 8, nach.
Der Antrag wird vorerſt zurückgeſtellt Georg Karl Fiſcher will in
ſeinem Hauſe, Darmſtädter Straße 52, eine Weinſtube eröffnen und
ſucht um Genehmigung hierzu nach. Der Gemeinderat verneint die
Bedürfnisfrage. Wilhelm Kircher, Ammerbachſtraße N7, bittet um die
Erlaubnis, am Gemeindehaus, Siebenhäuſergaſſe 4, einen Schaukaſten
anbringen zu dürfen. Die Baukommiſſion wird ermächtigt, den Platz
hierfüu anzuweiſen. Die hieſigen Geſchäftsleute haben Abänderug
der Holzverſteigerungsbedingungen bezüglich der Wprozentigen Anzahlung
vor Abgabe des Abfuhrſcheines bei Beträgen von über 100 Mark bean=
tragt
. Dem Antrag wird ſtattgegeben. Im übrigen bleiben die
ſeitherigen Bedingungen beſtehen. Für Auswärtige gilt nach wie vor
die 20prozentige Anzahlung. Schäfereibeſitzer Hennegriff ſucht um
Verlängeruny der Weidezeit nach. Das Geſuch wird abſchläglich be=
ſchieden
. Feldſchutze Jakob Hofmann bittet um Abgabe eines kleinen
Geländeſtreifens vor ſeinem Bauplatz am Küchler. Es kommen etwa
30 (m in Frage. Die Abgabe wird zum Preiſe von 1,98 Mark pro
Quadratmeter beſchloſſen. Hierauf geheime Sitzung.
* Roßdorf, 21. Febr. 1. Gutſcheine. Als dritte Rate der Win=
terbeihilfe
hat die Bürgermeiſterei wiederum Gutſcheine ausgegeben, die
bis 10. März Gültigkeit haben und ſodann unverzüglich an die Bürger=
meiſterei
von den Geſchäftsleuten zur Ablieferung zu bringen ſind.
2. Erwerbsloſenſtatiſtik. Infolge Beendigung der Holzhauerei
iſt die Zahl der Erwerbsloſen erheblich geſtiegen. Z. Zt. werden 95
Hauptunterſtützungsempfänger unterſtützt. 3. Förderung des
Obſtbaues. Die Bürgermeiſterei, hat durch öffentliche Bekannt=
machung
die Obſtbaumbeſitzer aufgefordert, bis 10. MMärz dürre Bäume
und Aeſte aus Feld und Garten zu entfernen ſowie die Vertilgung der
Obſtbaumſchädlinge zu veranlaſſen. In Anbetracht des Umſtandes, daß
jährlich bis zu 40 Prozent der Obſternte durch Schädlinge vernichtet wer=
den
, und in Anbetracht einer guten Baumpflege für die im Intereſſe
der Volksernährung nötige Erhöhung unſerer Obſterträgniſſe wird die
Befolgung der Anordnung nach Friſtablauf geprüft werden und neben
Vornahme der Beſeitigung auf Koſten der Säumigen auch deren Be=
ſtrafung
eintreten.

Groß=Zimmern, 22. Febr. Im karnevaliſtiſch geſchmückten Saal
bau hielt der Turnverein 1863 ſeinen diesjährigen Maskenball al
Unter Einzug des Elferrats muſizierte unter ſchneidigen Klängen di
in guter Form ſtehende Kapelle Reitzel und eröffnete ſomit den Bal
Die Kapelle ſelbſt war in beſter Faſſung. Ihr anſchließend folgte ein
launige Begrüßung des 2. Vorſitzenden an Närrinnen und Narren. Die
im Saal aufgeſtellte Rutſchbahn, ſowie die Vorführung einer Sarra
ſauiſchau brachte reiche Unterhaltung. Es iſt zu hoffen, daß der Turn
vezein 1883 bei zuhimftigen Veranſtaltungen ebenſo die erwünſchte
Unterſtützung findet wie ſeither.
* Groß=Umſtadt, 21. Febr. Aus dem Gemeinderat. Di
Kanaliſation des Stadtgrabens wurde wiederholt in Erwägung gezogen
Die Bürgermeiſterei wird nunmehr beauftragt, mit dem Tiefbaua=
Dieburg, betreffend die Ausarbeitung von Plänen und Koſtenvoran
ſchlägen in Verbindung zu treten. Der Landwirt Jakob Georg Acker=
maun
wird von der Kanalbenutzungsgebühr befreit, da derſelbe g
ſtattet, den ſtädtiſchen Kanal durch ſeine Hofreite in der Backhausgaf
zu legen. Da die Frage der Kraftpoſtlinie immer noch nicht gerege
werden konnte, ſo ſoll die Konzeſſion zum Betriebe einer Kraftpoſtlinie
für die Gemeinde Groß=Umſtadt oder für einen zu bildenden Zweckve=
band
erwirkt werden. Bezüglich Errichtung einer Alarmſirene ſoll n
der Brandverſicherungskammer zu Darmſtadt wegen eines Beitrags zu
Anlage einer ſolchen in Verbindung getreten werden. Die Bürge
me‟
wird mächtiate zwei untauglich gewordene Ziegenhöcke ſowi

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Rummer 541

einen zum Sprung untauglich gewordenen Eber zu verkaufen. Die
Verzugszinſen für Steuerrückſtände ſollen erſt zwei Monate nach Fällig=
keit
und zwar in Höhe von 10 Prozent erhoben werden. Die Zinsberech=
nung
für jedes Ziel beginnt erſt nach der oben erwähnten Friſt. Bei
Vergebung der Karuſſellplätze für das Jahr 1927/28 wird dem J. Wal= furchtbaren Aether=Exploſion im Evangeliſchen Schweſternheu
lenda, Groß=Gerau, auf Grund ſeines eingereichten Angebots der Zu= ſind drei Menſchenleben zum Opfer gefalls,
ſchlag erteilt. Den Pächtern des unteren und mittleren Weidig wird Schweſter Lieſel Egelhof aus Mainz, Gehilfin Frieda H ao
ein Pachtnachlaß gewährt, inſoweit ihre Pachtgrundſtücke durch den im aus Güntherod bei Marburg und Gehilfin Frieda Steinbeu
Jahre 1926 errichteten Entwäſſerungsgraben durchſchnitten werden. aus Ober=Seemen. Schwere Brandwunden erlitt Schwat
Die Brauerei Brenner beabſichtigt im Weſterweg einen Eisweiher an=
zulegen
. Gegen die Anlage desſelben wird nichts eingewendet. Ver= Lenchen Brandau aus Klein=Heubach a. M., leichtere Bel
ſchiedene vorliegende Baugeſuche werden genehmigt. Entgegen dem letzungen trugen davon Luiſe Friedrich aus König i. Oe
ſeitherigen Gebrauch ſoll in Zukunft auch den Kindern, die unter einem
Jahre ſterben, auf Wunſch eine kirchliche Beerdigung zuteil werden. Der
Gemeinderat iſt bereit, in dieſen Fällen den ſtädtiſchen Leichenwagen un=
entgeltlich
zur Verfügung zu ſtellen. Die Bekämpfung der Schnaken Geiſtesgegenwart die Löſchapparate, nur dadurch wurde
wird den Hausbeſitzern überlaſſen. Die Stadt bewilligt keine Mittel hier= größeres Brandunglück verhütet. Die Oberſchweſter kam no
für. Bezüglich der Bekämpfung der Krähen beſchließt der Gemeinde=
rat
, für jedes abgelieferte Rabenei wird eine Vergütung von 10 Pfg. Verletzungen davon. Die beiden Schweſtern Lieſel Egelhof u
und für jeden abgelieferten Raben eine ſolche von 15 Pfg. bezahlt. Die Lenchen Brandau hatten im Keller Aether abgefüllt. Beim Bl
Auszahlung erfolgt jedoch nur an Erwachſene.
* Klein=Umſtadt, 22. Febr. Am vergangenen Montag wurde in
unſerem Dorfe der drittletzte Altveteran von 1866/70, Herr Michgel
Roth, zu Grabe getragen. Der Kriegerverein, dem der Verſtorbene ſtehende Bügelzimmer. An dem Herdfeuer entzündeten ſich=
28 Jahre als Mitglied, darunter 27 Jahre als Vereinsdiener ange=
hörte
, gab dem Verſtorbenen unter den erhebenden Trauerklängen einer Aetherdämpfe, es erfolgte hierauf eine furchtbare Explo/
hieſigen Kapelle das letzte Geleit. Der Ortsgeiſtliche gedachte mit er=
greifenden
Worten der Verdienſte des alten Kriegers.
Höchſt i. O., 2. Febr. Bürgermeiſterwahl. Bei der hier verkohlte Leiche. Lenchen Brandau ſprang kurz entſchloſſen
ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Fenſter hinaus, herbeieilende Herren erſtickten die Flanm
Georg Wolf wiedergewählt. Obwohl die Wahlbeteiligung die ſtärkſte in
den letzten Jahren war, verlief die Abſtimmung ſehr ruhig.
* Erbach i. L., 22. Febr. Der Radfahrerverein 1900 Erbach hält
morgen, Mittwoch, den B3. d8. Mts., abends 8½ Uhr, ſeine diesjährige
Jahreshauptverſammlung im Vereinslokal Zur Stadt Erbach ab.
Außer dem üblichen Jahres= und Rechnungsbericht, der Vorſtandswahl erſte ärztliche Hilfe leiſteten Profeſſor Dr. Walther und TI
ſtehen das Sportprogramm 1927, die Auszeichnung für Wanderfahrten
die Notſtandsarbeiten auf der Eulbacher Marktwieſe unterbrochen wer= vom Roten Kreuz waren raſch zur Stelle. Die Feuerwehr u
den. Es iſt aber anzunehmen, daß dieſe Unterbrechung nur vorüber= zum Glück keine Arbeit mehr. In den Kellerräumen uns
gehend iſt, da der Schnee nicht lange liegen bleiben wird.
Beerfelden, 21. Febr. Dem heute nacht gefallenen Neuſchnge
hat die Kälte der letzten Tage eine dauerhafte Unterlage geſchaffen.
Dadurch kommt es auch, daß die Schneedecke ſchon 15 Zentimeter hoch iſt.
* Aus dem Ueberwald, 22. Febr. Verunglückt. Ein Landwirt
in Olfen kam mit ſeinem Arm in eine Maſchine und erlitt ſo ſchwere
Verletzungen, daß er in das Akad. Krankenhaus in Heidelberg verbracht
werden mußte.
ab 1. März die Poſt des Main=Neckareilzuges 491 Frankfurt (Main)
Stuttgart, nicht mehr in dieſem Zuge durch den Odenwald befördert
werden. Dieſe Maßnahme wird von vielen Bewohnern des hinteren
Odenwaldes als eine Verzögerung in der Poſtzuſtellung betrachtet.
Hirſchhorn, 22. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
21. Februar 1,18 Meter, am 22. Februar 1,12 Meter.
anderen Gemeinden hat auch der hieſige Gemeinderat mit Genehmigung
des Miniſteriums des Innern beſchloſſen, in den Gemeinden Birkenau,
Kallſtadt und Rohrbach eine Wertzuwachsſteuer zu erheben.
* Heppenheim a. d. B., 22. Febr. Verein für das Dautſch=
tumimAuslande
und Heimatverein. Beide obengenannten
Vereine hatten in der letzten Woche zu einem Lichtbildervortvage ein=
geladen
, welcher gut beſucht wurde. Herr Oberſtudienriaektor Beiſinger
hielt dieſen Vortrag, welcher von einer 14tägigen Wanderung mit
Schülern in die Vogeſen handelte. Die ſchönen und ſehr intereſſanten
Wandererinnerungen aus dem Jahre 1911 feſſelten die Beſucher von
Anfang bis zu Ende. Die ganze Schönheit dieſes ſeit dem Weltkrieg
verlorenen Landes wurde den Zuſchauern in ausgezeichneten Licht=
bildern
vor die Augen geführt. Zum Schluſſe dankte im Namen aller
Anweſenden Her Studiendirektor Wirth dem Vortragenden für die
lehrreichen und unterhaltenden Ausführungen. Carnevalverein
Heppenheim. Am Sonntag veranſtaltete der Carnevalverein in
den Sälen des Hotels Halber Mond am Nachmittag ein karne=
valiſtiſches
Konzert, welches einen ſehr ſchönen Verlauf nahm. Ausge=
führt
wurde das Konzert von dem Darmſtädter Orcheſter unter per=
ſönlichen
Leitung des Obermuſikmeiſters Weber. Am Abend ſchloß ſich
ein Koſtümfeſt an.
* Hambach b. Heppenheim, 22. Febr. Bei dem kürzlich zwiſchen Hep=
penheimer
und Bensheimer Klubiſten ſtattgefundenen Fußballkampf ver=
unglückte
ein hieſiger Lehrer ſo ſchwer, daß er mittels Sanitätsautos
nach Hauſe verbracht werden mußte.
* Lampertheim, 19. Febr. Dringliche Gemeinderats=
ſitzung
. Für die auf geſtern abend 8 Uhr einberufene Sitzung ſtanden
nur 2 Punkte und zwar : Die Beſoldung der Gemeindebeamten und
die elektriſche Bahn Mannheim-Lampertheim, ſowie einige Mit=
teilungen
auf der Tagesordnung. Zwei der letzteren wurden in nicht= von Kohlen und 84 Tonnen Abfuhr: 1500 Tonnen Anfuhr von Dürc
öffentlicher Beratung erledigt. Wiederholt hatte ſich der Gemeinde=
meiſters
und der Gemeindebeamten um 1015 Prozent feſtgelegt und
ging auch nicht von ſeinem Standpunkt trotz Ginſpruch der vorgeſetzten
Verwaltungsbehörde ab. Die Angelegenheit wurde deshalb am 28. Ja=
nuar
vor dem Kreisausſchuß Bensheim verhandelt und die Gemeinde zu Nummer ſteigernden Erfolg. Stürme des Beifalls gab es beie
koſtenpflichtig abgewieſen. Der Bürgermeiſter gibt das ergangene Ur=
teil
bekannt und erſucht, die einzelnen Fraktionen möchten zu demſelben
Stellung nehmen. Gemeinderat Kärcher weiſt auf das Selbſtbeſtim=
mungsrecht
der Gemeinden hin, und daß der Beſchluß des Kreisaus= Mäuſe berichtete Georg Gundlach, als Binger Bretzelbub kam 8
ſchuſſes hierzu im Widerſpruch ſtehe. Die Bürgermeiſterei wird beauf=
kragt
, bis zur nächſten Sitzung ein Ortsſtatut über die Beſoldung des
Bürgermeiſters und der Gemeindebeamten auszuarbeiten und in Vor=
lage
zu bringen. Die Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft hat der
Bürgermeiſterei einen Entwurf des Vertrags zugehen laſſen, der mit
der Gemeinde wegen Erbauung der elektriſchen Bahn Mannheim
Lampertheim abgeſchloſſen werden ſoll. Der Gemeinderat nimmt von Lutz, Jean Choquet und Georg Gundlach.
dieſem Kenntnis und behält ſich die Beſchlußfaſſung für die nächſte
Sitzung vor. Den Eheleuten Franz Seipel 2 wird die Genehmigung
zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft mit Kegelbahn erteilt. Die zurzeit
unbeſetzte Stelle des Gemeindebaumeiſters ſoll zur Beſetzung am
1. April zur Bewerbung ausgeſchrieben werden. Als Gehaltsgruppe
für den Baumeiſter iſt Gruppe 7 eventuell 8 vorgeſehen. Die Be= Heſſen am Sonntag, den 6. März, werden auch die vier Reiterab 8
ſetzung ſoll zunächſt probeweiſe auf 1 Jahr erfolgen.
22. Februar 38 Zentimeter.
r. Rüſſelsheim, 22. Febr. Die notwendige Unterführung an dem
Bahnübergang an der Darmſtädter Straße hat jetzt die Genehmigung
der Reichsbahndirektion Mainz gefunden und ſollen die Arbeiten bald
in Angriff genommen verden. Die Firma Opel wird hierzu einen mitglied des Vereins, Altveteran Landwirt Heinrich Döring 6.b
Zuſchuß von 14000 Mark leiſten.
* Nauheim, 22. Febr. Spargelmarkt. In der Erkenntnis
der derzeitigen Erforderniſſe hat ſich die Marktleitung Nauheim ent= (eine der bedeutendſten in weitem Umkreiſe) in Merlau durch das iie
ſchloſſen, den Nauheimer Spargelmarkt in dieſem Jahre großzügig aus=
zubauen
. Es iſt Vorſorge getroffen, daß die Erträgniſſe der Nachbar= meter im Durchſchnitt: Kiefernſchnittholz: 1. Klaſſe 90 Mk., 2. ſſe
Antransport nach Nauheim durch Laſtwagen iſt geſichert. Bei genüe 47,70, 4. Klaſſe 34 und 5. Klaſſe 33 Mk.; Eichenſtammholz: 3. Klaſſe 10.
gender Zuſammenarbeit der Landwirte und Pflanzen wird es gelingen, 4. Klaſſe 74,40 5. Klaſſe 64,50 und 6. Klaſſe 59 80 Mk.; Lärchenſtam 4i
das ganze Jahr beſchickt werden kann. Viele Exiſtenzen werden auf Fichtenſtammholz: 2. Klaſſe 37,50, 3. Klaſſe 34,78, 4. Klaſſe 29.I5
eine geſunde Grundlage geſtellt.
r Königſtädten, 22. Febr. Von einem Hund angefallen und gebiſſen Lärche 1 Klaſſe 25 Mk.; Nutzſcheiter: per Raummeter: Lärche 1. N
wurde ein 5jähriges Kind beim Spielen auf der Straße. Das Kind 25 Eiche 2. Klaſſe 20,50, Fichte 2. Klaſſe 15.30 Mk.: Nutzknüppel=
mußte
ſofort in ärztliche Behandlung gebracht werden.
* Egelsbach, 22. Febr. Zuſammenſtoß. Hier ſtieß das Laſt=
auto
einer Darmſtädter Firma mit einem Frankfurter Laſtauto zuſam=
men
. Perſonen kamen nicht zu Schaden, dagegen iſt der Materialſchaden
beträchtlich.
WSN. Offenbach, 22. Febr. Schüler als Vandalen. Der hie= Lehrlingsprüfung ab. Dieſelbe hat den Zweck, den landwiatſchafim
nerstag nachts in den Anlagen 18 Bänke herausgeriſſen und zwei Feuer=
melder
böswillig glarmiert haben, zu ermitteln. Es handelt ſich um der Landwirtſchaft zu erwerben. Wer ſich beteiligen will, muns
zwei Schüler, die jetzt wegen Sachbeſchädigung und groben Unfugs ihrer 20. März d3. Js. ſeine Meldung an die Landwirtſchaftskammer 3=
Beſtrafung entgegenſehen.
1. März ds. Js. Bäirgermeiſter L. Pons treten, nachdem er ſein Amt
als Gemeindeoberhaupt 32 Jahre ausgeübt hat. Die Bürgermeiſterwahl. Nachweis der zweijährigen Praxis, die Prüfungsgebühr von 5. N=
ſoll
im April ſtattfinden.

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Aus Gießen erhalten wir noch folgende Einzelheiten:
Eliſabeth Weitz aus Heimboldshauſen, Sophie Decher
Kirdorf bei Alsfeld und Johanna Melchior aus Lich.
Oberſchweſter Minna Stephan ergriff in bewundernswa=
bringen des Aetherballons kamen ſie an dem Bügelzimmen
Kellergeſchoß vorbei. Da riß der eine Henkel am Ballon.
Ballon fiel zur Erde und der Aether ergoß ſich in das orio
Lieſel Egelhof ſtürzte betäubt zu Boden, der brennende Jrn
ergoß ſich über ſie, und nach wenigen Augenblicken war ſie
im Schnee, ſo daß ſie gerettet wurde. Die im Bügelzimmen!
ſchäftigten Gehilfinnen Frieda Haas und Frieda Stein
ſuchten unglücklicherweiſe den Ausgang durch den Kellerraum
erreichen; ſie ſprangen durch das Feuer und erlitten furch-ik
Verletzungen, an denen ſie nach zwei Stunden ſtarben.
1996 auf der Tagesordnung. Infolge des ſtarken Schneefalls mußten zinalrat Dr. Szubinſki. Die Feuerwehr und die Sanitätskolln
Untergeſchoß hatte die Exploſion erheblichen Schaden an Fen=iel
Türen und Möbel angerichtet.
Rheinheſſen.
* Worms, 21. Febr. Peſtalozzifeier. In dem vollkon
ausverkauften Feſtſpielhauſe fand kürzlich eine Peſtalozzifeier ſtatt.
der Hymne Die Himmel rühmen des Gwigen Ehre von Beethove!
* Aus dem ſüdlichen Obenwald, 21. Febr. Wie bekannt wurde, wird öffnete der Knabenchor unter Leitung des Herrn Lehrers Mendeß (
Orgelbegleitung: Herr Lehrer Blum) die Vortragsfolge. Ein P=
verfaßt
von Frl. Walter, wurde dann von Frl. Knapp ſtimmu=g
geſprochen. Dann ſang ein Mädchenchor (Lehrer W. Gropp) Zu
dem Herrn. Darauf ergriff Herr Stadtſchulrat Jockel das Wort
Gedächtnisrede für die Wormſer Schulen und teilte bei dieſer Geulg
heit mit, daß die nächſte ſtaatliche Schule, die in Worms erbaut
* Birkenau, 22. Febr. Wertzuwachsſteuer. Wie in vielen den Namen Peſtalozziſchule erhalten werde. Ein Gedicht Den
denken Peſtalozzis folgte Gvorgetragen von Frl. Bößler), darm=
weiterer
Mädchenchor Das Peſtalozzilied mit Klavierbegleitung. 1
ſprach Herr Oberſchulrat Profeſſor Dr. A. Meſſer=Gießen über 9
lozzis erzieheriſche Gedankengänge, ein hochintereſſanter und ay
ordentlich klarer Vortrag, der großen Beifall fand. Die Kammery
vereinigung des Pfälzer Landesorcheſters ſpielte darauf ein Beetl.u
ſches Septett in formpollendeter Weiſe. Mit dem Abtſchen Lied i1
Liebe bis zum Grabe (Knabenchor) fand die erhebende Feier 1
Abſchluß.
a. Nackenheim, 22. Febr. An dem Volksliedergeſangswettſtrer
Geſangvereins Cäcilia beteiligen ſich 36 auswärtige Vereine mit=
Sängern. Nach der bei dem geſtrigen Delegiertentag korgenomm
Einteilung ſingen in der 1. Klaſſe 7 und in der 2. Klaſſe 10 Vci
Zur 3. Klaſſe haben 16 Vereine gemeldet, weshalb eine Teilung im
Gruppen von je 8 Vereinen ſtattfand. Der 4. (Quartettklaſſe) W
nur ein Verein an, während die fünfte (Klaſſe der Vereine, die ſich
nicht an einem Geſangswettſtreit beteiligt haben) 2 Vereine /
Jeder teilnehmende Verein wird preisgekrönt. Die Feſtlichkeit
wegen der zahlreichen Sängerzahl alle derartigen früheren Verc
tungen in hieſiger Gemeinde an Größe übertreffen.
M. Bingen, 22. Febr. Hafen=Verkehr. Im Januar d2
betrug die Geſamt=Anfuhr 10 724 Tonnen, die Geſamt=Abfuhr=
Tonnen. Verzeichnet wurden 920 Tonnen Anfuhr von Stückgütc),
Art und 466 Tonnen Abfuhr; 2542 Tonnen Anfuhr von Sawd
Kies; 910 Tonnen Anfuhr von Schwefelz; 478 Tonnen Anfuh’
Mehl und Kleie und N Tonnen Abfuhr; 609 Tonnen Anfuhr vort
treide a. Art und 850 Tonnen Abfuhr: 138 Tonnen Anfuhr von F
holz; 387 Tonnen Abfuhr von Pflaſterſteinen; 2200 Tonnen Anfußen
Manganerz; 2404 Tonnen Abfuhr von Eiſenerz; 1427 Tonnen Aw
773 Tonnen Abfuhr von Telegraphen=Stangen. Die große Au=
rat
in ſeiner Mehrheit auf eine Kürzung der Gehälter des Bürger= Damenſitzung des Karnevalvereins Bingen, die in dei
ſigen Feſthalle ſtattfand, nahm einen glänzenden Verlauf. Nacr
Eröffnung durch den Präſidenten Joſef Adolf Schmitt folgten die 4
träge und Lieder in bunter Reihenfolge und mit einem ſich von Num
beſonderen Gruppe, die ſich als Stoff die Gewerbeſchau, die im
gangenen Sommer hier durchgeführt wurde, zeigte. Das ReferatP
der hervorragende närriſche Sekretär Dr. Marx, über Mäuſeturmd
Eckes, zwei geiſtvolle Vorträge über allgemeine und lokale Politik )
ten die Urnarren Joſef Amling und Karl Auguſt Reen. Heinrich B
vermochte mit ſeinem Gewerbeſchau=Vortrag die Geiſter nicht meit
bannen, aber Fritz Wagner als Bauer aus dem Hinterland hatt:
einmal alle Lacher auf ſeiner Seite. Die Lieder ſtammten vo
Poeten Robert Platte, Emil Seligmann jr., Franz Erdmann, 4
Oberheſſen.
* Grünberg, 19. Febr. An dem geplanten Sternſtafettenritt 2h
gen Grünbergs und Umgegend teilnehmen. Mittags 1 Uhr werden ?
Neiter, ſowie die Reitervereine Gießen, Lich, Großen=Buſeck und
Gernsheim, 22. Febr. Waſſerſtand des Rheins am dorf Grünberg paſſieren und auf dem Marktplatze, wo der hieſige V=
verein
konzertiert, kurze Zeit verweilen.
* Nebgeshain, 19. Febr. Die Fahnenweihe des he
Kriegervereins wurde auf den 6. und 7. Juni feſtgelegt. Das Ab=
im
Alter von 82 Jahren.
* Grünberg, 22. Febr. Bei der ſtaatlichen Nutzholzverſteigeid
amt Nieder=Ohmen waren die Preiſe recht hoch. Es koſtete der
gemeinden auf dem Nauheimer Großmarkt verwertet werden. Der 78 Mk., 3. Klaſſe 64 Mk.;, Kiefernſtammholz: 2. Klaſſe 6450, 3. Me
ebenſo wie anderwärts auch in Nauheim einen Markt zu ſchaffen, der 2. Klaſſe 55,40, 3. Klaſſe 39,40, 4. Klaſſe 32,90 und 5. Klaſſe 30,6:
Klaſſe 28,70, 5b Klaſſe 29,20 Mk.; Derbſtangen Fichte: 1. Klaſſe 2
2. Klaſſe 27,80 Mk.; Nutzknüppelreiſig: Fichte 4,30 Mk.
t. Aus dem Lande, 22. Febr. Auch dieſes Frühjahr, und zwer?
fang April hält die Landwirtſchaftskammer eine landwirtſche*
ſigen Polizei iſt es gelungen, die jugendlichen Täter, die am letzten Don= Lehrlingen nach beendeter zweijähriger Lehrzeit die Möglichkeit zu U=
ſich
einen Befähigungsnachweis für ihre Kenntniſſe in der Sie
Mit der Meldung ſind einzureichen ein kurzgefaßter ſelbſtgeſchri. 6*
r Walldorf, 22. Febr. In den wohlverdienten Ruheſtand wird am Lebenslauf, eine Zuſtimmungserklärung und das Zeugnis des Leh zu
ſowie das letzte Schulzeugnis eine Beſchreibung der Lehrwirtſcha f.
Die Beſtimmungen für die Lehrlingspyüifung ſind bei der Lamr
ſchaftskammer erhältlich. Art und Zeit der Prüfung wied den P
lingen rechtzeitig bekannt gegeben.
M. Kreuznach, 21 Febr. Kreuznacher Volksbank=
ordentliche
Generalverſammlung der Kreuznacher Volksbank genelt
die Bilanz per 31. Dezember 1926. Es wurde ein Reingewinm=
71 197,46 Mk. erzielt, wovon nach entſprechenden Abſchreibungen 8
Dividende verteilt werden. Die Spareinlagen ſind gegenüber=
Jahre 1925 mit 800 000 Mark auf 1,4 Millionen Mark gugemsh

[ ][  ][ ]

ſind es, wenn Sie nach einer guten Mahlzeit ein
Gläschen edlen Weinbrand genießen können.
Sorgen Sie daber ſiets für Vorrat von Winkelhauſen
Alte Reſerve, denn das iſi ein Weinbrand, der Ihnen
mundet und bekommt.

Nummer 54

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Seite 9

Der Luftverkehr in Italien.
TTrotzdem die italieniſche Heeresluftſchiffahrt ſehr ſtark ent=
1t iſt und die Armee über eine bedeutende Luftwaffe ver=
war
bisher die zivile Luftſchiffahrt in Italien etwas ſtief=
erlich
behandelt worden. Man hat in Italien eine eigene
Hertruppe mit eigenen Uniformen und einem beſonderen
ſis ierskorps. Sie wird neben der Marine und dem Heere als
1 Waffengattung oder, richtiger geſagt, als eigenes unab=
riges
Luftheer geführt und unterſteht dem Luftminiſter, der
5o wie der Kriegs= und Marineminiſter in der Perſon
ſir olinis verkörpert wird. Erſt im vergangenen Jahre hat ſich
Bivile Luftſchiffahrt einer ſtärkeren Unterſtützung durch die
zichen Stellen erfreuen können und mit amtlichen Hilfsmit=
n
einen Luftdienſt in Italien ausbauen können.
Es mögen zwei Gründe für dieſe relativ ſpäte Entwicklung
uigebend geweſen ſein: einmal die Notwendigkeit, zunächſt alle
ör te auf die Stärkung der militäriſchen Luftſchiffahrt zu ver=
Den, um den großen Vorſprung, den Frankreich in dieſer
aFe beſitzt, nach Möglichkeit auszugleichen, und zweitens die
urache, die bei dem Lande der Sonne etwas erſtaunlich er=
emien
mag, daß die Ueberfliegung des Apennins für die Flug=
hrik
ein ſchweres Hemmnis iſt. Die geographiſche Lage des
wes und ſeine geomorphiſche Geſtalt bilden zwei unbequeme
g nſchaften für die Luftſchiffahrt. So komiſch es klingen mag:
Fttrotz des vorherrſchenden ſchlechten Wetters in Deutſchland
ſciv leichter zu fliegen wie in dem Lande, in dem es weder
e ge Fröſte noch allzu viel Schlechtwettertage gibt. Aber die
urſt des Wetters in Italien wird vielfach wett gemacht durch
Hanggeſtreckte geographiſche Geſtalt des Landes, bei der
h s und links das Meer den Landflugzeugen ein Halt gebietet.
Dder breiteſten Stelle der Halbinſel, etwa auf der Höhe von
uwna, hat dieſer Stiefel nur eine Breite von rund 200 Kilo=
vern
. Und was ſind 200 Kilometer für ein Flugzeug? Anderer=
t
iſt ſür Waſſerflugzeuge die Ueberfliegung des Landes in
ner Längsrichtung wieder ſehr erſchwert, weil ſich nirgends
d utendere Flußläufe (mit Ausnahme des Pos im Norden)
eien, die Zwiſchenlandungen oder Notlandungen geſtatten wür=
m
. Auch der Seenreichtum iſt beſchränkt. Außer den großen
eiri an der Alpenſcheide kommen höchſtens die Kraterſeen zwi=
gn
Rom und Perugia in Betracht. Die Verbindung von
ſoöden nach Süden, die wichtigſte für das Land, muß alſo mög=
r
längs der Küſten erfolgen, und damit iſt Mailand, das
ünge Waſſerlandungsmöglichkeiten bietet, ausgeſchaltet, obgleich

Ne
9

Das wichtigſte Zentrum für einen Luftverkehr iſt. Man hat
bisher dadurch geholfen, daß man die Waſſerflugzeuge, die
ou. Trieſt und Venedig kommen, bei Pavia auf dem Po nieder=
ehen
läßt und die Paſſagiere im Auto nach Mailand bringt.
aourch wird der Flugzeit von Venedig bis Pavia die läſtige
adreiſe von ungefähr 40 Kilometern zugeſetzt. Es iſt alſo kein
Zmder, daß der Schnellzug VenedigMailand, der für die
ſtecke von 265 Kilometern ungefähr 4½ Stunden braucht, nur
m. Stunde länger unterwegs iſt als der Reiſende, der mit dem
Iegzeug und Auto via Pavia nach Mailand fliegt
Der ſchwerſte Punkt aber für die Entwicklung des italieniſchen
ilegverkehrs iſt die geomorphiſche Geſtaltung der Halbinſel.
ſemn zwiſchen die Tiefebene des Po mit ſeinen Hauptzentren
er Induſtrie und das übrige Land ſchiebt ſich der Apennin mit
jem ſlachen Bogen von der Bucht von Genua hinüber nach
e Adria bei Ancona und hinunter bis in die Zehe des Stiefels.
teilt das Land in eine tyrrheniſche und adriatiſche Seite.
ſiwes Flugzeug, das von Neapel über Rom nach Mailand oder
Bmiedig fliegen will, jeder Flugverkehr zwiſchen Genua und

Venedig muß den Apennin überqueren. Dieſer Gebirgszug aber
iſt kein harmloſes Mittelgebirge, das irgendwo den Winden einen
Umweg geſtattet, ſondern eine Barriere und gar oft auch eine
Wetterſcheide. Vor allem aber iſt der Apennin infolge ſeiner
forſttechniſchen Verwahrloſung durch Jahrhunderte hindurch au
die weiteſten Strecken hin entwaldet. Kahl und riſſig ſind ſeine
Höhen, eine ſtets wechſelnde Quelle der Gefahr für den Flieger.
Denn auf dieſen der Sonne ganz beſonders preisgegebenen Ber=
gen
entſtehen unberechenbare Luftlöcher und Luftſtrömungen, die
dem Flugverkehr ungeahnte Schwierigkeiten bereiten. Es iſt nie
bei der Abreiſe aus Rom oder Venedig vorherzuſagen, wo der
Flieger den Apennin überfliegen wird, ob er dies auf der Hohe
von Florenz in der Richtung nach Bologna oder ſchon ſüdlicher
in der Höhe von Ancona tun kann. Es iſt ja auch bekannt, daß
ſogar die Luftſchiffahrt mit Waſſerflugzeugen längs der italieni=
ſchen
Küſte recht peinlich ſein kann. Beſonders berüchtigt ſind
die Luftlöcher und Wirbelwinde zwiſchen dem Golf von Neapel
und dem Golf von Salerno, dort, wo die Flieger über Sorrent
und Amalfi den Landſporn abzuſchneiden pflegen. Der Schweizer
Flieger Mittelholzer ſchilderte in einem ſeiner erſten Berichte
über ſeinen Afrikaflug ſehr anſchaulich, wie er trotz der War=
nungen
von italieniſchen Marinefliegern gerade hier gehörig in
ſeiner Kiſte geſchaukelt wurde.
Es iſt jedenfalls Tatſache, daß dieſes Gebirge, das wie eine
lange hohe Rippe die ganze Halbinſel durchzieht, weſentlich
größere Schwierigkeiten, für die Luftſchiffahrt bietet, als die
gepflegteren und geſitteteren Gebirge Mitteldeutſchlands oder
Süddeutſchlands. Der Flug von Königsberg über die weite
Ebene iſt trotz Regen und Sturm und Nebel weniger bedenklich
als die Fahrt über den Apennin. Nichts war dafür charakte=
riſtiſcher
, als der ſogenannte Einweihungsflug der neuen Ver=
bindung
Rom-VenedigWien, der am 1. Februar erfolgen
ſollte. Der Flieger ſtieg bei herrlichem ſonnigen Winterwetter
mit leichtem Nordwind in Rom auf warf große Maſſen von
Reklamezetteln für dieſen Jungfernflug über ganz Rom ab und
mußte nach kurzer Zeit reuevoll über dem Apennin wegen
Schneeſturmes Kehrt machen, obgleich jenſeits des Apennins
wieder prächtiges Sonnenwetter herrſchte.
Es waren alſo außer den Subſidienfragen, die eine junge
zivile Luftſchiffahrt anſcheinend zunächſt notlöſen muß, vor allem
dieſe rein praktiſchen Bedenken, die dem Flugverkehr in Italien
Schwierigkeiten machten. Man glaubt jetzt ihrer ſo weit Herr
zu ſein, daß man außer der ſeit Jahresfriſt tätigen, ſtändigen
und regelmäßigen Luftverbindung von Genua nach Rom, Neapel
und Palermo jetzt auch die Linie, die von Venedig nach Wien
ſeit geraumer Zeit geht, von Rom aus beginnen läßt. Andere
Verkehrsflüge ſollen nun in raſcher Folge eingerichtet werden.
Nicht zum Geringſten mag das Vorbild des deutſchen Flug=
verkehrs
mitgewirkt haben, um dem italieniſchen einen neuen
Antrieb zu geben. Die Handelskammer von Trieſt hat
in dieſen Tagen einige Angaben über den italieniſchen Flug=
verkehr
gemacht. Danach hat dieſer erſt im Frühjahr 1926 regel=
mäßig
einſetzen können, weil man ſich vorher nicht entſchließen
konnte, einheimiſchen Geſellſchaften den nötigen Zuſchuß zu ge=
währen
, ausländiſche Geſellſchaften aber nicht ins Land laſſen
wollte. Im März 1926 wurde dann von der Societa Italiana
Servizi Aerei, die zur Schiffahrtsgeſellſchaft Coſulich in Bezie=
hung
ſteht, die Linie Trieſt-Venedig-Pavia (Mailand)Turin
eröffnet. Auf dieſer Strecke ſind in den erſten ſechs Monatem
des Betriebs 333 Flüge mit 189 378 Kilometern Flugſtrecke, 1205
Paſſagieren, 1048 Kilogramm Poſt und 11 692 Kilogramm Waren=
transport
ausgeführt worden. Die Regelmäßigkeit des Betriebes
betrug 98 Prozent, da nur acht fahrplanmäßige Flüge wegen
ungünſtiger Witterung ausfielen oder abgebrochen wurden. Im

vie

Sondennummen

Fün 24Mf4, bei allen Teitungs-u. Teit=
schriftenhandlern
erhältlich.

Winter muß dieſe Fluglinie ſtilliegen, da der dichte Nebel im
Potal oft tagelang einen Verkehr ausſchließt. Dafür wurden
zweimal täglich Flüge von Venedig nach Trieſt und umgekehrt
eingelegt. Ein zweiter Flugdienſt wurde von der Societa Ano=
nima
di Navigazione Aerea in Genua eingerichtet, der Genua
mit Rom (über Oſtia) und Neapel und Palermo verbindet.
Schließlich hat noch die Societä Transadriatica die täglich ver=
kehrende
Linie VenedigKlagenfurtWien ins Leben gerufen,
die jetzt von Rom aus betrieben wird. Außerdem verkehren noch
dreimal in der Woche Flugzeuge von Brindiſi über Athen nach
Konſtantinopel.
Mit Beginn dieſes Frühjahrs ſoll nun der direkte Flugver=
kehr
mit Deutſchland einſetzen. Der italieniſche Aero=Lloyd
will von Rom über BolognaMailand nach München fliegen
laſſen. Je nach den Wetterverhältniſſen ſoll die Alpenüberſchrei=
tung
über das Zugſpitzmaſſiv oder den Engadin erfolgen. Man
hofft, die Strecke MailandMünchen in 2 Stunden 20 Minuten
zu bewältigen. Für die Ueberquerung des Apennin kommen die
oben bereits ſkizzierten Schwierigkeiten in Betracht, doch dürfte
es bei normalem Wetter möglich ſein, den Apennin auf dem
direkteſten Wege von Rom nach Bologna zu überfliegen. Dann
würde die Strecke RomMailand in drei und einer halben
Stunde zurückgelegt werden können, ſo daß man in weiteren
ſieben Stunden über München in Berlin ſein kann. Im ferneren
Verlauf der Entwicklung ſind dann noch eine Reihe anderer
internationaler Verbindungen geplant. Zunächſt aber dürfte die
Luftreiſe Rom-Berlin zur Tatſache werden.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
11. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
21. Februar fielen: 8 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 8196, 36 325,
235 458, 244 G2; 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr 116 998, 198 192,
144 038, 279 348, 349 456; 32 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 29 051,
70 182, 72527, 95 239, 122760, 134 991, 211822, 227 060, 240 956,
253 358, 265 148, 271 794, 299 666, 303 991, 340 982, 342014; ferner
wurden gezogen: 52 Gewinne zu 500 Mark und 220 Gewinne zu
300 Mark. In der Nachmittags=Ziehung fielen: 4 Gewinne
zu 10000 Mk. auf Nr. 102 501, 246 314; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf
Nr. 195 063; 10 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 108 499, 168 298,
188 762, B6 785, 310 580; 10 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 26 324,
203 483, 312222, 319 861, 320 438; 34 Gewinne zu 1000 Mk. auf
Nr. 1485, 3241, 6693, 9375, 35 422, 72 671, 92105, 115 320, 119 343,
150 114, 156 653, 166 300, 175 571, 209 435, 311 907, 329 463, 330 549;
ferner wurden gezogen: 74 Gewinne zu 500 Mark und 178 Gewinne
zu 300 Mark. Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien
zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu 500 000 Mk., 2 zu je 200 000 Mk.,
2 zu je 100 000 Mk., 2 zu je 75 000 Mk., 6 zu je 50 000 Mk., 8 zu je
25 000 Mk., 42 zu je 100000 Mk., 94 zu je 5000 Mk., 214 zu je
3000 Mk., 428 zu je 2000 Mk., 818 zu je 1000 Mk., 2406 zu je 500 Mk.,
5852 zu je 300 Mk. (Ohne Gewähr.)
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 24. Februar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 22. Februar 1927.)
Noch Anhalten des unbeſtändigen, wolkigen, zu Niederſchlägen
neigenden Wetters.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudeif Mauve; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer, für den
Inſeratenteil: Willy Kuble: Druck und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 23 Februg: 1927

Nummer 54

Reich und Ausland.
Mittelholzer am Ziel.
Ein Triumph deutſcher Technik.
* Berlin. Die glückliche Vollendung des
Afrikafluges des Schweizer Piloten Mittelhol=
zer
ſtellt eine hervorragende Leiſtung dar, die ſicher=
lich
in der ganzen Welt uneingeſchränkte Würdigung
finden wird. Mittelholzer, der ſich bereits zu wie=
derholten
Malen als glänzender Pilot bewieſen hatte,
war am 7. Dezember 1926 in Zürich geſtartet. Sein
Fliegerglück hatte ihn auf ſeinem ganzen ſchweren
Flug durch Afrika nicht verlaſſen. In der Statiſtik
der Großtaten in der Flugtechnik wird die Leiſtung
Mittelholzers immer einen gebührenden Platz ein=
nehmen
. Es muß berückſichtigt werden, daß die Flug=
verhältniſſe
in Afrika außerordentlich ſchwierig, zum
Teil aber noch nicht einmal erforſcht ſind. Trotzdem
gelang es dem unerſchrockenen Schweizer, Tauſende
von Kilometern über Wüſte und Urwald zu bewäl=
tigen
und das ſich geſetzte Ziel zu erreichen. Die
Freude über den Erfolg Mittelholzers muß in
Deutſchland um ſo größer ſein, als er ihn neben
ſeinen Fähigkeiten der hervorragenden Güte ſeines
Flugzeuges, eines deutſchen Fabrikats verdankt. Seine
Maſchine war ein Dornier=Merkur= Waſ=
ſerflugzeug
, das mit einem Motor der
Bayeriſchen Motorenwerke ausgeſtattet
war. Zudem iſt das Flugzeug nicht einmal ſpeziell
für dieſen Flug erbaut, alſo auf die beſonderen Ver=
hältniſſe
der ſchwierigen Leiſtung iſt hierbei nicht ein=
mal
Rückſicht genommen worden; vielmehr iſt es ein
einfaches Serienflugzeug, das auch bei den Flügen
der Deutſchen Lufthanſa auf den Strecken Köln
Paris und BerlinAmſterdam benutzt wird. Der
Erfolg Mittelholzers iſt alſo gleichzeitig ein uneinge=
ſchränkter
Sieg deutſcher Technik.
Frankfurter Chronik.
Bauernfänger auf der Reichsbahn.
Hier wurden vor einigen Tagen zwei Bauernfänger,
die das bekannte Betrugsſpiel Kümmelblättchen
tätigten, feſtgenommen. Die Betrüger haben in der
letzten Zeit ihr Betätigungsfeld auf die Reichsbahn
verlegt. Sie bereiſen vorwiegend vom Publikum ſtark
benutzte Fernſtrecken, um ihrem gemeingefährlichen
Gewerbe nachgehen zu können. Reiſende, die ſolche
Burſchen in den Zügen beobachten, werden gebeten,
die nächſtbeſte Gelegenheit wahrzunehmen, die Bur=
ſchen
der Polizei zu überweiſen. Der Verkauf
von Pritſchen und ähnlichen Gegenſtänden im
Straßenhandel iſt hier an den Fachnachtstagen ver=
boten
. Der Gebrauch von Holzpritſchen iſt überhaupt
unterſagt. Die Polizeibeamten haben Anweiſung er=
halten
, in dieſen Tagen einzuſchreiten, wenn die
öblichen harmloſen Neckereien und Scherze in
Roheiten ausarten. Strafbare Ueber=
Kunden. Die hieſigen Gerichte gehen in letzter
Zeit gegen die Firmen, die ſich des Vergehens gegen
das Arbeitszeitgeſetz ſtrafbar machen, mit aller
Schärfe vor. So ſind kürzlich ein Bankdirektor und
ein Bankprokuriſt, die ihr Perſonal zu Ueberſtun=
den
veranlaßten, zu empfindlichen Geldſtrafen ver=
urteilt
worden. Ferner hat der Direktor einer
Schuhfabrik einen Strafbefehl über 2000 Mark
wegen dieſes Vergehens erhalten, wogegen er Ein=
ſpruch
erhob. Als ihm der Richter bedeutete, daß ſehr
wahrſcheinlich die Strafe noch höher ausfallen werde,
zog er kluger Weiſe ſeine Berufung zurück. Zum
Fall Nordmann. Wie wir hören, wird der
Fall Nordmann nunmehr von der politiſchen Polizei
behandelt. Aufdem Wege zum Abgrund.
Machen Sie halt, ſonſt gehts ins Zuchthaus, ſo
rief der Richter dem Kaufmann Franz Braun zu,
der eben wegen Diebſtahls acht Monate Gefängnis
erhielt. Nach Unterſchlagung von 700 Mark war
Braun flüchtig gegangen, um einige Tage ein lockeres
Leben zu führen und abgebrannt zurückzukehren.
Dann beſtahl er den Untermieter ſeine Mutter um
Kleidungsſtücke und verſetzte die Sachen. Unab=
hängig
von der Frankfurter Herbſtmeſſe wird im
Herbſt im Haus der Mode eine große, aus ganz
Deutſchland beſchickte Ausſtellung der Damen=
putzbranche
ſtattfinden.
Die neue Weltmeiſterin im Eiskunſklauf.

Sonja Henie,
eine junge Norwegerin, blieb Siegerin in der Welt=
meiſterſchaft
für Damen im Eiskunſtlauf. Der Wett=
bewerb
, an dem auch die langjährige Titelinhaberin
Frau Jaroß=Szabo und die deutſche Meiſterin Frau
Brockhöft teilnahmen, kam am Samstag und Sonntag
in Norwegens Hauptſtadt Oslo zur Austragung.
Gegen den Spruch des Schiedsgerichts legte der öſter=
reichiſche
Richter Proteſt ein.

Beſichtigung der Potsdamer Garniſon durch den Chef
der Heeresleitung.

General v. Heye ſchreitet die Front der Truppen ab.
Der Chef der Heeresleitung, General v. Heye, beſichtigte am Samstag die Garniſon Potsdam.
Die Truppenparade hatte eine große Zahl von Zuſchauern angelockt, die in langer Front den
Marſtall umſäumten. Als offizieller Gaſt war in Begleitung von Offizieren des Reichswehr=
miniſteriums
der amerikaniſche Botſchafter Shu mann mit dem amerikaniſchen Militärattaché
erſchienen.
Zum Reit= und Fahrturnier in Berlin.

Blick in die Halle am Eröffnungsabend des Turniers.
Am Sonntag wurde in Berlin das große internationale Reit= und Fahrturnier in der neuen
Autohalle am Kaiſerdamm eröffnet. Alle Prüfungen der Veranſtaltung wieſen eine ausgezeichnete
Beſetzung auf und brachten guten Sport.

*Die Gasvergiftungskataſtrophe auf dem Motor=
boot
bei Biebrich.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft Wies=
baden
haben ergeben, daß das Auspuffrohr,
das unter dem Boden der Kafüte durchläuft, ſchon
ſeit längerer Zeit undicht war. Nur dadurch, daß das
Motorboot ſeither offen war und die geſchloſſene
Kajüte erſt vor kurzem aufgebaut wurde, hatte man
noch nichts von dem Ausſtrömen der giftigen Kohlen=
oxydgaſe
bemerkt. Die Leichen wurden von der Wies=
badener
Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt und am
Dienstag die Sektion vorgenommen. Im Biebricher
Krankenhaus ſind noch zwei weitere Perſonen der
Gasvergiftung erlegen, ſo daß ſich die Zahl der
Opfer des ſchrecklichen Unglücks bis jetzt auf
ſieben beläuft.
Ein Gaunertrick.
* Berlin. Auf leichtgläubige Frauen hatte es
der frühere Exzentrik=Artiſt Kurt Flebbe abgeſehen.
Er hatte bereits acht Jahre im Gefängnis geſeſſen
und war nach Verbüßung ſeiner letzten Strafe nach
Berlin gekommen. Um ſich Geld zu verſchaffen, ver=
fiel
er auf den raffinierten Gaunertrick, in der Nähe
der Bahnhöfe auf der Straße Frauen anzuſprechen,
denen er vorerzählte, daß er auf der Geſchäftsreiſe in
Berlin wäre, und daß ihm ſein Geld ausgegangen
ſei. Er bat die Frauen, ihm einen Betrag vorzu=
ſtrecken
, damit er an ſeine recht wohlhabende Schweſter
nach Hamburg telsgraphieren könne. Um die Frauen
ſicher zu machen, nahm er ſie zum Poſtamt mit und
gab in deren Gegenwart Telegramme auf, in denen
er um Ueberſendung von 300 Mark bat. Dieſe Tele=
gramme
gingen alle an eine Freundin ſeiner
Schweſter, die ſchließlich eine ganze Sammlung der=
artiger
Hilferufe hatte, aber gar nicht daran dachte,
dem Erſuchen Folge zu leiſten. Flebbe hatte dabei
immer gebeten, das Geld an die Adreſſe der freund=
lichen
Helferin zu ſenden, die ihm die Telegramm=
gebühren
vorgeſtreckt hatte. Dieſer ſagte er auch, ſie
könne ſich bei Eintreffen des Geldes davon 50 bis
60 Mark abziehen. Nun brauchte er natürlich bis
das Geld kam noch etwas, um wohnen und leben zu
können. Einer Frau, die ihm drei Mark geben wollte,
bedeutete er, daß er damit doch nicht ins Hotel gehen
könne. Er erhielt dann auch mehr. Von einzelnen
Frauen bekam er recht anſehnliche Beträge. Das
Schöffengericht Mitte verurteilte den Gauner zu
zehn Monaten Gefängnis.
Großfeuer in Breslau.
TU. Breslau. Ein mächtiges Schadenfeuer
brach am Montag in den Räumen der ehemaligen
Leinölfabrik in der Paradiesſtraße aus, welche
die Stadt Breslau vor einigen Jahren angekauft
hatte. In den Räumen befanden ſich ein großes
Papierlager, Mehl= und Getreideſpeicher, ferner das
Mobiliar vieler Hunderter von Flüchtlingsfamilien
und Nachläſſe des Städt. Wohlfahrtsamtes. Die
Feuerwehr bekämpfte den Rieſenbrand, deſſen Ent=
ſtehungsurſache
noch nicht bekannt iſt, mit ſieben
Motorſpritzen. Auch die Nachbargebäude waren ge=
fährdet
. Der Schaden iſt ſehr groß.

Vor der Außerdienſtſtellung des Linienſchiffes
Hannover.
TU. Wilhelmshaven. Das Linienſchiff
Hannover geht bekanntlich ab 1. März außer
Dienſt, um durch das auf der Marinewerft völlig
umgebaute Linienſchiff Schleſien erſetzt zu werden.
Die Hannover, iſt bereits in dieſer Woche praktiſch
aus der Flotte herausgenommen worden und hat
ihren Liegeplatz auf der Ausrüſtungswerft vor dem
Magazin des Schiffes erhalten. Die Vorkommandos
haben an Bord der Schleſien ſchon alles für die
Ueberſiedlung der Hannover=Beſatzung vorbereitet.
Am kommenden Sonntag nimmt dieſe durch einen
Abſchiedsgottesdienſt von dem alten Schiff Abſchied.
Bobunglück in Steiermark.
Leoben. Am Sonntag nachmittag geriet bei
einem Bobrennen der hieſigen Bergakademie infolge
Vereiſung der Bahn, auf dem Wege nach Göß ein
Bob ins Schleudern und fuhr auf einen
Zaun. Hierbei drang dem Lenker des Bob ein
fünf bis ſechs Zentimeter ſtarker Zaunpfahl in den
Unterleib und ſpießte ihn auf. Sein Mit=
fahrer
erlitt eine Bruſtquetſchung mit Knochenſplit=
terung
im Geſicht. Beide Verunglückte wurden nach
Loeben gebracht.
Erſchwerung der Einwanderung nach Frankreich
Paris. Die interminiſterielle Kommiſſion für
Einwanderungsfragen hat beſchloſſen, in Zukunft von
den nach Frankreich Einwandernden nicht nur
Arbeitszeugniſſe, ſondern auch Geſundheitszeugniſſe
nach amerikaniſchem Beiſpiel zu fordern. Die Zeug=
niſſe
wären in den Urſprungsländern von ſolchen
Aerzten auszuſtellen, die die franzöſiſchen Konſular=
behörden
beſonders bezeichnen. Durch die Zeugniſſe
ſoll bekundet werden, daß die Einwanderer keine an=
ſteckenden
Krankheiten beſitzen, daß ſie geiſtig normal
ſind und die für ihren Beruf erforderlichen körper=
lichen
Eigenſchaften beſitzen. Die in Frankreich ſich nie=
dergelaſſenen
ausländiſchen Arbeiter ſind außerdem
gezwungen, dieſer Tage den Behörden ihre Arbeits=
zeugniſſe
zur Kontrolle vorzulegen. Dieſe Kontrolle
wird ſich auf einen Monat erſtrecken. Ihr Zweck be=
ſteht
offenbar darin, alle ausländiſchen Arbeiter,
deren Arbeitszeugniſſe nicht in Ordnung ſind, aus
Frankreich auszuweiſen.
Vom Eiffelturm geſtürzt.
Ein gemütvoller Selbſtmörder.
* Paris. Auf einen recht ſonderbaren Ge=
danken
, ſich das Leben zu nehmen, verfiel der 24jähr.
Schornſteinfeger Heferlin, der ſich vom Eiffelturm
ſtürzte. Nach einem heftigen Streit verließ er ſeine
Familie und kletterte, ohne von der Polizei daran
gehindert werden zu können, am äußeren Gerüſt des
Eiffelturmes in die Höhe. Zwiſchen dem erſten und
zweiten Abſatz klammerte er ſich an einen Eiſenträger
feſt, um in aller Gemütsruhe eine Zigarette zu
rauchen, und ließ in der Zwiſchenzeit von der Polizei
feine Frau holen. Als dieſe ankam, ſtürzte er ſich
herunter und blieb zerſchmettert auf der Straße
liegen.

Schwerer Uebergriff franzöſiſcher Zollbeorp
gegen einen Deutſchen im Saargebiet.
Wie gemeldet wird, wurde der deutſche T. Schmitt aus Merzig (Saar) als e=
geſchäftlich
mit ſeinem Auto auf dem Wege zurd
nahe der Grenze gelegenen Lauterbach befand
dabei einen wenig benutzten Verbindungsweg=
nützte
, von einem Auto verfolgt und mehrfach
ſchoſſen, obwohl er bereits wieder auf ſag=
diſchem
Gebiet war. Schmitt hielt und wurde
mehreren Zollbeamten in Zivil aufgefordert
franzöſiſches Gebiet mitzukommen, als der Fabsi
ſeine Legitimation anbot, ſich aber weigertg=
franzöſiſches
Gebiet mitzukommen, fielen die
zoſen über ihn her, ſchlugen auf ihn ein und
ihm Handfeſſeln an. Er wurde gewaltſarn
die franzöſiſche Gendarmerieſtation nach Krerug
gebracht, wo er nach einer Stunde wieder frgi
laſſen werden mußte, da ſeine Verhaftung
jede Rechtsgrundlage erfolgt war.
* Die Wünſche der Filminduſtrie.
In der Oeffentlichkeit ſind über Verhand:!
zwiſchen der Reichsregierung und der de u,
Filminduſtrie zahlreiche Gerüchte im Umlaru
weſen, denen jetzt die Spitzenorganiſation dem
ſchen Filminduſtrie in einer Preſſebeſprechum
gegengetreten iſt. Sie hat ihre Wünſche eime
dargelegt, die dahin gehen, die Mitwirkun
Jugendlichen im Film zu geſtatten, weiter di.
barkeitsſteuer abzubauen oder aufzuheben und
lich Exportkredite zur Hebung der Ausfuhn
ſcher Filme zu gewähren. In der Ausſprack=
deutlich
die Abſicht hervor, ſich vom Reich Su
tionen zahlen zu laſſen, mindeſtens in der Foons
Zurückzahlung von Teilen der Luſtbarkeit:z
Angeſichts der jüngſten Erklärungen des R9
finanzminiſters Dr. Köhler im Reichstag üren
geſpannte Finanzlage des Reiches iſt nicht denn
rechnen, daß namhofte Beträge zur Verfügung
ſtellt werden. Es iſt etwas anderes, ob dieſ 8/
jenes bedeutende Filmunternehmen vor der
fremdung durch amerikaniſches Kapital durch
ſtützung des Reiches geſchützt werden kann.
darüber entſcheidet das Reichskabinett ſelbſt,
dabei nach den ihm zur Verfügung ſtehenden F=
mitteln
zu richten hat. Völlig unausgereift ſi dch
die Pläne über die Exportkredite. Hier ſchusber
Filminduſtrie der bekannte Ruſſenkredit als 3ct/
vor. Ueber dieſen Plan wird man ſich abe im
ernſtlich unterhalten, da der gute deutſch, m:
ſowieſo im Ausland Abſatz findet.
Raubmord.
Hamborn. Am Sonntag nachmittag küſe
die 39jährige Ehefrau Katharina Wintg Ewſn

dete war um einen Betrag von etwa 17(0 hr
beraubt worden. Als Raubmörder win dier
Knecht Auguſt Kalweran verhaftet. Er zudſd
die Tat ein, ſpielte den wilden Mann und 5t
gefeſſelt werden.
Eine achtzigfache Raubmörderin.

hat nicht weniger als 80 Raubmorde un

zum fünften Male zum Tode verurteilt. Jhahm!,
der im Vorjahr zum Tode verurteilt wurde ſbe
reits in Wilna hingerichtet worden. Zblonſ üiſie
eine Frau von großer Schönheit war, wa rem
Manne bei ſeinen Verbrechen behilflich, ind ſiſe
Männer, zu ſich lockte und ſich mit ihner zab.
Zblonſka feſſelte dann ihre Opfer und ihr Märwanb
ihnen den Todesſtoß, worauf die unglücklicheisſter
ausgeplündert wurden. Zblonſka verſucht chomn
öfters Selbſtmord in der Zelle. Sie hat nichtz ügler
als 48 große Nägel, drei Löffel und Gla ſrbrn
geſchluckt. Zblonfka hat, nachdem ihr das U1dſes
Oberſten Gerichts mitgeteilt worden war, elhr
ein Geſuch um Beſchleunigung ihrer Hinrich= weime
gereicht. Im Laufe der nächſten Woche Ei das
Todesurteil durch den Strang an ihr vollſtreit
Zum Untergang des Dampfers Leic
Mailand. Trotz eifriger Nachfoncgen
konnten die Leichen der bei dem Schiffsu e in
Como ertrunkenen zwei Seminariſten ſw dſes
35 Jahre alten Bootsvermieters noch nicht ſadlſen
werden. Sie werden ſchwerlich vor Ankit duer
Taucher aus Genua geborgen werden könn m.Dras
jetzt ganz verſunkene Schiff Lecco war a1 dher
beiden großen Salondampſer der Schiffak= eſtell=
ſchaft
Lariana des Comer Sees und korzienma
1000 Perſonen faſſen. Vor etwa 50 Jahre e0ul,
war das Schiff unlängſt repariert worden uochine
nach ſeiner vollſtändigen Reſtauration die eiaſe
ſagierfahrt unternommen. Im Schiffsraum 1700on
bei der Abfahrt am Vormittag etwas Wiſ we
merkt worden, aber das Perſonal ſchenkte Zcelüne
Bedeutung. Erſt während der letzten SLN/oek
Fahrt drang das Waſſer in ſo großen Me-g. lic=
daß
die Pumpen der wachſenden Gefahr n. 1ndeyr
Herr werden konnten und dann ganz verſ Au/mls
das Feuer verloſch, ſo daß der Untergang ZeEdmſ
fes unvermeidlich war. Die zu beklagenden Sedyhſer
ſind auf die überſtürzten Rettungsverſuck, uchk
zuführen. Der Kapitän Catelli wurde in 6 oe
halten und hat ſich jetzt wegen fahrläſſiger hyſie
bruchs zu verantworten. Eine ſtreng gerich-:7Pne
techniſche Unterſuchung iſt eingeleitet wor ?e 2wk.
Betrieb der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Laund
des Comer Sees wird von der Oeffentlichker / oer
Preſſe ſcharf bemängelt, weil in der letzten Zch cn=
liche
Zwiſchenfälle, wenn auch ohne tragiſch Aleh=
vorgekommen
waren.
Unfall des Dampfers Kolumbus
New York. Der Lloyddampfer Kr.vuls
der mit 407 Paſſagieren an Bord von enRe
gnügungsfahrt nach Weſtindien zurückkehre,/ ue
folge des Fehlens einer Boje, die von deuch ne‟
Sturm weggeriſſen worden war, im Amkchhnn.
vor der Einfahrt zum Hafen von New 9 Pau
Grund geraten. Es gelang jedoch drei S-ageſh
das Schiff wieder völlig unbeſchädigt freizub Fe.
Die Sturmſchäden in Amerika.
New York. Durch den Sturm an Sulgnn
tiſchen Küſte ſind nach den bisherigen Ernarſb
25 Perſonen getötet und 150 vern ſeoe
den. Der Schaden wird auf 10 Mil ee‟
Dollar geſchätzt. Es wurden vor allem hne.
ten Maine und Delaware heimgeſucht. Tha
Schiffe wurden ins Meer hinausgetrieben.

ſ
* * 3

[ ][  ][ ]

ſtummer 54

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Geite 11

Sport, Spiel
Der Schauplatz
des 33. Mittelrheiniſchen Kreis=
Zurnfeſtes Darmſtadt 1927.
Mach langen Verhandlungen zwiſchen der Darmſtädter Tur=
waft und den Behörden einigte man ſich auf den von vorn=
eam
feſtſtehenden Vorſchlag der Turnerſchaft, das Kteisturnfeſt
wem früheren Exerzierplatz der Darmſtädter Garniſon ſtatt=
den
zu laſſen. In der Tat wurde damit der geeignetſte Ort
gmden. Der Grund beſteht aus Sand, bewachſen mit einer
g eichenden Grasnarbe, iſt infolgedeſſen in der Lage, auch grö=
ue
Waſſermengen, die vielleicht Petrus herunterſchütten wird,
5 ehmen zu können. Er iſt weiterhin widerſtandsfähig genug,
a ſichere Verankerung der Turngeräte zu garantieren.
BBetreffs ſeiner Lage iſt zu ſagen: der Platz liegt nur wenige
mwert Meter vom Bahnhof entfernt und ſtößt mit ſeinem öſt=
hm
Teil unmittelbar an die Stadt, von der er durch eine Grün=
Urge getrennt iſt. Im Norden begrenzt ihn die 800 Meter lange
häinallee, im Weſten Wald und im Süden erheben ſich die Bau=
heeiten
der Dragonerkaſerne. So liegt der ſehr geräumige
ſc, auf drei Seiten flankiert von Grün, auf der Südſeite den
ſink auf die Bergſtraße offen laſſend, für den Verkehr außer=
Hrntlich günſtig.

21

Rhein: Strasse

Krane

BBaie

Dlätze
SBraor)

viel / Plotz
7
2
jebSFf10m

Fest -Rolle
64r80m

Ke

Eer v D

Musik
*

Vermunugs-
Plaß
CIe-

Feft

Fefbungs-Platz
W-10Cm.

Ipiel Plats 3 je65= V10m

Seräte Rurnplatz
250r7A7m.

Naß
für
164 ks-
turnen

Matz

F71

Vergnügungs-
Rats.

und" Tatnen.
Handball.

Sportvereinigung Arheilgen 1.Sportverein Wiesbaden 2. 2:2.
Zu einem Freundſchaftsſpiel empfing die 1. Mannſchaft der Spvgg. verbrauch, Verſchleiß und Austauſchbarkeit bewerten ſoll. Die am
Arheilgen die 2. des Sportvereins Wiesbaden. Mit dem Anſtoß Wies 23. Auguſt 1927 beginnende 7 ADAC.=Reichsfahrt wird auf einer Rund=
badens
entwickelte ſich ein flottes Spiel, das bald die eine, bald die ſtrecke von ungefähr 3000 Kilometer dieſe Faktoren prüfen. Ferner iſt
andere Partei im Vorteil ſah. Wiebaden kombinierte gut und ließ in Verbindung mit der Reichsfahrt eine Sonderprüfung von ungefähr
auch den Torſchuß nicht vermiſſen. So fällt in der Mitte der erſten 1500 Kilometer für Liefer= und Laſtkraftwagen und Omnibuſſe vor=
Halbzeit das Führungstor für Wiesbaden. Nach der Pauſe wird Arheil geſehen. An Stelle von Höchſtgeſchwindigkeiten ſollen dem Verbraucher
gen beſſer, und bald kann der Mittelſtürmer gleichziehen. Kurze Zeit durch die Reichsfahrt=Ergebniſſe Aufſchlüſſe über den Nutzwert der Fahr=
darauf
geht Arheilgen durch den Halblinken in Führung. Mit dem
Schlußpfiff fällt das Ausgleichstor für Wiesbaden. Dieſes Tor hätte
leicht vermieden werden können, wenn Arheilgens Verteidigung nicht zu
weit aufgerückt wäre. Bei Wiesbaden war die Hintermannſchaft mit
dem Mittelläufer der beſſere Teil. Bei der Arheilger Mannſchaft wollte
es nicht immer recht klappen, ſie hat ſchon beſſer geſpielt. Der Schieds=
richter
, ein Herr von V.f.L. Rot=Weiß konnte nicht immer befriedigen.
Vor dieſem Spiel trafen ſich die zweite Mannſchaft von Arheilgen
und die dritte von V.f.8. Rot=Weiß‟ Darmſtadt. Arheilgen landete
gegen ſeinen Gegner, der leider nur mit 10 Mann antreten konnte, einen Saalſportfeſtes des dortigen Nadfahrervereins die Austragung der
ſchönen 10:1 Sieg.
Zum Fußball=Städtekampf Berlin=Paris.

finden, melden, aber nur an einem oder gar keinem Wettbewerb teil=
nehmen
, hat die ONS. beſtimmt, daß Sportleute, dieſer Art künftig
ausgeſchloſſen werden können. Endlich haben die Unfälle bei Veranſtal=
tungen
dazu beigetragen, daß nur ſolche Fahrer lizenziert werden, die
bereits mindeſtens ein Jahr im Beſitz eines Führerſcheins ſind und deren
Eignung für ſportliche Wettbewerbe vom Vorſitzenden der Sport=
kommiſſion
des für den Antragſteller in Frage kommenden Klubs be=
ſcheinigt
wird
Der ADAC. gibt bekannt, daß der neue ADAC.=Sport den Wirt=
Sportvereinigung Arheilgen 2.V. f.L. Rot=Weiß 3. 10:1. ſchaftlichkeitswert des Fahrzeuges, Geſchmeidigkeit, Bremsfähigkeit. Be=
quemlichkeit
in der Bedienung, Preis, Geräuſchloſigkeit, Betriebsſtoff=
gegeben
werden. Selbſtverſtändlich aber wird ſolch eine Reichs=
uch ſportlichen Wert beſitzen.

Radfahren.

Gau 70 Heſſen=Darmſtadt B. D. N.
Am vergangenen Sonntag fand in Groß=Zimmern anläßlich eines
Gaumeiſterſchaften im 2er und 3er Nadballſpiel ſtatt, die den Nadfahrer=
Verein König i. O. und den Velociped=Club Darm=
ſtadt
1899 als Sieger ſahen. Umrahmt wurden dieſe
Meiſterſchaften durch Vorführungen in Jugend=,
Schmuck= und Damenreigen durch die Vereine Groß=
Gerau, Bichcle=Club Darmſtadt und Velociped=Cluß
Darmſtadt. Ferner ſtartete der Gaumeiſter im Sech=
ſer
=Kunſtreigen, Velociped=Club Darmſtadt. Jugend=
reigen
: 1. Velociped=Club 1899, e. V., Darmſtadt;
2. Radfahrerverein Groß=Gerau. Zweier Radball:
1. Radfahrerverein König i. O. (Gaumeiſter); 2. Velo=
ciped
=Club Darmſtadt. Dreier Radball: 1. Veloci=
ped
=Club Darmſtadt (Gaumeiſter).

Schießſport.

Die Platzeinteilung ergibt ſich aus der folgenden Skizze, die
mtürlich nicht in alle Einzelheiten ausgearbeitet iſt. Die not=
mndige
Ueberſicht müßte ſonſt darunter leiden. Zur Einteilung
udch einige erläuternde Worte: Rechts und links vom Eingang
werden ſich Baulichkeiten erheben, die z. T. Verwaltungsinſtan=
im
für das Kreisturnfeſt aufnehmen werden, z. B. die Kreis=
dehörde
, den Berechnungsausſchuß, die Preſſe (mit den notwen=
higen
Telephonanſchlüſſen) uſw. Wenden wir wieder den Blick
hach vorn, ſo ſehen wir das mächtige Gebäude der Feſthalle, die
Als reiner Zweckbau errichtet iſt und daher auf äußeren Schmuck
Minen Wert legt. Sie hält ſich in den Ausmaßen 62 auf 80 Me=
ur
. Die Halle wird von der Stadt Darmſtadt mit einem Koſten=
auſwand
von mehreren Hunderttauſend Mark errichtet. Auf eine
gute Akuſtik innerhalb des gewaltigen Raumes wurde beſonderer
9sert gelegt. Weitere feſte Baulichkeiten ſind der Platz für die
Vollstümlichen Uebungen, die ſich auf dem Platze des jetzigen
Awolizeiſporwereins abſpielen werden. Er iſt techniſch allen Anforde=
hrngen
gerecht werdend angelegt und ſchon jetzt in dauerndem Ge=

h=auch. Damit nun auch, wie bei jedem echten Kreisturnfeſt, die
röhlichkeit nicht notleidet, ſind Vergnügungsplätze vorgeſehen,
deren Lage ſich aus dem Plan ergibt. Auf ihnen werden die üb=
ſchen
Buden und Karuſſels Platz finden. Bier, Wein, Kaffee
M ud ſonſtige Erfriſchungen werden zum Verkauf gelangen.
Alles in allem rundet ſich das Bild zu einem in jeder Be=
iehung
ſehr wohl durchdachten und daher auch gelungenen. Es
Ndar das Bemühen, bei Fertigſtellung des Planes eine möglichſt
9 menzentriſche Anordnung aller Plätze zu erſtreben, damit das
1 rſtige Umherlaufen erſpart wird, welches gerade bei den großen
9Ausmaßen dieſes Feſtplatzes ſich bald ſtörend bemerkbar machen
1ARrürde. Der Plan iſt in ſeinen Einzelheiten bereits genehmigt,
9und es iſt damit zu rechnen, daß die Aufträge für Errichtung der
Azaulichteiten in allernächſter Zeit erfolgen.
Ueber die Feſthalle können wir heute, nähere Einzelheiten
M licht veröffentlichen, da noch die eine oder andere bautechniſche
Arrage einer reſtloſen Klärung bedarf, doch werden wir unſeren
Aeſern baldigſt davon Mitteilung machen.
Sobiel kann aber heute ſchon geſagt werden: der Platz, auf
0hem ſich Ende Juli 1927 das 33. Mittelrheiniſche Kreisturnfeſt
Abſbielen wird, iſt bis dahin trefflich gerüſtet und würdig, einer
wich glanzvollen Veranſtaltung dienen zu können.

Dem Preſſe= und Verbandsausſchuß wurde ſeinerzeit der
Auſtrag zuteil, ein Ausſchreiben unter der Turnerſchaft für das
L=akat, Feſtbuch, Feſtkarte und Feſtabzeichen zu erlaſſen und
Mleichzeitig ein Preisgericht zu bilden, das über die einge=
wangenen
Entwürfe zu entſcheiden hatte. Dem Ausſchreiben
wwurde auch ſeitens der künſtleriſch veranlagten Turner in aus=
Miebigem Maße entſprochen, denn über 20 Entwürfe in den denk=
Dar berſchiedenſten Ausführungen waren eingelaufen. In ver=
Kchiedenen Sitzungen des Preisgerichts war es wirklich nicht
eicht geweſen, die drei beſten Entwürfe herauszufinden. Die drei
Heſten Verfertiger waren Beſier, Wenderoth und Beher, deren
leutwürfe dem Hauptausſchuß zur Annahme vorgelegt und auch
genehmigt wurden. In ſeiner letzten Sitzung hat nun der
auptausſchuß beſchloſſen, den Entwurf Beſier als Plakat und
een Entwurf Wenderoth als Umſchlag für das Feſtbuch zu ver=
Wenden. Der Entwurf Beyer wurde als 3. Preis ebenfalls
Hangekauſt. Die endgültige Entſcheidung wird wohl die Haupt=
Mage dieſer Angelegenheit, nämlich die finanzielle, betreffen. Wir
Mweden die Oeffentlichkeit, die ein berechtigtes Intereſſe an der
Küimſtleriſchen Ausführung hat, auf dem Laufenden halten und
ddie Enwürfe demnächſt zur Ausſtellung bringen=

Spannender Augenblick vor dem franzöſiſchen Tor,
Am Sonntag fand im Berliner Poſtſtadion vor 34000 Zuſchauern der Kampf dermaus=Darmſtadt; 1. Rechner: Lehrer Friedrich,
überlegen ſpielende Berliner Mannſchaft 5:1.

Deutſcher Autoſport 1927.
Grundregeln und Pläne.
Von
J. Doerſchlag.
Faſt gleichzeitig ſind die Oberſte Nationale Sportkommiſſion und
der ADAC. mit Bekanntgabe des Sportreglements 1997 und Art und
Durchführung der kommenden Reichsfahrt an den Tag getreten. Beide
Veröffentlichungen laſſen erkennen, daß im deutſchen Automobilſport
künftig neue Wege beſchritten werden ſollen, und daß ſanktionierte
Fehler (wie z. B. die Einteilung der Wagen nach PS=Zahl, Scheidung
von Sport= und Tourenwagen uſw.) künftig vermieden werden ſollen.
Das Nationale Sportreglement 1927 enthält drei wertvolle Neu=
beſtimmungen
: 1. Fortfall der Scheidung zwiſchen Induſtrie= und
Privatfahrer. 2. Neueinteilung der Tourenwagenklaſſen und Neu=
einteilung
der Sport= und Rennwagen. 3. Nicht mehr Zulaſſung von
Anfänger zu ſportlichen Wettbewerben.
Künftig werden Bewerber und Fahrer nicht mehr, wie bisher, in
Induſtrie= und Privatfahrer, ſondern in Inhaber der internationalen
Lizenz und in Inhaber des nationalen Ausweiſes eingeteilt werden,
von denen die erſteren an offenen, offen=internationalen und an reſer=
vierten
Veranſtaltungen, die letzteren nur an geſchloſſenen Veranſtal=
tungen
teilnehmen können. Den Veranſtaltern reſervierter Wettbewerbe
iſt es anheimgeſtellt, durch die Ausſchreibung eine beſondere Wertungs=
klaſſe
für Inhaber von nationalen Ausweiſen zu ſchaffen. Wenn Ver=
anſtalter
geſchloſſener Wettbewerbe den Wunſch haben, prominente
Fahrer bei ſich zu ſehen, ſo können ſie dieſe in einer beſonderen Lizenz=
klaſſe
zulaſſen. Ein Uebergang vom nationalen Ausweis zur inter
nationalen Lizenz iſt innerhalb des laufenden Sportjahres nicht mög=
lich
, ſo daß gleichzeitiger Beſitz von Ausweis und Lizenz ausgeſchloſſen
iſt. Deutſchlands Autoſportsleute werden ſich ſomit rechtzeitig über=
legen
müſſen, ob ſie nur an den lokalen Wettbewerben ihres Gaues,
Bezirks oder Klubs teilnehmen ſollen, oder ob ſie auch in größeren Ver=
anſtaltungen
zu ſtarten beabſichtigen.
Beſonders erfreulich iſt auch die neue Beſtimmung, daß Preiſe, die
im Alleingang errungen werden, bei jeder Veröffentlichung als im
Alleingang gewonnen bezeichnet werden müſſen, und daß Preiſe und
Plaketten, die für Konkurrenten beſtimmt ſind, nicht in gleicher Aus=
führung
auch an Nichtkonkurrenten, z. B. Funktionäre gegeben werden
dürfen.
Die veraltete Einteilung der Fahrzeuge nach Steuer=PS iſt ab=
geſchafft
worden. Fahrzeuge, deren Zylindervolumen die obere Grenze
einer Klaſſe auch nur um einen oder wenige Kubikzentimeter über=
ſchreitet
, müſſen unbedingt in der nächſt höheren Klaſſe ſtarten. Renn=
wagen
ſind auf Höchſtleiſtungen konſtruierte Spezialwagen, über die
im Katalog der Erzeugerfirma nähere Angaben nicht gefordert werden.
Sportwagen ſind Fahrzeuge, die ſowohl dem Sport als auch dem
Verkehr dienen können; in allen Veranſtaltungen kann durch die Aus=
ſchreibung
vorgeſchrieben werden, daß ſie in einer Serie von mindeſtens
10 Stück gleicher Abmeſſungen vorhanden ſein müſſen. Touren=
wagen
müſſen in mindeſtens 30 Stück hergeſtellt ſein. Sie müſſen zu
den in den Katalogen aufgeführten Preiſen käuflich und lieferbar ſein.
Es iſt nur begnüßenswert, daß die ONS. in ihren neuen Beſtimmungen
auch jenen bisher immer und immer wieder aufgetauchten Talmi= Touren=
wagen
den Garaus macht, die hochtourige Motoren hatten, aber mit
ſcheinheiliger Tourenwagenkarroſſerie verſehen waren. Künftig darf die
Drehzahl des Tourenwagen=Motors 3600 Umdrehung pro Minute nicht
überſchreiten. Für die deutſchen Tourenwagen=Veranſtaltungen gilt
folgende Tabelle:

Mindeſt= Mindeſt= Vor=
Klaſſe:
beliebig beliebig
500
350
T bis zu 350
Die Lizenzgebühren ſind ermäßigt worden auf 8 Mk. für eine inter=
nationale
Lizenz, und auf 5 Mk. für einen nationalen Ausweis. Wer
zu einer verbotenen oder nichtgenehmigten Veranſtaltung nennt, irgend
eine offizielle Funktion dabei ausübt, oder ſonſt irgendwie daran be=
teiligt
iſt, wer mit ungültigen Lizenz oder Ausweispapieren an einer
Sportveranſtaltung teilnimmt, oder wer das Sportreglement übertritt,
kann durch die ONS. der Lizennz bzw. des Ausweiſes verluſtig erklärt
werden. Um dem Unfug vorzubeugen, daß Teilnehmer zu mehreren
Wettbewerben verſchiedener Veranſtalter, die am gleichen Tage ſtatt=

Zylinderinhalt: gewicht radſtand geſchr. über 8000 ccm kg mm Beſtzg.
1800 3400 500 und bis zu 8000 ccm 1700 3400 4000 500) 1550 3300 300 4000 1300 3300 200 3000 1100 2800 1500 200 90 2600 1100 1500 850 2500 750 1100 650 2300 500 750 400 1900

Heſſiſcher Schützenbund.
Der Heſſiſche Schützenbund hatte ſeine ihm an=
gegliederten
Vereine, bzw. deren Vertreter, zu ſeinem
diesjährigen Hauptbundestag nach Darmſtadt, Reſt.
Roßler, Soderſtraße 90, einberufen. Es wurde be=
ſchloſſen
, von einem Beitritt zu dem neugegründeten
Vereinigten Heſſiſchen Schützenbund vorläufig abzu=
ſehen
. Ein Geſuch um Aufnahme des Schützenvereins
Diana=Jügesheim wurde einſtimmig angenommen.
Zwei weitere Neuanmeldungen liegen vor. Alsdann
erfolgte Jahresbericht, Kaſſenbericht und die Neuwahl
des Vorſtandes. Der Vorſtand wurde wie folgt ein=
ſtimmig
gewählt: 1. Vorſitzender H. Reuter, Tell=
Darmſtadt; 2. Vorſ.: Georg Stumpf, Weidmanns=
heil
=Roßdorf; 1. Schriftführer: Adolf Schröder,
Feurio‟=Darmſtadt; 2. Schriftf.: Jak. Danz, Fle=
der
Auswahlmannſchaften der beiden Hauptſtädte ſtatt. Den Sieg errang die Jägerluſt, Ober= u. Schloß Nauſes; 2. Rechner:
Joh. Eckert, Jägerluſt, Ober= u. Schloß Nauſes, und
zwei Rechnungsprüfer: Wüſt, Tell=Eppertshauſen,
Merket, Diana=Ober=Roden. Als Sportleiter wurden
die Schützenbrüder Guſtav Hanſtein und Jakob Fuchs gewählt. Gerade
dieſe zwei Namen bürgen für gute und ſportliche Ausarbeitung aller
Feſte und Schützenwettſtreite. Das Bundesfeſt für 1927 liegt in den
Händen der Schützengeſellſchaft Tell Eppertshauſen und ſcheint nach
Ausſagen der Vertreter ein glänzendes Feſt zu werden. Alsdann wur=
den
die angemeldeten Schützenwettſtreite feſtgelegt und das Bundesfeſt
für 1928 der Schützen=Geſellſchaft Jägerblut Urberach übertragen.
Gut Ziel! Alle Anfragen betreffend Bundesangelegenheiten ſind zu
richten an den 1. Vorſitzenden H. Reuter, Darmſtadt, Soderſtr. 90.

Beim Breslauer Sechstagerennen führten nach 90 Stunden Knappo=
Tonani mit 170 Punkten vor Kroll=Miethe und Wambſt=Lacquehatz.
Capablanca konnte beim Großmeiſterturnier in New York im erſten
Spiel gegen Spielmann nur ein Remis erzielen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 23. Februar. 3.30: Rektor Wehrhan: Heinrichs VI.
Jugendzeit Für Kinder vom 10. Jahre ab. 6 4.30: Hausorch.
Chopin. Polonaiſe A=Dur. Klavierſoli. A. d. Trio G=Moll.
Walzer Es=Dur. Nocturne op. 9. Klavierſoli. Prelude
(Romanze). Walzer A=Moll. Rondo C=Dur für zwei Klaviere.
Polonaiſe für Violoncell und Klav. Trauermarſch. Mitw.=
Merten und Erich Kohlhöfer (Klavier). O 5.45: Bücherſtunde.
6 6.15: Armin Koch: Die Tätigkeit der Freiw. Sanitäts= Haupt=
kolonne
vom Roten Kreuz, bei dem Eiſenbahn=Tunnelunglück in
dem Mainzer Eiſenbahn=Tunnel am 1. Okt. 1924 (nachgeholt).
O 6.45: Schach. O 7.15: Prof. Drevermann: Eine Viertelſtunde
Naturkunde: Das Gehör. 6 7.30: Dr. Prinzhorn: Neue Seelen=
forſchung
, S 8.15: Opern=Abend. Ausf.: Kammerſänger John
Gläſer (Tenor) vom Opernhaus. Hausorch. Leit.: Dr. Merten.
O 9.15: Uebertr. von Kaſſel: Das fatale Ei‟. Fabelgroteske von
Pordes=Milo und G. Runsky. Muſik von W. Schütt. Geſtalten=
Gockel, der Hahn: P. Kluge: Gakeleia, ſeine Frau; Mary Keyſell;
Storch von Adebar: A. Bader; Prof. Dr. Marabu: R. Bartram,
Ort der Handlung: Ein Hühnerhof.
Stutigart.
Mittwoch, 23. Febr. 1.10: Konzert. O 2.30: s Gretle
von Strümpfelbach erzählt. O 4.15: Konzert. O 6.15: Rechnungsrat
Gutbrod: Ueber Griechenland nach Aegypten. O. 6.45: Dr. Ernſt
Müller: Die Philoſophie Edmund Huſſerls. O 7.15: Uebertr. von
Mannheim: Konzert. Tartini: G=moll=Sonate (Konzertm. Richard
Heſſe). Alte Volkslieder geſ vom Mannh. Vokalquartett.
Anſchl.: Willy Buſchhoff: Von Dämonen, Geiſtern und Geſpenſtern.
Tolſtoi: Wieviel Erde braucht der Menſch. Turgenieff: Die Alte.
Poe: Der Untergang des Hauſes Uſher. Hamſun: Diderik
und Iſelin. Das Geſpenſt. O 9.30: Uebertr. von Karlsruhe:
Brahms=Abend. Leit.: Dir Blum. Mitw.: Melanie Ermarth,
Anna Lindner, Elſe Beck, Kammerſänger van Gorkum, Konzertm.
Voigt. Sonate op. 78. Wunderſame Liebesgeſchichten der
ſchönen Magelone von Ludwig Tieck. Die Romanzen in der
Kompoſition von J. Brahms. Ermarth (Rezit.), Gorkom (Geſang).
Sonate op. 78.
Berlin.
Mittwoch, 23. Febr. 1.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
G 3.30: Selma Jaffe: Frauenſchriften in ihrem Einfluß auf den
Leſerkreis. 4: Jugendbühne. Philotas, Trauerſpiel von Leſſing.
O 6.30: Prof, Dr. Gins: Die Hygieneorganiſation des Völker=
bundes
. O 705: R. H. Pender: Aſpects of modern England
(engliſch). O 7.30: Jaretzki: Beſuch bei Paul Simmel und Walter
Trier. O 7.55: Geh. Reg.=Rat Dr. Staudinger: Deutſchlands
Wirtſchaftslage zu Beginn des Jahres 1927. O 8.30: Funkorcheſter.
Mozart: Serenade. Konzert für Klarinette und Orch. Maureriſche
Trauermuſik. O 9.15: Sendeſpiel Der Tor und der Tod von
Hugo von Hofmannsthal. O 10.30: Tanz=Muſik (Jazz=Sinfonie=
Orch. Formiggini).
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 23. Febr. 12: Lektor Grander,
G. v. Eyſeren: Franzöſiſch für Schüler. O 12.30: Mitt. des
Reichsſtädtebundes. O 3.30: Prof. Dr. Amſel und Oberſchull.
Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Anfänger. O 4: Reg.=Rat Dr.
Engel: Chemiſche Berufsſchädigungen. O 4.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 5: General Graf
Montgelas: Völkerbund und Abrüſtungspraktiſche Vorſchläge für die
Abrüſtung. O 5.30: Prof. Ochs: Die Arten der Kirchenmuſik.
2 6: Stud.=Rat Thiel: Techniſcher Lehrgang für Facharbeiter: Die
echneriſchen und mathematiſchen Grundlagen. O 6.30: Stud.=Rat
Friebel, Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 6.55: Dr. Croll,
Köln: Der Einzelne und die Volkswirtſchaft. O 7.20: Geh.=Rat
Prof. Dr. Penck: Die Meteorexpedition, O 8.39: Uebertr. aus
Hamburg.

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Nummer 54

Mittwoch, den 23. Februn

Jubiläumstagung des Verbandes
Sächſiſcher Induſirieller.
Der Verband Sächſiſcher Induſtri=ller beging in Dresden die Feier
ſeines 25jährigen Beſtehens durch eine im großen Saal des Vereins=
hauſes
abgehaltene Feſtſitzung. Der Vorſitzende des Verbandes, Moras,
begrüßte die Feſtverſammlung, insbeſondere die erſchienenen Miniſter
und Vertreter der Reichs= Staats= und ſtädtiſchen Behörden und drückte
ſein Bedauern aus, den einſtigen langjährigen Syndikus des Verbandes,
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, nicht am Tagungsort begrüßen
zu können. Darauf ergriff der jetzige Syndikus des Verbandes, Dr.
März, das Wort zu einer Feſtrede, in der er einen Rückblick auf die
verfloſſenen 25 Jahre gab. Der Reichspräſident ſandte ein Glückwunſch=
telegramm
. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſandte ein Begrü=
ßungstelegramm
, in dem es u. a. heißt: Der Verband, der ſtets eine
bedeutende Stellung im ſächſiſchen Wirtſchaftsleben einnahm, hat heute
eine ganz beſondere Aufgabe in einer Zeit ſozialer Zerklüftung den Zu=
ſammenhang
zwiſchen Arbeitgeber= und Arbeitnehmerintereſſen zu wah=
ren
, und in einer Zeit der beruflichen Zerſplitterung den Blick auf das
Ganze zu richten, denn das Land, das ſo zuſammengebrochen iſt, wie
Deutſchland nach dem Kriege, kann nur durch gemeinſame Anſtrengun=
gen
Aller wieder in die Höhe kommen. Daß es dem Willen der in dem
Verband Vereinigten und ſeiner Führung gelingen möge, dieſem Ziel
näher zu kommen, iſt mein aufrichtiger Wunſch.
Im weiteren Verlauf der Tagung übergab Wirtſchaftsminiſter=
Dr. Wilhelm, der die Grüße und Wünſche der ſächſiſchen Re=
gierung
überbrachte, dem Vorſitzenden des Verbandes, Otto Moras,
als Grundſtock für eine Otto Moras=Stiftung 5000 Mark, die der Aus=
bildung
des gewerblichen Nachwuchſes dienen ſoll. Reichswirtſchafts=
miniſter
Dr. Curtius, der darauf das Wort nahm, überbrachte die Grüße
und Wünſche der Reichssregierung. Augehend von der eben überwun=
denen
parlamentariſchen Kriſis, ſtellte der Miniſter es als Aufgabe der
Reichsregierung hin, die Wunden zu heilen, das Neugewonnene zu be=
feſtigen
und durch ſachliche Arbeit dem Gemeinwohl zu dienen. Der
Miniſter ging ſodann auf die Bedeutung der ſächſiſchen Induſtrie ein
und wies darauf hin, daß dieſe durch die Kräftigung des inneren
Marktes und entſprechende Ausfuhrpolitik gefördert werden müſſe.
Unter Bezugnahme auf die Ausſperrungen in der ſächſiſchen Metall=
induſtrie
gab der Miniſter ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß beide Teile
ihrer Verantwortung gogenüber der Allgemeinheit voll bewußt und den
gebotenen Weg, zu einer Einigung zu kommen, einſchlagen werden.
Der Miniſter ſchloß mit dem Wunſche, daß der Verband dereinſt bei
ſeinem goldenen Jubiläum werde feſtſtellen können, daß er ſich in einem
glücklicheren, freien Deutſchland ſeine Stellung in der deutſchen Indu=
ſtrie
bewahrt habe.
Fiankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. Februar.
Die Börſe eröffnete auch heute wieder in ſehr luſtloſer und zurückhalten=
der
Stimmung. Die aus der Bilanzſitzung des Stahlvereins veröffent=
lichten
Ziffenn konnten nicht befriedigen, wenn man ſich auch ſagte,
daß das verfloſſene halbe Geſchäftsjahr mehr dem Ausbau und der
Organiſation gewidmet ſein mußte. Kundenorders lagen wieder faſt
nicht vor, ſo daß ſich gegemüber der geſtrigen Abendbörſe überwiegend
kleine Kursrückgänge ergaben. Im allgemeinen war die Lage ſo, daß
kleine Orders die Kurſe ſtark beiflußten. Von Banken gaben Deutſche
Bank 1½ Prozent, die anderen bis zu einem Prozent nach. Bei den
Montanaktien beſtand anfänglich noch etwas Intereſſe für Harpener, die
1 Prozent höher einſetzen konnten. Gelſenkirchen und Mannesmann
verloren aber 2½ Prozent, Stahlverein 1½ und der Reſt ½ bis 1 Proz.
Beſonders luſtlos lagen wieder Chemiewerte, J.=G. Farbeninduſtrie
1½ Prozent niedriger, Scheideanſtalt ſchwach und minls 4 Prozent.
Auch Motoren=, Bauunternehmungs= und Elektrowerte waren über=
wiegend
leicht abgeſchwächt. Noch ſtärker war die Zurüickhaltung auf
dem Nentenmarkt. Hier waren Ablöſungsſchuldanleihe ſtark angeboten
und bis 29½ gedrückt. Ausländer wurden gar nicht gehandelt. Im
weiteren Verlaufe konnte ſich die Tendenz wieder nicht erholen. Im
Gegenteil, man machte jetzt auch die Beobachtung, daß von privater
Seite Material angeböten wurde. Darunter hatten beſonders J.=G.
Farben zu leiden, die um 1 Uhr bis auf 318 nachgegeben hatten. Auch
auf allen anderen Gebieten überwogen ſpäter die weiteren allerdings
beſcheidenen Kursverluſte. Tägliches Geld 4 Prozent. Auf dem Deviſen=
markt
Paris etwas ſchwächer, gegen London 123,92 bis 123,97.
Die Abendbörſe verkehrte weiter in flauer Stimmung.
Namentlich verſtimmte die außerordentliche. Schwäche der Ablöſungs=
ſchuldanleihe
und die enttäuſchende Dividende von 9 Prozent der Mittel=
deutſchen
Kreditbank. Nach der ſtarken Kursſteigerung in den letzten
Tagen hatte man allgemein mit einer höheren Dividendenausſchüttung
gerechnet. Die niedrigſten Nachbörſenkurſe wurden noch unterſchritten
Aufnahmeluſt beſtand faſt gar nicht. Ablöſungsſchuld 26, Schutzgebiete
13,50, Kommerzbank 209, Danatbank 278, Deutſche Bank 193. Diskonto=
Geſellſchaft 184, Dresdener Bank 178, Metallbank 160, Mitteldeutſche
Kreditbank 220, Oeſterreichiſche Kreditanſtalt 9,35, Buderus 123,75,
Deutſch=Luxemburg 183, Gelſenkivchen 184, Harpener 215, Kali Weſter=
egeln
209, Kſöckner 173,75, Mannesmann 217,50, Mansfeld 145, Phönix
128,25, Rhein. Braunkohle 288, Rheinſtahl 213,75, Stahlverein 144,25,
Adlerwerke 128, A. E.G. 163, Aſchaffenburger Zellſtoff 170, J. G. Far=
ben
311,25, Bergmann 180, Zeme
Heidelberg 165. Daimler 120,
Erdöl 186,25, Scheideanſtalt 241, Licht u. Kraft 188, Felten
Guillaume 166, Pokorny 110, Goldſchmidt 151,50, Holzverkohlung 90,
Lahmeher 154,50, Metallgeſellſchaft 196, N.S.1. 130, Rütgerswerke
133,25, Schuckert 168. Siemens u. Halske 224, Wahß u. Freytag 198,
Zellſtoff Waldhof 264,75, Zucker Rheingau 137, Hapag 162,75, Nordd.
Lloyd 148,75.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 22. Februar.
Die Dienstagsbörſe brachte nach dem matten Wochenbeginn eine
weſentliche Beruhigung. Die Kurſe haben bereits Boden gefaßt, da
die Dividendenerklärung der Ver. Stahlwerke eine Anregung gaben
und am offenen Geldmarkt ſtarke Nachfrage etwas nachgelaſſen hat und
die Geldverhältniſſe wieder in einem günſtigeren Licht erſchienen. Es
erfolgten zum Teil Deckungskäufe. Das Publikum hielt ſich aber weiter
faſt vollſtändig vom Geſchäft zurück, ſodaß auch die Spekulation bei un=
einheitlicher
Geſamttendenz ihre Operationen auf einzelne Spezialwerte
erſtreckte. Beachtung fanden Elektrowerte, Schiffahrtswerte, Siemens=
papiere
, Deutſche Staatsanleihen wuvden in erheblichen Beträgen an=
geboten
und waren ſchwach. Am Geldmarkt nannte man für Tagesgeld
einen Satz von 4,56,5 und für Monatsgeld von 5,56,5. Waren=
wechſel
von 4,56,5 und für Monatsgeld von 5,56,5. Warenwechſel
mit Großbankgiro wurden nur zögernd verlangt. Der Diskontſatz be=
trug
ca. 4,5. Im internationalen Deviſenverkehr konnten Mailand
und Madrid ihre Kurſe nicht ganz behaupten. Dagegen lag Oslo mit
18,68 weſentlich höher als am Vortage. Dollar 4,2187 London=Paris
123.30. Im weiteren Verlauf der Börſe ſtellte ſich heraus, daß die an=
fängliche
Beruhigung nur eine Pauſe der Baiſſebewegung war. Ein
ſcharfer Vorſtoß der Baiſſeſpekulation war in der zweiten Stunde auf
ſämtlichen Aktienmärkten von Erfolg begleitet und führte zu ſprung=
weiſen
Kursverluſten der Terminaktien. Von Montanwerten verloren
im Verlaufe der Börſe Harpener 5 Prozent, Rheinſtahl 11 Prozent
und andere Werte 68 Prozent, J.=G. Farbenaktien gingen von 3214/,
auf 315 zurück. Auch ſämtliche andere Märkte wurden von der nach
uinten gerichteten Kursbildung erfaßt. Im Mittelpunkt der Baiſſe ſtand
die Ablöſungsſchuld ohne Ausloſung, die von 30.,7 auf 26.40 zmückging,
auf große Februarpoſitionen, die infolge der ungünſtigen Entwicklung
der Reichsfinanzen zur Löſung kamen. Die Börſe ſchloß zu niedrigſten
Tageskurſen. An der Nachbörſe ſetzte ſich die Baiſſebewegung in
ſcharfem Tempo fort. Mannesmann gingen von 222.25 nachbörslich auf
217 B. zurück. Farbenaktien wurden ſchließlich bis 310,5 angeboten.
Im einzelnen nannte man gegen 2.30 Uhr: Rheiniſche Braunkohlen 292,
Ilſe 328, AEG. 163, Siemens 227, Bemberg 377, Rheinſtahl 213, Har=
pener
217, Nordd. Llohd 148,75, Hapag 163,5, Daimler 180, Mittel=
deutſche
Kreditbank 220, Danatbank 282, Deutſche Bank 195.

Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin".
Berl. E. W. Stamm.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl .."
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhüte.
Dynamit Nobel..
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben .."
R. Friſter.
Gaggenau Vorz...
Gelſenk Eußſtahl.
E. f. elentr. Untern.
Halle Maſchinen..
Han. Maſch. Egeſt.. .
Hanſa Tampfſchf.. .

22 2 21 2. 22 2. 179.5 176. Hemoor Zement. 247. 138.5 34.5 Hirſch Kupfer ... 120 118. n7. 73. Höſch Eiſen.. 11955 193. 232. 1225. Hohenlohe Werke .. 29. 29.625 111. 625 111.25 Kahla Vorzellan ...! 135. 131 255 Lindes Eismaſch. . . . 198. 193. 149.75 1147.75 Lingel Schuh. . 87.5 88.5 187. 185.5 Linke u. Hofmann. 89.25 86.5 125. 1 3.125! L. Loewe u. Co.....! 311. 311. 125. 124.25 C. Lorenz 1145.25 145. Niedeclauſitzer Kohle 12-1.5 220. 196 5 194. Nordd. Gummi.. 90. 89. Orenſtein. 140. 138. 160.121 157.75 Rathgeber Waggon .. 116. 116.875 140. 142. Rombacher Hütten. 13.2; 13.25 156.25 154.12! Roſitzer Zucker. . .. 110. 198 25 193.5 Rütgerswerke .. 135.75 135. 318.25 317. Sachſenvverk ... . . ." 135.5 134. 112. 112. Sächſ. Gußſtahl ..." 169.5 169. 58.5 7.5 Siemens Glas. ... 198 24.125 23. Ver. Lauſitzer Glas". 153. 233.25 30. Volkſtedter Porzell. 68. 68. 202. 1197. Weſtf. E. Langendreer 59.75 S6. 134 131.875 Wittener Gußſtahl 58. 57. 231.5 229. Wanderer=Werke. .. 260. 255.

Deviſenmarkt.

21. 2. Gelt Brief Geld Brief Zuenos-Aires. 1.762/ 1.7661 1.766/ 1.770Prag.. Brüſſel=Antw / 58.591 58. 13/ 58.60/ 58.741Budapeſt( Per o8.34/108.62/ 109.281109.56lJapan.. Stodholm f112.aef112.72/ 112.a4/112.72/Sofia. Kelſingſors /10.602/10.6421 10.603/10.6431Fugoſlavien. 20.435 20.4871 20.434 20.486/Liſſabon. Ner=York.. /4.2135/4.2235/ 4.2135 4. 2235/ 2anzig. 16.49/ 16.531 16 49/ 16.53/Athen .. 981.04 181.24 81.03/ 8:. 23lKanada..

Amſterdam=R. //68.66/169.07/ 168.70/169.13/Wien D.=Oſt.abg./ 59.31/ 59.45 1 59.32/ 59.36
Lslo
Aopenhagen Hin2.27/112.55/ 112 30/112.58/Rio de Janeiro. 1 0.497/ 9.499 1 0.498/ 0.500
Italien
18.64/ 18.68/ 18 48/ 18.521Konſtantinopel 1 2.148/ 2.158 / 2-1481 2.158
London".
Faris".
Echneiz
Epanien
70.77 70.251 70.71/ 70.39Uruguav. . . . . . . / 4.255/ 4.265 1 4.255/ 4.265
Von der Deutſchen Oſtmeſſe. Die wirtſchaftliche Belebung, die nach
dem Oſten fortſchreitet, wirkt ſich in der Beſchickung der Königsberger
Frühjahrsmeſſe aus. Erheblich geſtiegen iſt die Zahl der Ausſteller in
der Textil= und Lederbranche, bei Haus= und Kuchengeräten, bei Glas=
und Porzellanwaren, ſowie bei Einzelmöbeln und Wohnungseinrich=
tungen
. Die Techniſche Meſſe bringt neben Verkehrsmitteln und Bau=
maſchinen
vor allem Maſchinen für das Handwerk und die Hauswirt=
ſchaft
. Als eine Auswirkung des günſtigen Verlaufs der mit der Herbſt=
meſſe
verbundenen Landwirtſchafts=Ausſtellung iſt die ſtärkere Beteili=
gung
der Landmaſchineninduſtrie auch auf der Königsberger Frühjahrs=
neſſe
zu bewerten. Großem Intereſſe begegnet die Sonderausſtellung
uſſiſcher Nahrungs= und Genußmittel. Die von der Reichszentrale
für deutſche Verkehrswerbung veranſtaltete Sonderſchau Das ſchöne
Deutſchland wurde als vorbildliche Werbelehre eifrig ſtudiert. Die Er=
gebniſſe
der erſten Meſſetage berechtigen zu der Erwartung, daß die
Königsberger Frühjahrsmeſſe den Wunſch des Reichspräſidenten v. Hin=
denburg
, ein Wirtſchaftlicher Mittelpunkt für den Oſten zu ſein, er=
folgreich
erfüllen wird.

21. 2. 22 2. Geld /Brie Geld /Briei 12.476 12.516 12.474/12.514 73.69/ 73.87 13.66/ 73.84 2.058/ 2.062 2.058/ 2.062 3.047 3.05 7 3.045 3.055 7.402/ 7.4221 7.399/ 7.419 21 545 21.595 1 21.545121.595 81.20 81.441 81.55/ 81.75 5.49 5.51) 5.48/ 5.50 4.207/ 4.217 / 4.206/ 4.216

geſunkener Spirituoſel

Anläßlich der Ausſtellung Deutſcher Rhein Deutſcher Wein=
ein
Ueberblick über den Außenhandel Deutſchlands mit Spirituoſem
Wein nichk unintereſſant. Nur noch etwas mehr als ein Vierte
Spirituoſen= und Weinimportes von 1913 erreicht nämlich der des J=
1926. Während außer Schaumwein in 1913 rd. 1435 970 dz. K
1 283 970 dz Wein, der Reſt Spirituoſen, eingeführt wurden, beträc
Import im Jahre 1926 nur noch 629 827 dz gegen 1 360 789 dz im
und 805 407 dz in 1924. Das plötzliche Emporſchnellen des Imports.
1925 war bedingt durch die Auffüllung der in der Inflation gerä.n
Läger, deren Ergänzung erſt nach der Stabiliſierung der Mark nru
war. In zweiter Linie kommt allerdings auch das Inbrafttrete=
deutſch
=ſpaniſchen Handelsvertrages in Frage, der eine ſtarke Steic=
des
ſpaniſchen Weinexportes nach Deutſchland zur Folge hatte, abe-
nur
eine einmalige zur Auffüllung der deutſchen Läger, wie gur
im Jahre 1926 wieder ſtark geſunkenen Importziffern hervorgeht.
beſonders ſtark werden von dieſer Importverminderung Trinkweir-
Schaumweine betroffen. Der Import von Trinkweinen im Jahr
beträgt 493 396 dz gegen 1 138 722 dz in 1925, 649 504 dz in 192.
1277 970 dz in 1913, derjenige von Schaumweinen im Jahre=
106 253 ganze Flaſchen gegen 622 109 Flaſchen in 1925, 1 713 092 F
in 1924 und 1016050 Flaſchen in 1913. Die Rekord=Schaumweineen
von 1924 diente auch in erſter Linie der Auffüillung der in de
flationszeit geräumten Läger.
In entgegengeſetzter, alſo dauernd ſteigender Richtung bewe=
die
Einfuhr von Weinen zu gewerblichen Zwecken, alſo zur Herſiu
von Weinbrand, Wein ſſig, Schaumwein und Wermuthwein. Hfir
trug die Einfuhr in 1924 33 926 dz gegen 151 732 dz in 1925 und 9
dz im Jahre 1926, und zwar unter Zollſicherung für den jewel
Zweck. Ein Vergleich mit 1913 läßt ſich bei dieſer Poſition nicht
da man 1913 importmäßig den Unterſchied für gewerbliche Zwecke=
nicht
machte.
Auch die Ausfuhr an Spirituoſen und Wein bewegt ſich anally
Einfuhr in dauernd ſinkender Richtung. Und zwar hat die Ausf
relativ höherem Maße abgenommen als die Einfuhr. An dem 9
gang der Ausfuhr ſind alle Spirituoſen und Weinarten in ur=
gleicher
Höhe beteiligt. Am günſtigſten abgeſchnitten haben Spr.
Brennſpiritus in Fäſſern und Flaſchenweine, deren Export im Va /
zu 1913 nur um rund 50 Prozent bzw. rund 75 Prozent geſun in
Innerhalb der Hauptlieferanten Deutſchlands in Trinkweinng
ſich während der letzten Jahre eine bemerkenswerte Umgrupten
vollzogen. Der größte Lieferant iſt, ungeachtet der Tatſache, daß ſ hr
Export nach Deutſchland um rund 50 Prozent, verglichen mit 191,
mindert hat, nach wie vor Spanien. Dagegen wurde Frankre.
Lieferant von zweiter Stelle in 1913 an dritte Stelle in 1924 win
vierte Stelle in 1926 verdrängt, und zwar von, Italien und Griech ß
die vorher die dritte und vierte Stelle einnahmen. Als Schau tz=
lieferant
hat Frankreich, wenigſtens dem Range nach, ſeine Poſitr mp
1913 wieder erreicht, mengenmäßig iſt aber trotzdem der frarnäe
Schaumweinexport nach Drutſchland mit 104 507 Flaſchen in 1926/
1 Million Flaſchen in 1913 belanglos geworden. Im übrigen Sch
wir mit Recht annehmen zu können, daß die deutſchen Fabrik ach
immer größerer Wertſchätzung erfreuen, und daß deshalb der frar üc=
Schaumwein nie wieder eine ſo überragende Rolle wird ſpielen In
wie vor dem Kriege. Außerdem iſt er zum Teil von den luxembu m
Fabrikaten vom Maukte verdrängt worden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zuſchüffe des Reiches an die Filminduſtrie. Die Gerücht
Zuſchüſſe des Reiches an die Filminduſtrie
ſich jetzt dahin verdichtet, daß die Ufa mit nicht unbeträchtlichen
mitteln ausgeſtattet werden ſoll. Ein Berliner Mittagsblatt ſpr 0
20 Millionen Mark, die für die Filminduſtrie zunächſt zur Ve ißz
geſtellt werden, davon mehr als ein Drittel für die Ufa, währevo
auch die Deulig berückſichtigt werden ſoll. An amtlicher Stelle vigl
dieſen Gerüichten erklärt, daß zwar Verhandlungen ſtattgefunden M.
doch ſei eine Bindung nach keiner Seite hin erfolgt.
Die Daimler=Anleiheverhandlungen. Die geſtrige Auſs=
ratsſitzung
der Daimler-Benz=A.=G. in Berlin beſchlo ſ. ſt=
ſprechend
den Ankündigungen, die Aufnahme einer ſechsmrie
tigen Anleihe in Höhe von 20 Millionen Mark und die Erk5ug/
des Aktienkapitals um 14 Millionen Mark auf 50 Millionen Xk/,
Dazu verlautet mit Beſtimmtheit, daß die Verhandlungen mie!
Gemeinſchaftsgruppe der deutſchen Hypothekenbanken, die fauf
Kreditgewährung in Höhe von 20 Millionen RM. bezoge ſe
läufig abgebrochen worden ſind.
Die diesjährige Jahrestagung des Landesverbandes des H ſiet
Einzelhandels iſt jetzt definitiv auf den 14. und 15. Mai feſest
Tagungsort iſt Offenbach a. M. Verbunden mit der Tagu gel/
Einzelhandelsverbandes iſt die Feier des 25jährigen Gründum ze
des Vereins der Offenbacher Detailliſten.
Fuſion Deutſch=Nordiſche Handelsbank A. G.Nordiſche Bezich/
Handel und Induſtrie A.G. Vorbehaltlich der Genehmigung der Ee?
verſammlungen haben die Nordiſche Bank für Handel und Jan?
(.G., Berlin (A.K. 2 Mill. RM.) und die Deutſch=Nordiſche Kils
bank A. G. (A.K. 2 Mill. RM.) einen Fuſionsvertrag abgeſchloſſelnch
dem den Aktionären der Deutſch=Nordiſchen Handelsbank für m)
Reichsmark ihrer Aktien im Austauſch je 1000 RM. nene Aktien derſch.
diſchen Bank für Handel und Induſtrie A. G. gewährt werden.ſſ.
Die Nordiſche Bank für Handel und Induſtrie wird im Zuſamn uniu !
hiermit ihr A.K. um 2 Mill. RM. auf 4 Mill. RM. verdoppel.

Staatspapiere
a) Deutſche
6½/,% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 . ..1101
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/100.80
6‟l=% H. V. Sch
p. 1. 4. 29
100.5
6‟/.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6/,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7% Sächſ, Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29 . 1100.90
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30
6½%Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich 332
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
5% D. Reichsanleihe
4% D. Reichsanl.
4% D. Schutzg v
0811 u 13
4% D. Schutzg. o.1
4% Preuß. Konſ.
4½ Baden.
4¾Bayern
4% Heſſen
490 Württemberger
b) Ausländiſche
5% Bos. E.V 1914
5%. L. Juv. 1914
4½% 1898
4½% 1902
5

5% Bulg. Taba10

36

4 2% Oſt. Staatt.
v. 1913, Kbb. 1918
1½.2,Oſt. Schatz. 141

3% Port. (Spz.) II
5% Rum am. R.03.

4% Türk. (Adm.)03
4½ (Bagd.) I
(Bagb.) II
4½ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
4½ Goldr..
St. 10
Kronr.
Eiſ. Tor...
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. inn.
äuß. 99
4% Gold 04 ſtf
o konſ. inn.
Frrigat.
STamaulipas
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.-Bk. G
Berl. St.=Golt
* Darmſt. St.=G
D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
8 Frk.=Hyp.=B.,
Goldofdbr.
8% Frkf. Pfbr.=B!
Goldpfdbr.
2 Frkf. Pfdbr.=Bk.
Geldefdbr.

12.25
23.25
9.75

.24

24.
270.

28

A-6

108
103.5
101
104.5
106
102.25

8% Komm. Ldb. D.)
Goldſchuldver.
8% Heſſ. Ldb. Gold
10½ Komm Elektr.
Mark /Hag.)Gold
80 Mannh. St.=G
8½ Mainz St.=G
8½ Naſſ. Ldb. Gold
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfdbr.
80 Pforzh. St.=C
8% Pr. C.=B.=Cr.=B
Goldpfdbr.
80 Rh. Hyp.=B. G.)
7 ½%0 Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=V
Goldpfdbr.
Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 2
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſt. Brk.=Rog.
5%Roggen 2:
5% Pr. Kaliw.
59 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb
Bahr, Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wech
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyv. u. W
Meining. Hyp Bk.
Nordd Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.-9

105.5
105.25
100,
101
105.5
100.5
103

8.3o

21. 25
16.5
16.90
10.3
14.15
17.4
14.3
14.7

Preuß. Pfdbr.=Br.
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux Bdb. Em9!
93
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
48 Kaſchau=Oderb.
abg.
Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte
2,60 Neue.
5% Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3½Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 8:
91
42 Rud Silber
4 Rud. Salzkg.
4½%Anat S.I
4½%Anat S II
4½%Anat S. III
30 Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec
4 ½%0

Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.
Bad. Bk.
.188
Bk. f. Brauin

12.25
12
9.20

21.4
7.6

7.25
14.75

2
33
11s
30
28.5
25.5

Barmer Bank.
190.5
Bay. Hyp.=Wchſ. 1236.5
Berl. Handelsgeſ
Comm. u. Privatb. 216
Darmſt. u. Nat.=Bk. 282
Deutſche Bank .. . 199.25
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 171
D. Hyp.=Bk. Mein. 184.5
D. Vereins=Bk 128
Disk.=Geſellich .. . 185
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
1148
Frkf. Hyp.=Bk..
Frkf. Pfdbr.=Bk. . . 199
Gorha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Bankl 12.75
Metallbank.
163.5
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. 290
Reichsbank=Ant 188
Rhein Creditbk. 161.25
Rhein=Hyp.=Bk.
240
Südd Disc.=Geſ. 1178
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein!
Bergwerkö=Akt.
Bochum. Bergb.
Buderus . .
124
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw.. .
Gelſenkirch. Bgw 184.75
Harp. Bergb.
1221
flſe Bergb. St. 335
Genußſchein 1169
Kali=Aſchersleb. 213
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln 216.5
Klöcknerwerke
179.5
Mannesm.=Röhr 227
Mansfelder
149
Oberbedarf
1125
Otavi=Min.=Ant 40
Phönix=Bergb. 1132
Rhein. Braunk
Rhein. Stahlw. 217
N. Riebeck Montan 178
ombach. Hütte ,/ 13

Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.. .....!.
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke ..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger
Hercules Heſſiſche /163
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr. . .
Schöfſerhof(Bind,)
Schwarz Storchen- 1184
Tucher, Nürnberg
Werger

217.5
340
258
185

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Klene=
6%A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg.B
A. E. G. Stamm
Anglo=Cont. Guanc
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ..
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement=Heidelb.
Cement Karlſtadt
Cement. Lothr.
Chem Albert
Chem Brockh
Ehem Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl 194.5
D. G u. Silb. Scheid.
Dinaler, Bweibrück.

131
100.5
93
156
175
135
36.5
76.75
195
79.9
95
182
52.10
80
81
16..25

118
20.5
168.75
243

Miet Kece
Dürropp
Dürr. Nattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Elf. Bad. Wolle
Email. Ulrich
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J G
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M Pok. u. W.
Fuchs Waggon
Geiling & Cie
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt. Th.
Gotha Waggon
Gritzner. Maſch.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd. Br.
Hartm & Braun
Heyligenſtaedt
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer 118
Hoch=Tief Eſſen 138
Holzmann
Holzverk Ind.
Hydrom Breslau".
Inag
Junghans St.
Fammg. Kaiſersl..
Karlsruber Maſch.

145.75

5
62
55
191.75
196.5
S7.5
62
95
84.75
135
107
48
317.25
116
175
111
1.71
92
280
22
152.75
25
132.75
177

71
36
85
123
183.5
91
52.5
81
205
51.5

Karſtadt, 5
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß Lokom.
Lahmeher
Lech. Augsburg ...
Lederw Rothe
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall/125
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt 125
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf.
Miag Mühlenb.
Moenus. Stamm
Motoren! Deutz
Motorenf Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Reckar). Fahrz.
Neckarw Eßlingen
Peters Union
Pfälz. Näh Kayſer
Philipps
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf.
Rhein Elektr

Rhenania, Aachen
Rütgerswerke
Schleußner
Schneid & Hanau
Schramm Lackf.
Schrift. Stemp.
Schucker. Elektr.
Schuhf Weſſel
Schuhf. Herz
Schultz Grünlack 63.5
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske 1232
Südd. Immob. 1100.5
Thür. elektr. Lief. .1123

Uhren Furtwängl.
132 (Beithwerke
186 (Ver. i. Chem.Ind.
75.5 Ver. d. Olfbr. Mann=
Ver. Faßf. Caſſel
1s7.75 Gummi. Bln.=Frkf.
132 Pinſel=Nürnberg
ültramarin
35 Zellſtoff Berl.
Bogtl. Maſch. .
63 Voigt & Haeffner
1.36.25 Volthom. Seil

14
200
166

Wahß, & Frehtag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof
Zuckerf. Waghäuſen
Zuckerf, Frankenth
Zuckerf. Heilbronn

77.25 =Zuckerf. Offſtein
Zuckerf Rheingau

131

128.5
64

Zuckerf. Stuttgart
Transport= und
Berſicherungs=Akt.

68.5 TA. Dt. Eiſenbahn
Dt Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E. B.
Rein. Gebb. & Schal/137.75 ( Südd. Eiſenb.=Ge
76.25 Hapag
74.5 Nordd. Llohd
135.5

Schnellpr Frank 113.25, Frkft. Allg. Verl
10b.75 Frankona Rückv

92
180

Darmſt. Werte
(Bahnbedar)
Dampfk. Rodbe
Helvetia Konſ.
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.,

[ ][  ][ ]

ſummer 54

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Seite 13

ram geſchäftzabſchluß der Mitteldentſchen Krebitbank. Zu dem Ge=
Sſchluß der Mitteldeutſchen Kredſtbank für das Geſchäftsjahr
heffahren wir u. a.: Aus dem Börſen= wie aus dem Emiſſions=
zogen
die Banken angemeſſenen Nutzen, der einen Ausgleich für
zeängigen Erträgniſſe im Kontokorrentgeſchäft herbeiführte. Die
der Mitteldeutſchen Kreditbank haben wieder annähernd die
des letzten Vorkriegsjahres erreicht, die Unkoſten ſind aber trotz
ender Betriebsverbeſſerungen und Veveinfachungen noch immer
doppelt ſo hoch wie im Jahre 1913. Dies hat ſeinen Grund
n Dingen darin, daß ſich der Perſonalſtand, der ſich etwa auf
rkriegshöhe hält, vorwiegend aus älteren Beamten mit den
Tarifgehältern zuſammenſetzt. Wenn die Börſengewinne nach=
o
wird die Verminderung der Unkoſten eine der Hauptſorgen der
gentung werden. Aus der vorſichtig aufgeſtellten Bilanz ſind im
vm hervorzuheben: die ſtarke Steigerung der Kreditoren von
9r Millionen RM. auf 128 Millionen RM. Unter den Kreditoren
n ſich 20 Prozent der Auslandsgelder. Da ſich die Kreditoren
anders zuſammenſetzen, als in der Vorkriegszeit, ſo iſt eine mög=
ᛋaute Zahlungsbereitſchaft nötig, der auch die erhöhte Liquidität
3anz Rechnung getragen wird. Aus dieſem Grunde dürfen nach
der Bankleitung die außerordentlichen Gewinne des Börſen=
z
926 nicht zu einer entſprechenden Erhöhung der Bankdividenden
werden. Im laufenden Geſchäftsjahr hat der Januar durch das
Anhalten des Börſengeſchäftes Rekordziffern gebracht. Für die
vislung der Zukunft iſt ein übertriebener Optimismus nicht am
½ aber auch keine Sorge.
Cr. Adt u. Co., Kommanditgeſellſchaft a. A., in Mainz. Die Ver=
gk
. öſungswert für die zum 31. März 1927 gekündigte fünfprozentige
arf den 1. Juni 1927 und nicht ſchon auf den 1. April kündigt.
Barablöſungsbetrag iſt von der Spruchſtelle mit 140 RM. für
Sapiermark feſtgeſetzt worden, wozu für Altbeſitzgenußrechte noch
zeR. hinzukommen.
Prein für Chemiſche Induſtrie, A.=G., Frankfurt a. M. Als
arklöſungswert für zum 31. März 1927 gekündigte fünfprozentige
jie von 1922 wurden von der Spruchſtelle für 1000 Papiermark
79uIdpfennige feſtgeſetzt. Die Verwaltung zahlt einſchließlich Zinſen
11125/26 und erſtes Quartal 1927 10 Reichspfennige aus.
Hartmann u. Braun, A.=G., Frankfurt a. M. Meldungen, wonach
5Smens=Reiniger=Veifa=Werke für elektromediziniſche Apparate ihren
timtionsbetrieb in Frankfurt a. M. bereits jetzt ſchon nach Erlangen
een und mit der Reiniger Gebbert u. Schall=A.=G. vereinigt haben,
nſeren Erkundigungen entſprechend, den Tatſachen voraus. Die
fe ung dürfte im Laufe des April erfolgen. Die in der Nähe lie=
der
Fabrikationsräume ſind, entgegen der Samstag=Meldung, nicht
ier Hartmann u. Braun=A.=G. übernommen worden, welcher zu
ſe evtl. Betriebserweiterung noch ein größerer eigentümlicher Be=
sur
Verfügung ſteht, ſondern ſtehen zur Vemietung bzw. zum
Eueaf frei.

Produktenberichte.

z=ankfurter Produktenbericht vom 22. Februar. Die Tendenz war
te weiter freundlich, aber ſehr zurückhaltend. Bei geringem Ge=
blieben
die Preiſe unverändert. Weizen 29,2529,50, Roggen
cwmmergerſte 2526, Hafer inl. 21,7522,50, Mais 18,5018,75,
zimehl 40,2540,75, Roggenmehl 3838,50, Weizenkleie 14,
ſg nkleie 1414,25.

Frankfurter Häute= und Felleauktion vom 22. Febrnar. Für das
Frankfurter, Rheingauer (und der Umgegend) Gefälle wurden folgende
Preiſe erzielt (in Pfennigen): Kuhhäute (Klaſſe 1) ohne Kopf bzw. mi
Kopf: von 3049 Pfd. 68,7575, 68, von 5059 Pfd. 73,2577, 61,25
bis 66, von 6079 Pfd. 8085,25, 6673, von 8099 Pfd. 8789,25,
66,5071,75. Ochſenhjute (Klaſſe 1): von 3049 Pfd. 70,75, von 50 bis
59 Pfd. 77,2583, 67,25, von 6079 Pfd. 8290,25, 73,75, von 80 bis
99 Pf. 82,5090,25, 72,5074,50, von 100 Pfd. und mehr: 82,5086,75,
71,7572. Rinderhäute (Klaſſe 1): von 3049 Pfd. 85,5091,2, Sl,
von 5059 Pfd. 8795, 7073, von 6079 Pfd. 8694, 71,2579,25,
von 809 Pfd. 91,50, 71,25. Bullenhäute (Klaſſe 1): von 3049 Pfd.
73,50, von 5059 Pfd. 63,5070, 57,50, von 6079 Pfd. 6669,75,
57,50, von 8099 Pfd. 6366,75, 54,75, von 100 und mehr 6365,25,
54,75. Schußhäute (K. 1) mit Kopf 49, Kl. 2 43,25. Roßhäute ohne
Kopf von 200219 Zentimeter 13,60, von 220 Zentimeter und mehr
21,50. Kalbfelle ohne Kopf bis 9 Pfd. rot 147,50150, ſchwarz 110 (teils
zurück), über 9 Pfd. rot 125,75131,25, ſchwarz 103105.D, Schußkalb=
felle
76,25, Freſſerfelle 85,25, Schaffelle zurück, Blößen 5356, Lamm=
felle
zurück Leichte Häute Kl. 1 ohne Kopf bis 29 Pfd. 81,75, Bullen
Kl. 2 alle Gewichte ohne Kopf 57,2558. Tendenz: Schaffelle bis
5 Prozent Aufſchlag, Kalbfelle 5 Prozent Abſchlag. Großviehhäute teils
letzte Preiſe, teils 5 Prozent Anfſchlag ohne Kopf, Großviehhäute mit
Kopf teils letzte Preiſe, teils 4 Prozent Abſchlag. Beſuch gut; Verkauf
zeitweilig rege, zum Schluß abflauend.
Berliner Produktenbericht vom 22. Februar. Auf Grund der Vor=
tagsbefeſtigungen
zeigten ſich die Inlandseigneu für Weizen etwas
williger, doch kaufen die Mühlen infolge des ſchleppenden Mehlabſatzes
nur vorſichtig. Auch der Konſum iſt nach den uneinheitlichen Geld=
marktpreiſen
nur zu ermäßigten Preiſen am Markt. Weizen=Lieferung
wurde deshalb heute durchweg ſchwächer, und zwar nahe Sicht um an=
nähernd
2 Mk., während ſich im übrigen die Rückgänge nur bis zur
Höhe von etwa ½ Mark bewegten. Auch Roggen gab auf vereinzelte
Realiſationen bis 1½ Mk. im Preiſe nach. Gerſte ſtill, Hafer gleich=
falls
ruhig, da die feſteren Forderungen der Provinz gleichfalls am
hieſigen Platz bewilligt werden konnten. Hilfsfutterſtoffe haben bei
mäßigen Umſätzen faſt unveränderte Notierungen. Auf den ſonſtigen
Gebieten ſind keine größeren Preisveränderungen eingetreten.
fm. Pforzheimer Edelmetalluotierungen vom 22. Februar. Edel=
metalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm
2.795 RM. (Geld), 2,814 RM. (Brief); Platin, handelsübliche Ware,
das Gramm 12,85 RM. (Geld), 13,35 RM. (Brief); Feinſilber das Kilo=
gramm
80 RM. (Geld), 82,2083,70 RM. (Brief). Tendenz; ruhig.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 22. Februar. Angetrieben waren 44
Ochfen, 16 Bullee, 598 Kühe und Färſen, 256 Kälber und 1225 Schweine.
Preiſe: Ochſen 4054, Bullen 3443, Färſen und Kühe a) 5060, b)30
bis 44, c) 2230, d) 1522, Kälber 4866, Schweine b) 6771, c) 70
bis 72, d) 6670, Sauen 5962. Marktverlauf: Anfangs lebhaft, bei
nachgebenden Preiſen geräumt.
Frankfurter Viehmarkt. Während in friheren Jahren der Beginn
der Frankfurter Viehmärkte am Montag und Donnerstag im Sommer
ab 1. April eine Stunde früher gelegt wurde, bleiben in dieſem Jahre
und wohl auch künftig die Wintermarktzeiten beibehalten, da bei der
größeeen Frequenz des Marktes viele auswärtige Marktbeſucher den
Wunſch geäußert haben, auch im Sommer die ſpäteren Züge benutzen
zu können.

Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Unter dem Vorſitz von Prof. Dr. Brahn fanden geſtern im Reichs=
arbeitsminiſterium
Schlichtungsverhandlungen in der Frage der Arbeits=
zeit
und des Manteltarifes im oberſchleſiſchen Steinkohlen= und Erzberg=
bau
ſtatt, deſſen Ergebnis noch nicht bekannt iſt.
Im Anſchluß an die Vorſtandsſitzung tagte in Leipzig der Sonder=
ausſchuß
der deutſchen Landkreiſe für Elektrizitäts= und Gasfern=
verſorgung
.
Der Aufſichtsrat der Diskonto=Geſellſchaft tritt, wie verlautet, am
3. März zur Bilanzſitzung zuſammen.
Kommerzienrat Carl Reichſtein, der Mitbegründer der Gebr. Reich=
ſtein
Brennabor=Werke, Brandenburg (Havel), vollendet am 23. d. M.
das 80. Lebensjahr.
Die Citroén Automobil=A.=G., Köln, wurde nunmehr mit einem
Aktienkapital von 1 Mill. RM. in Köln gegründet und ins Handels=
regiſter
eingetragen. Grinder ſind die Société anonvme André Citroén,
George Marie Haardt, Charles Mannheimer und Felix André Schwab,
ſämtlich Paris.
Die franzöſiſche Regierung beſchloß eine weitere Ermäßigung der
Saarkohlenpreiſe ab 1. März. Das Ausmaß dieſer Ermäßigung ſteht
bisher noch nicht feſt. Der Grund für die weitere Herabſetzung der
Saarkohlenpreiſe dürfte in der Hauptſache in der immer ſtärker werdar=
den
Konkurrenz zu ſuchen ſein.
Die Zentralſparkaſſe der Gemeinde Wien hat mit Wirkſamkeit vom
1. März an den Zinsfuß für täglich abhebbare Einlagen auf 4 Prozent
herabgeſetzt. Auch die Verzinſung der übrigen Einlagen bei dieſem
Inſtitut wurde weſentlich ermäßigt.
Die Wiener Papiergroßhandlung Leopold Wiener, eines der be=
kannteſten
Häuſer, das auch Niederlaſſungen in Prag und Trieſt beſitzt,
hat mit 1,8 Millionen Schilling Paſſiven ſeine Zahlungen eingeſtellt.
Das internationale Kunſtſeideabkommen ſoll durch Beitritts=
verhandlungen
mit vier tſchechiſchen Kunſtſeidefabriken erweitert werden.
Es hanbelt ſich hierbei um die Fabriken von Lovoſice, Thereſienthal,
Charſtau und Slovaku de Senice bei Prag.
In den Handelsvertragsverhandlungen der Tſchechoſlowakei mit
Finnland iſt, nach Prager Blättermeldungen, ein vollkommenes Ein=
vernehmen
erzielt worden, ſo daß man nunmehr an die Redaktion des
Vertrages ſchreiten wird, deſſen Unterfertigung am 28. Februar zu er=
warten
ſteht.
An dem 10 Millionen Goldlewa betragenden Gründungskapital der
Bulgariſchen Hypothekenbank werden die Landwirtſchaftsbank von Bul=
garien
mit 2 Millionen, der bulgariſche Staat und die Union der Bul=
gariſchen
Verſicherungsgeſellſchaften mit je 1 Million beteiligt ſein. Die
übrigen 6 Millionen Goldlewa entfallen auf die verſchiedenen aus=
ländiſchen
Gruppen.
Nach amerikaniſchen Schätzungen ſtellt ſich das Nationaleinkommen
Amerikas für das Jahr 1926 auf 892/= Milliarden Dollar gegen 62¾
Milliarden Dollar im Jahre 1921.
Im Januar betrug die Automobilproduktion in den Vereinigten
Staaten und Canada 234120 Wagen gegen 173 400 Wagen im Dezember
und 284 703 Wagen im Januar des Vorjahres.
Die amerikaniſchen Börſen haben geſtern aus Anlaß des amerikani=
ſchen
Feiertages geſchloſſen.

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Mittwoch, den 23. Februat 1927

Nummer 54

Eieh-Iheat

Deutschlands gewaltigster
und eindrucksvollster Film

Faſinachtfonntag von nachm. 3 2 Uhr
im großen Saale

Bei
Reilige Beerg

mit entſprechenden Darbietungen und
Ueberraſchungen.
Eintritt pro Perſon 50 Pfg. (3318

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Ein Hochgebirgsdrama in O Akten von er-
schütternder
Gewalt. in den Hauptrollen:
em Riefenstahl, Luis Trenker, Ernst Petersen
Frledrich und Hannes Schneider.

Es ladet ein
Robert Löcher.
Stimmung!
Jazz=Vand!
Verlängerung bis 2 Uhr. (4892

Ein Film, der 2 Jahre aufgenommen und die
Darsteller in dauernde Lebensgefahr brachte.
Nicht ein einziger Trick bei den Aufnahmen.

Zugendliche haben Zutritt

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F 14 Großes Haus 1
ittwoch, den 23. Februar 1927
abends 7½ Uhr
Zum erſten Male wiederholt
Cardillac
Oper in 3 Akten (4 Bildern) von Ferd m
Lion. Muſik von Paul Hindemith.
ſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtud
In Szene geſetzt von Ernſt Leg a.
Bühnenbild: Lothar Schenck von Tr.n
Perſonen:
Der Goldſhmied Cardillae, Johann. Bick
Die Tochter
. . . Margarete Alm
Der Offizier
.. Gotthelf Piſan
Der Goldhändler . . . Heinrich Höl /
Der Kavalier
Joſef Poerne-t
Die Dame
Paula Kappe
Der Führer der Prévölé Leo Barczinz
Der König. Kavaliere und Dimeis
Hofes. Die Prévöté. Volk

Residenz-Theater

Palast-Lichtspiele

Der große amerik. Sport- und Renn-Film in 8 Akten
Der vorletzte Tag

Nur noch heute

Tip und Tap fangen ein neues Leben an
Lustspiel in 2 Akten
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Sensations Roman in 6 Akten.
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II. Teil
und Schlug

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Pauſe nach dem 2. Akt.
Anfang 7½ Uhr Ende gegen 197
Donnerstag, 24. Februar. C 13.
Herzenstod. Anf. 7 Uhr. Preiſe 11
Freitag, 25 Febr. D 14. Der Troubik.
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 110 k
Samstag, 26. Februar, nachmittags zn.
Samstags= Fremdenmiete (7. Vorſü Ipl
Das Rheingold. Preiſe 0 707 22
Abends 7½ Uhr, Kyritz=Pyritz. Aſe
110 Mr.
Kleines Haus
Mittwoch, 23. Februar. Keine Vorfülhg,
Donnerstag, 24. Febr. Zuſatzmiete W4.
Schülermiete weiß 8. König für ein
Tag. Anfang 7 Uhr. Preiſe 1
Freitag, 25. Februar, Keine Vorſtelg.
Samstag, 26. Febr. H (Bühnenvollsid!
Der Glasſchrank. Anfang 8 Uhr. Zie
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Faſinachtſamstag, 26. Februar 1927
811 Uhr Städt. Saalbau
811 Uhr

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Rhein-
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Mittwoch, 23. Februar, nachm. 4 Uhr
Großes Extra-Konzert
Donuerstag, 24. Februar, abends 8 Uhr
Gesellschafts-Abend
Karten zum Kinder-Maskenball am Rosenmontag,
nachmittags, müssen im Laufe der Woche abgeholt
werden, da nur soviel Karten ausgegeben werden, 5
als Sitzplätze vorhanden sind.
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[ ][  ][ ]

ſurmmer 54

Mittwoch, den 23. Februar 1927

Seite 15

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Arber Sie waren doch mit ihm verheiratet?
Sie kommen Sie darauf?
Srie entſchuldigen, ſagte Fritz, ſich langſam an der Situa=
e
wärmend. Ich glaubte, Sie wären für Ihren Gatten in
gäifften nach Paris gefahren. Denn, nicht wahr, was ſollten
zrohl allein und auf eigene Fauſt in Paris wollen?
9 anca nahm die Zigarette aus dem Mund, zerdrückte ſie
nn Aſchenbecher und ſah Fritz Jacobſen ins Geſicht. Und
w ſie ſich in die Täfelung der Ecke zurücklehnte, ſagte ſie

echbin Ihretwegen hier.
einetwegen? Ein erſchrockener Blick flog hinüber zu
4us, den dieſer nickend erwiderte. Meinetwegen, gnädige
ſtus. Woher wußten Sie, daß ich in Paris bin?
Es ſtand doch in allen Zeitungen.
Aber wie konnten Sie überhaupt darauf rechnen, mir in
er Rieſenſtadt zu begegnen?
Sie vergeſſen, daß Ihr Name in aller Munde iſt. Das
h. Ihre Verlobung mit Dina dOrſay.
Allmächtiger Gott, daß wiſſen Sie auch?
EEs ſcheint ſo.
Mun, Fritz richtete ſich auf und füllte die Gläſer
n. meine liebe gnädige Frau, dann wiſſen Sie alſo, daß ich
werlobt habe?"

Bianca zog ein Mäulchen. Sie nahm das Glas, tat einen
kräftigen Zug, ſtellte es mit einem Ruck auf den Tiſch und ſagte:
Ich weiß natürlich auch, daß die Verlobung heute abend
zurückgegangen iſt.
Ja, um Gottes willen . . ." Fritz faßte ſich an den Kopf
wie iſt denn das möglich . .. woher . . . aber Sie ſcherzen
warum ſollte denn die Verlobung zurüchkgegangen ſein?
Warum? wiederholte Bianca achſelzuckend. Muß ich Ihnen
das wirklich ſagen? Hatten Sie denn im Ernſt geglaubt, dieſe
Verlobung würde nicht zurückgehen?
Herr Vandergult. miſchte ſich Jonny ins Geſpräch, konnte
doch nicht darauf rechnen, daß ſeine Beziehungen zu Fräulein
dOrſay
Ich glaube, meine Herren, ſagte Bianca und nahm einen
neuen kräftigen Schluck, ich glaube, Sie halten mich doch für ein
bißchen naiver, als ich bin. Ich weiß natürlich ganz genau,
daß Herr Vandergult in Wahrheit Fritz Jacob=
ſen
heißt und ſeine Laufbahn auf einer Bank
im Tiergarten begonnen hat.
Die beiden machten den Verſuch, etwas zu antworten, aber
ſie gaben ihn ohne weiteres wieder auf.
Nervöſes Schweigen lag über dem kleinen Raum. Endlich
ſagte Bianca:
Bitte, führen Sie mich in mein Hotel.
Faſt augenblicklich erhob ſich Fritz. Jonny klingelte dem
Kellner.
Wo wohnen Sie, gnädige Frau?
Wo ſoll ich wohnen? lachte Bianca. Im Grand Hotel des
Champs Elyſées.
Aber da wohnen wir ja auch.
Eben darum, gab ſie zur Andwort.
Die drei nahmen eine Autotaxe.
Was müſſen Sie von mir denken, begann Fritz zögernd
mit heiſerer Stimme, während der Wagen durch die Avenue
Gabriel ſauſte.
Er ſpürte, wie eine Hand die ſeine faßte.
Was ich von Ihnen denke? Das ſehen Sie am beſten dar=
aus
, daß ich nach Paris gekommen bin, um Sie zu ſuchen.
Wieder entſtand ein langes Schweigen. Fritz ſchien völlig
die Herrſchaft über ſeine Nerven verloren zu haben. Es war
ihm augenſcheinlich unmöglich, den konventionellen Ton zu fin=
den
, der über dieſe Situation hinweghelfen konnte.
Eben ſchimmerten die Lichter des Rond Point auf die
Rue du Coliſée unterbrach das Grün der Bosketts zur Rechten.
Und von wem wiſſen Sie das alles? fragte Fritz leiſe.
Der Wagen hielt, die drei ſtiegen aus. Während Fritz be=
zahlte
, reichte ihm Bianca die Hand. Auf Wiederſehen! flüſterte
ſie, ihm in die Augen blickend. Sie wollten wiſſen, von wem ich
das alles weiß? Nun wohl: Kennen Sie Hans Hieronimy? Er
iſt mit mir nach Paris gefahren.
Die beiden gingen in jenem gleichgültigen Schlenderſchritt
die Treppe hinauf, der entweder völlige Seelenharmonie oder
vollendeten Stumpfſinn ausdrückt.

Der Etagenkellner öffnete. Ein Eilbrief iſt für Herrn Van=
dergult
gekommen.
Es iſt gut. Der iſt entweder von Hieronimy oder von
Rothermel, erläuterte Fritz, während ſie ins Parloir gingen.
Nein, das war kein Geſchäftsbrief. Das war ein hellblauer,
zart nach Blumen duftender Brief, augenſcheinlich von einer
Dame. Er trug keine Marke alſo mußte ein Bote ihn ge=
bracht
haben.
Von Bianca Bell, nickte Jonny.
Fritz öffnete ihn gähnend. Dann ſagte er plötzlich, indem er
faſſungslos in einen Stuhl fiel:
Er iſt von Dina d’Orſay.
Himmeldonnerwetter! Jonny ſprang aus ſeinem Seſſel
empor. Was ſchreibt ſie denn?
Hier, lies ſelbſt.
Dina ſchrieb:
Wie konnten Sie mir das antun? Nun iſt alles aus.
Mein Vater hat beſchloſſen, daß wir morgen nach Spanien
fahren; er hat dort Geſchäfte. Wir verlaſſen Paris Mittwoch
abend. Wir werden uns alſo nie wiederſehen, Cornelius Van=
dergult
oder vielmehr Fritz Jacobſen!
Mußte das ſein, Fritz? Sie haben mich unglücklich gemacht.
Dina.
Fritz blickte auf ſeine Augen irrten hinüber zum Freunde,
und ein bleierner und müder Glanz erſtarb in ihren Tiefen.
Hier iſt ein Poſtſkriptum, ſagte Jonny.
Wo?
Hier auf der Rückſeite. Hier ſteht:
Komm nach Barcelona!
Fritz ſtand auf und nahm dem Freunde das Billett aus
der Hand.
Wir wollen gleich die Rechnung verlangen, entſchied Jonny.
Drück mal auf den Knopf.
Meinetwegen, ſagte Fritz, wir können die Nacht irgendwo
in einem Faubourg ſchlafen. Damit du deinen Willen haſt. Und
morgen früh gehſt du gleich und beſorgſt zwei Billetts. In der
Rue de Rivoli iſt Cooks Reiſebureau.
So gefällſt du mir, Fritz, lachte Jonny. Monrgen früh
hole ich zwei Billetts nach Berlin.
Nee, mein Junge. Fritz faltete das Billett zärtlich zu=
ſammen
und ſteckte es in die Weſtentaſche. Zwei Billetts nach
Barcelona!
(Fortſetzung folgt.)
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Denet Brief

an Herrn Niels Fred Heinz Guſſi=Meier,

Hier.

Du biſi doch noch gar nicht ſo lange aus der Schule, daß Du die
Geſchichte von dem Fuchs und den Trauben vergeſſen haben kannſi. Oder
meinſt Du etwa, es ſei ſo ganz unbekannt geblieben, in welcher Weiſe Du
meiner Braut bisher ohne Erfolg die Cour geſchnitten haſt? Mein lieber
Junge, ſo etwas ſpricht ſich herum.
Ich danke Dir für Deine Ratſchläge in Bezug auf die Verwendung
der nicht fettenden Zuckooh=Creme gleich nach dem Raſieren, um ein Span=
nen
oder das Sprödewerden der Haut zu vermeiden. Vielleicht iſt dieſes
Mal Deine Freundſchaft echt, jedenfalls iſi der Ratſchlag ſtiichhaltig.
Du ſollſt aber wiſſen, was die richtige Auswahl meiner Hautpflege=
mittel
betrifft wie jagt Bräſig? Darin bin ich Dir über. Ich ver=
wende
jetzt Zuckooh, die neue Raſierſeife, eine Kompoſition denkbar beſter
Raſierſeife mit Zuckooh=Creme. Das kleinſie Stück koſiet nur 25 Pf. Es
reicht faſt 2 Monate. Die Koſten für das Raſieren ſind beinahe gleich Null.
Für Deinen ſchon am Anfang des Monats fortgeſchrittenen Geldſchwund
iſt Zuckooh, die neue Raſierſeife ein Labſal.
Das Raſieren mit Zuckooh, die neue Raſierſeife iſt außerdem eine
Wonne, und das wonnige Gefühl hält bis auf den Abend an. Ich könnte
Dir mit Berechtigung zurufen: Geh nach Jericho und laß Dir den Bark
wachſen‟. Da Du in unſerer bartloſen Zeit dann aber wahrſcheinlich gar
kein Glück bei den Frauen haben würdeſi, ſo faſſe die Vermahnung nur ſo
auf, wie ſie gemeint iſt, nämlich als Rüge Deiner frühklugen Belehrung.
Bleibe bartlos. Es kleidet Dich beſſer. Aber raſiere Dich mit
Zuckooh, die neue Raſierſeife‟. Das macht Dir Spaß. Du ſchonſi Ge=
ſicht
, Raſiermeſſer und Geldbeutel.
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Seite 16

Mittwoch, den 23. Februar 1927

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Darmſtadt liegt hier auf die Dauer von
4 Wochen aus.
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Darmſtadt, den 18. Febr. 1927.
Telegraphenbauamt.

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Donnerstag, den 3. März ds.
Js., vormittags 10 Uhr beginnend,
wird in Griesheim (bei Darmſtadt)
Gaſthaus, zum Kaiſerſaal, das nach=
ſtehende
Nutzholz aus den Domanial=
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1 II. 102 tm, 14 III. 11,90 fm.
54 IN. 31,90 im, 831. 37,17 fm, 89
VI. 27,50 tm; Linden: 1IV. 0,79
im; Kiefern: 3 II. 3,75 fm, 70
III. 59,19 fm, 150 IV. 89,71 fm,
113 V. 48,17 im; Fichten: 7 IV.
und V. 2,43 im; Weißtannen: 2
V. 0,24 im; Derbſtangen: 10
Fichten 0,23 im; Reisſtangen:
157 Fichten 1,73 fm.
Das Holz iſt vor der Berſteigerung
zu beſichtigen.
Auskunft erteilt Herr Förſter Ahl=
heim
zu Forſthaus Harras.
Nummernverzeichniſſe können von uns
und Herrn Förſter Ahlheim gegen
Einſendung von 1,50 Mk. bezogen werden.
Groß=Gerau, den 18. Febr. 1927.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.

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Aufwertung von Sparguthaben.

Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 17. Dezember 1926
werden hiermit die alten Sparkaſſenbücher zum Zwecke der Eintragung der
Aufwertungsbeträge aufgerufen.

Zunächſi we den aufgerufen

ue Bparkassehbacher iar.rmis Soeu

Dieſe Bücher können von Montag, den 21. Februar 1fd. Js. ab bei unſerer
Aufwertungsſtelle im 1. Stock während der üblichen Kaſſenſiunden zur Beiſchrei=
bung
vorgelegt werden. Es iſt in Ausſicht genommen, von Woche zu Woche
weitere Nummern aufzurufen und in den Tageszeitungen bekannt zu geben.
Um eine raſche Abfertigung an den Schaltern zu gewährleiſien, bitten
wir unſere Einleger dringend, ſich an die veröffentlichte Reihenfolge zu halten
und nur ſolche Bücher vorzulegen, deren Nummern aufgerufen ſind. Ferner bitten
wir unſere Einleger, auch die frühen Kaſſenſiunden zu benutzen, um ein zu langes
Anſiehen zu vermeiden.
Die Aufwertungsbeträge werden vom 1. Januar 1927 ab mit jährlich
3 verzinſt und ſind vor dem 1. Januar 1932 nicht kündbar. Eine vorzeitige
Auszahlung kann ſedoch wie ſeither bereits geſchehen erfolgen und zwar
in erſter Linie an alte, bedürftige und in Not geratene Sparer, wobei auf den
Abzug der geſetzlichen Zwiſchenzinſen verzichtet werden kann. Geſuche um vor=
zeitige
Auszahlung ohne Abzug von Zwiſchenzinien ſind ſchriftlich unter Schilde=
rung
der Verhältniſſe uſw. einzureichen. Dieſe Geſuche werden bevorzugt
behandelt.
In allen übrigen Fällen kann eine vorzeitige Auszahlung im Rahmen
der verfügbaren Mittel nur gegen Abzug des geſetzlichen Zwiſchenzinſes er=
folgen
. Wird die Uebertragung der Autwertungsbeträge in bereits beſiehende
neue Sparkaſſenbücher gewünſchi, dann ſind auch die neuen Bücher gleichzeitig
vorzulegen.
Kaſſenſtunden: Vorm. von 8½, bis 1 Uhr, nachm. von 3 bis 4½/. Uhr
Samstags dis 12:), Uhr, nachmittags geſchloſſen.
Darmſtadt, den 18. Februar 1927.

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vormittags 10 Uhr beginnend, n
den aus dem Eberſtädter Gemeindew.
Forſtort Kirchtanne, die nachverzeſt=
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III 174
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IV G3.
12,
V 13.
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49,5 rm Zaunpfoſten (Nutzknüppll.
2350 St. Bohnenſtengel (Reisſtang=
Zuſammenkunft der Steigerer
dem Waſſerlochweg, hinter der Pw=
zial
=Pflegeanſtalt.
Nähere Auskunft erteilt der Jöer
Pfänder, Forſthaus Sommersord.
Gegen vorſchriftsmäßige Bür eſtſt
wird für den Steigbetrag Zahlungiſt
bis 11. November 1927 gewährt. (24
Eberſtadt, den 22. Febr. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtu.
Schäfer.

Stamm= u. Nutzho/
Verſteigerung!

Samstag, den 26. Februar 2,
vorm. 9 Uhr, werden im Saale 9h/r
land (Nauheim) aus dem Nauheien:
Unterwald verſteigert:
Eichen III. Kl. 1,25 fm
II. . 11,70
I.. 724
VI. 2,90
Hainbuchen III. 0.36
IV. . 025
V. . 077
VI. 0,18
Birken IV. 0,51
V. 2,33
VI. 6,50
Buchen I. 0,85
II. 3,59
III. 19,68
IV. 9,58
Eſchen I. 3,75
V. 3.96
VI. 903
Ulmen II. 2,34
Fichten V.
0,61,
Fichten=Derbſt. 57 St. 2,24
Nutzkn. Eichen 2,50 m Ig. 31n
Eſchen 1,80 m lg.
Nutzſch. Eichen
Buchen
1), rm Buchen=Stock für Kummetilen.
Es wird gebeten, das Holz vr dir
Verſteigerung einzuſehen. Auskurfun/d
Nummernverzeichniſſe bei Förſter A /et,,
Unteres Treburer Forſthaus bei an=
Isult
heim, und uns.
Nauheim (Kr. Gr.=Gerau), 18. 2,90.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
Kaul.

Am Donnerstag, den 24. Febzehr
1927, nachmittags 2 Uhr, verhere
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1 Standuhr, 1 Büfett, 1 FeLeolle,
1 Schreibkommode, 1 Ladenth & ein
Sofa und 50 Flaſchen Wein.
Darmſtadt, den 22. Februar 1.
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