Darmstädter Tagblatt 1927


18. Februar 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 49
Freitag, den 18. Februar 1927.
190. Jahrgang

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jſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auſträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtiſcher Beltreibung fällt feder
Rabatl weg. Bankkonto: Deutſche Vani und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Oer Aufmarſch der Parteien.
* Berlin, 17. Februar. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag ſetzte heute die geſtern begonnene allgemeine
3wrache über den Reichshaushalt für 1927 fort, und zwar zu=
ſiht
mit einer Rede des Kommnniſten Neubauer. Der
fer kritiſierte einleitend die Politik der früheren Finanz=
urter
Luther, Schlieben und Reinhold; wobei er ſich zu ſolch
hiläſſigen Ausdrücken hinreißen ließ, daß der Präſident ihm
e Rüge erteilte. Dann wandte der Redner ſich den geſtrigen
tsrührungen des Reichsfinanzminiſters Dr. Köhler zu. Die
mununiſtiſche Partei werde den neuen Finanzminiſter beim
dn nehmen und die Abſchaffung der Zuckerſteuer beantragen.
üibrigen würde kein Miniſterwechſel etwas am Syſtem der
tengeſellſchaft deutſcher Republiken zur Ausbeutung des
es ändern.
Es folgte der Volksparteiler Keynath, der darauf hin=
18, daß Deutſchland jetzt finanzpolitiſch an einem Wendepunkt
te ommen ſei. Die Geldquellen ſeien zurückgedrängt. Schon
AItzte Anleihe ſei eine Defizit=Anleihe geweſen. Jetzt habe eine
4e he zur Deckung des Defizits nicht ſo üble Wirkungen, wie
ünuch vor einigen Jahren der Fall geſeſen wäre. Redner ver=
ſiage
weiter Aufbeſſerung aller Beamtengehälter und wandte
i tegen eine noch ſtärkere Anſpannung der geſamten deutſchen
uerlaſt. Beim Wehretat würden ſich kaum weſentliche Er=
ſien
iſſe machen laſſen. Auch bei den übrigen Etats werde ſich
m eine Summe einſtellen laſſen, die kaum zur Deckung der er=
ſerteten
großen Ausgaben reichen werde. Fühlbare Ein=
ſür
ungen dagegen könnten die Länder und Ge=
imden
machen. Es gehe nicht länger an, daß
MflKoſten der Geſamtheit der Reichsbürger die
llb ſtändigkeit ein zelner Länder künſtlich auf=
ſähtt
erhalten werde. Das deutſche Volk verlange des=
9l die Aufhebung des Artikels 35 des Finanzausgleichs, der
19 Meich verpflichte, die Länder mit verhältnismäßig geringen
zueraufkommen durch Sonderzuſchüſſe zu unterſtützen. Der
bu er erſuchte die Reichsregierung um baldige Vorlage eines
1aSrahmengefetzes, durch welches die Ausartungen der Real=
tern
in den Ländern und Gemeinden beſeitigt werden. Die
u zinsſteuer dürfe nicht verewigt werden, ſondern müſſe bal=
verſchwinden
. Auch die Einkommenſteuer ſei überſpannt.
Tarifſätze ſtiegen viel zu raſch an. Die Höchſtgrenze müſſe
Prozent betragen. Der Redner begründete ſchließlich noch
Antrag ſeiner Partei, wonach die Einkommenſteuer nach
bikährigem Einkommensdurchſchnitt berechnet werden ſoll.
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) nahm die Finanzpolitik. Unterſchied zwiſchen den Anwärtern. Es werde geſagt, daß die Reichs=
sffrüheren
Reichsfinanzminiſters Dr. Reinhold gegenüber An=
iſgen
in Schutz. Wenn der neue Finanzminiſter Dr. Köhler
eFFinanzlage ſo peſſimiſtiſch beurteile, dann ſei nicht zu ver=
eliGe
den Ländern und Gemeinden 200 Millionen mehr als
tsgleich für die Soziallaſten zugewieſen werden ſollen. Geſparr
in en könnte beim Etat des Reichsverkehrsminiſterium, wo die
r/Kanalbauten vorgeſehenen 154 Millionen glatt geſtrichen
ir en könnten. Beim Reichswehretat ſei die für den Pferde=
ſtund
angeforderte Summe viel zu hoch. Es ſei durchaus
hug und notwendig geweſen, daß Dr. Reinhold die für die
ſin=ſchaft unerträglichen Steuern geſenkt habe. Es ſei ein
li wirtſchaftlich betrachte.
Dann wurde die Weiterberatung auf Freitag nachmittag Verſailler Vertrag vorgeſehenen Organiſation der Wehrmacht das Beſte
Bher vertagt.
DDie Tagung der deutſchen Gruppe der
Internationalen Handelskamnmer.
Die Tagung der deutſchen Gruppe der Internationalen Handels= dierung oſtpreußiſcher Truppenteile zur Wachttruppe nach Berlin und
murer wurde heute von dem Präſidenten dieſer Gruppe, Franz von
ſem delsſohn eröffnet. Nach Begrüßungsworten von Mendels=
iu
ergriff Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius das Wort zu
er Anſprache in der er u. a. ausführte: Es bedarf nicht arſt der Ver=
genung
, daß Ihre Arbeit, die dem großen Ziele der Internationalen beſtrebt, in der Heeresverwaltung größte Sparſamkeit zu üben. Aber
mſüändigung und dem Wiederaufbau der europäiſchen Wirtſchaft dient, Schaden nachdrücklich geſpart werden könnte. Die vermehrte Einſtellung
aduer Reichsregierung mit der größten Aufmerkſamkeit und Sympathie
füllgt ward. Die Begriffe internationale Verſtändigung und Koopera=
nlſind
heute faſt ebenſo Gemeingut der öffentlichen Meinung aller
tixr geworden, wie noch vor wenigen Jahren die Kriegsidsologie, anderes Ausbildungsſyſtem angeordnet. Der General beklagte ſodann
vächnen heben, ſo lang und ſo ſchwer iſt auf der anderen Seite doch
Weg zum Ziele. Die Internationale Handelskammer ſcheint mir
ech en hier wertvolle Pionierdienſte zu leiſten. Die ſtändige perſön=
Fühlungnahme von Perſönlichkeiten, die ſür die Wirtſchaft der
ſwbiedenen Länder repräſentativ ſind, kann die allergrößte Bedeutung
ſine wahrhafte Verſtändigung und Annäherung zwiſchen den Völ=
uverlangen
. Dieſe Arbeiten dienen gleichzeitig dem Abbau der geiſti= die Erhöhung des Etats tatſächlich gegenüber den Forderungen des
Schranken zwiſchen den Völkern. Daß dieſe allgemeinen Grundſätze
wirkſam in die Praxis umgeſetzt werden, erfordert einen zähen
anner. Nach Begrüßungsworten für Sir Arthur Balfour fuhr der tagt wurde.
aufſter fort: Wie der vorbereitende Ausſchuß der Weltwirtſchaftskon=
außs
ſo wird auch die Hauptkonferenz ſelbſt von der Mitarbeit der
rnationalen Handelskammer Gewinn haben. Man wird hoffen
amen, daß der großartige Plan, durch eine Weltwirtſchaftskonferenz
Annäherung und Verſtändigung der Völker einen ſtarken Antrieb
Aeben, auch mit poſitiven Ergebniſſen gekrönt wird, die den Beginn
neuen Ordnung der Weltwirtſchaft darſtellen.
ells Hauptredner gab darauf Sir Arthur Balfour, Vizepräſi, Kraftfahrzeugſteuer in eine Betriebsſtoffſteuer umzu=
a
5 der Internationalen Handelskammer, einen ausführlichen Ueberblick
er die wirtſchaftliche Lage Großbritanniens, wobei er die Frage der
nchard in England, die Sozialpolitik und Wohlfahrtspflege eingehend
hundelte und ſich gegen eine Ueberſpannung der Sozialpolitik aus=
auch
. Nach einem Ueberblick üiber die Frage der ſteuerlichen Belaſtung,
Leage des Exporthandels, ging der Redner zum Schluß auf das Tätig=
öigebiet
der Internationalen Handelskammer über und drückte im
nimmenhange damit ſeine Hochachtung aus über die Schnelligkeit, mit
r ſcie deutſche Gruppe aufgebaut =wurde. Im Anſchluß an den Vor=
Balfours erſtattete Reichsminiſter a. D. Hamm den Geſchäfts=
wiht
für die 8eit vom Oktober 1923 bis Ende Dezember 1926.

Deutſche Heeresfragen.
Erklärungen des Chefs der Heeresleitung
vor dem Haushaltsausſchuß des Reichstags.
Berlin, 17. Februar.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte heute die Beratung
des Haushalts des Reichswehrminiſteriums fort. Reichstagspräſident
Loebe wohnte der Sitzung bei. Der Chef der Heeresleitung, General
Hehe, ſchilderte das Bild der Reichswehr, wie es ſich ihm und ſeinen
Mitarbeitern darſtellt. Der General brachte den Wunſch zum Ausdruck,
im Reichstag nicht nur Kritiker zu ſehen, ſondern in ihm auch die
Brücke zu finden, die von Volk und Vaterland zur Reichswehr führt.
Beſonderen Wert lege er darauf, die Reichswehr dem Volke und dem
Vaterland nahezubringen und das Mißtrauen, das offenſichtlich im
Volke herrſche, zu beſeitigen. Er kämpfe nicht um eine gute Preſſe und
wolle mit ſeinen Ausführungen darlegen, wie die Reichswehr die gegen
ſie gerichteten Angriffe auffaſſe. Daß die kleine Reichswehr ein Volks=
heer
, ein Glied des deutſchen Volkes und Vaterlandes ſei und bleibe,
ſei ſein Ziel. Das Heer könne nicht im Frieden, noch weniger im
Kriege allein ſtehen. Es könne den Kampf nur führen, wenn das
ganze Volk hinter ihm ſtehe. Wenn es einmal zum Kriege komme, ſo
möchte er wünſchen, daß das ganze Volk wie im Jahre 1914 Schulter an
Schulter in den Kriege ziehe. Es ſei klar, daß die Außenpolitik häufig
mit den Arbeiten und Zielen der Wehrmacht in einem natürlichen
Gegenſatz ſtünde. Die Außenpolitik habe für einen dauerhaften Frieden
zu ſorgen. Die Wehrmacht iſt dagegen mit allen Kräften auf den Kricg
vorzübereiten. Er könne verſtehen, daß eine Armee nicht nötig ſei.
Sei ſie aber da, ſo müſſe die Armee zum Krieg im vollſten Sinne er=
zogen
werden. Ein Freund des Krieges ſei auch die Reichswehr nicht.
Bei allem müſſe man berückſichtigen, daß die Reichswehr in der ſchwer=
ſten
Entwicklung ſtehe. Wie ſolle bei einer 12jährigen Dienſtzeit die
Berufsfreudigkeit im Soldaten erhalten werden? Andete Mittel als
früher werde man anwenden müſſen. Daß die Reichswehr jetzt auf
feſten Säulen ſtehe, danken wir dem Miniſter Geßler und Generaloberſt
a. D. v. Seeckt.
Die Fortſchritte im Heeresweſen gingen heute ſo außerordentlich
ſchnell vor ſich, daß man vor der Kritik ſogenannter Fachleute beſonders
vorſichtig ſein müſſe. Er begrüßte den Vorſchlag, daß der Reichstag die
Truppen bei ihren Uebungen und in ihrem Kaſernenleben kennen lernen
wolle. Alles über die Reichswehr Geſagte und Geſchriebene, von welcher
Seite es auch komme, werde nachgeprüft. Pflichtgemäß müſſe er ſich
jedoch gegen Reformen wenden, die eine völlige Aenderung des Syſtems
bedeuteten. So habe ſich auch die Erſatzfrage zu dem jetzigen Syſtem
aus der Praxis der Truppenerfahrungen entwickelt. Er mache keinen
wehr nicht republikaniſch ſei. Er wiſſe, daß es Offiziere gäbe, die die
Monarchie für die beſſere Staatsform hielten. Aber gerade die Offiziere,
die offen ihre Ueberzeugung zum Ausdruck brächten, dienten treu und
bewußt der deutſchen Republik, und darauf komme es doch ſchließlich an.
hm, wie er die bekannten Abmachungen treffen konnte, durch Mit Gewiſſensfragen würden untragbare Schnüffeleien verbunden ſein.
Er erinnere an Perſönlichkeiten des alten Heeres, an Deimling, Schön=
aich
uſw., die es auch in der alten Armee zu etwas gebracht haben. Er
nehme nicht an, daß dieſe Männer ihre Geſinnung erſt nach dem Kriege
gewechſelt hätten.
In der Frage der Wehrverbände ſei das Mißtrauen zu beſeitigen.
Die Verbindung beſtehe allein in dem Gedanken der Wehrhaftigkeit.
Der leitende Gedanke in den Wehrverbänden, den nationalen Gedanken
zu fördern, ſei gut. Im übrigen ſchaffe die Soldatenſpielerei in den
Wehrverbänden keine für den Krieg brauchbaren Soldaten, da in der
itarſchied, ob man die Dinge rein bürokratiſch, oder ob man ſie Armee ſich ungeheuer viel verändert habe. Zur Frage der Pferdebe=
ſchaffung
habe er zu ſagen, daß wir verpflichtet ſeien, aus der durch den
herauszuholen. Es würde uns geſtattet ſein, die drei Kavalleriedivi=
ſionen
aufzulöſen, jedoch würden wir dafür auf keinen Fall etwas an=
deres
bekommen. Die Pferde ſeien nötig, wenn wir die Reichswehr
nicht verkleinern wollten. Auch die Fahrt des Infanterieregiments 9
mit Kraftwagen nach Süddeutſchland ſei keine Verſchwendung, ſondern
eine ernſthafte Vorübung für den Kriegsfall geweſen. Die Abkomman=
auf
Truppenübungsplätze im Reiche ſei auf ſeinen beſonderen Antrag
zurückzuführen. Der Oſtpreuße ſei durch den Korridor wie durch eine
Mauer abgeſchloſſen. Die Verbindung Oſtpreußens mit dem Reiche
müſſe enger werden. Angeſichts der zunehmenden Daweslaſten ſei er
es ſei auch für den Fachmann ſchwer, die Stole zu finden, an der ohne
von Mitteln für Zivilangeſtellte ſei auf die Notwendigkeit zurückzu=
führen
, jeden Soldaten dem Militärdienſt zuzuführen; um die Hoch=
ſpannung
, mit der im Heere gearbeitet würde, zu mildern, habe er ein
roß der geiſtige Fortſchritt aber auch iſt, den wir rückblickend zu die Höhe der Selbſtmorde in der Reichswehr, die ebenſo wie das Volk
unter der Häufigkeit der Selbſtmorde leide. Hehze ſchloß mit dem Hin=
weis
, daß er die ſchwere Verantwortung nicht nur ſeinen Vorgeſetzten,
dem Wehrminiſter und Reichspräſidenten, gegenüber, ſondern auch
gegenüber ſich ſelbſt fühle.
General Haack kommt dann auf die Einzelfragen. Er betonte, daß
Vorjahres ein Minus von ½ Million ſei, da im vorherigen Etat
7 Millionen geſtrichen worden ſeien. Der Ausſchuß begann dann die
Mof. Hier liegt die Hauptaufgabe der Internationalen Handels= Generalausſprache über den Etat, deren Fortſetzung auf Freitag ver=
Eine Betriebsſioffſteuer?

* Berlin, 17. Februar. (Priv.=Tel.)
Von intereſſierter Seite iſt dem Reichsfinanzminiſterium der
Vorſchlag unterbreitet worden, die Ende des Jahres ablaufende
wandeln. Das würde alſo bedeuten, daß die von den Kraftfahr=
mitszeit
, des Arbeitslohnes, das Arbeitsloſenproblem, den Lebens= zeugen benutzten Betriebsſtoffe ganz allgemein mit neuen Steu=
ern
belaſtet werden, ſo daß alſo auch diejenigen Betriebe, die
Benzin, Petroleum oder Spiritus verbrauchen, die Steuer zu
entrichten hätten. In Wirtſchaftskreiſen iſt man mit dem Vor=
ſchlag
durchaus nicht einverſtanden, weil man von ihm ungün=
ſtige
finanzielle Auswirkungen für die Induſtrie befürchtet. Der
Vorſchlag wird augenblicklich im Reichfinanzminiſterium geprüft,
doch glaubt man nicht, daß er Ausſicht auf Verwirklichung hat.

Die Kriſenluft in Sachſen.
Von unſerem ſtändigen ſächſiſchen Mitarbeiter.
Seit nunmehr ungefähr einem Monat gehört Sachſen zu den
Gliedſtaaten des Reiches, die von einem vorwiegend bürgerlichen
Kabinett regiert werden. Die Freude darüber, daß es zum erſten
Male nach der Revolution auch in Sachſen gelungen war, dem
trotz der induſtriellen, meiſt ſozialdemokratiſchen oder auch kom=
muniſtiſchen
Bevölkerung bis tief in die Reihen der Arbeiterſchaft
hineinreichenden, leider nur allzu zerſplitterten Bürgertum den
gebührenden Einfluß zu verſchaffen, war in allen bürgerlichen
Kreiſen, auch, oder gerade, bei den Deutſchnationalen, deren Ver=
zicht
auf aktive Beteiligung an der Staatsleitung die Ueberwin=
dung
der wochenlangen Bildungskriſen erſt ermöglicht hatte, mit
Recht außerordentlich groß. Sie prägte ſich in Preſſe und Par=
lament
, beſonders aus Anlaß der Regierungserklärung und erſt
vor wenigen Tagen auch bei der Beſprechung der Etatsrede des
wirtſchaftsparteilichen Finanzminiſters Weber aus, deren inhalt=
liche
Qualitäten, durch ihre die Reinholdſchen zu früheren
Staatshaushalten nahezu um das Dreifache übertreffenden Länge
fürs erſte nicht recht erkannt wurden, die aber nach und nach doch
den Beifall der öffentlichen Meinung auf ſich gezogen haben.
Leider kann man nicht ſagen, daß dieſer durchaus berechtigten
Freude ſelbſt im Lager der Parteien, die die Regierung ſtellen,
ein gleiches Maß an Zuverſicht in die Entwicklung der Regie=
rungsabſichten
, ihres Einfluſſes auf die Landesgeſchicke und ihres
Verhältniſſes zum Parlament zur Seite ſtünde. Was wäre es
auch wert, ſorgſam darüber den Schleier der Diskretion breiten
zu wollen, wo dieſer Schleier doch eines Tages, und vielleicht
ſchneller, als es der Uneingeweihte denkt, zerreißen muß. In
bilderreicher Sprache ausgedrückt, würde man das zweite Kabi=
nett
Heldt mit einem Wagen mit vier verſchieden hohen Rädern
vergleichen können, der geſchoben werden muß, weil er ohne
Deichſel iſt. Die vier Räder ſind die vier Koalitionsparteien,
und zwar die einander ungefähr gleichen, auf denen die Haupt=
laſt
ruht, die Deutſche Volkspartei und die Wirtſchaftspartei, die
von dieſen und in ſich weſentlich verſchiedenen die fünf Demo=
kraten
und die vier Altſozialiſten. Das vorwärts drängende
und zügleich bremſende Element wird von den Deutſchnationalen
repräſentiert. Und dieſes nur ſchwer zu bewegende Fahrzeug hat
ſelbſtverſtändlich Mühe, ſich heil über die Steine und Steinchen
hinwegzubewegen, die von der Aufwertungs= und Volksrechts=
partei
oder von den beiden Nationalſozialiſten wechſelweiſe in
den Weg geworfen werden, oder die unverſehens ſelbſt vom
Wagen herabfallen. Vom geſchloſſenen Block der radikalen Lin=
ken
, die hinter der greifbaren Regierungsmehrheit im Landtag
nur um zwei Stimmen zurückbleibt, von ſeinen aufmerkſamen
und angeſtrengten Verſuchen, das Regierungsfahrzeug bei jeder
Gelegenheit zum Sturze zu bringen braucht nicht erſt geſprochen
zu werden. Das erſte ſozialiſtiſch=kommuniſtiſche Mißtrauens=
votum
iſt jedenfalls im erſten Quartal der Legislaturperiode des
neuen Landtags bereits erfolgt und mit der geſchilderten Mehr=
heit
abgelehnt worden. Da ſchon der vorige Landtag in ſeiner
Lebenszeit über 13 ähnliche Anträge zu befinden hatte, wird
keinerlei Erſtaunen herrſchen, wenn irgendeine Gelegenheit dieſes
Spiel wiederholt. Aber in dieſen Möglichkeiten liegen noch gar
nicht die eigentlichen Songen des zweiten Kabinetts Heldt. Sie
liegen, wie geſagt, vielmehr in den Zwiſchenfällen, die die Ver=
ſchiedenartigkeit
der Programme und Ziele der in ſich bis auf
die Deutſche Volkspartei und die Deutſchnationalen nicht abſo=
lut
homogenen Parteien, die teils zur Regierung gehören, teils
ihr naheſtehen und ſie zunächſt ſtützen. Die Stellungnahme zur
Programmrede des Finanzminiſters, mit der ſich die Erörterun=
gen
eines Dutzends von Anträgen verbinden, dürfte in einigen
Tagen erkennen laſſen, wie weit die Parteien geneigt ſind, an
der gemeinſamen Linie, an den regierungserhaltenden Verein=
barungen
feſtzuhalten. Da iſt zunächſt die Aufwertungspartei,
die zwar verſchiedentlich ihren Standpunkt zu den prinzipiellen
Fragen der Staatsleitung und der politiſchen Weltanſchauung
zu erkennen gegeben hat und die erſt kürzlich mit einem program=
matiſch
anmutenden Antrag zu ihren Spezialangelegenheiten der
Aufwertung hervortrat, die aber doch gerade dadurch ſich in ge=
wiſſe
ſcharfe Widerſprüche zu den Regierungsmaximen auf finanz=
politiſchem
Gebiete verwickelte, von denen leicht Ueberraſchungen
ausgehen können. Die Aufwertungspartei verlangte unter ande=
rem
die Einſtellung ſovieler Beamter und Angeſtellter bei den
ſächſiſchen Amts= und Landgerichten, daß ſich bis Mitte des Jah=
res
ſämtliche ſchwebende Aufwertungsangelegenheiten erledigen
laſſen. Nach ungefährer Schätzung würden dazu einige hundert
Richter und mehrere tauſend Angeſtellte notwendig ſein. Das
Finanzprogramm des Finanzminiſters will die perſonellen Aus=
gaben
durch Neueinſtellungen unter keinen Umſtänden vermehrt.
ſehen, denn ſchon im Vorjahre iſt der Abbau, den Dr. Reinhold
inauguriert hatte, unterbrochen worden, haben die Erſparniſſe,
die dadurch früher erzielt worden waren, weſentlich abgenommen.
Die Aufwertungsparteiler ſetzen ſich aber auch für eine Ver=
doppelung
der Aufwertungsquote ein, die für Sparkaſſeneinlagen
und öffentliche Anleihen in Sachſen üblich iſt. Sie wollen dieſe
Verdoppelung auf dem Verordnungswege herbeigeführt ſehen.
Schon wenn es ſich in dieſen Wünſchen, die natürlich zur gege=
benen
Stunde agitatoriſch von Kommuhiſten und Sozialdemo=
kraten
aufgegriffen werden, um ernſthafte Forderungen handelt,
kann die Regierung ihres Lebens nicht froh werden. Aber auch
von anderen Seiten drohen ihr eventuelle Gefahren. Bekannt=
lich
enthält die ſächſiſche Wirtſchaftspartei, die mit zehn Man=
daten
im Landtag vertreten iſt und die die Poſten des Wirt=
ſchaftsminiſters
und des Finanzminiſters innehat, vier Vertreter
des organiſierten ſächſiſchen Hausbeſitzes, die mit Recht immer
wieder auf die Verkündung einer Abänderungsverordnung zu
den ſächſiſchen Auslegungsbeſtimmungen der Wohnungszwangs=
geſetze
dringen. Gerade dieſes Kapitel iſt aber eines der heikel=
ſten
, das für die ſächſifche Regierung beſteht, denn auf der einen
Seite weigern ſich die Demokraten, die Freigabe der Gewerbe=
räume
nach dem Vorbilde der übrigen deutſchen Länder mitzu=
machen
, und nach der anderen gehört der Mieterſchutz zu einer
der ſtärkſten altſozialiſtiſchen Domänen, die weder der Arbeits=
miniſters
Elsner noch der Miniſterpräſident Heldt ohne ſchwer=
wiegenden
Druck aufzugeben gedenken. Hinzu kommt weiter eine

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Seite 2

Freitag, den 18. Februar 1927

Nummer 49

Perſonenfrage, deren letzte Wirkungen ſich noch nicht abſehen
laſſen. Der frühere Finanzminiſter Dr. Dehne, der die Erbſchaft
Dr. Reinholds autrat, bezeugte ſchon während der letzten Monate
ſeiner finanzminiſteriellen Amtstätigkeit ein unverkennbares Des=
intereſſement
an dieſem Poſten. Es verlautete ganz allgemein,
daß er ſich von der Miniſterſchaft wegſehnte und wieder Präſi=
dent
der Sächſiſchen Staatsbank werden wollte, was er früher
war. Trotzdem wurde Dr. Dehne, ohne daß jemand die Zweck=
mäßigkeit
dieſes Schrittes zunächſt verſtehen konnte, von ſeiner
Pärtei als Innenminiſter des gegenwärtigen Kabinetts präſen=
tiert
, was er auch wurde, Heute, nachdem er vier Wochen im
Amte iſt, iſt ſeine Amtsmüdigkeit wieder rege geworden, und
zwar wurde ſie das ungefähr gleichzeitig mit dem Rücktritt des
ſeinerzeitigen Reichsinnenminiſters Dr. Külz, der nunmehr die
Nachfolge Dehnes antreten ſoll. Külz hat bereits ſelbſt mit den
Fraktionen, von deren Zuſtimmung ſeine Amtsübernahme ab=
hängt
, intenſive Verhandlungen gepflogen, hat aber noch immer
mit dem hartnäckigen Widerſtand der Aufwertungsparteiler, die
ihm die Ablehnung des Beſtſchen Aufwertungsbegehrens nach=
tragen
, und bisher auch der Deutſchnationalen zu kämpfen, die
mit vollem Recht auf die ihnen bei der Regierungsbildung gege=
benen
Zuſicherungen ihrer Zuziehung zur Regierung und einer
Verminderung der Miniſterien von ſieben auf fünf mit Ende
Juni 1927 verwieſen. Die Deutſchnationalen ſcheinen zwar interi=
miſtiſch
ihren Widerſtand aufgegeben zu haben, aber ſpäteſtens
zum genannten Termine werden ſie den ihnen gegebenen Wechſel
zur Einlöſung präſentieren, und wie ſich in dieſem Falle die
Dinge geſtalten werden, vermag im Augenblick noch kein Menſch
zu ſagen. Sicher iſt nur ſoviel, daß, wenn aus irgendeinem
Grunde Mitte des Jahres oder auch ſchon früher eine der die
Koalition beeinträchtigenden Hemmungen ernſtere Formen an=
uimmt
, nur ein Verſuch Ausſichten auf Verwirklichung und auf
ein, wenn auch nur zweitweiliges Gelingen hätte: das wäre der
Verſuch der Bildung der Großen Koalition. Man geht nicht
fehl, wenn man dieſe zu verſchiedenen Malen, im Reiche und
auch in Sachſen experimentierte Mehrheitsbildung unter den
beſtehenden Verhältniſſen als das Geſpenſt der politiſchen Ent=
wicklung
Sachſens bezeichnet, denn ſo harmlos ſie dem Namen
nach ausſieht, ſo würde ſie doch in Sachſen zu nichts anderem
führen, als zu einer verkappten Linksherrſchaft, zu einer Herr=
ſchaft
der 31 Radikalſozialiſten, denen gegenüber die 12 Volks=
parteiler
und die 5 Demokraten zur glatten Einflußloſigkeit ver=
dammt
ſein würden. Es wäre aber zu hoffen, daß dem Lande
Sachſen die rückſichtsloſe Parteipolitik der Herren um Böchel und
Arzt erſpart bleibt. Selbſt eine neue Landtagsauflöſung wäre
beſſer als die Große Koalition unter ſo gearteten Umſtänden
würde doch die Neuwahl, wenn ſie auch nicht etwa von heute auf
morgen propagiert werden ſoll, möglicherweiſe das bürgerliche
Element nach den gemachten Erfahrungen in ſtarker Zuſammen=
faſſung
auftreten ſehen und damit das Unheil beſeitigen, unter
dem Sachſen neben dem Fluch der Linksorientierung ſtetig am
ſtärkſten gelitten hat und auch noch leidet: die bürgerliche Zer=
ſplitterung
.

Vom Tage.

Der franzöſiſche Zolltarifentwurf

Der neue franzöſiſche Zolltarifentwurf iſt fertiggeſtellt, ſo
daß alſo nu in den nächſten Tagen die neuen Handelsvertrags=
verhandlungen
mit Frankreich wieder aufgenommen werden kön=
nien
. Ju maßgebenden Wirtſchaftskreiſen betrachtet man die Zu=
kunft
keineswegs ſo optimiſtiſch, wie das im Augenblick vielfach
der Fall iſt. Der Zolltarif iſt zwar fertiggeſtellt, jedoch von der
Kammer noch nicht angenommen. Es beſteht alſo die Möglichkeit,
daß eines Tages das fränzöſiſche Parlament genau ſo mit dieſem
Entwurf verſährt wie mit der Zolltarifnovelle aus dem Jahre
1924, die es ablehnte, obwohl ſie ſchon die Grundlage für ein=
gehende
und ziemlich weit gediehene Wirtſchaftsverhandlungen
gebildet hatte. Damals wurde durch das Eingreifen des Parla=
ments
die geſamte bereits geleiſtete Arbeit wieder vernichtet.
Iſt das Parlament auch mit dem jetzigen Entwurf nicht zufrie=
den
, dann beſteht die Gefahr, daß eines Tages die Handelsver=
tragsverhandlungen
wieder zuſammenbrechen, weil ihnen die
Kammer die Baſis entzieht. Beſorgnis beſteht weiter inſofern,
als nach allem, wuas bisher bekannt geworden iſt, die Zölle den
Charakter von Hochſchutzzöllen tragen. Hier iſt allerdings
die Gefahr nicht ſo groß, daß die hohen Zollſätze die Handels=
vertragsverhandlungen
dem Scheitern entgegenführen, weil aus
dem Lande heraus ſelbſt unzweifelhaft gegen die hohen Zollſätze
Front gemacht wird, um zu verhindern, daß dadurch im Lande
Preisſteigerungen hervorgerufen oder Streitigkeiten mit anderen
Staaten ausgelöſt werden. Ein abſchließendes Urteil über die
Bedentung des Zolltarifentwurfs und ſeine vorausſichtliche Be=
handlung
durch die Kammer wird erſt möglich ſein, wenn er in
den Beſitz der Reichsregierung gelangt iſt, der er von der Pariſer
Regierung vermutlich ſchon in den nächſten Tagen zugeleitet
wird, damit ſich die deutſche Delegation orientieren kann.

Der Reichsrat ſtimmte der Verlängeuung des deutſch=
franzöſiſchen
Handelsproviſoriums zu.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages wählte den
Abg. Wallraf zum Vorſitzenden.
Rakowſki wurde mit der Berliner Vertretung der
Tſchechoſlowakei betraut.
Der rumäniſche Kriegsminiſter Mircescu wird in den nächſten Tagen
einen Aufruf an alle Bewohner Rumäniens richten, in welchem er zur
Schaffung der notwendigen Fonds für den Ausbau der militä=
riſchen
Luftflotte Rumäniens auffordern wird.
Wie aus Angora gemeldet wird, iſt zwiſchender Türkei und
den Vereinigten Staaten ein proviſoriſcher Han=
delsvertrag
abgeſchloſſen worden. Amerika erhält die
Meiſtbegünſtigungsklauſel. Die normalen diplomatiſchen
Beziehungen werden infolge der Unterzeichnung dieſes Ver=
trages
wieder aufgenommen.
Das franzöſiſche Finanzminiſterium veröffentlicht eine Note,
wonach am 15. März 2 Millionen Pfund Sterling auf
Konto der franzöſiſchen Kriegsſchuld an England
bezahlt wurden.
Am 20. Februar werden in London die Verhandlungen
über den engliſch=ſpaniſchen Handelsventrag be=
ginnen
.
Auf Antrag des Admirals Latimer iſt ein aus ſechs Flugzeugen
beſtehendes amerikaniſches Bombengeſchwader nac
Nicaragua abgegangen.
Die gegenwärtige Lage der chineſiſchen Parteien
zeigt, daß die Nationaliſten die Kontrolle über ein Drittel von Geſamt=
china
und 39 Prozent der Bevölkerung ausüben, während die Pekinger
Regierung 43 Prozent des Gebietes und 47 Prozent der Bevölkerung
kontrolliert.

dem Auswarngen Ausſchuß.

Nach einer Meldung aus Schanghai haben die Kantontrup
den die Stadt Hangtſchau eingenommen. Die Kan=
tontruppen
ſtehen jetzt 50 Kilometer von Schanghai
entfernt.

Das Arbeitszeitnotgeſetz.

Von unſerer Berliner Redaktion.
Das Reichskabinett iſt am Mittwoch abend zu einer kurzen
Sitzung zuſammengetreten, um ſich mit dem Geſetzentwurf zur
Abänderung der Arbeitszeitverordnung, alſo dem Arbeitszeit=
notgeſetz
, zu beſchäftigen, das noch in der gleichen Sitzung ver=
bſchiedet
wurde und nun den parlamentariſchen Körperſchaften,
dem Reichsrat und Reichstag, zugeht. Die Regierung wird ver=
mutlich
auf baldige Erledigung dieſes Entwurfes drängen, deſſen
weſentlichſter Teil die Abänderung des Paragraphen 11 bildet,
der Ueberſtundeſiarbeit geſtattet, ſoweit ſie freiwillig geleiſtet
wird. Möglicherweiſe werden auch noch einige andere Para=
graphen
abgeändert. Doch dürfte ſich dieſe Vorlage in der Haupt=
ſache
mit der Arbeitszeitregelung decken, wie ſie in dem Arbeits=
ſchutzgeſetzentwurf
vorgeſehen iſt. Die Vorlage iſt indirekt als
Gegenaktion gegen den Vorſtoß der Sozialdemokraten gedacht,
um dieſen zuvorzukommen, die es ſich jetzt natürlich nicht nehmen
laſſen werden, dem Reichstag eine Reihe von Geſetzentwürfen
zu zileiten, die ſelbſtverſtändlich nur den einen Zweck verfolgen,
den ſchematiſchen Achtſtundentag wieder herzuſtellen und jede
bewegliche Arbeitszeit zu verhindern, wie ſie dann erforderlich
iſt, wenn die einzelnen Betriebe über reichlichere Aufträge ver=
fügen
, die nur kurz befriſtet ſind.

Im Anſchluß an die Plenarſitzung des Donnerstags traten
abends die Fraktionen der Regierungsparteien zu Sitzungen zu=
ſammen
, um ſich mit laufenden Angelegenheiten, unter anderem
auch mit dem Arbeitszeitnotgeſetz zu beſchäftigen, das
ihnen vertraulich zur Kenntnis gegeben worden iſt. Hier liegen
die Dinge ſo, daß in den einzelnen Fraktionen noch verſchiedene
Strömungen miteinander ringen, man alſo zunächſt einmal ver=
ſuchen
muß, in jeder Fraktion eine endgültige Stellungnahme zu
dem Regierungsentwurf herbeizuführen. Die Verhandlungen be=
finden
ſich aber noch im Fluß und werden in den nächſten Aus=
ſprachen
fortgeführt. Inzwiſchen trat dann noch ſpät abends der
interfraktionelle Ausſchuß zuſammen, in dem lediglich wegen des
Arbeitszeitnotgeſetzes eine loſe Fühlungnahme ſtattfand und die
Fraktionsvertreter ſich gegenſeitig über die in ihren Kreiſen herr=
chenden
Anſichten und Stimmungen unterrichteten.

Polen lehnt weiterhin ab.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags, deſſen Vorſitz=
jetzt
in den Händen des deutſchnationalen Abgeordneten Walrafs
liegi, hat ſich am Donnerstag nachmittag unter anderem auch ſehm
eingehend mit dem deutſch=polniſchen Konflikt be=
ſchäftigt
und einen Vortrag des Staatsſekretärs Schubert enz=
gegengenommen
. Inzwiſchen hat das polniſche Außenminiſterium
eine Note veröffentlicht, nach der die Warſchauer Regierung es
ablehnt, das Niederlafſungsrecht in Verbindung mit der vom
Polen geübten Ausweiſungspraxis unabhängig von den Han=
delsvertragsverhandlungen
einer Regelung entgegenzuführen=
wie
erklärt war in dem Schlußpaſſus, daß ſie ſich zur Wieder=
aufnahme
von Handelsvertragsverhandlungen bereithalten, aben
nur das Niederlaſſungsrecht im Rahmen der geſamten Handels=
vertragsverhandlungen
feſtlegen werde. Da hier die Anſichtern
über das einzuſchlagende Verfahren einander ſchroff gegenüber=
ſtehen
, könnte man annehmen, daß mit dieſer neuen polniſchem
Erklärung nun jede Ausſicht auf eine mögliche Verſtändiguns
vermauert iſt. In diplomatiſchen Kreiſen ſcheint man aber etwa=s
optimiſtiſcher zu ſein. Jedenfalls vertritt man noch nicht di
Anſicht, daß von be den Seiten das letzte Wort geſprochen wor=
den
iſt. Das läßt die Vermutung zu, daß doch noch Kräfte am.
Werke ſind, die ſich bemühen, die beiden Parteien auf einer mitn
leren Linie zuſammenzuführen. Wenn man allerdings die Er=
fahrungen
, die Deutſchland in den letzten zwei Jahren ſammel-
konnte
, in Rechnung ſetzt, dann dürften die Hoffnungen nich
allzu groß ſein, einen Ausweg aus der durch das eigenartige Ver=
halten
der Warſchauer Regierung geſchaffenen kritiſchen Sit
ation zu finden. Eins ſteht jedenfalls feſt, daß die Frage de=
Niederlaſſungsrechts und des Aufenthalts für Deutſchland vo
ausſchlaggebender Bedeutung iſt. Der Vorwurf, die einſchlägig
polniſche Geſetzgebung würde liberaler gehandhabt als in Deutſch
and, kann uns nicht treffen. Die Reichsregierung hat niemall=
Ausweiſungen vorgenommen, während allein im Kattowitze
Generalkonſulatsbezirk 150 Ausweiſungen im letzten halben Jaß
gezählt wurden, die Perſonen aller Berufsſtände trafen. Es lieg
uf der Hand, daß unter dieſen Umſtänden ein erträgliches Ham=
delsvertragsverhältnis
zwiſchen Deutſchland und Polen nieman=
hergeſtellt
werden kann. Wenn Polen meint, es ſei nicht ſonde-
ich
ſchwierig geweſen, eine Reihe von Einzelfragen, die zwiſchet
Deutſchland und dem polniſchen Nachbarſtaat ſch)veben, ihr
Löſung entgegenzuführen, dann ſollte es doch auch keiner allst
großen Anſtrengungen bedürfen, über das Hindernis der Niede=
laſſung
hinwegzukommen. Etwas mehr guter Wille der polniſcher
Regierung, der leider von vornherein zu vermiſſen war, würn
ausreichen, das deutſch=polniſche Verhältnis wieder zu em
ſpannen.
Die tſchechiſch=polniſchen Beziehungen.
EP. Prag, 17. Februar.
Von Beneſch naheſtehenden Kreiſen wurde kürzlich in Wa=
ſchau
der Ausbau der polniſch=tſchechoſlowakiſchen Verträge vor
April 1925 angeregt. Die Unterzeichnung der neuen Bündnku
verträge ſollte mit dem Beſuch des polniſchen Staatspräſident=
Moſcicki in Prag verbunden werden. Dieſe Beſtrebungen wu=
den
in informierten Kreiſen damit begründet, das geſunke
Anſehen der Kleinen Entente durch eine Annäherung an Polsc

Die mi

zu heben. Auf polniſcher Seite beſtand die Hoffnung, daß derl
Vertrag der Charakter eines Garantiepaktes zum Schutze Se
beiderſeitigen Grenzen verliehen werden könnte. Die in Pr 9
geführten unverbindlichen diplomatiſchen Beſprechungen verlieffu
jedoch ergebnislos, da im Verhältnis zu Deutſchland, Unganſt
und Rußland keine Uebereinſtimmung erzielt werden konnte.
Die Abreiſe des neuen tſchechoſlowakiſchen Geſandten Girſa nah)
Warſchau dürfte an dieſer Sachlage wenig ändern.

* Heinrich Brugſch.

Zu ſeinem 100. Geburtstage.
Heiurich Brugſch, der Entzifferer der Hieroglyphen, gehört,
wie Liebig, Schliemann, Stephan, Wenzel, Rauch, Zeppelin uſw.
zu den Männern, die durch eiſerne Energie, unermüdlichen Fleiß
und unerſchütterliches Selbſtvertrauen alle Hinderniſſe überwan=
den
, um das einmal geſteckte Ziel zu erreichen. Sein Leben
ſpielte ſich nicht, wie das anderer Gelehrten, in der ſtillen
Studierſtube, ſondern meiſt auf Reiſen, vorzugsweiſe nach dem
Orient, ab, die durch einen Aufenthalt in der Heimat nur unter=
brochen
wurden. Seine 1894 erſchienene Selbſtbiographie hat er
dementſprechend Mein Leben und Wandern betitelt.
Heinrich Brugſch wurde am 18. Februar 1827 in Berlin als
Sohn eines Quartiermeiſters bei den Weißen Ulanen geboren.
In ſeinem ſiebenten Lebensjahre fiel ihm eine Reiſebeſchreibung
aus den Orient in die Hände, die damals ſchon das glühende
Verlangen in ihm erweckte, die Länder des Orients ſehen und
kennen zu lernen. Wenn es ihm gelang, für billiges Geld ſolche
Reiſebeſchreibungen aus dem Morgenland zu erlangen, las er
heimlich bis tief in die Nacht hinein. Auf dem franzöſiſchen
Gymnaſium, auf das ihn ſein Vater ſchickte, wurde ihm eine ſo
rohe Behandlung zuteil, daß er entfloh, um zu Fuß nach Magde=
burg
zu ſeinem Onkel zu wandern. In bitterer Kälte bei fuß=
hohem
Schuee trat er ſeine Wanderung an, wurde von
der Nacht überraſcht und blieb wie tot unterwegs liegen.
So ſurde er halb erfroren und verhungert von einem

Pauern aufgeleſen und ju ſeinen Eltern zurückgebracht, worauf
r in eine ſchwere Krankheit verfiel. Er kam dann in eine
Turgerſchule und ſtudierte heimlich weiter Reiſebeſchreibungen
Der Entſchluß, den Orient zu durchforſchen, ſtand jetzt ſchon bei
ihm feſt. Der wiederholte Beſuch des ägyptiſchen Muſeums, wo
er ſich Hieroglyphen abſchrieb, lenkte die Aufmerkſamkeit des
Muſeumsdirektors auf ihn, der ſich ſeiner annahm und ihm von
den Wundern Aegyptens vieles zu erzählen wußte. Nachdem er
das Köllniſche Gymnaſium bezogen hatte, ſetzte er das Studium
der demotiſchen (aitägyptiſchen) Sprache mit Eifer fort. Auf
A(nraten des Muſeumsdirektors richtete er eine Bittſchrift an
König Friedrich Wilhelm IV. um Bewilligung von Mitteln zur
Anſchaffung von Büchern, die aber abſchlägig beſchieden wurde
mit der Begründung, daß er ein mittelmäßiger Schüler ſei, der
mehr Einbildung als Kenntniſſe beſitze, und daß ſeine ägyptiſchen
Forſchungen ſeinen Geiſt nur von dem ihm wirklich Nützlichen
ablenkten. Der Direktor des Gymnaſiums hatte ihn zu ſich rufen
laſſen und ernſtlich davor gewarnt, ſeine Kräfte durch Neben=
dinge
zu zerſplittern, ehe er ſeine Abiturientenprüfung beſtander

habe. Dem Vater wurde von ſeinem Vorgeſetzten bedeutet, er
möchte beſſer auf ſeinen Sohn achten und nicht erlauben, daß er
ſich ſolche unnütze Ideen in den Kopf ſetze. Der Muſeums=
direktor
, der nebenbei auch einen Verweis erhielt und darüber
verärgert war, ſandte ihn an Alexander von Humboldt, der ſich
erbot, Brugſchs Arbeit über die altägyptiſche Sprache auf ſeine
Koſten drucken zu laſſen. So erſchien die lateiniſch geſchriebene
demotiſche Grammatik des 20jährigen Primaners, die, zumal
bei der Jugend des Verfaſſers, in Gelehrtenkreiſen Aufſehen er=
regte
und auch den Direktor des Gymnaſiums überzeugte, daß
der junge Gelehrte ſich nicht mit unnützen Ideen beſchäf=
tigt
hatte.
Während ſeines dreijährigen Univerſitätsſtudiums in Berlin
machte Brugſch, nachdem man inswiſchen auch höheren Orts ſeine
Bedeutung erkannt hatte, auf Koſten des Königs drei Reiſen nach
Paris, Holland und Turin, wo er die reichen ägyptiſchen Samm=
lungen
des Louvre und der Nationalbibliothek, der Leydener
Univerſität und des Turiner Muſeums durchforſchte. Nachdem
er ſein Doktorexamen abgelegt und ſich verheiratet hatte, erhielt
er durch Humboldts Vermittelung vom König 1500 Taler für
eine Reiſe nach Aegypten, dem Lande ſeiner Sehnſucht, das er
erſtmalig im Frühjahr 1855 betrat und wo er unter denkbar
ungünſtigſten und ſchwierigen Verhältniſſen und Entbehrungen
in Memphis und Theben alten Schätzen nachgrub. Dort hatte
er ſich in einem alten, von Schlangen, Skorpionen, Fledermäuſen,
Affen und anderem Getier belebten Gemäuer, hier in einer alten
Grabſtätte einquartiert. Nach zweijährigem Aufenthalt kehrte
er, reich mit wiſſenſchaftlichen Schätzen beladen, nach Berlin
zurück, wo er an einem ägyptiſchen Lexikon arbeitete ud ſich
durch Zeitungsartikel, Unterrichten und Vorträge ſeinen Unter=
halt
erwarb. Auf eine Einladung des franzöſiſchen Aegyptologen
Mariette reiſte er abermals nach Aegypten, wo die Forſchungen
gemeinſam fortgeſetzt wurden. Die nächſte Reiſe führte Brugſch
nach Perſien als Begleiter des Miniſterpräſidenten Miantoli,
nach deſſen Tode an der Cholera er die Leitung der geſandtſchaft=
lichen
Geſchäfte übernahm. 1868 erhielt er einen Ruf als Pro=
feſfor
nach Göttingen, aber ſchon zwei Jahre ſpäter erging an ihn
die Berufung des Vizekönigs von Aegypten als Leiter der euro=
päiſch
=orientaliſchen Schule in Kairo. Während dieſer Zeit
diente er vielen hohen Fürſtlichkeiten, ſo dem Kaiſer von Braſi=
lien
, dem Kronprinzen Rudolf von Oeſterreich, dem Großherzog
von Mecklenburg=Schwerin uſw. als Führer durch das Pharaonen=
land
. Im Jahre 1873 vertrat er als ägyptiſcher Generalkonſul
Aegypten auf der Weltausſtellung in Wien, desgleichen 1876 in
Philadelphia. 1881 erhielt er den Paſcha=Titel. Aus Amerika
zurückgekehrt, weilte er abwechſelnd in Graz, Berlin, Kairo und
Charlottenburg, wvo er ſich zur Ruhe ſetzen wollte. 1883 aber be=

gleitete er nochmals den Prinzen Friedrich Karl von Preußs
auf ſeiner Reiſe nach Aegypten und ſchloß ſich ſpäter auf Wunrh
des Kaiſers einer Geſandtſchaft nach Perſien an, um ihr E
ſeiner Erfahrung zur Seite zu ſtehen. Seine letzte Reiſe
Jahre 1891 führte ihn nochmals nach dem Lande, dem die Arb=
ſeines
ganzen Lebens gewidmet war. Im Auftrage der preu
ſchen Regierung reiſte er zwecks Ankäufe für das Muſeum mad
Aegypten, wo er zwei Jahre verweilte und mit 3000 Papyrn=
rollen
zurückkehrte. Am 9. September 1894 ſtarb er, nachdem
Auszeichnungen und Ehrungen aller Art in reichſtem Maße 7
teil geworden, in Charlottenburg.
Von ſeinen zahlreichen Werken und Schriften ſind vor all.
das hieroglyphiſche Wörterbuch (ſieben Bände), die hierog
Fhiſche Grammatik und die Sammlung ägyptiſcher Inſchrif
zu erwähnen. Mit Ausnahme der Kunſt hat Brugſch alle Fäc
der Aegyptologie behandelt und den Grund gelegt zu weite
Dr. W
Forſchungen auf dieſen Gebieten.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.

Der Dichter Paul Gurk, der Verfaſſer des bei V.
Wettbewerb der Kölniſchen Zeitung preisgekrönten Rome
Meiſter Ekkehart hat ein Drama Wallenſtein und F
dinand II. vollendet, das mit dem alleinigen Uraufführun=
recht
vom Stadttheater Lübeck erworben wurde.

* Fliegen iſt ein Werk des Teufels. Unter den zahlreic
und intereſſanten Dokumenten, die die Erſchließung des Arch=
im
Kreml zutoge gefördert hat, befindet ſich auch der Bericht i
einen geglückten und doch das Leben des kühnen Pioniers
Flugkunſt im 15. Jahrhundert vernichtenden Flug in der IL
ſchen Hauptſtadt. Es war im Jahr 1560, als ein Ruſſe namr
Nikichka einen Gleitflug von der Spitze des Turmes der Alec
droſkaja Sloboda Kathedrale in Moskau unternahm und unm
letzt auf dem Platze landete. Nikichka hatte ſich ein Paar Fln.
an den Schultern befeſtigt und hielt einen Fallſchirm, der
ſicher zum Boden herabtrug. Die Menge der Zuſchauer begin!
das Ereignis jubend als einWunder, aber der Zar Jwan
Schreckliche, der ebenfalls dem Schauſpiel beiwohnte, gerlel
furchtbaren Zorn. Er befahl, daß man den Flieger vor
bringe und ſagte: Dieſer Mann iſt ein Zauberer und ſeine
findung iſt eine Erfindung des Teufels. Menſchen ſind (S
Bögel und Flügel ſind ihnen verſagt. Er gab ſogleich Bel.
daß der unglückliche Vogelmannenthauptet werde, und ſ0 br.
Nikichka es mit dem Leben, daß er um einige Jahrhundelie
rüh auf die Welt gekommen war.

[ ][  ][ ]

Nummer 49

Freitag, den 18. Februar 1927

Erfoge dei Kamomtaspen.

Die Hankauer Verhandlungen.
Unſicherheit in London.
* London, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
n maßgebenden Stellen ſind im Verlaufe der letzten zwölf
euf den ausführliche Berichte des britiſchen diplomatiſchen Ver=
ners
in Hankau über die Beſprechungen mit dem Kantoneſer
=nminiſter Tſchen eingegangen. Die bisherigen Berichte
ſier jedoch noch nicht zweifelsfrei erkennen, welche Hintergründe
widerſpruchsvollen Berichte über die Vorgänge in Hankau
tini. An maßgebender Stelle wird erneut darauf hingewieſen,
Die zur Erörterung ſtehenden Fragen ſehr weitgehend und
h ig ſeien. Es ſei nicht überraſchend, daß von Zeit zu Zeit
aſſe Rückfragen in London gemacht werden müßten. Nach
geni Bericht der Britiſh United Preß aus Hankau erklärte
Kantoneſer Außenminiſter Tſchen, daß die Verhandlungen
m. abgebrochen ſeien und daß er nunmehr gewillt ſei, ein Ab=
huien
über die britiſchen Konzeſſionen in Hankau zu unter=
zhrien
. Wie ferner verlautet, ſoll die Kantonregierung be=
ſdere
Beſprechungen mit Bezug auf die Bewegung der briti=
ſin
Truppen verlangen.
Nach den erſten Meldungen über den Abbruch der Verhand=
tten
in Hankau iſt die engliſche Preſſe nunmehr darauf abge=
ſrit
, daß die Beſprechungen auf jeden Fall nicht abgebrochen
urden ſeien. Das mag der Form nach zuſtimmen, aber die Tat=
in
= daß Außenminiſter Chamberlain bereits für den vergange=
Donnerstag die Unterzeichnung des Abkommens ankündigte
ſw heute, acht Tage ſpäter, ſich im Unterhaus als uninformiert
kei den Stand der Dinge bezeichnete, und ſich auf Zeitungs=
ſihrichten
bezog, illuſtriert ſehr deutlich die Unſicherheit, die
enwärtig in den chineſiſchen Angelegenheiten beſteht. Für
Beurteilung der tatſächlichen Lage ſind die bisherigen Be=
ht
= aus Hankau noch nicht ausreichend. Sie ſcheinen darauf
tinweiſen, daß die Frage der Truppenlandungen in Schanghai
wie vor eine erhebliche Rolle ſpielt.
Die Berichte O’Malleys
ſoen, daß ſeitens der Kantoneſen eine Reihe neuer Punkte aufge=
uſen
worden ſeien. Das Foreign Office hat ſowohl O’Malley als
ſch den Geſandten in Peking erſucht, ihre Anſichten nach London zu
hiesten. Der kantoneſiſche Außenminiſter Tſchen läßt veröffentlichen,
ine neue Lage nicht entſtanden ſei, ſondern daß die Rede Chamber=
ſ
ihm erlaubt habe, die Hankauer Frage von der der Entſendung
all cher Truppen zu trennen. Er ſei bereit, das Abkommen zu unter=
zren
, wenn der engliſche Vertreter O’Malley dazu bereit ſei. Dem
Ainatiſchen Korreſpondenten des Daily Telegraph zufolge beſteht
4) antoneſiſche Außenminiſter darauf, von den engliſchen Vertretern
gane Zuſagen und Zuſicherungen hinſichtlich der Bewegungen der
ſtſſchen Truppen zu erhalten.
Die militäriſchen Operationen in China.
Mach den in London vorliegenden Telegrammen ſtellt ſich die
Airäriſche Lage in China ſo dar, daß auf drei verſchiedenen
ſtiessſchauplätzen Operationen ſtattfinden. In Pukau und Nan=
ſtehen
rund 30 000 Mann Schantung=Truppen bereit, um
Vormarſch nach Schanghai zu beginnen, ſobald ſie hierzu
nBefehl erhalten. In der Provinz Honan konzentrieren ſich
v. 300 000 Mann von vier verſchiedenen Gegnern. Der Vor=
trch
der Truppen Tſchang Tſo=lins wird durch den Widerſtand
u Pei=fus aufgehalten. Die Truppen Su Tſchang=tſchungs
ſo Tſchang Schuan=ſchangs ziehen von Kanton aus Wu Pei=
etgegen
. Der chriſtliche General Feng iſt mit 120000 Mann
fgebrochen, und marſchiert durch die Provinz Schangſi, um
cang Tſo=lin an ſeinem Vormarſch zu verhindern. Von Han=
di
aus ſtoßen Kantontruppen vor. In der Provinz Tſcheking
hen ſich die Kantoneſen nach einer größeren Flankenſchlacht
s auf 18 Kilometer der Stadt Hangtſchau genähert, was in
crnghai große Aufregung hervorruft. Sun Tſchuan=fang zieht
I verfügbaren Verſtärkungen in die Kampfzone; ſeine Truppen
elgen jedoch als ſtark demoraliſiert. In dieſem Zuſammenhang
tasbedeutſam, daß in der Pekinger Preſſe der neuen Friedens=
ei
egung große Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Mehrere Füh=
r
ſind an Tſchang Tſo=lin herangetreten, um ihn zu Friedens=
eiſeandlungen
mit den Kantoneſen zu bewegen. Sein Ratgeber
Rechtsſachen gibt bereits bekannt, daß Tſchang Tſo=lin bereit
, auf die Präſidentſchaft zu verzichten.

Niederlage der Schanghai=Truppen.
Nach einer Meldung aus Schanghai haben die Kantoneſen
nicht nur Hangtſchau eingenommen, ſondern noch mehrere klei=
nere
Städte zwiſchen Hangtſchau und Nangfu. Die Niederlage
der Schanghaitruppen wird der Uneinigkeit unter den Unterfüh=
rern
und der Propaganda der Kantoneſen zugeſchrieben. Der
Bahnverkehr zwiſchen Schanghai und Hangtſchau iſt unterbrochen.
Nach einer anderen Meldung aus Schanghai ſind zwei weitere
engliſche Bataillone dort ausgeſchifft worden.
China übermittelt ſeine Antwort an
Chamberlain dem Völkerbund.
EP. Genf, 17. Februar.
Der Völkerbundsrat übermittelt der Preſſe folgendes Kom=
muniqué
: Der chineſiſche Delegierte im Völkerbundsrat, Tſchu
Hſing=tſu, hat heute auf Inſtruktion des chineſiſchen Außen=
miniſters
dem Generalſekretariat zur Information eine Kopie
der Note des chineſiſchen Außenminiſters an den engliſchen
Außenminiſter vom 31. Januar übermittelt, betreffend die Ent=
ſendung
britiſcher Truppen nach China. Der Generalſekretär hat
bei der Empfangsbeſtätigung den chinſiſchen Ratsdelegierten an=
gefragt
, ob die chineſiſche Regierung wünſche, daß dieſe Mit=
teilung
an die Mitglieder des Völkerbundes übermittelt werden
ſoll. Die bereits veröffentlichte chineſiſche Note vom 31. Ja=
nuar
, die nun dem Völkerbund übermittelt wird, ſoll offenbar
als Antwort auf die Denkſchrift Sir Auſten Chamberlains
dienen, die unter dem 8. Februar dem Völkerbund überſandt und
am 11. Februar veröffentlicht worden iſt.
Nach der Rede Poincarés.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Februar.
Die Rede Poincarés vor der Kammer über die Finanzlage
hat einen ziemlich guten Eindruck hinterlaſſen, obwohl der Mini=
ſterpräſident
eigentlich ſehr wenig geſagt hat, was man nicht
gewußt hätte. Eine innenpolitiſche Demonſtration war ſchon
nötig, denn es wurden ſehr viele tendenziöſe Nachrichten über
die Uneinigkeit der Parteien und über die Uneinigkeit im Kabi=
nett
ſelbſt verbreitet. Diesmal gelang es ſehr gut, die Stärke der
Union nationale zu manifeſtieren, eine ernſte aber dennoch
nicht gefährliche Oppoſition wurde nur von den Sozialiſten
getrieben. Man hat den Eindruck, daß die Erfolge der Regierung
die Ausſichten der Kammer auf die Verlängerung der Mandats=
dauer
unterſtützen. Die Wähler auf dem Lande ſollen mit dem
Laufe der Dinge ziemlich zufrieden ſein, und man beſitzt auch
ein ſehr ſtarkes, weil finanzpolitiſches Argument für das
Hinausſchieben der Kammerwahlen. Die Auffaſſung, daß die
endgültige Stabiliſierung des Franken mindeſtens noch zwei
Jahre in Anſpruch nehmen ſoll, gewinnt immer mehr Anhänger.
Man beteuert überall, daß ein Wahlkampf die Kammerwahlen
würden programmäßig im Frühjahr 1928 abgehalten! die
Stabilität des Franken ernſtlich gefährden würde. Man beruft
ſich auch auf das belgiſche Beiſpiel; die Koalitionsregierung hält
ſich auch in Brüſſel viel länger, als man vorgeſehen und ge=
plant
hatte.
Das alles klingt vielleicht etwas phantaſtiſch, aber die Depu=
tierten
wünſchen ſehr die Verlängerung der Mandatsdauer, und
es iſt leicht, für eine gute Sache Angumente zu finden. Die einzige
Sorge bereitet ihnen die Haltung Poincarés, aber auch er wird
vielleicht auf Grund der ſchlimmen Erfahrungen des onze mar
umzuſtimmen ſein.
Die Politik der ſozialiſtiſchen Partei in Frankreich zeigt eine
bemerkenswerte Aktivität. Wenn auch die Führer der Partei eine
ſehr große Mäßigung zeigen, ſo iſt doch unverkennbar die Stim=
mung
jetzt vielerorts ganz von ſelbſt für ſie günſtig geworden.
Wenn die taktiſchen Programmpunkte der Sozialiſten in der
Kammer, die Verhinderung des Aufſchiebens der Wahlen und
die Durchführung der Wahlreform, durchgeſetzt werden können,
was ſie für ziemlich ſicher halten, dann ſind die Ausſichten der
Partei für die Zukunft als ſehr günſtig zu beurteilen. Daran
können alle Erfolge der Union nationale, nichts ändern, viel=
mehr
kann die Erſtarkung der Sozialiſten in Frankreich, ſo para=
dox
dies auch klingt, eine Folge der zu langen Dauer der Koali=
tionsregierung
ſein.

4Noch immer Theaterkriſis.
Als feſtſtand, daß nicht nur Generalmuſikdirektor Roſenſtock,
meern auch der verdienſtvolle bisherige Generalintendant Legal
ſit Ablauf dieſer Spielzeit Darmſtadt verlaſſen werde, war man
havohl in allen einſichtigen Kreiſen darüber klar, daß ein ſolcher
ſeähzeitiger Wechſel bei den beiden leitenden Poſten das
anmſtädter Theater ganz außerordentlich gefährdet, und daß es
cher die Aufgabe der verantwortlichen Stellen ſein müßte, ſo=
Iſe wie nur irgendmöglich die Frage der Nachfolgeſchaft zu
äien. Hinſichtlich der Neubeſetzung des Generalmuſikdirektor=
eſitens
ſchienen die Dinge auch zunächſt einen recht befriedigen=
Verlauf zu nehmen. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit ge=
iig
es, die Verhandlungen mit Herrn Kapellmeiſter Dr. Böhm=
kumchen
ſoweit zum Abſchluß zu bringen, daß nur noch die
täielle Ernennung ausſtand. Wenn man aber glaubte, nun=
ſehr
wenigſtens einen Schritt weiter zu ſein, ſo hatte man nichr
ſit dem Darmſtädter Inſtanzenzug gerechnet. Es iſt für den
wisenſtehenden nicht ſo ganz leicht, feſtzuſtellen, wieviel Aus=
Aſſe uſw. eigentlich unter eine ſolche Ernennung ihr placet zu
Hn haben. In dieſem Falle ſorgte ſchon der erſte mit der An=
eingenheit
befaßte parlamentariſche Ausſchuß dafür, daß die
ſin=ge nicht etwa überſtürzt würden. Die Kapellmeiſterfrage
u2 erſt endgültig entſchieden werden, wenn die Intendanten=
age
entſchieden ſei. An ſich ſicherlich ein durchaus verſtändiger
ſiandpunkt. Nur daß man dabei offenbar vergeſſen hat, daß die
ſen ſönlichkeiten, die ſich für den Poſten des Generalmuſikdirek=
8 am Heſſiſchen Landestheater eignen, ja nicht gerade dutzend=
leiſſie
umherlaufen und daß ja nun einmal die Ausſicht auf einen
Lyutſchließenden Vertrag noch nicht gleichbedeutend mit Ver=
ugsabſchluß
, d. h. Bindung iſt.
Mit umſo größerem Nachdruck muß verlangt werden, daß
mumehr die Intendantenfrage mit aller Energie angeſchnitten
ſiad, und daß man in dieſer Hinſicht eine Löſung findet, die
Ieek allen Umſtänden eine geradlinige Entwicklung ſichert. Ein
9 nur wochenlanges Interregnum iſt für unſere Theaterver=
Atniſſe abſolut untragbar. Alle Welt weiß, daß ein großer Teil
woerer künſtleriſchen Kräfte, und zwar nicht gerade die ſchlech=
iſen
, uns ebenfalls mit Ablauf dieſer Spielzeit verlaſſen wer=
Eh; und da bekanntlich die Engagements im Winter erfolgen
ſo im allgemeinen bis zum 1. März erledigt ſind, ſo leuchtet
ie weiteres ein, daß ein im März oder womöglich im April
twannter neuer Intendant bei ſeinen Verſuchen, das künſtle=
ce
Perſonal des Heſſiſchen Landestheaters zu ergänzen, nur
n2 das vorfindet, was andere Bühnen nicht haben wollen. Für
Ernennung des Generalintendanten iſt die Verwaltungs=

Deutſchlands älteſter Hochſchullehrer geſtorben

Geheimrat Profeſſor Dr. Ludwig Radlkofer,
der Senior der deutſchen Univerſitätslehrer, ſtarb im Alter von
98 Jahren in München. Der greiſe Gelehrte, dem ein gütiges
Schickſal eine ſeltene körperliche und geiſtige Friſche verliehen
hat, konnte bis in die letzte Zeit wiſſenſchaftlich arbeiten. Er war
Mitglied der Bayeriſchen und korreſpondierendes Mitglied der
Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften.

kommiſſion zuſtändig und verantwortlich. Nur ſchnelles Handeln
kann unabſehbaren Schaden verhüten. Drückende Verantwortung
aber liegt auch auf denen, die dieſe höchſt unerfreuliche Entwick=
lung
der Dinge erzwungen haben."

*Siebentes Akademie=Konzert.
Direktor Schmitt verſteht Programm zu machen; auch
das geſtrige war ſo, daß man ſich freuen konnte, obwohl die Rhei=
niſche
Nachtmuſik von Walter Niemann hätte wegbleiben kön=
nen
, zumal das Stück reichlich lang und =weilig auch noch war,
dabei nicht einmal ſehr leicht zu ſpielen. So ſchien das Publikum

Seite 3

Erregte Oebatten
in der franzöſiſchen Kammer.
Verſiimmung gegen Poincaré.
EP. Paris, 17. Februar.
In der heutigen Kammerſitzung kam es zu erregten Debat=
ten
anläßlich der Diskuſſion der Zuſatzkredite für 1926 im Be=
trage
von 1200 Millionen Franken und der Feſtſetzung der Tages=
ordnung
für den Reſt der Kammerſeſſion. Beim Artikel 60 der
Vorlage über die Zuſatzkredite ſtellte Poincaré bei einem Zuſatz=
antrag
des Abgeordneten Montigny über die Herabſetzung der
Automobilſteuer die Vertrauensfrage. Der Zuſatzantrag wurde
daraufhin mit 383 gegen 185 Stimmen abgelehnt. Die Stim=
mung
wurde aber weſentlich erregter bei der Feſtſetzung der
Tagesordnung für den Reſt der Seſſion. Poincaré teilte mit,
daß die Regierung im heutigen Kabinettsrat beſchloſſen habe, das
Programm der Seſſion wie folgt feſtzulegen: 1. Militärreform,
2. Budget für 1928, 3. Wahlreform. Es wurden mehrere Gegen=
vorſchläge
gemacht, zunächſt von Renaudel, der die Debatte für
die Wahlreform auf den 3. März feſtgelegt wiſſen wollte, und
von Malvy, der die Wahlreform zwiſchen der Militärreform und
der Budgetdebatte behandelt wiſſen wollte. Allen dieſen Vor=
ſchlägen
widerſetzte ſich Poincaré beharrlich, beſonders dem letz=
teren
. Er erklärte, die Behandlung der Wahlreform würde eine
ſo gereizte Stimmung ſchaffen, daß es nachher ſchwierig ſein
werde, nützliche poſitive Budgetarbeit zu leiſten. Die Linke der
Kammer hatte aber eher den Eindruck, als ob die Regierung be=
abſichtige
, die Wahlreform überhaupt nicht behandeln zu laſſen,
und ſie äußerte dies durch die Erklärungen ihrer Redner und
durch zahlreiche Zwiſchenrufe. Es wurde Poincaré ſogar vorge=
worfen
, daß er die Auflöſung der Kammer anſtrebe.
Nachdem Poincaré auf das Beſtimmteſte zugeſichert hatte,
daß die Wahlrechtsreform noch vor den Oſterferien zur Ver=
handlung
kommen werde und daß ſie, falls dazu noch Zeit vor=
handen
ſei, zwiſchen die Diskuſſion der Heeresreform und die
über das Budget für 1928 eingeſchoben werden ſollte, zog Renau=
del
ſeinen Antrag zurück, wodurch eine Abſtimmung, in der die
Regierung zweifellos die Vertrauensfrage hätte ſtellen müſſen,
vermieden wurde.
In den Wandelgängen der Kammer herrſchte über den Ver=
lauf
der Sitzung allgemeine Unzufriedenheit. Die Sozialiſten
und Radikalen ſind verſtimmt, weil Poincaré ſich ihren Wün=
ſchen
in der Wahlrechtsreform nicht fügte und weil ſie glauben,
daß er trotz ſeiner heute abgegebenen Zuſage die Debatte hinaus=
zuziehen
beabſichtige. Die Mitte und die Rechte, die bekanntlich
das Kreiswahlſyſtem ablehnt, und in Ermangelung von etwas
Beſſerem für die Beibehaltung des Status quo eintritt, zeigte
ſich verärgert, daß Poincaré auf die Erörterung dieſer Frage ein=
gegangen
iſt und nicht jede Bindung rundweg abgelehnt hat.
Der Abgeordnete Milhaud kennzeichnete die Lage mit der Erklä=
rung
, weder die Radikalen noch die Rechte hätten etwas bei der
heutigen Debatte verloren; verloren habe nur die Regierung.
Der Pfälzer Kreistag fordert Räumung.
Speher, 17. Februar.
Der Pfälziſche Kreistag hat einſtimmig folgende Ent=
ſchließung
angenommen: Mit dem Eintritt unſeres Vater=
landes
in den Völkerbund iſt mit Recht vom deutſchen Volk, aber
auch von einſichtsvollen Kreiſen des Auslandes das Verlangen
erhoben worden, die Beſetzung des Landes aufzuheben. Hinter
dieſe Forderung ſtellen wir uns im Kreistag mit allen Faſern
unſeres Denkens und Fühlens, ſtellt ſich die pfälziſche Bevölke=
rung
, die, mit Ausnahme von wenigen verwerflichen Elementen,
die Beſatzung vom erſten Tage ihres Erſcheinens abgelehnt hat
und ewig ablehnen wird. Wer es ernſt nimmt mit Völkerverſöh=
nung
und wirklichem Frieden, der kann nimmermehr einen Zu=
ſtand
billigen, der jeden Tag den Abgrund zwiſchen zwei Völkern
tiefer aufreißt, und er muß das Ende von Verhältniſſen wün=
ſchen
, welche die Zwietracht zwiſchen den Völkern verewigen
müſſen. Die Pfälzer waren ein freies Volk im freien Land. Die
Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag werden, ſoweit es not=
wendig
, erfüllt, und deshalb wollen wir wieder ſein, was wir
waren. Wir fordern zurück von den Alliierten unſere Freiheit,
und frei von jeder Beſetzung unſerer Pfalz.

nicht mehr friſch zu ſein, für die ganz prachtvolle romantiſche
Muſik der E=Dur=Symphonie von dem früh und zu früh ver=
ſtorbenen
Hermann Götz. Das Intermezzo voll Humor und Ge=
mütlichkeit
und an Weber gemahnender Trio=Melodie, das
romantiſche Adagio, das ſind zwei ſtarke Tonſtücke, das Schluß=
allegro
con fuoco von fortreißendem Schwung; die Symphonie
war auch Höhepunkt der Leiſtung des Orcheſters und Dirigenten;
die Stimmung des Adagios war außerordentlich glücklich erfaßt,
und kleine techniſche Flüchtigkeiten hinderten nicht, daß die feu=
rige
Wirkung des Schlußſatzes vom Dirigenten aufs Orcheſter
und aufs Publikum überſprang. Die Holzbläſer des Inſtrumen=
talvereins
entwickeln ſichein erfreulicher Weiſe, und der Streicher=
klang
wird immer runder und voller; dies wird dem Leiter wohl
der liebſte Lohn für ſeine nicht einfache und leichte Erziehungs=
arbeit
ſein.
Ein Concerto grosso (Opus 3 Nr. 1) von Händel, bearbei=
tet
von Max Reger, eröffnete den Abend. Dieſe geſundſtrömende
Muſik iſt beſter Anfang für einen Konzertabend; das iſt Muſik,
die einem immer lieber wird.
Dem Concerto grosso folgte eine Szene und Arie Mozarts:
Bella mia fiamma für Sopran; ein Stück voll Leidenſchaft im
Rezitativ, voll großem dramatiſchen Atem in der Arie; die Worte
für einen Mann beſtimmt, die Töne für eine Frau, wie das zu
damaliger Zeit oft der Fall war; nicht eben dankbar in gewöhn=
lichem
Sinne und ſo ſchwer, daß nur Könnerinnen ſich daran
wagen ſollen. Frau Margot Hinnenberg=Lefébre aus
Köln iſt eine Könnerin; ſie hat die ſchlanke Stimme einer Kolo=
raturſängerin
, ſie hat darüber hinaus den Mozartſtil und Ge=
ſangskultur
. Im Rheinland iſt ſie im Konzertſaal ſehr geſchätzt
und blickt auf große Erfolge bei Muſikfeſten in Coblenz, Trier,
Saarbrücken, Duisburg, Halle zurück, und Schönberg ſchätzt ſie
als berufene Interpretin ſeiner Lyrik. Daß ſie nicht nur Mozart
ſingen kann, bewies auch ihre Liederfolge: neben Brahms und
Wolf erklangen ganz geniale kleine Genrebilder aus der Kinder=
ſtube
des Ruſſen Mouſſorgſky, den man ſchon um dieſer kleinen
Meiſterwerke willen lieben muß. Mit den einfachſten Mitteln iſt
da Kindergemüt Muſik geworden. Frau Hinnenberg ſang die
Lieder meiner Meinung nach ganz entzückend, kindlich und doch
kunſtvoll; das iſt die rechte Miſchung für ſolche Sachen. Das
Publikum freute ſich und ehrte die Sängerin; die erſang den Lie=
dern
und ſich einen großen Erfolg.
Da nicht geleugnet werden kann, daß der Begleiter der Dame
in gewiſſen verwandtſchaftlichen Beziehungen zum Schreiber die=
ſer
Zeilen ſteht, ſo beſchränke ich mich darauf, ſeinen Namen zu
nennen. Er heißt Paul Ottenheimer. Eine eventuelle Kri=
tik
über die Klavierbegleitung überlaſſe ich den lieben Kollegen.
O.

[ ][  ][ ]

Nachruf.
Heute verſchied nach langem Schmerzenslager unſer
lieber Kollege
Bankbuchhalter

Saibd Tauu

In dem leider ſo früh Entſchlafenen verlieren wir
einen lieben Kollegen und guten Kameraden, der von
uns Allen wegen ſeiner ausgezeichneten Charaktereigen=
ſchaften
hoch verehrt wurde. Sein einfaches, beſcheidenes
Weſen, ſein ſonniger Humor und ſeine vorbildliche
Pflichttreue werden in uns fortleben.
Die Angeſtellten
des Bankhauſes Nauheim & Co.
Darmſiadt, den 17. Februar 1927.
3048

Seite 4

Freitag, den 18 Februar 1927

Nummer 49

Wir werden am Samstag,
den 19. Februar 1922, nachmittags
3½½, Uhr, in der Johanneskirche
getraut.

Karl Raub
Johanna Neumann

(4279

Für die uns anläßlich unſerer
Verlobung erwieſenen Aufmerk=
ſamkeiten
danken herzlichſi
Käte Beiſel
Ferdinand Volz
Darmſtadt Gervinusſtr. 34

(*4412)

Heute vormittag ½4 Uhr iſt
mein herzensguter Mann, der treu=
ſorgende
Vater ſeiner Kinder, unſer
lieber Sohn, Bruder, Schwieger=
ſohn
, Schwager und Onkel
Jacob Hauck
Bankbeamter
nach langem ſchweren Leiden ſanft
entſchlafen.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Eliſabethe Hauck, geb. Brunner
und Kinder.
Groß=Bieberau, Jggelheim, Darmſtadt,
den 17. Februar 1927. (3020
Die Beerdigung findet Samstag,
den 19. d. Mts., nachmittags 3 Uhr,
in Groß=Bieverau ſtatt.

Todes=Anzeige.
Unſer lieber Vater, Großvater,
Argroßvater und Onkel
Georg Spalt
wurde geſtern abend, nach langem,
mit großer Geduld getragenem
Teiden, erlöſt.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Famille Georg Schmidt I.
Gaſiwirt Ober=Modau
Familie Georg Spalt. Darmſtadt
Familie Johannes Wembacher
Waſchenbach (3035
Ober=Modau, 17. Februar 1927.
Oſe Beerdigung findet Samstag,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt.

Allen Verwandten, Freunden
und Vekannten hiermit die traurige
Mitteilung, daß unſer guter Vater,
Schwiegervater, Großvater, Schwa=
ger
und Onkel
Palentin Dern
im Alter von 58 Jahren, nach
kurzem Leiden, heute ſanft ent=
ſchlafen
iſt
Dle trauernden Hinterbllebenen:
Familie Ludwig Dern
Valentin Schüler
Guſiav Schwarz
und Anna Dern
Liebfrauenſtr. 91
Die Beerdigung findet am Sams=
tag
morgen um 11 Uhr von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus
ſtatt.
((4469

Todes=Anzeige.
Heute vorm. 11 Uhr verſtarb
nach kurzem ſchweren Krankſein
unſere treue Mutter, Schweſter,
Schwägerin, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante
Suſanne Wolf
geb. Schnell
Im Namen der Sinterbliebenen:
Ludwig Wolf
Wilhelm Wolf
Eliſabeth Maurer, geb. Wolf
Die Einſegnung erfolgt Sams=
tag
, den 19. d. Mts., vorm. 11½
Uhr, in der Kapelle des alten
Friedhofs.

Familiennachrichten

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach kurzem Leiden unſere liebe, herzens=
gute
und treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Ur=
großmutter
und Tante
Frau Suſanne Heim Wwe.
geb. Juſt
im Alter von 87 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Ober=Ramſiadt, den 17. Februar 1927.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 19. Februar 1927, nachmittags
2½ Uhr ſtatt.
(24456

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Heute entſchlief nach ſchwerem Leiden im Eliſa=
bethenſtift
zu Darmſtadt meine liebe Frau, unſere
treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schwägerin und Tante
Frau
Enſteeig echlel
geb. Herpel
ſanft dem Herrn im 61. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Hechler, Lehrer, und Kinder
Leonhard Kumpf, Rektor, und Familie.
Seeheim, am 16. Februar 1927.
(3023
Die Einſegnung im Eliſabethenſtift in Darmſtadt findet
am Freitag nachmittag ½3 Uhr, die Beerdi ung am
Samstag, den 19 Februar d. J8., mittags um 3 Uhr,
vom Trauerhauſe in Seeheim aus ſtatt.

Nachruf.

Nach längerem Teiden entſchlief heute unſer An=

geſiellter

Bankbuchhalter

Jakob Hauck.
Mit vorbildlichſier Pflichttreue, höchſter Arbeits=
freudigkeit
, gepaart mit einem einfachen, ſchlichten Weſen,
hat er in unermüdlicher Tätigkeit zum Wohle unſerer
Firma ſein Beſtes getan.
Wir werden ſein Andenken in hohen Ehren halten.
Bankhaus Nauheim & Co.
Darmſtadt, den 17. Februar 4927.
(8047

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teil=
nahme
beim Heimgange meines lieben Vaters
geintic Panpp seioftem
tiefempfundenen Dank.
Für die Hinterbliebenen
Elſe Reibſiein.
Darmſiadt, 12. Februar 1927.
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Spanich
Korreſvond., Korrer.
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tageweiſe Anfrag.
47 a. d Geſchäfts
(*3958 gitt

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme beim Heimgang
meiner lieben Frau, unſerer guten
Matter ſagen wir Allen innigſten
Dank.
(4394
Gg. Rauch, Privatier
Familie Bücking, Witwe
geb. Rauch
Darmſtadt, den 17. Februar 1927.

Für die vielen Beweiſe
der Teilnahme bei dem Heim=
gang
unſerer lieben Tante
Fräulein Bilhelmine Noac
herzlichſten Dank.
Im Namen d. trauernd. Hinterbllebenen;
Frau Mathilde Kiſſel
geb. Noack. 3024
Bad=Nauheim, 13. Febr. 1927.

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Allen Verwandten, Freunden und Bekann=
ten
die traurige Miiteilung, daß heute früh
nach kurzem ſchweren Leiden mein lieber Mann,
unſer Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und
Pflegevater
Gbhähn Bchort Aeibttt zu.
Maurermeiſter und Gaſiwirt
plötzlich im Alter von 48 Jahren verſchieden iſi.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Su anne Leißler, geb Roth.
Darmſtadt, den 17. Februar 1927.
Roßdörferſtraße 71.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 20. Februar,
mittags 3 Uhr, in Traiſa bei Darmſtabt vom Eltern=
hauſe
, Ludwigſtraße 128 aus, ſtatt. (*4453

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[ ][  ][ ]

Mummer 49

Freitag, den 18. Februar 1927

Seite 5

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 18. Februar.
Ernannt wurden: am 8. Januar der Schulamtsanwärter Heinr.
fſyrk aus Kettenheim (Kreis Alzey) zum Leherer an der Volksſchule zu
ſermisheim (Kr. Worms), am 15. Januar die Schulverwalterin Minna
z ls aus St. Johann zur Lehreri an dem Lyzeum in Bensheim
Wirkung vom 1. Januar 1927 ab; am 10. Februar der Amtsober=
eife
an der Realſchule in Wimpfen Philipp Speier zum Haus=
ifsr
an dem Realgymnaſium in Darmſtadt mit Wirkung vom Tage
Dienſtantritts an.
Heffiſches Landestheater. Das zweite, am Montag, den 21. Febr..
enss 8 Uhr, im Großen Haus ſtattfindende Volkskonzert iſt
(nralls ausſchließlich klaſſiſcher Muſik gewidmet. Während das erſte
irert Kompoſitionen von Bach, Händel und Haydn brachte ſind, für
jes zweite Konzert Werke von Mozart und Becthoven vorgeſehen. Zu
in des von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock geleiteten
nids wird das bereits im zweiten diesjährigen Sinfoniekonzert mit
ag zeichnetem Erfolg aufgeführte Divertimento von Mozart geſpielt
ten. Alsdann ſingt Heinrich Hölzlin zwei Mozartarien, die
44 Per queſta bella mano und die Ariette Un baccio di mano.
tz rdem gelangt die Serenade Es=Dur für Blasinſtrumente von
zurt und die Sinfonie Nr. 1 C=Dur von Beethoven zur Wiedergabe.
t=Preiſe für das Konzert betragen wiederum 50 Pf. bis 2 Mk., um
ft ſten Kreiſen des Publikums die Möglichkeit zum Beſuch zu geben.
eber Hindemiths Cardillac, das morgen im Großen Haus
Erſtaufführung kommt, urteilt der bekannte Muſikſchriftſteller Dr.
Holl anläßlich der Wiesbadener Erſtaufführung in der Frank=
tr
Zeitung: . . . Es iſt das Eigentümliche dieſer Schöpfung,
die den Hörer bei jeder Begegnung ſtärker in ihren Bann zieht
in ihrer ſtiliſtiſchen Geſchloſſenheit vor aller perſönlichen Wirkung
tulrhe Achtung erzwingt. Mit dieſer Achtung aber wächſt und das
tfr ſeine dauernde Geltung entſcheiden auch der perſönliche Ein=
Es ſpricht aus Candillac eine feſt in ſich ruhende muſikſchaffende
ichkeit . . . Eine Dredener Zeitung urteilt: . .. Cardillae
ſeiner organiſchen Geſchloſſenheit und Reife, in der meiſterlichen
lältigung der Klangmaterie, in der ſchöpferiſchen Erneuerung des
ralen und im Ernſt ſeiner künſtleriſchen Geſinnung eines der ſtärk=
Dokumente des neuen Stilwillens in der Muſik.
.... Daß
/Smith weitaus die ſtärkſte Begabung unter der Jugend iſt und
lich auch der größte Könner, das ſteht feſt. (Rheiniſche Muſik=
dTheaterzeitung
) Die hieſige Erſtaufführung wird von General=
iſsdirektor
Joſeph Roſenſtock muſikaliſch geleitet und iſt von General=
dant
Ernſt Legal in Szene geſetzt. Den Cardillae ſingt Johannes
off, die Tochter Margarete Albrecht, den Offizier Gotthelf Piſtor,
Goldhändler Heinrich Hölzlin, den Kavalier Joſef Poerner, die
Iſne Paula Kapper, den Führer der Prévöté Dr. Leo Barczinſki.
inenbilder: Loth. Schenck v. Trapp. Beginn der Aufführung 7½ Uhr.
Orpheum. Heute Freitag, morgen Samstag, fowie Sonntag ſind
reiletzten Aufführungen des Champagnergir!
tlSer bekannten Berliner Humoriſtin Grete Gallus a. G.
ſuartag, nachm. 3.30 Uhr, zum letzten Male: Märchenvorſtel=
flurg
Rotkäppchen und der Wolf. Eintrittspreiſe von
Ag. an. Auf einen Erwachſenen hat ein Kind freien Eintritt!
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla, Motto: Mir freie uns! Der im
tzchau ſtattgefundenen Damen= und Herren=Sitzung der Narrhalla
ſul jetzt am Samstag, 2. Febr., nachmittags 2,30 Uhr, um auch den
(ü en eine harmloſe Faſchingsfreude zu bereiten, das große Kinder=
askenfeſt
im Städtiſchen Saalbau, das einer ganz beſonders indi=
u
llen Vorbereitung unterzogen wird. Märchengeſtalten aus Tauſend
) eine Nacht haben bereits ihr ſicheres Erſcheinen in Ausſicht ge=
1. Brumm, der Bär, aus dem Weihnachtsmärchen des Heſſiſchen
ti estheaters allen Kindern bekannt, wird ſich in höchſteigener Perſon
ri die Feſtgäſte miſchen. Sogar der Struwwelpeter hat ſeinen Be=
E angemeldet. Eine Märchentante wird alte und neue Märchen
a len. Fröhliche Kinderlieder ſind in die Vortragsfolge der Feſt=
hif
aufgenommen. Für Kurzweil und Ueberraſchungen iſt ausreichend
wit. Schneeballſchlacht und Luftſchlangengefechte werden von luſti=
Kinderreigen und =Umzügen abgelöſt; kurzum: ein ſelten ſchönes
t vartet Eltern und Kindern auf. Punkt 6 Uhr erreicht das Kinder=
=SSenfeſt ſein Ende.
Um Abend desſelben Tages um 8.11 Uhr beginnt dann der alljähr=
große
Geſellſchafts=Maskenball, der Clou der dies=
en
Karnevalſaiſon. Der GeſellſchaftsMaskenball, das Stelldichein
Geſellſchaftskreiſe, iſt die neutrale Zuſammenkunft aller faſchings=
ih
n Menſchen, die, losgelöſt von allen Vereinsbeſtrebungen und Ver=
ſic
tungen, unabhängig und frei ihre Faſchingslaunen einmal aus=
gi
. wollen. Zwei Muſikkapellen ſpielen zum Tanz auf. Alle Neben=
ſitxe
ſind zu lauſchigen Erholungsſtätten eingerichtet. Karten ſind in
bekannten Vorverkaufsſtellen, zu Vorzugspreiſen von jetzt ab zu
m. (Vgl. Anzeige.)
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Motto: Mir mache als ſo weiter!
r glanzvolle Verlauf unſerer Damen= und Herrenſitzung und der
al enbeſuch zu unſerem Maskenball waren uns wiederum Beweis, daß
rauf dem beſten Wege ſind. Unſere nächſte Veranſtaltung gilt der
wend, und ſoll dieſe Gelegenheit haben, bei dem Kinderkoſtüm=
am
Sonntag, den 2. Februar, nachmittag3, im großen Saale in
immloſer Fröhlichkeit einige Stunden zu verbringen. Wir hoffen be=
immt
, daß die Eltern unſerer Turnſchüler und =ſcülerinnen die Wün=
h
ihrer Lieblinge erfüllen und ihnen allen die Teilnahme geſtatten.
SWraucht wohl nicht beſonders betont zu werden, daß die Veranſtal=
ihr
auch für Freunde und Anhänger unſerer Sache zugänglich iſt. Be=
kurte
Kräfte haben die Leitung übernommen, und deshalb, liebe
lurn und Freunde unſerer Beſtrebungen, kommt alle zu uns und
eut Euch einige Stunden mit Euren Kindern. (Näheres in der An=
jing
nächſte Woche.)
Deutſch=Oeſterr. Alpenverein, Sektion Darmſtadt. Heute abend
188 Uhr ſpricht Herr Oberſtudiendirektor Lauteſchläger in der Aula
2 Ludwig=Georg=Gymnaſiums über Bergfahrten in den Lechtaler
zm (Hüterwand und Parzinnen) mit Lichtbildern. Mitglieder der
elion Starkenburg und eingeführte Gäſte ſind willkommen.
Darmſtädter Spielſchar. Unſere Spielabende gehen weiter. Es
täelſeitigem Wunſch entſprochen, daß wir unſeren erſten Werbeabend
eherholen und das ſchlichte, ernſte Spiel von Margarete Cordes De=
ſowie
das romantiſch reizende Luſtſpiel von Otto Ludwig Hanns
bringen. Die beiſällige Aufnahme unſerer Aufführungen in der
Agen und auswärtigen Preſſe verſichern einen frohen Abend. Aus=
zie
und näheres in der Geſchäftsſtelle Konzert=Arnold, am weißen
unn, Ernſt=Ludwigſtraße. Am Dienstag, den 22. ds. Mts., iſt der Ein=
frei
, und am Mittwocll, den 23, ds. Mts., wird zur Deckung der
eloſten ein kleiner Betrag erhoben.
Der Ehrenbund der Verdun= und Argonnenkämpfer, deſſen Pro=
rat in Händen Sr. Exz. des Herrn Generals d. Inf. a. D. von
y dra liegt, bittet alle Verdun= und Argonnenkämpfer, ihre Adreſſe
Den Vertrauensmann des Bundes für Darmſtadt und Umgebung:
Schuchmann, Darmſtadt, Dornheimer Weg 68, unter Beifügung
N 10 Pfg. für Nückporto einzuſenden.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Die
tüglieder werden nochmals auf den heute, abends 8 Uhr, im Gelben
hl des Reſtaurant Sitte, Karlſtraße, ſtattfindenden Vortrag des
emen Profeſſor Dr. K. Bürker, Direktor des Phyſiologiſchen In=
u
1s der Univerſität Gießen, über Lebende Maſchinen aufmerkſam
Mricht. Näheres ſiehe Anzeige.)
Sahlen zur Studentiſchen Kammer in Darmſtadt. Zu unſerer
-3 in Nr. 46 werden wir gebeten, feſtzuſtellen, daß auf die Liſte
Eſtie Deutſche Hochſchulgruppe bei 120 Stimmen drei Sitze (nicht
n0 entfallen ſind. Die Bezeichmung der erſten Liſte iſt: Deutſche
Eheitsgemeinſchaft (nicht Hochſchulring).
Die Reichsdrucke im Landesmuſeum. Auf den kommenden Sonn=
Awwird in der Ausſtellung der Reichsdrucke im Weſtflügel des Kupfer=
b
=abinetts zum erſten Male ein Wechſel vorgenommen. An Stelle
Drucke des 18. Jahrhunderts werden die Nadierungen und
chnungen Rembrandts ausgeſtellt ſein. Im Oſtflügel
Kabinetts ſind die Albertina=Drucke und die Aquarelle Chr.
hic ipp Koehlers weiter ausgeſtellt.
Hiſtoriſcher Verein. Die Entdeckung eines Mithrastempels in
iſdurg und die Bergung zahlreicher, teilweiſe ganz neuartiger Funde
ſim vorigen Jahre in den weiteſten Kreiſen berechtigtes Aufſehen eu=
9t. Der Denkmalpfleger ſtür Altertümer in der Provinz Starkenburg,
2- Profeſſor Dr F.Behn aus Mainz, wird am Montag, 21. Febr.,
Nurds 6 Uhr in der Aula des Realgymnaſiums unter Vorzeigung von
icutbildern über dieſe Ausgrabungen berichten.
Der Aeltere Sterbekaffeverein Darmſtadt, Verſicherungsverein auf
erenſeitigkeit, gegründet 1870, hielt am Sonntag, den 13. Februar 1927,
MMathildenhöhſaal, hier Dieburgerſtraße, ſeine diesjährige ordent=
Generalverſammlung ab. Auf Grund des Generalverſammlungs=
i
luſſes vom 28. Februar 1926 wurde der Verein unter Reichsaufſicht
Halt. Die den geſetzlichen Beſtimmungen angepaßte Satzung wurde
aenommen. Der Bericht des Vorſtandes ergab, daß die Kaſſenverhält=
als
äußerſt günſtig bezeichnet werden können. Dem Vorſtand wurde
Mchſeung erteilt. Seinem Bericht iſt zu entnehmen, daß die Mitglie=
Epahl auch im Jahre 1926 wieder geſtiegen iſt.

Kommerzienrat Karl von Opel geſiorben.
Geſtern verſtarb plötzlich und unerwartet nach kurzer Krankheit in
ſeinem Frankfurter Heim Kommerzienrat Karl von Opel, der
Senjorchef der bekannten Fahrrad= und Automobilwerke Adam Opel in
Rüſſelsheim. Karl von Opel, der am 31. Auguſt 1869 geboren wurde,
hat nur ein Alter von 57 Jahren erreicht. Er war in Induſtrie= und
Sportkreiſen des In= und Auslandes eine bekannte und geſchätzte Per=
ſönlichkeit
. In ſeiner Jugend hatte er, wie ſeine vier Brüder, den
Radrennſport in aktiver Weiſe mit Erfolg ausgeübt. Seiner Liebe
zum Sport iſt er auch in ſeinen ſpäteren Lebensjahren treu geblieben.
Sportliche Vereinigungen aller Richtungen fanden in ihm ſtets einen
verſtändnisvollen Freund und hilfsbereiten Förderer. Als Senior=
inhaber
eines der bedeutendſten Induſtriewerke Deutſchlands, deſſen
Leitung er im jugendlichen Alter von 26 Jahren nach dem Tode ſeines
Vaters übernommen hatte, war Karl von Opel auch Aufſichtsrats=
mitglied
mehrerer anderer größerer Induſtrieunternehmungen. Ob
ſeines menſchlichen, einfachen und freundlichen Weſens und ſeiner Wohl=
tätigkeit
genoß Karl von Opel in allen Bevölkerungskreiſen große Be=
liebtheit
.
Die Gedächtnisfeier zur 100. Wiederkehr des Todestages
Peſtalozzis, des großen Erziehers und Menſchenfreundes, in der
Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule) dahier, die geſtern vor=
mittag
, 9 Uhr, in der weiten Turnhalle der Anſtalt in Anweſenheit des
Direktoriums und Lehrperſonals, zahlreicher Angehörigen der Schüle=
rinnen
und Freunden der Anſtalt begangen wurde, geſtaltete ſich zu
einer höchſt würdigen Ehrung des unſterblichen Gründers unſeres Schul=
weſens
. Die recht erhebende Einleitung bildete der ſehr anſprechende
Vortrag Ich bete an die Macht der Liebe von Bortnianſky durch das
Hausorcheſter; Klavier: Alice Bachmann, Violinen: Gretel Bell, Marie
Bell, Erna Tſchatzki und Elli Kaiſer, während das Geſangsſolo von
Guſti Gebhaudt und Lili Wembacher ſehr anerkennenswert durchgeführt
wurde; dabei zeigte ſich wieder die vorzüigliche Stimmenveranlagung
von G. Gebhardt. Dann kam die von einem Nachkommen des Ge=
feierten
, dem Züricher Muſiklehrer und Komponiſten Heinrich Peſtalozzi,
herrührende Schulkantate zur Aufführung, die mit feinem Gefühl der
feierlich=ernſten Stimmung des Gedächtnistages gerecht wurde. Lied und
Gedicht gaben dem im Mittelpunkt der Kantate ſtehenden Vortrag
ſtarken Widerhall. Mit einem wirkungsvollen Prolog, vorgetragen von
Hilde Nies 2 b1, Ria Link 3 a1, Adele Keßler und Berta Kapfenberger
2b1 beginnt das Werk. Es folgt der zweite Teil: Geſang mit Klavier=
begleitung
: Der Sämann von Birr, durch Schülerinnen der Klaſſen
2b1 und 3 a1, 2 und 3, und 3 b1, 2und 3, und darauf Der Held von
Stans Kl. 251 und 2, und 3 a1, 2 und 3, und Aufſtieg Kl. 3b1,2
und 3. Dazwiſchen flocht ſich in zwei Teilen der von Emma Breidert
(Schülerin der Frauenſchule) vorziglich ausgearbeitet Vortrag über
Das Leben und die Bedeutung Peſtalozzis ein, in dem vecht anſchau=
lich
das ernſte Streben des Mannes um das Wohl ſeiner Mitmenſchen,
und insbeſondere um die Jugend und die ſegensreichen Folgen ſeiner
Wirkſamkeit bis auf die heutige Zeit, unter Hervorhebung der Grund=
gedanken
: Lehrer der Lehrer‟. Erzieher des Volkes, Herold der
Liebe. Prediger der Gottesfurcht Würdigung fand Der Vortragenden
gebührt für ihre ausgezeichnete Leiſtung beſondere Anerkennung. Dann
ſchloß ſich der Epilog an, vorgetragen von Emma Kreß, Eleonore
Schmidt und Ilſe Heſſe, Klaſſe 3a. Der Schlußhymnus: Peſtalozzi,
Lied mit Klavier und Harmonium, von J. J. Nater vertont, iſt eine
wuchtige Kompoſition, die, von Adele Keßler und Alice Bachmann be=
gleitet
, ſehr ſchön von Kl. 2b, 3a und 3b geſungen wurde. Mit
Freude darf man den großen Eifer und das edle Beſtreben aller Mit=
wirkenden
feſtſtellen, ihr Beſtes zum guten Gelingen der ſchönen Auf=
gabe
zu geben; nicht zuletzt aber gebührt dem uermüdlichen Leiter der
ganzen Veranſtaltung, Herrn Oberreallehrer A. Schäfer, der ſich mit
hoher Begeiſterung der Einſtudierung des Werkes unterzog, auch für die
glatte Durchführung wärmſten. Dank.
Folgendes Ausſchreiben erläßt die Staatsanwaltſchaft Darm=
ſtadt
: Am 11. Dezember 1926 wurde im Abort des Bahnhofes Langen
eine erbrochene leere Geldkaſette mit beſonderen Behältern für Klein=
geld
gefunden. Beſchreibung: 20 Zentimeter lang, 13 Zentimeter breit,
6½ Zentimeter tief. Nachrichten über Herkunft der vermutlich durch
Einbruch erlangten Käſſette an Staatsanwaltſchaft Darmſtadt zu
J. 6160/26 erbeten.
Nundfunk. Am Freikag, abends von 77.30 Uhr, hält Herr Felis
Gractz, Handels=Sachverſtändiger R. D.W., Darmſtadt, über den Frank=
furter
Sender einen Radiovortrag: Die neuen Steuereinheitswerte und
ihre Bedeutung‟. Das Thema gewinnt nicht nur für die heſſiſchen
Hörer, ſondern auch darüber hinaus beſondere Bedeutung.
* Rundfunk. Die Welle des Deutſchlandſenders in Königs=
wuſterhauſen
iſt ſeit einigen Tagen auf Grund indernationaler
Vereinbarungen auf 1250 Meter herabgeſetzt worden.
Der Verkehrsverein Mainz E. V. (Bahnhofſtraße) teilt uns mit,
daß er gern bereit iſt, zu allen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen Ein=
trittskarten
zu beſorgen. Er nimmt außerdem Beſtellungen ſür
Hotelquartiere entgegen, auch iſt die vorherige Beſtellung von Fenſter=
plätzen
für den Roſenmontagszug möglich.
Der Separatiſt Erbes wurde im November v. Js. in Nieder=
Ingelheim wegen Landesverrats verhaftet und nach Darmſtadt gebracht.
Erbes leugnete hartnäckig, ſich des Landesverrats ſchuldig gemacht zu
haben. Bei einer erneuten Hausſuchung in Ingelheim aber wurde im
Futter eines Rockes eingenäht eini Schriftſtück Erbes an einen franzöſi=
ſchen
General gefunden, in dem er um eine Stellung in Frankreich bittet,
weil er in Ingelheim fortgeſetzt Verfolgungen ausgeſetzt ſei. Er wies
beſonders auf ſeine Verdienſte als Separatiſt hin. Er ſei auch Werber
für die Fremdenlegion und habe ſoeben Verbindungen mit der Reichs=
wehr
angeknüpft. Erbes, dürfte durch dieſes Schriftſtück wohl über=
führt
ſein.
Zu den großen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen in Mainz teilt
uns das dortige Verkehrsdezernat mit, daß ſeitens der Heſſiſchen Regie=
rung
nunmehr auch die Gen hmigung zum Ausrücken der Prinzeu= und
Nanzengarde während der Faſtnachtstage erteilt wurde. Das bereits
mitgeteilte Faſtnachtsprogramm iſt daher noch wie folgt zu
ergänzen: Samstag, den 26. Februar, nachmittags 3.11 Uhr: Einzug
der närriſchen Rekruten und Vereidigung vor dem närriſchen Kriegs=
miniſterium
auf dem Theaterplatz; Sonntag, 27. Februar, vormittags
9.11 Uhr: Umzug der Prinzen= und Ranzengarde mit Muſik in hiſtori=
ſcher
Kurmainzer Uniform; nachmittags 5 Uhr: Erſtürmung der Mar=
tinsburg
: Montag, 28. Februar: Beteiligung der Prinzen= und
Nanzengarde am Roſenmontagszug, der bekanntlich um 11.11 Uhr be=
ginnt
: Dienstag, 1. März: Großes Lagerfeſt der beiden Garden auf
dem Brand.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyb, Bremen. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: D. Stuttgart 23. Febr.,
D. Preſident Rooſevelt (USL) B. Febr., D. Bremen 2. März,
D. George Waſhington (USL) 9. März, D. Republic (USL) 10. März,
D. Berlin 12. März. Nach New York ab Southampton:
D. Stuttgart 24 Febr., D. Preſident Rooſevelt (USL) 24. Febr.,
D. Leviathan (USL) 8. März, D. George Waſhington (USL) 10. März,
D. Republic (USL) 11. März, D. Berlin 13. März. Nach Canada
(Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D. Bremen 2. März, D. München
22. März. Nach PhiladelphiaBaltimore Nor=
folk
ab Bremen=Bremerhaven: D. Holſtein 2. März, D. Göttingen
26. März. Nach BraſilienArgentinien ab Bremen=
Bremerhaven: D. Sierra Cordoba 19. Febr., D. Madrid 5. März,
D. Sierra Morena 19. März. Nach Nordbraſilien ab
Bremen: D. Attika 1. März. Nach Mittelbraſilien ab
Bremen: D. Eiſenach 12 März. Nach Cuba New Orleans Lan destheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung!
ab Bremen: D. Riol 3. März. Nach Oſtaſien ab Bremen:
D. Aachen 23. Febr., D. Schwaben 26. Febr., D. Coblenz 12. März,
D. Deſſau 23. März. Nach Auſtralien ab Bremen: D. Elms=
horn
26. Febr. D. Eurypylus 8. März. Nach Süd=Amerika
Weſtküſte ab Bremen: 1. durch den Panamakanal: D. Targis
26. Februar, D. Kermit 12. März. Frachtfahrt Kanariſche
Ammon 28. Febr., D. Holger 14. März. Nach Zentral= Ame=
rika
und Megiko ab Hamburg: D. Alda 19. März. Nach
Nord=Amerika Weſtküſte ab Hamburg: D. Montpelier
26. Februar, D. Kermit 12. März. Frachtfahrt Canariſche
Inſeln nach Bremen=Hamburg: wöchentlicher Dienſt. Nach der
Levante ab Bremen: 14tägige Abfahrten. Nach Finnland ab
Bremen 14tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab
Bremen: Abfahrten alle 10 Tage. Nach Leningrad ab Bremen:
Abfahrten alle 8 bis 14 Tage. Nach England ab Bremen: zwei
bzuv. vier Abfahrten in der Woche. Nach Afrika ab Hamburg:
1. Weſt=Afrika: D. Wolfram 17. Febr., D. Wagogo 20. Febr., D. Lilli
Woermann 28. Febr.; 2. Süd= und Oſt=Afrika: D. Uſaramo 22. Febr.,
D. Urundi 23. Febr.

täglich frisch gebrannt
anerkannt vorzüglicher Oualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (862a) Telephon 71

Engliſche Vorträge. Auf Veranlaſſung der Ortzgrunpe Daru=
ſtadt
des Allgemeinen Deutſchen Neuphilologenverbandes fand am 16. 2.
im Feſtſaal der Ludwigs=Oberrealſchule der zweite engliſche Vor=
trag
ſtatt. Herr C C. Barber, B. 4., Lektor des Engliſchen au
der Univerſität Heidelberg, ſprach über Wells, einen modernen eng=
liſchen
Romanſchriftſteller. Wells, der Sohn eines kleinen Gewerbetrei=
benden
und berufsmäßigen Kricketſpielers, iſt einer der fruchtbarſten zeit=
genöſſiſchen
engliſchen Schriftſteller. Er begann mit Romanen, die er auf
wiſſenſchaftlichen Theorien aufbaute und in denen er füngſte techniſche
Grfindungen verwandte. Naturgemäß wurden dieſe ſpannenden, phan=
taſtiſchen
Bücher gerne gekauft. Aber letzter Zweck iſt bei Wells immer,
Weſen und Leben der Geſellſchaft zu erkennen, darzuſtellen und zu be=
einfluſſen
. Stets will er belehren, ſtets ſteht das ſoziale Problem im
Mittelpunkte ſeiner Werke. In vielen ſeiner ſpäteren Romane tritt
dieſes Streben nur allzu deutlich zutage, ſo daß der Engländer dieſe
Bücher wohl zu leſen beginnt, da ſie von Wells ſind, ſie aber bald weg=
legt
, weil ſie ſeine Erwartungen, eine ſpannende Lektüre zu finden,
enttäuſchen. Neben realiſtiſchen Bildern des heutigen Englands ent=
halten
Wells: Werke auch viele autobiographiſche Darſtellungen und
bieten ſo reiches Material zum Verſtändnis der Entwicklung des Dich=
ters
. Der Vortrag war wieder überaus gut beſucht und wurde ſehr bei=
fällig
aufgenommen.
Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, 20. Febr.,
iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium während des ganzen
Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags
4 Uhr und abends 8 Uhr finden Konzerte ſtatt. In der ſtattlichen
Lamaherde des Frankfurter Zoo, die vor einigen Jahren durch die
Erwerbung eines Zuchtſtammes friſch importierter Stücke beſonders
wertvoll ergänzt wurde, iſt bereits für dieſes Jahr die erſte Nachzucht
zu verzeichnen. Das männliche, völlig weiße Junge gedeiht vorzüglich
und iſt vor allem für die Kinderwelt ein ſteigender Anziehungspunkt.
Zur Ergänzung des Beſtandes an Nellore=Rieſen=Zebus ge=
lang
es nochmals, eine weitere prachtvolle junge Kuh zu erwverben.
RDV. Gepäckträgerdienſt. Es iſt gelegentlich beobachtet worden, daß
bei ſtärkerem Verkehr, beſonders wenn mehrere Züge zu gleicher Zeit
ankommen, die Zahl der Gepäckträger nicht immer ausreicht, um den
Reiſenden bei der Beſorgung des Handgepäcks behilflich zu ſein. Die
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft hat nunmehr Maßnahmen getroffen,
um in derartigen Fällen den Anforderungen der Reiſenden Genüge zu
leiſten. Im Zuſammenhang hiermit wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß die Gepäckträger nicht nach der Zahl der Gepäckſticke, ſondern nach
dem Gewicht des Gepäcks zu bezahlen ſind. Jeder Gepäckträger führt
den amtlich feſtgeſetzten Tarif bei ſich und iſt verpflichtet, ihn auf Ver=
langen
vorzuzeigen.

Parlamentariſches.

* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
begann am Donnerstag mit der allgemeinen Ausſprache über die neuen
Steuergeſetze (Grundſteuer, Gewerbeſteuer, Gemeinde=Umlagen= und
Sondergebäudeſteuer), wozu noch ein neuer Geſetzentwurf über die Ab=
äinderung
des Geſetzes über die Kreis= und Provinzial=Umlagen hinzu=
gekommen
iſt, der im Zuſammenhang mit den bereits vorliegenden Ge=
ſetzentwüirfen
ſteht und mit dieſen zuſammen beraten wird. Bericht=
erſtatter
iſt Abgeordneter Lux, der die einzelnen Geſetzentwürfe be=
ſprach
und über ihre Wirkungen ſich äußerte. Ein Regierungsvertreter
ſchilderte die ſchwierige Lage der Landesfinanzämter, welche zu einer
Vereinfachung dränge, und begründete dann noch die vorliegenden Ge=
ſetzentwürfe
. Die Regierung erſucht den Ausſchuß und den Landtag,
alle Wünſche zurückzuſtellen, die eine Mehrbelaſtung der Finanzen zur
Folge haben. Verſchiedene Mitglieder des Ausſchuſſes warnten vor
einer voreiligen Verabſchiedung der Geſetze, da das Reichsbewertungs=
geſetz
eine große Verſchiebung der Werte und dnmit der Steuerleiſtungen
der einzelnen Steuerzahler mit ſich bringe. Die Länder und die Ge=
meinden
ſeien durch das Reichsbewertungsgeſetz gezwungen, Einheits=
werte
bei der Steuerveranlagung zugrunde zu legen, und die Wirkun=
gen
könne zur Zeit niemand überſehen. Von anderer Seite wurde die
Verabſchiedung der Geſetze noch vor dem 1. April im Intereſſe der
Vereinheitlichug und gerechteren Regelung auf Grund des Einheitsbewer=
tungsgeſetzes
verlangt. Auch wurde betont, daß die Realſteuern in erſter
Linie für die Gemeinden in Anſpruch zu nehmen ſeien. Nächſte Sitzung
am Freitag mit der Tagesordnung: Spezialberatung und erſte
Leſung der Steuergeſetze.

Aus den Parteien.

Deutſchnationaler Arbeiterbund. Am Montag,
den 21. Februar, findet im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) ein Film=
Vortrag, des Herrn Prof, Dr.=Ing. Koehler über Die Bahn nach
der Zugſritze ſtatt. Beginn 8.15 Uhr abends. Eintritt frei! Wir bitten
unſere Mitglieder und deren Angehörige, vollzählig zu erſcheinen.
Freunde unſerer Sache können eingeführt werden.
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künſtier oder künſtleriſche Vtranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchleht, bebält ſch die Redarſon ihr Urteil vor
Union=Theater: Douglas Fairbanks Robin
Hood. Die elaſtiſche Perſönlichkeit Douglas=Fairbanks hat ſchon viele
Typen aus Märchen und Sage verkörpert. In dem hiſtoriſchen Prunk=
film
Robin Hood, der das England des frühen Mittelalters ſchildert,
ſpielt er einen Ritter am Hofe Richard Löwenherz. Auf ſteigendem
Roſſe kämpft er mutig im Turnier und erringt ſich das Herz der ſchön=
ſten
Frau. Er begleitet den Kreuzzug nach Jeruſalem und kehrt un=
erkannt
und heimlich nach England zuwck, um das Land von der Ty=
rannenherrſchaft
des Prinzen John zu befreien. Douglas Fairbanks in
Robin Hood wird jeden Beſucher feſſeln. Das luſtige Beiprogramm
ſowie der neueſte Wochenbericht ergänzen das intereſſante Programm.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind an ſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Faſſe irgendwie ale Beſprechung oder Krliſt.
Liederkranz=Maskenball, der am Samstag abend
in ſämtlichen närriſch dekorierten Räumen der Turnhalle am Woogs=
platz
ſtattfindet, verſpricht allen Teilnehmern einige genußreiche Stun=
den
. Neben zwei großen Ballorch ſtern tragen Likör= und Sektlauben
ſowie bayeriſcher Bierkeller und Kaffeeſtuben dazu bei, um dem Karne=
val
huldigen zu können. Alles Nähere ſiehe Anzeigen und Plakate.
Orthſcher Männerchor. Die Vorbereitungen für den am
Samstag, den 19. Februar, 20.11 Uhr, in der Beſſunger Turnhalle
ſtattfindenden Gala=Maskenball des Orthſchen Männerchors ſind
bereits in vollem Gange. Vorzügliche Tanzmuſik, Ueberraſchungen,
fröhliche Faſtnachtsſtimmung, ſowie die feſtlich dekorierten Räume laſſen
gewiß ſämtliche Beſucher trotz der alltäglichen Sorgen einige Stunden
ungetrübter Freude genießen. Es verſäume daher niemand, ſich recht=
zeitig
eine Karte in den bekannten Vorverkaufsſtellen zu ſichern.
Der große Konkordia=Maskenball findet morgen,
Samstag, abends 8.11 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Der Masken=
ball
wird an Größe und Schönheit dem vorhergehenden nicht nach=
ſtehen
. Karten ſind in den bekannten Vorverkaufsſtellen zu haben. (Siehe
Anzeige.)

Tageskalender für Freitag, den 18. Februar 1927.
Kleines Haus, Zuſatzmiete VI (11), Anfang 7½ Uhr, End=
10 Uhr: Die Märchen der Königin von Navarra Orpheum,
abends 8 Uhr: Das Champagnergirl Kinovorſtellungen:
Union= Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. Konzerte uſw.:
Schloß=Café; Weinhaus Weißer Turm; Maxim; Perkeo; Café Rhein=
gold
; Taunusburg. Alpenverein, 8 Uhr abends, Feſtſaal
Löw.=Gg.=Gymnaſium: Monatsverſammlung. Ortsgewerbe=
verein
und Handw.=Vgg,, abends 8 Uhr im Gelben Saal bei Sitte:
6. Winterverſammlung.
Verſteigerungskalender für Samstag, den 19. Februar 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Büttelborn, vorm. 9 Uhr, Wald=
eingang
Griesheimer Chauſſee: Stamm= und Nutzholzverſteigerung.

Jottesdienſt der iſrgelitiſ hen keligionsge neinde.
Hauptſynagoge (Friedri hſtraße).
Freitag, den 18 Febr Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 45 Min.
Samstag, den 19 Febr. orgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbatausgang 6 Uhr 35 Min.
(hottesdienſt an den Sochentagen: Norgens 7 Uhr 30 Min,
übends 6 hr 45 in
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel, eligionsgeſellſchaft.
Samstag, den 19. Febr. Vorabend 5 Uhr 15 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 6 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens=6 Uhr 45 Min. Abends 5 Uhr
15 Min.

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Seite 6

Freitag, den 18. Februar 1927

Nummer 49

Das Wirtſchaftsjahr 1926.
Bericht der Heſſiſchen Induſirie= und Handelskammer Darmſtadt.

(Schluß.)
Frage der Geſtaltung der Induſtrie= und Handelskammern, hoffen, daß die zielbewußte Arbeit der Verwaltung der Provinz Starken=
Nach wie vor halten die Kammern an ihrem Standpunkt feſt, daß eine burg doch noch von Erfolg begleitet ſein möchte.
Umbiegung ihrer Organiſation zu paritätiſchen Vertretungen unter
keinen Umſtänden in Frage kommen kann, wenn micht die an Zahl und daß nicht etwa der gebotene freie Wettbewerb zwiſchen Gas
Umfang ſtändig ſteigenden wichtigen Aufgaben, die den Kammern ob= und elektriſchem Strom ausgeſchaltet wird. Unbedingt not=
Aufgaben der Induſtrie= und Handelskammern liegen auf einem ganz zu ſtellen.
anderen Gebiet: Sie haben innerhalb der verſchiedenen Arten und
Zweige der Wirtſchaftsunternehmungen einen Ausgleich zu bewirken bezirks iſt zu berichten, daß der Ausbau des Stromnetzes durch die
und durchaus obiektiv die Intereſſen der Wirtſchaftskreiſe in einer dem Heſſiſche Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft (Heag) weitere Fortſchritte gemacht
Volkswohl entſprechenden Weiſe wahrzmehmen. Gegen die Errichtung hat. Es ſind nunmehr 260 Orte der Provinz Starkenburg an das Strom=
ſammenarbeiten
in geeigneten Fällen nichts einzuwenden ſein.
mit Steuern und Abgaben außerordentlich ſtark. Eine Ent= von Darmſtadt vorbei geführt hat, hat die Heag einen Vertrag auf
Milliande Mark geſchätzt wird, bewirkte allerdings das bereits oben er= der elektriſchen Anlagen weſentlich erhöht werden wird.
wähnte Steuermilderungsgeſetz vom 31. März 1926, das namentlich eine
kämpften Luxusſteuer brachte. Die Umſatzſteuer wurde weſentlich er= an viel zu zahlreichen Orten mehr oder minder große Meſſen organi=
mäßigt
. Die in Artikel IIk angeordneten Steuerlichen Erleichterungen ſiert worden ſind, die zum Teil in ihren Auswirkungen dieſen Namen
ſchen Beſtimmungen ſind im Vergleich mit denjenigen anderer Länder Sonderaufgaben einzelner Veranſtaltungen in zweckmäßiger Weiſe gegen=
1927 erſcheint unbedingt geboten, wenn nicht die heſſiſchen Wirtſchafts= der Meſſen iſt, ſo muß doch eine Zerſplitterung auf dieſem Gebiete im
betriebe gegenüber denjenigen in anderen Ländern außerordentlich ſtark Intereſſe aller Beteiligten unterbleiben.
benachteiligt werden ſollen.
Im Bnennpunkt des Intereſſes ſtand naturgemäß die Frage der beſonderen Darſtellung einzugehen ſein.
künftigen Geſtaltung der Gewerbeſteuer. Mehr und mehr hat ſich
dieſe Steuer in der Entwicklung der letzten Jahre im unangemeſſenſter ſchaftsorganiſationen und Spitzenverbände.
Weiſe zur ultimo ratio ausgewachſen, die aLnd und Gemeinden um ſo
mehr ausnützen, als ſie ſich in den Möglichkeiten ſonſtiger Steuerauf= hielt am 17. April in Mainz erſtmals nach dem Ausbruch des Welt=
haben
nach beſonders gründlichen Verhandlungen der Heſſiſchen Regie= ordentlich ſtark beſchickt war. Mit beſonderem Nachdruck wurde von
Negelung der Gewerbeſteuer keinesfalls eher erfolgen zürfe als bis Wirtſchaft nicht größer ſein dürfe als in den Nachbarländern, wenn nicht
durch die endgültige Regelung des Finanzausgleichs zwiſchen, die Wettbewerbsfähigkeit verloren gehen ſollte.
Reich, Ländern und Gemeinden eine einwandfreie Grundlage
für ein Disvonieren auf weite Sicht geſchaffen ſei. Weiter erſcheine es und Handelstag als Spitzenorganiſation der Induſtrie= und Han=
damit
mehrerer Feſtſtellungen des gewerblichen Ertrages ſowie der durch verſammlung ab. Der Neichskanzler Dr. Luther wies vertrauensvoll
an eine endgültige Regelung der Gewerbeſteuer heranzugehen. So un= Nedner glücklicherweiſe recht gegeben.
erwünſcht es grundſätzlich erſcheint, nochmals ein Proviſorium zu ſchaffen,
ſo erſcheint eine derartige Regelung doch einer auf die Dauer gedachten Einzelhandels gemeinſam mit dem Einzelhandelsausſchuß des
Geſetzgebung vorzuziehen, von der mit ziemlicher Beſtimmtheit an= Deutſchen Induſtrie= und Handelstaas eine bedeutſame Kundgebung
änderungsbedürftig wird.
ſtatiſtiſchen Vorarbeiten eine wertvolle Grundlage bilden werden. Des waltigen Fortſchritt, den die Organiſation des Deutſchen Einzelhandels
weiteren werden an bedeutſamen Aufzaben der Steuergeſetzgebung die in den letzten Jahren gemacht hat.
Neuegelung der Kraftfahrzeugſteuer und der Spiritus=
beſteuerung
zu löſen ſein. Es darf als ſelbſtverſtändlich erwartet Einzelhandel mit am ſtärkſten beſchäftigte, die Frage der Konſum=
werden
, daß die Intereſſen der beteiligten Wirtſchaftskreiſe bei dieſen ſehr finanzierung. Nach eingehenden Erwägungen hat man ſich ganz
einſchneidenden neuen Beſtimmungen eine ausreichende Berückſichtigung überwiegend, namentlich in Süddeutſchland, zu der Erkenntnis durch=
finden
.
weiteſtem Sinne zuſammen. Ueber dieſe für Staat, Länder und Gewein= wicklung geht, ſoweit dies bis jetzt abzuſehen iſt, denn auch ganz offen=
iſt
in den letzten Jahren ſehr viel geredet und vielleicht noch mehr ge= beſſer die Bezeichnug Kreditfinanzierung tuüge, auf gewiſſe Gruppen
ſchrieben worden. Es iſt nunmehr endlich an der Zeit, daß man beginnt, des Einzelhandels in einigen Großſtädten, namentlich Norddeutſchlands,
ſämtliche Sparten des öffentlichen Dienſtes einer genauen ſyſtematiſchen nahme ſonſt meiſt einer berechtigten ſcharfen Ablehnung begegnet.
Prüfung zu unterziehen. Dabei wäre feſtzuſtellen, wie Vereinfachungen
im organiſatoriſchen Aufbau und im laufenden Geſchäftsbetrieb und bandes der Deutſchen Induſtrie zu Dresden ſtatt, die eine
damit Verbilligungen erzielt werden können. Die vielfach noch übliche ſtarke Betonung des ſozialen Gedankens brachte und mit beſonderem
mehrerer gleich ober übergeordneter Behörden und in der Beteiligung belgſtung forderte.
einer Mehrzahl von Sachbearbeitern, Referenten, Abteilungsvorſtänden
und Arbeitskräfte erſparenden Sachbehandlung weichen. Hierdurch würde 1926 hat durch eine etwa im Mai einſetzende nach aufwärts weiſende
gleichzeitig zum Nutzen der Sache die Verantwortungsfreudigkeit der Be= Entwicklung den Beginn der Befreiung aus der ſchweren akuten Kriſe
änderungen in Induſtrie und Handel mit dem Ziele einer rationelleren ſierung den deutſchen Wirtſchaftskörper aufs ſchwerſte erſchüttert hatte,
Betriebsſührung war es, wie oben bereits betont, unumgänglich, zum
erfolgen können. Leitender Geſichtspunkt muß das Wohl des großen die Kriegsgegner nicht weniger als 1500 Mällionen Reichsmark zu zahlen.
ordnen haben.
namentlich der Induſtrie, iſt die Frage der Organiſation der Verſorgung jahres mit einem Jahrestribut von 2½ Milliarden Reichsmark erreicht
Kammerbezirks anlangt, ſo hatte die Provimnzialdirektion Starkenburg in machen, daß die deutſche Volkswirtſchaft auch nur lebensfähig werden,
dankenswerter Weiſe Beſtrebungen im Sinne einer großzügigen Ratio= geſchweige denn geſunden kann.
naliſierung betätigt. Leider haben Kräfte außerhalb unſeres Kammer=
bezirks
es vermocht, die Verwirklichung der groß angelegten Pläne zu mit der Zeit einſehen, daß die Daweslaſten auf die Dauer untragbar
vereiteln. Hierdurch iſt die Möglichkeit genommen worden, den Be= ſind, wenn das Deutſche Reich nicht in neue ſchwere Wirtſchaftskriſen
blickliche günſtige Konjunktur überhaupt denkbare Verbilligungen der bei der engen Verflechtung der modernen Weltwirtſchaft nicht an den

Gaspreiſe zugute kommen zu laſſen, die die Konkurrenzfähigkeit unſerer
Eng mit der Frage des Reichswirtſchaftsrats zuſammen hängt die Betriebe naturnotwendig außerordentlich geſtärkt hätten. Es ſteht zu
Jedenfalls muß die Wirtſchaft entſcheidendes Gewicht darauf legen,
liegen, unerfüllt bleiben ſollen. Es wäre denkbar unzweckmäßig, auch wendig erſcheint es vielmehr, die Verſorgung mit Gas einerſeits und
noch in den Bereich der Induſtrie= und Handelskammern die Gegenſätze elektriſchem Strom andererſeits in verſchiedenen Händen zu belaſſen,
zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hineinzutragen. Zum Aus= ſchon um deswillen, damit bei beiden Teilen der Anreiz nicht genommen
gleich dieſer Gegenſätze ſind in politiſcher Beziehung die Parlamente wird, der Wirtſchaft ſowie den ſonſtigen Verbrauchern die lebensnot=
und in materieller Beziehung die Schlichtungsausſchüſſe berufen. Die wendigen Betriebsſtoffe ſo billig wie nur irgend möglich zur Verfügung
Beziglich der Elektrizitätsverſorgung des Kammer=
von
Arbeitnehmerkammern unter alleiniger finanzieller Beteiligung der netz der Heag angeſchloſſen. Die Leiſtungsfähigkeit der Werke wird da=
Arbeitnehmer beſtehen keine Bedenken. Bei völliger gegenſeitiger durch geſteigert, daß die Darmſtädter Anlagen von Gleichſtrom auf Dreh=
Selbſtändigkeit der beiderſeitigen Organiſationen wird gegen ein Zu= ſtrom umgeſtellt werden. Mit der RheimſchWeſtfäliſchen Elektrizitäts=
Aktiengeſellſchaft (R. W. E.), die eine Höchſtſpannungsleitung von zur=
Auch im Jahre 1936 war die Belaſtung der Wirtſchaft zeit 100 000 und ſpäter 220 000 Volt in nordſüdlicher Ricktung weſtlich
laſtung der deutſchen Wirtſchaft, die im Ergebnis auf rund eine halbe gegenſeitige Reſerveſtellung abgeſchloſſen, ſo daß die Betriebsſicherheit
Die Inflation der Währung hatte im Deutſchen Reich eine In=
Aufhebung der Weinſteuer, der Salzſteuer ſowie der mit Recht ſtark be= flation der Meſſen im Gefolge gehabt mit dem Ergebnis, daß
wirtſchaftlich gebotener Betriebszuſammenſchlüſſe ermöglichten erſt die kaum verdienten und den Beteiligten. Ausſtellern wie Käufern, ſchwere
oben geſchilderte umfongreiche grundlegende Zuſammenſchlußbewegung. Enttäuſchungen brachten. Die ſchlechte Konjunktur im Frühjahr ver=
Als eine ganz beſonders drückende Belgſtug wurde von der heſſi= anlaßte übrigens, daß verſchiedene Meſſen abgeſagt wurden. Gs iſt
ſchen Wirtſchaft die Sonderſteuer vom bebauten Grund= anerkennenswert, daß auch auf dieſem Gebiet der Gobanke der Ratio=
beſitz
empfunden, die für das Rechnungsjahr 1998 gegenüber dem naliſierung Platz geguffen hat, und daß die maßgebenden Stellen das
Stand vom Vorjahre faſt auf das doppelte erhöht worden iſt. Die heſſe Beſtreben zeigen, die Zahl der Meſſen ſtark zu vermindern und die
ſehr weitgehend. Eine weſentliche Herabminderung der Steuer im Jahre einander abzugwenzen. So nützlich an und für ſich die Einrichtung
Auf wichtige Fragen des Verkehrsweſens wird in einen
Sehr zahlreich waren im Berichtsjahr die Tagungen der Wirt=
Der Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammertag
lagen beſchränkt ſehen. Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern krieges eine Vollverſammlung ab, die aus allen Teilen des Landes außer=
rung
gegenüiber den Standpunkt vertreten, daß die geblante endgültige= der Verſammlung gefordert, daß die Geſamtſteuerbelaſtung der heſſiſchen
Kurz darauf, am B. April, hielt der Deutſche Induſtrie=
geboten
, die Ergebniſſe mehrerer Einkommenſteuerveranlagungen und delskammern im Deutſchen Reich zu Berlin ſeine vielbeachtete 46. Voll=
das
Reichsgeſetz vom 9. Februar 1996 angeordneten Reichsfinang= darauf hin, daß 88, wenn auch langſam, in Deutſchland wieder ſchritt=
ſtat
iſtik abzuwarten, ehe überhaupt die praktiſche Möglichkeit beſtehe, weiſe aufwärtsgehe. Die ab Mai 1926 einſetzende Entwicklung hat dem
Am 5. Auguſt veranſtaltete die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen
genommen werden kann, daß ſie bereits nach kurzer Zeit wieder ab= in Düſſeldorf. In den geſchloſſenen Sitzungen wurde hauptſächlich das
Problem des unlauteren Wettbewerbes, insbeſondere die Frage der
Im Jahre 1977 wird vornehmlich die Frage des Finanzaus= Regelung des Ausverkaufsweſens erörtert ſowie zu den immer wehr
gleichs einer auf die Dauer berecheten Löſung entgegengeführt überhand nehmenden Sonderverkaufs=Veranſtaltungen Stellung genom=
wverden
müſſen, wobei die Ergebniſſe der angeordneten eingehenden wen. Eine große öffentliche Verſammlung gab ein Bild von dem ge=
Im weiteren Verlauf des Jahres 1926 war das Problem, das den
gerungen, daß die hier in Nachahmung amerikaniſcher Vorbilder ein=
Aufs engſte mit der Frage des Finanzausgleichs hängt wiederum geſchlagenen Wege, den Umſatz zu heben, ohne ſchwere Schädigungen
das Problem der Rationaliſierung der öffentlichen Verwaltung im der deutſchen Volkswirtſchaft nicht beſchritten werden können. Die Ent=
den
, nicht minder aber für die Volkswirtſchaft überaus bedeutſame Frage bar dahin, daß die Organiſation der Konſumfinanzierung, die übrigens
die Worte und Gedanken in die Tat umzuſetzen, bierzu ſind zwechmäßig beſchränft bleibt, während die in ihren Auswirkungen bedenkliche Maß=
Am 3. September fand die vielbeachtete Tagung des Reichsver=
Dobpelarbeit, die in der zwiefachen Form gehäufter Zuſtändigkeiten Nachdruck eine Befreiung der Wirtſchaft von der unerträglichen Steuer=
*
uſw. innerhalb der gleichen Behörde bei einer und derſelben Sache von Sucht man die Geſtaltung der wirtſchaftlichen Lage im Deutſchen
oſt recht untergeordneter Bedeutung in die Erſcheinung tritt, könnte ohne Reiche während des Jahres 1926 zuſammenfaſſend auf eine kurze Formel
Nachteile für die Erledigung der Geſchäfte vielfach einer einfacheren Zeit zu bringen, ſo kommt man etwa zu folgendem Ergebnis: Das Jahr
amtenſchaft ſtark erhöht werden. Bei den grundlegenden Organiſations= gebracht, die im Laufe des Jahres 1925 als Folgewirkung der Stabilie
Trotz eimer unverkennbaren Beſſerung der Lage iſt indeſſen keines=
Teil außerordentlich ſchwerwiegende Eingriffe in den Wirtſchaftskörper, wegs Anlaß zu einer allzu optimiſtiſchen Beurteilung gegeben. Nach
vorzunehmen. Bei den dringend gebotenen Reformen im öffentlichen wie vor beſindet ſich die deutſche Wirtſchaft in einer ſchweren Notlage.
Dienſt liegen die Dinge entſppechend. Auch hier wird die zum Zweck der Im ſeit 1. September 1926 laufenden dritten Reparationsjahr hat das
Geſundung vorgenommene Operation nicht ohne ſchmerzliche Eingriffe Deutſche Reich an bisher noch immer völlig unbegrenzten Tributen an
Ganzen ſein, dem ſich Ginzelintereſſen unter allen Umſtänden unterzu= Für das vierte Reparationsjahr 1997/98 erhöht ſich dieſe Summe auf
1750 Millionen Reichsmark. Vom fümften Reparationsjahr, von 1928 99
Von beſonderer Bedeutung für die Entwicklung der Wirtſchaft, an, ſoll der Stand des harmloseuphemiſtiſch ſogenannten Normal=
mit
Gas und elektriſchem Strom. Was die Gasverſorgung des ſein. Ein ſolch dauernder entnervender Blutverluſt muß es unmöglich
Es ſteht zu hoffen, daß auch die Beteiligten auf der anderen Seite
trieben unſeres Bezirks ganz außerordentliche, nur durch eine augen= geſtürzt werden ſoll. Die Folgen ſolcher neuen Erſchütterungen würden

Grener 1i Dricen Neike Bil micken ſe Muden Wemnekrnuans
notwendig auch auf die Nachbarſtaaten übergreifen müſſen.
Eine weitere ſchwere Belaſtung, die in ihren Auswirtungen nich=
unterſchätzt
werden darf, bedeuten für die deutſche Volkswirtſchaft ſermes
die Zinsverpflichtungen, die für die ſtarke Einfuhr ausländiſchen Kapitaly
dauernd an das Ausland zu erfüllen ſind. Die rund 3½ Milliardern
die durch ausländiſche Anleihen in den letzten beiden Jahren, teils u=
mittelbar
, teils auf dem Umwege über öffentlich=rechtliche Körperſchaſte=
in
die deutſche Wirtſchaft hineingeſtrömt ſind, müſſen verzinſt und über
dies fnüher oder ſpäter zurückbezahlt werden. So wünſchenswert es
einer Beziehung war, daß zur Zeit ernſteſten Darniederliegens der deun
ſchen Wirtſchaft Kapital von außerhalb eingeführt worden iſt, ſo iſt doc
die ſchwere Belaſtung mit Zins= und Rückzahlungsverpflichtungen en
Umſtand, der die Lage der deutſchen Wirtſchaft ſchwer bedrückt und fi.
ihren Wechſelbeziehungen zum Ausland weiterhin ſtark beinträchtgs.
muß.
Zu den äußeren an bleiſchwerem Gewicht ſteigenden Kriegslaſtg,
geſellen ſich die inneren Laſten in Geſtalt der Unterſtützung der Erwerb=
loſen
, der Kriegsverletzten und hinterbliebenen, der Kleinrentner, dm
Verdrängten uſw. Wir ſind beſcheiden geworden in der bitter ernſte,
Zeit der letzten Jahre und betrachten es ſchon als einen erheblichen
Fortſchritt, daß die Zahl der Erwerbsloſen ſich Ende November 1a3
gegenüber dem Höchſtſtand im Februar 1926 um etwa ein Drittel m.
ſenkt hatte, um am Schluß des Jahres allendings in bedrohlicher Weii=
wieder
anzuſteigen. Man muß ſich immer wieder vor Augen halte=
was
es heißt, daß am 1. Dezember 1986 im Deutſchen Reiche noch etnn
14 Millionen Vollerwerbsloſe gezählt wurden, zu denen noch an
150 000 ſog. Ausgeſteuerte kommen, die ſeit über einem Jahr ohne Arbe!
ſind und ebenfalls auf öffentliche Koſten unterſtützt werden.
Alles in allem hat ſich ſomit der Zuſtand der deutſchen Volksmirn
ſchaft am Ende des Jahres 1926 gegenüber dem Tieſſtand an der Jahres=
wende
1925/26 gebeſſert. Die Hoffnung, daß die deutſche Volkswirtſchat
auf der Bahn der Beſſerung ohne weitere ſchwere Hemmungen vorg=
ſchreiten
möge bleibt unbenommen. Indeſſen muß damit gerechrnt
werden, daß äußere Umſtände oder innere Entwicklungen, deren Richtu.
und Ausmaß niemand abzuſeben vermag, ſchwere erneute Rückſchlä:
bringen können, die, je öfter ſie auftreten, deſto ernſtere Folgen haben
wüßten.
Das Ziel ſteht vor Aller Augen: Wiederherſtellung einer leber.4
fähigen deutſchen Volkswirtſchaft, die, in ſich gefeſtigt, in der Weltwi=
ſchaft
eine geachtete Stellung einnimmt und die es ermöglicht, daß di
arbeitsfähige und arbeitswillige, in ſeinem Kern geſunde deutſche Vril
ſich redlich und in Frieden ernährt. Ob und wann dieſes Ziel erräi.=4
werden wird, hängt nicht allein von uns Deutſchen ab. Auch das Au=
land
, namentlich die Kriegsgegner, müſſen erkennen, daß nur ein u.
ſundes Herz Europas die Geſundheit des noch immer wichtigſten Enn
teiles und der Erde überhaupt gewährleiſtet. Es darf aber nicht thue
retiſch bei dieſer Erkenntnis ſein Bewenden haben, es müſſen vielme=
praktiſch
die notwendigen Folgerungen in der Richtung einer Erleüt
terung der unerträglichen Belaſtung des Deutſchen Reiches und der de
ſchen Wäintſchaft gezogen werden. Nur ſo kann das noch immer ſtat
geſtörte wirtſchaftliche und politiſche Gleichgewicht in Europa und 1
der Welt wieder hergeſtellt werden, das allein eine Gewähr ſür a
friedliches Nebeneir anderleben der Länder und Völker bietet.
Soweit es aber auf deutſches Wollen und Können ankommt, muß
Parole lauten, unter Hintanſetzung alles Tvennenden zu einer bewußz=
deutſchen
Arbeitsgemeinſchaft zu gelangen an der jeder tätigen und nu=
bringenden
Teil hat, der ſein Volk und ſein Vaterland liebt. Weit
der Weg der Geneſung und fern das Ziel der Geſundung. Mögen rI Kltt edegeo.
Jahr 1927 das deutſche Volk und die deutſche Wirtſchaft auf dem b.
gezeichneten Wege voranſchreiten und ſich dem geſetzten Ziele näheril fſltiger, Düſſl

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Bedeutung für die Frauen. O. 5.45: Leſeſtunde (Briefliteraturſ=
Aus Goethes Briefwechſel mit einem Kinde‟. Sprecherin=
Marg. Wolf. O. 6.30: Film=Wochenſchau. O. 6.40: Gigcomc
Vuccini. Vortrag von Klaus Nettſtraeter. O 7: Uebertr. aus dem
Frankf. Opernhaus: Tosca, Oper, von Pucini.
Stuttgart.
Freitag, 18. Febr. 1.10: Konzert. O 3.50: Eugenie Sauter!
Aus dem Reiche der Frau. O 4.15: Konzert. Hauptmann: Marſch
Lanner: Die Schönbrunner. Mendelsſohn: Andante.
Berlioz: Ouv. Humperdinck: Fant. Das Wunder. 2 Horn!
quartette (nach Anſage). Fauſt: Quadrille a la cour. Polonaiſs
Einl.: Martha Schuler. O 6.15: Dr. Stuart: Württemb. und
badiſche Schneelaufgebiete. O 6.45: Anna Blos: Ottilie Wilder
muth. O 7.15: Uebertr. von Mannheim: Erich Dürr, Dramatur:
am Nationaltheater: Nationaliſierungsbeſtrebungen im heutigen
Theaterbetrieb. O. 8: Philharm. Orch. Leit: Kapellm. Kurgs
Solo=Celliſt Marix Loewenſon. Dvorak: Cello=Konzert. Tſchaff
kowsky: Duv. Romeo und Julia. Anſchl.: Gaſtſviel Marg
Muff=Stenz. Rezit.: Sinfonie jüngſter Dichtung. Aus Werfen
von Rob. Faeſi, Elſe Lasker=Schüler, Rene Schickele, Fr. Werfell
Rainer Maria Rilke, Th. Däubler, G. Schmückle. Anſchl-
Funkſtille für Fernempfang.
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Kunſt, O 4.30: Schleſiſche Lieder, von Petr Bezruk. O 5: Eties
Kammerorch. O 6.30: Dr. Kochs: Klärung und Verbeſſerung 9
Obſt= und Beerenweinen durch den Selbſtherſteller. O. 6.55: D.)
Zucker: Das Geſicht der Straße: Häuſerreihen und Plätze‟
( 720: Prof. Preuß: Soziale Probleme der Völkerkunde‟
6 7.50: Einf. zu der nachfolgenden Oper. O 8.10: Sende=Spiel
Der Opernball, Komiſche Oper in drei Teilen. Muſik von B
Heuberger, Beaubuiſſon. Rentier: E. Kandl. Madame Beaubuiſom
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Weſtermaun: Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene. O 4: Lehre=
Werth: Vom neuzeitlichen Anfangsunterricht. 6 4.30: Aus der=
Zentralinſtitut. O 5: Prof. Dr. Schubring: Dantes göttliche Kas
mödie. 8 6: Dr. ing. Feldhaus: Aus der Geſchichte der Technik
G 6.30: Stud=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für Fortgs
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Nummer 49

Freitag, den 18. Februar 1927

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Die am Dienstag, den 15. Februar 1927,
ſiatt gefundene Holzverſteigerung an der
Taiſermühle b. Eberſtadt und Streichels
Gem. Nieder=Beerbach iſt genehmigt.
Pritſch, Bürgermeiſter
3060)
Nieder=Beerbach

In dem Konkursverfahren über das
Vermögen der Firma Wiedekind &
Kempf, Weka=Werke, Aktiengeſell=
ſchaft
in Groß=Zimmern, wird neuer
Prüfungstermin beſtimmt auf:
Hamstag, den 12. März 1927,
vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gericht, Zim=
(3022
ner Nr. 15.
Dieburg, den 11. Febr. 1927.
Heſſiſches Amtsgericht.

Donnerstag, den 24. Februar
1927, vorm. 9 Uhr anfangend, wer=
den
im Babenhäuſer Gemeindewald, Di=
ſtrikt
Roſee, Röderpfad Molkenborn, Gr.=
Bremergarten und Obereſuhl
Kiefernſtämme:
I. Klaſſe 6 Stück 11,17 fm
17,78
II. 14
III. 120 103.33
meiſtbietend verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt im Holzſchlag
(3052
Gr.=Bremergarten.
Babenhauſen, den 17. Febr. 1927.
Bürgermeiſterei Babenhauſen.

[ ][  ][ ]

Gelte 8

Freitag, den 18. Februar 1927

Nummer 49

Aus Heſſen.

Starkenburg.

* Arheilgen, 17. Fehr. Die ärztliche Unterſuchung und Aufnahme
der an Oſtern ſchulpflichtigen Kinder findet für Knaben Dienstag, den
22. d. Mts., vormittags 10½ Uhr, für Mädchen Donnerstag, den
24. d. Mts., um dieſelbe Zeit ſtatt. Gebrechliche, kränkliche oder geiſtig
unreife Kinder können noch ein Jahr vom Schulbeſuche befreit werden.
Bei der Aufnahme ſind die Impfſcheine vorzulegen. Am kommenden
Samstag hält Herr Lehrer Schwedes einen für jedermann zugäng=
lichen
Vortrag über Peſtalozzi und die heutige Schule in dem Saale
des Kirchenſchulhauſes. Die hieſige Sportvereinigung 04 veranſtaltet
am 19. d. Mts., im Saale Zum goldenen Löwen eine Masken=Nedoute
mit vielen Ueberraſchungen. Es ſei verraten, daß dabei eine Zwangs=
demaskierung
nicht ſtattfindet.
H. Eberſtadt, 17. Febr. Volkshochſchulkurs. Der im letzten
Winter von dem Ortsausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege ver=
anſtaltete
geologiſche Kurſus hat am letzten Sonntag mit der dritten
Führung durch die geologiſche Abteilung des Heſſiſchen Landesmuſeums
ſeinen vorläufigen Abſchluß gefunden. Der Leiter des Kurſus, Handels=
lehrer
Dr. H. Diehl=Darmſtadt, führte die Teilnhmer durch die einzelnen
Sammlungen, von denen die Petrographiſche (Geſteins=) und die
Paläontologiſche Sammlung (ſyſtematiſche Sammlung der foſſilen Tiere
und Pflanzen) das Hauptintereſſe weckten. Daneben wurde ſelbſtver=
ſtändlich
auch der Sammlung für allgemeine und hiſtoriſche Geologie
und der Mineralogiſchen Sammlung ein Beſuch abgeſtattet. Die Er=
läuterungen
des Führenden bildeten eine wertvolle Ergänzung des
während der Vortragsabende im Winter behandelten Stoffes. Im
Sommer folgen noch einige Exkurſionen, und zwar vorausſichtlich drei
in die engere Umgebung (Muhltal, Frankenſtein=Magnetberg=Seeheim=
Auerbach, Meſſel) und drei in die weitere Umgebung (Alzey, Eppelsheim,
Vogelsberg). Wie groß das Intereſſe auf geologiſchem Gebiet iſt, be=
weiſt
die Tatſache, daß über 60 Teilnehmer an dem Kurſus bis zum
Schluſſe teilnahmen.
* Eberſtadt, 17. Febr. Peſtalozzifeier. Am geſtrigen Mitt=
woch
war ſchulfrei. Im Laufe des Vormittags ſammelten ſich die hieſi=
gen
Schulklaſſen zu einer gemeinſamen Peſtalozzifeier im Schwanenſaal.
Abends wurde die Feier für die Elternſchaft und Oeffentlichkeit
wiederholt.
* Pfungſtadt, 17. Febr. Die 50jährigen haben beſchloſſen, im
Laufe dieſes Jahres eine gemeinſame Geburtstagsfeier abzuhalten. Fer=
ner
ſollen die Sammlungen regelmäßiger als bisher vor ſich gehen.
* Ober=Ramſtadt, 17. Febr. Verlängerter Fernſprech=
dienſt
in Ober=Ramſtadt. Der von faſt allen Fernſprechteiſ=
nehmern
durch Unterſchrift beantragte erweiterte Fernſprechdienſt mit
gemeinſam zu tragender Verteilung der Koſten iſt von der Oberpoſt=
direktion
Darmſtadt genehmigt worden. Ab Dienstag, den 15. Februar,
wird in der beantragten Weiſe Fernſprechdienſt abgehalten (Werktags von
7 Uhr vormittags bis 12 Uhr nachts, Sonntags von 8 Uhr vormittags
bis 1 Uhr nachmittags). Erfreulicherweiſe haben ſich die zu tragenden
Koſten infolge der in den letzten Wochen angeſchloſſenen 16 Neuan=
ſchlüſſe
von 1,20 Mark monatlich auf 90 Pfg. monatlich (alſo 3 Pfg.
täglich) ermäßigt. Die Koſten werden mit 1/45 Mk. für Februar den
Teilnehmern in Rechnung geſtellt und dann jeweils für ¼ Jahr im
Voraus erhoben. Die Erweiterung der Fernſprechdienſtſtunden wird
einem lange gehegten Bedürfnis weiteſter Kreiſe nunmehr Rechnung
tragen.
* Ober=Ramſtadt, 16. Febr. Nächſten Sonntag, 20. Februar, abends
8 Uhr. veranſtaltet der Evangeliſche Bund Zweigverein Ober= Ram=
ſtadt
im Gaſthaus Zum Löwen (Schneider) wieder einen Familien=
abend
, der mehr den Charakter eines Heimatabends tragen und bei dem
ein Vortrag über die Geſchichte Ober=Ramſtadts gehalten werden wird.
Alle Gemeindeglieder ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Der Eintritt
iſt frei. Auch bei der geſtrigen Stammholzverſteigerung im Gemeinde=
wald
wurden wieder gute Preiſe erzielt. Die nächſte Nutzholzverſteige=
rung
findet im Forſtort Hainböhl ſtatt und wird auf die demnächſt im
Inſeratenteil erſcheinende Bekanntmachung hingewieſen.
* Ober=Ramſtadt, 17. Febr. Nach Bekanntmachung der Bürger=
meiſterei
liegen die Rechnungen der Gemeinde und des Waſſerwerks für
Ri. 1925 von geſtern ab eine Woche lang zu jedermanns Einſicht und zur
Erhebung etwaiger Einwendungen auf dem Bürgermeiſtereibüro offen.
* Groß=Umſtadt, 16. Febr. Sport in Groß=Umſtadt. Am
Sonntag fand ein Wettkampf zwiſchen der Mannſchaft des hieſigen Fuß=
ballklubs
und derjenigen don Münſter bei Dieburg ſtatt. Groß=Umſtadts
Ueberlegenheit zeigte ſich bereits in der erſten Halbzeit. Groß=Umſtadt
ſiegte mit 7:1. An dem gleichen Tage wurde ein Handballkampf zwi=
ſchen
der 2. Mannſchaft von Höchſt und der 2. Maunſchaft des Groß=
UImſtädter Turnvereins in Höchſt ausgefochten. Der Kampf war äußerſt
ſpannend, da beide Mannſchaften gleich gut ſpielten. Das Spiel endigte
mit 1:1.
* Dieburg, 17. Febr. Daß die ehemals kurmainziſche Stadt Die=
burg
den Karneval zu feiern verſteht, iſt bekannt; als vor wenigen Jah=
den
ausgewieſene Rheinländer die Faſtnacht hier erlebten, wurden ſie zu
ihrem größten Staunen an ihre heimatlichen Feſte erinnert. Groß iſt
allfährlich die Zahl der Beſucher, die aus den benachbarten Großſtädten
in unſere kleine Kreisſtadt kommen, wenn hier die Saiſon eröffnet
iſt. So ſteht am nächſten Sonntag abend der große Maskenball
des Turnvereins 1863 Dieburg bevor, der unter der Deviſe Frühling
und Karneval an der Riviera ſteht. Wer in Licht, Glanz und Farben,
in frohem Genießen von Schönheit, Muſik und Tanz ſich des Lebens
freuen will, wird am Abend des 20. Februar im Hotel Mainzer Hof
nicht zu kurz kommen.
* Höchſt i. O., 17. Febr. Straßenbau Hetſchbach-Höchſt.
Die langerſehnte direkte Straße zwiſchen Hetſchbach und Höchſt wird im
kommenden Frühjahr der Oeffentlichkeit übergeben werden können. Im
vergangenen Herbſt in Angriff genommen, macht dieſe Anlage gegenwär=
tig
, ſchöne Fortſchritte. Sämtliche Arbeitsloſen der Gemeinde Hetſch=
bach
ſind an dem Bau beſchäftigt. Da der Fahrverkehr zwiſchen Hetſch=
bach
und Höchſt ſich ſeither nur auf Umwegen abwickeln konnte, iſt dieſe
Neuanlage zweifellos von großer Bedeutung. Der Männergeſangver=
ein
Höchſt i. O. begeht am 2. 3., und 4. Juli d. J. ſein 25jähriges Jubi=
läum
, verbunden mit Geſangswettſtreit. Zahlreiche Vereine der nähern
und ſveiteren Umgebung werden ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſ=
ſen
, und an dem friedlichen Wettbewerb teilnehmen. Die Delegierten=
tagung
findet Sonntag, den 20. d. M., nachmittags 1½ Uhr, im Hotel
Zur Poſt ſtatt. Die Oelgemälde=Verloſung des jungen, talentvollen
Malers Georg Jöckel von hier, findet am 1. April ſtatt. Die zur Aus=
loſung
kommenden Bilder ſind zurzeit im Schaufenſter der Sattlerei
Kohlbacher ausgeſtellt. Die Genehmigung zur Verloſung wurde ihm von
der Behörde erteilt, um ſich die Mittel zur Weiterausbildung verſchaf=
fen
zur können.
* Neuſtadt, 16. Febr. Am Sonntag wurde der Schutzmann Philipp
Pilger, der ſeiner Heimatgemeinde in dreißigjähriger Dienſtzeit treu
gedient hatte, unter großer Beteiligung aus nah und fern zur letzten
Nuhe gebettet. Die Gemeinde ließ durch Herrn Bürgermeiſter Koch
als letztes Liebeszeichen einen Kranz am Grabe niederlegen. Im Auf=
trage
der Bezirksvereinigung der Schutzmannſchaft des Kreiſes Erbach
ehrte Kamerad Müller=Sandbach den Verſtorbenen durch entſprechende
Worte und Kranzniederlegung. Die hieſige Ortsgruppe des Oden=
waldklubs
führte ihre zweite Wanderung aus. Der Weg führte
über Mühlhauſen, das Wieſental aufwärts bis Breitenbrunn. Der
Rückwveg erfolgte über Rimhorn. Am Sonntag trat die Kirchen=
gemeindevertretung
am Schluſſe des Vormittagsgottesdienſtes zu einer
Beratung des Voranſchlags für 1927 zuſammen. Am Sonntag wird
der Film von dem großen Liebeswerk in Bethel bei Bielefeld in hieſi=
ger
Kirche gezeigt.

Grippe und Husten.
Gurgeln Sie mit Chinosol! Versuchs-
packung
60 Pf. in allen Apotheken und
Drogerien.

u haßen in allen Apotheken und Drogerien. Alle Packungen sind be
Limmt vorrätig in der Medizinaldrogerie Friedr. Beckenhaub, Schulstr.

* Michelſtabt, 16. Febr. Odenwaldklub. Die zweite Wande=
rung
der Ortsgruppe findet am Sonntag, den 20. d. M., ſtatt. Ab=
marſch
1 Uhr am Forſtamt. Marſch nach Erbach, Brudergrund, Wald=
horn
, Michelſtadt. Führer: Haſenzahl und Valentin.
* Michelſtadt, 17. Febr. Brennholzverſteigerung. Am
Montag, den 21. Februar, nachmittags 1½ Uhr, wird die Gräfliche
Oberförſterei Rehbach, bei Gaſtwirt Uhrig in Rehbach (Poſt Michelſtadt)
folgendes Holz verſteigern: Kohlwald 2a, 2b, 2c und 1c (an der Haupt=
ſtraße
Spreng=Moſſau gelegen): Buche Nm.: Scheit 263,4: Knüppel
263,1; Knüppelreiſig 89,1: Stöcke 61,2: Kiefer Rm.: Knüppel 5; Knüppel=
reiſig
26; Lärche Rm.: Rundſcheit 4; Knüppelreiſig.
* Hummetroth, 17. Febr. Bei der am Dienstag abgehaltenen Holz=
verſteigerung
wurden durchſchnittlich folgende Preiſe erzielt: Buchen=
knüppel
1 Meter 1415 Mk.; Stöcke 1 Meter 7 Mk.; große Buchen=
wellen
50 Stück 15 Mark und Bäckerwellen 100 Stück 6,50 Mk. Die
Grippe hat hier beſonders ſchwer die kleineren Kinder ergriffen. Die
größte Gefahr iſt jedoch jetzt vorüber.
s. Beerfelden, 17. Febr. Der hieſige Turnverein hielt am Sonntag
einen wohlgelungenen Theaterabend ab, der ſich eines zahlreichen Be=
ſuches
erfreute. Ueberraſcht wurden die Zuſchauer durch die neue Büh=
nenausſchmückung
, die entworfen und ausgeführt iſt von Herrn Maler=
meiſter
Karl Horn, hier; beides, Spiel und Bühnenſchmuck, fanden den
vollen Beifall der Beſucher. Der Turnverein erfreut von Zeit zu Zeit
durch derartige Veranſtaltungen, die auch immer beſten Zuſpruch haben.
Hirſchhorn, 17. Febr. Waſſerſtand des Neckars: Am 16.
Februar: 0,94 Meter; am 17. Februar: 0.93 Meter.
* Lampertheim, 16. Febr. Bei der geſtrigen Holzverſteigerung aus
dem ſtaatlichen Forſtbezirk Wildbahn wurden wieder recht anſehnliche
Preiſe erzielt. Es ſtellten ſich im Durchſchnitt: Eichen=Derbſtangen pro
Fm. 41 RM., Kiefern=Nutzreiſig pro Rm. 1,50 RM.; je Rm.: Buchen=
Scheiter 15,30 RM., Eichen=Scheiter 11,30 Rm., Kiefern=Scheiter 16 RM.,
Buchen=Knüppel 13 RM., Eichen=Knüppel 9,60 RM., Kiefern=Knüppel
11,80 RM., Buchen=Stöcke 6,10 RM., Eichen=Stöcke 5 RM., Kiefern=
Stöcke 8,10 Rm.; Eichen=Stammreiſig pro= 100 Wellen: 15 RM., Aſt=
reiſig
je 100 Wellen: Buichen 16 RM., Eichen 10,50 RM., Kiefern
13,10 RM.
* Groß=Rohrheim, 16. Febr. Unter dem Motto. Das deutſche Lied
in Worten, Liedern und Bildern hat der hieſige Männergeſangverein
vor gut beſetztem Hauſe in ſeinem Vereinslokal (Gaſthaus Zum deut=
ſchen
Haus), ſein diesfähriges Winterkonzert veranſtaltet. Die Aufgabe,
die ſich der Verein mit ſeinem diesmaligem Programm geſtellt hatte,
ging wohl über den Rahmen von früheren Veranſtaltungen des Vereins
hinaus. Mit Recht mag ſchon im Voraus geſagt werden, daß der Verein
der ſchwierigen Aufgabe dank der freudigen opferwilligen Hingabe ſei=
ner
Sänger, beſonders aber ſeines bewährten Dirigenten, Herrn Lehrer
Treffert von Gernsheim, durchaus gewachſen war. Der Abend war,
wie ſchon oben erwähnt, dem deutſchen Volksliede gewidmet. In einem
einleitenden Vortrage wies Herr Lehrer Gebhard von hier auf die Ent=
wicklung
und auf die tiefe Bedeutung des deutſchen Volksliedes hin.
Den ſoliſtiſchen Teil hat auch dieſes Mal wieder in liebenswürdiger
Weiſe die verehrte Frau Lehrer Klump übernommen. Die von ihr zum
Vortrag gebrachten, Lieder waren mit feinem Geſchmack zu ihrem Sopran
und ihrer Vortragsweiſe ausgewählt. Einige Volkslieder, deren Sinn
und Melodien im deutſchen Volke beſonders tief wurzeln, wie Lorelei
Das Wandern iſt des Müllers Luſt, Im tiefen Keller ſitz ich hier,
u. a. fanden in Geſang und wohlgelungenen lebenden Bildern eine
charakteriſtiſche Verkörperung. Es würde an dieſer Stelle zu weit
führen, die Darbietungen im Einzelnen zu würdigen, es kann nur geſagt
werden, daß das Konzert als wohlgelungen zu bezeichnen iſt. Nach
dieſer Veranſtaltung ſteht zu erwarten, daß der Männergeſangverein
Groß=Rohrheim auch den in dieſem Jahr ihn noch erwartenden Auf=
gaben
, auf die Herr Präſident Menger in ſeinen Schlußworten hinwies,
vollauf gewachſen iſt und daß das angekündigte Bundesſängerfeſt, ver=
bunden
mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne, ebenfalls für den
Verein ein voller Erfolg wird.
* Gernsheim, 17. Febr. Der Kappenabend im Rheiniſchen Hof am
letzten Sonntag abend erfreute ſich eines ſehr ſtarken Beſuches. Das
närriſche Marskomitee unter ſeinem Präſidenten leiſtete glanzvolles.
Der Humor ſprüte nur ſo. Seitens der Bürgermeiſterei Gernsheim
ſind zur Erbauung eines Vierfamilienwohnhauſes in der Waſſerſcheide
die erforderlichen Arbeiten im Wege des öffentlichen Wetthowerbs aus=
geſchrieben
worden. Am Freitag, vormittags 8½ Uhr, findet im
Bürgerſaal des hieſigen Stadthauſes eine Brennholzverſteigerung ſtatt.
Es kommen nachſtehende Holzſortimente zum Ausgebot. Eiche= und
Kieferſcheitholz, Eiche=, Ahorn=, Linde=, Kiefer= und Fichteknüppelholz,
ſowie Eiche=, Linde=, Kiefer= Fichteknüppelreiſig, ferner Eiche= und Kiefer=
ſtockholz
. Daſelbſt findet am Dienstag, 22. Febr., vorm. 9 Uhr, die erſte
Stamm= und Nutzholzverſteigerung ſtatt. Zur Verſteigerung gelangen
Eiche=, Buche=, Kiefer= Fichteſtämme, ſowie Fichtederbſtanden Kl. und
Eſchen und Fichtederbſtangen 2. Klaſſe, ſowie Eſchen= und Fihtereis=
ſtangen
1. Klaſſe, außerdem Buche= und Eichenutzſcheiter, ſowie Eiche=
nutzknüppel
in den verſchiedenen Längen. Im Saalbau Haas ver=
anſtaltet
am nächſten Samstag, abends 8,11 Uhr, der Edelweißklub
ſeinen diesjährigen großen Preismaskenball. Große Vorbereitungen
für den internationalen Geſangswettſtreit auf dem Himſchling am
nächſten Sonntag trifft der hieſige Geſangverein Liederkranz. Die
einzelnen Gefangsabteilungen haben die erſtklaſſigſten Dirigenten
engagiert, außerdem ſind hervorragende Geſangs= und Muſikkritiken
gewonnen worden. Vertreter der Reichs=, Staats= und Gemeindebe=
hörde
haben bereits ihre Anweſenheit zugeſagt, ſodaß Gernsheims Ein=
wohnerſchaft
auf das kommende Ereignis am Sonntag geſpannt ſein darf.

Gernsheim, 17. Febr. Waſſerſtand des Rheins, vorm.
6 Uhr: 0,92 Meter.

* Groß=Gerau, 17. Febr. Kreisobſtbauverein. Regierungs
rat Du. Koch Groß=Gerau, hat den Vorſitz im Kreisobſtbauverein ab=
gelehnt
. Altertumsfund. In den Gemarkungen Büttelborn,
Nauheim, Klein=Gerau, und Groß=Gerau wurden in der letzten Zeit
mehrere neue Altertumsfunde gemacht.

* Worfelden, 17. Febr. Todesfall. Der langjährige Gemeinde=
rechner
und Untererheber Georg Graf 2. iſt im Alter von 76 Jahren
geſtorben.
* Stockſtadt, 16. Febr. Der hieſige Stenographenverein Gabels=
berger
hielt in der Krone ſeine diesjährige ordentliche Generalver=
ſammlung
ab. Der Vorſitzende, Lehrer Krumb, eröffnete mit herzlichen
Begrüßungsworten die Verſammlung und erſtattete einen eingehenden
Bericht von der Tätigkeit des Vereins im vergangenen Jahre. Rechner
Pfeiffer erſtattete den Rechenſchaftsbericht, und wurde dieſem Dank
für ſeine Mühewaltung ausgeſprochen. Alsdann wurde zur Wahl des
Vorſtandes geſchritten, welcher faſt einſtimmig wiedergewählt wurde.
Bei Punkt Verſchiedenes wurden noch einige für das weitere Gedeihen
des Vereins wichtige Beſchlüſſe gefaßt. Nach einem Mahnwort an die
Mitglieder, weiterhin fleißig die Uebungsſtunden zu beſuchen und dem
Verein die Treue zu bewahren, ſchloß der Vorſitzende die in allen Teilen
gut verlaufene Tagung.
r. Raunheim, 16. Febr. Eine der älteſten Einwohnerinnen von
hier, Frau Wwe. Knös, verſtarb dieſer Tage im Alter von 82 Jahren.
* Langen, 17. Febr. Einheitliche Betriebsführung.
Die Gas=, Waſſer= und Eelektrizitätswerke Langen, die bisher getrennt
geführt wurden, werden jetzt einheitlich geleitet. Die Leitung der Ge=
ſamtwerke
iſt dem Oberingenieur Heyden übertragen worden.

K1

bewäh

Pockung 75Pf

beseitigt schnell,sicher und schmerzlos
Hühneraugen=
Hornhauf Schielen uWarzen. 3
In Apolheken a Drogerien erhältich.

Kukirol=Verkaufsſtellen: Beßmeher=Apotheke, Wittmannſtr. 13; Central=
Drogerie, Eliſabethenſtr. 30; Merkur=Drogerie, Bleichſtr. 46, Palais=
Drogerie, Saalbauſtr. 13; Schwanen=Drogerie, Gardiſtenſtr 17. Drog,
Chr. Schwinn, Rheinſtr., Drog. Ph. Secker Nachf, Ludwigshöhſtr. I.

Rheinheſſen.

a. Udenheim, 16. Febr. Herr Pfarrer Sittel, der 15 Jahre in dem
Gemeinden Udenheim und Ober=Sauſheim tätig iſt, feierte in verfloſſe. Woche ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Die Gemeinden ehrten ihrern
beliebten Pfarrer auf ſinnige Weiſe, indem Udenheim dem Jubilar eirn
ſchönes religiöſes Bild von Wehle und Ober=Saulheim eine kunſtvoll=,
Urkunde überreichte. Den Feſtgottesdienſt hielt Herr Pfarrer Durff
von Armsheim. Die Shulkinder und Konfirmanden, die ebenfalls ihre=
Glückwüinſche darbrachten, erhielten zur Feier des Tages Brezeln.
M. Alzey, 17. Febr. Das rheinheſſiſche Dorf Ober=Saulheim war ir: hur
den Montagabendſtunden der Schauplatz einer ſinnloſen Mordtat, in de=
Trunkenheit von drei jungen Burſchen verübt. Ein Schloſſerlehrling,
Koch, und die beiden Brüder Loos aus Udenheim feierten blau. Nachp
dem ſie ſich ſchon in den Nachmittage den unangenehm bemerkbar ga
macht hatten, durcheogen ſie abends gröhlend und ſchreiend die Straßen
des Ortes, ſo daß alles vor ihnen flüchtete. Der Landwirtsſohn Phir! /m

vorüberkamen und ſich ſogleich auf ihn ſtürzten, ohne daß Diehl dazz hr
einen Anlaß gegeben hätte. In wenigen Augenblicken war die traurig

Tat geſchehen, von mehreren Meſſerſtichen getroffen, ſank das Opfe
ſinnlos betrunkener Burſchen zu Boden und war tot. Ein Stich in dii
rechte Lungenſeite, der eine Hauptader getroffen und verletzt hatte, führtt 99
den Tod herbei. Die drei Täter konnten alsbald verhaftet werden.
Oberheſſen.
* Friebberg, 16. Febr. Lebensgefährlich verletzt wurß
auf dem hieſigen Rangierbahnhof ein Rangierer. Er geriet zwiſches 9
ch die
die Puffer zweier Wagen und mußte bewußtlos ins Hoſpital gebrackt
werden. Am 18. Februar findet ſeitens des Kreislehrervereins eirn
Peſtalozzifeier ſtatt; Redner iſt Direktor Dr. Vogel=Darmſtado.
Einen Beinbruch erlitt ein hieſiger Fußballſpieler, bei dem Wet

kampf in Florſtadt. Ein Sanitätsauto brachte ihn ins Krankenhau=

Bad Nauheim, 17. Febr. Die hieſige evangeliſche Kirchengemeind=

vertretung hielt unter dem Vorſitz von Pfarrer Knodt eine Verſamnn

10

lung ab. Die Kirchenſteuer, die auf 21 000 Mk. herabgeſetzt iſt, und de
Neuausgaben für die Kirchengemeinde Ober=Mörlen bildeten die Hauc
punkte des Abends. Durch die Geldentwertung hat die evangeliſcky
Kirchengemeinde etwa 150 000 Maxk verloren, deren Zinſen zu de
größten Teil der Ausgaben verwendet wurden.

* Gießen, 16. Febr. Die Eiſenbahnwagen=Wohnkolw
nie zwiſchen Güterbahnhof und Lahn, die insgeſamt etwa 40 Wohnur!
gen umfaßt, erhält nun auch alle modernen und ſanitären Einrict
tungen, ein Zeichen, daß ſie für längere Zeit vorgeſehen iſt. Waſſe-
leitung
und elektriſches Licht, ein Waſchhaus inmitten des Dörfchens=
ein
Bad an der nahen Lahn und die Ableitung der Abwäſſer und Fäl
lien nach der nahen Kjäranlage ſind hergeſtellt, im Bau, bzw. vo
geſehen.
* Aus dem nördlichen Taunus, 17. Febr. Da das Auftreten d
Wildſchweine zu einer wahren Plage geworden iſt, find von w
hördlicher Seite Schußprämien ausgeſetzt worden. Der glückliche Schürz
erhält für ein Tier bis zu 70 Pfund Gewicht 10 Mark, bis zu 180 Pfur=
20 Mark, über 180 Pfund 30 Mark Schußprämie.

* Günterfürſt, 16. Febr. Dieſer Tage fand im Saale des Bürge
meiſters Damm eine Verſammlung ſtatt, die von Günterfürſt, Haiſte=
bach
, Elsbach und Lauerbach außerordentlich zahlreich beſucht war. Nebs=
einem
Vortrag über die Anwendung der künſtlichen Düngemittel wurs
der landwirtſchaftliche Lehrfilm Das Wunder der Pflanze und d
Film Mit 60 PS ins Glück gezeigt. Der Direktor der Landwirtſchaf
lichen Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft, Herr Wilhelm Kredel=Elsbacn
leitete die Verſammlung und gab ſeiner Freude Ausdruck über de
überaus zahlreichen Beſuch. Herr Diplomlandwirt Möller von d
Landwirtſchaftlichen Beratungsſtelle Stuttgart erläuterte in ſehr treffe
den Worten die Bedeutung dieſer Lehrfilme und berührte noch vSi
ſchiedene praktiſche Düngungsfragen. Die beiden Filme fanden auße=
ordentlich
großen Beifall. Auch die Frage des genoſſenſchaftlichen Zi.
ſammenſchluſſes wurde eingehend erörtert. Die beiden Redner wieſ
dringend auf die Notwendigkeit des genoſſenſchaftlichen Zuſamme=
ſchluſſes
hin, das heute die einzige Löſung darſtelle, um die wirtſcha
lichen Verhältniſſe eines jeden zu heben. Am Schluſſe dankte der Vch
ſitzende den beiden Rednern für die ausgezeichneten Ausführungen, n7
dem Wunſche, daß die Ausführungen auch auf fruchtbaren Boden
fallen ſeien.

Tm,

Fun Mgen. 2
zf ach dis Ver
Inacht iſt.
rbe, meh

Geſchäftliches.
Elektriſche Geräte auf Teilzahlung.
Es wird uns mitgeteilt, daß zwiſchen der Heſſiſchen Eiſenbahn A.
und dem Verbande deutſcher Elektro=Inſtallationsfirmen, Ortsgrupp
Darmſtadt, ein Abkommen getroffen iſt, wonach jeder Stromabnehmm
der Heag elektriſche Geräte aller Art wie Staubſauger, Bügeleiſer
Kochtöpfe, Wärmeſtrahler uſw. auf Teilzahlung beziehen kann. Fermu
kann auch die Inſtallierung von Wohnungen uſw. auf Teilzahlung
folgen. Die Einrichtung iſt in der Weiſe getroffen, daß der Inſtallate-

dem Konſument die Apparate liefert bzw. die Inſtallation herſtellt uuN
die Zahlung in monatlichen Raten mit dem Stromgeld von der He
eingezogen wird.
Diejenigen Inſtallationsfirmen, die ſich an dem Teilzahlungsgeſche5
beteiligen, ſind durch einen Aushang in ihren Schaufenſtern zu erkenne-
Im übrigen werden diesbezügliche Auskünfte auch bei der Stromar
teilung der Heag gegeben, ſowie in der Ausſtellung derſelben, in dr
auch die Auswahl der Gegenſtände erfolgen kann.
Im übrigen wird noch Bezug auf das diesbezügliche Inſerat du
Heag genommen.

Krapfen Küchle Pfannkuchen.
Verſchieden wie die Bezeichnungen in den einzelnen Gegend
Deutſchlands ſind auch die Rezepte, deren ſich die Hausfrau zur He
ellung ihrer köſtlichen Faſtnachtsbäckereien bedient. Aber ob ſie nu
mit Hefe backt oder mit Backpulver, ob ſie das Gebäck mit Fruchtm)
füllt oder ob ſie ſich lediglich mit einem guten Teig begnügt vor alles!
muß es ihr darauf ankommen, ein gutes, einwandfreies und ergiebign
Ausbackfett zu verwenden; denn das Ausbackfett wird aufgeſaugt b.
dem ſich langſam bräunenden Teigballen und ſoll ihm Aroma, köſtlig
Knuſperigkeit und feinen Geſchmack verleihen. Was aber nützen a. Zutaten zum Teig, wenn ein wenig gutes Backfett den ang
ſtrebten Erfolg vernichtet! Palmin, das reine Cocos=Speiſefett, iſt S
Ausbackfett für die Faſtnachtsbäckereien das einzig gegebene; es zeichl
ſich aus durch leichte Verdaulichkeit und gute Bekömmlichkeit der dam
gebackenen Krapfen, und es iſt außerordentlich ergiebig im Gebrauch

wird
Iunge erfreuen
*merlick
M2mm h
Furdme
üunt, daß
m iner Ei=
M iner A
Mint
Wilt
M
krd.
Uin

Wenn Haarausfall weh tun würde, gäbe es keine Glatzen meil
Statt wie es jetzt geſchieht die Anzeichen einer beginnenden Huc=
krankheit
in Unkenntnis der Gefahr mit ſtiller Reſignation hinzunehmes
würde man ſich auf die bewährten Abhilfemittel beſinnen und ſein Har=
fofort
mit dem zuverläſſigen Kräuterhaarwaſſer Javol behandeke
Durch regelmäßige Javol=Haarpflege werden Schinn und Schuppen L.
ſeitigt, das läſtige Jucken verſchwindet, die Kopfhaut bleibt geſund, de
Haar ſeidenweich und duftig und wird in ſeiner natürlichen Farbe L=
ins
hohe Alter erhalten.

Anläßlich der großen diesjährigen Automobilſchau im Grand L2
tral Palace in New York hat der größte Teil der amerikaniſchen Lage
zeitungen beſondere Automobilnummern herausgebracht, die in Uma-
und Aufmachung den bekannten Samstag=Sonntag=Ausgaben diel

Blätter in Rieſenformat nicht nachſtehen. New York Americh
lieferte eine 36 Seiten ſtarke Sondernummer, in der die General Mole
Corporation mit ihren Produkten allein auf 7. ganzen und 6 haic.

Seiten vertreten iſt und damit von den 20 Anzeigen=Seiten die Hal
für ſich beanſprucht. In der New York Evening Poſt, die bei 32 Seite
19 Seiten für Anzeigen bereitſtellt, werden von der General Moll.
Corporation 5 Seiten eingenommen, alſo über ein Viertel des *
zeigenteils dieſer ſo bekannten und verbreiteten New Yorker Beſtu.

Uneppeicht

on Fettgehalt, Reinheit uGüte ist Racmin,

dos reine Cocos-Speisefett. Nurecht in der Packung
mit dem roten Streifen u. dem Nomenszug Rkduch

[ ][  ][ ]

Rummer 49

Freitaa, den 18. Februar 1927

Geite 9

Schrift und Handwerk.
usſtellung der Offenbacher Schreiberwerkſtatt im heſſiſchen
Gewerbemuſeum, Darmſtadt.
Allem Leben, allem Tun, aller Kunſt muß das Handwerk
aau sgehen, welches nur in der Beſchränkung erworben wird.
get recht wiſſen und ausüben, gibt höhere Bildung, als Halb=
Ubirn Hundertfältigen. Beſtehen dieſe Goetheſchen Worte auch
be noch zu Recht? Lohnt es ſich denn überhaupt noch, in
wiem techniſchen Zeitalter vom Handwerk als einem mitbe=
ſunenden
Faktor unſerer Lebensgeſtaltung ernſtlich zu reden,
Iues noch einen Sinn, handwerkliche Erzeugniſſe auszuſtellen
zwöffentlich dafür einzutreten? Iſt handwerkliches Geſtalten,
mſen an der Rieſenproduktion einer konzernierten Groß=
zmtrie
, nicht eine überlebte und bald gänzlich ausſterbende
briebsform? Solche Frageſtellung und Prophezeiung verrät
an auf abendländiſche und aſiatiſche Verhältniſſe keineswegs
miffende amerikaniſche Denkweiſe, die mit dem Mittel einer
Yym atiſch entgeiftigenden Maſſenorganiſation den Arbeiter, den
sMſchen, in der Tat zum fügſamen Rad einer ausſchließlich
Rt ſchaftlich=techniſchen Betriebsführung von ſeelenloſer Ein=
ßuigkeit
gemacht hat. Doch bei tieferer Einſicht in das Weſen
Imenſchlichen Natur, in den geiſtigen Aufbau der Kultur=
nüichte
und bei objektiver Kenntnis unſerer deutſchen Güter=
nagung
wird die Frageſtellung vielmehr ſo lauten müſſen:
Burch unterſcheiden ſich Handwerk und Maſchinenarbeit?
ber doch die Ermittlungen des Forſchungsinſtituts für ratio=
uu
Betriebsführung im Handwerk ergeben, daß heute noch in
Mmf, 4mauusgeſprochenen Handwerksbetrieben Deutſchlands ein Heer
1m drei Millionen Handwerkern beſchäftigt iſt. Entfaltung,
dbwicklung, Beſonderheit, Mannigfaltigkeit, Reichtum on Indi=
Uſtalität war immer der Grundſatz deutſchen Lebens. (Thomas
shan.) Das deutſche Handwerk liegt noch keineswegs in den
1 een Zügen. Im Gegenteil! Es wächſt vielmehr an Bedeutung,
uw auch das Verlangen nach handwerklichen Erzeugniſſen wie=
7 herwacht iſt. Handwerk bedeutet uns an dieſer Stelle mehr
aüGewerbe, mehr als jene handwerkliche Gütererzeugung, bei
AGeſchicklichkeit und Tüchtigkeit zuſammenfallen, wie z. B.
adm handwerklichen Berufen des Nahrungsmittelgewerbes.
b mechanica, handwerkliches, techniſches Können, und ars
mal is, künſtleriſches Formen, müſſen in gleicher Weiſe an den
wwerklichen Schöpfungen beteiligt ſein, von denen hier ge=
ſchen
wird. Eine Materie erhält durch die Arbeit eines echten

ſiſtlers einen innerlichen, ewig bleibenden Wert, anſtatt daß
Mäorm, welche durch einen mechaniſchen Arbeiter ſelbſt dem
marſten Metall gegeben wird, immer in ſich bei der beſten
ſeir etwas Unbedeutendes und Gleichgültiges hat, das nur
fünge erfreuen kann, als es neu (modern) iſt. (Goethe.) Auf
1Mnnerlichen, ewig bleibeuden Wert des Geſtalteten kommt
em handwerklichen Schaffen an. Und man kann, ohne daß
9Bunſch der Vater des Gedankens iſt, eine neue Blüte des

Indwerks vorausſagen, wenn das Handwerk ſich wieder darauf
mBeint, daß ſeine Exiſtenzfähigkeit vielleicht mehr abhängig iſt
Iwäner Einſicht in den Sinn handwerklicher Gütererzeugung,
tredelis 50 iner Wiederbelebung der Werkgeſinnung als von Maß=
nunen
, die rein wirtſchaftlicher Art ſind und mit dem Produk=
10sprozeß, mit der Steigerung der Produktion zur echten hand=
Plirhen Lciſtung, nichts zu tun haben. Denn einzig und allein
ü ent Vermögen einer beſonders gearteten perſönlichen Quali=
1üe ſtung, die dem Maſchinenwerk unmöglich iſt, gründet die
4ſiisberechtigung des Handwerks. Fehlt aber dieſes ſeeliſche,
Zie4 allgemein menſchliche, dieſes perſönliche Verhältnis des

§ſdwverkers zum Werk ſeiner Hand, ſo werden weder höchſte
Roriſche Fertigkeit noch Zwangsinnungen den Untergang des
ſowerks aufhalten. So iſt es Irrationales, das Handwerk
MMMaſchinenwerk trennt. Denn in das rational beſtimmte
Ackinenwerk kann das Gefühlsleben des Arbeitenden nicht ein=
. Der nur an der Maſchine Arbeitende iſt gebunden an die
tige, unveränderliche Geſetzlichkeit ſeines maſchinellen Appa=
as
, an die unverbrüchlich feſtgelegte Form des Modells. Ge=
Fsrjäßiges, irrationales Geſtalten läßt Maſchinenwerk nicht zu.
Höſter Ruhm und Sinn des Maſchinenwerks iſt die quantitativ
eſshränkte Erzeugung von Sachwerten von durchaus gleicher
utter Ausführung. Maſchinenwerk braucht keineswegs gegen=
ür
Ddem Handwerk minderwertig zu ſein. Die Verpflichtung
lööchſten Qualitätsleiſtung gilt in gleicher Weiſe für Hand=
41 und Mafchinenwerk. Vollkommene Leiſtungen ſind aber
ſervie dort nur möglich bei klarſter Einſicht in das Weſen und
Sinn von Handwerk und Maſchinenwerk. Von der Maſchine
1afſtellte Dinge, die etwa eine handwerkliche Technik vor=
tſoven
durch Stanzen, Preſſen uſw., ſtehen im ſchärfſten Wider=
ſui
zu der rationalen Geſetzlichkeit ihres maſchinellen Ent=
ſungsprozeſſes
. Das Schaffen des Handwerkers iſt dagegen
hteine rein maſchinelle, ſondern eine lebendige, gefühlsmäßige
Bänanderſetzung mit dem Werkſtoff‟. Der handwerklich ge=
7nue Gegenſtand verdankt ſo ſeine Entſtehung einem einmali=
individuellen
ſchöpferiſchen Akt. Die Einmaligkeit ſeiner=
Hi in ſpezialiſierter Arbeitsteilung hergeſtellten Exiſtenz, die
non der Serienherſtellung des Maſchinenwerks trennt, erhebt
wandwerklich eutſtandenen Gegenſtand mit ſeinen ihm vom
(nwverker einverleibten Gefühlswerten über das Maſchinen=
LI. Umgekehrt iſt das Maſchinenwerk durch die Möglichkeit der
beſ chränkten Herſtellung durchaus gleicher Quantitäten dem
huhverk überlegen. So haben beide Arbeitsprozeſſe, Handwerk
119 Maſchinenwerk, ihre phänomenalen Seiten und Grenzen;
Bs iſt höchſte Aufgabe der Gegenwart, die ſinnvolle Ausdeu=
28 dieſer Phänomene der menſchlichen Gütererzeugung auch
d Produktion unverſchleiert ſichtbar werden zu laſſen.
Doch trotz dieſer Gegenſätzlichkeit gibt es Gebiete, in denen
wandwerk und Maſchinenwerk annähern, ja ſich gegenſeitig
lürgen, daß beide eine Suntheſe eingehen, jedoch eine ſinnvolle
echeſe nur dann, wenn klarſte Einſicht in die Geſtaltungs=
glichkeiten
von Handwerk und Maſchinenwerk herrſcht. So iſt
gut gedruckte Buch Maſchinenwerk, aber undenkbar ohne ge=
emſte
handwerkliche Voraubeit. Das ſchlecht gedruckte Buch
Heixen iſt Maſchinenwerk ohne Beziehung zum Handwerk, und
zu. zum Handwerk des Schreibers. So geſehen, halten wir auch
9sflege und Wiedergeſundung des Schreiberhandwerks für eine
Arszraufgabe erſten Ranges. Denn Schrift und Druckwerk grei=
mit
einer alles geiſtige Leben umfaſſenden Bedeutung hinein
Altag und Feiertag. Und der Organiſator der Ausſtellung
cheift und Handwerk ſagt wahrlich nicht zu viel, wenn er be=
incket
: Für die Beziehungen zwiſchen Kunſt, Handwerk und
dl-ſtrie bietet die Ausſtellung Schrift und Handwerk im Ge=
Enmuſeum Darmſtadt ein ſo lehrreiches und erfreuliches Mate=
Iwie es nicht leicht zuſammenkommt.

Die Ausſtellung Schrift und Handwerk reiſte heran in
langjähriger ſtiller, aber unermüdlicher Arbeit der von Profeſſor
Rudolf Koch gegründeten Offenbacher Schreiberwerkſtatt. Hier
gilt noch jener Grundſatz, mit dem ſchon vor 800 Jahren der
Mönch Theophilus, ein Goldſchmied im Benediktinerkloſter Hel=
mershauſen
, ſein mittelalterliches Werkſtattbuch einleitete:
Sensim per partes discuntur gugelibet artes"
Schritt für Schritt wird eine jegliche Kunſt erlernet.
Nur in ſolcher Stetigekit und Beſchränkung können wieder wahr= und deckt uns das enge Verhältnis zwiſchen Handwerk und In=
haft
edle Dinge entſtehen, welche man zeitlebens genießen
könnte‟, Schritt für Schritt! Man beginne auch beim Beſuch der
Ausſtellung Schrift und Handwerk mit dem Allereinfachſten,
mit einer Betrachtung der im Zeichenunterricht entſtandenen
Tafeln. Mit ſicherer Hand ſind im rhythmiſchen Schwung die
Grundformen der Dinge aufs Papier gebracht. Erſte Vorübung
werkgefechten Schreibens! Heute noch blüht im aſiatiſchen Oſten
ſolche im Laufe der Jahrtauſende aufs höchſte kultivierte und
niemals mechaniſierte Bilderſchrift, Begriffsſchrift. Ohne den
Umweg über totes Gipszeichnen kommen die Offenbacher Schrei=
ber
von den elementaren Bildzeichen zum geſchriebenen Laut=
zeichen
, zum Buchſtaben. Das vom Geiſt erfüllte Wort inkarniert
ſich in den zum Wortorganismus rhythmiſch gereihten Buch=
ſtaben
. In nur konſtruierten oder geſchmäckleriſch garnierten
Buchſtaben kann Geiſtiges keinen würdigen Wortleib finden. Die
Offenbacher Schreiber ſtellen ihre Kunſt in den Dienſt des Gei=
ſtigen
. Text und Schriftzeichen, Inhalt und Form werden ſo
zum ſprechenden Symbol innerer Geſammeltheit. Ein mit Auf=
wand
geſchriebener gleichgültiger Text iſt eine Sünde in der
Schreibkunſt iſt zu leſen auf einem gedruckten Einzelblatt der
Ausſtellung. So ſind die handgeſchriebenen und gedruckten Ein=
blätter
der Offenbacher Schreiber Urkunden des Ewigen. Die
und ſinnfälligen Ausdruck der Lettern kann ſich bis zur litur=
giſchen
Andacht ſteigern. Für den Blattdruck der Zehn Gebote,
die Rudolf Koch ſchuf, und für die hier ſpürbare Frömigkeit
deutſcher Handwerkskultur gebe ich neun Zehntel aller heutigen Rang eines Erbſtückes erhoben zu werden, ſollte zur letzten
Kirchenmalerei hin, bekennt der Reichskunſtwart.
Das Schreiben führt von ſelbſt zur Miniatur und zum Holz=
ſchnitt
. Schrift und Holzſchnitt ſind an die abſtrakte Linie gebun=
den
. In den Blockbüchern, den bei W. Gerſtung=Offenbach er= werkſtatt Hand in Hand arbeitenden Buchbinder, welche die Aus=
ſchienenen
Rudolfiniſchen Drucken, ſind Schrift und Holzſchnitt
künſtleriſche Einheit geworden. Doch Reifſtes wird der handwerk=
liche
Holzſchnitt der Offenbacher Werkſtatt dem deutſchen Volk
beſcheeren mit dem geplanten Blumen= und Kräuterbuch, von
dem die Ausſtellung bereits köſtliche Proben zeigt. In dieſem
umfangreichen Holzſchnittwerk der Offenbacher Schreiberwerkſtatt
geht es nicht um die nüchterne Illuſtration einer wiſſenſchaftlichen
Botanik, ſondern um mehr, um die Darſtellung der Weſenheit
pflanzlicher Gebilde in möglichſt einfachen und eindringlichen jenes Werkethos, das Goethe als das Elementare der künſtleriſchen
Formen, um die innere Wahrſchau, um die in der wiſſenſchaft=
lichen
Illuſtration verloren gegangene echte Anſchauung im
Goetheſchen Sinn. Schwerſtes, Letztes und Beſtes, was Künſtler=
hände
zu geben vermögen! Daß ſolcher der Anſchauung dienen=
den
einfachſten Darſtellung von Gewächſen ein eingehendes Stu=
dium
vorausgegangen iſt, bezeugen die liebevoll durchgezeichneten Die Offenbacher Schreiber ſind Berufene. Der Berufene aber
Blumenſtilleben der Ausſtellung; aber ferne liegt dieſen Blumen=
malereien
alles Prunken. Dieſe Kunſt wurzelt im deutſchen
Scelentum. Beigeſchriebene Lieder klingen mit den Blumen= ſind Schriftzeichner, Stempelſchneider, Holzſchneider, Schrift=
graphie
und Zeichnung vereinigen ſich auf ſolchen Blättern wie aus Leidenſchaft, nicht etwa, weil unſere Begabung zu dürftig
in den koſtbaren Jahreszeitenſchilderungen des japaniſchen
Schreibkünſtlers Koetſu zu einem in unſerer abendländiſchen
Kunſt ſeltenen Zuſammenſpiel.
Schrift und Handwerk! In dieſer Ausſtellung muß man es
handgreiflich erleben, wie untrennbar beide verbunden ſind, wie
der Handwerker, der Künſtler, die Schrift und die Schrift den
Handwerker, den Künſtler, braucht. Es gibt ja gar kein Handwerk,
das ohne Schrift auskommen kann. Mit zwingender Notwendig=
keit
mußten ſo in der Offenbacher Schreiberwerkſtätte auch hand=
werklich
geformte Geräte entſtehen. Wie die Wortzeichen, die
Buchſtaben Schritt für Schritt entwickelt wurden, ſo ſind auch
die klaſſiſchen Werkformen dieſer Geräte ein Ergebnis unabläſſig
geſchulter elementarer handwerklicher Logik und zugleich inbrün=
ſtiger
Liebe zu dem verborgenen Seelenhaften des Werkſtoffes,
dem tiefſten Geheimnis des Stofflichen. Handwerkliche Scholaſtik Weg gehen. Und wir können nur wünſchen, daß dieſe Ausſtellung
und Myſtik haben dieſe Geräte geformt. Eine Hoſtienbüchſe aus
Blei! Auf dem viereckigen Körper die Einſetzungsworte des
Abendmahls mit dem Signum Chriſti. Geheimnisvoll und ernſt
die Zeichen der Schrift, unvergleichlich die ſtoffliche Behandlung geſtaltet werden können, wo noch der Glaube lebendig iſt an die
des Materials, der geglätteten Buchſtaben im Gegenſatz zum
ſtrichartig aufgerauhten Grund. Sechs mythiſch ſtiliſierte Tiere
als Füße. Auf dem Deckel als Griff ein Lamm aus Meſſing, ein
Siegel des Göttlichen, weil ganz ſymboliſche, unerſchütterliche
Geſtalt. Das ganze Gerät nur aus Blei und Meſſing. Kein ein=
ziger
funkelnder Edelſtein als Schmuck! Doch geadelt durch den
Ausdruck weltabgewandten, ſtreng religiöſen Geiſtes, würdig als ſein ſollte. Der Sinn wirkt die Dinge. Die Offenbacher Schrei=
Gefäß des Allerheiligſten. Ja, beim Anblick dieſer Metallarbeiten
der Ausſtellung iſt es einem, als ob das Schmiedegeſchlecht der
Wielande wieder aus dem Grabe geſtiegen ſei, dem durch die getan von der Sinneserfaſſung zur Sinngebung im geſtalteten
Buhlſchaft mit gleißenden Nichtigkeiten heillos verbildeten künſt=
leriſchen
Sinn unſerer Zeit wieder elementare Kunſtformen, ur=
Kupferſchale, einem Weihwaſſerbecken, ſtehen als einziger Schmuck
nur die Worte: Soli Deo gloria. Aber wie dieſe erhabenen
Worte eingefurcht ſind in die zauberhaft lebendige Aderhaut des
Ausſtellung die Schriftteppiche, geſtickt auf ſelbſtgewebtem Leinen= außer den Namen der Ausſtellenden, die wir an dieſer Stelle
grund mit ſelbſt geſponnenem und ſelbſt gefärbtem Faden! Hand=
werk
und Maſchinenwerk! Man ſollte den beſten Maſchinenteppich was in einem zuſammenfaſſenden Bericht unerwähnt bleiben
neben einen der Schriftteppiche aus der Werkſtatt der Offenbacher
Schreiber hängen, um an ſolcher Gegenüberſtellung für jeden die
dem Maſchinenwerk geſetzten Grenzen offenbar werden zu laſſen.
Wie ſich auf dieſen Schriftteppichen die Fadenführung in ſich
ſtetig änderndem Linienzug den Buchſtabenformen anſchmiegt,
wie ſo jeder einzelne Faden vom Gefühl, d. h. von unmittelbarer
Eingebung, gezogen iſt, wie an keiner Stelle die ſtofflich ſinnliche
Wirkung des Fadens verſchleiert wird, wie das auf ſolche mate=
rialgerecht
entſtandene Stickfläche auffallende Licht im weichen
Spiel gebrochen wird, ſolche Verlebendigung läßt ſich mit keiner / Folge leiſteten.
noch ſo raffiniert konſtruierten Maſchine jemals erreichen. Wie
mit Engelszungen predigen dieſe Schriftteppiche die Unerſetzlich=
keit
des Handwerks. Und daß ſolche echte religiöſe Kunſt auch
bereits Eingang in unſeren Kirchen gefunden hat, läßt uns wie=
der
glauben an die Möglichkeit einer Tempelreinigung vom ſünd=
haften
Devotionalienkitſch.
Die Offenbacher Schreiberwerkſtatt iſt nicht etwa ein Aſyl für
Träumer und weltfremde Einſiedler. Ihr künſtleriſches Geſtalten

ſchlägt vielmehr eine feſte Brücke hinüber zu den Arbeitsſälen
moderner Induſtrie. Das gute Buch kann ohne gute Druckſchrift
nicht entſtehen, diegute Druckſchrift aber nicht ohne das abſolute
hendwerkliche Können des Schreibers. Der Sinn für die Schrift=
form
und für die Werte linearer Wirkung wird hier, auf die
höchſte Probe geſtellt. Die künſtleriſche Leiſtung, die zur Herſtel=
lung
einer Druckſchrift erforderlich iſt, wird noch allgemein unter=
ſchätzt
. Die Ausſtellung Schrift und Handwerk gewährt einen
Einblick in die künſtleriſche Arbeitsleiſtung der Schriftgießerei
duſtrie auf. Ueber dieſe Wechſelwirkung hat ſich Rudolf Koch in
denkbar klarſter Weiſe ſelbſt ausgeſprochen: In der ſtill zurück=
haltenden
, edel duſchgebildeten, aufs tiefſte in jeder Bewegung
erfühlten Schriftform ſuchen wir uns und unſer Zeitgefühl aus=
zudrücken
. Wir ſind auch nichts einer ohne den anderen, wir ſind
keine Einzelmenſchen, ſondern eine Geſamtheit, eine Gemeinſchaft.
Der Zeichner zeichnet nur, um vermöge der größeren Freiheit
ſeiner Hand und der breiteren Formenkenntnis dem Stempel=
ſchneider
eine Werkſtattzeichnung, eine Vorlage zu geben, er fühlt
die Arbeit des Stichels voraus und bereitet ihr den Weg, ſie zielt
allein auf den Schnitt ab. Der Gedanke des Erfinders wird erſt
Wirklichkeit in der Hand des Stempelſchneiders. Der wiederum
erlebt beim Schnitt die ganze Freiheit des entwerfenden Zeich=
ners
, die Notwendigkeit und verborgene Geſetzmäßigkeit im gan=
zen
Aufbau und in jeder Einzelheit. Sein Werkzeug und ſeine
feſte, ſichere Hand geben jeder Form, jeder Bewegung erſt ihren
eigentlichen Sinn. Einwendungen des Gießers und des Setzers,
die beide an der Arbeit teilnehmen, werden in Betracht gezogen,
und iſt ſie fertig, ſo durchdringt der Setzer die Schrift nach allen
Richtungen ihrer Brauchbarkeit, er fühlt die feinſten Unterſchiede
der verſchiedenen Grade der Schrift und macht ſie nutzbar für
ſeinen Satz. Das mit Hilfe ſolcher ſachlich=idealen Zuſammen=
Betrachtung ſolcher Einblätter und die Verſenkung in Inhalt arbeit von Handwerk und Induſtrie entſtandene Druckwerk, das
Buch, kann nach ſeinem Enddruck wieder zurückkehren in die
Hände des Handwerkers, des Buchbinders. Und jedes Buch, das
mehr iſt als eine Häufung von Druckſeiten, das würdig iſt, zum
Vollendung ſeiner Geſtalt den Händen des Buchbinders anver=
traut
werden. Anvertrauen ſollte man aber ſolche Bücher nur den
Berufenen. Zu ihnen gehören die mit der Offenbacher Schreiber=
ſtellung
mit reifen Proben ihrer Handwerkskunſt beſchickt haben.
Geradezu ſinnfällig kann man den Begriff Buch erleben, wenn
einem das im Selbſtverlag von Rudolf Koch erſchienene Evan=
gelienbuch
in die Hände gegeben wird, eine Schöpfung der
Offenbacher Schreiberwerkſtatt, die wohl das Buch an ſich
genannt zu werden verdient.
Die Dinge, die aus den Händen der Offenbacher Schreiber
hervorgehen, ſind ſchlichte, aber edle Dinge. In ihnen lebt wieder
Vernunft geprieſen hat, die Einfalt, die nicht Leere iſt, ſondern
lautere Vergeiſtigung der amorphen ſinnlichen Materie. Der=
jenige
Künſtler wird in ſeiner Art der trefflichſte ſein, deſſen Er=
findungs
= und Einbuldungskraft ſich gleichſam unmittelbar mit
der Materie verbindet, in welcher er zu arbeiten hat. (Goethe.)
macht ſich ſelbſt nicht groß, und deshalb ſchafft er das Große.
Das iſt die Denkart des Meiſters der Offenbacher Werkſtatt: Wir
ſchildereien zu einer gar wunderſamen Melodie zuſammen. Kalli= gießer, Setzer, Drucker und Buchbinder aus Ueberzeugung und
wäre für andere, höhere Dinge, ſondern weil für uns die höch=
ſten
Dinge in engſter Beziehung dazu ſtehen. Wir ſind Hand=
werksleute
und haben dem Tage zu dienen und unmittelbare Be=
dürfniſſe
zu befriedigen. Das Geräuſch der Gießmaſchinen und
Druckerpreſſen reißt uns in jeder Minute aus weltfernen Träu=
men
in den lebendigen Arbeitstag. Und weil wir unſere Arbeit
lieben, darum haben wir auch den Glauben, daß uns die Zukunft
wird gelten laſſen, trotz der Geringfügigkeit der Dinge, die wir
hervorbringen. Wir aber ſind der Ueberzeugung, daß in der
Offenbacher Schreiberwerkſtatt keine geringfügigen Dinge ent=
ſtehen
, ſondern Dokumente von geprägter Form‟ Die um
Rudolf Koch geſcharten tapferen und wahrhaftigen Menſchen
brauchen ſich nichts darum zu ſcheren, den Gepflegten ein Ge=
ſpött
zu werden‟. Denn das Starke und Lebendige wird ſeinen
eine Quelle der Stärkung und des Troſtes werden möge allen
jenen Wachgewordenen, die in unſerer zerklüfteten Gegenwart
Ausſchau halten nach Symbolen neuen Aufſtiegs, die nur dort
unlösliche Verankerung der echten künſtleriſchen Tat in der
praktiſchen Vernunft, der Ethik der Werkgeſinnung, wie ſie in
der Offenbacher Werkſtatt jeden Griff der Hand regiert. Den
Offenbacher Schreibern bedeutet Handwerk und Kunſt wieder ein
Mittel, ihrem ganzen Leben einen ethiſchen Gehalt zu geben.
Das Höchſte, was Menſchenwerk überhaupt ſein kann und immer
ber dürfen ſich berufen auf dieſen einfachſten und umfaſſendſten
Ausſpruch Lao=tſzes, denn ſie haben jenen entſcheidenden Schritt
Werk. Als bleibende Erinnerung an dieſe denkwürdige Ausſtellung,
auf die Heſſen als ihr Geburtsland ſtolz ſein kann, ſollte ſich jeder
vertrautes Werk der Hände, vor die Augen zu ſtellen. Auf einer Beſucher den vom Heſſiſchen Gewerbemuſeum herausgegebenen
Führer mit nach Hauſe nehmen; denn dieſe vorbildliche und jeden
Kliſcheedruck weit überragende Einführung in die Ausſtellung
der Offenbacher Schreiberwerkſtatt iſt nach Form und Inhalt,
Metalls, das erhebt ſie zu magiſchen Zeichen. Glanzpunkt der typographiſch und textlich, würdig der Ausſtellung und enthält
lieber als geſchloſſene Werkgemeinſchaft einführten, auch manches,
Dr. E. Zeh.
mußte.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beantwortet.
G. E. 31. Ein Vorgehen gegen die genannte Geſellſchaft wird im
Ausgange recht zweifelhaft bleiben, da ein vertragliches Ver=
ſchulden
Ihnen gegenüber ſchwerlich zu konſtruieren ſein dürfte. Viel=
leicht
erreichen Sie etwas bei der Vereinigung, deren Einladung Sie
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Veranwortlich für Politit und Wirtſchaſt: Rudolf Mauve; ür Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten. Mar Streeſe; fſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag, den 18 Februar 1927

Nummer 49

Reich und Ausland. Weitere Erdſtöße in Zugoſlawien. Bilder aus dem bedrohten Gebiet.

* Frankfurter Chronik.
Wie uns aus Berlin berichtet wird, hat der Haupt=
ausſchuß
des preußiſchen Landtags in ſeiner Sitzung
beſchloſſen, der bisherigen Kunſtgewerbeſchule in
Frankfurt a. M. den Charakter einer Kunſthochſchule
zuzuerkennen. Verurteilter. Heirats=
ſchwindler
. Wegen Heiratsſchwindels hatte ſich vor
dem Schöffengericht der jetzige Bibliothekar und
frühere Pädagoge Franz Erdmann Lange aus Poſen
zu verantworten. Das Schöffengericht verurteilte ihn
wegen Betrugs im Rückfall zu anderthalb Jahren Ge=
fängnis
. Am Sonntag, den 6. März, findet auf
dem Feſthallengelände (Haus der Moden) eine Große
Internationale Jubiläums=Ausſtellung von Hunden
aller Raſſen ſtatt, die vom Verein für Hundefreunde
in Frankfurt veranſtaltet wird. Am Dienstag nach=
mittag
gegen 4 Uhr fuhr ein Homburger Perſonen=
auto
, von Homburg kommend, in ganz geringer Ge=
ſchwindigkeit
über die ſchmale Urſelbrücke beim Vor=
ort
Niederurſel. Aus einer auf dem Bürgerſteig.
ruhig ſtehenden Gruppe löſte ſich ein ſiebenjähriger
Knabe namens Willy Franz und ſprang auf den
Fahrdamm, wobei er direkt in das Auto geriet. Trotz
Bremſens und Ausbiegens wurde das Kind von dem
Kotflügel zur Seite und ſo unglücklich auf das
Pflaſter geſtoßen, daß ein Schädelbruch eintrat, wel=
cher
nach kurzer Zeit den Tod zur Folge hatte. Im
Vorort Hauſen wurde am Dienstag mittag ein
12jähriger Schüler von einem Auto erfaßt und leicht
verletzt. In der Mainſtraße ſtieß ein Auto mit
einem Straßenbahnwagen zuſammen, wobei der
Motorwagen ſtark beſchädigt wurde. Perſonen
wurden nicht verletzt. In der Bergerſtraße er=
eignete
ſich ebenfalls ein Zuſammenſtoß zwiſchen
Auto und Straßenbahn; die Plattform des Straßen=
bahnwagens
wurde dabei ſtark beſchädigt. Auf der
Sprendlingerlandſtraße geriet am Dienstag abend
mitten im Walde das Laſtauto einer Offenbacher
Firma plötzlich in Brand, wobei der möbelwagen=
artige
Aufbau desſelben, und die darin lagernden
Waren dem Feuer gute Nahrung boten. Da die von
der herbeigeeilten Offenbacher Polizei mitgeführten
Löſchmittel für das Feuer nicht genügten und Waſſer
in der Nähe nicht vorhanden war, mußte das bren=
ende
Auto mit Erde überdeckt werden. Durch das
gewaltige Feuer war der Wald eimige Zeit gefährdet
und die Landſtraße mußte abgeſperrt werden. Gegen
9 Uhr war die Gefahr beſeitigt.
Die 24 Stundenzeit bei der Eiſenbahn.
WSN. Frankfurt. In den Vorbemerkungen
zu dem diesjährigen Sommerfahrplan, der in der
Nacht vom 14. zum 15. Mai 1977 in Kraft tritt, wird
zum erſten Male folgender Vermerk ſtehen: Die
Zeitangaben des Fahrplanes entſprechen der Stunden=
zählung
von 024. Die Abfahrtzeit genau um
Mitternacht wird mit 0,00, die Ankunftszeit genau
am Mitternacht mit 24,00 bezeichnet. Bei der
deutſchen Reichsbahn wird alſo vom 15. Mai ab, wie
rs in verſchiedenen Eiſenbahnländern ſeither ſchon
geſchieht, nach der 24ſtündigen Zeit gerechnet werden.
Seither wurden in den Fahrplänen die Nachtzeiten
von 6 Uhr abends bis 5,59 Uhr morgens durch
Unterſtreichung der Minutenziffern kenntlich gemacht.
Wenn alſo ein Zug um 6,32 Uhr abends abging, ſo
war die Minutenziffer 32 unterſtrichen. Bei der
neuen Zeitangabe wird die Zeit, die ſeither mit 6,32
bezeichnet war, 18,32 heißen, 1,15 heißt in Zukunft
13,15 uſw. In der erſten Zeit wird dieſe neue Zeit=
angabe
, beſonders für Menſchen, die wenig reiſen,
unbequem erſcheinen. Sobald man ſich aber an die
neue Zeitangabe von 024 gewöhnt hat, werden die
für den Reiſenden ſo mißlichen Verwechſlungen in
den Ankunſt= und Abfahrtzeiten nicht mehr vor=
kommen
.
Namensänderung einer Stadt.
Schwalbach ſtatt Langenſchwalbach.
WSN. Langenſchwalbach. Die Stadtver=
ordnetenverſammlung
ſtimmte einmütig einem An=
trage
des Magiſtrats zu, beim Staatsminiſterium den
Antrag zu ſtellen, die Ortsbezeichnung in Bad
Schwalbach umändern zu dürfen. In der Debatte
wurde betont, daß Schwalbach der ältere Name ſei
und daß die älteſte Urkunde aus der Zeit um das
Jahr 80 n. Chr. bereits von Schwalbach (nicht
Langenſchwalbach) ſpreche. Auch ſei in allen wiſſen=
ſchaftlichen
Büchern niemals der Name Langen=
ſchwalbach
verzeichnet. Die jetzige Bezeichnung ſei
viel zu lang; außerdem ſeien oftmals Verwechſungen
mit Bad Schlangenbad vorgekommen.
Millionenerbſchaft
eines Dienſtmädchens.

Der Onkel aus Amerika.

Blick auf den Hauptplatz von Raguſa.

Das prachtvolle Rathaus von Serajewo.
An mehreren Stellen Jugoflawiens, vor allem in Raguſa, ſind erneute Erdſtöße verzeichnet wor=
den
. Die Bevölkerung von Ragu a befindet ſich in größter Sorge und wagt nicht, in die Häuſer
zurückzukehren, aus Furcht, daß bei einem neuen Erdbeben Einſtürze erfolgen könnten. Die Hilfs=
aktion
der Regierung iſt ſchwer durchführbar.
Ein ſchwimmender Getreide=Elevator.

Marie Draxdorf
(nach einer Photographie gezeichnet.)
Dem Dienſtmädchen Marie Draxdorf in Meerane in
Sachſen iſt eine unerwartere Erbſchaft von 5 Mil=
lionen
Dollar in den Schoß gefallen. Der Erblaſſer
war ein Onkel des Mädchens, ein gewiſſer Scheffel=
bauer
, der in Amerika erfolgreich mit Farmen ſpe=
kuliert
hat. Es gibt noch Onkel in Amerika . . .

200 Eier, die ihren Zweck verfehlt haben.
Karlsruhe. Mit einem Straßenroller wurde
hier eine Frau von einem 5 Jahre alten Knaben
angefahren. Sie ſtürzte zu Boden, wobei 200 Eier,
die ſie in einem Korb mit ſich trug, zerbrachen. Bei
dieſer Gelegenheit wird erneut darauf hingewieſen,
daß es Kindern ſtreng zu verbieten iſt, auf Bürger=
ſteigen
oder ſonſtigen belebten Straßen und Plätzen
mit den Rollern Paſſanten zu beläſtigen und den
Verkehr zu behindern.
Waldbrand an der Lahn.
Bad Ems. Als die Dauſenauer Freiwillige
Feuerwehr am Sonntag nachmittag in ihrer General=
verſammlung
beieinanderſaß, wurde ein Waldbrand
gemeldet. Im Diſtrikt Buchert war in einer Tannen=
ſchonung
eine mehrere Hektar große Fläche in Brand
geraten, die nach Gintreffen der Wehr ſofort ge=
löſcht
werden konnte. Man vermutet Brandſtiftung
durch zwei junge Leute.
15 000 Mark unterſchlagen.
WSN. Homburg (Pfalz). Eine junge Bank=
beamtin
hat eine Anzahl hieſiger Geſchäftsleute
gründlich hereingelegt. Mehrere harmloſe Gemüter
vertrauten dem Fräulein insgeſamt 15 000 Mark an,
das den Leuten vorſpiegelte, die einzelnen Beträge
zu einem höheren Kurſe als dem Tageskurs umzu=
wechſeln
. Das Geld hat die Schwindlerin ver=
ſpekuliert
.
Schweres Feuergefecht mit Einbrechern.
Berlin. Im Oſten Berlins kam es am Mitt=
woch
früh zu einem ſchweren Feuergefecht zwiſchen
Polizei und Einbrechern, die verſucht hatten, in die
Geſchäftsräume der Anatoliſchen Handelsgeſellſchaft
einzudringen. Ein Hausbewohner, der gegen 3½
Uhr morgens ein verdächtiges Geräuſch wahrnahm,
alarmierte Polizei und Ueberfallkommando. Es kam
zu einem Feuergefecht, bei dem im ganzen etwa 17
Schüſſe gewechſelt wurden. Ein Einbrecher wurde
durch einen Bruſtſchuß getötet ein zweiter lebens=
gefährlich
verletzt; die übrigen ſind entkommen.
Verhaftung eines falſchen Aſſeſſors.
Berlin. Am Mittwoch morgen wurde auf Ver=
anlaſſung
eines Berliner Rechtsanwaltes der frühere
Kellner Achim Guth verhaftet, der als Aſſeſſor bei
einer ganzen Reihe von Berliner Rechtsanwälten
tätig war und ſie vielfach vor Gericht vertrat. Guth
trat in den laufenden Prozeſſen der betreffenden An=
wälte
auf und verſtand die Fälle zwar nicht zu för=
dern
, aber doch immerhin Vertagungen zu erreichen,
ſo daß ſeine mangelnden juriſtiſchen Kenntniſſe nicht
allzuſchnell auffielen.
Eigenartiger Unfall.
WSN. Hachenburg (Weſterwald). An einem
Bahnübergang zwiſchen Hachenburg und Hattert
wurde am Dienstag abend 7 Uhr ein unbeſetztes
Perſonenauto, das den Gleiſen zu nahe ſtand, von
der Lokomotive eines Güterzuges erfaßt, zur Seite
geſchleudert und zertrümmert. Perſonen ſind nicht
zu Schaden gekommen. Der Unfall iſt anſcheinend
auf die Unachtſamkeit des Wagenführers, der ſein
Fahrzeug zu nahe den Schienen abſtellte, zurückzu=
führen
.

Aus dem Zuge geſtürzt.
Dillenburg. Am Dienstag abend gegen
7 Uhr fiel bei der Einfahrt in den Bahnhof Wolz=
hauſen
(Strecke DillenburgWallau) ein Reiſender
aus Schwelm aus dem Zuge und brach dabei den
linken Oberſchenkel. Der Unfall iſt dadurch ent=
ſtanden
, daß der Reiſende, bevor der Zug zum
Halten gekommen war, die Plattform und dann auch
das Trittbrett betrat, dort ausglitt und hinunterfiel.
800 Jahre Würzburger Schuhmacherinnung.
WSN. Würzburg. Die Schuhmacherzwangs=
innung
ſieht in dieſem Jahre auf ein 800jähriges Be=
ſtehen
zurück. Mit der Jubiläumsfeier wird die
Tagung des Bayeriſchen Schuhmacherbundes und
eine Fachausſtellung verbunden ſein.
Ein Familiendrama in der Pfalz.
WSN. Landſtuhl. Eine ſchwere Bluttat wurde
am Dienstag abend in dem nahen Altenkirchen ver=
übt
. Nachdem der Gemeindeſekretär Schönberger ſein
drei Monate altes Kind ſchwer verletzt hatte, tötete
er ſeine Frau und ſich ſelbſt durch Schüſſe in die
Schläfe. Das Ehepaar war ſofort tot. Das Kind
wurde blutüberſtrömt in ſchwerverletztem Zuſtande
nach Landſtuhl gebracht. Man hofft, es am Leben er=
halten
zu können. Wie aus einem Brief hervorgeht,
handelte das Ehepaar im Einverſtändnis. Die Furcht
vor Strafe dürſte die Urſache der Tat ſein. Der
Mann hatte Veruntreuungen begangen. Das Amts=
gericht
Waldmoor weilte zur Aufnahme des Tatbe=
ſtandes
in Altenkirchen.
Ermäßigte Fahrt zur Wiener Meſſe.
Auf den öſterreichiſchen Bahnen erhalten die Teil=
nehmer
der Wiener Meſſe (13.20. März) zwiſchen
dem 9. und 23. März für die Hin= und Rückfahrt je
eine 25prozentige Ermäßigung. Die Donau Dampf=
ſchiffahrtsgeſellſchaft
gewährt auf ihren Schiffen
zwiſchen Paſſau und Wien eine 50prozentige Er=
mäßigung
, wenn die Fahrt nach Wien zwiſchen
16. Februar und 19. März und die Rückfahrt von
Wien zwiſchen 11. März und 8. April erfolgt.
Die deutſche Luſt=Hanſa A.=G. gewährt eine 10 pro=
zentige
Ermäßigung des Flugpreiſes unter der Vor=
ausſetzung
, daß die Flugſcheine bei einer ihrer
Dienſtſtellen in Deutſchland gelöſt werden. Die
tſchechoflowakiſchen Staatsbahnen und die vom
tſchechoflowakiſchen Staat verhalteten übvigen Lokal=
und Privatbahnen gewähren den Teilnehmern der
Wiener Meſſe in der Zeit zwiſchen dem 8. und 24.
März 1927 eine 25prozentige Fahrpreisermäßigung
(auch im Durchreiſeverkehr) für eine Fahrt nach Wien
und zurück. Die Meſſeausweiſe müſſen mit einem
tſchechoſlowakiſchen Stempel verſehen werden.
Ferner iſt auch heuer wieder zwiſchen dem 3. und 29.
März kein Durchreiſeviſum durch die Tſchechoflowakei
erforderlich, wenn beim Grenzübertritt ein Meſſe=
ausweis
, der Wiener Meſſe und ein gültiger ordent=
licher
Reiſepaß vorgewieſen wird. Dieſe Befreiung
vom Durchreiſeviſum gilt auch für die Rückfahrt,
jedoch unter der Bedingung, daß der Meſſeausweis
bei einem Kaſſaſchalter der Wiener Meſſe als Be=
ſtätigung
des Meſſebeſuches abgeſtempelt wurde.

Ein großer Geſellſchaftsprozeß in Berli.
* Wien. In Wien hat ein großer Geſellſchafts
prozeß begonnen auf Grund einer Beleidigungsklage.
die der bekannte ehemalige Parlamentarier Graß
Adalbert Sternberg gegen den Prinzen Johannes
Lichtenſtein angeſtrengt hat. Der Prozeß beruht au:
folgender Tatſache: Im April vorigen Jahres ers
hielt die bekannte Burgſchauſpielerin Ida Roland=
die
Frau des Grafen Coudenhove=Calergi eine miß
Arnette von P. unterzeichnete Poſtkarte, wvorin
mit Unannehmlichkeiten bedroht wurde, falls ſie di5
Hauptrolle in dem Stück Der junge Aar von
Roſtand übernehmen würde, deſſen Aufführung da
mals am Wiener Burgtheater bevorſtand. Zu.
gleichen Zeit erſchien ein heftiger Artikel des Prim.
zen Lichtenſtein gegen die Aufführung des Roſtanrd
ſchen Stückes. Graf Sternberg iſt der Anſicht, deas
der Skandal wegen des jungen Aaar die Urſache füü.
das ſpätere Ausſcheiden der Frau Roland aus de
Burgtheater geweſen iſt. Auf Wunſch des Grafs=
Cudenhove verſuchte Graf Sternberg den Verfaſſ
der Karte feſtzuſtellen und beſchuldigte auf Grum
dreier Gutachten von Schriftſachverſtädigen den Priu
zen Lichtenſtein, die Karte geſchrieben zu habe..
Daraufhin bezeichnete Prrinz Lichtenſtein den Grafn
Sternberg als Verleumder, und dieſe Aeußerung
Gegenſtand der Beleidigungsklage geworden. Gru
Sternberg hat auch u. a. in einem Bericht an R.
Kaiſerin Zita ſeine Behauptung gegen den Prinz=
Lichtenſtein wiederholt. Die Verhandlung begam
ſogleich mit heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen deuer
Grafen Sternberg und dem Anwalt ſeines Gegne
Es wurden über Sternberg vom Vorſitzenden zuui
Ordnungsſtrafen verhängt. Prinz Lichtenſtein ſelln
erklärte unter Ehrenwort, daß er niemals eine am=
nyme
Karte an Frau Roland geſchrieben habe.
Schwerer Grubenunfall.
Paris. Wie dem Matin aus Clermont=8
rand berichtet wird, hat ſich am Mittwoch abend
dem Bergwerk von Bouble bei Saint=Eloh=les=mirn
ein Unfall ereignet. Ein Förderkorb, in dem ſich
Arbeiter befanden und der zur Grube hinunterfm
fiel in den Schacht hinab. Zwei Arbeiter wurst
getötet und die übrigen 15 ſchwer verletzt.

Unſer Bild zeigt einen Getreide=Elevator im Hafen von New York, der zur Löſchung ſolcher
Schiffe dient, die wegen ihres Tiefgangs nicht zu den Hafenſpeichern herankommen können. Der
Elevator wird vermittels eines kleinen Dampfers an die großen Schiffe und von dort zu den
Speichern geſchleppt.

20 Perſonen in einem Schneeſturm umgekommau
New York. Aus San Franzisko wird
meldet, daß an der Küſte des Stillen Ozeans zwiſcty
Los Angeles und San Diego heftige Schneeſtün kRm?
aufgetreten ſind. Man zählt 20 Tote und 50 Z.
letzte.
Die Schwimmende Univerſität.
EP. Der Transozeandampfer Rynidam‟ 91*
von der Union der amerikaniſchen Univerſitäten
Schwimmende Univerſität zu einer Studiens)
um die Welt geſchickt wird, hat kürzlich dem Athesrs im iſr ſch
Hafen Phaleron einen Beſuch abgeſtattet. Das S züh Punkte. Au
hat im September 1926 New York verlaſſen unni Aüteſiand r.
der letzten Zeit Kuba, Panama, Los Angeles, Rd Ulkerenol
fornien, die Hawaiſchen Inſeln, Tokio, China /1
Konſtantinopel beſucht. Eine Gruppe griechiſcher S.
denten ſowie der Leiter der Sektion für Fremdent fMd zwe

bung im Mimniſterium für nationale Oekonomie:
gaben ſich an Bord, um die amerikaniſchen Gäſtan
begrüßen. Die Schwimmende Univerſität bedh
bergt 350 Studenten, die den verſchiedenſten amd
kaniſchen Univerſitäten angehören, ferner 50 Stund
tinnen und 50 Profeſſoren, außerdem einen Höver-9
Wiener Univerſität.. Es fand eine große Feſüchl
keit in der Athener Univerſität ſtatt, an der ſämuchl
offiziellen Perſönlichkeiten Athens teilnahmen. W
Ryindam fährt über Raguſa, Venedig, Tnd
Malta, Neapel, Civita Vecchia Monaco, Alg
Gibraltar, Liſſabon, London und Skandinabien. 7
der nach New York zurück, wo ſie anfangs Mai A
trifft. Beſonderes Intereſſe erweckt eine erinl
Bordzeitung, die täglich auf der Ryindam gedi
wird.
Der Weltflug de Pinedos.
EP. Mit ſeiner am Dienstag morgen 8.15
erfolgten Ankunft im Hafen von Bolama in Putz
gieſiſch=Guinea hat de Pinedo in zwei Tagen
5000 Kilometer zurückgeliegt, nachdem er am Som
um 7,2 5Uhr in Cagliari aufgeſtiegen war. Die *
afrikaniſche Strecke von 1600 Kilometern legt
ebenfalls mit einer Stundengeſchwindigkeit von:!
Kilometern zurück. Die Weiterfahrt zur dir 4I
Ueberquerung des Atlantiſchen Ozeans iſt, wentr!
gleiche Mondhelligkeit herrſcht wie am Dienstag
Mittwoch geplant. De Pinedo will den Atlantii)
Ozean ohne Zwiſchenlandung direkt überfliegen.
Ein kleiner Held.
Vier Kinder vom Tode gerettet.

M ir älle
i ſie nicht

Deutſchmann,
ein 13jähriger Schüler im Kreiſe Glogau in Schl.
der vier Kinder, die beim Spielen im Eiſe E
brochen waren, vor dem ſicheren Tode gerel.

[ ][  ][ ]

ſurmmer 49

Freitag, den 18. Februar 1927

Geite 11

Deutſcher Heeresmeiſter

Die ſiegreiche Mannſchaft der
Kemptener 19. Jäger.
Anläßlich der Austragung der
Deutſchen Heeresmeiſterſchaft im
Skilauf in Garmiſch=Partenkirchen
iſt zum erſten Male der Titel
Deutſcher Heeresmeiſter ver=
geben
worden, und zwar an die
1. Mannſchaft der 19. Jäger in
Kempten. Die Kemptener Jäger
belegten in der Heeresſtaffel den
erſten Platz und konnten auch
den Militär=Patrouillenlauf, der
am 14. Februar ausgetragen
wurde, als erſte Mannſchaft be=
enden

Oer Sport des Sonntags.
Fußball.
drs Intereſſe an den Endſpielen um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
ſufh die letzten Ergebniſſe nur noch geſteigert worden. Die Favo=
X. F. C. Nürnberg und Sp. Vg. Fürth, mußten erfahren, daß ihre
6ee doch härter ſind, als angenommen wurde und ein F. S.V. Frank=
ub
=wies durch ſeinen Sieg über VfB. Stuttgart, daß er auch noch
nr. Entwickeln ſich die Dinge ſo weiter, dann kann es noch manche
üh Ueberraſchung geben.
Der Endkampf um die ſübdeutſche Meiſterſchaft
Em 20. Februar mit den drei folgenden Spielen fortgeſetzt:
In Mainz: 1. Mainzer F. S. V. 05F. S.V. Frankfurt,
In Stuttgart: V.f.B. StuttgartSp.Vg. Fürth,
In Nürnberg: 1. F.C. NürnbergV.f. L. Neckarau.
Ars ſind wieder drei Spiele, die härteſten Kampf und knappe Reſul=
womöglich
ſogar Ueberraſchungen erwarten laſſen.
B ſonders ſchwer iſt der Ausgang des Treffens in Mainz
eFimmen. Die beiden beteiligten Mannſchaften machten am letzten
heſtag einen guten Eindruck. Mainz bewies in Nürnberg, daß es
ſiehr ſchwer zu ſchlagen iſt; F. S.V. Frankfurt aber holte ſich ſogar
Punkte. Auch Frankfurt wird bei den Mainzern mit hartem
eritand rechnen muiſſen, da es aber einmal ſeine alte Kampfkraft
eisewonnen hat, ſtehen ihm doch gute Ausſichten zu.
Die Runde der Zweiten
ſtzt zwei Spiele und zwar:
In Frankfurt a.M.: Eintracht FrankfurtF. V. Saarbrücken.

In Mannheim: V.f.R. Mannheim-Karlsruher F.V.
Die erſte Runde um den ſüddeutſchen Verbandspokal
in allen füinf Bezirken die Bezirksligamannſchaften zuſammen,
ſie nicht an den Endſpielen um die Süddeutſche bzw. an der
d. der Zweiten beteiligt ſind. Die Pokalkämpfe erhalten ihre be=
ſeie
Bedeutung durch das Ziel, das dem Sieger winkt: der Pokal=
er
erwirbt ſich bekanntlich die Berechtigung, an den Endſpielen um
ſüddeutſche Meiſterſchaft teilzunehmen. Die Sp. Vg. Fürth kam
negangenen Jahre auf dieſem Wege zur deutſchen Meiſterſchaft
ſrach diesmal iſt ſie wieder als Pokalmeiſter mit von der Partie.
Imm Bezirk Bayfrn ſpielen:
Bahern MünchenSchwaben Augsburg,
ASV. NürnbergV.f. R. Fürth,
FC. BayreuthF. C. Fürth.

Während im erſten Spiel die Bayern glatt gewinnen dürften, iſt der
Ausgang der beiden anderen Spiele ſehr ſchwer zu beſtimmen.
Im Bezirk Württemberg=Baden wurde ſchon am letzten
Sonntag ein Pokalſpiel ausgetragen; SC. Stuttgart ſchlug die Stutt=
garter
Kickers 1:0; am 20. Februar ſtehen dieſe drei Spiele auf der
Tagesordnung:
F.C. FreiburgV.f.R. Heilbronn,
Phönix KarlsruheS. C. Freiburg.
Union BöckingenSportfreunde Stuttgart
Der Rheinbezirk ſieht die folgenden Mannſchaften im Kampf:
F. C. Pirmaſens-Phönix=Ludwigshafen,
Phönix=MannheimSp. V. 98=Darmſtadt,
Sp. V. WaldhofF.V. Speyer,
Ludwigshafen 03Sp.Vgg. Sandhofen.
Vorau=geſetzt, daß die Spiele unter normalen Bedingungen ausgetragen
werden, erwarten wir Phönix=Ludwigshafen, Sp.V. 98 Darmſtadt, Sp.=
V. Waldhof und Ludwigshafen 03 als Sieger.
Im Mainbezirk gibt es folgende Spiele:
F. C. Hanau 93Viktoria 94 Hanau,
Germania 94 Frankfurt-Kickers=Offenbach,
Union=NiederradRot=Weiß=Frankfurt,
Viktoria=AſchaffenburgV.f. L. Neu=Iſenburg.
Im Bezirk Rheinhefſen/Saar ſpielen:
Saar 05 SaarbrückenBoruſſia=Neunkicchen,
F. C. IdarHaſſia=Bingen,
Eintracht=TrierAlemannia=Worms,
Wormatia=WormsSp. V. Wiesbaden.
Im Reich gibt es einige intereſſante Städteſpiele: Berlin
Paris und Dresden-Leipzig.
Handball.
Um die ſüddeutſche Handballmeiſterſchaft.
Während die Oſtgruppe ihren Meiſter in der Sp. Vgg. Fürth be=
reits
ermittelt hat, gehen in der Weſtgruppe die Kämpfe noch weiter.
Aber auch hier düirfte ſchon am Sonntag die Entſcheidung fallen. Schlägt
der Favorit Sp.V. 98 Darmſtadt den V.f.R. Kaiſerslautern, dann iſt
ihm die Gruppenmeiſterſchaft nicht mehr zu nehmen. Fürth und Darm=
ſtadt
ſtehen dann im Endkampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft; ein
Ergebnis, das man ja von vornherein erwartete. Auch in Weſt=
deutſchland
, werden die Endſpiele um die Berbandsmeiſterſchaft
fortgeſetzt.
Hallenſport.
Die füdweſtdeutſchen Hochſchul=Meiſterſchaften kommen am Samstag
und Sonntag in Darmſtadt zum Austrag.

Winterſport.
Die Reihe der großen deutſchen Meiſterſchafts=Wettbewerbe iſt ab=
geſchloſſen
; dafür ſind noch einige Europa= und Weltmeiſterſchaften
durchzuführen. Die Weltmeiſterſchaft im Damen= Kunſt=
laufen
, für die wieder Frau Jarosz=Szabo Favoritin iſt, wird in
Stockholm abgehalten.
Pferdeſport.
Neben dem Internationalen Reit= und Springturnier in Berlin
gibt es noch Galopprennen in Cannes und Autenil.
Handball.
Um die Kreismeiſierſchaft des Mittelrhein=
Kreiſes der O. T.
Turngemeinde Griesheim Turnverein Seckbach.
Griesheim hat am kommenden Sonntag ſeinen großen Tag. Der
deutſche Altmeiſter Tv. Seckbach tritt gegen die Turngemeinde Gries=
heim
um die Kreismeiſterſchaft an. Seckbach ſcheint dieſes Jahr wieder
ſeine Hochform zu erreichen. Ohne Punktverluſt haben ſie ſeither alle
Meiſterſchaftsſpiele erledigt. Das erſte Kreismeiſterſchaftsſpiel gegen
den ehemaligen Süddeutſchen Meiſter Tu. Schwanheim hat Seckbach am
vergangenen Sonntag ſicher mit 3:0 gewonnen. Die Mannſchaften
treten in folgender Aufſtellung an:
Seckbach: Schwarze Hoſe, rotes Trikot.
Hertſch
Bernhardi Knack
Dilcher
Schaan Schmitt
Fuhrmann II Zeh Schmidt Fuhrmann I Michle
Müller Schupp I Nothnagel Schaffner Schupp II
Körner Reifenrath Krauter

Flick Friedmann
Klinger
Griesheim: Rote Hoſe, grünes Trikot.
Bei beiden Mannſchaften ſind es im weſentlichen dieſelben Spieler,
die ſchon jahrelang das Gerippe der Mannſchaft bilden, die ein be=
ſtändiges
, ſolides Können zeigen und immer wieder den Verein zu
Meiſterehren führten. Bei Seckbach iſt das ſichere Verteidigungs=
trio
hinreichend bekannt. Beſonders iſt Hertſch im Tor hervorzuheben,
der mit einer ſtoiſchen Ruhe die kritiſchſten Lagen klärt. Eine uner=
müdliche
Läuferreihe ſtellt die Verbindung zu dem gefährlichſten Teil
der Mannſchaft, dem Sturm, her. Die raſenden Angriffe mit geſchicktem
Täuſchungsvermögen des ſchußgewaltigen Innentrios werden der Gries=
heimer
Läuferreihe das Leben ſauer machen. Die Torſchützen Zeh und
Schmitt werden von Wiesbaden her bei Griesheim noch in beſter Er=
innerung
ſein. Bei Griesheim iſt das Verteidigungstrio gut,
vorausgeſetzt, daß es Laune hat, was man ja an dieſem Tag annehmen
ſollte. Vor die ſchwerſte Aufgabe wird die Läuferreihe gegen den ſehr
ſchnellen Seckbach=Sturm geſtellt. Auch bei Griesheim iſt die Stürmer=
reihe
der beſte Teil der Elf. Man verſpricht ſich viel, beſonders da auch
Schupp auf halblinks ſtürmt, wodurch die Kombination flüſſiger wird
und die Läuferreihe durch Reifenrath ſchneller. Immerhin muß Gries=
heim
, das in Technik etwas nachſtehen wird, dieſes Minus durch einen
ungeheuren Eifer und Siegeswillen aufzuheben verſuchen. Ein
Spaziergang nach Griesheim dürfte ſich alſo lohnen; wird es doch kein
Handballfreund ſich entgehen laſſen, auch den deutſchen Altmeiſter Seck=
bach
im Spiel zu ſehen. Das Spiel beginnt um 3 Uhr.
Winterſport.
Eine kommende Skigröße.
Eine ganz hervorragende Leiſtung bot bei einem Skiſpringen in der
Nähe von Oslo der erſt 15jährige Norweger Reidar Anderſen. Der
Junge fiel durch ſeine Leiſtungen auf, indem er zwei ſchöne geſtandene
Sprünge von 53½ und 54½ Meter erreichte und ſo als eine große
Hoffnung für Norwegen bezeichnet wird.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
7. Taa 5. Klaſſe 28. Preußiſch=Süddeutſcher (254. Preuß.) Klaſſen=Lotterie.
* Berlin, 16. Febr. Heute fielen in der Vormittags=
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Mark auf die Nrn. 3788 48201 195136 254232, 4 Gewinne zu 2000 Mk.
auf die Nrn. 307857 325443, 32 Geſoinne zu 1000 Mk. auf die Nrn.
20293 39078 44724 10i472 109193 128244 134221 189857 193511 23441
244883 263316 277330 290610 317015 318026, ferner 78 Gewinne zu 500
und 168 Gewinne zu 300 Mark. In der Nachmittagsziehung
fielen 2 Gewinne zu 10 000 Mk. auf die Nr. 316448, 16 Gewinne zu 3000
Mark auf die Nrn. 22384 28777 82836 140908 199223 264789 314014
3:3248, 16 Gewinne zu 2000 Mk. auf die Nrn. 9581 52192 84125 130989
161804 226648 294743 307035 24 Gewinne zu 1000 Mk. auf die Nrn.
19584 38588 39197 143011 144501 146124 181717 211330 269596 321133
326103 328284, ferner 86 Gewinne zu 500 Mk. und 196 Gewinne zu
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* Deutſch=tſchechiſche Handels=
verttagsverhandlungen
.
Die in Prag weilende deutſche Delegation wird nach Prager
Meldungen nach Berlin zurückkehren und hier über den augen=
blicklichen
Stand der deutſch=tſchechiſchen Handelsvertragsver=
handlungen
Bericht erſtatten. Anfangs des nächſten Monats ſol=
len
die Beratungen fortgeſetzt werden. Irgendwelche abſchlie=
ßenden
Ergebniſſe ſind bisher noch nicht zu erzielen geweſen,
doch blickt man an deutſcher zuſtändiger Stelle nicht peſſimiſtiſch
in die Zukunft. Die Verhandlungen ſind vor einiger Zeit auf=
genommen
worden, um den vom 29. Juni 1920 ſtamenden Ver=
trag
über das gegenſeitige Meiſtbegünſtigungsrecht auszubauen
und dabei der engen Verflechtung der wirtſchaftlichen Beziehun=
gen
Deutſchlands und der Tſchechoſlowakei Rechnung zu tragen.
Das Abkommen über die Meiſtbegünſtigung bildete ſeinerzeit
für Deutſchland inſofern einen Erfolg, als mit ihm in die Linie
derjenigen Staaten eine Breſche gelegt wurde, denen nach dem
Verſailler Vertrag die einſeitige Meiſtbegünſtigung zuſtand. So=
wohl
die Prager als die Berliner Regierung erkannten ſehr bald,
daß durch dieſes Abkommen nicht alle handelspolitiſchen Intereſſen
wahrgenommen werden und leiteten infolgedeſſen neue Verhand=
lungen
ein, die einen ruhigen Verlauf nehmen, vorausſichtlich
aber noch nicht ſo raſch zum Abſchluß gelangen werden. Im Mit=
telpunkt
der Beratungen ſteht namentlich die deutſche Forderung
nach Aufhebung der ſtörenden tſchechiſchen Ein=
und Ausfuhrverbote, ohne deren Beſeitigung durch die
tſchechiſche Regierung ein erſprießliches Handelsvertragsverhält=
nis
nicht denkbar iſt.
Fiankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Februar.
Die Aeußerungen der Deutſchen Bank im Februarheft ihrer wirt=
ſthaftlichen
Mitteilungen über das jetzt erreichte Kursniveau und die da=
ran
geknüpften peſſimiſtiſchen Auslaſſungen haben an der heutigen Börfe
einen ziemlich nachhaltigen Eindruck gemacht und waren die Veranlaſ=
ſung
für größere Glattſtellungen auf allen Aktiengebieten. Dieſe waren
mit beträchtlichen Kursverluſten verbunden, da ſich nur zu bedeutend
herabgeſetzten Kurſen Abnehmer fanden. Auf allen Gebieten gab es
Verluſte von durchweg 3,5 bis 4 Prozent. Darüber hinaus verloren
Harpener, Mannesmann und Rheinſtahl 4 Prozent, Kali Weſteregeln 6
Prozent, J.G. Farbeninduſtrie 5 Prozent; Adlerwerke 5 Prozent und
Lieht und Kraft und Siemens u. Halske 4 Prozent. Auch im weiteren
Verlaufe kamen die Abgaben nicht zum Stillſtand. Deutſche und aus=
lſindiſche
Renten blieben faſt umfatzlos, aber etwas ſchwächer. Das Ge=
ſihäft
in Pfandbriefen war ebenfalls kleiner und die Tendenz nur wenig
derändert. Später änderte ſich die Tendenz vollkommen. Die Tages=
ſpekulation
ſchritt zu Deckungen und Hand in Hand damit machte ſich
eine größere Intereſſennahme für Siemens u. Halske geltend, ſo daß
ein weiteres Abwärtsgleiten der Kurſe verhindert wurde, zumal das an
gebvtene Material nur noch ſehr gering war. Angeſichts der ſich dann
ſtändig ſteigernden Nachfrage nach Siemens u. Halske und Harpener
wvar die durch die Auslaſſungen der Deutſchen Bank hervorgerufene Zu=
ückhaltung
bald verſchwunden und machte allgemeinem Deckungsbegehr
Platz, ſo daß der größte Teil der urſprünglichen Kursverluſte für Elek=
tro
=, Chemie= und Montanwerte wieder eingeholt werden konnte. Sie=
inens
u. Halske überſchritten ſogar ſchließlich um mehrere Prozent ihren
Kurs von geſtern abend. Auch für Renten beſſerte ſich die Tendenz, be=
ſonders
Silberrente waren geſucht. Tägliches Geld 5 Prozent.
Der Bericht der Deutſchen Bank war, wie ſich fetzt herausſtellt, nur
vorübergehend im Stande, einen Kursdruck auszuüben. An der Abend=
börſe
machte die ſchon heute gegen Schluß der Mittagsbörſe beobach=
tete
neue Aufwärtsbewegung bei vollkommener Mißachtung der in die=
ſem
Bericht ausgeſprochenen Warnung weitere bedeutende Fortſchritte
bei fehr großer Lebhaftigkeit. Auf allen Gebieten wurden die geſtrigen
Kurſe wieder erreicht, wobei die Anregung in erſter Linie vom Elektro=
maukt
ausging, auf den günſtigen Bericht der Siemens u. Halske A.=G.
und die guten Gewinnausſichten bei den relativ kleinen Kapitalien der
Elektrizitätsunternehmungen. Es lagen auch wieder Publikumsaufträge
in größerem Maße vor, ſo daß ſelbſt die hohen Berliner Nachbörſen=
kurſe
noch erheblich überſchritten werden konnten. Beſonders Ilſe Berg=
bau
mit einer 20prozentigen Steigerung fielen auf. Renten blieben da=
gegen
ſtill, aber ebenfalls etwas feſter. Ablöſungsſchuld 31,9; Zolltürken
17,5; Commerzbank 224: Danatbank 298,75: Deutſche Bank 204: Dis=
kontogeſellſchaft
195; Dresdener Bank 188,5; Metallbank 173; Mitteld.
Creditbank 219; Gelſenkirchen 193; Harpener 234; Ilſe Bergbau 360;
Aſchersleben 218; Weſteregeln 218,5: Mannesmann 235; Mansfeld 156,5;
Phönix 138; Rhein Braunkohle 312,5; Rheinſtahl 227; Stahlverein 151;
Adlerwerke 137,5: AEG. 173; Aſchaffenburger Zellſtoff 184; J. G.
Farben 327: Bergmann 193; Cement Heidelberg 172: Daimler 124; Erd=
bl
205,25; Scheideanſtalt 254; Licht u. Kraft 200,75; Goldſchmidt 160,5;
Holzverkohlung 95,5; Lahmeyer 166; Metallgeſellſchaft 204; NSI. 137;
Nütgerswerke 141,5; Schuckert 184: Siemens u. Halske 241; Wahß u.
Frehtag 204; Zellſtoff Waldhof 282,5; Hapag 167; Nordd. Lloyd 152,25.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 17. Februar.
Die Anfangstendenz war matt, da die Rede des Reichsfinanzminiſters
und der peſſimiſtiſche Ton der Deutſchen Bank verſtimmten. Das Publi=
kum
legte überwiegend Verkaufsaufträge zur Börſe, während die Baiſſe=
ſpekulation
einen kräftigen Vorſtoß unternahm, der die erſten Kurſe um
36 Prozent in den ſchweren Spezialpapieren vielfach ſtärker zurück=
warf
. Den Abgaben ſtand zunächſt nur eine ſehr geringfügige Auf=
nahmeneigung
gegenüber. Erſt nach Feſtſetzung der erſten Notierungen
wurde die Grundſtimmung freundlicher, da die Platzſpekulation dann
Deckungskäufe vornahm. Insgeſamt war die Tendenz auf der ſtark er=
mäßigten
Baſis unſicher und ſchwankend. Die flüſſige Lage des Geld=
marktes
konnte für die Tendenzgeſtaltung nicht wirkſam werden. Tages=
geld
, das zu 3,5 bis 5,5 Prozent angeboten wurde, war kaum zu placie=
ren
. Monatsgeld 5,25 bis 6,5. Warenwechſel 42/8. Im Deviſenverkehr
notierte der franzöſiſche Franc ſchwächer. London gegen Paris wurde
mit 123,70 bis 123,75 genannt. Das engliſche Pfund gab gegen New
York auf 4.8505 nach. Auch die Reichsmark lag mit 4,2107 gegen New
York um ein geringes ſchwächer.
Im weiteren Verlaufe der Börſe trat eine Beruhigung ein. Die
Deckungskäufe der Baiſſepartei verſtärkten ſich. Außerdem gelangten
wohl auch einige Meinungs= und Rückkäufe zur Ausführng. Von den
Kursverluſten wurden daher größtenteils wieder einige Prozent einge=
holt
. Vor allem hatten Elektrowerte und Montanaktien, Spritwerte,
Zellſtoffwerte und Vereinigte Glanzſtoff im Verlauf bei gebeſſerten Kur=
ſen
lebhaftes Geſchäft. Am Bankenmarkt lagen Mitteldeutſche Kredit=
bank
teilweiſe ſehr feſt, wobei gerüchtweiſe ſowohl von angeblichen
Transaktionen, wie auch von Intereſſenkäufen geſprochen wurde.
Drahtwerte blieben auf die internationale Drahtkartellbildung beachtet.
Privatdiskont kurze Sicht 4,25, lange Sicht 41/8. Bis zum Schluß der
Börſe waren auf der ganzen Linie die Anfangsabſchläge eingeholt und
verſchiedentlich darüber hinaus noch kleinere Tagesgewinne zu verzeich=
nen
. Die Nachbörſe war feſt für Elektrowerte, da der Geſchäftsbericht
von Siemens ſtimulierte. Siemensaktien B8,5 bis 239, nach 228 bei
Beginn der Börſe. Ferner ſtiegen Ilſe an der Nachbörſe von 345 auf
360. Starke Nachfrage trat für Ludwig Löweaktien mit 321 (plus 1
Prozent), und Berlin=Karlsruher plus 6,5 bis 1165 hervor. Montan=
aktien
und Bankaktien ruhiger. Textilwerte nachbörslich geſucht. Hei=
miſche
Staatrenten ohne Umſatz. Neubeſitzanleihe 31,50. Im einzelnen
nannte man gegen 2,35 Uhr: AEG. 172,5; Schuckert 180,5: Rheinſtahl
225,5; Harpener 232; Gelſenkirchen 191,5; Vereinigte Stahlwerke 150;
Phönix 136 5: Schultheiß 372; Oſtwerke 348; Hapag 165,75; Nordd.
Lloyd 153: Metallbank 174; J. G. Farbeninduſtrie 3245: Stettiner Vul=
kan
90,5; Vereinigte Glanzſtoff 558; Hamburg Süd 227,5; Hanſa Dampf
235: Mannesmann 233,25.
116. 2. 1 17 2.
16 2. 1 17. 2.
Aſchaffb. Zellſtoff. 1183. 183. Hemoor Zement. . . 1250.
248.
Augsb.=Nürnb. Maſch /143.
143. Hirſch Kupfer
1122 120.5
Bamag=Mequin.
77.75 77.75 Höſch Eiſen..
259 205.5
Berl. E. W. Stamm. . 1241.
233.
Hohenlohe Werke
29.75 29.25
Berlin. KarlsruheInd 1114.5 112. Kahla Vorzellan ... /139.75 35 25
Braunkohl.=Briketts 1240 1239. Lindes Eismaſch.
202.
200.
Bremer Vulkan
148.
Lingel Schuh.
87.5 87.5
188.
Bremer Wolle.
93.
Linke u. Hofmann
94.
Deutſch.=Atlant. Tel. /132.5 130.125) L. Loewe u. Co.
1320.
315.
Deutſche Maſchinen 1130.125/ 128.5 C. Lorenz
50.
156.
Deutſch.=Nied. Tel. 1 14.5 14. Niederlauſitzer Kohle/230 3751 223.
Deutſche Erdöl
1207
2 72.5 Nordd. Gummi.
Deutiche Petroleum. 93.125/ 92.
Trenſtein.
145. 142.5
Dt. Kaiwerke.
162.25 158. Rathgeber Waggon 1116.8751 117.25
Donnersmarckhüte. f144.
145. Rombacher Hütten. / 13.
13.
Dynamit Nobel. . . . . /162.75 158.5 Roſitzer Zucker..
118. 115.
Elektr. L eferung. . . . 4201.75 201.
Rütgerswerke.
143.- 140.
J. G. Farben.
330.
322.5 Sachſenwerk
1141.25 1 136.

Die Reichseinnahmen im Januar.
Nach der vom Reichsfinanzminiſterium veröffentlichten Ueberſichti
betrugen die Einnahmen des Reiches aus den fortdauernden Steuorm=

R. Friſter. . . ..
Gaggenau Vorz..
Gelſenk Eußſtahl.
G. f. elertr. Untern
Halle Maſchinen.
Han Maſch. Egeſt.. .
Hanſa Dampfſchf..

Amſterdam=R.
Buenos-Aires.
Brüſſel=Antw
Eslo
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien .."
London ..
Nen=York.."
Paris.
Schneiz
Spanien

H116.
6o.-
19.
240.125
213.
135.
239.

112. Sächſ. Gußſtahl 170. 170. 7.875 Siemens Glas. 195. 190 18 875 Ver. Lauſitzer Glas . 164. 162. 38. Volkſtedter Porzell. 20.. 68.75 213. Weſtf. E. Langendreer; 59. 56.25 135. Wittener Gußſtahl. 60.25 59. 231. Wanderer=Werke.. 265.

Deviſenmarkt.

18 2. 16- 2. Eeld ! Prief Geld Brief Geld Brief 168.6 169.05 168.63/169.05 Wien D.=Oſt.abg 523/ 59.47 1.764 1.768 1.76* 1.767 Prag.. 12.478112.518 58.605 58. 745 58.60 58.74 Budapeſt/ Peng 73.67 73.85 108.2 108.56 108.31/108.5 Japan. . 2.058 2.062 r2.30 12.58 112 31/112.59 Rio de Janeiro 0.499 2.501 f112.46 112.76 112.46/1 12.74 Sofia. 3.047 3.057 Mo.602 0.642 10.603/10.64: Jugoſlavien ... 7.398 7.418 18.20/ 18.24 18.22 18.2 Konſtantinopel 2.15 2.16 20. 442120.494 20.442 20.494 Liſſabon .. 21 565 21.615 14.2145 /4.2245 4.214 4.224 Panzig ... 81.1. 81.32 16.54 16.58 16 52 16.56 Athen ..." 5.54 5.56 81.05 81.25 81.05 8:.2- Kanada. . 4.207 4.217 70.86/ 71.041 70.55 70.73 Uruguay. . . . 4. 25! 4.265

17. 2.
Geld /Brief
59.34/ 59.48
12.478 12.518

73.66
2.060
0.500
3.045
1.40
2.151
2 1.565
81.15
5.54
4.207
4.255

73.84
2.064
0.502
3.055
7.42
2.161
21.615
81.35
5.56
4.217
4.265

Aufkündigung 8prozentiger oſtpreußiſcher landſchaftlicher Goldpfand=
briefe
. Wie wir aus Königsberg hören, iſt jetzt endgülrig entſchieden,
daß zum 1. April d. Js. auch ein erheblicher Betrag der Sprozentigen
bſtpreußiſchen landſchaftlichen Goldpfandbriefe aufgekündigt wird. Da
die Kündigungsbekanntmachung bis zum 1. März im Reichsanzeiger
erſchienen ſein muß, iſt damit zu rechnen, daß die Pfandbriefausloſung
ſchon in den nächſten Tagen ſtattfindet. Den Pfandbriefinhabern foll
diesmal im Gegenſatz zu dem Verfahren bei der Konvertierung der
10prozentigen Goldpfandbriefe nicht Umtauſch in niedriger verzinslichen
Pfandbriefen angeboten ſverden, ſondern es iſt nur Ausloſung zum
Nennbetrage vorgeſehen. Die 8prozentigen, den Goldpfandbriefen zu=
grundeliegenden
Deckungshypotheken werden ab 1. April in ſolche mit
einem Zinsſatz von 6 Prozent umgewandelt.

31. Januar 1927 3984 498 348 Mk.); die Einnahmen aus einmaligem
Steuern im Januar 2202309 RMk. (43 386 128 RMk.); insgeſamn
gingen aus Beſitz= und Verkehrsſtenern im Januar 528 595 7765
(4027 884 476 RMk.) ein. Die Einnahmen aus verpfändeten Zöllem
und Verbrauchsabgaben betrugen im Januar 29 908 924 Reichsmart /v
(1980 129 020 RMk.), aus anderen Zöllen und Verbrauchsabgaben imn
Januar 5 052307 RMk. (48 559 894 RMk.); insgeſamt gingen auss
Zöllen und Verbrauchsabgaben im Januar 234 961 231 Reichsmark!
(2029 688 897 RMk.) ein. Aus ſonſtigen Abgaben gingen im Januam 3
8839 RMk. (214 888 RMk.) ein. Der Mehrertrag aus Steuern, ZöllerniP;
und Abgaben, für Januar beläuft ſich auf 763 548 168 Reichsmar:/ r
(6 056 788 262 Reichsmark).

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken. Wie wir erfahs
ren, weiſen die in der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanker,
vereinigten Banken (Deutſche Hypothekenbank in Meiningen, Frankfum
ter Pfandbriefbank A.G. in Frankfurt a. M., Leipziger Hypothek nbam,
in Leipzig, Mecklenburgiſche Hypotheken= und Wechſelbank in Schweritn
Norddeutſche Grundkreditbank in Weimar, Preußiſche Bodenkreditban,
in Berlin. Schleſiſche Bodenkreditaktienbank in Breslau. Weſtdeutſckh
Bodenkreditanſtalt in Köln a. Rh.), deren geſamtes Aktienkapital EnS=
vorigen
Jahres 44 Millionen RM. gegenüber 30 447 675 RM. Ende 192
beträgt, nach angemeſſenen Rückſtellungen einen Geſamtreingewinn ſier
1926 von 6 750 464 RM. aus. Hieraus ſollen nach dem Vorſchlag de
in Berlin ſtattgehabten Verwaltungsſitzung 8 Prozent Dividende ve
teilt, ferner ſchlüſſelmäßig 2 200 000 RM. den offenen Reſerven, 3000
RM. den Wohlfahrtseinrichtungen zugeführt und 534 909 RM. auf neuu
Nechmung vorgetragen werden. Bei drei Banken, der Leipziger Hyp
thekenbank, der Mecklenburgiſchen Hypotheken= und Wechſelbank und de
Schleſiſchen Bodenkreditaktienbank, bei denen der Pfandbriefumlauf ſiü
der geſetzlichen Umlaufsgrinze bereits jetzt nähert oder vorausſichtli
demnächſt ſich nähern wird, iſt eine Aktienkapitalerhöhung in Ausſich
genommen (bei der Leipziger Hypothekenbank um 1,5 Mill. RM., E.
der Mecklenburgiſchen Hypotheken= und Wechſelbank um 1 Mill. RMT./
und bei der Schleſiſchen Bodenkreditaktienbank um 2 Mill. RM.). Auß
dem wird bei der Deutſchen Hypothekenbank in Meiningen, bei dor
Preußiſchen Bodenkreditaktienbank und bei der Schleſiſchen Bodenkred-,/ zu ungeſahrel
aktienbank die Wiedereinführung der bei der Goldumſtellung aufgegelb
nen Vorzugsaktien in mäßigen Grenzen (bei der Deutſchen Hypotheke= au munhert,
bank 300 000 RM., bei der Preußiſchen Bodenkreditaktienbank 250 Cu M1
RM. und bei der Schleſiſchen Bodenkreditaktienbank 150 000 RM.) vcon
geſchlagen mit einem auf die drei Fälle der Aufſichtsratswahlen, do m
Satzungsänderungen und der Auflöſung der Geſellſchaft beſchräntt
zehnfachen Stimmrecht und mit zeitlicher Begrenzung der Vorzugsreckh.
auf zehn Jahre.
Generalverſammlung Hamburg=Südamerikaniſche Dampfſchiffahrzt
geſellſchaft. Die Generalverſammlung der Hamburg=Südamorikaniſch/ Wolzeisem
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft erledigte die Regularien. Nach länger,
Debatte, in der u. a. die Aushändigung von Zertifikaten auf die neu / chaigt 0us 4
Aktien an die Aktionäre beantragt wurde, wurde eine Kapitalserhöhry/ /haarwasser,
mit großer Mehrheit gegen 15 499 Stimmen genehmigt. Vertreten waru,/ wüe Koptha=
insgeſamt
63 169 Stimmen.
Gute Konjunktur im oberheſſiſchen Eiſenbergbau. Die Gewährm
der Reichsbeihilfe an den Eiſenbergbau in Oberheſſen und im Lahngebä=
um
die von den beteiligten Firmen im Intereſſe der Abſatzbeleb;
und damit zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, die dieſen Winter e
ſetzte, gebeten war, hat die erwartete Geſchäftsbelebung gebracht. Dadun
konnte auch das für Gießen und die weitere Umgebung ſehr bedeutſau
Gießener Braunſteinbergwerk eine weitergehende Betricbsſteigerung
fahren. Das Werk, das 1921 wegen Streik ſtillgelegt wurde, von Em. / Huund Schinn
1922 ab aber in ſehr beſchränktem Umfange wieder arbeitete, iſt IM Mneläges Haart
einigen Wochen wieder voll beſchäftigt und bietet etwa 650 Bergleu 91 Unu Inen, u
aus Gießen und Umgebung ſehr lohnenden Verdienſt. Täglich werä.: Amficl
große Mengen Manganerz zum Verſand gebracht.
Wölfersheim. Die Vorbeſprechungen zwiſchen der Stadt Frankff4
am Main und dem Volksſtaat Heſſen und der Frankfurter Gasgeſellſck-½ MI
über die Anlage eines Braunkohlenſchwvelkraftwerkes in Oberheſſen ſſ.
nunmehr zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen, ſodaß bei günſtig
Fortgang der Verhandlungen den beteiligten Körperſchaften demnän
eine eingehende Vorlage unterbreitet wird. Es iſt die Gründung ei
A.=G. in Ausſicht genommen, bei der die Stadt Frankfurt a. M. u.
der Volksſtaat Heſſen je zur Hälfte beteiligt werden ſollen.
Günſtigere Betriebslage bei Buderus. In den Buderusſchen Eifſlt;
werken. Abteilung Lollar, hat ſich die Betriebslage in der letzten A0
ſo günſtig entwickelt, daß die ſchon ſeit längerer Zeit beſtehende Fe
ſchicht an Samstagen wieder aufgehoben und außerdem eine Anz=
Leute für den Gießereibetrieb neu eingeſtellt werden konnten. In QN
Werkteil Inſel ſind in den letzten Monaten umfangreiche bauliche u5
maſchinelle Neueinrichtungen entſtanden, die der Aufnahne eines ne
Fabrikationszweiges dienen ſollen. Dieſe Produktion dürfte in na=
Zeit aufgenommen werden und einer weiteren erheblichen Anzahl
Arbeitskräften lohnenden Verdienſt ſchaffen.
Keramiſche Werke Offſtein und Worms, Worms. Wie der BZ
meldet, iſt der Geſchäftsgang der Geſellſchaft, deren Aktien in Frel
furt notiert werden, im vergangenen Jahre ſehr gut geweſen, fo
man glaubt, von einem Rekordjahr ſprechen zu können. Die in nach
Zeit ſtattfindende Aufſichtsratsſitzung ſoll über den Vorſchlag en?
Dividende von 8 Prozent (5 Prozent i. V.) Beſchluß faſſen.

ramm Feilt

willeie 13,5 Pr=
u
5. M
Ri, Weizenkle

Birlimer
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Die erſten

behält

ehe
Füt

Bwtlig. Hilfsfut

Esterlkal
Ve

101.5

Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen!
Vorkriegsanleihen
5% D. Reichsanleihe
10 D. Reichsanl.
40 D. Schutzg. v.
0811 u. 13
40 D. Schutzg. o. 14
4% Preuß. Konſ.
4½ Baden.
4½Bahern
4½ Heſſen.
4% Württemberger
b) Ausländiſche
5% Bos.E. B 1914
5% L.Inv. 1914/
4½0 1898
4½.% 1902
4½
52 Bulg. Tabal 0:
4 12% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
*½½Oſt. Schatz. 14

7 Port, (Spz.) III
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13 ..
28 am.konv.
4½ am. 05.. .
4%Türk. (Adm.)03
(Bagd.) II
(Bagd.) II
1911 Boll.
%0 Ung. St. 1913
%o St. 1914/ 25

36

Goldr.. . 27.75
St. 10 . . 24
Kronr.
Eiſ. Tor... 27.
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. inn.
äuß. 99 ..
O Gold 04 ſtf.
konſ. inn.
Irrigat.
5% Tamaulipas I.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10% Berl. H.=Bk. G. 108
103.5
%5 Berl. St.=Gold
Darmſt. St.-G./101
D. Hyp.=Bank
Veining., Goldpf.
Frk.=Hhp.=B.=
Goldpfdbr.
108
32 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
..1104
39 Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr. .

11.5
12:
23.5
9.9

BT6

% Komm. 2ob. D.
Goldſchuldver.
8 Heſſ. Ldb. Gold
100 Komm. Elektr.
Mark /(Hag.)Golf
82 Mannh. St.=G.
8% Mainz St.=G.
82 Naſſ. Ldb. Gold
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfdbr.
8% Pforzh. St..G
8% Pr. C.=B.=Cr.=
Goldpfdbr.
8% Rh. Hyp.=B. G.
½%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8½ Südd. B. Cr.=V.
Goldpfdbr.
Ohne Bins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 2:
6½ Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen 22
50 Pr. Kaliw. .
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp.u. Wech
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hhp.=Bk
Frkf. Pfandbr.=B
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. u. Wk
Meining. Hyp.Bk
Nordd. Gr.=Cr.=B
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.
Fr. Cent.=B.=Cr.=B

105

105
101
101
105
100.5
105

104

14.7

2.42

21,

16
17.25

14.2
17.n

Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B... . 15.45
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B./ 14.5
Südd. Bodenkr. . . 17.5
Württ. Hhp.=Bk..,. 17.4
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hhp.=B.. . 12.65
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb. . . . 9.22
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux Bdb.Em9l/ 22.1
93
4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 7.5
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
Pſo
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
abg.
% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L.)
2,6% Alte ..
15.5
2,60 Neue, ..
15.5
30 Oſt.=Ung. 73/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. , 1.b.8.E.
3% Oſt. .. 9. E.
3%Oſt. .. 1885
3%Oſt. Erg. Netzl 22.25
3 Raab Oedbg. 83/
91
97
48 Rud Silber.
Rud. Salzkg.)
4½% Anat.. S. I
31
4½% Anat. S. II 26
4½% Anat. S. IIII
Salon. Monaſt.
Tehuantepec. .
Bank=Aktien
IIg. D.=Kredit.
ad. Bk.
... . 183
f. Brauinb. . . 258.5

136
193
186.5
152
233.75
215

170
214
307

Barmer Bankv. ./196
Bay. Hhp.=Wchſ.. . /248.25
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. 222
Darmſt.u. Nat.=Bk. 293.25
Deutſche Bank 202.75
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. /170
D. Hyp.=Bk. Mein. 191
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=B
Frkf. Pfdbr.
Gotha. Grund
k128
Lux. Intern.
Metallbank.
Mitteld. Credit
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . 164.5
Rhein=Hyp.=Bk. . 1241
Südd. Disc.=Geſ..1180
Oſterr. Creditanſt. 9.4
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .
Buderus..
129
Dt. Luxemburg . . . 188.5
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw. 1190
Harp. Bergb..
231
Ilſe Bergb. St. . /338
Genußſchein .1175
Kali=Aſchersleb. . . 213.5
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke
1184
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
1174.5
Oberbedarf".
129
Otavi=Min.=Ant .. 41.25
Phönix=Bergb. . . . 135.7
Rhein. Braunk. . . 1307
Rhein. Stahlw.. . . 222
1. Riebeck Montan 182.5
ombach. Hütte ./ 13

Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.. .. . . .
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.
Henninger.
Hercules Heſſiſche
Löwenbr.=München
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind,)
Schwarz Storchen=
Tucher, Nürnberg
Werger ..."

Akkum. Berlin. 1174
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer)/ 35.5
6%A. E. G. Vzg. A. . 1100.5
5% A. E. G. Vzg. B.. 95
A. E. G. Stamm . . . 170,
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff 1183
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch.
Bad. Uhren, Furt
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg .. . 1198
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erſang
Cement=Heidelb. . . /170
Cement. Karlſtadt /187
Cement. Lothr.
Chem. Albert. . . . . 178.5
Chem. Brockh.
115
Chem. Milch.
Daimler=Benz A. G., 121
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheid. 2.50.5
Dingler, Ziweibrüick.)

213
351
250
350
187
185

I./136.5
83
98
189
52

Dreds. Schnellpr. 1149
Dürcopp ....4.../ 87.25
Dürr. Rattingen ..! 58
Dyckerhoff & W. 65.25
Eiſenw. Kaiſersl. . . 55
El. Licht= u. Kraft 1196.7
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17E
20DEI

Re
121

[ ][  ][ ]

fuummer 49

Freitag, den 18. Februar 192Z7

Geite 13

gaafmler=Benz A.6. Wie gemeldet wird, ſollen die Finanzierungs=
ſandlungen
der Daimler=Benz A. G. im Laufe der nächſten Woche
mhſchluß kommen. Die Beſchaffung der zur Schuldenkonvertierung
A striebsmittel erforderlichen Beträge ſoll durch die Aufnahme einer
uOsanleihe durchgeführt werden. In dieſem Zuſammenhange wird
6.4-meinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken genannt. Als An=
wie
trag ſollen ungefähr 20 Millionen Reichsmark in Frage kommen.
werhin follen die Kapitalerhöhungspläne wieder aufgenommen wer=
Aund zwar ſoll, wie verlautet, das Aktienkapital der Daimler=Benz
y. das einſchließlich Vorratsaktien zurzeit 36 Millionen Reichsmark
wos, um einen nicht unerheblichen Betrag erhöht werden, wobei den
Mren evtl, ein nennenswertes Bezugsrecht zugeſtanden werden
1we
ſue voriable Werte an der Berliner Börſe. Die Aktien der
üſchen Portlandzementfabrik werden vom 1. März ab an der
Awper Börſe fortlaufend gehandelt. Der Börſenvorſtand genehmigte
orklaufende Notiz der tatſächlichen Umſätze in Abſchlüſſen von 6000
Awund einem Mehrfachen hiervon.
Uſchluß der Verhandlungen zwiſchen der belgiſchen Kunſtſeiden=
w
Tubize und der deutſchen Kunſtſeidenkonvention. Die Verhand=
mu
. zwwiſchen der belgiſchen Kunſtſeidenfabrik Soie Artificielle de Tu=
ſuin
Tubize und der deutſchen Kunſtſeidenkonvention ſind nunmehr
Abſchluß gebracht worden. Zweck dieſer Verhandlungen war, eine
irBarung ahnlich wie mit den italieniſchen Fabriken herbeizuführen,
Wier der Verkauf der Erzeugniſſe der belgiſchen Geſellſchaft im
ichen Abſatzgebiet nicht unter den deutſchen Minimalpreiſen er=
un
darf.
6rabſetzung des Lombardzinsfußes der Bank von Frankreich. Die
99 von Frankreich ermäßigte den Zinsſatz für Vorſchüſſe auf Wert=
ſre
von 8 auf 7 Prozent. Der Wechſeldiskont wurde mit 5,5 Proz.
mrindert belaſſen.
drudoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis gemäß § 2 der Ver=
gwurg
zur Durchführung des Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken
I. Juni 1923 beträgt für eine Unze Feingold 84 sh 10¾ pence,
mür Gramm Feingold demnach 32,7536 pence.

Produktenberichte.

Maannheimer Produktenbericht vom 17. Februar. Weizen inl 29,75
BM.25: ausl. 30.532,5: Roggen inl. 27,527,75; ausl. 27,528,5:
hie inl. 2132: Braugerſte 2630; Futtergerſte 21,522,5: Mais 19:
Geer mehl 4040,25: Weizenbrotmehl 3030,25; Roggenmehl 36,539;
Herkleie 13,513,75: Treber 16,7517. Tendenz: ſtetig.
finkfurter Produktenbericht vom 17. Februar. Auch heute blieb
us immung am hieſigen Markt behauptet. Das Geſchäft war ſehr=
ſt
. Nur Weizen mußte 25 Pfennig und Gerſte 75 Pfennig nachgoben.
Ber 29,50, Roggen 27. Sommergerſte 25,7526,25, Hafer inl. 21,75
99.50, Mais 18,7519, Weizenmehl 40,2540,75, Roggenmehl 38
1850, Weizenkleie 13,75, Roggenkleie 1414,25.
Aieliner Produktenbericht vom 17. Februar. Das Geſchäft für Wei=
gur
heute nicht lebhafter, die Tendenz ſehr ſtill. Das Ausland hatte
iu (twas höhere Preiſe gemeldet, brachte aber für Berlin wenig An=
git
Das Inland bot wiederholt ſpeziell aus Sachſen an und wurde
Gur ungefährer Lieferungsparität das Material von den hieſigen
hülerr und im Lande aufgenommen. Im Zeitgeſchäft war das Niveau
mrindert. Roggen hat vereinzelt Steigerungen, da ſich Deckungen
ein. Die erſten Kurſe waren etwa über eine halbe Mark höher. Rog=
eßl
behält eher feſtere Preiſe, während ſonſt die Situation unver=
ndit
bleibt. Futtergetreide luſtlos. Die Preisforderungen ſind nicht
mi big. Hilfsfutterſtoffe ohne Kursveränderungen.

Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 17. Februar. Aufgetrieben waren 19
Ochſen, 2 Kühe, 104 Kälber, 119 Schafe. Der Preis betrug für Ochſen
5258 Pfg., für Kälber 6070 Pfg., für Schafe 3540 Pfg. pro Pfund.
Der Marktverlauf war für Großvieh ſchleppend, Ueberſtand, für Schafe
und Kälber lebhaft, geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 17. Februar. Dem heutigen Kleinvieh=
markt
waren zugefahren 25 Schafe, 38 Kälber, 112 Schweine und 915
Ferkel und Laufer. Bezahlt wurde für Schafe 3245, Kälber 7274,
6570, 5864, Schweine 7071, 7172, 7273, 7071, 6970, 6869
Mark für je 50 Kilogramm Lebendgewicht, für Ferkel bis 4 Wochen 15
bis 23, über 4 Wochen 2532, Läufer 3338 Mark per Stück. Markt=
verlauf
: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen mittel=
mäßig
, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 17. Februar. Der Antrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 116 Rindern, 963 Kälbern, 504 Schafen und
599 Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 7075: c) 6069: d) 5259: Schafe a) 5054: b) 4549: c) 3844:
0) 3337: Schweine von über 3 Zentnern Lebendgewicht 6668; von
240 bis 300 Pfund 6668: von 200 bis 240 Pfund 6668; von 160 bis
200 Pfund 6668: von 120 bis 160 Pfund 6467: Sauen 5863.
Marktverlauf: Kälber werden bei ſchleppendem, Schafe bei lebhaftem
Handel ausverkauft. In Schweinen ſchleppendes Geſchäft und geringer
Ueberſtand. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wunden wie folgt feſtgeſetzt:
Ochſen= und Rindfleiſch I 90100; II 8590; Bullenfleiſch 8590; Kuh=
fleiſch
I 7078; II 5065; III 4050: Kalbfleiſch II 90100; Hammel=
fleiſch
8595: Schweinfleiſch 8595. Gefrierfleiſch, Nindfleiſch, Vorder=
viertel
52 und Hinterviertel 56.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 17. Febr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Im Eröffnungsverkehr war die Haltung abgeſchwächt auf
niedrige Auslandsmeldung und auf ungünſtige Ausſichten für die An=
nahme
der Farmergeſetzgebung. Später trat eine Befeſtigung ein auf
Truſtbefürchtungen und angeſichts des feſten Verlaufs des Winnepeger
Terminmarktes. Die Termine ſchloſſen mit unweſentlichen Verände=
rungen
.
Mais: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf eine nur
ſchleppende Lokonachfrage und einen nur ſchwächeren Verlauf der Kaſſa=
märkte
. Dann trat eine Erholung ein auf Meldung von zu kalter
Witterung im Maisgebiet, die Deckungskäufe zur Folge hatte.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr zeigt der Markt ein ſtetiges Aus=
ſehen
auf lebhafte Lokoverkäufe im Liverpooler Markt und auf ungün=
ſtige
Witterung für die Pflanzarbeiten. Dann trat eine Abſchwächung
ein auf den ſchwachen Verlauf, der Lokomärkte und auf Abgabe der
Wolltruſtkreiſe.
Hafer: Der Markt ſchloß ſich in der Hauptſache den Bewegungen
der vorgenannten Werte an und ſchließt etwas feſter.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf auf höhere Aus=
landsnotierungen
auf europäiſche Kaufaufträge, ſowie auf die Nachfrage
des hieſigen Handels. Erſt gegen Schluß hatten Verkäufe eine Ab=
ſchwächung
zur Folge.
Zucker: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf.
Kakao: Da die Kaufreſerven der Fabviken ſchwächer waren und der
Verkauf auf den Lokomärkten ſchwankend war, wurden die Kurſe weſent=
lich
gedrückt und ſchwächer.

Kleine Wirtſchaftsnachrichien.
Der Norddeutſche Lloyd hat beſchloſſen, anſtelle der durch die In=
flation
zugrunde gegangenen Seemannskaſſe neue Verſorgungskaſſen für
ſeine Angeſtellten und ſein Betriebsperſonal ins Leben zu rufen, um die
Mitglieder dieſer Kaſſen im Alter verſorgt zu wiſſen.
Die in den Betriebsverſammlungen der Leipziger Metallarbeiter
vorgenommenen Urabſtimmungen über den in Dresden gefällten Schieds=
ſpruch
ergaben zirka 17 000 Stimmen gegen und zirka 3000 Stimmen für
den Schiedsſpruch. Nunmehr hat der Reichsarbeitsminiſter über die
Verbindlichkeitserklärung des Dresdener Spruchs zu entſcheiden.
Wie wir erfahren, findet die Sitzung der Mitteldeutſchen Kreditbank
zu Frankfurt a. M. am 22. Februar ſtatt.
Die ſaarländiſchen Zollſtundungen werden wie bisher um einen
Monat verlängert.
Der öſterreichiſche Kohlenbergbau, der infolge der Schwierigkeiten
in der Einfuhr von Auslandskohle in den erſten Wintermonaten einen
geinſtigen Abſatz zu verzeichnen hatte, beklagt ſich nun wiederum wegen
Abflauens der Konjunktur.
Um den verminderten Abſatz zu vergrößern, hat die Automobilfabrik
Citroen nach einer Meldung aus Paris die Verkaufspreiſe für alle Wa=
gentypen
um durchſchnittlich 12 Prozent herabgeſetzt.
Der engliſche Handelsminiſter erklärte im Unterhaus, daß die Zahl
der im Bergbau beſchäftigten Perſonen in der am 5. Februar endenden
Woche ſich in runden Ziffern auf eine Million belaufe. In der Zeit
vor dem Kohlenſtreik betrug die Zahl der Lohnempfänger im Bergbau
1100000.
Der Budgetausſchuß des norwegiſchen Storthing hat eine Ueberſicht
über die verſchiedenen Stützungsengagements des Staates bei den ein=
zelnen
in Schwierigkeit befindlichen Bankinſtituten ausgearbeitet.
Im Geſetzblatt iſt eine Verordnung des polniſchen Finanzminiſters
über den Verkehr mit Deviſen und fremden Valuten erſchienen. Die
Verordnung ſieht die Abgabe aller aus dem Export hereingenommenen
Valuten auf die Bank Polsri nach Abzug des eigenen Bedarfs an aus=
ländiſcher
Valuta durch den Exporteur vor.
Der Vertrag betr. Errichtung eines Zentralverkaufsbureaus für
Paraffin anläßlich der in den letzten Tagen abgehaltenen Warſchauer
Konferenz der polniſchen Petroleumintereſſenten iſt unterfertigt worden.
Gleichzeitig wurda das bisherige polniſche Petroleumkartell bis Ende
März d. Js. verlängert.
Im Zuſammenhang mit dem Beſchluß des Rates den Volkskommiſ=
ſare
der U. d. S. S. R., die Warenbörſen zu reorganiſieren, werden dem=
nächſt
bereits 58 Warenbörſen geſchloſſen werden.
Im neuen Inveſtitionsprogramm der ungariſchen Regierung ſind
namhafte Beſtellungen für die ungariſchen Staatsbahnen vorgeſehen.
Die Ueberſchüſſe der ſtaatlichen Betriebe in der Höhe von 21,75 Mill.
Pengö werden faſt gänzlich für dieſe Inpiſtitionen verwendet werden.
Wie Uiſag von unterrichteter Seite erfährt, will die rumäniſche
Regierung im neuen Einfuhrzolltarif den Wünſchen der rumäniſchen
Eiſeninduſtrie entſprechen und den Einfuhrzoll für Eiſenwaren bedeu=
tend
erhöhen.
Der neue Handelsvertrag zwiſchen der Schweiz und der Tſchechoſlo=
twakei
iſt unterzeichnet worden. Der Vertrag läuft feſt für ein Jahr und
kann nach Ablauf dieſer Friſt von beiden Parteien mit dreimonatiger
Friſt gekündigt werden.
Die Nationalbank von Mexiko hat die amerikaniſche Regierung um
die Genehmigung zur Errichtung einer Filiale in New York erſucht.

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Geite 14

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Nummer 49

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Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Freitag, 18. Februar 1927, abends 8/, Uhr
Großes Extra-Konzert
Operetten und Walzer
Voranzelge: Mittwoch, 23. Februar
Großes Nachmittags-Konzert (Beginn 4 Uhr)
Donnerstag, 24. Februar
Gesellschafts-Abend (Beginn 8½, Uhr)
Für den am Rosenmontag stattfindenden Kindermasken-e !
ball können ab Montag, 21. Februar, kostenlos Eintritts-5
karten in Empfang genommen werden.
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Samstag, den 19. Februar 1927
abends 8.11 Uhr
in sämtlichen Räumen der
Turnhalle am Woogsplatz
wober ame Maskendant
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Eintrittskarten für Fremde a 3 Mk.
im Vorverkauf bei Fr. Reis, Zigarrengeschäft,
Landwehrstraße; Gg. Wegerich, Friseur,
Wendelstadtstraße; Aug. Sulzmann, Friseur,
Gutenbergstraße 1. Mitglieder a 1.50 Mk.
bei dem Vorsitzenden E. Sulzmann, Zigarren-
geschäft
, Obergasse 5.
(3010

Gesangverein Frohsian‟ Darmstadt
Samstag, den 19. Februar
abends 8 Uhr 11 Minuten
Maskenban
in dem närriſch dekorierten
Mathildenhöhsaal
(Dieburgerſtraße).
Jazzband.
(3039
Likörſtube.
Eintrittspreiſe einſchl. Tanz und Steuer:
Masken (Fremde) 3. Mk, Mitglieder 1.50 Mk.

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150/125 cm, Eiche
bill. zu verk. (3049a
Arheilgerſtr. 33 /Büro).

Es ladet freundlichſt ein

Das Komité.

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Samstag, 19. Febr., abds. 81 Uhr
in den Räumen des Perkeos, Alexanderſtraße.
Gutbeſetztes Orcheſter Feenhafte Beleuchtung
Allerlei Ueberraſchungen
Karten im Vorverkauf bei den Mitgliedern.
Fremde 2.00 (3006) Mitglieder 1.00
Motto: bei uns geht’sa ohne Motorrad.

Gesanguerein Lyra

Samstag den 19. Februar, abends 8.11 Uhr
Großer
Maskenball
im Hanauer Hof
Motto: Wann mer a kloa ſein,
awer es werd kloa.
(3062
Likörſtube
Likörſtube
Es ladet freundlichſt ein.
Das närriſche Komitee
Eintritt für Fremde à Perſon 2.00, Mitglieder 100.

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abends 8 Uhr
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der Königin von Navarra
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Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapm.
Perſonen:
Karl V., Kaiſer von Deutſchland
und König von Spanien. Robert Klupmy
Eleonore, ſeine Schweſter Ilſe Lahn
Jſabella, Infantin von
Portugal, ſeine Braut. Beſſie Hoffarz1
Franz I, König von
... . Joach. Bütim=
Frankreich .
Margarete, ſeine Schweſter. Maria Fein !
Henri, Graf d’Albret, ein
franzöſiſcher Edelmann . Rudolf Wittgr
Guattinara, Miniſter des
Königs von Span en . . HansBaumeiſſit
Babieca, Kabinettskurier
des Königs von Spanien Hans Epskum
. Otto Wenke
Ein Sekretär
Ein Diener . . . . . . . Walter Bluhry
Ort: Das königliche Schloß zu Madrik!
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerrard
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zulä !
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Anfang 8 Uhr. Ende gegen 10 u.

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-Johannisbeersaft

[ ][  ][ ]

Freitag, den 18. Februar 1927

Seite 15

der Ritt in die Sonne.

Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
fragſt du noch? Du kannſt doch nicht im Ernſt in das
Haſudieſes Marquis d’Orſay gehen. Der Schwindel würde

ſoooh; berſelben Minute an den Tag kommen. Fritz, ich warne
ſdichiſuchdrücklich: laß es. Rein kommſt du leicht. Wie die Sache
ausſen wird, wenn du wieder herauskommſt, das kann ich mir
num ungefähr vorſtellen. Ich kann mir nicht helfen, ich ſehe
zwud schutzleute rechts und links von dir.
hätte ich das bloß geſtern bedacht, nickte Fritz bekümmert.
Emiſt es zu ſpät.
Rieſo zu ſpät?
iſch bin geſtern abend dageweſen.
Fritz!!!
ud die Verlobung iſt in aller Form geſchloſſen worden.
c natürlich als Vandergult.
lls was ſonſt? Glaubſt du, ſie hätte mich genommen, wenn
gah als Fritz Jacobſen vorgeſtellt hätte?"
wroßer Gott! Du gehſt mit ſehenden Augen in dein Ver=

fonny, ſagte Fritz und nahm die Hand des Freundes,
dir ſeißt, wie es iſt: verliebt ſein. Kannſt du dir dieſes Ge=
übü
er hundertfacht denken?
tein. Verliebter als ich in Donata Pincon bin, das gibt’s
ſicht.
m ſo beſſer.
Ger trotzdem weiß ich doch jede Minute: es kann nicht
ſſiein= Dann beſcheide ich mich eben und ſehe mich nach etwas
ganumem um."
ind das nennſt du berliebt?!
Iſch bin eben ein Mann, der den Tatſachen ins Auge ſieht.
Koas ſagen alle, die mit den Tatſachen nichts anzufangen
wüſſe! Was ein echter Kerl iſt, der nimmt die Dinge in die
Hafyunid zwingt ſie. Wenn ich will, kann ich manches, vielleicht
Das glaube ich nicht, ſagte Jonny und ſchüttelte den Kopf.
Tumllſt zum Beiſpiel Cornelius Vandergult ſein. Aber ich
binſgeſsannt, wie du es in die Wirklichkeit umſetzen willſt, und
wverm du die Dinge zehnmak in die Hand nimmſt, um ſie zu
zwutnerr.
er du ſiehſt doch, kein Menſch zweifelt daran. Der Mar=
fgufkhat
mir erklärt, er würde mich unter Tauſenden heraus=
geſtugen
haben, ſo wenig hätte ich mich verändert.

Dann haſt du das Glück gehabt, an einen Trottel zu ge=
raten
."
Es iſt immer dasſelbe mir dir, Jonny: du verſtehſt nicht
dich in die Seelen der anderen hineinzudenken. Das iſt einfach
Autoſuggeſtion, nichts weiter.
Und wenn nun der Echte kommt?
Alſo, ſo wie die Dinge jetzt ſtehen, kann ich dir ſagen:
wenn der Echte kommt, wird er als Schwindler hinausgeworfen.
Und das läßt du zu?
Nein, Jonny. Das laſſe ich natürlich nicht zu.
Laß dir nochmals geſagt ſein: wir wollen abreiſen.
Es klopfte. Der Portier trat ein und meldete, der Wagen
ſei vorgefahren.
Was für ein Wagen? fragte Jonny. Wohin willſt du
denn fahren?
Ius Grand Hotel des Champs Elyſées.
Du biſt wohl verückt!
Da ich nun einmal Vandergult bin, muß ich wohl oder übel
als Vandergult auftreten. Das muß du doch begreifen. Außer=
dem
hat Rothermel telegraphiert: er kommt nach Paris, um die
Million zu bringen.
Wohin hat er denn telegraphiert? fragte Jonny verblüfft.
Poſtlagernd natürlich. Soll ich ihn etwa hier in dieſem
Vorſtadtpenſionat empfangen? Eine Million läßt man ſich
im Grand Hotel auszahlen. Er wurde direkt ſtutzig werden,
wenn ich ihn hierher führen wollte. Komm, wir wollen zum
Wagen.
Die Hausdiener ſtanden bereits wartend am Auto; leuch=
tend
lagen die hellgelben Koffer auf dem Wagendach.
Du verſtrickſt dich immer mehr in na ja, in Geſetzwidrig=
keiten
. Das Vermögen, das du jetzt in Empfang nehmen ſollſt,
gehört doch von Rechts wegen Vandergult und nicht dir.

Wieſo denn, um Gottes willen? Hat Vandergult irgend
etwas getan, um ſich dies Geld zu verdienen? Hat er Geld her=
gegeben
: Hat er eine Arbeit geleiſtet? Hat er ſich bemüht, auch
nur einen Finger krumm zu machen?
Das Geſchäft iſt auf den Namen Vandergult gemacht
worden. Das wäſcht kein Regen ab.
Das Auto wendete mit einem ſcharfen Ruck rechts herum
nach Weſten.
Nein, Jonny, ſagte Fritz, ſo liegt es denn nun doch nicht.
Der Name Vandergult iſt, wie ſoll ich ſagen, iſt allerdings ein
Faktor, der nichts iſt als eine imaginäre Größe. Eine Hilfszahl,
die man an einer beſtimmten Stelle einfügt und die man nach=
her
wieder wegwiſcht weil ſie ſelbſt in der Rechnung gar nicht
mitzählt, weil man ſie nur als Füllſel gebraucht hat. So iſt es.
Genau ſo, Jonny. Ich habe den Namen Vandergult eingeſetzt
und radiere ihn nachher wieder aus; es iſt ſo, als ob er nie da=
geſtanden
hätte.
Du haſt eine fabelhafte Art, die Dinge zu betrachten, ſagte
Jonny. Unter deinen Händen wird alles anders.
Du biſt eben ein Hamburger, ein nüchterner Realiſt. Ich
aber bin ein Idealiſt.
Am andern Morgen ſtand es im Matin.
Cornelius Vandergult iſt in Paris: er iſt im Grand Hotel
des Champs Elyſées abgeſtiegen.
Um zehn Uhr ließ ſich ein Herr melden. Es war Monſieur
Didier, der Direktor der Wollweberei Neuilly.
Es iſt uns eine beſondere Ehre, Herr Vandergult, ſagte er,
indem er ſich unausgeſetzt verbeugte, den jungen Herrn begrüßen
zu dürfen, der einmal das Textilwerk Vandergult beherrſchen
wird. Auch unſere beſcheidenen Anlagen in Neuilly haben die
Ehre, mit Ihrem Hauſe zu arbeiten, und wir glauben darum.
dieſen Beſuch, um den ich Sie bitte, als die Gunſtbezeugung eines
ſo lieben und erlauchten Gaſtes betrachten zu dürfen.
Sie fuhren nach Neuilly. Herr Didier machte den Cicerone.
Er ſprach ein bißchen Engliſch; es war ſehr intereſſant, zumal
weder Fritz noch Jonny jemals eine Weberei geſehen hatten.
Was iſt dis da drüben für ein Gebäude? erkundigte ſich
Fritz, als ſie über den Fabrikhof gingen.
Herr Didier lächelte. Haben Sie die herrlichen leuchten=
den
Farben geſehen, mit denen unſere neueſten Muſter bril=
lieren
?
Gewiß. Sie haben mir außerordentlich gefallen.
Sie werden dort drüben erzeugt, und gleichzeitig wird die
Färbung in dieſen Räumen vorgenommen.
(Fortſetzung folgt.)

Die Ausst
ing Ihres Jungen
zur Konfirmation

Kommunion

und

ist keine Nebensächlichkeit. Kommen
Sie zu uns und überzeugen Sie sich
von der Preiswürdigkeit und Reich-
haltigkeit
unseres Lagers. Sie werden
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Iniaud 3 1, Uhr 2 Leue benduarselamg g Uhr

Einige Zahlen!

Der große Victor Hugo-Film der Europa- Pro-
duktion
der Deulig Mensch unter Menschen‟ (Les
Miserables) entstand unter einem selten erlebten
szenischen und tecchnischen Aufwand.
Der technische Stab umfaßte unter der Leitung
des Regisseurs Henri Fescourt 180 Mitglieder, wo-
bei
man für jedes Gebiet erprobte Spezialisten
herangezogen hatte. Den Vorarbeiten, die allein
fast ein Jahr in Anspruch nahmen, widmete man
besondere Sorgtalt: Drehbuch, Millieu-Studien, Rollen-
besetznng
, Kostümkosten und vieles mehr. Nicht
nur die tragenden Figuren des Films, auch kleine
und unbedeutende Chargen wurden mit über 150
Schauspielern besetzt, während bei den Massen-
Szenen bis zu 5000 Menschen mitwirkten. Der Film
ist die bisher größte europäische Schöpfüng und
machte bei einem Umfang von über 6000 Einzel-
Szenen (d. h also wechselnde Schauplätze usw.) einen
Kostenautwand von mehr als 12 Millionen Frcs. not-
wendig
. Die Ausmaße des Werkes lassen eine Vor-
führung
an einem Abend nicht zu, so daß der Film
tür Deutschland auf die Länge zweier abendfüllender
Programme gebracht wurde, die in sich vollständig
abgeschlossen sind.

Der Berliner Lokal-Anzeiger schreibt am
31. 1. 27 unter anderem wörtlich folgendes:
Aber darüber hinaus liegt hier einer der größten
Filme vor, die jemals auf der Leinwand erschienen.
Denn hier sind nicht kleine scherzhafte Gefühle auf
eine reizend jronische Art bildmäßig seziert, sondern
es sind Ansätze zum heroischen Film zur epischen
Darstellung der bürgerlichen Welt bemerkbar.
Und darüber hinaus wurde endlich einmal
wleder ein Film geschaffen, der sich nicht
nur an einen kleinen Kreis, sondern an das
ganze Volk wendet. Den man empfangen kann,
wenn man mit allen Salben der Gelehrtheit gesalbt
wurde und zu dem man sich hingezogen fühlt, wenn
man ein einlacher, schlichter Mensch ist.
Die Zuschauer der Uraufführung des Filmes
waren andachtsvoll und ergritfen und wenn sich
bei den dramatischen Höhepunkten keine Hand
rührte, sondern nur das Erschauern des Mitgefühls
durch das vollbesetzte Haus ging, so ist, dies das
höchste Lob, was einem Kunstwerk bei uns
zutell werden kann. Daß nämlich die Anteil-
nahme
zu tief geht, um sie äußerlich noch bemerk-
bar
machen zu können
Mensch unter Menschen ist nicht nur
ein filmisches Kunstwerk, es ist ein Evange-
lium
der Menschenliebe.

Freitag, den 18. Februar 1927

Geite 16

Nummer 49

EIeM MIBM TEZ
MLMS

Heute Uraufführung für Süddeutschland!
von internationalem Rut!
Der gewaltigste Film
TätSdA

SAlAAA
Allädd TTAlze
(Die Elenden‟)
(Les Misérables‟)
Das Hohelied der Menschlichkeit und Nächstenliebe
nach dem weltberühmten Roman von Victor Hugo

Der grosse
europäische
Film

2TEILE
DAR12

I. Teil: 12 Akte