itbereinz
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 46
Dienstag, den 15. Februar 1927. 190. Jahrgang
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Rabatt weg. Banſkonto. Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Ai eoundges Auraſtanigstonfereng
Srankreich eund die Abrüſtung.
frankreich „die Nation in Waffen”, an einer maritimen
Sonderkonferenz desintereſſiert. — Coolidges plan einer
Orei=Mächte=Konferenz.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
In Frankreich hat bekanntlich das Coolidge=Memorandum
or die Beſchränkung der Rüſtungen zur See auch einiges Miß=
arald !
myſfrüten erweckt. Die franzöſiſche Antwort, mit deren
waren mi/ / ſewaktion Briand vom Miniſterrat betraut worden iſt und die
lichuagſſp Dienstag veröffentlicht werden ſoll, wird, wie
Sprung’; a in der maßgebenden franzöſiſchen Preſſe leſen kann, vor
heibergſaß hen den Hinweis bringen, daß ſeit der Konferenz von 1921
age anf”
ſe Dinge ſich inſofern grundlegend und entſcheidend verändert
Konl
iteen, als der Völkerbund, vervollſtändigt und vertieft, die
ſce von ſich aus in eigenen Kommiſſionen in die Hand
genom=
er habe. Damals habe Frankreich ein Abrüſtungsabkommen
utrzeichnet. Heute beſtehe auch für Frankreich das
eß ſtevürfnis, Einzel= und Teillöſungen des
betumſpannenden Problems zu vermeiden
fe zur 2 ur auf breiteſter Baſis an die allgemeine
Ab=
yfung heranzugehen. Aus dieſem Grunde
ich A lte Frankreich die vom Völkerbund in ſeiner
vor=
be tenden Kommiſſion für 1927 ſpäteſtens 1928 geplante
Atüſtungskonferenz für zweckmäßiger als eine
di kleineren Kreis beſchränkte Konferenz.
Zu=
dn chabe ſich gezeigt, daß bei der Verſchiedenheit der
Sicherheits=
uch hiert mreſſen der Mächte eine volle Uebereinſtimmung über Umfang,
Bvertung, Begrenzung uſw. der Rüſtung bzw. Abrüſtung in
Arum Kreis weit ſchwieriger zu erzielen ſei als auf einer breiten
Biß, wie ſie der Völkerbund doch zweifellos darſtelle. Bei dieſer
Bex enheit ſoll auch zum Ausdruck gebracht werden, daß z. B.
e Seeabrüſtung ſolange eine unvollkommene
ſiy werde, als nicht die Sowjetunion in den
vie dieß keis der Verpflichteten einbezogen ſei. Im
äten dürfte Frankreich in anbetracht des alsbald in Kraft
ſen den Mobiliſierungsentwurfes der „Nation in Waffen”
Ium Intereſſe an einer Sonderkonferenz haben,
Mhauptſächlich maritime Geſichtspunkte zu berückſichtigen
9te deren grundlegende Konſequenzen aber auf der
Ab=
nungsdebatte auf der Völkerbundskonferenz vorgreifen könn=
4venn ſie nicht ſogar dann Frankreich in Schwierigkeiten
hiigen könnten.
Da auch Italien aus Gründen grundſätzlich anderer Her=
Eftzurzeit kein Intereſſean einer
Seeabrüſtungs=
hierenz haben kann, ſo kämen alſo als Partner der
Ab=
huu gskonferenz für die Vereinigten Staaten lediglich England
2 Fapan in Betracht. Wie verlautet, ſoll Coolidge beab=
Ngen, für den Fall einer endgültigen Abſage Frankreichs und
ſüns einen neuen Konfe renzvorſchlag zu machen,
19 ſwar den einer Drei=Mächtekonferenz, eben
zAhen Amerika, Japan und England. Sollte ein ſolcher Vor=
1A3 tatſächlich erfolgen, ſo dürfte damit von vornherein
er=
ben, ſein, daß es Coolidge hauptſächlich darum geht, die See=
Amſtttng der Hauptkonkurrenten auf eine gegenſeitige Ueber=
Alng ausſchließende Linie zu bringen; ein Wunſch, der den
wrifſen der neuen Welt gerecht werden ſoll, der aber im Hin=
AManf europäiſche Verhältniſſe eigentlich nur von England und
MRhiederum nur auf Grund der entſchieden weit verzweigt
11/hlen Notwendigkeiten des britiſchen Weltreiches vertreten
UBen kann. Angeſichts aber der Rivalität zwiſchen
dAPereinigten Staaten und Japan im Stillen
Oſiam iſt die Beteiligung Japans eine Selbſtverſtändlichkeit.
Gſy d ſieht natürlich die bevorſtehende franzöſiſche Antwort
dymans nicht gern. England hat nebenbei auch noch kontinentale
„Meßen. Deshalb ſucht man Frankreich begreiflich zu machen,
dums an der Coolidge=Konferenz ebenfalls teilnehmen müſſe.
„MeFant iſt in dieſem Stadium der Wünſche und Ausſichten,
wlſeum Frankreich von dieſen Gedankengängen überzeugen will.
MAiennt Frankreich und die Mentalität ſeiner Bevölkerung.
37Eceiß, daß das Wort „Deutſchland” ſtets den Zielpunkt für
abrufgeworfenen Fragen bietet. Deshalb wohl ſtellt der
„BechTTelegraph” heute plötzlich feſt, daß Deutſchland ein
auf=
fallees Intereſſe an der Frage der Seeabrüſtung habe. Das iſt
fall Deutſchland hat ſelbſtverſtändlich ein Intereſſe an allen
B/Anplungen, die ſich auf die Abrüſtung im Großen und
Klgen beziehen. Die Dinge liegen aber doch ſo, daß das
boſlnmen abgerüſtete Deutſchland ſehen will, daß die im
Ver=
jand Vertrag niedergelegten Verſprechungen von einer
allge=
meEn Weltabrüſtung auch tatſächlich verwirklicht werden. Die
behlhen Heeres= und Marinebeſtände ſind nun einmal kein Ver=
Aleßto)jekt mehr für die Rüſtung andere: Mächte. Von dieſem
Sthpunkt aus betrachtet ſcheint natürlch der franzöſiſchen
FEiell de guerre als eine ebenſcilche Gefahr wie die
Zer=
biltung der Abrüſtungsbeſtrebungen in Einzelverhandlungen,
beil m es ſich doch offenſichtlich um die geſchickte gegenſeitige
Abs hunng und Verklauſulierung 5. eils einſeitiger Intereſſen
hauſtt. Der franzöſiſche Standpunkt, daß der Völkerbund und
ſeivhelbgrüſtungskonferenz das geeignete Forum für die Löſung
dess oisen Problems ſei, iſt Haher auch nach deutſcher
Auf=
faſſſt wer richtige. Dort ſoll es ſich erweiſen, ob man den
wimkhen Frieden durch konſequente Abrüſtung herbeiführen
wile dar ob man lediglich unter dem Stichwort
Rüſtungsbe=
ſchMDunngen eine gegenſeitige Kontrolle und die Atmoſphäre
eGä siegsvorbereitung eher verſchärfen als lüften
wilal.
Das engliſch=japaniſcheEchodesamerikaniſchen
Abrüſiungsvorſchlages.
London, 14. Februar.
Obwohl die engliſche öffentliche Meinung und die Preſſe die neue
Einladung Coolidges zur Abrüſtungskonferenz weiter beſpricht und
be=
grüßt, wobei allerdings betont wird, daß eine große Kreuzerflotte für
die Sicherung der ausgedehnten engliſchen Handelsſchiffahrtslinien
un=
entbehrlich ſei, iſt man hier doch ſkeptiſch über den praktiſchen Erfolg der
Konferenz, da man nicht glaubt, daß Frankreich ſeine Politik der
Ver=
mehrung ſeiner U=Boote und Luftflotte aufgeben wird. Auch das Echo
aus Japan klingt wenig ermunternd, wo zwar die Abrüſtung begmüßt,
mindeſtens aber die Einſtellung des Ausbaues von Singapore als der
engliſchen Rieſenfeſtung als erſte Vorbedingung gefordert wird. Ferner
verlangt Japan als Beweis des amerikaniſchen Friedenswillens die
Ab=
änderung des antijapaniſchen Einwanderungsgeſetzes.
Italien gegen eine Flottenabrüſtung.
Ueber die Stellungnahme der italieniſchen Regierung zu
Coolidges Vorſchlag wurde nach der Unterredung Muſſolinis
mit dem Generalſtabschef Baron Acton eine halbamtliche
Mit=
teilung herausgegeben in der es u. a. heißt: „Ohne der Antwort
vorzugreifen, kann heute ſchon geſagt werden, daß Italien
in=
folge ſeines beſcheidenen Flottenprogramms in keine Maßnahme
einwilligen könnte, welche auch nur indirekt ſeine Lebensintereſſen
gefährden würde. Es muß beigefügt werden, daß ſeit 1922 einige
neue Ereigniſſe eintraten, beſtehend im Mißlingen der Konferenz
der kleinen Flottenmächte und dem Programm beſchleunigter
Flottenrüſtungen einiger großen und kleineren Staaten, welche
im Mittelmeer liegen oder es erreichen können.”
Kriegsrüſtungen in Italien?
Nach einer Meldung des „Daily Herald” arbeiten in Italien die
Munitionsfabriken mit Anſpannung aller Kräfte. Die Regierung habe
der Firma Breda in Mailand einen Rieſenauftrag für
Maſchinen=
gewehre und Tanks erteilt. Das Blatt ſchreibt, jedes Auswärtige Amt
in Europa nähme als ſicher an, daß Muſſolini etwas vorhabe, und fragt,
ob Muſſolini für einen neuen Balkankrieg oder eine neue
Invaſion in Kleinaſien rüſte.
Japan und das amerikaniſche Memorandum.
Die Agentur Indo Pacifie meldet aus Tokio, daß ein
außerordent=
licher Kabinettsrat ſich geſtern, mit dem Vorſchlage des Präſidenten
Coolidge über die Seeabrüſtung beſchäftigt habe. Die japaniſchen
Be=
hörden ſeien der Anſicht, daß Japan an einer ſolchen Konferenz
teil=
nehmen könne, ſeien aber dagegen, daß die Geſamtformel für die
Ab=
rüſtung auf die Kreuzer Anwendung fände. Gewiſſe Publiziſten
er=
klärten, Japan müſſe vor Zuſammentritt der Konferenz die Entwaffnung
der Flottenſtützpunkte von Hawai und Singapore verlangen. Die
Zeitungen heben hervor, daß der Erfolg der Konferenz von der Haltung
Frankreichs und Italiens abhänge. Eine Verſtändigung zwiſchen Japan,
England und den Vereinigten Staaten würde nicht annehmbar ſein.
Die amerikaniſchen Zuſatzzölle auf deutſches
Roheiſen.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Die neuen amerikaniſchen Dumpingzölle auf
deutſches Roheiſen haben — ſoweit ſich überſehen läßt
— bisher bei deutſchen Lieferungen nach den Vereinigten
Staaten noch keine Anwendung gefunden. Man wird
jedoch auf deutſcher Seite ſofort alle Hebel in Bewegung ſetzen
und gegen dieſe Sonderbelaſtung vorgehen, falls irgendeine
Sen=
dung ſchlechter behandelt werden ſollte, als Einfuhrartikel, die
aus Belgien, Frankreich oder anderen Staaten ſtammen, die zu
niedrigeren als den inländiſchen Roheiſenpreiſen nach Amerika
verkauft werden. An irgendwelche Gegenmaßnahmen, die etwa
zu einer deutſch=amerikaniſchen Spannung führen könnten, iſt
natürlich nicht gedacht. Man wird vor allem mit rechtlichen und
diplomatiſchen Mitteln vorgehen und darauf dringen, daß dieſe
Diskriminierung deutſchen Eiſens beſeitigt wird.
Tagung des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſirie.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie wird am 25.
Fe=
bruar in Berlin eine Hauptausſchußſitzung abhalten, auf der Ing.
Arnhold über das Thema „Deutſche Induſtrie und
Heranbildung ihrer Facharbeiterſchaft” ſprechen
wird. Staatsſekretär Popitz vom Reichsjuſtizminiſterium hat ſich
das Thema „Finanzpolitik und Wirtſchaft” gewählt
und Exz. Harnack will einen Vortrag über „Wiſſenſchaft
und Wirtſchaft” halten.
Eine politiſche Schule für Chineſinnen.
Die „Times” meldet aus Hankau, daß dort am Samstag ein
politiſches Ausbildungsinſtitut für Frauen von der Witwe
Sun=
vatſens eröffnet wurde. In ihrer Rede führte ſie aus, das
mo=
derne China verlange, daß Frauen nicht nur gute Mütter,
ſon=
dern auch gute Bürgerinnen ſeien. Die Revolution werde nicht
vollendet werden, wenn die Frauen nicht befreit werden. Sie
erklärte: „Diefe Schule iſt eine militäriſche Vorbereitungsſchule
für Frauen!” und fuhr fort, der Kampf beſchränke ſich nicht auf
China, ſondern berühre die ganze Welt. Es ſei daher notwendig,
daß die chineſiſchen Frauen im Kampf für die Freiheit aller
unterdrückten Völker teilnehmen. Laut „Times” waren alle
Mini=
fter der nationaliſtiſchen Regierung auf der Tribüne.
Merkwür=
digerw iſe ſeien die ruſſiſchen Ratgeber der Regierung nicht
anweſend geweſen, und es ſeien keine Aeußerungen gegen
Eng=
land gefallen
Außenhandelsbilanz.
Von
Dr. Karl Klein.
Das Jahr 1925 hatte eine ſtarke Paſſivität der Handelsbilanz
mit 3730 Millionen gebracht. Demgegenüber hat im Jahre 1926
das Zurückbleiben der Einfuhr um 2478 und die Steigerung der
Ausfuhr um 1020 Millionen ziffernmäßig beinahe einen
Aus=
gleich geſchaffen. Bei 9950 Millionen Einfuhr und 9818
Millio=
nen Ausfuhr iſt nur noch ein Einfuhrüberſchuß von 132
Millio=
nen geblieben. Die Statiſtik der Außenhandelsziffern enthält
immer faſt unvermeidbare Fehlerquellen, die zu einer
Ueber=
bewertung der Einfuhr und einer Unterbewertung der Ausfuhr
führen. Außerdem gibt es immer eine gewiſſe unſichtbare, nicht
erfaßbare Ausfuhr. Infolgedeſſen muß eine tatſächliche, wenn
auch geringe Aktivität der Handelsbilanz für 1926
angenom=
men werden.
Es muß aber unterſucht werden, ob dieſes tatſächlich günſtige
äußerliche Ergebnis der Ziffern des Außenhandels bei näherer
Betrachtung eine derartige Beurteilung auch rechtfertigt. Von
der Minderung der Einfuhr ſind 444 Millionen auf Minderung
der Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken, 1287 Millionen
auf den Rückgang der Rohſtoffeinfuhr und der Reſt auf den
Mindereingang von Fertigwaren zurückzuführen. Die Einfuhr
von Lebensmitteln und Getränken hat um 11 Prozent, die von
Rohſtoffen um 20 Prozent und die der Fertigwaren um 50
Pro=
zent abgenommen. Die Einfuhr von Lebensmitteln iſt demnach
verhältnismäßig am wenigſten zurückgegangen. Mit 912
Millio=
nen Mehrbetrag geht ſie noch um 35 Prozent über die Einfuhr
des Jahres 1924 hinaus. Die Minderung der Rohſtoffeinfuhr
um 20 Prozent gegenüber der ſtark erhöhten Einfuhr des Jahres
1925 wäre an ſich nicht bedenklich. Es kommt jedoch hinzu, daß
ein großer Teil des Mindereinganges von Fertigwaren hier
an=
gefügt werden muß. Von 683 Millionen Mindereinfuhr von
Fertigwaren ſind 317 Millionen der Wenigereingang von Garn
aus Wolle und Baumwolle. Zum großen Teil ſind dieſe zur
Verarbeitung und Weiterverarbeitung für die deutſche Induſtrie
beſtimmt. Der Rückgang der Einfuhr aller zur Verarbeitung und
Weiterverarbeitung beſtimmten Stoffe iſt alſo doch ein ziemlich
erheblicher. Da das Jahr 1926 eine erhöhte Erzeugung gegenüber
1925 und beſonders 1924 gehabt hat, fo dürfte die
volkswirtſchaft=
liche Inventur einen Rückgang der Vorräte aus dem Ausland
bezogener Verarbeitungsſtoffe und damit eine Minderung des
ſcheinbar ſo günſtigen Ergebniſſes der Handelsbilanz darſtellen.
Weniger eingeführt ſind an Rohſeide für 36, Wolle für 50,
Baum=
wolle für 288, Flachs für 65, Bau= und Nutzholz für 126, Felle
für 22, Kautſchuk für 56, Eiſenerze (bei erhöhter Eiſenherſtellung)
für 46, Kupfer für 110 und Blei für 35 Millionen. Abgeſehen
vo.: dem ſchon beſprochenen Mindereingang von Garnen mit 317
Millionen iſt die Mindereinfuhr von Fertigwaren hauptfächlich
auf den geringeren Einkauf von Geweben mit 206 Millionen,
und zwar aus Baumwolle 142, aus Wolle 37 und aus Seide 27.
Bei den beiden erſten Poſten macht ſich ſtark die infolge des
eng=
liſchen Kohlenſtreiks verminderte engliſche Wettbewerbsfähigkeit
und be: Seidengeweben das Nachlaſſen des franzöſiſchen
Valuta=
dumpings geltend.
Einzelne Poſten der Lebensmitteleinfuhr ſind geſtiegen, ſo
die Einfuhr von Weizen trotz der guten Getreideernte des
vor=
hergehenden Jahres um 113 Millionen, wovon 21 Millionen
durch erhöhte Ausfuhr ausgeglichen werden. Die Einfuhr von
Rogen hat günſtigerweiſe um 33 Millionen abgenommen und
die Ausfuhr ſich um 21 Millionen geſteigert. Der Saldo der
gan=
zen Brotgetreide=Ein= und Ausfuhr hat ſich alſo um 38 Millionen
verſchlechtert. Die Einfuhr von Gerſte iſt um 104 Millionen
ge=
ſtiegen, während bei Hafer eine Senkung des Einganges um 40
Millionen eingetreten iſt. Die Einfuhr von Mehl iſt zwar um
114 Millionen zurückgegangen, beträgt aber mit 45 Millionen
immer noch das Neunfache des Jahres 1913. Umgekehrt hat ſich
die Mehlausfuhr um 42 von 70 auf 28 Millionen ermäßigt
gegen=
über einer Ausfuhr von 106 Millionen im Jahre 1913, alſo
im=
mer noch einer Paſſivität von 17 Millionen infolge ungünſtiger
Zollverhältniſſe gegenüber einer Aktivität von 101 Millionen im
Jahre 1913. Unter ungünſtigen Zollverhältniſſen leidet auch
immer noch die Zuckerwirtſchaft. Die Einfuhr iſt zwar von 45
auf 15 Millionen zurückgegangen, betrug aber im Jahre 1913 nur
0,9 Millionen. Die Zuckerausfuhr iſt zwar von 50 auf 60
Mil=
lionen geſtiegen, im Jahre 1913 betrug ſie aber 266 Millionen.
Die Einfuhr von Fleiſch und ſonſtigen Vieherzeugniſſen hat ſich
um 167 Millionen geſenkt, was wohl erfreulicherweiſe eine Folge
verſtärkter inländiſcher Erzeugung ſein wird. Auch die Einfuhr
von Wein hat infolge der Erhöhung von Zollſätzen um 36
Mil=
lionen abgenommen. Von der Mehrausfuhr von 1020 Millionen
entfallen über 700 Millionen auf erhöhte Rohſtoffausfuhr, die
ſich ſomit ſehr ſtark um rund 45 Prozent vermehrt hat. Hiervon
ſind 473 Millionen die Mehrausfuhr von Steinkohlen, Koks und
Preßkohlen, alſo ohne weiteres auf den engliſchen Kohlenſtreik
zurückzuführen. Auch die Erhöhung der Ausfuhr von Eiſen mit
28 und von ſchwefelſaurem Ammoniak mit 27 Millionen dürfte
eine Folge dieſes Streiks ſein. Eine Folge desſelben, allerdings
auch des Aufhörens des franzöſiſchen Valutadumpings, dürfte
auch die Steigerung der Ausfuhr der unter Fertigwaren
auf=
geführten Eiſenprodukte mit 130 Millionen ſein. Zwei Drittel
der Mehrausfuhr ſind alſo dieſem vorübergehenden Zuſtand
zu=
zuſchreiben. Umgekehrt hat er ſich auch in der Mindereinfuhr,
beſonders in der von Steinkohlen, Koks und Preßkohlen, mit 85
Millionen ausgewirkt. Da die Ausfuhrſtatiſtik nur die offiziellen
Kohlenpreiſe berückſichtigen kann, wird gerade bei den Ziffern
der Kohlenausfuhr die natürliche Unterbewertung gegenüber den
Preiſen des Kohlenhandels, beſonders den Ueberpreiſen des ſich
in dieſem Falle dazwiſchen ſchiebenden unregelmäßigen, in
Be=
tracht kommen. Auch die deutſche Schiffahrt hat Nutzen aus der
erhöhten Kohlenverfrachtung gezogen. Alles in allem wird man
die Verbeſſerung durch den engliſchen Kohlenſtreik auf beinahe
1 Milliarde ſchätzen können. Der wichtigſte Ausfuhrpoſten, der
von Fertigwaren, iſt von 6626 auf 6968 oder um 342 Millionen,
alſo nur um 5 Prozent, geſtiegen. Wie ſchon ausgeführt, ſind
etwa 130 Millionen davon auf Wirkung des engliſchen Kohlen=
Dienstag, den 15. Februar 1927
Nummer 46
Seite 2
ſtreiks zurückzuführen, ſo daß die Vermehrung der Ausfuhr von
Fertigwaren auf dem Wege foriſchreitender natürlicher
Steige=
rung nur 3 Prozent beträgt.
Die eingehende Betrachtung der Umſätze des Außenhandels
zeigt alſo, daß ein wirklicher, nicht bloß vorübergehender
Fort=
ſchritt nur im geringen Maße eingetreten iſt. Trotz aller
Ratio=
naliſierung und damit Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit iſt
eine Steigerung des Abſatzes von Fertigwaren nicht in
irgend=
wie erheblichem Umfang eingetreten. Auf dem Wege erhöhter
Produktion für die Ausfuhr läßt ſich alſo kaum in
nennens=
wertem Maße der Arbeitsloſigkeit ſteuern. Die Hebung des
In=
landsmarktes und der Erſatz von Einfuhr durch inländiſche
Er=
zeugung dürfte hierfür doch immer noch der gangbarſte Wege ſein.
Die engliſch=ruſſiſchen Peziehungen.
Ausſprache im engliſchen Unterhaus.
2. London, 14. Februar.
Im Unterhaus wurde heute eine Reihe von Fragen zur
eng=
riſchen Außenpolitik geſtellt. Der Permierminiſter erklärte, daß
die verſchiedenen militäriſchen Abteilungen zurzeit das
Memo=
randum des Präſidenten Coolidge über die Einberufung einer
neuen Konferenz zur Marineabrüſtung prüfen, daß es aber noch
zu früh ſei, eine Erklärung darüber abzugeben. — Der Erſte Lord
der Admiralität teilte mit, daß es der Regierung auf Grund des
zwiſchen England und der Türkei abgeſchloſſenen Abkommens
möglich geweſen ſei, die Ausgaben in Kleinaſien zu vermindern.
Auf die Anfrage eines Abgeordneten über die
engliſch=
ruſſiſchen Beziehungen erwiderte der Unterſtaatsſekretär des
Außenminiſteriums, daß bisher ein Nachfolger Kraſſins auf dem
Londoner Botſchafterpoſten nicht ernannt worden ſei. In der
Frage der antibritiſchen Propaganda habe ſich ſeit den im
Par=
lament abgegebenen Erklärungen nichts geändert. Ueber die Lage
in China habe zwiſchen England und Rußland ein
Meinungs=
austauſch nicht ſtattgefunden. — In dieſem Augenblick
inter=
benierte der Premierminiſter mit der Erklärung, er ſei damit
ein=
verſtanden, daß eine demnächſt abzuhaltende Unterhausſitzung der
Beſprechung der engliſch=ruſſiſchen Beziehungen vorbehalten
werde. — Der Unterſtaatsſekretär des Handelsminiſteriums teilte
mit, daß der Wert der in Rußland eingeführten engliſchen Waren
im Jahre 1925 ſich auf 19 Millionen Pfund belaufen habe und im
Jahre 1926 auf 14½ Millionen Pfund zurückgegangen ſei.
Auf die Anfrage des Abgeordneten, warum dem indiſchen
Parlament das Recht ſtreitig gemacht worden ſei, die Entſendung
der indiſchen Truppen nach China zu erörtern, wurde erwidert,
der Vizekönig von Indien habe ſich dieſer Diskuſſion widerſetzt,
weil ſie nicht im öffentlichen Intereſſe liege. Die Truppen ſeien
nach China auf Anforderung der engliſchen Regierung
transpor=
tiert worden.
Ein Arbeiterabgeordneter beklagte ſich darüber, daß England
das Waſhingtoner Achtſtundentag=Abkommen noch nicht
ratifi=
ziert habe, während Frankreich, Belgien und Deutſchland dies
bereits getan hätten. Der parlamentariſche Sekretär des
Arbeits=
miniſteriums erwiderte darauf, das engliſche Kabinett prüfe dieſe
Frage gegenwärtig, und es ſei ihm daher noch nicht möglich,
eine Erklärung dazu abzugeben.
Schließlich teilte der parlamentariſche Sekretär des
Schatz=
amtes mit, die Koſten der Truppenſendungen nach China ſeien
vorläufig auf 770 000 Pfund veranſchlagt. Darin ſeien die Koſten
bis 31. März, d. h. bis Ende des laufenden Finanzjahres
ein=
bezogen.
Thyſſen und der „Matin”.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Die ewig ſenſationslüſterne franzöſiſche Preſſe hat ſich auf ein
Gerücht geſtürzt, wonach Auguſt Thyſſen augenblicklich in Paris
weile und Verhandlungen über den Ankauf des „Matin” führe.
Selbſtverſtändlich iſt eine gewiſſe Preſſe darüber ſehr entrüſtet,
was ihr nicht verübelt werden kann; denn ſchließlich weilt Auguſt
Thyſſen nicht mehr unter den Lebenden, ſo daß es ſchon nicht mit
rechten Dingen zugehen könnte, wenn er jetzt in Paris
An=
kaufsverhandlungen führt. Zur Beruhigung der Franzoſen kann
aber wohl geſagt werden, daß der „Matin” auch in Zukunft ſeine
ſtets nur deutſchfeindliche Politik fortſetzen wird, da ſein Beſitzer
Bunau=Varilla, der finanziell ſehr gut daſteht, nicht daran denkt,
das Blatt zu verkaufen. Auch Fritz Thyſſen, wenn er vielleicht
von der Pariſer Preſſe gemeint ſein ſollte, kommt nicht als evtl.
Käufer in Frage, da er aus dem deutſch=franzöſiſchen
Verſtän=
digungskomitee ausgeſchieden iſt, alſo bis auf weiteres kein
In=
tereſſe mehr an einer möglichen politiſchen Betätigung in
Frank=
reich haben dürfte.
Vom Tage.
Der ſächſiſche Innenminiſter Dr. Dehne hat ſein
Rücktrittsgeſuch eingereicht. Sein Nachfolger wird noch
in dieſer Woche ernannt werden.
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen über
den Abſchluß des endgültigen Handelsvertrages
ſollen zwiſchen dem 6. und 10. März in Paris wieder
aufge=
nommen werden.
Nach Bukareſter Informationen ſollen die
deutſcherumäni=
ſchen Ausgleichsverhandlungen bereits
abgeſchloſ=
ſen ſein.
Die Aufnahme der franzöſiſch=ſpaniſchen
Tan=
gerverhandlungen iſt auf Erſuchen der ſpaniſchen Delegation
um 24 Stunden verſchoben worden.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, trifft die Meldung, wonach
die mexikaniſche Regierung eine öprozentige
Er=
höhung ſämtlicher Einfuhrzölle beſchloſſen habe, zu.
Aus Schanghai wird gemeldet, daß die Pekinger Regierung der
eng=
liſchen Regierung mitgeteilt hat, das Abkommen von Hankau
könne erſt dann als rechtskräftig angeſehen werden, wenn
es von der Pekinger Regierung ratifiziert ſein
werde.
Das japaniſche Kabinett hat beſchloſſen, den Vorſchlag
Coolidges auf Einberufung einer neuen
Seeabrüſtungs=
konferenz anzunehmen.
Einigung in Hankau.
Ein engliſch=chineſiſches Abkommen.
London, 14. Februar.
Nach japaniſchen Meldungen ſoll zwiſchen dem kantoneſiſchen
Außenminiſter Tſchen und den engliſchen Behörden geſtern ein
Einvernehmen über die Hankauer Konzeſſion
auf der von Chamberlain im Unterhaus angedeuteten
Grund=
lage der Schaffung einer gemiſchten
chineſiſch=
europäiſchen Gemeindeverwaltung und gleicher
Beſteuerung aller innerhalb des
Konzeſſions=
gebietes lebenden Chineſen und Engländer
erzielt worden ſein.
Erklärungen des chineſiſchen Delegierten beim
Völkerbund.
EP. Genf, 14. Februar.
Der chineſiſche Ratsdelegierte Tſao=Hſing=tſu, der bisher
in=
ſolge eines Grippe=Anfalles ſich zu den zahlreich an ihn geftellten
Fragen nicht äußern konnte, gab heute der Preſſe eine Erklärung
ab, in der er naturgemäß zunächſt gegen die engliſchen
Truppen=
entſendungen proteſtierte, von denen er ſagte, daß die
Entſen=
dung einer ſolchen Streitmacht uns in das Jahr 1914
zurück=
zuführen drohe, daß ſie aber im Jahre 1927 befremdend wirke.
„Mit dem Geiſte und dem Buchſtaben des Völkerbundspaktes”
ſo ſagte der chineſiſche Delegierte in Beantwortung der engliſchen
Denkſchrift an den Völkerbund, „ſei eine ſolch außergewöhnliche
Handlung kaum vereinbar. Er müſſe ſagen, daß die Atmoſphäre
trotz dem allgemeinen Sprechen über den Frieden nach Krieg
ausſehe. Wenn durch die Anweſenheit ausländiſcher Streitkräfte
militäriſche Konflikte entſtünden, könnte das zu den ernſteſten
Konſequenzen führen, und „in diefem Falle würde die
Verant=
wortlichkeit ſicherlich nicht auf China fallen.” In ſehr
freund=
licher Weiſe ſprach ſich der chineſiſche Delegierte über die
künf=
tigen Beziehungen zu England aus und erklärte, daß „die
anti=
engliſchen Gefühle automatiſch erlöſchen und die traditionellen
engliſch=chineſiſchen Beziehungen von neuem gekräftigt ſein
wür=
den in dem Augenblick, wo England entſprechend den
Erklärun=
gen des engliſchen Geſandten tatſächlich nur friedlichen Handel
mit China beabſichtigt. Aber ſolange der ungerechte Vertrag
be=
ſteht, kann ich vorausſagen, daß die Engländer keinen friedlichen
Handel im meinem Lande werden treiben können. Wir fordern
nur, auf gleichem Fuße behandelt zu werden, aber ohne
Gleich=
heit auch kein Friede.”
Am Schluſſe ſeiner Erklärungen kommt Tſu auf die
An=
rufung des Völkerbundes zu ſprechen, ohne daß er indeſſen
dar=
auf eine klare Antwort gibt. Er betonte nur gegenüber den
An=
zweiflungen ſeiner Vollmachten, das ganze chineſiſche Volk zu
vertreten, daß ſein Mandat vollſtändig ſei. „Ich habe 400
Mil=
lionen Chineſen hinter mir, und zwar den Norden ſo gut wie
den Süden, die Jungen wie die Alten. Wir Chineſen mögen
innerpolitiſche Differenzen haben, aber wir bleiben geeinigt
gegenüber ausländiſchen Fragen, die unſere Souveränität und
den Status quo betreffen.”
Eine Kundgebung zur Intendantenfrage
In einer Nachtſitzung am Sonnvag, zu der das Perſonal des
Landestheaters und geladene Gäſte ſich verſammelt hatten, wurde
folgende Reſolution beraten und angenommen:
Das geſamte künſtleriſche und techniſche Perſonal des Heſſiſchen
Landestheaters ohne Ausnahme beklagt aufs Tiefſte den Entſchluß des
Generalintendanten Legal, Darmſtadt zu verlaſſen.
Es fordert die maßgebenden Körperſchaften dringend auf, zu
be=
denken, welch ein Trugſchluß es iſt, durch Herabminderung von Gagen
oder Streichung von Stellen im Perſonal einen Fehlbetrag aufholen zu
wollen und ſo das künſtleriſche Niveau herabzuſetzen. Die naturgemäße
Folge wird nicht eine Erhöhung, ſondern eine Verringerung der
Ein=
nahmen ſein, die den einzuſparenden Fehlbetrag um ein Vielfaches
über=
ſteigen wird. Das Perſonal betont ausdrücklich, wie mannhaft das
Ver=
halten ſeines Generalintendanten iſt, der es vor ſeinem künſtleriſchen und
ſozialen Gewiſſen nicht verantworten will, die Hauptlaſt dieſer
Spar=
maßnahmen einer einzigen Gruppe, und zwar der für das Theater
lebenswichtigſten, aufzebürden und der mit ſeinem Etat ſteht und fällt.
Die Verſammlung wendet ſich in letzter Stunde an ſämtliche
Par=
keien des Heſſiſchen Landtags mit der dringenden Bitte, ſich endlich auf
einen überparteilichen Standpunkt zu ſtellen, um ein Kulturgut wie das
Heſſiſche Landestheater, das Angelegenheit des ganzen Volkes iſt, vor
der künſtleriſchen Auflöſung, der es entgegentreibt, zu bewahren; es
nicht länger zum Obfekt politiſcher Parteianſichten zu machen. Der
Weg hierzu iſt die Bewilligung des Etats, die eine Garantie für den
künſtleriſchen Standard der Zukunft bietet und vielleicht und hoffentlich
Legal zum Bleiben zu beſtimmen vermag.
* Dieſe mit ſeltener Einmütigkeit von dem faſt vollzählig
er=
ſchienenen künſtleriſchen und techniſchen Perſonal des
Landes=
theaters gefaßte Kundgebung iſt ſicherlich von einer großen und
ſpontan wirkenden Eindruckskraft. Sie zeigt die Breite des
Ver=
trauens im eigenen Inſtitut, von der Ernſt Legal getragen wird;
ſie beweiſt, daß weder künſtleriſche, noch techniſche, noch andere
Anſtände das Weggehen des Intendanten verurſacht haben; ſie
zeigt von Neuem, daß die Verwaltungskommiſſion, der
Finanz=
ausſchuß, die Städtiſche Theaterkommiſſion und die Preſſe aller
Nichtungen — wir traten kürzlich mit zwei Sonderartikeln für
ihn ein — auf ſeiner Seite ſtehen.
Um ſo bedauerlicher iſt es, daß Widerſtände von einer
em=
zigen anderen Seite ſo ſtark haben werden können, daß ſie eines
Tages dem Intendanten unerträglich wurden. Der
parlamen=
tariſche Theater=Ausſchuß hat zweifellos das Recht, ſeine
Mei=
nung zu äußern, wo er es für angebracht hält. Wenn er aber
ſeine in Form von Bedingungen gekleidete Kritik auf Dinge
er=
ſtreckt, über die ihm die ſachlichen Kenntniſſe offenbar fehlen
grüſſen, ſo entſteht ein Eingriff, den der Intendant, der jetzige
wie jeder folgende, mit Recht abweiſen muß. Solange die
Mög=
lichkeit ſo gearteter Widerſtände weiter beſtehen bleibt, ſcheint
jede erſprießliche Intendantentätigkeit von längerer Dauer
ver=
hindert zu ſein. Die Intendantenkriſe wird dann zu einer
ſtän=
digen Erſcheinung des Darmſtädter Theaters. Das Theater dar
nicht das Objekt parlamentariſcher Machtkämpfe ſein.
* Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Montag, den 14. Februar.
Beethoven=Abend des Drumm=Quartetts.
F.N. Mit ihrem letzten Abend ſchloſſen die Herren Drumm,
Scheidhauer, Sprenger, Andreae die zykliſche Aufführung der
ſämtlichen Streichquartette Beethovens ab. Wir bewundern
un=
eingeſchränkt die Spannkraft und Energie der Künſtler, die es
ihnen ermöglichte, trotz der Anſpannung im Orcheſter dieſe
Rieſenaufgabe durchzuführen. Denn wenn ſich die vier Herren
auch im Laufe der Jahre vorzüglich eingeſpielt haben, wenn ſie
auch all dieſe Werke ſchon mehrfach in der Oeffentlichkeit geſpielt
haben, ſo bedeutet doch jedes neue Auftreten nochmalige genaueſte
Vorbereitung und Hingabe der ganzen Perſönlichkeit. Und
ge=
rade die letzten Quartette, von denen an dieſem letzten Abend
die „Große Fuge” Opus 133 zu Gehör kam, ſind Probleme, deren
geiſtige Löſung auch dem feinſinnigſten Muſiker ebenſo ſchwierig
ſind, wie die letzten Geheimniſſe von Goethes „Fauſt” dem
Lite=
raturkenner. Die mächtige Fuge, die Beethoven zuerſt im
Rah=
men eines der großen letzten Quartette ſtehen hatte, löſte er
dar=
aus los und gab ſie geſondert heraus, wie das Andante favori in
1=Dur, das urſprünglich der Waldſteinſonate für Klavier
an=
gehörte. Die Fuge hätte ſonſt die Ausmaße des Quartetts
allzu=
ſehr erweitert. Ihre Form iſt überaus frei, Beethoven vermiſcht
mit der Bachſchen Fugenform, die er ſchon in Bonn durch
Ver=
mittlung ſeines Lehrers Neefe genau in ſich aufgenommen hatte,
die Freiheit improviſatoriſcher und phantaſierender Kunſt und
gelangt ſo zu einer Sprache, wie ſie perſönlicher und ſubjektiver
kaum gedacht werden kann. Es iſt, als ob Beethoden hier die
muſikaliſche Entwicklung eines ganzen Jahrhunderts vorahnend
vorausnimt. Die vier Künſtler trugen das Rieſenwerk mit
einer Hingabe und einem Ausdruck vor, wie ihn nur langjährige
Beſchäftigung mit einem ſolchen Kunſtwerk ermöglicht.
Demgegenüber iſt das Septett Opus 20, in dem k aſſiſchen
Ebeumaß ſeiner Teile, der ſinnlichen Schönheit ſeiner Aielodien
und Themen ein Meiſterwerk aus der Lebensperiode, in der für
Beethoven, den aus ſchlichten Verhältniſſen Stawmenden, die
Die Völker verbindende, Völke
verſöhnende Automobilſtraße
Konferenz der „Hafraba” in Baſel.
E.P. Baſel, 14. Februar.
ſen
ann
der Generaldirektion der ſchweizeriſchen Bundesbahnen und zahlreirt
Kantons=, Stadt= und Gemeindebehörden, ſowie verſchiedener VerkeE,, wirtſchaft; er Verbände und Automobilorganiſationen wu
am heutigen Mon aᛋ unter dem Vorſitz des Vorſtehers des Departemen
des Innern des K ukons Baſel=Stadt, Regierungsrat Wenk, im Bern.u
lianum in Baſel eine Konferenz abgehalten, die ſich mit den vorbereitm
ten Schritten zur Ausarbeitung eines Projektes über das ſchweizeri
Teilſtück der internationalen Automobilſtraße Hamburg—Frankfur/
Baſek—Mailand—Genua befaßte.
Nach der Begyißung durch den Regierungsvertreter des Kantm
Baſel=Stadt gab der Erbauer der oberitalieniſchen Automobilſtraße i
Puricelli einen Bericht über die italieniſchen Erfahrungen auf dem Ce
biet des Automobilſtraßenbaues. Um eine zweckmäßige Durchführrn
und Anlage der Automobilſtraßen zu erhalten, iſt es notwendig —
führte Puricelli aus —, daß die politiſchen Einflüſſen entrückte Pricu
induſtrie vorausgeht, doch iſt ſchon der rechtlichen Fragen wegen en
Intervention des Staates gegeben, der auch in finanzieller Beziehry
durch Beiträge von den Provinzen und Gemeinden den Bau von Aro
mobilſtraßen fördern ſoll. Der Verkehr auf den italieniſchen Automo M
ſtraßen hat innerhalb kurzer Zeit gewaltig zugenommen. Man ziEl
im Jahre 1925 im Durchſchitt 500 Auromobile im Tage, die die Aum
ſtraßen benützten, Ende des Jahres 1926 dürfte ihre Zahl auf 1000
Tag geſtiegen ſein, die durch beſondere Gebühren zu dem Unterhalt
Straßen gewaltige Mittel beiſteuern. Die Errichtung ſolcher Straf
dient der Belebung von Handel und Induſtrie und der Annäherung
Völker.
Geheimrat Prof. Otzen=Hannover erläuterte dann den Zan
des Hafraba=Vereins, der im November des letzten Jahres in Frantf
gegründet wurde, um die Automobilſtraße Hamburg—Frankfurt—Bo
zu bauen und die große Nord—Süd=Verbindung zwiſchen der Nordi
und dem Mittelmeer unter Durchquerung der Schweiz herzuſtellen. Se
der Verwirklichung dieſes Projektes muß der Grundgedanke, die Nor
SüdWerbindung, führend ſein, und die örtlichen Anſp=iche haben dasm
zurückzutreten. Die Projekte in den einzelnen Ländern müſſen
gle-
zeitig in Angriff genommen werden. Ein harmoniſches internationa
Straßennetz kann erſt entſtehen, wenn die Straßen autoreif ſind. De
Errichtung beſonderer Straßen für die Automobile, um deſſen bwe
Wirtſchaftlichkeit auszunutzen, wird heute in Deutſchland nicht mehr -
Utopie angeſehen. Eiſenbahnen, Automobile und Flugzeuge ſollen
nicht gegenſeitig bekämpfen, ſondern zu einer harmoniſchen Abwicklry
des Verkehrs Hand in Hand arbeiten. Nicht an der Schweizer Gre e
ſoll deshalb die Nord=Südſtraße enden, ſondern ſie ſoll durch die Schts
bis nach Italien ſühren. Der Referent würde es bedauern, wenn in 2ir
Schweiz erſt dann mit Vorarbeiten ernſtlich begonnen würde, wem
Straße Hamburg—Frankfurt-Baſel bereits erſtellt iſt.
Profeſſor Andrege von der eidgenöſſiſchen Techniſchen Hochſch—
in Zürich verbreitete ſich über die verſchiedenen Projektmöglichkeiten
der Verwirklichung der ſchweizeriſchen Teilſtrecke der internationak!
Automobilſtraße. Er ſtreifte kurz das Projekt Baſel-Zürich—Gotther
und Baſel-Bern-Kanderſteg, das die Südrampe der
Lötſchbergban=
bewützen würde. Gegenüber gewiſſen regionalen Anſprüchen (Luzery/ mu
betonte der Referent, daß es für dieſe verſchiedenen Oxte nur wiche) ſitz
ſei, einen guten Anſchluß an die Automobilſtraßen zu beſitzen, da
Automoiblſtraße ohnehin um die Ortſchaften herumgeführt werde. W
vor der Ruf „Hie Gotthard, hie Splügen, hie Simplon” ertönt, ſind ?
grundſätzlichen Fragen zu regeln. Für Baſel ſei beſonders wichtig, dii Aaiſchet
es bei der Durchſetzung des ſchweizeriſchen Teilſtückes ein ſtarkes H.” PM zutage,
terland mit den wichtigen Verkehrszentren Zürich, Bern und Luze /hſchluß e
beſitze. Die Studienkommriſſion habe ſich mit der Prifung des genern ultung
len Projektes der Abklärung der wirtſchaftlichen Fragen (unter MR. Ktwarzen u
wirkung der ſchweizeriſchen Bundesbahnen und der Poſt, ſowie der Hav Hetſchland
delskammern) und den rechtlichen Problemen zu befaſſen. Erſt wer= ſi.h der a.
auch die Schweiz ein einheitliches Straßennetz beſitze, wird ſie zur
An=
führt wird, da
nahme des Verkehrs befähigt ſein, den ihr die ausländiſchen Automoh; janlient im 0
ſtraßen zuführen.
Nachdem noch Regierungsrat Böſiger den Standpunkt Bemp Awaltſame
und Stadtrat Dr Klöti denfenigen von Zürich turz dargelegt hahun trlle, während
wurde einmitig die Gründung der ſchwveizeriſchen Vereinigung zum eltw / Ahanz aus B.
dium des Projektes einer Automobilſtraße von Baſel an die italienſchl Fsſenha
Grenze und die Einſetzung einer fünfgliederigen Kommiſſion beſchloſſer. hrMdſichtig
welche aus zizei Fachmännern und drei Vertretern politiſcher Behönden
beſtehen ſoll. Als Fachmänner ſind vorgeſehen: Profeſſor Andrege mn
Ingenieur Steiner=Bern. Durch dieſe Fünferkommiſſion ſoll jedoch deu
Frage der Linienſtihrung noch in keiner Weiſe Präjudiziert worden, 20
techniſche Problem ſoll in aller Objektivität geprüft werden.
Nachdem Ing. Puricelli noch einen inſtruktiven Film über d04
Bau italieniſcher Automobilſtraßen erläntert hatte, wurde die Konfennp
geſchloſſen.
Anter
Das Verbindungsſtäck der deutſch=italieniſches
Autoſiraße.
Im „Corriere del Tieino” wird als Gegengewicht gegen die kürzlifl
bgehaltene Verſammlung der weſtſchweizeriſchen Kantone wegen be!
Profektes einer Automobilſtraße Hamburg—Mailand eine Verſammluhge
der Gotthard=Kantone und der Oſtſchweiz angeregt, um die urſprünglein
geplante Linienführung über den Gotthard ſtatt über den Simplon &
verteidigen. Die teſſiniſche Regierung müſſe die Initiatide zur Abhau
tung dieſer Verſammlung ergreifen.
ganze Welt offenzuſtehen ſchien. Bewundert und gefeiert aln
Klavierſpieler von einer breiten Oeffentlichkeit, als Kompomiin
von einem Kreis gediegenſter Kenner, tun ſich ihm die erſten Hall
ſer der Wiener Geſellſchaft auf, und eine vorher nie ſo ſtark enR
fundene Lebensfreude und Schaffenskraft beſeelen ihn. Zad
herrliche Werk kam prachtvoll abgetönt, feinſinnig ſchattiert An
begeiſtert in ſeiner reinen Schönheit wiedererweckt zum Vorikan
Die Herrn Fricke, Heynau, Wiſchert und Jaud; 000
Kontrabaß, Klarinette, Fagott und Horn ſpielten, verſchmolze!
in ihrer Auffaſſung vollkommen mit dem Trio von Violiſi
Viola und Violonsell und hatten vollen Anteil an dem grobe?
Erfolg und begeiſterten Beifall. Die Ankündigung, daß Ai
Fortſetzung der Aufführung Beethovenſcher Werke aus Amad.
des 100jährigen Todestags des Meiſters im März an drei Abeſſe
den die ſämtlichen Klaviertrios, die hier zum Teil ſehr lang
nicht gehört wurden, von dem Trio Roſenſtock, Drummc
Andrege aufgeführt werden, dürfte ebenfalls mit goß.6
Freude begrüßt werden.
Klavier=Abend Guſtav Beck.
In dankenswerter Weiſe veranſtaltet die Städtiſche Aſch.
mie für Tonkunſt während der nächſten Monate drei Abende ſ00
Neue Muſik. Wir begrüßen dieſe Abſicht; ſie ſchaffen Gelege‟
heit, die junge und jüngſte Generation zu hören, und die ha.."
Recht aufs Gehörtwerden, ganz unbekümmert um das Wertükle.
Noch immer ſtreiten ſich die Leute über die Berechtigung Diele
neuen Muſik. Ein Mann wie Felix Weingartner ſchreibt 1.2
„Wenn die Leute wüßten, wer Beethoven iſt, ſo wäre die haſch
Muſik unmöglich!!” Nan,; wir glauben, daß ſie notwendig koſl..
mußte; und was naweudig iſt, iſt nicht wertlos, und wir Ais
ben, daß die Entmcklung nicht an der modernen Muſik poih.
ſondern mitten durch geht. Natürlich iſt nicht alles bedeunan,
was in den reuen Tönen erklingt; vielleicht ſogar nur Weniges?
Aber das Dar doch immer ſo, — und das war auch am geſtr ſche
Abend ſo. Da ſtand der einſt vergötterte Debuſſy (warum w."
das genialſte Bühnenwerk, das die franzöſiſche Muſik ſeit „e.i
men” hervorbrachte, „Pelleas und Meliſande” nicht hier. S
Theater aufgeführt?) mit einer Sonate „Pour le Piano.."
dem Programm; klar, überſichtlich, faſt einfach, ſich nur durch."
— übrigens gar nicht neue — Ganztonigkeit von Altgewohlt.
unterſcheidend; gar nichts Aufwühlendes, Umſtürzleriſches Me.."
und als toelch ein Revolutionär galt der noch vor kaum 20 3c
ren! — Wie ſchnell wird doch mauche Kunſt alt! — Da ich *
Wort der Franzoſe Maurice Radel mit einer Sonatine .
11
[ ← ][ ][ → ]Nummer 46
Dienstag, den 15. Februar 1927
Seite 3
Die Senbeng dee Neuen Wr
Der neue Aing um Jeutſchhland.
Sie polniſche Mentalität — „Die deutſche Gefahr”
Der Traum von einer polniſch=tſchechiſchen Allianz.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Nach einem Bericht aus Prag verbreitet das amtliche
chechoſlowakiſche Preſſebüro anläßlich der Ernennung des
zeuen tſchechoſlowakiſchen Geſandten Girſa in
BZarſchau polniſche Preſſeſtimmen, in denen der neue
Ge=
frndte begrüßt und bei dieſer Gelegenheit auf die Gemeinſamkeit
her Intereſſen der beiden Staaten gegenüber der „drohenden
deutſchen Gefahr” hingewieſen wird. Dieſe vom
tſchecho=
ſwwakiſchen Büro zum Beweis der Freundſchaft, die zwiſchen
den beiden Staaten bereits beſteht, und zum Beweis der
Not=
wendigkeit eines engeren Zuſammenſchluſſes zur Abwehr der
engebildeten deutſchen Gefahr angeführten Kommentare der
Warſchauer Blätter liefern gerade im gegenwärtigen Augenblick
ordeutſch=polniſchen Verhandlungskriſe ein ſo vortreffliches Bild
n der polniſchen Mentalität, daß ſie verdienen,
feſt=
ghalten zu werden. Die Gazetta Poranna” verweiſt darauf,
or ß die Ernennung Girſas, dieſes entſchloſſenen Anhängers
Polens, der von einem ſtarken polniſch=tſchechiſchen
Aündnis träumt, auf den Warſchauer Poſten, bei allen
Freun=
ir eines engen polniſch=tſchechiſchen Zuſammenarbeitens große
drffmungen auf „eine kräftige Allianz aus Blut und Eiſen”
er=
vraen müſſe. Polen und die Tſchechoſlowakei ſeien gemeinſam
dim ſeiten des aggreſſiven Deutſchlands bedroht. Nun ſcheine der
lagenblick eingetreten zu ſein, in dem beide Nationen ſich der
euitſchen Gefahr bewußt werden. Die vier insgeheim im Oſten
Deutſchlands aufgebauten Feſtungen ſprächen eine deutliche
Fprache. Zwei dieſer Feſtungen hätten die Mündungen ihrer
Lnonen gegen Polen und zwei gegen die Tſchechoſlowakei
ge=
ichtet. Wenn Prag und Warſchau dieſe Sprache nicht verſtehen
vllten, dann ſeien die beiden Nationen unbelehrbar. — In
ihnlicher Weiſe äußert ſich die „Rzeczpoſpolita‟. Das Blatt ſagt,
n der Kette der Bindungen zwiſchen beiden Staaten fehle nur
ach ein ausgeſprochenes politiſches Bündnis, das in die durch
ſü aggreſſiven Pläne Deutſchlands geſtörte Atmoſphäre ein
flment des Friedens einführen würde. Durch ein
polniſch=
cechiſches Bündnis wäre die deutſche Gefahr beſeitigt und im
ſten würde eine geſchloſſene Barriere von 40 Millionen ſtehen,
ſe ſich nicht nur auf die Kleine Entente, ſondern auch auf die
ſal tiſchen Staaten ſtützen würde.
Soweit die vom tſchechoſlowakiſchen Preſſebüro anſcheinend
er Propaganda dieſer „Allianz aus Blut und Eiſen”
verbrei=
ſtem polniſchen Preſſeſtimmen. Wenn die „Gazetta Poranna”
nvon redet, daß etwas eine deutliche Sprache ſpricht, ſo ſind es
ſieſe Kommentare der Warſchauer Blätter. Hier träten die
ſokniſch=tſchechiſchen Abſichten ſo klar und
unver=
llt zutage, wie dies kaum jemals bisher geſchehen iſt. Der
eſchluß einer Allianz zur dauernden
Nieder=
hltung Deutſchlands wird gepredigt, die ſich vom
chwwarzen und dem Mittelmeer bis zur Oſtſee erſtrecken und
butſchland nach dem Oſten hin vollſtändig abriegeln würde. So
ſht der „gute Wille” aus, der von Polen ſtändig im Munde
ge=
ſymt wird, das iſt die polniſche Friedſertigkeit. Deutſchland
ga=
znäert im Locarnovertrag aus freien Stücken, daß es auf jede
zvaltſame Reviſion der deutſch=polniſchen Grenze verzichten
alle, während Polen — im Zeitalter der Abrüſtung — eine
Linnz aus Blut und Eiſen propagiert und, wenn man die
ſehaften franzöſiſchen Rüſtungen an der deutſchen Weſtgrenze
brückſichtigt, für einen neuen Ring um Deutſchland eintritt. Die
zelnen Feſtſtellungen der Warſchauer Blätter — ſo das Faſeln
m den deutſchen Oſtfeſtungen, die in Wirklichkeit nur
Unter=
inde ſind, deren Wert jeder Laie beurteilen kann — tragen den
ſemipel der Hetze an der Stirn. Auf ſie näher einzugehen,
er=
ſrigt ſich angeſichts der ganzen Tendenz der neuen
pol=
ſchen Deutſchlandpolitik.
Die Unterbrechung der deutſch=polniſchen
Wirtſchaftsverhandlungen.
Berlin, 14. Februar.
Die Spannung in den deutſch=polniſchen
Wirtſchaftsver=
hüllungen hat durch den Beſchluß der Reichsregierung, die in
rſn geführten Beſprechungen vorläufig auszuſetzen, eine ge=
Iſe Klärung erfahren. Von polniſcher Seite nutzt man die
ſache, daß dieſer deutſche Schritt gerade von einer Regie=
rung getan wird, an der die Deutſchnationalen beteiligt ſind,
aus, indem behauptet wird, die Unterbrechung der
Verhandlun=
gen mit Polen ſei bereits bei der Kabinettsbildung eine
ausge=
machte Sache geweſen. Nur ein oberflächlicher Beobachter kann
aber einen urſächlichen Zuſammenhang zwiſchen der deutſchen
Kabinettsbildung und der Ausſetzung der
Wirtſchaftsverhand=
lungen mit Polen konſtruieren. Die Außenpolitik trägt
unab=
hängig von dem Wechſel der Regierungen ſeit Jahren den
Charakter einer Ständigkeit, und die Politik des
Reichsaußen=
miniſters dürfte eine weitere Gewähr dafür bieten, daß von der
einmal eingeſchlagenen Linie nicht abgegangen wird. Das Ziel
dieſer Politik gegenüber dem polniſchen Nachbar iſt, die
mannig=
fachen Streitigkeiten in den beiderſeitigen Beziehungen durch
briefliche Verhandlungen zu beginnen und einen verſtändigen
Ausgleich herbeizuführen, der der Bedrückung des Deutſchtums
in den entriſſenen Gebieten ein Ende ſetzt. Grundſätzlich hat
dabei die deutſche Regierung mit vollem Freimut betont, daß
die durch den Verſailler Vertrag im Oſten Deutſchlands
geſchaf=
fenen Grenzverhältniſſe nicht als unabänderlich angeſehen
wer=
den können, wobei jedoch im Rahmen des Locarnopaktes die
Verpflichtung übernommen wurde, die Anwendung kriegeriſcher
Mittel auszuſchalten.
Trotz dieſer lohalen Verſtändigungsbereitſchaft Deutſchlands
hat Polen es in den letzten Jahren nicht fertig gebracht, auch
nicht einmal in die dargereichte Hand einzuſchlagen.
Optanten=
ausweiſungen, Liquidationen deutſchen Beſitzes, rüchlſichtsloſe
Bekämpfung der deutſchen Schulen, Mißachtung der
Verpflich=
tungen der Genfer Konvention, Terror gegen die Deutſchen in
Oſtoberſchleſien ſind die traurigen Kapitel der polniſchen Politik
gegen Deutſchland, die ihren Schatten nicht zuletzt auf die
Wirt=
ſchaftsverhandlungen mit Deutſchland werfen. Wieviele
Etap=
pen haben die Verhandlungen über den Handelsvertrag
durch=
machen müſſen, ehe ſich die polniſche Regierung überhaupt
be=
reit fand, über die Niederlaſſungsfrage zu verhandeln. Das
Niederlaſſungsrecht, deſſen Regelung in einem normalen
Han=
delsvertrag eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, hat im Hinblick auf die
von den polniſchen Regierungen befolgte Ausweiſungspolitik
für Deutſchland beſonderes Intereſſe, um ſo mehr gegenüber
einem Partner, deſſen Unberechenbarkeit eine genaue
vertrag=
liche Feſtlegung in allen möglichen Konfliktspunkten erſordert.
Man hat auf deutſcher Seite kein Hehl daraus gemacht, daß auf
eine gütliche Regelung der Niederlaſſungsfrage entſcheidender
Wert gelegt werde, wie anderſeits Deutſchland zu
handelspoli=
tiſchen Zugeſtändniſſen bereit iſt. Die deutſche Regierung leitete
hierbei das Beſtreben, das durch die Abwanderung von 11
Mil=
lionen Stammesgenoſſen dezimierte Deutſchtum in Polen nicht
vollends ausrotten zu laſſen. Wie ſchon einmal vor einem Jahr
bei den Liquidationsverhandlungen mußte man auch jetzt die
Erfahrung machen, daß Polen zur ſelben Zeit, wo es über
einen Niederlaſſungsvertrag verhandelte, ſich nicht ſcheute, ſeine
Ausweiſungspraris in Oberſchleſien fortzuſetzen. Hierbei zeigte
ſich erneut die Zwieſpältigkeit der polniſchen Politik. Auf der
einen Seite will man zu einem Wirtſchaftsabkommen mit
Deutſchland kommen, das für die eigene Wirtſchaft von Vorteil
iſt, auf der anderen Seite verſucht man, die Politik der
Deut=
ſchen=Verfolgung fortzuführen.
Lange genug hat man ſich auf deutſcher Seite der polniſchen
Taktik gegenüber mit Geduld gewappnet. Es iſt daher nur zu
begrüßen, wenn die deutſche Regierung erklärt, bei der jetzigen
Sachlage die Verhandlungen nicht mit Ausſicht auf Erfolg
fort=
führen zu können. Polen muß ſich endlich klar darüber werden,
daß es nur die Möglichkeit eines ehrlichen Vertrages mit
Deutſchland hat, der die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
den beiden Staaten einwandfrei regelt. Von deutſcher Seite iſt
der Weg zu weiteren Verhandlungen vollkommen offen gelaſſen
worden, ſo daß es abwegig iſt, von einem endgültigen Abbruch
zu ſprechen. Die deutſche Note regt an, zunächſt den Verſuch
zu machen, diejenigen Fälle zu regeln, die ſich aus den
Aus=
weiſungen und Verdrängungen ergeben und erklärt
ausdrück=
lich, daß dadurch die baldige Wiederaufnahme der
Geſamtver=
handlungen ermöglicht werden könne. Die Alternative iſt alſo
für Polen klar.
Die polniſchen Verſchleierungsverſuche.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
Bei dem ganzen Konflikt, der zwiſchen Deutſchland und
Polen ausgebrochen iſt, handelte es ſich bekanntlich von
vornher=
ein weniger um die Frage der Einhaltung gewiſſer vertraglicher
Bindungen und der gewiſſenhaften Befolgung von rechtlich
feſt=
gelegten Beſtimmungen, ſondern vielmehr um eine Frage der
Tendenz und des Geiſtes. Vorausſetzung für jegliche Verhand=
em das Wogen der Wellen in zarten, ſanften, feinen Klängen
Ngelnden Stück; wir hörten ſpaniſche Stücke von Manuel de
ſcla,, ganz klangvolle Impreſſionen ohne viel Subſtanz und
ſenlichkeit; wir hörten eine Sonate des Ruſſen Scriabine,
Nen. Name auch Scriabin geſchrieben werden kann, ohne daß
e Sonate ſympathiſcher würde. Und hörten als Wertvollſtes
V Araufführung: Jugoſlawiſche Suite Opus 2 von Joſip Sla=
Rh. Da iſt Temperament, Kraft, Rhythmus, Kühnheit und
Aſawiſche Muſizierfreudigkeit — aber auch Gedanken ſind da
Adagio religioſo mit den feierlich=myſtiſchen Glockenſchlägen
Et reizvolle Linie der Melodieführung); kurz: da iſt Jugend
1MEntwicklung und Zukunft!
Geſpielt hat G.ſtav Beck ganz hervorragend; in feinſter Ein=
Rung in die Klangwelt der Stücke, in liebevoller Kleinarbeit,
m nie die große Linie außer acht laſſend und als Techniker
MRang. Er hat dieſe zum Teil recht widerborſtigen Gebilde
Ao zu eigen gemacht, daß er ſie ſämtlich frei vorzutragen in
ßenge war, und daß er ſo das tat und wie er das tat, impo=
Iue den nicht Vielen, aber Intereſſevollen, die dem Abend
bei=
anen. — Uns will bedünken, daß die heutige Klaviermuſik
Nöiunde nichts anderes ſei als das Enkelkind ſeines genialen
CBtaters: Chopin!
O.
Seiterer Abend Paula Kapper—
Guſtav Oeharde.
„D. Ein Operettenabend von Paula Kapper und Guſtav
de während der Faſchingszeit vermag ſogar in unſerer
rianzieller Nöte und ſchlechten Konzert= und Theaterbeſuchs
urnhalle am Woogsplatz zu füllen. Heitere Kunſt, Aus=
ARumg, Stunden der Lebensfreude ſind heute vielen ein Be=
DMis,, deren in glücklicheren Zeiten die ernſte Kunſt alles war,
EWe lockt die Abwechſlung. Allen aber wurden zwei Stunden
wllich=en Genießens, denn die faſt überreiche und ſehr
ab=
elumgsvolle Vortragsfolge, noch mehr aber das liebens=
(o ice Temperament und die Vortragskunſt der beiden
vor=
d5 Uhmn Künſtler löſten immer wieder neuen Jubel und ſtarken
DiIIlllaus. Immer höher ſtiegen, Laune, Humor und
Tempera=
iAbei beiden, faſt ſchwand der Konzertſaal, und Mimik und
De gurng auf der Bühne traten in ihre Rechte. Kein Wunder,
*9 Vyllreiche Geſänge wiederholt werden mußten und ſchließlich
9Zugaben verlangt wurden. Herr Kapellmeiſter Berthold
2Ilder war als Begleiter ganz in ſeinem Element und gab
Deeüne in reichſtem Maße, um die gute Laune der beiden
LisAnme des Publikums zu unterſtützen.
Ernſt Krenek: Jonny ſpielt auf.
Uraufführung im Stadttheater Leipzig.
Daß mit dieſer Oper ein weiter Schritt vorwärts getan
würde, wurde ſchon lange Zeit verſichert. Man iſt trotzdem
über=
raſcht: alles, was unſere heutige Zeit an Errungenſchaften kennt,
Auto, Radio, Grammophon, Film, Charleſton, moderne
Groß=
ſtadtbilder, Bahnhof mit Lokomotiven, alles findet in dieſer Oper
Verwendung. Die Handlung iſt kinohaft, doch nicht ohne Humor.
Zur Entwicklung wertvoller Charaktere iſt in dem bunten
Trei=
ben keine Zeit. Dennoch: die lebendige Gegenwart iſt trefflich
abgebildet. Die Muſik iſt ſtark durchſetzt von dem Rhythmus des
Jazz, ſie ahmt die moderne Schlagermelodie nach, ohne ſelbſt zu
profitieren. Ohne atonal zu ſein, wirkt ſie ſtark eklektiſch und
er=
innert oft an Rich. Strauß. Die Uraufführung unter G.
Bre=
cher war auf voller Höhe. Soliſten, Dirigent und Komponiſt
wurden lebhaft gefeiert.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Erfolgreiche deutſche „Walküre”=
Auffüh=
rung in Madrid. In der Königlichen Oper fand in
An=
weſenheit der königlichen Familie vor ausverkauftem Hauſe die
erſte Vorſtellung des deutſchen Opernenſembles mit der
Auffüh=
rung der „Walküre” ſtatt, die einen großen Erfolg für die
deut=
ſche Muſik bedeutete. Die Hauptdarſteller Gertrud Bindernagel,
Bella Forthner=Halbert, Lydia Kindermann, Martin Abendroth,
Erik Enderlein, Arthur Fleiſcher und der Dirigent Tzenkar
er=
hielten vom Publikum begeiſterten Beifall.
— Weitere 55 000 Dollar für das deutſche
Forſchungsinſtitut für Pſychiatrie in München.
Die Rockefeller=Stiftung in New York hat beſchloſſen, der
deut=
ſchen Forſchungsanſtalt für Pſychiatrie in München zu den im
Sommer geſpendeten 250 000 Dollar einen weiteren Betrag von
55 000 Dollar zu dem geplanten Neubau zu geben. Damit ſind
bis auf einen kleinen Reſt die Baukoſten gedeckt und die Exiſtenz
und weitere Entwicklung der Münchener Anſtalt geſichert.
— Von Black=Bottom und Charleſton plaudert die
ſoeben als Spzial=Tanznummer erſcheinende, neue Ausgabe der „
Elegan=
ten Welt” „Wie man tanzen lernt” und wie man ſich die Tanzregeln
des „neuen Tangos” aneignet, erfährt man aus dem intereſſanten
Artikel eines bekannten, internationalen Tänzers. Eine „Toiletten;
auf dem Tanzparkett” führt die letzten kapriziöſen Tanzkleider
Abendhüllen vor. Preis 1 Mark.
lungen überhaupt muß ſein, daß man dem
Verhandlungspart=
ner Vertrauen ſchenken darf. Gerade in dieſem Punkte hat es
mit Polen immer gehapert. Es würde eine Aufzählung der
vie=
len Streitgegenſtände zwiſchen Deutſchland und Polen genügen,
in denen Polen nicht nach den Geſetzen von Treu und Glauben
gehandelt, ja in denen es ſich ſelbſt Verpflichtungen entzogen
hat, die es vorher eingegangen war. So war das Verhandeln
mit Polen immer eine mißliche Sache. Einmal verſucht es,
ſeine Forderungen ſo hoch wie möglich zu ſchrauben, um
Deutſchland die Verantwortung für den Mißerfolg aufzuladen;
ein andermal hält es uns ungebührlich lange hin, um dann
wo=
möglich zu erklären, daß es ſchließlich kein Intereſſe mehr hat;
dann wieder einmal zeigt Polen zwar, wenn es die politiſche
Lage erfordert, Bereitſchaft zu Entgegenkommen, erklärt aber,
wenn die Konjunktur vorüber iſt, von nichls wiſſen zu wollen.
Die Erklärungen, die jetzt in Warſchau täglich zu mehreren
Malen über die angebliche deutſche Schuld an der
Verhand=
lungskriſe verbreitet werden, geben wiederum ein gutes Bild
von der polniſchen Taktik. Zaleski drückt ſein „Erſtaunen” aus,
und die polniſche amtliche Telegraphen=Agentur verbreitet eine
Darſtellung, die ſich angelegentlichſt bemüht, die Tatſachen auf
den Kopf zu ſtellen und den wahren Sachverhalt zu verſchleiern,
die aber im übrigen ergibt, daß Polen keine Neigung hat, auf
den deutſchen Vorſchlag, zunächſt einmal diplomatiſche
Verhand=
lungen über die Niederlaſſungsfrage im Zuſammenhang mit
den Deutſchenausweiſungen zu führen, einzugehen. Daß der
polniſche Verhandlungsleiter nach Berlin kommen wird, das
Delegationsbüro aufzulöſen, beweiſt zur Genüge, daß Polen
eine Verſtändigung nicht will. Von deutſcher
offi=
ziöſer Seite wird den Polen ſehr treffend entgegnet, daß der
polniſche Hinweis auf die Saiſonarbeiter ja an den Haaren
her=
beigezogen iſt und mit den Handelsvertragsverhandlungen
nicht im Geringſten etwas zu tun hat und daß Polen bereits
vor Monaten durch ſeine Losſage von der gegenſeitigen Abrede
über den Ausweiſungsmodus ſeine Stellungnahme und ſeine
Abſichten hinreichend gekennzeichnet hat. Wenn Zaleski da
Er=
ſtaunen heuchelt, ſo ſollte er doch bedenken, daß die
Ausweiſun=
gen der Deutſchen aus Oberſchleſien tatſächlich in das Gebiet der
Verhandlungen über die Niederlaſſungsfrage fallen und daß ſie
dieſe Verhandlungen ſchwer belaſten, ja daß durch ſie ein kait
gccompli geſchaffen wird, der den Verhandlungen jeden Boden
entzieht — zumal dieſe Schaffung vollendeter Tatſachen in
War=
ſchau Methode geworden iſt.
Die oberſchleſiſchen Gemeindewahlen.
Gleiwitz, 14. Februar.
Die durch die Um= und Eingemeindungen im oberſchleſiſchen
Induſtriegebiet notwendig gewordenen Gemeindewahlen in den
Städten Gleiwitz, Beuthen, Hindenburg und Ratibor haben
geſtern unter einer Wahlbeteiligung von nur rund 45 Prozent
ſtattgefunden, was auf eine große Wahlmüdigkeit ſchließen läßt.
Das Auffallendſte an den Ergebniſſen iſt der Rückgang, den die
Kommuniſten erfahren haben. Die Kommuniſten haben in den
drei Städten des Induſtriegebietes 8 Mandate verloren, die
Sozialdemokraten dafür 10 gewonnen. Das Zentrum iſt überall
unbeſtritten die ſtärkſte Partei. Es hat aber immerhin in
Beu=
then 4 Sitze verloren, was jedenfalls zurückzuführen iſt auf den
Streit um das Beuthener Landratsamt, für deſſen Verlegung
nach Hindenburg die Zentrumsfraktion des preußiſchen
Land=
tages eingetreten ſein ſoll. In Gleiwitz und Hindenbung hat das
Zentrum dagegen ſtark gewonnen, hier 6, dort 5 Sitze. Zu
be=
merken iſt die Beſeitigung der Mehrheit der Kommuniſten in
Hindenburg, die dort von 45 Sitzen 26 innehatten. Jetzt ſind ſie
trotz der Eingemeindung des reinen Arbeiterdorfes Zaborze,
und zwar die Kommuniſten von 15 auf 11 und die Liederſchützler
von 11 auf 2 zurückgegangen. Die Deutſchnationalen und die
Deutſche Volkspartei gingen in Hindenburg zuſammen und
konn=
ten dort ihre Mandatsziffer von 3 auf 7 ſteigern. In Gleiwitz,
wo ſie getrennte Liſten hatten, blieb ihre Mandatsziffer erhalten.
Auch die polniſchen Stimmen weiſen gegenüber den letzten
Wah=
len in der Stadt Beuthen einen weiteren Rückgang auf. Dagegen
haben die Polen in Gleiwitz und Hindenburg je einen Sitz
ge=
wonnen. Sie haben jetzt in Beuthen zwei, in Gleiwitz einen und
in Hindenburg zwei Sitze in der Gemeindevertretung. In
Rati=
bor war die Wahlbeteiligung etwas reger. Sie betrug etwa 60
Prozent. Dort iſt das Zentrum noch ſtärker als im
Induſtrie=
gebiet. Das Ergebnis der Wahlen zu den Kreistagen der
Land=
kreiſe Beuthen, Gleiwitz und Natibor zeigt ebenfalls überall das
Zentrum als ſtärkſte Partei.
* Ein Schiller=Gedicht von Wilhelm Buſch. Wilhelm Buſch,
der große Humoriſt und Zeichner, iſt ſtets ein Verehrer Schillers
geweſen. Kaum bekannt aber dürfte ſein, daß er auch einmal ein
Gedicht auf Schiller gemacht hat, und zwar aus Anlaß der Feier
ſeines hundertſten Todestages. Als ihn damals ein großes
Berliner Blatt zu einer Huldigung aufforderte, überſandte er
einige „beſcheidene Zeilen” am 4. Februar 1905 und fügte
aus=
drücklich hinzu, daß er das Gedicht „ohne jede Vergütung” zur
Verfügung ſtelle. Die Verſe, die jetzt in der nächſten
Auto=
graphenverſteigerung von Karl Ernſt Henrici ausgeboten werden,
lauten:
„Früh ſtarb er. Seine kargen Zeitgenoſſen,
Sie hatten ihn, den Kranken, ſchlecht gepflegt.
Doch was in ihm, dem tiefſten Grund entſproſſen
Zum Lichte ſtrebend mächtig ſich geregt,
Er hat’s in Formen höchſter Kunſt gegoſſen
Und ſeinem Volke dauernd eingeprägt.
So ſchreitet nun, geſegnet und bewundert,
Sein Genius von Jahrhundert zu Jahrhundert.”
* Mörike=Gedichte in einem Kochbuch. Ein Kochbuch iſt
ſicherlich die letzte Stelle, an der wir nach Schöpfungen unſerer
großen Dichter Umſchau halten würden. Aber Mörikes den
All=
tag lebensvoll durchdringende Kunſt hat auch vor einem profanem
Dienſt geweihtem Buch nicht Halt gemacht, und das „Illuſtrierte
Koch=Notizbuch für gute Hausfrauen”, das jetzt in der
Auto=
graphenverſteigerung bei Karl Ernſt Henrici unter den Hammer
kommt, zeugt von des Dichters anmutsvoller Betätigung auf
dieſem Gebiete. Das Büchlein, das Mörikes Gattin gehörte,
enthält drei kalligraphiſch geſchriebene Gedichte von des Dichters
eigener Hand. Zunächſt eine Widmung des Büchleins an ſeine
Frau und ſeine Gäſte; dann als Hauptſtück ein gereimtes
Koch=
rezept: „Brenten (Frankfurter). Mit der Vorbemerkung, daß
ſich die Sache viel beſſer ißt als lieſt.‟ Die Unterſchrift lautet:
„E. Mörike, Konditor”; und ſchließlich unter der Ueberſchrift:
„Alles mit Maß” eine gereimte Kritik an Frau Margarethes zu
wenig abwechſlungsreichem Speiſezettel, in der er über die
ge=
bratenen Schweinsfüße, die ſeine Frau Wirtin ihm täglich
vor=
ſetzt, beweglich Klage führt. 14 Aquarelle Stuttgarter Künſtler
ſchmücken das kleine Buch, darunter eine Zeichnung von Julius
Schnorr von/Karolsfeld, einen Bauern beim Knödeleſſen
dar=
ſtellend; auf das
lgericht der „Spätzle” ſpielt
die Unterſe
ſt beſſer als zea uf
em Dach."
Seite 4
Dienstag, den 15 Februar 1922
Nummer 46
Familiennachrichten
Ein Sonntags=Junge
angekommen.
Ernſt Grab und Frau
Irma, geb. Hofmann.
Beerfelden, den 13. Februar 1927
(4043
z. Zt. Darmſiadt.
Statt Karten.
Für die zahlreichen herzlichen
Glückwünsche zu unserer
Silberhoch-
zeit sagen wir innigen Dank. (2914
Darmstadt, den 14. Februar 1927
Wünzer und Frau
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen lieben,
herzens=
guten, treuſorgenden Mann,
mei=
nen lieben, unvergeßlichen Vater,
unſern lieben Bruder, Schwager
und Onkel
Adam Bock
Schneidermeiſter
heute nacht im Alter von 51 Jahren
in ein beſſres Jenſeits abzurufen.
Helene Bock, geb. Hein
Greta Bock
Barbara Eckert, geb. Bock
Kätchen Selter, geb. Bock
Georg Hein
Eliſe Geier, geb. Hein
Ludwig Müller.
Darmſtadt, den 13. Februar 1927.
Nieder=Ramſtädterſtr. 29, II. (2894
Die Beerdigung findet Mittwoch
nachmittag 4 Uhr auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere
treu=
beſorgte Mutter und Großmutter
Frau
geb. Wiener
wurde am 13. d. Mts. vormittags
durch einen ſanften Tod von ihrem
Leiden erlöſt.
Wilhelm Baſtert, Nechnungsrat
Zohanna Mahr, geb. Baſtert
Karl Baſtert, Dipl.=Ing.
Anna Baſtert.
(*4029
Darmſtadt, 14. Februar 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 18. Februar, vorm. 11 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Verwandten und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß
es Gott gefallen hat, meine
innigſt=
geliebte,treuſorgende Gattin, unſere
unvergeßliche Mutter, Großmutter,
Urgroßmutter, Schwägerin und
Tante
Frau Katharina Rauch
geb. Pfiſter
im Alter von nahezu 82 Jahren
aus einen arbeitsreichen Leben in
in beſſeres Jenſeits abzurufen.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Gg. Rauch, Privatier.
Darmſtadt, Riegerplatz 18. (*4018
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 15. Februar, nach mittags 2 Uhr,
vom Portal des alten Friedhofs
aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim
Heim=
gang unſerer teuren
Entſchlafe=
nen ſagen innigen Dank
Familie R. Scherr
Familie J. Schandug
Darmſiadt, den 14. Febr. 1927.
(4019)
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag, den 10. Februar wurde mein lieber,
treuer Vater
Heiittich Aamnp Heicftei
Gerichtsvollzieher i. R.
Todes=Anzeige.
(Statt Karten)
von ſeinem langen Teiden durch einen ſanften Tod
erlöſi.
Im Namen der Hinterbliebenen:
In tiefer Trauer:
Elſe Reibſtein.
Darmſtadt, den 14. Februar 1927.
(2875
Heute früh entſchlief nach langem Leiden mein treuer
Lebensgefährte, unſer guter Pater, Schwiegervater und
Großvater
Georg Beckenhaub
Rechnungsrat i. R.
im 87. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene Beckenhaub, geb. Stock.
Darmſtadt, den 14. Februar 1927.
Die Einäſcherung auf dem Waldfriedhof, fand in der
Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Die Beerdigung findet Mitiwoch, den 16. Februar,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Alten Friedhof (Nieder=
Ramſtädierſtraße) ſtatt.
(29C0
gesunden
Schlaft
Todes=Anzeige.
Todes=Anzeige.
(Stat Karten.)
Nach einem Leben voll treueſter Pfiichterfüllung wurde heute morgen
mein innigſigeliebter Mann, unſer gütiger Pater und Schwiegervater,
Bruder, Schwager und Onkel
Ain 12. Febr. 1927, um 9½ Uhr
abends, verſchied plötzlich und
un=
erwartet nach vo hergegangener
Operation, mein lieber, guter,
treuer Gatte, Sohn, Bruder und
Schwager
Herr
Herr Andreas Meixner
von ſeinem langen, ſchweren mit Geduld ertragenem Leiden durch
einen janften Tod erlöſf.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene Meixner, geb. Scheidler
Theodor Meixner, Rechtsanwalt
Hedi Meixner, geb. Hansmann.
Darmſfadt, Ober=Ingelheim, den 14. Februar 1927.
Kaupſtraße 33.
Oberwachtmſtr. Heſſ. Schutzpolizei
1. Bereitſchaft
Die Einäſcherung findet am Mittwoch, den 16. Februar 1927, nach=
(*4074
mittags ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Nachruf.
Am 12. Februar 1927 verſchied plötzlich und unerwartet der
Oberwachtmeiſter
Het Dunn Schnalvel
im Alter von 32 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fan Marie Schnelder, geb. Wolf
Wilhelm Bolf (Ahaſtraße 12, II.)
Frau Kath Schneider Witwe
Flonheim (Rheinheſſen).
Darmſtadt, 15. Februar 1927.
Die Einſegnung findet am
Mitt=
woch, den 16. Febr. 19:7, 8½ Uhr
vormittags i der Kapelle des
alten Friedhofes (Nieder
Ram=
ſtädterſtraße) ſtatt — Die
Be=
erdigung nachmittags 3 Uhr in
Flonheim (Rheinheſſen). (*4108
Nachruf.
Am Samstag abend um 9½ Uhr
verſtarb infolge einer Krankheit,
die er ſich vor längerer Zeit im
Dienſte zugezogen hat, der
Ober=
wachtmeiſter
1. Bereitſchaft, Bereitſchaftspolizei polizeiamt Darmftadt.
Die 1. Bereitſchaft verliert in ihm einen tüchtigen Beamten,
pflichttreuen Vorgeſetzten und lieben Kameraden.
Wir werden dem Heimgegangenen ein treues Andenken
bewahren.
1. Bereitſchaft
J. d. N.:
Jans
24109
Pol.=Hauptmann und Bereitſchaftsſührer.
1
der Bereitſchaftspolizei Darmſtadt.
Wir werden dem pflichttreuen,
beliebten Kameraden, der uns
unerwartet durch den Tod
ent=
riſſen wurde, jeder eit ein tr ues
Andenken bewahren. (2910
Für die Beamten
der Bereitſchafts=Polizei Darmſtadt
Schröder
Polizei=Oberſtleutnant.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
dem Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen jagen wir auf
dieſem Wege unſeren innigſten Dank. Insbeſondere danken
wir den Schweſiern vom Eliſabethenſtift für die liebevolle,
aufopternde Pflege.
Unvergeßlich werden uns die ergreifenden Worte bleiben,
die die Herren Vorſitzenden des Mozartvereins und des
Doppelquartetts Loreleh am Grabe unſerem lieben
Ver=
ſiorbenen widmeten und durch perſönliche Kranzniederlegung
ehrten.
Ferner danken wir allen, die unſeren lieben Entſchlafenen
auf ſeinem letzten Wege begleiteten und dadurch einen
be=
ſonderen Beweis ihrer innigen Anteilnahme gaben. Dem
Geſamt=Perſonal der Fa. L. Borné gebührt unſer beſonderer
Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Todes=Anzeige.
Heute verſchied unerwartet
unſere liebe Tante
Fräulein
im Alter von 82 Jahren.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Ph. Weinreich
Deſſau.
2912)
Frau M. Borné, geb. Alt.
Die Beerdigung findet Mitttvoch,
den 16. Februar, vormitt. 11½ Uhr,
auf dem alten Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang meiner
lieben Schwiegermutter, unſererguten
(ro mutter, Schwägerin, Tante und
Großtante
Frau Marie Semmler
geb. Fritzges
welche am Mittwoch, den 9 Februar,
nachmittags 1¾ Uhr, im 79.
Lebens=
fihre für immer von uns gegangen iſt,
ſagenwir innigſten Dank Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Kleber jer
für die lieben Worte bei de
Einſeg=
nung, ſowie den Femeindeſ hweſtern
der Kiesſtraße für die liebevolle P lege
Im Namen der trauernden Hinierbliedenen:
Frau A. Semmler Wwe. u. Kinder.
Enge., Franzöf.
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Nummer 46
Dienstag, den 15. Februar 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 15. Februar.
* Der Rathausumbau.
Die Stadtverordneten waren für geſtern nachmittag zur Beſichtigung
des Standes der derzeitigen Umbauarbeiten des Rathauſes eingeladen.
Herr Bürgermeiſter Buxbaum empfing die Gäſte in dem werdenden
Stadtveroldnetenſitzungsſaal. Einleitend wurde in einem kurzen
Rück=
blick die Geſchichte des Rathauſes gegeben, die übrigens bei der
Ein=
weihung des Rathauſes im Druck erſcheinen wird. In dieſer Schrift
werden alle baulichen Aenderungen, die das Rathaus im Laufe der
Jahre durchmachte, verzeichnet werden, wobei auch alle Urkunden
ver=
öffentlicht werden, die über den Bau des Rathauſes Aufſchluß geben.
In früheſten Jahren hatte Darmſtadt einen anderen Bau als
Mittel=
punkt des Gemeinweſens, und zwar in der Nähe der Inſel. Nachdem
die Grundſtücke der Schmiede Adam und Johann Bürgel von der
Stadt käuflich erworben waren, wurde in den Jahren 1566—68 das jetzige
Rathaus erbaut, das zunächſt, wie die alten Rathäuſer in Heppenheim,
Seeheim und Groß=Gerau, aus einem ſteinernen Unterbau und einem
zweiſtöckigen Obergeſchoß aus Fachwerk beſtand. Bald wurde dann ein
neues Rathaus in der Form gebaut, wie es heute noch ſteht, wobei nur
der ſteinerne Keller belaſſen wurde. Um 1600 wurde der Trakt mit der
ſteinernen Treppe, wohl eine der ſchönſten der heute beſtehenden
Rat=
haus=Treppen, mit hohler Spindelführung erbaut
Der jetzige Rathausumbau war bereits 1906/07 beſchloſſene Sache,
Fcheiterte aber damals an dem Fehlen der dazu nötigen Mittel.
Wie notwendig eine umfaſſende Renovierung war, beweiſen die morſchen
Balken, die man aus den Rathausdecken entfernte und die man kaum
nehr als „trag= und gebrauchsfähig” bezeichnen kann. In dem Umbau,
Der das Rathaus in ſeiner äußeren Form unverändert laſſen wird, ſind
alle Arbeiten ſo ſolide ausgeführt, daß ſie Jahrhunderte überſtehen
rwerden. In ſtarker Eiſenkonſtruktion iſt die über dem Rathausſaal
ge=
völbte Decke geſtützt. Die Böden bzw. Decken ſind ſtark betoniert, mit
Siſentrügern durchzogen. In dem oberſten Stockwerk gelangt man
zu=
ächſt in eine Rathausdiele, die einen kleinen ſeparaten Sitzungs= bew.
Beratungsraum hat. In dieſem vorteilhaft eingerichteten Raum werden
rwei G=denktafeln angebracht, auf denen die Namen der im Weltkriege
refallenen ſtädtiſchen Beamten und Arbeiter verzeichnet werden ſollen.
In dem eigentlichen Sitzungsſaal, der weſentlich vergrößert iſt, werden
„0 Sitzplätze ſo geſtellt wie früher. Die Wände des Saales ſollen in
vornehmer Holzvertäfelung in einfacher Renaiſſanceform ausgeführt
werden mit Zwiſchenräumen, in die Bildniſſe von verdienten Bürgern
End den ſeither im Amt geweſenen Oberbürgermeiſtern der Stadt
Darm=
radt eingefügt werden. Die Holzvertäfelung wird zunächſt in
Natur=
größe in Gips angebracht, um die Wirkung der endgültigen Arbeiten
Sſtſtellen zu können. Es iſt erinnerlich, daß A. Meſſel das Syſtem des
Sipsauftragens ſtets mit Erfolg anwandte, bevor er an die endgültige
Ausführung ſeiner Arbeit ging. In der Wand gegenüber dem Eingang
Herden die Wappen des Staates und der Stadt, dazwiſchen eine Uhr
angebracht. Eine alte wundervolle Tür aus dem Jahre 1599 wird als
Sſtbares Kleinod an di ſelbe Stelle wieder eingeſetzt, an der ſie früher
war. Von einer Galerie, die über der Diele angelegt wird, kann man
den Sitzungsraum überſehen. Die Akuſtik in dieſem iſt ausgezeichnet.
hinter der Galerie entſteht eine kleine Wohnung. Unter dem
Sitzungs=
ſcal, alſo im erſten Obergeſchoß, befinden ſich die Bureauräume des
Ctandesamtes, die ſo ausgebaut werden ſollen, wie ſie vor der
Nenovie=
rung beſtanden. Die Räume, in denen die Belange der Bürger von der
Wiege bis zum Grabe verzeichnet werden, werden geſchmackvoll und
an=
ſtrechend ausgeſtattet, wie man an den farbigen Skizzen erſehen konnte.
Im dem Erdgeſchoß, über deſſen endgültige Beſtimmung noch entſchieden
werden ſoll, wird vorausſichtlich eine Ratsſtube, ein
Repräſentations=
reum zum Empfang auswärtiger Gäſte, eingerichtet. Eine Vermietung
vn Läden im Rathaus iſt unter keinen Umſtänden vorgeſehen. — So
wrd nach den Erklärungen des Herrn Bürgermeiſters Buxbaum das
rimovierte Rathaus in ſeinem Innern ein Schmuchſtück, einer Stadt wie
Darmſtadt würdig, entſtehen.
— Ernannt wurde am 10. Februar der Sekretär bei dem
Landamt=
nann in Bad=Salzhauſen, Ludwig Schneider, zum Sekretär bei
de— Kaſſe der Landesuniverſität in Gießen mit Wirkung vom 1. April
1927 ab.
— Erledigt iſt eine Schulſtelle für eine katholiſche Lehrerin an der
B Iksſchule in Lämmerſpiel, Kreis Offenbach. Dienſtwohnung iſt
ſorhanden und frei.
— Heſſiſche Familiengeſchichtliche Vereinigung. Dienstag, den
3- Februar, 8½ Uhr, ſpricht im „Heſſiſchen Hof”,
Wilhelminen=
tiaße 1, I. Stock, Herr Prälat D. Dr. Diehl über Marburger
Sti=
ſerdiatenbrieſe aus der Zeit von 1580—1635. Gäſte ſind willkommen.
— Stadtbücherei. Leſeabende: Mittwoch, 16. Februar: Peſtalozzi
nach der Biographie von Joſeph Reinhart). Freitag, 18. Februar:
N=ttelalterkreis. Beginn: 8 Uhr,
— Hefſiſches Landestheater. Heute abend 8 Uhr wird im Kleinen
öeuus Herr Franz Willms aus dem Muſikverlag B. Schotts Söhne,
Mrinz, einen Einführungsvortrag über Hindemiths „
Car=
zillac” halten, der am Samstag, den 19. Februar, im Großen Haus
u Erſtaufführung kommt. Der Redner gilt als ein ausgezeichneter
uS eingehender Kenner des geſamten muſikaliſchen Schaffens Hindemiths
uD hat mit ſeinem Vortrag, deſſen „außerordentliche Klarheit, die in
hyer Sachlichkeit und Wärme von vornherein die Zuhörer feſſelte”,
be=
urders hervorgehoben wird, überall nachhaltigen Erfolg erzielt. Sein
HSrer zur Oper „Cardillac” wird als das Beſte bezeichnet, was fe über
in Opernwerk geſchrieben wurde. Der Vortrag wird durch muſikaliſche
Rüäuterungen am Flügel unterſtützt, die Erich Riede ausführt, der ſich
ber letzten Zeit als Pianiſt einen Namen gemacht hat.
Die morgige im Kleinen Haus ſtattfindende Aufführung von
Boiel=
ienss Oper „Die weiße Dame” iſt außer der Zuſatzmiete III auch
er Schülerwiete gelb zugeteilt worden.
— Mozartverein. Zu dem Bericht über das „Feſche Feſt fideler
alben” im Mozartverein ſei nachgetragen, daß ſich um die aufſ
hen=
rwgende Dekoration der Feſträume beſonders verdient gemacht haben:
uſſtmaler Gerhard Prangel und das Inſtitut für
Elektrotech=
ſſee Anlagen Sallwey u Co. Die gärtneriſche Ausſchmückung
ite die Firma L. Kuhn übernommen. Von der „Narrhalla”
ammten lediglich die äußere Umrahmung der Bühne und der Galerie
we die originellen Lampen, die den Hauptraum erhellten. Der Mo=
Ewerein hat, um den finſteren Saalbau in Farben zu tauchen, große
Uwendungen gemacht. Der nächſte Maskenball findet am 11. Februar
A ſtatt.
Der Karneval in Mainz. Folgendes ausgiebige Programm
m Mainzer Karneval liegt uns vor: Freitag, 25. Februar, abends 7.11
Große Karnevalspoſſe im Mainzer Stadttheater; Samstag, den
Febr., abends 7.11 Uhr: Große Karnevalspxe im Mainzer
Stadt=
axr. Anſchließend diverſe Maskenbälle; Sonntag, den 27. Februar,
Enittags 11.11 Uhr: Großes närriſches Kinderfeſt in der
Narrhalla=
fatthalle; Montag, den 28. Febr., vormittags 11.11 Uhr: Der große
9 enmontagszug, abends 8.11 Uhr: Der große
Faſtnachtsmas=
thll in der Narrhalla=Stadthalle; Dienstag, den 29. Febr nachmit=
42:3.11 Uhr: Närriſcher Korſo durch die Straßen der Stadt, abends
Ulhr: Maskenball in der Narrhalla=Stadthalle.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. In
Winterverſammlung der Gewerbevereinigung am Freitag, den
iSbruar, abends 8 Uhr, im Reſtaurant Sitte (Karlſtraße) wird Herr
fſſor Dr. K. Bürker. Direktor des Phyſiologiſchen Inſtituts der
rſität Gießen, über „Lebende Maſchinen” ſprechen, wobei
zweckmäßige Einrichtung der inneren Organe unſeres Körpers, die
Gelfacher Hinſicht wie unſere Maſchinen arbeiten, eingehend
erläu=
werden ſoll. Dieſer Vortrag, welcher auch in techniſcher Hinſicht
Intercſſante bietet, wird durch anſchauliches Material und
Ver=
everläutert werden. Unſere Mitglieder werden hierdurch zu recht
inichem Beſuch der Verſammlung eingeladen. Eingeführte Gäſte
reillkommen. (Näheres ſiehe in der Anzeige in der heutigen Nr.)
Zum Tode der Agnes Sorma. Viele Darmſtädter werden ſich
erinnern, daß die Künſtlerin im März 1914 auf Veranlaſſung des
uors Römheld in zwei ihrer hervorragendſten Rollen, und zwar
Mkarikka in „Johannisfeuer” und als Frau Adrian in „Die
Ge=
ſter” im Saalbau mit groß=m Erfolg gaſtierte.
— Sondervergünſtigung für die Tagblatt=Abonnenten im Orpheum.
Für die während der laufenden Woche vorgeſehenen Wiederholungs=
Auf=
führungen der erfolgreichen Revue „Das ChampagnerGirl” erhalten die
Abonnenten des „Tagblatts” gegen Vorzeigen des Ausſchnittes der
heutigen Annonce an der Abendkaſſe zwei Eintrittskarten zu
halben Kaſſepreiſen. Dieſer Vorzug wird bis einſchließlich
Frei=
tag, 18. Febr., gewährt.
* Wahlen zur Studentenkammer. Bei den Wahlen zur
Studenten=
kammer der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt haben von 2328
Wahl=
berechtigten insgeſamt 1575 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemaclt
davon 55 Studierende bei dem Pädagogiſchen Inſtitut in Mainz.
E=
erhielten: Liſte Hochſchulring 1086 Stimmen und 27 Sitze. Liſte de:
Freiſtudenten 359 Stimmen und 9 Sitze, Freie deutſche Hochſchulgrupr
12) Stimmen und 5 Sitze, Studentinnenliſte 40 Stmmen und ein Sitz
— Fahrplanänderungen. Vom14. Februar ab fällt Schnellzu
D 23 Calais—Homburg (Saar)—Bad Müinſter a. St.—Wiesbade
aus. Der Gegenzug D 24 Wiesbaden—Bad Münſter a. St.—Kirn
Saarbrücken—Calais verkehrte letzmals vom 11. auf 12. Februar.
Für den Verkehr zwiſchen Wiesbaden und London wird ab 12
Februar in nachſtehenden Zügen ein durchlaufender Wagen 1.—3 Klaſſ
zwiſchen Wiesbaden und Oſtende geführt: Hinfahrt: D 104/148/15
Wiesbaden (ab 4.30 Uhr nachmittags) —Mainz—Ludwigshafen (ab 6.53
Uhr nachm.) —Saarbrücken—Metz-Luxemburg—Oſtende (an 9.49 Uhr
vormittags). Rückfahrt: D 16/147 Pz. 511 Oſtende (ab 8.30 Uhr
nachmittags) —Luxemburg-Metz—Saarbrücken-Kirn-Bad Münſter a.
Stein—Mainz—Wiesbaden (an 1.03 Uhr nachmittags).
D N2NN 2— 2
Mitte März roey erscheint
Das Adressbuch
der
Hessischen Krattfahrzeugbesitzer
Im Auftrag des Ministeriums herausgegeben
von dem Hessischen Verkehrs-Verband.
Im Verlag der L.. C. Wittich’schen Hofbuchdruckerei
zu Darmstadt.
Zu der Herausgabe dieses Werkes wurde der Hessische
Verkehrs-Verband veranlaßt durch das erfolgreiche Beispiel
anderer Staaten (Baden, Bayern, Württemberg). Es wird damit
einem wirklichen Bedürfnis entsprochen. Die Besitzer von
Kratt-
wagen und Krafträdern in Hessen sind in einer nach Provinz
und Kreisen geordneten Nummern-Uebersicht und einem
Namenverzeichnis aut Grund des amtlichen Materials nach
dem Stand vom Januar 1927 sorgtältig zusammengestellt. Bei
jedem Wagen und Rad ist Type und PS angegeben. Außer
Ver=
kehrsvorschritten enthält das Adreßbuch ein Verzeichnis der
Reparaturwerkstätten und Garagen im Freistaat Hessen.
Wichtig und unentbehrlich
für Staats- Städtische und Gemeindebehörden, Kraftfahrer,
Industrie, Handel und Handwerk, Hotels, Gastwirte und
Verkehrs-Verbände.
Das Werk im Umfang von über 300 Seiten handlichen
For-
mats (in 89) erscheint in einer Autlage von 5000 Exemplaren
zum Preise von Rm. 4.50 für das gebundene Exemplar.
Mur noch heute
gilt der Vorzugspreis von 4.50 Rm. Nach dem 15. Februar
kostet das Buch 6.— Rm.
BESTELLUNGEM
richte man entweder an den
Hessischen Verkehrs-Verband, Darmstadt,
Elisabethenstraße I4,
jede gute Buchhandlung, und
L. C. WITTICHSCHE HOFBUCHDRUCKEREI
ABTEILUNG BUCHVERLAG, DARMSTADT
1045a
— Warnung vor Säuglingsflaſchen mit Steigrohr! Neuerdings
Dmmen wieder Säuglingsflaſchen mit Steigrohr in den Handel. Da die
engen Steigrohre auch bei größter Reinlichkeit und Sorgfalt nicht ſauber
zu halten ſind und deshalb leicht Anlaß zur Zerſetzung der Milch geben,
ſo kann niht dringend genug vor ihnen gewarnt werden. Jerbei ſei
noch erwähnt, daß die im Handel befindliche Säuglingsflaſchenmilch
pure Vollmilch iſt und für Säuglinge bis zum 8 Monat noch wit einer
Zuſatznahrung gemiſcht werden muß, um dem Säugling ohne Schaden
als Nahrung zu dienen.
— Polizeibericht. Geſtern nachmittag wurde ein Arbeiter in dem
Anweſen der Loge Saudſtraße 10, beim Abreißen von Zinkkandeln
er=
wiſcht. Er hatte bereits 8—10 Meter Kandel abgeriſſen, in Stücke
zer=
kleinert und in einem Sacke verſtaut. Als ſich der Täter verfolgt ſah,
ging er über 2 Meter hohe Gartenmauern nach der Riedeſelſtraße zu
flüchtig, konnte aber bald darauf in der Saalbauſtraße feſtgenommen
werden. — Vor einem Hauſe in der Kranichſteiner Straße wurde ein
faſt neues Herrenfahrrad (Marke „Tiger”) wit der Fabriknummer 267 347
entwendet. — Am 29. Januar wurde in Zlin in Mähren ein
Kraft=
wagenführer von drei jungen Burſchen im Alter von 20—30 Jahren zu
einer nächtlichen Fahrt mit ſeiner Limouſine (Motor Nr. 8498)
veran=
laßt. Da der Kraftwagenführer bis heute nicht zuuückgekehrt und der
fragliche Wagen am 10. Februar in ſchneller Fahrt Richtung St. Pölten
geſehen wurde, wird vermutet, daß der Führer von den Burſchen
er=
mordet worden iſt. Beſitzer von Autoreparaturwerkſtätten, Garagen,
Lackierereien und Benzinabgabeſtellen werden gebeten, der
Kriminalab=
teilung Nachricht zukommen zu laſſen, wenn die fragliche Limouſine
irgendwie auftauchen ſollte.
*Zuſammenſioß zweier Straßenbahnzüge
Darmſiadt — Griesheim.
11 Verletzte. — Die Triebwagen demoliert. — Das Verſchulden
des Griesheimer Wagenführers.
Geſtern vormittag um 7,25 Uhr ereignete ſich ein ſchwerer
Zuſammenſtoß zweier elektriſcher Straßenbahnzüge zwiſchen
Darm=
ſtadt und Griesheim an der Weiche in der Nähe des Schießhauſes.
Zu dem Unglück erfahren wir von zuſtändiger Stelle folgende
Einzelheiten: Der um 7.15 von Griesheim abfahrende
Straßen=
ahnzug überfuhr die zwiſchen Griesheim und Darmſtadt in der
Jähe des Schießhauſes befindliche Weiche und fuhr auf den aus
„ichtung Darmſtadt kommenden Straßenbahnwagen auf. Durch
den heftigen Zuſammenprall wurden natürlich ſämtliche
Fenſter=
ſcheiben der Wagen zertrümmert und hauptſächlich durch
Glasſplitter eine große Anzahl von Fahrgäſten verletzt. Die
Ver=
letzungen ſind glücklicherweiſe alle nur leichter Natur. Während
einige Perſonen an Ort und Stelle verbunden wurden, und in
ihre Wohnungen zurückkehren konnten, wurden 11 Perſonen von
der Städtiſchen Rettungswache und der Freiwilligen
Sanitäts=
kolonne in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. Es befinden
ſich dort noch 3 Verletzte, deren Befinden ſoweit gebeſſert iſt, daß
ſie in wenigen Tagen ebenfalls entlaſſen werden können.
Obwohl geſtern vormittag ſtarker Nebel herrſchte, hätte das
Unglück nicht geſchehen können, wenn nicht der Wagenführer des
Griesheimer Zuges die Weiche unvorſchriftsmäßig überfahren
hätte. Von dem Führer des Darmſtädter Wagens, der zwei
An=
hänger führte, wurde kurz vor dem Zuſammenſtoß der
entgegen=
kommende Wagen bemerkt, ſo daß er die Geſchwindigkeit erheblich
verminderte. Nur dieſem Umſtand iſt es zu danken, daß kein
größeres Unglück eintrat. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung,
in der der Wagenführer des Griesheimer Zuges ſein Verſchulden
zugab, konnte noch nicht die Motive ſeines unerklärlich
leicht=
fertigen Handelns klären, aus denen der Führer entgegen ſeiner
ſtrikten Anweiſung ohne zu halten die Weiche überfuhr. Die
Unterſuchungen werden noch fortgeſetzt. Daß ſich der Fahrgäſte
der Unglückswagen ein furchtbarer Schreck bemächtigte, iſt
klar. Die ſtark demolierten Wagen wurden nach der Werkſtätte
am Böllenfalltor abgeſchleppt. Die Freiwillige Sanitätskolonne
brachte folgende Verletzte in das Städtiſche Krankenhaus: Franz
Ehrhardt, Friedrich Burger, Heinrich Finger, Valentin
Zöller, Valentin Müller Leopold David. Eliſabeth
Schuchmann, Theodor Nickel, Eliſabeth Beſt, Auguſt
Langner. Bei den Verletzungen handelt es ſich hauptſächlich
um Schnittwunden an Kopf, Geſicht und Händen; die Frau
Schuchmann erlitt einen Bluterguß ins Knie.
— Vorträge im Realgymnaſium. Studienrat Karl Becker ſprach
über „Altertum und Leibesübungen”. Leibesübungen gab
es immer. Der Menſch kommt in die Welt mit einer Fülle von
An=
lagen des Körpers, des Geiſtes, der Seele. Sie gleichmäßig zu
ent=
wickeln, ſie voll und ganz in richtiger Wechſelwirkung zur Entfaltung zu
bringen, iſt Sinn und Zweck des Lebens, des Einzellebens, des
Völker=
lebens. Die Vernachläſſigung der einen oder anderen Seite hat ſich
im=
mer gerächt. In einem Gang durch die Geſchichte der alten Kulturvöltker
wird am faſt 5000 Jahre alten Geſundheitsturnen der Chineſen, an den
Leibesübungen der Aegypter, der Babylonier, der Meder, der Afſhreu
und der Perſer gezeigt, wie die Völker dies mehr oder weniger richtig
und vollſtändig ahnten oder erkannten, wie Aufſtieg und Niedergang
dem entſprachen. Ganz haben die Griechen den hohen Wert der
Ent=
wicklung zum Vollmenſchentum erkannt. Sie wollen wit vollem
Bewußi=
ſein alle Anlagen der Seele, des Geiſtes und des Körpers entwickeln.
Ihre „Kalokagathia” iſt ja nichts anderes als glücklichſte Vereinigung
der Schönheit des Körpers mit höckſter geiſtiger und ſittlicher Tüchtigkeil.
Ihnen ſind darum die Leibesübungen ein heiliger Gottesdienſt, die
Lei=
besübungen ſind darum von den älteſten Zeiten an in die
gottesdienſt=
lichen Feiern und Feſte aufgenommen. Religion, Wiſſenſchaft und Kunſt
ſchützen ſie und werden von ihnen geſtüitzt. Die Leibesübungen kommen
ſo zu einer ſeltenen allgemeinen Anerkennung, die Maſſen werden voll
und ganz erfaßt. Die Höchſtleiſtungen werden natürlich geſchätzt und
gefördert, da ſie vorwärts richten und die Zielſtrebigkeit erhöhen. Sie
müiſſen aber der Geſamtheit dienen! Die Erfaſſung des Geſamtvolkes in
allen ſeinen Schichten, die Maſſenleiſtung, muß die Hauptſache bleiben.
So geht es in der guten Zeit aufwärts. Das Zuſammenwirken von
Staat und Einzelperſon, die großartigen Einrichtungen, die Spiele und
Siegerehrungen werden beſprochen. — Mit dem Ueberhandnehmen
dann des „Berufsathletentums” geht der Verfall der Pflege wahrer
rit=
terlicher Leibesübungen durch die Allgemeinheit, und der Niedergang
des Volkes Hand in Hand. — Die überaus nüchternen Römer haben den
Wert der Leibesübungen nie ganz erkannt. Am nächſten kamen und
kom=
men den Griechen die Germanen, die Deutſchen. Bei den Germanen
ſtehen ebenfalls die Leibesübungen mt dem religiöſen Empfinden in
Verbindung. Sie ſind ein Hauptbeſtandteil der Volkserziehung, des
geſamten Volkslebens. Nicht richtig iſt, daß das Mittelalter für die
Leibesübungen eine dunkle Zeit war. Schwankungen hat es natürlich,
immer gegeben. Die Deutſchen aber hatten und haben Verſtändnis für
die Leibesübungen. Wir ſtehen heute in einer ähnlichen Lage wie die
Griechen bei ihrem Aufſtieg. Staat, Staatsmänner, Aerzte, Gelehrte
und Ungelehrte fördern ſie; Schule, Verein und Familie treiben ſie.
Uebungsſtätten entſtehen allenthalben in großem Ausmaße. Naäirlich
muß dieſe Bewegung noch wachſen, es muß noch mehr geſchehen.
Aehn=
lich denkt man über Höchſtleiſtung und Maſſenleiſtung, über Erfaſſurtg
des ganzen Volkes und Berufsſpielertum. Sorgen wir dafür, daß dieſe
geſunde Erkenntnis gefördert wird, daß unſer Volk immer mehr mit allen
ſeinen Angehörigen gleichmäßig die Anlagen des Körpers, des Geiſtes,
der Seele zu herrlichſtem Zuſammenklang entwickelt, dann wird das
deutſche Volk aufwärts und niemals rückwärts gehen.
— Den 9. Vortrag im Realaymnaſium hält am 16. Februar, abends
8 Uhr, im Feſtſaal der Anſtalt Herr Profeſſor Dr. Köſer. Das Thema
ſeines Vortrags lautet: „Vom Luxus”. Karten zu 1 Mark am
Saal=
eingang.
— Vortrag Brömme. Auf den heute Dienstag, den 15. Februar,
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) ſtattfindenden Vortrag
Otto Brömme (Frankfurt a. M.) über Stimmkultur ſei hiermit
nochmals beſonders hingewieſen. Karten bei Konzert=Arnold,
Wilhel=
minenſtraße 9 (Tel. 2560) und an der Abendkaſſe.
Unbeſtellbar! Bei der Oberpoſtdirektion in Darmſtadt mußten im
Jahre 1926 7280 Briefe und 6604 Poſtkarten, ſowie zahlreiche
Druck=
ſachen, die infolge ungenügender Auſchrift weder dem
Empfänger ausgehändigt, noch an den Abſender zurückgegeben werden
konnten, vernichtet werden. Hierdurch mögen für die Beteiligten wohl
Unannehmlichkeiten mancherlei Art entſtanden ſein. Auch dürfte das
Fehlen dieſer Sendungen oft zu ungerechtfertigten Vorwürfen gegen die
Poſtverwaltung und ihre Beamten Anlaß gegeben haben. Ohne genaue
und vollſtändige Anſchrift des Empfängers, zu der bei größeren Orten
außer dem Vor= und dem Zunamen der Stand, die Straße und
die Hausnummer gehören, iſt aber die Zuſtellung einer
Poſt=
ſendung auch dem findigſten Zuſteller nicht immer möglich. Auch iſt es
unumganglich nötig, auf allen Poſtſendungen ſtets Name,
Wohn=
ort und Wohnung des Abſenders anzugeben, damit dieſem
die Sendung im Falle der Unzuſtellbarkeit zurückgegeben werden kann.
— Zur Leipziger Frühjahrsmeſſe. Anläßlich der Leipziger
Früh=
jahrsmeſſe werden auch diesmal wieder Geſellſchafts=Sonderzüge mit
331/, Prozent Fahrpreisermäßigung von Darmſtadt nach Leipzig
ver=
kehren, und zwar am 5. März, nachmittags ab 9.20 Uhr. Es empfiehlt
ſich, die Fahrkarten rechtzeitig, alſo mindeteſtens 3—4 Tage vor Abfahrt
der Sonderzüge beim Nordd. Lloyd=Reiſebüro, Landwirtſchaftsbank A.=G.,
Darmſtadt, Rheinſtraße 17, zu entnehmen. Auskunft über die Meſſe
erteilen ehrenamtliche Vertreter des Leipziger Meſſeamtes: Gg. Arnold
in Fa. Carl Arnold u. Sohn, Darmſtadt, Ecke Erbacher Straße, Tclephon
Nr. 2457, die Handelskammer Darmſtadt, Tel. 514, ſowie alle oben
an=
geführten Sonderzugskarten=Verkaufsſtellen. Das Meſſeabzeichen iſt zum
Vorzugspreis beim ehrenamtlichen Vertreter, Nordd, Lloyd und Leipziger
Meſſeamt, Leipzig, zu erhalten.
Seite 6
Dienstag, den 15. Februar 1927
Nummer 46
—Männervereinigung Petruzgemeinde. Der Einladung zu uſerer
letzten Monatsverſammlung war eine ſo große Zahl von
Mit=
gliedern und Gäſten gefolgt, daß der große Saal des Gemeindehauſes
bis auf den letzten Platz gefüllt war. Herr Alfons Schultes, der
ſich durch ſeine Tätigkeit in den Jugendbünden vorteilhaft in der
Ge=
meinde bekannt gemacht hatte, ſprach über das Thema „Aus dem
Kloſter=
leben”. Indem er ſeinen anſchaulichen Ausführungen den Satz
voran=
ſtellte: „Das Kloſterleben der Gegenwart iſt gut” ließ er die Zuhörer
einen Blick tun in die Eigentümlichkeit der verſchiedenen Arten von
Klöſtern, zeigte die Beſchäftigung der Mönche und kennzeichnete im
Zu=
ſammenhange hiermit die Tageseinteilung des klöſterlichen Lebens in
Stunden der Arbeit, Stunden der Stille, und Stunden des Gebets. Der
Redner erkannte durchaus an, daß bei vielen Angehörigen ein ernſtes
Ningen, mit Gott in Ordnung zu kommen und den Frieden der Seele
zu erlangen, vorhanden ſei, auch, daß die Klöſter in der Vergangenheit
eine große kulturelle Aufgabe gelöſt hätten. Trotz alledem erblickt er im
Kloſterleben nichts Gottgewolltes. Er ſetzte dem katholiſchen
Frömmig=
keitsideal, wie es ſich im Kloſterleben auswirkt, die evangeliſche Art
entgegen, die ſich auf die im Worte Gottes übermittelte Lehre des
Hei=
landes gründet: Nicht Weltflucht ſondern Weltbewährung und
Welt=
überwindung iſt Forderung des Evangeliums. In warmherzigen
Aus=
führungen zeigte der Vortragende ſeinen evangeliſchen Zuhörern, worin
einzig und allein das Heil ihrer Kirche beruhen kann; „nämlich darin,
daß ſie ſich feſt und unerſchüitterlich gründet auf das Evangelium, wie es
ihr als unſchätzbares Gut durch das Werk der Reformation neu geſchenkt
worden iſt. Daraus muß die Nachfolge Jeſu Chriſti hervorwachſen,
Steht die evangeliſche Chriſtenheit in ſolcher Nachfolge, ſo braucht ſie
in den zahlreichen Neugründungen von Klöſtern in unſerer Zeit keine
Gefahr zu erblicken — Der Vorſitzende ſprach dem Redner für ſeine die
Gewiſſen ſchärfenden Ausführungen den herzlichſten Dank der Zuhörer
aus und betonte noch einmal, daß es für den Chriſten darauf ankomme,
durch Nächſtenliebe, Aufopferung und Selbſwverleugnung das
Chriſten=
tum der Tat zu beweiſen und die Bibel zum Mittelpunkte ſeines Lebens
zu machen. Auf dieſe Weiſe würde zugleich am beſten dem Frieden mter
den Konfeſſionen gebient.
* Kreisausſchuß. Geſuch des Walter Zimmermann in
Darm=
ſtadt um Zulaſſung eines neuen Wagens als Taxameterdroſchke.
Er=
ſchienen der Geſuchſteller mit ſeinem Vertreter Rechtsanwalt Dr.
Neu=
ſchäffer, für das Polizeiamt Regierungsrat Kayſer. Am 19 Nov. 1936
hat Zimmermann die Zulaſſung beim Polizeiamt nachgeſucht. In der
Eingabe wird ausgeſührt, Kleinkraſtdroſchken würden im Gegenſatz zu
großen Wagen bevorzugt; die Exiſtenzfähigkeit des Geſuchſtellers werde
in Frage geſtellt. — Das Polizeiamt hat das Geſuch abgelehnt, weil ein
Bedürfnis, noch weitere Kleinkraftdroſchken einzuſtellen, nicht beſtehe. Es
ſind, wie das Polizeiamt ſchriftlich ausführt, 50 Autodroſchken
zugelaſ=
ſen. Zimmermann hat gegen die Ablehnung des Geſuchs Beſchwerde
erhoben, er will die Kleinkraftdroſchke nach Tarif zu 75 Prozent anſtelle
eines früheren Wagens einſtellen. Die Ablehnung des Geſuchs gründet
ſich auf 8 1 der heute noch gültigen Droſchkenverordnung vom 15. Sept.
1906. Der Vertreter des Geſuchſtellers hat noch betont, ſechs erteilte
Konzeſſionen würden nicht ausgemützt, und es ſei unverſtändlich, warum
ſie nicht zurückgenommen würden. Das Polizeiamt legt Wert darauf,
die Unterſcheidung zwiſchen Großkraftdroſchken und Kleinkraftdroſchken
aufrecht zu erhalten. Gegen die Perſon des Geſuchſtellers beſtehen keine
Bedenken. Zur Zeit ſind, wie der Vorſitzende feſtſtellt, in Darmſtadt
49 Droſchken zugelaſſen. Der Vertreter des Polizeiamts verkennt nicht
die ſchwierige Situation des Geſuckſtallers, aber es müſſe endlich einmal
in das Kraftdroſchkenweſen Ordnung gebracht werden. Im Intereſſe
der Sicherheit des Publikums ſollen für die Folge nur neue Wagen
zugelaſſen werden. Es müſſe eine gewiſſe Einheitlichkeit da ſein. Vor
Abſchluß des Kaufs pflege der Geſuchſteller den zu kaufenden Wagen
dem Polizeiamt vorzuführen. Zimmermann will den alten Wagen
als Kleinkraftdroſchke fahren laſſen. Der Kreisausſchuß
ver=
wirft die Beſchwerde als unbegründet.
WSN. Dürfen Amſeln geſchoffen werden? In gewiſſen Kreiſen
ſcheint die Auffaſſung zu beſtehen, daß Schwarzdroſſeln AAmſeln) ohne
weiteres gefangen oder abgeſchoſſen werden dürfen. Demgegenüber wird
ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Amſeln zu den das ganze Jahr
hindurch geſchützten Vogelarten gehören. Nur die höheren
Verwaltungs=
behörden können auf Anſuchen das Töten von Amſeln mit Feuexwaffen
innerhalb der Weinberge, Obſtpflanzungen oder Gärten, in denen dieſe
Vögel Schaden anrichten, ausnahmsweiſe auf kurze Zeit geſtatten. Gegen
dieſe Barbarei mehren ſich aber die Proteſtſtimmen der Naturfreunde.
Aus den Parieien.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Am
Freitag, den 18. Februar, nachmittags 6 Uhr, findet im Gewerbemuſeum
der dritte Vortrag, von Herrn Direktor Dr. Haupt ſtatt. Das
Thema lautet: „Die Entſtehung der deutſchen
Kaiſer=
krone” (mit Lichtbildern). Der Vortrag dürſte weite Kreiſe
intereſſie=
ren, und wir machen darauf aufmerkſam, daß Gäſte eingeführt werden
können. — Anſchließend an den letzten Vortrag hat Herr Direktor Dr.
Haupt in liebenswürdiger Weiſe ſich zu einer Führung in der
Aus=
ſtellung „Schrift und Handwerk” bereitgefunden. Dieſelbe findet am
Sonntag, den 20. Februar, vormittags 10 Uhr, ſtatt. Unſere
Mit=
glieder werden auch auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam gemacht und
um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
Für meinen
Freund.
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auch Sonnabends.
„Bezirksſchöffengericht.
1. Ein Einwohner von Groß=Umſtadt ſteht unter Anklage, am 16.
Dezember 1996 einen dortigen Geſchäftsmann mit einem gefährlichen
Werkzeug GBeil) verletzt zu haben, ſodaß er an der linken Stirnſeite
eine ſtark blutende Wunde davontrug; auch ſoll er ihn mit Totſchlagen
bedroht haben. Der Angeklagte war früher Bahnſpediteur, der Verletzte
gehen dahin, daß der Verletzte ſeine Familie nicht in Ruhe laſſe, ſtändig
ſeine Tochter beleidige, der Verletzte habe ihn zuerſt an der Gurgel mit einem Waſſerzuſatz von 11 Prozent verfälſcht und eine beſtimmte.
gepackt; da habe er ihn, während er — in der Güterhalle ſtehend — das
Beil in der Hand gehabt, nicht abſichtlich getroffen. Ein Zeuge beſtätigt,
daß beide Geſchäftskonkurrenten und verfeindet ſind. Der Verletzte
be=
kundet, der Angeklagte ſei mit hochgehobenem Beil auf ihn zugegangen;
andere Zeugen haben nur geſehen, daß er das Beil nach unten gehalten
und erſt hochgehoben habe, als ihn der Verletzte an der Gurgel gepackt
habe. Der Staatsanwalt verneint die vom Angeklagten behauptete
fahr=
läſſige Körperverletzung, verneint auch eine Notwehr, die dem ganzen
Sachverhalt widerſtreite; der Angeklagte habe das Beil geholt und dann
erklärt, er ſchlage den Anderen tot. Aber, wenn auch die Frage nach
Notwehr bejaht werden ſollte, ſo liege doch Ueberſchreitung der Notwehr
vor. Das Verhalten des Angeklagten ſei derart gemeingefährlich
ge=
weſen, daß eine Geldſtrafe nicht als angemeſſene Sühne erſcheine. Der
Strafantrag geht auf drei Monate Gefängnis. Das Urteil erkennt
auf einen Monat Gefängnis.
2. War vorgeſtern ein Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad
abzuurteilen, ſo ſtand geſtern ein ſolcher zwiſchen einem Auto und einem
Bauernwagen zur Verhandlung. — Chauffeur Leonh Klingler von
Reichelsheim, in Dienſten einer Firma in Fränkiſch=Crumbach, hat ſeit
1921 den Führerſchein 3b für Perſonenkraftwagen. Er ſollte am 8. 10.
v. Js. einen Paſſagier nach Darmſtadt befördern und befand ſich in der
Nähe des Böllenfalltors, Richtung Darmſtadt. Die Lichter hatte er beim
Entgegenkommen eines Kaſtenwagens abgeblendet. Beim
Wiederein=
ſchalten des Lichtes gewahrte er, von Darmſtadt kommend, einen
Bauern=
wagen vor ſich, der, wie er angibt, vorſchriftswidrig auf der öſtlichen
Straßenſeite gefahren ſei. Um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden habe
er das Steuer nach links geriſſen; im ſelben Augenblick habe der Lenker
des Bauernwagens das Fahrzeug nach vechts gelenkt, ſo ſei ein
Zuſam=
menſtoß unvermeidlich geweſen. Der Lenker müſſe geſchlafen haben oder
betrunken geweſen ſein, denn er müſſe ſeine Lichter doch geſehen haben.
Die Unfallſtelle iſt nahe der Kekuleſtraße, die Zeit des Unfalls war gegen
7 Uhr abends. Die Ehefrau des Leiters des Bauernwagens Philipp
herunter und trug Verletzungen davon. Auch das Pferd wurde verletzt.
daß Funk betrunken geweſen ſei; er bekundet gleichzeitig, das Auto ſei
langſam gefahren. Das Auto — ein Brennabor— iſt nach Angabe des
Angeklagten, mit dem Vorderrade in den weſtlichen Straßengraben nach fnemdem Namen den Gummmantel in Wiesbaden zurückgelaſſen hat. —
dem Zuſammenſtoß geraten. Die Laterne des Bauernwagens war links
vom Sitz angebracht, durch eine Kerze beleuchtet, der Wagen fuhr im
Schritte. Nach Anſicht des Ehemanns Funk habe der Chauffeur
geſchla=
fen. Der Staatanwalt hält einen gerichtlichen Augenſchzin für nötig, wird. Unter Einbeziehung der vom Amtzgericht Berlin=Tempelhof en
Zwecks weiterer Ermittelungen wird die Verhandlung
aus=
geſetzt.
WSN. Geſchäftspapiere und Warenproben. Die Poſtordnung ſchreibt
vor, daß die Aufſchrift der Geſchäftspapiere die Bezeichnung „
Geſchäfts=
papiere”, die Aufſihrift der Warenproben die Bezeihnung „
Waren=
proben” oder Proben” oder „Muſter” und die Aufſchrift der
Miſch=
ſendungen die Bezeihnung „Miſchſendungen” enthalten muß. Um die
Unzuträglichkeiten zu vermeiden, die ſich aus dem Fehlen dieſer
Bezeich=
nungen für Abſender und Empfänger ergeben können, wird dringend
empfohlen, die Sendungen in jedem Falle in der vorgeſchriebenen Weiſe
zu kennzei tmen.
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* Kleine Strafkammer.
1. Die Anklagen wegen Milchfälſchungen ſind in den letzten=
Jahren ſeltener geworden; die Preſſe muß aber, wie ſeither,
Uebertre=
tungen des Nahrungsmittelgeſetzes in ſolcher Hinſicht zur
Beſprechung=
bringen. Am 17. Anguſt 1926 erhob die Gendarmerie in
Bauſch=
heim eine Milchmenge und lieferte ſie en das Chemiſche
Unterſuchungs=
ſein Nachfolger in dieſem Gewerbe. Der Angeklagte erläutert ſein Vor= amt in Darmſtadt ab. Am folgenden Tage erhob ſie zur Vergleichung
eine Stallprobe. Die Folge war eine Anklage, daß die Milch wiſſentlichp
Menge derſelben Gis etwa 15 Liter) in Verkehr gebracht worden iſt.
Die Angeklagte beſtreitet jegliche Schuld; ſie habe kein Waſſer in die Milch
getan, ſie wiſſe auch nicht, wie das Waſſer in die Milch gekommen ſei.
Das Amtsgericht GroßGerau hat die Angeklagte wegen
fahrläſſi-
ger Milchfälſchung und Inverkehrſetzen der gewäſſerten Milch in eine
Geldſtrafe von 50 Mark genommen, und dabei erwogen, daß ein
vor=
ſätzliches Handeln nicht nachgewieſen ſei. Der Amtsanwalt hat Berufung
verfolgt. Der Sachverſtändige betont das geringe ſpezifiſche Gewicht
der Milch, den ſo genährten Verdacht habe die chemiſche Unterſuchung
nur beſtätigt. Es ergab ſich ein Waſſerzuſatz von mindeſtens elf
Prozent. — Der Staatsanwalt betont den ſtarken Waſſerzuſatz in
einer=
verhältnismäßig kleinen Menge und beantragt eine Gefängnisſtrafe
von zwei Wochen und 100 Mark Geldſtrafe. Sollte das Gericht zu der
Anſicht kommen, es liege nur eine fahrläſſige Handlung vor ſo möge
die erkonnte Geldſtrafe weſentlich erhöht oder auf eine Haftſtrafe
er=
kannt werden. — Das Urteil hebt das angefochtene Erkenntnis auf
und erkennt wegen vorſätzlicher Milchfälſchung auf 100 Mark
Geld=
ſtrafe. Die Angeklagte iſt noch nicht vorbeſtraft, weshalb das Gerichs
von Verhängung einer Freiheitsſtrafe abſah.
2. Wegen Bettelns iſt ein junger Maun von Nürnberg der
Landes=
polizeibehönde überwieſen. Gegen dieſes autsgerichtliche Erkenntnis
kämpft er mit Berufung an, da er durch Vermittelung der Eltern im eim
feſtes Arbeitsverhältnis zu kommen Ausſicht habe. Der Staatsanwaltt
unterſtützt die Berufung. Das Urteil hebt die Ueberweiſung
an die Landespolizeibehörde auf.
3. Der Ernſt Rudolf Schirmeiſter, geboren in Wirſitz.
wohnhaft in Berlin, hatte ſich Anfangs des Jahres 1926 mit ſeiner Brau= Sprendlingen eingemietet. Die Anklage erachtete in
Vorſpiegelung=
der Zahlugsfähigkeit Betrug für vorliegend. Das Gericht hat deshall
Freiſprechung eintreten laſſen, dagegen, weil der Angeklagte einen vom
Vermieter geliehenen Gummimantel und ein gleichfalls geliehenes
Fahr=
rad mitgehen hieß, wegen Unterſchlagung auf fünf Monate Gefängnis
Funk von OberModau fiel infolge des Zuſammenſtoßes vom Wagen erkannt. Gegen dieſes Urteil hat Angeklagter Berufung verfolgt. Er=
Die Nebenklage der Verletzten wird zugelaſſen. Ein Zeuge beſtreitet möchte Bewährungsfriſt erhalten, wird aber diesbezüiglich vom
Vorſitzen=
den dahin belehrt, daß die Nichter in Heſſen noch nicht in der Lage ſind.
Bewährungsfriſt zu erteilen. Der Angeklagte geſteht zu, das Rad, weill
in Not, verkauft zu haben. Die Beweisaufnahme ergibt, daß er unter=
Das Urteil ändert das erſte Urteil dahin im Strafmaß ab, daß
die=
erkannte Strafe auf drei Monate Gefängnis
herabgeſetzt=
kannten Strafe von ſechs Monaten Gefängnis wird eine Geſamtſtrafe
von acht Monaten Gefängnis gebildet, drei Monate der Unterſuchungs
haft und die ſeither verbüßte Strafzeit werden auf die Strafe
ange=
rechnet.
Tageskalenber für Dienstag, den 1. Februgr.
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus: Abends 7½ Uhr,
( 10: „Robert und Bertram‟. Ende 19½ Uhr. — Kleines Haus:
Abends 8 Uhr, Franz Willms: Einführung in Hindemiths
Car=
dillge‟. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Das Champagnergir!” —
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele. — Fürſtenſaal abends 8 Uhr: Vortrag Otto Brömme.
Freie Litemriſch=Künſtleriſche Gefrllſchaft:
Vortrag Hans Blüher Berlin, Mathildenhöhſaal, 8 Uhr.
— Konzerte uſw.: Schloß=Café, Perkeo, Café Rheingold, Maxim,
Taunusburg, Weinhaus Weißer Turm.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 16. Februar.
Frankfurter Straße 69 nachm. 3 Uhr: Laſtkraftwagen= und
Auto=Verſteigerung. — Heſſ. Forſtamt Kranichſtein:
Vorm. 9 Uhr Wirtſchaft Gg. Erzgräber 4. in Arheilgen Nr. 10
Holz=
verſteigerung. — Heſſ. Forſtamt Eberſtadt b. D.: Vorm,
10 Uhr Burg Frankenſtein Holzverſteigerung Nr. 3. — Heſſ.
Bür=
germeiſterei Asbach: „Vormittags 10 Uhr Stammholz=Ver
ſteigerung, Zuſammenkunft im Dorf. — Freiherrl. Wambolde
ſches Rentamt: Nachm. 1 Uhr „Zur gold, Krone‟ Groß=Umſtal
Holzverſteigerung.
Wett erbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 16. Februar
(nach der Wetterlage vom 14. Februar):
Langſame Bewölkungszunahme, Rückgang des ſtarken Nachtfroſtes,
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
noch vorwiegend trocken.
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Nummer 46
Dienstag, den 15. Februar 1927
Geite 7
Einträge in das Handelsregiſter:
Ab=
teilung 4: Am 7. Februar 1927
hin=
ſichtlich der Firma: Möbelhaus Adam
Karn & Co., Darmſtadt: Die Firmen=
Inhaberin Karoline Eliſabethe Karn iſt
jetzt die Ehefrau des Studienrates
Wil=
helm Guſtav Alexander Klink in
Darm=
ſtadt. Am 9. Februar 1927 hinſichtlich
Der Firma: Martin Jahn, Darmſtadt:
uſtav Jahn, Wilhelm Jahn und Karl
Jahn, alle Kaufleute in Darmſtadt, ſind
als perſönlich haftende Geſellſchafter in
Das Geſchäft eingetreten, welches als
ffene Handelsgeſellſchaft fortgeſetzt wird.
Die Geſellſchaft hat am 1. Januar 1927
Segonnen. Der Geſellſchafter Martin
Jahn iſt zur Vertretung der Geſellſchaft
allein, von den übrigen Geſellſchaftern
rind je zwei gemeinſchaftlich zur
Vertre=
ung der Geſellſchaft berechtigt. —
Ab=
eilung B: Am 7. Februar 1927
hinſicht=
ich der Firma: Motorenfabrik
Darm=
mtadt, Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt:
Die Prokuren des Hermann Toller und
ves Curt Hütter ſind erloſchen. Ingenieur
Seinrich Sanwald in Darmſtadt iſt zum
Seſamtprokuriſten beſtellt in der Weiſe,
d aß er berechtigt iſt, in Gemeinſchaft mit
gänem anderen Prokuriſten oder mit
eänem Vorſtandsmitgliede die Firma zu
zreichnen und zu vertreten. Am 10.
Fe=
ruar 1927 hinſichtlich der Firma:
He=
ſEos, Warenkredithaus, Geſellſchaft
mait beſchränkter Haftung,
Haupt=
niederlaſſung Frankfurt am Main,
Zweig=
niederlaſſung Darmſtadt: Kaufmann
Tdolf Schweizer in Frankfurt am Main
ir zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt.
Durch Beſchluß der
Geſellſchafterver=
jummlung vom 3. Auguſt 1926 iſt der
Geſellſchaftsvertrag neugefaßt. (2873
Darmſtadt, den 11. Febr. 1927.
Amtsgericht I.
In das Handelsregiſter, Abteilung A,
ſü bei der Firma M. & B.
Lichten=
brein in Groß=Umſtadt (Nr. 353 des
Re=
ſters) am 10. Februar 1927 folgendes
emgetragen worden: Die Firma iſt er=
Uſchen.
2889 /
Groß=Umſtadt, den 10. Febr. 1927.
Heſſ. Amtsgericht.
Arbeitsvergebung.
Für den Neubau der Kinderheilſtätte
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Darmſtadt, den 12. Febr. 1927.
Städt. Güterverwaltung.
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1927, nachmittags 4 Uhr, verſteigere
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Darmſtadt, den 11. Febr. 1927. (2878
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Ki4 12,83 fm.
Sntämme, Buche: 1. Kl. 3 Stück
GFm, 2. Kl. 4 Stück 4,76 fm, 3. Kl.
Bitick 2,43 fm. 4. Kl. 2 Stück 0,90 fm.
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Nerück 7,04 tm, 5. Kl. 7 Stück 2,81 fm.
Strämme, Fichte: bb Kl. 103 Stüd
10 fm.
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m; Derbſtangen, Eſche: 2. Kl
kücF 0,16 fm; Derbſtangen, Fichte:
LI. 94 Stück 4,14 fm.
Reisſtangen, Eſche: 1. Kl. 2 Stück
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I. (rund) 3 rm. Kiefer 1. Kl. (rund)
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ſtattet. Näheres unt.
P 79 Geſchſt. ( 4072
Montag, den 21. Februar Ifd.
Js., vormittags 9” Uhr beginnend,
werden in der Gaſtwirtſchaft Franz
Böckel zu Spachbrücken aus dem
Ge=
meindewald, Diſtrikt Mark, verſteigert:
15 Buchenſtämme I.—I. Kl. — 20,61
fm, 30 Hainbuchenſtämme III.— VI. Kl.
— 13,01 fm, 24 Eichenſtämme I.—IV.
Kl. — 23.37 fm, 135. Fichtenſtämme
III.—Vb Kl. — 45,35 fm, 37
Lärchen=
ſtämme III.—V. Kl. — 25,12 fm, 327
Fichten=Derbſtangen, 595 Fichten=Reis
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Auskunft erteilt Herr Förſter May
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Knüppel, rm: 112 Buche, 20 Eiche,
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Stammwellen, 100: 16,50 Buche, 4,50
Eiche;
Aſtwellen, 100: 3,75 Eiche;
Stöcke, rm: 45 Buche, 7 Eiche.
2. Freitag, den 18. Febr. ds. Js.,
um 9 Uhr anfangend, aus den
weſtlichen Forſtorten:
Scheiter, rm: 5 Buche, 119 Kiefer, 5
Fichte;
Knüppel, rm: 55 Buche, 20 Eiche, 16
Kiefer, 31 Fichte.
3. Montag, den 21. Februar d. Js.,
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ver=
ſchiedenen Forſtorten:
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18,10
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81,29 „
57 „ Lärche
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23 St. Lärche I. u. II. Kl. mit 2,65 fm
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Zuſammenkunft am 1. und 3. Tag
auf dem Leichenweg im Birkenbuſch und
am 2. Tag auf dem Kreuzweg im Forſt=
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Ober=Modau, den 13. Febr. 1927.
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Stamm= und
Nutzholzverſieigerung
Hamstag, den 19. Februar 1927,
vormittags 9 Uhr anfangend, kommen
im Büttelborner Gemeindewald an Ort
und Stelle nachfolgende Holzſortimente
zur Verſteigerung:
3 Stück Eichen=Stämme I. Kl. 8,23 fm
4 Stück Eichen=Stämme II. Kl. 5,84 fm
40 Stück Eichen=Stämme III. Kl. 35,34 fm
103 Stück Eichen=Stämme IV. Kl. 59,11 fm
29 Stück Eichen=Stämme V. Kl. 9,72 fm
110 Stück Eichen=Stämme Vl. Kl. 16,34 fm
(als Gartenpfoſten geeignet)
1 Stück Buchen=Stamm
0,56 fm
1 Stück Ulmen=Stamm
0,27 fm
1,01 fm
3 Stück Birken=Stämme
1 Stück Fichten=Stamm
0,20 fm
2rm Eichen=Rundſcheiter
30 rm Eichen=Nutzſcheiter, geſpalten.
Die Zuſammenkunft iſt auf der
Gries=
heimer Chauſſee am Eingang des Waldes.
Nummernverzeichniſſe ſind von der
Bür=
germeiſterei zu erhalten.
(2911
Büttelborn, den 12. Februar 1927.
Heſſ. Bürgermeiſteret Büttelborn
Barthel.
„Drog. Secher Nachf., Lud
Ta Schlachtgewürz wigshöhtr. 1. (B1418
Am Mittwoch, den 16. Februar
1927, mittags 12 Uhr, verſteigere ich
an Ort und Stelle im Lokal
Erbacher=
ſtraße Nr. 8 zwangsweiſe gegen Bar=
(2909
zahlung:
1 Büfett, 1 Kredenz,
1Diwan, 1Ausziehtiſch
Darmſtadt, den 14. Febr. 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
EFK
Ine Begoiskoife Oootion
genwart unseres
als den Schöpfer der bewunderten Zuban-Zigaretten erkennt.
Höchstes Lob überall
wind kotbanen Zuban-Zigaletten zuteil.
SO)
sei es im deutschen Daterlande oder weit draußen in fremder Welt.
ucgBcwine ist die Rione Heßer.
Ihr mildsüßes Kroma, eine Folge der glücklichen
Mischung ausgewähit edler maeedonischer Jabake
umschmeichelt Sie inmitten der Hast des Mlltags
wie eine liebende Frau. Uhr milder Duft macht sie
Ihnen zum ungetrübten Genuß.
Seite 8
Dienstag, den 15. Februar 1927
Nummer 46
Rus Heſſen.
Starkenburg.
k. Erzhauſen, 14. Febr. Am verfloſſenen Donnerstag und Freitag
abend wurde im „Frankfurter Hof”, hier, ein Film der
Bodelſchwing=
ſchen Anſtalten in Bethel bei Bielefeld vorgeführt. Vor Beginn hielt
Pfaruer Schilling eine Anſprache, in der er betonte, daß der Abend
nichts mit Kirche oder Politik zu tun habe, ſondern, daß nur Bilder der
Liebe und des wahren Chriſtentums vorgeführt würden. Tatſächlich
konnte man ſehen, wie viel Elend in der Welt herrſcht und wie durch
die Anſtalt demſelben geſteuert wird, und viele Heimatloſe dort wieder
eine Heimat gefunden haben. Mit Spannung lauſchten die
Anweſen=
den den Erklärungen des Filmleiters.
* Arheilgen, 14. Febr. Laut Beſchluß der Generalverſammlung
konnte die hieſige Sterbekaſſe (Verſicherungsverein auf Gegenſeitigkeit)
ſeine Leiſtungen erhöhen. Das Sterbegeld konnte von 60 Mark auf=
100 Mark geſteigert werden. — Am 23., 25. und 26. ds. Mts. findet
hier eine Prüfung der evangeliſchen Schuljugend durch den
Superinten=
denten für Starkenburg, Herrn Geheimrat D. Dr. Flöring, ſtatt. —
Die Rechnung der Gemeinde für das Rechnungsjahr 1925 liegt zurzeit
auf 8 Tage auf der hieſigen Bürgermeiſterei während der Amtsſtunden
zur Einſicht offen. Während dieſer Zeit können Einwendungen gegen
dieſelbe daſelbſt vorgebracht werden. — Alle Beſitzer von Bäumen,
Sträuchern und Hecken werden hier aufgefordert, bis zum 15. März
die=
ſelben von Raupenneſtern und Miſteln zu reinigen. Die bis zu dem
genannten Termine nicht geſäuberten Bäume werden auf Koſten der
Säumigen gereinigt. — Die Rechnung und Bilanz für 1926 der
hie=
ſigen Spar= und Darlehnskaſſe liegt auf 8 Tage im Kaſſenzimmer zur
Einſicht der Mitglieder offen. Die diesjährige ordentliche
Generalver=
ſammlung findet am 26. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr, im Saale der
Gaſtwirtſchaft Zur Sonne” ſtatt. Die Tagesordnung umfaßt folgende
Punkte: 1. Geſchäftsbericht für 1926: 2. Reviſionsbericht; 3. Rechnung
und Bilanz; 4. Entlaſtung des Vorſtandes; 5. Gewinnverteilung;
6. Wahl. Es ſcheiden aus dem Vorſtand aus die Herren Nik. Laroche
und Georg Merlau 2., für den verſtorbenen Herrn Peter Brücher iſt für
ein Jahr Erſatz zu wählen. Aus dem Aufſichtsrat ſcheiden die Herren
Jakob Jung, Bernhard Völger, Georg Völger 6. und Georg Völger 9.
aus. Wiederwahl iſt ſtatthaft. — Nächſten Dienstag abend 8 Uhr hält
Herr Studienrat Dr. Krämer aus Darmſtadt einen Lichtbildervortrag
über „Java, die Sonneninſel‟. Der Vortrag findet im Gemeindehauſe
ſtatt.
* Hahn b. Pfungſtadt, 14. Febr. Der Gemeinderat genehmigte
die Koſten für die Einfaſſung der beiden Kriegerdenkmäler an der Kirche
mit Liguſter. Ferner beſchloß der Gemeinderat, in der Eſchollbrücker.
Gemarkung einen Acker anzukaufen, der als Sandkaute benutzt
wer=
den ſoll.
* Nieder=Beerbach, 13. Febr. In der Gaſtwirtſchaft Simmermacher
fand ein evangeliſcher Familienabend ſtatt. Zunächſt ſprach
Herr Pfarrer Marx=Darmſtadt in einem einſtündigen, groß angelegten
und feſſelnden Vortrag über das Thema: Was iſt eine
leben=
dige Gemeinde? In ſehr klarer Weiſe ſchilderte er an Hand des
Darmſtädter kirchlichen Lebens das Weſen einer Gemeinde, einer
organi=
ſierten Gemeinde und einer lebendigen Gemeinde. Danach ſpielte der
Kirchenchor unter der Leitung von Herrn Lehrer Jourdan recht flott und
anſprechend ein Theaterſtück: „Durch Not zum Frieden‟ Die
einzelnen Vorführungen des Abends waren von Geſängen des
Kirchen=
chors umrahmt.
* Waſchenbach, 14. Febr. Die Eheleute Peter Kindinger und Frau
Eliſabeth, geb. Krämer, konnten am geſtrigen Sonntag, den 14. Febr.,
das Feſt der goldenen Hochzeit begehen.
r. Babenhauſen, 14. Febr. In der öffentlichen
Gemeinderats=
ſitzung, die hier ſtattfand, wurden zunächſt mehrere Geſuche erledigt.
Herr Otto Weiß in König i. O. bat um Erlaubnis zum Betriebe einer
Gaſtwirtſchaft im Hauſe Bahnhofſtraße 7. Da die Gaſtwirtſchaft „Zur
alten Poſt” ſchon Jahrzehnte betrieben wird, wird dem Geſuch
ſtattge=
geben. Eine ſehr lebhafte Ausſprache entſpinnt ſich bei Beſprechung des
Geſuchs von Herrn Architekt Nöth dahier um Abgabe eines Bauplatzes
von dem Gemeindegelände neben der Gärtnerei Buchholz. Seit 1912
war das Gelände dort für den Schulhausneubau vorgeſehen. Die
Mei=
nungen, ob man dieſen Platz für die zukünftige Schule beibehalten oder
einen vorgeſchlagenen zweiten Platz wählen ſoll, gehen ſtark auseinander.
Schließlich wird einem Antrag zugeſtimmt, Schulhausbau=
Sachverſtän=
dige von der Miniſterial=Bauberatungsſtelle botr. der Bauplatzfrage zu
hören, ehe man über die endgültige Abgabe des Geländes für Bauzwecke
entſcheidet. Das Geſuch der Ch. Wiſſel wird bis auf Widerruf
ge=
nehmigt. Ein Geſuch des Herrn P. Roſe 2. zur Errichtung einer
Benzol=Tankanlage wird ebenfalls genehmigt. Eine vom Miniſterium
vorgeſchlagene Abänderung des Ortsbauplanes nächſt der Kaſerne wird
angenommen. Herr A. Werkmann bittet um Genehmigung zur
Er=
bauung eines Wohnhauſes am Langſtädter Fußpfad. Die Koſten für
den iſraelitiſchen Unterricht an den höheren Bürgerſchulen ſollen von
der Stadt bis auf weiteres übernommen werden. Dem
Schwerkriegs=
beſchädigten J. Kölſch auf dem Schrankenwärterpoſten am Rennweg
wird auf ſeinen Antrag hin die Gemeindehundeſteuer für 1927 erlaſſen.
In der nichtöffentlichen Sitzung werden verſchiedene
Wohnungsangele=
genheiten erledigt. Für die zweite Polizeidienerſtelle, die mit einem
Be=
amten=Verſorgungsanwärter beſetzt werden ſoll, wird der Polizei=
Ober=
wachtmeiſter Fr. Rauch von hier vorgeſchlagen. Es wird weiter
be=
ſchloſſen, die Schlacht= und Beſchaugebühren für die Jahre 1927—30 in
gleicher Höhe wie bisher zu erheben. Die Koſten für die
Peſtalozzi=
feier der hieſigen Schulen am 17. Februar d. J. werden bis zur Höhe
von 40 Mk. bewilligt. Schluß der Sitzung kurz vor Mitternacht.
* Mümling=Grumbach, 14. Febr. Dieſer Tage verunglückte am
Görlitzer Bahnhof in Berlin der Straßenbahnſchaffner Erich Sturm.
Sturm wollte gerade ſeinen Anhänger an den Triebwagen anſchließen,
als von hinten ein anderer Triebwagen auffuhr und ihn zwiſchen
Triebwagen und Anhänger einklemmte. Der Bedauernswerte verſtarb
ſchon auf dem Wege zum Krankenhauſe. Sturm war ein geborener
Berliner und hatte ſich hierher verheiratet, 1924 iſt er dann mit ſeiner
Familie infolge Todesfalls ſeiner Mutter nach Berlin gezogen, wo er
bei der Elektriſchen=Straßenbahn eingeſtellt wurde.
Höchſt i. O., 14. Febr. K. K. Schützenverein Höchſt. Am
11. Februar hielt der K. K. Schützenverein Höchſt ſeine diesjährige
Generalverſammlung, welche gut beſucht war, im „Gaſthaus zum Stern”,
ab. Der Vorſitzende, Herr L. Helmſtädter, eröffnete die Verſammlung,
begrüßte die Anweſenden und erteilte dann dem Schriftführer, Herrn
H. Hofferbert, das Wort, der einen eingehenden Jahresbericht gab. Die
ſodann erfolgte Rechnungsablage wurde nach vorhergehender Prüfung
für richtig befunden. Als Rechner wurde Herr H. Hofferbert
einſtim=
mig wieder gewählt. Darauf wurde eine Vergütung für den
Vereins=
diener feſtgeſetzt. Zur Ausarbeitung der zu erweiternden Statuten
wurde eine Kommiſſion beſtimmt. Weiter wurde beſchloſſen, im Monat
März, durch Herrn Oberſtleutnant von Hagen. Darmſtadt, im „Hotel
gur Poſt” einen Lichtbildervortrag abhalten zu laſſen. Der Vorſitzende
ſchloß die Verſammlung mit den Worten, auch weiterhin eifrig dem
edlen Sport zu buldigen.
* Vielbrunn, 14. Febr. Auf der Kraftpoſtlinie Miltenberg-
Viel=
brunn—Michelſtadt-König wurden im Monat Januar unter
Hinzurech=
mung eines Betrages von 112,75 Mk. als Wert der
Poſtſachenbeförde=
rung insgeſamt 1560,15 Mk. vereinnahmt. Die Selbſtkoſten der
Reichs=
poſt betragen bei einer Leiſtung von 1205 Schweromnibuskilometern zu
je 85 Pfg., von 181 Kilometern zu je 95 Pfg. und von 1491 Kilometern
zu je 60 Pfg. 2090,80 Mk., ſo daß ſich ein Fehlbetrag von 530,65 Mk.
er=
geben hat, von dem vorerſt die Hälfte mit 266 Mk. zu zahlen iſt.
Hier=
von haben zu leiſten: der Stadtrat Miltenberg 53,20 Mk. Bezirk
Mil=
kenberg 33,25 Mk., die Gemeinden Kleinheubach 6,65 Mk., Vielbrunn
78,47 Mk., Kimbach 13,30 Mk., König 31,92 Mk. und Michelſtadt 49,21
Mk. In Anbetracht der verkehrsruhigen Winterzeit im Gebirge kann
dieſes Ergebnis immer noch als befriedigend bezeichnet werden.
* Erbach, 12. Febr. Die Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft
Darmſtadt hatte die Landwirte und ſonſtigen Intereſſenten eingeladen
zu einer praktiſchen Vorführung der Röberſchen Petkus=Saatgut=
Reini=
gungsanlage. Die Vorführung fand im Hofe der Gräflich Keramiſchen
Werkſtätten ſtatt, wo die Intereſſenten das präziſe Arbeiten dieſer
Reini=
gungsanlage ſehen konnten. Anſchließend daran fand im Saale des
Gaſthauſes zum Adler eine Verſammlung ſtatt, die ebenfalls
außer=
ordentlich zahlreich beſucht war. Es waren faſt alle Genoſſenſchaften
des hinteren Odenwaldes und die Landwirtſchaftliche Winterſchule
Michelſtadt anweſend. Der Direktor der Landwirtſchaftlichen Ein= und
Verkaufsgenoſſenſchaft Erbach, Herr Wilhelm Kredel,Elshach, begrüßte
die Anweſenden und dankte der Landwirtſchaftlichen
Zentralgenoſſen=
ſchaft, daß ſie die Vorführung einer modernen Reinigungsanlage für die
hieſige Gegend ermöglicht hat. Herr Direktor Schmitt von der
Land=
wirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft hielt einleitend einen Vortrag über
die Bedeutung und Wichtigkeit dieſer Anlage. Ein Oberingenieur der
Firma Röber=Wutha erläuterte an Hand von außerordentlich
inſtruk=
tiven Lichtbildern das Arbeiten einer Petkusreinigungsanlage. Es gab
eine außerordentlich lebhafte Diskuſſion, an der ſich vor allem Herr
Landwirtſchaftsamtdirektor Schönheit=Michelſtadt, Herr Gutspächter
Prilipp=Roßbach und Herr Direktor Schuchmann von Ober=Kinzig
be=
teiligten. Wie wir hören, beabſichtigt die Landwirtſchaftliche Ein= und
Verkaufsgenoſſenſchaft Erbach eine ſolche Reinigungsanlage in Erbach zu
erſtellen. Es wäre zu wünſchen, daß eine ſolche Anlage hierher käme.
* Erbach, 12. Febr. Eine frohe und genußreiche Stunde war es,
die Herr Hunyady=Detmold vorgeſtern abend ſeinen Zuhörern im
Ge=
meindeſaal bereitete. Mit herzlicher warmer Art verſtand er es das
deutſche Volkslied ſeinen Zuhörern lebendig nahe zu bringen und die
reiche Mannigfaltigkeit dieſes edlen Volksgutes darzutun. Die
Bezeich=
nung „Vortrag” oder „Konzert” trifft eigentlich nicht ganz den Charakter
dieſer Veranſtaltung, es war mehr, nämlich eine frohe Singgemeinſchaft.
Neben der trefflichen Auswahl der Lieder mußte man ihre feine virtuoſe
Begleitung durch Herrn Hunyady bewundern. Reicher Beifall bezeugte
dem Künſtler den Dank ſeiner zahlreichen Zuhörer für den Kunſtgenuß,
der in keinem Verhältnis ſtand zu dem geringen Eintrittsgeld.
* Bickenbach a. d. Bergſtr., 14. Februar. Ein aus der Richtung
Zwingenberg kommendes Auto fuhr in vollem Tempo
um die Kurve am Eingang des Ortes am Gaſthof zur Traube.
Es gelang dem Führer nicht, die Kurve richtig zu nehmen. Der Wagen
flog auf dem Bürgerſteig gegen eine Gartenmauer. Die Inſaſſen kamen
noch mit dem Schrecken davon. Der ſich gerade in der Nähe befindliche
Polizeidiener ſtellte feſt, daß ſowohl der Chauffeur als auch ein
mit=
fahrender Herr ſich in einem ſtark angetrunkenen Zuſtand befanden. Er
ließ das Auto bis zur Bürgermeiſterei fahren, wo dem Lenker des
Wagens der Führerſchein abgenommen wurde. Beide Herren gingen
hierauf in den Gaſthof zum Hirſchen, und nach einiger Zeit wollte der
Chauffeur ohne Führerſchein in der Richtung Darmſtadt davonfahren,
was der Polizeidiener zu verhindern ſuchte. Dabei fuhr das Auto gegen
ein Haus und wurde ſo ſtark beſchädigt, daß es von dem Laſtwagen einer
Darmſtädter Firwa abegſchleppt werden mußte.
* Heppenheim a. d. B., 14. Febr. Verein für das
Deutſch=
tum im Auslande. Am Donnerstag, den 17. Februar, wird der
Verein für das Deutſchtum im Auslande und der Heimatverein einen
Lichtbildervortrag veranſtalten, bei welchem Herr Oberſtudiendirektor
Beiſinger über „Vierzehn Tage mit Schülern in den Vogeſen” ſprechen
wird. Der Eintrittspreis beträgt 0,50 Mark, für Mitglieder und
Schüiler die Hälfte. Der größere Teil eines eventuellen Ueberſchuſſes
ſoll für die Jugendherberge in Heppenheim verwendet werden. — Ev.
Gemeinde. Die nächſte Veranſtaltung der evangeliſchen Gemeinde
wird eine kirchenmuſikaliſche Abendfeier am erſten Sonntag der
Paſſions=
zeit, am 6 März, ſein, bei welchem Fräulein L. Müller von
Heppen=
heim. Herr Kammermuſikmeiſter W. Schubert von Heidelberg und Herr
Profeſſor Schindler von Würzburg mitwirken werden. Der
Karten=
verkauf zum Preiſe von 0,50 und 1 Mark beginnt in den nächſten
Tagen. Wegen dem ſehr beſchränkten Raume der Kirche empfiehlt es
ſich, ſich frühzeitig mit Karten zu verſehen. — Sängerquartett.
Die Vorbereitungen zu der weit und breit bekannten
Roſenmontags=
veranſtaltung des Sängerquartetts Heppenheim im Hotel „Halber
Mond” ſind in regem Gange. Auch in dieſem Jahre wird der Verein
große Ueberraſchungen bieten. Die wertvollen und ſchönen Preiſe zur
Maskenprämiierung ſind im Schaufenſter des Friſeurgeſchäfts von Herrn
Franz Hillenbrand in der Friedrichſtraße ausgeſtellt. — Carneval=
Verein Heppenheim. Der Carnevalverein rüſtet ſich nun zu
ſeiner weiteren Veranſtaltung, dem karnevaliſtiſchen Konzert, am
Sonn=
tag, den 20. Februar, im Hotel „Halber Mond‟. Die Muſik wird von
dem Darmſtädter Orcheſter, unter der perſönlichen Leitung des in
Hep=
penheim von früher her bekannten und beliebten Herrn Obermuſikmeiſter
Weber, ausgeführt. Man verſpricht ſich von dem Konzert ſehr viel.
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 12. Febr Zwecks Förderung
des Obſtbaues und eines geregelten Obſtabſatzes hat der
Kreis=
obſtbauverein beſchloſſen, dieſes Frühjahr ein Umpfropfen von
Obſt=
bäumen ungeeigneter Sorten in großem Umfange gemarkungsweiſe
vorzunehmen, beſonders der Abfelbäume. Die Landwirtſchaftskammer
hat dafür ihre tatkräftige Unterſtützung zugeſagt. Die Bürgermeiſtereien
werden erſucht, alle Obſtzüchter auf dieſes Vorgehen aufmerkſam zu
machen. Bei größeren Umpfropfungen werden vom
Kreisobſtbauinſpek=
tor die geeigneten Bäume beſtimmt, die Edelreiſer dazu beſchafft und
wo der Obſtbaumbeſitzer nicht über das nötige Hilfsperſonal verfügt,
für geſchultes Pfropfperſonal geſorgt. Jedoch ſoll bei dieſem
groß=
zügigen Umpfropfen übereiltes Handeln vermieden werden. Wo die
Arbeiten dieſes Jahr nicht mehr durchgeführt werden können, ſollen ſie
nächſtes Jahr geſchehen. Größere Umpfropfungen ſind in Bälde bei
den Bürgermeiſtern oder bei den Ortsgruppen=Vorſtänden anzumelden.
Hirſchhorn, 14. Febr. Waſſerſtand des Neckars. Am 13.
Februar: 0,94 Meter; am 14. Februar: 0,86 Meter.
* Kleinhaufen, 14. Febr. Seinen Verletzungen erlegen iſt der
hieſige Landwirt G. Gärtner, der in voriger Woche von ſeinem
Fuhr=
werk überfahren wurde.
* Lampertheim, 14. Febr. Waldbrand. In einer Abteilung
der ſtaatlichen Förſterei Waldbahn brach vorgeſtern nachmittag ein
Brand aus, durch den etwa 2 Morgen niederer Beſtand vernichtet
wur=
den. Ueber die Entſtehung des Feuers iſt nichts bekannt. — Auch hier
hat der Karneval ſeinen Einzug in reichſtem Maße gehalten — Die
Arbeiten an der Waſſerleitung gehen raſch von ſtatten
und iſt die Rohrlegung im ſog. neuen Viertel bereits vollſtändig
fertig=
geſtellt.
Gernsheim, 14. Febr. In einer Verſammlung, die der Bund der
Kinderreichen hier abhielt, wurde auch Stellung zur Wohnungsnot in
Gernsheim genommen.
Gernsheim, 14. Febr. Waſſerſtand des Rheins. Am 14.
Februar, vorm. 6 Uhr: 0,84 Meter.
* Groß Gerau, 14. Febr. Ernannt zum Lehrer an der hieſigen
Volksſchule wurde der Schulamtsanwärter Herr Paul Koch aus
Els=
heim. — Nach einem Referat des Herrn Apothekers Donat=Goddelau
wurde zu Walldorf in Anweſenheit von etwa 25 Intereſſenten ein
Gewerbeverein gegründet.
Groß=Gerau, 14. Febr. Keine Einquartierung. Die für
Montas dieſer Woche vorgeſehene Einquartierung franzöſiſcher
Trup=
pen in Groß=Gerau iſt abgeſagt worden.
* Groß=Gerau, 14. Febr. Ferkelmarkt. Der nächſte Groß=
Gerauer Ferkelmarkt findet am 23. Februar auf dem Marktplatz ſtatt.
17. Koz4½k7
ist die Eingangspforte für Erkrankungen der
Luft-
wege. Wollen Sie sich vor Ansteckungen schützen,
so nehmen Sie die ärztlich anerkannten Pan-
Havin-Pastillen. Sie hemmen das Wachstum
eindringender Krankheitserreger, sind angenehm
von Geschmack und unschädlich für den Magen.
Von ersten Fachgelehrten bestens empfohlen.
Erhältlich in Apotheken und Drogerien.
(Pendevin-Postillen: 3.6 Diemino- 10 Methyl-Acridinlumchlorid
A003 mit Kakao und Zucker als Pasfillenmassc.)
* Dornheim b. Groß=Gerau, 14. Febr. Todesfall. Altbürger.
meiſter Heinrich Schrimpf iſt im 75. Lebensjahre geſtorben und unter
großer Beteiligung zu Grabe getragen worden.
r. Rüfſelsheim, 14. Febr. Durch die Gendarmerie wurde die von
der Staatsandwaltſchaft Mainz ſteckbrieflich verfolgte, 28jähr. E. Sens.
die früher hier gewohnt hatte und jetzt auf Beſuch hier war,
feſtgenom=
men. In einem unbewachten Augenblick verſuchte ſie, eine Flaſche mit
Eſſigeſſenz zu trinken, woran ſie aber gehindert wurde. Da eine
Lebens=
gefahr nicht beſtand, wurde ſie nach dem Amtsgericht eingeliefert. Die
Verhaftete hat einen ſehr ſchlechten Leumund.
a. Raunheim, 14. Febr. Auf Gemeinderatsbeſchluß werden die
ge=
pachteten Gemeindegrundſtücke, deren Pacht bis zum 15. Februar nicht
bezahlt iſt, am 21. Februar neu verpachtet; den etwaigen
Weniger=
erlös hat der ſeitherige Pächter zu bezahlen. Ferner beſchloß der
Ge=
meinderat, den Maindamm von der Flörsheimer Fähre bis zur Schleuſe
nicht mit Baſaltguß zu verſehen, ſondern mit Schlacken zu befahren. —
Denjenigen Bürgern, denen Losholz zuſteht, die aber noch Schulden bei
der Gemeinde haben, ſoll bei der demnächſtigen Verloſung das Holz
entzogen, verſteigert und der Erlös an der Schuld in Abzug gebracht
werden.
Offenbach, 12. Febr. Die Arbeitsloſenziffer iſt vom 31. Dezember bis
4. Februar, alſo über fünf Wochen, mit rund 16 000 faſt auf der gleichen
Höhe geblieben. Eine Woche nach Neujahr war ſie allerdings
vorüber=
gehend auf 16 556 emporgeſchnellt, iſt aber ſeit dieſer Zeit wieder
lang=
ſam und ſtetig geſunken. Gleichwohl ſind die arbeitsloſen Portefeuiller
von 264 auf 2184 geſtiegen, die Bauarbeiter dagegen von 1190 auf 1086
zurückgegangen. Die ungelernten Arbeiter ſtellen mit 30 vom Hundert
immer wieder den ſtärkſten Bruchteil aller Stellenſuchenden, eine ernſte
Mahnung an alle Jugendlichen, ein Handwerk zu lernen. Die
männ=
lichen Erwerbsloſenunterſtützungsempfänger in Stadt und Kreis
Offen=
bach ſind in den erſten fünf Wochen des Jahres von 9609 auf 8952, die
weiblichen von 3562 auf 3361 geſunken. Stellenſuchende und
Unter=
ſtützungsempfänger weiſen demnach immer noch troſtlos hohe Zahlen auf.
WSN. Offenbach, 14. Jan. Offenbach 80 000 Einwohner.
Nach dem ſoeben veröffentlichten ſtatiſtiſchen Vierteljahresbericht zihlt
auf Grund der Fortſchreibung der Wohnbevölkerung die Stadt
Offen=
bach jetzt über 80 000 Einwohner. Die durchſchmittliche Größe eines
Haushalts beziffert ſich auf 3,84 Köpfe.
Rheinheſſen.
* Worms, 14. Febr. Der Nerother Wandervogelbund
veranſtaltete am Freitag abend einen Vortragsabend, zu dem vor allem
die Schuljugend in großen Scharen erſchienen war. Der Führer der
Ferienwanderung des Bundes durch die nördlichen Länder beſchrieb mit
friſchen Worten die Wanderung der 70 Wandervögel, die durch Schweden
und Norwegen bis nach Trontheim führte, von wo aus noch ein kleiner
Trupp von 10 Mann nach Island fuhr. Herrliche Lichtbilder
unter=
ſtützten den öfters durch gemeinſame frohe Lieder unterbrochenen
Vor=
trag. — Verkehrsunfälle. Letzten Freitag mittag gegen
12 Uhr iſt in der Spehererſtraße ein Perſonenauto in eine Anzahl
heim=
kehrender Arbeiter hineingefahren, weil die Bremſe verſagte. Es gab
mehrere Verletzte, doch ſoll keiner lebensgefährlich verletzt ſein. Am
nachmittag um 3 Uhr ſtieß ein Laſtauto an der Ecke Kaiſer=Wilhelm=
und Rathenauſtraße mit einem Perſonenauto zuſammen. Kurz darauf
ſtieß an derſelben Stelle ein Fuhrwerk, deſſen Pferde vor der elektriſchen
Straßenbahn ſcheuten, mit einem Perſonenauto zuſammen, wobei das
eine Pferd verletzt wurde und die Deichſel abbrach. Auch hier ſind Per
ſonen nicht zu Schaden gekommen. Gegen 5 Uhr iſt ein Rodfahrer an
der Ecke der Kämmerer= und Hardtgaſſe mit einem anderen Radfahrer
zuſammengeſtoßen. Beide wollten einem Auto ausweichen. Dabei
wur=
den die beiden Fahrräder von dem Auto vollkommen demoliert, den
Radfahrern, die nach dem Fall ſchnell beiſeite ſpringen konnten, iſt nichts
paſſiert. Gerade dieſe Stelle iſt die gefährlichſte in ganz Worms.
Füwete Bit
Nah
auf
a. Dolgesheim, 14. Febr. Der hieſige Feldſchütze, Herr Jakob
Stark, wurde auf einem nächtlichen Nundgang von Kartoffeldieben
überfallen und derart ſchwer mißhandelt, daß er ſchwer erkrankt
dar=
niederliegt.
m. Alzey, 14. Febr. Sitzung des Amtsgerichtes
Alzey. Ein hier wohnender Friſeur war angeklagt worden, ohne die
Meiſterprüfung gemacht zu haben, Lehrlinge unter dem Decknamen
„Hilfskraft” anzulernen. Er hatte wegen Uebertretung der
Gewerbe=
ordnung einen Strafbefehl von 50 Mark erhalten, gegen den er
Ein=
ſpruch erhob. Als Sachverſtändiger referierte der Syndikus der Heſſ.
Handwerkskammer Darmſtadt, Dr. Goll. Die Entſcheidung fällt bei
der nächſten Sitzung. — Ein Mineralwaſſerfabrikant hatte wegen
Uebertretung der Kraftfahrzeugverordnung einen Strafbefehl erhalten
und Einſpruch erhoben. Die Verhandlung wurde vertagt. — Ein
Dienſtmädchen, die ſich in Unterſuchungshaft hier befand, ſtand unter
Anklage des Vergehens gegen das Geſetz zur Bekämpfung der
Ge=
ſchlechtskrankheiten und erhielt eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten.
wobei ihr die Unterſuchungshaft voll angerechnet wurde. — Ein
Kauf=
mann von hier hatte wegen übermäßig ſchnellen Fahrens auf einer
belebten Straße einen Strafbefehl in Höhe von 40 Mark erhalten, gegen
den er Einſpruch erhob. Die Strafe wurde auf 15 RM, herabgeſetzt. —
Pnin
F1botel ur
N-M Poliz
Een falſch ſei,
Bem Nar
kinger ge
küluhe ein Pe
Amidler wegen
Müterick
Oberheſſen.
b. Friedberg, 14. Febr. Im Saale der Loreletz hielt der Obſt= und
Gartenbauverein Friedberg=Fauerbach ſeine diesjährige, ſehr gut beſuchte
Hauptverſammlung ab. Aus dem Geſchäf,sbericht, den der
Vorſitzende, Herr Gautenbauinſpektor Rentſch, erſtattete, ging u. a.
hervor, daß der Verein im letzten Jahre 3 Verſammlungen und 4
Vor=
träge abhielt, außerdem wurde ein gemeinſamer Automobilausflug
unternommen. Der günſtige Rechnungsbericht des Herrn Ringshauſen
zeigte eine Geſamteinnahme von a. 1200 Mark. Herr Kühn referierte
dann über den Einheitswertbeſcheid und forderte die Mitglieder auf, von
ihrem Recht des Einſpruchs in allen in Betracht kommenden Fällen Ge=
brauch zu machen. Er führte aus, daß die Bewertung der
Garten=
grundſtücke mit 1—20 Mk. viel zu hoch ſei im Verhältnis zu landwirt=
de
m.
Mf4 auf dem
ſchaftlichem Boden und Gebäuden. Nach lebhafter Ausſprache über
die=
ſen Punkt fand die übliche Freiverloſung ſtatt. Die Erörterung von
Fachfragen beſchloß den Abend. Zu dem alten Vorſtand, der an dieſem
Abend neu gewählt wurde, wurde noch Herr Reis hinzugewählt.
b. Friedberg, 12. Febr. Vor ausverkauftem Hauſe fand geſtern
abend im Hotel Trapp das bedeutendſte muſikaliſche Ereignis jeden
Jahres für Friedberg, das Konzert des Muſikvereins ſtatt. Unter der
Leitung des Dirigenten, Herrn Hermann Hanſtein, wurde der „Paulus
von Mendelsſohn Bartholdy zum Vortrag gebracht. Die Leiſtungen
des Chores ſowohl, wie der Soliſten löſten ſtarken Beifall aus. Die
Begleitung lag in den bewährten Händen von Herrn Profeſſor Ob
Schmidt.
* Gießen, 12. Febr. Der Verband der mitteldeutſchen Rotviehzüchter
hat beſchloſſen, im April oder Mai dieſes Jahres die 8. Zuchtvieh=
verſteigerung von rotem Höhenvieh in Frankenberg (Gder) abzue
halten. An der Beſchickung nehmen teil die Unterverbände in
Kur=
heſſen, Weſtfalen, Wetzlar, Biedenkopf und Oberheſſen.
Grünberg, 12. Febr. In der Hauptverſammlung der hieſigen
Freiwilligen Feuerwehr wurde der Jahresbericht verleſen, aus dem
her=
vorging, daß fünf größere Tagesübungen und eine Nachtübung im
ver=
floſſenen Jahre ſtattgefunden haben. Nach der Ehrung 2 verſtorbener
Mitglieder wurden die alten Vorſtandsmitglieder wiedergewählt. Für
50jährige aktive Dienſtzeit wurde dem Hrch. Meier ein Ehrendiplom
überreicht, außerdem wurden vier Mitglieder für 20jährige und zwei
Mitglieder für 15jährige Dienſtzeit ausgezeichnet. In der Ausſprache
wurde der Feuerwehr ſeitens der Stadt ein neues Spritzenhaus, dem
eine neue Motorſpritze folgen ſoll, in Ausſicht geſtellt. Die Waſſerfrage
wurde behandelt, und die Waſſeranlage als gut befunden.
* Grünberg, 14. Febr. Bei der Hauptverſammlung des hieſigen
Fußballvereins ergab der zur Vorleſung gelangende Geſchäftsbericht eiſſe
außerordentliche Tätigkeit des Vereins und ein bedeutendes Anwachen
der Mitglieder im verfloſſenen Jahre. Der Kaſſenbeſtand iſt als günſtig
zu verzeichnen. Die Vorſtandsmitglieder wurden durch Zuruf wieder
gewählt. Die Hauptſorge des Vereins iſt der Spielplatz
und dann - nicht verdessen:
Suppen, Soßen, Salate, Gemüse werden beim Anrichten im
Geschmack gekräftigt und verfeinert durch Zusatz einigen Tropfen
MAGGls Wärze.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 46
Reich und Auskand.
* Frankfurter Chronik.
FSV. Bei der am Mittwoch, den 16. Februar,
aps 6 Uhr, in der Aula der Univerſität
ſtatt=
oaiden Peſtalozzi Feier wird Prof. Dr.
T., Klumker die Feſtrede über das Thema: „Peſta=
ᛋ und die deutſche Kinderfürſorge” halten,
wäh=
oDer Frankfurter Motettenchor unter Leitung von
z. F. Gambke drei Chöre von Hammerſchmidt,
torai und Joh. Seb. Bach ſingt. Um den
Stu=
ſenden die Teilnahme an der Feier zu ermöglichen,
en von 6 Uhr abends an die Vorleſungen und
wrigen aus. Der Zutritt iſt frei. — Aus Anlaß
17100. Todestages des großen Komponiſten
triig van Beethoven findet hier Ende Februar
AAnfang März im Manskopfſchen
Muſikhiſtori=
m MMuſeum am Untermainkai eine Beethoven=
Ge=
ſt isausſtellung mit Bildern, Autogrammen,
per=
ſtichen Erinnerungsſtücken Beethovens uſw. ſtatt.
Zue Kriminalpolizei hat in Höchſt zwei Burſchen
wens Szefanitz und Kels feſtgenommen, die einem
* durchreiſenden Schweizer Konditor namens
ElSerrem einen Gepäckſchein geſtohlen, den Koffer
Dertvoller Wäſche und anderen Utenſilien am
ap bahnhof abgeholt und den Inhalt verkauft
Nu
SSchwere Bluttat in Frankfurt a. M.
ankfurt a. M. Am Sonntag morgen kurz
„ᛋ Uhr iſt die 50 Jahre alte Ehefrau Eliſe Lieb=
Gpohnhaft Neuenheimerſtraße 2, im Hofe des
„Ges Neuenheimerſtraße 24, von dem Weißbinder
Ar. Stephan aus Vilbel erſtochen worden. Der
air iſt flüchtig. — Die Tat hat ſich aller
Wahr=
ſail chkeit nach ſo zugetragen, daß Stephan Frau
eie= unmittelbar vor ihrem Wohnhaufe auf der
Siß= anhielt. Darauf flüchtete Frau Liebler in
twf des Nahrbarhauſes, wohin ihr der Täter
prölgte, ſich auf ſie ſtürzte und ihr im
Nieder=
wet einen tiefen Stich in die Bruſt beibrachte.
Dcchwerverwundete hatte noch die Kraft, Albert
Ehrn aus Vilbel als den Täter zu bezeichnen.
wr den Beweggrund zur Tat iſt vorläufig noch
a13 bekannt. .
Bootsunglück.
Spi. Am Sonntag abend gegen 7 Uhr ſchlug ein
er 5n”p 29 uf dem Main bei Dietesheim um. 10
Per=
ſm ſtürzten ins Waſſer. Während 9 Perſonen
Ris 9dn herbeigeeilten Schiffern gerettet werden
Dabei k meſe, ertrank der Arbeiter Johann Peter Kaiſer
nolien, e a Wdſetesheim. Fahrläſſigkeit kommt nicht in Frage.
Feſtnahme eines Betrügers.
ſe: delberg. Hier wurde ein von verſchiedenen
rtoſſot Berſen wegen Heirats= und Scheckbetrügereien
ſow wegen Wechſelfälſchungen und
Unterſchlagun=
gineſachter, verheirateter Kaufmann von Mainz
feſt=
gerice g namen, der jeweils unter anderem Namen
auf=
ge mren. iſt. Der Schwindler hatte ſich in einem hie=
Decn ſi mHotel unter dem Namen Fritz Meiſel einlogiert.
er Gen: Wlie Polizei ihm auf den Kopf zuſagte, daß dieſer
den X Mu falſch ſei, nannte er ſich Theodor Geyer, unter
18 Ne wiltm. Namen er bereits in einem Steckbrief als
Bager geſucht wurde. Mittlerweile kam auch von
Mhruhe ein Polizeifunkſpruch, welcher nach dieſem
Shndler wegen Scheckbetrugs, Heiratsſchwindels
u binkerſchlagungen fahndete. Von Offenburg aus
wiſerſelbe Gauner wegen Wechſelfälſchungen und
Shſgwindeleien geſucht. Außer den oben
ange=
gsen Namen iſt er auch unter dem Namen Hein=
Hywll und Karl Klosmann aufgetreten.
Mit dem Leben bezahlt.
lamnheim. Am Donnerstag abend gegen
6II4 hat ſich auf dem Hohenwieſenweg eine 9 Jahre
al ſlögülerin, deren Eltern an den Kaſernen
woh=
mArtz vorheriger Warnung auf die
Verbindungs=
ſtin mines in Fahrt befindlichen Laſtzuges, welcher.
cfeiner Zugmaſchine und 2 mit Holz beladenen
Klu agen beſtand, geſetzt. Das Kind fiel von
ſ En Sitzplatz ab und wurde von dem zweiten An=
Mſünngen überfahren, wobei ihm 2. Räder über
bme f gingen. Die Verletzungen waren derart
ſah, waß der Tod auf dem Wege zum
Kranken=
hMütrat.
LDEAL BEACH
WUAZWEL ENSENDER
Ueberſichtskarte über den Weg der Wellen zwiſchen London und New York.
Mit der Eröffnung des drahtloſen Telephonverkehrs zwiſchen England und den Vereinigten
Staaten iſt eine Wellenblücke zwiſchen zwei Kontinenten geſchlagen. Die Experimente, die vor
kurzem zu dieſem befriedigenden Reſultat führten, begannen ſchon im Jahre 1922; es dauerte
alſo mehr als drei Jahre, bis alle Schwierigkeiten beſeitigt werden konnten. Eine Reihe von
Verſuchen werden weiterhin unternommen, um zu vermeiden, daß unbefugte Zuhörer
Bot=
ſchaften empfangen.
Nebenſtehendes Bild: Eine Gruppe von 15 waſſergekühlten Röhren. Das Waſſer
zir=
kuliert in dem Metallmantel innerhalb der Röhren.
Rin gung von
Auf 9Bahnhof von Charenton in Frankreich
be=
findels hnein großer Reinigungsapparat für
Eiſen=
bahmmen. Dieſer iſt mit 8 großen Bürſten
aus=
gerney de ſo ſchnell arbeiten, daß drei
Arbeiter=
kolovlg mötig wären, um einen Wagen in der
gleiche Zſit zu reinigen. Unter dem Apparat
be=
findesy ein Baſſin, in dem das auf die Wagen
geſprſtzz WBaſſer abläuft. — Unſer Bild zeigt die
Reinigungsanlage in Betrieb.
12 Tote bei einem Eiſenbahnunglück in England.
Berlin. Nach einer Meldung der Abendblätter
ſind in der Nähe von Hull zwei Perſonenzüge
zu=
ſammengeſtoßen. 12 Perſonen wurden getötet und
zahlreiche verwundet.
Verurteilter Autofahrer.
Baden=Baden. Vor dem Schöffengericht in
Baden=Baden fand die Verhandlung gegen den
Chauffeur und Autohalter Wilhelm Müller ſtatt, der
unter der Anklage fahrläfſiger Tötung ſtand. Müller
wurde beſchuldigt, am Abend des 31. Dezember 1926
ſeiner Pflicht in bezug auf Aufmerkſamkeit und
Vor=
ſicht beim Fahren nicht genügend nachgekommen zu
ſein und dadurch den Tod eines Dritten verurſacht zu
haben. Bei der Vernehmung des Angeklagten ſtützte
ſich dieſer in ſeiner Verteidigung vor allen Dingen
darauf, daß der verunglückte Motorradfahrer
W. Hofmann mit ſeinem Kraftrad nicht gleichmäßig
eine Richtung eingehalten habe, ſondern im Zick=Zack
über die Straße hin und her gefahren ſei. Ein Zeuge
beſtätigte dagegen, daß der Verunglückte ein ruhiger
und gewiſſenhafter Fahrer geweſen ſei. Das Gericht
erkannte nach kurzer Beratung auf eine
Gefängnis=
ſtrafe von neun Monaten, abzüglich vier Wochen
Unterſuchungshaft.
Tod durch Starkſtrom.
WSN. Oberrod a. d. Lahn. Ein hieſiger
Landwirt geriet beim Viehfüttern an den Steckkontakt
der Starkſtromleitung. Der Tod trat auf der Stelle
ein.
Zum Marburger Univerſitätsjubiläum.
WSN. Marburg. Der große Ritterſaal des
Marburger Schloſſes ſoll zum Marburger
Univer=
ſitätsjubiläum renoviert werden.
Unter Mordverdacht verhaftet.
Münſter a. St. Im nahen Altenbamberg
wurde ein junger Mann verhaftet, der im Verdacht
ſteht, im September vorigen Jahres ſeine ledige
Schweſter ermordet zu haben.
In der Notwehr erſchoſſen.
TU. Eſſen. Wie aus Röhlingshauſen gemeldet
wird, wurde am Sonntag abend ein Poliziſt von
zwei Bergleuten auf der Straße tätlich angegriffen,
ſo daß dieſer zum Gebrauch der Waffe gezwungen
wurde. Der eine Bergmann erlitt eine ſchwere
Schuß=
verletzung, an der er verſtarb.
Neue Moſelbrücke.
WSN. Trier. Eine dritte Moſelbrücke wird
zwiſchen Trier=Süd und dem Bahnhof Trier=Weſt
errichtet. Die neue Brücke wird einige 100 Meter
entfernt von der Römerbrücke die Moſel überſpannen
und einem dringenden Verkehrsbedürfnis entſprechen.
Von Konz, der Einmündung der Saar in die Moſel,
bis Schweich (Grenze des Kreiſes Trier) werden alſo
demnächſt ſechs große moderne Brücken über die
Moſel führen. Die Art der Ausführung der neuen
Brücke ſteht noch nicht feſt; wahrſcheinlich wird ſie
in Eiſenbeton ausgeführt werden.
Dammrutſch.
WSN. Obermoſchel. Ein großer
Damm=
rutſch, der leicht unermeßlichen Schaden hätte
ver=
urſachen können, ereignete ſich auf der Kreisſtraße
nach Enkenbach. Die Chauſſee ſtürzte etwa 25 Meter
tief ab und ſchüttete den Bach vollkommen zu. Man
befürchtet, daß weitere Strechen der ſtark abſchüſſigen
Straße nachſtürzen.
Weltrekord im Bergſteigen.
Biſchofsheim in der Rhön. Ein wohl
noch nie dageweſenes Jubiläum konnte dieſer Tage
der hier anſäſſige 73 Jahre alte Friſeur Roth
be=
gehen. Roth iſt ſeit ſeiner früheſten Kindheit
wöchent=
lich etwa zweimal, manchmal auch öfters, zum Kloſter
auf dem nahegelegenen Kreuzberg, dem bekannteſten
Ausſichtspunkt der Rhön, gewandert. Der
Berg=
ſteiger=Veteran hat dieſe Wanderung jetzt zum
5000. Male gemacht. Wie gewaltig dieſe Leiſtung
iſt, geht daraus hervor, daß von Biſchofsheim (430
Meter über dem Meer) bis zum Kreuzberg (930
Meter hoch) eine Höhendifferenz von rund 500
Me=
tern zu bewältigen iſt. Insgeſamt hat Roth alſo,
einſchließlich des Rückmarſches, die gewaltige
Höhen=
differenz von 5000 Dilometern überwunden,
was etwa der Entfernung Rhön-Nordkap und zurück
gleichkommt. Da nun aber die tatſächlich
zurückge=
legte Strecke mindeſtens zu verfünffachen iſt, dürfte
der Meiſterwanderer einen Weg zurückgelegt haben,
der den Erdumfang weit übertrifft. Roth, der noch
rüſtig und friſch wie ein Junger iſt, hofft, bis zur
Vollendung ſeines 80. Lebensjahres den Berg zum
6000. Male begehen zu können. Dem Jubilar
wur=
den von vielen Seiten Ehrungen erwieſen.
Neuprägung von Reichsmünzen.
WSN. Nach einer Veröffentlichung des
Reichs=
finanzminiſteriums wurden im Monat Januar 750000
Mark Ein= und 11 600 002 Mark Zweimarkſtücke neu
geprägt. Insgeſamt ſind gegenwärtig im Umlauf
290 482 004 Mark Gin=, 194 427 96 Mark Zwei=,
230 482 004 Mark Ein=, 194 427 096 Mark Zwei=,
markſtücke, ferner 2 795 005,57 Mark Ein=, 5 000 077,02
Mark Zwei=, 27 681 863,20 Mark Fünf=, 56 955 358,50
Mark Zehn= und 109 837 314 Mk. Fünfzigpfennigſtücke.
Feſtgenommene Schwarzfahrer.
Bebra. Von der Eiſenbahnkriminalpolizei
wurden hier zwei Wjährige Burſchen feſtgenommen,
die, nachdem ſie ihr Geld in leichter Geſellſchaft
durch=
gebracht hatten, mit einer Bahnſteigkarte von Eiſenach
nach Eſſen fahren wollten.
* Seelenkauf mit — Schuhen.
b. Aus Graslitz an der böhmiſch=ſächſiſchen
Grenze wird uns berichtet: Hier wurde vor einigen
Tagen, trotzdem die Bevölkerung des Graslitzer
Be=
zirkes eine reindeutſche iſt, eine zu
Tſchechiſierungs=
zwecken errichtete tſchechiſche Schule errichtet. Die
Zahl der Kinder beträgt acht (!!!), wovon drei
Kin=
der deutſcher Eltern ſind, ſo daß die Schule eigentlich
für fünf Kinder gegründet worden iſt. Unter dieſen
fünf Kindern befindet ſich ein Kind, welches aus dem
Kindergarten genommen wurde, da es im Mai erſt
das ſchulpflichtige Alter erreicht. Die deutſchen
Kin=
der, die aus Markhauſen ſtammen, ſicherte man
ſich ſchon im voraus dadurch, daß man den
Kindern als Anreiz je ein Paar Schuhe
ſchenkte. Mar hat die deutſchen Kinder
auf ungeſetzliche Weiſe der deutſchen Schule
ent=
riſſen, da das Geſetz vorſchreibt, daß im Verlaufe
eines Schuljahres Kinder aus einer Lehranſtalt in
die andere nur im Falle der Ueberſiedlung der Eltern
übernommen werden dürfen. Aber was ſchert man
ſich in dieſem Falle um das Geſetz? Durch derartige
Uebergriffe bedroht man den Beſtand der mühſam
erhaltenen deutſchen Schulklaſſen neuerlich. Es iſt
recht traurig, daß es deutſche Eltern gibt, die ſo
wenig Selbſtachtung und Achtung vor ihrem Volke
und ſeiner Kultur beſitzen, daß ſie die Seele ihres
Kindes um ein Paar Schuhe und um andere
zweifelhafte Verſprechungen verſchachern.
Der weiße Tod.
München. Die vermißte Skiläuferin Betty
Meiſter wurde von einer Hilfsexpedition der
Berg=
wacht in dem Gietzenbachbett zwiſchen den
Unterberg=
alpen und Kiefersfelden tot aufgefunden. Da die
Leiche an einer von allen Seiten unzugänglichen
Stelle lag, war ihre Bergung mit großen
Schwierig=
keiten verbunden.
Ein Auto vom Zuge erfaßt.
Stettin. Am Sonntag abend wurde in der
Nähe von Arnimswalde auf der Bahnſtrecke Gollnow
—Stettin ein Kraftwagen von einem Perſonenzuge
erfaßt und zertrümmert. Die Inſaſſen des Wagens
waren ſofort tot, während der Chauffeur leichte
Ver=
letzungen erlitt.
Einbruch in die Wiener Univerſität.
Wien. In der Nacht vom Freitag zum
Sams=
tag wurde in der Univerſität ein großer Einbruch
verübt. Geſtohlen wurde eine Rektorkette und
Dekan=
ketten, alle aus ſchwerem Gold. Außerdem
erbeu=
teten die Diebe 8000 Schillinge in bar. Bisher konnte
nur einer der Einbrecher verhaftet werden.
Frecher Juwelenraub in Amſterdam.
Amſterdam. Am Samstag abend wurde zur
Zeit des Geſchäftsſchluſſes in einer belebten Straße
Amſterdams ein Juwelierladen ausgeraubt, trotzdem
der Verkehr auf der Straße ſehr lebhaft war. Der
Schaden wird auf 70 000 Mark geſchätzt.
Attentatsverſuch gegen ein Waſſerkraftwerk.
Mailand. Gegen das Waſſerkraftwerk von
Acceglio, die letzte Gemeinde im oberen Val Maira
(Piemont) iſt ein Dynamitattentat unternommen
worden, das verhängnisvolle Folgen hätte haben
können, glücklicherweiſe aber fehlgeſchlagen iſt. Der
Wärter des Staubeckens wurde in der Nacht durch
drei heftige Exploſionen geweckt. Als er nachſehen
wollte, wurden von zwei Unbekannten mehrere
Ne=
volverſchüſſe auf ihn abgegeben, die ihn an Hand
und Fuß verletzten. Er telephonierte um Hilfe und
ſofort war das ganze Dorf auf den Beinen, doch
konnten die Täter entkommen. Die Unterſuchung
ergab, daß die Exploſion an dem Auslaufrohr drei
Löcher in den Zementboden des Beckens geriſſen hatte.
Offenſichtlich war alſo die Sprengung des
Stau=
dammes geplant. Man vermutet einen Racheakt
entlaſſener Arbeiter.
Zweihunderttauſend. Lire aus einem Brief
verſchwunden.
Mailand. Eine Münchener Bank hatte vor
einigen Tagen an die Banca Commerziale Italiang
einen Wertbrief mit 200 Eintauſendlirenoten
abge=
ſandt. Der Brief kam auch richtig an, jedoch enthielt
er keine einzige der Noten mehr. Der Brief weiſt
keinerlei Spuren eines Oeffnens auf. Die
Unter=
ſuchung iſt bereits eingeleitet.
Das Schickſal des Tierbändigers.
TU. Paris. Während einer Zirkusvorſtellung
in der Nähe von Avignon wurde der Tierbändiger
von Tigern und Leoparden angegriffen und ſchrecklich
zerfleiſcht.
Grubenexploſion in Lothringen.
Paris. In der lothringiſchen Grube „Heilige
Barbara” wurden bei einer Exploſion drei Arbeiter
ſchwer verletzt und einer getötet.
Der König von Hedſchas Huſſein im Sterben.
London. Nach den letzten Meldungen aus
Cypern, wohin der frühere König von Hedſchas
Huſſein von den Engländern verbannt worden iſt,
tiegt der König im Sterben.
Schwere Schiffszuſammenſtöße im Kanal.
EP. London. Infolge des im Kanal
herrſchen=
den dichten Nebels iſt es am Samstag zu zwei
Schiffszuſammenſtößen gekommen. Im erſten Falle
ſtieß der engliſche Dampfer „Plotter” mit einem
un=
bekannten Dampfer etwa 35 Kilometer von Brighton
entfernt zuſammen. Der engliſche Dampfer ſank in
wenigen Minuten, doch konnte die geſamte Beſatzung
ſich in die Boote retten. Im anderen Falle kam
es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen dem engliſchen
Dampfer „City of Tokio” und einem Schleppdampfer.
Die „City of Tokio” wurde ſteuerlos und ſcheiterte
auf einer Sandbank. Das Schickſal des
Schlepp=
dampfers iſt unbekannt, doch befürchtet man, daß er
mit Mann und Maus untergegangen iſt.
Der Tod unter der Erde.
b. Wie aus der Tſchechoſlowakei geſchrieben wird,
ſind im Jahre 1926 die tödlichen Unfälle im
tſchecho=
ſlowakiſchen Bergbau wieder auf 150 gegen 120 im
Jahre 1925 angeſtiegen. Der ſtärkſte Unglücksmonat
war der September mit 23 und der ſchwächſte der
Januar mit 8 tödlichen Unfällen.
Ein Carnegie=Lehrſtuhl in Berlin.
Profeſſor Dr. James Chotwell,
Lehrer der Geſchichte an der Columbia=Univerſitär
in New York, der vom Vorſtand der Carnegie=
Stiftung auf den an der deutſchen Hochſchule fur
Politik in Berlin errichteten Carnegie=Lehrſtuhl
er=
nannt wurde. Prof. Chotwell ſpielt im politiſchen
Leben der Vereinigten Staaten eine bedeutende Rolle.
Er war Mitglied der amerikaniſchen Delegation auf
der Pariſer Friedenskonferenz und Vorſitzender des
amerikaniſchen Komitees, das 1924 einen
Vertrags=
entwurf für Abrüſtung und Sicherheit ausarbeitete.
Seite 10
Dienstag, den 15. Februat 1927
Nummer 46
Kakius mit Stacheln.
Von unſerem —=Korreſpondenten.
Rom, 12. Februar.
Kakteen ſind modern. Sie ſind außerdem meiſt ſtachlig und
pbendrein noch komiſch. Wer als Journaliſt in Rom lebt, hat
ſein Fenſter immer dick voll mit Kakteen ſtehen, mit Kakteen, die
er aus dem täglichen Leben und den Zeitungen der ewigen Stadt
pflückt. Dieſe Sorte modernſten Blumenſchmucks aus Politik,
Wirtſchaft und Leben treibt köſtliche Blüten — oft Stilblüten.
Man ſollte ſie derber nicht Kakteen, ſondern Kaktuſſe nennen.
Das klingt ſo, wie ſie ſind.
Der römiſche „Meſſaggero” das Morgenblatt des Klatſches
und der Kaffeelektüre, nebenbei das einzige Erzeugnis römiſcher
Druckkunſt, das eine nennenswerte Zahl von Anzeigen
veröffent=
lichen und davon ſeine ſelbſtverſtändlichen „Subſidien” erfreulich
verſtärken kann, hat mitten in einer Mailänder Mitteilung über
einen durchgebrannten deutſchen „Bankier” (aus Berlin
natür=
lich, nicht aus Mailand durchgebrannt) ſolch einen ſtachligen
Kaktus, ein Pflänzchen, das aus dem trockenen Boden dieſes
Berichtes ganz plötzlich herausſchießt, unmotiviert, überraſchend
wie der Kaktus eben einmal iſt. Auch ſtachlig. Für uns, für
Deutſchland. Denn da heißt es nach der Schilderung der „
Vor=
gänge” für den Fall des deutſchen „Bankiers” (deſſen Namen
derart verſtümmelt iſt, daß man ihn nicht mit ſeinen
Zeitungs=
erinnerungen aus der deutſchen Preſſe identifizieren kann): „Die
Organiſation (nänaich des Betrugs) war wirklich ganz à la
„tedesca”, alſo ganz nach deutſcher Art. Dieſe deutſche Art aber
wird vorher durch die Schilderung der Maßnahmen des
Betrü=
gers dahin gekennzeichnet, daß nicht nur eine Anzahl der
Bank=
angeſtellten des „Finanziers”, ſondern auch eine Reihe von
Be=
amten der Polizei von ihm beſtochen waren. Dieſe Beamten der
Kriminalpolizei ſeien dafür gewonnen geweſen, daß ſie dem
betrügeriſchen Bankier rechtzeitig Mitteilung für den Fall einer
drohenden Verhaftung machen ſollten. Wenn man dieſe
Aus=
laſſungen des „Meſſaggero” lieſt, ſo iſt man verſucht, das heutige
Deutſchland für die Hochburg des Beſtechungsweſens und der
korrumpierteſten Polizei zu halten. Was würden die Herren
Italiener ſagen, wenn eine deutſche Zeitung in ähnlicher Weiſe
das Lob Italiens ſingen wollte? Man hat früher viel — auch
in Deutſchland — dadurch geſündigt, daß man mit einer etwas
zu deutlichen Ueberhebung auf das Land der „Bettler, Lazzaroni,
Fremdenführer und Kleinbetrüger” herabgeſehen hat. Man macht
von fasciſtiſcher Seite heute mit beſonderer Genugtuung darauf
aufmerkſam, daß jene üblen Ueberbleibſel alter Zeiten eines
„verwahrloſten” Italiens beſeitigt ſeien. Wenn man ſo ſtolz auf
ſeine Ordnung und ſeinen Anſtand iſt, wenn man ſo leicht
be=
leidigt iſt wie das heutige Italien irgend einer Kritik oder einem
Spott gegenüber, dann darf man erſt recht nicht frech und
lüg=
neriſch gegenüber anderen ſein. Vor allem wenn die anderen in
der ganzen Welt den Ruf der wahrhaften Ehrlichkeit als
Men=
ſchen (im Durchſchnitt) und als Nation (trotz der Verirrungen
der Inflationszeit) haben. Man ſoll aber beſonders dann nicht
ſich aufs hohe Pferd ſetzen, wenn dieſer alte Karrengaul nur
etwas bunt aufgezäumt iſt, unter den Flitterdecken aber noch
genau der alte Bock und Krippenſetzer geblieben iſt, der er war.
Denn wo iſt denn die berühmte neue Ehrlichkeit in Italien? Doch
nur dort, wo ſie unter dem Druck einer öffentlichen Kontrolle
ſteht. Unter der Hand wird genau ſo gut wie unter dem „
ver=
ruchten” Syſtem der Freimaurer durch Protektion und
Gewäh=
rung von Vorteilen die „Sache geſchoben‟. Die Beamten der
Eiſenbahn und der übrigen Verkehrsmittel ſind zuverläſſiger
ge=
worden, aber ſie ſind es nicht erſt ſeit der Herrſchaft des
Fascis=
mus. Sie waren unmittelbar nach dem Kriege bereits
ordent=
licher in bezug auf Ehrlichkeit und verwandte Regungen der
Seele geworden. Der Krieg hatte mit ſeiner harten Zucht etwas
von dieſer Geſinnung gebracht, ſo wie ſchon der „nationale”
Auf=
ſtieg der Neutralitätszeit im Jahre 1915 den Ehrgeiz des
Ita=
lieners als Europäer gereizt hatte. Aber die Zucht des
Fascis=
mus hat nicht mehr erreichen können, als die äußere Form einer
gewiſſen Rückſichtnahme auf das moderne Empfinden eines
ge=
regelten bürgerlichen Verkehrs mit Vertrauen und
Zuverläſſig=
keit zu ſchaffen. Wenn es dem Durchſchnittshändler oder
Ge=
werbetreibenden in Italien möglich iſt, ſo bleibt er bei ſeiner
alten Deviſe: der Fremde (aber auch der Einheimiſche) verdient,
betrogen zu werden, wenn er ſich betrügen läßt. Nur der Dumme
gibt nicht acht. Noch heute iſt wie vor dem Kriege jeder Chauffeur
(denn dieſe ſind an die Stelle der immer mehr verſchwindenden
Droſchkenkutſcher getreten) beſtrebt, den Fahrgaſt, vor allem wenn
er den Eindruck eines Foreſtieri, eines Fremden, macht, zu
über=
vorteilen. Kein Fahrer, aber auch keiner, wird es unverſucht
laſſen, ein Trinkgeld herauszuſchinden. Aber meiſt verſuchen ſie
noch durch die Angabe, daß es irgendeine Sondertaxe, wie etwa
die Nachttaxe, die ſie mit Vorliebe zwei Stunden eher beginnen
laſſen, zu zahlen ſei, einen erhöhten Fahrpreis herauszulocken.
Sobald ſie aber ſehen, daß der Fremde etwas Beſcheid weiß und
den ominöſen Blick nach der Nummer des Autos tut, dann haben
ſie den altererbten Reſpekt vor dem „Kenner” und fahren
ſchleu=
nigſt davon, ohne einen Extralohn ergattert zu haben. Denn ſie
wiſſen, daß ſchon die Angabe einer Autonummer genügt, um
ihnen ſchweren Kummer bei der Polizeiverwaltung zu machen.
Sobald alſo die Kontrolle der Oeffentlichkeit droht, bemüht ſich
jetzt der Italiener, ehrlich zu ſein; (wohlgemerkt iſt immer von
dem Italiener die Rede, der mit ſeinen kleinen Betrugsmanövern
früher das Beiſpiel für den typiſchen Italiener war, ohne daß
damit eta die Nation herabgeſetzt werden ſoll). Nichts läge dem
Chroniſten ferner, als ebenſo zu verallgemeinern wie der Mann
des „Meſſaggero”. Aber die tägliche Erfahrung in Einkauf und
Handel zwingen denjenigen, der die Probe am eigenen Leibe
macht, den Ehrlichkeitskaktus des neuen Römertums etwas
ſtach=
lig zu finden. Noch immer herrſcht an der Wage des Kaufmanns,
der den Schinken abwiegt, die unverbeſſerliche Neigung nach der
Kaufſeite, eine Neigung, die von hundert Gramm eines zu
kau=
fenden Schinkens mit Hilfe eines ſanddurchtränkten
Einwickel=
papiers und einer ſchiefen Augenſtellung des Verkäufers
un=
weigerlich beim heimiſchen Nachwiegen nur ſiebzig bis achizig
Gramm auf den Abendbrotteller gelangen laſſen. So ſtark wird
in dem Deutſchland „ä la tedesca” ſchließlich nicht an Gewicht
zwiſchen Laden und Tiſch verloren. Es ließen ſich noch manche
Beiſpiele für die Beſtändigkeit alter Gewohnheiten im neuen
Italien anführen. Man kann aber nichts anderes verlangen, wo
die Ehrlichkeit der Geſinnung ſchon nicht einwandfrei iſt. Denn
die Maſſenbekehrung zum Fascismus iſt ſchließlich auch nicht auf
ehrlicher Wage gemeſſen, ebenſowenig wie gewiſſe „Dementis”
der italieniſchen Regierung. Doch das iſt ein anderer, recht
ſtach=
liger Kaktus vorm Journaliſtenfenſter. Er ſieht ſo aus:
Der Dementierkaktus iſt ein ganz beſonderer Typus. Er iſt
nicht ſchön und ſehr viel gewunden, verſchnörkelt und ſcheut die
helle Beleuchtung des Tages. Trotzdem iſt er alltäglich. Er iſt
die einzige Pflanze im italieniſchen Blätterwalde, die ohne
Be=
ſchneiden durch die Gärtnerſchere des Zenſors in die Höhe ſtreben
darf. Abpflücken verboten, ebenſo zerpflücken in der Preſſe! Der
Dementierkaktus muß „voll und ganz” genoſſen werden und darf
imer Platz beanſpruchen. Böswillige Neider der italieniſchen
Finanzkraft hatten nach dem Bekanntwerden des Ergebniſſes der
„Littorio”=Anleihe behauptet, daß die Summen dieſer Anleihe nicht
ohne Druck auf die Geldbeutel der Zeichner gefloſſen ſeien. Sofort
hat die Agenzia Stefani, das offizielle Organ des italieniſchen
Auslandsdienſtes, eine amtliche Mitteilung in die Fremde gehen
laſſen, in der es unter anderem hieß: „Unter den mannigfachen
Ungenauigkeiten in bezug auf die Zeichnung zur Anleihe wurde
auch geſagt, daß ſie das Ergebnis eines politiſchen Drucks
ge=
weſen ſei, der auch bei ausländiſchen Firmen angeſetzt wurde, die
in Italien ihre Wirkſamkeit entfalten. (Der Text ſtammt von
der Stefani, nicht vom bedauernswerten Ueberſetzer!) Die
Spon=
tanität und die Volkstümlichkeit der Subſkription auf die
An=
leihe haben deren eigentliches Kennzeichen gebildet.
Keiner=
lei Druck iſt dabei ausgeübt worden." Allerhand Achtung!!
Solche Stacheln . . . ſoviel Knickungen und Windungen! Ein
Rieſenkaktus von Ableugnungen. Namen laſſen ſich nennen,
Namen von deutſchen Firmen in Oberitalien, bei denen man
ganz offiziell vorſtellig geworden iſt, ſehr vorſtellig mit „leiſem”
Druck, daß die Firma ſür die Zeichnung zur Anleihe einen ſehr
beträchtlichen Obolus bereitſtellen ſolle, und außerdem ihren
An=
geſtellten die Zeichnung in der Form nahelegen mußte, daß dieſe
zwar zeichneten, die Firma aber die Garantie und Haftung für
die gezeichnete Summe tragen mußte. Vernünftige Kaufleute
ſtellten dann die Gegenbedingung, daß der tatſächliche Boykott,
der gegen ausländiſche Waren in Italien beſteht, bei ihnen nicht
in Anwendung komme. Sie ſeien bereit, ſoviel für die Anleihe
zu zeichnen, wie gleichwertige Konkurrenzgeſchäfte ſubſkribieren
würden, immer unter der Vorausſetzung, daß auch ſie (die
Deut=
ſchen) dann ebenſo an italieniſchen Regierungsgeſchäften
betei=
ligt würden, wie ihre italieniſchen Konkurrenten. Das war alles
kein Druck! Dieſer Dementierkaktus wuchs nicht im Wüſtenſand,
ſondern auf dem wüſten Miſtbeet unterdrückter Preſſefreiheit.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
4. Tag 5. Klafſe 28. Preuß.=Süddeutſcher (254. Preuß.) Klaſſenlotterw
Berlin, 12. Febr. Vormittagsziehung: 2 Gewimne
25 000 Mk. auf Nr. 11 720, 2 Gewinne zu 10000 Mk. auf Nr. 146923
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zu 2200 Mk. auf Nrn. 43668 64678 7B395 8810 139715 159150 17877
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— In der Nachmittagsziehung fielen 2 Gewinne zu 10000 M./
auf Nr. 188618, 12 Gewinne zu 5000 Mk. auf die Nrn. 54862 1318,
21478 281612 312632 314895, 8 Gewinne zu 3000 Mk. auf die Nr.
43471 118590 242727 262643, 6 Gewinne zu 2000 Mk. auf die Nrn. 1042m
218355 249274, 42 Gewinne zu 1000 Mk. und 64 Gewinne zu 500 AN
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 15. Februar. 3.30: Stunde der Jugend. Aus Sage=
und Leben der Griechen und Römer. Studiendir. Dr. Majer=Leon=: „Die Freier und Penelope‟ — Für Kinder vom 10. Jahre ab.
O 4.30: Hausorch. M. Glinka. Aus „Das Leben für den Zaren”
Ouv: Drei Tänze; Terzett: „Laß mich nicht länger ſchmachten”.
— Geſang. — „Kamarinskaja”, Fant. über zwei ruſſiſche Lieder.
— Aus dem Trio für Klarinette, Fagott und Klavier. — Geſang.,
— Ouv. „Eine Sommernacht in Madrid”. — Fant. a. „Rußlann
und Ludmilla‟. O 5.45: Leſeſtunde: Aus dem Roman: „Die
Buddenbrooks” von Thomas Mann. O 6.15: Uebertr. von Kaſſel;;
Prof. Fechner ſpricht über „Kaſſels Kunſtſchätze‟ O 6.45: „Die=
Kneippſche Waſſerheilkunde‟, Dr. Bottenberg. O 7.15: Dr. Götz;
„Altdeutſche Tafelialerei”. O 7.45: Schach. (Deutſche
Normal=
ſpiele mit Bezeichnungen.) — Schachkurs für Anfänger. O 8.15;
„Die Wildente”. Schauſpiel von Ibſen.
Siuttgart.
Dienstag. 15. Febr. 1.10: Konzert. O 3.50: Bücher. O 4.15-,
Konzert. Ganne: Lothringer Marſch. — Komzak: Neues Leben,
Walzer. — Becce: Intermezzo. — Caraſa: Ouv. Die Caſtilianer.
— Urbach: Erinnerung an Glinka, Fant. — Glinka: Zwei Ro—
manzen. — Lecoaue: Aus Mamſell Angot. O 6.15: E. Franzſeph.=,
Vom Leben und Sterben eines mitrelalterlichen Frauenkloſterss
(Weil bei Eßlingen). O 6.45: Morſekurs. O 7.15: Uebertr. auss
Mannheimt. Prof. Maenner: Bei den Deutſchen in Weſtungar.
O 8: „Die Schmetterlingsſchlacht” Schauſpiel in 4 Akten vom
Sudermann. Hauptperſ.: Winkelmann, Fabrikant: Th. Bianot;;
Max Winkelmann: C. Struve; Frau Hergentheim: Marie Schumannz;
Elſe, Laura, Roſe, ihre Töchter; Richaro Keßler, Reiſender: M..=
Heye; Dr. Koſinsky, Oberlehrer: Fred Höger. — Anſchl.:
Wunſch=
abend. Leit.: Max Heye. Die Mitwirkenden werden erſt nachd
Eingang der Wünſche bekanntgegeben.
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Dienstag. 15. Februar. 4: Dr. Mauermann: Goethe, ein
Freund des Faſchingzaubers”, O 4.30: Ette=Kammer=Orch. Teike:/ MNunſchaft bild
Alte Kameraden. — Waldteuſel: Strandbilder. — Keler=Bela: Ung.”
Luſtſpiel=Ouv. — Leoſcavallo: Fant. „Baiazi”. — Boccherint: Hdich bei dem
Menuett. — Schreiner: Aus Webers Melodien. — H. May: Herr= Ii0l die Sport
gott am blühenden Neckarſtrand. — Lincke: Die Lotosblume. — lunf wohl ohne
Sidney=Jones: Potp. „Geiſha‟, O 6.20: Stunde mit Büchern.), hritlich ſich gu
O 6.50: Prof. Goerke: „Deutſche Sagen und ihre Stätten” (2. T.)./, Esteer Müller
O 7.15: Prof. Wegener: „Die Entdeckungsgeſchichte der Erde‟ (
Zeit=
alter des Columbus). O 7.45: Dr. Deſſoir: „Hauptfragen der‟ / vollen, vor
Aeſthetik”, O 8.15: Einf. in das Sende=Spial „Wallenſtein”.) Kauſt ſprechen
O 8.30: „Wallenſtein‟ Die Schillerſche Trilogie in zehn Bildern / 1Sbieler des e
und Zwiſchenſpielen. Eugen Klöpſer: Wallenſtein.
n=kung Südder
Stettin. 6.50: Dr. Groteſend: „Weſen und Inhalt eines
h— bereits mi
Staatsarchivs”, O. Ab 7.15: Uebertr. d. Berl. Programms.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 15. Februar. 2.30: Fr. Helent / A— zwar erſeh
Vraun: Freund und Leid als Erzieher, O 3.30: Lehrer Bogen Kaimtem Erfo
Vom Weg der Jugendlichen zum Beruf. O 4: Dr. Müller=Frein ſtuſt ſpielte nid
fels: Piychologie des jugendlichen Menſchen. O 4.30: Aus dn U wir es von
Zentralinſtitut. O 5: Prof. Dr. Günther, Freiburg: Deutſche
Heit tlehre. O. 6: Rechtsanwalt Dr. Cale: Tonkunſt und Recht. / TI Preſſelomm
O 6.30: G. v. Eyſeren, C. M. Alfieri: Spaniſch für Anfänger, Ec daß der B
O 6.55: Stud.=Rat Dr. John: Aegypten und der äyyptiſche Sudan. , kä, ſo iſt das
O 7.20: Hans Boettcher: Beethoven als Liederkomponiſt. Geſang: ruſcllich ein V
Käthe Wegner=Peiſer. Klavier Edm. Schröder.
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Verantwortlich für Politil und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reid 1 ch M4 Latte ein=
Ausland und Heſſiſche Nachrichten Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmee‟
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt. Andreas Bauer, ih nM iürnbei bem
Inſeratentetl. Willy Kuhle, Druck und Verlag. T. C. Wittich — ſämtlich m Darmt P PAhPauſe in
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich übernommen
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Nummer 46
Dienstag, den 15. Februar 1927
Seite 11
Die ſüddeutiche Mannſchaft.
fwn links nach rechts: Werner, Götz, Jans, Trautwein, Allwohn, Müller (Polizei Nürn
berg), Hennemann, Delp, Fiedler, Reuter, Kemmather (Franken Nürnberg).
Darmſtadts Name iſt ſeit Sonntag
ieder in aller Mund. Was Nürnberg=Fürth
ben Fufball, das iſt Darmſtadt für den
nbball, die ſüddeutſche Hochburg. Wir
wim hier nicht nur die relativ meiſten
lgnnſchaften, ſondern jetzt ſchon ſeit drei
Uhren die Meiſterſchaftsmannſchaft, die
m Recht immer wieder bei
Repräſenta=
insſpielen das Gerippe der ſüddeutſchen
Aunſchaft bildet.
Auch bei dem grandioſeſten aller Spiele.!
98 die Sportvereinsmannſchaft — man
Af wohl ohne Uebertreibung, ohne die
wbich ſich gut einpaſſenden auswärtigen)
Eieller Müller und Kemmather zurückſetzen!
Awollen, von einer
Sportvereinsmann=
ſaft ſprechen — bisher geſpielt, hatte man,
ſpäeler des Sportvereins 98 mit der Ver=)
nurig Süddeutſchlands betraut und, wieſ
bereits mit Freude miteilen durften,
Zwar erſehntem, aber doch kaum
er=
huritem Erfolg. Die ſüddeutſche
Mann=
ſaft ſpielte nicht beſſer und nicht ſchlechter,
Awir es von ihr gewohnt ſind. Wenn in
Preſſekommentaren vielfach behauptet
d, daß der Berliner Torwächter verſagt,
e, ſo iſt das eine Uebertreibung. Wärg
xvixklich ein Verſager geweſen, dann wärel
Torſegen bei der geſtrigen Form der
Sdeutſchen leicht zweiſtellig geworden. C:4
ſit brav auch die gefährlichſten Bälle. Daßß
die Latte einmal ſehr behilflich war, ſei
mnebenbei bemerkt. Als die Süddeutſchen
ah der Pauſe in Zug kamen und die
Ber=
ſſti hilflos dem raumgreifenden,
weit=
fäigen Spiel zuſehen durften, da half auch die beſte Form
Torwächters nichts. Die Bälle waren einfach nicht zu halten, vom Montag heißt es unter anderem:
Es iſt freilich für die Berliner, die bis dahin den Nimbus der
befiegbarkeit aufrecht erhalten konnten, ſchmerzlich, feſtſtellen Polizeiſportverein Berlin, darſtellt, zu ſchlagen. Vor etwa 4000
Zu=
ſtnäſſen, daß man auch in der Provinz Handball ſpielen kann. ſchauern lieferten ſich die beiden Parteien einen ſehr ſchönen raſſigen
Giſ ſchade, daß der Brandenburger Verband ſeine urſprüng= und techniſch hochſtehenden Kampf, Süddeutſchland, in der Hauptſache
Plbſicht, mit ſeiner Vertretung den Polizeiſportverein Ber= durch Spieler der ſüddeutſchen Meiſtermannſchaft Sp.V. Darmſtadt
Nzu beauftragen, aufgab. Wir ſind überzeugt, daß auch der vertreten, angeſpornt durch die überragende Form des Gegners,
über=
leſche Meiſter von einer Mannſchaft, wie wir ſie geſtern be= bot ſich ſelbſt und glich die Ueberlegenheit der Reichshauptſtädter in
be=
ndern durften, beſiegt werden kann. Wir würden uns außer= zug auf Stellungsſpiel und Ballbehandlung durch großen Eifer aus,
Ayrlich freuen, wenn er einmal in die Provinz ginge. Wir der ſchließlich auch zum knappen Sieg führte. Das außerordentlich
apten ihn gern hier ſpielen ſehen. Auswärts geben vielleicht reihen.”
MEndkämpfe um die deutſche Meiſterſchaft Gelegenheit dazu.
19 Sportverein 1898 begleiten unſere beſten Wünſche. Das der unter anderem ausführt:
bige, in allen Spielphaſen fair durchgeführte Spiel hat zwei=
N2 dem Handballſport neue Freunde geworben, nicht nur an Erwarten gute Arbeit und war in allen Teilen ſehr gut beſetzt Traut=
4hruern, ſo hoffen wir wenigſtens.
Jans ſchießt das 4. Tor,
das der Berliner Torwart Dahms nicht verhüten konnte.
Auswärtige Preſſeſtimmen.
das „Sportecho” ſchreibt in ſeiner Kritik unter anderem:
V3erlin war in ſeiner ganzen Spielweiſe nicht ſchlechter als Darm=
A Der Aufbau der Angriffe, das Täuſchungsvermögen der Spieler,
9 Seworragende Stellungswechſel war dem Süden ſogar überlegen.
ZA5Ste Mannſchaftsteil der Berliner war die geſamte Shürmerreihe
AIR beiden Außenläufer. Mittelläufer, Verteidigung und Torwart
It Eaum über den allgemeinen Durchſchmitt hinausragend und
be=
ſom3 der Torhüter hatte nach der Pauſe ſehr ſchwache Momente.
SAdeutſchlands Stürmerreihe war ein Meiſterwerk. Die Spie=
EAfmten eines ihrer beſten Spiele, und beſonders Jans war wie=
D8 Ru disponiert. Er war der geiſtige Führer der Elf, und die Mehr=
39 Ale. Angriffe gina von ihm aus. Der einzige Fremdling der Stür=
Mihe der Mürnberger Müller, führte ſich ſehr gut ein und hat
bo Flm Dingen einen guten Wurf. In der Läuferreihe wuchſen die
chMa: Spieler über ſich ſelbſt hinaus. Götz war der Beſſere des
ARſerns. In der Verteidigung konnte Reuter ſeine ſonſtige Form
n5 arrz erreichen und auch der Nürnberger war auffallend ſchwach.
Tlhu wein im Tore war ſehr gut in Form. Der
Schiedsrich=
t9Eſarte vor allen Dingen die Ruhe weg. Er war gegenüber dem
lalR Ballhalten der Berliner ſehr nachſichtig, hatte aber ſonſt ein
leiGz Almt. Das Spiel war ſehr anſtändig und unterſchied ſich ſehr
da n allgemeinen Verbandsſpielen durch ſeinen vornehmen Charakter.
Dahms (Berlin), der Meiſter der Abwehr.
In dem Morgenblatt der „Frankfurter Zeitung”
„Zum erſten Male iſt es einem Landesverband gelungen, die als
unbeſiegbar geltenden Berliner, deren Rückarat der Deutſche Meiſter,
hohe Torergebnis reſultiert aus prachtvollen Leiſtungen beider Stürmer=
Intereſſant ſind auch die Ausführungen des „F.N.=Sport”,
Die Elfdes Südens verdient ein Geſamtlob. Sie leiſtete über
wein hatte allerhand Sachen zu halten, wobei er große Sicherheit
ver=
riet. An den ſieben Toren trifft ihn keine Schuld. Ebenſo ſicher
arbei=
teten die Verteidiger, die einem ſolchen Sturm gegenüber ein
Rieſen=
penſum zu erledigen hatten. Der beſte Teil war jedoch neben dem Sturm
die geſamte Läuferreihe. Dieſe drei Leute zu beobachten war ein Genuß.
Ueber alles Lob erhaben waren Jans, Fiedler und in der zweiten Hälfte
auch Hennemann, gegen deren überlegenes Können die anderen zwei
etwas zurückſtanden. — In der Mannſchaft Brandenburg konnten
reſtlos nur die fünf Stürmer und die Läufer gefallen. Die Verteidiger
konnten ſich anſcheinend untereinander nicht verſtehen, ſonſt iſt die
manch=
mal ſehr ſchlechte Deckungsart nicht zu erklären. Ebenſo wenig gefiel
Dahms im Tor. Vor der Pauſe ging es noch, nachher aber gab er ſich
nicht einmal ſo viel Mühe, nach einem Ball von Jans oder Hennemann
auch nur zu greifen. Ihn trifft an der Niederlage der Gäſte ein Teil
Schuld. Glänzend war das Zuſammenſpiel zwiſchen Läuferreihe und
Sturm, ebenfalls das Täuſchungsvermögen. Zu tadeln wäre das lange
Ballhalten. Berlin hatte aber nicht nur gegen elf Spieler, ſondern auch
gegen etwa 4000 Zuſchauer zu kämpfen, und unter dieſen Umſtänden iſt
die Niederlage zu erklären.
* Die Enttäuſchung in Berlin.
* Von unſerer Berliner Redaktion erhalten, wir über die
Aufnahme dies Sieges der Süddeutſchen in der Berliner Preſſe
die folgenden Mitteilungen:
Die Berliner Preſſe nimmt faſt ausnahmslos, wenn auch
meiſt ſehr kurz, zu dem Handballſpiel um den Pokal der D.S.B.
zwiſchen Berlin und Süddeutſchland
Stel=
lung. In allen Berichten wird die Leiſtung
der ſüddeutſchen Mannſchaft beſonders
un=
terſtrichen, wobei man aber auch meiſt
dar=
auf hinweiſt, daß die Aufſtellung der
Ber=
liner Mannſchaft ſehr unglücklich geweſen
ſein ſoll. Die „Kreuzzeitung” iſt ſehr
unzu=
frieden mit der Niederlage Berlins. Sie
er=
lärt boshaft, der Berliner Verband ſei aus
der Konkurrenz geflogen und habe erlebt,
ldaß auch anderswo (und verteufelt gut!)
ſ=andball geſpielt werde. In der „
Montags=
ſpoſt” wird der Berliner Sturm als ſehr gut
ſbezeichnet und von einem flotten, fairen
Rampf geſprohen, den die Süddeutſchen, die
imit großem Siegeswillen das Treffen
be=
ſtritten, in der zweiten Hälfte knapp für ſich
entſcheiden konnten. Der ſüddeutſche
An=
griff bildete den beſten Teil des Trios.
Be=
ſonders im zweiten Abſchnitt war die
Wurf=
ſtechnik gut. Von faſt allen Blättern wird
darauf hingewieſen, daß die Berliner, die
den Anſtoß hatten, gleich ſcharf loslegten,
(dann aber merklich nachließen und ein
(Opfer ihres eigenen ſchnellen
Anfangstem=
pos wurden. Eine große Enttäuſchung hat
Die Niederlage der Berliner Mannſchaft in
der Reichshauptſtadt hervorgerufen. Die
1,B. Z. am Mittag” leitet ihren Bericht über
das Treffen in Darmſtadt folgendermaßen
kein: „Was niemand für möglich gehalten
hätte: Berlins repräſentative
Handball=
mannſchaft wurde heute von
Süddeutſch=
land aus dem weiteren Wettbewerb der
Pokalrunde der D. S.B. gehoben!”
Handball.
Turngemeinde Beſſungen-Turngeſellſchaft Darmſtadt 12:0.
Mit dieſem hohen Reſultat gelang es den Vorſtädtern, ihren
Lokal=
gegner aus dem Felde zu ſchlagen. Dem Ergebnis nach hätte das
Spiel wohl ſehr einſeitig ausſehen müſſen, aber es war nicht ſo. Die
Mannſchaft der Turngeſellſchaft kämpfte bis zum Abpfiff, leider gelang
es ihr aber nicht, auch nur einen Gegentreffer zu erzielen. Wenig
Verſtändnis im Sturm, und fehlerhaftes Stellungsſpiel in der
Vertei=
digung waren hier wohl die Urſachen der Niederlage. Selbſt
eifrig=
ſtes Spiel belohnte ſie nicht mit dem Ehrentreffer.
Aber auch die Beſſunger konnten keinesfalls überzeugen, man hofft
aber, daß nach Geſundung des heute fehlenden Mittelſtürmers die Elf
wieder ein geſchloſſenes Ganzes bildet. Mit der heute gezeigten
Leiſtung dürften ſie gegen die beſtbekannte Meiſtermannſchaft der „
Ein=
tracht” Wiesbaden wohl kein günſtiges Reſultat erzielen.
Fußball.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt—Handelshochſchule Mannheim.
Am Mittwoch, den 16. Februar, findet auf dem Hochſchulſportplatz
ein Freundſchaftsſpiel der Techniſchen Hochſchule gegen die
Handels=
hochſchule Mannheim ſtatt. Mannheim gewann ſein letztes Spiel
gegen Karlsruhe 4:2; die Hieſigen fertigten denſelben Gegner mit 3:1.
ab. Ein ſpannender Kampf, in dem es an ſchönen Momenten nicht
fehlen wird, ſteht alſo bevor. Der Spielbeginn iſt auf 2½ Uhr
feſtge=
ſetzt. Der Eintritt iſt frei.
FC. Starkenburgia Heppenheim—FC. 07 Bensheim 2:1.
Starkenburgia Heppenheim der A=Meiſter des Gaues Rieb.
Die große Schlacht iſt geſchlagen und die erregten Gemüter haben
ſich wieder beruhigt. In einem heldenhaften Endkampfe gelang den
Starkenburgianern, die ſich tapfer wehrenden FC. 0er niederzuringen.
Das Spiel ſelbſt, dem zirka 2000 Zuſchauer aus nah und fern
beiwohnten, und von einem korrekten Schiedsrichter (Sportverein
Darmſtadt) geleitet wurde, bot auf beiden Seiten nichts beſonderes,
Beide Mannſchaften gaben ihr Beſtes für ihren Verein und waren
be=
ſtrebt, mit aller Macht den Sieg an ſich zu ketten. FC.
Starken=
burgia Heppenheim, der die Hälfte des Kampfes nur mit zehn Mann
ſpielte, gelang mit Fortungs Hilfe der große Wurf. Der beſte Mann
auf dem Platze war nach einſtimmigem Urteile der Torwächter des
FC. 07 Bensheim. Daneben bot die Verteidigung Heppenheims eine
Glanzpartie und bewahrte den Verein vor einer ſicher ſcheinenden
Niederlage. — Durch Kampf zum Sieg!
8.
OTSTOHRT
Zahnbürsten
Chlorodont-Zahnbürsten 70 Pfg. und Mk. 1.25. Chlorodont-Zahnpaste 60 Pfg. und Mk. 1.00.
Die Chlorodont-Zahnbürste mit gezahntem
Borsten-
schnitt paßt sich der natürlichen Rundung des Gebisses gut
an, dringt in die engen Zahnzwischenräume und entfernt leicht
alle Speisereste, den häßlichen Zahnbelag und beginnenden
Zahnsteinansatz. Auch die hinteren Backen- und
Weisheits-
zähne werden durch das halbrunde Borstenbüschel erfaßt
und geputzt. Lockere Zähne werden durch gleichzeltige
Massage des Zahnfleisches bekestigt. — Die Chlorodoni-
Zahnpaste schont den kostbaren Zahnschmelz, verleiht den
Zähnen elfenbeinartigen Hochglanz, bewirkt durch
Sauerstoff-
salze eine natürliche Mundreinigung und beseitigt üblen
Mund-
geruch bei herrlich erfrischendem Pfefferminzgeschmack.
Nummer 46
Dienstag, den 15. Februar
FNeueſte.
Um die Verlängerung des deutſch=franzöſiſchen
Handelsproviſoriums.
Das deutſch=franzöſiſche Handelsproviſorium, deſſen halbjährige
Gül=
tigkeitsdauer am 21. Februar abläuft, wird, wie aus guter Quelle
ver=
lautet, verlängert werden. Das Handelsproviſorium war ſeinerzeit
unter dem ausdrücklichen Vorbehalt abgeſchloſſen worden, daß die
halb=
jährliche Zeitſpanne dazu benutzt werden ſollte, einen endgültigen
Han=
delsvertag zwiſchen Deutſchland und Frankreich zum Abſchluß zu bringen.
Die franzöſiſche Regierung hat die von ihr übernommene Verpflichtung
nicht einhalten können und den neuen Zolltarif, der als Unterlage für
den Handelsvertrag dienen ſollte, nicht rechtzeitig vorlegen können. Sie
erklärt, durch die Unſicherheit der franzöſiſchen Währung an der
Aus=
arbeitung des Zolltarifes behindert geweſen zu ſein. Von deutſcher
Seite beſteht die Abſicht, im Gegenſatz zu den urſprünglich geäußerten
Anſchaungen dieſer Sachlage durch eine kurze Verlängerung des
Provi=
ſoriums Rechnung zu tragen, da mit Gewißheit damit gerechnet werden
kann, daß bereits innerhalb der nächſten Woche der Zolltarif der
fran=
zöſiſchen Kammer vorgelegt werde und ſomit dieſer Entwurf auch für
die deutſch franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen als Unterlage
dienen könne. Nach Rückkehr des deutſchen Botſchafters von Hoeſch aus
Verlin ſind die Verhandlungen zwiſchen den maßgebenden Stellen bereits
aufgenommen worden. Am Donnerstag abend hat Herr von Hoeſch,
wie mitgeteilt, eine ausführliche Ausſprache mit dem Handelsminiſter
Bokanowski gehabt, an der auch der Direktor der Wirtſchaftsabteilung
am Quai d: Orſay Cerruys teilnahm. Obgleich die Verhandlungen noch
im erſten Anfangsſtadium begriffen ſind, beſteht doch die Hoffnung, daß
ſie zu einem Abſchluß geführt werden können. Erſchwert wird die
Lage durch die Forderung der franzöſiſchen Regierung in das
vor=
läufige erneute Handelsproviſorium neue Beſtimmungen für die Einfuhr
franzöſiſcher Weine nach Deutſchland aufzunehmen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Lage des Kartoffelſtärke= und Kartoffelſtärkefabrikate=Marktes.
Nach dem Berichſt des Verbandes der gewerblichen Kartoffelſtärke=
In=
duſtrien e. V. in Berlin iſt eine Aenderung der Grundlagen der
Markt=
geſtaltung nicht eingetreten. Dieſe bleiben vielmehr wie ſeit Wochen,
zunächſt unverändert. Wie weit die erwartete Nachkampagne ſie
ver=
ſchieben wird, muß abgewartet werden. Die Nachfrage nach
Kartoffel=
ſtärkemehl, iſt leicht belebt, das Geſchäft in deutſchem
Kartoffelſtärke=
dextrin faſt erloſchen. Die nachſtehende Preiſe verſtehen ſich für
Stärke=
mehl für prompte Lieferung je 100 Kg. ab Fabrik in Ladungen, für
Dextrin für Lieferung bis Ende Juni 1927 je 100 Kg. in 15 Tonnen
Ladungen frachtfrei Berlin; bei Lieferung nach anderen
Beſtimmungs=
ſtationen entſprechende Preisſtellung. Die Glukoſepreiſe galten
fracht=
frei jeder deutſchen Vollbahnſtation ausſchl. Faß und Steuer, je 100 Kg.
bei Mindeſtabnahme von 15 000 Kg. Lieferung bis Ende Juni 1927.
Kartoffelſtärkemehl: hochfeine Spezialmarken Mk. 51.00—53.00
ſuperior Mk. 48.00—50,00, prima Mk. 47.00—49.00. Dextrin:
ſuperior Mk. 64,00, prima Mk. 63,00, lösliche Stärke Mk. 61,00.
Glukoſe: Bonbonſyrup ſpez. Gewicht mind 144 (450) Mk. 47.50,
Kapilärſyrup ſpez. Gewicht mind. 1/41 (430) Mk. 46.00, Traubenzucker
in Säcken und Kiſten von 50 Kg. Mk. 47.25.
Guter Geſchäftsgang in der Baſaltinduſtrie des ſüdlichen
Vogels=
beges. Die Baſaltſteininduſtrie im Niddertale in der Gegend zwiſchen
Ortenberg und Hirzenhain ſteht zur Zeit in ſehr erfreulichem
Geſchäfts=
gang. Alle Brüche ſind voll beſchäftigt. Um den
Lieferungsanforde=
rungen genügen zu können, ſollen in Kürze in der Gegend von Ortenberg
einige weitere Baſaltbuüiche erſchloſſen werden, wozu bereits die
er=
forderlichen Geländeankäufe vorgenommen wurden. Ein anderer
be=
deutender Bruch bei Lißberg ſoll zu dem Zwecke erweitert werden und
zum ſchnelleren Abtransport des Materials an die Eiſenbahn eine
Seil=
vahn erhalten. Dank dieſes erfreulichen Aufblühens der Steininduſtrie
rechnet man damit, daß die Arbeitsloſigkeit in der hieſigen Gegend bald
völlig behoben ſein wird.
Starke Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage im nördlichen
Ober=
heffen. Im Laufe des Monats Januar hat ſich die Lage des
Arbeits=
marktes in der Stadt und im Kreiſe Gießen, ſowie in den Kreiſen
Als=
feld, Lauterbach und Schotten erheblich verſchlechtert. Die ungünſtige
Entwicklung iſt auf die Stillegung der Bautätigkeit infolge Froſtes
und auf das Aufhören der Holzhauerarbeiten in den nördlichen
Ge=
bieten zurückzuführen. Während am 1. Januar im ganzen Gebiet des
Arbeitsamtes für das nördliche Oberheſſen 2523
Hauptunterſtützungs=
empfänger gezählt wurden, waren es am 1. Februar 3184, zugleich ſtieg
die Zahl der Zuſchlagsempfänger von 3303 auf 4496 am 1. Februar,
Elektrizitätsgeſellſchaft Nichter, Dr. Weil u. Co. A.=G., Frankfurt a.M.
Die Geſellſchaft, die Anfang 1926 unter Geſchäftsaufſicht geriet, und
einige Monate ſpäter die Liquidation beſchloß, hat nunmehr Konkurs
anmelden muſſen. Das Konkursverfahren iſt am 5. Februar 1927
er=
öffnet worden. Die nächſte Gläubigerverſammlung iſt auf den 1. März
1927 anberaumt.
Schneider u. Hanau A.=G., Frankfurt a. M. Die G.=V. der
Möbel=
fabrik Schneider u. Hanau A. G., Frankfurt a. M. genehmigte den
bekannten dividendenloſen Abſchluß. Hinſichtlich des Geſchäftsganges
wurde erklärt, daß kleinere Aufträge dauernd vorlägen, auch ſchwebten
Verhandlungen über größere Geſchäfte. Bei der ſtarken Konkurrenz
ſei allerdings nicht vorauszuſagen, ob dieſe Geſchäfte zum Abſchluß
gelangen.
Die Sanierung bei Scheidemandel beſchlofſen. In der ordentlichen
Haupt=Verſammlung der Aktien=Geſellſchaft für chemiſche Produkte vorm=
H. Scheidemandel in Berlin, in der nom. 13 149 400 RM. Aktien
ver=
treten waren, wurde zunächſt der von uns ausführlich beſprochene
Ab=
ſchluß für das Geſchäftsjahr 1925/26 einſtimmig genehmigt. Der
ein=
ſchließlich des Verluſtvortrages von 1924 25 ſich ergebende Geſamtverluſt
von 2 439 059 RM. wird bekanntlich aus der Rücklage (3 082 538 RM.)
entnommen. Sodann beguüindete der Vorſitzende die vorgeſchlagene
Sauierung mit den ebenfalls bekannten Argumenten. Die Verſammlung
beſchloß demzufoige ohne Widerſpruch, das Grundkapital von 25 Mill.
RM. auf 10 Mill. RM. durch Herabſetzung des Nennbetrages der Aktien
im Verhältnis von 5:2. Die durch die Zuſammenlegung frei werdenden
Beträge werden in Höhe von etwa 9,8 Mill. RM. zu Abſchreibungen
des Kontos „Wertpapiere und Beteiligungen” und des damit
zuſammen=
hängenden Kontos „Guthaben bei Tochtergeſellſchaften”, in Höhe von rd.
3,7 Mill. RM. zur Ermäßigung des Kontos „Auswärtige Grundſtücke, Ramag=Meguin
Gebäude, Maſchinen, Fuhrpark Utenſilien”, und ein weiterer Betrag
zur vorſorglichen Bewertung der Warten= und Material=Vorräte ſowie
zur Erhaltung eines Reſervefonds von 1 Mill. RM. verwendet. Durch
dieſe Maßrahmen glaubt die Verwaltung, daß die Geſellſchaft für die Premer Pulkan
Zukunft wieder Erträge in augemeſſener Höhe abwerfen wird. Der
aus Geſundheitsrückſichten don ſeinem Amte zurückgetretene
General=
direktor d’8 Unternehmens, Dr. Salomon, wurde in den Aufſichtsrat
delegiert. Ausgeſchieden ſind Curt Haaſe, Berlin, und Dr. Emilio Teutſche Erdöl
Giovanola, Mailand.
Württembergiſche Notenbank. Die Württembergiſthe Notenbank Tonnersmarchüte.
erzielte im Geſchäftsjahr 1926 einen Neingewinn von 986 740,90 Mk. Tynamit Nobel.
Der Vorſtand beantragt die Verteilung einer Dividende von 4,5 Proz. 6. 0. Farben..
mit 315 000 Mk. die Zuweiſung von 143 720,18 Mk. an den
Reſerve=
fonds, ein halbes Prozent Dividende mit 35 000 Mk., 2 Prozent Divi= Taggenau Vorz..
dende mit 140 000 Mk., eine außerordentliche Zuweiſung an den Eeſſenk Gußſtahl.
Neſervefonds mit 105 279 82 Mk. Der Gewinnanteil des Staates
be=
trägt 164 340,24 Mk. Auf neue Nechnung werden vorgetragen Eolle Maſchinen.
82 400,66 Mk. Der Wechſelbeſtand iſt von 44,16 auf 298 Millionen
zurückgegangen, dagegen hat ſich der Beſtand an Effekten von 0,62 auf
8,67 Millionen erhöht.
Kohlenförderung im Nuhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 30. Januar bis 5. Februar im Nuhrgebiet in
ſechs Arbeitstagen 2 416388 Tonnen Kohle gefördert gegen 2 438 217 Amſerdam=R.
Tonnen in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Brüſſel=Antw
Die Kokserzeugung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche
(in den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet), auf 523 114 Tonnen gopenhagen
gegen 511 476 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlen= Stocholm
herſtellung auf 83 403 Tonnen gegen 79 661 Tonnen in 6 Arbeitsta
gehenden Woche, die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 74 731 To.
(73 068 To.), die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 13991 To.
(13 277 To.).
Verhandlungen über die Brennſtofflieferung an Frankreich.
Kürz=
lich wurde von der Reparationskommiſſion das Lieferungsprogramm
für die Monate März bis Mai feſtgeſetzt. Die Anforderungen halten
ſich in dem bisherigen Rahmen. Die Anweſenheit der
Kohlenſyndikats=
vertreter in Paris wurde auch zu einer Ausſprache mit den Vertretern
der franzöſiſchen Hüttenwerke benutzt. Letztere wünſchten u. a. eine
Herabſetzung der abgeſchloſſenen Koksmengen. Auf beiden Seiten kam
der gute Wille zum Ausdruck, nach einer den beiderſeitigen Intereſſen
gerecht werdenden Löſung der verſchiedenen Fragen zu ſuchen. Die
Verhandlungen ſollen demnächſt in Eſſen fortgeſetzt werden.
Flankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. Februar.
Auch heute begann die Börſe noch ziemlich zurückhaltend, aber die
Nachfrage nach verſchiedenen Spezialitäten gab der Tendenz ein etwas
feſteres Ausſehen. So gewannen verſchiedene Banken 1—2 Proz. Die
Montanwerte waren im allgemeinen nur gut behauptet, Mannesmann
aber eröffneten faſt 7 Prozent höher. Hier ſcheinen noch
Intereſſen=
käufe ſtattgefunden zu haben für die am 22. Februar ſtattfindende
Gene=
ralverſammlung. Auch Rheinſtahl etwas höher. Der Chemiemarkt
er=
öffnete allgemein etwas feſter, aber hier ſtellten ſich im Verlaufe ſchon
wieder Abgaben ein, ſodaß die Eröffnungsgewinne nicht behauptet
wer=
den konnten. Elektrowerte teilweiſe bis zu 2 Prozent befeſtigt. L.bhaft
waren ferner wieder die Umſätze für Daimler auf Fuſionsgerüchte;
Adlerwerke wurden mitgeriſſen, Rhenania dagegen minus 8 Prozent auf
Gerüchte von Sanierungsnotwendigkeiten. Stark erholt waren ferner
Kali Aſchersleben mit plus 6 Prozent und Deutſche Erdöl mit plus
2 Prozent. Deutſche und ausländiſche Renten waren vollkommen
um=
ſatzlos und knapp behauptet. Nach Erledigung der erſten Aufträge, unter
denen ſich auch viele Verkaufsaufträge per Medio befunden haben ſollen,
wurde die Stimmung allgemein feſter. Die Chemiewerte konnten ſich
erneut befeſtigen, beſonders J. G. Farben auf eine angeblich bevorſtehende
Einführung der Aktien an verſchiedenen ausländiſchen Börſen.
Mannes=
mann ſtiegen weiter, ebenſo Ilſe Bergbau und überhaupt alle
Montan=
werte mit Harpener an der Spitze. Jetzt wurde auch die Umſatztätigkeit
wieder lebhafter und ſchließlich beteiligten ſich alle Börſenkreiſe am
Ge=
ſchäft. Die Baiſiers ſchritten zu Deckungen und neue Anlagekäufe
wur=
den vorgenommen. Daimler blieben nach wie vor geſucht. Die Börſe
ſchloß lebhaft und feſt. Tägliches Geld 3½ Prozent.
Die Abendbörſe war lebhaft und recht feſt. Beſonders
Mon=
tan=, Chemie=, Kali= und Braunkohlenaktien konnten ſich um mehrere
Prozent beſſern. Auch Elektrowerte und Schiffahrtsaktien zogen noch
etwas an. Hervortraten außerdem Daimler und Adlerwerke, die neue
Höchſtkurſe erreichten und ſehr große Umſätze erzielten. Auch zahlreiche
Nebenwerte konnten mit erheblichen Kurserholungen dienen. Es
fan=
den Deckungen ſtatt, wie es heißt, beſonders für Berliner Rechnung,
wozu die Baiſſiers durch das offizielle Kommunigué über das
befrie=
digende Ergebnis der 500 Millionenanleihe gezwungen ſind. Anleihen
umſatzlos. 5proz, Reichsanleihe 0880; Commerzbank 2245: Diskonto= 19) 49—52; C) 44—48; Bullen a) 53—57; b) 48—52; Kühe 2) 48—5
geſellſchaft 195,5; Dresdner Bank 190,5; Metallbank 174: Buderus 134;
Gelſenkirchen 193,75; Harpener 233; Kali Aſchersleben 217: Weſteregeln
217; Mannesmann 240,75; Phönix 139: Rhein. Braunkohle 317;
Rheinſtahl 238: Riebeck 189 5; Stahlverein 153: Adlerwerke 142: AEG.
172, 75; Aſchaffenburger, Zelſtoff 184: J.G. Farben 329; Bergmann
187,5: Daimler 122: Erdöl 210 5; Scheideanſtalt 2575; Frankfurter Pfund 69—70; von 120 bis 160 Pfund 65—68; Sauen 60—67. Mar
Maſchinen Pokorny 115: Holzverkohlung 100; Metallgeſ. 207,5: NSu.
136: Rhenania 75; Schuckert 180,25; Siemens u. Halske 209,75;
Zell=
ſtoff Waldhof 273,5; Nordd. Lloyd 154,75.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 14. Februar.
Am Geldmarkt iſt die ſeit dem Ultimo beobachtete Verſteifung recht= viertel 52 und Hinterviertel 56.
zeitig genug überwunden worden, um bei der Medio=Liquidation eine
ausreichende Verſorgung des Börſenbedarfes zu ermöglichen. Die Lage
am kurzfriſtigen Geldmaukt iſt gegenwärtig flüſſig, ſo daß die
benötig=
ten Reportgelder von den Banken ohne Schwierigkeiten zu 6,75—7,25
Prozent zur Verfügung geſtellt werden. Der Satz für Tagesgeld
be=
läuft ſich auf etwa 3,5—5,5 Prozent, für Monatsgeld auf 5.25—6,25
Prozent und für Warenwechſel mit Großbankgiro auf 4,25. Die
Baiſſe=
vorſichtiger geworden. Man konnte bei Beginn der Börſe eher
Dek=
kungskäufe feſtſtellen. Die Tendenz ließ ſich daher freundlich an, zumal
das Publikum in der Hauptſache an ſeinen Beſtänden feſthält. Die Um= trat eine Abſchwächung ein auf Verkäufe der Kommiſſionsfirmen,
ſätze waren trotzdem im allgemeinen ruhig und nur in Spezialwerten
bewegt, ſo in Schultheiß, Oſtwerke=Aktien bei 2—4prozentigen
Steige=
rungen, Mannesmann plus 6, Rheinſtahl plus 1. Berger Tiefbau
plus 5, Deutſch Atlantiſche Telegraphen plus 4,75, Sarotti plus 5,
Elektriſch Licht und Kraft plus 3, in ſämtlichen Kaliaktien, die um
3—5 Prozent ſtiegen und in einzelnen weiteren Papieren. Am
Deviſen=
markt zog das engliſche Pfund auf 4,8512 an. Der Dollar lag in
Ber=
lin mit 4,2193 befeſtigt. Außer der norwegiſchen Krone zeigten die im
Uſangenhandel genannten kontinentalen Valuten gegenüber dem
eng=
liſchen Pfund leichte Befeſtigungen.
Im weiteren Verlauf der Börſe nahm das Geſchäft in verſchiedenen
Spezialwerten einen außerordenglich ſtarken Umfang an. Farbenindu= billigeres kubamiſches Angebot und Kaufreſerve der Raffinerien.
ſtrie, in denen ausländiſche Käufe ſtattfanden, zogen die
Aufmerkſam=
keit der Spekulation auf ſich und ſtiegen in kurzen Zeiträumen um 5
Prozent. An der Börſe führt man das Intereſſe für Farbenaktien auf
nach verſchiedenen Seiten gerichteten ausländiſchen Verhandlungen des
Konzerns zurück, die einen guten Verlauf nehmen ſollen. Gleichfalls
fanden in Kaliaktien erhebliche Abſchlüſſe ſtatt. Die Kurſe gingen
abermals um 4—7 Prozent in die Höhe, namentlich für Aſchersleben.
Salz Detfurth. Weſteregeln und die unnotierten Kaliwerte. Von
Mon=
tanaktien zogen im weiteren Verlauf Schleſiſche Zink um insgeſamt
7 und Ilſe um weitere 9 Prozent an, während die übrigen
Montan=
aktien ruhig lagen. Privatdiskont kurze Sicht 4/,, lange Sicht 41/. Geſamtheit angeſchloſſen.
An der Nachbörſe war die Tendenz unſicher. Oſtwerke und Schultheiß
konnten mit 350 bzw. 373 ihre höchſten Tageskurſe nicht behaupten, jahrsmeſſe (30—B. März) wird die Kreiſe des Handwerks beſond
Dagegen waren Siemens mit 229 gefragt. Man nannte im einzelnen
gegen 2,30 Uhr: Kriegsanleihe 0,870; J.G.=Farbeninduſtrie 336
freund=
lich. Ilſe 359 nach 356, höchſter Kurs 366, Rheiniſche Braunkohlen 315 5;
Deſſauer Gas 213; Höſch 211,5: Mannesmann 240: Oberkoks 146,75;
Nheinſtahl 224; Harpener 233,75: AEG. 171,5; Schuckert 178,5;
Berg=
mann 188; Weſteregeln und Aſchersleben 217; Salz Detfurth N8,5;
Hopag 168: Nordd. Lloyd 154,5; Glanzſtoff=Aktien lebhaft gefragt und Verkehr von Häuten und Fellen eintreten.
feſt, 565 nach 557.
1242. 14 2. Augsb.=Nürnb. Maſck 46.5 188.5 Hirſch Kupfer 112). 123 875 23.75 Höſch Eiſee 259. 210.5 Berl. E. W. Stamm. 227.5 232. Hohenlohe Berke. 29.125 30. Berlin. KarlsruheInd 108.125 111.875 Kahla Vorzellan 33 133.125 Braunkohl.=Briketts 215. 224 Lindes Eismaſch. 1203.5 204. 149.875 150.— Lingel Schuh. ..... 88. 25 86.25 Bremer Wolle. 190. 196.— Linke u. Hofmann.. 94 75 95. Teutſch.=Atlant. Tel. 120. 127.— Loewe u. Co.....! 30z. 312.5 Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel. 129.5 132.— . Lorenz
Niede=lauſitzer gohle 1222.— 154 875 155.—
227.— Teutſche Vetroleum. 204 625 07. I. Nordd. Gummi.
Crenſtein ...... 142.75 144.5 Ilt. Na iwerfe. 150.75 15:- Rath eber Baggon. 115.— 115. 142. 142.— Romba her Hütten. 13.125 135.25 159.— Roſitzer Zucker. ....! 115.75 Reltr. L eferung.: 193. 193.— Rütgerswerke ... 143. 141.5 319 324.25 Sachſen verk.......! 137.— 2. Friſter 113.75 11 .75 Sächſ Gußſtahl ....! 163.— 170.— 56.5 57.75 Siemens Glas. 18775 18 18. Ber, Lauſitzer Glas 1157.23 G. f. elerr Untern. 27.5 232,5 Volkſtedter Vorzell 63. 69.— 215. 2zo. Weſtf. E. Langendreer 59.5 63.5 San. Maſch. Egeſt. 135. 137. I Bittener Gußſtahl 1. 65.— 6o.— Kanſa Tampfſchf.. . . 237.— 233.— Banderer= Verke. 12.4.— 256.5
Deviſenmarkt.
Buenos=Aires
Cslo
Felſingſors
Italien
London
Nen=Yo=
Taris
Ecknei=
Exgnien
Geld !.
53.35
12.477
73.65
2.056
0. 500
1.042
7.396
Brie
59.40
2.517
73.85
2.060
3.503
3.052
1.416
2.155/ 2.165
1 535 21.595
81. 1/ 61.31
5.54/ 5.56
4.207 4.217
1.245. 1.255
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 14. Februar. Weizen inl. zn
ausl. 30,5—32,5; Roggen inl. 27,25; ausl. 27,5—28; Hafer inl. 21—25
Braugerſte 26—30; Futtergerſte 21,25—22,5: Mais 19; Weizenmehl A
bis 40,25; Weizenbrotmehl 30—30,5; Roggenmehl 37—39; Weizenkle:
13,5—13,75. — Tendenz: ſtetig.
Frankfurter Produktenbericht vom 14. Februar. Zu Beginn
da=
neuen Woche war das Geſchäft am hieſigen Markt ziemlich klein. Du
Käufer übten große Zurückhaltung, doch war andererſeits das Angebrn
knapp, ſodaß die allgemeine Tendenz gut behauptet blieb. Roggen un
in Verbindung damit Roggenmehl, mußten allerdings je 25 Pfennfi
geben. Weizen= u. Roggenkleie konnten dagegen wieder um je 25 Pfg. am.
ziehen. Es notierten: Weizen 2,50—29,75. Roggen 27, Sommergerfſ
26—27, Hafer inl. 21,75—22,50, Mais 18,50—18,75, Weizenmehl 40,5
bis 40,75, Roggenmehl 38—38,50, Weizenkleie 13,75, Roggenkleie m
bis 14,25, Erbſen 35—60, Linſen 50—80, Heu 9—10,25, Weizen= uu
Roggenſtroh 4,25—5, gebündelt 3,75—4, Treber 17,25—17,50.
Berliner Produktenbericht vom 14. Februar. Die überſeeiſchoe
Weizenofferten vermochten dem hieſigen Markte keinerlei Anregung zu
geben. Die Mühlen bekunden angeſichts des ſchleppenden Mehlabſatz;
ziemliche Vorſicht, und ſomit erfuhren die Preiſe im Efſektiv= und L5
ferungsgeſchäft kaum eine Veränderung. Roggen iſt in den ausläns
ſchen Forderungen etwas feſter gehalten. Das Inland iſt nach wie v.
nur wenig mit Material im Markte. Aber auch auf der anderen Seiu
iſt Zurückhaltung zu beobachten. Lediglich im Lieferungsmarkt
ſtellto=
ſich die Eröffnungsnotierungen infolge verſtärkter Deckungsfrage nich
unerheblich höher. Mehl iſt in den Preiſen unverändert bei größt
Zurückhaltung der Käufer. Hafer und Gerſte hatten ruhiges Geſchäff
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 14. Februar. Auftrieb: Ochſen 2.
130 Bullen, 330 Kühe, 284 Rinder, 701 Kälber 60 Schafe, 2600 Schweirn
248 Arbeits= und 38 Schlachtpferde. Preiſe: Ochſen a) 55—59, b) 48 G
50, c) 38—50, d) 38 —40, e) 32—35, f) 30—32, Bullen a) 46—51, h)
bis 45, c) 32—37, d) 30—32, Kühe a) 48—51, h) 37—41, c) 30—36, d)
bis 21, Freſſer a) 58—61, b) 46—52, c) 40—42, Kälber b) 72—75, )
bis 72, 0) 58—64, e) 45—54, Schafe b) 32—46, Schweine a) 70—5
b) 71—72, c) 71—72, d) 69—71, e) 68—70, f) 67—68, Sauen 62—65, A0 600—1400, Schlachtpferde 60—120. Markwerlauf: Mit
Gro=
vieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mi
Schweinen lebhaft, ausverkauft; mit Arbeits= und Schlachtpferden mitte
mäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 14. Februar. Der Auftrieb des heutig-”
Hauptmarktes beſtand aus 269 Ochſen, 52 Bullen, 626 Kühen 20 FS.
ſen, 453 Kälbern, 120 Schafen und 4611 Schweinen. Bezahlt wurd=a
pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen 21) 59—62; 42) 53—58; bl) us
b) 40—47: c) 32—39: d) 25—31: Färſen a) 58—65; b) 52—57: C) 41—5
Kälber: b) 70—75: c) 62—69; d) 55—61; Schafe: a1) 52—54: 42)
bis 50; Schweine von über 3 Zentnern Lebendgewicht 69—70; von 2)
bis 300 Pfund 69—70; von 200 bis 240 Pfund 69—70; von 160 bis 2)
verlauf: Rinder werden bei regem. Schweine bei anfangs regem,
ſpät=
lebhaften Geſchäft und zu Preiſen über Notiz ausverkauft. In K. und Schafen ſchleppender Handel und ausverkauft. — Die Fleiſ
großhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſen= und Rindfleri)
1 95—105: II 90—95; Bullenfleiſch 85—95; Kuhfleiſch I 70—80; II. )
bis 70; III 45—55; Kalbfleiſch II 90—100; Hammelfleiſch 85—95;
Scht=
fleiſch 60—75; Schweinefleiſch 85—92; Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vord
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 14. Febr. (Priv.=Tel:)
Weizen: Der Markt begann in ziemlich feſter Haltung auf die
na=
uehr erfolgte Annahme der Geſetzesvorlagen zur Unterſtützung 1 iſt infolge dieſer Lage am Geldmarkt mit ihren Abgaben Landwirtſchaft. Dann trat eine Abſchwächung ein auf die Wochenſtatti
und ſchwache heimiſche Lokonachfrage. Die Termine verloren 1),
Mais: Der Beginn war ſtetig auf gute Epportnachfrage. Dern
daß die Termine etwa 0,75 C. nachgeben mußten.
Hafer: Der Markt nahm einen ziemlich ſchwachen Verlauf bei
leit=
ten Abſchwächungen.
Baumwolle: In Erwartung kleinerer Ankünfte und den Verkams
bericht des Fenſurbüros, auf für die Pflanzarbeit ungünſtige
Wetki=
meldungen, nahm der Markt einen überwiegend ſtetigen Verlauf. 2r
Schlußverkehr überwogen Glattſtellungen.
Kaffee: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung auf Lichi
dationen und Kaufreſerve des Handels.
Zucker: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung, da niedrign
ausländiſche Kabel vorlagen und Liquidationen erfolgten, ferner a
Kakao: Höhere Kabelmeldungen ſowie die Feſtigkeit des Lokomark
hatten anfangs eine ſtetige Haltung zur Folge. Dann trat indes eu
Abſchwächung ein auf Verkäufe des lokalen Handels und des Auslanx=ſ
Kleine Wirtſchaftsnachrichtien.
Nach längeren Verhandlungen hat ſich die Intereſſengemeinſchaft ol
Mineralölhandel beteiligter Firmen Groß=Hamburgs als Landesgrupm
dem Allgemeinen Deutſchen Oelhändlerverein e. V., Bremen, in ih
Die Sonderveranſtaltung „Schweißtechnik” auf der Kölner F—
intereſſieren.
In der letzten Sitzung der Tagung der Internationalen Gerhtr
vereinigung in München wurde eine Entſchließung angenommen, in *
die Gerber von Belgien, Deutſchland, England, Oeſterreich, Polen.
Tſchechoſlowakei und Ungarn grundſätzlich für den freien, ungehinden=
Die Kommunalbank für Sachſen hat der Stadt Ludwigshafen
Darlehen von 5 Millionen RM. gewährt.
Mit dem 31. März ſcheidet der langjährige Leiter der ſtaatliar
Elektrizitätsunternehmungen im Main=Weſergebiet Oberbaurat Buchſ..
auf ſeinen Autrag aus ſeinen Dienſtſtellungen, um ſich techniſch=wiſ.
ſchafrlichen Studien und der Durchbildung ſeiner Erfindungen
widmen.
In Stuttgart hat ſich unter dem Namen „Einkaufskonzern ſüdd -A
ſcher Kaufleute” eine Einkaufsgruppe mittlerer und größerer Tc—i
geſchäfte aus Baden, Württemberg, Bayern und Heſſen gebildet, dem.
nächſt 40 Firmen in verſchiedenſten Plätzen Süddeutſchlands, namen
Badens und Württembergs, angehören.
In verſchiedenen Fragen, die mit der Gründung eines Walzor—
ſyndikats zuſammenhängen, konnte eine Annäherung der Anſichten
geſtellt werden. Die nächſte Zuſammenkunft findet am 24. Februar.
Paris ſtatt
In Budapeſter Börſenkreiſen verlautet, daß eine engliſche Fin—
gruppe die Mehrheit der Zentralhypothekenbank ungariſcher Sparke.
zu erwerben wünſcht, um über dieſes Inſtitut das Hypothekargeſchäff
Ungarn zu pflegen.
Die ſchweizeriſche Ausfuhr im Monat Januar weiſt den außerord.
lich niedrigen Stand von 133,1 Mill. Fr. auf. Der Wert der Ein
betrug 182,6 Mill. Fr. Der Paſſivſaldo der Handelsbilanz beläuft
demnach pro Januar auf 49,5 Mill. Fr., gegen 46,9 Mill. Fr. im
zember.
Der ſeit dem 1. März 1926 ſiſtierte Ausfuhrzoll von 1,20 F.
100 Kilo Eiſendrehſpäne iſt vom Schweizer Bundesrat auf den 15. S
eieder in Kraft geſetzt worden.
Im Wollhandel Barcelonas wird zur Zeit erwogen, den Wollyſ—
zu reorganiſieren, und zwar in einer Form, die dem engliſchen, im 2l
don üblichen Shſtem ähnlich iſt.
Der amerikaniſche Senat nahm geſtern die Vorlage für die 1
zung der amerikaniſchen Landwirtſchaft an. Die Vorlage ſieht
Einricktung eines Fonds von etwa 250 Mill. Dollars vor, aus delle.
Zurückziehung des Ueb rſchuſſes von Baumwolle, Weizen, Reis,
uſſ. von den Märkten finanziert werden ſoll.
Nummer 46
Dienstag, den 15. Februar 1927
Dei Mit M die Lonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
O)
Dann ging der Marquis auf Fritz zu.
Noch immer vermochte dieſer nicht zu entſcheiben: will er
mich begrüßen oder will er mich beim Weſtenausſchnitt packen?
7 eun das Geſicht war undurchdringlich, weder gerührt noch
fändſelig. Bloß muſternd. Muſternd ohne Voreingenommenheit.
Plötzlich ſagte Marquis d’Orſay auf engliſch:
„Sie glauben nicht, mein lieber Cornelius, wie glücklich mich
Ichr Beſuch macht.”
Fritz ſah ihm ins Geſicht und atmete auf. Er konnte ſich
ucht enthalten, aus dieſer erleichterten Stimmung zu antworten:
„Ich fürchtete ſchon, nicht willkommen zu ſein.”
Nun lächelte der Marquis; er lächelte mit allem Scharm
pariſeriſcher Unwiderſtihlichleit. Er ſtreckte beide Hände gegen
ſtänen Beſucher aus, legte ihm die Arme um den Hals und küßte
iſn auf die Wangen.
Sie wollen mich zum Beſten haben, mein lieber Cornelius;
Sie wollen mich foppen. Ich darf Sie doch mit dem Vornamen
grireden?"
„Ich bitte darum,” ſagte Fritz.
„Wenn ich einen Augenblick gezögert habe, Ihnen um den
tals zu fallen,” erklärte der Marquis, „ſo werden Sie den
Grund begreifen. Der Wunſch, mir das Bild meines jungen
zreundes, den ich ſo lange nicht geſehen habe, aufs neue
einzu=
rrägen, hat meinen Arm gehemmt.”
Fritz hatte die Frechheit, zu fragen:
„Und kennen Sie mich noch wieder?”
Aber, mein lieber Cornelius,” erwiberte der Marquis, „ob
ich Sie noch wiedererkenne? Unter Tauſenden hätte ich
Sie wieder erkannt!“
„Das iſt ſchön”, ſagte Fritz.
„Das Auge der Liebe, mein junger Freund, ſieht ſcharf.
Sch habe mich ſo daran gewöhnt, Sie als meinen Sohn zu
be=
trachten, daß Sie mir völlig naheſtehen — ſo nahe wie mein
nziges Kind.”
Fritz ſah ſich intereſſiert um.
„Dina kommt jeden Augenblick. Sie iſt mit wichtigen
Ar=
keiten im Haushalt beſchäftigt. Denn Sie dürfen nicht denken,
taaß meine Tochter das untätige Leben einer jungen Dame der
trroßen Welt führen darf. O nein! Sie hat im Kloſter alles
feelernt, was ein junges Mädchen wiſſen muß — und ihre gute
Rutter hielt darauf, daß ſie nichts davon verlernte.”
„Ich glaube, da kommt ſie,” ſagte Fritz mit einem
inter=
eſſierten Blick in den Garten.
In der Tat. Da kam ſie. Sie war aber im Tennisdreß,
was nicht eigentlich darauf ſchließen ließ, daß ſie eben vom
häus=
lichen Arbeiten kam.
Ohne durch ſeinen kleinen Irrtum im geringſten irritiert
zu ſein, nickte der Marquis ſtrahlend ſeiner ſchönen Tochter zu.
„Sehen Sie wohl, wie ich geſagt habe: friſch vom
Sport=
platz.”
Fritz konnte nicht umhin, innerlich zu konſtatieren, daß ein
gewiſſer Widerſpruch zwiſchen dieſen Worten ſeines verehrten
Schwiegervaters und ſeinen früheren Angaben beſtand. Aber
er hatte Wichtigeres zu denken. Denn während Dina, nunmehr
ihre Schritte beſchleunigend, auf das Haus zuging, konnte er
erkennen, daß ſie noch hübſcher war als auf dem Bild in der
„Illuſtration‟. Die Gertenſchlankheit der Geſtalt trat in dem
knappen Tenniskleid mit einer Koketterie zutage, die gleichwohl
nichts Herausforderndes hatte. Der unbefangene und ruhige
Ausdruck ihres ſchönen jungen Geſichts verriet die Sicherheit
der vornehmen Dame; ihr Gang, ihr Lächeln, die Rundung ihrer
Schultern, die ſchmale Linie ihre Hüften, alles war von
klaſ=
ſiſcher und berückender Ebenmäßigkeit.
Und dann trat ſie ins Haus. Fritz fühlte ein
unbezähm=
bares Verlangen, ihr entgegenzugehen; aber die Höflichkeit
gegen den Marquis, der gelaſſen ihm gegenüberſaß, ließ es
nicht zu.
Die Tür ging auf. Dina trat ein. Sie brachte den herben,
friſchen Hauch des Raſens mit herüber in dieſen Rokokoraum;
unter ihrem geſunden und ſieghaften Lächeln ſchienen die
ver=
blaßten Farben dieſes Zimmers aufzuglühen; und alle
Raffi=
nements des Rokoko, aller Hauch ſterbender Parfüms vergingen
unter dem klaren Blick ihrer jungen Augen.
„Weißt du, wer das iſt, Dina?” fragte ihr Vater.
Sie ſah den Beſucher ratlos an.
„E8 iſt Cornelius Vandergult.”
Nun trat ein jähes Rot in ihr Geſicht. Sie neigte, mit
einer plötzlichen Befangenheit kämpfend, den Kopf. Dann,
in=
dem ſie das Racket auf den Teppich legte — ſie mußte das Geſicht
abwenden, um den geeigneten Platz zu ſuchen — reichte ſie Fritz
die Hand.
Fritz geſtand ſich, daß dieſe Situation ebenſo eigenartig wie
reizvoll war.
Er hatte Dina auf dem Bilde geſehen — und hatte ſich in ſte
verliebt. Nun ſtand ſie in Fleiſch und Blut vor ihm — und
nun war er nicht mehr verliebt, nun war er einfach bezaubert.
Jetzt gab es kein Zurück mehr: alle Erwägungen des Verſtandes
mußten weichen, dieſes eine Ziel: Dina — brachte jede andere
Regung in ihm zum Schweigen. Blitzſchnell kreiſten ihm die
Geite 13
Gedanken durch den Kopf. Es gab zwei Möglichkeiten.
Ent=
weder Dina würde ſeine Gefühle erwidern, würde ihn lieben
lernen, wie er ſie liebte: dann hatte er ein Recht auf dieſes ſüße
junge Geſchöpf — denn nicht ſein Name galt, ſondern er ſelbſt
— wenn ſie ihn eben wahrhaft liebte. Oder aber — ſie hielt ihn
für den reichen Vandergult, und alles war Berechnung — dann
fühlte er ſich im Recht, wenn er eine kaltblütige und herzloſe
Kalkulation durchkreuzte. So formte ſich ihm das Bild der
Dinge, während er ſtockenden Atmes vor Dina ſtand.
„Du mußt Engliſch ſprechen, mein Kind,” mahnte ihr
Vater. „Was du Herrn Vandergult da auf Franzöſiſch
er=
zählſt, verſteht er nicht.”
„Ich habe ja überhaupt noch kein Wort geſprochen,” belehrte
ihn Dina.
„Dann habe ich mich verhört.”
Fritz konnte ſich nicht enthalten, einen erſtaunten Blick über
den Herrn Marquis d’Orſay gleiten zu laſſen, der übrigens
voll=
kommen ſeelenruhig dreinſchaute. Dagegen glaubte er in Dinas
Augen ein fernes Lächeln zu ahnen.
„Meine Tochter ſpricht ausgezeichnet Engliſch. Sie hat es
im Sacré Coeur gelernt.”
„Mein Vater vergißt hinzuzufügen,” lachte die junge
Mar=
quiſe, die übrigens gar nicht ſo ausſah, wie man ſich eine
Mar=
quiſe vorſtellt, „daß ich mein Engliſch von einer Kloſterſchweſter
gelernt habe, die aus Lyon war. Und ſo ſprach ſie auch das
Engliſch aus. Seien Sie alſo nicht gar zu enttäuſcht.”
„Ich verſtehe auch ein bißchen Franzöſiſch,” ſagte Fritz,
in=
nerlich froh; das Beſtreben der beiden, ſich von der
liebenswür=
digſten Seite zu zeigen, gab ihm Mut.
„Sie bleiben doch zum Diner?” fragte der Marquis. „Ja
natürlich, Sie müſſen bleiben. Das wäre noch ſchöner.
Ueber=
haupt: ich bitte Sie, ſich darauf gefaßt zu machen, daß Sie mein
Haus als das Ihrige betrachten müſſen.”
Fritz war glücklich und verbeugte ſich ſtrahlend.
„Spielen Sie auch Tennis, Herr Vandergult?”
„Vor allen Dingen: wie geht es Ihrem Vater?” miſchte der
Marquis ſich ins Geſpräch.
„Nur Sonntags,” antortete Fritz. Auf den erſtaunten
Blick des Marquis erläuterte Dina: „Er meint das
Tennis=
ſpiel.*
„Mein Vater war in letzter Zeit nicht ganz wohl,” meinte
Fritz mit leidender Miene. (Alte Väter ſind gewöhnlich nicht
recht wohl, dachte er bei ſich, da ſtimmts auf alle Fälle.)
„Ja, ja,” ſagte der Marcns, „er ſollte eben auch in der
Woche Tennis ſpielen.”
„Mein Vater verwechſelt die beiden Sachen miteinander,”
flüſterte Dina. „Sie dürfen ſich darüber nicht wundern.”
(Fortſetzung folgt.)
IS1983
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Goldpfdbr.
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Goldpfdbr. . . . . . 103
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Goldpfdbr. .
30 Komm. 2db. D.
Goldſchuldver.
8% Heſſ. Ldb. Gold
102 Komm. Elektr.
Mark (Hag.)Gol
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8% Mainz St.=G.
8½ Naſſ. Ldb. Gold
8½ Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfdbr.. . .
8%0 Pforzh. St.=G.
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Goldpfdbr.
8% Rh. Hyp.=B. G.
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10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk., Goldpf
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Goldpfdbr. . . . . .
Ohne
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berechnung
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Kohl. 23/
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5% „ Roggen.
5% Pr. Kaliwv. ..
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5% Südd. Feſt=B.6
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Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. .
Bayr. Handelsb. .
Bayr. Hyp.u. Weck)
Berliner Hyp.=Bk.
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Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. u. Wb
Meining. Hnp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bl.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. Kr.=B.
103.5
106
102
105
1o5
104.5
149
104
16.85
17‟
13.85
16
13.925
17.75
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.... 15
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B./ 14
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp..Bk.. 17.3
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.. . 12.57
Landeskr. Caſſel ../ 12
Naſſau. Ldsb. . . . B.8
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Dux Bdb. Em91 21
93
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42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
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42 Kaſchau=Oderb.
„ abg.
2 Sſt. Nwſtb. 74
52 Oſt. Südb. (L.)
2,60 Alte „.„
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5%0 Oſt.=Ung. 73/74
470 Oſt. Staatsb. 83 12.75
3½,Oft. „ 1.b.8.E. / 22.25
32Oſt. „ 9. E.
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5 Rud. Silber .. 17
4 Rud. Salzig.)
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43.% Anat. S
4½½ Anat. S. III
12, Salon. Monaſt
Tehuanteper.
Banſ=Aktien
5i
aui
15.25
15.25
armer Banko. ../195.4
Bay. Hyp.=Wchſ.. 1249
Berl. Handelsgef.
Comm.u. Privatb. 226
Darmſt. u. Nat.=Bk. 293
Deutſche Bauk . . 205.75
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. /174
D. Hyp.=Bk. M
183
D. Vereins=Bk.
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Michel, ſein Neffe.
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Als Einlage: Spitzentanz, ausgeführt
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Irene Scheinpflug, Dorothea Böhm
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Robert . ..
Paul Maletzki
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Frau Miller, Witwe Marg Carlſenz
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Strambach . . . . . . Heinrich Kuhn
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