Einzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 43
Samstag, den 12. Februar 1927.
190. Jahrgang
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Darm=
ſtädte und Nationabant.
Marx verteidigt ſeinen Innenminiſter.
*Pertrauen für Keudell.
Die Mißtrauensanträge abgelehnt.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichstag hatte am Freitag wieder einmal ſo etwas, wie
ſEnen großen Tag. Die Tribünen waren dicht gefüllt, auch im
Sitzungsſaal war beinahe alles erſchienen, ebenſo wieſen die
Fegierungsbänke nur einige Lücken auf. Es war eine Beſetzung,
e ſie nur feſtzuſtellen iſt, wenn wirklich Dinge auf der
Tages=
erdnung ſtehen, die im allgemeinen mehr Intereſſe zu wecken
Flegen, als der meiſt trockene Beratungsſtoff des Reichstages.
um die Hauptſache vorwegzunehmen: die Ereigniſſe nahmen den
4erlauf, der ſeit Tagen ſchon vorauszuſehen war.
Reichs=
krnzler Dr. Marx wies alle gegen den
Innen=
ſiu iniſter von Keudell gerichteten Angriffe
zu=
ſtträck. Das Zentrum nahm von ſeinen Ausführungen mit
igenugtuung Kenntnis und die Oppoſition mußte trotz ihres
drei=
u ſarhen Mißtrauens gegen Herrn von Keudell als geſchlagene
Par=
ſe den Platz verlaſſen.
Die Ausſprache ſelbſt, die ſich um den Fall entwickelte, wurde
nr der Begründung der kommuniſtiſchen Interpellation durch
ſt ſer Abg. Torgler eingeleitet, dem es nicht allzuſehr darauf
an=
hrz, ſachlich zu bleiben, ſondern eine ſeiner Propagandareden
halten und gegen die Reaktion im allgemeinen und
beſon=
eten zu wettern. Dann folgte ſofort der Reichskanzler, um in
iugeren ruh gen Ausführungen das Neueſte von dem Ergebnis
ſicer Unterſuchungen zur Kenntnis zu bringen. Man muß ge=
Palezu ſtaunen, welche Fülle Material gegen den neuen Miniſter
oi Keudell zuſammengetragen worden iſt, wie intenſiv ſich ſeine
ſeirner mit ihm beſchäftigt haben müſſen, wie ſie beinahe jeden
iner Schritte überwacht, alles aus der Verſenkung hervorgeholt
ten, was ſich auch nur annähernd gegen ihn ins Feld führen
1. Nun, der Kanzler hat die Mühe nicht geſcheut, und auch
e kleinſte Anklage unter die Lupe genommen und auf ihren
ebeichen Inhalt geprüft; dabei aber von Fall zu Fall die Feſt=
A ung mächen müſſen, daß von der Oppoſition
maß=
aufgebauſcht worden iſt. Außerordentlich ſympathiſch
yrſhrte es, daß er ſich in die damalige S tuation Keudells
hin=
nieiverſetzen vermochte, der, abgeſchnitten von der Außenwelt,
unmittelbarer Nähe der polniſchen Grenze, nichts unverſäumt
iß um mit ſeinen vorgeſetzten Behörden in Verbindung zu
tan, gleichzeitig aber ſeinen Kreis vor den Schrecken eines
üserkrieges zu bewahren. Ruhig und ſachlich arbeitete er alle
umente heraus, die die gegen ihn vorgebrachten Klagen
wider=
gien. Keudell ſchickte damals während des Kapp=Putſches den
lvertretenden Landrat Finkenſtein perſönlich nach Frankfurt
wer Oder, um ſich Anweiſungen geben zu laſſen, die dahen
ueten, den Anordnungen der militäriſchen Befehlshaber
re zu leiſten. Auch das Verhalten Keudells während des
winer Putſches rückt nach den Ausführungen des Kanzlers in
anderes Licht, ebenſo auch ſein Zuſammenarbeiten mit der
Impia”, die ſich jetzt als der unpolitiſche „
Jungdeutſchland=
entpuppt. Schließlich verſäumte Herr Maxx nicht, Herrn
iell über die ihm ſichtlich unangenehme Situation, ſich gegen
Enſchuldigungen von dem Kanzler verteidigen zu laſſen, mit
Erklärung dem Plenum gegenüber hinwegzuhelfen, daß er
eberzeugung habe, in Herrn Keudell einen treuen Helſer
u den zu haben.
Ein paar Sätze Kendells, daß er alles tun werde, um eine
inuensvolle Zuſammenarbeit zu gewährleiſten, und daß er
ſem auferlegte Amtspflicht, für den Schutz der Verfaſſung
ugen, erfüllen werde, gab dem Zentrum das Stichwort, nun
Herrn Guérard vorzuſchicken, um den im Vertrauensvotum
S. Februar gemachten Vorbehalt zurückzuziehen. Damit
er erſte Akt erledigt. Es marſchierte nunmehr die Oppo=
Iin auf, mit Herrn Landsberg von der Sozialdemokratie an
Stpitze, der über das kürzlich dem Reichstag als Senſation
ſtragene nicht hinauskam. Inzwiſchen hatten ſich auch die
raten entſchloſſen, mit einem beſonderen
Mißtrauens=
hn gegen Herrn von Keudell auf der Bildfläche zu erſcheinen
1MAeichzeitig dem Kanzler auseinanderzuſetzen, daß ihre Be=
Beu durch ſeine Erklärungen nicht zerſtreut worden ſeien.
9 von Richthofen beſorgte das dann in ſehr ausführlicher
De, ſo daß man ſchließlich nach 4 Uhr die Ausſprache ſchließen
1Mjur Abſtimmung gehen konnte. Der demokratiſche Antrag
AMinerſt über die Bühne. Er ſah 217 Stimmen gegen ſich und
IImf nur 161 für ſich vereinigen. Herr Dr. Wirth befand ſich
AMdesmal wieder bei der Oppoſition. Mit faſt dem=
Er Stimmverhältnis wurden in der gemeinſamen Abſtimmung
diRymuniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Anträge abgelehnt,
mis gegen 163 Stimmen. Damit war auch dieſer Fall er=
122, Der aber wohl noch nicht als begraben anzuſehen iſt, da
22Ehidie Oppoſitionsparteien nicht nehmen laſſen werden, bei
DNderatungen über den Etat des Reichsinnenminiſteriums
Deimmal mit den jetzt abgewieſenen Beſchuldigungen
aufzu=
mw in.
Reichstag behandelte dann noch die Geſetzesvorlage
DRde Reichswohnungszählung, zu der noch verſchiedene
Ein=
eIAnahe der Parteien vorlagen, die aber ſachlich nicht über die
4 ut ßbeſchlüſſe hinausgehen. Nach Ablehnung der Anträge
DA bas Geſetz in zweiter und dritter Lefung angenommen.
A—n bertagte ſich das Haus auf Mittwoch.
Reudells Rechtfertigung durch Marx
ſitsskanzler Marx erklärte zum Fall Keudell, daß er die
Unter=
ges Falles v. Keudell mit großer Objektivität durchgeführt habe.
Sem Gerrn v. Keudell gemachten Vorwürfe einer
Beteiligung am Kapp=Putſch
Amte abweſenden Regierungspräſidenten, des Oberregierungsrates von
Keller. Die Mitteilungen der rechtmäßigen Regierung ſeien niemals zu
Händen des Herrn v. Keudell gelangt. Sobald die erſten Nachrichten einen Teil der Welt und jedenfalls einen Teil der franzöſiſchen
über die Rückkehr der rechtmäßigen Regierung am 18. März 1920 Herrn
v. Keudell erreicht haben, habe er dieſe Mitteilungen weiterverbreitet
und alle früheren Erlaſſe der Kappregierung ausdrücklich aufgehoben.
des Landarbeiterverbandes vor der Generalſtreikagitation gewarnt habe.
Der frühere Bürgermeiſter von Mohrin beſtreitet aber ausdrücklich die
Behauptung, der Landrat v. Keudell habe ihn unter Strafandrohung
gedrängt, ſich der Kappregierung anzuſchließen. Nach dem Beamtenrecht
ſei v. Keudell damals verpflichtet geweſen, den Anweiſungen ſeines
Vorgeſetzten zu folgen. Das habe er getan. Im übrigen habe Herr
v. Keudell ſelbſt, nachdem er zur Dispoſition geſtellt war, wiederholt und
haltens im Kapp=Putſch einzuleiten. Die preußiſche Regierung habe ihm
darauf Eis heute noch nicht geantwortet. Allerdings habe ſie ihn im
nächſten Jahre in Stettin bei der Abſchätzung der Kriegsſchäden und im
März 1922 als Oberregierungsrat beim Landratsamt Arnsberg
verwen=
den wollen. Danach ſcheine die preußiſche Regierung doch ſelbſt das
Ver=
halten v. Keudells an ſich nicht verurteilt zu haben und der Anſicht zu
ſein, daß eine Wiederverwendung im Staatsdienſt als nicht
ausgeſchloſ=
ſen erſcheine. Im Gegenteil ſei die Ernennung des Herrn v. Keudell
zum Oberregierungsrat in Arnswald damals unterblieben, da Herr von
Keudell ſeine Entlaſſung aus dem Staatsdienſt eingereicht habe.
Neichs=
kanzler Marx kam dann auf die gegen Herrn v. Keudell wegen der
Beherbergung von Mitgliedern der Organiſation Olympia
auf ſeinem Gute erhobenen Vortdürfe zu ſprechen. Es ſei allerdings
richtig, daß im Jahre 1925 ein Sommerlager der Olympia auf dem
uoch nicht verboten geweſen. Im übrigen habe Herr v. Keudell den
ver=
ſchiedenſten Vereinigungen, don den verſchiedenſten politiſchen
Nich=
tungen Gaſtfreundſchaft gewährt. Er habe u. a. Arbeiterkinder aus dem
Ruhrgebiet auf ſeinem Gute beherbergt und auch eine Gruppe des
Bun=
des Jüdiſcher Frontſoldaten. Daß im Jahre 1924 ein
Reichswehrleut=
naut auf dem Keudellſchen Gute während ſeiner Urlaubszeit junge Leute
ſportlich und turneriſch ausgebildet habe, ſei nach der Stellungnahme des
Reichswehrminiſteriums durchaus erlaubt. Das Recyswvehrminiſterium
betonte durchaus das Necht der jungen Offiziere, in ihrer dienſtfreien
Zeit ſich nach Kräften der Stählung der Jugend zu widmen. Die
Beher=
v. Keudell ſelbſt, ſondern ſtets ſeine Gutsbeamten geführt. Da Herr v.
Keudell ſich um die Sommerlager auf ſeinem Gute nicht gekümmert habe,
ſo ſei auch die =Behauptung abwegig, er habe eine Nachtübung geleitet.
Daß er ſich einmal von jungen Leuten mit einigen Worten verabſchiedet
habe, halte Herr v. Keudell ſelbſt für möglich, daß er aber eine Kaiſer=
Geburtstagsrede gehalten babe, beſtreite er auf das Entſchiedenſte. Im
Jahre 1926 ſei auf dem Gute der Junadeutſchlandbund untergebracht
geweſen, der als vüllia nnpolitiſche Oraaniſation bekannt ſei und in
kei=
den etwas zu tun habe. Eine militäriſche Ausbildung habe nicht
ſtatt=
gefunden, alſo auch keine militäriſche Schießausbildung. Dagegen ſei
Schießſport in geringem Umfange betrieben worden.
Bei dieſer Stelle der Kanzlerrede ſteigert ſich der Lärm der
Kommu=
niſten, der ſchon die bisherigen Ausführungen des Kanzlers begleitet
hatte und ſie ſtellenweiſe unterbrochen hatte, zu ganz beſonderer Stärke, in China nicht mit England identifizieren zu
Aha=Rufe und höhniſches Gelächter ſchallen dem Kanzler entgegen. Dr. laſſen, denn deſſen moraliſche Stellung iſt dort ſo ungünſtig,
ner Stimme: „Ja, bei Ihnen iſt das Urteil ſchon geſprochen. Es iſt
eine Ungezogenheit erſten Ranges. Ich glaube, daß ich meine Pflicht zu
tun weiß.” Lebhafter Beifall der Regierungsparteien antwortete dem
der Linken weiter an, ſo daß ſchließlich der Präſident eingreifen und die alle anderen europäiſchen Mächte richtet.
Abgeordneten, die die Nednertribüne dicht umſtehen, erſuchen muß, ihre
Plätze wieder einzunehmen. Als wieder einigermaßen Nuhe eingetreten keine leichte Aufgabe, ſich bei dem Zuſammenprallen der
eng=
war, kam der Reichskanzler auf
und dem Küſtriner Putſchführer Major von Buchrucker
Buchrucker=Putſch bereitelte, im Namen des von ihm vertretenen Kreiſes Freundſchaft” Frarkreichs in dieſem Falle irgendwie zu ſichern.
ten: „Auf dieſer Grundlage kann ich nach genaueſter und
gewiſſenhaf=
teſter Prüfung ſagen, daß die Vorwürfe gegen Herrn v. Keudell wegen ganz iſoliert, wenn man ſich auch über das Verhältnis zu den
Auffaſſung teilen wird. Ich möchte noch ein perſönliches Wort hinzu= in dieſer Beziehung gibt eine Bemerkung der „Weſtminſter
Ga=
kennen gelernt, der ſein Wort hält. Er hat auch ſeine Zuſtimmung zu um die Freundſchaft Japans bemühe, während es ſich über
der Negierungserklärung gegeben. Ich würde es für falſch anſehen,
wenn an der Ehrlichkeit ſeines Willens gezweifelt würde. Perſönlich
der Verfaſſung und unſerer Staatsform bewegen wird. Gerade nach auch in ſehr praktiſchem Einvernehmen in mancher Beziehung
einer Beſprechung, die ich in den letzten Tagen mit Herrn v. Keudell ge= auswirkt. In London ſieht man das natürlich nicht ſehr gern,
habt habe, habe ich die Ueberzeugung gewonnen, daß ich in meiner
gefunden habe.”
Die Rede löſte lebhaften Beifall auf der Rechten und beim Zen= erſten leichten Anzeichen einer neuen Mächtegruppierung um
daß Beifallsbezeugungen auf den Tribiinen unzuläſſig ſeien, und drohte
im Wiederholungsfalle mit Näumung der Tribinen.
Eine Erklärung v. Keudells.
Zu einer kurzen Erklärung nahm nun Reichsinnenminiſter v. Keu= von aber wiederum iſt man in Paris nicht allzu ſehr entzückt,
dell das Wort, um dem Reichskanzler für ſeine Ausführungen zu
dan=
ken. Nach den Worten von Dr. Marx ſtehe er nicht an, zu erwidern,
zu ſorgen, erfüllen werde. Der Herr Reichskanzler habe vertrauens= gegen den Orient Sturm läuft und ſo den Haß der
Be=
voll an ſeine Mitarbeit appelliert. Was in ſeinen (Keudells) Kräften troffenen, der ſonſt natürlich in erſter Linie England treffen
ſtehe, werde er tun, um ein wahrhaft vertrauensvolles. Zuſammenarbei=
ten zu gewährleiſten.
1
Ebenfalls auf eine kurze Erklärung beſchränkte ſich der
Zentrums=
abgeordnete v. Gusrard. Nach den Feſtſtellungen des Reichskanzlers
und der eben abgegebenen Erklärung des Reichsinnenmiuiſters ſeien, auenzen, würde eine ſolche Entwicklung wahrſcheinlich den
Ab=
rotum erſtrecke ſich daher auf das ganze Reichskabinett. Das Zentrum
ablehnen. Die Kommuniſten begleiteten auch die beiden Erklärungen
des Herrn v. Keudell und des Herrn v. Gu=rard mit Lärm und
höhni=
ſchen Zurufen, dagegen ſpeudeten die Regierungsparteien, namentlich
nach der Rede v. Guérards, ſtarken Beifall.
*Frankreich und England in China.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Februar.
Es iſt unzweifelhaft, daß die franzöſiſche Politik in China
Oeffentlichkeit einigermaßen überraſcht hat. Erſt ſeit kurzem
verfolgt man in Paris die chineſiſchen Ereigniſſe ſo aufmerkſam,
Es ſei richtig, daß der damalige Landrat v. Keudell den Vertrauensmann denn lange Zeit ſtand es für den Durchſchnittsfranzoſen feſt, daß
Frunkreich, wie es auch kommen möge, in China mit
Eng=
land gemeinſame Sache machen werde. Erſt bei
dem Memorandum Lampſons, welches von Frankreich mit einiger
Kühle zurückgewieſen wurde, iſt man ernſtlich auf die chineſiſchen
Ereigniſſe aufmerkſam geworden. Nun ſtand auf einmal feſt,
daß die franzöſiſche Diplomatie in China einen anderen Weg
immer wieder vergeblich verſucht, eine Unterſuchung wegen ſeines Ver= einſchlagen wollte als die engliſche, vielleicht weil man die
eng=
liſche Politik hier nicht für richtig hielt oder aber, über dieſe
Möglichkeit wurde allerdings damals hier noch weniger
ge=
ſprochen, weil man hinſichtlich Chinas andere Engagements für
vorteilhafter hielt.
Seitdem hat die engliſche Politik in China verſchiedene
Ent=
wicklungsſtadien durchgemacht, ohne daß es ihr bisher gelungen
wäre, eine gemeinſame Plattform mit Frankreich zu finden. Es
iſt möglich, daß dies zum Teil in der Verſchiedenheit der
Inter=
eſſen der beiden Mächte begründet liegt. Der franzöſiſche
Stand=
punkt, wie ihn Briand mehrfach dargelegt hat, beruht auf einer
möglichſt weitgehenden Wahrung des status quo unter ſtrikter
Vermeidung jeden Eingriffes in die inneren Angelegenheiten
Chinas. Mit anderen Worten möchte Frankreich am liebſten an
Keudellſchen Gute beſtanden habe. Aber damals ſei dieſe Organiſation der Fiktion einer vorläufig imaginären ſtarken
chine=
ſiſchen Zentralregierung feſthalten, was ja durchaus
nicht verhindert, daß man offiziös dem tatſächlichen Sachverhalt
Rechnung trägt, und dies iſt um ſo wichtiger für Frankreich, als
die franzöſiſchen Intereſſen in China ziemlich weit verzweigt,
und zwar insbeſondere in der Aktionsſphäre der Kantoneſen
verwurzelt ſind.
Man ſtellt daher hier mit Befriedigung feſt, daß es bisher
noch immer gelungen iſt, offiziös ein gutes Verhältnis zur
Kantonregierung aufrecht zu erhalten. Das bedeute jedoch
keines=
bergung und die Unterbringung der jungen Leute habe niemals Herr wegs, daß man ſich mit der ruſſiſchen Politik
iden=
tifizieren möchte. Man iſt hier im Gegenteil der Anſicht,
daß die ruſſiſchen Einflüſſe keineswegs eine ausſchlaggebende
Nolle in der nationalen Bewegung Südchinas ſpielen, und
Frank=
reich würde ſogar ein völliges Beiſeiteſchieben des ruſſiſchen
Ein=
fluſſes in China ſehr gern ſehen, da die kommuniſtiſche
Propa=
ganda der ſranzöſiſchen Kolonialpolitik überall erhebliche
Schwie=
ner Weiſe mit der ehemaligen Olympia und anderen verbotenen Verbän= rigkeiten macht. Jedenfalls hat man ſich am Quai dOrſay ſtets
gehütet, das Verhältnis zur chineſiſchen Nationalbewegung
irgend=
wie zu trüben, ſchon mit Rückſicht auf Indochina, denn dieſe
wirtſchaftlich am beſten proſperierende aller franzöſiſchen
Kolo=
nien könnte naturgemäß auf eine zu energiſche Politik in China
ſehr unangenehm reagieren. Frankreich iſt alſo beſtrebt, ſich
Marx wendet ſich in ziemlicher Erregung nach links und ruft mit erhobe= daß aus einem Zuſammengehen mit ihm wahrſcheinlich kaum
Vorteil für die franzöſiſche Kolonialpolitik erwachſen könnte. Man.
iſt vielmehr in Paris recht befriedigt, daß ſich der Haß der chine=
Kanzler auf dieſe ſpontane Kundgebung, dagegen dauert die Unruhe auf ſiſchen Nationaliſten nur gegen England und nicht auch gegen
Andererſeits iſt es für die franzöſiſche Diplomatie natürlich
liſchen und ſüdchineſiſch=ruſſiſchen Intereſſen in China ganz
bei=
die angebliche Verbindung zwiſchen Herrn von Keudell ſeite zu halten. In den Pariſer politiſchen Kreiſen verfolgt man
daher die Entwicklung der Dinge mit einiger Unruhe, da man
zu ſprechen. Herr v. Keudell beſtreite ganz entſchieden, daß er ſich für nicht ganz ohne Grund befürchtet, daß die engliſche Politik,
be=
den Major von Buchrucker verwandt habe. Er ſei damals lediglich ſonders wenn die Ereigniſſe in China eine dramatiſche Wendung
nach Küſtrin gereiſt, um dem Oberſten Gudovius, der bekanntlich den nehmen ſollten, Mittel und Wege finden könnte, um ſich die
zu danken. Dr. Marx ſchloß ſeine Feſtſtellungen mit folgenden Wor= Allerdings iſt die franzöſiſche Politik in China ſcheinbar nicht
rechtswidrigen Verhaltens in der Vergangenheit nicht berechtigt ſind, verſchiedenen Drahtziehern deschineſiſchen Bürger=
„Ich bin überzeugt, daß auch die übergroße Mehrheit dieſes Hauſes meine krieges gründlich ausſchweigt. Einen intereſſanten Hinweis
füigen: Ich habe Herrn Reichsminiſter Dr. v. Keudell als einen Mann zette”, die Frankreich offen vorwirft, daß es ſich in China nur
das Bündnis mit England vollkommen hinwegſetze. In der Tat
kann ich auf Grund meiner ganzen Vergangenheit die Gewähr bieten, iſt ja das franzöſiſch=japaniſche Verhältnis zurzeit vorzüglich, was
daß die Geſamttätigkeit der neuen Reichsregierung ſich auf dem Boden ſich nicht nur in lauten Freundſchaftsmanifeſtationen, ſondern
nachdem England unter dem amerikaniſchen Druck auf das japa=
Lätigkeit in der Perſon des Miniſters b. Keudell einen treuen Helfer, niſche Bündnis verzichten mußte. Man könnte vielleicht ſo die
trum aus. Als auch Teile der Tribinenbeſucher durch Händeklatſchen China feſtſtellen, was ſich natürlich, alles noch im
Anfangs=
in den Beifall einſtimmten, machte Präſident Loebe darauf aufmerkſam, ſtadium der Entwicklung befindet. Während alſo die engliſche
Politik im Hinblick auf China mit Frankreich nicht allzu günſtige
Erfahrungen macht, iſt ihr in Italien ein neuer
Bun=
desgenoſſe erwachſen. Man hält es jedenfalls hier in Paris
für eine ausgemachte Sache, daß Muſſolini ſich gegebenenfalls
in China rückſichtslos an die Seite Englands ſtellen werde.
Da=
wenn man auch mit einiger Fronie, die italieniſche
Kolonial=
es ſei für ihn eine Selbſtverſtändlichkeit, daß er zu ſeinem Eide ſtehe politik gloſſiert, die, obwohl Italien von allen in Frage kom=
und die ihm auferlegte beſondere Pflicht, für den Schutz der Verfaſſung menden Mächten den geringſten Kolonialbeſitz hat, am radikalſten
würde, ganz auf ſich zu konzentrieren weiß. Eine Verſchärfung
der Lage in China iſt der franzöſiſchen Politik ſehr wenig
er=
wünſcht. Abgeſehen von allen anderen unmittelbaren
Konſe=
ſo führte er aus, die Vorausſetzungen erfüllt, die das Zentrum an ſein bruch der diplomatiſchen Beziehungen, zwiſchen London und
Vertrauenspotum vom 5. Februar geknüpft habe. Dieſes Vertrauens= Moskau nach ſich ziehen und Frantreich dazu zwingen, klare.
Stellung zu nehmen. Wenn aber auch nicht der geringſte Zweifel
werde die gegen den Reichsinnenminiſter vorgelegten Miſtrauensanträge darüber beſtehen kann, wie eine ſolche klare Stellungnahme
aus=
ſallen würde, ſo darf man doch nicht vergeſſen, daß die franziſiſche
Außenpolitik z. B. in Rußland bei aller Verſtimmung doch
nichtden Erbfeinderblickt, wie das die engliſche Politik
Samstag, den 12 Februar 1927
Nummer 43
Geite 2
tut. Auf dieſe Erwägungen ſind vielleicht die ſtarken Sympathien
Frankreichs für Tſchangtſolin zurückzuführen; denn es wäre für
Frankreich eine geradezu ideale Löſung, wenn die Nordchineſen
die Kantontruppen ſo weit zurückdrängen würden, daß der
bis=
herige labile Zuſtand fortdauern könnte. Mit Wehmut konſtatiert
man hier in Paris, daß England ſich von den Dienſten
Tſchang=
tſolins offenbar nicht mehr allzu viel verſpricht. Feſt ſteht
jeden=
falls bei dieſer Sachlage das eine, daß die Entwicklung der
Dinge in China ſich in jedem Falle auch auf die enropäiſche
Politik auswirkt.
*Um Tanger.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. Februar.
Die Tangerkonferenz hat hier endlich begonnen, aber wie es
ſcheint nicht unter beſonders günſtigen Auſpizien. Die Blätter
wiederholen die alten und gut bekannten Kommentare zu der
Tangerfrage und ſind beſtrebt, das ganze ſo theoretiſch als
mög=
lich darzuſtellen. In Wirklichkeit handelt es ſich aber um ein
durchaus wichtiges und dorniges Problem, und die kaum
ver=
hüllte franzöſiſche Verſtimmung, welche ſich während aller
Vor=
verhandlungen gezeigt hat, iſt mindeſtens zur Hälfte begründet.
Für Spgnien iſt Tanger wohl eine Preſtigefrage, aber noch
viel mehr eine wirtſchaftliche, ſtrategiſche und adminiſtrative
Frage. Wenn man die geographiſche Lage Tangers betrachtet,
ſo muß man unbedingt die Rechtmäßigkeit der ſpaniſchen
For=
derungen anerkennen. Und wer die diplomatiſche Geſchichte des
letzten Jahres mit einiger Aufmerkſamkeit verfolgt hat, der
weiß, wie wichtig es für Primo de Rivera iſt, in der
Tanger=
frage einen Erfolg zu erzielen.
Die Hinderniſſe, die ſich vor eine glatte Löſung der
Tanger=
frage türmen, ſind ſehr groß. Sie ſind in erſter Linie
völker=
rechtlicher Natur. Die Veränderung des Tangerſtatutes iſt —
wenigſtens nach franzöſiſcher und engliſcher Auffaſſung —
gleich=
bedeutend mit der Aufgabe des Vertrages von 1923, und damit
mit der Veränderung der ganzen diplomatiſchen Lage in
Ma=
rokko. Das wäre aber nicht einfach durchzuführen, da
insbeſon=
dere Muſſolini die Sicherheit aller diplomatiſchen Operationen
um das Mittelmeer ſtark gefährdet. Es iſt außerdem noch mit
einem anderen Hindernis zu rechnen: Tanger gehört nämlich
nominell unter die Souveränität des Sultans von Marokko, und
dieſe wird von Frankreich eiferſüchtig gewahrt. Primo de Rivera
verfügt aber auch über ein Preſſionsmittel in der Tangerfrage.
Die Drohung, daß Spanien auf ſeine Protektoratsrechte in
Marokko verzichte, iſt viel ernſter, als einige linksſtehende
fran=
zöſiſche Blätter es glauben oder glauben machen wollen. Wenn
dieſe Drohung in die Tat umgeſetzt würde, wäre nicht nur der
Vertrag von 1912 umgeſtürzt, ſondern für Muſſolini die von ihm
längſt erwartete Gelegenheit gekommen, den status guo am
Mit=
telmeer in ſeinem Sinne zu verändern.
In Paris begegnen die Spanier bei jeder Anſchneidung der
Tangerfrage dem Hinweis auf die engliſchen Widerſtände.
Gleich=
zeitig verlautet, daß hinter den ſpaniſchen Forderungen auf
Tanger bis zu einem gewiſſen Grade die engliſche Diplomatie
ſteht. In beiden Behauptungen liegt ein Körnchen Wahrheit,
denn England hat von Anfang an in der Tangerfrage eine
äußerſt zweideutige Rolle geſpielt. Und man hat einigen Grund
anzunehmen, daß dieſes Spiel auch dann, wenn — wie es
wahr=
ſcheinlich iſt — jetzt an der Tangerkonferenz ein geringfügiges
Kompromiß gefunden wird, noch lange weitergehen wird.
Italieniſch=ägyptiſche Grenzdifferenzen.
EP. Kairo, 11. Februar.
Ueber die Ausführung des Vertrags zur Regelung der Grenze
zwiſchen Aegypten und Italieniſch=Cyrenaika ſind durch das
Verhalten Italiens Differenzen entſtanden, die eine
Gefähr=
dung der Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten
wahrſchein=
lich machen. Während Italien das ihm zugeſprochene Gebiet
von Dſcharabub vor der Ratifikation des Abkommens durch die
Parlamente beſetzt hat, weigert ſich Italien, den Aegypten
zu=
fallenden Diſtrikt von Ramleh, weſtlich des Golfs von Solum,
mit der Begründung herauszugeben, daß das ägyptiſche
Parla=
ment das Abkommen noch nicht ratifiziert hat. Die Haltung
Ita=
liens hat hier große Beunruhigung hervorgerufen, da man in
der Stellungnahme Roms den Beginn von neuen
Grenzſtreitig=
keiten ſieht, die zu einer dauernden Bedrohung der ägyptiſchen
Weſtgrenze führen können.
Vom Tage.
Der Deutſche Klems, der ehemalige Artilleriechef Abd el Krims, iſt
von dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Marokko zum Tode
ver=
urteilt worden.
Der polniſche Außenminiſter erklärte auf Befragen,
daß an eine Zurücknahme der
Deutſchenausweiſun=
gen aus Oberſchleſien nicht zu denken ſei.
Der auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt für nächſten
Donnerstag einberufen worden.
An der polniſch=litauiſchen Grenze, kam es zu
einer kurzen Schießerei zwiſchen polniſchen und litauiſchen
Grenzwachen. Anlaß dazu gab, daß ein litauiſcher Soldat die polniſche
Grenze überſchritten hatte. Auf polniſcher Seite wurde niemand, auf
litauiſcher Seite ein Mann verletzt.
Die ruſſiſch=eſtländiſchen Paktverhandlungen
ſind wieder vertagt worden.
Die am Donnerstag in Bern wieder aufgenommenen
ſchweize=
riſch=tſchechiſchen Handelsvertragsverhandlungen
haben nunmehr Ausſicht, in kurzer Zeit zur Unterzeichnung des
Ab=
kommens zu führen.
Amerika und Rußland bekunden neuerlich reges
In=
tereſſe für die Pariſer Tangerbeſprechungen.
Die italieniſche Regierung hat in der Kammer eine
Ver=
ordnung über die Errichtung eines Internationalen
Inſtituts für Privatrecht eingebracht. Das Inſtitut ſteht
ge=
mäß Artikel 24 des Völkerbundsvertrages unter dem Schutze des
Völker=
bundes.
In denHandelsvertragsverhand lungen zwiſchen
Griechenland und Bulgarien iſt angeſichts der ablehnenden
griechiſchen Stellungnahme zu den von Bulgarien gemachten
Gegen=
vorſchlägen ein Stillſtand eingetreten der zu einer
Unter=
brechung der Verhandlungen geführt hat.
In Brüſſel hat der Internationale Kongreß gegen die
Bedrückung und gegen den Imperialismus in den Kolonien
begonnen,
Wegen der Auseinanderſetzung über die
Wahlrechts=
reform droht dem Kabinett Poincaré eine Kriſe.
In Waſhingtoner politiſchen Kreiſen wird erklärt, daß der neue
Abrüſtungsvorſchlag Coolidges ſich hauptſächlich gegen
Italien und Frankreich richte, die bisher jeglicher Abrüſtung
entgegengearbeitet hätten.
Das amerikaniſche Memorandum über die Einberufung einer
Konferenz zur Beſchränkung der Seerüſtungen findet
in der Pariſer Morgenpreſſe kein günſtiges Echo.
Die Vertretung des Handwerks im
Reichs=
wiriſchaftsminiſterium.
* Berlin, 11. Februar. (Priv.=Tel.)
Unmittelbar nach der Bildung der Reichsregierung wurde
von beſtimmten parlamentariſchen Kreiſen angeregt, wieder zu
dem Syſtem der parlamentariſchen Staatsſekretare
zurückzu=
kehren und vor allem im Reichswirtſchaftsminiſterium einen
der=
artigen Poſten für das Handwerk zu ſchaffen. Dagegen iſt von
allen einſichtigen parlamentariſchen Kreiſen ſofort energiſch Front
gemacht worden, mit dem Ergebnis, daß dieſe Angelegenheit als
vollſtändig erledigt angeſehen werden kann. Mit Rückſicht auf die
traurigen Ergebniſſe, die wir in der Vergangenheit damit
ge=
macht haben, daß man Parlamentarier in die Aemter ſchickte und
den Miniſtern ſozuſagen als Auſpaſſer vor die Naſe ſetzte, hat
ſich die Reichsregierung entſchloſſen, dieſen Gedanken nicht weiter
zu ventilieren. Möglicherweiſe wird aber im
Reichswirtſchafts=
miniſterium die Abteilung für das Handwerk ausgebaut werden
und mit einem Miniſterialdirektor beſetzt werden. Erwägungen
darüber ſind bereits im Gange. Doch muß auch hier feſtgeſtellt
werden, daß für die Leitung dieſer Abteilung nur ein
unpoli=
tiſcher Beamter in Frage kommt, der die erforderliche ſachliche
Eignung beſitzt. Von ſeiten des Handwerks, in dem alle
poli=
tiſchen Richtungen vertreten ſind, iſt auch wiederholt dem Wunſch
Ausdruck verliehen worden, die Bearbeitung dieſer
Angelegen=
heiten im Reichswirtſchaftsminiſterium nach wie vor einem
Fach=
mann anzuvertrauen.
Die Vorbereitung des Arbeitsnotgeſetzes.
Berlin, 11. Februar.
Die Vorbereitungen für das Arbeitsnotgeſetz werden, nach
Mitteilungen aus parlamentariſchen Kreiſen, in den nächſten
Tagen in Fluß gebracht werden. Nach dieſen Informationen
ſind ſchon in der letzten Regierung Vereinbarungen über das
Geſetz getroffen worden. Das neue Kabinett habe ſich dieſe
Grundlagen zu eigen gemacht und beſchloſſen, ſobald wie
mög=
lich die Initiative zur Schaffung des Geſetzes zu ergreifen. Ueber
die Geſtaltung des Entwurfs finden morgen und in den nächſten
Tagen Beſprechungen zwiſchen den Reſſorts ſtatt, an denen
namentlich das Reichswirtſchaftsminiſterium und das
Reichs=
arbeitsminiſterium beteiligt ſind.
* Meiſter Eckart.
Eine ſechshundertjährige Erinnerung.
Von
Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Vor ſechshundert Jahren, am 13. Februar 1327, ſtand
auf der Kanzel ſeiner Kloſterkirche zu Köln ein Dominikaner, um
ſich gegen den Vorwurf der Ketzerei öffentlich zu verteidigen.
Dieſer Mönch hatte es in ſeinem Orden früh zu hohem Anſehen
und verdienten Ehren gebracht: als Sprößling des ritterlichen
Geſchlechtes derer von Hochheim 1260 in der Nähe von Gotha
geboren, war er bereits 1300 Prior zu Erfurt und Vikarius für
Thüringen geworden, hatte dann als Lehrer am Kollegium von
St. Jakob zu Paris und in leitenden Ordensſtellungen in Sachſen
und Böhmen, in Straßburg und Frankfurt a. M. gewirkt. Als
Prediger und in Traktaten hatte er innerhalb der beſtehenden
kirchlichen Ordnung einer neuen, perſönlichen Frömmigkeit das
Wort geredet, den armen Seelen einen neuen Weg zum Heil
gewieſen. Wort und Schrift des gottbegeiſterten Mannes, der in
der Sprache des Volkes ſich an alle und jeden wandte, der
Reli=
gion nicht als Wort= und Lippendienſt faßte, ſondern als
höch=
ſtes, innerlichſtes perſönliches Erlebnis deutete, die ganze
wun=
derbare Erſcheinung dieſes Gortſchauers übte überall tiefſte
Wir=
kung. Wiederholt hatten ihn Anklage und Verbot wegen ketze=
Iſcher Lehren getroffen. Aber während rings um ihn ſchon die
Scheiterhaufen aufflammten, fuhr der Tapfere fort, auf ſeine
Beiſe das Heil zu künden. Stand ihm, dem von dem mächtigen
Kölner Erzbiſchof Angeklagten, nun bevor, als der Märtyrer der
neuen Frömmigkeit zu enden? Jedenfalls ließ er ſich nicht
ſchrecken. „Ich ſtehe euch mit meinem Leibe dafür!” rief er den
Seinen zu, ſie über die Wahrheit ſeines Wortes beruhigend. Noch
wagten die Inquiſitoren ſich nicht an ſeinen Leib. Zunächſt
deckte der Dominikanerorden den berühmten Bruder. Von der
Kanzel aus gab er an jenem 13. Februar ſeinen Anklägern zu
verſtehen, daß ſie aus Dummheit gehandelt hätten. Der Papſt,
ſo wünſchte er, ſolle in der Sache entſcheiden: werde ihm
Ketze=
riſches nachgewieſen, ſo ſei er bereit, zu widerrufen. Aber ehe
es zur Abreiſe an den Hof Johanns XXII. zu Avignon kam, iſt
der Dominikaner geſtorben. Zwei Jahre ſpäter, im März 1329,
erſchien die Bulle In evena Domini, worin 28 Sätze des Toten
teils als ketzeriſch, teils als mißverſtändlich verurteilt wurden.
Seine Jünger aber blieben und trugen ſein Werk weiter, ſo daß
es durch die Jahrhunderte fortgewirkt hat. Der Mann ſelbſt
jedoch iſt mit ſeinem Beſten heute noch lebendig; die deutſche
Geiſtesgeſchichte kennt ihn als den Vater der deutſchen Myſtik
unter dem Namen Meiſter Eckart. Was er aus innerſtem
Er=
leben gelehrt hat, gilt als der erſte große Beitrag des
Deutſch=
tums zum Chriſtentum.
Nur aus der Zeit und Umwelt Meiſter Eckarts iſt er ſelber
und ſeine Lehre zu verſtehen; aber auch die Gegnerſchaft, die er
unter ſeinen Zeitgenoſſen gefunden hat. Das urſprüngliche, au
der Lehre Jeſu begründete Chriſtentum war ganz Innerlichkeit
geweſen, hatte den einzelnen Menſchen in ein unmittelbares
Ver=
hältnis zu Gott und in einen gewiſſen Gegenfatz zur Welt, die
überwunden werden mußte, geſetzt. Dieſes Chriſtentum aber
war dann Kirche geworden, hatte immer mehr „Welt” in ſich
aufgenommen, ſie in jedem Betracht, ſowohl praktiſch wie
theo=
retiſch, für ſich zu erobern geſucht. Je weiter das realiſtiſch=
kirch=
liche Chriſtentum von der reinen, in ſich ſelbſt ruhenden
Inner=
lichkeit ſeines Urſdrungs ſich entfernte, je mehr es in die Welt
ſich verſtrickte, deſto entſchiedener machte auch jeweils eine
Gegen=
ſtrömung ſich geltend, die von der „Welt” wieder frei zu werden,
zur reinen Verſenkung in Eott zu gelangen verſuchte. Daher
durchzieht der Widerſtreit zwiſchen Weltſucht und Weltflucht,
Welteroberung und Weltüberwindung die ganze Geſchichte des
Chriſtentums und der chriſtlichen Kulturentwicklung. So tritt,
als Reaktion gegen das in der Kirche der Welt zugewandte
Leben, von vornherein das Anachoreten= (Einſiedler=) und
Mönchsweſen herpor, ſo erklären ſich die bis auf den heutigen
Tag immer wieder erneuten Verſuche einzelner Reformatoren
und ganzer Sekten, unter Beibehaltung kirchlicher Organiſation
zur „apoſtoliſchen Einfachheit” zurückzukehren. Die Zeit nun, in
die das Leben Meiſter Eckarts fällt, war für die Kirche eine Zeit
höchſter Veräußerlichung, ein Zuſtaud, der nach tiefſter
Verinner=
lichung rief. Das Papſttum hatte im Kempf mit den Staufern
geſiegt, ſeine Oberherrſchaft über die Chriſtenheit war geſichert.
Die Kirche hatte die ihr zugefallene Aufgabe, dem religiöſen
Ge=
danken als Band einer lebendigen Gemeinſchaft zu möglichſt
umfaſſender Wirkſamkeit zu verhelfen, in die andere umgebogen,
die Welt in allen Beziehungen ihrem monarchiſch regierten
Gottesſtaate untertan zu machen. So hatte die Religion mit der
zunehmenden Macht über die äußere Lebensführung ihren
Ein=
fluß auf die Geſtaltung des inneren Lebens der Gemüter immer
mehr eingebüßt. Mochte der größte Denker der Zeit, Thomas
von Aquin, das kirchliche Lehrſyſtem durch Harmoniſieren von
Elauben und Wiſſen zu einem großartigen Gedankendom
aus=
bauen, die lechzenden Herzen der Armen im Geiſte wurden von
ſolcher Weisheit nicht geſättigt. Es war nicht von ungefähr, daß
* Ein deutſches Zündholzmonopol.
Die Gefahr der Ueberfremdung der deutſchen
Wirtſchaft. — 20 Proz. der deutſchen
Zündholz=
induſtrie in ſchwediſch=amerikaniſchem Beſitz.
Der Reichstag wird ſich in abſehbarer Zeit mit einer dieſer
Tage vom Reichskabinett verabſchiedeten Vorlage zu beſchäftigen
haben, die die Schaffung eines Zündholzmonopols vorbereitet.
Vom Standpunkt der freien Wirtſchaft aus geſehen, muß dieſes
Monopol natürlich ſteike Bedenken hervorrufen. Die Dinge
liegen aber auf dem Gebiete der deutſchen Zündholzproduktion
ſo, daß der Regierung nichts anderes übrig bleibt, als ſchleunigſt
einzugreifen, foll nicht eines Tages die deutſche
Zündholzindu=
ſtrie vollſtändig in den Beſitz des amerikaniſch=ſchwediſchen
Zündholztruſtes übergehen, der heute ſchon rund 70 Prozent
aller deutſchen einſchlägigen Betriebe ſein eigen nennt oder
kon=
trolliert. Aus rein nationalen Erwägungen heraus ging vor
einiger Zeit das Reich daran, Mittel und Wege zu ſuchen, der
Ueberfremdung Einhalt zu gebieten. Es war inſofern
verhält=
nismäßig leicht, als ſich eine amerikaniſch=ſchwediſche
Kapitals=
gruppe bereit fand, ſich mit der bisher von ihr noch unbeherrſcht
gebliebenen Zündholzinduſtrie auf dem Umwege über die
Reichs=
regierung zu verſtändigen. Die zahlreichen Beſprechungen
führ=
ten dann ſchließlich dazu, daß man ſich dahin einigte, die
deut=
ſchen Unternehmungen zu einem Ring zuſammenzuſchließen und
dann in eine gemeinſame Verkaufsgeſellſchaft hineinzugehen, an
der als Vertreterin des Reiches die Reichskreditgeſellſchaft
be=
teiligt iſt. Die Beteiligung beträgt 50 Prozent für die
Aus=
länder und 50 Prozent, für die deutſche Zündholzfabrikation,
Die Produktion ſelbſt wird mit 35 Prozent der deutſchen
Indu=
ſtrie zugeteilt. Alſo ein verhältnismäßig günſtiges Abkommen,
weil die amerikaniſch=ſchwediſche Gruppe bei ihrer 70prozentigen
Beteiligung an der deutſchen Erzeugung eine recht ſtarke Stellung
inne hatte. Nun kamen aber die Ausländer mit einer
Bedin=
gung: Sie verlangten, daß außerhalb der Gemeinſchaft keine
neuen Zündholzfabriken mehr errichtet werden dürften, drängten
alſo das Reich jetzt auf den Weg zum Monopol. Die Regierung
überlegte ſich die Sache natürlich ſehr, ſagte ſich aber ſchließlich,
daß ein Monopol immer noch beſſer iſt, als ein reftloſes
Auf=
kaufen der deutſchen Unternehmungen durch das Ausland, was
letzten Endes auf ein ausländiſches Monopol, mit all ſeinen
Schattenſeiten auch hinſichtlich der Preisbildung hinausläuft.
Infolgedeſſen einigte man ſich dahin, daß die Reichsregierung
dem Reichstag die Schaffung eines Zündholzmonopols
vor=
ſchlagen ſoll, der entſprechende Geſetzentwurf die Errichtung vom
neuen Fabriken aber nur von der Zuſtimmung des
Reichswirt=
ſchaftsminiſteriums abhängig macht, im übrigen ihm jedoch
gleichzeitig noch das Recht gibt, bei Preisſteigerungen ein
maß=
gebendes Wort mitzureden oder Preisſenkungen zu verlangen
Das entſcheidende Wort hat natürlich der
Reichs=
tag zu ſprechen, aus deſſen Kreiſen in den letzten Monaten
wiederholt auf die Gefahren der Ueberfremdung den
deutſchen Wirtſchaft auſmerkſam gemacht und
Gegen=
maßnahmen verlangt wurden. Lehnt der Reichstag das Monopol
ab, dann wird die Regierung die Angelegenheit zu den Akter
legen. Sie kann aber dann auch nicht dafür verantwortlich
ge=
macht werden, wenn eines Tages die letzten 30 Prozent der
deutſchen Zündholzfabriken in ausländiſchen Beſitz übergehen
Beamtenfragen.
Die Beamtengewerkſchaften beabſichtigen, wie kürzlich
be=
richtet, in dieſen Tagen eine Ausſprache mit dem
Reichsfinanz=
miniſter Dr. Köhler herbeizuführen, um ihm die Wünſche den
Beamten bezüglich der Neuregelung der Beamtenbeſoldung
dar-
zulegen, mit der ſich der Reichstag anläßlich der bevorſtehenden
Etatsberatung beſchäftigen wird. Die Beamtengewerkſchaftem
fordern u. a., daß die zu Weihnachten gewährte
Wirtſchaftsbei=
hilfe als Ausgleichszahlung bis zur endgültigen Neurogelung deu
Beſoldung weitergeführt werden ſoll. Wie wir hören, iſt die
Be=
ſprechung mit dem Reichsfinanzminiſter verſchoben worden, ſE
wird erſt nach der am Mittwoch gehaltenen Etatsrede des
Mi=
niſters ſtattfinden. Der Grund dafür iſt darin zu ſuchen, daß
der Miniſter infolge der Uebernahme ſeines Amtes gegenwärtig
ſehr ſtark überlaſtet iſt. Uebrigens iſt zu erwarten, daß DE
Köhler an der am Sonntag ſtattfindenden Einigungstagung de=
Steuerbeamten, zu der er ſein Erſcheinen zugeſagt hat, zu der
ſchwebenden Beamtenfragen Stellung nehmen wird.
gerade um jene Zeit die Bettelorden” der Franziskaner und
Dominikaner entſtanden. Franz von Aſſiſi predigte die Armu.
Chriſti, und ſein Wort fiel beſonders in Deutſchlaud auf frucht.
baren Boden. Wie er und ſeine Jünger dem weltlichen Leben
der Kirche entgegenwirkten und in den Maſſen das
Bedürfni=
eines perſönlichen Herzensverhältniſſes zu Gott lebendig machten!
ſo trat die Myſtik des 13. und 14. Jahrhunderts, das theoretiſch
Seitenſtück zu dieſer praktiſchen Weltüberwindung, der weltlicher
Lehre entgegen, indem ſie alle Verſtandeserkenntniſſe verwar.
und Erlöſung allein aus dem unmittelbaren Anſchauen
Gotte=
verhieß.
Myſtik in dieſem Sinne hat es zu allen Zeiten und in aler
Religionen gegeben; die chriſtliche Myſtik hat ſchon in der
Be=
gründung der erſten Mönchsorden ihre erſten Triebe entwickell
aber zur Vollblüte kam ſie erſt in der Blütezeit der Hochſcholanit
der chriſtlichen Aufklärung, und zwar als deren Gegenſatz. Sie
hatte ihre Vertreter auch bei den romaniſchen Völkern, aber i9?
tiefſte, gehaltreichſte und wirkſamſte Ausprägung fand ſie bei
deutſchen Geiſtern. An ihrer Spitze ſteht Meiſter Eckart.
Keiner hat die Grundprinzipien der deutſchen Myſtik
tieſe=
durchdacht, klarer und kraftvoller entwickelt, hinreißender, innig-
und einfacher dargeſtellt als dieſer größte Myſtiker aller Zelle‟”
Aus der Tiefe ſeines deutſchen Weſens kam bei ihm ein
unehſal=
licher Hunger nach ganzer Wahrheit; dieſe aber fand er nur ſi
völligen Einsſein mit Gott ſchon auf Erden. Wenn Gott erken."
bar und erlebbar iſt, ſo kann er dies nicht draußen, in der Nal
ſondern nur im Gemüte des Einzelnen ſelbſt ſein. Der He‟
Eckarts geht aus der unmittelbaren Erfahrung der Seele helbe"
Darum ſagt er: „Wer Gott ſchauen foll, der muß blind ſein”, d."
der muß ſich in Stille und Abgeſchiedenheit in ſich ſelbſt und O2"
verſenken. „Du kannſt nur erkennen, was du biſt”, die Seele 4
ſoweit Gott, als ſie ihn erkennt. Das Wort Jeſu Chriſti, daß de"
Himmelreich „inwendig in uns” ſei, erhielt von Eckart e.
reinſte Deutung. Für dieſe Frömmigkeit verlor die Hölle iM=
Stachel, der Himmel ſeinen Reiz: mit dem Aufgehen in de‟
Weſen Gottes ſelbſt war der Zuſtand der Seligkeit
hieniede-
ſchon erreicht. Darum lehrte Eckart: „Wäre weder Hölle I.."
Himmelreich, noch dann wollte ich Gott minnen, dich füßen Bclie
und deine hohe Natur” oder: „Das rechte, vollendete Weſen be”
Geiſtes iſt, daß er Gott ſeiner eigenen Güte wegen liebt.
gäbe es auch weder Himmel noch Hölle.” Für die Gewinnn.
einer reinen Sittenlehre war es wichtig, daß der ſittliche De
in den Willen, rein als ſolchen, verlegt wurde. Denn Ecart ſa.
aus, nicht der Mann könne tugendhaft geheißen werden, der."
Werke vollbringe, wie ſie die Tugend gebiete, ſondern der Aur”
Nummer 43
Saistag, den 12. Februar 1927
Sttefeianit i San Reio.
mi
verlang
Reic
as M
den A
Streſemann dementiert.
Reichsminiſter Dr. Streſemann
ſelbſt ſtellt, in Abrede, daß er
wichtige außenpolitiſche
Beſpre=
chungen mit Briand oder
Muſſo=
lini haben wird. In einem
Ge=
ſpräch mit dem Korreſpondenten
des „Pcpolo d’Italia”
demen=
tierte er die Abſicht einer
Be=
gegnung mit den
Außenmini=
ſtern der anderen Staaten. Er
erklärte, daß er ſich an der
Ri=
viera ganz der Erholung
wid=
men wolle. Wie das Blatt
wei=
ter mitteilt, hat Dr. Streſemann
in ſeiner Wohnung im Hotel
„Royal” ſogar das Telephon
abmontieren laſſen. Er erklärte:
„Die reine Luft, der heitere
„Himmel und das blaue Meer
pverden die beſte Medizin für
aneine Nerven ſein. Ich werde
rnöglichſt lange bleiben, muß
aber Anfang März zur Seſſion
Des Völkerbundsrates in Genf
ein.” Dr. Streſemann macht
rnit ſeinem Leibarzt Dr. Weitzel
ind dem deutſchen Konſul von
Rießling täglich längere
Spa=
ziergänge.
Bevorſiehende
engliſch=italieniſche
Induſtriebeſprechungen.
Rom, 11. Februar.
Der Vorſitzende des engliſchen
Enduſtriellenverbandes, Hugant,
ics in Rom eingetroffen, wo er
eme lange Unterredung mit dem
Zorſitzenden und dem
General=
ſickretär des fasciſtiſchen
Indu=
ſteiellenverbandes hatte. Er
üverbrachte den Wunſch der
ſübrigen britiſchen Induſtriellen
nrch einer Zuſammenkunft mit
Vertretern der italieniſchen
In=
d ſtrie zu einem
Gedankenaus=
ſſaiſch über gegenwärtig die
zrduſtrie, intereſſierende
wirt=
chaftliche Hauptfragen und bat,
er fasciſtiſche Verband möge
ire italieniſche
Induſtriellen=
elegation zu einer Beſprechung
lach London entſenden. Der
8rſitzende des fasciſtiſchen
8erbandes nahm die Einladung
m behielt ſich jedoch die
Zu=
amimenſetzung der Delegation
ſor, die ſich wahrſcheinlich in
en. erſten Apriltagen nach
Lon=
or begeben werde.
Blick auf das maleriſche San Remo. — Im Oval: Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann.
Grandi,
Unterſtaatsſekretär im römiſchen
Auswär=
tigen Amt, der Streſemann auf italieniſchem
Boden begrüßen wird.
v. Hoeſch,
deutſcher Botſchafter in Paris, der in den
letzten Tagen wiederholt Beſprechungen mit
dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand
hatte und in San Remo mit Streſewann
konferieren wird.
Beneſch gegen den Anſchluß.
TU. Prag, 11. Februar.
In der heutigen Sitzung des Außenausſchuſſes des Prager
Useordnetenhauſes iſt es endlich dem deutſchnationalen
Abge=
neten Kallina gelungen, der bekanntlich auch Miniſter des
enten deutſchetſchechiſchen Kabinetts iſt Beneſch zu einer klaren
Stel=
ugnahme in der Anſchlußfrage zu veranlaſſen. Dr. Beneſch
en uchte, ſich auf die Beſtimmungen des Friedensvertrages zu
enifen und einer klaren Beantwortung auszuweichen, bis er
iAich auf die präziſe Frage des Abgeordneten Kallina, ob er
rſär oder dagegen ſei, die Antwort gab: „Selbſtverſtändlich
gen den Anſchluß.”
migendhaft, der dieſe Werke „aus Tugend” wirke. Sittlichkeit,
ſeEckart ſagt, iſt alſo kein Tun und Wollen, ſondern ein Sein,
dd.das geringſte innere Werk iſt höher und edler als das größte
Gixe‟ Folgerichtig läßt der große Myſtiker weder irgendwelche
2u heiligkeit, noch die Macht des „äußeren” Gebetes gelten: nur
Sxeinem Herzen entfließt ihm das reine Gebet, nicht aber
be=
s eine Kraft, durch die die Herzen rein werden.
Eckarts Lehre konnte hier nur in großen, groben Zügen
an=
geatet werden. Alle folgenden Myſtiker gehen auf ihn zurück.
Rſönlichkeiten wie Johannes Tauler, Heinrich Seuſe (Suſo),
ſi de Groot, Heimann von Fritzlar, Ruysbroek und der
un=
y nte Verfaſſer der „Deutſchen Theologie” bezeichnen den Weg
Entwicklung, die von Meiſter Eckart ausgegangen iſt. Von
Haben die „Gottesfreunde” und die „Brüder vom
gemein=
en Leben” Anregungen empfangen, aus ihm und der deut=
In Myſtik überhaupt hat Luther nicht nur ſprachlich geſchöpft.
* Angelus Sileſius „Cherubiniſcher Wandersmann” und die
meſtantiſchen Myſtiker im 16. und 17. Jahrhundert Jakob
Mre, Sebaſtian Frank, Spener, Zinzendorf ſind ohne den gro=
Dominikaner nicht denkbar. Pietiſten und Freigeiſter gehen
ihen zurück. Aber auch die großen Philoſophen des deutſchen
Jaſsmus, Kant, Fichte, Hegel, berühren ſich mit ihm vielfach.
4eſermacher endlich hat ganz im Geiſte Meiſter Eckarts das
Zeu der Religion in den Tiefen der Seele wieder entdeckt.
Io kann man ſagen, daß über die Jahrhunderte, ja ſelbſt über
Juhrtauſende hinweg alle Idealiſten von Plato bis zu unſe=
Zeit dem Meiſter Eckart die Hand reichen, in dem einen
Mirn Gedanken, daß das Ziel alles Daſeins, daß die höchſte
*glit in dem völligen Einswerden der menſchlichen Seele
Urottes liege. Dieſe Vereinigung hat Meiſter Eckart ein für
ull für alles tiefere religiöſe Erleben alſo gekennzeichnet:
PSsluge, mit dem mich Gott ſieht, iſt das Auge, mit dem ich
ewe . . . In der Gerechtigkeit werde ich in Gott gewogen,
Der iſt in mir. Wenn Gott nicht wäre, wäre ich nicht; wenn
1 Nicht wäre, ſo wäre er nicht.”
Die Zolltarifnovelle.
Der zwölfjährige Jeſus im Tempel”
von Heinrich Schütz.
Im kommenden Sonntag wird im Hauptgottesdienſt in der
gelriſchen Martinskirche eine ſelten gehörte bibliſche Szene
2 Butmeiſters Heinrich Schütz zur Aufführung gebracht, die zu
2/Mleiensvollſten und intereſſanteſten Werken gehört, die ſich
* Berlin, 11. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett wird ſich in einer ſeiner nächſten Sitzungen
mit den agrariſchen Uebergangszöllen zu befaſſen haben. In
unterrichteten Kreiſen glaubt man Grund zu der Annahme zu
haben, daß dieſe Zölle, die mit dem 1. April in Kraft treten
müſſen, ſich in der Richtung auf die autonomen Zölle bewegen,
aber nicht ganz ſo hoch ſein dürften. Wahrſcheinlich werden ſie
den im ſchwediſchen Handelsvertrag verankerten Sätzen
ent=
ſprechen. Wahrſcheinlich wird auch der am 31. Juli ablaufende
geſamte Zolltarif einſchließlich der agrariſchen Zölle um etwa ein
bis zwei Jahre verlängert werden.
aus dem 17. Jahrhundert lebensfähig erhalten haben und die
auf dem vorjährigen Bach=Feſt in Berlin ſtarkes Intereſſe erregte.
Die Organiſation unſerer heutigen Kirchenmuſik bringt es mit
ſich, daß in erſter Linie an den großen Feſten reichere
Auffüh=
rungen ſtattfinden, daß alſo die Advents= und Weihnachtszeit,
die Paſſions= und Oſterzeit, Pfingſten, Reformations= und
Totenfeſt zu Aufführungen in Gottesdienſt, liturgiſchen Feiern
und ſelbſtändigen muſikaliſchen Andachten Anlaß geben, daß aber
naturgemäß die dazwiſchen liegenden Zeiten vernachläſſigt
wer=
den. Wertvolle Kantaten und Motetten, die für die
Epiphanias=
oder Trinitatiszeit beſtimmt ſind, kommen dadurch faſt nur in
Konzerten, ſelten jedoch im Gottesdienſt zur Wiedergabe.
Dar=
unter leiden aber dieſe Kompoſitionen, die eigens für den
Gottes=
dienſt beſtimmt ſind, unbedingt Not, denn ſelbſt die Kantaten
eines Bach ſind ſo ſtark an ihre gottesdienſtliche Beſtimmung
innerlich gebunden, daß eine Konzertaufführung ſtets als ein
Notbehelf angeſehen werden muß. Heinrich Schütz, einer der
bedeutenden Meiſter, die auch während des ſchrecklichen
Dreißig=
jährigen Krieges deutſcher Kultur und Kunſt eine feſte und
uner=
ſchütterliche Stütze waren, gehört zu denen, die den dramatiſchen
Stil der damals neu entſtandenen Gattungen der Oper und des
Oratoriums auf die gottesdienſtliche Kunſt übertrugen und der
in ſeinen bibliſchen Szenen den Zeitgenoſſen und der Nachwelt
eine köſtliche Gabe fromm empfundener und lebendig geſtalteter
Kunſt ſchenkte. Er führt uns nach kurzer Inſtrumentaleinleitung,
die in ihren Motiven ſchon das Kommende vorwegnimmt, Joſeph
und Maria ſprechend vor, wie ſie ihrer Sorge um den vermißten
Sohn Ausdruck geben. Bei ihrem Geſang ſchweigen die
Vio=
linen, um erſt bei den Worten des zwölfjährigen Jeſus wie
verklärend — man denkt unwillkürlich an die Jeſus=Rezitative
von Bachs Matthäuspaſſion — mitzuklingen. Die drei
Solo=
ſtimmen vereinigen ſich mit dem Chor in dem Gedanken „Wie
lieblich ſind deine Wohnungen” Jeſus und ſeine Eltern ſtimmen
den Lobgeſang an: „Mein Leib und Seele freuen ſich in dem
lebendigen Gott”, und ein groß geſteigerter Schlußſatz bringt
einen wirkungsvollen Höhepunkt. Immer wieder zwingt die
Schlichtheit und Ausdruckstiefe von Schütz zu größter
Bewunde=
rung. Die bibliſche Szene tritt wie in alter Zeit in engſte
Ver=
bindung mit der Predigt. Letztere iſt die Auslegung des
Bibel=
wortes, das, durch die Muſik vertieft und veranſchaulicht, der
Gemeinde noch beſonders nahe gebracht wird.
Friedrich=Noack.
Seite 3
Die Zuſpitzung der
deutſch=
polniſchen Verhandlungen.
Heute Entſcheidung der Reichsregierung.
Berlin, 11. Februar.
Im Reichstag fand heute nachmittag eine mehrſtündige
Be=
ſprechung zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſter, dem
Auswär=
tigen Amt, dem Reichsernährungsminiſter und dem
Reichs=
finanzminiſter über die Frage der Fortführung der
Handelsver=
tragsverhandlungen mit Polen ſtatt. Wie wir erfahren, ergaben
die Beratungen die volle Uebereinſtimmung der Reſſorts über
die angeſichts des polniſchen Vorgehens zu treffenden
Maß=
nahmen. Das Ergebnis der Beratungen wird im Laufe des
morgigen Tages der Oeffentlichkeit übergeben werden.
Die deutſch=polniſchen Verbandlungen
über Chorzow.
Die deutſchpolniſchen Verhandlungen über das
Stickſtoff=
werk in Chorzow haben ihren Abſchluß in einer Klage gefunden,
die von der deutſchen Regierung gegen Polen bei dem Ständigen
Internationalen Gerichtshof im Haag eingereicht worden iſt.
Trotzdem die deutſche Regierung den Wünſchen der polniſchen
Regierung ſo weit entgegengekommen iſt, als es ihr nach Lage
der Sache möglich erſcheinen durfte, iſt es nicht gelungen, zu
einer Einigung zu kommen, weil in der Frage der
Zahlungs=
modalitäten, der Schwerpunkt, zu dem die Verhandlungen immer
mehr gravitierten, ſich die polniſche Regierung vollkommen
ab=
lehnend verhielt, ſie lediglich für die Verletzung der Patente der
bayeriſchen Stickſtoffwerke eine unzureichende Entſchädigung
an=
geboten, gegenüber den Anſprüchen der oberſchleſiſchen
Stickſtoff=
werke jedoch mit Forderungen gegen das Reich aufgerechnet hat.
Ein Standpunkt, der ſchon deswegen unhaltbar ift, weil die
an=
erkannten polniſchen Forderungen gegen Deutſchland bekanntlich
aus den Dawesannuitäten zu bezahlen ſind. Es kommt hinzu,
daß die polniſche Regierung die in dem Werk verkörperten Werte,
die ſie entſchädigung slos im Jahre 1922 ſich angeeignet hat, ſeit
dieſer Zeit wirtſchaftlich und finanziell nutzt, und es daher von
ihr verlangt werden kann, dieſe Werte endlich in ſach= und
ſinn=
gemäßer Weiſe zu bezahlen.
Polen will Deutſchland verantwortlich machen.
w. Warſchau, 12. Februar.
Der polniſche Vizeminiſterpräſident Barthels hielt geſtern
abend im Seim nach Beendigung der allgeme nen Ausſprache
das erwartete große Expoſé über die außen= und innenpolitiſche
Lage des Staates, um den Abgeordneten die Annahme des
Budgets zu empfehlen. Im außenpolitiſchen Teil ſeiner Rede
behandelte er nur die Beziehungen Polens zu Deutſchland und
Sowjetrußland. Die außenpolitiſche Haltung Polens habe zu
einer Klärung der internationalen Atmoſphäre beigetragen. Die
letzte, die Oſtfeſtungen Deutſchlands betreffende Entſcheidung der
Botſchafterkonferenz bedeute zwar eine Kompromißlöſung, die in
vielen Punkten Zugeſtändniſſe an Deutſchland enthalte, ſie iſt
aber doch zu einem bedeutenden Teil das Ergebnis der
Be=
mühungen unſerer Verbündeten und berückſichtigt bis zu einem
gewiſſen Grade die Bedeutung der Sicherheit Polens für den
europäiſchen Frieden. Barthels erklärte: Die
gegenwär=
tige Regierung wünſche eine reale wirtſchaftliche,
nachbar=
liche Zuſammenarbeit mit Deutſchland, eine
Zu=
ſammenarbeit, die begründet ſein ſoll auf den beſtehenden
Ver=
trägen und wirtſchaftlichem Verſtändnis. Trotz der Nachricht
über eine auf deutſches Verlangen erfolgte Einſtellung der
Ar=
beiten in Berlin, wolle die polniſche Regierung nicht glauben, daß
die deutſche Regierung unter dem Vorwande der Verweigerung
der Aufenthaltsbewilligung für vier deutſche Staatsangehörige,
es zu einem vollkommenen Bruch der Verhandlungen über einen
Handelsvertrag kommen laſſen würde. Sowohl die Tatſochen,
als auch die Rechtslage könnten hier nicht dazu herangezogen
werden. Wenn es aber aus dieſem Grunde zu einer
Unter=
brechung der Verhandlungen kommen ſollte, ſo müſſen wir von
vornherein erklären, daß wir die ganze Schuld auf die
gegen=
wärtige deutſche Regierung wälzen. — Barthels trat dann der
in weiten Kreiſen der Sowjetunion verbreiteten Anſicht über
pol=
niſche Angriffsabſichten entgegen. Polen habe nicht das geringſte
Intereſſe an einem Konflikt mit der Räteunion. Was die Frage
des Abſchluſſes eines Garantiepaktes anlange, ſo werde jede Eile
ſchädlich wirken, weil ſie nicht zum Ziele führe. Für die
Rich=
tigkeit ſeiner Anſicht verwies er auf die in dem Baltikum
ge=
führten Garantiepaktverhandlungen.
*Klavier=Abend der Ausbildungsklaſſe
Willy Renner.
Von den vier Mitwirkenden beanſpruchten beſonderes
Inter=
eſſe Frl. Waltraute Biſchoff, nicht weil ſie in Darmſtadt lebt,
ſondern weil ihr letztjähriges Auftreten ſtarke Hoffnungen
er=
weckte. Nun, das kleine, blonde Fräulein, das den halben Sieg
ſchon in der Taſche hat, noch ehe es zu ſpielen anfängt, hat die
Hoffnungen in nichts getäuſcht; wer in jungen Jahren an ein
Opus 110 ſich wagen darf, der muß was können, und mehr, als
nur Klavier ſpielen. Es iſt ja ganz einerlei, ob alles ſchon
reſt=
los gelungen iſt; beim ſpäteren Beethoven gelingt das nur ganz
reifen Perſönlichkeiten. Jedenfalls imponiert die Art, wie Frl.
Biſchoff die Sonate anpackte, wie ſie die Fuge zu türmen wußte,
wie ſie den Zauber des langſamen Satzes zum Klingen brachte;
der erſte Satz zerrann ihr noch in begreiflicher Erregung unter
den Fingern; nachdem ſie aber eine kleine Unſicherheit energiſch
von ſich abgeſchüttelt hatte, fand ſie vom zweiten Satze an die
große Linie und wurde Beethovenſpielerin. Kann es für ein
junges Talent ein ſchmeichelhafteres Kompliment geben? — Hier
ſcheint in der Tat Talent, Fleiß und Wille vorhanden zu ſein,
drei Eigenſchaften, ohne die man kein Künſtler werden kann!
Alſo: weiter und immer hinauf, Fräulein Biſchoff!
Ihre Kollegin Frl. Frank machte in der ſchweren E=Moll=
Fantaſie von Chopin gute Figur, wenn auch ihr Spiel — im
Ganzen genommen — einen etwas farblos unperſönlichen
Ein=
druck hinterließ.
Die Herren Biſſing und Kullmann ſind ganz
außer=
ordentlich virtuos veranlagte Spieler. Herr Kullmann zeigte in
drei Chopin=Etuden C=Moll, As=Dur (ſie geriet zu ſchnell und zu
derb) und Ges=Dur weitgehendſte Beherrſchung in techniſcher
Beziehung und ſpielte außerdem drei Liſzt=Etuden (A=Moll, Es=
Dur, Campanella) mit ebenſoviel Geſchmack wie Bravour;
ſein Kollege, Herr Biſſing, mag ſich ein Beiſpiel daran nehmen.
Das ſcheint nämlich ein ganz gefährlicher Klavierathlet zu ſein.
Er boxte den armen Steinway=Flügel jämmerlich knock out!
Iſt das notwendig? — Iſt es nicht möglich, daß dieſer unſtreitig
ungewöhnlich begabte Spieler etwas anderes wird, als nur
Liſztſpieler? Letztes Jahr: Liſzi, dies Jahr: Liſzt, als Zugabe:
auch Liſzt. — Das iſt nur als Durchgangsſtadium zuläſſig. —
Wer Künſtler werden will, darf nicht Spezialität ſein! — Und
Herr Biſſing ſollte den Ehrgeiz haben, mehr zu ſein als
Champion; wir trauen ihm die Beſähigung zu mehr ohne
weiteres zu.
O.
Geite 4
Samstag, den 12 Februar 1927
Nummer 43
Familiennachrichten
Dipl.-Ing.
Friedrich Feickert
Assistent an der Techn. Hochschule
Margarete Feickert
geb. von Gerlach
Vermählte
Darmstadt
Martinstr. 30
Dipl.-Ing.
Leopold Sautter
Reg.-Baumeister a. D.
Anne Sautter
geb. Schmidt
Vermählte
Wunstorf (Bez. Hannover).
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Käthi Dingeldein
Heinrich Siefert
Verlobte
Reichelsheim i Odw
Beerfelden i Odw.
12. Februar 1927.
(TV. 2655
Käie Beiſel
Ferdinand Volz
grüßen als Verlobte
Güttersbach
i. Odw.
Darmſtadt
Gervinusſtr. 34
Erike Landré
Theodor Voelckel
Verlobte
Sakrow
bei Neu-Babelsberg
S. 2753)
Dolok Ulir, Este.
Sumatra, O.-K.
z. Zt. Darmstadt.
Februar 1927. (b788
Todes=Anzeige.
Geſtern abend verſchied nach
kurzem Krankſein unſere liebe, aute
Mutter, Schwiegermutter, Groß=
und Urgroßmutter
Todes=Anzeige.
Frau LuiſeWald, geb. Herle
im Alter von 80 Jahren.
Im Ramen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Lud. Lücher, Arheilgen
Familie Phil. Schmitt, Darmſtadt
Familie Curt Schulze, Frankfurta M.
Tochter Anna Wald, Frankfurt a. M.
Darmſtadt, den 11. Februar 1927
Die Beerdigung findet Montag,
den 14. F bruar, nachm. ½3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt / 3817
Heute früh wurde unſere liebe Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante
Todes=Anzeige.
Frau Babette Sternfels
Am 10. Februar abends
ent=
ſchlief ſanft nach kurzer Krankheit
unſer lieber Vater, Schwiegervater
und Großvater
Herr
geb. Bruchfeld
Guſtav. Gießmann.
nach kurzem Krankenlager durch einen ſanften Tod im
88. Lebensjahre erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Auguff Sternfels.
im Alter von 86 Jahren. (2777
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adolf Gießmann und Familie,
Darmſtadt, Seitersweg 14
Max Gießmann, Frankfurt a. M.
Erfelden, den 10. Februar 1927.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 13. Februar,
nachmittags 12½ Uhr vom Sterbehauſe aus ſiatt. (*2745
Die Beerdigung findet in aller
Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
abzuſehen
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unſere
A. H. A. H. und i. a. B. i. a. B. von dem Ableben
unſeres Alten Herrn
Apotheker
Karl Staudinger
in Darmſtadt geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Burſchenſchaſt im V. d. B. „Zuiskonia”
J. A. d. C.
Helmut Hutter (XXX,XXXX)X. (e737
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim
Heim=
gang unſeres lieben
Entſchla=
fenen ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank.
Frau Eliſabeth Dörr
Elſe Dörr
Gernsheim, den s. Febr. 1927.
(*3821)
Dankſagung.
Statt Karten.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, die herzensgute Mutter ihres einzigen
Kindes, meine liebe Tochter, Schweſter,
Schwieger=
tochter, Schwägerin und Tante
Für die ſo überaus zahlreichen
Beweiſe inniger Teilnahme beim
Heimgang des teuren Entſchlafenen,
ſage hiermit meinen tiefgefühlteſten
Dank.
Frieda Poß
Darmſtadt, den 10. Februar 1927.
Frau Elſe Leinberger
geb. Schittler
nach noch nicht gan; vollendetem 24. Lebensjahre
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſeres
lieben Vaters
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Rudolf Leinberger, Dipl.=Ing
Zt. Angora
Familie Schittler
Familie Leinberger.
Darmſtadt. Angora. Frankfurt a. M., Klein=8lmmern.
Beerdigung: Montag, 14. Februar 1927, nachm.
3 Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes aus.
Herrn Jacob Wenzel
ſowie für die Blumenſpenden und
Kranzniederlcgungen am Grabe, ſagen
ir Allen auf dieſem 2rege unſern
herzlichſten Dank. Beſonders danken
wir Herin Pfarrer Waitz für ſeine
troſtreichen Worte am (rabe, ſowie
den Schweſtein der Martinsgemeinde
Weſtbezirk) für die liebevolle Pflege.
Die trauernten Hinterbliebenen:
Stadtbaufnſpektor Fr. Kares
868) und Frau, geb. Wenzel
Hnstatt besonderer Hnzeige mache ich tiefbetrübt
bier-
mit die traurige Mitteilung, dass
Ihre Durchlaucht
Marie, verw. Gräfin Hugo au Erhach-Fürstenau
geb. Gräfin au Erbach-Schönberg
heute Nachmittag 2‟/ Uhr in der Kellerei zu Michelstadt nach
langen, schweren Leiden im 89. Leßensjahre sanft
ent=
schlafen ist.
Adalbert zu Erbach-Fürstenau.
Fürstenau, den 10. Februar 1927.
(2723
Die Beisetzung auf der Familienbegräbnisstätte des
Michel-
städter Kirchhofes findet Sonntag, den 13. Februar 1927 vom
Sterbehause um 3½ Uhr nachmittags statt.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer lieben,
treu=
beſorgten Mutter ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
tiefgefühlten Dank. Beſonderen Dank dem Herrn
Pfarrer Hofmann für ſeine troſtreiche Grabrede,
ſowie der Krankenſchweſter für ihre liebevolle Pflege.
Auch für die zahlreichen Kranzſpenden, ſowie Allen
die ſie auf dem Weg zur ewigen Ruhe begleiteten
herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Hermann Scheerer
Gemeinderechner.
Nieder=Beerbach, den 10. Februar 1927. (r3810
Georg W0illenbücher
Geerdigungs=Geſchäft
Darmſtadt• Herdweg ſlr. 6
Telephon 21/98
(467a
Dankſagung.
K
(Statt Karten.)
Für die überaus zahlreiche Teilnahme, ſowie
für die vielen Kranz= und Blumenſpenden, bei dem
Heimgang unſerer lieben, unvergeßlichen Enſchlafenen
ſagen wir nur auf dieſem Wege, unſeren innigſten
Dank. Beſonderen Dank Herrn Dr. Fiſcher, der
Krankenſchweſter Eliſabeih für die aufopfernde
Be=
handlung und liebevolle Pflege während des ſchweren.
Krankenlagers, ſowie Herrn Pfarrer Munk für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe. Ferner danken wir
auch noch allen denen, die unſerer teuren Entſchlaſenen
die letzte Ehre erwieſen haben.
In tiefer Trauer:
Heinrich Heiſt II. mit Kind
Leonhard Hönig II. u. Frau
Familie Leonhard Hönig III.
Gaſtwirt.
pfaffen=Beerfurth i. Odw., den 10. Febr. 1927. 2727
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Dankſagung.
Für die überaus herzl. Teilnahme bei dein
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ſagen wir auf die em Wege unſeren innigſten Dank,
beſonders Herrn Pfarrer Waitz für die troſtreichen Worte
am Grabe, der Firma Fleiſchmaſchinenfabrik H. Wedel,
ſpwie deren Geſamtbelegſchaft für den ergreifenden
Nach=
ruf und Kranzſpenden, ferner Allen, die ihr ſtets und
beſonders am Krankenlager in aufopfernder Weiſe zur
Seite ſtanden und ſie mit reichlichen Blumenſpenden
beehrten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ernſt Reichelt.
Darmſtadt, den 11. Februar 1927.
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Nummer 43
Samstag, den 12. Februar 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadi, 12. F bruar.
— Ernannt wurde am 5. Februar der Kanleigehilfe Fritz Mathäi
aus Bingen zum Kanzliſten vom 1. Februar 1927 an
— Aus dem Schuldienſt entlafſen, wurde am 7. Februar 1977 die
Lehrerin Emma Verkmann an der Volksſchule zu Heppenheim an
d. W. (Kreis Worms) auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1, Februar
d. Js. an.
— Heffiſches Landesthrater. Heute abend wird im Großen Haus
Künneckes Operette „Der Vetter aus Dingsda” als
Volks=
vorſtellung zu beſenders ermäßigten Preiſen (1—4 Mk.) gegeben.
Aus Anlaß d.s Todestages Richad Wagners gelangt morgen,
Sonn=
tag, abends 5½ Uhr, im Großen Haus „Triſtan und Iſolde”, mit
den Damen Charlotte Maſſenburg, Anna Jacobs, und den Herren:
Piſtor, Hölzlin, Biſchoff, Ebert, Strzeletz und Ney, zur Aufführung.
Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Joſeph Rofenſtock.
Da die Vorführungen von Märchenfilmen ſtarkem Intereſſe von
ſeiten des Publikums begegnen, ſind für morgen, Sonntag, nachmittags
2½ und 4½ Uhr, im Kleinen Haus zwei weitere Aufführungen
„Rumpelſtilzchen” und „Hafe und Swinegel” angeſetzt.
Die Eintrittspreiſe betragen 70 Pf. und 1 Mk., für Kinder 35 und 50 Pf.
Abends 7½ Uhr wird das Luſtſpiel „Die Märchen der
gönigin von Navarra” von Scribe und Legouve in der
Be=
arbeitung von Otto Stockhauſen mit Maria Fein als Margarete zum
erſten Male wiederholt. Wie bereits mitgeteilt, wird am kommenden
Dienstag, den 15. Februar, Herr Franz Willms, aus dem
Muſik=
verlag B. Schott’s Söhne in Mainz, einen einführenden Vortrag mit
muſikaliſchen Erläuterungen am Flügel üüber Hindemiths „Cardillac”
halten, der demnächſt am Landes heater zum erſten Male zur Aufführung
gelangt. Der Redner gilt als einer der hervorragendſten Kenner des
Schaffens und der Perſönlichkeit Paul Hindemiths und hat in einer
Broſchüre „Führer durch Paul Hindemiths Cardillge” eine eingehende
und bedeutende Analyſe des Werkes gegeben.
— Heſſiſches Künſtlertheater. Notſtandsaktion für
er=
werbsloſe Bühnenkünſtler. Durch die allgemeine Norlage
und den dadurch bedingten Abbau von künſtleriſchen Kräften an vielen
Theatern iſt eine große Erwerbsloſigkeit unter den darſtellenden
Künſt=
lern vorhanden. Nach Berichten aus der Reichshauptſtadt ſollen über
2000 Bühnenangehörige ohne feſte Spielverpflichtung ſein und ſich in
Not befinden. Um ſeinerſeits nach Kräften dieſer Notlage ſteuern zu
helfen, hat das Heſſiſche Künſtlertheater mit dem Bezirksverband Heſſen=
Naſſau der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenangehöriger ein Abkommen
getroffen, das die Beſchäftigung von erwerbsloſen Schauſpielern in dem
=Nahmen ſeiner Arbeit möglich machen ſoll. Es iſt geplant, drei
ver=
ſchiedene Abende zuſammenzuſtellen, die noch im Laufe dieſer Spielzeit
in den einzelnen Städten des Spielgebietes des Theaters zur Darſtellung
rgelangen ſollen, und zwar wird das Luſtſpiel von Benedix: „Der
Stö=
enfried”, ein ernſtes Stück und ſchließlich ein Bunter Abend (
Opern=
mbend) veranſtaltet werden.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vormittags
71 und 11½ Uhr ſtatt. Samstags geſchloſſen.
— Weber=Feier der Darmſtädter Aufbauſchule für Mädchen. In
iner ſtilvollen Feier beging die Deutſche Aufbauſchule für Mädchen, die
fm Bau des ehemaligen Neuen Gymnaſiums zu Darmſtadt ihr Heim
refunden hat, das Gedächtnis Carl Maria von Webers. Die von Frau
Or. Wal her geleiteten Chöre: „Die Sonn” erwacht” und zwei
Freiheits=
ſieder aus „Leier und Schwert”, eröffneten mit friſchem Klang die
Vor=
ragsfolge. Die Anſprache hielt Studienrat Dr. Stiefenhofer, der in
kur=
ſen Zügen ein Bild der Perſönlichkeit des Freiſchütz=Komponiſten
ent=
parf und deſſen muſikgeſchichtliche B.deutung klarlegte. Hierauf erklang
n vierſätziges Klavierquartett, in deſſen Ausführung ſich die Herren
reyz (Violze), Schildge (Bratſche), Studienrat Gaßner (Cello) und
Studienrat Borngäſſer (Klavier) teilten und das einen reizvollen
Ein=
eick in die Weherſche Kammermuſik vermittelte. Der Agathen=Arie aus
dem „Freiſchütz” lieh Fräulein B. Aßmuth ihre klare, wohlgebildete
Eximme. Ein Ohrenſchmaus ganz eigener Art war das Concertino für
Akarinette und Klavier, das Kammermuſiker Heynau, von Studienrat
Ywrngäſſer begleitet, zu Gehör brachte. Doch auch fürs Auge war eine
Ueberraſchung aufgeſpart, die rühmliches Zeugnis ablegte von der ganz
u rtrefflichen Ueberweiſung der Sctilerinnen in rhythmiſcher Gymnaſtik.
iterſekundanerinnen bewältigten die reigenmäßige Ausdeutung des
eſanges der Meermädchn aus dem „Oberon” mit erſtaunlicher
Sicher=
häät und formſchöner Beherrſchung, wie denn auch die tänzeriſche
Nach=
ictaltung einer Allemande durch ein Tertianerinnenpaar ſtürmiſchen
Bei=
fal entf ſſelte. Die Gewandungen für die Tanzdarbietungen waren zu
al er Schicklichkkeit mit Geſchmack mit künſtleriſchem Farbenſinn gewählt.
De Einſtudierung der eurhythmiſchen Darbietungen iſt das Verdienſt
vor Fräulein Willenkücher. Alles in allem: eine vorbildliche Feier zum
E däch’nis des Meiſters der muſikaliſchen Romantik!
Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Die
reinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums veranſtaltete
Donnerstag abend in dem voll beſetzten Feſtſaale des Gymnaſiums
ſen Rezitationsabend, an dem Herr Kurt Weſtermann die
Tra=
nidie des Aeſchylos „Der gefeſſelte Prometheus” vortrug, die den
mitt=
en Teil der Triologie bildete, in der der Dichter die Prometheus=
Eage behandelt hat. Ueber den Inhalt und die Bedeutung der Tragödie
in der Dienstagsnummer des Tagblatts ſchon Näheres mitgeteilt
werden. Die Behandlung des Stoffes durch Aeſchylos, der wilde Trotz
98 Titanen Prometheus, des Wohltäters der Menſchheit, der wie
Friſtus für ſeine Liebe zu den Menſchen duldet, gegen den allmächtigen
uis, gehört zu dem Großartigſten, was die antike Dichtung
hervor=
racht hat. Dem hier als menſchenhaſſender, rachſüchtiger und ſtrafen=
Willkürherrſcher erſcheinenden Zeus war in dem 3. Teil der Trilogie
gerechte und weiſe Gott gegenübergeſtellt worden, was zu wiſſen
richtigen Beurteilung der Tragödie nötig iſt. Als weibliches
Gegen=
zu dem Dulder Prometheus dient die von der Nache der Hera
ver=
rte, uſägliche Leiden erduldende Jo, deren Schickſal mit Breite
ge=
dert wird. Die Oekonomie der Tragödie iſt einfach, die Handlung
billt ſich ohne innere Konflikte ab und trägt noch mehr ein epiſches
A räge. Der Stil des Aeſchylos iſt das hohe Pathos der Tragödie,
ſaben, ernſt und pomphaft bild=reich, die Chöre ſind noch nicht die
tſch gearteten des Sophokles, und es iſt begreiflich, daß die mehr
tiere Kunſt des Sophokles die Griechen mehr anſprach, als die ernſte,
Sathetiſche des Aeſchylos, ſo ſehr ſie auch von ihnen bewundert
zuce. Die Ueberſetzung von Alexander von Gleichen=Rußwurm, die
m Vortrag zugrunde gelegt war, iſt beſſer und flüſſiger, als die von
omer. Herrn Weſtermanns Vortrag der Tragödie war dem
Charak=
ider erhabenen Dichtung mit tiefem Verſtändnis angepaßt. Nicht
Schauſpieler eignet ſich für den Vortrag klaſſiſcher Dichtungen.
Herr Weſtermann das geſprochene Wort mit Meiſterſchaft behandelt,
ſchon von der Bühne her bekannt. Durch die charakteriſtiſche
Ausge=
ltnng der einzelnen Rollen gewann die Tragödie ein ihr im Grunde
h. innewohnendes dramatiſches Gepräge. Die Klagen und der
un=
hune Trotz des gefeſſelten Titanen kamen ebenſo wie der Schmerz und
Verzweiflung der von einem furchtbaren Schickſal verfolgten Jo zu
ifendem Ausdruck, die gedämpfte Stimmung der Chöre der
niden, der wohlwollend=gutherzige Ton des Okeanos, der der
Dul=
tden vergeblich zum Nachgeben rät, und die kecke Sprache des
Götter=
ten, Hermes wurden trefflich herausgearbeitet und unterſchieden. Die
iu nigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums hat auch
dieſen tiefe und nachhaltige Eindrücke hinterlaſſenden Abend
Verbreitung humaniſtiſcher Bildung in dankenswerter Weiſe
Neragen.
W.
Stadtkirche. Im Hauptgottesdienſt des nächſten Sonntags, den
btuar, 10 Uhr, wird der Kirchengeſangverein drei Chöre zum Vor=
Eringen: 1. „Ein Lämmlein g.ht” (Satz von Melchior Mulpius
2. „Meine ſchönſte Zier ..‟ 3. „Wenn alle untreu werden”.
Evang. Markusgem=ind:. Die Gemeind==Vereinigungen halten
liesjährige Hauptverſammlung am Montag, den 14. Febr.,
us 8 Uhr, im Gemeindehauſe, Kiesſtraße 17, ab; alle
Gemeinde=
leder des Frauen= und Männervereins der Markusgemeinde ſind
ch dazu eingeladen. Einleitend hält Herr Pfarrer Vogel einen
tng: „Ueber den Nutzen des Kirchganges‟. Darauf folgt der Bericht
dar den kirchlich=r=ligiöſen Zuſtand der Gemeinde im Jahre 1926.
hn die Tätigkeit des Frauenvereins, 3. des Männervereins, danach
wahl der Vorſtände. Zur ſehr erwünſchten Förderung der
Ge=
deangelegenheiten wird rege Brteiligung an der Hauptverſammlung
net.
Ebangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerv rein. Am Sonntag,
Februar, abends 8 Uhr, wird im Vereinshaus Feierabend,
raß= 51, dahier, „Der Maggifilm” geboten, der in recht anſchau=
Weiſe das bedeutſame und umfaſſende Induſtrieunternehmen, die
werke, in intereſſanten Bildern zeigt. Zum Beſuch dieſes Abends
ſceundlichſt eingeladen. Der Eintritt iſt frei. (Näheres ſiehe Anz.)
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Er=
ben ſtehende Schwerb=ſchädigte, Kriegshinterblicbene, Altrentner
rentnerinnen erfolgt am Dienstag, den 15. Februar, vormittags
74—12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
Hohes Alter. Fran Katharina Klöß. Mühlſtraße 25, feiert
irhren 88. Geburtstag.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 13. Febr. B 13. Anfang 5½ Uhr, Ende 934 Uhr. Zum
Todestag Nichard Wagners, geſt. 13. Febr. 1883: „Triſtan
und Tſolde”. Von Rich. Wagner. Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Montag, 14. Febr. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 15. Febr. ( 10. (Darmſtädter Volksbühne). Anfang
7½ Uhr, Ende 10½ Uhr: „Robert und Bertram”.
Poſſe von Guſtav Raeder. Preiſe: 0.80 bis 8 M.
Mittwoch, 16. Febr. H 7 (Bühnenvolksbund), Schülermiete rot 8.
Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Hänſel und
Gretel” Oper von Engelb. Humperdinck. Hierauf: „Die
Puppenfee”. Pantomime von Joſ. Bayer. Preiſe:
1 bis 10 M.
Donnerstag, 17. Febr. Nachm. 5 und abends 8 Uhr:
Sieben=
tes Konzert der Städt. Akademie für
Ton=
kunſt. Soliſtin: Margot Hinnenberg=Lefebre (Geſang).
Preiſe: 1.50 bis 5 M.
Freitag, 18. Febr. Keine Vorſtellung.
Samstag, 19. Febr. D 13. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zum
erſten Male: „Cardillac”. Oper von Paul Hindemith.
Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Sonntag, 20. Febr. Volksvorſtellung. Anfang 3 Uhr, Ende 5½
Uhr: „Wilhelm Tell”. Schauſpiel von Schiller. Preiſe:
0.50, 1, 1.50, 2 M.
Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Sonntags=Fremdenmiete
7. Vorſtellung: „Tiefland”. Oper von d’Albert. Preiſe:
1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntag, 13. Febr. Nachm. 2½ und 4½ Uhr: Märchenfilme
„Rumpelſtilzchen” und „Haſe und Swinegel”.
Preiſe: 70 Pf. und 1 M. (Kinder 35 und 50 Pf.).
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zuſatzmiete TV (9). Zum
erſten Male wiederholt: Die Märchen der Königin
von Navarra”. Luſtſpiel von Seribe und Legouve in
der Neubearbeitung von Otto Stockhauſen. Preiſe: 1.20 bis
7.20 M.
Montag, 14. Febr. Anfang 8 Uhr, Ende nach 9½ Uhr: Sechſter
Beethove=Abend des Drumm=Quartetts.
Preiſe: 1, 2, 3 M.
Dienstag, 15. Febr. Franz Willms Einführung in
Hinde=
miths „Cardillac”, mit muſikaliſchen Erläuterungen.
Preiſe: 0.60, 1, 1.50, 2 M.
Mittwoch, 16. Febr. Keine Vorſtellung.
Donnerstag, 17. Febr. Zuſatzmiete III (1), Schülermiete gelb 7.
Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Dieweiße Dame‟.
Oper von Boieldieu. Preiſe: 1 bis 6 M.
Freitag, 18. Febr. Zuſatzmiete VT (11). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Die Märchen der Königin von
Navarra”. Preiſe: 1 bis 6 M.
Samstag, 19. Febr. Feier zum 100. Todestag
Peſta=
lozzis, veranſtaltet vom Darmſtädter Lehrerverein.
Sonntag, 20. Febr. Zuſatzmiete V (11). Anfang 8 Uhr, Ende
Dargeſtellt durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe: 1—6 M.
* Proteſtantismus und deutſche Literatur. Der Evangeliſche
Bund veranſtaltete in der Aula des Gymnaſiums einen
Vortrags=
abend, der ganz beſonders hervorgehoben zu w.rden verdient: Profeſſor
Viétor. Vertreter der deutſchen Literatur an unſerer
Landesuni=
verſität, ſprach über das Verhältnis von Proteſtantismus und deutſcher
Literatur. Der Redner ſtellte einleitend kurz das Problem heraus, und
wies dann in einem äußerſt kunſtvoll aufgebauten Gang durch die
Ge=
ſchichte der deutſchen Dichtung nach, wie durch die proteſtantiſche
Lebens=
auffaſſung ein neues Element, eine Verinnerlichung, in ſie hinein kommt,
die ſür ihre Entwicklung in den auf die Reformatiön folgenden
Jahr=
hunderte von der allergrößten Bedeutung werden ſollte. In
feinſinni=
ger Weiſe kehrte er den Einfluß Luthers und der übrigen Reformatoren
hervor, ohne jedoch ihre Dichtung, die ausgeſprochene Tendenzdichtung
war, zu überſchätzen. Die durch die proteſtantiſche Bewegung geforderte
Gewiſſens= und Geiſtesfreiheit ließ dann in den proteſtantiſchen Ländern
die Dich ung zu einer bisher nie gekannten Höhe gelangen, gegenüber dar
die literariſchen Schöpfungen katholiſcher Länder weit zurückblieben, ſo
daß man in dieſ m Zuſammenhang geradezu von einer „kulturellen
Mainlinie” ſprechen kann. Ueber Opitz und ſein= Schule führt die
Ent=
wicklung zur Kunſtdichtung des 17. Jahrhundert, die ſtark mit
ratio=
nalen Elementen durchſetzt iſt. Daneben kommt in den durch den
Pietis=
mus und ſeine Anhänger geſchaffenen Werken auch das Irrationale zu
ſeinem Rechte. Religiöſe Fragen ſind die Kernfragen dieſer Dichtung,
an der die Geiſtlichkeit ſelbſt in hohem Maße mitſchaff.nd beteiligt iſt.
Die beiden Nichtungen wirken zuſammen in der Dichtung der erſten
Hälfte des 18. Jahrhunderts, die den Höhepunkt proteſtantiſchen
litera=
riſchen Schaffens darſtellt. Die ſittlichmoraliſche Kraft des
Proteſtantis=
mus iſt b=ſtimmend: Gellerts Fab ldichtung, Lavater u. a. geben beredtes
Zeugnis davon. In der klaſſiſchen Dichtung iſt bereils der Umſchwung
feſtzuſtellen: Das peligiöſe Element iſt aus der vorher eingenommenen
Zentralſtellung im Geiſtesleben wie in der Kunſt und Dichtung entrückt,
eine neu= naturaliſtiſche Weltanſchauung iſt an ſeine Stelle getreten. An
die Stelle des rein chriſtlichen tritt das Humanitätsideal. In der
No=
man ik rickt das proteſtantiſche Moment noch einmal für kurze Zeit in
den Vordergrund, um dann völlig verdrängt zu werden. Eine rein
naturwiſſenſchaftlich=mechaniſche Weltanſchauung beherrſcht von da ab die
literariſche Entwicklung. Wenn daneben in katholiſchen Ländern jetzt
eine Neihe von Dichtern und Künſtlern auftreten, ſo vermögen ſie doch
nicht zu einer dauerndrn Bedeutung zu gelangen. Von einer
Wieder=
belebung des Proteſtantismus erhofft der Redner auch eine neue
Blüte=
zeit unſerer nationalen Dichtung und ſchloß damit ſeine gehaltreichen
Ausführungen, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden.
— Volkshochſchule. Am Montag den 14. Februar, wird Geh.
Re=
gierungsrat G. G. Winkel aus Marburg einen Lichtbilder=Vortrag
halten über „Die Sextener Dolomiten im Fiſcheleintal
und die drei Zinnen”. Nach einer allgemeinen Schilderung der
Lage und Beſchaffenh it des Dolomitengebirges in den ſüdlichen
Kalk=
alpen wird er nach Bad Moos im Fiſchekeintal führen, um uns ſeine
Beſteigung der drei Zinnen miterleben zu laſſen. Der Vortragende iſt
bekannt durch ſeinen Lichtbildervortrag über die Eisrieſenhöhlen im
Tennengebirge, als begeiſterter Alpiniſt und humorvoller Erzähler, ſodaß
ſich der Beſuch des jetzigen Vortrags durchaus empfehlen läßt. Er
fin=
det ſtatt im Saale 326 der Techniſchen Hochſchule und beginnt um 8 Uhr.
— Orpheum. Heute, Samstag, letzte Aufführung „Die
Tugendprinzeſſin‟. Die Zeitungsausſchnitte vom 8, Februar
werden auch heute noch in Umtauſch genommen. Morgen
Sonn=
tag, nachmittags ½4 Uhr, Wiederholung des Märchens „
Rotkäpp=
chen und der Wolf” bei kleinen Preiſen von 40 Pf. bis 1,50 Mk.
Sonntag, abends 8 Uhr, wird, vielfachen Wünſchen Nechnung
tragend, die erfolgreiche Operetten=Revue „Das Champagner=
Girl” wiederholt, und zwar in der Originalbeſetzung. Karten
ſſir die Nachmittagsvorſtellung nur im Verkehrsbüro; für die
Abend=
vorſtellungen: de Waal, Rheinſtraße 14, ſowie Verkehrsbüro, (S. Anz.)
— Klein= und Sozialrentner und Kri gsbeſchädigten. Zu dem am
Donnerstag, den 17. Februar, im Großen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters, nachm. 5 und abends 8 Uhr, ſtattfindenden 7. Akademie=
Konzert erhalten oben b zeichnete Organiſationen gegen Vorzeigen
des Ausweiſes Karten zu 50 Pf. im Sekretariat der Städtiſchen
Akg=
demie, Eliſabethenſtraße 36.
We8 illikenMERKk 65:0
Die Heſſiſche Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt
hatte die Prominenten der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, des
Han=
dels und der Induſtrie für geſtern abend zu einem Vortrag in das
alte Palais geladen. Es hatte ſich eine ſehr große Anzahl von
Ehren=
gäſten eingefunden, u. a. als Vertreter des Staatspräſidenten Exz. von
Brentano, die der Vorſitzende der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskam=
mer, Herr Fabrikant Schenck beſonders herzlich begrüßte. In ſeiner
weiteren Anſprache betonte er, daß eine Erörterung der heutigen
Wirt=
ſchaftslage, die von allen berufenen Wiſſenſchaftlern bereits öfters
ein=
gehend ſtattgefunden hat, nicht in ſeiner Abſicht liege, auch nicht eine
ſolche in Heſſen, da dieſe aus dem vorliegenden gedruckten Bericht der
Handelskammer zu erſehen ſei. Dagegen beabſichtigte er, einen kurzen
Um=
riß über die wichtigſten Aufgaben der Kammer zu geben. Die Induſtrie=
und Handelskammer als juriſtiſche Perſönlichkeit iſt, obwohl ſie
behörd=
lichen Charakter trägt, nach dem Prinzip der Selbſtverwaltung
einge=
richtet. Ihr liegt es ob, die Geſamtintereſſen des Handels, der
Induſtrie und des Verkehrsweſens wahrzunehmen, alſo ſowohl der
Un=
ternehmer als auch der in dem Bereich der Wirtſchaft tätigen
Angeſtell=
ten und Arbeiter. Trotzdem die Kammer behördlichen Charakter trägt,
iſt die Beweglichkeit des Körpers zur Anpaſſung an die jeweilige
Wirt=
ſchaftslage voll geſichert. Die Behörden legen den Ausführungen und
Anregungen der Kammer das größte Gewicht bei. Neben der
Haupt=
aufgabe der Wahrnehmung dieſer Geſamtintereſſen hat die Induſtrie=
und Handelskammer noch ein weites Feld freiwilliger Betätigung. So
kann ſie ſich an Einrichtungen aktiv beteiligen, die das Wohl der
Indu=
ſtrie und des Handels bezwecken, ſie hat und wird auch in Zukunft Einfluß
haben auf die Berufsſchulen, und wird bei allem nur das Allgemeim
intereſſe wahrnehmen. Daraus ergibt ſich auch ihre Einſtellung zu den
freien Wirtſchaftsverbänden: Eine ſtraffe Wahrung der Obiektivität. —
Aus dieſen kurzen Ausführungen ergibt ſich, daß der Aufgabenkreis der
Induſtrie= und Handelskammer ihrer Weſensart nach groß und wichtig
iſt, obwohl ihre Tätigkeit vielleicht nach außen nicht in gleichem Maße
in Erſcheinung tritt. Da die Handelskammer beſtrebt iſt, in weiteſten
Kreiſen aufklärend zu wirken, hatte ſie den Referenten des geſtrigen
Abends, den ordentlichen Profeſſor der Volkswirtſchaftslehre an der
Tech=
niſchen Hochſchule Darmſtadt, Herrn Dr. Muß, gewonnen, als
wiſſen=
ſchaftlicher Kenner der heutigen Wirtſchaftslage über das hochaktuelle
Thema:
Freiheit und Bindung in der modernen Wirtſchaft
zu ſprechen. Der Redner führte u. a. folgendes aus: Die Männer der
Praxis, die formen arbeiten und kämpfen als Glieder der Wirtſchaft,
bedingen letzten Endes zuſammengefaßt die Macht und Stärke oder die
Schwäche der Wirtſchaft. Trotzdem ihr Einzelwert groß iſt iſt ihnen
individuell inſofern eine Beſchränkung aufgelegt, als in ihrer
Einzelwirt=
ſchaft die Geſamtheit beſtimmend wirkt, als die „Konjunktur” ihrem
Handeln und Arbeiten Richtlinien gibt. Dieſes Ringen, heute mehr
denn je, im Strom des Geſchehens ſeine Exiſtenz zu behaupten und
oben=
auf zu ſchwimmen, hat nun die heutige Erſcheinung des
Zuſammen=
ſchluſſes mehrerer Unternehmen zur ſtärkeren Auswirkung ihres
Ein=
fluſſes zur logiſchen Folge gehabt. Die Frage iſt einmal, ob dieſe
Er=
ſcheinung unweſentlich iſt, zum andern, ob eine Umgeſtaltung der
Wirt=
ſchaft die Folge ſein wird, daneben iſt die Sonderfrage zu betrachten, wie
die Initiative, die Handlungsfreiheit des einzelnen Unternehmens
beein=
flußt wird. Während ſeit Beginn des freien Wettbewerbs nach Aufleben
des Zunftweſens der Gedanke iſolierter Individualarbeit in allen
Län=
dern oberſter Grundſatz war, kann man ſchon nach den 70er Jahren
10 Uhr: „Der tolle Hund”. Lokalpoſſe von Niebergall. langſam, aber unaufhaltſam in Anpaſſung an die geſteigerte Konkurrenz
und geſteigerten Anforderungen die Neigung zu engeren Zuſammenſchlüſſen
beobachten. Es entwickelten ſich all die mannigfachen Formen
gemeinſchaft=
licher Arbeit, wie Truſts, Konzerne, Intereſſengemeinſchaften, Kartelle
und Genoſſenſchaften. Aus dieſer ſich ergebenden Skala enger
Verbin=
dungen ſind beſonders die Kartelle und Konzerne zu beachten, deren
ſtrengſte Verbindung ſich im Bergbau und den Halbfabrikationen der
Schwerinduſtrie findet, während ſie ſich noch wenig bei der Fertiginduſtrie
ausprägt. Die Beeinfluſſung der Preisbildung und des Marktes durch
dieſe Zuſammenſchlüſſe behandelt der Referent deshalb nicht eingehender,
da eine zahlenmäßige exakte Erfaſſung auf dieſem Gebiete heute nicht
möglich iſt, dagegen beleuchtet er die Lage, in der ſich der
Einzelunter=
nehmer in den veränderten Verhältniſſen befindet, ſowie die
voraus=
ſichtliche Entwicklung in der Zukunft. Für die Unternehmer ſind die
ſeither geltenden Hauptgeſichtspunkte geblieben, die Preisgeſtaltung und
die Betriebsrationaliſierung. Durch den engen Zuſammenſchluß werden
Krifen einzelner Unternehmungen in Notzeiten ſtark vermindert, die
Ela=
ſtizität des Einzelunternehmers wird nicht beeinträchtigt. Für den
Unter=
nehmer gibt es nur eine innere Verſchiebung ſeiner Aufgaben inſofern,
als er die Rationaliſierung ſeines Betriebes bei feſtſtehenden Preiſen der
Produktion auf eigene Weiſe ſichern muß. Zweifellos bringen
Zuſammen=
ſchlüſſe große Vorteile, falls ſich die eventuell einſetzende Monovolſtellung
nicht, in einzelnen Fällen ungünſtig auf den Verbraucher auswirkt. Dem
vor=
zubeugen, iſt Aufgabe des Staates. In weiteren Ausführungen kam der
Neferent auf die Konzernbildungen, die Formen der Aktiengeſellſchaften
im Zuſammenhang mit den Konzernen, auf die mögliche
Weſensverände=
rung der Kartelle und die Gefahren einer ungeſunden Konzernpolitik zu
ſprechen. Sicher iſt, daß die in der Wirtſchaftslage begründete
Organi=
ſationsidee auf dem Marſche bleiben wird und in gleichem Maße, wie
in Deutſchland auch in den anderen Ländern, ſogar in England. wo
ebenfalls der Anfang von Zuſammenſchlüſſen gemacht iſt, Fuß faſſer
wird, zumal die Individualität des Einzelunternehmers in anderer
Form gewahrt bleibt. Wenn heute für internationale enge
Verbindun=
gen durch die Verſchiedenartigkeit im Rechtsgebrauch und in der
Wäh=
rung noch Hemmungen beſtehen, ſo iſt das allgemeine wirtſchaftliche
Ideal, wenn auch nicht erreicht, ſo doch nähergerückt.
Der Herr Vorſitzende drückte dem Redner den Dank der
Verſamm=
lung für ſeine klaren Ausführungen aus, mit denen er gründlichſt die
ſchwierige Materie behandelt hatte.
Ein geſellſchaftliches Zuſammenſein ſchloß ſich an den Vortrag an.
Herr Fabrikant Schenck nahm die Gelegenheit wahr, die Gäſte
noch=
mals herzlichſt willkommen zu heißen. Durch geſangliche Darbietungen
der Herren Vogt und Barczinski und ausgezeichneten
Muſikvor=
träge des Herrn Drumm wurde der Abend verſchönt. Den Künſtlern
wurde mit warmem Beifall gedankt.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Motto: „Mir mache als ſo weiter!“
Wir bitten unſere v aehrlichen Mitglieder und Gäſte davon Kenntnis
zu nehmn, daß die reſtlichen Karten für unſeren großen Maskenball
heute, Samstag, bis 6 Uhr abends, in der Tageswirtſchaft unſeres
Turnhauſes zum Verkauf gelangen. Es dürfte ſich empfehlen hiervon
Gebrauch zu machen, da an der Abendkaſſe lediglich Fremdenkarten
er=
hältlich ſind.
F.ſtkonzert des Reichsverbandes deutſcher Orcheſter und Orcheſter=
Muſiker. Der Reichsverband deutſcher Orcheſter und Orcheſter=M ſiker
wird ſeine große diesjährige Tagung im Zuſammenhange mit der
Deutſchen Theater=Ausſtellung Magdeburg 1927 in
Magdeburg abhalten. Die Tagung wird eröffnet mit einem großen
Feſtkonzert in der Magdeburger Stadthalle, das ein ausgezeichnetes
künſtleriſch s Programm umfaſſen wird, und in dem 100 bis 120 Muſiker,
Mitglieder des ſtädtiſchen Orcheſters Magdeburg und der Staats=
Orcheſter Dvesd n, Berlin und Weimar mitwirken werden. Die
künſtle=
riſche Leitung wird Generalmuſikdircktor Buſch, Dresden, übernehmen.
— Die Tätigkeit der Hausbettelbekämpfungsſtelle im ſtädt.
Wohl=
fahrts= und Jugendamt im Monat Januar. Es ſprachen vor von
Darm=
ſtadt eine Perſon, von auswärts acht Perſonen, zuſammen 9 Perſonen.
Davon erhielten vier Perſonen Fahrkarten zur Arbeitsſtelle oder nach
Hauſe, drei Perſonen Kleidung aus geſammelten Beſtänden, eine Perſon
Schuhe, eine Perſon Lichtbild für einen Perſonalausweis. —
Wohl=
fahrtsſcheckhefte ſind im Verkehrsbüro erhältlich.
Die geringe Zahl der mit Wohlfahrtsſchecks im Monat Januar
vor=
ſprechenden Perſonen läßt vermuten, daß der Hausbettel wieder
zu=
genommen hat und den Bettelnden in den Haushaltungen wieder Geld
ſtatt Wohlfahrtsſcheine gegeben wird. Wer an der Bekämpfung
des Bettelunweſens wirklich mithelfen will, wird dringend
gebeten, ſtatt Geld Wohlfahrtsſcheine zu geben. Er hilſt
daun mit, wirkliche Not zu lindern und unberechtigtes Betteln
zu beſeitigen.
— Wohlfahrtsbriefmarken. Es dürfte wohl alle
Briefmarkenſamm=
ler, ganz b ſonders aber Bogenſammler, intereſſieren, daß unter den
zurzeit gültigen Wohlfahrtsbriefmarken ſich bei
Her=
ſtellung der Markenheftchen Eigenheiten herausgebildet haben,
die ohne Zweifel bedeutenden Sammlerwert erreichen. Es ſind di s ganze
Bogen zu je 90 Stück 10 Pfg.=Maken mit Streifennummern 1—9 und
vorangehendem Andreaskreuz ſowie Boo n zu je 60 S ück 10 und 5 Pf.=
Marken mit Streifennummern 1—6. Dem Ortsausſchuß der Deutſchen
Nothilfe iſt es gelungen, einige dieſer Bogen zu erhalten. Dieſe wrden
nur von der Geſckäftsſtelle im Stadthaus, Zimmer 26 abgegeben. Allen
Intereſſenten wird, ehe das kl ine Quantum vergriffen iſt empfohlen,
dieſe günſtige Gelegenheit wahrzunehmen, da mit einer Nachbeſtellung
nicht gerechnet werden kann.
Seite 6
Samstag, den 12. Februar 1927
Nummer 43
—Banderklub „Falle” 191 Darmſtabt. Emn gutes Dmen für das
neue Wanderjahr war die erſte GBergſtraßen=) Wanderung für
das Jahr 1927. Hatte ſchon der Himmel ein Einſehen und uns mit
idealem Wanderwetter beglückt, ſo verſtanden es die Führer Ballweg
und Müller, der Wanderſchar die Bergſtraße auf immer neuen, zum
Teil verſt=ckten Wegen zu erſchließen. Von Hähnlein gings über3
Als=
bacher Schloß nach der Hoboken=Hütte und Hindenburg=Buche, über
Jugenheim (Mittagsraſt), Seeheim, Malchen, immer auf halber. Höhe
der Bergſtraße, bis zur Ludwigshöhe, und dort wurde die Wanderung,
nachdem Herr Oberreallehrer Schäfer den beiden Führern für die
vor=
treffliche Führung gedankt hatte, würdig beſchloſſen. Freunde des
Wan=
berſports ſeien zur Teilnahme an dieſen Wanderungen herzlickſt
ein=
geladen, insbeſondere auch Jugendliche in dem Alter von 14—17 Jahren
in der Jugendabteilung. — Klubabende finden jaden Dienstag abend in
der Brauerei Schul ſtatt.
— Polizeibericht. Seit einiger Zeit werden von einer unbekannten
Frauensperſon, hauptſächlich in der Nähe des Marktplatzes,
Taſchen=
diebſtähle veuübt. Am Diestag, den 1. Februar, zwiſchen 5½ Uhr
und 6 Uhr nachmittags, wurde wiederum von dieſer
Frauens=
perſon verſucht, eine Dame zu beſtehlen. Zeuge des Vorfalls
iſt eine Paſſantin des Marktplatzes, die nach den angeſtellten
Er=
mittlungen in der Lage ſein dürfte, ſachdienliche Angaben zu machen.
Die Zeugin, in deren Begleitung ſich ein etwa 17 Jahre altes Mädchen
befand, wird gebeten, bei der Kriminglabteilung des Polizeiamtes,
Zimmer 12, vorzuſprechen. — Der Maler Spaſina aus Prag wurde
wegen Paßvergehens feſtgenommen. — In einem hieſigen Warenhaus
wunden von zwei Angeſtellten, einer Verkäuferin und einem Expedienten
Diebſtähle ausgeführt.
* Bezu.ksſchöffengericht. Ein Zuſammenſtoß eines Motorrades mit
eimem Auto, der am Sonntag, 18. Juli 1926 in Nieder=Namſtadt nahe
der Bahnhofſtraße ſtattfand, bringt den Maſchinenſchloſſer Jakob
Nun=
geſſer, Sohn des Milchhändlers, w=gen fahrläſſiger Körperverletzung
vor Gericht. Das Auto, vom Sohn des Tierarztes Dickeſcheid in Ober=
Ramſtadt gelenkt, kam mit den Inſaſſen Regierungsrat Hermann Sehrt,
deſſen Frau und Kind und Frau Lehrer Reinhardt aus Wittemberg a. S.
auf der Fahrt von Darmſtadt auf der nach Ober=Ramſtadt führenden
Kreisſtraße daher, und es geſchah der Zuſammenſtoß in der Nähe der
Wirtſchaft „Zum Chauſſechaus‟. Der Angeklagte beſtreitet jegliches
Verſchulden; er war mit ſeinem Bruder auf der Fahrt mit Milchkannen
aus dem Ort nach dem Bahnhof Nieder=Ramſtadt begriffen und
be=
hauptet, er habe ſeine Maſchine rechtzeitig abgeſtoppt, der Autolenker
Dickeſcheid habe kein Signal gegeben, wenigſtens habe er kein ſolches
gehört. — Als Nebenkläger wird der Verletzte, Reg.=Rat Schrt
zuge=
laſſen. Derſelbe wurde aus dem Auto geſchleudert, an der Stirn und
im Geſicht erheblich verletzt und empfand einige Tage ſtarke Schmerzen
am linken Auge; er befand ſich vom 18. Juli bis 16. Auguſt in ärztlicher
Bhandlung. Frau Regierungsrat Sehrt hatte eine Schnittwunde am
Ellenbogen, Frau Reinhardt hatte noch lange Zeit ſtarke
Rückenſchmer=
zen. Nungeſſer kam infolge des Zuſammenſtoßes unter ſein Motorrad zu
liegen und hatte auch ſeinerſeits nicht unerhebliche Verletzungen, auch
wurden ihm die Zähne gelockert. Der Autolenker hat, wie der Zeuge
bekundet, Hupenſignale gegeben. Die Unfalſtelle wird als gefahrlich
bekannt bezeichnet, wohl deshalb, weil am „Chauſſeehaus” immer
Fuhr=
werke zu halten pflegen. — Am 8. Oktober 1926 hat ein gerichtlicher
Augenſchein ſtattgefunden. Der Sachverſtändige Gewerberat Giobannini
erkärt die Zeugenausſagen für teilweiſe widerſprechend, dies gelte
namentlich hinſichtlich der geſchätzten Geſchwindigkeiten. Bezüglich des
Hövens des Signals kann die Lage des Chauſſeehauſes der
Schallwir=
kung hinderlich geweſen ſein. Der Sachberſtändige ſchließt, daß der
Motoradfahrer wohl das Laſtauto ſehen konnte und mußte, nicht aber
das Perſonenauto. Nungeſſer habe deshalb langſam fahren müſſen.
Dickeſcheid habe verſucht, nach links auszubiegen, um nicht mit dem
Motorradfahrer zuſammenzuſtoßen; er habe nach dem Zuſammenſtoß
den Wagen nicht mehr weiter zu ſteuern vermöcht. (Das Steuer der
Limouſine war gebrochen.) — Der Staatsanwalt nimmt auf das
Gut=
achten Bezug und erachtet, der Angeklagte habe ſo ſorgfältig wie
mög=
lich beim Einbiegen in die Kreisſtraße fahren müſſen, dies auch, da er
in der Steuerung durch den mit Kannen beſchwerten Beifahrer
behin=
dert geweſen ſei. Der Strafantrag geht auf einen Monat Gefängnis.
Die Verteidigung verweiſt darauf, daß die Beſtimmung über das
Vor=
fahrtrecht, als am 28. Juli 1926 erlaſſen, rückwirkonde Kraft nicht
be=
anſpruchen könne. Der Angeklagte ſei nicht übermäßig ſchnell gefahren.
Dies ſei von drei Perſonen übereinſtimmend bezeugt. Auch habe
Nun=
geſſer die rechte Fahrtrichtung in ausreichendem Maße eingehalten. Eine
genügende Aufklärung ſei in keinem Falle gegehen. Gegebenenfalls möge
auf eine angemeſſene Geldſtrafe erkannt werden. Das urteil erkennt
auf zwei Wochen Gefängnis.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Noilzen ſind ansſchlieklich aus Hinwelſe auf Anzelgen zu betrachten,
in keiſnem Faſſe ſigendwle ale Beſprechung oder Kritlk.
— Orthſcher Männerchor. Der diesjährige Maskenball
findet am Samstag, den 19. Februar, in den feſtlich dekorierten Räumen
der Beſſunger Turnhalle ſtatt. Verſtärkte Jazzbandkapelle, Likördiele
uſw. werden bei jedem Beſucher, getreu dem Motto „Beim Orthſchen
Männerchor — werd’s aach diesmol widder kloar” echte urgemütliche
Karnevalsſtimmung aufkommen laſſen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Heute Samstag findet im Café Rheingold karnevaliſtiſcher
Kappen=Abend ſtatt. Die bisherigen Veranſtaltungen haben großen
An=
klang gefunden und iſt der Beſuch beſtens zu empfehlen.
Tageskalender für Samstag, den 12. Februar 1927.
Heſſiſches Landestheater: Großes Haus, Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Der Vetter aus Dingsda‟. — Kleines Haus, 6.
Vor=
ſtellung der Samstag=Fremdenmiete nachm. 3 Uhr, Ende 5 Uhr:
Jphigenie”. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Die
Tugendprinzeſ=
ſin” — Deutſcher Oſtbund, abends 8½ Uhr: Verſammlung im
Fürſtenſaal. — Reichsverband abgebauter Beamten:
Verſammlung um 3.30 Uhr im Bürgerhof. — Konzerte uſw.:
Schloßkaffee. Hotel Schmitz, Perkeo, Maxim, Café Rheingold.
Taunus=
burg, Weinhaus Weißer Turm, Reichskrone, Frankfurter Hof. Café
Egenrieder, Haferkaſten. — Maskenbälle: Liederhalle, abends
7.11 Uhr. Mathildenhöhſaal. — Mozartverein: Städtiſcher Saalbau,
— Velocipedklub. Eliſabethenſtraße 12,I. Clubheim.
abends.
— Turngemeinde 1846, Woogsturnhalle, abends 8,11 Uhr. —
Darm=
ſtädter Männergeſangverein, abends 7,11 Uhr, Konkordiaſaal. —
Arb.=Radf. Verein „Fortung”, 8,11 Uhr abends, Ludwigshalle —
Heſſ. Odenwaldverein, 7,11 Uhr abends, im Perkeo. — Kino=
Vor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Jagd und Fiſcherei im Februar.
Die Jagd iſt nun größtenteils geſchloſſen, nur in Preußen und
etlichen kleinen Staaten iſt noch der Abſchuß von Not= und
Dam=
hirſchen geſtattet. Der Fütterung iſt erhöhte Aufmerkſamkit
zuzu=
wenden und auch bei günſtiger Witterung nicht damit auszuſetzen, um
das Wild in tunlichſt guter Verfaſſung durch das Frühjahr zu brigen.
Wildenten haben in Heſſen, wie „Der Deutſche Jäger” (München),
mitteilt, während des ganzen Monats Schußzeit, desgleichen Faſanen.
hähne. Die Reihzeit der erſteren ſetzt ein. Der Rehbock ſchiebt ſein
neues Gehörn. Mit Ende des Monats nimmt auch der Frühjahrsaufzug
der Vögel ſeinen Anfang.
Das Haarraubwild ſteht in voller Ranzzeit. Der
Raub=
vögel= und Krähenzug beginnt.
Dickungen, Futterſtellen, Einfriedungen uſw. ſind nach Schlingen zu
kontrollieren, da hier der Wilderer mit Vorliebe ſein lichtſcheues
Ge=
werbe tweibt.
Der Huchen hat noch Fangzeit. Bachſaiblinge, Forelle und Aeſche
ſind zwar frei, doch im Fleiſch noch minderwertig, daher zu ſchonen.
Die Rutte laicht noch.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſtier oder fünſtieriſche V.ranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Krwähnung
geſchieht, behält ſich die Redation ihr Urteil vor
— Palaſt=Lichtſpiele. Harry Liedtke entführt ein Wiener
Chormädchen. Lotte Lorring, dem entzückenden Wiener Chormädel
ge=
lingt es, den weiberfeindlichen Harry Liedtke nicht nur den Kopf zu
verdrehen, ſondern ihn zu veranlaſſen, ſie zu entführen. Aber ſie hat
nicht mit der reizenden, verliebten und übermütigen Oſſi Oswalda
ge=
rechnet, die ihr ihren Harry wieder abſpenſtig macht, um ihn ſelbſt in
die Arme zu ſchließen. Mit welcher Rafineſſe Oſſi dies zuſtande bringt
dies zeigt der von Felix Baſch inſzenierte Greenbaum Film „Das Mädel
auf der Schaukel”. Im Beiprogramm „Goot, der Teufelsreiter”,
Sieben ſpannende Akte, mit Hoot Gibſon in der Hauptrolle.
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Nummei 43
Samstag, den 12. Februar 1927
Seite 7
Aus Heſſen.
Ck. Wixhaufen, 11. Febr. Oeffentliche Gemeinderats=
Ritzung. Der Verrechnung von bereits beſtehenden Schuldſcheinen
„purde ſtattgegeben, ebenſo der Ausſtellung neuer Schuldſcheine. Die
Errichtung eines Elternbeirats an der hieſigen Volksſchule wurde
ange=
ommen. Ein Antrag des Gemeinderats Hamman zwecks losweiſer
„Verteilung des in dem Gemeindewald gefällten Holzes, und zwar je
„ Meter an Erwerbsloſe und Kleinrentner, wurde abgelehnt. Die
Serabſetzung der anteilsmäßigen Koſten des Kanals im Brückenfeld
wird bis zur Hälfte vorgenommen, die andere Hälfte wird von der
Semeinde bezahlt. Die Verſicherungsbeiträge des Wiegemeiſters Weſp
werden ab 1924 genehmigt. Ferner wurden genehmigt, ein Baugeſuch
and die Errichtung einer Schankwirtſchaft des Heinrich Günther.
Ab=
elehnt wurden zwei Anträge des Kirchenvorſtandes zwecks Vorſehung
von Koſten in dem Voranſchlag 1927. Die Regelung der
Konfirmanden=
eihilfe wurde der Finanzkommiſſion übertragen. Auf ein Geſuch der
Sinwohner der Seegarkenſtraße hin wird dort eine Lampe errichtet.
* Griesheim, 11. Febr. Das Philharmoniſche Orcheſter hatte für ver=
Mittwoch abend d
is zum letzten Platz beſetzt war. Die zum Vortrag gelangten
Konzert=
üicke wurden mit größtem Beifall aufgenommen. Das Orcheſter mußte
nh zu Zugaben entſchließen. Die Stücke waren teils klaſſiſcher, teils
wlkstümlicher Natur. Beſonderen Beifall erntete das Or=heſter mit dem
Fortragen der beiden Ouvertüren, deren eine aus einer italieniſchen
Pper entnommen war. Die Operetten=Potpourris. Der Vogelhändler”
nd das „Dreimäderihaus” wurden, wegen ihrer Voltstümlichkeit mit
moßer Begeiſterung aufgenommen. Eine tatkräftige Unterſtützung des
trngen und erfolgverſprechenden Orcheſters durch die hieſige Einwohner=
Taft wäre deshalb überaus zu begrüßen. — Bei der geſtrigen Prüfung
enizelner Waſſerkeitungsröhren auf ihre Druckfähigkeit konnte ein Nohr
1—m Widerſtand nicht ſtandhalten und brach entzwei. Eine nähere
1nterſuchung ergab, daß der Rohrbruch auf äußere Einflüſſe, und zwar
arf einen Wurf mit einem Pflaſterſtein zurückzuführen iſt. Durch
der=
a—tige Beſchädigungen, für die keinerlei Rückverſicherung beſteht, wird
de Gemeinde finanziell erheblich belaſtet, eine Belaſtung, die letzten
Grides indirekt wieder jeden Steuerzahler berührt. Die hieſige
Bürger=
nriſterei hat ſich deshalb veranlaßt gefühlt, an die Eltern und Erzieher
erte Mahnung ergehen zu laſſen, nachdrüicklichſt auf ihre Kinder und
AFleglinge einzuwirken, ſich künftig derartigen Uebergriffen zu enthalten.
Aueiche Warnung erging an die Erwachſenen. Im Ermittelungsfalle
effolgt unweigerlich Strafanzeige wegen Sachbeſchädigung und
Haftbar=
uachung für den entſtehenden Schaden.
* Eberſtadt, 11. Febr. Baugenoſſenſchaft. Hier hat ſich
urter dem Namen „Wohnungsbaugenoſſenſchaftwerkbund e. G. m. b. H.
Everſtadt” eine neue Baugenoſſenſchaft gegründet. — Odenwald=
* ub. Die zweite Jahreswanderung der hieſigen Ortsgruppe des
Lpenwaldrlubs, die als Pflichtwanderung für die Jugend gilt, findet am
krnmenden Sonntag ſtatt. Sie wird nur eine kleine Wanderung ſein
uD über den Kohlberg nach Nieder=Beerbach führen. — Masken=
II. Der erſte größere Maskenball in dieſem Winter findet am
imenden Samstag abend im „Schwanenſaal” ſtatt. Veranſtalter iſt
Fr. Turnerſchaft Eberſtadt. — Todesfall. Nach kurzem ſchweren
ankenlager iſt im Alter von 87 Jahren Lehrer i. R. Wilhelm
Schaff=
geſtorben. Lehrer Schaffner wurde im Jahre 1884, von Geinsheim
rimend, nach Eberſtadt, das damals die 6. Schulklaſſe errichtete, als
Nickfolger des Lehrers Hammann, verſetzt. Schon ſein Vater, Valentin
affner, war in Eberſtadt Lehrer geweſen. Auch war deſſen Tochter
Eberſtadt als Handarbeitslehrerin tätig. Lehrer Wilhelm Schaffner
burde am 1. November 1905 in den Ruheſtand verſetzt. Er war als
ui ßer Natur= und Vogelfreund bekannt und geſchätzt.
Pfungſtadt, 11. Febr. In der Gemeinderatsſitzung am
Februar erſtattete Herr Bürgermeiſter Schwinn zunächſt B richt übe
Fortgang der Holzhauerei. Eine Ausſprache zwiſchen Förſter,
Wald=
miſſion und Arheiterausſchuß ſoll zur Klärung der Streitſache, die
ſeiten der Arbeitsloſenvertretung gegen Förſter Weingärtner
vor=
acht wurden, beitragen. Die Pächter der Torfgrubenfiſcherei wollen
ihrem Vertrag entbunden ſein. Dieſer Antrag wird dem Finanz=
Achuß überwieſen. Das Geſuch des Chriſtoph Gehrunger zum
Weiter=
ſttieb der vun Konrad Klöppinger verworbenn Wirtſchaft wird
ge=
hrigt. Die weiterent Ausbquarbeiten an den Barackenwohnungen
u.ben den Wenigſtnehmenden übertragen. Zur Ablöſung der
Ge=
eindcanleihen wird beſchloſſen; eine Aufwertung von 12½ Prozent der
Hieffenden Darlehen vorzunehmen. Die Schuldſcheine der Gebr.
Steiu=
e; und der Kirche ſollen beſonders behandelt werden. Der Ankauf
. Waldgrundſtücken findet Genehmigung. Karl Schmidt erhält die
ſchgeſuchte Erlaubnis zum Handel mit unedlen Metallen. Ein vom
audesdermeſſungsamt eingelaufenes Schreiben beſagt, daß eine
Er=
ſurrung des Grundbuches und des Kartenmaterials notwendig ſei.
uit zweifelsfreien Feſtlegung der Beſitzverhältniſſe wiſſe eine
Neu=
tſeilung vorgenommen werden. Es ſoll über di ſe Angelegenheit ein
btenvoranſchlag eingefordert werden. Wohlfartsangelegenheiten und
Eirgeſuche beſchließen die, Sitzung.
* Pfungſtadt, 11. Febr. Maskenball. Der Maskenball des
s fahrervereins „Friſch auf” findet Samstag abend im Saalbau
ö ler ſtatt. — Ortsgewerbeverein. Die diesjährige
Haupt=
ei ammlung des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung
t0 im Gaſthaus „Zur Krone” ſtatt. Es iſt geplant, auch in dieſem
ür re eine Handwerkerausſtellung abzuhalten. Der Vorſtand wurde
uimmig wiedergewählt. Für die Hinterbliebenen verſtorbener Mit=
Ser ſollen beſtimmte Unterſtützungsſätze gezahlt werden. —
Ge=
ellenprüfung. Wie der Geſellenprüfungsausſchuß mitteilt, hat
eelnmeldung für die Prüflinge für die Geſellenprüfung dieſes Jahres
s zum 15. Februar bei dem Schriftführer Seeger, Zimmermeiſter,
erfolgen. Die Prüfungsgebühr beträgt 7.— Mark. Spätere
An=
elnungen können nur unter Zuſchlag der entſtehenden Unkoſten
be=
chichtigt werden. — Die Stadtkaſſe weiſt darauf hin, daß das
Biel der Gemeinde=, Kreis= und Provinzialumlagen einſchließlich
brDergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr 1926 bis zum 15. Februar
intrichten iſt.
* Ober=Rauſtadt, 10. Febr. In Erwerbsloſenfürſorge ſtehen z. Zt.
nN 260 Perſonen. — Kommenden Montag, den 14. Februar,
nach=
ſttas von 2—3 Uhr, findet im Schulhaus, Darmſtädter Straße 66,
ſeiex Säuglingsberatungsſtunde ſtatt.
* Roßdcrf, 11. Febr. Die Bürgermeiſterei hat bekanntgegeben, daß
* Berzeichnis der in Zugang kommenden Feuerwehrpflichtigen eine
bß:e lang zur Einſicht auf der Bürgermeiſterei offen liegt. Die
Ne nholzverſteigerung im hieſigen Gemeindewald vom 4. If. Mts. iſt
ſeu migt. Nach Bürgſchaftsleiſtung können die Abfuhrſcheine bei der
u indekaſſe in Empfang genommen werden. — Am vergangenen
urtag hielt der Deutſche Turnverein im Gaſthaus „Zur Sonne‟
Ee— dem Motto: „Mer nemmes, wies kimmt” ſeine Damen= und Her=
40ung ab. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Zahl=
R Beſucher mußten infolge Ueberfüllung des Saales umkehren.
Witz und Humor war geſorgt. Den anerkennenswerten
Dar=
ungen wurde reicher Beifall geſpendet.
Frankenhaufen. 11. Febx. Sonntag, den 13. Februar, hält der
Serein Frankenhauſen im großen Saale des Gaſthauſes „Zum
wäld” einen karnevaliſtiſchen Abend, verbunden mit Verloſung, ab.
der Verein verſteht, Veranſtaltungen gut vorzubereiten, dürfte mit
reicheu Beſuche zu rechnen ſein.
Kroß=Zimmern, 10. Febr. Dieſer Tage konnten ſich Donnerstags=
Helk lub Reinheim und Kegelklub „Fidelitas” dahier zu einem Freund=
Kltkampf zukammenfinden. Zum erſtenmal warf D. K. Reinheim
uxſerer Aſphaltbahn, jedoch hatte Reinheim ſchöne Erfolge, und ſo
ar außer dem 10 Kügelwurf noch ein Bartel und ein Sargſpiel
Fen, wobei Reinheim ſich immer ſchön verteidigte. Es war ein
Aah ſ höner und geſelliger Abend. Der beſte Mann D. K. Neinheim
Jehnkugelnmrf war Herr Wagner mit 64 Kegeln, Groß=Zimmern
Sbmann mit 74 Kegel. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß
ag, den 19. Februar, im Kaiſerſaal unſer Maskenball i neuer
unchung ſtattfindst, wozu alle Sportler und Gönner freundlichſt
ſelrden ſind. „Gut Holz!”
G=bach i. O., 10. Febr. (Selbſtanſchlußamt Erbach.)
„nb triebnahme des hieſigen Selbſtanſchlußamts hat ſich im
all=
en glatt abgewickelt. Die hie und da auftretenden Störungen
ge=
moch zu den Kinderkrankheiten der zweifellos praktiſchen Neuerung.
4xobachtungen im Betrieb haben gezeigt, daß vielfach die
Be=
esrorſchriften nicht genügend beachtet w.rden. Es ſei daher noch=
1 ſonders auf folgende Fälle aufmerkſam gemacht: Bevor man den
abnimmt, muß feſtſtehen, welche Teilnehmernummer gewählt
foll. Ein Aushängen des Hörers, ohne zu wählen, ruft bei dem
el=örungen hervor. Ein länger s Aushängen, um beiſpielsweiſe zu
ob die Amtszeichen ertönen oder ob die Leitung betriebsfähig
8 unter allen Umſtänden vermieden werden. Ein Drehen,
Be=
der Nummernſcheibe oder ein Drücken der Hörergabel während
Gaprächs muß unterbleiben, wie üb rhaupt jedes Spielen an den
eſtellten Apparaten Anlaß zu Störungen geben und unter
Um=
weittragende Folgen für Amt und Teilnehmer haben kann. Bei
berſtändiger B dienung der Apparate wird ſich die Neu rung
i uns im Odenwald alsbald zu einem unentbehrlichen Hilfs=
AISes modernen Verkehrs entwickeln.
Der 1. Weſideutſche Kavalleriſientag
am 7.—9. Mai in Gießen, welchen der Kavallerieverein Gießen aus
Anlaß ſeines Wjährigen Beſtehens veranſtaltet, wird tauſende von
ehe=
maligen Kavalleriſten aus Weſtdeutſchland vereinigen. Neben
inter=
eſſanten Feſtſpielen wird der hiſtoriſche Feſtzug am 8. Mai
die Bewunderung aller finden. Die alten Reiteruniformen bis in die
Zeit des 30jährigen Krieges werden zu Pferde gezeigt. Eine berittene
Kapelle wird in der Uniform der friderizianiſchen Reiter dem hiſtoriſchen
Feſtzug voranreiten. Der alte, ſchneidige Reitergeiſt wird in
altge=
wohnter Weiſe aufleben und der Protektor des Feſtes, Se. Exzellenz
Generalfeldmarſchall von Mackenſen, wird von ſeinen
ehemaligen Kameraden begrüßt werden. Das Feſt erhält noch eine
weitere Bedeutung. Die ehemaligen Kurmärker Dragoner
Nr. 14 halten mit dieſem 1. Weſtdeutſchen Kavalleriſtentag zugleich
ihren diesjährigen Regimentsappell in Gießen ab. Alle
ehe=
maligen Kurmärker Dragoner werden hiermit noch beſonders
aufgefor=
dert, ſich bei der unten angeführten Geſchäftsſtelle, ſofort zu melden.
Neben den ehemaligen Kavalleriſten ſind natürlich auch alle anderen
ehemaligen Soldaten, beſonders ehemalige berittene Artilleriſten, zu
dieſem Feſt herzlich willkommen. — Gießen wird ſich in beſtem
Feſt=
ſchmuck zeigen und, da ſeine Umgebung viele landſchaftlichen Schönheiten
hat, wird ſich der Beſuch des Feſtes doppelt lohnen und unvergeßlich
bleiben. Vereine und Einzelbeſucher wollen darum ſchon jetzt ihre
Be=
teiligung der Geſchäftsſtelle: Gießen, Neuſtadt 78, mitteilen. Auch wer
alte Uniformen für den Feſtzug noch zur Verfügung ſtellen will, wird
um Nachricht an vorgenannte Geſchäftsſtelle gebeten.
König, 11. Febr. Dieſer Tage hielt der Odenwaldklub ſeinen
Wanderer=Ehrungstag, verbunden mit Familienabend des Kurvereins,
im Gaſthaus „Zur Krone‟. Der Vorſitzende, Rektor Schäfer, begrüßte
die erſchienenen Mitglieder nebſt Angehörigen, die Vertreter der
aus=
wärtigen Ortsgruppen und den Herrn Bäirgermeiſter. Er gab dann
einen kurzen Ueberblick der Jahresarbeit des hieſigen Odenwaldklubs
und des Kurvereins, die in gemeinſamer Arbeit mit Kurverwaltung und
Gemeinde an dem Aufwärtsſtreben unſeres Kurorts arbeiten. Daran
reihten ſich die Grundgedanken von Heimat, Heimatwandern und
Vater=
land, den n ſein begeiſtert aufgenommenes „Friſch auf” galt. Die
Glück=
wünſche der Ortsgr. Darmſtadt brachte Herr Rektor Schäfer, für
Kirch=
brombach Herr Lehrer Deltau, für Lorſch hatte Herr Poſtmeiſter
Bech=
told ſchriftlichen Gruß geſandt. Der Chor „Waldgeſang” der Mädchen=
Jugendgruppe, der „Wandergruß des Alten vom Eckertsberge”,
vor=
getragen von Herrn M. Mahla, das reizende Duett „Die Kirſchen” der
beiden Fräulein Schwöbel, der von geſundem Humor getragene „
Wander=
rückblick” des Herrn Otto Müller, das von zwei Volkstänzen umrahmte
Lied zur Gitarre „Ich reiſe üübers grüne Land”, ausgeführt von der
Jungmädchengruppe, und das Tanzduett „Fröhliche Winzerinnen” der
Fräulei Dina Müller und Gretel Koch, am Flügel begleitet von Herrn
Lehrer Heyl, bildeten mit den eingelegten Muſiknummern der Kapelle
Lehr=Weißgerber ein abwechſlungsvolles, dankbar aufgenommenes
Pro=
gramm. Die Dekorierung der 13 Wanderinnen und Wanderer mit der
„Goldenen”, dem Stock, der zehnmal „Goldenen” hatte der Vorſitzende
übernommen. Das „Emaille=Goldene” Zeichen für 25jährige, treue
Mit=
gliedſchaft wurde S. Durchlaucht dem Fürſten zu Erbach Schönberg,
Ehrenmitglied der Ortsgruppe, den Herren Johann Glenz, Johann
Schäfer, H. Strauß und H. Treſer verliehen. Für die äußerſt reiche
Aus=
ſchmüickung des Saales mit Tannengrün war wieder Herr K. Schnauber
eingetreten, dem wackere Mitglieder zur Seite ſtanden. Er brachte auch
dem treubeſorgten Vorſitzenden ein freudig aufgenommenes „Friſch auf”
aus. Den beiden Führerinnen der Jugendgruppe, Fräulein Schwöbel
und Fräulein Mkiller, die ſehr viel zum Gelingen des Feſtes beigetragen,
wurden hübſche Blumenkörbe überreicht. Leider war das feſt zugeſagte
Hauptausſchußmitglied einfach ausgeblieben, aber der Vorſitzende half
ſich und begrüßte als Ausſchußmitglied ſeine Ortsgruppe im Namen des
Hauptvorſtandes. In froher Klubſtimmung war man nach Abwicklung
* Waldmichelbach, 11. Febr. Sportplatz. Wie in vielen anderen
Gemeinden, ſo beabſichtigt auch unſere Nachbargemeinde Aſchbach, ſich
einen neuen Sportplatz anzulegen. Es iſt eine erfreuliche Erſcheinung,
daß man die Bedeutung des Sports und der Leibesübungen auch auf
dem platten Lande immer mehr erkennt und zu würdigen weiß.
Beſon=
ders auch dem Fußballſpiel bringt man allerwärts warmes Intereſſe
entgegen, was die Anlage der großen Sportplätze in Stadt und Land
zur Genüge beweiſt.
D. Rimbach i. O., 11. Febr. Das 16jährige Lehrmädchen Bertha
Weber von hier ſtellte ſich in ihrer Lehrſtätte in Weinheim vor
einen=
heißen Kachelofen um ſich zu wärmen.” Plötzlich fingen die Kleider des
Mädchens Feuer. Die Unglückliche erlitt ſehr ſchwere, lebensgefährliche
Verbrennungen am ganzen Körper. Sie wurde in bedenklichem Zuſtande
in das Weinheimer ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert.
* Birkenau, 11. Febr. Beerdigung. Unter ungemein großer
Beteiligung wurde der Vorſitzende der Ortsgruppe des Obſt= und
Gar=
tenbauvereins und des Odenwälder Rotviehzuchtvereins, Herr
Hein=
rich Mayer, zu Grabe getragen. Der im beſten Mannesalter ſtehende
Verſtorbene entfaltete in beiden Vereinen eine rührige Tätigkeit und
hat ſich durch belehrende Vorträge über Obſt= und Gartenbau große
Ver=
dienſte erworben. Der allzu früh Verſtorbene war ein ruhiger, edler
Charakter und allgemein beliebt.
9 Viernheim, 11. Febr. Der am geſtrigen Frühnachmittag von
hier abgefahrene Materialwagen der elekriſchen Straßenbahn ſtieß
zwiſchen hier und Weinheim mit einem Laſtauto der Chemiſchen Fabrik
„Elektron” in Griesheim zuſammen, wobei der vordere Teil des
Trieb=
wagens zerſtört wurde. Der Führer desſelben rettete ſein Leben durch
Abſpringen und erlitt Verletzungen an der rechten Hand. Der
An=
hänget des Laſtautos wurde bei dem Anprall umgeworfen, ſodaß die
aus eiſernen Säureflaſchen beſtehende Ladung auf die Straße fiel. Der
Materialſchaden iſt bedeutend. Die Schuldfrage wird durch die
Unter=
ſuchung geklärt werden.
* Groß=Rohrheim, 10. Febr. Am 10. Juli ds. J3. findet hier ein
Bundesſingen, verbunden mit Fahnenweihe des hieſigen
Männer=
geſangvereins Groß=Rohrhein, ſtatt. An dieſem Tage werden zirka
500 Sänger unſeren Ort beehren. Die Vorarbeiten zu dem großen Tag
ſind ſchon in vollem Gange.
Groß=Gerau, 11. Febr. Hohes Alter. Heinrich Fückel 2.
aus Trebur konnte dieſer Tage ſeinen 89. Geburtstag begehen.
* Groß=Gerau, 11. Febr. Wegen Betrugs wurde in Rüſſelsheim
ein 28 Jahre altes Mädchen feſtgenommen und in das hieſige
Amts=
gefängnis eingeliefert.
a. Brauushardt, 11. Febr. Das Feſt ihrer Goldenen Hochzeit feiern
Herr Johannes Müller und Frau.
a. Königſtädten, 11. Febr. Nach Beendigung der Holzhauerarbeiten
iſt die Erwerbsloſenpziffer, die ſich auf 20 geſenkt hatte, wieder auf 40
geſtiegen.
a. Biſchofsheim, 11. Febr. Ehrendenkmal. Durch den
ge=
ſchäftsführenden Denkmalausſchuß wird mitgeteilt, daß bereits 3000 Mk.
durch Sammlung eingingen, ein dankenswerter Betrag, in dem
aller=
dings die aus Vereinsveranſtaltungen zugefloſſenen Gelder enthalten
ſind.
r. Biſchofsheim, 8. Febr. Die Sammlungen zur Errichtung eines
Denkmals für die Gefallenen haben trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen
Verhältniſſe den Betrag von 3000 Mk. eingebracht.
Oſthofen (Rheinheſſ.), 11. Febr. Fund von Altertümern
Bei Entwäſſerungsarbeiten in einer Feldgewann, die faſt zwei
Kilo=
meter von den Wohnſtätten unſerer Gemeinde, wie ſie ſeit vielen
Jahr=
hunderten bekannt waren (Oſthofen wird ſchon 753 als Lehen des Kloſters
Lorſch genannt), liegen, ſtießen die Arbeiter auf Gräber, die in die
vorchriſtliche Zeit hinein zu datieren ſein werden; es wurden große,
mitt=
lere und kleine Urnen (mit Knochenreſten), eine kleine Schüſſel von
terra ſigillita und weitere Schüſſelchen gefunden ſowie kleine
Bronze=
teile, anſcheinend von einem Schmucke herrührend. Leider ſind die
Ur=
nen teilweiſe beſchädigt; es iſt aber alles ſorgfältig geſammelt und in
einem Zimmer des Rathauſes verwahrt. Prüfung durch Sachverſtändige
hat noch nicht ſtattgefunden.
a. Nierſtein, 11. Febr. Durch die Weinbergs= und Aeckerverſteigerung
des Herrn Gg. Bittel und Kinder wurden nahczu 22 000 Mark
verein=
nahmt. Wegen Mindergebots wurde ungefähr die Hälfte der
Liegen=
fchaften nicht zugeſchlagen.
Jtur Samibin nin Eiasssein
12 Mislionnn Mark
billiges Baugeld zu nur 52/0 Zins
wurden von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde
Luftkur=
ort Wüſtenrot in knapp 1½ Jahren an über 700 Bauſparer zum Bau
von Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten vergeben. Wer nach
einem Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige
Dar=
lehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen zwecklos. Die
Gemeinſchaft der Freunde iſt, die erſte, älteſte, größte,
erfolg=
reichſte, leiſtungsfähigſte und ſicherſte Bauſparkaſſe Deutſchlands.
* 1881
N. Nieder=Olm, 11. Febr. Das hieſige Gericht verurteilte den
Land=
wirt und Wirt Georg Metzler aus Eſſenheim wegen Nichtanmeldung
von Druſenwein, Nichtbezeichnung der Fäſſer als Haustrunk und
Nicht=
führung der vorgeſchriebenen Kellerbücher zu 400 RM. Geldſtrafe.
WSN. Bingen, 11. Febr. Schiffszuſammenſtoß auf
dem Rhein. Das Eiſenbahntrafektſchiff Bingen Rüdesheim ſtieß
geſtern abend mit einem im Anhang eines Schleppdampfers befindlichen
Laſtkahn zuſammen. Der Schleppdampfer war im Beidrehen begriffen,
und dem Trajektſchiff blieb nur die Möglichkeit, eines Zuſammenſtoßes mit
dem Laſtſchiff, um einem Anfahren der im Rhein befindlichen Felſen
vorzu=
beugen. Unter den Paſſagieren entſtand eine kleine Panik, die ſich
je=
doch bald wieder legte. Trotz des heftigen Anpralls hatten auffallender
Weiſe weder das Trajektſchiff noch der Laſtkahn Schaden genommen.
Beide konnten ohne Aufenthalt ihre Fahrt fortſetzen.
I. F.iedberg, 11. Febr. Im „Deutſchen Haus” hielt die Ortsgruppe
Friedberg des V.H.C. ihre diesjährige Jahreshauptverſammlung ab.
Der Geſchäftsbericht des Vorſitzenden, des Herrn Lehrer Weidenhaus,
konnte eine rege Wandertätigkeit feſtſtellen. Es wurden 15 Wanderungem
ausgeführt, 56 Mitglieder, deren Geſamtzahl etwa 160 beträgt, konnten
dekoriert werden. Das im letzten Jahre neu erbaute eigene Heim wird
von den ſechs Jugendgruppen eifrig benutzt. Sehr lebhaft war die
Ausſprache über die Frage der Klubhäuſer auf dem Hoherodskopf.
Geſchäftliches.
Tapeten unter Waſſer.
Von einer Firma für Raumausſtattung in Holland erhalten wir
die folgende merkwürdige Nachricht: „Vor ungefähr 12 Jahren haben
wir in Druten einen Empire=Salon eingerichtet, wobei ein goldfarbiges
Tekko von uns geliefert wurde. Dieſer Salon hat bei der jüngſten
Ueberſchwemmung des Mags= und Waal=Fluſſes ungefähr 14 Tage
lang unter Waſſer geſtanden. Wir halten es für unſere Pflicht, Ihnen
mitzuteilen, daß dieſe Tekko=Tapete nicht im geringſten gelitten hat und
nicht zu unterſcheiden iſt von dem Teile, der trochen blieb; ein ſchöner
Erfolg für dieſes Fabrikat, zumal, wenn Sie bedenken, daß dieſes
Waſſer nichts weniger alz rein war. Wir wurden beauftragt, auch
die anderen Zimmer mit Tekko zu verſehen.”
Dieſes Erzeugnis ſtammt keineswegs etwa aus dem Lande der
u=
begrenzten Möglichkeiten, ſondern es iſt ein echtes einheimiſches Fabrikat
aus der Salubratapeten=Fabrik, Grenzach 37r (Baden), aus derſelben
Fabrik, die man vielerorts ſchon ſehr gut kennt, weil ſie jedem
Intereſ=
ſenten freigebig belehrende Literatur über Raum=Ausſtattung mit
Naumbeiſpielen nach Entwürfen erſter Künſtler überſendet. (Wir
ver=
weiſen auf die heutige Beilage.)
Schlafloſe Nächte verbringen viele durch den Huſten, namentlich
haben auch die Kinder durch den Keuchhuſten und Katarrhhuſten viel
durchzumachen. Als beſtes Mittel dagegen erweiſen ſich immer wieder
Kaiſers Bruſt=Caramellen mit den 3 Tannen, ſie ſind durch 5500
ſotariell beglaubigte Zeugniſſe als hilfebringend anerkannt.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
Zweiter Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung
vom 10. Februar fielen: 4 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 2469, 302 752;
6 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 221, 203 650, 280 132; 20 Gewinne
zu 2000 Mk. auf Nr. 4012. 36 200, 37 251. 98 046, 120 995, 189 158,
195 550, 204 156, 246 327, 292 344; 22 Gewinne zu 1000 Mk. auf
Nr. 36 704, 56 819, 66 160, 71 284, 85 513. 135 815, 137 547, 170 786,
248 813, 292 768, 344 717; ferner wurden gezogen: 88 Gewinne zu
500 Mark und 182 Gewinne zu 300 Mark. — In der Nachmittags=
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 10000 Mk. auf Nr. 106 056;
18 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 47 27, 90 758, 125 720, 131 631,
177 642, 186 016, 212 080, 215 345, 274 350; 8 Gewinne zu 2000 Mk.
auf Nr. 49 631, 54 782, 98 783, 149 719; 26 Gewinne zu 1000 Mark
auf Nr. 13 912, 16 495, 22690, 41711, 51800, 62443, 85 294, 119 397,
252 310, 266 964, 287 194, 302 464, 347 511; ferner wurden gezogen:
84 Gewinne zu 500 Mark und 184 Gewinne zu 300 Mark. — Im
Ge=
winnrad verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu
je 500 000 Mark, 2 zu je 300 000 Mark, 2 zu je 200000 Mark, 2 zu je
100 000 Mark, 4 zu je 75 000 Mark, 6 zu je 50 000 Mark, 12 zu je
25 000 Mark, 68 zu je 10000 Mark, 140 zu je 5000 Mark, 364 zu je
3000 Mark, 648 zu je 2000 Mark, 1296 zu je 1000 Mark, 3706 zu je
500 Mark und 9372 zu je 300 Mark.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 12. Februar. 3.30: Stunde der Jugend. Liedervor=,
träge Frankf. Schulen: Arndtſchule, 1. Knaben= und 1.
Mädchen=
klaſſe. O 4.30: Neue Operetten Mitw.: Inge van Heer. O. 5.45:
Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Das Wirtshaus im Speſſart”
von Wilh. Hauff. O 615: Briefkaſten. O 6.45: Prof. Naumann:
Der alte germaniſche Donnergott” O 7.15: „Entwicklungsſtufen
des Wirtſchaftslebens”, O 7.45: „Die Struktur des Völkerbundes”,
von Dir. Beckmann. O 8.15: „Madame Pompadour” Operette von
Oskar Straus. Anſchl. bis 1230: Kaffee Sacher: Tanzmuſik.
Siuttgart.
Samstag, 12. Febr. 3: sGretle von Strümpfelbach erzählt.
Rundfunkorcheſter. O 4: Konzert. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte
Mann. H. Hanus C. Struve, Rundfunkorch. O 6.15: Dramat.
Funkſtunde (Schauſpiel). O 6.45: Dr. Schneider: Siziliſche
Kunſt=
ſtätten O 7.15: K. F. Lambrecht: Perſiſche Bazare. O 8:
Kammer=
muſik. Mitw.: Alice Schenker, Zürich (Klav.), F. Kirchberges
(Cello). — Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi,
Käte Mann. Kitty Rolfen, H. Hanus, E. Thyſſen. C. Struve,
Funkorch. Profes: Monte Carlo, Fox. — Im tiefen Keller. — Fall:
Mandoli, Mandola. — Wolf: Das Märchen von Liebhardstal.
— Kalman: Wenn die Sterne am Himmel leuchten. — Eine.
Barcarole von Leoncavallo. — Erwin: Du glaubſt, ich kann nicht
mit dir ſo tanzen. — Silnius: Wenn leiſe durchs Radio ein Walzer
erklingt. — Loeſer: The niager ſong. — Als Büblein klein u. a. m.
— Anſchl.: Uebertr. von Berlin: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 12. Febr. 1927. 12.30: Viertelſtunde für den
Landwirt. O 4: Dr. Olga Stieglitz: Die Lüge in der Geſellſchaft
(2.). O 4.30: Balladen. Herder: Erlkönigs Tochter. Edward. — Etta
Federn: Cathrein. — Eduard Möricke: Die traurige, Krönung. —
Agnes Miegel: Die ſchöne Agnete. — Nichard Dehmel: Das Mirakel!
(Eliſ. von Elka, Rez.). O 5: Ette=Kammer=Orch. Friedemann: Für
Deutſchlands Ehre. — Fall: Walzer aus Der fidele Bauer. —
Gounod: Fant. Margarethe. — Deutzer: Si vous Lave; compris.)
— Popy: Ballett=Suite. — Neſvadba: Loreley=Paraphraie. —
Dazar: Santa Fee. O 6.30: Einf. zu der Oper am 13. Febr.
O 7.05: San.=Rat Dr. Frank: Med.=hng. Plauderei. O 7.30: Dr.)
Ehlers: Fragen des Arbeitsrechts (2.). O 7.55: Prof. Dr.
Reichen=
bach: Von Kopernikus bis Einſtein. O 8.30: Heitere Lieder zur
Laute (Sepp Summer). O 9: Blasorch.=Konzert. Flvtow: Ouv.
Martha. — Lindke: Verſchmähte Liebe, Walzer. — Wills: Olivera.
— Eilenberg: Die Mühle im Schwarzwald. — Kohlmann:
Stu=
dentenlieder, Potp. — Scherzer: Bayeriſcher Defiliermarſch.
Flotow: Indra=Marſch. — Beethoven: Yorkſcher Marſch. O 10.30:
Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 12. Februar. 3.30: Poſtrat
Behrendt, Frl. Moelfe: Eſperanto. O 4: Dr. Wienert: Die
alade=
miſchen Berufe, Studium und Ausſichten. O 4.30: Prof. Dr.
Lampe: Das Neueſte aus der pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur.
O 5: Präſident Dr. Mulert: Ko
politiſche Zeitfragen.
O 5.30: Dr. Nölting: Staatliches J:
ertildungsweſe . O 6.
Stud.=Rat Thiel: Techniſcher Lehryangy für 7.
rechneriſchen und mathematiſchen Grundlagen. O 6.3
Mangold: Mechaniſche u. chemiſche Verdauur: O 6.55: Prof,
Andreas, Heidelberg: Oeſterreich und der Wſchluß
Seite 8
Samstag, den 12. Februar 1927
Nummer 43
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 2. Februar: Creter, Margarete, geb.
Geng=
nagel, 64 Jahre, Ludwigshöhſtraße 9; Rühl, Lina, 14 Stunden,
Mauerſtraße 32; Graf, Karl, Kaufmann, 30 Jahre, ledig, Worms,
Frankenthalerſtraße 25, hier, Stadtkrankenhaus; Winkel, Ernſt Emil,
Werkführer i. R., 78 Jahre, Viktoriaplatz 8. — Am 4. Februar: Sames,
Mina Amalie Henriette, geb. Wilhelmi, 34 Jahre, Kranichſteinerſtraße
59/z. — Am 3. Februar: Schäfer, Georg, Schmied, 41 Jahre,
Ge=
orgenhauſen, hier, Stadtkvankenhaus. — Am 4. Februar: Wittersheim,
Emil, 4 Monate, Heidelbergerſtraße 90; von der An, Karoline,
Pri=
vatin, ledig, Roßdörferſtraße 65. — Am 3. Februar: Ahl, Leonhard,
2 Monate, Eſchollbrückerſtraße 332/ v. — Am 4. Februar: Flamm, Marie
Louiſe Chriſtianne, geb. Puder, 46 Jahre, Grafenſtraße 4; Müller,
Emilie Emmi, Schülerin, 13 Jahre, Mühlſtraße 22; Ganz, Alfred,
2 Jahre, Pankratiusſtraße 176. — Am 5. Februar: Schäfer, Johann
Heinrich, Landwirt 64 Jahre, Frohnhofen, hier, Stadtkrankenhaus. —
Am 1. Februar: Lieberam, Hermann, Arbeiter, 25 Jahre, Nieder=
Beer=
hach, hier, Hermannſtraße 6. — Am 5. Februar: Wedel, Margarethe,
Hausmädchen, ledig, Ober=Ramſtadt, hier, Stadtkrankenhaus; Galloy,
Geörg, Lokomotivführer i. R., 76 Jahre, Schloßgartenſtraße 45;
Eichner, Johann, Eiſenbahn=Oberſekretär, 64 Jahre, Teichhausſtr. 48;
Voß, Auguſt Johann Ferdinand, Muſiker, 36 Jahre, Riegerplatz 12:
Stürz, Bertha, geb. Kullmann, 70 Jahre, Dieburgerſtraße 5; Klotzſch,
Frieda, 2 Jahre, Feldbergſtraße 92. — Am 6. Februar: Noack,
Wilhel=
mine Marie Emilie, ohne Beruf, ledig, Martinsſtraße 12. — Am
Februar: Wenzel, Jakob Auguſt Julius Emil, 77 Jahre,
Moller=
ſtraße 21. — Am 6. Februar: Müller, Eliſe, geb. Baher, 69 Jahre,
(bitenbergſtraße 59; Kropp, Adam, Sozialrentner, 83 Jahre, Traifa
(Kreis Darmſtadt), hier, Eliſabethenſtift; Carl, Katharina, 19 Jahre,
ledig, Gräfenhauſen, hier, Stadtkrankenhaus. — Am 7. Februar:
Borné, Auguſt Ludwig, Juwelier, 76 Jahre, Ernſt=Ludwigſtraße 25.
Am 5. Februar: Knobloch, Johann, 3 Jahre, Am Nordbahnhof 27.
Am 6. Februar: Noack, Wilhelmine Marie Emilie, ohne Beruf,
ledig, Martinsſtraße 12. — Am 7. Februar: Breuler, Magdalena, geb.
Schulz, 71 Jahre, Grafenſtraße 31. — Am 8. Februar: Dörr, Pauline,
geb. Groh, 70 Jahre, Pankratiusſtraße 2. — Am 7. Februar: Lehr,
Ellg, geb. Flamm, 40 Jahre, Groß=Gerau, hier, Eliſabethenſtift;
Reichelt, Marie Dorothea, Buchhalterin ledig, 38 Jahre,
Arheilger=
ſtraße 50. — Am 8. Februar: Dörr, Adolph,
Garniſonsverwaltungs=
direktor i. R., 81 Jahre, Neckarſtraße 20. — Am 7. Februar: Mainzer,
Auguſte, geb. Hags, 55 Jahre, hier, Riegerplatz 5. — Am 8. Februar:
Jacoby, Friedrich, Rentner, 68 Jahre, Wittmannſtraße 2; Trumpf,
Katharine, Hausmädchen, ledig, 49 Jahre, Erbacherſtraße 25; Nickels,
Ludwig, Schreinermeiſter, 57 J., Zwingenberg (Kr. Bensheim), hier,
Eliſabethenſtift: „Gumbinger, Thereſia, geb. Lutz, 78 Jahre,
Schuh=
machermeiſter, Barkhausſtraße 3; Schneider, Marie, ½ Stunde, Nieder=
Beerbach, hier, Lagerhausſtraße 24; Schneider, Anna, 3 Stunden,
Nieder=Beerbach, hier, Lagerhausſtraße 24; Höppel, Marie, geb.
Stem=
mer, 77 Jahre, hier, Luiſenſtraße 5. — Am 9. Februar: Heß,
Eliſa=
betha, Privatin, ledig, Wittmannſtraße 8; Hironymi, Johanna Marie
Franziska, ohne Beruf, ledig, Kiesſtraße 81.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag (Septuageſimä), den 13. Februar 1927.
(Iu allen Kirchen Kollekte für das evangeliſche Krüppelheim in Nieder=
Ramſtadt.)
Stadtkirche. Samstag, 12 Februar, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, 13. Februar, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lau=
tenſchläger. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Vor=
mittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Nachmit=
tags 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer, Lautenſchläger
Schloßkirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 13. Februar, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 14.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. — Jugendbund
der Markusgemeinde. — Dienstag, 15. Februar, abends 8 Uhr:
Kir=
chenchor der Stadtkirche. — Mittwoch, 16. Februau, abends 6 Uhr:
Bibelſtunde: „Unſere Miſſionspflicht” Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkinche. — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde. — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde.
Donnerstag, 17. Februar, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukasge=
meinde: Singkveis. — Freitag, 18. Februar, abends 8 Uhr:
Mütter=
abend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß, Mühlſtraße 64½,
Fernſprecher 2205.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kleinkinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Evangeliſcher Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprechſtunden vormittags von 8—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martiskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfaru=
aſſiſtent Lein. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk.
Pfarrer Beringer. Abends 6 Uhr: Pfarrer Beringer. — Mittwoch,
16. Februar, abends 8 Uhr, im Martinsſtift; Bibelſtunde: „Hiobs Kampf
mit Gott”, Pfarraſſiſtent Lein.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 14. Februar, abends
6 Uhr (Mauerſtraße 5): Jungſchar. Abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Verſammlung der Bezirkshelfer mit anſchließendem Vortrag von
Pfar=
rer Beringer: „Der Chriſt und moderne Heilungen” (Coué, Möttlingen,
Geſundbeten). Dienstag, 15. Februar, abends 8 Uhr im
Gemeinde=
haus: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr im Martinsſtift: Kirchenchor.
— Donnerstag, 17. Februar, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus:
Mäd=
chenverenigung Oſt. — Freitag, 18 Februar, abends 8 Uhr, im
Ge=
meindehaus: Vortrag von Geh. Hofrat Profeſſor Walbe: Heſſiſche
Kir=
chenbauten vor der Reformation, mit Lichtbildern. Abends 8 Uhr im
Martinsſtift: Mütterabend. Abends 8 Uhr (Mauerſtraße 5):
Poſaunen=
chor.
Johanneskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, 16.
Fe=
bruar, abends 8 Uhr: Bübelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vormit=
tags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vormittags
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag, 15. Februar, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrverwalter Creter=Offenbach. Anſchließend Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Lie. zur Nieden. (Ameldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei.) Vormittags 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Lie zur Nieden. Abends 6 Uhr:
Abendgottes=
dienſt. (Fortſetzung der Bibelſtunde über die Bergpresigt.) Pfarrvikar
Schäfer. Abends 8½ Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. —
Montag, abends 7½ Uhr: Mädchenvereinigung. Abmarſch vom
Ge=
meindehaus zum Bethelfilm, 3. Teil. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde über die
Berg=
predigt. Pfarrvikar Schäfer, (Gemeindehaus.) — Donnerstag, abends
8 Uhr: Mütterabend.
Paulus. kirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag,
abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes. — Dienstag, abends
8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung des
Jugendbundes. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag,
abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung der Jugendvereinigung. — Samstag,
abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangeliſcher
Sonntagsverein. Nachmittags 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vormittags 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Kleinſchmidt. Abends 8½ Uhr; Vortrag.
Juden=
miſſionar Löwy. — Montag, nachmittags 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde.
Abends 8 Uhr: Bethelfilm. — Dienstag, nachmittags 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch,
nachmit=
tags 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Freitag, abends
8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der
Stadtmädchen=
ſchule Beſſungen. Prediger Semmel. — Samstag, abends 8 Uhr:
Po=
ſaunenchor. — Am 23. Februar: Philadelphia=Konferenz.
Jugendbund für E C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachmittags
2½ Uhr: Bibelſtunde für junge Männer; nachmittags 4¾ Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für Mädchen. — Montag, abends 8 Uhr: Turnſtunde in
der Turnhalle Soderſtraße. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde
für Mädchen. — Mittwoch, abends 81 Uhr: Freundeskreis üür junge
Männer — Freitag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, 13. Februar nachmittags 3 Uhr:
Jung=C. Treffen im Heim. Anſchließend: „Luſtiger Nachmittag‟ —
Abends 8 Uhr: „Amerika und ſein Alkoholverbot”, Vortrag: Sekretär
Gedat. — Montag, 14. Februar, abends 8 Uhr: Bethelfilm (Saal der
Evangeliſchen Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24). — Mittwoch, 16. Februaz,
nachmittags 2 Uhr: Jungſchar: Handfertigkeitsarbeiten; 4½ Uhr: Sport
und Turnen; abends 8½ Uhr: Jungmännerkreis. Bibelbeſprechſkumde:
Phil. 4. 10—14. (Dr. Avemarie.) — Donnerstag, 17. Februax, abends
8 Uhr: Heimſtunden. — Freitag, 18. Februar, abends 8½ Uhr= Jung=C.
Bibelſtunde. (Sekretär Gedat.) — Samstag, 19. Februar, nachmittags
4 Uhr: Jungſcharſtunden. (Kaſperletheater.)
Möttlinger Fmundekreis Sonntag, 13. Februar, nachmittags
4½ Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelbeſprechſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein, jetzt Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie).
Sonntag, 13. Februar, vormittags 9 Uhr: Morgenwache. Abends
8 Uhr: Diskuſſionsabend über allerlei Fragen. — Montag, 14. Februar,
abends 8 Uhr: Turnen (Turnhalle Soderſtraße). Bethelfilm (
Stadt=
miſſion, Mühlſtraße 24). — Dienstag, 15. Februar, abends 8 Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Mittwoch, 16. Februar, nachmittags 5 Uhr:
Jungſchar=
ſtunden; abends 8 Uhr: Familienbibelſtunde. — Donnerstag, 17. Fe.
bruar, abends 8 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Freitag, 18. Februar,
abends 8 Uhr: Poſaunenſtunde. Unterhaltungsabend. — Samstag,
19. Februar, abends 8 Uhr: Poſaunenſtunde.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 13. Februar, vormittags
10½ Uhr, in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße:
Menſchenweihe=Handlung mit Predigt.
Einführungsabend: Montag, 14 Februar, abends 8½ Uhr. (Thema:
„Die Beichte und der freie Menſch”.) Näheres über dieſe Abende bei
den Vorträgen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an: Gelegenheit zur
heiligen Beichte. Vormittags 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der
hei=
ligen Beichte Austeilung der heiligen Kommunion. 9½ Uhr; Hochamk
mit Predigt. Vorher Austeilung der heiligen Kommunion.
Nachmit=
tags 2 Uhr: Chriſtenlehre. Nachmittags 2½ Uhr: Andacht.
Werktagsmeſſe 1½ Stunde vor Schulbeginn.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8
Uhr=
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. Während der
Schulzeit Dienstags und Freitags 1½ Stunden vor Schulbeginn heilige
Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion in der heiligen Meſſe
Vorher Beichtgelegenheit.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft. Sonntag, 13. Februar, vormittags
10 Uhr: Predigt. Abends 8 Uhr: Predigt und Abendmahlsfeier. —
Montag abend: Jugendbund. — Dienstag abend: Singſtunde. — Don
nerstag abend: Bibelſtunde. Prediger G. Sauer
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, der
13. Februar, vormittags ½10 Uhr: Andacht. Nachmittags ½4 Uhr
Jugendbund. Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Freitag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Methodiſtengemeinde, Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie). Sonntag=
13. Februar, nachmittags 4 Uhr: Gottesdienſt. Jedermann herzlich
willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten). Mauerſtraße 15.
Sonntag, den 13. Februar, vormittags 10 Uhr: Prediger Conrad.
Vor=
mittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 5 Uhr: Vortrag:
Wa=
jeder Menſch kann, aber Gott nicht. — Donnerstag, den 17. F.bruar.
abends 8½ Uhr: Bibelerklärung. Epheſerbrief. — Freitag, den 18. Fe
bruar, nachmittags 4 Uhr: Verſammlung für Frauen und Mädchem
Frau Gieſelbuſch=Hamburg. Jedermann iſt willkommen.
„Die Heilsarmee” (Schulzengaſſe 3). Sonntag, den 13.
Februar=
vormittags 10 Uhr: Heiligung. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottess
dienſt. Abends 7 Uhr: Freigottesdienſt (Paradeplatz). Abends 8½ Uhr=
Heilsverſammlung. Außerdem jeden Mittwoch und Freitag, abend-
8½ Uhr: Oeffentlicher Gottesdienſt. Es ladet freundlich ein: Kapitän
Schönthaler.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 13. Februar, vorm=
10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul. 11¾ Uhr: Kindergottesdienſ)
5 Uhr: Bibelſtunde. Pfarraſſiſtent Wolf. — Montag, 8 Uhr: Kircher,
geſangverein. — Mittwoch, 8 Uhr: Frauenverein. — Mittwoch und Fre—
tag, 8 Uhr: Mädchenvereinigung. — In der Provinzialpflegeanſta4
Gottesdienſt 10 Uhr. Pfarraſſiſtent Wolf.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 13. Februar, vord
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottes
dienſt. — Montag: E. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: Jungenabens4
— Donnerstag: Bibelſtunde.
Evangeliſche G=meinde Roßdorf. Sonntag, den 13. Februar, de
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottees
dienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Dienstag abend:
Kirchengeſang=
verein. — Mittwoch abend: Frauenverein ud Jugendbund Wartburg
— Donnerstag abend: Jungmädchenverein.
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarze
Plüſchreiſedeck=
u. 1 grauwvll. Decke. 1 gold.
Schrauben=
ohrring mit ſchwarzer Kugel. 1 ovale ſi b.
Broſche mit großem Amethyſt. 1 braun
und graukarierte Mütze. 1 weißer
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handſchuh. 4 kleine vernicke te Schlüſſel
1 Badezeug 4 ſtarke Hohlſchlüſſel und 1
Drücker am Draht. 1 braunes Portemon
naie mit 2 Mk. 1 ſilverne Herrenuhr mit
(Holdrand. 1 Paar blauwollene
Kinder=
handſchuhe mit roten Stauchen. 2
mittel=
große Schlüſſel am Ning — AmVerkehrs=
Büro liegengeblieben: 1 ſchwarzer
Schirm=
bezug. 1 dunkelgelber Damen=Wildleder
handſchuh. 1 Taſchentuch 1 grauer
Hand=
ſchuh. 1 angefangene farbige Kinderſtrick.
ſache. 1 braunes Handtäſchchen m
Taſchen=
tuch und 2 Spiegel. — Zugelaufen: Zwei
Schäferhunde. 1 Fox. 1 Dackel 1
grau=
bxauner Schäferhund. 1 ſchwarzer
Reh=
pinſcher.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
12. Febr bis einſchließlich 19. Febr. den
Nachtdienſt die Löwen=Alpotheke,
Ballon=
platz 11, die Adlerapotheke,
Wilhelminen=
platz 17, die Hirſch=Apotheke, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 21.
Montag, den 21. Februar ds.
Js., nachmittags 3 Uhr, werden im
Stadtkrankenhaufe hier, Grafenſtraße 9,
eine Menge weißer und farbiger
Lumpen gegen Barzahlung verſteigert.
st2483) Die Krankenhausdirektion,
Gehrock=Anzug
wenig getr für ſchl
Fig. zu verk ( 378:
Wagner
Schuchardſtr. 5, I
Smoking= und
Frack=
anzug zu verkanfen
Kies traße 31. I. St.,
Vorderhaus. (*3906
Hiris-Fischdeck.
3 verſch. Sort, faſt
neu, ſehr billiy z.
ver=
kaufen. Anzuſehen
Eliſabethenſtr 40,III
bei Bauer. (* 3902
Eleganter
Kinderwagen
kl. Form, billig z. ver”.
Anzuſehen 4 Uhr ab
Bern ardt (*3 95
Liebfrauenſtr. 102, I
Mod. Kinderwg.
zu verkaufen. Pfeifer,
Mollerſtr 8, I. (386
Strichstoff
GFISMVea 15dem breit im ielen Varben
Velour lersev
0 cm breit,
in vielen Farben
6.80
O.00
ca. 150 cm breit,
in vielen Parben 10.0U
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt.)
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1 „Weym.=Kief., III — 0,85
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Kreisſtraße Ober=Ramſtadt— Nieder=
Mo=
dan am Eingang zum Forſtort
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Schloß=
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zie 4, Kirſchbaum 5, Edelkaſtanie 11;
Knüppel: Buche 163, Eiche 32,
Kirſch=
verren od. D.=Nad baum 11; Knüppelreiſig: Buche 17.
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e Geſchſt. 381z/Wellen; Stöcke: Buche 52, Eiche 10.
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Samstag, den 12. Februar 1927
Nummer 43
Geſchichten aus aller Welt.
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Das Geſundheitszeugnis.
(no) Prag. Die Bekämpfung politiſcher Gegner iſt ſo alt wie die
Politik. — Die Mittel wechſeln. — Im grauen Altertum war der
Schierlingsbecher recht beliebt. — Im Mittelalter der Dolch. —
Beides war Meuchelmord und auch nicht fair. — Inzwiſchen zt man
viel erfinderiſcher und „vornehmer” in der Wahl der Meittel geworden.
n der Tſchechſlowakei. Um ſich eines „läſtigen Mannes”,
Dds Eerecht i de Franuftäifet Ferie eichen Aueterich ei
wohlbekannten Politikers, weil, laut beſagtem Atteſt, ſein körperliches
und geiſtiges Befinden infolge einer ſchweren Syphilis ernſtlich
erſchüt=
tert ſei.
Mehr noch in ärzlichen, als in den tſchechiſchen politiſchen Kreiſen,
erregte dieſes Atteſt eines angeſehenen Wiſſenſchaftlers, der es bisher
mit Forſchung und Standesehre ſehr genau nahm, begreifliches
Auf=
ſehen und Kopfſchütteln. Was konnte den ernſthaften Gelehrten wohl
zu der Preisgabe eines ärztlichen Berufsgeheimniſſes und der (
cfähr=
dung ſeines guten Rufes zu parteipolitiſchen Kampfzwecken veranlaßt
haben?
Lange fand dies Rätſel keine Löſung — die ſchließlich überraſchend
einfach war.
Zwei Gegner des fraglichen Politikers plauderten einmal mit dem
ihnen bekannten Arzt nicht von der Politik. Im Gegenteil——
erkundig=
ten ſich nach ſeiner Arbeit, ſprachen dies und das und ſtreiften endlich
die Symptome der Shphilis — wo ja der Gelehrte kompetent war.
„Ob nicht”, man führte da Einzelh=iten ſo ganz im allgemeinen an,
„ſolche Momente Anzeichen oder Einwirkungen einer Lues ſind?”, die
der alſo Befragte „gewiß, ſogar bedenkliche” nannte. —
Ganz harmlos, um einer befreundeten Familie einen, diskreten
Dienſt zu leiſten, bittet man den ahnungsloſen Profeſſor zu einer
ſchrift=
lichen, belangloſen Beſtätigung. — Und weil er nicht Politiker, ſondern
ehrlicher Gelehrter iſt, erweiſt er ſeinen Freunden die Gefälligkeit. Eine
Gefälligkeit, die am Tage vorher ein geriſſener Kollege mit den Worten
„ſchicken Sie mir den Mann in die Sprechſtunde” abtat.
„Es war wirklich überraſchend einfach, das Rätſel vom Shyphilisatteſt
Bekämpfung von politiſchen Gegnern geworden. Zum Beiſpiel in
der Tſchechoſlowakei.
Der Luxuswagen eines Bahnpräſidenten unterm Hammer.
(a) New York. Es iſt bislang in der Geſchichte des
amerika=
niſchen Eiſenbahnweſens noch nicht vorgekommen, daß ein mit allem
Luxus ausgeſtatteter Privatwagen eines Bahnkönigs auf öffentlicher
Auktion verſteigert wurde. Unter einer ganzen Reihe von Automobilen,
Motorbooten, Deſtillierapparaten, Fäſſern, Flaſchen und Getränken,
die von den Prohibitionsbehörden in und um New York mit Beſchlag
belegt worden ſind, befindet ſich auch der Luxuswagen des
Vizepräſi=
denten der Long Island Bahn, G=orge Le Boutillier. Der Wagen
kommt demnächſt auf die Auktion. Der dahingehende richterliche Befehl
iſt dieſer Tage von Bundesrichter Hand erlaſſen worden.
Prohibitionsbeamte ſtatteten gem Privatwaggon am 2. April 1924,
als er eben von der äußerſten Oſtſpitze Long Islands Montauk Point,
im Newv Yorker Pennſylvaniabahnhofe angekommen war, einen Beſuch
ab, beſchlagnahmten einen Poſten feinſter Liköre, verhafteten den
Ste=
wand, Charles Jones, und verſiegelten den Wagen. Der Bahnmagnat
machte das ganze Heer ſein—r Anwälte mobil, um die Aufhebung der
Beſchlagnahme durchzuſetzen, aber trotzdem Herr Le Boutillier (muß der
Mann ausgerechnet einen ſolchen Namen haben!) in Abrede ſtellte, daß
er um die Bouteillen mit dem Schnaps gewußt, der Steward dagegen
ſich ſchuldig bekannte und zu 500 Dollars Geldſtraf” verurteilt wurde,
entſchied der Richter, daß der Wagen mit andercm wegen Verletzung der
Prohibitionsgeſetze ergriffenem Eigentum verauktioniert werden müſſe.
Unter den flüſſigen Beſtänden befanden ſich — oh Schmerz! — zehn
Kiſten Champagner, vie ditto Scotch Whisky, eine ditto Geneber diverſe
Flaſchen Liköre, ſogar das beſcheiden bürgerliche Bier fehlte nicht. Die
Brandlelhe uſw. iſt längſt vernichtet. Der Wagen wurde einſtweilen
unter Kaution freigegeben, muß aber jetzt dem Gerichtsvollzieher zur
Verfügung geſtellt werden. Hätte ich eine Eifenbahn, ſo würde ich mir
ihn vielleicht kaufen. Aber ſo
Die Polizei von Haverſtraw auf der Haſenjagd.
(a) NewYork., Haverſtraw iſt eine Ortſchaft am rechten Ufer des
Hudſon=Stroms. Weiteren Kreiſen iſt ſie nur dadurch bekannt, daß ſich
dort große Ziegeleien befinden und daß die dort Gelürtigen ihre
Her=
kunft gewöhnlich verheimlichen, weil ſie nicht gern als Haferſtrohköpfe
angeredet werden wollen. Es gibt ja auch anderwärts als in Amerika
Ortſchaften, deren Namen zu allerlei Anzüglichkeiten herausfordern.
Zum Beiſpiel —, na, lieber nicht! Mir perſönlich iſt Hav=rſtraw ſeit
dem Tage beſonders ſympathiſch geweſen, als dort ein großer Erdrutſch
ſich ereignete, ich mir eine phorographiſche Aufnahme davon verſchafft
und ſie mit einer nervenerſchüitternden Beſchreibung der „furchtbaren
Kataſtrophe” an eine illuſtrierte Wochenſchrift v.rkauft hatte.
Zu Weihnachten hat der Name Haferſtraw wieder einmal das Licht
der Druckerſchwärze erblickt. Wegen irgend einer politiſchen Fehde war
die im November erfolgte Wahl eines neuen Bürgermeiſters nicht
an=
erkannt worden. Darauf hatt n die Stadtverordneten einen
Bürger=
meiſter erkoren. Gegen deſſen Amtseinſetzung hatte nun der Gewählte
eine richterliche Verfügung erlangt. Kurzum, zu Weihnachten hatte
Haverſtraw kein Stadtoberhaupt und damit keinen Beamten, der befugt
geweſen wäre, die Gehaltsliſte der ſtädtiſchen B.amten zu beglaubigen.
Die ganze Polizei — acht Männeken — ſowie die gefamte Mannſchaft
der Müllabfuhr — vier Mann hoch — war nicht imſtande, zu
Weih=
nachten ihr Gehalt zu beziehen. Was tat man, um den Braven
wenig=
ſtens zu einem Weihnachtsbraten zu verhelf n?. Man arrangierte eine
— Haſenjagd, an der ſich der geſamte ſtädtiſche Beamtenſtab beteiligte.
Die Beute wurde an die „Notleidenden” verteilt. Nun komme noch einer
mit ſchlechten Witzen über die Köpfe aus Haferſtroh!
Leichenſchmaus.
(a) New York. Die Geſchichte klingt ſo unglaublich, ſo
entſetz=
lich, daß die Mehrzahl der amerikaniſchen Zeitungsredakteure, ſo wenig
penibel ſie in dieſer Beziehung auch ſein mögen, ſie ohne weiteres
abge=
lehnt haben würden, wäre ſie nicht aus ſo zuverläſſiger Quelle
gekom=
ment.
Am 8. Dezember machten ſich zwei Fiſcher, der 69jährige Eli Kelly
und der ſechs Jahre jüngere James McKinley von Negondo, an der
kaliforniſchen Küſte dicht bei Los Angeles, auf in einer ſechs Meter
langen, mit einem kleinen Segel verſehenen Jolle auf den Fiſchfang.
Man ſah und hörte nichts mehr von ihnen, bis am 20. Dezember das
Boot an der Küſte der Inſel Santa Catalina, ctliche dreißig Meilen
von Redondo entfernt, antrieb. Kelly war dermaßen erſchöpft, daß er
nicht imſtande war, auch nur einen Ton zu äußern. Sein Genoſſe,
McKinleh, lag als teilweiſe verſtümmelte Leiche im Boore.
Tags darauf erzählte Kelly: In der Nacht vom 9. auf den 10.
De=
zember gerieten ſie in einen Sturm, der ihnen das Segel en führte und
ſie weit aufs Me v hinaustrieb. Ihr Proviant war nur auf einen Tag
berecknet. Sie wagten kaum, ihn anzuzühren. Zwei Tage lang war
ihre Nußſchale ein Spielball der Wellen. Dann hatte MKinley eine
Hallutination. Er glaubte, Land zu erblicken und forderte Kelly auf,
drauf zu halten. Kelly aber hielt ſich an ſeinen Kompaß. Es (ntſtand
ein Streit. Der ſpann ſich in der darauffolgenden Nacht, fort. Von
Hunger und Durſt ſeines Verſtandes beraubt, wollte McKinley ſich mit
einem zum Zerlegen des Köders benützten Meſſer auf ſeinen G=fährten
ſtürzen. Der überwältigte ihn und band ihn im Boote feſt. S-lbſt ſo
gelang es McK inley noch dreimal, ſich über Bord zu wälzen, und
drei=
nal entriß Kelly ihn dem naſſen Grabe. Schließlich erlag Mcc inieh
den Strapazen und der Entbehrung.
Den toten Kameraden hinter ſich, legte ſich Kelly in die Riemen. Am
fünften Tage war der letze Reſt des Proviants verzehrt. Am ſichſten
vergriff Kelly ſich an der Leiche und verſuchte, ſeinen Hunger mit —
Menſchenfleiſch zu ſtillen.
Am 19. Dezember, dem elften Tage nach der Ausfahrt, ſichtete Kelly
Land. Es gelang ihm noch, die Inſel zu erreich.n. Er ſchleppte ein
Stück Teertuch mit ſich, kroch an Land und legte ſich zum Sterben
nie=
der. Fiſcher fanden ihn und ſchafften ihn ins Krankenhaus. (Gemeldet
und beſtätigt von Ascociated Preß.)
—
Eporn, Spier und Turnen.
seir 100 Jahren bewohrt
Millionen getrunken.
Süddeutſchland — Berlin.
Nur noch wenige Stunden trennen uns von dem großen Ereignis,
als welches der Zwiſchenrundekampf um den Pokal der D.S.B. zwiſchen
den Repräſentativen Süddeutſchlands und Berlins ohne Ueberhebung
bezeichnet werden kann. Es mag eine undankbare Aufgabe ſein, den
Ausgang dieſes Treffens vorauszubeſtimmen. Vermutungen in dieſer
Hinſicht haben immer mit Faktoren zu rechnen, die im voraus kaum
feſtſtehen. Wenn rrotzdem hier die Frage nach, dem Sieger erhoben wird, ſo
geſchieht dies deshalb, weil dieſe Frage in den Kreiſen der ſportlich
Intereſſierten eine große Rolle ſpielt.
Voraus ſei bemerkt, daß die Berliner ihre Mannſchaftsaufſtellung
nochmals geändert haben, indem ſie als Mittelſtürmer den bekannten
Sportlehrer Schelenz verwenden. Zweifellos bedeutet dieſe Aenderung
eine Verſtärkung, denn Schelenz, der ſich durch die ſportliche Leitung
des Sportvereins Siemens einen außerordentlich guten Nuf erworben
hat, gilt als einer der beſten Berliner Handballſpieler. Dieſe
Ver=
ſtärkung wird jedoch unſeres Erachtens voll dadurch aufgewogen, daß
ſich der füddeutſche Spielwart in letzter Stunde zu einem Probeſpiel
der auserkorenen ſüddeutſchen Repräſentativen gegen eine Darmſtädter
Städtemannſchaft entfchloſſen hat, das heute nachmittag 4 Uhr ebenfalls
auf dem Stadion ſtattfindet; zweifellos wird gerade durch dieſes
Probe=
ſpiel auch eine Umänderung der ſüddeutſchen Mannſchaft bewirkt
wer=
den. Kenner der Verhältniſſe können es ſich nämlich nicht denken, daß
der Spieler Allwohn des Sportvereins Darmſtadt 98 nicht bei der
end=
gültigen Aufſtellung berückſichtigt werden ſoll. Gerade Allwohn hat ſich
in den letzten Spielen als derartig hochwertige Kraft entwickelt, daß ſein
Fehlen in der Maunſchaft äußerſt ſchmerzlich vermißt wird. Es mag
ſich darüber ſtreiten laſſen, ob er als Außenläufer oder als
Mittel=
ſtürmer, für welchen Fall Jans Außenſtürmer ſpielen wüßte,
aufge=
ſtellt werden ſollz durch ſeine Aufſtellung wird auf jeden Fall entweder
die Stabilität der Läuferreihe oder die Durchſchlagskraft des Sturmes
gehoben.
Sollte dieſe vorgeſchlagene Aenderung tatfächlich vorgenommen wer=
— Man iſt erfinderiſcher und vornehmer in der Wahl von Mitteln zur den, dann halten wir es durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß die
Süddeutſchen den Platz als Sieger verlaſſen. Mag man die Spielſtärke
Berlins auf der einen Seite voll und ganz würdigen, ſo muß
anderer=
ſeits berüickſichtigt werden, daß gerade die Spieler des Spertvereins 98
in ſchweren Spielen über ihre normale Spielſtärke hinausgewachſen ſind.
In den großen Spielen auf eigenem Platz und vor einem Publikum,
das bei voller Würdigung der Leiſtung des Gaſtes doch für die
Ein=
heimiſchen die nötige Begeiſterung aufgebracht hat, brachten dieſe
bis=
her immer einen derartigen Siegeswillen mit, der in Verbindung mit
dem notwendigen Elan und unter Verwendung der vorhandenen
Tech=
nik ſtets den Enderfolg garantiert hat. Es iſt kein Grund zu ſehen,
warum es in dem bevorſtehenden Spiel gegen Berlin anders ſein ſoll.
Deshalb glauben und hoffen wir, falls die Siddeutſchen unter
Ein=
ſetzung ihres ganzen Könnens und Wollens das Spiel beſtreiten, an
einen Sieg der Süddeutſchen. Darin ſoll keine Ueberhebung der
eige=
nen Spielſtärke liegen, ſondern es, ſoll damit nur der Glaube zum
Aus=
druck gebracht werden, daß ein unbedingter und unbeugſamer
Sieges=
wille auch den vielleicht ſpielſtärkeren Gegner bezwingen kann und
viel=
leicht ſogar bezwingen muß.
Allerorts iſt die Anteilnahme an dem ſportlichen Geſchehnis des
morgigen Tages ſo groß, daß es nochmals notwendig iſt, um den
Maſſenandrang am Platzeingang etwas abzuſchwächen, darauf
aufmerk=
ſam zu machen, daß Vorverkaufsſtellen eingerichtet ſind. Zum mindeſten
möge jeder einzelne jedoch ſo zeitig kommen, daß ſich die Abloickelung an
den Platzkaſſen in möglichſter Ruhe vollziehen kann.
Zum Schluß ſei einer ſelbſtverſtändlichen Ehrenpflicht genügt: Schon
ſeit langen Jahren beſtand ein ſportlicher Verkehr unſerer einheimiſchen
raſenſporttreibenden Vereine mit den Vereinen der Reichshauptſtadt
nicht mehr. Mit der einzigen Ausnahme, daß vor zwei Jahren di=
Junioren des Deutſchen Sportklubs Berlin bei einer leichtathletiſchen
Jugendveranſtaltung des Sportvereins Darmſtadt 98 in Darmſtadt an
den Start gingen, haben weder iur Handball noch im Fußball Berliner
gegen Darmſtädter ihre Kräſte gemeſſen. Um ſo mehr beſtelt alſo
An=
laß zur Freude, daß durch die Verlegung der
Handballzekalzwiſchen=
runde nach Darmſtadt ſeit langen Jahren wieder einmal Gelegenheit
geboten iſt, Sportsleute aus der Reichshauptſtadt begrüßen zu dürfen.
Die Gäſte des morgigen Tages dürfen in vollem Umfange davon
über=
zeugt ſein, daß der herzliche Empfang der äußere Ausdruck einer
Aner=
kennung für die ſportlichen Leiſtungen, die Berlin auf allen Gebieten
des Sports, insbeſondere aber im Handballſport, zu verzeichnen hat,
darſtellt. Mögen ſich die Gäſte in Darmſtadt recht wohl fühlen, und möge
ſich das Darmſtädter Publikum, dem man es keineswegs verübeln kann,
wenn es einen Sieg der Einheimiſchen erſehnt, bewußt ſein, daß wahre
ſportliche Erziehung erfordert, die Leiſtung des Gegnors ebenſo
unpar=
teiiſch zu würdigen, wie es dem Gaſtgeber gegenüber geſchieht.
Darm=
ſtadts Sportgemeinde erwartet einen Kampf, der gemäß der Bedeutung
des Sports fportliche Höchſtleiſtungen hervorbringt!!
Werbewaldlauf beim Handball=Länderſpiel.
Die Zuſammengehörigkeit beider Sportarten wird am kommenden
Sonntag darin ihren Ausdruck finden, daß vor Spielbeginn die
Leicht=
athleten und Handballer des Sportvereins 98 einen Waldlauf austragen
mit folgender Klaſſeneinteilung: Knaben bis 14 Jahre, Jugend bis 16
Jahre, bis 18 Jahre, und Aktive. Es nehmen daran ſämtliche Knaben=
und Jugendhandballmannſchaften, ſowie ſämtliche jugendlichen und
aktiven Leichtathleten teil. Gelaufen wird auf einer Rundſtrecke von
1,5 Kilometer, die von den Knaben einmal, von der Jugend zweimal
und den Aktiven dreimal durchlaufen wird. Der Start erfolgt für alle
Klaſſen gemeinſam im Stadion. Durch das mehrmalige Ablaufen der
Strecke paſſieren die Läufer auch jedesmal den Platz, ſo daß die
Zu=
ſchauer ſich über den Stand des Rennens informieren können.
Da=
durch, daß die Strecken der einzelnen Klaſſen verſchieden groß ſind,
wer=
den die Klaſſen zu verſchiedenen Zeiten am Ziele eintreffen.
Für die Tailnehmer: 2 Uhr: Verſammeln am Platz=Eingang
und gemeinſamer Einlaß. ½3 Uhr: Start für alle Klaſſen.
Klei=
dung: Leichtathletik= oder Handballkleidung.
Deutſche Turnerſchaft: Main Rhein=Gau.
Nachdem die Verbände ihre Meiſter ermittelt haben, beginnen am Der körperlich überlegene Neger ſtieß auf härteſten Widerſtand Sele!
Sonntage die Kämpfe um den Titel des Kreismeiſters 9. Kreis, D. T.
Man hat in dieſem Jahre von Eutſcheidungsſpielen abgeſehen; dafür haft geſtaltete ſich der Kampf der beiden ausgezeichneten Fliegenge.
aber Vor= und Nückſpiele feſtgelegt, ſo daß jeder Verein ſeine
Mann=
ſchaft auf eigenem Platze ſpielen ſehen kann. Es bedeutet dies
zweifel=
los einen guten Fortſchritt. So werden wir Main=Rheiner das
Ver=
gnügen haben, unſeren Meiſter, die Turngemeinde Griesheim, auf Samſon=Körners durch die B.B.D, ging der Rebanchetaſſel
eigenem Platze am 20. Februar gegen den mehrfachen Kreis= und
Deut=
ſchen Handballmeiſter 1924, Turnverein Seckbach, antreten zu ſehen. Der über die volle Diſtanz gehende Kampf enttäuſchte Reile”
Daß er wieder dabei iſt, kann man faſt als überlieſerungsmäßig
be=
zeichnen. Seinen Meiſtertitel erwarb er ſich in einem glatfen Sieges= den war für den Franzoſen vielleicht etwas ſchmeichelheſ-”
zuge ohne Punktverluſt und es iſt anzunehmen, daß er auch weiterhin
ernſtlich mitreden wird. Inwieweit, können wir hier am Dienstag auch
berichken, da ein Schiedsrichter unſeres Gaues das erſte Spiel am
Sonn=
tag, Seckbach—Schwanheim, leiten wird. Dieſe drei Vereine bilden
die Oſtgruppe; Metternich, Schierſtein und ein Saarverein die
Weſt=
gruppe, worunter wir auch altbekannte Namen finden. — Von unſeven
Meiſter, der Tgde. Gricsheim, hoffen wir, daß er unſeren Gau und
Verband würdig vertritt.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt — Turngemeinde Beſſungen.
Zum erſten Male treffen am kommenden Sonntag, den 13. Februar,
die Handballmannſchaften beider Vereine auf dem Sportplatz an der
Heidelbergerſtraße aufeinander. Auf Grund der in der letzten Zeit von
beiden Seiten aufgeſtellten Reſultate dürfte ein ſpannendes Spiel
er=
wartet werden.
Das Spiel der erſten Mannſchaften beginnt um 111 Uhr, dem um
10 Uhr ein Treffen der zweiten Mannſchaften vorausgeht.
Die Beſſunger b trachten dies Spiel als „Generalprobe”, iſt es ihnen
doch gelungen, eine Neihe ſtärkſter Turnerhandballmannſchaften, wie
Eintracht Wiesbaden, TG. Schierſtein a. Rh., TV. Ziegelhauſen u. a.,
zu verpflickten. Dem Sportpublikum Darmſtadts dürfte hier alſo nür ſür den Handel: dr. C. 6. Quetſchi für den Schlußdienſt: Andrege Bauer, fü ke0s
guten Sport geboten we den, und wird ſchon heute der Beſuch dieſt-r Inſeratentell, WiliyKuhle, Oruck und Veriag 2. C. W: 1ich — ämtlich m Damite 2
Treffen j dermann beſtens empfohlen.
Auf das Spi.l gegen die Meiſtermannſchaft des T. u. Sp.=V. „
Ein=
tracht” Wiesbaden, das bereits am Sonntag, den 20. Februar, ſteigt,
erfolgen Einzelheiten noch im Laufe der nächſten Woche.
„Rot=Weiß” 22.
V.f. L. „Rot=Weiß” ſetzt am kommenden Sonutag ſeine Verbands,
ſpiele im A.D.T. fort und begibt ſich nach Raunheim a. M. zum dor
tigen Turn= und Sportverein. Die Mainleute werden wohl nichts un
verſucht laſſen, ſich Punkte auf eigenem Platze zu ſichern; es dürfte ihnen
aber ſehr ſchwer fallen, die 22er in ihrer augenblicklichen Form zu ſchlo
gon, obwohl dieſelben immer noch mit 2 Erſatzleuten in der Läufes
reihe ſpiele müſſen. Im übrigen wäre über die Raunheimer En
wenig zu ſagen, da ſie noch im Gaue zu den Unbekannten zählt.
E=
iſt alſo zu hoffen, daß die Hieſigen ihren Tabellenſtand am Sonnta;
weiter feſtigen und die beiden Punkte mit nach Hauſe bringen. Die
Mannſchaft fährt ab Hauptbahnhof 12,37 Uhr.
Spiele der unteren Mannſchaften des Rot=Weiß” 22 im A.D.T.,
2. Mannſch. R.W. 22—1. Mannſch. T.= u. Sp.V. Königſtädter,
3½ Uhr (R.W.=Platz).
1. Jgd. R.W. 22—1. Jgd. T.= u. SpV. Braunshardt, dort.
1. Jgd. R.W. 22—-1. Jgd. T.V. Biebesheim, dort.
Turnen.
33. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt 1927 zu Darmſtadt.
Nach eingehenden Verhandlungen iſt die Entſcheidung über da
Plakat des 33. Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſte
gefallen. Zur Annahme gelangte der Entwurf „Flächenſpiel”, eine
19jährigen Baugewerbeſchülers namens Beſier, der Mitglied de
Turngemeinde 1846 Darmſtadt iſt. Das Plakat faßt in ausgezeichneter
Symmetrie die Farben blau und gelb zuſammen und enthält als Wahn
zeichen des Feſtortes in dim rechten oberen Rechteck den
Hochzeits=
turm. Die in zwei blaue und zwei gelbe Rechtecke und Quadrate
ze=
fallende Fläche wird durch einen Kreis mit aufgeſetztem Reck und Fahrn
in geiſtreicher und gefälliger künſtleriſcher Weiſe zuſammengehalten. Dei
Entwurf beſticht durch ſeine klare Wirkung.
Bei Beurteilung der Frage ging das Preisgericht von dem Grunä.
ſatz aus, daß nur ein der hünſtleriſchen Bedeutung Darmſtadts
ang=
meſſenes Plckkat für eine ſo gewaltige Veranſtaltung, wie ſie das
Kreis=
turnfeſt nun einmal iſt, in Frage komme.
Wie wir erfahren, wird das Plakat bereits in der nächſten Zeit zum
Aushang gelangen. In dem ganzen Gebiet des Mittelrheinkr ſes, de
von Saarbrücken bis Koblenz und von Limburg bi
Amorbach reicht, wird man nun auch in dem kleinſten Dorfe, det
einen Turnverein beſitzt, das blau=gelbe Plakat des Kreisturnfeſte
Darmſtadt 1927 aushängen Annähernd 120 Zeitungen unte
ſtützen in dankenswerter Weiſe durch Aufnahme diesbezüglicher
Notize=
die Sache des Kreisturnfeſtes, und helfen ſo unmittelbar am Gelinge
des großen Werkes mit.
Während des Kreiskurnfeſtes wird auf dem früheren Exerzierplacz
der als Feſtplatz hergerichtet wurde und auf den die große Feſtt
halle zu ſtehen kommt, die mit einem Koſtenaufwand von annäherr)
400 000 Mark errichtet wird, wie bei jedem früheren Kreisturnfe
für die Unterhaltung der Gäſte geſorgt werden. Der Wirtſchaftsausſchir
des Kreisturnfeſtes hielt in dieſen Tagen eine Sitzung ab, in der übsr
die Aufſtellung von Schießbuden, Karuſſells, Schaubuden, Verkaufs
buden uſw. verhandelt wurde. Es ging aus dieſen Verhandlungen
he=
vor, daß die geſamten geuannten Baulichkeiten bis ſpäteſtens 22. Jurt
ſtehen müſſen, denn ſie follen bereits bei dem am 24. Juli ſtattfindende-
Gauturnfeſt Verwendung finden. Nähere Angaben laſſen ſich zurze
noch nicht machen, doch wird, wie bei jedem Kreisturnfeſt, in der Feſf
halle Weinausſchank ſtattfinden. Bierzelte, Kaffeezelte und andere
E=
friſchungshallen finden Aufſtellung, wie ebenſo das immer mit großs
Freude erwartete bayeriſche Bierzelt niht fehlen wird.
Vor einigen Tägen hatte ſich der Muſik= und Vergnügungsausſchu.)
des Kreisturnfeſtes zuſammengefunden, um über einige wichtige Punka.
zu beraten. Ganz allgemein war man der Anſicht, daß der Ausſchu
ſeine volle Tätigkeit erſt dann entfalten könnte, wenn die Feſtfolge icn
allen Teilen feſtliegt. Trotzdem aber wurde Mitteilung von den 7
liedern gemacht. Den Text des Feſtliedes, dichtete Herr. Amtmdm
Göbel, der ſich als Liederdichter bereits einen guten Namen gemacht
hat, während die Vertonung dem Herrn Obermuſicmeiſter Hausl
übertragen wurde, über deſſen muſikaliſche Fähigkeiten ebenſo keint
Zweifel beſtehen. Ein weiteres Lied, jedenfalls mehr heiteren
Inhalts=
ſoll durch Herrn Muſikmeiſter Weber vertont werden. Im weiteren
Verlaufe der Sitzung wurde über den großen Feſtzug geſprochen un.4
empfohlen, ſich rechtzeitig an das Werk zu machen, da gerade der Feſtzu
eine der Hauptfehenswürdigkeiten des Kreisturnfeſtes werden ſoll, zu
mal ſchon von allen Seiten das Intereſſe daran in ſiarkem Maße let
hekundet wird.
Hans Breitenſträter
Francis Charles
Den geſtern abend vor ausverkauftem Hauſe im Berliner Sport!
palaſt ſtattfindenden Internationalen Boxabend eröffneten die
beiden Weltergewichtler, Seyfried=Bochum und Ralph=Belgiel=!
frieds, ſo daß dieſer ein Unentſchieden erzwingen konnke. Sehr leh)
wichtler Harry Stein (Deutſchland) und André Bleyzes (Franl
reich), der mit einem Unentſchieden endete. Nach einer Ehrung
Breitenſträter (Otſchl.) gegen Charles (Paris) vor ſich,0
der Kämpfer mußte zu Boden. Das Ergebnis: Unentſchie*
Fußball.
FC. „Eintracht‟ Darmſtadt-Polizeiſportverein Darmſtadt.
In der 4=Klaſſen=Rückrunde treffen ſich obige Vereine auf deh0
Sportplatze des Heſſiſchen Pol.=Sportvereins am kommenden Sonniohlk
den 13. ds. Mts. Das Spiel beginnt vormittags 10.30 Uhr.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 13. Februar 1927
(nach der Wetterlage vom 11. Februar 1927).
Wolkig, in den Temperaturen noch keine weſentliche Aenderunce?
vorwiegend trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle,
Veranworilich ür polint, und Wirtſchaft. Rudoll Maupe= ür Feutſſion. Neick 1iok4
Ausland und Heſſiſche Nachrichten. Mar Strcete, für S. Dr. Eugen Bublmoblis
Für unver angte Mannſtripte wird Garante der Rückiendung n ch. übeinomichte"
Nummer 43
Samstag, den 12 Februar 1927
Geite 11
Reich und Ausland.
Amtlicher Winterſportbericht.
wSN. Frankfurt a. M., 11. Febr.
Tau=
is (Kleiner Feldberg): heiter, 2 Grad Kälte,
v.Zentimeter Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Speffart (Rohrbrunn): heiter, 6 Grad Kälte,
uchbrochene Schneedecke, ſtark verharſcht, keine
Zwrtmöglichkeit. — Rhön (Waſſerkuppe), heiter,
Drad Kälte, 60 Zentim. Schnee, ſehr gleichmäßig,
asgezeichnete Sportmöglichkeiten. —
Vogels=
erg (Hoherodskopf): heiter, 2 Grad Kälte, 50
Zen=
iw eter Schnee, ſtark verharſcht, Ski und Rodel ſehr
. — Aus dem Schwarzwald, Thüringer
9—ld und den Alpen werden bei 70 bis 80
Zen=
wetern, Schnee und Temperaturen von minus 8
ie 15 Grad ausgezeichnete Sportmöglichkeiten
ge=
urdet. — Teilweiſe liegt in der Höhe eine warme
urtſchicht, in deren Bereich die Temperaturen den
y=rierpunkt überſteigen. Da jedoch die Luft
gleich=
tag ſehr trocken iſt, bleibt die Schneedecke zunächſt
grrfalls noch trocken. Niederſchläge ſind nicht
wahr=
hänlich.
die Automobilſtraße Hamburg—Frankfurt a. M.
—Baſel.
msV. Frankfurt a. M. Der im Vorjahre
e= gegründete Verein zum Bau der Automobilſtraße
griburg—Frankfurt-Baſel hielt ſeine erſte
Ver=
zungsſitzung in den Räumen des Klubs für Han=
F0.- Induſtrie und Wiſſenſchaft ab. Faſt alle an der
y enführung liegenden Städte hatten ihre
Ver=
eer, zum Teil die Oberbürgermeiſter entſandt.
et Vorſitzende des Verwaltungsrats,
Oberbürger=
eicker D. Landmann=Frankfurt, entbot den Gäſten
mGruß der Stadt Frankfurt und widmete im
ſſtmderen dem Erbauer der italieniſchen
Auto=
axen, Ingenieur Puricelli, und dem Vertreter der
hweiz, Regierungsrat Wenck, Worte der
Be=
üb ung. Das Projekt habe in der Oeffentlichkeit
m ſtarke Reſonanz gefunden. Nun müſfe man mit
„4 und Tatkraft an die Arbeit gehen, um ſeine
wirklichung durchzuſetzen. Der Vorſitzende des
en ins „Hafraba”, Geheimrat Prof. Otzen, berichtete
Zum über die bisher geleiſtete poſitive Arbeit, die
ter Vorbereitung des Projekts beſtand und die
tewveſentliche Förderung durch die Mitwirkung von
jarnieur Puricelli gefunden habe. Puricelli, der
ſchFeine fernere Mitarbeit in Ausſicht ſtellte, wurde
w korreſpondierenden Mitglied der „Hafraba”
er=
nk. Die öffentlich=vechtliche Seite des
Autoſtraßen=
he wurde von Oberregierungsrat Dr. Schierau=
Flruhe behandelt. Danach ſtehe der Erhebung von
Gihren für die Benutzung von privaten
Verkehrs=
er nichts im Wege. Mit dem Wunſche, daß die
ag arbeitteen Pläne, wenn ſie im Mai d. J. in der
Uffritlichkeit erſcheinen, einen ſtarken Widerhall
Müßen möchten, ſchloß der Vorſitzende,
Oberbür=
yi iſter Dr. Landmann, die Verſammlung.
Schwerer Autounfall.
imburg. Auf der ſogenannten „Meil”, kurz
kämburg, ereignete ſich am Mittwoch abend ein
ſteier Autounfall. Ein in Reparatur befindlicher
Miaftwagen, mit dem gerade eine Probefahrt
ge=
an wurde, geriet infolge Platzens eines Reifens
he=hleußern, rannte gegen einen Baum und
über=
ſüg ſich. Der Chauffeur erlitt einen Armbruch
uüne Gehirnerſchütterung und mußte bewußtlos
rankenhaus eingeliefert werden, während ein
Flrig einen ſchweren Rippenbruch davontrug. Das
evurde völlig zertrümmert.
Gewaltſame
ſterbefälle im Deutſchen Reich.
NER GEMALTSAME TOD
M DEUTSCHLAND.
Verbefälle auf je 100000 lebende.
Frauen
1Fe3uldoz
GB2EmTOT
Mestmorde
aD
Tödl Verunglückungen!
ord, Iotschlag u. Hinrichtungen
9cBüt tiſtiſche Reichsamt veröffentlicht ſoeben die
DhM für gewaltſame Sterbefälle im Jahre 1924.
2neS ahl der durch Selbſtmord ſowie Verun=
Au geri, bzw. Mord, Totſchlag und Hinrichtung
geſ=Edeneen Perſonen ſind in unſerem Schaubild als
NeR zchlen, auf je 100 000 lebende Perſonen be=
EecM angegeben. — Die Zahl der Selbſtmorde iſt
me ie 1924 im Vergleich zum Vorjahre beim
maßAhm Geſchlecht etwas geſtiegen, und beim
weib=
lichſ=tm as geſunken. Damit iſt ungefähr das
Ver=
hälAs der Vorkriegsjahre wieder hergeſtellt.
Inter=
eſſat es, daß die Selbſtmordhäufigkeit ſich bei
beiiglrc ſchlechtern mit zunehmendem Alter erhöht.
Dieß.)/ Der tödlichen Verunglückungen hat im Jahre
1927c siter abgenommen und ſomit den
Vorkriegs=
ſtam a hablich unterſchritten. Beſonders ſtark iſt der
Rüc4g in Oſtpreußen, Oberſchleſien, Scleswig=
Hola?, Weſtfalen und Hamburg Erfreulicherweiſe
ſaden jrahre 1924 auch die Sterbefälle durch Mord,
2uM und Hinrichtung bedeutend zurückgegangen.
Praktiſcher Schutz für Automobiliſien an Bahnübergängen.
Der neuartige Sicherheits=Bahnübergang.
Die Stadt Collondale in Florida hat zur Vermeidung von Unfällen an Bahnübergängen eine
neuartige Anlage geſchaffen, die ſich ſehr gut bewährt hat und ſicherlich häufig nachgeahmt
werden wird. Die Anlage beſteht aus zwei halb reisförmigen Raſeninſeln, die in der Mitte der
Landſtraße zu beiden Seiten der Gleiſe errichtet ſind, ſo daß der Fahrer nicht im ſchnellſten
Tempo geradeaus fahren kann, ſondern ſein ganzes Augenmerk auf dieſes Hindernis richten muß.
Feierliche Parlamentseröffnung in London.
Die Ehrengarde ſenkt beim Vorbeifahren der königlichen Kutſche die Fahnen.
Mit hem üblichen hiſtoriſchen Zeremoniell wurde die diesjährige Sitzungsperiode des engliſchen
Parlaments vom König eröffnet. Vor der Ankunft des königlichen Paares vor dem
Parlaments=
gebäude war der Weg vom Buckingham Palare bis zum Parlamentsplatz von einer großen
Menſchenmenge umſäumt.
Mordprozeß Krämer.
Limburg. Vor dem hieſigen Schwurgericht
hat am Donnerstag vormittag der Prozeß gegen den
30 Jahre alten Bergmann Robert Krämer aus
Höhr (Weſterwald) begonnen. Krämer hatte, wie
noch erinnerlich, im Spätſommer des Vorjahres
ſeine Braut Anna Benner, die ein Kind von
ihm erwartete und ſich deswegen gerade in der
Marburger Entbindungsanſtalt befand, aus dieſer
herausgelockt und in einem abgelegenen Walde bei
Fehl=Ritzhauſen durch Dutzende von Meſſerſtichen
er=
mordet. Die Leiche wurde erſt noch einigen Tagen
durch Zufall entdeckt. Den Koffer und die ſonſtigen
Wertſachen der Ermordeten hatte Krämer in einen
60 Meter tiefen Luftſchacht geworfen, wo ſie von
Bergleuten herausgeholt wurden. Die unſelige Tat
hatte außerdem ein weiteres Menſchenleben
angefor=
dert, da ein Automobil der Frankfurter
Mordkom=
miſſion auf dem Wege dahin bei Weilburg
verun=
glückte, wobei einer der Kriminalbeamten tödlich
verletzt wurde. Zu der Verhandlung ſind über vierzig
Zeugen und mehrere Sachverſtändige geladen.
Neue Autolinien in der Rhön.
Gersfeld. Nachdem die beteiligten
Gemein=
den ſich zur Zahlung eines Zuſchuſſes an die
Poſt=
behörde bereit erklärt haben, ſind die in Ausſicht
ge=
ſtellten Rhönpoſt=Autolinien Gersfeld—Neuſtadt und
Wernshauſen—Geiſa ſichergeſtellt.
Ein Dienſtmädchen als Millionenerbin.
* Leipzig. Die „Meeraner Zeitung” berichtet
von einer Millionenerbſchaft, und zwar einer ſolchen,
die auf amtlicher Benachrichtigung beruht. Ein bei
einem hieſigen (Meeraner) Fleiſchermeiſter in
Stel=
lung befindliches Dienſtmädchen hat dieſe Erbſchaft
gemacht. Sie wurde von ihrer Heimatbehörde
be=
nachrichtigt, daß ihr in Amerika verſtorbener Onkel
ſie zur Erbin eingeſetzt habe. Die erforderlichen
Papiere zur Anweiſung der Erbſchaft, die fünf
Mil=
lionen Dollar beträgt, ſind bereits eingereicht worden.
Nach den von dem zitierten Blatt eingezogenen
Er=
kundigungen handelt es ſich diesmal nicht um eine
von Zeit zu Zeit immer wieder auftauchende falſche
Meldung von einer amerikaniſchen
Millionenerb=
ſchaft, ſondern um eine amtlich beglaubigte Erbſchaft.
Beteiligung Oeſterreichs an der Kölner
Frühjahrsmeſſe.
Köln. Die öſterreichiſche Gruppe, die auf der
letzten Herbſtmeſſe von beſonders großer
Anziehungs=
kraft geweſen iſt, wird auch auf der vom 20. bis
23. März ſtattfindenden Frühjahrsmeſſe wieder in
anſehnlichem Umfange vertreten ſein. Die
öſter=
reichiſchen Firmen werden auch diesmal wieder in
erſter Linie Textilerzeugniſſe, Leder= und
Galanterie=
waren und kunſtgewerbliche Arbeiten ausſtellen. Nach
den Mitteilungen des ehrenamtlichen Vertreters der
Meſſe in Wien darf mit weiteren Anmeldungen
ge=
rechnet werden, da die öſterreichiſche Exportinduſtrie
die Kölner Meſſe als günſtigen Abſatzmarkt anſieht.
Die öſterreichiſchen Ausſteller haben im Herbſt einen
guten geſchäftlichen Erfolg verzeichnen können und
auch mit dem Ausland, vor allem England und
Holland, wertvolle Beziehungen angeknüpft.
Schadenfeuer.
Frankenthal. In der Autogarage einer
hieſigen Fabrik iſt eine Holzhalle mit drei Autos
vollſtändig viedergebrannt. Ein Arbeiter, der
Brand=
wunden erlitt, mußte ins Städtiſche Krankenhaus
gebracht werden.
Schweres Schießunglück bei der Reichswehr.
TU. München. Bei einem Scharfſchießen der
4. Batterie des Reichswehrartillerieregiments Nr. 7,
in der Gegend des Chiemſees, zerriß beim erſten
Schuß das Verſchlußſtück einer 7,6 Zentimeter
Hau=
bitze, wobei vier Kanoniere ſchwere Arm=
und Beinverletzungen erlitten. Einem
Ka=
nonier wurde der rechte Arm zerſchmettert. Die
Unterſuchung iſt eingeleitet. Der Unfall ſoll auf das
Einfrieren der Brennflüſſigkeit des Rohrrücklaufs
zu=
rückzuführen ſein.
Der zu ſpät wiederrufene Meineid.
Wettlauf zwiſchen Strafanzeige und W:derruf.
* Berlin. Zum zweiten Male beſchäftigte ſich
das Schwurgericht II mit einem Meineidsfall, der
durch die beſonderen Umſtände ſchon bei der erſten
Verhandlung Aufſehen erregt hatte. Es handelt ſich
nämlich darum, daß die Strafanzeige eine halbe
Stunde früher eingegangen war, als der Widerruf
des Eides. Die Angeklagte, eine Frau Behrend aus
Neukölln, hatte in einem Mietsſtreit beſchworen, daß
ſie die von der Hauswirtin zurückgewieſene
Poſtan=
weiſung nicht zurückbekommen habe. Nach dem
Ter=
min drohte die Hauswirtin mit der Meineidsanzeige,
und Frau Behrend ſtellte zu Hauſe feſt, daß ſie ſich
geirrt hatte. Obwohl ſie ſofort einen Widerruf
auf=
ſetzte und zum Gericht brachte, kam ſie damit zu ſpät.
Die Anzeige der Hauswirtin war ſchon eingegangen,
als Frau B. ihren Widerruf nachmittags gegen
1½ Uhr in den Briefkaſten des Amtsgerichts warf,
vor dem der Eid geleiſtet war. Das Schwurgericht
hatte Frau B. wegen fahrläſſigen Falſcheides zu
ſechs Monaten Gefängnis verurteilt, hiergegen hatte
Rechtsanwalt. Dr. Siegfried Aron Reviſion beim
Reichsgericht eingelegt, die ſich gegen eine derartig
formale Auslegung des Paragraphen 163, Abf 2 des
Strafgeſetzbuches, wie ſie das Schwurgericht
vorge=
nommen hatte, richtete. Der zweite Strafſenat des
Reichsgerichts hatte das Urteil aufgehoben und die
Sache zur nochmaligen Verhandlung an das
Schwur=
gericht zurückverwieſen. Es wurde feſtgeſtellt, daß der
Einwurf in den Briefkaſten genügte, und daß der
Widerruf nicht zu der gegebenen Zeit bereits zur
Kenntnis des Gerichts, das den Eid abgenommen
hatte, gekommen ſein brauchte. In der jetzigen neuen
Verhandlung vor dem Schwurgericht wurde ein neuer
eingehender Beweis darüber erhoben, ob die
Straf=
anzeige vor dem Briefeinwurf erfolgt ſei. Da der
dienſttuende Polizeibeamte mit Beſtimmtheit
bekun=
dete, daß er an dem fraglichen Tage nur bis mittags
Dienſt gehabt habe, wurde Frau Behrend vom
Schwurgericht von neuem ſchuldig befunden und
wegen fahrläſſigen Falſcheides zu derſelben Strafe
von ſechs Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt
verurteilt. Der Fall Behrend wird nun zum zweiten.
Male zur Reviſion an das Reichsgericht gehen.
Der Rundfunk und das moderne Kind.
* Berlin. In der „Radio=Times”, der
eng=
liſchen Rundfunkzeitung, ſchreibt Katharina Furſe,
ſtellvertretende Leiterin in der Jungmädchenfürſorge,
über das obige Thema: „Wenn ich bedenke, wieviel
mehr meine Kinder wiſſen, als ich in ihrem Alter,
dann komme ich mir ganz klein und unwichtig vor”,
ſagte kürzlich eine kluge und beobachtende Mutter zu
mir. „Sie ſind ſeit Jahren Rundfunkteilnehmer”,
fuhr ſie fort, „und der Rundfunk ſcheint es zu ſein,
der ihr Verſtändnis in ſo erſtaunlichem Maße
ge=
fördert hat. Dieſe Dame war bis vor kurzem eine
ſpöttiſche Kritikerin des Rundfunks, und ich war über
dieſen plötzlichen Meinungsumſchwung erſtaunt. Iſt
der Rundfunk tatſächlich imſtande, das moderne Kind
bis zu einem ſolchen Umfange zu beeinfluſſen? Vor
noch nicht langer Zeit vertraute eine arme Frau
einem Geiſtlichen der Jungmädchenbewegung an, daß
ſie eine merkwürdige Aenderung im Benehmen ihrer
beiden kleinen Mädchen wahrgenommen habe. Sie
ſchienen ihr weniger ſelbſtſüchtig geworden und
leich=
ter zu befriedigen zu ſein; nach ihrer Meinung ſei
dieſe Beſſerung unmittelbar dem Rundfunk
zuzu=
ſchreiben, denn dadurch, daß er Unterhaltungsſtoff
böte, den die Familie gemeinſam genießen könne,
habe er allmählich einen Geiſt der Kameradſchaft
zwiſchen Eltern und Kindern geſchaffen, der vorher
nicht beſtanden habe. Daß der Rundfunk ſchon
un=
endlich viel Gutes für die Kinder getan habe, kommt
mir und allen denen, die mit der Erziehung junger
Mädchen zu tun haben, täglich zum Bewußtſein. In
den elenden Großſtadtvierteln z. B. ruft der
Rund=
funk überraſchende Aenderungen hervor. Angelockt
durch das geheimnisvolle der Rundfunkkonzerte und
anderer Darbietungen, verbringen unzählige Kinder
ihre Abende in nutzbringender Unterhaltung, anſtatt
ſich, wie früher, auf der Straße herumzutreiben.
Wenn auch ſchon oft über den erzieheriſchen Wert des
Rundfunks geſchrieben worden iſt, ſo haben bisher
doch nur wenige die Anfmerkſamkeit auch darauf
ge=
lenkt, wie ſehr die Teilnahme am Rundfunk dazu
ge=
eignet iſt, eines Kindes Gemüt in zarteſter Weiſe zu
bereichern. Das Hören eines Rundfunkprogramms
regt die Einbildungskraft der Kinder und der
Er=
wachſenen an. Selbſt Märchen nehmen, von einer
ſanften, freundlichen Stimme erzählt, die
geheimnis=
voll aus der Luft daher kommt, einen vermehrten
Zauber an. Am meiſten tritt aber der heilſame
Ein=
fluß des Rundfunks vielleicht bei denjenigen kleinen
Unglücklichen in Erſcheinung, die körperliches
Unver=
mögen in traurigſter Weiſe im Kampf des Lebens
hemmt. „Der Rundfunk iſt ſchön für Menſchen, die
nicht herausgehen können, um Aufführungen zu
ſehen”, ſagte kürzlich ein tapferer kleiner Krüppel zu
mir. „Irgendwie komme ich mir dabei vor, wie
an=
dere Leute.” So verſchafft der Rundfunk bielen
die=
ſer Kleinen, ob krank, verkrüppelt oder blind, eine
bisher unbekannte Befriedigung und neuen Mut, ihr
ſchweres Schickſal leichter zu tragen. Aber auch, wenn
ſie aus dem Kindesalter bereits heraus ſind und der
Ernſt des Lebens an ſie herantritt, bietet der
Rund=
funk ihnen noch eine hilfreiche Hand. „Intereſſieren
Sie ſich für Rundfunk?” war die ungewöhnliche
Frage, die ein bekannter Arbeitgeber kürzlich an
einen jungen Mann richtete, der ſich um einen
Poſten bei ſeiner Firma bewarb. Später erklärte
mir dieſer Arbeitgeber, er ſei der Anſicht, daß
be=
geiſterte Rundfunkhörer Leute mit weiteren
Lebens=
anſchauungen wären, als diejenigen, die dieſer
her=
vorragenden Erfindung teilnahmslos gegenüber
ſtän=
den. Nach ſeiner Meinung ſind Rundfunkfreunde
neuen Ideen zugänglicher und fähiger, Initiative zu
ergreifen. Mit der Erfindung von Maſchinen aller
Art zu Beginn des vorigen Jahrhunderts hat die
moderne Ziviliſation Rieſenfortſchritte gemacht, aber
die Auswirkungen des Rundfunks ſind umwälzender
Natur und von einer Tragweite, die in ihrem vollen
Umfange erſt nach Jahren ermeſſen werden kann. Die
Rundfunkkinder von heute ſind die Friedensſtifter von
morgen. Indem der Rundfunk unſeren Geſichtskreis
erweitert, fördert er den Geiſt der internationalen
Bruderſchaft.
Klems zum Tode verurteilt.
TU. Berlin. Aus Paris wird berichtet, daß
nach einer Meldung aus Rabat das franzöſiſche
Kriegsgericht von Meknes den früheren deutſchen
Unteroffizier Klems, der ſechs Jahre lang in
der Fremdenlegion kämpfte und zu Beginn des
fran=
zöſiſchen Marokkokrieges in das Lager Abd el Krims
überlief, zum Tode verurteilt hat.
Am Grabe der Frau geſteinigt.
* London. Bei der Beerdigung einer Frau,
Mutter von acht Kindern, in dem engliſchen Dorfe
Greeneck, fiel eine fünfhundertköpfige Menge, meiſt
Frauen, über den Ehemann her und jagten ihn mit
Steinwürfen vom Friedhof zur Wohnung einer
jungen Fabrikarbeiterin, mit der der Ehemann eine
Liebſchaft gehabt hat. Das Mädchen konnte nur
durch die Polizei vor der wütenden Menge gerettet
werden.
Wieder erwachter Vulkan.
EP. Der kaukaſiſche Vulkan Sogus iſt wieder in
Tätigkeit getreten. Der Vulkan liegt 250 Kilometer
nördlich von Baku und erreicht eine Höhe von 3240
Metern. Er galt bisher als erloſchen. Der
Aus=
bruch iſt von heftigen Erdſtößen begleitet.
Reflex=Warnungszeichen.
Eine ausſichtsreiche Neuerung.
Auf der Avus wurden in den letzten Tagen
neu=
artige Warnungszeichen bemerkt, die von ihrem
Er=
finder, Paul Sakrzewſki=Wiesbaden dort aufgeſtellt
waren. Dieſe Reflex=Warnungszeichen, die bereits
vom Regierungspräſidenten von Wiesbaden, vom
Wiesbadener Automobilklub und von der
Mittelrhei=
niſchen Verkehrswacht günſtig begutachtet worden
ſind, beſtehen aus einer etwa 20 Zentimeter im
Durchſchnitt meſſenden Scheibe mit aufgeſetzten
pris=
menartigen rot=gelben Gläſern, wie ſie bereits an
Fahrrädern bekannt ſind. Die Idee iſt, daß bereits
auf weitere Entfernung, aus welcher gewöhnliche
Warnungstafeln in der Dunkelheit noch nicht
ſicht=
bar ſind, durch die Reflexwirkung der Sakrzewſkiſchen
Prismen der Auto= und Motorradfahrer auf eine
Gefahrſtelle aufmerkſam gemacht und zu vorſichtigem
Fahren veranlaßt wird. Verſuchsfahrten auf der
Avus haben ergeben, daß die Reflexſignale ſelbſt bei
Regenwetter und Nebel ſo günſtig ſichtbar waren,
daß die Geſchwindigkeiten entſprechend verringert
werden konnten. Eine der größten deutſchen
Be=
triebsſtoffgeſellſchaften beabſichtigt, dieſe durch
Pa=
tente geſchützte Erfindung zu verwerten und auf den
Hauptverkehrsſtraßen die Reflexſignalzeichen
dem=
nächſt aufſtellen zu laſſen.
Nummer 43
Samstag, den 12. Februar
Neueſte!
Börſe und Geldmarkt.
Die vergangene Woche hat den lange erwarteten Umſchwung an der
Börſe gebracht. Wenn auch kein ſchwarzer Tag zu verzeichnen iſt, ſo iſt
es doch augenſcheinlich mit dem Hauſſetaumel vorbei, und die Baiſſe=
Spekulation ſcheint ſich bereits in ihrem Fahrwaſſer zu fühlen. Ebenſo
wenig wie vorher durchſchlagende Gründe für die Hauſſe vorhanden
waren, ebenſo wenig liegen aus der Wirtſchaft jetzt Momente vor, die
Anlaß zu einem beſonderen Peſſimismus geben. Es handelt ſich eben
um eine ganz natürliche Reaktion. Das große Publikum will ſeine
Ge=
winne in Sicherheit bringen und ſieht dabei, da dieſer Wille allgemein
iſt, bereits wieder einen Teil dieſer Gewinne ſchwinden. Wenn man
über=
haupt von einem Anlaß reden kann, ſo iſt es das Ergebnis der
Auf=
legung der Reichsanleihe. Es war vielleicht etwas voreilig, bereits jetzt
zu einem 5prozentigen Typ zurückzukehren, zu einer Zeit, wo noch höher
verzinsliche feſte Anlagen in Fülle zu haben ſind. Die größte
Unſicher=
heit bringt aber die Ungewißheit, was mit dem Gegenwert der Anleihe
zunächſt geſchehen wird, ob er dem kurzfriſtigen Geldmarkt noch eine
Weile zur Verfügung bleibt oder nicht. Wir kommen jetzt in die Zeit
der großen Abſch fiſſe, und man kann nicht ſagen, daß man hier bisher
irgendwelche Enttäuſchungen erlebt hat. Wenn man hier und da bei der
Berliner Handelsgeſellſchaft mit einer noch höheren Dividende gerechnet
hat, ſo war eine derartige Erwartung eb.n übertrieben. Man ſollte
die Dividendenpolitik unſerer GroßBanken kennen, um zu wiſſen, daß
ſie niemals die Gewinne eines beſonders guten Jahres voll ausſchütten.
Sie legen bekanntlich den größten Wert darauf, nach Möglichkeit nicht
mit der Dividende wi der herunterzugehen. Darum werden ſolche Jahre,
wie das vergangene, dazu benutzt, um innere Reſerven zu ſchaffen, aus
denen in ſpäteren, vielleicht ſchlechteren Jahren die Dividende aufgefüllt
werden kann. Die bisher bekanntgewordenen Abſchlüſſe der Elektrizitäts=
Geſellſchaften kann man, unter Berückſichtigung der Erklärungen, die
dazu gegeben ſind, nur als vorzüglich bezeichnen. Insbeſondere zeigt
der Abſchluß der Siemens=Betriebe, daß dieſe groß verdient haben und
in voller Entwicklung begriffen ſind. Daß derartige Bekanntgaben
nahe=
zu wirkungslos an der Börſe vorübergegangen ſind, beweiſt eben, daß
man bereits des Guten zu viel getan hatte. Allerdings ſind es
Elek=
trizitäts Werte, die am wenigſten von den Rückgängen der letzten Woche
in Mitleidenſchaft gezogen worden find. Auch Bank=Aktien haben ſich
verhältnismäßig gut gehalten. Im Mittelpunkt d.s Angriffes ſtanden
dagegen naturgemäß diejenigen Werte, die vorher, man kann wohl ſagen,
übertrieben hauſſiert wurden, wobei man von Ilſe, wo bekanntlich
be=
ſondere Machtkämpfe ſtattfanden, ganz abſehen kann. Kohlen=Werte
gingen durchweg um mehr als 20 Prozent zurück, desgleichen Kali=Werte,
bei denen unbedingt, hervorgerufen durch die günſtige Abſatzziffer des
Januar, eine Kursüberſpannung eingetreten war. Im übrigen waxen
es beſonders Montan=Werte und vereinzelte Spezialpapiere, die ſtärkere
Kursrüückgänge zu verzeichnen hatten. Auch am Kaſſamarkt ſind die
Uebertreibungen der letzten Wochen, insbeſondere bei Kohlen=Werten,
wieder teilweiſe ausgeglichen worden.
Am Geldmarkt hat die Verflüſſigung, die ſonſt regelmäßig nach
Ueberwindung der Börſenzahltage eingetret.n iſt, ein weſentlich ruhigeres
Tempo angeſchlagen. Erſt in allerletzter Zeit macht ſich ein ſtärkerer
Rückgang des Geldſatzes b=merkbar. Angeſich’s des bevorſtehenden
Zahl=
tages für die Reichsanleihe iſt aber mit Sätzen, wie wir ſie noch im
Januar hatten, nicht mehr zu rechnen, und vielleicht dürften wir
der=
artige Sätze auch in abſehbarer Zeit nicht mehr erhalten. Als ein
Zeichen gewiſſer Leichtigkeit bleibt jedoch zu vermerken, daß der
Privat=
wechſelzinsfuß ſich auf den viedrigen Satz von 4½/s Prozent erhält und
ſogar eher nach unten neigt, und daß auch bankgirierte Warenwechſel mit
4½ Prozent bequem unterzubringen ſind.
Fr ankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Februar.
Nach ziemlich freundlichem Beginn wurde die Börſe wieder
aus=
geſprochen ſchwach, bei allgemeinen Zurückhaltung. Das Angebot war
nicht einmal dringend, aber es b ſtand kaum irgendwelche Aufnahmeluſt.
Das Geſchäft iſt zu klein geworden. Man kann ſich nicht von der
Be=
fürchtung freimachen, daß der Geldmarkt einer w ſentlichen Verſteifung
zugeht. Es v.rlautet, daß beſonders die ausländiſchen Effektenbeſitzer ihr
Material abſtoßen und auch ihre Guthaben in Deutſchland kündigen,
da die Verzinſung in Deutſchland angeſichts der Tatſache, daß der
eng=
liſche Diskontſatz immer noch nicht ermäßigt worden iſt, nicht mehr
rentabel genug erſcheint. In dieſem Zuſammenhang verweiſt man auch
auf die Abnahme der Deviſenbeſtände der Reichsbank um faſt 130 Mill.
Mark und auf das Steigen des Dollarkurſes. Die Banken verloren
2 bis 3 Prozent, die Montanaktien bis zu 3 Prozent, die Kaliaktien
2 bis 3 Prozent, J. G. Farbeninduſtrie 3½ Prozent, die anderen
Chemiewerte ſehr gehalten, Elektrowerte 2 bis 3 Prozent. Deutſche
Anleihen vollkommen ohne Geſchäft, die Notierungen werden heute
ein=
geſtellt. Ausländer etwas feſter, namentlich Türken. Im weiteren
Ver=
laufe hielt die Luſtloſigkeit und die Kursabſchwächung an. Gegen 1 Uhr
waren J.=G. Farben bis auf 314 geſunken. Es waren nur Briefkurſe
zu hörin und die Tafeln bedeckten ſich immer mehr mit Minuszeichen.
Die Börſe ſchloß ſehr luſtlos und flau. Tägliches Geld 4 Prozent.
Die Abendbörſe war ruhig, mit Ausnahme der Daimler=
Bewegung, welche auf angebliche Fuſionspläne durch Großbankſeite in
der Automobilinduſtrie geſtützt wurde. Daimler bis 113, Kleye: bis 136.
Gerüchte, wonach eine Fuſion NAG.—Adlerwerke Kleyer zuſtandekommen
ſoll, ſind unſerer Kenntnis nach haltlos. Neben dieſer Bewegung erholte
ſich die Farbenaktie im Verlaufe von 317—319, Rheinſtahl bis 219,50.
Sonſt nannte man: Phönix 137,50, Harpener 227, Klöckner 126,
Gelſen=
kirchen 190,50, Erdöl 204, Aſchersleben 201,25, Weſteregeln 202, NSU.
132.50, Scheideanſtalt 252,50, Danatbank 293,75, Commerzbank 219,50,
Diskorto 192,50, Dresdener Bank 189 50, Zellſtoff Waldhof 262, AEG.
170,25, Siemens u. Halske 226, Kriegsanleihe 860, Schutzgebi=t 15,20.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 11. Februar.
Die Tendenz der Effektenmärkte war heute freundlicher, da die
Baiſſeſpekulation Deckungskäufe vornahm. Die Grundſtimmung ſtand
aber trotzdem noch unter dem Eindruck der matten letzten Börſen und
war ſehr unſicher. Befeſtigungen von mehreren Prozenten, und zwar
zwiſchen 3 und 8 Prozent, erfuhren verſchiedene Elektroaktien, in denen
Meinungskäufe ſtattfanden. Textilwerte, Schultheiß, Berger Tiefbau,
Philipp Holzmann, und Theodor Goldſchmidt. Baſaltaktien wurden in
Zuſammenhang mit der Zuſammenſchlußbewegung in dieſer Induſtrie
geſucht und 7 Prozent höher bezahlt. Im allgemeinen hielten ſich die
erſten amtlichen Notierungen 1—2 Prozent über den
Vortagsſchluß=
kurſen. Am Montanmarkt teilweiſe 1½ Prozent darunter. Größ re
Unternehmungsluſt war auch heute nicht feſtzuſtellen, ſo daß die Börſe
auch ſpäter bei ruhigem Geſchäft und mehrfachen Schwankungen in
widerſtandsfähiger, aber nicht ganz einheitlicher Haltung verkehrte. Am
Geldmarkt machte die Verflüſſigung Fortſchritte. Tagesgeld ſtellie ſich
etwa ein halb Prozent billiger auf 3½—51 Prozent. Uaber die Höhe
des für Reportgelder zu verlangenden Zinsſatzes werden ſich die Banken
vorausſichtlich noch im Laufe des heutigen Tages einigen. Nach einer
von uns vorgenommenen Umfrage bei den maßgebenden Privatbanken
dürfte die Gewährung von Reportgeldern bei der Medio=Liquidation in
dem bisherigen Umfange erfolgen. Vereinzelt ſcheint man ſogar zu
kleinen Erhöhungen der Reportgeld=Kontingente geneigt zu ſein.
Waren=
wechſel ca. 419 Prozent. Am Deviſenmarkt ſtagnierte die B.wegung der
europäiſchen Valutenkurſe. Lediglich die ſpaniſche Währung befeſtigte
ſich weiter. London—Madrid 28,86.
Im weiteren Verlauf der Börſe gelangten aus der Provinz ſtärkere
Verkaufsorders zur Ausführung. Die Platzſpekulation unternahm in
der zweiten Stunde einen Baiſſevorſtoß, der infolge der mangelnden
Aufnahmeluſt erfolgreich war. Die Tendenz wurde entgegen der Haltung
bei Eröffnung des Verkehrs für ſämtliche Terminwerte matt. J.=G.
Farbeninduſtrie 314 B., Rheinſtahl 316,5 nach 312,5. Privatdiskont kurze
Sicht 4½/8, lange Sicht 4/, Prozent. In der Reportgeldfrage hörte man
gegen Schluß der Börſe, daß die Banken an dem Satz von 6¾—7½
Prozent feſthalten werden. Die Aktienkurſe konnten ſich bei Beendigung
des amtlichen Verkehrs leicht erholen, da vereinzelte Spezialbewegungen
eine Anregung gaben. So lagen Oſtwerke mit 327—328 nach 317,
Schul=
theiß mit 360, Geſellſchaft für Elektriſche Lieferung mit 227 bis 228
ſowie an der Nachbörſe Autowerte ſehr feſt. Daimler, die mit 108 nach
106 ſchloſſen, wurden gegen ½3 Uhr mit 112 geſucht. Nationale Auto
139. Im übrigen zeigt die Nachbörſe bei außerordentlich ruhigem
Ge=
ſchäft keine nenn nswerten Kursveränderungen mehr. Man nannte
zuletzt u. a. Berliner Handelsanteile 288, Darmſtädter Nationalbank
291,5, J.=G. Farbeninduſtrie 316,5—317, Deſſauer Gas befeſtigt 277,5,
Mannesmann 330, Siemens 226, AEG. 170, Schuckert 183,5, Vereinigte
Glanzſtoff. 540, Gelſenkirchen 189,5, Vereinigte Stahlwerke 148,75,
Phönix 137,5, Harpener 226. Rheinſtahl 218,5, Schiffahrtsaktien
freund=
licher, Nordd. Lloyd 151,5, Hapag 164,25, Hanſa Dampf 236, Hamburg=
Süd 224. Die Kriegsanleihe flaute auf 0,855 ab. Vermutlich im
Zu=
ſammenhang mit der t=chniſchen Umſtellung der Börſennotierungen für
die heimiſchen Staa.srenten.
Aickaſfb. Zel’ſtoff.
Augsb..Nürnb. Maſch
Damag=Mequin
Berl. E.W. Stamm.
Berlin. KarlsruheInd
Fraunkohl.=Briketts
Fremer Xulkan
Eremer Wolle.
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen
Teutſck.-Nied. Tel.
Teutſche Erdöl=..
Teutſche Petroleum.
Ilt. Ka inerke.
Tonnersmarckhüte.
Tynamit Nobel. ..
Feltr. L eferung. . .
E. F. Farben .....
2. Friſter. . .... ..
Taggenau Vorz.. .
Celſent Euſ ſtahl..
E. f. elektr. Untern.
Kalle Maſchinen.
Kon. Maſch. Egeſt.
Eanſa Tampfſchf..
Amſierdam=R
Euenos-Aires
Prufſel-Antw
Celo
epenhagen
Strdholm
Kelſingſors
Italien
London".
Den=York.
Toris”.
Cdneis
Eexanien.
Deviſenmarkt.
10 2. 11. 2. N . 2. 11. Geld Brief Eeld Prief Geld Brief Geld 168.6-/169.05 168.67 169.09 Wien D.=Oſt.abg 59.37 59.5 1.750 1.754 1.754 1.754 Prag.. 2.478/12.518 158.60 58.74 58.60 58.70 Audapeſt/ Pengö 13.65 73.87 73.69/ 73.87 os.4 11108.69 108.47 108.7! Japan. 2.05S 2.059 2.056/ 2.060 f1r2 32/112.60 112.36 12.64 Rio de Janeiro 0.497 0.490 0.496 fir2-44tte 72 112.46 112.7afSofia 3.04 3.057 Ho.s62/10.644 10.60 10.64 Jugoſlavien. 7.397 1.411 7.40 7.42 18 205 18.245 18.20 18 24 Konſtantinopel 2.14‟ 2.155 120.443/20.495 20.440 20.49 Liſſabon. 21.445121.435 1.214 14.224 4.214 4.224 Danzig .. 81.12 g1.32 81.14 16 55/ 16.59 16.555/16.595 then .. 5.49 5.50 181.03 8: .23 81.03 81.23 Kanada. 4.207 4.217 4.20 70 59/ 70.77 70.88 71.06 üruguav 4.225 4.235 11. 2.
117—
206 25
29.—
200.
88.125
93.75
308.
153.875
220.25 1221 75
42.75
1 5.
13. 125
140.5
36.875
56.25
60.5
254.—
59.32/ 59.46
12.476/12.516
2.500
3 043/ 3.053
2.1451 2.155
21 50 21.55
81.34
5.54 5.56
1.217
4.235/ 1.245
Zinkverarbeitungsvertrag Henckel von Donnersmarck. Aron Hirſch
u. Sohn. Die Henckel von Donnersmarck Beuthen Eſtades Ltd. hat mit
der Metallfirma Aron Hirſch u. Sohn in Halberſtadt einen Vertrag
über den Verkauf der Donnersmarckſchen Zinkereugung für das laufende
Jahr abgeſchloſſen.
Der Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis der Reichsbank vom 7. Februar zeigt für die erfr
Februarwoche einen Rückgang der geſamten Kapitalanlage in Wechſe1,
und Schecks, Lombards und Effekten um 70,5 Mill. auf 1515.1 Mill. RMZ.
und zwar haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 36,7 Mil
auf 1378,3 M II. RM. abgenommen und die an Lombards um 33,8 Mil
auf 47,8 Mill. RM. Die Anlage in Effekten blieb mit 88,9 Mill. RD).
annähernd unverändert. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheiner
ſind insgeſamt 173,1 Mill RM in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen,
und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 135,9 Mill. au
3273,7 Mill. RM. verringert und der an Rentenbankſcheinen um 379
Mill. auf 1070,9 Mill. RM. Die Beſtände der Reichsbank an ſolch=m
Scheinen haben ſich dementſprechend auf 80,3 Mill. RM. erhöht. Dr
fremden Gelder zeigen einen Rückgang um 31,2 Mill. auf 543,4 MEl.
RM. Die B. ſtände an Gold ſind mit 1843,6 Mill. RM. gegenüber den
Januarultimo kaum verändert, dagegen zeigen die Beſtände an deckunge
fähigen Deviſen eine Abnahme um 127,7 Mill. RM. auf 293,4 Mä.
RM. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 53
Prozent in der Vorwoche auf 56 Prozent, die durch Gold und
deckung=
fähige Deviſen ging von 66,2 Prozent auf 65 Prozent zurück.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ein neues Schwerkraftwerk in Heſſen. Nach offiziöſer
Verlan=
barung ſchweben Pläne zur Errichtung eines gemeinſamen Schwerkra-*
werkes, an dem der Staat Heſſen und die Stadt Frankfurt a. M. u
je 50 Prozent beteiligt ſind. Die AGG., Berlin, iſt entgegen ander-y
Meldungen an der zu gründ nden Aktiengeſellſchaft nicht beteiligt. Beſ
Grundlage des geplanten Werkes iſt das Braunkohlenvorkommen n
Wölfersheim in Oberheſſen. Bekanntlich beſitzt die
Go=
geſellſchaft A.=G. in Frankfurt a. M., deren Hauptabnehmer die Statz
Frankfurt a. M. iſt, in der Nähe der heſſiſchen ſtaatlichen Braunkohlst
grube ein ausgedehntes Braunkohlenfeld bei Hungen. Fa-8
es zur Gründung dieſ s gemeinſamen Schwerkraftwerkes kommt, wäd
ſich der heſſiſche Landtag demnächſt mit dem Projekt zu beſchäftig
haben.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſta )
Mainz; Kfm. Lucian Schneider, Oelgroßhdl. GAufſ. angeordnet.
Bexu=
heim: Chaim Langer, Schuhwarenhandl. Af. 20. 2., GlV. u. Prft. 28—
Offenbach a. M.: Fa. Karl Dochtermann, Reiſeartikel, Af. 10. 3., GA.
23. 2., Paft. 30. 3. Darmſtadt: Wilhelm Georg, Roßmann. KVe=;
mangels Maſſe eingeſtellt. Mainz: Kfm. Theodor Bärſch.
AutomoS=
werkſtätte. Af. 28. 2., GlV. u. Prft. 8. 3. Altenſtadt, Heſſen: Kf
Leopold Grünebaum. KVerf. aufgehoben.
Keramiſche Werke Offſtein u. Worms A.=G., Worms. Wie wir Ey
unterrichteter Seite erfahren, iſt der Geſchäftsgang der Keramiſchh
Werke Offſtein u. Worms A.=G. in Worms im vergangenen Jahre ſar
gut geweſen, ſo daß man glaubt, von einem Rekordjahr ſprechen z
können. Die in nächſter Zeit ſtattfindende Aufſichtsratsſitzung ſoll das
über Beſchluß zu faſſen haben, der diesjährigen Generalverſammliuy
die Ausſchüttung einer Dividende von 8 Proz. (i. V. 5 Pr.) vorzuſchlagre
Nafſauiſche Landesbank in Wiesbaden. Die 10 Millionen Goldmack
ſechsprozentige Goldanleihe wird nach einer Verwaltungsmitteilung
28,50 Prozent und die 10 Mill. Gm. 6proz. Goldkommunalanleihe
97,50 Prozent zum Verkauf aufgelegt.
Maſchinenfabrik Badenia, Weinheim. Unſerer Mitteilung vom 3.
d. Js (Nr. 34 S. 7), nach welcher die Maſchinenfabrik Badenia in We=*
heim ſich gezwungen ſah, den Betrieb einzuſchränken, fügen wir hins.
daß dieſe Einſchrankung, welche übrigens nur 30 Prozent beträgt, //4wier
keiner Weiſe die finanzielle Lage der Firma berührt, im Gegenteil hörx ad Kaf
wir, daß die Geſundung der Firma den erwarteten Verlauf nimmt.
Zigarett nfabrik Muratti A.=G. Wieder 21 Prozent Divdenk) IIm
Die Abſchlußarbeiten der Zigarettenfabrik Muratti A.=G. in Berlin ſ5”
das abgelaufene Geſchäftsjahr ſind zwar noch nicht ganz beendet wr
dürfte, wie wir aus Verwaltungskreiſen erfahren, für das Jahr 9
wieder mit der Ausſchüttung einer Dividende von 21 Prozent (wie
den beiden Vorjahren) zu rechnen ſein. Die Entſcheidung über die G
winnverteilung dürfte erſt die in etwa 14 Tagen ſtattfindende Bilan,
ſitzung des AR. treffen.
Rückgang der Kohlenkonjunktur im Saargebiet. Die franzöſiſch
Grubenverwaltungen erhielten infolge ſtarken Rüickganges der Kohlg
konjunktur Weiſung, Maßnahmen zu treffen, um die Kohle wieder a.
Halden zu ſtürzen.
Eine Generalvertretung der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft
New York. Mit Wirkung vom 1. Februar 1927 ab richtet die Deutſi*
Reichsbahn=Geſellſchaft eine Vertretung für den Güterverkehr
Nordamerika und Kanada in New York ein unter der Bezeichnun
Generalvertretung der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft für den
Gütl=
verkehr für die Vereinigten Staaten von Nordamerika und Kona=
(German Railroad Company Freight information Office General=Rewt”
ſentative Hans Engel New York). — Die Vertretung hat folgen=
Aufgaben: 1. Förderung der wechſelſeitigen Verkehrsbeziehungen dir:0
Beobachtung des Güterverkehrs zur Feſtſtellung ſeiner Anforderung
2. Koſtenloſe Beratung der Intereſſenten über deutſche Tarifverhäe
niſſe und die anderer Länder, und Unterrichtung der Deutſchen Neiois
bahn=Geſellſchaft über die wirtſchaftlichen und verkehrstechniſchen Al
hältniſſe im Auslande. 3. Koſtenloſer Nachweis günſtiger Beförw
rungsgelegenheiten von, nach und durch Deutſchland. 4. VerfolguI
von Unregelmäßigkeiten im Frachtverkehr mit Deutſchland. — Die Au
tretung wird keineswegs Spediteur= oder Reedereigeſchäfte übemye
men und ſich jeden Eingriffs in die Tätigkeit der Spediteure und Wi
dereien enthalten. Sie iſt lediglich beratende Stelle zwiſchen Deut 1e
land einerſeits und Nordamerika und Kanada andererſeits= die
Mehi den
Iar rebariet
LHitr
Verkehrskreiſe über Frachtenlage, Verkehrsbedienung uſw. au klären ur
dienen ſolb
Surmſtädter a.
ien, Darmſngr. Grandfdeier Kiissstiheestrt. Beortttran
Staatspaptere
al Deutich=
2%Reichsp.=Sch. / 29.5
v. 1. 10 30
Bayer Staats 100.75
Sch. p. 1 4. 29
6 .% 6. V.: Sch./1.0.5
p. 1 4 29
6‟ „%0 Pr. St.=Sch.
p. 1 P 29
6‟ ,% Pr. St.=Sch
p. 1 10 30
7% Sächſ Fr.=Sch.
p. 1 7 2"
7% Sächt Fr.=Sch.
p. 1 7 30 1
6‟,%Württ. F. Sch
p. 1 P 29
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich 353.25
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsan eihen
5? D Reichsan:
47 D Reichsan!
4% D. Schutzgb
08—11 u 13
4% D. Schuszg v. 14
4% Preuß. Kon)
4% Buden..
4% Bunern
4½ deſſen
4% Württemberger
b) Ausländiſche
6 % Bus. E.B 1914
5% „ L.Zuv 1914
4½% 1898
4½% 1902
5% Bulg Tabalos
4½% Oſt. Staurst.
v. 1913. Kdb. 1918
4½FSſt. Schatz 11
F %Oſt. Sülberr.
Goldr
4% einh. R. (kon)
2.05
0.8- 2
15.05
1o.25
6.5
35.5
3% Port./ Spz) uI
520 Rum am. R.03 12.5
4½% Gold 13 23
am. konv 9.3
am 05 1..25
49
1%Türk. (Adm./03
4½% Türk. Bagn. I/ 23.25
40 (Bagb.)II 23.5
1% 1911 Zoll./ 17.7.
1 ½% Ung. St 1913/ 25
4½% Si 1914
Goldr. 28
1%0
420
St. 10
Kront.
3.05
42
3% Eiſ Tor.G
Außereuro
päiſche
5% Mex.um.inn
5%0 äuß 99
409 Golb M4,ſtf. 30.2
3% kon) inn.
1½% Frrigat
5% Tamaulivas 1
Zachweri=
Echuld=
verſchreibungen
Mi
Zinsberech-
nung
10% Berl.5.-B1 0.1108
„ „ 1103.
6% Berl St.=Gold. / 68
3% Darmſt St.-G /101
3½ D Hup.=Banf
Meining., Golbpf. 105.2
1½ Frif.-Hyp=B
Goldpfdbr 106
1% Frrſ. Bfbr.=B1.
Goldpidbr. 103.7.
2 Frti. Pſbr.=Bt.
Golopfdbr. . . . . . / 91.75
5% Komm Lob 2.,
Goldſchuldver 11 3.5
326 Heſſ. Ldb. Gold 11021,
10% Komm Elektr.
Mark (Hag.) Gold 1105
826 Pannh St.G/106
826 Mainz St..G.
8%6 Naſi Lbb. Gold. /104.25
32 Pfälzer H. B.!
Goldvfandbr.
8% Pforzh St.-G./102.5
1% Pr.C., B. Cr.B./10-
(Rordpfandbr
%5 R,Hyv. =A G./100.5
77/.%Rh. St. W. 25/448.5
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk. (oldpf.
22aSüdd.B Fr=ß.
Goldvfandbr.
Oyne Zins:
verechnung
5% Bdw. Kohl 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl 23
6% Heſt Brk.=Rog.
23
5% Roggen 23
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Rongenw.
5% Südd. Feit=B. G
Jortriegs-Hyp =B.
Pfanovriefe
Bay Vereinsb.
Bahr bandelsb.
Buur byp. u. Wechi
Berliner Oyp Br.
Frrf. Hyp.-B1.
Frri, Pſandbr.=B
Hamb Hyp.=B..
Mecklb öhp.-u. Wb
Meining. Dyp.B;
Norod Gr.-r.=Bf.
Pfälz.Hyp.-B1
Preuß. Bob. -r.=B
Br. Cent.=B. -Cr.=B.
104
20
Preuß. Pſdhr.=B!
Rhein Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B. Cr..B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp =B1
Staatl. ob prov.
garanti rt
Heſſ. L.=Hyp=G.
Landestr. Caſſel
Naſſau Ldsb
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux. Bdb Em.91
„ 9*
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr
42 Galiz. Carl.
Lud.=B.
abg.
4½ Kaſchau=Oderb
abg.
5% Oſt. Nwitb 74
5% Oſt. Südb (L).
2.6% Alte
2,6% Neue
5% Oſt.=Ung. 13/74
4% Oſt. Staatsb. 83
3% Sſt. 1.b.8.E
3½%Oſt. 9. E
5%Oſt. 1885
3%Oſt. . Erg. Netz
3½ Raab Oedbg. 83
1
4% Rud. Silber
4 Rud. Salzeg.
4 ½% Anat. S.1
4½% Anat., S. II
(½% Anat. S. 111
3½ Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
1½%
Jank=Aktien
Allg. D.-Kredi.
179.25
Bad. Bk. .. . . . . . . 18.
Bk. f. Brauind. . .
12.6
8.65
215
74.78
15 25
15.2.
140,
31.75
29.25
Barmer Bant 127.25
Bay Hyp.=Wch a8
Berl. Handelsgei 129 2
Comm. u. Privatb 220
Darmſt. u. Nat =B1 1293
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127
17.58
1.0.0
172.0
[ ← ][ ][ → ]
Rummer 43
Samstag, den 12. Februar 1927
Seite 13
Amerikaniſche Zinkſtatiſtik. Nach dem amerikaniſchen Zinkinſtitut
betrug die Zinkproduktion in den Vereinigten Staaten im Januar
s6 898 Tonnen gegen 36 884 Tonnen im Dezember und 56 389 Tomen im
Januar des Vorjahres. Der amerikaniſche Verſand ſtellte ſich auf 48 973
Tonnen gegen 49 478 Tonen im Dezember und 31 384 Tonnen im
Januar des Vorjahres. Die Vorräte ſtellen ſich nunmehr per Ende
Januar auf 29 912 Tonnen gegen 21 887 Tonnen im Dezember und
14 300 Tonnen zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Javan und die Gummiverſorgung. Um ſich in der
Gummiverſor=
gung vom Auslande unabhängig zu machen, hat Japan ſeit dem Krieg
jede Gelegenheit benutzt, beſtehende Gummiplantagen und Gebiete zur
nlegung neuer Plantagen zu erwerben. Auf dieſe Weiſe ſind in den
MMalaiiſchen Staaten, auf Sumatra und Borneo bedeutende Summen
Für japaniſche Rechnung inveſtiert worden. Nach Meldungen aus Tokio
weträgt das Kapital insgeſamt etwa 69 Millionen Yen, wovon allein
m1 Millionen Yen auf die Malaiiſchen Staaten entfallen, in denen die
Fapaniſche Produktion etwa 8000 To beträgt. Die Finanzierung erfolgt
ausſchließlich durch die Bank von Formofa.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 11. Februar. Weizen nicht notiert,
Ploggen 26—2,650, Braugerſte 24—26,25 (Ausſtich vare höher bewertet)
Futtergerſte 19—21, Hafer 19,50—22, Weizenmehl 40,50—41, Roggenmehl
„8,50—39, Weizenfuttermehl 16,25, Weizenkleie fein 13,25—13,75, grob
4.50—15, Roggenkleie 15,50, Malzkeime 17—18, Biertreber 16,50—17,
Fleeheu 10,50—11, Wieſenheu 8,50—9, Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreß=
-Froß 4,50—5. Weiße Bohnen 24,25, Haferflocken 40,75—41,25, Graupen
Baſis 6 36,50. Tendenz; ruhig, Futtermittel gefragt.
Wormſer Produktenbericht vom 11. Februar An der geſtrigen
„ormſer Produktenbörſe notierten in ruhiger Haltung bei kleinem
Ge=
rhäft: Weizen 29—29,50, Roggen 26,50—26,75, Gerſte 24,50—26,50, Gerſte,
fälzer Ausſtich, 27,50—29,50, Futtergerſte 20—21, Hafer, inl., 20—21,
Beizenmehl, Baſis 0, 40.50—41, Roggenmehl, 60proz., 39—39,50,
Weizen=
jsttermehl 15.50—23,50, Roggenfuttermehl 17,25—23,50, Roggenkleie 14
iis 15, grobe Weizenſchalen 13,75—14, feine Weizenkleie 13—13,25,
ge=
rocknete Biertreber 16,75—17,25, Malzkeime 16,50—17, Maisſchrot 21
WIfs 21,50, Trockenſchnitzel 12—12,50, Heu, Luzerne, 10—11,
Maſchinen=
troh 2—3, Kartoffeln 11—12, Roggenſtroh, Handdruſch, 4,50—4,75, alles
Ee 100 Kilo bahnfrei Worms.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. Februar. Zum Wochenſchluß
rkehrte der Markt in ſehr ſtiller, aber gut behaupteter Tendenz. Es
uStierten: Weizen 29,50—29,75, Roggen 27—27,50, Sommergarſte 26 bis
bis 40,7h. Noggenmehl 3935— 3875. Weizenlleine 1350 —1375,
Noggen=
kleie 13,75—14.
Berliner Probuktenbericht vom 11. Februar. Die feſtere Tendenz,
die in den vorliegenden Auslandsmeldungen zum Ausdruck kommt,
machte heute die Verkaufsluſt allgemein vorſichtiger, während ſich
anderer=
ſeits nach den geſtrigen matteren Notierungen mehr Intereſſe ſeitens
der Provinzmühlen ſowie auch jeglicher Verbraucher zeigte. Die heutige
Marktlage entwickelte ſich für Weizen und Roggen teils behauptet, teils
leicht befeſtigt. Die Umſatztätigkeit zeigte aber gegenüber den Vortagen
keine nennenzwerte Belebung. Gerſre findet bei reichlichem Angebot
wenig Intereſſe, Hafer ruhig. Auch für Mehl und Kleieartikel will ſich
kein größeres Geſchäft zeigen. Die übrigen Märkte weichen nicht von
der luſtloſen Tendenz der Vortage ab.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 11. Februar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Glattſtellungen der Baiſſe vor der zweitägigen
Unter=
brechung des Verkehrs riefen anfangs eine ziemlich feſte Tendenz hervor.
dann trat jedoch eine Abſchwächung ein auf ſchleppende Expormachfrage
und ermäßigte ausl. Kabel. Die Termine ſchließen ziemlich unverändert.
Mais: Auch dieſer Markt zeigte ein ſtetiges Bild zu Beginn des
Marktes. Dann trat eine Abſchwächung ein auf ſchleppende
Export=
nachFrage und in Sympathie mit Weizen. Die Termine zeigen nur ger
ringe Veränderungen.
Hafer: Der Markt zeigte eine ziemlich ſtetige Haltung bei
uweſent=
lichen Kursveränderungen.
Baumwolle: Niedrigere Liverpooler Kabel und günſtige
Wetter=
meldungen aus den Baumwollſtaaten hatten eine Abſchwächung zu
Be=
ginn des Marktes zur Folge. Später überwogen die Glattſtellungen
vor den Feiertagen, ſo daß die Termine leicht erhöht ſchließen konnten.
Kaffee: Der Markt begann in feſter Haltung auf Deckungskäufe und
zurückhaltendes braſil. Angebot. Im weiteren Verlauf nahm der
euro=
päiſche Verkauf größeren Umfang an.
Zucker: Bei Beginn lagen die Notierungen meiſt ſchwächer in
Ueber=
einſtimmung mit erniedrigten ausländiſchen Notierungen. Dann konnte
eine Erholung eintreten auf Deckungskäufe und zurückhaltendes kuban.
Angebot.
Kakao: Der Markt nahm einen ziemlich feſten Verlauf auf Käufe des
lokalen Handels, Glattſtellungen vor den Feiertagen und erhöhte ausl.
Notierungen.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Durch Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters vom 9. Februar
1927 iſt nunmehr auch die Außenhandelsſtelle für Textilwirtſchaft
auf=
gelöſt worden.
Die Commerz= und Privatbank A.=G., Berlin, übernahm 1500000
RM. 6proz. Goldanleihe der Stadt Kolberg, unkündbar bis 1932, die
zum Preiſe von 95,75 zum freihändigen Verkauf gelangt.
Generaldirektor Lob wird am 31. März 1927 aus der Verwaltung
der Preußiſchen Bergwerks= und Hütten=A.=G. ausſcheiden. An feine
Stelle tritt der fetzige Direktor der Süddeutſchen Diskonto=Geſellſchaft
A.=G., Mannheim, Kommerzienrat Lotz, der am gleichen Tage von dem
ſüiddeutſchen Bankeninſtitut ausſcheiden wird.
Die G.=V. der Braunſchweigiſchen Kohlenwerke erledigte die
Regu=
larien und ſetzte eine Dividende von 10 Prozent feſt. Die turnusmäßig
ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrates wurden wiedergewählt.
Der ſoeben bekanntgegebene offizielle halbjährliche däniſche
Preis=
index zeigt gegenüber dem Juli 1926 einen Rückgang um 3 auf 181
Punkte. Die höchſte Indexziffer wurde im Januar 1921 mit 264
errech=
net. Die letzte Veränderung iſt zu gering, um ſich auf die Gehälter
aus=
wirken zu können.
Die Kohlenförderung in Großbritaunien hat ſich in der am 29. 1.
endenden Woche weiter erhöht. Danach betrug die Produktion insgeſamt
5225 100 Tonnen und die Zahl der Lohnarbeiter im Borgbau
Groß=
britanniens 998 100.
Das amerikaniſche Kupferſyndikat nahm eine weitere
Preisherab=
ſetzung für Exportkupfer auf 13 Cents per Pfund eif Nordſeehäfen vor
(bisher 13:/ C.). Das iſt innerhalb weniger Tage die vierte
Preisherab=
ſetzung.
Im Pittsburger Diſtrikt wurde die Notierung für Stahlknüppel um
60 Cent per Tonne erhöht.
Der Auftragsbeſtand des Stahltruſtes wird Ende Januar mit 3 800000
Tonnen angegeben oder 160 000 Tonnen niedriger als Ende Dezember.
Ende Januar des Vorjahres betrug der Auftragsbeſtand 4 888000 To.
Wider Erwarten unterläßt die New Yorker Bundesreſervebank eine
Diskontherabſetzung. In Kreiſen, die dem Schatzamt naheſtehen, wird
bezweifelt, daß mit einer baldigen Ermäßigung der Diskontrate zu
rech=
nen ſei angeſichts des zu erwartenden ſtärkeren Geldbedarfes für das
Frühjahrsgeſchäft.
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Geite 14
Samstag, den 12 Februar 1927
Nummer 43
Residenz-Tkeater
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Eine der popnlärsten Persönlichkeiten De
Schuster Volgt
„Der Hauptmann von Köpenich‟
6 lustige Akte
Hanptdarsteller: Hermann Picha (2780
Stuart Webbs
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Das Geheimnis einer Stunde
Detektiv-Roman in 6 Akten.
Anfang 31- U.
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Das Mädchen ohne Heimat
Aus den Geheimakten des Sittenkommissars Brun.
Der Zirkugroman=
Der dumme Hugust des Airkus Romanellt
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Reinhold Schünze!
Anfang 3½ Uhr
(27
Palast-Lichtspiele
N.
2.
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Ein lustiges Spiel von lieben, netten Mädels
in 6 Akten
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Lotte Loring, Henry Bender,
Albert Paulig, Fritz Steidl
AOOT, der Teufelsreiter
7 Akte voller Sensationen 2743
mit Hoot Gibson in der Hauptrolle
Motto: „Mir freie uns!"
2530ms
Sonntag, 13. Februar, Städtischer Saalbau
Einzige
Tanz
1e Helte
Anfang 61! Uhr
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Nichtnumer, Platz: 2.50
Preise
Vorverkaufsstellen siehe
Plakate
Ortn
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Heſſiſches Landestheater,
Großes Haus
Samstag, den 12. Februar 1927
abends 7½ Uhr
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen
Außer Miete
Der Vetter aus Dingsda
Operette in 3 Akten von Hermann Halle=;
und Rideamus, nach einem Luſtſpiel vo
Kempner=Hochſtädt
Muſik von Eduard Künnecke
Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sanden
In Szene ge etzt von Heinrich Kuhn
Bü nenbild: Lothar Schenck von Trapm
Tänze einſtudiert von Manda von Kreib,
Perſonen:
Julia de Weert . . . . . Paula Kappen
Hannchen, ihre Freundin S.Müller=Wiſch=
Joſef Kuhbrot, ihr Onkel Heinrich Kuhm
Wilhelmine, genannt
Wimpel, ſeine Fraſ . . Martha Liebe=
Egon von Wildenhagen . Eugen Vogt
Ein Fremder
Guſtav Dehar-”
Ein zweiter Fremder . . Karl Ebert
Hans Ney
Karl, Diener
Hans, Diener ..
.. Rudolf Strzell)
Ort der Handlung: Schloß de Weern
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1, 2, 3 4 Mk.
Pauſe nach dem 1. und 2. Akt
Anfang 7½ Uhr
Ende 10 4.-
Sonntag, 13. Februar. B 13. Triſtan ur
Zſolde Anfang 5½ Uhr. reiſe 20-12
Montag, 14. Februnr Keine Vorſtellun=
ORPHEUM
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Heute abend ab 8 Uhr
Stimmungs=Konzert
Morgen Sonntag ab 8 Uhr 11
karnevaliſtiſcher Abend
mit Tanz. ( s893)
„Zur Reichskrone‟
Eamstag uud Sonntag 7853
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nachm. ½4 Uhr
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Samstag
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Kappen-Abend
dTanzp
Anfang 8 Uhr
Anfang 8 Uhr
Kleines Haus
Samstag, 12. Februar 1927
nachmitta s 3 Uhr
Samstags=Fremdenmiete (6. Vorſtellun=
Iphigenie auf Tauris
Schauſpiel in 5 Akten von Goethe
In Szene geſetzt von Jacob Geis
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Jphigenie
Tyvas, König der Taurter HansBaumiſter
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Joachtm Büttm=
Pylades . . . . . . . . . W. Mayenknecd
Arkas .. . . . . . . . . K. Weſtermanrn
Schauplatz: Hain vor Dianens Tempell
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plütze: 0.80—40 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerrau=u
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſ
Nach dem 3. Akt findet eine längere
Pauſe ſtatt
Anfang 3 Uhr Ende gegen 5½ um
So ntag, 13. Feb uar Zuſatz niete 19,
Die Geſchichten der Königin von Navaru=
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1.20—7.20Mk.1
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Derit
Al
[ ← ][ ][ → ]Nummer 43
Samstag, den 12. Februar 1927
Geite 15
Taure!
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
n3
Erwartungsvoll blickte ihm Mademoiſelle entgegen, und auch
FFritz lächelte ihm aufmunternd zu. Aber zu ſeinem Erſtaunen
ming Jonuy ſeelenruhig an der jungen Dame vorbei und landete
wieder drüben bei Fritz Jacobſen.
„Zum Teufel! Du machſt dich lächerlich!”
„Ich muß doch die Zeitung holen”, flüſterte Jonny.
„Ach ſo.”
Abermals verließ Jonny, diesmal mit der Zeitung
bewaff=
ret, den Freund. Und jetzt, unter dem eiſernen Zwange von
Facobſens Blick, ſteuerte er geradezu hinüber zu der jungen
Dame, die ihn mit ermunternder Kühle empfing.
Merkwürdig, die Unterhaltung kam in Gang. Sollte ſie doch
nielleicht Engliſch ſprechen? Dann war Jonny überführt. Leider
war kein Wort zu verſtehen, ſo leiſe ſprachen die beiden.
Fritz Jacobſen nahm die „Illuſtration” vom Haken und
lHätterte darin. Während er gedankenlos die Seiten durch die
Finger gleiten ließ, leuchtete ihm plötzlich irgendwo ſein Name
ins Auge. Oder vielmehr der Name Vandergult. Er hatte ihn
ichon wieder verloren, denn die Finger hatten mechaniſch
weiter=
zblättert, während ſich das Auge erſt den Bildeindruck formte.
Aandengult . . . Vondergult Hier unten. Hier unten .. ."
her ſtand es . . . Er mußte all ſein Franzöſiſch
zuſammen=
amen, um die paar Zeilen zu verſtehen. Hier unten ſtand:
Eine glückliche Braut.
Wir bringen hier das Bild der jungen Dina d’Orſay. Sie iſt
ae Tochter des Marquis d’Orſay, des bekannten
Textilgroßindu=
it iellen. Die junge Marquiſe d’Orſay iſt nicht nur eine der
ſerönſten Erſcheinungen der Pariſer Geſellſchaft — ſie wird auch
ld die reichſte Frau der Welt ſein. Die Details ſind romantiſch
zmug: Als Kind wurde ſie mit dem einzigen Sprößling des
gnuſes Vandergult, dem jungen Cornelius Vandergult, verlobt;
ocmals war ſie elf, er achtzehn Jahre alt. Seither haben ſich die
däden nicht geſehen. Sicherem Vernehmen nach wird der junge
landergult noch in dieſem Monat in Paris eintreffen, um ſich
mt ſeiner jungen Braut zu vermählen und ſie nach Amerika zu
hillen. Die Villa Vandergult in der Fünften Avenue wird zu
yſem Behufe, wie die amerikaniſche Preſſe meldet, bereits mit
nterhörtem Luxus inſtand geſetzt.”
Soweit der Text. Darüber, die ganze Seite füllend, das Bild
Dina dOrſahs. Fritz ſah es an, und ein Blutſtrom ſchoß ihm
zum Herzen.
Konnte die Natur wirklich etwas ſo Herrliches geſchaffen
haben? Dieſes vollendete Ebenmaß der Züge, dieſe großen,
dunklen, unſchuldigen Augen, der nicht zu kleine energiſche Mund,
durch den zwei Reihen feſter Zähne ſchimmerten — dieſes volle,
leuchtende Blondhaar, das wie glitzerndes Geſchmeide den
ſchma=
len kleinen Kopf umgab .
Aus dieſem Geſicht blickie nicht nur Anmut, nicht bloß
kör=
perliche Schönheit; aus dieſen Zügen ſtrahlte Reinheit und Güte.
„Nanu, Fritz!”
Er blickte auf. Es war Jonny, der zurückgekehrte Jonny, der
lachend vor ihm ſtand. Inſtinktiv klappte er die „Illuſtration” zu.
„Wo iſt deine Dactylo?”
„Ja, denke dir, ſie erwartet uns um neun Uhr vor dem
The=
ater Apollo.”
„Was gibt’s da?"
„Eine berühmte franzöſiſche Operette: „La Veuve gaie‟.”
„Das iſt ſchön,” nickte Fritz, „dieſe berühmte franzöſiſche
Ope=
rette iſt eigentlich eine berühmte deutſche Operette. Du kennſt ſie
vielleicht unter dem Namen „Die luſtige Witwe‟.”
„Aſo, denk dir: ſie ſpricht ein bißchen Engliſch. Gerade ſo
viel, daß es zu wenig iſt. Verſtehſt du?"
„Eigentlich nicht ganz.”
„Alſo paſſ' auf: ſie ſpricht einigermaßen fließend, eigentlich
fließender als ich. Aber ſie iſt natürlich völlig unſicher. Und
jedesmal, wenn ich irgend etwas Verkehrtes ſage, dann glaubt
ſie natürlich, ich habe recht und ſie macht’s verkehrt. Und
ſchleu=
nigſt verbeſſert ſie ſich in’s Falſche.”
„Die Hauptſache iſt, daß du Vertrauen erweckſt, Jonny."
„Und denke dir, ſie iſt richtig eine Dactylo. Und zwar
Pri=
vatſekretärin eines Großinduſtriellen. Er hat eine
Wollwaren=
fabrik oder ſo. d’Orſay heißt er. Oder eigentlich genau:
Mar=
quis d’Orſay.”
Fritz blickte dem Freund ins Geſicht, und die „Illuſtration”
entfiel ſeiner Hand. Da war der Name zum zweitenmal,
inner=
halb einer Viertelſtunde zum zweitenmal. War das ein Wink
des Himmels? Dim Wünſchenden mochte es faſt ſo ſcheinen.
dOrſay, d’Orſay! Klang das nicht wie Muſik? Und nun gar:
Dina d’Orſay. Gab es denn überhaupt einen zweiten Namem
auf der Welt, der ſo zärtlich klang, ſo voll Rhythmus, erfüllt vom
Liebe, nein, voll fiebernder Sehnſucht . . Schon aus der
Alli=
teration ſtrömte lockende Kraft: Dina dOrſay Er ſchlug das
Heft auf; erſt jetz entdeckte er, daß er die ganze Zeit über den
Finger dazwiſchen gehalten hatte. „Wie findeſt du die ?‟
Jonny warf einen Blick auf das Mädchenbildnis, nahm dem
Freunde das Heft aus der Hand und ſagte gleichmütig, wie wenn
man ein Kunſtwerk betrachtet: „Sehr hübſch.” Eben wollte er
das Büchlein auf den Tiſch zurücklegen, als er plötzlich ſtutzte.
„Da ſteht ja dein Name,” ſagte er verblüfft.
„Ja.” Fritz nickte und ſagte freundlich mit der Ruhe des
geſicherten Beſitzers:
„Das iſt meine Braut.”
„Deine was?"
„Meine Braut. Ich heirate ſie im Laufe dieſes Monats.”
„Warte mal . . ." Jonny, faßte ſich an den Kopf. „Hier
ſteht „Dina d’Orſay”. Das iſt doch derſelbe Name wie . . . wie.”
„Es iſt ſeine Tochter.”
„Und die willſt du heiraten?”
„Sie iſt mit dem jungen Vandergult verlobt. Aber die
bei=
den haben ſich ein einziges Mal geſehen; damals war ſie elf, er
achtzehn."
„Ich glaube, Fritz, es iſt Zeit, abzureiſen.”
„Jetzt, in dem Augenblick, wo es anfängt zu dämmern, ſoll
ich abreiſen? Ich denke nicht dran.”
(Fortſetzung folgt.)
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