Darmstädter Tagblatt 1927


08. Februar 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 39
Dienstag, den 8. Februar 1927.
190. Jahrgang

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Rabatt weg. Bankkonto‟ Deutſche Banl und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Die deutſchnationale
Gegenoffenſive.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Reichskanzler Dr. Marx, der ſich vom preußiſchen Innen=
miniſterium
die den damaligen Landrat von Keudell betreffen=
ten
Akten hat aushändigen laſſen, iſt zurzeit mit der Prüfung
te8 überreichten Materials beſchäftigt, an dem auch der Herr
Eeichspräſident lebhaftes Intereſſe nimmt, der gebeten hat, ihn
ton dem Ergebnis der Unterſuchung ſofort in Kenntnis zu
ſrtzen. Wann der Reichskanzler ſoweit ſein wird, ſteht noch nicht
iſſt. Er dürfte aber aller Wahrſcheinlichkeit nach ſich ganz allein
mit der Nachprüfung der gegen Herrn von Keudell erhobenen
Trſchuldigungen befaſſen und höchſtens ſeine engeren Mitarbeiter
aus der Reichskanzlei heranziehen. Falſch iſt es jedenfalls, daß
der Amtsvorgänger Keudells, Herr Dr. Külz, und der Ober=
Shaden W/ rächsanwalt die Unterſuchung führen ſollen. Es handelt ſich
ſichts na / bei der Nennung dieſer Namen wohl nur um den Verſuch, die
Uriterſuchung gewaltſam aufzubauſchen und zu einer Haupt= und
Sraatsaktion zu machen. So liegen die Dinge jedoch nicht. Es
1 auch nicht beabſichtigt, dieſe rein politiſche Angelegenheit mit
uriſtiſchen Hilfsmitteln zu löſen, was ſchon inſofern unmöglich
f. als Herr von Keudell ſeit Jahren nicht mehr in Staats=
bſe
nſten ſteht und zum andern, ſofern er tatſächlich irgendwie
ikiv an dem Kapp=Putſch teilgenommen hat, für ihn die in=
miſchen
erlaſſene Amneſtie in Frage kommt. Eines aber läßt
ien ſchon jetzt zu Beginn der Marxſchen Unterſuchung feſtſtellen,
der ganze Fall Keudell nichts weiter als ein künſtlich auf=
ſeplähtes
Gebilde mit ſenſationellem Anſtrich iſt.
Es hat ſich herausgeſtellt, daß gar nicht ſolange nach dem
Riwp=Putſch der preußiſche Innenminiſter Severing Herrn Keu=
ſe
am 22. Juli 1921 die Stellung eines Regierungsrates in
Elsttin antrug; das geſchah alſo zu einem Zeitpunkt, der von
ein Putſch nicht allzu weit entfernt liegt. Herr Severing dürfte
ch vor ſeinem Angebot an Keudell wohl erſt ſehr eingehend
br die Tätigkeit während der Putſchtage unterrichtet und her=
us
gefunden haben, daß nicht das Geringſte gegen ihn vorlag,
eim ſonſt hätte er ihm niemals den Poſten eines Regierungs=
uies
in Stettin angetragen. Dieſe Tatſache benutzt die geſamte
eintſchnationale Preſſe, um auf breiteſter Front gegen die Sozial=
emokraten
zur Gegenoffenſive vorzugehen. Sie halten ihnen
iat nur dieſes Stellenangebot vor, ſondern gehen darüber hin=
us
auch einmal an die Behauptungen über den Aufruf zum
eneralſtreik, den der jetzige Innenminiſter nicht ausgeführt
alg. Die Deutſche Zeitung läßt es ſich nicht nehmen, dieſen
u ruf im Wortlaut abzudrucken und knüpft daran die Bemer=
ug
, daß der Ton des Aufrufes, der heute noch in der kommu=
iſäſchen
Roten Fahne zu finden ſei, Herrn von Keudell von
omherein ſagen mußte, daß das kein Erlaß der Reichsregierung
in konnte. Dann wendet ſich die Deutſche Zeitung, ebenſo
ſie die übrigen deutſchnationalen Preſſeorgane, der von der
ih aligen Regierung aufgeſtellten Behauptung zu, daß dieſer
hiruf gefälſcht ſei. Keiner der Unterzeichner, Ebert, Bauer,
ocke, Schlicke, Schmidt, David, Müller, habe die Unterſchrift
iter das Schriftſtück geſetzt oder den Aufruf vor ſeiner Ver=
fentlichung
auch nur geſehen. Dieſer Feſtſtellung hält ſie gegen=
ſe
, daß noch ſechs Unterzeichner Mitglieder des Reichstages
id. die zu den Enthüllungen des Sozialdemokraten Lands=
Ta geſchwiegen haben und es nicht für nötig erachteten, den
hatverhalt klarzuſtellen, daß die Generalſtreikparole nicht von
wamaligen Regierung ausgegeben war, ſie ſomit auch für
n Landrat Keudell nicht bindend ſein konnte. Die Nacht=
1snabe betont, daß der Reichsinnenminiſter, wenn er gegen den
imralſtreik aufgetreten ſei, dasſelbe getan habe, was damals
ch die chriſtlichen Gewerkſchaften für richtig hielten, die be=
iy
lich den Generalſtreik während des Kapp=Putſches abge=
im
haben.
Es iſt wohl nicht daran zu zweifeln, daß die Keudell=Affäre
Bder großen Anſtrengungen der Linken im Sande verlaufen
T). Einmal müßte es jetzt ſchon ſehr eigenartig zugehen, wenn
ſtlell jetzt plötzlich in die Wüſte geſchickt werden ſollte, nachdem
* ſeinerzeit durch das Angebot des ſozialdemokratiſchen preußi=
I Innenminiſters Severing beſcheinigt worden iſt, daß ihm
I Nachträgliches nachgeſagt werden konnte, und zum andern
ſen die Deutſchnationalen dem Kanzler ſehr deutlich zu ver=
Eell gegeben, daß ſie gar nicht daran dächten, Herrn von Keu=
aus
dem Kabinett zurückzuziehen. Sie drohen ganz offen
ale es eher auf eine neue Kriſe ankommen zu laſſen. Ange=
8 der großen Trümpfe, die die Deutſchnationalen in der
4) haben, wird es alſo wohl für alle Beteiligten das Beſte
venn ſich ein Weg findet, der zu einer allſeitig zufrieden=
ſenwen
Beilegung dieſes von dem Sozialdemokraten Lands=
vervorgerufenen
Zwiſchenfalles führt.
Hau=MalmedhSozialdemokraten Reichsregierung
* Berlin, 7. Februar. (Priv.=Tel.)
Ler Sozialdemokratiſche Preſſedienſt hat nichts Eiligeres zu
4 habt, als ſeinen Brüſſeler Berichterſtatter unmittelbar nach

Oiſt entlichung des Eupen=Malmedy=Briefes, in dem eine neue
FSmbſtimmung abgelehnt wird, zu dem belgiſchen Außen=
ſter
zu ſchicken und ihn nach den Gründen ſeiner ablehnen=
*hraltung zu fragen. Wir kennen die Formulierung der
9e nicht, die der Berichterſtatter Herrn Jaſper vorgelegt hat,
Hian aber ſtark annehmen, daß ſie ſo gehalten war, daß nur
beſtimmte Antwort erteilt werden konnte und ſollte. Dieſe
Innrt veröffentlicht der Preſſedienſt jetzt. In ihr wird die
Ahung der Volksabſtimmung damit begründet, daß ſie als
*z rucht des Mißtrauens betrachtet werden müſſe, das durch
M8Ildung der Rechtsregierung auch in Belgien bervorgerufen
en ſei. Natürlich wird ſich Herr Jaſper hüten, durchblicken
Eoſten, daß Frankreich es iſt, das ſeinerzeit die Rückgabe=

verhandlungen zum Scheitern brachte und auch jetzt hinter dem
ablehnenden Brief ſteht. Aber das angebliche belgiſche Miß=
trauen
iſt der Sozialdemokratie lieber, mit dem ſie jetzt ebenſo
hauſieren geht, wie mit dem Mißtrauen Amerikas und Frank=
reichs
bei der Hindenburg=Wahl, über die ſich, nebenbei bemerkt,
außer den Sozialdemokraten niemand weiter aufgeregt hat.
Külz wird ſächſiſcher Innenminiſier.

Reichsminiſter a. D. Dr. Külz
wurde von der demokratiſchen Fraktion des ſächſiſchen Land=
tages
für den Poſten des Innenminiſters vorgeſchlagen, da der
gegenwärtige ſächſiſche Innenminiſter, der Demokrat Dehne, dem=
nächſt
aus ſeinem Amte ſcheidet, um wieder die Leitung der
Sächſiſchen Bank zu übernehmen.
Keine geheimen Vereinbarungen oder Verhandlungen
mit dem Patikan über ein Reichskonkordat.
Berlin, 7. Februar.
Den in der Oeffentlichkeit immer noch verbreiteten Gerüchten
über geheime Vereinbarungen mit dem Vatikan anläßlich der
letzten Regierungsbildung iſt mittlerweiſe ſowohl von kirchlicher
Seite, als auch durch die Rede des Zentrumsführers v. Guérard
im Reichstage am 4. Februar, ſcharf entgegengetreten worden.
Seitens der Reichsregierung iſt zu der Angelegenheit folgen=
des
zu bemerken: Verhandlungen zwiſchen der Reichsregierung
und dem Heiligen Stuhl über den Abſchluß eines Reichskonkor=
dats
haben anläßlich der Bildung der neuen Reichsregierung
nicht geſchwebt. Dieſe Frage iſt in keinem Stadium der Be=
ſprechungen
über die Regierungsbildung überhaupt nur berührt
worden. Im übrigen kann über die in der Vergangenheit liegen=
den
Konkordatsvorbereitungen folgendes mitgeteilt werden:
Das Problem einer Verſtändigung mit den kirchlichen Stellen
über die vielfachen Wechſelbeziehungen zwiſchen Staat und
Kirche, ſoweit eine Reichszuſtändigkeit auf dieſem Gebiet in Frage
kommt, iſt ſeit Erlaß der neuen Reichsverfaſſung faſt von allen
Reichskabinetten ernſtlich erwogen worden. Ein früheres vom
Reichskanzler Dr. Marx geführtes Reichskabinett hat im Oktober
1924 beſchloſſen, die nötigen Vorarbeiten für ein Reichskonkordat
wieder aufzunehmen. Aber auch Reichskanzler Dr. Luther hat
immer auf den Abſchluß eines derartigen Konkordats Wert ge=
legt
. Es darf ferner an die Erklärungen erinnert werden, die am
30. Juni 1920 zwiſchen dem verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert
und dem beim Reich beglaubigten päpſtlichen Nuntius gewechſelt
worden ſind. Der Nuntius hat damals bei Ueberreichung ſeines
Beglaubigungsſchreibens betont, es ſei ſeine Aufgabe in Berlin,
mit den zuſtändigen Stellen die Beziehungen zwiſchen Kirche und
Staat in Deutſchland von neuem ſo zu regeln, wie es der neuen
Lage und den heutigen Bedürfniſſen entſpräche. Der Reichsprä=
ſident
Ebert hat darauf erwidert, daß er mit dem Nuntius die
Aufgabe, das Verhältnis zwiſchen Kirche und Staat in Deutſch=
land
neu zu regeln, zu löſen gedenke. Das ſolle geſchehen auf
Grund der Verfaſſung der Republik, die vollſte Gewiſſensfreiheit
verbürge.
Auf dieſer Grundlage ſind die zuſtändigen Reſſorts ſeit
längerer Zeit in einer Prüfung der einſchlägigen ſtaatsrechtlichen
und kirchenpolitiſchen Fragen begriffen, ohne daß es aber
wie eingangs bereits hervorgehoben zu irgendwelchen Ver=
handlungen
mit dem Heiligen Stuhl bisher gekommen iſt.
Die März=Tagung des Völkerbundes.
Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, wird die nächſte
Tagung des Völkerbundes vorausſichtlich am 7. März in Genf
ſtattfinden. Die bereits vorliegende Tagesordung des Rats ent=
hält
28 Punkte. Von beſonderer Bedeutung ſind die Punkte 12
und 13, die das Saargebiet betreffen. Punkt 12 betrifft die
Ernennung eines Präſidenten und von Mitgliedern der Saar=
regierung
. Unter Punkt 13 iſt ein Bericht der Regierungskom=
miſſion
des Saargebiets über die Freiheit des Transport= und
Tranſitverkehrs auf den ſaarländiſchen Eiſenbahnen vorgeſehen.
Berichterſtatter für beide Punkte iſt Italien. Weiter ſieht die
Tagesordnung einen Bericht über die Lage Danzigs, über die
deutſchen Minderheitenſchulen Oberſchleſiens, über die private
Herſtellung von Waffen, über die Vorlage von Liſten bezüglich
des deutſchen Luftfahrtweſens in Ausführung des am 23. 5. 1926
zwiſchen Deutſchland und der Botſchafterkonferenz abgeſchloſ=
ſenen
Abkommens vor. Andere Punkte betreffen die Frage des
Opiumhandels, die Bekämpfung des internationglen Frauen=
und Kinderhandels und ſo weiter.

Mit quittierter Rechnung.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, Anfang Februar.
Wer mit Albion zu Tiſch ſitzen will, muß zahlen. Die quit=
tierte
Rechnung wird ihm unweigerlich vorgelegt. Die Ehre, mit
ſolch großen Herren befreundet zu ſein, koſtet Mühen, und wenn
ein großer Herr vom Schlage Englands dem geduldeten Freunde
ſogar noch Geld leiht, dann werden die Zinſen in tauſendfältiger
Form zur gegebenen Zeit eingefordert.
Als ſich zwiſchen London und Rom, zwiſchen Chamberlain
und Muſſolini die Freundſchaft in Rapallo entwickelte, als Eng=
land
die expanſioniſtiſche Kraft und den Siegeswillen des
Fascismus in ſeine Kalkulationen einſtellte und den Eifer des
aufſtrebenden Italien gegen die Türkei wandte, um durch Un=
ruhen
auf dem Balkan und im Gebiete der Türken das drohende
Geſpenſt aus dem Moskowiterland vom Fernen Oſten in China
wieder mehr nach Europas Küſten zu bannen, bekam Italien
Geld, Freundſchaft und Hoffnungen im nahen Orient aus dem
engliſchen Füllhorn. Aber Muſſolini wollte nicht nur geſchoben
ſein, er wollte auch als Einzelſpieler mitbeſtimmen und ſich zu=
gleich
gegen allzu unerfreuliche Ueberraſchungen bei der eng=
liſchen
Freundſchaft wappnen. Darum fädelte er ſeinen Plan
mit dem Yemen ein, jene Sicherung im Roten Meer, die er
durchbrennen laſſen wollte, wenn der elektriſche Strom aus Lon=
don
eine nicht gewünſchte Stärke haben ſollte. Aber der eng=
liſche
politiſche Techniker, jener unerreichte Typus eines Diplo=
maten
und Politikers auf weiteſte Sicht, dieſe Köpfe, die nicht
mit Jahren und Meilen, ſondern mit Jahrzehnten und Breiten=
graden
rechnen, hatte ſeinerſeits ſchon längſt einen Widerſtand
in den Stromkreis geſchaltet, der alle italieniſchen Sicherungen
am Roten Meer unwirkſam machen mußte. Kürzlich wurde an
dieſer Stelle auf die Bedeutung der italieniſchen Politik im Yemen
hingewieſen und als engliſche Gegenmine gegen das italieniſche
Yemen=Abkommen die Beſetzung der Farſaninſeln durch eng=
liſche
Petroleumintereſſenten genannt. Dieſe Erörterungen gingen
in Deutſchland gerade in den Druck, als durch den Draht ziem=
lich
überraſchend bekannt wurde, daß der Pufferſtaat Aſſir zwi=
ſchen
Hedſchas und Yemen durch den unter engliſchem Einfluß
ſtehenden König des Hedſchas annektiert würde. In jenen
Tagen war Winſton Churchill bei Muſſolini und beim Finanz=
miniſter
Volpi, und man vermutete mit Recht, daß ſeine Be=
ſprechungen
mit dem Duce gerade der Lage im Roten Meer gal=
ten
und zugleich den weiteren finanziellen Unterſtützungen Ita=
liens
durch England, die jedoch an eine gewiſſe Zurückhaltung
der italieniſchen Politik im Roten Meer gebunden blieben. Da=
mals
dürfte als beſondere Dämpfung auf den arabiſchen Expan=
ſionsdrang
der engliſche Schatzkanzler dem italieniſchen Außen=
miniſter
Muſſolini von den Vorgängen um den Hedſchas Mit=
teilung
gemacht haben. Denn die für Italien doch recht uner=
wünſchte
und ziemlich ſtörende Nachricht wurde von der ge=
knebelten
Preſſe mit wenig Lärm und großer Zurückhaltung auf=
genommen
.
Winſton Churchill hat aber damals nicht nur über den Nahen
Oſten, ſondern auch über den Fernen Oſten, über China, mit
Muſſolini geſprochen. Er hat gewiſſe Verſuche des Duce, in und
mit China eine eigene Politik zu treiben, ein für alle mal hinter=
trieben
. Man wußte, daß es Muſſolinis Abſicht war, ſo lange
wie möglich bei der Entwicklung der chineſiſchen Angelegenheit
draußen zu bleiben, um bei günſtiger Lage entweder ſeine
Hilfe für europäiſche Nachbarn und Freunde ſich teuer bezahlen
zu laſſen oder bei einem konſolidierten China im Augenblick
der wahrſcheinlichen chineſiſchen Erfolge dort den europäiſchen
wahren Freund zu ſpielen. Nicht nur am Mittelmeer wollte
er der Schiedsrichter ſein, ſondern auch im Fernen Oſten der
Mann, der eine Entſcheidung zu bringen in der Lage wäre.
Dieſem ſchön gedachten Spiel des Abwartens hat nun Eng=
land
einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es hat die quit=
tierte
Rechnung vorgelegt, ehe der Italiener ſich in den bequemen
Seſſel ſetzen konnte, von dem aus eine Betrachtung der öſtlichen
Dinge gefahrlos erſchien. Italien hat ſich vorzeitig entſcheiden
müſſen, es muß die Rechnung gleich bezahlen. Muſſolini hat dem
engliſchen Verlangen nachgeben und ſich offiziell und klar auf
die Seite ſeines engliſchen Freundes gegen China ſtellen müſſen.
Das wird ihm hart angekommen ſein. Denn nichts war ihm
in der chineſiſchen Frage ärgerlicher, als daß die wieder hoch
ſtrebende Macht Deutſchland in China die günſtige Stellung des
unbeteiligten Zuſchauers hat. Auch er wollte dort draußen nur
zuſchauen, um dafür auf dem Balkan ſein Schäfchen ſcheren zu
können. Er verſuchte, alle Kräfte im Nahen Oſten zu ſammeln
und muß nun ſehr widerſtrebend auch gegen den Fernen Oſten
operieren. Dabei muß er gegen ſeinen Willen dort weiter nichts
wie den folgſamen Trabanten des mächtigen England ſpielen,
dem er weder materiell noch politiſch dort auch nur im Geringſten
Konkurrenz machen kann. Seine militäriſchen Mittel verdammen
ihn obendrein noch dazu, in China unter engliſcher Flagge zu
wirken, eine harte Laſt für ein Italien, deſſen Politik vorwiegend
auf Preſtige geſtellt iſt.
Dieſe unangenehme Lage wird natürlich in den offiziös
inſpirierten Aeußerungen der Preſſe, die heute in Mailand und
Rom erſchienen, nach Möglichkeit vertuſcht. Wenn man dieſe
Ausführungen lieſt, ſo muß man überzeugt ſein, daß es nur
die wahre Freundſchaft und die innige Liebe zuſammen mit dem
europäiſchen Solidaritätsgefühl war, die Muſſolini mit aller
Kraft auf die Seite Englands gegen China treten ließ. Die
Verhältniſſe auf dem Balkan werden dadurch nicht gemildert.
Denn es iſt klar, daß Rußland ſeine Folgerungen aus dieſem
Schritt Muſſolinis als Gefolgsmann Englands ziehen wird.
Der neue ruſſiſche Botſchafter Kameneff iſt zu ſpät in Rom ange=
kommen
, um den Duce vor dem chineſiſchen Abenteuer noch zu
warnen. Es würde aber wohl auch kaum genutzt haben, wenn
Muſſolini einen ruſſiſchen Ratgeber zu gleicher Zeit mit Winſton
Churchill in Rom gehabt hätte. Denn die engliſchen Subſidien
ſind für Italien heute wichtiger wie eine Freundſchaft mit Ruß=
land
. Die Einkreiſung Serbiens, der Kampf gegen die Türkei
führen doch eines Tages zum Bruch mit Rußland, und wenn
Muſſolini ſeine nun begonnene Expanſionspolitik fortführen will,

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Seite 2

Dienstag, den 8 Februar 1927

Nummer 39

ſo muß er Englands Erlaubnis und Englands Gelder haben.
Er, der immer glaubte, wie kein anderer die Freiheit des poli=
tiſchen
Handelns zu beſitzen, weil er mit der Unterdrückung der
Freiheit im eigenen Lande diktatoriſch mit Geld und Blut ſeiner
Untertanen ſchalten und walten kann, ſieht jetzt, daß Gewalt und
Macht im eigenen Lande noch nicht Herrſchaft bedeutet. Er wird
zur Welttafel des großen Freundes gezogen, aber er muß ſchließ=
lich
doch die Zeche bezahlen. Mit quittierter Rechnung.

Das Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz

im geichstag.
Einſiufung nach Lohnklaſſen.

* Berlin, 7. Febr. (Priv.=Tel.)
Der Reichstag begann heute die erſte Leſung des Arbeits=
loſenverſicherungsgeſetzes
. Zur Begründung der Vorlage führte
Reichsarbeitsminiſter Brauns aus, daß das Geſetz ſowohl von
den Organiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer wie von
den parlamentariſchen Inſtanzen wiederholt gefordert worden
ſei. Der Zweck der Vorlage ſei, die Selbſtbeteiligung der Ver=
ſicherten
und ihre Selbſtverantwortung zu bewirken. Die Mittel
für die Verſicherung ſollen gleichmäßig durch Arbeitgeber und
Arbeitnehmer aufgebracht werden, wozu noch ein Reichsanteil
treten wird, der in eine beſondere Reichsausgleichstaſſe fließt.
Die Höhe der Arbeitsloſenunterſtützungen richtet ſich beranntlich
nach dem Arbeitslohn. Es ſeien ſieben Lohnklaſſen eingerichtet,
die um je ſechs Mark von 12 Mark Wochenlohn in der erſten, bis
42 Mark in der ſiebenten Klaſſe anſteigen. Der Unterſtützungs=
betrag
in den beiden erſten Klaſſen ſei 54 Prozent, in den drei
weiteren 40 und in den beiden letzten 35 Prozent des Wochenloh=
nes
. Die Anwartſchaft auf die Unterſtützung beginne nach
Leiſtung von 26 Wochenbeiträgen innerhalb von zwölf Monaten.
Die Unterſtützungsdauer beträgt 26 Wochen, unter beſonderen
Umſtänden ſogar 39 Wochen. Die Kontrolle wird ausgeübt durch
die öffentlichen Arbeitsnachweiſe. Das Geſetz werde, ſo ſchloß
der Miniſter, einen weiteren Fortſchritt auf dem Gebiete des
Sozialrechtes bringen.
Der Sozialdemokrat Brey bezeichnete den Enwwurf
als unbefriedigend. Er ſchaffe nicht eine Selbſtverwaltung, ſon=
dern
eine kaum beſchränkte Herrſchaft der Bürokratie. Ueberall
ſei die Bevormundung der Verſicherten feſtzuſtellen. Es ſei auch
nicht einzuſehen, warum die Arbeiter in der Land= und Forſt=
wirtſchaft
aus der Arbeitsloſenverſicherung ausgeſchloſſen wer=
den
. Die Unterſtützungsſätze der Vorlage ſeien viel zu gering. Mit
einer wöchentlichen Unterſtützung von 5,40 Mark, wie ſie in der
unterſten Klaſſe vorgeſehen ſei, ſei niemand vor dem Elend ge=
ſchützt
. Selbſt in der dritten Klaſſe erhalten die Verſicherten bei
20 Mark Wochenlohn nur 8 Mark wöchentliche Unterſtützung.
Der Deutſchnationale Dr. Rademacher, begrüßte
die Einführung der Arbeitsloſenverſicherung vor allem deshalb.
weil ſie gleichzeitig auch die Lohnklaſſe einführe und damit eine
gerechte Regelung des ganzen Syſtems bringe. Eine übermäßige
Belaſtung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer müſſe vermieden
werden. Die neue Regierung habe dadurch, daß ſie als erſtes
Geſetz das der Arbeitsloſenverſicherung dem Reichstag vorlege,
bewieſen, daß ſie die in der Regierungserklärung betonten ſozia=
len
und wirtſchaftlichen Geſichtspunkte wirklich in die Tat um=
ſetzen
wolle.
Der Kommuniſt Raedel lehnte die Vorlage als einen
ganz untauglichen Verſuch zur Löſung des Erwerbsloſenproblems
ab und erklärte, daß ſeine Fraktion auch gegen die Ueberweiſung
der Vorlage an den Ausſchuß ſtimmen werde. Die Weiter=
beratung
wurde hierauf auf Dienstag nachmittag 4 Uhr vertagt.

Ein Notgeſetz über die Arbeitszeit.

* Berlin, 7. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Neuregelung der Arbeitszeit wird allem Anſchein nach
ſchon in den nächſten Wochen den zuſtändigen Inſtanzen vorlie=
gen
, alſo auch den Reichstag beſchäftigen. Als unmittelbarer An=
laß
hierfür kommt das ſozialdemokratiſche Notgeſetz in Frage,
das die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion als Initiativ=
geſetz
eingebracht hat. Von ſeiten der ſozialdemokratiſchen Ge=
werkſchaften
wird ſchon ſeit Oktober vorigen Jahres gedrängt,
die Arbeitszeit durch ein Notgeſetz zu regeln, und zwar in dem
Sinne, daß jede Mehrarbeit, die über den Achtſtundentag hin=
ausgeht
, verboten werden ſoll. Die Reichstagsfraktion verhielt
ſich dieſen Wünſchen gegenüber zunächſt noch zurückhaltend, da
ſie hoffte, es werde ihr gelingen, früher oder ſpäter wieder in
die Regierung einzutreten, ſo daß es ihr dann leichter ſein werde,
aus der Regierung heraus die Dinge anzupacken. Da ſich ihre
Erwartungen nicht erfüllt haben, hat ſie jetzt einen Antrag ein=
gebracht
, der verlangt, daß Ueberſtundenarbeit nur durch tariſ=
liche
Vereinbarungen mit den Gewerkſchaften ermöglicht werden
ſollen. Da die Gewerkſchaften aber reine Ueberſtundenarbeit
ablehnen, werden ſie alſo niemals ſür Arbeitszeitverlängerung

Vom Tage.

Reichsinnenminiſter a. D. Koch erklärte auf einer Verſammlung in
Donaueſchingen, daß die Demokraten die Streſemannſche
Außenpolitik trotz der Oppoſition gegen die neue Regierung
unterſtützen würden.
Der deutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch, der ſich
zwei Tage zur Berichterſtattung in Berlin aufhielt, kehrte geſtern
abend auf ſeinen Poſten zurück.
Die Auflöſung des öſterreichiſchen Nationalrates
ſoll an Oſtern erfolgen. Die Neuwahlen werden ſchon im Frühjahr
ſtattfinden.

Am 17. März begeht das Griechiſche Rote Kreuz ſein fünf=
zigjähriges
Jubiläum.

Der griechiſche Staatspräſident hat den tſchecho=
ſlowakiſchen
Staatspräſidenten Maſaryk anläßlich

ſeiner bevorſtehenden Reiſe nach Aegypten und Paläſtina zum Be=

ſuch Athens eingeladen.
Aus Moskau wird gemeldet, daß die Sowjetunion Süd=
ſlawien
einen Handelsvertrag angeboten habe.
Die italieniſche Regierung beabſichtigt, eine Konferenz über die
Berner internationale Uebereinkunft über das Urheberrecht für
Oktober in Rom zuſammenzuberufen.
Nach einer Meldung aus Liſſabon iſt der Aufſtand in Oporto
völlig niedergeſchlagen worden.
Die ſpaniſchen Delegierten für die Tanger=Konferenz ſind
nach Paris abgefahren. Die Verhandlungen beginnen am 9. Fe=
bruar
im Quai d’Orfay.
Nach Meldungen aus Rabat ſoll eine ſpaniſche Abteilung
in einen Hinterhalt geraten und von den Rifleuten faſt vollkom=
men
vernichtet worden ſein.
Coolidge ließ dem Kongreß eine Mitteilung machen, daß er die Ent=
ſendung
einer amerikaniſchen Kommiſſion zur
internationalen Welwirtſchaftskonferenz in Genf
beabſichtige.
Tſchang=Tſo=lin ſoll ſich mit Kelloggs Vorſchlag,
die Schanghaier Zone zu neutraliſieren, vollkommen einverſtanden
erklärt haben."

auf Grund tariflicher Vereinbarungen zu haben ſein, abgeſehen
von jenen Fällen, wo vorbereitende Arbeiten für Garantierung
der achtſtündigen Arbeitszeit zu leiſten ſind oder wenn Arbeits=
bereitſchaft
in Frage kommt. In Kreiſen der Reichsregierung
iſt man der Anſicht, daß durch dieſen ſozialdemokratiſchen Vor=
ſtoß
die Arbeitszeit nunmehr doch beſonders geregelt werden
muß. In welcher Weiſe das geſchehen ſoll, weiß man noch nicht.
Wohl aber wird man ſich ſchon ſehr bald mit dieſer Frage be=
ſchäftigen
müſſen, da das Initiativgeſetz ſchon ſehr raſch auf der
Tagesordnung des Reichstages erſcheinen wird. Vielleicht wird
es gelingen, die Angelegenheit ſo lange hinauszuſchieben, bis
die Unterſuchungsergebniſſe des Reichswirtſchaftsrates vorliegen,
dem ſchon der Enturf des Arbeitsſchutzgeſetzes, der auch die
Arbeitszeit regelt, von ſeiten des Kabinetts zugegangen iſt,
Vor dem Herbſt iſt aber kaum mit der Vorlage der Studien=
ergebniſſe
des Reichswirtſchaftsrates zu rechnen. So lange wird
man die notgeſetzliche Regelung ſchwerlich hinausſchieben können,
obwohl es im Intereſſe der Feſtlegung der Arbeitszeit liegt, daß
man weiß, welche Feſtſtellungen vom Reichswirtſchaftsrat ge=
troffen
worden ſind, und wie man ſich infolgedeſſen bei der
Regelung der Arbeitszeit zu verhalten hat.

Der neue badiſche Finanzminiſier.

Dr. Franz Schmitt
wurde an Stelle des zum Reichsfinanzminiſter ernannten Dr.
Köhler zum badiſchen Finanzminiſter gewählt. Dr. Schmitt
gehört der Zentrumspartei an.

Der Notenwechſel über die Reſipunkte.
Die Pereinbarung über die Oſibefeſiigungen.

Berlin, 7. Februar.
Der Notenaustauſch und die Vereinbarungen über Oie
Befeſtigungen an der Oſt= und Südgrenze werde
heute veröffentlicht. Die ausgetauſchten Noten ſind rein for
malen Charakters. Die Vereinbarung vom 31. Januar 19y
zwiſchen dem bevollmächtigten Vertreter der deutſchen Regie
rung, Generalleutnant v. Pawelfz, und dem interallijerte
Militärausſchuß von Verſailles über das Syſtem der befeſtigte
Werke der deutſchen Oſt= und Südgrenze beſtimmt u. a. da
Folgende:
1. Unbeſchadet der der Küſtenzone durch den Artikel 196 auf
erlegten Beſchränkungen wird das Syſtem der befeſtigten Wen
der deutſchen Oſt= und Südgrenze ſo aufrecht erhalten, wie
1920 von der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion aufge
nommen worden iſt, wobei Einverſtändnis darüber beſteht, Ou
unter Oſt= und Südgrenze das Gebiet zu verſtehen iſt, das ſia
von der Linie der von der Interalliierten Militärkontrollkom
miſſion aufgenommenen befeſtigten Werke bis zur deutſchn
Grenze erſtreckt.
2. Soweit nicht in Ziffer 3 etwas anderes vereinbart
werden in dieſem Gebiet nur die befeſtigten Werke und Unta
ſtände aufrechterhalten werden, die 1919 beſtanden haben un
1920 von der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion aufge
nommen worden ſind, wobei Einverſtändnis darüber beſteh
daß weder ihre Zahl noch ihre Ausdehnung vergrößert werbeil
ſoll. Das verderbliche Material (Erde, Holz, Ziegel) kann dun
Beton oder Mauerwerk erſetzt werden. In dieſem Gebiet win
kein befeſtigtes Werk und Unterſtand gebaut werden, auch nich
zum Erſatz alter ein geebneter Feldſtellungen.
3. Im Wege des Vergleiches erklären ſich die alliierten Rel
gierungen damit einverſtanden, daß von den ſeit 1920 gebau t
Unterſtänden 54 erhalten bleiben, nämlich: bei Glogau auf. di
linken Ufer der Oder 8 Unterſtände, bei Lötzen 15 Unterſtän)
bei Königsberg 31 Unterſtände. Alle übrigen, nämlich bei Go
gau auf dem rechten Oderufer 7, bei Küſtrin auf dem recht
Oderufer 5, bei Königsberg 22 Unterſtände werden innerhe
von vier Monaten, vom 15. Februar ab gerechnet, zerſtört. Bo
den 22 zu zerſtörenden Unterſtänden bei Königsberg werden 1
durch die deutſche Regierung, 5 durch die alliierten Regierung
bezeichnet werden.
4. Deutſchland gibt die Verſicherung, daß in dem in Ziffe
bezeichneten Gebiet keine anderen befeſtigten Werke oder Unze
ſtände vorhanden ſind als diejenigen, die der Interalliier
Militärkontrollkommiſſion mitgeteilt worden ſind. Die in
Anlage 1 der Vereinbarungen feſtgeſetzte Linie der befeſtige
Plätze und Anlagen iſt die folgende: Eine gerade Linie E
Königsberg nach Sensburg (von dem Punkt, wo ſie die
Artikel 196 vorgeſekene Küſtenzone von 50 Kilometer verläßf
dann von Sensburg nach Marienburg (bis zu dem Punkt,
ſie die im Artikel 196 vorgeſehene Küſtenzone von 50 Kiloige
erreicht); eine Linie von dem Punkt, wo die Eiſenbahn Dirſcht
KonitzSchneidemühlKüſtrin deutſches Gebiet erreicht,
Küſtrin; der Lauf der Oder von Küſtrin bis Brieg; die Eifſn
jahn Brieg Neiſſe Kamenz GlatzWaldenburgGörli
Bautzen-PirnaKönigſtein; eine Linie von Königſtein m
Hof; die Eiſenbahn HofNeuſtadtRegensburg; der Lauf r
Donau von Regensburg bis Donaueſchingen; die Eiſenba)
Donaueſchingen nach Neuſtadt, wo die Linie die entmilitariſiat
rheiniſche Zone erreicht.

Abhilfsmaßnahmen gegen die Arbeitsloſeen
kriſe in Frankreich.

EP. Paris, 7. Februan
Der Nationale Wirtſchaftsrat iſt heute unter dem Vo
Poincarés zuſammengetreten, um über Abhilfsmaßnahmen ge
die Arbeitsloſenkriſe zu beraten. In ſeiner Eröffnungsrede mi=
der
Miniſterpräſident auf die Bedeutung der Arbeit des A
ſchaftsrates hin, der für das Sachverſtändigen=Gremium ei
ausgedehnten Plan für die allgemeine Wirtſchaftsrüſtung
Landes und für die ſofort zur Linderung der Arbeitsloſicy
durchzuführenden Arbeiten aufgeſtellt hat. Die zu erörtern !
Frogen bezögen ſich u. a. auf die Schiffahrtswege und Haſt
bauten, darunter z. B, den Rhein=Rhone=Kanal, auf die Als
nutzung der Waſſerkräfte und Verteilung der elektriſchen Ener 7
auf Poſtweſen, drahtloſe Telegraphie und Radio=Telephonie,
die Hebung der Landwirtſchaft und die Unterhaltung

Straßennetzes, auf die Ausnutzung der Kolonien und vor al1
auf den Ausgleich zwiſchen den Sachlieferungen des Dawespl i
und den berechtigten Intereſſen der nationalen Induſtrie En
Arbeiterſchaft. Die Regierung werde den Vorſchlägen der Au
ſammlung Gehör ſchenlen, und auch die Kammer habe die M

ſicht bekundet, ſie ſoweit als möglich zu befolgen.

*Eine unglückliche Dichterin.

Zu Luiſe Brachmanns 150. Geburtstag.
Die unglückliche Sängerin, der unglücklichen Liebe, Luiſe
Brachmann, wurde am 9. Februar 1777 zu Rochlitz geboren, wo
ihr Vater Kreisſekretär war. Ihre Eltern zeichneten ſich durch
eine für ihren Stand ungewöhnliche Bildung des Geiſtes aus.
Sie hatte noch einen älteren Bruder und eine jüngere Schweſter
Amalie, an der ſie mit großer Liebe hing. Im Jahre 1887 wurde
ihr Vater nach Weißenfels verſetzt. Hier gewann ſie die Freund=
ſchaft
des Freiherrn Friedrich von Hardenberg, bekannt unter
dem Dichternamen Novalis, und ſeiner Schweſter Sidonie, deren
Eltern in Weißenfels wohnten. Sie ſelbſt hat erzählt, wie viel
ſie ſeiner Sorgfalt für die Ausbildung ihres Gemütes und
Talentes verdankte. Er nahm es auf ſich, ihre und ſeiner
Schweſter höhere äſthetiſche Bildung zu leiten. Auf ſeine Ver=
wendung
hin erſchienen ſchon in ihrem 13. Jahre in Schillers
Horen ſpäter im Muſenalmanach, von ihr Gedichte, dar=
unter
eines, Gaben der Göttin ein Diſtichon, das eine erſtaun=
liche
Reife des Geiſtes erkennen läßt. Schiller ſchrieb an ſie
Worte warmer Anerkennung über ihr Talent und ſprach wieder=
holt
den Wunſch aus, ſie perſönlich kennen zu lernen. Im Jahre
1802 weilte er in Weißenfels, reiſte jedoch auf die falſche Nach=
richt
von ihrem Tode wieder ab. Im Jahre 1800 reiſte ſie nach
Dresden zu ihrem Bruder. Der dortige Aufenthalt wurde die
erſte Veranlaſſung zu ihrem Unglück. Eine jugendliche Unbe=
ſonnenheit
, ſo ſchrieb ihr Biograph Schütz, die ſie aus Mangel
an Welt =und Menſchenkenntnis beging, zog ihr eine Krankung
ihres ſo leicht verletzbaren Ehrgefühls zu, die ſie, bei dem über=
ſpannten
Charakter ihrer Empfindungsweiſe, mit einem Male in
tieſſte Schwermut ſtürzte. Nachdem ſie, nach Hauſe zurückgekehrt,
von einer Krankheit geneſen war, ſtürzte ſie ſich von dem zwei
Stock hohen Gang= des Hauſes in den Hof hinab und hätte un=
fehlbar
den Tod gefunden, wenn ſie nicht auf ein unten vor=
ſtringendes
Dach gefallen wäre. Sie genas körperlich und ſeeliſch
wieder. Im März 1801 ſtarb Novalis und bald darauf ihre und
ſeine Schweſter, worauf ſie von neuem in Schwermut verfiel.
Nachdem auch 1803 und 1804 ihre Mutter und ihr Vater ge=
ſtorben
waren, ſtand ſie allein und hatte mit Sorgen um die
Exiſtenz zu kämpfen; die Schriftſtellerei, der ſie ſich nun ganz
widmete, brachte kärglichen Lohn. Auch ihr Dichtertalent gehörte
zu der großen Zahl derer in Deutſchland, die aus Schuld un=
günſtiger
äußerer Verhältuiſſe nicht zu voller Enwicklung und
Ausbidung gelangen konnten. Im Jahre 1803 lernte ſie Schiller

in Weimar perſönlich kennen und war mehrere Tage bei ihr zu
Gaſt. Ihre Gedichte wurden in ganz Deutſchland mit lebhafter
Teilnahme geleſen und vermittelten ihr manche literariſche Be=
kanntſchaft
, ſo die des Dichters Müllner, der ein Sonett auf ſie
dichtete.
Ihre romantiſche Schwärmerei aber trieb ſie ins Unglück.
Als die Franzoſen, in deren Offizieren ſie die romantiſchen Hel=
den
der Ritterzeit verkörpert fah, nach dem Frieden von Tilſit
nach Weißenfels kamen, wurde ſie von einer heftigen Leiden=
ſchaft
zu einem verheirateten Wundarzt der franzöſiſchen Armee
ergriffen, die ſie aber überwand. 1813 kamen wieder franzöſiſche
Offiziere nach Weißenfels. Die Nachricht von dem Tode eines
franzöſiſchen Offiziers, zu dem ſie eine Neigung gefaßt hatte,
ſteigerte ihre Leidenſchaft zum Wahnſinn, und ſie beſchloß, dem
Beiſpiel Ottiliens in Goethes Wahlverwandtſchaften zu folgen
und den Hungertod zu ſterben, wurde aber davon abgehalten.
In den nächſten Jahren fand ſie durch Reiſen nach Dresden,
Berlin uſw. Zerſtreuung, ihre Leidenſchaft aber wurde ihr Ver=
hängnis
. Sie lernte, 43 Jahre alt, einen 25jährigen preußiſchen
Offizier kennen, der wegen ſchwerer Verwundung ſeine mili=
täriſche
Laufbahn aufgeben mußte und Schauſpieler werden
wollte, und verlobte ſich mit ihm, nachdem ſie den Antrag eines
älteren Herrn, abgewieſen hatte. Nachdem ihr Verlobter in
Weimar Mißerfolge gehabt hatte, reiſte er auf ihre Koſten nach
Wien, wohin ſie ihn begleitete und den Sommer 1821 dort ver=
blieb
. Nach erfolgloſen Bemühungen, ihm eine Anſtellung zu
verſchaffen, reiſte er nach Berlin und ſie in ihre Heimat zurück,
worauf die Auflöſung der Verlobung erfolgte. Ueber ihre letzte
Lebenszeit erzählt der Dichter Müllner: In den letzten Tagen
des Auguſt 1822 rückten 10 000 Mann vaterländiſche Truppen in
die Stadt ein. Sei es nun, daß dieſes Bild des Krieges in ihr
Erinnerungen an ihre Vergangenheit erweckte, an eine Zeit, wo
ſie mitten in der allgemeinen Not Freunde für ihr Herz ge=
funden
hatte, die nicht wiederkehren konnten, oder ſei es, daß
ihr Herz irgend einen neuen lebhaften Eindruck empfangen hatte,
deſſen Gegenſtand ſie als ihrer unwürdig fliehen zu müſſen
glaubte, genug, ſie verließ in den erſten Tagen des September
die Stadt und reiſte nach Halle. Hier fand ſie als eine von
tiefer Schwermut Niedergedrückte, ſtill Leidende, mit den Spuren
eines an Irrſinn grenzenden Seelenleides im Hauſe des Prof.
Schütz Aufnahme. Am 9. September verließ ſie heimlich das
Haus, um ſich zu ertränken, wurde aber durch Vorübergehende
davon abgehalten, und da ſie ſich geweigert hatte, ihren Namen
zu nennen, durch die Polizei in Gewahrſam genommen und
zirückgebracht. Am 17. September entfernte ſie ſich abermals

heimlich und kam nicht zurück. Erſt nach ſieben Tagen fand Ein
ihre Leiche, die am Arm und der Bruſt mit Mauerſteinen
ſchwert war, in der Saale. An ihren Bruder und ihren Frerun
den Superintendenten Schmidt in Weißenfels, hatte ſie Bry
hinterlaſſen. An den letzteren ſchrieb ſie: Möchte der ſchri
liche Schein, der auf mich fallen wird, wegen einer unbegreiflig,e
Handlung des Wahrſinns, der Verzweiflung, nicht alle mich
kennen laſſen. Nicht eine unglückliche Liebe, ſo ſchrieb der Dick.
Müllner, ſondern die unglücklich: Liebe überhaupt, ich meine
Mißverhältnis zwiſchen den Anſprüchen einer Dichterphanty
an die Liebe und den kargen Gaben der wirklichen Welt, Iſ
das Uebel, an der ſie fortdauernd litt. Ihr Biograph fagt:
war die Liebe, Güte und Milde ſelbſt. Dabei einfach und nan
lich. Zu den Gaben, die das Glück ihr fehlen ließ, gehörte On
die Schönheit, ihr ganzes Aeußere war faſt ohne alle Bedeutag
Luiſe Brachmann war eine durchaus lyriſche Dichternar.
Tiefe, Stärke, Innigkeit und Zartheit der Empfindung, edle
geiſterung für ſittliche Schönheit, feiner Sinn für Ebenmaß
Harmonie, verbunden mit einer, wenn auch nicht reichen, 19
blühenden Phantaſie, ſetzten ſie in den Stand, ihren Gedichk
jenes lebhaft Ergreifende oder ſanft Anziehende und Gewinne
zu geben, wodurch ſie ſoviel Beifall und Teilnahme bei
wandten Seelen erwerben mußten. Allein dagegen fehlte es"
ganz an einer ſicheren, ſelbſtändigen Weltanſchauung, an
Talente, aus ſich ſelbſt herauszugehen und ſich gleichſam in *
Gegenſtande, den ſie bilden wollte, zu verlieren denn hin
Gegenſtand blieb nur immer ſie ſelbſt mit ihrem ewig bewegl.
meiſt exaltierten Gemüte ſowie an jener heiteren Ruhe
Geiſtes, ohne die keine objektive Geſtaltung gelingen kann. (2s
raturblatt 1823 Nr. 30). Ihre Gedichte (lyriſche, elegiſche, 14
liſche, epiſche, Balladen und Romanzen) und proſaiſchen Schr!!
(Erzählungen, Novellen, Märchen), die in zahlreichen Zeitichh.
ten, Almanachen, Taſchenbüchern uſw. zerſtreut waren, ſinlge
einer Sammelausgabe auserleſener Dichtungen bei Weyganon
Leipzig in den Jahren 1824 bis 1826 in ſechs Bänden erſchle2
und jetzt wohl ſchwer zu erhalten. Auch die hieſige Land
bibliothek beſitzt kein vollſtändiges Exemplar. O. H. K.M

Hochſchulnachrichten.

IIK. Berufung. Wie wir hören, iſt das Mitglied der Phhſſeal,h
Techniſchen Reichsanſtalt, Oberregierungsrat Profeſſor Dr. Hſi*
Schering zum ordentlichen Profeſſor für Elektrotechnik an der. *
niſchen Hochſchule in Hannover berufen worden.

[ ][  ][ ]

Nummer 39

Dienstag, den 8. Februar 1927

Englands Bundesgenoſſen in China.
Amerika und Japan halten Truppen bereit. Italien
verſpricht England militäriſche Unterftützung.
EP. London, 7. Februar.
Allgemein wird in der engliſchen Preſſe Zufriedenheit über
die jüngſten Schritte Amerikas und Japans zum Ausdruck ge=
bracht
, die Truppen in der Nähe von Schanghai bereithalten
wollen, ſowie über die Note Italiens, in der die Unterſtützung
durch militäriſche Machtmittel für den Fall zugeſagt wird, daß
die Notwendigkeit dazu eintreten ſollte. Die iſolierte Lage Eng=
lands
habe ſich hierdurch verbeſſert und die Möglichkeiten eines
gemeinſamen Planes der Waſhingtoner Mächte hätten ſich ver=
größert
. In den Beſprechungen zur Lage geht die Tendenz
dahin, nunmehr auch Frankreich zu bewegen, ſich an den Schritten
Englands in China zu beteiligen. Der diplomatiſche Korre=
ſpondent
des Daily Telegraph weiſt hierbei darauf hin, daß
Italien ſeine Stellung als katholiſche Macht im Fernen Oſten
zum Nachteil Frankreichs ſtärken werde und daß Verhandlungen
zwiſchen Italien und England Vorteile für beide Teile gebracht
hätten. Es wird feiner verſichert, daß chineſiſche Delegierte ge=
wiſſe
Erfolge in Paris mit dem Gedanken gehabt hätten, den
Völkerbund in Bewegung zu ſetzen, um eine Einigung herbei=
zuführen
.
Diejapaniſchen Truppenſendungen nach China
Daily Mail berichtet aus Tokio, die japaniſche Admiralität
habe auf Grund von Informationen, von denen die Oeffentlich=
keit
nichts wiſſe, einen Kreuzer mit Marinetruppen an Bord,
der jetzt in Kure liege, und vier Zerſtörer veranlaßt, ſich zur Ab=
fahrt
nach China bereit zu halten. Japaniſche Berichterſtatter in
China berichten peſſimiſtiſch über die Lage in Peking und Hankau.
Das Flottendepartement berichtet von einer Spaltung in den
Reihen der Kantoneſen, die dazu führen könnte, daß die Extre=
miſten
die Oberhand gewinnen.
Litwinow zur engliſchen China=Intervention.
* London, 7. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten, Lit=
wiow
, gab den Vertretern der ſowjetruſſiſchen und auslän=
diſchen
Preſſe gegenüber geſtern, wie aus Moskau berichtet
wird, folgende Erklärung ab: Die augenblickliche Lage in
China, ſo führte Litwinow aus, werde durch den Zuſammen=
bruch
der Verhandlungen zwiſchen O’Malley und der Kanto=
neſer
Regierung als das Ergebnis der Ablehnung der britiſchen
Regierung, ihre bewaffneten Streitkräfte zurückzuberufen, charak=
teriſiert
. Die ſowjetruſſiſche Regierung bedauere die dadurch
geſchaffene Situation und ſei davon überzeugt, daß dieſes Be=
dauern
ſowohl von dem britiſchen Volk, als auch von den
Chrneſen, die kein Intereſſe an der Fortſetzung des Konflikts
hätten, geteilt würde. Die letzten Vorſchläge OMalleys ſcheinen
eine für die Kantoneſer Regierung annehmbare Baſis für die
Regelung der gegenwärtig ausſtehenden Fragen mit Groß=
britannien
geſchaffen zu haben. Es ſei eine bedauerliche Ange=
legenheit
, daß die Verbindung dieſer Friedensverhandlungen
mit einſchüchternden Drohungen und militäriſchen Interven=
tionen
vom Standpunkt der Kantoneſer einen Zuſammenbruch
verurſacht haben. Die britiſche Regierung verſuche nunmehr,
ihre eigenen Fehler der ſowjetruſſiſchen Regierung aufzubürden
und wolle die letztere zum Sündenbock machen. Zu dieſem
Zwecke verbreite ſie die lächerliche Legende, wonach die größte
Freiheitsbewegung in der Geſchichte der chineſiſchen Millionen
als eine Machination der ſowjetruſſiſchen Agenten hingeſtellt
würde. Die Sowjetregierung habe niemals ein Geheimnis aus
ihrer Sympathie für die Freiheitsbewegung des chineſiſchen
Volkes gemacht. Hieraus könne man keineswegs ſchließen, daß
ſie der Kantoneſer Regierung eine Spannung ihrer Beziehungen
mit Großbritannien empfohlen habe, oder daß ſie irgendwie
einer friedlichen Löſung im Wege ſtehe. Die Sowjetregierung
wertrete die Auffaſſung, daß der britiſche Generalgewerkſchafts=
rat
die richtige Stellung eingenommen habe, um ſo mehr, als
er für die Intereſſen einer friedlichen Löſung arbeite. Die junge
Rantoneſer Regierung lehne es ab, mit England unter dem Druck
won Drohungen einen Vertrag zu unterzeichnen. Er hoffe, ſo
ſchloß Litwinow, daß die vernünftigen Elemente der britiſchen
Oeffentlichkeit und der Regierung die Befürworter kriegeriſcher
Maßnahmen überwiegen würden.
Engliſche Kritik an dem mangelhaften Zuſammenwirken
zwiſchen Amerika und Großbritannien.
In einem Artikel im Obſerver gibt Garvin offen ſeiner
Enttäuſchung über den Mangel an Zuſammenwirken zwiſchen
Amerika und Großbritannien in Weltfragen, vor allem in der
miſſiſchen und der chineſiſchen Frage, Ausdruck. Er betont: Der
Bölkerbund iſt heute, was Aſien und Nord= und Südamerika,

das heißt den größeren Teil der Welt, betrifft, machtlos. Der
Friede iſt in Europa und in Aſien noch nicht endgültig geſichert.
Ein Krieg in großem Maßſtabe kann in keinem der beiden Län=
der
ausbrechen, ohne daß das andere gleichfalls in ihn hinein=
gezogen
wird. Das rieſige Sowjetreich hat mit dieſen beiden
Konkurrenten gemeinſam, große Veränderungen bewirken zu
können. Erſchütterungen in Europa bei einem Abſeitsſtehen der
Vereinigten Staaten können indirekt wieder veränderlich über
die Herrſchaft im Stillen Ozean entſcheiden. Wie kann ſich Ame=
rika
da zurückhalten? Eine Vereinbarung zwiſchen Waſhington
und London in bezug ſowohl auf das chineſiſche als auch das
ruſſiſche Problem vor Monaten würde die augenblicklichen
Schwierigkeiten und Gefahren abgewandt haben. Rußlands Ein=
fluß
in der Welt behandelnd, bemerkt Garvin: Der Traum der
Weltrevolution wird nur am Leben gehalten durch die Hoffnung,
daß Großbritannien ſchwer verletzt wird, während Amerika zu=
ſieht
. Er fragt: Weshalb läßt man die Fanatiker der Weltrevo=
lution
hoffen, wie wir es tun, daß Wallſtreet ſie finanzieren
wird? Die kommerzielle Zukunft der Harriman=Konzeſſionen
und anderer, die noch hinzukommen, würden in Rußland ſicherer
ſein, wenn Rußland ein= für allemal mitgeteilt würde, daß Ame=
rika
niemals einen Cent leihen würde, bis die Verſchwörung
zur Herbeiführung der Weltrevolution in China und überall
aufgegeben worden ſei.
Zur Lage in China betonte Garvin, daß die Waſhingtoner
Konferenz ein Beiſpiel der Zuſammenarbeit, und nicht der Jſo=
lierung
gegeben habe. Bei Fortſetzung gemeinſamer Aktionen
unter Fuhrung der Vereinigten Staaten würde jetzt im Fernen
Oſten eine weit weniger beunruhigende Lage beſtehen als jetzt.
Chamberlains Politik habe jede Spur von wirklicher Meinungs=
verſchiedenheit
zwiſchen Downing Street und dem Staatsdepar=
tement
beſeitigt. Großbritannien ſtehe im Fernen Oſten nur da=
durch
allein, daß es das Bündnis mit Japan opferte, und dies
hat es nur deshalb getan, um den natürlichen Wünſchen Ame=
rikas
entgegenzukommen und Pfänder guten Willens zu geben.
Eine engliſch=amerikaniſche Vereinbarung würde die bolſchewi=
ſtiſche
Verſchwörung abtöten und China retten. Weshalb gehen
die engliſch ſprechenden Mächte nicht gemeinſam vor? Auch auf
Europa und den Weltfrieden würde die Frage zurückwirken.
Wenn Waſhington und London im weſentlichen meiner Anſicht
ſind, ſchließt Garvin, in Fragen von höchſter Wichtigkeit, wie der
ruſſiſchen und der chineſiſchen, ſo ſcheint es widerſinnig und un=
vernünftig
, daß ſie ſich nicht offen einigen ſollten, um ihren Zweck
zu erreichen.
Amerikaniſche Note an China.
New York, 7. Februar.
Das Staatsdepartement beauftragte den amerikaniſchen Ge=
ſandten
in China, Mac Murray, bei den kriegführenden Par=
teien
dahin vorſtellig zu werden, daß ſie die internationale Zone
von Schanghai von der Kriegführung ausnehmen. Der ameri=
kaniſche
Geſandte in Peking hat ſämtlichen Vertretern der aus=
ländiſchen
Mächte den Text der am letzten Freitag von Staats=
ſekretär
Kellogg an Tſchang Tſo=Lin gerichteten Note bekannt
gegeben, in der vorgeſchlagen wird, Schanghai zur neutralen
Zone zu erklären. Man nimmt an, daß die Kantoneſen ſich mit
dieſem Vorſchlag einverſtanden erklären werden. In offiziellen
Kreiſen Londons iſt von der aus Hankau kommenden Nachricht
nichts bekannt, wonach die nationaliſtiſche Regierung von Eng=
land
die Zuſicherung erhalten haben ſoll, daß das engliſche Lan=
dungskorps
in Hongkong, und nicht in Schanghai ausgeſchifft
werden würde, und daß der kantoneſiſche Außenminiſter Tſchen
ſich daraufhin zur Wiederaufnahme der Verhandlungen mit dem

engliſchen Vertreter O’Malley bereit erklärt habe.

Auftakt für Genf.
Streſemanns Unterredung mit v. Hoeſch.

Eine Zuſammenkunft mit Briand?

* Berlin, 7. Febr. (Priv.=Tel.)
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat ſeinen für Samstag
angeſetzten Urlaub noch um einen Tag hinausgeſchoben, um am
Sonntag mit dem nach Berlin berufenen Botſchafter in Paris,
Herrn von Hoeſch, ſich auszuſprechen. Dieſe Unterredung galt
zu einem Teil den hinter uns liegenden Verhandlungen mit
Frankreich und der Botſchafterkonferenz, zum anderen der da=
durch
für uns geſchaffenen Situation, die für unſere weitere Tak=
tik
namentlich auf der Frühjahrstagung des Völkerbundsrates
von größter Bedeutung iſt. Dr. Streſemann ſprach mit Herrn
von Hoeſch vor allem auch über die Ratstagung ſelbſt, zu der
er direkt aus ſeinem Urlaub fahren wird. Wohin er ſich begibt,
wird noch ſtreng geheim gehalten. Es wird angenommen, daß
er auf der Rückfahrt über die italieniſche oder franzöſiſche Riviera
fahren und dort wenigſtens mit dem franzöſiſchen Außenminiſter
zuſammentreffen wird. Vermutlich wird es zu einer
Vorkonferenz kommen, von der aus die beiden Miniſter ſich dann
zuſammen nach Genf begeben werden.

* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Montag, den 7. Februar 1927.
5. Sinfonie=Konzert.
EN. Die intereſſante Vortragsfolge begann mit einer Suite
ſr Kammerorcheſter ein recht reichhaltiges und ſtark beſetztes
Rammerorcheſter , die den Stoff für ihre programmatiſchen
Sätze Shakeſpeares Viel Lärm um Nichts entnimmt. Sie trägt
die Werkzahl 11, und iſt demnach, von dem frühreifen Wiener
Romponiſten etwa im Alter von zwanzig Jahren geſchrieben,
fe tlich nicht weit entfernt von ſeiner vielbeſprochenen Oper Die
ore Stadt. Die Suite trägt darum auch den Stempel jugend=
iwher
Begeiſterung und friſchen Draufgängertums, daneben aber
n ſie mit erſtaunlicher Sicherheit, Routine und Schmiſſigkeit ge=
Crieben, kurz ein Werk, das bei ſo vorzüglicher Wiedergabe, wie
der unter Roſenſtocks Leitung, ſeines Erfolges gewiß iſt.
oi Luſtſpielſtoff, keck angepackt, ohne Ehrgeiz nach der Seite
sugroßer Vertiefung hin, ſpritzig und rhythmiſch intereſſant in
en raſchen Partien, faſt ein wenig ſentimental und italieniſch
un in den lyriſchen Gedanken, die gern einem Solo=Violoncell
uwertraut ſind. Dazu kommt eine famoſe Inſtrumentation, die
Der Sinnlichkeit der Klangſchönheit ganz der Sinnenfreude der
Nrnatiſchen Gedanken entſpricht, ſtraffe Formgebung, die eine
npedingte Ueberſichtlichkeit aller Sätze gewährleiſtet und eine
NSltuende Kürze der Sätze, die darin an die Buntheit und die
9rfen Umriſſe Shakeſpeariſcher Szenen erinnern. Drei humor=
örte
Sätze umgeben zwei lyriſche, aber an die Draſtik und den
g iſchen Blödſinn der Szenen mit Holzapfel und Schlehwein
wem Luſtſpiel reicht Korngold in ſeiner Muſik nicht heran,
caftet noch zuviel ſcherzoartiger Humor an dem Satz. Die
uite fand lebhaften Beifall.
Eine ganz andere Welt tat danach die Muſik für Geige und
lweſter von dem ſo früh verſtorbenen Rudi Stephan auf.
Sehört zu den erſten Vorkämpfern eines modernen Stils, der
energiſch von jeder Bindung durch literariſche oder gegen=
möliche
Programme abwendet, der ſich alſo in ſcharfem Gegen=
Fizu der ſinfoniſchen Dichtung eines Richard Strauß und ähn=
Nm Formen ſtellt. Stephan ſucht Formen für eine neue abſo=
Ve Muſik. Dabei iſt er ein Künſtler von tiefer Empfindſamkeit
I ſeltenem Ernſt. Dadurch ſtrahlt auch dieſe Muſik für Geige
1 Orcheſter viel Perſönliches aus, Ringen nach dem Ausdruck
*ſſſchen Geſchehens, und die idealiſtiſche Reinheit dieſes Wollens
kührt überaus ſympathiſch. Eine Einheitlichkeit in der Form

Profeſſor Oeſſoir 60 Jahre alt.

Max Deſſoir,
der bekannte Berliner Philoſoph und Univerſitätsprofeſſor, be=
geht
am 8. Februar ſeinen 60. Geburtstag. Er iſt Verfaſſer
mehrerer vielgeleſener Werke über Aeſthetik und Philoſophie und
Herausgeber der Zeitſchrift für Aeſthetik und allgemeine Kunſt=
wiſſenſchaft

wird dadurch angeſtrebt, daß der muſikaliſche Hauptgedanke zum
Verbindungsmittel aller Einzelteile wird. In großer Wellen=
bewegung
werden dabei die verſchiedenſten Einzelempfindungen
berührt. Eine volle Uebereinſtimmung zwiſchen Form und Inhalt

Seite 3

Der Kampf gegen Briand.
Scharfe Angriffe gegen den franzöſiſchen Außenminiſter
Neue Hetze gegen Deutſchland.
* Paris, 7. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Kampf gegen den Außenminiſter Briand, der nach
ſeinen Erklärungen in der Auswärtigen Senatskommiſſion etwas
abgeebbt war, ſcheint jetzt von neuem aufzuleben. Bereits ſeit
einigen Tagen bringen rechtsgerichtete Zeitungen anläßlich des
Abſchluſſes der Reſtpunktverhandlungen ziemlich ſcharfe Angriffe
gegen den Außenminiſter. Dieſe Blätter überſehen dabei, daß
ſelbſt Polen, das doch nach dem eigenen Eingeſtändnis der
Pariſer Preſſe der Heuptintereſſent an dieſen Verhandlungen
geweſen iſt, ſeine Zufriedenheit mit dem Abſchlußergebnis in
Paris hat ausdrücken laſſen.
Eine charakteriſtiſche Stellungnahme liegt nun von ſeiten des
Vizepräſidenten der republikaniſchen Föderation in außenpoli=
tiſchen
Fragen vor. In einer Verſammlung der Föderation in
Epignal erklärte dieſer, der Deputierte Soulier, Briand habe
entgegen dem Artikel 203 des Verſailler Vertrages der Auf=
hebung
der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion zugeſtimmt,
bevor Deutſchland, die Militärklauſeln des Vertrages erfüllt
habe. (2!) Briands Entgegenkommen kenne keine Grenzen. (2)
Die Kontrollkommiſſion ſei durch eine illuſoriſche Inveſtigations=
kommiſſion
des Völkerbundes erſetzt worden. Briand ſpreche
um ſo mehr von der Achtung vor dem Friedensvertrag, je mehr
er dieſen zerbröckeln laſſe, wie Deutſchland um ſo lauter ſeinen
Friedenswillen in die Welt hinausſchreie, je mehr ſeine Kriegs=
vorbereitungen
fortſchreiten. (!)
Es iſt an ſich zwar ein altes Lied, das hier vom Vizepräſi=
denten
der republikeniſchen Föderation wieder einmal geſungen
wird. Dieſe Partei ſteht auf dem rechten Flügel des blog
national und war ſchon immer Gegnerin der franzöſiſch=deutſchen
Verſtändigung. Was indeſſen an dieſer Stellungnahme bemer=
kenswert
iſt, das iſt vor allem die Tatſache, daß die nationale
Einigkeit in Frankreich einzelne Parteien nicht hindert, gegen
die Außenpolitik Briands in außerordentlich ſcharfer Weiſe Stel=
lung
zu nehmen, obwohl ſie bisher noch ſtets von dem Geſamt=
kabinett
gedeckt wurde. Die Auffaſſung, die Soulier hier zum
Ausdruck bringt, wird, das iſt auch längſt kein Geheimnis mehr,
von weiten" Kreiſen der Regierungsparteien bis tief in die
Mitte hinein geteilt. In dieſer Hinſicht zeigen ſeine Angriffe
erneut den nur notdürftig verkleiſterten Riß, der mitten durch
das Kabinett geht. Darüber hinaus legen ſie beredtes Zeugnis
von der Mentalität der franzöſiſchen Chauviniſtenkreiſe ab.
Deutſchlands Kriegsvorbereitungen Noch keine Erfüllung der
militäriſchen Verpflichtungen uſw., dies alles wird um ſo lauter
in die Welt hinauspoſaunt, je mehr Deutſchland leiſtet, je unge=
ſchminkter
Frankreich ſeine eigene Rüſtungspolitik betreibt und
j= näher der Zeitpunkt der Auseinanderſetzung um die Rhein=
landräumung
heranrückt. Damit ſollen Deutſchlands Leiſtungen
herabgeſetzt, der Welt über die eigenen ungeheuren Rüſtungen
Sand in die Augen geſtreut und die Stimmung erzeugt werden,
die es ermöglicht, für die Räumung einen möglichſt hohen Preis
zu ſordern. So ſind Souliers Angriffe in ihrer Auswirkung auf
Deutſchland zu verſtehen.
Briand verurteilt die Politik des Fauſirechts.
Briand hielt am Sonntag abend anläßlich eines Banketts,
das der Bund der früheren Frontkämtfer auf dem Balkan ihm=
zu
Ehren veranſtaltet hatte, eine Rede, in der er u. a. erklärte:
Man führt gegenwärtig eine heftige Kampagne gegen mich und
beſchuldigt mich einer myſteriöſen Krankheit. Man ſagt, ich
leide an Meſſianismus. Man behauptet, daß dieſe Krankheit
die Politiker taub und blind mache. Die Tatſache, daß ich mich
aber heute inmitten von Frontkämpfern befinde, iſt wohl ein
Beweis dafür, daß der Ruhm der Soldaten und ihr Werk nicht
vermindert wird, wenn man eine Friedenspolitik betreibt. Frank=
reich
vergibt ſich nichts und ſtellt ſeine Kraft nicht bloß, wenn
es von der Liebe zum Vaterland und zur Menſchheit getrieben
der Welt zuruft: Ich erkläre euch den Frieden! Bei dieſem
Satz erhob ſich die ganze Verſammlung und brach in einen lang=
anhaltenden
Beifall aus. Briand erklärte weiterhin, man habe
nicht das Recht, ihn zu beſchimpfen, wenn er angeſichts der Mil=
lionen
von Witwen, Waiſen und Kriegsverſtümmelten ſich be=
mühe
, die Rückkehr des Krieges zu verhindern. Das bedeute
nicht, daß man deshalb mit verbundenen Augen in der Welt
einhergehen dürfe. Ein Land wie Frankreich dürfe die Vorſicht
nie aus den Augen laſſen. Das wolle aber nicht heißen, daß
man deshalb den Frieden nicht organiſieren dürfe. Die Front=
kämpfer
, die gelitten hätten, könnten am beſten verhindern, daß
unſere Kinder je wieder zu leiden haben werden. Wenn Frank=
reich
der Krieg eines Tages wieder aufgedrängt würde, ſo würde
es ſich wieder verteidigen. Die Politik des Fauſtrechts ſei ſchon
keine gute Methode unter Privaten; um ſo weniger könne ſie
zwiſchen den Völkern gelten.

zu finden, blieb dem Komponiſten unſeres Erachtens in dieſem
Werk verſagt, das ſicher eine intereſſante Stufe in ſeinem Fort=
ſchreiten
geblieben wäre, wenn der Schlachtentod ſeinem Schaf=
fen
nicht ein ſoch frühes Ende gebracht hätte. Die Solovioline
hat nicht immer dankbare Aufgaben erhalten, das typiſch Geige=
riſche
fehlt der Empfindung, auch hat ſie klanglich oft einen
ſchweren Stand dem Orcheſter gegenüber. Otto Drumm
hatte ſich mit ſeiner beſonders für moderne Kunſt ſtark ausge=
prägten
Einfühlungsgabe ausgezeichnet in das Werk eingelebt
und verhalf ihm im Verein mit Roſenſtock, zu einer Wieder=
gabe
, die alle geiſtigen Werte dankenswert unterſtrich. Steht
dieſe Muſik auch auf einer ganz anderen inneren Stufe, als die
Suite Korngolds, ſo fühlte man hier das Ringen zwiſchen Geiſt
und Materie um ſo ſtärker, während dort alles glatt, abgerundet
und ſelbſtverſtändlich erſchien.
Drumm ſpielte darauf ein Violinkonzert von Mozart,
das in ſeiner typiſchen Satz= und Themenfolge voll iſt von dem
Liebreiz der muſikaliſchen Gedanken dieſes einzigartigen Genies,
äußerſt dankbar für das Soloinſtrument, entzückend kantabil in
allen Teilen, denn jedes noch ſo energiſche Thema wird in kurzer
Zeit zu lyriſchem Ausdruck weitergeleitet. Es fiel auf, daß Otto
Drumm, der ſeine vorzügliche Technik und ſeine feine Ausdrucks=
kunſt
vor allem durch öynamiſch reichſte Schattierungen in das
hellſte Licht zu ſetzen wußte, ganz auf freie Kadenzen verzichtete,
die ja unſtreitig meiſt als Fremdkörper in den Konzerten der
Klaſſiker wirken, aber hiſtoriſch und ſtiliſtiſch doch ſo in die Zeit
gehören, wo das Improviſieren im Konzertſaal noch zu den
Hauptaufgaben des Künſtlers gehörte, daß man ſie ungern ganz
vermißt.
Joſeph Roſenſtock brachte zum Schluß die genialſte
und vollkommenſte der ſinfoniſchen Dichtungen von Richard
Strauß Till Eulenſpiegels luſtige Streiche zu einer höchſt
gelungenen, klaren Aufführung. Witz, liebenswürdige Laune
und Draſtik dramatiſcher Orcheſterſprache geben dem Werk eine
ganz eigenartige Stellung unter den Kompoſitionen des Meiſters,
der hier wohl das unvergänglichſte Denkmal ſeiner Kunſt er=
eichtet
hat. Wie ſtets, ſteigerte Roſenſtock mit großer Umſicht
und unbeſtreitbarer Folgerichtigkeit. Hört man auch ſelten das
Hauptihema nach der gemächlichen Einleitung ſo breit, ſo bewirkt
dieſe Zurückhaltung doch, daß ſeine ſpäteren Wiederholungen und
Verarbeitungen ein beſtändiges Weiterdrängen und Steigern
fühlen laſſen. Der herzliche Beifall bewies, wie ſchmerzlich man
ſich deſſen bewußr ift, daß wir dieſen hervorragenden, in ſtetem
Aufſtieg befindlichen Künſtler mit dem Ende dieſer Spielzeit
verlieren.

[ ][  ][ ]

Residenz-Theater
(am Weilßen Turm)

Vorletzter Tag
des großen Sensations-Romans

und seinem
Wunderpferd in der Hauptrolle.
Das lustige Beiprogramm (3385
Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

Seite 4

Dienstag, den 8. Februar 1927

Nummer 39.

T ergreifende
spannende Akte

Zigeuner im Frack

Die Liebe von Zigeunern stammt
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Die Ingendkraft der neuen Welt und
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Die letzle Charleston-Tanzstunde

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Dienstag, den 8. Februar 1927
abends 7 Uhr
Haus Herzenstod
Komödie in 3 Aufzügen von Bernard Sham
In Szene geſetzt von Jacob Gets
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Kapitän Shotover . . . . Max Nemetz
LadyArtadne ſeine Beſſie Hoffart
Utterword
beſtone Hushabhe/ Lochter Maria Fein
Hector dushabye,Heſiones

Gatte . . .. . ..
Randall Utterword,
Ariadnes Schwager
Mazzint Dunn .
Ellie, ſeine Tochter
Mangan
Ein Einbrecher
Guineß, Amme

Robert Klupp

. . Ernſt Rottluff
K. Weſtermann
Kaete Foerder
Paul Maletzkt
Hans Epskamp
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in der Nähe von London
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Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraunn
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſic
Nach dem erſten Akt findet eine kurze,
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Dienstag, den 8. Febrnar 1927
abends 7½ Uhr
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Die Entführung aus dem Serail
Oper in 3 Akten von Bretzner
Muſik von 28. A. Mozart
Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
In der Inſzenterung von Joſ. Schlemback.
Spielleiter: Fritz Oscar Schuh
Perſonen:
Selim, Baſſa . . . . . . Joh. Biſchoff
Conſtanze . . . . . . . . Joh Buchheim!
Blonde, deren Zofe . . . Paula Kapper
Beimonte da Loſtados . Joſef Poerner
Pedrillo, deſſen Diener und Aufſeher übe2
die Gärten des Pafſa . Eugen Vogt
Oswin, Palaſtaufſeher des
Baſſa . . . . . . . Heinrich Kuhn
Anführer der Wache ! - Adolf Klotz
Wulh. Wegerich c
ſtlags, ein Schiffer . . . Ludwig Wenzel!
Ein ſtummer Negerſklave Frdr. Jachtmant!

halben
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Frauen aus dem Seratl des Baſſa,
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Gültigkeitsdauer bis
einschl. 11. Februar 1927

(2491

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Die Direikon des Orpheums.

Der Schauplatz tſt auf dem Landgut
des Baſſa
Chöre: Berthold Sander
Preiſe der Plätze: 0.80 bis 4.80 Mk.
Eintritt der Wieter in den Zuſchauerraunr
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſtt*
Pauſe nach dem 2 Akt
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Uraufführung: Die Geſchichten der Koc
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[ ][  ][ ]

Nummer 39

Dienstag, den 8. Februar 1927

Seite 5

197
btod
Me

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 8. F=bruar.
Ernannt wurden am 31. Januar 1927 der Lehrer Adam Koch
zu Langen, Kreis Offenbach, zum Rektor an der Volksſchule daſelbſt,
der Lehrer an der Volksſchule zu Mainz Friedrich Mohr zum Real=
lehrer
an dem Gymnaſium und der Realſchule in Bingen mit Wirkung
vom 1. Januar 1977 ab, der Schulamtsanwärter Georg Klippel aus
Wendelsheim, Kreis Alzey, zum Lehrer an der Volksſchule zu Neu=
Iſenburg, Kreis Offenbach a. M., der Schulamtsanwärter Paul Koch.
aus Elsheim, Kreis Bingen, zum Lehrer an der Volksſchule zu Groß=
Gerau, der Schulamtsanwärter Georg Köppler aus Worms zum
Lehrer an der Volksſchule zu Eichenrod, Kreis Lauterbach, die prov.
Handarbeitslehrerin Wilhelmine Rühl zu Darmſtadt zur Handarbeits=
lehrerin
an der Volksſchule daſelbſt.
In den endgültigen Ruheſtand tritt am 1. März 1927 der im einſt=
weiligen
Ruheſtand befindliche Oberreallehrer Peter Kaffenberger
in Darmſtadt.
Hefſiſches Landestheater. In der morgen im Kleinen Haus ſtatt=
findenden
Uraufführung des Luſtſpiels Die Märchen der Köni=
gin
von Navarra von Seribe und Legouve in der Bearbeitung
von Otto Stockhauſen ſpielen die weſentlichen Rollen die Damen:
Maria Fein, Beſſie Hoffart, Ilſe Lahn, und die Herren: Klupp, Bütt=
ner
, Mayenknecht, Baumeiſter, Epskamp, Wenke und Bluhm. Inſzenie=
rung
: Edgar Klitſch; Entwürfe der Bühnenbilder: Lothar Schenck von
Trapp. Die Aufſührung iſt als eine Ehrung des Landestheaters für
Otto Stockhauſen gedacht, der ſich um das literariſche und künſtleriſche
Leben Darmſtadts zahlreiche Verdienſte erworben hat.
Der erſte Baſſiſt des Landesthraters, Heinrich Hölzlin, wurde
von Intendant Paul Bekker unter außerordentlich günſtigen Be=
dingungen
dem Staatstheater in Wiesbaden verpflichtet. Mag
Nemetz geht ab Herbſt 1927 an das Schauſpielhaus in Bremen,
Willy Mayenknecht als erſter jugendlicher Held und Liebhaber an
die Vercinigten Städtiſchen Bühnen in Duisburg=Bochum beide
ebenfalls unter weſentlicher Erhöhung ihrer gegenwärtigen Bezüge..
Im Kleinen Haus gelangt heute bei Preiſen von 80 Pf. bis 4.80 Mk.
Mozarts Entführung aus dem Serail für die Schülermiete
rot zur Aufführung.
Morgenfeier des Reformmuſikinſtituts Otto Bartke. An Hand
eines gutgewählten Programms wurden Schülerleiſtungen des Muſik=
inſtituts
in der Aula des Realgymnaſiums vorgeführt, die dem Zu=
hörer
wahre Freude zu bereiten in der Lage waren. Eine auffallende
Sicherheit und Unbefangenheit, baſierend auf einem off.nbar anerzoge=
en
notwendigen Selbſtbewußtſein und muſikaliſchen Verſtändnis, machte
ſich ſchon bei den Jüngſten der Kunſtjünger durchweg angenehm bemerk=
bar
. In ſtets ſich ſteigerndem Maße konnten die Leiſtungen der fort=
geſchrittenen
Schüler bis zu dem gerade künſtleriſch vollendeten Spiel
des Herrn Fritz Schildge verfolgt werden. Die verhältnismäßig ſehr
hohen Anforder ungen, die beziglich muſikaliſcher Vertiefung und bezüg=
lich
der Technik geſtellt waren, wurden mit freudiger Hingabe durchweg
gelöſt.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Am 9. Februar, abends
6½ Uhr, findet im Saal der Städtiſchen Akademie der dritte Vortrag
von Dr. Bodo Wolf zu dem Thema Einführung in die Geſchichte der
Muſik ſtatt. Herr Dr. Wolf ſpricht über die Zeit von 1600 bis 1750
(u. a. über Monteverdi, Cariſſimi, Schütz, Bach, Händel). Karten im
Sekretariat der Akademie, Eliſabethenſtraße 36.
Leſeabende der Stadtbücherei. Mittwoch, den 9. Februar,
B Uhr: Kaſer Heinrich II., geſchildert von einem Zeitgenoſſen (zum
B50. Jahresgedächtnis von Canoſſa). Freitag, den 11. Februar,
S Uhr: Spitteler=Leſekreis.
Vereinigung ehrm. Real= und Oberrealſchüler zu Darmſtadt. Der
Beſchluß der Mitgliederverſammlung, jeden zweiten Mittwoch im Monat
eine Zuſammenkunft zu veranſtalten, wivd von dem geſchäftsführenden
Vorſtand nach beſter Möglichkeit durchgeführt. Leider hatten uns im
vergangenen Monat die Künſtlermitglieder im Stiche gelaſſen, ſo daß
Der geplante Bunte Abend nicht zuſtande kam. Der Vorſtand hat das
Beſtreben, die Verſammlungen ſtets intereſſant und anregend zu geſtal=
en
, erſucht jedoch die Mitglieder und Freunde, auch vollzählig zu er=
ſcheinen
. Morgen, Mittwoch, den 9. Februar, abends 8 Uhr, findet im
Saale der Ludwigs=Oberrealſchule (Kapellplatz) ein Vortrag des 1. Vor=
Etzenden, Herrn Studienrats Dr. Grimm, über ſeine Studienreiſe nach
Bappland ſtatt. Da das Thema dieſes Vortrages in hieſiger Gegend
zu den Seltenheiten gehört, iſt ein Beſuch dringend empfohlen. (Damen
erzlich willkommen.) (Siehe Anzeige.)
Die Ausgrabungen in Oſtia. Wir machen noch einmal darauf
aufmerkſam, daß der zweite Vortrag von Fräulein Gütſchow aus
om über Die neuen Ausgrabungen in Oſtia am Mittwoch, den
Februar, von 67 Uhr, im Gewerbemuſeum ſtattfindet. Dieſer zweite
Fortrag wird den Privatbauten, dem öffentlichen Leben und vor allem
lem Handel gewidmet ſein und daher die wichtigſten Reſultate der Aus=
abungen
zur Darſtellung bringen. Karten zu 1 Mk. ſind an der Abend=
laſſe
erhältlich.
Den 8. Vortrag im Realgymnaſium hält am 9. Februar, abends
Uhr, im F ſtſaal der Anſtalt, Herr Studienrat K. Becker. Er ſpricht
iGber: Altertum und Leibesübungen. Karten zu 1 Mk. am Saaleingang.
Zum Rezitationsabend Kurt Weſtermann in der Vereinigung der
Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Zur Einſührung in den
Fezitationsabend Kurt Weſtermann ſei folgendes mitgeteilt: Aeſchylos
Brometheus in der zum Vortrag kommenden Geſtalt iſt der erhaltene
mittlere Teil einer Trilogie des großen attiſchen Dichters, die aus dem
Fuerbringenden, dem gefeſſelten und dem befreiten Prometheus beſteht.
Die erhaltene Tragödie iſt der gefeſſelte Prometheus. Die Bedeutung
s Werkes liegt vornehmlich in den dramatiſch wirkſamen ethiſchen
düigen des Titanen, ſeinem großartigen Stolz und erhabenen Trotz
gen die Götter, ſeinem Mitleid mit den Menſchen und der Freiheit
ſnes Willens, die er ſich bei allem äußeren Unterliegen bewahrt.
Aiderſeits verlangt die Tragödie des Aeſchylos den frommen Glauben
ar eine höhere gottliche Macht, die den Gang des Geſchickes auch durch
Aot und Leiden zum beſten wendet. Und ſo hat der Stoff der geſamten
Zrilogie wohl dargeſtellt, wie Zeus ſich aus einem Vertveter roher
Aaturgewalt zu einem weiſen und gerechten Vater der Götter und
Arnſchen entwickelt, der dramatiſche Verlauf mehr und mehr Zeus, den
AEherrſcher, ſelbſt in ſeinem hohen ſittlichen Weſen in den Vordergrund
nückt, wahrſcheinlich im dritten Stück der Trilogie. Jedenfalls; noch iſt
Hais; Herrſchaft nicht geſichert, noch iſt er nicht allmächtig, über ihm
tvt die Moira. Um des ihm unbekannten Feindes ſich zu erwehren,
hl er nach dem Sturz der Titanen auch das Menſchengeſchlecht ver=
uSren
. Dagegen empört ſich Prometheus, er erbarmt ſich der Menſchen,
eket und hebt ihre Exiſtenz, ſchenkt ihnen das Feuer und die Künſte
iI die Hoffnung. Daſür wird Prometheus beſtraft: Hier beginnt der
Im Vortrag gelangende Gefeſſelte Prometheus‟. Die Rieſengeſtalten
kiaft und Gewalt ſchleppen ihn bis ans Ende der Welt, und Hephaeſtos
cmiedet ihn an einen hohen Felſen. Kein Zuſpruch vermag des
enanen Trotz zu brechen. Unter Donner und Blitz verſinkt der Un=
ellgſame
in den Tartaros. Zuvor enthüllt er uns das Geheimnis der
in tigen Erlöſung. Soweit das Schickſal des gefeſſelten Prometheus.
eſſen Entwicklung im einzelnen hier nicht vorgegriffen werden ſoll.
(ah Tauſenden von Jahren ſteigt der Fels wieder mit Prometheus
w Erde empor. Inzwiſchen iſt an die Stelle von Zeus' Willkürherrſchaft
n Neich der Gerechtigkeit und des Friedens, neben Moira die Themis
ereten mit ihren drei Töchtern Gerechtigkeit, Recht und Frieden. An=
Irhts dieſer höheren, ſittlichen Gaben für die Menſchheit verſöhnt ſich
Ee s, der jetzt Allgütige und Allmächtige und vollkommene Weltordner,
SSer mit dem Empörer. So klingt die Trilogie in dem Befreiten
kr metheus ſympathiſch aus. Das ungeheuere Problem, das den
ahiſchen Geiſt ſchon ſehr früh bewegt, und das unſer Dichter zum
Aenmal dramatiſch aufrollt, hat die großen Geiſter der Kulturvölker
rer wieder beſchäftigt und im Fauſt ſeine deutſche Löſung gefunden.
Ɨn metheus iſt uns zum Symbol geworden für den in beengenden
u=den ringenden Uebermenſchen, für den in der Endlichkeit knirſchen=
en
. Ewiges erſehnenden Geiſt.

Warum Berufsberatung?
Ueber dieſes Thema ſprach Direktor Münch vom Berufsamt
Nürnberg in der Reihe der Berufskundlichen Vortrage,
die vom Beruſsamt beim Oeffentlichen Arbeitsnachweis und dem Be=
rufsberatungsausſchuß
der Techniſchen Hochſchule in der Zeit vom 6.
bis 20. Dezember 1926 in der Techniſchen Hochſchule veranſtaltet wurden.
Der Erfolg dieſer Vorträge beginnt ſich bereits auszuwirken.
Seit 1. Oktober 1926 haben bereits 365 Knaben
und 61 Mädchen das Berufsamt zur Beratung und
Lehrſtellenvermittlung aufgeſucht. Ferner ſind 47
Knaben und 21 Mädchen für einen Beruf oder ein Studium beraten
worden. Dies ſind zuſammen rund 500 Berufsanwärter, die irgend=
wie
in ein Lehrverhältnis bzw. in den Produktionsprozeß eingereiht
werden ſollen.
Es ſoll nicht davon geſprochen werden, wie viel Lehrſtellenſuchende
hier beraten worden ſind, denn die beſte und weitgehendſte Beratung
wäre ja nur halbe Arbeit, wenn den jungen Menſchen nicht auch ge=
eignete
Lehrſtellen nachgewieſen bzw. vermittelt würden. Aber auch
nach dieſer Hinſicht kaun ſchon Weſentliches berichtet werden. Seit
1. Oktober 1926 wurden verfügbar gemacht: für Knaben 252
Lehrſtellen, für Mädchen 25 Lehrſtellen, und davon
ſind für Knaben bereits 113 und für Mädchen bereits
5 vermittelt. Ueber die reſtlichen vorhandenen Lehrſtellen ſchwe=
ben
noch Verhandlungen, bzw. ſtehen noch die Ergebniſſe der pſycho=
techniſchen
Eignungsprüfungen aus. In Kürze dürften auch dieſe
Stellen ſämtlich beſetzt werden.
Ferner werden bei der Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung
auch jugendliche Arbeiter (ungelernte bis zu 17 Jahren) vermittelt. Seit
1. Oktober 1926 konnte 73 Jugendlichen eine Ar=
beitsſtelle
nachgewieſen werden.
Dieſe Zahlen beweiſen, daß trotz der verhältnis=
mäßig
ſchlechten wirtſchaftlichen Lage auf dem Ge=
biete
der Berufsberatung und Lehrſtellenvermitt=
lung
ein großer Dienſt am Volksganzen bzw. der
Volkswirtſchaft geleiſtet werden kann, wenn verſtänd=
nisvolle
Zuſammenarbeit aller in Frage kommenden Faktoren gewähr=
leiſtet
iſt und die ganze Angelegenheit von einer Zentrale bearbeitet
wird.
Kaum eine Stelle kamn beſſer über die Verhältniſſe auf dem Arbeits=
markte
unterrichtet ſein, als die Arbeits= und Berufsämter, ganz ab=
geſehen
davon, daß ſich bei der heutigen Vielgeſtaltigkeit der Berufe
Laien überhaupt ohne eine Berufsberatung nicht mehr auskennen.
Dank der bereitwilligen Unterſtützung, die die Berufsberatung und
Lehrſtellenvermittlung gefunden hat bei dem Kartell der Arbeitgeber=
verbände
, der Darmſtädter Induſtriellenvereinigung E. V., der Heſſi=
ſchen
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, wird bei der Lehr=
lingseinſtellung
immer mehr mit dem ſeitherigen Brauch bei der Aus=
wahl
des Nachwuchſes gebrochen. Man erkennt, daß es nicht genügt,
den künftigen Lehrling wr anzuſehen, um ihn für dieſen oder
jenen Beruf geignet zu finden. Es genügt auch nicht, wemn die Eltern
ſich bei Onkels und Tantens berufsberaten laſſen, aber dabei ver=
geſſen
, zu fragen, ob die Ratgeber auch für den geratenen Beruf eine
Lehrſtelle wiſſen oder über die Dauer der Ausbildung und deren Koſten
und zuletzt über die Berufsausſichten auch nur einigermaßen Verantwort=
liches
ſagen können.
Bei aller Achtung vor ſolchem Rat darf man nicht überſehen, daß
ſich die Verhältniſſe in den letzten 12 Jahrzehnten ſo weſentlich ver=
ändert
haben, daß ſogar die Perſonen, die ſich mit der Materie dauernd
beſchäftigen müſſen, auf Hilfsmittel und Unterſtützung von Spezialiſten
nicht verzichten können.
Es iſt doch ſo, daß jeder Menſch in hohem Maße ein Produkt ſei=
ner
Kinderſtuübe und der genoſſenen Schulbildung iſt, und auch beim
Eintritt in das Erwerbsleben, ganz gleich auf welihem Gebiete, bleiben
wird. Wege, die leider ſehr häufig gezeigt werden, in marktſchreieriſch
angeprieſenen Büchern, z. B. Vom Liftboy zum Fabrikdirektor oder
Milliardär und ähnliche, ſind ſehr abwegig und erwecken in den Köpfen
der Jugend und leider ſogar oft bei Erwachſenen Illuſionen.
Selbſtverſtändlich ſoll und muß jeder junge Menſch ein Ziel haben,
aber dieſes muß entſprechend ſeiner Vorbildung wie überhaupt auch
ſeiner körperlichen Beſchaffenheit in erreichbaren Grenzen liegen.
Dies feſtzuſtellen, iſt Aufgabe der pſychotechniſchen Eignungsprü=
fung
, und man hat hier bereits in mehrjähriger Erfahrung gute Er=
folge
erzielt.
Die Eignungsprüfung und vor allem die Befunde der Schulen, die
doch über die Kinder bzw. deren Veranlagungen und Neigungen meiſt
weitgehendere und wertvollere Auskünfte geben können als die Eltern
ſelbſt, ſind Unterlagen für den Berufsberater. Erſt wenn dieſe Unter=
lagen
geſchaffen ſind, kann die Arbeit des Beratens und dann der Lehr=
ſtellenvermittlung
beginnen.
Darum Berufsberatung und Eignungsprüfung,
die koſtenlos für jedermann ſtattfindet im Berufsamt des
Oeffentlichen Arbeitsnachweiſes, Mornewegſtraße 1
(alter Ludwigsbahnhof).
* Der Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſtellerverein hielt
geſtern ſeinen 4. Literariſchen Abend in dieſem Winter ab. Er war ſo
ſtark beſucht, daß das Kaſino=Zimmer im Reſtaurant Chriſt nicht aus=
reichte
, weshalb die Veranſtaltung im Weißen Saal ſtattfand. In Ver=
tretung
des verhinderten Vorſitzenden, Herrn Prof. Dr. E. A. Berger,
begrüßte das Vorſtandsmitglied, Herr Lettenbauer, die Anweſenden und
ſtellte ihnen den Vortragenden des Abends, Herrn Rudolf Engelmann,
mit einführenden Worten vor, er werde in Gedichten und Proſa eine
Selbſtbiographie geben. Herr Engelmann begann mit der Rezitation
eines Frühlingsliedes, daran ſchloſſen ſich einige Jugendgedichte, von
denen das erſte ſich durch einen volksliedmäßigen Verston und ebenſolche
Stimmung auszeichnete. Ein Trinkerphiloſophie betiteltes Gedicht
iſt beſonders gewandt im Stimmungsausdruck. Seine Liebeslyrik, die
vertreten war durch die Dichtungen Vergißmeinnicht Gedenken
und Mein Lieb, ſchlägt tiefere Töne an, aber auch ſie verraten einen
Dichter, der einen friſchen, unmittelbaren Gefühlsausdruck anſtrebt. In
Straßburg war Herr Engelmann viele Jahre anſäſſig und hat dort,
nach ſeinem Zeugnis, ſchine Jahre erlebt. Der Weltkrieg ſah ihn dann
als Kommandant einer Landwehrkompagnie; auf ungariſchem Kriegs=
ſchauplatz
erhielt er einen Leberſchuß, aber mit übermütigem Humor
macht er Meldung von ſeiner Verwundung. Nach ſeiner Rückkehr in
die Heimat zur Geneſung ſind Engelmanns Dichtungen vorübergehend
von einem ernſten, tragiſchen Klang erfüllt. Wieder zurückgekehrt in
den Militärdienſt, wird ſeine Stimmung wieder lebensfreudiger und
lebensbejahender. Noch einmal kehrt der Dichter nach Straßburg zu=
rück
; diesmal wendet ſich ſeine Verskunſt einem gehobenen patriotiſchen
Tone zu, daneben fehlten nicht Gedichte ſatiriſchen empfindſamen und
naturreligiöſen Inhalts, ſowie einige Gelegenheitsgedichte ernſten, hei=
teren
, ja übermütigen Charakters. Stimmungsbilder ſowie biographiſche
Mitteilungen in gehobener Proſa und in Verſen vervollſtändigten das
ſmpathiſche Bild, das die Zuhörerſchaft von dem Dichter im Verlaufe
des Abends gewann. Engelmann iſt in erſter Linie ein Erlebnisdichter,
denn alles Erleben geſtaltet ſich ihm zum Gedicht; darum ſind alle
Aeußerungen ſeines Dichtergefühles klar gegenſtändlich und eindringlich.
Das Publikum folgte mit lebhafter Spannung dem gewandten und mit
Humor gewürztem Vortrag Rudolf Engelmanns, und ſpendete ihm
reichen Beifall.

dungen u. Erkälfungen

PASTILLEN
HALTLCH M APOTHEKEN U. DROGERIEN. RA
u is Rastlagmasa)

C. Tagung der Görresgeſellſchaft. Gelegentlich der diesjährigen
Tagung der Görresgeſellſchaft in unſerer Stadt fand am vergangenen
Samstag in der Otto=Beindt=Halle ein Vortrag des Herrn Geheimrats
Univerſitätsprofeſſor Dr. Beyerle, München, über Die Kultur der
Abtei Reichenau ſtatt. Der Vorſitzende der hieſigen Vereinigung kath.
Akademiker, Herr Miniſter von Brentano, wies zunächſt darauf hin,
daß Darmſtadt diesmal die Ehre habe, die Görresgeſellſchaft in ſeinen
Mauern tagen zu ſehen, eine Stadt, in der unſer unvergeßlicher von
Hertling, einer der Mitgründer der Geſellſchaft, geboren ſei. Die Wirk=
ſamkeit
dieſer Geſellſchaft, die das wiſſenſchaftliche Leben in ſeinem
ganzen Umfang zu wecken und zu fördern ſuche, und den Namen eines
der hervorragendſten und eigenartigſten Söhne des Rheinlandes, des
großen Görres trage, habe der Hiſtoriker Univ.=Profeſſor Grauert hin=
länglich
gewürdigt. Geh. Rat Dr. B herle führte ſogann etwa folgendes
aus: Die Karolingiſche Reichsabtei Reichenau, auf einer Bodenſeeinſel,
iſt eine hervorragende Stätte deutſcher und chriſtlicher Kultur im
Mittelalter. Sie verdankt ihr Entſtehen dem hl. Pirmin, einem Zeit=
genoſſen
des hl. Bonifatius, dem er an Bedeutung wenig nachſteht, ein
Abgeſandter Karl Martells, der ihn im Jahre 724 beauftragt hatte,
das erſte Benediktinerkloſter im alemanniſchen Deutſchland zu gründen.
Ein Abt Waldo genoß hohes Anſehen bei Karl dem Großen. Die große
Kloſterreform unter Ludwig dem Frommen bot in Reichenau wenig
Stoff. Dort ertſtand allwählich der erſte große Tempelbau in Aleman=
nien
und eine der größten Bibliotheken. Dort blühte Walafried Strabo,
der geniale Dichter, bedeutender Philologe und Bibelausleger, Vater der
liturgiſchen Bewegung, der im Jahre 826 eine große Gebetsverbrüderung
im Frankenreiche mit 40 000 Mitgliedern ins Leben rief. Um die Mitte
des 11. Jahrhunderts finden wir die Namen Berno und Hermann der
Lahme, ein Graf von Altshauſen, welch letzterer die herrlichen Hymnen
Salve Regina und Alma Redemptoris mater dichtete. Jene Zeit
brachte auch die Hochblüte der Malerei. Was Reichenau in Wiſſen=
ſchaft
und Kunſt geleiſtet hat, wird unvergeſſen bleiben. (Lebh. Beifall.)
Wintervergnügen der Darmſtädter Gaſtwirte=Innung. Wie aus
dem heutigen Anzeigenteil erſichtlich iſt, findet morgen Mittwoch das
44. Stiftungsfeſt der Darmſtädter Gaſtwirte=Innung im Städtiſchen
Saalbau ſtatt. Das einzige große Feſt im ganzen Jahr der Darmſtädter
Gaſtwirte iſt im Laufe der letzten Jahre ein Ereignis der Winterſaiſon
geworden. Trotz der nun herrſchenden Karnevalsſtimmung iſt es um
ſo ſchwerer, ein Feſt, das nicht den Charakter einer Karnevalsveranſtal=
tung
trägt, ſo ſchmackhaft zu machen, daß ein jeder Beſucher Freude und
Genuß an dieſem Abend haben wird. Dafür aber iſt geſorgt. Durch
Uebernahme der geſamten Dekoration der Liedertafel im Park von Va=
lencia
wartet der Feſtausſchuß außer dem ernſten mit einem fröhlichen
Teil auf, indem durch eine Bunte Bühne, dargeſtellt von nur erſtklaſſi=
gen
Künſtlerinnen und Künſtlern, für einige heitere Stunden zur Unter=
haltung
beigetragen wird. Ferner bietet eine noch ſelten geſehene Tom=
bola
mit vielen kulinariſchen Genüſſen reichlich Gelegenheit zum Gewinn.
Man kann wohl mit Beſtimmtheit behaupten, daß auch das diesjährige
Feſt, das mit einem Feſtball ſchließt, wieder einen glänzenden Verlauf
nehmen wird.
Den Abonnenten des Darmſtädter Tagblatts gewährt die Direk=
tion
des Orpheums ein beſonderes Entgegenkommen, indem ſie gegen
Umtauſch des Ausſchnitts der heutigen Anzeige an
der Abendkaſſe (des Orpheums) 2 Eintrittskarten zu halben
Kaſſepreiſen verabfolgt. Zur Aufführung gelangt die Operetten=
Revue Die Tugendprinzeſſin. (Siehe heutige Anzeige.)
* Bezirksſchöffengericht. Ein Beamter, der Gelder, die er in amt=
licher
Eigenſchaft empfangen oder in Gewahrſam hat, unterſchlägt und
in Beziehung auf die Unterſchlagung die zur Eintragung oder Kontrolle
der Einnahmen oder Ausgaben beſtimmten Rechnungen, Negiſter oder
Bücher unrichtig geführt, verfälſcht oder unterdruckt hat, macht ſich der
Verfehlung gegen 88 350, 351 St. G.B. ſchuldig. Im der Aburt ilung
unterliegenden Fall handelt es ſich um einen an einem hieſigen Poſtamt
angeſtellten Oberpoſtſekretär. Die Unterſchlagungen, die im September
und Oktober vorigen Jahres begangen wuvden, erreichten den Geſamt=
betrag
von etwa zehntauſend Mark. Mit einer hieſigen Bank wegen
Beſchaffung des Geldes eingeleitete Verhandlungen verliefen reſultatlos.
Der Staatsanwalt hebt den Mangel verbrecheriſcher Geſinnung und
eine gewiſſe Charakterſchwäche als mildernde Umſtände hervor und be=
antragt
zehn Monate Gefängnis. Der Verteidiger betont dazu noch,
daß Angeklagter ſich eine neue Exiſtenz begründen müſſe. Mit den
falſchen Büchereinträgen habe Angeklagter nur momentane Verlegen=
heiten
verdecken wollen. Der Reichsfiskus ſei für die entnommenen Be=
träge
befriedigt worden. Es möge auf die geſetzliche Mindeſtſtrafe unter
Anrechnung der Unterſuchungshaft erkannt werden Das Urteil er=
kennt
auf 10 MonateGefängnis unter Anrechnung von 94 Tagen
Unterſuchungshaft und einjährigen Ehrverluſt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künftler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachftehenden Grwähnung
geſchiebt. behält ſich die Redakilon ihr Urteil vor
Palaſt=Lichtſpiele. Die Waiſe von Lowood, nach dem
gleichnamigen Roman von Currer=Beil. In der Hauptrolle Evelyn Holt.
Ein erſchütterndes Lebensbild, beginnend hinter den grauen, düſteren
Mauern des Waiſenhauſes von Lowood. Der Film beſchreibt das Schick=
ſal
eines kleinen Waiſenmädchens, das, lieblos und ſtreng von fremden
Menſchen aufgezogen, ins harte Leben hinausgeſtoßen wird. Dornenreich
iſt ihr Lebenspfad, bis ſie an der Seite ihres Geliebten, der ihren
wahren Wert erkannt hat, das wirkliche Glück und damit Ruhe und
Frieden findet. Ein ſehr wirkungsvoller Film, der mit lebhaftem Beifall
aufgenommen wurde. Als zweiter Schlager gelangt zur Aufführung
Zigeuner im Frack die Liebe von Zigeunern ſtammt . . . die
Liebe der Zigeunerin Zara in 7 ſpannenden Akten.
Lokale Veranſialtungen.
Die hierunter erſcheinenden Notlzen ſind an ſchlietlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der große Liederzweig=Maskenball findet am
Samstag, den 26. Februar (Faſtnachtſamstag) in ſämtlichen Räumen der
Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. (Näh. ſ. Anz.)

Aus den Parteien.

Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder der Partei werden darauf aufmerkſam gemacht, daß der
nächſte Vortrag von Herrn Direktor Dr. Haupt am Freitag, den
11. Februar, nachmittags 6 Uhr, im Gewerbemuſeum ( Neckar=
ſtraße
3) ſtattfindet. Das Thema lautet: Die Textilarbeiten
der Ausſtellung Schrift und Handwerk‟. Die Mitglieder
werden um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen gebeten. Gäſte können
eingeführt werden.

Tageskalender für Dienstag, den 8. Februar.
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus, A4 12. Anfang
7 Uhr, Ende 10 Uhr: Haus Herzenstod, Kleines Haus, Schüler=
miete
weiß 7, rot 7, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Die Entfüh=
rung
aus dem Serail. Orpheum, abends 8 Uhr: Die Tugend=
prinzeſſin
. Hausfrauenbund: Nachm. 4 Uhr Monatsver=
ſammlung
im Gartenſaal des Saalbaues. S. T.A.=Miſſion?
Vortrag abends 8 Uhr Grafenſtr. 24. Konzerte uſw.: Schloß=
Café, Perkeo, Hotel Schmitz, Maxim, Weinhaus Weißer Turm, Café
Rheingold, Taunusburg.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 9. Februar.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein; Vorm. 9 Uhr auf dem Hl. Kreuz
Holzverſteigerung Nr. 9. Heſſ. Bürgermeiſterei Gun=
dernhauſen
: Vorm. 9 Uhr Herrnwieſenſtraße Nutzholzverſteige=
rung
. Heſſ. Bürgermeiſterei Meſſel; Vorm. 10 Uhr
Meſſeler Grenzſchneiſe=Dieburger Weg Nutzholzverſteigerung. Ver=
waltung
des Erholungsheims Zur Poſt, Jugen=
heim
a. d. B.: Vorm. 10½ Uhr Verſteigerung von Möbeln uſw.

ASOf AOLL GeSLefA
Snd. ora.

GaP Mele"

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Seite 6

Dienstag, den 8. Februar 1927

Nummer 39

Aus Heſſen.

ſteigerungspreis von 15 Feſtmetern Stammholz beträgt 569,50 Mk.,
von 12 Raummetern Kiefernrollen 162 Mk., pro Raummeter Knüppel
15,50 Mk. Der Gemeinderat genehmigt die Verſteigerung. Das An=
fahren
von Sand ver Kubikmeter 2,18 Mk. und 20 Raummetern Holz
aus dem Gemeindewald zu 238 Mk. pro Raummeter wurde vergeben.
1927 ſoll durch den Kreis=Gartenbauverein ein Wettbewerb für Obſt,
Gemüſe und Blumen aus den Hausgärten ſtattfinden, desgleichen von
nungen der Lehrer wurde vertagt. Die fertiggeſtellte Kulturarbeit der
Bornwieſe wurde vorgeſtern durch die Kultuinſpektion beſichtigt. Die
Fläche ſoll im Frühjahr mit Hafer und Grasſamen eingeſät werden,
Siebzehn Morgen ſind kultiviert worden.
Griesheim, 7. Febr. Am Donnerstag morgen wurde am Weg=
übergang
hinter dem Kirſchenhügel CChauſſeeck) der dort ſtehende und
auf ſeinen Fuhrmann wartende Schloſſer Heinrich Diefenbach von hier
von der Straßenbahn erfaßt und einige Meter weit geſchleift. Er er=
litt
ſchwere Verletzungen am Kopf und wurde durch ein gerade daher=
kommendes
Perſonenauto ins Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht.
Ein Augenzeuge berichtet, daß den Wagenführer an dem Unfall abſolut
keine Schuld trifft. Er hat ſchon von weitem und bis zum letzten Augen=
blick
Warnungsſionale gegeben und ſchon vorher die Bremſe gezogen.
Er konnte den Wagen aber nicht eher zum Stehen bringen, da der
Verunglückte ſich erſt im allerletzten Moment anſchickte, das Gleis zu
überſchreiten. Jedenfalls war der Mann ſo in Gedanken verſunken,
daß er das Herannahen des Wagens gar nicht merkte und die War=
nungsſignale
ganz überhörte. Die Verletzungen ſollen zum Glück nicht
derart ſein, daß Lebensgefahr beſteht. Dem Händler Philipp Reiß
von hier iſt ſein Pferd verunglückt, ſo daß es abgeſchlachtet werden
Jahres eingebüßt hat. Er iſt daurch unverſchuldet in eine große Not= Krankheitsfällen.
lage geraten, und hilfsbereite Einwohner wollten deshalb am letzten
reite der Heinrich Leber 5. Ww. in der Pariſergaſſe iſt dieſer Tage der
Holzſchuppen zuſammengeſtürzt. Zum Glück war niemand im Augen=
blicke
des Zuſammenſturzes unter dem Schuppen. Die Nacheichung können, ſodaß ihre geiſtigen Gaben ungeſchult verkümmern. Es muß
der eichpflichtigen Gegenſtände für die hieſige Gemeinde findet bis Frei=
tag
, den 11. Februar, vorm. von 811 Uhr, in der Turnhalle des
5. Schulhauſes ſtatt und zwar: Dienstag für die Buchſtaben G. bis J.,
Mittwoch für die Buchſtaben K. bis L., Donnerstag für die Buchſtaben Mitleidsroden, entſetzte Geſichter, Neugier und gar bitterer Spott mit
M. bis N., Freitag für die Buchſtaben P. bis 3.
Zweigverein Eberſtadt des Heſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz wartete
am Samstag abend im Saale des Gaſthauſes Zum Schwanen mit
einem Wohltätigkeitsabend auf, der, obwohl noch zwei grö=
Haus zu verzeichnen hatte. Der Muſikverein Edelweiß eröffnete die
zur Begrüßung einen ſchönen Prolog ſprach. Das Geſangsduett. Jung
und Alt, ausgeführt von Fräulein Pgula Schmidt und Herrn Chriſt.
Schmidt, gelang großartig und fand den Beifall des Publikums. Im
Mittelpunkt des Abends ſtand das Theaterſtück Eingeſchneit oder Die
verhängnisvolle Hochzeitsreiſe, ein ſchönes flottes Luſtſpiel, deſſen erſter
Akt im Wartezimmer einer kleinen Station Oberſchleſiens, der zweite
und dritte Akt auf dem Gute des Barons von Kroſink ſpielt. Sämt=
glatt
über die Bühne gehen konnte. Das Publikum ſpendete den ver= gemacht.
dienten Beifall. Die Pauſen wurden durch Muſikeinlagen ausgefüllt.
Für den Zweigverein Eberſtadt war der Abend ein voller Erfolg und
gewinnen.
* Ober=Ramſtadt, 7. Febr. Zurzeit wird das Gelände zwiſchen
Infolge der milden Witterung wurde hie und da bereits mit Bau=
verſteigerung
im Forſtort Eichelberg iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine
werden z. Zt. bei der Gemeindekaſſe abgegeben. Auch hier iſt die brauchen auch ihr Heim.
Grippe ziemlich ſtark aufgetreten, doch verlaufen die Krankheitsfälle
durchweg leicht. Um die nicht unerheblichen Mittel für die innere Krüppelarbeit.
Herſtellung der Kirche aufzubringen, ſoll demnächſt hier eine Verloſung
ſtattfinden. Bei der Bürgermeiſterei, Herrn Rektor Lehr und der
hier recht viele dieſer Loſe abgeſetzt wenden könnten.
Groß Umſtadt, 7. Febr. greisobſtbauverband. Der Vor= Land gehen wird.
ſitzende des Kreisobſtbauverbandes Diehurg, Herr Kreisdirektor Hem=
merde
, hat die Hauptverſammlung des Verbandes auf Samstag den 12.
und höheren Landwirtſchaftsſchule ein Film der J. G. Farbeninduſtrie
laufen, auf welchem die zweckmäßige Bekämpfung der Obſtbaumſchäd=
linge
vorgeführt wird. Um 4½ Uhr findet die Hauptverſammlung im
ſtorbene Vorſtandsmitglied G. W. Heil zu Fränkiſch=Crumbach und Polzeiſportverin am vorletzten Sonntag.
Verſchiedenes
Deutſcher Hof vom Ortskartell, des D.B.B. veranſtaltete, öffent= Grasflächen, Rainen und Hecken in der Zeit vom 1. Februar bis 1. Ok=
ſtünden
. Zeitgemäße Beamtenfragen hieß, das Thema,
worüber Herr Hausmeiſter Wolf=Gernsheim, der 3. Vorſ. des Heſſ. überwachen.
B.B., ſprach. Seine, mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommenen Aus=
führungen
gibfelten in folgenden Leitſätzen: Die Beamtenſchaft iſt in Februar: 1.16 Meter: am 7. Fehruar: 1.11 Meter.
den Zeiten der Not die treueſte Stütze des Staates geweſen. Ihre Be=
ten
nicht genügend gewürdigt. Der Deutſche Beamtenbund achtet und
hütet die Verfaſſung des deutſchen Volksſtagtes. Die zukünftige Beſol= auszugeſtalten. Es iſt der 25. Sommertagszug.
dungsregelung muß mehr auf dem Verſorgungsprinzip aufgebaut ſein.
Die Tätigkeit des Sparausſchuſſes bedarf einer ſcharfen Kontrolle durch
Organiſation zum Wohle des Volksganzen erzielt werden. Nach dieſem
Redner, dem lebhafter Beifall für ſeine geiſtvollen Ausfuhrungen ge= ſoll recht bedenklich ſein.
zollt wurde, entwarf Herr Lehrer Meier (Treiſa) ein recht feſſelndes
Bild von der ungeheuren Macht der Wirtzſchaft und wies nach einem
Worten des Dankes und einem Mahnruf zur Einigteit ſchloß der Vor= Mark abging.
ſitzende die Verſammlung.
Dieburg, 4. Febr. Der diesjährige Schützen=Maskenball
findet Sonntag, den 13. Februar d. Js., abends im Weißen Roß zu
Dieburg ſtatt und trägt den Titel: Eine Hochzeit auf dem Mond.
Die hieſige Schuitzengeſellſchaft, die ſchon jahrelang durch ihre muſter=
gültigen
Veranſtaltungen eine führende Nolle in dem Dieburger Faſt= am meiſten zum Anſatz neigt, eine Entfettungs=Kur mit den unſchäd=
nachtsleben
ſpielt, wird auch dieſes Jahr alles daranſetzen, um den Be=
ſuchern
vergnügte Stunden zu bereiten. Die Ausſchmückung des Saales erhalten die echten Toluba=Kerne mit hervorragendem Gutachten, ge=
liegt
wiederum in der bewährten Hand unſeres Künſtlers. Emil
Hügen.

Krüppelſürſorge in Heſſen.
In Ergänzung zu den Mitteilungen, die in der letzten Zeit über
Erzhauſen, 4. Febr. Gemeinderatsſitzung. Der Ver= obiges Thema in der Preſſe erſchienen ſind, wird uns von ärztlicher Seite faßt 29 Paragraphen. Jeder Hausbeſitzer, der ſich bis zum 1. März d. J.
folgendes geſchrieben:
durch Beratungsſtellen für Krüppel und Kurbeiträge ſehr viel Hilfe ge=
der
Heſſiſchen Landesuniverſität in Gießen geplant, weil ſie vor anderen
der Aufgabe dienen ſoll, ein Inſtitut zur Erforſchung der Urſache und
Heilmethoden der Krüppelleiden und zur Ausbildung der jungen Stu= über Vergnügungsſteuer die Gemeinden ermächtigt ſind, mit Geuehmi=
Wand= und Spalierobſt. Die Feſtſetzung der Miete für Dienſtwoh= dierenden der Heilkunde, wie auch zur Fortbildung der jungen Aerzte gung der Landesregierung eine ſolche zu erheben, ſo wird beſchloſſen,
auf dem Gebiet der Krüppelleiden zu werden. Ein ſolches Inſtitut iſt
zeitigen Umſtänden ſeiner Unierſität nicht zu geben in der Lage iſt. Es follen jetzt zuſammen auf einen Schuldſchein geſchrieben werden. Die
daß dafür aus privaten Kreiſen Intereſſe und Unternehmungsluſt ſich ein= rogelt ſich der Zinsſatz weiterhin nach dem Reichsbankdiskont. Zur
ſetzen, dieſen Mangel zu überwinden. Zu dieſem Unternehmen kann man
mur alle daran Beteiligten beglüchwünſchen und nicht zuletzt den Heſſiſchen bauer 3. die Erlaubnis für den Weinheimer Weg erteilt. Die Krie=
Krüppelfürſorgeverein, der mit unermüdlicher Ausdauer, trotz vieler
zu ſtellen verſteht.
Die Erforſchung und ſpezielle ärztliche Ausbildung im Dienſte der
Heilbehandlung und Fürſorge der Krüppel?. In jeder ärztlichen Sprech=
ſtunde
, bei jeder ärztlichen Unterſuchung, durchs ganze Land, in jeder
durch Feſtſtellung, Beratung und Heilbehandlung Krüppelfürſorge ge=
trieben
, die die ganze große Maſſe der leichten und mittelſchweren Er=
krankungen
zum Teil ambulant verſorgt und heilt. Und es iſt ſelbſtver=
ſtändlich
, daß die orthopädiſchen Spezialärzte bei Beratung und Heilbe=
mußte
. Es iſt dies das zweite Pferd, das der Mann innerhalb eines handlung die Hauptarbeit zu leiſten haben, beſonders in allen ſchwierigen
Daneben bleibt eine nicht zu unterſchätzende Zahl von ſolchen, die
Sonntag eine Sammlung vornehmen, um ihn aus ſeiner Notlage zu nur durch eine Behandlung von vielen Monaten odes ein oder gar zwei
retten. Hoffentlich fanden ſie keine verſchloſſene Tüven. In der Hof= Jahren in vielen Etappen aus ſchwerſtem Krüppoltum zu in unſerer richtig gehalten habe. Es wird deshalb beſchloſſen, daß in Zukunft auch
menſchlichen Geſellſchaſt brauchbaren Gliedern heraufgeführt werden
können. Dieſe haben zu Hauſe nie eine Schule regelmäßig beſuchen trag wird der Spielplatz am Friedhof aufgehoben, da ſich hier Zuſtände
auch dafür geſorgt werden. Und wenn man bedenkt, daß ſolch ein
Menſchenkind wohl nie im Leben unbefangen mit Seinesgleichen hat ver=
kehren
können, daß vielmehr ſtets laute, pft ungeſchäickte und liebloſe
jedem Menſchen an ſie herantritt, ſo vermag man ſich von dem Seelen=
und Gemitszuſtand ſolch eines Menſchenkindes vielleicht eine entfernte
I. Eberſtadt, 7. Febr Wohltätigkeitsabend. Der Vorſtellung zu machen. Da iſt der ganze Menſch verkrüppelt: Körper,
Seele und Geiſt; und da muß dem ganzen Menſchen geholfen werden.
und wo kann das geſchehen?. In einem Krüppelheim,
Wir haben in Heſſen ſeit 17 Jahren ein Krüppelheim, und vielen im
here Veranſtaltungen am Platze abgehalten wurden, ein vollbeſetztes Land iſt es wohlbekannt. Es war ganz jung, als Kriegs= und darnach
Inflationsſtürme über es hinweggingen und iſt darum im Wachstum, wie
Veranſtaltung durch zwei Muſikſtücke, worauf Fräulein Frieda Gärtner alles andere in dieſen Jahren, zurückgeblieben. In ländlicher Stille, in
ſchönſter Landſchaft liegt dieſes Heim der Krüppel in Nieder=Ramſtadt.
Durch die Nähe der Landeshauptſtadt 4 Kilometer von Darmſtadt geſpart, die ihnen beim Abgang von der Schule an Oſtern ausbezahlt
ſind alle Vorteile der modernen ärztlichen Wiſſenſchaft und ärztlichen
Könnens geſichert und kommen neben der Heimpflege, der Krüppelſchule,
dem großen Garten in herrlicher Luft den bis dahin auf die Schattenſeite
des Lebens gedrängten Krüppelkindern zu gut.
Und wenn es auch noch klein und umvollkommen, ſo hat es doch viele,
liche Mitwirkenden fanden ſich glänzend in ihre Rollen, ſo daß das Stück arme bemitleidenswerte Menſchenkinder zu frohen dankbaren Menſchen
40 Plätze für Kinder bis zur Schulentlaſſung ſtehen zur Verfügung,
und 80 bis 100 Kinder werden alljährlich aufgenommen. Meiſt drängt es
ein Beweis dafür, daß ſeine edlen Beſtrebungen immer mehr an Boden zur Entlaſſung, da neue Sorgenkinder warten auf die Aufnahme. Aber
was ſoll dann nach Entlaſſung aus ihnen werden?. Sie brauchen Liebe
und Geduld und geſchickte Lehrmeiſter, um ihre notdürſtig brauchbar
Lichtenbergſtraße und Nieder=Modauer Weg als Baugelände erſchloſſen, gemachten Glieder zu tüchtiger Arbeit zu üben. Dazu ſoll in Nieder=
Gs werden dadurch eine ganze Anzahl Privatbauplätze geſchaffen Namſtadt ein Lehrlingsheim für Krüppel errichtet werden. Schon iſt der und beſtritt dabei die Geſchichtlichkeit der Perſon Jeſu. Auf Einladung
Bauplatz hergerichtet, die Erdarbeiten getan, Material wird angefahren;
arbeiten begonnen. 3. Zt werden die Ausſchachtungen für das Gebäude und ſchon ſtehen Menſchen bereit, die Arbeit in dienender Hingabe zu tun.
der hieſigen Vereinsbank, Ecke Ernſt=Ludwig= und Wehrſtraße vor= Und bis der Sommer ins Land geht, wird die ſchon jetzt ſtattliche Zahl gelebt? Der Saal des Vereinshauſes und ſeine Emporen waren über=
genommen
. Die Holzhauerei im hieſigen Gemeindewald geht ihren der Aufnahmebegehrenden ihren Einzug halten. E3 können aber nur füllt. Gar mancher Zuhörer mußte ſtahen, ein Beweis, mit welcher
Ende entgegen. Die zweite Nutzholzberſteigerung, bei der ſehr ſchönes Krüppellehrlinge männlichen Geſchlechts vorerſt dort aufgenommen wer= Spannung dem Vortrag Dr. Bertrams entgegen geſehen wurde. Dr.
Fichtenſtammholz aller Klaſſen zum Ausgebot kommt, findet am Diens= den. Für die dann kommende Zeit bleiben weitere Aufgaben. Auch die
tag, den 8. Februar, im Forſtort Günkelbach ſtatt. Die Brennholze ſchulentlaſſenen Mädchen müſſen eine Berufsausbildungsſtätte haben, theologiſchen Forſchung, wandte ſich in einem mehr als einſtündigen
Und die ganz fürſorge= und pflegebedürſtigen Krüppel jeden Alters
Man iſt froh, den erſten Schritt voran zu tu in der praktiſchen
Und ſo gewiß unter den Gaben der Sammlungen und der Lotterie
für die Gießener Krüppelklinik der Dank, der aus der Krüppelheim= Dabid Strauß, der hervorragendſte Apoſtel des Unglaubens, beſtritt im
Verkaufsſtelle des Konſumpereins in der Wehrſtraße ſind ehrenamtliche arbeit in Nieder=Ramſtadt erwachſen iſt, einen großen Anteil hat, ſo
Verkaufsſtellen für Loſe der KrüppelheimWohlfahrtslotterie einge= ſind wir gewiß, daß dieſer Dank auch offene Herzen und Hände Seitdem war es ruhig geworden, bis Dr. Drews im Jahre 1910 den
richtet. Im Intereſſe der guten Sache wäre wünſchenswert, daß auch ſchaffen wird, wenn für die Krüppelheimarbeit des Heſſiſchen Landes=
vereins
für Innere Miſſion in Nieder=Ramſtadt eine Bitte durchs folgendes, weil allgemein verſtändlich, in allen Kürze angeführt: Die
ds. Mts, anbergumt. Um 3½4 Uhr wird in der Turnhalle der Oberreale älteſte Einwohnerin Michelſtadts, Frau Katharine Dingeldein Wtw. Schriftliches hinterlaſſen habe, werde von jedem zugegeben. Es ſei nicht
geb. Trumpfheller, ihren 90. Geburtstag. Maskenball des
Fußballvereins. Der Fußballverein vergnſtaltet am 12. Februar
einen Maskenball im ſtädtiſchen Saalbau. Die Fußbller werden auf treibes, der Juden daraus geſtrichen werden. Den Talmud, der viel
Gaſthaus zur Krone ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen: Geſchäfts= demſelben allerlei Ueberraſchungen bieten. Die freudige Anregung da= ſpäter entſtanden ſei, laſſe man gelten, das Neue Teſtament bezweifele
bericht über das Jahr 1925, Rechnungsablage, Erſatzwahl für das ver= zu bietet wohl ihr Erfolg in Darmſtadt im Kampf gegen den dortigen man. Paulus wird von Dr. Drewvs als geſchichtliche Perſon anerkannt,
r Babexhaufen, 7. Fehr. Die am Sonntag nachmittag im Gaſthaus Hecken. Das Kreisamt weiſt darauf hin, daß das Abbrennen von Drews gebeten, in Offenbach die Klinge mit Dr. Bertram zu kreuzen.
liche Veumtenverſammlung nahm bei ſehr gutem Beſuhe, tober verboten iſt, um den Vögeln während dieſer Zeit die Niſtplätze, der evangeliſchen Kirche austrat, ſprach ſehr gemäßigt und zurückhaltend.
von hie= und der ganzen Umgebung einen eindrucksvollen, würdigen nicht zu zerſtören. Die Polizeibehörden ſind verpflickſtet, die Nichtbefol= Ueber die Frage, ob Jeſu gelebt habe, ſei man bei den Freireligiöſen
Verlauf. Leiter der Verſammlung war der 1. Vorſitzende. Herr Lehrer gung dieſer Anordnung zur Strafanzeige zu bringen. Die Ver= durchaus nicht allgemein einer Meinung mit Dr. Drews. Jeſus ſei ein
Miller. Nach herzlichen Begrüßungsworten ſtreiſte er in eindring= minderung der Herbſtzeitlofe. Infolge der Wahrnehmung, Sohn ſeiner Zeit geweſen, der der heutigen Menſchheit nicht mehr ge=
lichen
Worten die wichtigſten Geſchehniſſe des Jahres 1936, das als daß die ſchönen und fruchtbaren Wieſengründe des Kreiſes von Herbſt= nügen könne. Es ſei ein Mangel des Chriſtentums, daß es den Menſchen
Cinigungsjahr für die Beamtenſchaft angeſehen werden könnte, und zeitloſen geradezu überwuchert ſind, werden die Wieſenbeſitzer ernſtlich zu wenig auf ſich ſelbſt verweiſe, die letzte Verantwortlichkeit immer Gott
mahnte zur Zuſammenfaſſung aller Kräſte im Hinblick auf die entſchei= aufgefordert, dieſe überaus ſchädlichen und giſtigen Wieſenpflanzen zu zuſchiebe. Der Menſch könne ſich nur auf= und vorwärts entwickeln, wenn
denden Kämpfe, die in naher Zukunft dem Berufsbeamtentum bevor= entfernen. Die Bürgermeiſtereien der Landgemeinden haben die Dunch= er ſich wieder mehr auf die eigene Kraft beſinne. Der Weltkrieg habe
führung dieſer Anordnung bei dem Frühjahrsrundgang gewiſſenhaft zu ihm dem Prediger bewieſen, daß das Chriſtentum die Aufgabe nicht
9 Von der Bergſtraße, 4. Febr. Der Gemeinnützige Verein Wein= er die hebräiſchen Quellen nicht leſen könne. Pfarrer Hallier betonte,
deutung zur Erhaltung des Vollsganzen wird von einzelnen Vollsſchich= heim beſchloß, am Sonntag Lactare (7. März) den diesjährigen Jubie das Chriſtentum ſei von Anfang an keine Maſſenbewegung gewefen. Da4
läums=Sommertagszug zu einem großen Verkehrsfeſt für die Bergſtraße Senfkorn, aus dem es rieſig gewachſen ſei, ſei Chriſtus. Man beſtreite
Ludwig Nickels wurde auf der Straße nach Auerbach von einem Auto ſtein des Chriſten. In 100 Jahren verſuche man vielleicht, Luther aus
den DBB. Die Entfaltung aller geiſtigen Kräfte kann nur durch ſtraffe auf ſeinem Fahrrad erfaßt und beiſeite geſchleudert. Nickels wurde ſo der Geſchichte zu ſtreichen und in abermals 100 Jahren vielleicht Bis=
ſchwer
verletzt, daß der Arzt operativ eingreifen mußte. Sein Zuſtand
* Auerbach, 7. Febr. Holzverſteigerung. Bei der letzter
Nückblick auf die geſchichtliche Entwicklung der Konzeine auf die Bedeu= Bergwald wurden noch höhere Preiſe erzielt, als bei der kürzlich entſchieden zurück. Für ihn ſtehe es feſt, daß an der Geſchichtlichkeit des
tung der Beamtenbank für die Beamten hin. Eine ſehr rege Ausſprache ſtattgefundenen Verſteigerung aus dem Malchenwald. So wurde bei= Heilandes nicht gezweifelt werden könne. Der Vorſitzende ſchloß die Ver=
nach
den beiden Vorträgen gab den Stoff zu mehreren Entſchließungen, ſpielsweiſe der Meter Buchenſcheitholz mit 21 Mark, ja noch darüber, ſammlung mit der Bemerkung, der Maſſenbeſuch habe den Abend fir
die dem Vorſtand des Heſſ B.B. übermittelt werden ſollen. Mit bezahlt, während dieſes Holz bei der erſten Verſteigerung für 1819 die evangeliſchen Offenbachs zu einem geſchichtlichen Ereignis gemacht,

Die Entſetungs Kur im Winter.
Allen korpulenten oder zum Starkwerden veranlagten Leſern und
Leſerinnen können wir nur raten, gerade jetzt im Winter, wo der Körper
lichen, dabei ſehr wirkſamen Toluba=Kernen vorzunehmen. Sie
nauer Anweiſung und Angabe über Zuſammenſetzung in Avotheken
(TFlé1o

Lamperthein, 4. Febr. Gemeinderatsbericht. Die
Waſſerbezugsordnung für die im Bau begriffene Waſſerleitung gelangt
zur Vorlage, nachdem dieſelbe bereits die Zuſtimmung des Miniſteriums
für Arbeit und Wirtſchaft, Abt. Ernährung, erhalten hätte. Sie um=
für
den Bezug von Waſſer anmeldet, erhält den Hausanſchluß bis im
Der Heſſiſche Fürſorgeverein für Krüppel, der ſeit vielen Jahren den Kaller für 10 RM. erſtellt. Von der Abgabe des Waſſers gegen
feſtzuſetzende Pauſthalgebülren iſt man abgekommen und wird einſtimmig
leſtet hat, erſrebt munmehr die Erichtung einer Klinik. Sie ſt am Sitz die Anſchaffung von Waſſeruhren beſchloſſen, denn die Lieferung der=
ſelben
durch das Waſſerwerk der Stadt Worms geſchieht auch auf Grund
von Zählungen einer eingebauten Uhr. Da nach der Reichsveroronung
hiervon Gebrauch zu machen, und zwar für Tanzmuſik 10 Mk., Masken=
nur
im Rahmen einer Unwerſität möglich, und die meiſten deutſchen bälle und Koſtümfeſte 20 Mk., für Kultur= und Filmvorführungen 10
Univerſitäten haben ſeit kürzerer oder längerer Zeit eine ſolche, Ortho= Prozent der Bruttoeinnahmen. Die Gemeindo hat ſeinerzeit bei der
pädiſche, d. h. Krüppel=Klinik, die der Heſſiſche Staat untor den der= Kommunalen Landesbank drei Darlehen aufgenommen. Dieſellen
iſt daher, vor allem auch von ſeiten des Staates freudigſt zu begrüßen, Geſamtſchuld iſt mit 8 Prozent ab 1. Januar d. J. zu verzinſen und
Errichtung eines Wohnhauſes mit Hühnerfarm wird dem Michael Zehn=
gerswitwve
Adam Herweck 8., ſowie Valentin Schenkel ſuchen um einen
Schwierigkeiten allerlei Mittel und Wege in den Dienſt ſeiner Sache Bauplatz in der Blücherſtraße nach; auf Antrag der Baukommiſſion ſollen
die Plätze zur öffentlichen Verſteigerung kommen. Das wiederholt
vorliegende Geſuch des Heinrich Kronauer um Erlaubnis zur Neueröff=
grüppelleiden
iſt eine wichtige Aufgabe. Denn wo geſchieht die praktiſche nung einer Caſtwirtſchaft in ſeinem Hauſe Neue Schulſtraße wird aus=
nahmsweiſe
gutgeheißen, da der Antragſteller Kriegsbeſchädigter und
eine ſehr ſtarke Familie hat. Dem Ludwig Bloch 7. wird die Geneh=
Klinik und jedem Krankenhaus bis zum kleinſten Kreiskrankenhaus wird, migung zum Betrieb der Wirtſchaft zum Falken erteilt, denn es han=
delt
ſich hier um einen Uebergang. Als Notſtandsarbeit iſt die
Kanaliſ tion der Ernſt=Ludwigſtraße vorgeſehen. Die Lieferung der
hierzu nötigen Röhren wird dem hieſigen Baumaterialienhändler Phil.
Jakob Knecht übertragen. Für die Gemeinde ſoll ein Nivelierinſtru=
ment
angeſchafft werden und werden hierfür 5600 Mk. genehmigt.
Auf eine Anfrage, warum die Dachdeckerarbeiten für den Barackenbau
an einen auswärtigen Unternehmer vergeben worden ſeien und nicht an
die hieſigen Maurer, gibt der Bürgermeſter bekannt, daß er dies für
die Maurer bei dieſen Arbeiten berlickſichtigt werden follen. Auf An=
herausgebildet
haben, die gegen die Pietät verſtoßen.
Gernsheim, 7. Febr. Waſſerſtand des Rheins. Am 7.
Februar: 47 Zentimeter.
a. Groß=Gerau, 7. Febr. Ernannt wurde Herr Regierungsrat
Dr. Nothammer vom hieſigen Finanzamt mit Wirkung vom 1. Februar
zum Vorſteher des Finanzamtes in Beerfelden. Am Mittwoch be=
ginnen
wieder die hieſigen Viehmärkte die wegen der Maul= und
Klauenſeuche ſeither geſperrt waren. In Büttelborn und Worfelden
machten ſich Langfinger bemerkbar. Während den Dieben in Büttelborn
4 Hühner und 1 Hahn in die Hände fielen, mußten ſie in Worfelden,
wo ſie die Schränke eines Haufes nach Geld durchſuchten, ohne Beute ab=
ziehen
.
a. Erfelden, 7. Febr. Schulſparkaſſe. In der kurzen Zeit
von zwei Jahren wurden von B Schülern unſerer Gemeinde 200 Mk.
werden.
r. Wolfskehlen, 5. Febr. In der letzten Zeit wurden in hieſigem
Ort mehrere Einbrüche vorübt; es gelang bis jetzt noch nicht, die Diebe
feſtzunehmen. Vermutlich paſſen die Diebe genau auf, wenn die be=
treffenden
Bewohner ihr Heim verlaſſen und begeben ſich dann an die
Arbeit.
2. Weiterſtadt 7. Febr. Nachdem Diebe erfolglos verſucht hatten,
in die Bürgermeiſterei und Gemeindeeinnehmerei einzudringen, begaben
ſie ſich in die Schulen, wo ſie Pulte und Schränke erbrachen, doch war
auch hier ihre Mühe vergeblich.
* Offenbach, 6. Febr. Vor einigen Wochen ſprach in der Erbauungs=
halle
der Freireligiöſen Gemeinde der Karlsruher Profeſſor Dr. Dreiws
der Evangeliſchen Geſamtgemeinde hielt deshalb der Gießener Univer=
ſitätsprofeſſor
Dr. Bertram einen Vortrag über die Frage: Hat Joſus
Bertram, trotz ſeiner Jugend eine anerkannte Größe auf dem Gebiet der
Vortrage gegen die Hypotheſen des Herrn Dr. Drews, die von dieſem
gewöhnlich in vier Theſen (Sätzen) zuſammengefaßt werden. Zum erſten
Male beſchäftigte ſich die Chriſtenheit mit der Chriſtusfrage, als im Jahre
1778 die Fragmente des Wolfenkütteler Unbekannten, verfaßt von dem
Hamburger Profeſſor Reimarus, von Leſſing ins Volk geworfen wurden.
Jahre 1835 in ſainem Leben Jeſu ebenfalls, daß Jeſu je gelebt habe.
Faden wieder weiter ſpann. Von dem Vortrage Dr. Bertrams ſei noch
moderne Theologie iſt durchaus kritiſch eingeſtellt. Dr. Drews ſtelle
Hypotheſen (Annahmen) auf und gebe ſie als Dogmen (Glaubensſätze)
* Michelſtadt, 7. Febr. Hohes Alter. Am 4. d. M. feierte die weiter, er ſei ein dogmatiſch befangener Philoſoph. Daß Jeſus nichts
bezeugt, daß Jeſus geſchrieben habe. Worte Jeſu befänden ſich aber im
Talmud (Satzungsbuch der Juden), mußten aber im Mittelalter auf Be=
Jeſus, den Meiſter, lehnt er ab. In der Beſprechung meldete ſich zu=
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 4. Febr. DasAbbrennen der nächſt der freireligiöſe Prediger Schramm. Der Prediger hatte Dr.
Dr. Drews ſei jedoch verhindert. Schramm, der vor fünf Jahren aus
erfüllen könne, die ihm ſein Stifter zugewieſen habe. Studienrat Reu=
Hirſchhorn 7. Febr. Waſſerſtand des Neckars. Am 8. ning erwiderte, er habe Dr. Drews ſchon vor 5 Jahren in Mainz vor=
gehalten
, daß er auf dieſem Gebiete als Forſcher nicht gelten könne, da
auf der Gegenſeite nicht, daß Konfuzius, der vor Jeſus gelebt habe, auf
* Zwingenberg, 6. Febr. Unfall. Der Großſchreinereibeſitzer dieſer Erde gewandelt ſei, verneine aber Chriſtus, den Grund= und Eck=
marck
. Das deutſche Reich müßte dann ebenfalls aus einer geiſtigen Be=
wegung
erwachſen ſein, während es doch feſtſtehe, daß Köpfe, nicht die Maſſe
Geſchichte machen. In ſeinem Schlußwort wies Dr. Bertram die Unter=
Tage ſtattgefundenen Holzverſteigerung aus dem nahen fskaliſchen ſtellung Schramms, er berühre ſich in ſeinen Schriften mit Dr. Drews=
WSN. Bad=Nauheim, 7. Febr. Hefſiſche Gartenbau=
tagung
. Der Landesverband Heſſen=Darmſtadt im Reichsverband
des deutſchen Gartenbaus hält am 9. und 10. Juli ds. J8. im benach=
barten
Steinfurth ſeine Sommertagung ab. Die Steinfurther Roſen
genießen heute Weltruf, und der dortige Gärtnerverein hat ſich deshalb
entſchloſſen, am 10. Juli eine große Roſenſchau zu veranſtalten, um die
einzig daſtehende Bedeutung Steinfurths als Noſendorf nachdrücklichſt
zu betonen. Das in Ausſicht ſtehend einen unvergeßlichen Anblick:
gewährende farbenfrohe und duftige Bild von vielen Tauſenden der
ſchönſten Noſenblüten dürſte für jeden Rofenligbhaber von größtem
Intereſſe ſein.

IIK6 249

Kluge Mütter bevorzugen
beim Hintzaus ron Hlaferloeken

In Deutschland auf Grund langjähriger Erfah=
rung
hergestellt, bleiben QuakerCafs unübertroften
in Geschmack und Ergiebigkeit.
Die Verarbeitung des Hafers nach besonderem,
rein maschinellen Verfahren bietet jegliche Gewähr
für die Reinheit des Produktes.

[ ][  ][ ]

Nummer 39

Dienstag, den 8. Februar 1927

Seite 7

nd nicht a
er dies für

Reich und Ausland
Frankfurter Chronik.
WSN. Prof. Dr. Guſtav von Berg=
mann
, der Direktor der mediziniſchen Univerſitäts=
klinik
, hat, wie uns mitgeteilt wird, einen Ruf als
Direktor der II. mediziniſchen Univerſitätsklinik an
der Charité endgültig angenommen. Er wird ſein
neues Amt bereits am 1. April antreten. Durch dieſe
Berufung erleiden ſowohl die Frankfurter Univer=
ſität
, wie die Frankfurter Krankenhäuſer einen
ſchweren Verluſt. Der Weggang des großen Chirurgen
wird in allen Kreiſen der Bevölkerung außerordent=
lich
bedauert. Die naturwiſſenſchaft=
liche
Fakultät der Univerſität Frankfurt hat
Herrn Paul Heſſe=Venedig anläßlich ſeines ſieb=
zigſten
Geburtstages ihren Dank für ſeine Verdienſte
um die Zoologie, beſonders um die Molluskenkunde,
zum Ausdruck gebracht durch ſeine Ernennung zum
dcctor philosophiae naturalis honoris causa.
Findebuch. Seit einigen Monaten liegt im Warte=
ſaal
1. und 2. Kläſſe des Frankfurter Hauptbahnhofs
ein ſogenanntes Findebuch auf. Von dieſer neuen
Einrichtung wird bisher nur in geringem Maße Ge=
brauch
gemacht. Es ſei deshalb nochmals darauf hin=
gewieſen
, daß das Findebuch den Zweck hat, die Auf=
findung
von Perſonen, die man im Hauptbahnhof
treffen wollte, aber verfehlte, zu erleichtern. Für
jede Eintragung wird eine Gebühr von 15 Pfg. er=
hoben
. Die Grippe hat in Frankfurt a. M.
ähren Höhepunkt überwunden. In der letzten Zeit iſt
eine Steigerung der Zahl der Erkrankungsfälle zu
verzeichnen, es macht ſich im Gegenteil ein deutlicher
AAnſatz zum Rückgang bemerkbar, ſo daß die vorge=
ſehenen
Vorſorgemaßnahmen nicht in Kraft zu treten
Wrauchen. Ertrunken. Das Polizeipräſidium
gibt bekannt, daß am 3. Januar die aus Graz ſtam=
mende
, 21jährige kaufmänniſche Angeſtellte Lina Ka=
rolina
Paprian, zuletzt Große Seeſtraße 69 wohnhaft,
am Main ertrunken iſt und bis jetzt noch nicht gelän=
bet
wurde. Vermutlich iſt die Leiche abgeſchwemmt
worden.
Das myſteriöſe Verbrechen beim Frankfurter
Rundfunkſender.
WSN. Frankfurt a. M. Zu dem myſteriöſen
Borfall beim Frankfurter Nundfunkſender erfahren
wir weiter, daß ſich das Dunkel, das über der Ange=
legenheit
liegt, noch nicht gelichtet hat. Die Polizei
bat das Gelände weithin abgeſucht, ohne irgend=
welche
Anhaltspunkte zu entdecken. Zurzeit werden
lie in der Nähe liegenden Kalkgruben, das Gelände
cm Lohrberg und der große Vilbeler Wald abge=
reift
, da man hofft, daß das Opfer des Ueberfalls
torthin verſchleppt worden iſt. Die Polizeiorgane
auben nicht an die vielfach geäußerte Anſicht, daß
ece Myſtifikation vorliege, ſondern daß es ſich tat=
ſEchlich
um ein ſchweres Verbrechen handelt, was ſchon
drraus hervorgehe, daß am Tatort ein ſchwerer
4ampf ſtattgefunden haben müſſe, wobei an=
ſceinend
beim Ausreißen Nordmann von hinten
grfaßt wurde und ihm dabei der Kragen, direkt vom
Hemde abgeriſſen wurde.
Raffinierte Brandſtiftung.
fm. Bodelshauſen (Württ.). Aus den Ein=
giftändniſſen
mehrerer in Haft befindlicher Brandſtifter
giht hervor, daß der Kronenwirt Fauſel ſein An=
wſen
mit Spiritus beſpritzt hat, während ſein
Sohn auf Verabredung eine brennende Zigarette in
dis im Waldhorn lagernde Heu geworfen hat. So
gueff das im Waldhorn zuerſt entſtandene Feuer
ruch auf die Krone über. Es handelt ſich hier um
eicen raffiniert ausgedachten Plan.
Verurteilte Brandſtifter.
fm. Waldshut. Die Eheleute Horb aus
Smittgart waren wegen Brandſtiftung angeklagt. Sie
hurten den Schneidermeiſter Karl Förſter beauftragt,
uwohl das alte, wie das neuerbaute Wohnhaus in
Aplpartingen anzuzünden. Schneidermeiſter Karl
harb erhielt eine Geſamtzuchthausſtrafe von 4½
Ichren und 600 Mark Geldſtrafe, ſeine Frau zwei
Ilhre drei Monate Zuchthaus, Karl Förſter erhielt
ſrii Jahre Zuchthaus und 600 Mark Geldſtrafe.
ABerdem wurde auf Verluſt der bürgerlichen Ehren=
ente
erkannt.
Raubüberfall am hellen Tage
Ein Berliner Bankier in ſeinem Geſchäft
niedergeſchlagen.

e aufgeregte Menge vor dem Bankgeſchäft.
frecher Raubüberfall wurde in dem belebteſten
der Friedrichſtraße in Berlin auf den 76 Jahre
W WBankier Bernſtein in ſeinem Bankgeſchäft ver=
Bwei Männer traten in der Mittagszeit in den
ken herein, die den ſich dort allein aufhaltenden
Alier überfielen, zu Boden warfen und ſchwer miß=
beſtten
. Die Hilferufe des Ueberfallenen ſchüch=
en
, die beiden Verbrecher ein, ſo daß ſie, ohne
Stwas mitzunehmen, die Flucht ergriffen.

Hochſtapeleien eines Fürſorgezöglings.
* Frankfurt a. M. Von der Wiesbadener
Polizei konnte ein Hochſtapler entlarvt und verhaftet
werden, der ein umfangreiches Sündenregiſter auf
dem Gewiſſen hat. Der Mann nannte ſich Dr. med.
Contzen, trat unter dieſem Namen erfolgreich als
Frauenarzt und ſpäter als Regierungsrat auf und
war in Wirklichkeit Fürſorgezögling. Durch einen Bettler hier in ein abgelegenes Haus ein, über=
Zufall wurden vor etwa fünf Jahren die Papiere fielen die allein anweſende Tochter eines Schiffs=
eines
in der Berliner Charité in der Abteilung für
Frauenkrankheiten angeſtellten Arztes Dr. Contzen
durch die Polizei revidiert, deſſen Ausſehen auf das
Signalement eines geſuchten Mörders paßte. Bei
dieſer Gelegenheit ſtellte man feſt, daß der Doktor
gar kein Mediziner, ſondern ein ehemaliger Fürſorge=
zögling
war, der ſich irgendwie mediziniſche Kenntniſſe
angeeignet hatte, ſo daß er es fertigbrachte, die Fach=
ärzteſchaft
der Charité lange Zeit hindurch zu der Flugzeugſchüler Küppes aus Oberkaſſel zu
ſorgezögling namens Kuntz für geiſteskrank erklärt
und in einem Irrenhaus untergebracht. Dort wurde
er aber bald als geheilt entlaſſen, worauf er ein
Büro für Heiratsvermittlung eröffnete. Auf dieſem
Wege ſorgte er zunächſt für ſich ſelbſt, indem er ſich
mit der Schweſter eines höheren Miniſterialbeamten Kopfverletzung erlitten. Aberds iſt er ſeinen Ver=
verlobte
. Später geriet er aber in Not, ſtahl ſeiner
Braut einen höheren Geldbetrag und brannte durch.
Man faßte ihn ab, er wurde ins Irrenhaus geſteckt
und wieder als normal entlaſſen. Nun trat er als
Staatsanwalt und Regierungsbeamter auf und ver=
übte
in verſchiedenen Städten Süddeutſchlands
Schwindeleien, indem er vorgab, Material für ein
großes wiſſenſchaftliches Werk zu ſammeln. Auch in
Weſtdeutſchland hat er ſich in dieſer Beziehung be=
tätigt
, bis die Polizei wieder Wind bekam und ihn
nun in Wiesbaden verhaftete. Trotz dieſes Sünden=
regiſters
befindet ſich die Polizei in einer kniffligen
Lage, da Kuntz eine ärztliche, amtlich beglaubigte Be=
ſcheinigung
beſitzt, daß er unzurechnungsfähig ſei, und
daß er infolgedeſſen nicht beſtraft werden könne.
Ein Ferienheim ausgeplündert.
Im. Freiburg. Der Schuhmacher Karl Wehrle
aus Steig bei Hinterzarten und ſeine Frau Hilda
ſind des Einbruchsdiebſtahls angeklagt. Die Schüler
einer Freiburger Lehranſtalt beſitzen in der Nähe
des Thurners ein Ferienheim in einem dazu umge=
bauten
Bauernhäuschen. Während dieſes Heim ohne
Inſaſſen war, wanderte Frau Wehrle neunmal dort=
hin
, öffnete mit geſchicktem Griff ein Fenſter von
außen, ſtieg ein und nahm mit, was ihr gefiel. Ihr
Ehemann, der ſie warnte, ſie möge ſich nicht er=
wiſchen
laſſen, holte ſich aus dem Heim eine Tiſch=
lampe
, wobei ihm der Hirtenbube Hilfe leiſten mußte.
Frau Wehrle wurde vom Schöffengericht zu ſechs,
ihr Mann zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.
Brandſtifter geſucht.
fm. Waldshut. Innerhalb kurzer Zeit ent=
ſtanden
im nahen Attenſchwand vier Brände, denen
ſechs Häuſer zum Opfer fielen. Da der Verdacht der
Brandſtiftung berechtigt iſt, hat die Karlsruher
Gebäudeverſicherungsanſtalt hohe Belohnungen für
denjenigen ausgeſchrieben, deſſen Mitteilung eine
Ueberführung der Brandſtifter ermöglicht. Der
Landwirt Joſeph Eckert wurde wegen Brandſtiftung
zu einem Jahre zwei Monaten Zuchthaus verurteilt.
* Giftmordverſuch.
St. Ingbert. Ein 25 Jahre alter Berg=
arbeiter
aus Dudweiler, der ſeit vier Jahren ver=
heiratet
iſt und hier wohnt, verſuchte ſeine Frau
dadurch zu vergiften, daß er dem Morgenkaffee einen
flüſſigen Giftſtoff beimiſchte. Die Frau nahm aber
alsbald den der Kaffeekanne entſtrömenden wider=
lichen
Geruch, ſowie die veränderte Farbe des Kaffees
wahr und wurde dadurch vom Genuß desſelben ab=
gehalten
. Der wegen Giftmordverſuchs verhaftete und
dem Gericht vorgeführte Arbeiter gibt die Tat zu.
Die ſeit Beginn der Ehe beſtehenden mißlichen Fami=
lienverhältniſſe
waren Anlaß zu der Tat.
Hochzeitswein und Totſchlag.
Koblenz. Der zwanzigjährige Wilhelm Buben=
heim
unternahm vor zwei Jahren mit ſeinem Bru=
der
Peter und einem Freunde einen Raubzug in der
Umgegend um Wein für ſeine bevorſtehende Hoch=
zeit
zu ſtehlen. In einer Wirtſchaft in Metternich
erbeuteten ſie auch 60 Flaſchen 1921er, wurden dabei
aber überraſcht. Im Verlaufe des Streites ſchoß
Peter Bubenheim den Beſitzer nieder, ſo daß er ver=
ſtarb
. Vor einiger Zeit verriet nun einer von ihnen
in der Trunkenheit die ganze Sache. Das Schwur=
gericht
verurteilte den Mörder Peter Bubenheim
wegen Totſchlags und ſchweren Diebſtahls zu
ſieben Jahren Zuchthaus; der Schloſſer
Dörr erhielt wegen Beihilfe vier Jahre Zuchthaus,
Wilhelm Bubenheim anderthalb Jahre Gefängnis.

Schwerer Unfall.
Eſchwege. In einer hieſigen Schuhfabrik ge=
riet
ein Arbeiter mit der Hand in eine Maſchine und
verletzte ſich dabei ſo ſchwer, daß die Hand im
Landkrankenhaus amputiert werden mußte.
Naubüberfall.
WSN. St. Gogr. Dieſer Tage drangen zwei
kapitäns, knebelten das Mädchen und ſtahlen
was nicht niet= und nagelfeſt war. Die ſofort alar=
mierte
Bopparder Gendarmerie konnte noch am ſelben
Abend die beiden Raubgeſellen feſtnehmen und im
Gefängnis einliefern.
Schweres Flugzeugunglück.
Kaſſel. Freitag mittag, kurz vor 2 Uhr, ſtieg
täuſchen. Nach ſeiner Entlarvung wurde dieſer Für= einem Probeflug auf. Er flog zunächſt völlig ſicher,
als ſich plötzlich in etwa 250 bis 300 Metern Höhe,
das Flugzeng überſchlug, abſtürzte und völlig
zertrümmert wurde. Küppes wurde ſchwer verletzt
in das Landkrankenhaus gebracht. Er hatte mehrere
Brüche und Quetſchungen und eine ſehr bedenkliche
letzungen erlegen.
Der Tod auf den Schienen.
WSN. Weſterburg. Freitag abend, gegen
9 Uhr, wurde an einem Wegübergang der Eiſenbahn=
ſtrecke
WeſterburgAltenkirchen, in der Nähe der
Station Hattert, ein Arbeiter aus Ober= Ingel=
bach
von einem Perſonenzug angefahren und ge=
tötet
. Der Verunglückte wollte auf ſeinem Fahr=
rad
noch vor dem heranbrauſenden Perſonenzug den
Wegübergang überqueren.
Schwerer Kirchenraub an der Moſel.
TU. Trier. Während des Hochamts drangen
am Sonntag vormittag in Kinderbeuern Diebe in das
Pfarrhaus ein und raubten eine goldene Mon=
ſtranz
, einen Kelch und einen größeren Geldbetrag.
Nach dem Hochamt ſtellte der Pfarrer den Diebſtahl
feſt. Die Verfolgung des Diebes wurde ſofort auf=
genommen
, und infolge des friſch gefallenen Schnees
gelang es bald, den Dieb, einen 23jährigen Bur=
ſchen
, in einem Weinberg an der Moſel zu faſſen. Das
Diebesgut wurde bei ihm vorgefunden.
Der zweite Sommerfelder Raubmörder verhaftet
TU. Kiel. In einem hieſigen Hotel wurde Mon=
tag
früh der 19jährige Handlungsgehilfe Friedrich
Librenz verhaftet, unter dem Verdacht, zuſammen
mit dem am Sonntag in München verhafteten Kurt
Sommer das Kolonialwarenhändlerehepaar in Som=
merfeld
ermordet und beraubt zu haben. Der Ver=
haftete
war kurz vor der Tat mit ſeinem Komplizen
aus einer Fürſorgeanſtalt entwichen. Die beiden
Mörder hatten ſich nach der Tat in Berlin und Halle
aufgehalten. Von Halle aus war Sommer nach Mün=
chen
und Librenz nach Kiel gegangen, von wo aus
er zur See gehen wollte.
Einbruch beim Pariſer ägyptiſchen Geſandten.
TU. Paris. Während der ägyptiſche Geſandte
in Paris mit ſeiner Gemahlin an einem Wohltätig=
keitsfeſt
teilnahm, wurde in ſeiner Wohnung, einem
der vornehmſten Paläſte in Paris, eingebrochen. Den
Dieben fielen wertvolle Schmuckſtücke in die Hände,
darunter ein hundertkaratiger Saphir, Armbänder,
eine Krawattennadel mit einem Elefanten aus Bril=
lanten
, ein Diamant von zehn Karat.
Bankeinbruch zur Beſchaffung von Studien=
geldern
.
Abentenerliche Tat einer amerikaniſchen Studentin.
* Paris. Wie aus New York gemeldet wird,
wurde in Vermillion (Süd=Dakota) nach einer auf=
regenden
Jagd eine neunzehnjährige Studentin ver=
haftet
, die einen Einbruch in Banktreſors verſucht
hatte. Die Studentin war, als ſie mit elektriſchen
Bohrern den Geldſchrank öffnen wollte, durch einen
Portier geſtört worden. Sie war geflüchtet und hatte
das Werkzeug und ihren Hut, der ihren vollen Namen
trug, zurückgelaſſen. Sie kehrte deshalb noch einmal
zurück und wurde dann von der Polizei ergriffen.
Bei dem Verhör erklärte ſie, ſie habe ſich auf dieſe
Weiſe die Mittel verſchaffen wollen, um ihr Studium
an der Univerſität von Süd=Dakota zu beenden. Ihre
Eltern könnten ihr kein Geld mehr geben, und der
ſchreckliche Gedanke, die Univerſität verlaſſen zu
müſſen, habe ſie zu der Tat getrieben. In Anbetracht
ihrer Jugend und wegen der edlen Beweggründe
wird die jugendliche Banditin vorausſichtlich nur mit
einem ernſten Verweis davonkommen. Einige wohl=
habende
Bürger der Stadt haben ſich zuſammengefun=
den
, um ihr das weitere Studium zu ermöglichen.

Cheſpilot Hermann Steindorf.

Das dreimotorige Nohrbach=Roland=Verkehrsflugzeug,
mit dem der Rekordflug durchgeführt wurde.
Chefpilot Hermann Steindorf, einer unſerer beſten Flugzeugführer, ſtellte Freitag vormittag mit
einem Rohrbach=Roland=Landflugzeug fünf neue Weltrekorde auf. Der Start erfolgte auf dem
Flugplatz Staaken, als Wendemarken dienten der Bahnhof Staaken, der Kirchturm von Buckow
und der Dom von Brandenburg. Die neuen Rekorde ſind folgende: 1. Mit 1000 Kilo Zuladung
Geſchwindigkeit über 500 Kilometer: 165. Kilometer in der Stunde. 2. Mit 2000 Kilo
Zuladung Dauer: 4 Stunden 18 Minuten. 3. Mit 2000 Kilo Zuladung Diſtanz: 600 Kilo=
meter
. 4. Mit 2000 Kilo Zuladung Geſchwindigkeit über 100 Kilometer: 173,5 Kilometer
in der Stunde. 5. Desgleichen über 500 Kilometer: 165 Kilometer in der Stunde. Die
Mehrzahl dieſer Rekorde wurde bisher von Frankreich gehalten.

Fünf Weltrekorde eines deutſchen Flugzeuges.

Ford iſt der reichſie Mann der Wek

Heury Ford.
Nach Ausſagen vor der amerikaniſchen Steuerberu=
fungskommiſſion
in dem Verfahren gegen Ford be=
läuft
ſich das Vermögen des Automobilkönigs auf
über zwei Dollarmilliarden, wobei der Wert ſeiner
Eiſenbahnen und Bergwerke noch unberückſichtigt iſt.
Allein ſeine Barguthaben belaufen ſich auf 400 Dol=
larmillionen
. Henry Ford iſt damit wohl der reichſte
Mann der Welt.
* Jagdverſchulden auf der Entenjagd.
Das geladene, ungeſicherte Gewehr während des
Frühſtücks auf den Knien.
(Nachdruck verboten.)
Der beklagte Fabrikbeſitzer M. in Hamburg und
der Fiſcher und Entenjäger S. in Finkenwärder be=
fanden
ſich am 30. Dezember 1923 an der Elbe vor
Finkenwärder mit noch zwei anderen Perſonen auf
der Entenjagd. Als im Laufe des Nachmittags ein
Imbiß eingenommen wurde, hatte ber Beklagte
ſitzend ſein Gewehr auf den Knien liegen, während
der Fiſcher S. in ſeiner Nähe ſtand. Aus nicht aufge=
kärter
Urſache ging plötzlich ein Schuß los und traf
den Kläger ſo unglücklich in den rechten Unterſchenkel,
daß dieſer am 31. Januar 1924 abgenommen werden
mußte. Kläger verlangte vom Beklagten 3000 Mark
als Schmerzensgeld und eine monatliche Rente von
100 Mark. Das Landgericht Hamburg erachtete den
Anſpruch dem Grunde nach für gerechtfertigt, das
Hanſeatiſche Oberlandesgericht nahm ein Mitberſchul=
den
des Klägers an und wies deshalb deſſen An=
ſprüche
zur Hälfte ab. Das Reichsgericht hat die
Reviſion des Beklagten zurückgewieſen und damit das
Urteil des Oberlandesgerichts beſtätigt. Als entſchei=
dend
kommt in Betracht, daß der Beklagte fahr=
läſſig
handelte, als er ſein Gewehr auch dann noch
geladen und ungeſichert auf den Knien vor ſich liegen
ließ, als der Kläger ſich mit ſeiner Erlaubnis ihm
näherte. Während er ſeine Flinte bis dahin unbe=
ſorgt
auf den Knien liegen laſſen konnte, hätte er
nunmehr, als der Kläger ſich näherte, Vorkehrungen
treffen müſſen, daß die Flinte nicht zufälligen Berüh=
rungen
ausgeſetzt war. In dieſem Verhalten liegt
eine Fahrläſſigkeit des Beklagten. Hätte der Beklagte
ſich an die Regel gehalten, daß beim Zuſammentreten
mehrerer Jäger die Mündungen der Gewehre nach
oben zu richten ſind, ſo wäre die Gefährdung des
Klägers vermieden worden. Das Mitverſchulden des
Klägers liegt darin, daß er ſich bei dem Stande des
Beklagten aufgehalten, und bewegt hat, obwohl er
ſehen mußte, daß das vielleicht geladene und unge=
ſicherte
Gewehr in bedrohlicher Lage auf den Knien
des mit Eſſen und Trinken beſchäftigten Beklagten
ruhte.
Zum Gladſione=Prozeßin London

Gladſtones Sohn mit Sir Ronald Mac Lean
in einer Straße Londons.

Vier Tage lang bildete die große Senſation ganz
Englands die Beleidigungsklage des Schriftſtellers
Wright gegen Lord Gladſtone, der ſich in ſcharfer
Weiſe gegen ein Buch Wrights wandte, in dem gegen
ſeinen Vater, den einſtigen großen Führer der eng=
liſchen
Liberalen Partei, mehrere ſchwerwiegende
Beſchuldigungen erhoben worden ſind. Das Gericht
ſtellte den hohen moraliſchen Charakter des ver=
ſtorbenen
Premierminiſters klar und wies Wright mit
ſeiner Klage ab. Der Ausgang des Prozeſſes hat in
ganz England große Befriedigung hervorgerufen.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 8 Februar 1927

Nummer 39

Ihre Vermählung zeigen an
Joſef Erſtfeld
Röschen Erſifeld
geb Bauer
Darmſtadt Altes Schießhaus
Kirchl. Trauung am 9. Februar, 11½ Uhr,
in der Pauluskirche. (2942

Todes=Anzeige.
Heute morgen 7¾ Uhr ent=
ſchlief
ſanft nach kurzem Leiden
unſer lieber Vater, Schwieger=
vater
und Großvater
Herr

im Alter von 78 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Kares
und Frau
geb. Wenzel.
Darmſtadt, den 7. Februar 1927.
Die Beerdigung findet am Mitt=
woch
vormittag 11½ Uhr auf
dem Waldfriedlof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
abzuſehen, (*3348

Todes=Anzeige.
Heute morgen 1 Uhr iſt unſere
liebe, herzensgute Tante
Fräulein
Sdtreft Sihnesser
ſanft entſchlafen.
Darmſtadt, den 6. Februar 1927.
(2489
Seitersweg 11.
In tiefer Trauer:
Eliſabet Schneider
Frleda Schneider
Anguft Schneider und Familie
Oberinſpektor
Die Beerdigung findei Mittwoch,
9. Februar, vorm. ½12 Uhr, vom
Portale des Friedhofes an der
Nieder=Ramſtädterſtr. aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am Samstag, 5. Febr., abends
½8 Uhr, verſchied unerwartet
mein lieber, guter Mann, mein
treuſorgender Vater, unſer lieber
Sohn, Schwiegerſohn, Schwager
und Onkel
Herr
Aaguf, Pun
Kammermuſiker.
Im Namen der Trauernden:
Frieda Voß
und Kind Herta.
Die Beerdigung findet am Mitt=
woch
, 9. Febr., mittags ½2 Uhr,
vom Portal des Friedhofs an der
Nd.=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
(248

Todes=Anzeige
(Statt Karten)
Heute eutſchlief nach kurzer, ſchwerer Krankheit
unſere innigſt geliebte Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter und Tante
Hau ina Scheerer
Witwe des Gemeinderechners Ph. lipp Scheerer
im Alter von 73 Jahren.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die trauernd Hinterbliebenen:
Familie Hermann Scheerer, Gemeinderechner
Familie Philipp Scheerer, Darmſtadt
Famitie Chriſtian Göbel, Nieder=Ramſtadt.
Nieder=Beerbach, den 6. Februar 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 9. ds. Mts.,
nachmittags 1½ Uhr, ſtatt. (*3328

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Unzeige.)
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß wurde heute
mein treuſorgender, lieber Gatte, mein lieber Vater

Studienrat i. R.
aus dieſer Welt abbexufen.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Dörr, geb. Röder
Eſe Dörr.
Gernsheim a. Rh., den 6. Februar 1927.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag, den 8. Fe=
bruar
, in Darmſtadt auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Todes=Anzeige.
Gott der Herr hat unſere liebe, unver=
geßliche
Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
, Schweſter und Tante
Frau (Eitſe Muller
Wiiwe des Pfarrers J. Müller
am Sonntag abend nach ſchwerem Teiden
m Alter von 69 Jahren zu ſich in die Ewig=
keit
heimgerufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Müller.
Darmſiadt, den 7. Februar 1927. (3353
Gutenbergſtr. 59 I.
Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag um
2 Uhr auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße
ſtatt.

Todes=
Anzeige.

Gott dem Allmächt gen hat es gefallen, am Sonn=
tag
, den 6. Februar meinen lieben Mann, unſeren
guten, treuſor enden Vater. Bruder, Schwiegervater,
Schwag r und Onkel

Rechner der Bezirksſparkaſſe Eeligenſiadt a. M.
wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbe=
ſakramente
, z: ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johanna Burkard, geb. Winter.
Seligenſtadt a. M., den 7. Februar 1927. (2485
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 9. Februar,
nachmitta s ½4 Uhr ſtatt

Todes=Anzeige.
Goit dem Allmächtlgen hat es
gefallen, unſere herzensgute Nichte
und Kouſine
Fräulein

im Alter von 38 Jahren unerwartet
infolge eines Herzſchlags heute Vor=
mittag
zu ſich zu rufen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Familie E. Reichelt.
Darmſiadt, 7. Februar 1927.
Arheilgerſtraße 50
Die Beerdigung findet Donnerstag,
den 10. Februar, vormittags halb
12 Uhr, vom Portale des Wald=
friedhofs
aus ſtatt (*3. 98

Vereinigung
früherer
Leibgardiſter
Darmſtadt.

LKriegerverein
Darmſtadt
A
Geſtern verſchied unſer lieber Kame=
rad
und langjähriges Mitglied
Georg Gallotz
Die Beerdigung findet Dienstag
den 8. ds. Mis nachmitags 2 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wirbitten um zahlreiche Beteiligung.
2517) Der Vorſtand.

Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod
hat es gefallen, unſer liebes

im Alter von nahezu4 Jahrenin ſein
himmliſ hes Reich aufzunehmen
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie
Wilheim Knobloch.
Darmſtadt, den 7. Februar 1927
Amn Nordbahnhof 27. ( 3410
Die Beerd gung findet Dienstag
nachn 3½ Uhr in Arheilgen ab
Jungfernſtraß= ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am 6. Februar verſchied nach kurzem Kranken=
lager
in ihrem 77. Lebensjahre unſere liebe Tante
Fraulein Wilhelmine uoack
Tochter des Hofgarten=Inſpektors.
Die trauernden Hinterbllebenen.
Die Einſegnung findet am Donnerstag, den 10 d. Mts
um 2½ Uhr im Eliſabethenſtift, die Beerdigung auf
dem Beſſunger Friedhof um 3 Uhr ſtat / 338*

Dankſagung.
Für all die bei dem Hinſcheiden meiner
lieben Frau, unſerer guten Mutter, bewietene
herzliche Teilnahme ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Im beſonderen danken wir Herrn Pfarrer
Göthe für die troſtreichen Worte und den Barm=
herzigen
Schweſtern für ihre liebevolle Pfiege.

Dankſagung.

Todes=Anzeige.
Am 5. d. Mts verſchied un ertreuer
Kamerad und Gründungsmitglied
Georg Galloy
Lokomotioführer i. Z. (2495
Die Beerdigung findet heute
Dienst g na hmittag 2½ Uhr auf
demn Friedhof an der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
ſtatt
Die Kamer,den werden gebeten,
ſih zahlreich an der Beerdigung
zu beteiligen (Treffpunkt 2½ Uhr
um Portal.) Der Vorſtand,

(Statt Karten.)
Für die ſo überaus zahlreichen Beweiſe herzlichſter
Teilnahme bei dem Heimgang meiner geliebten Frau
ſage ich auf dieſem Wege meinen innigſten Dank. Ganz
beſonders danke ich Herrn Dr Müller und Schweſter
(Gretchen für ihre unermüdliche Pflege, Herrn Pfarrer
Wei el für ſeine troſtreiche Grabiede, dem Frauenverein
für die Kranznt derlegung, für die zahlreichen Kranz=
und Bluinenſpenden und Allen, die mir in den Tagen
ihres ſchweren Leidens hilfreich zur Seite ſtanden und
die ſie auf dem Weg zur ewigen Ruhe begleiteten.
Gg. Roß, Forſtwart.
(*3359
Nieder=Ramſtadt, den 6. Februar 1927

Dankſagung.
(Sta t Karten.)
Für die überaus zahlreichen Bewsiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang unſeres unvergeflichen Ver=
ſtorbenen
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren innigſten
Dank Beſonderen Dank aber Herrn Dr Roeder für die
unermütöliche und liebevolle Behandlung während des
ſchweren Krankenlagers und Herrn Parrer Uhl für die
troſtreichen Worte am Grabe Auch für die zahlreich n
Kranzſpenden, ſowie allen derjenigen die ihn auf dem
letzten ege beglei eten, ſei hier herzlichſt gedankt
Im Namen der trauernden Hinzerbliebenen:
Chriff. Marg. Wenz, geb Petri
Weiterſtadt, den 7. Februar 1927.
(2488

Dankſagung.

Für die zahlreichen Beweiſe herzlichſter Teilnahme
während der Krankheit und dem Hinſcheiden meines
guten Vaters, age ich Allen auf dieſem Wege meinen
innigſten Dank, insbeſondere Herrn Pfarrer D. Waitz
für die troſtreichen Wocte am Grabe, ſowie dem Werk=
meiſter
=Verband und der Kriegerkameradſchaft 1870/71
für die reichen Kranzſpenden und allen denen, die ihm
das letzte Geleit gaben, meinen tiefgefühlten Dank.

Darmſtadt, den 8. Februar 1927.
Pankra iusſtr 25.

Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Anteilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
unſeres lieben Ent=
ſchlafenen
ſagen aufrichtigen A
Dank
(2459
Die trauernd. Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Joh. Georg Müller.
Darmſtadt, den 2. Februar 1927.

Graue Kaore
erhalten urſprüngl
Naturfarbe durch
daarfarbe=Wieder
herſteller
Haar wie neu
Einiache Amr enuun:
Löwen=Apotheke
am Ballonplatz (V 30

Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Karten.
Geſtern früh iſt an ihrem 62. Geburtstag meine
innigſt geliebte Frau, meine herzensgute Mutter,
meine liebe Schweſter
Stun Ailld Olkty, BeDe. Mtatl1i9
nach einem lange mit Mut und Geduld ertragenen
Leiden ſanft entſchlafen.
Darmſtadt, 7. Februar 1927.
In tiefem Schmerz:
Aifred Hirth, Geh. Poſtrat, Ober=Poſirat a. D.
Dr. Käthe Hirth, Studlenrat, z. 3 Habana, Cuba
Auguſte Quaſig.
Die Eincſcherung findet an Mittwoch, den 9. Februar.
3 Uhr nachm, im Kreinatorium des Zaldfriedhofs ſtatt
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen

Sonntag, den 6. Februar, morgens 4¾ Uhr,
erlöſte Gott meine herzensgute Frau, unſere teuere
Mutter, liebe Tochter, Schweſter und Schwägerin
Eva Horſt
geb. Olt
im 45. Lebensjahre durch den Tod von langem,
ſchwerem Leiden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Pfarrer Horſt.
Horchheim bei Worms, den 6. Februar 1927.
Höchſt i. O., König i. O., Gießen, Nieder=Modau.
Die Beerdinung findet ſtatt: in Höchſt i. O. am
Mittwoch mittag 1½ Uhr.

Dankſagung.
Für die vielen Beweite auftichtiger Anteil=
nahme
an unſerer Trauer beim Heimgange
unſeres teueren Entſchlafenen
Herrn
Georg Jakob Heß
ſagen tiefempfundenen Dank
Die Hinterbliebenen;
Frau Anna Heß
Familie Emil Bernhart, Hamburg
Familie Georg Schmidt
Heinrich Heß und Frau.
Darmſiadt, den 7. Februar 1927.
Stiftsſtraße 3.

durch Hypnoſe? Ang=
Am Pr u. O 75 Gſchſt.
Sosstttte
Dr. Gütnng
hat ſeine ärz liche
Tätigkeit /2163imn
wieder aufgenommen
Sstc
Paßbilder
n einer Stunde 2478r1
billig und guf.
Thiele Nachſ.,
nur Bleichſtr. . Zel. 1917.
Perf Weißzengnäh.
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beſchaft ſtelle / 3127

[ ][  ][ ]

Frau Er
Hügelſtr.

Nummer 39

Dienstag, den 8. Februar 1927.

Seite 9

Todes=Anzeige.
Mein lieber Mann, unſer herzensguter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Dert AagaadeTott
iſt heute Nacht nach einem arbeitsreichen Leben im 77. Lebensjahre nach kurzem, ſchwerem
Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Magdalene Borné, geb. Alt.
Darmſtadt, Pforzheim, Berlin, Bremen,
den 7. Februar 1927.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 10. Februar, nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes aus ſtatt.

(2516

Todes=Anzeige.
Der Gründer und Senior unſeres Hauſes
ert Aag kadi Tie
iſt am 7. Februar nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft entſchlafen. In hingebungsvoller, erfolggekrönter
Arbeit hat er in vorbildlicher Vornehmheit Jahrzehnte mit uns zuſammen gewirkt und danken wir
ihm klugen Rat und tatkräftige Mitarbeit.
Das Andenken an ihn als einen edlen Menſchen und guten treuen Freund bleibt unauslöſchlich.
L. Borné
2515
Uhrmacher und Juwelier=Kunſigewerbe
Ernſt=Ludwigſiraße 25.

Durch das am 7. Februar cr. erfolgte Ableben unſeres hochverehrten Seniorchefs
Heit Aag. Taew. Totne
ſind wir in tiefe Trauer verſetzt worden.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen den zielbewußten Begründer unſerer Firma,
deſſen Name mit dieſer unauslöſchlich für immer verbunden bleibt.
Mit ihm iſt ein Mann von wahrhaft vornehmem Charakter, hohen Geiſtesgaben und
vollkommenſtem, lauterſtem Gerechtigkeitsſinn ins Grab geſunken.
Wir werden das Andenken an den Heimgegangenen durch treueſte Hingabe an ſein
Lebenswerk zu ehren wiſſen.
Sein Name iſt uns unvergeßlich.
ſe514
Oas Geſamiperſonal der Firma L. Borné

Dankſagung.
Anläßlich des Heingangs meiner un=
vergeßlichen
Gattin, unſerer Mutter,
Tochter und Schweſter
Emmh Wenzel, geb. Schmitt
ſinduns Beileidsbezeugungen in ſo über=
aus
großer Zahl zuteil geworden, daß es
uns nicht möglich iſt, ſedem Einzelnen
zu danken. Wir ſprechen daher allen,
welche uns bel unſerem unerſetzlichen
Verluſt ſo reichen Troſt ſpendeten, auch
für die zahlreichen Blumenſpenden, hler=
durch
innigſten und aufrichtigſten Dank
aus.
Im Namen der in tiefer Trauer
Hinterbliebenen:
2443) Finanzrat Wenzel.

Ich war am ganzen Leibe mit
Hauten

Drugſache war wem ernter Weg zur Apelhele,
natürtich nur im dem Gedanken, eine Mark zu ver=
ſchenken
; aber es lam anders. Nach einer Ein=
reibung
von kanm 14 Tagen mit Aucker? Patenil
Medizinal=Seiſe waren meine Flachten vollſtändigl
verſchwunden. Deshalb laſſe ich es mir nichil
nehmen, Ihnen 1000 mal Dank m ſagen denn
Zucker’s Patent=Medizinal=Seiſe iſt nicht Wk. 1.50
ſonder Wi. 10 wert. Gergt. M. 1 Sick1
60 Pfg. (15 % ig), Mk. 1. (2b % ig) und Mk. 1.50
(35 % lg, Käriſte Fornil. Dazu Zuckvoh=Greme‟
4 B, 65 und 8 Pfg. In allrn Apothelen,
Drogerien und Parfümerien erhältlich.

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Geöffnet Wochentags: von 98 Uhr
Sonntags: von 91 Uhr
Alle Krankenkassen
zugelassen
Damen= und Herrenfriſeur (734a

Am Donnerstag, den 12 Febr., beginnt ein
neuer Kurſus in geſundleitlich=lünſtleriſcher
Eymnastik
Syſtem Dora=Menzler, Leonore Reenius;
dipl. Lehrerin. Sprechſtunden: Montag
und Donnerstag von 11½1 Uhr.
Kiesſtraße 131, 2. Stock (3360

Die Holzverſteigerung Nr. 6
(Brennholz)
ſt mit Ausnahme aller Kieſer=
knüppel
aus den Abteilungen Pallas=
wieſenſchlag
5a, 5b und 9 geneh=
migt
. Erſter Abfuhrtag 12. ds. Mts.
Darmſtadt, den 7. Febr. 1927. (st2496
Städt. Güterverwaltung.

Uhrmacher und Juwelier.

Eintrage in das Handelsregiſter: Ab=
teilung
4: Am 31. Januar 1927 hin=
ſichtlich
der Firma: Ludwig Röth,
Darmſtadt: Geſchäft ſamt Firma iſt auf
Ernſt Ludwig Röth, Orthopädiemecha=
niker
in Darmſtadt, übergegangen und
wird von dieſem fortgeführt. Die Pro=
kura
des Ernſt Ludwig Röth iſt er=
loſchen
. Abteilung B: Am 31 Januar
1927 hinſichtlich der Firma: Fahrzeug=
technik
, Geſeuſchaft mit beſchränh=
ter
Haftung, Darmſtadt: Die Vertre=
tungsbefugnis
des Liquidators iſt be=
endet
. Die Firma iſt erloſchen. (2453
Darmſtadt, den 4. Febr. 1927.
Amtsgericht I.

Freitag, den 11. Fedruar 1927,
vormittags 10 Uhr anfangend, wer=
den
aus dem Nieder=Modauer Gemeinde=
wald
, Forſtort Himmelsberg, Tannen=
kopf
und Teichberg, verſteigert:
1 Buchen=Stamm III. Kl. 0,97 fm
3,25
4 Eichen=Stämme II.IY.
3 Eſchen= IV.VI. 174
98 Kiefern= I.IV. 72,04
28,16
46 Lärchen= II.V.
4102
51 Fichten= II.V.
059
5 Lärchen=Derbſtangen
Zuſammenkunft der Steigerer in
Himmeleberg.
Das Stammholz in Forſtort Teich=
berg
wird nicht vorgezeigt. (2465
Nieder=Modau, den 5. Febr. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Perron.

Stamnhalz Derſtelgerung.
Mittwoch, den 9. Februar 1927,
vormittags 9, Uhr, werden im Mün=
ſterer
Gemeindewald. Diſtrikt Brand=
ſchlag
, Tongrube und Dieburger Eck, 116
Kiefern=Schnittſtämme verſteigert, und
zwar:
11 Stück II. Klaſſe mit 15,05 fm
KM.
81 III.
24 , IV.
15,15
Ferner 10 fm Fichten=Bauholz.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Ab=
triebsfläche
Brandſchlag 41, neben der
Frautſchneiſe.
(2466
Münſter, den 5. Februar 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Munſter.
Haus.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Dienstag, den 8. Februar 1927

Nummer 39

Spoth Spet und Tarnen.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.

(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerid De
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in volſem Umfang
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zurückge andt, die Abiehnung nicht begründet werden.

Handball.
Das Zwiſchenrundenſpiel um den Deutſchen
Handballpokal in Darmſtadt.

Nur noch wenige Tage trennen uns von dem großen Ereignis, das
auf dem Platze des Sportvereins Darmſtadt 98 in Geſtalt eines Zwiſchen=
rundeſpieles
um den Deutſchen Handballpokal zwiſchen der repräſentati=
ven
Vertretung zweier Landesverbände, nämlich des brandenburgiſchen
und ſüddeutſchen Verbandes, zur Austragung gelangt. Es wurde ſchon
in der letzten Vorſchau die Tatſache erwähnt, daß die Einheitlichkeit der
ſüddeutſchen Mannſchaft dadurch gewahrt iſt, daß man die meiſten Poſten
mit Spielern unſerer einheimiſchen Meiſtermannſchaft und nur die
ſchärferen Poſten mit Nürnbergern Spielern beſetzte. Süddeutſchland
wird demgemäß im Spiel am 13. Februar durch folgende Spieler ver=
treten
:
Trautwein
(Sportverein Darmſtadt 98)
Reuter
Kemmath
(Franken Nürnberg) (Sportp. Darmſt. 98)
Götz
Seibold
Delp
(Sportverein Darmſtadt 98) (1. F.C. Nürnberg)
Jans Hennemann . Müller
Werner
Fiedler
(Landespoliz. Nbg.)
(ſämtl. Sportverein Darmſtadt 98)
Man war viellnicht noch vor wenigen Tagen geneigt, die Spieltüchtig=
keit
dieſer Mannſchaft ſkeptiſch zu betrachten und zu werten, hatten doch
die Spieler gerade des Sportvereins 98 in den letzten Spielen gegen
Babenhauſen um die Frankfurter Verbandsmeiſterſchaft und gegen
V.f. R. Mannheim um die Süddeutſche Meiſterſchaft trotz der errunge=
nen
Siege keine überragenden Leiſtungen geboten; im Gegenteil waren
bei dieſen Spielen gerade bei einzelnen Leuten, die für den nächſten
Sonntag auserkoren ſind, Süddeutſchlands Farben zu vertreten, Schwä=
chen
und ein Mangel an Zutrauen zu dem eigenen Können zu bemer=
ken
, die geeignet waren, Bedenken aufkommen zu laſſen. Glücklicherweiſe
hat der vergangene Sonntag gründlich mit dieſen Bedenken aufgeräumt,
denn der auf fremdem Gelände erſtrittene Sieg unſerer Darmſtädter
Mannſchaft gegen den Meiſter des Rheinheſſen/Saar=Verbandes läßt ſo=
wohl
durch ſeine Höhe als auch durch die Art ſeines Zuſtandekommens
klar erkennen, daß es ſich bei den Schwächen in den oben erwähnten
Spielen nur um eine kurze Kriſe handelte. Man kann alſo wohl ohne
weiteres der ſüddeutſchen Vertretung das nötige Vertrauen entgegen=
bringen
. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß Süddeutſchland in die=
ſem
Spiele gegen den großen Partner und beſten Handball= Landesver=
band
innerhalb der Deutſchen Sportbehörde ein gleichwertiger Gegner
ſein wird, deſſen Können dazu ausreichen dürfte, den in Berlin für die
eigenen Farben als ſicher erwarteten Sieg doch in Frage zu ſtellen. Man
wird ſich ſeiner Haut zu wehren wiſſen. Gerade die Ausſicht, gegen
die ſchier unüberwindlichen Berliner einen Sieg herauszuholen, ſollte
Anſporn genug ſein, über die gewöhnliche und normale Spielſtärke
hinauszuwachſen und gegen den Beſſeren beſſer zu werden und als
Beſſerer den Platz zu verlaſſen.
Wir können in dieſer Beziehung nur hoffen, da der richtige Ver=
gleichsmaßſtab
fehlt. Alle Meldungen der Sport= und Tageszeitungen
lauteten in den letzten Jahren jedoch übereinſtimmend dahin, daß die
Berliner Vertreter, oder richtiger geſagt, die Berliner Poliziſten, ſpiel=
kulturell
ihren Gegnern um eine Klaſſe überlegen ſind, ſo daß man
ihre Ueberlegenheit auch gegenüber den würdigſten ſüddeutſchen Hand=
ballern
anzuerkennen geneigt iſt. Aber letzten Endes kann uns niemand
die Hoffnung rauben, daß ſich letzten Endes der ſüddeutſche Handball=
ſport
, der in den letzten Jahren nie Gelegenheit hatte, ſich mit Berlin
zu meſſen, als auf genau derſelben Entwickelungsſtufe angelangt erweiſen
wird, wie es in Berlin zu verzeichnen iſt. Die Berliner Mannſchaft ſetzt
ſich aus folgenden Spielern zuſammen:
Dahms
(Deutſcher Sportclub Berlin)
Stagge
Bergmann
(Brandenburg) (Polizeiſportverein Berlin)
Köbke
Adebahr
Preuß
(Pol. Spv. Berlin) (Siemens) (Pol. Spp. Berlin)
Klatt Storch
Wolff
Diſing Burkowſky
(S. C. Charlb.) (Zehlend.) (P. Spv. Bln.) (S. C. Charlb.) (P. Spv. Bln.)
Man ſieht aus dieſer Mannſchaftsaufſtellung, daß der Berliner
Spielausſchuß entgegen ſeiner urſprünglichen Abſicht, den Polizeiſport=
verein
Berlin als Deutſcher Meiſter mit der Repräſentation zu be=
trauen
, nunmehr der Tatſache, daß im Berliner Verband, ſich eine über=
raſchend
ſchnelle Anpaſſung der Spieltüchtigkeit der anderen Vereine an
die Spielſtärke des Polizeiſportvereins vollzogen hat, Rechnung getragen
hat. Man ſieht in den Berliner Fachzeitungen in dieſem Umſtand
keineswegs eine Schwächung der Verbandsrepräſentativen, ſondern hat
insbeſondere die Aufſtellung des Stürmers Diſing von S.C. Charlotten.
burg und des Torwächters vom Deutſchen Sportclub Berlin äußerſt bei=
fällig
kritiſiert. Gerade durch die Aufſtellung von Diſing wird die
Hauptgefährlichkeit des Berliner Angriffs auf die linke Seite verlegr.
da der mit Diſing zuſammen den linken Flügel bildende Poliziſr Bur=
kowſky
als der ſchnellſte und ſchußtüchtigſte Außenſtürmer Berlins be=
zeichnet
wird. Die Gefährlichkeit gerade dieſes Flügels wird noch da=
durch
geſteigert, daß er ſeine Vorlagen von Adebahr erhält, dem ähn=
lich
wie Köbke eine Gewandtheit nachgerühmt wird, die ohne Ueber=
hebung
als Akrobatik bezeichnet werden kann. Das Spiel hat in Poeth=
mann
aus Barmen einen Leiter, der ſich in vielen großen Spielen be=
währt
hat.

Turnen.

Tagung der Gauoberturnwarte und Verbandsfachwarte des 2. Gauver=
bandes
des 9. Kreiſes (Mittelrhein).

Am Sonntag, den 6. Februar, fand im Hauſe der Turngemeinde
Darmſtadt unter dem Vorſitz von Verbandsoberturnwart Hofferbert=
Darmſtadt die Tagung der Gauoberturnwarte aus den Gauen Main=
Rhein, Main Speſſart, Odenwald und Odenwald=Jahn, ſowie der Ver=
bandsfachwarte
für Männer und Frazienturnen, Volksturnen, Schwim=
men
, Spielen ſtatt. Zur Beſprechung ſtanden der Arbeits= und Haus=
haltsplan
, ſowie die Wahl des Verbandswartes für volkstümliches Tur=
nen
. Der Arbeitsplan umfaßt Ausſcheidungskämpfe im volkstümlichen
Turnen und Schwimmen, ſowie Lehrgänge für alle Gebiete. Die Wahl
der Austragungsorte für die Ausſcheidungskämpfe der Kreismeiſter=
ſchaften
bleibt den betreffenden Fachausſchüſſen überlaſſen. Turnverein
Erbach iſt bereit, die Ausſcheidungskämpfe im Volksturnen und Turnv.
Aſchaffenburg die Vereinsmehrkämpfe vorzubereiten. Nach Durchbe=
ratung
des Haushaltsplanes wurden jedem Unterausſchuß zwei Tagun=
gen
zugebilligt. Für Frauenturnen finden vor dem Kreisfeſte drei
Uebungsſtunden ſtatt, und zwar am 6. März in Obernburg, 20. März
in Birkenau i. O. und 3. April in Erbach i. O. Der Turnausſchuß
wird im Herbſt einen Lehrgang für Turnwarte veranſtalten. Die
Feſtlegung der Uebungsſtunden für die anderen Gebiete bleibt den be=
treffenden
Ausſchüſſen überlaſſen. Ferner wurde beſchloſſen, eine
Sonderklaſſe im Handball einzuführen und den Verbandsmeiſter im
Spielen mit Urkunde und Kranz zu ehren. Die Kampfrichter für
Veranſtaltungen des Kreiſes und der D. T. müſſen durch die Gaue be=
ſonders
geprüft werden. Bei der Prüfung ſollen die Richtlinien der
D. T. und des Kreiſes berückſichtigt werden. Die Kampfrichter müſſen
hauptſächlich zur Gewiſſenhaftigkeit erzogen werden. Als Verbands=
wart
für volkstümliches Turnen wurde Schneider=Eberſtadt gewählt.

Nachdem die Stadt große Aufwendungen für die Inſtandſetzum
der Wege im Herrngarten gemacht hat, ſind dieſelben immer noch a
Regentagen faſt unpaſſierbar, aus dem einfachen Grunde, weil er dez
verwendete Kies zulehmig iſt. Ich hoffe doch, daß ſich die zuſtändig
Stelle endlich einmal davon überzeugt, damit hier gründlich Abhilfe
troffen wird.
Einer für viele.

Rund=Funk=Programme.

Frankfurt.

Dienstag, 8. Februar. 3.30: Stunde der Jugend, Dr. Maier=
Leonhard: Heimkehr des Odyſſeus (für Kinder vom 10. Jahre ab),
O 4.30: Slawiſche Muſik. Smetana: Ouv. Libuſſa. Borodin:
Steppenſkizze aus Mittelaſien. Chopin: Polonaiſe in A=dur
Glinka: Ouv. Sommernacht in Madrid Smetana: Hoch=
zeitsſzenen‟
Tſchaifowsfy: Capriccio italien. Glinka; Valſe
Phantaſie. O 5.45: Leſeſtunde. Aus Die Buddenbrooks, von
Thomas Mann. O 6.15: von Kaſſel: Die Kaſſeler Preſſe im
Rundfunk. O 6.45: Stadtärztin Dr. Lande: Ernährung des
Kleinkindes O 7.15: Dr. Edinger: Der ſtatiſche Sinn O 7.30;
Engliſch. O 8: Engliſche Literatur. O 8.15: Don Carlos, Infant
von Spanien, Trauerſpiel von Schiller. Perſ.: Philipp der Zweite,
König von Spanien: Eliſabeth von Valois, ſeine Gemahlin: Don
Carlos, Kronprinz; Herzogin Olivarez, Oberhofmeiſterin; Marquiſin
Mondecar, Prinzeſſin Eboli; Marauis von Poſa, ein Malteſerritter
Herzog von Alba; Graf von Lerma: Domingo, Beichtvater des
Königs; Der Großinquiſitor des Königreichs u. a. Ausf.: Mitgl.
Frankf. Bühnen. Anſchl.: Neue Schallplatten.

Fußball.

Siuttgart.

Sportverein Groß=Gerau 1Haſſia 13. Diebura 1, 0:4 (0:2).
Vom Anſtoß Groß Gerau an entwickelte ſich ein temperamentvolles
Spiel. Groß=Gerau, auf eigenem Platze, fand ſich gleich von Anfang
an gut zuſammen und wurde wiederholt gefährlich; aber die Hinter=
mannſchaft
von Dieburg war heute wieder mal in ausgezeichneter Form.
Auch die übrige Mannſchaft hatte ſich bald eingeſpielt. Sie bewies auch
heute wieder ihr Können, wie ſie es am letzten Sonntag gegen die Ein=
tracht
=Darmſtadt gezeigt hatte. Wenn ſich auch das Fehlen des altbe=
währten
Mitkelläufers bemerkbar macht, ſo gab ſich die Geſamtmann=
ſchaft
redlich Mühe, dieſes Fehlen durch beſonderen Eifer und Technik
zu erſetzen. In ſeinem Bruder hatte der Mittelläuferpoſten eine aus=
gezeichnete
Beſetzung. Hervorzuheben iſt noch der Schlußmann von Die=
burg
, der bewies, daß man von ihm glänzende Leiſtungen erwarten darf.
Der übrigen Mannſchaft, beſonders dem ſchußfreudigen Sturm, gebührt
ein Geſamtlob.
Groß Gerau zeigte gute Leiſtungen, war jedoch vom Glück nicht be=
günſtigt
.
Nun zum Spielverlauf: In der 25. Minute fiel nach einem gut
vorgetragenen Angriff durch den Mittelſtürmer das erſte Tor für Die=
burg
, dem der Mittelläufer noch vor Halbzeit den zweiten Treffer zu=
geſellen
konnte. Nach der Pauſe wechſelt Angriff auf Angriff. Dieburg
kann noch zweimal durch den Rechtsaußen und Mittelſtürmer Erfolge
buchen. Der in feder Beziehung korrekt leitende Schiedsrichter ſah
ich leider veranlaßt, in der zweiten Halbzeit den Mittelläufer von Groß=
Gerau herauszuſtellen.
Sp.V. Groß=Gerau 2Haſſia Dieburg 2, 3:3.

Dienstag, 8. Febr. 3.50: Bücher. O 4.15: Konzert. O 6.15
H. Rentſchler: Aus der Geſchichte der Bienenhaltung auf germaniſch=
ſlaw
. Boden. O 6.45: Morſe=Kurs. O 7.15: Uebertr. au=
Mannheim: Prof. Maenner: Ein Streifzug durch das nördliche
Burgenland. O 7.45: Nachrichten des Oberd. Funkverbandes. O 8
Uebertr. aus der Liederhalle Stuttgart: Konzert. Ausf.: A. Indio
(Violine), Ernſt Roters (Klavier). Biber: Violin=Sonate C=moll,
Saint=Saens: Violinkonzert H=moll. Roters: Sechs Va=
riationen
über ein Bretoniſches Thema. Impreſſionen. Suite
Violine und Klavier. Anſchl.: Parodienabend Rupprecht
Don Quichote, Marſch. Wilke: Paraphraſe über Nun leb wohk,
du kleine Gaſſe. Mückenberger: Elefant und Mücke, Solo für
Pikkoloflöte und Kontrabaß. G. Ott: Parodiſtiſche Gedichte.
Thiele: Makkaroni und Parmeſani, italieniſche Opernparodie. Die
Apfelſchußſzene aus Tell, Parodie von Max Heye. Jeſſel: Aufzug
der Stadtwache. Alexius: Prinz Karneval, Ulk in Ouvertüren=
form
. Kling: Die beiden Finken. Auerbachs Keller aus
Fauſt. Parodie von Heye u. a. m.

Berlin.

Diensiag, 8. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Landwir
O 4: Erna Arnhold: Die Anfänge des Theaters in Berlin (2)
O 4.30: Konzert des gemiſchten Chors der Blindenanſtalt, Berlir
Steglitz. O 5.15: Kapelle Hoffmann. Schröder: Deutſchland=
Ruhm, Marſch. Strauß: Nachtfalter. Auber: Ouv. Fr.
Diavolo. Tſchaifowsky: Chant ſans paroles. Verdi: Fan
Maskenball. Blon: Puppen=Menuett. Wayne: Dont wan

Winterſport.

Hochſchul=Wettkämpfe im Skilauf. DarmſtadtGießen-Marburg.
Am vergangenen Sonntag fanden auf dem Hoherodskopf ( Vogels=
berg
) zum erſten Male wieder ſeit 1914 die Skiwettkämpfe zwiſchen der
Hochſchule Darmſtadt und den Univerſitäten Gießen und Marburg ſtatt.
Ausgetragen wurde ein Staffellauf über 9 Kilometer und ein Ge=
ländelauf
über 225 Kilometer. Univerſität Marburg war leider nicht
am Start. Dafür ſtarteten außer Konkurrenz drei Staffeln der Reichs=
wehr
Gießen.
Sieger in der Staffel wurde: Darmſtadt 1. Staffel (Hamann, Frank,
Ruhland). Es folgten: 2. Gießen; 3. Darmſtadt 2. Staffel; 4. Darm=
ſtadt
3. Staffel; 5. Darmſtadt 4. Staffel; 6. Reichswehr Gießen; 7.
Reichswehr Gießen; 8. Reichswehr Gießen. Im Geländelauf ſtarteten
30 Läufer. Sieger wurde Ruhland T.=H. Darmſtadt. Es folgten: Frank=
Darmſtadt; Hamann=Darmſtadt; Baumgarten=Darmſtadt: Müller= Darm=
ſtdt
: Ligniez=Darmſtadt; Walter=Gießen.
Im nächſten Jahre werden die Wettkämpfe in größerem Umfange
ſtattſinden.

me up. O 6.15: Dr. Arthur Berger: Der heilige Hubertus, de
Schirmherr des Jägers. O 6.40: Stunde mit Büchern. O 7.0c
Dr. med. Beyer: Launen und Stimmungen. O 7.30: Prof. Dr. E.
Wegener: Die Entdeckungsgeſchichte der Erde (Mittelalter). O 8.1C
Sendeſpiel Der ſchwarze Domino komiſche Oper von Auber. Or:
Madrid. Auf einem Maskenball im Palaſte der Hönigin, bei den
Grafen Juliano und im Damenſtifte der Königin.
Stettin. 7.05: Friedrich Gieſe: Beiträge zur pommerſche:
Muſikgeſchichte.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 8. Februar. 2.30: Fr. Paull.
Steiner: Die Frau im neuen Rußland. O 3.30: Lehrer Bogern
Vom Weg des Jugendlichen z. Beruf. O 4: Fr. Dr. Maria Momn
teſſore: Ueber die Seele des Kindes (in italien. Sprache, überſ. vor
Fr. Dr. Korſch). O 5: E. Nebermann: Schach. O 6: Miſt.=Rc
Dr. Mettgenberg: Das Auslieferungsrecht und ſein= Neugeſtaltung
O 6.30: G. v. Eyſeren u. C. M. Alfieri: Spaniſch f. Anfängen
O 6.55: Stud.=Rat Dr. John: Aegypten und der ägypt. Sudam
O 7.20: Dr. Hans Boettcher: Beeihoven als Liederkomponiſſ
Geſang: Käthe Wegner=Peiſer. Kianier: Ed. S½öder

Wetterbericht.

Geſchäftliches.

Wie in den vorhergehenden Jahren findet auch dieſes Jahr wieder
am 24. Februar in Mainz der Mainzer Frühjahrspferdemarkt, verbun=
den
mit Prämiierung, ſtatt, worauf wir Intereſſenten und unſere Leſer
beſonders aufmerkſam machen. (Näh. ſ. Anz.)

Wettervorherſage für Mittwoch, den 9. Februar 1927
(nach der Wetterlage vom 7. Februar 1927).
Weitere Fortdauer des unbeſtändigen, wechſelnd bewölkten Wert)
bei wenig Aenderung der herrſchenden Temperaturen.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtell

P. K. Kaubonbons deutſches Fabrikat! Entgegen
vielfach vertretener Anſicht, daß die Bonbons ausländiſches Fabrikat
ſeien, macht die Wrigley A.G. ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß es
ſich um ein rein deutſches Fabrikat handelt, hergeſtellr von deutſchen Ar=
beitskräften
und aus deutſchen Rohmaterialien, in der Muſterfabrik in
Frankfurt a. M. Der Gebrauch der Kaubonbons wird als den Zähnen
zuträglich von ärztlichen und zahnärztlichen Autoritäten ſehr günſtig
beurteilt.

Hauptſchriftlettung : Rudol/ Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reichs!
Ausland und Heſſiſche Nachrichten Mar Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlm
ſür den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, für
Inſeraienteil. Willy Kuhle: Druck und Verlag. L. C. Wiitich ſämtlich in Darmi
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich / übernommere

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[ ][  ][ ]

Numener 39

Dienstag, den 8. Februar

Whftrieiste rrach

Die Reichseinnahmen und =Ausgaben von
Aprüt bs Dezember 4996.
Nach der ſoeben veröffentlichten Ueberſicht des Reichsfinanzminiſte=
riums
über die Reichseinnahmen und =ausgaben in den Monaten April
bis Dezember 1926 betragen im ordentlichen Haushalt die Einnahmen
im Dezember 616,1, die Ausgaben 699,9 Millionen Mk., ſo daß ein
etatsmäßiger Zuſchuß von 83,8 Millionen Mk verbleibt. Im außer=
ordentlichen
Haushalt ſind für Dezember an Einnahmen 03, an Aus=
gaben
40,8 Millionen Mk. ausgewieſen, ſo daß aus vorhandenen Be=
ſtänden
oder aus Anleihe 40,5 Millionen Mk. zu decken ſind. Die Ein=
nahmen
von April bis Dezember 1926 betragen im ordentlichen Haus=
halt
aus Steuern, Zöllen und Abgaben 4725,9, aus der Verwaltung
N6,9, insgeſamt 5002,8 Millionen Mark. Die Ausgaben für die allge=
meine
Reichsverwualtuug 2867,2, für Neparationszahlungen 329,8, für
Stenerüberwciſungen 1732,9, insgeſamt alſo 4839 9 Millionen Mark. Der
kaſſenmäßige Ueberſichuß beläuft ſich demnach auf 162,9 Mill. Mk., wäh=
rend
der etatsmäßige Ueberſchuß einſhließilich der Monatszwölſtel der
in den Haushalt eingeſtellten Uieberſchüſſe aus den Jahren 1924 und 1925
4189 Millionen Mk. beträgt. Im außerordentlichen Haushalt ſtehen
436,0 Mill. Mk. Ausgaben für allgemeine Reichsverwaltung und Repara=
tionszahlungen
nur 1.3 Mill. Mk. Einnahmen gegenüber, ſo daß 434,7
Mill. Mk. aus vorhandenen Beſtänden oder Anleihen zu decken ſind. Zu
Laſten des Rechnungsjahres 1925 wurden im außerordentlichen Haus=
halt
nachträglich eingenommen 48,7, ausgegeben 318,1 Mill. Mk. Im
Dezember lediglich ausgegeben 383 Mill. Mk.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ein Abkommen der Preußiſchen Staatsbank und der Landesbank der
Rheinprovinz zu Düſſeldorf. Zwiſchen der Preußiſchen Staatsbane
(Seehandlung) und der Landesbank der Rheinprovinz zu. Düſſeldorf
wurde ein Abkommen ähnlich den mit der Frankfurter Bank, der Liqui=
dationskaſſe
in Hamburg, dem Kölner Kaſſenverein beſtehenden Abkom=
men
getroffen. Die neue Vereinbarung, durch welche die ſeit längerer
Zeit zwiſchen den beiden Inſtituten beſtehenden Geſchäftsbeziehungen
eine weitere Kräftigung erfahren ſollen, ſoll dazu dienen, die Vorteile
der Platzregulierung bei Diskont= und Lombardgeſchäften, wie ſie Köru
bereits ſeit geraumer Zeit genießt, nun auch den anderen großen Plätzen
des Rheinlandes zuteil werden zu laſſen.
B. Ley, Konſervenfabrik A.,G., Mainz=Mombach. Zum Zwecke der
Sanierung des Unternehmens ſoll das Aktienkapital im Verhältnis von
2il von 300 000 RM. auf 150 000 RM. herabgeſetzt und darauf um
50 000 RM. wieder erhöht werden.
Wayß u. Freytag, Frankfurt a. M. Der für den 28. Februar ein=
Verufenen G.V. wird der A.N. eine Kapitalerhöhung um 4 Millionen
Mark auf 12 Millionen Mark vorſchlagen. Die neuen Aktien werden
von einem Bankenkonſortium unter Führung der Rheiniſchen Kreditbank.
Mamheim, feſt übernommen und ſind ab 1. Februar diwidendenberech=
rigt
. Den Aktionären wird ein Bezugsrecht von 8:3 zu 138 Prozent
eingeräumt.
Das Ausland auf der Leipziger Meſſe. Unter der Ausſtellerſchaft
ger Leipziger Frühjahrsmeſſe wird diesmal das Ausland wieder ſtark
vertreten ſein. Aus allen Ländern Europas und aus Ueberſee haben ſich
wiederum Hunderte von ausländiſchen Firmen als Ausſteller zur Meſſe
rngemeldet, insbeſondere auch für die Textilmeſſe prominente Ausſteller=
irmen
aus England, Frankreich, Italien, Holland und der Schweiz. In
bem neuen Ringmeſſehaus wird zum erſtenmal eine geſchloſſene britiſche
Elusſtellung vorhanden ſein. Ebenſo iſt dort jetzt die italieniſche Aus= und ein Teil der Börſenſpekulation nahmen Gewinnſicherungen vor, von
Fellung untergebracht. Das Oeſterreichiſche, Tſchechoſlowakiſche und auch
Schweizer Meßhaus enthalten wiederum zahlreiche Ausſtellerfirmen ihrer
Fänder. Die Sowjet=Union wird wieder eine umfangreiche Ausſtellung
ien ihrer Sonderhalle bieten, und zwar wird ſie in dieſem Frühjahr
ur in Leipzig, nicht aber auf einer anderen Meſſe ausſtellen. Auch
Fugoſlawien wird wiederum mit einer Verkehrsausſtellung und einer
Eeuunſtgewerbeausſtellung auf der Meſſe vertreten ſein.
Kein Abkommen zwiſchen der Hapaa und der jugoſlawiſchen Schiff=
ſehrtsgeſellſchaft
Veßna. Zu der Meldung aus Belgrad, nach welcher die
eapag mit der zugoſlawiſchen Schiffahrtsgeſellſchaft Veßna in Suſſak ein
ſ bfommen getroffen habe demzufolge beide Geſellſchaften den Verkehr
ſon den jugoſlawiſchen Häſen nach Südamerika gemeinſam betreiben
L ampfer von je 14 000 Tonnen verkauft, erfahren wir von der Verwal=
ton
irgendwelchen diesbezüglichen Verhandlungen überhaupt nichts be=
ſrmnt
ſei.
Rückgang des däniſchen Außenhandels im Jahre 1926. Nach den
iBt vorliegenden Ziffern des däniſchen Außenhandels im Jahre 19265
trug die Einfuhr nach Dänemark 1621 Mill. Kronen gegenüber 2062
Leill, Kr. im Jahre 1825. Ausgeführt wurden Waren im Werte von
ze4t Mill, Kr, gegen 1959 Mill. Kr. im Vorjahre. Wenn zwar der
raſſiyſaldo mit 107 Mill, Ku. gegenüber 1925 (123 Mill. Kr.) geringer
ſeworden iſt, ſo iſt doch auf der anderen Seite ein erheblicher Rückgang ein, denen ſich die Platzſpekulation mit Blankoabgaben anſchloß. Die
ur Waren=Ein= und =Ausfuhr feſtzuſtellen.
Amerikaniſcher Außenhandel. Im Dezember betrug der Wert der
(mfuhr aus Deutſchland 16 527 000 Dollar und der Wert der Ausfuhr
2rutſchland erreichte ſomit im Dezember einen Rekordſtand. Der
Aert der Einfuhr aus der Schweiz ſtellte ſich auf 4 184 000 Dollar und
dr Wert der Ausfuhr nach der Schweiz auf 786 000 Dollar. Der Wert
Einfuhr aus Holland betrug 8 122000 Dollar und der Wort der
Asfuhr nach Holland 13 812 00 Dollar. Der Wert der Einfuhr nach
Zpweden belief ſich auf 5 162000 Dollar und der Wert der Ausfuhr
uch Schweden auf 3 693 000 Dollar.
Weltvorräte, den Weltverbrauch und die Bewegung der amerikani=
eichtet
die Newu Orleaner Baumwollbörſe folgendes: Ausfuhr: ameri=
niſcher
Baumwolle von den Vereimigten Stagten nach Deutſchland:
mtausfuhr: im Laufe der Woche 291 000 Ballen (228 000 Ballen in
ei gleichen Woche des Vorjahres und 6 690 000 Ballen ſeit dem 1 Aug.
are am 4. Frbruar in allen Häfen der Union: 2877000 Ballen im
un j. 2 157 000 Ballen: Vorräte in Neiu Orleans: 647 000 Ballen (im
0n1. 393 00 Ballen). Neue ſichtbare Vorräte, die von den Pflanzungen Aſckafb. Zelſtof 197.*
Wieſer Woche auf den Markt kamen: 28 000 Ballen, (im Vorj. 226 00
Aren). Der ſichtbare Weltvorrat an amerikaniſcher Baumwolle, ſoweit. Berl. E. B. Stamm.
u. nicht von den Spinnereien gekauft, betrug am 4. Februar 6 810 000 Berlin KarlsruheInd
aen (im Vori. 4 789 000 Ballen). Heſter berechnet die Anſchaffungen Braunfohl.=Briketts
Shinnereien der Welt in dieſer Woche mit 370 000 Ballen (im Vorj. Premer Vulſon
1000 Ballen). Seit dem 1. Auguſt ſind von den Spinnereien 9 908 0c0 Bremer Wolle.
Uuen (im Vorf. 9 572 000 Ballen) aus dem Markt genommen worden. Teutſche Maſchinen
ſe Vorräte an indiſcher Baumwolle in Bombah betrugen am 4. Febr. Teutſch.=Nied, Tel.
D700 Ballen, während am gleichen Tage in Alexandria 436 000 Ballen Teutſche Erdöl
u tiſcher Baumwolle vorhanden waren.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 7. Febr, (Priv.Tel.)
SBeizen: Im Anfangsverkehr war die Haltung ſchwach auf ermäßigte Taggenau Vorz..
Mändiſche Nachfrage und zurückhaltende Exportnachfrage. Später trat
Erholung ein auf den Wochenwetterbericht. Die Termine zeigen G.ſ. elenr, Untern
5 Einbußen bis 1 C.
UMais: Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf auf das Bekanut=
ſrien
der Wochenſtatiſtik und größere Liquidationen. Die Termine
gr: Rückgänge bis ½ C.
Safer: Die Tendenz geſtaltete ſich etwas ſchwächer in Sympathie
Weizen und Mais.
Saumwolle: Der Markt nahm nach der letzttägigen Bef=ſtigung
en ſchwächeren Verlauf auf ermäßigte Notierungen aus Liverpool / Amſterdam=R.
aauf Geninnmitnahmen. Die Kommiſſionsfirmen traten als Ver= Luenos=Aires.
auf.
Kaffee: Der Markt zeigte einen feſten Verlauf auf höhere ausländi= gopenhagen
Motierungen, Deckungsläufe und erhöhte braf. Forderungen.
Näucker: Der Markt verkehrte in foſter Haltung, da Kuba mit An= Teſingſors
zurückhielt, die Raffinerien große Käufe vornahmen und auch aus Itallen
Wernen Oſten große Kaufeinträge einliefen. Ebenſo war die Nach= London
für Raffinade andauernd gut.
Aakao: Höhere ausländiſche Notierungen und Deckungskäufe hatten Scknei=
eu
feſten Markuerlauf zur 7

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. Februar,
Nachdem vorbörslich die Tendenz noch als außerordentlich feſt be=
zeichnet
werden mußte (J.=G. Farben waren z. B. 336, Harpeuer 235½,
Darmſtädter Bank 305 uſw.), eröffnete die Börſe ſelbſt in bedeutend
abgeſchwächter Haltung. Cs verſtimmte ſehr, daß noch keine Zahlen
über das bisherige Zahlungsergobnis auf die 500 Millionen=Anleihe
veröffentlicht worden ſind, woraus man ſchließen zu müſſen glaubt, daß
die bisherigen Zeichnungen durchaus den Erwartungen uicht entſprochen
haben. Auch waren Gewichte im Umlauf, daß die Rhein=Elbe=Union
ohne Dibidende bleiben wolle. Es fetzte daher ganz uuvermittelt bei
Beginn des Geſchäftes eine ſtarke Rüchwärtsbewegung ein, die für die
führenden Werte ziemlich beträchtlich war. So vrloren J.=G. Farben
4 Prozent, Scheideanſtalt 4 Prozent und Holzverkohlung 3 Prozent.
Von den Montanwerten gaben Harpeuer 6 Prozent, Mannesmann 4
Prozent, Deutſch=Luxemburger und Gelſeukirchener je 5 Prozent und
Rheinſtahl 4 Prozent nach. Die Kaliaktien büßten 5 Prozent ein und
die Braunkohlenwerte noch weit mehr, nämlich Ilſe Bergbau 23 Proz.
und Rheiniſche Braunkohle 7 Prozent. Füir die Elektrowerte erhielt ſich
das Intereſſe einigermaßen, ſo daß ſich die Kursrückgänge in beſcheidenen
Grenzen halten konnten, Schuckert aber erfuhren eine weitere Steigerung
um 3 Prozent. Auf dem Rentenmarkt konuten ſich deutſche Anleihen
gut behaupten, ausländiſche Renten waren eher etwas feſter beſonders
die Angtolier. In der zweiten Börſenſtunde vergrößerten ſich die Ab=
gaben
ganz erh=blich, ſo daß die Stimmung ausgeſprochen flau wurde
und viele Papiere zu einem koulanten Preiſe überhaupt nicht unterzu=
bringen
waren. Namentlich die Chemie= und Montanwerte gingen daun
um weitere 3 bis 4 Prozeut zurück, und auch die Elektrowerte hatten
ſpäter unter ſtarken Einbußen zu leiden. Die Börſe ſchloß ſehr luſtlos
und matt. Tägliches Geld 4 Prozent,
An der Abendbörſe konnte ſich die an der heutigen Nachbörſe ein=
getretene
leichte Erholung zunächſt nur hinſichtlich einiger Montanwerte.
behaupten, alle übrigen Marktgebiete eröffneten aber etwas ſchwächer
trotz der Nachricht, daß die Reichsanleihe im Laufe des heutigen Tages
überzeichnet worden ſei. Elektro= und Kaliaktien blieben augeboten,
ebenſo Holzmann mit minus 3 Prozent. Ilſe Bergbau eröffneten 321
gleich minus 4 Prozent, zogen dann aber auf Deckungen bis 331 gn. In
Verbindung damit wurden gegen Schluß verſchiedentlich Verſuche zu
einer Bef=ſtigung der Kurſe unternommen, die aber nur noch bei Damat=
bank
von Erfolg waren. Deutſche Anleihen luſtlos, von ausländiſchen
aber Türken weiter feſt. 5sproz. Anleihe 0,8675, Schutzgebiete 15,60,
Bagdad 1 281 z, Commerzbank 219, Dauatbank 297, Dresdener Bank 190,
Metallbank 176, Oeſterr, Kreditanſtalt 10, D.=Luxemburg 196, Gelſen=
kirchen
198, Harpener 226. Ilſe Bergbau 333, Kali Aſchersl ben 209,5,
Weſteregeln 210, Klöckner 192 5, Mannesmaun B5,5, Mansfeld 160,5,
Phönix 140, Rhein Braunkohlen 310,5, Rheinſtahl 227,5 Adlerwerke
135, AGG. 175,75, Aſchaff, Zellſt. 189,5, J. G. Farben 327,5, Bergmann
192, Daimler 105, Erdöl 211. 25, Scheideanſtalt 260, Licht u. Kraft 197,
Goldſchmidt 161. Holzmann 192,5, Holzverkohlung 92,75, Metallgeſ. 211,
Rütgerswerke 144, Schuckert 185, Sieinens u. Halske 224,50, Wayß u.
Frehtag 208. Hapag 179.
Berliner Effektenbörſe.
Verlin, 7. Februar.
Die rückläufige Tendenz der letzten Geſchäftsſtunde des Samstags
übertrug ſich auf die heutige Börſe. Die Mitläuferſchaft der Provinz
denen hauptſächlich die in letzter Zeit ſcharf geſteigerten Märkte in Mit=
leidenſchaft
gezogen wurden. Braunkohlenwerte und einige Montan=
papiere
ſetzten 10 Prozent, Ilſe ſogar 25 Prozeut niedriger ein. Von
Kaliaktien gingen Weſteregeln um 6 Prozent zurück. Vereinigte Glanz=
ſtoff
verloren 15. Bemberg 11 Prozent, von den Nebenwerten Hackeſtahl
4,5 und Wicking Zement 4 Prozent. Die flaue Haltung der bisherigen
Favoriten drückte naturgemäß auf die Geſamtſtimmung. Die Aktien=
märkte
ſchwächten ſich daher zunächſt überwiegend ab. Nach Feſtſetzung
der erſten Kurſe lenkte die Kuliſſe ihr Augenmerk auf Bankaktien und
Elektrowerte, ſowie verſchiedene Aktien der Nebenmärkte, wie Schult=
heiß
, Oſtwerke, Gummiwerte, Textilaktien, ſo daß die Abſvärtsbewegung
zum Stillſtand kam und ſtellenweiſe auf Rückäufe wieder Kursbefeſtigun=
erden
und daß weiter die Hapag für dieſen Verkehr an die Veßna zwei geu eintraten. Infolgedeſſen wurde die Grundſtimmung einer allgemei=
nen
Erholung günſtig, zumal ſpäter berichtet wurde, daß die auf die
ſang der Hapag, daß dieſe Meldung nicht den Tatſachen entſpreche und Neichsanleihe gezeichneten Beträge dem offenen Geldmarkt vorläufig
nicht entzogen werden ſollen. Der Satz für Tagesgeld ſtellte ſich mit
56,5 Prozent etwas leichter, als bisher, Monatsgeld war mit 5,56,5
Prozent genannt. Die Nückflüſſe haben heute in ſtärkerem Ausmaß be=
ſchen
Valuten unterlagen keinen nennenswerten Schwankungen.
Im weiteren Verlauf der Börſe ging die Erholung wieder all=
gemein
berloten. Aus der Propinz liefen ſtärkere Verkaufsaufträge kauft. Die Preiſe ſtellten ſich wie folgt: für heſte Arbeitsvferde ſchwe=
Kurſe der Montanaktien, insbeſondere der Kohlenwerte, zeigten daher
ſcharfe neue Einbußen. Die zunächſt freundlichen Märkte wurden von
der Verſtimmung gleichfalls erfaßt. Von Textillverten verloren beſon=
unh
Deutſchland 50 771 000 Dollar. Die amerikaniſche Ausfuhr nach ders Nordd. Wolle 11 Prozent. Am Elektromarkt betrugen die Kurs= Pferdemaikt: 7. März 1927.
rückgänge ebenſo wie in den übrigen Terminwerten und variahlen Pa=
vieren
gegenüber dem Beginn 45 Prozent. Auch Banken ſtark er=
mäßigt
. Danatbank minus 7. Privatdiskont kurze Sicht 41),, lange
Sicht 4g. Nachdem die Börſe mit bedeutenden Tagesverluſten zu etwa
den niedrigſten Kurſen geſchloſſen hatte, begann an deu Nachbörſe erſt
ſache auf Deckungskäufe zurückzuführen ſein dürfte. Montanaktien wur=
Weltverbrauch und Weltvorräte an amerikaniſcher Baumwolle, Ueber den nachbörslich etwa 1 Prozent über den amtlichen Schlußkurſen notiert.
Nheiniſche Braunkohlen notierten gegen 2,30 Uhr ſogar 313. gegen 209
hn Baumwolle in der Woche vom 29. Januar bis 4. Februar 19m bei der letzten amtlichen Kursfeſtſtellung. Ilſe 320,5: Manuesmann
235,75: Bochumer 194: Eſſener Steinkohlen 214; Phönix 141: Gelſen=
kirchen
196,5: Deutſch=Luxemburger 194; Vereinigte Stahlwerke 155,5;
7700 Ballen, ſeit dem 1. Auguſt 1926 1 908000 Ballen (gegenüber Harpener 226,5: Rheinſtahl 227,5. Am Bankenmarkt wurden Danat=
3r0 0 Ballen, im gleichen Zeitraum des Vorj.). Amerikaniſche Ge= bank mit 297 und Barmer Bankverein mit 1935 gefragt. Elektrowerte
rege gehandelt. AEG. hörte man zuletzt mit 174,75: Siemens 224; Schuk=
kert
184; Bergmann 190. Im übrigen gingen an der Nachbörſe Schult= halten,
25 (im Vorj, 5 357 000 Ballen). Vorräte an amerikaniſcher Baum= heiß mit 340, Vereinigte Glanzſtoff mit 530, Feldmühle Pavier mit 232;
J.G. Farbeninduſtrie 327,5 und die Kriegsanleihe mit 0.867,5 um.
5. 2.
7. 2.
245.
Hemoor Zement..
125.

Namag=Meguin
Teutſch.=Atlant. Te
Teutſche Vetroleum.
Ilt. Kaiwerke.
Tonnersmarckhüte,
Tynamit Nobel. ..
Reſtr. 9 eferung.
G. G. Farben . ...
T. Friſter.
celſenk Gußſtahl. .
Halle Maſchinen.
Han. Maſch.Egeſt.
Eanſa Tampfſchf.

56. 153. ſHirſch Kuvfer 574 25 4. Höſch Eiſen 221. A 234. öohenlohe Werke, 31.25 118. 195. Kahla Vorzellan 45 75 235.25 227 Lindes Eismaſch. 202. 155. 155. Lingel Schuh. 94. 199. 187. Oinke u. Hofmann; 102 125. 122. 2. Loewe u. Co. .. /327. 136.50 135,5 7. Loren; 156.50 4.50 Riederlauſitzer gohle 214 212.5 MNordd. Gummi. 97. 96. Srenſtein. 153.75 180. 1 9.87 Rathzeber Waggon 1 117,50 1:3.50 148. INombacher Hütten. 13.125 180.50 163. Roſitzer Zucker,. 190. 199.5 MRütgerswerke. , 143.25 327.50 323. Sachſenver 145. 116. 112.5 Sächſ. Gußſtahl ſ174 59. 59. Siemens Glas. 17.50 17.875 Ver, Lauſitzer Glas 232.50 228 Volkſtedter Vorzell. 50. 220. 225. Weſtf. E. Langendreer, 63.50 40.25 1415 Wittener Gußiſtahl 1 52.75 243.50 237. Vanderer=Werke. . . l26.

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168. 54 168.96 celd Brief 168.471168.89/ Wien Z..Oſt.abg 5. 2.
G eld Brie‟
69.39 59.53 1.740 1.7521 1.7431 1.759 Prag.. 2.476 12,516 58.61 56.751 5o.811 50.73 Budapeſt/ Pengö 13.85 73.83 1o8.51 108.79 108.71rog.99 Favan. 2,050 2.060 172 34 112.62 112.30 12,59 io de Faneiro 0.3931 0.498 112.48 112 76 112.43/12,71 Sofia 3.043 3.055 1o.50 1g.82 1o. 59710.637 ugollavien 1.403 r.427 1s 0 1a.0 7.955 17 895/ Konſtantinopel 2.165 2.175 2o.435 20.487 20.435 20,407 Liſabon. 21.535 21.585 1i.2145 4.22051 4.-27a5 4.2245/3 Tanzig .. ef.a29 81.69 is 57 18.61 16.565 16.605/ Athen ........ 5.54 5.35 Jei.045 81. 245 B1.035 31.235/4 Kanada.. . .... 4.206 4,218 70.19 70.37 70.88 71.031 Mrugueg .." 4.225 4.235

1245
206.
31.5
145.
203.
94.
99.5
321.
154,75
230.
146.5
1:9.
13.75
119
143.75
133.5
174.
190.25
184.
73.
63.5
61.
264.,875

Geld Brie
59.37/ 59,51
12.475 12. 515
7.57 73,05
2.053 2.059
0.497 9.a99
3.043 3.053
f.306 .428
2.1421 2.152
21 535 21.505
91.30 B1.50
5.54 5.56
4.307 4.217
4.725 4.3235

Produktenberichte.

Mannheimer Produktenbericht vom 7. Februar. Weizen inl. 29,75
bis 30,25, ausl. 30,7532,50, Noggen inl. 2777,50, ausl. V,5028,
Hafer inl. 2122. Braugerſte 2630,25, Fuittergerſte 21,5022,50, Mais
12, Weizenmehl 40.2540,50, Weizenbrotmehl 3030,50, Noggenmehk
37,5039,50, Weizentleie 13,50. Tendenz: ſtetig.
Frankfurter Produktenbericht vom 7. Februar. Zu Beginn der
neuen Woche war die Stimmung am hieſigen Produktenmarkt gut be=
hauptet
und ſtetig. Da von den Auslandsbörſen Anregungen fehlten,
bließ die Geſchäftstätigteit im allgemeinen beſcheiden. Nach den Futter=
mitteln
und Mühlenrückſtänden beſtand aber lebhafte Nachfrage bei un=
genügendem
Augebot, weil bei dem geringen Geſchift der Mühlen faſt
keine Rückſtände zur Verfügung ſtehen. Die Preiſe blieben aber im all=
gemeinen
unverändert, nur Hafer konnte um 25 Pf. anziohen, Weizen
gab dagegen 25 Pf. nſch. Weizen 29,50, Noggen 2727.25, Sommergerſte
262750, Hafer inl. 21,2522,25, Mais 18,5019, Weizenmehl 40,25
Eis 40,75, Roggenmehl 38,2538,75, Weizenkleie 13,50, Noggenkleie 13,50,
Erbſen 3560, Linſen 5080, Heu 910 B, Weizen= und Noggenſtroh
drahtgepreßt 4 255, gebündelt 3,754, Treber 1717,50.
Amtliche Notierungen für Speiſekartuffeln in Frankfurt a. M. am
7. Februar. Die notierten Preiſe ſind Großhandelspreiſe je 50 Kg.
Frachtuarität Frankfurt a. M. bei Waggunbezug: Induſtrie hieſiger Ge=
gend
5,806,00 Mk., weißſchalige hieſiger Gegend 4,604,70 Mk. Ten=
denz
: feſt.
Berliner Produktenbericht vum 7. Februar. Die Unternehmungsluſt
im Berliner Getreidegeſchäft wurde bei Wochenbeginn noch kleiner, nach=
dem
das Ausland mit ſeinen wenig anregenden Preismeldungen nach
hier kam. Bei nicht umfaugreichen Inlandsangeboten, wie auch geringen
Bedarf, wurden im Zeithandel die Weizenkurſe etwa 1 Mark niedriger,
Auch Noggen ſetzt ſeine ſchon in der Vorwpoche begonnene Abwärts=
bewegung
bpeiter fort. Die Offerton auf prompte Abladung bleiben
klein, da die Eigner den ſinkenden Preiſen nicht folgen, die Abnehmer
aber keinesfalls Aufgelder bewilligen, Lieferung wurde zu Beginn mit
1.25 Mark niedriger. Gerſte vernachläſſigt. Hafer nachgiebig, auch Kleie=
artikel
und Mehl nicht ganz behauptet. Im übrigen ſehr ſtill, lediglich
Speiſehülſenfrüchte vom Konſum gefragt.
Pforzheimer Edelmetallnotierungen vom 7. Februar. Edelmetalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm 2795
NM. (Geld), 2812 RM. (Brief); Platin handelsübliche Ware, das
Gramm 13.40 RM. (Geld), 14.20 RM. (Brief); Feinſilber das Rilo=
gramm
S1 RM. (Geld), 83,90 85.,40 RM (Brief), Tendenz: Ruhig

Maunheimer Viehmarkt vom 7. Februar. Dem heutigen Viehmarkt
waren zugefihren 205 Oehſen, 93 Bulleu, 333 Kühe, 27 Minder, 479
Kälber und 2597 Schwveine, Preiſe: Ochſen 4) 5759, b) 4851, 6) 48
bis 50, d) 3941, e) 3235, 1) 3032. Bullen a) 4652, b) 4046. 0) 32
his 37, d) 3032, Kühe a) 4751, b) 3640, c) 3036, 0) 1520, Freſſer
2) 5861, b) 4653, 6) 4042. Nälber b) 8082, c) 7478, d) 6468,
e) 5260, Schafe b) 3246, Schweine a) 6667, b) 6768, c) 6768,
() 6566, 2) 6465, 1) 6364. Marktverlauf: Mit Großvieh mittel=
mäßig
, geräumt; mit Kälbern lebhaft, ausverkauſt; mit Schweinen
mittelmäßig, ausverkauft.
Frankfurter Biehmarkt vom 7. Februar. Aufgetrieben waren: 1199
Rinder, 467 Kälber, 118 Schafe und 3716 Schweine. An den letzten No=
tierungen
gemeſſen, zogen Ninder teilweiſſe um 1 Mk. au, Weidemaſt=
ſchafe
lagen 33 Mark teurer, während die Preiserhöhung imn Fett=
ſchweinen
10 Mark, in Schreinen unter 200 Pfund 78 Mark und für
Sauen 1015 Mark betrug. Marktverlauf: Lebhafter Handel in allen
Vielgattungen und ausverkauft. Für 1 Zentner Lebendgewicht wurden
bezahlt bei Rindern: Ochſen a1) 5861, 42) 5357, b1) 4852, 0) 4447.
Bullen a) 5356, b) 4852, Kühe a) 4752, b) 3818, 0) 3137 d) 25
bis 30, Färſen 7) 5864, b) 5157, () 4450, Kälber a) , 1) 7177,
C) 6870, 0) 5662, Schafe 31) 5033, b1) 4045, Schweine: a) Fett=

e ſtiſäie Scheie don durſg in Io Fſand Soele. Sauie, Krch.
Die Fleiſchgroßhandelspreiſe betragen: Ochſen= und Rindfleiſch 1. Qual.
95105, 2. Qual. 3095, Bullenfleiſch 8592, Kuhfleiſch 1. Qual. 70
bis 80, 2. Qual. 6070, 3. Qual. 4555, Kalbfleiſch 2. Qual. 95105,
Hammelfleiſch 8590, Schaffleiſch 6070, Schuveinefleiſch 1. Qual. 85
bis 95, Gefrierfleiſch: Riudfleiſch Vorderviertel 52, Hinterviertel 56.
Frankfurter Pferdemarkt vom 7. Februar. Deu Auftrieb mit 700
Stück beſtund vorwiegend aus Arbeitspferden mittleren Schlages; ſchuere
Arbeitstiere Gbelgiſche Raſſe) und norddeutſche Kutſchpferde waren zr
gonnen. Warenwechſel zirka 4g. Am Deviſeumarkt gab die Lira ge= guten Qualität vertreten. Der Handel ſpar nach zögernd verlaufenem
ringfügig nach. London gegen Mailand 113½. Die ſonſtigen europäi= Vormarit anfangs ſchleppend, zog jedoch im Laufe des Vormittags an
und das Geſchäft entwickelte ſich bis gegen Mittag; zufriedenſtellend.
Pferde mittlerer Qualität ſowie Schlachtpferde wurden nahezu ausver=
ren
belgiſchen Schlages 13002000 RM., Arbeitspferde mittleren Schla=
ges
10001500 RM., Arbeitspſerde leichten Schlages 8001250 RM.,
Geſchäftswagenpferde 6001000 RM., Schlachtpferde 80150 RM. Ein=
zelne
Pferde und Geſpanne wurden über Notiz gehandelt. Nächſter
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Aus dem Guthaben der Deutſchen Reichsbank bei der Federal
langſam, dann lebhafter, eine Beſſerung der Tendenz, die in der Haupt= Reſerva Bank von New York wurden weitere 1 945 000 Dollar an die
Deutſche Reichsbank transferiert.
Die Spitzenverbände der KalkInduſtrie werden ihre diesjährige
Sommertagung wiederum in Veibindung mit der Wanderausſtellung
der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft vom 24. bis 26. Mai in Dort=
mund
abhalten.
Die Deutſche Schiffahrts= und Maſchinenbau=A.=G (A.=G. Weſer),
Bremeu, hat eineu Bauauftrag von der Deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſell=
ſchaft
Hauſa, Bremen, für drei Frachtſchiffe von je 11 500 Tonnen er=
Von der ſüddeutſchen Zinkblech=Händlervereinigung wurde eine
Herabſetzung der Preiſe im Januar um rund 7 Prozent vorgenommen.
Mit Wirkung vom 4. Februar tritt eine erneute Ermäßigung der Preiſe
um rund 2 Prozent ein.
Die öſterreichiſchen Eiſengroßhändler haben unter der Rihrung der
Alpinen Montaugeſellſchaft eine Verkaufsorganiſation ins Leben ge=
rufen
.
Die wirtſchaftliche Kriſis in Nordſchleswig wird durch intereſſante
Zahlen des däniſchen Statiſtiſchen Amtes beleuchtt. Danach betrug die
Zahl der Zwangsverſteigerungen von Ländereien von einer Größe von
über zehn Hektar im Jahre 1926 nördlich Königsau vier auf 1000, in
Nordſchleswig aber acht auf 1000.
Im Laufe des Monats Dezember des vergaugenen Jahres erhielt
Frankreich auf Reparationskonto 415 466 Tonnen deutſcher Brennſtoffe,
und zwar 213 712 Tonnen Kohle, 782 Tonnen vrſchiedenen Koks,
164 435 Tonnen Hüttenkols und 36 537 Tonnen Steinkoks.
Nach einer Mitteilung aus Poſen iſt der Poſener Zentralbank von
der zuſtändigen Fimanzbehörde die Bankkonzeſſion entzogen worden.
In Polen wird demrächſt eine neue Kabelfabrik größeren Umfanges
errichtet verden. Mit einer Preßburger Kabelfabrik wurden Verhand=
lungen
abgeſchloſſen, wonach dieſe Fabrik dem neuen Unternehmen ihre
techuiſchen Erfahrungen zur Verfügung ſtellt, und ſich an dem Kapital
beteiligt.
Die Elbeſchiffahrt in der Tſchechoflowakei wird heute regelmäßig
wieder aufgenommen werden.
Die teſchechoflowakiſchen Emailfabriken arbeiten gegenwärtig mit
ungefähr 70 Prozent ihrer Leiſtungsfähigkeit. Die Arbeitszeit iſt zwar
normal, doch werden weniger Arbeiter beſchäftigt.
Die Bank von Italien erzielte 1926, wie im Vorjahre einen Rein=
geſuinn
von 86 Millionen Lire. Von dieſer Summe werden 27 Mill.
unter die Ationäre verteilt.
Der Senatsausſchuß ſchloß, einer New Yorker Meldung zufolge,
ſeine Veratungen über die Eigentumsvorlage ab. Die Vorlage mit den
bekannten, für Deutſchland ungfinſtigen Aenderungen iſt dem Senats=
plenum
bereits zugeſtellt worden.
Im Pittsburger Diſtrikt wurde die Notierung für Gießerei=Roheiſen
um 25 Cents per Tonue ermäßigt und für Altſtahl ebeufalls um 25
Cents per Tonn=

[ ][  ][ ]

Seite 12

Dienstag, den 8. Februar 1927

Nummer 39

4. Bränlfarter Kätssericht vom F.örorant Lest

Staatspapiere
a) Deutſche
6 ½%Reichsp.=Sch. /100
p. 1. 10. 30
7% Baher. Staats=/101.25
Sch. p. 1. 4. 29
8,%0 H. V.= Sch./1C0.5
p. 1. 4. 29
G,%0 Pr. St.=Sch.
v. 1. 3. 29
6%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7 29 . 101.27
72 Sächſ. Fr.=Sch.
. 1. 7 30 .1101.2!
B.%Württ. F. Sch.
p. 1 3 29

Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsant.
4% D. Reichsan!
4% D. Schutzgb. v.
0811 u. 13..
4% D. Schutzg. v. 14
4½ Preuß. Konſ.
4% Baden. ....."
4%Bayern .....
4½ Heſſen.
4% Württemberger
b) Ausländiſche
5½ Bos. E.B 1914
5% L.Inv. 1914
1898
4½% 1902.
4%0
5% Bulg. Tabal02
4½% Oſt. Staarsr.
v. 1913, Rdb. 1918
4X% Sſt. Schaß. 14

35:

1.8725

15.9
15.9

14
41.75

5.6

1½%Oſt. Silberr.
Goldr.
4½ einh. R. (kon)

28.75

22.25
17.5

3% Port./(Spz) III
% Rum.am. R.03,
4½% Gold. 13. 23½),
4% am.konv.. 10
49
am. 05. 10.25

42Türk. (Adm.)/03
4% Türk. Bagd. I
40 (Bagd.) II
1911 Boll.
4%
4½% Ung. St. 191:
4½% St. 1914
4½ Goldr.
St. 10
40
Kronr.
Eiſ. Tor. G.
Außereuro.
päiſche
5% Mex.am. inn.
5% äuß 99 .
4
Gold 04,ſtf.
. kon). inn. .
4½% Irrigat.
5% Tamaulipas I
Sachweri= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10% Berl. H.-Bk. G.
36

6% Berl. St.=Gold.
8% Darmſt. St.=G.
3% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
3% Frif.=Hyp.=B..
Goldpfdbr.
3%o Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . ..
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr... .

108
03.5

93.5

8% Komm. Ldb. D.,
Goldſchuldver
80 Heſſ. Ldb. Gold.
102½Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
8½ Mannh. St.=G
8%6 Mainz St.=G.
8%. Naſf. Ldb. Gold.
82 Pfälzer H. 9
Goldpfandbr.
80 Pforzh. St.-
8% Pr. C.,B. KCr.=B.
Gofdpfandbr.
8% Rh.Hyp =B..G.
7:/,%Rh. St.-2
10% Rh.=Weſtf. B.,
Cr.=Bk.. Goldp
80
8%Südd. B.=Fr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Ohne Bins:
berechnung
5% Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
5% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% Roggen 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs-Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay. Vereinsb. . .
Bayr. Handelsb..
Bayr. Hyp. u. Wech)
Berliner Hyp. Bk.
Frrf. Hyp.=Bk. ..
Frkf. Pfandbr.=B.
Hamb. Hyp.=B..
Mecklb. Hyp. =u. Wb
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bl. ...
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. Kr.=B.

104.75
105.5
105
101
103
104.5
100.5
157
108
104
105

14.2

6.25
95
2.43

16.75
17.15
13.09
10.1-
4.2
17.n5

Breuß. Bſdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh..Wſtf. B.=Cr.=B
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov
garanti rt
Heff. L.=Hyp=B..
Landeskr. Caſſel".
Naſſau Ldsb. .
Obligattonen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
420
93
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
4½
abg.
% Kaſchau=Oderb.
4½
abg.
5% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (2).
2,6% Alte
2,6% Neue
5% Oſt.=Ung. 13/74
4% Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8. E.
8%Oſt. 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. Erg. Net
8% Raab Oedbg. 83
9.
3½
27
42 Rud. Silber.
4 Rud. Salzig.)
4 ½% Anat., S.1
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S. III
8% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
(½½
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:. .
Bad. Bk. . . . . . . . . 189
Bk. f. Brauind. . .

15.2
15.4
14.25
17.75
17.8

231,
34.5
29
26
9.75
6.8
32
30.25

2b3.75

Barmer Bantb.
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Ban:
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Dist.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk... ..
Frtf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank. .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Zergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .
Buderus.. . . . ..
Dr. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw.. . .
Gelſenkirch. Bgw. 1194 25
Harp. Bergb...
Jlſe Bergb. St....
Genußſ.hein. 187
Kali=Aſchersieb. (21.3
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerte
Mannesm.=Nöhr
Mansfelder .
Oberbedarf
Stavi=Min.=Ant..
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte.

Ve
249.5
220.5
294
20-.4
183.75
137.5
194
192
158
229
200
12.75
178.5
195
260
19)
163.5
223
82
10.05

226
324
210
192
233.5
162
42
142.
310
228
188
13.5

Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.. ... ..
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ..
Hercules. Heſſiſchel
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr. .
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Zerhyer
Akkum. Berlin. .
Aoler & Oppenh..
Aolerw. (v. Kleyer)
6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm
Anglo=Cont. Guano
Aſ haff. Zellſtoff
Zadenia (Weinh.)
Bad. Maſh. Durl.
Bad. Uhren, Furtw
Bamag= Reguin
Baſt Nürnberg ...!
Banr. Spiegel
Beck & Hentel.
Bergmann El. .
Bing. Metall..
Srem.=Beſigh=Ol.
Bür tenfbr. Erlang.
Tement=Heidelb. . . /125
Senent, Karlſtad! 188
Tement, Lothr.
Shem. Albert . .
Chem. Brockh.
Chem. Nil.h.
Daimler=Benz A. G./106
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Eroöl ...!"
D. G. u. Silb. Scheid. /260.5
Dinaler. Zweibrück.

122.5
106.75
55

168
345
58
93.5
135
72
133.5
101.5
177.5

80
190
117.5
92
212

Met Huee
Dürrkopp .. . . . .
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung .. .."
Elf. Bad. Wolle
Enail. u rich
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift .
Faber & Schleicher
Fahr. Virmaſens
Farbenind. F. G.
Felten & Guilleau.
Feinme h. (Fetter!
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=N. Pok. u. W
Fuh Waggon St.
Zeiling & Cie. ...
Germania Linol.
GBelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon ..
Gritzner, Maſh.. .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .."
Hanſa, Lloyp, Br.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt.. . .
Hilpert, Armatur.
Hindri hs-Auffern
Hirſch, Kupfer
Hoh=Tief Eſſen
Holzmann ...
Hoizverk. Ind. . . .
Odrom. Breslau
Fnag .. . . . ......
Fun ſan; St.. . . 13.2.2:
Kammg. Naiſersl.
Kirisruter Na h.

154
6).5
198
194.75
59.7-
68.7-
100
91
22)
141.75
109
47.5
328
1-2.5
124.5
73.7-
170
198
117
0.531
1.0
17.9
1.9.9

39.9
85.5
135
123.75
156
193.5
94.75
51
84

57

Karſtadt, R.
Rlein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun.
Krauß, Lokom. .
Lahmeyer .. . . . ..
Lech. Augsburg ...
Lederw Rothe .."
Spi harz..
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Züdenſheid Metall
Lux Induſtrie
Rainkraft Höchſt.
Mars= B. Nürnberg
Metallgef. Frkf.
Miag. Mühlenb. ..
Moenus. Stamm
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Nummer 39

Dienstag, den 8. Februar 1927

Seite 13

äckerel I

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
B)
(Nachdruck verboten.)
Als Fritz Jacobſen ſpät in der Nacht den Hotelkorridor ent=
langſchritt
, öffnete ſich behutſam die Tür des Zimmers, das
neben dem ſeinigen lag. Heraus trat auf den Zehenſpitzen ein
Mann.
Es war Hieronimy.
Was haſt du da gemacht?
In Hieronimys Geſicht ſtieg Verlegenheit auf, aber unter
dem ſtrafenden Blick des Freundes mochte ſie ſich in heraus=
fordernden
Trotz verwandeln.
Er öffnete die Hand. Eine Brillantbroſche blitzte darin.
Haſt du die geſtohlen?
Aber feſte.
Wer wohnt hier?
Hieronimy zuckte, verdroſſen, widerſtrebend, die Achſeln.
Die Gräfin Demidow.
Augenblicklich legſt du dieſe Broſche wieder da hin, wo du
ſie hergenommen haſt.
Hieronimy trat einen Schritt zurück und maß Jacobſen von
oben bis unten mit einem böſen Blick. Sag’ mal, ſprichſt du
eigentlich im Ernſt, oder machſt du Ulk?
Ich ſpreche im Ernſt, antwortete Jacobſen drohend,
Bringe den Schmuck zurück, ſage ich dir.
Hieronimy ſchlug eine Lache an. Und das ſagſt du ein
Schwindler?
Eine Blutwelle ſtieg Jacobſen ins Geſicht. Eine ſchwere und
drohende Pauſe legte ſich zwiſchen die beiden.
Ich bin kein Schwindler, ſagte Jacobſen endlich. Ich
habe kein Wort der Unwahrheit geſprochen, ich habe niemals
behauptet, Vandergult zu ſein. Man hat mich in dieſe Dinge
hineingedrängt. Gegen meinen Willen. Das weiß keiner ſo
genau wie du."
Wieder lachte Hieronimy auf. Das brachte Jacobſens Blut
in Wallung; er packte jenen bei der Schulter, um ihm den Schmuck
zu entwinden.
Ein Schritt klang auf. Es war eine Dame, die einen er=
ſtaunten
Blick auf die beiden warf und plötzlich befremdet ſtehen=
blieb
. Was ſuchen Sie in meinen Zimmern?
Sind Sie die Gräfin Demidow? fragte Jacobſen.
Allerdings.
Ich habe einen Dieb abgefaßt ſehen Sie hier.
Das iſt mein Eigentum.
Beſtimmen Sie, was mit dieſem Mann geſchehen ſoll, Frau
Gräfin.
Laſſen Sie ihn laufen. Er wird ſchon einmal an den Un=
rechten
kommen, ſagte die Gräfin. Laſſen Sie ihn laufen. Und
haben Sie vielen Dank, mein Herr.
Hieronimy ging den Korridor hinunter, dem Ausgang ent=
gegen
, ſeinen Zimmern zu. Jacobſen holte ihn mit ein paar

ſchnellen Schritten ein. Dn packſt deine Sachen und verläßt
augenblicklich das Hotel. Mit einem Verbrecher habe ich nichts
gemein.
Hieronimy richtete ſeine dunklen, glänzenden Augen auf den
Weggenoſſen, der ihm ſo unvermittelt den Abſchied gab aus
Gründen, die er nicht begriff, die ihm ein Vorwand düakten,
beſtimmt, ſich eines läſtigen Koſtgängers zu entledigen. In der
Tiefe ſeines verſchleierten Blicks glomm ein böſes Licht auf.
Und wenn ich nun nicht gehe? Was kannſt du mir tun?

Das will ich dir ſagen, mein lieber Freund. Wenn du in
einer Viertelſtunde nicht verſchwunden biſt, telephoniere ich an
die Polizei.
Und wenn ich den Leuten erzähle, wer Herr Cornelius
Vandergult in Wirklichkeit iſt?
Dann bringt man dich zur Beobachtung deines Geiſtes=
zuſtandes
in eine Irrenanſtalt.
Alſo gut, ſagte Hieronimy. Du biſt jetzt oben; da gibſt
du mir einen Fußtritt. Das hätte ich mir gleich denken können.
Das lügſt du. Du weißt genau, daß es eine Lüge iſt. Ich
trenne mich von dir, weil ich mit einem Verbrecher mein Leben
nicht teilen will.

Er zog die Brieftaſche. Hier haſt du fünfhundert Pfund.
Wenn du vernünftig biſt, kannſt du damit irgend etwas an=
fangen
.
Hieronimy warf einen finſteren Blick auf das Geld. Zögernd
nahm er die Hand aus der Taſche; zögernd ſtreckte er ſie nach
dem Gelde aus. Wenn du meinſt, daß du mich nun los biſt,
mein Lieber, dann irrſt du dich. Du ſollſt an mich denken, das
gebe ich dir ſchriftlich. Hans Hieronimy läßt ſich nicht beiſeite
ſchieben. Frag mal den dicken Tommy Taylor in Brooklyn. Der
wollte es auch ſo mit mir machen; und dabei bin ich es, der ihm
zu ſeiner Kneipe in der zweiundfünfzigſten Straße verholfen hat.
Sie haben ihn noch gerade aus dem Hudſon gefiſcht; zwei
Sekunden ſpäter hätte es ihm nichts mehr genützt. Es hat mich
drei Jahre Sing Sing gekoſtet; nun ſchön.
Mach, daß du fortkommſt.
Pünktlich um halb neun am nächſten Morgen richtete der
Hotelkellner das tägliche Bad.
Was gibt es Neues?
Ein Herr wartet.
Wie heißt er?. Was will er?
Ein Mr. Higgins. Es ſcheint etwvas Wichtiges zu ſein, was
er von Ihnen will, Mr. Vandergult. Er iſt ſehr aufgeregt.
Hat er ein anſtändiges Trinkgeld gegeben? erkundigte ſich
Vandergult lachend.
Der, ſagte der Kellner geringſchätzig mit einer Daumen=
bewegung
über die Schulter. Der trägt ja Zugſtiefel.
Was hat das mit den Stiefeln zu tun?
Verzeihung Mr. Vandergult.
Reden Sie nur. Das intereſſiert mich.
Ja, die Sache iſt nämlich ſo. Leute mit Zugſtiefeln geben
überhäupt keine Trinkgelder.
Nanu?
Es iſt’ſo, Mr. Vandergült. Da können Sie jeden Kollegen
fragen. Glauben Sie mir; ſeine weiteren Worte waren unver=
ſtändlich
, denn platſchend ergoß ſich das Waſſer in die Wanne.
Als es wieder ruhig wurde, ſagte Vandergult: Ich habe in=
zwiſchen
meine Stiefel Revue paſſieren laſſen. Gott ſei Dank,
es ſind keine Zugſtiefel darunter. Ich darf alſo hoffen, daß ich
vor ihren Augen beſtehen kann.
Oh. Mr. Vandergult! Nehmen Sie mir das offene Wort
nicht übel. Es iſt mir nur ſo entſchlüpft.
Wie kommt es denn, daß Leute mit Zugſtiefeln .."
Das weiß ich auch nicht. Es iſt ein anderer Schlag. Glauben
Sie mir, in unſerem Beruf lernt man Menſchen kennen. Am
liebſten ſind mir Gäſte, die glattraſiert ſind wie Mr. Vandergult.
Was, damit hat es auch eine beſondere Bewandtnis?
Aber freilich. Männer mit Vollbärten geben keinen Penny.
Das iſt ja großartig.
Mr.=Higgins, der eine halbe Stunde ſpäter in den kleinen
Salon eintrat, trug in der Tat Zugſtiefel. Er ſah Mr. Vander=
gult
mit einem feſten Blick aus ſeinen runden Augen ins Geſicht.
Und ſchob den Hut ein wenig in den Nacken.
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