Darmstädter Tagblatt 1927


05. Februar 1927

[  ][ ]

(Kinzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis:
Bel wöchentlich. T maligem Erſcheinen vomn 1. Februar
bie 28 Februar 2,18 Reichsmart und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholl 2,25 Reichsmart. durch die
Agenturen 2,40 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugsprels
im Februar ohne Beſtellgeld monatl. 2.28 Reichemark.
Veranwortlichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
beſtimmen Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
erſchet
en einzelner Nummern inſolge höherer Gewal
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtelluengen durch
Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto
Franffurt a. M. 1301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 36
Samstag, den 5. Februar 1927.
190. Jahrgang

Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Rellamezelle (92 mm
breitl 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reichspfg., 92 mm brelte Rellame
zeile 300 Reſchsmart. Aille preiſe m Reichemark
4 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg. Aufruhr Sireit uſw. erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beſtrelbung fäſlt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bani und Darm=
ſtädtet
und Natonalbanl.

Die Ausſprache im Reichstag.
Um Weſiaxps Rede. Parteipolitiſche Empfindſamkeiten. Aufklärung von Mißverſtändniſſen.
Gegen Mißdeutungen iſt niemand geſchützt. Einbringung eines Vertrauensvotums.
Wort der Abg. v. Guérard (Ztr.), der hofft, daß die Sozialdemo=
*Deraufgebauſchte Zwiſchenfalt kratie auch in Zukunſt trotz ihrer grundſätzlichen Oppoſitionsſtellunn
ihre Aufgabe darin ſehen wird, Hüter und Mehrer des Neiches der

Die vorübergehende Differenz zwiichen
Regierungsparteien ausgeglichen.
Von unſerer Berliner Redaktion.

den

Das wäre wirklich einmal etwas ſelbſt für verwöhnteſte Fein=
ſſchmecker
geweſen: eine Kriſe innerhalb der Koalition am erſten
Tage ihres Beſtehens. So etwas haben bisher kaum die Fran=
soſen
vormachen können, und da dabei gleichzeitig ſehr durch=
Fichtige innenpolitiſche Ziele zu erreichen waren, haben Sozial=
vemokraten
wie Demokraten in ihrer Berliner Preſſe ſich ehrlich
Mühe gegeben, aus dem kleinen Zwiſchenfall, den der Donners=
ag
gebracht hat, gleich eine Haupt= und Staatsaktion zu machen.
Ein Verſuch, der allerdings ſehr raſch Schiffbruch erlitten hat.
Das Zentrum hat den Grafen Weſtarp den Vorwurf gemacht, daß
ier bei ſeinen Bemühungen, den Parteianhängern draußen im
and den Eintritt in die Regierung ſchmackhaft zu machen, zu
weit gegangen ſei und mancherlei ſehr unvorſichtige Formulie=
nungen
gebraucht habe. Ein Vorwurf, der übrigens auch mit
äniger Einſchränkung von den Deutſchnationalen ſelbſt aner=
lannt
wird. Die Deutſchnationalen haben ſich auch ſofort bereit
ſuklärt, Abhilfe zu ſchaffen. Die parlamentariſchen Zeichendeuter
Ber haben daraus einen ganzen Roman gemacht, der mit ſtarkem
Ferger des Reichskanzlers und des Außenminiſters anfing, um
ibber Miniſterbeſprechungen und Parteiführerkonſerenzen zu
ner ernſten Spannung innerhalb der Koalition ausgeſponnen
in werden. Uebrig blieb davon weiter nichts, als daß das Zen=
trum
durch Herrn von Guerard in öffentlicher Reichstagsſitzung
dre Deutſchnationalen koramierte und Graf Weſtarp in entgegen=
mmender
Form Aufklärung gab, die dem Zentrum wohl ge=
lägen
dürfte. Inwieweit allerdings die Gelegenheit vom Zen=
trim
aufgegriffen worden iſt, um die Möglichkeit zu einer, man
durf faſt ſagen provokatoriſchen Zuſpitzung der Rede des eigenen
Araktionsvorſitzenden zu haben, mag offen bleiben. Wenn man
a er die Rede Gusrards ſich angehört hat, dann wird man eigent=
lch
zu dem Ergebnis kommen, daß ſie eine ſehr viel ſtärkere Be=
hſtungsprobe
für die Koalition war, als die Rede des Grafen
Aeſtarp.
Herr von G:1érard begann am Freitag nachmittag nach alter
Methode mit einer Liebeserklärung an die Sozialdemokratie, die
ei dann plötzlich in eine ſehr herbe Kritik umbog. Er nahm ſich
drnn die Deutſche Volkspartei aufs Korn. Dann nahm Herr von
Giérard die Deutſchnationalen unter die Lupe, bei denen er das
UEigekehrte Spiel wie bei den Sozialdemokraten ſpielte. Er
lhnte mit beſonderer Entſchiedenheit jede Aenderung der preu=
bſchen
Regierungsverhältniſſe ab, beſtätigte aber immerhin den
Leutſchnationalen, daß ein Opfer der Ueberzeugung von ihnen
ntht verlangt worden war. Graf Weſtarp, dem es gewiß nicht
ſerht geworden iſt, auf die überheblichen Töne des Herrn von.
Arérard zu antworten, brachte es doch über ſich, dem Zentrum
) gewünſchten Zuſicherungen zu geben und ausdrücklich feſt=
utellen
, daß die deutſchnationalen Miniſter, wenn ſie auch das
kannpromiß über die Oſtfeſtungen nicht mitbeſchloſſen hätten, ſich
ſen Beſchluß des Kabinetts fügen würden, und auch die Deutſch=
Iclionalen eine ehrliche Verſtändigungspolitik nach außen unter
e Vorausſetzung der Gegenſeitigkeit zu treiben bereit ſeien.
Anit war eigentlich der ganze Zwiſchenfall erledigt.
Was an dem zweiten Tag der Ausſprache ſich noch ereignete,
n eigentlich mehr an der Peripherie. Feſtgehalten zu werden
ewient, daß Herr von Guérard in ſcharfer Polemik gegen die
eltſche Volkspartei den ſtaatlichen Charakter der Schule beſtritt,
0. hier einen Erisapfel zwiſchen die Parteien warf, der aller=
hgs
erſt bei Beſprechung des Schulgeſetzes gefährlich werden
mmte. Herr Koch von den Demokraten feierte die Politik des
erhsfinanzminiſters Dr. Reinhold und kündigte ſachliche und
Uſtändige Oppoſition an. Herr Leicht von der Bayeriſchen
Uxspartei ſprach mit vorbildlicher Kürze der Regierung ſein
eckrauen aus. Die Völkiſchen ritten eine ſcharfe Attacke gegen
e Deutſchnationalen. Herr Landsberg von den Sozialdemo=
den
ſchoß einige Giftpfeile gegen den neuen Innenminiſter
Keudell, die dieſer aber ſo geſchickt parierte, daß ſie eigentlich
die Sozialdemokraten zurückfielen. Der Deutſchnationale
mine untermauerte die Stellung ſeiner Partei innerhalb der
FAerung nach der ſozialpolitiſchen und wirtſchaftlichen Seite.
Reſt erſparte man ſich auf den Samstag, der die Abſtimmung
usen foll. Vorher wird Herr Stegerwald noch einmal für das
m rum ſprechen. Auch die anderen Parteien haben noch einen
nen Redner vorgemerkt, ſo daß die Abſtimmung wohl erſt in
Machmittagsſtunden erfolgen wird. Der beſte Beweis dafür,
jede politiſche Differenz zwiſchen den Regie=
gSharteien
ausgeglichen iſt, beſteht in dem ge=
Ham eingebrachten Vertrauensvotum. Urſprünglich war nur
Billigungsantrag vorgeſehen; die Parteiführer waren aber
der Meinung, daß es etwas zu wenig ſei, und haben ſich
ſegen auf ein ausdrückliches Vertrauensvotum geeinigt,
ſen Annahme bei der Zuſammenſetzung der Regierungskoali=
n
auch geſichert iſt, ſelbſt wenn die Wirtſchaftliche Vereinigung,
S moch nicht feſtſteht, Stimmenthaltung üben ſollte.

Sitzungsbericht.
* Berlin, 4. Febr. (Eigener Bericht.)

Aaif der Tagesordnung der Freitagsſitzung ſteht die Fortſetzung
Politiſchen Ausſprache. Verbunden damit werden die
okratiſchen, ſozialdemokratiſchen und kommu=
ſchen
Mißtrauensvoten. Als erſter Redner in der wie=
Töfneten Ausſprache nimmt unter allgemeiner Spannung das

jungen deutſchen Republik zu ſein. (Beifall im Zentrum und bei den
Sozialdemokraten Bewegung. Zuruf links: Alte Liebe roſtet nicht!)
Dieſe Hoffnung ſchöpfe ich aus der erfolgreichen Arbeit, die die Sozial=
demokratie
und das Zentrum in ſchwerer Zeit, als das Neichsgefüge zu
wanken begann, gemeinſam zur Rettung des Vaterlandes geleiſtet
haben. (Beifall im Zentrum und bei den Sozialdemokraten, erneute
Bewegung.) Dieſer gemeinſamen Arbeit werden wir ſtets gedenken und
wenn auch die politiſchen Notwendigkeiten uns jetzt andere Wege gehen
laſſen, ſo wird die Fühlungnahme nach links nicht ganz verloren gehen.
Der Nedner betont mit Nachdruck, daß das Zentrum an ſeinem Manifeſt
unverbrüchlich feſthalte. Es müſſe ausdrücklich feſtgeſtellt werden, daß
auch die Art der Fortführung der bisherigen Außenpolitik anerkannt
wurde. (Hört, hört!) Einige der geſtern vom Grafen Weſtarp aufge=
worfenen
Punkte bedürften dringender Klärung. Es handele ſich dabei
vor allem um die Fragen der Oſtfeſtungen. Eine Aenderung ihrer
Ueberzeugung habe man von den Deutſchnationalen nicht verlangen
können. Aber ein ſolches Opfer der Ueberzeugung ſei wohl auch von
dem Abg. Scheidemann nicht verlangt worden, als er während des
Krieges als kaiſerlicher Staatsſekretär beſtellt wurde. Die Erklärungen
der Regierung ſeien ſo klar, daß ſie keine Auslegungen im Sinne des
Grafen Weſtarps vertragen. Die neue Negierung werde ſozial aus=
gleichend
ſein oder ſie werde nichts ſein. (Beifall im Zentrum.) Der
Parole Gegen die Sozialdemokratie könne ſich das Zentrum nicht an=
ſchließen
. Der Redner ſchließt mit dem Gelöbnis, daß das Zeutrum
in dem neuen Kabinett mitarbeiten werde für Volk und Vaterland!
(Beifall im Zentrum.)
Inzwiſchen iſt ein völkiſcher Mißtrauensantrag ein=
gegaugen
, der ſich gegen den Reichskanzler Dr. Marx, den
Außenminiſter Dr. Streſemann und den Finanz=
miniſter
Dr. Köhler richtet.
Die Demokraten in Oppoſition.
Abg. Koch=Weſer (Dem.) erklärt, die Rede des Grafen Weſtarp
war kein Bekenntnis, nicht einmal ein Lippenbekenntnis ſondern eine
Maskerade geweſen. Keine Erklärungen und Gegenerklärungen wür=
deit
den Schaden wieder gut machen können, den dieſe Koglition, die
nicht zuſammengehöre; ſchon am erſten Tage ihres Auftretens erlitten
hat. Man könne ſchon heute ſagen, daß die Deutſchnationalen keine
eigene Außenpolitik machen werden. Aber ſie erſchweren durch ihre
Neden dem Außenminiſter, Vertrauen für ſeine gute Außenpolitik zu
gewinnen. Unerträglich ſei es, wenn die Deutſchnationglen ſich jetzt um
die Verantwortung wegen der Abmachungen über die Oſtfeſtungen zu
drücken verſuchen. Die Feſtigung der Nepublik würden die Deutſch=
nationalen
ebenfalls nicht aufhalten können. Genau wie in Frankreich
werde auch in Deutſchland nur eine Negierung des Ausgleiches und der
Verföhnung erträglich ſein, in der die Mitte führt. Die Demokra=
ten
werden, ſo erklärt der Redner zum Schluß, in einer ſachlichen und
ſelbſtändigen Oppoſition mehr leiſten können als in der Regie=
rung
. (Beifall bei den Demokraten.)
Die Deutſchnationalen geben Aufflärung.
Unter allgemeiner großer Spannung gibt dann Abg. Graf
Weſtarp, folgende Erklärung ab: Auf einige Fragen des Abg, v.
Guérard möchte ich gewiſſen Mißdeutungen meiner Nede alsbald durch
Darlegung deſſen, was ich geſagt habe, entgegentreten. Die Politik der
Nevanche, die, wie wir ſtets ausgeführt, kein deutſcher Begriff iſt, und
den Gedanken an eine Politik der Gewalt habe ich, wie gleichfalls oft
von uns geſchehen, auch wegen Deutſchlands Wehrloſigkeit als ausge=
ſchloſſen
erklärt. Deshalb haben wir uns eine Außenpolitik mit dem
Ziele gegenſeitiger Verſtändigung im Einklang mit der Regierungs=
erklärung
zu eigen gemacht. Die einfache Feſtſtellung der Tatſache, daß
die deutſchnationalen Miniſter an dem letzten Kabinettsbeſchluß über die
Oſtbefeſtigungen und das Kriegsmaterial nicht teilgenommen haben,
weil ſie teils noch nicht ernannt waren, teils ihr Amt noch nicht ange=
treten
hatten, rief eine mir unverſtändliche Erregung hervor. Dieſe
Feſtſtellung entſprach ebenſo den Tatſachen wie der Umſtand, daß uns
von dem Hohen Hauſe der Inhalt jenes Beſchluſſes noch nicht bekannt iſt
Selbſtverſtändlich iſt, daß die deutſchnationalen Miniſter, nachdem ſie
Mitglieder des Kabinetts geworden ſind, den Beſchluß durchzuführen
bereit ſind. Die Ueberzeugung endlich, daß das Werk der gegenſeitigen
Verſtändigung ſeine Verwirklichung nicht gefunden hat, ſolange deutſches
Land von fremden Truppen beſetzt iſt und unter fremder Herrſchaft
ſteht, iſt, wie ich weiß, Allgemeingut. Gerade aus ihr folgt die Not=
wendigkeit
, auf die ich beſonders hingewieſen habe, bei weiteren Ver=
handlungen
den Anſpruch Deutſchlands auf endliche Näumung zur Durch=
führung
zu bringen. Damit habe ich das Meinige zur Aufklärung von
etwaigen Mißverſtändniſſen getan. Gegen Mißdeutungen iſt
niemand geſchützt.
Die Bayeriſche Volksportei billigt die
Regierungserklärung.
Abg. Leicht (Baher. Vv.): weiſt auf die zahlreichen freundlichen
Bemühungen hin, der jetzt zuſtande gekommenen Regierung Steine in den
Weg zu legen. Ueberraſchender Weiſe werde dieſer Verſuch auch nach
der geſtrigen Rede des Abgeordneten Weſtarp wiederholt. Unſere Stel=
lung
zur Rgierungserklärung iſt einfach folgende: Wir billigen
die Erklärung der Regierung und werden ſie loyal in der
Durchführung ihres Programmes unterſtützen.
Abg. Henning (Völkiſch) vermißt in der Regierungserklärung
die nötige Klarheit. Es ſei ein Sammelſurium von Verſprechungen.
Der Redner begründet dann das völkiſche Mißtrauensvotum gegen den
Reichskanzler, den Außenminiſter und den Finanzminiſter. Gegen drei
Uhr wird die Sitzung unterbrochen und auf vier Uhr vertagt. In der
Zwiſchenzeit wird der Aelteſtenrat zuſammentreten, um die Geſchäfts=
lage
zu beraten.
Die zweite Rednerreihe.
Die Sitzung wurde kurz nach halb 5 Uhr wieder aufgenommen.
Inzwiſchen hatte der Aelteſtenrat beſchloſſen, daß die Abſtimmungen über
die vorliegenden Vertrauens= oder Mißtrauensanträge erſt morgen ſam
Samstag) vorgenommen werden ſollen. Das Haus begann dann mit
der zweiten Rednerreihe der großen politiſchen Ausſprache. Zunächſt
nahm der Sozialdemokrat Dr. Landsberg das Wort. Er erinnerte

(Fortſetzung auf Seite 2.)

Der

nerwus Ferum.

Die Finanzlage nach wie vor der Angelpunkt
der franzöſiſchen Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang Februar 1927.
Das Kabinett der nationalen Einigung gibt der franzöſiſchen
Innenpolitik immer neue Rätſel auf. Jetzt verlautet auf einmal,
von einer Poincaré naheſtehnden Stelle, daß die Frage der
Ratifizierung des Waſhingtoner Schuldenabkommens überhaupt
nicht aktuell ſei, vielmehr wäre in Waſhington die Neigung vor=
handen
, die Regelung der Schuldenfrage aufs Unge=
wiſſe
zu vertagen. Es ſolle ſogar möglich ſein, neue An=
leihen
noch vor der Ratifizierung in Amerika zu placieren. Man
weiß hier nicht, was man von ſolchen übrigens von durchaus ernſt
zu nehmender Seite lancierten Nachrichten halten ſoll. Rich=
tig
iſt, daß man ſchon in der letzten Zeit gar nichts mehr von
einem diplomatiſchen Drängen der Vereinigten Staaten auf die
Ratifizierung hörte, was doch für den letzten Herbſt ſo charakte=
riſtiſch
war. Wäre es in der Tat möglich, die Ratifizierung des
Waſhingtoner Schuldenabkommens sine die zu vertagen
eine Möglichkeit, welche bisher von niemanden in Paris ernſt=
lich
in Betracht gezogen wurde , ſowäre das ganze Aus=
ſehen
der innenpolitiſchen Lage in Frankreich
mit einem Schlage verändert. Es kann allerdings nicht
oft genug betont werden, daß in dieſer Beziehung eine ſtarke
Doſis Skepſis recht angebracht iſt, da der innenpolitiſche Kampf
im heutigen Frankreich hinter den Kuliſſen oder mit der Hilfe
von ſolchen nicht genau definierten Verkündigungen in der
Regierungs= bzw. Parteipreſſe geführt wird. Immerhin, es ſteht
feſt, daß die Regierung zur ſehr geringen Freude der Par=
teien
und der Kammer Anſtalten macht, ſich die Macht auf
eine ſehr lange Zeit zu ſichern. Sie hat gewiß keine leichte Auf=
gabe
, und die innenpolitiſchen Widerſtände wachſen von Tag zu
Tag. Dennoch iſt ihre Kraft keinestvegs zu unterſchätzen, da heut=
zutage
ſehr viel im Intereſſe der Finanzpolitik möglich iſt, was
man noch vor einigen Jahren in den Bereich der Unmöglichkeiten
verwieſen hätte.
Es iſt tatſächlich nicht ganz einfach, von der Finanzpolitik
Poincarés ein klares Bild zu gewinnen. Denn die meiſten
Maßnahmen werden ſehr geräuſchlos durchgeführt, und die Oef=
fentlichkeit
kann ſich mangels ausführlicher Kammerdebatten kaum
über die wirkliche Lage orientieren.
Ob die Regierung die lange Beibehaltung der jetzt herrſchen=
den
faktiſchen Stabiliſierung anſtrebt wie man
zuletzt annahm oder ob eine plötzliche endgültige Stabiliſierung
bevorſteht, darüber herrſcht völlige Ungewißheit. Jedenfalls aber
ſucht die Finanzpolitik der Regierung, nachdem die unmittelbare
Gefahr der Inflation beſeitigt ſcheint, eine möglichſt große
Geldflüſſigkeit zu erzielen. In der Schweiz und in
Amſterdam wurden, franzöſiſche Anleihen placiert mehrere
Eiſenbahnanleihen und eine Anleihe der Stadt Paris und
vielfach überzeichnet. Und auf Grund dieſer günſtigen Aufnahme,
welche durch die wachſende Geldflüſſigkeit der ganzen Welt be=
dingt
iſt, ſoll ſich jetzt die franzöſiſche Induſtrie zur Aufnahme
von größeren und langfriſtigen Auslandsanleihen entſchließen.
Die inneren Anleihen, wie die Bons de defense nationale,
werden langſam konvertiert. Die Lage des Schatzamtes iſt aus=
geſprochen
günſtig. Die Vorſchüſſe der Banque de France an den
Staat ſollen zurückgezahlt werden. Von allen Seiten vernimmt
man günſtige Nachrichten, ſoweit ſie die Staatsfinanzen betreffen,
und dennoch erwartet man jeden Tag ungeduldiger die endgül=
tige
Regelung der Verhältniſſe. Trotz mehrfacher Inter=
ventionen
an der Börſe zeigt der Frankenkurs kleine, aber charak=
teriſtiſche
Sch=vankungen. Die Spekulation iſt noch nicht voll=
kommen
beſiegt, und es wäre auch durchaus einſeitig, alles auf
die Spekulation zurückzuführen.
Man ſpricht hier viel von bevorſtehenden Auslandsanleihen.
Das Verhältnis zu Amerika aber iſt doch immerhin noch recht
unbeſtimmt, und es beſteht vorläufig noch immer die für die
Regierung innenpolitiſch recht angenehme Lage, daß im Na=
men
der geheiligten Finanzpolitik die Oppoſition,
der übrigens jede prinzipielle Baſis fehlt, leicht zurückgedrängt
werden kann.
Dabei ſoll man trotzdem durchaus nicht denken, daß die Ver=
längerung
der jetzt herrſchenden politiſchen Ruhe alle Teile mit
Entzücken erfüllt. Für die Rechte, die gerne mit Briand ab=
brechen
möchte, gibt nicht einmal die Außenpolitik Gelegenheit
zu einem energiſchen Angriff, doch hat ſie die Hoffnung auf eine
außenpolitiſche Debatte noch nicht aufgegeben. Auch die Sozia=
liſten
zeigen eine große politiſche Aktivität, für ſie wäre die Ver=
ſchiebung
der Ratifizierung ſchon deshalb recht günſtig, weil dann
auch die vielerörterte Verlängerung der Mandatsdauer aus dem
Bereiche der Möglichkeiten ſchiede. Für ſie gibt es bei den
nächſten Wahlen ihre Vorbereitung iſt jetzt für die Poli=
tik
das wichtigſte, obzwar ſie noch wirklich weit genug entfernt
ſind manche Chancen, wenn ſie ihren eigenen Skeptizismus
überwinden könnten. Oder wenigſtens den Skeptizismus ihrer
Führer, die angeblich mit dem Status quo allzu zufrieden ſind
und ängſtlich darauf bedacht ſind, die übrigen Kartellparteien
nicht beſonders zu ſchwächen.
Die außenpolitiſche Lage wird jetzt im allgemeinen
mit Ruhe beurteilt, und ganz beſonders bezieht ſich dies auf das
Verhältnis zu Deutſchland; die deutſche Innenpolitik
wird in den politiſchen Kreiſen mit ſehr viel Nüchternheit, und
die Verhandlungen mit Deutſchland werden ſogar mit einer
ziemlichen Portion Optimismus betrachtet. Nur über die
Löſung mancher zwiſchenſtaatlicher Wirtſchaftsprobleme waren
peſſimiſtiſche Gerüchte verbreitet.
Die chineſiſchen Ereigniſſe werden mit ſehr gemiſchten Ge=
fühlen
betrachtet. Ebenſo wie die franzöſiſche Außenpolitik, ob=
zwar
ſie gegenwärtig im Grunde ruſſenfeindlich iſt, keinen ent=
ſcheidenden
Schritt in der Orientierung gegen oder für Moskau
unternehmen will, hütet man ſich vor einer zu feſt umriſſenen
Stellungnahme in den chineſiſchen Angelegenheiten. Und dabei
fühlt man immer mehr den immer ſtärker werdenden Druck der
engliſchen Diplomatie, welche Frankreich in der Chinapolitik mit
ſich reißen möchte.

[ ][  ][ ]

Seite 2

Gamstag, den 5. Februar 1927

Nummer 36

daran, daß noch vor einem Jahre in einem deutſchnationalen Blatt dem
Außenminiſter Du. Streſemann die nationale Geſinnung abgeſprochen
wurde. Der Redner bezeichnete es als unwahr, daß die Scheidemann=
Rede die Bildung der großen Koalition vereitelt habe, was lange vor=
her
ſchon Dr. Scholz getan habe. Der jetzige Block werde tatſächlich
zuſammengehalten durch das Zuſammengehörigkeitsgefühl der beſitzenden
Klaſſe. Das Kabinett beweiſe alſo gerade die Exiſtenz des Klaſſenkamp=
fes
. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen verlangte Dr. Lands=
berg
die Veröffentlichung eines angeblich exiſtierenden Protokolls, in
welchem die früheren deutſchnationalen Miniſter zugegeben haben ſollen,
daß ſie von Anfang an der Locarnopolitik zugeſtimmt hätten. Weiter
behauptete er, daß der jetzige Innenminiſter von Keudell ſich ſeinerzeit
dem Diktator Kapp als Landrat zur Verfügung geſtellt habe, welche Mit=
teilung
im Hauſe Aufſehen auslöſte.
Abg. Dr. Lejeune=Jung (Dntl.), der nach dem ſozialdemokra=
tiſchen
Redner das Wort ergriff verſicherte, daß ſeine Partei ehrlich
bereit ſei, an den parlamentariſchen Aufgaben der neuen Regierung
mitzuarbeiten. Er erörterte weiter ausführlich wirtſchaftliche und ſozial=
politiſche
Fragen, wobei er die Notwendigkeit der Steigerung der land=
wirtſchaftlichen
Produktion betonte. Die beſte Sozialpolitik ſei immer
noch eine gute Produktionspolitik.
Hierauf wurde die Debatte geſchloſſen.
In einer perlönlichen Bemerkung nahm Reichsinnenminiſter Dr.
von Keudell noch Stellung zu der Frage des ſozialdemokratiſchen
Abgeordneten Dr. Landsberg, ob er (Keudell) ſich v. Kapp zur Verfügung
geſtellt habe. Der Miniſter beantwortete dieſe Frage mit nein. Es ſei
allerdings richtig, daß die preußiſche Regierung ihn am 1. Juli 1920
zur Dispoſition geſtellt habe. Ein von ihm (Keudell) beantragtes Ver=
fahren
, in dem er ſich rechtfertigen wollte, ſei abgelehnt worden. Er
habe damals lediglich eine Anweiſung des Militärbefehlshabers zur
Verbreitung von Plakaten, in denen zur Ruhe und Ordnung aufgefor=
dert
wurde, befolgt, nachdem er bei ſeiner vorgeſetzten Behörde ange=
fragt
hatte. Außerdem habe er die Oderbyüicke von Zäckirick durch 20
Gendarmen geſichert, um ein Uebergreifen der kommuniſtiſchen Unruhen
auf ſeinen Landkreis zu verhindern. In dieſer unruhigen Zeit ſei es
Pflicht eines jeden Landrats geweſen, nicht Politik zu treiben, ſondern
für Ruhe und Ordnung zu ſorgen.
Das Haus erledigte hierauf ohne Debatte die Novelle zum Grund=
ſchulgeſetz
nach Ablehnung aller Anträge der Linken, und vertagte ſich
dann auf Samstag, vormittags 11 Uhr.
Das Vertrauensvotum der Regierungsparteien
Im Reichstag iſt das folgende Vertrauensvotum der Regie=
rungsparteien
eingegangen:
Der Reichstag billigt die Erklärung der
Reichsregierung und ſpricht ihr das Ver=
trauen
aus.
Der Antrag iſt unterzeichnet von den Abgeordneten Graf Weſtart
(Dntl.), v. Gusrard (Zentr.), Dr. Scholz (D.V.P.) und Leicht
(Bayer, Volkspartei).
Ein Mißtrauensantrag der Völkiſchen.
Im Reichstag haben die Völkiſchen ein Mißtrauens=
potum
eingebracht, das ſich gegen den Reichskanzler Dr. Marx,
den Außenminiſter Dr. Streſemann und den Finanzminiſter
Dr. Köhler richtet.
Die Haltung der Wirtſchaftlichen Vereinigung.
Die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftlichen Vereinigung trat
im Laufe der Plenarverhandlungen zu einer kurzen Fraktions=
ſitzung
zuſammen, in der beſchloſſen wurde, die Mißtrauens=
anträge
gegen die neue Regierung abzulehnen,
aber bei der eventuellen Abſtimmung über ein Vertrauens=
votum
Stimmenthaltung zu üben,

Oeutſchnationale und Konſervative.
* Berlin, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Ankündigung von der Einberufung des Engeren Vor=
ſtandes
der Deutſchen Konſervativen Partei auf den 2. Februar
iſt als die Ankündigung ernſter Differenzen zwiſchen dieſer und
den Deutſchnationalen aufgefaßt worden. Ueber das Ergebnis
der Sitzung wurde kein Bericht ausgegeben. Es ſcheint jedoch,
als wenn die Deutſche Konſervative Partei nicht die Abſicht hat,
den Deutſchnationalen irgendwelche Schwierigkeiten zu machen.
Sie haben deshalb ihnen auch eine gewiſſe Anlaufszeit zugebilligt,
den weiteren Vorſtand einberufen und wollen auch offenbar mit
der endgültigen Feſtlegung ihrer Taktik abwarten, bis ſich zeigt,
welche Arbeit die Deutſchnationalen in der Regierung leiſten
werden.

Vom Tage.
Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Eiſenbahn und Fuhr=
werk
ereignete ſich am Freitag abend zwiſchen Großbieberau und
Werſau. Das Fuhrwerk des Schuhmachers Ludwig Schaffnit aus
Brensbach wurde dabei völlig zertrümmert und der Fuhrmann ſelbſt
ſo fchwer verletzt, daß er durch die Städtiſche Rettungswache nach
dem Stadtkrankenhaus Darmſtadt verbracht werden mußte. Die ein=
geleitete
Unterſuchung wird feſtzuſtellen haben, was die Urſache des Un=
glücks
geweſen iſt.

bergernannt worden.
Der deutſche Richter Walter Oppenkemp hat ſeine Tätig=
keit
als Richter an dem gemiſchten Gerichtshof in Kairo
angetreten.
Der hürzlich in Tramin verhaftete Südtiroler Lehrer Riedl
wurde geſtern zu fünf Jahren Zwangsverſchickung ver=
urteilt
.
Der griechiſche Miniſterrat hat beſchloſſen, in Zukunft
für die Beſetzung von Generalgouverneurpoſten keine
Deputierten oder Kammerkandidaten zu verwenden. Mit
dieſer Neuregelung ſoll Amtsmißbräuchen vorgebeugt werden.
Der italieniſche Miniſterrat hat die Heeresreform mit
der Schaffung des Amtes eines Generalſtabschefs und Heeresrates für
die Vereinheitlichung der Pläne von Heer, Flotte und Luftſchiffahrt
vervollſtändigt.
Der Schah und das Parlament von Perſien haben den ehemali=
gen
Premierminiſter Moſtofi mit der Neubildung des
Kabinetts beauftragt.
Nach einer Meldung aus Athen iſt die albaniſche Regierung
zurückgekreten.
Zwiſchen der niederländiſchen und der öſterreichiſchen
Regierung werden Beſprechungen über die Abſchaffung des
gegenſeitigen Paßſichtvermerks geführt.
Der amerikaniſche Botſchafter in Brüſſel, William Philipps,
iſt zum künftigen amerikaniſchen Geſandten in Otawa
ernannt worden.
Der Unterſtaatsſekretär im Schatzamt der Vereinigten Staaten
Winſton iſt zurückgetreten.
Um die Beſoldungsreform.
* Berlin, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
Die großen deutſchen Beamtenorganiſationen wollen in näch=
ſter
Zeit, vorausſichtlich ſchon in der kommenden Woche, den
neuen Finanzminiſter um eine Unterredung bitten, in der ſie
ihm ihre Wünſche vorzutragen beabſichtigen. Nachdem der Haus=
haltausſchuß
bekannt gegeben hat, daß die von den Beamten an=
geſtrebte
Beſoldungsreform vor 1928 kaum Tatſache werden
könne, wünſcht man in der Beamtenſchaft eine Zwiſchenregelung.
Es iſt vorgeſchlagen worden, daß die zu Weihnachten vorigen
Jahres von der Regierung gewährte Zahlung den Beamten
weitergeleiſtet wird, und zwar ſo, daß die einmalige Auszahlung
im Dezember 1926 als Abgeltung für einen Zeitraum von etwa
vier Monaten gilt. Ein entſprechender Antrag iſt dem Haushalts=
ausſchuß
des Reichstages zwar zugegangen, mußte jedoch dort
vorläufig noch zurückgeſtellt werden, da andere Fragen zu er=
ledigen
waren, und da in der Zeit zwiſchen den beiden Regierun=
gen
ſich auch keine Gelegenheit ergab, die Anſicht des Finanz=
miniſters
feſtzuſtellen. Weiter wünſchen die Beamten eine bal=
dige
Regelung des Wohnungsgeldzuſchuſſes. Sie weiſen darauf
hin, daß die letzte Regelung dieſer Gebühren im April vorigen
Jahres ſtattgefunden habe, und daß ſeitdem die Verhältniſſe ſich
ſtark verändert hätten. So habe ſich in einigen Ländern, aber
auch in vielen Kommunen, die Gewohnheit herausgebildet, zu
den von der Regierung genehmigten Mietſätzen Sonderzuſchläge
zu erheben, ſo daß in manchen Gemeinden die Wohnungsmiete
112 bis 115 Prozent, gemeſſen am Stand der Vorkriegsmiete, be=
trage
. Fernerhin befänden ſich die Beamten in großer Notlage,
die gezwungen ſeien, in Neubauwohnungen zu wohnen, in denen
bekanntlich die Miete lediglich der freien Vereinbarung zwiſchen
Hauswirt und Mieter unterliegt. Hier müſſe von der Regierung
baldigſt geholfen werden, um den Beamten die Aufbringung der
Miete zu ermöglichen.
Die Lage auf dem franzöſiſchen Arbeitsmarkt.
Paris, 4. Februar.
Nach der heute veröffentlichten amtlichen Statiſtik iſt die Zahl der
bei den Arbeitsloſenunrerſtützungsſtellen eingeſchriebenen Arbeitsloſen
im Laufe der Berichtswoche auf 56275 (41 698 männliche und 14 577
wibliche) geſtiegen, während die entſprechenden Ziffern für die Vorwoche
45 222(33 706 und 11 516) betrugen. Am 29. Januar bezogen 25 576 Ar=
beitsloſe
(gegen 21 419 in der vorausgegangenen Woche) Unterſtützungen
aus den Arbeitsloſenkaſſen der Stadt Paris, 17 539 (gegen 13 702 in
der Vorwoche) aus den Kaſſen der übrigen Kommunen des Seinedeparte=
ments
. Unter den gemeldeten Arbeitsloſen befinden ſich 12316 Hand=
arbeiter
und 8922 Metallarbeiter.

Die Aufnayme des neuen Kabinelg.
Die Kritik an der Rede Weſiarps.
* Berlin, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Programm der neuen Regierung; Graf Weſtarps ver=
unglückte
Rede; Zweideutigkeit (Germania), Beinahe wie=
derum
Kriſe (Deutſche Zeitung), Vier Mißtrauensanträge
(Kreuzzeitung), Konflikt im Reichskabinett? (Berl. Tagebl.
ſo lauten die Ueberſchriften, mit denen die Berichte über
die Regierungserklärung und die Eröffnung der Debatte im
Reichstag in einigen Berliner Blättern verſehen werden. Da es
nicht nur Blätter ſind, die den Oppoſitionsparteien naheſtehen,
welche dieſe Ueberſchriften gebrauchen, da vor allem die Ger=
mania
, das hauptſtädtiſche Zentrumsorgan, die Zweideutig=
keiten
des Grafen Weſtarp in einem eingehenden Kommentar
beſpricht und die lebhafte Mißſtimmung feſtſtellt, die die Rede des
deutſchnationalen Parteiführers in Zentrumskreiſen erregt hat,
ſo muß die Tatſache regiſtriert werden, daß das erſte Auftreten
der neuen Reichsregierung im Reichstag zu Mißverſtändniſſen im
Koalitionslager Anlaß gegeben hat. Das Beinahe wiederum
Kriſe der Deutſchen Zeitung wird zweifellos weit über das
Ziel hinausgeſchoſſen ſein. Tatſächlich iſt aber das Reichskabi=
nett
nach Abſchluß der Reichstagsdebatte ſofort zu einer Sitzung
zuſammengetreten, und in parlamentariſchen Kreiſen verlautete,
daß in dieſer Sitzung von ſeiten der Zentrumsvertreter lebhafte
Bedenken gegen verſchiedene Wendungen in der Rede des deutſch=
nationalen
Sprechers geltend gemacht worden ſind. Die An=
regung
dazu ſoll, wie das Berliner Tageblatt behauptet, von
dem neuen Finanzminiſter Dr. Köhler ausgegangen ſein. Tat=
ſächlich
ſtellt die Germania in ihrem, wie bereits erwähnt,
hauptſächlich den Ausführungen Weſtarps gewidmeten Kommen=
tar
feſt, daß zwiſchen der Rede des Vertreters der ſtärkſten Regie=
rungspartei
und der Programmerklärung eine Kluft klaffe, die
man nicht leicht überbrücken könne. Das Blatt ſagt, die Ueber=
raſchungen
, die man von Hermann Müller erwartet hatte, ſeien
erſt von dem deutſchnationalen Sprecher bereitet worden. Daz
Blatt bezeichnet die Reichstagsdebatte als einen ſchlechten An=
fang
, der nichts Gutes für die Zukunft verſpräche. Dieſe Politik
der deutſchnationalen Zweideutigkeiten und Halbheiten könne zu
keinem guten Ende führen.
Soweit die Germania‟. Dr. Köhler ſoll, wie gerüchtweiſt
in den Wandelgängen des Reichstages verlautete, damit gedroht
haben, daß er entſchloſſen ſei, die Konſequenzen zu ziehen, wenn
nicht volle Klarheit geſchaffen würde. Dieſes Gerücht hat ſich als
unwahr erwieſen, und Graf Weſtarp hat der Preſſe gegenüber
dementiert, daß der Zentrumsminiſter ſich nach der Weſtarp= Reb=
veranlaßt
ſehe, den Deutſchnationalen die Freundſchaft zu
kündigen.
Wenn auch die Deutſchnationalen ſich in einer ſehr ſchwi
rigen Lage befinden, ſo muß doch den Gerüchten entgegengetreten
werden, als wenn eine neue Kriſe vor dem Ausbruch ſtände. E
beſteht vielmehr Grund zu der Annahme, daß man ſich innen
halb der Regierung bereits über das Verfahren geeinigt he,
durch das der Zwiſchenfall, der durch die Weſtarp=Rede hervoß
gerufen worden iſt, beigelegt werden ſoll. Dies wird wahrſchein
lich in der Form geſchehen, daß im Rahmen der zweiten Rednel
garnitur zwiſchen Deutſchnationalen und Zentrum Erklärungr)
ausgetauſcht werden, durch die die volle Einigkeit wiederhergeſtel
wird. Es wird in parlamentariſchen Kreiſen auch für möglich g=
halten
, daß Reichskanzler Marx noch einmal das Wort engreit
in der Abſicht, die Beunruhigung, die in Zentrumskreiſen Plc
gegriffen hat, zu beſeitigen. Die Regierungserklärung wird.
der Berliner Preſſe, die den Koalitionsparteien naheſteht, durck
weg beifällig aufgenommen.
Umbildung des jugoſlawiſchen Kabinetts?
Wien, 4. Februar.
Die Gerüchte über eine Umbildung des jugoſlawiſchen KA
binetts Uſunowitſch dauern fort. Nach dem erſten Miniſterrat di
neuen Regierung hat Miniſterpräſident Uſunowitſch erklärt, daß
die Regierung über 17 Stimmen Mehrheit verfügt. Die Dern=
ſchen
, die ihre Stimmen der Regierung zur Verfügung ſtellte-n,
haben mit dem Miniſterpräſidenten Verhandlungen über ihee
Wünſche geführt. Sie forderten kulturelle Autonowie und Eh=
meinde
=Selbſtverwaltung. Die Regelung der Minderheitenfraie
wurde ihnen zugeſichert und ebenſo, daß die Reſſortminiſter C.
gewieſen werden ſollen, den Wünſchen der Deutſchen entgegen A
kommen.

*Frankfurter Schauſpielhaus.
Heinrich George Ellen Daub.
Die unſteten Verhältniſſe der Berliner Theater laſſen die
Bildung eines zuſammengeſchloſſenen Schauſpielkörpers nicht
aufkommen und ſtellen erſte Kräfte vielfach vor beſchäftigungsloſe
Wochen und Monate. So mag es kommen, daß man bedeutende
Schauſpieler in der Provinz trifft, in der vielfach künſtleriſcher
gearbeitet wird als in Berlin.
Zu einem Gaſtſpiel von mehreren Wochen iſt Heinrich
George zurzeit an das Frankfurter Schauſpielhaus verpflichtet.
Er ſpielte zunächſt den Kammerſänger von Wede=
kind
. Die Rolle liegt ihm nicht. Wedekinds Kammerſänger
iſt der k. k. Hofburg=Virtuoſe, der ſich an ſich ſelbſt berauſcht und
den höchſten Typ des Komödianten der früheren Zeit darſtellt.
Eeorges Natur iſt zu gerade, zu ſcharf, zu wuchtig, als daß er ſich
in die leichten, ſchwirrenden Formen des von den Frauen um=
flatterten
Tenors finden könnte.
UIm ſo ſtärker wirkte er als Diener Jan in Strind=
dergs
Fräulein Julie‟. Hier war ſeine Härte, die aus
den kurzen Bewegungen und der Schärfe des Tones ſprach, am
Platze. Hier konnte er die Brutalität des Knechtes, der aus der
ſecllellen Herrſchaft ſeine Ueberlegenheit gewinnt, voll entwickeln;
entwickeln gegenüber einem Fräulein Julie, das durch Ellen
Daub ausgezeichnet vertreten war. So unſympathiſch auch die
Seſtalt von Strindbergs Gräfin erſcheint, ſo ſehr erſchloß Frau
Daub doch die innere Menſchlichkeit eines Stiefkindes des Schia=
als
, ſo daß ſich im Loſe der Gräfin eine erſchütternde Tragödie
enthüllte. Ellen Daub ſpielt mit den feinſten und zarteſten Mit=
teln
, aber ſie gibt ſich im Spiele ganz hin; ſie ſtrömt ihr Gefühl
mit bezwingender Kraft aus. Im Augenblick der Verzweiflung
klagt das tieſſte Leid der menſchlichen Kreatur aus ihrer Geſtalt,
aus ihren leiſeſten Tönen. Ein angſtvoller Blick, eine zitternde
Bewegung der Hand greift an das Herz des erſchütterten Zu=
ſckauers
. Ellen Daub gehört zu den ſechs ſtärkſten Menſchen=
Darſtellerinnen der deutſchen Bühne.
II.
Ein beſſerer Herr
Franz Schneider, früher in Darmſtadt, jetzt in Frank=
furt
a. M., hat das Liebesbedürfnis auf eine techniſche Formel
gebracht, Selbſtverſtändlich nicht perſönlich, ſondern als Direk=
tor
Möbius in Walter Haſenelevers jüngſter Komödie
Einbeſſerer Herr, deren Uraufführung das Frankfurter

Schauſpielhaus brachte. Möbius nähert ſich als beſſerer Herr
den älteren Mädchen und Witwen der Stadt, täuſcht ihnen Liebe
vor, verſetzt ſie hierdurch in das glückliche Gefühl, umworben
und geliebt zu ſein, und erleichtert ihre Kaſſe. Er unterhält
zu dieſem Zweck eine Kanzlei mit vielen Schreibmaſchinen und
einer Regiſtratur von 10 000 Briefen. Ein Heiratsſchwindler von
umfangreichem Format! Auf dieſem Wege lernt Möbius auch
die 19jährige Tochter des reichſten Fabrikanten der Stadt kennen.
Doch hier verſagt ſein Syſtem; die Sachlichkeit verläßt ihn, die
Liebe packt ihn. Zwiſchen beiden kommt es zur regelrechten Ehe,
und das Bureau wird geſchloſſen.
Wie Kornfeld gehörte auch Haſenclever zu den Vätern des
expreſſioniſtiſchen Dramas; wie Kornfeld hat auch er ſich jetzt der
publikumſüchtigen Komödie zugewandt. Doch was als Komödie
geplant iſt, wird zu einem leichten, dünnen Schwank; aus dem
Handgelenk geſchüttelt, mit derben und manchmal unerfreulichen
Witzen ausgeſtattet.
Richard Weichert hat die kurzen Bilder des Schwankes
ſehr luſtig aufgezogen, mit Muſik alten und neuen Schlages ge=
miſcht
und durch die lebendige Darſtellung die Grundlage für
den äußeren Erfolg geſchaffen. Franz Schneider zeigte ſich
nicht nur als beſſerer Herr, ſondern durch die Beweglichkeit der
Darſtellung auch als beſſerer Schauſpieler. Ben Spanier
Theodor Danegger, Mathilde Einzig und Lili Ferrat
aſſiſtierten in guter Laune. Kundry Siewert, zurzeit die mon=
dänſte
Künſtlerin Frankfurts, führte zwiſchen ihren Tänzen im
Löwenkäfig und ihren Tanztees als Kammerzofe den neueſten
Charleſton vor. Famos waren Ludwig Sieverts Bühnen=
F.
bilder.

Konzert.

Im Gemeindehaus in der Kiesſtraße fand zum Beſten der
Nothilfe der Lukas=Gemeinde ein muſikaliſcher Abend
ſtatt, der gut beſucht war und recht intereſſant. Da ſang ein
Fräulein Grete Penſe (Alt) ſo ſtand auf dem Programm.
Das Programm irrt ſich aber; das war nie ein Alt und wird nie
ein Alt ſein; das iſt ein Mezzoſopran und wird beſtimmt
ein dramatiſcher Sopran, und zwar ein ganz ungewöhnlicher.
Die Mittellage ſchon jetzt von einer Fülle und Stärke, das ganze
Organ ſo vollſtrömend, Erſcheinung, Temperament und geſunde
Jugend ſo gewinnend, daß, wenn das wahr wird, was da wahr
Eerden kann, etwas Hocherfreuliches für die junge Sängerin
und für unſer Theater herauskommen wird. Noch bedarf die
Stimme naturgemäß weiter ſorgſamſter Pflege; es fehlt an

Schliff, an Lockerung; das iſt alles bei Ernſt und Willen aE
leicht zu beheben; ſie wird ſchon bald eine Carmen und
einigen Jahren eine Walküren=Brünnhilde. Das Thecai
wird gut tun, ſich dieſes Talentes in liebevollſter Weiſe anä
nehmen; ich glaube die wird!!
Das Schnurrbuſch=Quartett ſpielte in gewohnt .
freulichem Zuſammenſpiel ein Haydn=Quartett, zwei kleine dam;
bare Stücke von Tſchaikowſky und Raff: Schnurrbuſch und Jc
ger außerdem eine Sonate für zwei Geigen und Klavier b.
Händel, wobei ihnen der junge Pigniſt Karl Dietrich m
gutem Gelingen zur Seite ſtand, wie er auch die Brahms= u.
O-
Wolf=Lieder von Fräulein Penſe hübſch begleitete.

Hochſchulnachrichten.
Hk. Von der Heidelberger Akademie der Wiſſenſchaften. Der mat

tiplizitätsbedingungen zum Noetherſchen Fundamentalſatz der al=
braiſchen
Funktionen; c) Friedrich Karl Schmidt, Erlangen: *
merkungen zum Brandtſchen Gruppoid; d) Reinhold Baer, Freibie
i. Br.: Ueber nicht=archimediſch geordnete Körper; e) Reinhold Bae=
Freiburg i. Br.: Algebraiſche Theorie der differentierbaren Funktiol.=

körper I; 1) Wolfgang Krull, Freiburg i. B.: Zur Arithmerit
Potenzreihen mit ganzen algebraiſchen Zahlkoeffizienten.
Hk. Der Bonner chirurgiſche Lehrſtuhl. Wie die Hochſchule.,
reſpondenz erfährt, hat der ordentliche Profeſſor und Direktor
chirurgiſchen Klinik an der Univerſität Freiburg i. B., Geh. Me=
zinalrat
Dr. Erich Lexer, einen Ruf an die Univerſität Bonn
Nachfolger des Geh.=Rats K. Garrés erhalten. Prof. Lexer iſt 186"
Freiburg i. B. geboren. Er widmete ſich dem mediziniſchen Studium-
Würzburg und ſchloß ſich hier vornehmlich an Leube und Schönborn.
Nach einer gründlichen Vorbildung in der Anatomie am Goftin*
Anatomiſchen Inſtitut unter Merkel, trat Lexer 1892 als Aſſiſtent in
m
chirurg

klinik des Chefs. 1898 habilitierte ſich Lexer an der Berliner Univerſch
für das Fach der Chirurgie. Nach Naſſes plötzlichem Tode wurde. *e
1. Aſſiſtent und als ſolcher auch Leiter der Chirurgiſchen Poliklini.
Berlin. 1902 erhielt Lexer die Ernennung zum Extraordinarrus
ſiedelte drei Jahre ſpäter als Ordinarius und Direktor der em.*
jiſchen Klinik nach Königsberg als Nachfolger Garrés über. 1910
Lexer nach Jena als Nachfolger B. Riedels und 1919 nach Freibnrg
Nachfolger des Ges.=Rats Kraſke. Prof. Lexer iſt Mitarbeier *
Handbuch der praltiſchen Chirurgie. Sein Lehrbuch der allgemeie
Chirurgie iſt in mehreren Auflagen verbreitet.

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Sanstag, den 5 Februar 1927

Geite 3

Heter
des d
hauptet,
in ſein. Aus
its erwähr
en Komm
damit
ziehen, mi
Mt hat

Gigiune in ehnna.

Reiutt
Härunß

ethanghai hat die Poſition der Kantonregierung gegenüber Eng= bare äußere Urſache bildet die Entſendung der briti=
land
ungeheuer geſtärkt. Der Außenminiſter der Kantonregierung, ſchen Streitkräfte nach Schanghai, die, wie es amt=

Die Zuſpitzung
der Lage in China.
Einigkeit zwiſchen Nord= und Südchina
gegen die weitere Bevormundung durch
die Großmächte.
Aus den ſtändig widerſprechenden Meldun=
gen
über die gegenwärtige Lage in China läßt
ſich mit Sicherheit das eine feſtſtellen, daß hin=
ſichtlich
der Abwehrſtellung gegen die
weitere Bevormundung Chinas
durch die Großmächte der weißen
Raſſe zwiſchen Südchina und Nord=
china
durchaus Einigkeit beſteht.
Wie bedenklich der voreilige Schritt Englands,
der mit Recht als militäriſche Bedrohung ſei=
tens
Chinas aufgefaßt wird, auch maßgeblichen
Großmächten erſcheint, erhellt daraus, daß die
diplomatiſchen Vertreter verſchiedener auslän=
diſcher
Mächte in London beim Foreign Office
die Erklärung abgegeben haben, daß ihre Län=
der
mit der Abſendung engliſcher Truppen nach
Schanghai nichts zu tun haben wollen.
In England ſelbſt reiben ſich zwei Strö=
mungen
aneinander. Die links eingeſtellten Par=
teien
wünſchen, daß die auf dem Wege befind=
lichen
Truppen Englands nicht nach Schanghai
gebracht, ſondern außerhalb Chinas zurückge=
halten
werden. Dagegen iſt der konſervative
Regierungsflügel anſcheinend auch weiterhinf für
eine ſcharfe Tonart. Bisher ſieht jedenfalls
England nur einen Bundesgenoſſen an ſeiner
Seite, und zwar Italien, deſſen Einfluß aber in
China nahezu bedeutungslos ſein dürfte. Ob
binationen handelt, die zurückzuführen ſind auf
die jüngſte Beſprechung Vanderveldes mit
Briand, bleibt abzuwarten. Indeſſen glauben
wir vorläufig nicht daran, daß Belgien und Frankreich weiterhin
beſondere Neigung zeigen werden, ihre bisherige vorſichtige Taktit
zu ändern und ſich an den heißen chineſiſchen Kaſtanien für Eng=
land
die Finger zu verbrennen.
In Wirklichkeit iſt der nationale Strom von Hankau nicht
Emehr aufzuhalten. Daß hierbei Schanghai der große Kampfpreis
fiſt, erhellt daraus, daß das Ergebnis der Waſhingtoner Zollzu=
fſchläge
für China 30 Millionen Dollar Jahresmehreinnahme aus=
machen
würde, daß aber hiervon der Löwenanteil, nämlich 12
MMillionen im Jahr, auf Schanghai allein entfallen, 11 Millionen
aauf Nordchina und 7 Millionen auf den neuen ſüdchineſiſchen
Siaat. Es rächt ſich jetzt bitter die hinhaltende Taktik hinſichtlich
wer Gewährung der Zollzuſchläge an China, eine Taktik, an der
gllerdings insbeſondere Frankreich die Schuld trägt, das, ohne
ſovirtſchaftliche Importintereſſen zu haben, vier Jahre lang die
Matifikation des Waſhingtoner Vertrages verweigerte. In=
ſzwiſchen
ſchiebt man in England natürlich wieder die Hauptſchuld
nuf Rußland, ohne die eigenen Fehler zu ſehen. Es verlautet
gereits, daß man in London die Aufhebung des engliſch=ruſſiſchen
Handelsvertrages ins Auge gefaßt hat, eine Maßnahme, die den
Sineſiſchen Schaden nicht heilen wird, wahrſcheinlich aber würde
ſe dazu führen, der engliſchen Wirtſchaft neue ſchwere Opfer zu
ſringen.
Kantons Proteſi. Englands Verzicht.
* London, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Foreign Office hat die den Außenminiſtern der Regie=
tungen
in Peking und Kanton em 27. Januar überreichten neuen
Aorſchläge zur Regelung der Beziehungen zwiſchen Großbritan=
uren
und China veröffentlicht. Zu dem Zeitpunkt der Ver=
öffentlichung
mruß zunächſt geſagt werden, daß das Londoner
Außenamt damit in erſter Linie zweifellos einen taktiſchen Schritt
begehen wollte. Die Erklärung des Kantoneſer Außenminiſters
Achen über die Unterbrechung der Verhandlungen mit dem briti=
ſcren
Vertreter bis zur Zurückziehung der britiſchen Truppen aus

Die Parlamentseröffnung in Ungarn.

Reichsverweſer Horthy verläft das Parlamentsgebäude.
Im Hintergrund Erzherzog Joſeph und Graf Joſeph Karolyi.
die ſoeben aufgetauchten Meldungen, wonach unter Entfaltung ſeltenen Prunks ging dieſer Tage die feierliche Eröffnung des
eine engliſch=franzöſiſch=belgiſche China=Verſtän= ungariſchen Parlaments vor ſich. Die zahlreichen Magnatenmitglieder des Par=
digung
bevorſtünde, auf realer Grundlage be= laments waren in ihrer koſtbaren, mit Hermelin und Zobel reich verbrämten, gold=
ruhen
, oder ob es ſich hier wieder nur um Kom= und edelſteingeſchmückten Galatracht erſchienen und verliehen dem Feſt, dem auch
das geſamte diplomatiſche Korps in Budapeſt beiwohnte, eine ſeltene Pracht.

der ſich überhaupt immer mehr als guter Diplomat und vor
allem als glänzender Taktiker erweiſt, hat mit dieſer Erklärung
ſein Ziel erreicht, nämlich, die Verantwortung für die Störung
der Verhandlungen England aufzubürden.
Von der Erwägung ausgehend, daß England ein ſehr weit=
gehendes
Entgegenkommen gegenüber China im Sinne hat, hat
Chamberlain die Veröffentlichung der engliſchen Vorſchläge an=
geordnet
und damit erreicht, daß das Feld der öffentlichen Mei=
nung
nicht dem Kantoneſer Außenminiſter allein überlaſſen
bleibt. England begibt ſich in dieſen ſeinen Vorſchlägen an die
chineſiſchen Regierungen nicht nur der von London bisher be=
triebenen
Machtpolitik, die von dem Grundſatz ausging, daß die
Chineſen ein Volk von minderwertiger Bedeutung ſeien, es ver=
zichtet
auch ausdrücklich auf alle Vorrechte der Exterritorialität,
ſowie auf das Recht der Unterhaltung der ſogenannten Konzeſ=
ſionen
, d. h. der engliſchen Kolonien auf chineſiſchem Boden, die
ſowohl autonom von Engländern verwaltet wurden, als auch
der engliſchen Souveränität und der engliſchen Gerichtsbarkeit
unterſtanden. England verzichtet ferner für alle ſeine Reichs=
angehörigen
auf das Vorrecht der engliſchen Gerichtsbarkeit und
erklärt ſich bereit, ſeine in China lebenden Staatsbürger einer
modern eingerichteten chineſiſchen Zivilgerichtsbarkeit zu unter=
ſtellen
, ſowie auf die Prozeßteilnahme britiſcher Juriſten zu ver=
zichten
. Bisher war den Chineſen höchſtens zugeſtanden wor=
den
, zwar auch gegen Engländer vor einem chineſiſchen Gericht,
aber nur in Anweſenheit engliſcher Juriſten zu verhandeln. Auch
das chineſiſche Handelsrecht ſoll anerkannt und bei den britiſchen
Gerichtshöfen in China eingeführt werden. Ein weiteres großes
Zugeſtändnis beſteht in der Ausdehnung des chineſiſchen Steuer=
rechts
auf die in China lebenden Engländer. Kurzum, die eng=
liſche
Regierung erkennt in dieſen Vorſchlägen, die im übrigen
nur als Verhandlungsgrundlage zu gelten haben, faſt beding=
ungslos
die Staatsſouveränität Chinas auf allen Gebieten an.
Trotz dieſer weitgehenden Vorſchläge iſt in den britiſch= chine=
ſchen
Beziehungen eine neue Kriſe eingetreten. Die unmittel=

4Aus meinem Tagebuch.
Von Alfred Bock.
Mit Goethe ſtehe ich auf, mit Goethe lege ich mich
ui der. Einzig dem Studium ſeiner Werke verdanke ich jene
nere Freiheit, die der Meiſter ſeinen Jüngern verheißt. Ich
M ſtehe darunter eine ruhige, klare Weltbetrachtung, die bedin=
zuigsloſe
Anerkennung der Schranken, die unſerem Daſein ge=
tckt
ſind, den feſten Willen, nicht nach Idealen zu trachten, die
iherreichbar ſind, das unabläſſige Bemühen, unſere Gefühle ſich
7Fähigkeiten entwickeln zu laſſen, endlich Wahrhaftigkeit gegen
A und andere, kurz, jene ſtarke Geiſtesgeſundheit, jene viel=
eirochene
und doch ſo wenig verſtandene Goethiſche Objektivität.
ſch ſchritt über die alte ſteinerne Brücke, die das Standbild
eI Minerva ſchmückt. Im Weſten hinter glühenden Kuppen
y die Sonne zur Rüſte. Auf dem Strom ſpielten gelbrote
ichter. Eine dunkle Wolke ſchob ſich vor. Donner rollte. Den
agrund überflogen bleigraue Schatten. Die Feuer auf den
Iben erloſchen. Mit einem Male öffnete ſich die ſchwarze
Gcht, eine Welle ſchillernden Purpurs brach hervor, fern vom
Sen Blau umwölbt, erſchien ein traumhaft ſchönes Gefilde
das bibliſche Land der Verheißung. Hunderte und Aber=
derte
haſteten auf der Brücke an mir vorüber, ſchwatzend,
hmend oder in ſich gekehrt. Nur einer war ſtehen geblieben,
alter Mann mit verwittertem Geſicht und zerarbeiteten
Ben, andachtsvoll in den Anblick des flammenden Himmels
minken. Ich wußte nicht, wer der Alte war, aber ich fühlte,
deer zu mir gehörte, daß er der Natur etwas ablauſchen wollte,
er hinter der Flucht der Erſcheinungen ſehnſüchtig das Ewige
we. UInd da ich weiterſchritt, grüßte meine Seele ihn: Mein
eagenoſſe, mein Bruder!
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Von der Deutſchen Theater=Ausſtellung
(Edeburg 1927. Die Leitung dieſer überaus großzügig
Gelegten Ausſtellung, deren umfangreiche Gebäude und Ein=
Mangen Profeſſor Albinmüller in Darmſtadt erſtellt, hat Herrn
Deeſor Adolf Beyer hier eingeladen, eine Sammlung
Menbilder ſeines Vaters, des Großh. Hoftheatermalers Carl
Nr (18261903), auszuſtellen.

Oeutſche Studenten auf der Londoner
Jahrhundertfeier.
Deutſchland mit 51 Studenten iſt unter den 40 anderen Staaten
auf der nun beginnenden Jahrhundertfeier des Univerſity College, Lon=
don
, gut vertreten.
The Univerſity College war die erſte Univerſität ihrer Art in der
ganzen Welt, die ohne Klaſſen= und Raſſenunterſchiede, ohne Rückſicht
auf Glaubensbekenntnis oder Geſchlecht, ihren Studenten die ſtudentiſche
Erziehung zuteil werden ließ, Prinzipien, denen alle neueren Univerſi=
täten
Großbritanniens und im britiſchen Machtbereich gefolgt ſind. Die
Univerſität wurde im Jahre 1827 von Henry Brougham, dem Dichter
Thomas Campbell und Jeremy Bentham, dem utilitariſchen Philoſo=
phen
, gegründet. Mit dieſen Männern handelten Henry Crabb Robin=
ſon
, George Birkbeck, der Begründer der Techniſchen Anſtalten, George
Grote, der Bankier und griechiſche Hiſtoriker, Joſeph Hume, Zachary
Macaulay der Vater der Hiſtoriker, James Mill. Vater von John
Stuard Mill, der einer der erſten imatrikulierten Studenten war, und
Iſaak Lyon Goldſmid, der erſte Jude, dem von der britiſchen Krone ein
Titel verliehen wurde. Unter den anderen auf der Jahrhundertfeier
des Univerſity College, London, ſtark vertretenen Ländern iſt Rußland
mit 19 Studenten, Holland mit 21, Auſtralien mit 24, Frankreich mit 32,
Afrika mit 37, die Schweiz mit 29, Japan mit 41, die Vereinigten
Staaten mit 52 und ſchließlich Indien mit 111 zu nennen.

B. Weſtfäliſches vom Alten Fritz. Die Volkstümlichkeit
Friedrichs des Großen hat ſo feſte Wurzeln geſchlagen, daß ſeine
Geſtalt, freilich in merkwürdiger Umformung, in den Volksſagen
noch heute fortlebt. Man iſt dieſer Ueberlieferung in den letz=
ten
Jahren eifriger nachgegangen und hat eine Menge eigen=
artiger
Geſchichten veröffentlicht. In den bei Eugen Diederichs
in Jena erſchienenen Weſtfäliſchen Sagen bringt Paul Zau=
nert
einige neue Geſchichten vom Alten Fritz, darunter auch die
folgende: Ein Bauer hatte ſo dicke Rüben, daß er dachte: De
mott ich es den Ollen Fritz wiſen, de ſall Ogen maken. Und er
nahm die Rübe ſchnell untern Arm und ging damit aufs Schloß.
Kik, wat dat für Röwen bint! ſagte er und ſtellte ſich vor den
König, ,de weggt woll twintig Pund! Die Rübe ging in dem
Thronſaal rund und ſie verwunderten ſich alle, am meiſten der
Alte Fritz. Das erfordert eine Belohnung, ſagte er, geh in
meinen Stall und ſuch dir das beſte Pferd aus. Dunnerkiel!
Da ſtanden aber eine Menge Pferde, eines noch beſſer als das
andere. Der Bauer nahm ſich eins heraus, ſprang auf und ritt
nach Hauſe. Als er ſo hoch zu Pferde an ſeinem reichen Nachbar
vorbeiritt, wurde der giftig vor Neid, nahm ſein allerbeſtes
Pferd, putzte es fein aus und bot es dem Alten Fritz zum Ge=
ſchenk
an. Der bedankte ſich freundlich und ſagte: Nun will ich

lich dargeſtellt wird, zum Schutze britiſchen Lebens und Eigen=
tums
erfolgt iſt. Die Rückwirkungen dieſes militäriſchen Drucks
auf China ſind aber für England inſofern unangenehm gewor=
den
, als ſie die ſich anbahnende Verſtändigung zwiſchen der Lon=
doner
Regierung und Kanton geſtört haben. Die Kantonregie=
rung
proteſtierte gegen die Entſendung dieſer Truppenmacht nach
China und brach die Verhandlungen kurzerhand ab. Neuerlich
wird in London zwar betont, daß in den Verhandlungen durch
den Kantoner Proteſt nur eine neue Wendung entſtanden ſei,
und daß ſie nicht als zuſammengebrochen betrachtet werden könn=
ten
. Ohne Zweifel ſind die engliſchen Unterhändler dadurch in
eine äußerſt ſchwierige Lage geraten. England iſt durch dieſes
Vorgehen in China ziemlich iſoliert, denn auch das geſamte
Konſularkorps von Schanghai hat ſich gegen den engliſchen mili=
täriſchen
Druck erklärt.
Die Nervoſität in London iſt unter dieſen Umſtänden im
ſtändigen Wachſen begriffen. Obwohl auch von Kantoneſer Seite
die Verhandlungen nicht als geſcheitert bezeichnet werden, wird
für deren Aufnahme doch die Zurückziehung der Truppen als
Vorbedingung hingeſtellt. Da auch die Londoner amtlichen Stel=
len
nichts von einem Peſſimismus verraten und lediglich von
einer neuen Wendung der Dinge in China ſprechen, muß ange=
nommen
werden, daß das Londoner Außenamt einen neuen
Schritt plant, der vielleicht einen neuen engliſchen Rückzug
bringen wird.
Neue Inſtruktionen für den engliſchen
Vertreter in Hankau.
EP. London, 4. Februar.
Es beſtätigt ſich, daß die engliſche Regierung ihrem
diplomatiſchen Vertreter in Hankau neue In=
ſtruktionen
für die Verhandlungen übermittelt
hat, die ſich nunmehr nicht auf den Abſchluß eines Handelsver=
trages
, ſondern auf die vom kantoneſiſchen Außenminiſter, gegen
den Abſchluß geltend gemachten Gründe beziehen. Evening
News will aus autoriſierter Quelle erfahren haben, daß die
engliſche Regierung darüber beſchließen werde, ob die engliſchem
Truppen, die gegenwärtig nach Schanghai unterwegs ſind, in
Hongkong ausgeſchifft werden ſollen. Es wird darauf hinge=
wieſen
, daß die engliſche Regierung, wenn ſie dieſe Truppen in
Hongkong zurückhalte, nicht ihre Politik zum Schutze der eng=
liſchen
Untertanen in Schanghai aufgebe, weil ja die Truppen
ſofort und in kurzer Zeit nach Schanghai weitergeleitet werden
könnten, falls die internationale Konzeſſion von den Kanuon=
truppen
bedroht würde. Wenn man die Truppen in Hongkong
konzentriere, befinde ſich die engliſche Regierung in Schanghai
in ähnlicher Lage wie die japaniſche. Ein Telegramm aus
London meldet, daß heute bereits das Suffolk=Regiment gelan=
det
worden iſt. Das Blatt bemerkt in einem Kommentar,
eine derartige Entſcheidung der engliſchen Re=
gierung
könnte von den Chineſen als Zeichen der
Schwäche gedeutet werden und müſſe den Abſchluß eines
Abkommens eher verzögern als beſchleunigen.
England Rußland China.
In ruſſiſchen Kreiſen Londons glaubt man, daß die britiſche
Regierung wegen Rußlands Chinapolitik gegen England die
Aufhebung des engliſch=ruſſiſchen Handelsvertrages erwäge.
Eine Anzahl hervorragender Perſönlichkeiten hielt in den
Großſtädten des Landes geſtern abend Reden über die Lage in
China. Auch aus ihnen ging durchweg ein ſtarkes Miß=
trauen
gegen die Sowjetregierung hervor. In
einer Verſammlung in Twickenham wurde ein Brief des Innen=
miniſters
verleſen, der den Engländerhaß der chineſiſchen Natio=
naliſten
auf den Einfluß der Sowjetregierung zurückführt. Der
Kolowialminiſter Amery erklärte in einer Rede, hinter der chine=
ſiſchen
Regierung ſtänden Kräfte, die ſich nicht etwa für Chinas
Wohlergehen, ſondern für eine Weltrevolution und für die Zer=
ſtörung
des britiſchen Reiches intereſſierten.
Die aus Schanghai einlaufenden Nachrichten melden, daß in
der Nähe von Hangtſchau zwiſchen den Nationaliſten und den
Truppen Sun Schuang Fangs ein heftiger Kampf im Gange ſei
und daß ſich der Marſchall zurückziehe. Der Berichterſtatter der
Chicago Tribune in Schanghai ſchildert den allgemeinen Ein=
druck
in Schanghai ſehr ungünſtig. Wenn auch der britiſche,
amerikaniſche, franzöſiſche und japaniſche Admiral zurückhaltend
ſeien, herrſche doch der Eindruck vor, daß angeſichts der ſchroffen
Haltung Pekings und Hankaus die Ereigniſſe ſich in Richtung
auf einen Bruch und möglicher Weiſe auf Feindſeligkeiten hin=
bewegten
, weshalb man ſehr auf die Entfernung aller Auslän=
der
bedacht ſei.

dir auch etwas ſchenken was du noch nie zu Geſicht gekriegt
haſt. Da gab er ihm die dicke Rübe und ſagte dazu: So ein
tüchtiger Kerl wie du, der muß auch ganz etwas Extraes haben.
B. Rauchen und Hunger. Es iſt eine oft gemachte Beobach=
tung
, daß das Rauchen das Hungergefühl betäubt. Wie dieſe
Erſcheinung zuſtande kommt, hat der engliſche Arzt Sir
Humphrey Rolleſton näher unterſucht, der darüber in einem
Vortrag berichtet. Die Wirkung des Nikotins auf den Magen
iſt bedeutend ſagt er. Gibt man eine Mahlzeit, der Wismuth
beigemengt iſt, und unterſucht dann mit Röntgenſtrahlen, ſo
zeigt ſich nach einer kurzen Periode erhöhter Tärigkeit des
Magens ein Zeitraum von einer Stunde, in der die Magen=
tätigkeit
vollſtändig ausſetzt. Da das ſubjektive Hungergefühl
wohl mit Zuſammenziehungen des Magens zuſammenhängt,
die durch das Nikotin ausgeſchaltet werden, ſo iſt es verſtändlich,
daß Rauchen über den Hunger hinwegtäuſchen kann. Im übri=
gen
iſt Nolleſton von der Schädlichkeit des Rauchens überzeugt
und macht den Nikotingenuß für die Herabſetzung der geiſtigen
Fähigkeiten und die Entſtehung von Arterienverkalkung ver=
antwortlich
.
inf. Große Folgen kleiner Telegraphenirrtümer. In der Ge=
ſchichte
der Telegraphie haben kleine Telegraphenirrtümer oft
große Folgen. So erzählt man ſich von einem der letzten Beſuche,
die der König Eduard von England in Deutſchland machte, daß
ſein Hofmarſchall hier bei einem Schuhmacher, der ſehr oft för
König Eduard das Schuhwerk lieferte, von dem jedes Paarflof=
Mark koſtete, telegraphiſch folgende Beſtellung machte: Seſagt
für 100 Lackſtiefel. Der Telegraphenbeamte eines deug das
Badeortes hatte das telephoniſch aufgegebene Telegramm geſell=
richtig
verſtanden und folgenden Text telegraphiert: Se
400 Lackſtiefel. Der biedere Schuhmachermeiſter, der zwar g*
Beſtellungen von König Eduard gewöhnt war, wußte nicht,
her er auf einmal ſo viele Lackſtiefel einer beſtimmten Größe
Art herſchaffen ſollte. Es gelang ihm aber, ungefähr 70 P
im Laufe eines Tages aufzutreiben. Dieſe ſchickte er an de.
Hofmarſchall, der über die ungeheure Menge von Schuhen nicht
ſchlecht erſtaunt geweſen ſein ſoll. Ein anderes Beiſpiel iſt die
Geſchichte von dem teuren Komma, die tatſächlich paſſiert iſt. Der
franzöſiſche Profeſſor Thery erhielt von einem ruſſiſchen Kauf=
mann
, deſſen Gattin er behandelt hatte und bei der er nach
Empfang eines Telegrammes eine Operation vornehmen ſollte,
folgende Depeſche: Kommen Sie nicht zu ſpät! Der Kaufmann
hatte das Komma vergeſſen, welches anzeiste, daß es bereits zu
ſpät ſei. Er wurde dafür vor noch nichſt liniger Zeit zur Bezah=
lung
eines Honorars von 10 000 Franss an den Profeſſor, der
die weite Reiſe gemacht hatte, verurteilt.

[ ][  ][ ]

1
OE

Allern. Modespangensch.
imit. Schlangenleder, m. Lack-
komb
., 1 Spange, L.XV-Abs.
Hocheleg. Lackmodespan-
genschuh
, m. grau Kroko-
konfektion
, L. XV-Absatz .

Herren=Lack- Halb-
schuhe
, mod. Form,
weiß gedoppelt . .
Neuest. Herren-Lack-
Halbschuh, mit grau
Krokoeins, weiß ged.
Herren-Lack - Halb-
schuhe
, allerb. Qualit
eleg. Ausf., weiß ged.

Seite 4

Samstag, den 5. Februar 1927

Rummer 36

Der Kampf um die franzöſiſche
Wahlreform.
Poincarés Paxole: Alles für den Franken.
* Paris, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
In den Wandelgängen der Kammer, wo ſeit einigen Mona=
ten
große Ruhe herrſchte, iſt es ſeit einigen Tagen wieder ziem=
lich
lebhaft geworden. Die Frage der Wahlrechtsreform hat die
Gemüter in Erregung gebracht, und dies alles deshalb, weil ein
Vorſchlag des Abgeordneten Bretin über das vollſtändige Pro=
portionalwahlrecht
, der ſeit langen Monaten in den Archiven der
Kammer ruhte, von der Kammerkommiſſion für das allgemeine
Wahlrecht nun abgelehnt worden iſt. Der Ablehnung fehlt es
nicht an bekannten Begleitumſtänden. Die Mehrheit der Kammer
war urſprünglich, als das Kartell der Linken noch beſtand, für
das Proportionalwahlſyſtem eingeſtellt. Seitdem ſind aber
Monate vergangen, und die Ausſichten für die Wiederaufrichtung
des Kartells ſind ſehr gering geworden. Ein großer Teil der
Gemäßigten zieht daher das gegenwärtige Wahlrecht vor, da ſie
in der Konzentrationspolitik mehr Vorteile für ſich erblicken.
Iunenminiſter Sarraut, der nur unter der Bedingung in
das Kabinett Poincaré eingetreten iſt, wenn er durch dieſen
Schritt das Kreiswahlrecht den Radikalen verſchaffen könnte, be=
findet
ſich daher in einer heiklen Lage. Man ſpricht davon, daß
er auf die Uneinigkeit des Kabinetts hinſichtlich der Wahlreform
rechnet, um ſeine Vorſchläge ſoweit abgeändert zu ſehen, daß ſie
den nunmehrigen Intereſſen ſeiner Partei entſprechen. Für die
Sozialiſten ſcheint es die Hauptſache zu ſein, im Jahre 1928 mit
einem anderen Wahlſyſtem als gegenwärtig in die Wahlen
zu treten.
Wenn das Paris Midi heute ſeine Ausführungen über
dieſen Gegenſtand mit dem Titel Gehen wir einem Konflikt im
Kabinett entgegen oder hardelt es ſich nur um taktiſche Kämpfe?
überſchreibt, ſo mag es wohl mit dem zweiten Teil der Frage
Recht haben, denn eine Miniſterkriſis ſcheint unter den gegen=
wärtigen
ungeregelten Finanzen der Republik ſo ziemlich aus=
geſchloſſen
. In Regierungskreiſen iſt man daher auch nicht ab=
geneigt
, die Debatte über die Wahlreform in eine
Diskuſſion über die Verlängerung der Man=
datsdauer
der Abgeordneten von vier auf ſechs
Jahre zu überführen. Die große Mehrheit der Abgeord=
neten
intereſſiert ſich für dieſen Vorſchlag, der in der Zeit der
Regierung des Nationalen Blocks von der Kammer angenommen
wurde. Es macht den Eindruck, daß Poincaré dieſe Taktik ver=
folgt
und nur die Abgeordneten vorher in Unſicherheit läßt, um
von ihnen für das Geſchenk der Erhöhung ihrer Diäten auf 45000
Franken jährlich und für das Entgegenkommen der Verlängerung
ihrer Mandatsdauer auf ſechs Jahre leichter ihre Zuſtimmung zu
dem innerpolitiſchen Waffenſtillſtand für eine weitere Zeitperiode
zu erhalten. Man fragt ſich, ob die Herren Abgeordneten der Lin=
ken
mit dem Schlagwort Poincarés Alles für den Franken! für
eine derartige Unterſtützung Poincarés vor ihrer Wählerſchaft
werden entſchuldigen können.

Franzöſiſche Kabinettskriſe?
EP. Paris, 4. Februar.
Der Penſionsminiſter Louis Marin erklärte heute in den
Wandelgängen der Kammer, er habe von ſeiner Partei ſtrikten
Befehl erhalten, falls die Kammer das Kreiswahlverfahren an=
nehmen
ſollte, zu demiſſionieren. Da der Innenminiſter bekannt=
lich
ein Projekt dieſer Art vorbereitet hat, ſcheint es wirklich ſo,
daß man einer Kabinettskriſe entgegengeht. Der Abg. Perrault
hat außerdem heute ein Interpellationsgeſuch eingereicht, worin
er die Abſchaffung des bisherigen Wahlfyſtems und die unver=
zügliche
Eröffnung der Debatte über ein neues Wahlſyſtem
fordert.
Poincaré über das franzöſiſche Arbeitsloſenproblem.
E.P. Paris, 4. Februar.
In der Kammer ergriff heute, nachdem mehrere kommuniſtiſche Redner
die offiziellen Arbeitsloſenziffern bezweifelt und eine Erhöhung der
Arbeitsloſenunterſtützung gefordert hatten, Poincaré das Wort. Er
wies darauf hin, daß nach der ſoeben paſſierten Inflationsperiode ein
Zeitabſchnitt folgen müſſe, in dem die Anpaſſung des Wirtſchaftslebens
mit einer Heilungskriſe ſich vollziehen werde. Von allen kriegführenden
Ländern leide Frankreich am wenigſten unter der Arbeitsloſigkeit. Der
Ueberſchuß an Arbeitskräften ſei durch den Wiederaufbau der befreiten
Gebiete und durch den Aufſchwung der franzöſiſchen Ausfuhr verurſacht
worden, womit ein Zuſtrom ausländiſcher Arbeiter eingeſetzt habe. Zur
Zeit gäbe es in Frankreich 1 480 000 ausländiſche Arbeiter. Von gewiſſer
Seite werde die ſofortige Stabiliſierung als Heilmittel vorgeſchlagen.
Man könne die legale Stabiliſierung aber nur unter gewiſſen Bedingun=
gen
durchführen, nämlich bei einer günſtigen Zahlungsbilanz, Vertrauen
in den Staatskredit und politiſcher Ruhe. Die Regierung wolle ſich
völlige Handlungsfreiheit bewahren, um der Induſtrie die Anpaſſung an
die neue Lage zu ermöglichen. Zur Beſeitigung der Arbeitsloſigbeit ſei
ein Programm für die wirtſchaftliche Ausrüſtung des Landes von den
zuſtändigen Stellen ausgearbeitet worden. Die verſchiedenen Verwal=
tungszweige
ſuchten ebenfalls, der Arbeitsloſigkeit zu ſteuern, ſo das
Kriegsminiſterium durch Begebung von Aufträgen, die übrigen Mini=
bauten
, Herſtellung billiger Wohnungen, Bahnhöfe und Poſtgebäude. Die
Höhe der Unterſtützung hänge von der Finanzlage des Landes ab, denn
das Budgetgleichgewicht müſſe und werde aufrecht erhalten. Die aus=
ländiſchen
Arbeiter könnten wegen der beſtehenden Verträge nicht ohne
weiteres abgeſchoben werden. Die Einwanderung aus dem Auslande
müſſe verhindert werden. Da die Wiederherſtellung des Paßzwanges
bei den ausländiſchen Regierungen auf Widerſpruch geſtoßen ſei, habe
die franzöſiſche Regierung die ausländiſchen Regierungen erſucht, ihren
Untertanen von der Einwanderung nach Frankreich abzuraten. Die Er= Inſpektionszwecken bereiſt. Der General ſoll die albaniſch=
Abhilfsmittel ſei die Wiederbevölkerung des flachen Landes, wo es an
landwirtſchaftlichen Arbeitern mangele, und eine Wiederbelebung der
Induſtrie.
Nach dieſen Erklärungen des Miniſterpräſidenten vertagte ſich
das Haus.

RS
NE
F
O

Nach dem Haager
Schiedsgerichts=Entſcheid.
Um die Entſchädigung der Auslandsdeutſchen
Die Abgeordneten Dr. Meyer=Berlin, Heuß, Koch=Weſer
haben namens der demokratiſchen Reichstagsfraktion den nach=
ſtehenden
Antrag eingebracht: Der Reichstog wolle beſchließen,
die Reichsregierung zu erſuchen, mit Rückſicht auf die ungünſt ge
Entſcheidung des Hagger Schiedsgerichtes unverzüglich zu prü=
fen
, ob die Entſchädigung der durch die Liquidation ihres Eigen=
tums
ſeitens der ehemaligen feindlichen Staaten geſchädigten
deutſchen Staatsbürger in Form langfriſtiger verzinslicher
Reichsſchuldverſchreibungen oder in anderer den berechtigten
Wünſchen Rechnung tragender Weiſe zu erfolgen hat und unver=
züglich
einen, die endliche Abfindung dieſer Staatsbürger regeln=
den
Geſetzentwurf vorzulegen.
Die Höhe der Entſchädigungsforderungen.
Die Arbeitsgemeinſchaft der Intereſſenvertretungen für den
Erfatz von Kriegs= und Verdrängungsſchäden hatte die Vertreter
der Berliner Preſſe zu einer Beſprechung über die Höhe der
Kriegs= und Verdrängungsſchäden und der Entſchädigungsfor=
derungen
eingeladen. Rechtsanwalt Dr. Bitter=Hamburg ging
auf die politiſche und wirtſchaftliche Bedeutung der Haager
Schiedsgerichtsurteile ein. Im Verlaufe ſeiner Darlegungen er=
wähnte
er, daß nach der amtlichen Feſtſtellung, die Liquidations=
ſchäden
9233 Millionen Mark betragen. Die Geſchädigten ſeien
bereit, von ihrem Geſamtanſpruch rund 1,5 Milliarden fallen zu=
laſſen
. Der Betrag vermindere ſich weiter um 1,6 Milliarden
Mark Schäden von Großfirmen, die durch frühzeitige Abfindung
einigermaßen günſtig geſtellt worden ſeien und für die endgül=
tige
Entſchädigung ausſcheiden dürften. Wenn über dieſe Ab=
ſtriche
hinaus die Geſchädigten ihre Bereitwilligkeit erklärten
ſich mit einer Entſchädigung zufrieden zu geben, die weniger als
100 Prozent betrage, ſo handele es ſich hierbei nicht um unerfüll=
bare
Anſprüche. Die Geſchädigten ſtänden in einer Linie mit
den Volksgenoſſen, die Sachlieferungen auszuführen hätten, fer=
ner
mit den Ruhrgeſchädigten, dagegen nicht mit den Aufwer=
tungsgläubigern
und anderen Inflationsgeſchädigten, da die
ſterien durch Beſchleunigung bereits begonnener Arbeiten, wie Schul= Leiſtungen der Liquidationsgeſchädigten als Sachleiſtungen ir
Gold für deutſche Reparationszwecke anzuſehen ſeien.
Reorganiſierung des albaniſchen Heeres
durch Jtalien.
EP. Athen, 4. Februar.
Aus Tirana verlautet, daß der italieniſche General Camiccio
zurzeit ſämtliche albaniſchen Standorte zu Informations= umd
höhung der Arbeitsloſenunterſtützung dürfe nicht ſo weit gehen, daß für Armee einer techniſchen und finanziellen Reorganiſation unter
die Arbeitsloſen kein Anreiz zur Arbeit mehr beſtehe. Ein weiteres ziehen. Da Albanien bei einem Budget von 12 Millionen Gold=
franken
allein 5 Millionen jährlich Schulden an Italien abzu=
führen
hat, führt Camiccia mit der albaniſchen Regierung Ver
handlungen, demgemäß ſich Italien gegen gewiſſe Privilegien
verpflichtet, nach dem Muſter der Vorkriegszeit mit Montenegro
auch Albanien einen jährlichen Heereszuſchuß von 1 Millioy
Goldfranken zu gewähren.

Eleganter Lachtspangen-
Schuh mit modernem Seiten-
durchbruch
. .."
-
Hochk, Lack-Modepumps,
mit Gummispannteil, seitlich
durchbrochen .
Aparter Lack- Modezug-
pumps
, mit echtem L.XV.
Absatz, elegant gearbeitet.
Lack-Modezugpumps, wie
eben genannt, aber mit
Galalith-Agraffe
Erstklassig. Luckspangen-
schuh
, mit 1 Spange und
amerik. Absatz .
Hochmod, Lnckspangen-
schuh
, mit echten LXV.
Absätzen; hochfeines Modell

Ah
E.CieAsG. BurgA.
Verkaufsstelle
Conrad Tack & Cle., G. m.b y. Darmstadt
Ludwigstraße 17, Fernsprecher 2137.

[ ][  ][ ]

Rummer 36

Samstag, den 5. Februar 1927

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 5. Februar.
Ernannt wurde am 16. Januar der Nachtwächter Simon Möl=
bert
bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Philippshoſpital, bei
Goddelau zum Pfleger bei dieſer Anſtalt mit Wirkung vom 1. 1. 1997.
Durch Entſchließung des Heſſifchen Landesamtes für das Bildungs=
weſen
wurde der Studienreferendar Dr. Hugo Stotz zu Gießen zum
Stdienaſſeſſor ernannt.
Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund der 85 1 und 2 des
Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw.
19. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oklober 1925
(Reg.Bl. S. 249) tritt am 1. März 1927 in den endgültigen Ruheſtand
der im einſtweiligen Ruheſtand befindliche Oberreallehrer Jakob Liſt=
mann
in Darmſtadt.
Grledigt ſind: eine Lehverſtelle für einen kathol. Lehrer an der
Voltsſchule in Gonſenheim (Kreis Mainz). Eine Wohnung für
verheirateten Lehrer wird vorausſichtlich ſchon bis Oſtern d. J. beſchafft
werden können; zwei Schulſtellen für kathol. Lehrer an der Volksſchule
in Klein=Steinheim (Kreis Offenbach). Dienſtwohnungen ſind
nicht vorhanden, andere Wohnungen ſehr ſchwer zu beſchaffen.
* Herr Generalleutnant Krauſe hat vom Reichspräſidenten zu ſeinem
70. Geburtstage das nachſtehende Schreiben erhalten: Sehr ver=
ehrte
Erzellenz! Zu Ihrem 70. Geburtstage ſende ich Ihnen in der
Erinnerung an die gemeinſam durchlebten ruhmreichen Tage von Tan=
nenberg
herzliche Glückwünſche und den Ausdruck treukameradſchaftlicher
Geſinnung. Mit freundlichen Grüßen! von Hindenburg.
Heſſiſches Landestheater. Zu Beginn des am nächſten Montag,
den 7. Februar, ſtattfindenden und unter der muſikaliſchen Leitung von
Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock ſtehenden 5. Sinfoniekon=
zertes
kommt Erich Wolfgang Korngolds Suite für Kammerorcheſter
Viel Lärmen um Nichts zur Aufführung. Von Korngold,
der ſchon in ſeinen Kinderjahren durch ſeine kompoſitoriſche Tätigkeit
das muſikaliſche Intereſſe auf ſich lenkte, brachte das Landestheater die
Sinfonietta Opus 5, ſowie die Opern Violanta‟ Der Ring des Poly=
krates
und die Pantomime Der Schneemann heraus. Korngolds letzte
Oper Die tote Stadt ging mit außerordentlichem Erfolg über eine
Reihe führender deutſcher Bühnen.
Heute Samstag, nachmittags 3.30 und 5 30 Uhr, ſind die beiden letz=
ten
Vorführungen des Schweizer Films Das Paradies Euro=
pas
im Kleinen Haus des Landestheaters.
Vielfach geäußerten Wünſchen des Publikums entſprechend hat die
Generaldirektion des Landestheaters einen weiteren Märchenfilm
Dornröschen erworben, der morgen Sonntag, nachmittags
3.30 und 5.30 Uhr, im Kleinen Haus laufen wird. Die Eintrittspreiſe
betragen wiederum 70 Pfg. und 1 Mk. Kinder haben, wie bei den ſeit=
herigen
Vorführungen der Märchenfilme, eine Ermäßigung um die
Hälfte (35 und 50 Pfg.).
Das Schnurrbuſch=Quartett veranſtaltet ſeinen zweiten
Kammermuſikabend am Donnerstag, 10. Februar, abends 8 Uhr, im
Kleinen Haus, und zwar iſt der Abend ausſchließlich Klavier= Kammer=
muſikwerken
gewidmet. Zu Gehör kommen Mozarts G=Moll=Quartett
und Dvoraks A=Dur=Quintett. Den Mittelpunkt des Programms bildet
die Erſtaufführung einer Violinſonate von Klotzki. Das Quartett wird
in der Ausführung der Werke von dem Leipziger Pianiſten Hans Beltz
ruinterſtützt, der ſich bereits hier durch die Städtiſchen Akademiekonzerte
mufs vorteilhafteſte eingeführt hat. Der Vorverkauf für dieſen Abend
beginnt am Montag, 7. Februar, an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes.
Fünfte Morgenfeier. Die fünfte Morgenfeier, die morgen
Sormittag halb 12 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindet,
teht im Zeichen Robert Schumanns. Die Morgenveranſtaltung er=
Sffnet Oskar Grauert mit vier Liedern (Freiſinn, Erſtes Grin, Die
Votosblume, Frühlingsnacht), ihm folgt Margarete Albrecht mit dem
Nußbaum, Röſelein, Röſelein Schneeglöckchen Aufträge‟ Als=
pann
ſingen Margarete Albrecht, Anna Baumeiſter=Jacobs, Rud. Strze=
ſetz
und Oskar Grauert Spaniſche Liebeslieder, und werden
abei von Erich Riede und Fritz Bohne am Steinwah=Flügel begleitet.
Karten zum Preiſe von 50 und 80 Pfg. an der Tageskaſſe des Kleinen
Sauſes und bei Schutter, Eliſabethenſtraße.
Jubiläum. Am 3. Februar d. Js. waren 2 Jahre verfloſſen,
eit der Meiſter Jakob Weber, Rößlerſtraße 85 wohnhaft, bei der
Firma Lippmann May, Eiſen=, Metalle= und Rohprodukten= Großhand=
ung
, in Dienſte trat. Aus dieſem Anlaß fand in den Geſchäftsräumen
äne Feier ſtatt. Dem Jubilar wurden ſeitens der Firma ein namhaftes
(-ldgeſchenk, von den Angeſtellten und Arbeitern wertvolle Geſchenke
iberreicht.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags um 11
id 11½ Uhr ſtatt. Samstags geſchloſſen.
Religionswiſſenſchaftliche Vorträge. Auf den Vortrag, den der
rofeſſor für Literaturwiſſenſchaft an der Univerſität Prof. Dr. Vié=
tor
am nächſten Montag, abends 8 Uhr, im Feſtſaale des Gym=
umſiums
halten wird, wird nochmals mit dem Bemerken hingewieſen,
daß er ganz pünktlich beginnen wivd, da der Redner ſeinen Vortrag
um 9 Uhr beendigen muß, um noch an demſelben Tag zurückreiſen zu
kmnen. Da dieſer Vortrag eines Vertreters der geiſtesgeſchichtlichen
Auuffaſſung der Literaturgeſchichte beſonderem Intereſſe ſowohl bei den
elningeliſch Geſinnten als auch bei den Gebildeten unter den Verächtern
dS evangeliſchen Chriſtentums begegnet, empfiehlt es ſich, ſchon im
Aorverkauf bei J. Waitz (Eliſabethenſtraße) und W. Heckmann ( Mühl=
ſthaße
) ſich mit Eintrittskarten zu verſehen (1. Platz 1 Mk., 2. Platz
5 Pfg., für Studierende und Schüler halbe Preife).
Elternabend der Liebigs=Oberrealſchule. Am Montag veran=
teltete
die Liebigs Oberrealſchule einen Elternabend zur Beratung der=
ſe
igen Eltern, die Oſtern 1927 ihre Kinder in die höhere Schule über=
riten
laſſen wollen. Die Verſammlung war gut beſucht. Es wurden
dar von berufener Seite alle für die Eltern wichtigen Fragen erörtert.
50, wurde geſprochen über die Art der höheren Schulen, die Unterſchiede
ſiſchen Gymnaſium. Realgymnaſium, Reformrealgymnaſium, Ober=
lſchule
und Aufbauſchule, die Aufnahmebedingungen, die Frage des
ASertritts nach vier= oder dreijährigem Grundſchulbeſuch. In freier
ASſprache war Gelegenheit geboten, ſich eingehend zu unterrichten.
6e onderes Intereſſe erweckte die für Heſſen verhältnismäßig neue
=aulart des Reformrealgymnaſiums; drei Darmſtädter Anſtalten
M algymnaſium, Ludwigs= und Liebigs=Oberrealſchule) führen Reform=
eilgymnaſial
=Klaſſen. Infolge des gemeinſamen Unterbaus des Re=
uirnrealgymnaſiums
mit der Oberrealſchule in den drei unterſten
klatſſen bietet es allen Eltern, die ihre Kinder in der höheren Schule
iu einer neueren Fremdſprache anfangen laſſen wollen, große Vor=
elle
dadurch, daß ſie ihre endgültige Entſcheidung, ob ihr Junge die
rrealſchule oder das Reformrealgymnaſium durchlaufen ſoll, erſt drei
a re nach dem Uebertritt ihrer Kinder in die höhere Schule, treffen
UFen.
Volkshochſchule. In ſeinem zweiten Beethoven=Vortrage am
anuar ſprach Herr Studienaſſeſſor Henk an Hand zahlreicher Licht=
Uer über Beethovens äußere Erſcheinung und ging dann im zweiten
el des Vortrages über zu des Komponiſten politiſchen und ſozialen
hauungen, einem bis heute kaum noch bearbeiteten Gebiete. Auf
und zahlreicher Selbſtzeugniſſe aus Beethovens Briefen und Kon=
Tationsbüchern wurden die im tiefſten Grunde egozentriſchen demo=
a
ſchen Anſchauungen Beethovens, ſein Verhältnis zu Napoleon und
engliſchen Staatsverfaſſung ſowie die Gründe zu Beethovens frei=

ſachen Anſchauungen dargelegt, ſein auf der hohen ſittlichen For=
Hag der guten Tat baſierendes, klar und feſt gefügtes muſikaliſch=
fles
Eyſtem erörtert, das geradezu in einem muſikaliſchen Sozialis=
* gibfelt. Die muſikaliſchen Darbietungen hatten wieder in bewähr=
Weiſe Frau Aſſeſſor Henk (Klavier), Herr O. Kleinberg (Violine)
9 Herr Dr. Dexheimer (Cello) übernommen. In kriſtallklarer Rein=
erklangen
die Doppelgriffe der Romanze für Violine, mit derem
Meriſch vollendetem Vortrag Herr Kleinberg ſich nicht nur ein muſi=
es, ſondern auch erzieheriſches Verdienſt ſchuf; ſind doch die
EHobenſchen Romanzen ihrer anſcheinend nicht ſchweren Technik wegen
auzu oft Gegenſtand barbariſcher Mißhandlung Beethovenſchen Ver=
A niſſes. Am Schluſſe dann das Klaviertrio Op. 1 Nr. 1, das erſte
Son Beethoven in Wien veröffentlichten Kammermuſikwerke, das
* bereits ganz den Stempel des großen Meiſters trägt. Abgeſehen
Sinigen geringen Tempounebenheiten, in dem ſehr ſchwierigen
Id war die Darbietung ſchlechthin vortrefflich, vom Geiſte hoher
M=alität erfüllt und in den ſchmnellen Sätzen auf unfehlbare Technik
Eabier und Violine aufgebaut, während der Celliſt beſonders in
mefempfundenen Melodien des langſamen Satzes zu ſeinem Rechte
Der nächſte Vortrag findet anfangs März ſtatt und wird die
füie ngeſtalten in Beethovens Leben behandeln.
Beim Verkauf eines Kraftfahrzeuges nicht die Meldung davon
2 Finanzamt unterlafſen! In den Kreiſen der Kraftfahrzeugbeſitzer
Hälthin die Anſicht verbreitet, daß das Polizeiamt, bei dem der Ver=
keines
Kraftfahrzeuges ordnungsgemäß angemeldet wurde, dieſe
ung auch an das zuſtändige Finanzamt weitergeben würde. Dieſe
r iſt irrig. Da in der Unterlaſſung der Anzeige des Verkaufs ein
mrer Verſuch der Steuerhinterziehung erblickt werden kann, kann
ingend empfohlen werden, neben der Anmeldung bei der Polizei=
Doe die Anzeige beim Finanzamt nicht zu vergeſſen.

Gaſiſpiel des Hamburger Opereiten=Theaters
im Orpheum.
Die Tugendprinzefſin.
Das derzeitige Gaſtſpiel des Hamburger Operetten=Theaters bringt
in der Schwank=Operette Die Tugendprinzeſſin von Georg Okon=
kowski
, zu der Kurt Zorlig eine flüſſige, einſchmiegſame Muſik
geſchrieben hat, alles, was man in dieſem Tempel der leichtgeſchürzten
Muſe zu ſehen gewohnt iſt, und ſehen will: Schwank, Operette, Revue,
Ballett, moderne Tänze uſw., all das iſt in dieſem wirkſamen Bühnen=
ſtück
vereinigt und in einer Handlung zuſammengebaut, in der lebe=
männlicher
Leichtſinn kaum zu überbieten iſt. Es iſt ſchwer, den Gang
dieſer Handlung zu ſchildern, dabei iſt ſie, im Grunde genommen, in
keiner Weiſe frivol, ſie gibt nur in geſchickt erfundener Situationskomik
Szenenbilder, die vom Großſtadt=Lebemannstyp nicht zu trennen ſind.
Doppelt geſchickt darum, weil eigentlich nichts paſſiert, obwohl die Situ=
ationen
vielfach ſehr bedenklich erſcheinen. Wo der Ehebruch komplett
wird, geſchieht er mit der eigenen Frau und ſührt ſchließlich zu gutem
Ende. Durch den vermeintlichen Seitenſprung lernt der leichtſinnige
Gatte die Liebenswürdigkeit ſeiner Frau erſt kennen, und vergnügt
ziehen ſchließlich alle heimwärts, nachdem Tanztournees, Reiſen nach
Baden=Baden, zu Steinach nach Wien, erfolgt waren. Durch Tanzein=
lagen
und Tanzduette, vor allem durch das Gaſtſpiel der Baroneſſe La=
faire
und ihren Girls vom Folies caprice in Paris, erfährt die Auf=
führung
eine ebenſo pikante Bereicherung, wie durch die entzückenden
kapriziöſen Couplets und Duette erſtklaſſiger Liliputaner=Salonkünſtler,
die dem Publikum beſonders gut gefallen und jeweils bei ihrem Auf=
treten
ſchon mit herzlichem Beifall begrüßt werden.
In der Tat ſind dieſe kleinen Küinſtler von außerordentlicher Leben=
digkeit
und Friſche. Daß ſie in der Art ihrer Vorträge auch durchweg
dezent ſind, hält die Wirkung ihres Auftretens in intereſſanter Weiſe die
Wage zwiſchen kindlich Ausgereiftem und den Anſprüchen Erwachſener.
Zudem ſind die kleinen Künſtler ſehr elegant im Koſtüm und dem Auf=
treten
.
Das Pariſer Ballett der Baroneſſe Lafaire iſt außerordentlich
temperamentvoll, und zwar ſo, daß die Entfaltung dieſes Temperaments
beſonders in den Tänzen mit groteskem Einſchlag mit dem Maße der
Unbekleidetheit ſteigt. Aus der Darſtellung der Handlung treten beſon=
ders
erfolgreich heraus: Gretl Pirko als Annelotte, die Präſi=
dentin
des Kluhs der weißen Feder (äußeres Zeichen der Keuſchheit),
dann die Tugendprinzeſſin ſelbſt, die viel umſchwärmte ehemalige Tän=
zerin
, derzeitige Gräfin Erffa, Paula Schwenke. Auch Mia
Kolliſch und Friedl Pilz werden geſanglich und darſtelleriſch
ihren Aufgaben durchaus gerecht. Von den Horren des Enſembles iſt
Ludwig Bendiner ein ausgezeichneter Komiker und Hans Wil=
helm
ein ebenſo ausgezeichneter Bonvivant bzw. Operettentenor. Carlo
Klee und Heinz Roggenkamp, der erſtere als verknöcherter Juſtiz=
rat
, letzterer als lebenslüſterner Referendar und Elegant, haben ſtarken
Anteil an der Wirkſamkeit der Handlung. Die muſikaliſche Begleitung
Kurt Schwarzloſes trägt der ausgelaſſenen Stimmung in beſter
Weiſe Rechnung. Alles in allem: das Publikum amüſiert ſich drei Stun=
den
hindurch auf das beſte.

(2355
Sonntag 3½, Uhr und 5½½ Uhr
im K einen Haus des Landestheaters
Märchenfilm: Dornröschen
Preise 70 Pfg. und 1 Mk. (Kinder 35 Pfg. und 50 Pfg.)

Der Gabelsberger Stenographenverein 1861 Darmſtadt. Verein
für Einheitskurzſchrift, hielt am Samstag im Konkordiaſaal ſeine dies=
jährige
Generalverſammlung ab. Der erſte Vorſitzende Herr
Oberrechnungsrat Werner begrüßte die Erſchienenen und gab im
allgemeinen einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit des Vereins. Im
verfloſſenen Jahr iſt ein Mitgliederzugang von 250 zu verzeichnen. Die
Geſchäftsſtenographenprüfung haben in 1926 insgeſamt fünf Mitglieder
in Einheitskurzſchrift beſtanden, ſodaß jetzt ſchon über 70 Mitglieder
ſich dieſer Prüfung mit Erfolg unterzogen haben. Auch die vom Verein
eingerichtete Schreibmaſchinenſchule (Heinheimerſtraße 42) hat einen
bedeutenden Aufſchwung genommen. In dieſer Schule ſind jetzt Schreib=
maſchinen
aller bekannten Syſteme vertreten. Der Verein hat im In=
tereſſe
ſeiner Mitglieder eine Lehrerin für die Bedienung der neuen
Urania=Stenographier=Schreibmaſchine in Dresden ausbilden laſſen, ſo
daß die Schreibmaſchinenſchule auch alsbald in der Lage ſein wird, die
Mitglieder mit der neueſten Errungenſchaft auf dem Gebiet des Schreib=
maſchinenweſens
bekannt und vertraut zu machen. Der Vorſitzende ver=
ſäumte
nicht, auch den Vorſtandsmitgliedern und den Unterrichtsleitern
Dank zu ſagen. Dem inzwiſchen eingetroffenen Ehrenvorſitzenden des
Vereins, Herrn Oberſtudiendirektor Pfaff ruft er ein herzliches Will=
kommen
zu. Der Vorſitzende der Unterrichtskommiſſion Herr Wag=
ner
erſtattet Bericht über die Unterrichtstätigkeit des Vereins. Der
Unterricht wird erteilt im Gebäude der Ballonſchule und der Beſſunger
Knabenſchule, an vier Unterrichtsabenden wöchentlich je 75 Minuten.
Im Jahre 1926 liefen 53 Kurſe. Der Bericht des Wettſchreibausſchuſſes
unter dem Vorſitz des Herrn Beutel weiſt folgende Zahlen auf: Im
verfloſſenen Jahre wurde in 6 Wettſchreiben und 2 Handelskammer=
prüfungen
den Mitgliedern Gelegenheit zum friedlichen Wettbewerb
gegeben. Insgeſamt haben ſich 345 Mitglieder den Wettſchreiben unter=
zogen
(300 in Reichskurzſchrift und 45 in Gabelsberger). Hiervon konn=
ten
316 je einen Ehrenpreis erringen. Bei den Handelskammerprüfun=
gen
hatte der Verein ſechs Teilnehmer (alle in Reichskurzſchrift, und
zwar 5 Teilnehmer mit 150 Silben und 1 Teilnehmer mit 180 Silben)
die ſämtlich beſtanden. Der Vorſitzende der Geſelligkeitsabteilung Herr
Schneider gab einen kurzen Bericht über die im verfloſſenen Jahr
getroffenen Veramſtaltungen. Herr Raſp als Prüfer der Monatsauf=
gaben
konnte berichten, daß für neun Monatsaufgaben insgeſamt 250
Arbeiten abgegeben worden ſind (14 nach Gabelsberger und 234 nach
Reichskurzſchrift). Die beſten und fleißigſten Teilnehmer konnten mit
einem beſonderen Ehrenpreis ausgezeichnet werden. Der Abſchluß der
1926er Rechnung war ſehr günſtig. Die Prüfung der Rechnung hatte
keine Beanſtandungen ergeben, und wird hierauf dem Rechner Herrn
Trautmann Entlaſtung erteilt. Der Vereinsbeitrag und das Un=
terichtsweſen
bleibt wie im Vorjahre. Der Vorſitzende Herr Oberrech=
nungsrat
Werner teilt der Hauptverſammlung in dem Punkte Neu=
wahl
des Vorſtandes mit, daß er aus Geſundheitsrückſichten bitten
müſſe, von der Wiederwahl ſeiner Perſon Abſtand zu nehmen. Der
ſeitherige Vorſtand ſchlägt als neuen Vorſitzenden Herrn Stadtverwal=
tungsinſpektor
Peter Meyer vor. Dieſer Vorſchlag wurde einſtimmig
gutgeheißen, und auch der übrige Vorſtand wurde nach Vorſchlag mit
wenigen Aenderungen gegen das Vorjahr einſtimmig gewählt. Herr
Meyer dankte für die Wahl und übernahm ſodann den Vorſitz. An=
ſchließend
fand ein Antrag des Vorſtandes, Herrn Werner in Anerken=
nung
ſeiner hervorragenden Verdienſte zum Ehrenmitglied des Vereins
zu ernennen, ihm gleichzeitig Sitz und Stimme im Vorſtand zu ver=
leihen
, einſtimmig Annahme. Sodann nahm der Ehrenvorſitzende Herr
Oberſtudiendirektor Pfaff das Wort und führte ungefähr folgendes
aus: Die Amtszeit des Herrn Werner fiel in eine in der Geſchichte
der Stenographie unendlich wichtige Zeit. Eine außerordentlich ſchwere
Entſcheidung fiel in ſeine Amtszeit, denn dem deutſchen Volke wurde im
Herbſt 1924 auf Beſchluß der deutſchen Regierung eine ſtenographiſche
Einheitskurzſchrift beſchieden. Der Gabelsberger Stenographenverein
ſon 1861 iſt einer der erſten Vereine geweſen, die ſich veſtlos auf den
Boden der Einheitskurzſchrift geſtellt haben, und das iſt in erſter Linie
in Verdienſt des Herrn Werner. Dem ſcheidenden Herrn Werner kann
dieſe Tat nicht hoch genug angerechnet werden. Er iſt dem V rein ein
vorbildlicher Führer in all dieſen Jahren geweſen, und wir tröſten uns
in dem Bewußtſein, daß ſeine Liebe zur Stenographie unſerem V rein
und unſerer Sache erhalten bleibt. Aber wir können Herrn Werner
nicht ſo einfach mit Worten ziehen laſſen, er ſoll uns noch feſter v rbun=
den
bleiben. Die Hauptverſammlung hat ihn deshalb einſtimmig zum
Ehrenmitglied ernannt. Sodann übergibt der Redner als Zeichen be=
ſonderer
Anerkennung namens des Vorſtandes Herrn Werner eine gol=
dene
Uhr. Herr Werner dankte in bewegten Worten und ſchätzte ſich
lücklich, dieſen Abend erleben zu dürfen; er verſicherte, daß er weiter
nitarbeiten will in Liebe zur Sache.
Orpheum. Der Kartenv rkauf für die Sonntagnachmittag=
Märchenvorſtellung Rotkäppchen und der Wolf (von den be=
liebten
Liliputanern dargeſtellt) findet nur im Verkehrsbureau
tatt. Es gelten kleinſte Eintrittspreiſe von 40 Pfg. bis 1,50 Mk.
(auch für Erwachſene). Siehe heutige Anzeige.
Winterſportzüge nach dem Taunus. Am Sonntag, den 6. Febr.,
läßt die Reichsbahndirektion Frankfurt wieder zwei Sonderzüge nach
den Sportgebieten des Taunus laufen, und zwar fährt der Zug Frank=
furt
-Königſtein wieder direkt durch: Frankfurt ab 6.40 Uhr, Höchſt ab
7.00 Uhr, Königſtein an 7 40 Uhr vorm. Der Sonderzug nach Cronberg
fährt ab Frankfurt Hbhf. 6.48, Frankfurt Weſt ab 6.55, Rödelheim ab
7.02, Cronberg an 7 20 Uhr. Die Sonntagskart n haben ſüir dieſe Züge
Gültigkeit. Für die Rückfahrt ſind alle erforderlichen Maßnahmen ge=
troffen
.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 6. Februar. C 12. Anfang 5½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
Der Ring des Nibelungen von Rich. Wagner. Erſter Tag:
Die Walküre Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Montag, 7. Februar. Anfang 7½ Uhr, Ende 9½ Uhr: Fünftes
Konzert des Landestheaterorcheſters. (Werke
von Korngold, Rudi Stephan, Mozart und Richard Strauß.)
Preiſe 1 bis 7 Mk. (Sperrſitz 5 Mk.).
Dienstag, 8. Februar. A 12. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr:
Haus Herzenstod eine zornige Komödie von Shaw.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, 9. Februar. T 12: Schülermiete gelb6 und braun 7.
Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: Die Zauberflöte,
Oper von Mozart. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 10. Februar. K 8 (Bühnenvolksbund). Anfang 7½
Uhr, Ende nach 10½ Uhr: Gaſparone, Operette von
Millöcker. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, 11. Februar. Anfang 7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
Schüler= u. Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen: Wil=
helm
Tell Schauſpiel von Schiller. Preiſe 0.50, 1.00,
1.50 und 2 Mk.
Samstag, 12. Februar. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Volks=
vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: Der Vetter aus
Dingsda Operette von Künnecke. Preiſe 1, 2, 3, 4 Mk.
Sonntag, 13. Februar. B 13. Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr:
Triſtan und Iſolde von Richard Wagner. Preiſe
1.20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 6. Februar. Vormittags 11½ Uhr: Sechſte Mor=
genfeier
: Robert Schumann: Spaniſche Liebeslieder,
(Marg. Albrecht, Anna Baumeiſter=Jacobs, Rud. Strzeletz,
Osk. Grauert, Erich Riede, Fritz Bohne.) Preiſe 50 u. 80 Pfg.
Nachmittags 3½ und 5½ Uhr: Märchenfilm: Dorn=
röschen
Preiſe 0.70 u. 1 Mk., Kinder 0.35 u. 0.50 Mk.
Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Volksvorſtellung zu ermäßig=
ten
Preiſen: Der Raub der Sabinerinnen, Luſt=
ſpiel
von Schönthan. Preiſe 0.50, 1.00, 1.50 u. 2 Mk.
Montag, 7. Februar. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 8. Februar. Schülermiete weiß 7 und rot 7. Anfang
7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Die Entführung aus dem
Serail, Oper von Mozart. Preiſe 0.80 bis 4.80 Mk.
Mittwoch, 9. Februar. Zuſatzmiete II (10). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Uraufführung: Die Märchen der Köni=
gin
von Navarra, Luſtſpiel von Seribe und Legouve
in der Neubearbeitung von Otto Stockhauſen. Preiſe 1.20
bis 7.20 Mk.
Donnerstag, 10. Februar. Abends 8 Uhr: Kammermuſik=
abend
des Schnurrbuſch=Quartetts. Preiſe 1, 2
und 3 Mk.
Freitag, 11. Februar. Unbeſtimmt.
Samstag, 12. Februar. 6. Vorſtellung der Samstags= Fremden=
miete
. Anfang 3 Uhr, Ende 5 Uhr: Iphigenie, Schau=
ſpiel
von Goethe. Preiſe 0.80 bis 4.80 Mk.
Sonntag, 13. Februar. Zuſatzmiete TV (6). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Zum erſten Male wiederholt: Die Mär=
chen
der Königin von Navarra. Preiſe 1.20 bis
7.20 Mk.
Volkshochſchule. Wir machen unſere Mitglieder auf den öffent=
lichen
Vortrag aufmerkſam, der am Samstag, den 5. Februar, 8.15
Uhr abends, im Saal der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ( Eliſa=
bethenſtraße
) ſtattfindet. Es ſpricht eine Schweizerin, Fräulein Gertrud
Spörri Pfarrer der Chriſtengemeinſchaft, über das Thema: Der
religiöſe Beruf der Frau.
* Verein für das Deutſchtum im Auslande. Vorgeſtern veranſtaltete
der Verein für das Deutſchtum im Auslande (Männerortsgruppe) einen
Vortragsabend im Gartenſaale des Städtiſchen Saalbaues, der gut be=
ſucht
war. Das Schülerorcheſter des Realgymnaſiums unter Leitung
von Herrn Reallehrer Weide eröffnete die Veranſtaltung mit einer
tonſchönen Wiedergabe von Beethovens Triumphmarſch aus dem
Trauerſpiel Tarpeia von Kuffner. Das Publikum ſpendete hierfür
lebhaft Beifall. Nach einer Begrüßungsanſprache des Herrn Prof. Dr.
Köſer hielt der bewährte Vorkämpfer des Deutſchtums Herr Prof.
Dr. Graßl aus Belgrad einen Vortrag über das Thema: Der ſüd=
ſlawiſche
Staat und die deutſche Minderheit‟. Der
Redner umſchrieb zunächſt die ſeeliſche und geiſtige Eigenart der Be=
wohner
in ſeinem Heimatſtaat. Die Gründung des Südſlawenſtaates ſei
keine Zufallsſchöpfung des Weltkrieges, ſondern die Wiederherſtellung
des alten ſerbiſchen Reiches, wie es vor der Türkenherrſchaft beſtand.
Die Serben ſind ein urwüchſiges Bauernvolk, erfüllt von religiöſer und
nationaler Sehnſucht mit urſprünglichen Triebkräften, Serben, Kroaten
und Slowenen würden alles für ihre nationale Einheit opfern. Allge=
mein
iſt die Anſicht, daß der Staat von innen neu aufgebaut werden
muß, vor allem geſetzgeberiſch und ſozial. In der Außenpolitik lauter
jetzt im Südſlawenſtaat die Parole: Zurück zu Rußland! Man will
auch zu Deutſchland in ein gutes Verhältnis treten und hat die deutſch=
franzöſiſche
Annäherung freudig begrüßt. Das Deutſchtum im Süd=
ſlawenſtaat
zerfällt in zwei Gruppen: die eine iſt auf dem ehemaligen
öſterreichiſchen Boden entſtanden, die andere, die dem Deutſhtum eigent=
lich
das Gepräge gibt, auf ehemaligem ungariſchen Boden. Im ganzen
kann die Zahl der Deutſchen auf 700 000 veranſchlagt werden. Die
Deutſchen ſitzen in geſchloſſenen Siedlungen (Gemeinden); eine Sprachen=
karte
, die darüber genaue Auskunft geben könnte, gibt es leider nicht.
Durch die willkürliche Grenzziehung bei der Gründung des Staates ſind
viele deutſche Gebiete ſchwer geſchädigt worden. Die Schwaben ſind ein
Bauernvolk, es fehlen ihnen die ſoziale Gliederung und die gehobenen
Schichten, die ſich nur an wenigen Stellen entwickelt haben. Das Volk
iſt deshalb führerlos; es will fetzt aber politiſch und kulturell ſich zur
Geltung bringen, und hat ſich in einem Kulturbund geeinigt, der ſich
über das ganze Gebiet des Südſlawenſtaates erſtreckt. Die Deutſchen
wollen im Südflawenſtaat nicht ſelbſt kutſchieren, ſondern nur anſtändig
gefahren werden. Die Ausführungen des Redners waren von langan=
haltendem
Beifall begleitet. Den Abend beendeten zwei von dem
Schüilerorcheſter ſchneidig geſpielte Märſche und Dankesworte des Herrn
Prof. Dr. Köſer, woran ſich ein Hoch auf das deutſche Volk und das
Deutſchlandlied ſchloſſen.
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla, Motto: Mir freie uns! Die
am 13. Februar 1927 abends 6.11 Uhr, beginnende Damen= und
Herrenſitzung im Städtiſchen Saalbau verſpricht nach den Vor=
bereitungen
ein Ereignis erleſenſter Art zu werden. Für das dekorative
Gepräge des Saalbaues ſorgt das Komiteemitglied Kunſtmaler Hart=
muth
Pfeil, deſſen originelle Ideen bei dieſer Gelegenheit beſonders
um Ausdruck kommen werden Paul Kaiſer, der Dichter des vorjähri=
gen
Eröffnungsſpieles, hat auch für die diesjährige Sitzung ein ſolches
verfaßt, das wirkungsvoll den Abend einleiten wird. Die Sitzung ſteht
unter Leitung des alten Karnevaliſten und Büttenredners J. Jakobi,
genannt die kleine Exzellenz, der nicht allein Gewähr bietet für einen
humorvollen Verlauf der Sitzung, ſondern auch darauf bedacht ſein wird.
daß die Sitzung ſpäteſtens um 11 Uhr abends ihr Ende erreicht hat und
mit dem Tanz begonnen werden kann. Alle Redner und Liederdichter
des Abends werden ihr Beſtes bringen und die Ereigniſſe des verflof=
ſenen
Jahres Revue paſſieren laſſen. Es kann mit Beſtimmtheit geſagt
werden, daß auch die Herren offiziellen Vertreter in der Sitzung das
Wort nehmen werden. All’s in allem: Die Sitzung der Karnevalgeſell=
ſchaft
Narrhalla wird ein Ereignis der diesjährigen Saiſon ſein.

TV 286

Die Kinder Ihrer Nachbarin
gedeihen, eind kraftstrotzend
und blühend, bekommen aber auch
täglich den gesunden und wohl-
schmeckenden

Soelig’s kand. Kornkaffee‟
Ueberall zi haben.
Pfundpukei nur 50 Pfg.

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Samstag, den 3 Februar 1927

Nummer 36

* Januarſitzung (Hauptverſammlung) der
Heiſiſchen Familiengeſchichtlichen Vereinigung.
Der Vorſitzende gab eine Ueberſicht über die Tätigkeit der Ver=
einigung
im letzten Jahre. Es geht vorwärts, die Mitglieder ſind um
etwa 100 geſtiegen, es ſind augenblicklich rund 350. Ueber die Vorträge
und Verhandlungen iſt ja in dieſem Blatte jeden Monat reg.lmäßig
berichtet worden. Heft 2, 3 und 4 der Mitteilungen mit einer Fülle
von Nachrichten über heſſiſche und andere Familien ſind herausgegeben
worden, ein 5. Heft mit einer Abhandlung von Archivaſſeſſor Dr.
Clemm über das Stammbuch des Superintendenten J. Vietor
(15751628) wird im Laufe des Sommrs erſcheinen. Zahlreiche Aus=
künfte
wurden erteilt. Die Anfänge einer Bibliothek mit zahlreichen
im Austauſch erhaltmen Blättern ſind vorhanden und im Staatsarchiv
aufbewahrt. Eine Aenderung der Geſchäftsordnung wurde beſchloſſen.
Die Rechnung von dem Rechner Profeſſor Dr. Hammann wurde
gebrüft, und ihm Entlaſtung erteilt, das Vereinsvermögen beträgt 488
Mark. Der Mitgliedsb itrag für 1927 iſt 3 Mark; dafür werden ſämt=
liche
Veröffentlichungen des Vereins geliefert.
Hierauf hielt der Geſchichtsſchreiber von Griesheim, Herr Lehrer
Hering, einen inhaltsreichen, feſſelnden Vortrag über die Gries=
heimer
Schultheißenfamilie Keller. Er führte etwa
folgendes aus: Er umgab das Knochengerüſt der Stammtafel mit Fleiſch
und Blut und ſtellte damit ein kulturgeſchichtlich anziehendes Lebensbild
aus Griesheims Vergangenheit ſeinen Zuhörern leibhaftig vor Augen.
Unter den Fachwerkbauten fällt ein ſteinernes Haus außerhalb des
eigentlichen Dorfs an der Geleitsſtraße auf, das um 1694 von dem
Kapitän Hans Dreßler erbaut wurde. Es wurde von dem ein=
gewanderten
Peter Keller, der ſich um 1642 mit der Tochter des
verſt. Schultheißen Philipp Peter verheiratete erworben und
ein Gaſthof Zum Schwanen darin eröffnet. Schon 1645, als Landgraf
Georg II. mit Turenne eine Summe wegen Befreiung ſein.s Landes
vereinbart hatte, wurden wegen nicht rechtzeitiger Entrichtung des An=
teils
mehrewe angeſehene Einwohner in dem Schwanen feſtgeſetzt und
ſpäter aus dem gleichen Grunde auch Peter Keller u. a. nach Darmſtadt
abgeführt. Keller und ein anderer Einwohner führten nach 1848 die
Verhandlungen mit den Beauftragten der Landgräfin wegen Verkaufs
gemeinheitlichen Wieſengrundes. Er und der Schultheiß holten das
Geld in Darmſtadt ab. Das ganze verkaufte Gelände heißt heute noch
die Fürſtenwieſe‟ In den nächſten Jahren iſt aus den Quellen deut=
lich
zu erkennen, wie der ganze Betrieh des Peter Keller ſich immer
mehr ſteigert. Sein Haus iſt ein beliebter Aufenthalt für Beamte zur
Abwicklung ihrer Dienſtgeſchäfte oder zur Erholung nach den Anſtreng=
ungen
des Tages. Er ſt gezwungen, das Haus zu vergrößern, denn
auch Reiſende jeglicher Art machen Raſt in der einladenden Herberge
und bleiben daſelbſt über Nacht. Der Jahresverbrauch an Wein be=
trug
1660 rund 3200Liter. So wächſt auch ſein Vermögen. Er ſchießt der
Gemeinde Geld vor. Die rückſtändigen Zinſen vergrößern die Summe.
Doch nicht immer läßt er die Zinſen zum Kapital ſchlagen. Die Ge=
meinde
frondet für ſeine fronpflichtigen Pferde. Er ſelbſt und zwei
Pferde ſind von der Fron befreit. Das iſt ſein Recht, das mit ſeinem
freien Hauſe verkwüpft iſt. So erſcheint er auf den erſten Blick als
ein Gewaltiger, dem ſich alles beugt, doch iſt dem nicht ſo. Wenn
er auf Georgen oder Michaelis zu Gericht ſitzt mit den übrigen Gerichts=
perſonen
, da wigt der Feldſchütze auch ſeine Verfehlungen und er muß
Buße zahlen.
Wir können an dieſer Stelle nicht auf alles eingehen, was der Vor=
tragende
noch aus ſeinem Laoben erforſcht hatte. Nur das möchten wir
noch erwähnen, daß er 1673 zum Schutheiß ernannt wurde, und die
letzten Jahre ſeines Lebens zum größten Toil dem Neubau der Gries=
heimer
Kirche gewidmet waren, den er in Gemeinſchaft mit dem damali=
gen
Pfarver Walther trotz aller ſich entgegenſtemmenden Hinderniſſe
aufs eifrigſte zu fördern wußte. Leider konnte er das fertige Gebäude
nicht mehr ſchauen. Er ſtarb vor ſeiner Vollendung am 10. Juni 1681.
Im zweiten Teile gab der Vortragende einen kurzen Ueberblick über
die Ausbreitung der Familie Keller. Von den Söhnen Peter Kel=
lers
ſind nur die beiden älteſten von Bedeutung: Johann Jacob
und Fohann Peter. Der letztere iſt der Stammbater der noch heute
im Griesheim lebenden Keller=Familien. Der älteſte Sohn Johann
Jacob erbte das Schultheißenamt, welches nach ihm noch zwei aus der
älteren Linie inne hatten: ſein Sohn Johann Heinrich und ſein
Enkel Johann Georg Valentin, der am 19. März 1801 ſtarb.
Mit dem Sohn dieſes Johann Georg Valentin, dem Auguſt Hein=
rich
Keller, ſtarb 1825 die ältere, die Schultheißen=Linie im Mannes=

ſtamme in Griesheim aus, denn die überlebenden Söhne zogen alle aus=
wärts
. Die einzige Tochter Anna Margaretha heiratete 1826
den Küfer und Bierbrauermeiſter Johann Valentin Hottes
von Egelsbach. Deſſen Sohn, der 1901 kinderlos verſtorbene Auguſt
Hottes, war der letzte des Gricsheimer Zweiges.
Der Vortragende ging noch auf die weiblichen Glieder der Familie
Keller ein, wovon Nachkommen in Darmſtadt (Nungeſſer), Eberſtadt und
Büdingen (Oberſtudiendirektor Dr. Keller) wohnen. Der Redner erntete
ſür ſeine reizvollen Darbietungen lebhaften Beifall und Dank der ihm
geſpannt lauſchenden Zuhörer. Eine eingehende Erörterung und Mei=
nungsaustauſch
ſchloß ſich daran, woraus noch die Mitteilung, daß ein
Mitglied der Familie, Heinrich geller Sohn, 1798 ſein Geſchäft,
die Klenganſtalt, nach Beſſungen verlegte und ſo der Begründer des
Darmſtädter Welthandels in Nadelholz= u. a. Samen wurde. Die Firma
8. Noack.
Konrad Appel ſtammt auch aus Griesheim.
Auswüchſe des Reklameweſens. In letzter Zeit ſind wiederholt
Nachahmungen von Reichsbanknoten (ſogenannte Blüten) zu Reklame=
zwecken
verbreitet worden. Trotz der vorhandenen Abweichungen zeigen
dieſe Blüten, beſonders wenn ſie zuſammengefaltet ſind, eine Aehnlichkeit
mit den echten Noten, ſodaß es in einer Reihe von Fällen bereits Be=
trügern
gelungen iſt, ſie zu Zahlungen zu verwenden. Es erſcheint an=
gebracht
, das Publikum, insbeſondere die gewerblichen Kreiſe, darauf
hinzuweiſen, daß nach 8 360 Ziffer 6 St. 6. B.s die Anfertigung und Ver=
breitung
von Warenempfhlungskarten, Ankündigungen oder anderen
Druckſachen oder Abbildungen, welche in der Form oder Verzierung dem
Paviergeld ähnlich ſind, ſtrafbar iſt. Das Reichsbanbdirektorium warnt
daher vor Anfertigung, Verbreitung und gleichzeitig auch vor Annahme
derartiger Blüten.
Lokale Veranſialtungen.
Dſe bierunter erſcheinenben Notizen ſind an ſchließilich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritik.
Kappenabend im Arheilger Mühlchen. Das be=
liebte
Arheilger Original=Jazzband veranſtaltet morgen Sonntag ab
4.11 Uhr einen großen närriſchen Kappenabend. (Siehe Anzeige.)
Heute abend ab 8 Uhr findet im Kaffee, Rheingold,
Alexanderſtraße 5, der dritte karnevaliſtiſche Abend ſtatt. Die Räume
ſind von Künſtlerhand in origineller Weiſe ausgeſtattet.
Am Sonntag, 6. Februar, findet in der Beſſunger Turn=
halle
ein großes humoriſtiſch=karnevaliſtiſches Konzert, ausgeführt von
1620 Mitgliedern des Vereins ehemal. Militärmuſiker unter Leitung
von Obermuſikmeiſter a. D. Rühlemann ſtatt. Nach dem uns vorgelegenen
Programm wird Herr Rühlemann für eine fröhliche Stimmung ſorgen,
wobei verſchiedene Lieder und Potvourris mitgeſungen werden können.
Der Schmetterlingsklub Wallachei 1905 veran=
ſtaltet
am 26. Februar in den feenhaft dekorierten Näumen des Rummel=
bräu
ſeinen diesjährigen, allſeits beliebten Maskenball. Der Klub
hat auch in dieſem Jahre keine Arbeit und Mühe geſchent, ſeinen An=
hängern
echte Faſtnachtsſtimmung und fröhliche Stunden zu bereiten.
Bayern=Verein. Heute abend findet ein großer Mas=
kenhall
des BahernVereinz im Konkordiaſaal ſtatt, worauf wir
beſonders hinweiſen.

Tageskalender für Samstag, den 5. Februar 1927.
Landestheater, Großes Haus, E 12, Weihnachtszyklus 5.
Vorſtellung, Anfang 7 Uhr, Ende 101 Uhr: Die Fledermaus.
Kleines Haus, 3½ und 5½ Uhr nachmittags Film: Das
Paradies Europas; abends 8 Uhr: E geplaagder Familljebadder
Volksvorſtellung. Orpheum, 8 Uhr abends: Die Tugend=
prinzeſſin
. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater.
Palaſt=Lichtſpiele. Regimentsvereine: Bierabend, Brauerei
Fay, Ballonplatz abends 8 Uhr. Städt. Akademie f. Ton=
kunſt
, abends 810 Uhr Vortrag: Der relig. Beruf der Frau.
Otto Berndt=Halle; Vag, kath. Akademiker, Vortrag Dr.
Beherle 7½ Uhr abends. Maskenbälle; Bayernverein, abends
811 Uhr Konkordiaſaal. Bürgergeſangverein Beſſungen, abends
8,11 Uhr Orangeriehaus. F. C. Eintracht, abends 8,11 Uhr Rum=
melbräu
. Liedertafel, abends 8,11 Uhr Städt, Saalbau. Lieder=
zweig
, abends 8 Uhr im Perkeo. Rheingold Dopp=Quartett, abends
7.11 Uhr Woogsplatz=Turnhalle Kappenabende: Span. Bo=
dega
; Café Rheingold; Alte Poſt; Café Egenrieder. Konzerte
uſw.: Schloß=Café: Perkeo; Hotel Schmitz; Maxim; Beſſunger Turn=
halle
; Bockshaut; Heſſ. Haus; Frankfurter Hof; Reichskrone; Z. rot.
Löwen; Weinhaus Weißer Turm; Café Rheingold; Taunusburg.

* Vom Berufsverband zur Volksbewegung.
Am Donnerstag abend ſprach im Fürſtenſaal vor Angehörigen des-
Deuſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes=
Orisgruppe Darmſtadt, das Mitglied der Verwaltung des D. H. V.,
Herr Max Hebermann=Hamburg, Mitglied des vorläufigen
Reichswirtſchaftsrates, über das Thema: Vom Berufsverband zur
Volksbewegung‟. Der Geſchäftsführer der Darmſtädter Geſchäftsſtelle,
Herr Strack, begrüßte den Rodner, die Ehrengäſte und die Vertreter=
der
Preſſe. Seine Begrüßungsworte wurden von Liedern eingerahmt.
die ein kleiner Männerchor recht anſprechend vortrug. Die Ausfüh=
rungen
des Herrn Hebermann, denen die zahlreichen Anweſenden auf=
merkſam
folgten, bewegten ſich in etwa folgenden Gebankengängen:
Die ſo lange Zeit tuübe Beurteilung der deutſchen Wirtſchaft has
ſich im Jahr 1926 nicht aufrecht erhalten laſſen. Zinsſätze und Bankdis=
kont
fallen, Kapitalangebote ſind im Ueberfluß vorhanden, weitreichend=
Pläne werden geſponnen. Dieſer Entwicklung gegenüber ſteht das Heer
der 1½ Millionen Arbeitsloſen. Dieſe Menſchen können nichts erzeu
gen, nichts verbrauchen. So wird der deutſche innere Markt einge=
ſchränkt
. Die Rationaliſierung unſerer Wirtſchaft hat auf die Stei=
gerung
der Kaufkraft unſeres Volles noch nicht eingewirkt. Die gegen.
teilige Wirkung, ſehen wir in Amerika, unſere Wirtſchaftsführer haber.
dieſe Einſicht von ihren Studienreiſen nicht mitgebracht. Dazu komm.
die durch die Inflation und Arbeitsloſigkeit gehemmte Macht der Ge
werkſchaften. Nur wenn nüchterner TatſachenSinn über Agitation und
Aufpeitſchung der Maſſen die Herrſchaft gewinnt, kann Mögliches und
Fruchtbringendes erreicht werden. Ueberall, wo der Marxismu=
Träger der Bewegung iſt, gibt er einen ſchlechten Baugrund ab für die
Geſtaltung des ſozialen Lebens. Unvarteiſche Bekenntniſſe, Aeuße=
rungen
eines Gegners des D. H. V. des Arbeitgeberverbandes bezeugen.
daß der D. H. V. die rückläufige Bewegung anderer Angeſtellten= Ver=
bände
nicht mitgemacht hat. Einige Zahlen mögen dies beſtätigen. Runs
291 000 Mitglieder, Zuwachs im letzten Jahre 20 000, Beſtand der Spar=
kaſſe
12½ Millionen Reichsmark, des Lebensverſicherungs=Kapitals übe
100 Millionen Reichsmark. Dieſe Entwicklung, dunch die Gegner nur
gemehrt, hat ſich in einem knappen Menſchenalter, in 33 Jahren, voll=
zogen
. An Verſuchen, uns von der chriſtlich=nationalen Grundlage unſe=
res
Verbandes fortzuführen, hat es, beſonders nach der Revolutiom
nicht gefehlt. Wir müſſen die Kräfte der Vergangenheit, die uns ge=
halfen
haben, kennen, um uns dieſe im Kampf um die Geſinnungs=
grundlagen
unſeres Verbandes auch für die Zukunſt zu ſichern. Dazu
gehört einmal die unbedingte Ueberzeugungstreue, dann, daß von Am
fang an eine klare Erkenntnis der tatſächlichen Lage unſere Sozial=
politik
beſtimmte. So haben wir bei der Kranken= und der Angeſtell
tenverſicherung Formen durchgeſetzt, die den beſonderen Bedürfniſſe
unſeres Standes entſprechen. Ferner iſt es uns ſehr früh gelungen, ein
Führerſchaft herauszuſtellen, die Autorität hatte und der bei Lebens=
fragen
unbedingte Gefolgſchaft geleiſtet wurde. Schließlich riß nie de
immer lebendige, nie verſiegende Strom friſcher Jugend ab, der unſer=
Reih=n aufſüllt. Unſer Verband hat keinen Sebſtzweck, ſondern trägu
uns über uns ſelbſt hinaus. Wir ſind uns bewußt, Minderheit zu ſeim
aber die Berufsſtände müſſen ſich gegenſeitig kennen lernen, auf den
Grundlage geiſtiger Gemeinſamkeiten mit anderen Volksſchichten zu
ſammenfinden. Solche Gemeinſamkeiten wüſſen gefunden werden, ſin=
dauernder
und ſchöpferhafter als materielle Intereſſen. Dieſe Sätz=
kennzeichnen
die Arbeit, die unſer Verband geleiſtet hat, alle dieſe Bill
dungsarbeit ſtellt ein Ringen um die geiſtigen Güter unſerer Natiom
dar. Die breiten Maſſen müſſen richtige Träger nationaler Kultur wer=
den
, ſonſt hilft uns kein Wahlrecht und keine Demokratie. Nur danm
werden wir ein Staatsvolk, dem alle ganz verbunden ſind. Das iſt diü
Lehre, die vom Berufsverband zur Volksbewegung führt.
Im Anſchluß an den Vortrag wurden einige Lichtbilder aus dem
ſozialen und wirtſchaftlichen Einrichtungen des D. H. V. zeigt dit
Herr Süß=Frankfurt a. M., Leiter des Gau=Bildungsamtes, erläuterte
Die Bilder gewähren einen höchſt intereſſanten, lebendigen Einblick i.
die mannigfachen Aufgaben des Verbandes, die Sparkaſſen= und Bank
abteilung mit dem maſſiven Panzergewölbe, die Poſtabfertigung uns
das Zentralarchiv, die Druckerei und Verlagsanſtalt, Kinderheime uns
Kuranſtalten. Das jetzige 8 Stock hohe Verwaltungsgebäude hat ſich
als viel zu klein erwieſen, ſodaß ein Ergänzungs= und Anbau geblam
iſt, der mit 18 Stockwerken das erſte Hamburger Hochhaus darſtellen
wird. So hat der Verband in zäher Arbeit alle dieſe Einrichtungen zum
Wohle ſeiner Mitglieder geſchaffen und als eine leuchtende Illuſtratiom
fün die Notwendigkeit einer ſolchen Berufzorganiſation erſtehen laſſam
F.WW.

Nchtung!

94
A
DOrT

im
Jahre
bei

Gute und beſte Qualitäten!
Reiche Ruswahl!
Dorteilhafte Preiſe!
ſind die Geſichtspunkte, nach denen ſeit mehr als 50 Jahren mein
Geſchäft geleitet wird.
Mein Ehrgeiz iſt nicht, mſt den billigſten Preiſen in Zeitungs=
Anzeigen glänzen zu wollen, ſondern mein Beſtreben geht dahin,
heute mehr denn ſe
Qualitätsware zu billigſten Preisen
zu verkaufen.
ich bezeichne aber Ware nicht als gut, prima,, beſte 6 e-
brauchs
=Qualität uſw., wenn ſie aus geringwertigen Stoffen
hergeſtellt iſt!
ſch ſehe bei meiner konfektionierten Ware, beſonders bei fertiger
Leib=, Bett=Wäſche u. Rusſteuer=Rrtikeln
nicht nur auf gute Stoffe, ſondern auch auf beſte Verarbeitung
und vorzügliche Zutaten.
Beachten Sie bei Ihren Einkäufen dieſe Tatſachen !
Aufmerkſame fachkundige Bedienung wird Sie beſtens beraten.
Beſichtigen Sie ohne Kaufverbindlichkeit meine Warc.
Damen-Wäſche, Kinder=Wäſche, Tiſch=Wäſche, Beit=Wäſche
Weißwaren, Baumwollwaren, Bettartikel
zBleule
Schürzen Trikotagen
Witt

Heoder Palblass ull krattfau!

2332

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Aus Heſſen.

Griesheim, 4. Febr. In unſerer Nachbargemeinde Wolfskehlen
wurden in der Nacht zum Dienstag gleich zwei Einbrüche verübt. Der
eine bei einem Einwohner in der Hochſtadtſtraße und der zweite bei
einem Einwohner in der Darmſtädterſtraße. In beiden Fällen iſt der
Einbrecher nicht auf ſeine Rechnung gekommen. In der Darmſtädter=
ſtraße
konnte er nichts erwiſchen und in der Hochſtadtſtraße wurden die
Hausbewohner wach und er mußte die Flucht ergreifen. Es gelang ihm
auch, unerkannt zu entkommen. Polizeiliche Ermittelungen ſind im
Gange.
* Griesheim, 4. Febr. Im hohen Alter von 86 Jahren hat der
zweitälteſte Einwohner unſerer Gemeinde, der Landwirt Jakob Funk,
ohne vorher krank geweſen zu ſein, das Zeitliche geſegnet. Mit ihm
iſt wieder einer der Kämpfer der Feldzüge von 1866 und 1870/71 da=
hingegangen

H. Eberſtadt, 4. Febr. Franz Simon . Bauunternehmer
Franz Simon iſt heute vormittag ſeiner ſchweren Krankheit erlegen.
Simon iſt am 28. März 1873 geboren; er erreichte mithin ein Alter von
nicht ganz 54 Jahren. Der Gemeindevertretung gehörte er 21 Jahre
hindurch bis zum Ablauf der letzten Gemeinderatswahlperiode an. Seine
aufrechte Geſinnung, ſein vermittelndes Weſen, ſeine reichen Erfahrun=
gen
und ſeine lebhafte Anteilnahme an allen die Gemeinde berührenden
Fragen, ſichern ihm ein ehrendes Andenken in ihrer Geſchichte. An dem
Aufblühen der Vereinsbank hat Simon großen Anteil. Am 24. März
1897 als Mitglied in den damaligen Spar= und Creditverein eingetreten,
wurde er 1903 in den Aufſichtsrat und 1906 als deſſen zweiter Vorſitzen=
der
gewählt. Das Amt als erſter Vorſitzender des Aufſichtsrates das
er bis zum ſeinem Tod bekleidete, hatte er ſeit 10. April 1907 inne. Seine
Verdienſte um den hieſigen Turnverein 1876 (e. V.), deſſen erſter Vor=
ſitzender
er lange Jahre hindurch war, nehmen in ſeinem auch ſonſt
arbeitsreichen Leben einen beſonderen Platz ein. Der Turnverein ver=
liert
mit Franz Simon einen ſeiner Beſten. Sein Name iſt mit der
Geſchichte des Vereins ſo innig verbunden, daß ſeine Turnerfreunde ihn
niemals vergeſſen werden. R. i. p.
H. Eberſtadt, 4. Febr. Familienabend. Am kommenden
Sonntag, abends 8 Uhr beginnend, wird im Bergſträßer Hof (Fiſcher)
ein evangeliſcher Familienabend ſtattfinden. Neben dem evangeliſchen
Kirchengeſangverein, der einige Lieder ſingen wird, wirkt der durch den
Pfungſtädter Poſaunenchor verſtärkte Wartburgverein bei der Veranſtal=
tung
mit. Die Mädchenvereinigung bietet Reigen dar, eim Poſaunen=
tenor
, ein Vokal=Duett und ein Terzett werden ſich hören laſſen, Frl.
Rodenbach wird das Publikum durch Einzelvorträge erfreuen. Die An=
ſprache
hält Herr Pfarrer Paul, die Begrüßung hat Herr ſtud. theol.
Calgan übernommen. Zu Gunſten der Zuflucht des Diakoniſſenhauſes
findet eine Verloſung ſtatt. Der Eintritt iſt frei. Kappenabend.
Am Samstag, den 5. Februar, abends 8 Uhr beginnend, findet im Gaſt=
haus
Zur Eiſenbahn (Gruß) ein Kappenabend, veranſtaltet vom Zither=
kranz
Eberſtadt (Zither= und Mandolinenklub), unter dem Motto:
Drotz Steierdruck, drotz Wohnungsnot, lacht ſich beim Schorſchie alles
dod, ſſtatt, Büttreden, Schunkellieder und humoriſtiſche Vorträg=
wechſeln
in bunter Reihenfolge ab. Der Muſikverein Edelweliß wird
bei gut beſetztem Blasorcheſter zum Tanz aufſpielen.
Pfungſtadt, 4. Febr. Verſteigerungserlös. Bei einer
Holzverſteigerung im Gemeindewald, Diſtrikt Klingsackertanne, kamen
über 60 Feſtmeter eines 130 Jahre alten Kiefernbeſtandes zur Ver=
ſteigerung
. Von dieſem Holz waren 38 Feſtmeter 3. Klaſſe, die ande=
en
Stämme 2. und 4. Klaſſe. Im Durchſchnitt wurden für einen
Feſtmeter 58 Prozent gelöſt. Die geſamten Einnahmen betragen 3625
MMark. Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwald=
klubs
hält am kommenden Samstag im großen Saale des Gaſthauſes
Zum goldenen Lamm ein Wanderer= und Ehrungsfeſt. Eine ausge=
wählte
Vortragsfolge verbürgt einen ſchönen Verlauf der Veranſtaltung.
Ortsgewerbeverein. Die diesjährige Hauptverſammlung
Ses Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung findet am
Eommenden Sonntag, nachmittags, im Saale Herbert, Zur Krone‟
Satt.
* Pfungſtadt, 4. Febr. Am 6. d. M. feiert Herr Chriſtoph Büttel 1.,
Pfungſtadt, ſeinen 89. Geburtstag. Herr Büttel iſt Gründer der Firma
Chr. Büttel, Zündholzfabrik, G. m. b. H., Pfungſtadt. Der Jubilar iſt
örperlich und geiſtig ſehr rüſtig und nimmt noch regen Anteil an allen
geſchäftlichen Vorgängen in dem von ihm gegründeten Hauſe.
* Eich b. Pfunſtadt, 4. Febr. Vereinsjubiläum. Der hieſige
Seſangverein Eintracht kann in dieſem Jahre auf ein 25jähriges Be=
Eehen zurückblicken. Das Iubiläumsfeſt ſoll am 23. und 24. Juli be=
ſangen
werden.
* Ober=Ramſtadt, 4. Febr. Im Monat Januar wurden beim hie=
ſgen
Standesamt beurkundet: 4 Geburtsfälle, 1 Eheſchließung und 1
Sterbefall.
* Groß=Umſtadt, 3. Febr. Wohltätigkeits=Konzert.
Conntag, den 6. ds. Mts., findet das bereits angekündigte Wohltätigkeits=
hnzert
zum Beſten des in Gießen zu errichtenden Krüppelheims ſtatt.
Im der Beſetzung des Streichquartetts hat ſich folgende Aenderung er=
geben
: 1. Violine (Fiſcher, 2. Violine (Haug), Viola (Kratz) und Cello
SStefan). Der Kartenverkauf war bis jetzt ein recht guter, ſodaß mit
emem ſtarkem Beſuch zu rechnen iſt. Der Anfang des Konzertes iſt auf
4r4 Uhr nachmittags feſtgeſetzt, damit auch Auswärtigen der Beſuch er=
nöglicht
iſt.
r. Babenhaufen, 4. Febr. Eine große öffenliche Beamten=
berſammlung
veranſtaltet kommenden Sonntag nachmittag im
kleinen Saale des Gaſthauſes Deutſcher Hof das hieſige, dem D.B.B.
a gegliederte Beamtenortskartell. Welche Bedeutung der Vorſtand des
Geſſ. B.B. dieſer Tagung zumißt, gehr daraus hervor, daß zwei Redner
in ſeinem Auftrage hier ſprechen. Herr Hausmeiſter Wolf (Gernsheim)
reOet über Zeitgemäße Beamtenfragen und Herr Lehrer
Meier über Beamtenwirtſchaftliche Politik
* Babenhaufen, 4. Febr. Zum Eiſenbahnſekretär ernannt wurden
tl 1. Februar 1927 der Eiſenbahnaſſiſtent Adam Herdel und Eiſen=
ſasnaſſiſtent
Chriſtian Wetterroth, zu Babenhauſen (Heſſen).
Dieburg, 4. Febr. Stand der Erwerbsloſigkeit im
reiſe Dieburg am 1. 2. 1927. Erwerbsloſe: mänliche 2610;
vebliche 292; zuſammen 2902; ſomit eine Zunahme von 162. Unter=
tisungsempfänger
: männliche 1859; weibliche 277; zuſammen 2136; ſo=
mie
eine Zunahme von 133; Notſtandsarbeiter 672; ſomit eine Zu=
layme
von 85.
* Rodheim, 3. Febr. Auch im Bachgau hat ſchon ſeit geraumer
ſeit die Grippe ihren Einzug gehalten. Sie ſcheint nicht eher wie=
ſet
verſchwinden zu wollen, bis ſie jeden einmal gepackt und tüchtig
eſchüttelt hat. Da ſieht man demzufolge ſo manchen Grippeanwärter",
ei ſich raſch den Alkohol zum Freunde macht. Dieſer ſcheint aber die
fiundſchaft leider nicht immer ernſt zu nehmen. Eine kleine Ver=
Eerung der hieſigen Poſtverhältniſſe, die ſeit Einſtellung des
ih ftpoſtverkehrs ſehr ins Arge gekommen ſind, iſt dadurch eingetreten,
a von Mosbach aus eine zweite Beförderung der Poſtſachen nach
Serrig=Umſtadt (Bayern) an den Abendzug erfolgt. Somit käme nun
n Brief, der Samstags 12 Uhr in Radheim eingeworfen wird, anſtatt
iue ſeither Dienstags frih 5 Uhr, ſchon Montags abends 6 Uhr zur
görderung. Leider konnten nicht alle Bürgermeiſter bei der Beſpre=
N.g, die mit Vertretern der zuſtändigen Poſtbehörde ſtattfand, von
ſr weiteren Verbeſſerung überzeugt werden, die die Folge einer Be=
ierung
der Poſtſachen über Schaafheim (Heſſen) wäre.
* Michelſtadt, 4. Febr. Um die Oberrealſchule. Für das
ur 1926 hatte der Kreis Erbach 75 Prozent der von der Stadt zu
cenden Koſten der Oberrealſchule übernommen, da nur 25 Prozent
SSchüler aus Michelſtadt ſtammen, die übrigen faſt reſtlos aus den
(oeren Orten des Kreiſes. Der Kreis hatte erwartet, daß die Ge=
einden
Erbach, Steinbach und Stockheim einen Beitrag zur Ent=
umg
des Kreiſes beſchließen würden, da ſie eine größere Zahl von
muern (ebenſoviel wie Michelſtadt) in die Anſtalt entſenden. Un=
Iſandlicher Weiſe hatten dieſe Gemeinden jedoch jeden Beitrag ab=
5 nt. Für 1927 hat der Kreis 50 Prozent der Koſten garantiert,
W bereit, 75 Prozent zu tragen, wenn die genannten Gemeinden und
Elternſchaft, die ſchon im Jahre 1926 eingeſprungen iſt, 25 Prozent
Ea itieren, ſo daß es bei insgeſamt 75 Prozent Kreisleiſtung ver=
en
würde. Der Kreisdirektor hat jedoch anſcheinend wenig Hoff=
ſ
daß dieſe Garantie von 25 Prozent erfolgt. Um deswillen hat
Imen Plan zur Bildung einer Schulgemeinſchaft ausgearbeitet, an
ie Gemeinden Dorf Erbach, Erbach, Stockheim, Michelſtadt, Stein=
A Zell, König und Kirch=Brombach teilnehmen ſollen. Dieſe Ge=
ſnsen
ſollen anſtelle des Kreiſes und der Stadt Michelſtadt eine
D gemeinſchaft bilden und die Anſtalt übernehmen. Von König
* bereits Ablehnung berichtet. Wie ſich die anderen Gemeindever=
Jagen ſtellen, weiß man noch nicht. Jedenfalls ſteht das Schickſal
Seſamtanſtalt in Frage. Es bleibt dringend zu wünſchen, daß ſich
maßgeblichen Faktoren und insbeſondere der Kreistag bemühen,
R zu finden, die die Oberrealſchule erhalten. Es wäre ein unüber=
Wer Schaden, wenn die einzige höhere Lehranſtalt des hinteren
enwaldes eingehen müßte.
*ichelſtadt, 4. Febr. Die älteſte Einwohnerin in hieſiger Gemeinde,
Kath. Dingeldein, Waldſtraße, feiert am 8. Februar d. J.
R 90. Geburtstag.

Samstag, den 3. Februar 1927

Neue Krafipoſilinie in Oberbeſſen.
Ein langgehegter Wunſch der abſeits der Eiſenbahn liegen=
den
oberheſſiſchen Gemeinden zwiſchen Alsfeld und Ulrichſtein
geht endlich in Erfüllung. Am 10. Februar wird die Kraftpoſt=
linie
. Alsfeld Altenburg Hopfgarten Renzendorf Unter=
ſorg
Oberſorg-VadenrodStorndorfMeichesKöddingen
HelpersheimUlrichſtein in Betrieb genommen werden. Hier=
von
verſprechen ſich die beteiligten Gemeinden und die Kreis=
ſtädte
in Alsfeld und Schotten eine Verkehrsbelebung. Der
Fahrplan iſt dem Gang der Züge in Alsfeld und Renzendorf
und der Kraftpoſt UlrichſteinSchotten angepaßt, ſo daß eine
unmittelbare Verbindung zwiſchen Alsfeld und Schotten beſteht.
Vorläufig ſollen folgende Fahrten ausgeführt werden:
455 ab Alsfeld
an 235
515 an Renzendorf ab Werktags: Sonntags: 210
1020 545 ab
1005 205
an 740
1100 630 an Meiches
ab 700
925 115

Dienstags und Freitags:
540 1105 ab Meiches an 700
620 1145 an Ulrichſtein ab 620

1252
1222

* Stockheim b. Michelſtadt, 4. Febr. Der hieſige Schützenverein
hält am 12. Februar einen großangelegten Preis=Maskenball im Deut=
ſchen
Haus ab.
a. Wald=Michelbach, 4. Febr. Hier und in vielen Orten der Um=
gegend
tritt die Grippe derartig ſtark auf, daß in vielen Schuilen mit=
unter
die Hälfte der Schüler fehlt, weshalb eine vorübergehende Schlie=
ßung
der Schulen geplant iſt.
* Waldmichelbach, 4. Febr. Schuldig erkannt. Herr P. Sch.
aus dem benachbarten Siedelsbrunn hatte einen Knaben in Unter= Flocken=
bach
mit ſeinem Motorrad angefahren und körperlich verletzt. Obwohl
der Angeklagte die Tat beſtreitet, erkannte ihn das Gericht für ſchmldig
und verurteilte ihn zu einer Geldſtrafe von 80 Mark und zu ſämtlichen
Koſten.
Lützelbach, 4. Febr. Kriegerball. Am Sonntag, 6. Febr.,
hält der Kriegerverein Lützelbach=Neunkirchen bei Kamerad Gaſtwirt
Noßmann in Lützelbach ſeinen diesjährigen Kriegerball ab.
N Lindenfels, 4. Febr. Notſtandsarbeiten. Der Gemeinde=
rat
hatte im Herbſt v. Js. ausreichend für Notſtandsarbeiten geſorgt,
ſo z. B. Herſtellung von neuen Straßen und Ausbeſſerung von alten
Straßen. Nur mit Rückſicht auf die Not der Arbeitsloſen iſt die Her=
ſtellung
von Stückſteinen an dieſe vergeben worden. Wie jetzt bekannt
wird, haben ſich Unzuträglichkeiten ergeben, die in Fehlmengen, vor=
ſchriftswidrigem
Aufſetzen und Ueberteuerungen zum Nachteil der Ge=
meinde
entſtehen. Falls die beſchäftigten Arbeitsloſen dieſe Uebelſtände
nicht wieder gutmachen, haben ſie es ſich ſelbſt zuzuſchreiben, wenn im
nächſten Jahre bei derartigen Arbeiten das Material von der Induſtrie
fertig bezogen wird. Die Winterbeihilfe für die Erwerbsloſen
hat der Gemeinderat mit Rückſicht auf die ſchon bedrängten Steuerzahler
in der Gemeinde abgelehnt. Karnevaliſtiſche Veranſtal=
tungen
werden zum doppelten Stempel verſteuert. Ein Kunſt=
abend
ſteht bevor. Das 1. ruſſiſche Orcheſter, etwa 30 Mitwirkende,
befindet ſich auf der Durchreiſe und hat die Abſicht, hier einen Muſik=
abend
zu veranſtalten mit Tanzdarbietungen uſw. MMit Rückſicht darauf,
daß eine derartige internationale Muſikvereinigung nur die bekannten
Kur= und Badeſtädte beſucht und nur auf beſondere Empfehlung hieher
verwieſen wurde, kann man nur wünſchen, daß die Veranſtaltung auch
hier zuſtande kommt.
Hirſchhorn, 4. Febr. Waſſerſtand des Neckars. Am 3.
Februar: 1,28 Meter; am 4. Februar: 1,38 Meter.
* Neckarſteinach, 4. Febr. Zwangsverſteigerung. Das weit=
hin
bekannte Hotel Zur Harfe wird anfangs März zwangsweiſe ver=
ſteigert
werden. Der Wirtſchaftsbetrieb wurde dieſer Tage geſchloſſen.
Der Grund ſoll in den nicht auszugleichenden Differenzen des Inhabers
mit dem Hausbeſitzer zu ſuchen ſein.
* Auerbach, 3. Febr. Gemeinderatsſitzung. In der vor=
geſtern
ſtattgefundenen Gemeinderatsſitzung unter dem Vorſitze des Bür=
germeiſters
Blickensdörfer kam, da die Anberaumng dieſer Sitzung
infolge Verhinderung des Bürgermeiſters durch Geſchäftsüberhäufung
ſich verzögert hatte, eine lange Reihe von Gegenſtänden zur Verhand=
lung
. Die Herſtellung der Fußſteige in der Bahnhofſtraße, die Kreis=
ſtraße
iſt, ſtand als erſter Punkt auf der Tagesordnung und führte zur
eingehenden Beſprechung. So notwendig die Herſtellung dieſer beiden
Fußwege iſt, ſo bat der Vorſitzende, doch vorerſt von dieſer Ausgabe ab=
zuſehen
und dem Kreiſe, dem ja die Straße zuſtändig iſt, dieſe Verbeſſe=
rung
zu überlaſſen. Damit konnte ſich aber der Gemeinderat nicht ein=
verſtanden
erklären und alle Redner traten für die Herſtellung dieſer
verkehrsreichen Straße ein. Verſchiedene Vorſchläge wurden gemacht,
ſo Betonierung, Plattenbelag, Moſaikpflaſter uſw. Da man ſich für
keine dieſer Arr Herſtellung einigen konnte, ſo wurde die Angele=
genheit
noch etwas verſchoben und Sachverſtändige ſollen dazu heran=
gezogen
werden, woz: auch die beiden hieſigen Architekten gehören ſollen.
Der Zaun in der Ludwigsſtraße ſoll erneuert werden. Die Arbeit
wurde dem Zimmermeiſter Gölz zum Koſtenpreiſe von 50 Mk. über=
wieſen
. Der rechte Fußſteig in der Bachgaſſe ſoll etwas breiter erſtellt
werden. Wie die Ausführung im ganzen werden ſoll, ſollen ebenfalls
Sachverſtändige gehört werden. Die Anbringung von je einer Lampe
am Eingang in die frühere Ranzenbergerſche Mühle und dem Wege zu
den Fabriken links am Bahnhofe wurde beſchloſſen. Das Baugeſuch
des Guſtav Jährling ſür ein Wohnhaus am Herdweg wurde genehmigt.
Die Tapezierarbeiten im Auerbacher Haus wurden dem Tapezierer=
meiſter
J. Büchler übertragen. Die Anbringung einer Waſſeruhr im
Hinterhaus Seyferlte wurde beſchleſſen. Der Obſtbauverein ſtell=
den
Antrag, ihm den erförderlichen Betrag für zwei Baumſpritzen und
einer Pumpe zur Bekämpfung der Obſtbaumſchädlinge leihweiſe zur
Verfügung zu ſtellen, da der Verein über keine Barmittel verfüge. Es
wurde beſchloſſen, Pumpe und Spritze von der Gemeinde zu beſchaffen
und dieſelben dem Obſtbauverein zur Benutzung zu überlaſſen. Für
die Reinigung der Waſſerreſervoire wurde ein neuer Schlauch zu be=
ſchaffen
beſchloſſen. Derſelbe bleibt im Verwahr des Brunnenmeiſters.
Der abzugebende Faſel wurde dem höchſtbietenden Viehhändler
Knaup überlaſſen. Der Antrag eines Pächters eines Grundſtüickes
der Gemeinde am Ehrendenkmal auf Entſchädigung für Flurſchaden
wurde abgelehnt. Damit war die öffentliche Sitzung beendigt. In der
anſchließenden geheimen Sitzung mußte noch eine große Anzahl von
Gegenſtänden erledigt werden. Erſt in ſehr vorgerückter Nachtſtunde
konnten die Herren Gemeindevertreter das Rathaus verlaſſen.
a. Fehlheim, 4. Febr. Für Anſchaffung einer Gemeinde=Viehwage
wurden vom Gemeinderat 900 Mark bewilligt, die von der Kommunalen
Landesbank zu 6 Prozent überwieſen werden.
* Viernheim, 4. Fobr. Aus der geſtrigen Gemeinderatsſitzung iſt
zu berickten: 1. Ein Volk= und Schwimmbad iſt ſhon ſeit vie=
ten
Jahren der W:nich und das Bedüirfnis der Viernheimer Berül=
kerung
. Die Erbauung ſcheiterte jedesmal an der Finanzierungsfrage
und an der Tatſache, daß noch weit dringendere Projekte vorhanden
waren. In dieſem Jahre ſollte nun ernſtlich an die Errichtung eines
Schuimmbadee hizangegangen werden. An’aß hierza bot eines Teils
die Erbauung einer Waſſerleitung und andern Teils die Freimachung
der großen Gaswe1sgebäude durch die nunmehr erfolgte Einführung
von Ferngas. Eine beſondere Kommiſſion war in den letzten Wochen
mit der Ausarbeitung des Projekts und mit der Beſichſtigung dcg anderen
Badeanlagen betraut. Nach den gemachten Erfahrungen werden ſich die
Koſten für ein Volksbad auf etwa 70 000 Mark belaufen. Nach langer
und lebhafter Debatte wurde faſt einſtimmig beſchloſſen, mit Rückſicht
auf die finanziellen Schwierigkeiten und die dringenderen Projekte der
Kanaliſation uſw. die Sache bis 1. Januar 1928 zu vertagen. 2. Wa ſſer=
meſſervergebung
. Die Vergebung erfolgte zu 600 Stück an die
Firma Friedr. Lux in Ludwigshafen. 3. In der Angelegenheit der
Zwangs=Verſteigerung der chem. Fabrik Moenania
wüinſcht die Hauptgläubigerin ſteuerliche Erleichterungen für den etwaigen
Steigerer. Hierauf kann ſich der Gemeinderat nicht einlaſſen und lehnt
auf Vorſchlag des Vorſitzenden eine Beſchlußfaſſung ab. 4. Zur An=
pflanzung
einer Platanenallee in der Marktſtraße wurden 200 Mark be=
willigt
.

Geite 7

r. Mörfelden, 3. Febr. In letzter Zeit kamen wiederholt Störungen
i der elektriſchen Leitung vor. Nach eingehender Unterſuchung des
Leitungsnetzes kam man an eine Stelle, wo ein Schwarzbrenner an die
Leitung angeſchloſſen hatte. Ein gerichtliches Verfahren iſt eingeleitet.
r. Biſchofsheim, 3. Febr. In den letzten Tagen hat auch in hieſiger
Gemeinde die Grippe an Ausmaß zugenommen, die zum Glück bis jetzt
nur einzelne Opfer forderte.
WSN Offenbach, 4. Febr. Autounfall. In dem benachbarten
Dietzenbach ſtieß ein aus Obereſchbach bei Homburg gekommener
Vaſtkraftwagen mit einem Fuhrwerk zuſammen. Dabei
wurde ein Pferd ſo ſchwer verletzt, daß es an Ort und Stelle not=
geſchlachtet
werden mußte.
* Rheinheſſen. Bei der Beraubung von Opferſtöcken in der katholi=
ſchen
Kirche wurden zwei Männer von dem Geiſtlichen überraſcht. Es
gelang den Tätern jedoch, ſich der Feſtnahme durch eilige Flucht zu ont=
ziehen
. In einem alten Hauſe fand man bei Arbeiten am Zimmer=
boden
eine Anzahl alter Silbermünzen.
a. Nierſtein, 4. Febr. Der hieſige Stationsführer, Herr Gendar=
meriewachtmeiſter
Wolf, wurde zum Gendarmerieoberwachtmeiſter er=
nannt
. Herr Schiffsbeſitzer Gg. Höhr kaufte von Heern Weinguts=
beſitzer
Weinmann einen an der Nackenheimer Landſtraße 80 Klafter
großen Weinberg zu unbekanntem Preiſe. Abgeſchnitten wurde dem
Beſitzer der hieſigen Dabolin=Tankſtelle der Schlauch des Benzintanks,
* Nierſtein, 3. Febr. Der Laſtwagen einer hieſigen Kohlenhand=
lung
fuhr auf der Chauſſee Nierſtein-Nackenheim gegen das Ufergelän=
der
, wobei der Wagen ſchwer beſchädigt wurde. Der Chauffeur kam un=
verletzt
davon.
a. Dolgesheim, 3. Febr. Weidmannsheil. Dom Aitpächten
der hieſigen Gemeindejagd, Herrn Math. Andreas 2., gelang es, im
Zeitraum von 8 Tagen eine Wildkatze, einen Edel= und einen Stein=
marder
zu erlegen.
M. Bingen a. Rh., 4. Febr. In den vorgeſtrigen Nachmittags=
ſtunden
ereignete ſich auf dem Rheine in der Nähe des Städtiſchen
Elektrizitätswerkes ein Unglücksfall. Als ein von Aßmannshäuſer
Schiffern geſteuerter Kahn, auf dem Heizungsrohre einer hieſigen Firma
verladen waren, damit überſetzen wollte, kamen die Rohre ins Rollen,
und durch die Verſchiebung des Schwergewichtes kippte der Nachen.
Kahn und Ladung verſchwanden alsbald in den Fluten; der Fähr=
mann
und ſein Begleiter konnten ſich retten. Es iſt noch nicht gelungen,
den Nachen und die Ladung zu bergen.
* Alzey, 3. Febr. Wegen Mordverdacht feſtgenommen=
Ein wandernder Handwerksburſche wurde ins hieſige Amtsgericht eint
geliefert, da er im Verdacht ſteht, im vergangenen Jahre an einem un=
bekannten
Manne bei Flomborn einen Raubmord verübt zu haben."
* Aus Oberheſſen, 4. Febr. Bad=Nauheim. Sämtliche hie=
ſigen
evangeliſchen Körperſchaften ſchloſſen ſich zu eier evangeliſchen
Gemeinſchaft zuſammen. In dem benachbarten Nieder=Mörlem
wurde der Schwerkriegsbeſchädigte Heinrich Walter zum Gemeinderech=
ner
gewählt. Laubach. Der älteſte Veteran des Vogelsbergs
Chriſtian Schlörb, geboren zu Schotten, vollendete geſtern ſein 82.
Lebensjahr. Schlörb hat 1866 bei den roten Dragonern in Darmſtadt
gedient. Aus der Wetterau. Ihr 25jähriges Vürgermeiſter=
jubiläum
begingen Bürgermeiſter Bopp von Langenbergheim und
Bürgermeiſter Naumann von Bleichenbach. Großen Buſeck,
Ein langlebiges Geſchlecht wohnt in unſerem Dorfe. Unter den 2000
Einwohnern gibt es 31 Perſonen, die im Alter von 80 bis 90 Jahren
ſtehen, davon ſind 18 Männer und 13 Frauen. Lauterbach. Durch
den Verkehrsausſchuß erfolgte die Herausgabe eines Führers von Lauter=
bach
und Umgegend. Dio Stadt beſchloß die Errichtung einer Stelle
für einen ſtädtiſchen Bauſekretär. Als ſolcher wurde Wilhelm Braun aus
Gießen gewählt. Büdingen. Eine Obſtausſtellung zu unger öhn=
licher
Zeit will der Kreis=, Obſt= und Gartenbauverein Büdingen vom 20.
bis 23. Februar mit dem Petrimarkt verbinden. Es iſt dies wohl die
erſte Frühjahrsobſtſchau in ganz Oberheſſen.
Grünberg, 4. Febr. Auf allgemeinen Wunſch ſoll in dieſem
Jahre zum erſten Male, wie in anderen Städten eine kleine Feier der
Sechszigjährigen ſtattfinden. Schon ſeit vielen Jahren wurde dieſer
Wunſch, bei den Fünfzigjährigen beginnend, geäußert, aber tmmer
wieder verſchoben. In dieſem Jahre ſcheint aber der Entſchluß greifbare
Geſtalt anzunehmen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Samstag, 5. Februar. 3.30: Stunde der Jugend. Liedervor=
träge
Frankf. Schulen: Bonifatiusſchule, kleiner Chor. O 4.30: Felix
Mendelsſohn=Bartholdy. O 5.45: Briefkaſten. O 6.45: Der Reichs=
haushaltsplan
1927, von Dr. Neumark. O 7.15: Geſchäftsführer
Lauer: Schutz des alten Angeſtellten O 7.45: Handſchrift und
Schulunterricht, neue Gedanken und Ziele von Rektor Pabſt.
O 8.15: Neue Violin=Muſik. O 9.15: Lautenchor Lina Poppe.
Silcher: Aennchen von Tharau: Die Königskinder: Silcher: Im
Mai. Meyer=Steinegg: König Laurin; Jane Grep. Blume:
Ritter Kunos Brautfahrt. Bald iſt über Berges=Rand, norw.
Volkslied. Du mein einzig Licht, Volksweiſe. Die Sonne
ſcheint nicht mehr, Volksweiſe. Tanzlied a. d. 18. Jahrh.
Kothe: Jägerlied. Blume: Jeder nach ſeiner Art. Es zogem
auf ſonnigen Wegen, Volkslied. Laſſet uns ſchlingen, Volksweiſe.
Summer: Laßt uns das Ränzlein ſchüren. Mitw.: Kurt Lechla
(Geſang). Anſchl.: bis 12.30: Kaffee Sacher: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 5. Febr. 3: sGretle von Strümpfelbach erzählt,
O 4: Konzert. Mitw.: Anne Volker, H. Hanus, C. Struve,
Funkorch. 12 Darbietungen. O 6.15: Dramat. Funkſtunde (Oper).
O 6.45: Dr. Vogt: Weltſprache und Rundfunk. O 7.15: Prof.!
Nagel: Bachs franzöſiſche Suiten ein Juwel deutſcher Haus=
muſik
. O 8: Kammermuſik. Mitw.: A. Indig (Violine), Fr.,
Kichberger (Cello), A. Haagen (Klavier). Locatelli: Sonate D=dur,
Mozart: Klaviertrio. Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde
Binder, Gerda Hanſi, Käte Mann, Thea Struve=Jöhnſſen, Anne
Volker, H. Hanus, Fr. Höger, C. Karner, E. Stockinger, C. Struve,
Funkorch. Robrecht: Springtime, Foxtrot. Rapee: Ach Du.
Das Herz der Mutter. Schonberger: Havanna. Und weitere
13. Darbiet., u. a.: Die ſchwarze Hand‟ Eine Detektivkomödie,
die aber gar keine iſt. Einakter von C. Struve. Perſ.: Euſebius
Brummer: C. Karner; Eva, Tochter: Thea Struve; Amalie, die
Tante: Käte Mann; Hans, Neffe: C. Struve; der Bürgermeiſter:
E. Stockinger; der Landſtreicher: F. Höger. O. 10.30: Tanzmuſik
von Berlin.
Berlin.

Sonnabend, 5. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt,
2 4: Dr. Olga Stieglitz: Die Lüge in der Geſellſchaft (1. T.))
4.30: Ette=Kammer=Orch. Blon: Mit Standarten. Straußsl
Rünſtlerleben. Wallace: Ouv. Maritana. Meyerbeer: Fant.)
zugenotten. Moſzkowski: Serenade. Komzak: A=B=C. Potp.1
Lincke: Siameſiſche Wachtparade. Kalman: Pstp. Cſardas=
ürſtin
. Robrecht: Lovely ſpringtime. O 6.30: Dr.=Irg. Harbich3
Neuer Wellenplan und Leiſtungsfähigkeit der neuen Rundfunkſender.
2 7.05: Dr. Heyde: Die feſte Erdoberfläche, 2. T. O 7.30: Prof4
Dr. Reichenbach: Von Kopernikus bis Einſtein. O 8.10: Sendeſpiek
Die Mädels von Davos, Operette von M. Knopf. O 10.30 (Kapelle Kermbach). Während der Tanzmuſik hält die
ſtleitung für den Ball der Funk=Stunde eine Sitzung ab, die
bertragen wird.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 5. Februar, 9.30: Winter=
agung
der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft: Hauptverſamm=!
ng O 3.30: Poſtrat Behrendt, Frl. Moelke: Eſperanto. O 4:
Ob.=Stuo.=Dir. Dr. Schönebeck: Die Förderung der Begabten und
je Schülerausleſe. O 4.30: Das Neueſte aus der pädagogiſchen
Zeitſchriftenliteratur. O 5: Prof. Laſſer: Das Syſtem der eng=
iſchen
Verwaltung O 5.30: Dr. Rauecker: Rationaliſierung und
rbeiterkultur. O 6: Stud.=Rat Thiel: Die rechneriſchen u. mathe=
jatiſchen
Grundlagen der Technik. O 6.30: Wiſſenſchaftl. Vortrag
ür. Tierärzte. O 6.55: Prof. Dr. Schubring: Dantes göttliche:
omödie.

Geſchäftliches.
Tafeldeck= und Servierkurſus. Am Dienstag und Mittwoch, den
8. und 9. Februar, findet in Darmſtadt, Gartenſaal Vereiniggter Geſell=
ſchaften
, Rheinſtraße, einer der in allen größeren Städten mit großen=
Beifall aufgenommenen kurzen Lehrgänge im Tafeldecken und Ser=
vieren
ſtatt. Die Damen Lux und Tietjens werden als vortreffliche
Lehrmeiſterinnen empfohlen. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den G. Februar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 4. Februar 1927.)
Bei wechſelnder Bewölkung etwas kälter und vorwiegend trocken,
Die Heſſiſche Wetterdieſtſtelle,

[ ][  ][ ]

Geite 8

Samstag, den 5 Februar 1927

Nummer 36

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle: Am 19. Jan.: Johann Georg Neuß, Miniſterialbuch=
halter
i R., Rechnungsrat, Nieder=Rarmſtädterſtr. 87: Wilh. Geher,
82 J., Neue Niederſtraße 12; Katharina Vogel geb. Schneider, 78 J.,
Gutenbergſtr. 63; Privatmann Adam Sommer, 81 T. Roßdörferſtr. 28;
Privatier Nikolaus Adler, 74 J., Riegerplatz 14; Philippine Jung geb.
Baum, 72 J., Martinſtr. 30; Maria Haas geb. Kritzler, 83 J., Olbrich=
weg
14; Jakobine Eickemeyer geb. Lorenz, 77 J., Stiftſtr. 21. Am
20. Jan.: Hildegard Friedrich, 1 J., Ludwigsplatz 8; Magdalena Geno=
veva
Sator geb. Metzger, 31 J., Schützenſtr. 8. Am 22. Jan.: Wilhelm
Seibert, 27 J., von Eberſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Am 21. Jan.:
Gertrud Huthmann, 6 J., Pallaswieſenſtr. 30. Am 22.: Barbara Beil=
ſtein
geb. Eidenmüller, 59 J., von Niedernhauſen, hier Stadtkranken=
haus
; Eliſe Hanſtein geb. von Horix, 86 J., Wittmannſtr. 24; Karl
Feix, Schuhmacher, 74 J.. Nieder=Ramſtädterſtr. 177 Am 24. Jan.:
Kanzleirat i. R. Karl Schmitt, 62 J., Sandbergſtr. 52. Am 23.: Kath.
Becker geb. Berck, 87 J., Wenckſtr. 34; Emmy Wenzel geb. Schmitt,
44 J., Mathildenſtr. 50. Am 24. Jan.: Viktoria Sophie Schwerdt,
21 J. Diebuwerſtr. 21. Am 25.: Eva Eliſab. Greb geb. Amend, 84 J.,
Ernſt Ludwigſtr. 15. Am 24. Jan.: Lehrer i. R. Heinrich Martin
Ningshauſen, 81 J., Forſtmeiſterſtr. 9; Lehrer i. R. Karl Wilh. Pabſt,
73 J., Wienerſtr. 95. Am 25. Jan.: Anna Marg. Kathar, Kies, 20 J.,
Eſchollbrückerſtr. 44. Am 24. Jan.: Margarete Baher geb. Weck, 77 J.
Am 19. Jan.: Juſtus Poth, 23 J., Beſſungerſtr. 125; Paula Nohe,
18 J., von Mannheim. Am 26. Jan.: Kathar. Graulich geb. Hebbel,
89 J.. Dieburgerſtraße 60; Karl Lips, Dentiſt, 54 J., Karlſtraße 97;
Paul Wilhelm Friedr. Nau, Handelsgärtner, 59 J., Roßdörferſtr. 135.
Am 27. Jan.: Margaretha Daubert geb. Völker, 78 J., Rhönring 95;
Siegmund Haas, 26 J., Kleine Ochſengaſſe 5; Anna Maria Simon,
geb. Appelshauſen, 63 J., Liebfrauenſtr. 77: Eliſabeth Böfe geb. Knecht,
56 J., Mühlſtraße 24. Am 27. 1.: Knöß, Walter Nikolaus, 4 Stunden,
Rhönring 36. Am 4. 1.: Schmitt, Friedrich Wilhelm, Maler und
Lackierer, 29 J., Mühlſtraße 24. Am 29. 1.: Schmidt, Johanna Frieda,
geb. Siegel, 52 J., Ehefrau des Fuhrmanes, Forſtmeiſterſtr. 12. Ram=
band
, Karl, 24 J., ledig, Metzger, Ober=Ramſtadt. Am 28. 1.: Kunkel,
Mathilde Hermine Magdalene, geb. Köhler, 44 J., Ehefrau des Kauf=
manns
, Riedeſelſtr 52. Am 29. 1.: Ganſter, Johann Ludwig, 5 Mon.,
Dieburgerſtr. 5. Schwamb, Marie, geb. Hamm, 68 J., Witwe des
Landwirts, Undenheim, hier, Bahnhofsplatz 22. Hiob, Marie Friederike,
84 J., ledig, Mühlſtraße 25. Am 30. 1.: Pritſch, Peter, Taglöhner,
38 J., Schmalbeerbach, Kr. Bensheim, hier Stadtkranbenhaus. Am
29. 1.: Riedel, Marie Chriſtine Margarete, 1 J., Gundernhauſen, hier
Heinheimerſtraße 21. Am 30. 1.: Benrad. Eva Martha, 1 Jahr,
Schloßgaſſe. Am 31. Januar: Ganß, Philippine Sophie Luiſe
Amalie Johanna, geb. Kartſcher, 58 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters,
Heidelbergerſtraße 87. Am 29. 1.: Heine, Philipp, Steinhauer, 49 J.,
Roßdorf, Kr. Darmſtadt, hier. Am 30 1.: Gerſtung, Johanna, 43 J.,
Haushälterin, ledig, Landwehrſtraße 1½. Am 31. 1.: Georgi, Otto,
10 Stunden, Gräfenhäuſer Weg 200. Am 1. 2.: Heß, Georg Jakob,
Kaufmann, 75 J., Stiftſtraße 3. Göbel, Philipp, Werkmeiſter i. R.,
78 J., Pankratiusſtraße 25. Müller, Jakob, Photograph i. R., 76 J.,
Heinheimerſtraße 75. Scholl, Jokanna Clara, geb. Zimmermann, 70 J.,
Ehefrau des Kaufmanns, Soderſtraße 44. Am 2. 2.: Breitwiefer, Hein=
rich
, Bäckermeiſtev, 57 J., Schaafheim, hier, Eliſabethenſtift. Breſtel,
Chriſtine, geb. Emig, 39 J., Witwe des Weißbinders in Bensheim, hier
Eliſabethenſtift. Süßenberger, Philipp, Aushilfsweichenwärter, 49 J.,
Eberſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Am 1. 2.: Menz, Clothilde Miltrud,
2 J., Pankratiusſtraße 48. Am 2. 2.: Elwert, Auguſt Carl, Privatier,
81 J., Karlſtraße 66.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Epangeliſche Gemeinden.
5. Sonntag nach Epiphanias (6. Februar).
Stabtkirche. Samstag, 5. Februar, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, 6. Februar, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des hl. Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarver Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andacht ge=
öffnet
. Eingang Nordlüire.
Stadtkapelle. Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Wagner. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Vogel.
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm, 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des hl.
Abendmahls. Pfarrer Zimmermann. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarrer Zimmermann. Dienstag, 8. Februar, abends 8 Uhr,
im Konfirmandenſaal (Schloß): Vereinigung konfirmierter Mädchen.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17), Sonntag, 6. Februar abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Montag, 7. Februar, abends
8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgemeinde. Vortrag von Prof.

Studienrat Pfanmmüiller über Buddhismus. Gäſte willkommen.
Jugendbund der Lukasgemeinde. Jugendbund der Markusgemeinde.
Dienstag, 8 Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
Mittwoch, 9. Februar, abends 6 Uhr: Bibelſtunde: Pfarrer Heß.
Abends 8 Uhr; Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugend=
bund
der Lukasgemeinde: Singkreis. Monatsverſammlung des Frauen=
vereins
der Lukasgemeinde. Freitag, 11. Februar, abends 8 Uhr:
Mütterabend der Stadtgemeinde. Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Evangeliſcher Bund. Montag, 7. Februar, abends 8 Uhr, im Feſt=
ſaal
des Gymnaſiums, Karlſtraße 2: 4. wiſſenſchaftlicher Vortrag: Pro=
teſtantismus
und Literatur, Univerſitätsprofeſſor Dr. Viétor aus
Gießen. 1. Platz 1 Mk., 2. Platz 50 Pf.
Krankenpflege durch Diakonen. 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtraße 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der Kleinkinder=
ſchule
der Martinsgemeinde).
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 812 Uhr. Fernſprecher 2379.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß, Mühlſtraße 64½,
Fernſprecher 22.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des hl.
Abendmahls. Pfarrer D. Waitz. Anmeldung von 9¾ Uhr an in der
Sakriſtei. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk.
Miſſionar Rottmann. Abends 6 Uhr: Miſſionsgottesdienſt. Miſſionar
Rottmann. Mittwoch, 9. Februar, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Bibelſtunde: Hiobs Gottesfurcht in guten Tagen Pfarrer Beringer.
Altersheim. Vormittags 10 Uhr: Pfarraſſiſtent Seriba,
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 7. Februar, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. Abends 6 Uhr (Mauerſtr. 5):
Jungſchar. Dienstag, 8. Februar, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchorprobe.
Anſchließend Hauptverſammlung. Donnerstag, 10. Februar, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. Freitag, 11. Februar,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung, ältere Abteilung.
Abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt. Abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mitterabend Oſt. Abends 8 Uhr (Mauerſtraße 5):
Poſaunenchor.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Vorm. 11.15 Uhr: Kir dergottesdienſt Mittwoch, 9. Februar, abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarreverwalter Schilling. Vorm. 11¾
Uhr: Kindergottesdienſt.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrvikar Schäfer. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrvikar Schäfer. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lic, zur Nieden. Abends 8½ Uhr: Generalverſammlung der Jugend=
vereinigung
. Montag, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
verein
3. Abends 8½ Uhr: Vareinsabend der Mädchenvereinigung.
Dienstag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, nachmittags 3 Uhr:
Frauenhilfe. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde über die Bergpredigt. Pfarr=
vikar
Schäfer. Donnerstag, abends 8 Uhr: Frauenabend und Haupt=
verſammlung
des Frauenvereins.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtenk Dr.
Wendel. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr.
Wendel Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung.
Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes. Dienstag,
abends 8½ Uhr Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibel=
beſpreckung
des Jugendbundes. Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütter=
abend
. Freitag, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung der Jugendvereini=
gung
. Samstag, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche. Samstag, 5. Februar, abends 8 Uhr: Beichte
Sonntag, 6. Februar, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des hl. Abendmahls. Pfarrer Hickel. Ev. Sonntagsverein. Nachm.
47 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, 10. Februar, abends 8 Uhr:
Betſtunde
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr: Miſſions=
ſtunde
. Miſſionar Rottmann. Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenarbeits=
ſtunde
. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8½
Uhr: Kriegerdankbund Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Kinderbund
für Knaben und Mädchen. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Prediger Neuber. Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde
und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen. Samstag,
abends 8 Uhr: Poſaunenchor. Am 23. Februar: Philadelphia=
Konferenz.
Jugendbund für C. E. (Mühlſtraße 24). Sonntag nachmittag
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; nachmittags 4¾4 Uhr:

Bibelbeſprechſtunde für Mädchen. Abends 8.30 Uhr: Weiheſtunde
Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für Mädchen. Mittwoch,
abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Freitag, abends
8½ Uhr: Mädchenkreis. Abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle der
Ludwigs=Oberrealſchule.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanteriekaſerne
, Hof links.) Sonntag, 6. Februar, nachmittags 5 Uhr:
Jung C. Serpentino der Schlangenmenſch. Eine ſeltſame Geſchichte.
Abends 8 Uhr: Kreppelabend. Montag, 7. Februar, abends 8½ Uhr:
Jung C.=Bibelſtunde. Sekretär Gedat. Dienstag, 8. Februar, abends
8 Uhr: Vortrag des Hrn. Oberverwaltungsgerichtsrats a. D. v. d. Decken,
Dresden: Die Macht des Gewiſſens‟. Erlebniſſe ein s Staatsanwalts.
(Feſtſaal des Ludwig=Georg=Gymnaſiums.) Mittwoch, 9. Februar,
nachmittags 2 Uhr: Jungſchar: Handfertigkeitsarbeiten; 4½ Uhr: Sport
und Turnen. Abends 8 Uhr: Sünde der Vortragsreihe 1. Teil.
Herr Oberverwaltungsgerichtsrat v. d. Decken. Donnerstag, 10. Fe=
bruar
, abends 8 Uhr: Erlöſung der Vortragsreihe 2. Teil. Herr
Oberverwaltungsgerichtsrat v. d. Decken. Freitag, 11. Fibruar, abends
8 Uhr: Glaube der Vortragsreihe 3 Teil. Herr Oberverwaltungs=
gerichtsrat
v. d. Decken. Samstag, 12. Februar, nachmittags 4 Uhr:
Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freundekreis. Montag, 7. Februar, abends 8½ Uhr,
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelbeſprechſtunde.
Chriftlicher Jugendverein (j=tzt Alexandraweg 8, Künſtlerkolonie),
Sonntag, 6. Februar, vormittags 9 Uhr: Morgenwache. Abends 8 Uhr:
Spielabend. Montag, 7. Februar, abends 8 Uhr: Turnen ( Turn=
halle
Soderſtraße). Mütterabend. Dienstag, 8. Februar, abends
8 Uhr: Die Macht des Gewiſſens‟. Erlebniſſe eines Staatsanwalts.
Vortrag des Herrn Oberverwaltungsgerichtsrats v. d. Decken im Feſt=
ſaal
des Ludwig=Georg=Gymnaſiums. Mittwoch. 9. Februar nach=
mittags
5 Uhr: Jungſcharſtunden; abends 8 Uhr: Sünde. Bibelkurſus
im Lokal des C. V. J. M. Donnerstag, 10 Februar, abends 8 Uhr:
Erlöſung. Bibelkurſus im Lokal des C V. J. M. Freitag, 11. Fe=
bruar
, abends 8 Uhr: Glaube. Bibelkurſus im Lokal des C. V. J. M.
Samstag, 12. Februar, abends 8 Uhr: Poſaunenſtunde.
In der Zeit vom 8. bis einſchließlich 11. Februar fallen infolge Be=
teiligung
am Bibelkurſus, ſtattfindend im Lokal des C. V. J. M., alle
Veranſtaltungen aus.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 6. Februar, vormittags
10½ Uhr: Menſchenweihe Handlung mit Predigt. Samstag, 5. Fe=
bruar
, abends 8½ Uhr: Oeffentlicher Vortrag: Der religiöſe Beruf
der Frau, Gertrug Spörri=Stuttgart. Freitag, 11. Februar, abends-
8½ Uhr: Oeffentlicher Vortrag: Die Seelengeſchichte des Petrus nach.
dem Matthäus=Evangelium, (2. Abend) Dr. Alfred Heidenreich, Frank=
furt
a. M. Vorſtehende Veranſtaltungen ſind in der Städtiſchen Aka=
demie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße.
Einführungsabend (Thema: Ueber Tod und Begräbnis unwüün=
diger
Kinder) Montag, 7. Februar, abends 8½ Uhr. Näheres über=
dieſe
Abende bei den Vorträgen.

Sonſtige Gemeinſchaften.
Methodiſtengemeinde (Alexandraweg 8, Künſtlerkolonie), Sonntag.
6. Februar, nachmittags 5½ Uhr: Gottesdienſt. Jedermann herzlick,
eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 6. Februar, vormittags 10 Uhr: Prediger Conrad: Betrach=
tungen
über den 1. Petri=Brief. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags
5 Uhr: Evangeliſationsvortrag: Wie Gott Revolution macht. Abends
8½ Uhr: Chriſtliche Verſammlung in Nieder=Ramſtadt. Donners
tag, 10. Februar, abends 8½ Uhr: Bibelauslegung, Epheſerbrief.
Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag: vormittags 10 Uhn
Gottesdienſt, Pfarraſſiſtent Wolf; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt. Dia
Bibelſtunde fällt aus. Abends 8 Uhr Familienabend im Bergſträßen
Hof Montag 8 Uhr Kirchengeſangverein. Mittwoch 8 Uhn
Frauenverein. Donnerstag 8 Uhr Wartburgverein. Mittwoch und
Freitag 8 Uhr Mädchenvereinigung. In der Provinzial=Pflegeanſtal
Gottesdienſt um 10 Uhr, Pfr. Paul.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 6. Februar, vormittag=
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag
E. J. G. Mädchenabend. Mittwoch: Hauptverſammlung des Frauein=
vereins
bei Walter. Donnerskag: E. J. G. Jungenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag: vorm. 10 Uhr Gottes=
dienſt
, Pfr. Lic. Wags=Ober=Ramſtadt. Montag abend Frauenvereim
Dienstag abend Kirchengeſangverein. Mittwoch abend JugendbunS,
Wartburg=GHauptverſammlung. Donnerstag abend Jungmädchenn
verein.

3874

BerkäufeA
Speiſezimmer
Schlafzimmer
ſchönes Modell, ſow.
Einzelmöbel äußerſt
preiswert. F. Gröger,
Schreinerei, Neckar=
(1432a
ſtraße 26

Kisten
billig abzugeben.
Carl Winkel.
Darmſtadt, Rhein
ſtraße 28. (2221ds

Mantel, gut erhalten
abzugeben. (2347
Preis 14. Mi.
Soderſtraße 53, II

Komplettes
SaldIstasgek
nen, in Eiche, preis=
wert
zu verkaufen
Näh. Geſchſt (2087ms

G. M.

Nein Krafrktan

Aoon
dobennf e
mit Isoliergriffen
sind praktisch, denn ein Verbrennen
der Hände ist ausgeschlossen! 2343
Unomieisenmanktichtt.
10 Ludwigstraße 10
Magaain für Haus und Küche

0Dsr OMlVOL B. H.
FRANKFURT AMWAIN
DUNGHOFSTRASSE 19
Gemälde
neuerer Meister
(vorwiegend der Münchener Schule des XlX. Jahrh.)
u. a.
Andr. u. Osw. Achenbach
Bartels / Bracht / Burger / Burnits
Defregger / W. v. Dies / Gebhardt / Grütener
Hengeler / Jank / Hugo Kauffmann / Kronberger / Lenbach
Liebermann / Lier / Löwith / Marr / Rasmussen / Ed. u.
Rob. Schleich / Schreuer / Schuch / Seiler/ Seitz / Slevogt / Sperl
Spitzueg / Stadler / Thoma / Trouillebert / Trübner
Ury / Wopfner / R. S. Zimmermann
Zügel
Versteigerung: 15. Februar 1927
Ausstellung: 12.14. Februar 1927
Katalog 1090 mit 53 Abbildunge

Hypotheken
werden an 1. Stelle
innerh. 1012 Tage
erledigt., bei Rückfr.
10 Pf. Porto beifüg.
F. M. Oppel, Darmſt.
Parcusſtr 11 330g

Daporherel

durch

Hans Schmähling
Rheinſtraße 14 (1316a) Telephon 31

Kapital=
Anlage

Zimmer mit Laden,
Werkſtätte, Autoga=
rage
, Mieteingang
4400 , mi. 30000
bei einer Anzahlung
von 8bis 10000
ſof verkäufl. Näh. d.
Ferd. Braun, Telef.
517. Immobilien=
Verwertung, Karlſtr. 66
(2999ks,

1. Hypotheken
bei ermäßigtem Zins von 69 an. Darnn
ſtädter gute Objekte, proviſionsfreie Durc.
führung zu Orig.=Bankbedingungen),
Haus / ähe Rhönring Georg Ebert, Darmſtadt,
(1882
X4, 4X3, und 2X2/Hügelſtr. 75. Tel 1117.

Große und ileinere
Kisten
preiswert abzugeben
Gebr. Blum
Markt 2312
Zu verk.: Saubere
Zteil. Matratze, neu
großer, alter Teppich
8 Mk., Sptritusbügel=
eiſen
2 Mk. Schieß=
hausſt
. 63, prt (B 81

Diod. Kinderwagen
mit Riemeufed. zu
verkaufen. (3194
Schlobgartenſtraße 65,p

Ke
verk.: 2 gebr. Sofas
a 10 und 25 Mk., ein
großer Facetteſpiegel
in Eichenrahm. 4 35.4
Einzuſe en nachmitt
von 24 Uhr ( 3206
eorgenſtr. 9, II.
A
LeileMMen
in allen Größen
billig abzugeben
Bay. Schokoladenhaus
Rheinſtr. 3 (*3172 Frackanzug
faſt neu f. gr. Figur
aufgearbeitet, 20M ., und Lackſtiefel Gr 44
abzugeben. Martin=
ſtraße
93, I Aniehen
von 16 Uhr. 315 Dunkelbl. Sportwag. ſeir gut erhalten und
3 Mil =Röcke billig
zu verkaufen. (*3175
Weinbergſtroße 45, pt. I.

Zu verk.: Ein 5½ PS
Elektro=Motor, wenig
gebr. ((leichſtrom),
1 neue Niederdruck=
zentrifugalpumpe

(60 nim Rohranſchl.
Näheres Rheinſtr. 25,
Kaſſe.
(*3108

1000 Mk.
aus Privat geg gute
Binſen zur Erri=ktung
einer Schuhwerk at
m. Maſſenartikeln geſ
Rückzabl. 31 12. 27
Ang u. N 226 Geſchſt.
(e3118sg!

Teilhaber
mit Barkapital bis
10 000 Mk. geſucht
zurVergrößerung des
Betriebs (u3 einhand=
lung
). Kapital wird
ſichergeſtelit und gut
verzinſt. Schriftliche
Angeb. unter N 220
an die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes. (2290fs

Hypotheken=
Kapital
an erſter Stelle durch
B Baer, Immo=
bilienbüro
, Landwehr=
ſtraße
18. Tel. 1145.
(*2362sms)

Bariehen
vorſchußfrei
Zwischenkredft
auf II. Hypother
pompt innerhalb
weniger Tage duich:
deorg Ebert
Darmſtadt
Tügelſtraße 75
Tel. 1117. (2150n

Gehafts=
Horschüsse
an Beamte
gewährt zu günſtig. Beding.
Beanten-Kreditgesell-
Schaft m. b. H., Hamburg
Filiale Frankfurt-
M., Kaiserstr. 721
Geſchäftszeit von 97 Uhr,
auch Sonnabends.
(TV2273

Touo Hin
als I. Hypothek auf
Haus im Steuerwert
von 50000,X mögl. v.
Selbſtgeb. gei Ang
unter N 231 an die
Eeſchäftsſtelle. (*3131

Ke
Rufſenpferd)w- reil 1P
mit Geſch rr u. Feder=
(*3065)

Junge Kanarienhähnz
f! Sänger, bill. z. 4I,
Fuhrminnſtr. 18, II.
(*3192)

Rein ital. junge-
Zuchthähne abzugel-
Hermaunſtr. 19 /3115

Hühnee
beſte Leor
raſen,
rolle zu verk. Kranich=lbill: Preisiſte D
ſteinerſtr. 7, Stb., pt. Hefuer in Kaüuheg.
(Baden), II.9h.25

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Samstag, den 5. Februar 1927

Geite 9

Familiennachrichten

Statt Karten

Ihre Verlobung beehren
sich anzuzeigen
Anna Heil
Wilhelm Hartmann
Fränkisch-Crumbach i. Odw.
Februar 1927. 2e307
Gretel Keßler
Willg Hechler

Wir geben unsere Verlobung bekannt
Martha Dittmann
Wilh. Müller
Lehrer
(22962

Verlobte stai

Darmſtadt
Weinbergſtr. 36

Eberſtadt
Schwanenſtr. 13

F Ihre am Sonntag, den 6. Februar,
nachmittags 2½ Uhr, in der Johannes=
kirche
ſtattfindende Trauung beehren ſich
anzuzeigen
Adam Ihrig und Frau
Charlotte, geb. Göbel
Darmſtadt, Kranichſteinerſtraße 35.
(:3026
hre am Samstag vormittag 11 Uhr
in der St. Ludwigskirche statt-
findende
Trauung beehren sich an-
zuzelgen

Else Christ

Otto König

Darmstadt
Langgasse 29
(2357)

Todes=Anzeige.
Heute verſchied meine herzens=
gute
Frau, unſere treubeſorgte
Mutter und Großmutter
Frau
Clara Scholl
geb. Zimmermann
im 71 Lebensjahre nach längerem,
mit großer Geduld ertragenen
Leiden.
Robert Scholl
und Kinder.
Darmſtadt, den 1. Februar 1927.
Soderſtraße 44.
(*3111
Die Beerdigung fand auf Wunſch
der Entſchlafenen in aller Stille
ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach langem
Teiden unſre liebe Tante
Fräulein
Lina von der Au.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 4. Februar 1927.
Die Beerdigung iſt am Montag,
en 7. Februar, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße. (* 314:

Ober-Ramstadt, Februar 1927.

Statt Karten.
Heute früh 6"), Uhr entſchlief nach langem,
ſchwerem, mit Geduld ertragenen Leiden meine
liebe, gute Frau, unſere herzensgute Mutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Mina Sames
geb. Wilhelmi
im blühenden Alter von nicht ganz 35 Jahren.
In tiefem Schmerz:
Stadtbauinſpektor Chr. Sames
und Kinder.
Darmſiadt, Kranichſteinerſtr. 59½,, Holzhauſen a. d. Heide,
Grüningen, den 4. Februar 1927.
N.-0 2351
Die Beerdigung findet Montag, den 7. d. Mts., nach=
mitzags
* Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann,
unſer herzensguter Vater, Großvater, Schwieger=
vater
, Schwager und Onkel
Herr
Jakob Wenz
Oberbahnwärter i. R.
heute nacht im Alter von 60 Jahren nach ſchwerem
Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſt. Marg. Wenz, geb Petri.
Weiterſtadt, den 4. Februar 1927.
(2342
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 6. d. Mts.,
nachmittags ½3 Uhr ſtatt.

Statt Karten.
Heute verſchied ſanft unſere
herzallerliebſie Tochter, Schwe=
ſter
, Nichte und Schwägerin
Emmi.
Für die
trauernden Hinterbliebenen:
Heimann Müller
Steueramtmann.
Darmſtadt, den 4. Februar 1927.
Die Beerdigung findet in aller Stille
ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
abzuſehen. (3154

Dankſagung.
Statt Karten.
Für die überaus zahlreichen
Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgang unſeres teuren
Entſchlafenen ſagen innigſien
Dank
Die trauernd. Hinterbliebenen:
Henriette Haas
Alex Haas.
Darmſiadt, den 3. Febr. 1927.
Kl. Ochſengaſſe 5.
2318

NAPPA-BEUTEL
reiche Auswahl, billisste Preise
Offenbacher Lederwaren-Zentrale
Ecke Scnuchar -u. Luisenstr. (2373

p Pfd z.X 1.95 franke
liefert in 9 Pfd.= Pa=
keten
geg Nachnahme
Nolkerei Härle
Dellmensineen
Strecke Ulm Fried-
richshafen
. (V 1828
Täglich Dankſchreiben
probe führt zu dauernd.
Bezug
allee
Damen stände
erlernen d. Kleider=
machen
u. Zuſchneid.
ohne jede Zeichnung
auf die ſchnellſte Art
bet Thea Schneider,
Schneidermeiſterin,
Bleichſtr. 32 ( 2996
Borleſer u. Plauder=
ſtunden

für Damen.
Angebote u. N 237
an die Geſchſt. ( 3145
Maria. 23138
Damen aller Stände
können ſich d. mich
mit Beamt, Lehrern,
Ingenieur. Geſchäfts=
leuten
, beſſ Handwer=
kern
bald verheiraten
Jak. Edelmann
Frankfurt a. M.
Moltkeeallee 60, gegr
1907 Rückp (10 2323
22
*5
523
25555
9e
2 .
O
SE
5.
Sacs

Georg Willenbücher
Beerdigungs=Geſchäft
Darmſtadt• Herdweg ſtr. 6
(467a
Telephon 298

Für Beinleiden
Franke’s Heil-Institut
Behandlung ohneOperation u Verufsstörung,
Ich bin da! auch in alt., verzweitelt Fällen. 2871msg
Krampfadern. Venenentzündung, off. Beine-
Spezial-Behandlg.: Senkfuß, Fußschmerzen.
auch ohne Vermög., Darmstadt, Nieder-Ramstädterstraße 49, I.
Sprechst: Diens ag u Freitag 2½6 Uhr.

Deine

ReMuftolen
Ducr
erschlaffen Deine Arbeitskraft. Willst
Du Deine Arbeit erfrischt und gestärkt
beginnen, so verwende beim Baden
Fluideosan
sprudelnde
Fichtennadel-Bade-Tabletten und
Fluidosan, Fichtennadelseife
In allen Apotheken, Drogerien, Parfü-
merien
usw. erhältlich
Fluidosan-Fabrik, Ber in N. 54.

Teibso

Heute verſchied nach ſchwerem Teiden

Die Preise sind

mein

Verlochend büllig

Chauffeur und Schmied
Herr Georg Schäfer
(3117
im 42. Lebensjahre.
Mit ſeltener Treue und unermüdlichem
Fleiße hat er 13 Jahre lang ſeine ganze Kraft
meinem Betriebe gewidmet.
Ich werde ihm ſiets ein ehrendes An=
denken
bewahren.
Adolf Müller.
Hofgut Georgenhauſen, 3. Februar 1927.

Jedes einzelne Angebot ein ganz besonderer Schlager!
Meine annoncierten Artikel sind in Massen am Lager!

Institut für Verven-Massage.
Behandlung, auch in verzweifelten Fällen,
von Krankheiten im Gebiete der peripheren
Ne ven, Neurasthenie. Neuralgien, Rheuma-
tismus
. Hexenschuß, Ischias nervöse Magen-
beschwerden
, Lähmungen und Krampfzu-
tände
. Erfolgreiche Behandtung bei Kopf-
schmerzen
chron Stuhlverstoptung
Fußschmerzen /* 28-0msg
Mieder-Ramstädter Straße 49,I.
Sprechzeit: Dienstag u Freitag 2/,6 Uhr

Deutscher Weinbrand, Mk. 3.
Drog Secher Nachf Ludwigshöhſtr. 1. (B1417

Statt Karten!

Todes=Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigſtgeliebten
Mann, unſeren herzensguten Vater, Schwiegervater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herr Franz Simon
Bauunternehmer
nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter
von 54 Jahren heute zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Emma Simon, geb. Leithäuſer
Eberſtadt b. D., den 4. Februar 1927.
Die Beerdigung findet Sonntag, 6. Februar 1927, nachm. 3 Uhr,
vom Trauerhauſe, Heidelbergerſtraße 78, aus ſtatt. (*3179

Wichtig
für jeden Haushalt!
Schrankfertige
halbtrockene
getrocknete
Pfund-Wäsche
von (1466a
20 Pfg. an
Dampf -Wäscherei
Reingold
Kranichsleinerstr. 28/30
Hisabelenskr. 23
Markipassage.
Telephon 736.

Elektrische
Wohnungs-
Installation
nur durch
Guſtav Geil
Darmſtadt Tel. 2104
N.=Ramſtädterſtraße 51
Holzſtraße 7. (1747a

Nelly
genna=Gaarfarbe
färbt alle grauen
Haare ſofort in jeder
Farbe. In 10 Farben
vorrät nurbei (396o
Parfümerie
Filimann
liſabethenſtraße

80/80 groß, aus
HisSenberige gnt. Hemdentnch,
besonders schön verarbeitet, Stück U0u
80/80 groß, aus
KisSenbenüge besond. gchneren
Stoff., reichlich bestickt, 1.95, 1.45, NEu
160/250,
Ueberschlagtücher 2 sut Stokt,
erstklassige Fabrikate, 7.50, 5.95, Zuu

wdarunler
Hafiee-u. Tee-Serviettet reinlen.
ware bis 1.25, zum Aussuchen jedes St. UiE0
vollständig
Damast-Serviellen groß, gchöne
Stück U.40
Blumenmuster

Jamast und Drell,
Hischtücher wirklich gute Ge=
2.50,
brauchs-Onalitäten . .

Audergenöhnlich hillige Beit-Damaste u. Betuch-Halbleinen
geblämt und gestreift, nur erst-
BeilDämäsle Hagsige Blyäager 0nalitäten,
Ueter. 240 H0d 1.00 120
Ia Aussteuer-Ware
nur erstklassige Aussteuer-
Beltuch-Halhleinen Onaltäten, gute Tabrikate,
Ueter 2.10 bad luu 100
bedentend unter Preis
Damen-Wäsche Damen-Hemdhosen
Einzelst., fast jedes Stück hat einen dopp. Weit
Einzelst., fast jedes Stück hat einen dopp. Wert
PostenI PostenII PostenIII PostenIV PostenI PostenII PostenIII PostenIV
0.58 0.95 1.95 2.95 0.95 1.95 2.95 3.95
Das Geheimnis meiner billigen Preise!
Bar-Einkäufe von enormen Mengen!

2372

AITAIIAAAA
Ludwigstraße 15 DARHSTADT Ludwigstraße 15

[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 5. Februar 1927=

Nummer 36

Shotn Opier und Tarnen.

Der Sport des Sonntags.

Fußball.
Bis auf einige wenige Nachzügler ſind die Meiſterſchaftsſpiele in
den Bezirken abgeſchloſſen. Die Ergebniſſe liegen vor; man hat alle
Meiſter, mit zwei Ausnahmen auch die Bezirks=Zweiten und die Ab=
ſteigenden
ermittelt. So kann nun der Meiſterſchaftskampf in das
nächſte, noch weit mehr intereſſierende Stadium treten. Am kommenden
Sonntag beginnen
die Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Dieſe Kämpfe halten bis in den April hinein an und werden,
wie wir das aus den vergangenen Jahren wiſſen, eine Zeitſpanne er=
höhter
ſportlicher Aktivität in jeder Beziehung bedeuten. Das Intereſſe
am Ausgang der Titelkämpfe iſt in dieſem Jahre beſonders groß, weil
eine Reihe gleichſtarker Bewerber auf den Plan tritt. Zwar iſt man
allgemein der Anſicht, daß der Titel nur zwiſchen den beiden Mann=
ſchaften
aus der Fußball=Hochburg Nürnberg/ Fürth ausgemacht werde,
aber man rechnet auch mit Ueberraſchungen durch ſo unberechenbare
Kampfmannſchaften, wie es V. f. B. Stuttgart, F.=S.=V. Frankfurt und
V. f. L. Neckarau ſind. Selbſt der Bezirk RheinheſſenSaar dürfte dies=
mal
durch den F=S.=V. 05 Mainz ein ernſthafteres Wörtchen mitreden
als ſonſt. Es iſt ja nicht allein der Titel zu vergeben; auch die beiden
nächſten Plätze ſind von größter Bedeutung, dürfen doch ihre Inhaber
am Kampf um die deutſche Meiſterſchaft teilnehmen. In den Kampf
um den dritten Platz greift aber ſchließlich auch noch der Sieger aus
der Runde der Zweiten ein.
Der kommende Sonntag bringt in der Runde der Meiſter
folgende drei Spiele:
Sp.=Vg. Fürth F.=S.=V. Frankfurt;
in Fürth:
in Stuttgart: V. f. B. Stuttgart 1. F.=C. Nürnberg;
in Mainz: F=S.=V. Mainz 05 V. f. L. Neckarau.
Es iſt naturgemäß ſchwer, über den Ausgang dieſer Spiele beſtimm=
tes
vorauszuſagen, kennt man doch die Form der beteiligten Mann=
ſchaften
faſt durchweg nur aus ihren Kämpfen innerhalb der Bezirke.
Das Spiel in Fürth dürfte, u. E., einen Sieg des deutſchen
Meiſters bringen. Die Fürther ſpielen auch heute noch den ſchönſten
deutſchen Fußball; aber ſie ſpielen nicht nur ſchön, ſie können auch
kämpfen, wie ſie das ſchon oft genug bewieſen haben. Ihrem Gegner
aus Frankfurt gegenüber haben die Kleeblätter den Vorteil, daß ſie die
ausgeglichenere Mannſchaft beſitzen. Beim Mainbezirksmeiſter iſt
augenblicklich die Verteidigung ſchwach, und das wird den Ausſchlag
geben. Der gute Fürther Angriff wird dieſe Hintermannſchaft unbe=
dingt
ſchlagen. Auf der anderen Seite ſteht in den fünf Frankfurtern
gewiß auch ein gefährlicher Angriff, aber dieſer Sturm hat bei den
Fürthern eine Hintermannſchaft vor ſich, die nicht von Pappe iſt.
Ungewiſſer iſt der Ausgang des Treffens in Stuttgart. Der
Papierform nach müßte hier der Sieger 1. F.=C. Nürnberg heißen.
Aber die Stuttgarter könnten das Minus an Technik und Taktik (Kalb)
durch den Vorteil des heimiſchen Geländes und durch ihre enorme
Kampfkraft, die wie man es oft erlebt hat mit der Stärke des
Gegners wächſt, ſehr wohl ausgleichen. Auch in Mainz iſt ein
Spiel mit ungewiſſem Ausgang zu erwarten. Wir halten die ziemlich
einheitliche, ſehr durchſchlagskräftige Elf des V. f. L. Neckarau zwar für
etwas ſtärker als den F.=S.=V. 05 Mainz, aber die Heſſen haben auch
die Vorteile, die nun einmal das Spielen auf eigenem Platz und vor
vertrautem Publikum mit ſich bringt.
Die Runde der Zweiten bringt diesmal nur ein Spiel,
da in zwei Bezirken die Zweiten noch ermittelt werden müſſen.
Es ſpielen:
in Karlsruhe: Karlsruher F.=V. F.=V. Saarbrücken.
Die Entſcheidungsſpiele um den zweiten Platz in den
Bezirken Bayern und Rhein ſteigen ebenfalls ſchon am Sonntag.
Sie bringen die folgenden Mannſchaften zuſammen:
in München: Wacker S.=V. 1860 München;
in Mannheim: V. f. R. Mannheim Phönix=Ludwigshafen.
Ueber den Ausgang dieſes Spieles in München läßt ſich ſchwer
etwas ſagen. Beide Mannſchaften ſind ungefähr gleich ſtark. Das
Spiel in Mannheim dürfte u. E. mit einem Siege des Alt= Bezirks=
meiſters
V. f. R. Mannheim enden, der die ausgeglichenere und gegen=
wärtig
auch kampfkräftigere Mannſchaft ſtellt.
Auch einige Bezirks=Meiſterſchaftsſpiele ſtehen noch
auf dem Programm. Beide ſind für die Frage nach dem Abſtieg bedeu=
tungsvoll
. Im Bezirk RheinheſſenSaar ſpielen Alemannnia=Worms
Saar 05 Saarbrücken und im Bezirk Bayern ASV. Nürnberg gegen
F.=C. Fürth.
Verhältnismäßig umfangreich iſt das Programm der Freund=
ſchaftsſpiele
. Privatſpiele von Belang ſind: Germania=Frankfurt
Wormatia=Worms, Rot=Weiß Frankfurt Freiburger Sportklub,
Kickers Offenbach F=C. Pirmaſens, S.=V. Wiesbaden S.=V. 98
Darmſtadt. Von den Spielen im Reich intereſſiert in erſter Linie
das in Hamburg zum Austrag kommende Privatſpiel Nord= gegen
Weſtdeutſchland. Das Spiel auf beiden Seiten mit guten
Mannſchaften beſtritten, erhält dadurch eine beſondere Note, daß Adolf
Jäger zum 50. Male für den Norden repräſentativ wirkt und beſonders
geehrt werden ſoll.

Handball.
Endſpiele um die ſüddeutſche Handball=Meiſterſchaft (D.S.B.).
Die Endſpiele um die ſüddeutſche Handballmeiſterſchaft der Syortler
werden am kommenden Sonntag mit den zwei Spielen:
S.=V. 1880 München Stuttgarter S.=C.,
V. f. R. Kaiſerslautern S.=V. 98 Darmſtadt
fortgeſetzt. Stuttgarter S.=C., der am vergangenen Sonntag gegen die
Sp.=Vg. Fürth nicht antrat, dürfte in München kaum an einer Nieder=
lage
vorbeikommen. In der Weſtgruppe iſt mit einem Sieg von
S.=V. 98 Darmſtadt zu rechnen.

Winterſport.
Das Programm der winterſportlichen Veranſtaltungen iſt auch an
dieſem Sonntag wieder ſehr umfangreich. Vorgeſehen ſind: die deutſchen
Eis=Kunſtlaufmeiſterſchaften in Breslau, die deutſchen Junioren=
Meiſterſchaften im Fünfer=Bob in Ilmenau und im Zweier=Bob
in Winterberg. Die Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen für
Herren findet in Davos ſtatt. Deutſche Meiſterſchaften im Eis=
Schießen gibt es auf dem Rießerſee. Deutſche Beteiligung weiſen die
italieniſchen internationalen Skiwettbewerbe auf. Die Schwarzwald=Ski=
Meiſterſchaften finden auf dem Feldberg ſtatt, während die Verbands=
Sprungwettbewerbe des Allgäu im Rahmen der deutſchen Eishockey=
Meiſterſchaft in Füſſen durchgeführt werden. Ein bayeriſcher Ski= Staf=
fellauf
kommt in Berchtesgaden zum Austrag.

Tagungen.

Zwei internationale Tagungen von Bedeutung ſtehen auf dem
Programm des Sonntags. Die Union Cyeliſte Juternationale, die inter=
nationale
Nadſportorganiſation, tagt in Paris. An dieſer Verſammlung
nehmen auch die deutſchen Delegierten teil, um einige eingereichte An=
träge
zu vertreten. Die Fifa, die internationale Fußball= Organi=
ſation
, tritt in Zürich zur Beſprechung einiger aktueller Fragen zu=

ſammen.

Kraftſport.

Kraftſportverein Rimbach Kraftſportverein Darmſtadt 1910.

Der Kraftſportverein Darmſtadt 1910 ſchreibt uns dazu: Dieſer
Entſcheidungskampf findet am Samstag abend 8 Uhr im Saale der
Ludwigshalle, Obergaſſe, ſtatt und zählt dieſer bereits zu den Aufſtiegs=
kämpfen
. Notwendig wurde dieſer Kampf durch den Anſchluß des
Weſchnitzgaues an den Odenwaldgau. Allerdings ſtehen wir auf dem
Standpunkt, daß nicht nur der Odenwaldgaumeiſter, Kraftſportverein
Darmſtadt 1910, ſondern auch der Main= und Speſſartgaumeiſter gegen
Rimbach anzutreten hat. Sollten die Darmſtädter den Kampf gegen
Rimbach eötl. verlieren, ſo werden ſie ſich wohl nicht ohne weiteres von
den übrigen Aufſtiegskämpfen ausſchließen laſſen. Es muß unbedingt
in Betracht gezogen werden, daß die Kraftſportvereins Mannſchaft um
die Gaumeiſterſchaft 10 Kämpfe ausgetragen hatte, während Rimbach im
Weſ hnitzgau ohne Kampf Meiſter wurde. Jedenfalls aber kommt dem
Zuſammentreffen dieſer beiden Gegner die größte Bedeutung zu, und
es wäre zu wünſchen geweſen, man hätte ſür dieſen Kampf einen beſſeven
Termin gefunden. Doch hoffen wir, trotz des ungünſtigen Termins, daß
ſich bei dieſem wichtigen Treffen, welches ohne Zweifel hochintereſſanten
Sport bietet, genügend Sportintereſſenten einfinden, um daß der Ver=
anſtaller
wenigſtens auf ſeine Koſten kommt.
Der Mannſchaft des Kraftſportvereins Rimbach geht ein ſehr guter
Ruf voraus. Sie hat bis jetzt faſt alle ausgetragenen Freundſchafts=
kämpfe
gewonnen, und man darf auf ihr erſtes Auftreten in unſerem
Gau bzw. Kreis geſpannt ſein. Sie ſetzt ſich aus lauter jungen, kräf=
tigen
Leuten zuſammen. Auch verfügt der Kraftſportverein Rimbach
über genügend gute Reſerven, um die Mannſchaft jederzeit umzuſtellen
und vollzählig autreten laſſen zu können. Ueber die Aufſtellung der
Rimbacher Ringer ſchwebt noch ein gewiſſes Dunkel, und wir werden
ſie erſt kurz vor dem Kampf erfahren.
Was die Darmſtädter Mannſchaft anbetrifft, wollen wir hoffen, daß
ſie die Sorgloſigkeit, welche ſie bei den letzten beiden Kämpfen gezeigt
hat, abgeſtreift hat, und ſich des Ernſtes der Sache bewußt iſt. Es wäre
ein unverantwortlicher Leichtſinn, wenn zu dieſem Kampf ein Ringer
mit Uebergewicht auf die Matte käme. Daß die Mannſchaft etwas kann,
hat ſie bei den bis jetzt ausgetragenen Kämpfen gezeigt, und wenn ſie
dieſes Können reſtlos in die Wagſchale wirft, kann es an dem Sieg
nicht fehlen.
Kegeln.
Darmſtädter Keglerverband.
Am nächſten Sonntag treffen ſich die aus dem Ausſcheidungskegeln
hervorgegangenen Kampfriegen im Bürgerverein. Nach Begrüßung
durch den Sportwart, entwickelt ſich ein Spiel unter den drei Riegen.
Je 50 Kugeln werden abgeworfen und es kegelt immer abwechſelnd je
ein Mann der einzelnen Riegen. Freunde des Kegelſports ſind als
Zuſchauer willkommen.

Turnen.

Tagung des 3. Gauverbandes des 9. Kreiſes der D. T.
Am nächſten Sonntag, findet im Turnhauſe der Turngemeinde
1846 unter dem Vorſitz des Verbandsoberturnwartes Hofferbert= Darm=
ſtadt
die Jahrestagung des Verbandes, dazu gehören die Gaue Main=
Rhein, Main=Speſſart, Odenwald und Odenwald=Jahn, ſtatt. Am Vor=
mittag
Beratung und Aufſtellung des Arbeits= und Haushaltungsplanes
für 1927, Neuwahl des Verbandsſportwartes, am Nachmittag Veratung
der Fachwarte über die Spezialgebiete.

Fußball im Odenwaldkreis.

Die Ereigniſſe in der Odenwaldkreisliga flauen augen=
blicklich
etwas ab; die Meiſterſchaftskämpfe gehen ihrem Ende zu und
erſt die neuen Pokalkämpfe (zu deren Feſtlegung übrigens am Sonntag
in Mannheim eine Beſprechung ſtattfindet) werden wieder etwas mehr
Leben bringen Am vergangenen Sonntag fanden nur zwei Spiele
ſtatt. Viktoria Griesheim konnte daheim gegen Olympia Lorſch nur
ein 1:1 erzwingen und dürfte nunmehr am Tabellenende hängen blei=
ben
, da es den Bibliſern gelang, den V.f.R. Bürſtadt mit 1:0 zu ſchla=
gen
. Dieſes Treffen war urſprünglich als ausgefallen gemeldet, hat-
aber
doch ſtattgefunden. Die Platzſperre des FV. Biblis wurde noch
am Samstag aufgehoben und Verhandlungen mit Bürſtadt führten zu=
deſſen
Antreten in Biblis. Das Spiel wurde ſehr ruhig durchgeführt.
Durch dieſe Niederlage hat ſich Bürſtadt der Ausſichten auf Punktgleich=
heit
mit Münſter begeben und dürfte ſogar noch von Lampertheim auf
den 5. Platz verwieſen werden. Biblis hat dagegen noch die Möglichkeit.
entweder Lorſch oder Union Darmſtadt zu überflügeln, wenn dies audp
kaum anzunehmen iſt. Eine Tabelle kann man ſich für heute ſparen.
In einem Privatſpiel hatte die Sportvag. Arheilgen den FV.
Sprendlingen als Gaſt und unterlag mit 5:1. Der neue Meiſter trat=
mit
viel Erſatz an, hätte aber das Spiel beſſer ganz unterlaſſen.
Meiſterwürde verpflichtet zur Repräſentation; nach außen wird aber
nur das Ergebnis, nie die Begleitumſtände (ſiehe Arheilgen= Pfung=
ſtadt
) gewertet. Wir hoffen, bald Beſſeres zu hören.
Am kommenden Sonntag treffen ſich in der Kreisliga im Verbands=
ſpiel
nur Union DarmſtadtFV. Biblis. Union hat eine 2:1
Niederlage vom Vorſpiel wett zu machen, muß aber auch noch Punkte=
haben
, um vom bedrohlichen Tabellenende wegzukommen. So darf mam
wohl auch die Darmſtädter als Sieger erwarten.
In den anderen Klaſſen ſind folgende Begegnungen vorge=
ſehen
:
A=Klaſſe Gan Beugſtraße: Sportverein Groß=GerauHaſſic
Dieburg, Eintracht DarmſtadtSbortverein 98 Reſerve; Spiel=
vereinigung
Pfungſtadt-Polizei SV. Darmſtadt: FV. Michel=Germania Eberſtadt. Boruſſia Dornheim-V.f.N. Darmſt,
A=Klaſſe Gan Ried: Alemannis Groß=Rohrheim Starkenbur=
gia
Heppenheim. Heppenheim muß unbedingt gewinnen, will es
nicht ſeine Meiſterſchafts=Ausſichten ſchwinden ſehen.
B=Klaſſe Gau Bergſtraße: Sportverein LengfeldFC. Groß==
Umſtadt, Sportverein HöchſtSportverein Könia, V.f.N. Erbackh
V.f.R. Beerfelden; Chattia WolfskehlenGermania Leeheim=,
Sportverein GeinsheimGermania Eſchollbrücken; Sportvereirn
GoddelauSportverein Weiterſtadt.
B=Klaſſe Gau Ried: Olympia Lorſch ReſerveGermania Auer=
bach
; Olympia BiebesheimFV. Schönberg; Olympia Lampert:
heim Reſerve-Vorwärts Bobſtadt; FV. Zwingenberg-V.f.N;
Bürſtadt Reſerve.

Amtlicher Winterſporibericht.

Taunus (Kleiner Feldberg): Bevölkt, 23 Grad Kälte, 455
Zentimeter Schnee, ſtark verharſcht. Ski und Nodel gut.
Speſſart (Nohrbrunn): Bewölkt, 2 Grad Kälte, Schncedecke=
durchbrochen
, etwas verharſcht, keine Sportmöglichkeit.
Nhön (Waſſerkuppe): Bewölkt, 4 Grad Kälte, 60 Zentimeter
Schnee, etwas verweht, Sportmöglichkeit ausgezeichnet. Gersfeld:
Bewölkt, 23 Grad Kälte, 10 Zentimeter Schnee, gekörnt, Ski und=
Rodel fehr gut.
Vogelsberg (Herchenhainer Höhe): Schneeregen. 13 Grad=
Kälte, 30 Zentimeter Schnee, etwas verharſcht; Ski und Rodel gut.
Hoherodskopf: Bewölkt, 3 Grad Kälte, 60 Zentimeter Schnee, etwass
verharſcht. Ski und Rodel ſehr gut.
Thüringerwald und Schwarzwald melden bei 75 Zentimeter Schnes=
höhe
ausgezeichnete Sportmöglichkeiten.
Die Temperaturen werden ſich in den Gebirgslagen von etwa 604
Meter an auch weiterhin unter dem Gefrierpunkt halten. Irgendwelche:
nennenswerten Niederſchläge ſind vorerſt nicht wahrſcheinlich.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuillleton, Reich ung
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmanm
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer: für fei=
Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtad:
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich: übernommen

Die heutige Nummer hat 16 Seiten

Weiblich

Fräulein
mit guten Zeugniſſen,
in allen Hausarbeiten
erfahren, ſucht Stellg.
als Stützeintl Haueh
Näh. Liebſrauenſtr. 75, I
bei Marloff /*3196

Perfeke
Herrſchaftsk.
lältere m g. Zeugn,
ſ ſofort Stellung
Angebote u. N 249
Geſchäftsſt. (*3188

Tüchtiger Packer

ſucht Stelleoder Aus=
hilfe
. Ang. unt. N 242
a. d. Geſchäftsſt. (*3162

Da mein jetziges
Mädchen erkrankt iſt,
ſuche eine (*3142

Fräulein.
ſucht Stelle bis nah
dem Spülen. (*3120
Hochſtraße 24, I.

Offene Stellen

Weiblich

Männlich

Suche für meine Toch=
ter
, welche die Schule
10 J beſucht hat und
n. mehr fortbildungs=
ſchulpfl
. iſt, Lehrſtelle
in gut. Geſchäft, evtl.
auch Büro, zu Oſtern.
Ang. u. N 178 Gſchſt.
(*2905fs1

Junges Mädgen
das ſchon in Stellung
war, ſucht Stellg in
ElHaush.,woesd Koch.
erlernen kann Ange=
bote
unter O. 2 an
die Geſchſt. 3201

Aelt.,
erfahr. Kaufm.
(langi Buchh.),unbed.
uverl., ſucht Ver=
trauenspoſten
irg w
Art. Beſte Zeugn. u.
Ref z. D. Evtl. z.
Aush", auch halbe
Tage oder ſtundenw
Angeb u. N 217 an
die Geſchſt. (*3080

Tücht. Schneiderin
für Umarbeitun: ins
Haus geſ Ang. m. Pr
N247 Geſchſt. (*3181

Lücht. Friſeuſe
für ½ Tage (nachm)
dauernd geſucht Gefl.
Angeb u. N 224 an
die Gechäftsſt. 3110

Stellen ſuchen: (*320
Herrſch• Neſt=Köch
Stützen, Allein nädch
die ko den u nihtkoch.
können 1Ha smädch
Jinafer, Kinderfel
Beitö lin, Zunmer=
mädchen
ſür Ho els,
Servferfll. f. Kaffee
und Reſt. Minna
Dinge dein, gewerbs=
m
6 Ztelenbüro. E i=
ſabet
enſtr 5, Tel 336.

Suche Zeſchäftigune
gleich welcher Art,
Gartenbau,Hütten=u
Sauppen aufſtellen,
ſ. billige Berechnung.
Ang. unt. N 245 an d.
Geſchäftsſtelle. (*3163

Fleißiges, ehrliches
Mädchen
n u. 18 Jahr. tageüb.
geſu rt. L. Heeß. Metz=
germeiſter
, Beckerſtr 33p.
*2926Is

Urks1

Rauchen Sie

SoElle!

5/8

1 Hausmädchen

Junger, tücht. Ver=
käufer
der Lebens=
mittelbranche
m gt
Zeugn ſucht Stelln
ungeb u N 194 an
die Geſchſt. (* 019

mit erſtklaſſigen Zeug=
niſſen
zum 1. oder 15.
März für Herrſchafts=
haus
Jalt geſucht Näh.
durch die Gieſchäfts=
*233 sg
ſte le.

und Sie rauchen
Qualitäf.
R

Waldorf-Astoria Eigarektenfaßrik A6

Aushilfe
in beſſeren Haushalt.
* Angebote u N 238
an die Geſchäftsſt.

Für ſehr preiswertes Markenfahrrad und
Fahrradteile, Rahmen, Antriebe u. ſ. w.

In kleinen ruh. Haus=
halt
tüchtiges ſol des

Mädchen

oder alleinſteh. Frau
geſucht. Angebote an
Fran Dr. Borgius,
Erbach i D. (2315

zum Beſuch der einſchlägigen Groſſiſten=
und Händlerkundſchaft gegen Proviſion
geſucht. Angebote möglichſt branchelun=
diger
, eingeführter Herren u. E. L. 26495
an Rudolf Moſſe, Hannover. (T Bln 2293

Manntd

Ein braver Junge.
welcher das (*2943dso
Metzgerhandwerk
von Oſtern ab er
lernen will, ſucht
Goorg Göbel XVl.,
Gros=Zimmern

Mie uue
Vieh=Verſicherungs=Geſellſchaft A. 66
ſucht tüchti e Generalagenten
möglichſt mit beſtehendem Agentennetz Ang
unter B.N W. 2362 an Ala Haaſenſteit &Yoglens
Berlin, N. W. 6.
(II BIn.225c

Hertreter

dkaufmänniſcher
Lehrling

mit gut Auffaſſungs=
gabe
, aus achtbarer

welche Metzgereien beſuchen, zum Verkaun
von 1a Gewürzen ſofort geſucht (II 329
Offerten unt E. T. 1261 an Ala Haaſenn
ſtein & Vooler, Frankfurt a. M in.

Familie, für Kontoru
Verſand z. Oſtern geſ.,
1 fortbildungsſchulfr.
Angeb. mit Zeugnis=
abſchriften
unter O. 8
a. d Geſchſt (2361zo

Platz-Vertreten

Sehr vorn. Tätigkeit. Beding gebild. Kerrem
501 10ℳℳ erford. Näh. bei Frank, am Momt
tag von 36 Uhr nachm im Bahnhofhorels
(IISt. 2345!

Juche
für meine Tochter,
18 J alt, a. gut Fam.,
Lehrſtelle
i. fein. Lebensmitte
geſh od. t Konfekt=
u
Kur warengeſlt
Angebote u. N 246
an die GBeſchſt. (:31

Wir ſuchen per ſofort od. 1. 3. 27.
tüchtige, branchekundige

Tüchtiges, kath

Verkäuferinnen

Sehr gut empfohl",
ſtaatl geor Wo en=u
Sätflingspf egerin
ſucht für März und
Apri Pflege. Angeb
unl. N 200 an d. Ge=
ſthäftsſtelle
, (3087

und zwar für je unſere Abtl.
Se de=, Kleiderſtoffe und
Baumwollwaren
ferner für unſere
Statiſtik
eine damit durchaus vertr Perſon
(Herr od. Dame). Nur unbedinat
Brauchekundige wollen Offerten
nacher

geſucht, nicht unter
0 Jahren Vorzu=
ſtellen
bei (2114dfs
Frau FEinkel
Braushardt(Schloß)
Poſt und Station

Mada

Tüchtige hin od
Wirtſchafterin bei
hohem Lohn geſu ht
z 1. März od. ſpäter.
Beſte Empfeillg erw.
Angeb u. N 131 an
die Gechſt 24271

Tüchtige, jüngere
Schuhgerkäuferin

per 1. März geſucht
Angebote unter N 223 an die Geſchä tsſtelle

Luchige Schneigerin gesucht

Geb. Haushälterin

ſofort geſucht, die auch
in dr Praxis heifen
kann, v. alleinſtehend
Herrn. Angeb. mit
Bild an Dr. Eißing
Jugenheim a. d B 123.6

für Leinen=Großſtück=Fabrikation als
Leiterin
bei hohem Einkommen und Gewinnbeteilig,
mit 2000 Intereſſeneinlage, Angeb. unt
N211 an die Geſchäftsſtelle.
3164

Tüchtiges
Alleinmädchen
für kinderloſen Ar t=
haushalt
geſ. Ang. u.
N 240 Geſchſt. ( 3166

Fleißiges, ehrliches
ℳädchen, für den
anz. Tag über geſucht.
Grafenſtraße 22
Kaffee) (3129

In Dauerſtellung

geſ. tüchtige, ehrliche
Frau ohne Anhang,
Alter 40 J., in feine
Beamtenfam. (2Perſ
Angeb. unt. O 4 an
die Gechſt.

Feſte

Stellung
findet kaufm. geb.
P rſönlichkeit,
welche iin Ver=
kehr
mit dem
Publikum ge=
wandt
, bei einer
alten Geſellſchaft
für Darmſtadt u.
Um ebung gegen
Fixum und Pro=
viſion
Bewerber
wollen nähereAn=
gaben
über bish.
Tätigkeit machen
u. Ref. angeben
Offerteu u. P T.
426 an Ala
Haaſenſtein &.
Vogler, =Frankturt
am Main. (11 2322

Automaten= Zeneralvertriell

Elektriſier=Bajazzo und andere Antomatei?
ſofort abzugeben. Erforderlich zur Ueben
nahme ci. 1500. Mk Teilzahlung 98
ſtattet. Angeb. unter N 243 Geſchſt. (73170

Milchgeſchäft
ſofort zu verkaufen
120 Liter Angeb u
N 235 Geſchſt (*315:

Wer ſucht
in Auerbah u. Hep=
pen
eim ein Haus m.
ſofort beziehbar Woh=
nung
! Anfragen an
F. Enler, Darmſtadt
Riedeſelſtr 19 (*3190

Wohnhaus zu verk?
Ich beabſichtige meisi=
1½ ſtöck. Wohn ausy
in nichſter Nähe des
Bahnhofs, beſtehenn
aus 4 imm., nebis
Füche, großem Grabl
garten u. herrl. Obſtf
anlage, aus frei Kann
zu verk. Nik. Peltie?
Vitwe, Griesheimb. d.G
Pützenſtr. 84 312B
Näh. Ausk erteileis
H. Peltier, Rathenauin
ſtraße 31 u. r. Hofle
mannll., Pfützenſt.4R
(*3122)

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Samstag den 5. Februat 1927

Geite 11

Reich und Ausland.
Der Reichspräſident beſichtigt die Grüne Woche in Berlin.

1. Deutſcher Bismarck=Tag.
Der Vorſtand des Vereins zur Errichtung eines
Sismarck=National=Denkmals auf der Eliſenhöhe bei
Bingerbrück=Bingen E. V. hat in ſeiner Sitzung vom
D9. Januar endgültig beſchloſſen, den im Oktober
w. J. verlegten 1. Deutſchen Bismarck=Tag am
SSamstag, 2. und Sonntag, 3. April 1927
En Hannover abzuhalten. An dem früher feſtge=
Cegten Tagungsplan ändert ſich nichts. Für den ver=
Ftorbenen 1. Vorſitzenden Dr. Beumer wird eine an=
were
bekannte Perſönlichkeit den Hauptvortrag über
Bismarck, ſein Werk und ſeine Perſon übernehmen.
Die neuen Einladungen werden im Laufe des Monats
Februar verſandt werden. Nähere Auskunft erteilt
Tie Geſchäftsſtelle des BND.=Vereins in Köln, Hanſa=
ring
11.
* Frankfurter Chronik.
wsN. Tödlich verunglückt. Der Ma=
ſchinenarbeiter
Karl Launhardt aus Praunheim iſt
mm Mittwoch in den Adlerwerken plötzlich verſtorben.
In der Enkheimer Straße ſtürzte am Mittwoch
elbend eine Frau die Kellertreppe hinunter; ſie erlitt
taabei einen Schädelbruch, an deſſen Folgen ſie ſofort
terſtarb. Im Streit erſchoſſen hat ſich
arn Mittwoch abend gegen ½8 Uhr der Arbeiter Karl
Dick, Gr. Hirſchgraben 16. Zwiſchen ihm und den
inr gleichen Hauſe wohnenden Eheleuten Pfaff waren
étreitigkeiten ausgebrochen, in deren Verlauf er
wehrere Schüſſe die jedoch fehlgingen auf die
(heleute abgab. Zuletzt richtete er die Waffe gegen
ſich. Verhaftung eines Kollidiebes.
Zeſtgenommen wurde der wegen Kollidiebſtahls mehr=
ſiuch
beſtrafte Karl Forſter aus Pirmaſens. In ſeinem
Teſitz wurde noch zahlreiches Diebesgut, das er
nahrſcheinlich von Fuhrwerken auf der Zeil geſtohlen
hat, vorgefunden. Verrat militäriſcher
Geheimniſſe. Das Erweiterte Schöffengericht
nrurteilte wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe
derr Vertreter Nikolaus Lohrſcheidt zu zwei Jahren
fängnis. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß
e Oeffentlichkeit ſtatt. Wie aus der Urteilsbe=
rändung
hervorging, hatte ſich der Angeklagte mit
ranzöſiſchen Agenten eingelaſſen, um Schriftſtücke der
ſeu tſchen Reichswehr gegen Entgelt den Franzoſen
us zuliefern. Wenn auch der Angeklagte die Fran=
oſen
mit falſchen Schriftſtücken (ſo hatte ſich der An=
ellagte
verteidigt) hereinlegen wollte, ſei auch der
ſa beſtand der ſtrafbaren Handlung erfüllt. Durch
ſie=Handlungsweiſe des Angeklagten konnten dem
ſentſchen Reich bei den damals ſchwebenden poli=
ſegen
Verhandlungen die größten Schwierigkeiten
nttehen, weil ſich gerade der Franzoſe leicht in ſeiner
ſhee gekränkt fühlt.
Wiederinſtandſetzung eines Ausſichtsturmes.
WSN. Heidelberg. Der Gaisbergturm, der
mn der reizvollſten Ausblicke über die Rheinebene
n) die Bergſtraße vermittelt, war bekanntlich in der
ſtn Nachkriegszeit von Rohlingen ſo verwüſtet
vien, daß er baufällig wurde und die Beſteigung
nloten war. Nun hat die Stadtverwaltung in
ie Stille den Turm wieder herſtellen laſſen und
m öffentlichen Verkehr zugänglich gemacht.
Aeusſchreitungen eines betrunkenen Motor=
radlers
.
FSN. Mannheim. In der Nacht zum Freitag
gnügte ſich ein betrunkener Motorradfahrer durch
ermfahren mit ſeinem Motorrad in den Straßen
4 Neckarau. Als der Wachtmeiſter König ihn auf
B Verbotwidrige ſeines Treibens aufmerkſam
iche ſchlug der Fahrer auf den Wachtmeiſter ein,
deß dieſer gezwungen wurde, mit dem Säbel zu
aworten. Durch das hierdurch entſtehende Hand=
geige
ſammelte ſich eine große Menſchenmenge an,
ſie Partei des Motorradfahrers ergriff. Wäh=
wd
der Auseinanderſetzung des Wachtmeiſters mit
9 Baſſanten gelang es dem betrunkenen Fahrer, die
ſch zu ergreifen. Der Wachtmeiſter gab jedoch
au Schuß auf ihn ab und verletzte den betrunkenen
hur am Unterſchenkel, was eine Aufnahme ins
hinkenhaus notwendig machte.
MSN. Koblenz. Im Vorort Lutzel ſah am
Ayerstag abend ein des Weges kommender ſtark
geſeiterter junger Mann an einer Straßenecke ein
uienauto ſtehen und ſtieg ein. Da ſich der
Den nicht von ſelbſt fortbewegte, wie er in ſeinem
Fard wohl urſprünglich angenommen hatte, machte
nich an der Maſchinerie zu ſchaffen und plötzlich
ſt Das Auto. Es brach ein wild=verwegene Jagd
ſo daß die Paſſanten, um ſich vor dem Ueber=
eywerden
zu retten, Schutz in den Haustüren
ſon mußten. Obſchon er unterwegs gegen eine
4d ſtieß, verlor der Rennfahrer den Mut nicht.
ca endem Tempo ging es über die Moſelbrücke bis
Schillerplatz in Lützel, wo er den Wagen zum
ſeen brachte. Hier ſtieg er aus, ließ das Auto
2 Fein und verſchwand.

fn 12jähriges Schach=phänomen.

Heinz Fverder,
01 ſäöriger Schüler aus Breslau, der die Schach=
mimſchaft
von Breslau gegen hervorragende
Sir gewinnen konnte. Er ſchlug bekannte Meiſter,
DiRAnchate und den langjährigen ſchleſiſchen
Mehr =Kramer und verriet bei allen von ihm be=
EHEBe Partien ein ſeltenes und vielverſprechendes
Talent.

Hundert Jahre Aluminium

Friedrich Wöhler,
dem es vor 100 Jahren als erſtem gelang, im Labo=
ratorium
der Berliner Städtiſchen Gewerbeſchule
reines Aluminium herzuſtellen. Damals war dieſes
leichte Metall kaum mehr als ein chemiſches Kurioſum
von theoretiſchem Wert, doch bereits nach wenigen
Jahrzehnten iſt es ein faſt unentbehrlicher Ge=
brauchsſtoff
unſerer Wirtſchaft geworden.
Brand in einem Sägewerk.
fm. Todtnau (Schwarzwald). Am Donnerstag
früh brach im Sägewerk der Firma Kunzelmann
Söhne Feuer aus, dem das Dampf= und Turbinen=
haus
zum Opfer fielen. Der Gebäudeſchaden wird
auf 20 000 RM., der Material= und Fahrnisſchaden
auf das Doppelte geſchätzt. Einige Tage nach den
Aufräumungsarbeiten hofft das Unternehmen den
Betrieb wieder aufnehmen zu können.
Betriebsunfall beim Bahnhof Freudenſtadt.
fm. Freudenſtadt. Am Donnerstag vor=
mittag
11 Uhr iſt der von Schiltach kommende Güter=
zug
Nr. 9351 bei der Einfahrt in den Hauptbahnhof
Freudenſtadt auf der Einfahrtsweiche mit dem Ten=
der
der Lokomotive, dem Gepäckwagen und fünf dem
Gepäckwagen folgende Güterwagen entgleiſt. Verletzt
wurde niemand. Der Materialſchaden iſt nicht er=
heblich
. Ueber die Urſache der Entgleiſung iſt Unter=
ſuchung
eingeleitet.
Der Wein auf der Straße.
fm. Landau. Nach dem Landauer Anzeiger
fuhr der Laſtkraftwagen einer Mannheimer Wein=
firma
auf dem Horſt auf einen Randſtein und kippte
um. Die drei auf dem Anhänger befindlichen, mit
Wein gefüllten Fuderfäſſer fielen herunter; während
ein Faß unverſehrt blieb, brachen an den anderen
beiden mehrere Dauben und das edle Naß floß auf
die Straße.
Arbeitsunfall.
im. Landſtuhl. Der 20 Jahre alte Adolf
Grath aus Neuſtadt, der bei der Verſicherungswerk=
ſtätte
Ludwigshafen angeſtellt war, wurde von dem
Schnellzug Saarbrücken-Kaiſerslautern- Ludwigs=
hafen
erfaßt und derart ſchwer verletzt, daß er ins
hieſige Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Graht war mit dem Einziehen von Draht beſchäftigt,
wobei er das Herannahen des Zuges anſcheinend
überhörte, da er von hinten angerannt wurde. An
ſeinem Aufkommen wird gezweifelt.
Verurteilung eines Eiſenbahnfrevlers.
Bamberg. Der mehrfach vorbeſtrafte Bauern=
knecht
Friedrich Bauer hatte auf einer Nebenbahn=
ſtrecke
einige Schienenſchrauben gelockert, eine
Schraubenmutter zwiſchen die Schienen geklemmt und
ein Winkeleiſen gegen den herannahenden Zug ge=
ſtemmt
. Durch eine in entgegengeſetzter Richtung
fahrende Draiſine wurde das Hindernis rechtzeitig
bemerkt und ein Zugunfall verhindert. Das Gericht
erkannte auf eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr
ſechs Monaten und drei Jahren Ehrverluſt.
Folgenſchwerer Angriff auf Polizeibeamte.
IU. Gelſenkirchen. Am Mittwoch abend
wurden zwei Polizeibeamte nach einer Wirtſchaft ge=
rufen
, wo eine große Zahl von Perſonen den Wirt
bedrohte. In dem Gedränge wurden den Beamten
Gummiknüppel und Seitengewehr entriſſen. In
größter Not machten ſie von der Schußwaffe Ge=
brauch
. Dadurch wurden zwei Perſonen getötet und
eine ſchwer verletzt. Mehrere Perſonen wurden ver=
haftet
.

Reichspräſident von Hindenburg begibt ſich in Begleitung des Staatsſekretärs Dr. Meißner und
des Berliner Oberbürgermeiſters Dr. Böß zur Beſichtigung der Grünen Woche, der großen
landwirtſchaftlichen Ausſtellung der Reichshauptſtadt.

Ein Radfahrwegenetz für Berlin.
* Berlin. Vor dreiviertel Jahren bildete ſich
der Berliner Verein für Radfahrwege, der heute
ſchon mehr als 5000 Mitglieder zählt. Der Verein
hofft bald das Zehnfache dieſer Zahl erreicht zu haben
in Berlin gibt es über 300 000 Anhänger des Rad=
ſportes
, und dann will der Verein mit ſeinen ein=
zelnen
geringen Jahresbeiträgen den Ausbau eines
Radfahrwegenetzes und die Anlegung von Schutz=
hütten
in großem Stil fortſetzen. Der Anfang iſt ja
bereits gemacht, es entſtanden große Straßen von je
zirka 15 Kilometer Länge. Eine Reihe weiterer Rad=
fahrwege
iſt bereits im Bau oder von den Behörden
zur Ausführung genehmigt. Beſonders wichtig iſt die
geplante große Umgehungsſtraße quer durch das
nördliche Berlin. Endlich ſtehen Verhandlungen mit
der Forſtverwaltung vor dem Abſchluß, die eine voll=
ſtändige
radleriſche Erſchließung der ausgedehnten
Waldungen in der Umgebung Berlins zum Ziele
haben. Ein Generalplan für den Bau von Radfahr=
wegen
in insgeſamt 150 Kilometer Länge in dieſen
Forſten iſt bereits aufgeſtellt. Jedenfalls ſoll künftig
bei der Neuanlage oder Umpflaſterung von Straßen
grundſätzlich auch ein Radfahrweg gebaut werden. Die
Verkehrsordnung ſoll künftig einen Paragraphen er=
halten
, nach dem das Begehen der Radfahrwege
durch Fußgänger ſtrafbar iſt.
Schadenserſatzanſprüche der Hofſchauſpielerin
gegen den Freiſtaat Sachſen.
(Nachdruck verboten.)
Am 16. November 1915 erlitt die Schauſpielerin
T. auf der Bühne des Königlichen Schaufpielhauſes
in Dresden einen Unfall, den ſie auf Verſchulden des
Betriebsperſonals zurückführt. Wegen der durch den
Unfall entſtandenen Fußverletzung und ihrer nach=
teiligen
Folgen machte ſie zunächſt Schadenserſatzan=
ſprüche
gegen den ehemaligen König von Sachſen als
Unternehmer des Betriebes geltend. An die Stelle
des Königs von Sachſen trat nach der Revolution der
Freiſtaat Sachſen. Dieſer wurde im Jahre 1920
vom Oberlandesgericht in Dresden zur Zahlung von
Rente und Erſatz der Heilungskoſten verurteilt. Auf
den Antrag der Zubilligung einer Jahresrente von
12000 RM. vom Dezember 1923 ab, erkannte das
Oberlandesgericht Dresden die Anſprüche der Klä=
gerin
vom 1. Januar 1921 bis zu ihrem vollendeten
50. Lebensjahre mit 40 Prozent ihres mutmaßlichen
Einkommens an; vom 51. bis zum 65. Lebensjahre
wurden ihr jedoch nur 35 Prozent zugebilligt. Die
von der Klägerin gegen dieſes Urteul eingelegte Re=
viſion
iſt vom Reichsgericht zurückgewieſen worden.
Unterſchlagungen in der Berliner Kindlbrauerei.
* Berlin. In der Abteilung III der Berliner
Kindlbrauerei in Weißenſee ſind Veruntreuungen
aufgedeckt worden, die nach den bisherigen Feſt=
ſtellungen
etwa 145 000 Mark betragen ſollen. Es iſt
möglich, daß ſich dieſe Summe noch erhöht, da die
Nachprüfung der Bücher noch nicht beendet iſt. Die
Unterſchlagungen hat der Erſte Kaſſierer der Ab=
teilung
, Karl Holle aus Weißenſee, begangen, der
am Mittwoch abend verhaftet wurde. Holle war ein
leidenſchaftlicher Beſucher der Rennbahnen und iſt
geſtändig, die veruntreuten Gelder zum Teil dort
verwettet zu haben.
Einbruch in fünf Stockwerke.
Berlin. Eine verwegene Einbrecherbande drang
in der Nacht zum Freitag in einem Hauſe in der
Neuen Friedrichſtraße, vom Boden kommend, durch
fünf Etagen hindurch in die Geſchäftsräume von
vier Firmen ein, wobei ihnen Seidenſtoffe im Werte
von mehreren tauſend Mark und wertvolle Felle in
die Hände fielen. Bei der Aufknackung eines Geld=
ſchrankes
erbeuteten ſie auch einen kleinen Geld=
betrag
. Die Diebe ſind mit ihrer Beute unbemerkt
entkommen.
Die Schießerei im Finkenkruger Forſt.
Berlin. Am 21. Februar v. J. überraſchte ein
Förſter im Finkenkruger Forſt bei Berlin zwei Ar=
beiter
, die mit Piſtolen Schießübungen abhielten. Auf
den Ruf des Förſters Hände hoch! antworteten
beide mit einem Schnellfeuer auf den Förſter. Dieſer
ſchoß nun ebenfalls und traf den einen der beiden
Arbeiter tödlich. Vom Berliner Schwurgericht war
der andere wegen verſuchter Tötung und anderer
Delikte zu zwei Jahren neun Monaten Zuchthaus
verurteilt worden. Die vom Angeklagten beim Reichs=
gericht
eingelegte Reviſion iſt nunmehr verworfen
worden.
Attentatsverſuch auf einen Zug.
Kattowitz. Auf den Schnellzug Dzieditz
Hielitz wurde am Mittwoch ein Attentat verübt. Kurz
hinter der tſchechoflowakiſchen Grenze war über den
Schienenſtrang eine ſchwere eiſerne Kette geſpannt.
Der Lokomotivführer konnte den Zug noch kurz vor
dieſem Hindernis zum Halten bringen, wodurch eine
Entgleiſung vermieden wurde.

Bandenüberfall auf einen Kaſſenboten.
Berlin. Am Freitag vormittag wurde im
Nordweſten Berlins ein Kaſſenbote, der mit 6000
Mark auf dem Wege zum Arbeitsamt Tiergarten
war, plötzlich von einer dreiköpfigen Bande überfallen
und mit Schlagringen und Knüppel ſo bearbeitet, daß
er zuſammenbrach. Darauf verſuchten die Täter, dem
Ueberfallenen die Geldtaſche zu entreißen, was ihnen
jedoch nicht gelang, da mehrere Perſonen hinzu=
kamen
. Die Räuber ſind unerkannt nach dem Tier=
garten
entkommen.
Schweres Motorradunglück.
Bernſtadt (Sachſen). In der Nacht zum Frei=
tag
fuhr der 26jährige Sohn eines Schneidermeiſters
mit ſeinem unbeleuchteten Motorrad in einer Kurve
gegen einen Baum. Hierbei erlitt er einen ſchweren
Schädelbruch, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge
hatte.
120 Menſchen gerettet.
* Hamburg. In Cuxhaven iſt vor einigen
Tagen Claus Heinrich Ringhoff 80 Jahre alt gewor=
den
. In 37jähriger Dienſtzeit hat er 120 Menſchen
in Sturm und Seenot das Leben gerettet. Die letzten
2 Jahre verlebte er als Leuchtturmwärter in Alten=
bruch
.
Diebſtahl beim Brand des Schloſſes Bandelin.
Stettin. Bei dem in der Nacht zum 30. Januar
erfolgten Brande des dem Grafen v. Behr gehörenden
Schloſſes in Bandelin wurde u. a. auch ein Teil der
Schmuckſachen gerettet. Dieſe mußten jedoch, da die
umliegenden Gebäude, in die die Schmuckſachen ge=
bracht
worden waren, gefährdet erſchienen, in ein
anderes Gebäude geſchafft werden. Hierbei wurden
von unbekannten Tätern zahlreiche Schmuckſachen,
darunter goldene Uhren, Brillantenbroſchen und an=
deres
ſowie eine Brieftaſche mit 500 Mark Inhalt
geſtohlen. Für die Herbeiſchaffung der geſtohlenen
Sachen iſt eine Belohnung von 2000 Mark zugeſichert
worden.
Grubenunglück in Böhmen.
b. Auf dem Union=Schacht in Neuſattl bei Karls=
bad
in Böhmen wurden, wie uns von dort berichtet
wird, die Arbeiter Schmidtkunz und Lorenz von
niedergehenden Geſteinsmaſſen verſchüttet und getötet.
In einem Zeitraum von dreieinhalb Jahren ſind in
dieſem Betriebe auf gleiche Weiſe noch fünf Menſchen
verunglückt.
Statt zur Trauung in den Tod.
b. Aus Eger in Böhmen wird uns berichtet: Die
20jährige Emma Glaſel aus Elbogen, welche dieſer
Tage ihre Hochzeit feiern ſollte, geriet auf dem Weg
nach der Ortſchaft Chodau unter die Räder eines mit
39 Meterzentnern beladenen Kohlenwagens. Ein
Vorderrad des Wagens ging über den Hals der Un=
glücklichen
, ein Hinterrad über die Bruſt, ſo daß das
Mädchen auf der Stelle tot war.
Briefmarkenſchwindler unſchädlich gemacht.
* Paris. Einer Bande von Briefmarkenſchwind=
lern
kam jetzt die Pariſer Polizei nach langem Suchen
auf die Spur. Die Betrüger, die ihren Wohnſitz in
Italien haben, beſtellten bei Pariſer Geſchäftshäuſern
Waren, deren Buchungen ſie mit Sendungen ge=
brauchter
Briefmarken beglichen, von denen ſie die
Stempelaufdrücke wegwuſchen und die Marken neu
gummierten. Die Pariſer Polizeidirektion hat auf
dipkomatiſchem Wege die Verhaftung der Bande er=
langt
.
Abenteuer im Schnellzug.
b. Im Schnellzug PragKarlsbad hat, wie man
uns ſchreibt, dieſer Tage eine Dame ein ſeltſames
Erlebnis gehabt. In Prag war in das Abteil, in
welchem ſie ſaß, ein eleganter Herr eingeſtiegen, der
in gebrochenem Deutſch mit polniſchem oder ruſſiſchem
Akzent die Konverſation aufnahm und der Dame
eine Zigarette anbot, die ſie auch rauchte. Nach kurzer
Zeit befiel ſie eine zunehmende Müdigkeit, ſo daß
ſie einſchlummerte. Auf einer kleinen Station in der
Nähe der Hopfenſtadt Saaz erwachte ſie von ihrem
Schlaf und entdeckte zu ihrem Schrecken, daß der
Herr verſchwunden war und mit ihm ihr Handtäſch=
chen
, in welchem ſich wichtige Dokumente und ein Bar=
betrag
von 16 000 Kronen (2000 Mark) befunden
hatten. Die Durchſuchung des Zuges ergab kein
Reſultat. In einem der Dame von der Saazer Poli=
zei
vorgelegten Verbrecheralbum will die Beſtohlene
in einem bekannten Taſchendieb den Täter wieder er=
kannt
haben, doch ſind ihre Angaben ſo unſicher, daß
der Verdacht nicht von der Hand zu weiſen iſt, der
Ueberfall ſei von der Dame, die ſich als Gräfin
Anſperg ausgibt, fingiert.
Die ftärkſie Eiche des deutſchen Waldes.

Dieſe rieſenhafte Eiche befindet ſich in der Nähe von
Holzminden an der Weſer. Ihr Alter kann auch von
den älteſten Einwohnern ſelbſt ſchätzungsweiſe nicht
angegeben werden.

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Samstag, den 5. Februar

Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis, der Reichsbank vom 31. Januar hat
die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom=
bards
und Effekten um 106,6 Mill. auf 1585,5 Mill. RM. ſich erhöht.
Im einzelnen ſind die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 35,3 Mill.
auf 1415,0 Mill. RM. angewachſen und die an Lombards um 72,0
Mill auf 81,6 Mill. RM., während die Anlage in Effekten ſich um
0,8 Mill. auf 88,9 Mill. RM. unweſentlich verringert hat.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 519,3
Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf
an Neichsbanknoten um 432,9 Mill. auf 3409,6 Mill. RM. erhöht und
der an Rentenbankſcheinen um 86,4 Mill. auf 1108,1 Mill. RM. Dem=
entſprechend
ſind die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen auf
43,1 Mill. RM. zurückgegangen. Die fremden Gelder haben im Zu=
ſammenhang
mit den Zahlungsmittelanforderungen um 510,4 Mill. auf
574,6 Mill. RM. abgenommen.
Die Beſtände an Gold ſind mit 1834,7 Mill. RM. annähernd unver=
ändert
geblieben, die an deckungsfähigen Deviſen ſind um 80,4 Mill.
auf 421,1 Mill. RM. zurückgegangen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 53,8 Prozent
gegen 61,6 Prozent in der Vorwoche, die durch Gold und deckungs=
fähige
Deviſen 66,2 Prozent gegen 78,5 Prozent.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Febr.
Die an der geſtrigen Abendbörſe beobachtete ſtarke Nachfrage hielt
auch heute während des ganzen Börſenverkehrs in noch verſtärktem Maße
an. Zeitweiſe nahm die Umſatztätigkeit einen außerovdentlich ſtürmiſchen
Charakter an. Die enormen Käufe für das Rheinland haben auch heute
nicht nachgelaſſen, im Gegenteil, ſie erreichten eine Rekordhöhe. Auch das
private Publikum iſt wieder ſtärker vertreten. Die immer weiter gün=
ſtige
Lage auf dem Geldmarkt und die auch an ſich weiter günſtigen
pekunjären Verhältniſſe der Käuferſchichten geben die Grundlage für die
ſtarke Beſchäftigung der Börſe. Dazu kamen heute noch die günſtigen
Berichte der preußiſchen Induſtrie= und Handelskammer über die allge=
meine
Beſſerung der induſtriellen Beſchäftigung und des Aufblühens von
Handel und Gewerbe. Bevorzugt waren auch heute Braunkohlenwerte,
von denen Ilſe Bergbau wieder 10 Prozent ſtiegen, ferner die Montan=
werte
mit durchſchnittlichen Kursbeſſerungen von 24 Prozent. Rhein=
ſtahl
ſogar 10 Prozent höher, weil in den letzten Tagen vernachläſſigt.
Sehr groß war auch die Nachfrage nach den Kaliaktien, von denen
Weſteregeln 12 Prozent und Aſchersleben 9 Prozent anzogen. Chemie=
und Elektrowerte gewannen bis 4 Prozent und die Banken bis zu 2 Pro=
zent
. Danatbonk aber 5 Prozent. In ſehr feſter Haltung verkehrten
auch wieder die Aktien der Bauuntern=hmungen und verwandter Bran=
chen
. So gewannen Zement Heidelberg 5 Prozent und Wayß u. Freh=
tag
weitere 4,5 Prozent. Gleich nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe
ergaben ſich für viele der angeführten Papiere neue Kursſteigerungen
bis zu 3 Prozent. Deutſche und ausländiſche Renten blieben ganz un=
verändert
und ſtill. Nur Monaſtir waren auf höhere Pariſer Notie=
rungen
faſt 3 Prozent gebeſſert. Im weiteren Verlaufe wurde die Ten=
denz
ſtark ſchwankend mit überwiegender Neigung zur Abſchwächung auf
Gewinnſicherungen. J.G. Farben hatten inzwiſchen einen Geſamtgewinn
von über 8 Prozent erxeicht, von denen ſie im Verlaufa faſt 5 Prozent
wieder hergeben mußten. In ähnlichem Maße erging es den meiſten
ſtark favoriſierten Aktien, doch verblieben immer noch beträchtliche Kurs=
beſſerungen
. Tägliches Geld 4½ Prozent.
Die Abendbörſe zeigte nach der Hauſſeentwicklung des Mittags
eine gewiſſe Ermüdung, die bereits zu teilweiſen Gewinnverkäufen An=
laß
gab. Die Folge waren beträchtliche Einbußen vor allem am Mon=
tanmarkt
: Ilſe Bergbau 370 ( 10), Deutſche Erdöl 213,25 ( 3½),
Buderus 136 (1), Gelſenkirchen 206½, Klöcknerwerke 200, Phönix 144½
(je 1½). Oberbedarf 134 ( 5), Rheiniſche Braunkohle 324 ( 10).
In Kaliwerten ſetzte ſich die Aufwärtstendenz des Mittags fort;
Weſteregelen 216¾ (+ 134), Aſchersleben 223 (+ 1½). Die Farbenaktie
lag zunächſt mit 327½ um 13 Prozent ſchwächer, holten dann aber
wieder 328½/ auf. Metallgeſchäft 214 ( 234), Scheideanſtalt 263 ( 4).
Auch Bankwerte gaben verſchiedentlich nach, Commerzbank 218½ ( 1),
Discontogeſellſchaft 196 ( 1), Deutſche Bank 2063 ( 134), Elektro=
papiere
lagen etwas abſeits, Bergmann 190,25 (+ 4½), A.E. G. dagegen

an den Maklertafeln Pluszeichen erſchienen. Ferner vollzogen ſich große
Umſätze in Mannesmann= und Rheinſtahlaktien. Die Spekulation war
von den ſich überſtürzenden Kursſteigerungen in Montanwerten faſt voll=
ſtändig
in Anſpruch genommen, ſodaß im übrigen nur noch wenige Pa=
piere
bcſondere Beachtung fanden. Die günſtige Haltung der hauſſieren=
den
Spezialwerte beeinflußte aber den geſamten Terminmarkt und die
Kurſe der variablen Werte, die damit ein freundliches Ausſehen hatten.
Auch Kaliaktien ſtärker gefragt in Erwartung eines ſehr günſtigen
Februar=Abſatzes. Textilwerte blieben geſucht und verzeichneten kräftige
Steigerungen. Ferner waren Bau= und Zementwerte nach wie vor in
größeren Beträgen begehrt. Schiffahrtsaktien und heimiſche Staats=
renten
völlig vernachläſſigt. Am Geldmarkt hielt der Bedarf an Tages=
geld
an. Die Geldgeber hielten daher den Satz von 5,57 Prozent auf=
recht
. Eine günſtige Beurteilung fand der Reichsbankausweis vom 31. 1.,
ebenſo wurde die Meldung, daß die Zeichnungspflichten für die 500 Mil=
lionen
RM.=Anleihe des Reichs vorausſichtlich morgen geſchloſſen werden
müſſen, freundlich aufgenommen. Für Monatsgeld hörte man einen
unveränderten Satz von 5,56,5 Prozent. Warenwechſel mit Großbank=
giro
wurden mit 4,254,37 geſucht. Privatdiskonte waren zu den offi=
zieelln
Sätzen nur ſchwer erhältlich. Am Deviſenmarkt ſtagnierten die
Kurſe der Hauptvaluten. Kleinere Rückgänge traten in der ſpaniſchen
und norwegiſchen Währung ein: London-Madrid ſtellte ſich auf 29,25
und LondonOslo auf 18,90. Im weiteren Verlauf der Börſe erreichten
Ilſe einen Rekordkurs von 388. Die Notiz wurde aber nur geſtreift, da
in der zweiten Stunde die Börſe zu Gewinnmitnahmen ſchritt und ſich
die Haltung allgemein abſchwächte. In den führenden Spitzenpapieren
traten Kursrückgänge von 57 Proz. ein. Auch Berger Tiefbau ver=
loren
weitere 7 Proz. Von Kaliaktien hatten auch Salzdetfurth eine
Steigerung von 19 Prozent aufzuweiſen, um danach abzubröckeln. Gegen
Schluß der Börſe wurde die Stimmung wi der günſtiger, ſodaß immer
noch vorwiegend mehr oder weniger große Tagesgewinne verblieben.
Kriegsanleihe auf 0,880 erholt. Privatdiskont burze und lange Sicht je
41/g Prozent. Die Börſe ſchloß ſchwächer und ſür Montanaktien faſt
allgemein unter den Eröffnungskurſen. An der Nachbörſe herrſchte zu=
nächſt
weitere Realiſationsneigung. Man nannte gegen 2.30 Uhr u. a.
Kriegsanleihe 0,895, Rheinſtahl 232, Harpener 233 Bemberg 410 nach
435, Ver. Glanzſtoff 565, Gelſenkirchen 203, Deutſch=Luxemburger 201,75,
Ver, Stahlwerke 159, Mannesmann 243, Köln=Neueſſen 246, Ilſe 375,
Rheiniſche Braunkohlen 321. A. E.G. 175. Siemens 221, Farbeninduſtrie
325,5, Deſſauer Gas 217,5, Hapag 169, Nordd. Lloyd 156,25, Danatbank
295, Deutſche Bank 207, Kommerzbank 214, Berlin=Karlsruher In=
duſtrie
118.
4. 2.
3. 2. 4. 2.
193.75 198. Hemoor Zement. . .
Aſchaffb. Zellſtoff
237.
Augsb.=Nürnb. Maſch / 157. 1158.5 Hirſch Kupfer ..
125.5 128 25
Bamag=Meguin.
74. 74.5 Höſch Eiſen
215. 224.
Berl. E. W. Stamm. / 238. 1244.5 Hohenlohe Werke. . . / 30.25 31.
Berlin. KarlsruheInd / 121. 1119.75 Kahla Porzellan",
1435 147.75
Braunkohl.=Briketts. 1 229.25 1238 75 Lindes Eismaſch.
193. 1200.25
Bremer Vulkan ..
151. 1152. Lingel Schuh. .
93. 93.875
Bremer Wolle..
190. 195. lLinke u. Hofmann . . / 101 75 110 .75
Teutſch.=Atlant. Tel. / 122. (126. 12. Loewe u. Co..
320.5 325.
Teutſche Maſchinen. 1 133. 1135. C. Lorenz
158 25 160.
Teutſch.=Nied. Tel..
2.8751 14. MNiederlauſitzer gohle
1233.
Teutſche Erdöl ..... 1 205.
214. MNordd. Gummi.
Deutſche Petroleum. 93100/ 98.5 Trenſtein.
154. 154.
Ilt. Ka iwerke.
148. 11 4. Rathgeber Waggon .! 115.
Tonnersmarckhüte . . / 146. 150. Rombacher Hütten. 13.375/ 13.875
Tynamit Nobel..
158. 160. /Roſitzer Zucker. . . .. . / 120 121.
Reltr. 2 eferung. . . . 1 184.5 187.5 Rütgerswerke . .. . . . / 149.875/150.75
G. B. Farben ..
325.25 1327.5 Sachſenwerk . . . . . . . 1 142.375/ 41.
2. Friſter.
118.75 118.75 Sächſ. Gußſtahl .... / 173 1171.
Taggenau Vorz..
61. 58.5 Siemens Glas. . . . . ./ 190. 200.
Celſenk Eußſtahl.
17.5 Ver. Lauſitzer Glas ./ 163.75 (163.
G. f. eleftr. Untern.. / 227.5 1231. Volkſtedter Porzell.. / 68. 68.
Kalle Maſchinen.
1218. 1Weſtf. E. Langendreer
66.
Han. Maſch. Egeſt.
38.75 (139. Wittener Gußſtahl. / 63.75 60.
Hanſa Tampfſchf.. . . 1 229.75 1235. /Banderer=Werke. . . ./ 262.5 1265.

Oeviſenmarkt.

nom. Mk. 600 zugeteilt wurden. Auch Schwartz Storchen 227 (+ 2). Im
übrigen noch Vereinigte Pinſelfabriken Nürnberg 129 (+ 2) bei 20proz.
Zuteilung. Heimiſche Renten lagen ſehr ruhig 0,895. Die Nach=
börſe
hatte etwas lebhafteres Geſchäft, wobei die zurückgegangenen
Montankurſe wieder etwas aufholten; Harpener 236 nach 234 (alſo immer
noch 33 gegenüber dem Mittagskaſſakurs), Rhein=Braunkohle 328
(gegenüber dem Mittagskaſſakurs immer noch 4), Klöcknerwerke 201.
Das Abenddeviſengeſchäft brachte im internationalen Te=
lephonverkehr
eine weitere Befeſtigung des Hollandguldens auf 12, 12½
gegenüber dem Pfund. Die Lateinvaluten blieben unverändert; die
Pariſer Pfundparität ſtellt ſich auf 123,30 Frs., die Mailände= auf 113,50
Lire. Die Mark iſt eine Kleinigkeit feſter, der New Yorker Kurs wird
mit 4.2196 RM. je Dollar gemeldet, dagegen das Pfund ergibt ein Kurs
von RM. 20,48). Das engliſche Pfund tendiert leicht nach unten bei
einem Gegenwert von 4,4897½ Dollars.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 4. Februar.
Die Tendenz an den Aktienmärkten war wieder außerordentlich feſt.
Die vielen Ankäufe am Montanaktienmarkt führten in erſter Linie in
Braunkohlenwerten zu großen Kursſpwingen, ſodaß für dieſe Papiere

Amſterdam=R
Ruenos-Aires.
Fruſſel=Antw
Cslo
Aopenhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien ...
London .."
Nen=York. .
Paris..
Echneiz
epanien

Geld Brief
168.45 /168.37
1.745 1.749
58.605 58.745
1os. 36 108.64
1r2 34/112.62
1 12.40112 68
10.602/10.642
118.015/18.055
120.438 20.49/
4.2145 4.2245
16 585/16.625
81.065 8:.265
70 62/ 70.80

4. 2.
Eeld Prief
168.58 /169.00
.751 1.755
58.61/ 58.7:
108.30 108.59

112.34
12.41
10.60
18.05
20.438

112.62
112.691
10.60
18.091
20.490

1.2145 4.2245
16.58/ 16.62
81.041 81.241
69.88/ 70.05

Wien D..Oſt.ab
Prag.
Budapeſt ( Peng
Japan.
Rio de Janeirt
Sofia
Jugoſlavien
Konſtantinopel
Liſſabon..
Danzig.
Athen.
Kanada..
Uruguab

. 2. 4. Geld Brief. Geld 59.40 59.54 59.39 12.475 12.515 12.476 73. 68 73.86 73.88 2.057 2.06 2.058 0.496 0.498 0.494 3.045 3.055 3.045 7.407 1.427 7.407 2.17 2.18 2.165 21.545 21.595 21 353 81.3: 81.53 81.30 5.54 5.56 5.54 4. 207 4.217 4.207 4.235 4.245 4.215

Brie
59.53
2.516
73.84
2.062
9.496
3.055
7.427
2.175
21.393
81.50
5.56
4.277
4.225

Der Erfolg der deutſchen Reichsanleihe. Die Zeichnungen für
die 500 Millionen=Reichsanleihe des Reiches laufen bei den zu=
ſtändigen
Banken fortgeſetzt in ſo großer Zahl ein, ſo daß man
bereits, der Anſicht iſt, die Zeichnungsliſten müßten vorzeitig,
vielleicht ſchon am Samstag, geſchloſſen werden. Nicht nur das
Inland, ſondern auch das Ausland beteiligt ſich mit großen Be=
trägen
, was ein doppelt ſchöner Erfolg iſt für die erſte Anleihe
des Reiches nach der Währungsſtabiliſierung.
Vor einer neuerlichen Diskontermäßigung in Oeſterreich. Seit der
letzten Diskontermäßigung hat die Geldverflüſſigung weitere Fortſchritte
gemacht und auch der Ultimo Januar iſt mit der größten Leichtigkeit
überwunden worden. Der Privatdiskont iſt in den letzten Tagen auf
5,25 Prozent geſunken. Gelder aus dem Auslande ſind für die Banken
noch billiger erhältlich. Mit Rückſicht auf dieſe Situation dürfte, wie
in finanziellen Kreiſen verlautet, die Oeſterreichiſche Nationalbank noch
im Laufe dieſer Woche den Diskont von 6,5 auf 6 Prozent weiter er=
mäßigen
.

Börſe und Geldmarkt.
Auch in der vergangenen Woche hielt die Hauſſeſtimmung an der
Börſe durchweg an, und ſie nahm, wenn möglich, noch ein verſchärftes
Tempo an. Am Terminmarkt hat ſich mit Ausnahme von Schiffahrts=
Werten das Kursniveau faſt durchweg um mindeſtens 10 Prozent ge=
hoben
. Es ging aber teilweiſe weit darüber hinaus. Im Vorder=
grunde
ſtanden diesmal neben Vereinigte Glanzſtoff, in denen erneut
Kursſprünge im Geſamtausmaß von etwa 80 Prozent eintraten, Kohlen=, von denen Ilſe nicht weniger als 63 Prozent, Rheiniſche Braun=
kohle
60 Prozent, Harpener 37 Prozent, Köln=Neueſſen 40 Prozent ge=
wannen
. Eſſener Steinkohle folgten mit einem Gewinn von 30 Proz.
Auch Kaliwerte ſcheint man plötzlich für billig zu halten. Deren Kurſe=
wurden
um 20 bis 30 Prozent in die Höhe getrieben. Angeſichts einer=
derartigen
Bewegung iſt es ſchwer, irgendwelche Begründungen anzu=
geben
, um ſo mehr, als ſich die Spekulation ſelbſt außerordentlich zu-
rückhält
und der Antrieb aus dem großen Publikum kommt. Irgend=
welche
Verbindung des Kurswertes mit der Rentabilität iſt verlorem
gegangen, und der nüchterne Beurteiler der Lage muß ſkeptiſch in die
Zukunft ſehen. Gewiß iſt die Beurteilung der Rentabilität, nachdem
wir wieder mit einem Reichsbankdiskont von 5 Prozent rechnen, eine
andere als früher, und man kann höchſtens noch bei den Banken, aben
auch da nicht überall, einen gewiſſen Zuſammenhang zwiſchen der Ren=
tabilität
und den Kurswerten ſehen, da man wohl damit rechnen darF,
daß durchweg die Banken ihre Dividende um etwa 2 Prozent erhöher:
werden. Bei den Banken iſt allerdings auch zu berückſichtigen, daß ſie
in Bälde dazu ſchreiten müſſen, ihr Eigenkapital in ein entſprechendes
Verhältnis zu den fremden Geldern zu bringen. Im übrigen iſt es
augenſcheinlich, daß bei einzelnen Werten Machtkämpfe die treibende
Kraft ſind. Dies gilt wohl in erſter Linie für Vereinigte Glanzſtoff
und Bemberg, dann aber auch für Mannesmann und Harpener. Jeden=
falls
kommen hier beträchtliche Dividendenerhöhungen wohl kaum im
Frage. Das Höchſtmaß der Dividende für Harpen dürfte wohl 10 Pro=
zent
ſein, wenn auch die Geſellſchaft infolge der günſtigen Geſchäftslage
der letzten Monate über ein erhebliches Bankauthaben verfügt. De
einzig vernachläſſigte Markt war in dieſer Woche der Schiffahrtsmarkn
wo infolgedeſſen leichte Kursabſchwächungen eintraten, und zwar infolge
des Werdeganges des Entſchädigungs=Geſetzentwurfes in den Vereinig
ten Staaten, der, wenn überhaupt noch in dieſer Seſſion, nur in rech=
verſtümmelter
und für die deutſchen Berechtigten weſentlich ungünſtigerem
Form Geſetz werden dürfte.
Die weitere Entwicklung der Börſentendenz dürfte ganz von de
Geldmarktlage abhängen, die trotz der großen Anforderungen, die a-n
den Markt geſtellt worden ſind, einſtweilen immer noch als außer
ordentlich leicht bezeichnet werden darf. Ob allerdings die nunmehr zuu
Auflegung gelangte Reichsanleihe nicht doch regulierend wirken wirS,
hängt ganz von der Politik der Reichsbank ab, die mit Hilfe dieſe
Anleihe in der Lage iſt, dem Geldmarkt beträchtliche Mittel zu en=
ziehen. Es iſt dies um ſo mehr anzunehmen, als die Zeichen ſich dafün=
mehren
, daß man gewillt iſt, dem Börſentaumel Einhalt zu gebietern
Als ein ſolches Zeichen iſt auch anzuſehen der Beſchluß der Liquidc
tionskaſſe, die Beleihungsgrenze für Kaſſe= und variable Werte auf S
Prozent zu ermäßigen. Es muß auch mal geſagt werden, daß die Böderr
bewegung in Deutſchland ſehr geeignet iſt, im Ausland einen falſche=
Eindruck von der deutſchen Wirtſchaftslage und der deutſchen Zahlungst
fähigkeit zu erwecken.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Mannesmannröhrenwerke A.G. In der Aufſichtsratsſitzung dS
Mannesmannröhrenwerke wurde in Aenderung des b reits bekannt gee
gebenen Kapitalerhöhungsplanes beſchloſſen: Es ſollen zunächſt 4,8 Miü
lionen Mk. Stammaktien ausgegeben werden, die die Geſellſchaft zuu
Rückgabe geborgter Stücke zu verwenden hat. Das Stammaktienkapitwe
ſtellt ſich damit auf 120 Mill Mk. Sodann ſollen weitere 20 Mill. M4
Stammaktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1927 zum Kur4
von 150 Prozent den Stammaktionären zum Bezug im Verhältnis var
6:1 angeboten werden. Schließlich ſollen ſtatt der urſprünglich vorg
ſehenen 30 Mill. Mk. Vorzugsaktien nur 20 Mill. Mk. Vorzugsakticr
ausgegeben werden.
Schneider u. Hanau A.G., Frankfurt a. M. Wie gemeldet bleill=
die
Geſellſchaft, deren Aktien bekanntlich an der Börſe zu Frankfurt an
Main gehandelt und notiert werden, für das am 30. September 197
abgelaufene Geſchäftsjahr wieder dividendenlos. Der FabrikationsgewirA
ſtellt ſich auf 496 168 (466 525) RM., ſo daß ſich nach Abzug der Han.
lungsunkoſten in Höhe von 452 702 (440 295) RM. zuſammen mit de
Vortrage aus 1924/25 ein Reingewinn von 94 673 RM. ergibt. Hierau,
ſollen 6 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien verteilt, je 3000 RAI
an den Unterſtützungsfonds für Angeſtellte und Arbeiter überwieſen unn
85 313 RM vorgetragen werden. In der Bilanz ſind u. a. auf de
Aktivſeite die Warenbeſtände einſchließlich Holzlager und halbfertign
Waren von 732 871 RM. auf 801 956 RM. geſtiegen. Das Effektenkon.u
zeigt eine Zunahme von 8675 RM. auf 50 786 RM., während die Delle
toren von 444 359 RM. auf 350 078 RM. zunickgegangen ſind. Ihn,
ſtehen auf der Paſſivſeite diverſe Kreditoren inkl Vorauszahlunge/
gegenüber, die ſich von 161 962 RM. auf 153 583 RM. ermäßigt haben
Das Hypothekenkonto figuriert unverändert mit 318 730 RM., und O=
Reſerven ſind mit 222 620 RM. bei 1 156 00 RM. A.K. eingeſetzt. D0
abgelaufene Geſchäftsjahr ſei, wie der Vorſtand berichtet, durch die alle
meine ſchlechte Wirtſchaftslage beeinflußt worden, ſo daß zeitweiſe Ab
beitskürzungen notwendig geweſen ſcien und die Kapazität des Betrie.3
nicht habe ausgenutzt werden können. Ueber den Verlauf des begos
nenen neuen Geſchäftsjahres laſſe ſich noch nichts ſagen. Das Ergebnp
werde weſentlich mitbeſtimmt werden von der Realiſation größerer Prm
jekte, die in Bearbeitung ſind. Mit Beginn des neuen Jahres ſind teie
niſche Betriebsverbeſſerungen eingeleitet worden. Ordentliche Hauptvoe
ſammlung am 14. Februgr.

Gtaatspaptere
al Deutſche
6 ½½Reichsp.=Sch 1100
p. 1. 10 80.
7½ Bayer. Staats. 101.25
Sch. p. 1. 4. 29
6 % H. V.: Sch./100.5
p. 1. 4. 29
6 %0 Pr St.=Sch.
p. 1 3. 29
6,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7%0 Sächſ Fr.=Sch.
p. 1. 7 2P ... /101.25
7% Sächl. Fr.=Sch.
p. 1. 7 30
101.25
6,%6Württ. F. Sch.
p. 1 2 29

Ot. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen

366

Minft H
42 Goldr
4½ einh. R. (kon)/ 2.25
32 Port. /Spz ) UII/ 11.8

5% Rum am. R.03
4½% Gold 13.
4% am.konv.
4% am 05
4%5Türk. Adm./03
4½ Türk. Bagd. I
4% (Bagb.) II
1911 Zoll.
4%0
4 ½% Ung. St. 191.
4½% St 1914
4½ Goldr.
1% St. 10
49
Kronr.
3% Eiſ. Tor. G.

23.75
10.2

17.25

Vorkriegsanleihen
6% D Reichsant
4% D Reichsan!
4% D. Schutzgb.
6811 u. 13
4% D. Schutzg. v. 14
42 Preuß. Konſ.
4% Baden..
4½Bayern
425 Heſſen
42 Württemberger
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B 191
5% L.Inv. 1914
1298
4½%
4½½ 1902

5 2 Bulg. Tabal02/
4½% Ol. Staurpt.
v. 1913. Kdb 1918
UTsſ. Schutz. 14

Außereuro
päiſche
g.g78l 2% Mex.am.inn
äuß 99
40
Gold 04,ſtf.
3% kon) inn.
16.25 4½% Frrigat.
16.: 5 ) 5% Tamaulipas 1
u.85
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen


0.g25l Mil Binsberech
nung
102 Berl. b.-Bk. G.

34.5

25,5

109 25
103.

6% Berl. St.Gold.
3% Darmſt St..G.
8% D. Hyp.=Ban:
Meining., Goldpf./104.5
1 Frif.=Hyp.-B.-
Goldpfdbr 120.5
9 Frkf. Bfbr.=Bt./
Goldpfdbr. 104.5
* Frlſ. Pfbr.=Bk.!
Goldpfdbr.. . . . . 102.5

8% Tomm.2ob D.
Goldſchuldver
8% beſſ. Ldb. Gold.
10% Komm Elektr.
Mark (Hag.; Gold.
8% Mannh St.=G.
8% Mainz St.=G.
8% Naſſ. Lbb. Gold./105
3% Pfälzer H.
Goldpfandbr. 101
80 Pforzh. St.=G.
49 Pr. C. B. -Cr.=B
Goſdpfandbr.
386 R7.Hyv =B. G.
71,LRh. St.W. 25
10 Rh.=Weſtf. B.=
8Co
3½ Südd. B Cr.=B.
Goldpfandbr.
Ohne Zins:
verechnung
50 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſt. Brk.=Rog.
23
5%Roggen 23
5%0 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
3% Südd. Feſt=B. G
Zortriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Buhr Handelsb.
Baur. Hyp. u. WBech
Berliner Hyp Bk.
Frkf. Dhp.-Bf.
Frki Pfandbr.=B
Hamb Hyp.=B..
Mecklb Hyp. u. Wb.
Meining. Hyp.Bt
Nordd Gr.-Cr.=Bk
Pfälz. 6np.=B1.
Preuß. Bob.-r.=B
Pr. Cent.=B. Kr.B

Lien, Surmftärt. Hrautfätler Kärsdetih bon z. Beöratt Lesc

Preuß. Pſdhr.=B!
Rhein Hyp.=B.
Rh. Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
105 Württ Hhp.=Bf.
Staatl. ob. prov.
garanti rt
Heſſ. L.=Hyp=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb
104.5
Obligationen v.
Transportanſt.
101
130 4%Dux. Bdb Em.9
42
93
Cr.=Bk. Goldpf. 4% Eliſ.=Bahn ſtfr
4½ Galiz. Carl-
Lud.=B.
42.
105
abg.
425 Kaſchau=Oderb.
420
abg.
5% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb (L).
2,6%0 Alte
2,6% Neue
15% Oſt.=Ung. 13/74
4½ Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.

8%Oſt. 9. E.
3% Oſt. 1885
95 f3%Oſt. , Erg.Netz
2:44 3% Raab Oedbg. 83
320
21
3%
4% Rud. Silber
4 Rud. Salzig.
21.7 4½% Anat. S.1
17.45 (4½% Anat., S. II
17.1,5, (½% Anat., S. III
8% Salon. Monaſt.
14.02: 15% Tehuantepee..

1475
19.75

13.7.
23.75

18.1
14.25
15.4

Jank=Altien
Allg. D.-Nredi.:
Bad. Bk. .... . ..
Bk. f. Brauind. . .

123.5
190
1273

Barmer Banko.
Bay. Hyp.=Wch).
Berl. Handelsgeſ
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat=B!
Deutſche Ban
D. Eff.u. Wchl.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Dist.=Geſellſch.
Dresdener Br. ...
Frantf. Bi.
Frif. Hyp.=Bk...
Frri, Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. intern. Ban
Metallbank
Mittelo. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbl. .
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banwerein!
Vergwerfé-Aft
Bochum Bergb. /*
Buderus..
Di. Luxemburg ...
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.... .I!
Flie Bergb. St..
Genußſchein
Kalt-Aſchersleb.
Kali. Salzderfurt.
Kali. Weſterregln
glöcknerwerke .."
Mannesi.=Röhr.
Mansfelder
Overbedarf ...
Stavi=Min.=Ant.. .
Phönir=Vergb. ...
Rhein. Braunk. ...
Rhein. Stahlw.. ..
A. Riebeck Montanl
Rombach. Hütte .

192,5
50
218
299.8
208
194 5
197
1½4
195.7.
193
158
23
204.5
12.5
181
193
260
19 2.7
166.5
182
10.2

202.5
135
2.1
237
239.75

214.5
201.
246
169

Kue Mice
Tellus Bgb..
Ber. Laurahütte
Ver Stahlwerke
Induſtrie=Akt.
Frauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger.
Gereules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch
Mainz. Aktienbr.
S höfferhof(Bind.
S hwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Zerger
Akkum. Berlin.
Aoler & Oppenh...
Aolerw. (v. Kieyer)
6 %E. A. G. Vzg. A.
5GAE. 5. Vjg. B.
A. E. G. Stamm .
Anglo=Cont. Huanol
Aſthaff. Zellſtoff
Zaoenia (=Beinh.)
Bav. Maſ h. Durl.
Bao. Uhren, Furtw.
Bamag= Neguin
Baſt Nürnberg
Bayr. Spiegel
Beck & benfel ...
Bergmann El.
Bing. Metall..
Brem.-Beſigh-Ol.
Bür renfbr Erlang
Tement=Heibelb.
Cement, Karlſtadi
Sement, Lothr.
Them. Albert. . . ..
Them. Brockh. . ..
Chem. Nilch ..
Dnimler=Benz A.G
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Eroöl ..
D. (5.u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück.

131
102.5
94.25
177,

190
119
91
104.5
117
21 25
63

Mieit Hunche
Dürrkopp...
Dürr. Ratingen
Lyckerhoff & W.
Siſenw. Kaiſersl..
G. Li.ht= u. Kraft
E. Lieferung ....
Eli Bad. Wolle .
Enail. u rich .
Enzinger Werke ..
Fzlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faher Bleiſtift ...
Faber & Schleicher
Fahr. Birmaſens
Farbenind. F. G
Felten E Guilleau
Feinme h. (Jetter)
Feit, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.= N. Pok.u. W.
Fuh Waggon St.
Zeiling & Cie....
Germania Vinol. . .
Gelſent. Gußſt.
Boloſchmidt, Th.
Gotha ,Zaggon.
Gritzner, Maſ h..
Grün & Bilfinger".
difenmähle Frkft.
Hammerſen
Hanfv. Füſſen ...
Hanſa Lloy, Br.
Hurtm. E Braun.
Seyligenſtaedt....
Hilpert. Armatur.
Hinorihs-Au ferm.
Hirſch, Kupfer.
boh=Tie/ Eſſen.
Holzmann ."
H5zverk. Ind. .. . .
Oyoron. Breslau".

Fnag
Fun ſan St. .
Tammg. Taiſersl.
Kurlsruger Nach.

Ma 7
Rlein Sch. & Becker 120
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun / 79
Krauß, Lokom.
Lahmeyer
1159
Leh Augsburg. 144.5
Lederw Rothe ... 37.5
Spi harz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle / 57.5
Ludwigsh. Walzn. /137.5
Züdenſheio Metali
Zur Induſtrie
Rainkraft Höhſt /139.5
Nirs= 3 Nürnberg/1 14
Netallgeſ. Frrf. 121 75
Niag. Mühlenb. 173.5
Noenus. Stamn 79.75
Kotoren! Deus
Notorenf. Oberurſ./ 77
Nün h. Lihtipielk. /112.75
*e karſ. Fahrz.
113)
Neckarw. Ezlingen
Beters Union .. . . 140
Bfälz. Näg Fayſerl 69
Byilipps..
63
Borzellan Beſſel 79
8romety. Frkf. .
tein. GGebb. & Schall1 34
Rgein.Elettr. ..
Kyenania. Aachen 74
Rutgers verke . . 1153
S Meu zner ... . . .
S hneio.* Hanau./ 75
S Miellp: Frank 123
Shrummn Lack; 199.5
S hrift, Stemp.
s huckert. Eleftr. 1182.25
5 hugf. Beiie 81
S5 huhf Herz .
78
Shulz Grünlack / 65
Seilino. Zolfi 192
Siemens Glas
Sie nens & balste 721.7
Suod. Immob. . . 110;
Fhüring. Lief.=Geſ.1130

Uhren Furtwängl.
Veithwerke
Ver. ſ. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frit
Vinſel=Nürnberg
Ultramarin ...."
Zeliſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch. ..
Voig !& Haeffner
Volthom Seil",
Wayſ. & Frey a.!t
Wege lin Rußfbr.
Zellſt Waldhof ..."
Zucker. Waghäuſel
Zuckerf, Franfenth.
Zuckeri, Heilbronn
Zucker Offſtein
Zuckerf Rheingau
Zuckerf. Stu itgar
ranzporu und
Zeriicherungo=Akt.
A. Di. Eiſenbahn
Dt Eiſenb.=Gei
El Hochbuhn=Ber
Schantung E. B.
Südo Eiſenb.-Gei.I.
Hapag
Norod Lloyzd

33,1
139.7.
10
180
181
74.7
219
140
284
164
130
163
209..5
163

110
129.05
12.3-
170
1556

Frkſt. Allg. Ver:
Frankona Rückv 187
220 Darmſt. Berie Bahnbedar!
Dampfl Rodberg
peluet c Kon:.. 12
as Hesc. Lus
Noror Darmü
beJr. Koeder ...!
Benulety & Ellend. 153
e

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Samstag, den 3 Februar 1927

Seite 13

Konkurznachrichten aus bem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Darmſtadt: Fa. Textilhaus Ludwigsplatz, Anton u. Co., Konkurs=
verfahren
aufgehoben; Kfm. Philipp Rauck, Af. 21. 2., GlV. 21. 2., Prft.
. März. Worms: Fa. Glöckner u. Munk, KVerf. aufgehoben.
Alzey; Gärtnereibeſitzer Guſtav Freitag, Geſchäftsaufſicht angeordnet
Friedberg (Heſſen): Fa, Friedrich Duendeling, Geſchäftsaufſicht aufge=
hoben
. Nidda: Adolf Simon, Konkursverfahren mangels Maſſe ein=
geſtellt
.
Badiſche Weberei A.=G. Lahr. Die Futterſtoff A.=G. Frankfurt am
Main hat die Buntweberei Lahr in Baden erworben und zur Weiter=
füihrung
des Betriebes, die Firma Badiſche Weberei A.=G. Lahr ge=
grundet
. Es ſollen Baumwollrohgewebe hergeſtellt werden.
Dirckte Notiz deutſcher Aktienwerte an der New Yorker Börſe?
Die Deutſche Kreditſicherungs=A.=G. hat von dem New Yorker Bankhaus
Dillon Read u. Co eine drahtliche Mitteilung erhalten, derzufolge ſich
das New Yorker Inſtitut bewiht hat, von der New Yorker Börſe die
Erlaubnis zur Zulaſſung der Notierung und des Handels von Aktien
ausländiſcher Geſellſchaften zu erhalten. Gedacht war beſonders an die
Aktien führender deutſcher Geſellſchaften. Bisher waren deutſche Aktien
nicht lieferbar, und der einzige Weg war, Truſtzertifikate gegen Blocks
deutſcher Aktien auszugeben. Die New Yorker Börſe ſei nunmehr bereit,
eine Notiz ausländiſcher Aktien in Originalform und Originalſprache
des Kommiſſionslandes zu erwägen, falls ein entſprechendes Geſetz im
Staate New York erlaſſen würde. Das Bankhaus Dillon Read u Co.
hat einen derartigen Geſetzentwurf vorbereitet und hofft, daß er Geſetz
werden wird.
Der Jahresbericht der Bank von Frankreich. Die Bank von Frank=
reich
hat nach dem vorgeſtern veröffentlichten Jahresbericht im Jahre
926 einen Rohgewinn von rund 754 Mill. franz. Frs. und einen Rein=
gewinn
von 229 487 845 franz. Frs. erzielt. Davon ſind rund 48 400 000
Frs. an Dividenden verteilt worden, und zwar 320 franz. Frs. pro
Aktie, der Reſt iſt verſchiedenen Fonds überwieſen worden. 14,6 Mill.
rſind an den Stat abgeführt worden auf Grund des Vertrages, wonach
Dem Staat ein der 240 franz. Frs. pro Aktie überſteigenden Dividenden=
Tumme gleichkommender Betrag gezahlt werden muß. Der Bericht teilt
m. a. mit, daß 93 Prozent der Aktien in Händen von Aktionären ſich
wefinden, die weniger als zehn Aktien beſitzen; nur 115 Aktionäre be=
ſitzen
über 100 Aktien.
Viehmärkte.
Nächſter Pferdemarkt in Frankfurt a. M. ſtehr am 7. Februar
Bevor und bei der zahlreichen Beſchickung dieſer Märkte mit Pferden
ller Raſſen iſt für die Induſtrie wie die Landwirtſchaft ſtets eine gute
Einkaufsmöglichkeit gegeben. Auch leichtere Arbeitspferde und Tiere
wes Oldenburger Schlags werden diesmal zahlreich zum Verkauf ſtehen.
Ein Beſuch der Frankfurter Pferdemärkte wird ſich bei den durch An=
xebot
und Nachfrage ergebenden, nicht zu hohen Marktpreiſen empfehlen.

Produkt enberichte.

Mainzer Produktenbericht vom 4. Februar. Weizen nicht notiert,
Roggen 2626,5: Braugerſte 24,2526,5 (Ausſtichware höher bewertet);
Futtergerſte 1921; Hafer 19,522; Weizenmehl 40,541; Roggen=
mehl
38,539; Weizenkleie fein 13,2513,75; grob 14,515: Roggen=
kleie
15,5; Malzkeime 1718; Biertreber 16,517: Kleeheu 10,511;
Wieſenheu 8,59; Maſchinenſtroh 3,5; Drahtpreß=Stroh 4,55: Weiße
Bohnen 24,5; Haferflocken 40,75; Graupen Baſis VI 36. Tendenz:
behauptet, Futtermitteln knapp und feſt.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. Februar. Zum Wochenſchluß
verkehrte der hieſige Markt in ſehr ruhiger Haltung bei unveränderten
Kurſen. Weizen 29,5029,75; Roggen 2727,25; Sommergerſte 26 bis
27.,50; Hafer inl. 21 2522: Mais 18,5019; Weizenmehl 40,2540,75;
Noggenmehl 382538,75; Weizenkleie 13,50; Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 4. Februar. Die geſtrige vorüber=
gehende
Befeſtigung war nicht von langer Dauer, nachdem das Ausland
mit ſeinen ruhigen und leicht rückgängigen Forderungen keine größere
Anregung nach hier legte. Inlandsweizen wird auf prompte Abladung
nicht viel offeriert, doch ſcheint das Material für den Bedarf auszu=
reichen
. Auch im Zeitgeſchäft zeigt ſich in den Preiſen keine Verände=
rung
. Roggen hat wenig Kaufluſt, der ſehr verſchiedentlich Abgaben
und Realiſationen gegenüberſtehen. Lieferung ſtellte ſich matt, beſon=
ders
hintere Monate ſcharf mickgängig. Im Mehlgeſchäft fehlen Käufer.
Auch Kleie ſtill, Hafer behält ſchwächere Tendenz.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 4. Februar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt zeigte anfangs eine feſte Haltung auf höhere
Kabel und das Einbringen der Kammerbill. Später trat eine Ab=
ſchwächung
ein in Uebereinſtimmung mit Winnipeg. Die Termine
ſchließen mit Aufbeſſerungen von 1½ C.
Mais: Nach ziemlich feſtem Eröffnungsverkehr wurde die Haltung
ſchwach auf die ſchleppende heimiſche Lokonachfrage. Die Termine ſchließen
emlich unverändert.
Hafer: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf bei ruhigem Ge=
ſchäft
.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſchwachen Verlauf auf ermäßigte
ausländiſche Kabel, wohltuende Niederſchläge in Santos, Kaufreſerve
des heimiſchen Handels und Zwangsverkäufe.
Zucker: Da große europäiſche Kaufaufträge vorlagen und erhöhte
Kabel einliefen, ſo verlief der Markt in feſter Haltung. Im Schluß=
verkehr
trat eine Abſchwächung ein.
Kakao: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung auf ermäßigte
ausländiſche Kabel, Kaufreſreve der Fabriken und Verkäufe des Handels.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung hat entſprechend den
Magiſtratsvorſchlägen die Aufnahme einer Anleihe von 19 Millionen
Reichsmark genehmigt.
Als Richtpreis für Aluminiumhalbfabrikate wurde ein Grundpreis
von 225 RM. für 100 Kilo von dem Aluminiumwalzwerksverband feſt=
geſetzt
.
Die Anleihe, deren Aufnahme in der letzten Aufſichtsratsſitzung des
Rheiniſch=Weſtfäliſchen Elektrizitätswerks beſchloſſen wurde, wird ſich
vorausſichtlich auf 60 Millionen RM. ſtellen.
Man iſt ſich nicht überall klar dawüber, an welchem Tage die Leip=
ziger
Frühjahrsmeſſe 1927 beginnt. Sie beginnt am Sonntag, den 6. 3.
Es iſt vielfach die Meinung verbreitet, ſie beginne ſchon am 28. 2.
Der Stadtrat von Aſchaffenburg hat die Aufnahme einer Anleihe
von 1,2 Millionen RM. b=ſchloſſen.
Die zweite Leſung des öſterreichiſchtſchechiſchen Handelsvertrages
wurde beendet. Die Schwierigkeiten bereiten nunmehr die landwirtſchaft=
lichen
und Textilzölle. Man nimmt an, daß der Vertrag bis zum 1. 3.
abgeſchloſſen wird, ſodaß eine Verlängerung des Proviſoriums nicht not=
wendig
wäre.
Die Tagung der in Brüſſel verſammelten Drahtproduzenten Bel=
giens
, Frankreichs, Deutſchlands und Hollands ließen die beſtehenden
Preiſe unverändert.
Die Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der franzöſiſchen Automobil=
induſtrie
haben ſich erheblich verſchärft. Unter Führung der Generale
Automobile Francaiſe iſt man bemüht, eine Dachgeſellſchaft nach dem
Vorbild der amerikaniſchen General=Motors=Corporation zu ſchaffen, in
der die Fabriken der verſchiedenſten Wagenklaſſen zuſammengefaßt wer=
den
ſollen.
Wie aus Amſterdam berichtet wird, wurde dort der Teilbetrag der
6proz. insgeſamt 60 Millionen M. betragenden Teilſchuldverſchreibungs=
anleihe
der Fried. Krupp A. G. in Heſſen in Höhe von 15 Millionen M.
geſtern zur Zeichnung aufgelegt.
Die Vertreter der polniſchen Eiſeninduſtrie in Oberſchleſien ſind in
Düſſeldorf eingetroffen, um an den Verhandlungen des weſteuropäiſchen
Eiſenkartells teilzunehmen.
Das Verwaltungsmitglied des ruſſiſchen Südſtahltruſts Swizyn iſt
aus Deutſchland nach Rußland zurückgekehrt und teilte mit, daß wieder
neue Aufträge zur Lieferung von induſtriellen Ausrüſtungen für den
Südſtahltruſt an deutſche Firmen, und zwar in Höhe von 40 Millionen
Reichsmark, erteilt worden ſeien.
Im Januar betrug die amerikaniſche Einfuhr an Rohgummi 42900
Tonnen gegen 38 697 Tonnen im Januar des Vorjahres.

Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Parmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 alter Handkoffer. Ein
Soublé=K ttenarmbändchen. 1 vergoldeter
Schrauben hrring mit dicker Perle. Ein
Lmperemeter von Auto 1 Paar alt
ſSwarzwollene Dimenhandſchuh. 1 ſchw
1Bachstu h=Kinderhandtäſchchen. 2 Schlüſſel
uſammengebunden) 1 bräunlich grauer
talzhut. 1 dunkelgrüner Damenmantel
1 kleiner weißer Kinderhandſchuh 1 Paket
tefte von der Handelskammer Hanau.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
5 Febr bis einſchließlich 12. Febr den
Yaachtdienſt die Merck’ſche Apothere,
9Seinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Aütmannſtraße 1.

Holzverſteigerung Nr.6
(Brennholz)
Montag, 7. d. Mts., von vörm.
Uhr ab werden in der Turnhalle
am Woogsplatz, hier aus Pallas=
weſenſchlag
5 uud 9, Landwehr 8 und
verſch. Diſtrikte (von Los Nr. 537 ab)
dir ſtädt. Förſterei Bürgertanne
ſeinzige diesj. Brennh.=Verſtgg. aus der
Fürgertanne‟) verſteigert:
Scheiter, Rm.: 11 Buche, 67 Kiefer;
Knüppel, Rm.: 10 Buche, 27 Eiche,
506 Kiefer; Knüppelreiſig, Rm.:
E Buche, 4 Eiche, 68 Kiefer; Stöcke.
(St 2175
Rm.: 88 Kiefer.
DDarmſtadt, den 1. Februar 1927.
Städt. Güterverwaltung.

(Nutzholz.)
Donnerstag, 10. ds. Mts., von
orm. 1,10 Uhr ab, werden in der
urnhalle am Woogsplatz hier au=
en
ſtädt. Förſtereien Beſſ Laubwald
Biarrwinkelfleck 9, Kiefer, Fichte), Heilig
enz (Saufang 13. Fichte, Lärche) und
ü gertanne (Pallaswieſenſchlag 5, 9,
hrdwehr 8, Brunnenſchlag 22, Kiefer),
rſkeigert:
(st219
ſteſter, Schnittholz, fm: 1 I. 1,76
3 II. 3,53, 63 III. 45,63;
ſeßer, Stammholz, fm: 2 II. 2,46.
4 III. 36,33, 172 IV. 112,19 71 V.
3,66; Lärche, fm: 3 Vb 0,68, 33 Derb=
ſtangen
I. 4.,18; Fichte, fm: 4 Va 2,36.
70 1b 19,75, 87 Derbſtangen I. 10,48,
Derbſtangen II. 4,40.
Darmſtadt, den 1. Febr. 1927.

Städt. Güterverwaltung.

Mittwoch, den 9. Februar 1927,
werden aus dem Meſſeler Gemeindewald,
Forſtort I. Gemeindewäldchen, Abt. 1,
und Hügelteile, Abt. 21, 22, 24, 26, 28,
30, verſteigert:
Stämme:

Eiche IV. Kl. 1 Stück 0,58 fm Buche III. Kl. 1 0,52 Kiefer II. Kl. 5 5,18 III. Kl. 76 45,46 IV. Kl. 18 6.98 Lärche III. Ki. 1 0.64 IV. Kl. 6 1.98 V. Kl. 151 32. Fichte III Kl. 14 14,94 * IV. Kl. 20 13. Derbſtang. Lärche 7 St. 0,60

Reisſtangen 190 0,38
Bemerkt wird, daß das Holz in Forſt=
ort
1, Gemeindswäldchen, Abt. 1, Forſt=
ort
II, Hügelteile, Abt. 24, 26, 28, nich
vorgezeigt wird, (ſämtliches Lärchenholz
IV. und V. Kl. liegt in Abt. 24). Das=
ſelbe
iſt vorher einzuſehen.
Auskunft erteilt Förſter Engel da=
hier
. Zuſammenkunft vorm. 10 Uhr
auf der Kreuzung der Meſſeler Grenz=
ſchneiſe
und Dieburgerweg.
(2313
Meſſel, den 3. Febr. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Meſſel.
Heberer.

Bemeindewald Ober=Ramſtadt.)
Bienstag, den 8. Februar 1927,
irmittags 9 Uhr anfangend, wer=
Em Forſtort Günkelbach meiſtbietend

(leigert:

Stämme:

(2306

IVu. V 2,64 fm V 0,54, I 1.77 II 6.60 III 50,60 38,54 45,56 5 14,33,

Lärchen
Fichten

Unter dem Fichtenſtammholz befindet
ſchönes Schnittholz. Zuſammenkunft
Eingang zum Forſtort Günkelbach.
Nähere Auskunft erteilt Förſter
lantmann.
Ower=Ramſtadt, den 2. Febr. 1927.
Seſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückert.
ſper=k.: 7 Bettſitelle
Schlacht=

MNatratze 1 zwet
dersſchrank ein
hürwad. Oſann=
Ri5o, (assims

Freibant hof.

811 Uhr vorm., ab
4 Uhr nachm. Rind=
(sao!
fleiſch=

Dienstag, den 15. Februar 1927
nachmittags 2 Uhr, wird die Jagd
der Gemeinde Schönnen, die ca. 2200
Morgen (7, Wald und 1/ Feld und
Wieſen umfaßt) unter den bei der Ver=
ſteigerung
bekanntgegebenen werdenden
Bedingungen auf weitere 6 Jahre bei
Wirt Hering daſelbſt öffentlich verpach=
tet
. Bemerkt wird, daß das Jagdgebiet
in ſ. Stunde vom Bahnhof Erbach i. O
zu erreichen und ein guter Rehſtand ſo
wie Auerwild und Wechſelhochwild vor=
handen
iſt.
An demſelben Tagen, nachmittags
4 Uhr, wird die Jagd der Gemeinde
Ebersberg, die ca. 1600 Morgen (*
Wald und /, Feld und Wieſen) umfaßt,
unter den bei der Verſteigerung bekannt=
gegeben
werdenden Bedingungen au
weitere 6 Jahre bei Wirt Olt daſelb
öffentlich verpachtet. Bemerkt wird, daß
das Jagdgebiet in 10 Minuten vom Bahn=
hof
Hetzbach i. O. zu erreichen und ein
guter Rehſtand ſowie Auerwild u Wechſel=
hochwild
vorhanden iſt. (2185ms
Schönnen, am 30. Jan. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Ebersberg.
Fay.

Liefern und Anfahren
von Kleinſchlag.
Das Anfahren des Unterhaltungsklein=
ſchlages
für die Provinzialſtraßen im
Kreiſe Bensheim ſowie die Lieferung von
geeignetem Kleinſchlag frei Verwendungs=
ſtelle
auf verſchiedenen Odenwaldſtraßen
ſoll öffentlich vergeben werden.
Bedingungen und Angebotsvordrucke
liegen auf dem Amtszimmer des Unter=
zeichneten
während der üblichen Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht offen; ſie können
gegen Erſtattung der Selbſtkoſten abge=
geben
werden.
Angebote ſind bis zum 14. d. Mts.
einſchließl. verſchloſſen und poſtfrei bier=
(2213ds
her einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen.
Bensheim, am 1. Febr. 1927.
Der Regierungsbaurat.
Keſſel.

Direkt ab Fabrik
Nf
Daß Qualitäts Olekrat 2O.
60-65-80-90h.128M
Wochenraten von 4 Mark an
Mifa-Fabrik-Verkaufsstelle:
Darmstadt, Grafenstr. 4 , Leiter: Georg Moll"
Katalog kostenfrei von dieser Stelle oder direkt durch
Mifka-Werke-Niederlossung für Süd-Deutschland:
München, Klarastraße 20
(1 BIn 218
Paris, Hioder-Länderkangt Frandreich-Schneir
30.Jan.
1927. SlEGER Kaufmann au Mifa

4I

erf

Gutgehende Verkehrswirtſchaft in Darmſiadt mit
großem Saal, ſchönem Garten und 3 Nebenzimmern.
Neu renoviert, per 1. März 1927 neu zu verpachten.
Umſatz ca. 40 H. im Monat.
Kautſon in Höhe von 3000 Mark in bar oder
ſicheren Papieren erforderlich.
Wohnung von 2 Zimmein und 2 Nebenräumen
vorhanden. Angebote mit Un erlagen und Referenzen
bis 10. Februar 1927 unter 94 126 an die Geſchäfts=
ſtelle
ds. Blattes.
(2157msg

Paßbilder
in einer Stunde 335a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 3, Tel. 1912.

an ferti er Straße
zu verkaufen.
Ca. 2500 gm. An=
gebote
u. N 234
Geſchäftsſt. (3155

Hohe Verdienſt=
möglichkeit
.
Durch Muſterſchutz
geſchützte Erfindung
(Hartgeld=Zähl= und
Rollapparat) mit den
nötig. Vorrichtnngen
u. Stanzwerkzeugen
wegen Inanſpruch=
nahme
anderceitiger
Fabritation zu verk
Angebote u. N 230
nd. Geſchſt. (2331

Herrſchaftsh., beſte
Lage, 9Zim.=Wohng
beziehb., Anz 25000,4
3X6Zim.=Haus, Anz.
0000, Wohn. bezb.
Haus m Farikräum,
Seitengeb., beſte Lage.
1 0 1 000.K. Geſchäfts=
hausm
Lad u Wohn
beziehb., Anz. 8-100001
. 4X2Zim.=Haus,
Beſiung.,8500.4, Anz
45000,4, zu vk. Weiter
offer.: Bäckerei, Metz=
Lebensmittel=u. Zig=
Geſch Näh Immob.=
Dingeldei, nur Land=
810, 2-6 Uhr. (321 8

Das Anweſen
Bessunger Str. 10
iſt zum Preiſe von
15 000 Mk. zu verkauf.
Näheres durch den
Alleinbeauſtr. ( 3199
Schneider
Saalbauſtraße 26

Für Kapitals=Antage! Geſchäftshaus
in gut Lage u. beſt baul, Zuſtand, m. Ein=
fahrt
, gr. Hof und Garten, Mieteingang.
M. 6200., zum Preiſe v. M. 40000
zuzügl. norm. Aufwert, bei nurM. 10000.
Anzahl z verkaufen. Reſtz 6% auf 5 Jahre
feſt. Wohnung und Laden beziehbar Nach
weisl. ſolvente Käufer können beſicht, durck
Conrad & Hellmund, A aldſtr. 3. Tel. 3084
3089

Herrſchaftshaus
in beſter Wohnlage Darmſtadts, 3 Etagen,
Stallung, Garage, Kutſcherwohnung, in
erſtklaſſiger Ausführung und gutem Zuſtand,
mit in Kürze freiwerd. 9 Zimmerwohnung,
beztehb. Wohn, Anz umſtändehalber für 55 000. bei 25 000.
Anzahlung zu verkaufen. Wehrbeitragswert
108 000., Brandſteuerwert 8100/.
Näheres durch: (IV 1831
Siegfriedſtraße 29.
Franz Rödler, Worms TelephonRr.1637

gerei, Hotel, Wirtſch /m InPfungſtadtiſteine ſehrguteingericht Awird zu Mörfelden im Gaſthaus zum
wehrſtr. 39, Tel. 2067./A ut zur Herliellung v Gemüſen Pilzen, WSensfelder Tanne, Abteilung 24, Nr. 389
beſchaffen ſind. Gefl. Anfragen an die ſ und zwar:
Konſerven=Fabrik Gonſenheim
Wagner & Co. A. G.
Gonſenheim b. Mainz. (IV.1872R N.. Siul
in Bensheim a. d. B.
für 17/ 00 Mk. ſofor
verkäuflich und be=
nach
Uebereinkunft
Angebote erbitte unt
N 243 an die Ge=
ſchäftsitelle
. (*3183 pachten geſ.; wenn
mögl. m Obſtb. An=
geb
. m. Pr. u. Gr. u. 1909
kauf od verp. Gefl ſund zwar:
Ang. erb. unt. O. 3

Qubecker

Ait 45.500Abonnenten die weitaus
größte und einflußreichſte Cageszei=
tung
Lübecks und der umliegenden
reichen Provinzen. Maſigebend für
den Sreiſtaat Lübeck, Lauenburg,
weſtk. Mecklenburg u. wichtige Ceile
Schleswig=Holſteins. Erfaſt als 7
wirkſames Werbemittel ein großßes
und wertvolles Intereſſengebiet.

FERG
oEFERr
Tett*

CZ

Gute Exiſſenz bietet ſich durch Uebernehmen
eines guteingeführten
Molkereiprodukt= und
Feinkoſt=Geſchäftes
in beſter Lauflage im Zentrum von
Frankfurt a. M.
Erforderliches Kapital 7 Mille. Selbſtrefiek=
tanten
erfahren näheres unter M 206
(*042
Geſchäftsſielle.

Breunholz=Verſteigerungen
Ded Oeiſttichen Fothanfls
Mörfelden.
Montag, den 14. Februar 1927,
Avon vormittags 9 Uhr beginnend,
KONSERUEN-FABRMK WSaalbau (Georg Avemary), Vahnhof=
z
verpachten Dieſelbe eignet ſichbeſond Aſtraße 5, das Brennholz der Förſterei
die in jeder Menge in nächſter Nähe zu Wbis 559 und Nr. 9901096 verſteigert,
1. Scheiter, rm: Buche 164, Hainbuche
22. Eiche 78, Birke 3, Linde 44;
2. Knüppel, rm: Buche 81, Hainbuche
54, Eiche 31, Linde 55, Kiefer 1;
13. Reiſig, 100 Wellen: Buche 17,9, Hain=
Garten od. Acker im buche 9,8, Eiche 5,0, Linde 7,8;
Norden Darmſt. 3u / 4. Stöcke, rm: Buche 14, Hainbuche 6,
Eiche 18, Linde 18.
Dienstag, den 15. Februar 1927,
N 192 Geſchſt (*3016 von vormittags 9 Uhr beginnend,
wird in demſelben Lokal das Brennholz
ziehbar Anzahlung/1400 Hu Gäklei der Förſterei Sensfelder Tanne, Abtei=
NäbeRhönring zuver= lung 25, Nr. 560 bis 775, verſteigert,
an die Geſchſt. 3203 1. Scheiter, rm: Buche 333, Hainbuche
1. Eiche 38;
2. Knüppel, rm: Buche 165, Eiche 21;
3. Reiſig, 100 Wellen: Buche 42,7,
Eiche 3,3;
4. Stöcke, rm: Buche 36, Eiche 6.
Das Holz beider Verſteigerungen ſitzt
in guter Abfuhrlage, nahe bei der Chauſſee
Mörfelden Darmſtadt. Entfernung nach
Darmſtadt 12 Kilom ter.
Blau unterſtrichene Nummern kom=
men
nicht zum Ausgebot.
Auskunft erteilt Herr Staatsförſter
Köhres zur Forſthaus Apfelbachbrücke.
Mörfelden, den 3. Febr. 1927. (2314
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.

Frankfurt am Main S
Pferde=Märkte
7. Februar 13. Juni
3 Oktober
7. März 4. Jul
31. Oktober
4. April 1. Anguſt 5. Dezembe
Mai 29. Auguſt
Durchſchn. Auftrieb 1000 Pferde
uller Raſſen, auch Schlachtp erde.
größte Auswahl und beſte
Gelegenheit für Kauf oder Tauſch
Ein Beſuch dieſer Märkte iſt zu empfehlen.

[ ][  ][ ]

Seite 14

Samstag, den 5 Februar 1927

Palast-Lichtspiele

Nur noch heute!
Jackie Coodan

Ecke Grafen= u. Waldſtr. Tel. 1826.
Samstag, 5. Februar und Sonntag,
6. Februar, ab 4 Uhr
Stimmungs=Konzert
(Kapelle Saarland:)
Es ladet freundl. ein
Friedr Rummel
3157)

Zur Reichskrone s

in oe
Hles für die Firma
Ein echter Jackie-Coogan-Film zum
Lachen und Weinen in 6 Akten! (2346
Rin-Tin-Tin unter Wölfen
7 Akte von Menschen und Hundetreue;
Jugendliche haben Zutritt!

Mühlir
Motto: Alles derf kumme
Samstag und Sonntag 3i58
Stimmungs-Musik
M. Kaſt
Es ladet ein

Unien-Thester

Versäumen Sie nicht, sich noch heute
den großen Weltfilm:
PArHAf

anzusehen.
Kleine Preise!
Kleine Preisel
Jugendliche haben Zutritt! e36s
Anfang 3 Uhr. Letzte Abendvorstellung. 8 Uhr

Je

Bessunger Turnhalle
Sonntag, den 6. Februar
Lrodes humorist.- Jarveralist. Konzert
3 ausgeführt von etug 1620 Mitgliedern des Vereins ehem. Mlitärmusiker
Leitung: Obermusikmeister a. D. A. Rühlemann
Anfang abends 8 Uhr * Eintritt frei!
Jedoch ist jede Person verpflichtet, eine Narrenkappe für 20 Pfg. an der
Kasse zu kaufen.
(s185)
Von etwa 10 Uhr an : Narrenball. Die ganze Kapelle spielt zur Tanzmusik

Münchner Hofbräu

samstag, den 5. Febr. u. Sonntag, den 6. Febr.
Großeskarnevalistisches Konzert
mit lustigen Ueberraschungen
(2348
FRAU G. BAUMANN
Ta4
K

AIN

R
Kirehstrage Ur. Sieben
Samstag und Sonntag abend
MienerMusik

Gutgepflegte Weine
das Glas von 35 Pfg an (3141
Relchhaltige Abendkarte

C II. R.
bis Ende der Spiel=
zeit
abzugeb. Da=
ſelbſt
Gehrock=Anzug
F kleine Figur. Näh
Geſchäftsſt. (:3002

Gasthaus zum roten Löwen
Große Ochsengasse Nr. 6
Heute Freitag, Samstag und Sonntag
BockBiERrrsn
Ausschank des berühmten Carolus-Bock
Karnevalistisches Konzert
Drei Abende in Wizza
Eintritt frei! (2256fs) Eintritt frei!

U

Reſtaurant
Frankfurter Hof
Heute abend ab 8 Uhr
Konzert
Morgen Sonntag ab 7 Uhr 11
2. Großer Kappen=Abend
mit Jaz=Baond.
L3use

Spanische Bodega 4
Heute 8 Uhr 1
Kappenabendk
Hügelstraße 25
Das genügt!!
2337)
R0
Brauereisah,Balonplatz
M. Fabian
8. Samstag, den5 Febr., abends 8Uhr
Bierabend mit Konzert
8
derDarmstädterHegimentsvereine
Sarmmanggggg

Wo

Wo

amüsiere ich mich am
Samstag und Sonntag
Arn4
e
Rhein. Blütentest

Cafs Egenrieder
Nieder-Ramstädterstraße
Vo Ve

Gespielte
Pianos
zu äußerst
billigen
Preisen
und
günstigen
Zahlungs-
bedingungen

Heinrieh

Täglich abends pünktl. 8 Uhr
Mit steigendem Erfolg!
Gastspiel des Hamburger
Operetten-Theaters
Die
Tugendprinzessin

Operetten-Revue von C. Zohlig

Wühelminen-
straße
9
Zia

Noch zu
Winterpreiſen
Fahrräder a4ze
Nähmaſchinen
Kinderwagen.
Ohne Anzahlung!
Fr. Gütting
10 Schuchardſtr. 10

Meee
geſpielte (398a
Pianos
preiswert zu ver=
kaufen

Klarier-Arnold
Elifabethenſtr. 28.

Sonntag, nachmittag, 3½ Uhr
Märchen- Vorstellung
Rotkäppchen
und der Wolf

mit den beliebten Liliputanern
Eintrittspreise von 040 an. (2340
Karten: Verkehrsbüro und de Waal

Meertn e

wenig gespielt,
außerst preisſtert zu
verkaufen. (o46s
Heinrieh Arnold

Mihe minenstraß=

Handwagen
till.z verk. Schwanen=
ſtr
. 3,. Dagnerei. 423114

Cafe Rheingol
Alexanderſtraße 5
Samstag, den 5. Februar 1927
3. karnevallstischer
Kappen-Abend
in den originell dekorierten
Räumen
Humor
Stimmung
In der Diele Tanz (2367

Hotel und Kaffee-Restaurant
Waldschlößchen
(vormals A. Bender)
Griesbeim Darmstadt, Heue Darmstädterstrade 257
Haltestelle der Straßenbahn ( 3148
Erstklassig der Neuzeit entsprechend eingerichtete
Zimmer von Ak. 3.50 an, einschließlich kompl
Franstück. Bäder im Hause. Elektr Licht.
Auto-Garage. Separate Gesellschaftszimmer
Kalte und warme Speisen zu jeder Tageszeit
Wochenende Aufenthalt.
Besitzer Erust Schneider.

Nähmaschlnen-
Reparaturen
werden gewiſſenhaft
ausgef. Auguſt Zürtz,
Schuchardſtr.1. 1350
Telephon 2952.

Arheilger mühlchen
Morgen Tonntag, ab 41 Uhr
Großnärrischer
Kappenabend M. rand)e pr Fike, Notar.

Hotel Restaurant
Aite Post
am Meilten Türm
Samstag, den 5. Februar
Großer karnevalistischer
Fauendendifkäunt
(azsband und Sarophon)
Freier Eintritt.
Gr. Auswahl in fertigen Speisen
Japreiswürdt seAusschankweine
Qualitätsbiere 2352

R

Metallbetten
Stahlmatratzen, Kinderb. günſt. an Priv.
Kat 225 fr Eisenmöbelkabr. Suhl (Thür).

Heſſiſches Landestheater.
B12 Großes Haus B 12
Weihnachts=Zyklus klaſſiſcher Werke (5. Vorſt.)
Samstag, den 5. Februar 1927
abends 7 Uhr
Die Fiedermaus
Operette in 3 Aufzügen nach dem Franzöſi=
ſchen
des Meilhae und Halepy Deutſch
bearbeitet von E Haffner und Rud Genée.
Muſik von Fohann Strauß
Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sander
Spielleiter: Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Gabriel von Eiſenſtein. Guſtav Deharde
Roſalinde, ſeine Frau . . Paula Kapper
Frani, Geſätnondorekior HheinrichKdzln
rete Penſe.
Prinz Orlofsky.
Alfred, ſein Geſangslehrer Joſe: Poerner

O
Adele, Roſalindens Stu=
benmädchen
. . . . Sitta Müller=Wiſc,
Froſch, Gerichtsdiener . HansBaumeif t
Ramuſin, Geſandtſchafts=
Hans Debus
Attaché.
JarobSchambaß
Alt=Beh, Eghpter.
Carikont.
Otto Hundsdcft.
Anneltes Roe
Rr.
Eliſe Domek
Sidi
Minni,
Franziska
Elſe Daniel
Fauſtine.
Maria Schotzt
Felicitas
Melanie.
Frieda Herbad
Natalie
Martha Debu
Zwan, Kammerdiener des
Prinzen.
. Abolf Klotz
Gäſte, Diener, Pagen des Prinzen,
Die Handlung ſpielt in einem Badeor
in der dähe einer großen Stadt; die
1. Aufzug in der Wohnung Eiſenſtein;
der 2. Aufzug im Palais des Prinze!
Orlofsky; der 3. Aufzug in der Kanzsl
des Gefängnisdirektors
Ballett=Einlage im 2. Akt: Geſchichten 4
dem Wiener Wald, Walzer von Johar!y
Strauß, getanzt von Manda von Krerez/ t
Irene Scheinpflug. Dora Böhm, We/t
Korſchan, ſowie 6 Damen des Balletr.
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerrasn
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zulä
Pauſe nach dem 1. Aufzug
Anfang 7 Uhr Ende 10½ uh

Sonntag, 6 Febr C 12. Die Walkä=
Anfang 5½ Uhr. Preiſe 1.2012 Mc
Montag, 7. Februar. 5. Sinfonie=Konze.l
Leitung: Jeſeph Roſenſtock. Spliſt: 2
Drumm. Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1-
Mark. (Sperrſitz 5 Mk.)
Kleines Haus. Außer Miett!
Samstag, den 5. Februar 1927
nachmittags 3½ und 5½= Uhr
Letzte Film=Borführnngen:
Das Paradies Europas
Ein Film vom Schweizer Volk
und ſeinen Bergen.
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.00, 1.50, 2.00 2
Abends 8 uhr
Bolksvorſtellung zu ermäßigten preiſen
E geplagder Familjevaddee
Darmſtädter Lokalpoſſe in 4 Bilderrs
von Dr. Georg Büchner
In Szene geſetzt von Eduard Göbel
Bühnenbild: Georg Pfeiffer
Spielwart: Ernſt Langsdorf
Aufgeführt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchas
Preiſe der Blätze: 0.50, 1.00, 1.50, 2.00 2
Sonntag. 6 Febr., vorm 11½ Uhr. Fürrtl
Morgenfeier Robert Schumann Pre 7
0.50 und 0.80 Mk. Nachmittags 31, u
5ls Uhr. Märchenflm: Doryrösches
Preiſe 0.70 und 1 Mk. Kinver 35 uc
80 Pfg. Abens 114 uhre Noraskt
ſtellung zu ermäßigten Preiſen. D
Raub der Sabinerinnen. Preiſe 9"
Leo Varezinskt 1 1.50, 2. Mk.

AILLLRNALLBNAAALNSAAZ
SAMSIAE, DEN I2. FEBR, ABENDS 8 UHR, MATHLDENHOHSAAL. EINTRITT. VORVERKAUF 1.50, AN DER ABENDKASSE2-

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Samstag, den 5. Februar 1927

Seite 15

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Ja was machen wir denn nun damit?
Wir iſt gut. Du biſt der Beſitzer.
Wir gehören zuſammen.
Ich will dir mal was ſagen, mein Junge: ſei nicht dumm.
vor allem ſei nicht leichſinnig. Es iſt gut von dir gemeint, und
wenn du willſt, ſo bleiben wir auch beiſammen. Aber das Geld
gehört dir. Wenn wir gemeinſam mit dieſem Geld vielleicht mal
neues Geld verdienen, dann kannſt du mich dran beteiligen.
Auf alle Fälle bleiben wir beiſammen. Du haſt es ſelbſt
geſagt: wenn wir beide gemeinſam den Kampf aufnehmen, muß
es gelingen.
Du haſt jetzt nicht mehr nötig, zu kämpfen.
Fritz zog eine von den Banknoten aus dem Häufchen und
betrachtete ſie wohlgefällig. Es kann ebenſo ſchnell wieder vor=
bei
ſein, wie es gekommen iſt. Und dann geht die Hetze los.
Ich habe hier im Hauſe eine Bar geſehen. Mit zwei Reihen
Flaſchen, weißt du? Und einen Mixer und ſolche Sachen. Wenn
wir eine Stunde in dieſer Bar geſeſſen und ein bißchen herum=
probiert
haben, werden uns die Dinge viel einfacher erſcheinen.
Das iſt eine gute Idee.
Während ſie die Treppe heruntergingen, bemerkte Jonny
ſchüchtern: Ich möchte Hieronimy holen.
Der hat uns doch im Stich gelaſſen.
Er hats eben mit der Angſt gekriegt. Das kann man ihm
ſchließlich nicht übelnehmen.
Weißt du denn, wo er iſt?
Ja.
Alſo geh’ ſchon und hol ihn."
Der Mixer kam mit der Karte. Vielleicht einen Martini?
Einen Martini.
Vandergult hatte kaum das Stückchen Zitronenſchale vom
Glasrand entfernt, als neuer Beſuch erſchien: Herr Oskar Rich=
wald
, der Filmdirektor, begleitet von Bianca Bell.
Grüß Gott. Hier ſind meine Verträge. Mit Gaumont=
Paris und hier: mit Laemmle=New York. Die ganze Produktion
abgeſchloſſen. Und nun, klipp und klar, wollen Sie ſich beteiligen?
Wieviel brauchen Sie? ſagte Vandergult vornehm.
Fünfzigtauſend Dollars.
Gut. Ich beteilige mich.

Famos, ſagte Herr Nichwald erfreut. Das iſt ein Wort.
Wie ſagteſt du, Bianca?
Ich ſagte nichts.
Was glauben Sie, was für ein Relief uns das gibt: das
Haus Vandergult als Kommanditiſt meiner Filmfabrik!
Das wäre mir weniger erwünſcht, Herr Richwald, ſagte
Vandergult erſchrocken. Im Gegenteil, ich muß Sie bitten, die
Tatſache meiner Beteiligung diskret zu behandeln.
Herr Richwald machte ein völlig verſtändnisloſes Geſicht.

Ich liebe es nicht, in der Oeffentlichkeit genannt zu werden,
fügte Vandergult erklärend hinzu.
Herr Richwald zog eine Zeitung. Aber Ihr Name ſteht
doch fettgedruckt als Ueberſchrift im Abendblatt.
Um Gottes willen!
Herr Richwald lächelte bewundernd. Wahrer Reichtum iſt
doch immer beſcheiden,
Was ſteht denn in der Zeitung über mich? erkundigte ſich
Vandergult.
Nun: die Redaktion meldet, daß es dem Bankhaus J. C.
Rothermel gelungen iſt, eine Intereſſengemeinſchaft mit dem
Haus Cornelius Vandergult in New York einzugehen. Die
Meldung macht natürlich großes Aufſehen. Das bedeutet für
dieſes unſcheinbare Bankhaus Herr Richwald konnte ſich
nicht enthalten, ein wenig vorwurfsvoll dreinzublicken natür=
lich
einen Aufſtieg zu ungeahnten Höhen.

A
Konzert= und Theater=Saal
EPerkeo
12 Alexanderſtraße 12 (2231a
Monat Februar: Täglich abends 8 Uhr=
troße
humoriſt Singſpiel=Konzerte’s
Reijinger’s Fſar=Sterne
Baheriſche Original=Truppe
Ibbes muss gemacht wern!!
Reſtauration Rob. Löcher
3128
Kittlerſtraße 34
Samstag, den 5. Februar 1927
Großer Kappenabend
Jazz! Inzz! Jazz!
Feenhafte Dekoration

Soſo, murmelte Vandergult. Zu ungeahnten Höhen.
Eben kamen Reimers und Hieronimy. Reimers hielt das
Blatt in der Hand und deutete verſtohlen auf die fettgedruckte
Ueberſchrift; ebenſo verſtohlen nickte Vandergult ihm zu, zum
Zeichen, daß er bereits wiſſe. Und nun müſſen Sie mich ent=
ſchuldigen
, Herr Richwald, ich habe mit dieſen Herren noch zu
ſprechen.
Das iſt ſchade, bedauerte der Filmdirektor. Es iſt hier
ſo behaglich; wir hätten eigentlich . . . Wie ſagteſt du, Bianca?
Ich ſagte nichts.
Aber der glühende Blick, der Herrn Vandergult traf, als
Bianca mit ihrem Gatten an ihm vorüberrauſchte, ließ erkennen,
daß ſie, wenn auch vielleicht nichts geſagt, ſo doch zum mindeſten
allerhand gedacht hatte.
Dein Name ſteht mitten über der Zeitung.
Ich weiß ſchon.
Zu, das iſt gefährlich.
Hieronimy miſchte ſich ins Geſpräch. Ich hab im Vorbei=
gehen
den Portier nech den Zügen gefragt: London Punkt 9 Uhr
vom Bahnhof Friedrichſtraße. Paris 11 Uhr 22 Minuten vom
Anhalter Bahnhof.
Alſo London, entſchied Vandergult. Ich möchte zahlen.
Die Anzüge, erinnerte Reimers.
Richtig. Wir werden uns in London neue kaufen und ſie
zurückſchicken. Oder noch einfacher, wir gehen jetzt in ingendeinen
Laden in der Friedrichſtraße und equipieren uns. Das Geſchäft
kaun dann die Rückſendung".
Am einfachſten iſt es, wir ſchmeißen die Anzüge ins Waſſer,
riet Hieronimy.
Aber die beiden andern ſtimmten für gewiſſenhafte Erfül=
lung
des Paktes.
Neunzehn Pferde lagen im Endſpurt. In Epſom, dem klaſ=
ſiſchen
Rennplatz Englands. Neunzehn Pferde; und der Favorit
hieß Minnehaha.
Die Stute Minnehaha gehörte dem Stall Vandergult.
Die drei ſaßen atemlos, erdrückt von der vieltauſendköpfi=
gen
Menge, mitgeriſſen in den Rhy hmus des ungeheuren Rin=
gens
. Sie ſchrien mit. Sie tobten mit. Sie fuchtelten mit. Am
meiſten ſchrie, tobte und fuchtelte Fritz Jacobſen. Denn, ſo iſt
der Menſch, er hatte ſich völlig in die Vorſtellung hineingelebt,
Vandergult zu ſein und der Beſitzer dieſer Stute Minne=
haha
zu ſein.
Richtig: Minnehaha ſiegte.
(Fortſetzung folgt.)

beſchlagnahmefr von
älterem ruhig. Ehe=
paar
ohne Kinder ge=
ſucht
. Angeb unter
N 232 Geichſt 1 3137
Beſchlagnahmefreie
34 Zimm =Wohn,
unmöbl.) m. Znbeh.
p. Teamten=Witwe
m Tochter zu mieten
geſucht. Angeb. mit
Preis unt. N 214 an
die GGeſchſt 8068
Vornehm möhliertes
WBohn= und Schlaf=
zimmer
von Akad mi=
ker
in Berufsſtellung
Nähe Neues Palais
zu mieten geſ. Ange=
bote
unt N 250 an
die Geſchſt (*3195

Lame
in allen Farben
Tarlatan
in 30 verschiedenen Farben
Sendelstoft
in großem Farbensortiment
Trikotine
in silber, gold und kupfer .. .0. P T

B.
9.94

Masken-Satin
in vielen Farben
Masken-Samt
20 verschiedene Farben ..
Foulardine
schönes, glänzendes Gewebe

Woranzeige!
Der beliebte
Sehmetterlings-Maskenhall
findet am 26. Februar (Fastnachts-
Samstag im Rummelbräu statt.
Eintit pro Person Mk. 2.- Inkl. Tanz u. Sleuer
Der Elferrat.
Vorverkauf: 3116
Friseurgesch EGräf, Biemarckstr 105
Restaur nt Arnold Bismarckstr 107
Restaurant Rummelbräu, Rheinallee

Masken- Atlas=
viele
Farben.
2.10, .. 9U
Bumtniehe KarHeral irmherii grocter Kaskanl

Reſtaurant
Bur Stadt Coburg
Waldſtraße 2
Sfiehlt guten bürgerl. Mittag= u
Abendtiſch von Mk 080 an
eteen Sonntag,
Dro uhr abos. Unterhaltungsmuſit
äuss )
Joſ. Stocker
Samstag, den 5. 2. 1921 Gleg D.=Masken zu

din freundlichſt einladet
B. 2311
ſeter Sauerburgel
Einene Wein= und Apfelweinkelterei
Lae Moosbergſtraße und Tannenſtraße
eſtauration Zur Kanone‟

verl Roßdörferſt 53,pt
53a)
elen.,
9. Masken ſchick,
neu u. gebr. gr. Ausw.,
vill z. verl Schuchard=
ſtraße
3 II1 1901a

K
la det freundlichſt ein
A. Rittweger.

Restauration
a6
Bismarck-Eck
* WVendelſtadt= und Bismarckſtr. 23134
Wate voktackkerr
Auisſchank: Wiener Doppelkronenbräu,
ſthwfener Weißwein
Frau Schmidt Ww.

2 Domino A 3,,
1 D.=Pierrott 4 4 K,
wie neu, zu verleihen
Mühlſtr. 68 Stb (229040s
Aparte Masken, neu,
und andere, in groß.
Ausw billig /27441d3
Nd.=Ramſtädterſtr 16
Schicke, moderne D.=
Mask z verl. 142941fs
N.=Ramſtädterſtr 49,I

Masken, Domino u
Kindermask. zu verl
Grafenſtraße 18, III
(Kaiſerſal). 3015f:

Sonntag, 6. Februar, hält der Turn=Verein ſeine diesjähr. Abend=
Unterhaltung im Saale Gaſihaus zur Sonne ab.
Zur Vorführung kommen:
1. Die geftört Hochzig 4Akte / 2. Der ſiramme Junge‟ 1 Akt
3. Kaſperl beim Arzt 1 Art (ſowie noch etliche Humoresken).
Kaſſenöffnung: 7 Uhr Eintritt: 50 Pfg Anfang: 8 Uhr.
Es ladet freundlichſt ein
Der Vorſtand.
2359)

Damen= Masken,neu.
billig zu verl., auch
w. angef. Mühl=
ſtraße
23 (*3030f=

Mod ſchicke D.=Mask
zu verl. Nied.= Ram=
ſtädterſtr
. 49, 1 Stock.
(22800fs)

Eleg.
ſchic Maskenk.
zu verl. u z. verkauf.
Wilhelminenſtr 35, I.
21el

Dieſchönſten
Dam.=Mask., ſchich, el.
Schuchardſtr. 8, III. (1698a

Elegaute Masken zu
verleihen. Donath,
Waldſtraße 11, (3168

Masken
ſind abzugeb (188:=
Heinheimerſtraße 53

Teue mod Damenmasken
billig zu verl. Liebfrauen=
ſtr
112, I0.I (NO235C

Maskenkoſtüum f. Dam.
u. Herr., große Ausiv
billg. zu verleih. (*3187
Schloßgaſſe Nr. 3.

Masken
Eleg., n eu, ſchick,
billig zu verleihen
Mühlſtr. 40,I. C3180cg

(neu) verleiht oder
3130
verkauft
L. Frank
Schulſtraße 9, II , I.,
Eleg. Herren= u.
Damenmasken
zu niedrigen Preiſen
zu verleih (*2:79mdfs
Urheilgerſtr 2, III.

H.=Lomino zu verl
Wittmannſtr. 25, II
3132)

Masken, gr. Ausw.
(rheilgerſtr. 5, I.:3173

Immer
Frohe Laune
durch (950a
Tanz-
Platten
der Firma
Christian
Arnold
nur am weißen Turm

Auto
24ſitzer, Baujahr
mindeſtens 19 5, aus
guter Hand gegen
Kaſſe zu kaufen ge=
(*3140
ſucht.
Angeb. mit Preis
unt. N 239 Geſchſt

auntengeiag
Verkaufsraum
(Laden, Bütro, ſofort
eſ Eilangeb unter
N 227 Geſchſt /*8115
Polizeiwau tmeiſter
mit 1 Kind ſucht be=
ſchlagnahmefr
, leere
mit
3.=WohN. Küche.
Angebote u. N 224
in die Geſchſt /3123

3 gut möbl.
Zimmer
mit Küche od. Küchen=
benutzung
in Nahe
Heidelbergerſtraße v.
kinderloſem Ehepaar
z. 15. Febr. zu miet
geſucht Angebvte u
N 202 Geſchſt. (2251f

Gesucht
beſchlagnahmefreie,
gute 4 Zimmer= Woh=
nung
mt Küche und
Zubehör alsbald zu
mieten. Ang. u. N83
Beſchäftsſt. (22674is

(56 Zimmer) miet.
oder kauft nur vom
Eigen üm. Eeheim=
at
Wentzel, uffing,
(23½3
Obb

Aelteres tinderloſes
Ehepaar ſucht/ 2993sg
23 Zimmer=
Wohnung
bald zu mieten An=
geb
. unt. N 185 an
die Geſchäftsſt. d8 Bl.

Schön möbl ,ſ parat.
Zimmer, pt el. Licht,
geſucht. Ang. unt.
N 93 Geſch. ve7i4
Huintericht

Gründl. Klavierunterr ie
Theorie ert. zu 1.20.K
pSt. Ang u. O. 7an
die Geſchſt. *215

er

5/20, Vierſitz, wenie
gebraucht, billig abd
zugeben.
933a
Donges & Wieſt.

Fiſchmehl
Beſtens eing führte,
rührige Bertreter
ſuchen 12362
Walther Schmidt & Ca.
m. b. 6., Hamburg 5.

Fest-Zelte
kleine u große, m.
u oh. Möbel, bill
z verm. Feſtgeb
Vereine woll ſich
m genauenDaten
ſofort melden unt
N 795 an Ann.=
Exped. D. Frenz.
5. m.b. H., Wies=
baden
(IV 2325

Geſuchz
per 1. April eine 2, 3, oder
4Zimmer=Wohnung
inNeu= oder Aufbauoder dieſe Zimmeranzahl
teilw möbliert oderleermit Kohgelegenheit.
Ausführliche Angebote erbeten unter N 225
an die Geſchäftzſtelle.
*3109

Schöne

3-6 Zimmerwohrung
geſucht. Inſtandſetzung wird übernommen,
Umzunskoſten und ſonſtige Auslagen werden
vergütet. Angebote an die Reichsbahn=
direktion
Mainz
(1168a

Regiſtratur=

2 oder Zteilig, z u
kaufen geſucht
Angebote unter O. 19
Geſchäftsſt

Ehaiſelongue zu
kauf geſucht. Näheres
z17
Gefhäftsſt

Zuterh. Reithoſt
geſucht. Näh. in der
Geſchäftsſt.

Zigarren=Geſchäft
wird geeignetes
Lokal
in guter verkehrsreicher Lage geſucht
Evil. wird beſtehendes Geſchäft über=
vommen
. Angebote unter W 228
an die Geſchäftsſielle dieſes Blattes.

[ ][  ]

Samstag, den 5. Februar 1927

Nummer 36

Seite 16

Frauen und Töchter!
Wir geben in Darmstadt im Gartensaal Vereinigte
Gesel schaft, Rheinstr., wieder einen 2tägigen privaten
Tärclauckrandser verkarbas
verbunden mit Anstandslehre. Theoretische und
praktische Anleitungen alle in der Familie und
bei Festlichkei en vorkommenden Tafeldeckarten
Zusam nenstellunz von Festessen, Ser viettenbrechen,
W Butterformen Servieren, Lischsitten, korrekte Eßweise,
gesell chattliche Umgang formen, Vorstellen, Besuche.
Nachmittagskurse Dienstag. Bebruar 3 6 Uhr
Mittwoch. 9. Februar, 36 Uhr
Dienstag, 8 Februar, 7½10½ Uhr
Abendkurse
Mttwoch, 9 Februer 7½10½ Uhr
Honorar Mk 6. keine Ne enepesen
12Papierservietten mitbrin ven Weliner-Silber führen wir mit.
Anmeldg •Verein. Gesellschaft, Rheinstr., ½ Std vor Beginn
Clara Tietiens (II. St. 2321
Clara Lux
em; fohlen durch zahlreiche Frauenvereine
N77777777770

Kodel Seiliaf

Saalbaustraße 8

( 3124

Bildungs=Anſtalt für Fröbelſche

Erzieherinnen u. Kindergärtnerinnen

Dienstag, 26. April, beginnt ein ne uer Kurſus.
Anmeldungen werden Montags u. Donnerstags
von 24 Uhr Bismarckſtr. 18 entgeg engenommen.
Die Vorſteherin:
Proſpekte jeden Vormittag".
in der Anſtalt
Th. Schultz=Gora
Saalbauſtraße 8 zu erhalten

Dufermanganf
von 1. an per Pfund
Schwere, extra ſchöne
Waldhasen
per Pfund 1.20 Mk.
Junge Hahnen, Kapaunen, fette
Kochhühner, junge nnd alte Tauben,
allerfeinſte Poularden
(*3139
empfiehlt
Leonhard Schröder
Wild- und deflügelhandlung
Telephon 1969
Kiesſtraße 15

Hualle Leilungsromanleser
Um Zeit ungsromane in gefälliger Buchform
zu ſammeln, bediene man ſich der neu
(* 3156
erſchienenen
Zeitungsroman-
Sammelmappe
Preis nur 40 Pf. Zu beziehen gegen Ein=
ſendung
des Betrages an
Heinrich Gruber, Arheilgen
oder direkt bei der Verkaufsſtelle des
Verk hrsbüros in Darmstadt

Konfirmanden=u. Kom=
munikanten
=Anzüge
kauft man am billigſten bei
2317
P. Daum, Inh. G. Schmedk
Ochſengaſſe 26, im goldnen Anker

1 Anzahl neuer Fahrrad-
Luftschläuche
(garantiert brauchbare Ware)
per Stück Mk. 1.30 Decken von Mk. 2.60 an
Caloda, Pankratiusstr. 21/4

Kärmiennſarbfänder nenierfen?
Bares Geld
werfen Sie doch auch nicht fort! Na alſo! Jdk
zeige und beweiſe Jmnen, wie Sie an Farb=
(3100
bändern 50 % erſparen.
Schreibmaſchiner
PaulMetzgeru. Nähmaſ yiner
Feinwerkſtätte Büro: Fried ichſtr 21,

AUTO- Velhlech-Bauten
Lagerschuppen
Motorrad-Garagen
EisenwerkSieger
AARAGE C. m. b. H. 10221
Marienborn b. Siegen, Postf. 29.
An all. größer. Plätzen Vertreter gesucht

Hanomag
gebraucht, wenig ge=
fahren
, ſehr billig ab=
zugeben
(932a
Donges & Wieſt

Motorwagen
und
Motorräder
sind erstklassig
Günstige Zahlungs-
bedingungen

Autor, Vertreter:
Benttduo.
Darmstadt
Grafenstraße 20/22

Fahrräder
neu und gebraucht,
zu W.=Rate von
3 Mk an, (4128
nur
Lagerhausſtr. 16.

Wohmingstaniſch)

Gebot.: Schöne 2 3.-
Wohna. mt geräum
Wohnküche, Balkon,
Manſ.uſw ruh ſonn.
Lage, nahe Lands=
kronſtr
und Orang=
Garten. Friedenspr.
340 Mk. 3152
Geſucht: 34 Zim=
Wohn. in ruh. ſonnig
Lage von alleinſteh
alt. Dame (evtl zum
Frühjahr).
Angebote u. N 236
an die Geſchäftsſtelle

Tauſch
Einfamilienhaus am
Rhein mit Garten u.
Stallg. (gute Zugver=
bindung
! geg eine
23 Zimmerwohng.
zu täuſchen Angeb.
1. N 184 Geſchäftsſt.
(*2994sg)

K
Geſchäftsräume
ca 600 qm, beſtehend
ihs Keller, Büros u.
heill neuzeitl. Lagerr,
per 1. III od. 1. 1V zu
vermieten. Angeb. u.
N.44 Geſch ( 3177

ollmilch in Flaſchen
in bekannter Güte aus eignem Stall lie ert ir
½ und 1 Liter Flaſchen frei Haus (*3105sgi
Hofmeierel
Schwarz Telephon 184

Für 850 RM.
kaufen Sie
birkenartig polierte
Schlafzimmer
bei Franz Breitwieser
Ober=Ramſtadt, Nd.= Ramſtädter=
tr
. 32. Beſichtigung ohne Kaufzwang
lequeme Teilzahlung. (1923s1s

Läden

Ein Laden Wohn

mit
ſof. zu verm. 3207
Näh. Arheilgerſtr 46

Verkſtättenf

Werkstätten
3 Werkſtätten mit
Kraft einzeln od. zu=
ſammen
, evtl auch
als Lagerräume, zu
vermiet. Näh. Moos=
bergſtr
. 52, Vorderh
1 St rechts /3149

Möbl.

Zimmerg
Neckarſtraße 19 gu4

nöbl. 34 imim =
WVohnung, evtl. mit
Küche, zu vermieten
(*264Imsg)

Darmſtadt
Dieburgerſtr 96
ſind noch einige ſchöne, geräumige
Geſchäftslokale
zuſammen oder geteilt Garage,
auch trockenſte, beſtventilierte
Keller, evtl auch in Abteilungen
zu vermieten. Auskunft erteilt
Wachtmeiſter Hermann Gardt
(3909
daſelbſt

Nede Sailstän!

5 Stück Blumen-Seife, im Karton".
3 Stück Flieder-Seite, im Karton ..
6 Stück Lilienmilch-Seife, im Karton
4 Stück Lavendel-Seife, im Karton
4 Stück Eau de Cologne-Seife, im Karton
amm
1 weißer Kamm und Bürste.
1 Manikür-Kasten
1 Handspiegel, Cellnloid
1 Schwamm-Korb, Celluloid
95,
1 Zahnbürstenständer mit Zahnbürste
.0.4(
1 weißer Frisier-Kamm
1 Flasche Birken-Haarwasser
1 Flasche Eau de Cologne
1 Flasche Kamillen- oder Teerseife.
1 Parfüm-Zerstäuber
1 Gummi-Schwamm, groß.
1 Uhrenfasche Eau de Cologne.
1 Seifendose, weiß, Celluloid.
85,
8 oder 6 Stück Haushalt-Herzen.
3 Stück Haushalt-Selfe, Stück 400 Gramm
9, 0.15
Frottier-Waschlappen.
0.45, 0.38,
Frottier-Handschuhe
1 Milchtopf. Emaille, Delft, 12 oder 14 cm
1 Haffee-Kanne, Delft, 11 cm
1 Console mit Maß, Delft
1 Zwiebel- oder Topflappenhalter
1 Bazarwanne, Delft
1 Fenster-Eimer, Delft, mit Schrift
Sand-Seie-Soda-Garnitur, Delft
1 Toflette-Eimer, Delftdekore .
1 Waschbecken, Steingut.
1 Waschkanne, Steingut .
1 Satz Schüsseln, bunt . . . . . .
1 Brotkorb, lackiert . .
1 Thermosfasche.
2.50, 1.25,
1 Torten-Platte, gut vernickelt
. . Stück 0.15, 0.10

Kompott-Teller, Glas .
Bierbecher, dünn, mit Muster .
1 Aufsatz, Glas, 2teilig

1 Satz Glasschalen, 5 und Steilig . ..
1 Likör-Service mit 3 bunten Gläsern
1 Salatbesteck, Kunsthorn . ."

0.50
0.50
0.95
0-95
0.95
0.95
0.95
0.95
0.60
0.65
0.25
0.85
0.85
0.85
0.95
0.50
0.30
0.25
0.70
0.95
0.08
0.30
0.95
0.95
0.35
0.95
1.95
1.75
2.95
2.95
1.95
1.95
1.25
0.75
d.95
2. 45
0.25
.95, 1.45
1.95
1.10
0.50

Ein großer Posten

Seiden-Florstrümpfe

II. Wahl, schwarz und farbig, zum Aussuchen

2341

Kausers Brust-Caramellen
mit den, 5 lannen.

Wie Sie sehen, dem Mann der Arbeit schadet
keine Witterung In Regen und in Sc nee kann
er ohne Schaden seine Arbeit leisten, wenn er
diese ganz vorzä lichen, seit 35 Jahren be-
währten
Hustenbonbons bei sich führt Sie
schützen vor jeder Erkältung, beseitigen schnell
und sicher Husten, Heiserkeit Katarrh!
Paket 40 Pfg., / ose 90 Pfg
Zu haben in Apotheken Drogerien und wo
Plakate sichtbar.

II St 432

Schreibmaschinen-
Reparaturen
fachmannisch und preiswert
Heinrich Lautz
Büro-Bedarf
Ecke Rhein- und Grafenstraße (23631

Hiedelelskt. 35,I.

ff möbl. Zimm ſof
bill zu vm (*2743mds

Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel-
ſtr
. 15, Lad. (404a

Franlfarterlir. 46P,
gut möbl 2ohn= und
Schlafzim (evtl. mit
Küchenbenutzung) zu
vermieten. (*3075s9

tuberkuloſefrei, ärztlich überwack),
aus beſ. Kindermilchſtall. (82½

Luiſenzr.6, III möbl.
Zimm. (el. L an be.
rufstät Herrn ſofort
zu ver ieten. 1*3125

jesſtr. 80, I, möbl
Zimm., hell in ſchön
Lage, mit Veranda=
benutzung
n. d Straße
zu vermieten. / 3135

Wittmannſtr. 25, II
3 mövl Zimmer mit
Küchenben. zu verm.
(*31331

Bismarckſtr. 18,
2. Stock,
möbl Balk. Zim ,ſow.
großes leeres Zimm.
an berufstät. Dame
per ſofort in guten
Hauſe zu verm. (*3143

Eſchollbrücker=
ſtraße
1, 1. St.
Wohn= n. Schlafzim,
gut möhl, mit elektr.
Licht zu verm (590a

Mühlſtr. 60, II.
(Kapellplatz)

gut Wohn=u. Schlafz.
el. L. an ſol. Herrn, k.
Dame zu bm. (20302

Blnmenthalſtr. 41, I.
rechts, möbl Z. ſo=
fort
z verm (2945dsg

Neckarſtr. 19gut möbl.
3 Zimm.=Wohn, gr
Küche pp., abgeſchl
Vorplatz, zum I. März
zu vermiet 2886dfsg

Roquetteweg 24, pt.,
2ſchön möbli rte

Zimmer
mit Küchenbenutzung
ſof. zu verm (23t0

Aeltere Dame
oder Herr findet
dauernd gutes Heim
in ruh Familie (3
erwachſene Perſonen)
großesZim. m. ſchöner
Ausſicht. Näheres
eſchäftsſt. (*3186

Nieder= Ramſtädter=
ſtr
. 47, III., r., ſchön
möbl. Schlafzimmer
zu verm ((3169

Vollmilch von beſterQuglitot

aus beſter Vollmilch täglich frißy
hergeſtellt. Frei Haus geliefen,
AdolfMäller, Hofgut Georgenhaufel
Poſt und Telephon Reinheim

Gebt den Blinden Arbeis!

Körbe reparieren, Stühle flechten auel
Neuarbeiten, Bohuer neu einziel en, ſän=
liche
Bürſtenwaren
Alles beſte Qualität und fachgemäße
Ausführung. siur 214
Abholen und Bringen koſtenlos
Blinden=Beſchäftigungs=Verein e.A
Darmſtadt, Karlſtr. 21 Tel. 309.

um jage INSEwiEUR-Schuls
17r MaschlnendauElektru
teennik,Hoch-ü. fiefbau,
ATonindustrie. Setrenatis
Wertmelstar-Abteilungen
Hiifitn Stoc-Kasine kehrpiäns fel.

(413

Engl., Franz., Span., Iial.
lernt man schnell und zielsicher
in der
Berlite-Schule"

Wihelminenstr. 19. Telepfon 613.
Anmeldungen jederzeit von 912 Uhr

und 29 Uhr

(2336 sms

Empfehle für heute Samstag

Fohlenfleisct

Ia Zervelatwurſt mit Schweinefleiſch
Rauchfl iſch Mettwurſt Bratwurſt
Ecke Ober= und
Hebaſtian Lang Schlosgaſſe 122

Heinheimeraraße 16, gut
möbl. Zim. z vi 3127

Wenckſtraße 47, pt.,
hübſch möbl. Zimmer
in gut Hauſe m. el
Licht zu vm (N O. 23491

Schleiermacherſtr 18,
1. St Tgut möol. Zim
ſof zu verm 3112

Saalbauſtr. 8, III.
in gut. Hauſe, ſchön
möbl Zim. z. b (*3205

ſofort oder ſpäter, 3 elegante möbl. Zi
mer, Kühe, Bad mit Zubehör. Herrſcha
li e Villa, ſchöner Garten Bensheim
der Bergſtr. Angeb u N 191 Gſchſt 30

Möbl. Zimmer, III.
ſeparat, in gut Hauſe
der Mon. 20 Mk, zu
vermieten (* 3198
Seitersweg 14, I.
am Oſtbahnhof.

Ne
1 ſchönes möbl. Zim
zu vermieten / 3189

rbeiter kann Koſt u.
Wohg. erhalt. (* 3150
Eliſabeihenſtr 49, II. ,I.

K
Lindner, 1 möbl.
z vm. Stb., I. (:3

Kiesſtr 66, II. IIE.
ſchön möbl. Z. z ve
( 3160)

Eleg. möbl. Herrenz.
Tel., el. Licht, ſofort
zu vermieten / 3-09
Näh. Grafenſtr. 16. II,

Stiftſtraße 33, I., ein
einf. möbl. Zimmer
zu vermieten. /7 3119

Müllerſtr. 21, I. I., m
Zim. zu vm. 3193

Dornheimerweg 42, pt.
b. Weber) aut möbt
Zi; mer, elektr. Licht.
gut heizb ſof.od.15.II.
zu vermieten. (*3174

ech

Fraftige schmerzlindeende, schleimlisende Medtzicht
bei Husten Heiseckelt Bronchielke taren 4
(IV.24