Darmstädter Tagblatt 1927


03. Februar 1927

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 34
Donnerstag, den 3. Februar 1922.
190. Jahrgang

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ede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fäſft ſeder
Nabatt weg. Bankkonio: Deutſche Banl und Darm=
Nädter und Nationalbank.

Sowjet=Rußland und China.

en

Die T. deutſche
Reichslandbund=Tagung.
Schieles Agrarprogramm.

Die Jahresverſammlung des Bundes der Landwirte war
ſhon im alten Deutſchland ein politiſches Ereignis, weil hier
mmer für die ganze Stellung der Landwirtſchaft die Parole aus=
egeben
wurde, allerdings mehr unter betonter demagogiſcher
Wirkung. Die Führer der Landwirte waren, nicht bange vor
mäftigen Worten. Die Röſicke, Wangenheim und Podbielſki
ſraben oft genug mit der Fauſt auf den Tiſch gehauen und Töne
engeſchlagen, vor denen ſämtliche Aemter erſchütterten. Merk=
würdig
, wie ganz anders der Reichslandbund ſich jetzt entwickelt.
Er hat die äußere Aufmachung beibehalten. Auch er kann der
Keichshauptſtadt zeigen, daß er gut und gerne ſeine 10 000 Bau=
arn
in Berlin aufmarſchieren laſſen kann. Er iſt deshalb, weil
Em ſein alter Tagungsort, der Zirkus Buſch, zu eng geworden
Ft, nach der Autohalle draußen im Weſten hinausgewandert. Er
at auch aus ſeiner Oppoſition gegen den neuen Staat nie einen
wehl gemacht, aber ſeine Einſtellung zum Staat hat ſich doch ſehr
weſentlich verſchoben. Das zeigt ſich jetzt beſonders ſcharf bei der
jesjährigen Tagung, die am Mittwoch in Berlin ſtattfand. Zum
mſtenmal war zu ihr neben dem Ernährungsminiſter auch der
Reichswirtſchaftsminiſter erſchienen. Zum erſtenmal ſprach der
Ernährungsminiſter, wie er betonte, namens des Reichskabi=
retts
. Die beiden Führer hatten ſich die Aufgabe ſo geteilt, daß
Braf Kalckreuth in ſeiner Eröffnungsanſprache mehr die allge=
rieinen
Fragen behandelte, während Herr Hepp zum Schluß die
Einzelfragen in den Vordergrund ſchob. Miniſter Schiele,
ſer die Fühlung mit der Landwirtſchaft etwas verloren hatte
ſand gerade in ihren Reihen wohl nicht ohne Widerſpruch auf=
genommen
worden iſt, fand ſehr glückliche Formulierungen. Er
wonnte Grüße des Reichspräſidenten überbringen und zeich=
rete
dann in kurzen Strichen den Nahmen eines
Mararprogramms, das von der Ernährung aus
ereigenen Scholle ausgeht und die Mitarbeit
mStaat in den Vordergrund ſtellt. Will man den
Euffallenden Gegenſatz von einſt auf die kürzeſte Formel bringen,
ſo kann man ſagen, daß ehemals die Landwirte bei ihrer großen
Berliner Verſammlung mit kategoriſchen Forderungen an den
Staat herantraten, während ſie jetzt das Prinzip der Pflicht=
ifüllung
gegen den Staat und ſeine Volksgemeinſchaft in den
Bordergrund ſtellen.

Landbundpräſident Graf v. Kalckreuth

ührte in ſeiner Eröffnungsrede u. a. aus: Soll die Landwirt=
chaft
die ihr im Rahmen der Geſamtwirtſchaft zufallende Auf=
Gabe erfüllen, ſo iſt geſicherte Rentabilität die Vorbedingung da=
ür
. Das erſte Erfordernis iſt, daß die Wirtſchafts= und Han=
ſaelspolinik
Deutſchlands nicht, wie es bisher in erheblichem Um=
nange
der Fall war, in reinem Intereſſe des Waren=Exports auf
eem Rücken der Landwirtſchaft ausgetragen wird. Ein in allen
lndwirtſchaftlichen Poſitionen hoher autonomer Zolltarif iſt die
ginzige Verhandlungsgrundlage, von der aus wir Ausſicht haben,
Füſerer Induſtrie den Eingang ihrer Waren nach den Nachbar=
ſtaaten
wieder zu öffnen, ohne zugleich Lebensnotwendigkeiten
der deutſchen Landwirtſchaft zu gefährden. Das kommende Jahr
ſoird vielleicht die Entſcheidung bringen, welchen Weg Deutſch=
ſand
endgültig einſchlagen wird. Den Weg zur Freiheit oder
en Weg zur internationalen Wirtſchaftskolonie. Wir Land=
heirte
werden uns mit aller Kraft einſetzen für den Weg zur
neiheit. Nach dem Grafen Kalckreuth ergriff auf dem Reichs=
udbundtag
, mit lebhaftem Beifall begrüßt,
Ner neue Reichsminiſier für Ernährung und
Landwirtſchaft Schiele,
das Wort. Er dankte dem Präſidenten für ſeine freundlichen
48orte, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie nicht nur dem
zundwirtſchaf sminiſter, ſondern auch dem langjährigen Freund
N.id Mitarbeiter des Reichslandbundes gegolten hätten. Ich
dabe die hohe Ehre, ſo ſuhr der Miniſter fort, Ihnen die beſten
LSunſche und Grüße des Herrn Reichspräſidenten zu übermit=
an
, unſeres hochverehrten Generalfeldmarſchalls. Er hat mich
Meauftragt, zu verſichern, daß er mit ſeinem ganzen Herzen bei
Dir deutſchen Landwirtſchaft iſt, insbeſondere gelte ſeine Auf=
Verkſamkeit ſeiner Heimatprovinz Oſtpreußen. Weiter über=
Machte Miniſter Schiele die Grüße des Reichskanzlers und der
9jamten Reichsregierung. Es wird in dem ſchweren Amt, ſo
ihrte der Miniſter weiter aus, meine vornehmſte Aufgabe ſein,
Arfür zu ſorgen, daß ſich die Anerkennung der Bedeutung der
Jandwirtſchaft für die deutſche Geſamtwirtſchaft auch in der ge=
ſamten
Politik durchſetzt. Denn letzten Endes iſt alle Wirt=
Malt: Sozial= Steuer= lind Finanzpolitik, und ſchließlich auch die
Zußeupolitik in ihren Wirkungen abhängig von einer ſtarken
Jandwirtſchaft, auf die ſie ſich ſtützen kann. Unerläßliche Vor=
Msſetzung für eine ſolche Stärkung des heimiſchen Wirtſchafts=
sens
iſt die Wiederherſtellung und Sicherung des für die Auf=
ſNterhaltung
der Betriebe notwendigen Ertrages in allen Zwei=
han
der Land= und Forſtivirtſchaft und des Gartenbaues. Hier
=ein liegt der Weg zur Ueberwindung der ſchweren Agrarkriſe,
e noch immer auf dem deutſchen Landvolk laſtet. Einer gro=
ſan
uind vermeidbaren, nach Milliarden zählenden Nahrungs=
Neiteleinfuhr ſteht ſeit Jahr und Tag in Deutſchland der Leer=
Maif von Millionen von Arbeitskräften gegenüber. Die Löſung
digeſes inneren Widerſpruches bedeutet zugleich die Löſung, des
Mutſchen Bevölkerungsproblems. Aber das Werk der Umſchich=
Mmuch unſerer Bevölkerung bedarf der aufopfernden Mithilfe der
si ſamten Landwirtſchaft.
In weiteren Verlaufe des heutigen Reichslandbundtages in
eer Alten Autohalle begrüßte Vorſitzender Nieolas, der nach

Zere,

Das Ende der Militärkontrolle.
Die Erledigung der Entwaffnungsfragen.
Berlin, 2. Februar.
Zu der in der Preſſe hervorgetretenen Auffaſſung, daß
Deutſchland nach der Zurückziehung der Militärkontrollkommiſ=
ſion
von der Botſchafterkonferenz eine Generalquittung
über die Erledigung der Entwaffnungsver=
pflichtung
bekommen müſſe, erfahren wir von zuſtändiger
Stelle, daß dies nicht nötig iſt. Das im Dezember in Genf unter=
zeichnete
Protokoll und die verſchiedenen Notenwechſel genügen
vollſtändig. Was die ſogenannten Reſtpunkte, Kriegsmaterial
und Feſtungen betrifft, ſo iſt ein Protokoll unterzeichnet worden,
dem im Laufe des heutigen Tages noch einige Anlagen bei=
gegeben
werden. Daran wird ſich dann ein Notenwechſel ſchließen.

der erſte Präſident der Kontrollkommiſſion.

der letzte Präſident der Kontrollkommiſſion.
Der Notenwechſel über die Reſipunkie.
Nachdem in der Entwaffnungsfrage die ſachliche Einigung
über alle Punkte erfolgt iſt, ſteht nunmehr auch die formelle Er=
ledigung
des Notenaustauſches zwiſchen der Botſchafterkonferenz
und der deutſchen Botſchaft in Paris unmittelbar vor dem Ab=
ſchluß
. So iſt am 31. Januar über die Frage des Luftfahrt=
gerätes
ſowie über die ſachlich bereits in den Pariſer Verhand=
lungen
anfangs Dezember geregelten Fragen, die die Verbände
und die ungeſetzlichen Einſtellungen in die Reichswehr betreffen,
der abſchließende Notenaustauſch erfolgt. Der Notenwechſel über
die Oſtfeſtungen und das Kriegsmaterial, iſt in den nächſten
Tagen zu erwarten.

Miniſter Schiele ſprach, die Verſammlung namens der Branden=
burgiſchen
Landbundes. Nach Ausführungen des Abgeordneten
Gauger über das Thema Einigkeit im Landbund
hielt Reichslandbundpräſident Hepp die Schluß=
rede
, in der er ausführte: Auf Grund der im Laufe der
letzten Zeit gemachten Erfahrungen ſprechen wir auch heute wie=
der
den Gedanken einer Erweiterung der Rechte des Reichspräſi=
denten
als eines dem Kampfe der Tagesmeinungen und Partei=
anſchauungen
entrückten Faktors aus. Wie jeder Reichsregierung,
ſo ſtehen wir auch dem neuen Kabinett frei von jeder parteilichen
Bindung gegenüber. Auch vor ihr erheben wir die Forderung
nach einer Reviſion der auf Grund der Dawesgeſetze geregelten
außenpolitiſchen Verpflichtungen. Wir ſtehen auf dem Boden
der nationalen Wirtſchaftsordnung und wiſſen uns hierin eins
mit weiteſten Kreiſen der deutſchen Arbeiterſchaft. Ich verkenne
nicht, daß zwiſchen dieſen beiden großen Gruppen des deutſchen
Volkes noch manche Schwierigkeit liegt, die vielleicht nur pfycho=
logiſch
zu werten iſt, an deren Ueberbrückung wir jedoch mit=
arbeiten
wollen.

Hinter den Kuliſſen der ſowjetruſſiſchen
China=Politik.
Von unſerem Berichterſtatter.
sk. Moskau, Ende Januar 1927.
Unter den ſehr komplizierten Prozeſſen des chineſiſchen
Bürgerkrieges ſpielt das Problem der Beziehungen zwiſchen dem
revolutionären China und der Sowjetunion eine ganz beſonders
wichtige Rolle. In der europäiſchen Preſſe ſind oft genug ſen=
ſationelle
Meldungen über die Arbeit der Komintern, über den
geheimnisvollen Vertreter Borodin uſw. erſchienen. Ohne Zwei=
fel
muß man dieſen antiruſſiſchen Tendenzmeldungen mit der=
ſelben
Vorſicht begegnen, wie den Meldungen der Moskauer
Zeitungen.
Bei der Beurteilung der ruſſiſch=chineſiſchen Beziehungen
muß man zu allererſt die pſychologiſche Seite des
Problems ins Auge faſſen. Die Rolle der pſychologiſchen
Faktoren in der Außenpolitik des Sowjets wird immer noch
ſtark unterſchätzt; dieſe haben in keinem Lande der Welt eine ſo
wichtige, man könnte ſagen beinahe ausſchlaggebende Bedeutung,
wie gerade in Sowjetrußland. Von dieſem Standpunkt aus ge=
ſehen
, erſcheint vieles in den Beziehungen der Sowjetunion zu
dem revolutionären China ohne weiteres verſtändlich. In Mos=
kau
offenbart ſich das Weſen der revolutionären Vorgänge in
China viel deutlicher, als in fernen und ruhigen europäiſchen
Hauptſtädten. Rußland hat vor kurzem einen Bürgerkrieg durch=
gemacht
, der in vielen Beziehungen eine Analogie mit dem chine=
ſiſchen
Wirrwarr aufweiſt. Dieſe Tatſache allein begründet ein
ganz beſonderes Intereſſe der Moskauer Regierung an den Vor=
gängen
in China. Moskau verſucht ſich in das moderne China
hineinzufühlen und das garantiert ihm, nach der Mei=
nung
ſowjetruſſiſcher Politiker, eine beſonders richtige Prognoſe
der Geſchehniſſe. Rußland betrachtet China nicht von außen
ſondern von innen. Freilich müßte dies die erſte Aufgabe
jeder auswärtigen Politik ſein. Im China=Falle aber muß man
erſt recht die Lage mit den Augen der anderen Partei betrach=
ten
, um überhaupt zu verſtehen, wofür ſoviel Blut vergoſſen
wird und weshalb Angebote, die anſcheinend ſehr verlockend klin=
gen
, nicht angenommen werden. Als der engliſche Botſchafter in
China, Miles Lampſon, nach Hankau zur Verhandlung mit dem
ſüdchineſiſchen Außenminiſter Chan fuhr, erwartete man in Lon=
don
mit größter Spannung das Reſultat dieſer Zuſammenkunft,
in Moskau dagegen hatte man die chineſiſche Antwort mit abſo=
luter
Genauigkeit vorausgeſagt, eben weil man dort die pſycho=
logiſche
Seite beſſer verſtand als in Downing=Street. In Mos=
kau
bewertet man die Kanton=Regierung als eine revolutionäre
und zugleich nationale Regierung, die im Kampfe für Chinas
Einheit ſich als potentielle Regierung des ganzen
chineſiſchen Volkes betrachtet. Die Kanton=Regierung
kann unter keinen Umſtänden damit einverſtanden ſein, daß
China als ein Objekt der internationalen Politik behandelt
wird China kann von ihrem Standpunkt aus nur Subjekt
ſein. Das berühmte engliſche Memorandum an die Kanton=
Regierung ſieht aber in China trotz aller Zugeſtändniſſe nur ein
Intereſſenobjekt für die Großmächte. Der Fehler Englands, ſagt
man in Moskau, beſteht in ſeinem allzugroßen Opportunismus.
Während eines Bürgerkrieges kann man nicht ſämtliche
kämpfenden Parteien anerkennen. Eine ſolche Politik iſt dem
japaniſchen Söldling Tſchang=Tſo=lin gegenüber vielleicht noch
möglich; einer ehrlichen revolutionären Regierung gegenüber
iſt ſie dagegen unzuläſſig. Tſchang=Tſo=lin kann den Kampf leicht
aufgeben, die Kanton=Regierung iſt dagegen aggreſſiv in ihrem
Weſen, da ſie die Befreiung des ganzen chineſiſchen Volkes er=
ſtrebt
. Man muß die pſychologiſche Stärke dieſer Behauptung
anerkennen. Das Problem von dieſer Seite zu ſehen, fällt Tſchi=
tſcherin
und Karachan leichter als Chamberlain.
Als wir, ſagte mir ein ſowjetruſſiſcher Politiker, auf die
Exterritorialität der Sowjetbürger in China verzichteten, wurde
das im Auslande als ein Verzicht auf die Würde des weißen
Mannes aufgefaßt. Jetzt ſtellt es ſich aber heraus, daß wir durch
den Verzicht auf unſere früheren Rechte in China eher ge=
wonnen
als verloren haben.
Das Hineinfühlen der Sowjetpolitiker, in das chineſiſche
Problem wird noch dadurch erleichtert, daß hinter der nationalen
Bewegung in China ſoziale Kräfte ſtehen, die mit den Moskauer
Kommuniſten verbündet ſind, doch gerade dies ſoll man nicht
überſchätzen. Sehr w.chtig iſt dagegen die viel zu wenig beachtete
Tatſache, daß nach dem Programm der Sowjetregierung in der
Nationalitätsfrage jede Nationalbewegung, wo ſie auch
entſtehen mag, mit der Unterſtützung Moskaus rechnen
darf. Auf dieſe Grundlage des Leninismus hat Bucharin bei
der letzten allruſſ ſchen Konferenz der Kommuniſtenpartei aus=
drücklich
hingewieſen. Die zweite Kolonne der Weltrevolution
ſagt Lenin, marſchiert gegen den Kapitalismus durch den Auf=
ſtand
der Kolonien. Noch von Marx iſt dieſer Gedanke ausge=
ſprochen
worden, daß, ſobald England ſeine Kolonien verliert,
die Zwingburg des Weltkapitalismus fallen werde. Seitdem hat
ſich die Weltlage allerdings verändert, die Zwingburg des Welt=
kapitalismus
wird nicht mehr durch England, ſondern durch
die Vereinigten Staaten verkörpert. Trotzdem bleiben
jene Aufgaben für die Sowjetpolitik wenigſtens in wirtſchaft=
lichem
Sinne beſtehen.
Die Befreiungsbewegung im Orient muß den gigantiſchen
chineſiſchen Markt dem anglo=amerikaniſchen Kapital ver=
ſchließen
. Nach Beendigung des Bürgerkrieges muß China der
Wirtſchaft des ausländiſchen Kapitals enge Grenzen ziehen,
genau wie es Rußland gemacht hat. Schon dieſes Dogma garan=
tiert
alſo den chineſiſchen Revolutionären die Sympathie und die
Unterſtützung Moskaus. Wie groß iſt nun dieſe Unter=
ſtützung
und worin beſteht ſie?
Hier muß man zuerſt feſtſtellen, daß die Vorſtellungen über
die Größe der Moskauer Unterſtützung der chineſiſchen Revolu=
tion
im allgemeinen ſtark übertrieben ſind. Die Parole kam aus
London: Der Schlüſſel zum chineſiſchen Problem befindet ſich
in Moskau, ſchrieben noch vor kurzem die Times‟. Die Mos=

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Seite 2

Donnerstag, den 3. Februar 1927

Nummer 34

kauer Zeitungen gaben dieſe Aeußerung nicht ohne Stolz wider
Seht, wie man uns fürchtet! Und trotzdem iſt der Schlüſſel
zum chineſiſchen Problem nicht in Moskau, ſondern in China
ſelbſt zu ſuchen. Man muß einerſeits den gigantiſchen Umfang
der Vorgänge in China, andererſeits die akute wirtſchaftliche
und finanzielle Kriſe, in der ſich die Sowjetunion befindet, in
Betracht ziehen, um die Rolle der Sowjetagitatoren und des
Sowjetgeldes nicht zu überſchätzen. Braucht denn das immer
noch viel reichere England ſich uirklich vor dem Sowjetgold zu
fürchten? Die Londoner konſervative Preſſe übertreibt ohne
Zweifel mit Abſicht den Einfluß der Sowjetagitatoren in China.
Dadurch wird die Verantwortung der engliſchen Diplomatie für
ihre Fehler ſo angenehm ſie für die Bolſchewiſten auch ſein
mögen auf die Bolſchewiſten abgewälzt. Aber obwohl die
Unterſtützung Kantons durch Moskau den engliſchen Schilde=
rungen
nicht entſpricht, kann man andererſeits nicht leugnen, daß
die Sowjetregierung einen ſtarken politiſchen Einfluß auf Kan=
ton
ausübt. Daß die Gegenſätze zwiſchen England und der
Sowjetunion ſich dadurch bis aufs äußerſte verſchärft haben, iſt
ja genügend bekannt. Ein ſtarkes und unabhängiges China wäre
ein unſchätzbarer Bundesgenoſſe Sowjetrußlands in ſeinem
ſtillen Kampfe mit England. Es könnte ſämtliche Niederlagen der
Sowjetdiplomatie im Weſten ausgleichen, ſowie die Richtigkeit
der Leninſchen Doktrin von der Zertrümmerung des imperialiſti=
ſchen
Kapitalismus durch die Befreiung der Kolonien beſtätigen.
Alles das verſtärkt die Energie der engliſchen politiſchen Kreiſe,
die gegen Moskau die altbewährte Iſolierungspolitik anwenden
vvollen. Als gewiſſermaßen moraliſche Rechtfertigung für
dieſe Politik wird das engliſche Publikum auf die von den Bol=
ſchewiſten
geraubten Schlüſſel zu China hingewieſen. Bis jetzt
entwickelt ſich der Kampf zwiſchen England und Sowjetrußland
noch in politiſch=diplomatiſchen Formen. Man iſt heute in Mos=
kau
ſowohl wie in London der Meinung, daß jeder Mißerfolg
Englands in China einen Sieg der Sowjetdiplomatie bedeutet,
nach dem man einen Gegenſtoß Englands im Weſten zu
erwarten hat.
Mittelmeerfragen.
Vor der Tangerkonferenz.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. Februar 1927.
Am 7. Februar werden in Paris die Verhandlungen über
die Tangerſrage offiziell aufgenommen. Schon dieſe Tatſache
allein ſcheint bis zu einem gewiſſen Grade einen ſpaniſchen Er=
folg
darzuſtellen, denn weder franzöſiſcher= noch engliſcherſeits
war eine große Geneigtheit zu konſtatieren, die Tangerfrage an=
zuſchnieiden
. Dieſe Machte vielmehr haben jede Gelegenheit da=
zu
benützt, um die Löſung der Frage zu verzögern. Nur Jia=
lien
, deſſen Einfluß in der Tangerfrage noch recht unbeſtimmt
ſcheint, vvollte ſtets dieſes Problem anſchneiden, da nach der
Meinung Muſſolinis in der Mittelmeerpolitik alles beſſer wäre
als der Staus quo.
Die franzöſiſche Preſſe beſonders die der Linken, welche
ſthon bei der Ausweiſung der talaloniſchen Verſchwörer ſcharf
gegen Primo de Rivera Stellung nahm proleſtiert ziemlich
einmütig gegen die ſpaniſchen Forderungen. Manche Kreiſe
vvollen in Paris hinter der großen diplomatiſchen Autivität Spa=
niens
den Einſluß Muſſolinis erblicken. In Madrid wurde
deshalb ſchon halboffiziell erklärt, daß die ſpaniſche Tangerpolitik
nichis mit Italien gemein hat, was aber die franzöſiſche Politik
kaum von ihrer bisherigen Meinung abbringen kann.
Die Spanier fordern unterdeſſen Tanger auf eine ſehr ſach=
liche
und gleichzeitig ſehr ausharrende Weiſe und es erſcheint im=
mer
ſahrſcheinlicher, daß, wenn ſie auch ihre Wünſche nicht ganz
erfüllt ſehen werden, die Mächte ſich doch zu einigen Konzeſſio=
nen
an den ſpaniſchen Standpunkt entſchließen werden.
Man iſt jedenfalls beſtrebt, die Verhandlungen möglichſt
ſpeziell und ſochlich zu halten, um dadurch zu verhindern, daß
Italien weitere Fragen in die Diskuſſion wirft. Die Erklärun=
gen
Muſſolinis, wonach eine italieniſche Expanſion unvermeidlich
ſei, und ſein gleichzeitiger Hinwes darauf, daß die kleinen Na=
tionen
keine Daſeinsberechtigung beſitzen, haben hier eine gewiſſe
Aufmerkſamkeit erregt. Seit dem deutſch=italieniſchen Vertrag
rechnet man in Paris viel ernſter mit der italieniſchen Politik
und bei jeder Gelegenheit wittert man noch unbekannte deutſch=
italieniſche
Abmachungen. In ernſten politiſchen Kreiſen finden
zwar ſolche Gerüchte keinen Anklang, immerhin achtet man aber
jetzt ſehr ſcharf auf die Geſten Muſſolinis. Die jetzige politiſche
Lage, die Ereigniſſe in China, welche gegenwärtig die ganze Auf=
merkſamkeit
Englands auf ſich zu konzentrieren ſcheinen, und die
ſcharfe politiſche Aktibität Rußlands, dienen den italieniſchen
Ambitionen bis zu einem gewiſſen Grade als Anſporn, und die
Auffaſſung, daß die italieniſche Politik einigen poſitiven Nutzen
aus der gegenwärtigen Situation ziehen möchte, iſt nicht einfach
von der Hand zu weiſen.

Vom Tage.
Am 7. und 8. Februar werden anläßlich der Beerdigungs=
feierlichkeiten
für den Kaiſer von Japan das Palais
des Reichspräſidenten, die Reichskanzlei und die Reichsmini=
ſterien
halbmaſt flaggen. Am 7. Februar ſetzt die Reichsmarine
Flaggen auf Halbſtock.
Von polniſcher Seite wird aus Warſchau die Meldung verbreitet,
daß die in den letzten Wochen zwiſchen der Danziger und
der polniſchen Regierung geführten Verhandlun=
gen
über die Frage der neu einzufüihrenden Tabakmonopole ſowie über
die Frage der Neuregelung der Verteilung der Zolleinnahmen aus
Danzig und der polniſchen Zollunion abgebrochen ſeien.
Ncch wochenlangen, ſehr erregten Debatten hat die griechiſche
Kammer mit 133 gegen 92 Stimmen die Beibehaltung des
Senats als geſetzgebender Körperſchaft beſchloſſen.
Der Führer der aufſtändiſchen Druſen, Sultan Atraſch,
hat ſich nach Transjordanien geflüchtet.
Die amerikaniſche Einwanderungsquote bleibt nur
noch ein weiteres Jahr in Kraft.
Die britiſche Geſandtſchaft in Peking hat bei dem
Miniſter des Aeußern gegen die Entlaſſung des General=
inſpektors
der Seezollverwaltung Sir Franeis Aglen
Proteſt erhoben.
Die amerikaniſche Regierung hat die Anerkennung
des Präſidenten von Nicaragua Sacaſa endgültig ab=
gelehnt
.
Die Kantonregierung hat ſich zum Abfchluß eines neuen Abkommens
wit England bereit erklürt unter der Bedingung, daß die engliſchen
Truppen aus Schanghai zurückgezogen werden.

Neubeſetzung der Heſſiſchen Geſandt=
ſchaft
in Berlin.
Die heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern haben an das
Heſſiſche Geſamtminiſterium folgende Eingabe gerichtet:
Bereits im Mai 1926 haben die heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammern in einer dem Herrn Staatspräſidenten über=
reichten
Erklärung mit Nachdruck betont, daß bei der Neubeſetzung
der Heſſiſchen Geſandtſchaft alle parteipolitiſchen Erwägungen
ausgeſchaltet werden müßten und, für die Auswahl des zu Be=
rufenden
lediglich die perſönliche Eignung entſcheidend ſein dürfe.
Heute ſehen ſich die Kammern veranlaßt, erneut auf dieſe Grund=
ſätze
hinzuweiſen, da aus verſchiedenen Preſſemeldungen hervor=
geht
, daß in der allernächſten Zeit die Neubeſetzung vollzogen
werden ſoll. Die heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern wer=
den
bei ihrer Stellungnahme von der Erwägung geleitet, daß die
Heſſiſche Geſandtſchaft in Berlin nicht nur die politiſche Vertre=
tung
des Landes Heſſen iſt, ſondern daß ſie auch in hohem Maße
die wirtſchaftlichen Belange Heſſens zu wahren hat. Die Heſſiſche
Geſandtſchaft in ihrer bisherigen Beſetzung hat es verſtanden,
die wirtſchaftlichen Belange Heſſens bei den Reichsbehörden in
erfolgreichſter Weiſe zur Geltung zu bringen. Wir erinnern be=
ſonders
an die Berückſichtigung der heſſiſchen Induſtrie bei den
Vergebungen der Zentralbehörden und an die tatkräftige Hilfe,
die die Wirtſchaft des beſetzten heſſiſchen Gebietes jederzeit bei der
Geſandtſchaft gefunden hat. Die von uns vertretenen Wirtſchafts=
kreiſe
hegen die Befürchtung, daß eine Neubeſetzung der Geſandt=
ſchaft
, die nach parteipolitiſchen Geſichtspunkten erfolgt, eine Be=
einträchtigung
ihrer Intereſſen bedeutet. Die hierdurch hervor=
gerufene
Schädigung der Wirtſchaft würde ſich fraglos auch in
ungünſtiger Weiſe auf die Finanzkraft des Landes auswirken.
In Würdigung der Bedeutung der Heſſiſchen Geſandtſchaft,
insbeſondere für die Entwicklung von Handel und Induſtrie,
halten ſich die heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern für ver=
pflichtet
, nochmals darauf hinzuweiſen, daß der auf den Ge=
ſandtenpoſten
zu Berufende nach Befähigung, Vorbildung, prak=
tiſcher
Erfahrung im Verwaltungsdienſt, nach ſeinen bisherigen
Leiſtungen ſowie nach ſeiner Kenntnis des heſſiſchen Wirtſchafts=
lebens
volle Gewähr dafür bieten muß, daß er den Anforde=
rungen
, die das Amt eines heſſiſchen Geſandten hinſichtlich der
Wahrung der lebensnotwendigen wirtſchaftlichen Intereſſen Heſ=
ſens
ſtellt, vollauf gerecht wird."

Die Akademie=Konzerte.
Ihr Aufbau und ihr Zweck.
Von Rudolf Mueller.
Die Konzerte der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, die als
Akademie=Konzerte ſich im Muſikleben Darmſtadts ausgezeich=
net
eingebürgert haben, werden in ihrem Sinn und Zweck noch
ſeute vielfach mißverſtanden. Es erſcheint daher notwendig, ein=
nal
auf die aufbauende und erzieheriſche Arbeit dieſer Konzerte
hinzuweiſen, die in ihrer Auswirkung dem geſamten Konzert=
leben
unſerer Stadt zugute kommt. Urſprünglich waren die
Konzerte gedacht für die von unſerer Wohlfahrtspflege erfaßten
veiten Bevölkerungskreiſe, ſowie für die Schüler ſämtlicher
Lehranſtalten Darmſtadts. Lediglich auf dieſes Moment geſtellt,
hätten die Konzerte aber mit der Zeit einen regelmäßigen Zu=
ſchuß
notwendig gemacht. Nachdem der Richard=Wagner=Verein
ſeine Konzerttätigkeit eingeſtellt hatte, wurden die Konzerte
gahingehend erweitert, daß auch Abende für Soliſten und Quar=
tette
uſw. eingeführt wurden, da derartige Konzerte ſonſt in
Darmſtadt unmöglich geweſen wären. Nach Einführung dieſer
Konzerte ergab ſich ganz von ſelbft, auch einem größeren Teil
des zahlungsfähigen Publikums die Konzerte gegen einen nied=
Iigen Abonnementspreis zugängig zu machen, um eben für den
Auſbau und eigentlichen Zweck die nötige finanzielle Unterlage
zu ſchaffen. Auf dieſe Weiſe konnten Künſtler wie das Buſch=
Quartett, BuſchSerkin, Klavierabend Serkin, Richard Tauber
uſw. dem Darmſtädter konzertliebenden Publikum geboten werden.
Was nun den beſonderen erzieheriſchen Wert der Konzerte
anbelangt, ſo ſei folgendes bemerkt: Bei vier bis fünf Abenden,
die als Orcheſterkonzerte mit Soliſten ausgeführt werden, findet
ein Vorkonzert ſtatt. Zu dieſem Vorkonzert haben, neben den
minderbemittelten Schichten, die Schüler und Schülerinnen ſämt=
licher
Schulen gegen ein Eintrittsgeld von 50 und 30 Pfennig
Zutritt. Durch muſtergülrige Vorführung von Programmen, die
in dankenswerter Weiſe von den Geſangslehrern der Schulen
vorher durchgeſprochen werden, ſoll bei der Jugend die Liebe
zur Muſik geweckt und gefördert werden. Es hat ſich im Verlauf
der Jahre herausgeſtellt, daß dieſe Idee bei unſerer Jugend auf
fruchtbarſten Boden gefallen iſt. In den Schulen hat ſich daraus
die Gepflogenheit entwickelt, neben dieſen Konzertprogrammen
auch Opernvorführungen durchzuſprechen. Auf dieſe Weiſe wird
die Schuljugend merklich günſtig für die Muſik beeinflußt. Es
liegt auf der Hand, daß dieſe Art der Vorberei=
tung
unſerer Jugend uns nach und nach das Pu=

likum für Theater und Konzerte erzieht, das
vor dem Krieg durch traditionelle Muſikpflege
in den Familien vorhanden war. Von beſonderer Be=
deutung
in dieſem Zuſammenhang iſt es weiter, daß das Orche=
ſter
zu dieſen Konzerten nicht etwa durch ein Berufsorcheſter,
ſondern durch den der Akademie angeſchloſſenen Inſtrumental=
verein
geſtellt wird, der ſich, man kann wohl ſagen aus den
erleſenſten Laienkräften, die ſich auf einem Orcheſterinſtrument
betätigen, zuſammenſetzt. Mit der Zeit iſt es gelungen, den etwa
60 Mitglieder ſtarken Verein auf eine künſtleriſche Höhe zu
bringen, die auch eine gute Darbietung ſchwierigſter Orcheſter=
werke
zuläßt. Auch hierin liegt aber ein ganz beſonderes er=
zieheriſches
Moment. Einmal wird bei den Schülern, die
als Publikum dem Vorkonzert beiwohnen, der Ehrgeiz, ſich ſelbſt
auch muſikaliſch zu betätigen, in hervorragender Weiſe geweckt,
da dieſe Schüler ein auch für ſie erreichbares Ziel, nämlich ſelbſt
in dem Orcheſter mitwirken zu können, vor ſich ſehen. Auf der
anderen Seite werden die Mitglieder des Vereins dadurch in
einer Weiſe muſikaliſch ausgebildet, daß ſie ein ganz beſonderes
Intereſſe für jegliche Orcheſtermuſik haben. Es iſt klar, daß, wenn
eine Sinfonie im Rahmen der Akademie=Konzerte einſtudiert
war und dieſe Sinfonie ſpäterhin, etwa im Rahmen der Sin=
fonie
=Konzerte des Heſſiſchen Landestheaters, wiederholt wird,
wohl ſämtliche Mitglieder ſich den Genuß nicht entgehen laſſen
werden, ein Werk, das ſie aus eigenem Studium durch und durch
kennen, einmal von einem Berufsorcheſter zu hören. Wird ſomit
einerſeits das Intereſſe gerade für die Sinfonie=Konzerte des
Landestheaters geweckt, ſo iſt es andererſeits auch nicht zu unter=
ſchätzen
, daß dadurch gerade dieſen Konzerten durch den Beſuch
eines ſo vorgebildeten Publikums eine wertvolle Reſonanz für
das Verſtändnis der Orcheſterwerke geſchaffen wird. Wenn man
noch hinzurechnet, daß die Akademie=Konzerte, wie anfangs er=
wähnt
, eine Lücke im Muſikleben Darmſtadts dadurch ausfüllen,
daß ſie hochwertige Soliſten und Quartettvereinigungen hierher
führen, ſo dürfte ihre Exiſtenzberechtigung, ja ihre Unentbehrlich=
keit
, auch nach dieſer Richtung einwandfrei feſtſtehen. Das
um ſo mehr, als ſie auch einer hohen ſozialen Aufgabe dienen.
Sämtliche zehn Akademie=Konzerte finden zum beſten des Adolf=
Buſch=Fonds der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ſtatt. Die
Gründung dieſes Fonds wurde ſeinerzeit dadurch ermöglicht,
daß Herr Profeſſor Buſch in hochherziger Weiſe ſeine Kunſt für
Lieſen nach ihm benannten Fonds in den Dienft geſtellt hat.
Trotz der verſchiedenen ſozialen und erzieheriſchen Momente,
denen in erſter Linie dieſe Konzerte dienen, hat es ſich ermög=
lichen
laſſen, ſie mit einem kleinen Ueberſchuß abzuſchließen,

Belgrads Sorgen.
Jtaliens Einkreiſungs=Politik. Um Ungarns
Freihafen.

Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 2. Februar.
Für die engliſche Auffaſſung über die Vorgänge auf dem
Balkan ſind nachſtehende Ausführungen aus London beachtens=
wert
. Von gut unterrichteter Seite erfährt unſer Korreſpondent:
Die ſchwere Kriſis im Fernen Oſten hat die Aufmerkſamkeit
von leitenden Staatsmännern und an der hohen internationalen
Politik Intereſſierten von dem Wetterwinkel Europas abgelenkt,
aber deswegen brodelt und gärt es doch dort an allen Orten,
und wer weiß, ob nicht die Großmächte für und wider aktives
Intereſſe nehmen würden, wenn nicht da draußen am Pacific
Gelb und Weiß einander Antlitz gegen Antlitz ſtänden. So bietet

der Ferne Oſten einen Schntzwall gegen Erdbeben im Nahen
Oſten. Italien hat mit ſeinem albaniſchen Pakt Funken in der

Aſche angeblaſen, vor allem in Serbien.
Frankreichs Argwohn und Gereizheit ſind in Belgrad erneur
durch Italiens offenkundigen Wunſch nach einer Verſtändigung
mit Ungarn erregt worden. Die Weigerung Rumäniens wie
Griechenlands, in Betreff der albaniſchen Streitigkeit mit Serbier;
gemeinſchaftliche Sache zu machen, wird als ein ominöſer Beweis
von Italiens diplomatiſchem Erfolge in der Neutraliſierung dieſer
beiden Länder durch den Schluß eines Paktes im erſten Falle
und die Beſſerung der Beziehungen im zweiten angeſehen. Ab=
geſehen
von der Stimmung bei den Kroaten herrſcht noch ein
ausgeſprochenes Widerſtreben, ſich mit Sowjet=Rußland wieder
gut zu ſtellen oder ſich in beſtimmte Vereinbarungen mit der
Türkei einzulaſſen. Das iſt es, warum den Serben außer der
Neutraliſierung von Numänien und Griechenland Muſſolini’s
wachſende Freundlichkeit gegenüber Ungarn und Bulgarien eing
allmähliche Einkreiſung ihres Landes durch Italien und ein g
Anzahl von neutralen oder verſteckt feindſeligen Staaten anzu=
kündigen
ſcheint. Um eine ſolche Einkreiſung zu verhindern
ſucht Belgrad wie man glauben möchte auf den Rat von
Paris hin Ungarns Wunſch nach einem Auslaß zum Adriati
zu erfüllen und Italien in dieſer Beziehung zu überbieten. Al4
Belgrad erfuhr, daß Graf Bethlen, Ungarns Premierminiſter, irn
Begriff war, nach Rom zu reiſen, um mit Muſſolini die Vorzüg‟
von Fiume als eines ſolchen Auslaſſes zu diskutieren, ſandte Bel=
grad
einen außerordentlichen Geſandten nach Budapeſt, um di=
Vorzüge von Spalato dringlich klar zu legen. Nun iſt Spalat;
freilich der geräumigere Hafen von beiden, aber er liegt außerhal)
des großen Verkehrs, während Fiume der natürliche Tranſi/
hafen für Ungarn iſt.
Belgrad’s Hauptſorge iſt jedoch, Italien könnte gegenüber
Ungarn noch weiter gehen als zum Abſchluß wirtſchaftlicher Ven
einbarungen und ihm einen wechſelſeitigen Neutralitäts= un)
Nichtangriffs=Pakt anbieten. Graf Bethlen hat zwar jede ſolck;
Abſicht abgeleugnet und ſelbſt ſeine Reiſe nach Rom aufgeſchoben
Daß aber Italien wie Ungarn nach einer Entente drängey,
unterliegt keinem Zweifel. Beide Länder haben während des
letzten Jahrhunderts Seite an Seite um ihre Unabhängigkeit ge
kämpft, und der große Krieg hat dieſe Erinnerungen nicht ver
wiſcht. Beide ſind durchaus monarchiſch angehaucht, und di
kriegeriſche Geiſt iſt in beiden Ländern durch den Fascisma)
angefacht worden. Hierzu kommt noch eine gemeinſchaftliche Ab
neigung gegen die Serben und insbeſondere die Kroaten. El
würde kein Vertragshindernis gegen ein italieniſch=ungariſchel
Locarno beſtehen, deſſen Form mit dem Covenant des Völker
bundes vollſtändig verträglich wäre. Serbiens neueſte Sorge /
durch Ungarns Forderung einer Liquidierung der interälliiertel
Köntrollkommiſſion und einer Uebertragung der künftigen Ry
viſion ungariſcher Rüſtungen an den Völkerbund entſtanden. D1
Aufgabe jener Kommiſſion iſt wie in Deutſchland ſo auch im Fau=
Ungarns ſo gut wie vollendet. Die einzigen noch unerledigti)
Differenzpunkte beziehen ſich auf gewiſſe Verzögerungen der u
gariſchen Geſetzgebung in Betreff weniger wichtiger Punkte. Di
Serben glauben, daß weder Italien noch Groß=Britannien gegen
über Ungarn irgendeine große Härte zeigen werden, und daß ſih
ſelbſt Frankreich, das gerade jetzt eine freundliche Stimmung zeigt
wo Budapeſt in Frage kommt, kaum überpedantiſch erweiſen win)
Belgrad verſucht daher, die öffentliche Meinung in Rumäni n
und der Tſchechoſlowakei gegen die Zurückziehung der Kontrol
kommiſſion mobil zu machen. Aber es gefährdet dadurch unE
dingt die Ausſichten auf eine ſerbiſch=ungariſche Verſöhnung und
treibt Ungarn mehr und mehr in Italiens Arme. Obſchon ſchlie)
lich Serbien durch die Vermählung des fasciſtiſchen Erzherzo=
Albrecht mit der Prinzeſſin Giopanna von Italien und ſei
Nachfolge auf den ungariſchen Thron in große Unruhe verſe)
werden würde, ſo würde ihn doch die anſcheinend jetzt dun
mächtige Einflüſſe in Frankreich und die ungariſchen Legitimiſtn
begünſtigte Alternative, nämlich die Thronbeſteigung des rech=
näßigen
Erben Erzherzog Otto ſchwerlich beſſer gefallen.

Dieſer Ueberſchuß kommt voll dem Adolf=Buſch=Fonds zugwe
Nach entſprechender Auffüllung des Fonds ſollen aus iEn
minderbemittelten Ausbildungsſchülern der Städtiſchen Akademi
für Tonkunſt Stipendien für ihr Studium gewährt werden. Aad
daran dürften doch wohl weiteſte Kreiſe Intereſſe haben, dei
gerade in der heutigen Zeit jungen begabten, aber unbemittelen
Kunſtbefliſſenen eine gründliche Ausbildung ermöglicht wird.
Die Akademie=Konzerte verdienen hiernach in keiner Weſ
die unfreundliche Kritik, der ſie in letzterer Zeit offenbar a!)
einer mangelhaften Kenntnis der Verhältniſſe heraus
legentlich ausgeſetzt geweſen ſind. Die Leitung der Akademn
dürfte im Gegenteil den Dank aller der Kreiſe beanſpruchen kX1
nen, die an der Pflege und Blüte unſeres muſikaliſchen Lebe!
ein Intereſſe haben. Sie in ihren Beſtrebungen tatkräftig zu f.4
dern, heißt in der Tat, dem Muſikleben unſerer Stadt in alM
ſeinen Auswirkungen einen wertvollen Dienſt zu erweiſen.

5. Beethoven=Abend des Drumm=Quartetk)

Der vorletzte Abend des Zyklus brachte Opus 18 Nr.
Opus 74 und Opus 131. Das erſte in A=Dur, hell, ſtrahle 7
nicht nur zufällig in A=Dur, ohne Adagio; dafür aber ein En
dante cantabile, das in Anmut getaucht iſt. Und ſo heiter, 1Ih
und freudig, wie es iſt, wurde das Werk auch geſpielt. 2I
zweite, Opus 74, das Harfenquartett, dünkte uns, obwohl E1
tuos gebracht, nicht ſo reſtlos gelöſt in der Wiedergabe. Wir H!
mißten manchmal die Plaſtik nicht in der 1. Violine, Drurm
war auch hier, namentlich im Geſang des Adagio non trop!
ganz auf der Höhe. Aber die Variationen des letzten Sax=
haben
wir auch vom Drumm=Quartett ſchon lebensbo*
und abgerundeter gehört. Das Cis=Moll=Quartett zu hor!
war ich leider verhindert. Das Publikum das Kleine Haus
freulich füllend ſolgte, wie immer bei Beethoven, in lautlOe
Stille, andächtig und dankbar.
G

Kunfi, Wiſſenſchaft und Leben.

Eine Dichter=Akademie auch in der Türk
Die türkiſche Regierung hat die Bildung einer ſtaatlichen Dichn
und Kunſtakademie beſchloſſen. Die größten türkiſchen Dic
Abdul Hak Hamid Bey, Mehmed Arif Bey, Fahruk Hafiz 2l
Erdjumen Ekrem Bey, Rechad Huri Bey und die Romanſcht.
ſtellerin Halide Edib Hanan ſind zu Mitgliedern ernannt w."
den. Den Vorſitz ſoll die Romanſchriftſtellerin Hauan führen.

[ ][  ][ ]

Nummer 34

Donnerstag, den 3 Februar 1927

Seite 3

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Petroleum als Kampfobiekt.

Der Vertrag von Mekka,
dem Geſegneten.
Seine Folgen für Arabien, Italien und England.
Von unſerem (=Korreſpondenten.
London, 31. Januar.
Der italieniſche Gouverneur von Eritrea hatte im Auftrage
Muſſolinis mit dem Imam Yahya von Sana in Lande Yemen
einen Vertrag verhandelt, der für Italien weſentliche wirtſchaft=
liche
Vorteile durch Verſtändigung über Lieferungen der italie=
niſchen
Induſtrie und örtliche Konzeſſionen enthielt. Italien gab
aber zugleich die höchſt bemerkenswerte Zuſicherung, daß die ita=
lieniſche
Unternehmungsluſt alle Optionen und Konzeſſionen
reſpektieren würde, die ſchon vorher von engliſchen Intereſſenten
in Territorien geſichert ſein ſollten, die in das Gebiet des Imam
einverleibt werden mögen. Was konnten das für Territorien
ſein? Sicher nicht zum britiſchen Protektorat Aden gehörige. Es
blieb nur das zwiſchen Yemen und dem Sultanat von Ibn Saud
gelegene, dem Imam von Sabia gehörige Aſſir. Yahya hatte ſo
langſam ein Blatt der Artiſchoke nach dem anderen verzehrt, das
ſaftigſte, den wichtigen Hafenplatz Hodeida, im Jahre 1924. In
ſeiner Not appellierte der Imam von Aſſir an den Sultan. Und
dieſer erkannte die Chance, dem Vordringen des Imam Yahya
eine Schranke zu ſetzen und damit zugleich italieniſcher Kon=
zeſſionsſpekulation
.
Am 21. Oktober wurde in Mekka, dem Geſegneten ein Ver=
trag
abgeſchloſſen, deſſen Wortlaut erſt jetzt bekannt wird. Er
lautet in der Einleitung: Da es wünſchenswert erſcheint, die
Harmonie unter den arabiſchen Ländern zu bewahren, ihren Be=
ſtand
zu ſichern und die Bande zwiſchen den arabiſchen Fürſten
zu verſtärken, haben Seine Majeſtät der König von Hedjas und
Sultan von Neid und ſeinen Dependenzien. Abdul Aziz Ibn
Abdulrahman al Feiſal al Saud und Seine Ehren der Imam
von Aſſir Sayid Haſſan Ibn Ali al Idris vereinbart, folgende
Konvention zu ſchließen. Im Artikel 1 erkennt der Imam
an, daß ſich das Land innerhalb der alten, im Vertrage vom
Oktober 1920 zwiſchen dem Sultan und dem Imam Mohammed
Jbhn Ali feſtgeſetzten Grenzen unter der Souveränität
des Sultans befindet. (Anmerkung: Der Vertrag von 1920
iſt nie veröffentlicht worden, aber es wird angenommen, daß ſich
die Souveränität bis zur Grenze von Yemen erſtreckt. Aber wo
läuft jetzt die Grenze? Streng genommen, lief ſie 1920 ſüdlich
Hodeida.) Nach Artikel 2 ſoll der Imam ohne vorherige Ge=
nehmigung
des Sultans weder in politiſche Beziehun=
genmitirgendeiner
Regierung treten, noch irgend=
welche
wirtſchaftlichen Konzeſſionen erteilen.
Nach Artikel 3 darf er ohne Genehmigung keinen Krieg er=
klären
oder Frieden ſchließen, nach Artikel 4 keinen Teil
der unter 1 bezeichneten Territorien von Aſſir
aufgeben. Andererſeits erkennt der Sultan nach Art. 5
die Regierung des jetzigen Imams auf Lebenszeit an und nach=
her
die Regierung einer ſolchen Perſönlichkeit, über die ſich die
Familie des Imam mit kompetenten Untertanen einigen kann.
(Wenn aber keine Einigung erfolgt, hätte dann der Souverän
über die Nachfolge bzw. das Schickſal des Landes zu beſtimmen?)
6. Der Sultan erkennt an, daß die innere Verwaltung der Terri=
torien
von Aſſir und die Aufſicht über die Angelegenheiten der
Stämme einſchließlich des Ernennungs= und Entlaſſungsrechts
und anderer Funktionen der inneren Verwaltung Prärogative
des Imam von Aſſir ſein ſollen. 7. Der Sultan übernimmt
es, jeden inneren oder äußeren Angriff auf die in 1 bezeichneten
Gebiete zu verhindern, vorbehaltlich einer wechſelſeitigen Ver=
einbarung
, die ſich auf die Erforderniſſe jeder Lage und die
Gebote der Nützlichkeit ſtützt.
Der Vertrag läßt ſich in ſeiner Bedeutung mit wenigen
Worten dahin kennzeichnen, daß ſich der Sultan dem Iman
gegenüber nach außen jedes Souveränitätsrecht geſichert hat. Der
Imam wird zu einem völlig abhängigen Fürſten, der nicht das
geringſte Verfügungsrecht über ſein Land behält. Er darf eben=
ſowenig
den kleir ſten Teil des Landes abtreten, noch wirt=
ſchaftliche
Konzeſſionen machen. Der Sultan garan=
tiert
auf der anderen Hand die Sicherheit der Grenzen gegen
jeden Angriff. Damit iſt der weiteren Penetrierung des Lan=
des
durch de nImam Yahya ein Ziel geſetzt. Bei weiterem Vor=
marſch
in der Richtung auf Jizan ſchreiten ſie nicht im Lande
des Imams, ſondern in einem unter der Oberhoheit des Sultans
ſtehenden vor. Die Grenzen des Vertrages vom Oktober 1920
werden dem Imam Yahya zweifelsohne demnächſt von Mekka

aus mit dem Inhalt des neuen Vertrages bekannt gegeben wer=
den
, und es wird ſich für den Herrn der Berge in Sana dringend
empfehlen, ſchleunigſt den Führern ſeiner Spitzenabteilungen den
Bafehl zu geben, ſich bis dorthin rückwärts zu konzentrieren, wo
die unſichtbaren Grenzpfähle, des neuen Herrn von Arabien
ſtehen. Für italieniſche Spekulanten, die ſich ſchon nach allen
möglichen Spekulationsobjekten, vornehmlich nach Oel umgeſehen
haben, eine ſchwere Enttäuſchung. Die italieniſche Induſtrie kann
ruhig an das Imamat von Sana liefern. Es wird ſchwerlich eine
große Konkurrenz mit der engliſchen herauskommen.
Etwas unklar iſt, wie die Oelkonzeſſionen der
Shell Company auf den Farſan=Inſeln bei dem
neuen Vertrage fortkommen werden. Aber Sir Gilbert Clayton,
der erfolgreiche Unterhändler bei dem britiſchen Vertrage mit
dem Sultan Ibn Saud, wird ſicher dafür geſorgt haben, daß den
überwiegend britiſchen Aktionären kein Schaden geſchieht und für
weitere Umſchau im Sultanat jede Erleichterung gewährt wird.
Auf dem letzten paniſlamitiſchen Kongreß hat der Schirmherr der
heiligen Stätten unter allſeitiger Zuſtimmung angeregt, das Ge=
burtsland
des Propheten von Ungläubigen freizuhalten, aber
Bohrungen im Schammar=Gebirge würden öſtlich des Hedjas
vorgenommen werden, und an der Küſte öſtlich der Farſan=
Inſeln darf der Emir ohne Genehmigung des Sultans aller=
dings
keine Konzeſſionen gewähren, aber die Konzeſſionsſucher
würden bei ihrer Eingabe die Konzeſſion des Sultans ſozuſagen
ſchon in der Taſche haben, und es wäre weiter nicht verwunder=
lich
, wenn ſich die Lager der Inſeln nach der Oſt= und Weſtküſte
unter dem Meere hindurch fortſetzen ſollten.
Der Kampf um die Hegemonie in Arabien
wird zwiſchen Ibn Saud und Ihn Yahia politiſch bereits ſeit
längerer Zeit geführt und beide Gegner verſuchen ſich bei der
Anknüpfung diplomatiſcher Beziehungen mit allen Fineſſen des
Orients den Rang abzulaufen. Der Türkei gegenüber hat Ihn
Yahia neuerdings hierbei einen Erfolg aufzuweiſen. Er hat das
Wettrennen um die Errichtung einer diplomatiſchen Vertretung
in Angora dadurch gewonnen, daß er ſeinen Vertreter nach der
Türkei in aller Heimlichkeit entſandt hat, ehe von Seiten Ibn
Sauds etwas in dieſer Richtung unternommen werden konnte.
Der Streit um die Petroleumquellen auf den
Farſan=Inſeln.
EP. Aden, 2. Februar.
Das eigentliche Kampfobjekt, zwiſchen den Herrſchern des
Yemen und des Hedſchas ſind die im Gebiete des Emir von
Aſſyr befindlichen Petroleumquellen auf den Farſaninſeln und
in der Umgebung von Jizan. Obwohl weder ihr Umfang noch
ihre Ergiebigkeit feſtgeſtellt ſind, ſetzt Italien alle Hebel in Be=
wegung
, um ihre Ausbeute dem engliſchen Einfluß zu entziehen.
Von italieniſcher Seite iſt ſeit langem das Augenmerk auf das
Imanat Aſſyr gerichtet worden und bereits vor einiger Zeit hat
eine italieniſche wiſſenſchaftliche Miſſion in dieſer Gegend das
Vorhandenſein von Oelquellen feſtgeſtellt. Eine italieniſche Ge=
ſellſchaft
hatte bereits Verbindungen wegen der Ausbeutung der
Vorkommen angeknüpft, als die Anglo=Saxon Oil Co. plötzlich
als Inhaberin der Konzeſſion auftrat.
Die Anglo=Saxon Oil Co. war den Italienern dadurch zu=
vongekommen
, daß ſie dem Imam Idriſi von Aſſyr ein Geſchenk
von 10000 Pfund garantierte. Der Vermittler dieſer Trans=
aktion
war Jemal Paſcha, deſſen über Nacht gekommener Reich=
tum
aus der Vermittlung dieſes Geſchäfts herrührt und der die
Dienſte Ibn Sauds aufgegeben hat, um den Mittelsmann zwi=
ſchen
dem Aſſyr und der engliſchen Gruppe zu machen. Als
Vorſchuß auf die Anleihe hat die Anglo=Saxon Oil Co. eine
Schiffsladung von Maſchinengewehren, Flinten und Munition
geliefert, mit denen die zur Verteidigung von Aſſyr aufgebotenen
Beduinenſtämme ausgerüſtet worden ſind.
Kriegeriſche Vorbereitungen im Femen.
EP. Aden, 2. Februar.
Die Spannung in Arabien hat ſich derart geſteigert, daß ein
bewaffneter Konflikt zwiſchen Ibn Yahia und Ibn Saud unver=
meidlich
iſt, wenn es nicht in letzter Stunde durch eine energiſche
Intervention von außen her gelingt, kriegeriſche Verwicklungen
zu vermeiden. Augenblicklich konzentrieren die Gegner ihre
Truppen in und an der Grenze von Aſſyr. Ihn Saud hat 3000
Mann ausgewählter Krieger an die hemenitiſche Grenze ent=
ſandt
, um eine Offenſie vorzubereiten, die ſich gegen Hodeida
richten ſoll. Der Sultan des Hedſchas zieht ſeine wahabitiſchen

Kerntruppen in der Gegend von Medina zuſammen. Eine Reihe
von Beduinenſtämmen, die gut bewaffnet ſind und reichliche
Subſidien erhalten haben ,befinden ſich aus allen Teilen des
Hedſchas auf dem Marſch an die Grenze. In der Reſidenz des
Emir von Aſſyr ſind der Exſcheich der Senuſſi und der frühere
Kommandant der Artillerie Ibn Sauds, Ismal Paſcha, einge=
troffen
, der das Kommando über die Streitkräfte des Emirs von
Aſſyr übernommen hat.
Ihn Yahia ſelbſt iſt geneigt, alles zu tun, um einen Krieg
zu vermeiden, da er die Schwäche ſeiner Situation gegenüber
der Koalition ſeiner Gegner wohl kennt und da außerdem ſeine
Geſundheit ſtark angegriffen iſt. Seine Bindungen mit Italien
ſind jedoch derart eng, daß er nicht mehr allein Herr der Lage
iſt. Die Politik des Yemen wird augenblicklich von einer ita=
lieniſchen
Miſſion unter der Führung des Commandatore Ucoelli
gemacht und es beſteht auch Grund zu der Annahme, daß Ibn
Yahia mit italieniſchem Material und Flugzeugen verſehen wird.
Nachklänge zur Kabinettsbildung.
Vor der Regierungserklärung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die kurze Pauſe zwiſchen der Bildung des Kabinetts und
der Reichstagsdebatte wird von der neuen Regierung benutzt,
die Erklärung fertigzuſtellen, die am Donnerstag im Reichstag
abgegeben werden ſoll. Das iſt auch nicht ganz ſo leicht, da die
einzelnen Formulierungen nicht nur auf dem Gebiete der Außen=
politik
Schwierigkeiten bereiten. Alle Anzeichen ſprechen dafür,
daß bei den verſchiedenen Reſſorts die Erklärung unter den Hän=
den
wächſt und ein Dokument von endloſer Länge dabei heraus=
kommt
.
Von den Parteien wird die Paufe benutzt, um Kritik an
dem Ergebnis der letzten Wochen zu üben. Sie iſt
eigentlich auf keiner Seite befriedigend. Bei der Oppoſition ſchon
gar nicht, wo argwöhniſch jede Möglichkeit erſpäht wird, um
einen Keil in den neuen Block hineinzutreiben. Die Deutſche
Volkspartei beklagt ſich darüber, daß ihr bewährter Fachminiſter
Krohne von den Deutſchnationalen zugunſten eines Mannes
ausgebootet worden iſt, dem bei aller Würdigung ſeiner ſonſtigen
Kenntniſſe und Fähigkeiten die Vorausſetzungen, die Miniſter
Krohne als einer der beſten Sachkenner Deutſchlands in ſeinem
Fach hatte, nicht zur Verfügung ſtehen. Von der äußerſten Rech=
ten
, von dem völkiſchen Flügel der Deutſchnationalen, der in der
Deutſchen Zeitung ſeine Vertretung findet, wird bereits zum
Angriff gegen den Außenminiſter geblaſen, der als
Vater aller Hinderniſſe bezeichnet wird, weil er Einſpruch gegen
Herrn Graef erhoben habe. Das iſt in der Form nicht richtig.
Dr. Streſemann hat lediglich darauf aufmerkſam gemacht, daß die
beiden Perſönlichkeiten Hergt und Graef eine wohl reichlich ſtarke
Belaſtung ſeien, und hat damit nur dieſelben Bedenken erhoben,
die von anderer Seite bereits geltend gemacht worden waren,
die ſchließlich auch der Mehrheit der Deutſchnationalen eingeleuch=
tet
haben. Von derſelben Seite wird bereits angekündigt, daß
die Deutſchnationalen dem Kriegsgerätegeſetz nicht zuſtimmen
könnten. Das iſt nohl eine überflüſſige Sorge. Sie haben ſich
bemüht und werden das wohl auch weiterhin tun, die Verant=
wortung
dafür der früheren Regierung zuzuſchieben, werden ſich
aber dem Zwange nicht widerſetzen, das Geſetz anzunehmen, weil
ſie ſich ja zu dem Grundſatz der Kontinuität der Außenpolitik
ausdrücklich bekannt haben.
Einen beſonderen Trumpf glaubt noch der Vorwärts aus=
ſpielen
zu können: Er ſpielt darauf an, daß die perſönlichen Be=
ziehungen
zwiſchen dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler und dem
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann lange Zeit ſehr geſpannt
waren und droht mit Enthüllungen darüber, daß Dr. Streſe=
mann
wenige Tage vor der berüchtigten Scheidewann=Rede
einem Ausländer gegenüber ſehr abfällig über die Zuſtände in
der Reichswehr und ſehr entſchieden über die Notwendigkeit einer
Reform im Sinne der Forderungen der republikaniſchen Parteien
ausgeſprochen habe. Er zieht den Rückſchluß, daß es deshalb alle
Grenzen der Heuchelei überſchreite, wenn die Deutſche Volks=
partei
auch jetzt wieder betont, daß die Große Koalition wegen
der Rede Scheidemanns in ſeiner Stellung zur Reichswehr nicht
mehr in Frage gekommen ſei. Wir können einen Widerſpruch
darin nicht finden, ſelbſt wenn der Vorwärts ſeine Zeugen
aufmarſchieren läßt, die als Gewährsmänner für die Aeußerun=
gen
Streſemanns gelten ſollen. Die Reichswehr hat nicht in allen
ihren einzelnen Zweigen beſonders vorteilhaft operiert. Das iſt
ja auch von den bürgerlichen Parteien in der Erklärung geſagt
worden, die der Reichskanzler am 16. Dezember im Reichstag mit
Zuſtimmung des Reichspräſidenten abgegeben hat. Aus ihr klingt
der ernſte Wille nach einer Reform heraus. Das iſt aber ganz
etwas anderes, ob man bereit iſt, einer Beſchwerde abzuhelfen,
die man als berechtigt anerkennt, oder ob man ſich auf die Tri=
büne
das Reichstags ſtellt und das ganze Eyſtem unſerer Reichs=
wehr
in einer Form herunterreißt, die jenſeits aller Kritik ſteht.

* Die Kunſt der Gotik.
In den Jahren 192123 erſchien im Propyläenverlag die
achtbändige Entwicklungsgeſchichte des Stils von R. Weſt;
nicht umfangreich in der Anlage, daher einem größeren Leſer=
lkeis
zugänglich, ausgezeichnet vor allem durch eine anregende
Darſtellung, keine der üblichen, immer noch nicht ausgeſtorbenen
mageren Kunſtchroniken, ſondern eine Kunſtgehaltsgeſchichte. Nur
ſehlte dieſer geiſtvollen Zuſammenfaſſung des abendländiſchen
Kunſtſchaffens die entſprechende Illuſtration des Textes. So ließ
der gleiche Verlag ſeine Propyläen=Kunſtgeſchichte folgen. Die
leitende Idee dieſer neuen Kunſtgeſchichte aber, deren einzelne
Vände in ſich abgeſchloſſene Gebiete behandeln, iſt das Bild,
die Anſchauung, ohne die jedes geſagte oder geſchriebene Wort
über künſtleriſche Geſtaltung leere Rederei bleiben muß. In
kaſcher Folge erſchienen bis jetzt neun Bände der Propyläen=
Aunſtgeſchichte, als letzter Band der damit noch keineswegs abge=
ſſchloſſenen
Reihe Die Kunſt der Gotik von H. Karlinger; ein
SZilderatlas mit 456 zum Teil farbigen Kunſtdrucktafeln. Wohl
DDie erſte zuſammenfaſſende Ueberſchau über die Denkmäler der
Gotik! Gegen dieſe Fülle des bildlichen Materials tritt der
Sekt von Karlinger quantitativ wohl etwas zurück, aber um
Leſto mehr an wiſſenſchaftlicher Vertiefung zu gewinnen. Kar=
Ainger beſitzt die ſeltene Gabe, rein chronologiſch angelegte exten=
ibe
Kunſtgeſchichte in intenſive zu wandeln. Es iſt erſtaunlich,
Das Karlinger in dieſem Band der Propyläen=Kunſtgeſchichte
aul kleinſtem Raum an tiefgründiger wiſſenſchaftlicher Erkennt=
aIs
zuſammenpreßt. Man ſpürt in jedem Satz, wie der Verfaſſer
aus der Fülle eigenſter Anſchauung ſchöpft und bei der reda tio=
lellen
Verpflichtung auf knappe Formulierung doch nichts ver=
ſahweigen
möchte. Das macht den Text zu dem Bande Die Kunſt
Der Gotik keineswegs leicht lesbar, ſelbſt nicht dem Eingeweih=
ken
. Die einzelnen Sätze ſtehen da in ſchwerer wiſſenſchaftlicher
Ruſtung. Jedenfalls kann man dieſem Band der Propyläen=
Nunſtgeſchichte keineswegs den Vorwurf der flüchtigen unorgani=
ſchen
Zuſammenſtellung eines Bilderbuches machen. Wer von
der Oberfläche in die Tiefe der gotiſchen Welt und ihrer künſt=
leriſchen
Geſtaltung dringen will, möge ſich der Führung Kar=
lingers
durch das in ſolcher Vollſtändigkeit bis jetzt noch nir=
bends
gebotene reiche Bildermaterial anvertrauen, zumal Kar=
linger
in vorbildlicher Abwägung morphologiſcher Betrachtungs=
weiſe
mit geiſtesgeſchichtlicher Ausdeutung eint. Beſonders muß
hervorgehoben werden, daß Karlinger auf dem Boden der ſo
fruchtbaren vergleichenden Kunſtbetrachtung ſteht. Die Durch=
ſührung
der Gleichung nationale Idee (rein fünſtleriſch gefaßt)
und gotiſche Form empfiehlt dieſen Band der Propyläen=

Georg Brandes 85 Jahre alt.

Georg Brandes,
der große däniſche Schriftſteller, begeht am 4. Februar ſeinen
85. Geburtstag. Erſt vor kurzem hat dieſer unermüdlich ſchaf=
fende
greiſe Forſcher ein neues Buch über die Geſchichte des
Chriſtentums herausgegeben, das in zwei Abſchnitte, Kommu=
nismus
und Paulinismus, zerfällt.
Kunſtgeſchichte ganz beſonders dem Gebrauch kunſtgeſchichtlich be=
reits
vorgebildeter Erzieher. Wohl zum erſtenmal wird auch die
engliſche Gotik in dieſer vergleichenden Stilanalyſe in vollem
Umfang behandelt. Wohl nicht alle Fachgelehrte werden mit
allen Ausführungen, beſonders über Anfang und Ende unſerer
deutſchen Gotik, einverſtanden ſein, auch der Charakteriſtik der

italieniſchen Gorik nicht reſtlos zuſtimmen. Die Plaſtik vom
Straßburger Südportal, die Naumburger und Bamberger Bild=
verei
gehört doch wohl ſchon zur erſten großen Gruppe deu ſcher
Gorik, wie Grünewald den krönenden Schlußſtein einſetzt. Iſt
Giotto wirklich ein Bahnbrecher der Gotik in Italien geweſen?
Bedeutet ſein Freskenwerk in der Arenakapelle zu Padua (um
1305) wirklich einen Markſtein gotiſcher Lebensgeſchichte erſter
Ordnung? In der Tat war er ein Bahnbrecher, aber in anderem
als gotiſchem Sinn. Giottos Stil ſteht in der ſinnlichen Sia ik
und rationalen Kompoſition ſeiner Figuren geradezu im Gegen=
ſatz
zu dem irrationalen Leben, das mehr oder weniger die
Figuren der nordiſchen Gotik erfüllt. Doch ſind die Ausführun=
gen
Karlingers mit ſolchem eihiſchen wiſſenſchaftlichen Ernſt
erarbeitet, daß hier und dort auszuſprechende gegenteilige
Meinung nicht Kritik, ſondern nur fruchtbare Auseinanderſetzung
bedeuten kann. Wenn z. B. der Verfaſſer in dem glänzend ge=
ſchriebenen
Kapitel Die Bildnerei erklärt, Ziel des Gotiſchen
heißt: Die Antik überwinden, ſo wird dieſe aufgeſtellte Formel
doch nicht durchgehend und konſequent bei den Stilanalyſen
gehandhabi. Aber daß ſie ſo ſcharf ausgeſprochen und aufgeſtellt
wurde, bezeugt nicht nur das hohe wiſſenſchaftliche, ſondern auch
das innere von humaniſtiſcher Verdunkelung ungetrübte Ein=
fühlungsvermögen
des Herausgebers in den geiſtigen Grund
in dem gotiſche Kathedralen, gotiſche Bildnerei und Malerei
letzten Endes wurzeln. Wir laſſen uns nicht irre machen, daß
ſich die Gotik ohne entſcheidende Mitwirkung germaniſchen
Weſens niemals zu jener ſelbſtſicheren Höhe eines europäiſchen
Zeitſtiles hätte erheben können, wie denn auch Jantzen ſein nicht
minder gehaltvolles Buch Deutſche Bildhauer des 13. Jahr=
hunderts
(Inſel=Verlag) mit den Worten ſchließt: Ohne die
Taten der deutſchen Meiſter würde unſere Vorſtellung von
abendländiſcher Gotik weſentlich anders, weſentlich ärmer
ausſehen.
ez.
C. K. Der Nachlaß berühmter Maler unter dem Hammer.
Einige Pariſer Verſteigerungen, die angekündigt ſind, bringen
nach einem Bericht des Cicerone den Nachlaß berühmter Maler
auf den Markt. So wird der Nachlaß Piſſarros aus der Hinter=
laſſenſchaft
einer Witwe ausgeboten werden; er enthält wich=
tige
große Gemälde des Meiſters aus der Frühzeit und mittleren
Epoche ſowie Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen; außer=
dem
Werke von Monet, Guillaumine und Mary Caſſat. Des
weiteren kommt der Nachlaß Adolphe Willettes des
großen Montmartre=Zeichners, unter den Hammer. Das Haupt=
ſtück
wird das große Bild Parce Domine ſein, das lange Zeit
den Chat Noir ſchmückte.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 3. Februar 1927

Nummer 34

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und muß ich noch bemerken, daß gerade dieſe Firma, die
verſuchte, in einer Aufklärung für Radfahrer im Darmſtädter
Tagblatt unterm 1. 2. 27 meine Fahrräder für Mk. 68. mit
Freilaufnabe, als nicht gut zu bezeichnen, dasſelbe Fabrikat,
allerdings mit ihrem eigenen Namen verſehen, in den letzten
Jahren verkauft hat, aber zu weit höheren Preiſen. Beim
Verkauf derſelben wird dieſe Firma ſicherlich gerade das Ge=
genteil
behauptet haben. Es iſt ſomit bewieſen, daß dieſe
Firma in ohnmächtiger Abwehr wegen meinen fabelhaft
billigen Preiſen gegen mich aufgetreten iſt.
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Nummer 34

Seite 5

*Herabſetzung der Telephongebühren.
Der zurückgetretene Reichspoſtminiſter Stingl hatte in ſeinem
Schreibtiſch noch einen Entwurf liegen, der eine weſentliche Verteuerung
der Telephongebühren vorſah. Der neue Miniſter ſcheint andere Me=
thoden
einſchlagen zu wollen. Er will verſuchen, nicht durch hohe Preiſe
das Monopol auszunutzen, ſondern durch billige Tarife den Fernſprecher
zu größerer Benutzung zu bringen. Der Arbeitsausſchuß des Verwal=
tungsrats
hat am Mittwoch deshalb den urſprünglichen Entwurf um=
geſtaltet
und hat beſchloſſen, dem Verwaltungsrat folgende Regelung
der Gebühren für den Fernſprechverkehr vorzuſchlagen:
Die Grundgebühr für die Bereitſtellung des Fernſprechan=
ſchluſſes
ſoll ſtatt 512 Reichsmark, wie der Entwurf der Verwaltung
vorſieht 39 RM. monatlich betragen. Die Ortsgeſprächsge=
bühr
ſoll je nach dem Verkehrsumfang auf 10, 9 und 8 Pfg. bemeſſen
werden. Mindeſtens haben die Teilnehmer 240 Ortsgeſpräche im
Monat zu bezahlen.
Die Ferngeſprächsgebühren für Entfernungen zwiſchen
15 und 75 Kilometer ſollen von 45, 90 und 120 Pfg. auf 40, 60 und 90
Pfg. erwäßigt werden. Die Gebühr für Ferngeſpräche, die die Dauer
von drei Minuten überſteigen, wird allgemein nach Einzelminuten be=
rechnet
werden. In der Zeit von 7 Uhr abends bis 8 Uhr früh ſollen
im Fernverkehr nur zwei Drittel der Tagesſätze erhoben werden. Im
Sprechverkehr der Großſtädte mit den benachbarten Ortsnetzen ſind er=
hebliche
Gebührenermäßigungen beabſichtigt. Herabgeſetzt werden ferner
die meiſten Sätze der Einrichtungsgebühren.

Ernannt wurden: am 13. Januar der Gendarmeriewachtmeiſter
Wilhelm Karl Wolf zu Nierſtein zum Gendarmerieoberwachtmeiſter
mit Wirkung vom 1. Januar 1927; am 26. Januar: die proviſoriſche
Handarbeitslehrerin Anna Giani zu Mainz zur Handarbeitslehrerin
an der Volksſchule daſelbſt, und die proviſoriſche Handarbeitslehrerin
Johguna Köhler zu Bensheim zur techniſchen Lehrerin an der Mäd=
chenfortbildungsſchnle
daſelbſt; am 29. Januar: der Reallehrer Georg
Joſef Kern an der Taubſtummenanſtalt zu Friedberg zum Lehrer an
der Volksſchule.
Heffiſches Landestheater. Im Rahmen des am Montag, den
7 Februar, ſtattfindenden 5. Sinfoniekonzertes wird Rudi
Stephans Muſik für Geige und Orcheſter mit Konzert=
meiſter
Otto Drumm als Soliſt geſpielt werden. Der im Weltkriege
gefallene junge heſſiſche Komponiſt, deſſen Tod eine der ſtärkſten Hoff=
nungen
der gegenwärtigen deutſchen Muſik vernichtete, kam am Landes=
theater
in den beiden letzten Jahren mit ſeiner einzigen, ſehr erfolg=
reichen
Oper: Die erſten Menſchen, heraus, die in Verbindung mit
ſeiner Muſik für Orcheſter eine anſehnliche Zahl von Aufführungen
erlebte.
Nachdem die neue Kopie des Schweizer Films Das Paradies
Europas eingetroffen iſt, konnten die beabſichtigten Wiederholungs=
vorführungen
auf morgen Freitag, den 4. Februar, abends 6 und 8 Uhr,
und Samstag, 5. Februar, nachmittags 3.30 und 5.30 Uhr, feſtgeſetzt
werden.
Als ſechſte Vorſtellung der Miete F der Darmſtädter Volksbühne
kommt morgen Freitag im Großen Haus die Poſſe Robert und
Bertram zur Aufführung. Der Weihnachtszyklus klaſſiſcher Werke
wird am Samstag, den 5. Februar, mit der Opevette. Die Fleder=
maus
fortgeſetzt, die außerdem noch der Miete E zufällt. Die Partie
der Adele ſingt Sitta Müller=Wiſchin.
Fünfte Morgenfcier. Heute beginnt an der Tageskaſſe des Kleinen
Hauſes und bei Schutter (Eliſabethenſtraße) der Vorverkauf zur fünften
Morgenfeier, die für kommenden Sonntag, den 6. Februar, vormittags
11.30 Uhr, im Kleinen Haus vorgeſehen iſt. Es gelangen ausſchließlich
Kompoſitionen von Robert Schumann zur Aufführung, zu Beginn
einzelne Lieder des Mciſters, von Margarete Albrecht und Osk. Grauert
geſungen, dann folgen Spaniſche Liebeslieder für Sopran, Alt, Tenor,
Baß mit vierhändiger Klavierbegleitung, geſungen von Marg. Albrecht,
Anna Baumeiſter Jacobs, Rudolf Strzeletz, Oskar Grauert. Die Be=
gleitung
am Steinway Flügel haben Erich Riede und Fritz Bohne.
Preiſe: 50 und 80 Pfg.
Für die Vortragsgemeinſchaft techn.=wiffenſchaftlicher Vereine
veranſtaltet der Verein Deutſcher Ingenieure, Ortsgruppe Darmſtadt,
heute einen Vortragsabend mit Damen. Herr Dr.=Ing. Lude=
wig
=Darmſtadt wird über ſeine Reiſeeindwicke in Finnland ſpre=
chen
und ſeinen Vortrag durch Lichtbilder erläutern. Im Anſchluß an
den Vortrag findet eine geſellige Zuſammenkunft im Kaffee Oper ſtatt.
(äheres ſiehe Anzeige.)

Der Verein von Freunden der Photographie brachte in ſeiner
Al. Verſammlung zwei Lichtbildervorträge von Mitgliedern. Herr Lehrer
Luckow führte eine umfangreiche Reihe eigener Aufnahmen aus einem
der ſchönſten Teile der Alpen, dem Gebiet der Jungfrau, vor. Die
Bilder, die mit einem einfachen Apparat aufgenommen ſind, zeugten
von einer großen Gabe, die landſchaftlichen Motive zu ſehen. Mit Hilfe
des feſſelnden, erklärenden Vortrags ließen ſie den Beſchauer eine herr=
liche
Wanderung durch die Alpenwelt im Geiſte miterleben Nachher
ſprach Gerr Dr. Zima über das Photographieren mit Blitzlicht. Er
ging zunächſt auf die chemiſche Zuſammenſetzung der Blitzlichtmittel
ein und beurteilte ihre Leiſtungsfähigkeit nach ihrer Erfüllung der
wichtigſten Forderungen, die an ein Blitzlicht geſtellt werden müſſen:
größte Lichtſtärke, höchſte Verbrennungsgſchwindigkeit und geringſte
Rauchentwicklung. Er bezeichnete die neueren Blitzlichtpulver, die ent=
weder
aus Magneſium und Thornitrat oder aus Zirkon und Barium=
nitrat
beſtehen, als diejenigen, die den Anforderungen am beſten gerecht
benden. Eine Reihe vorzüglicher Lichtbilder, teilweiſe Farbenaufnahmen,
erläuterte die Ausführungen vortrefflich und legten Zeugnis ab von
der großen Erfahrung des Vortragenden. Dann wurden von einigen
Mitgliedern Blitzlichtlampen verſchiedener Art, z. T. ſelbſtgefertigte,
borgeführt und die Technik der Aufnahme beſprochen.
Allgemeiner evangel.=proteſt. Miſſionsverein. Der Miſſions=
derein
hat einen ſehr ſchönen Verlauf genommen. Studienrat Dr.
Zimmermann begrüßte die zahlreiche, beide Säle des Gemeinde=
hauſes
füllende Zuhörerſchaft mit einem kurzen Hinweis auf das Pro=
gramm
des Vereins, der über vier Jahrzehmte in China und Japan
Miſſion treibt; in welcher Weiſe, zeigte der Vortrag des Redners des
Superintendenten D. Schiller, der ſeit einigen Monaten nach 30 Arbeit in Japan in der Heimat, vor allem zu Werbezwecken,
weilt, und in den nächſten Wochen wieder abreiſen wird. Wir müſſen
Euns verſagen, auf den Inhalt ſeines Vortrags über ſein Lebenswerk
dan der Seele des japaniſchen Volkes näher einzugehen. Aber alle, die
ſihm lauſchten, hatten wohl das Empfinden, daß dieſer Mann eine be=
ſſondere
Gabe hat, ſich in das Seelenleben des japaniſchen Volkes ein=
Euſühlen und es zu verſtehen. Aber auch, daß die Einfachheit und Echt=
Geit ſeines Weſens ihn zum beſonders geeigneten Vertreter des Chriſten=
ſtums
unter den Japanern macht, die einen ſo ſchwer zugänglichen, allem
Dauten und Erſtatiſchen abgeneigten Charakter beſitzen. Reicher Beifall
lohnte den Redner, auch als er uns ſeine ſchönen Licktbilder aus Natur.
Kultur und Miſſionsarbeit erklärte. Dieſe fanden eine willkommene
Ergänzung durch die ſelten wertvollen photographiſchen Aufnahmen,
Die uns neben anderen echten japaniſchen Stücken zum Schmuck des Saa=
Ees und der Bühne in dankenswarter Weiſe zur Verfügung geſtellt wur=
Sen. Aber mit zum Schönſten, das uns der Abend bot, gehörten die
ſigpaniſchen Lieder zur Laute. Frau Oberbergrat Chelius, die treue
Ereundin und Förderin unſerer Miſſionsſache, hatte dieſe zarten, ſtim=
Inungsvollen Lieder mit ihren Schülerinnen, die ſich in japaniſchen
Roſtümen zeigten, eingeübt Beſonderen Dank auch denen, die die reichen
Shaben für Tiſch und Teller geſtiftet und bei der Bewirtung der Gäſte
geholfen haben.
Las Feſt der Goldenen Hochzeit begehen am Dienstag, den
18. Februar Herr FriedrichSchäfer und ſeine Gattin, hier, Guten=
Gergſtraße 43, Parterre.

Vack=Kurfus. Wie aus unſerem Anzeigenteil erſichtlich, finden
uunter der Mitwirkung des hieſigen Gaswerks wiederum die einem
Sroßteil unſerer Leſerinnen bekannten Kurſe von Frau Dr. W. Jür=
enſen
ſtatt. Bisher hat die Kurſusleiterin ihre Back= und Süß=
beiſenkurſe
immer nachmittags, die Vorſpeiſen, und Abendplattenkurſe
huagegen abends erteilt. Diesmal wurde auf Wunſch derjenigen Damen,
heie teils nachmittags, teils abends verhindert waren, an dieſen Kurſen
geilzunehmen, die Kursfolge geändert in der Weiſe, daß nunmehr am
Nachmittag der Vorſpeiſen= und Abendplattenkurſus abgehalten wird.
Wir wollen nicht verſäumen, unſere Leſerinnen einerſeits auf die Ab=
högltung
dieſer Kurſe andererſeits auf dieſe Aenderung aufmerkſam
wemacht zu haben, und verweiſen für alle weiteren Einzelheiten auf die
Weröffentlichungen in unſerem Anzeigenteil. Die Kurſe der Frau Dr.
Würgenſen, die ja bereits von früher noch in beſter Erinnerung ſein
ſürften, ſind von hohem Wert beſonders für die heranwachſende weib=
ſiche
Jugend. Em Beſuch derſelben wird jeder Hausfrau und jedem
uungen Mächen viele wertvolle und nützliche Kenntniſſe und An=
Segungen zur Ausgeſtaltung der feineren Küche vermitteln. Das Lokal,
u dem die Kurſe ſtattfinden, wird in Kürze bekannt gegeben.

Donnerstag, den 3. Februar 1927
* Kunſthalle am Rheintor. Die Kollektivausſtellung der drei
Künſtler Vielmetter, Hammann, Scheld, die am
Sonntag eröfnet wurde, zeigt die drei Künſtler auf der Höhe Die Hegierungsbildung im Heich.
ihres Schaffens. Die Ausſtellung, auf die wir noch zurückkom=
men
, findet mit Recht ſtarke Beachtung.
Ueber die Ansgrabungen in Oſtia ſprach im Gewerbemuſeum
Dienstag abend die Archäologin Fräulein Margarete Gütſchow, Mitgliedern der Ortsgruxpe Darmſtadt der Deutſchen Volks=
die
bereits in früheren Jahren erfolgreiche Vorträge gehalten hat. Die partei eine bedeutſame Rede über die Regierungsbildung im Neich.
Nednerin führte etwa aus: Pompeii und Oſtia ſagen uns mehr als alle
antiken Dokumente und Schriftſteller; aber ſie haben nichts miteinander mir eine Freude, über die Ereigniſſe hier zu ſprechen, zumal, da ſie in
gemeinſam. Schon das Schickſal Pompejis iſt anders als das Oſtias, der Oeffentlichkeit vielfach falſch und verzerrt dargeſtellt worden nndl
das langſam abſtarb, weil der Tiber immer mehr verſandete und das
der Funde, wir finden dort nichts als Ruinen. Man ſieht keine ſchöne
Umgebung wie bei Pompeii, ſondern nur den tnüben Tiberfluß und eine
flache Gegend, im Sommer dürr und wenig von Menſchen bewohnt, der Block nicht gebildet worden, der nicht allein das Bürgertum, ſon=
Oſtia gehört der Geſchichte an. Rom war ſeine Muttertadt. Nom war
eine Seeſtadt. Es iſt zu vergleichen mit Bremerhaven und Bremen; es Beſitzbürgerblock ſtigmatiſiert und erklärt, er ſei aus Beſitzenden ge=
iſt
der Hafen Roms. Früh hat den Ort ſchon die Sage umwoben, bildet, um den Beſitz zu erhalten und zu ſchonen. Man beachte nur:
ein eastrum, ein Dauerlager, aufgedeckt. Der Mittelpunkt iſt noch durch
einen Brunnen aus der Kaiſerzeit gekennzeichnet. Oſtia war alſo eine
Soldatenſiedlung, dazu beſtimmt, Rom vor einem Ueberfall zu ſchützen, wo ſind denn die vielen Großinduſtriellen? Keine Partei wird Groß=
Kriege; es herrſchte dort nach den Zeugniſſen von Schriftſtellern ein
reges, Leben. Im dritten Jahrhundert war eine Geſandtſchaft nach
Kleinaſien geſandt worden, um ein Orakel der Göttin Kybele zu befra=
ſollte
. In Oſtia wurde die Ankunft dieſes Steins mit großen Feierlich=
keiten
erwartet. Aus der Geſchichte Oſtias vernehmen wir nichts; dau= ten wäre zu groß in ihm. Die Deutſchnationalen haben ebenfalls viele
über berichten nur die Bauwerke, die beſagen, daß wegen des Grund=
waſſers
die ganze Stadt gehoben wurde. Alle Gebäude wurden auf er=
höhten
Grundmauern errichtet. Oſtia hatte, ſo ſonderbar es klingt,
noch keinen Hafen. Claudius hat erſt die Anlage des Hafens in zwölf Reihen. Mit der Anprangerung des Blocks als Beſitzbürgerblock iſt es
Jahren durchführen laſſen, damit dort die Getreideflotten, die Nom ver=
ſorgen
ſollten, dort landen konnten. Der Hafen war aber nicht ſturm=
ſicher
, daher ließ Trojan einen neuen Hafen, Portus, errichten. Die Schwarz=blauer Block iſt es nichts! Was auf kulturpolitiſchem Gebiet
Stadt wurde immer größer und reicher; ſie erhielt ſpäter einen zweiten während der letzten Jahre in der Geſetzgebung geſchaffen wurde, unter
größeren Mauerring, und große öffentliche Gebäude wurden angclegt.
An Hand eines Stadtplanes, der im Lichtbilde vorgeführt wurde, er=
läuterte
die Rednerin die Lage der Stadt, den Verlauf der Straßenzüge
und die Veränderungen, die im Laufe der Zeit vor ſich gingen. Eine
größere Tempelanlage war dem Kult der kapitoliniſchen Gottheiten
Prieſtern des Auguſtus. Ein kleinerer Tempel, mit ſchönen architekto=
niſchen
Einzelheiten, wie die zahlreichen Trümmer erkennen laſſen, imn
dem die Göttin Roma verehrt wurde, die Göttin des ganzen Weltalls.
Eine aufgefundene Statue, die mancherlei Beſchädigungen aufweiſt, zeigt Regierung war ein Zuſtand der Labilität eingetreten; auch das neue
eine feine Arbeit. Ein anderer Bau, ähnlich dem Pantheon, der der
zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts angehört, war wahrſcheinlich
den ſieben Planeten geweiht, weil er ſieben Niſchen aufweiſt. An der
Hauptſtraße waren, wie man aus den Trümmern von Pfeilern erſieht,
Arkaden errichtet, hinter denen Läden waren, ähnlich wie bei uns heute
in den Badeorten. Oſtia hatte auch ſchon ſeit alter Zeit ein Theater, manns kam, hatte auch das Zentrum keine Freude mehr an der Sozial=
das
mehrfach umgebaut worden iſt, bis es unter Commodus ſeine letzte
G=ſtaltung erhielt. Das Theater wird gegenwärtig freigelegt, und im
Frühjahr ſollen dort antike Tragödien aufgeführt werden. Auch Ther= die Erreichung ſeines Lebenszieles. Der Deutſchen Volkspartei als Mittel=
men
fehlten in Oſtia nicht, die wie die aller römiſchen Kleinſtädte gebaut, partei iſt eine große Aufgabe zugefallen. Hindenkurg hat Curtius ge=
ſind
. Die Einrichtung der Thermen wurde im Anſchluß an Lichtbilder
erläutert. Beſonders bemerkenswert iſt ein Fund, ein Moſaikfußboden keit und Gewiſſenhaftigkeit getan. Die Verhandlungen ſind geſcheitert,
mit einer AmphitriteDarſtellung. Eine Therme wurde abgebrochen, nicht an ſachlichen Differenzen. Es evging nun der Auſtrag zur Kabi=
um
einer Feuerwehrkaſerne Platz zu machen. Ein Moſaik, das dort netsbildung an Marx, nicht an einen Deutſchnationalen, denn der hätte
ausgegraben wurde, ſtellt ein dreifaches Stieropfer für den Kaiſer dar.
Eine bildliche Rekonſtruktion eines Stadttores beweiſt deſſen große
Schönheit; dazu gehört eine prächtige Minerva=Statue, die aufgefunden unter keinen Umſtänden mitzumachen. Es erſchienen dann die Richt=
wurde
. Am Tikerufer lag die Gräberſtadt und ſie war im Altertum linien des Zentrums, nach denen eine Negierungsbildung ſowohl nach
von zahlreichen Villen umſäumt. Die Ausführungen der Rednerin der Nechten wie nach der Linken möglich war; aber um dieſe Richtlinien
wurden von der Zuhörerſchaft mit lebhaftem Beifall aufgenommen, wurde nicht geſtritten, ſondern es wurden neue Formulierungen in den
Herr Prof. Haupt kleidete dieſen Dank noch in ſehr anerkennende
Worte.
* Rezitationen an der Techniſchen Hochſchule. Im Rahmen des kul=
Mittwoch abend in einem Hörſaal der Hochſchule Herr Dr. Amadeus weil den Gegnern des Kabinetts dadurch Waſſer auf die Mühle geleitet
Grohmann Rezitationen vor. Der Künſtler, der früher am Großen worden ſei. Es iſt behauptet worden, die Deuufche Volkspartei habe
Schauſpielhaus in Berlin tätig war und nach dem Kriege im Deutſchen
Wiſſenſchaftlichen Verein der Univerſität New York als erſter deutſcher denken kamen vom Zentrum.
Vortragskünſtler ſprechen konnte, wußte die Zuhörerſchaft bald in den
Bann ſeiner Kunſt zu ſchlagen. Unter dem Motto: .. und im Un=
glück
nm erſt recht! brachte der erſte, ernſte Teil der Vortragsfolge
Die Macht der Maſchine in deutſcher Dichtung, der zweite, heitere
Teil allerlei Fröhliches, darunter auch eigene Dichtungen. Anſcheinend auf das Verkehrsminiſterium verzichtet. Der Reichspräſident hat ſich
infolge des Zuſammentreffens verſchiedener ungünſtiger Umſtände waren an den Abgeordneten Scholz gewandt, der von dem Tone, wie er mit
nicht allzu viel Zuhörer erſchienen, die dem Künſtler cs mit herzlichem
Beifall dankten, daß er ſich’s durch den ſchwachen Beſuch nicht verdrießen
recht ſchöne Stunden zu bereiten. Wenn hierbei das Programm einige
Aenderungen erhielt, ſo geſchaß dies gewiß nur zu ſeinem Vorteil, Tief der Partei ausgetreten war, wurde in der demokratiſchen Preſſe ein höchſt
eindringlich wirkten im erſten Teil die Geſchichte von der Nechenmaſchine unſchöner Kampf unternommen.
(von Fritz Müller=Partenkirchen) und Der letzte Schmaus, eine er=
ſchütternde
E. T. A. Hoffmann=Novelle von Robert, Hohlbaum.
Ginzkeys Tanz der Blinden ſchloß den erſten Teil ergreifend ab.
Novelle und anderen kurzen Stückchen des Vortragenden, um dann zu
und mit Wilhelm Buſch (,Zu guter Letzt) abzuſchließen, Hervorzu= gerliche Regierung kommen. Die Zuſammenarbeit wird anfangs nicht
heben iſt, daß der Künſtler es verſtand, den intimſten Regungen wie leicht ſein; die Gefahren ſind weit weniger außenpolitiſcher als innen=
Geſten das Vorgetragene unterſtreichend, ſich als glänzender Sprecher ſchwerſte Arbeit wird auf der Mitte liegen, der Deutſchen Volkspartei
hältnismäßig Wenige an dem intereſſanten Abend Anteil hatten, nung im Kabinett eintreten müſſen. Curtus und Streſemann ſind die
Max Habermann=Hamburg, M.d.RWR., über das Thema Vom
Berufsverband zur Volksbewegung ſprechen wird. Darbietungen des
Männerchors im D.H.V. und Lichtbilder aus den wirtſchaftlichen und
ſozialen Einrichtungen des Verbandes werden den Vortrag umrahmen, der deutſchen Wirtſchaft diene. Daß ſie dem Vaterland zum Wohl ge=
Angehörige haben gleichfalls Zutritt.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875, Wander=Abteilung.
Nachdem das alte Vereinsjahr mit dem Auszeichnungsfeſt ſeinen Ab=
ſchluß
gefunden hat, nimmt das neue Wanderjahr der Wanderabteilung hörerſchaft.
der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 am kommenden Sonntag ſeinen
Anfang. Als erſtes Wanderziel hat der Wanderausſchuß Seeheim heit und Sicherheit, mit der er die Anweſenden durch den Irrgarten
gewählt, um auch älteren Mitgliedern Gelegenheit zu geben, ſich an der
Wanderung zu beteiligen. Der Abmarſch iſt um ½9 Uhr am Schwimm=
bad
zund wird auf guten Wegen (über Malchen) dem Endziele zuge=
ſteuert
. Auch wird die neue Wanderkapelle bei dieſer Wanderung die
erſte Probe ihres Könnens ablegen. Mittagsraſt wird in Seeheim bei Städt. Saalbau der Reichstagsabgeordnete Korell=Nieder=Ingelheim
Es wäre daher zu wünſchen, daß ſich die Mitglieder zahlreich einfinden, politiſche Getriebe überhaupt und behauptete, daß nur ſo das Zuſtande=
glieder
in den Dienſt der Wanderabteilung geſtellt; auch bitten wir, die Werkzeug in den Händen der alten Generäle zu werden, und um die
Liederbücher nicht zu vergeſſen. Die Nückfahrt iſt mit dem Autobus geſelſchaftliche und politiſche Geltung des kleinen Namens, den man
gedacht.
ten=Theaters wieder einen großen Erfolg zu verzeichmen. Neben ihre innere Unwahrhaftigkeit durch beſonders laute Klagen über hohe
ler (die kleinſten der Welt) ſich die Herzen der Zuſchauer im Sturm, angeblich weniger Nationalen. Die neuen Männer, in deren Erziehung
eroberten. Kommenden Sonntag, 6. Februar, nachmittags halb 4 Uhr, das Zentrum ſcheinbar eine neue ſtaatspolitiſche Aufgabe erblickt habe,
findet eine Märchen=Kinder=Vorſtellung: Rotkäppchen und der hätten nun Gelegenheit, ihre Verſprechungen wahr zu machen. Es bleibe
Wolf, mit Geſang und Tanz in ſechs Bildern, ſtatt. Die Hnuptrollen indeſſen abzuwarten, ob ſie nicht das Opfer ihrer eigenen Phraſe wür=
darin
werden von den Liliputanemn dargeſtellt. (Siehe heutige Anz) den. Ob und inwieweit es berechtigt iſt, Herrm b. Hindenburg

Fragen Sie Ihren Arzt,
und wenn Sie hören, daß Ihre Darmträgheit die
Urſache Ihres Leidens iſt, dann nehmen Sie
Laxin und Sie ſind erlöſt. Laxin iſt das
ideale Abführmittel und ſchmeckt wie das feinſte
Konfekt. Eine Doſe koſtet Mk. 1.50. In allen
Apotheken und Drogerien zu haben. (F 315

Zwei Vorträge.
Dienstag abend hielt Reichstagsabgeordneter Dr. Becker vor den
Dr. Becker führte in ſeinem Vortrag etwa Folgendes aus: Es iſt
ſie demagogiſch auszubeuten, liegt mir nicht. Die Negierung iſt nac
Gebiet immer ungeſunder wurde. In Oſtia iſt nichts von dem Neizvollen vielen Mühen und Entſagungen zuſtandegekommen; ſie hat, vielleicht
auf Jahre hinaus, die Angriffe der Lmken auszuhalten. Die Deutſche
Volkspartei hat gute Voxarbeit geleiſtet; ohne ihre treue Mitarbeit wäre
dern auch weite Kreiſe des Unternehmertums umfaßt. Man hat ihn als
Aeneas ſoll hier an Land gegangen ſein. Erſt in neuerer Zeit hat Der der Deutſchen Volkspartei angehörige Abgeordncte Winnefeld, ein
man den Urſprung der Stadt aufgedeckt. Durch Ausgrabungen wurde Bergarbeiter, iſt in einem der größten Kohlenreviere gewählt worden.
Andere Abgeordnete ſind mittlere Beamte, Handwerker, kleine Land=
wirte
, nicht ein einziger Großgrundbeſitzer iſt in unſerer Fraktion. Und
Die Anlage datierte aus dem vierten Jahrhundert vor Chriſtus, alſo induſtrielle vermiſſen oder zurückweiſen wollen; ſie ſind bei den Demo=
aus
einer ſpäteren Zeit. Wichtig war Oſtia zur Zeit der puniſchen kraten ſo gut wie beim Zentrum und bei den Deutſchnationalen. Man
braucht demgegenüber nur darauf hinzuweiſen, daß z. V. der ſozial=
demokratiſche
Abgeordnete Heymann zu den ſehr vermögenden Leuten
gehört und der ſoz. Abgeordnete Roſenfeld einer der Neichſten im
gen. Es bezeichnete einen Metzeorſtein, der nach Rom gebracht werden Reichstag iſt. Auf der anderen Seite gehören dem Zentrum viele Ar=
beiter
an; manche Politiker meinen ſogar, der Einfluß der Gewerkſchaf=
Anhänger in Arbeiter= und kleinen Mittelſtandstreiſen. Dagegen haben
die Demokraten Dernburg aus dem Bankfach, Direktor Hummel aus der
chemiſchen Großinduſtrie und viele Vertreter des Großbeſitzes in ihren
alſo nichts! Der Block umfaßt vielmehr das gute deutſche Bürgertum,
ſoweit es nicht ſozialdemokratiſch beeinflußt iſt. Auch mit der Bezeichnung
Mithilfe des Zentrums, hat die Demokratie mitgemacht. Ein demokrati=
ſcher
Miniſter hat das Geſetz gegen Schmutz und Schund eingebracht und
eine demokratiſche Miniſterialrätin hat ihm zugeſtimmt. In Heſſen hat
die Linke der Errichtung katholiſcher Profeſſuren zugewimmt und in
Baden hat das Zentrum ſeine Erfolge auf kulturellem Gebiet errungen,
Juppiter, Juno und Minerva gewidmet. Ein anderer Bau diente den nur durch das beſondere Entgegenkommen der Sozialdemokratie unter
Duldung der Demokratie.
Reichstagsabgoordneter Dr. Becker ging dann näher auf den Ver=
lauf
der Kriſe ein. Nach dem Austritt der Deutſchnationalen aus der
Kabinett, das ſich bis zum Dezember gehalten hat, war ebenſo labil und
es hat nur ſo lange gehalten, weil der Reichstag nicht verſammelt war,
Inzwiſchen waren die Angriffe der Sozialdemokraten gegen die Reichs=
wehr
und die der Demokraten gegen den Reichswehrminiſter erfolgt. Als
verſucht wurde, eine Linksregiewung zu bilden und die Rede Scheide=
demokratie
und die Chancen einer Linkskoalition waren ſehr geſunken,
Hindemburg hat ein Bürgerblock vorgeſchwebt; hierin ſieht Hindenburg
beten, zu ſondieren; er hat es mit höchſt anerkennenswerter Gründlich=
das
Zentrum erſt recht nicht gewinnen können. Marx verſuchte es zu=
nächſt
noch einmal mit der Linken, aber die Deutſche Volkspartei erklärte,
Verhandlungen mit den Deutſchnationalen gefunden. Nach den Demo=
kraten
hat niemand gefragt.
Der Redner beſprach hierauf die unerquicklichen Verhandlungen in
turpolitiſchen Programms des Hochſchulringes deutſcher Art trug am der Perſonenfrage (Gräf und Hergt). Bedauerlich ſoien dieſe Vorgänge,
gegen Gräf und Hergt Einſpruch erhoben; das iſt unzutreffend, die Be=
Seit 1924 haben wir einer Mehrheitsregierung zugeſtrobt; wir
haben das ſelbſtlos getan und nicht einmal haben wir auf unſerem
Beſitzſtand beſtanden. Als ehrlicher Mackler hätten wir jetzt Anſpruch
darauf machen können, aber wir haben, wenn auch ſchweren Herzens,
ihm ſprach, tief ergriffen war. Niemand wird es der Fraktion verden=
ken
, daß ſie dann nachgegeben hat. Um die Demokraten hat ſich, wie
ſchon geſagt, niemand gekümmert; in ihrer Preſſe wurden Neinhold und
ließ, den Erſchienenen mit recht vielen Proben ſeiner Kunſt ein paar Külz angelegentlichſt empfohlen. Gegen Geßler, namentlich als er aus
Wie ſind nun die Ausſichten des Kabinetts für die Zukunft? Wie
zwei Pferde vor einem Wagen oder wig in einer Ehe werden ſich die
Parteien, das Zentrum und die Deutſchnationalen, aneinander gewöh=
Der zweite, heitere Teil begann mit einer kleinen ſchelmiſchen Mozart= nen müſſen. Ich habe das Vertrauen, daß die Deutſchnationalen aus
der Vergangenheit gelernt haben und die Koalition nicht ſprengen; zer=
Nudolf Presber überzugehen (Der Geburtstag‟. Der Umzug) ſpringt ſie, ſo wird vielleicht in einem Jahrzehnt nicht wieder eine bür=
ſtärkſten
Schwingungen nachſchaffend nachzugehen. Außerordentlich wirk= politiſcher Natur. In der Kulturpolitik haben uns in den Einzelſtaaten
ſam war die Art und Weiſe, in der Dr. Grohmann, mimiſch und mit die Demokraten und Sozialdemokraten nicht vor Gefahren bewahrt. Die
und Schauſpiele erwies. Zu bedauern war nur eins, daß nur ſo ver= zufallen; ſie wird für den Ausgleich der Gegenſätze und für die Verſöh=
F. w. m. geeignetſten Perſönlichkeiten, um Brücken zu ſchlagen. Wenn nicht alles
* Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband, Ortsgruppe Darm= trügt, wird das Kabinett bis zu den Neuwahlen halten, dann werden
ſtadt. Heute Donnerstag abend findet im Fürſtenſaal (Grafenſtr. 18) die Wahlen ſich unter anderen Umſtänden vollziehen und die Deutſche
ein Vortragsabend ſtatt, auf dem das Verwaltungsmitglicd Herr. Vollspartei wird nicht mehr nach mehreren Fronten kämpfen müſſen.
Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen betonte Reichstagsabgeordneter
Dr. Becker nochmals, daß die Arbeit des Kabinetts nicht nur für die Be=
ſitzenden
ſei, ſich auch nicht gegen die Arbeitnehmerſchaft richte ſondern
reichen möge, ſei ein Wunſch, den wir dem neuen Kabinett mit auf den
Weg geben wollen.
Die Darlegungen des Redners fanden eine ſehr aufmerkſame Zu=
Landtagsabgeordnoter Dingeldey dankte dem Redner für die Klar=
der
Berliner Kriſenverhandlungen geführt habe.
Zur gleichen Zeit etwa ſprach im Lager der Demokraten im
Mitglied Spalt Zur Krone gehalten. Anſchließend wird der ge= über die der neuen Regierung gegenüber einzunehmende Haltung.
ſchäftliche Teil erledigt d. h. die Neuwahlen für 1927 vorgenommen. Nedner beklagte die allgemein herrſchende Gleichgültigkeit gegen das
Nach den vorgenommenen Wahlen ſtehen den Teilnehmern noch einige kommen des neuen Kabinetts zu erklären ſei. Der Kampf gehe jetzt um
frohe Stunden bevor, haben ſich doch wieder einige bewährte Mit= die Entpolitiſiſerung der Neichswehr, die Gefahr laufe, ein williges
über die Achſel glaube anſehen zu dürfen. Man müſſe den Mut haben,
Im Ordhrum hat das Gaſtſpiel des Hamburger Operet= ſeinem Volke jetzt in alen ſeinen Stinden, beſonders denienigen, die
Belaſtung immer wieder bewieſen, die Wahrheit zu ſagen. Alle
den vorzüglichen Solodarſtellern und den Tanzgirls ſind es insbeſondere ſeien die Notleidenden, und es zeuge daher von wenig Verantwortlich=
wieder
die Liliputaner, die diesmal als Bühnendarſtel= keitsgefühlt, wenn gewiſſe Gruppen ſich phariſäiſch erhöben, über die
für die Wendung der Dinge mitverantwortlich zu machen, wie es der
Vortragende verſtohlen andeutete, muß die Zukunft ſelbſt lehren.
Weſentlich Neues wurde in dem Referat, das, ia ſeinen Grundzügen
ein Sammel= und Weckruf ſein ſollte, um die es wurde offen zugege=
ben
geſchwächte Partei, mit neuer Wachſamkeit zu erfüllen, nicht
geſagt. Das entſchiedene Abrücken von Herrn Geßler wurde damit
begründet, daß der Reichswehrminiſter durch ſeinen erſtaunlichen Man=
gel
an Aufmerkſamkeit gegenüber den Veränderungen in der Reichs=
wehr
aufgehört habe, ein überzeugter Republikaner und Demokrat zu
ſein. (Zuruf: Meineidiger!) Und um dies gleichſam zu bekräſtigen,
fügte der Redner hinzu: Wir legen Herrn Geßler nicht den geringſt=u
Stein in den Weg, Zentrumsminiſter zu werden (2). Der Vortrag,
der in ſozialen Forderangen für alle in ihren Intereſſen wirtſchaftlich
Geſchädigten gipfelte, wurde mehrfach durch Beifallsbezeugungen unter=
brochen
.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 3. Februar 1927

Nummer 34

Die Inſtandhaltung der
Mietwohnung.

(Nachdruck verboten.)
Nach § 536 des Bürgerlichen Geſetzbuchs (B. G.B.) hat der Vermieter
die Mietwohnung dem Mieter nicht nur bei Beginn der Mietzeit in
ordentlichem Zuſtande zu übergeben, ſondern ſie auch während der gan=
zen
Mietzeit in dieſem Zuſtande zu erhalten. Durch den vertrags=
mäßigen
Gebrauch der Mietwohnung wird ſie abgenutzt, verwohnt.
Der Anſtrich der Dielen löſt ſich ab, die Tapeten reißen. Oeſen werden
ſchadhaft, ohne daß den Mieter dabei ein Verſchulden trifft, ohne daß
der Mieter etwas dafür kann. Dann iſt nach dem B.G.B. der Ver=
mieter
verpflichtet, die Schäden auf ſeine Koſten zu beſeitigen. Wenn
er es auf Aufforderung des Mieters nicht tut, gerät er, wie das Geſetz
ſagt, in Verzug. Für den Fall des Verzuges des Vermieters beſtimmt
8 538 Abſ. 2 B.G. B., daß dann der Mieter den Mangel ſelbſt beſei=
tigen
und Erſatz der erforderlichen Auſwendungen vom Vermieter
verlangen kann.
Nun gelten bekanntlich wegen der großen Wohnungsnot in Deutſch=
land
ſeit Jahren für die Wohnungsfmiete beſondere Vorſchriften; man
ſpricht von dem Mietnotrecht. Durch das Reichsmietengeſetz vom
2. März 1923 iſt anſtelle der vereinbarten Miete die geſetzliche Miete
eingeführt worden. In der geſetzlichen Miete ſteckt auch ein Betrag,
der dem Vermieter als Vergütung für die notwendigen Inſtandſetzungs=
koſten
dienen ſoll. Der 8 6 des Reichsmietengeſetzes hat nun folgendes
angeordnet: Wenn der Vermieter die notwendigen Inſtandſetzungs=
arbeiten
nicht ausführt, ſo kann der Mieter eine behördliche
Stelle, die die betreffende Landesgeſetzgebung beſtimmt (z. B. den
Bürgermeiſter), gnrufen. Dieſe Stelle trifft dann die notwendigen An=
ordnungen
. In Mieterkreiſen und wohl auch in Vermieterkreiſen iſt
vielfach die Anſicht vertreten, daß mit dieſer Vorſchrift des Mietnot=
rechts
die Vorſchrift des 8 538 Abf. 2 B.G.B. zurzeit beſeitigt ſei, ſo
daß dem Mieter ein anderer Weg als der ſchwerfällige und tatſäch=
lich
wohl nur ſelten betretene der Anrufung der Behörde gemäß
8 6 des Reichsmietengeſetzes nicht offenſtehe.
Dieſe Anſicht iſt rechtsirrig. Dem Mieter ſtehen die
in 8 538 Abſ. 2 B. G.B. zugebilligten Befugniſſe auch unter der Herr=
ſchaft
des Mietnotrechts zu. Dies ergibt ſich deutlich aus 8 20 des
Reichsmietengeſetzes. Dort iſt ausdrücklich beſtimmt, daß im Falle der
geſetzlichen Miete die Verpflichtung zur Inſtandhaltung des Mietraumes
ſich nach den Vorſchriften des Bürgerlichen Geſetzbuches, das heißt alſo
nach den inhaltlich oben mitgeteilten 88 536 und 538 Abſ. 2 richtet. Nur
in einer Beziehung greift das Mietnotrecht hinſichtlich der erörterten
Frage ein. In vielen Mietverträgen iſt die Beſtimmung enthalten, daß
der Mieter mit einer nach 8 538 Abſ. 2 B.G.B. ihm etwa zuſtehenden
Erſatzforderung gegenüber dem Anſpruch des Vermieters auf den Miet=
zins
nicht aufrechnen dürfe. Hier beſtimmt nun das Mieterſchutz=
geſetz
vom 1. Juni 19B (neugefaßt gemäß dem Geſetz vom B. Juni
1936) in 8 B folgendes: Auf den vertraglichen Ausſchluß der Aufrech=
nung
kann ſich der Vermieter nicht berufen. Aber: Will der Mieter
die Aufrechnung erkläven, ſo muß er ſich zuvor an die im Reichsmieten=
geſetz
vorgeſehene behördliche Stelle wenden, und die Aufrechnung iſt
nur zuläſſig, ſoweit dieſe Stelle vor der Vornahme der Arbeit die
fragliche Inſtandſetzung für erforderlich erklärt hat. Wohlgemerkt:
Dieſe Vorſchrift betrifft nur die Frage der Aufrechnung, nicht
aber die Befugnis des Mieters an ſich.
Nach alledem iſt die Sachgeſtaltung folgendermaßen: Auch unter
dem Mietnotrecht und unter der Herrſchaft der geſetzlichen Miete iſt
die Geſetzesvorſchrift unverändert aufrechterhalten, daß der Vermieter
während der Mietzeit auf ſeine Koſten, die Mietſache in ordnungs=
mäßigem
Zuſtande erhalten muß (BG.B. 8 536). Desgleichen iſt die
Geſetzesvorſchrift unverändert aufrechterhalten, nach der der Mieter,
falls der Vermieter trotz Aufforderung die erforderliche Inſtandſetzung
nicht vornimmt, dieſes ſelbſt tu darf und Erſatz der Aufwendungen
vom Vermieter verlangen kann (B.G.B. 8 538 Abſ. 2). Allerdings kann
der Mieter auch, ſtatt die Arbeit zunächſt auf eigene Koſten auszufüh=
ven
, den in 8 6 des Reichsmietengeſetzes angegebenen Weg beſchreiten,
nämlich die zuſtändige Behörde anrufen. Aber notwendig iſt dies nicht.
Er kann von Angehen der Behörden abſehen und nach vergeblicher An=
mahnung
des Vermieters ſogleich den Weg der Selbſthilfe gemäß 8 538
Abſ. 2 B.G.B. beſchreiten. Auch in dieſem Fall wird er zweckmäßig da=
für
Vorſorge treffen, daß er einwandfreie Zeugen und Sachverſtändige
ſich vor der Ausbeſſerung von dem Zuſtande der Wohnung ſich über=
zeugen
läßt. Denn um ſein Geld wieder zu bekommen, muß er nach
Erledigung der Arbeit den Vermieter auf Erſatz vor Gericht verklagen.
Wenn dann der Vermieter einwendet, daß die Ausbeſſerung nicht er=
forderlich
geweſen ſei, ſo muß der Mieter das Gegenteil beweiſen,
braucht alſo Zeugen und Sachverſtändige, die dieſes einwandfrei belegen
können. Gelingt ihm dieſer Beweis und ebenſo der Beweis, daß die
Inſtandſetzung in ſachgemäßer, nicht zu koſtſpieliger Weiſe ausgeführt
worden iſt, ſo wird das Gericht ihm den vollen Erſatz der aufgewendeten
Beträge zuſprechen. An ſich iſt auch der Weg gangbar, daß nach ver=
geblicher
Anmahnung des Vermieters der Mieter die Ausbeſſerungen

E Dobei mimie Ich riant indemn der Wcs
von dem Mietzins abzieht. Dies iſt an ſich natürlich für den Mieter an=
genehmer
und bequemer als der Weg der Klage gegen den Vermieter.
Aber hier tritt die erwähnte Vorſchrift des 8 B des Mieterſchutzgeſetzes
ein: Um ſich das Necht der Aufrechnung zu ſichern, muß der Mieter zu=
vor
ſich an die genannte Behörde wenden und ſich von dieſer die Not=
wendigkeit
der beabſichtigten Inſtandſetzung beſcheinigen laſſen. Hat er
dies getan, ſo kamn er den aufgewendeten Betrag von dem Mietzins
abziehen, indem er gleichzeitig dem Vermieter die Aufrechnung erklärt.
Verſäumt er die Inanſpruchahme der Behörde, ſo iſt ihm der Weg der
Aufrechnung verſchloſſen. Er muß alſo dann dem Vermieter wenn
dieſer ſich nicht etwa nachträglich doch noch mit der Inrechnungsſtellung
des aufgewendeten Betrages einverſtanden erklärt den vollen Miet=
zins
zahlen und muß gegen den Vermieter wegen des Erſatzes der Auf=
wendungen
für die Inſtandſetzung eine beſondere Klage anſtellen. Man
ſieht alſo, daß dann, wenn der Vermieter ſich zu der gewünſchten In=
ſtandſetzung
nicht bereit finden läßt, es für den Mieter zwar nicht geſetz=
lich
unbedingt erforderlich, aber doch durchaus zweckmäßig iſt, mit der
Inſtandſetzung nicht gleich ſelbſt vorzugehen, ſondern zunächſt die im
Reichsmietengeſetz erwähnte Behörde anzurufen.
Wie wichtig die Kenntnis der hier erörterten Vorſchriften für den
Mieter wie für den Vermieter iſt, lehrt ein vor einiger Zeit in Berlin
geführter Rechtsſtreit, der bis zum Reichsgericht gedrungen iſt. Ein
Vermieter wollte in der von ihm vermieteten Bäckerei den unbrauchbar
gewordenen Backofen nicht erſetzen. Die Mieterin ließ darauf den Ofen
auf eigene Koſten erſetzen. Dadurch entſtanden über 5000 RM. Koſten.
Die Mieterin klagte dann dieſen Betrag vom Vermieter ein und hat
in allen drei Rechtszügen obgeſiegt. Insbeſondere drang auch der Ver=
mieter
mit ſeinem Einwande nicht durch, daß ihm unter der Herrſchaft
der geſetzlichen Miete eine derart koſtſpielige Ausbeſſerung nicht zuzu=
muten
ſei.
A. Fr.

* Amtsgericht I. 1. Die Arbeiter Franz und Wilhelm
Grün von Darmſtadt ſind angeklagt, in der Nacht vom 31. Oktober
auf 1. November 1996 ein Ehepaar P. mißhandelt zu haben indem
Wilhelm Grün mit ſeinen Spazierſtock und Franz Grün mit einem
Negenſchirm auf die genannten Eheleute einſchlugen. Das Urteil er=
kennt
auf je zwei Monate Gefängnis. 2. Eine Schlägerei
in der Langgaſſe, die am 11. Oktober 1996 ſtattfand, wird in der Be=
weisaufnahme
nicht völlig aufgeklärt. Beide Angeklagte ſollen eine
gemeinſchaftliche Körperverletzung, der eine von ihnen eine weitere
ſolche mit einem Spazierſtock begangen haben. Es ergeht, dem Antrag
des Amtsanwalts entſprechend, Urteil auf Freiſprechung mangels
Beweiſes. 3. Der Kaufmann Paul Hacker in Nürnberg fuhr am
17. September 1926 mit einem der Firma Collegiafilm in Frankfurt
a. M. gehörigen Auto in ſehr raſcher Fahrt von Pforzheim über Hei=
delberg
kommend, durch Darmſtadt in Richtung Frankfurt a. M. Es
war nachmittags gegen 5 Uhr, als um dieſe Zeit im Dienſtgang der
Politzeiwachtmeiſter Rudolph aus der Waldſtraße kam. Der Angeklagte
hat den auf der Fahrbahn gehenden Wachtmeiſter angefahren und nicht
unerheblich beim Ueberholen verletzt. Der Verletzte war neun Tage
an die Wohnung gefeſſelt, hatte einen Bluterguß an der rechten Knie=
kehle
und Verletzungen am linken Geſäßteil. Noch heute empfindet der
Verletzte bei längerem Stehen Schmerzen. Der Chauffeur hat zwar
Signal gegeben, aber angeſichts der Straßenkreuzung das Fahrtempo
nicht verlangſamt. Ein unbeteiligter Zeuge war über die Haltung, die
Hacker nach dem Vorfall einnahm, empört. Der Angeklagte ſchrie den
Schutzmann noch an, anſtatt mit Entſchuldigungen hervorzutreten. Das
Urteil lautet auf 150 Mark Geldſtrafe. 4. Wegen Kuppelei
hat ſich eine in der Altſtadt wohnende Frau zu veranworten; ſie ſoll,
um der Unzucht Vorſchub zu leiſten, Zimmer des Hauſes an Frauens=
perſonen
vermietet haben. Die Polizei hat auf Anzeige hin Erhebungen
angeſtellt. Die Angeklagte beſtreitet Duldung von unſittlichem Verkehr,
ſie habe nichts von Herrenbeſuchen gewußt. Das Urteil, das nach der
Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit ergeht, lautet auf Frei=
ſprechung
. Die Beweisaufnahme hat die Anklage nicht beſtätigt.

Tageskalender für Donnerstag, den 3. Februar 1927.
Landestheater, Großes Haus, K 7, Schülermiete weiß 6,
Anfang 7½ Uhr, Ende 10½4 Uhr: Hänſel und Gretel hierauf: Die
Puppenfee‟ Kleines Haus, Zuſatzmiete III (2), Anfang 7½
Uhr, Ende 10 Uhr: Geld. Orpheum, 8 Uhr abends: Die
Tugendprinzeſſin. Kinovorſtellungen: Unton=, Reſideng=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele. Nerother Wandervogel: Js
landvortrag 8 Uhr abends Loge, Sandſtr. 10. D. D. B.: Herren=
abend
730 Uhr abends, Kaſino, Zeughausſtr. Verein für das
Deutſchtum im Ausland: Vortrag Dr Graßl 8 uhr abends
Städt. Saalbau. Konzerte uſw.: Schloß=Café, Hotel Schmitz,
Perkeo, Konkordiaſaal. Maxim, Café Rheingold, Weihaus Weißer
Turm, Taunusburg, Café Egenrieder.
Verſteigerungskalender für Freitag, den 4. Februar 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Roßdorf: Brennholz=Verſteigerung,
vorm. 9 Uhr, Rathaus.

Gewerkſchaſt und Selbſthilfe.

Das Jahr 1926 war für die Gewerkſchaften kein Jahr großer Er=
folge
. Beſonders auf dem Gebiet der Lohnpolitik gab es für ſie bei der=
großen
Arbeitsloſigkeit und der ſchlechten Wirtſchaftslage kaum irgend-
wo
die Möglichkeit, es zu Erhöhungen auf ihre realen Lohneinkommem
zu bringen. Es zeigt ſich bei feſtſtehenden oder gar vereinzelt zurück=
gegangenen
Tariflöhnen eine, wenn auch nur geringfügige Steigerung
der Lebenshaltungsindexziffer. Der Reallohn hat ſich inſofern ungün=
ſtiger
geſtaltet, als die Beiträge zu den ſozialen Verſicherungen und die
ſonſtigen Lohnabzüge ſich im ganzen geſehen weſentlich geſteigera
haben. Es zeugt von wirtſchaftlicher Einſicht, wenn das Zentralblat4
der chriſtlichen Gewerkſchaften nun nicht in den Ton der Anklage gegen
den Staat einſtimt, ſondern zur Selbſthilfe aufruft: Es bedingt die
notwendige Lohnentwicklung die Abkehr vom alleinigen Glauben an die
ſoziale Gerechtigkeit des Stagtes. Nur dort, wo freie Kräfte ſich regem
wo ein ernſter Wille zur Tat führt, wo Opfer gebracht werden für ein
erreichbares, Ziel, da winkt der Erfolg.
Das Jahr 1926 war ein Jahr der Hoffnungen auf die Staatshilfe
Manche Hoffnung hat ſich erfüllt. Die Hilfe wird den Bedürſtigſckm
Das Jahr 1977 muß ein Jahr der Selbſthilfe ſein. Der Erfolg muß
denen werden, die in ſelbſtloſer Hingabe den ärmſten ihrer Arbeits
brüder gedachten und dabei ſelbſt nicht weiter kamen. Die ſozialen Ver=
hältniſſe
aber geſtatten nicht die Arbeitsunfähigen, ſondern die Schaffem=
den
Daran zu denken, gebietet die gewerkſchaftliche Bilanz des ablau
fenden Jahres.
Lokale Veranſfaltungen.

Die blerunter erſcheinenden Nolizen find ansſchlließſich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betradhten
in keinem Falle irgendwie ale Beiprechung oder Kriſk.

Bahreuther Bund der deutſchen Jugend. Orts=
gruppe
Darmſtadt. Die nächſte Veranſtaltung findet als Löns=Aben
am Donnerstag den 3. Februar abends 8 Uhr pünktlich, im Singſag
der Ludwigs=Oberrealſchule am Kapellplatz (Eingang: Freitveppe unte=
der
Uhr) ſtatt. Den Vortrag über den Dichter und ſeinen. Werwolß
hält Herr Dr. Werner Kulz; Löns Lieder in der Vertonung des Darm=
ſtädter
Kammermuſikers und Orcheſtervorſtandes Friedrich Brück=
mann
bringen Frau Martha Kuhn=Liebel und Frl. Gertrus
Freudenberg (Klavier) zum Vortrage. Mitgliedskarten, bzw
Einladungen mitbringen und vorzeigen!
Oeffentliche Vorträge Dr. Alfred Heidenreich
Frankfurt a. M., am Freitag, den 4. und 11. Februar, abenS
8½4 Uhr, in der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße übe
die Seelengeſchichte des Petrus. Beide Vorträge ſind zugleich eirn
Einführung in das Weſen des Matthäus=Evangeliums. Am erſten Abew
(4. Februar) wird über die weltgeſchichtliche Seite geſprochen werden
in der Richtung: Chriſtus und die Weltgeſchichte. Es handelt ſich um
die Frage, welchen Sinn hatte die chriſtliche Kirche z. B. des Mitte!
alters. Am 2. Abend (11. Februar) wird in Gegenüberſtellung zum
Weſen des Apoſtels Johannes die Seelengeſchichte des Petrus dargs
ſtellt. (Vergl. die heutige Anzeige.)

Der Darmſtädter Männergeſangverein arrangien
am 12. Februar in den närriſch geſchwückten Räumen des Konkordis=
ſaales
(Waldſtraße) ſeinen diesjährigen Maskenball. Der Verein hat
verſtanden, Feſte zu feiern; ſo wird auch bei dieſer Veranſtaltung Hums
und echte Faſtnachtsſtimmung für fröhliche Stunden ſorgen.

Vereinigung früherer Leibgardiſten. Darm
ſtadt. Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich, findet heute abem
8.30 Uhr im Vereinslokal (Sitte) ein Leibgardiſtenabend ſtatt. Do
Denkmalsfrage, Stiſtungsfeſt und ſonſtige Angelegenheiten werden b=
ſprochen
. Es wird gebeten, recht zahlreich und pünktlich zu erſcheinen

Wir verweiſen nochmals auf den am Samstag, den 5. Februa;
im Drangeriehaus ſtattſindenden Maskenball des Bürgey
geſangbereins Beſſungen. Der karnevaliſtiſch dekorierte Saal und eiry
ſtimmungsvolle Muſik garantieren bei freier Getränkewahl zu zivile
Preiſen einen angenehmen Aufenthalt. (Siehe heutige Anzeige)

Kunſtnotizen.

Ueder Wertte, Künfſier oder Hünfteriſche Vtranſtaltungen, deren Im Nachſiehenl
geſchieht, behält ſic die Redalion ihr Urtell vor

Palaſt=Lichtſpiele: Alles für die Firma‟. Sechk
Akte! Die Hauptrolle ſpielt Jackie Coogan, hier bezaubert do
fampfe Spiel dieſes begnadeten Jungen. Man lacht von Herzen, iſt
und wieder auch ein bißchen gerührt und geht erfreut und zufrieden
nach Hauſe. Rin=Tin=Tin unter Wölfen ſieben Ar=
von
Menſchen= und Hundetreue, eine Glanzleiſtung des deutſchen Sch=u
ferhundes. RinTin=Tin iſt nicht nur ein Wunder der Dreſſur, es :
geradezu erſtaunlich, mit welcher faſt menſchlichen Ausdrucksfähigkeit
ſeine ſchwierige Rolle durchführt. Tränen der Rührung entlockt ſe5
treues, verſtehendes Auge, wenn er mit Mut und Intelligenz das Lebe=
ſeines
Herrn rettet. Jeder Beſitzer, jeder Freund eines Hundes, foll.
den Film ſehen! Jugendlichen beſonders empfohlen.

Deolete Darlr Dar

Müttee!

Brtl

Stuhlberſtopfung

Sr das Ende einer langen Kette von Magen-Darm.
Verdauungs-Störungen von Kindesbeinen anz Sle
ist die Folge einer falschen Ernährung, die die grobe
Wichtigkeit der Darmpflege für unsere Gesundheit
mißachtet. Dem Darm fehlen die Naturkräfte unserer
täglichen Nahrung, und was dem Darm fehlt, das fehlt
dem ganzen Körper. Daher haben Darmträgheit und
Stuhlverstopfung so viele Krankheiten im Gefolge

nach Professor Dr. Gewecke
bringt neues Leben in den trägen Darm! Darin liegt dei
Unterschied zwischen Brotella und dem schädlichen Hbführmittel.
Brotella ist Spezialdiät für den Darm, ist Universaldiät für den
ganzen Körper, ist die kommende deutsche Volksdiät zur Korrektur
unserer falschen, krank machenden Ernährung. Brotella ist zugleich
ein wundervoll schmeckendes, billiges, nahrhaftes, Magen und Darm
verjüngendes Frühstück und Hbendessen.
Wir unterschelden:
Aa dr. 5mrnſmaſrngnnct.
Brotella-mlld (Mlagen-Suppe) für alle Fälle von Magen-
Darmstörungen, Verdauungsschwiche, leichte
Versioptung und für Kinder über 4 Jahren . Pfd Mk. 1.
z Brotella-stark (Darm-Suppelb.chronlscher Gabltueller)
Stublverstoptug ...
.
2.00
Hr den Speslalgebrauch:
* Brotells für Korpulente, bei Stuhlverstoptung und
Pettzuucht .. . . . . . . . . . . . . 3.30
Brotells für Diabetiker, bei Stublverstopfung und
Zuderkrankheit . . . . .... 2.50
& Brotells für Nervöse, bei Stuhlverstopfung und
Verventelden . . . . . . . . . . . . . 45o
Brotells für Bintarme, bei Stuhlverstopfung und
Blutarmut . . . . . . . . . . . . . 250
z Brotellz für Kinder, Spezial-mild-Brotelle für Kinder
unter 4 Jahren . . . . ...... 1
Literatur und Brotella=-Kochbuch kostenfrei.
Elies in Hpotbeken, Drogerien, Reformbäusern erbältlich.

Wilhelm Hiller, Chem. u. Nahrungsmittel-Fabrik, Hannouer.

Aa

[ ][  ][ ]

Geite 7

Nummer 34

Starkenburg.
* Arheilgen, 2. Febr. Grippe. Durch die Grippe, die hier in
den letzten Wochen ſehr ſtark verbreitet war, hatten unſere drei prak=
fiſchen
Aerzte alle Hände voll zu tun. Im allgemeinen verlief dieſe
Frankheit gutartig und iſt dieſelebe wieder im Abnehmen. Wie
hon berichtet, wird in der ſeitherigen Weickerſchen Schokolade=Fabrik
ine Branntweinbrennerei eröffnet. Zu dieſem Zwecke wurde das An=
weſen
auf 5 Jahre an eine Frankfurter Firma verpachtet. Da mit dem
Betriebe eine große Maſtanſtalt für Schweine verbunden ſein wird, fin=
den
gegenwärtig größere Stallungsumbauten ſtatt.
* Griesheim, 2. Febr. In der laufenden Woche finden auf dem
jeſigen Truppenübungsplatz täglich vormittags von 711 Uhr und
rachmittags von I5 Uhr Scharfſchießühungen ſtatt.
H. Eberſtadt, 2. Febr. Hohes Alter. Der Weißbinder Fried=
ich Weizenwüiller 2., wohnhaft Heidelbergerſtraße 54, feierte geſtern in
oller körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 75. Geburtstag. Aus
Tieſem Anlaß brachte der Geſangverein Männerquartett Harmonie‟
dem alten Sangesfreund am Abend ein ſchönes Ständchen dar. Am
Februar konnte Herr Ernſt Schaarſchmidt auf eine 25jährige
Tätigkeit als Betriebsleiter am hieſigen Gaswerk. zurückblicken. Herr
Schaarſchmidt hat, es verſtanden, ſich während dieſer Zeit die volle
Sympathie der hieſigen Einwohnerſchaft zu erwerben. Am kommen=
den
Samstag findet im Schwanenſaale ein Wohltätigkeitsabend des
Seſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz ſtatt. Die Vorbereitungen laſſen
auf einige genußreiche Stunden hoffen. Nutzholz= Verſtei=
erung
Am Donnerstag, den 3. Februar, vormittags 10 Uhr be=
ginnend
, findet eine Nutzholz=Verſteigerung ſtatt. Zuſammenkunft der
Steigerer an der Halteſtelle Waldfriede‟ Zur Verſteigerung gelangen
us Forſtort Klingsackertanne 182 Kiefernſtämme der Klaſſen 14.
* Eberſtadt, 2. Febr. Holzverſteigerung. Die nächſte Holz=
trerſteigerung
im Eberſtädter Gemeindewald, Forſtort Klingsackertanne,
ſendet am Donnerstag vormittag ſtatt. Zur Verſteigerung gelangen in
ger Hauptſache Kiefernſtämme. Gegen Bürgſchaftsleiſtungen wird zinsloſe
Stundung des Steigbetrages bis zum 11. November gewährt.
* Pfungſtadt, 2. Febr. Hohes Alker. Herr Peter Polſter,
Rügenerſtraße, konnte dieſer Tage ſeinen 88. Geburtstag feiern .
Statiſtik der Hunde. Im laufenden Stcuerjahr werden hien
S1 Hunde verſteuert. (1926 502 Hunde). Die Gemeinderech=
ung
für das Rechnungsjahr 1925 liegt ſeit Beginn dieſes Monats
iEne Woche lang auf der Bürgermeiſterei zur allgemeinen Einſicht=
hahme
offen.

* Ober=Ramſtadt, 2. Febr. Nach Bekanntgabe der Bürgermeiſterei
ſit das fünfte Ziel der Gemeindeſteuer längſtens innerhalb acht Tagen
uand das vierte Ziel der Kirchenſteuer bis ſpäteſtens 15. Februar ds. Js.
tei Meidung der Mahnung zu bezahlen. Bei der geſtern hier ſtatt=
gefundenen
Brennholzverſteigerung wurden gute Preiſe erzielt. Durch=
ſchnittlich
wurden für 1 Rm. Buchenſcheitholz 17,50 Mk., für 1 Rm.
Buchen=Knüppelholz 14 Mk. geboten.
* Groß=Umſtadt, 2. Febr. Sport in Groß=Umſtadt. Am
Sonntag, den 30. Januar, fand das Verbandsſpiel der hieſigen Fuß=
lallmannſchaft
gegen die 1. Mannſchaft des Fußballklubs König ſtatt.
(=3 ſtanden ſich zwei ziemlich gleichſtarke Gegner gegenüber. Infolge des
feuchten Wetters litt das Spiel ſehr unter der Ungunſt des Bodens,
cer trotzdem war es äußerſt lebhaft und entbehrte der heiteren Mo=
rente
nicht. Es endete mit 3:2 für die Groß=Umſtädter Mannſchaft.
Gieran anſchließend trat die 2. Mannſchaft von Groß=Umſtadt zum
Settkampf im Handball gegen die 2. Mannſchaft von Nieder=Klingen
in. Das Spiel bot wenig Intereſſantes, da auf beiden Seiten ein
zelbewußtes Spiel nicht aufkam. Beſonders ſtörend wirkte der an=
kaltend
laute Zuruf der Klingener Mannſchaft. Der Schiedsrichter
altete mit wohltuender Ruhe ſeines Amtes. Groß=Umſtadt ſiegte
nrit 1:0.
r. Babenhauſen, 2. Febr. Die ordentliche Generalverfamm=
lnng
, die der Veteranen= und Militärverein am Sonntag nachmittag
im Gaſthaus Deutſcher Hof veranſtaltete, nahm einen guten Verlauf.
Ger Präſident, Herr Buchdruckereibeſitzer Krapp, erſkattete nach Be=
güßung
der Anweſenden einen Bericht über die Vereinstätigkeit im
Sgelaufenen Jahre. Der Mitgliederbeſtand war Ende 1926 183. Der
Farbeſtand der Kaſſe betrug 788,61 Mark. Für Unterſtüitzungen wurden
A5 Mark verausgabt. Die Jahresrechnung und die vom Schriftführer,
Kamerad Jackel, verleſenen Berichte gaben keinen Anlaß zur Beanſtan=
ung
. Die dem Vereine angegliederte Kriegsbeſchädigten=Ortsgruppe
zühlt zurzeit 32 Mitglieder. Die Beſchlüſſe des Vorſtandes, am 12. Fe=
ruar
im Gaſthaus Zum Adler ein Ballfeſt, verbunden mit einer
Uhrungsfeier, abzuhalten, wurden gebilligt. Ebenſo wurde beſchloſſen,
an Preisſchießen im Frühjahr abzuhalten. Nach Erledigung interner
Fereinsangelegenheiten ſchloß der Vorſitzende die ſchön verlaufene Ver=
ſiammlung
.
* Radheim, 2. Febr. Kaum hatte der Geſangberein Liederkranz ſeine
Tesjährige Generalverſammlung abgehalten, in welcher der alte Vor=
ſaand
, unter deſſen Mühe und Arbeit ein ſo ſegensreiches Jahr verfloſ=
an
war, einſtimmig wiedergewählt wurde, ſo trat er auch gleich wieder
nit einem Theaterabend an die Oeffentlichkeit. Derſelbe war umrahmt
In baſſenden, gut vorgetragenen Chordarbietungen und wurde bei aus=
Erkauftem Hauſe mit gewohntem Erfolg abgehalten. Der Verein ver=
ſigt
über gute Spielkräfte, die es ihm ermöglichen, auch ſchwierige Auf=
maben
, wie er ſie am vergangenen Sonntag brachte, leicht zu löſen. Der
Sbielleitung und den Spielern ein Geſamtlob und Glückauf zu weiteren
Eerfolgen. Die Mitglieder des Geſangvereins Liederkranz haben, um
micht wieder wie voriges Jahr mit leeren Taſchen dazuſtehen, wenn das
hriſtkind vor der Türe iſt, eine Weihnachtskaſſe gegründet, in die auch
Aeichtmitglieder unter gleichen Bedingungen wie Geſangvereinsmitglieder
legen können. Schon 70 Sparer haben ſich gefunden; hoffentlich ler=
Nen noch mehr Einwohner unſeres Ortes die Nützlichkeit dieſer Einrich=
mng
ſchätzen und treten baldigſt bei.
WSN. Mosbach, 2. Febr. Zuſammenbruch einer Genoſ=
Eenſchaft. Die Obſtverwertung G. m. b. H. in Mosbach, die kürzlich
Konkurs geraten iſt, hielt dieſer Tage in Mosbach eine Verſammlung
Ge. Die Schuldenlaſt beläuft ſich auf 92000 Mark. Von den 611 Ge=
Meſſen hat jeder vorläufig 130 RM. zu zahlen. Von den Verluſten wer=
Inn hauptſächlich kleine Landwirte des Kreiſes betroffen.
Höchſt i. O., 1. Febr. Vorſchläge zur Bürgermeiſter=
wahl
. Zu der am 20. Februar ſtattfindenden Bürgermeiſterwahl wur=
der
jetzige Bürgermeiſter Wolf, Landwirt Adam Göttmann und
haufmann Philipp Vogt in Vorſchlag gebracht.
* Erbach, 31. Jan. Die Vereinigung für Kunſt und
A-iſſenſchaft veranſtaltete in der vergangenen Woche in den reich
90ſchmückten Räumen des Anker zu Stockheim einen Gefelligen
ASend, der ſich durch vorzüigliche Darbietungen auszeichnete und den
hülen Beifall der Erſchienenen fand. Frau Manecke=Momber aus
4armſtadt ſang eine fein ausgewählte Reihe von Liedern zur Laute.
2=e Künſtlerin verſteht nicht allein durch eine tadelloſe geſangliche
iſtungen harmoniſch verbunden mit einer dezenten Begleitung auf der
Eute, ſondern auch beſonders durch das Stilvolle ihres Vortrags ſich
Each die Herzen der Zuhörer zu erobern. Ferner trug Herr Eduard
Mobel aus Darmſtadt, der hier kein Fremdling mehr iſt, zunächſt ernſte
Ardichte von Claudius, Roquette und anderen vor und ging dann zu
Mrkeren Dichtungen, insbeſondere Dialektdichtungen über. Seine glück=
2 gewählten Rezitationen fanden wohlverdienten Beifall. Es darf nicht
geſſen werden, daß auch Mitglieder der Vereinigung, Frau Sauer
Durch vorzüglich vorgetragene Lieder, Herr Dr. Kiesgen mit humo=
riſchen
Bemerkungen als Anſager und Herr Zeichenlehrer Heß durch
d chmackvolle Ausſchmückung der Räume zum Gelingen des Abends bei=
tungen
.

8. Neunkirchen, 2. Febr. Die Ortsgruppe Neunkircher
Phe desOdenwaldklubs feierte in den feſtlichen Räumen d. s
öi rlichen Hauſes Mayer ihr Dekorierungsfeſt. Die ſchöne Aus=
hanuckung
mit Tannengrün und Heimatbildern verſetzte im voraus in
I richtige Feſiſtimmung. Dieſe wurde durch die Darbietungen noch
Rooden. Die friſche Begrüßungsanſprache des erſten Vorſitzenden Herrn
Aurgermeiſter Mayer und die Feſtrede des Herrn Direktors
Irauth=Darmſtadt, der für Hauptausſchuß und Ortsgruppe Darm=
ſawr
ſprach, gaben auch den Gäſten, die den Klubbeſtrebungen noch
aner ſtehen, ein Bild des Geiſtes, der den Odenwaldklub durchweht.
Hukborträge der echten Odenwälder Hauskapelle und gemeinſame Lie=
* erhöhten noch die Stimmung. Den Glanzpunkt bildete aber eine
eiergültige Aufführung von Löfflers Sou muß kumme, einſtudiert
i berrn Lehrer Sauerwein, der ſich auch um die muſikaliſchen
80-rbietungen ſehr verdient machte. Die Ortsgruppe Neunkircher Höhe,
N 87 Mitglieder aus ſieben Orten der Umgebung zählt, kann mit Stolz
wf dieſen Abend zurückblicken.
Fürth, 2. Febr. Arbeitsvergebung. Die Lieferung von
Am Pflaſterſteinen und rund 700 qm Fahrbahn=Goſſenpflaſter für die
Untsdurchfahrt der Nachbargemeinde Fahrenbach ſoll im Wettbe=
) dergeben werden. Die Angebotsunterlagen ſind durch Herrn Bau=
eektor
Knaup in Rimbach zu beziehen. Die Angebote ſind bis Mitt=
, den 2. Februar ds. Js. an den Regierungsbaurat, Herrn Keſſel
; Heppenheim, zu richten.

Donnerstag, den 3. Februar 1927

* Waldmichelbach, 2. Febr. Verhaftet. Die hieſige Gendarmerie
verhaftete im benachbarten Ober=Abtſteinach mehrere Zigeuner, darunter
auch einen namens Gg. Reinhardt. Ein Zigeuner gleichen Namens wird
ſchon längere Zeit von der Staatsanwaltſchaft ſteckbrieflich verfolgt. Man
hofft, daß obiger Neinhardt der Geſuchte iſt. Die älteſte Frau der
weiten Umgegend iſt wohl die Witwe Eliſabetha Jöſt in Ober=Abtſteinach.
Die Greiſin iſt geboren im Jahre 1834, zählt alſo jetzt 93 Jahre. Da
dieſelbe allein ſteht, verrichtet ſie ihre Hausarbeiten und tut dies in
vollſter körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit.
A. Aus dem Odenwald, 2. Febr. In Landwirtſchaftskreiſen iſt in
letzter Zeit lebhafte Beſchwerde über die mangelhaften Vormittagszugs=
verbindungen
erhoben worden, durch die es den Landwirten ſo ſchwer
gemacht wird, ihre Produkte rechtzeitig auf die Märkte an die Berg=
ſtraße
, nach Mannheim, Heidelberg uſw. zu bringen. Der Stadtrat von
Weinheim beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, eine eingehend begründete
Eingabe an die Eiſenbahn=Direktion in Mainz zu richten, damit dem
Erſuchen, die Vormittags=Zugverbindungen von der Bergſtraße in den
Odenwald (nach Wahlen und Fürth) ſchleunigſt zu verbeſſern.
* Aus dem Ueberwald, 2. Febr. Hochbetrieb in der Stein=
induſtrie
. Während in den letzten Jahren die Steininduſtkie ſchwer
darniederlag, ſcheint ſich das Geſchäft doch nun wieder zu heben, indem
die Herren Steinbruchbeſitzer mit Aufträgen beſtens verſorgt werden,
was von den vielen Steinbrucharbeitern freudigſt begrüßt wird.
* Von der Bergſtraße, 2. Febr. Unterbrechung der Ar=
beiten
. Die Maſchinenfabrik Badenia in Weinheim war, infolge
finanzieller Unterſtützung, beſonders durch die Stadt Weinheim, in die
günſtige Lage verſetzt, den Betrieb, wenn auch in kleinerem Ausmaße,
wieder aufzunehmen, zur Freude der vielen Arbeitsloſen. Wie wir
aber leider hören, iſt die Fabrikleitung genötigt, die Arbeitszeit wieder
einzuſchränken, bzw. die Arbeitstage um die Hälfte zu kürzen. Es ſcheint,
daß der Badenia nicht mehr zu helfen iſt.
p. Neckarſteinach, 2. Febr. Ein alter Beamte wurde hier unter zahl=
reicher
Beteiligung der Bevölkerung zu Grabe getragen, Herr Poſtſekre=
tär
a. D. Kaſpar Schnabel, der über 39 Jahre das hieſige Poſtamt zur
Zufriedenheit des Publikums und ſeiner Behörde verwaltet hatte. Seine
Verdienſte als Menſch und Chriſt ſchilderte Herr Pfarrer Korell am
Grabe in herzlichen, warm empfundenen Worten. Herr Poſtmeiſter
Becker gab ein Bild von der dienſtlichen Tätigkeit ſeines Vorgängers,
Auch hob er ſeine Sorge für das Perſonal hervor, dem er ein zwar
genauer aber auch gerechter Vorgeſetzter, väterlicher Freund und Be=
rater
geweſen ſei. Neun Jahre habe er ſich des Ruheſtandes erfreuen
dürfen, den er ſich in weit über 40jähriger angeſtrengteſter Dienſttätig=
keit
redlich er= und verdient habe. Kränze wurden niedergelegt vom
evangeliſchen Kirchenvorſtand, dem Poſtamt und Perſonal, ferner von
der Poſtamtsvorſtehergruppe Starkenburg.
Hirſchhorn, 2. Febr. Waſſerſtand des Neckars. Am 1.
Februar: 1,12 Meter; am 2. Februar: 1,16 Meter.
* Lampertheim, 1. Febr. Vorgeſtern abend gegen halb 10 Uhr ge=
riet
im hieſigen Nangierbahnhof der Rangierer Nikolaus Hofmeiſter
von Biſchofsheim zwiſchen zwei Wagen und wurde dadurch derart ver=
letzt
, daß der Tod ſofort eintrat. Unterſuchung wegen des Unglücks=
falles
iſt eingeleitet. Der Verunglückte hinterläßt Frau und ein Kind.
Unter zahlreicher Beteiligung fand geſtern die Beerdigung eines
unſerer älteſten Einwohner, des Herrn Simon Süß ſtatt. Er erreichte
ein Alter von 85 Jahren.
* Gernsheim, 1. Febr. Die letzte Sitzung des Gemeinderats hatte
als erſten Punkt zur Tagesordnung das Bauprogramm für 1927. Es
wurde beſchloſſen, den Bauluſtigen den Bauplatz zu 2 Mk. pro am
gegen Bezahlung in drei Jahresraten zu überlaſſen. Als Gemeinde=
darlehen
ſollen im Jahre 1927 für jede zu erſtellende Wohnung 600 Mk.
unter den Bedingungen des Stadtdarlehens gewährt werden. Voraus=
ſetzung
für die Darlehnsgewährung iſt das Vorhandenſein von 20 bis
25 Prozent Eigenkapital (Selbſthilfe mit eingerechnet). Mit der Ueber=
wachung
und Entſcheidung hierüber wurde die Verwaltung beauftragt.
Diejenigen Bauherrn, die über einen eigenen Bauplatz verfügen, ſollen
bis 1000 Mk. außerdem aus der Gemeindekaſſe erhalten unter der Be=
dingung
, daß dieſer Betrag in drei Jahresraten rückzahlbar iſt. Der
Zinsfuß iſt genau derſelbe wie bei Bauplatzverkäufen. Bis zur Stunde
haben ſich 24 Bauluſtige bei der Bürgermeiſterei gemeldet, ſo daß im
Wege der Darlehnsaufnahme für deren Befriedigung 21000 Mk. auf=
gebracht
werden müiſſen. Wenn auch die intereſſierenden Kreiſe mit dem
Beſchluſſe des Gemeinderates hinſichtlich der Höhe des Baudarlehens
von 600 Mk. für eine Wohnung nicht zufrieden ſein werden, muß man
ſich doch vor Augen führen, daß der Gemeinde noch andere Ausgaben
harren, beiſpielsweiſe die Errichtung eines Leichenhauſes und die
dringend notwendig große Reparatur des Stadthauſes u. dgl. m., Alles
ſoll jedoch getätigt werden im Rahmen eines Voranſchlages deſſen
Defizit ſich im Umfang des vorjährigen Budgets wahrſcheinlich halten
ſoll. Ob dies möglich iſt, bleibt abzuwarten, da durch die Ablöſung der
Markanleihen der Gemeinde für dieſes Jahr eine nicht ungewöhnliche
Belaſtung, die man im Rj. 1926 nicht kannte, im Voranſchlag in Er=
ſcheinung
tritt. Die Frage, ob die Gemeinde als ſolche baut, iſt noch
nicht geklärt. Ein Darlehensgefuch des Poſtſchaffners Michgel Kalter
wurde genehmigt. Einem Geſuch um Abgabe von Kies auf dem Himſch=
ling
wurde entſprochen, mit der Maßgabe, das das ausgegrabene Ge=
lände
einzuebnen iſt. Gegen das Baugeſuch des Weißbinders Joh.
Nikolaus Bickerle dahier, der außerhalb des Ortsbauplans ein Wohn=
haus
errichten will, fand die Gemeindevertretung nichts zu erinnern.
Hinſichtlich der Beſetzung einer Lehrerſtelle an der hieſigen katholiſchen
Volksſchule ſchließt ſich der Gemeinderat dem Beſchluß des Schul=
vorſtandes
an. Kommenden Samstag hält der Stenographenverein
Gabelsberger im Gaſthaus von Gg. Robert Huber Wwe, ſeine
diesjährige Generalverſammlung ab. Zur Tagesordnung ſtehen: 1. Ge=
ſchäftsbericht
, 2. Rechnungsablage, 3. Entlaſtung des Vorſtandes, 4. Vor=
ſtandswahl
, 5. Verſchiedenes.
M. Groß=Gerau, 1. Febr. Weinſteuerhinterziehung.
Der Gaſtwirt Wilhelm St. aus Ginsheim wurde wegen Weinſteuerhinter=
ziehung
von dem hieſigen Amtsgericht zu einer Geldſtrafe von 260 Mark
oder 26 Tagen Gefängnis und zu einer Werterſatzſtrafe von 346 Mark
verurteilt. Das Gericht begründete das Urteil damit, daß die Behaup=
tung
des Angeklagten, er müſſe freigeſprochen werden, weil das Wein=
ſteuergeſetz
aufgehoben ſei, nicht richtig iſt. Für das Gericht ſei die Zeit
der ſtrafbaren Handlungen maßgebend. Dieſe fallen in die Zeit, als
das Weinſteuergeſetz noch beſtand.

6 Mosbach, 1. Febr. Das Städtchen Mosbach ſtand zwei Tage im
ichen des Odenwaldklubs: am Samstag, 29., und Sonntag,
). Januar, hielt der Hauptousſchuß des Odenwaldklubs hier ſeine
Sitzung, am 29. feierte die hieſige Ortsgruppe ihr Dekorierungsfeſt und
im 30. fand die Gauverſammlung des ſüdlichen und ſüdöſtlichen Oden=
aldklub
=Gebiets hier ſtatt. Die Mitglieder des Hauptausſchuſſes waren
aſt vollzählig zu ihrer Verſammlung erſchienen und nahmen auch an
en beiden öffentlichen Veranſtaltungen teil. Schon beim Dekorierungs=
eſt
zeigte ſich, wie werwoll die Arbeit des Klubs im Intereſſe des Ge=
dankens
der Gemeinſchaftlichkeit iſt; nicht nur benachbarte Ortsgruppen
es Odenwaldklubs nahmen daran teil, auch aus Württemberg hatte
er Schwäbiſche Albverein Vertreter entſandt, ſo daß ſich Pfälzer und
ſchwaben mit den, größtenteils aus Heſſen ſtammenden, Vorſtandsmit=
jedern
des Geſamtklubs zuſammenfanden. Die Leitung des Dekorie=
ungsfeſtes
, das in der Form eines Kommerſes ſtattfand, hatte der
orſitzende der Mosbacher Ortsgruppe, Herr Handelsſchulvorſtand Dan=
enberger
, der in ſeiner Begrüßungsanſpache die beſondere Freude über
e Anweſenheit der Hauptausſchußmitglieder ausdrückte. Für dieſe
rach der 2. Vorſitzende (für den abweſenden Oberbürgermeiſter Dr.
bläſſing), Herr Hauptlehrer Weißert, Mannheim. Für den Verband
uutſcher Gebirgs= und Wandervereine ſprach deſſen Vorſitzender, Ober=
udiendirektor
Kiſſinger=Darmſtadt, auf das Vaterland Herr Kreisdirek=
r
Wolff=Worms, auf die Damen Herr Prof. Dr. Köſer=Darmſtadt,
w. Die feſtgekende Ortsgruppe, im Verein mit örtlichen Geſang= und
urnvereinen, bot alles auf, die Feſtgäſte zu unterhalten. Die Aus=
ichnung
der Wanderer nahm Direktor Kiſſinger vor. Am folgenden
ag war Mosbach das Ziel zahlreicher Klubgenoſſen aus dem weiten
Hebiet des Neckartals, von Mannheim. Schwetzingen. Heidelberg bis nach
Limpfen, aus dem kleinen Odenwald und dem Bauland. In der
Krone fand die Gauverſammlung des ſüdlichen und ſüdöſtlichen Oden=
valdklubgebiets
unter der Leitung Herrn Rechtsanwalts Rheindl= Mos=
ach
ſtatt, der in ſeiner Bearüßungsanſprache den Hauptausſchuß will=
mmen
hieß, wofür Herr Hauptlehrer Weißert dankte. Dann folgte
ne angeregte und fruchtbare Beſprechung über die verſchiedenſten
ragen: Odenwaldklubführer und Koſten des Klubs deſſen Zeitſchrift
Die Dorflinde, Werbetätigkeit, Vorträge. Verkehrswüinſche, Berawacht
denwald und manches andere. Die Veranſtaltung lieferte den Be=
vbeis
, daß im Odenwaldklub eifria gearbeitet wird und ließ erwarten,
dieſe Arbeit auch Erfolge zeitigt.

Eegen Hühneraugen und Hornhaut nur das ſeit 60 Jahren bewährte
Radllauersche Hühneraugenmittel.
Kein Pflaſtier anwenden! Pflaſer verrutſcht, daher wertlos Tauſende
nerkennungen. Packung M. 1. franko. Erhältlich in den größeren
Apotheken und Drogerien
Nur echt mit der Aufſchrift Radlauers Kronenapotheke, Berlin W. 8.
UV 276
Nachahmungen weiſe man zurück.

Rheinheſſen.
* Borms, 1. Febr. Diebſtähle. Aus dem Hausflur des fran=
zöſiſchen
Offizierskaſinos wurde geſtern abend ein Herrenfahrrad ge=
ſtohlen
, kurz darauf vor dem Hauſe Römerſtraße 34 ein zweites Herren=
fahrrad
. Ferner wurden heute früh gegen 8 Uhr in der Alzeyer Straße
ein Damenrad und heute mittag vor der Poſt wieder ein Herrenrad ent=
wendet
. Es ſcheint ſich um einen Dieb zu handeln, der die Sache ſchon
im großen betreibt und offenbar einen ſchwunghaften Handel mit um=
komponierten
Fahrrädern eröffnen will. In der letzten Woche, der
Tag iſt noch nicht feſtzuſtellen, wurden aus einem Hintergebäude in der
Rheinſtraße ein ganzer Wurſt= und Schinkenvorrat, das Ergebnis einer
kurz vorher ſtattgefundenen Hausſchlachtung, geſtohlen. In der vor=
letzten
Nacht ſind Diebe in das hieſige Gewerkſchaftshaus eingedrungen,
anſcheinend mit einem Nachſchlüſſel. An der Türe des Bureaus wurde
die Füllung herausgeſtemmt, der Kaſſenſchrank wurde vergeblich ver=
ſucht
, zu öffnen, dafür aber eine Schreibtiſchſchurblade erbrochen und der
Vorrat an Briefmarken (etwa für 10 Mark) geſtohlen, außerdem alke
Briefmarken aus der Inflationszeit. Auch die übrigen Schränke und
Schubladen wurden durchwühlt, doch iſt den Einbreihern weiteres wert=
volles
Material nicht in die Hände gefallen. Die Täter ſind unerkannt
entkommen, doch herrſcht in den Kreiſen des Volkshauſes große Ent=
rüiſtung
, daß Einbrecher ſich nicht ſcheuten, ſogar das Eigentum der Ge=
werkſihaft
anzutaſten.
Oberheſſen.
* Bad=Nauheim, 2. Febr. Durch einen heftigen Schrecken die
Sprache wiedergefunden. Der Kriegsteilnehmer Georg
Langsdorf war während des Feldzuges verſchüttet worden und verlov
die Sprache und konnte ſeit 10 Jahren nicht ſprechen. Letzte Nacht hatte
er nun einen ſchweren Traum, ſtürzte aus dem Bett und glaubte das
Haus ſtürze auf ihn. Als die Angehörigen herbeieilten, konnte en
ſprechen, allerdings nur gebrochen. Der Arzt hofft, ihn wieder heilen
zu können.
* Friebberg, 1. Febr. Im Deutſchen Haus fand am Samstag
abend die Hauptverſammlung der Turngemeinde unter Vorſitz von
Herrn Studienrat Thierolf ſtatt. Der Schriftführer, Herr Studienrat
Schuchmann, erſtattete den Geſchäftsbericht, aus dem hervorging, daß
der Verein zurzeit beinahe 800 Mitglieder zählt, und in dem er darauf
hinwies, daß der Geiſt und nicht die Form der Deutſchen Turnerſchaft
die Hauptſache ſein müſſe. Die Turnbeteiligung in allen Abteilungen
iſt, wie Herr Oberturnwart Jöckel berichtete, ſehr gut, und die Erfolge
bei auswärtigen Wettkämpfen zeugten von der guten Ausbildung dev
Turner. Den Kaſſenbericht erſtattete Herr Hilgenberg; die Geſamtein=
nahmen
belaufen ſich auf 6500 Mk. Die Frage des Turnhallenneubaues
wurde ſehr lebhaft beſprochen, doch iſt an die Ausführung nicht zu den=
ken
, ehe nicht eine geſicherte finanzielle Grundlage geſchaffen werden
kann. Im Saale des Hotels Trapp feierte der Eiſenbahnerverein
Friedberg am Samstag abend ſeine Fahnenweihe. Die Spitzen der Be=
hörden
waren vertreten, darunter der Reichsbahndirektionspräſident
Dr. Noſen mit Frau aus Frankfurt a. M., Herr Kreisdirektor Dr. Geb=
hardt
und der Bürgermeiſter, Herr Dr. Seyd. Die Feſtrede hielt den
bekannte Eiſenbahndichter Eggersglüß aus Braunſchweig. Von befreun=
deten
Vereinen wurden Fahnennägel überreicht. Ein boſonders wert=
voller
Programmpunkt war der von einem verſtärkten Orcheſter geſpielte
Eiſenbahnermarſch mit Eiſenbahnmotiven, der eigens für dieſen Abend
von dem Friedberger Komponiſten Hermann Hanſtein komponiert war.
Am Schluß der Veranſtaltung wurde noch eine dramatiſche Szene aus
dem Leben des Eiſenbahners geſpielt, die von Herrn Eiſenbahnrat
Ucko, in deſſen Händen auch die Leitung des Abendss lag, verfaßt war,
* Aus Oberheſſen, 2. Febr. Zahlreiche Landsleute aus
Amerika werden im Laufe des Frühjahrs und Sommers im Heſſen=
lande
erwartet. Der Heſſen=Darmſtädter Volksfeſtverein aus New=York
und der Heſſen=Darmſtädter Schützenverein aus New=York werden eing
Reiſe nach Deutſchland unternehmen, die Leitung wird W. Strauß, ein
geborener Friedberger, übernehmen Ihr Beſuch gilt beſonders der
heſſiſchen Heimat und den Städten Darmſtadt, Mainz, Worms Bingen,
Offenbach, Gießen, Grmberg. Die Geſellſchaft wird ſich in Bad= Nau=
heim
auflöſen, um den Teilnehmern Gelegenheit zu einer Kur oder zu
einem Beſuch im Heimatort zu geben. Der Schottener Männer=
chor
aus New=York begibt ſich zum 90jährigen Jubelfeſt des Schottenen
Turn= und Geſangvereins nach Schotten. Auch unſeve Nachbarſtadt
Marburg erwartet zu ihrem 400jährigen Univerſitätsfubiläum den
Kurheſſenverein aus Neſ=York und den Verband ehemaliger Marburger
Studenten aus den Vereinigten Staaten. Da die Mitglieder dieſer
Vereine in Deutſchlands ſchwerſter Zeit mit offener Hand viel Elend und
Not linderten, ſo iſt all den lieben Landsleuten von drüben ein Herz=
licher
Willkomm gewiß.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 3. Februar. 1.30: von Kaſſel: Kaſſeler Hausörch
Programm: Schubert und Mendelsſohn. O 3.30: Stunde der
Jugend. Fr. Grebenſtein: Eine Eiſenbahngeſchichte‟. Für Kinder
vom 12. Jahre ab. O 4.30: Tanzſchlager. O 5.45: Leſeſtunde: Aus
Die Kultur der Renaiſſance in Italien von Jacob Burckhardt,
O 6.15: von Kaſſel: Die Briefmarke im Dienſt der Wohltätigkeit,
von Dr. Gumpert. O 6.45: Südweſtdeutſcher Radio=Club. O 7.15:
Italieniſch. O 8.15: Schubert=Abend. Ausf.: Karl Jörn=Darmſtadt
(Tenor). Flügel: Dr. Merten. O 9.15: Vortragsabend Irene
Trieſch=Berlin. Strindberg: Hymnus an das Weib; Hochſommer im
Winter; Spieldoſe: Eva, Szene a. Nach Damaskus Baude=
laire
: Die Augen der Armen Turgenieff: Der Freund; Den
Dummkopf. Whitman: Gedichte. Paul: Rede des toten
Chriſtus vom Weltgebäude herab, daß es keinen Gott gibt. An=
ſchließend
bis 12.30: Kaffee Sacher: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Donnerstag, 3. Febr. 3.50: Hauswirtſchaftl. Frauenſtunde.
O 4.15: Volkstümlicher Nachmittag. Leit.: Ernſt Stockinger. Mitw.:
Käte Mann, Hans Hanus, Alfr. Kaul (Harm.), O. Senfert
(Flügel). O 6.15: Dramat. Funkſtunde (Schauſpiel). O 6.45:
Aerztevortrag. Dr. Goldmann: Zur Frage der Queckſilberver=
giftung
durch Amalgamfüllungen. O 7.15: Kuſtos Fiſcher: Der
Naturforſcher im Hauſe. O 8: Uebertr. aus der Liederhalle.
Philharm. Orch. Dir.: Gen.=Muſikdir. Prof. von Hauſſegger.)
Mozart: Sinfonie Es=dur. Beethoven: Ouv. Coriolan. Sinf.
A=dur. Anſchl.: Uebertr. aus Freiburg: Bunter Abend. Mitw.:
Meta Liebermann, Sylveſter Bunſel, G. Kallenberger, Eliſe Kramm,
vom Stadtth. Freiburg. Künnecke: Strahlender Mond aus Vetter
von Dingsda. Strauß: Lied aus Tereſina. Kalman: Aus
Hollandweibchen. Komm Zigan aus Gräfin Mariza. Strauß:
Gondellied aus Eine Nacht in Venedig. Lehar: Hab ein
blaues Himmelbett, aus Frasquita. Heitere Dialektvorträge.
Lieder zur Laute. Kalman: Duett aus Gräfin Mariza.
Strauß: Duett aus Tereſina. Lachlied. Zoozmann: Der Drache.)
Schnadahüpferl. Heitere Dialektvorträge,
Berlin.
Donnerstag, 3. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.)
O 4: Dr. Knauß: Im Großflugzeug nach Peking. O 4.30: Kapelie
Gebr. Steiner. Rakoczy=Marſch. Nicolai: Ouv. Die luſtigen
Weiber. Strauß: Liebeslieder. Tſchaffowsky: Fant Eugen
Onegin. Drdla: Souvenir. Helmesberger: Valſe aus Die
Perle von Iberien. Delibes: Coppelia. Hyſſon: Singavore.
Translateur: Was Blumen träumen. Adam: Ouv. Wenm
ich König wär. Wagner: Träume. Verdi: Finale 2 aus Aida.
G 6.15: S. Doerſchlag: Das moderne Auto und ſeine Beurteilung.
G. 6.40: H. Buſchmann: Die Stellung des Werkmeiſters im
Wirtſchaftsleben. O 7.05: Spaniſch. O 7.40: R. Kaſtner: Einf.
zu dem nachfolgenden Orcheſtertonzert. O 8: Oeſterr. Novelliſten=
Abend: Raoul Auernheimer Einf.: Georg Engel. Staniol,
Kindergeſchichte, gel. von Ida Orloff. Mörder Beginsky, gel. vom
Dichter. Die Hochtour, gel. von Dr. Forlner. O 9: Orcheſtermuſik.
Weingartner: Sinfonie Nr. 5. Rich. Strauß: Tod und Ver=
klärung
, Tondichtung, op. 24. Berliner Funk=Orcheſter. O 10.30:
Tanzmuſik Kapelle Kermbach.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 3. Februar. 9: Deutſche
Landwirtſchafts=Geſellſchaft: Verſammlung der Saatzuchtabteilung‟
O 2.30: Die amerikaniſche Wohnung. O 3: Dr. phil. Wegner: Der
Sternhimmel im Februar. O 3.30: Dr. Wienert: Die akademiſchen
Berufe. Studium und Ausſichten. O 4: Prof. Dr. Gins: Forde=
rungen
der öffentl. Geſundheitspflege und d. Schule. O 4.30: Aus
dem Zentralinſtitut. O 5: Ob.=Reg.=Rat Dir. Dr. Sinons:
Deutſchland und Auslandsdeutſchtum: Der Wert der Wechſel=
beziehungen
in Gegenwart u. Zukunft. O h.30: Prof. Dr. Stahl=
berg
: Was wiſſen wir vom Meere. O Mittergutsbe
Wrede:
Betriebswirtſchaftl. Tagesfragen. O 6 30: (5
C. M.
Alfieri: Spaniſch f. Fortgeſchrittene. O 6.55: Dr. Foriner, Wien:
Sprechkunſt der Gegenwart: Aus altöſterreichiſchen Dichlungen.
O 8.30: Uebertr. aus Hamburg.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Donnerstag, den 3. Februar 1927

Nummer 34

Famittennachrichtenf

Todes=Anzeige.

Heute früh wurde unſer herzensguter Vater,
Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater

Herr

Ernſt Emil Winkel

Veteran von 1870/71

von ſeinem langen, mit vieler Geduld ertrage=
nem
Teiden durch einen ſanften Tod erlöſi.

In tiefer Trauer:
Familie Oebus, Darmſiadt
Familie Hirt, Bratislava
Familie Hammer, Kaiſerslautern.

Darmſtadt, den 2. Februar 1927.
Viktoriaplatz 8.

(2239

Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag 2 Uhr
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſiatt.

Statt Karten.

Heute vormittag entſchlief mein lieber Mann,
unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater, Groß=
vater
, Bruder, Schwager und Onkel

Herr
Karl Elwert

im Alter von 81 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Amalie Elwert.
Darmſtadt, den 2. Februar 1927.
( 2985

Die Beerdigung findet Samstag, den 5. Februar 1927,
vormittags 11 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Gäriner

Friedrich Nau

ſagen wir Allen unſeren herzlichen Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Kleberger für die troſt=
reichen
Worte am Grabe, den Schweſtern der Lukas=
gemeinde
, der Gärtnervereinigung, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, dem Klub Fröhlichkeit, dem Odenwaldklub
Frankonia, ferner allen Verwandten, Freunden und
Bekannten für die zahlreichen Kranzſpenden und allen
denen, die ihm die letzte Ehre erwieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen:

a94g) Frau Loniſe Nau und Kinder.

Berichtigung.
In der geſtrigen Dankſagung der
Familie Kunkel iſt ein Druckfehler
unterlaufen. Es muß heißen
Frau
Lena Kunkel
anſtatt Lina Kunkel.

Herzlichen Oank.
Es iſt uns nicht möglich, Allen für
die anläßlich unrer Goldnen Hoch=
zeit
erwieſenen Aufmerkſamkeiten, für
die vielen Geſchenke und die überreichen
Blumenſpenden und Glückwünſche per=
ſönlich
unſeren Dank auszu prechen. Es
ſei uns deshalb geſtattet, dies hiermit
zu tun. Insbeſondere danken wir auch
der Freiwilligen Feuerwehr Darmſtadt,
der Städtiſchen Berufs euerwehr und
der Singmannſchaft der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 für die herzliche Anteil=
nahme
an unſrer Feier.
1892
Jakob Bauſcher und Frau.

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Seite 10

Donnerstag, den 3. Februar 1927

Nummer 34

Spott Spiet und" Tarnen.

Hanuvat.
Süddeutichland-Brandenburg.
Wir Darmſtädter haben nur ſelten die Annehmlichkeit, hervor=
ragende
ſportliche Ereigniſſe, die über die Bedeutung von Wettkämpfen
zwiſchen einzelnen Vereinen hinausragen, innerhalb unſerer eigenen
Stadt zum Austrag gebracht zu ſehen. Es liegt dies wohl in erſter
Linie daran, daß die Nähe von Frankfurt mit ſeinem wunderbaren
Stadion die einzelnen Sportbehörden veranlaßt, repräſentative und ſon=
ſtige
Großkämpfe nach dort zu verlegen, zumal Frankfurt von jeher
bewieſen hat, daß es imſtande iſt, ungeheure Zuſchauermaſſen bei ſolchen
ſportlichen Veranſtaltungen anzulocken. Um ſo mehr ſollte es für uns
Darmſtädter Veranlaſſung ſein, bei allen denfenigen Spielen, die wir
dem Umſtand zu verdanken haben, daß die erſte Handballmannſchaft des
Sportvereins Darmſtadt 1898 in den beiden vergangenen Spieljahren
den Titel eines ſüddeutſchen Meiſters erringen konnte und ſich Darm=
ſtadt
dadurch zu der Handballhochburg Süddeutſchlands entwickelte, durch
regſtes Intereſſe und durch intenſive Anteilnahme für einen würdigen
Rahmen und eine muſtergültige Organiſation zu ſorgen.
Man kann wohl ohne Uebertreibung ſagen, daß von den vielen
hervorragenden Handballſpielen, die wir in den letzten Jahren auf dem
Darmſtädter Stadion zur Abwicklung gebracht ſahen, kein einziges an
die Bedeutung des Spieles vom 13. Februar heranreichte. Mögen die
beiden Endſpiele um Süddeutſchlands Meiſterſchaft gegen die Spiel=
vereinigung
Fürth, das Privatſpiel gegen Halle und der Kampf der
repräſentativen Vertretungen von Süd= und Weſtdeutſchland noch ſo
intereſſant geweſen ſein, ſo werden ſie trotzdem zweifellos durch die Be=
gegnung
zwiſchen Süddeutſchland und Brandenburg übertroffen.
Dies iſt leicht erklärlich. Der Brandenburgiſche Verband ſtellte,
ſeitdem die deutſche Handballmeiſterſchaft von der deutſchen Sportbehörde
zum Austrag gebracht wird, ſrets den deutſchen Handballmeiſter und
zwar in Geſtalt des Polizeiſportvereins Berlin. Mag man auch zu=
geben
, daß die Berliner Poliziſten den Weg zur Meiſterſchaft dadurch
erleichtert bekamen, daß das Endſpiel jeweils in Berlin zur Abwicklung
gelangte, ſo läßt ſich doch aus den klaren Siegen, mit denen ſie immer
die Endſpiele gewannen, unſchwer die hervorragende Spielſtärke erken=
nen
; wenn man bedenkt, wie des öfteren die Berliner die Hallenſer
Poliziſten, gegen die die Darmſtädter auf deren Grund bisher niemals
gewinnen konnten, mit hohen Reſultaten trotz fremden Publikums zu=
ſammenſpielten
, dann dürfte daraus unſchwer der Schluß gezogen wer=
den
, daß Berlin wohl den ſpielſtärkſten Landesverband in Handball
darſtellt. Gerade die Vertretung dieſes Verbandes bei der Arbeit zu
ſehen, dürfte von höchſtem ſportlichen Genuß ſein, zumal die Einheitlich=
keit
der Leiſtung der Berliner Vertretung dadurch gewährleiſtet iſt, daß
die geſamte Nepräſentation dem Berliner Meiſter, alſo dem Polizei=
ſportverein
Berlin, übertragen wurde.
Wenn man gerade hier in Darmſtadt dem Auftreten des Berliner
Meiſters mit beſonderer Spannung entgegenſieht, ſo liegt dies haupt=
ſächlich
daran, daß dem ſüddeutſchen Meiſter bisher nie Gelegenheit ge=
geben
war, ſeine Spielſtärke mit den Poliziſten aus der Reichshauptſtadt
zu meſſen. Nun iſt ja der bevorſtehende Kampf kein Treffen des ſüd=
deutſchen
Meiſters gegen den Berliner Meiſter, ſondern eine Begeg=
nung
der Berliner und Süddeutſchen Verbandsmannſchaft die als
Zwiſchenrunde des deutſchen Handballzirkels der Ermittlung des einen
Kandidaten zum Pokalendſpiel dienen ſoll. Und trotzdem wird das
Spiel ein ausgezeichneter Maßſtab zur Vergleichung der Spielſtärke
der beiden Landesmeiſter darſtellen. Dies aus dem Grunde, weil der
Spielwart des ſüddeutſchen Leichtathletikverbandes in richtiger Erkennt=
nis
der Situation der Einheitlichkeit der Verbandsvertretung, ähnlich

wie Berlin, dadurch geſichert hat, daß er acht Spieler des Sportvereins
Darmſtadt 1898 aufſtellte, ſo daß nur der Poſten des Linksaußen, des
rechten Läufers, und eines Verteidigers durch auswärtige Spieler, d. h.
durch Nürnberger, beſetzt werden mußten. Gerade dadurch iſt die Ge=
währ
dafür geboten, daß Süddeutſchland nicht von vorneherein gegen=
über
dem einheitlichen Syſtem der Berliner Auswahlelf in Nach=
teil
gerät.
Fußball.
V.f. R.,Borufſia Dornheim.
Zum 3. Verbandsſpiel der Rückrunde muß die erſte Elf des
V.f.R. nach Dornheim. Nach den letzten Reſultaten, die die Mann= der Boruſſen gerade gegen die Spitzenvereine herausholte, geht
am Sonntag der V.f.R. einen ſehr ſchweren Gang. Wenn man ver=
gleicht
, daß Dornheim noch Punkte holen will, um ſich ganz aus der
Abſtiegzone zu entfernen, und V.f.R. keine Punkte verlieren darf, wenn
er nicht ſeine Ausſichten auf die Meiſterſchaft verringern will, dann wird
es jedenfalls einen ſehr harten Kampf geben. Hoffen wir, daß zu
dieſem Spiel ein gerechter Leiter beſtimmt wird. V.f.R. tritt in der
alten Aufſtellung an, leider immer noch ohne den verletzten Möſer.
Durch die Benutzung eines Autobus, iſt allen Mitgliedern eine billige
Gelegenheit geſchaffen, ihrer erſten Mannſchaft zu ſolch ſchwerem Spiel
den nötigen Rückhalt zu geben.
Zweite Mannſchaft gegen Dornheim, Exerzierplatz.
Junioren gegen 2. Bensheim, Exerzierplatz.
3. Mannſchaft gegen Sportverein 98 3
1. Jgd. gegen 1. Jad. Bensheim. Exerzierplatz.

der im Aufbau begriffen. Wenn es den jungen Kräften auch noch nichr
zum Siege langt, ſo werden ſie ſich doch bemühen, ehrenvoll abzuſchnei=
den
. Ueber nähere Einzelheiten werden wir zurückkommen, wenn uns
die Mannſchaftsaufſtellung Wiesbadens bekannt iſt. Der Wettkampf
beginnt am Sonntag, nachmittags um halb 4 Uhr.
Geſchäftliches.
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Deutſchlands koſtenfrei abgegeben. Man greife zu, ſolange der Vor
rat reicht.

Schwimmen.

Klubzweikampf zwiſchen V.f.L. Rot=Weiß 1922 und SCl. Wiesbaden 1911
am Sonntag, den 6. Februar, nachmittags ½4 Uhr.
In der Erkenntnis, daß die offenen Schwimmfeſte nicht mehr ihren
Zweck voll und ganz erfüllen, hat ſich der V.f.L. Rot=Weiß für dieſen
Winter mehrere auswärtige Vereine zu Klubzweikämpfen verſchrieben.
Dieſe Wettkämpfe haben den Vorteil, daß die geſamte Wettkampfmann=
ſchaft
an den Start kommt und außerdem geben nur ſie allein ein Bild
über die Stärke eines Vereins ab, denn hier entſcheidet nicht ein guter
Schwimmer, die ſogenannte Kanone den Sieg, ſondern die gleichmäßig
gute Ausbildung aller Kräfte. Vor kurzem hatte V.f.L. Rot=Weiß den
SV. Aſchaffenburg zu Gaſt, den er ziemlich hoch abfertigte, gewann doch
V.f. L. ſämtliche Wettkämpfe. Der SCl. Wiesbaden gibt einen bedeutend
ſtärkeren Gegner ab und hat im deutſchen Schwimmverband einen guten
Namen. Er iſt ein Verein von über 1000 Mitgliedern, was für einen
Spezialverein, der nur Schwimmen betreibt, eine erkleckliche und ſeltene
Zahl iſt. Der Klub verfügt infolgedeſſen auch über ein großes Material
guter Kräfte, von denen Schellenberg, ein bekannter Kurz= und Mittel=
ſtreckler
, der Beſte iſt. Die Stärke Wiesbadens iſt wohl am beſten ge=
kennzeichnet
durch ihren Sieg über den SV. Frankfurt. Heſſen=Worms
u. a., und auch V.f.L. Rot=Weiß wird ſich gehörig anſtrengen müſſen,
wvenn er ehrenvoll abſchneiden will. Der Klubzweikampf iſt als Retour=
kampf
zu betrachten, den Vorkampf hat SS. Möwe voriges Jahr ver=
loren
und es iſt die Abſicht der Vereinigten, diesmal das Reſultat gün=
ſtiger
zu geſtalten.
Das Programm enthält Bruſt=, Lagen= und Handballüberhand=
ſtaffeln
für Knaben, Jugend und Herren, zwei große Staffeln, Strecken=
tauchen
, Schauſpringen, ſowie ein Jugend= und ein Herrenwaſſerball=
ſpiel
. Nach längerer Pauſe werden auch die Damen erſtmalig wieder zu
Worte kommen. Die Damenabteilung, die im letzten Jahr wenig von
ſich hören ließ, iſt unter der bewährten Leitung von Frl. Müller wie=

Briefkaſien.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonymen Afragen werden
nicht beantwortet.
A. M., T. Auch in der angedeuteten Richtung wird wohl nur die
Nachſuchung eines Patents in Frage kommen können. Wir empfehlen
Ihnen die Anſchaffung der Broſchüre: Die Verwertung von Erfindun
gen. Ein Leitfaden für Erfinder und Kapitaliſten; neu herausgegeben
von Dr. G. Rauter, Patentanwalt in Berlin. 4. Auflage. Carl Mas
hold, Verlagsbuchhandlung in Halle a. S., 1926.
A. Z. 7. Ja. Der Steuerſatz beträgt ſeit 1. April 1926: 0,75 von
Hundert des Entgelts.
Neugieriger: Das erſte Zeppelinluftſchiff paſſierte am 4. Auguſf
1908 Darmſtadt. Es iſt am folgenden Tage bei Echterdingen verbrannt
Abonnent. Der dritte Teil von 2 Mark 16 Pfg. 72 Pfg. pro
Woche iſt unſeres Erachtens nur pfändbar.
R., hier. Nach § 1617 B.G.B. iſt das Kind, ſolange es dem elter
lichen Hausſtand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten
wird, verpflichtet, in einer ſeinen Kräften und ſeiner Lebensſtellung erif
ſprechenden Weiſe den Eltern in ihrem Hausweſen und Geſchäft Dienſt
zu leiſten.
R. hier. Nach § 26 des Anleiheablöſungsgeſetzes bleibt die Vorzugs
rente bei der F.ſtſetzung einer Unterſtützung öffentlich=rechtlicher Art für
den Gläubiger außer Anſatz, ſoweit ſie den Betrag von 270 Mk. für da
Jahr nicht überſteigt. Hat der Gläubiger neben der Vorzugsrente Ein
nahmen aus Anſprichen, die der Aufwertung nach dem Aufwertungs
geſetz unterliegen, ſo bleiben dieſe Einnahmen und die Vorzugsrent
bis zum Geſamtbetrage von 270 Mk. für das Jahr außer Anſatz.

ſteite

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Freitag, den 4. Februar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 2. Februar 1927.)
Ueber England breitet ſich ein neues Hochdruckgebiet aus, das aud
unſere Wetterlage beeinfluſſen wird und mit trockenem, kälterem Wette
zu rechnen iſt.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe

Verantworilich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Neich m
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmau
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, für /
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Rummer 34

Donnerstag, den 3. Februar 1927

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Reich und Ausland.
Zum Fall Grebenau.

Rei V
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wsV. Frankfurt a. M. Von der Familie
Brebenau wird uns geſchrieben: Die Familie des
Juweliers Joſef Grebenau legt Wert auf die Feſt=
ſtellung
, daß all das, was bis jetzt von den angeb=
lichen
Beziehungen des Ermordeten zu unlauteren
Elementen an die Oeffentlichkeit gelangt iſt, lediglich
auf den Ausſagen eines um ſein Leben kämpfenden
überführten Mörders beruht. Die Familie Grebenau
heſtreitet mit aller Entſchiedenheit das Vorhandenſein
derartiger Beziehungen und bittet die Oeffentlichkeit,
mit ihrem Urteil über die Perſönlichkeit des Ermor=
geten
bis zur Gerichtsverhandlung zurückzuhalten,
von der die Familie erwartet, daß ſie auch den
leiſeſten Zweifel hinſichtlich der Perſönlichkeit des
Ermordeten zerſtreuen wird.
* Frankfurter Chronik.
wsN. Ein Kühlhaus in der Frank=
furter
Großmarkthalle. Der Magiſtrat hat
einer Vorlage wegen Errichtung eines Kühlhauſes
in der neuen Großmarkthalle zugeſtimmt. Im ur=
ſprünglichen
Proſpekt waren zwar bereits Kühlräume
für den engeren Marktverkehr vorgeſehen. Die Be=
dürfniſſe
des Großhandels laſſen indes die Errichtung
eines Kühlhauſes geboten erſcheinen, damit der Groß=
handel
für die Benutzung von Kühlhäuſern nicht auf
auswärtige und private Einrichtungen angewieſen
bleibt. Nach den vorliegenden Koſtenanſchlägen wird
ſich die Errichtung des Kühlhauſes auf rund 700 000
Mark ſtellen. Ein neuer Volkspark in
Frankfurt. Der Magiſtrat hat ſich bezüglich der
Verwendung des früheren v. Stumpf=Brentano’ſchen
Parkes in Rödelheim grundſätzlich mit einem Pro=
felt
einverſtaden erklärt, das in Verbindung mit der
regulierten Nidda die Herſtellung eines Schwimm=
bades
mit Planſchweiher, die Schaffung eines Volks=
parks
innerhalb des wertvollen Baumbeſtandes und
die Einrichtung eines Schulgartens vorſieht. Es
handelt ſich dabei um Schaffung einer großzügigen
landſchaftlichen Anlage, die für den äußeren Weſten
der Stadt in Zukunft zweifellos ein hervorragender
Anziehungspunkt werden wird. Die Ausführung des
Projektes ſoll als Notſtandsarbeit alsbald in Angriff
genommen werden. Schwindelhaftes Un=
ternehmen
. Das Verſandgeſchäft Union in
Chemnitz, deſſen Inhaber ein Kaufmann Jeguda
Wachs aus Rumänien iſt, annonciert überall in
Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz Vergebung
von Heimarbeit unter verlockenden Verdienſtaus=
ſichten
. Auf dieſe Annoncen zahlen vielfach arme
Leute Beträge von 1225 Mark, die ſie reſtlos ver=
lieren
und dazu noch Koſten für die Briefe und Re=
klamationen
und Klagen ausgeben. Vom Auto
überfahren. Am Mittwoch vormittag gegen
8 Uhr ſtieg am Eſchersheimerturm ein 10fähriger
Schulknabe von einer dort haltenden Straßenbahn
aus. Als er ſich über die Fahrbahn nach dem
Bürgerſteig begeben wollte, wurde der Junge von
einem vorüberſauſenden Auto erfaßt, überfahven und
ſo ſchwer verletzt, daß er im Heiliggeiſthoſpital ein=
geliefert
werden mußte.

Vorgetäuſchtes Eiſenbahnattentat.
Im. Ludwigshafen. Laut Mitteilung der
Reichsbahndirektion wurde auf der Bahnſtrecke zwi=
ſchen
Mertesheim und Aſſelheim in der Pfalz auf den
uncs
Schienen verſchiedene Steine aufgehäuft vorgefunden
und entfernt. Es wird vermutet, daß der Anſchlag
EIGn
nur vorgetäuſcht worden iſt, um durch Anzeige eine
Belohnung zu erhalten. Ein Mann von der Bahn=
agentur
, der dies zugab, wurde verhaftet.
Ra

Die Unterſchlagungen bei der Badiſchen
Girozentrale.
40 000 Dollars auf die Seite geſchafft.
fm. Karlsruhe. Als die Inflation 1923 ihr
Ende erreichte und die Markwährung ſtabiliſiert
wurde, gab die badiſche Landwirtſchaftskammer wert=
beſtändiges
auf Dollars lautendes Geld heraus, das
durch die Badiſche Girozentrale in Umlauf geſetzt
wurde. Dieſe Zahlungsmittel wurden bald darauf,
ebenſo wie die anderen Zahlungsmittel, die Eiſen=
bahn
, Fabriken und Sparkaſſen ausgegeben hatten,
über die Kaſſe der Girozentrale eingezogen und gegen
Reichsſchatzanweiſungen umgetauſcht. An der Kaſſe
der Girozentrale ſaß damals der 45 Jahre alte vor=
beſtrafte
Bankbeamte Eugen Hofmann, durch deſſen
Hände große Geldbeträge, die zu bündeln allein 15
Leute nötig waren, gingen. Es war ihm nicht mög=
lich
, von Tag zu Tag richtig abzurechnen. Die erſt
nach einiger Zeit vorgenommene Abrechnung ergab
einen Ueberſchuß von 160 000 Mark wertbeſtändigem
Geld, den ſich Hofmann buchungsmäßig nicht zu er=
Hären wußte; der Ueberſchuß war auf die bei dem
Tauſchgeſchäft vereinnahmten Proviſionen zurückzu=
führen
. Hofmann unterſchlug den Betrag von
40 000 wertbeſtändigen Dollars der Landwirtſchafts=
kammer
und deponierte den Betrag für ſich auf drei
Mannheimer Banken. Zum Teil verwendete er das
Geld zur Anlage von Wertpapieren; ferner kaufte er
ſich Gold, Schmuckſtücke und Uhren in Pforzheim.
Die Quittungen über die Bankeinlagen verſteckte er
in einem Geheimfach, das er in die Decke ſeiner
Wohnung einpraktiziert hatte. Am Mittwoch vor=
mittag
hatte ſich der ungetreue Kaſſierer wegen Unter=
ſchlagung
und Untreue vor dem hieſigen Schöffen=
gericht
zu verantworten, das auf eine Strafe von
Einem Jahre drei Mongten erkannte,

Eröffnung der Meiſterſchule für Deutſchen
Buchdruck.
München. In Anweſenheit zahlreicher Ver
kreter der deutſchen Buchdruckerorganiſationen un
Einer Reihe von Ehrengäſten, unter denen ſich au
Reichstagspräſident Loebe ſowie Vertreter ſtaatlich
und ſtädtiſcher Behörden befanden, wurde am Diens
tag hier die Meiſterſchule für Deutſchen Buchdru
eröffnet. Den Eröffnungsakt vollzog Oberbürge
meiſter Scharnagl. In Vertretung des Kultu
miniſteriums beglückwünſchte Miniſterialrat. Daxen
berger die Schule und übergab als Patengeſchenk de
baheriſchen Regierung eine Stiftung von 50 000 M
Den Feſtvortrag hielt Prof. Fritz Götz von der Lei
Ziger Akademie, der über Münchens und Baherns 9.
tteil am techniſchen Fortſchritt im Buchdruckgewer!
ſprach.
Feuer auf einer ſächſiſchen Grube.
Auf der Grube Alt=Groitzſchen bei Zeitz brach in
folge Funkenfluges ein Brand aus. Der Fördertu;
nund die aus Holz gebaute Bunkeranlage, ſowie einit
kWagen mit Kohlen ſind verbrannt. Es gelang, di
rwertvolle Seilbahn, auf der die Kohlen nach Neu
9Broitzſchen befördert werden, zu erhalten.

Der Ooppelmord in
Das Arteil.
WSN. Frankfurt. Im Mordprozeß Hermann
wurde das Zeugenverhör fortgeſetzt. Die Zeugen,
darunter Polizeibeamte, Arbeitgeber, Verwandte der
Getöteten ſowie zwei frühere Freundinnen des Mör=
ders
, machten allerlei für die Beurteilung des Charak=
ters
des Angeklagten wichtige Ausſagen. Der Zeuge
S., ein Verwandter des Angeklagten, ſagte aus, daß
Hermann nach ſeiner Ueberzeugung etwas verſtockt ſei,
er ſei ein Menſch mit zweierlei Naturen in ſich. Ein
anderer Zeuge, der mit ihm zuſammengearbeitet hatte,
ſagte aus, daß in Angeſtelltenkreiſen man Hermann
für einen Menſchen gehalten hätte, der ſpinne und
etwas an der Erbſe gehabt hätte. Als Fabrikange=
ſtellter
habe er Mädchen, die mit ihm arbeiteten, mit
unſittlichen Anträgen verfolgt. Dabei habe er ein
dummes impertinentes Lachen zur Schau getragen.
Der Zigarrenhändler S. ſagte aus, daß H. in den
Tagen vor der Tat ſtets aufgeregt geweſen ſei und
dem Briefträger entgegengelaufen ſei, weil er Liebes=
briete
erwartete. Der Prokuriſt Hufnagel, deſſen
Frau und Schweſter von Hermann erſchoſſen wurden,
gibt erregt an, daß ſeine Schweſter den Kerl im
Morgen= und nicht im Schlafrock empfangen habe. Sie
habe entſetzt gerufen: Der Kerl hat mich angepackt!
Schaff ihn hinaus! Er habe dem Angeklagten tele=
phoniſch
das Betreten der Wohnung unterſagt. Der
Angeklagte habe nicht zwei, ſondern drei Menſchen=
leben
auf dem Gewiſſen, denn ſeine immer noch ſchwer
kranke Mutter ringe mit dem Tode und der Arzt
zweifle an ihrem Aufkommen. Hierauf wird die
Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen und hinter verſchloſſenen
Türen das Sexualleben Hermanns erörtert, wobei
man erfährt, daß er einen ſehr regen Geſchlechtstrieb
gehabt hat.
In der Nachmittagsſitzung werden die ſachver=
ſtändigen
Zeugen und die Sachverſtändigen vernom=
men
. Zwei Offenbacher Aerzte, die den Angeklagten
behandelt hatten, ſagten aus, daß er an chroniſcher
Bronchitis und an einer nervöſen Hautkrankheit ge=
litten
habe. Einer der Aerzte hat in ſeine Akten
den Vermerk Depreſſionszuſtände aufgenommen.
Seeliſch habe er einen ſehr derangierten Eindruck
gemacht. Geheimrat Dr. Roth berichtete über den
Sektionsbefund. Bei Kunigunde Hufnagel ſei eine
Verletzung des Gehirns die Todesurſache geweſen,
bei der Ehefrau Hufnagel, die in gebücktem Zuſtand
getroffen wurde, Verblutung infolge innerer Ver=
letzungen
. Erbliche Belaſtung liege bei dem Ange=
klagten
nicht vor. Er ſei nicht geiſteskrank, aber ein

Eine Familie durch Kohlenoxydgas verigftet.
Rom. In Bari kam eine ganze Familie, be=
ſtehend
aus drei Perſonen, ums Leben, weil ſie, um
ſich gegen die Kälte zu ſchützen, große Tonnen mit
Holzkohlen im Schlafzimmer aufgeſtellt und die Holz=
kohle
angezündet hatten.

der Dahlmannſtraße.
Mann, der als Pſhchopath bezeichnet werden könne.
Seine Depreſſionszuſtände ſeien nicht krankhafter
Natur geweſen. Wegen der Zurückweiſung reifte in
ihm der Entſchluß zur Tat, wobei ein Affekt vorlag,
wie immer bei Liebe, Haß und Leidenſchaft Bezüg=
lich
der Tatvorgänge ſei zu ſagen, daß der Angeklagte
programmäßig vorgegangen ſei. Die Vorausſetzungen
des § 51 ſeien zu verneinen.
Sachverſtändiger Prof. Raecke verneint ebenfalls
erbliche Belaſtung bei dem Angeklagten. Er ſei ein
Stimmungsmenſch, der ſich nicht zu beherrſchen ver=
möge
und nicht ſyſtematiſch und methodiſch denke.
Zur Zeit der Tat habe er jedoch nicht unter einer
krankhaften Störung gelitten. Das Lächeln des An=
geklagten
hält er für ein gewohnheitsmäßiges. Der
Direktor der Heilanſtalt in Köppern, Dr. Meher, ver=
neint
gleichfalls erbliche Belaſtung. Das Lächeln ſei
ein Verlegenheitslächeln; infolge des Verluſtes eines
Auges ſei die Mimik des Angeklagten anders, als bei
geſunden Menſchen. Von den drei Selbſtmordver=
ſuchen
des Angeklagten ſeien zwei wohl ernſthaft
gemeint geweſen; über den dritten könne man im
Zweifel ſein. Er glaube nicht, daß er die Tat in
einem Zuſtand begangen habe, bei dem der freie Wille
ausgeſchloſſen war; der Mangel an Widerſtandsfähig=
keit
gegen äußere Schädigungen müſſe aber berück=
ſichtigt
werden. Die merkwürdige große Gewichts=
zunahme
des Angeklagten (27 Pfund) wird von Prof.
Raecke dahin gedeutet, daß dieſer guten Appetit und
wenig Bewegung hatte.
Todesſtrafe beantragt.
WSN. Frankfurt a. M. Der Staatsanwalt
beantragte im Mordprozeß Hermann, den Angeklag=
ten
wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode,
wegen Mordverſuchs und Totſchlagverſuchs zuſammen
zu 10 Jahren Zuchthaus und dauernden Verluſt der
bürgerlichen Ehrenrechte zu verurteilen. Ferner ſei
die Einziehung der Waffe auszuſprechen.
Um 2 Uhr zog ſich das Gericht zur Beratung
zurück. Nach dreiſtündiger Beratung verkündete
der Vorſitzende folgendes Urteil: Der An=
geklagte
Hermann wird wegen Mordes in
zwei Fällen zweimal zum Tode, wegen
Mordverſuchs und Totſchlagsverſuchs je in einem
Fall zu einer Geſamtzuchthausſtrafe
von 10 Jahren verurteilt. Die bürgerlichen
Ehrenrechte werden ihm auf Lebenszeit ab=
erkannt
, die Waffe und Munition werden ein=
gezogen
.

Drei Frauen ertrunken.
Rom. Nach dem Giornale d’Italia wurden in
einem kleinen Orte in der Provinz Friaul drei
Frauen, die aus dem Fluſſe Tagliamento das von der
Strömung mitgeführte Holz ſammeln wollten, von
den reißenden Waſſern erfaßt und ertranken.

Mit 100 Jahren 38 mal Argroßvater.

Der frühere Fleiſcher Ludwig Weber aus Neuen=
kirchen
an der Weſer begeht dieſer Tage in voller
Friſche ſeinen 100. Geburtstag. Er hat 38 lebende
Urgroßkinder.
Amtlicher Winterſportbericht.
WSN. Frankfurt a. M. Taunus ( Feld=
berg
): Nebel, minus 2 Grad, 45 Zentimeter Schnee,
ſehr gleichmäßig, Ski und Rodel ſehr gut. Rhön
(Waſſerkuppe): Leichter Schneefall, minus 2 Grad,
55 Zentimeter Schnee, ſtark verweht, Ski und Rodel
gut. Vogelsberg (Hoherodskopf): Nebel,
minus 2 Grad, 55 Zentimeter Schnee, etwas ver=
weht
, Ski und Rodel gut; Herchenhain: Nebel, minus
2 Grad, 40 Zentimeter Schnee, Pulverſchnee, Ski und
Rodel ſehr gut. Thüringer Wald: Schnee=
fall
, minus 2 Grad, 60 Zentimeter Pulverſchnee, ſehr
gut. Schwarzwald und Alpen ſowie Harz melden
ausgezeichnete Winterſportverhältniſſe bei 65 bis 100
Zentimeter Schneehöhe. In den hohen Lagen über
600 Meter iſt es allgemein zur Ausbildung einer be=
trächtlichen
Neuſchneedecke gekommen, ſo daß ſich die
Sportverhältniſſe bedeutend verbeſſert haben. Die
Temperaturen gehen im Gebirge allgemein etwas
zurück. Auch iſt mit dem Auftreten von weiteren
Schneefällen zu rechnen.
Der Lebenslauf des Dokumentenfälſchers
Dr. Schreck.
Berlin. Wie die Ermittlungen in der Ange=
legenheit
der gefälſchten Reichswehrprotokolle er=
geben
haben, hat deren Verfaſſer nicht nur die Akten=
ſtücke
gefälſcht, ſondern vorher ſchon zahlreiche Hoch=
ſtapeleien
und planmäßige Fälſchungen größten Stils
verübt. Der Lebenslauf Dr. Schrecks, der als Sohn
eines Maurers aus Oberndorf in Franken geboren
wurde, iſt eie Kette von Hochſtapeleien und krimi=
nellen
Delikten. In der Schweiz bot er ſich 1915 dem
damaligen deutſchen Geſandten in Bern als Agent
an, ſeine Tätigkeit beſtand aber nur darin, daß er
ſich eine Sammlung falſcher Stempel, Briefpapiere
uſw. anlegte, um Nachrichten zu fälſchen und dieſe
erfundenen Spionagemeldungen, an denen kein
wahres. Wort war, ſich bezahlen zu laſſen. Um
ſeinen Nachrichten einen möglichſt glaubhaften Cha=
rakter
zu geben, fälſchte er Unterſchriften angeſehener
ſchweizer Polizeibeamte, ſo daß dieſe bei ſeiner Ent=
larvung
in den ſchwerſten Verdacht gerieten. Als
man Schreck in der Schweiz den Prozeß machen
wollte, ſtellte er ſich geiſteskrank, und es gelang ihm
auch, zur Beobachtung in die ſtaatliche Irrenanſtalt
Burghölzli gebracht zu werden, aus der er durch
Unterſtützung von außen wieder entkam. Kurz vor
dem Revolutionsausbruch tauchte er wieder in
Deutſchland auf und kam auch hier wieder mit den
Geſetzen in Konflikt. Auch während der Rätezeit
ſpielte Dr. Schreck eine Rolle, und zwar hatte er
mit dabei geholfen, daß die Bauern mit Gewehren
bewaffnet wurden, die er allerdings ſpäter wieder
nach dem Zuſammenbruch dieſer Aktion durch ſeinen
Verwalter an den Staat verkaufen ließ. Später über=
nahm
Schreck einen Teil der deutſchen Werke in
Reichertshofen bei Ingolſtadt. Die Geldmittel dazu
erhielt er anſcheinend von dem durch ſeinen Zu=
ſammenbruch
vor etwa 16 Monaten vielgenannten
Münchener Bankier Simader. In dieſer Angelegen=
heit
ſchweben jetzt noch große Prozeſſe, die der Fiskus
gegen Schreck wegen Betruges angeſtrengt hat.
Ein Polizeioffizier im Hinterhalt erſchlagen.
TU. Magdeburg. In der Nacht zum Dienstag
iſt ein Magdeburger Polizeioffizier auf einem Kon=
trollgang
in der Nähe des alten Marktes von einem
jungen Mann um Unterſtützung gebeten und i
einen Hinderhalt gelockt worden, wo noch unbekannte
Täter über ihn herfielen und ihm mit harten Gegen=
ſtänden
den Kopf zerſpalteten. Der tödlich verletzte
Offizier wurde von herbeigerufenen Poliziſten in
ſeine Wohnung getragen.
Feſtnahme einer Diebesbande in Köln a. Rhein.
Köln a. Rh. Eine Diebesbande ,die durch ihre
verwegenen Raubzüge die Kölner Geſchäftswelt lange
Zeit in Atem hielt, wurde am Montag durch die
Polizei unſchädlich gemacht. Es handelt ſich um fünf
junge Leute, die in einem geſtohlenen Luxusauto
nachts Fahrten durch die Geſchäftsviertel unten=
nahmen
, die Ladenfenſter von Wäſche= und Juwelier=
geſchäften
einſchlugen, die Auslagen ausraubten und
die Beute im Kraftwagen fortſchafften.
Zerſtörung einer Kirche durch Blitzſchlag.
Rom. In Ceriale bei Genua ſchlug der Blitz
in den Turm einer aus dem 12. Jahrhundert ſtam=
menden
Kirche und zerſtörte ihn vollſtändig. Die
beiden ſchweren Glocken fielen herab. Die eine durch=
ſchlug
das Gewölbe und fiel in die Kirche hinein.
Die Eröffnung der Fluglinie RomWien
verſchoben.
EP. Rom. Zur Eröffnung der neuen Fluglinie
RomWien war am Dienstag vom Flugfeld Cento=
celli
ein Flugzeug aufgeſtiegen, das aber infolge des
ungünſtigen Witterung in den Apennin nach vier=
ſtündiger
Flugdauer wieder umkehren mußte. Die Er=
öffnung
der neuen Fluglinie wurde daher verſchoben.

Die interalliierte Militärkommiſſion verläßt Berlin.

Der Abzug des Militärkomitees aus Berlin. Die letzten Gepäckſtücke werden verladen.
Am 31. Januar hat die Tätigkeit der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion in Deutſchland ihr
Ende erreicht. Die Aufgabe, der ſich die Militärkontrollkommiſſion ſieben Jahre hindurch mit be=
ſonderem
Eifer gewidmet hat, beſtand in der Ueberwachung der im Verſailler Vertrag vorgeſehe=
nen
Entwaffnung Deutſchlands.

Zur Wendung im Breslauer Mordprozeß Roſen.

Profeſſor Roſen,
Frau Neumann,
die Wirtſchafterin des ermordeten Profeſſors der zuſammen mit ſeinem Hausmeiſter Stock
vor anderthalb Jahren ermordet wurde.
Roſen, die unter dem Verdacht der Mord=
anſtiftung
ſteht.
Die reſtloſe Aufklärung des geheimnisvollen Mordes an dem Breslauer Profeſſor Roſen und
einem Hausmeiſter Stock ſcheint jetzt nach anderthalb Jahren doch noch möglich zu werden. Die
überraſchende Wendung erfolgte durch die Zeugenausſage des Zuchthäuslers Jahn vor der
Breslauer Polizei. Jahn, der gegenwärtig eine langjährige Strafe in Wohlau abbüßt, ge=
ſtand
, Profeſſor Roſen und den Hausmeiſter Stock auf Anſtiften der Wirtſchafterin Frau Neu=
mann
mit Hilfe mehrerer Komplizen ermordet zu haben.

[ ][  ][ ]

Nummer 34

jats

Donnerstag, den 3. Februar

Verfügung des Frankfurter Börſenvorſtandes.
Für die Notierung und Lieferung von Papiermarkanleihen des
Reiches und der Länder, ſoweit ſie zum Umtauſch gegen Anleihe= Ablö=
ſungsſchuld
des Deutſchen Reiches aufgerufen ſind mit Ausnahme von
Deutſcher Sparprämienanleihe ſowie 19B3er und 1924er K‟= Schatzanwei=
ſungen
, als auch von Anleihe=Ablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches
wird folgendes feſtgeſetzt: Vom 11. bis einſchließlich 14. Februar 1927
findet eine amtliche Kursfeſtſetzung nur noch für fünfprozentige Reichs=
(Papiermark=)Anleihe ſtatt. Die Notierung aller übrigen Anleihen
des Reiches und der Länder, ſoweit ſie zum Umtauſch gegen Ablöſungs=
ſchuld
des Deutſchen Reiches aufgerufen ſind, mit Ausnahme von
Deutſcher Sparprämienanleihe und 1923er und 1924er K Schatzanwei=
ſungen
, fällt fort; vorliegende Limite in den Anleihen, deren Notierung
fortfällt, gelten mit Ablauf des 10. Februar 1927 als erloſchen. Vom
15. Februar 1927 ab erfolgt anſtelle der Notierung ſämtlicher vor=
erwähnter
Papiermarkanleihen einſchließlich der 5=proz. Reichs= ( Papier=
marks
=) Anleihe nur noch eine Notierung von Anleiheablöfungsſchuld
des Deutſchen Reiches (ohne Ausloſungsrecht), und zwar ſowohl zum
Einheitskurſe wie auch im fortlaufend n Verkehr. Bei der Kursfeſtſetzung
für die Ablöſungsſchuld (ohne Ausloſungsrecht) haben nur Beiträge
von 100 RM. und dem mehrfachen von 100 RM. Anſpruch auf Berück=
ſichtigung
. Als Mindeſtbetrag für die variable Notiz werden
1000 RM. und höhere durch 5000 RM. teilbare Beträge
beſtimmt. Die Erfüllung von Geſchäften in Anleihe=Ablöſungsſchuld des
Deutſches Reiches (ohne Ausloſungsrecht) kann vom 15. Februar 1927
ab auch durch Lieferung der vorerwähnten Papiermarkanleihen des
Reiches und der Länder, ſoweit ſie zum Umtauſche in Anleihe= Ablöſungs=
ſchuld
des Deutſchen Reiches aufgerufen ſind mit Ausnahme der deut=
ſchen
Sparprämienanleihe ſowie 1923er und 1924er K‟= Schatzanweiſun=
gen
im vierzigfachen Betrage des in Anleihe=Ablöſungsſchuld ge=
handelten
Nennwertes erfolgen. Bei allen bis einſchließlich 10. Februar
1927 abgeſchloſſenen Geſchäften in Papiermarkanleihen des Reiches und
der Länder kann der Käufer die Lieferung in derjenigen Anleihegattung
verlangen, über die der Abſchluß erfolgt iſt, ſofern er dieſen Anſpruch
bis einſchließlich 14. Februar 1927 dem Verkäufer gegenüber ſchriftlich
zum Ausdruck bringt. Bei allen nach dem 12. Februar 1927 fälligen
Geſchäften in Papiermarkanleihen des Reiches und der Länder mit
Ausnahme derjenigen in Deutſcher Sparprämienanleihe und 1923er und
1924er K=Schatzanweiſungen kann der Verkäufer ſtatt der gehandel=
ten
Wertpapiere ganz oder teilweiſe jede andere Gattung der auf=
gerufenen
Anleihen liefern; die Lieferung kann auch erfolgen in je 50
RM. deutſcher Ablöſungsſchuild (ohne Ausloſungsrecht) für je 2000 RM.
der alten Papiermarkanleihen. Die Notierung von deutſcher Spar=
prämienanleihe
und 1923er und 1924er K. Schatzanweiſungen wird
vom 1. März 1927 ab eingeſtellt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Februar.
Die Börſe eröffnete zunächſt in recht luſtloſer und etwas abge=
ſchwächter
Haltung, konnte ſich aber im Verlaufe auf feſte Tendenzmel=
dungen
aus Berlin wieder erholen. Zu den erſten Kurſen ergaben ſich
zwar überwiegend noch kleine Kursrückgänge, andererſeits aber konnten
ſich wieder einige Sonderbewegungen entwickeln, die mit ſtarken Kurs=
beſſerungen
verbunden waren. So zeigte ſich großes Intereſſe für Har=
pener
, die anfangs mit 221 gehandelt wurden und im Verlaufe um
7 Prozent bis auf 223 anziehen konnten. Auch Zement Heidelberg ſtie=
gen
um 10 Prozent. Banken waren durchweg um 12 Prozent niedri=
ger
, die übrigen Montanwerte knapp behauptet. Schiffahrtswerte etwas
ſchwächer, und von den Chemiewerten J.G. Farben und Scheideanſtalt
ſtark angeboten und 4,5 bzw. 3 Prozent ſchwächer. Elektrowerte gaben
bis zu 2 Proz., Siemens u. Halske ſogar 3,5 Proz. nach, und von Spe=
zialwerten
verloren Th. Goldſchmidt 4,5 Prozent. Deutſche Anleihen
waren wieder etwas ſchwächer und die ausländiſchen Renten konnten ſich
nur knapp behaupten beide bei ſehr geringer Umſatztätigkeit. Im
weiteren Verlaufe neigte die Tendenz neuerdings zur Abſchwächung.
Die Spekulation ſchritt zu Glattſtellungen, ſo daß die niedrigeren Vor=
börſenkurſe
wieder erreicht wurden. Nur für Harpener b ſtand weiteres
Intereſſe und das Geſchäft konzentrierte ſich faſt ausſchließlich ſpäter
auf dieſes Papier. Mannesmann verloven gegen den erſten Kurs 3 Pro=
zent
. Recht ſtark wuvden ſchließlich auch die Zuckerwerte angeboten, und
der Markt der nur zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere er=
litt
vereinzelt empfindliche Kurswüickgänge. Tägliches Geld 6 Prozent.
Die Abendbörſe war kleiner, die Tendenz abgeſchwächt. Mon=
tanaktien
verloren 23 Prozent im Durchſchnitt. Gut zu behaupten
vermochten ſich nur Phoenix 144,50 (plus 1) und Harpener bsi 232. Bei
Chemieaktien waren ebenfalls meiſt Verluſte von 2 Proz. zu verzeichnen,
aber Th. Goldſchmidt 165 (minus 5), dagegen J. G. Farbeninduſtrie mit
326 gehalten. Auch Scheideanſtalt ſpäter mit 268,50 G geſucht; hier er=
hält
ſich hartnäckig das Gerücht, daß eine engere Verbindung mit dem
Farbenkonzern beabſichtigt ſei, und man nennt auch ſchon ein Tauſch=
verhältnis
von 1:1, für das aber keinerlei Beſtätigung vorliegt. Bei
Bankpapieren betrugen die Rückgänge 1 Prozent, ebenſo auch an dem
Elektromarkt; nur Felten u. Guilleaume 180 (minus 3 gegenüber den
ſcharf erhöhten Nachbörſenkurſen vom Mittag). Zuckeraktien wanen auf
den ſcharfen Rückgang im Mittagsverkehr um 1,5 Proz. gebeſſert. Feſt
blieben Bank für Brauinduſtrie 265 (plus 1). Anleihen waren ſchwä=
cher
, 5proz. Kriegsanleihe 0,862½, unifiz. Türken angeboten 24,50 (min.
0,75). Das Abenddeviſengeſchäft zeigte keinerlei Verände=
rung
; die Lateinvaluten blieben auf dem niedrigen Stand vom Mittag
Die Pariſer Pfundparität war 123 25 F. Fr., die Mailänder Parität
113,75 Lire. Das engliſche Pfund iſt leicht erholt bei einem Gegenwert
von 4,8505 Lſtrl. Der Markkurs war 4,2198 RM. je Dollar. Sonſt
ſind noch gegen das Pfund Holland 12,137½ Gulden, die Schweiz 25,21½
Schweizer Fr.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 2. Februar.
Die Börſe gönnte ſich heute keine Atempauſe. Die ſcharfen Kurs=
ſteigerungen
, denen die Spekulation bisher mit einem gewiſſen Miß=
trauen
gegenüberſtand, veranlaßte nun auch einen Teil der Bankenkund=
ſchaft
zu Gewinnſicherungen. Die Kursſteigerungen ſetzten ſich daher bei
Beginn des amtlichen Geſchäfts, abgeſehen von einigen wenigen Papie=
ren
, nicht fort. Unter Berückſichtigung der in den vergangenen Wochen
erfolgten Kurserhöhungen behielten die Aktienmärkte aber eine bemer=
kenswerte
Widerſtandsfähigkeit. Die ſchweven Spitzenpapiere, die Avan=
cen
von Dutzenden von Prozenten hinter ſich haben, bröckelten um etwa
3 bis 4 Prozent ab, wie verſchiedene Montanaktien, Elektroaktien und
die ſſihrenden Werte an den Nebenmärkten. Vereinigte Glanzſtoff büß=
ten
12 Prozent ein. Schon in der erſten Börſenſtunde fanden aber zu
etwas ermäßigten Preiſen Rückkäufe ſtatt, in deren Mittelpunkt Mon=
tanwerte
ſtanden. Die Aktien der Kohlengeſellſchaften wurden teilweiſe
von den Abſchwächungen bei Beginn des Verkehrs überhaupt nicht er=
faßt
und gaben auch ſpäter durch ihre feſte Haltung der Geſam= ſtim=
mung
einen Stützpunkt. Die Nachfrage nach Tagesgeld war noch be=
trächtlich
. In Bankkreiſen glaubt man, daß auch morgen noch keine
Aenderung hierin zu erwarten ſei, da die bevorſtehenden Differenzzah=
lungen
größere Summen erfordern dürften. Die Geldſätze zeigen bisher
keine Entſpannung. Am Deviſenmarkt ſetzte die ſpaniſche Währung ihre
Steigerung auf 28,80 fort, nachdem während der Vormittagsſtunden
ein Höchſtkurs von 28,66 erreicht war. Die übrigen fremden Valuten
wurden auf der bisherigen Baſis genannt. Im weiteren Verlauf der
Börſe änderte ſich das Bild inſofern, als in einigen Spezialpapieren bei
regen Umſätzen neue kräftige Kursſprünge ſtattfanden. Im ganzen war
jedoch eine entſchiedene Beruhigung in der Kursbewegung f ſtzuſtellen.
Im Mittelpunkte der ſpäter beachteten Werte ſtanden Harpener, die bei
ſüirmiſchem Geſchäft nach 223 auf 230 ſtiegen. Man hörte günſtige Divi=
dendenſchätzungen
und beſtimmte Transaktionsgerüchte, wobei die Rhei=
niſche
Braunkohlengeſellſchaft eine Rolle ſpielen ſoll. Orenſtein 155 nach
149, Bank elektriſcher Werte 236 nach 225 Auch das Bezugsrecht Rhei=
niſch
=Weſtfäliſcher Elektrizitätswerke erholt, Schultheiß 341 nach 336,5.
Schwartzkopff=Maſchinen unter Hinweis auf das ruſſiſche Geſchäft 150,5
nach 144,5, Poege 158 nach 152, Felten 181 nach 176. Am unnotierten
Markt zogen Roggenrentenbankaktien um 8 Prozent auf 145 an. Be=
kanntlich
beſtehen Fuſionsverhandlungen mit einer anderen Bank. Kali=
werte
befeſtigt. Privatdiskont kurze Sicht und lange Sicht 41/s. Die
Nachbörſe verlief ſchwächer; gegenüber den Anfangskurſen ſtellten ſich
durchweg Rückgänge von 12 Prozent, teilweiſe bis 3 Prozent ein.
Nur Harpener behauptet (229). Gegen 2.30 Uhr nannte man im ein=
zelnen
u. a. J. G. Farbeninduſtrie 324 B., A. E.G 176, Siemens 217,
Mannesmann 236, Rheiniſche Braunkohlen 310,5, Phönix 143 nach 148,
Gelſenkirchen 199,5, Vereinigte Stahlwerke 157,5, Rheinſtahl 223 nach
227,25 Hapag 170,5, Nordd. Lloyd 156,5, Hamburg Süd 233, Danat=
bank
292, Berliner Handelsanteile 290, Diskonto 195,5, Deutſche Bank
W7,5, Dresdener Bank 193 25, Orenſtein 152,5, Schultheiß 339,5, Deutſche
Erdöl 98, Kriegsanleihe 0,865.
1. 2.
2. 2.
Aſchaffb. Zeliſtoff
190.5 1194. 1Hemoor Zement. . . .
237.5
Augsb.=Nürnb. Maſch / 143.5 1142.5 IHirſch Kupfer .... . .! 125. 125 75
Bamag=Meguin ..
70.
75. lHöſch Eiſen...."
215. 1214.
Berl. E.W. Stamm. / 227. (2:6. Hohenlohe Werke.
32. 31.
Berlin. KarlsruheInd 109.5 1117.75 Kahla Porzellan
139 1142.
Braunkohl.=Briketts. )/ 223.
229 Lindes Eismaſch..
200. 1198.

Eremer Bulkan".
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.
Teutſche Erdöl ....
Deutſche Petroleum.
Ilt. Ka iwerke.
Tonnersmarckhüte.
Tynamit Nobel.
Rektr. L eferung. . .
G. B. Farben ..
D. Friſter
Taggenau Vorz..
Eelſenk Guß ſtahl. .
G. f. elertr. Untern..
Kalle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa Tampfſchf..

148. 150. Lingel Schuh.. 98. 189.87! 190. Linke u. Hofmann". 99 120. 122.5 1L. Loewe u. Co.. 329.75 128.75 130 C. Lorenz 163.5 13. Niederlauſitzer Kohle 225. 212. 09.5 Nordd. Gummi.. 98 100 101. Trenſtein. . 148.75 143. 146. Rathgeber Waggon 115. 14. 1143. Rombacher Hütten. 13. 163. 162. Roſitzer Zucker. . ... 186 875 87. Rütgerswerke ..... 151. 117.5 332. 1326.
118.75 Sachſenwerk . .. . .." 144.75
180. Sächſ. Gußſtahl ... 61.5 Siemens Glas... 192 16.5 Ver. Lauſitzer Glas 162.125 233.. 231. Volkſtedter Porzell. 68.5 220. 220. Weſtf. E. Langendreer 65. 140. 139. Wittener Gußſtahl", 46. 231.5 228. Wanderer=Werke. . . 265.5

Deviſenmarkt.

Amſterbam=R
Euenos-Aires.
Fruſſel=Antw
Tslo
Kopenhagen
Stockholm
Kelſingſors
Italien".
London.
Nen=York.
Paris
Eckneiz
Spanien

Geld
168.37
1.740
8.615
19.0
112 3iſt12.5s
112.41
10.604
8 06
20.437
4. 2145
6 595/16.63
81.05 8:.25
70 87

2.
Brief
1-7a.
109.34
12 69
1.644
18.10
20.489
4. 224:*
71.05

Eeld
68. 791168.4(
1.740
8.755158.615
108.9c
112.31
12.42
10.603
17.98
20.437
4. 2145
16.585

Prief
168.82
1.74
58.75
09.27
12.5
112.7
0.64
18.00
10.489
4.2245
6.625

81.07/81.27
71.0// 71.19

Wien D.=Oſt.abg
Prag. ..
Ludapeſt( Pengö
Japan. . . . . . ..
Rio de Janeiro
Sofia ......."
Jugoſlavien .. . / 7.403
Konſtantinopel
Liſſabon .. ....
Tanzig .......
Athen ........"
Fanada. . . . . . .
Urugugv. . . .

1. 2. 2. Geld Brief Geld ! 59.43 59.57 59.41 H2.47612.516 12.47 73.69 73.87 73.71 2.058 2.062 2.058 0.498 0.500 0.49 3.05 3.08 3.04: 1.46 7.41 2. 165 2.175 2.179 21.565 21.615 21 545 s1.30 81.50 81.37 5.59 5.67 5.54 4.207 4. 215 4207 4.24: 4.25 4.245

01.
320.
160.25
r4
153.5
118.
13.125
121.
154.
143.75
180.
185.
33 75
68.25
9.
64.
265.5

rie
59.55
12. 516
73.89
2.062
9.498
3.055
7.43
2.189
21.595
81.57
5.56
4.217
(.255

Von der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. In der Woche vom 16.
Januar bis 22. Januar (ſechs Arbeitstage) ſind bei der Deutſchen Reichs=
bahn
=Geſellſchaft (ſämtliche Angaben in 1000 Stück) 790,3 Güterwagen
geſtellt worden gegen 633,0 in der entſprechenden Woche des Jahres 1926
(ſechs Arbeitstage) und 778,1 in der Vorwoche des Januar 1927 (9. bis
15. Januar 1927 ſechs Arbeitstage ). Für den Arbeitstag im
Durchſchnitt berechnet lauten die entſprechenden Ziffern 131,7, 105,5
bzw. 129,7.

Die Benzolerzeugung im Januar.
Die Benzolerzeugung hat im Januar keine weſentliche Veränderung
erfahren. Der Abfatz an Benzol und Benzolgemiſchen hat ſich der Jah=
reszeit
entſprechend befriedigend geſtaltet. Hervorzuheben iſt das In=
tereſſe
, das die Verbraucher immer mehr der Verwendung von Gemiſchen
insbeſondere dem unter der Standavdmarke Aral zur Abgabe gelan=
genden
Benzol=Benzingemiſch aber auch dem Benzol=Benzin= Alkohol=
gemiſch
Monopolin Extra entgegenbringen, wofür die Erklärung in
dem niedrigen Preis und den guten Erfahrungen im praktiſchen Dauer=
betrieb
zu ſuchen ſein dürfte. Die Verkaufspreiſe für Benzol und Aral
ſind am 1. Februar d. Js. etwas ermäßigt worden. Die Verringerung
des Preisunterſchiedes zwiſchen Benzol und Benzin bedeutet für die
Verbraucher eine Steigerung der wirtſchaftlichen Vorteile, die mit der
Verwendung des Benzols als Motorbetriebsſtoff verbunden ſind. Die
Nachfrage nach ſchwefelſaurem Ammoniak im Inlande war im Januay
ſehr lebhaft. Der Verſand erfolgte bisher prompt und ohne Störung.
Die Erzeugung verlief planmäßig. Im Ausland war der Abfatz be=
friedigend
.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Beträchtliche Erhöhung der Aktienkurſe im Januar. Nach der Auſ
ſtellung der Kommerz= und Privatbank über den Kursſtand der Aktien
Ende Januar 1927 notierten unter 50 Proz. der Goldparität 55 Aktien=
kurſe
von 6,2 Prozent der Geſamtzahl gegen 9,6 Proz. Ende Dezember.
Von 5075 Prozent unter Goldparität 93 Werte oder 10,6 Proz. (14/
Proz.) von 75100 Proz. der Goldparität 140 Werte oder 16 Proz
(21,6 Proz. der Geſamtzahl). Von 100150 Proz. 75 Werte oder 319
Proz. (29,4 Proz.). Von 150200 Proz. 178 Werte oder 20,2 Prozent
(18,7 Proz.), von 220250 Proz. 87 Werte oder 9,9 Proz. (3,7 Proz.)
über 250 Proz. 52 Werte oder 5,9 Proz (2,6 Proz.) der Geſamtzabl
Während Ende Dezember 54,4 Prozent aller zur Notierung gelangten
Werte auf und über pari ſtanden, waren bis Ende Januar 67,2 Proz,
alſo mehr als zwei Drittel aller amtlich notierten Aktienwerte. Bezeich
nend iſt die ſtarke Vermehrung der über 150 und 20 Prozent und dan
über bewerteten Aktien.
Konkurſe und Geſchäftsaufſichten im Januar. Nach Mitteilung de
Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Januar d. J. durch den Reichy
anzeiger 493 neue Konkurſe ohne die wegen Maſſenmangels abge
lehnten Anträge auf Konkurseröffnung und 93 angeordnete Geſchäftg
aufſichten bekannt gegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vor
monat ſtellen ſich auf 433 bzw. 120.
Fuſionen im Konzern der Norddeutſchen Wollkämmerei. Die Nord
deutſche Wollkämmerei wird ihrer G.=V. vorſchlagen, die Kammgarn
ſpinnerei Wernshauſen auf dem Fuſionswege in ſich aufzunehmen. Du
Wernshauſener Unternehmen, das bereits vor einem Jahr durch Su
ſammenlegung des A.=K. im Verhältnis 4:1 auf RM. 1 Mill. rund zu
ſammengelegt worden war, verzeichnet neuerdings wieder einen Verl /
von RM. 0,38 Mill. Die Fuſion wird auf dem Wege des Aktienu
tauſches erfolgen, und zwar werden für je acht unſanierte bzw. zer
ſanierte Wernshauſen=Aktien eine Nordwollaktie gegeben. Auch u
Sächſiſche Wollwarenfabrik A=G. vorm. Tittel u. Krüger in Leipz8
Plagwitz beruft eine H.=V. ein, und beantragt die Fuſion mit 17
Norddeutſchen Wollkämmerei in Bremen. Hier ſoll allerdings das Akti
umtauſchverhältnis auf 1:1 feſtgeſetzt werden. Die Norddeutſche Wy0
kämmerei in Bremen wird vorausſichtlich 10 Prozent Dividende vy
teilen.
Kommunale Landesbank in Darmſtadt. Zur Frankfurter
wurde die Zulaſſung beantragt von 5.5 Mill. RM. 8prozentiger Gol
anleihe Reihe 1 und von 5 Mill. RM. Reihe 2. Nach dem Proſs4
ſind beide Reihen von Anleihen mündelsſicher, ſind mit Zinsbogen v4
1. April und 1. Oktober bei einer Stückelung von 100, 500, 1000 27
2000 RM., bei der Serie 2 außerdem von 5000 RM., ausgeſtattet.
Die Kommunale Landesbank in Darmſtadt iſt eine Körperſchaft
öffentlichen Rechtes und beſitzt ein Stammkapital von 2,015 Mill. R)
Bis zum 30. November 1926 waren 22,68 Mill. RM. kurzfriſtige an
26,16 Mill. RM. langfriſtige Darlehen an Kommunen und ſonſtg
Körperſchaften des öffentlichen Rechtes gegenüber einem Obligatio)
umlauf von 10,35 Mill. RM. zum gleichen Zeitpunkt begeben.
Wayß u. Freytag A.G., Frankfurt a. M. Eine Aufſichtsratsſitzuf
Mitte nächſter Woche wird u. a. über eine Kapitalerhöhung zu beſch
ßen haben. Das Ausmaß ſteht allerdings noch nicht feſt. Das Bezu
recht ſoll, wie wir von zuſtändiger Seite hören, günſtig ſein. Außerk
iſt nach der Veröffentlichung des Jahr Sabſchluſſes 1926, der wieder /
Vorjahrsdividende von 10 Prozent ausweiſen wird, die Börſeneinf!
rung der Aktien auch in Berlin, ſowie die Termineinführung in Fren
furt a. M. und Berlin beſtimmt zu erwarten.
Verein für chemiſche Induſtrie in Frankfurt a. M. Bei der UeB
nahme der in Deutſchland gelegenen Fabrikationsbetriebe der Nu
handelt es ſich um die Chemiſche Fabrik Jüterbog G.m.b.H. und
Carbon G.m.b.H. in Ratibor. Die Transaktion des Vereins der chen
ſchen Induſtrie mit der Norit ſtellt ſich als eine Zuſammenfaſſung dee
fenigen Kreife dar, die an der techniſchen Verwertung der Holzkohle ſ.
die Herſtellung aktiver Kohle intereſſiert ſind. (Die J.G. hat bekam
lich den Torf und der Auſſiger Verein wiederum andere Rohſtoffe
Grundlage für die Erzeugung aktiver Kohle.) Bei der Kapitalerhöh
düirfte es ſich um eine größere Transaktion handeln.
Deutſcher Kartoffeltag. In Berlin fand geſtern der 11. Deu
Kartoffeltag ſtatt. Anweſend waren u. a. die Vertreter des Reichserxi
rungs= und Preußiſchen Landwirtſchaftsminiſteriums ſowie der Präſi. 71
des Deutſchen Landwirtſchaftsrats Dr. Brandes. Der erſte Redner,
Hauptgeſchäftsführer Jany=Berlin, behandelt die Frage: Was kann.)
Landwirtſchaft aus eigener Kraft tun, um den Kartoffelbau rentabe
erhalten?" In einer einmütig angenommenen Entſchließung wun
von der Reichsregierung anſtelle wohlwollender Paſſivität tatkräft
Schutz des deutſchen Kartoffelbaues, beſonders bei handelsvertragli./
Abmachungen, gefordert.

r. Hrantfütter Kürsoerichr BsNa. drorank kee

Staatspapiere
z) Deutſche
6 ½½Reichsp.=Sch 1100.5
p. 1. 10 30 ..
7½ Baher Staats. 101.25
Sch. p. 1 4. 29
S‟.% b. B.. Sch./100.5
p. 1 4 29
8.% Pr. St.=Sch.
p. 1 3 29
8.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10 30
7% Sächſ Fr.=Sch.
p. 1 7 2.
101.-5
7% Säch) Fr.=Sch.
p. 1. 7 30 101.25

61,%Württ. F. Sch
p. 1 P 29

Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich 369
Ausloſungsſcheinen

Vorkriegsanleihen
6% D Reichsan!
4½ D Reichsan!
4% D. Schutzgb
08 11 u. 13
4% D. Schutzg v.1
4% Preuß. Konſ.
4P Buden....
4%Bayern .....
4½ Heſſen
42 Württemberger

b) Ausländ iſche
6%Bos. E. B 1914
5%. 9.Jnv 1914
4½½ 1898
4½½ 1909
4%
5% Bulg Tabai0
4½% Oſt. Staurst.
v. 1913. Kdb 1918
4½XSſ. Sch.5. 14

0.86*

34.50

1½ %Oſt. Süberr.
RS Huue
4% einh. R. (kon)
3% Bort./Spz) UI
5% Rum am. R.03
Gold 13
41
am. konv.
49 am 05
4% Türk (Adm./03
49 Türk. Bago. I
40
(Bagd.) III
4% 1911 8oll.
4 ½% Ung. St 1913
1½% St 1914
Goldr.
4½
4% St 10
49 Kronr.
32 Eiſ. Tor.G.
Außereuro
päiſche
5% Mex. am. inn
5% äuß 99
4% Gold M4.ſtf.
3½ kon) inn.
1½% Irrigat
5% Tamaulipas 1
Sachweri= Echuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10% Berl. b.-Bt G.)
I.
6% Berl. St.=Ghold.
s+ Darmſt St.:G.
3½ D. Hyp.=Banf
Meining., Goldpf.
1½ Frif.-Hyp.-B
Goldpfdbr
Frrf. Pfbr.=Bi.
Goldpfdbr.
5% Fril Bfbr.-Bk.
Goidpfdbr.. . . . .

11.9

23.1
975

26.75
23
18-
2r.75
281
3.05

109
103.

105.5
1.1

104
93

3% Komm. Odb D.,
Goldſ huldver
8½ Heſſ. Ldb. Gold.
10% Komm Elektr.
Mark (Hag. Gold 1104.71
80 Wannh St.=G.
8% Mainz St.=G.
8½ Naſſ Lbb. Gold./105
8% Pfälzer H.
Goldpfandbr
8% Pforzh St.=G.
3 Pr. C..B.-Cr.=B
Gofdpfandbr.
3 Ru.Hyv =B. G./101
71/,%Rh. St.=W3. 25)
10% Rh.=Weſtf. B=
Cr.=Bk. Goldpf.
8%
%Südd. B -Cr.=B.)
GGoldpfandbr.
Oyne Zins:
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl 23
5% Heſt. Brk.=Rog.
23
5% Roggen 23
50 Pr. Kaliw.
5½ Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B G
Zorkriegs-dyp B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bayr Handelsb.
Baur Hyp. u. Wech
Berliner Hyp Bk.
Frrf. dyp.-B1
Frkf Pfandbr.:9
Hamp Dyp.=B..
Mecklo Oyp. u. Wb
Meining. Hyp. B;
Nordd Gr.-Cr.=Bf.
Bfälz. Hyp.-B1
Preuß. ob. Cr.=B
Pr. Cent.=B. Kr.=B.

1C2
10.7:
102.2.
105.5
54
107.5
103.5
05 14%

21.57
17.1
17.
13.77
14.2
14.5

Breuß. Pfohr.=B
Rhein Hyp.=B.
Rh. Wſtf. B. =Cr..B
Südd. Bodenkr
Württ Hyp.=Bf.
Staatt. ob. prov.
garanti rt
Heft. L. Hyp=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb
Obligationen v
Transportanſt
4% Dux. Bdr Em.91
93
42
f4% Eliſ.=Bahn ſtfr
4½ Galiz. Carl-
Lud.=B.
abg
4½ Kaſchau=Sderb.
42
abg.
5% Oſt. Nwſtb. 74
6% Oſt. Südb (L).
2.6% Alte
F2,6% Neue
5% Oſt.=Ung. 13/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
8%Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885
3% Oſt. Erg. Netz
3½ Raab Oedbg. 8
P.
18%
42 Rud Silber
4 Rud. Salz g
4 ½% Anau. S.1
4½½ Anat., S. 1I
1½ Anat., S. 1II
5% Salon. Monaſt.
5% Zehuanteper
:½%
Jank=Aktier.
Allg. D.=Kred!
Bad Br. ........
Bk. ſ. Brauind. . . .

14.65
1-.25
14.45
17.2

7.3

4
23.75

32.25

18 I.25
195
2.4

Barmer Banw.
Ban Hyp.=Wchr
Berl. Handelsgef
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat=B:
Deutſche Ban:
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D Hyp.=Bf. Mein.
D. Vereins=Bk.
Dist.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ..
Frankf Bi.
Frkf. Hyp.=Bk..
Frrf. Pfdbr.=Bk..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur intern Bank
Metallbank
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bt.
Süod Disc.-Geſ.
Oſterr. Creditanſt
Wiener Bankverein
Vergwerks-Aft
Bochum.Bergb.
Buderus
Dr. Luxemburg . .
Eſchw Bergw...
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb.
Jlſe Bergb. St.
Genußſchein
Kali=Aſchersleb.
Falt. Salzdetfurt.
Ralt Weſterregln
löcknerwerte
Mannesm.=Röhr
Mansfelder
Oberbedarf ..."
Otavi=Nin.=Ant. .
Phöntr=Bergb
Rhein. Braunk.
Ryein. Stahlw.
A. Niebeck Montan
Rombach. Hütte .I

189,5
290
217
295
209.2,
194.-
202
131

15
240.5
214

10.23
7.2

A. e
201

154.5

Salzwerk Heilbr
Tellus Bgb..
Ver. Laurahäitte
Ber Stahlwerke..
Induſtrie=Akt.
Hrauereien
Ei hbaum(Mannh.
Henninger
Hereules. Heſſiſche
Lowenbr.=Münch
Mainz. Aktienbr. .
Shifferhof( Bind.)
S hwar;=Storchen
Tucher. Nürnberg
Zer jer
Aikum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Aoterw. (v Rieyer)
6%E. A. G. Vzg. A.
5 SA.E. 5. Vjg.B
A. E. B. Stamm
Anglo=Cont. Buano
Aſ haff. Zellſtoff
Zadenia (=Beinh.)
Bap. Naſh Durl.
Bao. Uhren, Furtw.
Banag= Reguin
Baſt Kürnberg
Bunr Spiegel
Beck & pentel
Bergmann E.
Bing Metall..
Srein.-Beiigh=Ol.
Bür tenfor Erlang.
einent-Heidelb.
eneni Xarlſtad:
Senent, Bothr.
Syem. Albert
Syem Brocky.
Chem. Nilh
Duunler=Benz A. G.)=
Dt. Eiſenyandel
Deutſche Eroöl
2. G. u. Silb. S heid.
Dingler Bweibrück.

113
159.5

20)
149.75

199
109

Mee Hunechee
Dürrkopp . . . ."
Dürr. Ratingen
2nckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Liht= u. Kraft
El. Zieferung
Eli Bad. Wolle
Enail. U rih
Enzinger Werke
Ezlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Fager Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Virnaſer
Furbenind. F. G
Felten E Guilleau
Fein neh. (Fetter)
Feit. Sekt Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.= N. Bok. u. W.
Fuh Vaggon St.
Zeiling & Tie.
Herminia Linol.
Belſenk Bußſt.
(Boloſhmnidt, Th.
Kothr Zaggon
Geigner, Naſ h.
Heün & Bilfinger
difen nähle Frkft
Hun nerſen
Hanf v. Füſſen
Hanſa Lloyy. Br
Hurt n. E Braun
Sehligenitaevt.
Hilpert. Armnatur.
Hitorihs-Au ferm.
Hirſh. Ruofer

Hoh=Zie Eſſen
Holfiann.
5. zvert. Fno. .. ..
9joron. Bres au
fna)
Finnſan St.
Linmg. aiſersl
Rurlsruger Nah.

83.75
198

150
28
1347

6u

1183.5

77
1335

Karſtadt, R.
Klein Sh. & Becker 1118
Knorr. Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß. Lokom.
Lahmeyer
Zeh. Augsburg . 1142.5
Zederw Rothe.
Spi harz. 31.1
Lingel S huh v..
Löhnberg. Mühle 5
Ludwwigsy Walzn. 133
Züvenſ heio Netal!/
Luus Induſtrie
Runkraft Höhſt 133.5
Nirs= 3 Nürnverg/111.5
Retallgeſ. Frkf. 2L5
Niay. Mählenb
Kvennz. Stamn / 80.5
Rotoren! Deus
Notorenf. Overur). 79.75
Kunh. Lihtisielk./112
*e kari. Fayr)
Nekarw. Ezling
Zerers Union
1138
Pfilz. Niy Pal
7.
Byilipps.
61
Borfellun Weſſel
79
Bromety Frkf.
ſtein. Bebb. & S hal/140
K hein. Elertr.
33
Kenani., lachen 6 .25
Katgers verfe
1154
S hietster.
Shteio * Hina
Shtellor Fraat 117
S hcunn Lacki 17
S heift, Steno.
11.
Shufett, Eleitr 132
Shuyf. Beiſe
81.75
Shiy Herz
81.
Shuz Brülack / 63
Seilino ,Bolft
91
Sie nens Blas 18)
Sie nens & Dals
3.00. Fnnoo 191
Shürin y. Lief.-Beſ.1124.70

nhren Furtwäng!
Beithwerke
Ver. f. Chem Ind
Ver. v. Oifbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bin.=Frkf.
Binſel=Nürnberg
Ultramarin . . . . .
Zellſtoff Berl. ...
Vogtl. Maſch. ..
Voig !& Haeffne.
Volthom Seil
Binß. & Frey a
Wege lin Rußfbr.
Fellſt Waldhof ...
Zucker. Waghäuſe
Zuckerf Frankenth
Zuckerf. Heilbronn
Zicker Offſtein
Zuckerf Rheingau
Zuckerf. Stuttgar

ranzpori und
Zerlicherungs-Ak
A. Dr. Eiſenbahn
Dr Eiſenb.-Geſ
El Hohbuyn=Ber I.
Shantung E. B.
Suoo Eiſenb.-Geſ.
hapag
Noroo Lloyzd. .. . .

Frkft. Allg Ver
Frunkona Rückv

Darmſt. Berie
Baynvedar;
Danpft Rodberg
Jeivet a on...
Zebr. Lus .
Notor . Darmſt
heur. Roeder .."
Senulety & Ellend.

15-

1O3

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 3. Februar 1927

Wer hat von den 80000 Einwohnerr
der Stadt Darmstadt

vorgeführt.
Anfang 3. 1.6 und 8 Uhr
Jugendliche haben Zutritt!

Nummer 34

Seite 13

ichd
d der Alher
it 55 A

Die Oelbohrungen der J.G.=Farbeninduſtrie in der Südoſtpfalz.
Die Oelbohrungen der J.G.=Farbeninduſtrie in der Südoſtpfalz bei dem
durch ſchwefelhaltige Mineralquellen bekannten Ort Büchelberg haben
nunmehr eine Tiefe von 800 Meter erreicht, ohne daß ein poſitives Er=
gebnis
erzielt wurde. Etwa 28 Kilometer ſüdlich dieſer Bohrſtelle be=
finden
ſich die bekannten Pechelbronner Oelbergwerke.
Neuſtädter Maſchinenfabrik Weberer u. Co. Ueber die Beſchlüſſe der
letzten Gläubigerverſammlung der Neuſtädter Maſchinenfabrik Weberer
u. Co. vom 29. Januar, die in Mannheim ſtattfand, erfahren wir: In
der Hauptverſammlung wurde Bericht erſtattet, über die ſtattgefundene
Prüfung der Kalkulation und des Betriebes. Es wunde feſtgeſtellt daß
die Kalkulationen in Ordnung gehen, daß die maſchinelle Einrichtung
dem Betriebe völlig entſpricht und daß bei vollem Betrieb ein größerer
monatlicher Gewinn erzielt werden kann. Zurzeit liegen Aufträge vor,
mit deren Ausführung die Firma bis Ende Mai 1927 voll beſchäftigt iſt.
Unter dieſen Umſtänden und, da die ſeitherigen Lieferanten ſich bereit
erklärt haben, Rohſtoffe zu liefern, kam folgender Beſchluß zuſtande:
Sämtliche Gläubiger ſtunden ihre Forderungen zinsfrei bis 1. Juli 1927
und die Glänbiger, welche Wechſel der Firma im Beſitz haben, verpflich=
ten
ſich, dieſelben einzulöſen.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. Februar. Die Stimmung am
hieſigen Markt war heute zwar weiter freundlich und gut behauptet, die
Geſchäftstätigkeit blieb aber ziemlich beſcheiden. Die Preiſe lauten faſt
unverändert. Weizen 29,5029,75 Roggen 2727,25, Sommergerſte 26
bis 27,50, Hafer inl. 21,2522, Mais 18,5018,75, Weizenmehl 40,25
bis 40,75, Roggenmehl 38,2538,75, Weizenkleie 13,50 Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 2. Februar. Das Ausland bot heute
dem Berliner Produktenmarkt keinerlei beachtenswerte Anregung. Die
verſchiedentlich betriebene Agitation für einen Antrag auf mehrmonatige
Aufgebung der Brotgetreidezölle hat zwar im Augenblick noch unbedeu=
tenden
Charakter, doch war die Börſe bei Beginn ſehr unſicher. Die
Angebote füir prompten Roggen ſind unverändert klein, doch zeigt ſich
noch keine Kaufneigung, ſo daß das Niveau im Zeithandel 1 Mark
niedriger wurde. Weizen, mit Ausnahme des um 1 Mk. höheren Mai=
Weizens, behauptet. Gerſte iſt ſchwächer geworden, da jegliche Frage
fehlt. Hafer gleichfalls bei geringerer Kaufluſt heute etwas matter,
Mehl ſtill. Die ſonſtigen Gebiete zeigen keine weſentlichen Aenderungen.

Palast-Lichtspiele
Das große Doppelprogramm!
Jackie Loogan u:

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Höhere Preiſe von den ſüdweſtlichen Kaſſamärkten und
gebeſſerte Exportnachfrage veranlaßten einen feſten Verlauf. Außerdem
wurden größere Deckungskäufe vorgenommen. Die Termine gewannen
1 Centimes.
Mais: Zunächſt gaben die Kurſe etwas nach, da die heimiſche Loko=
nachfrage
ſich weiterhin als ſchleppend erwies. Dann trat eine Erholung
ein auf Deckungskäufe. Die Termine ſchließen 0,5 C. höher.
Hafer: Auch dieſer Markt nahm einen ruhigen, aber ſtetigen
Verlauf.
Baumwolle: Weitere Abgaben der Pflanzer und die Schwäche der
Lokomärkte riefen anfangs Kursrückgänge hervor. Später konnte eine
Befeſtigung eintreten auf das Bekanntwerden des wöchentlichen Wetter=
berichts
und private Schätzungen der Anbauflächen.
Kaffee: Der Markt nahm einen abgeſchwächten Verlauf und niedri=
gere
Rionotierungen, europäiſche Verkäufe und ſchleppenden amerikani=
ſchen
Konſum.
Zucker: Der Markt nahm einen zicmlich feſten Verlauf auf Dek=
kungskäufe
und höhere ausländiſche Notierungen. Außerdem hielt die
Zumickhaltung der kubaniſchen Eigner an.
Kakao: Höhere ausländiſche Notierungen verliehen dem Markt wie=
der
einen kräftigen Impuls. Auch lagen die Lokomärkte feſt, da das
Ausland auf der Kaufſeite war und die Fabriken zu Deckungen ſchritten.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Verband deutſcher Naturweinverſteigerer veranſtaltet in der
Zeit vom 15. bis 18. Februar in Trier die größte Frühjahrsweinver=
ſteigerung
, nämlich 2 700 000 Liter (Faß= und Flaſchenweine) naturelle
Moſel=, Saar= und Ruwerweine.
Der Manteltarif für das deutſche Holzgewerbe iſt durch die General=
verſammlung
des Arbeitgeberverbandes der Deutſchen Holzinduſtrie und
des Holzgewerbes, die am 1. Februar in Stuttgart ſtattfand, angenom=
mo
worden. Auch die Arbeitnehmerſeite hat dem Vertrag zugeſtimmt.
In letzter Zeit wurden ſieben Poſener Zuckerfabriken" durch eine
deutſch=holländiſche Zuckerhandelsgeſellſchaft, die Internationale Zuker
Maatſchappif mit dem Sitz in Berlin und Amſterdam käuflich erworben.

Nach längeren Verhandlungen iſt das Städtiſche und Kreiskraftwerk
Spandau G. m. b. H., deſſen Anteile von nom. 23 Mill. RM. ſich zur
Hälſte bereits im Beſitz der Stadt Berlin befanden, von dem der Pro=
binz
Brandenburg gehörenden Märkiſchen Elektrizitätswerk AG. nun=
mehr
voll an den Berliner Stadtkonzern übergegangen.
Die Stahlinduſtrie in der engliſchen Kolonie Yorkſhire hat ſich ſoweit
erholt, daß ein erheblicher Prozentſatz der Stahlhochöfen mit voller Pro=
duktion
arbeitet, die Mehrzahl mit 60 Prozent der Leiſtungsfähigkeit.
Wie verlautet, ſchweben zwiſchen den Petroleumraffinerien und den
Petroleumimporteuren Ungarns Verhandlungen wegen Schaffung eines
neuen Kartelles.
Der rumäniſche Unterſtaatsſekretär Manoilescu, der zu Wirtſchafts=
verhandlungen
in Rom weilte, iſt zurückberufen worden. Wie in rumä=
niſchen
Regierungskceiſen verlautot, ſoll Manoilescu demnächſt nach
Berlin reiſen, um die deutſch=rumäniſchen Verhandlungen zum Abſchluß
zu bringen, da dieſe Ausſicht auf baldigen Erfolg verſprechen.
Aus Prag wird gemeldet: Die nene Krizik A.G. wird, wie ver=
lmutet
, ein Kapital von 11 Mill. tſchech. Kronen haben, wovon die A. E. G.
die Hälfte übernehmen wird.
Im tſchechoſlowakiſchen Eiſenbahnminiſterium wird, um die Kriſe
der Glas= und Porzellaninduſtrie teilweiſe zu mildern, eifrig an der
Herabſetzung der Exporttarife für Glas und Porzellanwaren gearbeitet.
Die Tarifermäßigungen ſollen, wenn möglich, ſchon im März in Kraft
geſetzt werden.
Die tſchechoſlowakiſche Regierung, die die Zahl ihrer Honorarkonſu=
late
erhöhen will, hat die deutſche Regierung um das Exequatur für
neue Honorarkonſulen in Düſſeldorf und Eſſen, die ſchweizeriſche Regie=
rung
um das Exequatur für Honorarkonſulen in Genf und Baſel erſucht.
Nach dem Popolo di Roma hat ſich ein Syndikat führender italie=
niſcher
Reedereien gebildet und zwei 50 000 Tonnen=Dampfer mit einer
Stundengeſchwindigkeit von 42 Meilen bei Liguriſchen Schiffswerften
in Auftrag gegeben. Die Koſten ſtellen ſich pro Schiff auf 200 Mill. Lire.
Aus New York wird gekabelt, daß die Freigabebill dem Senatsple=
num
wahrſcheinlich am Donnerstag zugehen wird. Es iſt eine neue Ab=
änderung
der Vorlage vorgeſehen, die die Zurückhaltung von 40 Proz.
(bisher 20 Prozent) des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums zur Be=
friedigung
der amerikaniſchen Anſprüche beſtimmt.

Residenz-Theater
(am Weißen Turm)
Unwiderruflich letzter Tag!
geisere Hiuen

ios laf derfnn

Ein echter Jackie-Coogan-Film zum
Lachen und Weinen in 6 Akten!

(2188

Rin-Tin-Tin unter Wölfen
7 Akte von Menschen und Handetreue;
Jugendliche haben Zutritt!

Ab morgen: (2979
TOMAIA

Doppel=Quartett Rheingold
Motto: Enei derf ſeder, der ſein Eitritt berappt,
Iwerraſchunge u. Bleedſinn werd allerhand verzappt.
Samstag, den 5. Februar, abends 7 Uhr 11 in der
Turnhalle am Woogsplaßz
Uibfel Masienban
2Muſikkapellen / Sekt=, Kaffee=, Likörſiuben
Eintritt für Mitglieder 1.50 Mk., 2230
für Fremde 3 Mk., an der Abendkaſſe 3.50 Mk.
Näheres ſlehe Plakate.
Das närriſche Komitee.

Prinzessin

Münchener Hofbräu
Am Freitag, den 4. Februar 1927
Großes Spanferkeleſſen
außerdem zwanglos an Einzel=Ti chen
Sonder=SoupernachWahl
mit karnebaliſtiſchem Konzert
Ferner: Am 5. und 6. Februar 1927
Samstag und Sonntag
Grozes karnevaliſtiſches Konzert
mit Ueberraſchungen
Tiſchbeſiellungen erbeten. Telephon 279.
2189 Frau G. Baumänn.

Die
Tugend-

peretten-Revue
von
Kurt Zohlig

Sektion Starkenburg
des 2. u. De. Alpen=
vereins
.
2. Wanderung
Sonntag, 6. Febr.
nach
Lichtenberg.
Näh. Geſchſt. (2193

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geſpielte (898a
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Nachmittags ½4 Uhr
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Rotkäppchen
und der Wolf
In den Hanptrollen: Die kleinsten
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Café Egenrieder
Hieder-Ramstädterstrade 14
Heute Donuerstag, den 3. Febr.

II. Kappenabend
2204)
Die Hauskapelle.
Konzert= und Theater=Saal
mPerkeo
12 Alexanderſtraße 12 ( 22314
Monat Februar: Täglich abends 8 Uhr
Große humoriſt. Singſplel=Konzerte
Reizinger’s Fſar=Sterne
Bayeriſche Original=Truppe

rauerei=Ausſchant Zur Rrole‟
Schuſtergaſſe 18
Donnerstag, 3. und Freitag, 4 Februar
Großes Schlachtfest
und Bockbierfest
an beiden Tagen
Konzert
der geſamt. Harmonie Orcheſter=Vereinigung
unter perſönl. Leitung ihres Dirigenten
Kammervirtuoſen Louis Kümmel.
Schlachtplatten nach bekannter Güte
Zu ſeder Tageszeit warme Leber= Blut= und
(2191
Fleiſchwurſt.

jeleg. Dam.-Mask
zu verleihen ( 2699i1.
Kiesſtr. 21,

V
Liedertafel-Waskenball
Samstag, den 5. Februar dieses Jahres, abends 811
in sämtlichen Räumen des städtischen Saalbaues
zOarnelel im Park von Valendia‟

Pompöse
Dekoration
Feenhafte
Beleuchtung
der
Parkanlegen

Zwei
Musikkapellen
Likör- und
Sektgrotten
Kaffeestube
Tanzdiele

Eintritt für Mitglieder 2 Mk, für Gäste 5 Mk. bei Mitglied Wacker,
Zigarrengeschäft, Ecke Soder-u. Mählstraße, ab 25. Jan. bis 4. Febr. 27
Abends an der Kassc 6 Mk.
(1738dd

Bademanne, Lashadeolen
. 2, III (*2626imd

Drog. 5 che Nachf.
geſucht. Dieburger= Schd1dlade3 Tſl. 99 3 Ludwigshöhſtraßel,
(B1415)
R
7
Bürgergeſangberein Beſſungen
Groß. Maskenball
im Orangerie=Haus
am Samstag, den 5. Febr., abends 81 Uhr.
Maskenkart. im Vorverkaufb L. Schickedanz, Zigarren=
geſchäft
, Beſſun erſtraße 18, Gg. Wenz, Zigarrengeſch
(* 2973
Ludwigshöheſtraße 16.

Mitglieder Mk. 1.50, Fremde Mk. 3.00.


Weinstuben zum Kaplan
Mühlſtraße 68 =
Freitag und Samstag
Bohraofttest
Ab 11 Uhr: Frühſtück.
Im Ausſchank die bekannten Qualitätsweine
ff. Flaſchenweine.
Es ladet ein
Joh. Peier Berzhardt.
manz

[ ][  ][ ]

Seite 14

Donnerstag, den 3 Februar 1927

Nummer 34

Gute Qualitäten

Der Ritt in die Sonne.

Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)

Aber wir wollen gar nicht davon reden. Sie ſind mein
Gaſt. Laſſen Sie dieſen Rauſch der Schönheit an ſich vorüber=
ziehen
; nach drei Stunden fahre ich Sie wieder heim.
Die Hardenbergſtraße! Wie ganz anders wirkten dieſe
Häuſer, dieſer Aſphalt, dieſe Menſchen, wenn man ſie durch die
Scheiben eines herrſchaftlichen Autos betrachtete. Hier war er
geſtern, mit zerriſſenen Schuhen, an der Seite von Reimers
und Hieronimy getrabt!
Fünfzig Jupiterlampen leuchteten auf, als er an der Seite
des Filmdirettors das Atelier betrat. Blühende Frauenſchönheit
leuchtete ihm entgegen fünfhundert junge Schönheilen, die
durch nichts als durch die Temperatur des Ateliers gegen Erläl=
tung
geſchützt ſchienen. Der Reigen verzichtete auf eigeniliche
choreographiſche Ambitionen aber fünfhundert Frauenkörper
waren ihrer Wirlung ſicher. Vandergult konnte dies nicht leug=
nen
, als es ihm der Direktor zuflüſterte; übrigens flüſterte er ſo,
daß man in den entfernteſten Winkeln des Areliers jedes Wort
bequem verſtand.
Nun kommt erſt was Schönes, ſagte er.
Alles blickte zu Vandergult hinüber: intereſſiert, geſpannt,
erwartungsvoll, halb ſiegesſicher, halb ängſtlich. Er hatte das
Gefühl, daß dieſer Raum mit allem, was darin war, ſich ihm zu
Füßen lege. Daß er nur die Hände auszuſtrecken brauche daß
Macht, Erfolg, Reichtum, Glück demütig des Herrn warteten, der
ſie mit ſeinem Griff zwang.
Dann kam Bianca Bell. Die Däva.
Fritz Jacobſen Cornelius Vandergult erbannte auf den
erſten Blick die Dame von geſtern; in dieſer ſelben Haltung hatte
ſie ſich an ihren Begleiter geſchmiegt, als ſie im Tiergarten an
ihm vorübergefahren war.
Sie tanzte nicht ſchlecht. Hinter dem Apparat ſtand der Bal=
lettmeiſter
und dirigierte mit leiſer, ſcharfer Stimme; ihre weichen
Bewegungen folgten den Kommaxdos nachläſſig und graziös.
Dann gingen die beiden Herren ins Bureau.
Der Direktor öffnete die Importkiſte. Ich würde Sie ſelbſt=
verſtändlich
am liebſten, zu einem guten Eſſen einladen, Herr
Vandergult. Aber wir haben hier nur eine Kantine, und das
iſt wahrhaftig kein Raum, in dem man einen Vandergult bewir=
ten
kann."
Jawohl. ſagte Fritz.
Auch iſt das Eſſen ein bißchen primitiv. Und nun will ich
Sie mit keiner Silbe drangſalieren. Ueberlegen Sie, was Sie be=
ſchließen
wollen. Ich komme morgen früh zu Ihnen ins Hotel
und hole mir Ihren Beſcheid ab. Oder . . ." ein ſchneller Sei=
tenblick
traf den Gaſt oder haben Sie vielleicht ſchon einen
Entſchluß gefaßt?
Ja, ſagte Vandergult. Ich will Sie nicht hinhalten, Herr
Direktor. Um es offen zu ſagen: Ich bin bei weitem nicht ſo
reich, wie Sie vermuten.

bruch.

Hier geſtattete ſich der Direktor einen kleinen Heterkeitsaus=

Ich bin deshalb zu meinem Bedquem nicht in der Lage,
mich an Ihrem Unternehmen zu beteiligen.
Die Tür ging auf. Bianca Bell trat ein; in Zivil. Herr
Vandergult meine Frau.

Bianca ging mit einem Blick auf Vandergult zu, wie ihn
Fritz Jacobſen in ſeinem bisherigen Leben nicht für möglich ge=
halten
hätte. Das war kein Blick das war ein Feuerſtrahl.
Was ſage ich: ein Feuerſtrahl? Das war ein Bombardement, das
war eine Kanonade.
Herr Vandergult will eben ins Hotel zurückfahren, mein
Kind.
Das iſt herrlich, antwortete Bianca. Aauf den ewwas er=
ſtaumten
Blick Vandergults fügte ſie erklärend hinzu:
Ich muß nämlich nach der Friedrichſtraße. Wollen Sie mich
bis zum Hotel mitnehmen?
Der Direktor begleitete die beiden bis an den Wagen. Wiſſen
Sie, Herr Vandergult, ſagte er, ſich ängſtlich zur Linken des er=
lauchten
Gaſtes haltend, man erkennt mit einem Schlage den
ſmarten Amerikaner. Jeder Europäer hätte beim Anblick dieſer
fünfhundertundeinen Schönheit beſtimmt die Beſinmung verloren
und hätte Ja gefagt. Sie erzählen mir von Ihren beſchränkten

Mitteln. Dieſe kühle Skepſis, Herr Vandergult, mit der Sie
über den Dingen ſtehen, iſt etwas, was wir euch nicht nachmachen.
Meine Hochachtung, Herr Vandergult.
Jawohl, ſagte Fritz.
Der kleine Ruck, mit dem das Auto anzog, genügte, um
Bianca Bell ſo aus dem Gleichgewicht zu bringen, daß ſie mitten
auf Herrn Vandergult hinauffiel. Sie entſchuldigte ſich aber
ſofort und ſtreichelte ihm, Verzeihung bittend, den Arm. Und.
offenbar eingedenk ihrer ſchweren Miſſion, den Kampf mit der
kühlen Skepſis eines Mannes aufzunehmen, der über den Din=
gen
ſtand, lehnte ſie das Köpfchen an ſeine Wange
Eben fuhr das Auto über jene Stelle, an der Fritz mit ſeinen
beiden Kumpanen geſtern dieſem ſelben Wagen, dieſer ſelben
Inſaſſin nachgeſtarrt hatte.
Parfüm duftete. Weicher Pelz ſtreifte ſeine Hände, eine
zärtliche Frauenwange lockte.
Der Wagen fuhr langſamer. Bianca murmelte etwas von
einer Beteiligung.
Meine liebe guädige Frau, ſagte er, auch wenn ich wollte,
ich habe wirklich kein Geld, mich zu beteiligen. Hierauf brach
ſie in ein unbändiges Lachen aus, zog ſeinen Kopf mit einem
Ruck an ſich heran und küßte ihn. Und während er halb be=
täubt
ausſtieg, hörte er ſie noch entſetzt rufen: Was haben Sie
getan?
Zweites Kapitel.
Die beiden Herren ſtanden noch auf dem Korridor. Ihre
Mienen waren noch immer von jenem amtlichen, halb gleich=
mütigen
, halb energiſchen Ausdruck, und ihre Schritte hatten
in dieſen langen Stunden nichts von ihrer geräuſchloſen Be=
ſtimmtheit
eingebüßt. Sie ſahen dem Ankömmling ſchweigend
entgegen.
Herr Vandergult? fragte der eine.
Ja.
Darf ich Sie einen Moment auf Ihr Zimmer begleiten?"
Ja ſagte Fritz.
Der Zimmerkellner eilte dienſteifrig herbei und ſchloß auf.
Dann zog er ſich mit einer Verbeugung zurück, nicht ohne einen
gewiſſen ahnungsvollen Blick auf das Geſicht des vierſchrötigen
Fremden zu werfen, der geſchlagene vier Stunden auf dem Kor=
ridor
gewartet hatte.
Der andere ſtand unbeweglich auf ſeiner Stelle, den Blic
auf die Tür geheftet, hinter der die beiden verſchwunden warer
Bitte, nehmen Sie Platz, ſagte Fritz.
Danke. Sie erlauben wohl, daß ich ſtehen bleibe.
Fritz antwortete nicht.
Sie werden ſich vielleicht gewundert haben, daß wir einen
halben Tag lang draußen herumgeſtanden haben. Es hat ſeine
guten Gründe, Herr Vandergult. Sie werden ſofort alles er=
fahren
."

Er trat auf Fritz zu und legte ihm die Hände mit eiſernern
Griff auf die Schulter: Mr. Vandergult es iſt das dritte

mal, daß ich den Sprung ins Glück wage.
Nanu, ſagte Fritz.
Das drittemal. Die beiden erſten Male bin ich zu kur
geſprungen. Reichen Sie mir Ihren Arm, dann komme i-
hinüber
über den Graben."
(Fortſetzung folgt.)

Straßenüberquerungen
durch Hochantennen.

Holzverſteigerung Nr.6

(Brennholz)

Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß die Entfernung von
Hochantennen mit Straßenüberquerung
bei der unterzeichneten Direktion anzu=
zeigen
iſt. Erfolgt dieſe Anzeige nicht,
dann ſind die jährlich zur Erhebung
kommenden Anerkennungsgebühren bis
zur Vorlage einer ordnungsgemäßen Ab=
meldung
weiter zu entrichten. (st2226
Darmſtadt, den 1. Febr. 1927.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

Bekanntmachung.

Auffal end billig

Am Dienstag, den 8. Februar
1927, vormittags 9 Uhr beginnend,
findet auf Bahnhof Griesheim bei
Darmſtadt die Verſteigerung hölzerner,
für Bahnzwecke unbrauchbarer Schwellen
öffentlich ſtatt.
(2242
Bahnmeiſterei 58.

DrAvit

Montag, 7. d. Mts., von vorni,
9 Uhr ab werden in der Turnhalle
am Woogsplatz, hier aus Pallas
wieſenſchlag 5 uud 9, Landwehr 8 ur)
verſch. Diſtrikte (von Los Nr. 537 ab
der ſtädt. Förſterei Bürgertanme
(einzige diesj. Brennh.=Verſtgg. aus die
Bürgertanne‟) verſteigert:
Scheiter, Rm.: 11 Buche, 67 Kiefen;
Knüppel, Rm.: 10 Buche, 27 Eichy,
506 Kiefer; Knüppelreiſig, Rm.:
6 Buche, 4 Eiche, 68 Kiefer; Stöck
Rm.: 88 Kiefer.
(St 247)
Darmſtadt, den 1. Februar 1927.
Städt. Güterverwaltung.

Mihaskeuſte
Matter

Am Freitag, den 4. Februar 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nach=
ſtehende
Gegenſtände öffentlich zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
(2238
1 Steyrwagen, 1 Standuhr, 1 Schreib=
tiſch
, 27 Kiſtchen Zigarren, 15 Kiſtchen
Zigarren Schloß Kranichſtein, 1 Kla=
vier
, 1 groß. Glasſchrank, 1 Kredenz.
1 groß. Kaſſenſchrank, 3000 Zigarren,
1 Ladentheke mit Glasaufſatz, 1 Kon=
trollkaſſe
, 1 Sekretär, 1 Eisſchrank, ein
Sofa, 1 Vertiko, 1 Ladenkaſſe.
4 Peddigrohrſeſſel, 10 Fl. Kognak.
Die Verſteigerung der letztgenannten
Gegenſtände findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 3. Febr. 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher.

in Aonenältiaater Onsmaft

aus Etamin,

B10l6d mit Einsätzen oder Motiven 1.0d 2.10 H0o

aus glattem Etamin oder Tüll,
Siores schöne Ausführung ..

Am Freitag, den 4. Februar
1927, vormittags 10 Uhr, verſteigere ich
in meinem Verſteigerungslokale Bleich=
ſtraße
40 gepfändete Gegenſtände aller
Art zwangsweiſe gegen Barzahlung,
insbeſondere:
(2240
5000 Zigarren, 4000 Zigaretten, 600
Pakete Tabak, 1 Pferd (brauner
Wallach), 1 Schreibmaſchine, ein
Schreibtiſch, 1 Kaſſenſchrank, ein
Tiſch, 6 Stahle, 1 Vertiko, eine
Chaiſelongue mit Deche, Möbel
aller Art u. a. m.

b.10 3.30
Zteilig, enorme
Madt as-aarnttarenl Auswahl
9.30 3.13
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1.35 0.98
4.u0 3.19

1.00 1Eu
1.40 0.30
1.00 1.39
9.40 0.30
1.30 L0

O.68
Aubs
A.os
0.85
Gas
u.
Grae
u.33

(Nutzholz.)
Donnerstag, 10. ds. Mts., vont
vorm. 10 Uhr ab, werdes in de
Turnhalle am Woogsplatz hier au3!
den ſtädt. Förſtereien Beſſ Laubwa
Pfarrwinkelfleck 9, Kiefer, Fichte), Heil.;1
kreuz (Saufang 13. Fichte, Lärche) urD
Bürgertanne (Pallaswieſenſchlag 5.
Landwehr 8, Brunnenſchlag 22, Kiefew,
verſteigert:
(st212)
Kiefer, Schnittholz, fm: 1 I. 1,7
3 II. 3,53, 63 III. 45,63;
Kiefer, Stammholz, fm: 2 II. 2,A,
47 III. 36,33, 172 1V. 112,19, 71
34,66; Lärche, fm: 3 Vb 0,68, 33 Der I
ſtangen I. 4.18: Fichte, fm: 4 Va 2,Z,
79 Vb 19,75, 87 Derbſtangen I. 10.A,
63 Derbſtangen II. 4,40.
Darmſtadt, den 1. Febr. 1927.
Städt. Büterverwaltung.

Matnen ursrssten anastaten:

Darmſtadt, den 2. Febr. 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Gold. Ketten
Armband

verloren am 24. 1. 2
Geg gute Belohng
abzugeben Fund=
22396
Süro.

Paßbilder

n einer Stunde 3
billig und gur.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr.. Tel. 1912.

Hemdenkuche
Bettdamast
Meter 0.95, 0.80, 0.65,GeGu 130 u. 160 cm breit, Mtr. 2.25, 1.95, 1.25,Geu
Macotuche
Bettuchstoffe
Meter 1.10, 0.95, 0.88, U-G0 150 160 cm breit, Meter 2.25, 1.85, 1.45, H40

Darmstadt

Lieſern und Anfahren.
von Kleinſchlag.

Das Anfahren des Unterhaltungsklei.*
ſchlages für die Provinzialſtraßen
Kreiſe Bensheim ſowie die Lieferung vun)
geeignetem Kleinſchlag frei Verwendung. *
ſtelle auf verſchiedenen Odenwaldſtraße nn
ſoll öffentlich vergeben werden.
Bedingungen und Angebotsvordrun?
liegen auf dem Amtszimmer des Unte‟
eichneten während der üblichen Dienk
ſtunden zur Einſicht offen; ſie könm?
jegen Erſtattung der Selbſtkoſten abg
geben wverden.
Angebote ſind bis zum 14. d. Mk
einſchließl. verſchloſſen und poſtfrei bies
(22135 einzureichen.
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen.
Bensheim, am 1. Febr. 1927.
Der Regierungsbaurat.

Leſſel.

Ferkel
und ( 29e5
Läuferſchweing
ſtehen ab Freitag z. Verkauf
Frankfurterſtraße 9u

[ ][  ][ ]

An

ich woll,
ſierauf brath
mit einen
er halb N
aben Sie

halb gleid
ſchritte hatet

Nummer 34

Donnerstag, den 3. Februar 1927

Seite 15.

d ſchloß au
ht ohne einn
vierſchrötigel
uf dem Au
9

Vereinigung früherer Leibgardiſten/Heſſiſches Landestheater.
Darmſtadt
Großes Haus
Heute Donnerstag,! Donnerstag, den 3. Februar 1927
den 3. Februar 1927,
abends 7½ Uhr
8½ Uhr
K 7 (Bühnen=Volksbund)
Schülermiete weiß 6
Leibgardiſien=
In derNeueinſtudierung u. Neuinſzenierung
Abend
Hänſei und Gretel
(bei Sitte)
Um zahleiches Erſcheinen Märchenſpiel in 3 Bild. v. Adelheid Wette
wird gebeten. (22=2! Muſtk von Enge bert Humperdinck
Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
Der Vorſtand.
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Geſtaltung des Bühnenbildes:
Lothar Schenck von Trapp
Vortragsgemeinschaft
Perſonen:
Techn.-Wissenschaftl. Vereine /Beter, Beſenbinder Leo Barezinsli
vertrud, ſein Weib . . . Martha Liebel
Die in der Vortragsgemeinſchaft zu= WHänſel,
Hedwig Werle
ſammengeſchloſſenen Verbände und retel, deren Kinder Marg Albrecht
Anna Jacobs
Vereine werden hierdurch frdl. zu dem ADie Knuſperhexe.
Grete Penſe
am 3. d. Mis. 8 Uhr c. t. im Saale 137 Sandmännchen . .
der Techniſch. Hoch chule ſtattfindenden 9 Taumännchen . . . . Eitta Müller=Wiſchin
Die vierzehn Engel. Kinder
Lichbildervortrag eingeladen. Herr Dr.
Jng. Ludewig ſpriche über ſeine /Erſtes Bild: Daheim Zweites Bild: Im
Walde Drittes Bild: Die Knuſperhexe
Reiſeeindrücke in Finnland.
Die Puppenfee
Zu dieſem Vortrag ſind die verehrl. Pantomimiſches Ballett in 1 Aufzug von
Damen unſerer Gäſte und Mitglieder
Joſeph Haßreiter und Franz Gaul
ganz ergebelſt eingeladen Im Anſchluß
Muſik von Joſeph Bayer
an dieſen Vortrag treffen ſich die Zeil=
Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
nehmer zu einem geſelligen Zu ammen=
In Szene geſetzt von Oscar Fritz S huh
ſein im Kaffee Oper. (2208
Chorevgraphiſche Leitung: Manda von Kreibig
Der Vorſtand. J. A: Heidebroek.

Städt. Akademief. Tonkunst, Elisa-
bethenstr
., Freitag 4. und 11. Febr.,
abends 8½/, Uhr
Die Seelengeschichte
des Petrus‟
nach dem Mathäus-Evangelium
2 öffent iche Vorträge
von Dr. AlfredHeidenrelch-Frankfurt/M.
Unkostenbeitrag erbeten 2.919)
Die Ehristengemeinschaft.

Einmaliger
Back= und Süß= Speiſen=Kurſus.
Kurſus
für
Vorſpeiſen und Abendplatten
erteilt von
Frau Dr. W. Jürgenſen
dipl. Haushaltungslehrerin
DDauer: Vom 7 bis 11, Februar einſchl.,
(St 2101
alſo 5 Tage.
Worſpeiſen und Abendplatten: nach=
mittags
von ½3 bis ½6 Uhr.
Gründlicher Unterricht in der Be=
reitung
einfächſter bis feinſter Vor=
ſpeiſen
, kteiner Platten, Aufläufe,
Paſteten, Aspies; Saucen, Fiſch=
gerichte
, Grillſachen uſw.
Bock=Kurſus: abends von 710 Uhr.
Gründlicher Unterricht in der Be=
reitung
einfachſter bis feinſter Back=
waren
und Süßſpeiſen: Hefeteige,
Brühteige, Torten, Blättertetge,
Strudel, Crémes, Kleingebäck uſw.
Kursgeld R.=Mk. 20 pro Kurs.
Anmeldungen und nähere Auskunft:
m Stadlbüro des Städt. Gaswerks,
(St2101
Brafenſtraße 40.
Das Lokal, in dem die Kurſe ſtatt=
ſinden
, wird noch bekannt gegeben.

Tapezier- und
Weißbinderarbeiten
Im Deike zu ſtreichen . . 50 Pfg.
Ra IIe Tapete anziehen 60 Pfg.
Mrebote unter N 1.57 Geſchäftsſi. (*2906

Karneval=Artikel
aller Art
Neuheiten
u. a.
Strohhüte mit Stimme
Krepp=Papier
Otto Günther
Karlſtraße 26 ( 2986)
Mreine. Wirie ete. Sonder=Rabatt

Friſch von der See:
Kabeljau
ohne Kopf=
im
ganzen Pfd. 27
im Ausſchnitt 309
Feinſte 2201
Fettbückinge
Friſch geräuchert Pfd. 309
Kieler Sprotten
1 Pfd.Originalkiſie 60
11 Pfund 178

Perſonen:
Lord Plumpſterſhire . . Adolf Klotz
Lady Plumpſterſhire . . Franziska Roeſe
Bob,
Bonny,
Bety, d deren Kinder
Tommy,
Eine Gouvernante . . . Marg, Carlſen
Der Spielwarenhändler.. Fr Jachtmann
Hans Debus
Tein Faftotum
Rudolf Strzeletz
Erſter Ko nmis
Karl Ebert
Zweiter Kommis
Hans Ney
Ein Bauer
Paula Karſtedt
Eine Bäuerin
Regina Eichner
Deren Kind
M. Fleiſchmann
Ein Dienſtmädchen
Otto Wolf
Ein Briefbote
Arthur Better
Ein Kommiſſionär",
G. Baumgarten
Ein Portier
Mechaniſche Figuren
J. Scheinpflug
Die Puppenfee
Hans guck in die Luft. Grete Kumpf
M von Kreibig
Papu=Mama=Baby
Dora Böhm
Japineſin".
Lene Berdolt
Max
Annette Reis
Moritz.
Dora Sauerwein
Struwelpeter
Martha Schulz
Oeſterreicherin
hineſm.
Milli Reis
Spanierin
Anna Kraft
Harlekin".
M. von Kreibig
Babys, Oeſterreicherinnen, Japaneſinnen,
Chineſinnen, Mohrenkinder, Spanierinnen,
Trommelhaſen, Wurſteln und Puppen
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mr.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraun
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſie
Pauſe nach Hänſel und Gretel,
Anfang 7½= Uhr Ende nach 10 Uhr

Freitag, 4 Febr. R8 (Darmſtädter Volks=
bühneſ
. Robert und Bertram. Anfang
7½ Uhr Preiſe 110 Mr.
Samstag, 5. Febr. E 12. Weihnachtszyklus
klaſſiſcher Werke (5. Vorſt.) Die Fleder=
maus
. Anfang 7 Uhr. Preiſe 1:0 Mk.
Sonntag, 6 Febr. C 12. Die Walkäre,
Anfang 5½ Uhr. Preiſe 1.2012 Mk.
Kleines Haus
Donnerstag, den 3. Februar 1927
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete III, 8
Geld
Komödie in 5 Aufzügen (7 Bildern)
von Bernard v. Brentano
In Szene geſetzt von Edgar Klitſch
Bühnenbild: Arthur Pohl
Perſonen:
Hetmann, Chef eines großen
deutſchen Handelshauſes HansBaumeiſter
Ulrich, Leiter einer Aus=
lands
=Abteilung
Rudolf Wittgen
Gertrud, ſeine Frau . . . Maria Fein
Lola, thre Schweſter . . . Beſſie Hoffart
Folt, Muſiker
JoachimBüttner
Hermann
Otto Wenke
Fohn Foreſter, Kaufmann. Ernſt Legal
Reffner, Direitor der Firma.
Robert Klupp
unter Ulrich .
Lorm, ein Grubenbeſitzer. Max Nemetz
KurtWeſtermnann
Schmitt
Walter Bluhm
Ein Diener
Werner Scharff
Ein Angeſtellter.
Eine Sekretärin . . . . . Hilde Schwara
Die Handlung ſpielt in einer großen Stadt
jenſeits der deutſchen Grenze
Spielwart: Abolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mr.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 5. Bild
Ende 10 Uhr
Anfang 7½ Uhr
Freitag, 4. Febr Film: Das Paradies
Europas. Anfang 6 und 8 Uhr. Preiſe
070, 1.-, 1 50, 2.-Mk
Samstag, 5 Febr. Volksvorſtellung zu er=
mäßigten
Preiſen Egeplagder Familje=
vadder
. Anfang 8 Uhc. Preiſe 0.50, 1 ,
1 50, 2. Mk.
Sonntag, 6 Febr., vorm 11½ Uhr. Eechſte
Morgenfeier Robert Schumann Preiſe
050 und 0.30 Mk. Abends 7½ Uhr.
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen.
Der Raub der Sabinerinnen. Preiſe 0.50,
1., 1.50, 2. Mk.

ſGilialen in allen Stadtteilen

Vereine Achtung!
Bürgerhof, großer Saal
umſtändehalber Samstag, 5. Februar 1927
zu vergeben. Näheres daſelbſt

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Geite 16

Donnerstag, den 3 Februar 1927

Nummer 34

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Ungen 8

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Unsere

Damen-Hemden
aus gutem Cretonne, mit Hohlsaum und
. . . 1.50, 0.95, 0.75,
Stickerei.
Damen-Hemden
Träger und Achselschlnß, mit häbscher
. . 2.75, 2.25,
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160 cm, Streifen- u. Blumenmuster
Bett-Damast
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glatt, gebogt, volle Größe, Ia Cretonne
1.75, 1.25,
Kopfkisgen
gestickt, mit Hohlsaum 2.50, 2:25,
Halblein. Bettücher
mit Hohlsanm, 150/220 cm 6.10, 4.75,
Damast-Bettbezüge
130/180 cm, gestreift und Blumenmuster
8,75, 7.50,
Frottier-Handtüoher
volle Größe, mit farbiger Bordüre
1.15, 0.95, 0.75,
Frottier-Handtücher
schwere Onalität
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Abgepasste Handtücher
Gerstenkorn mit Streifen, gesäumt und
gebändert.
0.65, 0.58
Abgepasste Handtüoher
weiß Gerstenkorn und Damast
1.35, 1.15
Gläsertüoher
kariert und mit Schrift 0.50, 0.35, 0.28,
Taschentücher
weiß mit bunter Kante . . . 0.25, 0.18,
Tasohentücher
weiß mit Hohlsaum
0.35, 0.25,

Neu aufgenommen:
Gardinen

Brise-Bises
Btamine u. Täll. Paar 0.85, 0.70, 055,
Brise-Bises
mit Einsatz und Volants . . 1.50, 1.10,
Soheiben-Gardinen
mod., schöne Muster . 1.10, 0.90, 0.68,
Küchen-Vorhänge
in hübschen Streifen . . . . 0.95, 0.55,
Halbstores
Etamine mit Einsatz . . . . 1.95, 1.45,
Halbstores
schöne Muster, Etamine und Täll, mit
Motiven und Streifen . . . . 3.75, 2.90,

Künstler-Garnituren
3teil., 2 Schals m. Ouerbehang, 5.50, 4.90,
Madras-Garnituren
nur neue Dessins . . . . . 5.90, 4.50,
Spannstoffe
130 cm br., in großer Auswahl, 1.70, 1.45,

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0.10
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V.0

Etamine
150 cm br., nur gute Onalitäten
1.40, 1.20,
Landhaus-Gardinen
Scheibengardinen mit Seiten-Volants.
2.25, 1.70,
Künstler-Leinen
80 cm br., in verschted. Streif., 0.95, 0.75,
130 cm br., moderne Streifen . . 1.50,
Tischdecken
echtfarbig, volle Größe . . . 2.25, 1.70,
Tüll-Bettdecken
über 2 Betten, in hübschen Mustern.
17.00, 15,75, 1

1.