Ginzelnmmmer 10 Pfennige
 Hünz, 
Uhr Zufn 
este
Padreng
 Bezugspreis: 
N.2 wöchentſlich T maligem Erſcheinen vom 1. Januar 
3. Januar 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig 
Urragegebähr, abgeholt 2,25 Reichsmark durch die 
Inenturen 2.,40 Reichzmark frei Haus. Poſibezugspreis 
niJanuar ohne Beſſellgeld monatl. 2.,48 Relchsmatk. 
Fp-antwortlichkelt ſür Aufnahme von Anzeigen an 
erimmten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
nacheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewait 
enschtigt den Bezſeher nicht zur Kürzung des 
fwzugspreſſes. Beſtellungen und Abbeſtellupgen durch 
emmruf obne Verbindliſchlelt für uns. poſtſcheckonie 
Franffurt a. M. 1301.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichter. 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 26 
Mittwoch, den 26. Januar 1927. 190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
 2mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichepfa. 
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Rellamezeile (92 mm 
breil 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichpfa. 
FinanzAnzelgen 60 Reſchepfg. 92 mm breite Rellame 
zeille 300 Reichsmark. Alle Preiſe m Reichemark 
4 Dollar — 420 Marſl — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw. erliſcht 
ſede Veroſſchtung auf Erfülſlung der 
            Anzelgen=
auſträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bel 
Kontuns oder gerſchlicher Beltreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Banſionto: Deutſche Bani und Darm= 
Kädtei und Natlonalbanf.
Sder Kampf um das Regierungs=Programm
 Die Sondierungen. 
Das Sonderkapitel der Außenpolitik. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Aus Morgen und Abend iſt wieder ein neuer Tag der ins 
B. dloſe gezerrten Regierungskriſe geworden, ohne daß nach 
usen hin ein ſichtbarer Fortſchritt zu verzeichnen wäre. Dabei 
ti fleißig genug verhandelt worden. Der Reichskanzler 
a= am Dienstag wieder mehrere Stunden mit den 
            Deutſch=
tionalen geſeſſen. Da der Reichsaußenminiſter 
n. Haushaltsausſchuß feſtgehalten wurde, konnte er an den 
füßprechungen nicht teilnehmen. Dafür hatte er die 
            deutſch=
u tionalen außenpolitiſchen Sachverſtändigen 
u den Nachmittag zu ſich gebeten, während gleichzeitig 
iſte Sozialpolitiker der Deutſchnationalen 
int dem Reichsarbeitsminiſter berieten. Dr. Marx 
aute gehofft, abends halb acht Uhr die Regierungsparteien 
uſtammenberufen zu können, um ihnen einen vorläufigen 
            Ueber=
lürk geben zu können. Das hat ſich aber nicht durchführen laſſen. 
=Beſprechung wurde abgeſagt und auf Mittwoch vormittag 
eutagt. Rein ſachlich läßt ſich aus dem Durcheinander, 
ei noch durch verſchiedene Beratungen der Fraktionen unter ſich 
)ynpliziert wurde, folgendes herausſchälen: 
Der Reichskanzler hat ſeine Richtlinien, die er auf Grund 
ei Zentrumsmaniſeſtes ausgearbeitet hat, den 
            Deutſchnatio=
agen zugehen laſſen, die ihrerſeits dazu wieder in einzelnen 
fumkten Gegenformulierungen ausarbeiteten. Daraus hat der 
allamentariſche Sprachgebrauch „Punktationen” gemacht. Um 
lei e Punktationen, alſo um die Formulierung 
            ver=
hiiedener Fragen, geht der ganze Kampf. 
            Außen=
blirtik, Verfaſſung, Sozialpolitik, Kulturfragen und Reichswehr, 
u” ſind die einzelnen Abſchnitte, in die ſich das Programm 
            glie=
ihe. Die Sozialpokitik hat eine vollſtändige 
            Eini=
uang ergeben. Bei der Verfaſſung ſind die 
            Deutſch=
attionalen ſehr weit entgegengekommen; ſo, daß 
ſe: kaum mehr Schwierigkeiten beſtehen. Auch bei den 
            Kul=
urfragen wird man ſich ſchon einig werden. Es bleiben alſo 
i= Reichswehr und die Außenpolitik. Bei der 
ſepchswehr iſt der Rekrutenerſatz noch ſtrittig. Da 
ur alle Parteien darüber einig ſind, daß die 
            Regierungs=
lhärung vom 16. Dezember, die auch die Zuſtimmung des 
edchspräſidenten gefunden hatte, der Ausgangspunkt bleiben 
U., wird dieſe Frage ſich wohl unſchwer aus der Welt ſchaffen 
ſien. 
In der Außenpolitik ſollen die Deutſchnationalen darauf 
ſtgelegt werden, daß ſie die Locarnopolitik anerkennen und den 
iy ſpruch wegen der Verfaſſungswidrigkeit dieſer Geſetze 
            zurück=
el en. Die Deutſchnationalen ſind bereit, die Verträge als eine 
ebene Tatſache anzuerkennen, alſo als Grundlage der 
            Außen=
olt tik zu bewerten. Es fällt ihnen aber ſehr ſchwer, den 
            Rück=
wegen der Verfaſſungsmäßigkeit anzutreten, und da an 
even Verhandlungen auch Freytag=Loringhoven teilnimmt, 
mmt man nur langſam vom Fleck. Der Reichsaußenminiſter 
riſ ſchließlich den Vorſchlag gemacht, von ſeinen 
            Sachverſtän=
gren eine neue Formulierung ausarbeiten zu laſſen und 
            ſo=
mge den Streit zu vertagen. Das Sonderkapitel der 
            Außen=
lut tik wurde übrigens in einer neuen Beſprechung des Kanzlers 
iil den Deutſchnationalen in den Abendſtunden behandelt, an 
r. auch der Reichsaußenminiſter teilnahm. Die von den 
ec=tſchnationalen für den Nachmittag ins Auge gefaßte 
            Frak=
vi sſitzung iſt ebenfalls auf Mittwoch vormittag verſchoben 
ou den. 
ſIIn beteiligten Kreiſen hofft man wieder, am Mittwoch abend 
chllich fertig zu werden und dann in die Erörterung der 
            Per=
nanfragen hineinſteigen zu können. Die Verteilung der 
inniſterien wird ſich vielleicht auch nicht leicht geſtalten. Die 
ſiyſtſchaftspartei iſt zwar als Wettbewerberin ausgeſchieden und 
ſt dem neuen Kabinett wohlwollende Neutralität zugeſagt, 
lange es die Intereſſen des Mittelſtandes hinreichend wahrt. 
e: Demokraten haben ſich ihre Entſchließung noch vorbehalten, 
sfſie den Wortlaut des Regierungsprogrammes kennen. Der 
eiichskanzler kann ihnen das erſt zugehen laſſen, nachdem er 
lt den Deutſchnationalen zum Ende gekommen iſt. Bei den 
enxokraten mehren ſich aus dem Lande heraus die Stimmen, 
eſwarauf aufmerkſam machen, daß es beſſer wäre, in die 
            Regie=
mg hineinzugehen, als draußen zu bleiben. Die 
            Zentrums=
ulilsion hat nach ſehr eingehender Beratung ſich entſchloſſen, ein 
nrutes ſcharfes Dementi gegen die Mitteilungen über geheime 
eiſchandlungen mit den Deutſchnationalen zu erlaſſen. 
Me letzten Beſprechungen vor der Kabinettsbildung. 
RReichskanzler Dr. Marr empfing heute vormittag, 10.15 Uhr, 
Rdeutſchnationale Verhandlungskommiſſion zur Fortſetzung 
rBBeſprechungen über die Regierungsbildung. An dieſer 
            Be=
reckhung nahm auch der Reichsminiſter Dr. Brauns teil. Die 
iſtrerechungen des Reichskanzlers und des Miniſters Dr. Brauns 
ſtichen fünf Unterhändlern der Deutſchnationalen wurden gegen 
Uchr unterbrochen. Der Reichskanzler unterrichtete ſofort im 
tſtchluß daran den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann über 
nVerlauf der Verhandlungen. Das Ergebnis wird in 
            parla=
intariſchen Kreiſen nicht ungünſtig beurteilt. Zur Erörterung 
rnnoch offenen Fragen, nämlich der Außenpolitik, der 
            Sozial=
d! Wirtſchaftspolitik, waren die deutſchnationalen 
            Unterhänd=
ſfür heute 3½ Uhr nochmals zu Reichskanzler Dr. Marx 
            ge=
dum. Im Anſchluß an dieſe Beſprechung empfing der Kanzler 
n!4 Uhr den Vorſitzenden der Demckratiſchen Partei, Koch. Im 
nüchluß daran trat die demokratiſche Reichstagsfraktion zu der 
tickheidenden Sitzung zuſammen. 
DDie vom Reichskanzler Dr. Marx für ein 
            Regierungspro=
mmm ausgearbeiteten Richtlinien wurden im Laufe des 
            heu=
fan Nachmittags den für die neue Koalition in Betracht 
            kom=
enſcden Fraktionen unterbreitet, die ihrerſeits endgültige 
            Stei=
mrdazu zu nehmen haben. Die endgültige Faſſung ſoll dann
 am Mittwoch vormittag um 11 Uhr den Demokraten vorgelegt 
werden. Die demokratiſche Reichstagsfraktion vertagte daher ihre 
für Dienstag abend angeſetzte Fraktionsſitzung auf Mittwoch 
            vor=
mittag 11 Uhr. Die Fraktion wird ihre endgültige 
            Stellung=
nahme zur Regierungsbildung von der Faſſung dieſer Richtlinien 
bhängig machen.
 Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns, 
der bei den Verhandlungen des Zentrums mit der 
            Deutſch=
nationalen Volkspartei über die Frage der Regierungneubildung 
eine bedeutende Rolle ſpielt. 
Das Ergebnis der Abendverhandlungen. 
Die heutigen Abendverhandlungen beim Reichskanzler, die 
ſich bis gegen 11 Uhr nachts hinzogen, haben ſoweit zu einem 
gewiſſen Abſchluß der zur Erörterung ſtehenden 
Fragen geführt, daß am Mittwoch vormittag 11 Uhr die 
            be=
reits vorgeſehene Beſprechung der Führer der für die 
            Regie=
rungsbildung in Ausſicht genommenen Parteien ſtattfinden wird. 
Dr. Marx wird die in der heutigen Abendbeſprechung 
            verein=
barte Formulierung am Mittwoch vormittag der 
            Redaktions=
kommiſſion der Zentrumsfraktion vorlegen. — Mit großem 
Intereſſe ſieht man der Entſchließung entgegen, die die 
            gleich=
falls für Mittwoch vormittag 11 Uhr einberufene demokratiſche 
Reichstagsfraktion über Beteiligung oder Nichtbeteiligung an der 
Regierung faſſen wird. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet 
man damit, daß die Deutſche Volkspartei am Mittwoch im 
Plenum beantragen wird, die für Mittwoch vorgeſehene 
            Ver=
tagung des Reichstages ſo lange 
            hinauszuſchie=
ben, bis es dem Kanzler möglich geweſen iſt, mindeſtens eine 
Zwiſchenerklärung über das Zuſtandekommen der 
            Regie=
rung abzugeben. Sollten auch die Perſonenfragen, über 
die die Verhandlungen bereits, am Mittwoch 
            be=
ginnen, inzwiſchen geklärt worden ſein, ſo würde Dr. Marx 
ſein Kabinett noch vor der Vertagung vorſtellen. Die 
            Regie=
rungserklärung wird vorausſichtlich ſehr kurz gehalten ſein und 
die Debatte ſowie die Abſtimmung über das Vertrauensvotum 
bis zum Wiederzuſammentritt des Reichstages vertagt werden. 
Deutſcher Reichstag. 
* Berlin, 25. Jan. (Eig. Bericht.) 
Der Reichstag erledigte heute nur kleinere Vorlagen. Ein 
            Geſetzes=
antrag der Wirtſchaftlichen Vereinigung auf Aenderung des 
            Fleiſchver=
kehrsgeſetzes wurde nach ganz kurzer Debatte abgelehnt. Die Novelle 
zur Gewerbeordnung, durch welche Wach= nud Schließgeſellſchaften 
            kon=
zeſſionspflichtig gemacht werden ſollen, wurde nach Ablehnung eines 
kommuniſtiſchen Antrages, wonach die Vermittelung von Perſonal für 
das Wachgewerbe nur durch die öffentlichen Arbeitsnachweiſe zuläſſig 
ſein ſoll, in zweiter und dritter Leſung angenommen, ebenſo eine 
            Aus=
ſchußentſchließung, wonach auch das Detektivgewerbe konzeſſionspflichtig 
gemacht wird. 
Zu einer etwas längeren Ausſprache kam es über einen von den 
Kommuniſten eingebrachten Geſetzentwurf, wonach neben 
            Fürſorgemaß=
nahmen für ſchwangere Mütter und Säuglinge auch die Zubilligung der 
Strafloſigkeit für Abtreibungen verlangt wird. Der Ausſchuß hat dieſe 
Vorlage abgelehnt und in einer Entſchließung die Regierung erſucht, 
einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die notwendigen Einrichtungen 
zum Schutze von Mutter und Kind auf eine geſicherte Rechtsgrundlage 
ſtellt. Die ſozialdemokratiſche Abg. Frau Nemitz verlangte ſchleunige 
und gründliche Ausdehnung der ſtaatlichen Fürſorgemaßnahmen für 
Mutter und Kind. 
Auch die weitere Debatte wurde nur von weiblichen Mitgliedern 
des Hauſes geführt. Während die Demokratin Frau Dr. Lüders die 
Notwendigkeit verſtärkter Fürſorge für Mutter und Kind hervorhob, 
            er=
klärte die Zentrumsabgeordnete Frau Neuhaus, die Tätigkeit der 
            pri=
vaten und kirchlichen Wohlfahrtsfürſorge ſei umfangreich genug. Die 
kommuniſtiſche Abgeordnete Frau Ahrendſee lehnte die private 
            Für=
ſorge als unzureichend ab. Die Sozialdemokratin Frau Agnes 
            bean=
tragte, die Angelegenheit noch einmal an den Ausſchuß 
            zurückzuverwei=
ſen. Schließlich wandte ſich die Vertreterin der Deutſchen Volkspartei, 
Frau Dr. Matz, unter großer Unruhe der Linken gegen den 
            Ausſchuß=
antrag, ſoweit er ein neues Fürſorgegeſetz verlangt. In der 
            Abſtim=
mung wurde aus der Ausſchußentſchließung nur der Teil angenommen, 
der eine Denkſchrift verlangt. Die Forderung eines neuen 
            Fürſorge=
geſetzes wurde gegen die Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten 
und Kommuniſten abgelehnt. Die Stimmenverteilung bei dieſer 
            Ab=
ſtimmung geb den Kommuniſten Anlaß zu Rufen: „Der 
            Beſitzbürger=
hloc iſt fertig” uſw. Nachdem noch einige kleinere Vorlagen, die nur 
für den Oſten von Intereſſe ſind, erledigt worden waren, vertagte ſich 
das Haus auf Mittwoch, nachmittags 3 Uhr.
 Der jüngſte Prager Spionageprozeß. / Sowjetruſſiſche Drohungen. 
Vor der Regelung der Frage der de Zure=Anerkennung 
            Sowjet=
rußlands. 
Von unſerem E=Korreſpondenten. 
Prag, Ende Januar. 
Unter den vielen in den letzten Jahren enthüllten 
            Spionage=
affären in der Tſchechoſlowakei iſt der vor kurzem vor einem 
Prager Drei=Richter=Senat zum Abſchluß gebrachte Fall Dymow 
deswegen von beſonderer Bedeutung, weil er einerſeits ſogen. 
„wirklich belaſtendes Material”, zutage gefördert, andererſeits 
aber zugleich gezeigt hat, wie ſolche Spionggeaffären konſtruiert 
werden und weil er drittens Folgen heraufbeſchwor, denen man 
derzeit in Prag einigermaßen ratlos gegenüberſteht. Der Fall 
Dymow verdient deswegen kurz rekapituliert zu werden, weil 
damit die in den letzten Tagen von der ſowjetruſſiſchen 
            Ver=
tretung gegen die tſchechoſlowakiſche Regierung erhobene 
            Be=
ſchwerde über die ihr gegenüber im Zuſammenhang mit der 
Spionageangelegenheit eingenommene unfreundliche Haltung 
objektiv beurteilt werden kann. Die Sowjetmiſſion hat bei dieſer 
Beſchwerde nicht unterlaſſen, darauf zu verweiſen, daß die 
            feind=
ſelige Haltung eines Teiles der tſchechiſchen Preſſe geeignet ſei, 
die vor allem in wirtſchaftlicher Hinſicht für die Tſchechoſlowakei 
günſtigen Verbindungen mit Rußland ernſtlich zu gefährden, um 
ſo mehr, als auch der Mangel einer rechtlichen Sicherheit zwiſchen 
Sowjetrußland und der tſchechoſlowakiſchen Republik zu einer 
Einſchränkung der ruſſiſchen Handelsoperationen in der 
            Tſchecho=
ſlowakei führen müſſe. 
Die Spionageangelegenheit, deren Aufbauſchung in der 
            tſche=
chiſchen Preſſe dieſe ſcharfe Erklärung des ſowjetruſſiſchen Prager 
Geſandten auslöſte, ſteht, wie ſo oft ſchon bisher bei ähnlichen 
Anläſſen, in keinem Verhältnis zu dem deswegen aufgebotenen 
Apparat und noch weniger zu den möglichen Auswirkungen auf 
handelspolitiſchem Gebiete. Ein Invalide, der als Diener bei 
der erſten Prager Diviſion die Vervielfältigung von „
            Garniſons=
befehlen” beſorgte, hatte ein paar Abzüge dieſer Schriftſtücke 
einem tſchechiſchen Polizeiſpitzel ausgefolgt, der ihm dafür 
eine Stelle als „Volkskommiſſär” nach dem kommuniſtiſchen 
            Um=
ſturz in der Tſchechoſlowakei verſprochen hatte. Dieſer Spitzel, 
ein ehemaliger Angeſtellter des tſchechiſchen kommuniſtiſchen 
Hauptorgans „Rude Pravo” namens Bartak, hatte ſich, nachdem 
er ſich der Hilfe des Invaliden verſichert, der Prager 
            Sowjet=
miſſion für die Beſchaffung von Dokumenten und Perſonen 
            an=
geboten, war mit dem Sekretär Dymow dieſer Miſſion in 
            Ver=
bindung getreten, hatte gleichzeitig aber die politiſche Polizei von 
der Verbindung des Invaliden mit dem Geſandtſchaftsſekretär 
Dymow verſtändigt, als ihm verſprochen worden war, er werde 
für ſeine Dienſte einen Tabakladen zugewieſen erhalten, und ſo 
konnte der Angeſtellte der Diviſionsdruckerei in dem Augenblick 
verhaftet werden, als er Dymow einige Schriftſtücke ausfolgte. 
Unter den „Dokumenten” befand ſich auch eine Beſchreibung der 
ſogen. „Janecek”=Handgranate, die ſeinerzeit in einer Prager 
Gaſſe während des Transportes auf dem Wagen explodiert war 
und ein paar Soldaten zerriſſen hat, und von der es übrigens 
heißt, daß ihr Erfinder Janecek ſie, um ein Geſchäft zu machen, 
an alle Staaten verſchickt, ein Alarmbefehl und ein Plan „
            Ueber=
gang der Deutſchen über die Donau”. Auch Dymow war 
            zu=
ſammen mit dem Invaliden und einem bulgariſchen Studenten 
feſtgenommen, aber über Intervention der Sowjetmiſſion 
            wie=
der auf freien Fuß geſetzt worden; er verließ, nachdem die 
Sowjetvertretung ihn aus ihren Dienſten entlaſſen hatte, Prag, 
während gegen die übrigen Beteiligten die Anklage wegen 
            Spio=
nage erhoben und mit Strafzuerkennung durchgeführt wurde. 
Die nationaltſchechiſche Preſſe, vor allem die Blätter der 
Nationaldemokraten, deren Führer Dr. Kramarſch ein erbitterter 
Feind der Anerkennung Sowjetrußlands iſt, lief nach der 
            Auf=
deckung der Affäre Sturm gegen die Prager Sowjetmiſſion und 
forderte mehr oder minder verblümt ihre Ausweiſung. Wenn 
auch die kurz darauf erfolgte Erklärung der Sowjetmiſſion, daß 
ohne Regelung der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen 
            Ruß=
land und der Tſchechoſlowakei die bisherigen Handelsbeziehungen 
ernſtlich gefährdet ſeien, nicht als direkte Antwort auf die ſehr 
abſällige Kommentierung der Tätigkeit einzelner 
            Sowjetfunk=
tionäre durch die tſchechiſche Preſſe bezeichnet werden kann, ſo iſt 
ein urſächlicher Zuſammenhang hierbei dennoch unleugbar 
            vor=
handen. Sowjetrußland hat ſich in den letzten Jahren als ein 
guter Kunde für die tſchechoſlowakiſche Induſtrie erwieſen und 
fordert dafür die de jure=Anerkennung durch Prag. Der 
            tſche=
chiſche Handelsminiſter hat die „ruſſiſchen Möglichkeiten” für die 
Tſchechoſlowakei kürzlich als außerordentlich wichtig bezeichnet, 
denn Rußland mit ſeiner 130=Millionen=Bevölkerung ſtellt mit 
ſeinem immenſen Verbrauch an Induſtrieerzeugniſſen, an 
            tech=
niſchem Perſonal und an Kapital einen hervorragenden 
            Wirt=
ſchaftsfaktor dar, dem um ſo größere Bedeutung zukommt, als 
durch ihn der Weg in andere, für das europäiſche 
            Wirtſchafts=
leben gleich erſtrebenswerte Länder führt. Wie groß der 
            Waren=
verkehr mit Rußland iſt, geht daraus hervor, daß durch die 
            ruſ=
ſiſche Regierung für das Wirtſchaftsjahr 1926/27 die Vergebung 
von Aufträgen um rund 500 Millionen Tſchechenkronen allein 
an die Tſchechoſlowakei geplant war. Im Wirtſchaftsjahr 1926 
belief ſich der Geſamtwert der aus der Tſchechoſlowakei nach 
            Ruß=
land gelieferten Warenmengen auf 150 Millionen 
            Tſchechen=
ronen. Da für das neue Wirtſchaftsjahr die Sowjetregierung 
ein ſehr reichhaltiges Inveſtitionsprogramm aufgeſtellt hat, 
            wür=
den diejenigen Staaten, die vom ruſſiſchen Markt ausgeſchaltet 
wären, einen ſehr empfindlichen Rückgang ihrer 
            Exportproduk=
ion erleiden, der ſich beiſpielsweiſe für die tſchechoflowakiſche 
Wirtſchaft geradezu kataſtrophal auswirken müßte. Uebrigens 
hat in Prag die bloße Andeutung, die bisher der 
            tſchechoſlowa=
kiſchen Induſtrie zugewieſenen Rußlandaufträge würden, wenn 
die Frage der de Jure=Anerkennung nicht in kürzeſter Zeit gelöſt 
werden ſollte, dem Deutſchen Reiche zugewieſen, 
auch diejenigen Kreiſe ſtutzig gemacht, die bisher von dieſer 
            An=
erkennung nichts wiſſen wollten. Die Wirtſchaftsintereſſenten 
verweiſen darauf, daß die Gefahr des Kommunismus im eigenen 
Land in dem gleichen Maße wächſt, wie die Arbeitsloſigkeit ſich
Nummer 26
Seite 2
Mittwoch, den 26. Januar 1927
 ſteigert und daß es unzweifelhaft vorteilhafter ſei, Rußland in 
ſeiner jetzigen Form anzuerkennen, als durch die Verkennung 
der gegenwärtigen handelspolitiſchen Notwendigkeiten die. 
            Ge=
fahr des Bolſchewismus heraufzubeſchwören. Da Prag nebſtbei 
ſeit Jahren in beſtändiger Fuicht vor der reichsdeutſchen 
            Kon=
kurrenz auf dem Weltmarkt lebt, die Zuweiſung der bisher für 
die Tſchechoſlowakei beſtimmten ruſſiſchen Aufträge an die 
            reichs=
deutſche Induſtrie zu einer progreſſiven Lähmung des 
            tſchechi=
ſchen Wirtſchaftslebens führen müßte, und da außerdem die 
Mehrheit der induſtriellen, volkswirtſchaftlichen und techniſchen 
Kreiſe immer energiſcher die Anerkennung Sowjetrußlands 
            for=
dern, darf wohl damit gerechnet werden, daß ſchon in der nächſten 
Zeit die jetzt wieder aufgerollte Frage der Anerkennung des 
ruſſiſchen Staates endgültig geregelt wird. Dieſe Anerkennung 
heißt nicht, den Kommunismus fördern; es iſt bekannt, daß in 
jenen Staaten, die zu Rußland in ein geregeltes Verhältnis 
            ge=
treten ſind, der Kommunismus an Boden verloren hat. Die 
Schaffung von Arbeitsgelegenheiten im eigenen Land als 
            Gegen=
pol kommuniſtiſcher und bolſchewiſtiſcher Beſtrebungen erſcheint 
jedenfalls weit wertvoller als die ſpitzfindigſte politiſche 
            Argu=
mentation gegen die Lehren eines Lenin und eines Trotzki, weil 
damit erſt die Vorausſetzungen geſchaffen werden, die notwendig 
ſind zu einem Urteil darüber, ob in Ländern mit europäiſchen 
Verhältniſſen die Errichtung von Räteſyſtemen wirklich im 
Intereſſe beſtändiger Fortentwicklung liegen kann.
 Um neun Milliarden. 
Die Berhandlung vor dem Haager Schiedsgericht. 
* Amſterdam, 25. Jan. (Priv.=Tel.) 
Die Verhandlungen der interprätativen Kommiſſion des 
Internationalen Schiedsgerichtshofes, die gegenwärtig im Haag 
tagt, werden über das Schickſal, über den Beſitz und den 
            Wohl=
ſtand unzähliger Auslandsdeutſcher entſcheiden, deren Eigentum 
von den Alliierten konfisziert worden iſt und die noch immer auf 
eine Entſchädigung warten. Daß ſie entſchädigt werden ſollen, 
ſteht feſt, und Deutſchland hat ſich hierzu verträglich verpflichtet. 
Die Frage lautet nur, ob Deutſchland dieſe Zahlungen aus 
ſeinem eigenen Budget leiſten ſoll, oder ob ſie aus den 
            Dawes=
annuitäten zu beſtreiten ſind. Darüber geht der gegenwärtige 
ſchiedsrichterliche Prozeß im Haag. Dabei handelt es ſich um 
den Rieſenbetrag von neun Milliarden und einigen hundert 
            Mil=
lionen, und zwar um Gold=, und nicht um Papiergeld. 
            Deutſch=
land verficht die Auffaſſung, daß die Zahlungen aus den 
            Dawes=
leiſtungen beſtritten werden müſſen, während die 
            Reparations=
kommiſſion auf dem Standpunkt ſteht, daß dieſe Frage eine 
interne deutſche Angelegenheit ſei, und daß ſie infolgedeſſen eine 
deutſche Budgetfrage darſtelle. 
Der Vertreter der deutſchen Regierung, Prof. Kauffmann, 
hat in ſeinem Plaidoyer ausgeführt, die Alliierten hätten 
            deut=
ſches Eigentum unter dem Titel gewiſſer Entſchädigungen 
            be=
ſchlagnahmt. Nach dem allgemein geltenden Recht wären ſie 
verpflichtet geweſen, die deutſchen Staatsangehörigen hierfür zu 
entſchädigen, ebenſo wie auch Deutſchland ſich für verpflichtet 
hält, die alliierten Untertanen für die durch Deutſchland 
            vor=
genommenen Konfiskationen ſchadlos zu halten. Hier ſpiele 
aber die Neparationsfrage hinein. Die Werte des 
            beſchlag=
nahmten Eigentums bildeten gewiſſermaßen einen Vorſchuß an 
die von Deutſchland zu leiſtenden Reparationszahlungen. Vom 
deutſchen Standpunkt aus ſei damit nur ein Wechſel in der 
            Per=
ſon des Gläubigers eingetreten, da anſtelle der Alliierten die 
von der Konfiskation betroffenen deutſchen Staatsangehörigen 
getreten ſeien. Für die Alliierten bedeute die Beſchlagnahme 
eine ſchnelle Befriedigung ohne Geldübertragung in 
            auslän=
diſcher Währung; für das Deutſche Reich bedeute ſie den 
            Auf=
ſchub einer Zahlungsverpflichtung und eine Zahlung an die 
Alliierten auf dem Wege einer Zahlung an einen Dritten. Die 
Wegnahme deutſchen Eigentums befriedige zwar den alliierten 
Bläubiger, ſie entlaſte jedoch nicht den Schuldner, dem ſie nur 
einen anderen Gläubiger gegenüberſtelle. Dieſe Zahlungen 
            bil=
den demnach einen integrierenden Beſtandteil der 
            Dawesannui=
täten, da ſie indirekt eine Zahlung an die Alliierten darſtellen. 
Der gegneriſche Standpunkt wurde am Samstag von John 
Fiſher=Williams in einer fünfſtündigen, ausführlichen Erklärung 
dargelegt, die darin gipfelte, daß die Entſchädigungen für das 
konfiszierte Eigentum eine von Deutſchland übernommene 
            pri=
vate Verpflichtung ſei, die mit den Dawesannuitäten nichts zu 
tun habe. — Die Kommiſſion des Haager Schiedsgerichts wird 
vorausſichtlich ihre Entſcheidung erſt im Laufe dieſer Woche 
fällen. Es iſt ein Fall von allererſter völkerrechtlicher Bedeutung, 
der hier zur Entſcheidung ſteht. Die enorme Höhe des Objekts 
beweiſt allein, um was es geht. Daneben wird die Entſcheidung 
der Kommiſſion aber auch darum von allergrößter Bedeutung 
ſein, weil es ſich um eine Reparationsſtreitigkeit zwiſchen 
            Gläu=
biger und Schuldner handelt, die der machtpolitiſchen Preſſion 
entzogen und für die eine objektive juriſtiſche Löſung gefunden 
werden ſoll.
Vom Tage.
 Der Hauptausſchuß der Notgemeinſchaft der deutſchen 
Wiſſenſchaft tritt am 29. Januar in Karlsruhe zu einer Sitzung 
zuſammen. 
In der Oſterwoche, und zwar vom 14. bis 19. April findet in Köln 
der 16. Deutſche Eſperanto=Kongreß ſtatt.
 Der Belgraderdeutſche Geſandte Dr. Olshauſen, reiſt 
am Freitag zwecks Berichterſtattung nach Berlin ab. 
Die Sowjetregierung erwägt die Entſendung ihres 
bisherigen Botſchafters in Tokio, Kopp, auf den Londoner 
Poſten. 
Der rumäniſche Unterſtaatsſekretär der Finanzen, Manoileſcu 
iſt mit einer zahlreichen Delegation, für die Aufnahme der 
italieniſch=rumäniſchen Handelsvertragsverhand= 
„
 Der fasciſtiſche Lokſpitzel Canovi iſt am Montag in 
Begleitung von zwei Sicherheitspoliziſten von Nizza nachder 
            italie=
niſchen Grenze abgeſchohen worden. 
Ricciotti Garibaldi hat an den Präſidenten der Republik 
einen Brief geſandt, worin er mitreilt daß er ſowie ſeine drei 
Brüder Giuſeppe Sante, und Menotti ſich entſchloſſen hätten, 
die ihnen während des Krieges verliehene Ehren 
legion wieder an den franzöſiſchen Staat 
            zurückzu=
geben, als Proteſt gegen die Verurteilung Ricriotti Garibaldis. 
In politiſchen Kreiſen erwartet man, daß die Miſſion des 
Nachfolgers des jetzigen italieniſchen Botſchafters 
in Paris Baron Avezzana, nurvonkurzer Dauer ſein werde, 
da der Poſten endgültig mit dem derzeitigen italieniſchen Finanzminiſter 
Graf Volpi beſetzt werden ſoll. 
Das engliſche Foreign Office wird ein Weißbuch herausgeben, das 
weitere Dokumente über die italieniſch=engliſchen 
            Wirt=
ſchaftsabmachungen betreffend Abeſſinien enthält 
In einer in der Stadt Mexiko veranſtalteten Maſſenver 
ſammlung der Arbeiterorganiſationen wurde zur 
Unterſtützung der Politik des Präſidenten Calles gegemüber dem 
Imperialismus der Vereinigten Staaten aufgefordert.
 Im Laufe des Februar werden drei amerikaniſche 
            Panzer=
kreuzer im Hafen von Piräus einlaufen, um der griechiſchen 
Kriegsmarine einen Beſuch abzuſtatren.
 Der Auswärtige Ausſchuß des Repräſentantenhauſes hat eine Ent 
ſchließung angenommen, in der gefordert wird, daß die Vereinigten 
Staaten gegenüber China unabhängig von anderen Staaten 
handeln ſollen. 
Die auſtraliſche Arbeiterunion beſchloß, unverzüglich 
einen Feldzug gegen die Intervention in China zu 
            er=
öffnen, um die Entſendung auſtraliſcher Truppen oder auſtraliſcher 
Kriegsſchiffe nach China zu vereiteln. 
Nach Meldungen aus Hongkong iſt dort der franzöſiſche 
Konſul von chineſiſchen Streitkräften gefangen ge 
nommen worden. Er wurde wieder auf freien Fuß geſetzt, 
als er die Verſicherung abgab, daß er die Konzeſſionsgrenze nicht 
            ver=
laſſen werde.
 Die Deutſchen=Ausweiſungen 
aus Oſi=Oberſchleſien. 
Deutſche Vorſtellungen in Warſchau. 
Die Reichsregierung hat den Geſandten in Warſchau 
            ange=
wieſen, wegen der Ausweiſung von vier Deutſchen aus 
            Oſtober=
ſchleſien ernſte Vorſtellungen zu erheben und darauf hinzuweiſen, 
daß derartige Vorfälle, nichi geeignet ſeien, die Beziehungen 
zwiſchen Deutſchland und Polen freundlicher zu geſkalten und 
vor allem die ſchwebenden Verhandlungen über einen Handels= 
und Niederlaſſungsvertrag zu fördern. Aehnliche Vorſtellungen 
hatte bereits der deutſche Konſul in Kattowitz beim 
            oberſchleſi=
ſchen Wojewoden unternommen, die jedoch angeſichts der 
            Hal=
tung dieſes Herrn vollſtändig ergebnislos verliefen. Fährt die 
polniſche Regierung fort, dauernd der Reichsregierung Anlaß zu 
Klagen und Beſchwerden zu geben, dann iſt anzunehmen, daß 
eines Tages der Völkerbund angerufen werden wird. Falls das 
nicht hilft, wird die deutſche Regierung wohl keinen Wert darau 
legen, mit Polen die diplomatiſchen Beziehungen aufrecht zu 
            er=
halten. 
Die Wirtſchaftliche Vereinigung beteiligt ſich 
nicht an der Regierung. 
Die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftlichen Vereinigung 
            be=
ſchäftigte ſich in ihrer heutigen Fraktionsſitzung mit der Frage 
der Regierungsbildung und nahm den Bericht ihrer Mitglieder 
Drewitz und Alpers über die Verhandlungen mit Dr. Marx 
            ent=
gegen. Die Fraktion hält an dem bisher eingenommenen 
            Stand=
punkt feſt, daß ſie die Beteiligung an einer Regierung ablehnen 
müſſe. Sie will dem Kabinett der bürgerlichen Parteien mit 
wohlwollender Neutralität gegenüberſtehen und es unterſtützen 
ſo lange die Regierung den Forderungen des Mittelſtandes 
            Rech=
nung trägt.
 Der Riß in China. 
Die Ausſchaliung der Nuſſen. 
Von unſerem (D)=Korreſpondenten. 
London, 25. Januar. 
Die Blätter ſind voll von den Nachrichten über den Aufbau 
der britiſchen Macht in China und andererſeits über die 
            Aus=
dehnung der antibritiſchen Bewegung. Es ſind 
aber wieder einmal die gewiſſermaßen ſtiefmütterlich behandelten 
Nachrichten, welche die meiſte Beachtung verdienen. In 
            chine=
ſiſchen Kreiſen verfolgt man mit größtem Intereſſe, wie zwiſchen 
den Nationaliſten und ihren Sowjetfreunden ein kleiner, aber 
anſcheinend recht tiefer Riß zu klaffen beginnt. Wenn man vor 
Weihnachten chineſiſchen Politikern gegenüber auf das 
            Bedenk=
liche der engen Verbindung der Nationaliſten mit den Emiſſären 
aus Moskau hinwies, erhielt man zur Antwort, daß ſich das 
Verhältnis mit den weiteren Erfolgen der Nationaliſten, d. h. je 
weniger dieſe die Moskauer nötig haben würden, ganz von ſelber 
automatiſch regeln werde. Aber je mehr die Leiter der ruſſiſchen 
Propaganda ſich in ſelbſtändiger Aktion emanzipierten, je 
            weni=
ger ſie ſich an ein geſchloſſenes Zuſammenarbeiten mit der 
            natio=
nalen Oberleitung hielten, um ſo mehr lockerten ſich die Bande. 
Jakob Borodin, alias Mr. Brown, hat ſchon zur Evidenz 
            be=
wieſen, daß er an den Freund des „chriſtlichen” Generals Feng, 
Herrn Karakhan, bei weitem nicht heranreicht. Und von ſeinem 
militäriſchen Kollegen, dem General Gallent, braucht man in 
dieſer Beziehung erſt gar nicht zu reden. Aber allerdings iſt 
auch das Verhältnis ſchon ein ganz anderes geworden, wie 
            zwi=
ſchen Feng und Karakhan. Damals war Moskau der leitende. 
beherrſchende Teil. Jetzt müßte ſich Herr Brown oder Braun 
jeder taktiſchen Bewegung Tſchens anſchmiegen. Aber er iſt 
dieſem durchgegangen und hat auch den General Gallent 
            be=
wogen, aus dem Truppen=Hauptquartier nach Hankau zu eilen, 
um ihn (Borodin) als Mob=Redner zu unterſtützen. Das hat 
andererſeits den General Tſchiang bewogen, ebenfalls nach 
            Han=
kau zu kommen. Dort hat dann ein Minenkrieg eingeſetzt, der 
an Erbitterung nichts zu wünſchen übrig ließ. Tſchen, der zuerſt 
Neutralität beobacktete, konnte ſich jedoch ſchließlich nicht der 
Tatſache verſchließen, daß der Generaliſſimus der Südarmee, 
von dem letzten Endes der tatſächliche weitere Erfolg abhängt, 
das letzte Wort haben muß. Wenigſtens ſcheinbar. Aber wenn 
auch formell die Südregierung aus dem Mobbereich nach 
            Nant=
ſchang verlegt werden ſollte, Bureaus der wichtigſten Miniſterien 
werden doch mit Tſchen und Borodin in Hankau bleiben. Die 
Ruſſen ſind jedoch immerhin aus der Beeinfluſſung der 
            Armee=
oberleitung ausgeſchaltet, und Tſchiang hat die Genehmigung 
rhalten, die Offenſive gegen Sun, der Ningpo in voriger Woche 
beſetzen konnte, aufzunehmen, während die Ruſſen die 
            Konſo=
lidierung in Mittel=China als das erſte Erfordernis hinſtellten, 
Mit der Vereinigung der Südarmee mit dem General Feng ſieht 
es daher gar nicht gut aus. Feng iſt nicht viel über die 
            Nord=
weſtecke von Honan hinausgekommen. Honan ſelbſt hat in dem 
langen Bürgerkriege ſchon faſt das Unmögliche an Erſchöpfung 
aushalten müſſen. Wu Pei=fu ſteht mit bisher treu gebliebenen 
Truppen nahe der Nordgrenze an der Hankau-—Peking=Bahn, 
mit vorgeſchobenen Abteilungen öſtlich von Honan in einer 
Flankenſtellung zum Vormarſch Fengs, anſcheinend ſtark genug, 
um einer von Hankau aufgebrochenen Abteilung die Zähne zeige 
zu können, wenn ſich ſeine Unterführer nicht wieder beſtechn 
laſſen. Dieſe Abteilung, auf deren Entſendung Borodin mit 
hingewirkt hat, wird jedoch Tſchiang bei ſeinem beſchlöſſenen 
Vorgehen gegen Sun fehlen. Borodin wäre ja nichts 
            willkom=
mener, als ein Sieg Tſchiangs, ſo daradox es klingt. Die 
            Süd=
armee ſoll freilich ſiegen, aber nicht durch ihn, der der Ruſſen 
Mob=Taktik völlig durchſchaut hat. 
Eine meikwürdige Begleiterſcheinung des Kampfes, den 
Tſchen mit allen Mitteln führt, iſt ſein „Korrigieren” der 
            Kabel=
gramme, das er duich ſeine vertrauten Angeſtellten nicht nur an 
Preſſetelegrammen, ſondern, wie jetzt entdeckt wurde, auch an 
Dienſttelegrammen ausführen läßt. Es kommen 
            Verſtümme=
lungen und abſichtliche Verzögerungen der Uebermittelung des 
Kabelverkehrs zwiſchen O’Malley und Lampſon einerſeits und 
zwiſchen Hankau, Schanghai und London andererſeits vor. 
            Nach=
dem dieſe Machenſchaften aufgedeckt ſind — O’Malley iſt übrigens 
in bolſchewiſtiſchen und anderen Künſten dieſer Art zu 
            gründ=
lich erfahren, um ſich durch „verbeſſerte” Inſtruktionen täuſchen 
zu laſſen —, ſind ſichere, wennſchon zeitraubendere Umwege für 
die Uebermittelung wichtiger Anweiſungen und Berichte zur 
Anwendung gekommen.
 *Spoxt und Geſellſchaft in St. Morit. 
Von Kaſimir Edſchmid. 
St. Moritz iſt unvergleichbar in der Vielfalt der 
            Möglich=
keiten, durch die eine grandioſe Natur ſich mit ſportlichen und 
geſellſchaftlichen Wünſchen miſcht. 
Das nuanciert ſich bis in die Gewohnheiten, der Hotels. 
Während man im Grand und Palace ſehr ſpät diniert, weil man 
nachts und mittags tanzt und nach dem Tee ſchläft, nimmt man 
im Suvrettahouſe das Eſſen um acht Uhr in der Regel, im 
            Carl=
ton und Kulm etwa um neun. Das hängt von den Sports ab, 
welche die Gäſte treiben oder nicht treiben. Seltſamerweiſe läßt 
ſich auch dies ziemlich nach den Hotels nuancieren, und ſo richten 
ſich die Formen des täglichen Lebens danach. 
Wer morgens Schlittſchuhe läuft und mittags ſpäzieren 
geht, kann ſich einrichten, wie er will. Eine große Skitour, die 
in zweitauſend Meter Höhe den Körper ſchwer ſtrapaziert, 
            er=
fordert ein paar Stunden Schlaf nach dem Tee. Auch für jedes 
Alter und jede Konſtitution bietet ſich ein Sport, da jedes Hotel 
eine Eisbahn hat, die, mit muſtergültiger Auſmerkſamkeit 
            ge=
pflegt, in der Tat wie Metall glänzt. 
Der Lieblingsſport älterer Herren, die in ihrer Jugend 
            viel=
leicht kühner waren, iſt das Curling. Die tiefſinnige 
            Verbiſſen=
heit, mit der ſie, Beſen in der Hand und wiſchend, vor ihren 
Geſchoſſen hertanzen, iſt äußerſt amüſant. Dicht daneben liegr 
ſtets der Jahrmarkt der Eitelkeiten, wo die Unſportlichen ſich 
auf Schlittſchuhen „bewegen” und die Künſtler und Beſeſſenen 
ſich prodnzieren. Ich finde das Eislaufen bei Damen ſelten und 
höchſtens bei ſehr kühnen Sprüngen ſchön, bei Männern 
            lächer=
lich. Die ewige Angſt, nicht in ſchöner Balance zu liegen, gibt 
den preziös geſtellten Armen und Beinen den Ausdruck 
            atem=
loſer Komik. Die Frau iſt körperlich immer eitel und daher 
natürlich in ihrem Theater. Der Mann iſt immer voll 
            Hem=
mungen in ſeiner Eitelkeit und daher raffiniert ölig. Dieſes 
eine, ewvig ausgeſtreckte Bein, dieſe Arme, die ſchweben ſollen, 
aber eine mißglückte Umarmung andeuten, ſind teufliſch grotesk. 
Es gibt natürlich Meiſter, wie Mégroz, deren Eleganz aus 
der männlichen Kraft ihrer Bewegungen kommt, aus ihrer 
            prä=
ziſen Fitheit. Auch Tennisſpielerinnen ſind angenehme 
            Eiskünſt=
lerinnen, weil ſie von dieſem Sport her gewiſſe klare Bewegun 
gen haben. Immerhin ſchätze ich privat dieſe Eisexerzitien 
            nich=
höher als irgendeine Zirkusnummer. Nicht übel gemacht. Aber 
unangenehm. Und bei Gott kein Sport. Eislauſen auf langen
 Strecken, über ein Haff oder einen Strom hinauf entſpricht mehr 
der Einſtellung, die ich zu Sport habe. 
Das Bild ändert ſich auch ſofort, wenn Eishockey geſpielt 
wird, wo gekämpft und nicht zur Schau geſtellt wird. Kein 
            ſport=
licher Kampf iſt ſo apart als Anblick wie ein Match zwiſchen gut 
klaſſierten Hockeymannſchaften auf dem Eis. Von der Eleganz, 
mit welcher gelaufen wird, kombiniert wird und geſtoßen wird. 
ja ſelbſt von der Blitzhaftigkeit, mit welcher die Parteien ſich 
durchdringen, auflöſen und das Bild traumhaft verwiſchen und 
verſchieben, iſt ſchwer eine Vorſtellung zu geben. 
Der große See, in dem im Sommer geſegelt wird, iſt 
            voll=
kommen zugefroren. Auf ihm finden die großen Pferderennen 
ſtatt. Wer auf der Schneepiſte Gäule noch nicht hat leufen ſehen, 
kommt auf ſeine Koſten, denn das Bild, zumal in dem 
            phanta=
ſtiſchen Gebirgsrahmen, iſt toll. Amüſanter iſt es, von Kulm 
aus die Sache von hoch und weit her zu beſichtigen, wo die 
            ein=
zelnen Nennen klein wie beim automatiſchen Pferdchenſpiel über 
die weiße Fläche vorrücken. 
Die aus der Ebene heraufgeſchafften Tiere vertragen 
            übri=
gens die Luft ſchlecht. Selbſt der elaſtiſchere Menſch muß ſein 
Herz trainieren, die ewig animierende und maſſierende Luft 
dieſer elektriſchen Höhe zu ertragen, die den Schlaf faſt 
            über=
flüſſig macht. Sehr hübſch ſind um das Oval des Sees die 
Skijöring=Rennen. 
Skijöring wird übrigens auch hinter einem Motor gefahren, 
der das ganze St. Moritzer Tal mit einem dumpfen Murren 
ausfüllt. Eine ſehr ſchöne Partie iſt immer, nach einer Skitour, 
an ein friſches Pferd angeſeilt, Skijöring zurückzufahren, oder 
ein Morgenausflug, angeſeilt auf Skiern an eine trabende 
            Rei=
terin. Man kann weit über Pontreſina, Samaden hinaus oder 
Silvaplana=Maloja. 
Von der Halle des hochliegenden Carlton, deren breite 
            Fen=
ſter faſt den ganzen St.=Moritz=Komplex umrahmen, hat man 
oft den Anblick eines Flugzeugs, das zwiſchen den phantaſtiſch 
abendroten Gletſchern und Bergzacken Looping the Loop macht. 
Das kleine. Ding hat Skier zum Anlauf und ſcheint manchmal 
infolge der Luftſpiegelung die irrſinnigſten Abfahrten auf 
            un=
paſſierbaren Hängen zu machen. 
Erlebt man den Rhythmus, mit dem die großen Creſta= und 
Togbahnen noch nach Celerina laufen, die Kapellen auf 
allen Eisplätzen ſpielen, und die Schlitten herumjagen, ſo verſteht 
man, warum in der ganzen Welt St. Moritz geliebt wird. Es 
iſt eine Mode, die ſelbſt in ihren Auswüchſen gerechtſertigt wver 
den kann. Ich finde viele Winterorte reizvoller. Flektriſcher, 
menſchlicher, vielſeitiger allerdings gibt es wohl kaum welche. 
Selbſt wenn man von den vielen Uebertreibungen bom ewbig
 blauen Himmel, der Wärme, der Geſundheit der Luft und den 
ſtetig guten Schneeverhältniſſen abſieht. In manchen Wintern 
iſt es während der Hauptſaiſon wenig warm, ſtark windig, oft 
bedeckt und höchſt grippös. Selbſt der Schnee iſt oft ſchlecht. 
Unvergleich ſind vor allem die Rieſentouren mit Skiern, die 
St. Moritz ermöglicht, unvergleichlich ſind die Creſta= und 
Bobſleighbahnen, während die Julierſpringſchanze viel zu ſteil 
iſt, um beſonders ſchöne Weitſprünge zu geſtatten. Dieſe 
            hoch=
alpinen Skitouren haben ſelbſt für denienigen zauberhaften 
Reiz, der halb Europa durchikiert hat. Wochenlang bietet jeder 
Tag eine andere Tour und ein anderes Terrain, anderen Schnee, 
andere Technik. Bei den meiſten kann man die Führer nicht 
            ent=
behren, die reich werden, indem ſie dabei ihre eigene Leidenſchaft 
erfüllen, ein idealer Beruf. 
Ich hatte einen Führer zeitweiſe, der den General Bruce 
kurz vorher zum Training geführt hatte, ehe er zum Moumt 
Evereſt fuhr. Uebrigens gibt es nicht allzu viele Skifahrer in 
St. Moritz, da das zahlreiche neue Publikum erſt lernt, die 
            Eng=
länder ſich mehr für Bob und Skeleton intereſſieren, und 
            die=
jenigen, die jede Nacht an die Knöchel der Damen gebundene 
Ballons beim Tanz zu zertreten ſich beſtreben, höchſtens zum 
Schlittſchuhlauf noch Kraft beſitzen. 
So ſehr dieſe hohe, überaus trockene Luft animiert, ſo ſehr 
zehrt ſie auch. Die Trockenheit iſt ſo enorm, daß viele Beſuchek, 
die Sport machen, beſonders Holländer, Halsſchmerzen bekommen. 
Den Nebelatmern ſpringt die Gurgel auf. 
Während man beim Bob nur die blitzhafte, aber raſende 
Gefahr ſpürt, erlebt man auf den Skiern noch jene Schauer, die 
aus der Urzeit ſtammen. 
Von der Diavolezza oder der Bovalhütte über den 
            Morte=
ratſch=Gletſcher abzufahren, bedeutet eine Fahrt mit 
            Schnellzuge=
geſchwindigkeit um ein ungeheures Terrain von Eisobeliſken, die 
dreißig Meter hoch blau blitzen und ſo dicht zuſammenſtehen, daß 
ſie aus der Entfernung wie eine Rieſenwabe ausſehen. In die 
Spalten, die, mit Schnee gefüllt, oft wenige Meter rechts und 
links liegen, ſtürzen jede Saiſon einige Leute, die naiv oder fregl 
genug ſind, ohne Führer zu fahren. 
Drei Viertel alles Heldentums iſt Dummheit kleiner Lemie 
oder Geckerei. 
Man ließ damals Bergführer bis 190 Meter in die Spalteln 
um nach vier Leuten zu ſuchen. Umſonſt. Später ließ man 
dann eine große Kaſſette mit den Namen in die Spalte, die nag 
etwa 40 Jahren im Tal mit den Leichen herauskommen wird. 
Der Eletſcher wächſt nach unten, wo er abgetaut wird, zm ½ 
erreichen die Leichen die Erde wieder.
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Homedtenoer die ſrangenſcheumängiage.
Sowſeiruſſiſche Propaganda in China.
 IMTärungen Poincarés vor der 
            Finanz=
kommiſſion der Kammer. 
EP. Paris, 25. Januar. 
Boincaré gab vor der Finanzkommiſſion der 
            Kam=
eine eingehende Darſtellung der franzöſiſchen 
ianzlage. Ausgehend vom Stand der Finanzen am 
ge. der Bildung ſeiner Regierung, d. h. am 94. Juli 
5. der aus früheren Erklörungen des 
            Miniſterprä=
uren hinreichend bekannk iſt, ſchilderte er die ſeit 
gü=ſt und September erzielte Beſſerung der Finanzen. 
ſchen Bons der Nationalen Verteidigung betrug 
EEmiſſionsüberſchuß über die Rückzahlungen im 
ginſt 1340 Millionen und im September 338 
            Mil=
nmn. Die Budgetausgaben ſeien durch die Eingänge 
den direkten Steuern hinreichend gedeckt. Die 
hä hung des Franken auf dem Wechſelmarkt 
            ermög=
ze es dem Schatzamt, die zur Bezahlung der 
zeren Schuld erforderlichen Deviſen unter weniger 
ganſtigen Umſtänden als früher zu beſchaffen. 
liee Zahlungen des Schatzamtes. 
Das Schatzamt habe an das Ausland 
irende Zahlungen geleiſtet: Am 
uud 25. Auguſt 3,5 Millionen Pfund an die Bank 
England, am 15. September 3,5 Millionen Pfund 
Das Britiſche Schatzamt am 17. September 
Millionen uruguayiſche Peſos an Uruguay. — „Die braven Sowjet=Leute führen den 
s Schatzamt verſehe ferner den Zinſendienſt der chineſiſchen Arbeiter im ſicheren Hafen”. 
hasen Schuld, der etwa 1,7 Millionen Pfund und 
ürten Vorſchüſſe der Bank von Frankreich ſeien am 
deſem Zeitpunkt habe das Schatzamt bei der Bank 
FFrankreich ein Guthaben von 1850 Millionen 
rig en. 
*Die Emiſſionsüberſchüſſe der Bons der 
Nationalen Verteidigung 
ſocer 3 Milliarden Bons durch Umtauſch in durch das Tabak= 
D ſcaß ſie zur ferneren Konſolidierung Bons mit zweijähriger 
ſmang der direkten Steuern und den Mehrertrag aus den 
            Tarif=
tnungen ſo gebeſſert, daß das Schatzamt ſich mit Leichtigkeit aller 
hu ungen erforderlichen Summen. Die einzige Emiſſion des Schatz= 
4Sy abe von zehnjährigen Bons geweſen, durch deren Ertrag die Nück= ſtabiliſieren. 
Un ng der am 1. Februar verfallenden Bons im Betrage von 
5! Millionen Franken geſichert werden ſolle. Daran anſchließend gab 
Miniſterpräſident einen 
untergebrachten Eiſenbahnanleihen: 
ingeicher Auslandsgläubiger ein einziger Gläubiger, das Schatzamt, die Deviſenreſerve zu ſtärken. 
raxken. Andererſeits habe das Schatzamt die erhaltenen Deviſen zur 
Der Glanz dieſer Gletſcherfahrt durch den Wald aus blauen 
v ſpektralen Blitzen iſt eine wilde Sache. Das Fextal, wo 
rei: Maloja ſchon Italien liegt, iſt dagegen die reine Idylle. 
X5Fahrt über Muottas—Muraigl iſt nur bei Neuſchnee zu 
nhen. Hier ging 30 Meter vor unſerer Kolonne, die aus guten 
Eſern beſtand und ſehr international gemiſcht war, ſeitlich 
nei einem ungeſchickten Fahrer ein Schneebrett los. Plötzlich 
re auf 300 Meter Breite der ganze Schneeabhang mit dem 
Am hinunter. Es war buchſtäblich nichts zu machen, als ihn 
gen zu laſſen und hinunter zu telephonieren. Das 
            Schnee=
htt war ſo tief abgefahren, daß man nichts mehr von ihm ſah. 
& Burſche war übrigens zufällig auf der Oberfläche der Lawine 
Alieben und blieb am Leben. 
Da nach Neuſchnee dieſe wundervolle Partie von allen 
            Ken=
m beſucht wird und zuerſt eine Kammwanderung nötig iſt, 
tfem die Kolonnen der einzelnen Partien in einer langen 
elnnge zuſammen, wenn ſie aus der Zahnradbahn heraus ſind. 
2 fſieben Sprachen der Welt vermiſchen ſich, und aus der 
            Ent=
fnunng ſieht dieſer glänzende Zug aus wie eine wandernde Linie 
h ſarbigen und ſchnatternden Papageien, ehe ſie ſich auflöſen 
nn den Schlußfahrten zu fliegen beginnen. 
2Oen tiefſten, ja faſt grauſamen Eindruck machen die Touren 
mJulierpaß aus. Hier iſt nicht die romantiſche Formation, 
ſche Gebirge aus Eis aufſchießen läßt, ſondern jene Monotonie, 
daurßerordentlich iſt und in ihrer ungeheueren Einſamkeit und 
ſen großen, aber flachen Modellierungen ebenſogut ein Stück 
Irs ſein könnte. Ich habe hier viele Touren gemacht. 
Man muß ſtundenlang vorher Schlitten fahren auf einem 
Bſteig, ehe man an das Hoſpiz kommt, wo man ſtartet, und ein 
ſer. Wind hat einem jedesmal durchbohrt. Einmal traf ich auf 
dei, wenig beſuchten Partie Engländer, die von Lenzerheide 
lein und auf Empfehlung Henri Hoeks über den Piz direkt nach 
a Suvretta=Tal wollten, was an dem Tag ohne Führer nicht 
anm. Henri Hoek, der in Lenzerheide reſidierte, halb Engländer, 
bdHolländer, ein großer, eleganter Gentleman, hat den erſten 
eliſ chen Skiklub geründet und nach Norwegen geführt, und 
egies Entzückende in deutſcher Sprache über den Skiſport 
            ge=
ſieſben. 
Eicin anderes Mal kam durch den Paß wie durch eine 
            Schnee=
ate, der Herzog von Alba mit einer ſpaniſchen Clique. Beim 
an, wie bei der Abfahrt nach dem Hoſpiz war es mir immer, 
45h. dieſen Paß könne, ohne daß man mit der Wimper zucke, 
Rnſibal mit Elefanten heraufrücken,
Für Rußland.
 Gegen England. 
„Der engliſche Imperialismus erwürgt 
den chineſiſchen Arbeiter”.
 5 EMillionen Dollar erfordere. Die Ende Juli be: Mit derartigen Flugzetteln, die in vielen Millionen Exemplaren unter den chine= 
SSeptember vollſtändig zurückgezahlt worden, und ſiſchen Arbeitern verbreitet werden, ſucht Sowjetrußland in China Stimmung zu 
machen. 
ailken beſeſſen. — Durch die ſeit dem 1. Oktober aufgenommene hätten die Folge, daß das Schatzamt in den erſten Monaten dieſes 
ſſtigkeit der Tilgungskaſſe ſei die Lage weiter gebeſſert Jahres einen Ausfall an Budgeteinnahmen habe. Um dieſen 
            vorüber=
gehenden 
Mangel im Gleichgewicht 
auszugleichen habe man vom 1. Januar 1927 an die Ausgabe von 
            ge=
wöhnlichen Schatzſcheinen, die bis zur Höhe von 5 Milliarden geſetzlich 
erlaubt ſei, wieder aufnehmen müſſen. Zwiſchen dem 1. und 22. Januar 
ry gen im Oktober 1926 2062 Millionen, im November 2609 Mil= ſeien 797/4 Millionen Franken ausgegeben worden. Seit dem 1. Januar 
num und im Dezember 537 Millionen Franken. Nach einem Ueber= habe ſich auf Grund dieſer Emiſſion die Lage des Schatzamtes weiter 
Ɨſüber die von der Regierung oder der Kaſſe ergriffenen Maßnahmen, gebeſſert. Am 31. Dezember 1926 belief ſich der Spielraum der 
            Vor=
insherabſetzungen Einſtellung der Ausgabe kurzfriſtiger Bons uſw., ſchüſſe auf 1 Millande Franken, während er heute 3½ Milliarden be= 
4. der Miniſterpräſident darauf hin, daß die Kaſſe außerdem im trage. Das Schatzamt werde ferner zu einer Emiſſion von Schatzſcheinen 
mit 15 jähriger Laufzeit ſchreiten, um die am 25. September fällig 
            wer=
ropol garantierte Wechſel mit 40jähriger Laufzeit konſolidiert, denden Bons des Jahres 1922 einlöſen zu können. 
Miniſterpräſident Poincaré ſchloß ſeine Erklärungen mit dem 
            Hin=
uiseit eingeführt habe. Die Lage des Schatzamtes habe ſich durch den weis darauf, daß die Beſſerung im Auslande noch ſtärker ſei. Während 
die früheren Anleihen zu 94, 95 und 95½ hätten begeben werden müſſen, 
ſte— öffentlichen Verpflichtungen entledigen konnte und darüber hin= werde die in einigen Tagen in der Schweiz zur Auflage kommende neue 
Sedeutende Guthaben in ausländiſchen Deviſen im Auslande anzu= Anleihe zum Kurſe von 91, ausgegeben werden. Ihr Ertrag 
            ver=
nmeln vermochte. Nicht nur ſei eine den Morganfonds ſchaffe dem Schatzamt neue Mittel, ohne die Fffentliche Schuld zu 
            ver=
mehren, da die Operation ermögliche, früherk Vorſchüſſe 
            zurückzube=
er ſteigende Reſerve geſchaffen worden, ſondern das zahlen. Das Schatzamt habe ſeit Beginn dieſes Jahres keine 
            Deviſen=
hasamt beſitze auch ſchon die im Jahre 1927 für ſeine ausländiſchen käufe mehr vorgenommen. Die Bank von Frankreich habe ſeit dieſer 
atus für den inneren Markt ſei die Anfang Dezember vorgenommene Zeit die Kontrolle des Wechſelmarktes übernommen, und es ſei ihr 
            ge=
lungen, den Kurs auf ungefähr 122 Franken für das Pfund zu 
Poincaré nicht Herr der Ereigniſſe. 
Wir erfahren noch weiter zu der heutigen Finanzdebatte, daß Abg. 
elserblick über die in der Schweiz und Holland / Vineent Auriol, als Poincaré ſeinen Bericht beendet hatte, die Frage 
an den Miniſterpräſidenten ſtellte, welche Politik er in Zukunft 
befolgen wolle, die der Aufwertung oder die der 
            Stabili=
ſierung? Poincaré entgegnete: „Es fällt mir ſchwer, dieſe Frage zu 
brember 1926: Emiſſion einer Anleihe von 60 Millionen Schweizer beantworten. Ich kann nicht ſagen, ob ich für eine Aufwertung oder 
arcken in der Schweiz für die franzöſiſchen Staatsbahnen; Oktober für eine Stabiliſierung bin. Aber wenn man wiſſen will, ob es meine 
6. Emiſſion einer Anleihe von 30 Millionen Gulden in Holland für Abſicht iſt, den Frankenkurs noch weiter zu ſteigern, was bedeutende 
irranzöſiſchen Staatsbahnen; „November 1926: Emiſſion einer An= Nachteile für Handel, Induſtrie und Arbeiterſchaft nach ſich ziehen 
hel von 75 Millionen Gulden für die elſaß=lothringer Bahnen in der würde, ſo kann ich verſichern, daß ich im Einvernehmen mit der Bank 
onh eiz: „Dezember 1926: Emiſſion einer Anleihe von 25 Millionen von Frankreich alles tun werde, um den Pfundkurs auf 122—123 zu 
Uyen in Holland. Dieſe Anleihen hätten keine Vergrößerung halten. Aber ich bin nicht Herr der Ereigniſſe.” Zu der 
r Staatsſchuld mit ſich gebracht, da die Eiſenbahn=Geſell= Frage der Goldausfuhr erklärte Poincaré, das von der Bank 
tien dem Schatzamt aus dem Ertrag der Anleihen die ſeit 1920 be= von Frankreich angekaufte Gold im Werte von rund 20 Millionen 
            Dol=
ilnen Vorſchüſſe zurückzuerſtatten hätten. Es ſei alſo nur an Stelle lar ſei ausgeführt und an amerikaniſche Banken verkauft worden, um 
Auf die Frage, wann das Schuldenabkommen von 
ſchu ahlung kurzfriſtiger ausländiſcher Schulden verwendet. Schließlich Waſhington ratifiziert oder zur Erörterung 
            ge=
bel der Staat zum erſten Male ſeit Ende 1921 der Bank von Frank= ſtellt würde, erwiderte Poincaré, er verfüge über genügend Mittel, 
chr 2 Milliarden Franken zurückzahlen können. Damit ſei automatiſch um die Zeit für Frankreich arbeiten zu laſſen. Jeder 
Worſchußgrenze von 38½ Milliarden auf 36½ Milliarden herabge= Tag enthebe Frankreich mehr der Notwendigkeit, das Abkommen zu 
ja worden. Die Regierung beſchäftigte ſich ferner damit, dem Schatz= ratifizieren, und Frankreichs Lage gegenüber den Vereinigten Staaten 
aſfür den Beginn des Jahres 1927 die erforderliche Elaſtizität zu ſei heute bedeutend günſtiger als vor einem halben Jahr. Vor allem 
ſſtuaffen. Die normalen Friſten für die Eingänge der direkten Steuern, ſeien die Vereinigten Staaten weniger anſpruchsvoll geworden, ſeitdem
 Der Büßer von Canoſſa. 
Zur 850. Wiederkehr des Canoſſa=Tages
 Heinrich TV. 
(Figur aus dem Tympanon der „Gnadenpforte” des Bamberger Domes.) 
Am 25. Januar waren 850 Jahre vergangen, ſeitdem Kaiſer 
            Hein=
rich IV. barfuß im Burghof von Canoſſa erſchien, um von ſeinem 
großen Gegner Papſt Gregor VII. die Losſprechung vom Bann 
zu erwirken. Mit dieſem geſchichtlich höchſt bedeutungsvollen 
Ereignis erreichte das Ringen zwiſchen dem mittelalterlichen 
Kaiſertum und Papſttum ſeinen Gipfelpunkt.
Seite 3
 ſie erfahren hätten, daß ſchwediſche Banken Frankreich den Vorſchlag 
            ge=
macht hätten, eine etwa erforderlich werdende Stabiliſierungsanleihe in 
beliebiger Höhe zu übernehmen. Er habe nicht nur Gold in Ueberfluß, 
ſondern auch Papier; denn die Bonds der Nationalen Verteidigung 
hätten einen derartigen Erfolg gehabt im Ausland und in Frankreich, 
daß er ein Ueberſchreiten der auf 46 Milliarden feſtgeſetzten Grenze 
            be=
fürchte. Er erwäge daher ſeinerſeits, zunächſt den Zinsſatz der Bonds 
herabzuſetzen und andererſeits in der Folge die Ausgabe von 
            ſechs=
monatigen oder einjährigen Bonds ganz einzuſtellen, wodurch die 
            gegen=
wärtig kurzfriſtige Schuld in eine längerfriſtige umgewandelt werde. 
Zu der Frage des Streichholzmonopols teilte der Miniſterpräſident 
mit, daß gegenwärtig mehrere Projekte von der Spezialkommiſſion des 
Finanzminiſteriums geprüft würden. Die Regierung habe noch über 
keines der Projekte beraten. Sie werde in der Kammer über dieſe Frage 
nicht die Vertrauensfrage ſtellen, ſondern dem Parlament überlaſſen, 
den Text entweder abzuändern, abzulehnen oder anzunehmen. 
Der Prozeß gegen de Juſih. 
EP. Genf, 25. Januar. 
Vor dem Eidgenöſſiſchen Geſchworenengericht wurde gegen 
den ungariſchen Journaliſten de Juſth verhandelt, der am 
10. Oktober v. J. den ungariſchen Miniſterpräſidenten Grafen 
Bethlen nach Verlaſſen einer Sitzung des Völkerbundsrates 
            ge=
ohrfeigt hatte. Die den Geſchworenen im Prozeß des Juſth 
            vor=
gelegten Schuldfragen lauten: 1. ob de Juſth der Beſchimpfung 
eines Vertreters einer dem Völkerbund angehörenden Regierung 
in Ausübung ſeiner Funktionen ſchuldig iſt; 2. ob er der 
            Miß=
handlung dieſes Vertreters ſchuldig iſt; 3. ob er ſich der 
            offi=
ziellen Beſchimpfung einer fremden Regierung ſchuldig gemacht 
hat. Alle drei Fragen wurden von den Geſchworenen 
            einſtim=
mig bejaht. Darauf beantragte der Staatsanwalt Graz gegen 
den Angeklagten drei Monate Gefängnis, unter Anrechnung der 
Unterſuchungshaft, 1000 Franken Geldſtrafe und Verbannung 
aus der Schweiz auf Lebenszeit. Der Gerichtshof einigte ſich 
ſchließlich auf eine Strafe von etwa 24 Tagen Gefängnis, unter 
Anrechnung der Unterſuchungshaft, 500 Franken Geldſtrafe und 
Verbannung aus der Schweiz auf zehn Jahre. Das endgültige 
Urteil wird aber erſt heute nachmittag gefällt werden. 
Oe Juſih zu 24 Tagen Gefängnis verurteilt. 
EP. Genf, 25. Januar. 
Um 434 Uhr nachmittags verſammelte ſich das Eidgenöſſiſche 
Schwurgericht nochmals zur Verkündung des Urteils im Falle 
Juſth. Präſident Roſſel verkündete das Urteil, das 
            folgender=
maßen lautet: Der Angeklagte wird auf Grund der Artikel 42 
und 43 des eidgenöſſiſchen Strafgeſetzbuches zu 24 Tagen 
            Gefäng=
nis verurteilt wegen ſeines Angriffes auf den Grafen Bethlen, 
die als durch die Unterſuchungshaft verbüßt angeſehen werden, 
ferner zu 500 Franken Geldſtrafe und zu einem zehnjährigen 
Aufenthaltsverbot in der Schweiz. Außerdem hat 
der Angeklagte die Koſten des Verfahrens zu tragen, die ſich auf 
etwa 300 Franken belaufen. Gegen das Urteil iſt Widerſpruch 
binnen zehn Tagen an das Eidgenöſſiſche Appellationsgericht 
möglich. 
Bulgariens Finanzſorgen. 
* Sofia, 25. Jan. (Priv.=Tel.) 
Der Wahlfeldzug in Bulgarien für die Wahlen zur 
            National=
verſammlung, die, wie aus der Umgebung des 
            Miniſterpräſiden=
ten verlautet, ſchon im April ſtattfinden ſollen, hat ſeinen 
            An=
fang genommen, und zwar wurde er durch eine große Rede des 
Finanzminiſters Moloff in Varna eröffnet. Der Finanzminſter 
gab in großen Zügen ein Bild der finanz= und 
            wirtſchaftspoli=
tiſchen Aufgaben, die Bulgarien, im Jahre 1927 bevorſtehen. 
Hierunter fällt vornehmlich der Ausgleich des Budgets, deſſen 
Einnahmeſeite mit zirka ſieben Milliarden Lewa das Aeußerſte 
darſtellt, was dem bulgariſchen Volk zugemutet werden kann. 
Trotzdem ſieht der Miniſter durch die ſtark verkürzten 
            Einnah=
men und Ausgaben erhebliche Schwierigkeiten im Staatshaushalt 
voraus. Ein wichtiger Poſten in den Erſparniſſen wird die 
            Ent=
laſſung einer großen Anzahl Staatsbeamten werden — eine 
Maßnahme, die ſicherlich ſehr unangenehme Folgeerſcheinungen 
haben wird, weil die ſchon beſtehende Arbeitsloſigkeit durch die 
entlaſſenen Beamten vergrößert und ihr durch ſtaatliche Fürſorge 
nicht geſteuert wird. Der lachende Dritte wird der 
            Kommunis=
mus ſein, dem erfahrungsgemäß ein großer Teil ſchlecht 
            ver=
ſorgter oder entlaſſener Beamter nachläuft. Längere Zeit 
            ver=
weilte der Miniſter bei den Konzeſſionserteilungen, in denen er 
ein wertvolles Mittel zur Erlangung neuer Ausfuhrwege für 
Bulgarien ſieht. Bemerkenswert iſt der Schluß der Rede, in der 
der Miniſter als Vorbedingung für weiter ausländiſche 
            finan=
zielle Unterſtützung Ordnung im Budget und innere Ruhe 
nannte. Hierin iſt eine Beſtätigung der im Umlauf befindlichen 
Gerüchte über Sondierungen, der bulgariſchen Regierung im 
Ausland zwecks Abſchluß einer Staatsanleihe zu ſehen. Es 
            ver=
lautet, daß Miniſter Molloff ſchon ſeinen letzten Aufenthalt in 
London benützt hat, um in dortigen Finanzkreiſen im Sinne 
einer Anleihegewährung für Bulgarien zu wirken. 
* Die Bedeutung der deutſchen Preſſe. 
Aus Eduard Engels „Geſchichte der deutſchen Literatur”. 
(36. Aufl. 1922, 2. Band S. 496.) 
Die deutſche Preſſe iſt gerade in neueſter Zeit mehr als die 
irgend eines anderen Volkes zugleich Literatur. Bis in die 
kleinen Provinzblätter hinein reicht das Beſtreben unſerer Preſſe, 
ihre Leſer mit der Literatur in Verbindung zu halten, ja, ihnen 
ſchöpferiſche Dichtung in der Form von Zeitungsbeiträgen 
            darzu=
bieten. Wenn die Teilnahme an den Ereigniſſen des künſtleriſchen 
Lebens gegenwärtig bis in die kleinſten Städte gedrungen iſt, 
ſo gebührt das Hauptverdienſt der deutſchen Preſſe. Weder von 
der franzöſiſchen Zeitung noch von der engliſchen läßt ſich 
Gleiches ſagen. Das geiſtige Leben nicht nur des deutſchen 
Volkes, ſondern aller Völker des Erdenrundes durchflutet die 
deutſchen Zeitungen, die beſcheidenſten wie die größten. Seit 
dem Anfange des 20. Jahrhunderts hat die deutſche Preſſe an 
Zahl der Zeitungen und Zeitſchriften (insgeſamt etwa 7500) die 
franzöſiſche und engliſche hinter ſich gelaſſen und wird nur noch 
von der nordamerikaniſchen überboten. 
Daß die Preſſe bei ihrem heutigen Umfange und bei der 
faſt beherrſchenden Rolle, die ſie für das geiſtige Leben der 
Maſſen, ja ſelbſt der Gebildeten ſpielt, ebenſo zerſtreuend wirkt 
wie belehrend, weiß jeder Leſer aus eigener Erfahrung. Scharf 
hat Goethe in den „Wanderjahren” geurteilt: „Für das größte 
Unheil, das nichts reif werden läßt, muß ich halten, daß man im 
nächſten Augenblick den vorhergehenden verſpeiſt, den Tag im 
Tage vertut und ſo immer aus der Hand in den Mund lebt. 
Haben wir doch ſchon Blätter für ſämtliche Tageszeiten!‟ Das 
hat aber nichts an der Tatſache geändert, daß die Bildungswelt 
und die großen Männer in ihr ohne die Preſſe nicht auskommen 
können. 
Die deutſche Preſſe mag nicht ſo geſchickt für den 
            Schnell=
leſer hergerichtet ſein wie die engliſche und beſonders die 
            ameri=
kaniſche. Sie iſt auch nicht ſo geiſtreich oberflächlich wie die 
            fran=
zöſiſche. Hingegen iſt ſie, entſprechend dem Grundzuge alles 
deutſchen Geiſteslebens, weltgebildeter und vielſeitiger als irgend 
eine ſonſt. Käme es, wie gefürchtet wird, dahin, daß die Zeitung 
das Buch verdrängte, ſo wäre die deutſche Zeitung ein beſſeres 
Erſatzmittel der Bücher als die der anderen Völker.
Seite 4
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
Noaole Näbdte
 Nur 
erſiklaſſige 
Qualitäten 
gelangen zum 
Verkauf
 auf Metallbetten, Holzbetten, Meſſingbetten, Kinderbetten, Matratzen, 
            Deck=
betten, Kiſſen, Patent=Matratzen, Reform=Unterbetten, Reform=Kiſſen, Bett= 
/ / / federn, Daunen, Wolldecken, Steppdecken, Daunenſteppdecken / / / 
Betten-Buchdahl
 Im 
Spezialhaus 
kaufen Sie 
gute Waren 
billig
Markt 11
Darmſtadt
Markt 11
 Die glückliche Geburt eines 
geſunden Töchterchens zeigen 
hocherfreut an 
Dipl. Ing. Adolf Dröſſel n. Fran 
Erna, geb. Bolz.
Mannheim, Coliniſiraße 31.
(*2063
 Helmuts Schwester Helga 
ist angekommen. 
Dipl.-Ing. Kurt Hesse 
und Frau Brika, geb. Köhler 
Hessenwerke.
 Für die vielen 
            Aufmerkſam=
keiten anläßlich unſerer Silbernen 
Hochzeit ſagen wir auf dieſem 
Wege unſeren herzlichſten Dank. 
Georg Gunder und Frau 
2059) Schloßgartenplatz 6. 
Für die uns anläßlich unſerer 
            Silber=
hochzeit erwieſenen Ehrungen ſagen auf 
dieſem Wege innigen Dank 
Peter Eidenmüller und Frau 
LCokomotivführer. ( 2055 
Frauenverein vom RotenKreuz 
für Deutſche über See 
Abteilung Darmſtadt. 
Allen Damen und Herren, die 
zum Gelingen unſeres 
            geſell=
ſchaftlichen Abends am 22. d. M. 
freundlichſt beigetragen haben, 
herzlichen Dank. Vorſtand.
Darmstadt, den 25. Januar 1927.
(*2038
 Statt Karten. 
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme 
bei dem Heimgange unſeres unvergeßlichen 
Herrn Jonas B. Maher 
ſagen — nur auf dieſem Wege — herzlichen Dank 
Bertha Maher, geb. Liebmann 
Prof. Dr. Aug. L. Maher. 
Darmſtadt, München, Januar 1927. ( 2031
 Todes=Anzeige. 
(Statt Karten.) 
Heute verſchied nach einem 
            ar=
beitsreichen Daſein im vollendeten 
8t. Lebensjalre unſere 
            herzens=
gute Mutter, Schwiegermutter, 
Großmutter, Schwägerin u. Tante 
Frau 
Elife Sreb Wwe. 
geb. Amend. 
Die trauernd Hinterbliebenen: 
Direktor Albert Greb und Frau 
Marie, geb. Hanitſch 
Polizeirat Ottmar Greb und Frau 
Emma. geb. Nehring 
Fohannes Dintelmann und Frau 
Johanna, geb. Greb 
Alexander Hartmann und Frau 
Emilie, geb. Greb. 
Juſtlzſekretär Anton Greb u. Frau 
Marie, geb. Seitz 
Ilſe Greb 
stud. med. Ottmar Theodor Greb. 
Darmſtadi, Offenbach a. M., Pfungſtadt. 
den 25. Januar 1927, (1742 
Die Beerdigung findet in 
            Pfung=
ſtadt von der Appelsmühle aus 
am Donnerstag, den 27. d8 Mts., 
nahmittags 2½ Uhr, ſtatt.
Todes=Anzeige.
 Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die 
ſchmerzliche Nachricht, daß der Herr über Leben und 
Tod geſtern abend //,11 Uhr meinen teuren Mann, 
unſeren treuſorgenden Vater, Großvater, Bruder 
und Schwager 
Herr Lehrer i. R. 
Wilhelm Pabſt 
nach langem, ſchwerem, mit Geduld getragenem 
Leiden zu ſich gerufen hat. 
In tiefer Trauer, aber durch die 
Hoffnung auf ein ewiges Leben: 
Frau Chriſtine Pabſt, geb. Maleton 
Frau E. Eckart, geb. Pabſt 
Eliſabeth Eckart 
Frau Pfarrer Hainebach, geb. Pabſt 
Ludw. Hainebach, Pfarrer i. R. 
Darmſtadt, den 25. Januar 1927. 
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 27. d. M., 
3 Uhr, auf dem Friedhof Nd.=Ramſtädterſtraße ſtatt.
 Statt jeder beſonderen Anzeige. 
Todes=Anzeige. 
Goit dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh 
8½ Uhr meinen innigſt geliebten Mann, unſeren 
            treu=
beſorgten Vater 
Herrn Fabrikdirektor 
Dr. Wilhelm Megerle 
nach kurzer Krankheit im Alter von 52 Jahren ins Jenſeits 
abzurufen. 
Um ſiille Teilnahme bitten im Namen aller 
            Hinter=
bliebenen 
in tiefſter Trauer 
Frau Frieda Megerle, geb. Rapp 
und Kinder Wally und Antonie. 
Friedberg/ Heſſen, den 24. Januar 1927. 
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 4 Uhr vom 
Sterbehauſe aus ſiatt. 
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen 
Kranzſpenden bei dem Heimgange 
unſeres lieben Entſchlafenen 
W. Geher XI. 
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren 
herzlichen Dank. Beſonderen Dank 
Herrn Pfarraſſiſtent Lic. zur=Nieden 
für die troſtreichen Worte am Grabe 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 25. Januar 1927. (*2097
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe 
            herz=
licher Teilnahme beim 
            Heim=
gange unſeres lieben 
            Entſchlafe=
nen ſagen wir auf dieſem Wege 
unſeren herzlichen Dank. 1712 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Frau Johannes Schäfer Bwe.
 Ar. Sellentin 
Inamis). 
Alte D me 
möchte zw. 
            Zuſamm=
leg gemeinſ Haush. 
D. od. H.näher treten. 
Angebote unterM137 
Geſchäftsſtelle. 42076 
ESTELLE 
Bitte Briefmüller 
Hauptpoſt beheben 
Le0e2) 
Fräulein, 30 J. alt, 
tattl. Erſcheinung u. 
gut. Herzensbildung, 
im Beſitz einer 
            an=
genehm eingerichtet 
4 Zimmer=Wohnung, 
wünſcht die 
            Bekannt=
ſ haft eines Beamten 
oder Kaufmannz in 
ſicherer Stellung zw. 
ſpäterer Heirat. 
            Zu=
ſchriften unt. M 126 
an d. Geſchſt. /2027 
Einige 5/20 
Wanderer= 
Wagen ohne 
            Vierrad=
bremſen, dfach bereift, 
kompl. ausgeſtattet, 
5000 Mk. Günſtige 
Zahlungsbedingung. 
Donges & Wieſt 
Grafenſtr 43/45 (934a
 INicht feuergefährlich! 
Die 
Fleckenreinigung 
im Hause 
Von der prakt’sch-wissenschaftlichen 
Versuchsstelle tür Hauswirtschaft 
des Reich-verbandes deutscher 
            Haus-
frauenvereine geprütt und empfohlen. 
Flasche 85 Pfg. Doppelflasche M. 140 
Zu haben in allen Drogerien 
und elnschlsgigen Geechäften 
Hersteller: Drawin- 
Gesellschaft m b. H., Stuttgart 
Vertreter und Huslieferungslager: 
Guſtav Mechelke, Mainz 
Mitternachtsreul 11. I.St 239
Gammiwaren une
 Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme bei dem tragiſchen 
            Heim=
gang unſeres Entſchlafenen ſagen wir 
auf dieſem Wege unſeren innigſten 
Dank. Ebenſo für die troſireichen 
Worte, die am Grabe von Herrn 
Pfarrer Georgl, ſowie den 
            Stuben=
kameraden und der 4. Bereitſchaft der 
Schutzpolizei geſprochen wurden, 
            herz=
lichen Dank. Auch auf dieſem Wege 
Allen Dank für die zahlreichen 
            Kranz=
niederlegungen. 
Im Namen aller trauernden 
Hinterbliebenen: 
Konrad Poth und Frau 
Georg Poih und Frau 
Friedrich Poth und Frau. 
Darmſtadt, den 26. Januar 1927. 
Gräfenhäuſerweg 25.
 Todes=Anzeige. 
Goit dem Allmächtigen hat es in ſeinem 
            unerforſch=
lichen Ratſchluß gefallen, unſere liebe, herzensgute Tochter, 
Schweſter, Tante und Schwägerin 
Fräulein
 Dankſagung. 
Margarete Kies
 nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im 
blühenden Alter von 20 Jahren unerwartet zu ſich zurufen. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Kies.
 Rf 
Federbetten 
zu kauf geſ. Ang m 
Pr. u M 128 Geſchſt 
Gebr. 
            Roßhaar=
matratze zu kauf 
geſucht, eventl. auch 
defekt. Angeb. unt 
da 146 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle (2040
Artikel
 kaufen Sie unbedingt am 
            vor-
keilhaftesten nur in unserem 
Spezialgeschäft 
Heinafter 9 raoin
 Kaufe 
getragene Herren= 
Kleider und Schuhe 
M. Winwizki 
Kl. Bachgaſſe 6 
Laden (2117 
Poſtkarte genügt
Der
Tod
 Gummiwaren und Sanitätshaus 
Schulstr. 1, am Ludwigsplatz Telephon 2508
A
 iſt leider in vielen Fällen eine Folge 
der Grippe 
Anerkannt gute Vorbeugungs= 
und Linderungs=Mittelgegen 
dieſe Geiſel der Menſchheit und 
gleichzeitig gegen Huſten, 
Heiſerkeit uſw. kaufen 
Sie vorteilhaft bei 
Gehr. Vierheller 
Teleph. 200 Darmstadt Gegr. 1861
 Darmſtadt, den 25. Januar 1927. 
Eſchollbrückerſtr. 44. 
Die Beerdigung findet am Freitag, den 28. Januar, 
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhot ſtatt. 
(-2073
 3700 Raummeter 
erſtklaſig Brennholz, 
Schlag 25/26, bei 
            ſo=
fortig, Lieferung 
            gün=
ſtig abzug (1538son 
Montania, Frankfurt a. H., 
Hemmerick sweg 122 
Telephon Maingau 1846
 Perſonen=, 
Laſt= und 
Liefer=Autos 
äußerſt billig abzug 
Fr. Gütting 
Tel. 3014, (858a
 Bücher. Noten, 
Zeitſchriften 
erden gut u preis 
wert gebunden 
ſtraß 
3889
 wenig gespielt. 
äußerst preiswert zu 
verkaufen. (1046a 
Heinrich Arnold 
Wihe minenstraße9 
 
äufes 
Gebrauchtes 
 
Mutorrad 
Baujahr nicht unter 
1923, 300 — 500 ccm, 
zu kaufen geſ. 
            An=
geb. mit Preisungabe 
Horn, Alexander= unt M 2 an d 
            Ge=
ſchäfts telle. (*1704
Aufbauſchule Alzetz.
 Die Aufnahmeprüfung findet Samstag, den 2. April 1922, 
            vor=
mittags 8 Uhr ſtatt. 
Schrittliche Anmeldungen ſind alsbald bei der Direktion einzureichen. 
Die Meldung iſt nicht ſiempelpflichtig. Beizutügen ſind: 1. 
            Geburts=
ſchein, 2. grüner Impfſchein, 3. Schulzeugnis mit Noten in Betragen, 
Aufmerkſamkeit und den einzelnen Fächern der Volksſchule 
Nur begabte Jungen, die mindeſtens 2 Jahre die Volfsſchule eſ" 
folgreich beſucht haben, können zugelaſſen werden. Fremdſprachliche 
Kenntniſſe werden nicht vorausgeſetzt. 
(1739 
Alzeh, den 22. Januar 1927. 
Die Direktion der Aufbauſchule: 
Dr. Streuber, Oberſtudiendirektor.
Nummer 26
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 26. Januar. 
— Ernannt wurde am 14. Januar der Kreisarzt Medizinalrat Dr. 
nned. Wilhelm Zinßer in Alsfeld zum Kreisarzt des 
            Kreisgeſundheits=
armtes Gießen unter Belaſſung ſeiner Amtsbezeichnung als „
            Medizinal=
wat” mit Wirkung vom 1. April 1927. 
— Verſetzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des § es Geſetzes 
A.ber die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. 
            Dezem=
er 1923 tritt der Gendarmeriekommiſſar Johann Georg Haber zu 
ABürſtadt mit Wirkung vom 1. März 1927 in den Ruheſtand; ferner auf 
ſGrund der gleichen geſetzlichen Beſtimmungen der Kreisarzt des 
            Kreis=
geſundheitsamts Gießen Medizinalrat Dr. Ernſt Walger und der 
Würodirektor Adam Bernauer bei der Provinzialdirektion 
            Starken=
wurg und dem Kreisamt Darmſtadt am 1. April 1927. 
Hefſiſches Landestheater. Vorſtellungsänderung. Da ſich 
wiie Anzahl der Erkrankungen im Perſonal noch erhöht hat und die zu 
arwartende Einnahme in keinem Verhältnis zu den durch die nötigen 
Alushilfen verurſachten Koſten ſteht, wird morgen, Donnerstag, im 
aGroßen Haus anſtelle von Humperdincks „Hänſel und Gretel” und der 
Wuppenfe” Wagners „Fliegender Holländer”, mit den 
2oamen Gercke, Liebel, und den Herren: Hölzlin, Deharde, Biſchoff und 
SStrzeletz, unter der muſikaliſchen Leitung von Max Hüsgen, gegeben. 
Miete und Preiſe bleiben unverändert, doch können die für die 
            uu=
ſvorünglich angehindigte Vorſtellung gelöſten Karten bis morgen, 
            nach=
nnittags 1 Uhr, an der Tageskaſſe des Großen Hauſes zurückgegeben 
werden. 
Bernard Shaws bisher nur verhältnismäßig ſelten geſpielte 
            Ko=
ärödie, „Haus Herzenstod”, kommt am Freitag dieſer Woche im 
Göroßen Haus zur Erſtaufführung. Die Inſzenierung des Werkes liegt 
un den Händen von Jacob Geis. Die Entwürfe der Bühnenbilder ſind 
hon Lothar Schenck von Trapp. 
Die bekannte Berliner Voſſiſche Zeitung ſchrieb bei der 
            Erſtauffüh=
mmg des Ufa=Films „Das Paradies Europas”, der heute und 
wrorgen, abends 6 und 8 Uhr, im Kleinen Hauſe läuft: „Ein Film, der 
jüdem, der ihn ſieht, nachhaltige Freude bereiten wird. Was ihn vor 
ſc inen Vorgängern auszeichnet, iſt die geradezu klaſſiſche photographiſche 
Ginſtellung, die aus der Fülle des landſchaftlich Wunderbaren das 
            Pracht=
tollſte herausfand und Bilder von erhabener Schönheit feſthielt. In 
ga eicher Weiſe gelungen ſind die einzelnen Ausſchnitte aus dem Leben des 
prachtvollen Bergvolkes.‟ Die Schweizer Zeitung „Journal de Geneve‟ 
hringt folgende Beſprechung: „ . . . es muß von vornherein geſagt 
wrerden, daß es ſich hier um einen ſehr ſchönen Film handelt, in dem 
deas Intereſſe nicht einen Augenblick erlahmt und der den Zuſchauer von 
ennem Ende der Schweiz bis zum anderen geleitet. Vom künſtleriſchen 
Sttandpunkt aus muß man beſonders die Photographig loben und deren 
herrliche Beleuchtung . 
Wie bereits angekündigt, ſind für die nächſte Zeit im Großen Haus 
63—8 Landestheaters drei Volkskonzerte vorgeſehen, durch deren 
2 eranſtaltung weiteſten Kreiſen die Möglichkeit gegeben werden ſoll, 
wertvolle Kompoſitionen der klaſſiſchen und romantiſchen Muſik zu 
hrören. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr mäßig gehalten. Der Kartenverkauf 
mir die drei Konzerte zuſammen (Preiſe 1,50, 2,70, 4,00, 5.10 Mk.) 
            be=
gnnt morgen Donnerstag, an der Tageskaſſe des Großen Haufes. 
Gtinzelkarten für das erſte Konzert am 31. Januar, abends 8 Uhr, 
(Freiſe 0,50, 1,00. 1,50, 2,00 Mk.) werden am Montag vormittag 
            aus=
argeben. Das erſte Konzert, unter Leitung von Generalmſitdireltor 
Zwſeph Roſenſtock und unter ſoliſtiſcher Mitwirkung von Gotthelf 
Au iſtor bringt Werke von Bach, Händel und Hahdn, das zweite (Soliſt: 
ceinrich Hölzlin) Werke von Mozart und Beethoven, das dritte 
(SSoliſtin: Margarete Albrecht) Werkel von Schubert, Schumann und 
Bslis Mendelsſohn. 
— Gewerbemuſeum. Die Lichtbildervortväge von Fräulein 
            Güt=
ſſhow am 2. und 9. Februar geben einen Einblick in die Anlage einer 
rwmiſchen Hafen= und Handelsſtadt, wie ſie uns mit vielen Einzelheiten 
zum erſtenmal durch die italieniſchen Ausgrabungen an der Stelle des 
anten Oſtia entgegentritt. Im Gegenſatz gegen Pompeji tritt uns hier 
d2-8 großſtädtiſche Leben und Wohnen entgegen. Durch die Anlage des 
Aurguſtäiſchen Hafens hat ſich der alte Vorort Roms zum Welthafen 
es twickelt, und der Handel gibt der Stadt ihr Gepräge. Beſonders die 
Erinfuhr des Getreides, da Oſtia ganz Rom mit Korn und Mehl zu 
            ver=
ſurgen hatte. Mühlen, Bäckereien und große Kornſpeicher geben davon 
Kuunde. Ein Börſengebäude enthält Moſaiken, die 
            handels=
an ographiſch von Bedeutung ſind für die Ausdehnung des Handels im 
Oiten, in Afrika und Spanien. Mehrſtöckige Speicher mit Innenhöfen, 
miehrſtöckige Mietshäuſer mit ſteilen Treppen und Lichtſchachten, von 
dnren Vorhandenſein im Altertum man bisher nichts wußte, geben neue 
Ginblicke in die Entwicklung der antiken Architektur. Aufgedeckte 
            Wand=
m alereien ſind ſowohl für die Kenntnis des täglichen Lebens, wie 
aunch für die Religionsgeſchichte von großem Wert. Da Oſtia nicht 
            ge=
waltſam zerſtört, ſondenn allmählich wegen der Verſandung des Hafens 
uid wegen der Malaria von der Bevölkerung verlaſſen wurde und nie 
zuwerbaut worden iſt, liegt die ganze Anlage der Stadt nach den 
            Aus=
grabungen klar von uns. Dieſe gehen heute uunterbrochen fort, und 
vson Monat zu Monat treten neue Bauten zutage. Die Ausführungen 
von Fräulein Gütſchow werden unter dieſen Umſtänden nicht nur bei 
Vurchitekten und den Freunden alter Kultur, ſondern in weiteſten Kreiſen 
auf ein reges Intereſſe rechnen dürfen. 
Schriftkurſe im Gewerbemuſeum. Am Donnerstag, den 3. Febr., 
bnginnt im Gewerbemuſeum ein neuer Schreibkurſus von Friedr. 
H einrichſen, dem Meiſterſchüler von Rudolf Koch in Offenbach. Der 
Kurſus umfaßt wieder 10 Doppelſtunden und findet an jedem 
            Donners=
tang von 5—7 Uhr in dem Zimmer 41 des Gewerbemuſeums ſtatt. Der 
Arreis für den ganzen Kurſus beträgt 10 Mark und iſt in dem Leſe= 
Zſie Ausſtellung, Schrift und Handwerk” im Gewerbemuſeum 
zuſigt augenblicklich in züberwältigender Weiſe die große Bedeutung, die 
dur Pflege der Schnift zukommt. Harr Heinrichſen iſt an dieſer Aus= Friedrich Kalbfuß, ein junger Darmſtädter Künſtler, der auch in 
ſü Ulung mit einer Reihe von hervorragenden Schriftarbeiten beteiligt, Darmſtadt durch ſeine Bühnenbilder zur Oper „Jenufa” und Beteili= 
und es iſt wohl anzunehmen, daß auch der neue Kurſus des 
            Gewerbe=
mmſeums rege Beteiligung finden wird. 
Die Reinhold=Ewald=Ausſtellung im Landesmuſeum wird anz 
nürchſten Sonntag, den 30. Januar, zum letzten Mal der Oeffentlichkeit 
zu gänglich ſein. Die hohe Zahl einheimiſcher und auswärtiger Beſucher, 
wn denen viele die Ausſtellung faſt an jedem freiem Tage beſichtigt und 
ſürdiert haben, die Teilnahme vor allem der Darmſtädter Künſtler, in für ſich. (Obd.) — Frankf. Nachrichten: „Die Aufführung (Leitung 
drmen Kreiſen die Ausſtellung wochenlang das tägliche Geſpräch geweſen 
iſ dazu der Uebergang einer Reihe von Gemälden und Zeichnungen Regiſſeurs, der ſich auch bei ſeinem Bühnenbildner Fr. Kalbfuß bedanken 
in privaten und öffentlichen Beſitz (Darmſtadt, Frankfurt, Hanau, druck ſei der Bühnenbildner Fr. Kalbfuß genannt, dem vorbildliche 
Morms, Würzburg), das alles hat die Ausſtellung zu einem Erfolg für 
dum hochbegabten und in ſelbſtloſeſter Weiſe um die letzten und reinſten 
Problemſtellungen unabläſſig bemühten Künſtlers gemacht. Inzwiſchen 
bnreitet das Kupferſtichkabinett gemeinſam mit der Buchhandlung Hch. 
Sichroth eine Ausſtellung der „Reichsdrucke” der „Alberting= 
Darmſtadt zur Welt gekommenen C. P. C. Koehler vor. 
— Vortrag über „Fauſt” 1. u. 2. Teil. Ueber die „
            Entwicklungs=
ſaexp aus Zürich auch in Darmſtadt ſprechen. Man hat dieſe Auslegung, Kameraden vom Don zumindeſt ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen 
dis vielen nicht mehr als eine, ſondern „die” Auslegung gilt, nicht mit 
Umrecht als „das erſte und das letzte Wort über den Fauſt” bezeichnet. ſind . . . Stimm Material, dynamiſche Schattierung, Intonationsrein= 
(Seiehe Anzeige.) 
— Ev. Petrusgemeinde. Beſonderer Umſtände halber muß die 
Vürbelſtunde über die Bergpredigt am Mittwoch, 26. Januar, ausfallen, ſemble erheben ſich Solo=Stimmen von einer Naturfriſche und fülligen 
— Der Wanderklub Starkenburg Darmſtadt feierte nach 
            vorausge=
gamgener Wanderung in Nieder=Beerbach (Darmſtädter Hof) ſein viertes 
D9ekorierungsfeſt, das einen recht gemütlichen Verlauf nahm. bethenſtraße 12. 
Naach einem gemeinſchaftlichen Mittageſſen leitete der Vorſitzende, 
            Ver=
maltungsinſpektor Schreiber, in kurzen Worten die Feier ein, und 
bellld war eine fröhliche Stimmung vorhanden. Mitglieder und Gäſte 
närtteifinten, ihre Kunſt in den Dienſt der Feier zu ſtellen. Von vielen uſw.) wieder möglichſt vollzählig aufgeführt werden. Zu dieſem Zwecke 
Dmrbietenden ſei beſonders Fräulein Bäder erwähnt, die durch ihre 
            lieb=
lishe Stimme im Flug die Herzen der Zuhörer gewann, feinſüihlig am 
Kaavier von Herrn Rudolf Faulmann begleitet. Die anderen Künſtler und möglichſt genau ausgefüllt umgehend wieder dort abzuliefern. Es 
mögen ſich — da ſie Mitglieder des Wanderklubs ſind — mit einem 
Gieſamtlob begnügen und mit einem Vergelt’s Gott‟. Den Höhepunkt 
der Feier bildete ſelbſtverſtändlich der Dekorierungsatt, der ſinnreich durch 
einne Waldesſzene auf der Bühne dargeſtellt wurde. Eine Waldesfee 
            er=
ſchmien und lobte in poeſiereichen Verſen jeden Einzelnen für ſeinen 
Fhleiß, Treug und Wanderluſt. Als Lohn überreichte er dieſen die gol= ſiſche Negierung veröffentlicht ummehr das Dekret über die 
            Frei=
deume Nadel, die freudig von den Nachgenannten entgegengenommen 
wuirde. Ausgezeichnet wurden: Zum erſtenmal: Frau Henny Schubert, 
Pchilipp Sattler, Karl Lang. Jacob Kuntz, Eugen Momberger, Walter 
Miewener; zum viertenmal: Grich Schubert, Johann Schreiber. Nach portugieſiſchen Behörden in Mozanbique oder die deutſchen Konſuln in 
mmnch flottem Tänzchen, unterbrochen durch allerlei Vorträge, Zauberei Lourenco, Maraues bzw. Beira. 
unw., wurde das ſehr abwechflungsreiche Programm mit einem „Friſch 
aſif” zur nächſten Tour geſchloſſen. 
Regieſchäden. Am 1. Februau läuft die Friſt für die Anmeldung 
haun Regieſchäden ab, deren Erſatz von den Gemiſchten gerichtlichen 
            Kom=
mſiſſionen abgelehnt worden iſt. Ueber die Vorausſetzungen, die für die 
Bergütung ſolcher Schäden gelten, geben die Handels=. Handwerks= und 
Zundwirtſchaftskammern Auskunft.
Miftwoch, den 26. Januar 1927
Geite 5
 —50=Jährigen=Feier. Eine ſchlichte, aber eindrucksvolle Feier fond 
am Samstag im Perkeoſaale ſtatt. Die 1875/76 geborenen und 1890 kon. 
firmierten Schulkameraden der Ballon= und zum Teile der Schule in der 
Müllerſtraße begingen zum Gedächtnis ihres 50. Geburtstages eine 
Wiederſehensfeier. Lange vor Beginn war der geräumige Saal des 
            Per=
keo einſchließlich des Vorſaales überfüllt. Um 8½ Uhr begann die 
Feier mit dem Chor „Gott grüße Euch”, vorgetragen von der 
            Sänger=
ſchar des Klubs „Fröhlichkeit” unter der bewährten Leitung ihres 
            ver=
dienſtvollen Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Sturmfels. Darauf 
            be=
grüßte Kamerad Grein die Anweſenden mit herzlichen Worten und hob 
hervor, daß zwei Lehrer, Herr Wallhäuſer und Herr Willems, es ſich 
nicht haben nehmen laſſen, den 50. Geburtstag ihrer ehemaligen Schüler 
mitzufeiern. Ein Baritonſolo „Auch ich war ein Jüngling” aus 
            Waffen=
ſchmied, geſungen von Herrn Chriſtian Lang, verlieh der Feier eine 
weihevolle Stimmung. Hierauf ergriff der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, 
Herr Stadtſekretär Caprano, das Wort zu einor der Veranſtaltung 
            ent=
ſprechenden Weiherede. Den Höhepunkt erreichte der Redner bei ſeinen 
Ausführungen zum Gedächtnis an die geſtorbenen und gefallenen 
            Kame=
raden. Anſchließend an dieſen Weiheatt ſang Herr Fritz Kugler unter 
der bewährten Begleitung des Herrn Kurt Etzold: „Ruhe meine Seele‟ 
und „Zuneigung” von Richard Strauß. Ein Generglappell der 
            Fünf=
ziger beſchloß den ernſten und eindrucksvollen erſten Teil des 
            Pro=
gramms. Nun kam der humoriſtiſche Teil an die Reihe. Den Reigen 
eröffnete Robert Sckmeider mit ſelbſtverfaßten Gedichten, mit denen er 
wahre Lachſalven bei ſeinen dankbaren Zuhörern entfeſſelte. Das 
            Auf=
treten der ſechs Tanzgirls und das humoriſtiſche Geſangsterzett „Fidele 
Gerichtsſitzung”, ſowie die Lieder zur Laute von Frl. Harniſchfeger, 
feſſelten die zahlreiche Zuhörerſchaft bis zwölf Uhr, und verſtanden 
es, die Lachmuskeln derſelben in dauernder Tätigkeit zu halten. Zum 
Schluß erntete Kamerad Grein mit ſeinen. Darmſtädter Bubenſtreichen” 
ungeteilten Beifall. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß der Feſtausſchuß 
ſeinem Vorſitzenden, Herrn Stadtſekretär Caprano, für ſeine 
            verdienſt=
volle Tätigkeit um das Zuſtandekommen dieſer Feier eine Ehrengabe in 
Form eines Gedenkblattes überreichte. Die Uebergabe einer von 
            Kame=
rad Volk geſtifteten, von ſeiner Frau angefertigten Tiſchſtandarte bildete 
den Schluß der Feier. 
— Der Verein für naturgemüße Lebens= und Heilweiſe hatte zu 
einem Familienabend im Fürſtenſaal eingeladen, und alle, alle 
kamen. Seit Jahren war kein ſo ſtarker Andrang zu verzeichmen, ſodaß 
ſich auch hier wieder der Mangel an zentralen, mittelgroßen Sälen zeigte. 
Nach einem flott geſpielten Marſch ſprach Herr Borger einen 
            Pro=
log von Herrn Volk ſo vollendet, daß ſich wohl niemand ſeiner 
            Wer=
bung verſchließen konnte. Was Herr Kammermuſiker Siebert als 
            Violin=
künſtler, Frau Aßmus, Fräulein Weber, Herr Euler und Herr Borger 
als wundervolle Geſangskünſtler leiſteten, kann nicht genug gelobt 
            wer=
den. Herr Loreh und Fräulein Schäfer meiſterten den von der Firma 
Arnold u. Sohn freundlichſt zur Verfügung geſtellten Konzertflügel 
vortrefflich. Fräulein Weber und Herr Borger begleiteten ſich ſelbſt 
mit ihrer Laute. Ein von Herrn Ph. Volk verfaßtes Werbeſpiel „Gin 
Jugendtreffen” führte uns die hohen idealen Ziele des Vereins, 
            beſon=
ders für die Jugend, vor Augen. Es war ein erfreuliches Bild, die 
Jungen und Mädchen bei Sang und Tanz zu ſehen. Ein gutes Zeichen 
für die Arbeit des Jugendführers Herrn Imbeſcheidt. Beim Luſtſpiel 
„Die Naturheilmethode” herrſchte Jubel ohne Ende. Es iſt 
            erwähnens=
wert, wie hoch der Verein hier geſchätzt wird, da ſämtliche Mitwirkende 
— Mitglieder und Freunde — ſich uneigennützig in den Dienſt der guten 
Sache ſtellten. 
Die Wohlfahrtsbriefmarken, die im vorigen Monat von der 
Reichspoſt in Gemeinſchaft mit der Deutſchen Nothilfe herausgegeben 
worden ſind, ſind keine Verſchlußmarken, wie vielfach angenommen wird, 
ſondern regelrechte, vollgültige Poſtwertzeichen zur Frankierung aller 
Poſtſendungen nach dem In= und Auslande, bis Ende Juni 1927 
            ver=
wendbar. Die Auflage der Marken iſt in beſchränkter Zahl erſchienen, 
ſie werden daher ohne Zweifel bedeutenden Sammlerwert erhalten, gleich 
den in den beiden vorausgegangenen Jahren erſchienenen 
            Wohlfahrts=
briefmarken, deren Reſtbeſtände bekanntlich ſeinerzeit vernichtet worden 
und die jetzz ſehr geſucht ſind. Für Sammler intereſſiert noch die 
            Mit=
teilung, daß es außer den üblichen Marken in Bogen auch noch 
            Marken=
heftchen gibt und die Zehnpfennigmarke darin mit anhängendem 
            Andreas=
kreuz enthalten iſt. Erhältlich ſind alle dieſe Marken bei der 
            Geſchäfts=
ſtelle der Darmſtädter Nothilfe — Kinderhilfe, im Stadthaus Zimmer 
Nr. 26; daſelbſt werden auch beſondere Wünſche auf Viererblocks, 
            Rand=
ſtücke, Plattennummern und dergleichen mehr gerne berückſichtigt. 
— Profeſſor Dr. Eduard Engel, den Gelehrten mit ungemeiner 
            Be=
leſenheit und ungewöhnlicher Darſtellungskraft, auch in mündlichem 
Ausdruck, hier hören zu können, iſt dem günſtigen Umſtande zu 
            ver=
danken, daß ihn zunächſt der große Frankfurter Sprachverein gewonnen 
hat. Sein für heute, Mittwoch, abends auf 8 Uhr angeſetzter Vortnag 
über „Unſere Stellung zur Sprache” findet im Hörſaal 330 der 
            Tech=
niſchen Hochſchule ſtatt. (Siehe den im heutigen Tagblatt abgedruckten 
Abſchnitt aus ſeiner „Literaturgeſchichte” über die deutſche Preſſe!)
 — Darmſtädter Künſtler auswärts. Das Frankfurter „Neue Theater” 
(Direktor Hellmer) brachte am Samstag, den 15. Januar, als 
            Erſtauf=
zmmmer des Gewerbemuſeums zu entrichten. Ratenzahlung iſt geſtattet, führung für Frankfurt Georg Kaiſers Drama „Zweimal Oliver” heraus. 
Die Bühnenbilder dazu entwarf, der im Vorjahre am Stadttheater 
Osnabrück, in dieſer Spielzeit am Neuen Theater tätige Bühnenbildner, 
gung an verſchiedenen Kunſtausſtellungen bekannt iſt. Es dürfte 
            in=
tereſſieren, was einige namhafte Zeitungen über die Bühnenbilder 
ſchreiben. — Frankf. Zeitung: „Die außerordentliche Szenerie des 
Malers Kalbfuß. Sein Sinn für Ton machte mit geringen Mittoln 
Poeſie. Die bräunliche Stimmung in Olivers Salon färbte die Luft. 
Der Blick auf das Theater im Theater iſt eine kleine Sehenswürdigkeit 
Direktor Hellmer) verriet in manchem wieder mal die Klaue des fähigen 
konnte.” — Rhein=Mainiſche Volkszeitung: „Mit beſonderem 
            Nach=
ſzeniſche Löſungen geglückt ſind. Vom Raum, den er mit Farbe ſättigte 
ging eine Stimmungsſchwere aus, die weſentliche Hilfe zum Erfolg war.” 
— Kuban=Koſaken=Chor. Es hat ſich ein über Erwarten großes 
Intereſſe gezeigt für das Konzert am Donnerstag, abends 8 Uhr, in 
önaucke” und eine kleine Ausſtellung zu Ehren des vor 100 Jahren in der Turnhalle am Woogsplatz; der aus 32 Sängern beſtehende Chor 
wird aber auch überall, wo er geſungen hat, in der Preſſe als den Don= 
Koſaken zumindeſt gleichwertig genannt. So ſchreibt u. a. die „
            Rhei=
niſche Zeitung” in Düſſeldorf: Der Kuban=Koſaken=Chor hatte 
            ſenſa=
geſſetze” in Goethes „Fauſt” wird der bekannte Fauſt=Forſcher Ing. Hans tionellen Erfolg. Der Abend bewies, daß die Kuban=Koſaken ihren 
heit und Diſziplin . . . ſind über alles Lob erhaben. „Düſſeldorfer 
Neueſte Nachrichten”: . . . es war ein erleſener Genuß, den dieſer 
Kuban=Koſaken=Chor mit ſeinen Geſängen bot . . . . über das En= 
Pracht, die reſtlos gefangen nimmt. — Karten ſind noch zu haben bei 
Klavier=Arnold, Rheinſtraße 31 und bei Thies Nachf. Schutter, Eliſa= 
— Adreßbuch. In dem demnächſt erſcheinenden Adreßbuch 1927 ſollen 
auch die Vereine und Verbände allor Art (Berufsverbände, Turn= und 
Sportvereine, Geſangs= und Geſelligkeitsvereine, Vereine ſozialer Zwecke 
werden im Stadthaus, Zimmer 41, Fragebogen ausgegeben. Die 
            Ver=
einsvorſtände werden gebeten, dieſe Fragebogen in Empfang zu nehmen 
liegt im Intereſſe aller Vereine, dieſe Angaben zu liefern. Wer er 
            ver=
ſäumt, hat ſich ſpäter das Fehlen erwünſchter Angaben im Adreßbuch 
ſelbſt zuzuſchreiben. 
Freigabe des deutſchen Eigentums in Mozambique. Die 
            portugie=
gabe des deutſchen Grundeigentums, der noch ausſtehenden 
Forderungen, die in der Provinz Mozambique ſequeſtriert und als 
            feind=
liches Eigentum regiſtriert ſind. Intereſſenten wenden ſich direkt an die
Amtsgericht I.
 1. Ein fwiherer Unterwachtmeiſter bei der Schupo hatte am 27. Juni 
1926 ein Renkontre mit einem von Griesheim kommenden Darmſtädter 
Einwohner. Er war mit einem Freund auf dem Fahrrad und fuhr auf 
dem Bürgerſteig, was ihm der Darmſtädter verwies. Dadurch kamen 
die beiden Teile in Streit und es kam zu Tätlichteiten. Der Radfahrer 
ſteht unter der Anklage der Körperverletzung; er wird vom ärztlichen 
Sachverſtändigen als ein leicht Erregbaver geſchildert, dem der Gaul 
leicht durchgeht. Nach dem ärztlichen Befund war der linke Augenrand 
geſchwollen und blau verfärbt, zwei Zähne des künſtlichen Gebiſſes ſind 
herausgebrochen. Der Darmſtädter hatte beim Durchfahren der beiden 
Radfahrer, wie behauptet wird, „Kameler” gerufen. — Im Gegenſatz 
zum Amtsanwalt vermißt der Verteidiger einen vollen Beweis und ſtellt 
anheim, ob nicht mit Zuſtimmung der Staatsanwaltſchaft das Verfahren 
eingeſtellt werden ſolle — Das Urteil erkennt auf 25 Mk. Geldſtrafe. 
2. Ein nächtliches Abenteuer hat zwei Angeklagten eine Anzeige 
wegen Hausfriedensbruchs zugezogen. Sie kamen am 10./11. Oktober 
1926 zu ſehr vorgerückter Stunde an einem Hauſe der Kirchſtraße auf 
dem Wege vom Saalbau vorüber, fanden das Tor offen und wollten 
eine im Hauſe wohnende Dame noch aufſuchen. Anſcheinend waren beide 
etwas angetrunken. Ein eben nach Hauſe gekommener Hausbewohner 
fand beide Angeklagte auf der Treppe; dieſe fingen dann Streit an, und 
man ſtellte mit Hilfe der Polizei die Namen feſt. — Das Urteil 
            er=
kennt auf je 50 Mk. Geldſtrafe 
3. In den der Zwangswirtſchaft unterliegenden Baracken an der 
Eſchollbrücker Straße geriet ein dortiger Bewohner am 1. Oktober 1926 
in Streit mit einem Arbeiter, dem er nach der Anklage mit dem 
            Taſchen=
meſſer Stiche in Oberſchenkel und Oberkörper verſetzt haben ſoll. Er 
will vom Verletzten zuerſt geſchlagen worden ſein. Das Urteil 
            er=
kennt auf 4 Monate Gefängnis. Mildernde Umſtände werden 
verſagt. 
4. Ein in Zittau (Sachſen) geborener Angehöriger der 
            Tſchechoſlo=
wakei iſt hier ohne Paß betroffen worden. Er erklärt, er habe wegen 
eines Paſſes beim tſchecheſlowakiſchen Konſulat vorgeſprochen, den Paß 
aber nicht erhalten. Der Umſtand, daß er in Zittau geboren, ſtehe bei 
der zuſtändigen ausländiſchen Behörde der Gnteilung eines Paſſes 
            ent=
gegen. Er wird in die Mindeſtſtrafe von 1 Tag Haft verurteilt und 
ihm zugleich anheimgegeben, Schritte wegen Erlangung eines Paſſes im 
Geburtsort Zittau zu tun. 
Betrogene Auswanderer. Es iſt eine alltägliche Erſcheinung in den 
Hafenſtädten, daß ſich die ankommenden Auswanderer in dem ſo fremden 
Großſtadtbetriebe nicht zu helfen wiſſen. Dieſen wird häufig Unterkunft 
verſchafft und Rat erteilt von Elementen, die ſolche Auswanderer als 
günſtige Ausbeutungsobjekte anſehen. Erſt wenn ihnen die Augen 
            auf=
gehen, kommen dieſe Betrogenen zu den Auswanderermiſſionen in 
            Ham=
burg, Berliner Tor 5, oder Bremen, Georgſtraße 22, denen ſie ſich beſſer 
gleich bei ihrer Ankunft anvertraut hätten. Dieſe Fürſorgeſtellen 
            be=
treuen die Auswanderer während des Aufenthaltes in der Hafenſtadt 
und weiter auf dem ganzen Reiſeweg. 
N.=V. 
— Gemeinde=, Kreis= und Provinzialſtener 1926 — grüner 
            Steuer=
beſcheid —. Das 5. Ziel iſt laut der heutigen Bekanntmachung bei 
            Mei=
dung der Beitreibung bis einſchließlich 5. Februar 1927 an die 
            Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße B. zu zahlen. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die blerunter erſchelnenden Nollzen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten. 
in keinem Falle irgendwſe als Beſprechung oder Kritik. 
A Im Neugeiſtkreis ſpricht am Samstag, abends 8 Uhr, in der 
Landesbauſchule, Neckarſtraße 3, Herr Pfarrer W. Gimmi, Lehrer am 
Coué=Inſtitut in Zürich, über Coués Lehre und ihre 
            Anwendungsmöglich=
keit in kranken und geſunden Tagen. Bei genügender Beteiligung iſt 
Herr Pfarrer Gimmi bereit, vom 1. bis 3. Februar einen praktiſchen 
Unterricht in der Coué=Methode zu erteilen und werden Anmeldungen 
ſür den Kurs am Vortragsabend entgegengenommen. Honorar für die 
drei Abende 10 Mark. Der letzte Neugeiſtabend war ſo überfüllt, daß 
ein großer Teil der Erſchienenen vor der Tür wieder umkehren mußte. 
Die vorgeſehene Wiederholung des Vortrages mußte leider wegen 
            Ver=
hinderung des Herrn Dr. Günther ausfallen. Es empfiehlt ſich alſo, 
pünktlich zu kommen. 
— Sportcafé. Heute abend findet im Sportcafé wieder ein 
großer Kappenabend ſtatt. Diesmal werden u. a. verſchiedene 
            Bütt=
redner den Abend verſchönern. Ferner wird ein indiſches JazzWand als 
Gaſt einmalig ſpielen. (Näheres ſiehe Anzeige.) 
Aus den Parteien. 
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. 
Heute abend 8 Uhr, treffen ſich die Mitgliader zu einem Gruppenabend 
im grünen Zimmer des Perkeo, Alexanderſtraße 12. 
— Eine Anfrage der Abg. Heraeus, betr. Teilnahme 
            fort=
bildungsſchulpflichtiger Mädchen am Unterricht, lautet: „Ich frage an: 
1. Iſt es wahr, daß fortbildungsſchulpflichtige junge Mädchen in 
            Darm=
ſtadt, die einzelne Kurſe in der Aliceſchule belegt haben, trotzdem an dem 
Unterricht in denſelben Fächern in der Fortbildungsſchule teilnehmen 
müſſen?, 2. Iſt es wahr, daß junge Mädchen vom Lande, die 
            fortbil=
dungsſchulpflichtig ſind und Kurſe in der Aliceſchule beſuchen, in ihrem 
Heimatort von allem Fortbildungsſchulunterricht befreit ſind?
 Tageskalender für Mittwoch, den 26. Januar 1927. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, B 11, 4. Vorſt. d. 
            Weih=
nachtszyklus, Anf. 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Oberon” — Kleines 
Haus, abends 6 u. 8 Uhr: Filmvorführung „Das Paradies Europas.” 
— Sprachverein, abends 8 Uhr, Techn. Hochſchule, Saal 330: 
Vortrag Prof. Dr. Engel. — Konzerte: Schloßkaffee, 
            Ludwigs=
höhe, Perkeo, Café Rheingold, Weinhaus. Weißer Turm. — Tanz: 
Taunusburg, Café Rheingold, Weinhaus Weißer Turm. — 
            Kappen=
abende: Café Egenrieder Sportkaffe. — 
            Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. 
Ausſchußſitzungen für das Kreisturnfeſt 1927. 
Am 26. Januar, im blauen Zimmer der Turnhalle am Woogsplatz: 
Sitzung des Empfangsausſchuſſes. — Am 26. Januar, im grünen 
Zimmer der Turnhalle am Woogsplatz: Sitzung des Turnausſchuſſes. 
— Am 26. Januar im Vorſtandszimmer der Turnhalle am 
Woogsplatz: Sitzung des Preſſeausſchuſſes. — Am 27. Januar, 
Turngeſellſchaft, Dieburger Straße 26: Sitzung des Finanzausſchuſſes. 
— Am 28. Januar, im Geſchäftszimmer, Woogsplatz 3: Sitzung 
des Hauptausſchuſſes. 
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 27. Januar 1927. 
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt, vorm. 9 Uhr, Ludwigshöhe: 
            Brenn=
holzverſteigerung Nr. 5. — Heſſ. Forſtamt Eberſtadt, vorm. 
10 Uhr, Burg Frankenſtein: Holzverſteigerung Nr. 2. — Heff. 
Forſtamt Meſſel, vorm. 9½ Uhr, im Germannſchen Saal zu 
Meſſel: Holzverſteigerung. — Heſſ. Bürgermeiſterei Ober= 
Ramſtadt, vorm. 9 Uhr, Forſtort Eichelberg: 
            Nutzholzverſteige=
rung. — Gräfl. Forſtamt Erbach, nachm. 2 Uhr, Wirtſchaft 
Freyz in Rohrbach: 5. Brennholzverſteigerung.
IV16e88
 brauchen 
Or. Hiilllers Hustenbonbohp, 
dann albt’s keinen Blerbaß. 
DE. HILLERS 
Hustenbonbons 
kosten nur 30 Pfg.
Vertr./ O. Brückmann, Darmstadi, Rheinstr. 18½
[ ← ][ ][ → ]Seite 6‟
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
 Aus Heſſen. 
*Darmſtadt und das Gerſprenztal. 
In letzter Zeit iſt an dieſer Stelle wiederholt die Frage eingehend 
erörtert worden, wie man Darmſtadts Hinterland in vermehrtem 
            Um=
fange als ſeither an den Kulturgenüſſen, die die Landeshauptſtadt bietet, 
teilnehmen laſſen könnte. So mancher Platz in unſerem „Landes’theater, 
in erſoklaſſigen Konzerten, literariſchen Abenden, hochintereſſanten 
            Vor=
trägen uſw. bleibt deshalb unbeſetzt, weil den geiſtig intereſſierten 
Kreiſen auf dem Lande die Möglichkeit fehlt, teilnehmen zu können. 
Wie ſehr richtig an dieſer Stelle bemerkt wurde wird das Land in 
            Er=
mangelung von beſſeren immer mehr mit ſeichten Darbietungen 
            über=
ſchwemmt, die den Kulturſtand unſeres Volkes gewiß nicht zu heben 
            ver=
mögen. Die Frage iſt nun eine zweiſeitige. Beſteht zahlenmäßig 
            ge=
nügendes Intereſſe auf dem Lande an den Darbietungen der Hauptſtadt, 
um an die andere Seite der Frage, wie der Verkehr zwiſchen Stadt und 
Land zu bewältigen ſei, herantreten zu können? Man hat ſo manche 
Kraftpoſtlinie, die durch viele Worte und lebhafte Begierden einzelner 
ins Leben gerufen wurde, in letzter Zeit wieder ſanft entſchlafen ſehen, 
weil das Intereſſe größerer Kreiſe nur eingebildet oder vorgetäuſcht 
war. Was mitzt die ſchönſte Verkehrsverbindung auf der Landkarte, 
ſei es mit der Eiſenbahn, mit der Poſt oder mit dem Flugzeug, wenn 
zu wenig Fahrgäſte da ſind. Gewiß iſt einzuwenden, daß gute 
            Ver=
kehrsverbindungen von ſelbſt die Fahrgäſte heranziehen. Aber ein 
            Zu=
lauf in ſteigendem Maße muß von Anfang an vorhanden ſein, wenn 
in dieſen Zeiten wirtſchaftlicher Bedrängnis eine Sache lebensfähig 
fein ſoll. Leerlauf kann ſich auf die Dauer kein Betrieb leiſten, am 
wenigſten in buchſtäblichem Sinne ein Verkehrsunternehmen. 
Wie ſteht es nun mit dem Gerſprenztal? Zweifellos ein Tal voll 
blühenden Lebens, regen Verkehrs. Ein großer Teil der Bewohner 
wüvde ſicher gerne die in den Zeitungen angekündigten Vorſtellungen, 
Vorträge und Konzerte beſuchen, wenn es ſich ohne allzugroße Opfer an 
Zeit und Geld ermöglichen ließe. So ſehr oft wird es ja für den 
            Ein=
zelnen nicht ſein können. Die Eintrittspreiſe ſind häufig dem Städter 
zu hoch; ob auf dem Lande eben mehr Geld iſt, erſcheint fraglich. Hinzu 
kommen die Unbequemlichkeiten der Reiſe, die Koſten des Abendeſſens 
außer dem Haufe umd nicht zuletzt die Fahrtkoſten. Man wird ſchon gut 
tun, bei dem allabendlichen Verkehr zwiſchen dem Gerſprenztal und 
Darmſtadt und zurück zunächſt mit nicht zu großen Zahlen zu rechnen. 
Wie viele würden nun eine etwa einzurichtende Spätverbindung 
            Rein=
heim=Neichelsheim benutzen? Sind es über 100, kommt wohl nur ein 
Zug in Frage bei weniger genügte ein Triebwagen; bei weniger als 
30 täte es ein Poſtkraftwagen, gegebenenfalls mit Anhänger. Für weniger 
als 10 Perſonen dürfte ſich kein Verkehrsmittel mehr rentieren, da es 
für die Allgemeinheit zu teuer würde. 
Vorgeſchlagen wurde an dieſer Stelle ein Triebwagen. Nun hat 
aber die Süiddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft auf dieſer Strecke bisher 
keine Triebwagen in Verwendung. Ich weiß auch nicht, ob für eine der 
bereits beſtehenden Zugfahrten ein Triebwagen genügen würde oder ein 
Bedürfnis für neu einzulegende Triebwagenfahrten außer der vorliegenden 
Spätverbindung beſteht. Jedenfalls würrde es für die S. E.G. eine ſchlechte 
Kapitalanlage ſein, wegen einer einzigen Fahrt am Tage, in dieſem 
Falle ſpät abends alſo, die außerdem in der Richtung nach Reinheim 
leerliefe, hier einen Triebwagen zu ſtationieren, gar einen zweiten als 
Erſatzwagen, wie ſonſt üblich. Es bleibt dann als Eiſenbahnverbindung 
nur ein Zug. Oder — ich kenne aber die bürokratiſchen Möglichkeiten 
nicht — es kann die „Süddeutſche” für dieſe Fahrt einen Reichsbahn= 
Triebwagen leihen oder an ihrer Strecke zulaſſen, der an den letzten 
Odenwaldzug von Darmſtadt angehängt würde. Dann bra uchten die 
Gerſprenztäler in Reinheim nicht einmal umzuſteigen. 
Sind es für die Eiſenbahn zu wenig Fahrgäſte, käme eine 
            Poſtkraft=
tuagenfahrt in Frage. Konkurrenz mit der S.E.G., die die Konzeſſion 
auf dieſer Strecke nun einmal hat, dürfte aus dem Grunde nicht 
            ent=
ſtehen, weil die Poſt ja den doppelten Kilometer=Fahrpreis erhebt, alſo 
wvohl keine Reiſenden der Eiſenbahn abſpenſtig machen wird. In 
            Rei=
chelsheim iſt jetzt ein Kraftwagenſtüitzpunkt vorhanden, und bei 
            genü=
gender Beteiligung würde die Oberpoſtdirektion ſicher bereit ſein, das 
ihrige zu tun. Alſo Schwierigkeiten in der Löſung der Vevkehrsfrage 
dürften letzten Endes nicht entſtehen, ſobald die Bedürfnisfrage geklärt iſt. 
Ich glaube, die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, die ſchon ſo 
manches Entgegenkommen gezeigt hat, wird ſich bei einigem Zureden 
bereit finden, zunächſt einmal Sonntags probeweiſe einen Teil ihres 
letzten Zuges noch einmal mit der ja unter Dampf ſtehenden Maſchine 
nach Reinheim zu ſenden, um dort die mit dem Spätzug um halb zwölf 
Uhr nachts von Darmſtadt eintreffonden Reiſenden abzuholen. So wird 
ſich am leichteſten feſtſtellen laſſen, inwieweit für dieſe Fahrt ein 
            Bedürf=
nis beſteht. Zu wüinſchen wäre eine recht zahlreiche Beteiligung zum 
Beſten der nach Kunſt und Wiſſenſchaft dürſtenden 
            Gerſprenztalbewoh=
ner, der Theater= und Konzertkaſſen in Darmſtadt und ſchließlich auch 
der Fahrgeld einnehmenden „Süddeutſchen Eiſenbahn”, 
D—s.
 * Nieder=Ramſtadt, B. Jan. Generalverfammlung des 
Geſangvereins „Eintracht‟. Die verhältnismäßig gut 
            be=
ſuchte Hauptverſammlung ſtand unter der Leitung des 1. Vorſitzenden, 
Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel. Aus dem Geſchäftsbericht war zu 
entnehmen, daß der Verein im letzten Jahre gewaltige Fortſchritte 
            ge=
macht hat. Die Mitgliederzahl iſt auf über 150 angewachſen, der aktive 
Chor auf über 50 Sänger. Der von Rechner Maiſch vorgetragene 
            Kaſſen=
bericht zeigte, ebenfalls ein erfreuliches Bild, war doch aus dem 
            abge=
laufenen Geſchäftsjahre ein Ueberſchuß von 210 Mark zu verzeichnen. 
Der geſamte Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt. Für die 
            paſſi=
ven Mitglieder mußte infolge Uebertritts eines Mitglieds zum aktiven 
Chor eine Zuwahl erfolgen. Die Wahl fiel einſtimmig auf den 
            Schrei=
nermeiſter K. Bayer. Es wurde beſchloſſen, im Laufe des Jahres 1927 
folgende Veranſtaltungen abzuhalten: am 5. Februar einen Ball bei 
Gaſtwirt Breidert, anſchließend daran einen Operettenabend, ein 
            Früh=
jahrskonzert, im Sommer einen Familienausflug, ein Herbſtkonzert und 
eine Weihnachtsveranſtaltung. Offen gelaſſen wurde noch die Frage der 
Veranſtaltung eines Liedertags, weil die Kreisveranſtaltungen des Heſſ. 
Sängerbundes, dem der Verein ſeit der Gründung angehört, noch nicht 
feſtliegen. Nachdem der Vorſitzende noch auf die Vorteile der 
            einge=
richteten Reiſeſparkaſſe für das Deutſche Bundesſängerfeſt in Wien im 
Jahre 1928 hinwies und die erfreuliche Feſtſtellung machen konnte, daß 
zu dieſem Zwecke bereits rund 250 Mark eingeſpart ſind, wurde die im 
übrigen ohne Zwiſchenfälle verlaufene Jahresverſammlung geſchloſſen. 
* Ober=Ramſtadt, 2. Jan. Einen in allen Teilen gur verlaufenen 
Familienabend veranſtaltete der Evangeliſche Bund (
            Zweig=
verein Ober=Ramſtadt) am Sonntag im Saale „Zum Löwen”. Nach einer 
herzlichen Begrüßungsanſprache hielt Herr Landesjugendpfarrer Lic. 
von der Au aus Darmſtadt einen tiefgründigen Vortrag über den Kampf 
unſerer Jugend um ihre Ideale. Redner legte in eingehenden Worten 
klar, wie heute es der Jugend nicht leicht gemacht wird, ſich in 
            Wahr=
haftigkeit und Treue zu behaupten und wie ſie beſtrebt iſt, trotz aller 
Widerſtände ihren Zielen näher zu kommen. Zu dieſem Zwecke ſei der 
Zuſammenſchluß aller Jugendverbände in den Reichsverbänden ſehr zu 
begrüßen, denn nur durch gemeinſame Arbeit könne das erreicht werden, 
was unſere Jugend erſtrebe. Redner fand für ſeine Ausführungen eine 
dankbare Zuhörerſchaft. Muſik= und Liedervorträge des 
            Kirchengeſang=
vereins, Poſaunenchors, von Herrn Poſtſekretär Wiehe und Herrn Lehrer 
Adelberger, ſowie ein Geſangsvortrag von Frl. Anna Jakoby und 
            ver=
ſchiedene Darbietungen der Jugendvereinigung halfen den Abend 
            ver=
ſchönern. Der überfüllte Saal zeigte, wie beliebt ſolche Familienabende 
ſind; möge der Evangel. Bund daher nicht allzulange auf eine weitere 
derartige Veranſtaltung warten laſſen. 
* Roßdorf, 24. Jan. Dapolinpumpanlage. Die Deutſch= 
Amerikaniſche Petroleum=Geſellſchaft errichtet in Kürze im Hofe des 
beinrich Ewald 3., Darmſtädter Straße, eine Dapolinpumpanlage. — 
Winterhilfe. Die zweite Rate der Winterhilfe gelangte in 
            Gut=
ſcheinen an Erwerbsloſe, Sozial= und Kleinrentner, ſowie ſonſtige 
Hilfsbedürftige zur Ausgabe. Die Gutſcheine haben bis 10. Februar 
Gültigkeit und müſſen alsdann von den Geſchäftsleuten ſofort an die 
Bürgermeiſterei abgeliefert werden. — Erwerbsloſe. Die Bahl 
der Erwerbsloſen in unſerer Gemeinde beträgt gegenwärtig 55. 
r. Babenhauſen, 25. Jan. Der Großfilm „Deutſche Helden in 
ſchwerer Zeit” wurde am letzten Sonntag im Saalbau „Deutſcher Hof” 
von der Heſſiſchen Lichtbildbühne Darmſtadt gegeben. Zu den 
            erſt=
klaſſigen Filmen, wie wir ſie ſeither von dieſer Stelle aus ſtets geboten 
bekamen, gehörte leider dieſer nicht. Da ſich die Filmabende hier ſehr 
gut eingebürgert haben, und ſich großer Beliebtheit allgemein erfreuen, 
ſo, ſei hier die Hoffnung ausgeſprochen, daß in Zukunft nur wirklich 
wertvolle Filme wieder geſpielt werden 
— Groß=Umſtadt, 25. Jan. Am Sonntag, den 30. Januar hält der 
Verein für Vogel= und Geflügelzucht zu Groß=Umſtadt und Umgegend 
(alter Verein) im Saale des Gaſthauſes „Zum weißen Roß” eine 
            Aus=
ſtellung von Hühnern, Tauben und Waſſergeflügel ab. Alte
 gelangten „Das Wu 
lein” von Hans Sachs und 
Liſſl von Michelboach” von Franz Schvalbach. Der Beifall zeigte, da 
Andueſenden einen ſehr vergnſigten Abend verlebten.
 * Reinheim, 2. Jan. Der Krankenkaſſenrechner i. R. Johann 
            Wil=
helm Kilian 5. und ſeine Ehefrau Eliſabete Kath rine geb. 
            Vonder=
ſchmidt, begehen am B. ds. Mts. das Feſt der goldenen Hochzeit. 
* Michelſtadt, 25. Jan. Immer noch nicht abgeſtellt ſind die 
            un=
tragbaren Verhältwiſſe am Bahnhof Michelſtadt. Die kleine 
            Hilfsmaß=
nahme, die man ergriffen hat, gemügt abſolut nicht, um die Verhältniſſe 
zu beſſern. Die ganze Straße befindet ſich in einem unmöglichen 
            Zu=
ſtand, der ſich zu einem, man kann es nicht anders nennen, 
Sumpfbad am Ende der Straße, an der Ecke der Frankfurter Straße, 
ſteigert. Es mutet merbwürdig an, daß die Reichsbahndirektion nicht 
die Zeit findet, ſich um elementare Dinge zu kümmern. — 
            Neubau=
tätigkeit. Wie man hört, beabſichtigen eine ganze Reihe privater 
Bauluſtige mit Staats= und Gemeindezuſchüſſen in dieſem Jahre 
            Neu=
wohnungen zu erwichten. Auch wird der heſſiſche Staat in dieſem Jahre 
wiederum ein Wohnhaus für Staatsbeamte zu errichten. Als 
            Bau=
quartier kommt insbeſondere die Peſtalozziſtraße und die 
            d’Orville=
ſtraße in Betracht. 
* Michelſtadt, 25. Jan. Selbſtanſchlußamt und Fernamt Michelſtadt. 
In Michelſtadt und Erbach ſind bekanntlich Selbſtanſchlußämter 
            ein=
gerichtet worden, die am 26. d3. Mts. in Betrieb genommen werden 
ſollen. Das Solbſtanſchlußamt in Michelſtadt iſt das größere, von ihm 
führen 10 Léitungen nach Evbach, während 6 Leitungen von Erbach 
nach Michalſtadt führen. Damit iſt auch der ſeitherige Fernſprechverkehr 
zwiſchen Michelſtadt und Erbach beſeitigt. 
* Erbach, 25. Jan. In altgewohnter Weiſe hielt die Freiwillige 
Feuerwehr am vergangenen Samstag ihren Jahreskommers ab. Waren 
die Veranſtaltungen der Freiwilligen Feuerwehr ſchon in den früheren 
Jahren ſtets ſtark beſucht, ſo wurde dieſe Beteiligung bei der 
            diesjäh=
rigen Veranſtaltung bei weitem übertroffen. Die Nebenräume des 
            Gaſt=
hauſes „Zum Adler” reichten kaum aus, um die Beſucher alle zu faſſen. 
Zu Beginn der Veranſtaltung begrüßte der Vorſitzende der Freiwilligen 
Feuerwehr, Herr Bürgermeiſter Dengler, mit herzlichen Worten die 
            Er=
ſchienenen. Er wünſchte den Zuſammenhalt in der Freiwilligen 
            Feuer=
wehr gefeſtigt und betont, daß es ſeither möglich geweſen ſei, die 
            Ein=
heit in ſchöner Weiſe zu erhalten. Herr Regierungsaſſeſſor Schwan 
und Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Meher waren als Vertreter des 
Kreiſes erſchienen. Erſterer hielt eine kernige Anſprache, in der er die 
Bedeutung des Feuerlöſchweſens hervorhob. Bei aller Liebe zu frohen 
Stunden würde der Feuerwehrmann in erſter Linie eine ernſte 
            Auf=
gabe zu erfüllen haben. Nicht jeder ſei geeignet, in einer ſolchen Sache 
mitzuarbeiten. Viel Opfermut und Selbſtverleugnung würde von den 
Führern, wie auch von den Mannſchaften verlangt werden. Die 
            An=
ſprache des Herrn Reg.=Aſſeſſor Schwan wurde mit großem Beifall 
aufgenommen. Hierauf nahm Herr Reg.=Aſſ. Schwan die Auszeichnung 
der verſchiedenen Jahrgänge vor. Ausgezeichnet wurden für 25jährige 
Mitgliedſchaft Herr Valentin Wacker, für 15jährige Mitgliedſchaft die 
Herren Eberhard Müller, Friedrich Rehborger, Jakob Volk, Guſtav 
Weidmann, Georg Jäger, Wilhelm Volk, Johann Küchler, Georg Volk 
und Albert Helm; für 5jährige Mitgliedſchaft die Herren Georg Schott, 
Jakob Stock, Karl Faatz, Wilhelm Groll, Ludwig Abbe und Leonhard 
Abbe. Das leuchtende Beifpiel, das die vorſtehend hervorgehobenen 
Mannſchaften gegeben haben, verdient wirklich ernſte Nachahmung. Iſt 
doch der Dienſt für die Allgemeinheit der ſchönſte, den man ſich über. 
haupt denken kann. Den geehrten Mannſchaften und den jüngeren 
kann man nur zurufen, in der gleichen Bahn wie bisher weiter zu gehen, 
dem es iſt letzten Endes micht lediglich klingende Münze 
            entſchädigungs=
fähig für die Tätigkeit an den Aufgaben der Allgemeinheit, ſondern 
die tiefe innere Befriedigung, die jeder Einzelne im Herzen tragen 
ſollte. Die Veranſtaltung als ſolche geſtaltete ſich wie immer zu einer 
ſehr eindrucksvollen und nahm einen ſchönen Verlauf. 
n. Beerfelden, 24. Jan. Der Geſangverein Sängerriege bot 
vorgeſtern abend in der Turnhalle ſeinen Mitgliedern einen 
            theatraliſch=
muſikaliſchen Unterhaltungsabend, deſſen Anziehungkraft am beſten 
            da=
durch gekennzeichnet wurde, daß die Halle ſchon um 7 Uhr dicht beſetzt 
war. Punkt 8 Uhr begannen mit „Sängergruß” und „Weihe des 
            Ge=
ſangs” die Darbietungen. Ein Tanzduett und zwei Männerchöre 
            lei=
teten über zu dem ernſten Einakter „Förſter Mertens”, der von den 
Darſtellenden ſehr gut wiedergegeben wurde. Jetzt folgten drei Duette 
von Kahn, Eulenburg und Löns=Jöde, die zwei letzteren von Damen 
geſungen und begleitet mit Gitarre und Violinen; ſpäter wiederholte 
ſich dies, aber ſo, daß dieſe Nummern von Herren geſungen wurden. 
Die Lieder wirkten durch ihre Einfachheit und die treffliche 
            Wieder=
gabe äußerſt anſprechend. Das humoriſtiſche Duette „Lampe und 
Wampe” rührte bis zu Lachtränen, ſchon der Auftritt der beiden 
            Komi=
ker entfeſſelte Lachſalven; einen ähnlüchen Erfolg hatte ſpäter „Michel 
in der Tanzſtunde‟ Ebenfalls ſehr anſprechend war die humoriſtiſche 
Szene zweier Damen: „In der Sommerfriſche‟. Eine weitere 
            Glanz=
nummer bildete das Singſpiel „Die wilde Toni”; Spiel und Geſang 
ließen nichts zu wüinſchen übrig. Dem Programm waren neum 
            Männer=
chöre eingefügt, deren Schwierigkeit varüierte zwiſchen dem einfechen 
Volkslied und einem Kunſtchor von Hegar. Die Särgerriege zeigte 
dabei ihren Mitgliedern, wie ſehr ſie ſich die Pflege des Männergeſangs 
angelegen ſein läßt, und wie gut es ihr gelingt, die Chöre zu guter 
Wirkung zu bringen; „Zu St. Martins Feſt” mußte wiederholt 
            wer=
den. — Kommenden Sonntag ſtellt der Verein ſein Programm als 
Theaterabend der Allgemeinheit zur Verfügung; dies war auch ſchon 
in früheren Jahren der Fall, und ſtets wurde ein volles Haus erzielt. 
* Rimbach, 24. Jan. Jung=Odenwaldklub. Vor minmehr 
drei Jahren rief Herr Dr. Leip die hieſige Ortsgruppe des Jung= 
Odemwaldklubs ins Leben. Daß Herr Dr. Leip wit dieſer Gründung 
einem Bedürfnis entſprochen, ſahen wir ſo recht augenfällig am zweiten 
Dekorierungsfeſt unſerer blühenden Jugendgruppe. Nicht weniger als 
21 Mädchen und Knaben wurden mit dem „Goldenen” ausgezeichnet. 
Der feierliche Akt der Auszeichnung wurde von dem Vorſitzenden der 
Hauptgruppe des Rinbacher Odenweldklubs, Herrn Haller, 
            vorgenom=
men, da auch diesmal, wie wir es im Hauptverein leider ſchon „39‟ 
Jahre feſtſtellen können, die gebetene Vertretung des Hauptausſchuſſes 
durch Abweſenheit glänzte. — Uebrigens nahm das Feſt einen 
            glän=
zenden Verlauf. Die beiden von Herrn Dr. Leip einſtudierten Stückchen 
„Die vier Jahreszeiten” und „Die drei Wünſche” wurden ſehr nett 
wiedergegeben. Herr Dr. Leip hat ſeine kleinen Schauſpieler feſt in der 
Hand. Mit geringem Aufwand an Koſtümen hat er eine Glanzleiſtung 
zuwege gebracht, die ihn ernrtigen darf, den beſchrittenen Weg weiter 
zu gehen. Als beachtenswerte Leiſtungen des Abends ſind noch zu 
            er=
wähnen „Die Serenade von Toulli”, vorgetragen von Frau Lehrer 
Dr. Gaſt und Sohn Erich, ſowie der Vortrag einiger Gedichte. Nicht 
zuletzt ſei das von Herrn Rektor Frieß geleitete Singſpiel „Am 
            Brun=
nen” vor dem Tore” erwähnt, ſowie die mehrſtimmigen Chöre, die 
Herr Rektor Frieß durch ſeine Schulklaſſen zur Vorführung brachte. 
Eltern, geladene Gaſte aus Rimbach und Umgebung waren ſo zahlreich, 
erſchienen, daß der große Saal zur Krone über und über beſetzt war. 
Spät in der Nacht gingen alle in gehobener Stimmung nach Hauſe, 
durften ſie doch mit Befriedigung feſtſtellen, daß unſere Jugend im 
Jung=Odenwaldklub unter bewährter Führung von Herrn Dr. Leip gut 
aufgehoben iſt. 
Hirſchhorn, 25. Jan. Waſſerſtand des Neckars. Am 24. 
Januar: 1,15 Meter; am 25. Januar: 1.10 Meter. 
S. Bensheim, 25. Jan. Am Sonntag beging Herr Kommerzienrat 
Wilhelm Euler ſeinen 80. Geburtstag in voller körperlicher und 
            geiſti=
ger Friſche. Herr Kommerzienrat Euler iſt der Begründer der hieſigen 
weltbekannten Maſchinenpapierfabriken, die er aus kleinen, beſcheidenen 
Anfängen heraus durch ſoinen weitſchauenden Blick zu ihrer jetzigen 
Größe auszubauen verſtand. Bereits am Vorabend des Geburstages 
brachte der Geſangverein „Harmonie” dem Gefeierten ein Ständchen. 
Am Sonntag morgen öffneten ſich die Pforten der Villa „Eulenhorſt” 
um zahlreichen Gratulanten Einlaß zu gewähren. Pracktvolle 
            Blumen=
dekorationen, die überreicht wurden, zeugten von der Liebe und 
            Ver=
ehrung, deren ſich Herr Euler zu erfreuen hat. Vom heſſiſchen 
            Staats=
präſidenten, wie auch vom Miniſter des Innern und der Juſtiz waren 
Glüickwünſche eingetroffen. Der evangeliſche Poſaunenchor brachte 
            ver=
ſchiedene Chöre zum Vortrag. Herr Kommerzienrat Euler war lange 
Jahre Stadtverordneter, Mitglied der Zweiten Kammer und 
            Mit=
begründer zahlreicher gemeinnütziger Unternehmungen, ſo des hieſigen 
Obſt= und Gartenbauvereins, deſſen Ehrenvorſitzender er iſt. Seinen 
Anregungen iſt das Bensheimer Villenviertel zu danken, wobei er in der 
Perſon des ihm ſo ſehr befreundeten Profeſſors Metzendorf tatkräftige, 
künſtleviſch wirkende Unterſtützung fand. Mit regem Sinn iſt Herr 
Euler ſtets ein Förderer des Gewerbeſtandes geweſen, wie er auch der 
kaufmänniſchen Jugend durch die Gründung einer privaten Berufsſchule 
Gelegenheit zu einer gründlichen kaufmänniſchen Unterlage verſchaffte. 
Sein rühniges Wirken für den Verſchönerungs= und Verkehrsverein, 
für den Odenwalöklub, für die Errichtung eines Amtsgerichts in 
            Bens=
heim und zur Hebung des Anſehens der Stadt als Kreisſtadt iſt 
            genug=
ſam bekannt. Die Stadt ehrte Herrn Kommerzienrat Euler bereits 
früher, indem ſie ihm das Ehrenbürgerrecht verlieh.
 Schön ſein heißt ſchlank ſein! 
Der Mangel an körperlicher Bewegung unterſtützt Ihre 
Neigung zum Starkwerden. Sorgen Sie darum für eine 
geregelte Verdauung durch das mild wirkende Laxin 
Taxin iſt das ideale Abführmittel und ſchmeckt wie das 
feinſie Konfekt. Eine Dofe foſiet Mk. 1.50. In allen 
Apotheken und Drogerien zu haben. 
(V.31,
 * Heppenheim a. b. B., 25. Jan. Kriegerverein. Der 
            Krie=
gerverein Heppenheim veranſtaltet in dieſem Jahre auf vielſeitigen 
Wunſch einen Unterhaltungsabend am Sonntag, den 30. Januar. Der 
Abend wird aller Vorausſicht nach einen ſchönen Verlauf nehmen, da 
außer den drei Theaterſtücken: „Heitere Kriegsverpflegungsſtation: 
„Zur fidelen Scheidung” und dem Luſtſpiel „Der Eſel”, ein Tanz ſich 
anſchließt. Außerdem wird das Programm durch gemeinſame Lieder 
fowie durch die Ehrung verſchiedener Kameraden vervollſtändigt 
            wer=
den. — Bau= und Siedlungsgemeinſchaft. Am Sonntag 
fand im Hotel „Halber Mond” eine Tagung der hieſigen Ortsgruppe 
der Bau= und Siedlungsgemeinſchaft ſtatt. Die Verſammlung, welche 
ſehr gut beſucht war, beſchäftigte ſich mit Beratungen über Anträge für 
die Generalverſammlung. Außerdem wurde Bericht erſtattet über die 
Kundgebung dieſer Gemeinſchaft am letzten Sonntag in Darmſtadt. — 
Karnevalverein. Der Karnevalverein Heppenheim veranſtaltet 
in dieſem Jahre wieder einen Maskenball im Hotel „Halber Mond” 
am 5. Februar. Das Motto des Abends lautet: „Eine Nacht am 
Aequator”. — Freiwillige Feuerwehr Heppenheim. Am 
Sonntag abend hielt die Freiwillige Feuerwehr und Sanitätskolonne 
Heppenheim im Saalbau Kärchner einen Familienabend ab, welcher ſehr 
gut beſucht war. Der Abend nahm wegen der Reichhaltigkeit des 
            Pro=
gramms die Beſucher ganz in Anſpruch. Die Darbietungen ſetzten ſich 
aus Konzertſtüchen, Theater und Tanz zuſammen. — Handwerks, 
kammer=Nebenſtelle Darmſtadt. Der für dieſe Woche 
            an=
gekündigte Sprechtag auf dem Kreisamt Heppenheim fällt aus. — 
Maul= und Klauenſeuche. Da in Hambach und Unterabtſtei, 
nach die Maul= und Klauenſeuche erloſchen iſt, ſind die angeordneten 
Sperrmaßnahmen wieder aufgehoben worden. 
a. Bodenheim, 25. Jan. Einen Zuſammenſtoß gab es hier zwiſſhen 
einem Auto und einem Fuhrwerk. Dabei wurde das Auto, einem 
Nierſteiner Weingutsbeſitzer gehörend, ſo ſtark beſchädigt, daß es durch 
einen Laſtkraftwagen abtransportiert werden mußte. 
* Ans Oberheſſen, 25. Jan. Die Autoverbindung Steinbach- 
Albach—Gießen wird ſich nun endlich, nach langwierigen 
            Verhand=
lungen mit der Reichsbahn=Geſellſchaft, verwirklichen. Die Bahn 
            ver=
langt nämlich, daß das Auto Steinbach nicht nur mit Gießen, ſondern 
auch mit der Station Garbenteich verbinden ſoll. Die Firma Aßmann 
u. Schneider in Gießen will mit einem 34=Sitzer den Verkehr 
            überneh=
men. — Großes Jagdglück hatte der 72jährige Jagdaufſeher Wagner 
zu Krofdorf. Er erlegte innerhalb acht Tagen in den Waldungen 
am Dünsberg 2 Hirſche, einen Achtender und einen Spießer. — Die 
Bohrungen des Staates nach Waſſer im ſogen. Obborn haben ſehr 
            gün=
ſtige Ergebniſſe gezeitigt. Nach dem Abſchluß mit der Gemeinde 
            Ob=
bornhofen erhält dieſe koſtenlos das Waſſer, und die Leitung wird 
ins Dorf gelegt, ſodaß die Bürger nur die Hausanſchlüſſe ſelbſt zu 
            be=
zahlen haben. Das Waſſer wird zur Verſchwälungsanlage von dem 
Braunkohlenwerk Wölfersheim benötigt. — Trais=Horloff. Ein 
mächtiges Braunkohlenlager hat man bei Schürfungsarbeiten 
unter dem alten Friedhof feſtgeſtellt. Um dieſes bis zu 30 Meter ſtarke, 
wertvolle Lager fördern zu können, läßt die Grubenverwaltung 
            gegen=
wärtig die Gräber ausheben und die Gebeine der Toren nach dem 
neuen Friedhof bringen. Das neue Lager ſoll im Tagbau ausgebeutet 
werden. Mit den abzuhebenden Erdmaſſen werden die alten, 
            ausgebeu=
teten Gruben aufgefüllt; das gewonnene Gelände wird wieder 
            landwirt=
ſchaftlichen Zwecken dienen. — Straßenumbauten. Der Bau 
einer neuen Straße von Gedern nach Burkhards iſt ſeit Herbſt 
in Arbeit und ſoll bis zum Frühjahr fertiggeſtellt werden. Sie kürzt den 
Weg von Gedern nach Burkhards beträchtlich ab und vermeidet möglichſt 
ſtarkes Gefälle. — Außerdem iſt die Erbauung einer 
            Umgehungs=
ſtraße bei Gedern beſchloſſen worden. Es handelt ſich dabei um die 
            Be=
wegung von 3000 Kubikmeter Erde, 1500 Kubikmeter Grundbauſtein= 
und 5000 Quadratmeter Chauſſierungsarbeiten. Die Straße führt 
            ſüd=
lich vom Bahnhof Gedern nach der Breiten Wieſe und mündet bei einer 
Länge von 1,5 Klm. in die Straße nach Oberſeemen ein. — Die 
            Er=
weiterungsarbeiten des Bahnhofs Gedern ſollen im 
Frühjahr begonnen werden. Sie ſind notwendig geworden durch den 
ſteigenden Perſonen= und Güterverkehr.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Mittwoch, 26. Januar. 3.30: Stunde der Jugend. Reikde 
Wehrhan: Die gewaltige Hunnenſchlacht Ottos I. am Lech — die 
endgültige Befreiung Deutſchlands von der Ungarnnot”. (Für Kinder 
vom 10. Jahre ab.) O 4.30: Neue Tanzmuſik. O 5.45: 
            Bücher=
ſtunde. O 6.30: Pfarrer Taesler: Nietzſches Idee von der 
            Um=
wertung aller Werte‟, O 7: Südweſtdeutſcher Radio=Club. O 7.30: 
Italieniſch. O 8: Prof. Drevermann: „Tagesfragen und 
            Beank=
wortung von Briefen”, O 8.15: Violinkonzert. Tartini: Sonate in 
G=Moll. — Schubert: Sonate. — Sinding: Romanze. — Tor 
Aulin: Humoreske; Wiegenlied; Mazurka. Ausf.: Göſta 
            Andreas=
ſon (Violine), Dr. Reinhold Merten (Flügel). O. 9.15: aus Mannd 
heim: Pfälzer Mundart=Abend 
Stuttgart. 
Mittwoch, 26. Januar. 3: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, Karll 
Köſtlin, Funkorch. O 3.50: Landwirtſchaftsfunk. O 4.15: Konzert. 
Beethoven: Ouv. „Leonore III"” — Romanze G=Dur. — Ouv. 
„Fidelio”. — Larghetto und Rondo aus dem Violinkonzert. — 
Ouv. Coriolan”. — Einlagen in den Pauſen: Rudolf Epple. — 
Dem Andenken Beethovens, Fant. — Saint=Saens: Reve d’un ſoir, 
— Boieldieu: Ouv. „Johann von Paris”. O 6.15: Generalmajor 
Prof. Dr. Haushofer: Die Panaſiatiſche Frage. O 6.45: Uebertr. 
von Karlsruhe: Dramaturgiſche Funkſtunde. O 7.15: Oskar Wöhrle: 
Litauiſche Volkslieder. O 8: Uebertr. Freiburg: Konzert. 
            Korps=
muſik der Freiw. Feuerwehr, Freiburg. Radeck: Fridericus Rex. 
— Auber: Ouv. „Fra Diavolo‟. — Noak: Heinzelmännchens 
Wachtparade. — Mozart: Romanze und Rondo aus dem 
            Horn=
konzert. — Silva: San Lorenzo. — Strauß: Geſchichten aus 
dem Wiener Wald. — Lenhardt: Ehrenwache=Marſch. O 9.20: Tel.= 
Dir. Voelker: Das Recht des Mieters auf die Antenne. O 10: 
            Son=
der=Konzert (Wunſch=Programm). Philharm. Orch. Mitw.: Gerda 
Hanſi, Erich Baudiſtel, Max Heye. Schubert: Militärmarſch. — 
Offenbach: Ouv. „Orpheus” — Leoncavallo: Prolog aus „
            Ba=
jazzo‟. — Bach=Gounod: Meditation. — Mozart: Champagner= 
Arfe a. „Don Juan” — Strauß: „Frühlingsſtimmen” — Strauß: 
Künſtlerleben. — „Wenn einer einmal eine hat!, — Hoch Heidelss 
burg, Marſch. 
Berlin. 
Mittwoch, 26. Jan. 1.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche. 
O 3.30: Dr. Martha Bode: Die Welternte und ihre Einwirkung 
auf den deutſchen Haushalt. O 4: Jugendbühne. Die 
            Funk=
prinzeſſin erzählt. Geiferſtam: Die kleine Roſe und die lange Leda. 
Das Mädchen, das Gold ſpinnen konnte. O 4.30: Altungariſche 
Nationalmuſik. Vortrag Dr. Imre von Szilagyi mit muſ. Beiſp. 
O 6.30: von Hake: Die Bedeutung der landwirtſchaftlichen Woche. 
O 7.05: Dr. Wernecke: Der deutſche Rodelſport. O 7.30: Jaro= 
Jaretzki: Ein Beſuch bei Frau Prof. Lovis Corinth. O 8: Heim 
Stroh: Einführung in das Sende=Spiel „Der Verſchwender”, 
O 8.30: „Der Verſchwender” Zaubermärchen von Raimund, 
G 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach). 
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 26. Januar. 12: Lektor 
            Gran=
der u. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 12.30: Mitt. des 
            Reichs=
ſtädtebundes. O 3.30: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchull. Weſtermann: 
Einheitskurzſchrift für Anfänger. O 4: Gansberg: Schöpferiſche 
Methodik. O 5: Reg.=Rat Dr. Rhode: Völkerbund und Sozial=
 Fortgeſchrittene. O. 7: Dir. Schumacher: Fremdenverkehr u. 
            Volts=
wi tſchaft G 7.30: Karl Scheffler: Der Geiſt der Gotif
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Donnerstag, den 27. Januar 1927. 
(Nach der Wetterlage vom 25. Januar 1927.) 
Während im öſtlichen Deutſchland noch weiterer Luftdruckanſtieg 
erfolgt iſt und die Temperaturen unter Null Grad Celſius liegen 
dringt der wärmere Vorderſeitenſtrom eines kräftigen, nordweſtlichen 
Wirbels nach Weſt= und Mitteldeutſchland vor. Die Temperaturen 
kommen wieder verhältnismäßig hoch zu liegen, auch ſind leichte 
            Nieder=
hläge zu erwarten, die nur in höheren Lagen als Schnee niedergehen, 
Es iſt noch aicht abzuſehen, ob der Einfluß des Wirbels längere Beit 
andauert. 
Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
 Hauptichriſtleitung • Rudolf Maupe 
Verantwortlich ſür Politit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich Ni" 
usland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlman‟ 
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Juſeratenteil: Wills Kuhlei 
Druck und Verlag: C C. Wittich — lämtlich in Darmſtadt. 
Tür unverlangte Mannſiripte wird Garantie der Nückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Sie M 
vermeidet ni 
Ungehun 
dabei um Ri 
r Grudints 
Straße fün 
mindet h.t 
ein. — Mf 
edern ſoln 
den duch
Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Seite 7
Rändapp
 Motorräder und Lieferwagen 
General-Vertrieb: 
Müller & Ober 
Crarmstadt (1650gms) Rheinstr 39
 WWichtig 
hir jeden Haushalt! 
Schrankfertige 
hialbtrockene 
Aistrocknete 
Fund-Wäsche 
von (1466a 
EW Pfg. an 
In mpt -Wäscherei ! 
Reingold 
Imunichsteinerstr. 28/30 
Elisabethenstr. 28 
Markipassane. 
Tselephon 736. 1
 Uta 
ü ten=Schleuder 
r. rein, goldklar, 
iſtesg od feſt, 10 Pfd. 10 —, halb 
(53.50 franko; Nach 
cume 30 Pfg. mehr 
h: Zurückn. und 
ſc nahme. Ganz 
ebler Kleehonig 
fale ſe 50 Bf. teurer. 
ſchn er a. D. Fiſcher, 
Osverneuland 81, 
Er: Breien. 
            Pro=
arida=Pächchen 1½ 
1.1 netto franko bei 
iſeumdung von X 1.70 
(I. Bln 550)
eitellengeſuche f
 7Weiblich 
4. 20 J. welche 
baats halt ungsſchule 
Frankfurt a. M. 
Jchr beſucht hat, 
a t Stellung als 
Hraustochter 
igl- Hauſe, wo es 
weiter im Haus 
tmusbilden kann. 
Imlal.-Anſchl. u. etw. 
ſichten eld erw 
            An=
oan Fräul. Anni 
E Höchſta M. 
(eihcke rſtr. 110 (-213: 
2
 mure Frau ſ. 
            tags=
tr Beſchäfttgung 
nü bote unterM134
 hann 18jähr Mädch. 
t Schneiderei 
ennten? Angebote 
M 132 an die 
äräftsſt 204:
 nu e, ſaubere Frau 
1 Büro oder 
            La=
gu putzen. 
            Ange=
kuunt 94 145 an 
2094 
GGeſchſt.
 einreres Fräulein, 
irgiderin, auch im 
Sißmäh. bew. ſucht 
N SStelle i Haush. 
muich zu Kindern 
gu u. M 156a d. 
ſch äftsſt. (*2119
 h.n Tage 
Ulein fret im 
lsuln u. Flicken, für 
uund ganze Tage. 
gabb. unter M 153 
Mäftsſt. (*2115
Männlich
 Mite Ht 
mit Spianiſt frei ab 
Zsebrugr. 
            Ange=
bnunt. M 143 an 
NGeſchſt. 2078
Weiblich
 Junge, 1üchtige, 
branchekundige
 für Kurzwaren=
            En=
gros=Geſchäft geſucht. 
Ang. unt M 142 ar 
(*208 
die Geſchſt.
 Darmſtädter An 
waltsbüro 
ſucht zum möglich 
baldigen Eintritt 
durchaus gewand e 
Stenotypiſtin 
und 
            Maſchinen=
ſchreiberin. 
Angeb. mit 
            Zeugnis=
abſchriften erbeten u. 
L. 76 an d. 
            Geſchäfis=
ſtelle ds. Bl. 11250gms
 Suche ält., ehrliches 
Alleinmädchen 
mit Kochkenntniſſen. 
Hohes Gehalt. Bilt 
u. Zeugniſſe. Angeb. 
u I. 219 an d. 
            Ge=
ſchäftsſt (1428igm
Tücht.,gt. empfohlen.
 das kochen u. bügeln 
kann, bei gut Lohn 
geſucht. Riedeſe ſtr. 
(22028 
17, 1.
 Zuverläſſige 
Köchin 
die auh in 
            Hausar=
beiten bewandert iſt 
zum 1. März geſucht 
Vorſtell erb. v. ½3— 
½5 Uhr bei Dr. Tachs, 
Hügelſtr. 41. (220-4
 Mädchen 
od. unabhäng, Frau 
täglich bis, nach dem 
Mittageſ en geſucht 
Soderſtr 95, II. /2053
 Junges, ſauberes 
Hausmädchen 
geſ. (nicht aus 
            Darm=
ſtadt). ( 2044 
Dr. Flscher 
Bismarckſtraße 38.
 Alleinmädchen 
zum 1. Febr. geſucht. 
Vorzuſtellen von 3 b. 
6 Uhr nachm. (*2092 
Ohlyſtraße 75.
 Zuv. Monats=Frau 
od. ädchen geſucht. 
Mathildenſr. 17I, 
(:2067)
 1. Februar ſauberes 
Mädchen in gut Haus 
geſucht. Angeb unter 
M IS2Geſch. (e2110
Ein tüchtiges
 wird geſucht. Nur 
olche mit gut. 
            Zeug=
niſſen wollen ſich 
(*2126 
melden. 
Penslon daulé, 
Heinrichſtr. 55,
 üchtige Buchhalterin 
Fruß pondentin, mit ſchöner Schrift, welche ſich 
9ffür den Verkauf zeitweiſe eignet, für 
Auefrſtellung von einem hieſigen En 
            gros=
ähäft geſucht. Angebote mit Lebenslauf, 
7graiſſen und Gehaltsanſprüchen unter 
I7A1 an die Geſchäftsſtelle. (*2079
 Damen u. Herren 
huem ſich durch vornehme Reiſetätigkeit 
ermde Exiſtenz gründen. Keine 
            Branche=
hitmis, da koſtenloſe Anlernung. Höchſte 
Hvſf ſion, täglich Auszahlung. Bet Eignung 
Wezüge. Zu meiden: Mittwoch, 10-12 
*—4 Uhr. 
(*2128 
Bleichſtraße 25, part., 6.
 nie größte Verdienſimöglichkeit bietet ſich 
eſtthäftstüchtigen Damen mit groß. 
            Be=
mmtenkreiſe durch Uebernahme eines 
Sommmifſionslagers ſämtlicher Artikel 
er Damenunterbekleidung von 
            welt=
elrannter Wäſche= und Strumpffabrik, 
u e Geſchäftslage Bedingung, 
            Laden=
geſchäfte bevorzugt. 
llngebote unter J. Z. 6128 an Rudolf 
Moſſe, Berlin SW. 19. 
I. BIn. 1531
 Suche Herrſchaftsköch., 
mehr. tücht. 
            Allein=
mädch., die koch u 
nicht k. könn. Frau 
Karoline Beck, ge 
werbsm. Stellenv 
Karlſtr. 25. ( 213
 Mädchen 
b. n. d. Spülen geſ. 
Anm. nach 10 Uhr 
Steinackerſtr. 11, I. 
W2121)
Tüchtiges erfahrene.
 mit Zeugn", für ſofort 
oder 1. Febr geſucht. 
Heldweg 56, pt. (*2118
Männlia
 Engliſch! 
Ueberſetzer von 
Exp=Induſtrie 1 Std 
am Tage geſucht. Nur 
virklich gute Kräfte 
wollen ſich meld. unter 
M 139 Geſch. (*2069
 Zur Führung eines 
(*2123 
beſtehenden 
Ligarren-Geſchäftes 
geeignete 
            kautions=
fähige Perſönlichkeit 
geſucht Angeb. und 
M 155 Geſchſt. (*2123
 Tüchtig., erfahrene 
Hochbautechniker
 büro geſucht 
bungen mit
M
 Tüchtiger 
zum Beſuch v. Pri
den.
 Büro=Lehrling 
für unſ. Betriebsbür=
an
Handbach i Odw.
 für Eiſenhandlung 
geſucht. Angeb. und 
ſchäftsſtelle (*2047
 Wirſuchen 
redegew. Herrenm. gut. Umgangsform. 
für zeitgemäße
 bei höchſten Proviſionen. 
Anfangseinkommen 150 Mk. 
per Monat 
Nichtfach eute werden durch bew. Kräfte 
in kurzer Zeit eingearbeitet. Angebote 
unter F. T. 4198 an 2la Haaſenſtein u. 
Bogler, Frankfurt am Main. (11 1720
 Lehrlina 
mit guter Auffaſſungsgabe und guter 
Handſchrift zum Eintritt zu Oſtern geſ. 
Schriftliche Angebote an: 
J. Bruchfeld 
Holzhandlung, Darmſtadt 
Karlſtraße 37. 
(1710
Hrantſarter Juntgeſchaft
ſucht z. Gründung ein. Niederlaſſung ein.
II im Effekten=u. Hypothekengeſchäft verſierten
*
Faufmani
Vertreter(innen) / Gute Beziehungen in Stadt und Land
Bedingung Kapital nicht erforderlich.
Angebote unt. F. T. 1163anAla Haaſen=
„./] ſtein u. Bogler, Frankfurt a. M. 1I1600
t. Wir ſuchen für Darmſtadt zum Verkauf
unſerer Marken= und Konſumartikel einen
beim einſchlägigen Groß= und Kleinhandel
beſtens eingeführten
in Sandbach ver Süßwaren=Vertreter
Branchekundige Herren, die bereits erſtkl
Häuſer vertreten und mit prima Referenzen
aufwarten können, bitten wir um ausf.
ſchriftl Angebote. David Söhne, Aktien=
geſeilſchaft, Halle a. S., Mignon Schoko=
laden=Werke.
(I Mg 1738 Bei Autobeſ ſowie
inEhauff.=Kreiſen gut
eingef. Perſ. a. Vertr.
f lohn. Neuh. geſ.
Zuſchr. u. M 148
A 131 an die Ge=ſan die Geſchſt. (*210 Verkſtättenß 3 Werkſtätten
zuſamm. od getrennt
bis 1. April zu verm.
(mit Kraftanſchluß!.
Näheres Vorderhaus
Moosbergſtr. 52 1 St.r.
(*2070/ Näh. Geſchſt. (2ogt T größeres 4736
Zimmer
leer oder möbl., mit
ſep. Eing, als Büro geeignet, ſofort z vermieten.
Alter’s Tauſchbüro
Eliſabethenſtr. 34
Eäden
zu ver=
Laden meten
Langgaſſe 33. /2103 mobl. Zimmer, 25 ℳ
zu vermieten (*2033
Wittmanuſtr. 25, II.,
3 möbl. Zim. m. Kü=
chenben. z vm 2052 Wienerſtr. 52, part.,
möbl. Z z. vm (*2046
Echhardiſtr. 21 IIr TGeſchäftsräume Schön. Büro, in beſt
Lage im Zenrr., per
ſof zu verm., evtl möbl. u. m. Tel. Ang
u. M149 Gſchſt. (*2104 Näy. Eliſabethenſtr. 49,
Hinterh. 2 Stock. (*2065 Große Fabrikräume
 owie hochherrſ chaftliche ſofort beziehbar= 
Zwölfzimmervilla 
in 3 Morgen groß. Park gelegen, Nähe 
            Darm=
ſtadts, zu vermiet. Gegebenenfalls wird Villa 
mit Park allein abgegeben. Näheres unter 
(*20= 
M4 125 an die Geſchäftzſtelle.
 Der neue Stern 
am Himmel der Hausfrau: 
Suma weist Ihnen einen neuen, besserenWeg 
zur Pflege Ihrer Wäsche. 
Sumaist wirksamer als bloße Seife und besser 
als jedes Seifenpulver; es löst allen Schmutz und 
wäscht vollkommen weiß, ohne jede chemische 
Einwirkung. Die Stoffe bleiben wie neu, auch 
wenn sie hundertmal mit Suma gewaschen sind. 
Esist erstaunlich, wie vielmehr Schmutz Suma 
aus der Wäsche herausholt als irgend ein anderes 
Waschmittel. Suma ist billig, weil so gut und 
ausgiebig
 Preis 50 Pfg. 
„Sunlicht‟ Mannheim
11719
 Mathildenplatz 17 
Jekel, möbl Zimmer 
ſof. zn verm. * 2095
Immobilien
Unterricht!
 Wittmann= 
Matur ſtraße 30, I 
Unentgelt. gewiſſenh 
Beratung (B1029
 Zu verkanfen: 
Etagen=Haus 
mit freiwerdendem 
Laden u Wohnung 
n Darmſtadt Näh. 
Eberſtadt, Alte 
            Darm=
ſtädterſtr. 13, pt. /*2086
oug
 ALLE 
FAMILIEN- 
DRUCKSACHEN 
GEBURTS- 
VERLOBUNGS- 
            VERMAHLUNGS-
unp 
TODES-ANZEIGEN 
LIEFERT IN 
KURZESTER ZET 
L. C. WITTICH SCHE 
HOFBÜCHDRUCKEREI 
DARMSTADT /RHEINSTR. 23
 Daporheren 
ch 
Hans Schmähling 
Rheinſtraße 14 (1316a) Telephon 814
 Herrschattliche 
 
Villa 
mit Zier-„als guchgr 
Pflansgarten,b. Kauf 
veziehb zwirdb. günst. 
Bedingung. verkauft. 
Anfragenunter M154 
Geschäftsst. (*2130 
 mit Gart., Stallung, 
8 Zimmer, 2 Küchen 
in der Nähe 
            Darm=
ſtadts ſterbefallshalb 
zu verkaufen. Näh 
in der Geſchſt. (*208,
 Lebens mittel 
Geſchäft 
beſ. umſtändehalber 
billig abzugeben. 
            An=
fragen erbeten unter 
M 127 Geſchſt. (*203
 10 000 Mk. I. Hypoth. 
zu vergeb,wenn 6B= 
Wohn als Gegenleiſt. 
beſchafft wird. 
            Ange=
ſote unt. M 140 an 
die Geſchſt. (*2081
Altbekannte Lebensmittel=Fabrik
 Mürtendrlfteleränc 
ucht für Baden, Württemberg und Freiſtaat Heſſen, je einen 
erfahrenen, gut empfohlenen 
Reigenden 
aus dem Kolonialwarenhandel, zum alsbaldigen Eintritt 
N.ir durchaus bewährte und ſichere Verkaufskräfte mit guten 
Seziehungen zu Groß= und Kleinhandelsgeſchäften des Kolonial 
warenhandels wollen ihre ausführlichen Bewerbungen mit 
lückenloſen Zeugnisabſchriften unter Angabe des Alters, der 
isherigen Tätiokeit und der Gehaltsanſprüche an Ala 
            Haaſen=
ſteir & Bvgler A.=B., Frankfurt a. M., unter K. L., 58 K., 
(11,1532 
einſenden.
 Mhözzing 81, I. Stod 
meöbl. Zimmer 
zu vermieten (2071
 Lichtenbergſtr. 54, I., 
möbliert. Zimmer zu 
vermieten. ( 2085
 Frankfurterſtr 38,pt. 
gut möbl. Zimmer 
bald zu verm *2098 
Rheinſtr. 28, 
            Mittel=
bau, 2. St, r., frdl 
möbl. Zim. per 1. 
            Fe=
bruar zu verm. (*2122
 Wiltmannſtr. 2 
großes, gerades 
            Man=
ſardenzimmer mit 2 
Beiten, Füllofen, el 
Licht und Küche mit 
Gasherd, abgeſchloſſ 
Vorplatz zu vermiet. 
L. Jacoby, 1734 
Wittmannſtr. 2, ISt.
 Grdl. Klavlernnterr. 
Frau Nanny Kaiſer 
Viktoriaſtr. 42, 2. St 
Gediegene Ausbildg 
leichtfaßl. Methode f. 
Anfänger u. 
            Voran=
geſchrittene u. 
            Uebe=
gelegenh. Hon mäß 
(415a
 Priat= 
Unterricht 
für Kinder, die keine 
5 fentl. Schulen 
            be=
ſuchen können. /*204 
Magda Kriegk 
Priv=Lehrerin 
Rheinſtr. 17, 2. St.
 * 
Geschaftstaus 
in verkehrsreicher Lage m Toreinfahrt u. gr 
Hof, beſteh. aus Vorderhaus 2X4 Zim. m. 
Küche u Manſ.=Wohng., gr. Seiten=u. 
            Hinter=
gebäud., maſſiv gebaut, ſehr preisw. zu verk: 
bei 10— 12 000.— Mk. Anzahlnng. 
Es wollen ſich nur ſolche Reflekt. melden, 
die in der Lage ſind, nachweisl. die geforo. 
Anzahlung zu leiſten. 
Eine 4 Zim.=Wohnung im 1. Stock wird 
            als=
bald nach Kaufabſchluß beziehbar. 
Näh, durch Immobilienbüro Crößmaun 
Grafenſtr. 16 — Tel. 2598 (*2131
 Herrſche 
Than 
git Vor= u großem Hintergarten in 
            vor=
gehmſter Wohnlage iſt im Auftrage zu 
verkaufen. Zuſchriften erbeten unt. M 160 
(*2124 
an die Geſchäftsſtelle
 
            Zweifamilien=
oder (*1846gm) 
6 Zimmer=Haus 
zukaufen geſucht Ang. 
unter M 53 Geſchſt.
 I. Hypotkeken 
1 Darlehen gibt Bank 
dch. G. Ebert, Darmſt., 
Hügelſtr 76. Tel 1117. 
(1347a
 350 R.=Mk. 
von ober Beamten 
auf kürzere Zeit geg. 
gute Verzinſung ſof. 
zuleihen geſncht. 
            An=
nebote von Selvſtgeb. 
u. M 135 Geſch. /*2068
Siermarkt
Ein ſcharfer
 preiswert zu verkauf. 
Wilhelminenſtr. 35, 
Manſardenwohnung. 
(*2034)
 Raſſenreiner 
            Dober=
mann (Hündin) 7 
Monat, für nur 20 ℳ 
zu verkaufen 
            Weiter=
ſtadt, Bahnbofſtr. 54 
P2,
Seite 8
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
Auf der Suche nach dem Mörder!
 Wie eine moderne Großſtadtpolizei arbeitet. — Ungeheure Er 
regung und Teilnahme bei der Bürgerſchaft. — Altſtadtſtreifen, 
Rundfunk und Telephon. — Wie man ſich die Ermordung des 
Juweliers Grebenau vorſtellt. — Wer iſt der Täter?
 O. Sch. Vor einigen Monaten lief in einem Frankfurter 
            Lichtbild=
theater ein polizeitechniſcher Film „Sein großer Fall”, wo es ein 
            ge=
ſchickter Filmregiſſeur verſtanden hat, die breiten Maſſen im Rahmen 
eines ſpannenden Unterhaltungsfilms mit den zahlreichen 
            wiſſenſchaft=
lichen Hilfsmitteln, über die eine moderne Großſtadtpolizei verfügt, 
            be=
kannt zu machen. Wer Gelegenheit hatte, einen Blick hinter die Kuliſſen 
der Frankfurter Kriminalpolizei zu werfen, glaubt dieſen Film 
            noch=
mals abrollen zu ſehen. 
Noch kein Fall der letzten Jahre hat bei der Bürgerſchaft eine 
            der=
artige Unruhe hervorgerufen und eine ſolche Teilnahme erweckt, als die 
furchtbare Bluttat an dem Juwelier Joſeph Grebenau und die 
            Aufklä=
rung dieſes entſetzlichen Verbrechens bedeutet für die Frankfurter 
            Krimi=
nalpolizei eine Preſtigefrage. Im Polizeipräſidium herrſcht eine 
            gerade=
zu fieberhafte Tätigkeit, und die Mitglieder der Mordkommiſſion, 
            Divek=
tor Dr. Neuber, Rat Hader und Kommiſſar Römer, in normalen Zeiten 
recht zugängliche Herren, ſind heute für niemanden zu ſprechen, nicht 
einmal zu ſehen. 
Hunderte von Neugierigen umlagern den Tatort und ſuchen, 
            ob=
gleich gar nichts zu ſehen iſt, einen Blick durch den Poſtſchlitz des eiſernen 
Rolladens zu werfen, Dutzende von „Intereſſenten” die Teilnahme, 
Senſationsbedürfnis und vielleicht auch der Wunſch, ſich eine Belohnung 
zu verdienen, nach dem Polizeipräſidium getrieben haben, harren in dem 
Gang vor dem Zimmer der Kriminalinſpektion A, um ihre meiſt gut 
gemeinten, aber zumeiſt wertloſen Angaben zu Protokoll zu geben. 
Drinnen klappern die Schreibmaſchinen, kratzen die Federn über die 
Kanzleibogen, es iſt ein Gewühl wie in einem Bienenhaus, aber dennoch 
merkt der Eingeweihte ſofort, daß in dieſem Tohuwabohu ein 
            wohldurch=
dachtes und feinorganiſiertes Syſtem liegt, mit eiſerner Ruhe und 
            Höf=
lichkeit nehmen die Beamten der Mordkommiſſion jede Meldung an, denn 
im Augenblick herrſcht über die Perſon des Täters noch vollkommenes 
Dunkel, wenn auch aus dem Wuſt des Materials bereits einige 
            Mo=
mente und Punkte von nicht zu unterſchätzender Bedeutung 
            herausge=
griffen werden konnten und ſachgemäß geprüſt werden. 
Seit Sonntag mittag konzentriert ſich das Intereſſe der geſamten 
Frankfurter Kriminalpolizei ausſchließlich auf die Aufklärung und 
            Ver=
folgung der Mordtat, vor allem gilt es, den noch unbekannten Täter 
zu ſuchen. Während die Mordkommiſſion als ſolche die techniſche 
            Füh=
rung inne hat, führt die geſamte übrige Beamtenſchaft der 
            Kriminal=
polizei zahlreiche Razzien und Streifen in Kaſchemmen, Reſtaurants, 
Cafés, Vergnügungslokalen und Hotels aus, die von Sonntag nachmittag 
ununterbrochen im Gange ſind. 
Wenn auch der Täter bis zur Stunde noch nicht ermittelt iſt, ſo iſt 
die Mordkommiſſion doch an Hand der bis in die ſpäte Nacht hinein 
geführten Erhebungen nun doch darüber im Bilde, wie ſich die Tat ſelbſt 
abgeſpielt haben dürfte, und da in der Kriminaltaktik die 
            Rekon=
ſtruierung eines Tatbeſtands die conditio sine gua non bedeutet, ſo 
            be=
ſteht begründete Hoffnung, daß die Ermittelung des oder der Täter nur 
eine Frage kurzer Zeit ſein wird. 
Da der Laden des Juweliers Grebenau vorne ſowohl als auch 
            hin=
ten ordnungsgemäß verſchloſſen war, kann es als ausgeſchloſſen gelten, 
daß ſich vorher ein Täter eingeſchlichen haben kann. Außerdem hat die 
Frau des Hausmeiſters Kunde Herrn Grebenau um 10 Uhr vormittags 
ſelbſt den Laden hinten öffnen und eintreten ſehen. Es kommen nun 
zwei Möglichkeiten in Frage: entweder der Täter iſt Grebenau auf den 
Ferſen gefolgt und hat ſich in den Geſchäftsräumen ſolange verſteckt 
            ge=
halten, bis ſich Gelegenheit bot, die Tat auszuführen, oder aber der 
Mörder wartete, bis das Opfer für wenige Augenblicke (vielleicht um 
die auf dem Hof gegenüber der Eingangstüre liegende Toilette aufzu=
 ſuchen) den Laden verlaſſen hatte, und trat dann unbemerkt ein. Die 
Feſtſtellungen haben ergeben, daß der erſte Angriff auf den 
            bedauerns=
werten Juwelier zweifellos in dem Flur unmittelbas hinter der Tür 
erfolgte, ſich dann in der Richtung nach dem Laden zu forvſetzte, bis zu 
der Stelle, wo Grebenau niederſank und verſtarb. Es hat zweifelsohne 
zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer ein mehr oder weniger heftiger 
Kampf ſtattgefunden, eine Feſtſtellung, die für die Ergreifung von nicht 
zu unterſchätzender Bedeutung iſt, da der Täter neben Kratzwunden und 
anderen Verletzungen höchſtwahrſcheinlich auch blutbefleckte Kleider 
            da=
vongetragen hat. 
Es ſteht feſt, daß Grebenau bereits einige Zeit in ſeinen 
            Geſchäfts=
räumen geweilt haben mußte, denn er hat ſeine Kleider abgelegt, die 
eingegangene Poſt, die noch auf dem Ladentiſch vorgefunden wurde, 
geöffnet, und er ſchloß die ſehr ſchweren, mit außerordentlich 
            kompli=
zierten Schlöſſern verſehenen Treſors auf. Der Raub wurde in aller 
Eile ausgeführt, denn der Täter nahm ſich nicht die Zeit, eine Auswahl 
nach dem Wert zu treffen, ſondern raffte das zuſammen, was er erreichen 
konnte. Auch die goldene, ſehr wertvolle Uhr des Opfers, die der 
            Mör=
der zuerſt abknöpfte, wurde ſpäter auf einem Tiſche liegend 
            vorgefun=
den. Da Grebenau am Samstag aus rituellen Gründen prinzipiell keine 
Geſchäfte tärigte, kam es häufig vor, daß er Sonntags vormittags in 
ſeinem Bureau Geſchäftsfreunde und Intereſſenten empfing. E3 iſt 
deshalb auch nicht ausgeſchloſſen, daß der Täter ein „zweifelhafter” Kunde 
geweſen iſt, der von Grebenau erwartet wurde, und auch zuerſt 
            viel=
leicht die Abſicht hatte, einen Gegenſtand zu kaufen oder zu verkaufen 
und, daß ihm der Gedanke, die Untat zu begehen, erſt während der 
            Ver=
handlung aufkam. Alle dieſe Möglichkeiten werden von der 
            Kriminal=
polizei eingehend geprüft. In den amtlichen Angaben wird der Wert 
der geſtohlenen Pretioſen auf rund 50 000 Mark angegeben, es kann 
jedoch heute ſchon geſagt werden, daß das Perſonal der Firma G. 
mit der Möglichkeit rechnet, daß dieſe Summe erheblich überſchritten 
wird, denn eine genaue Aufnahme fand erſt im Laufe des Montags 
und Dienstags ſtatt. 
Im Laufe des Montag nachmittags wurden in der Stadt Gerüchte 
ausgeſprengt, daß der Täter in der Perſon eines früheren Angeſtellten 
in Konſtanz feſtgenommen worden ſei. Dieſe Gerüchte entbehren nach 
den amtlichen Mitteilungen jeder Grundlage. Die Kriminalpolizei 
            er=
klärt, nach wie vor im Dunkeln zu tappen, doch haben wir Grund zu 
der Annahme, daß dieſe Behauptung doch nicht ganz zutrifft; wir 
            glau=
ben ſogar zu wiſſen, daß bereits eine ganz beſtimmte Spur verfolgt 
wird, über die ſich jedoch die Kriminalpolizei aus leichtverſtändlichen 
Gründen ausſchweigt, und wir, die wir die Spur zu kennen glauben, 
wollen aus ebenſo begreiflichen Gründen im Intereſſe der hoffentlich 
baldigen Aufklärung die nötige Diskretion wahren. 
Wie ſchon erwähnt, erinnert das Verbrechen in ſeinen Details an 
den Mord am Klavierhändler Lichtenſtein, der vor etwa 25 Jahren auch 
um die Mittagszeit mit einem Gewichtſtein erſchlagen wurde. Damals 
gelang es den Bemühungen der Frankfurter Kriminalpolizei, nach 
einigen Tagen die beiden Täter Stafforſt und Groß in Hamburg zu 
            er=
mitteln und zu verhaften. Hoffen wir, daß auch diesmal die eifrigen 
Bemühungen zu einem ähnlichen Erfolge führen.
 6. zwei Brillant=Daweurmge mit je einer erbsgroßen Perle, Wert 
4000 Mark; 
7. ein SolitärDamenring, Plati 234 Karat, Wert 2500 Mark: 
8. ein Solitär=Damenring, Platin, 2 Karat, Wert 2000 Mark: 
9. ein Solitär=Damenring, in der Mitte ein großer Brillant, 34 
            go=
rat, mit Brillanten eingefaßt (amerikaniſche Faſſung), Wert 200 Maw= 
10. ein Platin=Damenring, in der Mitte ein Brillant, 0,64 Kargt 
mit 26 Saphiren eingefaßt. Wert 1200 Mark; 
11. zwei Platin=Damenringe mit je einem Brillanden von 2 Kargt. 
Wert 5000 Mark; 
12. drei Platin=Damenringe mit Brillanten, mit unbeſtimmtem Aus. 
ſehen, Wert 4000 Mark; 
13. eine Platinbroſche, in der Mitte Brillant von 1 Karat, und mit 
26 Brillanten gefaßt, Wert 2500 Mark; 
14. eine Brillantbroſche, in der Mitte Brillant von 1 Karat, 
            ein=
gefaßt mit 76 kleinen Brillanten, 94/100 Karat, auf jeder Seite 10 
            Sa=
phire, Wert 2000 Mark; 
15. eine goldene Broſche, in Platin gefaßt, in der Mitte Brillant 
von 1 Karat, mit 38 kleinen Brillanten eingefaßt, Wert 750 Mark: 
16. eine Platinbroſche mit 3 großen Perlen, 4 größeren Brillanten 
(Gewicht unbekannt) und ganz mit Brillanten eingefaßt, Wert 6000 Mk. 
17. eine Platinbroſche, länglich und viereckig, in der Mitte großer 
Brillant, umgeben mit kleineren Brillanten, Wert 2000 Mark; 
18, eine Platinbroſchette (lange Nadel), in der Mitte große Perle 
ganz mit Brillanten eingefaßt, Wert 2000 Mark; 
19. eine Platinbroſchette (lange Nadel), in der Mitte ein Brillam 
von 2 Karat, ganz mit Brillanten eingefaßt, Wert 2500 Mark; 
20. ein Platinanhänger mit zwei Brillanten auf dem Anhänger. 
zwei gedrehte Platinſtäbchen mit Brillanten gefaßt, an dem Anhänger 
dünne Platinhalskette. Wert 2000 Mark; 
21. ein Platinanhänger, Rückſeite Gold, in der Mitte ein Brillom 
und kleine Verzierungen mit Brillanten, Wert 1000 Mark; 
22. eine Platin=Krawattennadel, Rückſeite Gold, am oberen Ende 
ein Tierchen darſtellend, welches mit Brillantſplitterchen eingefaßt iſt.
 2000 Mark Belohnung! 
WSN. Frankfurt a. M. Der Polizeipräſident von Frankfun t 
a. M. hat auf die Ergreifung der Täter, die den Juwelier Grebenm1 
in der Kaiſerſtraße ermordet haben, eine Belohnung von 2000 Mark! 
ausgeſetzt. — Die in der Stadt umlaufenden Gerüchte, daß in Konſtanz / 
beim Ueberſchreiten der Schweizer Grenze drei Perſonen in Verbindung; 
mit dem Raubmord verhaftet worden ſeien, trifft, wie uns auf 
            Anfrage=
an zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, nicht zu. Das Verbrechen 
            bildet=
naturgemäß geſtern und heute in allen Kreiſen der Bevölkerung das s 
Thema des Tages und überall herrſcht wegen des grauenvollen Mordes s 
große Aufregung. Am Tatort wurde während des ganzen Tages dier 
Unterſuchung fortgeſetzt. Die an den Kaſſenſchränken vorgefundenenn 
Fingerabdrücke wurden genau aufgenommen, und man hofft, daß ess 
dadurch ermöglicht werde, die Verbrecher, in denen man gerichtsnotoriſche= 
Spezialiſten ihres Faches vermutet, zu entlarven.
 Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind folgende Gegenſtände 
            ge=
raubt worden: 
1. Ein größerer Papiergeldbetvag, den der Ermordete vermutlich 
in ſeiner Brieftaſche bei ſich trug; 
2. ein Paar goldene Ohrringe, in Platin gefaßt, unten fe ein großer 
Brillant von ¼4 Karat, oben ein Platinſtäbchen mit je 3 oder 4 kleineren 
Brillanten gefaßt, Wert 2000 Mark; 
3. ein Paar goldene Ohrringe, unten je ein Brillant von ¼ Karat, 
Wert 1200 Mark; 
4. ein Paar Brillantohrringe, in Platin gefaßt, unten je ein großer 
Brillant (Gewicht unbeſtimmt), Wert 1500 Mark; 
5. ein Platin=Damenring, großer Onyx, in der Mitte ein Brillant, 
die Onyxplatte mit Brillanten eingefaßt (beſonders auffallend), Wert 
2000 Mark;
 Eine Siſtierung. 
In der Angelegenheit des Raubmordes an dem Frankfurter Juwes 
lier Grebenau iſt, wie die F. Ztg. meldet, am Montag früh auf An=* 
zeigen hin eine Siſtierung vorgenommen worden. Es handelt ſich umm 
einen mit Zuchthaus vorbeſtraften Gewohnheitseinbrecher namens Lo+ 
renz, den man mit dem Mord in Zuſammenhang zu bringen verſucht. 
Man hat den Mann vorläufig in Haft behalten, iſt aber der Auffaſſung, / 
daß er wahrſcheinlich an der Angelegenheit unbeteiligt iſt. Auch nach 6 
anderer Richtung hin erſtrechen ſich die Nachforſchunegen, doch wird a 
darüber noch Stillſchweigen bewahrt, um den Gang der Unterſuchungy 
nicht zu ſtören. 
Am Montag nachmittag fand die Sektion der Leiche des Ermor 
deten ſtatt, bei der feſtgeſtellt wurde, daß die Schläge mit ſolcher Wuch 1 
geführt wurden, daß ſie unbedingt tödlich wirken mußten. Auch der 7 
Schuß in den Hinterkopf, aus einer Mauſerpiſtole abgefeuert, mußte / 
den Tod herbeiführen.
 Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 ſchwarze 
            Wachstuchbrief=
taſche mit Fünfmarkſchein und 
            Heimat=
ſchein, auf den Namen Hering lautend 
1 ſilberne Nadel (Stäbchen mit 3 Perlen). 
1 braunes Portemonnaie mit über 1,50 Mk. 
1 alpakagold. Reifarmband. 1 gelb 
            Porte=
monnaie mit 80 Pfg. 1 Patentſchlüſſel 
mit Kette. 1 ſchwarzer gehäkelter Beutel 
mit einem Stück Seife und einer Zi rone 
1 großes Portemonnaie mit Geldſcheinteil 
1 Bund (10 Stück) Schlüſſel. 1 brauner 
Glacéhandſchuh. 1 Päckchen mit einem 
Stück ſchwarzem Stoff und Gummiband 
2 graue Kinderhandſchuhe, 1 mit gelbem 
Stauchen, der andere mit ſchwarzem Pelz 
beſetzt 1 lan ger brauner Kinderhandſchuh 
1 Stuhlzwicker im Futteral. 1 braunes 
Beſuchstäſchihen mit 1 Paar Handſchuhen. 
1 Zeichenmäppchen. 1 Etui mit braunem 
Schreibtäfelchen.
Verdingung.
 Gemeinde „Kreis=u. 
            Probinzial=
ſteuern für 1926.
 Das 5. Ziel dieſer mit grünem 
            Steuer=
beſcheid angeforderten Umlagen iſt bei 
Meidung der Beitreibung bis 
            einſchließ=
lich 5. Februar 1927 an die unterzeich= 
(st1724 
nete Kaſſe zu zahlen. 
Darmſtadt, den 24. Jan. 1927. 
 
Stadtkaſſe Darmſtadt.
 Die Erd= und Maurerarbeiten für die 
Trockenlegung des Rutſchgebiets von km 
49,075 bis km 49,200 der Strecke 
            Eber=
bach-Hanau (beim Bahnhof Höchſt im 
Odw.) ſollen öffentlich vergeben werden 
Bedingungen liegen beim unterzeichneten 
Betriebsamt und der Bahnmeiſterei 64 
in Groß=Umſtadt zur Einſicht offen. 
            An=
gebotsvordrucke ſind beim 
            unterzeichne=
ten Betriebsamt, Zimmer 16, gegen 
            poſt=
freie Einſendung von 3 RM. in bar — 
nicht in Briefmarken — ſoweit 
            Vor=
rat reicht, erhältlich. Angebote ſind 
            ver=
ſchloſſen, poſtfrei mit der Aufſchrift: 
„Trockenlegung des Rutſchgebiets bei 
Bahnhof Höchſt i. Odw.” bis zum 
            Er=
öffnungstermin 16. Februar 1927, 
            vor=
mittags 10, Uhr, an das 
            unterzeich=
nete Betriebsamt einzureichen. (1715 
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. 
Darmſtadt, den 24. Jan. 1927. 
Eiſenbahnbetriebsamt 2.
Deltſtane
 mit Hofraum u. gut. Einfahrt 
oder Lagerplatz 
für Weißbinder
 geeignet, zu mieten geſucht, evtl. 
Kauf nicht ausgeſchl. Angeb. 
u. L 242 Geſchſt. i6ssfsm
IMch 552
 Kersgn 
Arr
Meitner. Laben
 im Zentrum für feines Geſch, ſofort geſ. 
Angeb. unt. J 106 an die Geſchſt (608a
 Die Gemeinde Langen=Brombach Br. 
S. kauft einen guterhaltenen 
            Kaſſen=
ſchrank. Um Angebote mit 
            Preisan=
gabe wird gebeten. 
(171: 
Langen=Brombach Br. S., 23. Jan. 1927 
Heſſ. Bürgermeiſterei daſ. (Poſt Kirch=
            Brom=
bach). Ripper.
Gtopelel Taven
Aupf Cyrunnal des 84
 mit größeren Hinter= oder Nebenräumen 
per 1. März oder früher geſucht. 
Angeb. unt. M 130 an die Geſchſt. (1723
Suzderſteigerang Mr. d.
(Brennholz.)
 Montag, 31. ds. Mts., von 
            vor=
mittags 9 Uhr ab, werden in der 
Turnhalle am Woagsplatz, hier, aus 
Diſtrikt Saufang 13 der ſtädt. 
            För=
ſterei Heiligkreuz verſteigert: 
Scheiter, rm: 25 Buche, 68 Birke; 
Knüppel, rm: 114 Buche, 59 Eiche, 
(st1726 
206 Birke, 48 Linde. 
Darmſtadt, den 25. Jan. 1927. 
Städt. Güterverwaltung.
 Nutz= u. Brennholz= 
Verſteigerung Nr. 1.
 Am Donnerstag, den 27, ds./ inzentral. Lage u. ruhigemHauſe Elektr 
Mts., werden nachm. 2 Uhr bei Gaſt= Licht Beoingung, Angebote mit Preis u 
wirt Frey in Rohrbach aus Revier// Beſchreibung unt. M 106 Geſchſt. (*1967 
Reichenberg, Forſtorte Ebſchenhain 1, 2, 
Hirſchhaag 11, Rotenkandelsberg 2, 3, 4, 
Krottenloch 5b O.M. G., Kirchengrund 7, 
Ve 
öffentlich meiſtbietend verſteigert: 
etwa 290 rm Scheit und Knüppel, 11 2iſc. 
Seſſe 
neu, billig z. verkau 
„ 100 „ Reiſerknüppel, 
„ 3000 Stück Bu. Stammwellen. Beſſungerſtr 70,I (2032 
Das mit A bezeichnete Holz kommt!“ 
nicht zum Ausgebot. 
(1524sm Schlaſzimmer 
Erbach, den 20. Jan. 1927. 
weiß, neu, ganz oder 
Gräfl. Forſtamt Erbach. 
geteilt, billig zu verk.
 Zimmer gesucht 
vonAkademiker p. 1. Febr elegant möbl",
 Herrentierr, hübſche 
2.=Masken, 
            Floren=
tinerin, Prinzeß 
            Nar=
geval zu verl. =
            arl=
ſtraße 106, Seitenbau 
parterre *193tim
 Gut erh. Damenrad 
zu verkauf. Näheres 
Geſchäftsſt. (*2105
 Freitag, den 28. Januar 1927, 
vormittags 10 Uhr, werden aus dem 
Eberſtädter Gemeindewald, Forſtort 
Klingrackertanne, die nachverzeichneten 
Holzſortimente öffentlich meiſtbietend an 
Ort und Stelle verſteigert: 
a) Nutzholz: 
3 Kiefern=Stämme 3,21 fm, 
8 rm Kiefern=Nutzknüppel; 
b) Brennholz: 
95,7 rm Kiefern Scheitholz. 
71 
„ =Knüppelholz, 
900 Stück „ =Wellen, 
8 rm „ =Stockholz. 
Zuſammenkunſt der Steigerer 
am Eingang des Waldes am 
            Bäcker=
weg. Nähere Auskunft erteilt Herr 
            För=
ſter Kirſchner, Eberſtadt, 
            Müuler=
ſtraße 11. 
(1731 
Eberſtadt, den 24. Jan. 1927. 
Seſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt. 
Schäfer:
Penſionen?
 Reichh Prio.Zifd 
Bismarckſtr. 22, 1. St. 
1006a)
 zu 90 J und 1.10 ℳ, 
beide mit Nahtiſch. 
Offizier=Kaſino. 
Zeughausſtr 2 (1674: 
Säle für Geſellſchaften
 Ehepaar 
ſucht 1 möbl. Zimmer 
in nächſter Nähe des 
Schwimmbades, nur 
zum Schlafen per 
1. Februar. *207 
Gefl. Angeb.u M 136 
an die Geſchäftsſtelle.
 Roth, 
            Magdalenen=
ſtraße 11, II. (*2043
 Ein N. S. U.- 
Motorrad
 KZumieten geſucht 
Oeee 
3-4 Zimmerwohn. 
geſucht. Miete voraus 
Angeb. unter : 151 
Geſch iftsſt 
(*2113 
 2od. 1leer. Zimmer 
mit Küche, beſchlag 
nahmefrei, auch 
            Nan=
ſarde oder in 
            Unter=
miete, ſueht kinderloſ 
Beamter z. 1. April. 
Angebote unter 41 38 
Geſchäftsſtelle (*2075
 Geſucht v. ſol. Herrn 
z. 1 Febr. ſaub., frdl 
Zimmer, evtl ſepar., 
mögl Klavier, Nähe 
Schloß, beſſ. Haus 
Angebote u M 147 
Inn die Geſchſt. (2102
 Student ſucht ein 
großes Zimmer, evtl 
zwei, mit ſep. Eing 
i. Staatzentr. Ang. u 
M150Geſchſt. (S.173‟
 geſucht Nähe 
            Arheil=
gerſtr. Ang. u 91133 
Geſchſt. od. Tel., 2870
 
            Diplomat=
u. Damenſchreibtiſche, 
Bücherſchränke, 1-, 2. 
u. 3tür. K eider= und 
Wäſcheſ ränke, Aus. 
zug=, ovale, Steg= 
Herrenzimmer= und 
Küchentiſche, 
            Tru=
meau u. 
            Flurgarde=
r ben,Waſchkommod, 
u Nachttiſche m. 
            Mar=
mor, Spiegel, 
            Kom=
mode. Diwan, 
            Klub=
ſeſſel, Küchenanrichte, 
Leder=, Rohr= und 
Kühenſtühle, 
            Metall=
nußb, eichene u lack. 
Bettſtellen, einfache 
Küche, Nähmaſchine 
Pfaff billig abzugeb. 
im Möbel= und 
Auktionshaus 
1 Bleichſtraße 1.
 PS., billig zu 
            ver=
kaufen. 
            Forſtmeiſter=
ſtraße 14. e112
 1 P. Reitſtiefel mit 
Steckleiſten, Gr. 43, 
u. 1 Laufſtühlchen zu 
verk. Roßdörferſtr 67, 
1 Stock, Iks (1801
 Guterhaltenes hölz 
Kühlhaus 
2.80 1g, 1,52 brt., 2 
Met. hoch, bill. 
            abzu=
geben Fried. Keßler, 
Schloßg.=Platz 3. (22077
 Guterh. 2 fl. Gasherd 
m. Tiſch, eif. 
            Dauer=
brandofen, 
            Nickelbe=
ſchlag zu verk 
            Ma=
thildenſtr 11, II (*2066
 200 Zentner guter 
Pſerdeſtrohmiſt 
billigſt abzug. (*2093 
N.Aendelſtadtſt. 34½
 des Pressegesetzes ersuche ich Sie”, so schreibt uns Herr Bliemchen,d 
Blächheim, Zückerchenstraße 12a, „zu berichtigen, daß ich der imni 
Ihrer Anzeige Nr. I4 erwähnte Bliemchen nicht bin”. 
Sein Wille geschehe hiermit. Herr Bliemchen erinnert uns and 
einen wegen Beleidigung verurteilten Mann, der sich streng an daen 
Gesets halten wollte, damit aber gerade Schiffbruch erlitt. 
Um nicht noch einmal hereinzutallen, fragte er einen Schöſſen.n 
„Darf ich zu einem Hermn niemals Ochse sagen?”. . . „Nein, 
            nie-
mals ... .Aber zu einem Ochsen könnte ich hoher Herr sagen!" 
„Ja, das könnten Sie‟. . . „Na, dann danke ich schön, hoher Her" 
So kann’s kommen. Deshalb wollen wir uns lieber dauon ab-P 
wenden und von etwas anderem plaudern: vom Gesetz der Uber-" 
lieferung. 
Unser Münchner Kindl, das Wahrzeichen der alten, weltbe-? 
kannten Zuban-Zigareitenfabrik, steht mit Dr. Ali Nabi, unserenN 
Tabakdoktor, in dessem Laboratorium. 
„Du weißt ja”, erzählt der alte Tabakdoktor, „daß edle Tabake: 
allein nicht genügen, um kostbare Zigaretten zu schaffen. Vor allem 
muß man die besonderen Eigenschaften jeder Sorte genau kennen! 
Mein Stamm übertrug im strengen Uberlieferungsgesetz auk 
uralten Geheimnisse in der Tabakezpertise von Geschlecht zu Ges 
schlecht bis auf den heutigen Tag. 
Meine unermüdlichen Versuche, diese uralten Rezepte den 
heutigen Geschmacksrichtungen anzupassen, sind mir so gut ge2 
lungen, daß sich auch die verwöhntesten Zubanraucher daran bes 
geistern werden. Eine Feierstunde wird jeder Zubanraucher erlebei 
Der Zuban-Zigarettenfabrik gehört diesen 
beispicllose Erfolg! 
Ubermorgen hören Sie mehr! 
Die Geschmacksrichtungen der Raucher sind wandelbar Uel 
die Zeiten. Wir gehen mit! Die leichten, süffig süßen Mischungen un 2 
serer Zigaretten sind Glanzstücke der heutigen Zigaretten-Hersiel4 
lungsart. 
Drum seien Sie nicht nur Lebenskünstler, sondern
werden Sie Künstler des Geschmacks!
 Rauchen Sie: Lucy Doreiné, 
die Zuban-Fünfer!
Heilmittel gegen eitrige Entzündungen.
Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Geite 9
Reich und Ausland.
Desinfektion der D=Zug=Wagen durch Giftgas.
 Segensvolle Erfindung 
für Schwerhörige und Taube
 friüh z 
2 handel / 
recher Hun 
bringen! 
ber der 20 
igt iſt. 1 
der Unm 
ſeiche 98 
e mit ſolcht 
nußten. M
 Ingenieur J. W. Legg, 
einen Apparat erfand, mit deſſen Hilfe Schall= 
Urn in ſichtbare Zeichen übertragen werden können. 
ir! Apparat kann in der Taſche mitgeführt und an 
ſe5 Telephon ſowie an jeden Radioapparat 
            ange=
ſchloſſen werden. 
Frankfurter Chronik. 
WSN. Neue Unterſchlagung bei der 
ſtürdtverwaltung. Ein Sekretär des Städt. 
iſſtattungsamtes, der als Kaſſierer tätig iſt, hat zwei 
ſterſchlagungen im Geſamtbetrage von 1750 Mark 
tougen. Die Veruntreuungen wurden ſehr bald 
jdh=ckt. Die Angelegenheit iſt, wie uns auf Anfrage 
nſcher zuſtändigen Stelle mitgeteilt wird, dem 
            Revi=
nmamt zur weiteren Verfolgung übergeben worden. 
ſchandelt, ſich um einen aus dem Elſaß 
            ausge=
eſnenen Beamten, deſſen Frau zudem erblindet iſt. 
MMaſſendiebſtähle von Geflügel. In 
ſter Zeit haben ſich in den Frankfurter Vororten 
düder weiteren Umgebung zahlreiche 
            Geflügeldieb=
hle ereignet. So wurden in der Nacht zum 19. Jan. 
hranau 17. Hühner verſchiedener Raſſen, in der 
ſt zum 13. Januar in Vilbel 15 Hühner, am 
JJnanuar in Bonames 12 Hühner und 7 Enten, am 
Pezember in Niederurſel 6 Hühner und am 
MSezember in Eckenheim drei Hühner geſtohlen. 
eird vermutet, daß die Diebe das geſtohlene 
            Ge=
geI in Frankfurt veräußert haben. 
Großfeuer. 
Wiesbaden. Dienstag morgen gegen 6 Uhr 
ich. auf dem Terrain der ehemaligen, jetzt von den 
gländern benutzten Artilleriekaſerne an der 
            Schier=
m Straße Großfeuer aus. Im Nu ſtanden 
zi ſchohe Gebäude, ein Lagerhaus und eine Autover= 
Em-verkſtatt in hellen Flammen. Die ſofort auf 
Brandſtelle erſchienene Feuerwehr konnte das 
ſe* nur langſam zurüchdrängen. 
Einſturzunglück bei einem Kanalbau. 
Drei Arbeiter verſchüttet. 
AAſchaffenburg. Ein ſchweres Unglück 
            er=
nere ſich an der Goldbacher Straße. Bei einem 
nülbau ſtürzte die Verſchalung durch die Näſſe ein 
wegrub drei Arbeiter. Zwei davon konnten ſich 
hietten, während der dritte, ein gewiſſer Honek, 
Zei; von drei Kindern, verſchüttet wurde. 
Das Hochwaſſer der Oder. 
elStettin. Die Oderhochwaſſerwelle hat jetzt 
1 aStettiner Gegend erreicht. Von Schwedt bis 
Etun, ſind alle Uferſeen überſchwemmt. In den 
4ritädten oberhalb Stettins reicht das Waſſer 
            viel=
liois an die Häuſer. Mehrere Landſtraßen ſind 
nſt=utet. Bei Nipperwieſe durchbrach die Flut 
en Schutzdeich. 
Puer „Weltmeiſter der Flieger”.
 Allan Cobham. 
nerſten Male wurde in dieſem Jahre von der 
b5 Federation Internationale der Titel eines 
tnneiſters der Flieger” vergeben. Nach den 
Auyugen ſoll dieſer Titel alljährlich demjenigen 
Eur zufallen, der im vergangenen Jahre am 
eznreichſten tätig war. Der erſte Inhaber des 
z iſt der bekannte engliſche Langſtreckenflieger 
mMCobham, der mit ſeinem England—
            Auſtralien=
g eine fliegeriſche Leiſtung erſten Ranges 
            voll=
brachte.
 Oben: Einfahrt eines zur Reinigung beſtimmten D=Zug=Wagens in den Seuchenkeſſel. 
Unten: Das Innere des Entſeuchungskeſſels, in den gerade ein Wagen eingelaſſen wird. 
Wenn ein D=Zug=Wagen der Reichsbahn 50 000 Kilometer zurückgelegt hat, ſo wird er im 
            Aus=
beſſerungswerk in Potsdam einer gründlichen Reinigung unterzogen. Hierbei kommt jeder Wagen 
zur Vernichtung der zahlreichen unſichtbaren Lebeweſen, Bakterien und Bazillen, ſowie der 
Inſekten, die ſich in der Polſterung der Wagen feſtgeſetzt haben, auf einen Tag in die 
            Ent=
ſeuchungsanlage. Dies iſt eine luftdicht verſchließbare Wellblechhalle, in die nach Einſchieben des 
Wagens und Auspumpen der Luft Giftgas eingelaſſen wird. Dadurch werden alle Lebeweſen 
getötet, und der Wagen kann gänzlich ſeuchenfrei dem Verkehr übergeben werden. In ganz Europa 
gibt es nur zwei Anlagen dieſer Art. 
Der neue Wagentyp der Berliner Untergrundbahn. 
Automatiſche Türſchließung.
 Blick in einen neuen Wagen der Nord=Süd=Bahn in Berlin. 
Die neuen, ſoeben in Betrieb genommenen Wagen der Berliner Nord=Süd=Bahn haben eine 
Länge von 18 Meter und eine Breite von 2,65 Meter. Ihr Faſſungsvermögen beträgt 50 Sitz= 
und 114 Stehplätze, bei dichteſter Beſetzung kann ein Wagen 250 Fahrgäſte aufnehmen. Eine 
Neuerung für Berlin iſt die ſelbſttätige Türſchließung. Kurz vor der Abfahrt des Zuges ſchließt 
der Zugführer vermittels Druckluft alle Wagentüren. Eine Verletzung durch Einklemmen iſt 
nicht möglich, da das geringſte Hindernis das Offenbleiben der Tür bewirkt. Außerdem ſind 
die Türleiſten mit hohlen Gummileiſten verſehen.
Probleme der neuen Stadt Berlin.
 Darſtellung der Zukunftsaufgabe einer 
            Viermillionen=
ſtadt. Herausgegeben von Hans Brennert, 
            Direk=
tor des Nachrichtenamts der Stadt Berlin, und Erwin 
Stein, Generalſekretär des Vereins für 
            Kommu=
nalwirtſchaft und Kommunalpolitik. Deutſcher 
            Kom=
munalverlag, Berlin=Friedenau 1926. Preis 12 Mark. 
— Das mit zahlreichen Abbildungen verſehene, 664 
Seiten umfaſſende Werk, erſcheint gleichzeitig als 
Band 18 in der Reihe der Monographien deutſcher 
Städte, Darſtellung deutſcher Städte und ihrer Arbeit 
in Wirtſchaft, Finanzweſen, Hygiene, Sozialpolitik 
und Technik; herausgegeben von Oberbürgermeiſter 
a. D. Mitzlaff und Generalſekretär Erwin Stein. 
Das Buch bezweckt, die Zukunftsaufgabe der jungen 
Viermillionenſtadt auf allen Gebieten der ſtädtiſchen 
Verwaltung, dargeſtellt von berufenen Federn, 
            ſyſte=
matiſch und erſchöpfend, im einzelnen zu behandeln. 
Ueber Berlin und über das Reich hinaus ſoll jedoch 
dieſes Werk auch werben für das neue Berlin als 
Hauptſtadt des Reiches und für ſeine Geltung in der 
Welt. Mit tauſend Fäden iſt die wirtſchaftliche und 
geiſtige Leiſtung des neuen Berlin geknüpft an die 
Weltwirtſchaft und die friedliche Entwicklung der 
Völker. Es iſt zu hoffen, daß das Buch auch ſeinen 
Weg finden wird ins Ausland, wo man fortgeſetzt mit 
Spannung den Gang beobachtet, den das neue Berlin 
zu ſeiner Zukunft geht. — Behandelt ſind in 
            ein=
zelnen Kapiteln: Berlin und ſeine Bezirke, Arbeit, 
Ernährung, Finanzen und Steuern, Forſten und 
            Gü=
ter, Geſundheit, Handel und Gewerbe, Kunſt und 
Bildung, Schule, Städtebau, Siedlung, Wohnung, 
Tiefbau, Verkehr, Werke, Wohlfahrt, Verſchiedenes. 
Jedes Kapitel enthält eine große Zahl von 
            gründ=
lichen Einzelabhandlungen, woraus ſchon zu erſehen 
iſt, wie groß das Gebiet iſt, das von hervorragenden 
Fachmännern jedes Berufs behandelt iſt. Bei dem rie=
 ſigen Umfange des verarbeiteten Stoffes iſt es 
            un=
möglich, auf die Einzelheiten hier näher einzugehen. 
Dem Zweck des Buches entſprechend, iſt bei der 
            Dar=
ſtellung der einzelnen Gebiete darauf hingewieſen, 
welche Aufgaben noch Berlin für die Zukunft 
erwachſen. Das Gemeindeweſen des neuen Berlin, der 
Viermillionenſtadt, die vor ſechs Jahren durch 
            Ein=
gemeindung von mehreren hundert Einzelgemeinden 
entſtanden iſt, die längſt wirtſchaftlich, ſozial und 
            ver=
kehrlich ein zuſammenhängendes Ganzes darſtellten, 
ſucht unaufhaltſam den Weg zu ſeiner künftigen 
            in=
neren und äußeren Struktur; in der ungehemmten 
Entfaltung iſt das neue Berlin bisher nur zu ſehr 
            be=
engt geweſen. Die Bilanz der erſten ſechs neuen 
            Stadt=
jahre ergibt — ſo ſchreibt Oberbürgermeiſter Böß in 
ſeinem Aufſatz: „Sechs Jahre neues Berlin” — was 
gefallen, was erſtanden iſt, und vor allem, was längſt 
hätte erſtehen ſollen und können. Die neue Stadt 
kann genug Aktiven aufweiſen; was geſchaffen iſt, 
das ſieht man aus der ſtaunenswerten Fülle des 
großen Werkes; ſchon abgeſchloſſene und noch 
            wer=
dende Unternehmungen ſind berufen, dem neuen 
            Ber=
lin ſeinen tiefen Zukunftsſinn zu geben. Alles aber, 
was heute ſchon fertig iſt oder vor der Vollendung 
ſteht, ſind nur Anfänge, lebenswichtige Großprobleme 
harren noch ihrer Löfung, bei der die Stadt 
            aller=
dings einer ſtärkeren finanziellen Unterſtützung von 
Reich und Land bedarf, als bisher. Alle dieſe 
            Pro=
bleme ſind in dem vorliegenden Werke 
            zuſammenge=
faßt, das den beabſichtigten Zweck, rückblickend und 
ausblickend den Weg zu zeichnen, der vom Geweſenen 
zum Kommenden führt, vom alten zum neuen Berlin, 
ſicher erfüllen wird. Die Darſtellung der Probleme 
wird aber auch für alle Stellen des Reiches wichtig 
ſein, die ſich mit Gemeindefragen zu befaſſen 
haben. 
W.
 Profeſſor Beſredkas 
vom Pariſer Paſteur=Inſtitut, der eine wertvolle 
mediziniſche Entdeckung gemacht hat, die im Kampf 
gegen die eitrige Infektion und ihre Folgen mit 
großem Erfolg benutzt wird. Prof. Beſredkas 
            ver=
wendet als Heilmittel gegen eine beſtehende oder als 
Vorbeugung gegen eine zu befürchtende Infektion 
Bakterienfiltrate, und zwar in Form von Umſchlägen, 
Spülungen oder Pinſelungen. Verſuche, die mit dem 
Bakterienfiltrat an der Wiener chirurgiſchen Klinik 
bei Zellgewebsentzündungen, Abſzeſſen, Furunkeln 
und eitrigen Halsentzündungen unternommen 
            wur=
den, führten zu einem überraſchend günſtigen Ergebnis. 
Großer Automobilſchieber=Prozeß. 
Berlin. Hier begann ein umfangreicher 
Prozeß gegen Hans von Lehn, der ſich als 
Rennfahrer und Kaufmann bezeichnet, ſowie gegen 
17 weitere Angeklagte, mit denen zuſammen von 
Lehn unter verſchiedenen Deckfirmen 80 
            Auto=
mobile verſchoben und noch andere 
            Kredit=
ſchwindeleien begangen hat. Die Angeklagten 
            er=
warben die Wagen auf Grund einer kleinen 
            An=
zahlung und gaben für den Reſt der Kaufſumme 
Wechſel. Die Wagen wurden dann ſofort zu Geld 
gemacht und die Wechſel nicht eingelöſt. 
Die Tragödie im Finanzamt. 
Berlin. Zu der Tragödie im Neuköllner 
Finanzamt wird berichtet, daß der 11 Jahre alte 
Knabe Hackebuſch, der von ſeinem Vater einen 
Schuß in den Kopf erhielt, ſeinen Verletzungen 
            er=
legen iſt. 
Kaufmann Hackbuſch aus der Haft entlaſſen. 
Der Kaufmann Paul Hackbuſch, der im 
            Neu=
köllner Finanzamt ſeinen elfjährigen Sohn 
            nieder=
geſchoſſen hatte, iſt aus der Haft entlaſſen worden, 
weil er eine feſte Wohnung beſitzt und daher 
            Flucht=
verdacht nicht vorliegt. 
Eiſenbahnunglück bei Harburg. 
Altona. Wie die Reichsbahndirektion Altona 
mitteilt, überfuhr auf dem Güterbahnhof Harburg, 
gegen 2 Uhr nachts, ein Güterzug das auf Halt 
ſtehende Ausfahrtsſignal und fuhr einem in der 
Ausfahrt begriffenen anderen Güterzug in die 
Flanke. Mehrere Wagen entgleiſten und 
ſtörten dadurch die Perſonenzug=Aus= und =Einfahrt. 
Ein Zugführer wurde verletzt und mußte in ein 
Krankenhaus übergeführt werden. 
Exploſion einer Höllenmaſchine in Straßburg 
im Elſaß. 
In der Nacht zum 24. Januar explodierte 
in Straßburg in der Nähe der früheren Kaſerne 
Rouger de UJsle eine Höllenmaſchine. 
            Per=
ſonen kamen nicht zu ſchaden, dagegen wurden 
mehrere Häuſer ſchwer beſchädigt. Es ſoll ſich um 
den Racheakt eines Mannes handeln, der kürzlich aus 
ſeiner Wohnung ausgewieſen wurde. Die 
            Explo=
ſion war ſo gewaltig, daß die ſeismographiſchen 
            In=
ſtrumente auf dem Straßburger Obſervatorium auf 
die Erſchütterung reagierten. 
Drei Todesopfer der Grippe in einer Familie. 
In der Familie eines Schmiedes in Heinrichsau 
bei Breslau ſtarben drei Familienmitglieder, die 
Ehefrau, die Mutter und der Vater des 
Schmiedes, an Grippe. 
Rudolf Hans Bartſch bei einem Autounfall 
verletzt. 
Wien. Bei einem Zuſammenſtoß eines Autobus 
mit einem Auto wurde der Dichter Rudolf Hans 
Bartſch am Kopf verletzt. Nach Anlegung 
eines Notverbandes konnte er ſich in häusliche Pflege 
begeben. 
Eiſenbahnkataſtrophe in den Karpathen. 
In den Karpathen fuhr ein Perſonenzug gegen 
einen Güterzug. Mehrere Wagen und die eine 
            Loko=
motive wurden zertrümmert. Vier Eiſenbahnbeamte 
und ein Paſſagier wurden getötet, zehn 
            Per=
ſonen ſchwer und zahlreiche andere leicht verletzt. Die 
Schuld an dem Zuſammenſtoß tragen 
            Lokomotiv=
führer und Heizer der Perſonenzuges, die 
            betrun=
ken waren. Beide befinden ſich unter den Toten. 
Die Grippe=Epidemie in Ungarn. 
EP. Budapeſt. Die Grippe=Epidemie breitet 
ſich in der Hauptſtadt und in der Provinz weiter aus. 
Am Samstag und Sonntag wurden 83 Perſonen mit 
Influenza=Erſcheinungen in die Krankenhäuſer 
            auf=
genommen. In der Provinz nimmt die Epidemie 
einen meiſt milden Verlauf. Insgeſamt ſind in der 
letzten Woche in der Provinz acht Todesfälle 
zu verzeichnen, in der Hauptſtadt drei. 
Eugene Turpin F. 
Paris. Der franzöſiſche Chemiker und 
            Er=
finder des Exploſivſtoffes Melinit (1887), 
Eugene Turpin, iſt am Sonntag abend im Alter 
von 78 Jahren geſtorben. 
Den Uebermut mit dem Tode bezahlt. 
Paris. Ein 18jähriges Mädchen, dem man 
bei einem heiteren Gelage den Vorwurf machte, daß 
es angeheitert ſei, trank, um das Gegenteil zu 
            be=
weiſen, eine Flaſche Rum aus und ſchickte ſich 
dann an, zu tanzen. Kaum hatte ſie einige Schritte 
getan, als ſie vom Herzſchlag getroffen tot 
            zu=
ſammenbrach.
Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar
 Oſoige auslosdare Keiusänneihe. 
Die 500 Millionen=Anleihe des Reiches abgeſchloſſen
 Das Reichsfinanzminiſterium gibt bekannt: Soeben iſt die deutſche 
Reichsanleihe im Betrage von 500 Millionen, verzinslich mit 5 Prozent, 
zu einem Ausgabekurs von 92 Prozent abgeſchloſſen worden. 300 
            Mil=
lionen ſind von einem Bankenkonſortium übernommen worden, 200 
            Mil=
lionen ſind freihändig mit neunmonatiger Sperrfriſt auf dem 
            Geld=
markt untergebracht worden. Die Zeichnungsfriſt für die Anleihe läuft 
per 3. bis 11. Februar. Die Friſt für die Einzahlung läuft vom 21. bis 
B. Februar. Als Begründung für die jetzige Ausgabe der Anleihe wird 
angeführt, daß das Reichsfinanzminiſterium es für richtig gehalten 
hat, den geſamten Anleihebedarf des Reiches auf einmal zu decken und 
dies zu dem gegenwärtig beſonders günſtigen Moment zu tun, da es 
bald möglich iſt, die Anleihe mit einem Zinsſatz von 5 Prozent günſtig 
unterzubringen, während noch im Jahre 1926 dieſer Satz 7 Prozent 
betragen haben würde. Der Geſichtspunkt des Zinsfußes iſt weiter 
            in=
ſofern von beſonderer Bedeutung geweſen, als man hofft, durch die 
neue Anleihe einen Normalzinsfuß für gut fundierte Papiere geſchaffen 
zu haben, der es insbeſondere auch ermöglicht, den Realkredit, der für 
den Hausbau von beſonderer Vielſeitigkeit iſt, auf ein erträgliches Maß 
zurückzuführen.
 Die Bekanntgabe der deutſchen Reichsanleihe wird durch folgendes 
amtliche Communiqué ergänzt: Von den Kreditmöglichkeiten, die dem 
Reiche zur Beſtreitung außerordentlicher Ausgaben durch die Etatsgeſetze 
von 1925 und 1926 in Höhe von rund 940 Millionen RM. eingeräumt 
worden ſind, hat das Reich bisher weder im Wege einer öffentlichen 
Anleihe, noch im Wege von Schatzanweiſungen Gebreuch gemacht, Weil 
ſeine Kaſſenlage es geſtattete, eine beſſere Entwicklung des 
            Kapital=
marktes und dementſprechend eine Herabſetzung des Zinsfußes 
            abzu=
warten. Die inzwiſchen erfolgte Senkung des Reichsbankdiskonts auf 
5 Prozent und die befriedigende Faſſung des Geldmarktes haben 
            nun=
mehr den Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, den beſonders günſtig 
erſcheinenden Zeitpunkt nicht vorübergehen zu laſſen, ſondern einen 
            Be=
trag von 500 Millionen RM. fünfprozentige deutſche Reichsanleihe 
zu begeben. Von dieſer werden 300 Millionen RM. von einem unter 
Führung der Reichsbank ſtehenden Konſortium von deutſchen Banken 
und Bankfirmen übernommen; die reſtlichen 200 Millionen RM. ſind 
zum weitaus größten Teil bereits mit vorläufiger Sperrverpflichtung 
untergebracht. Die Anleihe iſt bis 1934 untilgbar; von da ab erfolgt 
die Tilgung innerhalb 25 Jahren durch Ausloſung zum Nennwert. Eine 
verſtärkte Tilgung in der Geſamtkündigung iſt bis 1937 ausgeſchloſſen. 
Die Zeichnung findet zum Kurſe von 92 Prozent in den Tagen vom 
3. bis 11. Februar 1927 ſtatt. Die Einzahlung iſt in Höhe des 
            Zeich=
nungsbetrages zuzüglich Ciffzinſen ab 1. Februar 1927 in der Zeit 
vom 21. bis 23. Februar 1927 zu leiſten. Die Einführung der Anleihe 
an den deutſchen Börſen und die Erklärung der Lombardfähigkeit bei 
der Reichsbank werden ſofort in die Wege geleitet werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
 Rheiniſch=Weſtfäliſche Boden=Kreditbank. In der Aufſichtsratsſitzung 
der Rheiniſch=Weſtfäliſchen Boden=Kreditbanh in Köln wurde beſchloſſen, 
der am 29. März ds. Js. in Berlin ſtattfindenden o. H.V. für das 
            Ge=
ſchäftsjahr 1926 die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent (7 
            Pro=
zent i. V.) in Vorſchlag zu bringen. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, 
die reſtlichen 70 Prozent der letzten Kapitalerhöhung (um 3 Mill. auf 
6,006 Mill. Rm.) zum 28. Februar ds. Js. einzufordern. 
Bahnbedarfs=A.=G., Darmſtadt — Aquila=A.=G., Frankfurt a. M. 
Die Fuſion der Bahnbedarfs=A.=G. in Darmſtadt mit der Aquila=A.=G. 
für Handels= und Induſtrieunternehmen Frankfurt a. M. wird, wie 
hürrzlich gemeldet, ſoeben durchgeführt. Das Barangebot der Aquila von 
35 Prozent für eine Bahnbedarfsaktie iſt allerdings durch den in dieſen 
Tagen um rund 20 Prozent erhöhten Börſenkurs überholt, und es dürfte 
alſo nur der zweite Weg des Umtauſches in Aquilaaktien erfolgen. Die 
Bahnbedarfs=Kursſteigerung gründet ſich auf den günſtigen Stand der 
Aquila. Während dieſe für das am 31. März bereits abgelaufene Jahr 
1925/26 noch, wie wir hören, dividendenlos bleibt, wird für 1926/27 die 
Dividendenzahlung wieder aufgenommen. Die von der Verwaltung 
ſeinerzeit angekündigte Börſeneinführung der Aquilaaktien iſt im 
            Augen=
blick noch nicht aftuell. 
Brauerei, Henninger Kempff=Stern A.=G., Frankfurt a. M. Die 
H.V., in der 14 Aktionäre mit 4510 Stamm und 600 Vorzugsaktien 
            ver=
treten waren, genehmigte 10 Prozent Dividende. Unter Punkt „
            Satz=
ungsänderungen” wurde die Befugnis des Aufſichtsrates bei beſtimmten 
Angelegenheiten etwas verbreitert. Ueber die Geſchäftslage teilte die 
Verwaltung noch mit, daß ſich der Bierabſatz weiter gehoben habe, 
            aller=
dings nur in den Wintermonaten, während der ungünſtige Sommer 
einen Stillſtand zur Folge gehabt hätte. Die Verkaufsziffern hätten 
bis jetzt immer noch nur die Höhe von etwa 40 Prozent des 
            Friekens=
abſatzes der zuſammengeſchloſſenen Brauereien erreicht, während in 
            an=
deren Gebieten weſentlich höhere Abſatzſteigerungen zu verzeichnen ſeien. 
Erfreulicherweiſe wieſen auch die erſten Monate des laufenden 
            Geſchäfts=
jahres weiterhin eine langſame ſtetige Steigerung auf. 
Fahrpreisermäßigung für ausländiſche Beſucher der Frankfurter 
Meſſe. Erfreulicherweiſe hat ſich die Direktion der Deutſchen 
            Reichs=
bahn nunmehr dazu entſchloſſen, ausländiſchen Beſuchern der 
            Frank=
furter Meſſe eine Fahrpreisermäßigung von 25 Prozent des regulären 
Fahrpreiſes zu gewähren. Ausländiſche Bahnen ſind in ihr in dieſer 
Beziehung auch in Bezug auf deutſche Meſſen ſchon vor Jahren mit 
gutem Beiſpiel vorangegangen. Es iſt zu erwarten daß das 
            Entgegen=
kommen der Deutſchen Reichsbahn bei ausländiſchen Bahnen im Intereſſe 
der Ausſteller und Beſucher der Frankfurter Meſſe, die diesmal vom 27. 
bis 30. März ſtattfindet, weiteres Entgegenkommen auslöſen wird. 
* Vorſchußzahlungen auf Aufwertungsanſprüche aus Verſicherungen. 
Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherungen 
hat den für die einzelnen Geſellſchaften beſtimmten Treuhändern dringend 
anheimgeſtellt, Anträge auf Vorſchußzahlungen nach Möglichkeit zu 
            ge=
nehmigen. Auf bereits fällige Anſprüche gewähren die Treuhänder jetzt 
durchweg Vorſchüſſe in Höhe von 6—10 Prozent der Prämienreſerden 
jeder Police, bei Rentenverſicherungen ca. 5—7 Prozent der 
            urſprüng=
lich vereinbarten Jahresrenten. Bei noch nicht fälligen Anſprüchen 
werden im allgemeinen Darlehen in entſprechender Höhe bewilligt. 
            An=
träge auf Vorſchüiſſe oder Darlehen ſind am beſten an den für die in 
Frage kommenden Geſellſchaft beſtellten Treuhänder zu richten. 
Eine deutſch=ruſſiſche Verkehrs=Konferenz in Berlin. Wie die „
            Eko=
nomitſcheſkaja Shiſn” meldet, beginnt am 31. Januar in Berlin eine 
Eiſenbahnkonferenz, auf der Tarif= und andere techniſche Fragen im 
direkten ruſſiſch=deutſchen und ruſſiſchlitauiſchen Eiſenbahnverkehr über 
Lettland und Eſtland verhandelt werden. Die Konferenz wird ſich mit 
der Ausarbeitung eines Vertrages über die Zulaſſung eines direkten 
Frachtenverkehrs zwiſchen Deutſchland und Rußland 
beſchäftigen. 
Eine Neugründung im Rußlandgeſchäft der J. G. Farbeninduſtrie. 
Wie wir erfahren, iſt unter der Firma „Jgerußko Handelsgeſellſchaft 
m. b. H.” Berlin, eine neue Geſellſchaft mit einem Stammkapital von 
Noo Rm. errichtet worden. Gegenſtand des Unternehmens iſt der 
In= und Exporthandel für eigene oder fremde Rechnung in Waren aller 
Ark nach und aus den Gebieten der U.S. S.R. und den Randſtaaten. 
Zu Geſchäftsführern, ſind beſtellt worden: Direktor F. W. Mühlen 
JJ. G. Farbeninduſtrie), Frankfurt a. M., Kaufmann Max Strobach, 
Kaufmann Hugo Spitz, beide in Berlin. 
Erweiterung der Thyffen=Inter=ſſen in Südrußland? Die „
            Ekono=
mitſcheſkaja Shiſn” meldet, daß Vertreter des Thyſſen=Konzerns, der 
die Anlage neuer Gruben im Donezgebiet übernommen hat, dieſer Tage 
das Zentralkomitee des ruſſiſchen Bergwerksverbandes beſucht haben. 
Der Konzern beſchäftigt ſich zurzeit mit der Erforſchung der Bodenſchätze 
in Turkmeniſtan und Usbekiſtan. Die Thyſſen=Gruppe beabſichtigt, von 
der ruſſiſchen Regierung Konzeſſionen zu erwirken. Sie hat bereits mit 
Mitgliedern des Präſidiums des genannten Zentralkomitees 
            Verhand=
lungen über den Abſchluß eines Kollektivvertrages mit Arbeitern auf 
dem künftigen Konzeſſionsgebiet geführt. 
Franzöſiſchitalieniſches Abkommen über den Verkehr mit 
            Seiden=
eizeugniſſen. Die franzöſiſche und die italieniſche Handelsvertragst 
miſſion haben ein Abkommen über die Erzeugniſſe de 
in 
paraphiert. In dieſem Abkommen, das anſtelle de 
tritt, werden die geneir 
ne Nomenklatur und 
denprodukte feſtgefett, die in den beiden Länder 
men. Die Beſtimmungen dieſes Abkommens werde: 
abzuſchließende deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag 
D veen franzöſiſchen Zolltgrifs in Kraft treten
 Amerikaniſche Automobilproduktion. Die Automobilproduktion in 
den Vereinigten Staaten und Kanada hat im Dezember einen weiteren 
erheblichen Rückgang erfahren, und zwar auf 173 400 Wagen gegen 
20000 Wagen im Dezember des Vorjahres und 226 253 Wagen im 
November des Jahres 1326. Im abgelaufenen Jahre betrug die 
            Pro=
duktion 3 959000 Wagen gegen 3 835000 Wagen im Jahre 1925. 
22 von 147 Geſellſchaften gegen das mexikaniſche Perroleumgeſetz. 
Nach einer Mitteilung des mexikaniſchen Wirtſchaftsminiſters haben ſich 
nur 22 von 147 mexikaniſchen Petroleumsgeſellſchaften nicht den 
            Be=
ſtimmungen des neuen Petroleumsgeſetzes unterworfen. Der Miniſter 
hofft, daß auch die Oppoſition dieſer Geſellſchaften allmählich aufgegeben 
werden.
Frankfurter Effektenbörſe.
 Frankfurt a. M., 25. Januar. 
Die Börſe ſah ſich heute einem verhältnismäßig geringen 
            Auftrags=
beſtand gegenüber, ſo daß die Eröffnung bei ſehr kleiner Umſatztätigkeit 
vor ſich ging. Aber auch im Verlaufe konnte ſich keine ſtärkere 
            Ent=
faltung des Geſchäfts entwickeln, im Gegenteil, es machte ſich allgemein 
das Beſtreben bemerkbar, Teile der beſtehenden Poſitionen abzubauen. 
Zum Teil trug an der allgemeinen Zurückhaltung auch die Lage auf 
dem Anleihemarkt Schuld, auf dem man in ſtärkerem Maße zu Abgaben 
ſchritt, nachdem jetzt vollkommen in Abrede geſtellt wird, daß die alten 
Anleihen gegen die neue 5prozentige Reichsanleihe umgetauſcht würden. 
Vielfach ſind aber jetzt auch Stimmen laut geworden, die die Kurſe für 
reichlich hoch halten und zur Vorſicht mahnen. Es fand nun deshalb 
aber nicht ein allgemeiner Rückzug ſtatt, der mit großen Kursverluſten 
verbunden war, ſondern vorerſt erlitten nur die ſehr hoch im Kurſe 
ſtehenden Werte mehrprozentige Kursabſtriche, während die 
            Grundſtim=
mung immer noch als behauptet bezeichnet werden kann. Etwas ſtärker 
gedrückt waren Lloyd, Harpener, Mannesmann. Rheinſtahl und 
            Scheide=
anſtalt, während ſich die feſte Haltung für Licht und Kraft, Siemens 
u. Halske, Stahlverein und Phönix erhielt. Auf den übrigen 
            Markt=
gebieten überwogen allerdings die Kursrückgänge beſcheidener Art, 
Deutſche Anleihen waren, wie ſchon erwähnt, ſchwächer, ausländiſche 
aber lebhaft und feſt, beſonders Türken und neuerdings auch Mexikaner, 
nachdem ſich die Maßnahmen der mexikaniſchen Regierung hinſichtlich 
der Verſtaatlichung der Petroleumfelder durchzuſetzen ſcheinen. 
Erſt in der zweiten Börſenſtunde verſtärkte ſich der Druck auf das 
Kursniveau. Das angebotene Material wurde jetzt größer und konnte 
nicht mehr wie anfangs ohne größere Kurseinbußen aufgenommen 
            wer=
den. Die zu Beginn noch gut behaupteten Werte mußten ſich jetzt auch 
Abſtriche gefallen laſſen. Beſonders J. G. Farben litten unter Abgaben. 
Analog mit der Abſchwächung auf dem Effektenmarkt machte der 
            Kurs=
rückgang auf dem deutſchen Anleihemarkt ſpäter ebenfalls Fortſchritte. 
Tägliches Geld 3 Prozent. 
An der Abendbörſe war das Geſchäft weiter ſehr klein und 
zurückhaltend. Von einer Erholung kann keine Rede ſein. Nur die 
geringe Ausdehnung der Umſätze verhinderte vielmehr ein weiteres 
ſtärkeres Nachgeben der Kurſe. Scheideanſtalt gedrückt. Deutſche 
            An=
leihen zu den niedrigſten Tageskurſen gut behauptet, von ausländiſchen 
Renten Türken feſt, beſonders Anatolier, Hproz. Reichsanleihe 0,922½, 
Zolltürken 18, Anatolier I 33'/s, Anatolier II 327/, Commerzbank 
218½, Danatlank 284, Deutſche Bank 192. Diskontogeſellſchaft 184, 
Dresdener Bank 184, Metallbank 179, Buderus 132½, Gelſenbirchen 
194, Kali Aſchersleben 176½, Mannesmann 2353 Mansfeld 154, 
            Phö=
nis 145½, Rhein. Braunkohlen 278, Rheinſtahl 222, Riebeck 190, 
            Stahl=
verein 160¾, Adlerwerke 124½, A.E.G. 178, J. G. Farben 335½, 
Bergmann 185, Daimler 105½, Erdöl 190, Licht und Kraft 197½, 
            Holz=
verkohlung 102, Lahmeher 166, N. S.U. 132, Rütgerswerke 1453, 
Siemens u. Halske 217½, Voigt u. Haeffner 149, Wayß u. Freytag 
193, Nordd. Lloyd 15934.
Berliner Effektenbörſe.
 Berlin, 25. Januar. 
Die Tendenz war, da eine nennenswerte Unternehmungsluſt 
            wäh=
rend der erſten Stunde nicht aufkam, uneinheitlich und eher ſchwächer. 
Die Bank für Brauinduſtrie ſtellte ſich unter Hinweis auf die 
            Höher=
bewertung der Brauaktien 7 Prozent feſter. Trotz der 
            Entlaſtungs=
abgaben, zu denen teilweiſe auch die Ultimovorſorge Veranlaſſung gab, 
war ein widerſtandsfähiger Grundton zu bemerken. Die 
            Börſenſpeku=
lation fand unter Berückſichtigung zunächſt noch nicht den Mut zu einem 
Vorſtoß. Die Auffaſſung der Bankwelt über die Börſen= und 
            Wirt=
ſchaftslage bleibt optimiſtiſch, zumal die Geldſätze für Tagesgeld auf 
2,5 bis 4,5 Prozent lauteten und für Monatsgeld auf 4,5 bis 6 Proz. 
Die dem Geldmarkt zur Verfügung ſtehenden Mittel waren teilweiſe 
ſchwer, teilweiſe überhaupt nicht unterzubringen. Am Markt der 
            feſt=
verzinslichen Werte hielt der Materialmangel in Goldpfandbriefen an. 
Am Deviſenmarkt ging der Dollar unweſentlich zurück. Man nannte in 
Berlin einen Kurs von 4,2180 bis 4,2190, während geſtern der höchſte 
Kurs 4,2195 betrug. Das Pfund lag mit 4,8525 bis 4,8530 gegen Neiv 
York ſchwächer. Die Lira gab auf 13,5 nach, während ſich die 
            italie=
niſche Valuta auf 29.70 befeſtigte. Die übrigen europäiſchen Deviſen 
zeigten kaum Veränderungen. 
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Tendenz einheitlich 
ſchwach. In Reaktion auf die vorangegangenen, teilweiſe ſprunghaften 
Kursbefeſtigungen, gaben die Terminaktien zum größten Teil 
            prozent=
weiſe nach. Die Verkäufe ſtammten weniger aus den Kreiſen der 
berufsmäßigen Spekulation, die ſich täglich glattgeſtellt hatte, als 
            viel=
mehr von der Bankenkundſchaft, die vielleicht auf Grund der am 
3. Februar zur Auflegung gelangenden Reichsanleihe über eine 
            Geld=
verknappung befürchtet. Die Spitzenverluſte am Terminmarkt betrugen 
ſpäter 8 bis 10 Prozent (Stollberger Zink) und bei Ver. Glanzſtoff 
zirka 20 Prozent. Im Durchſchnitt gaben die Kurſe 2 bis 4 Prozent her. 
Privatdiskont, kurze und lange Sicht, unverändert. Nach freundlicherem 
Schluß traten an der Nachbörſe Erholungen ein. Die Spekulation 
zeigte auf der ermäßigten Baſis Kaufintereſſe. Man hörte gegen 
2.30 Uhr u. a.: Hapag 173,75, Nordd, Lloyd 161, Rheinſtahl 221, 
Phönix 146, Gelſenkirchen 194,25, Köln=Neueſſen 202,5, Ver. 
            Stahl=
werke 160,5, J.=G. Farbeninduſtrie 337 nach 336, Deutſche Erdöl 190, 
Kriegsankeihe 0,920. Stärkere Beachtung fanden von Auslandsrenten 
Aanatolier. Erſte Anatolier verbeſſerten ihren Kursſtand auf 34,12 
und zweite Anatolier auf 33,12.
 Aſchaffb. Zellſtoff 
Augsb.=Nurnb. Maſch 
Bamag=Mequin. 
Berl. E. W. Stamm.. 
Berlin. KarlsruheInd 
Braunkohl.=Briketts 
Bremer Bulkan". 
Bremer Wolle.. 
Deutſch.=Atlant. Tel. 
Deutſche Maſchinen. 
Deutſch.=Nied. Tel.. . 
Deutſche Erdöl ..... 
Deutſche Petroleum. 
Ilt. Kaliwerke. .. . . . 
Donnersmarckhüte . . 
Tynamit Nobel. . . . . 
Rektr. L eferung. . . . 
G. Farben .... 
D. Friſter. . . . . . . . 
Daggenau Vorz.. 
Felſenk Eußſtahl. . . 
5. f. elenr. Untern.. 
Kalle Maſchinen. . . 
Han. Maſch. Egeſt.. . . 
Hanſa Dampfſchf.. . .
188.—
144.875 25. 1
186.—
143.— Hemoor Zement.
Girſch Kupfer. 24. 1.
245.—
129 — 65.875 64.75 Söſch Eiſen..... 204.— 194.875
111.-
205
127.5 196.5
110.—
207.5
128.— Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh. .. 33.90
132.—
225.—
87.— 194.5 1195.—
135.—
127.75
165
191.— 134.—
124.5
15.25
191.—
93.— Linke u. Hofmann
L. Loewe u. Co.
KC. Lorenz
Niederlauſitzer Kohle/ 202.—
Nordd. Gummi.
Trenſtein. 98.—
163.75
146.375
118.—
13.5
110. 145.75
145.—
168.125 144.875
145.—
168.— Rathgeber Wagge
Rombacher Hütten
Roſitzer Zucker. 185.— 186.— Rütgerswerke. 146.875
133.5
181.—
176.—
156.—
7u.75
66.25
64.5
253.— 341.5 339. 25 Sachſenwerk. 63.5
18.5
236.5
213.—
136.5 136.
234.5 115.75
64.—
18.25
30.5
215.—
230.125 Sächſ. Gußſtahl".
Siemens Glas.
Ver. Lauſitzer Gla
Volkſtedter P=
Weſtf. E. Langendree
Wittener Gußſtahl.
Wanderer=Werke. ..
 25. 1. 
244.— 
128.125 
202.25 
32.75 
134.— 
205. 
89.875 
96.— 
322.— 
155.— 
203.—
 143.75 
118.— 
13. 625 
111.75 
147.— 
134.— 
179 — 
175.— 
155.75 
71.— 
66.75 
60.25 
251.—
Deviſenmarkt.
 Amſterdam=R. 
Buenos=Aires. 
Brüſſel=Antiv 
Cslo 
Kopenhagen 
Stodholm 
Kelſingfors 
Italien .. 
undon". 
Ner=York... 
Taris .. 
Echreiz. 
Spenien ..
 24. J. 
Eeld /Brief
 1.741/ 1.74: 
58.60 58.74 
12.31/112.5 
10.60 10.64 
8.20 18.24 
20.45 1120.50= 
1.2135 4.2235 
16.705/16-741 
81.165 81.365 
saußl 6e.53
 25. 1. 
Geld Brief 
168.44 /168.961168.44 168.86 
1.7421 1.746 
58.595 59.735 
17.45ſvor-7oltoz.67/107.93 
112 30/112.58 
12.45/112.731112-a4112. 72 
0.595/10.635 
8.055/18.095 
20.447 20.499 
„2135 4.2235 
16 68 16.72 
31.15 81.35 
ss. a1l 89.04
 Wien D.=Oſt.ab. 
Prag. . . .. 
Budapeſt( Peng” 
Japan. . . . . . 
Rio de Janeiro 
Sofia ....." 
Jugoſlavien ... 
Konſtantinopel 
Liſſabon .. 
Danzig ..." 
Athen .. 
Kanada. . . . . . ." 
Uruguav. . . . . .
Die Reparationsfachlieferungen im Dezember 1926.
 Für Fraukreich ſind im Berichtsmonat 356 Verträge (darunter 3u 
Nachträge zu früheren Abſchlüſſen und 2 Teilannulationen) genehmigt 
worden. Unter Berückſichtigung der Teilannulationen ſtellt ſich der 
Wert der genehwigten Verträge auf 10,4 Millionen Reichsmark. 
            Hier=
durch wird der Wert ſämtlicher ſeit dem Inkrafttreten des Dawesplanes 
bis 31. Dezember 1926 genehmigten franzöſiſchen Verträge auf 3723 
Millionen Reichsmark erhöht. Die Anzahl der im Dezember genehmig, 
ten Verträge iſt gegenüber dem Vormonat noch geſtiegen, der 
            Geſam=
wert dagegen nicht unerheblich geſunken. Dies iſt insbeſondere darauf 
zurückzuführen, daß in beſonders großer Zahl Verträge wit 
            Kriegs=
beſchädigten zur Vorlage gelangt ſind, welche im allgemeinen Objekte 
von nicht beſonders großer Bedeutung betreffen. — Hinſichtlich 
            Bel=
giens ſind im Monat Dezember 145 Verträge (einſchließlich von B 
Zuſatzverträgen) im Werte von 3,3 Millionen Reichsmark genehmigt 
wvorden. Hiermit ſtellt ſich der Geſamtwert aller ſeit dem Inkrafttreten 
des Dawesplanes genehmigten belgiſchen Verträge auf 81,3 Millionen 
Reichsmark.
Produktenberichte.
 Berliner Produktenbericht vom 25. Januar. Der Produktenmarn 
verlief heute ziemlich ruhig, da ein großer Teil der Invereſſenten ſich 
infolge des Saatmarktes der Börſe fernhielt. Das Ausland hatte geſtern 
in Ueberinſtimmung mit Liverpool allgemein feſtere Preiſe gemeldet. 
und für heute lagen ſowohl von Süd= wie Nordamerika erhöhte 
            Ciffor=
derungen vor, ſo daß trotz ſchwächeren Liverpooler Anfang der Weizen 
im Zeithandel allgemein 1 Mark höher geſetzt wurde. Für Roggen 
zeigte ſich nach wie vor Bedarf aus der Provinz. Auch hier konnten die 
erſten Kurſe einen Gewinn von etwa 1,5 Mark verbuchen. Die Tendenz 
für Gerſte hat ſich nicht geändert. Gutes Braumaterial behält Frage, 
dagegen finden die kräftig angebotenen Mittelſorten nur wenig 
            Beach=
tung. Hafer bei guter Frage nach der Küſte ſowie für Rechnung des 
Konſums feſt. Hilfsfutterſtoffe ruhig und in den Preiſen faſt 
            unver=
ändert.
 Frankfurter Produktenbericht vom 25. Januar. Die Stimmung am 
hieſigen Produktenmarkt blieb heute weiter feſt. Die Preiſe waren jedoch 
unverändert, da das Geſchäft ſich in engen Grenzen bewegte. Mon 
notierte: Weizen 29.50—29,75, Roggen 26—26.25, Sommergerſte 26,50 
bis 27,50, Hafer inl. 21—21,75, Mais 18,25—18,50, Weizenmehl 40—40,50 
Roggenmehl 37,50—38, Weizenkleie 13—13,25. Roggenkleie 13,25—13,50,
Viehmärkte.
 Mainzer Viehmarkt vom 25. Januar. Angetrieben waren 26 Ochſen, 
19 Bullen, 458 Kühe und Färſen, 254 Kälber und 9744 Schweine. Preiſe 
Ochſen 40—52, Bullen 35—42, Färſen und Kühe a) 52—62, b) 30—44, 
C) 22—30, d) 15—22. Kälber 52—70, Schweine b) 70—74, c) 73—75, 
d) 69—73, Sauen 62—65. Marktverlauf: Bei regem Einſatz langſam 
geräumt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
 * New York, 25. Januar. 
Weizen: Der heutige Markt zeigte wieder eine ſehr feſte Haltung, 
da erhöhte ausländiſche Notierungen vorlagen und die ausländiſche 
            Nach=
frage ſtark hervortrat. Die Termine gewannen 1—1½ C. 
Mais: Nach ſchwachem Anfangsverkehr auf ſchleppende heimiſch= 
und Exportnachfrage wurden Deckungskäufe vorgenommen, die dem 
Markt ein feſtes Ausſehen verliehen. Auch die Lokofirmen nahmen 
Käufe vor. Die Termine zogen bis ½ C. an. 
Hafer: Auch dieſer Markt zeigte ein feſtes Ausſehen in Sympathie 
mit den vorgenannten Märkten. 
Baumwolle: Ungüinſtiges Pflückwetter und gebeſſerte Kaufluſt der 
amerikanſchen Spinner veranlaßten einen feſten Beginn. Dann tm 
eine Abſchwächung ein auf große Liefernotizen. 
Kaffee: Nach ſchwachem Anfangsverkehr trat eine Befeſtigung u 
Deckungskäufe und europäiſche Käufe ein. Auch war das argentiniſch= 
Angebot zurückhaltend. 
Zucker: Niedrigere ausländiſche Termine riefen einen ſchwachen 
            Be=
ginn hervor. Dann trat eine Abſchwächung ein auf Deckungskäufe und 
ermäßigte Kubataxen. 
Kakao: Heute trat eine empfindliche Abſchwächung ein, da niedrigen 
ausländiſche Notierungen vorlagen und die Spekulation Abgaben vor 
nahm. Im Schlußverkehr trat eine Erholung ein auf die Feſtigkeit der 
Kafſamärkte.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
 Die Inlandstranche der 60 Mill. RM.=Anleihe der Friedr. Krupp 
A.=G. wird am 31. Januar und am 1. Februar zur Zeichnung aufgelegt 
werden. Nach den Ankündigungen iſt mit einem Zeichnungspreis von 
etwa 93½ Prozent zu rechnen. Die Anleihe ſoll in Kürze an der 
            Ber=
liner Börſe eingeſührt werden. 
Wie wir erfahren, haben ſich die öſterreichiſchen Werke, die 
            Kalt=
bandeiſen, einen für viele Induſtrien wichtigen Maſſenartikel, 
            er=
zeugen, in einem Kartell zuſammengeſchloſſen. 
In den letzten Tagen haben wieder eingehende Verhandlungen der 
belgiſchfranzöſiſchen Zementwerke in Brüſſel ſtattgefunden, um die ſeit 
längerer Zeit vorhandenen Beſtrebungen, ein belgiſch=franzöſiſches 
Zementexportſyndikat zu gründen, endlich zu verwirklichen. 
Die Einnahmen der belgiſchen Eiſenbahnen im Dezember des 
            ver=
gangenen Jahres betrugen 224 293 000 Franken, was gegenüber dem 
            Vor=
anſchlage ein Mehr von 4 593 000 Franken darſtellt. 
Mit Rückſicht auf die Forderungen der Automobilfabrikanten hat ſich 
die belgiſche Regierung entſchloſſen, die Automobilſteuer zu ermäßigen. 
Wie aus Brüſſel gedrahtet wird, beläuft ſich die Steuerermäßigung auf 
25 Prozent für ſämtliche Kraftwagen. Für Kraftwagen, die für 
            Be=
triebs= und Handelszwecke verwendet werden, wird die Ermäßigung 
ſogar auf 50 Prozent feſtgeſetzt. 
Die belgiſche Nationalbank hat am erſten Tage, an dem ihre Schaltek 
für Gold= und Silberankäufe geöffnet waren, 120 800 Belgas in Gold 
und 45 500 Belgas in Silber zurückgekauft. 
Wie aus Brüſſel gedrahtet wird, iſt der belgiſche 
            Lebenshaltungs=
index für Januar gegenüber dem Vormonatsindex um 14 Punkte auf 
755 Prozent geſtiegen. 
Wie der engliſche Verkehrsminiſter mitteilt, hat Sir Andrew Duncal, 
der von Beruf Rechtsanwalt und zurzeit Vizepräſident der 
            Schiffsbau=
unternehmer=Vereinigung iſt, den Poſten als Vorſitzender des nach dem 
neuen Elektrizitätsgeſetz von 1926 geſchaffenen Zentralelektrizitätsamtes 
angenommen. 
Der Anteil der polniſchen Hütten an der Weltproduktion von Eiſen 
im Jahre 1926 in Höhe von 78 Mill. Tonnen beträgt 315 000 Tonnen, o 
daß Polen in der Eiſenproduktion an 12. Stelle ſteht. In der Stahl 
produktion nimmt Polen dagegen den 11. Platz ein. 
Das polmiſche Miniſterium für Handel und Induſtrie hat den Enß 
wurf einer Novelle zum Börſengeſetz ausgearbeitet, der die Einführung 
von Börſengerichten in Kongreßpolen nach dem Muſter der in Galizie‟ 
und Poſen bereits beſtehenden vorſieht. 
Die den polniſchen Regierungskreiſen naheſtehende Preſſe weiß z" 
berichten, daß im Laufe der nächſten zwei Monate Polen eine amerſtg 
niſche Anleihe von 8 Millionen Dollar für den Ausbau des Warſchauf. 
Eiſenbahnknotenpunktes erhalten ſoll. 
Die Hauſſe an der italieniſchen Börſe hält an. In der dritte‟ 
Januarwoche iſt der Index von 67 auf 71 goſtiegen, was eine Steigeruuß 
der Kurſe um ſieben Prozent innerhalb einer Woche und um 15 Proze‟. 
ſeit Anfang Januar ausmacht. 
Den aus Italien kommenden Beſuchern der bevorſtehenden Leipzihe! 
Fmihjahrsmeſſe iſt auch diesmal wieder auf den Schweizeriſchen Bundes 
bahnen eine 20prozentige Fahrpreisermäßigung gewährt worden. 
Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, wurden zwiſchen Sowle” 
rußland und der Türkei die Verhandlungen über den Abſchluß eiſee 
Handelsvertrages in Angora wieder aufgenommen. Eine grundſaßlſch. 
Uiebereinſtimung hinſichtlich der weſentlichen Punkte des zukünftigen 4" 
kommens ſoll bereits erreicht worden ſein. 
Zur japaniſchen Schuldenamortiſierung während des Finanzuühl 
1927/28 ſind rund 98,5 Mill. Yen vorgeſehen. Die Regierung wi:d 3‟ 
Durchführung der Wiederaufbquarbeiten eine Anleihe von 1530 Mck 
Yen aufnehmen, jedoch nicht auf dem internationalen Geldmarkh.
Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Geite 1
Die tolle Herzogin.
Roman von E. Klein
 (Nachdruck verboten.) 
SSir Walter nahm das Monokel aus dem Auge und putzte 
jehr ſorgfältig. Blies auf das Glas, polierte es von vorn, 
üin rte es von hinten, blickte prüfend durch und klemmte es 
ſaiger ein. 
EMadame Léonie lehnte mit der Miene einer Dame, die ſich 
häürlich amüſiert, in ihrem Fauteuil. Gloria ſtand an dem 
ichre und ließ kein Augé von James Wood. Alles las er in 
em Blick — Angſt, Verblüffung, Bewunderung — — —. Sie 
ihsrer las es auch und grinſte. 
Was ſagen Sie dazu, Frau Herzogin?” 
„Ich — —?‟ Ein eigentümlich weiches Lächeln zog um 
ei: ſchönen Mund. „Soeben, als Sie eintraten, hat mir Herr 
cd dasſelbe erklärt. Und ich glaube — Sir Walter, — es 
ehtt Ihnen nichts anderes zu tun, als dieſe Bedingung zu 
            er=
terrr." 
„Scheint mir auch ſo,” knurrte der Mann von Scotland 
Fl.. „Ich gebe das verlangte Ehrenwort.” 
„Ihre Hand darauf, Sir Walter?” Und ſie hielt ihm ihre 
m hin. 
„Meine Hand und mein Wort.” 
Ind zu James Wood wendete er ſich: 
P.Wer aber bürgt mir dafür, daß die Abmachung auch von 
ger Seite gehalten wird?” 
Dieſes hier.” 
Fubelnd, lachend, bebend vor Freude, zog ſie das Dokument 
wdem Buſen und hielt es ihm hin. 
Verdcmmt,” ſchrie er. „Regelrecht geleimt! Nun, Frau 
wgin, wenn ſogar Sie ſich gegen das hochheilige engliſche 
eis verſchwören, dann muß ich mich als geſchlagen bekennen.” 
* Was werden Sie jetzt tun?”
 Sir Walter äugte ſie alle der Reihe nach an. 
„Eine ganze Menge Dinge. Erſtens die Nilpferde vor der 
Türe da in den Stall zurückſchicken. Zweitens meinem Chef und 
Onkel depeſchieren, daß ich den Mörder von Las Valdas zwar 
geſtellt, aber aus ſehr triftigen, ſpäter noch zu erklärenden 
            Grün=
den Abſtand genommen habe, ihn zu verhaften. Drittens um 
ein Glas Champagner bitten. Viertens dieſen Herrn Perkins 
oder Wood oder X. Y. Z. erſuchen, endlich mit ſeinem Berichte 
loszuſchießen.” 
Die Gläſer klangen zuſammen, Sir Walter wurde in aller 
Form Madame Léonie, der Konkurrenz aus Alexandrien, 
            vor=
geſtellt und James Wood begann: 
„Es iſt micht viel und nichts Großartiges zu berichten. 
Madame Léonie, oberſter Chef der International Agency 
            Spe=
razzi u. Co., in Alexandrien, beauftragte mich, gewiſſe Briefe 
herbei zu ſchaffen, die Las Valdas zu kaltblütigen Erpreſſungen 
benutzte. Ich kam mit Ibrahim nach London und brachte es 
durch ein ausgiebiges Pfundopfer dahin, daß Adams, der 
            Chauf=
feur des Portugieſen, plötzlich an intenſivem Heimweh nach 
            ſei=
ner Vaterſtadt Richmond erkrankte. Wo er ſich, Sir Walter, 
noch im Schoße ſeiner Familie aufhält — 
„Ohne Intereſſe für mich.” 
„Schön, ich fahre fort. Adams präſentierte mich als Erſatz 
— ich wurde akzeptiert und fuhr den Grafen noch am ſelben Tag 
nach Burnham Tower. Obwohl ich den Weg nicht kannte, kam 
ich doch tadellos dort an. Er war mit mir zufrieden und ich 
tat natürlich mein Beſtes, dieſe Zufriedenheit nicht nur zu 
            er=
halten, ſondern auch zu vergrößern. Ich bot meine Dienſte als 
Kammerdiener an. Ich plättete Frackhoſen und erteilte 
            Rat=
ſchläge in Bezug auf die Farbe der Krawatte. Ich gewann nicht 
nur Zufriedenheit, ſondern auch Vertrauen. Hatte alſo keine 
Schwierigkeit, hinter das ſaubere Plänchen zu kommen, das ſich 
Las Valdas ausgeheckt hatte. Er bekam das Original des 
Vertrages in die Hand oder war es nur eine offizielle Abſchrift? 
— egal! — — er bekam das Papier. Sein Auftraggeber war 
Herr St. Aubain im Hotel Ritz 
„Vollſtändig klar!”
 „Wie Las Valdas ſeinen Plan ausführte — darüber, Sir 
Walter, bitte ich ſchweigen zu dürfen. Das gehört ja, genau 
genommen, auch nicht hierher. Ich möchte nur betonen, daß Sie, 
wei Sie es gewußt hätten, ihn erſt mit der Hundepeitſche 
            trak=
tiert und dann niedergeſchoſſen hätten. Ich muß geſtehen, daß 
ich oft daran war, meine Ruhe zu vergeſſen und ihn im Namen 
Gottes und der heiligen Dreifaltigkeit — ich bin ein frommer 
Katholik — gründlichſt durchzubläuen.” 
„Was natürlich verkehrt geweſen wäre.” 
„Total verkehrt. Ich rufe übrigens die Damen als Zeugen 
dafür auf, daß Sir Walter mein Vorgehen durchaus billigt. 
Doch weiter! Aſo, Las Valdas verſchaffte ſich das Dokument 
und ſchrieb es auf einem ſeiner Briefpapiere ab. Das Dokument 
follte wieder in den Schrank Lord Burnhams zurückpraktiziert 
werden. Nach getaner Arbeit iſt gut ruhen. Las Valdas legte 
ſich ſchlafen, und ich, der ich die ganze Zeit unter ſeinem Bett 
gelauert, machte mich meinerſeits an die Arbeit. Ein bißchen 
Aehter auf das Riechorgan des Grafen — nun ja, der Chock 
hätte ihm wenn er plötzlich erwacht wäre, vielleicht übel 
            bekom=
men können. Ich vertauſchte ſeine Abſchrift mit einem leeren 
Papier, ſteckte es in dasſelbe Kuvert, tat dieſes in dasſelbe Fach 
ſeiner Brieftaſche und verduftete. War ein gewagtes Spiel — 
doch ich hatte nur noch eine andere Chance — — ihn an Ort 
und Stelle umzubringen. Aber das Spiel gelang. Las Valdas 
hatte es begreiflicherweiſe am nächſten Morgen eilig, nach 
            Lon=
don zu kommen. Er hatte ſich tatſächlich eine kleine Verletzung 
zugezogen — die beſte Ausrede. Das andere wiſſen Sie aus der 
Ausſage des Chauffeurs Joe Perkins.” 
„Stimmt. Doch leider verſchwieg der Chauffeur damals ganz 
die Hauptſzene ſelbſt.” 
„Sehr wohl. Ich wußte, daß am Abend die Frau 
            Herzo=
gin kommen würde, um das Dokument zurückzufordern — zu 
kaufen, nennen wir es ſo. Ich hielt mich alſo im Keller des 
Hauſes bereit, und als die Frau Herzogin mit ihm im 
            rückwärti=
gen Zimmer war, ſchlich ich hinauf und nahm eine höchſt 
            vor=
teilhafte Lauſcherſtellung hinter der Portiere ein.” 
(Fortſetzung folgt.)
IV 1608
 Ln Oakraup wird in jeder 
Gesellschaft gut aussehen. In 
seiner Preisklasse ist er 
            ton=
angebend! Kühne und 
            ein=
drucksvolle Linien, schöne 
Farbentöne! Aber damit macht 
OAFLAnps Vollkommenheit noch 
nicht halt! Denn die 
            Durch=
arbeitung seiner Maschine ist in 
der Tat wundervoll. Lassen Sie 
uns Ihnen den Beweis in 
            un=
seren Verkaufsräumenerbringen. 
Autorisierter Vertreter: 
Donges & Wiest 
Darmstadt 
Grafenstraße 43 Telephon 2496
 Elekt rische Licht- und Kraftanlagen 
Vollautomatische Kaartrocken-Anlagen 
omplette Transmissions-Anlägen 
verlegt neu und repariert mit erstklass. 
Montagepersonal bei Festpreisen 
Gustav Geil 
Darmstadt — Telephon 2104 
Hieder-Ramstädterstraſſe 51 (1564a) Holzstraße 7
 kaufen Sie am vorteilhafteſten und 
billigſten (da Zwiſchenhandel ausſchaltet) 
direkt ab Fabrik. 
Reichhaltiges Lager in Qualitätsmöbel 
Ratenzahlung geſtattet! Hoher Barzahlungsrabatt
Landwehrſtraße 31. (373a
 Feine 
Maß=Schneiderei 
fertigt ſoeben in der ſtillenGeſchäftszeit zwecks 
Erweiterung des Kundenkreiſes 
Paletots für 30 Mark 
Anzüge für 35 Mark 
Volle Garantie für Sitz und Verarbeitung 
Angebote unter J 142 Geſchäftsſtelle, (642a
 Alle vorkommenden 
Transporte 
mittels Laſtzuges in der Stadt und nach 
auswärts weedrn prompt ausgeführt 
Fuhrunternehm. 
Heinrich vonder Au,5 
 
m 
Magdalenenſtraße 6 (1488a) Teiephon 2069
 a geKocht Schinken 
extra mild geſalzen, in Doſen von 10 bis 12 Pfd 
Brutto für Netto per Pfd 2.— ℳ. (1227a 
Der Verſand erfolgt franko per Nachnahme 
Westeuropälsche 
Handelsgeſellſchaft m. b. H. 
Frankfurt a. Main.
 Faſt neues — 
Piane 
ſehr preistv. z. verm. 
Wienerſtr. 83, I. *2042
 Transportabl. 
            Waſch=
keſſel mit Feuerung 
bill abzug. 
            Alexander=
ſtraße 25, b. Derterer. 
(*2100)
 Teppiche 
C uroß, Hafema-verkauf
 vom 25. I. bis 14. II. 27 
zu bedeutend herabgesetzten Preisen 
21/.X31ſ= 3X4 Itr. 
schwere 
Beütsche 1epplche Gnaltäten 75.— 120.— 160.— oto. 
Diwandecken .35.— m Tischdeckcen 22.— 
Bettvorlagen 5.90— ℳ Reisedecken 40.—
 Prachtvolle Echte Rerser 
Brücken 60.—, 90.—, 110.— 140.— etc. 
Grosse Perser 650.—, 850.—, 980.— etc. 
            Teppich-
haus Eberhard 
Neue Mainzer Strasse 22 
Ecke Frledenstrasse.
TV 289
 Tee=Spezial= 
Verſand=Geſchäfte 
werd. unt günſt. 
            Be=
dingung eingerichtet 
Näh Landwehrſt. 2, III 
2107)
 Nähmaschinen- 
Reparaturen 
werden gewiſſenhaft 
ausgef. Auguſt Zürtz, 
Schuchardſtr. 1. 11350a 
Telephon 2952.
 Immer 
Frohe Laune 
durch (950 
Tanz- 
Platten 
der Firma 
Christian 
Arnold 
nur am weißen Turm
 ſofort 
Piano Mk. 4.50 
Flügel Mk. 5.50 
durch (100a 
erſtklaſſigen 
Konzertſtimmer 
Klarier-Arnole 
Eliſabethenſtr. 28 
Tel 2457, 975
 Bicke 
1 
deutſche Qua 
            itäts=
ware. Anſchaffung 
möglich für 
            Jeder=
mann ohne 
            Anzah=
lung in 9 
            Monats=
raten. Erbitten Sie 
unverbindlich 
            Vertre=
terbeſuch. Gefl. 
            An=
gebote unter M 72 an 
die Geſchſt. (TV 1594
 R 
Apparate 
u. Platten 
große Auswahl. 
            Teil=
zalllung geſtattet. 
Muſikhaus Bund 
Schuchardſtr. 9, 
Repar, prompt u bill. 
(1711a)
 Naßbilder 
in einer Stunde 335 und gut. 
Thiele Nachf. 
nur Bleichſtr. ”. Tdl. 1912.
 Mehrere 
geſpielte (398a 
Pianos 
preiswert zu 
            ver=
kaufen 
Klanier-Arnold 
Eliſabethenſtr. 28.
 Leicht= 
Motorrad 
wie neu, 
ſehr bill. abzugeben. 
Müller & Ober 
Rheinſtr. 39 ((648omt
 Auchoß 
(Schreinerware) 
Kiefern, Eichen, 
            Fich=
ten, gut abgelagert: 
zu billigen Preiſen 
abzugeben durch 
Monlania, Frankkurt a. M., 
Hemmerichsweg 192. 
Telephon Maingau 1646. 
(1539som) 
Entlaufeng 
Teutſcher 
Schäferhund 
entlaufen. 
Kennzeichen: Farbe: 
leuchtend gelbgrauer 
Rücken. Wiederbring. 
er ſalten Belohnung. 
Akt.=Geſellſchaft f. d. 
            Pa=
pierfach, Rheinſtraße 20 
(1741)
Tauf Arlien, Surlfftaur. Grandfätter Karooeriwr Bom ve. Sänaar Lent
 tan gpapiere 
2 eutſche 
6 Mreichsp.=Sch. 
1./ 10. 30 ..199.75 
Manser. 
            Staats=
z.xp. 1. 4. 29 100.5 
IS. V.. Sch. 
4. 29 
dß KSr. St.=Sch. 
L. 1f33. 29 
G F Br. St.=Sch. 
1.710. 30 . 
Rä-ſ. Fr.=Sch. 
1.77. 2) .:/100.5 
BihM). Fr.=Sch. 
177. 30 .../100.5 
F Aärtt. F. Sch. 
B 29 
EllGſungs-Anl. 
nis-zließlich 378 
Ufuurgsſcheinen
 Lin ganleihen 
IReichsanl. . 
d 1Bkeichsanl. 
D.:Schutzgb. v. 
—il1 u. 13... 
SSchutzg. v. 14 
relauß. Konſ. 
Kuoen....... 
ar ern .. . . . . 
ien ...... 
Ziixttemberger 
zu7lländiſche 
N..E. B. 1914 
9—Inv. 1914 
1898 
„. 1902 ..
 Mirge 7 
Goldr. 
4% „einh. R. (kon) 25l,
 3% Port.(Spz ) UII 
5 %0 Num am. R.03. 
4½% Gold. 13. 
47 „ am.konv. 
42 „ am. 05..
 11.5 
125/. 
22.5 
10 
10.75
 Dung Taba102 
HAfeR. Staarsr. 
O1 K Kdb. 1918 
E-Lifft. Schatz. 141
0.925
0.91
34.5
 4.8 
24.75
 4%0Türk. (Adm.)03 
429 Türk. Bagd. I 
(Bagb.) II 23.75 
420 
42 „ 1911 Zoll., 18.2 
4½% Ung. St. 1913 / 25.75 
4½2 „ St. 1914
 42 „ Goldr... 
„ St. 10 
Kronr. 
% „ Eiſ. Tor.G. 
Außereuro. 
päiſche 
5% Mex.am. inn. 
580 „ äuß 99 
47 Gold 04,ſtf. 
3% — konſ. inn. .. 
4½% Frrigat. 
52 Tamaulivas I 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10% Berl. H.-B1. G. 
8% „ „ „ „ 
6% Berl. St.=Gold. 
8% Darmſt. St.=G. 
8% D. Hyp.=Bank 
Meining., Goldpf. 
3% Frif.-Hyp.-B.= 
Goldpfdbr. 
3 % Frif. Pfbr.=Bk. 
Goldpidbr.. ... 
5% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. . . . . !
28.5
36
 112 
103.5
 8% Komm.2db. D. 
Goldſchuldver 
826 Heſſ. Ldb. Gold. 
10% Komm= Elektr. 
Mark (Hag.) Gold. 
826 Mannh. St.=G. 
88 Mainz St.=G.). 
8% Naſſ. Ldb. Gold. 
820 Pfälzer H. B= 
Goldpfandbr. . . 
8%0 Pforzh. St.=G. 
8% Pr. C.,B.=Cr.B./1 
Goldpfandbr.. 
8% Rh.Hyp.=B. G. 
711.%Rh. St.=W. 25 
10% Rh.=Weſtf. B.= 
Cr.=Bk., Goldpf. * 
829 
82 Sübd. B.=Cr.=B. 
Goldpfandbr. . .. 
Ohne Zins: 
berechnung 
5% Bdw. Kohl. 23 
6% Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 
6 % Heſſ. Brk.=Rog. 
23 
5% „Roggen . . 23 
5% Pr. Kaliw. .. 
5%0 Pr. Roggenw. 
5 2 Südd. Feſt=B.G 
Borkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bay • Bereinsb. 
Bayr. Handelsb.. 
Bayr. Hyp. u. Wechi 
Berliner Hyp. Bk. 
Frtf. Hyp.=Bi. 
Frkf. Pfandbr.=B! 
Hamb. Hyp.=B.. 
Mecklb. Hhp.=zu. Wb. 
Meining. Hyp.Bi. 
Norod. Gr.=Cr..=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bk. ... 
Preuß. Bod. KCr.=B. 
Pr. Cent.=B. Kr.=B.
07
 105 
100.75 
101.75 
103
105
9.5
 23.2 
22 
16.6 
17.15 
174. 
13.8 
13.9 
17.8
 Preuß. Vſdbr.=Bl. 15 
Rhein. Hyp.=B.. .. / 15.15 
Rh.. Wſtf. B.=Cr. B. 
Südd. Bodenkr. 
Württ. Hyp.=Bk. 
Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hyp.=B... 
Landeskr. Caſſel. 
Naſſau. Ldsb. . . . 2.1 
Obligationen v. 
Transportanſt. 
4½Dux. Bdb. Em.91 
„ 93/ 9.3 
425 Eliſ.=Bahn ſtfr. 7.9 
42 Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
420 
abg. 
420 Laſchau=Oderb. 
Olo 
Ae 
6%0 Oſt. Nwſtb. 74 
5% Oſt. Südb. (2). / 13.6 
2,6% Alte 
14.5 
2,6%0 Neue„ 
14.5 
5% Oſt.=Ung. 13/74 
42 Oſt. Staatsb. 83 14.9 
3%Oſt. „„ 1.b.8.E. 
3%Oſt. „ 9. E. 
3%Oſt. 1885 
3%Oſt. „ Erg. Netz/ 20.5 
32o Raab Ledbg. 83/ 32.5 
gu 
971 26.5 
42 Rud. Silber". 
4 Rud. Salzig.) 7.25 
4½% Anat., S.1 33 
4½%Anat., S. II/32 
4(½% Anat., S. 1I1 
3% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepec. 
½20 
Zank=Aktier 
Allg. B.=Kredi::. . /177 
Bad. Bk. . . . . . . . . 178.25 
Bk. f. Brauind. . . /230
 Barmer Bankb. .. 
Bay. Hyp.=Wchſ.. 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm.u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Ban:..." 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk 
D. Hyp.=Bk. Mein. 
D. Vereins=Bk. .. 
Disk.=Geſellſch. ... 
Dresdener Bk. 
Frankf. Bi. 
Frkf. Hyp.=Bk.. .. 
Frrf. Pfdbr.=Bk. .. 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lux. Intern. Bank 
Metallbank. .. 
Mitteld. Creditb. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Reichsbank=Ant. . . 
Rhein.Creditbk. . .. 
Rhein=Hyp.=Bk. .. 
Südd. Disc.,Geſ. 
Oſterr. Creditanſt. 
Wiener Bankverein 
Zergwerfs=Akt. 
Bochum.Vergb. 
Buderus. ... ... 
Dt. Luxemburg .. 
Eichw. Beraw.... 
Gelſenkirch). Bgw. 
Harp. Bergb.... .. 
Ilſe Bergb. St.. 
Genußſchein. /170 
Kali=Aſchersleb. . 
Kali. Salzdetfurt. 
Kali. Weſterregln. 1192 
Klöcknerwerte ....! 
Mannesm.=Röhr. 
Mansfelder ... 
Oberbedarf ..... . 126 
Stavi=Min.=Ant.. 
Phönir=Bergb. ... 
Rhein. Braunk. . . . 270.25 
Rhein. Stahlw.. . . 
A. Riebeck Montan/193.75 
Rombach. Kütte „143.25
 181.5 
243 
217.5 
284 
193.75 
16½.75 
189 
129.5 
185 
184 
1a8 
218 
20 
13.5 
179.25 
185 
236 
181.5 
155.5 
223 
10.7 
7.55
 131.5 
192.5 
194.5 
208 
181.75 
2a7 
182.5 
234.25 
144.5 
44 
145.25 7 
222
 Salzwerk Heilbr. 1162.,5 
Tellus Bgb. .... 124 
Ver. Laurahütte. . 92 
Ver. Stahlwerke. 161.5
 Induſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh. 
Henninger .. 
Hercules. Heſſiſche 
Löwenbr.=Münch. 
Mainz. Aktienbr. 
Schöfferhof(Bind. 
Schwarz=Storchen
 Tucher. Nürnberg 
Verger 
Rktum. Berlin. 
Adler & Oppenh.. 
Adlerw. (v. Kleher) 
6% E. A. G. Bzg. A. 
5% A. E. G. Vzg.B. 
A. E. G. Stamm. 
Anglo=Cont. Guan= 
Aſchaff. Zellſtoff 
Badenia (Weinh. 
Bad. Maſch. Durl. 
Bad. Uhren, Furtw. 
Bamag=Meguin 
Baſt Nürnberg 
Batr. Spiegel 
Beck & Henkel". 
Bergmann El. 
Bing. Metall.. 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Bürſtenfbr. Erlang. 
Sement=Heidelb... 
Cement, Karlſtadt 
Cement, Lothr.. .. 
Chem. Albert .....! 
Chem. Brockh. ... 
Chem. Milch 
2uimler=Benz A. G./7 
Dt. Eiſenhandel.. 
Deutſche Erdöl ... 
D. G. u. Silb. Scheid. 
Dingaler, Bweibrück.
 180 
154.5 
278 
2.0 
336 
170 
194 
170
 123 
161. 
96.2 
179.25 
RK 
186.5
 36.9 
65 
188 
98.5 
18—7. 
53.75 
87 
92.25 
163 
179 
119 
108 
98 
1u6 
117.5 
191 
265
 Dresd. Schnellpr. 
Dürrkopp. 
Dürr. Ratingen . 
Lhckerhoff & W. 
Eiſenw. Kaiſersl. 
El Licht- u. Kraft 
El. Lieferung .... 
Eli. Bad. Wolle 
Email. u rich .. 
Enzinger Werke... 
Eßlinger. Maſch. 
Ettlinger Spinn. 
Faber Bleiſtift ..." 
Faber & Schleicher 
Fahr. Pirmaſens. 
Farbenind. 3. G. 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. (Jetter) 
Felſt, Seit. Frkf. 
Frankfurter Gas 
Frankfurter Hof 
Frkf.=M. Pol.u. B. 
Fuch Waggon St. 
Geiling E Cie. .. 
Germania Linol. 
Gelſenk. Gußſt... 
Goldſchmidt, Th. 
Gotha Waggon”. 
Gritzner, Maſch.. . 1134 
Grün & Bilſinger. 
Hafenmühle Frlft. 
Hammerſen ..... 
Hahiw. Füſſen ... 
Hanſa Lloyo, Br. 
Hartm. & Braun .. 
Heyligenſtaedt... 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch, Kupfer .... 129.75 
Hoch=Tieſ Eſſen . 
Holzmann". 
Holzverk. Ind. . . . . 
Hydromu. Bresiau 
Fnag .. . . ...... 
Junghan: St.. .." 
Kammg. Laiſersl. 
Karlsruher Mach. / 50.5
 150.5 
49.75 
64.75 
2.3. 
185
 94%g 
9*.*
150
 104 
0.531 
103 
250.75 
17 
155.5 
167.7.
 69.7- 
139 
31 
79, 
113 
131 
180.25 
102.25 
126 
180
 Karſtadt, R.... 
Klein Sch. & Becker 
Knorr, Heilbronn 
gonſerv. Braun .. 
Krauß, Lokom. .. 
Lahmeyer ......." 
Lech Augsburg. 
Lederw. Rothe 
Spicharz. 
Lingel Schuhw. 
Löhnberg. Mühle 
Ludwigsh. Walzm. /1 
Lüdenſcheid Metalll 
Lux. Induſtrie. . 
Mainkraft Höchſt 
Mars=W. Nürnberg 
Metallgeſ. Frkf. /* 
Miag. Mühlenb. 1 
Moenus, Stamm 
Motorenſ. Deutz 
Motorenſ. Oberurſ. 
Münch. Lichtſpielk. 
Reckar). Fahrz. 
Neckarw. Eßlingen 
Beters UInion .... 
Pfälz. Näh Kayſer 
Pyilipps... . 
Porzellan Weſſel 
Brometh. Frkf. ... 
Rein. Gebb.& Schall, 
Rhein. Eleftr. 
Ryenania, Nachen 
Rütgerswerke ..." 
Schleußner. 
Schneid. & Hanau. 
Schnellpr. Frank. 
Schramm Lackf. 
Schrift, Stemp.. . . 
Schuckert, Elektr. 
Schuhf. W8eſſel 
Schuhf. Herz.... 
Schulz. Grünlack 
Seilind. 1301ff 
Siemens Glas. 
Siemens & Halsle 
Südd. Immob. .. 
Thüring. Lief.=Geſ.
273
 1n3.5 
80
168
33
133
 140 
184 
70 
146.9 
75 
108.7. 
105 
162.7- 
180 
80.2 
8..5 
6. 
94 
2u8 
104 
14141.
 Uhren Furtwängl. 
Beithwerke. 
Ver. f. Chem. Ind. 
Ver. d. Slfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſe!. 
Gummi. Bin.=Frki. 
Pinſel=Nürnberg.. 
Ultramarin ......" 
Zellſtoff Berl..... 1 
Vogtl. Maſch. ... 
Voig !& Haeffner. 
Volthom Seil ... 
Wayſ. & Frey a‟. 
Wege in Rußfbr. 
Zellſt. Waldhof ..." 
Zuckeri. Waghäuſel 
Zuckerf. Frankenth. 
Zuckerf. Heilbronn 
Zudker Offſtein 
Zuckerf. Rheingau 
Zuckerf. Stuttgar:
 82.5 
133.5 
100 
97.25
 148.75 
194.5 
141 
268.25 
143.-2- 
120 
1a8.5 
193 
149.5
 Transporu und 
Verſicherungs=Alkt. 
A. Dt. Eiſenbahn 
Dt Eiſenb.=Geſ 
El. Hochbahn=Ber!. 
Schantung E. B... 
Südd. Eiſenb.=Ge 
Hapag........ 
Nordd Lloyd.. . . ."
 Frkſt. Allg. Ver). 
Frankona Rückv. 
Darmſt. Werte 
Bahnbedarf 
Dampft Rodberg 
Helvet a Kon ... 
Gebr. Lutz ..." 
Motor „Darmſt. 
Gebr. Roeder .... 
Venulety & Ellenb.
 109 
128
159
[ ← ][ ]Seite 12
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
 Kt 
Sae Taiädtte Tar O 
Ein Film vom Schweizer Volk und seinen Bergen 
Vorführung am 26. und 27. Jan. 1927, 6 u. 8 Uhr, im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters 
(1670im 
Eintrittspreise: O.70, 100, 1.50 und 200 Mark
 che 
Thester
 
            Rhein-
str. 2
Schloß-Oafé
 
            Rhein-
str. 2
 K REGIEMED NB10 M 
den 
RARON MONARRO -MAF MEANDN
 „Schloß-Café-Ensemble‟. 
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer 
 
Mittwoch, 26. Januar 1927 (Beginn 4 Uhr) 
5 
Großes Nachm.-Konzert 
A 
(Wünsche erbeten) 
S 
Abends 81), Uhr: Gesellschafts-Abend 
Tischbestellungen erbeten 
Sonntags von 11—1 Uhr Frühkonzert 
Eigene Konditoret — Spiel- u. Billardsaal, I. Stck. 25 
wannnnnnnng angnvnnnnnnnangennrnn
 Café Egenrieder 
Niederramstädterstraße 14 (1731
 Heute Mittwoch, ab 811 Uhr 
1. aroder Kapbenagend 
Uff alle Fäll werds gemidlichl
9.=Masken ſchick,
Jugendliche haben Zutritt!
 2 ufſehſiche Soluage 
206 1ms 
Uber
 Ein Evangelium der Wiedergeburt. 
Das größte philoſophiſche Werk! 
aller Völker und Zeiten. 
von Ingenieur Hans Fopp, Zürich 
am Sonntag und Montag, den 30. und 
31. Januar, in der Aula der 
            Baugewerke=
ſchule, Neckarſir. 3. Beginn abend 8 Uhr. 
Eintritt 1.— Mk., beide Abende 1.50 Mf.
 Motto: nor nett brumme, 
3 werd ſchunn wern
Mühlſtr. 36
 Gport=Kaffe 
Heute Abend 8u Uhr 
Großer Kappenabend 
Die Bitt is uffgeſchlage 
Driginal Indiſches Jazz=Band 
( 20099. Es ladet ein 
Das närriſche Komitee:
 0Drog Secher Nachf 
Weinbrand Verſch. 2.60 gudwigshöhltr. 1
GB1416)
 Metiche 
„Zur Stadt Coburg” 
Waldſtraße 2 
empfiehlt ſeinen (1740 
gutbürgerlich. Mittag= u. Abendtiſch
 Stec8 riſch gehafte 
Kalbskoteletts 
ver Sie A
kaufen Sie bei
 
            Tele=
phon
 (t7e7 
            Hügel=
ſtraße 
29
 A 
9 
Samstag Abend 
Landesbauschule 
Eintritt frei. 1725
Turnhalle am Woogsplatz
 Donnerstag, 27. Januar, 8 Uhr abends 
Einziges Konzert 16osgm 
Lunan-Kosalen ehor 
Karten zu 3.—, 2.50, 2.— und 1.— Mk. bei 
Klavier-Arnold, Rheinstr. 31, Thies Nchf. Schutter. 
Elissbethenstraße 12 und an der Abendkasse.
 R 
Regenſchirme 
(ſolid). 
(Se4e 
Johanna Techel!! 
Schillerpl. 3, i 
            Uhren=
haus. Kein Laden, 6 
Reparaturwerhſt. 
Wanderer=Bag./ 
5220. Vierſitz wenig 
gebraucht, billig ab= 
9339 
zugeben. 
Donges & Wieſt.
 uKZeL 
Steasriſchehauenah.
Kreppel
1728)
Stück
 Bächert 
du Au
Wiß
 Luisenstr. 30 
Holsstr. 1
            Pan-
kratiustr 26 
Karktr. 79
 1. Oflenhacher 
IMieie 
Hurd zugunst, de 
Altenbacher 183
            er-
musaums 
1315 Geldgewinne und 
1 Prämie azus. RM. 
O.ooo 
Wbehet und augigerilane 
2958 
A 
1o0o 
n Ponta u. Uite 
La8e 1 M. 25 Pig, arta 
empfiehlt 
A. Dinteimann, Worms 
Posisch. Frantäunt 2.m. 15194 
sorie d. staatl kottaria Einneh. 
mer u. bokannton Vorkaufsstell 
Hier bei den staatl. 
Tott.-Einn Hilsdork, 
Kullmann, Ohnacker 
und Petrenr. 
            Außer=
dem bei: Friedr. 
            Hart-
mann, Wilh Bauch, 
Paula Volk- Josei 
H1eess, Hlch. Farauch. 
Hugo de WV gal, 
            Kon-
rad Koch. (11718
 Stenographie 
Neue Kurſe 
Reichs=Kurzſchrift 
beginnen Dienstag, 25. und 
Freitag, 28. Januar, abends 
8 Uhr, in unſeren 
            Unterrichts=
räumen Handwerkerſchule, 
Ecke Kals= und Nieder= 
Ramſtädterſiraße. 
Fortbildungé; und Dilktatkurſe jederzeit. 
Anmeldungen in den erſien Stunden. 
(4t629gm 
Stendgraphen=Vereinigung,,Gabelsberger” 
D. ar m ſ a d 
Geſchäfts=Empfehlung 
Schaue et ele. 
Laskkraktuggens 
bin ich in der Lage, Transporte innerhalb 
der Stadt und nach auswäris auszuführen 
und halie mich daher beſiens empfohlen. 
Prompte und ſorgfältige Bedienung wird 
zugeſſchert unter biligſter Berechnung. 
Georg Schött, Nachf. 
Ernſt Aſſelmeyer 
Kohlenhandlung / Spedition 
Karlſtraße 54, Telephon 1503 und 
Großgerauerweg 9, Telephon 964 
(1735
 Neuanfertigung 
von Masken werden 
(noch angenom (22057 
Arheilgerſtr 2, III. 
Eleg. D.=Masken zu 
verl Roßdörferſt.53,pt. 
15ß3al 
Maskenkoſtume b. z. 
erl Nd.=
            Ramſtädter=
ſtraße 18, Hth. 1358a 
Hübſch. Damen=
            Mas=
ken, äußerſt billig zu 
verleihen. 
            Bismarck=
ſtraße 105, bt. 420z0 
3 faſt neue 
Jastentagsliune 
zu verleihen (e2o54 
Hermannſtr. 51, part 
172058 
Reizende 
Herren=Pierrot 
in großer. Auswahl 
Arheilgerſtr. 2, III 
Elegante Masken 
in großer Auswahl 
Arheilgerſtr, 2, III. 
(*20s6mdk) 
neu, 
elegant. Habert, 
            Eliſa=
bethenſtr. 47, II., Vdh 
(2051) 
Maskenkoſtüm, neu 
/Brerrette f.kl.Fig. z. 
verl. Alexanderſtr. 18, 
Reſtaurant. ( 2048 
Prinzeß. 
garneval 
Pierrette, Bajazz., 
Polin, neu, billig 
zu verm. (1950 
Kariſtr. 28½, I. 
D.=Masken bill z.verl. 
Beckerſtr. 23 III. I. 
(*2 88mr) 
Eleg ſchwz, ſeid 
            Da=
men=Maske (Pierrot, 
zu verl od. z verkauf 
Martinſtr. 78. /1 2204 
D.=Pierrotsbill z. ver! 
Roßdörferſtr. 20, pt 
(e2127. 
Eleg. Macken und 
Dominos preis v. zu 
verleihen. Grafenſtr 
N 1, III. 0 
Uaskenkofäüme 
für D. u. H, neu, 
Ain reichſter Auswahl 
zu verleihen. 
Schloßgaffe 3. 62109 
Elegant. Mashenkoſtim 
Haremsdame, Harlekin) 
zu verk. evtl. verleihen 
Kaſwofr 10, II. 22124
 Residenz-Theater 
(am Weißen Turm) 
Minutenlang anhaftender, für ein Film- 
Theater ganz u. garaußergewöhnlicher, 
stürmischer Beifall durchbrauste 
gestern das Residenz-Theater
 wird die gleiche große Begeisterung 
weiter sein! 
Olloer 
TAIIAOTA
 auf ihrem Streitzug im Indischen Ozean zu sehen, 
ihr Heldentum und ihren Untergang mitzuerleben. 
Es ist die 90tägige Wikingerfahrt jener deutschen 
Heldenschar, die noch heute alle Herzen, ohne 
Unterschied von Rang, Stand und Anschauungen, 
mit Stolz und Begeisterung erfüllt . . . Es sind 
die Heldentaten, die eine ganze Welt aufhorchen 
ließen und in Spannung hielten ... (*2125
 Jugendliche haben Zutritt! 
AIle Vergünstigungen aufgehoben. 
Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr. 
Verstärktes Orchester
 Muit bedugungelosem Rücksen. 
aungsrecht bei Michtsefallen 
liefere ich überall hin 
gegen begueme 
            Wochen=
raten von nur Gmk. Aa 
Mandolinen, Lauten, Gitarren, Violinen etc., 
            Sprech-
apparate und Platten, Harmanikas, Uhren, Photo. 
graphische Apparate ete. Il. Katalge 4. gratis u. frei. 
Walter H. Kartz, Postach 4171 Berin S.42. K
 Die beſte 
Hausmacher Wurſt 
Leber,, Blut= u. Schwartenmagen 
kaufen Sie in der (*2116 
Delikateß= und Feinkoſihandlung 
Helfrich & Fretz 
Nieder=Ramſtädter Straße 
Machen Sie einen Verſuch 
und Sie werden ſieter Kunde
 la friſchen Spingt. Pfd 30 D, la holländ. 
Echwarzwurzel, Pfd 45 J, la blütenweiß 
Blumenkohl von 40 H. an, Ia holländ. 
Rotkraut, ver Pfund 15 3, Ia Mainzer 
Sellerie=Köpfe, von 30 Z. an, zu Salat 
empfiehlt 
Frau Stilling Wtw., Hochſtraße 4. 
Inh.: Ang. Stilling. 4e120
 tuberkuloſefrei, ärztlich überwacht, 
aus beſ. Kindermilchſtall. (829a
 aus beſter Vollmilch täglich friſch 
hergeſtellt. Frei Haus geliefert. 
AdolfMüller, Hefgut Georgenhauſen 
Poſt und Telephon Reinheim 4
 Ingce 
Strümpſeangefert 
u angeſtrickt 
            Grafen=
ſtr 27,Vh I. 1. (16269
 Hiadentaoläane 
eleg. Neuh, Pierrots 
und Do minos in gr 
Auswahl,bill. zu verl. 
Anfertigung v. 
            Mas=
kenkoſtümen. 
            Mühl=
ſtraße 40, I (2096mt
 Maskenkoſtüm 
            Fan=
taſie in Brokat und 
Pierrette, ſchw.=weiß) 
zu verl o z vk. /72087 
Moosbergſtr. 14, pt
 D.-Masken 
zu verleihen. (2ros 
Soderür 18, II. irs
 D.=u. zrMasken zu 
verl. Arheilger r 5,1 
(3414)
 Lampenſchirm=Geſtelle 
30 cm Durchmeſſer 0.80 
50 
1.70 
2.30 
4 
70 
3.— 
alle Formen gl. Preiſe. 1a Jap.=Seide 4.80 
la Seid Batiſt 1.60.. Fern, ſämtl. Zubehör 
wie Seidenfranſen, Schnüre, Rüſchen, 
Wickelband uſwv. billig. (9259 
Nachttiſchlampe mit Seidenſchirm 6.80 
Holztiſchlampe 
8.50 
Speiſez.=Zug 26 —. Herrenz.=Krone 28.— 
fertige Schirme in großer Auswahl, billig 
h Spezialgeſch.f Lampenſch.=Bedarf 
A. Mekz Beſungerſtr.9. Lin 
Hermannſtr
 Bohner=Wachs 
Be e Qualität. Gelb u. Weiß 
A k8 45 D 1½ k8 85 Z. J. kg 1.60 Mk. 
Parfümerie Tillmann 
Eliſabethenſtraße 21 (395a
 Heſſiſches Landestheater. 
B11 Großes Haus B 11 
Weihnachts=Zyklus klaſſiſcher Werke /4. Vorſt.) 
Mittwoch, den 28. Januar 1927 
abends 7 Uhr 
Oberon 
Eine romantiſche Oper von C. M. v. Weber 
Nach dem gleichnamigen Gedicht von 
Chr. M. Wielands
 Bühnen=Einrichtung von Guſtab „ahler 
Muſikaliſ her Leiter: Mar Hüsgen 
InSzenegeſetztv Hans=Esdras. Nutzenbechet 
Choreographie: Manda von Kreibig 
Büh enbild und Koſtüme: 
Lothar Schenck von Trapp 
Perſonen: 
Oberon, König der Elfen Rudolf Strzeletz 
Harun al Naſchid, Kalif 
von Bagdad. 
Heinrich Hölzlin 
Rezia, ſeine Tochter Ch Maſſenburg 
Fatime, deren Vertraute Paula Kapper 
Ein Kaiſer der Vorzeit. Oskar Grauert 
Der Ritter Hüon von 
Joſef Poerner 
Bordeaus ....." 
Scherasmin, ſein Knappe. Eugen Bogt 
Titanig, Oberons 
M. Fleiſchmann 
Gemahlin.. 
Grete Penſe. 
Puck 1 
Elfen
Hilde Schwara
 Droll) 
Erſtes Meermädchen . . . Hedwig Werle 
BweitesMeermädchen . . Joh. Buchleim 
Babekan, perſiſcher Prinz Oscar Grauert. 
Almanſor,„Emirvon Tunis Heinrich Ku.n. 
Noſchana ſeineGemahlin. Ilſe Laln. 
Abdallah, ein Seeräuber. Hans Nen 
in Gartenhüter . . Adolf Klotz 
Elfen, Nymphen und Meermädchen, dol 
Gefolge des Kalifen und das Gefolge Reziſs, 
Sklaven, Tänzerinnen, Fanitſcharenmuſlet, 
Wachen, Seerjuber, das Gefolge eines 
Kaiſers der Vorzeit 
Ort der Handlung: Franken, Bagdad 
und Tunis 
Chöre: Berthold Sander 
Spielwalt: Fritz Wilde 
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk. 
Eintritt der „ieter in deu Zuſchauerraum 
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſgt 1 
Ende 10 Uhr 
Anfang 7 Uhr
 Donnerstag, 27. Jan. I. 11. Ter fliegende. 
Holländer. Anf. 7 Uhr. Preiſe 1—10Mk. 
Freitag, 28. Jan. D 12. Zum erſten Male: 
Haus Herzenstod, eine zornige Konöde * 
von Shaw, Anf 7½ Uhr Preiſe 1-10 Ak 
Kleines Haus 
Mittwoch, den 26. Jannar 1927 
und 
Donnerstag, den 27. Januar 1927 
abends 6 und 8 uhr 
Film=Borführungen: 
Das Paradies Europas 
Ein Film vom Schweizer Volk 
und ſeinen Ber en. 
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.00, 150, 2.00 Mk. * 
Freitag, 28 Jan. Zuſatzmniete 1, 10. 2 * 
Entführung aus dem Serail. Anfang 1 
7R Uhr. Preiſe 1—7 Mk.