Ginzelnmmmer 10 Pfennige
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Padreng
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Heſſiſche Neueſte Nachrichter.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar 1927. 190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw. erliſcht
ſede Veroſſchtung auf Erfülſlung der
Anzelgen=
auſträge und Leiſſung von Schadenerſatz. Bel
Kontuns oder gerſchlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſionto: Deutſche Bani und Darm=
Kädtei und Natlonalbanf.
Sder Kampf um das Regierungs=Programm
Die Sondierungen.
Das Sonderkapitel der Außenpolitik.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Aus Morgen und Abend iſt wieder ein neuer Tag der ins
B. dloſe gezerrten Regierungskriſe geworden, ohne daß nach
usen hin ein ſichtbarer Fortſchritt zu verzeichnen wäre. Dabei
ti fleißig genug verhandelt worden. Der Reichskanzler
a= am Dienstag wieder mehrere Stunden mit den
Deutſch=
tionalen geſeſſen. Da der Reichsaußenminiſter
n. Haushaltsausſchuß feſtgehalten wurde, konnte er an den
füßprechungen nicht teilnehmen. Dafür hatte er die
deutſch=
u tionalen außenpolitiſchen Sachverſtändigen
u den Nachmittag zu ſich gebeten, während gleichzeitig
iſte Sozialpolitiker der Deutſchnationalen
int dem Reichsarbeitsminiſter berieten. Dr. Marx
aute gehofft, abends halb acht Uhr die Regierungsparteien
uſtammenberufen zu können, um ihnen einen vorläufigen
Ueber=
lürk geben zu können. Das hat ſich aber nicht durchführen laſſen.
=Beſprechung wurde abgeſagt und auf Mittwoch vormittag
eutagt. Rein ſachlich läßt ſich aus dem Durcheinander,
ei noch durch verſchiedene Beratungen der Fraktionen unter ſich
)ynpliziert wurde, folgendes herausſchälen:
Der Reichskanzler hat ſeine Richtlinien, die er auf Grund
ei Zentrumsmaniſeſtes ausgearbeitet hat, den
Deutſchnatio=
agen zugehen laſſen, die ihrerſeits dazu wieder in einzelnen
fumkten Gegenformulierungen ausarbeiteten. Daraus hat der
allamentariſche Sprachgebrauch „Punktationen” gemacht. Um
lei e Punktationen, alſo um die Formulierung
ver=
hiiedener Fragen, geht der ganze Kampf.
Außen=
blirtik, Verfaſſung, Sozialpolitik, Kulturfragen und Reichswehr,
u” ſind die einzelnen Abſchnitte, in die ſich das Programm
glie=
ihe. Die Sozialpokitik hat eine vollſtändige
Eini=
uang ergeben. Bei der Verfaſſung ſind die
Deutſch=
attionalen ſehr weit entgegengekommen; ſo, daß
ſe: kaum mehr Schwierigkeiten beſtehen. Auch bei den
Kul=
urfragen wird man ſich ſchon einig werden. Es bleiben alſo
i= Reichswehr und die Außenpolitik. Bei der
ſepchswehr iſt der Rekrutenerſatz noch ſtrittig. Da
ur alle Parteien darüber einig ſind, daß die
Regierungs=
lhärung vom 16. Dezember, die auch die Zuſtimmung des
edchspräſidenten gefunden hatte, der Ausgangspunkt bleiben
U., wird dieſe Frage ſich wohl unſchwer aus der Welt ſchaffen
ſien.
In der Außenpolitik ſollen die Deutſchnationalen darauf
ſtgelegt werden, daß ſie die Locarnopolitik anerkennen und den
iy ſpruch wegen der Verfaſſungswidrigkeit dieſer Geſetze
zurück=
el en. Die Deutſchnationalen ſind bereit, die Verträge als eine
ebene Tatſache anzuerkennen, alſo als Grundlage der
Außen=
olt tik zu bewerten. Es fällt ihnen aber ſehr ſchwer, den
Rück=
wegen der Verfaſſungsmäßigkeit anzutreten, und da an
even Verhandlungen auch Freytag=Loringhoven teilnimmt,
mmt man nur langſam vom Fleck. Der Reichsaußenminiſter
riſ ſchließlich den Vorſchlag gemacht, von ſeinen
Sachverſtän=
gren eine neue Formulierung ausarbeiten zu laſſen und
ſo=
mge den Streit zu vertagen. Das Sonderkapitel der
Außen=
lut tik wurde übrigens in einer neuen Beſprechung des Kanzlers
iil den Deutſchnationalen in den Abendſtunden behandelt, an
r. auch der Reichsaußenminiſter teilnahm. Die von den
ec=tſchnationalen für den Nachmittag ins Auge gefaßte
Frak=
vi sſitzung iſt ebenfalls auf Mittwoch vormittag verſchoben
ou den.
ſIIn beteiligten Kreiſen hofft man wieder, am Mittwoch abend
chllich fertig zu werden und dann in die Erörterung der
Per=
nanfragen hineinſteigen zu können. Die Verteilung der
inniſterien wird ſich vielleicht auch nicht leicht geſtalten. Die
ſiyſtſchaftspartei iſt zwar als Wettbewerberin ausgeſchieden und
ſt dem neuen Kabinett wohlwollende Neutralität zugeſagt,
lange es die Intereſſen des Mittelſtandes hinreichend wahrt.
e: Demokraten haben ſich ihre Entſchließung noch vorbehalten,
sfſie den Wortlaut des Regierungsprogrammes kennen. Der
eiichskanzler kann ihnen das erſt zugehen laſſen, nachdem er
lt den Deutſchnationalen zum Ende gekommen iſt. Bei den
enxokraten mehren ſich aus dem Lande heraus die Stimmen,
eſwarauf aufmerkſam machen, daß es beſſer wäre, in die
Regie=
mg hineinzugehen, als draußen zu bleiben. Die
Zentrums=
ulilsion hat nach ſehr eingehender Beratung ſich entſchloſſen, ein
nrutes ſcharfes Dementi gegen die Mitteilungen über geheime
eiſchandlungen mit den Deutſchnationalen zu erlaſſen.
Me letzten Beſprechungen vor der Kabinettsbildung.
RReichskanzler Dr. Marr empfing heute vormittag, 10.15 Uhr,
Rdeutſchnationale Verhandlungskommiſſion zur Fortſetzung
rBBeſprechungen über die Regierungsbildung. An dieſer
Be=
reckhung nahm auch der Reichsminiſter Dr. Brauns teil. Die
iſtrerechungen des Reichskanzlers und des Miniſters Dr. Brauns
ſtichen fünf Unterhändlern der Deutſchnationalen wurden gegen
Uchr unterbrochen. Der Reichskanzler unterrichtete ſofort im
tſtchluß daran den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann über
nVerlauf der Verhandlungen. Das Ergebnis wird in
parla=
intariſchen Kreiſen nicht ungünſtig beurteilt. Zur Erörterung
rnnoch offenen Fragen, nämlich der Außenpolitik, der
Sozial=
d! Wirtſchaftspolitik, waren die deutſchnationalen
Unterhänd=
ſfür heute 3½ Uhr nochmals zu Reichskanzler Dr. Marx
ge=
dum. Im Anſchluß an dieſe Beſprechung empfing der Kanzler
n!4 Uhr den Vorſitzenden der Demckratiſchen Partei, Koch. Im
nüchluß daran trat die demokratiſche Reichstagsfraktion zu der
tickheidenden Sitzung zuſammen.
DDie vom Reichskanzler Dr. Marx für ein
Regierungspro=
mmm ausgearbeiteten Richtlinien wurden im Laufe des
heu=
fan Nachmittags den für die neue Koalition in Betracht
kom=
enſcden Fraktionen unterbreitet, die ihrerſeits endgültige
Stei=
mrdazu zu nehmen haben. Die endgültige Faſſung ſoll dann
am Mittwoch vormittag um 11 Uhr den Demokraten vorgelegt
werden. Die demokratiſche Reichstagsfraktion vertagte daher ihre
für Dienstag abend angeſetzte Fraktionsſitzung auf Mittwoch
vor=
mittag 11 Uhr. Die Fraktion wird ihre endgültige
Stellung=
nahme zur Regierungsbildung von der Faſſung dieſer Richtlinien
bhängig machen.
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns,
der bei den Verhandlungen des Zentrums mit der
Deutſch=
nationalen Volkspartei über die Frage der Regierungneubildung
eine bedeutende Rolle ſpielt.
Das Ergebnis der Abendverhandlungen.
Die heutigen Abendverhandlungen beim Reichskanzler, die
ſich bis gegen 11 Uhr nachts hinzogen, haben ſoweit zu einem
gewiſſen Abſchluß der zur Erörterung ſtehenden
Fragen geführt, daß am Mittwoch vormittag 11 Uhr die
be=
reits vorgeſehene Beſprechung der Führer der für die
Regie=
rungsbildung in Ausſicht genommenen Parteien ſtattfinden wird.
Dr. Marx wird die in der heutigen Abendbeſprechung
verein=
barte Formulierung am Mittwoch vormittag der
Redaktions=
kommiſſion der Zentrumsfraktion vorlegen. — Mit großem
Intereſſe ſieht man der Entſchließung entgegen, die die
gleich=
falls für Mittwoch vormittag 11 Uhr einberufene demokratiſche
Reichstagsfraktion über Beteiligung oder Nichtbeteiligung an der
Regierung faſſen wird. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet
man damit, daß die Deutſche Volkspartei am Mittwoch im
Plenum beantragen wird, die für Mittwoch vorgeſehene
Ver=
tagung des Reichstages ſo lange
hinauszuſchie=
ben, bis es dem Kanzler möglich geweſen iſt, mindeſtens eine
Zwiſchenerklärung über das Zuſtandekommen der
Regie=
rung abzugeben. Sollten auch die Perſonenfragen, über
die die Verhandlungen bereits, am Mittwoch
be=
ginnen, inzwiſchen geklärt worden ſein, ſo würde Dr. Marx
ſein Kabinett noch vor der Vertagung vorſtellen. Die
Regie=
rungserklärung wird vorausſichtlich ſehr kurz gehalten ſein und
die Debatte ſowie die Abſtimmung über das Vertrauensvotum
bis zum Wiederzuſammentritt des Reichstages vertagt werden.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 25. Jan. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute nur kleinere Vorlagen. Ein
Geſetzes=
antrag der Wirtſchaftlichen Vereinigung auf Aenderung des
Fleiſchver=
kehrsgeſetzes wurde nach ganz kurzer Debatte abgelehnt. Die Novelle
zur Gewerbeordnung, durch welche Wach= nud Schließgeſellſchaften
kon=
zeſſionspflichtig gemacht werden ſollen, wurde nach Ablehnung eines
kommuniſtiſchen Antrages, wonach die Vermittelung von Perſonal für
das Wachgewerbe nur durch die öffentlichen Arbeitsnachweiſe zuläſſig
ſein ſoll, in zweiter und dritter Leſung angenommen, ebenſo eine
Aus=
ſchußentſchließung, wonach auch das Detektivgewerbe konzeſſionspflichtig
gemacht wird.
Zu einer etwas längeren Ausſprache kam es über einen von den
Kommuniſten eingebrachten Geſetzentwurf, wonach neben
Fürſorgemaß=
nahmen für ſchwangere Mütter und Säuglinge auch die Zubilligung der
Strafloſigkeit für Abtreibungen verlangt wird. Der Ausſchuß hat dieſe
Vorlage abgelehnt und in einer Entſchließung die Regierung erſucht,
einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die notwendigen Einrichtungen
zum Schutze von Mutter und Kind auf eine geſicherte Rechtsgrundlage
ſtellt. Die ſozialdemokratiſche Abg. Frau Nemitz verlangte ſchleunige
und gründliche Ausdehnung der ſtaatlichen Fürſorgemaßnahmen für
Mutter und Kind.
Auch die weitere Debatte wurde nur von weiblichen Mitgliedern
des Hauſes geführt. Während die Demokratin Frau Dr. Lüders die
Notwendigkeit verſtärkter Fürſorge für Mutter und Kind hervorhob,
er=
klärte die Zentrumsabgeordnete Frau Neuhaus, die Tätigkeit der
pri=
vaten und kirchlichen Wohlfahrtsfürſorge ſei umfangreich genug. Die
kommuniſtiſche Abgeordnete Frau Ahrendſee lehnte die private
Für=
ſorge als unzureichend ab. Die Sozialdemokratin Frau Agnes
bean=
tragte, die Angelegenheit noch einmal an den Ausſchuß
zurückzuverwei=
ſen. Schließlich wandte ſich die Vertreterin der Deutſchen Volkspartei,
Frau Dr. Matz, unter großer Unruhe der Linken gegen den
Ausſchuß=
antrag, ſoweit er ein neues Fürſorgegeſetz verlangt. In der
Abſtim=
mung wurde aus der Ausſchußentſchließung nur der Teil angenommen,
der eine Denkſchrift verlangt. Die Forderung eines neuen
Fürſorge=
geſetzes wurde gegen die Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten
und Kommuniſten abgelehnt. Die Stimmenverteilung bei dieſer
Ab=
ſtimmung geb den Kommuniſten Anlaß zu Rufen: „Der
Beſitzbürger=
hloc iſt fertig” uſw. Nachdem noch einige kleinere Vorlagen, die nur
für den Oſten von Intereſſe ſind, erledigt worden waren, vertagte ſich
das Haus auf Mittwoch, nachmittags 3 Uhr.
Der jüngſte Prager Spionageprozeß. / Sowjetruſſiſche Drohungen.
Vor der Regelung der Frage der de Zure=Anerkennung
Sowjet=
rußlands.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, Ende Januar.
Unter den vielen in den letzten Jahren enthüllten
Spionage=
affären in der Tſchechoſlowakei iſt der vor kurzem vor einem
Prager Drei=Richter=Senat zum Abſchluß gebrachte Fall Dymow
deswegen von beſonderer Bedeutung, weil er einerſeits ſogen.
„wirklich belaſtendes Material”, zutage gefördert, andererſeits
aber zugleich gezeigt hat, wie ſolche Spionggeaffären konſtruiert
werden und weil er drittens Folgen heraufbeſchwor, denen man
derzeit in Prag einigermaßen ratlos gegenüberſteht. Der Fall
Dymow verdient deswegen kurz rekapituliert zu werden, weil
damit die in den letzten Tagen von der ſowjetruſſiſchen
Ver=
tretung gegen die tſchechoſlowakiſche Regierung erhobene
Be=
ſchwerde über die ihr gegenüber im Zuſammenhang mit der
Spionageangelegenheit eingenommene unfreundliche Haltung
objektiv beurteilt werden kann. Die Sowjetmiſſion hat bei dieſer
Beſchwerde nicht unterlaſſen, darauf zu verweiſen, daß die
feind=
ſelige Haltung eines Teiles der tſchechiſchen Preſſe geeignet ſei,
die vor allem in wirtſchaftlicher Hinſicht für die Tſchechoſlowakei
günſtigen Verbindungen mit Rußland ernſtlich zu gefährden, um
ſo mehr, als auch der Mangel einer rechtlichen Sicherheit zwiſchen
Sowjetrußland und der tſchechoſlowakiſchen Republik zu einer
Einſchränkung der ruſſiſchen Handelsoperationen in der
Tſchecho=
ſlowakei führen müſſe.
Die Spionageangelegenheit, deren Aufbauſchung in der
tſche=
chiſchen Preſſe dieſe ſcharfe Erklärung des ſowjetruſſiſchen Prager
Geſandten auslöſte, ſteht, wie ſo oft ſchon bisher bei ähnlichen
Anläſſen, in keinem Verhältnis zu dem deswegen aufgebotenen
Apparat und noch weniger zu den möglichen Auswirkungen auf
handelspolitiſchem Gebiete. Ein Invalide, der als Diener bei
der erſten Prager Diviſion die Vervielfältigung von „
Garniſons=
befehlen” beſorgte, hatte ein paar Abzüge dieſer Schriftſtücke
einem tſchechiſchen Polizeiſpitzel ausgefolgt, der ihm dafür
eine Stelle als „Volkskommiſſär” nach dem kommuniſtiſchen
Um=
ſturz in der Tſchechoſlowakei verſprochen hatte. Dieſer Spitzel,
ein ehemaliger Angeſtellter des tſchechiſchen kommuniſtiſchen
Hauptorgans „Rude Pravo” namens Bartak, hatte ſich, nachdem
er ſich der Hilfe des Invaliden verſichert, der Prager
Sowjet=
miſſion für die Beſchaffung von Dokumenten und Perſonen
an=
geboten, war mit dem Sekretär Dymow dieſer Miſſion in
Ver=
bindung getreten, hatte gleichzeitig aber die politiſche Polizei von
der Verbindung des Invaliden mit dem Geſandtſchaftsſekretär
Dymow verſtändigt, als ihm verſprochen worden war, er werde
für ſeine Dienſte einen Tabakladen zugewieſen erhalten, und ſo
konnte der Angeſtellte der Diviſionsdruckerei in dem Augenblick
verhaftet werden, als er Dymow einige Schriftſtücke ausfolgte.
Unter den „Dokumenten” befand ſich auch eine Beſchreibung der
ſogen. „Janecek”=Handgranate, die ſeinerzeit in einer Prager
Gaſſe während des Transportes auf dem Wagen explodiert war
und ein paar Soldaten zerriſſen hat, und von der es übrigens
heißt, daß ihr Erfinder Janecek ſie, um ein Geſchäft zu machen,
an alle Staaten verſchickt, ein Alarmbefehl und ein Plan „
Ueber=
gang der Deutſchen über die Donau”. Auch Dymow war
zu=
ſammen mit dem Invaliden und einem bulgariſchen Studenten
feſtgenommen, aber über Intervention der Sowjetmiſſion
wie=
der auf freien Fuß geſetzt worden; er verließ, nachdem die
Sowjetvertretung ihn aus ihren Dienſten entlaſſen hatte, Prag,
während gegen die übrigen Beteiligten die Anklage wegen
Spio=
nage erhoben und mit Strafzuerkennung durchgeführt wurde.
Die nationaltſchechiſche Preſſe, vor allem die Blätter der
Nationaldemokraten, deren Führer Dr. Kramarſch ein erbitterter
Feind der Anerkennung Sowjetrußlands iſt, lief nach der
Auf=
deckung der Affäre Sturm gegen die Prager Sowjetmiſſion und
forderte mehr oder minder verblümt ihre Ausweiſung. Wenn
auch die kurz darauf erfolgte Erklärung der Sowjetmiſſion, daß
ohne Regelung der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
Ruß=
land und der Tſchechoſlowakei die bisherigen Handelsbeziehungen
ernſtlich gefährdet ſeien, nicht als direkte Antwort auf die ſehr
abſällige Kommentierung der Tätigkeit einzelner
Sowjetfunk=
tionäre durch die tſchechiſche Preſſe bezeichnet werden kann, ſo iſt
ein urſächlicher Zuſammenhang hierbei dennoch unleugbar
vor=
handen. Sowjetrußland hat ſich in den letzten Jahren als ein
guter Kunde für die tſchechoſlowakiſche Induſtrie erwieſen und
fordert dafür die de jure=Anerkennung durch Prag. Der
tſche=
chiſche Handelsminiſter hat die „ruſſiſchen Möglichkeiten” für die
Tſchechoſlowakei kürzlich als außerordentlich wichtig bezeichnet,
denn Rußland mit ſeiner 130=Millionen=Bevölkerung ſtellt mit
ſeinem immenſen Verbrauch an Induſtrieerzeugniſſen, an
tech=
niſchem Perſonal und an Kapital einen hervorragenden
Wirt=
ſchaftsfaktor dar, dem um ſo größere Bedeutung zukommt, als
durch ihn der Weg in andere, für das europäiſche
Wirtſchafts=
leben gleich erſtrebenswerte Länder führt. Wie groß der
Waren=
verkehr mit Rußland iſt, geht daraus hervor, daß durch die
ruſ=
ſiſche Regierung für das Wirtſchaftsjahr 1926/27 die Vergebung
von Aufträgen um rund 500 Millionen Tſchechenkronen allein
an die Tſchechoſlowakei geplant war. Im Wirtſchaftsjahr 1926
belief ſich der Geſamtwert der aus der Tſchechoſlowakei nach
Ruß=
land gelieferten Warenmengen auf 150 Millionen
Tſchechen=
ronen. Da für das neue Wirtſchaftsjahr die Sowjetregierung
ein ſehr reichhaltiges Inveſtitionsprogramm aufgeſtellt hat,
wür=
den diejenigen Staaten, die vom ruſſiſchen Markt ausgeſchaltet
wären, einen ſehr empfindlichen Rückgang ihrer
Exportproduk=
ion erleiden, der ſich beiſpielsweiſe für die tſchechoflowakiſche
Wirtſchaft geradezu kataſtrophal auswirken müßte. Uebrigens
hat in Prag die bloße Andeutung, die bisher der
tſchechoſlowa=
kiſchen Induſtrie zugewieſenen Rußlandaufträge würden, wenn
die Frage der de Jure=Anerkennung nicht in kürzeſter Zeit gelöſt
werden ſollte, dem Deutſchen Reiche zugewieſen,
auch diejenigen Kreiſe ſtutzig gemacht, die bisher von dieſer
An=
erkennung nichts wiſſen wollten. Die Wirtſchaftsintereſſenten
verweiſen darauf, daß die Gefahr des Kommunismus im eigenen
Land in dem gleichen Maße wächſt, wie die Arbeitsloſigkeit ſich
Nummer 26
Seite 2
Mittwoch, den 26. Januar 1927
ſteigert und daß es unzweifelhaft vorteilhafter ſei, Rußland in
ſeiner jetzigen Form anzuerkennen, als durch die Verkennung
der gegenwärtigen handelspolitiſchen Notwendigkeiten die.
Ge=
fahr des Bolſchewismus heraufzubeſchwören. Da Prag nebſtbei
ſeit Jahren in beſtändiger Fuicht vor der reichsdeutſchen
Kon=
kurrenz auf dem Weltmarkt lebt, die Zuweiſung der bisher für
die Tſchechoſlowakei beſtimmten ruſſiſchen Aufträge an die
reichs=
deutſche Induſtrie zu einer progreſſiven Lähmung des
tſchechi=
ſchen Wirtſchaftslebens führen müßte, und da außerdem die
Mehrheit der induſtriellen, volkswirtſchaftlichen und techniſchen
Kreiſe immer energiſcher die Anerkennung Sowjetrußlands
for=
dern, darf wohl damit gerechnet werden, daß ſchon in der nächſten
Zeit die jetzt wieder aufgerollte Frage der Anerkennung des
ruſſiſchen Staates endgültig geregelt wird. Dieſe Anerkennung
heißt nicht, den Kommunismus fördern; es iſt bekannt, daß in
jenen Staaten, die zu Rußland in ein geregeltes Verhältnis
ge=
treten ſind, der Kommunismus an Boden verloren hat. Die
Schaffung von Arbeitsgelegenheiten im eigenen Land als
Gegen=
pol kommuniſtiſcher und bolſchewiſtiſcher Beſtrebungen erſcheint
jedenfalls weit wertvoller als die ſpitzfindigſte politiſche
Argu=
mentation gegen die Lehren eines Lenin und eines Trotzki, weil
damit erſt die Vorausſetzungen geſchaffen werden, die notwendig
ſind zu einem Urteil darüber, ob in Ländern mit europäiſchen
Verhältniſſen die Errichtung von Räteſyſtemen wirklich im
Intereſſe beſtändiger Fortentwicklung liegen kann.
Um neun Milliarden.
Die Berhandlung vor dem Haager Schiedsgericht.
* Amſterdam, 25. Jan. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen der interprätativen Kommiſſion des
Internationalen Schiedsgerichtshofes, die gegenwärtig im Haag
tagt, werden über das Schickſal, über den Beſitz und den
Wohl=
ſtand unzähliger Auslandsdeutſcher entſcheiden, deren Eigentum
von den Alliierten konfisziert worden iſt und die noch immer auf
eine Entſchädigung warten. Daß ſie entſchädigt werden ſollen,
ſteht feſt, und Deutſchland hat ſich hierzu verträglich verpflichtet.
Die Frage lautet nur, ob Deutſchland dieſe Zahlungen aus
ſeinem eigenen Budget leiſten ſoll, oder ob ſie aus den
Dawes=
annuitäten zu beſtreiten ſind. Darüber geht der gegenwärtige
ſchiedsrichterliche Prozeß im Haag. Dabei handelt es ſich um
den Rieſenbetrag von neun Milliarden und einigen hundert
Mil=
lionen, und zwar um Gold=, und nicht um Papiergeld.
Deutſch=
land verficht die Auffaſſung, daß die Zahlungen aus den
Dawes=
leiſtungen beſtritten werden müſſen, während die
Reparations=
kommiſſion auf dem Standpunkt ſteht, daß dieſe Frage eine
interne deutſche Angelegenheit ſei, und daß ſie infolgedeſſen eine
deutſche Budgetfrage darſtelle.
Der Vertreter der deutſchen Regierung, Prof. Kauffmann,
hat in ſeinem Plaidoyer ausgeführt, die Alliierten hätten
deut=
ſches Eigentum unter dem Titel gewiſſer Entſchädigungen
be=
ſchlagnahmt. Nach dem allgemein geltenden Recht wären ſie
verpflichtet geweſen, die deutſchen Staatsangehörigen hierfür zu
entſchädigen, ebenſo wie auch Deutſchland ſich für verpflichtet
hält, die alliierten Untertanen für die durch Deutſchland
vor=
genommenen Konfiskationen ſchadlos zu halten. Hier ſpiele
aber die Neparationsfrage hinein. Die Werte des
beſchlag=
nahmten Eigentums bildeten gewiſſermaßen einen Vorſchuß an
die von Deutſchland zu leiſtenden Reparationszahlungen. Vom
deutſchen Standpunkt aus ſei damit nur ein Wechſel in der
Per=
ſon des Gläubigers eingetreten, da anſtelle der Alliierten die
von der Konfiskation betroffenen deutſchen Staatsangehörigen
getreten ſeien. Für die Alliierten bedeute die Beſchlagnahme
eine ſchnelle Befriedigung ohne Geldübertragung in
auslän=
diſcher Währung; für das Deutſche Reich bedeute ſie den
Auf=
ſchub einer Zahlungsverpflichtung und eine Zahlung an die
Alliierten auf dem Wege einer Zahlung an einen Dritten. Die
Wegnahme deutſchen Eigentums befriedige zwar den alliierten
Bläubiger, ſie entlaſte jedoch nicht den Schuldner, dem ſie nur
einen anderen Gläubiger gegenüberſtelle. Dieſe Zahlungen
bil=
den demnach einen integrierenden Beſtandteil der
Dawesannui=
täten, da ſie indirekt eine Zahlung an die Alliierten darſtellen.
Der gegneriſche Standpunkt wurde am Samstag von John
Fiſher=Williams in einer fünfſtündigen, ausführlichen Erklärung
dargelegt, die darin gipfelte, daß die Entſchädigungen für das
konfiszierte Eigentum eine von Deutſchland übernommene
pri=
vate Verpflichtung ſei, die mit den Dawesannuitäten nichts zu
tun habe. — Die Kommiſſion des Haager Schiedsgerichts wird
vorausſichtlich ihre Entſcheidung erſt im Laufe dieſer Woche
fällen. Es iſt ein Fall von allererſter völkerrechtlicher Bedeutung,
der hier zur Entſcheidung ſteht. Die enorme Höhe des Objekts
beweiſt allein, um was es geht. Daneben wird die Entſcheidung
der Kommiſſion aber auch darum von allergrößter Bedeutung
ſein, weil es ſich um eine Reparationsſtreitigkeit zwiſchen
Gläu=
biger und Schuldner handelt, die der machtpolitiſchen Preſſion
entzogen und für die eine objektive juriſtiſche Löſung gefunden
werden ſoll.
Vom Tage.
Der Hauptausſchuß der Notgemeinſchaft der deutſchen
Wiſſenſchaft tritt am 29. Januar in Karlsruhe zu einer Sitzung
zuſammen.
In der Oſterwoche, und zwar vom 14. bis 19. April findet in Köln
der 16. Deutſche Eſperanto=Kongreß ſtatt.
Der Belgraderdeutſche Geſandte Dr. Olshauſen, reiſt
am Freitag zwecks Berichterſtattung nach Berlin ab.
Die Sowjetregierung erwägt die Entſendung ihres
bisherigen Botſchafters in Tokio, Kopp, auf den Londoner
Poſten.
Der rumäniſche Unterſtaatsſekretär der Finanzen, Manoileſcu
iſt mit einer zahlreichen Delegation, für die Aufnahme der
italieniſch=rumäniſchen Handelsvertragsverhand=
„
Der fasciſtiſche Lokſpitzel Canovi iſt am Montag in
Begleitung von zwei Sicherheitspoliziſten von Nizza nachder
italie=
niſchen Grenze abgeſchohen worden.
Ricciotti Garibaldi hat an den Präſidenten der Republik
einen Brief geſandt, worin er mitreilt daß er ſowie ſeine drei
Brüder Giuſeppe Sante, und Menotti ſich entſchloſſen hätten,
die ihnen während des Krieges verliehene Ehren
legion wieder an den franzöſiſchen Staat
zurückzu=
geben, als Proteſt gegen die Verurteilung Ricriotti Garibaldis.
In politiſchen Kreiſen erwartet man, daß die Miſſion des
Nachfolgers des jetzigen italieniſchen Botſchafters
in Paris Baron Avezzana, nurvonkurzer Dauer ſein werde,
da der Poſten endgültig mit dem derzeitigen italieniſchen Finanzminiſter
Graf Volpi beſetzt werden ſoll.
Das engliſche Foreign Office wird ein Weißbuch herausgeben, das
weitere Dokumente über die italieniſch=engliſchen
Wirt=
ſchaftsabmachungen betreffend Abeſſinien enthält
In einer in der Stadt Mexiko veranſtalteten Maſſenver
ſammlung der Arbeiterorganiſationen wurde zur
Unterſtützung der Politik des Präſidenten Calles gegemüber dem
Imperialismus der Vereinigten Staaten aufgefordert.
Im Laufe des Februar werden drei amerikaniſche
Panzer=
kreuzer im Hafen von Piräus einlaufen, um der griechiſchen
Kriegsmarine einen Beſuch abzuſtatren.
Der Auswärtige Ausſchuß des Repräſentantenhauſes hat eine Ent
ſchließung angenommen, in der gefordert wird, daß die Vereinigten
Staaten gegenüber China unabhängig von anderen Staaten
handeln ſollen.
Die auſtraliſche Arbeiterunion beſchloß, unverzüglich
einen Feldzug gegen die Intervention in China zu
er=
öffnen, um die Entſendung auſtraliſcher Truppen oder auſtraliſcher
Kriegsſchiffe nach China zu vereiteln.
Nach Meldungen aus Hongkong iſt dort der franzöſiſche
Konſul von chineſiſchen Streitkräften gefangen ge
nommen worden. Er wurde wieder auf freien Fuß geſetzt,
als er die Verſicherung abgab, daß er die Konzeſſionsgrenze nicht
ver=
laſſen werde.
Die Deutſchen=Ausweiſungen
aus Oſi=Oberſchleſien.
Deutſche Vorſtellungen in Warſchau.
Die Reichsregierung hat den Geſandten in Warſchau
ange=
wieſen, wegen der Ausweiſung von vier Deutſchen aus
Oſtober=
ſchleſien ernſte Vorſtellungen zu erheben und darauf hinzuweiſen,
daß derartige Vorfälle, nichi geeignet ſeien, die Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und Polen freundlicher zu geſkalten und
vor allem die ſchwebenden Verhandlungen über einen Handels=
und Niederlaſſungsvertrag zu fördern. Aehnliche Vorſtellungen
hatte bereits der deutſche Konſul in Kattowitz beim
oberſchleſi=
ſchen Wojewoden unternommen, die jedoch angeſichts der
Hal=
tung dieſes Herrn vollſtändig ergebnislos verliefen. Fährt die
polniſche Regierung fort, dauernd der Reichsregierung Anlaß zu
Klagen und Beſchwerden zu geben, dann iſt anzunehmen, daß
eines Tages der Völkerbund angerufen werden wird. Falls das
nicht hilft, wird die deutſche Regierung wohl keinen Wert darau
legen, mit Polen die diplomatiſchen Beziehungen aufrecht zu
er=
halten.
Die Wirtſchaftliche Vereinigung beteiligt ſich
nicht an der Regierung.
Die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftlichen Vereinigung
be=
ſchäftigte ſich in ihrer heutigen Fraktionsſitzung mit der Frage
der Regierungsbildung und nahm den Bericht ihrer Mitglieder
Drewitz und Alpers über die Verhandlungen mit Dr. Marx
ent=
gegen. Die Fraktion hält an dem bisher eingenommenen
Stand=
punkt feſt, daß ſie die Beteiligung an einer Regierung ablehnen
müſſe. Sie will dem Kabinett der bürgerlichen Parteien mit
wohlwollender Neutralität gegenüberſtehen und es unterſtützen
ſo lange die Regierung den Forderungen des Mittelſtandes
Rech=
nung trägt.
Der Riß in China.
Die Ausſchaliung der Nuſſen.
Von unſerem (D)=Korreſpondenten.
London, 25. Januar.
Die Blätter ſind voll von den Nachrichten über den Aufbau
der britiſchen Macht in China und andererſeits über die
Aus=
dehnung der antibritiſchen Bewegung. Es ſind
aber wieder einmal die gewiſſermaßen ſtiefmütterlich behandelten
Nachrichten, welche die meiſte Beachtung verdienen. In
chine=
ſiſchen Kreiſen verfolgt man mit größtem Intereſſe, wie zwiſchen
den Nationaliſten und ihren Sowjetfreunden ein kleiner, aber
anſcheinend recht tiefer Riß zu klaffen beginnt. Wenn man vor
Weihnachten chineſiſchen Politikern gegenüber auf das
Bedenk=
liche der engen Verbindung der Nationaliſten mit den Emiſſären
aus Moskau hinwies, erhielt man zur Antwort, daß ſich das
Verhältnis mit den weiteren Erfolgen der Nationaliſten, d. h. je
weniger dieſe die Moskauer nötig haben würden, ganz von ſelber
automatiſch regeln werde. Aber je mehr die Leiter der ruſſiſchen
Propaganda ſich in ſelbſtändiger Aktion emanzipierten, je
weni=
ger ſie ſich an ein geſchloſſenes Zuſammenarbeiten mit der
natio=
nalen Oberleitung hielten, um ſo mehr lockerten ſich die Bande.
Jakob Borodin, alias Mr. Brown, hat ſchon zur Evidenz
be=
wieſen, daß er an den Freund des „chriſtlichen” Generals Feng,
Herrn Karakhan, bei weitem nicht heranreicht. Und von ſeinem
militäriſchen Kollegen, dem General Gallent, braucht man in
dieſer Beziehung erſt gar nicht zu reden. Aber allerdings iſt
auch das Verhältnis ſchon ein ganz anderes geworden, wie
zwi=
ſchen Feng und Karakhan. Damals war Moskau der leitende.
beherrſchende Teil. Jetzt müßte ſich Herr Brown oder Braun
jeder taktiſchen Bewegung Tſchens anſchmiegen. Aber er iſt
dieſem durchgegangen und hat auch den General Gallent
be=
wogen, aus dem Truppen=Hauptquartier nach Hankau zu eilen,
um ihn (Borodin) als Mob=Redner zu unterſtützen. Das hat
andererſeits den General Tſchiang bewogen, ebenfalls nach
Han=
kau zu kommen. Dort hat dann ein Minenkrieg eingeſetzt, der
an Erbitterung nichts zu wünſchen übrig ließ. Tſchen, der zuerſt
Neutralität beobacktete, konnte ſich jedoch ſchließlich nicht der
Tatſache verſchließen, daß der Generaliſſimus der Südarmee,
von dem letzten Endes der tatſächliche weitere Erfolg abhängt,
das letzte Wort haben muß. Wenigſtens ſcheinbar. Aber wenn
auch formell die Südregierung aus dem Mobbereich nach
Nant=
ſchang verlegt werden ſollte, Bureaus der wichtigſten Miniſterien
werden doch mit Tſchen und Borodin in Hankau bleiben. Die
Ruſſen ſind jedoch immerhin aus der Beeinfluſſung der
Armee=
oberleitung ausgeſchaltet, und Tſchiang hat die Genehmigung
rhalten, die Offenſive gegen Sun, der Ningpo in voriger Woche
beſetzen konnte, aufzunehmen, während die Ruſſen die
Konſo=
lidierung in Mittel=China als das erſte Erfordernis hinſtellten,
Mit der Vereinigung der Südarmee mit dem General Feng ſieht
es daher gar nicht gut aus. Feng iſt nicht viel über die
Nord=
weſtecke von Honan hinausgekommen. Honan ſelbſt hat in dem
langen Bürgerkriege ſchon faſt das Unmögliche an Erſchöpfung
aushalten müſſen. Wu Pei=fu ſteht mit bisher treu gebliebenen
Truppen nahe der Nordgrenze an der Hankau-—Peking=Bahn,
mit vorgeſchobenen Abteilungen öſtlich von Honan in einer
Flankenſtellung zum Vormarſch Fengs, anſcheinend ſtark genug,
um einer von Hankau aufgebrochenen Abteilung die Zähne zeige
zu können, wenn ſich ſeine Unterführer nicht wieder beſtechn
laſſen. Dieſe Abteilung, auf deren Entſendung Borodin mit
hingewirkt hat, wird jedoch Tſchiang bei ſeinem beſchlöſſenen
Vorgehen gegen Sun fehlen. Borodin wäre ja nichts
willkom=
mener, als ein Sieg Tſchiangs, ſo daradox es klingt. Die
Süd=
armee ſoll freilich ſiegen, aber nicht durch ihn, der der Ruſſen
Mob=Taktik völlig durchſchaut hat.
Eine meikwürdige Begleiterſcheinung des Kampfes, den
Tſchen mit allen Mitteln führt, iſt ſein „Korrigieren” der
Kabel=
gramme, das er duich ſeine vertrauten Angeſtellten nicht nur an
Preſſetelegrammen, ſondern, wie jetzt entdeckt wurde, auch an
Dienſttelegrammen ausführen läßt. Es kommen
Verſtümme=
lungen und abſichtliche Verzögerungen der Uebermittelung des
Kabelverkehrs zwiſchen O’Malley und Lampſon einerſeits und
zwiſchen Hankau, Schanghai und London andererſeits vor.
Nach=
dem dieſe Machenſchaften aufgedeckt ſind — O’Malley iſt übrigens
in bolſchewiſtiſchen und anderen Künſten dieſer Art zu
gründ=
lich erfahren, um ſich durch „verbeſſerte” Inſtruktionen täuſchen
zu laſſen —, ſind ſichere, wennſchon zeitraubendere Umwege für
die Uebermittelung wichtiger Anweiſungen und Berichte zur
Anwendung gekommen.
*Spoxt und Geſellſchaft in St. Morit.
Von Kaſimir Edſchmid.
St. Moritz iſt unvergleichbar in der Vielfalt der
Möglich=
keiten, durch die eine grandioſe Natur ſich mit ſportlichen und
geſellſchaftlichen Wünſchen miſcht.
Das nuanciert ſich bis in die Gewohnheiten, der Hotels.
Während man im Grand und Palace ſehr ſpät diniert, weil man
nachts und mittags tanzt und nach dem Tee ſchläft, nimmt man
im Suvrettahouſe das Eſſen um acht Uhr in der Regel, im
Carl=
ton und Kulm etwa um neun. Das hängt von den Sports ab,
welche die Gäſte treiben oder nicht treiben. Seltſamerweiſe läßt
ſich auch dies ziemlich nach den Hotels nuancieren, und ſo richten
ſich die Formen des täglichen Lebens danach.
Wer morgens Schlittſchuhe läuft und mittags ſpäzieren
geht, kann ſich einrichten, wie er will. Eine große Skitour, die
in zweitauſend Meter Höhe den Körper ſchwer ſtrapaziert,
er=
fordert ein paar Stunden Schlaf nach dem Tee. Auch für jedes
Alter und jede Konſtitution bietet ſich ein Sport, da jedes Hotel
eine Eisbahn hat, die, mit muſtergültiger Auſmerkſamkeit
ge=
pflegt, in der Tat wie Metall glänzt.
Der Lieblingsſport älterer Herren, die in ihrer Jugend
viel=
leicht kühner waren, iſt das Curling. Die tiefſinnige
Verbiſſen=
heit, mit der ſie, Beſen in der Hand und wiſchend, vor ihren
Geſchoſſen hertanzen, iſt äußerſt amüſant. Dicht daneben liegr
ſtets der Jahrmarkt der Eitelkeiten, wo die Unſportlichen ſich
auf Schlittſchuhen „bewegen” und die Künſtler und Beſeſſenen
ſich prodnzieren. Ich finde das Eislaufen bei Damen ſelten und
höchſtens bei ſehr kühnen Sprüngen ſchön, bei Männern
lächer=
lich. Die ewige Angſt, nicht in ſchöner Balance zu liegen, gibt
den preziös geſtellten Armen und Beinen den Ausdruck
atem=
loſer Komik. Die Frau iſt körperlich immer eitel und daher
natürlich in ihrem Theater. Der Mann iſt immer voll
Hem=
mungen in ſeiner Eitelkeit und daher raffiniert ölig. Dieſes
eine, ewvig ausgeſtreckte Bein, dieſe Arme, die ſchweben ſollen,
aber eine mißglückte Umarmung andeuten, ſind teufliſch grotesk.
Es gibt natürlich Meiſter, wie Mégroz, deren Eleganz aus
der männlichen Kraft ihrer Bewegungen kommt, aus ihrer
prä=
ziſen Fitheit. Auch Tennisſpielerinnen ſind angenehme
Eiskünſt=
lerinnen, weil ſie von dieſem Sport her gewiſſe klare Bewegun
gen haben. Immerhin ſchätze ich privat dieſe Eisexerzitien
nich=
höher als irgendeine Zirkusnummer. Nicht übel gemacht. Aber
unangenehm. Und bei Gott kein Sport. Eislauſen auf langen
Strecken, über ein Haff oder einen Strom hinauf entſpricht mehr
der Einſtellung, die ich zu Sport habe.
Das Bild ändert ſich auch ſofort, wenn Eishockey geſpielt
wird, wo gekämpft und nicht zur Schau geſtellt wird. Kein
ſport=
licher Kampf iſt ſo apart als Anblick wie ein Match zwiſchen gut
klaſſierten Hockeymannſchaften auf dem Eis. Von der Eleganz,
mit welcher gelaufen wird, kombiniert wird und geſtoßen wird.
ja ſelbſt von der Blitzhaftigkeit, mit welcher die Parteien ſich
durchdringen, auflöſen und das Bild traumhaft verwiſchen und
verſchieben, iſt ſchwer eine Vorſtellung zu geben.
Der große See, in dem im Sommer geſegelt wird, iſt
voll=
kommen zugefroren. Auf ihm finden die großen Pferderennen
ſtatt. Wer auf der Schneepiſte Gäule noch nicht hat leufen ſehen,
kommt auf ſeine Koſten, denn das Bild, zumal in dem
phanta=
ſtiſchen Gebirgsrahmen, iſt toll. Amüſanter iſt es, von Kulm
aus die Sache von hoch und weit her zu beſichtigen, wo die
ein=
zelnen Nennen klein wie beim automatiſchen Pferdchenſpiel über
die weiße Fläche vorrücken.
Die aus der Ebene heraufgeſchafften Tiere vertragen
übri=
gens die Luft ſchlecht. Selbſt der elaſtiſchere Menſch muß ſein
Herz trainieren, die ewig animierende und maſſierende Luft
dieſer elektriſchen Höhe zu ertragen, die den Schlaf faſt
über=
flüſſig macht. Sehr hübſch ſind um das Oval des Sees die
Skijöring=Rennen.
Skijöring wird übrigens auch hinter einem Motor gefahren,
der das ganze St. Moritzer Tal mit einem dumpfen Murren
ausfüllt. Eine ſehr ſchöne Partie iſt immer, nach einer Skitour,
an ein friſches Pferd angeſeilt, Skijöring zurückzufahren, oder
ein Morgenausflug, angeſeilt auf Skiern an eine trabende
Rei=
terin. Man kann weit über Pontreſina, Samaden hinaus oder
Silvaplana=Maloja.
Von der Halle des hochliegenden Carlton, deren breite
Fen=
ſter faſt den ganzen St.=Moritz=Komplex umrahmen, hat man
oft den Anblick eines Flugzeugs, das zwiſchen den phantaſtiſch
abendroten Gletſchern und Bergzacken Looping the Loop macht.
Das kleine. Ding hat Skier zum Anlauf und ſcheint manchmal
infolge der Luftſpiegelung die irrſinnigſten Abfahrten auf
un=
paſſierbaren Hängen zu machen.
Erlebt man den Rhythmus, mit dem die großen Creſta= und
Togbahnen noch nach Celerina laufen, die Kapellen auf
allen Eisplätzen ſpielen, und die Schlitten herumjagen, ſo verſteht
man, warum in der ganzen Welt St. Moritz geliebt wird. Es
iſt eine Mode, die ſelbſt in ihren Auswüchſen gerechtſertigt wver
den kann. Ich finde viele Winterorte reizvoller. Flektriſcher,
menſchlicher, vielſeitiger allerdings gibt es wohl kaum welche.
Selbſt wenn man von den vielen Uebertreibungen bom ewbig
blauen Himmel, der Wärme, der Geſundheit der Luft und den
ſtetig guten Schneeverhältniſſen abſieht. In manchen Wintern
iſt es während der Hauptſaiſon wenig warm, ſtark windig, oft
bedeckt und höchſt grippös. Selbſt der Schnee iſt oft ſchlecht.
Unvergleich ſind vor allem die Rieſentouren mit Skiern, die
St. Moritz ermöglicht, unvergleichlich ſind die Creſta= und
Bobſleighbahnen, während die Julierſpringſchanze viel zu ſteil
iſt, um beſonders ſchöne Weitſprünge zu geſtatten. Dieſe
hoch=
alpinen Skitouren haben ſelbſt für denienigen zauberhaften
Reiz, der halb Europa durchikiert hat. Wochenlang bietet jeder
Tag eine andere Tour und ein anderes Terrain, anderen Schnee,
andere Technik. Bei den meiſten kann man die Führer nicht
ent=
behren, die reich werden, indem ſie dabei ihre eigene Leidenſchaft
erfüllen, ein idealer Beruf.
Ich hatte einen Führer zeitweiſe, der den General Bruce
kurz vorher zum Training geführt hatte, ehe er zum Moumt
Evereſt fuhr. Uebrigens gibt es nicht allzu viele Skifahrer in
St. Moritz, da das zahlreiche neue Publikum erſt lernt, die
Eng=
länder ſich mehr für Bob und Skeleton intereſſieren, und
die=
jenigen, die jede Nacht an die Knöchel der Damen gebundene
Ballons beim Tanz zu zertreten ſich beſtreben, höchſtens zum
Schlittſchuhlauf noch Kraft beſitzen.
So ſehr dieſe hohe, überaus trockene Luft animiert, ſo ſehr
zehrt ſie auch. Die Trockenheit iſt ſo enorm, daß viele Beſuchek,
die Sport machen, beſonders Holländer, Halsſchmerzen bekommen.
Den Nebelatmern ſpringt die Gurgel auf.
Während man beim Bob nur die blitzhafte, aber raſende
Gefahr ſpürt, erlebt man auf den Skiern noch jene Schauer, die
aus der Urzeit ſtammen.
Von der Diavolezza oder der Bovalhütte über den
Morte=
ratſch=Gletſcher abzufahren, bedeutet eine Fahrt mit
Schnellzuge=
geſchwindigkeit um ein ungeheures Terrain von Eisobeliſken, die
dreißig Meter hoch blau blitzen und ſo dicht zuſammenſtehen, daß
ſie aus der Entfernung wie eine Rieſenwabe ausſehen. In die
Spalten, die, mit Schnee gefüllt, oft wenige Meter rechts und
links liegen, ſtürzen jede Saiſon einige Leute, die naiv oder fregl
genug ſind, ohne Führer zu fahren.
Drei Viertel alles Heldentums iſt Dummheit kleiner Lemie
oder Geckerei.
Man ließ damals Bergführer bis 190 Meter in die Spalteln
um nach vier Leuten zu ſuchen. Umſonſt. Später ließ man
dann eine große Kaſſette mit den Namen in die Spalte, die nag
etwa 40 Jahren im Tal mit den Leichen herauskommen wird.
Der Eletſcher wächſt nach unten, wo er abgetaut wird, zm ½
erreichen die Leichen die Erde wieder.
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Homedtenoer die ſrangenſcheumängiage.
Sowſeiruſſiſche Propaganda in China.
IMTärungen Poincarés vor der
Finanz=
kommiſſion der Kammer.
EP. Paris, 25. Januar.
Boincaré gab vor der Finanzkommiſſion der
Kam=
eine eingehende Darſtellung der franzöſiſchen
ianzlage. Ausgehend vom Stand der Finanzen am
ge. der Bildung ſeiner Regierung, d. h. am 94. Juli
5. der aus früheren Erklörungen des
Miniſterprä=
uren hinreichend bekannk iſt, ſchilderte er die ſeit
gü=ſt und September erzielte Beſſerung der Finanzen.
ſchen Bons der Nationalen Verteidigung betrug
EEmiſſionsüberſchuß über die Rückzahlungen im
ginſt 1340 Millionen und im September 338
Mil=
nmn. Die Budgetausgaben ſeien durch die Eingänge
den direkten Steuern hinreichend gedeckt. Die
hä hung des Franken auf dem Wechſelmarkt
ermög=
ze es dem Schatzamt, die zur Bezahlung der
zeren Schuld erforderlichen Deviſen unter weniger
ganſtigen Umſtänden als früher zu beſchaffen.
liee Zahlungen des Schatzamtes.
Das Schatzamt habe an das Ausland
irende Zahlungen geleiſtet: Am
uud 25. Auguſt 3,5 Millionen Pfund an die Bank
England, am 15. September 3,5 Millionen Pfund
Das Britiſche Schatzamt am 17. September
Millionen uruguayiſche Peſos an Uruguay. — „Die braven Sowjet=Leute führen den
s Schatzamt verſehe ferner den Zinſendienſt der chineſiſchen Arbeiter im ſicheren Hafen”.
hasen Schuld, der etwa 1,7 Millionen Pfund und
ürten Vorſchüſſe der Bank von Frankreich ſeien am
deſem Zeitpunkt habe das Schatzamt bei der Bank
FFrankreich ein Guthaben von 1850 Millionen
rig en.
*Die Emiſſionsüberſchüſſe der Bons der
Nationalen Verteidigung
ſocer 3 Milliarden Bons durch Umtauſch in durch das Tabak=
D ſcaß ſie zur ferneren Konſolidierung Bons mit zweijähriger
ſmang der direkten Steuern und den Mehrertrag aus den
Tarif=
tnungen ſo gebeſſert, daß das Schatzamt ſich mit Leichtigkeit aller
hu ungen erforderlichen Summen. Die einzige Emiſſion des Schatz=
4Sy abe von zehnjährigen Bons geweſen, durch deren Ertrag die Nück= ſtabiliſieren.
Un ng der am 1. Februar verfallenden Bons im Betrage von
5! Millionen Franken geſichert werden ſolle. Daran anſchließend gab
Miniſterpräſident einen
untergebrachten Eiſenbahnanleihen:
ingeicher Auslandsgläubiger ein einziger Gläubiger, das Schatzamt, die Deviſenreſerve zu ſtärken.
raxken. Andererſeits habe das Schatzamt die erhaltenen Deviſen zur
Der Glanz dieſer Gletſcherfahrt durch den Wald aus blauen
v ſpektralen Blitzen iſt eine wilde Sache. Das Fextal, wo
rei: Maloja ſchon Italien liegt, iſt dagegen die reine Idylle.
X5Fahrt über Muottas—Muraigl iſt nur bei Neuſchnee zu
nhen. Hier ging 30 Meter vor unſerer Kolonne, die aus guten
Eſern beſtand und ſehr international gemiſcht war, ſeitlich
nei einem ungeſchickten Fahrer ein Schneebrett los. Plötzlich
re auf 300 Meter Breite der ganze Schneeabhang mit dem
Am hinunter. Es war buchſtäblich nichts zu machen, als ihn
gen zu laſſen und hinunter zu telephonieren. Das
Schnee=
htt war ſo tief abgefahren, daß man nichts mehr von ihm ſah.
& Burſche war übrigens zufällig auf der Oberfläche der Lawine
Alieben und blieb am Leben.
Da nach Neuſchnee dieſe wundervolle Partie von allen
Ken=
m beſucht wird und zuerſt eine Kammwanderung nötig iſt,
tfem die Kolonnen der einzelnen Partien in einer langen
elnnge zuſammen, wenn ſie aus der Zahnradbahn heraus ſind.
2 fſieben Sprachen der Welt vermiſchen ſich, und aus der
Ent=
fnunng ſieht dieſer glänzende Zug aus wie eine wandernde Linie
h ſarbigen und ſchnatternden Papageien, ehe ſie ſich auflöſen
nn den Schlußfahrten zu fliegen beginnen.
2Oen tiefſten, ja faſt grauſamen Eindruck machen die Touren
mJulierpaß aus. Hier iſt nicht die romantiſche Formation,
ſche Gebirge aus Eis aufſchießen läßt, ſondern jene Monotonie,
daurßerordentlich iſt und in ihrer ungeheueren Einſamkeit und
ſen großen, aber flachen Modellierungen ebenſogut ein Stück
Irs ſein könnte. Ich habe hier viele Touren gemacht.
Man muß ſtundenlang vorher Schlitten fahren auf einem
Bſteig, ehe man an das Hoſpiz kommt, wo man ſtartet, und ein
ſer. Wind hat einem jedesmal durchbohrt. Einmal traf ich auf
dei, wenig beſuchten Partie Engländer, die von Lenzerheide
lein und auf Empfehlung Henri Hoeks über den Piz direkt nach
a Suvretta=Tal wollten, was an dem Tag ohne Führer nicht
anm. Henri Hoek, der in Lenzerheide reſidierte, halb Engländer,
bdHolländer, ein großer, eleganter Gentleman, hat den erſten
eliſ chen Skiklub geründet und nach Norwegen geführt, und
egies Entzückende in deutſcher Sprache über den Skiſport
ge=
ſieſben.
Eicin anderes Mal kam durch den Paß wie durch eine
Schnee=
ate, der Herzog von Alba mit einer ſpaniſchen Clique. Beim
an, wie bei der Abfahrt nach dem Hoſpiz war es mir immer,
45h. dieſen Paß könne, ohne daß man mit der Wimper zucke,
Rnſibal mit Elefanten heraufrücken,
Für Rußland.
Gegen England.
„Der engliſche Imperialismus erwürgt
den chineſiſchen Arbeiter”.
5 EMillionen Dollar erfordere. Die Ende Juli be: Mit derartigen Flugzetteln, die in vielen Millionen Exemplaren unter den chine=
SSeptember vollſtändig zurückgezahlt worden, und ſiſchen Arbeitern verbreitet werden, ſucht Sowjetrußland in China Stimmung zu
machen.
ailken beſeſſen. — Durch die ſeit dem 1. Oktober aufgenommene hätten die Folge, daß das Schatzamt in den erſten Monaten dieſes
ſſtigkeit der Tilgungskaſſe ſei die Lage weiter gebeſſert Jahres einen Ausfall an Budgeteinnahmen habe. Um dieſen
vorüber=
gehenden
Mangel im Gleichgewicht
auszugleichen habe man vom 1. Januar 1927 an die Ausgabe von
ge=
wöhnlichen Schatzſcheinen, die bis zur Höhe von 5 Milliarden geſetzlich
erlaubt ſei, wieder aufnehmen müſſen. Zwiſchen dem 1. und 22. Januar
ry gen im Oktober 1926 2062 Millionen, im November 2609 Mil= ſeien 797/4 Millionen Franken ausgegeben worden. Seit dem 1. Januar
num und im Dezember 537 Millionen Franken. Nach einem Ueber= habe ſich auf Grund dieſer Emiſſion die Lage des Schatzamtes weiter
Ɨſüber die von der Regierung oder der Kaſſe ergriffenen Maßnahmen, gebeſſert. Am 31. Dezember 1926 belief ſich der Spielraum der
Vor=
insherabſetzungen Einſtellung der Ausgabe kurzfriſtiger Bons uſw., ſchüſſe auf 1 Millande Franken, während er heute 3½ Milliarden be=
4. der Miniſterpräſident darauf hin, daß die Kaſſe außerdem im trage. Das Schatzamt werde ferner zu einer Emiſſion von Schatzſcheinen
mit 15 jähriger Laufzeit ſchreiten, um die am 25. September fällig
wer=
ropol garantierte Wechſel mit 40jähriger Laufzeit konſolidiert, denden Bons des Jahres 1922 einlöſen zu können.
Miniſterpräſident Poincaré ſchloß ſeine Erklärungen mit dem
Hin=
uiseit eingeführt habe. Die Lage des Schatzamtes habe ſich durch den weis darauf, daß die Beſſerung im Auslande noch ſtärker ſei. Während
die früheren Anleihen zu 94, 95 und 95½ hätten begeben werden müſſen,
ſte— öffentlichen Verpflichtungen entledigen konnte und darüber hin= werde die in einigen Tagen in der Schweiz zur Auflage kommende neue
Sedeutende Guthaben in ausländiſchen Deviſen im Auslande anzu= Anleihe zum Kurſe von 91, ausgegeben werden. Ihr Ertrag
ver=
nmeln vermochte. Nicht nur ſei eine den Morganfonds ſchaffe dem Schatzamt neue Mittel, ohne die Fffentliche Schuld zu
ver=
mehren, da die Operation ermögliche, früherk Vorſchüſſe
zurückzube=
er ſteigende Reſerve geſchaffen worden, ſondern das zahlen. Das Schatzamt habe ſeit Beginn dieſes Jahres keine
Deviſen=
hasamt beſitze auch ſchon die im Jahre 1927 für ſeine ausländiſchen käufe mehr vorgenommen. Die Bank von Frankreich habe ſeit dieſer
atus für den inneren Markt ſei die Anfang Dezember vorgenommene Zeit die Kontrolle des Wechſelmarktes übernommen, und es ſei ihr
ge=
lungen, den Kurs auf ungefähr 122 Franken für das Pfund zu
Poincaré nicht Herr der Ereigniſſe.
Wir erfahren noch weiter zu der heutigen Finanzdebatte, daß Abg.
elserblick über die in der Schweiz und Holland / Vineent Auriol, als Poincaré ſeinen Bericht beendet hatte, die Frage
an den Miniſterpräſidenten ſtellte, welche Politik er in Zukunft
befolgen wolle, die der Aufwertung oder die der
Stabili=
ſierung? Poincaré entgegnete: „Es fällt mir ſchwer, dieſe Frage zu
brember 1926: Emiſſion einer Anleihe von 60 Millionen Schweizer beantworten. Ich kann nicht ſagen, ob ich für eine Aufwertung oder
arcken in der Schweiz für die franzöſiſchen Staatsbahnen; Oktober für eine Stabiliſierung bin. Aber wenn man wiſſen will, ob es meine
6. Emiſſion einer Anleihe von 30 Millionen Gulden in Holland für Abſicht iſt, den Frankenkurs noch weiter zu ſteigern, was bedeutende
irranzöſiſchen Staatsbahnen; „November 1926: Emiſſion einer An= Nachteile für Handel, Induſtrie und Arbeiterſchaft nach ſich ziehen
hel von 75 Millionen Gulden für die elſaß=lothringer Bahnen in der würde, ſo kann ich verſichern, daß ich im Einvernehmen mit der Bank
onh eiz: „Dezember 1926: Emiſſion einer Anleihe von 25 Millionen von Frankreich alles tun werde, um den Pfundkurs auf 122—123 zu
Uyen in Holland. Dieſe Anleihen hätten keine Vergrößerung halten. Aber ich bin nicht Herr der Ereigniſſe.” Zu der
r Staatsſchuld mit ſich gebracht, da die Eiſenbahn=Geſell= Frage der Goldausfuhr erklärte Poincaré, das von der Bank
tien dem Schatzamt aus dem Ertrag der Anleihen die ſeit 1920 be= von Frankreich angekaufte Gold im Werte von rund 20 Millionen
Dol=
ilnen Vorſchüſſe zurückzuerſtatten hätten. Es ſei alſo nur an Stelle lar ſei ausgeführt und an amerikaniſche Banken verkauft worden, um
Auf die Frage, wann das Schuldenabkommen von
ſchu ahlung kurzfriſtiger ausländiſcher Schulden verwendet. Schließlich Waſhington ratifiziert oder zur Erörterung
ge=
bel der Staat zum erſten Male ſeit Ende 1921 der Bank von Frank= ſtellt würde, erwiderte Poincaré, er verfüge über genügend Mittel,
chr 2 Milliarden Franken zurückzahlen können. Damit ſei automatiſch um die Zeit für Frankreich arbeiten zu laſſen. Jeder
Worſchußgrenze von 38½ Milliarden auf 36½ Milliarden herabge= Tag enthebe Frankreich mehr der Notwendigkeit, das Abkommen zu
ja worden. Die Regierung beſchäftigte ſich ferner damit, dem Schatz= ratifizieren, und Frankreichs Lage gegenüber den Vereinigten Staaten
aſfür den Beginn des Jahres 1927 die erforderliche Elaſtizität zu ſei heute bedeutend günſtiger als vor einem halben Jahr. Vor allem
ſſtuaffen. Die normalen Friſten für die Eingänge der direkten Steuern, ſeien die Vereinigten Staaten weniger anſpruchsvoll geworden, ſeitdem
Der Büßer von Canoſſa.
Zur 850. Wiederkehr des Canoſſa=Tages
Heinrich TV.
(Figur aus dem Tympanon der „Gnadenpforte” des Bamberger Domes.)
Am 25. Januar waren 850 Jahre vergangen, ſeitdem Kaiſer
Hein=
rich IV. barfuß im Burghof von Canoſſa erſchien, um von ſeinem
großen Gegner Papſt Gregor VII. die Losſprechung vom Bann
zu erwirken. Mit dieſem geſchichtlich höchſt bedeutungsvollen
Ereignis erreichte das Ringen zwiſchen dem mittelalterlichen
Kaiſertum und Papſttum ſeinen Gipfelpunkt.
Seite 3
ſie erfahren hätten, daß ſchwediſche Banken Frankreich den Vorſchlag
ge=
macht hätten, eine etwa erforderlich werdende Stabiliſierungsanleihe in
beliebiger Höhe zu übernehmen. Er habe nicht nur Gold in Ueberfluß,
ſondern auch Papier; denn die Bonds der Nationalen Verteidigung
hätten einen derartigen Erfolg gehabt im Ausland und in Frankreich,
daß er ein Ueberſchreiten der auf 46 Milliarden feſtgeſetzten Grenze
be=
fürchte. Er erwäge daher ſeinerſeits, zunächſt den Zinsſatz der Bonds
herabzuſetzen und andererſeits in der Folge die Ausgabe von
ſechs=
monatigen oder einjährigen Bonds ganz einzuſtellen, wodurch die
gegen=
wärtig kurzfriſtige Schuld in eine längerfriſtige umgewandelt werde.
Zu der Frage des Streichholzmonopols teilte der Miniſterpräſident
mit, daß gegenwärtig mehrere Projekte von der Spezialkommiſſion des
Finanzminiſteriums geprüft würden. Die Regierung habe noch über
keines der Projekte beraten. Sie werde in der Kammer über dieſe Frage
nicht die Vertrauensfrage ſtellen, ſondern dem Parlament überlaſſen,
den Text entweder abzuändern, abzulehnen oder anzunehmen.
Der Prozeß gegen de Juſih.
EP. Genf, 25. Januar.
Vor dem Eidgenöſſiſchen Geſchworenengericht wurde gegen
den ungariſchen Journaliſten de Juſth verhandelt, der am
10. Oktober v. J. den ungariſchen Miniſterpräſidenten Grafen
Bethlen nach Verlaſſen einer Sitzung des Völkerbundsrates
ge=
ohrfeigt hatte. Die den Geſchworenen im Prozeß des Juſth
vor=
gelegten Schuldfragen lauten: 1. ob de Juſth der Beſchimpfung
eines Vertreters einer dem Völkerbund angehörenden Regierung
in Ausübung ſeiner Funktionen ſchuldig iſt; 2. ob er der
Miß=
handlung dieſes Vertreters ſchuldig iſt; 3. ob er ſich der
offi=
ziellen Beſchimpfung einer fremden Regierung ſchuldig gemacht
hat. Alle drei Fragen wurden von den Geſchworenen
einſtim=
mig bejaht. Darauf beantragte der Staatsanwalt Graz gegen
den Angeklagten drei Monate Gefängnis, unter Anrechnung der
Unterſuchungshaft, 1000 Franken Geldſtrafe und Verbannung
aus der Schweiz auf Lebenszeit. Der Gerichtshof einigte ſich
ſchließlich auf eine Strafe von etwa 24 Tagen Gefängnis, unter
Anrechnung der Unterſuchungshaft, 500 Franken Geldſtrafe und
Verbannung aus der Schweiz auf zehn Jahre. Das endgültige
Urteil wird aber erſt heute nachmittag gefällt werden.
Oe Juſih zu 24 Tagen Gefängnis verurteilt.
EP. Genf, 25. Januar.
Um 434 Uhr nachmittags verſammelte ſich das Eidgenöſſiſche
Schwurgericht nochmals zur Verkündung des Urteils im Falle
Juſth. Präſident Roſſel verkündete das Urteil, das
folgender=
maßen lautet: Der Angeklagte wird auf Grund der Artikel 42
und 43 des eidgenöſſiſchen Strafgeſetzbuches zu 24 Tagen
Gefäng=
nis verurteilt wegen ſeines Angriffes auf den Grafen Bethlen,
die als durch die Unterſuchungshaft verbüßt angeſehen werden,
ferner zu 500 Franken Geldſtrafe und zu einem zehnjährigen
Aufenthaltsverbot in der Schweiz. Außerdem hat
der Angeklagte die Koſten des Verfahrens zu tragen, die ſich auf
etwa 300 Franken belaufen. Gegen das Urteil iſt Widerſpruch
binnen zehn Tagen an das Eidgenöſſiſche Appellationsgericht
möglich.
Bulgariens Finanzſorgen.
* Sofia, 25. Jan. (Priv.=Tel.)
Der Wahlfeldzug in Bulgarien für die Wahlen zur
National=
verſammlung, die, wie aus der Umgebung des
Miniſterpräſiden=
ten verlautet, ſchon im April ſtattfinden ſollen, hat ſeinen
An=
fang genommen, und zwar wurde er durch eine große Rede des
Finanzminiſters Moloff in Varna eröffnet. Der Finanzminſter
gab in großen Zügen ein Bild der finanz= und
wirtſchaftspoli=
tiſchen Aufgaben, die Bulgarien, im Jahre 1927 bevorſtehen.
Hierunter fällt vornehmlich der Ausgleich des Budgets, deſſen
Einnahmeſeite mit zirka ſieben Milliarden Lewa das Aeußerſte
darſtellt, was dem bulgariſchen Volk zugemutet werden kann.
Trotzdem ſieht der Miniſter durch die ſtark verkürzten
Einnah=
men und Ausgaben erhebliche Schwierigkeiten im Staatshaushalt
voraus. Ein wichtiger Poſten in den Erſparniſſen wird die
Ent=
laſſung einer großen Anzahl Staatsbeamten werden — eine
Maßnahme, die ſicherlich ſehr unangenehme Folgeerſcheinungen
haben wird, weil die ſchon beſtehende Arbeitsloſigkeit durch die
entlaſſenen Beamten vergrößert und ihr durch ſtaatliche Fürſorge
nicht geſteuert wird. Der lachende Dritte wird der
Kommunis=
mus ſein, dem erfahrungsgemäß ein großer Teil ſchlecht
ver=
ſorgter oder entlaſſener Beamter nachläuft. Längere Zeit
ver=
weilte der Miniſter bei den Konzeſſionserteilungen, in denen er
ein wertvolles Mittel zur Erlangung neuer Ausfuhrwege für
Bulgarien ſieht. Bemerkenswert iſt der Schluß der Rede, in der
der Miniſter als Vorbedingung für weiter ausländiſche
finan=
zielle Unterſtützung Ordnung im Budget und innere Ruhe
nannte. Hierin iſt eine Beſtätigung der im Umlauf befindlichen
Gerüchte über Sondierungen, der bulgariſchen Regierung im
Ausland zwecks Abſchluß einer Staatsanleihe zu ſehen. Es
ver=
lautet, daß Miniſter Molloff ſchon ſeinen letzten Aufenthalt in
London benützt hat, um in dortigen Finanzkreiſen im Sinne
einer Anleihegewährung für Bulgarien zu wirken.
* Die Bedeutung der deutſchen Preſſe.
Aus Eduard Engels „Geſchichte der deutſchen Literatur”.
(36. Aufl. 1922, 2. Band S. 496.)
Die deutſche Preſſe iſt gerade in neueſter Zeit mehr als die
irgend eines anderen Volkes zugleich Literatur. Bis in die
kleinen Provinzblätter hinein reicht das Beſtreben unſerer Preſſe,
ihre Leſer mit der Literatur in Verbindung zu halten, ja, ihnen
ſchöpferiſche Dichtung in der Form von Zeitungsbeiträgen
darzu=
bieten. Wenn die Teilnahme an den Ereigniſſen des künſtleriſchen
Lebens gegenwärtig bis in die kleinſten Städte gedrungen iſt,
ſo gebührt das Hauptverdienſt der deutſchen Preſſe. Weder von
der franzöſiſchen Zeitung noch von der engliſchen läßt ſich
Gleiches ſagen. Das geiſtige Leben nicht nur des deutſchen
Volkes, ſondern aller Völker des Erdenrundes durchflutet die
deutſchen Zeitungen, die beſcheidenſten wie die größten. Seit
dem Anfange des 20. Jahrhunderts hat die deutſche Preſſe an
Zahl der Zeitungen und Zeitſchriften (insgeſamt etwa 7500) die
franzöſiſche und engliſche hinter ſich gelaſſen und wird nur noch
von der nordamerikaniſchen überboten.
Daß die Preſſe bei ihrem heutigen Umfange und bei der
faſt beherrſchenden Rolle, die ſie für das geiſtige Leben der
Maſſen, ja ſelbſt der Gebildeten ſpielt, ebenſo zerſtreuend wirkt
wie belehrend, weiß jeder Leſer aus eigener Erfahrung. Scharf
hat Goethe in den „Wanderjahren” geurteilt: „Für das größte
Unheil, das nichts reif werden läßt, muß ich halten, daß man im
nächſten Augenblick den vorhergehenden verſpeiſt, den Tag im
Tage vertut und ſo immer aus der Hand in den Mund lebt.
Haben wir doch ſchon Blätter für ſämtliche Tageszeiten!‟ Das
hat aber nichts an der Tatſache geändert, daß die Bildungswelt
und die großen Männer in ihr ohne die Preſſe nicht auskommen
können.
Die deutſche Preſſe mag nicht ſo geſchickt für den
Schnell=
leſer hergerichtet ſein wie die engliſche und beſonders die
ameri=
kaniſche. Sie iſt auch nicht ſo geiſtreich oberflächlich wie die
fran=
zöſiſche. Hingegen iſt ſie, entſprechend dem Grundzuge alles
deutſchen Geiſteslebens, weltgebildeter und vielſeitiger als irgend
eine ſonſt. Käme es, wie gefürchtet wird, dahin, daß die Zeitung
das Buch verdrängte, ſo wäre die deutſche Zeitung ein beſſeres
Erſatzmittel der Bücher als die der anderen Völker.
Seite 4
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
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geſunden Töchterchens zeigen
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Dipl. Ing. Adolf Dröſſel n. Fran
Erna, geb. Bolz.
Mannheim, Coliniſiraße 31.
(*2063
Helmuts Schwester Helga
ist angekommen.
Dipl.-Ing. Kurt Hesse
und Frau Brika, geb. Köhler
Hessenwerke.
Für die vielen
Aufmerkſam=
keiten anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank.
Georg Gunder und Frau
2059) Schloßgartenplatz 6.
Für die uns anläßlich unſerer
Silber=
hochzeit erwieſenen Ehrungen ſagen auf
dieſem Wege innigen Dank
Peter Eidenmüller und Frau
LCokomotivführer. ( 2055
Frauenverein vom RotenKreuz
für Deutſche über See
Abteilung Darmſtadt.
Allen Damen und Herren, die
zum Gelingen unſeres
geſell=
ſchaftlichen Abends am 22. d. M.
freundlichſt beigetragen haben,
herzlichen Dank. Vorſtand.
Darmstadt, den 25. Januar 1927.
(*2038
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
bei dem Heimgange unſeres unvergeßlichen
Herrn Jonas B. Maher
ſagen — nur auf dieſem Wege — herzlichen Dank
Bertha Maher, geb. Liebmann
Prof. Dr. Aug. L. Maher.
Darmſtadt, München, Januar 1927. ( 2031
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Heute verſchied nach einem
ar=
beitsreichen Daſein im vollendeten
8t. Lebensjalre unſere
herzens=
gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schwägerin u. Tante
Frau
Elife Sreb Wwe.
geb. Amend.
Die trauernd Hinterbliebenen:
Direktor Albert Greb und Frau
Marie, geb. Hanitſch
Polizeirat Ottmar Greb und Frau
Emma. geb. Nehring
Fohannes Dintelmann und Frau
Johanna, geb. Greb
Alexander Hartmann und Frau
Emilie, geb. Greb.
Juſtlzſekretär Anton Greb u. Frau
Marie, geb. Seitz
Ilſe Greb
stud. med. Ottmar Theodor Greb.
Darmſtadi, Offenbach a. M., Pfungſtadt.
den 25. Januar 1927, (1742
Die Beerdigung findet in
Pfung=
ſtadt von der Appelsmühle aus
am Donnerstag, den 27. d8 Mts.,
nahmittags 2½ Uhr, ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Nachricht, daß der Herr über Leben und
Tod geſtern abend //,11 Uhr meinen teuren Mann,
unſeren treuſorgenden Vater, Großvater, Bruder
und Schwager
Herr Lehrer i. R.
Wilhelm Pabſt
nach langem, ſchwerem, mit Geduld getragenem
Leiden zu ſich gerufen hat.
In tiefer Trauer, aber durch die
Hoffnung auf ein ewiges Leben:
Frau Chriſtine Pabſt, geb. Maleton
Frau E. Eckart, geb. Pabſt
Eliſabeth Eckart
Frau Pfarrer Hainebach, geb. Pabſt
Ludw. Hainebach, Pfarrer i. R.
Darmſtadt, den 25. Januar 1927.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 27. d. M.,
3 Uhr, auf dem Friedhof Nd.=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Todes=Anzeige.
Goit dem Allmächtigen hat es gefallen, heute früh
8½ Uhr meinen innigſt geliebten Mann, unſeren
treu=
beſorgten Vater
Herrn Fabrikdirektor
Dr. Wilhelm Megerle
nach kurzer Krankheit im Alter von 52 Jahren ins Jenſeits
abzurufen.
Um ſiille Teilnahme bitten im Namen aller
Hinter=
bliebenen
in tiefſter Trauer
Frau Frieda Megerle, geb. Rapp
und Kinder Wally und Antonie.
Friedberg/ Heſſen, den 24. Januar 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 4 Uhr vom
Sterbehauſe aus ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen
Kranzſpenden bei dem Heimgange
unſeres lieben Entſchlafenen
W. Geher XI.
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichen Dank. Beſonderen Dank
Herrn Pfarraſſiſtent Lic. zur=Nieden
für die troſtreichen Worte am Grabe
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. Januar 1927. (*2097
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim
Heim=
gange unſeres lieben
Entſchlafe=
nen ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichen Dank. 1712
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Johannes Schäfer Bwe.
Ar. Sellentin
Inamis).
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Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem tragiſchen
Heim=
gang unſeres Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege unſeren innigſten
Dank. Ebenſo für die troſireichen
Worte, die am Grabe von Herrn
Pfarrer Georgl, ſowie den
Stuben=
kameraden und der 4. Bereitſchaft der
Schutzpolizei geſprochen wurden,
herz=
lichen Dank. Auch auf dieſem Wege
Allen Dank für die zahlreichen
Kranz=
niederlegungen.
Im Namen aller trauernden
Hinterbliebenen:
Konrad Poth und Frau
Georg Poih und Frau
Friedrich Poth und Frau.
Darmſtadt, den 26. Januar 1927.
Gräfenhäuſerweg 25.
Todes=Anzeige.
Goit dem Allmächtigen hat es in ſeinem
unerforſch=
lichen Ratſchluß gefallen, unſere liebe, herzensgute Tochter,
Schweſter, Tante und Schwägerin
Fräulein
Dankſagung.
Margarete Kies
nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im
blühenden Alter von 20 Jahren unerwartet zu ſich zurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Kies.
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Die Beerdigung findet am Freitag, den 28. Januar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhot ſtatt.
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Aufbauſchule Alzetz.
Die Aufnahmeprüfung findet Samstag, den 2. April 1922,
vor=
mittags 8 Uhr ſtatt.
Schrittliche Anmeldungen ſind alsbald bei der Direktion einzureichen.
Die Meldung iſt nicht ſiempelpflichtig. Beizutügen ſind: 1.
Geburts=
ſchein, 2. grüner Impfſchein, 3. Schulzeugnis mit Noten in Betragen,
Aufmerkſamkeit und den einzelnen Fächern der Volksſchule
Nur begabte Jungen, die mindeſtens 2 Jahre die Volfsſchule eſ"
folgreich beſucht haben, können zugelaſſen werden. Fremdſprachliche
Kenntniſſe werden nicht vorausgeſetzt.
(1739
Alzeh, den 22. Januar 1927.
Die Direktion der Aufbauſchule:
Dr. Streuber, Oberſtudiendirektor.
Nummer 26
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. Januar.
— Ernannt wurde am 14. Januar der Kreisarzt Medizinalrat Dr.
nned. Wilhelm Zinßer in Alsfeld zum Kreisarzt des
Kreisgeſundheits=
armtes Gießen unter Belaſſung ſeiner Amtsbezeichnung als „
Medizinal=
wat” mit Wirkung vom 1. April 1927.
— Verſetzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des § es Geſetzes
A.ber die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19.
Dezem=
er 1923 tritt der Gendarmeriekommiſſar Johann Georg Haber zu
ABürſtadt mit Wirkung vom 1. März 1927 in den Ruheſtand; ferner auf
ſGrund der gleichen geſetzlichen Beſtimmungen der Kreisarzt des
Kreis=
geſundheitsamts Gießen Medizinalrat Dr. Ernſt Walger und der
Würodirektor Adam Bernauer bei der Provinzialdirektion
Starken=
wurg und dem Kreisamt Darmſtadt am 1. April 1927.
Hefſiſches Landestheater. Vorſtellungsänderung. Da ſich
wiie Anzahl der Erkrankungen im Perſonal noch erhöht hat und die zu
arwartende Einnahme in keinem Verhältnis zu den durch die nötigen
Alushilfen verurſachten Koſten ſteht, wird morgen, Donnerstag, im
aGroßen Haus anſtelle von Humperdincks „Hänſel und Gretel” und der
Wuppenfe” Wagners „Fliegender Holländer”, mit den
2oamen Gercke, Liebel, und den Herren: Hölzlin, Deharde, Biſchoff und
SStrzeletz, unter der muſikaliſchen Leitung von Max Hüsgen, gegeben.
Miete und Preiſe bleiben unverändert, doch können die für die
uu=
ſvorünglich angehindigte Vorſtellung gelöſten Karten bis morgen,
nach=
nnittags 1 Uhr, an der Tageskaſſe des Großen Hauſes zurückgegeben
werden.
Bernard Shaws bisher nur verhältnismäßig ſelten geſpielte
Ko=
ärödie, „Haus Herzenstod”, kommt am Freitag dieſer Woche im
Göroßen Haus zur Erſtaufführung. Die Inſzenierung des Werkes liegt
un den Händen von Jacob Geis. Die Entwürfe der Bühnenbilder ſind
hon Lothar Schenck von Trapp.
Die bekannte Berliner Voſſiſche Zeitung ſchrieb bei der
Erſtauffüh=
mmg des Ufa=Films „Das Paradies Europas”, der heute und
wrorgen, abends 6 und 8 Uhr, im Kleinen Hauſe läuft: „Ein Film, der
jüdem, der ihn ſieht, nachhaltige Freude bereiten wird. Was ihn vor
ſc inen Vorgängern auszeichnet, iſt die geradezu klaſſiſche photographiſche
Ginſtellung, die aus der Fülle des landſchaftlich Wunderbaren das
Pracht=
tollſte herausfand und Bilder von erhabener Schönheit feſthielt. In
ga eicher Weiſe gelungen ſind die einzelnen Ausſchnitte aus dem Leben des
prachtvollen Bergvolkes.‟ Die Schweizer Zeitung „Journal de Geneve‟
hringt folgende Beſprechung: „ . . . es muß von vornherein geſagt
wrerden, daß es ſich hier um einen ſehr ſchönen Film handelt, in dem
deas Intereſſe nicht einen Augenblick erlahmt und der den Zuſchauer von
ennem Ende der Schweiz bis zum anderen geleitet. Vom künſtleriſchen
Sttandpunkt aus muß man beſonders die Photographig loben und deren
herrliche Beleuchtung .
Wie bereits angekündigt, ſind für die nächſte Zeit im Großen Haus
63—8 Landestheaters drei Volkskonzerte vorgeſehen, durch deren
2 eranſtaltung weiteſten Kreiſen die Möglichkeit gegeben werden ſoll,
wertvolle Kompoſitionen der klaſſiſchen und romantiſchen Muſik zu
hrören. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr mäßig gehalten. Der Kartenverkauf
mir die drei Konzerte zuſammen (Preiſe 1,50, 2,70, 4,00, 5.10 Mk.)
be=
gnnt morgen Donnerstag, an der Tageskaſſe des Großen Haufes.
Gtinzelkarten für das erſte Konzert am 31. Januar, abends 8 Uhr,
(Freiſe 0,50, 1,00. 1,50, 2,00 Mk.) werden am Montag vormittag
aus=
argeben. Das erſte Konzert, unter Leitung von Generalmſitdireltor
Zwſeph Roſenſtock und unter ſoliſtiſcher Mitwirkung von Gotthelf
Au iſtor bringt Werke von Bach, Händel und Hahdn, das zweite (Soliſt:
ceinrich Hölzlin) Werke von Mozart und Beethoven, das dritte
(SSoliſtin: Margarete Albrecht) Werkel von Schubert, Schumann und
Bslis Mendelsſohn.
— Gewerbemuſeum. Die Lichtbildervortväge von Fräulein
Güt=
ſſhow am 2. und 9. Februar geben einen Einblick in die Anlage einer
rwmiſchen Hafen= und Handelsſtadt, wie ſie uns mit vielen Einzelheiten
zum erſtenmal durch die italieniſchen Ausgrabungen an der Stelle des
anten Oſtia entgegentritt. Im Gegenſatz gegen Pompeji tritt uns hier
d2-8 großſtädtiſche Leben und Wohnen entgegen. Durch die Anlage des
Aurguſtäiſchen Hafens hat ſich der alte Vorort Roms zum Welthafen
es twickelt, und der Handel gibt der Stadt ihr Gepräge. Beſonders die
Erinfuhr des Getreides, da Oſtia ganz Rom mit Korn und Mehl zu
ver=
ſurgen hatte. Mühlen, Bäckereien und große Kornſpeicher geben davon
Kuunde. Ein Börſengebäude enthält Moſaiken, die
handels=
an ographiſch von Bedeutung ſind für die Ausdehnung des Handels im
Oiten, in Afrika und Spanien. Mehrſtöckige Speicher mit Innenhöfen,
miehrſtöckige Mietshäuſer mit ſteilen Treppen und Lichtſchachten, von
dnren Vorhandenſein im Altertum man bisher nichts wußte, geben neue
Ginblicke in die Entwicklung der antiken Architektur. Aufgedeckte
Wand=
m alereien ſind ſowohl für die Kenntnis des täglichen Lebens, wie
aunch für die Religionsgeſchichte von großem Wert. Da Oſtia nicht
ge=
waltſam zerſtört, ſondenn allmählich wegen der Verſandung des Hafens
uid wegen der Malaria von der Bevölkerung verlaſſen wurde und nie
zuwerbaut worden iſt, liegt die ganze Anlage der Stadt nach den
Aus=
grabungen klar von uns. Dieſe gehen heute uunterbrochen fort, und
vson Monat zu Monat treten neue Bauten zutage. Die Ausführungen
von Fräulein Gütſchow werden unter dieſen Umſtänden nicht nur bei
Vurchitekten und den Freunden alter Kultur, ſondern in weiteſten Kreiſen
auf ein reges Intereſſe rechnen dürfen.
Schriftkurſe im Gewerbemuſeum. Am Donnerstag, den 3. Febr.,
bnginnt im Gewerbemuſeum ein neuer Schreibkurſus von Friedr.
H einrichſen, dem Meiſterſchüler von Rudolf Koch in Offenbach. Der
Kurſus umfaßt wieder 10 Doppelſtunden und findet an jedem
Donners=
tang von 5—7 Uhr in dem Zimmer 41 des Gewerbemuſeums ſtatt. Der
Arreis für den ganzen Kurſus beträgt 10 Mark und iſt in dem Leſe=
Zſie Ausſtellung, Schrift und Handwerk” im Gewerbemuſeum
zuſigt augenblicklich in züberwältigender Weiſe die große Bedeutung, die
dur Pflege der Schnift zukommt. Harr Heinrichſen iſt an dieſer Aus= Friedrich Kalbfuß, ein junger Darmſtädter Künſtler, der auch in
ſü Ulung mit einer Reihe von hervorragenden Schriftarbeiten beteiligt, Darmſtadt durch ſeine Bühnenbilder zur Oper „Jenufa” und Beteili=
und es iſt wohl anzunehmen, daß auch der neue Kurſus des
Gewerbe=
mmſeums rege Beteiligung finden wird.
Die Reinhold=Ewald=Ausſtellung im Landesmuſeum wird anz
nürchſten Sonntag, den 30. Januar, zum letzten Mal der Oeffentlichkeit
zu gänglich ſein. Die hohe Zahl einheimiſcher und auswärtiger Beſucher,
wn denen viele die Ausſtellung faſt an jedem freiem Tage beſichtigt und
ſürdiert haben, die Teilnahme vor allem der Darmſtädter Künſtler, in für ſich. (Obd.) — Frankf. Nachrichten: „Die Aufführung (Leitung
drmen Kreiſen die Ausſtellung wochenlang das tägliche Geſpräch geweſen
iſ dazu der Uebergang einer Reihe von Gemälden und Zeichnungen Regiſſeurs, der ſich auch bei ſeinem Bühnenbildner Fr. Kalbfuß bedanken
in privaten und öffentlichen Beſitz (Darmſtadt, Frankfurt, Hanau, druck ſei der Bühnenbildner Fr. Kalbfuß genannt, dem vorbildliche
Morms, Würzburg), das alles hat die Ausſtellung zu einem Erfolg für
dum hochbegabten und in ſelbſtloſeſter Weiſe um die letzten und reinſten
Problemſtellungen unabläſſig bemühten Künſtlers gemacht. Inzwiſchen
bnreitet das Kupferſtichkabinett gemeinſam mit der Buchhandlung Hch.
Sichroth eine Ausſtellung der „Reichsdrucke” der „Alberting=
Darmſtadt zur Welt gekommenen C. P. C. Koehler vor.
— Vortrag über „Fauſt” 1. u. 2. Teil. Ueber die „
Entwicklungs=
ſaexp aus Zürich auch in Darmſtadt ſprechen. Man hat dieſe Auslegung, Kameraden vom Don zumindeſt ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen
dis vielen nicht mehr als eine, ſondern „die” Auslegung gilt, nicht mit
Umrecht als „das erſte und das letzte Wort über den Fauſt” bezeichnet. ſind . . . Stimm Material, dynamiſche Schattierung, Intonationsrein=
(Seiehe Anzeige.)
— Ev. Petrusgemeinde. Beſonderer Umſtände halber muß die
Vürbelſtunde über die Bergpredigt am Mittwoch, 26. Januar, ausfallen, ſemble erheben ſich Solo=Stimmen von einer Naturfriſche und fülligen
— Der Wanderklub Starkenburg Darmſtadt feierte nach
vorausge=
gamgener Wanderung in Nieder=Beerbach (Darmſtädter Hof) ſein viertes
D9ekorierungsfeſt, das einen recht gemütlichen Verlauf nahm. bethenſtraße 12.
Naach einem gemeinſchaftlichen Mittageſſen leitete der Vorſitzende,
Ver=
maltungsinſpektor Schreiber, in kurzen Worten die Feier ein, und
bellld war eine fröhliche Stimmung vorhanden. Mitglieder und Gäſte
närtteifinten, ihre Kunſt in den Dienſt der Feier zu ſtellen. Von vielen uſw.) wieder möglichſt vollzählig aufgeführt werden. Zu dieſem Zwecke
Dmrbietenden ſei beſonders Fräulein Bäder erwähnt, die durch ihre
lieb=
lishe Stimme im Flug die Herzen der Zuhörer gewann, feinſüihlig am
Kaavier von Herrn Rudolf Faulmann begleitet. Die anderen Künſtler und möglichſt genau ausgefüllt umgehend wieder dort abzuliefern. Es
mögen ſich — da ſie Mitglieder des Wanderklubs ſind — mit einem
Gieſamtlob begnügen und mit einem Vergelt’s Gott‟. Den Höhepunkt
der Feier bildete ſelbſtverſtändlich der Dekorierungsatt, der ſinnreich durch
einne Waldesſzene auf der Bühne dargeſtellt wurde. Eine Waldesfee
er=
ſchmien und lobte in poeſiereichen Verſen jeden Einzelnen für ſeinen
Fhleiß, Treug und Wanderluſt. Als Lohn überreichte er dieſen die gol= ſiſche Negierung veröffentlicht ummehr das Dekret über die
Frei=
deume Nadel, die freudig von den Nachgenannten entgegengenommen
wuirde. Ausgezeichnet wurden: Zum erſtenmal: Frau Henny Schubert,
Pchilipp Sattler, Karl Lang. Jacob Kuntz, Eugen Momberger, Walter
Miewener; zum viertenmal: Grich Schubert, Johann Schreiber. Nach portugieſiſchen Behörden in Mozanbique oder die deutſchen Konſuln in
mmnch flottem Tänzchen, unterbrochen durch allerlei Vorträge, Zauberei Lourenco, Maraues bzw. Beira.
unw., wurde das ſehr abwechflungsreiche Programm mit einem „Friſch
aſif” zur nächſten Tour geſchloſſen.
Regieſchäden. Am 1. Februau läuft die Friſt für die Anmeldung
haun Regieſchäden ab, deren Erſatz von den Gemiſchten gerichtlichen
Kom=
mſiſſionen abgelehnt worden iſt. Ueber die Vorausſetzungen, die für die
Bergütung ſolcher Schäden gelten, geben die Handels=. Handwerks= und
Zundwirtſchaftskammern Auskunft.
Miftwoch, den 26. Januar 1927
Geite 5
—50=Jährigen=Feier. Eine ſchlichte, aber eindrucksvolle Feier fond
am Samstag im Perkeoſaale ſtatt. Die 1875/76 geborenen und 1890 kon.
firmierten Schulkameraden der Ballon= und zum Teile der Schule in der
Müllerſtraße begingen zum Gedächtnis ihres 50. Geburtstages eine
Wiederſehensfeier. Lange vor Beginn war der geräumige Saal des
Per=
keo einſchließlich des Vorſaales überfüllt. Um 8½ Uhr begann die
Feier mit dem Chor „Gott grüße Euch”, vorgetragen von der
Sänger=
ſchar des Klubs „Fröhlichkeit” unter der bewährten Leitung ihres
ver=
dienſtvollen Dirigenten, Herrn Kammermuſiker Sturmfels. Darauf
be=
grüßte Kamerad Grein die Anweſenden mit herzlichen Worten und hob
hervor, daß zwei Lehrer, Herr Wallhäuſer und Herr Willems, es ſich
nicht haben nehmen laſſen, den 50. Geburtstag ihrer ehemaligen Schüler
mitzufeiern. Ein Baritonſolo „Auch ich war ein Jüngling” aus
Waffen=
ſchmied, geſungen von Herrn Chriſtian Lang, verlieh der Feier eine
weihevolle Stimmung. Hierauf ergriff der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes,
Herr Stadtſekretär Caprano, das Wort zu einor der Veranſtaltung
ent=
ſprechenden Weiherede. Den Höhepunkt erreichte der Redner bei ſeinen
Ausführungen zum Gedächtnis an die geſtorbenen und gefallenen
Kame=
raden. Anſchließend an dieſen Weiheatt ſang Herr Fritz Kugler unter
der bewährten Begleitung des Herrn Kurt Etzold: „Ruhe meine Seele‟
und „Zuneigung” von Richard Strauß. Ein Generglappell der
Fünf=
ziger beſchloß den ernſten und eindrucksvollen erſten Teil des
Pro=
gramms. Nun kam der humoriſtiſche Teil an die Reihe. Den Reigen
eröffnete Robert Sckmeider mit ſelbſtverfaßten Gedichten, mit denen er
wahre Lachſalven bei ſeinen dankbaren Zuhörern entfeſſelte. Das
Auf=
treten der ſechs Tanzgirls und das humoriſtiſche Geſangsterzett „Fidele
Gerichtsſitzung”, ſowie die Lieder zur Laute von Frl. Harniſchfeger,
feſſelten die zahlreiche Zuhörerſchaft bis zwölf Uhr, und verſtanden
es, die Lachmuskeln derſelben in dauernder Tätigkeit zu halten. Zum
Schluß erntete Kamerad Grein mit ſeinen. Darmſtädter Bubenſtreichen”
ungeteilten Beifall. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß der Feſtausſchuß
ſeinem Vorſitzenden, Herrn Stadtſekretär Caprano, für ſeine
verdienſt=
volle Tätigkeit um das Zuſtandekommen dieſer Feier eine Ehrengabe in
Form eines Gedenkblattes überreichte. Die Uebergabe einer von
Kame=
rad Volk geſtifteten, von ſeiner Frau angefertigten Tiſchſtandarte bildete
den Schluß der Feier.
— Der Verein für naturgemüße Lebens= und Heilweiſe hatte zu
einem Familienabend im Fürſtenſaal eingeladen, und alle, alle
kamen. Seit Jahren war kein ſo ſtarker Andrang zu verzeichmen, ſodaß
ſich auch hier wieder der Mangel an zentralen, mittelgroßen Sälen zeigte.
Nach einem flott geſpielten Marſch ſprach Herr Borger einen
Pro=
log von Herrn Volk ſo vollendet, daß ſich wohl niemand ſeiner
Wer=
bung verſchließen konnte. Was Herr Kammermuſiker Siebert als
Violin=
künſtler, Frau Aßmus, Fräulein Weber, Herr Euler und Herr Borger
als wundervolle Geſangskünſtler leiſteten, kann nicht genug gelobt
wer=
den. Herr Loreh und Fräulein Schäfer meiſterten den von der Firma
Arnold u. Sohn freundlichſt zur Verfügung geſtellten Konzertflügel
vortrefflich. Fräulein Weber und Herr Borger begleiteten ſich ſelbſt
mit ihrer Laute. Ein von Herrn Ph. Volk verfaßtes Werbeſpiel „Gin
Jugendtreffen” führte uns die hohen idealen Ziele des Vereins,
beſon=
ders für die Jugend, vor Augen. Es war ein erfreuliches Bild, die
Jungen und Mädchen bei Sang und Tanz zu ſehen. Ein gutes Zeichen
für die Arbeit des Jugendführers Herrn Imbeſcheidt. Beim Luſtſpiel
„Die Naturheilmethode” herrſchte Jubel ohne Ende. Es iſt
erwähnens=
wert, wie hoch der Verein hier geſchätzt wird, da ſämtliche Mitwirkende
— Mitglieder und Freunde — ſich uneigennützig in den Dienſt der guten
Sache ſtellten.
Die Wohlfahrtsbriefmarken, die im vorigen Monat von der
Reichspoſt in Gemeinſchaft mit der Deutſchen Nothilfe herausgegeben
worden ſind, ſind keine Verſchlußmarken, wie vielfach angenommen wird,
ſondern regelrechte, vollgültige Poſtwertzeichen zur Frankierung aller
Poſtſendungen nach dem In= und Auslande, bis Ende Juni 1927
ver=
wendbar. Die Auflage der Marken iſt in beſchränkter Zahl erſchienen,
ſie werden daher ohne Zweifel bedeutenden Sammlerwert erhalten, gleich
den in den beiden vorausgegangenen Jahren erſchienenen
Wohlfahrts=
briefmarken, deren Reſtbeſtände bekanntlich ſeinerzeit vernichtet worden
und die jetzz ſehr geſucht ſind. Für Sammler intereſſiert noch die
Mit=
teilung, daß es außer den üblichen Marken in Bogen auch noch
Marken=
heftchen gibt und die Zehnpfennigmarke darin mit anhängendem
Andreas=
kreuz enthalten iſt. Erhältlich ſind alle dieſe Marken bei der
Geſchäfts=
ſtelle der Darmſtädter Nothilfe — Kinderhilfe, im Stadthaus Zimmer
Nr. 26; daſelbſt werden auch beſondere Wünſche auf Viererblocks,
Rand=
ſtücke, Plattennummern und dergleichen mehr gerne berückſichtigt.
— Profeſſor Dr. Eduard Engel, den Gelehrten mit ungemeiner
Be=
leſenheit und ungewöhnlicher Darſtellungskraft, auch in mündlichem
Ausdruck, hier hören zu können, iſt dem günſtigen Umſtande zu
ver=
danken, daß ihn zunächſt der große Frankfurter Sprachverein gewonnen
hat. Sein für heute, Mittwoch, abends auf 8 Uhr angeſetzter Vortnag
über „Unſere Stellung zur Sprache” findet im Hörſaal 330 der
Tech=
niſchen Hochſchule ſtatt. (Siehe den im heutigen Tagblatt abgedruckten
Abſchnitt aus ſeiner „Literaturgeſchichte” über die deutſche Preſſe!)
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Das Frankfurter „Neue Theater”
(Direktor Hellmer) brachte am Samstag, den 15. Januar, als
Erſtauf=
zmmmer des Gewerbemuſeums zu entrichten. Ratenzahlung iſt geſtattet, führung für Frankfurt Georg Kaiſers Drama „Zweimal Oliver” heraus.
Die Bühnenbilder dazu entwarf, der im Vorjahre am Stadttheater
Osnabrück, in dieſer Spielzeit am Neuen Theater tätige Bühnenbildner,
gung an verſchiedenen Kunſtausſtellungen bekannt iſt. Es dürfte
in=
tereſſieren, was einige namhafte Zeitungen über die Bühnenbilder
ſchreiben. — Frankf. Zeitung: „Die außerordentliche Szenerie des
Malers Kalbfuß. Sein Sinn für Ton machte mit geringen Mittoln
Poeſie. Die bräunliche Stimmung in Olivers Salon färbte die Luft.
Der Blick auf das Theater im Theater iſt eine kleine Sehenswürdigkeit
Direktor Hellmer) verriet in manchem wieder mal die Klaue des fähigen
konnte.” — Rhein=Mainiſche Volkszeitung: „Mit beſonderem
Nach=
ſzeniſche Löſungen geglückt ſind. Vom Raum, den er mit Farbe ſättigte
ging eine Stimmungsſchwere aus, die weſentliche Hilfe zum Erfolg war.”
— Kuban=Koſaken=Chor. Es hat ſich ein über Erwarten großes
Intereſſe gezeigt für das Konzert am Donnerstag, abends 8 Uhr, in
önaucke” und eine kleine Ausſtellung zu Ehren des vor 100 Jahren in der Turnhalle am Woogsplatz; der aus 32 Sängern beſtehende Chor
wird aber auch überall, wo er geſungen hat, in der Preſſe als den Don=
Koſaken zumindeſt gleichwertig genannt. So ſchreibt u. a. die „
Rhei=
niſche Zeitung” in Düſſeldorf: Der Kuban=Koſaken=Chor hatte
ſenſa=
geſſetze” in Goethes „Fauſt” wird der bekannte Fauſt=Forſcher Ing. Hans tionellen Erfolg. Der Abend bewies, daß die Kuban=Koſaken ihren
heit und Diſziplin . . . ſind über alles Lob erhaben. „Düſſeldorfer
Neueſte Nachrichten”: . . . es war ein erleſener Genuß, den dieſer
Kuban=Koſaken=Chor mit ſeinen Geſängen bot . . . . über das En=
Pracht, die reſtlos gefangen nimmt. — Karten ſind noch zu haben bei
Klavier=Arnold, Rheinſtraße 31 und bei Thies Nachf. Schutter, Eliſa=
— Adreßbuch. In dem demnächſt erſcheinenden Adreßbuch 1927 ſollen
auch die Vereine und Verbände allor Art (Berufsverbände, Turn= und
Sportvereine, Geſangs= und Geſelligkeitsvereine, Vereine ſozialer Zwecke
werden im Stadthaus, Zimmer 41, Fragebogen ausgegeben. Die
Ver=
einsvorſtände werden gebeten, dieſe Fragebogen in Empfang zu nehmen
liegt im Intereſſe aller Vereine, dieſe Angaben zu liefern. Wer er
ver=
ſäumt, hat ſich ſpäter das Fehlen erwünſchter Angaben im Adreßbuch
ſelbſt zuzuſchreiben.
Freigabe des deutſchen Eigentums in Mozambique. Die
portugie=
gabe des deutſchen Grundeigentums, der noch ausſtehenden
Forderungen, die in der Provinz Mozambique ſequeſtriert und als
feind=
liches Eigentum regiſtriert ſind. Intereſſenten wenden ſich direkt an die
Amtsgericht I.
1. Ein fwiherer Unterwachtmeiſter bei der Schupo hatte am 27. Juni
1926 ein Renkontre mit einem von Griesheim kommenden Darmſtädter
Einwohner. Er war mit einem Freund auf dem Fahrrad und fuhr auf
dem Bürgerſteig, was ihm der Darmſtädter verwies. Dadurch kamen
die beiden Teile in Streit und es kam zu Tätlichteiten. Der Radfahrer
ſteht unter der Anklage der Körperverletzung; er wird vom ärztlichen
Sachverſtändigen als ein leicht Erregbaver geſchildert, dem der Gaul
leicht durchgeht. Nach dem ärztlichen Befund war der linke Augenrand
geſchwollen und blau verfärbt, zwei Zähne des künſtlichen Gebiſſes ſind
herausgebrochen. Der Darmſtädter hatte beim Durchfahren der beiden
Radfahrer, wie behauptet wird, „Kameler” gerufen. — Im Gegenſatz
zum Amtsanwalt vermißt der Verteidiger einen vollen Beweis und ſtellt
anheim, ob nicht mit Zuſtimmung der Staatsanwaltſchaft das Verfahren
eingeſtellt werden ſolle — Das Urteil erkennt auf 25 Mk. Geldſtrafe.
2. Ein nächtliches Abenteuer hat zwei Angeklagten eine Anzeige
wegen Hausfriedensbruchs zugezogen. Sie kamen am 10./11. Oktober
1926 zu ſehr vorgerückter Stunde an einem Hauſe der Kirchſtraße auf
dem Wege vom Saalbau vorüber, fanden das Tor offen und wollten
eine im Hauſe wohnende Dame noch aufſuchen. Anſcheinend waren beide
etwas angetrunken. Ein eben nach Hauſe gekommener Hausbewohner
fand beide Angeklagte auf der Treppe; dieſe fingen dann Streit an, und
man ſtellte mit Hilfe der Polizei die Namen feſt. — Das Urteil
er=
kennt auf je 50 Mk. Geldſtrafe
3. In den der Zwangswirtſchaft unterliegenden Baracken an der
Eſchollbrücker Straße geriet ein dortiger Bewohner am 1. Oktober 1926
in Streit mit einem Arbeiter, dem er nach der Anklage mit dem
Taſchen=
meſſer Stiche in Oberſchenkel und Oberkörper verſetzt haben ſoll. Er
will vom Verletzten zuerſt geſchlagen worden ſein. Das Urteil
er=
kennt auf 4 Monate Gefängnis. Mildernde Umſtände werden
verſagt.
4. Ein in Zittau (Sachſen) geborener Angehöriger der
Tſchechoſlo=
wakei iſt hier ohne Paß betroffen worden. Er erklärt, er habe wegen
eines Paſſes beim tſchecheſlowakiſchen Konſulat vorgeſprochen, den Paß
aber nicht erhalten. Der Umſtand, daß er in Zittau geboren, ſtehe bei
der zuſtändigen ausländiſchen Behörde der Gnteilung eines Paſſes
ent=
gegen. Er wird in die Mindeſtſtrafe von 1 Tag Haft verurteilt und
ihm zugleich anheimgegeben, Schritte wegen Erlangung eines Paſſes im
Geburtsort Zittau zu tun.
Betrogene Auswanderer. Es iſt eine alltägliche Erſcheinung in den
Hafenſtädten, daß ſich die ankommenden Auswanderer in dem ſo fremden
Großſtadtbetriebe nicht zu helfen wiſſen. Dieſen wird häufig Unterkunft
verſchafft und Rat erteilt von Elementen, die ſolche Auswanderer als
günſtige Ausbeutungsobjekte anſehen. Erſt wenn ihnen die Augen
auf=
gehen, kommen dieſe Betrogenen zu den Auswanderermiſſionen in
Ham=
burg, Berliner Tor 5, oder Bremen, Georgſtraße 22, denen ſie ſich beſſer
gleich bei ihrer Ankunft anvertraut hätten. Dieſe Fürſorgeſtellen
be=
treuen die Auswanderer während des Aufenthaltes in der Hafenſtadt
und weiter auf dem ganzen Reiſeweg.
N.=V.
— Gemeinde=, Kreis= und Provinzialſtener 1926 — grüner
Steuer=
beſcheid —. Das 5. Ziel iſt laut der heutigen Bekanntmachung bei
Mei=
dung der Beitreibung bis einſchließlich 5. Februar 1927 an die
Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße B. zu zahlen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Nollzen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwſe als Beſprechung oder Kritik.
A Im Neugeiſtkreis ſpricht am Samstag, abends 8 Uhr, in der
Landesbauſchule, Neckarſtraße 3, Herr Pfarrer W. Gimmi, Lehrer am
Coué=Inſtitut in Zürich, über Coués Lehre und ihre
Anwendungsmöglich=
keit in kranken und geſunden Tagen. Bei genügender Beteiligung iſt
Herr Pfarrer Gimmi bereit, vom 1. bis 3. Februar einen praktiſchen
Unterricht in der Coué=Methode zu erteilen und werden Anmeldungen
ſür den Kurs am Vortragsabend entgegengenommen. Honorar für die
drei Abende 10 Mark. Der letzte Neugeiſtabend war ſo überfüllt, daß
ein großer Teil der Erſchienenen vor der Tür wieder umkehren mußte.
Die vorgeſehene Wiederholung des Vortrages mußte leider wegen
Ver=
hinderung des Herrn Dr. Günther ausfallen. Es empfiehlt ſich alſo,
pünktlich zu kommen.
— Sportcafé. Heute abend findet im Sportcafé wieder ein
großer Kappenabend ſtatt. Diesmal werden u. a. verſchiedene
Bütt=
redner den Abend verſchönern. Ferner wird ein indiſches JazzWand als
Gaſt einmalig ſpielen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend 8 Uhr, treffen ſich die Mitgliader zu einem Gruppenabend
im grünen Zimmer des Perkeo, Alexanderſtraße 12.
— Eine Anfrage der Abg. Heraeus, betr. Teilnahme
fort=
bildungsſchulpflichtiger Mädchen am Unterricht, lautet: „Ich frage an:
1. Iſt es wahr, daß fortbildungsſchulpflichtige junge Mädchen in
Darm=
ſtadt, die einzelne Kurſe in der Aliceſchule belegt haben, trotzdem an dem
Unterricht in denſelben Fächern in der Fortbildungsſchule teilnehmen
müſſen?, 2. Iſt es wahr, daß junge Mädchen vom Lande, die
fortbil=
dungsſchulpflichtig ſind und Kurſe in der Aliceſchule beſuchen, in ihrem
Heimatort von allem Fortbildungsſchulunterricht befreit ſind?
Tageskalender für Mittwoch, den 26. Januar 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, B 11, 4. Vorſt. d.
Weih=
nachtszyklus, Anf. 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Oberon” — Kleines
Haus, abends 6 u. 8 Uhr: Filmvorführung „Das Paradies Europas.”
— Sprachverein, abends 8 Uhr, Techn. Hochſchule, Saal 330:
Vortrag Prof. Dr. Engel. — Konzerte: Schloßkaffee,
Ludwigs=
höhe, Perkeo, Café Rheingold, Weinhaus. Weißer Turm. — Tanz:
Taunusburg, Café Rheingold, Weinhaus Weißer Turm. —
Kappen=
abende: Café Egenrieder Sportkaffe. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Ausſchußſitzungen für das Kreisturnfeſt 1927.
Am 26. Januar, im blauen Zimmer der Turnhalle am Woogsplatz:
Sitzung des Empfangsausſchuſſes. — Am 26. Januar, im grünen
Zimmer der Turnhalle am Woogsplatz: Sitzung des Turnausſchuſſes.
— Am 26. Januar im Vorſtandszimmer der Turnhalle am
Woogsplatz: Sitzung des Preſſeausſchuſſes. — Am 27. Januar,
Turngeſellſchaft, Dieburger Straße 26: Sitzung des Finanzausſchuſſes.
— Am 28. Januar, im Geſchäftszimmer, Woogsplatz 3: Sitzung
des Hauptausſchuſſes.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 27. Januar 1927.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt, vorm. 9 Uhr, Ludwigshöhe:
Brenn=
holzverſteigerung Nr. 5. — Heſſ. Forſtamt Eberſtadt, vorm.
10 Uhr, Burg Frankenſtein: Holzverſteigerung Nr. 2. — Heff.
Forſtamt Meſſel, vorm. 9½ Uhr, im Germannſchen Saal zu
Meſſel: Holzverſteigerung. — Heſſ. Bürgermeiſterei Ober=
Ramſtadt, vorm. 9 Uhr, Forſtort Eichelberg:
Nutzholzverſteige=
rung. — Gräfl. Forſtamt Erbach, nachm. 2 Uhr, Wirtſchaft
Freyz in Rohrbach: 5. Brennholzverſteigerung.
IV16e88
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Or. Hiilllers Hustenbonbohp,
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DE. HILLERS
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Vertr./ O. Brückmann, Darmstadi, Rheinstr. 18½
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Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
Aus Heſſen.
*Darmſtadt und das Gerſprenztal.
In letzter Zeit iſt an dieſer Stelle wiederholt die Frage eingehend
erörtert worden, wie man Darmſtadts Hinterland in vermehrtem
Um=
fange als ſeither an den Kulturgenüſſen, die die Landeshauptſtadt bietet,
teilnehmen laſſen könnte. So mancher Platz in unſerem „Landes’theater,
in erſoklaſſigen Konzerten, literariſchen Abenden, hochintereſſanten
Vor=
trägen uſw. bleibt deshalb unbeſetzt, weil den geiſtig intereſſierten
Kreiſen auf dem Lande die Möglichkeit fehlt, teilnehmen zu können.
Wie ſehr richtig an dieſer Stelle bemerkt wurde wird das Land in
Er=
mangelung von beſſeren immer mehr mit ſeichten Darbietungen
über=
ſchwemmt, die den Kulturſtand unſeres Volkes gewiß nicht zu heben
ver=
mögen. Die Frage iſt nun eine zweiſeitige. Beſteht zahlenmäßig
ge=
nügendes Intereſſe auf dem Lande an den Darbietungen der Hauptſtadt,
um an die andere Seite der Frage, wie der Verkehr zwiſchen Stadt und
Land zu bewältigen ſei, herantreten zu können? Man hat ſo manche
Kraftpoſtlinie, die durch viele Worte und lebhafte Begierden einzelner
ins Leben gerufen wurde, in letzter Zeit wieder ſanft entſchlafen ſehen,
weil das Intereſſe größerer Kreiſe nur eingebildet oder vorgetäuſcht
war. Was mitzt die ſchönſte Verkehrsverbindung auf der Landkarte,
ſei es mit der Eiſenbahn, mit der Poſt oder mit dem Flugzeug, wenn
zu wenig Fahrgäſte da ſind. Gewiß iſt einzuwenden, daß gute
Ver=
kehrsverbindungen von ſelbſt die Fahrgäſte heranziehen. Aber ein
Zu=
lauf in ſteigendem Maße muß von Anfang an vorhanden ſein, wenn
in dieſen Zeiten wirtſchaftlicher Bedrängnis eine Sache lebensfähig
fein ſoll. Leerlauf kann ſich auf die Dauer kein Betrieb leiſten, am
wenigſten in buchſtäblichem Sinne ein Verkehrsunternehmen.
Wie ſteht es nun mit dem Gerſprenztal? Zweifellos ein Tal voll
blühenden Lebens, regen Verkehrs. Ein großer Teil der Bewohner
wüvde ſicher gerne die in den Zeitungen angekündigten Vorſtellungen,
Vorträge und Konzerte beſuchen, wenn es ſich ohne allzugroße Opfer an
Zeit und Geld ermöglichen ließe. So ſehr oft wird es ja für den
Ein=
zelnen nicht ſein können. Die Eintrittspreiſe ſind häufig dem Städter
zu hoch; ob auf dem Lande eben mehr Geld iſt, erſcheint fraglich. Hinzu
kommen die Unbequemlichkeiten der Reiſe, die Koſten des Abendeſſens
außer dem Haufe umd nicht zuletzt die Fahrtkoſten. Man wird ſchon gut
tun, bei dem allabendlichen Verkehr zwiſchen dem Gerſprenztal und
Darmſtadt und zurück zunächſt mit nicht zu großen Zahlen zu rechnen.
Wie viele würden nun eine etwa einzurichtende Spätverbindung
Rein=
heim=Neichelsheim benutzen? Sind es über 100, kommt wohl nur ein
Zug in Frage bei weniger genügte ein Triebwagen; bei weniger als
30 täte es ein Poſtkraftwagen, gegebenenfalls mit Anhänger. Für weniger
als 10 Perſonen dürfte ſich kein Verkehrsmittel mehr rentieren, da es
für die Allgemeinheit zu teuer würde.
Vorgeſchlagen wurde an dieſer Stelle ein Triebwagen. Nun hat
aber die Süiddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft auf dieſer Strecke bisher
keine Triebwagen in Verwendung. Ich weiß auch nicht, ob für eine der
bereits beſtehenden Zugfahrten ein Triebwagen genügen würde oder ein
Bedürfnis für neu einzulegende Triebwagenfahrten außer der vorliegenden
Spätverbindung beſteht. Jedenfalls würrde es für die S. E.G. eine ſchlechte
Kapitalanlage ſein, wegen einer einzigen Fahrt am Tage, in dieſem
Falle ſpät abends alſo, die außerdem in der Richtung nach Reinheim
leerliefe, hier einen Triebwagen zu ſtationieren, gar einen zweiten als
Erſatzwagen, wie ſonſt üblich. Es bleibt dann als Eiſenbahnverbindung
nur ein Zug. Oder — ich kenne aber die bürokratiſchen Möglichkeiten
nicht — es kann die „Süddeutſche” für dieſe Fahrt einen Reichsbahn=
Triebwagen leihen oder an ihrer Strecke zulaſſen, der an den letzten
Odenwaldzug von Darmſtadt angehängt würde. Dann bra uchten die
Gerſprenztäler in Reinheim nicht einmal umzuſteigen.
Sind es für die Eiſenbahn zu wenig Fahrgäſte, käme eine
Poſtkraft=
tuagenfahrt in Frage. Konkurrenz mit der S.E.G., die die Konzeſſion
auf dieſer Strecke nun einmal hat, dürfte aus dem Grunde nicht
ent=
ſtehen, weil die Poſt ja den doppelten Kilometer=Fahrpreis erhebt, alſo
wvohl keine Reiſenden der Eiſenbahn abſpenſtig machen wird. In
Rei=
chelsheim iſt jetzt ein Kraftwagenſtüitzpunkt vorhanden, und bei
genü=
gender Beteiligung würde die Oberpoſtdirektion ſicher bereit ſein, das
ihrige zu tun. Alſo Schwierigkeiten in der Löſung der Vevkehrsfrage
dürften letzten Endes nicht entſtehen, ſobald die Bedürfnisfrage geklärt iſt.
Ich glaube, die Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, die ſchon ſo
manches Entgegenkommen gezeigt hat, wird ſich bei einigem Zureden
bereit finden, zunächſt einmal Sonntags probeweiſe einen Teil ihres
letzten Zuges noch einmal mit der ja unter Dampf ſtehenden Maſchine
nach Reinheim zu ſenden, um dort die mit dem Spätzug um halb zwölf
Uhr nachts von Darmſtadt eintreffonden Reiſenden abzuholen. So wird
ſich am leichteſten feſtſtellen laſſen, inwieweit für dieſe Fahrt ein
Bedürf=
nis beſteht. Zu wüinſchen wäre eine recht zahlreiche Beteiligung zum
Beſten der nach Kunſt und Wiſſenſchaft dürſtenden
Gerſprenztalbewoh=
ner, der Theater= und Konzertkaſſen in Darmſtadt und ſchließlich auch
der Fahrgeld einnehmenden „Süddeutſchen Eiſenbahn”,
D—s.
* Nieder=Ramſtadt, B. Jan. Generalverfammlung des
Geſangvereins „Eintracht‟. Die verhältnismäßig gut
be=
ſuchte Hauptverſammlung ſtand unter der Leitung des 1. Vorſitzenden,
Bürgermeiſtereiſekretär Steuernagel. Aus dem Geſchäftsbericht war zu
entnehmen, daß der Verein im letzten Jahre gewaltige Fortſchritte
ge=
macht hat. Die Mitgliederzahl iſt auf über 150 angewachſen, der aktive
Chor auf über 50 Sänger. Der von Rechner Maiſch vorgetragene
Kaſſen=
bericht zeigte, ebenfalls ein erfreuliches Bild, war doch aus dem
abge=
laufenen Geſchäftsjahre ein Ueberſchuß von 210 Mark zu verzeichnen.
Der geſamte Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt. Für die
paſſi=
ven Mitglieder mußte infolge Uebertritts eines Mitglieds zum aktiven
Chor eine Zuwahl erfolgen. Die Wahl fiel einſtimmig auf den
Schrei=
nermeiſter K. Bayer. Es wurde beſchloſſen, im Laufe des Jahres 1927
folgende Veranſtaltungen abzuhalten: am 5. Februar einen Ball bei
Gaſtwirt Breidert, anſchließend daran einen Operettenabend, ein
Früh=
jahrskonzert, im Sommer einen Familienausflug, ein Herbſtkonzert und
eine Weihnachtsveranſtaltung. Offen gelaſſen wurde noch die Frage der
Veranſtaltung eines Liedertags, weil die Kreisveranſtaltungen des Heſſ.
Sängerbundes, dem der Verein ſeit der Gründung angehört, noch nicht
feſtliegen. Nachdem der Vorſitzende noch auf die Vorteile der
einge=
richteten Reiſeſparkaſſe für das Deutſche Bundesſängerfeſt in Wien im
Jahre 1928 hinwies und die erfreuliche Feſtſtellung machen konnte, daß
zu dieſem Zwecke bereits rund 250 Mark eingeſpart ſind, wurde die im
übrigen ohne Zwiſchenfälle verlaufene Jahresverſammlung geſchloſſen.
* Ober=Ramſtadt, 2. Jan. Einen in allen Teilen gur verlaufenen
Familienabend veranſtaltete der Evangeliſche Bund (
Zweig=
verein Ober=Ramſtadt) am Sonntag im Saale „Zum Löwen”. Nach einer
herzlichen Begrüßungsanſprache hielt Herr Landesjugendpfarrer Lic.
von der Au aus Darmſtadt einen tiefgründigen Vortrag über den Kampf
unſerer Jugend um ihre Ideale. Redner legte in eingehenden Worten
klar, wie heute es der Jugend nicht leicht gemacht wird, ſich in
Wahr=
haftigkeit und Treue zu behaupten und wie ſie beſtrebt iſt, trotz aller
Widerſtände ihren Zielen näher zu kommen. Zu dieſem Zwecke ſei der
Zuſammenſchluß aller Jugendverbände in den Reichsverbänden ſehr zu
begrüßen, denn nur durch gemeinſame Arbeit könne das erreicht werden,
was unſere Jugend erſtrebe. Redner fand für ſeine Ausführungen eine
dankbare Zuhörerſchaft. Muſik= und Liedervorträge des
Kirchengeſang=
vereins, Poſaunenchors, von Herrn Poſtſekretär Wiehe und Herrn Lehrer
Adelberger, ſowie ein Geſangsvortrag von Frl. Anna Jakoby und
ver=
ſchiedene Darbietungen der Jugendvereinigung halfen den Abend
ver=
ſchönern. Der überfüllte Saal zeigte, wie beliebt ſolche Familienabende
ſind; möge der Evangel. Bund daher nicht allzulange auf eine weitere
derartige Veranſtaltung warten laſſen.
* Roßdorf, 24. Jan. Dapolinpumpanlage. Die Deutſch=
Amerikaniſche Petroleum=Geſellſchaft errichtet in Kürze im Hofe des
beinrich Ewald 3., Darmſtädter Straße, eine Dapolinpumpanlage. —
Winterhilfe. Die zweite Rate der Winterhilfe gelangte in
Gut=
ſcheinen an Erwerbsloſe, Sozial= und Kleinrentner, ſowie ſonſtige
Hilfsbedürftige zur Ausgabe. Die Gutſcheine haben bis 10. Februar
Gültigkeit und müſſen alsdann von den Geſchäftsleuten ſofort an die
Bürgermeiſterei abgeliefert werden. — Erwerbsloſe. Die Bahl
der Erwerbsloſen in unſerer Gemeinde beträgt gegenwärtig 55.
r. Babenhauſen, 25. Jan. Der Großfilm „Deutſche Helden in
ſchwerer Zeit” wurde am letzten Sonntag im Saalbau „Deutſcher Hof”
von der Heſſiſchen Lichtbildbühne Darmſtadt gegeben. Zu den
erſt=
klaſſigen Filmen, wie wir ſie ſeither von dieſer Stelle aus ſtets geboten
bekamen, gehörte leider dieſer nicht. Da ſich die Filmabende hier ſehr
gut eingebürgert haben, und ſich großer Beliebtheit allgemein erfreuen,
ſo, ſei hier die Hoffnung ausgeſprochen, daß in Zukunft nur wirklich
wertvolle Filme wieder geſpielt werden
— Groß=Umſtadt, 25. Jan. Am Sonntag, den 30. Januar hält der
Verein für Vogel= und Geflügelzucht zu Groß=Umſtadt und Umgegend
(alter Verein) im Saale des Gaſthauſes „Zum weißen Roß” eine
Aus=
ſtellung von Hühnern, Tauben und Waſſergeflügel ab. Alte
gelangten „Das Wu
lein” von Hans Sachs und
Liſſl von Michelboach” von Franz Schvalbach. Der Beifall zeigte, da
Andueſenden einen ſehr vergnſigten Abend verlebten.
* Reinheim, 2. Jan. Der Krankenkaſſenrechner i. R. Johann
Wil=
helm Kilian 5. und ſeine Ehefrau Eliſabete Kath rine geb.
Vonder=
ſchmidt, begehen am B. ds. Mts. das Feſt der goldenen Hochzeit.
* Michelſtadt, 25. Jan. Immer noch nicht abgeſtellt ſind die
un=
tragbaren Verhältwiſſe am Bahnhof Michelſtadt. Die kleine
Hilfsmaß=
nahme, die man ergriffen hat, gemügt abſolut nicht, um die Verhältniſſe
zu beſſern. Die ganze Straße befindet ſich in einem unmöglichen
Zu=
ſtand, der ſich zu einem, man kann es nicht anders nennen,
Sumpfbad am Ende der Straße, an der Ecke der Frankfurter Straße,
ſteigert. Es mutet merbwürdig an, daß die Reichsbahndirektion nicht
die Zeit findet, ſich um elementare Dinge zu kümmern. —
Neubau=
tätigkeit. Wie man hört, beabſichtigen eine ganze Reihe privater
Bauluſtige mit Staats= und Gemeindezuſchüſſen in dieſem Jahre
Neu=
wohnungen zu erwichten. Auch wird der heſſiſche Staat in dieſem Jahre
wiederum ein Wohnhaus für Staatsbeamte zu errichten. Als
Bau=
quartier kommt insbeſondere die Peſtalozziſtraße und die
d’Orville=
ſtraße in Betracht.
* Michelſtadt, 25. Jan. Selbſtanſchlußamt und Fernamt Michelſtadt.
In Michelſtadt und Erbach ſind bekanntlich Selbſtanſchlußämter
ein=
gerichtet worden, die am 26. d3. Mts. in Betrieb genommen werden
ſollen. Das Solbſtanſchlußamt in Michelſtadt iſt das größere, von ihm
führen 10 Léitungen nach Evbach, während 6 Leitungen von Erbach
nach Michalſtadt führen. Damit iſt auch der ſeitherige Fernſprechverkehr
zwiſchen Michelſtadt und Erbach beſeitigt.
* Erbach, 25. Jan. In altgewohnter Weiſe hielt die Freiwillige
Feuerwehr am vergangenen Samstag ihren Jahreskommers ab. Waren
die Veranſtaltungen der Freiwilligen Feuerwehr ſchon in den früheren
Jahren ſtets ſtark beſucht, ſo wurde dieſe Beteiligung bei der
diesjäh=
rigen Veranſtaltung bei weitem übertroffen. Die Nebenräume des
Gaſt=
hauſes „Zum Adler” reichten kaum aus, um die Beſucher alle zu faſſen.
Zu Beginn der Veranſtaltung begrüßte der Vorſitzende der Freiwilligen
Feuerwehr, Herr Bürgermeiſter Dengler, mit herzlichen Worten die
Er=
ſchienenen. Er wünſchte den Zuſammenhalt in der Freiwilligen
Feuer=
wehr gefeſtigt und betont, daß es ſeither möglich geweſen ſei, die
Ein=
heit in ſchöner Weiſe zu erhalten. Herr Regierungsaſſeſſor Schwan
und Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Meher waren als Vertreter des
Kreiſes erſchienen. Erſterer hielt eine kernige Anſprache, in der er die
Bedeutung des Feuerlöſchweſens hervorhob. Bei aller Liebe zu frohen
Stunden würde der Feuerwehrmann in erſter Linie eine ernſte
Auf=
gabe zu erfüllen haben. Nicht jeder ſei geeignet, in einer ſolchen Sache
mitzuarbeiten. Viel Opfermut und Selbſtverleugnung würde von den
Führern, wie auch von den Mannſchaften verlangt werden. Die
An=
ſprache des Herrn Reg.=Aſſeſſor Schwan wurde mit großem Beifall
aufgenommen. Hierauf nahm Herr Reg.=Aſſ. Schwan die Auszeichnung
der verſchiedenen Jahrgänge vor. Ausgezeichnet wurden für 25jährige
Mitgliedſchaft Herr Valentin Wacker, für 15jährige Mitgliedſchaft die
Herren Eberhard Müller, Friedrich Rehborger, Jakob Volk, Guſtav
Weidmann, Georg Jäger, Wilhelm Volk, Johann Küchler, Georg Volk
und Albert Helm; für 5jährige Mitgliedſchaft die Herren Georg Schott,
Jakob Stock, Karl Faatz, Wilhelm Groll, Ludwig Abbe und Leonhard
Abbe. Das leuchtende Beifpiel, das die vorſtehend hervorgehobenen
Mannſchaften gegeben haben, verdient wirklich ernſte Nachahmung. Iſt
doch der Dienſt für die Allgemeinheit der ſchönſte, den man ſich über.
haupt denken kann. Den geehrten Mannſchaften und den jüngeren
kann man nur zurufen, in der gleichen Bahn wie bisher weiter zu gehen,
dem es iſt letzten Endes micht lediglich klingende Münze
entſchädigungs=
fähig für die Tätigkeit an den Aufgaben der Allgemeinheit, ſondern
die tiefe innere Befriedigung, die jeder Einzelne im Herzen tragen
ſollte. Die Veranſtaltung als ſolche geſtaltete ſich wie immer zu einer
ſehr eindrucksvollen und nahm einen ſchönen Verlauf.
n. Beerfelden, 24. Jan. Der Geſangverein Sängerriege bot
vorgeſtern abend in der Turnhalle ſeinen Mitgliedern einen
theatraliſch=
muſikaliſchen Unterhaltungsabend, deſſen Anziehungkraft am beſten
da=
durch gekennzeichnet wurde, daß die Halle ſchon um 7 Uhr dicht beſetzt
war. Punkt 8 Uhr begannen mit „Sängergruß” und „Weihe des
Ge=
ſangs” die Darbietungen. Ein Tanzduett und zwei Männerchöre
lei=
teten über zu dem ernſten Einakter „Förſter Mertens”, der von den
Darſtellenden ſehr gut wiedergegeben wurde. Jetzt folgten drei Duette
von Kahn, Eulenburg und Löns=Jöde, die zwei letzteren von Damen
geſungen und begleitet mit Gitarre und Violinen; ſpäter wiederholte
ſich dies, aber ſo, daß dieſe Nummern von Herren geſungen wurden.
Die Lieder wirkten durch ihre Einfachheit und die treffliche
Wieder=
gabe äußerſt anſprechend. Das humoriſtiſche Duette „Lampe und
Wampe” rührte bis zu Lachtränen, ſchon der Auftritt der beiden
Komi=
ker entfeſſelte Lachſalven; einen ähnlüchen Erfolg hatte ſpäter „Michel
in der Tanzſtunde‟ Ebenfalls ſehr anſprechend war die humoriſtiſche
Szene zweier Damen: „In der Sommerfriſche‟. Eine weitere
Glanz=
nummer bildete das Singſpiel „Die wilde Toni”; Spiel und Geſang
ließen nichts zu wüinſchen übrig. Dem Programm waren neum
Männer=
chöre eingefügt, deren Schwierigkeit varüierte zwiſchen dem einfechen
Volkslied und einem Kunſtchor von Hegar. Die Särgerriege zeigte
dabei ihren Mitgliedern, wie ſehr ſie ſich die Pflege des Männergeſangs
angelegen ſein läßt, und wie gut es ihr gelingt, die Chöre zu guter
Wirkung zu bringen; „Zu St. Martins Feſt” mußte wiederholt
wer=
den. — Kommenden Sonntag ſtellt der Verein ſein Programm als
Theaterabend der Allgemeinheit zur Verfügung; dies war auch ſchon
in früheren Jahren der Fall, und ſtets wurde ein volles Haus erzielt.
* Rimbach, 24. Jan. Jung=Odenwaldklub. Vor minmehr
drei Jahren rief Herr Dr. Leip die hieſige Ortsgruppe des Jung=
Odemwaldklubs ins Leben. Daß Herr Dr. Leip wit dieſer Gründung
einem Bedürfnis entſprochen, ſahen wir ſo recht augenfällig am zweiten
Dekorierungsfeſt unſerer blühenden Jugendgruppe. Nicht weniger als
21 Mädchen und Knaben wurden mit dem „Goldenen” ausgezeichnet.
Der feierliche Akt der Auszeichnung wurde von dem Vorſitzenden der
Hauptgruppe des Rinbacher Odenweldklubs, Herrn Haller,
vorgenom=
men, da auch diesmal, wie wir es im Hauptverein leider ſchon „39‟
Jahre feſtſtellen können, die gebetene Vertretung des Hauptausſchuſſes
durch Abweſenheit glänzte. — Uebrigens nahm das Feſt einen
glän=
zenden Verlauf. Die beiden von Herrn Dr. Leip einſtudierten Stückchen
„Die vier Jahreszeiten” und „Die drei Wünſche” wurden ſehr nett
wiedergegeben. Herr Dr. Leip hat ſeine kleinen Schauſpieler feſt in der
Hand. Mit geringem Aufwand an Koſtümen hat er eine Glanzleiſtung
zuwege gebracht, die ihn ernrtigen darf, den beſchrittenen Weg weiter
zu gehen. Als beachtenswerte Leiſtungen des Abends ſind noch zu
er=
wähnen „Die Serenade von Toulli”, vorgetragen von Frau Lehrer
Dr. Gaſt und Sohn Erich, ſowie der Vortrag einiger Gedichte. Nicht
zuletzt ſei das von Herrn Rektor Frieß geleitete Singſpiel „Am
Brun=
nen” vor dem Tore” erwähnt, ſowie die mehrſtimmigen Chöre, die
Herr Rektor Frieß durch ſeine Schulklaſſen zur Vorführung brachte.
Eltern, geladene Gaſte aus Rimbach und Umgebung waren ſo zahlreich,
erſchienen, daß der große Saal zur Krone über und über beſetzt war.
Spät in der Nacht gingen alle in gehobener Stimmung nach Hauſe,
durften ſie doch mit Befriedigung feſtſtellen, daß unſere Jugend im
Jung=Odenwaldklub unter bewährter Führung von Herrn Dr. Leip gut
aufgehoben iſt.
Hirſchhorn, 25. Jan. Waſſerſtand des Neckars. Am 24.
Januar: 1,15 Meter; am 25. Januar: 1.10 Meter.
S. Bensheim, 25. Jan. Am Sonntag beging Herr Kommerzienrat
Wilhelm Euler ſeinen 80. Geburtstag in voller körperlicher und
geiſti=
ger Friſche. Herr Kommerzienrat Euler iſt der Begründer der hieſigen
weltbekannten Maſchinenpapierfabriken, die er aus kleinen, beſcheidenen
Anfängen heraus durch ſoinen weitſchauenden Blick zu ihrer jetzigen
Größe auszubauen verſtand. Bereits am Vorabend des Geburstages
brachte der Geſangverein „Harmonie” dem Gefeierten ein Ständchen.
Am Sonntag morgen öffneten ſich die Pforten der Villa „Eulenhorſt”
um zahlreichen Gratulanten Einlaß zu gewähren. Pracktvolle
Blumen=
dekorationen, die überreicht wurden, zeugten von der Liebe und
Ver=
ehrung, deren ſich Herr Euler zu erfreuen hat. Vom heſſiſchen
Staats=
präſidenten, wie auch vom Miniſter des Innern und der Juſtiz waren
Glüickwünſche eingetroffen. Der evangeliſche Poſaunenchor brachte
ver=
ſchiedene Chöre zum Vortrag. Herr Kommerzienrat Euler war lange
Jahre Stadtverordneter, Mitglied der Zweiten Kammer und
Mit=
begründer zahlreicher gemeinnütziger Unternehmungen, ſo des hieſigen
Obſt= und Gartenbauvereins, deſſen Ehrenvorſitzender er iſt. Seinen
Anregungen iſt das Bensheimer Villenviertel zu danken, wobei er in der
Perſon des ihm ſo ſehr befreundeten Profeſſors Metzendorf tatkräftige,
künſtleviſch wirkende Unterſtützung fand. Mit regem Sinn iſt Herr
Euler ſtets ein Förderer des Gewerbeſtandes geweſen, wie er auch der
kaufmänniſchen Jugend durch die Gründung einer privaten Berufsſchule
Gelegenheit zu einer gründlichen kaufmänniſchen Unterlage verſchaffte.
Sein rühniges Wirken für den Verſchönerungs= und Verkehrsverein,
für den Odenwalöklub, für die Errichtung eines Amtsgerichts in
Bens=
heim und zur Hebung des Anſehens der Stadt als Kreisſtadt iſt
genug=
ſam bekannt. Die Stadt ehrte Herrn Kommerzienrat Euler bereits
früher, indem ſie ihm das Ehrenbürgerrecht verlieh.
Schön ſein heißt ſchlank ſein!
Der Mangel an körperlicher Bewegung unterſtützt Ihre
Neigung zum Starkwerden. Sorgen Sie darum für eine
geregelte Verdauung durch das mild wirkende Laxin
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Apotheken und Drogerien zu haben.
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* Heppenheim a. b. B., 25. Jan. Kriegerverein. Der
Krie=
gerverein Heppenheim veranſtaltet in dieſem Jahre auf vielſeitigen
Wunſch einen Unterhaltungsabend am Sonntag, den 30. Januar. Der
Abend wird aller Vorausſicht nach einen ſchönen Verlauf nehmen, da
außer den drei Theaterſtücken: „Heitere Kriegsverpflegungsſtation:
„Zur fidelen Scheidung” und dem Luſtſpiel „Der Eſel”, ein Tanz ſich
anſchließt. Außerdem wird das Programm durch gemeinſame Lieder
fowie durch die Ehrung verſchiedener Kameraden vervollſtändigt
wer=
den. — Bau= und Siedlungsgemeinſchaft. Am Sonntag
fand im Hotel „Halber Mond” eine Tagung der hieſigen Ortsgruppe
der Bau= und Siedlungsgemeinſchaft ſtatt. Die Verſammlung, welche
ſehr gut beſucht war, beſchäftigte ſich mit Beratungen über Anträge für
die Generalverſammlung. Außerdem wurde Bericht erſtattet über die
Kundgebung dieſer Gemeinſchaft am letzten Sonntag in Darmſtadt. —
Karnevalverein. Der Karnevalverein Heppenheim veranſtaltet
in dieſem Jahre wieder einen Maskenball im Hotel „Halber Mond”
am 5. Februar. Das Motto des Abends lautet: „Eine Nacht am
Aequator”. — Freiwillige Feuerwehr Heppenheim. Am
Sonntag abend hielt die Freiwillige Feuerwehr und Sanitätskolonne
Heppenheim im Saalbau Kärchner einen Familienabend ab, welcher ſehr
gut beſucht war. Der Abend nahm wegen der Reichhaltigkeit des
Pro=
gramms die Beſucher ganz in Anſpruch. Die Darbietungen ſetzten ſich
aus Konzertſtüchen, Theater und Tanz zuſammen. — Handwerks,
kammer=Nebenſtelle Darmſtadt. Der für dieſe Woche
an=
gekündigte Sprechtag auf dem Kreisamt Heppenheim fällt aus. —
Maul= und Klauenſeuche. Da in Hambach und Unterabtſtei,
nach die Maul= und Klauenſeuche erloſchen iſt, ſind die angeordneten
Sperrmaßnahmen wieder aufgehoben worden.
a. Bodenheim, 25. Jan. Einen Zuſammenſtoß gab es hier zwiſſhen
einem Auto und einem Fuhrwerk. Dabei wurde das Auto, einem
Nierſteiner Weingutsbeſitzer gehörend, ſo ſtark beſchädigt, daß es durch
einen Laſtkraftwagen abtransportiert werden mußte.
* Ans Oberheſſen, 25. Jan. Die Autoverbindung Steinbach-
Albach—Gießen wird ſich nun endlich, nach langwierigen
Verhand=
lungen mit der Reichsbahn=Geſellſchaft, verwirklichen. Die Bahn
ver=
langt nämlich, daß das Auto Steinbach nicht nur mit Gießen, ſondern
auch mit der Station Garbenteich verbinden ſoll. Die Firma Aßmann
u. Schneider in Gießen will mit einem 34=Sitzer den Verkehr
überneh=
men. — Großes Jagdglück hatte der 72jährige Jagdaufſeher Wagner
zu Krofdorf. Er erlegte innerhalb acht Tagen in den Waldungen
am Dünsberg 2 Hirſche, einen Achtender und einen Spießer. — Die
Bohrungen des Staates nach Waſſer im ſogen. Obborn haben ſehr
gün=
ſtige Ergebniſſe gezeitigt. Nach dem Abſchluß mit der Gemeinde
Ob=
bornhofen erhält dieſe koſtenlos das Waſſer, und die Leitung wird
ins Dorf gelegt, ſodaß die Bürger nur die Hausanſchlüſſe ſelbſt zu
be=
zahlen haben. Das Waſſer wird zur Verſchwälungsanlage von dem
Braunkohlenwerk Wölfersheim benötigt. — Trais=Horloff. Ein
mächtiges Braunkohlenlager hat man bei Schürfungsarbeiten
unter dem alten Friedhof feſtgeſtellt. Um dieſes bis zu 30 Meter ſtarke,
wertvolle Lager fördern zu können, läßt die Grubenverwaltung
gegen=
wärtig die Gräber ausheben und die Gebeine der Toren nach dem
neuen Friedhof bringen. Das neue Lager ſoll im Tagbau ausgebeutet
werden. Mit den abzuhebenden Erdmaſſen werden die alten,
ausgebeu=
teten Gruben aufgefüllt; das gewonnene Gelände wird wieder
landwirt=
ſchaftlichen Zwecken dienen. — Straßenumbauten. Der Bau
einer neuen Straße von Gedern nach Burkhards iſt ſeit Herbſt
in Arbeit und ſoll bis zum Frühjahr fertiggeſtellt werden. Sie kürzt den
Weg von Gedern nach Burkhards beträchtlich ab und vermeidet möglichſt
ſtarkes Gefälle. — Außerdem iſt die Erbauung einer
Umgehungs=
ſtraße bei Gedern beſchloſſen worden. Es handelt ſich dabei um die
Be=
wegung von 3000 Kubikmeter Erde, 1500 Kubikmeter Grundbauſtein=
und 5000 Quadratmeter Chauſſierungsarbeiten. Die Straße führt
ſüd=
lich vom Bahnhof Gedern nach der Breiten Wieſe und mündet bei einer
Länge von 1,5 Klm. in die Straße nach Oberſeemen ein. — Die
Er=
weiterungsarbeiten des Bahnhofs Gedern ſollen im
Frühjahr begonnen werden. Sie ſind notwendig geworden durch den
ſteigenden Perſonen= und Güterverkehr.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 26. Januar. 3.30: Stunde der Jugend. Reikde
Wehrhan: Die gewaltige Hunnenſchlacht Ottos I. am Lech — die
endgültige Befreiung Deutſchlands von der Ungarnnot”. (Für Kinder
vom 10. Jahre ab.) O 4.30: Neue Tanzmuſik. O 5.45:
Bücher=
ſtunde. O 6.30: Pfarrer Taesler: Nietzſches Idee von der
Um=
wertung aller Werte‟, O 7: Südweſtdeutſcher Radio=Club. O 7.30:
Italieniſch. O 8: Prof. Drevermann: „Tagesfragen und
Beank=
wortung von Briefen”, O 8.15: Violinkonzert. Tartini: Sonate in
G=Moll. — Schubert: Sonate. — Sinding: Romanze. — Tor
Aulin: Humoreske; Wiegenlied; Mazurka. Ausf.: Göſta
Andreas=
ſon (Violine), Dr. Reinhold Merten (Flügel). O. 9.15: aus Mannd
heim: Pfälzer Mundart=Abend
Stuttgart.
Mittwoch, 26. Januar. 3: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, Karll
Köſtlin, Funkorch. O 3.50: Landwirtſchaftsfunk. O 4.15: Konzert.
Beethoven: Ouv. „Leonore III"” — Romanze G=Dur. — Ouv.
„Fidelio”. — Larghetto und Rondo aus dem Violinkonzert. —
Ouv. Coriolan”. — Einlagen in den Pauſen: Rudolf Epple. —
Dem Andenken Beethovens, Fant. — Saint=Saens: Reve d’un ſoir,
— Boieldieu: Ouv. „Johann von Paris”. O 6.15: Generalmajor
Prof. Dr. Haushofer: Die Panaſiatiſche Frage. O 6.45: Uebertr.
von Karlsruhe: Dramaturgiſche Funkſtunde. O 7.15: Oskar Wöhrle:
Litauiſche Volkslieder. O 8: Uebertr. Freiburg: Konzert.
Korps=
muſik der Freiw. Feuerwehr, Freiburg. Radeck: Fridericus Rex.
— Auber: Ouv. „Fra Diavolo‟. — Noak: Heinzelmännchens
Wachtparade. — Mozart: Romanze und Rondo aus dem
Horn=
konzert. — Silva: San Lorenzo. — Strauß: Geſchichten aus
dem Wiener Wald. — Lenhardt: Ehrenwache=Marſch. O 9.20: Tel.=
Dir. Voelker: Das Recht des Mieters auf die Antenne. O 10:
Son=
der=Konzert (Wunſch=Programm). Philharm. Orch. Mitw.: Gerda
Hanſi, Erich Baudiſtel, Max Heye. Schubert: Militärmarſch. —
Offenbach: Ouv. „Orpheus” — Leoncavallo: Prolog aus „
Ba=
jazzo‟. — Bach=Gounod: Meditation. — Mozart: Champagner=
Arfe a. „Don Juan” — Strauß: „Frühlingsſtimmen” — Strauß:
Künſtlerleben. — „Wenn einer einmal eine hat!, — Hoch Heidelss
burg, Marſch.
Berlin.
Mittwoch, 26. Jan. 1.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
O 3.30: Dr. Martha Bode: Die Welternte und ihre Einwirkung
auf den deutſchen Haushalt. O 4: Jugendbühne. Die
Funk=
prinzeſſin erzählt. Geiferſtam: Die kleine Roſe und die lange Leda.
Das Mädchen, das Gold ſpinnen konnte. O 4.30: Altungariſche
Nationalmuſik. Vortrag Dr. Imre von Szilagyi mit muſ. Beiſp.
O 6.30: von Hake: Die Bedeutung der landwirtſchaftlichen Woche.
O 7.05: Dr. Wernecke: Der deutſche Rodelſport. O 7.30: Jaro=
Jaretzki: Ein Beſuch bei Frau Prof. Lovis Corinth. O 8: Heim
Stroh: Einführung in das Sende=Spiel „Der Verſchwender”,
O 8.30: „Der Verſchwender” Zaubermärchen von Raimund,
G 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach).
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 26. Januar. 12: Lektor
Gran=
der u. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 12.30: Mitt. des
Reichs=
ſtädtebundes. O 3.30: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchull. Weſtermann:
Einheitskurzſchrift für Anfänger. O 4: Gansberg: Schöpferiſche
Methodik. O 5: Reg.=Rat Dr. Rhode: Völkerbund und Sozial=
Fortgeſchrittene. O. 7: Dir. Schumacher: Fremdenverkehr u.
Volts=
wi tſchaft G 7.30: Karl Scheffler: Der Geiſt der Gotif
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 27. Januar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 25. Januar 1927.)
Während im öſtlichen Deutſchland noch weiterer Luftdruckanſtieg
erfolgt iſt und die Temperaturen unter Null Grad Celſius liegen
dringt der wärmere Vorderſeitenſtrom eines kräftigen, nordweſtlichen
Wirbels nach Weſt= und Mitteldeutſchland vor. Die Temperaturen
kommen wieder verhältnismäßig hoch zu liegen, auch ſind leichte
Nieder=
hläge zu erwarten, die nur in höheren Lagen als Schnee niedergehen,
Es iſt noch aicht abzuſehen, ob der Einfluß des Wirbels längere Beit
andauert.
Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
Hauptichriſtleitung • Rudolf Maupe
Verantwortlich ſür Politit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich Ni"
usland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlman‟
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Juſeratenteil: Wills Kuhlei
Druck und Verlag: C C. Wittich — lämtlich in Darmſtadt.
Tür unverlangte Mannſiripte wird Garantie der Nückſendung n ich / übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
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Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Seite 7
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P2,
Seite 8
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
Auf der Suche nach dem Mörder!
Wie eine moderne Großſtadtpolizei arbeitet. — Ungeheure Er
regung und Teilnahme bei der Bürgerſchaft. — Altſtadtſtreifen,
Rundfunk und Telephon. — Wie man ſich die Ermordung des
Juweliers Grebenau vorſtellt. — Wer iſt der Täter?
O. Sch. Vor einigen Monaten lief in einem Frankfurter
Lichtbild=
theater ein polizeitechniſcher Film „Sein großer Fall”, wo es ein
ge=
ſchickter Filmregiſſeur verſtanden hat, die breiten Maſſen im Rahmen
eines ſpannenden Unterhaltungsfilms mit den zahlreichen
wiſſenſchaft=
lichen Hilfsmitteln, über die eine moderne Großſtadtpolizei verfügt,
be=
kannt zu machen. Wer Gelegenheit hatte, einen Blick hinter die Kuliſſen
der Frankfurter Kriminalpolizei zu werfen, glaubt dieſen Film
noch=
mals abrollen zu ſehen.
Noch kein Fall der letzten Jahre hat bei der Bürgerſchaft eine
der=
artige Unruhe hervorgerufen und eine ſolche Teilnahme erweckt, als die
furchtbare Bluttat an dem Juwelier Joſeph Grebenau und die
Aufklä=
rung dieſes entſetzlichen Verbrechens bedeutet für die Frankfurter
Krimi=
nalpolizei eine Preſtigefrage. Im Polizeipräſidium herrſcht eine
gerade=
zu fieberhafte Tätigkeit, und die Mitglieder der Mordkommiſſion,
Divek=
tor Dr. Neuber, Rat Hader und Kommiſſar Römer, in normalen Zeiten
recht zugängliche Herren, ſind heute für niemanden zu ſprechen, nicht
einmal zu ſehen.
Hunderte von Neugierigen umlagern den Tatort und ſuchen,
ob=
gleich gar nichts zu ſehen iſt, einen Blick durch den Poſtſchlitz des eiſernen
Rolladens zu werfen, Dutzende von „Intereſſenten” die Teilnahme,
Senſationsbedürfnis und vielleicht auch der Wunſch, ſich eine Belohnung
zu verdienen, nach dem Polizeipräſidium getrieben haben, harren in dem
Gang vor dem Zimmer der Kriminalinſpektion A, um ihre meiſt gut
gemeinten, aber zumeiſt wertloſen Angaben zu Protokoll zu geben.
Drinnen klappern die Schreibmaſchinen, kratzen die Federn über die
Kanzleibogen, es iſt ein Gewühl wie in einem Bienenhaus, aber dennoch
merkt der Eingeweihte ſofort, daß in dieſem Tohuwabohu ein
wohldurch=
dachtes und feinorganiſiertes Syſtem liegt, mit eiſerner Ruhe und
Höf=
lichkeit nehmen die Beamten der Mordkommiſſion jede Meldung an, denn
im Augenblick herrſcht über die Perſon des Täters noch vollkommenes
Dunkel, wenn auch aus dem Wuſt des Materials bereits einige
Mo=
mente und Punkte von nicht zu unterſchätzender Bedeutung
herausge=
griffen werden konnten und ſachgemäß geprüſt werden.
Seit Sonntag mittag konzentriert ſich das Intereſſe der geſamten
Frankfurter Kriminalpolizei ausſchließlich auf die Aufklärung und
Ver=
folgung der Mordtat, vor allem gilt es, den noch unbekannten Täter
zu ſuchen. Während die Mordkommiſſion als ſolche die techniſche
Füh=
rung inne hat, führt die geſamte übrige Beamtenſchaft der
Kriminal=
polizei zahlreiche Razzien und Streifen in Kaſchemmen, Reſtaurants,
Cafés, Vergnügungslokalen und Hotels aus, die von Sonntag nachmittag
ununterbrochen im Gange ſind.
Wenn auch der Täter bis zur Stunde noch nicht ermittelt iſt, ſo iſt
die Mordkommiſſion doch an Hand der bis in die ſpäte Nacht hinein
geführten Erhebungen nun doch darüber im Bilde, wie ſich die Tat ſelbſt
abgeſpielt haben dürfte, und da in der Kriminaltaktik die
Rekon=
ſtruierung eines Tatbeſtands die conditio sine gua non bedeutet, ſo
be=
ſteht begründete Hoffnung, daß die Ermittelung des oder der Täter nur
eine Frage kurzer Zeit ſein wird.
Da der Laden des Juweliers Grebenau vorne ſowohl als auch
hin=
ten ordnungsgemäß verſchloſſen war, kann es als ausgeſchloſſen gelten,
daß ſich vorher ein Täter eingeſchlichen haben kann. Außerdem hat die
Frau des Hausmeiſters Kunde Herrn Grebenau um 10 Uhr vormittags
ſelbſt den Laden hinten öffnen und eintreten ſehen. Es kommen nun
zwei Möglichkeiten in Frage: entweder der Täter iſt Grebenau auf den
Ferſen gefolgt und hat ſich in den Geſchäftsräumen ſolange verſteckt
ge=
halten, bis ſich Gelegenheit bot, die Tat auszuführen, oder aber der
Mörder wartete, bis das Opfer für wenige Augenblicke (vielleicht um
die auf dem Hof gegenüber der Eingangstüre liegende Toilette aufzu=
ſuchen) den Laden verlaſſen hatte, und trat dann unbemerkt ein. Die
Feſtſtellungen haben ergeben, daß der erſte Angriff auf den
bedauerns=
werten Juwelier zweifellos in dem Flur unmittelbas hinter der Tür
erfolgte, ſich dann in der Richtung nach dem Laden zu forvſetzte, bis zu
der Stelle, wo Grebenau niederſank und verſtarb. Es hat zweifelsohne
zwiſchen dem Mörder und ſeinem Opfer ein mehr oder weniger heftiger
Kampf ſtattgefunden, eine Feſtſtellung, die für die Ergreifung von nicht
zu unterſchätzender Bedeutung iſt, da der Täter neben Kratzwunden und
anderen Verletzungen höchſtwahrſcheinlich auch blutbefleckte Kleider
da=
vongetragen hat.
Es ſteht feſt, daß Grebenau bereits einige Zeit in ſeinen
Geſchäfts=
räumen geweilt haben mußte, denn er hat ſeine Kleider abgelegt, die
eingegangene Poſt, die noch auf dem Ladentiſch vorgefunden wurde,
geöffnet, und er ſchloß die ſehr ſchweren, mit außerordentlich
kompli=
zierten Schlöſſern verſehenen Treſors auf. Der Raub wurde in aller
Eile ausgeführt, denn der Täter nahm ſich nicht die Zeit, eine Auswahl
nach dem Wert zu treffen, ſondern raffte das zuſammen, was er erreichen
konnte. Auch die goldene, ſehr wertvolle Uhr des Opfers, die der
Mör=
der zuerſt abknöpfte, wurde ſpäter auf einem Tiſche liegend
vorgefun=
den. Da Grebenau am Samstag aus rituellen Gründen prinzipiell keine
Geſchäfte tärigte, kam es häufig vor, daß er Sonntags vormittags in
ſeinem Bureau Geſchäftsfreunde und Intereſſenten empfing. E3 iſt
deshalb auch nicht ausgeſchloſſen, daß der Täter ein „zweifelhafter” Kunde
geweſen iſt, der von Grebenau erwartet wurde, und auch zuerſt
viel=
leicht die Abſicht hatte, einen Gegenſtand zu kaufen oder zu verkaufen
und, daß ihm der Gedanke, die Untat zu begehen, erſt während der
Ver=
handlung aufkam. Alle dieſe Möglichkeiten werden von der
Kriminal=
polizei eingehend geprüft. In den amtlichen Angaben wird der Wert
der geſtohlenen Pretioſen auf rund 50 000 Mark angegeben, es kann
jedoch heute ſchon geſagt werden, daß das Perſonal der Firma G.
mit der Möglichkeit rechnet, daß dieſe Summe erheblich überſchritten
wird, denn eine genaue Aufnahme fand erſt im Laufe des Montags
und Dienstags ſtatt.
Im Laufe des Montag nachmittags wurden in der Stadt Gerüchte
ausgeſprengt, daß der Täter in der Perſon eines früheren Angeſtellten
in Konſtanz feſtgenommen worden ſei. Dieſe Gerüchte entbehren nach
den amtlichen Mitteilungen jeder Grundlage. Die Kriminalpolizei
er=
klärt, nach wie vor im Dunkeln zu tappen, doch haben wir Grund zu
der Annahme, daß dieſe Behauptung doch nicht ganz zutrifft; wir
glau=
ben ſogar zu wiſſen, daß bereits eine ganz beſtimmte Spur verfolgt
wird, über die ſich jedoch die Kriminalpolizei aus leichtverſtändlichen
Gründen ausſchweigt, und wir, die wir die Spur zu kennen glauben,
wollen aus ebenſo begreiflichen Gründen im Intereſſe der hoffentlich
baldigen Aufklärung die nötige Diskretion wahren.
Wie ſchon erwähnt, erinnert das Verbrechen in ſeinen Details an
den Mord am Klavierhändler Lichtenſtein, der vor etwa 25 Jahren auch
um die Mittagszeit mit einem Gewichtſtein erſchlagen wurde. Damals
gelang es den Bemühungen der Frankfurter Kriminalpolizei, nach
einigen Tagen die beiden Täter Stafforſt und Groß in Hamburg zu
er=
mitteln und zu verhaften. Hoffen wir, daß auch diesmal die eifrigen
Bemühungen zu einem ähnlichen Erfolge führen.
6. zwei Brillant=Daweurmge mit je einer erbsgroßen Perle, Wert
4000 Mark;
7. ein SolitärDamenring, Plati 234 Karat, Wert 2500 Mark:
8. ein Solitär=Damenring, Platin, 2 Karat, Wert 2000 Mark:
9. ein Solitär=Damenring, in der Mitte ein großer Brillant, 34
go=
rat, mit Brillanten eingefaßt (amerikaniſche Faſſung), Wert 200 Maw=
10. ein Platin=Damenring, in der Mitte ein Brillant, 0,64 Kargt
mit 26 Saphiren eingefaßt. Wert 1200 Mark;
11. zwei Platin=Damenringe mit je einem Brillanden von 2 Kargt.
Wert 5000 Mark;
12. drei Platin=Damenringe mit Brillanten, mit unbeſtimmtem Aus.
ſehen, Wert 4000 Mark;
13. eine Platinbroſche, in der Mitte Brillant von 1 Karat, und mit
26 Brillanten gefaßt, Wert 2500 Mark;
14. eine Brillantbroſche, in der Mitte Brillant von 1 Karat,
ein=
gefaßt mit 76 kleinen Brillanten, 94/100 Karat, auf jeder Seite 10
Sa=
phire, Wert 2000 Mark;
15. eine goldene Broſche, in Platin gefaßt, in der Mitte Brillant
von 1 Karat, mit 38 kleinen Brillanten eingefaßt, Wert 750 Mark:
16. eine Platinbroſche mit 3 großen Perlen, 4 größeren Brillanten
(Gewicht unbekannt) und ganz mit Brillanten eingefaßt, Wert 6000 Mk.
17. eine Platinbroſche, länglich und viereckig, in der Mitte großer
Brillant, umgeben mit kleineren Brillanten, Wert 2000 Mark;
18, eine Platinbroſchette (lange Nadel), in der Mitte große Perle
ganz mit Brillanten eingefaßt, Wert 2000 Mark;
19. eine Platinbroſchette (lange Nadel), in der Mitte ein Brillam
von 2 Karat, ganz mit Brillanten eingefaßt, Wert 2500 Mark;
20. ein Platinanhänger mit zwei Brillanten auf dem Anhänger.
zwei gedrehte Platinſtäbchen mit Brillanten gefaßt, an dem Anhänger
dünne Platinhalskette. Wert 2000 Mark;
21. ein Platinanhänger, Rückſeite Gold, in der Mitte ein Brillom
und kleine Verzierungen mit Brillanten, Wert 1000 Mark;
22. eine Platin=Krawattennadel, Rückſeite Gold, am oberen Ende
ein Tierchen darſtellend, welches mit Brillantſplitterchen eingefaßt iſt.
2000 Mark Belohnung!
WSN. Frankfurt a. M. Der Polizeipräſident von Frankfun t
a. M. hat auf die Ergreifung der Täter, die den Juwelier Grebenm1
in der Kaiſerſtraße ermordet haben, eine Belohnung von 2000 Mark!
ausgeſetzt. — Die in der Stadt umlaufenden Gerüchte, daß in Konſtanz /
beim Ueberſchreiten der Schweizer Grenze drei Perſonen in Verbindung;
mit dem Raubmord verhaftet worden ſeien, trifft, wie uns auf
Anfrage=
an zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, nicht zu. Das Verbrechen
bildet=
naturgemäß geſtern und heute in allen Kreiſen der Bevölkerung das s
Thema des Tages und überall herrſcht wegen des grauenvollen Mordes s
große Aufregung. Am Tatort wurde während des ganzen Tages dier
Unterſuchung fortgeſetzt. Die an den Kaſſenſchränken vorgefundenenn
Fingerabdrücke wurden genau aufgenommen, und man hofft, daß ess
dadurch ermöglicht werde, die Verbrecher, in denen man gerichtsnotoriſche=
Spezialiſten ihres Faches vermutet, zu entlarven.
Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind folgende Gegenſtände
ge=
raubt worden:
1. Ein größerer Papiergeldbetvag, den der Ermordete vermutlich
in ſeiner Brieftaſche bei ſich trug;
2. ein Paar goldene Ohrringe, in Platin gefaßt, unten fe ein großer
Brillant von ¼4 Karat, oben ein Platinſtäbchen mit je 3 oder 4 kleineren
Brillanten gefaßt, Wert 2000 Mark;
3. ein Paar goldene Ohrringe, unten je ein Brillant von ¼ Karat,
Wert 1200 Mark;
4. ein Paar Brillantohrringe, in Platin gefaßt, unten je ein großer
Brillant (Gewicht unbeſtimmt), Wert 1500 Mark;
5. ein Platin=Damenring, großer Onyx, in der Mitte ein Brillant,
die Onyxplatte mit Brillanten eingefaßt (beſonders auffallend), Wert
2000 Mark;
Eine Siſtierung.
In der Angelegenheit des Raubmordes an dem Frankfurter Juwes
lier Grebenau iſt, wie die F. Ztg. meldet, am Montag früh auf An=*
zeigen hin eine Siſtierung vorgenommen worden. Es handelt ſich umm
einen mit Zuchthaus vorbeſtraften Gewohnheitseinbrecher namens Lo+
renz, den man mit dem Mord in Zuſammenhang zu bringen verſucht.
Man hat den Mann vorläufig in Haft behalten, iſt aber der Auffaſſung, /
daß er wahrſcheinlich an der Angelegenheit unbeteiligt iſt. Auch nach 6
anderer Richtung hin erſtrechen ſich die Nachforſchunegen, doch wird a
darüber noch Stillſchweigen bewahrt, um den Gang der Unterſuchungy
nicht zu ſtören.
Am Montag nachmittag fand die Sektion der Leiche des Ermor
deten ſtatt, bei der feſtgeſtellt wurde, daß die Schläge mit ſolcher Wuch 1
geführt wurden, daß ſie unbedingt tödlich wirken mußten. Auch der 7
Schuß in den Hinterkopf, aus einer Mauſerpiſtole abgefeuert, mußte /
den Tod herbeiführen.
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarze
Wachstuchbrief=
taſche mit Fünfmarkſchein und
Heimat=
ſchein, auf den Namen Hering lautend
1 ſilberne Nadel (Stäbchen mit 3 Perlen).
1 braunes Portemonnaie mit über 1,50 Mk.
1 alpakagold. Reifarmband. 1 gelb
Porte=
monnaie mit 80 Pfg. 1 Patentſchlüſſel
mit Kette. 1 ſchwarzer gehäkelter Beutel
mit einem Stück Seife und einer Zi rone
1 großes Portemonnaie mit Geldſcheinteil
1 Bund (10 Stück) Schlüſſel. 1 brauner
Glacéhandſchuh. 1 Päckchen mit einem
Stück ſchwarzem Stoff und Gummiband
2 graue Kinderhandſchuhe, 1 mit gelbem
Stauchen, der andere mit ſchwarzem Pelz
beſetzt 1 lan ger brauner Kinderhandſchuh
1 Stuhlzwicker im Futteral. 1 braunes
Beſuchstäſchihen mit 1 Paar Handſchuhen.
1 Zeichenmäppchen. 1 Etui mit braunem
Schreibtäfelchen.
Verdingung.
Gemeinde „Kreis=u.
Probinzial=
ſteuern für 1926.
Das 5. Ziel dieſer mit grünem
Steuer=
beſcheid angeforderten Umlagen iſt bei
Meidung der Beitreibung bis
einſchließ=
lich 5. Februar 1927 an die unterzeich=
(st1724
nete Kaſſe zu zahlen.
Darmſtadt, den 24. Jan. 1927.
Stadtkaſſe Darmſtadt.
Die Erd= und Maurerarbeiten für die
Trockenlegung des Rutſchgebiets von km
49,075 bis km 49,200 der Strecke
Eber=
bach-Hanau (beim Bahnhof Höchſt im
Odw.) ſollen öffentlich vergeben werden
Bedingungen liegen beim unterzeichneten
Betriebsamt und der Bahnmeiſterei 64
in Groß=Umſtadt zur Einſicht offen.
An=
gebotsvordrucke ſind beim
unterzeichne=
ten Betriebsamt, Zimmer 16, gegen
poſt=
freie Einſendung von 3 RM. in bar —
nicht in Briefmarken — ſoweit
Vor=
rat reicht, erhältlich. Angebote ſind
ver=
ſchloſſen, poſtfrei mit der Aufſchrift:
„Trockenlegung des Rutſchgebiets bei
Bahnhof Höchſt i. Odw.” bis zum
Er=
öffnungstermin 16. Februar 1927,
vor=
mittags 10, Uhr, an das
unterzeich=
nete Betriebsamt einzureichen. (1715
Zuſchlagsfriſt 4 Wochen.
Darmſtadt, den 24. Jan. 1927.
Eiſenbahnbetriebsamt 2.
Deltſtane
mit Hofraum u. gut. Einfahrt
oder Lagerplatz
für Weißbinder
geeignet, zu mieten geſucht, evtl.
Kauf nicht ausgeſchl. Angeb.
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Kaſſen=
ſchrank. Um Angebote mit
Preisan=
gabe wird gebeten.
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Langen=Brombach Br. S., 23. Jan. 1927
Heſſ. Bürgermeiſterei daſ. (Poſt Kirch=
Brom=
bach). Ripper.
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billigſt abzug. (*2093
N.Aendelſtadtſt. 34½
des Pressegesetzes ersuche ich Sie”, so schreibt uns Herr Bliemchen,d
Blächheim, Zückerchenstraße 12a, „zu berichtigen, daß ich der imni
Ihrer Anzeige Nr. I4 erwähnte Bliemchen nicht bin”.
Sein Wille geschehe hiermit. Herr Bliemchen erinnert uns and
einen wegen Beleidigung verurteilten Mann, der sich streng an daen
Gesets halten wollte, damit aber gerade Schiffbruch erlitt.
Um nicht noch einmal hereinzutallen, fragte er einen Schöſſen.n
„Darf ich zu einem Hermn niemals Ochse sagen?”. . . „Nein,
nie-
mals ... .Aber zu einem Ochsen könnte ich hoher Herr sagen!"
„Ja, das könnten Sie‟. . . „Na, dann danke ich schön, hoher Her"
So kann’s kommen. Deshalb wollen wir uns lieber dauon ab-P
wenden und von etwas anderem plaudern: vom Gesetz der Uber-"
lieferung.
Unser Münchner Kindl, das Wahrzeichen der alten, weltbe-?
kannten Zuban-Zigareitenfabrik, steht mit Dr. Ali Nabi, unserenN
Tabakdoktor, in dessem Laboratorium.
„Du weißt ja”, erzählt der alte Tabakdoktor, „daß edle Tabake:
allein nicht genügen, um kostbare Zigaretten zu schaffen. Vor allem
muß man die besonderen Eigenschaften jeder Sorte genau kennen!
Mein Stamm übertrug im strengen Uberlieferungsgesetz auk
uralten Geheimnisse in der Tabakezpertise von Geschlecht zu Ges
schlecht bis auf den heutigen Tag.
Meine unermüdlichen Versuche, diese uralten Rezepte den
heutigen Geschmacksrichtungen anzupassen, sind mir so gut ge2
lungen, daß sich auch die verwöhntesten Zubanraucher daran bes
geistern werden. Eine Feierstunde wird jeder Zubanraucher erlebei
Der Zuban-Zigarettenfabrik gehört diesen
beispicllose Erfolg!
Ubermorgen hören Sie mehr!
Die Geschmacksrichtungen der Raucher sind wandelbar Uel
die Zeiten. Wir gehen mit! Die leichten, süffig süßen Mischungen un 2
serer Zigaretten sind Glanzstücke der heutigen Zigaretten-Hersiel4
lungsart.
Drum seien Sie nicht nur Lebenskünstler, sondern
werden Sie Künstler des Geschmacks!
Rauchen Sie: Lucy Doreiné,
die Zuban-Fünfer!
Heilmittel gegen eitrige Entzündungen.
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Mittwoch, den 26. Januar 1927
Geite 9
Reich und Ausland.
Desinfektion der D=Zug=Wagen durch Giftgas.
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ſeiche 98
e mit ſolcht
nußten. M
Ingenieur J. W. Legg,
einen Apparat erfand, mit deſſen Hilfe Schall=
Urn in ſichtbare Zeichen übertragen werden können.
ir! Apparat kann in der Taſche mitgeführt und an
ſe5 Telephon ſowie an jeden Radioapparat
ange=
ſchloſſen werden.
Frankfurter Chronik.
WSN. Neue Unterſchlagung bei der
ſtürdtverwaltung. Ein Sekretär des Städt.
iſſtattungsamtes, der als Kaſſierer tätig iſt, hat zwei
ſterſchlagungen im Geſamtbetrage von 1750 Mark
tougen. Die Veruntreuungen wurden ſehr bald
jdh=ckt. Die Angelegenheit iſt, wie uns auf Anfrage
nſcher zuſtändigen Stelle mitgeteilt wird, dem
Revi=
nmamt zur weiteren Verfolgung übergeben worden.
ſchandelt, ſich um einen aus dem Elſaß
ausge=
eſnenen Beamten, deſſen Frau zudem erblindet iſt.
MMaſſendiebſtähle von Geflügel. In
ſter Zeit haben ſich in den Frankfurter Vororten
düder weiteren Umgebung zahlreiche
Geflügeldieb=
hle ereignet. So wurden in der Nacht zum 19. Jan.
hranau 17. Hühner verſchiedener Raſſen, in der
ſt zum 13. Januar in Vilbel 15 Hühner, am
JJnanuar in Bonames 12 Hühner und 7 Enten, am
Pezember in Niederurſel 6 Hühner und am
MSezember in Eckenheim drei Hühner geſtohlen.
eird vermutet, daß die Diebe das geſtohlene
Ge=
geI in Frankfurt veräußert haben.
Großfeuer.
Wiesbaden. Dienstag morgen gegen 6 Uhr
ich. auf dem Terrain der ehemaligen, jetzt von den
gländern benutzten Artilleriekaſerne an der
Schier=
m Straße Großfeuer aus. Im Nu ſtanden
zi ſchohe Gebäude, ein Lagerhaus und eine Autover=
Em-verkſtatt in hellen Flammen. Die ſofort auf
Brandſtelle erſchienene Feuerwehr konnte das
ſe* nur langſam zurüchdrängen.
Einſturzunglück bei einem Kanalbau.
Drei Arbeiter verſchüttet.
AAſchaffenburg. Ein ſchweres Unglück
er=
nere ſich an der Goldbacher Straße. Bei einem
nülbau ſtürzte die Verſchalung durch die Näſſe ein
wegrub drei Arbeiter. Zwei davon konnten ſich
hietten, während der dritte, ein gewiſſer Honek,
Zei; von drei Kindern, verſchüttet wurde.
Das Hochwaſſer der Oder.
elStettin. Die Oderhochwaſſerwelle hat jetzt
1 aStettiner Gegend erreicht. Von Schwedt bis
Etun, ſind alle Uferſeen überſchwemmt. In den
4ritädten oberhalb Stettins reicht das Waſſer
viel=
liois an die Häuſer. Mehrere Landſtraßen ſind
nſt=utet. Bei Nipperwieſe durchbrach die Flut
en Schutzdeich.
Puer „Weltmeiſter der Flieger”.
Allan Cobham.
nerſten Male wurde in dieſem Jahre von der
b5 Federation Internationale der Titel eines
tnneiſters der Flieger” vergeben. Nach den
Auyugen ſoll dieſer Titel alljährlich demjenigen
Eur zufallen, der im vergangenen Jahre am
eznreichſten tätig war. Der erſte Inhaber des
z iſt der bekannte engliſche Langſtreckenflieger
mMCobham, der mit ſeinem England—
Auſtralien=
g eine fliegeriſche Leiſtung erſten Ranges
voll=
brachte.
Oben: Einfahrt eines zur Reinigung beſtimmten D=Zug=Wagens in den Seuchenkeſſel.
Unten: Das Innere des Entſeuchungskeſſels, in den gerade ein Wagen eingelaſſen wird.
Wenn ein D=Zug=Wagen der Reichsbahn 50 000 Kilometer zurückgelegt hat, ſo wird er im
Aus=
beſſerungswerk in Potsdam einer gründlichen Reinigung unterzogen. Hierbei kommt jeder Wagen
zur Vernichtung der zahlreichen unſichtbaren Lebeweſen, Bakterien und Bazillen, ſowie der
Inſekten, die ſich in der Polſterung der Wagen feſtgeſetzt haben, auf einen Tag in die
Ent=
ſeuchungsanlage. Dies iſt eine luftdicht verſchließbare Wellblechhalle, in die nach Einſchieben des
Wagens und Auspumpen der Luft Giftgas eingelaſſen wird. Dadurch werden alle Lebeweſen
getötet, und der Wagen kann gänzlich ſeuchenfrei dem Verkehr übergeben werden. In ganz Europa
gibt es nur zwei Anlagen dieſer Art.
Der neue Wagentyp der Berliner Untergrundbahn.
Automatiſche Türſchließung.
Blick in einen neuen Wagen der Nord=Süd=Bahn in Berlin.
Die neuen, ſoeben in Betrieb genommenen Wagen der Berliner Nord=Süd=Bahn haben eine
Länge von 18 Meter und eine Breite von 2,65 Meter. Ihr Faſſungsvermögen beträgt 50 Sitz=
und 114 Stehplätze, bei dichteſter Beſetzung kann ein Wagen 250 Fahrgäſte aufnehmen. Eine
Neuerung für Berlin iſt die ſelbſttätige Türſchließung. Kurz vor der Abfahrt des Zuges ſchließt
der Zugführer vermittels Druckluft alle Wagentüren. Eine Verletzung durch Einklemmen iſt
nicht möglich, da das geringſte Hindernis das Offenbleiben der Tür bewirkt. Außerdem ſind
die Türleiſten mit hohlen Gummileiſten verſehen.
Probleme der neuen Stadt Berlin.
Darſtellung der Zukunftsaufgabe einer
Viermillionen=
ſtadt. Herausgegeben von Hans Brennert,
Direk=
tor des Nachrichtenamts der Stadt Berlin, und Erwin
Stein, Generalſekretär des Vereins für
Kommu=
nalwirtſchaft und Kommunalpolitik. Deutſcher
Kom=
munalverlag, Berlin=Friedenau 1926. Preis 12 Mark.
— Das mit zahlreichen Abbildungen verſehene, 664
Seiten umfaſſende Werk, erſcheint gleichzeitig als
Band 18 in der Reihe der Monographien deutſcher
Städte, Darſtellung deutſcher Städte und ihrer Arbeit
in Wirtſchaft, Finanzweſen, Hygiene, Sozialpolitik
und Technik; herausgegeben von Oberbürgermeiſter
a. D. Mitzlaff und Generalſekretär Erwin Stein.
Das Buch bezweckt, die Zukunftsaufgabe der jungen
Viermillionenſtadt auf allen Gebieten der ſtädtiſchen
Verwaltung, dargeſtellt von berufenen Federn,
ſyſte=
matiſch und erſchöpfend, im einzelnen zu behandeln.
Ueber Berlin und über das Reich hinaus ſoll jedoch
dieſes Werk auch werben für das neue Berlin als
Hauptſtadt des Reiches und für ſeine Geltung in der
Welt. Mit tauſend Fäden iſt die wirtſchaftliche und
geiſtige Leiſtung des neuen Berlin geknüpft an die
Weltwirtſchaft und die friedliche Entwicklung der
Völker. Es iſt zu hoffen, daß das Buch auch ſeinen
Weg finden wird ins Ausland, wo man fortgeſetzt mit
Spannung den Gang beobachtet, den das neue Berlin
zu ſeiner Zukunft geht. — Behandelt ſind in
ein=
zelnen Kapiteln: Berlin und ſeine Bezirke, Arbeit,
Ernährung, Finanzen und Steuern, Forſten und
Gü=
ter, Geſundheit, Handel und Gewerbe, Kunſt und
Bildung, Schule, Städtebau, Siedlung, Wohnung,
Tiefbau, Verkehr, Werke, Wohlfahrt, Verſchiedenes.
Jedes Kapitel enthält eine große Zahl von
gründ=
lichen Einzelabhandlungen, woraus ſchon zu erſehen
iſt, wie groß das Gebiet iſt, das von hervorragenden
Fachmännern jedes Berufs behandelt iſt. Bei dem rie=
ſigen Umfange des verarbeiteten Stoffes iſt es
un=
möglich, auf die Einzelheiten hier näher einzugehen.
Dem Zweck des Buches entſprechend, iſt bei der
Dar=
ſtellung der einzelnen Gebiete darauf hingewieſen,
welche Aufgaben noch Berlin für die Zukunft
erwachſen. Das Gemeindeweſen des neuen Berlin, der
Viermillionenſtadt, die vor ſechs Jahren durch
Ein=
gemeindung von mehreren hundert Einzelgemeinden
entſtanden iſt, die längſt wirtſchaftlich, ſozial und
ver=
kehrlich ein zuſammenhängendes Ganzes darſtellten,
ſucht unaufhaltſam den Weg zu ſeiner künftigen
in=
neren und äußeren Struktur; in der ungehemmten
Entfaltung iſt das neue Berlin bisher nur zu ſehr
be=
engt geweſen. Die Bilanz der erſten ſechs neuen
Stadt=
jahre ergibt — ſo ſchreibt Oberbürgermeiſter Böß in
ſeinem Aufſatz: „Sechs Jahre neues Berlin” — was
gefallen, was erſtanden iſt, und vor allem, was längſt
hätte erſtehen ſollen und können. Die neue Stadt
kann genug Aktiven aufweiſen; was geſchaffen iſt,
das ſieht man aus der ſtaunenswerten Fülle des
großen Werkes; ſchon abgeſchloſſene und noch
wer=
dende Unternehmungen ſind berufen, dem neuen
Ber=
lin ſeinen tiefen Zukunftsſinn zu geben. Alles aber,
was heute ſchon fertig iſt oder vor der Vollendung
ſteht, ſind nur Anfänge, lebenswichtige Großprobleme
harren noch ihrer Löfung, bei der die Stadt
aller=
dings einer ſtärkeren finanziellen Unterſtützung von
Reich und Land bedarf, als bisher. Alle dieſe
Pro=
bleme ſind in dem vorliegenden Werke
zuſammenge=
faßt, das den beabſichtigten Zweck, rückblickend und
ausblickend den Weg zu zeichnen, der vom Geweſenen
zum Kommenden führt, vom alten zum neuen Berlin,
ſicher erfüllen wird. Die Darſtellung der Probleme
wird aber auch für alle Stellen des Reiches wichtig
ſein, die ſich mit Gemeindefragen zu befaſſen
haben.
W.
Profeſſor Beſredkas
vom Pariſer Paſteur=Inſtitut, der eine wertvolle
mediziniſche Entdeckung gemacht hat, die im Kampf
gegen die eitrige Infektion und ihre Folgen mit
großem Erfolg benutzt wird. Prof. Beſredkas
ver=
wendet als Heilmittel gegen eine beſtehende oder als
Vorbeugung gegen eine zu befürchtende Infektion
Bakterienfiltrate, und zwar in Form von Umſchlägen,
Spülungen oder Pinſelungen. Verſuche, die mit dem
Bakterienfiltrat an der Wiener chirurgiſchen Klinik
bei Zellgewebsentzündungen, Abſzeſſen, Furunkeln
und eitrigen Halsentzündungen unternommen
wur=
den, führten zu einem überraſchend günſtigen Ergebnis.
Großer Automobilſchieber=Prozeß.
Berlin. Hier begann ein umfangreicher
Prozeß gegen Hans von Lehn, der ſich als
Rennfahrer und Kaufmann bezeichnet, ſowie gegen
17 weitere Angeklagte, mit denen zuſammen von
Lehn unter verſchiedenen Deckfirmen 80
Auto=
mobile verſchoben und noch andere
Kredit=
ſchwindeleien begangen hat. Die Angeklagten
er=
warben die Wagen auf Grund einer kleinen
An=
zahlung und gaben für den Reſt der Kaufſumme
Wechſel. Die Wagen wurden dann ſofort zu Geld
gemacht und die Wechſel nicht eingelöſt.
Die Tragödie im Finanzamt.
Berlin. Zu der Tragödie im Neuköllner
Finanzamt wird berichtet, daß der 11 Jahre alte
Knabe Hackebuſch, der von ſeinem Vater einen
Schuß in den Kopf erhielt, ſeinen Verletzungen
er=
legen iſt.
Kaufmann Hackbuſch aus der Haft entlaſſen.
Der Kaufmann Paul Hackbuſch, der im
Neu=
köllner Finanzamt ſeinen elfjährigen Sohn
nieder=
geſchoſſen hatte, iſt aus der Haft entlaſſen worden,
weil er eine feſte Wohnung beſitzt und daher
Flucht=
verdacht nicht vorliegt.
Eiſenbahnunglück bei Harburg.
Altona. Wie die Reichsbahndirektion Altona
mitteilt, überfuhr auf dem Güterbahnhof Harburg,
gegen 2 Uhr nachts, ein Güterzug das auf Halt
ſtehende Ausfahrtsſignal und fuhr einem in der
Ausfahrt begriffenen anderen Güterzug in die
Flanke. Mehrere Wagen entgleiſten und
ſtörten dadurch die Perſonenzug=Aus= und =Einfahrt.
Ein Zugführer wurde verletzt und mußte in ein
Krankenhaus übergeführt werden.
Exploſion einer Höllenmaſchine in Straßburg
im Elſaß.
In der Nacht zum 24. Januar explodierte
in Straßburg in der Nähe der früheren Kaſerne
Rouger de UJsle eine Höllenmaſchine.
Per=
ſonen kamen nicht zu ſchaden, dagegen wurden
mehrere Häuſer ſchwer beſchädigt. Es ſoll ſich um
den Racheakt eines Mannes handeln, der kürzlich aus
ſeiner Wohnung ausgewieſen wurde. Die
Explo=
ſion war ſo gewaltig, daß die ſeismographiſchen
In=
ſtrumente auf dem Straßburger Obſervatorium auf
die Erſchütterung reagierten.
Drei Todesopfer der Grippe in einer Familie.
In der Familie eines Schmiedes in Heinrichsau
bei Breslau ſtarben drei Familienmitglieder, die
Ehefrau, die Mutter und der Vater des
Schmiedes, an Grippe.
Rudolf Hans Bartſch bei einem Autounfall
verletzt.
Wien. Bei einem Zuſammenſtoß eines Autobus
mit einem Auto wurde der Dichter Rudolf Hans
Bartſch am Kopf verletzt. Nach Anlegung
eines Notverbandes konnte er ſich in häusliche Pflege
begeben.
Eiſenbahnkataſtrophe in den Karpathen.
In den Karpathen fuhr ein Perſonenzug gegen
einen Güterzug. Mehrere Wagen und die eine
Loko=
motive wurden zertrümmert. Vier Eiſenbahnbeamte
und ein Paſſagier wurden getötet, zehn
Per=
ſonen ſchwer und zahlreiche andere leicht verletzt. Die
Schuld an dem Zuſammenſtoß tragen
Lokomotiv=
führer und Heizer der Perſonenzuges, die
betrun=
ken waren. Beide befinden ſich unter den Toten.
Die Grippe=Epidemie in Ungarn.
EP. Budapeſt. Die Grippe=Epidemie breitet
ſich in der Hauptſtadt und in der Provinz weiter aus.
Am Samstag und Sonntag wurden 83 Perſonen mit
Influenza=Erſcheinungen in die Krankenhäuſer
auf=
genommen. In der Provinz nimmt die Epidemie
einen meiſt milden Verlauf. Insgeſamt ſind in der
letzten Woche in der Provinz acht Todesfälle
zu verzeichnen, in der Hauptſtadt drei.
Eugene Turpin F.
Paris. Der franzöſiſche Chemiker und
Er=
finder des Exploſivſtoffes Melinit (1887),
Eugene Turpin, iſt am Sonntag abend im Alter
von 78 Jahren geſtorben.
Den Uebermut mit dem Tode bezahlt.
Paris. Ein 18jähriges Mädchen, dem man
bei einem heiteren Gelage den Vorwurf machte, daß
es angeheitert ſei, trank, um das Gegenteil zu
be=
weiſen, eine Flaſche Rum aus und ſchickte ſich
dann an, zu tanzen. Kaum hatte ſie einige Schritte
getan, als ſie vom Herzſchlag getroffen tot
zu=
ſammenbrach.
Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar
Oſoige auslosdare Keiusänneihe.
Die 500 Millionen=Anleihe des Reiches abgeſchloſſen
Das Reichsfinanzminiſterium gibt bekannt: Soeben iſt die deutſche
Reichsanleihe im Betrage von 500 Millionen, verzinslich mit 5 Prozent,
zu einem Ausgabekurs von 92 Prozent abgeſchloſſen worden. 300
Mil=
lionen ſind von einem Bankenkonſortium übernommen worden, 200
Mil=
lionen ſind freihändig mit neunmonatiger Sperrfriſt auf dem
Geld=
markt untergebracht worden. Die Zeichnungsfriſt für die Anleihe läuft
per 3. bis 11. Februar. Die Friſt für die Einzahlung läuft vom 21. bis
B. Februar. Als Begründung für die jetzige Ausgabe der Anleihe wird
angeführt, daß das Reichsfinanzminiſterium es für richtig gehalten
hat, den geſamten Anleihebedarf des Reiches auf einmal zu decken und
dies zu dem gegenwärtig beſonders günſtigen Moment zu tun, da es
bald möglich iſt, die Anleihe mit einem Zinsſatz von 5 Prozent günſtig
unterzubringen, während noch im Jahre 1926 dieſer Satz 7 Prozent
betragen haben würde. Der Geſichtspunkt des Zinsfußes iſt weiter
in=
ſofern von beſonderer Bedeutung geweſen, als man hofft, durch die
neue Anleihe einen Normalzinsfuß für gut fundierte Papiere geſchaffen
zu haben, der es insbeſondere auch ermöglicht, den Realkredit, der für
den Hausbau von beſonderer Vielſeitigkeit iſt, auf ein erträgliches Maß
zurückzuführen.
Die Bekanntgabe der deutſchen Reichsanleihe wird durch folgendes
amtliche Communiqué ergänzt: Von den Kreditmöglichkeiten, die dem
Reiche zur Beſtreitung außerordentlicher Ausgaben durch die Etatsgeſetze
von 1925 und 1926 in Höhe von rund 940 Millionen RM. eingeräumt
worden ſind, hat das Reich bisher weder im Wege einer öffentlichen
Anleihe, noch im Wege von Schatzanweiſungen Gebreuch gemacht, Weil
ſeine Kaſſenlage es geſtattete, eine beſſere Entwicklung des
Kapital=
marktes und dementſprechend eine Herabſetzung des Zinsfußes
abzu=
warten. Die inzwiſchen erfolgte Senkung des Reichsbankdiskonts auf
5 Prozent und die befriedigende Faſſung des Geldmarktes haben
nun=
mehr den Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, den beſonders günſtig
erſcheinenden Zeitpunkt nicht vorübergehen zu laſſen, ſondern einen
Be=
trag von 500 Millionen RM. fünfprozentige deutſche Reichsanleihe
zu begeben. Von dieſer werden 300 Millionen RM. von einem unter
Führung der Reichsbank ſtehenden Konſortium von deutſchen Banken
und Bankfirmen übernommen; die reſtlichen 200 Millionen RM. ſind
zum weitaus größten Teil bereits mit vorläufiger Sperrverpflichtung
untergebracht. Die Anleihe iſt bis 1934 untilgbar; von da ab erfolgt
die Tilgung innerhalb 25 Jahren durch Ausloſung zum Nennwert. Eine
verſtärkte Tilgung in der Geſamtkündigung iſt bis 1937 ausgeſchloſſen.
Die Zeichnung findet zum Kurſe von 92 Prozent in den Tagen vom
3. bis 11. Februar 1927 ſtatt. Die Einzahlung iſt in Höhe des
Zeich=
nungsbetrages zuzüglich Ciffzinſen ab 1. Februar 1927 in der Zeit
vom 21. bis 23. Februar 1927 zu leiſten. Die Einführung der Anleihe
an den deutſchen Börſen und die Erklärung der Lombardfähigkeit bei
der Reichsbank werden ſofort in die Wege geleitet werden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Rheiniſch=Weſtfäliſche Boden=Kreditbank. In der Aufſichtsratsſitzung
der Rheiniſch=Weſtfäliſchen Boden=Kreditbanh in Köln wurde beſchloſſen,
der am 29. März ds. Js. in Berlin ſtattfindenden o. H.V. für das
Ge=
ſchäftsjahr 1926 die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent (7
Pro=
zent i. V.) in Vorſchlag zu bringen. Gleichzeitig wurde beſchloſſen,
die reſtlichen 70 Prozent der letzten Kapitalerhöhung (um 3 Mill. auf
6,006 Mill. Rm.) zum 28. Februar ds. Js. einzufordern.
Bahnbedarfs=A.=G., Darmſtadt — Aquila=A.=G., Frankfurt a. M.
Die Fuſion der Bahnbedarfs=A.=G. in Darmſtadt mit der Aquila=A.=G.
für Handels= und Induſtrieunternehmen Frankfurt a. M. wird, wie
hürrzlich gemeldet, ſoeben durchgeführt. Das Barangebot der Aquila von
35 Prozent für eine Bahnbedarfsaktie iſt allerdings durch den in dieſen
Tagen um rund 20 Prozent erhöhten Börſenkurs überholt, und es dürfte
alſo nur der zweite Weg des Umtauſches in Aquilaaktien erfolgen. Die
Bahnbedarfs=Kursſteigerung gründet ſich auf den günſtigen Stand der
Aquila. Während dieſe für das am 31. März bereits abgelaufene Jahr
1925/26 noch, wie wir hören, dividendenlos bleibt, wird für 1926/27 die
Dividendenzahlung wieder aufgenommen. Die von der Verwaltung
ſeinerzeit angekündigte Börſeneinführung der Aquilaaktien iſt im
Augen=
blick noch nicht aftuell.
Brauerei, Henninger Kempff=Stern A.=G., Frankfurt a. M. Die
H.V., in der 14 Aktionäre mit 4510 Stamm und 600 Vorzugsaktien
ver=
treten waren, genehmigte 10 Prozent Dividende. Unter Punkt „
Satz=
ungsänderungen” wurde die Befugnis des Aufſichtsrates bei beſtimmten
Angelegenheiten etwas verbreitert. Ueber die Geſchäftslage teilte die
Verwaltung noch mit, daß ſich der Bierabſatz weiter gehoben habe,
aller=
dings nur in den Wintermonaten, während der ungünſtige Sommer
einen Stillſtand zur Folge gehabt hätte. Die Verkaufsziffern hätten
bis jetzt immer noch nur die Höhe von etwa 40 Prozent des
Friekens=
abſatzes der zuſammengeſchloſſenen Brauereien erreicht, während in
an=
deren Gebieten weſentlich höhere Abſatzſteigerungen zu verzeichnen ſeien.
Erfreulicherweiſe wieſen auch die erſten Monate des laufenden
Geſchäfts=
jahres weiterhin eine langſame ſtetige Steigerung auf.
Fahrpreisermäßigung für ausländiſche Beſucher der Frankfurter
Meſſe. Erfreulicherweiſe hat ſich die Direktion der Deutſchen
Reichs=
bahn nunmehr dazu entſchloſſen, ausländiſchen Beſuchern der
Frank=
furter Meſſe eine Fahrpreisermäßigung von 25 Prozent des regulären
Fahrpreiſes zu gewähren. Ausländiſche Bahnen ſind in ihr in dieſer
Beziehung auch in Bezug auf deutſche Meſſen ſchon vor Jahren mit
gutem Beiſpiel vorangegangen. Es iſt zu erwarten daß das
Entgegen=
kommen der Deutſchen Reichsbahn bei ausländiſchen Bahnen im Intereſſe
der Ausſteller und Beſucher der Frankfurter Meſſe, die diesmal vom 27.
bis 30. März ſtattfindet, weiteres Entgegenkommen auslöſen wird.
* Vorſchußzahlungen auf Aufwertungsanſprüche aus Verſicherungen.
Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherungen
hat den für die einzelnen Geſellſchaften beſtimmten Treuhändern dringend
anheimgeſtellt, Anträge auf Vorſchußzahlungen nach Möglichkeit zu
ge=
nehmigen. Auf bereits fällige Anſprüche gewähren die Treuhänder jetzt
durchweg Vorſchüſſe in Höhe von 6—10 Prozent der Prämienreſerden
jeder Police, bei Rentenverſicherungen ca. 5—7 Prozent der
urſprüng=
lich vereinbarten Jahresrenten. Bei noch nicht fälligen Anſprüchen
werden im allgemeinen Darlehen in entſprechender Höhe bewilligt.
An=
träge auf Vorſchüiſſe oder Darlehen ſind am beſten an den für die in
Frage kommenden Geſellſchaft beſtellten Treuhänder zu richten.
Eine deutſch=ruſſiſche Verkehrs=Konferenz in Berlin. Wie die „
Eko=
nomitſcheſkaja Shiſn” meldet, beginnt am 31. Januar in Berlin eine
Eiſenbahnkonferenz, auf der Tarif= und andere techniſche Fragen im
direkten ruſſiſch=deutſchen und ruſſiſchlitauiſchen Eiſenbahnverkehr über
Lettland und Eſtland verhandelt werden. Die Konferenz wird ſich mit
der Ausarbeitung eines Vertrages über die Zulaſſung eines direkten
Frachtenverkehrs zwiſchen Deutſchland und Rußland
beſchäftigen.
Eine Neugründung im Rußlandgeſchäft der J. G. Farbeninduſtrie.
Wie wir erfahren, iſt unter der Firma „Jgerußko Handelsgeſellſchaft
m. b. H.” Berlin, eine neue Geſellſchaft mit einem Stammkapital von
Noo Rm. errichtet worden. Gegenſtand des Unternehmens iſt der
In= und Exporthandel für eigene oder fremde Rechnung in Waren aller
Ark nach und aus den Gebieten der U.S. S.R. und den Randſtaaten.
Zu Geſchäftsführern, ſind beſtellt worden: Direktor F. W. Mühlen
JJ. G. Farbeninduſtrie), Frankfurt a. M., Kaufmann Max Strobach,
Kaufmann Hugo Spitz, beide in Berlin.
Erweiterung der Thyffen=Inter=ſſen in Südrußland? Die „
Ekono=
mitſcheſkaja Shiſn” meldet, daß Vertreter des Thyſſen=Konzerns, der
die Anlage neuer Gruben im Donezgebiet übernommen hat, dieſer Tage
das Zentralkomitee des ruſſiſchen Bergwerksverbandes beſucht haben.
Der Konzern beſchäftigt ſich zurzeit mit der Erforſchung der Bodenſchätze
in Turkmeniſtan und Usbekiſtan. Die Thyſſen=Gruppe beabſichtigt, von
der ruſſiſchen Regierung Konzeſſionen zu erwirken. Sie hat bereits mit
Mitgliedern des Präſidiums des genannten Zentralkomitees
Verhand=
lungen über den Abſchluß eines Kollektivvertrages mit Arbeitern auf
dem künftigen Konzeſſionsgebiet geführt.
Franzöſiſchitalieniſches Abkommen über den Verkehr mit
Seiden=
eizeugniſſen. Die franzöſiſche und die italieniſche Handelsvertragst
miſſion haben ein Abkommen über die Erzeugniſſe de
in
paraphiert. In dieſem Abkommen, das anſtelle de
tritt, werden die geneir
ne Nomenklatur und
denprodukte feſtgefett, die in den beiden Länder
men. Die Beſtimmungen dieſes Abkommens werde:
abzuſchließende deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag
D veen franzöſiſchen Zolltgrifs in Kraft treten
Amerikaniſche Automobilproduktion. Die Automobilproduktion in
den Vereinigten Staaten und Kanada hat im Dezember einen weiteren
erheblichen Rückgang erfahren, und zwar auf 173 400 Wagen gegen
20000 Wagen im Dezember des Vorjahres und 226 253 Wagen im
November des Jahres 1326. Im abgelaufenen Jahre betrug die
Pro=
duktion 3 959000 Wagen gegen 3 835000 Wagen im Jahre 1925.
22 von 147 Geſellſchaften gegen das mexikaniſche Perroleumgeſetz.
Nach einer Mitteilung des mexikaniſchen Wirtſchaftsminiſters haben ſich
nur 22 von 147 mexikaniſchen Petroleumsgeſellſchaften nicht den
Be=
ſtimmungen des neuen Petroleumsgeſetzes unterworfen. Der Miniſter
hofft, daß auch die Oppoſition dieſer Geſellſchaften allmählich aufgegeben
werden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Januar.
Die Börſe ſah ſich heute einem verhältnismäßig geringen
Auftrags=
beſtand gegenüber, ſo daß die Eröffnung bei ſehr kleiner Umſatztätigkeit
vor ſich ging. Aber auch im Verlaufe konnte ſich keine ſtärkere
Ent=
faltung des Geſchäfts entwickeln, im Gegenteil, es machte ſich allgemein
das Beſtreben bemerkbar, Teile der beſtehenden Poſitionen abzubauen.
Zum Teil trug an der allgemeinen Zurückhaltung auch die Lage auf
dem Anleihemarkt Schuld, auf dem man in ſtärkerem Maße zu Abgaben
ſchritt, nachdem jetzt vollkommen in Abrede geſtellt wird, daß die alten
Anleihen gegen die neue 5prozentige Reichsanleihe umgetauſcht würden.
Vielfach ſind aber jetzt auch Stimmen laut geworden, die die Kurſe für
reichlich hoch halten und zur Vorſicht mahnen. Es fand nun deshalb
aber nicht ein allgemeiner Rückzug ſtatt, der mit großen Kursverluſten
verbunden war, ſondern vorerſt erlitten nur die ſehr hoch im Kurſe
ſtehenden Werte mehrprozentige Kursabſtriche, während die
Grundſtim=
mung immer noch als behauptet bezeichnet werden kann. Etwas ſtärker
gedrückt waren Lloyd, Harpener, Mannesmann. Rheinſtahl und
Scheide=
anſtalt, während ſich die feſte Haltung für Licht und Kraft, Siemens
u. Halske, Stahlverein und Phönix erhielt. Auf den übrigen
Markt=
gebieten überwogen allerdings die Kursrückgänge beſcheidener Art,
Deutſche Anleihen waren, wie ſchon erwähnt, ſchwächer, ausländiſche
aber lebhaft und feſt, beſonders Türken und neuerdings auch Mexikaner,
nachdem ſich die Maßnahmen der mexikaniſchen Regierung hinſichtlich
der Verſtaatlichung der Petroleumfelder durchzuſetzen ſcheinen.
Erſt in der zweiten Börſenſtunde verſtärkte ſich der Druck auf das
Kursniveau. Das angebotene Material wurde jetzt größer und konnte
nicht mehr wie anfangs ohne größere Kurseinbußen aufgenommen
wer=
den. Die zu Beginn noch gut behaupteten Werte mußten ſich jetzt auch
Abſtriche gefallen laſſen. Beſonders J. G. Farben litten unter Abgaben.
Analog mit der Abſchwächung auf dem Effektenmarkt machte der
Kurs=
rückgang auf dem deutſchen Anleihemarkt ſpäter ebenfalls Fortſchritte.
Tägliches Geld 3 Prozent.
An der Abendbörſe war das Geſchäft weiter ſehr klein und
zurückhaltend. Von einer Erholung kann keine Rede ſein. Nur die
geringe Ausdehnung der Umſätze verhinderte vielmehr ein weiteres
ſtärkeres Nachgeben der Kurſe. Scheideanſtalt gedrückt. Deutſche
An=
leihen zu den niedrigſten Tageskurſen gut behauptet, von ausländiſchen
Renten Türken feſt, beſonders Anatolier, Hproz. Reichsanleihe 0,922½,
Zolltürken 18, Anatolier I 33'/s, Anatolier II 327/, Commerzbank
218½, Danatlank 284, Deutſche Bank 192. Diskontogeſellſchaft 184,
Dresdener Bank 184, Metallbank 179, Buderus 132½, Gelſenbirchen
194, Kali Aſchersleben 176½, Mannesmann 2353 Mansfeld 154,
Phö=
nis 145½, Rhein. Braunkohlen 278, Rheinſtahl 222, Riebeck 190,
Stahl=
verein 160¾, Adlerwerke 124½, A.E.G. 178, J. G. Farben 335½,
Bergmann 185, Daimler 105½, Erdöl 190, Licht und Kraft 197½,
Holz=
verkohlung 102, Lahmeher 166, N. S.U. 132, Rütgerswerke 1453,
Siemens u. Halske 217½, Voigt u. Haeffner 149, Wayß u. Freytag
193, Nordd. Lloyd 15934.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 25. Januar.
Die Tendenz war, da eine nennenswerte Unternehmungsluſt
wäh=
rend der erſten Stunde nicht aufkam, uneinheitlich und eher ſchwächer.
Die Bank für Brauinduſtrie ſtellte ſich unter Hinweis auf die
Höher=
bewertung der Brauaktien 7 Prozent feſter. Trotz der
Entlaſtungs=
abgaben, zu denen teilweiſe auch die Ultimovorſorge Veranlaſſung gab,
war ein widerſtandsfähiger Grundton zu bemerken. Die
Börſenſpeku=
lation fand unter Berückſichtigung zunächſt noch nicht den Mut zu einem
Vorſtoß. Die Auffaſſung der Bankwelt über die Börſen= und
Wirt=
ſchaftslage bleibt optimiſtiſch, zumal die Geldſätze für Tagesgeld auf
2,5 bis 4,5 Prozent lauteten und für Monatsgeld auf 4,5 bis 6 Proz.
Die dem Geldmarkt zur Verfügung ſtehenden Mittel waren teilweiſe
ſchwer, teilweiſe überhaupt nicht unterzubringen. Am Markt der
feſt=
verzinslichen Werte hielt der Materialmangel in Goldpfandbriefen an.
Am Deviſenmarkt ging der Dollar unweſentlich zurück. Man nannte in
Berlin einen Kurs von 4,2180 bis 4,2190, während geſtern der höchſte
Kurs 4,2195 betrug. Das Pfund lag mit 4,8525 bis 4,8530 gegen Neiv
York ſchwächer. Die Lira gab auf 13,5 nach, während ſich die
italie=
niſche Valuta auf 29.70 befeſtigte. Die übrigen europäiſchen Deviſen
zeigten kaum Veränderungen.
Im weiteren Verlauf der Börſe wurde die Tendenz einheitlich
ſchwach. In Reaktion auf die vorangegangenen, teilweiſe ſprunghaften
Kursbefeſtigungen, gaben die Terminaktien zum größten Teil
prozent=
weiſe nach. Die Verkäufe ſtammten weniger aus den Kreiſen der
berufsmäßigen Spekulation, die ſich täglich glattgeſtellt hatte, als
viel=
mehr von der Bankenkundſchaft, die vielleicht auf Grund der am
3. Februar zur Auflegung gelangenden Reichsanleihe über eine
Geld=
verknappung befürchtet. Die Spitzenverluſte am Terminmarkt betrugen
ſpäter 8 bis 10 Prozent (Stollberger Zink) und bei Ver. Glanzſtoff
zirka 20 Prozent. Im Durchſchnitt gaben die Kurſe 2 bis 4 Prozent her.
Privatdiskont, kurze und lange Sicht, unverändert. Nach freundlicherem
Schluß traten an der Nachbörſe Erholungen ein. Die Spekulation
zeigte auf der ermäßigten Baſis Kaufintereſſe. Man hörte gegen
2.30 Uhr u. a.: Hapag 173,75, Nordd, Lloyd 161, Rheinſtahl 221,
Phönix 146, Gelſenkirchen 194,25, Köln=Neueſſen 202,5, Ver.
Stahl=
werke 160,5, J.=G. Farbeninduſtrie 337 nach 336, Deutſche Erdöl 190,
Kriegsankeihe 0,920. Stärkere Beachtung fanden von Auslandsrenten
Aanatolier. Erſte Anatolier verbeſſerten ihren Kursſtand auf 34,12
und zweite Anatolier auf 33,12.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nurnb. Maſch
Bamag=Mequin.
Berl. E. W. Stamm..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Bulkan".
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum.
Ilt. Kaliwerke. .. . . .
Donnersmarckhüte . .
Tynamit Nobel. . . . .
Rektr. L eferung. . . .
G. Farben ....
D. Friſter. . . . . . . .
Daggenau Vorz..
Felſenk Eußſtahl. . .
5. f. elenr. Untern..
Kalle Maſchinen. . .
Han. Maſch. Egeſt.. . .
Hanſa Dampfſchf.. . .
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144.875 25. 1
186.—
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111.-
205
127.5 196.5
110.—
207.5
128.— Hohenlohe Werke.
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Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh. .. 33.90
132.—
225.—
87.— 194.5 1195.—
135.—
127.75
165
191.— 134.—
124.5
15.25
191.—
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Niederlauſitzer Kohle/ 202.—
Nordd. Gummi.
Trenſtein. 98.—
163.75
146.375
118.—
13.5
110. 145.75
145.—
168.125 144.875
145.—
168.— Rathgeber Wagge
Rombacher Hütten
Roſitzer Zucker. 185.— 186.— Rütgerswerke. 146.875
133.5
181.—
176.—
156.—
7u.75
66.25
64.5
253.— 341.5 339. 25 Sachſenwerk. 63.5
18.5
236.5
213.—
136.5 136.
234.5 115.75
64.—
18.25
30.5
215.—
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Ver. Lauſitzer Gla
Volkſtedter P=
Weſtf. E. Langendree
Wittener Gußſtahl.
Wanderer=Werke. ..
25. 1.
244.—
128.125
202.25
32.75
134.—
205.
89.875
96.—
322.—
155.—
203.—
143.75
118.—
13. 625
111.75
147.—
134.—
179 —
175.—
155.75
71.—
66.75
60.25
251.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antiv
Cslo
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingfors
Italien ..
undon".
Ner=York...
Taris ..
Echreiz.
Spenien ..
24. J.
Eeld /Brief
1.741/ 1.74:
58.60 58.74
12.31/112.5
10.60 10.64
8.20 18.24
20.45 1120.50=
1.2135 4.2235
16.705/16-741
81.165 81.365
saußl 6e.53
25. 1.
Geld Brief
168.44 /168.961168.44 168.86
1.7421 1.746
58.595 59.735
17.45ſvor-7oltoz.67/107.93
112 30/112.58
12.45/112.731112-a4112. 72
0.595/10.635
8.055/18.095
20.447 20.499
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16 68 16.72
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Prag. . . ..
Budapeſt( Peng”
Japan. . . . . .
Rio de Janeiro
Sofia ....."
Jugoſlavien ...
Konſtantinopel
Liſſabon ..
Danzig ..."
Athen ..
Kanada. . . . . . ."
Uruguav. . . . . .
Die Reparationsfachlieferungen im Dezember 1926.
Für Fraukreich ſind im Berichtsmonat 356 Verträge (darunter 3u
Nachträge zu früheren Abſchlüſſen und 2 Teilannulationen) genehmigt
worden. Unter Berückſichtigung der Teilannulationen ſtellt ſich der
Wert der genehwigten Verträge auf 10,4 Millionen Reichsmark.
Hier=
durch wird der Wert ſämtlicher ſeit dem Inkrafttreten des Dawesplanes
bis 31. Dezember 1926 genehmigten franzöſiſchen Verträge auf 3723
Millionen Reichsmark erhöht. Die Anzahl der im Dezember genehmig,
ten Verträge iſt gegenüber dem Vormonat noch geſtiegen, der
Geſam=
wert dagegen nicht unerheblich geſunken. Dies iſt insbeſondere darauf
zurückzuführen, daß in beſonders großer Zahl Verträge wit
Kriegs=
beſchädigten zur Vorlage gelangt ſind, welche im allgemeinen Objekte
von nicht beſonders großer Bedeutung betreffen. — Hinſichtlich
Bel=
giens ſind im Monat Dezember 145 Verträge (einſchließlich von B
Zuſatzverträgen) im Werte von 3,3 Millionen Reichsmark genehmigt
wvorden. Hiermit ſtellt ſich der Geſamtwert aller ſeit dem Inkrafttreten
des Dawesplanes genehmigten belgiſchen Verträge auf 81,3 Millionen
Reichsmark.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 25. Januar. Der Produktenmarn
verlief heute ziemlich ruhig, da ein großer Teil der Invereſſenten ſich
infolge des Saatmarktes der Börſe fernhielt. Das Ausland hatte geſtern
in Ueberinſtimmung mit Liverpool allgemein feſtere Preiſe gemeldet.
und für heute lagen ſowohl von Süd= wie Nordamerika erhöhte
Ciffor=
derungen vor, ſo daß trotz ſchwächeren Liverpooler Anfang der Weizen
im Zeithandel allgemein 1 Mark höher geſetzt wurde. Für Roggen
zeigte ſich nach wie vor Bedarf aus der Provinz. Auch hier konnten die
erſten Kurſe einen Gewinn von etwa 1,5 Mark verbuchen. Die Tendenz
für Gerſte hat ſich nicht geändert. Gutes Braumaterial behält Frage,
dagegen finden die kräftig angebotenen Mittelſorten nur wenig
Beach=
tung. Hafer bei guter Frage nach der Küſte ſowie für Rechnung des
Konſums feſt. Hilfsfutterſtoffe ruhig und in den Preiſen faſt
unver=
ändert.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. Januar. Die Stimmung am
hieſigen Produktenmarkt blieb heute weiter feſt. Die Preiſe waren jedoch
unverändert, da das Geſchäft ſich in engen Grenzen bewegte. Mon
notierte: Weizen 29.50—29,75, Roggen 26—26.25, Sommergerſte 26,50
bis 27,50, Hafer inl. 21—21,75, Mais 18,25—18,50, Weizenmehl 40—40,50
Roggenmehl 37,50—38, Weizenkleie 13—13,25. Roggenkleie 13,25—13,50,
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 25. Januar. Angetrieben waren 26 Ochſen,
19 Bullen, 458 Kühe und Färſen, 254 Kälber und 9744 Schweine. Preiſe
Ochſen 40—52, Bullen 35—42, Färſen und Kühe a) 52—62, b) 30—44,
C) 22—30, d) 15—22. Kälber 52—70, Schweine b) 70—74, c) 73—75,
d) 69—73, Sauen 62—65. Marktverlauf: Bei regem Einſatz langſam
geräumt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 25. Januar.
Weizen: Der heutige Markt zeigte wieder eine ſehr feſte Haltung,
da erhöhte ausländiſche Notierungen vorlagen und die ausländiſche
Nach=
frage ſtark hervortrat. Die Termine gewannen 1—1½ C.
Mais: Nach ſchwachem Anfangsverkehr auf ſchleppende heimiſch=
und Exportnachfrage wurden Deckungskäufe vorgenommen, die dem
Markt ein feſtes Ausſehen verliehen. Auch die Lokofirmen nahmen
Käufe vor. Die Termine zogen bis ½ C. an.
Hafer: Auch dieſer Markt zeigte ein feſtes Ausſehen in Sympathie
mit den vorgenannten Märkten.
Baumwolle: Ungüinſtiges Pflückwetter und gebeſſerte Kaufluſt der
amerikanſchen Spinner veranlaßten einen feſten Beginn. Dann tm
eine Abſchwächung ein auf große Liefernotizen.
Kaffee: Nach ſchwachem Anfangsverkehr trat eine Befeſtigung u
Deckungskäufe und europäiſche Käufe ein. Auch war das argentiniſch=
Angebot zurückhaltend.
Zucker: Niedrigere ausländiſche Termine riefen einen ſchwachen
Be=
ginn hervor. Dann trat eine Abſchwächung ein auf Deckungskäufe und
ermäßigte Kubataxen.
Kakao: Heute trat eine empfindliche Abſchwächung ein, da niedrigen
ausländiſche Notierungen vorlagen und die Spekulation Abgaben vor
nahm. Im Schlußverkehr trat eine Erholung ein auf die Feſtigkeit der
Kafſamärkte.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Inlandstranche der 60 Mill. RM.=Anleihe der Friedr. Krupp
A.=G. wird am 31. Januar und am 1. Februar zur Zeichnung aufgelegt
werden. Nach den Ankündigungen iſt mit einem Zeichnungspreis von
etwa 93½ Prozent zu rechnen. Die Anleihe ſoll in Kürze an der
Ber=
liner Börſe eingeſührt werden.
Wie wir erfahren, haben ſich die öſterreichiſchen Werke, die
Kalt=
bandeiſen, einen für viele Induſtrien wichtigen Maſſenartikel,
er=
zeugen, in einem Kartell zuſammengeſchloſſen.
In den letzten Tagen haben wieder eingehende Verhandlungen der
belgiſchfranzöſiſchen Zementwerke in Brüſſel ſtattgefunden, um die ſeit
längerer Zeit vorhandenen Beſtrebungen, ein belgiſch=franzöſiſches
Zementexportſyndikat zu gründen, endlich zu verwirklichen.
Die Einnahmen der belgiſchen Eiſenbahnen im Dezember des
ver=
gangenen Jahres betrugen 224 293 000 Franken, was gegenüber dem
Vor=
anſchlage ein Mehr von 4 593 000 Franken darſtellt.
Mit Rückſicht auf die Forderungen der Automobilfabrikanten hat ſich
die belgiſche Regierung entſchloſſen, die Automobilſteuer zu ermäßigen.
Wie aus Brüſſel gedrahtet wird, beläuft ſich die Steuerermäßigung auf
25 Prozent für ſämtliche Kraftwagen. Für Kraftwagen, die für
Be=
triebs= und Handelszwecke verwendet werden, wird die Ermäßigung
ſogar auf 50 Prozent feſtgeſetzt.
Die belgiſche Nationalbank hat am erſten Tage, an dem ihre Schaltek
für Gold= und Silberankäufe geöffnet waren, 120 800 Belgas in Gold
und 45 500 Belgas in Silber zurückgekauft.
Wie aus Brüſſel gedrahtet wird, iſt der belgiſche
Lebenshaltungs=
index für Januar gegenüber dem Vormonatsindex um 14 Punkte auf
755 Prozent geſtiegen.
Wie der engliſche Verkehrsminiſter mitteilt, hat Sir Andrew Duncal,
der von Beruf Rechtsanwalt und zurzeit Vizepräſident der
Schiffsbau=
unternehmer=Vereinigung iſt, den Poſten als Vorſitzender des nach dem
neuen Elektrizitätsgeſetz von 1926 geſchaffenen Zentralelektrizitätsamtes
angenommen.
Der Anteil der polniſchen Hütten an der Weltproduktion von Eiſen
im Jahre 1926 in Höhe von 78 Mill. Tonnen beträgt 315 000 Tonnen, o
daß Polen in der Eiſenproduktion an 12. Stelle ſteht. In der Stahl
produktion nimmt Polen dagegen den 11. Platz ein.
Das polmiſche Miniſterium für Handel und Induſtrie hat den Enß
wurf einer Novelle zum Börſengeſetz ausgearbeitet, der die Einführung
von Börſengerichten in Kongreßpolen nach dem Muſter der in Galizie‟
und Poſen bereits beſtehenden vorſieht.
Die den polniſchen Regierungskreiſen naheſtehende Preſſe weiß z"
berichten, daß im Laufe der nächſten zwei Monate Polen eine amerſtg
niſche Anleihe von 8 Millionen Dollar für den Ausbau des Warſchauf.
Eiſenbahnknotenpunktes erhalten ſoll.
Die Hauſſe an der italieniſchen Börſe hält an. In der dritte‟
Januarwoche iſt der Index von 67 auf 71 goſtiegen, was eine Steigeruuß
der Kurſe um ſieben Prozent innerhalb einer Woche und um 15 Proze‟.
ſeit Anfang Januar ausmacht.
Den aus Italien kommenden Beſuchern der bevorſtehenden Leipzihe!
Fmihjahrsmeſſe iſt auch diesmal wieder auf den Schweizeriſchen Bundes
bahnen eine 20prozentige Fahrpreisermäßigung gewährt worden.
Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, wurden zwiſchen Sowle”
rußland und der Türkei die Verhandlungen über den Abſchluß eiſee
Handelsvertrages in Angora wieder aufgenommen. Eine grundſaßlſch.
Uiebereinſtimung hinſichtlich der weſentlichen Punkte des zukünftigen 4"
kommens ſoll bereits erreicht worden ſein.
Zur japaniſchen Schuldenamortiſierung während des Finanzuühl
1927/28 ſind rund 98,5 Mill. Yen vorgeſehen. Die Regierung wi:d 3‟
Durchführung der Wiederaufbquarbeiten eine Anleihe von 1530 Mck
Yen aufnehmen, jedoch nicht auf dem internationalen Geldmarkh.
Nummer 26
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Geite 1
Die tolle Herzogin.
Roman von E. Klein
(Nachdruck verboten.)
SSir Walter nahm das Monokel aus dem Auge und putzte
jehr ſorgfältig. Blies auf das Glas, polierte es von vorn,
üin rte es von hinten, blickte prüfend durch und klemmte es
ſaiger ein.
EMadame Léonie lehnte mit der Miene einer Dame, die ſich
häürlich amüſiert, in ihrem Fauteuil. Gloria ſtand an dem
ichre und ließ kein Augé von James Wood. Alles las er in
em Blick — Angſt, Verblüffung, Bewunderung — — —. Sie
ihsrer las es auch und grinſte.
Was ſagen Sie dazu, Frau Herzogin?”
„Ich — —?‟ Ein eigentümlich weiches Lächeln zog um
ei: ſchönen Mund. „Soeben, als Sie eintraten, hat mir Herr
cd dasſelbe erklärt. Und ich glaube — Sir Walter, — es
ehtt Ihnen nichts anderes zu tun, als dieſe Bedingung zu
er=
terrr."
„Scheint mir auch ſo,” knurrte der Mann von Scotland
Fl.. „Ich gebe das verlangte Ehrenwort.”
„Ihre Hand darauf, Sir Walter?” Und ſie hielt ihm ihre
m hin.
„Meine Hand und mein Wort.”
Ind zu James Wood wendete er ſich:
P.Wer aber bürgt mir dafür, daß die Abmachung auch von
ger Seite gehalten wird?”
Dieſes hier.”
Fubelnd, lachend, bebend vor Freude, zog ſie das Dokument
wdem Buſen und hielt es ihm hin.
Verdcmmt,” ſchrie er. „Regelrecht geleimt! Nun, Frau
wgin, wenn ſogar Sie ſich gegen das hochheilige engliſche
eis verſchwören, dann muß ich mich als geſchlagen bekennen.”
* Was werden Sie jetzt tun?”
Sir Walter äugte ſie alle der Reihe nach an.
„Eine ganze Menge Dinge. Erſtens die Nilpferde vor der
Türe da in den Stall zurückſchicken. Zweitens meinem Chef und
Onkel depeſchieren, daß ich den Mörder von Las Valdas zwar
geſtellt, aber aus ſehr triftigen, ſpäter noch zu erklärenden
Grün=
den Abſtand genommen habe, ihn zu verhaften. Drittens um
ein Glas Champagner bitten. Viertens dieſen Herrn Perkins
oder Wood oder X. Y. Z. erſuchen, endlich mit ſeinem Berichte
loszuſchießen.”
Die Gläſer klangen zuſammen, Sir Walter wurde in aller
Form Madame Léonie, der Konkurrenz aus Alexandrien,
vor=
geſtellt und James Wood begann:
„Es iſt micht viel und nichts Großartiges zu berichten.
Madame Léonie, oberſter Chef der International Agency
Spe=
razzi u. Co., in Alexandrien, beauftragte mich, gewiſſe Briefe
herbei zu ſchaffen, die Las Valdas zu kaltblütigen Erpreſſungen
benutzte. Ich kam mit Ibrahim nach London und brachte es
durch ein ausgiebiges Pfundopfer dahin, daß Adams, der
Chauf=
feur des Portugieſen, plötzlich an intenſivem Heimweh nach
ſei=
ner Vaterſtadt Richmond erkrankte. Wo er ſich, Sir Walter,
noch im Schoße ſeiner Familie aufhält —
„Ohne Intereſſe für mich.”
„Schön, ich fahre fort. Adams präſentierte mich als Erſatz
— ich wurde akzeptiert und fuhr den Grafen noch am ſelben Tag
nach Burnham Tower. Obwohl ich den Weg nicht kannte, kam
ich doch tadellos dort an. Er war mit mir zufrieden und ich
tat natürlich mein Beſtes, dieſe Zufriedenheit nicht nur zu
er=
halten, ſondern auch zu vergrößern. Ich bot meine Dienſte als
Kammerdiener an. Ich plättete Frackhoſen und erteilte
Rat=
ſchläge in Bezug auf die Farbe der Krawatte. Ich gewann nicht
nur Zufriedenheit, ſondern auch Vertrauen. Hatte alſo keine
Schwierigkeit, hinter das ſaubere Plänchen zu kommen, das ſich
Las Valdas ausgeheckt hatte. Er bekam das Original des
Vertrages in die Hand oder war es nur eine offizielle Abſchrift?
— egal! — — er bekam das Papier. Sein Auftraggeber war
Herr St. Aubain im Hotel Ritz
„Vollſtändig klar!”
„Wie Las Valdas ſeinen Plan ausführte — darüber, Sir
Walter, bitte ich ſchweigen zu dürfen. Das gehört ja, genau
genommen, auch nicht hierher. Ich möchte nur betonen, daß Sie,
wei Sie es gewußt hätten, ihn erſt mit der Hundepeitſche
trak=
tiert und dann niedergeſchoſſen hätten. Ich muß geſtehen, daß
ich oft daran war, meine Ruhe zu vergeſſen und ihn im Namen
Gottes und der heiligen Dreifaltigkeit — ich bin ein frommer
Katholik — gründlichſt durchzubläuen.”
„Was natürlich verkehrt geweſen wäre.”
„Total verkehrt. Ich rufe übrigens die Damen als Zeugen
dafür auf, daß Sir Walter mein Vorgehen durchaus billigt.
Doch weiter! Aſo, Las Valdas verſchaffte ſich das Dokument
und ſchrieb es auf einem ſeiner Briefpapiere ab. Das Dokument
follte wieder in den Schrank Lord Burnhams zurückpraktiziert
werden. Nach getaner Arbeit iſt gut ruhen. Las Valdas legte
ſich ſchlafen, und ich, der ich die ganze Zeit unter ſeinem Bett
gelauert, machte mich meinerſeits an die Arbeit. Ein bißchen
Aehter auf das Riechorgan des Grafen — nun ja, der Chock
hätte ihm wenn er plötzlich erwacht wäre, vielleicht übel
bekom=
men können. Ich vertauſchte ſeine Abſchrift mit einem leeren
Papier, ſteckte es in dasſelbe Kuvert, tat dieſes in dasſelbe Fach
ſeiner Brieftaſche und verduftete. War ein gewagtes Spiel —
doch ich hatte nur noch eine andere Chance — — ihn an Ort
und Stelle umzubringen. Aber das Spiel gelang. Las Valdas
hatte es begreiflicherweiſe am nächſten Morgen eilig, nach
Lon=
don zu kommen. Er hatte ſich tatſächlich eine kleine Verletzung
zugezogen — die beſte Ausrede. Das andere wiſſen Sie aus der
Ausſage des Chauffeurs Joe Perkins.”
„Stimmt. Doch leider verſchwieg der Chauffeur damals ganz
die Hauptſzene ſelbſt.”
„Sehr wohl. Ich wußte, daß am Abend die Frau
Herzo=
gin kommen würde, um das Dokument zurückzufordern — zu
kaufen, nennen wir es ſo. Ich hielt mich alſo im Keller des
Hauſes bereit, und als die Frau Herzogin mit ihm im
rückwärti=
gen Zimmer war, ſchlich ich hinauf und nahm eine höchſt
vor=
teilhafte Lauſcherſtellung hinter der Portiere ein.”
(Fortſetzung folgt.)
IV 1608
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Gesellschaft gut aussehen. In
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1.710. 30 .
Rä-ſ. Fr.=Sch.
1.77. 2) .:/100.5
BihM). Fr.=Sch.
177. 30 .../100.5
F Aärtt. F. Sch.
B 29
EllGſungs-Anl.
nis-zließlich 378
Ufuurgsſcheinen
Lin ganleihen
IReichsanl. .
d 1Bkeichsanl.
D.:Schutzgb. v.
—il1 u. 13...
SSchutzg. v. 14
relauß. Konſ.
Kuoen.......
ar ern .. . . . .
ien ......
Ziixttemberger
zu7lländiſche
N..E. B. 1914
9—Inv. 1914
1898
„. 1902 ..
Mirge 7
Goldr.
4% „einh. R. (kon) 25l,
3% Port.(Spz ) UII
5 %0 Num am. R.03.
4½% Gold. 13.
47 „ am.konv.
42 „ am. 05..
11.5
125/.
22.5
10
10.75
Dung Taba102
HAfeR. Staarsr.
O1 K Kdb. 1918
E-Lifft. Schatz. 141
0.925
0.91
34.5
4.8
24.75
4%0Türk. (Adm.)03
429 Türk. Bagd. I
(Bagb.) II 23.75
420
42 „ 1911 Zoll., 18.2
4½% Ung. St. 1913 / 25.75
4½2 „ St. 1914
42 „ Goldr...
„ St. 10
Kronr.
% „ Eiſ. Tor.G.
Außereuro.
päiſche
5% Mex.am. inn.
580 „ äuß 99
47 Gold 04,ſtf.
3% — konſ. inn. ..
4½% Frrigat.
52 Tamaulivas I
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10% Berl. H.-B1. G.
8% „ „ „ „
6% Berl. St.=Gold.
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
3% Frif.-Hyp.-B.=
Goldpfdbr.
3 % Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpidbr.. ...
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . . . . !
28.5
36
112
103.5
8% Komm.2db. D.
Goldſchuldver
826 Heſſ. Ldb. Gold.
10% Komm= Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
826 Mannh. St.=G.
88 Mainz St.=G.).
8% Naſſ. Ldb. Gold.
820 Pfälzer H. B=
Goldpfandbr. . .
8%0 Pforzh. St.=G.
8% Pr. C.,B.=Cr.B./1
Goldpfandbr..
8% Rh.Hyp.=B. G.
711.%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf. *
829
82 Sübd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . ..
Ohne Zins:
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5% Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
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23
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5 2 Südd. Feſt=B.G
Borkriegs=Hyp.=B.
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Bayr. Handelsb..
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Frkf. Pfandbr.=B!
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Mecklb. Hhp.=zu. Wb.
Meining. Hyp.Bi.
Norod. Gr.=Cr..=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ...
Preuß. Bod. KCr.=B.
Pr. Cent.=B. Kr.=B.
07
105
100.75
101.75
103
105
9.5
23.2
22
16.6
17.15
174.
13.8
13.9
17.8
Preuß. Vſdbr.=Bl. 15
Rhein. Hyp.=B.. .. / 15.15
Rh.. Wſtf. B.=Cr. B.
Südd. Bodenkr.
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42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
420
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Olo
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6%0 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (2). / 13.6
2,6% Alte
14.5
2,6%0 Neue„
14.5
5% Oſt.=Ung. 13/74
42 Oſt. Staatsb. 83 14.9
3%Oſt. „„ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9. E.
3%Oſt. 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz/ 20.5
32o Raab Ledbg. 83/ 32.5
gu
971 26.5
42 Rud. Silber".
4 Rud. Salzig.) 7.25
4½% Anat., S.1 33
4½%Anat., S. II/32
4(½% Anat., S. 1I1
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
½20
Zank=Aktier
Allg. B.=Kredi::. . /177
Bad. Bk. . . . . . . . . 178.25
Bk. f. Brauind. . . /230
Barmer Bankb. ..
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Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Ban:..."
D. Eff.u. Wchſ.=Bk
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk.
Frankf. Bi.
Frkf. Hyp.=Bk.. ..
Frrf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank. ..
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein.Creditbk. . ..
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.,Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Zergwerfs=Akt.
Bochum.Vergb.
Buderus. ... ...
Dt. Luxemburg ..
Eichw. Beraw....
Gelſenkirch). Bgw.
Harp. Bergb.... ..
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein. /170
Kali=Aſchersleb. .
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln. 1192
Klöcknerwerte ....!
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ...
Oberbedarf ..... . 126
Stavi=Min.=Ant..
Phönir=Bergb. ...
Rhein. Braunk. . . . 270.25
Rhein. Stahlw.. . .
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Rombach. Kütte „143.25
181.5
243
217.5
284
193.75
16½.75
189
129.5
185
184
1a8
218
20
13.5
179.25
185
236
181.5
155.5
223
10.7
7.55
131.5
192.5
194.5
208
181.75
2a7
182.5
234.25
144.5
44
145.25 7
222
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Tucher. Nürnberg
Verger
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180
154.5
278
2.0
336
170
194
170
123
161.
96.2
179.25
RK
186.5
36.9
65
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98.5
18—7.
53.75
87
92.25
163
179
119
108
98
1u6
117.5
191
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150.5
49.75
64.75
2.3.
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150
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69.7-
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113
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140
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70
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75
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97.25
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120
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193
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109
128
159
[ ← ][ ]Seite 12
Mittwoch, den 26. Januar 1927
Nummer 26
Kt
Sae Taiädtte Tar O
Ein Film vom Schweizer Volk und seinen Bergen
Vorführung am 26. und 27. Jan. 1927, 6 u. 8 Uhr, im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters
(1670im
Eintrittspreise: O.70, 100, 1.50 und 200 Mark
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„Schloß-Café-Ensemble‟.
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Mittwoch, 26. Januar 1927 (Beginn 4 Uhr)
5
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A
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S
Abends 81), Uhr: Gesellschafts-Abend
Tischbestellungen erbeten
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Großer Kappenabend
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Turnhalle am Woogsplatz
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Stenographie
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(am Weißen Turm)
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Theater ganz u. garaußergewöhnlicher,
stürmischer Beifall durchbrauste
gestern das Residenz-Theater
wird die gleiche große Begeisterung
weiter sein!
Olloer
TAIIAOTA
auf ihrem Streitzug im Indischen Ozean zu sehen,
ihr Heldentum und ihren Untergang mitzuerleben.
Es ist die 90tägige Wikingerfahrt jener deutschen
Heldenschar, die noch heute alle Herzen, ohne
Unterschied von Rang, Stand und Anschauungen,
mit Stolz und Begeisterung erfüllt . . . Es sind
die Heldentaten, die eine ganze Welt aufhorchen
ließen und in Spannung hielten ... (*2125
Jugendliche haben Zutritt!
AIle Vergünstigungen aufgehoben.
Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Verstärktes Orchester
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Parfümerie Tillmann
Eliſabethenſtraße 21 (395a
Heſſiſches Landestheater.
B11 Großes Haus B 11
Weihnachts=Zyklus klaſſiſcher Werke /4. Vorſt.)
Mittwoch, den 28. Januar 1927
abends 7 Uhr
Oberon
Eine romantiſche Oper von C. M. v. Weber
Nach dem gleichnamigen Gedicht von
Chr. M. Wielands
Bühnen=Einrichtung von Guſtab „ahler
Muſikaliſ her Leiter: Mar Hüsgen
InSzenegeſetztv Hans=Esdras. Nutzenbechet
Choreographie: Manda von Kreibig
Büh enbild und Koſtüme:
Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Oberon, König der Elfen Rudolf Strzeletz
Harun al Naſchid, Kalif
von Bagdad.
Heinrich Hölzlin
Rezia, ſeine Tochter Ch Maſſenburg
Fatime, deren Vertraute Paula Kapper
Ein Kaiſer der Vorzeit. Oskar Grauert
Der Ritter Hüon von
Joſef Poerner
Bordeaus ....."
Scherasmin, ſein Knappe. Eugen Bogt
Titanig, Oberons
M. Fleiſchmann
Gemahlin..
Grete Penſe.
Puck 1
Elfen
Hilde Schwara
Droll)
Erſtes Meermädchen . . . Hedwig Werle
BweitesMeermädchen . . Joh. Buchleim
Babekan, perſiſcher Prinz Oscar Grauert.
Almanſor,„Emirvon Tunis Heinrich Ku.n.
Noſchana ſeineGemahlin. Ilſe Laln.
Abdallah, ein Seeräuber. Hans Nen
in Gartenhüter . . Adolf Klotz
Elfen, Nymphen und Meermädchen, dol
Gefolge des Kalifen und das Gefolge Reziſs,
Sklaven, Tänzerinnen, Fanitſcharenmuſlet,
Wachen, Seerjuber, das Gefolge eines
Kaiſers der Vorzeit
Ort der Handlung: Franken, Bagdad
und Tunis
Chöre: Berthold Sander
Spielwalt: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der „ieter in deu Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſgt 1
Ende 10 Uhr
Anfang 7 Uhr
Donnerstag, 27. Jan. I. 11. Ter fliegende.
Holländer. Anf. 7 Uhr. Preiſe 1—10Mk.
Freitag, 28. Jan. D 12. Zum erſten Male:
Haus Herzenstod, eine zornige Konöde *
von Shaw, Anf 7½ Uhr Preiſe 1-10 Ak
Kleines Haus
Mittwoch, den 26. Jannar 1927
und
Donnerstag, den 27. Januar 1927
abends 6 und 8 uhr
Film=Borführungen:
Das Paradies Europas
Ein Film vom Schweizer Volk
und ſeinen Ber en.
Preiſe der Plätze: 0.70, 1.00, 150, 2.00 Mk. *
Freitag, 28 Jan. Zuſatzmniete 1, 10. 2 *
Entführung aus dem Serail. Anfang 1
7R Uhr. Preiſe 1—7 Mk.