Darmstädter Tagblatt 1927


25. Januar 1927

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 25
Dienstag, den 25. Januar 1927.
190. Jahrgang

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ſädter und Natſonalbank.

Marx verhandelt mit den Deutſchnationalen

Um das Regierungs=Programm.
Die Perſonenfrage noch nicht entſchieden.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Herr Marxhat am Montag vormittag mehrere Stun=
mit
Vertretern der Deutſchnationalen
ſolkspartei verhandelt; er iſt aber noch nicht zu Ende
ſtammen. Die Fortſetzung der Ausſprache iſt auf Dienstag vor=
(ſuag verſchoben worden. Was bisher dabei herausgekommen
1,Barüber gehen die Meinungen ſehr weit auseinander. Die
eu tſchnationalen äußern ſich ſehr zuverſichtlich und nehmen an,
16 ſie ſchon am Dienstag mit dem Regierungspro=
irmm
fertig werden, ſo daß dann die Perſonenfragen
Ugeſchnitten werden können. Auf der Zentrumsſeite iſt man
was peſſimiſtiſcher. Aber auch da wird mit mindeſtens 60 Pro=
mi
. Wahrſcheinlichkeit mit einem poſitiven Ausgang der Ver=
mſchlungen
gerechnet. Die Deutſchnationalen haben es offenbar
riſkanden, das Manifeſt des Zentrums etwas beiſeite zu ſchie=
m
und als ein reines Parteiprogramm zu bezeichnen, das für
rücht in Frage kommt. Herr Marx hat ja auch ein Uebriges
ſtan und das Gerippe eines Regierungsprogrammes aufgeſetzt,
Is nur zum Teil auf dem Manifeſt des Zentrums aufgebaut iſt.
wliedert ſich in die fünf Teile: der Außenpolitik
Verfaſſung, der Kulturpolitik, der Sozial=
b
itik und der Reichswehr. Dabei ſcheint es bei den
eitten Punkten gelungen zu ſein, eine Formulierung zu finden,
ſe für beide Parteien tragbar iſt.
Bei der Außenpolitik haben die Deutſchnationalen zuge=
ſwmnt
, daß in die Regierungserklärung ein Satz aufgenommen
tro, wonach die Politik von Locarno und der Eintritt in den
ElEerbund die Baſis unſerer geſamten Außenpolitik ſein ſollen.
ſe ſind ebenfalls mit dem weiteren Satz einverſtanden, daß die
ia ſchwebenden Verhandlungen kontinuierlich fortgeführt wer=
in
ſollen. Ein Bekenntnis zur Verfaſſung ſcheint von den
uutſchnationalen nicht verlangt worden zu ſein. Dagegen ſind
/4 belbſtverſtändlich bereit, ſich in der Regierungserklärung da=
a
feſtzulegen, daß die Verfaſſung der deutſchen Republik aner=
hr
:t und gegen jeden gewalttätigen Angriff geſchützt werden
1I. In Sachen der Sozialpolitik iſt eine Einigung etwa auf
r Grundlage der Zentrumserklärung erfolgt. Auch in der
ſnanzpolitik beſtehen weiter keine großen Gegenſätze mehr. Da=
gun
iſt, ſoweit die Flaggenfrage und das Einheitsſymbol zur
thrandlung ſtehen, ein Ausgleich noch nicht erfolgt. Hier liegen
te: Vorſchläge des Reichsaußenminiſters vor, die vielleicht die
zuſ. s zur Verſtändigung abgeben werden.
DDer Reichskanzler hat am Montag nachmittag die Führer der
torerungsparteien und auch die der Oppoſitionsparteien über
in Fortgang der Verhandlungen unterrichtet. Ob man am
ſeistag ſchon zum Schluß kommen wird, hängt wohl in erſter
nye von dem Ausgang der Fraktionsſitzung der Deutſchnatio=
Uaat am Montag abend ab. Die Perſonenfragen werden noch
.s Aufenthalt verurſachen, da die Deutſchnationalen
aat weniger als fünf Miniſterien für ſich be=
b
pruchen, während der Kanzler ihnen nur zwei anbieten
I. Die Deutſchnationalen beanſpruchen mindeſtens das Innere,
uſtiz und das Ernährungsminiſterium, was das Ausſchei=
des
bisherigen Ernährungsminiſters Haslinde bedeuten
anse, während das Zentrum auf das Finanzminiſterium Hand
dein möchte, um es dem badiſchen Finanzminiſter Dr. Köhler
zu bieten. Gerade bei den Perſonenfragen iſt aber noch man=
erli
Verſchiebung möglich, je nachdem die Demokraten ſich
uſchließen. Die Deutſchnationalen haben für die Verhand=
higen
mit Dr. Marx eine fünfgliedrige Kommiſſion gebildet,
am letzten Augenblick noch einige Aenderungen erfahren hat.
irr. von Lindeiner, der als Miniſter in Frage kommt, nimmt
ſeam nicht teil. An ſeine Stelle iſt Herr von Goldacker und
(ßardem Herr Rippel getreten. Aus der Tatſache, daß Dr.
lu raf Mitglied der Kommiſſion iſt, wird man annehmen dür=
kdaß
er auf eine Stellung als Miniſter verzichtet hat. Das
ſioge gilt für den Parteiführer Graf Weſtarp und Herrn Trevi=
nu
s. Die Deutſchnationalen rechnen damit, daß ſie drei Mini=
in
bekommen. Herr von Lindeiner ſoll, wenn möglich, das
ſuere, der Vizepräſident des Reichstags Graef die Juſtiz be=
hinten
. Als Anwärter für das Landwirtſchaftsminiſterium,
humn dieſes frei wird, wird neben dem ſüddeutſchen Freiherrn
N Stauffenberg der frühere Junenminiſter Dr. Schiele genannt.
Der Verlauf der Beſprechungen.
Verlin, 24. Januar.
Geute vormittag um 10 Uhr begannen im Reichstage die Be=
nechungen
des Reichskanzlers mit den Deutſchnationalen. Außer
m: Reichskanzler nahmen Reichsaußenminiſter Streſemann und
agsarbeitsminiſter Braun an den Verhandlungen teil. Den
lrſsandlungen liegt das vorliegende Regierungsprogramm zu=
an
de, das ſich in allen weſentlichen Punkten an das Zentrums=
rüäfeſt
anlehnt und alle in dem Manifeſt ausgedrückten Grund=
vertritt
mit Ausnahme der kulturpolitiſchen Forderungen,
ref: Parteifärbung in dem Regierungsprogramm gemildert
I.. Die Fortſetzung der Locarnopolitik wird als ſelbſtverſtänd=
Vokausſetzung, als unerläßliche Vorbedingung jeglicher Re=
ammungskoglition
betont.
ie Verhandlengen mit den Deutſchnationalen
Berlin, 24. Januar.
DDie Verhandlunsen zwiſchen Reichskanzler Dr. Marr und
Vertretern der Deutſchnationalen dauerten bis nach 1 Uhr
cnnittags. Wie von deutſchnationaler Seite mitgeteilt wird,
ſtſtder Reichskanzler im Laufe der Beſprechung den Deutſch=
tuonialen
ein Regierungsrogramm vorgelegt, das gleichzeitig
ſch das Gerippe ſür die neue Regierungserklärung, die im
ſihkamenit abgegeben wird, bilden ſoll. Die Verhandlungsteil=

nehmer einigten ſich darauf hin, daß ein offizielles Communigus
über die Befrechung nicht ausgegeben wird. Die deutſchnatio=
nalen
Unterhändler werden heute nachmittag nach dem Plenum
der deutſchnationalen Reichstagsfraktion über die Verhandlungen
berichten und eine Stellungnahme der Fraktion zu dem Gerippe
der Regierungserklärung herbeiführen. Dieſe Stellungnahme
ſoll morgen vormittag 10 Uhr dem Reichskanzler übergeben wer=
den
, woran ſich dann die Erörterungen der perſonellen Fragen
ſchließen dürften. Im allgemeinen iſt in deutſchnationalen Krei=
ſen
der Eindruck der, daß die Verhandlungen günſtig fort=
ſchreiten
.
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion, deren Sitzung ſich
über mehrere Stunden ausdehnte, gibt folgenden Bericht heraus:
Die Fraktion nahm den Bericht der Unterhändler entgegen und
prüfte ihr Verhalten.
Gleichzeitig dementiert die Reichstagsfraktion nochmals aus=
drücklich
die Meldungen, daß zwiſchen katholiſchen Abgeordneten
der Deutſchnationalen und Zentrumsfraktion Verhandlungen
über Konkordatsfragen gepflogen worden ſeien.
Die Nachmittags=Verhandlungen.
Im Laufe des Nachmittags hatte der Reichskanzler Dr. Marx
nacheinander Beſprechungen mit dem Vorſitzenden der Reichs=
tagsfraktion
der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz und den Ver=
tretern
der Wirtſchaftlichen Vereinigung Drewitz und Alpers.
Gegen 6 Uhr abends empfing der Reichskanzler den Vorſitzenden
der ſozialdemokratiſchen Fraktion Hermann Müller=Franken zu
einer Ausſprache. Die Verhandlungen werden morgen vor=
mittag
fortgeſetzt werden.
Wie wir erfahren, erklärte der Abg. Drewitz, daß die Wirt=
ſchaftliche
Vereinigung mit der geplanten Regierungsbildung ein=
verſtanden
ſei, behielt aber die Stellungnahme ſeiner Fraktion
zu dem ihm unterbreiteten Programm für die Regierungsbildung
und die Beantwortung der Frage, ob die Fraktion ſich durch
Präſentierung von Miniſtern aktib an der Regierung beteiligen
wollte, der auf Dienstag angeſetzten Fraktionsſitzung vor. Die
Unterhaltung des Reichskanzlers mit dem Abg. Müller=Franken
trug lediglich informatoriſchen Charakter. Der Reichskanzler Dr.
Marx unterbreitete dem Abg. Müller=Franken (Soz.) ein Regie=
rungsprogramm
und unterrichtete ihn über den Stand der Ver=
handlungen
.
Deutſcher Reichstag.
Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten.
* Berlin, 24. Jan. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag ſetzte in ſeiner heutigen Sitzung, die erſt um
4 Uhr begann, die zweite Leſung des Geſetzentwurfes zur Be=
kämpfung
der Geſchlechtskrankheiten fort. Nachdem die allge=
meine
Ausſprache geſtern zu Ende geführt war, begann heute die
Einzelberatung, die zunächſt keine weſentlichen Geſichtspunkte
erbrachte.
Unter Ablehnung der ſozialdemokratiſchen und kommuniſti=
ſchen
Aenderungsanträge wurden die §§ 2 und 3 in der Aus=
ſchußfaſſung
angenon men. Zu § 4, der die Zwangsbehandlung
betrifft, wurde ein Antrag der Regierungsparteien angenommen,
wonach anonyme Anzeigen nicht berückſichtigt werden dürfen
und wonach in den übrigen Fällen der Anzeigende ſelbſt Näheres
über ſeine Verdachtsgründe ausſagen muß.
Die §§ 5 und 6 wurden unverändert genehmigt. Beim § 7
wird auf Antrag der Deutſchen Volkspartei die Regierungsvor=
lage
wieder hergeſtellt. Das ärztliche Behandlungsmonopol er=
ſtreckt
ſich alſo nicht nur auf die arſteckenden, ſondern auf alle
Eeſchlechtskrankheiten und Erkrankungen und Leiden der Ge=
ſchlechtsorgane
. Die §s 8 9 und 10 wurden unverändert geneh=
migt
. Beim § 1, der das Anpreiſen und Anbieten von Heilmitteln
verbietet, wurde ein ſozialdemokratiſcher Antrag angenommen,
dem zufolge aufklärende Vorträge, Schriften, Abbildungen und
Darſtellungen über Geſchlechtserkrankungen und deren Verhütung
nicht unter dieſes Verbot fallen ſollen. Die §8 12 und 13 bleiben
unverändert. Bei § 14, der denjenigen mit Strafe bedroht, der
ein Kind, für deſſen Pflege er zu ſorgen hat, von einer anderen
Perſon als der Mutter ſtillen läßt, ohne vorher im Beſitz eines
ärztlichen Zeugniſſes darüber zu ſein, daß keine geſundheitlichen
Bedenken gegen das Stillen vorliegen, wurde auf Antrag des
Abg. Bayersdörffer (B. Vp.) beſchloſſen, daß die Strafbarkeit
dann nicht eintritt, wenn im Notfall das Kind einer anderen
Perſon zum Stillen übergeben werden mußte. Der Reſt der Vor=
lage
wird nach Ablehnung der ſozialdemokratiſchen und kommu=
niſtiſchen
Aenderungsanträge in der Ausſchußfaſſung ange=
nommen
.
Das Geſetz ſoll am 1. Januar 1927 in Kraft treten.
Dann vertagte ſich das Haus auf Dienstag nachmittag 3 Uhr.
Günſige Beurteilung der Eniwaffnungsverhandlun gen.
EP. Paris, 24. Januar.
Von deutſechr zuſtändiger Seite wird uns die heute in der
franzöſiſchen Preſſe zum Ausdruck kommende optimiſtiſchere Auf=
faſſung
hinſichtlich des Standes der Verhandlungen zwiſchen
Eeneral v. Paweliz und den alliierten Stellen beſtätigt. Die ſeit
der erſten Fühlungnahme mit dem Interalliierten Militärkomitee
weitergeführten Verhanslungen hätten zwar noch zu keinem
greifbaren Ergebnis in der Feſtungsfrage geſührt, entwickelten
ſich jedoch den Umſtänden nach ſo günſtig, daß man, nachdem in
Verlin ein Proviſorium in der Materialfrage zuſtande gekommen
ſei, das allerdings noch der Beſtätigung ſeitens der Botſchafter=
kvüferenz
bedarf, auch in dem letzten ſtrittigen Punit der
Feſtungsfrage zu einer Einigung vor dem 31. Januar zu kommen
hofft.

Der Machtkampf in Sachſen.
Von unſerem ſtändigen Mitarbeiter.
Dresden, Ende Januar.
Die innerſächſiſchen Verhältniſſe ſind in der Vergangenheit
der letzten Jahre wiederholt das Barometer für die Entwicklung
großer, bedeutungsvoller politiſcher Vorgänge im Reiche geweſen
und verdienen darum auch dort, wo unmittelbare Beziehungen
zu ſächſiſchen Angelegenheiten nicht beſtehen, volle Aufmerkſam=
keit
. Vor allem haben es die ſcharfen ſozialen und wirtſchaft=
lichen
Gegenſätze, denen die politiſche Meinungsbildung der
Maſſen in einem ſo dicht beſiedelten und induſtriell ſo außer=
ordentlich
tätigen Lande wie Sachſen beſonders fühlbar unter=
worfen
iſt, mit ſich gebracht, daß jener große kulturelle, ökono=
miſche
und politiſche Machtkampf, der ſich in Deutſchland ſeit
reichlich einem halben Jahrhundert zwiſchen den Anhängern der
bürgerlich=nationalen Weltanſchauung und denen der ſozialiſtiſch=
internationalen
Staats= und Weltauffaſſung abſpielt, in Sachſen
am ſchärfſten in Erſcheinung getreten iſt, ſo daß jede neue Phaſe
der Entwicklung, die ſich hier ankündigt, als ein Vorbote der
kommenden Geſtaltung der Dinge im Reiche gewertet werden
darf. In eine ſolche neue Phaſe iſt der Machtkampf in Sachſen
zwiſchen links und rechts, wenn dieſe Ausdrücke der Einfachheit
halber gewählt werden dürfen, mit dem Zuſtandekommen des
zweiten Kabinetts Heldt nach ſicheren Anzeichen getreten. Seit
dem Umſturz von 1918, der das ſozialiſtiſche Element im ehe=
maligen
roten Königreich zu ungeahnter Machtentfaltung brachte,
hat es in Sachſen bis zum Ausgnge des vorigen Jahres nur
Regierungen gegeben, die von der Linken maßgebend beherrſcht
wurden. Das knappe Dutzend der Kabinette, die Sachſen ſeit
1918 kommen und gehen ſah, wies in jedem einzelnen Falle eine
Mehrheit ſozialiftiſcher Miniſter, ja es wies ſogar vorübergehend
kommuniſtiſche Regierungsmitglieder auf. Dieſe zur Gepflogen=
heit
gediehene Erfcheinung iſt durch die augenblickliche fächſiſche
Regierung zum erſten Male durchbrochen worden. Das neue
Kabinett Heldt weiſt neben; zwei Altſozialiſten, neben dem
Minierpräſidenten und dem Arbeitsminiſter fünf bürgerliche
Reſſortchefs auf und darf ſomit trotz ſeiner gemäßigt ſozialiſtiſchen
Führung als ein im weſeitlichen bürgerlich orientiertes Kabinett
angeſprochen werden. Damit iſt zweifellos in Sachſen ein Fort=
ſchritt
ganz außergewöhnlicher Bedeutung gelungen, deſſen
Dauercharakter zwar niemand vorſchnell behaupten wird, der
aber doch vor allem, wenn es gelingt, die große bürgerliche Mehr=
heit
im Reiche zu ſchaffen, ſich zu einer bleibenden Errungen=
ſchaft
auswachſen kann und der damit jenen Machtkampf zwiſchen
links und rechts in ſeinem mitteldeutſchen Brennpunkt zugunſten
des bürgerlichen Elements entſchieden ſehen würde. Um der Ver=
wwirklichung
dieſes Ziels mit bewußter Initiative näher zu
kommen, iſt es wichtig, ſich die Ausſichten zu vergegenwärtigen,
die die innerpolitiſche Konſtellation Sachſens anhand gibt. Selbſt=
redend
wäre es unklug, die Schwierigkeiten, die ſich der Aufrecht=
erhaltung
des gegenwärtigen Zuſtandes in Sachſen und vor=
nehmlich
der Behauptung der innerlich unfreien Mehrheitsver=
hältniſſe
entgegenſtellen, dabei zu überſehen. Die neue ſächſiſche
Regierung iſt, um es mit einem Wort zu ſagen, die typiſche Regie=
rung
auf Probe. Nach unſäglichen Schwierigkeiten und monate=
langen
Verhandlungen iſt ſie unter dem Druck des kommuniſtiſch=
radikalſozialiſtiſchen
Geſpenſtes entſtanden. Dadurch, daß die
neue Aufwertungspartei, über deren Charakter endgültige Klar=
heit
nach den bisherigen politiſchen Meinungsäußerungen, die
von ihren parlamentariſchen Vertretern ausging, noch nicht be=
ſteht
, in letzier entſcheidender Stunde mit der Drohung, einem
linksſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten in den Steigbügel zu hel=
fen
, hervortrat, wurde eine Kombination der auf dem Stand=
punkt
ſtaatserhaltender Aufbaupolitik ſtehenden, Fraktionen im
ſächſiſchen Landtag erzwungen, die, teils duldend, teils aktiv für
ſie eintretend, der Regierung Heldt die erſten Schritte in die
politiſche Arena ermöglichte. Es iſt in Sachſen längſt kein Ge=
heimnis
mehr, daß die Bindungen zwiſchen den das Kabinett
tragenden Parteien und Fraktionen und daß die Mehrheit, auf
die ſich dieſes Kabinett eventuell berufen könnte, außerordentlich
ſchwach ſind. Einer erklärten Koalition, repräſentiert im ganzen
durch 31 von 96 Abgeordneten, zu denen 12 Volksparteiler, 10
Wirtſchaftsparteiler, 5. Demokraten und 4 Altſozialiſten gehören,
ſtehen als abgeſagte, in jeder Weiſe zweifelsfreie Oppoſition 45
Kommuniſten und Radikalſozialiſten gegenüber, während die 14
Deutſchnationalen und die 4 Aufwertungsparteiler nur eine ſehr
bedingte Unterſtützung, eine Unterſtützung von Fall zu Fall, zuge=
ſagt
haben. Noch unbeſtimmter als die vorausſichtliche Haltung
dieſer beiden letztgenannten Gruppen iſt die der zwei National=
ſozialiſten
, die nach der unverblümten Aufforderung ihres maß=
gebenden
Mannes, des bekannten Korvettenkapitäns Helmuth
von Mücke, den Kapitalismus zu zertrümmern und auf die Barri=
kaden
zu gehen, wie er ſich in Beſprechung der Regierungserklä=
rung
letzthin ausdrückte, als bürgerliche Vertreter eigentlich kaum
noch gerechnet werden dürfen. Wenn man unter Verzicht auf die
beiden nationalſozialiſtiſchen Vertreter und unter Einbeziehung
der, wie geſagt, in ihrer politiſchen Haltung noch nicht völlig
definierbaren Aufwertungsparteiler die übrigen bürgerlichen
Gruppen einſchließlich der Altſozialiſten zur Anhängerſchaft des
am Ruder befindlichen Kabinetts zu zählen berechtigt iſt, ſo
würde dieſes im günſtigſten Falle doch nur über eine Mehrheit
von zwei Stimmen verfügen. Die Probe auf das Exempel, die
eigentlich bei Abgabe der Regierungserklärung in Form einer
Abſtimmung über irgendein Vertrauensvotum hätte gemacht wer=
den
müſſen, iſt, da die Regierungsparteien ſich mit der Abgabe
einer Erklärung, daß ſie das Kabinettsprogramm billigten, be=
guügten
, noch nicht in Erſcheinung getreten. Wenn man ſich die
Unſicherheit dieſer Verhältniſſe vor Augen hält, ſo wird man
vielleicht geneigt ſein, den bürgerlichen Erfolg im Machtkampf
mit der Linken als bedenklich unſicher und ſchwach und die Aus=
ſichten
für die Zukunft als wenig günſtig zu bezeichnen. Neben
der Feſtigung der Haltung der Altſozialiſten, die noch immer un=
verwandt
auf den Kurs der Reichsſozialdemokratie ſtarren, und
neben der Klärung des Charakters der Aufwertungspartei, die
beide natürlich unumgänglich notwendig ſind, bietet indeſſen die
Einſtellung der Deutſchnationalen, wie ſie ſeit der Landtagswahl
und zuletzt bei der Wahl des Miniſterpräſidenten zum Ausdruck

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Geite 2

Dienstag, den 25. Januar 1927

gekommen iſt, Anlaß zu nicht unberechtigten Hoffnungen auf eine
Stabiliſierung des von einer bürgerlichen Mehrheit beſtimmten
Kurſes. Die Deutſchnationalen ſind nur unter Bedingungen an
die Unterſtützung des gegenwärtigen Kabinetts herangegangen.
Sie haben, wie erinnerlich, die bis zum 1. Juli befriſtete Ein=
beziehung
in die Regierung und die Verringerung des Geſamt=
miniſteriums
um zwei Reſſorts, von ſieben auf fünf, verlangt.
Die Erfüllung dieſer Forderungen iſt ihnen von den bürgerlichen
Koalitionsfraktionen und von den Altſozialiſten ſchriftlich beſtä=
tigt
worden. Es muß ſich alſo vor Ablauf eines halben Jahres
entſcheiden, wieviel an ernſtem Willen hinter den gegebenen Zu=
ſicherungen
auf ſeiten der am Ruder befindlichen Parteien ge=
ſtanden
hat und ſteht. Wenn man bedenkt, daß ſich die links=
radikale
Gefahr in den nächſten Monaten ganz beſtimmt nicht
vermindern wird, daß die Herren um Böttcher und um Böchel,
die vom Heidelberger Parteitag bekannt gewordenen radikalen
Sozialiſtenführer, nur ſo auf dem Sprunge ſtehen, um erneut in
Sachſen die Macht an ſich zu reißen, und wenn man ſich auf der
anderen Seite praktiſch vergegenwärtigt, daß in den zur Löſung
anſtehenden dringendſten Tagesfragen, beim Aufbau des neuen
Etats, bei der Ausgeſtaltung der Wohnungsgeſetzgebung, in
ſchulpolitiſchen Angelegenheiten, unter den Geſichtspunkten des
Möglichen und des recht verſtandenen Wohls der Allgemeinheit
die Schaffung von Brücken und Ausgleichen unüberwindlichen
Schwierigkeiten kaum begegnen dürfte, ſo muß es denkbar er=
ſcheinen
, daß den keineswegs maßloſen Forderungen der ſtärkſten
bürgerlichen Partei und ihrem Wunſche auf Mitarbeit an der
Geſtaltung der Landesſchickſale tatſächlich zu genanntem Zeit=
punkte
nachgegeben wird. An Perſonenfragen und parteiindivi=
duelle
Machtanſprüche dürfte natürlich die Entſcheidung des Aus=
gleichsverſuchs
der aufbaugewillten, ſtaatserhaltenden Parteien
nicht gebunden werden. Gelingt die Einigung, die, gerade weil
noch geraume Zeit bis zu ihrer notwendigen Perfektuierung vor=
handen
iſt, ſofort in Angriff genommen werden muß, ſo kann
der Machtkampf in Sachſen zwiſchen rechts und links, zwiſchen
Bürgertum und ſozialiſtiſch=kommuniſtiſch Internationale, als
zum erſten Male zugunſten des langſam erwachenden bürger=
lichen
Elements entſchieden angeſehen werden.
Die Lage der deutſchen Landwirtſchaft.
Reichsminiſter Haslindeüber dieBedeutung der
Landwirtſchaft in der deutſchen Volkswirtſchaft.
Dresden, 24. Januar.
Bei Eröffnung der 7. Landwirtſchaftlichen Woche in Sachſen
machte Reichsminiſter Haslinde für Ernahrung und Landwirt=
ſchaſt
bemerkenswerte Ausführungen über Stellung und Bedeu=
tung
der Landwirtſchaft in der deutſchen Voltswirtſchaft und in
der Weltwirtſchaft. Er ging von den großen Veränderungen aus,
die der Welttrieg und das politiſch wie wirtſchaftlich gleich un=
ſinnige
Dirtat von Verſailles in dem wirtſchaftlichen Gefüge
Europas und der Welt hervorgerufen habe und die letzten Endes
die Urſache für die große Kriſe in der Welt= und insbelondere
der deutſchen Wirtſchaft ſeien. Die Bedeutung der Agratpro=
duktion
als Tragfläche für die Induſtrie und die Beſchäftigung
der induſtriellen Arbeiterſchaft nehme mit den Schwierigkeiten,
denen der Auslandsexport begegne, zu. Wenn man an die
Agrarproduktion die Forderung zur Verbeſſerung ihrer Wirt=
ſchaf
, szweige und der Intenſivierung ihrer Betriebe ſtelle, müſſe
die wirtſchaftliche Vorausſetzung und Rentabilität gegeben ſen,
denn niemand könne von der Landwirtſchaft, die doch ein Er=
werbsſtand
wie jeder andere ſei, verlangen, daß ſie auf die Dauer
mit Verluſt arbeite. Die Rentabilität müſſe ermöglicht werden
durch entſprechende Wirtſchaftspolitik. Das Ziel verfolge die
Wirtſchafts= und vor allem die Zoll= und Handelspolitik der
letzten Jahre. Wenn man zurückblicke, müſſe man wohl zugeben,
nicht ohne Erfolg. Denn ſie habe der deutſchen Wirtſchaft den
Wiederanſchluß an die Weltwirtſchaft ermöglicht und die ſpezi=
fiſchen
deutſchen Nachteile und Belaſtungen ausgeglichen oder doch
ſtark gemildert. Es wäre jedenfalls nicht abzuſehen geweſen,
welche Kataſtrophen über die Landwirtſchaft, namentlich über die
Getreide und Kartoffeln bquende, aber auch große Teile der vieh=
wirtſchaftlichen
Erzeugung, hereingebrochen wären, wenn ſie nicht
in dieſen Jahren durch ein mäßiges Zollſyſtem begünſtigt worden
wären. Regierungsmaßnahmen könnten aber immer nur eine
Spitze ſein.
Die Weltwirtſchaftskriſe habe die Wirtſchaft veranlaßt, ſelbſt
nach Mitteln zur Ueberwindung der Schwierigkeiten zu ſuchen.
Dabei ſeien die Wirtſchaftsabmachungen der jüngſten Zeit, die
namentlich die Induſtrie berühren, von loſen Vereinbarungen bis
zu feſten Bedingungen in Form von Kartellen zu erwähnen.
Den Kartellen ſei eine große Macht gegeben, die ſie nicht dazu
benutzen dürften, um Monopolpreiſe auf dem Rücken der Käufer
zu erzielen, ſondern zur Produktionsverbeſſerung und = verbilli=
gung
. Die Landwirtſchaft habe ſich bisher, in internationalen
Fragen Zurückhaltung auferlegt, da dieſe für ſie viel ſchwieriger
lägen. Aber auch ſie müſſe ihnen die ſorgſamſte Beachtung ſchen=
ken
und prüfen, wieweit ein Zuſammenarbeiten mit der Land=
wirtſchaft
anderer Länder geboten ſei. Eine ſolche ſcheine ſich

Vom Tage.
Wie wir erfahren, will die deutſche Reichsregierung in
Kowno dahin vorſtellig werden, daß für die bevorſtehenden Neu=
wahlen
des memelländiſchen Landtags der bisher immer noch herrſchende
Kriegszuſtand aufgehoben wird.
Ohne Angabe von Gründen iſt der Deutſchenführer
Rechtsanwalt Dr. Joſef Noldin, in Salurn von Ka=
rabinieri
verhaftet und in das Gefängnis des Tribunals Trient
übergeführt worden.
Der Generalſekretär des Völkerbundes begibt
ſich am Dienstag, den 25. Januar, nach Rom, um mit der italieni=
ſchen
Regierung über die Neubeſetzung des frei werdenden Poſtens zu
verhandeln.
Der tſchechiſche Außenminiſter Beneſch hat ſeine
Krie smemoiren beendet, in denen er ſeine Toilnahme an der
tſchechiſchen Auslandsrevolution ſchildert.
Der franzöſiſche Botſchafter in Moskau, Herbette,
wird ſich Anfang März zu einem mehrwöchentlichen Urlaub nach
Paris begehen.
Lord Grey hat die Präſidentſchaft der neuen Frak=
tion
der Liberalen Partei Englands angenommen,
die Lloyd George als Leiter der Partei nicht anerkennen will.
Aus den Kreiſen der engliſchen Arbeiterpartei
kommen zahlreiche Proteſte gegen die engliſche China=
politik
.
Aus Kapſtadt wird gemeldet, daß der engliſche Vizeadmiral
Sir Maurice Fitzmaurice Oberſtkommandierender
der engliſchen Flotte in Südafrika, geſtorben iſt.
103 amerikaniſche Profeſſoren und die Führer der
amerikaniſchen Kirche und Arbeiterſchaft haben ſich gegen
die bisherige Mexikopolitik der Regierung ausge=
ſprochen
.

anzubahnen in dem Beſtreben der landwirtſchaftlichen Verbände
der wichtigſten Länder, eine internationale Plattform zu ſchaffen.
Von praktiſcher Bedeutung könne dieſes Zuſammenarbeiten be=
reits
für die im Mai tagende Weltwirtſchaftskonferenz ſein, bei
der auch landwirtſchaftliche Fragen unter Beteiligung von Ver=
tretern
der deutſchen Landwirtſchaft behandelt würden. Das
wirtſchaftliche Zuſammenarbeiten der verſchiedenen Länder könne
aber nicht fruchtbringend und von Dauer ſein, wenn damit nicht
auch eine Beſſerung der politiſchen Beziehungen verbunden ſei.
Das Jahr 1927 müſſe die endgültige und vollſtändige Räumung
inſerer Weſtmark bringen.
Argentiniſche Wiſſenſchaftler in Deutſchland.

Freiherr von der Buſche=Haddenhauſen (links),
der Führer der 58 Perſonen zählenden argentiniſchen Studien=
geſellſchaft
, die ſich jetzt auf einer Reiſe durch Deutſchland und
Oeſterreich befindet. Die Studienreiſe der argentiniſchen Gelehrten
iſt vom Auslandsamt der Deutſchen Studentenſchaft in Gemein=
ſchaft
mit dem Norddeutſchen Lloyd veranſtaltet worden.

Vor der Auflöfung
der Kontrollkommiſſion.
Deutſches Entgegenkommen im Intereſſe einer
früheren Rheinlandräumung.
Die von den Alliierten anſangs 1920 nach Deutſchland ge=
ſchickte
Interalliierte Militärkontrollkommiſſion, deren Hauptſitz
ſich in Berlin befand, die aber in zahlreichen Städten Unter=
kommiſſionen
errichtet hat und über ein rieſiges Heer von
Spionen aller Art verfügte, ſoll am 31. Januar das Reichsgebiet
wieder verlaſſen. Bis zu dieſem Tage ſollen auch die beiden
noch übrig gebliebenen Reſtpunkte geregelt ſein. Ueber das, was
als Kriegsgerät aufzufaſſen iſt, hat man ſich in der vorigen
Woche in Berlin geeinigt. Ueber die Oſtfeſtungen wird man in
dieſen Tagen ins Reine kommen, ſo daß dann die Botſchafter=
konferenz
unter die beiden Abkommen ihre Unterſchriften ſetzen
kann. So wie das Kriegsgerätegeſetz ſtarke deutſche Zugeſtänd=
niſſe
zugunſten der alliierten und namentlich engliſchen Induſtrie
enthält, wird auch das Abkommen über die Oſtfeſtungen dem
franzöſiſch=polniſchen Standpunkt weit entgegenkommen. Alles,
nur um den Weg für die Rheinlandräumung
frei zu bekommen und der Gegenſeite endlich einmal die
Behauptung unmöglich zu machen, Deutſchland ſei mit der Ent=
waffnung
immer noch im Rückſtand.
Was die Auflöſung der Kontrollkommiſſion angeht, ſo war
ihre Aufgabe eigentlich, ſchon im Jahre 1920 reſtlos erfüllt.
Deutſchland hatte faſt 55 000 Geſchütze, 23 000 Minenwerfer ſowie
Hunderttauſende von Handfeuerwaffen und Maſchinengewehren:
und alles, was zur Kriegführung gehört oder der Kriegsmaterial=
herſtellung
diente, abgeliefert oder zerſtört, und zwar ſo reſtlos,
daß das Ausland aus dem Erſtaunen gar nicht herauskam, weil:
es feſt damit gerechnet hatte, Deutſchland werde ſich weigern, bis;
zur välligen Wehrloſigkeit abzurüſten. Die Kontrollkommiſſion ;
wurde aber nicht zurückgezogen. Sie dauerte nach das ganze
Jahr 1923 hindurch, wenn auch völlig paſſiv. Erſt 1924, als die
Abrüſtung Deutſchlands wieder in Zweifel gezogen wurde und
zur Aufrechterhaltung der Rheinlandbeſetzung herhalten mußte,
wurde eine zweijährige neue Kontrolle angehängt, die bis;
Januar 1926 dauerte. Sie erbrachte keinerlei Beweiſe dafür, daß
Deutſchland, wie namentlich von deutſchen Pazifiſten immer wie=
der
behauptet wurde und noch behauptet wird, den Friedens=
vertrag
durch heimliche Rüſtungen oder durch Verheimlichung
von abzulieferndem Kriegsgerät umgehe. Es wurden insgeſamt:
noch zehn Geſchütze gefunden und etliche Tauſend Handfeuer=
waffen
, wodurch ſich auch der kleinſte europäiſche Staat nicht
bedroht fühlen konnte und in Wirklichkeit auch nicht bedroht
fühlte. Dennoch wurde der Reichsregierung ein neues Ent
waffnungsprogramm vorgelegt, von dem ſchließlich fünf Punkte
übrigblieben, die dann ſehr raſch auf zwei zuſammenſchmolzen,
bis dann aus reinen Konkurrenzgründen die Engländer eine
Umänderung des Kriegsgerätegeſetzes durchdrückten und die
Franzoſen mit Rückſicht auf ihre polniſchen Freunde jetzt er=
reichen
werden, daß von einer Moderniſierung der Oſtfeſtungen
Abſtand genommen wird, wobei auch noch zu beachten iſt, daß
Königsberg über insgeſamt 20 feſtſtehende Geſchütze verfügt,
während die übrigen Feſtungen nur über betonierte Unterſtände
verfügen, alſo einen offenſiven Charakter gar nicht beſitzen und
für die Defenſive heute völlig unbrauchbar ſind. Immerhin, mit
Rückſicht auf andere politiſche Ziele hat die Reichsregierung nach=
gegeben
, ſo daß nun, wenn nicht im letzten Augenblick aus der
Botſchafterkonferenz und anderer Wind bläſt, mit Ende des
Monats Januar auch dieſe Reſtpunkte beſeitigt ſind und die
organiſierte und geſchützte Spionage= und Kontrollkommiſſion im
Reich aufgelöſt wird.
Eine zweite Botſchaft Coolidges.
* New York, 24. Januar. (Priv.=Tel.)
Man rechnet in unterrichteten Waſhingtoner, Kreiſen mit
einer zweiten Kongreßbotſchaft Coolidges, über Mittelamerika.
Coolidge iſt trotz der Entſchließung des Senatsausſchuſſes für
Auswärtige Angelegenheiten feſt entſchloſſen, nicht nachzugeben.
103 Profeſſoren der bedeutendſten amerikaniſchen Univerſitäten)
und der Präſident der American Federation of Labour ver= in einer Kundgebung an Coolidge ein Schiedsgericht.
In Mexiko fanden rieſige Demonſtrationen ſtatt, in denen
die Waſhintoner Politik heftig angegriffen wurde. In einer von 1
den Demokraten gefaßten Entſchließung wird den Vereinigtenn
Staaten u. a. vorgehalten, Mexiko habe Wilſons Scheinheiligkeit 1
nicht vergeſſen. Präſident Calles wurde aufgefordert, feſtzue=
bleiben
.

* Ernſt Zahn.
Zu ſeinem 60. Geburtstage.
Von D. Dr. M. Schian.
Noch liegt Ernſt Zahns letzter Roman Die Hochzeit des
Gaudenz Orell*), pünktlich vor Weihnachten, bereits mir
der Jahreszahl 1927, erſchienen, unbeſprochen da. Geleſen habe ich
ihn längſt; aber zur Niederſchrift eines Urteils reichte die Zeit
nicht. Da leſe ich, daß des Dichters 60. Geburtstag bevorſteht.
Und zu deſſen Feier hat der Verleger einen ſchönen Band
zuſammengeſtellt: Die ſchönſten Erzählungen von
Ernſt Zahn *), dem ein Bild des Verfaſſers beigegeben iſt
(da ich ihn perſönlich kenne, darf ich urteilen: ein gutes Bild).
Dieſen Band könnte ich würdigen, ohne daß ich ihn leſe; ich
kenne ja ſeinen Inhalt; ich habe die Geſchichten gut im Gedächt=
nis
. Höchſtens daß ich mich frage, warum nicht dieſe oder jene
Geſchichte, die ich beſonders liebe, aufgenommen ward. Aber was
will ich von dem oder jenem Buch reden? Dem Dichter gilt heute
mein Gruß. Dem Dichter und dem Mann, der ſechs Jahrzehnte
vollendet.
Wenige Jahre, nachdem Zahn mit ſeinen Erſtlings=Romanen
an die Oeffentlichkeit zu treten begonnen hatte, bin ich auf ſeine
Bücher aufmerkſam geworden. Sie ſagten mir von Anfang an
zu. Ich las dann die zu allererſt erſchienenen noch; ſie zeigen
noch nicht die klare Reife der ſpäteren Werke. Aber raſch erklomm
er die Höhe. Lukas Hochſtraßers Haus. Die Clari=Marie
Menſchen Helden des Alltags und wie die Bände alle heißen.
Es kamen dann vielleicht einige, die etwas mehr zur Beſonder=
beit
neigten, die weniger klar und überzeugend das Menſchen=
leben
ſelber widerſpiegelten (Einſamkeit, Der Apotheker von
Weltwil); zuweilen konnte ich mich auch mit der Art, wie Zahn
das Problem faßte, nicht in vollem Umfang befreunden. Aber in=
dem
ich heute auf weit mehr, als zwei Dutzend Bände ſeiner
Feder hinblicke, die ich geleſen habe, bekenne ich mich von Herzen
zu ihm und ſeinem Schaffen. Ich weiß ſchon, daß manche, die
immer Neues haben wollen, meinen, Zahn habe genug geſchrie=
ben
; ich ſehe auch ganz deutlich, wie nicht bloß die allerjüngſte.
ſondern auch die junge Generation nach anderer Speiſe verlangt
*) Beide =
utſche
Verlagsanſtalt.

Ich verſtehe, daß, wer in Stefan George einen Höhepunkt ſieht,
ebenſo wer Bonſels liebt, ſich mit Zahn nicht befreunden kann.
Habeant sibi! Mag jeder ſeinen Weg gehen! Wenn man mir
nur auch den meinen läßt! Vielleicht iſt es altmodiſch, Zahn
zu leſen, Zahns Art zu lieben? Meinetwegen! Es iſt ja auch
altmodiſch, im Gebinge zu wandern, Schritt vor Schritt, und die
Landſchaft und die Berge und die Täler ſich ſelbſt genießend zu
erobern! Drahtſeilbahn iſt viel moderner; viel geſchwinder! Und
doch: was iſt ſchöner als Wandern? So mag auch der klare,
ruhige, ernſte Zahn mit ſeinen ſinnenden Geſchichten manchem
veraltet vorkommen. Das braucht weder ihn noch ſeine Freunde
zu berühren. Er wird ja geleſen! Auch heut! Die Helden
des Alltags haben das 54. Tauſend erreicht; Frau Sixta, gar
nicht lange erſchienen, das 40. Tauſend. Ich ſage das nicht, um
mit Zahlen für ihn Reklame zu machen. Das hat er gar nicht
nötig. Aber ich ſage es ſolchen, die man verſchrecken will, weil
Zahn kein moderner Myſtiker und Symboldichter iſt. Wir ſind
ihrer eine große Schar, die zu ihm halten!
Was iſts, das uns bei Ernſt Zahn feſthält? Ich habe vor
Jahren in der Deutſchen Rundſchau eine ausführliche Studie
über Zahns Lebensanſchauung geſchrieben. Dort habe ich ent=
wickelt
, wie der Dichter überall den ſittlichen Mächten im Men=
ſchen
ihr Recht wahrt. Heldentum des Alltags das ſchien mir
der Inhalt ſeines Schaffens. Ich leugne nicht, daß er mich auch
jetzt noch am meiſten packt, wo dieſes Heldentum des Alltags bei
ſeinen Menſchen zutage tritt. Aber abgeſehen davon, daß ich
hier keine Studie ſchreiben will mir iſt längſt deutlich, daß
jene Formel dem Dichter noch nicht gerecht wird. Zwar habe ich
damals durchaus nicht daneben gegriffen. Das zeigt auch Zahns
Selbſtbekenntnis aus Anlaß ſeines Ehrentages. Er erzählt, wie es
ihm zuerſt ergangen ſei, wenn er ſchrieb: Die Augen tranken, das
Herz brannte und ſchlug Sturm und die Feder flog in der zit=
ternden
Hand‟. Das wurde ſpäter anders. Das unbewußte
Schreiben, das von ihrem Stoffe Trunkenſein der Seele wandelte
ſich in ein bewußtes Graben und Suchen nach dem Ewig= Menſch=
lichen
. Umwelt und Zukunft verſanken. Der Wert aller pran=
genden
Aenßerlichkeiten ſchrumpfte zuſammen, und es blieb nur
die Erkenntnis der Reichtümer und ewigen Wahrheiten, die in
den ſeeliſchen Tiefen des einzelnen Menſchen zu ergründen blie=
den
, die Gewißheit, daß Macht der Verhältniſſe erſt in zweiter
Linie für des Menſchen Geſchick verantwortlich, vor allem viel=
mehr
beſtimmend dafür ſein ureigenſtes innerſtes Weſen.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Profeſſor Max Reinhardt hat für ſein Theater in de*
Joſefſtadt in Wien Die Unvollendete ein Spiel in fünf Allel
von Eleonore Kalkowska, zur Aufführung angenommen.

Des Menſchen eigenſtes innerſtes Weſen inn
erſter Linie verantwortlich für ſein Geſchick! Da88
beſtätigt, was ich oben ſagte. Aber nun geht der Dichter weiter:
Seither grüble und grabe ich dieſem Weſen nach. Ich verſuchte?
es zu deuten in den Büchern: Das zweite Leben, Nacht
Lotte Eßlingers Wille und Weg, Jonas Truttmann, undd
neben kleineren Novellen hauptſächlich in Blancheflur, dem mir 2
ſelbſt bedeutſamſten meiner Werke, dann in Frau Sixta unda
den kommenden Bänden. Ob die öffentliche Meinung mir einn
mehr oder weniger gutes Gelingen meines Wollens bezeuge, iſcl
mir dabei weniger wichtig, als die tiefe Genugtuung, die iche
ſelbſt bei dieſem Suchen in den Schächten der Seele empfinden;
das Schaffend=ſich=ſelbſt=Befreien aus eigener Not, die Entdeckundll
immer neuer Wunder, Wirrniſſe und Rätſel. Das Leben iſt micm
dabei faſt ſträflich lieb geworden und viel zu kurz ſein Tag, lienl
auch der Menſch in ſeiner Tauſendfältigkeit und ſeiner eingemeile!
ſamen Unvollkommenheit
Es iſt wahr: Zahn ſinnt dem Weſen des Menſchen nach, wie
wenige. Mit feinſtem Suchen, mit heißer Seele, mit tiefſten
Verſtändnis. Er geht ihm auf den Grund. Was ſoll der Dichten
mehr? Wohl, er ſoll durch das Leben führen. Vielleicht liege!
hier eine Wendung in ſeinem Schaffen? Mir gibt viel zu dene?
ken, daß er Blancheflur als das ihm ſelbſt bedeutſamſte ſeinel
Werke bezeichnet. Das will mir vorläufig nicht recht in den Sinnn
Aber ich will darüber heut nicht mit ihm rechten. Ich freue miſlt
an ſeiner hohen Kunſt, dem Weſen des Menſchen nachzugraben
Dieſe Kunſt übt keiner der Ganzmodernen auch nur entfernt 10
zart und ſo tief wie Zahn. Und weil ich weiß, daß das Lebein
reich iſt, und daß der Menſch ein Rätſel iſt, weil ich weiß, dal
keiner allein mit dieſem Rätſelreichtum fertig wird, darum laſ"
ich mich gerne von Zahn führen hinein in die tiefen Schachl
der Erde, hinein in das, was man den Menſchen nennt.
Zahn wird nun 60 Jahre alt. Mit mir werden ſich viel=
heute
freuen, daß er dieſen Tag in friſcher Kraft erlebt. Aus
viele Jahre einſtigen Schaffens!

[ ][  ][ ]

ſich wie
füinf R

Nummer 25

Dienstag, den 25. Januar 1927

Geite 3

Malaner mmatiſchemapkähinenmehna

Nie Grundlinien der
chrliſchen Chinapolitik.
Mie Situation in Hankau.
Biritiſche Forderungen an
üima. England fürchtet den
ſiammenſchluß der Chineſen.
* London, 24. Jan. (Priv.=Tel.)
Zieie Situation in Hankau ſcheint
enn neues Stadium eingetreten
ſin. Wie der Korreſpondent des
ierver berichtet, hat ſich die
ſläon Melleys bisher darauf be=
rirnkt
, das Gelände für weitere
rſeandlungen zu ſondieren. Mel=
und der britiſche Geſandte
iupſon hätten die Regierung mit
Im. Inhalt der Kantoner Forde=
Unoen bekannt gemacht, und das
in nett habe auf Grund dieſer
Iirſerungen ſich auf eine be=
mmte
Politik feſtgelegt, die nun=
ih
die Richtlinien Melleys dar=
ren
. In China hätten die In=
antionen
Melleys, in Verbindung
a dden Nachrichten über die Ent=
iduung
von maritimen und mili=
ritchen
Verſtärkungen, den Ein=
nir
erweckt, daß dadurch die Aus=
Anung der in dem kürzlichen Me=
mandum
an die Mächte darge=
ſtmm
britiſchen Politik verzögert ſei. Die Verhandlungen mit
4 PKantoner Nationaliſten würden von britiſchen Politikern in
ſiw a als zwecklos bezeichnet, falls nicht der status auo als
ſgyrnleiſtung in Hankau wiederhergeſtellt würde. Jede andere
endung wird als kurzſichtig bezeichnet und als eine Konzeſ=
vun
aufchineſiſchen Druck hin, d. h. als Schwäche, auf=
ſalst
werden. Das ſei der grundlegende Unterſchied zwiſchen
Xheluffaſſungen in China und in England. Es handelt ſich dabei
mo ger um das Preſtige in Hankau, ſondern vielmehr um die all=
wrinen
Richtlinien, die für die neue engliſche Politik maßgebend
d. Falls die Nationaliſten mit England zu einem Abkommen
zamgen ſollten, beiſpielsweiſe über die Wiederherſtellung der
mnoelserleichterungen, Einſtellung der antibritiſchen Propaganda
vi Unterzeichnung einer Verpflichtung, die Taktik von Hankau
chi zu wiederholen, dann wäre England ſofort gewillt, die natio=
uiütiſchen
Forderungen auch hinſichtlich einer Reviſion der aus=
häſchen
Verträge zu unterſtützen. Für andere Fragen, die zur
Gitterung ſtänden, ſei die Haltung der übrigen Waſhingtoner
unn erenzmächte mitbeſtimmend, ebenſo für die Frage des Ab=
tuſſſes
irgend eines Abkommens mit dem Außenminiſter Tſchen,
Biſich über ganz China erſtrecken würde. Alle dieſe Fragen
apten mit äußerſter Vorſicht behandelt werden. Was die Frage
2Mufzölle angehe, ſo ſei Grund für die Annahme vorhanden,
B alle Mächte, mit Ausnahme Japans, nunmehr mit Groß=
ätannien
übereinſtimmten, und daß ſelbſt Japan wahrſcheinlich
iſüärze in dieſelbe Linie gebracht werden würde. Dadurch würde
u öglich gemacht werden, daß die neuen Auslandszölle in das
eAZollſyſtem hineingebracht würden.
Wie der Korreſpondent der Sunday Expreß berichtet, wird
EEntſendung von britiſchen Kriegsſchiffen und Truppen in
mi ſiſchen Kreiſen bisher nicht ſo aufgefaßt, als ob Groß= Britan=
in
gegen China Krieg führen wollte. Wenn jedoch die Inter=
nukon
der ausländiſchen Mächte über das Territorium von
hunghai hinausgehen ſollte, dann ſei der Zuſammenſchluß aller
nuſ ſiſchen Parteien und Gruppen gegen die Ausländer wahr=
eüt
ilich, und dann würde ſogar die Feindſchaft des Generals
chuang tſo lin gegen Rußland den Zuſammenſchluß der chine=
hun
Heerführer kaum noch verhindern können. Der Sohn des
merals Tſchang tſo lin kommandiere gegenwärtig die beſten
zuopen des Marſchalls, und er hoffe, in Kürze große Popularität
erlangen, was darauf ſchließen laſſe, daß er in jedem Augen=
A bereit ſei, ein antiausländiſches Programm zu akzeptieren.
Engliſche Verſtärkungen für China.
EP. London, 24. Januar.
ſIn dieſer Woche werden in Devonport vier Bataillone in
äü=ke von 5000 Mann zuſammengezogen, denen vorausſichtlich
tel Kompagnie des Königl. Tankkorps beigegeben werden wird.
nwird berichtet, daß noch weitere Brigaden warſchbereit ge=
täut
werden. Auf jeden Fall ſind in Nordengland ſämtliche

Engliſche Marineſoldaten
durchſireifen die Geſchäftsſtraßen von Schanghai.

Oben rechts: O. Melley, der britiſche Geſchäftsträger in Schanghai.

Offiziere und Mannſchaften vom Urlaub zurückberufen worden.
In Malta haben das dortige Bataillon des Bedford= und Hert=
ford
=Regiments ſowie ein Bataillon des zweiten Border= Regi=
ments
den Befehl erhalten, ſich zur Abreiſe nach China bereit=
zuhalten
. In Indien wird eine indiſche Brigade bereitgeſtellt;
des ferneren je ein Bataillon des Durham= und Glouceſterſhire=
ſowie
des 12. Pundſchab=Regiments.
Schanghai im Verteidigungszuſtand.
Ueber die militäriſchen Maßnahmen Englands in China iſt
zu ſagen, daß ſie ſich als die größte militäriſche engliſche Be=
wegung
ſeit Ausbruch der chineſiſchen Kriſe darſtellen. Nach
Meldungen aus Schanghai wird dort die Verteidigung auf das
energiſchſte vorbereitet. Es heißt, daß zwiſchen England, Ame=
rika
und Frankreich eine einheitliche Front hinſichtlich einer mög=
lichen
militäriſchen Intervention hergeſtellt ſei. Auch die ameri=
kaniſchen
Staatsangehörigen verlaſſen jetzt die Konzeſſions=
gebiete
.

Schanghai bedroht.

Es beſtätigt ſich, daß die Kantontruppen einen
großen Sieg über die Streitkräfte des Militär=
gouverneurs
von Schanghai errungen hätten und daß
ſie in ſchnellem Vormarſch auf Schanghai begriffen
ſeien. In engliſchen Kreiſen erklärt man, die engliſche Regie=
rung
beabſichtige nicht, ſich dem Einzugder Kantoneſen in
Schanghai zu widerſetzen. Andererſeits weiſt man jedoch darauf
hin, daß ſich zurzeit einſchließlich der indiſchen Truppen insge=
ſamt
16 000 Mann nach Schanghai unterwegs befinden.
Eine Kundgebung
der nationaliſiſchen Regierung in Hankau.
Von der nationaliſtiſchen Regierung in Hankau wurde am
Sonntag eine Erklärung über die Außenpolitik veröffentlicht, in
der die Gewährung der ſogenannten berechtigten Forderungen
der Mächte mit großer Schärfe zurückgewieſen wird. Ganz im
Gegenteil ſtelle das nationaliſtiſche China ſeinerſeits berechtigte
Forderungen, mit dem Hauptziel der Zurückerlangung voller
Unabhängigkeit; eher ſei der latente Kriegszuſtand nicht zu be=
ſeitigen
. Es wird jedoch auch in dieſem Manifeſt hervorgehoben,
daß England und die anderen Mächte von den Nationaliſten
nichts zu befürchten hätten, da dieſe den Barbarismus eines
Sun Schuan Fang, den Feudalismus eines Tſchang tſo lin und
das Mandarinentum Pekings durch eine moderne Staatsform
erſetzen würden. Die nationaliſtiſche Regierung ſei zu geſon=
derten
Verhandlungen mit den einzelnen Mächten bereit; ſie
repräſentiere eine Macht, die nicht nur ganz China beherrſche,
ſondern auch den wahren Geiſt des geſamten erwachenden China
in ſich verkörpere.

Die Auflöſung des
Memelländiſchen Landtages.
Ein neuer litauiſcher Willkürakt.
* Königsberg, 24. Jan. (Priv.=Tel.)
Die Auflöſung des Memelländiſchen Landtags, die am Sams=
tag
abend vom litauiſchen Gouverneur des Memelgebiets, Shal=
kauskas
, auf Antrag des Direktoriums verfügt worden iſt, ſtellt
einen neuen Akt des litauiſchen Willkürregiments im Memel=
gebiet
dar. Der Zweck, der mit der Auflöſung des Landtags von
Litauen verfolgt wird, erhellt aus der Tatſache, daß die Auflöſung
ohne Angabe von Gründen verfügt worden iſt. Es iſt damit
offenſichtlich geworden, daß das Direktorium, das noch vor dem
Dezember=Umſturz diktatoriſch von der Kownoer Regierung ohne
Befragung des Landtages eingeſetzt worden war, nur ſeine Le=
bensdauer
verlängern wollte, weil es der Ueberzeugung war,
daß die deutſche Landtagsmehrheit ihm kein Vertrauensvotum
ausſprechen würde. Nach dem Memeler Statut iſt nämlich ein
Direktorium, die Regierung des Memelgebiets, von der Unter=
ſtützung
der Landtagsmehrheit für ſeine Amtsführung abhängig.
Aus dieſem Grunde iſt bisher auch gewaltſam der Zu=
ſammentritt
des Landtages verhindert worden.
Da in Memel nach dem Dezember=Umſturz der Belagerungszu=
ſtand
herrſchte, war es dem Kriegskommandanten, auf den die
geſamte Gewalt der Zivilbevölkerung übergegangen war, ein
Leichtes, jederzeit auf Kownoer Weiſungen hin den Zuſammen=
tritt
des Parlaments zu verhindern. Für die litauiſche Politik
im Memelgebiet, iſt es charakteriſtiſch, daß die Auflöſung des
Landtags auf Antrag des willkürlich und unter Mißachtung der
vorgeſchriebenen Beſtimmungen eingeſetzten Direktoriums für
das Memelgebiet erfolgt iſt.
Mit dieſem neuen Vorgehen gegen die Memelländer Deut=
ſchen
hat die litauiſche Regierung erneut bewieſen, daß
ſie nicht gewillt iſt, die Rechte der Deutſchen im
Memelgebiet, die bei der letzten Wahl 95 Prozent aller ab=
gegebenen
Stimmen errungen haben, zu reſpektieren. Es
iſt intereſſant, in dieſem Zuſammenhang an einen Artikel des
gegenwärtigen litauiſchen Miniſterpräſidenten und Außenmini=
ſters
Woldemaras zu erinnern, den dieſer nach den letzten Land=
tagswahlen
in Memel, in einem großen litauiſchen Blatt ver=
öffentlicht
hat. Woldemars wies damals darauf hin, daß die
Wahlen einwandfrei eine erdrückende deutſche Mehrheit gebracht
haben, die ſo groß ſei, daß von einem deutſchen Memel geſprochen
werden könne. Prof. Woldemaras der damals allerdings noch
nicht verantwortlicher Miniſterpräſident war zog aus dieſer
Tatſache für Litauen, die Schlußfolgerung, daß dieſer Lage in
Memel von der Kownoer Regierung unbedingt Rechnung getra=
gen
werden muß, wenn es Litauen daran liegt, ein erträgliches
Verhältnis zu den Memeler Deutſchen herzuſtellen. Jetzt iſt
Woldemaras verantwortlich für die litauiſche Politik, und von
deutſcher Seite kann alſo gefolgert werden, daß Litauen anſchei=
nend
nichts mehr daran liegt, ein auskömmliches Verhältnis zu
Memel und damit zu Deutſchland herzuſtellen.
Die memelländiſche Einheitsfront gegen die
Landtagsauflöſung.
Memel, 24. Januar.
Die aus Volks=, Landwirtſchafts= und ſozialdemokratiſcher
Partei beſtehende memelländiſche Einheitsfront legt heute durch
die memelländiſche Preſſe ſchärfſten Proteſt gegen die Auflöſung
des Landtages ein. Dieſe ſtelle einen Verſtoß gegen die Memeler
Konvention dar. Das Direktorium, das ſich im bewußten Gegen=
ſatz
zur Landtagsmehrheit gebildet hatte, war nicht berechtigt,
dem Gouverneur die Landtagsauflöſung zu erlauben. Bei den
Neuwahlen am 4. März 1927 werde ſich die Einheitsfront zum
Schutze der Autonomie ſo ſtark zeigen wie bisher.
Japan bleibt in China neutral.
EP. London, 24. Januar.
Nach Meldungen des Daily Telegraph aus Tokio werden
die Verhandlungen zwiſchen Joſhixzawa und Wellington Koo in
Japan mit Aufmerkſamkeit verfolgt. Man nehme an, daß ſie die
Vorbereitung ſeien ſür einen ſpäteren Vertrag, den Japan mit
der Regierung von China abſchließen ſolle. Japan ſei be=
reit
, den chineſiſchen Wünſchen nach einer größe=
ren
Unabhängigkeit entgegenzukommen, knüpft
aber daran beſtimmte Garantien. Es wird berichtet,
daß Großbritannien in endgültiger Form die Mitarbeit Japans
gefordert habe, um auf dem Jangtſekiang und in Schanghai
unter Umſtänden mit Waffengewalt das Leben von Ausländern
zu ſchützen. Die japaniſche Regierung habe jedoch er=
klärt
, daß ſie nicht bereit ſei, irgendwelche Abmachungen mit
anderen Mächten einzugehen, ſondern daß ſie an der Poli=
tik
der Nichteinmiſchung in China unter allen
Umſtänden feſthalte, ſolange nicht das Leben
von Japanern bedroht würde.

Beethoven=Abend des Drumm=Quartetts.
Die Vortragsfolge enthielt zwei Rieſenwerke: op. 132 und
199 Nr. 1: als Auftakt und müheloſen Genuß op. 18 Nr. 6.
Latt, klar, durchſichtig, unbeſchwert im Gedanklichen wie im
tſhau geht dieſes opus dahin, noch nicht überlebensgroß und
chrmanchmal blitzartig, im Scherzo z. B., namentlich aber in
(Einleitung zum quaſi Allegro voll Ahnung eines Größeren,
ſtmaaltigeren, das ſich dann in den beiden anderen Quartetten
ilc.dt. Das Opus 132 hier ſteht man vor ſteileren Stufen!
Form ins Gigantiſche erweitert, oft dunkel, einſiedleriſch,
Udieſe Gedankentonwelt dem Ohr ſich ſchwerer erſchließen,
dyes bedarf genaueſter Kenntnis und Sichverſenkens, um die
bpe, die dieſem Werke innewohnt, verſtehen zu lernen. Ein
itz aber iſt darin: der Dankgeſang eines Geneſenen an die
ſtiſcheit; da iſt eine Verklärtheit ohnegleichen; wenn in dieſem
zigen Gebet die dreimal ſich türmende Choralweiſe zu immer
heucen Sphären ſich erhebt, ſo verſinkt die Erde, und der Himmel
ſuich auf. Vielleicht iſt Beethoven am größten in den Quar=
tehr
, und vielleicht iſt von all ſeinen von Keinem je erreichten,
4 /Keinem je zu erreichenden Adagioſätzen das aus op. 132
* Tiefſte, das Heiligſte, was er geſchaffen. Op. 59 Nr. 1 hat
die Myſtik von 132; dafür aber die freudig beſchwingte
IIc die des erſten Allegros und die behagliche Frohlaune des
Lorretto ſcherzando, um nach einem Adagio edelſten Geſanges
jeumem immer lebensfreudigeren Schluß=Allegro auszuklingen.
Auich das Werk ein Juwel!
Für das Drumm=Quartett bedeutet der Abend eine Höchſt=
ſtmng
von Konzentration und geiſtiger Anſpannung, die reſt=
ePBewunderung
verdient. Sie ſpielten, wie Beethoven ge=
ſelitwerden
muß: mit reifem Können, mit liebevollſter Hingabe
0Winordnung in das Kunſtwerk; einzig und allein das Adagio
it aus op. 59 geriet meines Erachtens zu ſchnell; ſonſt war
es wie aus einem Guß; ich kann den Vieren kein größeres
biſſpenden, als ihnen zu ſagen, daß ſie ihrer Aufgabe würdig
rean.
2eie vollzählig verſammelte und das Kleine Haus füllende
ſei hovengemeinde dankte den Künſtlern durch herzlichen Beifall.
O.

Gaſiſpiel der Bayreuther Oper in Paris.

Unter der Leitung Siegfried Wagners findet in der erſten März=
hälfte
ein Gaſtſpiel des Bayreuther Theaters in Paris ſtatt, das
die große künſtleriſche Senſation der franzöſiſchen Hauptſtadt
bildet. Richard Wagners Werke werden im prunkvollen Theatre
utſcher Sprache aufgeführt; auch das
des Champs
Orcheſter wird ausſahmsles aus Deutſchen beſtehen.

*Marcel Salzer=Abend.
Im Orpheum trug Marcel Salzer ſein Programm vor, das
heißt, einer der wichtigſten und beſten deutſchen Sprecher brachte
das Publikum langſam bis zur unbändigen Heiterkeit. Salzer
iſt für das deutſche Sprachgebiet etwas, wofür eigentlich ein feſter
Begriff fehlt. Er plaudert. Er iſt nicht das, was für Frankreich
etwa der der Conférencier iſt, aber er ſtößt irgendwo an die glei=
chen
Stimmungen. Es paſſiert ihm dabei leicht, daß er zu billig
abgetan wird, weil man den Humoriſten zu raſch für einen Hans=
wurſten
ſtatt für einen Künſtler hält.
Die Liebhaber des geiſtigen Schwergewichts ahnen gewöhn=
lich
nicht, daß das Leichte, das Müheloſe, das Elegante eines
Künſtlers nichts anders als der Beweis ſeiner Vollkommenheit
iſt, ſoweit er den Ehrgeiz hat, geiſtiges Gewicht zu bringen. In
dieſem Sinne beſitzt Marcel Salzer eine ganz beſtimmte Bedeu=
tung
. Ein Programm, das Lichtenberg, Kerr, Polgar, Thoma
umfaßt, iſt ja keine Heldentat für ein anſtändiges Niveau. Wie
der Vortragende aber dies zerfaſert, wie er vielſtimmig wird,
wie er dieſe kleinen, oft nichtsſagenden Sachen ſtaffelt und aus=
arbeitet
, wie dieſer Salzer ſchließlich ein Chor von Stimmen,
Nuancen, Figuren wird, das iſt ausgezeichnet.
Er hat dazu die Wärme perſönlicher Liebenswürdigkeit. Er
kommt in Kontakt über das Lächeln zum Lachen wie er ſagt.
Was aber vielleicht das Wichtigſte an Salzer iſt, ſcheint doch eine
gewiſſe Wehmut zu ſein, die unter ſeinen feſchen, lachenden Kaval=
kaden
liegt, ja die ſogar eines hohen tragiſchen Sinnes nicht ent=
behrt
.
Irgeudwo iſt ein Stück deutſchen Schickſals in der Art, mit
welcher er, unbezahlbar, die Sprache der deutſchen Dialekte
ſtricht. Es kann nicht entgehen, daß dieſer Mann, der durch die
ſprachliche Herausarbeitung des Eigenbrödleriſchen im deutſchen
Charakter das luſtige Echo findet, einen gewiſſen Schmerz da=
rüber
empfindet, daß hier auch deutſche Tragik liegt. Das wird
von ihm nicht ganz ausgeſprochen, aber in dem Orcheſter von
Stimmen, die Satzer beherrſcht, ſind die Zwiſchentöne oft die
beſten. Dieſer meiſterliche Vortragende iſt mehr als ein Spaß=
macher
. Er iſt wohl auch ein fabelhafter Spaßmacher, aber er
iſt auch ein vom Weſen der Zeit berührter Künſtler. Sein Er=
E.

[ ][  ][ ]

Geite 4

Dienstag, den 25. Januar 1927

Nummer 25

Politik in Frankreich.

Um Briand. Regierung und Parlament.

Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 24. Januar.

Das Expoſe Briands vor der auswärtigen Kommiſſion der
Kammer kommt einem innenpolitiſchen Siege gleich. Es muß
in erſter Linie vom Standpunkte der franzöſiſchen Innenpolitik
beurteilt werden. Für die franzöſiſche Rechte bedeutet heute
Briand die größte Gefahr, von ſeiner Außenpolitik abgeſehen.
Denn wöhrend die Meinung vorherrſcht, daß nach der Beendi=
gung
der Stabiliſierung Poincaré und faſt alle Mitglieder des
jetzigen Kabinetts zurücktreten müſſen, zweifelt niemand daran,
daß Briand der Mann der Zukunft iſt. Man betrachtet
ihn als den zukünftigen Miniſterpräſidenten, als den ſicheren
Nachfolger Poincarés. Es iſt leicht möglich, daß dieſe
Auffaſſung ſtimmungsgemäß bedingt und einſeitig iſt, aber es
iſt Tatſache, daß Briands innenpolitiſche Bedeu=
tung
nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann. Ihn zu
attackieren, gibt aber nur die Außenpolitik ein geeignetes Feld.
Ueber die Bedeutung dieſes Expoſés für die Außenpolitik
ſowie über die weitere Entwicklung der franzöſiſchen Außenpolitik
in der letzten Zeit gehen die Meinungen auseinander. Es iſt
wichtig, daß Briand über die nahe Räumung als über etwas,
was durchaus im Bereiche der Möglichkeit liegt, geſprochen hat.
Andererſeits und dieſer Eindruck wäre auch ohne ſein Expoſé
vorhanden ſcheint es, daß die deutſch=franzöſiſche Annäheruns=
politik
ziemlich langſam fortſchreitet. Sie ſteht überhaupt nicht
ganz im Mittelpunkt, da die franzöſiſche Außenpolitik auf gewiſſe,
faſt in Vergeſſenheit geratene Inponderabilien zurückgegriffen hat.
Der franzöſiſch=rumäniſche Vertrag er beſtand ſchon An=
fang
Juni vorigen Jahres, wurde aber erſt jetzt veröffentlicht
unterſtreicht ſtark die Stellungnahme Frankreichs
für Numänien und gegen Rußland. Der Gegen=
ſatz
zu Rußland ſpielt überhaupt in der franzöſiſchen Außen=
politik
eine immer größere Rolle. In London verbucht man
dieſe Tatſache als einen engliſchen Erfolg. Frankreichs Haltung
im Fernen Oſten drückt der Abneigung gegen Rußland die Note
auf. Und am Balkan arbeitet die franzöſiſche Politik wieder in
ähnlichem Sinne.
Von der Reiſe Tſchitſcherins nach Paris erwartet man über=
haupt
nichts. Dennoch aber wäre es verfehlt, von einer grund=
ſätzlichen
Aenderung der Briand’ſchen Konzeption zu ſprechen.
Die Möglichkeit für die außenpolitiſche Debatte in der Kammer
iſt geſchaffen. Es hängt nur von der Innenpolitik ab, wie intenſiv
dieſe Debatte ſein wird. Ob ſie aber in irgendeiner Richtung
eine beſondere Klärung der Verhältniſſe bringen könnte, iſt noch
nicht zu erſehen, zumal nicht, wenn man auf den Interpellations=
tag
am letzten Freitag nur am Freitag ſind nämlich Inter=
pellationen
zugelaſſen zurückblickt. Es gelang nicht, von der

Regierung etwas über ihre Stabiliſierungspläne zu erfahren.
Man hofft jetzt, daß Poincaré vor der Finanzkommiſſion der
Kammer etwas über ſeine Pläne verraten wird. Man iſt näm=
lich
wegen der Stabiliſierung in den Wirtſchaftskreiſen recht un=
ruhig
, andererſeits ſcheint die Kammer begriffen zu haben, daß
nur dann, wenn eine ſchnelle Stabiliſierung erreicht wird, eine
Ausſicht auf Wiederbelebung der Innenpolitik vorhanden iſt.
Die Mehrzahl der Interpellanten waren Sozialiſten. Nur
die ſozialiſtiſche Partei zeigt eine offene Aktivität, wenn auch
hinter den Kuliſſen die Regierung Angriffe von allen Seiten
abwehren muß. Man ſchiebt aber in der Kammer die Sozia=
liſten
in der Vordergrund, was ihrem beſonnenen Führer Léon
Blum ſchon manche Beunruhigung verurſachte. Er mahnt zur
Zurückhaltung, um die Meinung zu widerlegen, daß der regie=
rungſtürzende
Akt in der Zukunft von den Sozialiſten, die ſich
jetzt ziemlich ſtark fühlen, ausgehen wird. Aber auch die übrigen
Kartellparteien ruhen nicht. Die Radikalſozialiſten verſuchen jetzt
eine Annäherung an die gemäßigte Rechte, mit dem wohlberech=
neten
Zweck, dieſe ihrem Führer Louis Marin zu entziehen.
Im übrigen beherrſchen noch immer gewiſſe Dogmen des
Sachverſtändigenkomitees die öffentliche Meinung. Und deshalb
ſieht man vielleicht die Stabiliſierung als eine noch ſchwierigere
Aufgabe an, als ſie in Wirklichkeit iſt. Auch der oft unbegründete
Peſſimismus der Wirtſchaftskreiſe iſt darauf zurückzuführen.
Seit langem war die innenpolitiſche Lage in Frankreich nicht
ſo unklar wie jetzt. Ueber die meiſten Probleme herrſcht ein
vollkommenes Dunkel, aber das iſt eine unvermeidliche Reaktion
auf die frühere Ueberwucherung der Kammerdebatten. Und ge=
rade
auf dem finanziellen Gebiete iſt dieſer Zuſtand nicht immer
ſchädlich.

Das franzöſiſche Zündholzmonopol.

Um die Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken.

EP. Paris, 24. Januar.
Die für Dienstag in Ausſicht genommenen Erklärungen
Poincarés vor der Finanzkommiſſion der Kammer haben in
politiſchen und parlamentariſchen Kreiſen die Frage nach den
Abſichten der Regierung auf finanziellem Gebiet, d. h. auf Stabi=
liſierung
oder weitere Aufrechterhaltung, wieder zur Aktualität
verholfen. Die Preſſe macht ſich zum Sprachrohr der Erörte=
rungen
und Mutmaßungen. Danach wird einerſeits der Stand=
punkt
vertreten, daß Poincaré nach der Anpaſſung des Wirt=
ſchaftslebens
an den gegenwärtigen Kursſtand eine weitere
Offenſive zu Gunſten der Frankenaufwertung
plane, und daß er, um die für die Geſundungsperiode erfor=
derliche
wirtſchaftliche, politiſche und ſoziale Ruhe zu ſchaffen, an
eine Verlängerung der Parlamentsſeſſion denke. Die Gegner
der Frankenaufwertung vertreten die Anſchauung, daß die Re=
gierung
endlich entſchloſſen ſei, in nicht allzuferner Zeit zu
einer Stabiliſierung zu ſchreiten, und daß ihr Plan für die Ab=
tretung
des Streichholzmonopols an eine ausländiſche Geſell=
ſchaft
dazu beſtimmt ſei, die für die Stabiliſierungsaktion erfor=
derlichen
Mittel zu verſchaffen. Auf dieſe Weiſe würde man die
amerikaniſche Hilfe nicht benötigen und die Schuldenfrage weiter
aufſchieben können.

EP. Paris, 24. Januar.
Der Preſſe zufolge, iſt die Frage der Verpachtung des Zünd=
holzmonopols
in ein akuteres Stadium getreten. Der morgen
ſtattfindende Miniſterrat wird ſich vorausſichtlich damit befaſſen.
Der Vertragsentwurf des Staates mit dem ſchwediſch amerika=
niſchen
Truſt International Match Corporation iſt bereits ſent
einem Monat den einzelnen Miniſtern zugeſtellt worden. Dangch
würde der Staat Eigentümer des Monopols bleiben, aber die
Geſchäftsführung der Privatgeſellſchaft übertragen. Die Verkaufs=
preiſe
würden auch während der Verpachtung vom Finanzminiſter
feſtgeſetzt werden. Der von der Geſellſchaft an den Staat zu zah=
lende
Gewinnanteil würde mindeſtens dem bisher vom Stagt
gemachten Gewinn gleichkommen müſſen. Von den darüber
hinaus erzielten Gewinnen würde der Staat 90 Prozent er=
halten
.
Der Fall Canovi.
EP. Paris, 24. Januar.
Der franzöſiſche Innenminiſter Sarraut hat die Behörden in
Nizza angewieſen, den geſtern verhafteten fasciſtiſchen agent
provocateur Canovi noch heute abend auszuweiſen. Canovi bat.
daß man ihn über die italieniſche Grenze abſchieben möge. Vor=
ausſichtlich
wird auch die Ausweiſung des fasciſtiſchen Ver=
trauensmannes
Torre, der Canovi mit Geldmitteln verſah, ver=
fügt
werden.

Abſage Sowjetrußlands zur internationalen
Wirtſchaftskonferenz.
EP. Genf, 24. Januar.
Eine Note der Sowjetregierung vom 19. Januar, die von
Litwinoff unterzeichnet iſt, lehnt die unter dem 22. Dezember auf
Beſchluß des Völkerbundsrats an die Moskauer Regierung er=
gangene
Einladung zur Teilnahme an der Internationalen Wirt=
ſchaftskonferenz
in ſehr ſchroffer Weiſe ab. Die Benennung Genfs
als Tagungsort, ſagt die Moskauer Note, konnte nur den Zweck
haben, die Ruſſen von der Konferenz auszuſchließen. Litwinoff
erklärt weiter, daß ſeine Regierung die Genfer Note vom 22. De=
zember
nicht einmal als eine Einladung zur Konferenz anſehen
kann, und daß ſie erſt recht nicht die in der Note enthaltenen An=
träge
prüfen, noch die Ernennung ihrer Vertreter vornehmen
kann.

Famitiennachrichten

Todes=Anzeige.

Heute entſchlief ſanft in dem Herrn, hochbetagt,
unſere liebe, treuſorgende Mutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Großmutter und Urgroßmutter

drau Hargärmn Sruet

geb. Berck.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Becker
Familie Walter.

Darmſtadt, den 23. Januar 1927.
Wenckſtr. 34.

Todes=Anzeige.

Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß ſtarb heute
nacht plötzlich und unerwartet, infolge Herzſchlags,
mein lieber Mann, unſer treuſorgender Vater, Schwie=
gervater
, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel

Herr Karl Schmitt

Kanzleirat i. R.
im 63, Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharine Schmitt, geb. Krollmann
Karl Schmitt und Familie.

Darmſtadt, den 24. Januar 1927.
Sandbergſtr. 52.

(B. 1685

Beerdigung findet ſtatt: Mittwoch nachm. 3 Uhr
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße.
Von Trauerbeſuchen bittet man abzuſehen.
(e1964

Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3 Uhr
vom Portal des Beſſunger Friedhofs aus ſtati.
Das Seelenamt für den Verſtorbenen wird am Don=
nerstag
, den 27. Januar, früh 7 Uhr, in der Liebfrauen=
kirche
gehalten.

Todes=Anzeige.

Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß mein lieber Gatte, unſer
lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel

Heir Pymtrsang

am Sonntag nachmittag 4 Uhr ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Frau Wilhelmine Zung.

Arheilgen, den 24. Januar 1927.

Die Beerdigung findet Mittwoch, 26. Januar, nachm.
4 Uhr, vom Trauerhauſe, Arheilgen, Darmſtädterſtr. 86,
(21962
aus ſitatt.

Am 24. Januar 1927 verſchied nach halbjährigem
Schweſterndienſt, nach nur zweitägigem Kranken=
lager
, im Alter von 21 Jahren, unſere liebe Lern=
ſchweſter

Ainlolm Scwelvt.

Ihre tiefe Liebe für ihren eben ergriffenen Be=
ruf
, ihre treue Pflichterfüllung und ihre freundlich
ſtille Art ſichern ihr bei Vorgeſetzten und Mit=
ſchweſtern
ein treues Gedenken.

Der Hauptvorſtand und die Oberin
der Schweſternſchaft
des Alice=Frauenvereins
(Heſſiſcher Landesfrauenverein vom Aoten Kreuz)
Darmſtadt, den 24. Januar 1927.
1691

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden beim Heimgang
unſerer teuren Entſchlafenen

Frau
Ohriſtane Geher Wwe.

geb. Schwarz
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichen Dank. Beſonderen Dank
Herrn Pfarraſſiſtent Georgi für die
troſtreichen Worte am Grabe.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unferer
lieben Entſchlafenen ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren innigſten Danr.
Ganz beſonderen Dink Herrn Pfarrer
Uhl für die troſtreichen Worte am
Grabe und den Schulkameradinnen
und Kameraden für die Kranznieder=
legung
.

Im Namen aller trauernd Hinterbliebenen:
Adam Schamber IV.
Weiterſtadt, 24. Januar 1927. (1665

Dankſagung.
Allen, die an unſerem großen
Schmerze teilnahmen und uns
liebevoll helfend zur Seite ſian=
den
, unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Karla u. Ludowika Adler.

Im Namen aller Hinterbliebenen:
Familie Hans Wenz
Bismarckſtraße 80.
Darmftadt, 23. Januar 1927. (1664

Darmſtadt, den 24. Januar 1927.
Riegerplatz 14.
*1959

Unterricht im Zuſchneiden
bis zur Vollendung der Garderobe. (*2*

Neueſte Zeichnung für Faſtnacht E
Toni Hanau, Meiſterin. Rheinſtr. 23, I.

Gvoris) Thalrsia-Hiederlage, Bis-
EdellorHer warekiur.1a.Ma u wraur f.M26.10

Beiladung

nach Weinheim, ſo=
wie
Frankfurt a. M.
zurück nimint an
Joh. Kualer,
Liebfrauenſtr. 33.
Teleph. 1011, (*1992

Hanomag
gebraucht, wenig ge=
fahren
, ſehr billig ab
zugeben.
(932a
Donge? & Wieſt

Todes=Anzeige.

Heute nachmittag 2 Uhr entſchlief ſanft nach
kurzer, ſchwerer Krankheit mein lieber, guter Mann,
unſer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater,
Urgroßvater, Schwager und Onkel

Georg Keller H.

Gaſtwirt und Landbriefträger i. R.
im Alter von 77 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margareie Keller, geb. Helfrich, Ober=Modau
Gg. Keller, Gießen
Elifabethe Zock, geb. Keller, Frankfurt
Margarete Geſchke, geb. Keller, Ortenberg
Dorichen Kohl, geb. Keller, Frankfurt
Minchen Pleßer, Frankfurt
Marie Schuchmann, geb. Keller, Ober=Modau
Ludwig Keller, Beuerbach i. Ts.
Dina Rüßler, geb. Keller, Ober=Modau
Peter Keller, Nieder=Ramſtadt
Fritz Helfrich, Rohrbach.
Ober=Modau, den 23. Januar 1927.

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 26. Januar,
nachmittags 2½= Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt

Graue Haare
erhalten urſprüngl,
Naturfarbe durch
Haarfarbe= Wieden=
herſteller

Haar wie neu
Einfache Anwendung
Löwen=Apotheke
am Ballonplatz. (V902

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Nähmaſchinen
Kinderwagen.
Ohne Anzahlung!
Er. Gütting
10 Schuchardſtr. 10.

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Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, am Sonntag, den
23. Januar d. Js. meine herzens=
gute
, innigſtgeliebte Frau, meine
treubeſorgte Mutter, unſere ge=
liebte
Tochter und Schweſter

Emmh Wenzel

geb. Schmitt

nach nur 4tägiger Krankheit im
Alter von 44 Jahren unerwartet
zu ſich zu rufen.
In tieſſtem Schmerz:
Finanzrat Georg Wenzel
Tilli Wenzel
Geh. Finanzrat A. Schmitt
und Frau Mathilde
Generalkonful Dr. E. Schmitt,
Mailand.

Ernſtgemelnt!
Suche für meinen
Freund aus achtbarer
Familie mit gutgeh.
Geſchäft, dem es an
paſſ. Bekanntſchaſt
fehlt, paſſende 2 e=
bensgefährtin
, mög=
lichſt
vom Lande,
Eiwas Vermögen er=
wünſcht
, jedoch nicht
Beding. Zuſchriften
mit Bild erbet. unt,
M 98 Geſchſt. / 1945

Am Samstag, den 22 Januar,
nachmittags 3 Uhr, entſchlief mein
innigſtgeliebter, fürſorglicher Gatte

Herr
Ludwig Nöſinger

nach 5jährigen, qualvollen Leiden
im Alter von 79 Jahren.
Er war Mitbegründer der Firma
Gebr. Nöſinger und langjähriges
Vorſtandsmitglied des Heſſiſchen
(1705
Fiſchereivereins.

die trauernden Hinterbliebenen:

Frau Pauline Nöſinger.

Stockſtadt, den 22. Januar 1927.

Die Beerdigung findet am Diens=
tag
, den 25. Januar, nachmittags
3 Uhr, vom Trauer)auſe aus ſtatt

Darmſtadt, den 24. Januar 1927.
Mathiidenſtraße 50.
(1700

Die Einäſcherung findet in der
Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
abzuſehen

Luzerne-Kleeheu
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empfiehlt in beſter Qualität

Wilheim Ulbrich

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Sonntags: von 91 Uhr
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[ ][  ][ ]

Mummer 25

Dienstag, den 25. Januar 1927

Seite 5

M

Iniel
r. Gül

arfatbe
verſtein

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſiadt, 25. Januar.
Ernannt wurden: am 11 Januar 1927: der Lehrer Peter Ber=
int
an der Voltsſchule zu Spachbrücken, Kreis Dieburg, zum haupt=
tüichen
Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Rein=
Un und Umgegend; der Lehrer Friedrich Gengnagel an der Volks=
ſuge
zu Burg=Gemünden, Kreis Alsfeld, zum hauptamtlichen Fort=
ſdrangsſchullehrer
an der Fortbildungsſchule zu Grüinberg, Kr. Gießen;
Sehrer Balthaſar Kaffenberger an der Volksſchule zu Unter=
ſteen
, Kreis Evbach, zum hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer an
FFortbildungsſchulen des Bezirks Reichelsheim i. O., Kreis Erbach;
SDehrer Ludwig Rothermel an der Volksſchule zu Worms zum
nu tamtlichen Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule da=
; der Lehrer Heinrich Schab an der Volksſchule zu Micheiſtadt,
Erbach, zum hauptamtlichen Fortbildungsſchullehver an der Fort=
durngsſchule
zu Michelſtadt i. O.; der Lehrer H=rmann Schmidt an
WVolksſchule zu Ober=Moos, Kreis Lauterbach, zum hauptamtlichen
awbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Grebenhain, Kr.
uv erbach und Umgegend; die Lehrerin Amalie Stroh zu Gießen zur
ant tamtlichen Fortbildungsſchullehrerin an der Mädchenfortbildungs=
In e daſelbſt; am 12. Januar 1927: der Schulamtsanwärter Hans
ua g aus Gießen zum Lehrer an der Volksſchule zu Ilbenſtadt, Kreis
ieoberg; am 13. Januar 1927: der proviſoriſche Gewerbelehrer Richard
Iſenner zu Oppenheim zum Gewerbelehrer an der gewerblichen Ab=
urig
der Fortbildungsſchule zu Oppenheim und Umgegend; der provi=
ſiEhe
Diplomhandelslehrer Dr. Heinrich Diehl zu Darmſtadt zum
wmhandelslehrer an der kaufmänniſchen Abteilung der Fort=
dngsſchule
zu Darmſtadt; der proviſoriſche Diplomhandelslehrer
ſATaus Rück zu Gießen zum Diplomhandelslehrer an der kauf=
1nuriſchen Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt; der proviſoriſche
merbelehrer Philipp Kolb zu Groß=Gerau zum Gewerbelehrer an
mewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt; der provi=
Ehe Diplomhandelslehrer Heinrich Lauer zu Mainz zum Diplom=
In elslehrer an der kaufmänniſchen Abteilung der Fortbildungsſchule
teWſt; der proviſoriſche Diplomhandelslehrer Dr. Joſef Robends
Mainz zum Diplomhandelslehrer an der kaufmänniſchen Abteilung
1 Fortbildungsſchule daſelbſt, ſämtlich vom Tage des Dienſtantritts
mm 17. Januar 1927: der ordentliche Prof. Dr. med. vet. Johannes
r in Sofia mit Wirkung vom 1. April 1927 an zum ordentlichen
reſſor für innere Veterinär=Medizin an der Landesuniverſität in
ſien.
* Juſtizperſonalien. Zum Präſidenten des Ober=
in
desgerichts wurde, wie wir hören, Landgerichtspräſident
1 Stein ernannt.
Heſſiſches Landestheater. Im Kleinen Haus gelangt heute die
rae Oper von Pergoleſe La Serva Padrona zuſammen mit
ſwris Nürnberger Puppe und der ſzeniſchen Pantomime
ul leinella von Strawinſky zur Aufführung.
(Die Aufführung von Humperdincks Hänſel und Grerel und
Walletts Die Puppenfge am Donnerstag, den N. Januar,
sroßen Haus iſt der Miete I, außerdem den Schülermieten
it: und braun zugeteilt.
iſleber den neuen großen Kulturfilm der Ufa Das Paradies
n opas, den das Landestheater zur Vorführung morgen, Mitt=
ih
. den 26., und Donnerstag, den 27. Januar, abends 6 und 8 Uhr,
i84 einen Haus erworben hat, urteilt die B. Z. am Mittag (Berlin):
nei er, mit feinem künſtleniſchen Blick für das photographiſch Wirkungs=
te
und zugleich Charakteriſtiſche der Schweizer Bergwelt hergeſtellte
im überragt bei weitem ſeine zahlreichen Vorgänger. Die Darſtellung
mndſchaftlichen Schönheiten bildet den Hauptteil des Films. Andere
(drr bieten reizvolle Ausſchnitte aus dem Leben des Bergvolkes,
dere wieder vermitteln die Entwicklung des einſt unwegſamen Berg=
o
8s zu dem heutigen herrlichen Fremdenparadies
dsm Landestheater werden in der nächſten Zeit 3 Volkskonzerte
te:, der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſicdirektor Joſeph Roſen=
A weranſtaltet werden. Das Programm umfaßt ausſchließlich klaſſiſche
trus und bringt Kompoſitionen von Bach, Händel, Haydn, Mendels=
in
Schubert und Schumann. Das erſte dieſer Konzerte, für die auch
Uſtiſche Geſangsdaubietungen in Ausſicht genommen ſind, iſt auf Mon=
4 woen 31. Januar, feſtgeſetzt worden.
Ausſtellung auf der Künſtler=Kolonie. Die Ausſtellung von
eügerzeichnungen, Entwürfen und Modellen anläßlich der 50=
ᛋhrfeier der Landesbauſchule im Ausſtellungsgebäude
ſ deer Mathildenhöhe iſt bis Donnerstag, den R. Januar, täglich von
13. Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Volkshochſchule. Die Vorleſung des Herrn Pfarrer Taesler
irſden unbekannten Schiller wird Dienstag, den N. Januar abends
7 Uhr, im Saal 140 der Techniſchen Hochſchule fortgeſetzt. Anmeldun=
zur
Teilnahme an dieſem Kurs ſind umgehend an die Geſchäftsſtolle
hsolkshochſchule, Mathildenplatz 17, einzureichen.
Von der Lufthanſa. Herr Bürgermeiſter Mueller hat Herrn Dir.
Lo) ſky von der Deutſchen Lufthanſa, Berlin, anläßlich ſeines 50. Ge=
ſt
tages folgendes Telegramm zugehen laſſen: Den hochverdienten
Ay er deutſcher Luftfahrtintereſſen in aller Welt und warmen Verfech=
guuch
unſerer heſſiſchen Anſpriche beglückwünſchen wir dankerfüllt
n Fünfzigſten Geburtstag. Hefag und Heſſiſche Lufthanſa: Im Auf=
gei
Bürgermeiſter Mueller.
Goldene Hochzeit. Die Eheleute Schreiner Philipp Diehl und
Fu Eliſabeth, geb. Ruppert, Tannenſtraße 16 wohnhaft, begehen am
Ritag, den 2. Januar, im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel das Feſt
moldenen Hochzeit.
Vom Verein der Freundinnen junger Mädchen wird uns ge=
Keben: Wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, feiert im
dieſes Jahres der deutſche Zweig des großen Nationalvereins der
eu=ndinnen junger Mädchen ſein 50jähriges Jubiläum in Darmſtadt.
rättliche Not der Mitſchweſtern ihrer frühvollendeten Tochter ließ
er engliſchen Mutter keine Ruhe. Im Jahre 1876 kam ſie nach der
eweiz und hielt dort Vorträge. Edle Frauen aller Nationen, die zu
Kauungen über Bekämpfung des Mädchenhandels verſammelt waren,
ſſwen einen Bund, der bald ſtark und mächtig wurde. Er nennt ſich
ur in der Freundinnen junger Mädchen‟. Seine Glieder, ebenſo ob=
ali
über die ganze Welt zerſtreut, ſind geeint durch das gemeinſame
der Liebe zu der weiblichen Jugend die Rat und Hilfe bedarf. Ge=
a
woem Wahlſpruch des Vereins: Bewahren iſt beſſer als retten,
Uſtd, als erſte Arbeit die ,Bahnhofsmiſſion ins Leben gerufen. Bei
I,4 amals viel ſchwierigeren Reiſeverhältniſſen wurden die jungen
Wonen beraten, auf den Umſteigeſtellen betreut, und wenn ortsun=
En)x, in ihre Stellen verbracht; im Ausland nahmen ſich Frauen der
Aoczen an, kümmerten ſich um ſie, bis ſie eingewöhnt waren, und ſorg=
Kdrfür, daß ſie nicht in ſchlechte Hände gerieten. Genau ſo geſchieht
ſtoſch heute. Heime wurden gegründet und als eine daraus folgende
äy aufgabe die Stellenvermittlung aufgenommen. Durch das große
Aeſgenmaterial, das ſich noch von Jahr zu Jahr vergrößert, iſt der
ſenx bis auf den heutigen Tag in der Lage, jedes funge Mädchen,
hs in die Fremde geht, zu beraten. In Deutſchland war es Frau
4a9Baur, die erſte Vorſitzende, die gemeinſam mit ihrem Gemahl, dem
wediger und nachmaligen Generalſuperintendenten, den Verein der
jun dinnen gründete. Noch heute lebt das Andenken dieſes edlen
uss in den Herzen vieler, beſonders auch unſeres engeren Vater=
ei
fort. Ganz lebendig aber ſteht das Bild ihrer Nachfolgerin vor
drar Seele, der edlen Fürſtin Marie zu Erbach=Schönberg, die bis zu
Im Tode mit der treueſten Hingabe den Verein leitete, der unter
Aamen: Deutſcher Nationalverein der Freundinnen junger Mäd=
4 mun ſämtliche Mitglieder aller Staaten Deutſchlands umfaßt, die
Umrerabteilungen mit eigenen Vorſitzenden in jedem Lande, ſelbſtändig
inen. Mit derſelben Treue und Hingabe ſteht jetzt J. K. H. die
ßverzogin von Heſſen an dieſer Stelle. Deutſchland allein zähll
K4 00 000 Freudinnen in 32 Ländern und Provinzen. Heſſen hat zirka
42 Mitglieder, die ſich auf Stadt und Land verteilen. Arbeitsgebiete
Fgeundinnen ſind: Bahnhofsmiſſion, Auswandererfürſorge, Nach=
unge
Fürſorge Heime, Stellenvermittlungen Mütterabende, Jung=
irem
vereine, Nähſchulen fſtr ſchulentlaſſene Mädchen. In einigen
Wann wird in Darmſtadt, Sandſtraße 24, das längſt geplante ſchöne
eröffnet, welches dann der Mittelpunkt der heſſiſchen Tätigkeit
ſoll.
Ailgemeiner evangel.=proteſt. Miſſionsverein. Am 30. Januar,
:: 8 Uhr, wird Superintendent D. Schiller aus Kioto in Ja=
m
Gemeindehaus in der Kiesſtraße einen Vortrag halten über:
eine Lebensarbeit an der Seele des japaniſchen
ſh es‟ D. Schiller ſteht ſeit 31 Jahren in der Miſſionsarbeit in
.. Er iſt Leiter der einzigen deutſchen Miſſionsgeſellſchaft in Ja=
ees
Allgem. evangel.proteſt. Miſſionsvereins (Oſtaſien=Miſſion),
Mredner hat in Japan eine ſehr angeſehene Stellung in der großen
enrtlichkeit. Er war längere Zeit Dozent für deutſche Literatur an
Araiſerlichen Univerſität in Kyoto, hat auch mehrere Jahre einen
ſaſichen japaniſchen Prinzen unterrichtet. Gr iſt zugleich auch Pfarrer
duutſchen evangeliſchen Gemeinde in Kobe. Er hat viele wiſſen=
atld
che und populäre Werke in japaniſcher Sprache verfaßt. So wird
ſtlltene Gelegenheit geboten, einen ſehr tüchtigen und gelehrten Ver=
des
Chriſtentums in Japan über Japan reden zu hören; wir
melölen den Beſuch dieſes Vortrags auf das wärmſte. Karten zu
Ufig. und 1 Mk. ſind in der Buchhandlung Waitz und am Eingang
Fauben..

Außerordentliche Vorzugsrente für bedürftige
Anleihegläubiger.
Anleihen vom 16. Juli 1935 kommt eine Vorzugsrente für Altbeſitzer zu fördern. Das ſei nicht allein damit getan, daß man große Leiſtungen
von Reichs= und Statsanleihen in Frage, die die betreffenden Wert= in Wettkämpfen erzielt, ſondern vor allen Dingen auch damit, daß man
halten haben, ſoweit ihr Reineinkommen i dem der Antragſtellung vor= gewiß kein abſoluter Entſager geweſen, aber er habe darauf hingearbeitet,
hergehenden Kalenderjahre den Betrag von 800 MR. nicht überſchritt, nach jeder Richtung Maß und Ziel zu halten. Dies gelte ganz beſonders
Als Einkommen werden nicht angerechnet: Renten der reichsgeſetzlichen für den Genuß von Nikotin und Alkohol. Gerade für die Mäßigkeit auf
werbsloſen=Unterſtützung), Verſorgungsbezüge der Kriegsbeſchädigten gutem Beiſpiel vorangehen, und dadurch erzieheriſch auf die Jugend
tracht. Desgleichen für Anleihegläubiger, deren Einkommen im Jahre
nehmen war, daß ſie im Jahre 1996 und weiterhin mit einem ſolchen vater Jahn gegebenen Lehren.
Einkommen nicht mehr rechnen können.
nun die zuſtändige Stelle ermächtigt, im nachſtehenden Fällen, in denen Griechiſchen entlehnt ſei und die allgemeine Durchbildung des Körpers
außerordentliche Vorzugsrente zu gewähren.
Ein Nießbraucher kann dieſe Rente erhalten, wenn:
a) der Nießbrauch an einem Ausloſungsrecht beſteht, das der gegen= ſprache noch heute die reinſte Fachſprache ſei.
wärtige Eigentümer als Anleihealtbeſitzer oder als Rechtsnachfolger
altbeſitzer gewährt worden iſt,
Reichsangehöriger iſt (und zwar auch dann, wenn der Eigentümer triebhaftes oder gefühlsbetontes Turnen treibt.
des Ausloſungsrechtes Ausländer iſt oder im Auslande ſeinen
Wohnſitz hat),
e) der Nießbrauch von Todes wegen vor dem 1. Juli 1925 oder in
Lebenden vor dem 1. Juli 1920 begründet worden iſt,
() der Eigentümer des Ausloſugsrechtes mit der Gewährug der breiten ſolle. Zu dieſer Aufgabe ſei auch die Turngomeinde Darmſtadt
Vorzugsrente an den Nießbraucher einverſtanden iſt, und
zichtet.
rente wegen Aenderung der Einkommensverhält: Deutſchen Turnerſchaft ſein kräftiges Gut Heil.
niſſe gewährt werden, falls
b) ſein Einkommen im Jahre 1926 aber infolge Fortfallens der Ein= Verhandlungsſchrift aus der letzen Hauptverſammlung fand Genehmi=
von
800 RMM. aller Vorausſicht nach nicht erreichen wird, und
früherer Ludwigsbahnhof, Zimmer 34) geſtellt werden. Hier ſind die jenigen Mitgliedern, welche die Tgd, durch Geſchenke unterſtützte.
vorgeſchriebenen Antragsformulare unentgeltlich zu haben, auch wird
tags und Freitags, vormittags zwiſchen 8 und 12 Uhr).
Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß die Rontenanträge, die auf
die ſeinerzeitigen Aufforderungen, alſo bis April v. J., geſtellt wurden,
nur noch in kleinem Umfange der Erledigung.

Sitte, Karlſtaße, ſtatt. In dieſer Verſammlung wird Herr Dr. H.
Stellwag, Chemiker der Heſſ. Chem. Prüfungsſtation ſür die Gewerbe,
einen durch die Vorführung von Lichtbildern veranſchaulichden Vortrag
über Kohlenveredelung und Brennſtoffausnutzung
Haushaltungen unentbehrlich ſind, ſoll in dieſem Vortrage in großen
auſbereitet, wie wenigar wertvolle Brennſtoffe durch geeignete Behand=
Forſchungen hochwertige Erzeugniſſe hergeſtellt werden, die für unſere
Wirtſchaft und unſere Induſtrie unentbehrlich ſind. Die Mitglieder der
Gewerbevereinigung, ſowie ihre Familienangehörigen, warden dieſen
wichtigen und intereſſanten Vortrag gewiß gerne beſuchen. Eingeführte
Gäſte ſind willkommen. Auf die Anzeige in der heutigen Nummer wird
verwieſen.
Herabſetzung des Zinsſatzes für Aufſchubzinſen und Stun=
biete
der Reichsſteuer der Satz der Aufſchubzinſen (bei Zöllen
und Tabakmaterialſteuer) ſowie der Höchſtſatz der Stundungs=
zu
entrichten ſind, wenn jemand unbefugterweiſe ohne daß das Leben gerufene Wanderabteilung hat ſich erfolgreich entwickelt. Recht
Zinsſatz von 10 Prozent jährlich.
zurück. Der Verein hat im vergangenen Jahr eine rege Tätigkeit ent=
gliedern
neue Anregung gab. Außerdem ließ ſich der Verein im ver=
gangenen
Jahre die Förderung und Weitevbildung der Anfänger be=
ſonders
angelegen ſein. In den regelmäßigen techniſchen Abenden wurde
den Anfängern die Handhabung des photographiſchen Apparates, das freiwilligen Beiträgen zu beteiligen.
Entwickeln, das Verſtärken und Abſchwächen der Platten und Filme, die
Anfertigung der Bilder und das Vergrößern gezeigt. Außerdem wur=
den
gemeinſchaftliche Ausflüge unternommen, die ebenfalls in erſter Linie
Gau Südweſtdeutſchland im Verband deutſcher Amateurphotographen=
Vereine brachte die Möglichkeit eines fördernden Gedankenaustauſchs mit
gleichen Vereinen in anderen Städten. Das Arbeitsprogramm für das
tommende Halbjahr ſtellt wieder eine Reihe intereſſanter Vorträge für
Anfänger und Fortgeſchrittene in Ausſicht. Dank der anregenden Tätig=
keit
des Vereins konnten im vergangenen Jahre 17 neue Mitglieder auf=
genommen
werden. Bei der Vorſtandswahl wurden die meiſten Vor=
ſtandsmitglieder
wiedergewählt. Die Leitung des Vereins blieb in den
bewährten Händen des ſeitherigen Vorſitzenden, des Herrn B. Wichmann.
Verein für das Deutſchtum im Ausland. Am 3. Februar haben
die Mitglieder und Freunde des Vereins die ſeltene Gelegenheit, einen
hervorragenden Führer des Deutſchtums zu hören, Dr. Graßl aus
Belgrad, der als Vorſitzender der Deutſchen Fraktion im Südſlawiſchen
Parlament am beſten Kunde geben kann von drängender Not deutſcher
Volksgenoſſen in fremder Umgebung. Der glänzende Nedner wird
ſprechen über Den ſüdflawiſchen Staat und die deutſche
Minderheit‟. Das Schülerorcheſter des Realgymnaſiums unter
Leitung von Oberreallehrer Weide wird den Vortrag umrahmen. Näheres
beſagen die Anzeigen.

Eine Gripper

Chinosol
Epidemie

ist laut Zeitungsnachrichten von Südwesten hier im
Anzuge. Beste Schutzmaßregel: Dreimal täglich
mit Chinosollösung gurgeln und Nasenspüilungen.
Chinosol ist in all. Apotheken u. Drogerien vorrätig.
Versuchspackung nur 60 Pf., große Packung ( vor-
teilhafter
)2. RM. Gebrauchsanweisung liegt bei.

Turngemeinde Darmſiadt 1846.
Vor Eröffnung der Hauptverſammlung ſprach der erſte
Sprecher, Turner Kalbhenn, in kurzen Zügen über das Weſen und die
Vom Städtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamt wird uns ge= Aufgaben der Deutſchen Turnerſchaft. Er innarte, daß heute mehr denn
ſchrieben: Nach dem Wortlaut des Geſetzes über die Ablöſung öffentlicher je die Deutſche Turmrſchaft berufen iſt, das Erbe Jahns zu wahren und
papiere zur Aufwertung angemeldet bzw. Anleiheablöſungsſchuld er= den Turnar auch geiſtig erziehe und ihn moraliſch beeinfluſſe. Jahn ſei
Sozial=Verſicherung, Unterſtützungen öffentlich=rechtlicher Art (auch Er= dieſem Gebiet ſei noch viel Arbeit erforderlich. Die Alten müßten mit
und Kriegshinterbliebenen uſw. Für Perſonen, die nur den Nießbrauch wirken. Es ſei kein erfreuliches Bild, wenn man nach turneriſchen Vew
von ſolchen Anleihen hatten, kam ſomit die Vorzugsrente nicht in Be= anſtaltungen die übermäßige Wirkung des Alkohols bei einzelnen Tur=
1925 den Betrag von 800 NM. überſtieg, auc wenn beſtimmt anzu= nern feſtſtellen müſſe, und dies entſpräche in keiner Weiſe den von Turn=
Man ſolle daran denken, was überhaupt das Wort Turnen be=
In Ausübung der ihm dunch 8 18 Abſatz 2 des Anleiheablöſungs= deutet. Wohl habe es Jahn für deutſchen Urſprungs gehalten, aber die
geſetzes erteilten Befugnis hat der Herr Reichsminiſter der Finanzen ſpätere Sprachforſchung habe feſtgeſtellt, daß es dem Lateiniſchen und
bedeute, weil es richtig überſetzt Zirkel=Rundung bedeute. Sei es auch
ein Anracht auf eine Vorzugsrente gemäß 8 18 Abſ. 1 nicht beſteht, eine das Wort fremdſprachlichen Urſprungs, ſo ſei es doch in ſeiner ganzen
Bedeutung ein kerndeutſches Wort geworden, wie ſo manches andere
entlehnte Wort auch. Feſtzuſtellen ſei jedenfalls, daß die deutſche Turn=
Weſentlich ſei, daß Jahn mit ſeinem Turnerbegriff alle Leibes=
ſeines
verſtorbenen Ehegatten oder eines verſtorbenen Verwandten übungen meint, die der Erziehung und Ertüchtigung des ganzen Volkes
erſten Grades erlangt hat, dem das Ausloſungsrecht als Anleihe= dienen, gleichviel, ob es ſich dabei um Schul= oder Lebensfragen handelt,
gleichviel, ob man dieſe Uebungen in der Form des Wettkampfes oder
b) der Nießbraucher ein bedürftiger, im Inland wohnender deutſcher als Leiſtungsturnen oder als willens= oder vernunftbetontes oder mehr
Die Turner ſollten nur in dieſem umfaſſenden, urſprünglich Jahn=
ſchen
Sinn das Wort Turnen mit all ſeinen Abteilungen verbinden.
Hieran kmipfte der 1. Sprecher die Mahnung, daß man gerade dieſe
der Abſicht, den Nießbraucher auf Lebenszeit zu verſorgen, unter grundlegende Lehren Jahns ſtets beherzigen und in ihrem Sinne bei
Erziehung der Jugend, welche die Zukunft des Vollenders bedeute, ver=
als
Mitglied der Deutſchen Turnerſchaft berufen und jeder Einzelne ver=
e
) der Eigentümer für ſeine Perſon dauernd auf Vorzugsrente ber= pflichtet die Lehren Jahns in die Tat umzuſetzen. Daß ſich jeder Turner
dieſer Aufgabe bewußt ſei und immer ſein möge, bedeute die Hoffnung
Ferner kann einem Anleihegläubiger die außerordentliche Vorzugs= für die Zukunft, und in dieſem Sinne gelte der Turngemeinde und der
Nachdem das Lied Ein Ruf iſt eaklungen geſungen war, eröffnete
a) der Gigentümer eines Ausloſungsrechtes einen Anſpruch auf eine der 1. Sprecher die ordnungsgemäß einberufene Hauptverſammlung. Er
Vorzugsrente nur aus dem Grunde nicht hat, weil ſein Einkommen gedachte den während des Jahres 1926 verſtorbenen Mitglieder, deren
im Kalenderjahr 1925 den Betrag von 800 RMM. überſchritten hat, Andenken in üblicher Weiſe geehrt wurde. Die hierauf vorgeleſene
kommensquelle, insbeſondere einer Arbeitsgelegenheit, den Betrag gung. Alsdann erſtattete der 1. Schriftführer Wolff den Jahresbericht
des Vorſtandes. Das Jahr 1926 ſtand im Zeichen des achtzigjährigen
c) den Umſtänden nach, insbeſondere wegen Verluſtes der Arbeits= Beſtehens, welches einfach und würdig gefeiert wurde. 2 Vorſtands=
fähigkeit
des Anleihegläubigers, anzunehmen iſt, daß dieſer ein ſitzungen waren nötig, um die umfangreiche Arbeit zu bewältigen, dank
800 RM. überſteigendes Jahreseinkommen nicht mehr haben wird, der Arbeitsfreudigkeit der Vorſtandsmitglieder wurde ſolche gut ge=
Anträge, bei denen dieſe Vorausſetzungen vorliegen, können leiſtet. Wegen Beſchaffung eines Sportplatzes, der eine Lebensnotwendig=
als
bald bei der Bezirksfürſorgeſtelle (Wohlfahrts= und Jugendamt, keit für die T. G. D. iſt, ſind Schritte unternommen. Er gedachte den=
Vier Turner konnten auf eine 40jährige Mitgliedſchaft zurückblicken,
gerne Auskunft in Vorzugsrentenſachen erteilt. (Sprechſtunden: Diens= ſie wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Neun Turner gehören 25
Jahre der T.G.D. an, ſie erhielten die Ehrennadel. Der Bericht der
Geſchäftsſtelle gibt Aufſchluß über die Mitgliederbewegung. Erfreulich
konnte feſtgeſtellt werden, daß die Mitgliederzahl zugenommen hat.
jetzt zu fünf Sechſteln erledigt ſind und die Auszahlung der erſten Raten Säckelwart Ries erſtattete den Kaſſenbericht, zuerſt den Abſchluß für
ſtattgefunden hat. Auch die in letzter Zeit eingereichten Anträge harven 1925, der geprüſt und in allen Teilen für richtig befunden wurde. Auf
Antrag der Rechnungsprüfer wurde Entlaſtung erteilt. Für das Jahr
1926 konnte er nur einen vorläufigen Bericht geben. Die Einnahmen
Ortsgewerbeberein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Die und Ausgaben bewegten ſich in Höhe der im Voranſchlag eingeſetzten
5. Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung findet am Donners= Summen. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß es gelungen iſt,
tag, den N. Januar, abends 8 Uhr, im Gelben Saal des Reſtaurants im Nahmen des Voranſchlages zu arbeiten, ſo daß der Abſchluß ein
günſtiges Reſultat zeigen dürfte. Die Berichte der übrigen Abteilungen
waren in einem Sammelbericht von dem 1. Sprecher gefaßt worden. Der
Techniſche Ausſchuß kann mitteilen, daß ſämtliche Abteilungen gut ge=
leitet
ſind, die Turnmannſchaft habe eine langſame, aber ſtets ſteigende
halten. Im Hinblick auf die vationelle Ausnutzung und Verwertung Beſucherzahl aufzuweiſen. Beſondere Erfolge hatten wir in Köln und
unſerer darrch die Folgen des Weltkrieges verminderten Kohlenlager, beim Gauturnfeſt zu verzeichnen. Die Alters=Abteilung der Männer iſt
welche für die Tätigkeit von Gewerbe und Induſtrie, ſowie für unſere auf über 100 und die Frauen=Abteilung auf über 140 Mitglieder an=
gewachſen
. Die Turnerinnen Abteilung kann 1927 auf ein 30jähriges
Dügen ein Ueberblick darüber gegeben weuden, wie man die direkt ge= Beſtehen zurüchblicken. An 90 Turnabenden turnten 3638 Turnerinnen.
förderte Kohle, die in vielen Fällen nicht ohne weiteres ihrem Ver= Die zahlreichen Erfolge bei den vorſchiedenen Wettkämpfen zeugen von
wendungszwecke, der Erzeugung von Wärme, zugeführt weuden kann, einer guten Führung. Gut im Aufſtieg begriffen iſt die Schüler= Abtei=
lung
, dies darf auch von der Schülerinnen=Abteilung geſagt werden,
lung in hochwertige Heizſtoffe übergeführt, ferner, wie aus Bvennſtoffen welche in dieſem Jahre auf ein 20jähriges Beſtehen zurückblicken kann.
durch zweckmäßige Behandlung auf Gwud wiſſenſchaftlich=techniſcher Ebenſo muß die Jugend=Turnerinnen=Abteilung Roth als ſich aufwärts=
bewegend
bezeichnet werden. Die Spiel= und Sportabteilung hat trotz
der für ſie ungünſtigen Verhältniſſe fleißig gearbeitet; 52 Siege konnte
ſie im Laufe des Jahres erringen, ihr weiterer Aufſtieg hängt von der
Sportplatzfrage ab. Mit fünfſtelliger Zahl wartet die Schwimmabteilung
auf, indem ſie an 200 Uebungsſtunden 10 372 Teilnehmer zu verzeichnien
hatte. Außerordentlich zahlreich ſind die errungenen Siege: 66 erſte, 16
zweite und 14 dritte, darunter 2 Einzel=Kreismeiſterſchaften. Einen gün=
ſtigen
Bericht lieferte die Fechterſchaft der T.G. D.; ſie hat ſich bei allen
dungszinſen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat unter dem Kampfgelegenheiten erfolgreich durchgeſetzt. Der Winterſportabteilung
21. Januar 1927 eine Verordnung erlaſſen, durch die auf dem Ge= fehlte der nötige Schmnee. Die Singmannſchaft war ebenfalls ſehr gut in
Form, innerhalb des Heſſiſchen Sängerbundes errang ſie einen 1. Platz,
ebenſo war ſie bei Kreiswertungsſingen erfolgreich. Auch die Tennis=
zinſen
von 6 Prozent auf 5 Prozent jährlich herabgeſetzt wird. Abteilung konnte einen guten Aufſchwung verzeichnen. Bei Teilnahme
Für die Verzugszinſen dagegen (d. h. für diejenigen Zinſen, die von 10 Tuxnieren wurden 6 Abteilungsſiege und 100 Einzelſiege er=
rungen
. Die Zahl der Mitglieder iſt auf 62 angeſtiegen. Die wieder ins
Finanzamt Stundung bewilligt hat Steuern aller Art nicht eifrige Arbeit wurde in der Jugendgruppe geleiſtet. Der Preſſe= und
zurzeit der Fälligkeit bezahlt) bleibt es bei dem bisher geltenden Werbewart konnte ein beſſeres Verhältnis zur Preſſe feſtſtellen, er bittet
um kräftige Mitarbeit bei der Werbung. Aus dem Bericht der Rede=
Der Verein von Freunden der Photographie blickte in ſeiner warten kann ein zunehmender Beſuch der Monatsverſammlungen ver=
diesjährigen
Generalverſammlung auf das 30. Jahr ſein=s Beſtehens zeichmet werden, ebenſo waren die unter dem Veranſtaltungsausſchuß
vorbereiteten Veranſtaltungen gut beſucht. Die eingebrachten Anträge
faltet. In jeder der 12 Monatsverſammlungen wurde ein lehrreicher wurden teils zurückgezogen und genehmigt. Die Wahl des Vorſtandes
Vortag aus dem Gebiet der Lichtbildkunſt gehalten, welcher den Mit= ergab keine Veränderung, da die bisherigen Vorſtandsmitglieder in An=
betracht
des Kreisturnfeſtes ihre Aemter wieder verwalten werden.
Unter Verſchiedenes wurde noch über das Kreisturnfeſt geſprochen.
Die Mitglieder werden gebeten, ſich tathräftig an der Einzeichnung von
Große Arbeit hat die T. G.D. 46 geleiſtet, ſie hat ihren alten, guten
Ruf zu erhalten verſtanden, den ſie in unſerer Vaterſtadt und in der
Deutſchen Turnerſchaft genießt. Hoffnungsvoll können wir in das neue
der Belehrung der Anfänger dienten. Der Anſchluß des Vereins an den Geſchäftsjahr eintreten, viel Arbeit iſt zu leiſten, denn das Kreisturn=
feſt
1927 erfordert alle Kräfte. Helfen wir, daß es auch im neuen Jahr
in der Turngemeinde Darmſtadt aufwärts geht zum Wohle unſeres
Volkes und der Deutſchen Turnerſchaft. Mit dieſen Worten ſchloß der
Sprecher mit einem kräftigen Gut Heil die gutverlaufene Haupt=
verſammlung
.
Bühnenvolksbund. Wir machen unſere Mitglieder auf die Er=
öffnungsvorſtellung
der Bihne unſerer Darmſtädter
Spielſchar heute Dienstag, den 25. Januar, abends 8 Uhr, in der
Aula der Gewerbeſchule, Neckarſtraße 5, aufmerkſam. Die K=Mieter
werden an dieſem Abend im Großen Haus ſich Wilhelm Tell anſehen,
doch werden deren Angehörige, insbeſondere die Jugend und die II=
Mieter, dringend erwartet und herzlich willkommen ſein. Es gilt das
junge Unternehmen mit allen Kräften zu unterſtützen. Für die KMieter
iſt eine Wiederholung vorgeſehen. Der Eintritt iſt frei. Es ſind dem
Vorſtand manche Klagen über die Geſtaltung des Spielplans zugegan=
gen
. Insbeſondere wurde über mangelnde Abwechſlung geklagt. Wir
haben uns mit der Direktion des Landestheaters eingehend ausgeſpro=
chen
. Abänderung iſt uns zugeſagt. Die E=Mieter machen wir darauf
aufmerkſam, daß ſie im letzten Spieljahr mit Opernvorſtellungen bevor=
zugt
wurden. Sie ſollen dieſes Jahr nicht zurückſtehen, ſich jedoch ab=
wartend
verhalten. Die Häufung der Klaſſik hat allerdings etwas er=
wüdet
, doch gilt deren Pflege als unſere vornehmſte Aufgabe. Die
K=Miete wird ihr gerünſcht:s Luſtſpiel und Operette in ihrem Spiel=
plan
ſehen. Mit der Aufführung des ſtark begehrten Tell iſt die
Klaſſik im Schauſpiel erſchöpft. Vorausſichtlich wird unſer Spielplan
nicht umfaſſen: Mann iſt Mann, Biberpelz, Der tolle Hund, Der Raub
der Sabinerin, Der geplagte Familievadder und Das Grabmal des
unbekannten Soldaten. Aus der Oper wird vorausſichtlich nicht über=
nommen
: Die Gezeichneten, Rigoletto, Tiefland, Die weiße Dame und
Puleinellg. Wir geben unſeren Mitgliedern dies bekannt, um ihnen
den Beſuch dieſer Vorſtellungen außer den Mietreihen zu empfehlen.
* Für die Freizügigkeit der Rechtsanwälte. Die demokratiſche Reichs=
tagsfraktion
hat einen Geſetzentwurf eingebracht, wonach in jedem deut=
ſchen
Lande zur Rechtsanwaltſchaft zugelaſſen werden muß, wer die
Fähigkeit zum Richteramte in einem deutſchen Lande erlangt hat. Damit
wird ein Gedanke wieder aufgegriffen, für den ſeinerzeit ſchon der im
Juli 1925 verſtorbene Juſtizrat Dr. Grünewald in Gießen warm ein=
getreten
iſt.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 25. Januar 1927

Nummer 23

Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen,

Die Zigeunerſchlacht in Viernheim vor dem
Bezirksſchöffengericht.

vom 24. Januar 1927 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht
aufgeſtellt:
Apothonius Progymnasmata ed. Rabe, Lipſiae 1926;
Ariſtides aui feruntur Libri Rhetoriei II ed. W. Schmid,
Lpz. 1926; Beiträge zur Literaturwiſſenſchaft u. Geiſtes=
geſchichte
Indiens, Feſtgabe Herm. Jacobi, hs. v. W. Kirfel,
Bonn 1926; Beiträge zur Naturdenkmalpflege 11: Die Natur=
ſchutzgebiete
Preußens, Berl. 1926; Burdach, Vom Mittelalter
zur Reformation 3, 2, Berl. 1926; Chirurgie, Neue Deutſche
36: Demel, Chirurgie d. Hodens u. d. Samenſtranges, Stutt=
gart
1926; Handbuch d. normalen u. patholog. Phyſiologie 7,
1, Berlin 1926: Iffert, Der junge Schiller u. d. geiſtige Rin=
gen
ſeiner Zeit, Halle 1926; Müller, Soziale u. techniſche
Wirtſchaftsführung in Amerika, Berlin 1926: Nowack, Göt=
tinger
Handkommentar z. Alt. Teſtament. 4. Aufl. II, 2: Gun=
kel
, Pſalmen, Göttingen 1926; Preiſigke, Wörterbuch d.
griech. Papyrusurkunden 1, Berlin 1925; Propyläen= Kunſt=
geſchichte
7: Karlinger, Die Kunſt d. Gotik, Berlin 1927;
Rijks, Geſchiedkundige Publication 61, 62: s= Graven=
hage
1926; Rechts=Bücherei, Deutſche Nechtsquellen 1925,
Leipzig 1926; Stefanſſon, Das Geheimnis des Eskimos,
Leipzig 1925; Strzygowſki, Der Norden in der bildenden
Kunſt Weſteuropas, Wien 1926; Weltgeſchichte in gemein=
verſtändlicher
Darſtellung, hs. v. Hartmann 7, 2: Bourgin, Napo=
leon
u. ſ. Zeit, Stuttgart 1926; Das Zeitalter d. Renaiſſance,
I. Serie 1: Alessandra Macinghi negli Strozzi, Briefe, h8. v.
Doren, Jena 1927.
Zeitſchriften. Archäologie 75, Oxford 1926; Archiv
f. kliniſche Chirurgie 142, Berlin 1926; Mémoires de 1 Aca-
demie
des Sciences de UInstitut de France 57, 58, Paris
192226; Entſcheidungen u. Mitteilungen des Reichsver=
ſicherungsamts
18, Berlin 1926; Taſchenbuch für Bücher=
ſammler
1927, München; Zeitſchrift f. Hals=, Naſen= u.
Ohrenheilkunde 13. München, Berlin 1926.
(Vom 7. Februar an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſeſaale entgegengenommen.)

Leſeabende der Stadtbücherei. Mittwoch, den 26. Januar,
8 Uhr: Einiges aus Heinrich Kautz: Im Schatten der Schlote Verſuche
zur Pſychologie der Arbeiterjugend. Freitag, 28. Jan.: Spitteler=
Leſekreis.
Die Ferienordnung. Der Landesausſchuß Heſſen der deutſchen
Jugendverbände hat an das Bildungsamt die dringende Bitte gerichtet,
den Unterricht an den heſſiſchen Schulen am Freitag vor Pfingſten zu
ſchließen, ſo daß der Samstag vor dem 1. Feiertag ſchulfrei wird. Er
begründet dieſe Bitte u. a. damit, daß faſt alle großen Verbände ihre
Vertreterverſammlungen bzw. Jugendtagungen an den Pfingſtfeier=
tagen
halten. Mit Rückſicht darauf, daß die überwiegende Zahl der
Mitglieder dieſer Vereinigungen im Berufsleben ſteht, wüſſen natur=
gemäß
die Feiertage ſelbſt als Verhamdlungstage in Anſpruch genommen
werden. Die Mitglieder aus preußiſchen Schulen können bequem zu den
Tagungen reiſen, da die preußiſche Ferienordnung allgemein den Schul=
ſchluß
am Freitag vorſieht, die Vereinsangehörigen aus heſſiſchen Schulen
ſind durch den Schulſchluß nach der fünften Unterrichtsſtunde am Sams=
tag
entweder von dem Beſuch ſolcher Tagungen ausgeſchloſſen, oder ſie
werden in den überlaſteten Pfingſtverkehr der Reichsbahn hineingeſtoßen
oder nach ermüdender Nachtfahrt ihrem Ziele zugeführt‟. Das Amt er=
mächtigt
die Schulleiter daher, in allen Fällen, wo es ſich um Beur=
laubung
einer größeren Anzahl von Schülern oder Schülerinnen zwecks
Teilnahme an Veranſtaltungen der obenerwähnten Art handelt, den
Unterricht ſchon am Freitag vor Pfingſten nach der letzten Stunde zu
ſchließen, unter der Vorausſetzung, daß der dadurch ausfallende Schul=
tag
durch Kürzung an den Weihnachtsferien desſelben Schuljahres wieder
eingeholt wird. Die Einheitlichkeit der Ferienordnung an demſelben
Schulort ſoll aber durch dieſe Maßnahme nicht geſtört werden.
Der heſſiſche Verband für evangeliſche Kleinkinderpflege, der 130
Schulen in unſerem Lande umfaßt, beabſichtigt, ſeine vierte Tagung am
13. und 14. Fehruar in Worms zu halten, wo, getragen von dem evan=
geliſchen
Miſſionsfrauenverein, eine vovbildliche Arbeit geleiſtet wird.
Als Hauptredner iſt gewonnen der Direktor des evangeliſchen Reichsver=
bandes
für Kinderpflege, Paſtor von Wicht Berlin.

Unter der Anklage der Körperverletzung und Bedrohung ſtehen drei
Einwohner aus Viernheim: Leonhard Lammer, Jakob Lammer
und Georg Kopp, ferner vier Zigeuner: Jakob Reinhardt, Jean
Reinhardt, Karl Anton genannt Albert Wagner Auguſt Wag=
ner
, Bruder des Vorgenannten. Nicht erſchienen iſt Jean Reinhardt,
er war in Mannheim gerade aus der Haft entlaſſen worden, als er in
dieſer Sache von der Behörde geſucht wurde. Die Vorfälle haben ſich
in der Nacht vom 24. auf 25. Dezember 1926 und am 25. Dezember 1925
in einer Viernheimer Wirtſchaft ereignet, wo ſowohl Viernheimer wie
Zigeuner Fäßchen Bier tranken. Nachher wurde getanzt, dabei kam es
zu Stumpereien und in der Folge zum Streit. Das Meſſer wurde ge=
braucht
, auch geſchoſſen. Auf Antrag der Staatsanwaltſchaft wird das
Verfahren gegen den nicht erſchienenen Jean Reinhardt abgetrennt. Die
Zigenner flüchteten durch ein eingeſchlagenes Fenſter und ſchoſſen von
außen auf die Viernheimer. Die Polizei und Gendarmerie ſchaffte dann
Ordnung. Der Wirt, in deſſen Räumen der Streit anfing, ſtellt gegen
die Zigeuner, die die Fenſter einſchlugen, noch nachträglich, aber recht=
zeitig
, Strafantrag wegen Sachbeſchädigung. Er hat, geſchäftlich von
Ludwigshafen am Abend erſt zurückgekehrt, die Polizei gerufen; er be=
kundet
, daß ihm 6 Fenſter eingeſchlagen wurden und bezeichnet den Karl
Anton genannt Albert Wagner als einen der Täter, den er erkannt
hat. Die Rechnung bezüglich der Fenſter beläuft ſich auf 60 Mark. Die
Polizei wurde früh 2 Uhr alarmiert. Beim Verhör am Morgen des
25. Dezember wollte niemand geſchoſſen haben, merkwürdig war, daß
die gefundenen Waffen bei dem weiblichen Teil der Zigeuner er=
mittelt
wurden, anſcheinend hatten die Männer den Frauen die Waffen
zugeſteckt. Ein Zigeuner als Zeuge bekundet, daß er von außerhalb
der Wirtſchaftslokalitäten in den Arm geſchoſſen worden ſei. Die 14jähr.
Zigeunerin Franziska Wagner erklärt, ſie ſei nicht in der Wirtſchaft
geweſen, Jean Reinhardt habe ihr nach den Streitigkeiten einen Revol=
ver
zur Aufbewahrung übergeben. Eine weitere Zeugin, Anna Mett=
bach
, deponiert, die Zigeuner hätten zwei Fäßchen Bier unter ſich ge=
trunken
, erſt dann hätten die Viernheimer ſich ein Fäßchen Bier beſtellt,
den Streit habe Leonh. Lammer begonnen, ſie iſt die Braut des mit=
angeklagten
Jakob Neinhardt, den die Zeugin zum Arzt brachte. Die
Zigeunerinnen hätten auch mit Vierheimern getanzt. Als einer der
Täter auf Seite der Viernheimer wird ein Mann mit grüner Strichweſte
bezeichnet. Der Staatsanwalt ergchtet, daß die Beweisaufnahme kein
klares Bild der Vorgänge in der Weihnachtsnacht erbracht habe. Die
Zigeuner wollen in Notwehr gehandelt haben, ihre Schutzbehauptung
erſcheine nichſt widerlegt. Eine Notwehr wird vom Staatsanwalt be=
züglich
des Auguſt Wagner verneint. Der Staatsanwalt formliert
folgende Anträge: gegen Leonh. Lammer eine Gefängnisſtrafe von
6 Monaten 2 Wochen, bezüglich Jakob Lammer und Gg. Kopp die Frei=
ſprechung
, ebenſo Freiſprechung des Jakob Reinhardt, gegen Karl Anton
genannt Albert Wagner unter Freiſprechung von der Anklage der Kör=
ververletzung
, Verurteilung wegen Sochbeſchädigung zu 1 Monat Ge=
fängnis
, gegen Auguſt Wagner wegen Bedrohung 2 Monate Gefängnis.
Der Verteidiger des Karl Anton Wagner beantragt deſſen Freiſprechung.
Auguſt Wagner erklärt gegenüber dem Strafantrag wegen Bedrohung,
er habe nur Schreckſchüſſe auf die gegen ihn Anſtürmenden abgegeben.
Das Urteil erkennt gegen Leonh. Lammer auf 6 Mo=
nate
2 Wochen Gefängnis, gegen Jakob Reinhardt,
Jakob Lammer und Gg. Kopp auf Freiſprechung,
gegen Karl Anton genannt Albert Wagner wegen
Sachbeſchädigung auf 1 Monat Gefängnis, gegen
Auguſt Wagner wegen Tragens, eines Revolvers
auf 1 Voche Haft, die durch die unterſuchungshaft
verbüßt ſind.

Bei Grippegefahr

Tabletten
I Bin 1097

83. Mittelrheiniſches Kreisturnfeſt Darmſtadt 1927. Die Heſſi=
fche
Kommunale Landesbank, Darmſtadt, hat ſich ebenfalls
bereit erklärt, freiwillige Geldzeichnungen für das 33. Mit=
telrheiniſche
Kreisturnfeſt, Darmſtadt 1927, entgegenzunehmen.

Kriegerkameradſchaft Germania. Am Sonntag hielt die Krieger=
kameradſchaft
Germania im Vereinslokal bei Kam. Gunder, Schloß=
gartenplatz
6, ihre 31. Generalverſammlung ab. Aus dem Jahresbericht
konnte man entnehmen, daß der Verein auch im vergangenen Jahr in
perſoneller wie in finanzieller Hinſicht ein gut Stück vorwärts ge=
kommen
iſt. Die Rechmungsablage ergab auch in dieſem Jahr einen recht
anſehnlichen Ueberſchuß, welcher dem Sparguthaben bei der Städtiſchen
Sparkaſſe zugeführt werden konnte. Als eine ſegensreiche Einrichtung
hat ſich die Einführung der Wohlfahrtskaſſe innerhalb des Vereins er=
wieſen
. Den Hinterbliebenen verſtorbener Kameraden wird ſofort nach
deſſen Ableben eine anſehnliche Sterbebeihilfe ausgezahlt. Der ſeitherige
Vorſtand wurde außen zwei neu hinzugekommenen Kameraden durchweg
wiedergewählt. Es wurde ihm für ſeine geleiſtete Arbeit der Dank ab=
geſtattet
. Als Hauptpunkt der Tagesordnung war der Wiedereintritt
in den Verband der Kriegerkameradſchaft Haſſia, welcher einſtimmig
beſchloſſen wurde.
* Der Sterbekafſe=Verein Erſte Concordia zu Darmſtadt hielt
ſeine Generalverſammlung, im Lokale Paul Roch, Obergaſſe
Nr. 44, ab. Der Beſuch war erfreulicherweiſe gut, da viele ältere Mit=
glieder
und noch einige Gründer des Vereins anweſend waren. Der
Jahres= und Rechenſchaftsbericht ergab wieder eine Zunahme von 33
Mitgliedern und wurde ohne Debatte gutgeheißen. Die Wahl des Vor=
ſtandes
ergab die Wiederwahl ſämtlicher Vorſtandsmitglieder. Da der
Verein im Mai dieſes Jahres auf ſein 30jähriges Beſtehen zurückblickt,
wurde beſchloſſen, eine Werbewoche zu veranſtalten, wobei jedes Mit=
glied
dem Verein ein neues Mitglied zuſühven ſoll. Auskunft und An=
meldungen
beim 1. Vorſitzenden Herr Becker, Obergaſſe 44,I. ud
beim Rechner, Herrn Rettner, Schloßgaſſe 32, I.
* Unterbrechung im Bezug der Erwerbsloſenunterſtützung. Zur Be=
ſeitigung
der Härten bei Anwendung der beſtehenden Beſtimmungen iſt
vom Reichsapbeitsminiſterium, zunächſt für die Zeit bis zum 31. März
d. Js., eine neue Regelung getroffen worden. Erwerbsloſe, die ſeit
1. Oktober 1926 nach den bisherigem Beſtimmungen mit ihrem
Antrage auf Weitergewährung der Erwerbsloſenunterſtützung abge=
lehnt
wurden, oder hätten abgelehnt werden müſſen, können
jetzt, und zwar bis ſpäteſtens 29. Januar, einen Antrag auf Ge=
währung
der Unterſtützung ſtellen.

Lokale Veranſtaltungen.
Deutſcher Offiziersbund. Donnerstag, 3. Februar,
findet 7.30 Uhr abends im Kaſino des Leibgarde=Regiments Heruenabend
ſtatt: kameradſchaftliches Zuſammenſein und gemeinſchaftliches Eſſen.
Anſagen an Herrn Egner bis Samstag, 29. Januar, Zeughausſtraße 2.
Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.

Tageskalender für Dienstag, den 25. Januar 1927.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: Wilhelm Tell. Kleines Haus, Zuſatzmiete I (8),
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: La Serva Padrona; hierauf: Die
Nürnberger Puppe; hierauf: Pulcinella‟. Darmſtädter
Spielſchar, abends 8 Uhr, in der Landesbaugewerkſchule: Spiel=
abend
: Ende gegen 10 Uhr Konzerte: Schloß=Kaffee, Perkeo,
Café Rheingold Weinhaus Weißer Turm. Tanz: Café Rheingold,
Taunusburg, Weinhaus Weißer Turm. Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 26. Januar 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Gundernhauſen: Nutzholzver=
ſteigerung
vorm. 9 Uhr. Meſſeler Weg. Heſſ. Bürgermei=
ſterei
Seeheim: Nutz= und Brennholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr,
im Darmſtädter Hof, Seeheim. Gräfl. Forſtamt Erbach:
Brennholz=Verſteiger,, nachm. 1 Uhr, im Gaſthaus zum Burgviertel.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau: Holzverſteigerung Nr. 13,
vorm. ¼10 Uhr, im Gaſthaus zum Kaiſerſaal, in Griesheim.

fachgemäße Miſchungen von hervorragender Qualität,
größte Ergtebigkeit daher Sparſamkeit im Verbrauch.

U Polizeibericht. In der Nacht vom 21. zum 22. Januar 19n
wurde in der Goethe= und Mornewegſchule eingebro=
chen
. Der Täter iſt durch Ueberſteigen der Einfriedigung in die Schul=
höfe
und von da durch Oeffnen der Türen mittels Nachſchlüſſels in das
Innere der Schulen gelangt. In den Schulräumen wurden ſämtliche
Behältniſſe mit 10 und 25 Millimeter breiten Stemmeiſen erbrochen
und durchwühlt. Einige hundert Mark Bargeld wurden entwendet,
Schreibmaſchinen und ſonſtige Gegenſtände, die dem Täter beim Abſatz
zum Verhängwis werden könnten, blieben unberührt. Nach den vor=
handenen
Spuren kommt in beidon Fällen der gleiche Täter m Frage.
In derſelben Nacht wurde auch bei der Firma Merck ein Einbruchs=
verſuch
verübt. Der Titer war bereits durch ein offenſtehendes Fen=
ſter
in einen Vorraum eingeſtiegen, von welchem er ſich Zugang zu dem
Hauptraum verſchaffen wollte, in dem wertvolle Geräte aufbewahrt wer=
den
. Durch irgendeinen Umſtand muß der Täter bei ſoiner Arbeit ge=
ſtört
worden ſein, was ihn reranlaßte, ſein angefangenes Unternehmen
aufzugeben.
Kunſinotizen.
Ueber Werite, Künſtler oder künſfieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtiehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor
Reſidenz=Theater. Unſere Emden. E3 war ein von=
züglicher
Gedanke, die Geſchichte der Emden eine Großtat der Kriegs=
geſchichte
, zu verfilmen. Das Herz jedes Deutſchen, gleichgültig welche
politiſche Einſtellung er hat, ſchlägt in Erinnerung an die Fahrten
dieſes Kreuzers, die die ganze Welt aufhorchen ließen, höher. Wir haben
jetzt ſchon mehrere Marinefilme gehabt, aber dieſer Film ragt aus ihnen
ganz beſonders hervor. Er iſt wahrhaftig ein ſchlichtes, würdiges
Heldendenkmal für das ganze deutſche Volk. Es iſt die Geſchichte der
Kaperfahrten der Emden im Indiſchen Ozean, vom Ausbruch des Krieges
an bis zum letzten Kampf bei den Kokosinſeln. Der Film hält ſich an die
Hiſtorie, eine kleine Liebeshandlung iſt eingeflochten. Lonis Raloh führt
die Regie. Gleichzeitig gibt er den Kapitän Müller unaufdringlich, ſchlicht,
Die Photographie iſt durchweg gut die Bauten ſind ſtilecht. Der Stoſ
an ſich hat eine ungeheuere Anziehungskraft. Der Film wird bei dem
Publikum das größte Intereſſe hervorrufen.
Aus den Parteien.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Viel=
fach
geäußerten Wünſchen entſprechend haben wir uns mit Herrn Divek=
tor
Haupt, vom Gewerbemuſeum, in Verbindung geſetzt, einen Vor=
trags
=Zyklus von vier Vorträgen mit Lichtbildern zu halten. Die Vor=
träge
finden im Monat Februar ſtatt, und beginnen Freitag, den 4. Fe=
bruar
, nachmittags 6 Uhr, im Saal des Gewerbemuſeums (Neckarſtr. 3)
mit dem Thema: Friedhofskunſt (mit Lichtbildern). Die Einzeichnungs.
liſte zu den Vorträgen liegt von Donnerstag, den 27. Januar, an auf der
Geſchäftsſtelle (Rheinſtraße 22) auf. Alles Nähere wird dort bekannt=
gegeben
. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten. Auch unſere Partei=
freunde
können an der Veranſtaltung teilnehmen.
Deutſche Volkspartei. Wir erinnern unſere Mitglider
arneut an den nächſten politiſchen Abend, der am Freitag, den 28. Jan,
abends 8 Uhr, bei Sitte (gelber Saal) ſtattfindet. Herr Dingeldey, der
ſoeben an den Sitzungen des Parteivorſtandes in Berlin teilgenommen
hat, wird über Die politiſche Lage mit beſonderer Hinſicht auf die End
wickelung der Regierungskriſe im Reich ſprechen. Weiterhin ſoll eime
Ausſprache über die Erfahrungen des letzten Wahlkampfes und über
aktuelle Fragen der Landes= ſowie Darmſtädter Kommunalpolitt
(Landestheater) ſtattfinden.

Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonymen Afragen werden
nicht beantwortet.
F. 25. 1. Ab 1. Oktober 1926 ſind bezüglich Sondergebäudeſteuer
für 1926 weitere Ermäßigungen eingetreten: 1. auf Antrag beim
Finanzamt iſt die Steuer auf die Hälfte zu ermäßigen, wenn der Ge
bäudeſteuerwert, inſoweit die Gebäude nicht gewerblichen Zwecken dienen,
zuſammen 4000 Mark nicht erreicht und für den Steuerpflichtigen eine
Einkommenſteuer nach 8 50 R. Eink. St. G. für den im Rechnungsjahr 1926
endigenden Steuerabſchnitt nicht feſtgeſetzt wird. 2. Auf Antrag iſt bei
Grundſtücken, die am 31. Dezember 1918 entweder unbelaſtet waren oder
deren dingliche privatrechtliche Belaſtung nicht mehr als 30 Prozent
des Friedenswertes betrug, der Betrag der Steuer ſoweit herab=
zuſetzen
, daß er einſchließlich der Gemeindeſondergebäudeſteuer bei unbe=
laſteten
Grundſtücken 0,50 Prozent des Friedenswertes, bei einer Be
laſtung bis zu 10 Prozent des Friedenswertes 0,75 Prozent des Vie
denswertes, bei einer Belaſtung bis zu 20 Prozent des Friedenswens
1 Prozent des Friedenswertes, bei einer Belaſtung bis zu 30 Prozent
des Friedenswertes 1,25 Prozent des Friedenswertes ausmacht, wenn für
den Steuerpflichtigen eine Einkommenſteuer nach 8 50 des R.Eink.St.6.
für den im Rechnungsjahr 1926 endigenden Steuerabſchnitt nicht feſtge
ſetzt wird. Die an erſter Stelle genannte Ermäßigung findet keine
Anwendung auf die Gemeindeſondergebäudeſteuer, derjenigen Ge=
meinden
, deren Ausſchlagſätze am 11. Oktober 1926 bereits genehmigt
waren oder zur Genehmigung vorlagen. Anträge auf Gewährung der
Erleichterungen ſind bis zum 31. März 1927 beim Finanzamt zu
ſtellen, 2. und 3. Der Gläubiger kann den Aufwertungsbetrag vor 1.
Januar 1932 nicht fordern, wohl aber ſind der Eigentümer und der
Schuldner berechtigt, den Aufwertungsbetrag nebſt den fälligen Zinſen
3 Monate nach Ankündigung ſchon vor 1. Januar 1932 zu zahlen. 4,
Dieſe Koſten ſind für ein Vierteljahr vorauszuzahlen, ſie betragen
unſeres Wiſſens für dieſe Zeit 60 Mark.
Aufwertung. 127.60 Mark.
Reichswehr. Wenden Sie ſich mit bezüiglicher Anfrage an einen
Truppenteil (z. B. Reichswehrkommando in Gießen). In neuerer Zeſt
ſollen, Preſſenachrichten zufolge, ſtrengere Anforderungen für die Oſſe
zierslaufbahn geſtellt ſein.
G. A. Es wird ſich weſentlich fragen, ob die Hingabe des Geldes
als Vermögensanlage Ihrerſeits zu bewerten iſt oder ob andererſeitz
nicht mehr das Intereſſe des Geldnehmers an der Hingabe überwog,
Zudem operierte man ja zur Zeit der Darlehnsgewährung noch nich=
mit
dem erſt in 1924 neu geprägten Begriffe der Vermögensanlage:
Wäre Vermögensanlage der Zweck des Darlehns geweſen, ſo käme nur
eine Aufwertung bis zu 25 Prozent des Goldmarkbetrages in Frage=
Die Zahlung vom 17. April 1922 wäre dann als Tilgung der Schuld
anzuſehen, da ein Vorbehalt bei Annahme der Zahlung nicht gemacht
wurde. Die am 17. April 1922 gezahlten 2000 Mark ſtellten einen Gold=
markwert
von 30 Mark dar. Anders wäre die Geldhingabe zu be=
handeln
, wenn die dieſelbe als ein Darlehen, das aus reiner Gefälliglet
heraus oder für einen beſtimmten Zweck des Schuldners gegeben ſich
darſtellte. In dieſem letzteren Falle wäre eine freie an Prozente nich
gebundene Aufwertung zu fordern. Mangels gütlicher Einigung
hätte das ordentliche Gericht, nicht die Aufwertungsſtelle zu entſcheiden.
Am 15. Januar 1923 zurückgezahlte 535 Mark hatten keinen Goldmad
wert mehr.

sind mit bestem Fleischextrakt und feinen Gemüseauszügen auf das s fältigste hergestellt.

Man achte beim Einkauf auf den Namen MAGGl und die gelb -rote Packung.

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Seite 8

Dienstag, den 25. Januar 1927

Nummer 25

Starkenburg.
* Arheilgen, 24. Jan. Sammlung. Nächſten Sonntag läßt der
Hilfsverein für Geiſteskranke in Heſſen durch die Schülerinnen der oberen
Mädchenklaſſen am hieſigen Orte eine Sammlung veranſtalten. Die
alljährlich ſtattfindende Sammlung wird ſicherlich auch heuer bei allen
Einwohnern eine offene Hand finden und dementſrpechend ein möglichſt
hohes Ergebnis zeitigen, ſind es doch die Aermſten der Armen, die in
geiſtige Umnachtung Verſunkene, denen hier geholfen werden ſoll
Dieſe Woche begann in der hieſigen Volkshochſchule Heur Lehrer Hans
Schwedes mit einer Vortragsreihe über: Die Weisheit des Märchens
und der Sagen‟. Die Vorträge finden jeweils Montags abends im
Volksbildungsſaale des Kirchenſchulhauſes ſtatt. Beſonders Frauen und
Mädchen ſei ein B=ſuch dieſes Kurſes aufs angelegentlichſte empfohlen.
Am 1. Oſterfeiertag beabſichtigt der hieſige Geſangverein Lieder=
zweig
das Wolfſche Schauſpiel Prezioſa, Muſik von Karl Maria
von Weber, zur Aufführung bringen. Die Vorbereitungen hierzu ſind
im Gange.
* Griesheim, 23. Jan. Geme inderatsbericht. 1. Als erſter
Punkt ſtand wiederum die bekannte Enteignungsſache gegen mehrere
Grundbeſitzer, wegen Erwerbs des für den Bahnhof der elektriſchen
Straßenbahn benötigten Geländes zur Beratung und Beſchlußfaſſung.
Nachdem der Gemeinderat dem bei der erſten Tagfahrt abgeſchloſſenen
Vergleich ſeine Zuſtimmung verſagt hatte, fand am 14. Januar d. J.
eine wiederholte Tagfahrt an Ort und Stelle ſtatt. In der hierauf
folgenden mündlichen Verhandlung, in der ſeitens der Parteien einwand=
frei
widerſprechende Ausführungen gemacht und dementſprechende An=
träge
geſtellt wurden, kam wiederum ein Vergleich auf folgender Grund=
lage
zuſtande: Die Gemeinde zahlt für das in Anſpruch genommene vor=
dere
Gelände 3 Mark pro Quadratmeter und für das Hintergelände
2,50 Mark pro Quadratmeter und übernimmt ſämtliche Koſten des Ver=
fahrens
einſchließlich derjenigen des Rechtsanwalts der Grundbeſitzer.
Dieſem Vergleich ſtimmte nunmehr der Gemeinderat durch Mehrheits=
beſchluß
zu. 2. Die weitere Angelegenheit betr. das Beſtattungsweſen
in der Gemeinde Griesheim wurde von der Tagesordnung abgeſetzt und
zurückgeſtellt. 3. Die Aufnahme der ruſſiſchen Staatsangehörigen Aurelie
Charlotte Thereſe Zimmermann in den heſſiſchen Staatsverband wurde
befürwortet. 4. Dem Peter Maſſing I wurde die Errichtung eines
Nebengebäudes in ſeiner Hofreite in einer Breite von 3,50 Meter ge=
ſtattet
. 5. Dem Georg Becker V, wurde geſtattet, ſeinen Garten bei ſeiner
Hofreite in der Schützenſtraße mittels einer Bretterwand einzufriedigen.
Die Genehmigung erfolgte auf jederzeitigen Widerruf. 6. Bezüglich des
Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuchs des Ernſt Schneider für das frühere Hotel
Roth, Neue Darmſtädterſtraße 257 wurde die Bedürfnisfrage bejaht.
7. Das Gleiche geſchah bzgl. des Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuchs des Wil=
helm
Stein für das Haus Beſſungerſtraße 189. 8. Für die Folge follen
Baukoſtenzuſchüſſe nur noch ſolchen Bauluſtigen gewährt werden, denen
bis 1. Januar 1927 bereits Gemeindebauplätze zugewieſen waren. 9. Die
Gemeinde Griesheim übernimmt für Heinrich Groß I gegenüber der
Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau für den die ſatzungsmäßige Beleichungs=
grenze
von 40 Prozent des Schätzungswertes überſteigenden Betrag die
Ausfallbürgſchaft. 10. Die hieſigen Feldſchützen wurden mit Wirkung
vom 1. Januar 1927 von Gehaltsgruppe III nach IV verſetzt. 11. Der
Waſſerlieferungsvertrag mit der Stadt Darmſtadt wurde unterzeichnet.
12. Die Prüfung der Frage, ob ein Teil des Schindanger mit Weiden
angepflanzt werden ſoll, wurde der Feld= und Wieſenkommiſſion über=
wieſen
.
H. Eberſtadt, 24. Jan. Am Dienstag, den 25. d. Mts., findet im
Rathausſaale eine öffentliche Gemeinderatsſitzung mit folgender Tages=
ordnung
ſtatt: 1. Kanaliſationsprojetzt der Gemeinde Eberſtadt; hier
Vortrag des Herrn Dr. ing. Th. Heyd=Darmſtadt. 2. Beratung der Aus=
ſchußbeſchlüſſe
, 3. Geſuch des Ernſt Haller und Konſorten betr. Weg=
gelände
im Waſſerloch. 4. Verſchiedenes. In geheimer Sitzung: Ge=
nehmigung
der Verzeichniſſe über die Ausſtände zur Liquidation und die
als endgültig uneinbringlich zu erlaſſenden Ausſtände der Waſſerwerks=
rechnung
1925 und Wohlfahrtsangelegenheiten. Stenographen=
verein
Gabelsberger‟. Die Jahres=Hauptverſammlung des
Vereins fand am Samstag im Vereinslokal Zur Straßenbahn ſtatt.
Der Vorſitzende des Vereins erſtattete den Jahresbericht, aus dem zu
entnehmen iſt, daß ſich der Verein mit ſeinen 160 Mitgliedern nunmehr
völlig auf die Einheitskurzſchrift umgeſtellt hat und Unterricht nur noch
nach dieſem Shſtem erteilt. Der Vorſtand wurde in ſeiner Geſamtheit
wiedergewählt. Beſchloſſen wurde eine Beitragserhöhung von 10 Pfg.
monatlich für ſolche Mitglieder, welche die ſtenographiſche Zeitſchrift Die
Fortbildung zu erhalten wünſchen. Von der Abhaltung des Stiftungs=
feſtes
wird der Verein in dieſem Jahre abſehen.
Eberſtadt, 24. Jan. Vortrag über Obſtbau. In der letz=
den
Mitgliederverſammlung des hieſigen Obſt= und Gartenbauvereins,
die bei zahlreichem Beſuch im Gaſthaus zur Eiſenbahn abgehalten
und von dem Vorſitzenden des Vereins, Lehrer Pörtner, geleitet wurde,
ſprach Herr Behne von der Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt über
zeitgemäße Fragen des Obſtbaues, z. B. über die Wahl der Obſtſor=
timente
, über Umpfropfungsmöglichkeiten, über Verpachung. Der Red=
ner
fand mit ſeinen Ausführungen großen Beifall.
* Eberſtadt, 24. Jan. Betriebsunfall. In einer hieſigen
Fabrik erlitt dieſer Tage ein junger Arbeiter einen Armbruch.
* Pfungſtadt, 24. Jan. Naſenſportverein. Die diesfährige
Hauptverſammlung des Raſenſportvereins nahm einen guten Verlauf
und erfreute ſich eines guten Beſuches. Für den ausſcheidenden erſten
Vorſitzenden und 2. Rechner wurden neue Herren in den Vorſtand ge=
wählt
.
* Niederbeerbach, 24. Jan. Sonntag, den 23. Januar, fand in der
Gaſtwirtſchaft Stüber eine Verſammlung des hieſigen Obſtbauvereins
ſtatt, bei der Herr Nektor Preſſer einen Vortrag über: Baumſchnitt,
Pflege und Düngung hielt. Der Redner zeigte in ſehr geſchickter Weiſe
auf grund einer genauen Schilderung der natürlichen Vorgäuge das,
was nunmehr hier für jeden Obſtbaumzüchter zu tun ſei. Sehr in=
tereſſant
war es, wie der Herr Redner ſeine Ausführungen dunch ſeine
reiche Erfahrung in den verſchiedenſten Teilen Heſſens zu ſtützen wußte.
Beſonders warm empfahl er zur genauen Beobachtung und zur rechten
Auswahl der geeigneten Sorten die Anlage einer Verſuchsſtation. Nach
dem Vortrag, an den ſich noch eine recht rege Ausſprache anſchloß, wurde
von dem Vorſitzenden auf den vom Obſt= und Gartenbauverband des
Kreiſes Darmſtadt ausgeſchriebneen Wettbewerb für Wandſpalierbäume
hingewieſen, ſodann wurden einzelnen Rohheitsvergehen gegenüber, wie
dem Abbrechen junger Bäume, der Beſchädigung angelegter Baumringe,
ein ſcharfes Aufpaſſen und ein rückſichtsloſes Vorgehen der Allgemein=
heit
gefordert. Auch die Frage der Schädlingsbekämpfung wurde noch=
mals
eingehend beſprochen mit dem Ergebnis, daß in einer demnächſt
anzuberaumenden Ve=ſammlung aller Obſtbaumbeſitzer dieſe Frage einer
einheitlichen Löſung in unſerem Ort zugeführt werden ſoll.
Waſchenbach, 24. Jan. Neue Autobuslinie. Man ſchreibt
us: Schon ſeit geraumer Zeit ſtrebt die Bevölkerung der Orte Neutſch,
Frankenhauſen und Waſchenbach danach, auch eine Fahrgelegenheit nach
der Reſidenzſtadt, zum mindeſten nach der nächſten Bahnſtation zu er=
halten
. Schon die Tatſache allein, daß ſich die im letzten Jahre in unſerer
Nachbargemeinde NiederBBeerbach errichtete Autobuslinie ſo außeror=
dentlich
bewährt, und ein Segen für die ganze dortige Bevölkerung
iſt, läßt die Bewohner der oben genannten Orte nicht mehr zur Nuhe
kommen. Gerade dieſe dvei Orte ſind auch gern beſuchte Ausflugsorte
der Darmſtädter Bevölkerung. Die geplante Autolinie würde daher
zweifelsohne den Fremdenverkehr außerordentlich heben, und unſeren
Geſchäftsleuten, die mit ihrer Exiſtenz ſchwer zu ringen haben, manche
Einnahwequellen verſchaffen. Die größte Schwierigkeit war nun auch
bald überwunden, indem Herr Geyer aus Waſchenbach, der bereits im
Beſitze eines Kraftwagens und eines Führerſcheins iſt, ſich bereit erklärte,
den Autobus zu beſchaffen, und den Verkehr zu übernehmen. Herr
Geher ſuchte dann auch ſchon im Oktober v. Js. beim Heſſ. Kreisamt
um die Genehmigung nach, aber bis heute iſt in dieſer wichtigen Ange=
legenheit
, trotz wiederholter Vorſtellungen, noch nichts geſchehen. Es
iſt unverſtändlich, warum in einer ſo wichtigen Sache ſo langſam ge=
arbeitet
wird, zumal die Ortsvorſtände der umliegenden Orte dieſes
Projekt freudig begrüßt und unterſtützt haben.
* Alsbach a. d. Bergſtr., 24. Jan. Wer geſtern hier in der Krone‟,
war, konnte ſehen, wie die Odenwaldvereine durchaus noch nicht
ſenil=altersſchwach ſind. Der Saal war bis zum letzten Platz beſetzt,
und was geboten wurde, war ſo nett und vielſeitig, daß man bald ver=
gaß
in einem kleinen Landörtchen zu ſein. Die Ortsgruppe Alsbach
hat es wieder einmal verſtanden ihre Gäſte beſonders ſtark ver=
treten
waren neben dem Hauptausſchuß die Ortsgruppen Darmſtadt und
Pfungſtadt in frohe Feſtſtimmung zu verſetzen und ihnen die Nöte
des Alltags auf einige Stunden vergeſſen zu laſſen. Alles war harmo=
niſch
darauf eingeſtellt, dem Feſt zum Gelingen zu verhelfen. Nicht
Alle die dazu beigetragen, können wir hier anführen; Pflicht aber iſt es
der prächtigen Theaterſpieler, der Geſangsabteilung der Ortsgruppe
Darmſtadt und der Muſik beſonders zu gedenken.
* Ober=Ramſtadt, 24. Jan. Auch der Turnverein e. V. bedient ſich
jetzt eines langjährigen Werbemittels der Deutſchen Turnerſchaft, des
Bilderdienſtes. Mit 14tägiger Auswechſelung bringt er von jetzt ab
im Schaufenſter der Odenwälder=Nachrichten‟ Darmſtädter Straße,
Bilder, die zeigen, was innerhalb der Deutſchen Turnerſchaft zur För=
derung
der Volksgeſundheit auf dem Gebiete der Leibesübungen gepflegt

wird. So wie ſich der Bilderdienſt i vielen anderen Vereinen beliebt
gemacht hat, möge er auch hier dem Turnverein woitere Freunde und
Mitglieder gewinnen. Nach eingehender Ausſprache und unter Berück=
ſichtigung
der Wünſche der Bundesleitung faßte der Feſtausſchuß des
Nadfahrervereins 1893 den Beſchluß, das Bundesfeſt des 70. Gaues am
2., 3. und 4. Juli ds. Js. abzuhalten. Es ſind dies die ſeit altersher
bekannten Ober=Ramſtädter Feſttage und wird das Feſt hoffentlich von
ſchönſtem Wetter begünſtigt.
* Ober=Ramſtadt, 24. Jan. Auch in dieſem Jahre veranſtaltet der
Obſt= und Gartenbauverband ſür den Kreis Darmſtadt wieder Wettbe=
werbe
, und zwar in ſämtlichen Gemeinden des Kreiſes Darmſtadt ſolche
für Wandſpalierbäume, die bei dem Wettbewerb im vergangen Jahre
nicht angemeldet waren. Die Anmeldungen haben bis ſpäteſtens 2.
Februar an die Vorſitzenden der örtlichen Obſt= und Gartenbauvereine
(Ober Ramſtadt: Landwirt Jakob Bernhavd, Bachgaſſe 13) zu erfolgen,
die auch jede Auskunft bereitswilligſt erteilen. Die Zahl der hier
am Wochenende in Erwerbsloſen= und Kriſenfürſorge ſtehenden Per=
ſonen
betrug 290.
* Roßdarf, 24. Jan. Maul= und Klauenſeuche. Die Maul=
und Klauenſeuche in unſerem Dorfe iſt erloſchen; die angeordneten
Sperrmaßnahmen wurden aufgehoben. Bekämpfung der
Schnakenplage. Da infolge des diesjährigen milden Winters
mit einer beſonders ſtarken Schnakenplage zu rechnen iſt, fordert die
Bürgermeiſterei in einer öffentlichen Bekanntmachung alle Haus= und
Grundbeſitzer oder Pächter auf, die auf ihren Grundſtücken befindlichen
Jauche= und Abortgruben in den Monaten Januar bis März mind=ſtens
monatlich einmal mit Flora=Inſektizid oder einem ähnlichen Mittel,
zur Vertilgung der Schnaken geeigneten Mittel zu übergießen, auch iſt
das Ausbrennen der Keller vorzunehmen. Als Hauptüberwinterungs=
ſtätten
der Hausſchnaken kommen Dunggruben und Keller in der Nähe
von Gärten und Anlagen in Betracht, in denen die überwinternden
Mutterſchnaken an dunklen Stellen oft in Mengen zu finden ſind.
Nichtbefolgung der Anordnung wird beſtraft, außerdem tritt Durch=
führung
auf Koſten der Säumigen ein. Lohnſteuererſtattung.
Die Bürgermeiſterei hat bekannt gegeben, daß Vordrucke zu Anträgen
auf Erſtattung von Lohnſteuer aus 1926 bei ihr erhältlich ſind.
Obſt= und Gartenbauverein. Am Sonntag, den 30. Januar,
nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus von Ph. Barth 3. eine Zuſam=
menkunft
des Obſt= und Gartenbauvereins ſtatt, wobei einige Herren
des Vorſtandes des Obſt= und Gartenbauvereins Darmſtadt Referate
über die Bedeutung des deutſchen Obſtbaues, Baumpflege, Förderung
des Vereinslebens in den örtlichen Obſt= und Gartenbauvereinen er=
ſtatten
werden. Zu der Verſammlung ſind außer den Mitgliedern auch
ſonſtige Freunde des Vereins ſowie der Gemeinderat eingeladen.
r. Babenhaufen, 24. Jan. Daß die Maggi=Werke es glänzend
verſtehen, Reklame für ihre Erzeugniſſe zu machen, das bewieſen die
Filmporführungen, die am Freitag, nachmittags und abends, im Saal=
bau
Deutſcher Hof hier ſtattfanden. Die Bilder zeigten prachtvolle
Aufnahmen vom gewaltigen Innenbetrieb der Werke mit ihren tech=
niſchen
Neuerungen, von der großen Maggi=Gutswirtſchaft, den vielen
ſanitären Anlagen, die ein moderner Fabrikbetrieb erfordert, und auch
von dem ſchönen in der Sächſiſchen Schweiz gelegenen eigenen Ferien=
heim
. Die ſtattliche Anzahl der Bilder gaben zuſammen mit den treff=
lichen
anſchaulichen Erläuterungen des Filmporführenden einen inter=
eſſanten
Einblick in die weltbekannten Maggiwerke. In den Pauſen
wurden unentgeltlich ſtets friſch gekochte Koſtproben ausgegeben.
* Babenhauſen, 23. Jan. Hauptverſammlung des Lan=
desverbandes
der Kleingartenbauvereine von
Heſſen. Zu ernſter organiſatoriſcher Arbeit waren die Vertreter
des Landesverbandes in Babenhauſen verſammelt. Unter der ſehr ge=
ſchickten
Leitung des 1. Vorſitzenden, des Herrn Studienrats Fiſcher=
Offenbach, nahmen die Verhandlungen, die ſich über den Vormittag und
Nachmittag erſtreckten, einen ſehr guten Verlauf. Vom Deutſchen Reichs=
verband
der Kleingartenvere ne wohnten der 1. Vorſitzende, Herr Rektor
Förſter=Frankfurt a. M., und vom heſſiſchen Miniſterium Herr
Finanzrat Lucius=Darmſtadt der Tagung bei, vom Vorſitzenden, wie
alle Gäſte, herzlich begrüßt. Nach kurzen, in herzlicher Form gehalte=
nen
Begrüßungsworten durch den 1. Vorſitzenden des Schrebergarten=
vereins
Babenhauſen, Herr Höflich, ſang der Männerchor der Freien
Sportvereinigung die Deutſche Kleingärtner=Hymne‟. Die vom Vor=
ſitzenden
bekannt gegebene Geſchäftsordnung wurde gebilligt. Aus dem
Jahresbericht 1926 geht hervor, daß dem Landesverband zurzeit
4147 Mitglieder in Heſſen angehören, deren Vorſtand in aufopfernder
Hingabe für die Arbeit des Kleingartenbaus zum Segen der idealen
Sache tätig war. Der Beitritt zweier Vereine, Butzbach und Wald=
heim
, brachte einen Mitgliederzuwachs. Das große Intereſſe, das die
heſſiſche Regierung der Sache des Kleingartenbaus entgegenbringt,
wird danbbar anerkannt. Zwei Anträge, die bei der heſſiſchen Regie=
rung
eingereicht, harren noch der Erledigung: 1. Die heſſiſchen Aus=
führumgsbeſtimmungen
des K. G.O. ſind dahin zu ergänzen, daß die Ge=
meinnützigkeit
im Sinne des 8 5 des erwähnten Geſetzes von den zuſtän=
digen
Behörden nur an ſolche Klein=Gartenbau=Vereine verliehen wird,
die unſerem Landesverband angeſchloſſen ſind. 2. Den eingetragenen
Kl. G.V., die als gemeinnützig anerkannt ſind, iſt Gebührenfreiheit beim
Regiſtergericht und im Verwaltungsverfahren zu gewähren. An der
Ausſprache über den Jahresbericht beteiligten ſich Herr Schreiber=
Mainz (2. Vorſ.), Herr Rektor Förſter und Herr Fin.R. Lucius.
Aus dem Kaſſembericht iſt zu entnehmen, daß ein Geſamtbarbeſtand von
1236,59 Mk. vorhanden iſt. Der Vorſtand wird auf Vorſchlag wieder=
gewählt
, ein Familienausflug für den Juli nach Offenbach und die Ab=
haltung
der nächſten Hauptverſammlung in Darmſtadt beſchloſſen. Nach
der Eſſenspauſe hielt Herr Förſter einen ſehr intereſſanten Vortrag
über Jugendpflege, die von grundſätzlicher und auch pädagogiſcher Be=
vortrag
über die Entſtehung und Bedeutung des Kalis fand ſtarken Bei=
fall
. Mit Worten des Dantes ſchloß Herr Fiſcher die Tagung mit dein hat die Gemeinde Heldenbergen; dem ſtehen aber mit dem Kapital
Wunſche, treu zuſammenzuhalten, damit der Kleingartenbau ein Geſund=
brunnen
für die notleidende und entkräftete Menſchheit ſein könne.
teäligung von hier und der Umgebung hielt die hieſige Ortsgruppe des
Landbundes am vergangenen Samstag abend im Gaſthauſe zum
Adler ab. Der erſte Teil des Programms wurde eingeleitet durch einen
ſinnvollen Vorſpruch, der von Frl. Luiſe Held ſehr geſchickt vorgetragen
und mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurde. Nach einer Begrü=
ßungsanſprache
durch einen Vertreter des Landbundes, der in kraftvollen
Worten zur Einigkeit mahnte, ſpielte der Verein der Theaterfreunde
das dreiaktige Volksſtück Wir wollen ſein ein ginig Volk, das wir=
kungsvolle
Szenen aus den Leidenstagen der Ruhrbeſetzung vorführte.
Reicher Beifall belohnte die gute Darſtellung aller Mitwirkenden. Der
zweite Teil des Abends ſtand ganz im Zeichen des Tanzes, zu dom die
Kapelle Lautz eine treffliche Muſik ſtellte.
* Michelſtadt, 24. Jan. Evangeliſcher Poſaunenchor.
des evangeliſchen Poſaunenchors fand abends 8 Uhr in Schmerkers angehörigen auch eine große Zahl von Ehrengäſten teil. Dem V.C.
Garten ein Theaterabend ſtatt, bei dem das Volksſtück Alt=Heidelberg,
du Feine von Wilhelm Lenze zur Aufführung kam. Masken=
bälle
. In unſerem kleinen Städtchen findet in der diesjährigen Faſt=
gemeldeten
des Radfahrervereins 1902 am 29. Januar, werden auch der
Geſangverein Liederkranz, der Turnverein (2.T.) und der Fußball=
verein
1911 je einen Maskenball abhalten. Der des Geſangvereins Lie=
derkranz
findet am Faſtnacht=Samstag in ſämtlichen Räumen des
Schmerkers Garten ſtatt, der Turnverein feiert ſeinen am 5. Februar
im Städt. Saalbau‟. Ehrenzeichen fürtreue Dienſte.
auch in dieſem Jahre wieder an die männlichen und weiblichen Hausange=
ſtellten
, die 20 und mehr Jahre bei ein und derſelben Familie in Stel= ſtrebungen und Zielen des V.C. würdigen Verlauf nehmen wird.
lung ſind, Ehrenzeichen verleihen. Dem Antrag auf Verleihung des
keit der Angaben über Namen, Alter, Datum des Dienſtantritts, Art der
iſt ſehr zu begrüßen, daß auch große gute Filme hierher kommen, und tieren aus Beden und der Schweiz erforderte. Mit der Gründung der
öfters derartige Filme hier dem Publikum zu bieten.

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Beerfelben, 24. Jan. Die Jahreshauptverſammlung des hieſigen
Turnvereins (D.T.) in der Burg Freienſtein war ſehr gut be=
ſucht
. Die Rechnungsablage erfolgte ordnungsgemäß, der Jahresbericht
zeigte noch einmal die reichen turneriſchen Erfolge des Vereins im ab=
gelaufenen
Jahr. Die Pläne für das neue Jahr gehen dahin, das Ver=
einsheim
zu erweitern, und es wurde der einſtimmige Beſchluß gefaßt,
der Bau= und Siedlungsgemeinſchaft Darmſtadt als Mitglied beizutreten,
Als dringendes Bedürfnis wurde erkannt, die Theater=Bühne zu er=
neuern
. Die Mittel dazu ſoll eine Theater=Vorſtellung am 13. Februar
ds. Js. liefern; aufgeführt wird der Dreiakter Die Neureichen. Für
26. Februar iſt ein Maskenball geplant. Die Veranſtaltungen des Turn=
preins
finden bei der Einwohnerſchaft immer ſo viel Anklang, daß den
beiden Abenden ein guter Beſuch mit Sicherheit vorausgeſagt werden
kann. Auch der Stenographenverein hielt ſeine Jahresver=
ſammlung
ab; es wurde beſchloſſen, am 25. ds. Mts. einen Schreib=
maſchinenkurſus
und am 31. ds. Mts. einen Umlernungskurſus von
Gabelsberger, auf Einheitsſtenographie beginnen zu laſſen. Der Um=
lernungskurſus
ſoll ſich auch auf die umliegenden Ortſchaften erſtrecken,
ſoweit ein Bedürfnis hierfür vorliegt. Ein Maskenball wird für den
Faſtnacht=Dienstag in Ausſicht genommen.
Hirſchhorn, 24. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
B3. Januar 1,18 Meter, am 24. Januar 1.15 Meter.
* Lampertheim, 24. Jan. Von weittragender Bedeutung für das
fernere Blühen und Gedeihen des Turnvereins war die vorgeſtern
abend im Saale des Kaiſerhof abgehaltene Generalverſamm=
lung
. Der ſeitherige bewährte 1. Vorſitzende desſelben, Martin
Röhrig, verlegt infolge beruflicher Tätigkeit ſeinen Wohnſitz nach
auswärts, und mußte für ihn ein Nachfolger gewählt werden. Zunächſt
gab dieſer einen kurzen Ueberblick, über das vergangene Vereinsjahr,
wies auf den Turnhallenbau hin und dankte allen Turnern und insbe=
ſondere
dem Turnrat für die ihm in ſeinem Amte gewährte Unter=
ſtützung
. Den ausführlichen Jahresbericht erſtattete hierauf der Schrift=
wart
Schlappner. Der Bauleiter der Turnhalle, Turner V. Franz, gab
dann eine Schilderung über den Erwerb der bei Heidelberg früher ge
ſtandenen Fabrikhalle, deren Umarbeitung zur Turnhalle. Anbau einen
Wohnung für den Platzwart, Schaffung von Umkleideräumen in den
Kellern und ſonſtiger Annehmlichkeiten. Die Mittel zum Bau werden
durch ein aufgenommenes Kapital und die Einlagen der errichteten
Turnhalle=Sparkaſſe beſchafft. Die Rechnungsprüfung war durch zwei
Turner vorgenommen worden, und da ſich keine Anſtände ergaben,
wurde dem Turnwart Entlaſtung erteilt. Da auch der bisherige Kaſſen=
wart
ſeinen Wohnſitz verlegt, ſo wurde ihm für ſeine gewiſſenhafte Ar=
beit
allſeitige Anerkennung gezollt. Ueber die turneriſche Tätigkeit be=
richtete
Oberturnwart Günderoth, und war aus ſeinen Ausführungen
zu entnehmen, daß im letzten Jahre der Verein viele preisgekrönte
Turner m ſeinen Reihen zählt. Die nun folgenden Wahlhandlungen
wurden von dem Turner J. Becker in muſtergültiger Weiſe geleitet.
Der einzige noch hier lebende Gründer des Vereins, Ehrenvorſitzender
Altbürgermeiſter Boxheimer, erlaubte ſich dann, den Turnern als 1. Vor=
ſitzenden
den Turner Dr. med. Adolf Schüßler vorzuſchlagen, der
ſich auf Befragen auch bereit erklärte, das Amt anzunehmen. Seine
Wahl erfolgte denn auch bei Anweſenheit von 76 Turnern mit 73 Stim=
men
faſt einſtimmig. Mit ihm hat der Verein wieder einen tüchtigen
Führer erhalten, ausgerüſtet als langjähriger vorzüglicher Turner mit
den reichſten Erfahrungen und mit einem leutſeligen Weſen, dem es wohl
gelingen wird, Gegenſätze zu überbrüchen. Bei den nachfolgenden Wah=
len
zu anderen Turnratsämtern wurden auch dieſe in bewährte Hände
gelegt. Mit dem Wunſche weiteren Blühens und Gedeihens des Vereins
und herzlichen Abſchiedsworten wurde dann die Verſammlung durch den
ſcheidenden ſeitherigen Vorſitzenden geſchloſſen.
* Groß=Gerau, 24. Jan. Perſonalwechſel in der Kreis=
verwaltung
. Regierungsrat Dr. Helmreich vom hieſigen Kreis=
amt
verläßt in den nächſten Tagen Groß=Gerau, um ein neues Amt
am Kreisamt Schotten zu übernehmen. Sein Nachfolger wird Regie=
rungsrat
Dr. Wolf. Dr. Helmreich hat ſich beſonders in dem kritiſchen
Jahre 1923 um die Kreisverwaltung verdient gemacht.
r. Biſchofsheim, 24. Jan. Der Vorſtand des Kreisverbandes Groß=
Gerau des Heſſiſchen Sängerbundes beſchloß in dieſem Jahre folgende
Veranſtaltungen abzuhalten: am 6. März findet in Groß=Gerau ein
großer Sängerwerbetag ſtatt; Pfingſten findet das 50jährige Jubiläum
des Geſangvereins Sängerluſt Walldorf ſtatt. Der Bezirksliedertag
des Bezirks Biſchofsheim findet am 8. Mai in Ginsheim ſtatt, mit dem
gleichzeitig das 85jährige Vereinsjubiläum der Sängervereinigung
Ginsheim gefeiert wird. Die größte Veranſtaltung wird der Kreislieder=
tag
des Kreiſes Groß=Gerau werden, der am 7. Auguſt in Kelſterbach
ſtattfinden ſoll. An dieſem Tage begehrt der Geſangverein Teutonia
Kelſterbach ſein 85jähriges Beſtehen.

Oberheſſen.

* Friedberg, 22. Jan. Das Stadtparlament ſtimmte dem vom
Baurat Metzger entworfenen Plan eines Waſſerturmes mit Ge=
fallenen
=Ehrenmal mit großer Mehrheit zu. Die Einrichtung
eines Elternsbeirates für die Volksſchulen wurde ab=
gelehnt
, nachdem auch die Lehrerſchaft ſich dagegen ausgeſprochen hatte.
* Bad=Nauheim, 24. Jan. AufderSuchenacheinemneuen
Bürgermeiſter iſt unſere Weltbadeſtadt. Das Ausſchreiben iſt
vorgeſtern erfolgt und die Meldefriſt läuft am 15. Februar ab. Der
neue Bürgermeiſter ſoll nach Gruppe 12 beſoldet werden mit der Mög=
lichkeit
der Aufrückung nach Gruppe 13. Das Alter der Bewerber ſoll
zwiſchen 35 und 45 Jahren liegen. Seit 25 Jahren gehört Chriſtian
Schäfer dem Stadtparlament als Stadtverordneter an.
* Aus der Wetterau, 24. Jan. Von den eigenen Pferden
erſchlagen wurde der Gutsverwalter Schneider aus Nieder=
deutung
für den Kleingartenbau ſei. Herrn Schreibers Lichtbilder= Eſchbach, dem die Pferde durchgingen; ſie traten auf ihn und ver=
letzten
ihn an Kopf und Bruſt tödlich. 170 000 Mark Kapitalſchulden
geſchaffene bedeutende Werte wie Waſſerleitung und Gemeindebauten
gegenüber. Das Verkehrsauto Nieder=WöllſtadtIlbenſtadt- Burg=
r
. Babenhaufen, B. Jan. Ihren Jahresball bee großer Be= Gräfenrode rannte einen Lichtmaſt an. Der Leitungsdraht brach, und
eine daherkommende Frau erhielt einen ſchweren elektriſchen Schlag, von
dem ſie ſich wunderbarerweiſe raſch erholte.
WSN. Obermörlen, 24. Jan. Beim Hantieren mit einem
Revolver verunglückt. Geſtern nachmittag hantierten einige
junge Leute an einem geladenen Revolber herum. Plötzlich ging ein
Schuß los, welcher dem in der Nähe ſtehenden 15jährigen Sohn eines
Maurers in den Bauch drang. Der Verletzte wurde ſofort dem Kran=
kenhaus
in Bad=Nauheim zugeführt, wo eine Operation vorgenommen
wurde.
* Gießen, 94. Jan. 2. Oberheſſiſcher Turnerſchafter=
tag
. Am 29. d3. Mts, hält der V. C. (Verband der Turnerſchaften auf
deutſchen Hochſchulen), Gau Heſſen=Lahn, in Gießen ſeinen 2. Ober=
heſſiſchen
Turnerſchaftertag ab. Im Juni v. Js. war der Tagungsork
Anläßlich des am Sonntag, den B. Januar ſtattgefundenen Jahresfeſtes Marburg. An der dortigen Veranſtaltung nahm außer den Verband=
gehören
ſchon nahezu 90 Korporationen auf deutſchen Hochſchulen an,
und er kann mit Stolz ganz beſonders auf die Ereigniſſe der letzten
Jahre zurückblicken. Iſt ihm doch in Bad=Blankenburg mit ſeinem
nachtszeit eine ganze Reihe von Maskenbällen ſtatt. Außer dem bereits Greifenſtein ein Feſtort mit einem vorbildlich angelegten Sportplatz eisz
ſtanden, der nicht nur von hoher Bedeutung für das ſtudentiſche Leben
iſt, ſondern auch ganz beſonders für die Entwicklung in nationaler
Hinſicht. Die diesjährige Frühjahrstagung in Gießen verſpricht, der
Marburger nicht nachzuſtehen. Es werden die aktiven V.C.= Korpora=
tionen
von Marburg, Frankfurt, Darmſtadt und Gießen mit ihren A.6.
ſowie die V.A.T. aus unſerer Gegend ſich beteiligen, und es ſteht zu
Der Haubtvorſtand des Alice=Frauenvereins (Heſſ. Rotes Kreuz) wird erwarten, daß nach dem vorgeſehenen Programm, in dem auch der alt=
gebräuchliche
Fackelzug nicht fehlen wird, die Tagung einen, den Be=
* Aus Oberheſſen, 24. Jan. Ein heftiger Kampf um die nützlichſte
Ehrenzeichens muß eine ortspolizeiliche Beſcheinigungo über die Richtig= Rindviehraſſe wird z. Zt. in einigen Teilen unſerer Provinz
geführt. Vor etwa 40 Jahren begann man mit der Einführung von
Stellung und Heimatsort beiliegen. Die Anträge ſind bis ſpäteſtens 30 Simmentaler= und anderem Schweizer=Vieh zwecks Blutauffriſchumg
Januar an Gräfin zu Erbach=Fürſtenau, Schloß Fürſtenau, zu richten, der vorhandenen oberheſſiſchen Viehbeſtände. Dann ſetzte unter Leitung
* Erbach, 24. Jan. In den Erbacher Lichtſpielen im Hotel Schüitzen= des Landwirtſchaftlichen Provinzialvereins und der Kreisrinderzuchtver=
hof
gelangte am Donnerstag der Film: Die Nibelungen: Teil 1, Sieg= eine die Raſſenzucht ein. Man zuüchtete aus den kümmerlichen Reſten
fried zur Aufführung. Nachmittags war eine Schülervorſtellung, die der einheimiſchen Vogelsberger Tiere wieder die rotbraune Vogels=
ebenſo
gut beſucht war, wie die Abendvorführung. Auf allgemeinen berger Naſſe hervor, da man erkannt hatte, daß das Simmentaler Vieh
Wunſch wunde der Film noch einmal am Samstag abend gegeben. Es leicht bodenſtändig wurde und fortgeſetzt die Einführung von Zucht=
geben
der Erwartung Ausdruck, daß das große Interſſe der Bevöl= Landwirtſchaftskammer widmeten ſich die oberheſſiſchen Tierzüchter mit
kerung bei dieſem Film die Lichtſpieltheaterleitung veranlaſſen wird, aller Energie der Zucht des alten bodenſtändigen Rotviehes. Dieſe Raſſe
zeigte bald, daß ſie beſonders widerſtandsfähig gegen die verſchiedenſten
Seuchen, insbeſondere gegen Tuberkuloſe iſt, daß ſie eine fettreiche Milch
und geſundes Fleiſch liefert. Infolge ſeiner feſten Klauen ſeines
lebhaften Temperaments und ſeiner Widerſtandskraft gegen die Un=
bilden
der Witterung wird es als Zugvieh von keiner anderen Naſſe
erreicht. Dozu kommt noch ſeine Genügſamkeit inbezug auf Fütterung=
Als dritte Raſſe iſt in der Nachkriegszeit noch das ſchwarzbunte Nie=
derungsvieh
hinzugekommen. Heftige Kämpfe ſind in letzter Zeit ſeiten
der Anhänger dieſer Raſſe und den Behörden und der Landwirtſchafts=
kammer
geführt worden. Es ſei nur erinnert an den Streit bei Ein=
ſührung
von Niederungsbullen in Nieder=Weiſel, in Echzell im
Schwalmtal und anderen Orten. Das Niederungsvieh iſt anſpucksvoll
und eignet ſich höckſtens für die Nähe der Großſtadt, wo der Abſatz
für Fleiſchvieh günſtig iſt. Es bleibt abzuwarten, ob die Landwirtſchefts=
kammer
das Niederungsvieh als Raſſe für Heſſen anerkennen wird.

[ ][  ][ ]

Mummer 25
Meich und Ausland.
Neutſchlands älteſter Lokomotibführer.

Dienstag, den 25 Januar 1927
200 Meilen in der Stunde. Der Tauſendpferdewagen.

Mit dieſem Monſtreauto, das 1000 PS beſitzt, will der engliſche Sportfahrer Major Seagrave,
der früher als Rennfahrer hervorgetreten iſt, alle bisherigen Schnelligkeitsrekorde ſchlagen. Er will
ſeinen erſten Rekordverſuch am 15. Februar in Amerika durchführen und hofft 200 Meilen, das
ſind über 320 Kilometer, in der Stunde zurückzulegen.

Ein gewagtes Kunſtſtück.

Einen gewagten Sturzflug unternahm der amerikaniſche Sportflieger Finney Henderſon aus
1000 Fuß Höhe. Er landete heil auf dem Dach eines Hauſes, während ſein Flugzeug voll=
kommen
zertrümmert wurde. Unſer Bild zeigtden kühnen Flieger auf den Trümmern ſeines

Apparates.

Hermann Bölke,
mälteſte deutſche Lokomotivführer, dem anläßlich
960jährigen Jubiläums der Gewerkſchaft Deut=
er
. Lokomotivführer zahlreiche Ehrungen zuteil ge=
vrerden
ſind. Bölke ſteht im Alter von 75 Jahren.
Frack und Maske, Frankfurts diesjähriges
Künſtlerfeſt.
WSN. Frankfurt a. M. Am Samstag abend
tdi in ſämtlichen Räumen des Boo das diesjährige
ſalltkenfeſt der Frankfurter Künſtlerſchaft ſtatt. Wie
ei Jahr, ſollte das Feſt in einem einheitlichen
ihnnen abgehalten werden, und zwar verſuchte man
daesmal mit der für Frankfurt ziemlich ungewöhn=
ſein
Form einer Faſchingsredoute. Dieſer Verſuch
t.,Frack und Maske iſt glänzend gelungen. Wer
ſFrankfurt Name und Bedeutung hat, war er=
ſevnen
, die Herren in Frack, die Damen in Rot,
lis und Silber. Dieſe drei Farben gaben dem
inaren das Gepräge, und in dieſen Farben waren
chl die Feſträume gehalten, um deren geſchmackvolle
18yreſtaltung ſich namhafte Küſtler ſchon Wochen
threr bemüht hatten; man hatte ſogar die Arbeit
i geſcheut, eine Brücke über den Feſtſaal von
Urie zm Galerie zu ſchlagen. Aber nicht nur im
hren Saal herrſchte reges Treiben, auch in allen
ſumen des Obergeſchoſſes ertönte Tanzmuſik, wo
Mitglieder der verſchiedenen Frankfurter Bühnen
e/Bar, eine Moccaſtube und ein Panoptikum er=
met
hatten. Bei der großen Zahl der wundervollen
umeentoiletten fiel den Preisrichtern, die die zehn
dylten Feſtkleider zu prämieren hatten, die Wahl
mti ſchwer. Bis zum Morgen herrſchte glänzende
tmmung und eine Bombenhitze.
ulß dem 17. Heſſen=Naſſauiſchen Provinzial=
Landtag.
Marburg a. b. L. will kreisfrei werden.
Wiesbaden. Im Anſchluß an den 62. Kom=
mlrllandtag
für Naſſau trat dieſer Tage der
7 Xsrovinziallandtag für Heſſen Naſſau im hieſigen
niteshaus zuſammen. Der wichtigſte Punkt der
esordnng iſt der Antrag der alten Univerſitäts=
111 Marburg a. d. L. auf Loslöſung vom Land=
1s! Marburg. Der Antrag wurde einem beſon=
kr
. Ausſchuß von 13 Mitgliedern überwieſen. Der
Hyinziallandtag zählt 95 Abgeordnete, die ſich poli=
hun
folgende Fraktionen gliedern: Arbeitsgemein=
*f der Rechten (Deutſchnationale Volkspartei,
ui che Volkspartei, Wirtſchafts=Partei) 31, Zentrum
1Meutſche Demokratiſche Partei 7, Sozialdemokra=
ci
Partei 31, Kommuniſten 7. An der Spitze der
Xyraltung ſteht der Landeshauptmann von Heſſen=
Iſt I.
Nord an einem ſiebzehnjährigen Mädchen?
trn. Bühl. Freitag abend wurde bei Germers=
m
an der Ausmündung des Lingenfelder Alt=
zus
, eine weibliche Leiche geländet. Dieſe wurde
däe 17jährige Hilde Hönig aus Vimbuch bei
Zl erkannt. Es liegt Mordverdacht vor. Die
San Sanwaltſchaft Offenburg hat ſich bereits nach
Emersheim begeben.
Mn. Kind als dreifache Lebensretterin.

Frieda Fröhlich,
meunjährige Volksſchülerin aus Elbing in Oſt=
ſeßren
, die einen Mann und ſeine beiden Töchter
wen Fluten der Jungfernlaſe vor dem ſicheren
sengerettet hat. Die junge Lebensretterin erhielt
fire mutige Tat eine Ehrenurkunde des Danziger
Senats.

Frankfurter Chronik.
WSN. Frankfurts Ehrung der bei=
den
Maler Hans Thoma und Wilhelm
Steinhauſen. Die Stadt Frankfurt nahm am
Sonntag eine Ehrung zweier Männer vor, deren
Namen mit dem Kunſtſchaffen der Stadt und ganz
Deutſchlands unlöslich verknüpft ſind. Dem Maler
Hans Thoma, der in Frankfurt die glücklichſten und
ſchaffensreichſten Jahre ſeines Lebens verbrachte, und
dem Frankfurter Maler Wilhelm Steinhauſen wid=
mete
der Magiſtrat der Stadt Frankfurt zwei Ge=
denktafeln
an den beiden Nachbarhäuſern in der
Wolfsgangſtraße, wo die Meiſter in Freundſchaft ver=
bunden
ihrer Kunſt lebten. In der Steinhauſenſchen
Villa, im Kreiſe der Kinder und Enkel des Frank=
furter
Künſtlers, wo ſeine Meiſterwerke von den
Wänden blickten, fand vor einem auserwählten Kreis
eine ſchlichte Feier ſtatt. Stadtrat Meckbach übergab
die beiden Tafeln im Namen des Magiſtrats der
Oeffentlichkeit als Zeichen der Dankbarkeit der Stadt
Frankfurt, wobei er in feinſinniger Weiſe auf die
tiefe Freundſchaft der beiden ſich in vielem ſo ähn=
lichen
Künſtler hinwies und als Hauptzüge ihres
Weſens ihre Innerlichkeit, ihren Ernſt und beſonders
ihre Menſchenfreundlichkeit hervorhob. Der Sohn
des Frankfurter Künſtlers, Privatdozent Dr. Stein=
hauſen
, ſang zum Gedächtnis des Vaters ein inniges
Lied mit Steinhauſenſchen Verſen. Im Namen von
Thomas greiſer Schweſter Agathe Thoma und der
Stadt Karlsruhe dankte Frau Sophie Bergmann=
Küchler. Damit ſchloß die würdige Gedenkfeier.
Tödlicher Unfall. Samstag früh wurde der
Stukkateur Joſef Geiß in ſeiner Wohnung in der
Kloſterſtraße tot im Bette aufgefunden. Der Gas=
hahn
der Lampe war geöffnet. Anſcheinend liegt ein
Unglücksfall vor. Teufel Alkohol. Auf dem
Röderbergweg wurde am Samstag ein Mann in
ſinnlos betrunkenem Zuſtand und völlig durchnäßt
aufgefunden. Da er keinerlei Lebenszeichen von ſich
gab, wurde er in einer Heilanſtalt eingeliefert. Es
liegt Alkoholvergiftung vor. Ausſchrei=
tungen
eines Tobſüchtigen. In der Ben=
dergaſſe
wurde am Samstag ein Mann plötzlich tob=
ſüchtig
. Er zertrümmerte ſämtliche Fenſter und
Möbel. Als ein Polizeibeamter einſchritt, wandte er
ſich mit einem Beil gegen denſelben; doch konnte es
ihm von dem Beamten wieder entriſſen werden. Auf
der Wache fing er erneut an zu toben. Schließlich
mußte er in der Städtiſchen Heilanſtalt untergebracht
werden. Verhaftung eines Teppich=
ſchmugglers
. Wie aus Mannheim gemeldet
wird, iſt auf Veranlaſſung der Frankfurter Zollfahn=
dungsſtelle
in Mannheim ein internationaler Teppich=
ſchuggler
namens Jakob Gans aus Zürich verhaftet
worden. Gans hatte ſeit Jahren wertvolle Perſer=
teppiche
über die Schweizer Grenze nach Deutſchland
eigeſchmuggelt und in den verſchiedenſten deutſchen
Städten einen ſchwunghaften Teppichhandel betrie=
ben
. Die Schmuggelei ſoll Gans in moderner Weiſe
mittels Auto betrieben haben. Ein Teil der Teppiche
konnte beſchlagnahmt werden. Die von Gans ver=
langte
Haftentlaſſung gegen Stellung einer Kaution
wurde abgelehnt.
Schwerer Betriebsunfall.
fm. Neuſtadt (Schwarzwald). In einem Säge=
werk
in Hözlebruck löſte ſich am Aufzugsrad eines
Vollgatters ein kleiner Keil, der durch einen neuen
erſetzt werden ſollte. Während der neue Keil herbei=
geholt
wurde, machte ſich der 22jährige Zimmermann
Ernſt Willmann an dem Vollgatter zu ſchaffen. Da=
bei
löſte ſich infolge Fehlens des Keils die Achſe im
Aufzugsrad und die obere Druckwalze geriet ins
Rollen. Willmann wurde dadurch ſo unglücklich am
Kopf getroffen, daß der Tod unmittelbar darauf
gintrat.

Schneeſturm am Bodenſee.
fm. Lindau. Ein Schneeſturm hat im Lin=
dauer
Gebiet ſchwere Schäden angerichtet. Die Tele=
phonleitungen
in Lindau wurden außerordentlich
mitgenommen. An den Freileitungen der Elektri=
zitätswerke
wurde großer Schaden angerichtet, viele
Trägerſtangen wurden durch die Schneelaſt abge=
brochen
. Die Obſtkulturen haben ſtark gelitten. Der
Geſamtſchaden iſt beträchtlich.
Die Jahrtauſendfeier von Nordhauſen.
Für die Jahrtauſendfeier der Südharzſtadt Nord=
hauſen
ſind drei Hauptfeſttage vorgeſehen. Die Feier
findet kurz vor Pfingſten, an den Tagen vom 27.
bis 29. Mai 1927 ſtatt. Das vorausſichtliche Pro=
gramm
nennt u. a.: allgemeines Volksfeſt auf dem zu
den größten Stadtplätzen Deutſchlands zählenden
Neumarkt, der als Feſtplatz ausgeſtaltet wird; Feſt=
gottesdienſt
in den Kirchen der Stadt, einen Fackel=
zug
, Feſtvorſtellungen im Stadtheater und den großen
hiſtoriſchen Feſtzug. Nebenher gehen ſportliche Wett=
kämpfe
im Stadion und auf der Rennbahn, eine Ge=
werbe
=Asſtellung und die Einweihung des in hervor=
ragender
Lage, im Angeſicht des Harzes errichteten
Nordhäuſer Roſengartens‟. Die Feſtgabe an aus=
wärtige
Beſucher zu Kongreſſen, Ausſtellungen uſw.
beſteht aus einer in der ſtaatlichen Porzellanmanufak=
tur
Meißen geſchlagenen gelungenen Erinnerungs=
münze
und einer reich ausgeſtatteten Feſtſchrift. Die
Feſtrede wird durch Rundfunk verbreitet werden.
Betrugsmanöver gegen die Reichswehr.
C. Berlin. Nach einer Meldung der Voſſ.
Zeitung iſt das Reich durch betrügeriſche Hand=
lungen
bei Waffenkäufen um namhafte Beträge
man ſpricht von mehreren 100 000 Mark ge=
ſchädigt
worden. Ein auf Privatdienſtvertrag im
Reichswehrminiſterium angeſtellter Major a. D.
Glodgowſki, der im Auftrag des Miniſteriums
Waffen zu kaufen hatte, ſoll dem Reichswehrmini=
ſterium
mehrmals dienſtlich Waffenbeſtände verkauft
haben, die der Reichswehr ſeit längerer Zeit ge=
hörten
. Glodgowſki wurde ſofort entlaſſen. Ein
Reichswehrmajor Wiedemann, der ſich vor
kurzem aus unbekannten Gründen in ſeiner Woh=
nung
erhängt hatte, ſoll an den Waffenkäufen be=
teiligt
geweſen ſein.
Zwei Neger als Banknotenfälſcher verurteilt.
Berlin. Zwei aus Kamerun gebürtige Neger,
die als junge Leute nach Deutſchland eingewandert
ſind und hier ein Weingeſchäft tätigten, ſtanden wegen
geſchickter Banknotenfälſchung vor dem Gericht. Sie
hatten als angebliche Beauftragte eines afrikaniſchen
Negerſtaates bei verſchiedenen Firmen angebliche
Reklamedruckſachen in Auftrag gegeben, auf denen
eine naturgetreue Nachahmung der engliſchen Fünf=
pfundnote
angebracht war, und die Imitationen, die
auch mit Waſſerzeichen verſehen waren, nach Weg=
ſchneiden
des Reklametextes als echte Banknoten in
Verkehr geſetzt. Die beiden Neger Munumé und
Macembe, die hartnäckig leugneten, wurden zu drei
Jahren einem Monat bezw. einem Jahr ſechs Mo=
naten
Gefängnis und zwei Jahren Ehrverluſt ver=
urteilt
. Auf Antrag des Anklagevertreters war wegen
Gefährdung der Staatsſicherheit während der ganzen
Verhandlung die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen.
23 900 Mark aus einem Poſtzug geſtohlen.
TU. Bremervörde. Wie erſt heute bekannt
wird, iſt am Freitag abend aus dem Perſonenzug
Bremervörde-Weſermünde ein Geldkiſte der
Reichspoſt mit 23 900 Mark Inhalt geſtohlen
worden, ohne daß von den Tätern eine Spur vor=
handen
iſt.

Geite 9
Epochale Erfindung
eines öſierreichiſchen Forſchers.

Profeſſor Dr. Haberlandt,
der hervorragende Innsbrucker Gelehrte, der vor
einiger Zeit die wiſſenſchaftliche Welt mit der Ent=
deckung
des Herz=Hormons überraſchte, tritt mit einer
neuen Aufſehen erregenden Entdeckung an die Oef=
fentlichkeit
. Prof. Haberlandt gelang es, eine Tablette
herzuſtellen, durch die Frauen zeitweiſe ſteriliſiert,
das iſt unfruchtbar gemacht werden können. Die
Tabletten ſind bereits von mehreren Phyſiologen
praktiſch erprobt worden und ſollen ſich gut bewährt
haben. Prof. Haberlandts Entdeckung iſt von aller=
größter
ſoziologiſcher Bedeutung und wirft eine Reihe
von Fragen auf, zu denen aus den verſchiedenſten
Geſichtspunkten Stellung genommen werden muß.
Um eine Frau.
In einem Hauſe der Selowerſtraße in Berlin
ſpielte ſich Sonntag mittag ein Eiferſuchts=
drama
ab. Der 21jährige Arbeiter Waligora ver=
letzte
den dort bei ſeiner Mutter wohnenden 33jähr.
Kellner Glaſer durch fünf Schüſfe ſchwer. Der
Bluttat war eine heftige Ausſprache zwiſchen den
beiden, die das gleiche Mädchen heiraten wollten,
voraufgegangen. Waligora flüchtete, wurde aber von
der Mutter Glaſers bis auf die Straße verfolgt, wo
er von Paſſanten und Schutzpoliziſten feſtgenommen
wurde.
Einbruchsdiebſtähle.
fm. Meßkirch. Im Jahre 1919 wurden hier
verſchiedene ſchwere Einbruchsdiebſtähle ausgeführt,
doch konnten die Täter bis heute noch nicht ermittelt
werden. Nun ſcheint nach ſieben Jahren Licht in die
dunkle Geſchichte zu kommen. Durch ein Zerwürfnis
zwiſchen zwei bisher befreundeten hieſigen Männern
hat der eine die ihm von ſeinem Freunde anver=
trauten
Einbrüche verraten und der Gendarmerie
Kenntnis gegeben. Die Diebereien ſollen im Großen
betrieben worden ſein; ihre Beute ſollen die Diebe
in einem umfangreichen Diebeslager aufgeſtapelt
haben.
Großfeuer.
Güterslohi. W.. Durch Großfeuer iſt in der
Nacht vom Samstag auf Sonntag die Fleiſchwaren=
fabrik
von Vogt u. Wolf, A.=G., ſchwer heimgeſucht
worden. Die Fabrikanlagen wurden zur Hälfte zer=
ſtört
, doch wird es möglich ſein, den Betrieb, wenn
auch unter erſchwerten Umſtänden, aufrecht zu er=
halten
. Die Feuerwehr konnte erſt nach angeſtrengter
neunſtündiger Löſchtätigkeit des Feuers Herr werden.
Richter Lynch.
EP. Paris. Ein entſetzlicher Vorfall hat ſich
in dem Dorf Nimſet im Departement Vienne zu=
getragen
. Ein Landarbeiter ſteckte, um ſich an
ſeinem Arbeitgeber zu rächen, deſſen Hof in Brand,
wurde aber von den Einwohnern überraſcht, als er
ſich an dem Anblick der brennenden Gebäude weidete,
und darauf in die Flammen geworfen. Er
vermochte zu entkommen, wurde aber eingeholt und
wieder in die Glut zurückgeſchleudert. Als er auch
zum zweiten Mal, obwohl mit ſchweren Brand=
wunden
bedeckt, herauskroch, banden die wütenden
Bauern den Schwerverletzten trotz ſeiner Schmerzens=
ſchreie
an einen dicht vor dem Hauſe ſtehenden
Baum, wo er buchſtäblich geröſtet wurde. Gen=
darmen
fanden am folgenden Morgen den angebun=
denen
und mit furchtbaren Brandwunden bedeckten
Leichnam.
Entdeckung eines bedeutenden Eiſenerzlagers
in Italien.
Livorno. Am Abhang des Paſſo della Tam=
bura
wurde in 1602 Meter Höhe, zwiſchen den
Provinzen Maſſa und Lucca, ein bedeutendes
Eiſenerzlager entdeckt, daß wegen der Güte
des Vorkommens für das beſte in Europa gehalten
wird. Das Erzlager ſoll 68 Prozent reines Metall
enthalten. Das Erzlager iſt ſo groß, daß Italien
nach Meinung der Sachverſtändigen in einem Jahr
nicht mehr genötigt ſein wird, Eiſen aus dem Aus=
land
einzuführen. Man rechnet mit der Möglichkeit
einer Tagesförderung von 300 Tonnen. Muſſolini
und der Wirtſchaftsminiſter bezeugen lebhaftes In=
tereſſe
für den Verlauf der Unterſuchung des Eiſen=
erzlagers
.
Autobusunfall. Elf Tote.
EP. New York. Nach einer Meldung aus
Roundrock im Staate Texas wurde ein mit der
Basket=Ball=Mannſchaft der Univerſität Bailor be=
ſetzter
Autobus an einer Kreuzung von einem Schnell=
zug
überfahren. Elf Mitglieder wurden getötet
und elf weitere ſchwer verletzt,
Die Ueberſchwemmungen auf der Halbinſel
Malakka.
Singapore. Es iſt nicht möglich, die Geſamt=
zahl
der Toten und die Höhe der Schäden bei den
kataſtrophalen Ueberſchwemmungen auf der Halbinſel
Malakka am Anfang dieſes Monats anzugeben.
Man ſchätzt die Zahl der Toten in Kelantan auf mehr
als dreißig. 3000 Stück Vieh ſollen eingegangen
ſein. Die Reisernte erlitt einen Schaden von 400 000
Dollar. In einer einzigen Stadt ſoll der Handel
300 000 Dollar eingebüßt haben. Die Zahl der Toten
m Perak beträgt 2.

[ ][  ][ ]

Geite 10

Dienstag, den 25. Januar 1927

Nummer 25

Geſchichten aus aller Welt.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Der Korb der Danaiden.
Brüſſel. Die Polizei in Gent, Brügge, Mecheln und Antwerpen
fucht ſeit einigen Wochen fieberhaft einen internationalen Hochſtapler?
Einen Diamantenräuber? Einen gemeingefährlichen Raubmörder? Ach
nein, nur ein kleines, verhutzeltes, altes Hausmütterchen, das eine Zeit=
lang
der Schrechen der dortigen Kaufleute, insbeſondere der Bäcker,
Schlächter und Kolonialwarenhändler geweſen iſt. Dies beſcheidene
Mütterchen erſchien ſtets mit wackelndem Kopf, aber immer freundlich
lächelnd, im Laden und drückte einen gewaltigen geflochtenen Deckelkorb
gegen den Leib. Dann kaufte ſie wie zu einem Feſte ein; ſämtliche
Waren verſchwanden in dem Korb, den ſie nicht von ſich ließ. Jedesmal
aber, wenn es zum Bezahlen kam, machte das Mütterchen beſtürzt die
Entdeckung, daß ſie ihren Geldbeutel bei einem anderen Kaufmann hatte
liegen laſſen. Aber warte, dem iſt ſchnell abgeholfen! Ich geh’ bloß
ſchnell um die Ecke, das Geld zu holen; den Korb laſſe ich derweilen
hier ſtehen! Der Verkäufer war gern damit einverſtanden, moedertie‟,
ſtellte den Korb mit ſichtlicher Mühe auf den Erdboden, moedertie‟,
trippelte eilig hinaus, aber moedertfe kam niemals wieder. Nach einer
Stunde vergeblichen Wartens öffnete der Kaufmann den Korb und ſah,
daß er keinen Boden hatte. Moedertfe hatte die Waren durch ihn
hindurch in eine anſcheinend vierdimenſionale Schürzentaſche verſchwin=
den
laſſen. Und ſo trauern nun einige Dutzende ehrlicher Krämer und
Händler moedertie und ihren Waren im Werte von etlichen hundert
oder gar tauſend Belgas nach.
Belgas, die neue Währung in Belgien.

090.4.000

Die belgiſche Nationalbank beginnt jetzt mit der Ausgabe neuer
Banknoten, die auf die vor kurzem eingeführte Geldeinheit Bel=
gas
lauten. Unſer Bild zeigt eine 100=Belgas=Note, deren
Wert 500 belgiſche Franks beträgt.
Das Alte ſtürzt.
Paris. Von franzöſiſchen Schriftſtellern iſt ſchon oft bedauert
worden, daß Frankreich in den letzten Jahrzehnten immer ärmer ge=
worden
iſt an beweglichen Erinnerungsgegenſtänden an Bonaparte, an
deſſen hiſtoriſcher Größe ſelbſt die eingefleiſchteſten Republikaner ſich
gerne heimlich zu ſonnen pflegen. Nun ſcheint es das Schickſal zu wollen,
daß Frankreich auch einige der unbeweglichen Plätze, an die ſich das Ge=
dächtnis
ſeiner damaligen Ruhmeszeit knüpft, einbüßen ſoll. Schuld
daran iſt natürlich nicht die bedenkenloſe Sammelwut milliardenſchwerer
Amerikaner und Engländer, ſondern die Natur ſelbſt mit ihren nagen=
den
Einflüſſen. So beginnt in der letzten Zeit die von ſo vielen bona=
partiſtiſchen
Erinnerungen und Ueberlieferungen getränkte oder, wenn
man will, geheiligte Küſte der Vendée und Bretagne, unter dem zer=
freſſenden
Anprall der Meeveswogen einzufallen; ganze Felspartien ge=
rade
an jener hiſtoriſchen Stelle, an der am 21. Auguſt 1803 in nächt=
licher
Heimlichkeit der berühmte Royaliſtenführer George Cadoudal lan=
dete
, um einen Anſchlag auf das Leben des erſten Konſuls vorzubereiten,
ſind in das Meer hinabgeſtürzt, andere Stellen, die bei der geplanten
Expedition Bonapartes nach Irland eine bedeutſame Rolle geſpielt
haben, find auf das äußerſte gefährdet.
Außerdem iſt in der letzten Zeit auch eine andere bonapartiſtiſche
Reliquie, wenn man ſo ſagen darf, einem ungewiſſen Schickſal überlie=
fert
worden, nämlich das Haus des Kaiſers auf der Inſel Aix, in
dem Bonaparte ſeine letzte Nacht auf franzöſiſchem Boden vor ſeiner
erzwungenen Abreiſe nach St. Helena verbracht hat. Das Gebäude
wurde öffentlich verſteigert und für 50 000 Franes dem Baron Gour=
gaud
zugeſchlagen, der, wie es heißt, das Haus völlig umbauen laſſen
will. Daß darüber die franzöſiſchen Bonapartiſten und Royaliſten in ein
großes Geſchrei ausgebrochen ſind, iſt erklärlich. Aber warum haben ſie
nicht mitgeſteigert?
Poincaré und die Grippe.
Paris. Im Laufe der letzten ſechs Wochen, ſo ſtellt eine hieſige
Zeitung einwandfrei feſt, hat jedes franzöſiſche Kabinettsmitglied, die
Unterſtaatsſekretäre und Direktoren in den Reſſorts mit eingerechnet,
die Grippe oder doch einen Grippeanfall gehabt, der ſie zwang, wenig=
ſtens
für einige Tage mit der Arbeit aufzuhören. Die einzige, die ein=
zigſte
Ausnahme bildet der 62jährige Poincaré der tatſächlich eine
eiſerne Konſtitution hat. Während um ihn her im Kabinett die jüngeren
Mitglieder wie die Fliegen beim erſten Angriff der Grippe fielen, hielt
er ihr lächelnd ſtand und vergrub ſich nur immer tiefer in ſeine Arbeit,
deren Ergebniſſe ja nur von einem Teil der Menſchheit für ſegensreich
gehalten werden. Und heute weiß man auch, warum Herr Poincaré ſo
ſtandhaft iſt: er verdankt es ſeinem regelmäßigen Leben; und ſeiner
ebenſo regelmäßigen Ernährung. Mit dieſer aber hat es für die fran=
zöſiſchen
Chauviniſten einen kleinen Haken, denn man hat feſtgeſtellt,
daß Herr Poincaré abends zum Souper eine Gemüſeſuppe, hinterher
etwas Obſt und dazu die Feder ſträubt ſich, es hier niederzuſchreiben!
ein Gläschen deutſchen Moſelwein zu ſich nimmt! Dieſer Verrat
am Vaterland würde noch viel mehr Weſens hervorrufen, wenn ihn
Poincaré nicht hin und wieder durch eine Denkmalsrede wieder gutzu=
machen
ſuchte! Poincaré trinkt deutſchen Wein! Das iſt unerhört, ſchützt
ihn aber doch immerhin vor der Grippe!
Rockefeller läßt eine Kirche bauen.
Die Kathedrale der Multimillionäre.

Sport, Spiel und Turnen.

Handball.

Entwurf der Milionärskirche in New York.
Der amerikaniſche Milliardär John D. Rockefeller läßt für
den Reverend Dr. Harry Emerſon Fosdick in New York eine
Kirche erbauen, die in jeder Bziehung der prächtigſte Bau der
Welt werden ſoll. Die Baupläne ſind nach einjähriger Prüfung
ſoeben vom amerikaniſchen Kirchenbaukollegium genehmigt wor=
den
, ſo daß mit dem Bau demnächſt begonnen werden kann. Die
Kirche wird im altgotiſchen Stil in Anlehnung an berühmte
alte Kirchenbauten Frankreichs und Spaniens gehalten. Der
Turm ſoll 375 Fuß hoch werden und einen luftigen Glockenturm
mit 57 Glocken haben. Die Baukoſten für die Kathedrale, die
über 2400 Sitzpläye verfügen wird, ſind zunächſt mit 20 Millionen
Mark veranſchlagt.

Deutſche Turnerſchaft, Main Rheingau.
Zu ſeinem letzten Spiel mußte der neue Meiſter Griesheim mit fünf
Mann Erſatz antreten und konnte mit dieſer Mannſchaft den Gäſten
aus Langen natürlich nicht ſtandhalten. So iſt das Ergebnis mit 6:3
für Langen auch verſtändlich. Intereſſanter wäre natürlich eine Kraft=
probe
bei voller Beſetzung geweſen. Sprendlingen und Aſchaffenburg
trennten ſich nach ausgeglichenem Spiele mit 2:2. Wolfskehlen fuhr mit
9 Mann zur Turngemeinde Darmſtadt und mußte eine empfindliche
Niederlage mit 8:3 einſtecken. Babenhauſen gewann nach überlegenem
Spiele 2:0 gegen Ober=Ramſtadt. Bensheim hatte einen unglücklichen
Tag und verlor 1:0 in Nieder=Roden. Tgd. Darmſtadt 2.Egelsbach 2.

0:2.

Fußball.

Spielvereinigung 06 Pfungſtadt ,,Haſſia Diebura 5:4 (3:2).
Zum fälligen Verbandsſpiel empfing am Sonntag die Spielvgg.
Pfungſtadt die 1. Mannſchaft von Haſſia‟ Dieburg. Mit einem Tor
Unterſchied konnten die Einheimiſchen Sieg und Punkte für ſich buchen.
Trotz 5 Erſatzleuten lieferte Pfungſtadt ein Spiel, das jederzeit gefallen
konnte. Auch die Gäſte entpuppten ſich als eine flinke und faire Mann=
ſchaft
. Der beſte Mann derſelben war der Rechtsaußen, welcher immer
gefährliche Momente vor Spielvgg. Tor veranlaßte. Der Spielver=
lauf
: Der Anſtoß Pfungſtadts kommt bis vor das Gäſtetor, wo einige
brenzliche Situationen entſtehen, aus welchen Halblinks das 1. Tor ſchoß.
Bereits in der 10. Minute ſendet der Rechtsaußen einen Eckball zum
2. Tor ein. Nun legt Dieburg ein mächtiges Tempo los und ſein
Rechtsaußen erzielt das 1. Tor. Pfungſtadt ſtellt bei einem ſchönen
Durchbruch das Reſultat auf 3:1, dem Dieburg bis zur Halbzeit ein
2. Tor entgegenſetzte. Halbzeit 3:2. Nach der Halbzeit wechſeln die
beiderſeitigen Angriffe. Die Gäſte ſchickten ihre beiden Außen auf Rei=
ſen
, wo nach einer ſchönen Vorlage der Rechtsaußen den Ausgleich er=
zielte
. Nun begann der Kampf um die Führung aufs neue. Die Ein=
heimiſchen
ſind die glücklicheren. Halblinks erzielt das 4. und durch Elf=
meter
das 5. Tor und ſtellt den Sieg der Teutonen ſicher. Kurz vor
Schluß erzielt Dieburg ſein 4. Tor. Der Schiedsrichter, Herr Gries=
heimer
von Olympia Lampertheim, war dem Spiel ein gerechter
Leiter.
V. f. R. BeerfeldenSp. V. Lengfeld.
Draußen an den Berghängen zahlreiche Skiläufer, und auf dem
Sportplatz des V. f. R. zwei in tiefem Schnee kämpfende Mannſchaften:
V. f. R. Beerfelden und Sportverein Lengfeld. Dieſem Spiel ſah man
mit Spannung entgegen, da Lengfeld über eine körperliche ſtärkere und
techniſch reifere Mannſchaft verfügt. Trotz des Schnees ſahen ſich ſport=
liebende
Zuſchauer den intereſſanten Kampf an, der mit 4:4 endigte.

Fechten.

Vierſtädte=Mannſchaftskampf.
Der geſtrige Vierſtädte=Mannſchaftskampf in Florett zu Wiesbaden
brachte dem Mainzer Fechtklub einen einwandfreien Sieg über Rüdes=
heim
. Auch Wiesbaden durfte einen knappen Erfolg mit einem Sieg
mehr bei 16 Gefechten über die Junioren des Darmſtädter Fechtklubs
buchen, weil der beſte Darmſtädter den Schwächſten ſeiner Geaner zu
leicht nahm und unverſehens mit ſeiner Niederlage am Schluß den Aus=
gang
des Kampfes entſchied. H. Koch und M. Praſſel hielten ſich vor=
züglich
. Die Gefechte wurden mit äußerſter Anſtrengung und zähem
Siegeswillen durchgeführt und fanden bei dem Schiedsgericht eine ſehr
achliche und gerechte Beurteilung.

Schießſport.

Schützenklub Feurio‟ Darmſtadt,
Mitglied des Heſſiſchen Schützenbundes, Darmſtadt.
Am Samstag, den 22. Januar, hielt der Verein in ſeinem
Vereinslokal Zum Bürgerhof ſeine diesjährige General= Ver=
ſammlung
ab, die ſehr gut beſucht und vollauf beſchlußfähig war.
Der von dem erſten Schriftführer gegebene Geſchäftsbericht des
verfloſſenen Jahres wurde von der Verſammlung mit Beifall
aufgenommen und gurgeheißen. Er zeigt in jeder Beziehung den
vollen Aufſchwung des Vereins. Auch in finanzieller Beziehung
kann der Verein trotz der heutigen Ungunſt zufrieden ſein. Dem
Rechner wurde einſtimmig Entlaſtung erteilt. Bei der nun nach=
folgenden
Neuwahl des Vorſtandes wurde derſelbe faſt ein=
ſtimmig
wiedergewählt, was von einer guten Harmonie zwiſchen
Mitgliedern und Vorſtand zeugt. Für 15jährige Mitgliedſchaft
und treue Verdienſte wurden die Herren Peter Kunkel und Fr.
Herzberger, ſen., zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Verein
hält nach wie vor ſeine Uebungsabende jeden Samstag im
Vereinslokal Zum Bürgerhof, Eliſabethenſtraße 2, ab. Neu=
meldungen
erbeten an den 1. Vorſitzenden Adolf Schröder, Darm=
ſtadt
, Kaſinoſtraße 12, oder den 1. Schriftführer F. Herzberger,
Darmſtadt, Kiesſtraße 27, an welch letzteren auch alle Vereins=
angelegenheiten
zu richten ſind. Die ſo einmütig verlaufene
Verſammlung ſchloß mit der Parole: Vorwärts immer, rück=
wärts
nimmer und einem dreifachen Gut Ziel für weiteres
Blühen und Gedeihen des Heſſiſchen Schützenbundes, Darmſtadt,
und des Vereins.

Kraftſport.

Athl.=Sp.=Verein 95 Darmſtadt.
Obiger Verein veranſtaltete am Samstag abend im Mathildenhöh=
ſaale
ſein Winterſportfeſt, das bei gutem Beſuch in allen Teilen einen
glänzenden Verlauf nahm. Es iſt dem rührigen Leiter der Veranſtal=
tung
hoch anzuerkennen, daß es ihm gelungen war, dem anweſenden
Publikum ein ſehr gutes Programm vor Augen zu führen. Eingeleitet
wurde der Abend mit einem Freundſchaftskampf im Boxen zwiſchen
Athl. Sp.=V. 95Siegfried Pfungſtadt. Hatte man ſich auch von dieſer
Diſziplin der Schwerathletik mehr verſprochen, ſo konnte man doch mit
dem Gebotenen zufrieden ſein. Der Verlauf der einzelnen Kämpfe war
folgender: Fliegengewicht: Ziegler=S.=Pf. 110 PfundReneis=Athl.=Sp.=
V. 95 106 Pfund. Sieger Ziegler in der zweiten Runde durch Aufgabe
ſeines Gegners. Bantamgewicht: Hillgärtner=S.=Pf. 107 Pf.Bock 2=
Athl. Sp. V. 95 114 Pf. Sieger Bock 2 in der zweiten Runde durch
Aufgabe ſemes Gegners. Federgewicht: Kottmann=S.=Pf. 113 Pf.
Debus=Athl.=Sp.=V. 95 114 Pf. Sieger Debus durch Aufgabe ſeines
Gegners. Mittelgewicht: Drott=S.=Pf. 138 Pf.W. Weckbach=Athl. Sp.=
V. 95 144 Pf. Sieger Weckbach in der erſten Runde durch Disqualifi=
kation
ſeines Gegners. Nach einer Pauſe von 20 Minuten nahm das
Programm ſeinen Fortgang und folgte nun das Auftreten der Jong=
lier
=Riege, welche mit ihren exakten Uebungen ſtets den Beifall des
Publikums auslöſt. Als nächſte Nummer folgte der Exzentrik=Balance=
Akt von Herrn K. Volz, welcher mit ſeinen mit Leichtigkeit durchge=
führten
ſchwierigen Uebungen allgemeines Staunen erregte. Nun folgte
die Senſation für Darmſtadt, das Auftreten der beiden Weltrekordleute
Reinfrank und Mühlberger, Mannheim, welche mit ihren Leiſtungen
wahre Beifallsſalven hervorriefen. Auch die Leiſtungen der beiden
Darmſtädter Feldmann und Erb waren als ſehr gut zu bezeichnen. In
den einzelnen Uebungen wurden folgende Gewichte zur Hochſtrecke ge=
bracht
. Einarmig Reißen: Erb 110 Pfd., Feldmann 130 Pfd., Rein=
frank
und Mühlberger 140 Pfd. Einarmig Stoßen: Reinfrank und
Mühlberger, beide 180 Pfd. Beidarmig Reißen: Reinfrank und
Mühlberger, beide 180 Pfd. Beidarmig Stoßen: Erb 170 Pfd. Feld=
mann
190 Pfd., Mühlberger 230 Pfd. und Reinfrank, ſeine Rekord=
leiſtung
, 250 Pfd. Auch das nun folgende Auftreten der drei Akrobaten
bot wie gewöhnlich eine ſehr gute Leiſtung. Dieſelben können bei eifri=
gem
Training noch Großes leiſten. Zum Schluſſe folgte das Ringen
zwiſchen Athl=Sp.=V. 95-Vorwärts Groß=Zimmern und wurde wie vor=
uszuſehen
, Groß=Zimmern in allen drei Gängen Sieger. Trotzdem
hielten ſich unſere Leute, die in der B=Klaſſe ſtehen, gegen die Ringer der
Ober=Liga ſehr gut.
Der Verlauf der einzelnen Kämpfe geſtaltete ſich unter Leitung
von Herrn Voll, Nieder=Ramſtadt einwandfrei. Fliegengewicht:
Marloff H.=Athl. Sp.=V. 95Poth=Groß=Zimmern. Der Kampf ver=
lief
ſehr anregend, und gelang es dem durch die Ligakämpfe erfahre=
neren
Poth nach 7 Minuten durch Eindrücken der Brücke zu ſiegen.
Federgewicht: Schwarz P=Athl.=Sp=V. 95Ohl Joh.=Groß=Zimmern.
Daß hier Schwarz gegen den mehrfachen Meiſter auf verlorenen
Poſten ſtand, war ſicher, aber hoffentlich hat er aus dieſem Kampfe eine
Lehre gezogen. Sieger Ohl nach 2 Minuten durch Ausheber. Leicht=
gewicht
: Röder=Athl. Sp.=V. 95Herbert=Groß=Zimmern. Auch bier
Zeiate ſich wieder bei Herbert die durch die Liagkämpfe errungene Er=
fahrung
und ſiegte derſelbe nach 5 Minuten durch Eindrücken der Brücke.

Gauwettläufe des Rheingaus im Ski=Club
Schwarzwald.
Am Sonntag, den 23. Januar I. J. wurden im Gebiet des Ruhe,
ſteins und der Darmſtädter Ski= und Wander=Hütte die Gauwettläuf=
des
Rheingaues im Ski=Club Schwarzwald ausgetragen. Die Betei,
ligung war außerordentlich gut. Hotel Ruheſtein und die Mannheimer
Hütte waren ſchon tags zuvor voll beſetzt; auch die Darmſtädter Hütt=
hatte
außer zahlreichen Darmſtädter Gäſten auch eine größere Anzahl
Fremder aufgenommen. Die Leitung lag in den Händen des Vorſitzen,
den des Rheingaues und der Ortsgruppe Mannheim, Rechtsanwaſt
Freund=Mannheim. Die Ortsgruppe Mannheim hatte auch in he=
währter
Weiſe die Vorbereitung der Läufe übernommen. Zum Gelände=
lauf
waren etwa 35 Teilnehmer, darunter 12 Damen, am Start er,
ſchienen. Die geſtellte Aufgabe war reizvoll und verhältnismäßig ſchwie
rig. Der Lauf führte über die Aufſprungbahn der Ruheſteinſchanze und
durch Hochwald. Es folgte der Damen= und Jungmannenlauf (ſechz
Kilometer) über Seekopf, Darmſtädter Hütte, Altſteigerskopf. Zu dem
16=Kilometer=Langlauf hatten ſich über 60 Teilnehmer gemeldet. Am
ſtärkſten war Mannheim am Start vertreten, es folgten Heidelber
Weinheim und Darmſtadt. Nebel und ſtarkes Schneetreiben ſtellten nicht
nur an die zahlreichen Kontrollpoſten recht harte Anfovderungen, ſon=
dern
erſchwerten auch die Orientierung für die Läufer außerordentlich
Die Egebniſſe waren angeſichts dieſer Schwierigkeiten ſehr befriedigend
Die Veranſtaltung verlief durchweg gut. Sie dürfte eine der größten
in den letzten Jahren im Ruheſteingebiet geweſen ſein. Die Zahl der
Skiläufer, die das Gebiet im Laufe des Tages paſſierten, war wohl nicht
weit von Tauſend. Am Start und Ziel wurde von unſerem bewährten
Filmregiſſeur F. H., Darmſtadt, viel gekurbelt. Die Schneeverhältniſſe
waren ausgezeichnet. Zwiſchen Kniebis, Ruheſtein. und Hornisgrinde
dürrfte die gleichmäßige Schneedecke durchgängig mehr als 1 Meter
betragen, im Gebiet der Darmſtädter Hütte wurden 1,50 Meter und
2 Meter gemeſſen. Niederes Geſtrüpp Latſchen und Gräben ſind unter
den Schneemaſſen faſt völlig verſchwunden. Geländelauf: 3. E. Rohde.
Darmſtadt, 3 Min., 05 Sek. Langlauf: E. Rohde, Darmſtadt, 2 Std.
Die Verbandswettläufe des Mitteldeutſchen
Ski=Verbandes.
Bei guten Schneeverhältniſſen nahmen die Verbandswettläufe am
Samstag und Sonntag bei Gersfeld in der Rhön einen guten Verlauf.
Der Winterſportverein Gersfeld hatte keine Mühe geſcheut, um für eine
gute Durchführung der Wettkämpfe zu ſorgen. 120 Läufer erſchienen
am Start. Die Wettkämpfe, die von einer Menge intereſſierter Zu=
ſchauer
verfolgt wurden zeitigten recht gute Ergebniſſe. Neben dem
Winterſportverein Kaſſel ſchnitt am beſten der Akademiſche Skikluß
Darmſtadt ab.
Am Samstag vormittag fand der Langlauf über 15 Kilometer
ſtatt. Die Strecke war recht günſtig, doch waren die erſten Läufer benach=
teiligt
, da die gefahrenen Spuren verweht waren. Die Ergeb=
niſſe
: Klaſſe I, (3 Teilnehmer): 1. Georg Kahl, Kaſſel, 1.13,38 Std.
2. O. Bertſchinger, S.=C. Taunus=Frankfurt, 1.16,21. Klaſſe II:
1. Peterſen, Akad. Skiklub Darmſtadt, 1.14,59; 2. A. Basber,
Akadem. Skiklub Darmſtadt, 1.17,48; 3. E. Kundahl, S.=C. Feldberg
Frankfurt, 1.18,48; 4. A. Frank, Schwäb. Schneeſchuhbund, 1.21,18;
5. W. Müller=Kaſſel, 1.23,20; 6. Müller, S.=C. Darmſtädt. Odenwald,
1.23,27. Der Geländelauf über 2 Kilom. fand am Samstag
nachmittag ſtatt. Hier waren ebenfalls die erſten Starts im Nachteil,
da ſie ſpuren mußten und die Nachfahrenden in den glatten Spuren
eine weit höhere Geſchwindigkeit erzielten. Außerdem verirrten ſich auch
einige Läufer an einer ungünſtig markierten Stelle. Die Ergebniſſe;
1. A. Basberg, Akad. Skiklub Darmſtadt, 7,34 Min.; 2. G. Kahl,
Kaſſel, 7,43; 3. R. Braun, Aſchaffenburg, 7,56; 4. O. Bertſchinger,
S.=C. Taunus=Frankfurt und E. Kaſſel, Kaſſel, 8,06; 5. A. Fran,
Schwäb. Schneeſchuhbund, 8,11; 6. H. J. Kannengießer=Bieberſtein, 8,B;
7. Liebrick, Akad. Skiklub Darmſtadt, 8,26 und Peterſen, Akad. Skikluh,
Darmſtadt, 8,26.
Zu den am Sonntag vormittag ſtattfindenden Sprungläufen
atten ſich viele Zuſchauer aus nah und fern eingefunden. 28 Teile=
nehmer
waren am Start. Beſonders hervorzuheben ſind die beiden
Darmſtädter Studenten Basberg und Peterſen, die durch die elegante
Wucht ihres Abſprungs angenehm auffielen. Die Ergebniſſer
Klafſe I (7 Teilnehmer); 1. J. Schneider=Kaſſel (18 Meter geſm=
den
), Note 18,354; 2. G. Kahl=Kaſſel (18 Meter geſtanden), Note 18,16.
Klaſſe II (11 Teilnehmer): 1. Peterſen Akadem. Skiklub, Darm
ſtadt (18,5 geſtanden) 18,270; 2. A. Basberg, Akadem. Skikluh
Darmſtadt (21,5 geſtürzt), 17,333; 3. W. Lenbecker=Gersfeld (17,5 ge=
ſtanden
), 17,312.
Im zuſammengeſetzten Lauf (Lang=, Gelände= und
Sprunglauf) war G. Kahl, Winterſportverein Kaſſel, 1. Sieger mit
Geſamtnote 19,089. Dann folgten A. Basberg Akad. Skiklub
Darmſtadt, mit 18,184 und Peterſen, Akad. Skiklub Darmſtadt,
nit 17,482.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 25. Januar. 3.30: Stunde der Jugend. Studiendir,
Dr. Majer=Leonhard: Irrfahrten des Odyſſeus II. Für Kinden
vom 10. Jahre ab. O 4.30: Friedrich v. Flotow (geb. 24. Januay
1883). Jubel=Ouv. Ouv Albin. Fant. Martha‟ Oup,
Indra‟. Ouv. Die Matroſen, Fant. Alleſſandro Stra=
della‟
, O 5.45: Leſeſtunde: Aus dem Roman: Die Buddenbrooks
von Thomas Mann. O 6.15: von Kaſſel: Spulen und Variometer
von Poſtinſpektor Heerdt. O 6.45: Grundzüge des deutſchen Straf=
rechts
, von Dr. Aſchaffenburg. O 7.15: Dr. Götz: Altdeutſche
Tafelmalerei. O 7.45: Prof. Naumann: Altgermaniſcher Wodan/
glaube‟. O 8.15: Synagogale hebräiſche und jiddiſche Geſängel
O 9.15: Volkstüml. Konzert. Anſchl.: Neue Schallplatten.
Stuttgart.
Dienstag, 25. Januar. 3.50: Bücherfunk. O 4.15: Döring:
Gruß in die Ferne. Hedler: Wellenſpiele, Walzer. Berlioz:
Ouv. Der Korſar Haydn: Klavier=Trio G=dur. Einlagen in
den Pauſen: Martha Schuler. Morena: Brahms=Memoiren,
Fant. Catalani: In Sogno. Burmeſter: Drei kleine Stücke.
Döring: Heldengrüße. O 6.15: Morſe=Kurs. O 6.45: Alfred. Ruff
Afrikaniſche Büffeliagd. O 7.15: L. Ankenbrand: Deutſche Bud=
dhiſten
u. buddhiſtiſches Kloſterleben auf Ceylon. O 8: Wiederholt:
Die Fledermaus. Operette von Joh. Strauß.
Berlin.
Dienstag, 25. Jan. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt,
O 4: Schach: Die Wiener Partie (Willi Schlage und E. Neber=
mann
). O 4.30: Konzert. Mozart: Trio G=dur (Trio Mayer=
Mahr). Schubert: Der Neugierige. Heidenröslein. Wiegenlied
Maryla v. Wolley, Sopran). Beethoven: Variationen in Es=
dur
, op. 44 (Trio Mayer=Mahr). Schumann: Im wunderſchönen
Monat Mai. Aus meinen Tränen ſprießen. Der Nußbaum von
Wollen). Brahms: Trio C=dur, op. 87 (Trio Mayer=Mahr).
O 6.15: Stunde mit Büchern. O 6.40: Norbert Jacques: Das
Theater der Chineſen. O 7.05: Dr. Heyde: Die feſte Erdoberfläche.
. T. O 7.30: Leo Horwitz: Der heimiſche Markt der heimiſchen
Erzeugung, ein Beitrag zur Löſung des Arbeitsbeſchaffungsproblems=
O 7.55: Prof. Dr. Preuß: Soziale Probleme der Völkerkunde.
O 8.30: Jakob Waſſermann, Einl. Worte: Fritz Engel.
Die Heimfehr der Freifrau (Aus Aufruhr um den Junker Ernſt),
Die Kaunzin, eine Novelle. Gel. vom Dichter. O 9.30: Funk=
Kapelle. Fucik: Florentiner Marſch. Lindſay=Theimer: Pußia=
Legenden. Glinka: Ouv. Rußlan und Ludmilla. Velter:
Liebesnächte. Benatzfy: Mnladn.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Mittwoch, den 26. Januar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 24. Januar 1927.)
Nach Niederſchlägen wenig ſchwächere Bewölkung und leichter Leile
peraturfall.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

paupiſcheitte ung Nuoo / Maup-
Veranworilich ür Polin und Wirtſchaft: Rudell Maupe; für Feuilleien, NeickV"
lusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; ür Sport: Dr. Cugen Bublmen.
für den Schlußdienſt. Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Wille Kuble‟
Druck und Verlag C. C. Wilt ch ämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich zbernemmel.

[ ][  ][ ]

Nummer 2.5

Dienstag, den 25. Januar
Neueſte Nachrichter

Vom Holzmarkt.
Die Rundholzpreiſe eilen weiter in die Höhe, ohne daß die allge=
unne
Wirtſchaftslage eine Rechtfertiguing dafür bietet. Z. B. hat in
xenthin, unweit Landsberg, ein Holzverkauf der Staatsforſt ſtattge=
Den, in dem die Preiſe teilweiſe bis auf 60 Mark je Feſtmeter hinauf=
hellten
, und ähnlich ſind die Ergebniſſe verſchiedener Holzkaufstermine
1Der Gegend von Landsberg an der Warthe geweſen. Auch im Harz,
hüringen, im Rheinland und in Weſtfalen, in Bayern und in Würt=
wberg
haben die Holztermine ähnliche Ueberraſchungen ergeben. Die=
n
Verhältniſſen im Rohholzhandel ſtehen ähnliche Preiserhöhungen am
u4nittholzmaukt nicht gegenüher. Vorläufig ſind die Preiſe im allge=
anen
um etwa 10 v. H. zeſtiegen, während die Preiserhöhungen am
7holzmarkt, im Durchſchnitt betrachtet, etwa 30 v. H. ausmachen. Aus
en werden Gerüchte ausgetragen, denen zufolge die Regierung aus
errſchau beabſichtige, den Ausfuhrzoll auf Rohholz, der zurzeit etwa
oldmark für einen Feſtmeter beträgt, zu verdreifachen. Ob dieſe
lichte zutreffen, iſt einſtweilen nicht genau feſtzuſtellen. Die Er=
örung
der Ausfuhrabgabe würde in jedem Falle ſowohl den polniſchen
auch den deutſchen Holzmarkt ſchädigon, und da der Schaden gleich=
Big verteilt iſt, wire nicht einzuſehen, warum ſich die polniſche Re=
ling
zu einer ſolchen Maßnahme hinreißen laſſen ſollte. Hobeldielen
ien in letzter Zeit gut gefragt. Auch Rauhſprund wurde lebhafter
in den Vorwochen umgeſetzt. In Eichen waren ſtattliche Umſätze
Serzeichnen. Nur das Parkettholzgeſchäft liegt nach wie dor danieder,
Sie Bauunternehmer keine entſprechenden Aufträge haben.
Die deutſche Ernte im Jahre 1926.
Die endgültigen Schätzungen über den Ausfall der deutſchen Ernte
Jahre 1926, die in dieſen Tagen vom Statiſtiſchen Reichsamt ver=
Ffürntlicht werden, ergeben, daß abgeſehen von den Kartoffeln
Erntemeugen im Jahre 1926 ungefähr den Erträgen der Ernte 1924
a/fprechen, daß ſie aber bei den meiſten Fruſchtarten erheblich geringer
als im Jahre 1925. Bemerkenswert im Vergleich zur Ernte 1925
iinsbeſondere das ſtarke Zurückbleiben der neuen Brotgetreidernte,
mit 9 132000 To. ſich um 2,3 Millionen To. (20 Prozent) nicdriger
eitt als bei der vorjährigen Ernte. Ergiebiger als an Brotgetreide iſt
ſiei neue Ernte im allgemeinen an Futtergetreide ausgefallen, beſonders
nd=Hafer, bei dem ſich im ganzen ſogar ein Mehrertrag gegenüber 1925
rund 740 000 To. ergibt, der größtenteils auf einen höheren Durch=
y
ittsertrag je Hektar und nur das iſt agrarpolitiſch ſehr inter=
ſrut
zu einem geringen Teil auf eine Vergrößerung des Anbaues
midickzuführei iſt. Hingegen weiſt die Ernte an Hackfrüchten abge=
ihen
von Zuckerrüben ein Minderergebnis auf, darunter vor allem
Kartoffeln, deren Geſamtausfall um 11,69 Mill. To. (28 Prozent)
iüter den vorjährigen Ergebniſſen zurückbleibt. Die geſamte Kartoffel=
rate
beträgt in dieſem Jahre 30,031 Millionen To. Die Kartoffelernte

uu inen) im Jahre 1926 (gegenüber 9,051 Mill. To. i. V.) zu erwähnen.
Dieſer Ausfall der Ernte 1926 wurde hauptſächlich durch die Wit=
nmngsverhältniſſe
verurſacht, die zunächſt dem Wachstum aller Feld=
ichte
ſehr zuträglich waren, daun aber in den Sommermonaten in=
hinre
der großen Näſſe die Weiterentwickelung zumeiſt ſtark beeinträch=

ewwächſen höhere Mengenerträge auf. Bei allen anderen Fruchauten
die Erträge der neuen Ernte gegenüber den Vorkriegsernten er=
Tich niedriger, beſonders an Brotgetreide. Hierbei kommt allerdings
in Betracht, daß der Brotgetreideanbau gegenüber der Vorkriegs=
um
9 Prozent zurückgegangen iſt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verlängerung des deutſch=franzöſiſchen Handelsproviſoriums? Am
Februar läuft das am 5. Auguſt 1926 zwiſchen Deutſchland und
un nkreich abgeſchloſſene Handelsabkommen ab. Dieſer Vertrag hatte
elmnntlich nur proviſoriſchen Charakro, wie er auch nur einen Teil der
La renein= und Ausfuhr regelte. Am gleichen Tage erliſcht auch das
uſſchen Deutſchland und dem Saargebiet abgeſchloſſene metallurgiſche
hSommen. Im Anhang zu dem Vertrag vom 5. Auguſt 1926 war vor=
ſeiſthen
, daß ein endgültiger Vertrag nach der Aufſtellung des neuen
arnzöſiſchen Zolltarifes geſchloſſen werden ſollte und einen Monat nach
en Mikteilung an Deutſchland neue Verhandlungen eröffnet werden
ſhken. Der neue Zolltarif, deſſen Projekt erſt in einigen Tagen der
amzöſiſchen Kammer zugeht, iſt aber einer Pariſer Meldung zufolge
u der Fertigſtellung noch weit entfernt. Man ſieht deshalb in Paris
ſomaus, daß die proviſoriſchen Abkommen verlängert werden müſſen.
Die Kaliabſchätzungen für Januar. Gegenüber den widerſpruchs=
o
en Meldungen über die Abſatzentwickelung dieſes Monats beſtätigt
*Tich, daß die Syndikatsleitung ſchon vor einigen Tagen ihre urſprüng=
ch
auf 1½s Millionen Doppelzentner lautende Vorſchätzung offiziell auf
700 000 Doppelzentner Reinkali erhöht hat. Da der tägliche Auftrags=
mnang
jetzt auf rund 60 000 Doppelzentner geſtiegen iſt, ſo erſcheint
Erwartung berechtigt, daß das endgültige Monatsergebnis ſelbſt die
rhöhte Schätzung noch übertreffen. Auch für den kommenden Monat
ec den die Abſatzausſichten, dem Bericht der Gebr. Dammann=Bank zu=
lze
, zuverſichtlich beurteilt, ſofern nicht ſtarke Schneufälle den Abruf
eennträchtigen. Es wird jedenfalls als ſehr beachtenswert bezeichnet,
iſ beſonders die deutſche Landwirtſchaft an der Abſatzſteigerung den
atrptanteil hat und trotz der erhöhten Preiſe im Gegenſatz zum Vor=
e
wieder in ſteigenden Mengen Kakiſalze bezieht.
Eine Neugründung der J. G. Farbeninduſtrie in Niederländiſch=
nſeien
. Wie gemeldet wird, hat die J. G. Farbeniniduſtrie A. G.
rmkfurt a. M., in Niederläudiſch=Indien eine neue Firma unter dem
amien Stitkſtoffverkaufs=Geſellſchaft errichtet. Die Firma wird ihren
it in Semarang haben und ſich hauptſüchlich mit dem Verkauf des ſtick=
ſwaltigen
Kunſtdüngers der Farbeninduſtrie A. G. befaſſen. Leiter der
in na iſt A. J. T. Rothſtein.
Palmengarten=Geſellſchaft, Frankfurt a. M. Das Unternehmen plant
n Vendoppelung des Aktienkapitals auf 320000 RM.
Motozenwerke Mannheim, vorm. Benz, Abt. ſtationären Motoren=
.. Die von der G.=V. am 21. Dezember 1926 beſchloſſene Herabſetzung
s Grundkapitals um 3 Millionen RM. und Wiedererhöhung um 3,4
Ei.Kionen MM. iſt jetzt durchgeführt.
Lie Lage an den Eiſenmärkten. Ueber die Lage am Eiſenmarkt be=
dnet
die Deutſche Bergiverkszeitung unter anderem, daß ſich in den
hrn Wochen im Verhältnis zwiſchen Auslands= und Inlands=Abſatz
Verſchiebung gezeigt hat. Die Werke ſeien noch auf mehrere Mo=
u
= ſtark beſetzt. Es handelt ſich hierbei aber zunächſt noch im weſent=
Inn um die Abwicklungen alter Aufträge, die im vergangenen Jahre,
ſnd, zwar zum großen Teil für Exportzwecke hereingenommen worden
7. Beim Eingang neuer Aufträge zeigen die Verbände im Export=
ſssäft
ſeit einigen Wochen größte Zurückhaltung, ſo daß ſie zur Zeit
urm eine Rolle ſpielen. Die Auslandsverbraucher hätten ſich ziemlich
ue eingedeckt und bei den um durchſchnittlich ein Pfund geſtiegenen
uniiſen liege es nahe, daß ſie zunächſt die weitere Entwicklung nach
K.6deraufnahme der Arbeit in England abwarten wollen. Die Kon=
uinenzverhältniſſe
im Weltmarkt ſeien ſeit kurzem wieder verſchärft.
ſelrgien und Frankreich übten zur Zeit wieder einen ſtaken Preisdruck
Die Aufnahmefähigkeit der einheimiſchen Märkte ſei außerordent=
ch
. ſtark zurückgegangen. Die deutſchen Eiſenverbände hielten es für
niunlich, den Konkurrenzkampf im Augenblick weiter zu verſchärfen.
je ſeien infolge der guten Beſchäftigung ihrer Werke einſtweilen in der
e, auf das verluſtbringende Exportgeſchäft zu verzichten. Es dürfte
iien kurzem der Zeitpunkt kommen, wo die belgiſchen und die fran=
öſtichen
Werke mit Abſchlüſſen ſoweit geſättigt ſeien, daß der Preis=
rurk
weniger ſcharf ſich auf dem Auslandsmarkte bemerkbar machen
ſende. Der deutſche Inlandsmarkt habe zweifellos eine nicht unerheb=
ch
= Belebung erfahren. Die meiſten Firmen könnten jedoch auf Grund
drner Quoten noch Zuweiſungen von Aufträgen durch die Verbände
rwuuichen. Die Verwaltungen müßten nach und nach wieder daran den=
die
zurückgehenden Auftragsbeſtände durch Hereinnahme von Aus=
aösgeſchäften
aufzufüllen, falls nicht der Inlandsmarkt in den nächſten
Lahzhen einen weiteren ſtarken Auftrieb erhalte. Die Ausſichten ſeien
ſchiit gerade ſchlccht, immerhin ſei es gefährlich, ſich in Prophezeiungen
Ppergeben.

Erhöhtes Defizit der ſchweizeriſchen Bundesbahnen im Jahre 1926.
Die ſchweizeriſchen Bundesbahnen veröffentlichen ſoeben ihr Betriebs=
ergebnis
für das Jahr 1926. Danach ergibt ſich ein Defizit von rund
11 Mill. Frs. Die Betriebseinnahmen bleiben mit 121,5 Mill. Frs. um
8,7 Millionen hinter denjenigen des Jahres 1925 zurück. Die Betriebs=
ausgaben
haben ſich um 1,4 Millionen vermindert und belaufen ſich auf
254,4 Mill. Frs. Die Zinſen und Amortiſationen ſowie Einlagen in
verſchiedenen Spezialfonds beanſpruchen nicht weniger als 132,7 Mill.
Frs. Das Defizit erklärt ſich hauptſächlich aus dem Rückgang der
Transporte im Güterverkehr, insbeſondere durch die Konkurrenz des
Automobils.
Italieniſche Anl=ihe=Emmifſion. Die Banka Truſt Co. üibernahm ge=
meinſam
mit der Bankfirma Borries Forbes 6 Millionen Dollar 7proz.
Bonds der International Power Co. Die Anleihe iſt hypothekariſch
geſichert. Der Ausgabekurs der 7prozentigen Bonds der italieniſchen
Adamello Co., die nächſter Tage zur Zeichnung aufgelegt werden, beträgt
95½ Prozent.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 24. Januar.
Infolge des weiter ſehr fhüſſigen Geldmarktes eröffnete auch heute
die Börſe in recht feſter und lebhafter Haltung. Die in den letzten Tagen
erfolgten großen Neparationsaufträge, ſo wird an der Börſe kalkuliert,
gäben der Induſtrie dauernde Beſchäftigung, ſo daß die Rentabilität
der in Frage kommend n Werte geſichert ſei. Auch die Nachricht von der
bcabſichtigten 500 Millionen=Anleihe des Reiches wurde nicht ungünſtig
aufgenommen, wenn ſich die Börſe auch noch nicht zu einer definitiven
Stellungnahme bazu entſchließen konnte. Banken waren bis auf Bayr.
Hyp.= und Wechſelbank (plus 2 Prozent) nur behauptet. Auch die Schiff=
fahrtswerte
blieben vernachläſſigt. Von den Montanwerten ſtanden nach
langer Pauſe Stahlverein wieder einmal im Vordergrund mit einer
Kursbeſſerung von 4½ Prozent, Mannesmann verloren dagegen 3 Pro=
zent
und auch Rheinſtahl blieben etwas ſchwächer. Feſter aber Deutſch=
Luxemburger, Gelſenkirchner Harpener, Phönix und Riebeck=Montan.
Großes Geſchäft hatten die Chemiewerte aufzuw iſen. J.=G. Farben er=
öffneten
4 Prozent höher und Scheideanſtalt plus 3 Prozent. Auch der
Elektromarkt zeichnete ſich durch große Nachfrage aus. Beſonders Licht
und Kraft mit plus 6 Prozent und Bergmann mit plus 3 Prozent be=
gegneten
lebhaftem Intereſſe, aber auch A. E. G., Lahmeyer und Schuckert
waren nicht vernachläſſigt.
Deutſche Anleihen und auch ausländiſche Renten waren auf die be=
abſichtigte
Anleihe feſter. Kriegsanleihe und die Anleihen der Lände=
blieben
dauernd gefragt, konnten allerdings gegen Schluß die höchſten
Kurſe nicht ganz behaudten. Von Ausländern Türben, Serben und ſchließ=
lich
auch Mexikaner feſt.
Bei andauernd regem Handeli erhielt ſich die feſte Tendenz bis zum
Schluß. Das Intereſſe wandte ſich mehr und mehr den Elektro=Aktien
zu, beſonders A. E.G. und Licht und Kraft lenkten das allgemeine In=
tereſſe
auf ſich. Letztere wieſen ſchließlich einen G=ſamtgewinn von 10
Prozent auf. Auch Deutſche Erdöl mit plus 6 Prozent fortgeſetzt ge=
fragt
. Tägliches Geld 3 Prozent.
Die Haltung der Abendbörſe blieb feſt und underändert
in der Bevorzugung ihrer Spezialwerte, des Elektro= und Montan=
marktes
. Dazu kamen Verſicherungsaktien, beſonders Allianz (262) und
Frankfurter Allgemeine (163) rat Banken vernachläſſigt. Schiffahrts=
aktien
abbröckelnd. Deutſche Anleihen eher ſchwächer. Schutzgebiets=
anleihen
in Realiſationen und zum Schluſſe ebenfalls ſchwächer. Fremde
Renten gut behauptet. Die Börſe ſchloß auf neue Schweizer Käufe in
feſter Stimmung. Sproz. Reichsanleihe 0.967,5, Shutzgebietsanleihen
18,5. Danmſtädter Bank 290, Diskontogeſellſchaft 187,25, Metallbank
183,5, Buderus 136,5, Gelſenkirchen 196,5, Harpener 214,5, Mannes=
mann
240,5, Phönix 147,5, A. E. G. 181,5, Daimler 109,5, Scheideanſtalt
272,5, Farbeninduſtrie 343,25, Holzmann 181,75, Metallgeſellſchaft 213,75,
Peters Union 129,25, Schuckert 181,87, Voigt u. Häffner 148, Zellſtoff
Waldhof 270, Badiſche Zucker 148, Nordd. Lloyd 163.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 24. Januar.
Die berufsmäßige Spekulation folgte der optimiſtiſchen Einſtellung
der außerhalb der Börfe ſtehenden Kreiſe, ſo daß die Eröffnungskurſe
eine feſte Haltung ergaben. Am Montanaktienmarkt gewannen einzelne
Papiere bis 9 Prozent. Auf den übrigen Gebieten des Aktienmarktes
überwogen 12prozentige Befeſtigungen. Die Nachrichten über einen
Fortſchritt, in der Vorbereitung der großen beabſichtigten Reichsanleihe,
der die Aufiegung in der nächſten Zeit in den Bereich der Möglichkeiten
brachte, führte den heimiſchen Staatsrenten Käufer zu. Die Ablöſungs=
anleihe
zog etwa 8 Prozent an, die alten Reichsanleihen und alten ſtaat=
lichen
Anleihen ſetzten ohne Ausnahme kräftig erhöht ein. Für die
bayeriſchen Werte erſchienen an der ſchwarzen Tafel ſogar Pluszeichen.
Die Kriegsanleihe war mit 0.972,5 zwar beachtet, doch ließ das Geſchäft
infolge der großen Bewegungen der Aktienkurſe in dieſem Papier zu
wünſchen übrig. Die Geldſätze zeigten heute keine Veränderung. Das
Angebot an kurzfriſtigen Mitteln war nach wie vor überreichlich. Devi=
ſen
wenig verändert. Der Dollar notierte mit 4,2190 bis 4,2195 nach
wie vor recht feſt.
In der zweiten Stunde ſchwächten ſich die Kurſe der im Vordergrund
ſtehenden Papiere faſt durchweg ab, um ſpäter von neuem leicht anzu=
ziehen
. Die Spekulation zeigte das Beſtreben, die erzielten Gewinne
ſchleunigſt glattzuſtellen. Auch dieſe Tatſache war zurückzuführen auf
die andauernd weiter einlaufenden Kaufaufträge, namentlih des Rhein=
landes
, die die Kurſe nicht ſtärker nach oben beeinfluſſen konnten. Außer=
ordentlich
feſt lagen trotzdem Licht und Kraſt (plus 7 Prozent) und an=
dere
Clektroaktien, ſowie Bankaktien. Die Börſe ſchloß nach Ueber=
windung
der Abgaben widerſtandsfähig und freundlich.
Privatdliskont kurze Sicht 4 Prozent, lange Sicht 4 Prozent. Die
Nachbörſo war lebhaft und beſonders für Elektro= und Montanaktien
feſt. Das Intereſſe für heimiſche Staatsrenten trat dagegen bei ab=
bröckelnden
Kurſen zurück. Man nannte gegen 2,30 Uhr u. a.: Siemens
220. A. E. G. 181,25, Licht und Kraft 204, Telephon Berlin 125, Hapag
276, Nordd. Lloyd 162,25, Hanſa 235, Hamburg Süd 232, J. G. Farben=
induſtrie
342,5, Köln=Neueſſen 207, Ver. Stahlwerke 163, Gelſenkirchen
197, Rheinſtahl 226,25, Deutſche Erdöl 192, 75, Ver. Glanzſtoff 498,
Schutzgebietsanleihe 19,25, Kriegsanleihe 0.961, Bayeriſche Vereinsbank
233, Vank für Brauinduſtrie 220, Danatbank 289, Deutſche Bank 194,25,
Dresdener Bank 187, Diskontogeſellſchaft 186,75.

Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Mequin ..."
Berl. E. W. Stamm. .
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan .."
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl .."
Deutſche Petroleum.
Ilt. Ka iwerke.
Donnersmarckhüte
Tynamit Nobel.
Rektr. L eferung.
B. G. Farben.
D. Friſter..
Taggenau Vorz.
Eelſenk Eußſtahl. .
G. f. elerrr. Untern.
KSalle Maſchinen. ..
Han. Maſch. Egeſt. . .
Kanſa Tampfſchf.. . .

22 1 24. 1. 22. 1. 188.5 188. Hemoor Zement. . . . 244.5 144.5 144.875 Hirſch Kupfer. 129. 66. 65.87 Höſch Eiſen. 190. 192. 194.87! Hohenlohe Werke 33.90 111.5 111. Kahla Vorzellan 133 199. 1205 Lindes Eismaſch. . 224. 127.5 127.5 Lingel Schuh.. 9o. 194.75 1194.5 Linke u. Hofmann". 97 25 139.5 135. L. Loewe u. Co..... 3 38. 126.5 127 75 C. Lorenz 160.5 16. 165 Niederlauſitzer Kohle) 198. 185 5 191. Nordd. Gummi.. 85. Trenſtein. 47. 145. 145.7 Rathgeber Waggon 115. 145. 145. Rombacher Hütten. 13.5 167.25 168.125 Roſitzer Zucker...... 109. 183 25 85. Rütgerswerke.
. 144. 338 75 341.5 Sachſenwerk .. ½30.5 115. Sächſ. Gußſtahl ....! 180 62. 63.5 Siemens Glas. 177. 17. 18.5 Ver. Lauſitzer Glas 153.75 237. 1236 5 Volkſtedter Porzell. n0 220. 1213. Weſtf. E. Langendreer 67.25 140. 136,5 Wittener Gußſtahl. 64.75 234.75 134.5 Wanderer=Werke. .. .! 248.

Oeviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw
Cslo
Kopenhagen
Etodholm
Kelſingſors
Italien.
London.
Yen=York.
Taris.
Echkneiz
panien . .."

Geld Brie
168.44 /163.8
1.739/ 1.703
58.60/ 58.74
07.42/107.6
112 30/112.5
112-46/1 12 74
10.597/10.637
18.31/ 18.3.
20.451 20.50:
1.2135 4. 2235
16 70/ 16.74
81. 14 81.34
68 231 68.41

24. I.
Eeld Brief
1.741/ 1.745 Prag..
107.45/107.70/Japan.
112.45/112.73/Sofia.
20.45 1 20.503/Liſſabon.

168.44 168.8s/Wien D.=Oſt. abg
58.60 58.74 /Budapeſt( Pengö
112.31/112.59/Rio de Janeiro
0.60 10.64 1Jugoſlavien..
18.20 18. 24 IKonſtantinopel
4.2135 4.22351 T anzig .......
16.705/16-745/Athen ........
81. 165 81-365/Kanada. . . . . ...
68.35/ 68.53Uruguay. . . . .

22. 1. 2i. Brief Geld / Geld 59.43 59.57 59.4 12.474 73.63 73.81 73.67 2.05 2.059 2.054 0.494 0.496 0.495 3.037 3.047 3.037 7.413 7.433 7.412 2. 122 2. 132 2. 125 21.575 21.625 21 565 81.55 81.75 5.5 5.53 4.20 4245

24. 1.
245.
129
204.
33 90
132.
225.
87.
98.
163.75
202.
146.375
118.
13.5
110.
146.875
133.5
181.
178.
156.
71.75
66.25
64.5
53.

1.
Brie
59.61
12.514
73.85
2.058
9.497
3.047
7.432
2.135
.615
81.59/ 81.79
5.48/ 5.50
4.212
4.255

Produktenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 24. Januar. Auf dem Produkten=
maukt
hat ſich die Nachfrage nach Roggen in entſprechend m Maße auch
nach Noggenmehl weiter verſtärkt. Roggen wurde um eine viertel und
Noggeniehl um eine halbe Mank teuerer. Im G=genſatz hierzu war das
Geſchäft in Weizen infolge der ſtarken Zurückhaltung der Mühlen ge=
ring
. Während aber Weizen die letzte Notierung der vergangenen
Woche behaupten konnte, gab Weizenmehl um eine halbe Mark
nach. Die beiden Kleien behaupteten bei weiter knappem Angebot
ihre hohen Notierungen. Weizen 29,5029,75, Roggen 2626,25, Som=
mergerſte
26,5027,50, Hafer inl. 2121,75, Mais gelb 18,2518.50,
Weizenmehl 4040,50, Roggenmehl 37,5038, Weizenkleie 1313 25,
Roggenklcie 13,2513,50, Erbſen 3565, Linſen 5090, Südd. Heu,
trocken. 910,25, Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepreßt, 4,255, dito
gebündelt 3,754, Treber, getrocknet, 16,50.
Frankfurter Kartoffelnotierungen vom 24. Januar. Als Großhan=
delspreife
für je 50 Kg. (Frachtparität Frankfurt a. M.) bei Waggon=
bezug
für Induſtrie hieſiger Gegend wurden 5,75 RM., für weißſchalige
hieſiger Gegend 4,40 RM. feſtgeſetzt. Die Tendenz des Kartoffelmarktes
war ruhig und ſtetig.
Berliner Produktenb=richt vom 24. Januar. Im Berliner Getreide=
markt
geſtaltete ſich bei Wochenbeginn die Tendenz für Weizen ruhig bei
itwas geſteigerten Forderungen für Inlandsware und auf leicht erhöhte
Cifmeldungen. Die beſſeren Liverpooler Anfangskurſe ließen die Kauf=
neigung
in ſtärkerem Maße hervortreten, während ſich Abgeber vor=
ſichtiger
verhielten. Lieferung winnde durchweg 50 Pf. über letzten Stand
notiert. Für Roggen zeigt ſich anhaltender Bedarf der hieſigen wie auch
der Provinzmühlen, ſo daß das kleine Angebot die heutigen Steige=
rungen
von etwa 1,5 Mk. vollauf rechtfertigt. Gerſte ruhig. Lediglich
Brauware lebhafter gefragt, Hafer feſt. Weizenmehl ſtill. Von ſonſtigen
Artikeln behauptet Kleie ihre Feſtigkeit.
Pforzheimer Ed lmetallnotierungen vom 24. Januar. Edelmetalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm 2,795
RM. (Geld), 2,812 RM. (Brief); Platin, handelsübliche Ware, das
Gramm 13,60 RM, (Geld), 14,20 RM. (Brief); Feinſilber das Kilo=
gramm
78 RM. (Geld), 79,4080,90 RM. (Brief). Tendenz: ruhig.

Viehmärkte.

Mannheimer Viehmarkt vom 24. Januar. Dem heutigen Kleinvieh=
markt
lSaren zugefahren 128 Ochſen, 118 Bullen, 351 Kühe, 281 Rinder,
568 Kälber, 55 Schafe, 2587 Schweine, ferner 216 Arbeitspferde und 48
Schlachtpfurde. Preiſe: Ochſen a) 5659, b) 4851, c) 4549, d) 4042,
() 3234, f) 3032. Bullen a) 4650, b) 4044, c) 3236, d) 3032.
Kühe a) 4650, b) 3540, c) 2834, d) 1418. Freſſer a) 5560, b) 46
bis 52, c) 3843. Kälber b) 8082, c) 7276, d) 6268, e) 5060.
Schafe b) 4246. Schweine a) 7273, b) 7273, c) 7374, d) 7273,
e) 7172, f) 6869. Sauen 5866. Arbeitspferde 5001400, Schlacht=
pferde
60140. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, langſam geräumt,
mit Kälbern mittelmäßig, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, Ueber=
ſtand
, mit Arbeitspfenden ruhig, mit Schlachtpferden lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 24. Januar. Der Antrieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 306 Ochſen, 41 Bullen, 590 Kühen, 233 Färſen,
460 Kälbern, 248 Schafen und 4543 Schweinen. Bezahlt wurde pro
Zentner Lebendgewiht: Ochſen a1) 5760, 42) 5156, b1) und b2) 16
bis 50, c) 4245; Bullen a) 5254, b) 4751; Kühr a) 4753, b) 38
bis 46, c) 3137, d) 2230; Färſen a 5662, b) 4955, c) 4048: Käl=
ber
b) 7580, c) 6574, d) 5464; Schafe a) 4549, b) 3643; Schweine
von über 3 Zentnern Lebendgewicht 7071, von 240300 Pfund 7071,
von 200240 Pfund 7072, von 160200 Pfund 7072, von 120160
Pfund 6769; Sauen 6067. Marktverlauf: Rinder werden bei mäßig
regem, Kälber bei ſchleppendem und Schafe bei lebhaftem Handel aus=
verkauft
. In Schweinen verblieb bei ſchleppendem Geſchäft Ueberſtand.
Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochfen= und
Nindfleiſch 1. Qual. 9098, 2. Qual. 8090, Büllenfleifch 8592, Kuh=
fleiſch
1. Qual. 6575, 2. Qual. 5060. 3. Qual. 4050, Kalbfleiſch
2. Qual. 100105, Hammelfleiſch 7888, Schaffleiſch 6075, Schweine=
fleiſch
8530. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch: Vorderviertel 52 und Hinter=
viertel
56.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 24. Jan. (Priv.=Tel.)
Weizen: Höhere ausländiſche Notierungen und die hauſſecſünſtige
Wochenſtatiſtik, ſowie kleine Ankünfte veranlaßten bis zum ſchwächeren
Schluß einen feſten Marktverlauf. Die Termine gewannen ½ C.
Mais: Der Eröffnungsverkehr geſtaltete ſich auf Deckungskäufe feſt.
Dann trat eine Abſchwächung ein auf günſtige Witterungsberichte und
ſchwache Lokonachfrage.
Hafer: In Sympathie mit Mais zeigte der Markt ein wenig
ſchwächeres Bild.
Baumwolle: Der Markt nahm einen überwiegend feſten Verlauf auf
den amtlichen Entkörnungsbericht, günſtige Situationsberichte aus dem
Baumwollenmarkt und Käufe der Wallſtreet. Schluß abgeſchwächt.
Kaffee: Angeſichts der Kaufreſerve des hieſigen Handels und auf
ermäßigte ausländiſche Notierungen nahm der Markt einen ſchwächeren
Verlauf, zumal auch Braſilien mit liberalerem Angebot hervortrat.
Zucker: Auf größere Liefernotizen gegen Termin und ermäßigte
ausländiſche Kabel zeigte der Markt ein ſchwächeres Ausſehen, wozu
die Keufreſerve der Raffinerien und Abgaben der Spekulation noch bei=
trugen
.
Kakao: Der Markt nahm einen ſehr feſten Verlauf auf höhere aus=
ländiſche
Kabel und gebeſſerte Kaufluſt der Fabriken. Im Schlußverkehr
überwogen europäiſche Verkäufe, die eine Abſchwächung nach ſich zogen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat vom 21. Januar
ab den Preis um etwa 2½ Prozent wiederum ermäßigt. Die letzte Er=
mäßigung
belief ſich auf rund 2 Prozent (am 8. Januar).
Die zunächſt für 1928 in Ausſicht genommene Allgemeine Elektrizi=
täts
=Ausſtellung wird nunmehr, da im gleichen Jahre die Stadt Mün=
chen
eine Ausſtellung Heim und Technik veranſtaltet, im Jahre 1929
ſtattfinden. Für die Bearbeitung eines Vorprojektes, mit der ein her=
vorragender
Künſtler betraut werden ſoll, wird der erforderliche Kredit
bewilligt.
Die Landwirtſchafts= und Gewerbebank A. G. in Pyritz in Pommern
iſt mit rund 340 000 Reichsmark Paſſiven, denen nur 2500
Aktien gegenüberſtehen, in Konkurs geraten.
Die Oeſterreichiſche Nationalbank wird für das abgelaufene Ge=
ſchäftsjahr
die gleiche Dividende verteilen wie im Vorjahre, nämlich
10½ Goldkronen.
Zu Beginn bes Monats Februar werden in Berlin neuerdings Ver=
handlungen
zwiſchen den öſterreichiſchen und polniſchen Eiſenwerken
ſtattfinden, zu denen ſich auch Vertreter der tſchechiſchen Eiſenwerke be=
geben
werden.
Nach dem Ausweis der Belgiſchen Nationalbank vom 20. Januar
beträgt die Golddeckung für die geſamten Verbindlicbkeiten 53,15 Pro=
zent
und für den Notenumlauf allein 58,34 Prozent. Der Notenumlauf
hat ſich um 85 Millionen vermindert.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, haben zwiſchen den großen belgi=
ſchen
Automobilfabriken Minerva Motors, Pipe, Excelſior, Auto=
metallurgique
und Impera Verhandlungen über eine Konzentration in
der belgiſchen Automobilinduſtrie ſtattgefunden, die jedoch zunächſt zu
keinem Abſchluß geführt haben.
Das Präſidium der ruſſiſchen Planwirtſchaftskommiſſion hat be=
ſchloſſen
, dem neugegründeten Kalitruſt 1 875 000 Rubel für die Durch=
führung
der Arbeiten im Jahre 1926/27 anzuweiſen.
Die ruſſiſche Außenhandelsbilanz weiſt ein Aktivum von 8 Millio=
nen
Rubel auf gegen 27,2 Mill. im November gegen ein Paſſivum in
Höhe von 23,3 Millll. Rubel im Dezember 1925.
Die ungariſchen Staatsbahnen haben auf Grund einer Ausſchrei=
bung
große Schwellenlieferungen vergeben. 60 Prozent der Beſtellun=
gen
erfolgten in Ungarn, der Reſt im Gegenwert von 12 Mill. Dinar
iſt an ingoſlawiſche Firmen übertragen wonden.
In einer offiziöſen Note wird die Abſicht der portugiſiſchen Regie=
rung
angekündigt, den Eseudo auf ſeinem gegenwärtigen Kursſtand zu
ſtabiliſieren.
Aus Japan wur!
Gold zur Einfuhr in New
York angemeldet.

[ ][  ][ ]

Geite 12

Dienstag, den 25. Januar 1927

Nummer 25

. Grandfarter Karsderichr somdr. Banant Lent

100.5

Staatspapiere
a) Deutſche
8½½Reichsp.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...199.75
7½ Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29 100.5
6.% H. V.=Sch.
p. 1. 4. 29
6.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6.%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 23 ... 100.3
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30
S‟.%Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 99.75
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich 386
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl. / 0.97
4% D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. v.
811 u. 13.... 181.
4½ D. Schutzg. v. 14/ 18,
4% Preuß. Konſ.
4% Baden......"
49Bayern ....."
4½ Heſſen.....
4% Württemberger! 0.96
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914/ 43.5
. L.Inv. 1914
1898
4½½ 1902.
6.3
4%
5% Bulg. Tabal02/ 34.5
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 141

4½%Oſt. Silberr.

3% Port. (Spz.) III/ 11.5

5% Rum.am. R.03. 13.25
4½% Gold. 13.. 2-,
am. konv.
am. 05..

4% Türk. (Adm.)0=
4% Türk. Bagd. I
(Bagd.) II
4Ol
1911 Zoll.
4 ½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
4½ Goldr.
4½ St. 10
4½ Kronr. ..
8% Eiſ. Tor.G.
Außereuro.
päiſche
5% Mex.am. inn.
5% äuß 99 ..
4½ Gold 04,ſtf.
3½ konſ. inn. . .
4½% Irrigat.
5% Tamaulipas I
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10% Berl. H.=Bk. G
8%

6% Berl. St.=Gold.
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
3% Frlf.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. . . .
8 % Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . . . .
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . . . .

23.6
1770.

25.5
Ar4

32,

23.5

112
103.5
92.5
102.*
104
05.5
104.5
94

25 Komm. Ldb. D.
Goldſchulbver.
8% Heſſ. Ldb. Gold.
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold
8½ Mannh. St.=G.
8% Mainz St.=G.
80 Naſſ. Ldb. Gold.
3%0 Pfälzer H. *
Goldpfandbr.
80 Pforzh. St.=G
3% Pr. C.=B.=Cr.=B.
Gofdpfandbr.. .
8½ Nh. Hyp.=B. G.
71/,%Rh. St.-W. 2:
100 Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
8%
8½Sübd. B.-Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Ohne Zins:
berechnung
5% Bdw. Kohl. 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23/
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen . 2:
5% Pr. Kaliw. .
50 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegé=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay. Vereinsb. ..
Bayr. Handelsv..
Bahr. Hyp.u. Wech
Berliner Hyp. =Bk.
Frkf. Hyp.=Bf.
Frkf. Pfandbr.=B1.
Hamb. Hyp.=B1.
Meckb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ...
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B. Cr.=B.

105.7
103

105

100.75
101.5

101
180

107

25.42

Aue
6.15

2.5

23.6
23.2
21.5
17.35
13.8
10
13.95
17.5

Preuß. Bfdbr.=Bl. 14.7
Rhein. Hyp.=B.... / 15.02!
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk. 16.85
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B. 13
Landeskr. Caſſel".
Naſſau Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
93/ 9.3
42
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr. 7.6
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
f42
abg.
5%0 Oſt. Nwſtb. 74
6% Oſt. Südb. (2)./ 13.5
14.5
2,6% Alte
2,6% Neue,
14.5
5% Oſt.=Ung. 13/74
4½Oſt. Staatsb. 83 15.1
3½Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3% Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Netz/ 20.5
3% Raab Oedbg. 83/ 32
91
971 26.25
4% Nud. Silber.
4 Rud. Salzlg.)
4½% Anat., S.1 32
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S. IIII 28
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
(½%o
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:. . 181.1
Bad. Bk. .. . . . . . . 180.25
Bk. f. Brauind. . .

Barmer Bankb. 184.7:
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ. 12B6
Comm. u. Privatb. 1221
Darmſt. u. Nat.=Bk. /292
Deutſche Ban:
19 .25
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 166
D. Hyp.=Bk. Mein./179.75

D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk... ..
Frrf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Banl
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. ..
Rhein=Hyp.=Br.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banwverein
Zergwerfs=Akt.
Bochum.Bergb. ..
Buderus. . . . . . . . . 137
Dt. Luxemburg . . . 193.5
Eſchw. Bergw... .
Gelſenkirch. Bgw. 1196.9
Harp. Bergb.. . . . .
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. .
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln. 1191.5
Klöcknerwerke ...
Mannesm.=Röhr. 1239.25
Mansfelder .... . . /150.5
Oberbedarf ...
Otavi=Min.=Ant.. . / 45.25
Phönix=Bergb. . . . 1147.9
Rhein. Braunk. .. .
Rhein. Stahll.. . . 1227.5
A. Riebeck Montau
Rombach. Hütte

130
187.5
188.75
148
215
196
13.5
184.75
190
232
183.5

Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke..
Indnſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/17
Henninger .
Hereules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr. . .
Schöfferhof(Bind. )/325
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...

156.25 TAblerw. (v. Kleher

221.5
73.6
10.95

191
216
278
170
180
180.25
129.9
281
194
13.3

6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm .. .
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff ..
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg ..
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall..
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Sement=Heidelb. .
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr.. . .
Chem. Albert. . . . .
Chem. Brockh.
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Daimler=Benz A. G
Dt. Eiſenhandel. .
Deutſche Erdöl .."
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Dingler, Zweibrück.

195
126
266
210
160
190
162
175
26
101.
97
178.9
130
188
140
36
63
77.4
102
190
53.7
83
163
176
129.5
109
100
108.25
112
191.25
272

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149
84.75
49
55.2*
66
201
185
59.2.
691
95

152
119
52
341
174
124
75
174.75
114.75
101.75
0.55
103
251
17.75
256
134
167
140
40.5
70
140
41
77
130
134.5
180.75
102.7:
64
88
124
150
50.:

Karſtadt, R..
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krauß, Lokom. ..."
Lahmeyer .. .. .."
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Metallge). Frkf.
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1141.
172.5
81

142.71

64.7
137.25
133
156.5
134
150
214
80.5
73.5
125
31
8.
67

140

74
146.25

108
108.75
181.5
81
81.9
96
219.75
115

ee
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg
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Zellſtoff Berl. ..
Bogtl. Maſch. ...
Voig:& Haeffner.
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Bayß, & Frey /
Wege lin Rußfbr.
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Berſicherungs=Akt
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Schantung E. B...
Südd. Eiſenb.=Ge
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Nordd. Lloyd. . . . .

Frkft. Allg. Ver).
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Bahnbedarf
Dampfk Rodberg
Helvet /a Konſ....
Gebr. Lutz ....."
Motor /. Darmft.
Gebr. Roeder .."
Venulet & Ellenb.

7
83.5
131.5
96
98
106.5
118
171.75
149
147.25
193
141
172
148
119
147
190.5
47

110
129
15
175
163.25

153
160

52

R
145

Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
1. Kaufmanns Julius Cohn, 2. deſſen Ehefrau Caro=
line
Cohn, geb. Katz, im Grundbuch eingetragen war, ſol
Dienstag, den 29. März 1927, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
ſtreckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. März 1926 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
derung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
bigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
(1673a
Darmſtadt, den 15. Januar 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band II, Blatt 111.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzung
1 T 156 Hofreite Nr. 1 Kleine
Ochſengaſſe
18/,o 1200 R.M.

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Bekanntmachung
über Gewährung von Barabſindungen an bedürſ
tige Perſonen, die ihr Reichsnotopfer in Kriegs
anleihe entrichtet haben.
Der Reichsminiſter der Finanzen, iſt ermächtigt worden,
an bedürftige Perſonen für das von ihnen ſeinerzeit in Kriegs=
anleihe
entrichtete und noch nicht erſtattete Reichsnotopfer
Barabfindungen zu gewähren. Zur Verfügung ſteht hierzu
ein begrenzter Betrag. Um zu ermitteln, welche Perſonen
und mit welchen in Kriegsanleihe entrichteten Beträgen die
einzelnen Perſonen in Frage kommen, werden zur Stellung
eines Antrags aufgefordert:
Erwerbungsfähige oder am 31. Dezember 192
mindeſtens 60 Jahre alte Perſonen, die auf das Reichs=
notopfer
Kriegsanleihe hingegeben und hierfür eine Er=
ſtattung
in Kriegsanleihe oder Anleiheablöſungsſchuld
nicht oder nur zu einem Teil erhalten haben, wenn
nach der letzten Veranlagung ihrer Vermögen nicht
mehr als 10 000 RM. und ihr Einkommen nicht mehr
als 3000 RM. betrug.
Die Anträge ſind ſpäteſtens bis zum 31. März 1927
bei dem Finanzamt einzureichen, das für die Einkommen=
und Vermögenſteuerveranlagung des Antragſtellers zuſtändig
iſt. Sollte bereits ein Antrag geſtellt oder abgelehnt ſein,
ſo iſt auf Grund dieſer Bekanntmachung ein neuer Antrag
einzureichen. Es empfiehlt ſich, im Antrage die Finanzkaſſe
anzugeben, an die das Notopfer gezahlt iſt. Vordrucke für
den Antrag ſind beim Finanzamt erhältlich.
Die Entſcheidung, ob und welche Barbeträge ansgezahlt
werden können, wird ſpäter getroffen werden.
(1668
Darmſtadt, den 25. Januar 1927.
Die Finanzämter:
Darmſtadt=Stadt, Darmſtadt=Land und Langen.

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Klavier= und
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die Geſchſt. (*1963

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Näh. Kiesſtr. 91, pt.
(*1926)
Wer orteilt 2 jungen
Herren
Privat-
Tanzunderricht
Freitag od. Samnstag
Abend. Angeb. mit
Preisangabe u. M 92
an die Geſchſt. (*1924

Für die Lieferung des Kohlen=, Koks=
und Brikettsbedarfs an die Heſſiſchen
Staatsbehörden, Betriebe und -Anſtalte
im Rechnungsjahr 1927
wwird hiermit zur Abaabe von Preis= und
Lieferangeboten aufgefordert. Die für die
einzelnen Dienſtſtellen und Orte e forder=
lichen
Sorten und engen, fowie die Liefer
bedngungen ind unter Be fügung von
50 Pfg. je Ort bei der unterzei hneten Stelle
bis ſpäteſtens 31. Januar 1927 ſchriftlich zu
erfragen, wobei anzugeben iſt, für weichen
Ort bzw. Orte die Unterlagen gewünſcht
werden. Nach denr 31. 1. 1927 eingehende
Anfragen können nicht miehr berückſichtigt
zerden
ASölfersheim, den 25
Heſſ. Bergwerks=u. Kraftwerksdirektion.

Einträge in das Handelsregiſter: Ab=
teilung
4: Am 13. Januar 1927 hin=
ſichtlich
der Firma: Friedr. Eiermann.
Darmſtadt: Die Prokura des Auguſt
Violin=Unterricht Jahn, Kaufmann in Darmſtadt, iſt er=
loſchen
. Am 15. Januar 1927 hinſicht=
lich
der Firma: Gebr. Kölbach, Darm=
ſtadt
: Die Firma iſt erloſchen. Am
19. Januar 1927 hinſichtlich der Firma:
Ludwig Damm, Darmſtadt: Die Firma
iſt erloſchen. Am 20. Januar 1927 Neu=
einträge
: 1. Firma: Louis Krämer,
Bankgeſchäft, Darmſtadt. Inhaber:
Louis Krämer, Bankier in Darmſtadt.
Louis Krämer Ehefrau, Erna, geborene
Joſeph in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt. Die Geſchäftsräume befinden
ſich Schuchardſtraße 15, Eingang Luiſen=
ſtraße
. 2. Firma: Kredithaus Uni=
verſum
, Inhaber Ignatz Ziegel=
kaub
, HauptniederlaſſungWorms, Zweig=
niederlaſſung
Darmſtadt. Inhaber:
Jgnatz Ziegellaub, Kaufmann in Worms.
Angegebener Geſchäftszweig: Verkauf
von Möbeln, Damen= und Herrenkonfek=
tion
, Tertilwaren auf Abzahlung. Die
Geſchäftsräume befinden ſich in der Markt=
paſſage
. 3. Firma: L. Halbreich Nachf.
Haupniederlaſſung Worms, Zweignieder=
laſſung
Darmſtadt. Inhaber: Jgnatz
Ziegellaub, Kaufmann in Worms. An=
gegebener
Geſchäftszweig: An= und Ver=
kauf
von Betten. Die Geſchäftsräume
befinden ſich Ernſt=Ludwigſtraße 10.
Abteilung B: Am 19. Januar 1927 hin=
ſichtlich
der Firma: Süddeuticher Ver=
lag
M. von Moers, Geſellſchaft mit
beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
Die Vertretungsbefugnis des Liquidators
iſt beendet. Die Firma iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 21. Jan. 1927. (1671
Amtsgericht I.

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[ ][  ][ ]

Nummer 25
Die tolle Herzogin.
Roman von E. Klein
(Nachdruck verbeten.)

Die Klingel gellte durch das Haus
Gloria ſchreckte auf. Aber ſie ſprang nicht von ihm fort.
Mein nein ſie hielt ihn nur um ſo feſter. Sie dachte
igöt an ſich ſie dachte nur an ihn! Ihre Haare hingen ihr
ſchie Stirne, die Spange ihres Kleides auf der rechten Schulter
ſan herabgeglitten Das ſtolze Weib war eine Angſt, eine
. Sie kannte ſich ſelbſt nicht. Ihr war, als ſtände
mt ir
tüüber und über in Flammen
Das iſt Ryce! Er will Sie verhaften!
Mich verhaftet man nicht ſo leicht .
Er wollte ſie in das erſte Zimmer zurückſchieben. Doch zu
ſätt. Die Türe flog auf eine kleine, elegant gekleidete Frau
ihrr herein".
Blieb aber wie angenagelt ſtehen, als ſie die Szene ſah. Ihr
ſider Blick galt natürlich der anderen Frau! Boshaft begannen
e ſchwarzen Augen Madame Léonies zu funkeln.
Ich bitte um Entſchuldigung, wenn ich ſtöre, ſprudelte ſie
uaaus, es wird gleich ein größerer und viel unangenehmerer
ſtnörenfried da ſein dieſer Monokelſäugling, dem die Frau
ſer zogin augenſcheinlich unſere kleine Zufluchtsſtätte verraten
n‟. Sehen Sie, James, ich habe es ja geſagt, Sie ſind zu ver=
at
tensſelig. Auf eine Frau iſt nun einmal kein Verlaß auch
ſeiin ſie zufällig Herzogin und ſo tadellos gewachſen iſt
ſeist ſitzen wir im Salat, James! Zur Flucht iſt es zu ſpät,
ſung=England iſt bereits mit zwei Detektiven von der hieſigen
ſoilizei in Anmarſch. Senkrecht hierher. Ich habe ſie genau
lafbachtet.
Madame Léonie, geſtatten Sie mir zunächſt, daß ich Sie
ſi, der Frau Herzogin bekannt mache das iſt Madame Léonie
ſpierazzi. Selbſt in Ihrer Gegenwart, Frau Herzogin, muß ich
ſitz derholen, was ich zu Madame ſelbſt ſchon bei unſerer erſten
ſeigegnung zu bemerken mir erlaubte ſie iſt die entzückendſte
Flau

der Sie in Ihrem bisherigen, an Frauen nicht gerade
ryien Daſein begegnet ſind, rief Madame Léonie und ſchaute
Ineria trotzig und triumphierend an.
Gloria wußte ſich nicht zurechtzufinden. Wer war dieſe
eine Frau? Die ſo hübſch und zweifellos ſo vertraut mit
eiſem Manne war? Sie war ihr unſympathiſch Sie rüſtete
hi zum Kampf.
Das ſehe ich, ſagte ſie lächelnd, daß auf die Männer erſt
ant kein Verlaß iſt. Genau dasſelbe hat Herr Wood ſoeben
geſagt.
Und ruhig, mit kaltblütiger Selbſtverſtändlichkeit trat ſie vor
ei nächſten Spiegel. Schob die verräteriſche Spange zurecht.
wonete ihr Haar
Madame Léonie preßte die toten Lippen zuſammen. Madame
enenie begann ſehr zornig auszuſehen.
Seien Sie freundlich, Madame Léonie, ſagte James Wood.
Aenn wir untereinander uneinig ſind, wie wollen wir dann

Dienstag, den 25. Januar 1927

mit dem furchtbaren Feinde fertig werden, der dräuend gegen
uns heranzieht? Geſtatten Sie, daß ich Ihnen ein Glas Cham=
pagner
einſchenke Na, bitte bitte um meinetwillen
um mich vor dem ſchrecklichen Sir Walter zu erretten
ja
Madame Léonie lachte.
James Wood, Sie ſind und bleiben ein unmöglicher Menſch!
Ach Gott Sie machen wieder mit mir, was Sie wollen
hundert giftige Schlänglein ziſchten aus funkelndem Seitenblick
auf Gloria Ich bin neugierig, wie ſie mit dem Engländer
fertig werden wollen. Wirklich ich bin neugierig Sie
nicht auch, Frau Herzogin?
Sie Walter Ryce iſt ein nicht zu unterſchätzender Gegner,
fagte Gloria.
Meine Damen, laſſen Sie uns auf den kommenden Sieg
anſtoßen! ſagte James Wood. Ibrahim, ſtelle ein viertes Glas
bereit! Es wird gleich läuten. Dann öffneſt du, fragſt den
Herrn nach ſeinem Namen
Im ſelben Moment läutete es. Kurz, herriſch
Da iſt er! riefen beide Frauen wie aus einem Munde.
Gelaſſen fuhr James Wood fort, dem Sudaneſen ſeine Wei=
ſung
zu geben.
Wenn es Sir Walter Ryce iſt, ſagſt du ihm, er werde er=
wartet
, und führſt ihn hierher!
Und wenn es nicht dieſer Herr iſt?
Dann wirfſt du ihn auf die Straße! Aber nicht ins Meer
das hält zu lange auf!
Gloria war von ihrem Stuhle aufgeſprungen. Sie war
bleich bis in die Lipren . Madame Léonie blieb ſitzen,
lehnte ſich behaglich zurück. Ihre hunderttauſend Kobolde tanz=
ten
in ihren Augen.
Zum zweiten Male ſchrie die Glocke.
Wer gewinnt, Frau Herzogin? lächelte ſie.
Gloria antwortete nicht. Doch ihr Blick glitt zu James
Wood hinüber, der gelaſſen nach der Türe blickte.
Da wußte Madame Léonie Beſcheid und machte ein
Mäulchen.

Mit devoter Verbeugung öffnete Ibrahim die Türe Sir
Walte Ryce trat ein. Hinter ihm auf dem Korridor konnte man
die ſtämmigen Geſtalten der beiden Polizeibeamten ſehen.
Für ſeine Haltung gab es nur einen Ausdruck: verplex. Er
ſtarrte auf die beiden Frauen. Starrte auf den Mann zwiſchen
ihnen
Und dann ſtieß er einen wilden Schrei aus:
Joe Perkins der Chauffeur!
James Wood verneigte ſich.

Seite 13

Es freut mich, Sir Walter, daß Sie mich gleich erkannt
haben."
XXTIII.
Die Freude iſt gegenſeitig, ſchnappte Sir Walter zurück,
ſich blitzſchnell in die Situation findend. Ich vermute, ich habe
das Vergnügen, dem Mörder des Grafen Las Valdas gegenüber=
zuſtehen
.
Sie wollen mich verhaften?
Jetzt habe ich Gelegenheit, Ihren Scharfſinn zu bewundern,
Miſter Perkins, oder wie Sie ſonſt heißen . Allerdings
habe ich die Abſicht, Sie als den Mörder des Grafen Las Val=
das
zu verhaften. Ich bedaure lebhaft, dieſe Handlung in Gegen=
wart
der Frau Herzogin und der mir fremden Dame vornehmen
zu müſſen, aber ich muß meine Pflicht erfüllen. Wenn ich alſo
bitten darf
Er wandte ſich zur Tür, um die Beamten von draußen her=
einzurufen
.
Wie wäre es doch mit einem Glaſe Champagner?
Madame Léonie kicherte laut heraus. Selbſt Gloria, ſo angſt
und bang ihr war, lächelte. Puterrot im Geſicht fuhr Sir Wal=
ter
herum und funkelte den vor ihm Stehenden zornſchnau=
bend
an.
Die Gegenwart der Damen verbietet mir knurrte er,
Oder beſtehen Sie darauf, eine Szene zu machen?
Wer Sie auch immer ſind wird ſich ja ſpäter herausſtellen
Sie ſehen aus wie ein Genileman. Wenn man einen ſol=
chen
Frack trägt, muß man ſich auch danach benehmen!
Der Begriff Gentleman ſagt mir gar nichts, Sir Walter,
entgegnete James Wodd. Und den Frack habe ich noch nicht be=
zahlt
er verpflichtet mich alſo in erſter Linie meinem Schnei=
der
gegenüber aber worauf ich beſtehe, das iſt die For=
derung
, daß Sie mich anhören, bevor Sie die Leute hereinrufen
und damit die größte Dummheit ihres Lebens machen.
Gloria war überraſcht zu hören, wie hart auf einmal dieſe
liebenswürdige, ſonore Stimme klingen konnte.
Sie drohen?
Ich drohen? Aber Sir Walter! Ich bitte in Ihrem
Intereſſe! Im Intereſſe Lord Burnhams! Im Intereſſe Ihres
Vaterlandes! Ah jetzt ſind Sie bereit, zuzuhören! Ich habe
mir erlaubt, die Frau Herzogin hierher zu bitten, um ihr ein ge=
wiſſes
Dorument zu übergeben. Uebergeben iſt vielleicht nicht
der richtige Ausdruck ſagen wir lieber, um mit ihr betreffs
der Uebergabe zu verhandeln. Wie berechtigt meine Vorſicht war,
beweiſt Ihre Anweſenheit in dieſem Hauſe, Sir Walter. Ich
erlaube mir, Ihnen daher kurz und bündig zu erklären. Ich
habe Vorſorge getroffen, daß das Papier der Frau Herzogin erſt
dann übergeben wird, wenn Sie mir auf Ihr Ehrenwort ver=
ſichern
, daß Scotland Yard mich wegen der Affäre Las Valdas
nicht weiter moleſtiert. Selbſwerſtändlich ſich auch nicht hinter
die Polizeibehörde eines anderen Landes ſteckt und mich durch
dritte Hand gleichſam in procura feſtnehmen läßt.
Und wenn ich mich weigere, dieſes Wort zu geben?
James Wood zuckte die Achſeln.
Dann würde übermorgen im Matin der Vertrag zu leſen
ſein, den Lord Burnham und Mr. Miller mit Herrn Karaſchin,
Doktor Röder und Grolmans abseſchloſſen haben." Ich glaube
kaum, daß Ihre Regierung große Freude an dieſer Publikation
haben wird.
(Fortſetzung folgt.)

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auf den Mittagstisch stellen wollen, lch muß ohne jede
utaten nur 20 Minuten in Wasser gekocht werden und
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Der Tabak: Durch die wichtigen Neuerungen in der Karton-
nagenherstellung
so wurde bereits gesagt ist
ein zulänglicher Betrag für die Tabakbeschaffung
zur Verfügung.
Milde soll die Zigarette sein, ohne doch darum
fade zu schmecken das ist der berechtigte
Wunsch des geschulten Rauchers. Naturreine,
zdle Tabake von besonderer Leichtigkeit müssen
deshalb reichliche Verwendung finden. Sorten
solcher Art sind bei der Bereitung der
Eckstein Gold
in hohem Prozentsatz herangezogen worden, denn
wir haben gerade von diesen Tabakarten sehr
große Mengen gekauft, die zum Teil schon ein-
getroffen
sind, zum Teil noch verladen werden.
Die hohe Qualität der Eckstein Gold ist hierdurch
auf lange Zeit sichergestellt.

Daher
Raucht
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[ ][  ]

Residenz-Theater
(am weißen Turm)

Seite 14

Dienstag, den 25. Januar 1927

Nummer 25

K
Aäalto dar SA
u
A
A

Ein Film vom Schweizer Volk und seinen Bergen
Vorführung am 26. und 27. Jan. 1927, 6 u. 8 Uhr, im Kleinen Haus des Hess. Landestheoters
(1670im
Eintrittspreise: O.70, 100, 1.50 und 2.00 Mark

he
Theater

Jugendliche haben Zutrltt!

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Blütenweißer Nordſee=Kablian
im Schnitt Pfd. 50 9.
Blitenweißer Nordſee=Schellfiſch
im Schnitt Pfb 6o 9.
Blütenweißer Nordſee=becht
im Schnitt Pfd. 60 J.
Feinſte Notzungen Pfd. 69 3

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Frauenverein d. Schloßgemeinde
Darmſtadt

Einladung zur Mitglieder-Versammlung
am Freltag, 28. Jan. 1927,abends Bühr.
im Konſirmandenſaal (Schloß)
Tagegordnung: Jahresbericht, Rech=
nungsablage
, Vorſtandswahl, Ver=
ſchiedenes
. Für den Vorſtand:
Zimmermann, Pfarrer.
Gech

Heldentum und Untergang der Emden‟

Asere Ehden

Darmſtädter Bichcle=Club 18

Einladung
Zu dem am Donnerstag, den 27.
Jan. 1927, abends 84 Uhr im Weißen
Saale des Kaiſerſaales ſtattfindenden

Die 90 tägige Wikingerfahrt jener deutschen Heldenschar,
die heute noch alle Herzen ohne Unterschled von Rang,
Stand und Anschauungen mit Stolz u. Begeisterung erfüllt.
Die Darsteller:

Lichtbildervortrag

von Herrn Karl Küſthardt

über: Die Tätigkeit des Tierprä=
parators
des Heſſ. Landesmuſeums
werden die Mitglieder , nebſt durch dieſe
eingeführten Gäſte, aufs herzlichſte einge=
laden
. Um zahlreiches Erſcheinen bittet
Der Vorſtand.
1699

eic Dut

Samstag, den 5. Februar 1927
abends 8 Uhr, im Perkeo
(Reſtaurationslok) Alexanderſtr.

wozu wir unſere werten Mitglieder zu

recht zahlreichem und pünktlichen Er=

ſcheinen höflichſt einladen.
Der Vorſtand.
Etwaige Anträge ſind an unſeren 1. Vor=
ſitzenden
A. Schneider bis zum 3. 2. 27
einzureichen.
(1702

(2000

Alle Vergünstigungen sind ab 6 Uhr anfgehoben.
Verstärktes Orchester!

Bekannte Emden-Offiziere und -Mannschaften in
ihren historischen Rollen: Erster Offizier
der Emden‟: Kapitänlentnant a. D. Hellmuth
v. Mücke. Der berühmte Kaperoftizier der
Emden Kapitänlentnant a. D. Lauterbach,
Korvettenkapitän R. Witthoeft, Oberlentnant
a. D. Dietrich Benzler
Obermaschinistenmaat Erkurth, Obermatrose
Karl Werner,Obermatr. Alfred Bednors
Weitere Darsteller: Louls Ralph, Frltz
Greiner, Jack Mylong-Munz, Marla
Miazeuttl, Charies Wllly Kayzer

Antaug des Bmdentlmg:
Wochentags um 3½, 6 und 8 Uhr
Jugendllche haben bis 6 Uhr Zukritt!

Wegen Andranges zur Abendvorstellung sind die
Nachmittags-Vorstellungen besonderg
zu empfehlen.

Artsgewerbeverein und Hand=
werkervereinigung
Darmſtadt.

V. Winterverſammlung
am Donnerstag, den 27. Januar 1927.
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Großes Haus
Dienstag, den 25. Januar 1927
abends 7½ Uhr
K 6 (Bühnen=Volksbund)
Wilhelm Tell
Schauſpiel in 5 Akten von Friedrich Schller
In Szene geſetzt von Edgar Klitſch

Bühnenbild: Arthur Pohl
Perſonen:
Hermann Geßler, Reichsvogt
in Schwhz und Urt. . Robert Klupp
Werner, Freiherr von At=
tinghauſen
, Bannerherr HansBaumeiſter
Urich von Rudenz, ſein
Otto Panning
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Wern. Stauffacher 9
S Max Nemetz
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Hugo Keßler
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Hans aufd. Mauer S. 8 Werner Scharff
KurtWeſtermann
Walther Fürſt.
Wilhelm Tell
Rudolf Wittgen
Röſſelmann, Pfarrer
Ernſt Legal.
Kuoni, der Hirt
Hugo Keßler
Otto Wenke
Werni, der Jäger S
Ruodi, der Fiſcher
Edgar Klitſch
Arnold vomMelchthal) 2s Joachim Büttner

Hans Epskamp
Paul Maletzkh
* Werner Scharff
Richard Fürgas

Konrad Baumgarten)
Struth v. Winkelried 5s Otto Wenke.
Meier von Sarnen
Klaus von der Flühe
Burkhard am Bühel
Seppi, Hirtenknabe . . . Walter Bluhm
Fenni, Fiſcherknabe . . . W. Mahzenknecht
Gertrud, Stauffachers
Gattin.
G. Weißmann
Hedwig, Tells Gattin,
Fürſts Tochter . . . . Käthe Meißner
Bertha von Bruneck, eine
Alice Treff
reiche Erbin.
Armgard,
Beſſie Hoffart
Mechthild,
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Bäuerinnen Martha John.
Elsbeth,
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Käthe Gothe
Käthe Foerder
Walther,
ilhelm, 7 Tells Knaben Emil Geis

Frieshardt,
Ernſt Rottluff
Söldner
Hans Ney.
Leuthold,
Rudolf der Harras,
Geßlers Stallmeiſter . . Otto Wenke
Stüßi, der Flurſchütz . . . Hugo Keßler
Hans Ausfelder
Fronvogt.
Meiſter Steinmetz .
Eduard Göbel
Ein Geſelle.
Werner Scharff
Ein alter Mann
Kurt Schüppel
Landenbergiſcher Reiter G. Baumgarten
Geßleriſche und Landenbergiſche Reiter,
Landleute, Männer und Weiber aus den
Waldſtätten.

Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraui!
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 9. Bild (Apfelſchuß)
Anfang 7½ Uhr Ende 10 Uhr

U
zrlus klaſſcher Werke ſ4. Vorſt.) Oberon
Anfang 7 Uhr. Preiſe 110 Mk.
Donnerstag, 27 Januar, 1. 11. Häuſel unm
Gretel. Die Puppenkee, Anfang 7 U
Preiſe 110 Mk.

Kleines Haus
Dienstag, den 25. Jannar 1927
abends 7½z Uhr.
Zuſatzmiete I, 8
La Serva Padrona
(Die Magd als Herrin)
Intermezzo von Giovanni Battiſta Pergoles
Nach der italieniſchen Originalfaſſung übe=
tragen
und bearbeitet von Hermann Abe==
Herausgegeben v. der Pergvleſe=Geſelſchau
Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
In der Inſzenierung von Charles Mocg
Perſonen:
uberto, ein Alter . . . . Joh. Biſchoff
Serpina, ſeine Magd .. Paula Kappers
Bespone, ein Diener .. Hans Neh

Die Nürnberger Puppe

Komiſche Oper in einem Akt von Leube!
und A. v. Beauplan. Deutſch von Em
Pasqus. Muſik von A. Adam
Muſikaliſcher Leiter: Fritz Bohne
In der Inſzenterung von Charles Moc
Perſonen:
Cornelius, Mechaniker und
Spielwarenhändler . . Heinrich Kuhmu
Benjamin, ſein Sohn .. Eugen Vogt
Heinrich, ſein Neffe und
Gehilfe .. . . . . . . Leo Barczinsnl
Bertha ... . . . . . . Joh. Buchheinn
Die Handlung geht vor in Nürnberg
bei Cornelius

Puleinella
Balletpantomime von Jgor Strawins)
(nach G. B. Pergoleſe)
Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Sch.
Handlung und ſzeniſche Leitung;
Oscar Fritz Shuh
Choreographie: Manda von Kreibig
Perſonen:
.. . . F. Scheinpflug,
Puleinella ...
Searamuceio, ſein Diener Lene Berdolt
Manda v. Kreir!
Dottore".
Pimpinella, ſein Mündel: Dora Böhm
Grete Kumpfl
Tebaldo, Wirt .....
. . . . . Aenne Reiß
.... . Milty Neiſß
Anna Krafft
Gaſſenjungen? . ..
... . . Dora Sauerwu9l
.. . . . Recha Eckſtein=
.. . . . . . . . Eliſab, Linders
... . . . . . . Erika Seibert!
Diener‟ . . . . . . . . . Wera Korſchas
. ... .. . Marta Schulgs
Die imBallettvorkommendengltitalieniſchk
Lieder Text überſetzt von L. Bareziunss
werden geſungen von Hedwig Werle.s
Rudolf Strzeletz, Oscar Grauert
Bühnenbilder und Koſtüme nach Entwif 3
von Lothar Schenck von Trapp.
Spielwart: Fritz Wilde
Breiſe der Blätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerra. 9
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zul ?
Pckuſe nach beiden Werken
Anfang 71 uhr Ende 10 90

Mittwoch, 26. und Donnerstag, 27 Janu. 8
Filmvorführung: DasParadies Europe
Ein Film vom Schweizer Volk und ſein=
Bergen. Anfang 6 und s uhr. Pr.
0.70, 1., 1,50, 2. Mk.

deſt