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Bu. Januar 2,18 Reichsmart und 22 Pfennig
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Franfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſf. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 8
Samstag, den 8. Januar 1927.
190. Jahrgang
Amm breite Zelle im Kreiſe Darmſfadt 23 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichepfg., Rellamezeile (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichepfg., 92 mm breite Rellame
zeſſe 300 Reſchsmatt. Alle Preiſe in Reichsmack
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſtw erliſcht
tede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beltrelbung fäſlt ſeder
Rabat weg. Banſfonto: Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Nationalbank.
Fragkreich vor den Senatswahlen.
Der Gegenſatz Briand-Poincaré.
Die „Duldung” der Verſtändigungspolitik.
WBie lange wird ſich Poincaré noch halten?
* Paris, 7. Januat. (Priv.=Tel.)
Die franzöſiſche Rechtspreſſe tut in dieſen Tagen alles, um
.: Gegenſatz Poincaré—Briand, der zweifellos
vor=
ſugiden und durchaus ernſt zu nehmen iſt, zu verſchärfen und
Bgincaré, der immerhin durch die Kollegenſchaft Briands etwas
Sindert iſt, den Rücken zu ſtärken, denn daß Poincaré ſeinen
Arßenminiſter mir ſeiner ihm unangenehmen deutſch=franzöſiſchen
V rſtändigung und dem drohenden Schreckgeſpenſt der vorzeitigen
Rigeinlandräumung einfach wird desavouieren können, wie es
u= genanute Preſſe gerne möchte, iſt ausgeſchloſſen. Poincare
ſat ſich au Haud der ausgeſprochen militariſtiſchen Mentalität
ſer maßgebenden Franzoſen zwar eine ſtarke Stellung geſchaffen,
turker noch, als ſie vielleicht anfänglich nach dem Rücktritt des
Arrtells ausſehen mochte, aber es iſt gewiß, daß Poincarés
Kabi=
ſt ſteht und fällt mit einer mindeſtens ebenſo erfolgreichen
zuv. durchgreifenden Liquidation der Finanz= und
Währungs=
rage. Der Miniſterpräſident hat, trotzdem er in dieſen Fragen
ruch nichts Weſentliches vollbracht hat, uoch das Vertrauen der
Eilevölkerung und der parlamentariſchen Vertretung, daß „er es
chaffen wird‟. Er wird ſich nicht den Luxus leiſten können, au
deir außenpolitiſchen Frage ſein Kabinett ſcheitern zu laſſen. Als
teites Kabinett Poincaré hätte er, abgeſehen von ſeinem
be=
tunmt ſchwächeren parlamentariſchen Rückhalt, keineswegs mehr
d2s Maß von Veriiauen im Volk, die ſein Meiſter in
hervor=
aendem Maße braucht. Alſo ohne Briand in einem neuen
Brbinett wird Poinearé guch nicht weiterkommen können. Das
nuaß man ſich vor Augen halten, wenn man ſich die offenen und
vrrſteckten Vorgänge in Frankreich betrachtet. Briand befindet
fio zurzeit in Cannes und hat mitgeteilt, daß er bereits in zwei
Exgen nach Paris zurückkehren werde. Von Cannes iſt Briand
Unseits einmal nach Paris zurückgekehrt und hat den Geiſt
Poin=
exes in offener Feldſchlächt entſcheidend geſchlagen. Ob er dies=
(nal einen gleich erfolgreichen Schlag führen wird?
Die Stimmung in der Provinz für die am kommenden
Sonn=
an ſtattſindenden Senatswahlen läßt ſo ziemlich einwandfrei
tFennen, daß die Linke wohl annehmbare Erfolge erzielen wird.
O5 ſie ſich allerdings parlamentariſch entſprechend auswirken
werden, iſt noch ftaglich. Die meiſten Anſtrengungen und die
nsiſten Ausſichten ſind auf Teiten: der Radikalen und der
Sozia=
ſiſten; denn der Radikale Herriot ſitzt im Kabinett der
Natio=
ſüken Einigung. Es iſt paradox, ober doch wahr, daß nicht die
Kmmmer das Kabinett, ſondern das Kabinett die Kammer
zu=
ſernmenhält. Dem aufmerkſamen Beobachter entgeht nicht die
gefahr, die eine Ueberſchätzung der Schwierigkeiten des
franzöſi=
ſch en Kabinetts mit ſich bringen kann. Es wäre verfehlt, auf
dim: Gegenſatz Poincaré—Marin und Poinearé—Briand in
Fra=
gm der Außenpolitik beſtimmte Hoffnungen zu ſetzen, und es
wäite bedauerlich, wenn man ſich in Deutſchland in dieſer
Rich=
tug verfehlten Hoffnungen hingeben würde. Es iſt nun einmal
dar alte Bloc National hzw. das, was von ihm im Parlanent
noch übrig geblieben iſt, der das Problem der Rettung des
fran=
zufſiſchen Franken auf ſeine Fahne geſchrieben hat, und es iſt bis
zur Stunde in Frankreich ſo, daß hinter dieſem Problem die
außenpolitiſchen Fragen an Aktuglität zurücktreten. Sicherlich
ſind ſowohl Poincars wie Marin einer deutſch=franzöſiſchen
Ver=
ſändigung nicht günſtig gefinnt, aber ſie ſind bereit, die
Briand=
ſpe Politik ſchweigend in Kauf zu nehmen, wenn hierdurch das
g genwärtige Kabinett gehalten werden kann. Dieſes Kabinett
närd ſeibſt die Stabiliſierung des Franken kaum überleben, aber
mit ſeinem Fortbeſtehen wird man in Deutſchland ſolange
rech=
ueu müſſen, als der Frauc noch Gefahr läuft, durch eine neue
Zegierungkrife ins Bodenloſe zu ſinken. Daß dieſe Bindung,
die Briand als Miniſter in dieſem Kabinett Poincaré dem
ver=
antwörtlichen Leiter auferlegt, nicht zu weit geht, dafür wird
Aincarss praktiſches Geſchick ſchon ſorgen. Die „Duldung” der
Aerſtändigungspolitik würde keineswegs bedeuten, daß Briand
zum Beiſpiel freie Hand für die Rheinlandräumung gewährt
mürde; was jetzt ſchon daraus hervorgeht, daß der Miniſterrat
ih. Abweſenheit Briands verſucht; eine große außenpolitiſche
Debatte unter allen Umſtänden zu vermeiden. Auch nach der
Rückkehr Briands wird Poincaré alles daran ſetzen, die
deutſch=
ſteanzöſiſchen Verhandlungen über das Stadium unverbindlicher
Peſprechungen nicht hinauskommen zu laſſen.
Briand auf Reiſen. — Das Incognito Briands.
* Verlin 7. Januar. (Priv.=Tel.)
Bekanuttich verbriugt der franzöſiſche Außenminiſter Briand
ſeinen Urlaut in Südfrankreich incognito unter dem Namen
ues Dr. Boyen. Was wäre nun geſchehen, ſo fragt die
„Diberté”, wenn in dem Hotel in Marſeille, in dem Briand
über=
nachtete, in der Nicht ein ſchwerer Krankenfall ſich ereignet hätte?
1Tan wäre ſicherlich an die Tür des Dr. Boyen geſtürzt und hätte
gerufen, an das Krankenlager zu kommen. Briand hätte nun
vor der Alternative geſtanden, entweder ſein Incognito
aufrecht=
züerhalten und ſich der fälſchlichen Ausübung des Arztberufes
ſchuldig zu machen, was dem Kranken vielleicht übel bekommen
wäre, oder er hätte die Maske des Dr. Boyen fallen laffen müſſen
urid ſich in den Augen der Oeffintlichkeit lächerlich gemacht. Am
wideren Tage hätten die Zeitungen in großer Aufmachung die
9 otiz gebracht: In Marſeille wurde ein falſcher Arzt verhaftet,
der ſich als der franzöſiſche Außenminiſter Briänd entpuppte. Die
6 egner Briands hätten ſich dieſen öffentlichen Skandal zunutze
gemacht, und Briand wäre es ſchwer gefalen, ſich mit einigem
9mſtand aus der Affäre zu ziehen . Zum Glück für den Dr. Boyen
erkrankte in dem Marſeiller Hotel kein Gaſt. Auch unter den
Frauen befand ſich keine, die gerade in dieſer Nacht nach einem
Kratz rief-
Die franzöſiſchen Militärs gegen Briand.
In dem Kampfe gegen die Befriedungspolitik des
franzöſi=
ſchen Außenminiſters gehen jetzt die Kreiſe im franzöſiſchen
Generalſtab mit ſchweren Minen gegen Herrn Briand vor. Im haltig iſt, daß es jeder Oppoſition zur Kraftentfaltung die will=
„Echo de Paris” werden jetzt die letzten geheimen Wünſche offen
gegen Briand ausgeſpielt, die der franzöſiſche Nationalismus
gegen jede Befriedung Europas hegt, weil ihm die
Verſtändi=
guug mit Deutſchland ein Greuel iſt. Man darf annehmen, daß
die neueſten Darlegungen im „Echo de Paris” entweder von
Marſchall Foch direkt ſtammen oder doch mindeſtens von
Per=
ſönlichkeiten aus ſeiner nächſten Umgebung. Das Trommelfenter
richtet ſich auch weiterhin zielbeſpußt gegen „die vorzeitige
Näu=
mung der Rheinlaude” und es wird wieder der ſchon Anfang
daß der Rhein „die unerläßliche militäriſche Grenze für eine
Auf=
rechterhaltung des Friedeus” darſtellen müſſe. Weiteren
Be=
merkungen des „Echo de Paris” zufolge hat Marſchall Foch am
2. Dezember 1926 in einer Sitzung des oberſten Kriegsrates ſehr
energiſch vor den „beunruhigenden Folgen der gegenwärtigen
Politik” gewarnt. Die Beſetzung des Rheinlandes wird, wie die
Ausführungen des Blattes weiter zeigen, als ein weſentlicher
Be=
ſtandteil des franzöſiſchen Sicherheitsſyſtems angeſehen. Des
Pudels Kern zeigt ſich in dem Eingeſrändnis des franzöſiſchen
ſp lange dauern müſſe, bis die franzöſiſche Armee reorganiſiert
ſei und bis Frankreich an ſeiner Nord= und Oſtgrenze ein
Ver=
teidigungsſyſtem geſchaffen habe, wie es „die Unverletzlichkeit des
ſranzöſiſchen Gebietes garantiere‟. Für ein ſolches Syſtem ſei
ber eiſie lange Zeit notwendig, da es ſich heute nicht darum
handele, nur einige betonierte Unterſtände und Forts zu bauen.
ſoübern darum, ein frontales Schlachtfels mit umfangreichen
Verteidigungsanlagen, Beobachtungspoſten, nuterirdiſchen
Tele=
phonanlagen und ein wirkſames Eiſenbahnnetz anzulegen. Einen
Erſatz für die Garantié der Rheinlandbeſeßzung, erklärt das Blatt
ſchließlich, gebe es nach Anffaſſung des frauzöſiſchen
Geueral=
ſtabes überhaupt nicht. Man muß es unter dieſen Umſtänden
begrüßen, daß Herr Briand das franzöſiſche Parlament
unver=
jüglich zu einer entſchiedenen Stellungnahme zu ſeinen,
außen=
politiſchen Richtlinien zwingen will.
Eine warnende Stimme.
* Paris, 7. Januar. (Priv.=Tel.)
Die „Volonts” beſchäftigt ſich in ihrem Leitartikel mit der
fasciſtiſchen Gefahr und weiſt auf die Bemühungen Italiens hin,
im Falle eines Konfliktes mit Frankreich ſich die deutſche
Unter=
ſtützung zu ſichern. Frankreich drohe die größte Gefahr an der
Alpengrenze, da der Gegenſatz zwiſchen den beiden
Regierungs=
formen, dem Fascismus und der Demokratie, nicht zu
über=
winden ſei. Frankreich müſſe daher unter allen Umſtänden ein
deutſch=italieniſches Bündnis zu verhindern ſuchen, am beſten
durch ein enges Bündnis mit Deutſchland. Die Annäherung
be=
deutet die einzig mögliche Politik. Mit Deutſchland vereint haben
die Franzoſen und Deutſchen nichts von ihren Nachbarn zu
be=
fürchten. Dasſelbe Blatt beſchäftigt ſich auch mit der Möglichkeit
eines deutſch=franzöſiſchen Krieges, um zu der Schlußfolgerung
zu gelangen, daß ein derartiger Krieg höchſt unwahrſcheinlich ſei,
da dem vom Weltkrieg her glänzend gerüſteten Frankreich
gegen=
über ein deutſcher Angriff Selbſtmord bedeuten würde. Die
Beſetzung des Rheinlandes wäre für Frankreich
nurein ſcheinbarer Schutz. Die falſche Sicherheit, die ſie
Frankreich gewähre, werde das franzöſiſche Volk völlig einſchläfern
und es daran verhindern, ein dauerhaftes Verteidigungsſyſtem
auf ſeinem eigenen Gebiet auszubauen, das Frankreich ſchützen
könne. Die Rheinlandbeſetzung reize das Nationalgefühl
Deutſch=
lands, verhindere die Entwicklung der Locarnopolitik und mache
die Errichtung eines dauernden Friedens auf der Grundlage der
gegenſeitigen Verſtändigung unmöglich. Die
Rheinlands=
beſetzung ſei nur geeignet, einen neuen Krieg
vorzubereiten. Dagegen würden die Verhandlungen über
eine vorzeitige Räumung des rheiniſchen Gebietes von den
fran=
zöſiſchen Augen den trütenden Schleier nehmen und Frankreich der Mandatsdauer auf das ſchärfſte feſtgelegt hat. Die Folge
veranlaſſen, aus eigenen Kräften für ſeine Sicherheit zu ſorgen, davon waren die Wahlergebniſſe des 11. Mai, welche eine
kata=
ſiſche Zuſammenarbeit geboren werden, die die Baſis der
Ver=
einigten Staaten von Europa bilden würden und das einzige
Mittel bedeuteten, Frankreich von dem Verfall zu retten.
Neue Hetze gegen Deutſchland.
Deutſchland offenbar jede, für den Export geeignete Art von
Kriegsmaterial herzuſtellen wünſche. Die Jnteralliierte
Kontroll=
kommiſſion ſei nicht mehr direkt für die deutſche Abrüftung
ver=
antwortlich, ſondern ſei jetzt ausübendes Organ, des Pariſer, und daß Poincaré ſogar Vorſchüſſe zurückzahlt.
Militärkomitees. Ueber die Anſichten der Kommiſſion ſei nicht
mehr ein Zweifel zuläſſig. Ein Nachgeben in dieſer Frage hieße,
alle von der Kommiſſion ſeit Kriegsende geleiſtete Arbeit
unge=
ſchehen und die deutſche Abrüſtung nur zu einem Phantom
machen. Es bleibe immer ungewiß, ob und wie ſchnell die und es ſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß die politiſche Stimmung
keutſche Armee in ein Inſtirument des Krieges umgewandelt
werden könne. Die Meinung der Sachverſtändigen hierüber gehe
weit auseinander. Aber niemand, der die letzten Ereigniſſe in
Deutſchland verfolgt habe, könne behaupten, daß irgend ein
An=
zeichen jener morgliſchen Abrüſtung vorhanden ſei, die die Be= ationen ſich in weſentlichen Punkten in Paris ablöſen, geht aus
gleiterſcheinung von Pakten und Verträgen ſein müßte. Millio= den nachſtehenden, uns in letzter Stunde zugegangenen
Ausfüh=
nen Deutſcher verhielten ſich dieſen Fragen gegenüber gleichgültig, rungen unſeres A=Korreſpondenten hervor:
ja zum großen Teil feindſelig, und dieſes zweite Deutſchland ſei
Landes vertrete.
Paris vor dem Sturm.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang Januar 1927.
Am 11. Januar wird die Kammer eröffnet, und ſchon jetzt
ſteckt man mitten in einer neuen großen politiſchen
Auseinander=
ſetzung. Die Regierung begünſtigt ſie kaum, aber ſie wird ſich
noch auswachſen, da das Arbeinsprogramm der Kammer ſo
reich=
kommenſte Gelegenheit gewährt.
Die Senatswahlen werden bis dahin beendet ſein. Es
han=
delt ſich bei ihnen zwar in erſter Linie um perſönliche Fragen,
wie ſchon der Umſtand darlegt, daß um dieſelben Mandate
Poli=
tiker, die der gleichen Partei angehören, einen erbitterten Kampf
führen. Dennoch iſt die ganze Rechte außerordentlich
verſtimmt, denn es wird offenbar, daß eine Enttäuſchung
auf ſie wartet, trotz der unleugberen Rechtsorientierung der
1918 von Marſchall Foch ausgeſprochene Grundſatz unterſtrichen, Volksſtimmung. Das iſt in der komplizierten Wahlordnung
be=
gründet. Die 109 Senatoren, die jetzt neu gewählt werden
müſ=
ſen, werden von Wahldelegierten gewählt, die ihrerſeits von
den noch im Jahre 1925 gewählten Munizipalräten gewählt
wer=
den. In den jetzigen Senatswahlen, ſoweit ſie politiſch bedingt
ſind, kehrt alſo die große Volkstümlichkeit des
Linkskartells von 1925 wieder. Es iſt alſo
verſtänd=
lich, daß die Rechte die Reform des Senates fordert, denn jetzt
bekommt ſie die Tatſache zu fühlen, daß der Senat auf jede
poli=
tiſche Entwicklung einen mäßigenden Einfluß ausübt. Der ein=
Rationaliſtenblattes, daß die Rheinlandbeſetzung auf jeden Fall zige Troſt, welcher ihr übrig geblieben iſt, iſt die Tatſache, daß
die Linksparteien bei dieſer Gelegenheit ſich noch uneiniger zeigen
als ſonſt. Wahlen, Militärreform, Ratifizierung des
Schulden=
abkommens; leichte adminiſtrative Aufgaben und die Wahl des
Kammerpräſidenten ſtehen auf dem Programm der jetzigen
Kammerſeſſion. Dennoch iſt das Intereſſe am größten für das,
worüber man noch nichts Beſtimmtes weiß, was aber in der
Luft liegt, nämlich für die außenpolitiſche Debatte.
Die Debatte muß jetzt kommen. Das liegt in der herrſchenden
Stimmung begründet. Die Rechte, welche Briand jetzt mit allen
Kräften bekämpft, behauptet, daß die Oeffentlichkeit und die
Kammer die Einzelheiten und die Lage der Briandſchen
Außen=
politik nicht kenne und daß ſogar der Quai dOrſay das
Weſent=
liche von der Politik Briands nicht wiſſe, ja nicht einmal das
Kabinett habe er in alles eingeweiht. Das iſt alles
ſelbſtver=
ſtändlich ſtark übertrieben, abet ein Körnchen Wahrheit liegt
doch darin. Was die Hauptſache iſt: die franzöſiſche Rechte hät
eine gute ſtrategiſche Stellung. Das beſonders erwachte
Inter=
eſſe der franzöſiſchen Politik zeigen denn auch die zahlloſen
Kommentare der Blätter zu den Ereigniſſen in Deutſchland.
Einen Vorgeſchmack von der Politik der Kammer wird ſchon
die Wahl des Kammerpräſidenten geben. Der frühere
Kammer=
präſident Raoult Peret wird gewiß in den Senat gewählt. Als
ſeine wahrſcheinlichen Nachfolger für den Präfidentenpoſten aber
kommen Franklin Bouillon oder einer der vier Vizepräſidenten
der Kammer in Betracht. Würde Franklin Bouillon zum
Kam=
merpräſidenten gewählt werden, ſo könnte man mit der
Befeſti=
gung der Regierung der nationalen Einigung oder, etwas klarer
geſprochen, mit der Befeſtigung Poincarés rechnen. Die
anderen Kandidaten gehören alle dem Kartell der Linken an. Der
Sozialiſt Bouiſſon ſcheint der ausſichtsreichſte zu ſein.
Nach der nachträglichen Gutheißung von einigen Verträgen
der Regierung wird die Reihe wahrſcheinlich an die
Wahl=
reformdebatte kommen. Sie wird politiſche bewegter ſein,
als man urſprünglich annahm. Es iſt bekannt, daß im Herzen
ſich darüber die Miniſter ſelbſt nicht einig ſind.
Die Rechte wird um Einzelheiten der Militärreform
welche auf die Wahlreformdebatte folgt, einen heftigen Kampf
führen und die Ratifizierung des Schuldenabkommens noch
weiter hinausſchieben. Es verlautet jetzt, daß Poincaré der von
allen Deputierten ſehr gewünſchten Verlängerung der
Mandate ablehnend gegenüberſteht. Die Deputierten ſollten
1928 mit der noch unverblaßten Verantwortung wegen der
Rati=
fizierung vor die Wähler treten. Die Verſtimmung in der
Kam=
mer deswegen iſt groß. Poincaré hat zwar noch nichts Sicheres
über dieſen Punkt verlauten laſſen, aber man erinnert ſich jetzt,
daß er ſich auch vor den Wahlen 1924 gegen jede Verlängerung
So würde dann aus der Rheinlandräumung die deutſch=franzö= ſtrophale Niederlage der herrſchenden Parteien mit ſich brachten.
Die Rechte kann das Poincaré noch immer nicht verzeihen. Man
befürchtet, daß er die herrſchenden Parteien wieder zugrunde
richten wird.
Auf alles dies kann aber die Kammer nicht klar und
ein=
deutig reagieren, denn die jetzige Senatsperiode wird unter
dem Zeichen der Stabiliſierung ſtehen. Das muß
UTI. London, 7. Jauuar, ſelbſtverſtändlich jede politiſche Initiative hemmen. Die
Regie=
rung verſteht dies geſchickt auszunützen. Die Oeffentlichkeit weiß
Der Berliner „Times”=Korreſpondent beſchäftigt ſich im Zu= darüber immer noch nichts Sicheres, ob die jetzige Stabilität des
ſammenhang mit den Reſtpunktverhandlungen ausführlich mit franzöſiſchen Franken ſchon das unmittelbare Vorſpiel der
end=
der Frage der Herſtellung von Kriegsgerät. Er glaubt, daß gültigen Stabilität iſt oder nicht. Man nimmt dies zwar an,
aber in Regierungskreiſen wird alles peinlichſt geheim gehalten.
Die Tatſache iſt jedenfalls zu vermerken, daß die Banque de
France jetzt vollkommen Herrin der Lage am Deviſenmarkt iſt
Die aktuellſten Aufgaben der franzöſiſchen Außenpolitik ſind
die Vorbereitung der Tangerkonferenz und die Verhandlungen
mit Rußland. Die Oeffentlichkeit iſt auch in dieſen Punkten
nicht beſonders gut informiert. Es wird ſehr eifrig verhandelt,
von dem Ergebnis dieſer Behandlung ſtart beeinflußt wird.
Wie raſch und aus welchen Gründen die politiſchen Situ=
Kurze Zeit gingen in Paris Kriſengrüchte um, die Börſe
es, das ähnlich wie vor dem Kriege den militäriſchen Geiſt des reagierte prompt und man hatte das Vorgefühl, daß die
dies=
malige Kammerſeſſion beſonders reich an Stürmen ſein werde=
Seite 2
Samstag, den 8. Januar 1927
Nummer 8
Dann kamen die Dementis von allen Seiten, und jetzt iſt die
poli=
riſche Atmoſphäre ſchon wieder normal. Bei der jetzigen
eigen=
urtigen politiſchen Situation kann ein ſolches Intermezzo gar
nicht überraſchen.
Ueber die Uneinigkeit im Kabinett erzählte man ſich ſchon
ſeit längerer Zeit mancherlei, und die Börſe, welche ſehnſüchtig
auf eine kleine Erleichterung in Form einer Frankenbaiſſe wartet,
griff es bereitwilligſt auf. Diesmal handelte es ſich nicht um den
üblichen Gegenſatz zwiſchen Louis Marin und den übrigen
Kabi=
nettsmitgliedern, ſondern um ein angebliches politiſches Duell
zwiſchen Briand und Poincaré; man erblickt in Briand ja
mancherorts ſowieſo den Nachfolger Poincarés. Der Gegenſatz
zwiſchen Poincaré und Briand beſteht unleugbar, aber er iſt nur
laient. Auf die Nachricht hin, daß ein rechtsſtehender Deputierter
gleich zu Beginn der Seſſion eine Interpellation über Briands
Annäherungspolitik an Deutſchland und über die
Beſetzungs=
frage einbringen werde, beurteilten viele die Situation als
kri=
tiſch. Die ſowieſo bevorſtehende außenpolitiſche Debatte, wäre
dadurch überſtürzt und verſchärft worden. Aber ſchon verlautet,
Poincaré werde die Vertagung dieſer Interpellation verlangen,
und die Mehrheit dafür ſcheint geſichert. An der Börſe ſchwankte
die franzöſiſche Deviſe beträchtlich, es kam eine allgemeine
Hauſſe=
bewegung, und nur die Intervention der Banque de France und
die Dementis Poincarés und Briands konnten die Lage retten.
Bis zur endgültigen Stabiliſierung ſind ſolche Zwiſchenfälle ſtets
möglich. Es beſteht auch kein Zweifel, daß eine Kriſe vor der
Stabiliſierung ſich verhängnisvoll auswirken muß.
Die Nerven und die Geduld der franzöſiſchen Oeffentlichkeit
ſind durch das Kabinett der nationalen Einigung auf eine harte
Probe geſtellt. So ſehr auch jedermann mit Ausnahme einiger
Spekulanten das Bleiben des jetzigen Kabinetts wünſcht, man
ſehnt ſchon den Augenblick herbei, wo die Stabiliſierung beendet
iſt und die Politik wieder ihren freien Lauf nehmen kann. Das
liegt ſchon in der franzöſiſchen Pſyche begründet.
Die Frage der Räumung der beſetzten Gebiete beſchäftigt die
öffentliche Meinung Frankreichs immer mehr. Es ſcheint aber
nicht ausgeſchloſſen, daß Briand vor der Stabiliſierung die Lage
des Kabinetts nur ungerne erſchweren möchte. Tauſend
Entſchei=
dungen hängen in der Luft, die Rückſicht auf den Frankenkurs
hemmt ſie aber beträchtlich.
Um die Reſipunkte.
Deutſche Intereſſen auf dem Spiel. — Geringe
Aus=
ſichten für eine Verftändigung bis zum 31. Januar.
Herr von Pawels hat am Freitag abend in Begleitung des
Legationsrates Forſter Berlin verlaſſen, um in Paris die
Ver=
handlungen über die Oſtfragen und das Kriegsgerätegeſetz wenn
möglich zu Ende zu bringen. In den letzten Tagen haben noch
wiederholt Kabinettsſitzungen und Beſprechungen mit den
Ver=
tretern der Induſttie ſtattgefunden, um Klarheit darüber zu
ge=
winnen, wieweit die Regierung den Wünſchen der
Botſchafter=
konferenz nachkommen kann. Das Reichswirtſchaftsminiſterium
hat ſchon im Oktober den Entwurf eines Kriegsgerätegeſetzes
ausgearbeitet, der aber der Militärkontrollkommiſſion nicht
ge=
nügte. Die Verhandlungen werden ſich alſo jetzt darum drehen,
ob die neuen Zugcſtändniſſe von unſerer Seite ausreichen. Als
Unterlage dient der ſogenannte Entwurf 5, der alle Fragen der
Erzeugung und der Ausfuhr von Kriegsgerät regelt. Er geht
grundſätzlich davon aus, daß die Ein= und Ausfuhr von
Kriegs=
gerät verboten iſt, ebenſo die Herſtellung zu Zwecken der
Aus=
fuhr, und daß ebenſo für das Inland die Herftellung, die
Lage=
rung und der Handel mit Kriegsgerät unterſagt iſt. Das genügte
aber der Botſchafterkonferenz nicht. Sie will auch Halbfabrikate
und weſentliche Beſtandteile der Kriegsgeräte unter Verbot
ſtel=
len. Dafür wird der beſondere Begriff Hauptbeſtandteile von
Kriegsgeräten geſchaffen, der aber dehnbar iſt, weil er eng und
weit ausgelegt werden kann und von der Gegenſeite natürlich
fehr weit ausgelegt werden wird. Die Intereſſen, die für
Deutſch=
land dabei auf dem Spiele ſtehen, ſind ſehr umfangreich, da große
Zweige der Textilinduſtrie, der optiſchen Induſtrie und der
eiſen=
verarbeitenden Induſtrie einſchließlich des Schiffbaues davon
be=
troffen werden. Auch die Strafbeſtimmungen gegen das Geſetz
ſind ſehr ſcharf. Uebertretungen ſollen mit Gefängnis bis zu
6 Monaten beſtraft werden. Die Entente verlangt eine ſolche
Beſtrafung nicht allein für die wiſſentliche Uebertretung, ſondern
auch für die fahrläſſige. Von verſchiedenen Seiten der deutſchen
Induſtrie ſind gegen die neuen Zugeſtändniſſe der
Reichsregie=
rung ſehr ernſte Bedenken geltend gemacht worden. Dabei iſt es
aber noch nicht einmal ſicher, ob der Geſetzentwurf der
Bot=
ſchafterkonferenz jetzt zuſagt. Die Ausſichten dafür, daß bis zum
31. Januar eine Verſtändigung erzielt werden kann, ſind deshalb
trotz der auch hier wieder gezeigten Nachgiebigkeit Deutſchlands
vorläufig recht gering.
Vom Tage.
Das Geſamtdefizit der bayeriſchen Gemeinden
beträgt annähernd 100 Millionen Mark.
Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion hat beim
Reichstagspräſidenten Loebe die ſofortige Einberufung des
Reichstages beantragt. Präſident Loebe lehnte
dieſen Antrag ab.
Zu der Meldung des „Daily Telegraph”, daß wiederum von
deutſch=belgiſchen Verhandlungen über Eupen=
Mal=
medy die Rede ſein ſoll, ſind wir in der Lage, zu erklären, daß eine
derartige Nachricht vollkommen irrig iſt.
Nach Warſchauer Meldungen bemüht ſich die polniſche
Regierung umeine Morgan=Anleihe von 35—40 Millionen
Dollar zur Stabiliſierung der polniſchen Finanzen.
Der Gouverneur der Bank von England, Sir
Mon=
tagu Norman, iſtnach NewYorkabgereiſt.
Die Geſamtſchuld Frankreichs beträgt nach dem
Be=
richt des Berichterſtatters, der Finanzkommiſſion des franzöſiſchen Senats
faſt eine halbe Billion.
Die ſpaniſche Regierung dementiert die Meldung, daß
Spanien Unterhandlungen mit Italien über die
Tangerfrage eröffnet habe.
Die Kommiſſion, die mit der Prüfung der Frage der Errichtung einer
Freizone in Konſtantinopel beauftragt worden war, hat
einen Berüht vorgelegt, der ſich für eine ausgedehnte Zone ausſpricht,
in der der Bau von Fabriken möglich wäre.
Der amerikaniſche Senat hat die Entſchließung des
Sena=
tors King, in der die Vorlage des Schriftwechſels des Schatzamts mit der
deutſchen Regierung und den deutſchen Schiffseigentümern über die
Ent=
ſchadigung, für die Beſchlagnahme der deutſchen
Schiffe bei Kriegsausbruch gefordert wird, angenommen.
Aus Hankau wird gemeldet, daß die belgiſche Regierung den
belgiſchen Konſulin China angewieſen hat, die Polizei
in den belgiſchen Konzeſſionen zu entwaffnen und
dadurch der chineſiſchen Bevölkerung weniger Anlaß zu Beſchwerden z.
geben.
Wie gemeldet wird, iſt zwiſchen China und der Türkei
ein Handels= und Freundſchaftsvertrag
unterzeich=
net worden.
Aufgabe des Miniſierpräſidiums. — Er bleibt
Generalinſpekior der Armee.
TT. Warſchau, 7. Januar.
Ueberraſchenderweiſe wird heute von maßgebender Seite
verſichert, daß Marſchall Pilſudſki beſchloſſen habe, ſich endgültig
und vollkommen zurückzuziehen. Pilſudſki iſt der Anſicht, daß er
das Seine getan habe. Er habe die politiſchen Leidenſchaften im
Lande beſänftigt, die Gegenſätze ausgeglichen, das Budget
durch=
geführt, die militäriſchen Ausgaben gekürzt, das Verhältnis
zwiſchen Regierung und Seim geregelt, und nun könne er gehen.
Die Miniſterpräfidentſchaft wolle er einem ſeiner nächſten
Mit=
arbeiter übertragen. Es fragt ſich, ob dies Barthels ſein
wird, da hiergegen die Sozialdemokraten ſind. Das
Kriegs=
miniſterium wolle er unter allen Umſtänden General
Soſn=
kowſki übertragen. Für ſich werde er eventuell nur das Amt
des Generalinſpektors der Armee behalten. Er werde jedoch
ſeinen Rückzug unabhängig vom Seim vollziehen, und ſein
Rück=
tritt ſei daher wahrſcheinlich noch vor dem 20. Januar, dem Tage
des Seim=Zuſammentrittes, zu erwarten.
Das arme Belgien.
Bilder von Flanderns Schlachtfeldern.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 6. Januar.
Es iſt ja ſehr erfreulich, daß hier ein bedeutender Umſchwung
in der Stimmung gegenüber Deutſchland zu regiſtrieren iſt. In
keinem Lande der Welt, mit Ausnahme von den Vereinigten
Staaten, hängt das Barometer der öffentlichen Meinung ſo von
der fortſchreitenden Zeit ab wie in England. „Time is monev”
iſt der Wahlſpruch aller Citys des Vereinigten Königreichs.
„Zeit iſt Geld”, oder „Es darf keine unnütze Zeit verloren gehen,
um wieder in das Geſchäft zu kommen, vor allem auch mit
Deutſchland” oder „Es iſt die höchſte Zeit, daß wir nach dieſem
miſerablen Jahre alle Segel ſetzen, um dem deutſchen Wettbewerb
den Wind zu nehmen‟. Das ſind ſo Erwägungen der
Geſchäfts=
welt, die von ganz nüchternen Standpunkten aus zum
Stim=
mungsumſchwung beigetragen haben. „Business first.‟ „
Busi-
ness as usual”, d. h. wie in der Vorkriegszeit. Alſo — —
Wenn man aber einmal nicht anders kann und darüber ſpricht,
wie es in Wahrheit alles gekommen ſei, dann bleibt doch das
letzte Wort der anderen Seite: „Ja, aber das arme Belgien.”
Wohl, wie ſieht es denn nun in dem „armen” Belgien
gegen=
über den hieſigen Folgen der Arbeitskriſen aus? Der „Daily
Expreß” (in deſſen Spalten man, beiläufig geſagt, noch oft genug
„Boches” oder „Hunnen” von Briefſtellern erwähnt findet, als
wenn dieſe während des Krieges nicht nur im Benehmen der
guten Lebensart verluſtig gegangen wären), diefes bekannte Blatt
alſo hat ſeinen Brüſſeler Spezialkorreſpondenten auf eine
Er=
kundungsfahrt geſchickt, die ſich von Oſtende bis Lüttich und von
Antwerpen bis zu den Ardennen ausgedehnt hat. Dieſe
Rund=
reiſe hat ihm den überzeugenden Beweis davon geliefert, daß
die Erholung Belgiens die jeder anderen Nation übertroffen hat.
Und ſie hat ihm auch den Schlüſſel geliefert: „Es iſt die Arbeit.”
„In der Fabrik, dem Steinbruch, der Grube, dem Hochofen, in
den Feldern wie im Heim hat die nationale Parole „Arbeit”
ge=
lautet, und das Ergebnis iſt Wohlfahrt. Wer von denen, welche
den blutgetränkten Schlamm von Ypern und Paſchendaele
durch=
watet, würde geglaubt haben, daß im Jahre 1927 nicht ein
Ge=
ſchoßloch, nicht ein zerſchmetterter Baumſtamm übrig geblieben
ſein würde, daß neue Pflanzungen, neue Straßen, neue Häuſer,
neue Fabriken entſtanden ſein, und daß mit Ausnahme der
trau=
rigen, wohlgehaltenen Gräberreihen kaum ein Zeichen davon
ge=
blieben ſein würde, daß dies eines der größten Schlachtfelder der
Welt geweſen iſt!? Und doch iſt dies der Fall. (Keineswegs
Belgien war das geſchonteſte Gebiet des ganzen
Kriegsſchau=
platzes.) Nicht weniger als 200 000 Acres beſchädigten Gebietes
ſind wieder geebnet, bewäſſert und in Kultur gebracht, 1000
Mei=
len Straßen ſind wiederhergeſtellt, 2000 Meilen Eiſenbahn ſind
neu gelegt und das ganze rollende Material iſt neu erſtellt
wor=
den (von wem?). Brücken, öffentliche Gebäude, Schulen, Kirchen,
Wohnhäuſer ſind in ſechsziffriger Anzahl neu aufgebaut oder
wiederhergeſtellt worden. Die Arbeitsloſigkeit wütete nach dem
Kriege in der ganzen Induſtrie und erreichte im Mai 1921 mit
32 Prozent von 640 000 regiſtrierten Arbeitern den Höhepunkt.
Im Juli 1926 war ſie auf 2,5 Prozent geſunken. Die geſamte
Vorkriegsproduktion an Kohlen betrug 22,8 Millionen Tonnen,
der Ertrag des Jahres 1925 belief ſich auf 23,13 Millionen, in
der erſten Hälfte des Jahres 1926 auf 11,9 Millionen Tonnen.
Eine beſonders bemerkenswerte Erholung zeigen die
ſchwe=
reu Induſtrien, wie die folgende Zuſammenſtellung dartut:
(1925 war ein Streik im Charleroi=Diſtrikt. Für 1926 iſt das
Doppelte des erſten Halbjahres geſetzt. Die Ziffern bedeuten
Millionen Tonnen.)
Die Durchſchnittsziffer der Baumwollſpindeln im Betrieb
be=
trug 1921 1,38 Millionen, in den erſten ſechs Monaten
926 1,82 Millionen. In 1921 wurden an Baumwollegeweben
9,9 Tauſend Tonnen ausgeführt, 1926 31,4 Tauſend Tonnen. An
fertigen Wollwaren wurden 1921 24 000, in 1926 27,4 Tauſeng
Tonnen produziert. Die Zuckerproduktion ſtieg von 132000 Ton.
nen in 1921 auf 173 600 Tonnen in 1926. Glas, Zement, Möbel,
Automobile, Stiefel, Feuerwaffen und elektriſche Inſtallationeß
zeigten ähnliche Steigerungen an Produktion und Ausfuhr. Am
14. November 1926 lief das zehntauſendſte Schiff im Jahre in
den Hafen von Antwerpen ein, der noch ſtetig vergrößert und
ver=
beſſert wird. Belgien iſt wie Großbritannien ein Einfuhrland.
Es führt unter anderem ein: 25 Prozent ſeiner Nahrungsmittel,
98 Prozent an Eiſenerz, je 100 Prozent an Manganerz, Wolle
und Baumwolle, 76 Prozent an Häuten uſw. uſw.
4Fasciſtengenerale.
Von Kaſimir Edſchmid.
Auch wenn die Paraden der fasciſtiſchen Legionen uns
jäm=
merlich vortommen, Muſſolini war bereits drei Jahre nach der
„marcia su Roma ein Imperator, wie ſeit Bonaparte Europa
keinen ſah.
Italien, das auf jedem Quadratzentimeter berührt iſt vom
Donner der Geſchichte, und deſſen Luft fiebert von den größten
Namen, die Europa die Hälfte ihres Kulturguts gegeben haben,
iſt durch den Fascismus elektriſiert worden, da es den Glauben
an ſeine Größe wieder bekam.
So närriſch es auch tlingt, Italien, das kaum eine Rolle
mehr ſpielte, war kurz nach dem Krieg, den die Freimaurer und
der Corriere della Sera arrangiert hatten, im Begriff, an einem
Sieg zuſammen zu ſtürzen, den die Amerikaner ihm gemacht
hatten.
Das Land das miſerable Bahnverbindungen und den
ſcheußlichſten Bureaukratismus der Welt beſitzt, hatte die
Brennergrenze mit deutſchen Volksmaſſen in Verſailles
ver=
ſchluckt und war gleichzeitig im Begriff, von den eigenen
Sozia=
liſten verſpeiſt zu werden.
1920 bummelte der König mit dem Sozialiſten Serrati auf
dem Korſo und unterhielt ſich mit Cachin über Jaurés Buch
„Die neue Armee” und half dem franzöſiſchen Sozialiftenführer,
als es ihm kalt wurde, in den Paletot, obwohl er nur halb ſo
groß war wie der Volkstribun aus der Bretagne.
Zur erſten Sitzung der dritten Internationale kamen die
Italiener wit achtzig Kiſten, auf denen „Königreich Italien”
ſiand, nach Moskau, während die franzöſiſchen Söhne der
Frei=
heit auf Schmugglerwegen mit kleinen Handtaſchen eintraſen.
Schließlich beſetzten die italieniſchen Arbeiter alle Fabriken.
Sinovjew erklärte, der zweite Schlag der Weltrevolution
beginne.
Muſſolini gab ihm eine Antwort, die antik war.
Er gründete die Manipel der Schwarzhemden, verbrannte
die ſozialiſtiſchen Redaktionen, zertrümmerte das Parlament,
hob die moderne Freiheit auf, jagte den Demokraten Domenico
Torregiani mit dem Katholikenführer Don Sturzo aus dem
Lande und gab dem ruhmſüchtigſten Lande der Welt nicht nur
diltatoriſche Richtung, ſondern Glanz, Kraft und den
Idealis=
mus des Auguſtus wieder.
Was an Tradition und Größe in Italien ſchlummerte,
ver=
körperte er von neuem: die Feldherrngeſtalt des Marius, die
Strenge Catos, die Glut der Condottieri, den Glanz der Dogen,
den überſtolzen Geiſt der florentiniſchen Signorien, der
mailändi=
ſchen, ſieneſiſchen, genueſiſchen Republiken. Der frühere
Sozia=
liſt im Stile Clemenceaus und Lloyd Georges band das ſchwach
geeinigte Italien mit einem ungeheuren Schwung zwiſchen die
Legionen Cäſars und den modernen Staatsgedanken.
Wenn die Italiener die Adler der fasciſtiſchen Legionen
grü=
ßen, indem ſie die Köpfe entblößen, ſo grüßen ſie damit den
My=
thos eines Landes, das lächerlich geworden war, weil es ihn
lange Zeit verloren zu haben ſchien.
Die Italiener wiſſen, daß Muſſolini ſie nicht nur nach außen
ſtark macht, ſondern daß er Italien wieder für die Italiener
entdeckte, indem er, beſtimmt mit rohſter Genialität, die
Soziali=
ſten bis zur Bedeutungsloſigkeit zuſammenſchlug, eine neue
Gläubigkeit in das Volk brachte, mit der Einordnung ſeiner
ſchwarzen Armee in das Heer eine furchtbare Kontrolle für die
Sicherheit ſeiner Regierung ſchuf und ſchließlich den Staat gleich
Fascismus ſtellte.
Das heißt, wenn auf dem Markusplatz in Venedig ein
fas=
ciſtiſcher Marſch geſpielt wird, daß das der Marſch Italiens iſt.
Dieſe Fanatiker mit den Algebrahirnen haben Italien
völ=
lig in ihre Macht genommen, ſie haben jeden geringſten Poſten
mit Fasciſten beſetzt.
Daß der Hauptſchlag dieſer Militärbeſeſſenen gegen die
Demokraten geführt wurde, und daß ſie die Freimaurer
vernich=
teten und den Corriere della Sera verboten, welche Italien in
den Krieg geführt hatten, iſt eine jener Jronien, welche die
Ge=
ſchichte als grauſamſten Zyniker zeigt.
Die Methoden des Fascismus ſind ohne Zweifel
ungeheuer=
lich, da ſie die Freiheit des Menſchen zum Wohl des Staates
aufheben.
Wenn die deutſche und die franzöſiſche Preſſe den
Fascis=
mus bekämpfen und von der rieſigen Oppoſition in Italien ſelbſt
gegen Muſſolini reden, ſo begehen ſie einen Irrtum. Das
Re=
gime der Fasciſten hat Gegner. Die Idee des Fascismus
be=
glückt ganz Italien. 1922 gaben die dem Fascismus feindlichen
Italiener ihm fünf Jahre, was eine rieſige Spanne für eine
Re=
gierung iſt.
1927, vier Jahre, nachdem Muſſolini die Legionen von
Schwarzhemden, die Italien mächtig und nur von der Partei
der fanatiſchen Italienliebhaber beherrſcht haben wollten, nach
Nom geführt hatte, iſt ein Ende dieſer Regierung ebenſolvenig
abſehbar als das der Sowjets.
Beide haben das Glück, geniale Männer für ihre
Revolutio=
nen gefunden zu haben.
In Deutſchland oder Frankreich wäre es unmöglich, an
ähn=
liche Traditionen anzuknüpfen, wie es Muſſolini verſtand.
Er nahm nicht nur die Macht, ſondern er erneuerte durch die
Macht den Glanz, die Größe und den Mythos Italiens. Er
wurde ſofort Cäſar mit einem legendären Kranz. Er wurde
Napoleon und drei Jahre nach ſeinem Aufſtieg bereits eine
mythiſche Figur.
Wohl kein Staatsmann der Weltgeſchichte, der nicht auch
gleichzeitig Feldherr war und Kriege gewann, wurde ſo raſch
und ſo unbeſtreitbar Halbgott.
Die Witze, die über das Theater, die Inſzenierung der
fas=
ciſtiſchen Macht, über Muſſolinis Löwen, über die Arroganz der
Manipelführer, über den beſinnungsloſen Rauſch der Italiener
für ihre Schwarzhemden gemacht werden, ſind begreiflich, ändern
aber die Hiſtorie nicht.
Die Deutſchen ließen ſich, ſelbſt von einem ſiegreichen
Nationalheroen, nicht die Hälfte von dem gefallen, was die
Ita=
liener an unertröglichem Zwang hinnehmen.
Man hat ſie gelehrt, daß der Staat ein Heiligtum ſei, was
bedeutet, daß die Maßnahmen der Regierung ſowie diejenigen
der kleinſten Milizführer unfehlbar ſeien. Dieſe Miliz beſteht
wohl großenteils aus hyſteriſchen Jungen, und wenn Muſſolini
nicht tatſächlich genial und ein großer Staatsmann wäre, hätten
die tauſend Fehlgriffe und Ungeheuerlichkeiten ſeiner
Subalter=
nen ihn getötet oder lächerlich gemacht.
Der Duce iſt ein bedeutender Taktiker, während, Farinacci,
der zeitweilige Generalſekretär, ein radikaler Fanatiker iſt. Die
größte Gefahr des Fascismus iſt, daß er zu immer ſtrengerer
Durchführung des Gewaltſyſtems gezwungen wird, und ſich
da=
durch ſelbſt übernimmt und an ſich erſtarrt und abſtirbt. Das
iſt ein hiſtoriſcher Prozeß und nach den Geſetzen der politiſchen
Logik unabänderlich.
Wenn es eine Tragik im Leben Muſſolinis gibt, ſo iſt es die:
dieſen Staatsmann ſich verzweifelt hiergegen wehren zu ſehen.
Er kämpft gegen die grauſame Geſetzmäßigkeit ſeiner eigenen
Idee. Wenn die Zeitungen berichten, daß Muſſolini ſeinen
Geg=
nern entgegengekommen ſei, ſo iſt das ein Beweis ſeines großen
Geiſtes, mit dem er das Schickſal aufhalten will, das er ſelbſt
be=
ſchworen. Wenn die Zeitungen ſchreiben daß Muſſolini ſein
Entgegenkommen wieder zurückgezogen habe und daß Farinaccis
Anſicht wieder herrſche, ſo heißt das, daß der Duce reſigniert hat,
und daß die wundervolle Logik der Geſchehniſſe wieder
einge=
ſetzt hat.
Die Führer dieſer nationalen und „trockenen” Revolution
ſind meiſt junge Leute, obwohl ſie Ueberfluß an Generälen und
Fürſten hatten, die ſich zu ihr ſtelllen.
Italo Balbo, der ſich einen Bart ſtehen ließ, um älter zu
ſcheinen, war kurz nach der Revolution nach in den Zwanzig und
Nummer 8
Wieder einmal.
Deutſchlands Verhältnis zu Polen bei Wiederbeginn
der deutſch=polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen.
* Berlin, 7. Jan. (Priv.=Tel.)
Wieder einmat haben in Berlin deutſch=polniſche
Wirtſchafts=
verhandlungen begonnen. Schon anderthalb Jahre verhandeln
deutſche und polniſche Delegarionen, jedoch iſt man kaum
vor=
wärts gekommen. Die Polen behaupten ſtandig, Deutſchland
zeige keinen guten Willen, während ſie bereits weites
Entgegen=
kommen gezeigt hätten. Gewiß iſt nicht zu beſtreiten, daß
Deutſchland bei den Verhandlungen ſich nicht nur auf rein
wirt=
ſchaf spolitiſche Fragen beſchränrt hat, ſondern als
Vorbedin=
gung für den Abſchluß eines Handelsvertrages die Bereinigung
vieler anderer ins politiſche Gebiet gehörenden Fragen verlangt
hat. Es iſt für Deutſchland unmöglich, ein
Wirtſchaftsabkom=
men mit einem Staat zu treffen, der auf Grund früherer
Ver=
träge in rückſichtslofeſter Weiſe gegen das deutſche Eigentum
und alles Deutſche vorgeht. Gewiß hat der Verſailler Vertrag
Polen Rechte zugeſprochen, die Polen ſehr weitgehend gegen die
Deutſchen ausnützen kann. Die Warſchauer Regierung iſt aber
in vielen Fällen weit über die ihr zuſtehenden Rechte
hinausge=
gangen und hat durch beſondere Geſetze weitere erdrückende
„Maßnahmen gegen den deutſchen Beſitz in Polen ergriffen.
So=
lange ſich Polen nicht entſchließen kann, die noch zahlreichen
offe=
nen Fragen in bezug auf die Freigabe des beſchlagnahmten
deutſchen Eigentums, die Freigabe des ehemaligen deutſchen
Reichsbeſitzes in Oſt=Oberſchleſien (Stickſtoffwerk Chorzow), die
Regelung der Optantenfrage, die Abſchiebung polniſcher
Wan=
derarbeiter und vor allem die Regelung des Verkehrs im
pol=
niſchen Korridor und in Oberſchleſien in einer Deutſchland
be=
friedigenden Weiſe zu regeln, iſt es der deutſchen Regierung
un=
möglich, mit Polen einen endgültigen Handelsvertrag
abzuſchlie=
ßen. Ein ſolcher kann nur dann reibungslos durchgeführt
wer=
den, enn keinerlei politiſche und wirtſchaftliche
Reibungs=
flächen zwiſchen den beiden Ländern vorhanden ſind.
Ein Handelsvertrag ſetzt auch eine Bereinigung der
politi=
ſchen Atmoſphäre zwiſchen den vertragsſchließenden Staaten
vor=
aus, die aber infolge der vielen deutſch=polniſchen Gegenſätze
nicht vorhanden iſt. Die Polen erklären immer wieder, daß ſie
nur über rein wirtſchaftspolitiſche Fragen verhandeln wollen,
tvorauf aber Deutſchland nicht eingehe, da es immer wieder mit
neuen rein politiſchen Forderungen hervortrete. Polen verkennt
damit die Notwendigkeit für Deutſchland, auf der Erledigung der
ſogenannten politiſchen Forderungen zu beſtehen. Gewiß hat
nuch Deutſchland das größte Intereſſe daran, mit Polen wieder
in geordnete Wirtſchaftsbeziehungen einzutreten, denn durch den
jetzt ſeit anderthalb Jahren ſtattfindenden Wirtſchaftskrieg hat
nuch der deutſche Handel nicht unbeträchtliche Einbußen erlitten.
Deutſchland iſt aber hierbei nicht ſo hart betroffen, wie Polen,
das unter dem Wirtſchaftskrieg beſonders ſtark gelitten hat. Eine
der wichtigſten Fragen der deutſch=polniſchen
Handelsbeziehun=
gen iſt das Recht der freien Niederlaſſung deutſcher
Staatsange=
höriger und deutſcher Unternehmungen in Polen. Deutſchland
verlangt, wie in allen von ihm abgeſchloſſenen Handelsverträgen,
nuch von Polen das Recht völlig freier Niederlaſſung und
Be=
wvegung für ſeine Staatsangehörigen. Deutſchland iſt natürlich
bereit, völlige Gegenſeitigkeit zu gewähren, ſtößt aber gerade in
dieſem Punkt bei den Polen auf völlige Unnachgiebigkeit, denn
ſie befürchten von dieſer Freizügigkeit der deutſchen Kaufleute
eine zu ſtarke Ausdehnung der deutſchen Unternehmungen und
des deutſchen Handels in den ehemals deutſchen Gebieten. Sie
befürchten auch dadurch eine Stärkung der deutſchen
Minderhei=
ten und einen ſtarken Rückſtrom deutſcher Optanten nach ihren
ehemaligen Niederlaſſungen. Da das deutſche Element in dieſen
Eebieten noch immer recht ſtark iſt, würde wahrſcheinlich in der
Tat mancher Optant wieder an die Stelle ſeiner früheren
Tätig=
keit zurückkehren. Das will aber Polen unter allen Umſtänden
vermeiden. Polen hat aus der Niederlaſſungsfrage eine
Ange=
legenheit des nationalen Preſtiges gemacht und ſcheint auch nicht
gewillt zu ſein, hier nachzugeben, auch wenn dabei der
Handels=
vertrag mit Deutſchland ſcheitern ſollte.
Aber auch in rein handelspolitiſchen Fragen iſt Polen nicht
bereit, irgendwelche weſentlichen Zugeſtändniſſe zu machen, was
um ſo notwendiger iſt, da der neue polniſche Zolltarif
ausge=
ſprochenen hochſchutzzöllneriſchen Charakter trägt und weit über
den deutſchen Höchſtſätzen liegt. Ein weiterer ſchwieriger
Streit=
punkt iſt die von Polen geforderte zollfreie Einfuhr von
monat=
lich 300000 Tonnen Kohle aus Oſt=Oberſchleſien, wogegen
Deutſchland durchſchnittlich 70000 Tonnen zugeſtehen wollte.
Die Forderungen der Polen für die Einfuhr von
landwirtſchaft=
lichen Erzeugniſſen, vor allem von lebendem Vieh, gehen auch
ſehr weit und ſind nicht mit dem deutſchen Wirtſchaftsſyſtem in
Einklang zu bringen. Polen wird ſeine Haltung weſentlich
ändern müſſen, wenn die jetzt wieder aufgenommenen
Verhand=
lungen zu einem Erfolg führen ſollen.
Gamstag, den 8. Januar 1927
Der Etat für 1927.
Ausgaben über Ausgaben./ Neue Konfliktsſtoffe. Der
Reichsrat erhöht die Ausgaben für die Länder. / Der
Kampf um die Neugeſtaltung des Finanzausgleiches.
Unerträgliche Belaſiung des deutſchen Volkes.
Der neue Reichsetat für das Jahr 1927 ergibt einen kleinen
Vorgeſchmack von den zu erwartenden Kämpfen um die
Neuge=
ſtaltung des Finanzausgleiches. Zu einem Konflikt
zwi=
ſchen Reichsregierung und Reichsrat als
Länder=
vertretung iſt es bereits inſoweit gekommen, als dieſe
Körper=
ſchaft mit einer ganzen Reihe von Etatpoſten nicht einverſtanden
war und die Ausgabenſeite nicht unweſentlich zu Gunſten der
Länder erhöht hat. Wir haben es jetzt alſo bereits mit zwei
Haushaltsplänen zu tun: mit der Faſſung der
Neichs=
regierung und der Faſſung, wie ſie dem Plan nach den
Beratun=
gen im Reichsrat gegeben wurde. Zunächſt wird es alſo zu
einem Kampf um die Ausgabenerhöhung für die
Länder um insgeſamt 128,1 Millionen kommen. Dann wird
man bereits ſoweit ſein, daß man ſich über die
Neugeſtal=
tung des Finanzausgleichs wird unterhalten können,
ſo daß für die Reichsregierung und den Reichstag, ehe noch die
Regierungskriſe gelöſt iſt, ſich neue Konflikrsſtoffe
er=
geben.
Vergleicht man die Ausgabenſeite 1927 mit der vorjährigen,
dann ergeben ſich Feſtſtellungen, die ſehr bald den berufsmäßigen
Kritiker auf den Plan rufen werden. Allein das
Reichsfinanz=
miniſterium weiſt eine Zunahme von 5 Millionen auf, was nicht
gerade dafür ſpricht, daß der Reichsfinanzminiſter mit der von
ihm gepredigten Sparſamkeit im eigenen Reſſort anfängt. Die
allgemeine Finanzverwaltung erſcheint ſogar mit
einer Mehrausgabe von 500 Millionen Mark. Auch der
Reichstag fehlt nicht mit einer Mehrausgabe von
197 290 Mark. Ueber die Ausgabenſeite wird alſo noch
mancher=
lei zu ſagen und vor allem zu unterſuchen ſein, ob alle dieſe
Auf=
wendungen berechtigt ſind, wie ſie im Etat eingeſtellt ſind.
Nicht unintereſſant iſt ein Vergleich des neuen
Etats mit den Ausgaben aus dem letzten
Frie=
densjahr. Während Reich, Länder und Gemeinden 1913 5,5
Milliarden brauchten, ſtellt ſich 1927 die geſamte Belaſtung auf
rund 14 Milliarden, da noch die Ausgaben der Länder und
Ge=
meinden hinzu zu rechnen ſind. Vor dem Kriege wurden 13
Prozent des Volkseinkommens weggeſteuert, heute nicht weniger
als ein Viertel. Die Gründe für das Anſteigen der Ausgaben
liegen zunächſt in den Kriegslaſten, dann aber auch an den
Fol=
gen des Krieges, die ſich nach der finanziellen Seite immer noch
ganz erheblich bemerkbar machen. Trotzdem wird es erforderlich
ſein, aus dem Etat alle unnötigen Ausgaben wieder zu ſtreichen,
da kein Volk eine derartige Belaſtung tragen kann, ſoll es nicht
eines Tages völlig zuſammenbrechen. Wieweit wir heute bereits
ſind, kann jeder Einzelne ſelbſt ermeſſen. Da wir den
Höchſt=
ſtand der Daweszahlungen noch nicht erreicht haben, wird der
Haushalt für 1928 eine noch höhere Belaſtung bringen, ſo daß es
angebracht erſcheint, aus dieſem Grunde die politiſchen
Folge=
rungen zu ziehen und auf eine Reviſion des Dawesplanes zu
drängen, die früher oder ſpäter doch eintreten muß,
Polniſche Kriegsdrohung.
Warſchau, 7. Januar.
Der Auswärtige Ausſchuß des Seims hat die Diskuſſion
über das Expoſé Zaleſkis ohne jegliche Reſolution oder Antrag
auf ausdrückliche Zuſtimmung oder Ablehnung beendet.
Zu=
ſammenfaſſend zeigte die Diskuſſion, daß alle Parteien
irgend=
welche Verſtändigungsverſuche mit Deutſchland, bei denen auch
über territoriale Fragen zu ſprechen wäre, ablehnen, aber einen
diplomatiſchen Konflikt um den polniſchen Korridor befürchten
und dieſen Gedanken mit der einmütigen Feſtſtellung ablehnen,
daß jedes Aufwerfen, dieſer Frage, die polniſche Grenze zu
ändern, notwendig zum Kriege führen müſſe. Die angebliche
Bedrohung Polens durch deutſche Rüſtungen und durch deutſche
Wünſche auf Korrektur des Korridors führte eine ſtarke Einigkeit
der Parteien bis weit in die Linke herbei, um ſo mehr jetzt eine
Verſtändigung mit Rußland zu ſuchen. Zaleſki erklärte in
einem Schlußwort, er ſehe ohne Sorge in die Zukunft, wenn auch
die Situation nicht leicht ſei angeſichts der zweifellos drohenden
Gefahr. Es ſei feſtzuſtellen, däß das polniſche Bündnis mit
Frankreich ſich eher geſtärkt als abgeſchwächt habe. Ein weiteres
Sicherungsmoment für Polen ſei ſein Ratsſitz, ſeine guten
Be=
ziehungen mit der Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und der Türkei
und endlich ſein Bündnis mit Rumänien.
dabei der eigentliche Befehlshaber der Schwarzhemden. Ich ſah
ihn bei Raijola in Florenz, nachdem er den Präfekten abgeſetzt
hatte; er machte den Cindruck eines Generals, der politiſchen Takt
beſitzt. Er war mit unbeſchränkten Vollmachten Muſſolinis
ge=
kommen, um den Florentiner Fascio nach Luporinis Ermordung
zu reorganiſieren, und er ließ, nachdem er Luporini mit 100 000
Fasciſten als Cortege unter dem Läuten aller Glocken von
Fie=
ſole bis zum Palazzo veechio hatte beiſetzen laſſen, die Namen der
Ausgeſchloſſenen in meterhohen Buchſtaben an die Wände
ſchlagen.
Die Vorgeſchichte war, daß Luporini, der, wie ein Gott
aus=
ſehend, in Florenz bei den Fasciſten eine Rolle ſpielte, bei einer
Hausſuchung von einem Freimaurerführer erſchoſſen worden war.
und daß der Florentiner Fascio im Oktober 1925 einen Haufen
Freimaurer in derſelben Nacht erſchoß. Die franzöſiſchen
Jour=
naliſten zählten ſiebzehn Tote, weshalb die fasciſtiſche Preſſe der
franzöſiſchen Regierung Painlevés erklärte, wenn ſie einen Krieg
an den Hals bekäme, würde das fasciſtiſche Italien lächelnd
zuſehen.
Der 28. Oktober iſt der Erinnerungstag des Marſches auf
Rom. An dieſem Tag, an dem Muſſolini für Italien
Aenderun=
gen einführte, die faſt eine neue Zeitrechnung begründen
könn=
ten, iſt Italien eine einzige Parade. Auf allen Kampaniles
Italiens flammt eine Armee von Fackeln. In den Städten gehen
ſtundenlang die hunderttauſende Soldaten mit den Adlern
zwi=
ſchen einer Voltsmenge hin, die enthuſiasmiert oder
eingeſchüch=
tert iſt. Die Sprache des Fascismus, der ſich mit einem vom
Eimmel herabſchwebenden Schmetterling vergleicht, hat ſich ſelbſt
gegenüber faſt religiöſe Ergriffenheit.
Wer Muſſolini in Mailand zu Pferd, umgeben von hundert
Ceneralen, geſehen hat, wird über den aſiatiſchen Ordensſchmuck
lächeln, aber nicht beſtreiten, daß die Idee dieſes Staatsmanns
faſt ſchon Legende geworden iſt.
Die Gewalt dieſes im Grunde brutalen und rückſichtsloſen
Negimes wird von den Italienern ertragen oder geliebt, weil ſie
ihnen ein Italien zeigt, das faſt überirdiſch, faſt narziſſiſch ſchön
iſt. Daß Croce dagegen iſt, beweiſt ebenſowenig, wie daß Piran=
Dello dafür iſt, oder daß d’Annunzio an der Wiege ſtand. Daß
man als Untertan unter dieſem Regime nicht leben möchte,
ent=
bindet nicht von der Pflicht, ihm gerecht zu werden.
Offenbar iſt dieſe Bewegung, die einen durch und durch
kon=
ſtruierten Staat faſt herausgezaubert hat, kaum von außen her
zu ſtudieren, ſondern nur in ihren Schwingungen zu ſpüren.
Dieſe Feinde der Freiheit, gegen die heute der Name Garibaldi
ſteht, haben die monſtröſe Tatſache geſchaffen, daß ſie den
Enthu=
ſiasmus und den Geiſt tragen, den die Armeen der Freiheit in
Ler Geſchichte ſonſt trugen.
Die Entwicllung Europas nach dem Krieg hat eine Form
an=
genommen, die lächerlich wirken würde, wenn ſie nicht ſo wild
wäre. Der belgiſche Außenminiſter Vandervelde, ein kluger,
nüchterner Mann, hat in Locarno ſich geweigert, Muſſolini zu
beſuchen, deſſen Land für Belgien in den Krieg eintrat, derſelbe
Vandervelde, der am Tag des Waffenſtillſtandes 1924 eine halbe
Stunde vom noch halb zerſchoſſenen Löwen entfernt in der
Brüſ=
ſeler Univerſität an einem Vorſtandstiſch mit wir, dem
Deut=
ſchen, ſaß.
Es gibt nichts Dümmeres als das Lob des Fascismus aus
dem Mund deutſcher Reaktionäre. Muſſolini iſt etwas ganz
an=
deres als Hitler. Ohne Zweifel iſt auch das Geſchwärm für den
Tatmenſchen Muſſolini unausſtehlich, wenn es von ſchwächlichen
Aeſtheten kommt. Es hat aber niemand das Recht, eine
Be=
wegung, die man haſſen oder lieben mag, anders zu ſehen, als
ſie iſt, was nur möglich iſt, wenn man ſieht, aus welchen geiſtigen
Schichten ſie kommt.
Italien dampft von mythiſcher Luft. Es ſieht in Muſſolini
offenbar jene Kraft, die, einem Cäſar nicht unähnlich, die Gewalt
der Legende über ihm wieder geformt hat. Hätte ihn auf der
Loggia des Palazzo Chiggi die Kugel Zanibonis getroffen, oder
ſchlüge das Schickſal ihn beiſeite in einer anderen tragiſchen
Form, Italien verlöre ein Genie, aber nicht eine Idee. Es
ver=
löre vielleicht noch einhunderttauſend Leute, die den
Fasciſten=
führer auf ſeinem Weg zu Cicero, Sulla und Auguſtus begleiten
müßten.
Die Legionen würden den Duce nicht anders rächen, wie es
Achill um Patroklos getan hat.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Freitag, den 7. Januar.
Die Hochzeit des Figaro.
Komiſche Oper von da Ponte, Muſik von W. A. Mozart.
Mit jeder Wiederholuug dieſes einzigartigen Meiſterwerkes
mit glänzendem Enſemble, in reizvollſter Inſzenierung, unter
meiſterlicher muſikaliſcher Leitung, wie das bei uns — für wie
lange noch? — glückhaft zuſammentrifft, vermehrt ſich der Genuß
des Kunſtfreundes. Es iſt nicht nur die göttliche Muſik Mozarts,
deſſen Genius in dieſem Werk vielleicht ſeinen ihm
eigentümlich=
ſten Ausdruck gefunden hat, — es iſt auch das geniale Luſtſpiel
Beaumaichais, das in der Opernbearbeitung da Pontes zum
ſchlechthin beſten Textbuch aller Zeiten geworden iſt. Es hält der
ſtrengſten Dramaturgie ſtand und erfüllt die Erforderniſſe des
Muſikers in idealer Weiſe. Die Kunſt, ein ſolches Opernbuch zu
Seite 3
Die Arbeitsloſenverſicherung.
Der Anſpruch auf Unterſitützung. / Einrichtung
von Lohnklaſſen nach dem Arbeitsentgelt.
Das geſchäftsführende Kabinett hat ſich entſchloſſen, das
Ge=
ſetz über die Arbeitsloſenverſicherung, das ſchon ſeit
längerer Zeit vorlag, dem Reichstag und dem Reichsrat
zuzu=
leiten. Das war eigentlich ſchon ſeit längerer Zeit fällig, iſt aber
durch die vielen anderen geſetzgeberiſchen Arbeiten und durch die
Kriſe zurückgeſtellt worden. Da aber das Reich und die Länder
Wert darauf legen, die Vorlage noch vor dem 1. April zu
ver=
abſchieden, um die ſtaatsrechtlichen Unklarheiten des
gegenwär=
tigen Zuſtandes zu vermeiden, hat man mit der Einbringung
nicht gewartet, bis die neue Regierung gebildet und der
Ent=
wurf von ihr beſtätigt worden iſt. Denn nunmehr beſteht die
Möglichkeit, daß die Ausſchüſſe des Reichstages ſich mit der Frage
beſchäftigen und durch die Kriſe keine ſachliche Verzögerung
entſteht.
Es handelt ſich hierbei um die Ablöſung der bisherigen
Erwerbsloſenunterſtützung durch eine Verſicherung.
Verſiche=
ſicherungsträger ſollen die Landesarbeitsloſenkaſſen werden. Die
Bezirke der Landesarbeitsloſenkaſſen ſollen ſich in der Hauptſache
mit den Bezirken der Landesämter für Arbeitsvermittlung decken.
Ferner iſt an eine Reichsausgleichskaſſe für das Reichsgebiet
ge=
dacht, die beim Reichsamt für Arbeitsvermittlung beſtehen ſoll.
Für den Fall der Arbeitsloſigkeit iſt verſichert, wer auf Grund
der Reichsverſicherungsordnung oder des
Reichsknappſchafts=
geſetzes für den Fall der Krankheit pflichtverſichert iſt, wer auf
Grund des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes pflichtverſichert iſt
und wer der Schiffsbeſatzung eines deutſchen Seefahrzeuges
an=
gehört. Ausnahmen treten in der Land= und Forſtwirtſchaft, zum
Teil auch in der Binnen= und Küſtenfiſcherei ein. Anſpruch auf
Arbeitsloſenunterſtützung hat, wer arbeitsfähig, arbeitswillig,
aber unfreiwillig arbeitslos iſt, die Anwartſchaft erfüllt hat und
den Anſpruch auf Arbeitsloſenunterſtützung noch nicht erſchöpft
hat. Es ſollen Lohnklaſſen nach dem Arbeitsentgelt eingerichtet
werden, nach denen ſich die Hauptunterſtützungen und die
Fami=
lienzuſchläge richten. Der Arbeitsloſe iſt während des Bezuges
der Hauptunterſtützung für den Fall der Krankheit verſichert.
Der Grundzug der gegenwärtigen Regelung beſteht darin,
daß die Mittel für die Unterſtützung in erſter Linie durch
be=
ſondere Beiträge von den Beteiligten ſelbſt aufgebracht werden.
Bei der ſtarken Arbeitsloſigkeit der letzten Jahre konnte die
Unterſtützung nicht endgültig allein aus Beiträgen der Wirtſchaft
aufgebracht werden. Der vorläufige Reichswirtſchaftsrat hatte
deshalb vorgeſchlagen, daß ſich das Reich regelmäßig mit einem
Drittel an dem Aufwand der Verſicherten beteilige. Der
Ent=
wurf konnte dieſem Vorſchlag nicht folgen. Er trennt deshalb
das Riſiko für die Arbeitsloſenunterſtützung und das Riſiko für
die Kriſenunterſtützung. Letztere iſt nur für Zeiten andauernder
ungüſtiger Arbeitsmarktlage vorgeſehen. Das Riſiko der
Kriſen=
unterſtützung nimmt der Entwurf aus öffentlichen Mitteln, zu
drei Vierteln auf das Reich, zu einem Viertel auf die
Gemein=
den. Die Reichsregierung vermochte den Beſchlüſſen des
Reichs=
rates nicht zuzuſtimmen, durch die den Gemeinden bloß ein
Neuntel der Koſten der Kriſenunterſtützung auferlegt werden
ſollte. Die Gemeinden werden nach dem Vorſchlag des
Entwur=
fes von dem Neuntel des Unterſtützungsaufwandes für die
Ver=
ſicherung befreit, das ſie in der Erwerbsloſenfürſorge zu tragen
haben. Die Verſicherungskaſſe ſoll ihre Mittel hauptſächlich und
vorwiegend verwenden, indem ſie ſie der geſamten Organiſation
der Arbeitsvermittlung zur Verfügung ſtellt, darüber hinaus
aber ſoll ſie zur Beendigung der Arbeitsloſigkeit beſtimmt ſein
und erſt in dritter Linie zur dauernden Unterſtützung im Falle
der Arbeitsloſigkeit verwendet werden. Reich und Ländern wird
außerdem zur Pflicht gemacht, alle Maßnahmen zu fördern, die
geeignet ſind, die Arbeitsloſigkeit zu verhindern.
Schon dieſer kurze Ueberblick zeigt, daß hier eine Fülle von
Fragen angeſchnitten wird, die je nach den politiſchen, ſozialen
und wirtſchaftlichen Standpunkten der Parteien verſchieden
be=
handelt werden. Es wird daher keine leichte Arbeit ſein, in den
noch bis zum 1. April zur Verfügung ſtehenden drei Monaten
den Entwurf durch die Kommiſſionen und das Plenum des
Reichstages hindurchzubringen, wenn es nicht raſch gelingt, eine
feſte Mehrheit zu finden.
ſchreiben, dramaturgiſch richtig, muſikaliſch brauchbar, theatraliſch
wirkſam — alle dieſe drei beim „Figaro” im höchſtem Maße
zu=
treffend — iſt in unſerer Zeit verloren gegangen. Ehe wir ihre
Bedingungen wieder begreifen und ihre Ausführung handhaben
können, iſt die Schaffung einer modernen Oper nicht möglich. An
ſchöpferiſchen Muſikern fehlt es nicht ſo ſehr, als an folchen, die
das Kunſtwerk Oper in der Geſetzmäßigkeit ſeiner Formen richtig
erkannt haben.
Die heutige, in ihren Einzelheiten bekannte und nicht genug
zu rühmende Aufführung erhielt erhöhte Anziehungskraft durch
die Gaſtdarſtellung von Lotte Schöne aus Wien als Suſanne.
Eine allerliebſte Perſönlichkeit mit den charakteriſtiſchen
Eigen=
ſchaften der Soubrette; von hübſchem Ausſehen, elegantem
Weſen, lebhafter Mimik und geſanglichen Reizen. Ihre
fein=
geſchliffene Stimme, die freilich in den Enſembles der Tragkraft
entbehrt, iſt äußerſt ſauber und ſüß und verleitete in der
Schluß=
arie zur Sentimentalität, die der Rolle nicht gemäß erſcheint. Im
ganzen eine warm anſprechende, wenn auch wenig perſönliche
Leiſtung, die gut gefiel.
v. H.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Uraufführung von Honeggers „Judith”.
Im Kölner Opernhaus findet am 13. d. Mts. die deutſche
Uraufführung der dreiaktigen Oper „Judith” von
Arthur Honegger ſtatt. Honegger, einer der bekannteſten
Führer der muſikaliſchen Moderne, iſt durch ſein Orcheſterwerk
„Pacific 231” und ſeinen ſinfoniſchen Pfalm im „König David”
der bisher in über 50 Städten aufgeführt wurde, zu
internatio=
naler Berühmtheit gelangt. Mit der deutſchen Uraufführung
ſei=
ner erſten Oper ſteht daher ein muſikaliſches Ereignis von
beſon=
derer Bedeutung bevor.
w.. Hans Pfitzner Mitglied des
Maximilian=
ordens. Aus München wird gemeldet, daß das Kapitel des
Bayeriſchen Maximilianordens für Wiſſenſchaft und Kunſt den
Komponiſten Dr. Hans Pfitzner zum Mitglied des Ordens in der
Abteilung für Kunſt ernannt hat. Zugleich hat das Ordenskapitel
Dr. Pfitzner ſowie das ordentliche Mitglied Univerſitätsprofeſſor
Geheimrat Dr. Wilhelm Wien in München zu ordentlichen
Mitgliedern des Ordenskapitels gewählt. Das
Geſamtminiſte=
rium hat die betreffenden Beſchlüſſe des Ordenskapitels beſtätigt.
Berichtigung. In dem Aufſatz „Zur Erinnerung an
W. Hertz” von Karl Berger in Nr. 5, Seite 2, Spalte 2, Zeile 19
von unten muß es richtig heißen;; „lieber als auf Theorien”.
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Samstag, den 8. Januar 1927
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 8. Januar.
— Ernannt wurden am 23. November der Rektor Friedrich
Tockel an der Volksſchule zu Darmſtadt zum Stadtſchulrat bei dem
Stadtſchulamt in Worms; am 2. Dezember der Amtsgehilfe an der
Realſchule in Schotten Jakob Scheld zum Amtsgehilfen an dem
Landaraf=Ludwigs=Gymnaſium in Gießen mit Wirkung vom Tage des
DDienſtantritts ab; am 31. Dezember: die Schulamtsanwärter: Adam
„Gölz aus Erbach i. Odw. zum Lehrer an der Volksſchule zu
Schwa=
lbenheim (Kreis Bingen), Johann Heſſert aus Horrweiler (Kreis
BBingen) zum Lehrer an der Volksſchule zu Elsheim (Kreis Biugen),
Jakob Jungk aus Fürfeld (Kreis Alzeh) zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Bingen, Karl Sturm aus Frei=Laubersheim (Kreis Alzey)
Bum Lehrer an der Volksſchule zu Heidesheim (Kreis Bingen), Philipp
Zimmermann aus Wald=Uelversheim (Kreis Oppenheim), zum
Sehrer an der Volksſchule zu Wintersheim (Kreis Oppenheim). — Durch
Ontſchließung des Miniſters des Innern vom 4. Jannau 1927 wurde
Der Referendar Dr. Karl Friedrich Winter, aus Mainz zum
Regie=
aungsaſſeſſor ernannt.
— Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund der 85 1 und 2 des
SZeſetz=s über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw.
79. Dezember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925
Regierungsblatt S. 249) iſt am 1. Oktober 1926 in den endgültigen
Muheſtand getreten der im einſtweiligen Ruheſtand befindliche
Studien=
at Philipp Kramer in Darmſtadt.
L.U. Von der Landes=Univerſität Gießen. Die Wiener Gsſellſchaft
Für Mikrobiologie hat den Profeſſor Dr. Zwick, zurzeit Rektor der
Sandes=Univerſität, für ſeine großen Verdienſte um die Mikrobiologie
Fum korreſpondierenden Mitglied ernannt.
— Heſſiſches Landestheater. In der morgen Sonntag, abens 6½
Uhr, im Großen Haus ſtattfindenden Aufführung der „Fledermaus”
rind die weſentlichen Partien beſetzt mit den Damen: Kapper (Noſa=
Einde), Noeria (Ida), und den Herren: Deharde (Eiſenſtein), Dr.
Bare=
sinski (Falke), Hölzlin (Dr. Frank), Baumeiſter (Froſch), N= (Blind).
Die Partien des Orlofsky und des Alfred werden zum erſten Male von
(Brete Penſe und Joſef Poerner geſungen. In der Partie der Adele
Geendet Lotte Schoene, ihr Gaſtſpiel am Landestheater, in der ſie
Seben in Dresden mit großem Erfolg auftrat. Die Dresdeuer
Zeitun=
sen ſchreiben darüber: „. . . Lotte Schoene hat hier das Publikum
Sofort gewonnen. Sie betritt die Bühne durchaus mit jener Sicherheit,
Die ſich nur aus der Selbſterkenntnis ihrer einzigartigen Vorzüge
er=
meben kann. Sofort ſpringt die Wirkung daher ins Publikum.
And nun beginnt ſie zu ſingen; warme runde, getheriſche Töne ent=
Dendet das koloraturwillige Organ. Es ſind kaum Trübungen, kaum
„chniſch noch nicht auspolierte Stellen in einer ebenmäßig leuchtenden
Skalg .. Die von Heinrich Kuhn inſzenierte Aufführung wird
von Berthold Sander muſikaliſch geleitet.
Den Beginn des am Montag, den 10. Januar, ſtattfindenden
dier=
en Sinfoniekonzerts macht eines der bedeutendſten
ſinfo=
rriſchen Werke Schuberts, die unvollendete U=Moll=Sinfonie, deren
Ent=
ktehung in das Jahr 1822 fällt. Im Anſchluß daran gelangt Mahlers
Liad von der Erde”, mit Anna Baumeiſter=Jacobs und Joſef Poerner
nls Soliſten zur Auführung. Muſikaliſche Leitung des Konzerts=
Beneralmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock.
— Volkshochſckhule. Am Samstag, den 8. Januar, heute abends
B Uhr, findet im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landerstheaters der erſte
Beethoven=Abend des Drumm=Quartetts, und am
Sonntag, den 9. Januar, im Kleinen Haus des Landestheaters eine
Morgenfeier ſtatt. Am Abend wird „Der Raub der Sa=
Ginerinnen” wiederholt. Zu allen drei Veranſtaltungen erhalten
unſere Mitglieder ermäßigte Karten auf unſerer Geſchäftsſtelle, Mathil=
Denplatz 17.
X Führungen im Landesmufenm. Am nächſten Mittwoch findet
Teine Führung ſtatt.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen, nur
vormit=
ags um 1 und 11.30 Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. In
ger vierten Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung,
wvelche am nächſten Mittwoch, den 12. Januar, abends 8 Uhr, im
Fürſtenſaale (Grafenſtraße, Reſtaurant Chriſt) ſtattfindet, wird Herr
Studienrat Dr. A. Vetter über „Die Verwendung des Holzes in
wer Technik” ſprechen. Trotz aller Holzerſatzſtoffe, wie Eiſen, Stein,
B=ment u. a. iſt der Verbrauch an Holz in ſtetiger Zunahme begriffen
ſtind wird im Deutſchland ſich noch weiter ſteigern, wenn die Bautätigkeit
wieder die Höhe der Vorkriegszeit erreicht haben wird und für unſere
Induſtrie wieder normale Zeiten kommen. Wie vielſeitig die
Ver=
vendung des Holzes in der Technik iſt, wird durch einen in Verbindung
mnit d m Vortrage ablaufenden Film gezeigt werden. Nach einer
Ueber=
ſicht über die Hauptbearbeitungsmaſchinen, die für das Holz nötig ſind,
verden einzelne Holzinduſtrien geſchloſſen vorgeführt, wie z. B. der
Waggonbau, die Kiſten= und Faßfabrikation, und das größte
Steinholz=
nternehmen Deutſchlands. Die Vorführung bietet alſo für den
Ge=
werbe= und Handwerkerſtand, insbeſondere für die holzverarbeitenden
CZewerbe, das größte Intereſſe, ſodaß auf einen zahlreichen Beſuch der
WVerſammlung mit Sicherheit zu rechmen iſt. Auf die Anzeige in der
Heutigen Nummer wird verwieſen.
— Hefiſches Rotes Kreuz. Wie bereits mitgeteilt worden, wird
bas Heſſiſche Note Kreuz auch in dieſem Jahre wieder einen
Lehr=
gang für Frauen und Mädchen, in der erſten Hilfe bei
Un=
glücksfällen und in der Krankenpflege abhalten. Dieſer Lehrgang, der
von Herrn Geheimen Medizinalrat Dr. Happel geleitet wird, ſoll am
Freitag, den 14. Januar abends 7 Uhr, in dem Feſtſaal der
Zudwigs=Oberrealſchule am Kapellplatz beginnen. Der Beginn iſt auf
Dieſe ſpätere Stunde gelegt worden, um auch ſolchen Frauen und
Mäd=
chen, die beruflich tätig ſind, eine Teilnahme zu ermöglichen. Um
geäußerten Wünſchen zu entſprechen, ſoll auch auf praktiſche Uebungen
Seſonderer Wert gelegt werden, wobei Schweſtern des Alie=Hoſpitals
Hen Herrn Leiter des Kurſus unterſtützen werden. Es iſt für jede
Frau und jedes Mädchen von Wichtigkeit, ſich gewiſſe Kenntniſſe und
Ffertigkeiten in der Krankenpflege anzueignen, die man bei Krankheiten
ſin der Familie anwenden kann: auch bei Unfällen iſt es unter
Um=
ſtänden entſcheidend für die Geneſung des Verletzten, daß ſofort bis
gur Ankunft des Arztes das Entſprechende geſchieht. Wir hoffen
des=
chalb, daß recht viele Frauen und Mädchen von der nun gebotenen
Gelegenheit Gebrauch machen. Anmeldungen bittet, man bis zum
12. Januar, vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr im Geſchäftszimmer
des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz. Paradoplatz 3, oder in
Demienigen des Alieefrauenvereins. Dieburger Straße 21. oder auch bei
dem Leiter des Kurſus, Herrn Geh. Medizinalrat Dr. Happel, Sand=
Ntraße 24, zu erklären.
— Kriegerv=rein Darmſtadt Auf den heutigen
Lichtbilder=
vortrag, des Herrn Major Krauße dAvis über „Kamerun” im
Bäirgerhof machen wir aufmerkſam. (Siehe Anzeige.)
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf die heute abend ſtattfindende
Monatsverſammlung ſei auch an dieſer Stelle hingewieſen.
Das rege Intereſſe, das für dieſelbe im vergangenen Jahre bekundet
wurde, wird im neuen Jahre noch größer werden, denn die Arbeit für
das Kreisturnfeſt wird jetzt mit Macht einſetzen. (Siehe Anzeige.)
* Direktor Ludwig Knöpfel, der fnihere Leiter der Zentralſtelle für
die Landesſtatiſtik, feiert am 9. Januar in Darmſtadt ſeinen
ſieb=
zigſten Geburtstag. Er begann ſeine Beamtenlaufbahn als
Oberlehrer und trat am 1. Oktober 1901 als Regierungsrat in die
Zen=
tralſtelle für die Landesſtatiſtik ein. Für dieſe Tätigkeit hatte er
be=
reits vorher durch ſtatiſtiſche Arbeiten Intereſſe und Neigung gezeigt.
1905 wurde er zum Mitglied der Zentralſtelle ernannt, ſeit 1907 lag die
Leitung des Amtes in ſeinen Händen. Am 1. Oktober 1990 wurde er
zum Direktor der Zentralſtelle ernannt. Die bisher nebemamtliche
Leitung wurde demit zu einer hauptamtlichen umgeſtaltet. Das Amt
hat unter ſeiner Leitung einen großen Aufſchwung genommen. Ein
Hauptziel ſeiner Tätigkeit war die Vereinfachung der Arbeiten und des
techniſchen Betriebs. Dadurch wurden Mittel und Kräfte frei für neue,
wertvolle, vor allem durch den Ausbau der Reichsſtatiſtik andrängende
Arbeiten. Die drei 1908 1909 und 1924 erſchienenen ſtatiſtiſchen
Hand=
bücher ſind der Niederſchlag ſeiner umfangreichen Tätigkeit, Beſonders
widmete er ſich der Schul= und Bevölkerungsſtatiſtik, und hier
haupt=
ſächlich der Statiſtik der Säuglingsſterblichkeit und der Juden, auf
welchen beiden Gebieten verdienſtvolle Veröffentlichungen von ihm
vor=
liegen. Durch ſeine ſoziale Geſinnung und Fürſorge — er war ſtets
bemüht, die finanzielle Lage der Angeſtellten und unteren Beamten, die
bei ſeinem Amtsantritt ſehr ſchlecht war, zu verbeſſern —, hat er ſich in
deren Herzen ein bleibendes Denkmal geſetzt. Auf Grund des
Alters=
grenzengeſetzes trat Diraktor Knöpfel am 31. Januar 1924 in den
Nuhe=
ſtand. Mögen ihm noch recht viele Jahre der Erholung in geiſtiger
Friſche und Geſundheit beſchieden ſein.
Anventun=Ausverkauf!
(0n biten um Begehtung
unserer echaufenster!
Carl Sckürmann & Go.
Darmstadt
(885
— Balladenabend. Das neue Monatsprogramm des Chriſtlichen
Vereins Junger Männer verſpricht, recht reichhaltig zu werden.
Nach=
dem alle die Feiern der Weihnachts und Neujahrszeit vorüber ſind,
beginnt der Verein eine Vortragsarbeit, die an den Sonntagen am
Nachmittag für die 14—18jährige Mannesjugend unſerer Stadt gedacht
iſt, während die Abende ein möglichſt umfangreiches
Bildungspro=
gramm für jeden jungen Mann bringen ſollen. Am kommenden
Sonn=
tag findet nun der erſte dieſer Vorträge ſtatt: Am Nachmittag 5 Uhr
für die Jugend von 14—18 Jahren der Vortrag „Schwere
Tun=
gen‟. Es handelt ſich dabei um die Erlebniſſe aus einer Fürſorge=
Erziehungsanſtalt. Herr Gedat, der Ndner, war längere Zeit zu
pädagogiſchen Studien als Erzieher in ſolcher Anſtalt tätig, und ſeine
Erlebniſſe zwiſchen jenen jugendlichen Brandſtiftern, Spitzbuben und
ähnlichen Geſellen werden wohl jedes jugendliche Gewüt intereſſieren.
Am Abend findet dann in den gleichen Räumen, Alexanderſtraße B
(Infanteriekaſerne) ein Balladenabend ſtatt. Es werden Werke
von Wildenbruch, Münchhauſen, Strauß=Torneh. Flex und anderen
Dichtern zum Vortrag hkommen. Muſikaliſche Darbietungen werden
dem Abend würdig umrahmen und verſchönern. Es dürſte wohl
man=
cher junge Mann von dieſer Ginladung Gebrauch machen. Der
Ein=
tritt zu den Veranſtaltungen iſt frei, es bedarf auch keiner beſonderen
Einführung.
Miettsctutsk i Pchtusk.
— Orpheum: Der Meiſterboxer. Zur Aufführung dieſes
vortrefflichen Schwankes nachſtehend ein Urteil der Mannheimer Preſſe
anläßlich eines Gaſtſpiels des Frankfurter Theaters im dortigen
Yibe=
lungenſaal: .. Ein Jubel, wie man ihn ſeit langem nicht mehr hörte,
herrſchte geſtern abend im großen Sagl der 5000. In ausgelaſſenſter
Laune begleitete das Publikum den „großen” Boxer in den „Ning”.
Beifall auf offener Szene befeuerte die einzelnen „Runden”, und bei
dem unausbleiblichen „Knock out”=Sieg wollte das Toben der Zuſchauer
kein Ende nehmen. Wieder und wieder mußten die vortrefflichen
Dar=
ſteller vor die Rampe, allen voran der „Meiſterboxer” Fr. Sauer.
dem man an dieſem Abend mit Freuden das Meiſterſchaftsdiplom
zu=
erkennt.
* Stadtmuſeum und Odenwaldmuſeum (Schloßgraben 9):
Beſuchs=
zeiten Samstags 2—4 Uhr. Sonntags 11—) und 2—4 Uhr. Sonntag,
9. Januar, 11 Uhr Führung im Stadtmuſeum durch Frl. Welcker.
Die Räume ſind geheizt. Eintritt frei.
Gründet jetzt ſchon Weihnachtsſparkaſſen
für Weihnachten 1927
St.19174
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt
Polizeibericht. Manſardeneinbrecher ſind wieder an
der Arbeit. Am 6. Tanuar wurde in der Zeit von 8 Uhr vormittags
bis 6 Uhr nachmittags ein Dienſtmädchenzimmer mittelſt Nachſchlüſſels
geöffnet und aus dem Kleiderſchrank eine ſilberne Damenarmbanduhr,
ein goldener Ring mit rotem Stein, eine ſilberne Nadel mit weißer
Perle, eine Taſchenlampe und eine Geldbörſe aus ſchwarzem
Saffian=
leder mit 24 Mark geſtohlen. — Bei einem in Mannheim
feſtgenom=
menen Einbrecher wurde ein KnabenGummiumhang
beſchlag=
nahmt. den derſelbe nach ſeinem Geſtändnis auf dem Bahnhof hier in
Darmſtadt aus einem Abteil entwendet haben will. Der Umhang kann
von dem Eigentümer bei der Kriminalpolizei in Mannheim in
Emp=
fang genommen werden. — Eine Schwindelfirma „
Verſandge=
ſchäft „Union” in Chemnitz annoneiert in faſt allen Tageszeitungen
und verſpricht Heimarbeit mit verlockenden Ausſichten bei einer
Ein=
zahlung von 12,50 Mk. Die Einzahler, meiſt arme Leute, werden aber
ſtatt des lohnenden Verdienſtes um den eingezahlten Betrag betrogen.
Es wird deshalb vor der Schwindlerfirma gewarnt — Geſtohlen
wurde ein Herrenfahrrad, Mark „Preſto” mit der
Fabritnum=
mer 155 069 und ein Herrenfahrrad, Marke „Blücher”.
Seite 5
Wochenbieblan des Heſchen Londestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 9. Januar. Außer Miete. Anfang 6½ Uhr, Ende
10 Uhr: Zweites und letztes Gaſtſpiel von Lotte Schöne:
„Die Fledermaus”, Operette von Johann Strauß.
Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Montag, 10. Januar. Anfang 7½ Uhr, Ende 91 Uhr: Viertes
Sinfoniekonzert des Landestheater=
Orche=
ſters. (Schubert: Sinfonie El=Moll; Guſtav Mahler: „Das
Lied von der Erde‟) Soliſten: Anna Baumeiſter=Jacobs,
Joſef Poerner. Preiſe 1 bis 7 Mk.
Dienstag, 11. Januar. 4 9. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Der Toddes Empedokles”, Tragödie von Hölderlin,
in der tertlichen Einrichtung von Wilh. Michel. Preiſe 1 bis
10 Mk.
Mittwoch, 12. Januar, K 5 (Bühnenvolksbund), Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Der Ring des Nibelungen” von Rich.
Wag=
ner. Vorabend: „Das Rheingold”. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 13. Januar. C 10. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Gaſparone”, Operette v. Millöcker. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, 14. Januar. I. 10. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Troybadour”, Oper von Verdi. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, 15. Januar. 4. Vorſtellung der Samstags=
Fremden=
miete. Anfang 3 Uhr, Ende gegen 3 Uhr: „Hänſel und
Gretel”, Märchenoper von Humperdinck. Hierauf: „Die
Puppenfee”, Pantomime v. J. Bayer. Pr. 1 bis 10 Mk.
Sonntag, 16. Januar. 5. Vorſtellung der Sonntags=
Fremden=
miete. Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr: „Robert und
Ber=
tram”, Poſſe von Guſtav Raeder. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 9. Januar. Vormittags 11½ Uhr: Dritte
Morgen=
feier; Hermann Zilcher. (Anna Baumeiſter=Facobs, Joh.
Biſchoff. Erich Riede, Drumm=Quartett.) Preiſe 50 und
80 Pfg.
— Abends 71. Uhr, Ende 10 Uhr: Volksvorſtellung zu
Einheits=
preiſen: „Der Raub der Sabinerinnen”, Luſtſpiel
von Schönthan. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Montag, 10. Januar. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 11. Januar. Außer Miete. Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Der Vetter aus Dingsda”, Operette von
Künnecke. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Mittwoch, 12. Januar. Keine Vorſtellung.
Donnerstag, 13. Januar. Abends 8 Uhr: Zweiter
Beet=
hoven=Abend des Drumm=Quartetts. Preiſe
1, 2, 3 Mk.
Freitag, 14. Januar. Keine Vorſtellung.
Samstag, 15. Januar. Zuſatzmiete V (8). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Uraufführung: „Geld”, Komödie von
Ber=
nard Brentano. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Sonntag, 16. Januar. Vormittags 11½ Uhr: Vierte
Mor=
genfeier: Liedeumatinee Guſtav Deharde. Am Flügelt
Erich Riede. Preiſe 50 und 80 Pfg.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Außer Miete: „
Egeplag=
ter Familievadder”, Lokalpoſſe von Georg Büchner.
Dargeſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Preiſe
1. 2, 3 Mk.
— Ludwigshöhe=Konzert. Morgen Sonntag, 9. Januar,
nachmit=
tags 4 Uhr. Konzert des Städtiſchen Orcheſters. Auch diesmal bringt
das Programm viel Abwechſlung und iſt trotzdem ſehr gediegen
ge=
halten. Beſonderes Intereſſe verdienen: Vorſpiel und Sieiliang aus
„Caballeria‟: „Duvertüre zu „Wthelm Tell”: zwei Sätze aus der
G=Dur=Symphonie von Hahdnz „Die wunderbare Bereuſe‟ (
Wiegen=
lied) aus Godards Oper „Jocelyn” wird Herr Konzertmeiſter Fink
vortragen. Ein altes, aber prickelndes Salonſtück: „Huſarenritt” von
Spindler, verliert niemals ſeinen ſchmeichelhaften Charakter. Leitung:
Herr Kapellmeiſter M. Weber. Zehnerkarten gelten. Nach Schluß,
etwa 6.15 Uhr, ſind die Wege beleuchtet.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchlieſilich als Hinweiſe auf Anzelgen zu beirachten,
im keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritl.
* Winterfeſt des Sportvereins Darmſtadt 98. Wir
verweiſen nochmals auf das heute abend 8 Uhr in ſämtlichen Räumen
der Vereinigten Geſellſchaft ſtattſindende Winterfeſt. In dem
Pro=
gramm iſt inſoweit, eine kleine Aenderung eingetreten, als an Stelle
von Frau Müller=Wiſchin Frau Käthe Gothe ſich bereitwilligſt zur
Mit=
wirkung bereit erklärt hat. Der Ibach=Flügel wurde in dankenswerter
Weiſe von der Firma Arnold u. Sohn zur Verfügung geſtellt. (Siehe
Anzeige.)
— Orangeriegarten. Den Auftakt zu den diesjährigen
karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen im Orangeriehaus bildet ein großer
Kappenabend, der am Sonntag, den 9. Januar ſtattfindet. Die
Ver=
anſtalter werden es ſich angelegen ſein laſſen, durch Heranziehung erſter
Kräſte für heitere, fröhliche Stimmung zu ſorgen. Selbſtverſtändlich
wird auch dem tanzliebenden Publikum Rechnung getragen. Da in der
Zwiſchenzeit die Heizungsanlagen des Orangeriehauſes ganz bedeutend
verbeſſert und auch die Zugangswege in Ordnung gebracht wurden, ſo
iſt auch in dieſer Hinſicht alles getan, um auch bei ſchlechtem und kaltem
Wetter den Aufenthalt im Orangeriehaus ſo angenehm als möglich zu
geſtalten.
—Arheilger Mühlchen. Zur Eröffnung ihrer diesjährigen
Spielſaiſon veranſtaltet das beliebte Arheilger Orignal=Jazzband am
kommenden Sonntag ihr erſtes Tanzveranügen. SSiehe Anzeige)
Tageskalender für Samstag, den 8. Januar 1927.
Landestheater, Großes Haus, I. 9, Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Robert und Bertram” — Kleines Haus, abends 8
Uhr: 1. Beethovenabend des Drumm=Quartetts. — Drpheum,
abends 8 Uhr: „Der Meiſterboxer” — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Sportverein 98,
abends 8 Uhr, Vereinigte Geſellſchaft,: Winterfeſt. — Bücherſtube
Bodenheimer, abends 8½ Uhr: Vortrag Kahn. —
Krieger=
verein, abends 8½ Uhr, im Bürgerhof: Monatsverſammlung. —
Konzerte: Schloß=Café; Hotel Schmitz; Cafe Rheingold:
Wein=
haus Weißer Turm; Reichshof; Reichskrone: Bürgerhof. — Tanz:
Taunusburg: Café Rheingold: Weinhaus Weißer Turm; Reichshof.
—Frankfurt a. M., Feſthalle, abends 8½ Uhr: Zirkus=Koſtümball.
N
Nu
des Saiſon=Ausverkaufs
881
Schweden=Mäntel: 85, 70, 60, 45, 35 . . . . . . bis 14.50 Gummi= und Loden=Mäntel: 54, 48, 42, 35, 24 bis 8,50
be 249
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PHILIBP
Schillerplatz 5
Darmstadt
Seite 6
Samstag, den 8. Januar 1927
Nummer 8
* Kleine Strafkammer.
Das Gericht verhandelt unter Vorſitz des Landgerichtsrats Dr. Lehr
1. Ein Handelsmann aus dem Odenwald ſteht unter der Anklage
der Milchfälſchung. Er ſoll am 13. Juli 1926 die Milch durch
Waſſer=
zuſatz verfälſcht und als Vollmilch veakauft haben. Der Gendarm
ent=
nahm eine Probe das Chemiſche Unterſuchungsamt ſtellte einen
Waſſer=
zuſatz von etwa 10 Prozent feſt, die Milch war als gewäſſert zu
be=
anſtanden. Das Amtsgericht hat eine Geldſtrafe von 80 Mk. verhängt
und die einmalige Veröffentlichung des Urteils im „Erbacher
Kreis=
blatt” angeordnet. Gegen dieſes Erkenntnis hat Angeklagter Berufung
eingelegt. Er beſtreitet, eine Manipulation mit der Milch
vorgenom=
men zu haben. Aus der Beweisaufnahme ergibt ſich, daß der Keller
pff.n und leicht zugänglich iſt. Der Verteidiger vermißt einen
aus=
reichenden Beweis für die Täterſchaft, der Angeklagte lebe im
väter=
lichen Hauſe, dazu unter Differenzen mit dem Vater. Es fehle an
einem plauſiblen Motiv dafür, daß gerade der Sohn der Täter ſei. Von
einem Inverkehrbringen könne keine Rede ſ in. Der Staatsanwalt
erachtet, daß nach der Beweisaufnahme die Berufung keinen Erfolg
haben könne; ein anderer Täter könne nicht in Frage kommen. Das
Inverkehrbringen liege in dem Bereitſtellen der Milch zum Abholen.
Das Urteil hebt das erſte Erkenntnis auf und fpricht
den Angeklagten frei. Die Täterſchaft ſei nicht gewüigend
feſt=
geſtellt.
2. Wegen Beleidigung des Oberförſters Forſtrat Petith in
Gernsheim iſt der dortige Arzt Dr. Ehrmann vom Amtsgericht
zu einer Geldſtrafe von 60 M. verurteilt. Da die Beleidigung gelegentlich
einer öffentlichen Gerichtsverhandlung erfolgt iſt, hat das Gericht die
Veröffentlichung des Urteils in den beiden in Gernsheim erſcheinenden
Zeitungen angeordnet. Der Angeklagte will in Wahrung berechtigter
Intereſſen gehandelt haben. Der Kreisarzt Dr. Küchel in Groß=Gerau
hat den Angeklagten auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht. Das
Gut=
achten ſtellt feſt, daß der Angeklagte rechthaberiſch und unverträglich
iſt. Schon in den 1890er Jahren iſt Angeklagter mit Standesgenoſſen
in Konflikt gekommen, ein Gernsheimer Kollege erachtet Anzeichen von
Geiſt. sſchwäche infolge Aderverkalkung für vorliegend. Der Angeklagte
ſieht außerordentlich ſchlecht, auf einem Auge iſt er völlig erblindet,
auf dem anderen ſieht er ſehr ſchlecht. Durch das Alter iſt E. gemitlich,
ſtumpf und gleichgültig geworden. Hinſichtlich des Intellektes beſtehen
die allerweſentlichſten Defekte. Vom mediziniſchen Standpunkte aus
muß der Angeklagte mehr als Ruine betrachtet werden; einen geiſtig
vollwertigen Menſchen hat man nicht vor ſich. Der Staatsanwalt
be=
antragt angeſichts dieſes Gutachtens die Freiſprechung, auf die
das Gericht erkennt.
3. Wieder wird ein Renkontre, diesmal zwiſchen Auto und
Fahr=
rad, verhandelt. Der Unfall trug ſich am 24. Maä 1926 zu Viernheim
zu. Nach der Anklage ſoll Konrad Neurath von Eſſen mit
ſeinem Auto die auf dem Fahrrad aus einer Seitenſtraße — der
Kies=
ſtraße — kommende Margarethe Mantel erfaßt haben, wodurch dieſelbe
zu Boden geſchleudert worden ſein und Zerrungen und Quetſchungen
am Körper erlitten haben ſoll. Das Amtsgericht Lampertheim hat auf
eine Geldſtrafe von 100 Mark erkannt. Neurath befand ſich auf einer
Autofahrt von Mannheim nach Frankfurt a. M. Er behauptet, die
Verletzte habe ſich auf dem Rade mit einer gleichfalls auf dem Rade
befindlichen Bekanntin, Marie Rech, lachend unterhalten und ſei in
das Auto hineingefahren. Der Verteidiger hat Berufung eingelegt;
Angcklagter will die Freiſprechung erzielen. Er erklärt, er ſei
lang=
ſam gefahren, habe, als er die Radlerinnen wahrgenommen, Signal
gegeben und geſtoppt. Daß Neurath langſam fuhr, beſtätigt ein Zeuge,
der zum Teil von einem nahen Fenſter aus ſeine Wahrnehmungen
gemacht hat. Die Unfallſtelle iſt nahe der bekannten S=Kurve. Die
Radfahrerin Rech hat, wie die Verletzte, keine Hupenſignale gehört.
Als Sachverſtändige werden Obergewerberat Sandoz und ein
Fahr=
lehrer von Lampertheim gehört. In der erſten Inſtanz waren keine
Sachverſtändigen zugegen. Aus dem Gutachten geht hervor, daß die
Verletzte mindeſtens ſehr unvorſichtig gefahren iſt. Die Verteidigung
legt in längeren Ausführungen dar, daß ein Verſchulden einzig und
allein auf ſeiten der Verletzten liege. Der Staatsanwalt betont, daß
der Angeklagte gegen die Automobilvorſchriften verſtoßen und links
gefahren ſei, bleibe zu pwifen, ob ſeine Fahrläſſigkeit kauſal für den
Erfolg geweſen ſei. Eine Mitſchuld der Verletzten komme nicht in
Betracht. Bei der Strafzumeſſung könne berückſichtigt werden, daß
das Verſchulden des Angeklagten doch etwas geringer geweſen ſei, als
die Vorinſtanz angenommen habe. Das Urteil hebt das Urteil der
erſten Inſtanz auf und ſetzt die Strafe auf 20 Mk. herab.
— Von der Deb=wag, Darmſtädter Bewachungs=Geſellſchaft m.b. H.,
ſind im verfloſſenen Jahre 1606 offene Türen geſchloſſen, 573 offene
Türen vorgefunden, die nicht geſchloſſen werden konnten, 377 Lichter
ausgelöſcht, 39 offene Geſchäftslokale und 42 defekte Türen vorgefunden
15 zerſchlagene Fenſter und Rolläden, ein Waſſerrohrbruch, 26 def=kte
Zäune, 47 offene Fenſter und Rolläden, 37 ſteckengebliebene Schliſſel,
ſowie 4 Gegenſtände gefunden. Ein Verbrecher wurde feſtgenommen.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künffier oder künftleriſche V.ranſialtungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht. behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Union=Theater: „Der Student von Prag”, der
anerkannt große Kunſtfilm, kann wegen anderweitiger Dispoſition nur
noch zwei Tage auf dem Spielplan bleiben, und ſollte niemand
ver=
ſäumen, ſich dieſes hervorragende Filmwerk anzuſehen. Auch die zweite
Charleſton=Tanzſtunde bietet wieder Belehrendes und Amüſantes. —
Das nächſte Progvamm wird ſtarkes Int=reſſe hervorrufen. Der
Direk=
tion iſt es gelungen, ſich die Uraufführung des ſchon mit großer
Span=
nung erwarteten Films „Bismarck, 2. Teil”, zu ſichern.
— Reſidenz=Theater: „Das Teſtament des
Gold=
ſuchers” Tom Mix, das heißt fanatiſches Erleben, romantiſche
Abenteuer, kraftvolle, ſiegreiche Jugend. Toni, ein Pferd, ein armer,
aber ehrlicher Landſtreicher, ein tapferer Junge von 12 Jahren, und
ein bildhübſches Wildweſtmädchen, ſind die Kampfgenoſſen Tom Mig
in ſeinem neueſten Film. Eine große Goldmine, die er im Kampfe mit
zahlreichen Banditen erobert, iſt die ſenſationelle und ſpannende
Hand=
lung des großen Tom Mix=Films. Tom Mix, der kühnſte Reiter der
Liebling aller Völker, der unwiderſtehliche, liebenswürdigſte und kühnſte
aller amerikaniſchen Darſteller, wird in dieſem Film beſſer als je zuvor
ſich dem Darmſtädter Publikum präſentieren.
* Palaſt=Lichtſpiele: „La Bohéme‟ Sämtliche
Preſſe=
ſtimmen ſind nur ein Wort des Lobes über Darſteller und Regie. Alle
dieſe verſchiedenen Stimmen werden beherrſcht von der Dominante:
„La Boheme — der künſtleriſch bedeutſamſte Film, der größte
Publi=
kumserfolg!“
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Eche Wald= und Saalbauſtr. (*623) Telephon 373
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den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
8. Jan bis einſchließlich 15. Jan den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9, die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½.
Burzberſteigerang sr. b.
(Nutzholz.)
Freitag, den 14. ds. Mts., von
vorm. 1,10 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz, hier,
aus den ſtädt. Förſtereien Beſſ.
Laub=
wald (H. d. Erlen 9a, Fichte u. Lärche",
Heiligkreuz (Hinterhecke 2, Langwieſe
50, Woogsberg 39a, Fichte) und Beſſ.
Tanne (Maitanne 27, 31, Texas 40 und
unter der Wixhäuſer Hausſchneiſe 23,
Kiefer) verſteigert:
Fichte, fm: 2 III. 1,51, 7 IV. 5,37, 32
Va 18,93, 136 Vb 36,76, 708 Derbſtg.
I. 90,11, 787 Derbſtg. II. 57,69, 940
Reisſtg. I. 15,52 und 1095 Reisſtg.
II. 4,83;
Lärche, fm: 3 V. 0.94; Kiefer, fm: 1
II. 1,52, 42 III. 28,76, 131 IV. 68,57
und 214 V. 66,94;
Kieferſchnittholz, fm: 1 I. 1,43, 4 II.
3,73, 5 III. 34,24.
(st785
Darmſtadt, den 6. Jan. 1927.
Städt. Güterverwaltung.
4.
(Brennholz.)
Montag, den 10. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr ab, werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz hier aus den
ſtädt. Förſtereien Beſſ. Laubwald
(Los Nr. 1—141 Dieterſchlag u. verſch.
Diſtrikte) und Heiligkreuz (Los Nr. 1
bis 166 verſch. Diſtrikte) verſteigert:
Scheiter, rm: 273 Buche, 118 Eiche, 11
Erle, 17 verſch. S.;
Knüppel, rm: 115 Buche, 88 Eiche, 9
Eſche, 26 verſch. S.;
Stöcke, rm: 12 Buche, 5 Eiche, 1 Erle;
Wellen: 680 Buche.
(st718
Darmſtadt, den 5. Jan. 1927.
Städt. Güterverwaltung.
Brennholz Verſteigerung.
Montag, den 17. Januar 1927,
von vormittags 9 Uhr ab, wird zu
Mörſelden im Gaſthaus zum Saalbau,
Avemary, Bahnhofſtraße 5, das
Ergeb=
nis an Dürr= und Windfallholz der
Staatswald örſterei Schlichter von Nr
1—517 verſteigert:
1. Scheiter, rm: Buche 30, Hainbuche
15. Eſche 21, Eiche 211. Birke 15
Ulme 5, Erle 24, Linde 3, Kiefer 58,
davon 50 rund;
2. Knüppel, rm: Buche 23, Hainbuche
40, Eſche 11. Eiche 85, Birke 6, Ulme
2, Erle 9, Linde 10, Kiefer 52, Fichte 2
Blauunterſtrichene Nummern kommen
nicht zum Ausgebot.
Auskunft erteilt Herr Staatsförſter
Vöglin zu Forſthaus Schlichter.
Mörfelden, den 6. Jan. 1927.
Heſſiſches Ferſtamt Werfeiden:
Neuaufnahmen
ſoeben eingetroffen.
E. H. 10 Carmen, großes Orcheſter
E. H. 17 Fledermaus=Ouvertüre
E. G. 263 G’ſchichten aus dem
Wiener Wald
D. B 947 Inſtrumental=Trio
bis
D. B.950 Trio von Schubert
E. J. 47 Kuban=Koſaken=Chor
Internationale Tanzſchlager
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Autoriſierte Electrola=Verkaufsſielle
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Seite 8
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 7. Jan. Der Vortrag am Sonntag, den 9. Januar,
über „Neuzeitliche Fütterungsfragen” wird nicht im Auftrage der
Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer gehalten, ſondern wird von dem Heſſ.
Landwirtſchaftsamt Darmſtadt veranſtaltet.
* Braunshardt, 7. Jan. Ortsſatzung. Der Gemeinderat hat
eine Ortsſatzung über die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer in der
Ge=
meinde Braunshardt beſchloſſen. Die genehmigte Ortsſatzung liegt bis
zum 12. Januar auf der Bürgermeiſterei zur allgemeinen Einſicht offen.
* Erzhauſen, 7. Jan. Hier beſtanden früher zwei
Viehverſicherungs=
kaſſen, in der Inflationszeit ſind dieſelben eingegangen. Die
Viehbe=
üitzer, welche Mitglieder der Spar= und Leihkaſſe e. G. ſind, beabſichtigen,
wieder eine Viehkaſſe zu gründen. Zu dieſem Zweck hatten dieſelben
dieſer Tage eine Verſammlung einberufen. Zur Verbilligung der
Ver=
waltung ſollen bei dem Rechner der Kaſſe die Prämiengelder eingezahlt
werden, wobei dieſe jedem Mitglied auf ſein Konto geſchrieben werden.
Den Nichtmitgliedern ſoll zu gleicher Zeit Gelegenheit geboten werden,
der neu gegründeten Viehverſicherung beizutreten.
* Griesheim, 6. Jan. Die Villa Saxe in der Waldkolonie an der
Darmſtädter Chauſſee, die ſeither von franzöſiſchen Kriminalpoliziſten
bewohnt war, iſt ſeit dem 1. d. M. wieder freigegeben worden. Die
franzöſiſchen Kriminalpoliziſten wurden nach Mainz zurückgezogen. —
Nach den ſtandesamtlichen Eintragungen waren im Jahre 1926 in
un=
ſerer Gemeinde zu verzeichnen: 146 Geburten, 88 Eheſchließungen und
59 Sterbefälle, darunter 5 Totgeburten. Im Jahre 1925 waren es:
141 Geburten, 68 Eheſchließungen und 58 Sterbefälle, darunter 10
Totgeburten. Geburts= und Sterbefälle blieben ſich demnach faſt gleich,
digegen haben ſich die Eheſchließungen um rund 20, alſo faſt um ein
Viertel, vermehrt.
HI. Eberſtadt, 7. Jan. Gemeinderatsſitzung. Zu Beginn
der geſtrigen Gemeinderatsſitzung dankte der Bürgermeiſter der
Ge=
meindevertretung für die im abgelaufenen Jahre auf allen Gebieten
geleiſtete treue Arbeit und gab dem Wunſche Ausdruck, daß auch im
Jahre 1927 alle Beſchlüſſe des Gemeinderats unter Hintanſtellung
jeg=
licher Parteipolitik gefaßt werden und zum Wohle der ganzen
Ge=
meinde reichen möchten. Die am Strohweg erſtellte Holzbaracke iſt
nun=
mehr bewohnt. Der Bauausſchuß ſchlug dem Gemeinderat vor, die
Miete der darin befindlichen vier kleineren Wohnungen auf monatlich
je 10 Mark und für die beiden größeren Wohnungen auf monatlich je
12 Mark feſtzuſetzen. Da aus der Mitte des Plenums Mängel, die die
Wohnungen aufweiſen, gerügt wurden, ſtellte man die Beſchlußfaſſung
bis zur Behebung der Mängel zurück. Das Baugeſuch der Vereinsbank,
die eine Erweiterung ihrer Bankräume beabſichtigt, wird genehmigt.
Dem Baugeſuch des Backofenbauers Ragb ſoll erſt näher getreten
wer=
den, wenn die Straßenfluchten weſtlich des Ausgangs des Ortes
feſt=
ſtehen und die Differenzen der Anlieger mit der Gemeinde bezüglich
des Erwerbs des Weggeländes nördlich der Pfungſtädter Straße aus dem
Wege geräumt ſind. Ein Baugeſuch des Heinrich Haber (
Wohnhaus=
neubau in der Alten Darmſtädter Straße) findet Genehmigung,
da=
gegen mußte dieſe für einen von Robert Kornmeher und Wilhelm
Ren=
ker beabſichtigten Bau eines Doppelwohnhauſes in der gleichen Straße
verſagt werden, da hier Bedingungen des Ortsbauſtatuts einer
Geneh=
migung entgegenſtehen. Von der Errichtung weiterer Klein= (Baracken=)
wohnungen ſoll abgeſehen werden. Man beabſichtigt, mit der Beſiedlung
des Geländes am Limchesberg fortzufahren und dort eine größere
An=
zahl Zweizimmerwohnungen herzuſtellen. Einem alten Mißſtand ſoll
dadurch ein Ende bereitet werden, daß man die beiden elektriſchen
Straßenlampen Ecke der Pfungſtädter Straße und Ecke Büſchlerſtraße
in der Mitte der Straßen anbyingen laſſen will. Eine neue elektriſche
Lampe ſoll am Strohweg an dem Anweſen des Johs. Schäfer 3.
ange=
bracht werden. Der Gemeinderat beſchließt, anglog der Notzuwendung
an die Gemeindebeamten auch den Hilskräften und ſtändig beſchäftigten
Gemeindearbeitern die gleiche Zuwendung (50 Mark) zu gewähren. In
Betracht kommen hierfür 6 Perſonen. Die Neuregelung der Beſoldungs=
und Eingruppierungsverhältmiſſe der Gemeindebeamten wird
zurück=
geſtellt, ſoll aber bis ſpäteſtens 1. April 1927 in Kraft treten.
Verſchie=
dene Aufwertungsſachen, Vergebung von Lieferungen und
Stundungs=
geſuche werden entſprechend den Beſchlüſſen der Ausſchüſſe gutgeheißen.
Für die Kinderſpeiſung im Jahre 1927 wird — wie im Jahre 1926 —
ein Betrag von 250 Mark bewilligt. Die im einer Verfügung des
Kreis=
amts angeregte Krähenbekämpfung ſoll unterbleiben, da man die
Schäd=
lichkeit der Krähen verneſint und dunch das zur Anwendung kommende
Gift auch häufig Singvögel und Inſektenfreſſer zugrunde gehen ſollen.
Das Konzeſſionsgeſuch des Bernhard Schlegel (Neubau Paliſadenſtraße)
für Kafſee= und Alkoholausſchant wird in geheimer Abſtimmung mit
18:2 Stimmen befürwortet. Mehrere Vorlagen und Geſuche werden den
Ausſchüſſen zur Vorberatung überwieſen. In geheimer Sitzung werden
die Verzeichniſſe über die zu liquidierenden und die als endgültig
unein=
bringlich zu erlaſſenden Ausſtände der Gemeinderechntsig 1925 geprüft
und genohmigt. Weiter wurde über Wohlfahrtsangelegenheiten und
Stundungsgeſuche beraten.
* Eberſtadt, 5. Jan. Holzverſteigerung. Die erſte
Holz=
verſteigerung des Forſtamtes Eberſtadt findet am Samstag dieſer Woche
hier ſtatt. Zur Verſteigerung gelangt Holz aus den Abteilungen 3 und
5 des Forſtortes Haſelberg. Bei dem zur Verſteigerung gelangenden
Holz handelt es ſich um Nutzholz und Brennholz. —
Hauptver=
ſammlung. Der Radſportklub Eberſtadt 1924 hält ſeine diesjährige
Hauptverſammlung am kommenden Sonntag nachmittag im
Vereins=
lokal „Zum goldenen Lamm” ab.
* Eberſtadt, 6. Jan. Für die Holzhauerei im
Gemeinde=
wald haben ſich bis jetzt 50 Perſonen gemeldet. — Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Erwerbsloſen in Eberſtadt hat in den letzten Tagen erneut
um 50 zugenommen.
* Pfungſtadt, 7. Jan. Lebensmitteldiebſtahl. In der
vergangenen Nacht drangen bisher unbekannte Diebe in das
Lebens=
mittelgeſchäft Brutſcher in der Pfarrgaſſe ein und ſtahlen außer
Rauch=
waren einen Papierſack mit zirka 12 Pfund Kaffee und mehrere Pakete
Süßrahmbutter. Außerdem fiel den Tätern ein kleiner Barbetrag in
die Hände. Die polizeilichen Ermittelungen ſind in vollem Gange.
— Nieder=Ramſtadt, 7. Jan. Kommenden Sonntag, den 9. Januar,
unchmittags, hält der Imkerverein Ober=Ramſtadt und Umgegend
da=
hier im Gaſthaus „Zum Löwen” ſeine Hauptverſammlung ab. Bei
die=
ſer Gelegenheit wird Herr Lehrer Röſch aus Ober=Namſtadt einen
Vor=
trag halten über das Thema: „Der Nutzen der Bienen in Feld und
Garten‟. Der Vortrag dürſte gerade für Obſtbaumbeſitzer manches
In=
tereſſante bringen.
Semd, 7. Jan. Am Sonntag wurde den Einwohnern von Semd
ein genußreicher Abend zuteil. Der Männergeſangverein Sängerluſt
hatte einen Theaterabend veranſtaltet, zu dem die Ginwohnerſchaft in
ſolcher Menge erſchienen war, daß im ganzen Saal nicht ein freies
Plätzchen mehr war. Was geboten wurde, war großartig. Es wurde
aufgeführt: „Das Lieschen”, „Bauer und Bellmann” und noch zwei
heitere Geſangsſtücke. Auch die vorgetragenen Chöre zeigten von einer
guten Schulung.
* Pfaffenbeerfurth i. O., 7. Jan. Im Saale des Gaſthauſes „Zur
Boſt” (Fridrich Tritſch) veranſtaltete der Männerchor „Harmonie” ſeinen
diesjährigen Theaterabend. Der im abgelaufenen Jahr bedeutend
er=
weiterte Saal war wiederum überfüllt. Wie im Vorjahre hatte der
rührige Vorſtand des Vereins eine geſchmackvolle Vortragsfolge
zu=
ſammengeſtellt. Als Eröffnungsnummer kam der Einakter „
Heimat=
ſcholle” zur Aufführung. Den Mittelpunkt des Abends bildete ein flott
geſpielter luſtiger Schwank „Der keuſche Lebemann”. Für beide Stücke
war die Nollenverteilung mit Verſtändnis und Geſchick durchgeführt.
Die guten Leiſtungen aller Mitwirkenden wurden anerkannt. —
Wir=
kungsvolle Geſangsvorträge unter der Leitung des jugendlichen,
tempe=
ramentvollen Dirigenten W. Bund umrahmten den Abend.
* Fränkiſch=Crumbach, 7. Januar. Die Bezirks=Sparkaſſe Groß=
Bieberau gibt bekannt, daß ſie die Aufwertung von Hypotheken=
Pfandbriefen vermittelt und bittet, die Pfandbriefe entweder bei der
Hauptſtelle in Groß=Bieberau oder bei ihren Zahlſtellen in Brandau,
Ernſthofen, Fränkiſch=Crumbach, Roßdorf und Traiſa einzureichen. Die
Kaſſe iſt an Werktagen von 8—12 und 2—5 Uhr, Samstag nur von
8—12 Uhr geöffnet. Um auch der hieſigen Bevölkerung das Sparen in
kleinen Beträgen zu ermöglichen, ſind bei der Zahlſtelle in Fränkiſch=
Crumbach Sparmarken zu haben.
Michelſtadt, 6. Jan. Eine ſchöne Ehrung bereitete der
Geſangver=
ein Liederkranz ſeinem ſcheidenden langjährigen erſten Vorſitzenden und
jetzigen Ehrenvorſitzenden, Herrn Eiſenbahninſpektor Werner. Der
Ver=
ein hatte ſich vollzählig am Bahnhof eingefunden und brachte dem nach
ſeinem neuen Wirkungskreis abreiſenden Sangesbruder ſeine
Abſchieds=
grüße in Form eines weihevollen Ständchens dar. Dieſe ſchlichte
Ab=
ſchiedsfeier, der ſchon eine öffentliche in den Räumen des „Städtiſchen
Saalbaues” vorausgegangen war, machte auf alle Teilnehmer einen
tieſen Eindruck. — Treue Dienſte. Im Laufe dieſes Jahres ſehen
die beiden Brüder Jakob und Adam Löb von Michelſtadt auf eine
un=
unterbrochene 53jährige bzw. 50jährige Dienſtzeit als Holzſetzer bei dem
Forſtamt Michelſtadt zurück. Die beiden treuen Arbeiter, die ſich noch
ihrer vollen Geſundheit erfreuen, ſind auch im diesjährigen
Holzhauerei=
betrieb in den Waldungen der Stadt Michelſtadt wieder als Holzſetzer
Deſchäftigt.
Samstag, den 8. Januar 192Z
Heſſiſche landwirtſchaftliche Woche
und Vortragskurſus der Landw. Kammer.
Wie bereits an dieſer Stelle bekanntgegeben, findet vom 11. bis
14. Januar 1927 die Heſſiſche landwirtſchaftliche Woche in Darmſtadt
ſtatt. An den Vormittagen veranſtaltet die Landwirtſchaftskammer einen
Vortragskurſus, und werden dort Vorträge über die verſchiedenſten
Gebiete der Landwirtſchaft, über die neueſten wiſſenſchaftlichen und
tech=
niſchen Ergebniſſe von namhaften auswärtigen Referenten, die hierfür
Tagungen halten in welchen gleichfalls fachwiſſenſchaftliche ſowie
wirt=
ſchaftspolitiſche Vorträge erſtattet werden. Es iſt ſomit für die heſſiſchen hauſen.
Landwirte die beſte Gelegenheit zu ihrer weiteren Fortbildung gegeben,
Woche zahlreiche neue berufliche Anregungen mitnehmen können. Bei vorausſichtlich bis 1. April 1927 geſperrt. Umleitung über
der heutigen ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage der Landwirtſchaft iſt es
ſehr zu begrüßen, daß derartige Veranſtaltungen ſtattfinden. Es iſt
ſicherlich, wie auch in den letzten Jahren, mit einem ſtarken Beſuch der der Sprendlinger Kreisſtraße bis zur Wieſenſtraße wegen Kana=
Veranſtaltungen zu rechnen. Das vielſeitige Programm des
Vortrags=
kurſus der Landwirtſchaftskammer ſowie der übrigen Verſammlungen
wurde bereits vor wenigen Tagen veröffentlicht. Die Heſſiſche
landwirt=
ſchaftliche Woche, eine Sammelveranſtaltung der großen
landwirtſchaft=
lichen Organiſationen, wird auch in dieſem Jahr eine große
Kund=
gehung der heſſiſchen Landwirtſchaft ſein.
Grünlandwirtſchaft.
Im Rahmen der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Woche, die vom
11. bis 14. Januar in Darmſtadt ſtattfindet, veranſtaltet der Verein
zur Förderung der Grünlandwirtſchaft in Heſſen und Nachbargebiete
e. V. im Anſchluß an ſeine ordentliche Generalverſammlung am
Don=
nerstag, den 13. Januar, nachm. 2½ Uhr, im „Rummelbräu”,
Rhein=
ſtraße 101, eine öffentliche Verſammlung, die weitgehendſtes Intereſſe
aller Landwirte verdient. Herr Adminiſtrator Siebold, Hofgut
Alten=
berg, wird über neuzeitlichen Wieſen=, Weiden= und Ackerfutterbau
ſpre=
chen und dabei von ſeinen reichen Erfahrungen berichten, die er unter
ganz ähnlichen Verhältniſſen in unſerer unmittelbaren Nachbarſchaft
auf dieſem Gebiete ſammeln konnte. Weiter wird der Deutſche
Grün=
landfilm vorgeführt, der mit ſeinen anſchaulichen Darſtellungen überall
reichen Beifall erntete. Es kann daher der Beſuch dieſer Veranſtaltung
jedem Landwirt dringend empfohlen werden.
Die Aufwertung der Sypothekenbank= Pfandbrieſe
iſt im Gange. Wir vermitteln die Aufwertung und bitten, die
Pfandbriefe bei uns oder unſeren Zahlſtellen in Brandau,
Ernſt=
hofen, Fränk ſch=Crumbach, Roßdorf und Traiſa einzureichen.
Unſere Kaſſe iſt an jedem Werktag von 8—12 und
2—5 Uhr (Samstags von 8—12 Uhr) geöffnet. (842
Bezirhs=Sparkaſſe Groß=Bieberau
* Michelſtadt, 7. Jan. Vor einigen Tagen fand im Saale des
Hotels. Zum altdeutſchen Hof” eine gut beſuchte Tagung der
Kreis=
gruppe Erbach des heſſiſchen Landgemeindetages ſtatt. Den
Mittel=
punkt dieſer, unter dem Vorſitz des Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadt
ſtehenden Verſammlung bildeten 5 Referate, und zwar als 1. Referat:
„Die Finanzverhältniſſe der Gemeinden im Jahre 1927”; 2. „Der
Vor=
anſchlag für das Ri. 1927” 3. „Die Aufwertung der Gemeindeanleihen”;
4. „Aus der Praxis der Erwerbsloſenfürſorge‟. Die Referenten dieſer
Themen waren: Bürgermeiſter Ritzel, Obeſtadtſeketär Wöber=Michelſtadt:
Regierungsrat Dr. Ahl=Darmſtadt; Kreis=Oberſekretär Zörgiebel=Erbach.
Ein 5. Reſerat, „Aus der Praxis der ſozialen Fürſorge”, das von Herrn
Kreisverwaltungsinſpektor Schick=Erbach gehalten werden ſollte, konnte
infolge Zeitmangel nicht ausgeführt und mußte auf die Tagesordnung
der nächſten Tagung geſetzt werden. — Raumnot in der
Stadt=
ſchule. Wie wir erfahren ſteht die Stadt vor der Notwendigkeit,
einen Schulhausneubau für die Bedürfniſſe der Volksſchule umgehend
auszuführen. Seither waren bereits Klaſſen in Wirtſchaftslokalitäten
und während des Sommers in den Räumen der Landwirtſchaftsſchule
untergebracht. Bekanntlich mußte die Stadt erſt vor wenigen Jahren
einen Neubau für die Oberrealſchule erſtellen. Auch die
Raumbedürf=
niſſe der Gewerbeſchule drängen nach einer befriedigenden Löſung. —
Straßenausbeſſerung. Im Zentrum der Stadt werden
zur=
zeit größere ſchadhafte Stellen im Straßenpflaſter ausgebeſſert. Es
wäre zu wünſchen, daß ſich die Stadtverwaltung bemühen würde,
Ausbeſſerungen auch an anderen Plätzen vorzunehmen. So ſind in der
FriedrichEbert=Straße, in der Erbacherſtraße und an der Ecke
Bahn=
hofſtraße und Große Gaſſe ſehr ausbeſſerungsbedüftige Stellen
vorhan=
den. Auch wäre es empfehlenswert, wenn die durch ſpielende Kinder
erfolgende Entfernung von Kleinpflaſterſteinen in Fußſteigen polizeilich
unterbunden würde.
Reichelsheim i. Odw., 6. Jan. Auf unſeren Lokalbericht aus
Reſchelsheim erhalten wir die authentiſche Mitteilung, daß der
Stand=
punkt der Bürgermeiſterei, wonach für Kinovorführungen jeweils
orts=
polizeiliche Erlaubnis erforderlich ſei, der richtige war. Das
Miniſte=
rium des Innern und das Kreisamt Erbach haben inzwiſchen den
Stand=
punkt der Bürgermeiſterei beſtätigt. Zu Kinovorführungen in
Reichels=
heim iſt deshalb jeweils ortspolizeiliche Genehmigung erforderlich.
* Lindenfels, 7. Jan. Schneeſchmelze im Odenwald. Die
hohe Schneedecke ſowohl in unſerer Gegend, als auch im hinteren
Odenwald iſt durch den anhaltenden ſtarken Regen vollkommen
ver=
ſchwunden. Auf den Höhen iſt noch etwas Schnee vorhanden und
ein=
zelne Straßen ſind noch vereiſt. Durch die Waſſermaſſen ſind die Bäche
ſtark angeſchwollen und drohen über die Ufer zu treten.
Hirſchhorn, 7. Jan. Waſſerſtand des Neckars am 6. Jan.:
110 Meter, am 7. Januar: 108 Meter.
* Groß=Gerau, 7. Jan. Feuerin Büttelborn. In dem
An=
weſen des Landwirts Adam Raiß 8. (Schulſtraße) brach in einer der
letzten Nächte Feuer aus. Der Dachſtuhl des Stalles wurde von dem
Feuer vollkommen zerſtört. Das Vieh konnte glücklicherweiſe gerettet
werden. — Die ländlichen Reitervereino im Kreiſe Groß=
Gerau nehmen immer mehr zu und erfreuen ſich großer Sympathien. So
hat der Gemeinderat in Königſtädten der Reiterabteilung des
Jungland=
bundes hinter dem Sportplatz auf dem Gelände links vom Friedhof eine
Reitbahn zur Verfügung geſtellt. Die jungen Landwirtsſöhne üben ſich
fleißig im Reiten. — DerKreisobſtbauverein Groß=Gerau
ſoll wieder neu ins Leben gerufen werden. Die erſten Vorbeſprechungen
haben bereits im engeren Rahmen auf dem hieſigen Kreisamt unter dem
Vorſitz des Kreisdirektors Dr Merck ſtattgefunden. Die
Gründungsver=
ſammlung ſoll demnächſt in Nauheim ſtattfinden. Auf dieſer
Verſamm=
lung wird der Kreisobſthauinſpektor Pfeiffer über die Lage des Obſtbaues
im Kreiſe Groß=Gerau referieren. — Keine Weiterführung
der Koſtheimer Kraftpoſt. Hier fand uter dem Vorſitz des
Handelskammervertreters Heinrich Hirſch eine Beſprechung über die
Wei=
terführung der Kraftpoſtlinie Mainz—Koſtheim—Aſtheim—Trebu:-
Nau=
heim bis zur Kreisſtadt Groß=Gerau mit Vertretern der Gemeinden, der
Induſtrie und des Handels, ſowie Delegierten der Reichsbahn und
Reichspoſt ſtatt. Von der Oberpoſtdirektion Darmſtadt wohnte Herr
Oberpoſtrat Beutler den Verhandlungen bei. Für die Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt war Syndikus Dr. Leißner=Darmſtadt
er=
ſchienen. Kreisdirektor Dr. Merck=Groß=Gerau nahm eingehend zu der
Frage Stellung. Der Vertreter der Reichsbahndirektion Mainz,
Geheim=
rat Schmidt, erklärte, daß er nicht ermächtigt ſei, den Einſpruch der
Reichsbahn gegen die Weiterführung der Linie bis nach Groß=Gerau
zurückzuziehen, da die Reichsbahn auf dem Standpunkt ſtehe, daß die
Lmie ein Wettbewerb mit der Reichsbahn iſt. Dagegen erklärte der
Vertreter der Poſtbehörde, daß die Poſt die Fortführung der Liwie
uber=
nehmen könne, wenn die Reichsbahn ihren Einſpruch zurückziehe.
Bei=
geordneter Nold erklärte für die Kreisſtadt Groß=Gerau, daß dieſe
ſo=
gar bereit ſei, den Fehlbetrag der Teilſtrecke Groß=Gerqu-Nanheim
zu übernehmen. Nach Lage der Dinge müſſen alſo die Verhandlungen
über die Weiterführung der Linie Mainz—Nauheim bis zur Kreisſtadt
vorerſt als geſcheitert betrachtet werden.
* Groß=Gerau, 6. Jan. Geſchenk eines
Bürgermeiſter=
kandidaten. Der dritte Bürgermeiſterkandidat Dr. Schäfer aus
Weimar, der bekanntlich kurz vor der Wahl ſeine Kandidatur zurückzog,
hat der Gemeindeverwvaltung mitgeteilt, daß er nachträglich noch an 20
bis 30 bedürftige Familien eine kleine Weihnachtsgabe zur Verteilung
bringen will. Dr. Schäfer hat erklärt, daß er auch in Zukunft
jedes=
mal an Weihnachten der hieſigen ortsarmen Bevölkerung gedenken wolle.
2. Groß=Gerau, 7. Jan. Nach den Standesamtsregiſtern kamen
hier im Jahre 1926 vor: 116 Geburten, 83 Todesfälle und 48
Ehe=
ſchließungen.
2. Königſtädten, 7. Jan. In der Gemeinderatsſitzung wurde die
Weihnachtsbeihilfe für die Beamten abgelehnt mit der Begründung, daß
äußerſte Sparſamkeit in der Gemeinde am Platze ſei.
Straßenbericht für Heſſen.”
für die Woche vom 9. bis 15. Januar 1927.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Starkenburg.
Kreisſtraße Babenhauſen—Aſchaffenburg. Wegen
Umbau=
arbeiten am Bahnhof Babenhauſen iſt ab Montag, den 8. Nov.,
die in Schienenhöhe liegende Straßenüberführung im Zuge der
gewonnen wurden, gehalten werden. An den Nachmittagen werden die Straße Babenhaufen—Aſchaffenburg geſperrt. Bis zur
Fertig=
großen landwrtſchaftlichen Fachvereine beſondere Verſammlungen und ſtellung der Straßenunterführung geht der Verkehr über die
ſüd=
liche Straßenüberführung im Zuge der Straße Dieburg—Baben=
Wegen Straßenbauarbeiten wird ab 1. Januar 1927 die
und werden ſie durch den Beſuch der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Kreisſtraße zwiſchen Wimpfen am Berg und Wimpfen im Tal
Biberach.
10. Kreisſtraße Offenbacher Straße in Neu=Iſenburg von
liſationsarbeiten vom 20. Dezember bis auf weiteres.
Dieburger Straße in Groß=Umſtadt im Zuge der
Kreis=
ſtraße Dieburg—Groß=Umſtadt wegen Kanaliſationsarbeiten vom
10. Januar auf zwei Wochen. Umleitung über Richen.
Rheinheſſen.
Weinheimer Landſtraße in Alzey vom Viadukt bis zur
Kreis=
haushaltungsſchule vom 1. Dezember ab auf etwa ſieben Wochen.
Umweg in Richtung Weinheim über die Straße Alzey—Erbes=
Büdesheim und Heimersheim—Weinheim.
Rheinſtraße im Gebiet der Gemarkung Worms. Wegen
Tieferlegung wird dieſe Straße (Mainzer Straße) vom
Lieb=
frauenring bis zur Lützowſtraße mit ſofortiger Wirkung auf die
Dauer von etwa acht Wochen und von der Lützowſtraße bis zum
Rheingewannfriedhof vom 3. Januar ab auf die Dauer von
etwa zwölf Wochen geſperrt. Umweg für ſchweres Fuhrwerk
und Kraftwagen Kreisſtraße Rhein=Dürkheimer Fahrt-
Herrns=
heim—Neuhauſen, für leichtes Fuhrwerk die Straßen
Gerichts=
ſtraße (an der Zuckerfabrik), langer Rheingewannweg,
Hafen=
ſtraße.
Oberheſſen.
Ortsdurchfahrt Oſtheim bei Butzbach vom Bahnhof Oſtheim
bis 600 Meter oberhalb der Straßengabel Hochweiſel—Oſtheim
und Fauerbach—Oſtheim in Richtung Fauerbach wegen
Kanal=
arbeiten vom 6. Dezember bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Ober=Eſchbach von km 3,1 bis Em 4,15 und
Straße Ober=Eſchbach—Ober=Erlenbach vom 10. Dezember bis
auf weiteres. Umleitung über Ober=Erlenbach-Nieder=Eſchbach.
Kreisſtraße Landenhauſen—Salzſchlirf in der Ortsdurchfahrt
Landenhauſen vom Gaſthaus Hörr bis zum Friedhof wegen
Waſſerleitungsarbeiten vom 13. Dezember bis auf weiteres.
Um=
leitung durch die benachbarten Ortsſtraßen.
Nichtheſſiſche Anſchlußſtraßen.
Staatsſtraße 148 Würzburg—Aſchaffenburg—Hanau. Wegen
Umbau wird die Hanauer Straße in Aſchaffenburg von der
Meß=
werkzeugfabrik Sautter & Meßner an auf ca. 700 Meter Länge
gegen Hanau für den Durchgangsverkehr Aſchaffenburg—Hanau
(vorausſichtlich auf acht Wochen) geſperrt. Umleitung:
Durch=
gangsverkehr über linksmainiſche Straßen Aſchaffenburg—
Stock=
ſtadt—Seligenſtadt (Heſſen)—Hanau. Oertlicher Verkehr
ein=
ſpurig nach den Weiſungen der Verkehrsordner.
Höchſtgeſchwin=
digkeit für Kraftfahrzeuge 8 Kilometer.
Rheinheſſen.
*Worms, 7. Jan. Grippe. Zur Zeit herrſcht in Worms wieder
einmal eine wahre Grippe=Epidemie. Faſt in jeder Familie ſind ein oder
mehrere Fälle zu verzeichnen und die Aerzte haben alle Hände voll zu
tun. In den erſten 5 Tagen des Monats Janauar ſind hier nicht weniger
als 17 Todesfälle zu verzeichnen, die natürlich nicht alle die Grippe zur
Urſache haben, doch iſt dieſe Zahl gegenüber dem Vorjahre eine
weſent=
lich größere. — Einführung des neuen Stadtſchulrates.
Geſtern vormittag ½11 Uhr fand in dem großen Saale des
Corne=
lianums die feierliche Einführung des Stadtſchulrates Herm F. Jockel
ſtatt, an der außer dem Schulvorſtand und dem Lehrerkollegmm auch
Vertreter der Geiſtlichkeit aller Konfeſſionen, von Handel, Induſtrie und
Gewerbe, ſowie Vertreter ſtaatlicher und Reichsbehörden teilnahmen.
Nach einem Mozartſchen Klavierquartett, das Lehrer vortrugen, ergriff
Herr Oberbürgermeiſter, Rahn, das Wort und gedachte in
längerer Anſprache des früheren Stadtſchulrates Herrn Schmeel, ſowie
ſeines Stellvertreters Herrn Rektor Sander. Dann führte er den
neu=
ernannten Stadtſchulrat in ſein Amt ein. Darauf begrüßte Herr Rekto=
Sander ſeinen Nachfolger mit launigen Worten toller Erinnerungen
aus der Schulgeſchichte der Stadt Worms. Herr Jockel, dankte dann
für die freundlichen und ehrenden Worte und gelobte, im Geiſte
Peſta=
lozzis ſein Amt zu verwalten, für das er Vertrauen und Mitarbeit
erbat. Als letzter Redner ſprach Herr Rektor Kuhn, der als dienſtälteſtes
Mitglied des Lehrerkollegiums der ſtädt. Volksſchulen Herrn Jockel
be=
grüßte. Mit einem Beethoven’ſchen Klavierquartett fand die, ſchlichte
Foier einen ſchönen Ausklang. — Großfeuer. Am Dienstag abend
war, wie bereits gemeldet, auf dem Hofgute Nonnenhof ein Kleinfeuer
ausgebrochen, das man gelöſcht glaubte, das aber geſtern vormittag ſich
nochmals entfachte und zu einem Großfeuer auswuchs. Das Feuer iſt in
der dortigen Trockenanlage durch Selbſtentzündung in den Trockenſilos
entſtanden. Der Trockenraum, ein ſiebenſtöckiges Gebäude, iſt
vollkom=
men ausgebrannt, und es ſtehen davon nur noch drei Mauern. Darin
befanden ſich mehree Tauſend Zentner Frucht, ſowie etwa 8000 Zentner
getrocknete Rübenblätter im Werte von 50 000 Mark. Etwa 20 000
Zent=
ner Rübenſchnitzel im Werte von 350 000 Mk. ſind vollkommen verbrannt.
Der Geſamtſchaden muß noch feſtgeſtellt werdon, er iſt nur teilweiſe durch
Verſicherung gedeckt. Das Feuer wütete mehr als 3 Stunden, bis man
es zum zweiten Male gelöſcht glaubte. Gegen 6 Uhr abends entſtand es
zum drittenmale und zerſtörte dann reſtlos alles. Auch jetzt brennt es
noch weiter und es wird noch mehrere Tage dauern, bis es vollkommen
ausgebrannt iſt. Die freiwillige Feuerwehr, ſowie die Motorſpritze der
Firma C. Heyl ſind ſeit Mittwoch früh an der Brandſtelle, und es gelang
der eifrigen Arbeit der Feuerwehrleute, ein Uebergreifen des Brandes
auf andere Gebäude des Hofes, beſonders, auf das naheliegende und
deshalb beſonders gefährdete Maſchinenhaus zu verhuten. In letzterem
iſt nur unbedeutender Schaden, der in wenigen Tagen behoben ſein wird,
entſtanden. Heute abend gegen 5 Uhr zeigten ſich im Giebel des
Maſchi=
nenhauſes erneut Flammen, die aber ſofort gelöſcht werden konnten, doch
iſt immer noch nicht alle Gefahr vorüber, da der an der Unglücksſtelle
brennende Rieſenhaufen Rübenſchnitzel noch in hellen Flammen ſteht und
langſam ausbrennen muß, wobei dunch Flugfeuer ſo lange immer noch
andere Gebäude in Mitleidenſchaft gezogen werden können. Die
Feuer=
wehr hat jetzt einen ſchichwweiſen Dienſt eingerichtet, um ſtändig eine
Wache von 15 Mann an der Brandſtelle zu haben, die dauernd beſchäftigt
ſt. Den ganzen Tag über war heute eine wahre Völkerwanderung
dort=
hin unterwegs, doch konnte man wegen der großen Hitze nicht nahe an
den Brand heran.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 6. Jan. Ein Lehrling mit 3000 Mark
durchgebrannt? Ein 15jähriger Lehrling des Konſumvereins
Gießen und Umgebung wurde vongeſtern mit rund 3000 Mark zur Bank
und zu einigen anderen Kunden geſchickt. Er iſt aber von dieſem Gange
nicht wieder zurückgekehrt. Die Polizei wurde von dem Vorfall in
Kennt=
nis geſetzt. Ueber den Verbleib des jungen Menſchen ſteht noch nichts
feſt. Vermutlich dürfte hier eine ſtrafbare Handlung vorliegen.
WSN. Mücke, 7. Jan. Um die Weiterführung der
növdlichen Vogelsbergbahn. Eine Kommiſſion aus dem
Kreiſe Marburg bereiſt in dieſen Tagen die Strecke Dreihauſen=Mücke
(Heſſen), um mit den Gemeinden über die Weiterführung der Kreisbahn
zu verhandeln. Die Gemeinden ſtehen dem Projekt ſehr ſympathiſch
gegenüber und haben ſich bereit erklärt das für den Bahnbau notwendige
Gelände koſtenfrei zur Verfügung zu ſtellen. Die Verhandlungen die
bisher in Roßberg, Wermertshauſen, Rüddingshauſen und Mücke
ſtatt=
fanden, werden fortgeſetzt.
* Schotten, 7. Jan. Ein Ski=Sonderzug verkehrt morgen,
Sonntag, anläßlich des Ski=Rennens auf dem Hoherodskopf zwiſchen
Gießen—Nidda und Schotten. Der Zug, der am Sonntagvormittag um
6.45 Uhr in Gießen abfährt, kommt gegen 8.30 Uhr in Schotten an ud
kann ohre Umſteigen in Nidda benutzt werdsz.
Inventurn
Ausderkauf
3
2
ehe Sie solche Vereinigung
Restposten und Einzelpaare
weit unter Preis; sehr günstige Kantgelegenheit
brin
Nummer 8
Samstag, den 8. Januar 1927
Seite 9
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Verhaftung des Vatermörders
Mages. Wie wir erfahren, iſt der 22 Jahre alte
SWerner Mages, der vor drei Tagen in der Haide=
Fſtraße ſeinen Stiefvater, den 53jährigen
Fabrik=
arbeiter Anton Hahn mit einer Axt erſchlagen hat
rund außerdem fein fünfjähriges Stiefſchweſterchen
Uebensgefährlich verletzte, am Mittwoch nachmittag
fin Würzburg verhaftet worden. Der Verbrecher iſt
Tbereits im hieſigen Unterſuchungsgefängnis einge=
Tiefert worden. — Gegen das Rabattmar=
Tenſyſtem. Von den verſchiedenſten Seiten wird
Sieder zum Ankauf und Vertrieb ſogenannter
Spar=
wder Rabattſparmarken Stimmung zu machen ver=
Fucht. Im Einvernehmen mit der einſtimmigen Ent=
Fchließung ihres Kleinhandelsausſchuſſes lehnt die
Induſtrie und Handelskammer Frankfurt a. M.=
SHanau es ab, den Ankauf von Sparmarken zu
mpfehlen, die von privater Seite ausgegeben werden.
DDie Kammer kann hierin keinen geeigneten Weg zu
iner Preisſenkung erblicken. Richtiger als alle
der=
mrtigen Verſuche erſcheint es, immer wieder darauf
chinzuweiſen, daß nur ſchärfſte Kalkulation unter Aus=
Fchaltung aller irgend vermeidbarer Speſen eine
WWarenverbilligung und damit eine Hebung des Ver=
Brauches herbeiführen kann. — Prügelſzene im
„ericht. Ein Mann, der mit einer Ehefrau ein
Wiebesverhältnis unterhielt, wurde auf Antrag der
Frau geſchieden. Letztere ſtellte außerdem
Straf=
antrag wegen Ehebruchs. Das Verfahren endigte
mit der Freiſprechung des Angeklagten, worauf
„rompt die Rache der Geliebten folgte. Als die als
Zeugin vernommene geſchiedene Ehefrau den
Ge=
ichtsſaal verließ, fuhr ihr die Geliebte buchſtäblich
ein die Haare und es entſpann ſich zwiſchen beiden ein
ſehr heißer Kampf. Die Angegriffene wehrte ſich,
worauf die Angreiferin nur noch mutiger wurde. Mit
Handtaſchen und Regenſchirmen ſchlugen beide Kampf=
Thennen ſolange aufeinander los, bis ſie ein
Schutz=
mann auseinandertrieb. Erſt dann war Ruhe. —
„Das Geſchäft iſt gemacht!” Ein Spengler
aus Höchſt, der für eine größere Arbeit mehr als
1000 Mark eingenommen hatte, machte damit einen
Abſtecher nach Frankfurt, wo er in verſchiedenen
Kneipen den gutſituierten Ausländer markierte. In
einer Altſtadtwirtſchaft verſtand er es, ſo gut zu
kauderwelſchen, daß ihn die Gäſte, trotzdem er kein
Wort franzöſiſch konnte, für einen perfekten
Fran=
zoſen hielten. Durch ſeine Freigebigkeit intereſſierten
ſich verſchiedene Jünglinge für ihn und einer
der=
ſelben, der ſtellenloſe Kellner Seider, fiel ihn auf dem
Wege zur Straßenbahn „freundſchaftlich” beim
Ab=
ſchied um den Hals. Kurz nachher vermißte der
Spengler ſeine Brieftaſche mit 1000 Mark, und
hörte noch, wie der Kellner einem Bekannten zurief,
„Das Geſchäft iſt gemacht!‟ Der Dieb erhielt ſechs
Monate Gefängnis.
Jugendlicher fünffacher Brandſtifter.
fm. Heidelberg. Das Heidelberger
Jugend=
gericht verhandelte gegen den Lehrling Helmle aus
Landshauſen (Amt Bruchſal), der ſeit März 1925
fünf Brände gelegt hat, den letzten im September
vorigen Jahres, wobei drei Wohnhäuſer und zehn
Scheunen eingeäſchert wurden. Der Geſamtſchaden
belief ſich auf 400 000 RM. Helmle hat die Gebäude
teils aus Freude am Feuer, teils aus Rache
an=
geſteckt und beteiligte ſich in jedem Falle beim
Löſchen. Das Urteil lautete auf 5 Jahre Gefängnis.
Noch ein glücklicher Lotteriegewinner.
WSN. Mannheim. Der Hauptgewinn der kurz
vor Weihnachten ausgeſpielten
Arbeiterwohlfahrts=
lotterie für ganz Deutſchland — ein Landhaus im
Werte von 50 000 Mark — iſt hierher gefallen, ein
hieſiges in nicht gerade glänzenden Verhältniſſen
lebendes Ehepaar, hatte die Losnummer nebſt fünf
weiteren Loſen von einem Straßenverkäufer
er=
ſtanden.
Zugentgleiſung.
fm. Ludwigshafen. Laut Mitteilung der
Reichsbahndirektion entgleiſten bei Einfahrt des
Zuges 1938 in die Station Duttweiler auf der Strecke
Speyer=Neuſtadt die Lokomotive, der Packwagen,
ſowie ein Perſonenwagen, wodurch eine
Verkehrsum=
leitung notwendig wurde. Es iſt lediglich ein
ge=
ringer Sach=, jedoch kein Perſonenſchaden zu
ver=
zeichnen.
Die Grippe greift weiter um ſich.
fm. Karlsruhe. Die Epidemie leichter
Grippe=
erkrankungen nimmt ihren Weg aus der Schweiz und
dem Elſaß über Südbaden weiter nach den nördlichen
Gebieten. Hier ſowohl wie in verſchiedenen
pfäl=
ziſchen Orten wurden verſchiedene Fälle leichter
Grippeerkrankungen bemerkt. Auch in Mannheim
beobachtet man ſeit acht Tagen ein epidemieartiges
Auftreten der Grippe, doch ſcheint ihr Verlauf
ver=
hältnismäßig glatt und einfach zu ſein. Schwere
Er=
ſcheinungen, wie ſie die Grippeepidemie aus den
Jahren 1918/19 in zahlloſen Fällen mit ſich brachte,
wurden bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt, ſo daß diesmal
mit einem günſtigen Verlauf gerechnet werden darf.
Zur Eröffnung des Fernſprechkabels Berlin=Wien.
Reichspoſtminiſter Dr. Stingl (1) und der öſterreichiſche Generalpoſtdirektor Hocheiſel (2)
bei der feierlichen Eröffnung des neuen Kabels in Wien.
Das neugelegte Fernſprechkabel Berlin—Wien iſt, wie gemeldet, unter großer Feierlichkeit in
Benutzung genomanen worden. Das erſte Geſpräch auf dem neuen Kabel hat Reichspräſident von
Hindenburg mit dem öſterreichiſchen Staatspräſidenten Hainiſch geführt. Das neue Kabel iſt
505 Kilometer lang und enthält 98 Doppeladern, ſo daß auf jeder Leitung gleichzeitig mehrere
Geſpräche geführt werden können.
Bedrobliche Lage in Hankau.
Das Treiben in den Straßen von Hankau.
Der Abzug der engliſchen Marinetruppen aus der Hankau=Konzeſſion hat die Lage noch
verwirrter gemacht. Die engliſchen Banken und Geſchäftshäuſer haben geſchloſſen und man
er=
wartet ſtündlich die Räumung des, Konzeſſionsgebietes. Zum Schutze der engliſchen
Inter=
eſſen ſind die in Honkong ſtationierten engliſchen Marineſtreitkräfte nach Haukau beordert
worden. Bemerkenswert iſt, daß während der ganzen Unruhen die franzöſiſchen und
japani=
ſchen Konzeſſionen, ſowie das amerikaniſche Eigentum keinerlei Schaden erlitten.
Dr. Fritz Herbert Lehr über das
Lawinen=
unglück bei Zürs.
Marburg. Dr. Fritz Herbert Lehr=Marburg,
der eine der beiden aus der Lawine bei Zürs am
1. Januar 1927 Gerettete, teilt gegenüber falſchen
Nachrichten über das Zuſtandekommen der Skitour
mit, daß nicht etwa, wie behauptet wurde, der
Sbi=
lehrer Toni Schneider vor größeren Unternehmungen
gewarnt habe und die Tour leichtſinnigerweiſe von
den Teilnehmern auf eigene Verantwortung
unter=
nommen worden ſei. Toni Schneider habe die
Un=
terlagen geprüft und ausdrücklich die Tour für den
nächſten Tag als gefahrlos erklärt, ſowie am Morgen
der Abfahrt ſelbſt beigewohnt, ohne Einwendungen
zu erheben. Schließlich war am Vortag an der
be=
treffenden Stelle bereits eine Grundlawine
niederge=
gangen, weshalb nach alten Bergerfahrungen mit
einem weiteren Lawinenſturz nicht zu rechnen war.
Infolgedeſſen iſt auch die verunglückte Gruppe
durch=
aus die einzige geweſen, die an dieſem Tage die
Vallug beſtiegen hat.
4 Menſchenleben gerettet
Hamborn. Vom preußiſchen Staatsminiſterium
iſt zwei Kapitänen, einem Maſchiniſten und einem
Matroſen aus Hamborn=Alſum die Rettungsmedaille
am Bande verliehen worden. Durch ihr
entſchloſ=
ſenes Eingreifen hatten ſie im Mai vorigen Jahres
bei dem auf einem ſtädtiſchen Motorboot
ausge=
brochenen Brand 45 Menſchen vor dem Tode des
Er=
trinkens und Verbrennens gerettet.
Beginndes Zuckerſchieberprozeſſes
in Hamburg.
Hamburg. Am Mittwoch begann hier der
Prozeß gegen die Zuckerſchieber Heuſer und Genoſſen.
Die Vernehmung des Hauptangeklagten Heuſer
er=
gab, daß dieſer wegen Eigentumsvergehen bereits
mit fünf Jahren Zuchthaus vorbeſtraft iſt. Der
An=
geklagte Fiſcher, Direktor der Zuckerraffinerie in
Gen=
thin, ſagte aus, ein Achtel der Jahresproduktion ſei
von Heuſer bezogen worden, während Zweidrittel
unverſteuert ins Ausland gegangen ſeien. Die
an=
geklagten Zollbeamten haben ſämtlich eine lange
Dienſtzeit hinter ſich und alle mit Auszeichnung den
Krieg mitgemacht. Nach Beendigung der
perſön=
lichen Vernehmung der Angeklagten verlas der
Vor=
ſitzende den Eröffnungsbeſchluß, aus dem noch
be=
ſonders erwähnenswert iſt, daß auch Kaffee und
Kakao in großen Mengen ins Ausland verſchoben
worden ſind.
50 Schafe bei einem Großfeuer verbrannt.
WSN. Kaſſel. Auf dem Gute des Freiherrn
v. Berlepſch in Mollenfelde brach am Mittwoch abend
ein gewaltiges Großfeuer aus. Das ganze Gut
brannte bis auf das Wohnhaus und einige
Stall=
gebäude völlig nieder. Während das Großvieh im
letzten Augenblick noch gerettet werden konnte, fielen
den Flammen etwa 50 junge Schafe zum Opfer;
außerdem verbrannten zahlreiches Federvieh,
Ma=
ſchinen, Geräte und gewaltige Erntevorräte. Die
Löſcharbeiten wurden durch Waſſermangel ſehr
er=
ſchwert. Als Entſtehungsurſache wird Kurzſchluß
an=
genommen.
Mord an einer Haushälterin.
Bamberg. Bei Breitengüßbach in der Nähe
von Bamberg überfiel ein Wjähriger Burſche eine
auf einer Radtour begriffene 30jährige Haushälterin
und ſtach ſie nieder. Hinzukommende Automobiliſten
nahmen den Mann feſt. Die Haushälterin iſt auf
dem Transport zum Arzt ihren Verletzungen erlegen.
Der falſche Hohenzollernprinz feſtgenommen.
TU. Köln. Am Freitag morgen wurde in
Eus=
kirchen in dem Augenblick, als er mit einem Trupp
von 14 für die Fremdenlegion geworbener Deutſcher
angeworben werden ſollte, der unter dem Namen des
Prinzen Wilhelm von Preußen aufgetretene Schloſſer
Domela feſtgenommen. Der Betrüger wurde von
zwei Kriminalbeamten erkannt und im
Einverſtänd=
nis mit dem franzöſiſchen Begleitperſonal verhaftet.
Domela wurde nach Köln abtransportiert.
Wieder ein verſuchtes Eiſenbahn=Attentat.
fm. Mühlacker. In der Nacht zum Freitag
wurden auf der Strecke Bretten—Stuttgart zwiſchen
den Stationen Oetisheim und Mühlacker von bis
jetzt unbekannten Tätern zwei neue acht Meter lange
vorübergehend neben dem Gleis lagernde
Telegra=
phenſtangen auf das ſüdöſtliche Eiſenbahngleis
ge=
legt, vermutlich, um den 1,16 Uhr nachts
durch=
fahrenden Eilzug zum Entgleiſen zu bringen. Ein
Unglück wurde dadurch verhütet, daß ein die Strecke
begehender Weichenwärter das Hindernis noch
recht=
zeitig beſeitigte.
Zwei Bergleute getötet.
TU. Eſſen. Auf Schacht 4 der Zeche „
Kon=
kordia” ſtürzte beim Bau eines Teerverladebehälters
ein Gerüſt mit Eiſenſtäben und Röhren im Gewicht
von 20 Zentnern ein. Ein Arbeiter wurde unter den
Trümmern begraben und konnte nur als Leiche
ge=
borgen werden. Ein zweiter Arbeiter wurde ſchwer
verletzt. — Auf der Zeche „Konſtantin” bei Bochum
wurden zwei Bergleute verſchüttet, von denen einer
nur als Leiche geborgen werden konnte.
Selbſtmord aus Furcht vor der Operativn.
Aus Chemnitz wird gemeldet: Aus Furcht vor
einer dritten Operation hat ſich ein zwölfjähriger
Schulknabe im Krankenhaus mit einem Taſchenmeſſer
durch zwei Herzſtiche getötet.
28 000 Grippekranke in Straßburg.
TU. Straßburg. Im elſaß=lothringiſchen
In=
duſtriegebiet hat die Grippe den Umfang einer
Epi=
demie angenommen. In Straßburg wird die Zahl
der Erkrankten mit 28 000 angegeben.
Die Grippe in Spanien.
EP. Madrid. Die Grippe=Epidemie nimmt in
Madrid an Heftigkeit zu. Am Donnerstag ſind 125
Todesfälle verzeichnet worden. Dagegen iſt die
Epi=
demie in Barcelona im Abnehmen begriffen.
Großfeuer auf einer Inſel im New Yorker
Hafen.
TU. New York. Auf dem im Hafen von New
York liegenden „Governos Island”, das mehrere
tauſend Soldaten beherbergt, wütete am Mittwoch ein
Großfeuer, das ſechs Baracken, 20 Schuppen und
an=
dere Gebäude ſowie große Militärbeſtände vernichtete.
Fünfzehn Perſonen wurden verwundet. Von dm
New Yorker Piers beobachteten Tauſende von
Neu=
gierigen das grandioſe Schauſpiel. Die Flammen
er=
reichten teilweiſe eine Höhe von fünfzig Fuß. Am
ſpäten Abend war das Feuer gelöſcht.
billiger Preise und guter Oualität wiederfinden, wie in unserem
AKCie S.
Burg
BMAgDA
Verkautsstelle
Courad Tack & Cie „G. m.b. .
Darmstadt
Ludwigstraße 17
Seite 10
Der Fall Himmelsbach.
Eine Angelegenheit, deren Erledigung nach der amtlichen
Verlaut=
barung bereits Mitte des vergangenen Jahres erfolgte, iſt zu Beginn
des neuen Jahres in ſenſationellſter Aufmachung der deutſchen Preſſe
ſerviert worden.
So heißt im Erſten Morgenblatt der „Frankfurter Ztg.” vom 4. 1.
unter der Ueberſchrift „Eine falſche Mordbeſchuldigung”, der einleitende
Satz: „Ein Fall, der mit dem Magdeburger Fall Haas eine gewiſſe
Aehnlichkeit hat, und der zeigt, mit welchen Methoden in der
Gegen=
wart gegen bekannte, im öffentlichen Leben ſtehende Perſönlichkeiten
von nationaliſtiſchen Kreiſen gearbeitet wird, beſchäftigt augenblicklich
die Unterſuchungsbehörden.” Und im Schlußfatz eines
Privattele=
gramms in dem 2. Morgenblatt der gleichen Zeitung ſteht zu leſen:
„Dr. Himmelsbach glaubt, daß ihm das Schickſal des Fabrikanten Haas
ſicher geweſen wäre, wenn der Richter nicht rechtzeitig den Schwindel
durchſchaut hätte, da tatſächlich ſchon ein Haftbefehl gegen Himmelsbach
erlaſſen worden war.”
Inzwiſchen iſt eine amtliche Klarſtellung erfolgt, die folgendermaßen
lautet: „Gegen den erwähnten Dr. h. e. Himmelsbach iſt Anfang 1920
eine Anzeige wegen Aufforderung zur Ermordung des Schriftleiters
Fernbach erſtattet worden. Das von der Staatsanwaltſchaft
pflicht=
gemäß eingeleitete Verfahren iſt im Juni 1926 eingeſtellt worden, da die
Ermittelungen die Haltloſigkeit der Anzeige ergeben hatten. Es trifft
weder zu, daß eine gerichtliche Vorunterſuchung geſchwebt, noch daß
Haftbefehl erlaſſen oder beantragt worden iſt. Es iſt vielmehr nur ein
ſtaatsanwaltliches Ermittelungsderfahren geführt worden, das nichſt
einmal zur Vernehmung des Angeklagten geführt hat. Haftbefehl iſt
weder erlaſſen noch beantragt worden. Die Einſtellung iſt erfolgt,
be=
vor der Fall Haas bekannt geworden war. Gegen die Gewährsleute,
auf die ſich die Anzeige gegen Himmelsbach ſtützt, iſt ein Verfahren
wegen Betrugs eingeleitet worden, das noch ſchwebt und niber da3 zur
Zeit nichts geſagt werden kann."
In Anbetracht des offenbaren Verſuch=, aus einer beabſichtigten
künſtlichen politiſchen Senſation Kapital zu ſchlagen, dürften die
Aus=
führungen einer Zuſchrift des „Holzmarktes” von Intereſſe ſein, in der
es unter anderem heißt:
„Im Dezemher 1925 erſchien in unſerem Büro, eingeführt durch
einen Baron v. Frieſen, der ſich vorübergehend in einem Sanatorium
in Berlin=Schlachtenſee aufhielt, ein gewiſſer Martin Breslauer,
der uns inſofern bekannt war, als wir vor ihm wegen geſchäftlicher
Un=
korrektheiten etwa 2 Jahre vorher im „Holzmarkt” gewarnt hatten.
Breslauer erklärte, er ſei monatelang von Himmelsbach vor, während
und nach dem Moabiter Prozeſſe engagiert geweſen, um irgendwelches
gegen unſern Herrn Fernbach verwertbares Material ohne Rückſicht auf
die Koſten herbeizuſchaffen, da die Firma Gebr. Himmelsbach zur
Ver=
nichtung ihres Gegners Fernbach 100 000 Mark bereitgeſtellt habe und
dieſen Fonds wiederholt neu aufgeſchüttet habe. Herr Fernbach fragte
Breslauer, wie er dazu käme, nun plötzlich zu ihm mit dem Anerbieten
zu kommen, alle Eröffnungen zu machen, da er doch wiſſe, daß der „
Holz=
markt” vor Jahren vor ihm gewarnt habe. Breslauer erwiderte, das
ſei wohl richtig, der „Holzmarkt” habe mit der Notiz auch Recht gehabt,
jetzt aber wünſche er ſich eine neue ſolide Eriſtenz zu ſchaffen, wolle
deshalb vor allem ſein Gewiſſen entlaſten wegen dieſer bei
Himmels=
bach vorgekommenen Sachen.
Breslauer hat dann in eingehendſter und durchaus zutreffender
Weiſe die berſchiedenſten Einzelheiten aus dem ganzen Prozeßſtreite
wie=
dergegeben, die er nur von den leitenden Perſönlichkeiten der
Himmels=
bach Akt.=Geſ. wiſſen konnte.”
„Breslauer hat dann neben anderen für uns weit wichtigeren
Ge=
ſchehniſſen alle Einzelheiten eines Mordplanes wiedergegeben, der
angeblich im Berliner Büro der Gebr. Himmelsbach Akt.=Geſ. von dem
Dr. h. e. Himmelsbach mit Breslauer und einem gewiſſen
Schneider gefponnen ſein ſollte. Wir haben die Breslauerſchen
Er=
zählungen, ſoweit ſie überhaupt für uns nachprüfbar waren, mit der
denkbar größten Sorgfalt, auch durch Reifen nach außerhalb, geprüft,
dabei haben ſich hinreichende tatſächliche Anhaltspunkte für die
Glaub=
würdigkeit der Breslauerſchen Erzählungen ergeben. Um auch unſere
letzten Zweifel zu zerſtreuen, erbot ſich Breslauer freiwillig und
wiederholt, an Hand ſeiner Notizen, die er aus einem Taſchenbuch
ab=
las, eidesſtattliche Verſicherungen uns zu geben, von denen wir nach
Belieben in den Prozeſſen Gebrauch machen könnten. Dieſe
eides=
ſtattlichen Verſicherungen hat Breslauer vor Zeugen
vollkom=
men ſelbſtändig und ohne jede Einwirkung von unſerer Seite abgefaßt,
ſelbſtverſtändlich auch ohne irgendwelche Bezahlung von uns dafür zu
erhalten oder auch nur zu fordern!
Die eine dieſer eidesſtattlichen Verſicherungen behandelte in aller
Ausführlichkeit den angeblichen Himmelsbachſchen Mordplan gegen
un=
fern Herrn Fernbach. Um ganz ſicher zu gehen, wünſchten wir die
3 Komplizen, die nach Breslauers Angabe in Berlin ſich aufhalten und
zu einem offenen Geſtändnis bereit ſein ſollten, ſelber zu ſprechen. Wir
erhielten 2 weitere eidesſtattliche Verſicherungen, die die Unterſchriften
von 2 dieſer Leute (Schneider und Lange) trugen, durch die die
Bres=
lauerſche Darſtellung des Mordplanes in allen Einzelheiten vollſtändig
beſtätigt wurde. Nachdem auf dieſe Weiſe der Sachverhalt uns
hin=
reichend glaubhaft gemacht ſchien, haben wir die Anzeige Ende Januar
1926 der Staatsanwaltſchaft als der allein zuſtändigen Stelle zur
wei=
teren Nachprüfung übergeben. Die Staatsanwaltſchaft, die zur
Auf=
klärung eines ſo delikaten Falles natürlich ganz andere Machtmittel in
der Hand hat als wir, ſtellte durch eine Reihe von Vernehmungen die
Unzuverläſſigkeit der Breslauerſchen und Schneiderſchen Angaben feſt,
worauf das Ermittlungsverfahren eingeſtellt wurde, ohne daß Dr. h. c.
Himmelsbach ſelbſt überhaupt vernommen worden iſt. Bis zu einem
Haftbefehl gegen Dr. H., wie es in der Tagespreſſe hingeſtellt wurde, iſt
es natürlich nicht gekommen. Unſer Herr Fernbach hat, nachdem er
durch ſeinen Anwalt von dem Ergebnis der ſtaatsanwaltlichen
Ermitt=
lungen zuverläſſige Kenntnis erhalten hatte, keinen Augenblick
ge=
zögert, die erſtattete Anzeige ſelber zurückzunehmen. Das war
be=
reits im Sommer v. J. ! — Dieſer ganze Sachverhalt iſt von uns
weder in unſerer Zeitung, noch in ſchwebenden Prozeſſen auch nur mit
einem Worte erwähnt worden, weil wir lediglich der zuſtändigen
Straf=
behörde die Unterſuchung überlaſſen wollten.
Es wird wohl jedem einleuchten, daß eine ſolche Angelegenheit der
Staatsanwaltſchaft zur Unterſuchung unterbreitet werden mußte
zu=
mal ſo überzeugend und von verſchiedenſten Perſonen, eidesſtattlich
verſichert, die Sachlage geſchildert worden war. Himmelsbach, der dieſe
Clique monatelang beſchäftigt und bezahlt hat, hat die allerwenigſte
Veranlaſſung, ſich darüber zu entrüſten, daß wir dem Breslauer ins
Garn gegangen ſind, denn er ſelber hat, wie wir jetzt wiſſen, etwa ein
Jahr vorher ſich von Breslauer bezüglich des angeblichen
Belaſtungs=
materials gegen Herrn Fernbach gründlich an der Naſe herumführen
und ſchröpfen laſſen. Daß wir ſpäter — leider — dem Breslauer auch
für angebliche Speſen uſw. Beträge geopfert haben, haben wir
Samstag, den 8. Januar 1927
ſelber, in Form einer Betrugsanzeige gegen Breslauer der
Kriminal=
polizei zur Kenntnis gebracht aus der einfachen Erwägung heraus, daß
ſolche Elemente, die den Kampf zweier Parteien egoiſtiſch und ſkrupellos
auszunutzen ſuchen, unſchädlich gemacht werden müſſen.
Wenn — offenbar von Himmelsbach naheſtehender Seite — jetzt in
der Tagespreſſe, nachdem die ganze Sache ſchon faſt ein Jahr zurückliegt,
eine Parallele gezogen wird mit dem „Fall Haas=Magdeburg”, ſo
er=
ſcheint uns das reichlich unverſtändig und wenig motiviert, es ſei denn,
daß die Himmelsbach Akt.=Geſ. damit etwa in der Tagespreſſe eine
Fort=
ſetzung ihrer Stimmungsmache bei Politikern und Behörden verſucht,
um als „Märtyrer” dazuſtehen und um auf dieſe Weiſe die
heißbe=
gehrten 20 Millionen und die bevorzugte Rundholzabgabe uſw. vom
Reiche als Pflaſter auf Koſten der Allgemeinheit zu bekommen. — Dem
gleichen Zwecke wird wohl auch die Geſchichte mit dem „Briefe des
baye=
riſchen Landtagsabgeordneten Holzwarth” dienen, die auch in der
Tages=
preſſe, ſichtbar aus dem Himmelsbachſchen Lager ſtammend, zur
Stim=
mungsmache breitgetreten worden iſt. Auch dieſer nebenſächliche Brief
des Abgeordneten Holzwarth iſt mindeſtens 3 Monate alt, ohne bisher je
von Himmelsbach erwähnt worden zu ſein. Jetzt plötzlich nach der
ſchweren Niederlage der Himmelsbach Akt.=Geſ. vor dem Freiburger
Landgericht und nach der Abweifung der Himmelsbachſchen auf
Schadens=
erſatz und Widerruf gerichteten Klage tauchen all dieſe Manöverchen auf,
um vertuſchend etwas in die Tagespreſſe lancieren zu können, was die
Himmelsbach Akt.=Geſ. als die bemitleidenswerte und zu Unrecht
ver=
folgte Unſchuld erſcheinen laſſen könnte. Man merkt zu deutlich die
Ab=
ſicht, die Anfmerkſamkeit vom Kernpunkt des ganzen Streites
abzu=
lenken.”
Der Handelsvertreter und die Gewerbeſteuer.
Vom Zentralderband deutſcher Handelsvertreter=Vereine wird
uns=
geſchrieben: Die Gewerbeſteuer iſt infolge der Höhe, die ſie allmählich
erklommen hat, zu einer Steuer geworden, welche anch in guten
wirt=
ſchaftlichen Zeiten nur dadurch aufgebracht werden kann, daß ihre
Ab=
wälzung durch Einkalkulierung in den Warenpreis erfolgt. Der
Han=
delsvertreter (Handelsagent gemäß § 84 HGB), der als ſelbſtändiger
Kaufmann für die von ihm vertretenen Firmen Geſchäfte vermittelt, iſt,
ganz gleichgültig, ob es ſich um eine gute oder fchlechte Wirtſchaftslage
handelt, nicht imſtande, dieſen Weg zu beſchreiten. Der Handelsvertreter
hat keine Ware zu verkaufen, er berechnet infolgedeſſen keine Preiſe, kann
ſo auch keine Gewerbeſteuer einkalkulieren und abwälzen. Er erhält für
ſeine Vermittlungstätigkeit lediglich die vertraglich feſtgelegte und
großenteils handelsüblich feſtſtehende Proviſion. Der Handelsvertreter
muß, um die Gewerbeſteuer zahlen zu können, einen Teil ſeines
Ein=
kommens weggeben, er zahlt ſo in der Gewerbeſteuer eine zweite
Ein=
kommenſtener, dadurch verſchärft, daß irgendwelche Erleichterungen und
Ermäßigungen bei der Errechnung der Steuer nicht in Betracht kommen.
Das ſind die grundlegenden Verhältniſſe, zu denen beſonders erſchwerend
für den Handelsvertreter die Verſchlechterung der Geſchäftslage 1926
gegenüber 1925 hinzukommt.
Es kann daher nicht wundernehmen, daß der Handelsvertreterberuf
eine Anpaſſung der Gewerbebeſteuerung an die für ihn vorliegenden
beſonderen Verhältniſſe und an die beſondere Eigenart des Berufs
er=
ſtrebt. Dieſe dringende Notwendigkeit wird gegenwärtig beſonders
da=
durch deutlich, daß namentlich in Preußen die Gewerbebeſteuerung noch
immer auf Grund eines Geſetzes geſchieht, das zum Teil noch auf
Gedankengängen aus der Inflationszeit beruht. Unverhältnismäßig
hohe Kommunalzuſchläge tun in den meiſten Fällen das übrige, um
den gegenwärtigen Zuſtand auf dem Gebiete der Gewerbebeſteuerung für
den Handelsvertreter unhaltbar zu machen.
Der Zentralverband deutſcher Handelsvertreter=Vereine, als
behörd=
lich anerkannter Spitzenverband des deutſchen
Handelsvertretungs=
gewerbes, ſteht mit allen in Betracht kommenden Stellen in Verbindung,
um die vorerwähnte notwendige Anpaſſung herbeizuführen.
Nummer 8
Einſturz eines Neubaues
infolge Berechnungsfehlers.
Gefängnis für den Architekten.
Nachdruck verboten.
Der Allgemeine Bau= und Sparverein Neumünſter
ließ Ende 1924 durch den Architekten S. ein mehrſtöckiges Geſchäftshaus
in Neumünſter errichten. Nachdem die Baupläne des Auchitekten von
der Baubehörde geprift und genehmigt waren, wurde die Ausführung
des Baues dem Maurermeiſter D. übertragen. Bei der Ausführung des
Baues wurde ein Hauptpfeiler, der beſonders ſtark mit Zement und
Hartſteinen hätte aufgemauert werden müſſen, mit gewöhnlichem Mörtel
hochgeführt. Dieſer Fehler wurde durch die Verlegung eines
Trag=
balkens, die ihren Grund in einer nachträglichen Aenderung des
Bau=
planes hatte, ungleich belaſtet. Am 18. Dezember 1924 brach der Pfeiler
plötzlich, und der Neubau ſtürzte zuſammen. Dabei wurden zwei Mauver
getötet und fünf Maurer verletzt. Die eingeleiteten Unterſuchungen
ergaben, daß ſchon dem Architekten S. bei der ſtatiſchen Berechnung der
Pläne ein Fehler unterlaufen war, der auch den beiden ſtädtiſchen
Be=
amten, die die Pläne geprüft hatten, entgangen war. — Auf die
An=
klage wegen fahrläſſiger Tötung wurden die beiden
Beam=
ten vom Landgericht Kiel am 15. Februar 1926 freigeſprochen,
dagegen wurden der Architekt S. und der Maurermeiſter D. zu einer
Gefängnisſtrafe von je 5 Monaten verurteilt. Die
Fahr=
läſſigkeit des Architekten wird in dem Rechenfehler, ſowie darin erblickt,
daß er die falſche Aufmauerung und einſeitige Belaſtung des
Haupt=
pfeilers hätte wahrnehmen und verhindern müſſen. Die Fahrläſſigkeit
des Maurermeiſters liege darin, daß er als langjähriger Fachmann und
Bauleiter wiſſen mußte, wie derartige Bauten ausgeführt werden.
Die vom Angeklagten D. beim Reichsgericht eingelegte Reviſion
iſt ohne Erfolg geblieben und vom dritten Strafſenat verworfen
worden. Auf die Reviſion der Staatsanwaltſchaft wurde das
frei=
ſprechende Urteil gegen die beiden ſtädtiſchen Baubeamten aufgehoben
und die Sache zu neuer Verhandlung und Entſcheidung an die
Vor=
inſtanz zurückverwieſen, da der plötzliche Einſturz auf Grund der
fal=
ſchen Konſtruktion erfolgt und die Fahrläſſigkeit der Angeklagten bei
der Prifung der Pläne zutage tritt. (Aus den „Reichsgerichtsbriefen”.
Herausgeber: K. Mißlack, Leipzig.)
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet.
W. H. An den Truppenteil, in den einzutreten gewünſcht wird.
D. in K. Dieſe Frage kann am beſten die Verwaltung der
Städti=
ſchen Leſe= und Bücherhalle in Darmſtadt beantworten.
Geſchäftliches.
Der neue Zeitungs=Katalog 1927, den der Verband Deutſcher
An=
noncen=Expeditionen E. V., Berlin W. 9, Potsdamer Straße 134, im
Auftrage ſeiner Mitglieder bearbeitet hat, iſt erſchienen und liegt uns
in einem ſtattlichen, dabei aber doch handlich=praktiſchen Bande vor. Auf
insgeſamt 70 Seiten iſt die deutſche Tagespreſſe in überſichtlicher Weiſe
nach Ländern, Provinzen und Städten eingeordnet, und auf weiteren
126 Seiten folgt dann die deutſche Fachpreſſe, nach Brauchen geordnet
lind an Hand eines Sachregiſters der Fachzeitſchriften” leicht auffindbars
den Schluß bildet dann auf weiteren 60 Seiten das wichtige europäiſch
Ausland mit ſeiner führenden Tages= und Fachpreſſe. Alles in Allem
das wöhlgelungene Produkt einer ebenſo fleißigen und ſorgſamen, wis
mühſeligen Arbeit, das ſeine Aufgabe, ein Pionier für die Zeitungs=
Anzeige zu ſein und die Verkehrsbrücke zwiſchen Verlegern, Annoncen=
Expeditionen und Inſerenten zu ſchlagen, gewiß in beſter Weiſe
er=
füllen wird. Kommt doch der neue Zeitungs=Katalog gerade zur rechten
Zeit, um noch bei der Aufſtellung der neuen Jahres=Etats wertvolle
Dienſte leiſten zu können.
Eine beſondere Erwähnung derdient noch der Anzeigenanhang, in
dem die einzelnen Verlage ſelbſt, die redaktionell=textlichen Angaben
ei=
gänzend und erläuternd, zu Worte gekommen ſind, mit ihrer eigenen
Empfehlungs=Anzeige gewiſſermaßen auch ihren eigenen Glauben an die
Macht der „Annonce” offenbarend.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Semstag. 8. Januar, 3.30: Liedervorträge: Niederurſeler Volks=
im Speſſart” von Wilh. Hauff. O 6.15: Der Briefkaſten. O 6.75:
„Dickens und ſeine Nachwirkungen”, Vortrag von Prof. Schultz.
O 7.15: Beamtenfortbildungskurs: „Kriſentheorie und
Konjunktur=
forſchung”, von Dr. Neumark. O 7.45: „Die Weihnachtszeit im
deutſchen Lied”, von Studienrat Beyer. O 8.15: „Der heilige
Brunnen”. Legende in drei Akten von J. M. Synge. Anſchl.:
Tanz=
mnuſik der Kapelle Kuhl.
Siuttgart.
Samstag, 8. Januar. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle
von Strümpfelbach erzählt. O 4: Konzert. Mitw.: Gerda Hanſi,
Käte Mann, H. Hanus, C. Struve, Funkorch. 14 Darbietungen.
O 6.15: Dramaturg. Funkſtunde: (Oper). O 6.45: Oberreg.=Rat
Kümmerlin: Schwäbiſche und alemanniſche Familiennamen. O 7.15:
Prof. Verweyen: Freude als Lebensmacht. O 8: Kammermuſik des
Philharm. Orch. Debuſſy: Sonate. — C. Franck: Streichquartett
D=Dur. Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder Käte Mann,
Kitty Rolfen, Thea Struve=Jöhnſſen, H. Hanus, Max Marx, G.
Ott. C. Struve, Funkorch. Kollo: Berlin, mein Berlin. — Strauß:
Daniel, gut ſchauſt Du aus. — Bittner: Die kleine Pagode. —
Aſcher: Du biſt meine Freude. — Heitere Proſa. — Granichſtädten:
Mondlied und weitere 18 Darbietungen. — Auf der Straßenbahn
am Schloßplatz. Heitere Szene von C. Struve. Perſ.: Die Dame:
Käte Mann. Der Backfiſch: Thea Struve. Der Trambahnſchaffuer;
G. Ott. Carlchen: C. Struve.
Berlin.
Sonnabend, 8. Jan. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt,
4: Med=hyg. Plauderei (San.=Rat Dr. Frank). O 4.30:
Ette=Kammer=Orch. Mendelsſohn: Hochzeitsmarſch aus Sommernachts=,
traum. — Strauß: Walzer aus Roſenkavalier. — Balfe: Ouv.
Zigeunerin. — Siede: Ben Akiba. — Moſzkowski: Zwei ſpaniſche
Tänze. — Jones: Potp. Die Geiſha. — Herrmann: Waidmanns
Jubel, Quadrille. — Rhode: Dornröschens Brautfahrt. — Gillet:
Loin du bal. — Zeller: Potp. Oberſteiger. — Reves: Hobomoko.
— Bosc: Moosröschen. — Roſey: The ſcorcher. O 7.05: Flachsbart:
Braſiliens Bedeutung für Deutſchlands Handel und Wirtſchaft.
O 7.30: H. Eckhardt: Die geſchichtliche Entwicklung des Preſſeweſens
K. Nießwandt (Tenor). 14 Schlager von Hugo Hirſch und Walter
Kollo. O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach).
Königswuſterhauſen. Sonnabend. 8. Januar. 3.30: Poſtrat
Behrendt. Frl. Moelke: Eſperanto. O 4: Frl. von Röſſing: Das
kaufmänniſche Schulweſen. O 4.30: Das Neueſte aus der päbagog.
Zeitſchriftenliteratur O 5: Dr. Wegner: Der Sternhimmel im
Januar. O 5.30: Dr. Geiger: Der Arbeiter in der Volkshochſchule.
O 6: Dir. Neuhaus: Normung in der Induſtrie und im täglichen
Leben. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 7: Prof. Dr. Schöttler: Die Urſachen und
Behandlung der Sterilität der Haustiere. O 7.30: Dr. Werner
Mahrbolz: Die deutſch: Lie
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Sonntag den 9. Januar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 7. Januar 1927.)
Weiterer Temperaturfall bis zu leichtem Nachtfroſt, meiſt wolkig und
ohne ſtärkere Niederſchläge.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
paupiſchriftteitung . Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Willy Kuble;
Druck und Verlag. C. C. Wittſch — ämflich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Nummer 8
Samstag, den 8. Januar 1927
Geite 11
Sport, Spiel und Zurnen.
Der Sport des Sonntags.
Fußball.
Die Verbandsſpiele in Süddeutſchland nähern ſich
jährem Abſchluß. Der Mainbezirk, der bereits Meiſter, Zweiten
uund Abſteigende feſtgeſtellt hat, trägt ſchon am kommenden Sonntag die
Tetzten Spiele aus. Die Spiele haben natürlich nach Lage der Dinge
Seine große Bedeutung mehr. Die Offenbacher Kickers können der
Ein=
racht Frankfurt auch durch einen leicht möglichen Sieg den zweiten Platz
rricht mehr ſtreitig machen. Der neue Bezirksmeiſter F. S.V. Frankfurt,
Twird ſich im Spiele gegen Union Niederrad einen Ueberſchuß an Punkten
Solen. Viktoria Aſchaffenburg und Viktoria 94 Hanau müſſen beide
ab=
teigen; bei dem letzten Zuſammentreffen dieſer Mannſchaften, in dem
Fie vorläufig von der Bezirksliga Abſchied nehmen, handelt es ſich nur
„och darum, wer nun den letzten oder den zweitletzten Platz einnehmen
oll. In den beiden übrigen Spielen, Germania Frankfurt gegen Rot=
Weiß Frankfurt und Hanau 93 gegen V. f. L. Neu=Iſenburg kämpft
rnan ebenfalls nur noch um einen günſtigeren Tabellenplatz. — Auch der
Bezirk Bayern hat ſeinen Meiſter im 1. F.C. Nürnberg bereits
ermittelt. (Die Nürnberger fahren am Sonntag zu einem
Freundſchafts=
piel gegen Tennis=Boruſſia nach Berlin.) Dagegen ſtehen hier die
Fragen nach dem Zweiten der Tabelle und nach den Abſteigenden noch
Dffen. Für den zweiten Platz kommen noch Sp.Vg. Fürth und Bayern
EMünchen in Frage. Die Bayern ſind am Sonntag ſpielfrei, Fürth muß
gegen Schwaben Augsburg antreten. Hier ſind den Kleeblä tern die
Seiden Punkte ziemlich ſicher. Die beiden Abſteigenden ſind unter den
Drei Mannſchaften Schwaben Augsburg, 1. F.C. Bayreuth und F.C.
FFürth zu ſuchen. Den Schwaben ſteht ja am Sonntag ein weiterer
Werluſt an Punkten bevor. Nicht beſſer wird es dem 1. F.C. Bayreuth
ergehen, der in München gegen Wacker antreten muß. F.C. Fürth bleibt
Tpielfrei. Im letzten der ſonntäglichen Spiele, V.f.R. Fürth gegen
Sl. S. V. Nürnberg geht es nur um einen günſtigeren Tabellenplatz. —
Im Bezirk Württemberg=Baden fällt am Sonntag höchſt=
Svahrſcheinlich die Entſcheidung, da die beiden Tabellenerſten V.f.B.
Stuttgart und Karlsruher F V. aufeinandertreffen. Siegt V.f.B. Stutt=
Sart, dann iſt ihm der Titel nicht mehr zu nehmen, denn aus den dann
moch verbleibenden zwei Spielen dürften die Stuttgarter doch zumindeſt
Den einen „Sicherheitspunkt” heimbringen. Gewinnt aber Karlsrhe,
wann ſtehen beide Mannſchaften wieder punktgleich und ein beſonderes
Entſcheidungsſpiel kann notwendig werden. Im Falle einer Nieder=
Tage des K. F.V. gewinnen übrigens die Stuttgarter Kickers Chancen,
moch einmal in den Kampf um den zweiten Platz eingreifen zu können.
Man ſieht alſo, daß die Begegnung V.f.R. kontra K.F.V., von ſtarker
Bedeutung iſt. Die Frage nach dem Sieger iſt natürlich bei einem
Berartigen Treffen ſehr ſchwer zu beantworten. K.F.V. gewann das
Worſpiel auf eigenem Platz 1:0.
In den übrigen vier Spielen des Bezirks gibt es nicht mehr viel
zu entſcheiden. Die Sportfreunde Stuttgart ſind dem Abſtieg
ver=
ſallen; daran dürfte auch ein Sieg über Phönix Karlsruhe (in K.) nichts
Fändern. Uebrigens iſt mit 99 Prozent Wahrſcheinlichkeit eher ein Er=
Folg der Karlsruher zu erwarten. Der zweite Abſteigende wird
höchſt=
ſvahrſcheilich Union Böckingen ſein. Ihr Schickſal dürfte ſich am
kom=
menden Sonntag entſcheiden, denn die Stuttgarter Kickers kommen nach
Wöckingen und damit kommt eine Mannſchaft, die von der Union kaum
Su ſchlagen iſt. S.C. Freiburg kann durch einen Sieg über V.f.R. Heil=
Gbronn den vierten Tabellenplatz behaupten. Freiburger F.C., der noch
rnicht aus der Gefahrenzone des Abſtiegs heraus iſt, muß die Stuttgarter
fſchlagen, und das dürfte nicht ganz leicht ſein. — Im Rheinbezirk
bweiſt das Programm des Sonntags keine beſondere Zugnummer auf.
WV.fL. Neckarau wird ſeine führende Poſition auch im Gaſtſpiel bei
WPhönix Mannheim behaupten. Der Tabellenletzte und wahrſcheinlich
EAbſteigende Sp.Vg. Sandhofen, hat im Treffen gegen den gefährlichen
Zweiten, Phönix Ludwigshafen, wenig Chancen. Dagegen kann
Lud=
wvigshafen 08 dem V.f.R. Mannheim ſchon ernſthafteren Widerſtand
Eleiſten. V.f.R. muß aber gewinnen, um noch in den Kampf um die
Führung eingreifen zu können. F.C. Speher und F.C. Pirmaſens ſind
Eeide noch in der Abſtiegszone. Speher iſt ſtärker gefährdet und wird
auf eigenem Platz dem Gegner aus Pirmaſens ſtark zuſetzen. Waldhof
t4rifft auf heimiſchem Gelände auf Darmſtadt. — Wenia geklärt ſind auch
moch die Verhäktniſſe im Bezirk Rheinheſſen=Saar. Um eine
ſchnellere Klärung herbeizuführen, ſind hier jetzt die Termine
neuge=
ordnet wordeſt. Am 9. Januar intereſſieren vor allem die
Lokal=
begegnungen Wormatia Worms gegen Alemannia Worms und Saar 05
Saarbrücken gegen. F.V. Saarbrücken. Wormatia muß Alemannia
ſchlagen, um an der Spitze zu bleiben und auch für den F. V.
Saar=
brücken geht es darum, in der Spitzengruppe zu bleiben. In beiden
Fällen iſt eine Vorausſage ſchwer zu treffen. Die Gegner der
Spitzen=
vereine haben ebenfalls ſtärkſtes Intereſſe daran, zu gewinnen, da ſie
beide in Abſtiegsgefahr ſind. Sicheren Punktegewinn hat der
Tabellen=
zweite, F.S.V. Mainz 05 im Spiele gegen den Tabellenletzten, Eintracht
Trier, in Ausſicht. S. V. Wiesbaden wird es in Bingen ſehr ſchwer
haben, Haſſia zu ſchlagen. Dabei ſteht für Wiesbaden allerlei auf dem
Spiel, denn noch können die Leute aus der Bäderſtadt Meiſter oder
doch zumindeſt Zweiter werden. F.C. Jdar empfängt Boruſſia Neunkirchen
und wird ſich nach Kräften bemühen, durch einen Sieg wenigſtens
etwas aus dem gefährlichen Bereich des Tabellenendes wegzukommen.
— Von den Freundſchaftsſpielen des Sonntags intereſſiert
vor allem die Begegnung Tennis=Boruſſia Berlin gegen 1. F.C.
Nürnberg.
Pferdeſport.
Die ländlichen Reitervereine. Weſtfalens bringen in der Halle
„Münſterland” zu Münſter i. W. ein gut beſetztes Reitturnier zur
Ab=
wicklung.
Tagungen.
Die Deutſche Radfahrer=Union hält in Hannober eine Tagung ab.
In Berlin tritt der Deutſche Luftfahrer Verband zu einer
außerordent=
lichen Generalverſammlung zuſammen.
Fußball im Odenwaldkreis.
Das Verbandsſpielprogramm am 9. Januar 1927.
Der Spielbetrieb des kommenden Sonntags iſt eigentlich nur in der
Kreisliga ein voller; die anderen Klaſſen bringen mehr oder weniger
nur Nachtragskämpfe zum Austrag, um ſo der Vorrunde einen
gleich=
mäßigen Abſchluß zu geben. Immerhin liegen aber bereits die neuen
Termine ſchon vor, ſo daß an den nächſten Sonntagen auch in den
un=
teren Klaſſen mit einem ziemlich regen Spielbetrieb gerechnet
werden kann.
In der Odenwaldkreisliga geht es auf die
Meiſterſchafts=
entſcheidung zu.
Sportvga. Arheilgen—Sportverein Münſter
Germania Pfungſtadt—Olympia Lampertheim
Olympia Lorſch—V.f.R. Bürſtadt
Viktoria Griesheim—Union Darmſtadt
heißen hier die Begegnungen des Sonntags. Vor allem das Treffen in
Arheilgen iſt von großer Bedeutung, da einesteils Arheilgen durch
einen Sieg ſeinen Vorſprung befeſtigen würde und andererſeits Münſter
endgültig aus dem Meiſterſchaftswettbewerb ausſcheidet. Verliert
Ar=
heilgen, ſo iſt die Meiſterſchaft nach wie vor offen, da dann ſowohl
Münſter, wie auch Pfungſtadt und Bürſtadt als weitere Anwärter im
Hintergrunde ſtehen. Allerdings kann von dieſen drei Vereinen keiner
mehr aus eigener Kraft ſich durchſetzen, alle drei Vereine müſſen auf den
Moment warten, wo ein anderer Arheilgen zu Fall bringt. Das iſt
ſchwer, aber diesmal nicht unmöglich, da Arheilgen immer noch ſeinen
guten Mittelſtürmer infolge Verletzung entbehren muß und infolgedeſſen
nicht mehr die Durchſchlagskraft der Vorrunde aufbringen kann. Die
Lage iſt alſo intereſſant genug. Daß mit den Gäſten aus Münſter nicht
zu ſpaſſen iſt, haben dieſe bisher ſtets bewieſen. Im Vorſpiel gewann
Arheilgen mit 2:1. Auch diesmal iſt wohl nur mit einem knappen
Reſultat zu rechnen und der Ausgang als ziemlich offen zu bewerten. —
Für den zweiten Platz von großer Bedeutung iſt der Ausgang des
Kampfes in Pfungſtadt, wo Olympia Lampertheim antritt. Die
Pfungſtädter verloren das Vorſpiel mit 1:2, haben begründete Ausſicht
auf den zweiten Platz, alſo auch alle Urſache, ſich zu revanchieren. Bei
nur einigermaßen guter Spielweiſe der Einheimiſchen müßten dieſe
beide Punkte behalten. — Auch das Treffen in Lorſch iſt von großer
Bedeutung, hat doch einerſeits Bürſtadt ebenfalls noch Ausſicht auf den
zweiten Platz, zum anderen muß Lorſch bemüht ſein, von ſeinem
un=
günſtigen Tabellenplatz fortzukommen. Da bereits das Vorſpiel nur 2:2
ausgegangen war, darf man auch diesmal mit einem ähnlichen
Ergeb=
nis rechnen; jedenfalls iſt die Frage nach dem Sieger offen zu laſſen. —
Der letzte Kampf findet in Griesheim ſtatt, wo ſich die Darmſtädter
Union ſehr in Acht nehmen muß, will ſie gegen die Einheimiſchen, die
eine erhebliche Formverbeſſerung aufzuweiſen haben, nicht den Kürzeren
ziehen. Das 5:1 für Darmſtadt im Vorſpiel wird diesmal beſtimmt
nicht herauskommen; der Ausgang des Spiels iſt deshalb offen. — Zum
Schluß noch eine Bemerkung: In Arheilgen hat man daran Anſtoß
ge=
nommen, daß in der letzten Vorſchau hinſichtlich der Gaſtſpiele des
BSC. 05 Pforzheim in Pfungſtadt und Arheilgen der Satz geprägt
wurde: Wenn auch das Ergebnis nicht unter ganz normalen
Umſtän=
den erzielt wurde”, und legt Wert darauf, dieſe Umſtände auch der
Oef=
fentlichkeit klargelegt zu wiſſen, damit daſelbſt keine Irrtümer entſtehen.
Dazu ſoll gefagt werden, daß Nr. 1 dieſer Umſtände die Tatfache war,
daß die Pforzheimer bereits am Tag vor dem Arheilger Spiel gegen
einen guten Geguer geſpielt hatten, alſo — wie jeder Kenner der
Ma=
terie weiß — etwas abgekämpft in Arheilgen antraten. Punkt 2 iſt der,
daß die Gäſte in Pfungſtadt ihre Weihnachtsfeier etwas mehr wie
nor=
mal üblich ausgedehnt hatten und daß ſolch ausgedehnte Feſtitivitäten
nicht von fördernder Wirkung auf ſportliche Leiſtungen ſind. Dieſe zwei
Tatſachen vereint ergeben eben die nicht ganz normalen Umſtände.
Dazu darf aber geſagt werden, daß auch im anderen Falle Arheilgen
als Sieger erwartet worden war, wenn auch im Reſultat knapper. Für
Beobachter des erſten Pforzheimer Spieles in Pfungſtadt ſtand es von
vornherein feſt, daß die Gäſte=Elf nicht die Stärke der beiden Gaſtgeber
erreichte und z. B. auch in Pfungſtadt nur durch ſchlechtes Spiel der
dor=
tigen Verteidigung das Unentſchieden erzielte. Im übrigen ſoll in
zu=
künftigen Berichten gleich von vornherein geſagt werden, was los war.
In den anderen Klaſſen iſt nicht viel los. Die Bergſträßer
A=Klaſſe ſieht nur die Begegnung Boruſſia Dornheim—Sportverein
Darmſtadt Reſerve vor. — Im Gau Ried ſind drei Begegnungen
angeſetzt: Alemannia Groß Nohrheim—FC. 07. Bensheim;
Fußballder=
ein Hemsbach—Starkenburgia Heppenheim und Konkordia Gernsheim
—V.f.L. Lampertheim. Inwieweit die Spiele ſtattfinden können, iſt bei
der Bodenbeſchaffenheit mancher Plätze eine offene Frage, die der
ört=
lich bekannte Leſer ſelbſt zu beantworten wiſſen wird.
In der BKlaſſe ſind nur im Gau Ried Spiele angeſetzt.
Fuß=
ballverein Hüttenfeld—FV. Schönberg; Olympia Biebesheim—Olympia
Lorſch Reſerve; V.f.R. Bürſtadt Reſerve-Vorwärts Bobſtadt und
Ger=
mania Auerbach—SpV. Zwingenberg ſtoßen hier aufeinander. Auch
hier gilt das hinſichtlich der Spielfähigkeit der Plätze oben Geſagte.
Sportverein Darmſtadt 98.
Zum letzten auswärtigen Verbandsſpiel begibt ſich die
Ligamann=
ſchaft des Sportvereins nach Waldhof. Bekanntlich mußten die
Wald=
höfer bei dem Vorſpiel nach äußerſt hartem Kampf eine 1:3=Niederlage
einſtecken. Da für Waldhof noch nicht alle Ausſichten auf die Erringung
des zweiten Platzes geſchwunden ſind, wird die Mannſchaft beſtimmt, alle
Kräfte aufbieten, um die zwei Punkte zu gewinnen. Für Darmſtadt
gilt es alſo, auf der Hut zu ſein, wenn nicht eine erſchreckend hohe
Niederlage das Ergebnis dieſes Spieles darſtellen ſoll. Wir erwarten.
auf jeden Fall eine ſtarke Gegenwehr; in dieſem Falle werden ſich die
Darmſtädter mit Anſtand aus der Affäre ziehen. — Von den weiteren
aktiven Mannſchaften ſpielt die Ligaerſatzmannſchaft in Dornheim.
Wäh=
vend die dritte Mannſchaft in Dieburg tätig iſt.
FC. Union 1913 e. V., Darmſtadt—Griesheim.
Kommenden Sonntag, den 9. Januar 1927, hat Union in
Fort=
ſetzung der Verbandsſpiele in Griesheim anzutreten. Griesheim hat in
letzter Zeit eine gute Formverbeſſerung gezeigt, während Union keine
überzeugenden Reſultate zu Wege brachte. Obwohl Union ſich am
ver=
gangenen Sonntag in Pfungſtadt eine Niederlage holte, tritt die
Mann=
ſchaft in Griesheim doch mit Siegeshoffnungen an. Union tritt am
Sonntag in veränderter Aufſtellung an. Bopp, der vom letzten Spiel
verletzt iſt, kann leider nicht ſein Heiligtum hüten. An ſeiner Stelle
ſteht Gimbel. Der Sturm tritt in völlig veränderter Aufſtellung an.
Man braucht nicht beſonders zu erwähnen, daß auch Union die
Abſtiegs=
gefahr naht und ſomit die Mannſchaft ſich des nötigen Ernſtes bewußt
ſein wird. Man wird am Sonntag in Griesheim ein ſehr ſpannendes
Spiel zu erwarten haben, ſo daß die Zuſchauer ſicher auf ihre Koſten
kommen. — Unions Reſervemannſchaft ſpielt um halb 3 Uhr auf dem
Sportplatze Heidelbergerſtraße gegen die Ligareſerve von Arheilgen ihr
fälliges Verbandsrückſpiel. Auch hier werden ſpannende Momente nicht
ausbleiben, zumal dieſe Mannſchaft neu aufgeſtellt iſt. — Die erſte
Jugendmannſchaft empfängt zum Rückſpiel die gleiche Elf vom
Sport=
klub 07 Offenbach=Bürgel und die zweite Jugend hat Germania
Eber=
ſtadt als Gaſt. Dieſe Jugendſpiele beginnen um 10 bzw. 11 Uhr vorm.
Winterſport.
Amtlicher Winterſportbericht vom 7. Januar 19271.
WSN. Taunus (Feldberg): Regen, mild, 0 Grad, 38 Zentimeter
Schnee (13 Zentimeter Neuſchnee) Pappſchnee, Ski und Rodel möglich.
— Falkenſtein: Regen. 0—2 Grad Wärme, 3 Zentimeter Schnee,
Papp=
ſchnee, kein Sport.
Rhön (Waſſerkuppe): Neblig, 1—2 Grad Kälte, 63 Zentimeter
Schnee (8 Zentimeter Neuſchnee), Pulverſchnee, Ski und Rodel ſehr gut.
Vogelsberg (Hoherodskopf): Neblig, 2 Grad Kälte, (vorm.
8 Uhr 0 Grad), 58 Zentimeter Schnee (18 Zentimeter Neuſchnee), etwas
verweht. Ski und Rodel gut.
Aus dem Thüringerwald, dem Schwarzwald und den Alpen werden
ausgezeichnete Sportverhältniſſe gemeldet. Schneehöhe 60—80
Zenti=
meter. Temperaturen 2—4 Grad unter Null,
Boxen.
Domgörgen bleibt Mittelgewichtsmeiſter.
Der Titelkampf um die deutſche Mittelgewichtsmeiſterſchaft
im Boxen, die am Freitag abend im Berliner Sportpalaſt
zwi=
ſchen dem Verteidiger Heinrich Domgörgen und dem
Heraus=
forderer Walter Funke=Berlin ausgetragen wurde, endete nach
15 Runden mit einem überlegenen Punktſieg Domgörgens,
der ſomit weiter deutſcher Meiſter bleibt. Im
Ausſcheidungs=
kampf um die deutſche Federgewichtsmeiſterſchaft wurde
Stamms kampflos Sieger, da Nefzger mit Uebergewicht
antrat. Der Kampf endete mit einem Punktſieg Nefzgers. Der
deutſche Exmeiſter Herſe ſchlug den holländiſchen
Mittel=
gewichtsmeiſter Brand nach Punkten.
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(775B1
[ ← ][ ][ → ]Nummer 8
Samstag, den 8. Januar
Börſe und Geldmarkt.
Auch im neuen Jahre behält die Börſe zunächſt ihr feſtes Ausſehen.
Zeitweiſe Rückſchläge, wie diejenigen des vorigen Dienstag, ändern nur
wenig an der feſten Grundtendenz. Nach der ſtürmiſchen
Hauſſebewe=
gung in der letzten Dezemberwoche lag eine Neaktion gewiſſermaßen in
der Luft, und dieſe wurde verſtärkt durch den Umſtand, daß mancher
Effektenbeſitzer mit der Gewinnmitnahme wartete, bis das neue Jahr
angebrochen war, um den dadurch realiſierten Gewinn nicht mehr im
alten Kalenderjahr verſteuern zu müſſen. Der Fortgang der Feſtigkeit
hat durchaus ſeine pſychologiſche Grundlage. Die Meldungen über die
Entwicklung der Konjunktur in der Induſtrie verdichten ſich mehr und
mehr, und trotz des hohen Kursniveaus ſieht infolgedeſſen der
Effekten=
beſitzer im großen ganzen keinen Grund dafür, ſich von ſeinem
Effekten=
beſitz zu trennen. Gewiß verſucht die Spekulation hin und wieder, eine
ſtärkere Bewegung hervorzurufen, da ſie in erſter Linie an Schwankungen
intereſſiert iſt, einerlei, ob nach oben oder nach unten. Ihre zeitweiſen
Bemühungen, dieſe Schwankungen nach unten in größerem Maße
durch=
zuführen, ſcheitern aber immer wieder daran, daß das große Publikum
keine Gefolgſchaft leiſtet. Charakteriſtiſch iſt, daß ſelbſt am vergangenen
Dienstag, wo am Terminmarkt Kursermäßigungen von 5 und mehr
Prozent eintraten, der Kaſſamarkt ſeine feſte Haltung durchaus
beibe=
hielt. Es war vorauszuſehen, daß nach den großen Steigerungen an den
Terminmärkten die Kaſſawerte einmal folgen würden, und daß ſich hier
die beſſeren Konjunkturausſichten ſchließlich auch auswirken würden.
Dieſe Bewegung ſcheint durchaus noch nicht abgeſchloſſen, und es zeigt
ſich hier jetzt dasſelbe Bild, daß da, wo Realitäten nicht genügen,
Zu=
kunftshoffnungen einſpringen müſſen. Die ſtarke Bewegung, Mittel und
Wege zu finden, um den Wohnungsbau zu forcieren, löſt an der Börſe
eine Hauſſe in ſolchen Werten aus, die mittelbar oder unmittelbar mit
dem Baumarkt in Verbindung ſtehen. Nach der ſtarken Steigerung der
am Terminmarkt gehandelten Bankwerte entſinnt man ſich jetzt auch,
daß ebenfalls die kleineren Bankinſtitute, deren Aktien nur am
Kaſſa=
markt gehandelt werden, von der guten Bankkonjunktur des Jahres 1926
profitiert haben müſſen, und daß dieſe Kurſe als vernachläſſigt zu
be=
trachten ſind. Daher die ſprunghaften Steigerungen in einzelnen
der=
artigen Papieren. Es iſt begreiflich, daß ſich hiermit Fuſions= und
Kapitalerhöhungsgerüchte verbinden, die aber augenſcheinlich mehr oder
minder in das Reich der Phantaſie zu verweiſen ſind. Daß dagegen
ein=
zelne Großbanken, die mit einem verhältnismäßig geringen Kapital aus
der Goldumſtellung hervorgegangen ſind, angeſichts der guten
Entwick=
lung ihrer Geſchäfte im laufenden Jahre daran denken werden, ihr
Eigenkapital in ein beſſeres Verhältnis zu den fremden Geldern zu
bringen, liegt auf der Hand. Als erſte dürfte im neuen Jahre die
Commerz= und Privatbank mit einer Kapitalerhöhung herauskommen.
Der Verlauf des Geldmarktes in den erſten Januartagen bot der
Börſenſpekulation einen guten Rückhalt. Wie zu erwarten war, ſind
kurzfriſtige Gelder gleich nach Ueberwindung des Ultimo in ſtärkerem
Maße zurückgefloſſen, ſo daß man bereits jetzt ſchon wieder von einer
Abundanz am Geldmarkte ſprechen kann. Die Nachfrage nach
Privar=
diskonten und Warenwechſeln mit Bankgiro kann bereits wieder nicht
mehr befriedigt werden, und die Folge war eine mehrfache Herabſetzung
des Privatdiskontſatzes. Man wird aber auch nicht fehlgehen, wenn man
dieſe rückläufige Bewegung in Verbindung ſetzt mit den Abſichten der
Reichsbank, den Wechſeldiskontſatz in naher Zeit weiter herabzuſetzen.
Die Inanſpruchnahme der Reichsbank zum Jahreswechſel war zwar
außerordentlich groß, und es iſt anzunehmen, daß die Reichsbank, ehe
ſie einen Entſchluß in der Richtung einer weiteren Herabſetzung des
Diskontſatzes faßt, abwartet, wie die Rückflüſſe ſich geſtalten werden.
Vielleicht wird auch die Reichsbank bis zu einem gewiſſen Grade die
Hal=
tung der Bank von England berückſichtigen, die entgegen allen
Erwar=
tungen in dieſer Woche ihren Diskontſatz nicht herabgeſetzt hat, obwohl
auch dort bereits die Spanne zwiſchen Privatdiskontſatz und offiziellem
Satz außergewöhnlich groß iſt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. Januar.
Die Börſe eröffnete noch etwas gedrückt infolge des Ausbleibens der
Diskontermäßigung. Die erſten Kurſe gingen noch unter die der geſtrigen
Abendbörſe zurück. Im Verlaufe erholte ſich die Stimmung allgemein.
Das angebotene Material war nicht ſehr groß, ſo daß es ohne große
Kursrückgänge untergebracht werden konnte, zumal ſich auch ſpäter etwas
Nachfrage einſtellte. Auf keinem der verſchiedenen Marktgebiete
ent=
wickelte ſich aber ein lebhafterer Verkehr, vielmehr blieb die
Umſatz=
tätigkeit bis zum Schluß in ſehr engen Grenzen. Die erſten Kurſe für
Banken waren durchweg 1 Prozent gegen die Abendbörſe ſchwächer.
Montanwerte verloren anfangs allerdings bis zu 3 Prozent, J. G.
Far=
ben 2 Prozent, ebenſoviel die Elektro, die Motoren= und die
Zellſtoff=
aktien. Von dieſen Verluſten konnten aber wie geſagt, ſpäter ein großer
Teil wieder aufgeholt werden. Etwas feſter waren aber ſchon von
Beginn an Dyckerhoff u. Widmann nach der ſtarken Abſchwächung in
den letzten Tagen. Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten waren
dagegen recht feſt und lebhaft. Beſonders Türken konnten ſich
weſent=
lich beſſern. Auch Pfandbriefe weiter feſt und gefragt. In der zweiten
Börſenſtunde befeſtigte ſich die Tendenz weiter. Die meiſten Banken, die
Chemie= und namentlich auch die Zellſtoffaktien, konnten gegen die erſten
Kurſe 3 Prozent zurückgewinnen. Allerdings noch unbeſtätigte Gerüchte
von einer neuen Streikgefahr im engliſchen Kohlenbergbau regten etwas
au. Scheideanſtalt gewannen ebenfalls neuerdings 3 Prozent auf die
Mitteilung der Verwaltung, daß ſich das Amerikaguthaben der
Geſell=
ſchaft auf 1,8 Millionen Dollar belaufe. Tägliches Geld leicht 4 Prozent.
Die Abendbörſe verkehrte in ſehr feſter, aber nicht ſehr
leb=
hafter Haltung. Beſonders für Chemiewerte beſtand großes Intereſſe.
Scheideanſtalt konnten um weitere 6 Prozent anziehen auf die
Mittei=
lung in der heutigen Generalverſammlung über das Guthaben in U. S.
Auch J. G. Farbeninduſtrie waren auf Deckungen, angeregr durch den
leichten Geldſtand, 5 Prozent feſter. Montanwerte und Elektroaktien
erzielten dagegen nur geringe Kursbeſſerungen. Banken waren nur
gu=
behauptet. Von Schiffahrtswerten Lloyd 3½ Prozent gebeſſert. Eine
Sonderbewegung ſetzte noch in Zellſtoff Waldhof ein, die 3½ Prozent
ge=
wannen. Der Schluß war weiter feſt. Anleihen und ausländiſche
Ren=
ten blieben behauptet, aber ſtill. 5proz. Anleihe 0,880, Schutzgebiete
173, Bagdad I 27, Zolltürken 1734, Barmer Bank 184, Commerzbank
224, Deutſche Bank 193, Diskontogef. 185½, Dresdner Bank 183,
Metall=
bank 183½, D. Luxemburg 180, Gelfenkirchen 181½, Mansfeld 147,
Ober=
bedarf 124¾, Rheinſtahl 1991 Adlerwerke 118½4, A.E.G. 168/, J. G.
Farben 323, Scheideanſtalt 216, NSU. 11434, Wahß u. Freytag 162½,
Zellſtoff Waldhof 243½, Zucker Rheingau 141, Nordd. Lloyd 168¾=
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. Januar.
Die Auflöſung der amerikaniſchen Inveſtment=Geſellſchaft für
deut=
ſche Wertpapiere, die das gegenwärtige Kursniveau nicht mehr als
ausſichtsreich zur Erzielung namhafter Gewinne anſieht,
Reportgeld=
ſorgen der Börſe zum Mediotermin, die ausgebliebene
Diskontherab=
ſetzung in England, die nach Anſicht der Börſe auch die deutſche
Dis=
kontermäßigung hinausſchieben könne, und die Unklarheit der
inner=
politiſchen Lage wirkten heute zuſammen, um an den Aktienmärkten
eine allgemeine Verſtimmung hervorzurufen. Die Spekulation war bei
Beginn zu Abgaben geneigt, während das Publikum ſich abwartend
verhielt. Die fehlende Aufnahmeluſt führte infolgedeſſen zu einem
Rückgang der Kurſe, um durchſchnittlich 1—2 Prozent. In vereinzelten
Fällen aber um 5—8 Prozent. Das Geſchäft ſetzte außerordentlich
ruhig ein. Erſt gegen Ende der erſten Stunde waren kleinere
Rück=
käufe zu beobachten. Eine Ausnahmeſtellung nahwen die Aktien der
Deutſch=Atlantiſchen Telegraphengeſellſchaft ein, die im Zuſammenhang
mit Entſchädigungshoffnungen (Haager Schiedsgericht) von ſpekulativer
Seite aus dem Markt genommen wurden und dadurch erneut um über
10 Prozent in die Höhe gingen. Stärkeres Intereſſe trat für
Renten=
werte hervor, von denen wiederum die Kriegsanleihe mit 0,891
bevor=
zugt wurde. Am offenen Geldmarkt machte die Entſpannung weitere
Fortſchritte. Die Sätze für Tagesgeld wurden offiziell mit 4—6 Proz.
angegeben, dürften ſich aber auch hierunter bewegt haben. Am
Valuta=
markt fanden, wahrſcheinlich infolge der am Geldmarkt nicht
unterzu=
bringenden großen Beträge, beträchtliche Anſchaffungen von
Dollar=
deviſen ſtatt, ſodaß der Dollarkurs auf 4,2130 anzog. Die ſpaniſche
Währung befeſtigte ſich gegen London auf 31,17. Die übrigen
europäi=
ſchen Valuten hatten nur kleinere Schwankungen. Im Verlauf der
Börſe verzeichneten die Aktien der Vereinigten Glanzſtoffgeſellſchaft, die
etwa 5 Prozent höher einſetzten, eine ſprunghafte Steigerung um über
20 Prozent. Dem Vernehmen nach ſollen Aufkäufe von intereſſierter
Seite ſtattgefunden haben, wobei man die J.G. Farbeninduſtrie nennt.
Die Deutſch=Atlantiſche Telegraphengeſellſchaft konnte ihre Befeſtigung
verdoppeln und ſtellte ſich damit in der zweiten Stunde um mehr als
20 Prozent höher. Die Tendenz wurde durch dieſe Einzelhauſſen auch
für die übrigen Aktienwerte güinſtig beeinflußt. Die zuerſt ſo
aus=
geprägte Verſtimmung machte allgemein einer freundlicheren Auffaſſung
Platz, ſodaß die Kurſe zum Schluſſe der Börſe eine feſte Haltung zeigten.
Privatsdiskont kurzo Sicht 4½ Prozent, lange Sicht 4½ Prozent. An
der Nachhörſe fanden Gewimrealiſationen ſtatt, die gegenüber den
höchſten Tageskurſen, die etwa bei Schluß des Verkehrs erreicht wurden,
1prozentige Rückgänge herbeiführten. Glanzſtoff ſtellte ſich an der
Nachbörſe auf 385 G., Bemberg auf 256, J. G. Farbeninduſtrie wurden
mit 318 angeboven. Rheinſtahl gingen nach Beendigung des amtlichen
Verkehrs um 1½ Prozent auf 197½/e zurück.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.Nürnb. Maſch
Bamag=Mequin ...
Berl. E. W. Stamm..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Premer Vulkan.
Bremer Wolle..
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nied. Tel..
Teutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum.
Ilt. Ka iwerke.
Tonnersmarckhüte.
Tynamit Nobel.
Rektr. L eferung.
G. G. Farben..
D. Friſter.
Taggenau Vorz.
Eelſenk. Gußſtahl.:
G. f. elektr. Untern..
Salle Maſchinen. . . .
Han. Maſch. Egeſt.. . .
Hanfa Dampfſchf.. . .
173.— Hemoor Zement. . 6. 1.
231.5 1.
232.— 145. 144.— Hirſch Kupfer .. f112- 1113 — 62.— 62.— Höſch Eiſen..... 178.— 176.5 171.25 Hohenlohe Werke ... 26.25 26.— 110.— 109.12 Kahla Porzellan. 119.— 118.— 178.5 179.— Lindes Eismaſch. . . 179 — 79.— 124.— 120.5 Lingel Schuh. . .. 84.— 83.— 172.— 175.— Linke u. Hofmaun .. 89 5 88 75 108. 108.75 2. Loewe u. Cv..... 268.— 26 .5 119.5 116 — C. Lorenz..... 128.— 125 25 13.— 14.75 Nol. Kohle.. ....... 183.— 183.25 183.— 181.5 Nordb. Gummi. . . . . 78.— 80.— Trenſtein. . . . . . .. 139.25 138.125 13 .— 130.— Rathgeber Waggon. 84.— 81. — 140.— 40. Rombacher Hütten. 13.75 14.— 159.— 157.— Roſitzer Zucker. . . ... 104. 102.— 165.5 64.5 Rütgerswerke...... 141875
122.75 40.— 321.75 319.5 Sachſenwerk ....... 122 25 105.— 107.— Sächſ. Gußſtahl .... 154 5 158. 54.5 55.— Siemens Glas.. 173.5 173.— 15.25 15.— Ber. Lauſitzer Glas 147.5 148.75 191.375 89 75 Volkſtedter Porzell. 59.25 60.25 183. 182.5 Weſtf. E. Langendreer 68.5 134.— 132.— Wittener Gußſtahl.. 63.— 62.— 202.— 200.5 Wanderer=Werke. . .. 215.75 214.5
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Zuenos=Aires.
Brüſſel=Antw
Cslo
Kopenhagen
Stodholm.
Kelſingfors.
Italien ..
London.
Nen=York. .
Paris".
Echneiz
Spanien
8. I.
168.3 1 168.73/168.45/ 168.87
1.733 1.737
158.505 58.6451 58.53/ 58.67
Viie 18112.46/112.28 112.56
112.37/1 12 g5lt
vo.572110.6121
118.71 18.75
20.408 20.460
4.2055/4. 2156
16 6os 16.645
181.20 81.40/ 81.22
164 96 6s. 19
7. 1.
Geld Brief Eeld Brief
1.7341 1.738
oß. s7 107-23/10r.27107.53
12.47
10.58
18.70
20.42.
4.209
16.641
85.41
u2.5
10.62
18.74
2a.475
4.219
16.68
81.42
s5.57
Tagung der ſüddeutſchen
Handelskammern.
Veitreter der ſüddeutſchen Landwirtſchaftskammern (Bayern,
Ba=
den. Heſſen, Heſſen=Naſſau, Sachſen und Württemberg) haben in
An=
weſenheit von Vertretern des Deutſchen Landwirtſchaftsrats am 4. und
5. Januar in Stuttgart wichtige Fragen beraten. Zu dem auch die
Landwirtſchaft berührenden Finanzausgleich zwiſchen Reich und
Ländern wurde beſchloſſen: „Die ſüddeutſchen Landwirtſchaftskammern
müſſen als die berufsmäßigen Vertretungen der ſüddeutſchen
Landwirt=
ſchaft mit Nachdruck fordern, daß bei den Verhandlungen des Reiches
mit den Ländern über den künftigen Finanzausgleich die Länder ſo
geſtellt werden, daß ſie ihr Eigenleben fortführen können und die für
ſie anfallenden Kulturaufgaben zu erfüllen imſtande ſind.”
Bezüiglich der Vermögensſteuerveranlagung wird
ver=
langt: eine Nachprüfung und Berichtigung der feſtgeſetzten
Einheits=
werte; individuelle Behandlung bei Forſtwirtſchaft und Weinbau; keine
Beſchneidung der Rechte der Grundwertausſchüſſe; die Heranziehung
örtlicher Sachverſtändiger auch in kleinen Gemeinden, ſowie eine
Spezi=
fizierung der Steuerbeſcheide. — Zu dem neuen Reichsmilchgeſetz
vom 23. Dezember 1926 wurde feſtgeſtellt, daß die Intereſſen der
Land=
wirtſchaft, insbeſondere der kleinbäuerlichen Betriebe, nicht berüickſichtigt
wurden. Es wird verlangt, daß wenigſtens in den
Ausführungsbeſtim=
mungen aufgenommen wird, daß der Verkauf von Milch durch
Milch=
erzeugergenoſſenſchaften nicht als Handel gilt und daß bei dem Verkauf
von Milch in Flaſchen mit Patentverſchlüſſen und Abfülldatum eine
Handelskonzeſſion nicht erforderlich iſt. Für das kommende
Reichs=
milchgeſetz, das am 1. April 1927 das jetzige ablöſen ſoll, hat der
Deut=
ſche Städtetag einen Entwurf vorgelegt, der einer Knebelung der
Land=
wirtſchaft gleichkommt und daher aufs ſchärffte abgelehnt wird. Es
wird verlangt, daß die Berufsvertretungen zu dem amtlichen Entwurf
eines neuen Geſetzes gehört werden.
Eine Ausſprache über die Staffeltarife der Reichsbahm
führte zu der folgenden Entſchließuing: „Die ſütdeutſchem
Handels=
kammern ſind damit einverſtanden, daß zunächſt ein Abbau des
Staffel=
tarifs vorgenommen wird.” — Der vorliegende Entwurf eines
Brannt=
weinmonopolgeſetzes wurde ſehr ſcharf kritiſiert, weil er den
Bedürf=
niſſen der Klein= und Obſtbrenner in keiner Weiſe Rechnung trage,
Eine Reihe von Verbeſſerungsvorſchlägen wird den zuſtändigen
Stel=
len zugeleitet. — Der Antrag einer Winzervereinigung aus der Pfalz
auf Einbringung eines Obſtweingeſetzes wurde abgelehnt, da
das Geſetz unzweifelhaft eine ſtarke Beläſtigung der Obſtzüchteru mit
ſich bringen wirde.
Eine eingehende Ausſprache fand über das
landwirtſchaft=
liche Kreditweſen ſtatt. Bemängelt wurden die vielerlei
Kre=
ditarten und =formen, die unter Mitwirkung von Reichsſtellen von
Ber=
lin aus gegeben werden. Es führe zu einer großen Uneinheitlichkeit
und Unüberſichtlichkeit. Wio müßten wieder Vorkriegekr=ditverhältniſſe
anſtreben. Auf eine Herabſetzung des Zinsfußes müſſe hingearbeitet
werden, beſonders füür Realkredit, um den Perſonalkredit zu entlaſten,
Auch die Gründung neuer Banken und Bankfilialen ſei überflüſſig=
Die beſtehenden einheimiſchen Kreditinſtitute reichten vollſtändig aus.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Spareinlagen des Deutſchen Reiches im Monat November 1926.
Die Spareinlagen bei den Sparkaſſen des Deutſchen Reiches dürften im
Monat Dezember 1926 die 3 Milliarden=Grenze
über=
ſchreiten. Die kontinuierliche Steigerung der Einlagebeſtände in
den vorangegangenen Monaten hat ſich auch im Monat November
1926 fortgeſetzt. Am Ende dieſes Monats belief ſich der Beſtand an
Spareinlagen ſchon auf 2 956 072 000 RM. gegenüber 2 824 088000 RM.
am Ende des Vormonats (Einzahlungen im November: 343 215000
RM., Auszahlungen 211 231 000 RM.).
Im Giro= und Scheck= und Kontokorrentverkehr ſind die
Einzahlun=
gen von 2 343 470 000 RM. im Monat Oktober 1926 auf 2424 851000
RM. und die Auszahlungen im entſprechenden Zeitabſchnitt von
2 362 152 000 RM. auf 2395 949 000 RM. geſtiegen. Der Geſamtbeſtand
an Giro=, Scheck= und Kontokorrenteinlagen ſtellte ſich Ende November
1926 bei den Guthaben auf 1 123 604000 RM. (Oktober: 1098 154 000
RM.) bei den Schulden auf 1 482 337 000 RM. (Oktober: 1 478 154 000).
Gproz. Heſſiſche Braunkohlenroggenanleihe. Bei Anwendung
der Anleihebedingungen für die 6prozentige Heſſ. Braunkohlen=
Reggenanleihe hat die Heſſiſche Staatsſchuldenverwaltung die
am 1. Februar 1927 fälligen Zinſen unter Zugrundelegung der
Durchſchnittspreiſe für 1 Tonne geſiebte Förderbraunkohle und
einen Zentner Roggen in den Monaten Oktober 1925 bis
ein=
ſchließlich März 1926, auf 0,37 RM. nach Abzug der
Kapi=
talertragsſteuer für eine Einheit feſtgeſetzt. Da die
Schuldverſchreibungen der Anleihe auf ¼. ½, 1, 2 und 5
Ein=
heiten lauten, ſo entfallen auf den jetzt fällig werdenden
Zins=
ſchein 4 Beträge von 0,10, 0,19, 037, 0,74 und 1,85 RM.
Fuſion Bahnbedarfs A. G.—Aquila A.G. Ergänzend zu unſerer
geſtrigen Meldung teilen wir mit, daß die Durchführung der Fuſion
erſt dann als perfekt anzuſehen iſt, wenn der noch ausſtehende Beſchluß
der Generalverſammlung der Aquila A. G., Frankfurt a. M., vorliegt.
Zur Auflöſung der lateiniſchen Münzunien. Die auf Grund
inter=
nationaler Abkommen vom Jahre 1885 in Belgien umlaufenden fram
zöſiſchen, griechiſchen, italieniſchen und ſchweizeriſchen Geldmünzen wew
den zwiſchen dem 1. Januar und 30. September 1927 aus dem Verkeht
gezogen und gegen entſprechende belgiſche Stücke umgetauſcht. Davon
werden u. a die franzöſiſchen und ſchweizeriſchen Geldſtücke zu 5, 2, 1.
und ½ Franken, ſowie die 2 Centimes=Stücke betroffen
auf Arlien, Burmftadt. Brantfätter Karsoericht Boür T.Bandar Lost.
ſatspopiere
Deutiche
Reichsp.=Sch
1. 10 30 198
Jayer Staats=
. p. 1. 4. 291 89
H. V.. Sch.
4. 29
Pr St.Sch.
. 3 29
Pr. St.=Sch.
1. 10 30
jächſ Fr.=Sch.
1. 7 29
98.5
ächſ. Fr.=Sch.
1. 7. 30
97.5
GWürtt. F. Sch.
1 3. 29‟
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl
4% D Reichsan!
4% D. Schutzgb. v.
68—11 u. 13
4% D. Schutzg. v. 14
49 Preuß. Konſ.
4% Baden. .....
4½Bayern .....
48 Heſſen
42 Württemberger
b) Ausländiſche
5½ Bos. E. B 1914
5% Bulg. Tabat02/
4½% Oſt. Staarsr.
v. 1913, Kdb. 1918
ALSh. Schat. 14
335
½%Oſt. Silberr.,
Goldr
42
42 „einh. R. (kon)
3% Port./ Spz) III
5% Num am. R.03
4½% Gold 18.
am. konv.
420
42 „ am 05
475Türk. (Adm.)03
4%0 Türk. Bagd. I
4% (Bagd.)II
4½ „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St 1913/ 2
4½% St 1914/ 25‟
11.50
14.50
242
11.10 1.
11.90
17,
Goidr.
St. 10
Kronr.
Eiſ. Tor,
0.885
17.9
17.9
0.87
8ao
5.25
27.6
2 .95
3.25
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am. mn
5% äuß 99
4% Gold M4,ſtf.
3% kon) inn.
4½½ Irrigat.
5½ Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10% Berl. 5.-Bt. G./198
% „
„ „1102.50
6% Berl. St.=Gold.
8% Darmſt St.:G.
8% D. Hyp.=Ban:
Meining., Goldpf. 101.75
3% Frif.=Hyp.-M—
Goldpfdor 103
1% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
99
5% Frrſ. Pfbr.=Br.
Gelepfdbr . . . . . 194
125 Komm.2db D.,
Goldſchuldver
3%6 Heſſ Ldb. Gold.
108 Komm Elektr.
Mark (Hag.) Gold. /104
80 Mannh St.=G.
80 Mainz St.G.
885 Naſſ. Lov. Golb./193
2% Pfälter 6. B.
Goldpfandbr.
8%0 Pforzh. St.=G. 99.40
82 Pr. C.,B.Cr.=B.
Goldpfandbr.
5 RyHyp.=B. 8./100
71,%Rh. St.W. 25/ 139
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk. Goldpf.
8%
32Südd. B. =Cr.=B.
Goldpfandbr.
Oyne Zins:
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% „Roggen 23
5% Pr. Kaliv.
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. 6
Zorkriegs=pyp..B.
Pfandbriefe.
Bay Vereinsb.
Bayhr Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp Bk.
Frkf. Hyp.=Bf.
Frkf Pfandbr.=B
Hamb Hyp.=B.
Mecklb Hyp.=u. Wb
Meining. byp.B!
Noroo Gr.=Fr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=B1. .
Preuß.Bob. r.=B
Pr. Cent.=B. Cr.=B.
14 30
8.75
5.80
9.25
RR.4
22.42
16.05
0.30
13.40
13.37
16.55
4.30
14
Preuß. Bfdbr.=B!
Rhein Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bi.
Staatt. ob. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp=B.
Landestr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb
Obligationen v.
Transportanſt.
4%Dux. Bdb Em.91
„ 93
429
4%6 Eliſ.=Bahn ſtfr.
425 Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
47
abg.
58 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb (2).
2,6% Alte
2,6% Neue.
5% Oſt.=Ung. 13/74
4½Oſt. Staatsb. 83
3% Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3% Oſt. 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3½ Raab Oedbg. 83
370 „
91
97
3% „
42 Rud. Silber
4 Rud. Salzig.
4½% Anat. S.1
4½% Anat., S. II
4½% Anat. S. 1II1 27
18% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
(½%
Jank=Altien
13.75
14.3
13.1
15.75
12.25
11.25
23
10
7.50
32.50
A
25 50
11.40
7.30
34
30.25
Anlg. D.=Kredit:. . 1189
Bad. Bk. . .. . . . . . /170
Bk. f. Broind. . . .
Barmer Bank.
Bay Hyp.=Wch).
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb. t
Darmſt. u. Nat =Bk
Deutſche Ban.
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disf.=Geſellſch. . ..
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bi.
Frrf. Hyp.=Bk.. . .
Friſ. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundtr. Bk.
Lux intern. Ban!
Metallbank.
Mitteld. Crebitb
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein.Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banwerein
Zergwerks=Akt.
Bochum .Bergb.
Buderus... ...."
Dt. Luxemburg ..
Eſchw. Bergw...
Gelienkirch. Bgw.
Harp. Bergb......
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein
Kali=Aſchersleb.
Rali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln
Rlöcknerwerte.
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf".
Ctavi=Nin=Ant.
Phönir-Bergö. 113
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlv.. .
A. Riebeck Montan
Rombach. Säitte / 43.60
183
239
224.5
259
193
146
160
119
18;
182.5
139
180
177
13.5
183.75
187
195
174‟
147
192
8.80
5.30
115.5
178
179
189
156
167
207.5
147
123—5
249
199
130.25
Salzwerk Heilbr
Tellus Bgb..
111
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke. 151
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ..
Hereules, Heſſiſche
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Verger
Rklum. Berlin.
Aoler & Oppenh...
Aolerw. (v. Klehzer)
6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm .
Anglo=Cont. Guano
Aichaff. Zellſtoff.
Zadenia (Weinh.)
Bad. Maſh. Durl.)
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag= Neguin
Baſt Nürnberg ..
Buyr. Spiegel
Beck & Henkel".
Bergmann E..
Bing. Metall.. .
Brem.=Beſigh=Sl.
Bür tenfor Erlang.
Cement=Heibelb.
Cement. Karlſtadt
Sement, Lothr.
Shem. Albert..
Chem. Brocky.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl ...
D. G.u. Silb. Scheid.
Dinaler, Bweibrück.
170
122
28
190
31
158
157
117
9
21
167.2-
171.5
118
32.90
61
165
75.90
97.5
16.
84
146.7
165
a0
53.72
89.7.
93
8.
182.75
209.50
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.
Dürr. Ratingen
Lyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Eli. Bad. Wolle
Email. u rich .."
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Birmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Bokzu. B.
Fuh Waggon St.
Geiling & Cie..
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon.
Gritzner, Maſch..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hammerſen
Haniw Füſſen ...
Hanſa Lloyp, Br
Hartm. & Braun..
Heyligenſtaedt..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tiel Eſſen
Holzmann.
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau
Inag ...
Jun han St...
Kammg. Naiſersl. 1148
Karlsruber Mach.
140
84
*2.5o
61.55
62.25
153.5
59.60
99
25.5
112:
103.75
49
318.75
96
77.50
148
107
10o
225
1.
145.10
133.5
160.5
118
124.5
1.5
75.5
130
42
76
109
112
117
170.25
80
64. 0
7..5
1a6.25
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker 110
Knorr, Heilbronn 172
gonſerv. Braun 74.5
Krauß, Lokom.
Lahmeyer
1147.25
Lech. Augsburg.
Lederw. Rothe ... 43.9
Spicharz. 37.5
Linget Schuhwv.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm. 124.75
Lüdenſcheid Metall
Lux. Induſtrie 39.5
Mainkraft Höchſt 127.5
Nars-W. Nürnberg/148.5
Metallge). Frif. 11 3
Miag. Mühlenb. 145
Moenus, Stamm 68.5
Motoren! Deutz
Motoren). Oberurſ. 66.5
Münch. Lichtſpielk. 83
Reckar). Fahrz. 114.25
Neckarw. Eßlingen
1235
Beters UInion
Pfälz. Näh Kayſer/ 65
Philipps.
Porzellan Weſſel 72
Prometh. Frif. . . . 4-
Rein. Gebb. & Schal /1 25.*
Rhein. Eleftr.
Rhenania, Aachen 72
Rutgerswerte
141.90
Schleußner .. .
Schneid. & Hanau. / 76
Schnellpr Frank. 103.25
Schramm Lackf. 86.75
Schrift, Stemp. 14
Schuckert, Eleftr. 166
Schuhf. Weſiel 80
Schuhf Herz .... 74.25
Schuls, Grünlack /63
Zeilind. Wolff .. 83
Siemens Glas.
Siemens & Halste 231
Südd. Immob. . 92
163.25
Thüring Lief.-Geſ./05
Wee
Beithwerke.
Ver f. Chem. Ind
Ver.d. Slfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gumml. Bin.=Frki.
Viniel=Nürnberg.
Ultramarin .....
Zellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch. ...
Voig! & bgeffner.
Volthom Seil..
Banß. & Frey 1a
Bege lin Rußfbr.
Zelſt. Waldhof ...!
Zuckeri. Waghäuſell
Zucker), Frankenth.
Zuckerf Heilbronn
Zucker. Offſtein
Zuckerf Rheingau
Zuckerf. Stuttgar
Transpori= und
Zerlicherungs-Akt.
A. Dr. Eiſenbahn
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El Hochbahn=Ber!.
Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Ge)
Hapag...."
Nordd Lloyzd.
Frift. Allg. Ver).
Franlona Rückv
Darmſt. Werte
Bahnbedarf
Dampff. Rodberg
Helver uu Kon).
Gebr. Lutz .....
Motor . Darmſt
Gebr. Roeder ..
Venulety & Ellenb,
24.1
85.25
90.25
9a
89.75
89
109
162
134.75
92
128.5
68
162
122
235.50
144.78
1 8.5
144.5
189
143
144.5
21.5
17
1.0
174.25
16.
129
148
35.75
15
42.5
65
Nummer 8
Samstag, den 8. Januar 1927
Seite 13
Vorbereitungen zur Leivziger Frühjahrsmeſſe. Ueber Zahl und
Führung der zur Leipziger Frühjahrsmiſſe verkehrenden Sonderzüge hat
in dieſen Tagen eine Konferenz Beſchluß gefaßt, die von allen deutſchen
Reichsbahndirektionen ſowie von Vertretern der öſterreichiſchen
Bundes=
bahnen, der tſchechoflowakiſchen Staatsbahnen, der holländiſchen
Staats=
bahnen, der Mitropa und des Leipziger Meſſeamts beſchickt war. Es
wurden 45 Geſellſchaftsſonderzüge des Leipziger Meßamts feſtgelegt,
und zwar 38 inländiſche aus allen Teilen Deutſchlands und 7
auslän=
diſche. Dazu kommen noch zahlreiche Verwaltungsſonderzüge.
Ins=
gefamt verkehren zur Leipziger Meſſe regelmäßig weit über 400
Sonder=
züge.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 7. Januar. Weizen 29,25, Roggen
24,50—24,/5, Braugerſte 24,25—27,25, Ausſchuß höher bewertet,
Futter=
gerſte 19—21. Hafer 19,50—20,50, Weizenmehl 41,50, Roggenmehl 35,50
vis 36,75, Weizenkleie fein 12,25, Weizenkleie grob 13,25, Roggenkleie
12,50—13,50, Malz 16—17, Biertreber 16,50 Kleeheu 10,50—11,
Wieſen=
heu 8,50—9 Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreßſtroh 4,50—5, Weiße Bohnen
24, Haferflocken 38,50—39, Graupen 35. Tendenz: ſtetig.
Frankfurter Produktenbericht vom 7. Januar. Zum Wochenſchluß
verkehrte der Produktenmarkt in ſehr ſtiller Haltung. Die Preiſe blieben
unverändert. Weizen 29—29,25, Roggen 24,50, Sommergerſte 25—26,50,
Hafer inl. 19,50—20, Mais 18,50—19, Weizenmehl 40,75—41,25,
Roggen=
mehl 35—36, Weizenkleie 11,75—12, Roggenkleie 12.
Berliner Produktenbericht vom 7. Januar. Die Geſchäftsruhe der
Berliner Produktenbörſe hat ſich gegenüber den Vortagen nicht
ver=
ändert, wohl aber iſt die Tendenz etwas feſter geworden. Nachdem die
Auslandsforderungen ſich allmählich der hieſigen Parität genähert haben,
wird das Geſchäft in Auslandsgetreide lebhafter, ſodaß die
Gering=
fügigkeit des Inlandsangebots weniger merkbar wird.
etlilie Wn erct ndet ieit der oich ndAer Ei
vermehrt angeboten und in den Forderungen billiger, ſtoßen aber auf
größte Unentſchloſſenheit der Käufer. Kleieartikel gut behauptet; im
übrigen ruhig. Hülſenfrüchte haben bei unveränderten Preiſen
man=
gelndes Geſchäft.
Viehmärkte.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 7. Januar. Aufgetrieben waren:
10 Ochſen, 5 Kühe, 107 Kälber, 19 Schafe, 1 Ziege Marktverlauf: für
Ochſen ſchleppend, geräumt; für Kühe, ſchleppend, Ueberſtand; für
Käl=
ber, Schafe ſchleppend, geräumt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 7. Januar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt zeigte eine überwiegend feſte Tendenz, da die
Exportnachfrage ziemlich rege blieb und auch die Witterungsmeldungen
ſchlechter lauteten. Im Schlußverkehr fanden Liquidationen ſtatt.
Mai=
termine gewannen bis 1 C., die anderen Termine ſchließen faſt
unver=
ändert.
Mais: Der Markt zeigte eingangs eine feſte Haltung auf
Baiſſe=
deckungen und kleine Ankünfte doch gingen gegen Schluß die
Kursauf=
beſſerungen wieder verloren, da die heimiſche Nachfrage geving war.
Hafer: Auch dieſer Markt zeigte eine Haltung mit leichten
Kurs=
aufbeſſerungen.
Baumwolle: Weitere Verkäufe der Pflanzer und günſtige
Wetter=
meldungen riefen zunächſt eine Abſchwächung hervor. Im
Schlußver=
kehr trat eine Erholung ein auf das Bekanntwerden der
Wochen=
ſtatiſtik.
Kaffee: Der Markt verlief in überwiegend ſchwächerer Haltung auf
Liquidationen der Wallſtreet und liberaleres braſil. Angebot.
Zucker: Der Markt nahm anfangs einen ſchwächeren Verlauf auf
große Liefernotizen gegen Termin und gümſtige Witetrungsberichte. Der
Schluß war erholt.
Kakao: Der heutige Markt nahm einen ſehr feſten Verlauf auf
große ſpekulative Käufe Zwangsdeckungen ſchwacher Poſitionen und
be=
trächtliche ausländiſche Käufe.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſche Ausfuhr nach Finnland nimmt von Jahr zu Jahr zu.
Im Jahre 1924 betrug die deutſche Einfuhr 29,7 Prozent der
Geſamt=
einfuhr Finnlands, im Jahre 1925 ſtieg der Prozentſatz auf 31,9
Pro=
zent, und im Jahre 1926 wird dieſer Prozentſatz noch höher ſein.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen über das Stickſtoffwerk
Chor=
zow ſind geſtern wieder aufgenommen worden.
Die 7prozentigen Goldpfandbriefe Emiſſion UII der zur
Gemein=
ſchaftsgruppe Deutſcher Hyporhekenbanken gehörigen Frankfurter
Pfand=
briefbank=A. G., Frankfurt a. M., gelangten geſtern erſtmalig mit 99
Prozent zur amtlichen Notiz.”
Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie gibt jetzt in
einer umfangreichen Flugſchrift die Niederſchrift der Verhandlungen
ſeines Wirtſchaftspolitiſchen Geſamtausſchuſſes vom 4. Dezember 1926
heraus.
Die Lage in der weſtdeutſchen Möbelinduſtrie hat ſich letzthin etwas
gebeſſert. Im Monat Dezember 1926 konnten wieder zwei Drittel des
Friedensabſatzes erreicht werden. Ein guter Geſchäftsgang iſt freilich
noch nicht zu verzeichnen. Man hofft jedoch, daß im laufenden Jahre
eine durchgreifende Beſſerung eintreten wird.
Die drei größten engliſchen Fleiſcheinfuhrkonzerne, Armonr u. Co.,
Swift u. Co. Veſtey Broth., haben ein Abkommen getroffen, das ſich
auf den in England zu erhebenden Aufſchlag bezieht.
Ueber die Grenzſtation Griwa ſind dieſer Tage 20 Waggons
Ge=
treide aus Rußland für Deutſchland gegangen. Für die nächſte Zeit
iſt ein weiterer Transport von 400 Waggons Getreide für Deutſchland
zu erwarten.
Am 14. Januar begibt ſich der eſtniſche Finanzminiſter Sepp nach
Riga, um die Verhandlungen mit der lettiſchen Regierung über den
Abſchluß der Zollunion zu Ende zu bringen. Am 20. Januar wird die
Unterzeichnung des Vertrags erwartet.
Der Handelsvertrag zwiſchen Griechenland und Eſtland iſt in Reval
unterzeichnet worden.
Der erſte Tag des Effektenhandels an der Budapeſter Börſe in
Pengökurſen ſtand im Zeichen der Feſtigkeit. Die niedrigeren Ziffern
boten Anreiz zu Käufen, und eine Reihe von Effekten konnte weiter
an=
ſehnliche Kursſteigerungen erzielen
Aus Budapeſt wird gemeldet, daß der per 31. Dezember 1926
abge=
ſchloſſene Giroverkehr für 1926 19 300 000 Aktien im Werte von 3.7
Bil=
lionen Kronen gegenüber 19 800 000 Stück im Werte von 2,7 Billionen
Kronen im Jahre 1925 verrechnet hat. Somit iſt bei ungefähr gleicher
Stückzahl der durchſchnittliche Wert der Aktien um rund eine Billion
geſtiegen.
Der „Jugoſlawiſche Lloyd” meldet, daß die Zenica=Aktiengeſellſchaft
und andere führende jugoſlawiſche Induſtrieunternehmungen zur
Teil=
nahme an der kommenden Konferenz der mitteleuropäiſchen
Eiſenin=
duſtrien zwecks Kartellierung eingeladen worden ſind.
Das Departement of Commerce berechnet die im abgelaufenen Jahr
am New Yorker Kapitalmarkt ausgegebenen Emiſſionen auf Dollar
1357 Millionen gegen Dollar 1189 Millionen im Vorjahr und Dollar
93 Millionen im Jahre 1924.
Nach den Zuſammenſtellungen des amerikaniſchen Handelsamtes
be=
trugen die Einfuhren aus Deutſchland im November 16 075 000 Dollar
gegen 17 750 000 Dollar im Oktober. Die Ausfuhren nach Deutſchland
betrugen demgegenüber 42 097 000 Dollar gegen 47 003 000 Dollar im
Ok=
tober.
kaute!
7 E N D A R M S T
in sämtlichen Räumen der Vereinigten Gesellschaft. /Anfang 8 Uhr
Mtt!
4
(812
Palast-Lichtspiele
Täglich das große Kunst-Filmwerk:
LILLIAN GISH
als Mimi
„OHNGILBERT
als Rudolf
in
LA BOHEME
nach dem unsterblichen Roman
von Henri Murger
O Akte aus einer Welt
von Glück und Liebel
Dazu das
übrige Beiprogramm.
Residenz-Theater
(am Weißen Turm)
Union-Theater
Anfang 3½ Uhr (860
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Tom MIx, der Liebling des Publikums
Tom Mi x, der kühne Reiter in seinem
neuesten Fox-Film in 6 Akten
Das Testament des Goldsuchers
Der Film bietet wunderbare Reiterszenen und ist das inter.
Cowboyleben geschildert.
Blaubluk, Lustspiel in 2 Akten.
Die neueste FokGrofeske: Ueber-Unter- Warser,
Jugendliche haben Zutritt!
(e618
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Anfang 3½ Uhr,
Versäumen Sie nichf sich diesen Kunstfilm anzusehen,
der Film ist nur noch 2 Tage auf dem Spielplan
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Hotel Schmitz
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Sonntag, 9. Jan., nachm. ab 4 Uhr
Jazz-Band
Zur Reichskrone
Mühlſtraße 5
Telefon 3796
Samstag und Sonntag
Stimmungs=Konzert
der neuen Bandonion=Kapell
Es ladet ein M. KAST.
Im Haferkasten
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Heſſiſches Landesthegter.
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Samstag, den 8. Januar 1927
abends 7½ Uhr
In der Neueinſtudierung u. Neuinſzenierung
Robert und Bertram
oder: Die luſtigen Vagabunden
Poſſe mit Geſang und Tanz in
4 Abteilungen von G Räder
Muſik von verſchiedenen Komponiſten
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Muſikali cher Leiter: Fritz Bohne
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
1. Abteilung: Die Flucht
Robert Arreſtant . . . . Robert Klupp
Paul Maletzki
Bertram, Arreſtant
Strambach,
Gefängnis=
wärter, Invalide . . . Heinrich Kuhn
Michel, ſein Neffe.
Biuernburſche . . . . Eugen Vogt
Erſte Schildwache . . . . Karl Ebert
Kriegerverein
Darmſtadt.
Auf die beute
Sams=
tag abend 8½ Uhr im
Bürgerhof, E iſabeth.=
Straße, ſtattfindende
Monatsverſammlg.
mit Damen wird auf.
mer. ſam gem. Major
Krauſe d’Avis trägt
über Kamerun mit
Lichtbildern vor (2593
2. 6. 9.1846.
Heute abend
Monats=
Ver=
ſammlung.
855) Der Redewart.
nach dem Roman von Hanns Heinz Ewers.
(*617
Hauptdarsteller:
Agnes Esterhazy, und Conrad Veidt
Dle Il. Charleston-Tanzstunde im U. T.
Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Zweite Schildwache . . . Otto Wente
Ein Korpor,I .
Hans Debus
2. Abteilung: Die Hochzeit
Robert.
Robert Klupp
Bertram .
Paul Maletzki
Mehlmeher, Pächter . . . Hans Epskamp
Lips, Wirt ...
.. Richard Jürgas
Röſel, Schenkmädchen . . M. Vincent
Michel
Eugen Vogt
Brautvater ..."
Erſter Landgendarm . . . Rudolf Wittgen
Zweiter Landgendarm . . HansBaumeiſter
AppATäke En Kelner . . . . . . Walter Bluhm
Ein Hausknecht . . . . . Hans Ausfelder
Aufwärter, Bauern, Bäuerinnen,
Muſikanten, Brautzug
3. Abteilung: Soiree und Maskenball
Robert . . . . . . . . . Robert Klupp
Bertram . . . . . . . . Paul Maletzki
Ipelmeher, ein reicher Bankter. HugoKeßler!
Iſidora, ſeine Tochter. . Beſſie Hoffart
Samuel Bandheim, ſein
. Joachim Büttner
1. Kommis
Kommerzienrätin Forchheimer,
. . Zlſe Lahn
ſeine Kuſine.
Dr. Corduan, Hausfreund K. Weſtermann
Jack, Diener . . . . . . . Hans Neyz
Masken, Gäſte, Diener, Ballett
Als Einlage: Spitzentanz, ausgeführt
von den Damen. Manda von Kreibig,
Irene Scheinpflug, Dorothea Böhm
4. Abteilung: Das Volksfeſt
Robert . . . . . . . . . Robert Klupp
Bertram . . . . . . . . Paul Maletzki
Frau Miller, Witwe . . . Marg Carlſen
Röel, ihre Pflegetochter. M. Vincent
Michel ..
Eugen Vogt
Strambach
Heinrich Kuhn
. . . . Ernſt Rottluff
Polizeidiener
Leierkaſtenmänner, Ausrufer, Bauern
und Bäuerinnen
Vorkommende Tinze, einſtudiert von der
Balleitmeiſtern Mand: v. Kreibig, we den
ausgeführt von den Damen des Balletts.
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſpauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Längere Pauſe nach der 2 Abteilung
Anfang. 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr
Sonntag, 9. Januar. Außer Miete. Zweites
und letztes Gaſtſpiel Lotte Schöne. Die
Fledermaus. Anfang 6½ Uhr Preiſe
1.20—12 Mk.
Montag, 10 Januar. 4. Sinfonie=Konzert
Schuberr: Unvollendete Sinfonie
Mahler: Das Lied von der Erde —
Anfang 7½ Uhr. Preiſe 1—7 Mr.
Kleines Haus
Samstag, den 8. Januar 1027
abends 8 Uhr
1. Beethoven=Abend
des Drumm=Quartetts
(Otto Drumm — Oskar Scheidhauer —
Nud, Sprenger — Hugo Andrege)
Vortragsfolge:
1. Streichqugrtett op. 18 Nr. 1: Allegro.
con brio — Adagi0, Affettuoso ed
appas-
sionato — Scherz0 — Allegro molto —
Allegro.
2. Streichgnartett op. 59 Nr. 2: Allegro —
Mollo Adagt0 — Allegretto — Finale
Presto
3. Streichquartett op. 127: Maestoso —
Allegro — Adagio, ma von troppoe molto
Cantabile — Scherzando vivace — Finale.
Preiſe der Plätze: 1, 2, 3 Mk.
Anfang 8 Uhr Ende gegen 10 Uhr
Sonntag, 9. Jan., vorm. 11½ Uhr. Dritte
Morgenfeier: Hermann Zilcher. Preiſe
0 50 und 0.-0 Mk — Abends 7½ Uhr
Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen Der
Ranb der Sabinerinnen. Preiſe 1, 2, 3 Mr.
Monta /, 10. Januar. Keine Vorſtellung
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Seite 14
Samstag, den 8. Januar 1927
Nummer 8
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
1. Sonntag nach Epiphanias (9. Januar)
Landesmiſſionsfeft.
(In allen Kirchen Kollekte für die Heidenmiſſion.)
Stadtkirche. Samstag, 8. Januar, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, 9. Januar, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfaxrer
Lauten=
ſchläger. — Die Stadttirche iſt Wochentags von 9—3 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle: Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarver
Lautenſchläger. — Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
— Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Nachm.
5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Zimmermann. — Vormittags 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfaurer Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 9. Januar, nachmittags
2½ Uhr: Taubſtummen=Gottesdienſt. Pfarrer Heß. — Abends 8 Uhr:
Jugendvereimigung der Stadtgemeinde. — Montag, 10. Januar, abends
8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde. — Dienstag, 11. Jan., abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. — Jugendbund der Lukasgemeinde.
— Mittwoch, 12. Jan., abends 6 Uhr: Bibelſtunde: „Aufgaben und Ziel
der Miſſion”, Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadt=
kapelle und Schloßkirche; Jugendbund der Markusgemeinde;
Mädchen=
verſammlung der Reformationsgemeinde. — Donnerstag, 13. Januar,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Freitag,
14. Januar, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde;
Jugend=
bund der Kaplaneigemeinde; Jugendbund der Lukasgemeinde: Singkreis.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kleintinder=
ſchule der Martinsgemeinde)
Ev. Wohlfahrtsdienft: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden:
vormittags von 8—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
hl. Abendmahls. Pfaurer Beringer. Anmeldung von 9½ Uhr an in
der Sakriſtei. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt ſür den
Weſt=
bezirk. Pfarrer D. Waitz. — Abends 6 Uhr: Pfarraſiſtent Lein. —
Mittwoch, 12. Januar, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde:
„Moſes und ſein Gott” (2. Moſe 3). Pfarrer Beringer.
Altersheim. Vormittags 10 Uhr: Pfarraſiſtent Lein.
Johanneskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den
192. Januar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Marx. Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vormittags 11½
Uhr: Kindergottesdienſt.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Miſſionar Rottmann. — Vormittags 111 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Miſſionar Rottmann. — abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. — Abends 8½ Uhr:
Generalverſamm=
lung der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8½ Uhr,
Vereins=
abend der Mädchenvereinigung. — Dienstag, abends 81/ Uhr:
Kirchen=
chor. — Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe —
Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus (Bergpredigt)). —
Don=
nerstag, abends 8 Uhr: Frauenabend.
Panluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel — Vormittags 11½ Uhr: Kindergotresdienſt. Pfavraſſiſtent
Dr. Wendel — Abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes. —
Dienstag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelbeſprechung des Jugendbundes. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Mütterabend. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung der Jugend=
vereinigung. — Samstag, abends 8 Uhr: Turnen der Jugendvereinigung
und Bücherausgabe.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionsfeſt:
Miſſionsinſpettor Weishaupt, Leipzig. (Kollekte für die Leipziger
Miſſion.) — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachmittags
4 Uhr: Miſſionsvortrag. Miſſionsinſpektor Weishaupt. — Ev.
Sonn=
tagsverein. Beteiligung am Miſſionsvortrag um 4 Uhr. — Donnerstag,
13. Januar, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vormittags 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachmittags 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Abends 8 Uhr: Schlußverſammlung
der Allianzgebetswoche. Beteiligung aller Allianzkreiſe von Darmſtadt.
— Montag, nachmittags 4 Uhr: 1. Frauenarbeitsſtunde im
Jugendbund=
heim. — Dienstag, nachmittags 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
8½ Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachmittags 4 Uhr:
Kinder=
bund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. (Prediger Kleinſchmidt.) — Frcitag, abends 8½ Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen.
— Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 9. Januar, nachmittags
2½ Uhr, findet im Gemeindehaus der Kiesſtraße
Taubſtummengottes=
dienſt ſtatt. Wegen der Fahrtausweiſe wende man ſich an Pfarrer
Heß, Mühlſtraße 64½.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 9. Januau,
vor=
mittags 10 Uhr: Miſſionspredigt. Pfarraſſiſtent Wolf. 111 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachmittags 5 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Paul. —
Montag, den 10. Januar, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. —
Mitt=
woch, den 12. Januar, abends 8 Uhr: Frauenabend und
Mädchenver=
einigung. — Donnerstag, den 13. Januar, abends 8 Uhr:
Wartburg=
verein.
In der Provinzial=Pflege=Anſtalt: Sonntag, den 9. Januar,
vor=
mittags 10 Uhr. Pfarrer Paul.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 9. Januar,
vor=
mittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags 11 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Montag, den 10. Januar: E. J. G. Mädchemabend. —
Mitt=
woch, den 12. Januar: Frauenabend. — Donnerstag, den 13. Januar:
E. J. G. Jungenabend.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 9. Januar
(1. Sonntag nach Epiphanigs), Landesmiſſionsfeſt. Vormittags 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Kollekte für die Heidenmiſſion. — Montag, den
10. Januar: Jugendvereinigung. — Dienstag, den 11. Januar:
Kir=
chenchor. — Generalverſammlung. — Mittwoch, den 12. Januar:
Jung=
mädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 9. Januar,
vor=
mittags 10 Uhr: Landesmiſſionsfeſt. Kollekte für die Miſſion, 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. 8 Uhr: Bibelſtunde. — Dienstag abend:
Frauen=
verein. — Mittwoch abend: Jungmädchenverein. Freitag:
Kirchen=
geſangverein. Jugendbund Wartburg.
Jugendbund für E. C. (Müihlſtraße 24). Sonntag, nachmittags 2½
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge; nachmittags 48” Uhr:
Weiß=
kreuzſtunde für Jungfrauen. — Montag, abends 8½ Uhr:
Geſchäfts=
ſtunde. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Miſſionsgebetsſtunde. Schw.
Minna Karrer. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für
Jüng=
linge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde ffir Jünglinge. —
Freitag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis.
Chriftlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, den 9. Januar, nachmittags
5 Uhr: Jung=C. „Schwere Jungen‟ Erlebniſſe in einer
Fürſorge=
erziehungsanſtalt. Sebretär Gedat. — Abends 8 Uhr:
Jungmänner=
kreis. Deutſche Balladen und Lieder (ein Rezitationsabend). Sekretär
Gedat. — Montag, den 10. Januar, abends 8½ Uhr: Jung=C.
Bibel=
ſtunde. Sekretär Gedat. — Mittwoch, den 12. Januar, nachmittags
3 Uhr: Jungſchar Handfertigkeitsarbeiten; ½5 Uhr: Turnen und
Sport; abends 8½ Uhr: Jungmännerkreis. Bibelbeſprechſtunde
(Phil. 3). Dr. Avemarie. — Donnerstag, den 13. Januar, abends
8 Uhr: Heimſtunden. — Freitag, den 14. Januar, abends 8 Uhr:
Tun=
nen in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule. — Samstag, den
15. Januar, nachmittags 4 Uhr: Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freundeskreis: Montag, den 10. Januar, abends
8½ Uhr, im Feierabend (Stiftsſtraße 51): Bibelſtunde. (Prediger Loos,
Frankfurt.)
Chriftlicher Jugendverein, jetzt Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie).
Sonntag, den 9. Januar, vormittags 9 Uhr: Morgenwache. — Abends
8 Uhr: Trauerandacht. — Montag, den 10. Januar, abends 8 Uhr:
Turnen (Turnhalle Soderſtraße), Mütterabend. — Dienstag, den
11. Januar, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, den 12. Januar,
nachmittags 5 Uhr: Jungſcharſtunden; abends 8 Uhr:
Familienbibel=
ſtunde. — Donnerstag, den 13. Januar, abends 8 Uhr:
Jungbibel=
ſtunde. — Freitag, den 14. Januar, abends 8 Uhr: Unterhaltungsabend.
Poſaunenſtunde. — Samstag, den 15. Januar, abends 8 Uhr:
Poſau=
nenchor.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie ſür
Ton=
kunſt, Eliſabethenſtraße 36), Sonntag, den 9. Januar, vormittags
10½ Uhr: Menſchenweihe=Handlung (mit Predigt). — Freitag, den
14. Januar, abends 81 Uhr: Oeffentlicher Vortrag: „Die heilenden
Bildkräfte des Lukas=Evangeliums”. (Martha H=imeran, Frankfurt
a. Main.) Einführungensabend findet ſtatt am Montag, 10. Januar,
abends 8.15 Uhr, im Hauſe Heidelberger Straße 9½, III. (Thema;
„Das Glaubensbekenntnis”.)
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 Uhr und abends 8 Uhr an Beichtgelegenheit. An
Sonn und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur
heili=
gen Beichte. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der heiligen Meſſe
Aus=
teilung der heiligen Kommunion. 9½ Uhr: Hochamt und Predigt.
Vor=
her Austeilung der heiligen Kommunion. Nachmittags 2 Uhr:
Chriſten=
lehre. 2½ Uhr: Andacht. — Werktagsmeſſe 1½ Stunde vor
Schul=
beginn.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr:
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommumon. — Während der
Schulzeit Dienstags und Freitags 1½ Stunde von Schulbeginn heilige
Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion in der heiligen Meſſe,
Vorher Beichtgelegenheit.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Methodiſtengemeinde (Alexandraweg 8). Sonntag, den 9. Januar,
nachmittags 3½ Uhr: Gottesdienſt. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 9. Januar, vormittags 10 Uhr: Herr Zimmermann.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 5 Uhr: Herr Prediger Sauer.
Abends 8½ Uhr: Teilnahme an der Schlußverſammlung der Allianz=
Gebetswoche im Saalo der Stadtmiſſion. — Donnerstag, den 13.
Ja=
nuar, abends 8½ Uhr: Bibeleaklärung von Prediger Conrad.
Jeder=
mann iſt willkoneien.
Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, den 9. Januar, vormittags
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Vormittags 11½ Uhr und nachmitrags
3 Uhr: Kindergottesdienſt. Um 7½ Uhr: Freiverſammlung (
Parade=
platz). 8 Uhr: Abſchiedsverſammlung von Kapitän Engel und Frau. —
Donnerstag, den 13. Januar, abends 8½ Uhr: Großer Jugendwerbetag,
geleitet von Brigadier Schade (Berlin). — Freitag, den 14. Januar,
abends 8½ Uhr: Willkommensverſammlung der neuen Offiziere. Es
ladet freundlichſt ein: Kapitän Engel.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Elifabethenſtraße 44). Sonntag, den
9. Januar, vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. 11. Uhr: Sonntagsſchule.
Abends 8 Uhr: Beteiligung an der Schlußvarſammlung der Allianz=
Geb=tswoche in der Stadtmiſſion (Mühlſtraße). — Montag, den
10. Januar, abends 8½ Uhr: Jugendbund. — Dienstag, den 11.
Ja=
nuar, abends 8½ Uhr: Singſtunde. — Donnerstag, den 14. Januar,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Sander.
Julius Oppenheimer
Elſe Oppenheimer
geb. Reis
Vermählte (E.666
Mörfelden (Frankfuria. M.) Egelsbach
Die Trauung findet Sonntag, den 9.
Ja=
nuar, 2½ Uhr nachmittags, in Darmſiadt,
Grafenſtr. 13, Ecke Bleichſtraße ſiatt.
Für die überaus zahlreichen
Segens=
wünſche, Blumenſpenden und Geſchenke
anläßlich unſerer Vermählung danken
herzlichſt
Wilhelm Müller, Friſeur
und Fran Sophie, geb. Grasmück
Groß=Umſtadt. (472
Von dem Ableben des
Mit=
begründers und Ehrenmitgliedes
unſeres Clubs
Herrn Louis Heß
geben wir unſeren Mitgliedern
geziemend Kenntnis.
Wir verlieren in dem
Verſchie=
denen ein eifriges und überaus
treues Mitglied, deſſen wir ſtets
in Ehren gedenken werden.
Darmſtädter Fecht=Club 1890.
NB. Beiſetzung findet Samstag=
Mittag 2½ Uhr auf dem
Fried=
hof an der Nd.=Ramſtädterſtraße
ſtatt.
(879
Heute morgen entſchlief nach zweitägigem
Krank=
ſein plötzlich und unerwartet meine innigſtgeliebte
Frau, die treubeſorgte Mutter unſeres kleinen Bubs,
unſere gute, liebevolle Tochter, Schwiegertochter,
Schweſter und Schwägerin
Aenne Sommerkorn
geb. Erb
im blühenden Alter von 21 Jahren nach kurzer,
glück=
licher Ehe.
In tiefem Schmerz:
Fritz Sommerkorn und Sohn Ludwig
Familie Phil. Erb
Frau Kath. Sommerkorn Wwe.
Familie Th. Georg
Familie Fr. Trippel
Familie E. Schwarzhaupt.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei dem Heimgange
unſerer lieben Mutter
Frau Emma Peh Wwe., geb. Reinhardt
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Vey.
Darmſtadt, den 6. Januar 1927.
(*525
Darmſtadt, den 7. Januar 1927.
(*596
Die Einſegnung und Beiſetzung erfolgt am Montag,
nachmittags ½3 Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes
aus.
Beileidsbeſuche höfl. verbeten.
Siatt Karien
Für die überaus zahlreſchen
Blumen=
ſpenden, Gratulationen und Geſchenke der
Verwandten, Freunde, Nachbarſchaft und
Kundſchaft anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank.
(*575
Bäckermeiſter
Friedrich Weber und Frau.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meinen herzensguten
Mann, unſeren über alles
gelieb=
ten Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Onkel und Schwager
nach langem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden im nahezu
vollendeten 78. Lebensjahr zu
ſich zu rufen.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Dora Schwab, geb. Gutzent.
Darmſtadt, Königsberg i Pr., Oppenheim.
Neue Niederſtr. 5.
568
Die Beerdigung findet Montag
vor=
mittag 11 Uhr von der Leichenhalle
des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Einſegnung ¼ Stunde vorher,
Büſte Relief, modelliert,
Dei7 Porkröl in jedem Alter, Holz=
Linoleum=Schnitte Modelle dergl (‟33534ss
Max Neufang
Bildhauer, Modelleur, Eliſabethenſtraße
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief nach kurzen
Leiden unſer lieber Vater,
Groß=
vater, Schwiegervater und Onkel,
der
Holzſetzer i. R.
im 72. Lebensjahr.
(836
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Traiſa, den 6. Januar 1927.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
den 9. Januar, nachmittags 2 ½Uhr
ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht entſchlief ſanft nach
langem ſchweren, mit Geduld
er=
tragenem Leiden mein lieber
Mann, unſer guter Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
Herr
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute früh entſchlief nach kurzer Krankheit mein
lieber Mann, unſer guter Vater, Großvater,
Schwie=
gervater, Bruder, Schwager und Onkel
Schmiedemeiſter
Heinrich Sehnert
im 82. Lebensjahr.
(827
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marle Sehnert, geb. Breidenbach
Oberreglerungsrat Dr. Friedr. Sehnert und Familie
Schmiedemeiſter Heinrich Sehnert und Familie.
Groß=Zimmern, Berlin, Darmſtadt,
den 6. Januar 1927.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 9. Januar,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.
Minjan=Verein
der Iſrael. Relig.=Gemeinde.
Wir benachrichtigen unſere
Mit=
glieder von demAbleben unſeres
lang=
jährigen Mitgliedes, des Herrn
Hermann Hirſch Adler.
Die Beerdigung findet ſtatt:
Sonn=
tag, den 9. d. Mts., nachmittags 3 Uhr.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung.
332
Der Vorſtand.
Unſer innigſtgeliebter Vater, Schwiegervater
und Großvater
Herr
iſt geſtern abend nach einem arbeitsreichen Leben
kurz vor Vollendung des 80. Lebensjahres ſanft
entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Familie Richard Adler, Viktoriaſtr. 64
Familie Zulius Adler, Bismnarckſir. 66.
Darmſtadt, den 7. Januar 1927.
(831
Die Beerdigung findet Sonntag, den 9. ds. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Friedhofs
der Iſrael. Religionsgemeinde aus ſtatt.
Zimmerparlier
im faſt vollendeten 63.
Lebens=
jahre.
In tiefer Trauer:
Margarete Fritz, geb. Hallenberger
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, den 7. Januar 1927.
Pankratiusſtr. 53.
(*612
Die Beerdigung findet am Montag,
den 10. Januar, nachm, 2 Uhr,
vom Portal des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen jagen
wir allen, insbeſondere Herrn
Pfarrer Kleberger, innigſten Dank.
Familie Adolf Kugler.
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Samstag, den 8. Januar 1927
Seite 15
Die tolle Herzogin.
Roman von E. Klein
(Nachdruck verboten.)
„Bevor ich hierher kam”, fuhr Sir Walter fort, „hatte ich
eine kleine Unterredung mit Haralds Chauffeur, der mir mit
kindlicher Offenheit ſein Herz ausſchüttete. Neville war auf dem
Wege nach Burnham Houſe, und auf dem Waterloo Place ſah er
die Frau, die er für Lady Grace hielt. Ihr folgte er — es war
Gloria Sainsbury. Er deckt alſo ſeine Schwägerin. Es ſind
dem=
nach eine Reihe von Fragen. Erſtens: Warum ſtellt er ſich für
Gloria Sainsbury in die Breſche?”
„Leicht zu beantworten,” rief Sir Arthur, „weil er ein
Gent=
leman iſt.”
„Zugegeben. Ich glaube indeſſen, er hat noch andere Gründe
—aber ich kann mich täuſchen. Doch, verehrter Onkel, wenn Sie
die erſte Frage ſo überzeugend beantworten können, vielleicht
würden Sie die andern ebenſo raſch zu löſen vermögen. Was
veranlaßte eine Frau wie Gloria Sainsbury, zu einem ſolchen
Subjekt zu gehen, wie unſerer Keuntnis nach Las Valdas war?
Warum zu ſo ſpäter Stunde? Warum nahm ſie den Revolver
mit? Warum ſchoß ſie? Und nun, Gentlemen, die größte und
wichtigſte Frage: Wir haben feſtgeſtellt, daß ſie zwar geſchoſſen
hat, daß es aber nicht ihr Geſchoß war, das den Portugieſen
tötete. Neville hat auch nicht geſchoſſen, wie er ja eben ſelbſt
zugegeben hat, denn er glaubt ja, daß mit dieſem Revolver Las
Valdas getötet wurde — der gute ehrliche Harald! Alſo ich
wiederhole: Wer hat den tödlichen Schuß abgefeuert?”
„Dann ſteckt mehr dahinter als eine bloße — hm —
Weiber=
affäre?” ſprach Sir Arthur.
„Es ſcheint faſt ſo!” ſagte ſein Neffe und zündete ſich eine
neue Zigarette an.
Die Ereigniſſe gaben ihm recht.
Am Abend wurde Joe Perkins, der Chauffeur des
Ermor=
deten, als er nach zehn Uhr durch die Davis Street ſeiner
Garage zuging, von mehreren Männern überfallen und ſchwer
verletzt. Die Täter eitkamen, doch während man den
Angegrif=
ſenen in bewußtloſem Zuſtande nach Weſtminſter Hoſpital
ſchaffte, brachen zwei Perſonen, augenſcheinlich dieſelben, die ihn
niedergeſchlagen hatten, in die Garage und ſein Zimmer ein,
kehrten hier das Unterſte zu oberſt, ohne jedoch irgend etwas zu
ſtehlen. Als ſie die Garage verließen, wurden ſie geſehen,
ent=
kamen jedoch im Dunkel der Nacht.
„Verdammt!” ſagt Sir Walter Ryce, als er die Meldung
erhielt. „Sie Sache hält, was ſie von allem Anfang verſprochen
hat. Sie geſtaltet ſich ziemlich intereſſant.”
KX.
Sir Walter Ryce war gut für ſein Neville gegebenes Wort
—leine Zeile erſchien über die Affäre Las Valdas in den
Zei=
tungen. Sein Onkel ließ ſich perſönlich alle Reporter kommen
und ſetzte ihnen auseinander, daß es ſich bei dieſer überaus
ver=
wickelten Angelegenheiten nicht nur um Mitglieder der
vornehm=
ſten Geſellſchaft, ſondern ſehr wahrſcheinlich auch um Dinge
handelte, durch die das Jutereſſe des Reichs ſelbſt berührt werde.
Damit ſagte Seine Exzellenz zwar mehr, als er und ſein Neffe
wußten, aber er packte die Preſſe an der richtigen Stelle.
Inter=
eſſen des britiſchen Reiches! Selbſt der blutgierigſte,
ſenſations=
lüſternſte Reporter ſchwieg.
Das aber war auch das einzige, was Sir Walter vun konnte.
Sonſt kam er in der Sache abſolut nicht weiter. Der überfallene
Chauffeur, der einen furchtbaren Schlag mit einem Sandſack auf
den Hinterkopf erhalten hatte, erlangte erſt nach dem dritten
Tage das Bewußtſein wieder und blieb auch dann noch verhand=
lungsunfähig. Dieſe Quelle der Information war alſo
vor=
läufig verſchloſſen. Lord Neville rückte von ſeiner Ausſage keinen
Zoll breit ab und verriet nicht einmal ſeinem Anwalt, wer die
Frau geweſen war, die er mit Lady Grace verwechſelt hatte.
„Man müßte ihn eigentlich freilaſſen”, ſagte der Chef.
„Vorläufig beſchuldigt er ſich nach wie vor des Mordes an
Las Valdas,” entgegnete Sir Walter, „und einen Mann, der ſich
ſo hartnäckig dagegen wehrt, kein Mörder zu ſein, lann man
nicht in Freiheit ſetzen, ſolange man nicht nachzuweiſen vermag,
daß er lügt. Höchſtens, man ſchickt ihn in die Irrenanſtalt. Ih
kann ja auch nicht wiſſen — bitte, ich ſpreche jetzt rein theoretiſch
— ob er es nicht iſt, der den großlalibrigen Revolver gebraucht
hat. Er lönnte ihn ja nach der Tat irgendwie beſeitigt haben,
nicht wahr?”
Sir Arthur gab ſich ſtiller Heiterkeit hin.
„Harald Neville? Nein, der verſteckt keinen Revolver, wenn
er ihn einmal gebraucht hat. Deine letzte Annahme iſt wirkliche
nicht mehr als Theorie.”
„Zugegeben, teurer und nach Gebühr bewunderter Onkel!
Eben deshalb bemühe ich mich ja, dem verſtockten Menſchen zu
beweiſen, daß er lügt. Ich könnte ihm ja einfach ſagen. Du biſt
mir aufgeſeſſen, lieber Harald, als du mir ſagteſt, du haſt aus
dem kleinen Revolver geſchoſſen. Damit wäre aber nichts
er=
reicht. Er würde eben behaupten — nun, wenn ihr es wißt, —
gut, ich habe aus meiner Piſtole geſchoſſen. Wo iſt die Piſtole?
würden wir fragen. Sucht ſie, könnte oder würde er antworten.
Er hat es ſich einmal in den Kopf geſetzt, Gloria Sainsbury zu
decken und wird ſo lange ſchweigen, bis ſie ſelbſt ſpricht. Und
wenn ich die „tolle Herzogin” richtig einſchätze, wird ſie ſprechen.
ſobald ſie nur irgend kann. Deshalb möchte ich den guten Harald
noch weiter durch unſere Gaſtfreundſchaft erfreuen. In dem
Moment, da wir ihn freigeben, hat Gloria Sainsbury keine
Ver=
anlaſſung, zu ſprechen. Doch um ihn zu befreien, wird ſie auch
ſogar ſagen, ſie ſei die Geliebte des Portugieſen geweſen und
habe ihn aus Eiferſucht erſchoſſen. Sie wird ſich nicht ſchonen.
Gloria Sainsbury iſt nicht nur eine ſchöne Frau, ſondern auch
eine Frau, die tapfer und voll Ehrgefühl iſt wie ein Mann.
Teurer und nach Gebühr bewunderter Onkel, ſelbſt auf die
Ge=
fahr hin von Ihnen als Weiberknecht angeſehen zu werden, kann
ich nicht umhin, zu bekennen, daß Gloria Sainsbury eine der
twenigen Frauen iſt, denen ich ehrliche Hochſchätzung
entgegen=
bringe.”
„So auch ich,” ſtimmte der ältere Ryce bei. „Ebenſo wenig
wie wir dem Eſel, dem Neville, ſein Märchen glauben, würde
ich ihr ein Wort glauben, wenn ſie uns erzählen wollte, ſie ſei
die Geliebte des Las Valdas geweſen. Wir müſſen nach einem
anderen Grunde ſuchen, der ſie an jenem Abend in das Haus
des Portugieſen geführt hat.”
„Den ſuchen wir ja. Ich habe inzwiſchen noch einige kleine
Nachforſchungen angeſtellt und bin jetzt davon überzeugt, daß die
Arnahme, ſie habe mit Las Valdas in irgendwelchen
Bezieh=
ungen geſtanden, als ſchon aus zeitlichen und räumlichen
Grün=
den unmöglich iſt. Sie hat ihn erſt in Burnham Tower
kennen=
gelernt und ſich dort nicht ſonderlich mit ihm abgegeben. Meine
alte Freundin, Miß Elliot, ſprach die Anſicht aus, er habe ſeine
Aufmerkſamkeit hauptſächlich Grace zugewendet.”
„Daiſy Elliot? Hm — wird die ſchweigen?”
„Aber Onkel! O Haupt einer ſo weiſen Familie! Die
lieb=
liche Daiſy wundert ſich heute noch, wer mir den Streich
ge=
ſpielt und mich zu ihr hinaustelephoniert hat. Ich kam an,
an=
geblich auf ihren telephoniſchen Wunſch und unterhielt mich den
ganzen Nachmittag mit ihr über ihre Verſuche, Airedales mit
Collies zu kreuzen. Als ich alles wußte, fuhr ich wieder heim.
Liebeserklärungen habe ich ihr keine gemacht — das ſchwöre ich.
Nein — nein, Gloria Sainsbury hat mit Las Valdas nichts zu
tun gehabt —
Ich — — ich — —! Verdammt — ſie iſt
noch immer nicht zu ſprechen! Heute morgen hatte ſie beinahe
vierzig Grad Fieber.”
Er zundete ſich eine „Queen” an, warf ſie aber in plötzlich
aufwallender Erregung wieder fort.
„Ich weiß nicht,” rief er, nich komme mir dieſes Mal vor.
wie vor den Kopf geſchlagen. Meine berühmte Intuition
ver=
ſagt ganz und gar. Ich bin phantaſielos wie ein moderner
Maler. Ich habe da eine Menge Perſonen, die durch
irgend=
welche Fäden zuſammengehalten werden, Las Valdas, Neville,
Herrn St. Aubain, die Herzogin, den Chauffeur, dieſen Perkins
— — und ich kann nicht den kleinſten Faden in die Hand
be=
kommen. Wie hat Archimedes dieſer antike Gomnaſialprofeſſor
geſagt? Gib mir einen feſten Punkt, und ich hebe die Welt aus
den Angeln. So oder ſo ähnlich hat er geſagt. Ich weiß es nicht
genau — war nie ſehr feſt in Geſchichte. Jedenfalls kann ich
ſo ähnlich ſagen: Gib mir einen feſten Faden, und ich wickle den
ganzen Knäuel auseinander!“
Sir Arthur wiegte nachdenklich den Kopf.
„Haſt du dich ſchon für den früheren Chauffeur des Grafen
intereſſiert? Der ſo merkwürdig plötzlich erkrankte?”
Der Neffe machte ein beleidigtes Geſicht.
„Wena ich das nicht getan hätte, berdiente ich weder Ihr
Neffe zu ſein, noch im Geheimdienſte Seiner Majeſtät zu ſtehen.
Natürlich habe ich das. Beſagter Adams iſt nicht aufzutreiben,
Hat ſich in Luft aufgelöſt.”
„Hm — —
Pauſe.
Dann hatte der Onkel eine Idee.
„Wie wäre es, wenn du einmal mit Lady Grace es
ver=
ſuchteſt?”
„Teurer und nie nach Gebühr genügend bewunderter Onkel!
Das iſt eine Idee! Morgen gehe ich zu Lady Grace Neville.”
Gloria hatte vierzig Grad Fieber.
Doch ihre Energie 1ang mit der Krankheit ebenſo verzweifelt
wie ihr junger geſunder Körper. Mit Staunen ſahen es die
Aerzte, mit beinahe furchtſamer Bewunderung Grace.
Lord Burnham kam auf die erſte Nachricht hin nach London.
Als er ſein ſchönes, kraftſtrotzendes Kind ſchwach, regungslos,
mit flammenden Wangen im Bette liegen ſah, konnte er ſeine
Tränen kaum zurückhalten — doch ſie ſchob ihre Hand in die
ſeinige und hielt ſie feſt.
„Keine Angſt, Vater,” flüſterte ſie mit kaum hörbarer
Stimme. „Deine Tochter läßt ſich nicht unterkriegen. Laß dir
nur von den Herren Doktoren nicht den Kopf voll machen! Du
haſt wichtigeres zu tun, als dich mit Sorgen zu plagen, wenn
einmal eine deiner Töchter etwas Influenza hat. Ich bin ja
ſelbſt ſchuld — wer hieß mich bei dieſem Wetter auszugehen?”
„Wohin biſt du denn gegangen?"
„Wohin geht eine Frau trotz ſchlechtem Wetter? Zur
Schneiderin. Bei Mademoiſelle Jeannette in der Regent Street
war ich."
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Am Dienstag, den 11. Januar, nachmitt. 2 Uhr,
findet im Städtiſchen Saalbau in Darmſtadt die
Landesverſammlung des Heſſiſchen
Landbundes
ſtatt.
Tagesordnung:
1. Aufmarſch der Junglandbundbanner.
2. Eröffnung der Verſammlung und Geſchäftsbericht
durch den Landesvorſitzenden, Landtagsabgeordneten
Dr. von Helmolt, Nieder=Wöllſtadt.
3. „Heſſiſche Politik.” Reſerent: Landtagsabgeordneter
Dr. Leuchtgens, Friedberg.
4. Vortrag des Landtagsabgeordneten Oekonomierat
Brügel, Nürnberg.
5. Anſprachen des Vorſitzenden des Junglandbundes
Starkenburg, Heinrich Funk, Harreshauſen; und des
Vorſitzenden des Landjugendbundes Oberheſſen,
Robert Schmidt, Steinheim.
6. Ausſprache.
7. Schlußanſprache des Provinzialvorſitzenden,
Land=
tagsabgeordneten Glaſer, Nordheim
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Alle Mitglieder und Freunde des Heſſiſchen Landbundes
ſind mit ihren Angehörigen zu der Verſammlung freundlichſt
Der Vorſtand,
eingeladen.
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la Gpeckwarſt . . . . Pfd. 0.45
½ Pfund
ſi. Wurſtaufſchnitt von d 70on
Hübſch garnierie (845
Wurſt= und Käſe=Platten
Simonsbrot
Laib 7.80
Firobrot
9.54
Kölner Sckwarzbrot . 0.45
Grahambrot
9.50
0.25
Pumpernickel
Of
ſie nicht
Bindelch
mit Ihrer Zeludtzit
TV820
STüNKAMP-SALZ