Einzelnummer 10 Pfenwige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 350
Samstag, den 18. Dezember 1926. 189. Jahrgang
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Rabatt weg. Banſkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Naſionalbant.
Das Mlaſbiadiien deſtätgt.
Das Zentrum lehnt Verhandlungen mit den Deutſchnationalen ab und läßt ſeinen eigenen Kanzler fallen. — Die
Deutſchnationalen ſtimmen infolgedeſſen für das Mißtrauensvotum der Sozialdemokraten. — Die Regierung
demiſſioniert. — Parlamentariſche Kombingtionen oder ein Beamten=Kabinet?.
Die Bilanz zweier Tage.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Tragikomödie dieſer neuen Regierungskriſis, die mit
dem Sturz des Kabinetts Marz in offener Feldſchlacht endigte.
bedeutet ein neues aufſchlußreiches Kapitel in der Geſchichte des
deutſchen Parlamentarismus. Es müßte jetzt wirklich einmal
das Buch geſchrieben werden über den Beruf unſerer Zeit —
und vielleicht auch des deutſchen Volkes —, mindeſtens der
Gegen=
wart, ſich ſelbſt zu regieren: denn wer den Dingen nicht ſehr
nahe geſtanden, begreift dieſe Spſtemloſigkeit überhaupt nicht,
begreift nicht, daß eine Negierung gerade in dem Augenblick fällt.
wo ſie doch nach allgemeiner Auffaſſung außenpolitiſch einen
ſtarken Erfolg zu verzeichnen hat. Gewiß, die Stellung des
Kabinetts Marx war ſchon ſeit längerer Zeit brüchig. Eigentlich
ſeit dem Tage, da die Demokraten gegen ihre eigenen Miniſter
Sturm liefen und dabei in den Sozialdemokraten liebevolle
Bundesgenoſſen fanden, die ohne jede Rückſicht auf
außenpoli=
tiſche Rückwirkungen ihr Material gegen die Reichswehr
preis=
goben. Sie wußten natürlich, daß eine Kampagne über dieſes
Thema gerade in dieſem Augenblick für die Beendigung der
Militärkontrolle nicht nützlich ſein konnte. Immerhin, der
Scha=
den ſchien einigermaßen ausgeglichen. Die Sozialdemokraten
verlangten von der Regierung beſtimmte Zuſagen über die
künf=
tige Stellung der Reichswvehr im republikaniſchen Staat. Die
ſchriftlich formulierten Erklärungen genügten ihnen. Ihre Führer
verſicherten, daß ſie nur ein Scheingefecht führen wvollten, das
nach keiner Seite Unheil anrichten könnte, und nahmen dafür
das Verſprechen mit, daß, ſobald der Reichstag wieder
bei=
ſammen ſei, die Große Koglition in die Wege geleitet werden
ſollte.
Am Mittwoch ſchien alſo die Kriſe ſchön ausgebügelt zu ſein.
Plötzlich rückten die Sozialdemokraten abends mit dem Beſchluß
heraus, der alles über den Haufen warf, indem er den ſofortigen
Rücktritt der Regicrung verlangte. Die Folge bei den
Regie=
rungsparteien war Aerger und Ablehnung dieſes Verlangens,
alſo ein Drehen des Kurſes von links wieder mehr in die Mitte
zurück und, weil eine Mehrheit notwendig war, eigentlich ſchon
ein Stück nach rechts. Was daran noch fehlte, lieferte Herr
Scheidemaun, indem er mit ſeiner hemmungsloſen
Verhetzungs=
rede Brandfackeln gegen die Reichswehr ſchleuderte
und nicht nur innenpolitiſches, ſondern auch außenpolitiſches
Porzellan zerſchlug. Die Bilanz des Tages wär jedenfalls, daß
die Sozialdemokraten ihr Mißtrauensvotum einbrachten und daß
auch das Zentrum ſich zu der Ueberzeugung bekannte, jetzt ſei
jedes Verhandeln mit den Sozialdemokraten ausgeſchloſſen. Der
Wegweiſer zeigte daher ſtramm nach rechts, zumal der
Reichs=
kanzler in ſeiner begreiflichen Erregung den Sozialdemokraten
öffentlich in ſehr ſcharfer Form geantwortet hatte, daß ſelbſt bei
ſeiner bekannten Linksorientierung auch für ihn der Weg zu den
Sozialdemokraten abgeſchnitten war.
Die Deutſchnationalen brauchten daher eigentlich nur die
Tore ihrer Scheune aufzutun, um die ganze Ernte einzufahren.
Freilich beſtand für ſie dabei das Riſiko, daß doch einmal der
Blitz einſchlagen und alles zerſtären könnte. Anders herum
ge=
ſehen, ſie liefen Gefahr, daß, wenn ſie das Kabinett am Leben
erhielten, bei dem Zentrum die Entrüſtung ſich ſehr raſch legen
und in wenigen Wochen um Herrn Marx herum die Neigung
wieder entſtehen konnte, mit den Sozialdemokraten in Nichtung
der Großen Koalition zu liebäugeln. Sie verlangten daher die
Zuſage, daß ein ſolches Experiment unmöglich ſei. Die Deutſche
Volkspartei und die Bayern haben das getan. Hetrr Marx und
das Zentrum wollten das nicht. Sie wollten beide über die
negative Feſtlegung nicht hinausgehen, daß für abſehbare Zeit
keine Koglition mit den Sozialdemokraten in Frage käme
woll=
ten den Deutſchnationalen aber keinerlei poſitives Anerbieten
über kommende Regierungsverhandlungen machen. Die
Deutſch=
nationalen wollten indes mehr. Um dieſe Spanne auszugleichen,
iſt am Freitag noch fleißig verhandelt worden. Was im Pleuum
vorging, war demgegenüber weniger wichtig. Der Abg. Müller=
Franken tat ein übriges, um den ſchlechten Eindruck der geſtrigen
Rede Scheidemanns auszugleichen und das Zentrum zu
be=
ruhigen. Die kleinen und kleinſten Parteien kamen noch zu Wort,
nur um Zeit zu gewinnen. Aber es blieb alles vergeblich. Das
Zentrum wußte, daß es mit einem einzigen Wort an die
Deutſch=
nationalen die Regierung retten konnte. Es hat es abgelehnt,
dieſes Wort auszuſprechen und hat damit tatſächlich ſeinen
eigenen Kanzler geſtürzt.
Menſchlich allenfalls verſtändlich, wenn unter dieſen
Um=
ſtänden die Deutſchnationalen ſich ſchließlich doch nicht dazu
ent=
ſchließen konnten, Gewehr. bei Fuß ſtehen zu bleiben, ſondern
mit den Sozialdemokraten für das Mißtrauensvotum ſtimmten
und dadurch die Regierung zu Fall brachten. Ob aber dieſe
Ab=
ſtimmung politiſch klug war, ſteht auf einem anderen Blatt.
Starke Siegesſtimmung herrſchte jedenfalls nachher bei den
Deutſchnationalen nicht. Man hat mit allen Mitteln auf ſie
ein=
gewirkt, hat ihnen begreiflich zu machen verſucht, wie ſtark die
Belaſtung wäre, gerade jetzt während der außenpolitiſchen
Ver=
handlungen ein nur geſchäftsführendes Miniſterium zu haben.
Die Deutiche Volkstartei hat ſogar die Drohung ausgeſprochen,
daß die Binkung nach rechts nur unter dieſer Vorausfetzung
be=
ſtehen bliebe, weun die Deutſchnationalen das Kabinett nicht
ſtürzten. Die Folge iſt jetzt, daß die Deutſche Volkspartei mit
den Bayern ſich von den Deutſchnationalen im Stich gelaſſen
fühlt. Die Folge iſt auch, daß das Pendel im Zentrum heute
nach der anderen Seite ſchlägt und die Erbitterung gegen
die Sozialdemokraten gegenüber der neuerlich
bewie=
ſenen Unzuverläſſigkeit der Deutſchnationalen zu verblaſſen
beginnt.
Das ſind Stimmungsmomente, die jedoch für die weitere
Eut=
wicklung nicht ohne Folgen bleiben können, obwahl zur Stunde
überhanpt noch niemand weiß, was werden ſoll. Der
Reichs=
präſident hat die Demiſſion des Kabiretts — die ja mehr eine
Formſache war — entgegengenommei und deu Reichskanzler mit
der Weiterführung der Geſchäfte beauftragt. Er wird
vermut=
lich in der nächſten Zeit die Führer der Oppoſitionsparteien,
Sozialdemokraten und Deutſchnationalen, die zuſammen nur
eine negative Mehrheit bilden können, zu ſich bitten. Wir
wer=
den alſo den ganzen Irrgarten aller
parlamentari=
ſchen Kombinationen durchwandern von den
Sozialdemokraten his zu den
Deutſchnationa=
len und wieder zur Mitte zurück oder bis zu einem
Beamten=
kabinett. Eine Krife, die vermutlich fehr lange dauern wird
deren Löſung erſt einſetzen kann, wenn ſich im Januar die
Frak=
tionen wieder in Berlin beſinden Und inzwiſchen ſoll eine
Regierung, deren parlamentariſche Schwäche durch die
Kabinets=
kriſe nach außen hin erwieſen iſt, außenpolitiſch wichtige
Ver=
haudlungen führen!
Reichstags=Sitzungsbericht.
Die über das Schickſal des Kabinetts Marx entſcheidende
Reichs=
tagsſitzung begann bei gutem Beſuch der Tribünen, aber vorläufig noch
ſchwach beſuchtem Hauſe — die Fraktionen hielten in der Zwiſchenzeit
noch Sitzungen ab — pünktlich um 12 Uhr mittags. Ohne Ausſprache
wpurde zunächſt die Zuſatzvereinbarung zu dem Handels= und
Schiffahrts=
vertrag mit Italienl in allen drei Leſungen angencmmen, und ferner
die Geſetzentwürfe zur Sozialverſicherung und Erwerbsloſenſüirſorge
für die bei Rebarationsarbeiten im Auslande beſchäftigten deutſchen
Arbeiter.
Die Demokraten bedauern die Haltung der
Sozialdemokraten.
Dann wurde die geſtern begonene große politiſche Ausſprache mit
einer Redes des Abg. Hags (Dem.) fortgeſetzt. Er bedauerte die Haltung
der Sozialdemokraten, die ihm einen öſterreiciſchen Scherz in die
Er=
innerung zurückrufe. In einem öſterreichiſchen Dorfe habe ein
Gemeinde=
rat ſeinen 70. Geburtstag gef iert. Da er eine politiſch ſtark umſtrittene
Perſönlichkeit war, konnte man ſich im Gemeinderat über eine Ehrung
nicht einigen. Schließlich kam man zu einem Kompromiß und ſandte
folgendes Glückwunſchſchreiben: „An Ihrem Ehrentage danken wir
unſerem tapferen Patrioten und winſchen ihm viele weitere Jahre des
Wohlergehens. Gleichzeitig ſprechen wir die beſtimmte Erwartung aus,
daß Sie endlich Ihre landesverräteriſche Tätigkeit einſtellen.” (Große
Heiterkeit.) Im weiteren Veglauf ſeiner Ausſüihrungen naunte der
Abg. Hags die gegenwärtige Taktik der Sozialdemokraten eine politiſche
Unmöglichkeit. Man könne eine Regierung doch nur dann ſtürzen, wenn
man ſich völlig klar darüber ſei, wie die nächſte ausſehen ſolle. Was
die Reicswehr anbetreffe, ſo dürfe man nicht in der Vergangenheit, ſo
beſonders in den Jahren 1920 und 1921 herumwühlen; denn alles, was
damals geſchehen ſei, werde gedeckt durch die Namen Ebert. Wirth und
Nathenau. Jetzt werde klar, daß man den Männern wie Nathenau
da=
mals ſchweres Unrecht getan habe. Der Redner ſetzte ſich mit Nachdruck
dafüir ein, daß die Reichswehr alle Beziehungen zu politiſchen Verbänden
abbrechen müſſe. Es wäre ihm als Politiker am liebſten, wenn es
keinen Stahlhelm und Werwolf ſowohl als auch kein Reichsbanner gebe.
Auch durch das letztere Lürfe die Reichswehr nicht politiſiert werden.
Die Demokraten wollten aber auch ein Heer, das nicht ſchon durch die
Art des Erſatzes einſeitig auf den monarchiſchen Gedanken eingeſtellt
ſei. Auf die Dauer könne keine Armee beſtehen, die innerlich die
be=
ſtehende Staatsform ablehne.
Zur außenpolitiſchen Lage bemerkte der Redner, daß es nun endlich
das Ausland begreifen müſſe, daß der Geiſt von Verſailles nur Gewalt
ſchaffe, der Geiſt von Locarno aber Frieden. Ein Volk, das ſeine
Grenzen nicht verteidige, ſtelle ſeiner Lebensfähigkeit ein ſchlechtes
Zeug=
nis aus. Zum Schluß varteidigte ſich der Redner gegenüber den
Vor=
würfen der Deutſchnationalen, daß er und Dr. Wirth die Reichswehr zu
einem Inſtrument der Sozialdemokraten machen wollten. Darauf könne
er nur mit aller Deutlichkeit erklären, er ſowohl als auch Wirth und
Loebe und alle anderen, die ähnlich denken, wollten durchaus nicht, daß
die Reichswehr ein Inſtrument der Sozialdemokraten werde.
Sozialdemokratiſche Abſchwächungs= und
Rechifertigungsverſuche.
Hierauf nahm der Fraktionsvorſitzende der Sozialdemokraten, Abg.
Müller=Franken, das Wort, um zunächſt feſtzuſtellen, daß der Juhalt der
geſtrigen Ausführungen des Abg. Scheidemann durch die an ihnen
ge=
übte Kritik keineswegs gegenſtandslos geworden ſei. Den Vorwurf des
Landesverrates wies Abg. Müller mit Entſchiedenheit zurück
Scheide=
mann habe die Beſchwverden der Sozialdemokratie wrgetragen, weil eine
Klärung in der Neichswehrfrage ſofort erfolgen müſſe, und weil die
Sozialdemokraten annehmen, daß alle Parteien bereit ſind, ſich mit
ihnen über dieſe Frage zu einigen. Nur der kleinſte Teil des jetzt dem
Reichskanzleu übermittelten Materials ſei von Scheidemann vorgetragen
worden. Wenn der Kanzler behaupte, ein Teil des Materials habe ſich
als unrichtig erwieſen, ſo ſei er jeden Beweis für die Michtigkeit dieſer
Behauptung ſchuldig geblieben. Die Sozialdemokraten hielten ihre
Be=
ſchwerden bezüglich der Reichswehr voll und ganz aufrecht. Die Rede
Scheidemanns habe außenpolitiſch nur genützt, da ſie zeige, daß mit den
unerträglichen Zuſtänden in Deutſchland jetzt endlich Schluß gemacht
wverden miſſe. Dies liege in gewiſſemn Sinne auch in der Linie der
Politik des Reichs zußenuniniſters Dr. Streſeuignn. Die Erkläritug.
die Reicksregierung geſtern über die Reichswvehr abgegebeit hab=,
zeichmete der Rednar als ungenügend. Er verlangte vielmehr ein
So=
fortprogramm, durch welches das Verbot der Beziehungen der
Reichs=
wehr zu den Selbſtſchutzverbänden endlich ausgeführt werde. Dem
Reickswehrminiſter Dr. Geßler ſprach er im beſonderen Maße das
Ver=
trauen der Sozialdemokratie ab. Wenn die Reichswehr ein zuverläſſiges
Inſtrument gegen Angriffe auf den Staat ſein ſolle, dann müſſe ſie auch
die Hoheitszeichen dieſes Stagtes achten. Er perſönlich glaube nicht an
einen neuen Weltkrieg. Man könne allerdings darüber verſchiedener
Meinung ſein. Seiner Auffaſſung nach tauge die Reichswehr zu
Kriegs=
zwecken nicht. Sie ſei vielmehr eine Ergänzung unſerer Polizei. Der
Nedner begründete dann das Mißtrauensvotum der Sozialdemokraten
damit, daß der Reichskanzler zwar mit den Sozialdemokraten wochenlang
verhandelt habe, dann aber von dem Führer der Fraktion der Deutſchen
Volkspartei, Dr. Schol=, desavouiert worden ſei. Jedenfalls hätten die
Sozialdemokraten kein Vertrauen mehr und glaubten, die perſonelle und
ſack liche Garantie für eine Neubildung der Regierung durch einen
Rück=
tritt der Reichsuegierung ſchaffen zu müſſen.
Es ſprach dann der Kommuniſt Raedel, der den
Sozial=
demokraten den Vorwurf machte, ihre Behauptung über die Beziehungen
der Sowjetregierung zur deutſchen Reichswehr nicht bewieſen zu haben.
Er ging dann auf die Denkſchrift der Reichsregierung über die
Penſions=
ſätze für die höheren Staatsbeamten ein. Dieſe Sätze ſeien ein Skandal,
dem ein ſchnelles Ende bereitet werden müſſe. Der Redner forderte
ſchließlich im Intereſſe der Arbeiterſchaft die Auflöſung des Reichstags.
Als nächſter Redner ſprach Graf v. Reventlow Völkiſch),
der die Genfer Beſchlüſſe beſprach und behauptete, daß der Mißerfolg
von Thoiry dadurch erſetzt werden ſollte, daß man die Frage der
Mili=
tärkontrolle als ganz außerordentlich wichtig hinſtelle. Streſemann ſei
von Mißerfolg zu Mißerfolg geeilt.
Volksparteiliche Feſiſtellungen über die
Ver=
hanslungen mit den Sozialdemokraten.
Es folgte der Fraktionsvorſitzende der Deutſchen Volkspartei, Abg.
Dr. Scholz, der eine kurze Erklärung abgab, in der er ſich gegen den
Vorwurf der Illohalität wandte, die der Abgeordnete Müller=Franken
dem Reichskanzler und insbeſondere der Deutſchen Volkspartei gemacht
habe. Der Redner beſtritt, daß in den ſeinerzeitigen Beſprechungen des
interfraktionellen Ausſchuſſes, in denen die Möglichkeit einer
Exwei=
terung der Regierungsbaſis erörtert wurde, die Deutſche Volkspartei
irgendeine Bindung nach irgendeiner Seite eingegangen ſei. Die
allgemeine Haltung in dieſem interfraktionellen Ausſchuß ſei, ſogar die
geweſen, daß nicht einmal eine Verpflichtung ſeitens der
Regierungs=
parteien eingegangen wurde, in jedem Fall zuerſt mit den
Sozialdemo=
kraten in Verhandlungen zu treten. Er könne für dieſe völlig
einwand=
freien Feſtſtellungen alle in jenem Ausſchuß anweſenden Herren als
Zeugen anrufen. Auch ſeitens der Regierung ſei eine andere
Feſtſtel=
lung über ihre Abſichten nicht erfolgt. Damit ſei für die Deutſche
Volkspartei die Richtung gegeben geweſen: Keine
Bindung, weder nach rechts, noch nach links. Wenn er,
ſo erklärte der Redner weiter, in Inſterburg vor ſeinen Wählern ſeiner
Skepſis bezüglich der Großen Koalition Ausdruck gegeben habe, ſo ſei
das ſein gutes Recht, das er ſich von niemandem im Reichstag
ver=
wehren laſſe. Im übrigen ſei die Rede Scheidemanns ein Beweis dafür,
daß er mit ſeinen Prophezeiungen recht habe.
Der nächſte Redner war der aus der Kommuniſtiſchen Partei
aus=
getretene Aba. Dr. Schwarz, der ſich in heftigen Angriffen gegen die
Kommuniſtiſche Partei erging.
Ju einer perſönlichen Erklärung ſtellte Abg. Erkelenz (Dem.)
gegenüber den Ausführungen des Abg. Du. Scholz feſt, daß die
Ab=
machungen des Reichskanzlers mit den Sozialdemokraten über die ſtille
Koalition vom Zentrum und den Demokraten in der fraglichen
inter=
fraktionellen Sitzung gebilligt wurden, daß allerdings Dr. Scholz
Wider=
ſpruch erhoben habe.
Der geſamte Nachtragsetat angenommen.
Damit ſchloß die allgemeine Ausſprache. Es folgte die Beratung
der einzelnen Haushalte, zunächſt des Auswärtigen Amtes. Das Haus
ging zu den übrigen Nachtragsetats über, wobei zahlreiche
Abſtimmun=
gen vorgenommen wurrden.
Beim Reichsminiſterium des Inuern wurde ein gemeinſamer Antrag
der Sozialdemokraten und Mittelparteien, wonach zur Fürderung der
Beamtenerholungsheime ſtatt 100 000 Mark nur 75 000 Mark in den Etat
aingeſtellt werden ſollen, gegen die Stimmen einiger Beamtenvertreter
angenommen.
Beim Miniſterium der Finanzen wurde ein Antrag der
Regierungs=
parte ien angenommen, die in der zweiten Leſung auf 48 Millionen
er=
höhto Summe für das Oſthilfsprogramm der Reichsregierung wieder
auf 41 Millionen herabzuſetzen, nachdem Reichsfinanzminiſter Reinhold
dringend um die Annahme des Antrages erſucht hatte, da es der
Re=
gierung ſonſt nicht möglich ſei, den finanziellen Anforderungen
nachzu=
kommen.
Beim Etat des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete wurde eine
Entſchließung des Abg. v. Guerard (Ztr.) angenommen, die eine
ähn=
liche Unterſtützung wie das Lſthilfsprogramm auch für die beſetzten und
beſetzt geweſenen Gebiete verlangt.
Der geſamte Nachtragsetat wurde dann in der Schlußabſtimmung
gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen.
Angenommen wurde auch ein Autaa, zuonach die Weihnachtsbeihilfe
der Beamten in entſprechender Weiſe auch den Neichsarbeitern gewährt
werden ſoll.
Inzwiſchen hate ſich das Haus bis auf den letzten Platz gefüllt, da
jetzt der Augenblick gekommen duar, wo über das Mißtrauensvotum
der Sozialdemokraten gegen das Geſamtkabinett und den
kommuniſti=
ſchen Antrag gegen den Neichswehrminiſter Dr. Geßler abgeſtimmt
wer=
den ſollte.
Die Deutſchnationalen begründen ihre
Haltung gegen die Regierung.
Unter allgemeiner Spannung gab Abg. Graf Weſtarv (Ontl.)
eine kurze Erklärung ab, wonach die Deutſchnationalen zwar das
Miß=
trauensvotum gegen Geßler ablehnen, aber für das ſozialdemokratiſche
Mißtrauenspotum ſtimmen würden. Zur Begründung führte er aus,
die letzte Zeſt habe klar den Beweis erbracht, daß das Kabinett der
„ochſelnden Mehrheiten nickt weiterregieren könne. Der
Mitte
9 Mehrheit duuch einſeitige Verhandlungen mit den
ticl.
Sozialdemokraten zu finden, ſei endgültig geſcheitert. Es ſei daher aus
außen= und innenpolitiſchen Gründen unbedingt erforderlich, nunmehr
endlich eine ſtarke Regierung mit klaren Mehrheitsverhältniſſen zu
Geite 2
Samstag, den 18. Dezember 1926
Nummer 350
ſchaffen. Die deutſchnationale Fraktion ſtimme gegen den
Mißtrauens=
antrag gegen den Reichswehrminiſter Dr. Geßler, werde aber für den
ſozialdemokratiſchen Mißtrauensantrag ſtimmen. Bei ihrer
Stellung=
nahme handele es ſich nicht um das Geweſene, ſondern um die nötige
Klarheit. — Es folgte dann
die Abſtimmung über das Mißtrauensvotum
gegen das Geſamikabinett
die eine namentliche war.
Nach 10 Minuten verkündete Reichstagspräſident Loebe das
Er=
gebnis. Abgegeben wurden 420 Karten. Davon ſtimmten mit Ja 240,
mit Nein 171. Der Antrag der Sozialdemokraten war damit
angenom=
men. Das Abſtimmungsergebnis wurde von den Kommuniſten freudig
mit Rufen „Auflöſung, Auflöfung!” von den übrigen Parteien aber mit
Schweigen aufgenommen. Das Kabinett, das bis dahin den Beratungen
beigewohnt hatte, verließ ſofort den Saal.
Ueber das kommuniſtiſche Mißtrauensvotum gegen Dr. Geßler wurde
nicht mehr abgeſtimmt, da es durch die Annahme des ſozialdemokratiſchen
Antrages gegenſtandslos geworden war.
Das Haus überließ dann noch einige kleinere Vorlagen debattelos
der Ausſchußberatung und vertagte ſich dann auf den 19. Januar.
Nach der Abſtiimmung. — Der Reichskanzler
beim Reichspräſidenten.
Berlin, 17. Dezember.
Der Reichskanzler begab ſich ſofort zum Reichspräſidenten
und teilte ihm den Beſchluß des Reichstags mit.
Auf Grund der heutigen Abſtimmung des Reichstages
be=
ſchloß das Reichskabinett, dem Herrn Reichspräſidenten noch
heute ſeine Demiſſion zu überreichen. Der Herr
Reichsprä=
ſident nahm die Rücktrittserklärung entgegen. Er dankte dem
Reichskanzler für ſeine und der Reichsminiſter bisherige Arbeit
und beauftragte den Reichskanzler und die
Mit=
glieder der Reichsregierung mit der
einſt=
weiligen Fortführung der Geſchäfte. Der
Reichs=
kanzler erklärte ſich namens des Kabinetts hierzu bereit.
*Oeutſche Volkspartei und Oeutſchnationale.
Als erſte der Regierungsparleien, die ſich nach dem Sturz
der Regierung zu Wort meldet, kommt die Deutſche Vollspartei.
Die Aeußerung iſt intereſſant wegen der ſtarten
Verärge=
rung, die gegenüber den Deutſchnationalen zuuage
tritt, weil ſie alle, auch die nachdrüglichſten Vorſtellung der
Deut=
ſchen Volkspartei überhört haoen. Aus dieſen gefühlsmäßigen
Empfindungen heraus ſchreibt die Nationalliberale
Korreſpon=
denz amtlich:
„Die Minderheitsregierung iſt gefallen.
Nicht, weil ihre politiſche Leiſtung verſagt hätte, ſondern weil
die Parteien rechts und links, ſich in dem Drange,
zur Macht zu gelangen, zu ihrem Sturze zuſammenfanden.
Die hefugen Angriffe, die die demokrau’ſchen Kabinettsmilglieder
durch einen Teil ihrer Partei erſahren haben, mußten dieſe
un=
heilvolle Kriſe beſchleunigen. Der Stoßder
Sozialdemo=
kratie richtete ſich gegen die Reichswehr, gegen das
ein=
zige dem Reiche verbliebene Mahtinſtrument. Man hätte
an=
nehmen ſollen, daß die Deutſchnationalen dazu
beigetra=
gen hätten, dieſen Schlag gegen den Beſtand der heutigen
Reichs=
wehr abzuwehren. Sie haben nicht einmal Stimmenthaluung
geübt, ſondern durch poſitive Unterſtützung den
Er=
folg des ſozialdemokratiſchen Antrages
ermög=
licht. Damit haben ſie dem Abgeovdneten
Scheide=
mann, der ſich mit ſeiner Partei geſtern in völliger Iſolierung
beſand, zu einem unverdienten Erfolge
verhol=
fen. Die Deutſchnationalen hatten die Gewißheit, daß die
Deutſche Volkspartei für eine Erweiterung der Regierung nach
rechts eintreten würde, wenn die Partei des Grafen Weſtarp zur
Abwehr der ſozialdemokra iſchen Anträge beigetragen hätte. Auch
Herr Reichskanzler Marx hatte den Deutſchnationalen erklärt,
daß ein Kabinett der Großen Koalition jetzt nicht in Frage
kommen könne, trotzdem hat die Deutſchnationale Volkspartei
den Weg der äußerſten Oppoſition beſchritten, ohne Rückſicht auf
die innen= und außenpolitiſchen Folgen. Die Deutſche
Volts=
partei, die in jedem Stadium der Verhandlungen das Ziel der
Schaffung einer tragfähigen Regierung im Auge behalten hat,
lehnt jede Verantwortung für dieſe, die Intereſſen des
Vater=
landes ſchädigende Kriſe ab."
Sireſemanns Urlaub.
* Berlin, 17. Dez. (Priv.=Tel.)
Der Reichsaußenminiſter, der von ſeiner Grippeerkrankung
inmer noch nicht ganz hergeſtellt iſt, hat auf Anraten des Arztes
beſchloſſen, ſeinen Urlaub bereits früher als urſprünglich
beab=
ſichtigt, anzutreten. Er wird unmittelbar, vor den Feiertagen
Berlin verlaſſen und ſich für einige Wochen zur Erholung nach
Aegypten begeben.
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing den afghaniſchen
Geſandten, der ein Handſchreiben des Königs von Afghaniſtan
mit der Mitteilung über die bereits erfolgte Begnadigung des deutſchen
Gelehrten Dr. Stratil=Sauer überreichte.
Ein engliſches Blatt will wiſſen, daß die Koblenzer Zone
im Sommer und in den letzten Monaten 1927 die Mainzer
Zone ein oder zwei Jahre ſpäter geräumt werden ſoll.
Wie verlautet, wird die Berufungsverhanblung im
Kattowitzer Volksbundprozeß im März 1927 ſtattfinden.
Nach dem geſtrigen Ergebnis der Stichwahlen zur
ungari=
ſchen Nationalverſammlung ſetzt ſich dieſe vorausſichtlich
wie folgt zuſammen: Regierungspartei 216, Sozialdemokraten 13,
Demo=
kraten 9, Legitimiſten 3, Raſſenſchützler 3, Koſſuthpartei 1 Mandat.
Eine luxemburgiſche Delegation hat ſich nach Berlin bogeben, um
Verhandlungen über die Einfuhr luxemburgiſcher Weine
nach Deutſchland einzuleiten.
Der italieniſche Botſchafter Baron Avezzana, iſt
von Nom kommend, nach Paris zurückgekehrt.
Die ſozialiſtiſche Kammerfraktion Frankreichs
hat für die nach Wiederzuſammentritt der Kammer im neuen Jahre
ſtatt=
findende Neuwahl des Kammerpräſidenten den
ſozialiſti=
ſchen Abgeordneten Bouiſſon, der gegenwärtig das Amt des
Vize=
präſidenten verwaltet, zum Kandidaten beſtimmt und auf die
Aufſtellung eines Kandidaten für die Vizepyäſidentſchaft verzichtet.
Nach vierzehntägiger Unterbrechung hat die franzöſiſche
Kammer ihre Beratungen wieder aufgenommen. Zu
Beginn der Sitzung brachte Poincaré den vom Senat inzwiſchen
verab=
ſchiedeten Sitzungsentwurf für 1927, der vom Senat in einigen Punkten
abgeändert worden iſt, zur nochmaligen Diskuſſion ein. Die Kammer
überwies den Entwurf ſofort dem Finanzausſchuß zur Prüfung.
Auf Grund der Entdeckung neuer Oelfelder im
nord=
öſtlichen Teil der Inſel Sachalin glaubt man in Japan, daß
die japaniſche Flotte innerhalb dreier Jahre von ber
ausländiſchen Brennſtoffverſorgung unabhängig
ſein wird.
Kabinettsgeſchichte.
Die Tätigkeit des Dreizehnten.
Das Kabinett Marx iſt, wenn man von der Zeit des Rates
der Volksbeauftragten und der Miniſterpräſidentſchaft
Scheide=
manns abſieht, das 13. in der Reihe der kurzlebigen Regierungen,
die wir ſeit der Annahme der Verfaſſung gehabt haben. Ein
eigentümlicher Zufall iſt es, daß auch dieſes Kabinett wieder
im Dezember fallen mußte, der ſich nachgerade zum
kritiſchſten Monat in dem deutſchen
Paxlamen=
tarismus auswächſt. Am 15. Dezember 1924 trat das
erſte Kabinett Marx, nach dem Ausfall der Reichstagswahlen,
zurück. Am 5. Dezember 1925 trat das erſte Kabinett Luther
zurück, und am 17. Dezember 1926 haben wir jetzt das zweite
Kabinett Marx begraben. Zum zweiten Male iſt eine Regierung
einem Mißtrauensvotum des Reichstages zum Opfer gefallen.
Das erſtemal war es das Kabinett Streſemann, das darüber
fiel. Das zweite Kabinett Luther kann man nicht ganz dahin
rechnen, weil das am 12. Mai 1926 angenommene
Mißtrauens=
votum ſich nur gegen den Reichskanzler Dr. Luther ſelbſt richtete.
Damals galt es, möglichſt raſch eine neue Regierung zu bilden.
Das Kabinett Marx, das am 17. Mai ernannt wurde, war
des=
halb a:ch im Grunde nichts anderes als ein Proviſorium, ein
neues Kabinett Luther, in dem lediglich der ſeitherige
Juſtiz=
miniſter die Stelle des Kanzlers einnahm. Es ſollte als
Not=
löfung alſo nur ſo lange im Amt bleiben, bis ſich die Gemüter
des Reichstages über den Flaggenerlaß einigermaßen beruhigt
hatten. Nach kurzer Zeit aber ſtellte es ſich heraus, daß an eine
Mehrheitsbildung nicht zu denken war. Die Regierung Marx
prohlamierte daher die Politik der Mitte, die ſich ihre Majorität
jeweils nach links oder rechts für jeden einzelnen Fall
abwech=
ſelnd beſchaffen wollte. Am 17. Juli wurden deshalb die noch
offenen Aemter des Juſtizminiſters und des Miniſteriums für
die beſetzten Gebiete mit dem Zentrumsabgeordneten Dr. Bell
beſetzt. Das Kabinett richtete ſich, wie man ſo ſchön ſagt, darauf
ein, „Winterquartiere zu beziehen”, um jetzt allerdings mitten
im Winter ſeine Poſition räumen zu müſſen. Seine
weſent=
lichſten Erſolge erzielte das Kabinett auf außenpolitiſchem
Ge=
biete. Der Eintritt in den Völkerbund wurde vollzogen, und die
Tagung des Völkerbundsrates im Dezember brachte die
endgül=
tige Beſeitigung der Militärkontrolle. Die Früchte der übrigen
ausſichtsreichen Verhandlungen, die bei der Gelegenheit
einge=
ſetzt haben, wird nun wohl erſt das kommende Kabinett ernten.
Aber auch innenpolitiſch iſt ſeine Arbeit nicht uufruchtbar
ge=
blieben. Wir ſind wirtſchaftlich einer Konſolidierung unſerer
Verhältniſſe wieder ein Stück näher gekommen. Der Abbau der
hohen Steuern wirkte ſich aus. Eine großzügige Kreditgebung
kurbelte die Wirtſchaft wieder an. Der Finanzausgleich wurde
vorbereitet. Vieles iſt im Anfang ſtecken geblieben und wird nun
verſanden oder wird, je nach der Zuſammenſetzung der neuen
Regierung, eine deutliche Umgeſtaltung erfahren.
Die Weihnachtsbeihilfe für die
Beamten.
Einmalige Lohnzulage für die Reichsarbeiter.
* Berlin, 17. Dezember.
Die Auszahlung der
Beamtenweihnachtsbei=
hilfen ſoll nach Anweiſung des Reichsfinanzminiſteriums am
21. und 22. Dezember erfolgen. Es haben aufzuwenden
das Reich 44½ Millionen, Preußen 21 Millionen Reichsmark.
Die heutigen Verhandlungen im Reichsfinanzminiſterium
über eine Lohnzulage für die Reichsarbeiter führten zu
ſolgen=
der Vereinbarung: „Die unter den Tarifvertrag des Reiches
fallenden Arbeiter erhalten, ſofern ſie zwiſchen dem 1. April und
dem 2. Dezember mindeſtens 90 Tage beſchäftigt waren, einen
Wochenlohn als einmalige Lohnzulage.” — Die preußiſche
Re=
gierung hat ſich dieſer Vereinbarung angeſchloſſen.
Eine einmalige Beihilfe für Erwerbsloſe,
Inbaliden=
rentner, Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene.
Wie amtlich verlautet, hat der Reichstag 25 Millionen Mark
zur Gewährung einer einmaligen Beihilfe an
Erwerbs=
loſe, die bereits über 26 Wochen unterſtützt worden ſind, ſowie
an Invaliden und Kleirentner bewilligt. Die genannten
Er=
werbsloſen erhalten einen Betrag in Höhe einer halben
Wochen=
unterſtützung. In der Invalidenverſicherung wird
auf jede Invalidenwitwer= oder witwenrente eine Beihilfe von
je 6 Reichsmark, auf jede Waiſenrente eine ſolche von je 3
Reichs=
mark gewährt. Kleinrentner erhalten einen Betrag von einem
Drittel der monatlichen Unterſtützung, jedoch erhalten
Allein=
ſtehende mindeſtens 10 Reichsmark, Ehepaare mindeſtens 15
Reichsmark und Bezieher von Waiſenrenten mindeſtens 7.50
Reichswark. Es ſind alle Vorbereitungen getroffen, um die
Bei=
hilfe möglichſt ſchnell auszuzahlen. Für die
Kriegsbeſchä=
digten und Hinterbliebenen werden die nötigen
Maß=
nahmen in ähnlicher Weiſe wie im Frühjahr durchgeführt
werden.
Infolge der durch die Regierungskriſe erneut eingetretenen
Verzögerung konnte die Zahlung der Zulage für die
Zuſatzren=
ten, die Mitte des Monats nur den Bedürftigen gewährt
wer=
den, nicht gleichzeitig mit den Zuſatzrenden erfolgen. Sie werden
aber, ſoweit die Gemeinden ſie nicht bevorſchußt haben, noch vor
Weihnachten zur Auszahlung kommen. Im übrigen wird den
Rentenempfängern die Zulage wit den Bezügen" für Januar
zwiſchen Weihnachten und Neujahr durch die Poſt ausgezahlt.
General von Pawels in Berlin.
Berbin, 17. Dezember.
General von Pawels, der Reichskommiſſar für die
Entwaffnung, iſt geſtern von Paris in Berlin
ein=
getroffen, um der Reichsregierung über ſeine
Verhandlungen mit der Botſchafterkonferenz
und dem Verſailler Kriegskomitee zu berichten und ſich für
die weiteren Verhandlungen über die Frage der Oſtfeſtungen
und des Kriegsmaterials neue Inſtruktionen von der
Reichs=
regierung zu erbitten. In Pariſer Kreiſen erwartet man, daß
er ſchon in den nächſten Tagen zur Fortſetzung der
Verhand=
lungen nach Paris zurückkehren werde.
Das erfundene Interview.
Berlin, 17. Dezember.
Gegenüber Meldungen der Pariſer nationaliſtiſchen Preſſe,
die ein angeblich von Dr. Strefemann dem Vertreter der „
Baſe=
ler Nationalzeitung” gewährtes Interview zu Angriffen gegen
Briand benutzte, erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß die
Darſtellung der „Baſeler Nationalzeitung” völlig unzutreffend iſt.
Während das Schweizer Blatt dem deutſchen Reichsaußenminiſter
die Bemerkung in den Mund gelegt hatte, daß Briand ihn über
die Meinungsverſchiedenheiten mit dem franzöſiſchen Kabinett
auf dem Laufenden gehalten habe, wird von zuſtändiger Seite
betont, daß der Reichsaußenminiſter dem Vertreter des Blattes
überhaupt kein Interview gewährt hat, ſondern nur wenige
Worte mit ihm während des Aufenthaltes des Zuges in Baſel
gewechſelt hat. — Auch Briand hat, wie aus Paris gemeldet
wird, die Nachricht der „Baſeler Nationalzeitung” dementieren
laſſen.
*Kosmiſche Harmonie.
Von Dr. Herbert Nette.
Auch diejenigen, deren Wiſſen von Johannes Kepler über
jene Epiſode mit Wallenſtein in Sagan hinausgeht, kennen ihn
zumeiſt nur als Aſtronomen, der bedeutende und zahlenmäßig
trockene Geſetze erfand, mit denen er eines der großen
Fun=
damente moderner Naturwiſſenſchaft ſetzte. Daß er daneben —
nein darüber — Naturphiloſoph und Myſtiker war, iſt weniger
bekannt, und man muß ſogar auf manche Einwände gefaßt ſein,
wenn man ihn heute als ſolchen vorführen will. Man wird
hören, daß dieſe — zugegeben ſehr ausgeprägte — Seite ſeines
Weſens eben das Mittelalterliche an ihm bilde, das man mit
Recht beiſeite gelaſſen habe, um ſich nur ſeiner brauchbaren
exakt=
wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe zu bemächtigen; jene Schrullen könne
nran getroſt auf ſich beruhen laſſen. Wieweit eine ſolche Meinung
rein ſachlich zu widerlegen iſt, iſt nachher angedeutet, hier ſei nur
daran erinnert, daß Kepler mit ſeiner Myſtik durchaus keine
ſon=
derliche Stellung unter den anerkannten Vätern heutiger
Wiſſen=
ſchaft einnimmt, daß vielmehr alle dieſe Gelehrten ſich durch ein
ſehr bedeutfames Charakteriſtikum von ihren modernen Jüngern
unterſcheiden.
Newzton, von dem der mechaniſtiſch=kauſale
Wiſſenſchafts=
betrieb der Moderne datiert, ſchrieb nach der Entdeckung des
Schwerkraftgeſetzes Bücher über die Prophezeiung des Daniel
und die Offenbarung Johaunis und ging davon aus, daß die
Bibel wie der Kosmos für den Laien zunächſt widerſpruchsvoll
und chaotiſch ſeien, daß aber, ſofern man das geheime Geſetz
finde, ſich die tiefe Weisheit in beiden offenbare. Die Bedeutung
dieſes Vorganges iſt dieſelbe wie bei Kepler: das univerſale
Genie, das immer religiös oder — wer das lieber hört — kos
miſch iſt, meldet ſich und begnügt ſich auch mit der größten
Spe=
zialerfindung nicht, wenn ſie ſich nicht dem Ganzen dieſer Welt
ſinnvoll einpaßt.
Aus ſolcher Geſinnung entſpringt es, wenn Kepler nicht die
Aſtrononiie oder die Mathematik oder die Muſiktheorie als ſeine
eigentliche Aufgabe betrachtet, ſondern als Thema ſeines Lebens
empſindet: (Zoit und die Geofnetrie. Nicht, daß er als naiver,
unſkeptiſche: Renaiſſance=Denker die Uieberzeugung. „Gott habe
den Menſchen ſo hoch erhoben, daß er ihm ſeine Gedanken nach=
Fenken könne”, zur Vorausſetzung machte, iſt das Bedeutſame,
denn wir ſind ſeit Kant zu ſtark von dem Zweifel an der
hin=
reichenden Erkenntnismöglichkeit des Menſchen durchſetzt, um
nicht Gott viel unfaßbarer, irrationaler und tranſzendenter zu
empfinden, als es dieſer Satz tut, der für Kepler auf Grund der
Gleichung Menſch — Ebenbild Gottes und Natur —
Schöpfungs=
werk Gottes feſtſtand. Das Außerordentliche an der geiſtigen
Haltung Keplers iſt vielmehr dies, daß ihm auch die Geometrie
nur ein Mittel iſt, um Gott, die „weſenſeiende Energie” zu
er=
kennen.
So ſtand für Kepler der myſtiſche Drang zur Welterfaſſung
über ſeinen exakten und logiſch ſo ungemein präziſen
Einzel=
forſchungen und in einem Band, den er Kosmiſche Harmonie
nannte, legte er nach jahrzehntelanger Arbeit die geſchloſſenen
und umfaſſ
mit einer großartigen Spekulation über den Weltkörper
aus=
tlingen, verſucht er den Nachwveis eines einheitlichen
Schöpfungs=
planes Gottes, wir würden heute ſagen, eines zentralen
kos=
niſchen Prinzips. Er findet dieſe innewohnende
Geſetzmäßig=
keit in gewiſſen Proportionsverhältniſſen, die als göttlich dem
Menſchen innewohnen und ſich ſinnlich in den muſikaliſchen
Har=
montien, räumlich in der Gecmetrie der regelmäßigen Figuren
uind kosmiſch in den Planetenbewegungen ausdrücken.
Aus der Erkenntnis dieſes großen Zuſammenhangs in der
Natur folgen für Kepler eine Anzahl weiterer, denen die heutige
Wiſſenſchaft nicht ſehr günſtig gegenüberſteht. So befaßte er
ſich z. B. mit Aſtrologie, ſtellte Horoſkope und veröffentlichte in
ſeinen Kalendern Vorausſagen. Jedoch ging er dabei weſentlich
kritiſcher vor, als man häufig annimmt, und richtete ſein
Haupt=
angenmerk auf den Einfluß aſtronomiſcher Konſtellationen auf
die Witterung. Zumal er ſtets betont, daß hierbei noch andere
irdiſche Urſachen wirkſam ſeien, wird man in ſeiner Meigung,
daß die Geſtirne einen Einfluß auf die Erde ausüben können,
nichts ſo übermäßig Törichtes finden, denn imnerhin kann man
über dieſe Dinge nach der jahrhundertelangen wiſſenſchaftlichen
Scheu vor ihnen nicht ſo ganz beſtimmt urteilen. Gegen die
Schwindelaſtrologen, die die offizielle Enthaltſcmkeit von dieſem
Eebiet auf dent Gewiffen haben, findet Kepler allzeit ſcharfe
Worte, und was das Horoſkop aubetrifft, ſo ſchließt er ein
dies=
bezügliches Kapitel mit den Worten „Hiernach leuchtet es wohl
jedem ein, wie wenig die Aſtrologie aus einem einzigen Horoſkop
den gewöhnlich dem Publikum angeſogten Dingen entſprechen
kann, als da ſind: Eltern, Geſchlecht, Vermögen, Kinder, Zahl
der Ehefrauen, Glaubensbekenntnis, Behörden, Freunde, Feinde,
Erbſchaften, Familie, Reiſen und unzähliges andere‟.
Sieht man alſo, daß Kepler den Vorwurf, den man ihm
wegen ſeiner aſtronomiſchen Tätigkeit vielfach macht, nicht ſo ohne
weiteres verdient, ſo ſind doch andere Kapitel in ſeinen Werken,
z. B. über den Körper und die Seele der Erde, durch die er es
mit dem modernen mechaniſtiſch=kauſal eingeſtellten Menſchen
unwiderrnflich verdirbt, den dieſe Spekulationen gar zu
phan=
taſtiſch und barock anmuten. Da kann man dann höchſtens
vor=
ſichtig daran erinnern, daß die weltanſchaulichen
Ausdrucksfor=
men verſchiedener Zeiten verſchieden ſind und daß im übrigen
auch die moderne Phyſik, Chemie uſw. mit Hypotheſen und
Theorien zu arbeiten gezwungen ſind, die durchaus phantaſtiſch
und nichts weniger als bewieſen ſind.
Iſt im übrigen der große Gedanke der Keplerſchen
Harmonien=
lehre ſo ſehr mittelalterlich? Man erſetze einmal den ſcholaſtiſch
an=
mutenden bewußten Schöpferplan eines perſönlichen Gottes durch
eine triebhafte einheitliche Tendenz der Natur (das ſind ja doch
nur formelle und gleich unzulängliche Teiminologien) und
er=
innere ſich der Formenverwandſchaft von Kriſtallen, niederen
Pflanzen und Tieren mit den regulären mathematiſchen Figuren
und man wird den Gedanken, daß hier kosmiſche
Konſtruktions=
erinzipe vorliegen, nicht mehr ſo abwegig finden.
Sollten heutige Menſchen den naturphiloſophiſchen Ideen
Keplers wieder näher treten (ſo wie ſich vor einiger Zeit einer
unſerer erſten Mediziner, Geh. Rat Bier, auf Parazelſus berief),
wäre das ein weiteres Anzeichen dafür, daß unſere
Verſtandes=
kultur brüchig zu werden beginnt und neben unſerer techniſchen,
bis zum Frevel ſpezialiſierten Wiſſenſchaft ein neuer Drang zur
uniderfalen Welterfaſſung ſich melden würde. Mit einer
Rück=
kehr zu mittelalterlicher Myſtik hat das ebenſowenig zu tun, wie
mit den vorläufig nur ironiſch zu behandelrden Erſcheinungen
moderner Aſtrologie oder all den völlig ungeklärten okkulten und
ſpiritiſtiſchen Angelegenheiten. Dagegen bleibt es eine Tatſache,
daß über den gewaltigen techniſchen Leiſtungen der Europäer
in den letten Jahrhunderten der Kontakt mit einem ganz großen
Geiftesgebiet, das etten durch Lionardo, Paräzelſus, Kepler und
Hamann repräfentieit wird, verloten ging. Eines Tages wird
mian auch hier wieder anknüpfen, um den univerſalen Bau
menſchlicher Welterfaſſung ein wenig weiter zu vollenden.
Nummer 350
Samstag, den 18. Dezember 1926
Seite 3
Nach Genf.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Dezember 1926.
Die Ergebniſſe der Genfer Tagung wurden in Frankreich mit
einer gewiſſen Erleichterung aufgenommen. An den
Kommen=
taren der Preſſe merkt man jedoch auch neben dem ſchüchternen
Zeichen der Zufriedenheit eine gewiſſe Verlegenheit. Es
war unbedingt nötig, daß in Genf poſitive Reſultate erreicht
wurden, im Intereſſe der Politik von Thoiry und auch im Abſchwächung des inneren Marktes auf die franzöſiſche Induſtrie.
Intereſſe des Kabinetts der nationalen
Eini=
gung. Man hatte alſo jeden Grund, aufzuatmen, als die Genfer
Tagung ohne ſchlimme Erſchütterungen vorbei ging, denn die
Lage war wirklich überſpannt. Das weiß man und gibt es ſogar
zu. Wenn alſo über die Erledigung der eigentlich ſachlichen
Probleme, welche in Genf beſprochen wurden, manche Klagen
laut werden, ſo kommt dem keine prinzipielle
Be=
deutung zu. Man beklagt ſich rechts, weil es ſich eben ſo Man möchte ſchon die Stabiliſierung ſelbſt gern ſehen,
gehört, und die etwaigen Vorwürfe, die auch von den gemäßigten
Kreiſen kommen, berühren nur einzelne Fragen oder die Arbeit
und Taktik der franzöſiſchen Diplomatie. Das muß ſo ſein,
ſpricht man doch hier von einem reſtloſen Sieg des deutſchen
Standpunktes.
Die Nachrichten von einer Kriſengefahr während der
Verhandlungen drangen erſt in die breite Oeffentlichkeit, als die
Möglichkeit einer Kriſe bereits gebannt war. Die Spannung,
trelche nicht nur zwiſchen Briand und Poincaré, ſondern zwiſchen
Briand und dem ganzen Kabinett vorhanden war, mußte
ſich irgendwie äußern. Die nüchtern Denkenden waren ſich aber
im Klaren darüber, daß eine Kriſe — eine Wiederholung von
Cannes — die politiſche Lage auf eine geradezu verhängnisvolle
Art umſtürzen würde. Die Verantwortung war zu groß und
die Stimmung zu nüchtern, als daß ſich die Ereigniſſe hätten
überſtürzen können. Ueberhaupt macht ſich gegen Jahresende
jetzt eine ſehr nüchterne und etwas gedrückte Stimmung
bemerk=
bar. Nicht einn al die ſchöne Geſte der Nobel=Akademie, welche
mit ihrem Preis die Staatsmänner in Genf beehrte, kann dieſer
Stimmung aufhelfen.
Die Fortſetzung der Verhandlungen, obzwar
man noch nichts Beſtimmtes darüber weiß, ſcheint wieder etwas
in die Ferne gerickt. Daran iſt zum Teil wiederum die
fran=
zöſiſche Innenpolitik ſchuld, aber es iſt bekannt, daß man ſich
hier auch recht lebhaft über die angeblich allſeits mangelhaften
diplomatiſchen Vorbereitungen der Genfer Tagung beſchwert hat.
Das iſt eine weitere Begründung dafür, daß die weiteren
Ver=
handlungen noch immer auf ſehr viele Schwierigkeiten ſtoßen
werden, die vielleicht beſſer ſchon vorher beiſeite geräumt wären.
Trotz allem betrachtet man jetzt in Frankreich die
Außen=
politik weſentlich ruhiger, ſogar das Verhältnis zu Italien,
und es ſcheint wirklich ſo, als ob aus Rom jetzt ein weniger
ſcharfer Wind wehe. Dementſprechend erwägt man hier die
Mög=
lichkeit einer Reiſe Streſemanns nach Italien ſehr
ruhig. Manche wollen ſie ſogar als eine „Beruhigungsreiſe‟
darſtellen. Nichtsdeſtoweniger wird aber von Paris alles, was
zwiſchen Deutſchland und Italien geſchieht, mit lebhafter
Auf=
merkſamkeit verfolgt, fürchtet man doch die Gefahr einer „
Ein=
kreiſung”, die um ſo bedenklicher wäre, als England ſich gewiß
zu einem deutſch=italieniſchen Block hingezogen fühlen würde.
Die franzöſiſche Innenpolitik hat auch während
der Tagung des Völkerbundsrgtes in Genf und ſelbſt während
der kurzen Kriſenſtimmung in Paris ihr äußerlich ſo ruhiges
Bild behalten. Trotzdem herrſcht bei den Parteien das Gefühl
der Verſtimmung vor, beſonders auf der Linken. Die
Kartell=
parteien beklagen immer lebhafter die Verſchärfung der
Stim=
mung zwiſchen Sozialiſten und Radikalen. Sie ſoll unheilvolle
Folgen für beide Parteien verurſachen, nicht ſo ſehr bei den
„Senatswahlen, die im Januar fällig ſind, wo die Lage der
Radi=
kalen infolge der ihnen günſtigen Finanzpolitik Poincarés nicht
gerade ſchlecht ſein ſoll, ſondern auf dem Lande bei den Wählern.
Bei den Senatswahlen kommt nämlich die Volksſtimmung nicht
ſcharf zum Ausdruck, im Gegenſatz zu den Kammerwahlen. In
Nordfrankreich gab es jetzt drei wichtige Nachwahlen für die
würfen und behaupten, daß an dem Mißerfolg der radikalen
Kandidaten der Streit zwiſchen Sozialiſten und Radikalen ſchuld
ſei. Rechts iſt man allerdings der Meinung, daß die Radikalen
ſich im Gegenteil mit den Sozigliſten kompromittiert hätten, und im Vergleich zu den von anderen Landesfinanzämtern,
insbe=
dieſer Standpunkt hat viel für ſich.
Aber all dies könnte nur dann eine wirkliche Bedeutung
gewinnen, wenn die Kammerwahlen bevorſtünden. Davon
iſt aber nicht die Rede, vielmehr ſpricht man von einer möglichen
Verlängerung der Kammerſeſſion für zwei weitere
Jahre. Die Deputierten — die es ſelbſtverſtändlich gern ſehen der Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Betriebe ſein. Der
würden — und gerade jene, welche der Regierung nahe ſtehen,
operieren mit dem Argument, daß die Votierung des
Waſhing=
toner Schuldenabkommens ſie jeder Volkstümlichkeit berauben
würde. Das Schuldenabkommen muß votiert werden. Die
Regierung weiß dies genau und ſchiebt die Ratifizierung wieder Werten angeglichen werden.
hinaus. Zuerſt ſoll noch die Militärreform verhandelt
werden, und da hierbei von wichtigen Aenderungen die Rede iſt,
wird wieder viel Zeit vergehen. Nach der Militärreform kommt
die Wahlreform, auf deren Behandlung die Linke mit voller
Kraft drängt. Sie erhofft von ihr nämlich das Heil bei den
Wählern. Die ſchlimme wirtſchaftliche
Uebergangs=
kriſe hat die Gewüter ſehr ſtark beeinflußt. Die jetzt
veröffent=
lichte Außenhandelsbilanz für Oktober und November iſt zwar
noch günſtig, aber das Aufhören der Scheinproſperität wird nur
in den folgenden Bilanzen wirklich ſeine Wirkung äußern. Und
noch mehr als das Zurückgehen des Exports drückt die völlige
Die Börſe iſt ſo luſtlos wie ſeit langem nicht mehr; die ganze
Verſtimmung, welche früher bei den Rentnern und
Feſtangeſtell=
ten fühlbar war, iſt jetzt auf Handel und Induſtrie — in erſter
Linie auf die Luxusinduſtrie — übergegangen. Vergebens weiſt
man darauf hin, daß die Proſperität, welche aufgehört hat, nur
eine Scheinproſperität war. Wenn es ſich um die eigene Sache
handelt, fügt man ſich ſchwer in ſolche Weisheiten.
aber Poincaré beeilt ſich nicht. Die ganze Verantwortung ruht
auf ihm, und das iſt das einzig Angenehme ſür die Kammer bei
dieſer heiklen Lage. Er ſelbſt ſoll ſchon die Nachteile der
Situa=
tion fühlen, und aus ſeiner Umgebung verlautet immer wieder,
daß er ſich von den Parteien immer wieder bitten läßt, die
Ge=
ſchäfte weiter zu führen. Das iſt aber nur Politik, in
Wirklich=
keit wird er es nicht vermeiden können, daß alle
Unannehmlich=
keiten der Stabiliſierung auf ſein Konto geſchrieben werden.
Aber die Stabiliſierung läßt auf ſich warten. Man erwartet ſie
für den Anfang Februar, und bis dahin ſoll zuerſt die faktiſche
Stabiliſierung durchgeführt werden. Die Banque de Frange ſetzt
ihre Valutakäufe unverändert fort, und ſie hat auch die
Baiſſe=
ſpekulation während der Genfer Verhandlungen und der
drohen=
den Miniſterkriſe im Keime erſtickt. Ihre Reſerven, beſonders
was Gold betrifft, ſollen aber noch immer nicht genügend groß
ſein. Schon jetzt verhält ſich der Frank faſt ſtabil, aber man wagt
noch nicht daraus auf die endgültige Wertfeſtſetzung zu folgern.
Und das erhöht ſtark die allgemeine Unſicherheit.
Fasciſtiſcher Staatsſtreich in Litauen.
Die Regierung geſtürzt. — Ausrufung einer
Militär=
diktatur.— Belagerungszuſtand über ganz Litauen.
EP. Tallinn, 17. Dezember.
In der vergangenen Nacht erfolgte in Litauen ein
fasciſti=
ſcher Staatsſtreich, durch den die litauiſche Regierung geſtürzt
wurde. Sämtliche Kabinettsmitglieder wurden verhaftet. An
die Spitze des Direktoriums wurde Smetona berufen, hinter dem
das geſamte Heer ſteht. Ueber ganz Litauen wurde der
Belage=
rungszuſtand verhängt. Mit Kowno iſt zurzeit jede telephoniſche
Verbindung unterbrochen.
Straßenkämpfe in Kowno.
Wie aus Kowno gemeldet wird, haben dort im
Zuſammen=
hang mit der Errichtung der Militärdiktatur Straßenkämpfe
ziviſchen Aufſtändiſchen und regierungstreuen Truppen
ſtattge=
funden. — Der litauiſche Gewerkſchaftsbund hat als
Proteſt gegen die Militärdiktatur den Generalſtreik
aus=
gerufen.
Widerſpruch der Induſirie gegen die
Einheitswert=
beſcheide für zwangsbewirtſchaftete Grundſtücke.
Namens der von ihm vertretenen Induſtrie von Heſſen=
Naſſau und Heſſen hat der Verband Mitteldeutſcher
Induſtrieller e. V., Sitz Frankfurt a. M., mit einer
an den Herrn Reichsfinanzminiſter gerichteten Eingabe gegen
die Bewertung der zwangsbewirtſchafteten Grundſtücke bei der
Feſtſtellung der Einheitswerte Widerſpruch erhoben. In der
Begründung wird u. a. ausgeführt, daß die feſtgeſtellten Werte
Kammer, und überall hat die Rechte den Sieg davon= den allgemeinen Wert in der Regel nicht unerheblich überſchreiten.
getragen. Die Kartellparteien überhäufen ſich wit Vor= Es wird darauf hingewieſen, daß die Ueberbewertung außer auf
die in Heſſen=Naſſau und Heſſen beſtehenden ſehr hohen
Wehr=
beitragswerte hauptſächlich auf die Richtſätze der
Landesfinanz=
ämter Kaſſel und Darmſtadt zurückzuführen ſind, die namentlich
ſondere von dem Landesfinanzamt Berlin erlaſſenen Vorſchriften
in ihrer Höhe durchaus ungerechtfertigt erſcheinen. Die Folge
einer derartigen Ueberbewertung muß eine empfindliche
Mehr=
belaſtung der in Heſſen=Naſſau und Heſſen anſäſſigen Induſtrie
mit Steuern und Abgaben und damit eine ſtarke Einſchränkung
Verband erſucht deshalb den Herrn Reichsfinanzminiſter darauf
hinzuwirken, daß die Einheitswerte der in Heſſen=Naſſau und
Haſſen gelegenen zwangsbewirtſchafteten Grundſtücke, den in
anderen Landesteilen, ſo insbeſondere in Berlin feſtgeſtellten
Waſhington und Mexiko.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A. G. A., New York, Anfang Dezember 1926.
Beiderſeits des Rio Grande haben die Glaſermeiſter wieder
ein=
mal Arbeit. Eine erkleckliche Anzahl Fenſterſcheiben iſt in der
letzten Woche in jener Gegend zu Schaden gekommen. Nach dem
1. Januar, an dem die mexikaniſchen Oel= und Landgeſetze in
Kraft treten, dürfte das Bombardement eine Neuauflage erleben.
Schon beginnen auf dieſer Seite mehr oder minder vulkaniſch
veranlagte Kongreßmitglieder Munition zuſammenzutragen. Der
New Yorker Abgeordnete Boylan iſt — wie zu erwarten war —
bereits mit der Forderung auf dem Plan, daß das
Staats=
departement ſeine den ganzen mexikaniſch=amerikaniſchen
Noten=
wechſel durchziehende — wenn auch nicht offen ausgeſprochene —
Drohung wahrzumachen und die „Anerkennung” der mexikaniſchen
Regierung zurückziehen ſoll. Als ob damit geholfen, die ewige
diplomatiſche Kriſe aus der Welt geſchafft werden könnte.
Glücklicherweiſe jedoch wird die auswärtige Politik der
Ver=
einigten Staaten nicht in dem das Repräſentantenhaus
beher=
bergenden Flügel des Kapitols, ſondern im Senat, im
Staats=
departement und im Weißen Hauſe gemacht. Und was man
bisher aus dem kleinen Kreis der Mitglieder des
Senatsaus=
ſchuſſes für auswärtige Beziehungen zur Sache gehört hat, klingt
ganz beruhigend. Vorſitzer Borah erklärt, er vertraue darauf,
daß es nicht zu einem Bruch kommen werde, er räumt Mexiko
das Recht ein, ihm genehme Geſetze bezüglich der Ausbeutung
ſeiner Naturſchätze und des Beſitzes ſeines Landes zu erlaſſen,
und er gibt ſich der Hoffnung hin, die mexikaniſche Regierung
werde einen Weg finden, die Rechte dortiger Amerikaner und
amerikaniſcher Geſellſchaften zu ſchützen und ſie für etwaige
Ver=
luſte zu entſchädigen. Senator Swanſon vertraut ebenſo darauf,
daß Mexiko ſein Verſprechen halten werde, und er meint, man
möge ruhig abwarten und zuſehen, was nach dem 1. Januar
geſchehe, ehe man Mexiko Ungerechtigkeit vorwerfe. Senator
Norris hält das „forſche” Vorgehen des Staatsdepartements für
ungerechtfertigt, und ſein Kollege Feß glaubt nicht, daß
amerika=
niſche Rechte in Gefahr ſind.
Mexiko verſügt über Naturſchätze, deren Reichtum ſich
kaum ahnen läßt. Einer der am leichteſten erreichbaren und
be=
gehrteſten iſt das Petroleum. Von den 11 Milliarden Dollar,
die das amerikaniſche Kapital im Auslande angelegt hat, kommen
rund 4 auf regierungsſeitig garantierte Obliagtionen, der Reſt
auf Induſtriewerke und direkte Inveſtements. Den Ziffern des
Waſhingtoner Handelscmtes gemäß, liegen 1,5 Milliarden
ameri=
kaniſchen Kapitals in Mexiko, 3 Milliarden in den übrigen
latein=amerikaniſchen Ländern, 3 Milliarden in Kanada, 3
Mil=
liarden in Europa und 900 Millionen in Auſtralien, Aſien,
Süd=
afrika und anderen Weltteilen feſt. Von der Geſamtſumme
ame=
rikaniſcher Inveſtierungen in Mexiko kommt knapp ein Viertel
auf Oelländereien und die zur Hebung des „ſchwarzen Goldes”,
nötigen Anlagen, der Reſt verteilt ſich auf Bergwerke, Plantagen,
Eiſenbahn= und Bankaktien und Bonds, öffentliche Betriebe aller
Art uſw. Alles in allem Werte, die Onkel Sam nicht
widerſtands=
los gefährdet ſehen will.
Ihre Gefährdung erblickt Waſhington in dem Beſtreben der
mexikaniſchen Regierung, Mexikos Naturſchätze zu nationaliſieren.
Mexiko und alles Mexikaniſche für die
Mexi=
kaner iſt ihr Wahlſpruch. Zu ſeiner Verwirklichung erließ
Mexiko Geſetze, die die in Frage kommenden amerikaniſchen
Körperſchaften zwingen, innerhalb einer gewiſſen Zeit die
Mehr=
heit ihres Aktienbeſitzes, alſo mindeſtens 51 v. H., an Mexikaner
zu verkaufen, die ferner den Oelgeſellſchaften nur 50jährige Pacht
der Oelländereien, nicht dauernden Beſitz zugeſtehen, und die
die Rechte des Einzelnen auf Landbeſitz einſchränken. Dieſe
Ge=
ſetze ſtammen aus dem Jahre 1917, ſie ſollten jedoch erſt am
1. Januar 1927 in Kraft treten. Waſhington behauptete, die im
Jahre 1923 — Chaſ. E. Hughes war damals Staatsſekretär —
erfolgte Anerkennung der Obregon=Regierung ſeitens der
Ver=
einigten Staaten ſei auf Grund der damaligen Abmachumg
er=
folgt, daß dieſen Geſetzen keine rückwirkende und konfiskatoriſche
Auslegung zuteil werde, eine Abmachung, die Calles in den
Papierkorb zu werfen im Begriffe ſei. Aaron Saenz, der
mexi=
kaniſche Außenminiſter, dagegen erklärt in ſeiner letzten Note, das
Abkommen — wenn von einem ſolchen überhaupt die Rede ſein
könne — ſei deshalb nicht bindend, weil es weder vom
mexika=
niſchen noch vom amerikaniſchen Senat ratifiziert worden ſei.
Ein erheblicher Teil der amerikaniſchen Preſſe erblickt in Saenz”
Behauptung eine „kindiſche Ausflucht”, einen „Wortbruch”, eine
„Impertinenz” und tritt Kelloggs Auffaſſung bei, daß das
Ueber=
einkommen durch gegenſeitigen Notenaustauſch beider
Regierun=
gen mehr als genügend ratifiziert worden ſei.
Was geſchieht nun?
Dieſer Frage hat ſich eine amerikaniſche Regierung nach der
anderen gegenüber geſehen. Herr Wilſon ſchrieb Note um Note,
machte dann einen fehlgeſchlagenen Verſuch der Ergreifung von
Vera Cruz, Stadt=Mexikos Hafenort, überſchritt ſogar die Grenze,
„um Villa einzufangen‟. Der Weltkrieg machte weiteren Be=
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 17. Dezember.
Uraufführung:
Der Tod des Empedokles.
Ein Trauerſpiel in zwei Teilen von Friedrich Hölderlin.
Tectbearbeitung von Wilhelm Michel.
Die Wilhelm Michelſche Bearbeitung von Hölderlins
zwei=
teiligem Trauerſpiel „Der Tod des Empedokles” kam geſtern
abend in der Inſzenierung Ernſt Legals zur Uraufführung
und fand beim Publikum eine warmherzige Aufnahme. Die
darſtellenden Künſtler, in erſter Linie Rudolf Wittgen als
TTräger der Titelrolle, Joachim Büttner (Pauſanias), Maria
Fein (Panthea), Kaete Foerder (Delia), Max Nemetz
(Hermokrates), Hans Baumeiſter (Kritias) und Ernſt Legal
(Manes) wurden vielfach herausgeklatſcht. — Die Beſprechung
terfolgt aus techniſchen Gründen erſt nach der Wiederholung.
Kleines Haus.
„Die Abenteuer des Brinzen Achmed‟.
Oft wird in Dichterworten der Menſch mit einem Schatten
werglichen und das menſchliche Leben mit einem Schattenſpiel.
Sls eine düſtere Schattenwelt ſtellten ſich die alten Griechen die
Hnterwelt vor. Wie anders ſind dagegen die phantaſtiſchen
Schattenſpiele der Orientalen! Sie verwirklichen den Gedanken,
Ddaß der Menſch nur ein Schatten ſei und das menſchliche Leben
hvie ein Traum. In dem gleichen Vorſtellungskreis bewegt ſich
Dder Scherenſchnittfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed” von
Dotte Reiniger, der ſolch ſtarken Beifall bei ſeiner Vorführung
im Kleinen Haus des Landestheaters gefunden hat, daß er
wiederholt wurde.
Ein ſo eigenartiges Kunſtwerk auf dem Gebiete des
Scheren=
fſchnittes und der Filmkunſt — von einer ſolchen muß man hier
fſchon ſprechen.— iſt in Darmſtadt noch nie geboten worden. Man
nreiß nicht, as man mehr bewundern ſoll: die Feinheit der
Scherenſchnitte oder die graziöſen Bewenungen der Figuren, die
„der Film vorführt. Es ſind ſo viele Trickfilms, die man doch
nicht ergrürden kann, daß man bald den Verſuch dazu aufgibt
und die G=ſchehniſſe, die das Schattenſpiel bietet, rein auf ſich
wirken läßt. Man vergißt zuweilen ganz dieſe Welt der
Mario=
netten und glaubt lebende Geſchöpfe vor ſich zu haben. Die
Beweglichkeit der Figuren iſt erſtaunlich; nicht allein ſind es die
Elieder, die ſich bewegen, ſondern auch die Augen rollen, ſogar
die Lippen können ſich öffnen und ſchließen. In die
Bewunde=
rung der überaus ſubtilen Kunſt des Scherenſchnittes miſcht ſich
das Erſtaunen über die Wunder der Mechanik, und doch hat man
am Schluſſe der Vorführung den Eindruck eines reinen
Kunſt=
werkes.
* Bedeutende Männer, Charakterologiſche Studien, Von
Pro=
feſſor Dr. R. Michels. 170 Seiten. In Leinenband 6.60 M.
Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig. — Der Verfaſſer des
Buches, Profeſſor an der Univerſität Baſel, behandelt, in acht
Aufſätzen, die zum Teil ſchon in Fachzeitſchriften erſchienen ſind,
die markantsſten deutſchen und italieniſchen Führergeſtalten des
19. Jahrhunderts, nämlich Auguſt Bebel, Edmondo de Amicis,
Cgeſare Lombroſo, Guſtav Schmoller, Max Weber, Vilfredo
Pa=
reto, Werner Sombart, Wolfgang Müller von Königswinter. Aus
dieſer Aufzählung der Namen erſieht man ſchon, daß er keine
ein=
ſeitige Auswahl getroffen hat und Männer verſchiedenartigſter
Veranlagung, Charakter, Weltanſchauung und politiſcher
Ein=
ſiellung berückſichtigt hat, die aber, jeder in ſeiner Art und Abſicht,
ihre Lebensarbeit dem öffentlichen Wohl oder der Geſellſchaft
ge=
widmet haben. Bei dieſen biographiſchen Abhandlungen iſt
weni=
ger die Darſtellung des Lebens, als das pſychologiſch=ſoziologiſche
Moment, des Eindringens in den Charakter, maßgebend geweſen.
Die individuelle Note liegt darin, daß die von ihm behandelten
Perſönlichkeiten zu dem Verfaſſer in einem ſolchen
Bekanntſchafts=
verhältnis geſtanden haben und zum Teil in Freundſchaft mit
ihm verbunden geweſen ſind, daß ihm das eingehende Studium
ihres Charakters geſtattet war. So iſt der Verfaſſer berufen
ge=
weſen, die Aufgabe, die er ſich geſtellt hat, zu löſen, und er iſt ihr
mit anerkennenswerter Gründlichkeit und Sachlichkeit, tiefem
Verſtändnis und feiner Einfühlungsgabe gerecht geworden. Id.
* Philipp Berges: Wunder der Erde. Reiſetage in fernen
Breiten. Band 36 der im Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig
erſchienenen Reiſen und Abenteuer. — Das Buch führt den Leſer
in 11 prachtvollen Reiſebeſchreibungen durch Südindien, Japan,
China und Kanada. In dem heiligen Mandura, dem Athen
Süd=
indiens und Wallfahrtsort der Hindus, lernt er die Wunder des
Tempels der Minakſhi, der größten Tempelanlage der Welt mit
dem tauſendſäuligen Saal, kennen und in ſich anſchließenden
lebendigen Schilderungen die Sitten, religiöſen Gebräuche, Leben
und Treiben in den Straßen. Der märchenhaft ſchöne Anblick
der Stadt Benares, des Mekka und Athen der Hinduwelt, mit
ſeinen mehr als 1800 Gotteshäuſern, erſchließt ſich bei einer
Fahrt über den Ganges, ein Anblick, wie die Welt keinen zweiten
aufzuweiſen hat. Gleich einem Märchengeſpinſt aus 1001 Nacht
mutet das aus weißem Marmor erbaute, im Innern mit
Edel=
ſteinen überſäte Märchenſchloß Taj Mabul der alten Kaiſerſtadt
Agra an, das ſchönſte Werk mauriſcher Kunſt, an dem 20000
Handwerker 20 Jahre lang geatbeitet haben. Die Sprache
ver=
ſagt, um die märchenhafte Schönheit der roſenroten Stadt
Jai=
pur und der von einem prachrvollen Menſchenſchlag bewohnten
Palauinſeln wiederzugeben. Nach einer Beſichtigung der „Inſel
der Seligen” Tahiti und Eimeo wird der gaſtlichen Stadt
Co=
lombo ein Beſuch abgeſtattet und auf dem Reichspoſtdampfer
„Prinz Waldemar”, der den Verkehr zwiſchen Sidney, Brisbane
und Japan vermittelt, eine Reiſe durch die ehemals deutſche
Süd=
ſee angetreten, deren poetiſche Beſchreibung und begeiſterte
Schil=
derung der Naturſchönheiten und des Zaubers des blauen
Mee=
res höchſtes Interiſſe erwecken. Auf einer Reiſe durch Japan, die
Städte Nagaſaki mit ſeiner „märchenhaften Puppenwelt”
Kama=
kura, Hyogo und die Rieſenſtadt Tokio, im Grunde ein Dorf von
ungeheueren Dimenſionen, werden die Wunderwelt Japans
ver=
anſchaulicht und in prächtigen, zum Teil ergötzlichen
Einzel=
darſtellungen Land und Leute, Kultur, Sitten und Gebräuche,
Handel und Verkehr der Japaner geſchildert. Ein Aufenthalt in
Hongkong mit dem ſchönſten Hafen der Welt und der
internatio=
nalen Weltſtadt Schanghai gibt die chineſiſchen Impreſſionen des
Verfaſſers wieder, wobei auch hier auf die Kulturzuſtände der
Chineſen intereſſante Schlaglichter fallen. Auf der Rückreiſe
wird noch dem Lande der Zukunft, Kanada, um deſſen
Erſchlie=
ßung ſich die Cauadian=Pazifik=Eiſenbahngeſellſchaft eifrig
be=
müht, ein Beſuch abgeſtattet und mit dem „großen Uleberländer”
dem 3000=Meilen=Zug der Canadian=Pazifik=Linie, der in fünf
Tagen und fünf Nächten zwiſchen Montreal und Vancouver den
Kontinent durchquert, die Rückreiſe fortgeſetzt. — Das ſchöne, mit
zahlreichen Abbildungen verſehene Buch bietet der Jugend
eben=
ſotrohl wie Erſachſenen Anregung und Belehrung in reichem
Maße.
Rickhtigſiellugg. Wir werden erſucht, berichtigend mitzuteilen, daß
der Verlag ſes Werles Fürſtin Marie zu Erbach=Schönberg auf die
Fir H. 2. Schlapp, Darmſtadt, übergegangen iſt.
Nummer 330
Seite 4
mühungen ein Ende. Es ham zu keiner beide Seiten
befriedi=
genden Schlichtung, wenn man auch annahm, daß die 1923er
Konferenz das gefahrdrohendſte Moment aus dem Wege geräumt
habe. Daß dies Aus=dem=Weg=Näumen nur vorübergehend und
von kurzer Dauer war, ergab ſich bereits zu Anfang dieſes
Jahres, als Sekretär Kellogg ſeine erſte mexikaniſche Note vom
Stapel ließ, in der er der Beſorgnis der Vereinigten Staaten
wegen der „bevorſtehenden Eutrechtung” der Amerikaner
Aus=
druck gab.
Die Zurücknahme der Anerkennung einer
Regie=
rung iſt nicht leicht. Im allgemeinen gilt im Völkerrecht der
Grundſatz, daß ſolche Anerkennung, einmal ansgeſprochen,
un=
widerrüflich iſt. Leichter wäre der Abbruch der diplomatiſchen
Beziehungen. Aber auch dies iſt eine zweiſchneidige Waffe. Sie
könnte von der Aufhebung des Verbotes der Waffenausfuhr
be=
gleitet oder gefolgt ſein, das in mindeſtens einem — wenn nicht
in zwei Fällen — die derzeitige mexikaniſche Regierung vor
größ=
ter Gefahr bewahrt hat. Aber mit der Heimreiſe der Botſchafter
iſt nichts erreicht, nichts erledigt. Der Widerſpruch in der
Aus=
legung der mexikaniſchen Geſetze iſt damit nicht beſeitigt.
Vor=
läufig iſt tatſächlich nichts geſchehen, was Waſhington dazu
be=
rechtigte, den dicken Knüppel zu ſchwingen. Der ganze Zwiſt
beruht auf knifflichen und vorläuſig noch ſtark debattierbaren
Fragen des meikaniſchen und des internationalen Rechts. So
energiſch auch die Scharfmacher ins Zeug gehen werden, wenn
der Kongreß zuſammentritt, ſo wird doch die Regierung kaum
etwas unternehmen, ehe nicht greifbare Fälle der Verletzung
amerikaniſcher Eigentumsrechte durch die „rückwirkende und
kon=
fiskatoriſche” Anslegung der neuen Geſetze in Mexiko vorliegen.
Denn es iſt ſicher, daß in einer ſo hochwichtigen Frage ein
Auf=
ſchub um ein paar Wochen keinesfalls ſchaden kann. Namentlich
dann nicht, wenn, wie man noch immer annehmen darf, beide
Regierungen von der Abſicht beſeelt ſind, zu einer Verſtändigung
zu gelangen und den Fall nicht auf die Spitze zu treiben.
Es ſteht hier mehr auf dem Spiele, als die Frage, ob
mexi=
kaniſche Oelgeſellſchaften merikaniſche Oelländereien in
dauern=
dem oder nur in 50jährigemkonzeſſionierten Beſitz behalten
ſollen. In ſeiner letzten Kongreßbotſchaft erklärte Präſident
Coolidge, „die Politik unſerer auswärtigen Beziehungen beruht,
unter Verwerfung jeder Andeutung eines Zwanges, ausſchließlich
auf der Grundlage des Friedens, des Wohlwollens und guten
Werkes.” Zur Betätigung einer ſolchen Politik hat Waſhington
jetzt die beſte Gelegenheit. Erſt im Februar dieſes Jahres, als
die Interventioniſten, die Scharfmacher, die Kriegstrommmel zu
rühren und ſonſt ganz vernünftige Zeitungen von „Okkupation”
zu reden begannen, machte Herr Coolidge dem Lärm mit der
Be=
merkung ein Ende, der amerikaniſche Disput mit Mexiko enthalte
nichts, was „ernſte Beſorgnis rechtfertige”, und gab ſeinem
Ver=
trauen in „eine endgültige und beide Seiten befriedigende
Bei=
legung” Ausdruck. Einen Monat ſpäter neuerdings ward Lärm
geſchlagen. Der Sturz der Calles=Regierung wurde prophezeit.
Man erteilte der Regierung den Rat, das Waffenausfuhrverbot
aufzuheben. Abermals lehnte Präſident Coolidge es ab, ſich aus
dem Konzept bringen zu laſſen. Das Gerücht, die Regierung
rechne mit der Möglichkeit einer Revolte in Mexiko, wurde prompt
zum Schweigen gebracht. Im Juli verſuchte man, den
Präſi=
denten zu einer Intervention in dem Zwiſt zwiſchen Calles und
der katholiſchen Kirche aufzuhetzen. Wieder blieb Coo=
Samstag, den 18. Dezember 1926
lidge ſeiner Politik treu. Wird er ſich jetzt von ihr
abkehren? Das iſt kaum anzunehmen. Waſhingtons Ruhe und
Gelaſſenheit, gepaart mit Vorſicht, gerade der mexikaniſchen Kriſe
gegenüber, iſt ein erheblicher Poſten auf ſeinem Haben=Konto und
hat der Coolidge=Regierung in den Augen der übrigen Welt
ſicher nicht geſchedet. Jetzt iſt der Zeitpunkt gekommen, wo
Ame=
rikas Haltung kleineren Nationen gegenüber auf die Probe
ge=
ſtellt werden wird. Im Grunde genommen ſteht momentan nichts
anderes auf dem Spiel als Geld. Kein amerikaniſches Leben
iſt in Gefahr. Amerikauiſches Eigentum iſt bislang nicht
ange=
taſtet. Gefährdet ſind lediglich ſpekulative Zukunftsprofite. „Durch
Veiſpiel und durch Verträge”, ſagte der Präſident dem Kongreß,
„ſind wir ſür den Schiedsſpruch eingetreten.” Wir werden ſehen,
ob Amerika ein weiteres dieſer Beiſpiele gibt.,
Die führende Zeitung Stadt=Merikos, der „Univerſal”, ſagt
in einem die Kontroperſe beleuchtenden Leitartikel: „Der
Zwie=
ſpalt iſt lediglich doktrinären Charakters. Tatſächlich iſt gar kein
Konflikt vorhanden, iſt nie einer vorhanden getpeſen, und wenn
es zu einem kommen ſollte, ſo iſt es Sache der Zukunft, in deren
Geheimniſſe wir nicht zu blicken vermögen. Da Mexiko anerkennt,
daß erworbene Rechte nicht durch in ihrem Charakter rückwirkende,
in ihrer Wirkung konfiskatoriſche Geſetze beeinträchtigt werden
dürfen, und daß rechtmäßig erworbener Beſitz in
Uebereinſtim=
mung mit den Grundſätzen internationalen Rechts und Billigkeit
geachtet und gewährleiſtet werden, und da die Vereinigten
Staa=
ten bisher noch nicht einen einzigen konkreten Fall namhaft
ge=
macht haben, in dem die Rechte eines ihrer Bürger oder dieſe
Prinzipien verletzt worden wären, was bleibt dann überhwupt zu
erörtern übrig?"
Die allgemeine Anſicht geht dahin, daß ſich vor dem 1. Januar
die Sachlage wenig oder gar nicht ändern wird. In der
Zwiſchen=
zeit bewährt ſich das alte Wort vom Dritten, der ſich freut, wenn
zwei ſich ſtreiten. Der Dritten ſind diesmal ihrer mehrere. Vor
allem John Bull, deſſen rührige Vertreter in Mexiko ſich
bereit gefunden haben, ſich mit der Regierung wegen ber zu
er=
langenden Konzeſſionen auf Oellandpachtungen ins Benehmen
zu ſetzen. Auch Mynheer aus Holland ſoll Neigung in
dieſer Richtung verſpüren, ja, es wird von der mexikaniſchen
Bot=
ſchaft in Waſhington ſogar behauptet, daß ſelbſt einige
ameri=
kaniſche Oelgeſellſchaften bereit ſind, der Frage ernſtlich näher
zu treten. Sie ſind freilich in einem böſen Dilemma, denn wenn
ſie ſich an Waſhington um Schutz wenden, droht ihnen aus dem
neuen Geſetz völlige Enteignung ſeitens der mexikaniſchen
Regie=
rung. lind der Sperling in der Hand iſt noch von jeher beſſer
geweſen, uſw. Namentlich wenn beſagter Sperling einem auf
fünfzig Jahre ſicher iſt.
Die ſogenannte öffentliche Meinung in den
Ver=
einigten Staaten hat ſich bis jetzt ob der Kontroverſe wenig
auf=
geregt. Dies mag ſich ändern, wenn Herr Kellogg mit den von
Herrn Saenz erbetenen konkreten Fällen aufwartet. Aber wo es
ſich um Oel und dergleichen handelt, hegt die „öffentliche
Mei=
nung” den nicht immer ganz unbegründeten Verdacht, daß es
ſich um Dollardiplomatie handele, um Wahrnehmung von
Jutereſſen, die ſich auf einen kleinen, wenn auch mächtigen Kreis
beſchränken. Zudem iſt die mexikaniſch=amerikaniſche Kriſe
nach=
gerade dermaßen chroniſch getvorden, daß man ſich wegen eines
gelinden Fieberanfalls keine ernſte Sorgen macht.
Kriegsmaterial=
Verhand=
lungen mit England.
Eine engliſche Oenkſchrift? — Feſſeln für die deutſche
Induſirie. — Knebelung einer unbequemen Konkurrenz.
Die im Genfer Beſchluß der Ratsmächte vorgeſehenen
diplo=
matiſchen Verhandlungen über die Frage der Kriegsgeräte ſind
bereits eingeleitet worden und ſollen in den nächſten Wochen
zum Abſchluß gebracht werden. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird
die Reichsregierung in dem einen oder anderen Punkt den
Eng=
ländern gegenüber nachgeben müſſen, ſo daß es alſo zu einer
Kompromißlöſung kommen dürfte. Von engliſcher Seite wird
nun behauptet, daß die Londoner Regierung in Sachen der
Kriegsmaterialfrage eine von Sachverſtändigen der
Admiralität und des Kriegsminiſteriums ausgearbeitete
Denk=
ſchrift in Berlin habe überreichen laſſen und die
57 Punkte umfaſſe. Soweit wir unterrichtet ſind, trifft das nicht
zu. Es iſt vor einem Dreivierteljahr bei den Verhandlungen
mit der Kontrollkommiſſion über dieſe Angelegenheit eine
der=
artige Liſte überreicht worden, die aber auch heute in
weſent=
lichen Teilen nicht mehr zur Debatte ſteht. Natürlich iſt das
induſtrielle Material, das die Engländer noch als Kriegsmaterial
oder für Kriegszwecke geeignet angeſprochen zu ſehen wünſchen,
ſehr umfangreich. Es handelt ſich um fertige Maſchinen,
Einzel=
teile und Halbfabrikate. Dabei iſt aber das Beſtreben der
Engländer ſehr erkennbar, die deutſche Induſtrie in
Feſſeln zu ſchlagen und als Konkurrenz von ſehr
wich=
tigen Exportgebieten zu verdrängen.
Es iſt ſchon einmal verſucht worden, zu berechnen, welchen
Einnahmeausfall die deutſche Wirtſchaft erleiden würde, wenn
die engliſchen Forderungen auf der ganzen Linie angenommen
würden. Dabei hat ſich aber ergeben, daß die engliſchen Wünſche
ſich als ſo veräſtelt und ſo tief in jeden einzelnen Zweig unſerer
Exportinduſtrie eingreifend erweiſen, daß auch jede vorſichtige
Schätzung der Verluſte unmöglich iſt, daß aber dieſe Verluſte
ganz ungeheure ſein müſſen. Mit Rückſicht auf die
Lebensnot=
wendigkeiten des deutſchen Volkes, denen man nur gerecht
wer=
den kann, wenn man unſere Wirtſchaft von allen Behinderungen
freimacht, wird und kann es für die deutſchen Unterhändler
keine andere Möglichkeit geben, als unter Hinweis auf den
Ver=
ſailler Vertrag, der den Engländern keine Handhabe bietet, dieſe
Forderungen abzulehnen. Im übrigen iſt es auch geradezu
lächerlich, zu behaupten, daß man mit Hilfe von einzelnen Teilen,
Halbfabrikaten oder Maſchinen, die ſonſt friedlichen Zwecken
dienen, plötzlich und unbemerkt ein Heer mobil machen und
aus=
rüſten kann. Dazu gehört denn doch viel mehr, vor allem aber
Geld, reichliche Geldmittel, die uns nicht zur Verfügung ſtehen
und gegebenenfalls ſofort von dem Reparationsagenten
beſchlag=
nahmt und an die Ententeſtaaten abgeliefert würden. Eine
Einigung kann aber nur erfolgen, wenn die Gegenſeite ſich von
rein ſachlichen Geſichtspunkten leiten und alle Geſichtspunkte der
Knebelung einer unbequemen Konkurrenz aus
dem Spiele läßt.
Famiiiennachrichten
Praktisches
Weihnachtsgeschenk
Dankſagung
Statt Karten.
Ihre heute vormittag 11½/ Uhr
in der Martinskirche
statt-
findende Trauung geben
be-
kannt
(18674
Friede Gelfius
Heinrich Brücher
Darmstadt
Arheilgen
Dieburgerstr. 41
Kranichsteinerstr. 51
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
ſchmerz=
lichen Verluſte unſerer guten Mutter,
ſowie für die reichen Kranz= und
Blumenſpenden ſagen wir Allen
unſeren innigſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Kaplan Dr. Kunz
und der liebevollen Barmherzigen
Schweſter, ſowie Herrn Dr. Schneider
für ſeine gute Behandlung. (18698
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Peter Balles.
Darmſtadt, den 18. Dezember 1926.
Für die Beweise herzlicher
Teilnahme beim Heimgang
meines lieben Mannes dankt,
auch im Namen ihrer Kinder
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Emanuel Lehmann
Fini Lehmann
geb. Haarburger (18649
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Darmſtadt
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ſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
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tag, den 20 Dezember, um 3 Uhr,
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Mer Haſ a Hrß 5raße
[ ← ][ ][ → ]Nummer 350
Samstag, den 18. Dezember 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 18. Dezember.
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnt an der Hauptkaſſe und
an den beiden Tageskaſſen der Verkauf der Zykluskarten für den
Weih=
nachtszyklus klaſſiſcher Werke, der in einem Zeitraum von
acht bis zehn Wochen Beethovens „Fidelio” (am 1. Weihnachtsfeiertag),
Webers „Oberon”. Mozarts „Figaros Hochzeit”, die Operette „Die
Fledermaus” von Johann Strauß und außerdem je eine Aufführung
von Shakeſpeares „Macbeth”, und den Goethe=Abend (Geſchwiſter,
Mit=
ſchuldigen) bringen wird. Der Geſamtpreis für die 6 Vorſtellungen
be=
trägt 14 Mk. (Parterre und 2. Nang), 22 Mk. (Sperrſitz) und 30 Mk.
(Logen bzw. Balkon). Er kann entweder in bar oder auch in Naten
eingezahlt werden. Bei Barzahlung gewährt das Landestheater dem
Käufer eine Karte zum freien Beſuch des Weihnachtsmärchens „Brumm,
der Bär” am 3. Weihnachtsfeiertag. Es wird nochmals darauf
hin=
gewieſen, daß die Zykluskarten nur in beſchränkter Zahl ausgegeben
werden können und ſich deshalb baldige Beſchaffung empfiehlt.
Die für Dienstag, den 21. Dezember, zum erſten Male in dieſer
Spielzeit in Ausſicht genommene Aufführung von Verdis „
Trou=
badour” bringt eine teilweiſe neue Beſetzung gegenüber den
Vor=
jahren. Die Partie der Acuzena wird wieder wie in früheren Jahren
von Anna Baumeiſter= Jacobs geſungen werden, den Manrico
ſingt hier zum erſtenmal Joſef Poerner, den Ferrando Alfred
Ka=
ren. Die muſikaliſche Leitung des Abends liegt bei Paul Gerhard
Kfte
— Zweite Morgenfeier im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters. In der morgen Sonntag um 1134 Uhr im Kleinen Haus
ſtattfindenden zweiten Morgenfeier wird Robert Klupp
zu=
erſt das Weihnachtsevangelium aus der Bibel leſen und das Märchen
„Als ich Chriſttagsfreude holen ging” von Peter Roſegger zum Vortrag
bringen, außerdem im zweiten Teile des Programms weihnachtliche
Dich=
tungen ſprechen. Margarete Albrecht hat eine Reihe der reizvollſten
und entzüchendſten Weihnachts= und Kinderlieder ausgewählt und wird
Kompoſitionen von Reger, Humperdinck, Reinecke, Blech und Erich Riede
ſingen. Die Begleitung am Steinwah=Flügel, hat Kapellmeiſter Fritz
Bohne übernommen. Die Eintvittspreiſe betragen 50 und 80 Pfg.
und ſind ſo niedrig gehalten, um jedem kunſt= und muſikliebenden
Men=
ſchen den Beſuch zu ermöglichen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vormittags 10
und 11 Uhr ſtatt. Samstags geſchloſſen.
— Weihnachtsausſtellung der Künſtlerhilfe 1926. Es wurden
ver=
kauft: „Aus dem Odenwald”, Oelbild von Profeſſor Kröh, „Eberſtadt
im Winter‟. Oelbild von H. Zernin, „Maulbeerallee‟, Oel unter Glas
von A. Söder, „Waldblöße”, Aquarell von L. Toller, „Am Bodenſee‟
Aquarell von O. Wachsmut, „Papierfabrik”, Aquarell von A.
Borne=
mann”, „Florenz”, Zeichnung von A. Poſch, „Drei Eſel” und „
Spazier=
ritt”, Zeichnungen von K. Scheld, „Pädagog” und „Inſel”,
Steinzeich=
nug von U. Hallerſtede, je dreimal; „Platanen im Heurngarten und
Prinz=Georg=Palais”, Linoleumſchnitt von Prof. Hartmann, „
Heppen=
heim” und „Sachſenhauſen”, Zeichnungen von Lamberger, „Alte Bäume‟
Radierung von Profeſſor Hartmann, zwei Keramiken von Well Habicht,
16 Buchbinderarbeiten von Thea Schenk, zwei Plaketten und eine
Por=
zellanplaſtik von Federn=Staudinger, ein Leuchter der Kunſtſchule
Er=
bach, ein Täſchchen von Elſe Kühnert, ein Schal von Gdit Werger, eine
Handtaſche von Pfaff (Schule Müller=Berbenich).
FH.
— Familiengeſchichtliche Vereinigung. In der Dezemberſitzung,
näch=
ſten Dienstag, den 21. Dezember, abends 8½ Uhr, im Heſſiſchen Hof
(Wilhelminenſtraße, 1. Stock), ſpricht der 1. Vopſitzende, Regierungsrat
R. Schäfer, über familiengeſchichtliche Quellen.
Hier=
auf findet die Hauptverſammlung ſtatt. Gäſte ſind willkommen.
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Im
Rahmen der berufskundlichen Vortuäge der Techniſchen Hochſchule ſppicht
am nächſten Montag, den 20. Dez., Studienrat Dr. Karl Liſtmann
über Weſen und Studium der klaſſiſchen
Altertums=
wiſſenſchaft. Unter den zahlreichen Geſichtspunkten der Erörterung
wird namentlich auch das Verhältnis von wiſſenſchaftlicher Arbeitsform
und praktiſcher Berufsaufgabe in den Vordergrund treten. Freunde der
Sache auch nicht unmittelbar an der Berufsfrage Intereſſierte, ſind zu
dem Vortuag eingeladen; er beginnt um 8 Uhr 15 Min. und ſindet
ſtatt im Hörſaal 326 (Eingang gegenüber dem Theatergarten). Zuvor
geht ab 7 Uhr 30 Min, ein Vortrag von Studienrat Dr. Krämer
über Neuere Philologie, es folgt ab 9 Uhr ein Vortrag von
Univerſi=
tätzprofeſſor Dr. Frick über Theologie. Die beiden Vorträge werden
gleichfalls der Beachtung empfohlen.
— Alldeutſcher Verband. Unſere Mitglieder nebſt Angehörigen
ſind eingeladen zur Weihnachtsfeier ud Wimpelweihe des
Deutſch=
nationalen Arbeiterbundes am Sonntag, den 19. Dezember, 4½ Uhr
nachmittags, im Großen Saal des „Bürgerhofes” Eliſabethenſtraße 2,
wobei Herr Pfarrer Berck die Weiherode hält. Zugleich fordern wir
unſere Mitglieder und Freunde zu recht zahlveichem Beſuch unſeres
Politiſchen Abends (mit Referaten und Ausſprache) auf, der
nächſten Dienstag, den 2. Dezember, 8 Uhr abends, im Weißen Saal
bei Chriſt, Grafenſtraße 20, ſtattfindet. (Siehe Anzeige.)
Wegen der Weihnachtsfeiertage müfſen folgende Beratungsſtunden
der Mutter= und Säuglingsfürſorge ausfallen: In der Mühlſtraße 4:
Mittwoch, den 22. und 29. Dezember, Donnerstag, den B. Dezember,
Frcitag, den 24. und 31. Dezember. Im Weſtbezirk Landgraf=Philipp=
Anlage 7: Donnerstag, den B. und 30. Dezomber. Im Dornheimer
Weg: Dienstag, den 21. Dezember. In Beſſungen, Gemeindehaus der
Petrusgemeinde: Freitag, den 24. Dezember und 31. Dezember. Das
Ausſtellen der Stillbeſcheinigungen und Milchverordnungen erfolgt für
alle Bezirke am Donnerstag, den 30. Dezember, in der Mühlſtraße 4,
von ½3—½7 Uhr.
— Motor=Laſtzüge. Man ſchreibt uns: Am Samstag, den 18. ds.
Mts., paſſieren auf der Durchfahrt zwei neuzeitliche Motor=Laſtzüge nach
dem Fuchs’ſchen Muldenſchlepper=Prinzip Darmſtadt und werden auf
dem Platze der Republik Ffrüherer alter Bahnhofs=Platz) morgens gegen
11 Uhr vorgeführt. Die Laſtzüge beſtehen aus je einer Zugmaſchine mit
Rohölmotor und einem Sprengwagen mit Feuerlöſcheinrichtung bzw.
einem Auflieger mit feſter Brücke zum Transport, von Laſten bis zu
10 Tonnen und bei Mitnahme weiterer Anhänger bis zu 20 Tonnen und
mehr. — Allen Anforderungen als wirtſchaftliches Nutzfahrzeug für den
modernen Verkehr ſpeziell im Pendelverkehr, mit Wechſelwagen für
Stück=, Schütt= und Sperrgüter erregte dieſes Transportmittel auf der
diesjährigen Berliner Automobil=Ausſtellung berechtigtes Aufſehen in
allen Kreiſen der Induſtrie, des Handels, der Landwirtſchaft, des
Trans=
vortgewerbes und der Kommunen. Es kennt keine wirtſchaftlichen
Tot=
punkte während des Be= und Entladens und iſt durch ein patentiertes
Achtgang=Getriebe als Schnell= und Schwerlaſtwagen verwendbar. Trotz
größter Ausmaße der Laderäume beſitzt es größte Wendigkeit, da die
dritte Achſe erſtmalig bei dieſem Fahrzeug durch Servolenkung in der
Geraden wie in Kurven ſpurt. Der Sprengwagen mit
Feuerlöſcheinrich=
tung, für eine benachbarte Kommune beſtimmt, wird in voller Tätigkeit
vorgeführt werden.
Erſatz von Regieſchäden.
Die Reichsregierung hat nach Verhandlungen mit dem
Wirtſchafts=
ausſchuß für die beſetzten Gebiete beſchloſſen, zum Ausgleich
wirtſchaft=
licher Härten für Sachſchäden, die infolge des Betriebes der
belgiſch=
franzöſiſchen Regiebahn entſtanden ſind und für die anderweitig
Ent=
ſchädigungen weder geleiſtet ſind noch in Ausſicht ſtehen, aus
Reichs=
mitteln einmalige Beihilfen unter gewiſſen Vorausſetzungen zu
ge=
währen. Insbeſondere muß der Regieſchaden ein Sachſchaden ſein,
der nach dem 2. September 1923 entſtanden iſt; der Erſatzanſpruch
muß bei einer der drei gemiſchten gerichtlichen Kommiſſionen der
belgiſch=franzöſiſchen Eiſenbahnregie (Aachen, Düſſeldorf und Mainz)
angemeldet und von einer derſelben oder von der
Berufungs=
kommiſſion in Koblenz abgewieſen worden ſein. Der Geſchädigte
muß deutſcher Reichsongehöriger ſein und zur Zeit der Schädigung im
beſetzten Gebiet ſeinen Wohnſitz oder eine gewerbliche Niederlaſſung
gehabt haben. Die Antragſteller ſind verpflichtet, Anmeldungen und
Ablehnungen glaubhaft zu machen, und insbeſondere ſtets das abweiſende
Erkenntnis einer gemiſchten gerichtlichen Kommiſſion vorzulegen.
Nähere Auskünfte erteilen die zuſtändigen Handelskammern
Hand=
werkskammern und Landwirtſckaftskammern, an die auch etwaige
An=
träge bis ſpäteſtens zum 1. Februar 1927 zu richten ſind.
Unser
WeihnachtsrAngeboß
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— Geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche Am 4. Advent,
Sonntag, den 19. Dezember, um 8 Uhr, wird Herr Organiſt Niebergall
in der Johanneskirche wieder eine geiſtliche Abendmuſik veranſtalten mit
weihnachtlichem Charakter. Es wirken dabei mit Fräulein C. Aßmuth
(Sopran), Herr Dr. A. Stiefenhofer (Tenor), Herr A. Fillſack (Violine)
und Herr A. Niebergall (Orgel). Zur Aufführung kommen Werke von
Bach, Sckütz, Joſef Haas u. a. Der Eintritt iſt frei. Zur Deckung der
Unkoſten werden beim Ausgang freiwillige Gaben erbeten.
— Orpheum. Heute, Samstag, morgen, Sonntag, zwei letzte
Gaſt=
ſpielvorſtellungen Leopoldine Konſtantin nebſt eignem Enſemble in dem
Luſtſpiel „Dr. Juei Szabo” von Ladislaus Fodor. Spielleitung: Karl
Heinz Martin. Kartenverkauf: de Waal, Rheinſtraße 14, und
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büro. (Siehe Anzeige.)
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„Das Beste ist das Villigste‟
hat sich bei den seit Jahren von uns
geführten Opezial=Qualitäten
stets bewährt.
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— Markusgemeinde. Der Jugendbund begeht Montag, 20.
Dezem=
ber, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, ſeine
Weihnachts=
feier, und lädt dazu die Gemeindeglieder herzlich ein. „Weihnachtsſpiele,
Geſänge und Anſprache ſollen geboten werden und Zeugnis ablegen von
dem guten, ernſt=fröhlichen Geiſte unſeres Jugendbundes. Möge ein
recht zahlreicher Beſuch die ſchönen Vorbereitungen lohnen. Der
Ein=
tritt iſt frei.
— Die Konditorei und Café W. Haury, hier, Heidelberger Straße
Ecke Sandbergſtraße, hat nunmehr die Vergrößerung der Café=Räume
beendet. Dem Bauherrn iſt es in vortrefflicher Weiſe gelungen,
durch=
aus ſchöne, behagliche Aufenthaltsräume herzurichten, welche allen
An=
forderungen eines gemütlichen, neuzeitlichen Familien=Cafés entſprechen.
Die Eröffnung erfolgt heute, Samstag, den 18. Dezember, nachmittags
4 Uhr. (Siehe Anzeige in der heutigen Nummer.)
Mur das
Ultraphen!
Unerreicht in der Wiedergabe. Trotzdem billiger
wie jeder andere Sprechapparat. — Auf Wunsch
Teilzahlung. — Platten in großer Auswahl. (18683
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nur Wilhelminenstraße 2.
Der Kampf um die Wirtſchaftsbeihilfe für die
beſſiſchen Beamten.
Finanzausſchuß.
Geſtern fand die Sitzung des Finanzausſchuſſes des heſſiſchen
Land=
tags ſtatt, in der über die Winterbeihilfe für die
heſſi=
ſchen Beamten beſchloſſen werden ſollte. Bekanntlich hat die
Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei auf Grund der
Vorſtellung der heſſiſchen Beamtenorganiſationen beantragt, daß der
heſſiſche Staat ſeinen Beamten gegenüber die Reichsgrundſätze über die
Gewährung einer Beihilfe für die Beamten von Gruppe 1—12
über=
nehme. Der Finanzminiſter Henrich brachte geſtern eine
Regie=
rungsvorlage ein, wonach die Beihilfe nur den heſſiſchen
Be=
amten von Gruppe 1—6 gewährt werden ſollte. Die Deutſche
Volkspartei und die Rechtsparteien legten gegen dieſe Vorlage lebhaften
Einſpruch ein und betonten, daß es nicht zu verantworten ſei, wenn die
heſſiſchen Beamten anders und ſchlechter als die Reichsbeamten und die
Beamten faſt aller übrigen deutſchen Länder geſtellt wären. Es ſei
ungerecht und eine nicht zu vertretende Halbheit, wenn bei uns die
Gewährung einer Winterbeihilfe, die der Reichstag einſtimmig
be=
ſchloſſen hat, für die Mehrheit der heſſiſchen Beamten
abgelehnt würde. Die Begwindung des Finanzminiſters, wonach er
kein Geld für die Gewährung der Beihilfe habe, ſei nicht ſtichhaltig,
da nach ſeinen eigenen Mitteilungen das Reich dem heſſiſchen Staate
bereits Geldmittel zur Verfügung geſtellt habe, überdies ein Fehlb trag
für das laufende Rechnungsjahr nicht mehr zu erwarten ſei. Die
Ver=
handlungen wurden mehrere Stunden unterbrochen, weil die
Regie=
rungsparteien ſich nicht einigen konnten. Die Sozialdemokratie
brachte dann ſchließlich einen Antrag ein, der ſich mit der
Regierungs=
vorlage deckte und außerdem noch den Staatsarbeitern eine
Winter=
beihilfe geben wollte. Die Sprecher des Zentrums und der
Demo=
kratie erklärten, daß ſie nunmehr für den Antrag der Deutſchen
Volkspartei ſtimmen wirden. Nach den Beſtimmungen der Verfaſſung
und der Geſchäftsordnung des Landtages können Staatsausgaben auf
Grund von Beſchlüſſen des Finanzausſchuſſes jedoch nur getätigt werden,
wenn der Finanzausſchuß mit Dreiviertelmehrheit
zu=
geſtimmt hat. Findet ſich dieſe Mehrheit nicht, ſo muß das Plenum
des Landtages entſcheiden. Es kam nun zur Abſtimmung mit folgendem
Ergebnis:
Die Regierungsvorlage erhielt die Stimmen der
Koa=
litionsparteien, während die Rechtspacteien ſie ablehnten.
Die Dreiviertelmajorität war alſo nicht erveicht.
Das gleiche Schickſal erlitt der Antrag der Sozialdemokratie.
Der Antrag der Deutſchen Volkspartei erreichte
eben=
falls nicht die Dreiviertelmehrheit, weil die Sozialdemokratie
geſchloſſen dagegen ſtimmte. Es war alſo nmmehr ein
poſitives Ergebnis für die Beamten nicht erreicht.
Daraufhin beantragten die Abg. Dingeldey ud Haury der
Deutſchen Volkspartei:
1. Der Landtag möge ſofort auf Anfang nächſter Woche zur
Ent=
ſcheidung über die Winterbeihilfe einberufen werden.
2. Die Regierung möge den heſſiſchen Staatsbeamten einſtweilen bis
zur endgültigen Regelung ſofort Vorſchüſſe auf ihre
Ge=
hälter in Höhe der für die Reichsbeamten gewährten
Wmter=
beihilfe auszahlen.
Ueber dieſen Antrag wurde dann ſchließlich abgeſtimmt. Sein erſter
Teil (Zuſammentritt des Plenums) wurde einſtimmig angenommen.
Für den zweiten Teil ſtimmte die aus der
Opvo=
ſition, dem Zentrum und den Demokraten beſtehende
Mehrheit, während die Sozialdemokratie geſchloſſen
dagegen ſtimmte.
Auf dieſe Weiſe wurde erreicht, daß zunächſt einmal die heſſiſchen
Staatsbeamten die gleichen Beträge wie die Reichsbeamten
ausgezahlt=
bekommen. Dies wird auch der heſſiſchen Wirtſchaft zugute kommen, da
erfahrungsgemäß dieſe Weihnachtsbeihilfe alsbald in Waren umgeſetzt
wird. Es iſt zu nünſchen und nach Lage der Dinge wohl auch zu
er=
warten, daß das Plenum des Landtages Anfangs der nächſten Woche
den Antrag der Deutſchen Volkspartei zum Beſchluß erhebt.
Präſident Adelung hat das Plenum des
Land=
tages auf Dienstag, den 21. Dezember, vormittags
10 Uhr einberufen.
— Volkshochſchule. Ausſtellung von Schriftproben aus
dem Kurſus: „Wie verbeſſere ich meine Handſchrift?”
Wer einmal Gelegenheit hat, die Handſchviften aus früheren
Jahrhun=
derten zu ſehen, wird mehr oder weniger erſtaunt, ſein über die
auf=
fallend ſchönen Schriftzüge, die mit Hilfe des Federkiels geſchaffen
wur=
den. Die Einführung der engliſchen Stahlfeder hat leider einen Verfau
der Schrift herbeigeführt und die ſtarke Zunahme der Schreibmaſchine
trägt nicht dazu bei, eine ſchöne Handſchrift als einen beſonderen Vorzug
gelten zu laſſen. Erfreulicherweiſe hat das Beſtreben, die Leiſtungen
auf den verſchiedenſten Gebieten der Kunſt zu ſteigern, auch auf die
Schrift Einfluß gewonnen und die Schriftkünſtler ſind ſeit dem Anbruch
dieſes Jahrhunderts daran, unſere Schrift ſo zu geſtalten, daß ſie
höhe=
ren Anſprüchen genügen kann. Ihrem Einfluß iſt es zu verdanken, daß
unſere großen Stahlfederfabriken neue Formen für die Stahlfeder
ſchufen, durch deren Gebrauch die Schrift nicht nur vielſeitiger, ſondern
auch gefälliger wird. In den preußiſchen Schulen hat die Reform des
Schreibunterrichts bereits ſeit einigen Jahren begonnen und in Heſſen
iſt jetzt durch eine Verfügung des Landesamts eine derartige Reform
angeregt worden. Auch die Volkshochſchule, zu deren Aufgabe es gehört,
ihre Beſucher mit zeitgemäßen Beſtrebungen bekannt zu machen, hat an
8 Abenden Gelegenhoit gegeben, die Handſchrift durch dieſen
neugeſtal=
teten Schreibunterricht zu verbeſſern. Die Schriftproben ſind am
näch=
ſten Sonntag (19. Dezember) im Haus der Jugend (Stiftſtr. 45) von
11½—6 Uhr ausgeſtellt.
— Polizeibericht. Aus einer Wohnung wurde eine ſilberne
Damen=
uhr entwendet. Als Täterin wurde eine 17jährige Lumpenſammlerin
ermittelt. — In einem Hauſe in der Inſelſtraße wurde ein
Manſarden=
einbruch ausgeführt und nachfolgend aufgeführte Gegenſtände geſtohlen:
eine blaue Herrenhoſe, eine dunkle Kniehoſe, drei weiße
Herrennacht=
hemden mit rot und weiß eingefaßten Kragen, drei buntgeſtreifte
Herren=
taghemden, ein Frackhemd, ein Leinenbettuch, ein Paar ſchwarze
Herren=
halbſchuhe mit Krokodilledereinſatz, zwei Paar ſchwarze Socken ein
Paar Sportſtrümpfe und ein Koffer aus gepreßter Pappe mit
Eiſen=
blechgriff. — Von dem Rollfuhrwerk der Firma Monnard wurde ein
Pappkarton, 68:58:30 Zentimeter, mit 8 Paar ſchwarzen
Herrenlack=
ſchuhen mit Wildledereinſatz, Größe 39—46, entwendet. Die Schuhe ſind
innen mit grauem Wildleder gefüttert und tragen auf der Sohle in
Goldſchrift den Firmennamen „Bober”. — Aus einer Räucherkammer
wurden ſämtliche Wurſt= und Fleiſchwaren von zwei friſch geſchlachteten
Schweinen entwendet. — Perſonen, die in vorgenannten Diebſtählen
ſachdienliche Angahen machen können, die zur Täterermittelung von
Bedeutung ſind, werden gebeten der Kriminal=Abteilung Mitteilung
zu machen. — Der Volkswirt Rudolf Wolf aus Altona wurde auf
Grund von Ausſchreiben der Amtsgerichte Mannheim und Stuttgart
wegen ſchwerer Urkundenfälſchung und Betrugs feſtgenommen.
MM Dt
a
Dt N
Sonntag
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wird jeder Kenner beim erſten Anblick
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H
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Jede Reiſe macht ſich mehrfach bezahlt.
(18669
Kleider=Hört, Darmſtadt,
Gra=
aße 23½
Seite 6
Samstag, den 18. Dezember 1926
Zehnte Jahresſitzung
der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt
am 14. Dezember 1926.
Ais erſter Punkt wurde die Durchführung der
Einheitsbe=
wertung für Geſchäfts= und Fabrikgrundſtücke nach
dem Reichsbewertungsgeſetz behandelt. Veranlaſſung hierzu
waken verſchiedene Klagen aus weiteren Wirtſchaftskreiſen über eine
ungleichmäßige Bewertung der Geſchäfts= und Fabrikgrundſtücke in den
einzelnen Landesfinanzamtsbezirken geweſen. Aus einer der
Verſamm=
lung vorgelegten Zuſammenſtellung der Bewertungsrichtlinien
ſämt=
licher deutſchen Landesfinanzämter geht hervor, daß tatſächlich in einer
Reihe auswärtiger Landesfinanzamtsbezirke für die Bewertung der
Ge=
ſchäfts= und Fabrikgrundſtücke der dortigen Bezirke weſentlich günſtigere
Bewertungsſätze als allgemein gültig vorgeſchrieben worden ſind.
Hier=
aus werden ſowohl für die Betriebe unſeres Bezirks, wie für die
Mehr=
zahl der ſüddeutſchen Landesfinanzamtsbezirke Folgen entſtehen, die
kei=
neswegs in der Abſicht des Geſetzgebers liegen. Zunächſt wird durch die
höheren Bewertungsſätze in Süddeutſchland eine weſentlich höhere
Be=
laſtung Süddeutſchlands durch Reichsſteuern im Vergleich mit den
wich=
tigſten preußiſchen Induſtriezentren entſtehen. Auch die
Konkurrenz=
fähigkeit der einzelnen Betriebe wird durch die ungleiche Steuerbelaſtung
verſchoben, beſonders, wenn man bedenkt, daß die Einheitswerte
zu=
künftig der Landesbeſteuerung und auch der Induſtriebelaſtung zu
Grunde gelegt werden follen. Nicht zuletzt werden auch Auswirkungen
auf den Finanzausgleich zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden
ent=
ſtehen, die ebenfalls eine höhere Steuerbelaſtung der ſüddeurſchen
ge=
werblichen Steuerzahler zur Folge haben können. Mit vollem Necht
wurde darauf hingewieſen, daß der Sinn der Einheitsbewertung nicht nur
darin liege, daß für die verſchiedenen Steuerarten eine einheitliche
Be=
wertung der Steuerobjekte Platz greife, daß vielmehr auch die
Einheit=
lichkeit der Steuerwertermittlung für die einzelnen Objekte innerhalb
des ganzen Deutſchen Reiches gewährleiſtet ſein müſſe. Unbedingt zu
fordern iſt daher, daß bei einer bereits für 1927 zu erwartenden
Neu=
feſtſtellung der Einheitswerte, die bei der erſten Feſtſtellung erfolgte
uneinheitliche Durchführung der Bewertung in den einzelnen
Landes=
finanzamtsbezirken unterbleibt. Für die rückliegende Zeit muß, da die
einmal rechtskräftig gewordenen Anordnungen der Landesfinanzämter
nicht ohne weiteres außer Kraft geſetzt werden können, ein Einſchreiten
des Herrn Neichsfinanzminiſters auf Grund des § 108, Abſatz 2 der
Reichsabgabenordnung erwartet werden. Nur hierdurch kann für den
erſten Feſtſtellungszeitraum 1325/26 die Einheitsbewertung für Handel
und Induſtrie einigermaßen tragbar geſtaltet werden. Bei zukünftigen
Bewertungen wäre übrigens ein angemeſſeneres Verhältnis zwiſchen der
Bewertung der Grundſtücke von Induſtrie, Handel und Gewerbe
einer=
ſeits und der Bewertung der landwirtſchaftlichen Grundſtücke
anderer=
ſeits hergeſtellt worden.
Ueber die ſowohl in Berlin, wie auch innerhalb des heſſiſchen
Ein=
zelhandels gepflogenen Verhandlungen über die Frage der ſogenannten
Konſumfinanzierung, die richtiger Kreditfinanzierung genannt
würde, wurde eingehend berichtet. Die Verſammlung ſchloß ſich der
be=
reits bekanntgegebenen Entſchließung eines Sonderausſchuſſes der
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern vorbehaltlos an, die wie
folgt lautet:
„Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern können auf Grund
eingehender Beratungen in einer praktiſchen Durchführung des die
Oef=
fentlichkeit in letzter Zeit ſtark beſchäftigenden Gedankens der ſogenannten
Konfumfinanzierung weder für den Einzelhandel noch für die
Ver=
braucherſchaft in Wahrheit Vorteile erblicken. Die Einführung zum
Teil ſehr verwickelter und entſprechend koſtſpieliger
Konſumfinanzie=
rungs= und Kundenkreditſyſteme bringt auf ſeiten des Einzelhandels
in=
folge des Riſikos eine neue Unkoſtenbelaſtung, auf ſeiten der
Ver=
braucherſchaft aber eine erhebliche Warenverteuerung und raſche
Ueber=
ſchuldung mit ſich. Eine nachhaltige Vermehrung des Verbrauches wird
auf der anderen Seite nicht erzielt. Die Heſſiſchen Induſtrie= und
Han=
delskammern warnen daher vor der Einführung wie auch immer
ge=
arteter Konſumſinanzierungs= und Kundenkreditfyſteme in Heſſen. Die
Kammern behalten ſich hierbei indeſſen ausdrücklich vor, die Frage weiter
zu berfolgen, ob und wie der heſſiſche Einzelhandel der
Verbraucher=
ſchaft durch Gewährung von Zahlungserleichterungen ohne Aufbürdung
außerordentlicher Bedingungen noch weiter als bisher entgegenkommen
kann.”
Nachdem nunmehr die Heſſiſche Landesbank zur Herausgabe von
Bypothekenpfandbriefen zwecks Beſchaffung von Mitteln für
langfriſtige Kredite geſchritten iſt, wurde die Frage geprüft,
ob es auf dieſem Wege nicht auch ermöglicht werden könnte, ſolche
Kre=
dite für Handel und Induſtvie zu erlangen. Als wichtig wurde die
Un=
terſuchung verſchiedener Vorfragen bezeichnet, insbeſondere der Frage,
ob gegenwärtig noch ein Bedürfnis für ſolche langfriſtige Kredite beſtehr
und wie ſich dieſes auf das heſſiſche Land verteilt. Die Unterſuchungen
in dieſer Nichtung werden fortgeſetzt.
Es wurde mitgeteilt, daß die Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskam=
mern gleich der Handwerkskammer bei den zuſtändigen Stellen die
Wünſche der Wirtſchaft hinſichtlich einer ausreichenden Berückſichtigung
bei der Geſtaltung und Durchführung des in der Vorbereitung
befind=
lichen Geſetzes über die öffentlichen
Unterrichts=
anſtalten für freie und angewandte Kunſ unterbreitet
haben. Die geſetzlichen Wirtſchaftsvertretungen halten es für
ſelbſtver=
ſtändlich, daß ihnen in den einzelnen Gewerbeſchulen beizugebenden
Kuratorien eine ausreichende Vertretung zugebilligt wird. Des weiteren
erſcheint eine eingehende Berückſichtigung der genannten
Wirtſchafts=
vertretungen bei der Beſetzung der Sitze im geplanten Landesausſchuß
geboten. Da die gewerblichen Unterrichtsanſtalten nicht ſo ſehr auf eine
ſchulmäßige Ausbildung der Zöglinge abzielen, als auf eine praktiſche
Vorbereitung zur Tätigkeit im Wirtſchaftsleben, erachten es ſowohl die
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern, wie auch die
Handwerks=
kammer für unbedingt geboten, daß bei der Durchführung des Geſetzes
neben dem Landesamt für das Bildungsweſen das Miniſterium für
Arbeit und Wirtſchaft in weitem Umfange entſcheidend mitwirkt.
Aus dem Bericht über die Tätigkeit der Kammer ſeit der letzten
Voll=
verfammlung ſei folgendes hervorgehoben: Auf Einladung unſerer
Kammer hatten ſich Vertreter von 22 auswärtigen Handelskammern
aus Nordweſt= Mittel= und Süddeutſchland zu eingehenden Beratungen
über Verkehrsverbeſſerungen zwiſchen Rheinland=
Weſtfalen einerſeits und Süddeutſchland
anderer=
feits in Darmſtadt zuſammengefunden. Die Verſammlung ſtellte ſich
mit unbedeutenden Vorbehalten durchaus auf den Boden der
Darm=
ſtädter Wünſche, deren Durchführung ſich praktiſch hauptſächlich in einem
von jeher als norwendig bezeichneten unmittelbaren Anſchluß
Darm=
ſtadts, der Bergſtraße und des Odenwalds an den rheiniſchen
Schnell=
verkehr auswirken wird. — Die Teilnahme an einer
Beſichti=
gungsfahrt der Reichsbahndirektion Mainz gab
Gele=
genheit, wichtige Arbeitsgebiete aus dem Bereich der Reichsbahn kennen
gu lernen und mit maßgebenden Herren der Reichsbahnverwaltung
wich=
tige, den Kammerbezirk betreffende Verkehrsfragen zu beſprechen.
Die Kammer wohnte einer von der Induſtrie= und Handelskammer
Frankfurt a. M. einberufenen Beſprechung über Poſtfragen an
und vertrat hier einen Antrag auf Ermäßigung der
Fern=
ſprechgebühren auf mittlere Entfernungen, die ſich
gerade für unſeren Bezirk in der Richtung einer weſentlichen
Verbil=
ligung der notwendigſten Fernſprechverbindungen innerhalb des Bezirks
und mit den Nachbarſtädten auswirken würde. — Die Kammer hat ſich
entſchloſſen, einen Aufruf des Oeffentlichen Arbeitsnachweiſes der Stadt
Darmſtadt mitzuunterzeichnen. Hierbei hat die Kammer die
notwen=
dige Unterſtützung einer geregelten Berufsberatung und
Eignungsprüfung der einen Beruf ergreifenden jungen Leute
erneut bekundet. — Gegen allzu weitgehende, die Freiheit der
Werbe=
tätigkeit der Wirtſchaftskreiſe einengende Beſtimmungen in den
Ent=
würfen eines Ortsbauſtatuts und einer
Baupolizeiord=
nung der Stadt Darmſtadt hat ſich die Kammer ausgeſprochen.
Es wurde darauf hingewieſen, daß von den öffentlichen Verwaltungen,
namentlich auch von der Stadtverwaltung, eine verſtändnisvolle
Nückſicht=
nahme auf die praktiſchen Bedürfniſſe des öffentlichen Lebens gefordert
werden muß. — In letzter Zeit ſind wiederum erhebliche Klagen über
das Ausſtellen vordatierter Schecks vorgebracht worden.
Vor einer weiteren Verbreitung dieſer Unſitte iſt dringend zu warnen.
da ſie nicht ohne Rückwirkungen auf das geſamte Geſchäftsleben bleiben
kann. Es muß auch darauf hingewieſen werden, daß ſeitens der
Spitzen=
verbände ins Auge gefaßt iſt, die Namen derjenigen Firmen, die ſich
gewohnheitsmäßig durch Ausſtellung vordatierter Schecks Kredit zu
ver=
ſchaffen ſuchen, bekanntzugeben.
Die Frage der Einführung einer buchmäßigen
Aufzeich=
nungspflicht für Minderkaufleute unterliegt gegenwärtig
noch der Prüfung. So wünſchenswert grundſätzlich eine Ausdehnung
der Buchführungspflicht, auch auf kleinere Betriebe evſcheint, ſo müſſen
doch die Grenzen der Ausführungsmöglichkeit dieſes Gedankens im Auge
behalten werden.
Die ſtattgehabten Ergänzungswahlen zur
Kam=
mer hatten folgendes Ergebnis: In Darmſtadt wurden die Herren
Direktor Philipp Roeder, Dr. e. h. Klefenz. Direktor Karl
Kahlert und Bankdirektor Hugo Brink wiedergewählt. Ebenſo
er=
folgte im Kreiſe Groß=Gerau die Wiederwahl des älteſten Mitglieds der
Kammer, Herrn Heinrich Hirſch. Im Kreiſe Bensheim wurde Herr
Diplomingenieur Arnold, in Firma W. Euler, A.=G.,
Maſchinen=
papierfabrik, neugewählt.
Erwähnt ſei noch, daß die Kammer bei der akademiſchen Feier des
25jährigen Dienſtjubiläums des Herrn Oberbürgermeiſters der Stadt
Darmſtadt vertreten war und hierbei ihre Glückwünſche ausgeſprochen
hat. Ebenſo war die Kammer bei dem 100jährigen Geſchäftsjubiläum
der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau durch eines ihrer dordigen Mitglieder
vertreten. Die Kammer hat die Gelegenheit gern wahrgenommen, zu
einem ſo ſeltenen Jubiläum auch hier ihre beſten Wünſche zum Ausdruck
zu bringen.
Ausſchneiden! * Steuerkalender
Aufbewahren!
für die Zeit vom 15. bis 31. Dezember 1926.
15. Dez.: Vergleiche den Steuerkalender in Nr. 333 des Tagblatts vom
1. D=zember.
Wegen der Umſatzſteuer vergl. die Notiz in Nr. 341
des Tagblatts vom 9. Dezember. Hiernach können die am
10. Dezember und 10. Januar fälligen Zahlungen noch bis
zum 15. Dezember bzw. bis zum 15. Januar
ge=
leiſtet werden, ohne daß Verzugs zinſen (10 Proz.) erhoben
we den.
25. Dez.: Fünftes ſtaatliches Ziel der Grundſteuer
vorläufi=
gen Gewerbeſteuer und Sondergebäudeſteuer
laut Steuerbeſcheid. Schonfriſt bis 5. Januar 1927.
(Vergl. den Erlaß des heſſiſchen Finanzminiſters F. M. I.
129 614 vom 29. November 1926.)
25. Dez.: Abführung der in der Zeit vom 11. bis 20. Dezember (zweite
Dezemberdekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge
ſoweit dieſe (für ſich allein oder mit den in der erſten
Dezem=
berdekade einbehaltenen Lohnabzugsbeträgen) den Betrag von
100 RM. überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
31. Dez.: Aufwertungstermine beachten.
Steuerkarten für 1927. Auf die Notiz im
Steuer=
kalender für die erſte Dezemberhälfte wird nochmals hin=
H. W. Wohmann.
gewieſen.
Anſwertung der Spareinlagen. Die Darmſtädter Sparkaſſe
über=
raſcht ihre zahlreichen alten Sparer mit der erfreulichen Nachricht, daß
ſie beſchloſſen habe, die Aufwertung der alten
Sparein=
lagen nicht bis zum 1. Januar 1932 zurückſtellen, ſondern ſchon
jetzt im Rahmen der verfügbaren Mittel durchzuführen. Dieſer
Be=
ſchluß kommt unerwartet und wird bei den zahlreihen alten
Sparein=
legern eine lebhafte Befriedigung und Freude auslöſen. Die
außer=
ordentlich umfangreichen Berechnungsarbeiten, wobei 68 000 alte
Spar=
konten bearbeitet werden mußten, wurden von der Sparkaſſe ſo
beſchleu=
nigt durchgeführt, daß ſie ſchon zu Weihnachten ihre Abſicht durchführen
konnte. Es handelt ſich hierbei um eine Tat von weittragender
wirt=
ſchaftlicher Bedeutung, die ſicherlich nicht nur bei den alten
Spargläubi=
gern, ſondern bei unſerer geſamten hieſigen Bevölkerung, insbeſondere
bei der Geſchäftswelt, dem Handel, dem Handwerk uſw., Anerkennung
finden wird. Die Darmſtädter Sparkaſſe tritt hierdurch als erſte
heſ=
ſiſche Sparkaſſe in die Reihe der wenigen deutſchen Sparkaſſen, die bis
jetzt an die Durchführung der Aufwertungsarbeiten praktiſch
herange=
treten ſind. Das Ergebnis mit einem Wprozentigen Aufwertungsſatze
iſt hocherfreulich und geht gewiß über die Erwartungen der alten
Spa=
rer hinaus. Von beſonderer Bedeutung für die alten Sparer iſt die
Einführung der ſog Rückwirkung, da hierdurch alle Spar.
einlagen (etwa 14 000 Stück), die nach dem 14. Juni 1922 ganz
abgeho=
ben worden ſind, in die Auſwertung einbezogen werden. Die Einleger
werden darauf aufmerkſam gemacht, daß im Intereſſe einer glatten
Ab=
wickelung die Einhaltung der in der heutigen Bekanntmachung
vorge=
ſehenen Reihenfolge notwendig iſt. Soweit techniſch möglich, werden
die Geſuche alter und bedürftiger Einleger um vorzeitige
Auszahlung von Aufwertungsbeträgen nach Möglichkeit berückſichtigt.
Hoffentlich erfüllt ſich der Wunſch der Städtiſchen Sparkaſſe, daß durch
dieſe bedeutſame Tat der Sparſinn unſerer Bevölkerung wieder neu
belebt und gefördert wird, und daß diejenigen Kreiſe unſerer
Bevölke=
rung, die ſich ſeither noch ferngehalten haben, veranlaßt werden, ſich ein
neues Sparkonto zu errichten.
* Vortrag Dr. Wauer. Auf Veranlaſſung der Volkshochſchule hielt
am Mittwoch abend in einem großen Hörſaal der Techniſchen Hochſchule
Herr Dr. Wauer=Hamburg einen Vortrag über den Düchter Franz
Werfel. Herr Dr. Wauer hat hier von ſeinem früheren Wirken her eine
ſtattliche Anhängerſchaft, ſodaß der Vortrag ſehr gut beſucht war. Der
Redner führte etwa aus: Selten kann bei einer zeitgenöſſiſchen
dich=
teriſchen Schöpfung bei deren Beurteilung ein ſtrenger Maßſtab angelegt
werden; wir ſind beſcheiden geworden und man krönt ſchon den
Einäugi=
gen. Wie wenig Erfreuliches und Poſitives bieten doch die Dramatiker
der Gegenwart! Gerhart Hauptmann iſt eine repräſentative Erſcheinung
geworden; ſeine letzten Bühnenwerke zeigen, daß er eine Epigone ſeiner
eigenen Jugenddramen geworden iſt. Gcorg Kaiſer vorwäſſert immer
mehr ſeine Eigenart, Sternheim, der etwas von Shaws Geiſt hatte,
er=
zeugt mit ſeinen neuen Schöpfungen nur eine ſenile Langeweile.
Haſen=
elever war nur eine Eintagsfliege, Brecht, Bronnen und andere müſſen erſt
beweiſen, daß ſie die großen Dramatiker ſind, für die ſie ſich ſelbſt halten.
Aus der Fülle der Geſihte treten zwei Dramatiker hervor: Fritz von
Unvuh und Franz Werfel. Unruh iſt den Darmſtädtern beſonders durch
die Aufführungen ſeiner Werke unter Hartung bekannt geworden. In
Franz Werfel hat man einen wirklichen Dichter vor ſich, der nicht
aus=
ſchließlich ſexuelle Nöte als Problem behandelt, ſondern für den die Welt
eine Fülle von Problemen bildet. R. Specht ſagt von ihm, daß er ſeit
langen Jahren nach Goethe der einzige Dichter iſt, in dem eine Sendung
lebt, deſſen Sprache die Seele der Zeit offenbart. Nach der Meinung
des Vortragenden hat jetzt Werfel ſeine Sturm= und Drangperiode hinter
ſich, er ſteigt in immer höhere künſtleriſche Sphären und mit ſeinen letzten
Dramen, die eine Selbſtüberwindung als Problem behandeln, ſpricht er
im Namen vieler. Die Worte Thomas Manns, daß ein Dichter iſt, deſſen
Leben ſymboliſch iſt, laſſen ſich auf Werfel anwenden. Werfel iſt jetzt
36 Jahre alt und ſtammt aus Prag. Die Eltern waren gut ſituiert; die
Schulzeit verlief für ihn freudlos. Während des Hochſchulbeſuchs kommt
es zum Konflikt wit dem Vater, der den Sehn in einer geſicherten
bür=
gerlichen Exiſtenz ſehen will, indeſſen dieſer ſeine Berufung als Dichter
und Denker fühlt. Eine kaufmänniſche Volontärzeit, die er in Hamburg
durchmacht, befriedigt ihn nicht. 1911/12 dient er ſein Jahr ab, aber en
hatte, wie er ſelbſt bekannte, „mehr Kaſernenarreſt als Glück”.
Wäh=
rend des Manövers lernte er aber das Landvolk in Böhmen kennen.
Von 1912 bis 1914 war Werfel, als Lektor im Kurt=Wolff=Verlag in
Leipzig tätig. 1914 wurde er im Kriege verwundet, kam wieder an die
Front bis 1917 und dann ins Kriegspreſſequartier. Seit jener Zeit lebt
Werfel in Wien, unterwimmt jedoch von dort aus viele Reiſen, von denen
eine bis nach Paläſtina führte. Als einen Grundzug von Werfels
dich=
teriſchem Schaffen bezeichnete der Vortragende die religiöſe Stimmung
vieler Gedichte; er predigt Liebe und Mitleid für alle Kreaturen Gottes.
Aufgabe des Menſchen ſei es, anderen eine Freude zu machen. Der
Redner charakteriſierte hierauf die Dichtungen Werfels, beſonders die
Troerinnen des Euripides, der Spiegelmenſch, der Bocksgeſang, Verdi,
Juarez und Maximilian ſowie Paulus unter den Juden. Der Verdi=
Roman iſt jetzt in 50 000 Exemplaren verbreitet und zählt zu den meiſt
geleſenen Büichern der Gegenwart. Herr Dr. Wauer las aus dieſem
Roman einen Abſchnitt vor; es folgten dann Szenen aus dem letzten
Akt der dramatiſchen Legende Paulus unter den Juden. Die lehrreiche
Darſtellung von Werfels dichteriſchem Schaffen ſowie die lebensvollen
und eindringlichen Rezitationen fanden eine ſehr aufnahmebereite
Zu=
hörerſchaft, die dem Vortragenden durch mehrfach wiederholte
Beifalls=
ſpenden dankte.
Nummer 350
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 19. Dez. Vorm. 11 Uhr, Ende gegen 1 Uhr: „Brumm,
der Bär”. Märchen von Sepp Deu ſch, Muſik von Dr. Alf.
Neſtmann. Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2.50 M.
— Abends 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: K 4 (Bühnen=Volksbumd):
„Don Giopanni”. Oper von Mozart. Preiſe: 1 bis 10 M.
Montag, 20. Dez. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 21. Dez. Nachm. 2½ Uhr, Ende 4½ Uhr: „Brumm,
der Bär”, Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2. 2.50 M.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: G 7 (Darmſtädter
Volks=
bühne): „Der Troubadour”. Oper von Verdi. Preiſe:
70 Pf. bis 7 M.
Mittwoch, 22. Dez. B 9. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Tod des Empedokles”, Trogödie von Hölderlin in
der textlichen Einrichtung von W. Michel. Preiſe: 1 bis 10 M.
Donnerstag, 23. Dez. Anfaug 5 Uhr, Ende 7 Uhr: „Brumm,
der Bär”, Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2. 2.50 M.
Freitag, 24. Dez. Keine Vorſtellung.
Samstag, 25. Dez. (1. Weihnachtsfeiertag). Nachm. 2 Uhr, Ende
4 Uhr: „Brumm, der Bär”. Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2.
2.50 M.
— Abends 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: T. 8 (Weihnachtszyklus
klaſſiſcher Werke, 1. Vorſtellung): „Fidelio”. Oper von
Beethoven. Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Sonntag, 26. Dez. (2. Weihnachtsfeiertag). Vorm. 11 Uhr, Ende
gegen 1 Uhr: „Brumm, der Bär”. Preiſe: 0.50, 1, 1.50,
2. 2.50 M.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Sonntags=Fremdenmiete
4. Vorſtellung. In neuer Einſtudierung und Inſzenierung:
„Hänſel und Gretel”. Märchenoper von Humperdinck.
Hierauf: Neu einſtudiert: „Die Puppenfee”.
Panto=
mime von Joſ. Bayer. Preiſe: 1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntag, 19. Dez. Vorm. 11½ Uhr, Ende gegen 1 Uhr: Zweite
Morgenfeier. Margarete Albrecht (Weihnachts= und
Kinderlieder), Robert Klupp (Märchenvorleſung). Preiſe:
50 und 80 Pf.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zuſatzmiete I (6): „Der
tolle Hund” Lokalpoſſe von Niebergall. Dangeſtellt durch
die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Preiſe: 1 bis 6 M.
Montag, 20. Dez. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 21. Dez. Keine Vorſtellung.
Mittwoch, 22. Dez. Zuſatzmiete V (7). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Der Vetter aus Dingsda”. Operette von
Künnecke. Preiſe: 1.20 bis 7.20 M.
Donnerstag, 23. Dez. Zuſatzmiete III (5). Anfang 7 Uhr, Ende
nach 10 Uhr: „Figaros Hochzeit”. Oper von Mozart.
Preiſe: 1 bis 6 M.
Freitag, 24. Dez. Keine Vorſtellung.
Samstag, 25. Dez. (1. Weihnachtsfeiertag). Zuſatzmiete TV (7).
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Iphigenie”.
Schau=
ſpiel von Goethe. Preiſe: 1.20 bis 7.20 M.
Sonutag, 26. Dez. (2. Weihnachtsfeiertag). Zuſatzmiete II (7).
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der Biberpelz‟. Eine
Diebeskomödie von Hauptmann. Preiſe: 1.20 bis 7.20 M.
— Die Weihnachtsfeier der Arbeitsſchule des Evangeliſchen Bundes
findet wie in früheren Jahren Mittwoch, den 22. Dezember, nachwittags
4 Uhr, in der Turnhalle der Rundeturmſchule ſtatt. Die Eltern der
Schülerinnen und die Freunde und Gönner, die auch in dieſem Jahre
das gemeinnützige Unternehmen unterſtützt haben, ſind herzlich zu dieſer
Feier eingeladen.
* Noch kein Winterſport im Odenwald. In der Nacht zum Freitag
ging im Odenwald ſtarker Schneefall nieder. Das Schneetroiben hält
noch an. Gegen 8 Uhr vormittags waren hier etwa 5 Zentimeter, auf
der Neunkircher Höhe etwa 7—8 Zentimeter Flugſchnee zu verzeichnen.
Für den Winterſport iſt noch keine Gelegenheit geboten.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind an ſchließiſch ais Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Künſtler=Konzert findet im Spezialausſchank der Brauerei
Rummel, Rheinſtraße 101, „Rummelbräu”, ſtatt. (Siehe Anzeige.)
— Weihnachtsfeier des Poſaunenchors der
Mar=
tinsgemeinde Darmſtadt. Am Sonntag, den 19. Dezember;
(4. Advent), veranſtaltet der Poſaunenchor der Martinsgemeinde ſeine
diesjährige Weihnachtsfeier im Saale des Gemeindehauſes,
Liebfrauen=
ſtraße 6, wozu wir alle Gemeindeglioder herzlichſt einladen. Das große,
abwechſlungsreiche Programm, welches in 2 Teilen gehalten iſt, bürgt
für eine ſchöne Weihnachtsfeier. Unter anderem gelangen im 1. Teil
„Gin Traum unter Kerzen” und im 2. Teil ein heiteres Stück in
Darm=
ſtädter Mundart „Die Briefdaſch” von Heinrich Rüthlein zur
Auffüh=
rung. Auch St. Nikolaus hat ſein Kommen zugeſagt, um manchem eine
kleine Ueberraſchung zuteil wenden zu laſſen. In der Pauſe wird
Kaffee verabreicht. Das Zubrot iſt mitzubringen.
Kunſtnotizen.
Ueder Werſe. Künſſier und Hünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtebenden Krwdhnung
geſchſebt, behält ſich die Redaktion ibr Ürtetl vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Feldherrnhügel‟. Die Abſichten der
Regie wurden ausgeführt von einem Schauſpielerſtab, wie er ſich ſelten
in einem Luſtſpiel vereinigt: Harry Liedtke, der in der Gunſt der
Damen noch immer an erſter Stelle ſteht und trotzdem auch bei den
Männern wohlgelitten iſt, Olga Tſchechowa, Hans Junkermann, Geza
Weiß, Mizzi Zwerenz, die anmutige Maria Mindszenty, Hans Marr
und Werner Kahle, und zuletzt, aber nicht am ſchlechteſten, Roda Roda
ſelber als Korpskommandant. Ein ſo intereſſant zuſammengeſtelltes
Enſemble dürfte kaum wieder in einem Film vorkommen. — „Das
rollende Haus‟. Die Trägerin dieſes Filmes iſt die bezaubernde
Per=
ſönlichkeit der eben ſo ſchönen wie temperamentvollen Sally O’Neill, die
die wichtigſte Figur der Handlung mit friſcher Lebendigkeit verkörpert,
prächtige kleine Filmkünſtler, deren drolliges Mienenſpiel das Publikum
immer wieder entzückte. Hier waren eindrucksvolle Szenen, bei denen
das Publikum in höchſter Spannung mitging.
Tageskalender für Samstag, den 18. Dezember 1926.
Landestheater. Großes Haus, nachmittags 2 Uhr, außer Miete:
„Brumm der Bär.” — Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, H 5,
Schüler=
miete gelb 4: „Wilhelm Tell.” — Kleines Haus
Zuſatz=
miete VI (7), Anf. 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der Vetter aus Dingsda.”
— Orpheum, abends 8.15 Uhr: „Dr. Juei Szabo.” —
Berufs=
kundl. Vorträge abends 7.30 Uhr, Techn. Hochſchule,
Hör=
ſaal 326. — V. H. C., abends 8 Uhr in der „Eintracht”: Ordentliche
Mitglieder=Verſammlung. — Reichsbund, d. Kriegsbeſch.,
abends 6 Uhr, im Städt. Saalbau: Weihnachtsfeier. — Vgg. früh.
Leibgardiſten abends 8 Uhr, in der Turnhalle, Woogsplatz:
Weihnachtsfeier. — Schloß=Café; Konzert. — Alte Poſt:
Konzert. — Span. Bodega: Konzert. — Café Rheingold:
Konzert. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. — Frankf.
Hof: Konzert. — Perkeo: Singſpielkonzert. — Weinhaus
Weißer Turm: Konzert. — Reichskrone: Konzert.
Café u. Weinſtube Egenrieder: Konzert. —
Kinovor=
ſtellungen: Union= Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Frankfurt a. M., Feſthalle, nachm. 3 Uhr und abends 7.30 Uhr:
Sarraſanis Zirkus=Feſtſpiele.
Nummer 330
Samstag, den 18. Dezember 1926
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Samstag, den 18. Dezemder 1920
Nummer 350
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 17. Dez. Die hieſige Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz bereitet für nächſten Sonntag im Saale des hieſigen
Turn=
vereins eine Weihnachtsfeier mit einem recht ſchönen Programme vor. —
Nachſten Mittwoch veranſtaltet der evangeliſche Frauenverein für alte
Frauen von über 65 Jahren, etwa 150 an der Zahl, eine weihnachtliche
Kaffeeſtunde. Da es vielen derſelben aus verſchiedenſten Gründen nicht
möglich iſt, an den alendlichen Veranſtaltungen des Vereins
teilzuneh=
men, follen dieſelben auf dieſe Weiſe entſchadigt werden und ihnen eine
Weihnachtsfeier dieſer Art beſchert werden. Damit ſolchen, die bei
ein=
tretender Dunkelheit den Nachhauſeweg nicht oyne Begleitung antreten
tönnen, eine Stütze gegeben ſei, werden jugendliche Hilfskräfte bei Schluß
der Veranſtaltung bereitſtehen. Kranlen oder Gebrcchlichen wird ein
Gruß ins Haus zugehen, damit auch dieſen eine Freude bereitet ſei.
— Wixhauſen, 17. Dez. Der hieſige Landwirtſchaftliche
Konſum=
verein hatte ſeine Mitglieder mit ihren Angehörgen und auch ſonſtige
Intereſſenten ſowie die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften der
Um=
gebung zu einem Filmvortrag für Mittwoch, den 15. Dezember,
einge=
laden. Der Beſuch der Veranſtaltung war ein über alles Erwarten
nuter ſowohl von hier als auch aus der Nachbarſchaft. Etwas über 500
Beſucher füllten den Saal „Zur Krone‟. Dr. Spickermann von der
Ver=
einigung der Thomasmehlerzeuger führte den Film „mit 60 PS ins
Glück” vor, ein Film, der ſeinerzeit auf der großen Ausſtellung der
Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in Stuttgart Aufſehen erregt hatte.
Mit größtem Intereſſe verfolgten die Anweſenden die Autofahrt des
jungen Landwirts, der vor Uebernahme ſeines väterlichen Gutes erſt ſich
durch eigene Anſchaung und Beſichtigung landwirtſchaftlicher
Muſter=
betriebe und Verſuchsanſtalten die Grundlage für ſein ſpäteres Wirken
ſchafft. Herrliche deutſche Städte= und Landſchaftsbilder, von der See
bis in die Alpen, zogen vor den Augen der Zuſchauer unter
Klavier=
begleitung eines jungen hieſigen Künſtlers vorüber. Anſchließend an
die 5 Akte des Filmes ſangen noch die zwei hieſigen Geſangvereine
„Sängerluſt” und „Eintracht” fe zwei Chöre, die, wie der Filmvortrag,
den lebhafteſten Beifall der Anveſenden fanden. Der
Landwirtſchaft=
liche Konſumverein, unter Leitung der Herren Peter Frey 4. und Joh.
Schmitt 2. können auf den Verlauf des Abends ſtolz ſein. Das kam auch
am Schluß durch die Anſprache des Landwirtſchaftslehrers Frech aus
Darmſtadt, der allen Mitwirkenden namens des Verbandes der heſſiſchen
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und der Zentralgenoſſenſchaft den
Dank ausſprach, lebhaft zum Ausdruck.
* Erzhauſen, 16. Dez. In der geſtrigen
Gemeinderats=
ſitzung kam Nachſtehendes zur Beratung. Als erſter Punkt war das
ſeit eineinhalb Jahr ſchwebende Projekt, welches ſchon wiederholt den
Gemeinderat beſchäftigt hat, die Waſſerverſorgung, auf der
Tagesord=
numg. Auf frühere Veranlaſſung verſchiedener Bürgermeiſtereien ſollten
die Gemeinden Gräfenhauſen, Schneppenhauſen, Worfelden, Weiterſtadt,
Braunshardt und Erzhauſen, einen Zweckverband gründen und
gemein=
ſchaftlich eine Waſſerleitung bauen. Es wurden Bohrungen bei
Gräfen=
hauſen vorgenommen und das Reſultat wurde vom Kulturbauamt
Darmſtadt als gut bezeichnet, ſpäter wurden noch Bohrungen an der
Eiſenbahn in der Erzhäuſer Gemarkung ausgeführt unter Aufſicht des
Käulturbquamts von der Firma Nohl Darmſtadt. Es wurde in einer
Tiefe von 4 bis 5 Meter einwandfreies Waſſer feſtgeſtellt, aber dann
von 8 bis 28 Meter Tiefe eine Lettſchicht, welche bis 200 Meter tief geht,
ſo daß Bergrat Profeſſor Dr. Schödler die Befürchtung hegt, daß in
ab=
ſehbarer Zeit ein Waſſerträger von 3 Meter nicht mehr ausreichen würde,
die oben genannten Gemeinden mit genügendem Waſſer zu vevſorgen.
Gräfenhauſen und Erzhauſen haben fetzt wieder Verhandlungen betreffs
der Waſſerleitung geführt, die anderen vier Gemeinden haben
abge=
fagt. Bürgermeiſter Lorenz hat nun in der geſtrigen Sitzung über
die Erbauung einer Waſſerleitung durch die beiden Gemeinden eine
diesbezügliche Erklärung abgegeben und den Gemeinderat erſucht,
ein=
ſtimmig die Waſſerleitung zu beſchließen. Zu einem einſtimmigen
Be=
ſchluß konnte es aber nicht kommen. Gemeinderat Vollrath führte aus,
daß er nicht Gegner der Waſſerleitung ſei, aber die vorliegenden
Unter=
lagen genügten ihm nicht, weil er damit reſp. der Gemeinderat nicht
verantworten könne, ob die Gemeinde die Laſten tragen könne. Es
ent=
ſpannen ſich dann heftige Debatten zwiſchen der bürgerlichen und der
ſozialdemokratiſchen Fraktion. Zum Schluß wurde die Erbauung einer
Waſſerleitung mit Gräfenhauſen angenommen. Die bürgerliche
Frak=
tion, Vollrath, Pohl und Haaß, ſtimmten dagegen. — Als zweiter
Punkt wurde die Winterbeihilfe für Erwerbsloſe, Klein= und
Sozial=
rentner ſowie Hilfsbedürftige beſchloſſen. Dieſelbe ſoll in vier Raten
und zwar in Naturalien gewährt welden. — 3. Die Holzhauerlohnſätze
und die Verſteigerungsbedingungen wurden feſtgeſetzt. — 4. Antrag der
Landwirtſchaftsſchule zu Darmſtadt betr. Beitrag. Es wurde hierzu
feſtgeſtellt, daß von hier kein Schüler dieſelbe beſucht und ſo wurde ein
Beitrag vorläuſig abgelehnt. — 5. Das Baugeſuch des L. G. Haaß 3.
wird zurückgeſtellt, bis der neue Ortsbauplan vorliegt, weil an dem
fraglichen Grundſtück wahrſcheinlich eine Seitenſtraße vorgeſehen iſt. —
6. Mitteilungen: Der früheren Induſtrielehrerin Thomas, welche
fünf=
zig Jahre im Dienſt war, werden aus der Gemeindekaſſe monatlich
20 Mark bewilligt. Unter weiteren Mitteilungen iſt noch hervorzuheben,
daß der Pächter der hieſigen Jagd, Max aus Frankfurt, den Meſigen
Ortsarmen 20 Zentner Kohlen zur Verfügung geſtellt hat.
H. Eberſtadt, 17. Dez. Elternabend der Volksſchule. Im
Turnſaale der Volksſchule fand geſtern abend anläßlich der
Ueber=
reichung der Urkunden an die Sieger in den
Reichsjugendwett=
kämpfen 1926 eine Feier ſtatt, an der die Klaſſen der Volksſchule,
ſoweit ſie an den Kämpfen beteiligt waren, ſowie eine große Zahl der
Eltern dieſer Kinder teilnahmen. Rektor Vogel leitete den Abend
durch eine warme Begrüßung ein, dabei auf die Notwendigkeit der
kör=
perlichen Ertüchtigung unſerer Jugend und das Zuſammenwirken von
Elternhaus und Schule hinweiſend. Turnlehrer Schneider benutzte
die Gelegenheit, um in einem aufklärenden, feſſelnden Vortvage
darzu=
legen, daß fleißiges Turnen, Spiele und Sport nicht nur zur Stählung
des Körpers, ſondern auch zur Stählung des Geiſtes beiträgt durch die
Heranbildung eines ſtarken Wollens und eiſernen Willens. Die den
Vor=
trag begleitende Lichtbilderreihe ergänzte die Ausführungen des
Red=
ners in anſchaulicher und wirkungsvoller Weiſe. Es würde zu weit
füh=
ren, auf Einzelheiten des Vortrags näher einzugehen. Es darf aber
feſt=
geſtellt werden, daß der Vortrag lebhaftes Intereſſe erregte. Der
Not=
ſchrei, daß die Gemeinde bald einmal eine würdigere Turnhalle
für die Schule ſchaffen möge, war nur zu berechtigt und betrifft eine
alte Forderung, deren Erfüllung man ſich nicht lange mehr wird
ver=
ſchließen können. Ebenſo notwendig iſt es aber auch, an eine weitere
zeitgemäße Ausgeſtaltung der Sportplätze zu denken,
wel=
cher Turnlehrer Schneider ebenfalls das Wort redete. Anſchließend an
den Vortrag fand durch Rektor Vogel die Ueberreichung der
Sieger=
urkunden ſtatt, die unter den Kindern große Freude hervorrief. Dazu
iſt folgendes zu ſagen: Von 206 Kindern (110 Knaben und 96 Mädchen)
haben 178 (97 und 81) an den Wettkämpfen teilgenommen. Davon haben
49 (28 und 21) das große und 40 (22 und 18) das kleine Diplom
er=
worben. Von 346 Schülern (184 und 162) der drei oberſten Jahrgänge
haben ſich 51 (29 und 12) an dem Freiſchwimmen und von 202 (106 und
96) Schülern 44 (31 und 13) an dem Wettſchwimmen beteiligt. Die
daraus hervorgegangenen Sieger erhielten ebenfalls entſprechende
Ur=
kunden. Umrahmt war der Abend durch Schülermuſik und gemeinſamen
Geſang. — Der Heſſ. Fechtverein „Waiſenſchutz” (Zweigverin Eberſtadt)
veranſtaltet ſeine diesjährige Weihnachtsbeſcherung am
kom=
menden Sonntag, den 19. Dezember, nachmittags 3 Uhr beginnend, im
Saale des Gaſthauſes „Zum Schwanen” (Schmitt). Verbunden iſt die
Feier mit Anſprache, Weihnachtsſpiel, Geſangs= und Muſikvorträgen aller
Art. — Der Turnverein 1876 (e. V.) unternimmt am Sonntag. 19.
De=
zember, ſeine 12. Wanderung, die nach Nieder=Beerbach führt.
Ab=
marſch 1 Uhr, Treffpunkt am Gaſthaus „Zum=Mühltal” — Am
Sams=
tag abend, 18. Dezember, abends 8 Uhr, verſammelt ſich die
Leibgar=
diſtenvereinigung bei Kamerad Wolf. — Die frühere Wirtſchaft „Zum
Ludwigsturm”. Alte Darmſtädter Straße 8, wird am Samstag wieder
eröffnet. Der Pächter, Valentin Krämer, bringt das gute Mainzer
Aktienbier zum Ausſchank. Die Wirtſchaft führt die neue Bezeichnung
„Zum Mainzer Rad”,
* Pfungſtadt, 17. Dez. Kraftſport. Am Samstag abend
ver=
anſtaltet der Sportverein Siegfried” Pfungſtadt im Saale „Zum
gol=
denen Lamm” einen Großkampfabend im Boxen. Insbeſondere ſind
Darmſtädter Gäſte zu erwarten.
— Trafſa, 17. Dez. Familienabend. Am Sonntag, den
19. d. M., veranſtaltet der Evangeliſche Frauenverein im Saale von
K. Scheerer ſeinen diesjährigen Familienabend, zu dem die ganze
Ge=
weinde herzlich eingeladen iſt. Anfang halb 9 Uhr; Eintritt 25 Pfg.
Im Mittelpunkte des Abends ſteht ein von der Evgl. Jugendgemeinde
geſpieltes Weihnachts=(Krippen=)Spiel. Der Reinertrag iſt für die neue
Glocke beſtimmt, zu deren Anſchaffung noch ein Reſtbetrag ausſteht.
Dieburg, 17. Dez. Stand der Erwerbsloſigkeit im
Kreiſe Dieburg am 15. Dezember: Erwerbsloſe, männliche 1626,
weibliche 156 zuſammen 1782, ſomit eine Abnahme von 125;
Unter=
ſtützungsempfänger, männliche 1141, weibliche 130, zuſammen 1271,
ſo=
mit eine Abnahme von 230: Notſtandsarbeiter 476.
r. Babenhauſen, 17. Dez. Der Ausſchuß für Volksbildung und
Ju=
gendpflege veranſtaltet kommenden Sonntag im Saalbau „Deutſcher
Hof” einen Franz Schubert=Abend. Herr Lehrer Müller ſpricht
in einem Einführungsvortrag über das Weſen des Schubertſchen Liedes
und über das Leben des großen Tonmeiſters. Sodann ſingt er eine
Reihe von Liedern aus ſeiner „Winterreife” und noch mehrere
ausge=
wählte Lieder. Am Flügel begleitet Herr Forſtaſſeſſor Fr. Eidmann,
der zu allen Liedern textliche und muſikaliſche Erläuterungen geben wird.
* Könia, 1:. Dez. Der hieſige Zweigverein des Evangeliſchen
Bundes hielt vorgeſtern ſeinen monatlichen Vortragsabend. Herr
Archivrat Morneweg von Erbach hielt einen hochintereſſanten
Vor=
trag über die kirchengeſchichtliche Entwicklung der Grafſchaft Erbach.
Durch eine Fülle lebendiger Einzelheiten hindurch entſtand doch ein
an=
ſehauliches Geſamtbild. Im 8. Jahrhundert entſtehen erſtmalig in
un=
ſerer Gegend an verſchiedenen Orten chriſtliche Kapellen und Kirchlein,
z. T. primitiv nur aus Holz erbaut. Das erſte größere Bauwerk iſt
die 827 von Einhard errichtete Baſilika in Steinbach. Von Steinbach
aus wird auch Zell (lat. cella) errichtet worden ſein. König hat ſeinen
Namen wohl von der dort ſtehenden „Kunteiche” einem Grenzbaum,
der die Herrſchaftsgebiete trennte. In König beſtand ſchon früh eine
„Fliehburg”, ein befeſtigte Stätte, die in Kriegszeiten Schutz bot. Sie
umgab eine heidniſche Opferſtätte. In chriſtlicher Zeit wurde hieraus
eine chriſtliche Kapelle und ein chriſtlicher Friedhof. Später wurde im
Anſchluß daran das Schloß erbaut. 1462 wird erwähnt, daß ein König
ein „pastor” geweſen ſei. In den erbachiſchen Landen wurde die
Refor=
mation nicht ſo früih durchgeführt, wie in dem benachbarten, von
Wert=
heim abhängigen Breuberger Land, da das Haus Erbach durch
viel=
fache verwandtſchaftliche Beziehungen, an der alten Kirche feſtgehalten
wurde. 1526 gab es jedoch auch in ſeinem Gebiet mehrere Pfarrer, die
der „lutheriſchen Sekte” angehörten. Als der Erzbiſchof von Mainz ihre
Beſtrafung und Auslieferung forderte, hat ſich jedoch Eberhard XIII.
mannhaft der Gewiſſensbevormundung ſeiner Untertanen widerſetzt.
1532 wurde überall das Abendmahl in beiderlei Geſtalt gereicht. König
hatte in damaliger Zeit etwa 470 Einwohner. Erſt 1539 wurde das
Kloſter in Michelſtadt aufgelöſt und in ein „Hoſpital” verwandelt. Es
zeigte ſich auch hier der ſoziale Geiſt, der eine Folge des evangeliſchen
Verantwortlichkeitsgefühls war. Die umfangreichen Kloſtergüter wurden
aus der Nutznießung einzelner bevorrechtigter kirchlicher Würdenträger
zum Segen der Allgemeinheit verwandt. Erſtmalig 1560 erſchien die
Er=
bacher Kirchenordnung im Druck, die für die ganze Grafſchaft galt. Ihr
liegt die Michelſtädter Gottesdienſtform zugrunde, die dort ſeit den 40er
Jahren gebraucht wurde. Die warmherzigen Ausführungen ſchloſſen mit
einem Appell, dem Erbe der Väter treu zu bleiben.
Groß=Bieberau, 16. Dez. Der hieſige deutſche Turnberein, deſſen
Leiſtungen auf der Bühne in der ganzen Umgebung bekannt ſein
dürf=
ten, hat beſchloſſen, auch in dieſem Winter wieder eine
Abendunterhal=
tung abzuhalten. Die Wahl fiel auf das Schauſpiel „Die Räuber” von
Fr. von Schiller. Der große Saal, ſowie die ganz neuzeitlich
eingerich=
tete Bühne des Gaſtwirts L. Lortz, bürgen für gute Wiedergabe der
Bühnenbilder, ſowie für raſche und glatte Abwicklung des Programms.
Die Abendunterhaltung findet am 15. und 16. Januar 1927 ſtatt.
* Vielbrunn, 17. Dez. Der vom bieſigen Gemeinderat kürzlich
ge=
faßte, jedoch vom Kreisamt Erbach beanſtandete und zurückgewieſene
Beſchluß, von der Erhebung der Gewerbeſteuer ſeitens der Gemeinde
abzuſehen; wurde in letzter Sitzung durch Abſtimmung anmulliert und die
Erfaſſung dieſer Steuer beſchloſſen.
* Michelſtadt, 17. Dez. Weihnachtspatenkinder. Ein
Auf=
ruf, der von Bürgermeiſter Ritzel Oberpfarrer Herber und Rektor
Mader unterzeichnet iſt, fordert die Bevölkerung auf, für die Kinder
Minderbemittelter, und zwar ſowohl für ſchulpflichtige als auch für noch
nicht ſchulpflichtige Kinder, durch die Annahme eines Kindes in jeder in
Betracht kommenden Familie als Weihnachtspatenkind eine
Weihnachts=
freude zu bereiten. Es iſt daran gedacht, daß Buben und Mädchen aus
den Kreiſen der erwerbsloſen Arbeiterſchaft von denfenigen mit Gaben
jeder Art beſchenkt werden ſollen, die ſich noch in beſſerer wirtſchaftlicher
Lage befinden. Bei der Mildtätigkeit der hier in Betracht kommenden
Treiſen iſt an dem Erfolg des Aufrufes nicht zu zweifeln.
NIMM
DOCH
FURDEN BODEN
LOBA-PARKET , BOHNEAMACHS
LOBA-BElZE, DIEMASSERCCHE
DeS BEDE FARB-BONNERMACNS
Lüspfehe Jar oie Geiltäge!
Prima Weiß= und Rotweine in Flaſchen und
Gebinden, in jeder Preislage / /a Malaga,
dunkel und gold garant. rein /Weinbrand
von 2.50 Mk. an. / Weinbrand Berſchnitt,
Zwetſchenwaſſer, Kartoffel= u.
Obſtbrannt=
wein, loſe und in ᛋ,½ Flaſchen / Rum=
Verſchnitt, Arrak, Punſch, Rum= Punſch,
Batavi;=Arrak, Schwede=Punſch, Cyerry=
Brandy, Creme deVanil, Creme de Menthe,
Curacao orange, Curgcao triple ſec., St.
Bartholemä Abtei, Aniſette. Nuſſiko, u.
dergl., in ſy ᛋ=und?,Flaſchen, (18 4 gm
Paſſende
Weihna hts= und Neujahrs=Geſchenke!
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Samskag, den 13. Dezemder 1920
Seite 9
* Erbach 1. D., 1. Drz. Die Mitglieder der Ortsgruppe Erbach
des Odemwaldklubs verſammelten ſich am letzten Donnerstag im
Gaſt=
haus „Zum Adler” zur Generalverſammlung, in welcher vor allem der
Wanderplan für 1927 feſtgelegt wurde. Die Verſammlung wurde durch
den erſten Vorſitzenden, Herrn Ingenieur Sommer, geleitet. Die von
dem Wanderausſchuß unter dem Vorſitz des Herrn Lehrer Schwamm=
Erbach vorgeſchlagenen Touren für das Jahr 1927 fanden alle
einſtim=
mige Annahme. Die Wanderungen der drei erſten und der drei letzten
Monate führen die Wanderer in die Umgebung Erbachs, während für
die reſtlichen ſechs Monate Ein= bzw. Zwei=Tagestvuren nach auswärts
vorgeſehen ſind. Als Zweitagestour kommen je eine Wanderung zur
Hauptberſammlung des O.W.K nach Heppenheim und eine Rheintour
nach Rüdesheim in Frage. Nach Erledigung des offiziellen Teils wurde
noch in humorvoller Weiſe eine Chriſtbaumverloſung vorgenommen, zu
welcher die Mitglieder die Gaben geſtiftet hatten. — Der Gräfliche
För=
ſter R. Michel vom Forſthaus Jägertor bei Eulbach erlegte dieſer Tage
auf der Würzberger Gemeindejagd zwei Schwarzkittel (eine dreijährige
Bache und einen Friſchling). Die Landwirte der dortigen Gegend
wer=
den dem glücklichen Schützen ein kräftiges Weidmannsheil nicht
ver=
ſagen.
— Gras=Ellenbach, 17. Dez. Jubiläum. Mitte Januar 1927
kann Herr Adam Steinmann 4. auf eine 40jährige Tätigkeit als
Ge=
meinderechner von Gras=Ellenbach zurückblicken. Während dieſer langen
Zeit führte er dieſes verantwortungsvolle Amt, in welchem er der
Nach=
folger ſeines Vaters iſt ſtets mit größter Gewiſſenhaftigkeit zum Wohle
der Gemeinde. Seit Errichtung der hieſigen Unterhebeſtelle verwaltet
er auch dieſe Kaſſe mit der gleichen Pflichttreue. Als langjähriger
Vor=
ſteher des Bezirksvereins Wald=Michelbach vom Kriegervereinsverband
Ha’ſia hat ſich Herr Steinmann auch in weiteren Kreiſen verdient
ge=
macht.
* Heppenheim a. b. B., 15. Dez. Konzert. Das von dem Städt.
Orcheſter Darmſtadt unter der Leitung von Herrn Muſikdirektor Wilh.
Schmitt=Darmſtadt, unter Mitwirkung von Herrn Otto Krebs (Violine)
und Fräulein Nelli Birvenbach (am Flügel) aufgeführte Konzert fand
allgemeinen Beifall. Leider war das Konzert nicht ſo beſucht, wie es
wünſchenswert geweſen wäre — Evangeliſche Gemeinde. Am
kommenden Sonntag, 19. b. M., eröffnet die evangeliſche Gemeinde für
dieſes Jahr ihre Weihnachtsfeiern durch eine kirchenmuſikaliſche
Abend=
feier der Chorſchule, bei welcher u. a. das Weihnachtsoratorium füir
Kinderchor und Soliſten von Leipolk: „Der Zug der Kinder zum
Chriſt=
kind”, zur Aufführung gelangt. Programme und Liedertexte ſind am
Eingang der Kirche zu haben. Sollte ſich in den Einnahmen ein
Ueber=
ſchuß ergeben, ſo wird dieſer dem Fonds zur Erneuerung der Orgel
zugute kommen. — Am Abend des gleichen Tages findet im
Gemeinde=
haus die Weihnachtsfeier der beiden Abteilungen des Jugendbundes
ſtatt. Montags abends findet dann die Weihnachtsfeier des
Frauen=
vereins ſtatt. Die kirchliche Weihnachtsfeier für Kinder iſt wie in jedem
Jahre am erſten Weihnachtsfeiertag nachmittags um 5 Uhr. Die
Glie=
der der Gemeinde ſind gebeten, freundliche Gaben für Minderbemittelte
und beſonders deren Kinder, auch Weihnachtsgebick iſt erwünſcht, im
Pfarrhauſe abzugeben.
* Gernsheim, 15. Dez. Nachdem die Hebungsarbeiten des Kahnes
„Gertrud” der Fa. Rink u. Co. (Worms) glücklich vonſtatten
ge=
gangen ſind, wurde das Schiff in den hieſigen Hafen verbracht. —
Ein Markſtein in der Geſchichte der Marianiſchen Jünglingsſolidalität
bildete das Titularfeſt nebſt dem verbundenen 25fährigen
Fahnenjubi=
läum. Einen erhebenden Anblick bot in der Segensmeſſe die
General=
kommunion der aktiven, inaktiven und Ehrenmitglieder für die
verſtor=
benen und gefallenen Mitglieder der Kongregation. Im
Nachmittags=
gottesdienſt fand durch den Präſes des Vereins, Herrn Benefiziat Becker,
die Aufnahme von 13 Aſpiranten ſtatt. Die Feſtpredigt hatte der
Superior des Dominikanerkloſters in Worms, Herr Burkhardt,
über=
nommen. Die öffentliche Feier wickelte ſich abends im Saalbau Haas
bei ſehr gutem Beſuch ab. Nach einem Begrüfungslied, vorgetragen
durch den Kathol Kirchenchor „Cäcilia”, fand der Herr Benefiziat
herz=
liche Worte des Willkomms an die Erſchienenen. Feſtredner war Herr
Superior Burkhardt, der ſehr markante ud tiefdurchdachte Worte an
die Feſtverſammlung richtete. Im Mittelpunkt des Abends ſtand das
Schauſpiel in fünf Akten von Chr. Lipphauſen: „Triumph des
Glau=
bens‟. Die Geſamtleitung des Stückes lag in den bewährten Händen
des Präfekten Herrn Nikolaus Diel, der auch die Gewähr zu der ſchönen
Aufführung bot. Die Ausſtattung der Bühne, die prachtvolle
Koſtümie=
rung der Spieler, ſowie die Hingabe der Mitwirkenden trugen zu dem
Erfolg bei, den das Publikum zollte.
Hirſchhorn, 17. Dez. Waſſerſtand des Neckars. Am 16.
Dezember: 0,88 Meter; am 17. Dezember: 0,88 Meter.
Rheinheſſen.
r. Guſtavsburg, 17. Dez. Die Arbeiten an der
Verbindungs=
leitung zwiſchen dem neuen Waſſerwerk Schönauer Hof und Mainz
nehmen, nachdem die Verhandlungen mit der Stadt Mainz ihren
end=
gültigen Abſchluß fanden, in hieſiger Gemarkung einen guten Fortgang.
Auf dem Gelände zwiſchen der Eiſenbahnbrücke und dem Bahnhof iſt
man nicht auf größäre Schwierigkeiten wegen des Grundwaſſers geſtoßen.
Die Rohre liegen bis zu 2.90 Meter unter der Erde. Das
Weiterver=
legen nach Biſchofsheim wird mit größeren Schwierigkeiten verbunden
ſein, da das Gelände ſehr flach iſt.
z. Ensheim, 16. Dez. Verabſchiedung. Herr Pfarrer Thaer,
der 15 Jahre ſehr ſegensreich hier gewirkt hat, verabſchiedete ſich am
Sonntag durch eine entſprechende Predigt von ſeiner Kirchengemeinde,
um ſeine neue Stelle in Groß=Umſtadt anzutreten.
Oberheſſen.
* Grünberg, 17. Dez. Gemeinderatsfitzung. Die
Feld=
bereinigungskommiſſion hat bei der Stadtverwaltung angefragt, wie ſich
die Landwirte und Stadtverwaltung zu einer teilweiſen Bereinigung
der Gemarkung Grünberg, die von einer Seite angeregt wurde, ſtellen
wüürden. Landwirte und Gemeinderat würden das begrüßen, es muß
aber wegen dem ſehr hohen Steuerdruck auf beſſere Zeiten verſchoben
werden. — Mehrere Geſuche um Abgabe von Bauplätzen wurden bis
zur beſſeren Klärung zurückgeſtellt; ein Bauplatz in der Bahnhofsſtraße,
der ſehr begehrt wird, ſoll öffentlich verſteigert werden. Ebenſo liegen
mehrere Anträge für den Höfetränksplatz vor, denen nicht ſtattgegeben
werden kann, denn das Waſſer der Höfetränbe wird vorerſt noch nicht
abgelaſſen, und ſpäter evt, gärtneriſche Anlagen auf dieſem Platz
er=
richtet werden. — Zur Deckung ſtädtiſcher Ausgaben wurde beſchloſſen,
eine kurzfriſtige Anleihe bei der Girozentrale in Darmſtadt im Betrag
von 30 000 Mark aufzunehmen. — Die Hundeſteuer für 1927 wurde der
von 1926 entſprechend feſtgeſetzt, und zwar für den erſten Hund 10 Mk.,
für den zweiten 20 Mk., und für den dritten 30 Mk. — Da der Stadt
in dieſem Jahre bedeutende Ausgaben erwachſen ſind, wurde beſchloſſen,
eine Sonderholzfällung von etwa 600 Feſtieter Fichtenholz zu
beantra=
gen. — Dem Verbehrsverein wurden die Auslagen für die Herſtellung
des Weges nach dem Theo=Koch=Stein bewilligt. Der Pachtpreis der
Winterſchafweide wurde auf 1500 Mk. feſtgeſetzt und ſoll ausgeſchrieben
werden. — Die Erledigung aller vorgeſehenen Punkte konnte wegen der
vorgeſchrittenen Zeit nicht erreicht werden und iſt auf die nächſte Sitzung
verſchoben.
* Aus Oberheſſen, 17. Dez. In Gießen feierte das Ehepaar
Buch=
binder Karl Steinhäuſer im Wetzlarer Weg das ſeltene Feſt der
gol=
denen Hochzeit. — Schwer verletzt in die Klinik gebracht
wurde ein Bahnarbeiter aus Dutenhofen, der mit dem Fahrrad in
der Dunkelheit auf dem Bahndamm fuhr. Er ſtürzte vom Rad zwiſchen
die Gleiſe. Er konnte noch den nächſten Bahnpoſten aufſuchen. — Die
Stadt Nidda will von einem Realſchulneubau wegen den ſchlechten
finanziellen Verhältniſſen abſehen. Der im Stadtbeſitz befindliche
Saal=
bau Kraft ſoll umgebaut werden und mehrere Klaſſenſäle erhalten. —
In Laubach haben Stadtvorſtand, Bürgerverſammlung und
Militär=
verein den Arnolt’ſchen Entwurf eines Gefallenen=Ehrenmals endgültig
angenommen. Das Denkmal ſoll im Frühjahr an der Weſtſeite des
Schloßgardens errichtet werden. — In Unter=Seibertenrod
brach in der Hofreite des Landwirts Baſt Feuer aus, welches die
Nebengebäude vernichtete. Die Wehren aus Ober=Ohmen,
Stumperten=
rod, und Ober=Seibertenrod leiſteten Hilfe. — In Nieder=
Beſ=
ſingen herrſchte wieder der Unfug des Kettenbriefſchreibens. — Die
Stadt Gedern beabſichtigt in der Nähe des Bahnhofs ein neues
Poſt=
gebäude zu errichten. — Einſtimmig wiedergewählt wurde in Ofleiden
a. d. Ohmder ſeithevige Büirgermeiſter Wolf. — In Klein=Linden
fand der Rektor Mönnig in ſeinem Garten blühende Stiefmütterchen.
— Die Gemeinderechmung des Städtchens Altenſtadt i. d. Wetterau
ſchließt mit einem Reſtbetrag von 25000 Mark ab. — In Klein=
Eichen fand man bei der Renovierung der Kirche an den Emporen
alte Ornamente, welche von großem Kunſtſinn der früheren
Handwerksmeiſter zeugen. — Die Sägewerke im Niddatal haben
Motorſchlepper angelegt, um das Holz aus den Waldungen des
Vogels=
berges heranzufahren. Für die Fuhrleute des Vogelsberges bedeutet
dies einen empfindlichen Verluſt. — Die geplante ſüdliche
Vogels=
bergbahn Birſtein=Hartmannshain hat der Geweinde
Hartmannshain an Vermeſſungskoſten 1800 Mark verurſacht. Die
Ge=
meindekaſſe iſt dadurch in finanzielle Nöte geraten.—
Briefkaſien.
Jeder Anſtage ift die letzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet.
Ein Tagblatt=Abonnent. Die Veranſtalter des Heißluft=Ballon=
Aufſtieges haben uns Beſprechungen über mtſächlich erfolgte Aufſtiege
(u. a. Frft. Ztg.) vorgelegt, ſo daß an einen „Schwindel” von vorherein
nicht gedacht werden konnte.
M. 83. Die Erbſchaftsſtener wird nach dem perſönlichen
Verhält=
nis der Erwerbers zu dem Erblaſſer in 5 Klaſſen erhoben. In der
1. Klaſſe rangieren die Kinder. Bis einſchließlich 10 000 Reichsmark
be=
trägt die Steuer in der 1. Klaſſe 2 Prozent. Nach § 18 des Geſetzes
vom 22. Auguſt 1925 bleibt bei den Steurerklaſſen I und II ein Erwerb
von nicht mehr als 5000 Reichsmark ſteuerfrei. Einen Abzug für die
unter 3. der erſten Anfrage genannten Aufwendungen würden wir nicht
für zuläſſig halten, da dieſe Aufwendungen doch in Erfüllung einer
geſetzlichen Unterhaltspflicht getätigt worden ſein dürften.
Loſe des Sportvereins 1898 E. V. § 763 B.G.B. beſtimmt: „Ein
Lottewievertrag oder ein Ausſpielvertrag iſt vevbindlich, wenn die
Lot=
terie oder die Ausſpielung ſtaatlich genehmigt iſt.‟ Die ſtaatliche
Ge=
nehmigung war für den Staat Heſſen erteilt. Die Rechte und
Pflich=
ten aus einem nach § 763 verbindlichen Lotterie= ober Ausſpielvertrage
bemeſſen ſich nach dem Inhalte des Vertrags, insbeſondere nach dem
Spielplane, wenn dieſer (ausdrücklich oder ſtillſchweigend) zum
Beſtand=
teile des Vertrages gemacht worden iſt. Demgemaß hat jeder
Teil=
nehmer einen klagbaren Anſpruch gegen den Unternehmer auf
Vor=
nahme der Losziehung (oder der anderweitigen, über den Gewinn
ent=
ſcheidenden Veranſtaltung) zu der im Spielplane beſtimmten Zeit.
Nach E. Zweifellos iſt darin eine ſtrafbare Beleidigung zu finden.
Sie müiſſen zunächſt einen Sühneverſuchstermin bei der Birgermeiſterei
abhalten laſſen und, wenn dieſer erfolglos bleibt, Privatklage erheben.
und zwar beim zuſtändigen Amtsgerichſt.
E. H. Ueber die von Ihnen geſtellte Frage iſt ſehr oft und ſehr
ausführlich in allen Zeitungen geſchrieben worden. Vielleicht wenden
Sie ſich einmal direkt an Herrn Dr. B. D.
Gg. Kn. Das zweigeſtrichene e wird von guten Tenorſängern gar
nicht ſo ſelten als Bruſtton, oder beſſer geſagt, mit Vollregiſter,
ge=
ſungen. Selbſt das eis iſt phyſiologiſch auf dieſe Weiſe noch möglich,
während ein d bisher nicht nachgewieſen wurde. Auch bei Chorſängern
wird das „hohe o” zuweilen geſungen, ſo nicht ſelten von den
rheini=
ſchen Tenören. Dies geſchieht beſonders, wenn ein Chor ſteigt und ohne
Wiſſen der Sänger ein im Vollregiſter geſungenes b zum o wird.
U. S. A. 15. Es wird das beſte ſein, wenn Sie ſich an den
zuſtändi=
gen deutſchen Konſul wenden und deſſen Nat einholen, bevor Sie ein
Inkaſſoinſtitut beauftragen. Das Staatsminiſterim in Darmſtadt,
Necharſtraße 7, wird Ihnen das Konſulat und deſſen Sitz angeben
können, wemn Sie ihm den derzeitigen Wohnort des Schuldners genau
bezeichmen
K., hier. Verbandsangehörige im Sinne des
Landwirtſchaftskammer=
geſetzes ſind nach Art. 2 Eigentümer, Nutznießer und Pächter
landwirt=
ſchaftlich genutzter Grundſtüicke mit einem in Heſſen gelegenen eigenen
Vermögen an landwirtſchaftlich genutztem Grundbeſitz oder an
landwirt=
ſchaftlichem Betriebskapital im Werte von mindeſtens 3000 Mk. Der
Wert von Hofreite und Wald iſt hierbei nicht in Anfatz zu bringen.
Um=
lagepflichtig (Art. 41) ſind die in Art. 2 genannten
Verbandsangehöri=
gen. Eine Vereinbarung, die den Pächter oder Nutznießer verpflichten
ſoll, die auf den von ihm bewirtſchafteten Grundbeſitz entfallende
Um=
lage an Stelle des Eigentütmers zu tragen, iſt nichtig.
M. G. O., hier. Die Aufwertung des hier in Vetracht kommenden
Anſpruchs unterliegt nach der perſönlichen Seite nicht den
Beſtimm=
gen des Aufwertungsgeſetzes, der Anſpruch iſt vielmehr nach allgemeinen
Rechtsgrundſätzen unter Berückſichtigumg der beiderſeitigen Verhältmiſſe
vor dem ordentlichen Gericht im Prozeßwege geltend zu machen. Nach
der dinglichen Seite dürfte nur eine Aufwertung in Höhe von 25 Proz.
— 125 Mk., in Betracht kommen.
Nach D. Der Mieter darf von der Mietſoche keinen
vertrags=
widrigen Gebrauch machen. Ein ſolches Verhalten des
Mie=
ters in der Wohnung, wodurch der Vermieter oder die übrigen
Haus=
bewohner in dem ordnungsmäßigen und ruhigen Genuſſe ihrer
Woh=
nung geſtört werden, würde als vertragswidriger Gebrauch der
Woh=
nung anzuſehen ſein. Z. B. gehört hierher: Das Halten von biſſigen
Tieren oder ſtändig kläffenden Hunden. Die allgemein geſtellte Frage
iſt unter Berückſichſtigung der hervorgehobenen Ausnahmen ſonach zu
verneinen.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 350
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Die tolle Herzogin.
Roman von E. Klein
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(Nachdruck verboten.)
Dieſe Rede aus dem Munde eines Staatsmannes, der
ſonſt abſolut nicht als Befürworter des Krieges galt, ſchlug
wie eine Bombe ein. Die öffentliche Meinung ſeines
Lan=
des jubelte ihm zu, und ſelbſt die Blätter der Oppoſirion mußten
mit ſauer=ſüßen Mienen eingeſtehen, daß die von dem
Premier=
miniſter in die Debatte gebrachten Momente nicht ſo ohne
weite=
res von der Hand zu weiſen ſeien. Im Auslande wurde es auf
einmal ſtill. Man merkte, daß die ganze Angelegenheit ſich auf
ein Terrain verſchob, auf dem ſich unbedingt das engliſche Volk
hinter ſeinen Premierminiſter ſtellen würde. Alſo blies man
offiziell zum Rückzug. Aber Herr St. Aubain bekam in ſeinem
vornehm=ſtillen Hotel Ritz in London auf einmal ſehr viel zu
tun. Sein Sekretär brachte halbe Tage damit zu, geheime
De=
peſchen zu dechiffrieren, während er ſelbſt lange Konferenzen mit
Mitgliedern der japaniſchen und franzöſiſchen Botſchaſt hatte.
Lord Burnham ſtrahlte natürlich über ſeinen Erfolg. Die
Freude verminderte ſeinen Aerger über den Gichtanfall, der ihn
plötzlich packte und ans Zimmer feſſelte. Er mußte daher die
entſcheidende Unterredung mit Karaſchin nicht in London,
ſon=
dern auf Burnham Tower abhalten, mitten im Trubel ſeiner
Houſe party.
Das war natürlich peinlich. Auch gefährlich. Der Teufel
konnte ſeine Hand ins Spiel ſtecken — die geringſte Indiskretion
mußte wirken, wie der berühmte Funke, der in das offene
Pul=
verfaß fällt. Lord Burnham wußte ganz genau, wie die
Stim=
mung in der Welt war. Ueberall ſtanden ſolche heimtückiſchen
Pulverfäſſer. Sie waren nur zugedeckt durch allerlei offizielle
und inoffizielle gegenſeitige Freundſchaftsbeteuerungen. Der
Friedensengel wickelte ſich wieder einmal ſcheinheilig in
Zei=
tungsmakulatur und prüfte vorforglich die Zündſchnüre an
ſeinen Handgranaten. Aber wozu hat man zwei ſchöne Töchter,
von denen beſonders die eine ſich meiſterhaft auf die Künſte der
geſellſchaſtlichen Strategie verſtanb? Lord Burnham ließ am
Abend vor der Unterredung Gloria und Grace zu ſich in die
Bibliothek kommen.
„Ich erwarte morgen nachmittag um ſünf Uhr verſchiedene
Herren zu einer ſehr wichtigen Beſprechung. Es wäre mir ſehr
unangenehm, wenn ſie mit unſern Gäſten zuſammenkämen.
Schaut alſo, daß ihr die ganze Geſellſchaft bis ſpät abends aus
dem Hauſe haltet. Arrangiert irgendein Picknick auf den
Klip=
pen. Oder macht einen Ausflug nach Dover — ich überlaſſe das
eurer Geſchicklichkeit. Liebe Grace, für morgen nachmittag mußt
du mir das Haus räumen!“
Grace enttäuſchte nicht die Erwartungen ihres Vaters. Wer
beſchreibt das Entſetzen aller Langſchläfer, als ſie am nächſten
Morgen um acht Uhr früh geweckt und aus ihren Betten gejagt
wurden. Grace, unterſtützt von einer fanatiſchen Kohorte junger
Damen, tobte von Schlafzimmertüre zu Schlafzimmertüre und
rüttelte alle müden Geiſter wach. Mit Huſſa und Hallo wurde
die Geſellſchaft in das Frühſtückszimmer getrieben, wo Grace
verkündete, es ſei ein Ausflug zu den Klippen mit einem
Tages=
programm großer Ueberraſchungen geplant. Der Morgen war
ſchön, ein echt ſüdengliſcher Sommertag — man akzeptierte alſo
mit Freuden. Immerhin war es doch für viele eine noch nie
da=
geweſene Senſation, ſich die ſchöne Welt Gottes auch einmal um
neun Uhr morgens anzuſehen. Pünktlich zu dieſer Stunde
fuh=
ren die leichten Jagdwagen vor, alles ſtieg ein und wartete auf
das Zeichen zur Abfahrt
Da — ein leichter Schrei an einem der Wagen, Erregung,
Tumult — — — Graf Las Valdas, der ſich bei der Durchführung
des Projektes als Adjutant Graces hervorragend ausgezeichnet
hatte, war in der Ausübung ſeiner Ritterpflichten — er wollte
gerade der etwas korpulenten Lady Somer in den Wagen helfen
— ausgeglitten und hatte ſich augenſcheinlich am Knie verletzt.
Eine Sehnenzerrung oder ſo etwas ähnliches. Die Damen waren
außer ſich und überboten ſich in Liebenswürdigkeiten für den
Grafen, der mühſam und mit ſchmerzverzogenem Geſichte zum
Schloßtore zurückhumpelte. Nicht viel fehlte, und ſie hätten ſich
alle angeboten, zurückzubleiben, um ihn zu pflegen. Doch er wies
von vornherein ebenſo höflich wie energiſch jedes derartige
Opfer zurück.
„Ich werde mir Umſchläge machen und verſpreche den
Damen, heute abend wieder wie ſonſt meine Pflicht am Klavier
zu erfüllen,” ſagte er.
Dabei blieb es, und unter begeiſterten Cheers und mit
wehenden Tüchern brauſte der Zug davon. Der arme Las
Val=
das ſchleppte ſich am Arm des fürſorglichen Butlers in ſein
Zimmer.
Am Nachmittag hielten zwei ſtaubbedeckte Automobile vor
dem Schloſſe. Ihnen entſtiegen mehrere Herren, die der
Sekre=
tär Lord Burnhams ſelbſt in der Hall empfing und ſofort in
die Bibliothek begleitete. Es waren dies Mr. Craighton Davis,
der Managing=Direktor der Imperial Anglo=Dutch Oil
Com=
pany, M. John David Miller, der Londoner Vertreter der
Standard Oil mit ſeinem Sekretär, ferner Sergei Karaſchin
ſowie die zwei deutſchen Herren Grolmans und Dr. Röder.
Der Butler ſervierte den Tee und man unterhielt ſich eifrigſt
über das neue Stück von Shaw, über die ſchöne Ueberfahrt,
über Jackie Coogan und andere intereſſante Themata. Als die
Teetaſſen abgeräumt, durch die Whiskygläſer und die Syphons
erſetzt worden waren, ſchickte ſich der Butler an, die Bibliothek
zu verlaſſen
„Ryther,” ſagte ihm ſein Herr, „ich mache Sie perſönlich
dafür haftbar, daß ich von niemandem geſtört werde!”
„Sehr wohl, Mylord!”
„Da fällt mir ein, wie geht es dem Herrn Grafen?”
„Ich habe ihm vorhin ſelbſt den Tee gebracht. Da fühlte er
ſich etwas beſſer. Er hofft am Abend aufſtehen und am Diner
teilnehmen zu können.”
„So, es iſt gut! Bitte gehen Sie zu ihm hinauf und
über=
bringen Sie ihm meine Entſchuldigung, daß ich ihm beim Tee
nicht Geſellſchaft leiſten kann. Ich werde mich aber ſehr freuen,
ihn nachher beim Diner begrüßen zu können.”
„Sehr wohl, Mylord!”
Die Türe ſchloß ſich hinter dem alten Diener. Die Herren
rückten ſich in ihren Fauteuils zurecht.
„Wir haben alle die ausgezeichnete Rede unſeres Premiers
geleſen, begann Lord Burnham die Verhandlung, „ſie enthebt
uns großer Schwierigkeiten, denn ſie zeigt uns, daß es mir
ge=
lungen iſt, unſere Regierung zu einer günſtigen Stellungnahme
unſerem Projekte gegenüber zu bewegen. Ferner beweiſt die
Anweſenheit Mr. Millers hier, daß auch die in Frage
kommen=
den Kreiſe der Vereinigten Staaten geneigt ſind, ſich uns
anzu=
ſchließen. Auf der anderen Seite entnehme ich aus der Tatſache,
daß zwei ſo bedeutende Perſönlichkeiten der deutſchen Wirtſchaft
wie Herr Grolmans und Herr Doktor Röder Herm Karaſchin
nach London begleiteten, den Wunſch Deutſchlands, an dem
großen Projekte fördernd mitzuwirken.”
„Hm!” knurrte Grolmans. Doktor Röder verbeugte ſich
ſchweigend.
Waren ein merkwürdiges Geſpann, die beiden Deutſchen.
Walter Grolmans, Weſtfale unterſetzt, mit breiten, maſſigen
Schultern, klobig beinahe in ſeinem ſchlecht ſitzenden Anzuge. mit
mächtigem Schädel und hartem, von dunklem Barte umrahmtem
Geſicht. Der Mann, der die Erze für ſeine Hochöfen aus
eigenen Gruben im Ural, in Schweden, Spanien und
Süd=
amerika bezog, ſie auf ſeinen eigenen Dampfern nach Hamburg
transportierte — der ſeinen eigenen Schlafwagenzug hatte, um
auf ſeiner Reiſe ſtets ſein geſamtes Privatſekretariat mit ſich
führen zu können — dieſer Mann, der ſechszehn Stunden am
Tage arbeitete, war Arbeiter. Nichts anderes. Konnte nichts,
nichts anderes ſein. Für lange Proben beim Schneider, für
Sitzungen mit der Maniküre hatte er keine Zeit. Er beſaß in
der Nähe von Eſſen ein Schloß, das mit märchenhafter Pracht
ausgeſtattet war — er hatte noch keine drei Tage hintereinander
darinnen zugebracht. Er lebte im Bureau, im Hotel und im
Schlafwagen. Ein Kosmopolit der Arbeit.
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18651
[ ← ][ ][ → ] Provozierung der Germersheimer Bevölkerung. — Ein franzöſiſcher Unterleutnant wegen
Toiſchlags auf der Anklagebank. — Die Wirtshausſzene im „Engel‟.— Die Kirchweihaffäre
in einem Sondernheimer Tanzlokal.
ihn ſofort niederſtreckte. Auf den Schuß hin lief Heinrich Fechter, der
weiter zurückgeblieben war, ſofort davon; auch der zweite Zivilfranzoſe
Der Fall Rouzier.
entfernte ſich, während Rouzier langſam weiterging. In dem
Augen=
blick, als Mathes fiel, bog nichtsahnend der Arbeiter Emil Müller aus
Die Leiden der Germersheimer Bevölkerung einer Seitenſtraße in die Sandſtraße ein, um in ſeine Wohnung zu
gehen, die in derſelben Richtung lag, in der Rouzier ging. Müller rief
unter dem Terror der Beſatzung.
Rouzier, als er mit dieſem auf der gleichen Höhe war, von der anderen
WSN. Landau. Das Haupt= und Kernſtück des beginnenden
Pro=
zeſſes gegen den 24 Jahre alten franzöſiſchen Unterleutnant der Reſerve
Rouzier, Student der Chemie aus Bourges, vor dem franzöſiſchen
Kriegsgericht des 32. Armeekorps bildet die Anklage wegen vorſätzlichen
Totſchlags an dem Arbeiter Emil Müller und wegen ſchwerer
Körper=
verletzung an dem Landwirt Joſeph Mathes ſowvie wegen einfacher
Körperverletzung an dem Arbeiter Richard Holzmann von Germersheim
in der Nacht vom 26. auf den A. September. Gegen Mathes, der ſich
noch im Krankenhaus in Heidelberg befindet und noch nicht
vernehmungs=
fähig iſt, wird im Abweſensheitsverfahren verhandelt. Er iſt der
Ge=
walttätigkeit an dem Leutnant Rouzier angeklagt, obwohl die
Unter=
ſuchung ergeben hat, daß er, wie der wegen beleidigender Haltung
gegenüber Rouzier mitangeklagte Richard Holzmann völlig ſchuldlos das
Opfer Rouziers geivorden iſt. Auch gegen den mitangeklagten Heinrich
Fechter hat die Vorunterſuchung nichts ergeben, was ihn belaſtet hätte.
Außer dem Fall Rouzier werden in dem Prozeß von der
Anklage=
behörde zwei Nebenfälle verhandelt, der Fall auf der Sondernheimer
Kirchweihe am 22. Auguſt d. J. und der Vorfall in der Wirtſchaft „Zum
Engel‟. Dieſe beiden Vorgänge haben keinerlei äußeren Zuſammenhang
mnit dem Fall Rouzier und liegen zeitlich früher, der Sondernheimer
Fall ſogar um mehr als einen Monat. Die Wirtshausſzene in
Ger=
onersheim wurde zunächſt gar nicht zur Anzeige
Heinſiend e eleniſte ele e
Germersheim, denen man keine allzu große Bedeutung beigemeſſen hat.
Erſt die bekannten Ausſchreitungen beim Kriegervereinsfeſt am 3. bis
5. Juli d. J., bei denen Leutnant Rouzier ein Hauptanſtifter war,
ließen ein gewiſſes Syſtem erkennen und die Schlußfolgerung
recht=
fertigen, daß damit eine politiſche und feindſelige Abſicht verbunden war.
Dieſe Zwiſchenfälle ſind zwar nicht unter Anklage geſtellt. Nach der
franzöſiſchen Strafprozeßordnung können ſie jedoch zur Charakteriſtik der
Perſon des Hauptangeklagten Rouzier in der Beweisaufnahme von der
Verteidigung behandelt werden. Die Feſtſtellung, daß Rouzier
fortge=
ſetzt die Bevölkerung von Germersheim provoziert hat und in der Zeit
nach den Ausſchreitungen am Kriegervereinsfeſt, vom 6. Juli bis
12. September, teils allein, teils in Begleitung ſeines Freundes, des
Leutnants Fillaux vom 171. Infanterieregiment, ſechs friedliche
Ein=
wohner von C rmersheim angerempelt, geſchlagen und gewaltſam vom
Fußſteig geſtoßen hat, iſt für die Beurteilung des Motivs der ihm zur
Laſt gelegten Verbrechen und Vergehen wichtig, da daraus hervorgeht,
daß Nouzier ein berüchtigter und gefürchteter Provokateur und
Chau=
viniſt war. Dieſe Tatſachen ſtützen die allgemein verbreitete Auffaſſung,
daß Roüzier am letzten Sonntag vor dem Abtransport ſeines Negiments
der Germersheimer Bevölkerung noch einen gehörigen Denkzettel
hin=
terlaſſen wollte.
Er lief, wie die deutſche und auch die franzöſiſche Vorunterſüchung
ergeben hat, am Abend des 26. September, einem Sonntag, in Zivil,
ohne Hut, mit einer Reitpeitſche und mit einem Revolver in der Stadt
umher. Gegen 10 Uhr abends kam er hinzu, als gerade eine
fran=
zöſiſche Wache den völlig unſchuldigen 17 Jahre alten Malerlehrliug
Willy; Klein beim Betreten eines Wirtshauſes unter der falſchen
An=
ſchuldigung verhaftete, daß Klein an einem Wirtshausſtreit beteiligt
ge=
weſen ſei. Nachdem Klein wieder freigelaſſen worden war, lief Rouzier
randalierend durch die Straßen und rempelte verſchiedene Leute an.
Schließlich kam der Angeklagte Rouzier an das Ludwigstor, gerade als
der Mitangeklagte Richard Holzmann, der Schornſteinfeger Reißmann
und die Schloſſer Klein und Schardt von der Hauptſtraße her, die
Ning=
ſtraße entlang, am Ludwigstor vorbeigingen. Sie waren völlig
unbewaff=
net, nur Reißmann trug einen Spazierſtyck. Als Ronzier die Deutfchen
hörte, ging er ein paar Schritte zurück und erwartete ſie in dem Dunkel
der gewaltigen Stützmauer des Ludwigstores. Als ſie den Ziviliſten im
Schatten der Mauer ſtehen ſahen, ſagte Holzmann, der in der dunklen
Geſtalt einen Bekannten zu erkennen glaubte: „Da ſteht einer, wir
wollen doch einmal ſehen, wer das iſt.” Während er auf die Geſtalt
zu=
ſchritt, gingen die anderen ruhig weiter. Rouzier ließ den Holzmann
ruhig herankommen und ſchlug ihm ohne jede Veranlaſſung mit der
Reitpeitſche derart über den Kopf, daß Holzmann, faſt betäubt,
vorn=
überfiel. Von den drei Schüſſen, die Ronzier auf Holzmann abgab,
durchbohrte einer die Wange. Der Schloſſer Klein brachte den Verletzten
zum Arzt, Schardt und Reißmann liefen über eine am Ludwigstor
be=
findliche Treppe in die Stadt zurück. Auf dem Kirchplatz trafen die beiden
den zufällig daherkommenden Mathes, der völlig unbeteiltg war, und
erzählten ihm auf deſſen Frage, wer geſchoſſen habe, den Vorgang am
Ludwigstor. Unterdeſſen kam Rouzier, der den weiteren Weg über
die Ringſtraße gegangen war, auf den Kirchplatz. Mathes machte den
Vorſchlag, den Namen des Täters feſtzuſtellen, um ihn der Polizei
über=
geben zu können. Er ging daher mit Schardt und Neißmann auf
Rouzier zu, der ſofort ſeinen Revolver hob und rief: „Hände hoch!”
Schardt und Reißmann ergriffen, wie am Ludwigstor, die Flucht, nur
der völlig unbeteiligte Mathes blieb ſtehen und wurde von Nouzier mit
den Worten: „Folgen Sie mir!” verhaftet. Rouzier führte den Mathes
mit vorgehaltenem Revolver unter ſtändigen Zurufen: „Folgen Sie
mir!” durch die Sandſtraße, wo den beiden in der Nähe der Poſt der
betrunkene Heinrich Fechter begegnete, der ſich auf dem Nachhauſeweg
befand. Als dieſer ſeinen Freund Mathes ſah und von ihm hörte, daß
der Mann mit dem Revolver den Holzmann angeſchoſſen habe, wankte
er in einiger Entfernung hinter dem Paare her. In dieſem Augenblick
erſchien ein zweiter franzöſiſchev Offizier in Zivil, der ſeinen Freund
Rouzier anſcheinend vor Dummheiten bewahren wollte, denn er forderte
ihn auf, nicht zu ſchießen. Rouzier war an der ſtark erleuchteten Poſtecke,
wo vier Straßen kreuzen, plötzlich ſtehen geblieben, zielte auf Mathes
und rief: „Achtung, ich ſchieße. „Ich zähle eins, zwei, drei!” Sofort
ging der völlig unbewaffnete Mathes zurück und erhielt von Rouzier
auf mindeſtens vier Meter Entfernung einen Schuß durch den Kopf, der
Straßenſeite aus zu: „Monſieur, warum haſt du meinen Freund Mathes
erſchoſſen?” Rouzier rief: „Warum? Iſt mir ganz egal! Du auch
kaputt” und gab über die Straße zwei Schüſſe auf Müller ab der
keiner=
lei angreifende Bewegung machte und eine Zigarette im Munde hielt.
Einer der Schüſſe ging durchs Herz und Müller ſtürzte ſofort tot
zuſammen.
Wegen des Streites in der Wirtſchaft Zum Engel” ſind die
Ar=
beiter Arbogaſt und Kögler angeklagt. Auch Fechter ſoll daran
be=
teiligt geweſen ſein. Kögler verſuchte, den franzöſiſchen Soldaten Gorin
vom 171. Infanterieregiment, der imn der Trunkenheit das
Servier=
fräulein beläſtigte und die Gäſte mit ſeinem Seitengewehr bedrohte,
zu=
rückzuhalten, als er das Servierfräulein ſchlagen wollte. Dabei fielen
der Franzoſe und Kögler zu Boden, und der Angeklagte Arbogaſt
ver=
ſuchte, Kögler zurückzuziehen. Dem franzöſiſchen Soldaten, der weinend
am Boden liegen blieb, nahm das Servierfräulein das Seitengewehr
ab und der Vertreter des Wirts beförderte ihn zur Tür hinaus. Er
kam jedoch wieder herein und ſchlug mit ſeiner Säbelkoppel einen
Lam=
penſchirm entzwei. Während der Begleiter des Gorin, ein Soldat des
171. Infanterieregiments, in der Wirtſchaft blieb und den Deutſchen
Recht gab, ſpielte ſich auf der Straße ein noch nicht völlig aufgeklärter
Zuſammenſtoß ab.
Aehnlich liegt der Sondernheimer Fall, wo der franzöſiſche
Unter=
offizier Gaumont vom 25. Artillerieregiment bei der Kirchweihe in einem
Tanzlokal wegen Nichtbezahlens des Tanzgeldes mit den Gäſten in
Streit geriet. Deshalb ſind Kegel und auch Mathes angeklagt.
Mit dem Zuſammenlegen dieſer beiden Nebenfälle mit dem
Haupt=
falle Roüzier bezweckt die franzöſiſche Anklage allem Anſchein nach, den
Nachweis zu führen, daß in Germersheim eine Gruppe junger Burſchen
abſichtlich mit den Franzoſen Streit geſucht habe. Die
Hauptverhand=
lung wird jedoch wohl ergeben, daß dieſe Annahme falſch iſt, da die
an=
geklagten Deutſchen durchwveg friedliche und ruhige Leute ſind, die ſich
eines guten Rufes erfreuen.
Die Verhandlung am Vormittag.
Theatraliſches Zeremoniell.— Die Anklage.
WSN Landau, 17. Dez. Pünktlich um 9 Uhr eröffnet der
Vor=
ſitzende, Oberleutnant Gillier, mit dem bei den franzöſiſchen
Kriegs=
gerichten üblichen theatraliſchen Zeremoniell den Prozeß Rouzier. Ein
Blick in den Saal zeigt die über einer Flügeltür auf einem Sockel
ſtehende Büſte der Babaria mit einer, Schärpe in franzöſiſchen Farben.
Beabſichtigte Geſchmack= und Taktloſigkeit, die auf die Einſtellung des
Gerichtshofes einen Rückſchluß zuläßt? Bezeichnend iſt, daß auch die
franzöſiſchen Preſſevertreter von den übrigen getrennt, an einem
be=
ſonderen, mit beſſerer Decke belegten Tiſch ſitzen. Nach Verleſung des
Eröffnungsbeſchluſſes werden der Hauptangeklagte Leutnant Rouzier in
Uniform und die noch in Haft befindlichen deutſchen Angeklagten Fechter
und Kegel vorgeführt und ihre Perſonalien aufgenommen. Die
ange=
klagten Arbogaſt und Köbler die vor den inquiſitoriſchen
Unter=
ſuchungsmethoden der franzöſiſchen Vorunterſuchung in das
rechtsrhei=
niſche Gebiet geflüchtet waren, ſind nicht zur Verhandlung erſchienen.
Holzmann iſt auf freiem Fuß. Mathes befindet ſich bekanntlich immer
noch in der Heidelberger Klinik. Gegen ihn wird im
Abweſenheitsver=
fahren verhandelt.
Nach erfolgtem Zeugenaufruf (44 Zeugen, die von der franzöſiſchen
Staatsanwaltſchaft geladen ſind, und 57 deutſche Zeugen, deren Ladung
durch die deutſche Verteidigung erfolgte) wurde die Anklage des
Kapi=
täns Tropet verleſen, in der u. a. ausgeführt wird, daß dem Angeklagten
Unterleutnant Rouzier vorſätzliche Tötung und vorſätzliche
Körperver=
letzung zur Laſt gelegt werden. Bei dem erſten Zuſammenſtoß in der
Nacht zum 27. September am Ludwigstor in Germersheim mit
Holz=
mann habe ſich Rouzier nicht in Notwehr befunden. Weiter heißt es,
daß Rouzier ſich auch bei der Verwundung des Mathes nicht auf
Not=
wehr berufen könne. Man habe den Eindruck, daß Rouzier ſeine
ge=
wöhnliche Ruhe verloren und, ohne in Notwehr geweſen zu ſein,
ge=
ſchoſſen habe. Was den Müller angehe, der durch einen der letzten von
Rouzier abgegebenen Schüſſe getötet worden iſt, ſo könne hierzu erklärt
werden, daß ſein Tod in augenfälligem Mißverſtändnis zu dem ſtehe,
was er Rouzier hätte zufügen können. Zuſammenſchließend bemerkt
der Staatsanwalt, daß das, was Nouzier verurſacht habe, in
offenkun=
digem Mißverhältnis zu dem ſtehe, was ihm durch Holzmann, Mathes
und Müller zugefügt worden ſei. Von Intereſſe ſind noch die
Aus=
führungen des Staatsanwalts im Falle Klein, der unter dem falſchen
Verdacht, einen franzöſiſchen Soldaten in der Wirtſchaft „Zum Engle‟
am Abend des 2. September geſchlagen zu haben, verhaftet wurde,
wo=
bei, wie der Staatsanwalt bemerkt, Rouzier ein durchaus höchſt
bedauer=
liches Verhalten zeigte, das wenig würdig war, indem er mit ſeiner
Reitpeitſche dem Verhafteten Klein einen Schlag auf den Kopf verſetzte.
Nach Verleſung des Anklageberichts, die etwa eine Stunde in
An=
ſpruch nahm warf Rechtsanwalt Dr. Grimm die Rechtsfrage auf, ob
ſich die durch den Hauptangeklagten Rouzier verletzten Perſonen dem
Verfahren als Nebenkläger anſchließen könnten. Er führte u. a. aus,
daß es wichtig ſei, die Rechtsſtellung der deutſchen Verteidigung in
dieſem Prozeß gleich zu Beginn feſtzulegen, damit ſie wiſſe, welche Rechte
ihr zur Verfügung ſtehen. Der Anklagevertreter ſowie einer der beiden
Verteidiger Rouziers, der Pariſer Advokat Gargon, erhoben gegen den
Antrag. Grimms Einſpruch und beantragten die Ablehnung. Gareon
nahm hierbei einen ſehr ſcharfen Ton an. Das Gericht zog ſich zur
Beratung zurück und verkündete, daß der Antrag des deutſchen
Rechts=
anwalts Dr. Grimm abgelehnt wird, da die Kviegsgerichte nur über
Straftaten einer Perſon, nicht aber über privatrechtliche
Schadenerſatz=
anſprüche zu erkennen hätten.
Damit ſchloß die Vormittagsſitzung. Heute nachmittag wird als
erſter Fall der Sondernheimer Fall behandelt, der mit dem eigentlichen
Prozeß Rouzier nichts zu tun hat.
Die Nachmittagsſitzung des erſten Verhandlungstages begann ſofort
mit der Behandlung des bereits geſchilderten Falles Sondernheim.
Zu=
nächſt wurde der in dieſem Falle angeklagte Kegel aus Sondernheim
vernommen. Der mitangeklagte Mathes iſt bekanntlich
verneh=
mungsunfähig. Die Vernehmung geht wegen der notwendigen
Ueber=
ſetzung der Fragen und Antworten ſehr langſam vonſtatten. Der
An=
geklagte ſagt, daß Mathes und Willi Albert geſchlagen haben, außer
ihnen aber noch mehrere, die er nicht kenne. Ueber die Urſache des
Streites kann er nichts ſagen. Er perſönlich hat an dem Streit nicht
teilgenommen. Mathes habe mit einem Stock und Albert mit einem
Glaſe geſchlagen. Er ſehe dem Albert ſehr ähnlich, wie allgemein geſagt
wurde.
Nach ihm wurde der frühere Wachtmeiſter Gaumont vom
25. Artillerieregiment vernommen, der in Zivil erſchien. Er erkennt den
Angeklagten Kegel nicht ſicher. Er gibt nur an, von zwei Perſonen und
auch nicht mit einem Stock geſchlagen worden zu ſein. Im übrigen ſei
es möglich, daß der Angeklagte der Täter ſei. Er könne es aber
nicht genau ſagen.
Auf Veranlaſſung des deutſchen Verteidigers Dr. Führ über die
Störung der Ballordnung befragt, ſagte er, er habe immer bezahlt.
Der Kellner habe das Tanzen ohne Grund verboten. Es wurde ihm
dann eine Photographie des Albert vorgehalten, aber auch hier konnte
er keine beſtimmten Angaben machen und wußte ſchließlich nicht mehr,
wer nun der Richtige iſt.
Dr. Grimm wies darauf hin, daß ſich Albert und Kegel wie
Brüder gleichen.
Der frühere Wachtmeiſter Blanchard von demſelben
Regi=
ment hat den Angeklagten nie geſehen. Ueber den Verlauf der Wirts
hausſzene machte er dieſelben Angaben, wie ſein Komerad.
Kegel, im Laufe der Vernehmung verſchiedentlich über die Vorgänge
beim Tanzen (Zahlungsverweigerung uſw.) befragt, erklärt ſchließlich,
das wiſſe er nicht; das ſei auch nicht ſeine Sache geweſen.
Dann wurde der Wachtmeiſter Nadaud vom gleichen
Regi=
ment vernommen, der gleichfalls Kegel nicht kennt. In der Photographie
glaubt er aber ohne weiteres Kegel wiederzuerkennen.
Der Staatsanwalt ſtellte hier eine ſehr durchſichtige Frage
über die Herkunft der Photographie. Dr. Grimm erklärte, daß das
Bild ſich auf der Mitgliedskarte des Reichsbanners befinde, dem der
Willi Albert angehöre. Dieſe Karte ſei von ihm zum Beweismaterial
angefordert worden, um über die politiſche Zugehörigkeit der Zeugen
Auskunft zu geben. Deshalb ſei das Bild den Akten einverleibt
wor=
den. Außerdem kenne er Albert und habe die Aehnlichkeit geradezu
überraſchend gefunden.
Wachtmeiſter Dygenne kennt ebenfalls Kegel nicht und hat
ihn nie geſehen, vor allem nicht auf dem Sondernheimer Tanzboden.
Sanitätsfeldwebel Bouhet von der Garniſon
Germers=
heim gab über die Art der Verwundung des Gaumont Auskunft.
Feld=
webel Robichon vom 171. Infanterieregiment hat den Angeklagten bei
der Jagdausübung in Sondernheim ſchon geſehen. Er gibt an daß
Kegel bei dem Streit beteiligt war. In der Photographie findet er
keine Aehnlichkeit mit ihm.
Die Zeugin Roſa Müller gab an, geſehen zu haben, daß
Mathes und Kegel den betreffenden Unteroffizier geſchlagen hätten.
Kegel blieb jedoch bei ſeiner erſten Ausſage. Die folgenden Zeugen
ſollten ebenfalls die Behauptung der Anklageſchrift bekräftigen, daß ſich
m Germersheim eine Bande von jungen Leuten gebildet hätte, die
Streit ſuchten und in ſchlechtem Ruf geſtanden hätten. Die deutſche
Verteidigung verwies demgegenüber darauf, daß die vernommenen
Zeuginnen ſelbſt in wenig gutem Rufe ſtanden. Darauf trat eine Pauſe
ein. Nach der Pauſe wurden die Vernehmungen zu Ende geführt. Die
deutſche Verteidigung ſuchte durch eine Reihe von Entlaſtungszeugen die
Behauptung der franzöſiſchen Anklage zu widerlegen, wonach Kegel an
dem Sondernheimer Streit beteiligt geweſen ſei, und wonach ſich in
Germersheim eine „Bande Mathes” befunden habe. Darauf wurde die
Verhandlung auf Samstag, vormittags 9 Uhr,
ver=
tagt.
* Das Recht zum Erſchießen des
über=
gelaufenen Jagdhundes.
Der Direktor H. in Erfurt erſchoß am 8. Juni 1924 früh
mor=
gens in ſeinem Jagdrebier den Hund des Privatförſters S. in Bachra.
Die vom Eigentümer des Hundes erhobene Schadenserſatzklage wurde
in allen Inſtanzen — Landgericht Erfurt, Oberlandesgericht Naumburg,
und Reichsgericht — abgewieſen.
Das Reichsgericht ſagt dazu: Die zweite Inſtanz hat feſtgeſtellt, daß
der Hund, der 150 Meter von der Jagdgrenze entfernt vom Kläger
ge=
löſt und auf eine Katze gehetzt wurde, ſeinem Herrn alsbald außer Seh=
und Hörweite geriet. In einem ſolchen Falle dürfen nach feſtſtehender
Rechtſprechung auch Jagdhunde, die in fremden Jagdrevieren
umher=
laufen, getötet werden, ſofern die Vorausſetzungen der 8§ 66, 67II. 16
preuß. Landrechts vorliegen. Der Hund iſt nach dem Ueberlaufen in
das fremde Jagdrevier nicht ſofort zurückgerufen worden. Kläger will
aber „bald nach” dem Ueberlaufen gepfiffen haben. Darin iſt aber mit
Recht kein unverzügliches Zurückrufen des Hundes geſehen. Die
An=
ſicht, daß zwiſchen dem Verſchwinden des Hundes aus Seh= und
Hör=
weite und dem Zurückrufen ein angemeſſener Zeitraum liegen dürfe,
iſt rechtsirrig. Gerade die Nähe der Reviergrenze und die
infolgedeſ=
ſen beſtehende Gefahr, daß der Hund, wenn er auch zunächſt eine andere
Richtung eingeſchlagen hatte, auf das Jagdgebiet des Beklagten geraten
wäre, machten, zumal er keinen Standlaut abgab, bei dem
unüberſicht=
lichen Gelände ſofortiges Handeln des Klägers notwendig.
Mit Recht hat das Gericht zweiter Inſtanz weiter angenommen,
daß auch der § 67 ALR. der Tötung des Hundes nicht entgegenſtand.
Wie feſtſteht, iſt der Hund nahe der Grenze vom Kläger vorſätzlich
ge=
löſt worden. Dann kann aber keine Rede davon ſein, daß er „von
un=
gefähr”, alſo ohne daß Kläger dies hätte vorausſehen können, auf das
ganz nahe gelegene fremde Jagdgebiet geraten iſt. Selbſt wenn der
Beklagte den wertvollen Jagdhund als den des Klägers, mit dem er
als Jagdnachbar verfeindet war, erkannte, und wenn er vorher den
Kläger geſehen und ſein Pfeifen gehört hatte, und ein großer Schaden
durch den Hund nicht zu befürchten ſtand, verſtößt es noch nicht gegen
die guten Sitten im Sinne des § 826 BGB., wenn er von einem ihm
zum Schutze ſeiner Jagd geſetzlich zuſtehenden Recht Gebrauch machte.
(Aus den „Reichsgerichtsbricfen”.)
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Seite 14
Samstag, den 18. Dezember 1926
Nummer 350
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
BlackCorn als Jubilar, Frankfurt erlebt ſeine Senſationen,
Sarraſani ſorgt dafür. Vor wenigen Tagen erlebten wir den gewaltigen
Kampf der Urwaldrieſen auf dem Feſthallengelände, am Donnerstag
das 50jährige Häuptlingsfubiläum des Sioux=Häuptlings Black Corn.
Seit dem Schnee von 50 Wintern trägt er die Würde als Häuptling
ſeines Stammes. Zu dieſem Tage lud er ſeine weißen Brüder ein, in
ſein Zelt in die Feſthalle zu kommen, die Friedenspfeife mit ihm zu
rauchen und ein Kalb mit ihm zu derzehren, das er in der Haut hatte
braten laſſen. Und ſeine „Weißen Brüder” kamen in großer Zahl und
brachten ihm ihre Wünſche und Gaſtgeſchenke. Der große weiße
Häupt=
ling der Stadt Frankfurt ließ ſich durch Dr. Wiederſpahn vertreten und
dedizierte ſeinem Roten Kollegen einen Korb funkelnden Weins der
Bund tätiger Altſtadtfreunde den Becher dazu. Der große Rote
Häupt=
ling ſandte ſeinem großen Weißen Freunde als Gegengabe einen
Toma=
hawk, der ihm ſicher für die Stadtverordnetenverſammlungen
will=
kommen ſein wird. Hans Stoſch=Sarraſani überreichte ſeinem Freund
einen goldbeſchlagenen Dolch. Zahlreiche Gratulationen und
Glück=
wunſchtelegramme lagen vor, darunter ein Schreiben des
Oberbürger=
meiſters von Düſſeldorf. Black Corn dankte und wünſchte ſeinen
Weißen Freunden gute Jagd. Ein Feſtmahl in der Rotunde der
Feſt=
halle nach indianiſchem Ritus bildete den ſtimmungsreichen Abſchluß
der Feier. — Selbſtmord im Eiſenbahnzug. Nach einer
Mitteilung der Kriminalpolizei wurde in der Nacht zum 14. Dezember
in dem um 11¾ Uhr abends im Anhalter Bahnhof in Berlin
ein=
laufenden Perſonenzug Frankfurt a. M.—Berlin ein unbekannter Mann
in einem Wagenabteil vierter Klaſſe erhängt aufgefunden. Der Tote
dürfte etwa 55—60 Jahre alt ſein, iſt mittelgroß und hat
kurzgeſchnit=
tenes, grau meliertes Haar.
Der Plan einer Automobilſtraße Hamburg—Frankfurt-Baſel.
WSN. Frankfurt a. M. In Baſel fand am Donnerstag abend
eie Verſammlung ſämtlicher Baſeler Verkehrsintereſſenten ſtatt, in
welcher Regierungsrat Wenk über den Stand der Vorarbeiten zum Bau
einer Automobilſtraße Hamburg—Frankfurt-Baſel mit ſpäterer
Fort=
ſetzung über Zürich und Mailand nach Genua Bericht erſtattete. In der
Ausſprache erklärten die Vertreter des Verkehrsvereins des
Schweize=
riſchen Automobilklubs, des Touringelubs, der Baſeler Handelskammer
und der deutſchen Handelskammer in der Schneiz ihre Zuſtimmung
zu dem Plan.
Die Wiener Poſtſparkaſſe der Fälſchung beſchuldigt.
c. Berlin. Nach einer noch unbeſtätigten Meldung der „B. Z.
aus Wien teilt das „Neue Wiener Journal” mit, daß gegen die
Poſt=
ſparkaſſe bei der Polizei eine anonyme Anzeige wegen Fälſchung der
Goldbilanz eingegangen iſt. Der Leiter der Wirtſchaftspolizei hat die
leitenden Perſönlichkeiten der Poſtſparkaſſe und den Präſidenten der
Nationalbank bereits vernommen.
Ein Berliner Rechtsanwalt verhaftet.
c. Berlin. Nachdem am Dienstag ein Juſtizinſpektor des
Moa=
biter Kriminalgerichtes und am Mittwoch ein Juſtizoberſekretär
ver=
haftet worden waren, iſt am Donnerstag ein Rechtsanwalt, deſſen Name
in der letzten Zeit bei großen Prozeſſen des öfteren genannt wurde, in
Unterſuchungshaft genommen worden. Dem „Acht Uhr=Abendblatt”
zu=
folge ſollen die Verhaftungen mit dem Verſchwinden von Akten im
Zu=
fammenhang ſtehen.
Der Chauffeurmord auf der Landſtraße.
Beclin. Wie bereits gemeldet, haben am Donnerstag auf der
Chauſſee zwiſchen Seehauſen und Stendal drei Leute den Chauffeur
eines Mietautomobils während der Fahrt ermordet, um ſich den Wagen
anzueignen. Ein Landjäger aus Hindenburg bei Oſterburg hat den
geraubten Wagen mit einem anderen Auto verfolgt, die drei Täter
geſtellt und bereits in der Nacht ins Stendaler Gefängnis eingeliefert.
Es handelt ſich um Kurt Mascewski und Ernſt Ober aus Berlin und
Robert Plate aus Saarbrücken. Sie waren bei einem Autohändler in
Seehauſen erſchienen, um angeblich ein Auto zu kaufen und der Wagen
war ihnen für eine Probefahrt zur Verfügung geſtellt worden. Die
drei ſollen vor kurzem im Rheinland einen ähnlichen Anſchlag
ausge=
führt haben.
Ein Evangeliſcher Preßverband für Frankreich.
N=V. Seit 1891 hat die Evang. Kirche die Gründung evangeliſcher
Preſſeſtellen begonnen, in der Erkenntnis, daß der weiten Welt der
Zeitung derſelbe Dienſt gelten muß, den ſie anderen Verbänden und
Ständen erweiſt. Der Evangeliſch=Soziale Preßverband der Provinz
Sachſen war der allererſte dieſer Gründungsverſuche; der jüngſte evang.
Preßverband iſt in Frankreich ins Leben getreten. Der Zuſammenſchluß
der proteſtantiſchen Preſſe Frankreichs wird damit vollzogen. Zur
Gründungsfeier hatten 41 Blätter ihre Vertreter entſandt.
Auf dem Bürgerſteig von einem Auto überfahren.
An der Alten Hauptwache in Potsdam geriet ein Perſonenauto ins
Schleudern und fuhr auf den Bürgerſteig. Zwei Paſſanten, die
Stift=
inſaſſin Rittner und der Hausdiener Gehrmann, wurden von dem
Wagen gegen einen Pfeiler gedrückt, Frau Rittner verſtarb kurz darauf,
während Gehrmann mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus
ein=
geliefert werden mußte.
* Deutſche Hochſchulnot in Prag.
Aus Prag wird uns geſchrieben: Nach wie vor leidet die Prager
deutſche Techniſche Hochſchule unter den ungünſtigen baubichen
Verhält=
niſſen; denn trotz der in den letzten Jahren durchgeführten Vergrößerung
der Hochſchulgebäude beſteht keine Möglichkeit zur Unterbringung der
zahlreichen deutſchen Hörer, da die neuen Gebäude zum größten Teil
durch die der tſchechiſchen Techniſchen Hochſchule angegliederte
Handels=
hochſchule belegt worden ſind. Aber auch in anderer Hinſicht leidet die
deutſche Technik Nor: die Lehrſtühle für Botanik, Warenkunde
Handels=
wiſſenſchaften, Freihandzeichnen, Brückenbau, Geologie und
Volkswirt=
ſchaftslehre ſind ſeit langer Zeit ohne Beſetzung, und dazu kommen ſeit
kurzem weitere Lehrſtühle, die durch Rücktritt oder Tod der Inhaber
verwaiſt ſind, Lehrkanzel ſür Wärmemaſchinen, Eiſenbahnbau, Bank=
und Induſtriebau und Chemie der Bergleute in Prag, ſowie für
Ana=
tomie und Pſychologie der Haustiere in Tetſchen=Liebwerd. An
un=
beſetzten Lehrſtühlen werden heute dreizehn angeführt.
Tragödie im Pfarrhaus.
Wie uns aus Eger in Böhmen berichtet wird, hat der Kaufmann
Komma in Oberlohma bei Franzensbad die Wirtſchafterin des dortigen
Pfarreus Diſtler, eine geſchiedene Frau Duſchek, durch einen Schuß
ge=
tötet und ſich dann ſelbſt entleibt. Die Tat geſchah aus Eiferſucht.
Fliegerunglück bei Preßburg.
Preßburg. Auf dem Militärflugplatz Weinern bei Preßburg
ſtürzte ein in Brand geratenes Militärflugzeug aus einer Höhe von
un=
gefähr 700 Metern ab. Der Pilot verſuchte eine Notlandung und
ſprang etwa fünf Meter über dem Erdboden aus dem Flugzeug.
Hier=
bei erlitt er ſchwere Verletzungen, denen er nach kurzer Zeit erlag.
Man kann über den Ozean ſehen.
TU. New York. Dr. Alexanderſon, beratender Ingenieur der
General Elektrie und Radio=Corporation teilte dem American Inſtitut
of Electrical Engeneers in Saarlouis mit, daß er eine Maſchine
er=
funden habe, die ein wirkliches Fernfehen über den Ozean ermögliche.
Verhaftung deutſcher Seeleute wegen angeblichen
Alkoholſchmuggels.
New York. Fünf Mitglieder der Befatzung des Hamburg—
Amerika=Dampfers „Deutſchland” ſind von Prohibitionsagenten
ver=
haftet worden. Es wird ihnen zur Laſt gelegt, ſich verabredet zu baben,
um Alkohol von Bord an Land zu ſchmuggeln.
Ein kanadiſches Schwerathleten=Wunder.
Der kanadiſche Schwergewichtsſtemmer Caouette will an ſämtliche
Schwerathleten der Welt eine Herausforderung ergehen laſſen, und
macht ſich dabei anheiſchig, an einem Abend ſämtliche Weltrekorde über
den Haufen zu werfen. Vorläufig riechen ſeine offiziell bekannt
ge=
gebenen Leiſtungen noch nicht nach Rekord — nur im beidarmigen
Drücken hat er mit 137,5 Kilo eine phänomenale Leiſtung gezeigt —
aber ſein Manager behauptet ſteif und feſt, daß er im April 1927 ſo
weit ſein werde, jeden Rekord zu ſtürzen. Beachtenswert ſind ſeine
Leiſtungen zweifellos, und man wird deshalb doch wohl abwarten
müſ=
ſen. Der Kanadier Caouette iſt ein erſt 28jähriger, 140 Kilo ſchwerer
Koloß, der ſeit ſimf Jahren den Kraftſport betreibt.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 19. Dezember 1926.
(Nach der Wetterlage vom 17. Dezemher 1926.)
Ein neues Tiefdruckgebiet breitet ſich über Island und der Nordſee
aus, das unſere Wetterlage beeinfluſſen wird und uns mildes, trübes
und regneriſches Wetter bringen wird. Heſſiſche Wetterdieuſtſtelle.
Geſchäftliches.
Ein billiges Weihnachtsgeſchenk iſt ein Los zum
Preiſe von 1 Mark des
Hefſiſchen Fürſorgevereins für Krüppel e. V. Darmſtadt.
Der Gewinnplan iſt günſtig. Die Ziehung iſt für den 7. April 1927
vor=
geſehen. Eine frühere Ausſpielung iſt jedoch zu erhoffen. Die Loſe
eignen ſich des Zweckes der Lotterie wegen beſonders zur Verwendung
als kleine Gewinne bei Weihnachtsverloſungen.
Die Loſe werden von der Beamtenbank Darmſtadt e. G.
m. b. H. zu Darmſtadt, Rheinſtraße 33½, ausgegeben.
Die Firma B. Drio Karlsſtraße 14, hat durch Umbau
ihre Verkaufsräume bedeutend vergrößert, und verkauft Fahrräder,
Näh=
maſchinen, Kinderwagen, Puppenwagen und Muſikapparate auf
Teil=
zahlung. (An Leute in ſicherer Stellung auch ohne Anzahlung.) Wir
verweiſen auf das heutige Inſerat.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 18. Dez. 3.30: Stunde der Jugend. Liedervorträgs
Frankfurter Schulen: Theobald=Ziegler=Schule, 1. und 2.
Mädchen=
klaſſe. O 4.30: Hausorch. Carl Maria v. Weber. Ouv. „Turandot”
Aus Oberon”. — Fant. „Der Freiſchütz”. — Aus „Die drei
Pintos”. — Ouv. „Euryanthe‟. — Grande Polacca brillante,
O 5.45: Leſeſtunde. „Das Wirtshaus im Speſſart” von Hauff.
O 6.15: Briefkaſten. O 6.45: „Altgermaniſcher Totenglaube” von
Prof. Dr. Naumann. O 7.15: Stenographie.0 7.45: „Iſt die
Aſtrologie eine Wiſenſcha t?” von Prof. Sittig. O 8.15: „Muſical
Society String Quartet”, London. O 9.15: Lieder zur Laute,
O 10.30: Weihnahtswohe des armen Kindes: Konzert. Anſchl. bis
12.30: Tanzmuſik des Kaffee Sacher.
Stuttgart.
Samstag, 18. Dez. 3: sGretle von Strümpfelbach erzählt.)
4: Konzert. Mitw.: Käte Mann, Gerda Hani, H. Hanus,
C. Struve, Funkorch. 17 Darbi tungen. O 6.15: Dramat.
Funk=
ſtunde (Oper). O. 6.45: Dr. Donald Stuart: Der Skiſäugling.
O 7.15: Kuſtos Fiſcher: Das Waſſer, eine Quelle des Lebens.
O 8: Kammermuſik. Philh. Orch. Mitw.: A. Indig (Violine),
Frau B. Indig (Violine), K. Heß (Bratſche), Fr. Kirc,berger CCello),
Schubert: Rondo brillant. — Brody: Streichquartett. O 9: Morſe=
Wettbewerb. Leit.: Rolf Formis. — Anſchl.: Funkbrettl. Leit.:
C. Struve. Powell: Lockenköpfchen, Oneſiep. — Kollo: Wenn die
Mädchen von der Liebe träumen (Hilde Binder). — Granichſtädten:
Zigareltenlied aus Der Orlow. (H. Hanus). — Unterm
Machandel=
baum (Gerda Han i). — Der Pantoffeiheld, humor. Proſa (C.
Karner). — Benatzky: Heut hätt ich Zeit (Kitty Rolfen). —
Müller: Das Srelenbündnis (C. Struve). — Fall: Walzer aus
Brüderlein fein. — Nelſon: Der Fritz bezahlt die Kleider (Hilde
Binder). Und weitere 10 Darbietungen, u. a.: „Ein Streichquartett”
Schwank in einem Akt von Carlchen Struve. Perſ.; Auguſt
Mümmel=
mann: E. Stockinger; Charlotte, Tochter: Thea Struve; Lenchen,
Freundin: Gerda Hani; Fredy: C. Strupe; Balduin: C. Karner;
Gottlieb: F. Höger; Minna, Dienſtmädchen: Hilde Binder; Otto=
H. Hanus.”
Berlin.
Sonnabend, 18. Dez. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
G 3.40: Dr. Ebel: Neue Geräte für den Rundfunk=Empfang. O 4:
Prof. Colſon: La famille Francaiſe (in franzöſiſcher Sprache).
O 4.30: Aus der Revue: „Wieder Metropol”. Von Hugo Hirſch.
Mitw.: Max Hanſen, Lori Leux, Erik Wirl, Elly Hoffmann, Paul
Weſtermeier, Willy Breuer. Orcheſter des Metropol=Theaters.
O 7.05: Phyſiker Dr. Noack: Techniſch=phyſikaliſches Spielzeug.
O 7.30: Dr. med Beyer: Löfungen der geſtellten
Denkſport=
aufgaben. O 7.55: Dr. Weber: Um die Zukunft des Saargebietes.
O 8.30: Sendeſpiel „Der Tanz von Cölbigk‟. Eine Singfabel
nach einer alten deutſchen Volksſage von Gerhart Herrmann=Moſtar.
Perſ.: Erzählerin: Roſe Lichtenſtein; Knecht Rupprecht: Albert
Steinrück. Sänger und Sängerinnen, Funk=Orcheſter, Funkchor.
— Anſchl.: Lieder zur Laute. Da droben auf jenem Berge. —
Schweſterlein. — Ruch: Irrkraut. Verlaſſen. Die Diſtel. Kaladu.
Das Fenſterlein. Romanze. Guter Rat. Unheilvolle Nachtfahrt.
O 10.30: Tanzorcheſter Ette.
Königswuſterhaufen. Sonnabend, 18. Dez. 3: Berufsberater
Friedrich: Die kaufmänniſche Berufsausbildung im Induſtriebetrieb.;
O 3.30: Poſtrat Behrendt, Martha Moelk: Eſperanto. O. 4:
Prof. Dr. Oppermann: Beiträge zur Organtherapie in der
Ve=
terinärmedizin. O 4.30: Das Neueſte aus der pädagogiſchen
Zeit=
ſchriftenliteratur. O 5: Stadtbaurat Schmidt, Eſſen: Moderne
Städtebaufragen. O. 6: Prof. Dr. ing. Helm: Güterumſchlag.
O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch für
Fort=
geſchrittene. O 7: Prof. Dr. Dieck: Neue Forſchungen über die
Innervation des Zahnbeines. O 7.30: Privatdozent Dr. W.
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Weihnachtsgabe
der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt
an ihre alten Spareinleger.
Um unſeren zahlreichen früheren Spareinlegern eine
beſon=
dere Weihnachtsfreude zu bereiten, haben wir beſchloſſen, die
Kufwertung der Sparguthaben
nichk bis zum 1. Januar 1932 zurückzuſtellen, ſondern
ſchon jetzt durchzuführen
und zwar in folgender Weiſe:
1. Der Aufwertungsſatz wird auf 20 Prozenk des
Goldmark=
betrages der Spargukhaben feſtgeſetzt.
2. Alle nach dem 14. Juni 1922 vollſtändig zurückbezahlken
Spareinlagen werden in die Aufwertung einbezogen, d. h.
es wird die ſogenannke Rückwirkung eingeführt.
3. Die Aufwertungsbekräge werden ab. 1. Januar 1927 mit
jährlich 3 Prozenk verzinſt.
4. Den Sparern wird eine vorzeitige Abhebung der
Aufwer=
tungsbekräge im Rahmen der verfügbaren Mikkel in
Aus=
ſicht geſtellt.
5. Sollte ſich ſpäter eine weitere Aufwertung ermöglichen
laſſen, ſo bleibk dieſe ausdrücklich vorbehalten.
Bei der großen Zahl der für die Aufwertung in Betracht kommenden
Sparkaſſen=
bücher (rd. 68 000 Stück) muß die Durchführung der Aufwertung wegen des zu
erwar=
tenden großen Andranges zeitlich entſprechend verteilt werden. Die Aufwertung wird
daher in folgender Reihenfolge vorgenommen:
1. In erſter Linie und mit ſofortiger Wirkung können die Aufwertungsbeträge ganz
oder teilweiſe und ohne Abzug von Zwiſchenzins im Sinne der Heſſiſchen
Ver=
ordnung vom 27. Oktober 1926 an alte, bedürftige und in Not geratene Sparer
ausbezahlt werden. Die Geſuche um vorzeitige Auszahlung ſind ſchriftlich unter
Schilderung der Verhältniſſe und unter Beifügung des betreffenden alten
Spar=
kaſſenbuches einzureichen. Die Erledigung dieſer Geſuche wird beſchleunigt.
Soweit bereits Auszahlungen unter Zugrundelegung eines Satzes von 12½
Pro=
zent erfolgt ſind, findet demnächſt eine entſprechende Nachzahlung ſtatt.
2. Darüber hinaus kann auf beſonderen Antrag — jedoch nur gegen Abzug des
reichsgeſetzlich feſtgelegten Zwiſchenzinſes — in beſonders begründeten Fällen
eine vorzeitige Auszahlung der Aufwertungsbeträge im Rahmen der verfügbaren
Mittel ganz oder teilweiſe erfolgen. Unter den gleichen Vorausſetzungen wird
auch die Gutſchrift der Aufwertungsbeträge auf etwa bereits beſtehende oder neue
Reichsmark=Sparbücher vorgenommen werden.
Die Inhaber der alten Sparkaſſenbücher werden vorausſichtlich ab Mitte Januar
1927 durch beſondere öffentliche Bekanntmachung in beſtimmter Reihenfolge der
Spar=
buchnummern aufgefordert, die alten Bücher zum Zwecke der Eintragung der
Aufwer=
tungsbeträge vorzulegen.
Die Aufwertungsbeträge werden ab 1. Januar 1927 mit 3 Prozent jährlich verzinſt.
Wir bikten unſere Einleger ſchon jetzt dringend, ſich an dieſe
Reihenfolge zu halten, um die Abwickelung der ganzen
Aufwer=
kung nichk unnötig zu erſchweren. In beſonders begründeken
Fällen ſind wir ſelbſtverſtändlich bereik, auch außerhalb dieſer
Reihenfolge Auszahlungen und Gutſchriften vorzunehmen,
ſoweit uns dies kechniſch möglich iſt.
Jede weiker gewünſchte Auskunft wird von unſerer
Auf=
werkungsſtelle (1. Stock) ſowie von unſerer Einlagen=Abkeilung
(Erdgeſchoß) bereitwilligſt erkeilk.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1926.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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Ausden Umtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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— „ugelaufen: 1 ſchwarzer Baſtard. Ein
gelber Schäferhund.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
18. Dez bis einſchließlich 24. Dez den
Nachtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
Bismarckſtraße 9. die Einhorn=Apotheke,
Kirchſtraße 10½.
Gemeindehundeſteuer fir 1N7.
In § 7 der heſſiſchen
Hundeſteuerver=
ordnung iſt feſtgelegt, daß jeder, der ſich
zu Beginn des 1. Januar im Beſitz eines
Hundes befi det, die Hundeſteuer — ohne
Rückſicht auf die demnächſtige Dauer des
Beſitzes — zu entrichten hat.
Unter Hinweis auf dieſe Beſtimmung
mache ich bekannt, daß die
Stadtverord=
neten=Verſammlung in ihrer Sitzung vom
18. v. Mts. beſchloſſen hat, in 1927
fol=
gende Hundeſteuerſätze zu erheben:
für den erſten Hund . . . 24 Mk.
„ zweiten . . .. 44 „
„ dritten
64
uſw. mit der Maßgabe, daß für jeden
weiteren Hund je weitere 20 Mk. zur
Er=
hebung gelangen.
Fällt der Beginn des Hundebeſitzes.
in die Zeit vom 1. Juli k. Js. ab, ſo
wird jeweils nur die Hälfte der obigen
Sätze erhoben.
(st18055
Darmſtadt, den 15. Dez. 1926.
Der Oberbürgermeiſter.
Am Montag, den 20. Dezember
1926, vormittags 9 Uhr anfangend,
werden im Noßdörfer Gemeindewald aus
Abteilung 23 verſteigert:
Fichtenſtämme 6 Stück Kl. Va 3,29 im
299
b58,62
Fichten=Derbſtangen 550 Stück 50,34,
Stöcke
15.—
Zuſammenkunft an der Kubig.
Roßdorf, den 16. Dez. 1926.
Heſſ. Bürgermeiſteref.
Lorenz.
(16650
Aufwertung von
Spar=
guthaben.
Die Aufwertung der Sparguthaben
er=
folgt ohne weiteres, a ”o ohne daß es eines
Antrages des Gläuers inlegers)
bedarf.
Dagegen iſt der Anſpr— —
Aufwer=
tung binnen einer am 31. Jatzrar 1927
ablaufenden Ausſchlußfriſt anzumelden:
1. wenn die Aufwertung bereits
ausge=
zahlter Guthaben deshalb verlangt
wird, weil ſich der Gläubiger bei der
Annahme der Leiſtung (Zahlung) ſeine
Rechte vorbehalten hat, oder
2. wenn ein Guthaben von einer
Spar=
kaſſe auf eine andere Eparkaſſe
über=
wieſen worden iſt und der Gläubiger
dieBerückſichtigung mit dem
Goldmark=
betrag zur Zeit des Erwerbs der
For=
derung gegen die erſie Sparkaſſe
ver=
langt.
Die Friſt iſt eine Ausſchlußfriſt, ſodaß
bei ihrer Verſäumung der Anſpruch auf
Aufwertung erloſchen iſit.
Die Anmeldung hat bei der Sparkaſſe
zu erfolgen, bei der das Guthaben ſetzt
ge=
führt wird oder zuletzt geführt wurde.
Wir fordern unſere Einleger, falls ſie
einen der unter 1 und 2 erwähnten
An=
ſprüche geltend machen wollen, hiermit auf,
dieſe Anſprüche bis ſpäteſtens 31. Januar
1927 bei uns anzumelden.
Nähere Auskunft wird bei unſerer
Auf=
wertungsſielle (1. Stock) während der
üb=
lichen Kaſſenſtunden vorm. von 8½, —1 Uhr
und nachmittags von 3 —4/, Uhr
bereit=
willigſt erteilt.
(st1727
Darmſtadt. den 25. Nov. 1926.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
I deues läab eil
SCHANIIA
UTe
Darmstadt, Ernst-Ludwigstraße 21.
(18627.0d
[ ← ][ ][ → ]Seite 16
Samstag, den 18. Dezember 1926
Nummer 330
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterb=fälle: Am 3. Dez.: Eva Katharina Falter geb. Hering, 80 J.,
Gutenbergſtr. 54. Am 4. Dez.: Suſette Rodemer geb. Keil, Ernſt
Lud=
wig=Straße 1.. Am 3. Dez.: Johannes Jakoby, Schloſſer, 23. J.,
Ar=
heilgen, hier Elifabethenſtift. Am 4. Dez.: Peter Göttmann, Schloſſer,
25 J., Fuhrmannſtr. 8; Gevag Thum, Apotheker i. R., 86 J.,
Klap=
pacherſtraße 7; Maria Heiligenthal, 23 J., Liebfrauenſtr. 91: Anna
Eliſab. Elſinger geb. Trautmann, 52 J., in Dornheim, hier
Stadt=
krankenhaus; Elifab. Auguſte Antonie Louiſe Klump geb. Wiener, 40 J.
Frankfurterſtr. 57. Am 5.: Marie Wilhelmine Heiß geb. Frauenfeider, 62 J.
Roßdörferſtr. 22; Johannette Brunner geb. Filſinger, 51 J., Erbacher
Straße 15. Am 6.: Maria Kalbfleiſch geb. Knöll, 56 J., Beſſunger
Str 100. Am 5.: Hans Thill, 5 Mon., von Eberſtadt, hier
Heinheimer=
ſtraße 21: Johaun Thalheimer, 60 J., Große Bachgaſſe 14. Am 6.:
Hermann Johannes Schäfer, Weißbinder, 21 J., von Eberſtadt, hier
Stadtkrankenhaus; Chriſtoph Ludwig Schorlemmer, 79 J., Kirchſtr. 37;
Kathar. Baußmann geb. Deutſch, 44 J., Beckſtr. 85. Am 7.: Anna
Margaretha Sommer, Martinſtr. 26. Am 6.: Eliſe Lebherz geb. Balſer,
33 J., Karlſtr 34. Am 8.: Anna Klara Heſſelbach geb. Ganß, 45 J.
Kirchſtr 14. Am 7.: Wilhelm Ludwig Müller, 44 J., Hüigelſtraße 63;
Anna Germann geb. Eſpenſchied, 42 J., von Dieburg, hier
Stadtkran=
kenhaus. Am 8.: Generalmafor a. D. Friedrich Karl Heinrich v. Wachter,
69 J., Herdweg 64. Am 9.: Marg. Späth geb. Diehl, 61 J., Dieburger
Straße 42. Am 8.: Sans Bereinguer, 53 J., Karlſtr, 58.: Am 9.:
Chriſtine Rikmann geb. Wiemer, 29 J., Tannenſtr. 28; Julia Lahr
geb. Krauſe, 63 J., Eliſabethenſtr. 72. Am 10.: Anna Marg. Wendel.
geb. Muth, 30 J., von Reichelsheim (Kreis Erbach), hier
Eliſabethen=
ſtift. Am 9.: Ludwig Steuerwald, 6 Mon., Schloßgaſſe 27. Am 10.:
Ludwig Horch, 65 J., Gardiſtenſtr. 4. Am 13.: Johann Georg Stadler,
55 J., von Seligenſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Am 11.: Anna Marg.
Ewald geb. Schumann, 59 J., Stadtkrankenhaus. Am 12.: Leopold
Grünewald, 4 J., Blumenthalſtraße 73. Am 13.: Tilly Lorenz, 1 J.,
von Gräfenhauſen, hier Heinheimerſtraße 21. Am 14.: Kathar. Buſch
geb. Kambach, 71 J., Pankratiusſtr. 10; Karl Kinkel, 33 J.,
Wittmann=
ſtraße 34; Katharina Haas, Landskronſtraße 65; Maria Karoline Eliſ.
Geher geb. Bopp. 37 J., Niederſtraße 18; Max Chriſtian Georg
Bau=
mann, 48 J., Grafenſtr 23½; Kathar. Spieß geb. Wick. 58 J., von
Dieburg, hier Alicehoſpital. Am 8.: Auguſt Otto Nees, 33 J.,
Hein=
heimerſtraße 13. Am 6.: Fritz Tuteur, 37 J., Kiesſtr. 90.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
4. Adventsſonntag, den 19. Dezember 1926.
Stadtkirche: Samstan, den 18 Dez., abend? 8½, Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 19. Dez, vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel — Nachm 4 Uhr: Weihnachtsfeier im Kindergottesdienſt.
Pfarrer Heß. (Kollekte)
Die Stadtkirche, iſt wo hentags von 9 bis 3 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Zimmer=
mann — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein —
Nachm. 5 Uhr: Weihnachtsfeier im Kindergottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger (Kollekte
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann — Abends 6 Uhr: Weihnachtsfeier im Kindergottesdienſt
Pfarrer Zimmermann. (Kollekre) — Um 8 Uhr: Kircheninuſikaliſche
Abendfeier
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Geineindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 19. Dez, vorm. 11½ Uhr:
Singkreis des Jugendoundes der Lukasgemeinde: Heusſingen. —
Nachn 3 Uhr: Kinderſchule der Lukasgemeinde: 22eihnachtsfeier.
— Nachm. 5 Uhr: Kinderſchule der Schloß= und Kaplaneigemeinde:
Weihnachtsfeier. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadtge=
meinde. — Montag, den 20. Dez, abends 8 Uhr: „jugendbund der
Markusgemeinde. — Dienstag, den 21. Dez, abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor der Stadtkirche — Mittwoch, den 22. Dez, abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche — Mädchenvereinigung
der Reformations geineinde.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Das Büro des Evang. Wohlfahrtsdienſtes befindet ſich von jetzt
ab im Gemeindehaufe, Kiesſtr 17, Saal 3. Sprechſtunden täglich
vor=
mittigs von 8—12 Uhr Fernſprecher 2379.
Martinskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, zugleich
Advents=
feier für die Jugend. Pfarraſſiſtent Sertba. — Nachm. 3½ Uhr:
Weihna kts eier des Kindergottesdienſtes des Oſtbezirks Pfarrer
Beringer. — Uim 5½ Uhr: Weihnachtsfeier des Kindergottesdienſtes
des Weſtbezirks Pfarrec D Waitz.
Fohanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls, in Rückſicht auf Schwerhörige, Alte und
Gebrech=
liche im Gemeindehaus Pfarrer Marx — Um 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt in der Kirche. — Nachm. 3½ Uhr: Weihnachtsfeier der
Knderſchule im Gemeindehaus — Abends 8 Uhr in der Kirche:
Geiſt=
liche Abendmuſik Eintuitt frei.
Die Johanneskirche iſt Wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Panl=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonte): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt „Pfarraſſiſtent Georgi. — Um 11½4 Uhr
Kindergottesdienſt
Jeſſunger drirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gotteebienſt. 2farraſſiſtent Lie Zur Nieden — Nachm. 4 Uhr:
Weihnach sfeier des Kindergottesdienſtes. Pfarrvikar Schäfer. —
Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier der Jugendvereinigung. — Dienstag
abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des Kirchengeſangvereins. —
Mitt=
woch, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier der Mädchenvereinigung —
Freitag, den 24. Dez., nachm 5 Uhr: Chriſtveſper Pfarrvikar Schäfer.
Pauluskirche: Samstag, den 18. Dez., abends 8 Uhr:
Weihnachts=
feier der Jugendvereinigung. — Sonntag, den 19. Dez vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Nachm. 4 Uhr:
Weih=
nachtsfeier des Kindergottesdienſtes Pfarrer Rückert. (Kollekte für
den Ki dergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier fütr die
Angehörigen und Freunbe der beiden Jugendvereinigungen. — Montag,
abends 8 Uhr: „Geiſtliche Abendmuſik auf die heilige Weihnacht” von
dem Jugendchor der Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände
— Weihnachtsfeier des Jugendbundes — Dienstag und Mittwoch,
abends 8 Uhr: Hauptproben des Kirchenchors in der Kirche —
Frei=
tag, den 24. Des, nachm. 4 Uhr: Heiligabendfeier, Pfarrer Rückert.
— Um 5 Uhr: Choralblaſen vom Turm.
Stiftskirche: Vorm. 8 Uhr: Weihnachtsfeier des
Kindergottes=
dienſtes. — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. —
Nachm. 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Kinderſchule im Saal des
Eliſa=
bethenſtifs — Freitag, den 24. Dez., nachm. 4 Uhr: Chriſtveſper. —
Evang. Sonntagsverein: Sonntag, nachm. 4½—7 Uhr:
Weih=
nacht”feier.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth, Kirche.)
Am 4. Advent, den 19. Dez., vorm. 10 Uhr, im „Feierabend”,
Stift=
ſtraße 51: Pfarrvikar Lucins.
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt
Pfarraſſiſtent Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.
3 Uhr: Chri beſcherung der Kleinkinderſchule in der Kirche. —
Mon=
tag, den 20. Dez, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein — Dienstay,
den 21. Dez., abends 8 Uhr: Chriſtfeier des Frauenvereins. —
Mitt=
woch, den 22. Dez., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung. —
Donners=
tag, den 23. Dez., abends 8 Uhr: Wartburgverein
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Paul.
Etang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. — Nachm. 2 Uhr:
Weih=
nachtsbeſcherung der Kleinen im Saale von K. Scheerer. — Abenos
½9 Uhr: Familienabend im Saale von K. Scheerer,
Kirche zu Nieder=Namſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Nachm 2 Uhr: Chriſtbeſcherung der Kleinkinderſchule in der Kirche,
— Abends 8 Uhr: Abbentsandacht — Dienstag: Kirchenchor,
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt — Nachm. 3 Uhr: Chriſtbeſcherung der Kleinkinderſchule —
Abends ½9 Uhr: Weihnachtsfeier der Jugendvereine. — Montag,
abends 8 Uhr: Frauenverein. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Jung=
mädchenverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Nachm 4 Uhr: Weihnachtsfeier der Sonntagsſchule.
— Dienstag, nachm 4 Uhr: Frauenbibelſtunde — Abends 8½ Uhr:
Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben
nd Mädchen. — Donnerstag fällt die Bibelſtunde aus.
Jugendbund für E. C. (Müh ſtr. 24). Sonntag, nachm 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Abends 8½ Uhr:
Jugendbund=
ſtunde für Jungfrauen (Schweſter Rubach). — Dienstag, abends
½ Uhr: Gebeisſtunde für Jungfrauen. — Mittwoch, abends 8½ Uhr:
Freundeskreis, für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde für Fünglinge.
Ehriſtlicher Berein Funger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag den 19. Dez:
Winter=
ſon enwendfeier in Niedernhauſen i. O. Abfahrt am Samstag, den
18. Des., abends .” Uhr Oſtbahnhof. — Montag, den 20. Dez,
nach=
mittags 8 Uhr: Jungſchar. Weihnachts eier mit St. Nikolaus. —
Abends 8½ Uhr: Jung=C. Bibelſtunde (Sekr. Geoat). — Mittwoch,
den 22 Dez., nahm. 2 Uhr: Baſteiſtunde der Jungſchar; ½5 Uhr:
Jungſhar=Turnſtunde; abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde im
Jung=
männerkreis (Phil, 3, 12—16, Dr. Avemarie). — Donnerstag, den
23. Dez, abends 8 Uhr: Heimſtunden. — Freitag, den 24. Dez., abends
8 Uhr: Weihnachtabend für heimatloſe Männer unſerer Stadt.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt, jetzt Alexandraweg 8
(Künſtlerkolvnie). Sonntag, den 19. Dez., vorm. 9 Uhr: Morgenwache.
— Ab nds 8 Uhr: Liederabend — Montag, den 20. Dez., abends
8 Uhr, ſpricht Diakon Gull; Mütterabend. — Dienstag, den 21. Dez.,
abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, den 22. Dez., abends
8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, den 23. Dez., abends
8½ Uhr: Jungmännerbibelſtunde, — Freitag, den 24. Dez., abends
8½ Uhr: Unterhaltungsabend. — Jeben Mittwoch von 5—7 Uhr:
Jungſcharſtunden.
Die Ehriſtengemeinſchaft, Sonntag, den 19. Dez., vorm. 10½ Uhr,
in der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36: Menſchen=
Weihe=Handlung.
Gottesdienſt der katholiſchen Gemeinden Liebfrauen (Klappacherſtr.)
und St. Martin (Kerdweg).
Sonntag, den 19. Dezember 1926.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Samstag, nachm. 5 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil Beichte,
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil Beichte. —
Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der heil. Kommunion vor und
nach der heil Meſſe. Generalkommunton der Marianiſchen
Jung=
frauen=Kongregation — Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. —
Nach=
mittags 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 3½ Uhr: Adventsundacht. —
Werktags: Heil. Meſſe 7½ Uhr.
St. Martinskapelle (Herdweg). Vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt. Vor und in der heil. Meſſe Austeilung der heil, Kommunion.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 19. Dez.,
Vorm 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Betrachtung des
Wortes Gottes. — Mittwoch, den 22 Dez., abends 8½ Uhr:
Gebets=
ſtunde, — Freitag, den 24. Dez, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Jeder=
mann, iſt freundlichſt eingeladen.
Chriſil. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Andacht. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund. — Abends
8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8¼ Uhr: Bibelſtunde,
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
19. Dez., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule.
— Abends 8 Uhr: Gotteedienſt. — Montag, den 20. Dez., abends
8½ Uhr: Jugendbund. Prediger Sauer
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 19. Dez, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
22. Dez., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 19. Dez., vorm. 10 Uhr: Pred. Conrad. — Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. — Nachm. 5 Uhr: Pred Conrad. — Die
Donners=
tagabend=Bibelſtunde fällt aus. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Methodiſtengemeinde (Alexandrawen 8, Künſtlerkolonie): Sonntag,
den 19. Dez, nachmittags 3½ Uhr: Gottesdienſt. Pred. Kunde.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung (Paradeplatz) — Um 8½ Uhr: Große
Extra=Verſammlung, geleitet von Stabskavitän und Fiau Jetter=
Heidelberg. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Heilsverſammlung. —
Don=
nerstag, abends 7 Uhr: Feſtverſammlung und Armenbeſcherung. Es
ladet freundlich ein Kapitän M. Engel
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land
Nicßt den
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 350
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Seite 19
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Fußball im Odenwaldkreis.
Das Verbandsſpielprogramm des 19. Dezember.
Der kommende Sonntag bringt nochmals Hochbetrieb in unſerem
Odenwaldkreis, um dann auf ruhigere Weihnachten überzuleiten. In
der Kreisliga ſind wiederum vier Treffen angeſetzt, von denen ſich
drei in der Darmſtädter Gegend abſpielen. Es ſtoßen am Sonntag
auf=
ein
r:
Sportvgg. 04 Arheilgen—Fußballverein Biblis.
Viktoria Griesheim—Germania 03 Pfungſtadt.
Union Darmſtadt—Olympia Lampertheim,
V.f. R. Bürſtadt—Sportverein Münſter.
Arheilgen ſollte eigentlich in Biblis antreten, hat aber das Glück, die
Bibliſer abermals auf eigenem Platz empfangen zu dürfen, da der Platz
des Riedvereins vom Verband geſperrt iſt. Es ſollte alſo ein erneuter
ſicherer Sieg der Arheilger herauskommen. (Vorſpiel 4:0 für A.)
In Griesheim ſtoßen Viktoria Griesheim und Germania
Pfungſtadt aufeinander. Das Vorſpiel gewannen die Pfungſtädter mit
6:1. Griesheim hat ſich ſeitdem ſichtlich verbeſſert und der 2:1=Sieg der
„Zwiebelſtädter” in Lampertheim dürfte die Gäſte zum Nachdenken
ver=
anlaſſen. Immerhin kann man dieſe wohl als knappen Sieger
ver=
muten. — An der Heidelberger Straße in Darmſtadt erwartet
Union Darmſtadt die Olympia Lampertheim. Man darf wohl diesmal
mit einem Erfolg der Darmſtädter rechnen, die ſchon in Lampertheim
ein Unentſchieden (3:3) erzwingen konnten — Das letzte Spiel führt den
Sportverein Münſter nach Bürſtadt. Münſter gewann im Vorſpiel
mit 4:2, wird aber diesmal wohl kaum um die Revanche der Bürſtädter
herumkommen. Immerhin werden ſich die Münſteraner zu wehren
wiſſen. So unſere Tips, wenn es normal zugeht.
Auch in der A=Klaſſe herrſcht reger Betrieb. Im Gau
Berg=
ſtraße, wo der Polizeiſportverein weiter unangefochten führt, ſtehen
am Sonntag folgende Begegnungen auf dem Programm:
Sportverein Groß=Gerau-Boruſſia Dornheim,
Polizeiſportverein Darmſtadt—S.V. 98 Reſerve,
Eintracht Darmſtadt—Fußballverein Michelſtadt,
Germania Eberſtadt—V.f.R. Darmſtadt.
Man darf wohl Groß=Gerau und die Polizei als Sieger ewwarten; die
anderen beiden Treffen erſcheinen offen im Ausgang bzw. das
Eber=
ſtädter Treffen dürfte den Raſenſpielern kampflos zufallen, da Eberſtadt
wegen eines Satzungsverſtoßes disqualifiziert iſt. Möglicherweiſe iſt
dieſer Fall aber bis Sonntag ſchon erledigt.
Im Riedgau bekommt der Spitzenreiter Heppenheim ernſtlich
Gegner. Die Heppenheimer haben vor 14 Tagen erſtmals gegen
Hof=
heim verloren, und dadurch ſteht Olympia Lampertheim nur noch mit
zwei Punkten Abſtand hinter den Heppenheimern, dicht gefolgt von F. C.
Bensheim. Die Lage iſt alſo ziemlich offen, doch kann bereits der
Sonn=
tag wieder eine Klärung bringen. Näheres über die angeſetzten Spiele
kann nicht geſagt werden, da alles dafür ſpricht, daß die bekannt
ge=
gebene Tabelle wieder unter der Hand geändert worden iſt, wovon aber
ger Oeffentlichkeit nichts bekannt gegeben wurde. Die Vereine mögen
ſich bei der zuſtändigen Stelle bedanken, wenn über ihre Spiele an dieſer
Stelle nichts veröffentlicht werden konnte.
Sportverein Darmſtadt 98.
Die Ligamannſchaft des Sportvereins ſpielt am Sonntag auf dem
Platz an den Brauereien in Mannheim gegen den vorjährigen
Bezirks=
meiſter V. f. R. Das Vorſpiel in Darmſtadt endete bekanntlich nach
beiderſeits guten Leiſtungen mit dem Ergebnis von 2:2. Mittlerweile
haben die Raſenſpieler eine Schwächeperiode durchgemacht, die zur Folge
hatte, daß dem Meiſter des Vorjahres eine Zeit lang jede Ausſicht auf
eine erfolgreiche Verteidigung ſeines Titels abgeſprochen wurde. In den
letzten Spielen haben die V. f. R.=Leuts jedoch eine bedeutende
Form=
verbeſſerung gezeigt und ſich insbeſondere durch den Sieg in Waldhof
am Vorſonntage wieder in den Vordergrund des Intereſſes geſchoben.
Es ſcheint, als ob der Meiſter im Endſpurt doch noch das Rennen machen
wird. Die Darmſtädter müſſen ſich alſo darauf gefaßt machen, daß ihr
Gegner vom Sonntag alles aufbieten wird, ihnen eine Niederlage
bei=
zubringen. Wenn die Darmſtädter ihrer Tradition treu bleiben und auch
dieſes Mal auf dem Mannheimer Platz, auf dem ſie vor Jahren ſich die
Bezirksliga errungen haben, ein gutes Spiel liefern werden, ſo brauchen
je keineswegs die Flinte ins Korn zu werfen. Die Darmſtädter mögen
daran denken, daß auch Neckarau und Phönix Ludwigshafen auf eigenem
Gelände die Punkte an Darmſtadt abgeben mußten. Auch die
Liggerſatz=
mannſchaft fährt nach Mannheim, um vor dem Ligaſpiel der
vorzüg=
lichen Erſatzmannſchaft des Meiſters gegenüberzutreten. Die 2.
Mann=
ſchaft ſpielt um ½3 Uhr auf dem Platz am Böllenfalltor gegen die
Er=
ſatzmannſchaft von Münſter.
FC. Eintracht Darmſtadt.
Zum letzten Verbandsſpiel in der Vorrunde empfängt Eintracht
am kommenden Sonntag, den Sportverein Michelſtadt. Michelſtadt hat
noch keinen Punktgewinn zu verzeichmen und liegt dementſprechend am
Ende der Tabelle. Eintracht rangiert durch ſeinen Sieg über
Pfung=
ſtadt an ſechſter Stelle und wird beſtr.bt ſein, auch gegen Michelſtadt
einen Sieg zu landen, um den jetzigen Platz in der Tabelle auch weiter
zu behaupten. Außerdem hat Eintracht noch eine vor einiger Zeit
er=
littene Niederlage wettzumachen. Die gute Hintermannſchaft Eintrachts
wird dem gegneriſchen Sturm das L ben ſchwer machen, und bei etwas
mehr Schußfreudigkeit im Sturm als am vergangenen Sonntag wird
es ſicher zu einem Sieg langen. Dem Spiel, das um 10.30 Uhr vorm.
beginnt, wäre ein guter Beſuch zu winſchen.
FC. Union 1913 e. V. Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Verbandsrückſpiele empfängt der hieſige
FC. Union am morgigen Sonntag die beſtbekannte Elf von Olympia
Lampertheim. Die Riedleute ſtellen eine Mannſchaft ins Feid, die
der=
jenigen der Unioniſten ſehr ähnelt. Lieferten doch beide Mannſchaften
den heutigen Tabellenführern meiſt überlegen druchg führte Treffen,
während ſie gegen ſchwächere Gegner überraſchende Punktverluſte
er=
litten, ſo daß ſie heute beide punktgleich mit 4 Punkten Abſtand hinter
der Spitzenmannſchaft in der Tabelle folgen. Beweiſen ſchon dieſe
Tat=
ſachen ſowie das Unentſchieden des Vorſpiels die Gleichwertigkeit der
beiden Mannſchaften, ſo dürfte, da außerdem der Sieger des morgigen
Spieles wieder Anſchluß nach oben bekommen dürfte, ein Kampf zu
er=
warten ſein, der alle in letzter Zeit auf dem Platze an der Heidelberger=
Straße übertreffen dürfte. Da bei dem regen Intereſſe, das gerade
dieſem Spiele von den hieſigen Sportkreiſen entgegengebracht wird, ein
zahlreicher Beſuch zu erwarten iſt, wird jeder Beſucher gebeten, ſich trotz
der Vorkommniſſe beim Vorſpiel, als echter Sportsmann zu betragen
und ſich den Anordnungen der Ordnungsleute zu fügen. Spielbeginn
iſt nachmittags 2,30 Uhr. — Auch der vor dieſem Treffen ſtattfindende
Kampf der Reſrvemannſchaften von Viktoria Griesheim und Union um
die Punkte dürfte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen und zum
Ver=
leben eines abwechſlungsreichen Nachmittags weſentlich beitragen.
Sportvereinigung 04 Arheilgen — FV. Biblis.
Infolge Sperre des Bibliſer Platzes findet das für Sonntag, den
19. Dezember, angeſetzte Verbandsrückſpiel auf dem Platze am „Arheilger
Mühlchen” ſtatt. Biblis, das im Vorſpiel trotz ſeiner äußerſt flinken
Elf mit 4:0 den Arheilgern ſich beugen mußte, wivd diesmal wohl alles
verſuchen, um beſſer abzuſchneiden. Andererſeits werden jedoch die
Arheilger alles daranſetzen, um die derzeitige Tabellenführung auch
weiterhin zu behalten. Vor dieſem Spiel tritt die Handballmannſchaft
der Sportvereinigung, die am letzten Sonntag die Darmſtädter
Aka=
demiker mit 4:1 abfertigen konnte, gegen die 1. Handballmannſchaft des
V. f. L. Frankfurt im Freundſchaftsſpiel an.
Handball.
Heſſ. Polizeiſportverein Darmſtadt Sportverein 98 Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Spiele um die Verbandsmeiſterſchaft ſtehen
ſich obige Gegner am kommenden Sonntage auf dem Sportplatze des
Polizeiſportvereins gegemiber. Dieſem Kampfe kommt eine überragende
Bedeutung zu. Durch die Niederlage des Süddeutſchen Meiſters in
Babenhauſen ſind Polizeiſportverein Babenhauſen und Sportverein
Darmſtadt punktgleich geworden. Unter dieſen Umſtänden dürfen ſich die
Lilienträger keinen Punktverluſt mehr leiſten; denn ſonſt iſt es um die
Meiſterſchaft geſchehen, da Babenhauſen nur noch ein Spiel gegen
Mainz=Kaſtel auf eigenem Platze auszutragen hat, aus dem es als
ſicherer Sieger hervorgehen wird. Die Darmſtädter Polizei hält inbezug
auf Spielſtärke keinen Vergleich mit den Sportvereinlern aus.
Trotz=
dem wäre es falſch, heute bereits einen ſicheren Sieg der 98er
vorauszu=
ſagen; denn gerade gegen dieſen Lokalgegner lieferten die Grünen
ſchon immer hartnäckige Kämpfe. Es ſei nur an das
Pokalentſcheidungs=
ſpiel im vorigen Jahre erinnert, wo bekanntlich Sportverein 98 erſt
nach Verlängerung der regulären Spielzeit einen knappen Sieg von
4:2 erringen konnte. Das Spiel beginnt 3 Uhr nachmittags auf dem
Sportplatze des Heſſ. Polizeiſportvereins (ehem. Exerzierplatz),
Sportverein Darmſtadt 1898, e. V.
Die Handballabteilung des Sportvereins Darmſtadt hak für den
morgigen Sonntag nachſtehende Spiele abgeſchloſſen: Ligamannſchaft
gegen Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins Darmſtadt: 1.
Jugend=
mannſchaft gegen die des Turn= und Sportvereins Langen in Langen
(Pokalſpiel); 2. Jugendmannſchaft gegen Turn= und Sportverein
Brauns=
hardt (Privatſpiel); 3. Jugendmannſchaft gegen Jugend V. f. L. Rot=
Weiß Darmſtadt (Verbandsſpiel); 4. Jugendmannſchaft gegen 2.
Schii=
lermannſchaft (Privatſpiel).
Techniſche Hochſchule Darmſtadt—Univerſität Frankfurt 4:8 (1:1).
Faſt iſt es nun ſchon Tradition geworden, daß Frankfurt mit einem
Tor gegen Darmſtadt verliert. In einem Meiſterſchaftsſpiel, wie dem
am Mittwoch ſtattgefundenen, iſt das natürlich beſonders ſchmerzlich,
zu=
mal das Spiel faſt vollkommen ausgeglichen war. In der erſten
Halb=
zeit waren die Heſſen leicht überlegen, doch konnten ſie, trotzdem ſie mit
der Sonne im Rücken ſpielten, ihrer Ueberlegenheit keinen zahlenmäßigen
Ausdruck verleihen. Mit dem Reſultat 1:1 werden die Seiten
ge=
wechſelt. Nach Halbzeit ſetzt das auf hoher Stufe ſtehende Spiel mit
erneuter Schnelligkeit wieder ein. Jede Partei verſucht eine Zeit lang
vergeblich, die Führung an ſich zu brin en, bis es Darmſtadt durch
ſcharfen Wurf des Halbrechten Leber gelingt. Frankfurt wird nerrös
und ſpielt unſicher. Dieſe Schwäche geſchickt ausnutzend, gelingt es den
Heſſen, noch zwei weitere Tore auf ihr Pluskonto zu bringen. Bald hat
ſich Frankfurt aber wieder gefunden und geſtaltet jetzt das Spiel ſtark
überlegen. Der Sturm der Mainſtädter hat in dem ſehr gut
arbeiten=
den Mittelläufer einen guten Rückhalt, Anariff auf Angriff erfolgt und
trotz energiſcher Abwehr gelingt es ihnen, noch zweimal erfolgreich zu
ſein. Bei dem Stande 4:3 iſt das Spiel zu Ende und Darmſtadt verläßt
als glücklicher Sieger den Platz.
Die Frankfurter Mannſchaft war gegen das letzte Spiel kaum
wie=
derzuerkennen. Verblüffende Fanaſicherheit aute Kombination und ein
kerniger Schuß ſtempeln ſie zu einer der beſten Mannſchaften des
Be=
zirks. Die Darmſtädter wurden durch die ungewohnten D.T.=Regeln
etwas irritiert, doch zeigten auch ſie ein bochwertiges Spiel, namentlich
der Halbrechte war in guter Form. Mittelläufer Allwohn dirigierte
ſeine Mannſchaft mit der bei ihm gewohnten Ruhe und Sicherbeit: die
Verteidigung hatte nicht gerade einen beſonders auten Tag, doch ſpielte
ſie durchaus genügend: Irion hatte des öfteren Gelegenheit, ſeine Klaſſe
erneut uter Beweis zu ſtellen.
Das nächſte Spiel um die Meiſterſchaft findet gegen den Sieger aus
dem Spiel Eießen gegen Marburg ſtatt, was aller Vorausſicht nach
Schießſport.
Zu dem am Sonntag, den 19. d3. Mts., ſtattfindenden Wild= und
Geflügelſchießen des Schießſportklubs „Windmühle”, Pallaswieſenſtraße,
ſind alle Vexeine herzlich eingeladen, und mag jeder Schütze verſuchen,
ſich einen Weihnachtsbraten zu erſchießen. — Geſchoſſen wird über Kimme
und Korn je 2 Schuß liegend, 2 knieend, 1 ſtehend freihändig. —
Ein=
ſatz pro Serie 50 Pfg. Das Schießhaus iſt geheizt.
Kraftſport.
Mannſchaftsringen um die Gaumeiſterſchaft des Obenwaldaaues
in Werſau.
Nächſten Sonntag, nachmittags 2 Uhr, ſtehen in Werſau im Saale
Trautmann die Ringermannſchaften Kraftſportverein Darmſtadt 1910
und Deutſche Eiche Roßdorf der Mannſchaft von Werſau gegenüber.
Darmſtadt ſteht ohne Verluſtpunkte an der Spitze der Tabelle und wird
ſich auch weiterhin behaupten. Werſau konnte im Vorkampf über
Roß=
dorf Sieger werden. Da die Roßdörfer diesmal gewinnen wollen und
die Werſauer die Punkte aber auch gut gebrauchen können, iſt zwiſchen
beiden ein harter Kampf zu erwarten. Der Beſuch der Veranſtaltung
kann deshalb nur empfohlen werden.
Winterfport.
Amtlicher Winterſportbericht der Frankfurter Wetterwarte.
Kleiner Feldberg (Taunus): Schneefall, 5—2 Grad Kälte, 9
Zenti=
meter Schnee, ſehr gleichmäßia, Schi und Rodel möglich. — Falkenſtein:
Regen, 1—2 Grad Kälte, 2 Zentimeter Schnee, keine Sportmöglichkeit.
Weſterwald (Hachenburg): Sprühregen. 0 Grad bis 2 Grad
Wärme, 3—4 Zentimeter Schnee, ſtark verweht, kein Sport.
Speſſart (Rohrbrunn); Bedeckt, 1—4 Grad Kälte, 2 Zentimeter
Schnee, gekörnt, kein Sport.
Rhön (Waſſerkuppe): Nebel, 4—6 Grad Kälte, 25 Zentimeter Schnee,
etwas verweht, Schi und Rodel ſehr gut. — Gersfeld: Bewölkt, 2—4
Grad Kälte, 10 Zentimeter Schnee, ſehr gleichmäßig, Schi und Rodel gut.
Vogelsberg (Hoherodskopf): Schneetreiben, 4—6 Grad Kälte,
25 Zentimeter Schnee, etwas verweht, Schi und Rodel ſehr gut.
Aus Thüringen (Oberhof und Mücke) werden 15—20 Zentimeter
Schnee und gute Sportmöglichkeiten, aus dem Schwarzwald (
Hornis=
grinde und Ruhſtein) 25—32 Zentimeter Schnee und ſehr gute
Sport=
möglichkeiten, aus dem Harz 10 Zentimeter Schnee bei mäßigen
Sport=
möglichkeiten gemelbet.
Die Temperaturen werden auch auf den Bergen anſteigen, ſo daß
nur in den höheren Lagen mit dem Fortbeſtand der Schneedecke gerechnet
werden kann.
Breitenſträter boxt am zweiten Weihnachtsfeiertage in Hamburg
gegen Giuſeppe Spalla.
Harry Perſſon wurde in Amerika von dem zweitklaſſigen
Amerf=
kaner Mac Carthy über 12 Runden glatt nach Punkten abgefertigt und
hat mit dieſem Kampfe keine ſehr glickliche Figur gemacht.
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Samstag, 18. Dezember
Eine einheitliche Linie hat die Kursentwicklung in der vergangenen
Woche wiederum nicht annehmen können. Die Terminmärkte ſchwankten
einen Tag mehr, den anderen weniger, während der Umfang der Umſätze
in den allermeiſten Papieren ſehr zu wunſchen übrig ließ und die
Kurs=
bewegungen oft reinen Zufälligkeiten ausgeſetzt waren. Aus dieſem
wenig intereſſanten Geſamtbild, das zeitweiſe auch noch durch politiſche
Beſorgniſſe und die eben beendete Medioliquidation beeinträchtigt wurde,
hoben ſich nur einzelne ſpezielle Vorgänge hervor, die jeweils auf die
Stimmung der Spekulation von Einfluß waren. So fand zeitweiſe die
Botſchaft des Präſidenten Coolidge über die Rückgabe des
beſchlagnahm=
ten deutſchen Vermögens, die im Augenblick von den geſetzgebenden
Kör=
perſchaften Amerikas einer Löſung näher geführt wird, lebhafte
Be=
achtung. Die Spekulation hatte aber ihre Erwartungen anſcheinend
wei=
tergeſteckt, als es die Tatſachen rechtfertigten. So wurde die
Freigabe=
frage, nachdem ſie einige Stunden der Kursgeſtaltung einen Rückhalt gab,
bald darauf wieder zu einem verſtimmenden Moment. Insgeſamt geht
die Anſicht unterrichteter Kreiſe aber dahin, daß nunmehr doch ernſtlich
auch von amerikaniſcher Seite die Herausgabe der deutſchen
Vermögens=
werte betrieben wird. Zweifellos hätten die Freigabenachrichten und
dazu das Schiffbauprogramm des Norddeutſchen Lloyds, der zwei Rieſen=
Paſſagierdampfer ohne Inanſpruchnahme des Kapitalmarktes für die
nordatlantiſche Fahrt in Auftrag geben will, den Kurſen einen
beträcht=
lichen Antrieb gegeben, wenn ſie in die Zeit des Hauſſetaumels dieſes
Jahres gefallen wären. So wendet ſich die Börſe mehr den Fragen zu,
die realere Grundlagen für neue Engagements abgeben. Das Intereſſe,
das neuerdings für die Aktien der Vereinigten Stahlwerke bei täglich
großen Umſätzen, und für andere Montanwerte ſowie den
Bankaktien=
markt hervortritt, dürfte zweifellos zum Teil mit
Dividendenerwägun=
gen zuſammenhängen. Es herrſcht die Anſicht vor, daß bei den
Montan=
geſellſchaften für das abgelaufene Geſchäftsjahr auf eine
Dividendenzah=
lung allgemein zu rechnen ſei und verweiſt auf die entſprechenden
Vor=
ſchläge derfenigen ſchwerinduſtriellen Unternehmungen, die bereits ihre
Abſchlüſſe und Gewinnverteilungsvorſchläge vorgelegt haben. Außerdem
ſtimulierte die Erweiterung der internationalen Rohſtahlgemeinſchaft,
durch die die Ausſichten des Eiſenmarktes in einem günſtigen Licht
er=
ſcheinen. In gleicher Richtung wirkte der von der Reichsbahn an die
Waggoninduſtrie zugeſagte große Auftrag, deſſen Abwicklung ſich über
mehrere Jahre erſtrecken ſoll, und eine Anzahl weiterer, aus der
Wirt=
ſchaft vorliegender guter Berichte. Daß ſeitens der Banken für das Ende
Dezember ablaufende Geſchäftsjahr gute Abſchlußmitteilungen erwartet
werden, iſt nach dem Aufſchwung des Bankgeſchäftes in 1926 und den
vereinzelten Ankündigungen der großen Inſtitute in dieſem Sinne wohl
verſtändlich. Der Markt der Elektroaktien, mit dem ſich die Börſe
künf=
tig ohne Frage als einem der ausſichtsreichſten Gebiete der Wirtſchaft
überhaupt noch mehr befaſſen wird, die Aktien der Schultheiß=Geſellſchaft
und mehrere weitere Papiere traten gleichfalls mehr in den
Vorder=
grund, woran Meinungskäufe einen gewiſſen Anteil gehabt haben
dürf=
ten. Die Tatſache, daß der Terminmarkt als „abgegraſt” angeſehen wird
und nur noch Spielraum für beſondere Spezialbewegungen verblieben
iſt, führte dem Kaſſamarkt Käufer zu, der fetzt von Bankſeite mehr
protegiert wird. Den Zwiſchenfall am Markt der Kanada=Shares hat
die Börſe verhältnismäßig raſch übevwunden.
Bei Beurteilung der nächſten Ausſichten wird mah berückſichtigen
müſſen, daß bald die Feiertage das Geſchäft unterbrechen und zu ſolchen
Zeiten ſtets eine Stagnation der Umſätze mit zufälligen, in der
Haupt=
ſache aber nur kleineren Kursſchwankungen eintritt. Börſentechniſch
ſieht die Zeit bis zum Ultimo nicht ungünſtig aus, fällt doch der
Ultimo=
termin für die Börſe auf den 4. Januar, alſo einen Zeitpunkt, an dem
der Stichtag für die Bankbilanzen vorüber iſt, die Anſprüche der
Wirt=
ſchaft erledigt ſind und der Börſenbedarf leichter befriedigt werden kann.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Dezember.
Unter dem Druck der innerpolitiſchen Lage verkehrte die Börſe heute
in ſehr zurückhaltender Stimmung. Die Grundſtimmung blieb zwar
recht feſt, beſonders im Hinblick auf die weſentlich günſtiger liegenden
Geldmarktverhältniſſe, doch konnten die Kurſe der geſtrigen Abendbörſe
zu Beginn des offiziellen Verkehrs nur gut behauptet werden, bzw.
es ergaben ſich nur geringe Kursſteigerungen. Die Banken waren
durch=
weg ſogar 1 Prozent niedriger nur Danavbank 2 Prozent feſter. Etwas
Nachfrage beſtand für Schiffahrtsaktien, überhaupt für Freigabewerte,
in Erwartung der Annahme der Bill des Abg. Green im amerikaniſchen
Abgeordnetenhaus, die als ziemlich ſicher bezeichnet wird. Hapag und
Lloyd gewannen 1½ Prozent. Auch die Montanwerte konnten eine
mäßige Kursſteigerung erfahren, dagegen waren die Zellſtoff=, Motoren=
und die Chemiewerte nur knapp gehalten. Elektrowerte waren teilweiſe
leicht abgeſchwächt. Man hatte im Verlauf den Eindruck, daß die
Ten=
denz heute recht feſt geworden und mit ziemlichen Kursbeſſerungen
ver=
bunden geweſen wäre, wenn die kritiſche Lage der Regierung nicht
be=
ſtanden hätte. Auf dem Anleihemarkt waren nur Schutzgebiete etwas
lebhafter, alle anderen Renten aber, auch die ausländiſchen, waren ſehr
ſtark vernachläſſigt. In der zweiten Börſenſtunde flaute die
Umſatz=
tätigkeit ſtark ab. Damit konnten ſich auch die Kurſe ſpäter nicht mehr
Gehaupten, ſo daß jetzt Kursrückgänge hingenommen werden mußten, die
ſich jedoch in den gleichen engen Grenzen hielten, wie die anfänglichen
kleinen Kursſteigerungen. Tägliches Geld 6¾ Prozent; London—
Paris 121½.
Die Nachricht von dem Sturz der Regierung blieb auf die Tendenz
ber Abendbörſe ohne weſentlichen Einfluß. Die Stimmung war abe
zurückhaltend, doch konnten die amtlichen Mittagskurſe behauptet bleiben.
Erſt gegen Schluß ſtellten ſich einige Abgaben ein, jedoch ohne
weſent=
liche Kursabſchwächungen. Renten umſatzlos.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 17. Dezember.
Die Verſchärfung der innerpolitiſchen Lage hatte im
Vormittags=
verkehr Befürchtungen aufkommen laſſen, die ſich als voll begründet
herausſtellten. Der Eindruck der politiſchen Vorgänge wurde
aufge=
hoben durch die günſtigen Nachrichten aus dem Wirtſchaftsleben. Im
Repräſentantenhaus wurde die Rückgabebill lebhaft befürwortet. Für
verſchiedene Terminpapiere hofft man mit Beſtimmtheit auf ſehr
gün=
ſtige Abſchlüſſe. Der Eindruck dieſer Nachrichten wurde in ſeiner
Wir=
tung noch durch eine leichte Entſpanung am offenen Geldmarkt
begün=
ſtigt, wo der Satz für Tagesgeld auf 5 bis 6 Prozent nachgab. Die
erſten amtlichen Kurſe konnten ſich daher behaupten, teilweiſe ſogar leicht
befeſtigen. Bei ruhigem Geſchäft trat einiges Intereſſe für J.=G.
Far=
benaktien auf unveränderter Kursbaſis, für Elektrowerte, für
Montan=
aktien und einzelne weitere Papiere zu leicht erhöhten Notierungen
hervor. Eine erhebliche Befeſtigung, die über die durchſchnittlichen
Kurs=
beſſerungen von 1 bis 2 Prozent hinausging, war in Deutſch=Auſtraliern
zu verzeichnen. Im Deviſenverkehr blieb der franzöſiſche Frankenkurs
mit 121½ unverändert. Infolgedeſſen hielt ſich der Wechſelkurs London—
Mailand auf 109 Pfund, und Reichsmark lagen gegen New York
be=
feſtigt. Der ſchweizeriſche Franken zog gegen London auf 25,08¾ an.
Am Geldmarkt wurde für Monatsgeld, entgegen der Entwicklung des
Tagesgeldes, ein Satz von 7 bis 8 Prozent beibehalten. Warenwechſel
waren heute nicht unterzubringen. Im weiteren Verlauf der Börſe
gaben Schultheiß auf die Verſion, daß nur eine 15proz. Dividende in
Vorſchlag gebracht werden ſoll, um 5 Proz. nach. Farbenaktien wurden
gleichfalls realiſiert und büßten 4 bis 5 Prozent ein. Infolgedeſſen ließt
das Geſchäft allgemein bei abbröckelnden Kurſen nach, zumal auch die
Ungewißheit über den Ausgang der heutigen Reichstagsſitzung unter
dieſen Umſtänden wieder mehr auf die Stimmung drückte.
Privat=
diskont kurze Sicht 47/s, lange Sicht 4½ Proz. Die Börſe ſchloß auf
Deckungskäufe der Flachsſpekulation, die vom J.=G. Farbenmarkt
aus=
gingen, wieder erholt. Auch die Nachbörſe brachte zunächſt gegenüber
den letzten Kurſen kleine Befeſtigungen. Im Spätverkehr ſtellte ſich
jedoch von neuem Abgabeneigung ein, ſo daß während der zweiten
Hälfte der Nachbörſe die Terminmärkte erneut eine Abſchwächung
er=
fuhren.
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Bamag=Meguin.
Berl. E. W. Stamm.
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Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan".
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15.— 123.75 123.75 Hirſch Kupfer. 105.— 101 75 52. 51.75 Höſch Eiſen.... 161.— 183.— 152.— 151.5 Hohenlohe Werke 23.75 24.— 93.75 93.— Rahla Porzellan 100.— 101.5 163.5 164.— Lindes Eismaſch. 159 75 160.75 106.— 105.5 Lingel Schuh.. 75. 73.5 154.— 156.— Linke u. Hofmann. 81 375 82.— 171.5 84.— L. Loewe u. Co., 220.75 225. — 112.— 113.75 W. Lorenz .. 112.5 113.5 10.— 10.5 Ndl. Kohle.. .. 173.5 174.5 172 62: 174.— Nordd. Gummi. . 73.— 75.— Trenſtein.. .. . .. 134.875 134.875 117.25 118.5 Rathgeber Waggon", 69. 69.625 124.75 124. Rombacher Hütten.. 14.— 13.75 150.5 151.75 Roſitzer Zucker. . .. 85.875 87.— 149.5 *50.— Rütgerswerke. 130.25 30.— 308. 12: 312.625 Sachſenwerk .. 112.— 111.5 94. 94.— Sächſ. Gußſtahl
Siemens Glas.. 150 — 150.— 53.— 54.— 164.25 164.— 12.— 12 — Ver. Lauſitzer Glas 126.5 128. 173.75 174.— Volkſtedter Porzell.. 51.— 1.25 161.5 160.— Weſtf. E. Langendreer K6.25 67.5 10.75 102.75 Wittener Gußſtahl.. 63.— 62.— 191.— Wanderer=Werke. . . . 190.— 194.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw
Lslo ..
Kopenhagen .
Stockholm
Helſingfors ..
Italien . ...
London . ...
New=York. .
Paris ...
Schreiz
Spanien".
18. 12.
Geld
167.83
1.716
58.39
105.79
u1.79
112.12
1o.557
18.88
1.72:
20.363 20.413/20.352 20.402
M.19534-205
16.85 116.89
81.12 81.32
63.99/ 64.1:
17. 12
Brief Geld Brief
168. 251167.74, 168.16
1.727 1.731
58.531 58.32 58.46
06.05/105.87/108.13
12.071t 79/112.0
12.a0lt12.10112 381
0.597/10.557/10.59
18.32/18.71 18.75
41945 4. 2045
6 79 16.83
31. 125 81.325
63.92/ 64.08
Wien D.=Oſt. abg.
Prag. ..
Pudapeſt.
Japan.
Rio de Janeiro.
Sofia ....
Jugoflavien ..
Konſtantinopel .
Liſſabon ..
Danzig ........
Arhen ......"
Kanada.
Uruguay. .
Peters Union, A.=G., zu Frankfurt a. M. Nach dem Bericht iſt das
Ergebnis des am 30. September 1926 zu Ende gegangenen
Geſchäfts=
jahres befriedigend durch die im März d. J. einſetzende merkliche
Be=
lebung der Wirtſchaftslage, doch machte ſich im Laufe des Jahres die
wachſende Konkurrenz des Auslandes bemerkbar. Wiederholt hätten die
Verkaufspreiſe entſprechend der allgemein fallenden Tendenz herabgeſetzt
werden müſſen. Der Betrieb ſei auch im laufenden Jahre weiter
aus=
gebaut worden. Die Bilanz weiſt einen unter Berückſichtigung des
Ge=
winnvortrages aus 1924/25 102 527 RM. betragenden Reingewinn
aus. Daraus ſollen wie im Vorjahre 7 Prozent Dividende auf die
Vor=
zugs= und 8 Prozent auf die Stammaktien ausgeſchüttet werden. Die
nach Ueberweiſung von 300000 RM. wie im Vorjahr an verſchiedene
Rücklagen verbleibenden 234 327 RM. werden vorgetragen. Um die für
einen weiteren Ausbau des Geſchäftes benötigten flüſſigen
Betriebs=
mittel zu beſchaffen, ſeien die bekannten Verhandlungen angeknüpft
worden, die in Kürze zum Abſchluſſe kommen ſollen. Daher glaube die
Verwaltung, dem Unternehmen für die kommende Zeit bei normalem
Gang der Verhältniſſe einen weiteren Aufſtieg vorherſagen zu düirfen.
Die G.=V. am 30. Dezember wird über die geplante Kapitalerhöhung
um bis zu 3 Mill. RM. beſchließen.
Die Reichseinnahmen im Monat November.
Nach einer Ueberſicht des Reichsfinanzminiſteriums haben ſich die
Reichseinnahmen im Monat November 1926 auf insgeſamt 625 294 556
Reichsmark gegenüber 741 034 098 RM. im Vormonat belaufen. Bei
einom Vergleich dieſer beiden Ziffern iſt allerdings zu berückſichtigen, daß
der Oktober als erſter Quartalsmonat die Abzechnungen über die
viertel=
jährlichen Vorauszahlungen mit enthielt. — Für die erſten acht
Mo=
nate (1. April bis 30. November) des Rechnungsjahres 1926 ergißt ſich
demnach ein Geſamtaufkommen an Steuern, Zöllen und Abgaben in
Höhe von 4 725 939 371 RM., während der Voranſchlag für das geſaukte,
zwölf Monate umfaſſende Rechnungsjahr ſich auf 6 555 300 000 RM.
be=
läuft. Für die bisherige Entwickelung der Reichseinnahmen ergibt ſich
demnach ein verhältnismäßig günſtiges Bild.
Die Beſitz= und Verkehusſteuern zeigen im „Monat November 1926
gegenüber dem Vormonat faſt durchweg ſtarke Rückgänge. So iſtr das
Erträgnis der Einkommenſteuer von 286 943 344 RM. auf 173 942 971 RM.
zurückgegangen, das der Körperſchaftsſteuer von 68 136 721 RM. auf
16 750 621 RM., das der Umſatzſteuer von 88 256 554 RM. auf 67 008 137
Reichsmark, das der Beförderungsſteuer von 28 250 042 MM. auf
26 912 337 RM. und das der Kraſtfahrzeugſteuer von 8050 552 RM. auf
6 776867 RM. Die Einnahmeverminderung bei der
Kapitalverkehrs=
ſteur iſt nur gering (Erträgnis 16 812 464 RM. gegenüber 16 946 948
Reichsmark im Oktober). Eine erhebliche Zunahme zeigt das Erträgnis
der Vermögensſteuer, die 73 809 729 RM. gegenüber 10 192 054 RM. im
Oktober enbrachte. Die Erbſchaftsſteuereinnahmen beliefen ſich auf
2 668 893 MM. (2 679 779 RM.). — Günſtiger iſt das Bild der Zölle und
Verbrauchsabgaben. Zölle erbrachten 76 612445 (im Oktober 76 724 318)
Reichsmark, aus der Tabakſteuer wurden 73 499 563 (73 306 904) RM.,
aus der Bierſteuer 20 109 876 (21 870 829) RM. und aus dem
Brannt=
weinmonopol 18 972 178 (14 959 964) RM. vereinnahmt. Beſonders
be=
merkenswert iſt die mit der Zuckerkampagne zuſammenhängende
Ertrags=
ſteigerung der Zuckerſteuer von 15 531 135 RM. im Oktober auf 29 794 161
Reichsmark.
Die deutſchen Sachleiſtungen.
Nach einer Radiomeldung iſt damit zu rechnen, daß im kommenden
Jahr die 700 Millionen Goldmark betragenden deutſchen Sachlieferungen
aus dem Dawesplan in weitgehenderem Maße als bisher für große
Arbeiten von öffentlichem Intereſſe herangezogen werden. Die bisher
üblichen Lieferungen an Ausrüſtungsgegenſtänden für die franzöſiſchen
Häfen, Farbſtoffe, Kohlen, Stickſtoffe, Dünger, Holz. Papier, Zucker
uſw. wirden fortgeſetzt werden. So habe Deutſchland im Jahre 1927
50 000 Tonnen Papier zu liefer. Daneben aber hofft man, die bereits
begonnenen Arbeiten von wirtſchaftlichem Intereſſe in den franzöſiſchen
Häfen weiter ausgeſtalten zu können. Man beabſichtigt, die im Hafen
von Le Havre mit Hilfe der deutſchen Techniker und deutſchem Material.
eingeleiteten Baggerarbeiten fortzuſetzen und ähnliche
Moderniſierungs=
arbeiten im Hafen von Bordeaux zu beginnen, der außerdem aus
Ham=
burg ein Schwimmdock von 25000 Tonnen erhalten werde, das bereits
fertiggeſtellt ſei und zu Beginn des Frühjahres eintreffen werde. Ferner
werde in wenigen Wochen em Projekt zum Ausbau der Waſſerkräfte,
vor allem in den alpinen Departements, von dem techniſchen Ausſchuß
vorgelegt werden. Die Radiomeldung weiſt auf die Gefahr hin, daß
die Verwendung deutſcher Arbeitskräfte einige Schwierigkeiten nach ſich
ziehen könnte, falls es in Frankreich zu einer Wirtſchaftskriſe und große
Arbeitsloſigkeit komme. Es ſcheint jedoch, daß Deutſchland bereit ſei,
in dieſem Falle ſeine Mitarbeit auf die Stellung von Ingenieuren und
Spezialarbeitern zu beſchränken.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Generalverſammlung der Mainzer Aktien=Bierbrauerei. In der
ordentlichen Generalverſammlung der Mainzer Aktien=Bierbrauerei
wurde die Tagesordnung nach den Vorſchlägen des Vorſtandes erledigt
und die Verteilung einer Dividende von 90 beſchloſſen. Aus dem
Geſchäfts=
bericht iſt zu erwähnen, daß infolge des äußerſt ungleichmäßigen
Aus=
falls der Ernte wie des vorausſichtlichen Inkrafttretens einer
aber=
maligen Bierſteuererhöhung die Ausſichten für das begonnene
Geſchäfts=
jahr unüberſichtlich ſind.
Chemiſche Fabrik Budenheim A.=G., Mainz. Bekanntlich ſchlägt die
Verwaltung der H.=V. eine Erhöhung des A.=K. von 1,5 auf 3 Mill.
RM. vor. Sie begründet die Kapitalserhöhung mit der Bereitſtellung
von Mitteln für eine Ausdehnung ihres Produktengebietes in
Phosphor=
ſäure, Phosphorſäureſalz uſw. Sie erhofft ein güniges Abfatzgebiet auch
im Ausland, beſonders, wenn die jetzigen Inflationsländer Frankreich
und Italien zur endgüiltigen Stabiliſierung übergegangen ſein werden.
Frankfurter Hotel= und Verkehrsbetriebs A.=G., Fraukfurt a. M.
Die Geſellſchaft erzielte in dem verfloſſenen Geſchäftsjahr an
Brutto=
einnahmen 119000 RM. (i. V. 232 000); Abſchreibungen erforderten
25000 RM. (30 00), ſo daß einſchließlich eines Vorjahresvortrages
von 4000 RM. 9000 RM. auf neue Rechnung vorgetragen werden. Dem
Bericht zufolge hat ſich im letzten Abſchnitt des verfloſſenen
Geſchäfts=
jahres eine leichte Beſſerung bemerkbar gemacht, die auch in den erſten
Monaten des Jahres 1926/27 angehalten habe. In die Bilanz neu
auf=
genommen wurden die Geſchäftsanteile der „Großköln Vergnügungs=
Palaſt G. m. b. H.”, ſowie der „Stadion=Gaſtſtätten G. m. b. H.‟ Das
laufends Jahr habe mit etwas günſtigeren Ausſichten begonnen, ſo daß
die Verwaltung bei dem üblichen Vorbehalt mit einem befriedigenderenr
Ergebnis rechnet
Die Tendenz der argentiniſchen Handelspolitik. Nach einer
Havas=
meldung aus Buenos=Aires hat die Argentiniſche Landwirtſchaftlühe
Geſellſchaft eine Entſchließung gefaßt, daß die Handelspolitik
Argen=
tiniens die Tendenz verfolge, Produkten nur in denjenigen Ländern zu
kaufen, die argentiniſche Erzeugniſſe einführen.
Staatspapiere
a) Deutſche
%Reichsp.=Sch.
1. 10 30 ..197.7
Bayer
Staats=
ich. p. 1. 4. 29 98
%0 H. V.=Sch.
p. 1 4. 29 .
6‟=% Pr. St.=Sch.
p. 1 * 29
6‟,% Pr. St.=Sch.
p. 1 10 30
7% Sächi Fr.=Sch.
p. 1 7 2...
720 Sächt. Fr.=Sch.
p. 1 7 30 .
8‟/,%Württ. F. Sch.
p. 1 P 29
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſclließlich
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
b) Ausländ iſche
5% Bus. E.B 1914
5% L.Inv. 1914
4½% 1898
4½% 1902
4%
5% Bulg Tabe102
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, 6.ob. 19181 5.25
4½ZOſt. Schatz. 14 24
96.5
97.25
R.
97
321.75
9.75
0.693
15.15
15.15
0.64
7.:
2.5
g Oſt. Silberr.. 8.
Goldr 26%
4½ „einh. R. (kon)
3% Bort.(Spz) III/ 11.5
5% Rum am. R.03.
4½% Gold. 13. 29.5
am. konv.
am 05
4%Türk. (Adm.)03
4% Türk. Bago. I
(Bagd.) II
4½ „ 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
Goldr.
4%
4
„ St. 10
Kronr.
„ Eiſ. Tor.6
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am. inn.
5% äuß 99
4% Gold 04,ſtf.
3½ „ kon). inn..
4½½ Frrigat.
5% Tamaulipas I
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Binsberech=
nung
10% Berl. H.=Bk G.
...
Berl. St.= Gold
0 Darmſt St.:G.
o D. Hyp.=Banf
Meining., Goldpf. 102
% Frif.=Hyp.=B=
Goldpfdbr . .
%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
% Frkf. Pfbr.=Bk.
Golopfdbr. . . . . . / 87.25
8.2
10
21:
21.5
16.25
24
26.25
22.7.
28
102.5
91.25
203.5
101
8% Komm. Odb. 5.
Goldſchuldver
8% Heſſ. Ldb. Gold
10% Komm: Elektr
Mark (Hag.) Golt
80 Mannh. St.=G.
8% Mainz St.=G.
80 Naſſ. Ldv. Gold.
3% Pfälzer H. B
Goldofandbr..
8% Pforzh. St.=G.
8% Pr. C.=B. Cr.=B
Goſdpfandbr..
88 Ry.Hyv =B. G.
71/,%Rh. St. -98. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
8%
3% Südb. B. Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Oyne Zins:
berechnung
50 Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſt. Brl.=Rog.
23
5%Roggen 23
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bayr, Handelsb.
Bayr., Hyp.u. Wech
Berliner Hyp. Bk
Frrf. Hyp.=Bf.
Frkf. Pfandbr.=B
Hamb, Hyp.=B..
Mecklb Hyp. u. Wb
Meining. Hyp.B1
Nordd, Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bt.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B. =Cr.=B
103
10.5
103.5
97.25
102.5
101.5
32.5
01.5
14.35
21.6
19.1
15.15
16.1
12.25
8.62
12.25
16.1
12.5
13.5
Preuß. Vfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hhp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garanti rt
Heſſ. L.=Hyp=B.
Landeskr. Caſſel .."
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
49
„ 93
42 Elif.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
42
abg.
5% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L).
2.6% Alte .
2,6% Neue „
5% Oſt.=Ung. 13/74
4% Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3½ Raab Oedbg. 8:
9
42 Rud. Silber
4 Rud. Salzlg.
4½% Anat. S.1
4½% Anat., S. II
4½%0 Anat. S. 1II
2o Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
Jank=Aktien
Allg. D.=Kredit:..
Bad. Bk. .... . . ."
Bk. f. Brauind. . . .
13.15
12.2
13.8
2.
10.5
8
7.2
9.3.
2G).
32
24
10.75
27
146
Barmer Bankv.
Bah. Gyp.=Bchſ. 1175.75
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatk=
Darmſt. u. Nat=Bk. /256
Deutſche Ban!
D. Eff. u. Wchſ.=B
D. Hyp.=Br. Mein.
D. Vereins=Bk.
Dist.-Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bi.
Frkf. Hyp.=Bk.. . . .
Frtf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank/ 13.25
Metallbank
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant. . 160.5
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bt.
Südd. Disc.=Geſ. 157
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerké=Akt.
Bochum Bergb. .
Buderus. .. . . . . ..
Dt. Luxemburg .. .
Eſchw. Bergw.. ..
Gelſenkirch. Bgw.
Harp Bergb..
Jlſe Bergb. St....
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Rlöcknerwerte
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder
Oberbedarf .. .."
Stavi=Min.=Ant.. .
Phönir=Bergb. ...
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw...
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte.
273.5
206.5
180,
135
13).25
158
171.75
162
124.5
159
155
170.5
151
164
136
2.75
Salzwerk Heilbr. 149
Tellus Bgb..
102
Ver. Laurahütte 7
Ver. Stahlwerke. 1144.5
Induſtrie-Akt.
Prauereien
Eichbaum(Mannh.
Henninger ...
Hercules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr. .
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Verger
107
675
182.5
171
2:7
146.5
144.75
172
154.75
192.5
109
26.3
238
198
13.5
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher)
6 % E. A. G. Vzg. 2.
520 A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm .. . !
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff..!
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Nequin".
Baſt Nürnberg ...
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel ...."
Bergmann El. .
Bing. Metall.. . .
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürtenfbr Erlang.
Eement=Heidelb. .
Cement, Karlſtad:
Cement, Lothr.
Shem. Albert.
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G. / 84.5
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl ..."
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück.
112
258
278
145
143
110.5
94.75
85
1-7.75
147.25
111
34.75
54
140
27
146.25
68.5
127.25
139.73
148
79.75
99
87.5
1725
174
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.
Dürr. Ratingen
Luckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle
Email. U rich .. . .
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. ..
Ettlinger Spinn. ..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten E Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuch Waggon St.
Weiling & Cie.
Germania Linol. . .
Gelſent. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th. ..
Gotha Waggon ..
Gritzner, Maſch.. ..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.)
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa Lloy, Br.
Hurtm. & Braun ..""
Heyligenſtaedt..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Au ferm
Hirſch, Kupfer ...
Hoch=Tieſ Eſſen ..
Holzmann
Holzverk. Ind. . ..
Hydrom. Breslau
Fnag.
Fun han; St.."
Kammg. Naiſersl.
Karlsruher Mach. .
126
74
44.5
73.3
150
53
71.s
207
96
99
44
312.5
89
60.75
139
82.5
74.5
0.- 20
96
193
142.5
20
119
32.5
115
109.75
71
116
38.5
63
92
103.5
103.25
160
72.9
50.5
69.5
103.1
146
44
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn.
Konſerv. Braun
Krauß, Lokom. . . .
Lahmeyer .......
Lech. Augsburg ..."
Lederw. Rothe ..."
Spicharz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metal!!
Lux. Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars= Nürnberg
Metallgef. Frkf.
Miag. Mühlenb.
Moenus. Stamm.
Motoren) Deutz
Motorenſ. Oberurſ.
Nünh. Lichtſpielk.
Reckar). Fahrz. ...
Neckarw. Eßlingen
Beters UInion
Pfälz. Näh Kahſerl119
Pyilipps..
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf. ..
Rein. Gebb. & Schal
Rhein. Eleftr.
Ryenania, Aachen
Rurgerswverte
S hleußner .. . . .
S hneio. & Hanau.
S hnellpr Frank. 85.2;
Schramm Lackf.
Schrift, Stemp. 1117
Schuckert, Elektr. 156
Schuhf. WBeſſel
Schuhf. Herz
Schultz. Grünlack ./ Su
Seilind. W8olff
Siemens Glas
Siemens & Halsle
Südd. Immob. ..
Thüring. Lief.=Geſ.
96
149
7.5
70
136
115
40
107.5
12
114
136
77.5
56.3
6u
104
61
45.75
199
1a9
68.5
13 1.25
65
75.25
6 .5
59.25
70.5
194
77.25
Uhren Furtwängl.
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Vinſel=Nürnberg.
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Nummer 330
Samstag, den 18. Dezember 1926
Geite 21
Stillſchweigen im Bankbetrieb.
Es wird uns geſchrieben: Es kommt im Bankverbehr oft vor, daß
Kunden Wechſel zum Doskontieren hereingeben, und daß die Bank
ſich kraft ihrer allgemeinen Geſchäftsbedingungen berechtigt glaubt, nach
ihrem Gutdünken ſolche Wechſel als Pfand (in Depot) zu behalten.
Das Reichsgericht hat durch ein Urteil vom 13. November 1925
ausgeführt, es fehle ſolchenfalls an einem ordnungsmäßigen
Begebungs=
vertrag, der Indoſſatar behalte den Wechſel in einem anderen Sinn, als
der Ausſteller in indoſſiert und hingegeben habe. Es billigte die
Auf=
faſſung des O.L. G. München, es komme dabei uch nicht darauf an, daß
die Remittentin den Wechſel nicht alsbald wieder herausverlangte,
nach=
dem ihr die Bank die pfandweiſe Zurückbehaltung mitgeteilt hatte; denn
ſie habe das Vorgehen für rechtlich begründet gehalten und ſich dem
Zwange gefügt.
Das L. L. G. Darmſtadt hat dieſer Tage einen Fall entſchieden,
deſſen Tatbeſtand von dem Münchener Fall in einer weſentlichen
Be=
ziehung abwich: Es war darin ein beſonderer Kreditvertrag
geſchloſſen worden, wonach der Kunde zu einer Wechſeldeckung in einer
gewiſſen Höhe verpflichtet war. Im Geſchäftsverkehr hatte ſich die
Ge=
toohnheit herausgebildet, daß die Bank von den zur Diskontierung
her=
eingegebenen Wechſeln je nach ihrem Gutdünken einen Teil diskontiert
eingegebenen Wechſeln je nach ihrem Gurdünken einen Teil diskontierte
und einen anderen Teil nur in Pfand nahm. Dieſem Verfahren hatte
der Kunde niemals widerſprochen und das O.L.G. ſchloß daraus, daß
in einem ſolchen Fall das Schweigen als ſtillſchweigendes
Einverſtändnis mit der Verpfändung angeſehen werden
müßte. Nach Treu und Glauben müßte ſich der Kunde eine ſolche
Aus=
legung ſeines Schweigens gefallen laſſen. Allerdings ſetzt das O. L.G.
voraus, daß ſich die Beziehungen von Bank und Kunden normal
weiter entwickeln. In dem vom O.L.G. entſchiedenen Fall war es nach
deſſen Auffaſſung anders; denn die Firma des Kunden ſtand um die
kri=
tiſche Zeit unmittelbar vor dem Zuſammenbruch, die Bank beantragte
um die maßgebliche Zeit ſelbſt einen Arreſt und mit Rückſicht auf dieſe
beſonderen Schwierigkeiten des Kunden lehnte es das OL.G. ab, das
Stillſchweigen des mit den größten Schwierigkeiten kämpfenden
Kun=
den als ſtillſchweigendes Einverſtandnis aufzufaſſen.
Für die tagetägliche Praxis bleibt es aber bei dem vom O. L.G.
an=
erkannten Gedanken. Es wird alſo ſehr viele Fälle geben, wo man der
Bank den Einwand des mangelnden Begebungsvertrages nicht
entgegen=
halten kann.
Der fünftgrößte Warenhauskonzern im Anmarſch. Die Lindemann
u. Co. A.=G., die bereits Kauf= und Warenhäuſer in Berlin, Potsdam,
Spandau, Bremerhaven, Harburg, Guben, Goslar ſowie Görlitz beſitzt
und in dieſer Woche ein neues großes Kaufhaus in Breslau eröffnet,
hat ſoeben auch in Frankfurt a. M. Fuß gefaßt. Die Firma hat dort
das ſeit 52 Jahren beſtehende Kaufhaus Frank u. Baer, A.=G., erworben
und wird dasſelbe unter der Firma Frank u. Baer A.=G., Inhaber
Linde=
mann u. Co., A.=G., fortführen. Der Vertrag hierüber tritt am
1. Januar in Kraft. Es iſt ein großer Neubau geplant, nach deſſen
Vollendung die Firma „Lindemann u. Co., A. G.” heißen wird.
Weſtbank A.=G. in Frankfurt a. M. Wie wir von Verwaltungsſtelle
hören, iſt nunmehr die in der H.=V. vom Juli ds. Js. genehmigte
Kapi=
talerköhung von 800 000 Rm. auf 2 Mill. Rm. vollſtändig durchgeführt.
Die 1 Mill. Rm Aktien ſind von derſelben, der Verwaltung
naheſtehen=
den Gruppe übernommen worden, die bereits die erſten 200 000 Rm. im
Juli bs. J3. übernommen hatte. Das jetzige Aktienkapital beträgt
ſo=
mit 2 Mill. Rm. bei 400 000 Rm. Rücklage.
Bum Stahltruſt. Wie verlautet, ſoll in der nachbörslich
ſtattfinden=
den Aufſichtsratsſitzung des Stahltruſtes eine Aktienteilung im
Ver=
hältnis von 2:1 beſchloſſen werden, ſowie die Erklärumg einer Dividende
auf vierprozentiger Jahresbaſis auf die neuen Aktien. Das würde
als=
dann bedeuten, daß die bisherige Dividendenbaſis von ſieben Prozent
für die Stammaktien auf acht Prozent erhöht wird. Eine Beſtätigung
dieſer Börſengerüchte war indeſſen bisher noch nicht zu erlangen. Wie
nachbörslich bekannt wurde, hat der Aufſichtsrat des Stahltruſtes die
Ausſchüittung einer Aktiendividende von 10 Prozent beantragt.
Herabſetzung des Zinsfußes der polniſchen privaten Spar= und
Dar=
lehnskaſſen. Im Zuſammenhang mit der Herabſetzung des
Diskont=
ſatzes der Bank Polſki auf 9½ Prozent hat eie Reihe von privaten
Beamten=Spar= und Darlehnskaſſen beſchloſſen, den Zinsſatz für
lang=
friſtige Darlehen ab 1. Januar auf 12 Prozent jährlich und den für
kurzfriſtige auf 1½ Prozent monatlich herabzuſetzen. Der Zinsfuß für
freiwillige Einlagen wird auf 10 Prozent und für Pflichteinlagen auf
9 Prozent herabgefetzt.
Deutſchlands Rohſtahlgewinnnng im November 1926. Die
Zeit=
ſchrift „Stahl und Eiſen” bringt die Ergebniſſe der Erhebungen des
Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahl=Induſtrieller über die Deutſche
Rohſtahlgewinnung im November 1926. Die Rohſtahlgewinnung des
November belief ſich auf 1257 007 Tonnen; ſie übertrifft die Gewinnung
des Oktober um 82 311 Tonnen. Arbeitstäglich betrug ſie bei 2
Arbeits=
tagen 50 280 Tonnen; ſie übertrifft die arbeitstägliche Leiſtung des
Oktober (77 Arbeitstage) um 5099 Tonnen oder um 11,28 Prozent. Die
Stahlgewinnung des Monats November entſpricht 85,7 Prozent der
durchſchnittlichen monatlichen Stahlerzeugung des Jahres 1913 für das
Deutſche Reich alten Umfanges.
Die Ein= und Ausfuhr Frankreichs. Nach einer amtlichen Statiſtik
belief ſich die Einfuhr nach Frankreich in den erſten elf Monaten des
Jahres 1926 auf 41 474 504 Tonnen im Werte von 54 391 845000 Fr.,
was gegenüber den elf Monaten des Jahres 1925 eine Verringerung
der Tonnenzahl um 1 964 431 aber eine Wertſteigerung von 15 825 822
Fr. ausmacht. Die Ausfuhr belief ſich in den erſten elf Monaten des
Jahres 1926 auf 29 620 323 Tonnen im Werte von 54 179803000 Fr.
was gegenüber der Ausfuhr in der gleichen Periode des Jahres 1925
eine Steigerung von 1845 709 Tonnen und 13 198 583 Fr. bedeutet. Die
Einfuhr im November 1926 belief ſich auf 3 441 677 Tonnen im Werte
von 4 994 327 000 Fr., was gegenüber dem Monat November des Jahres
1925 eine Verringerung um 536 822 Tonnen, aber eine Steigerung des
Wertes um 416 265 000 Fr. bedeutet. Die Ausfuhr im November 1926
belief ſich auf 2669 272 Tonnen im Werte von 5 329 272000 Fr., was
gegenüber dem November 1925 eine Steigerung der Tonnenzahl um
18 677 und um 1 108 701000 Fr. im Wert bedeutet.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 17. Dezember. Zum Wochewſchluß
nahm die hieſige Börſe wiederum einen ſehr ruhigen Verlauf. Die
Preiſe blieben unverändert. Man notierte: Weizen 29.00—29.25, Roggen
24.25—24.50, Sommergerſte 24.50—26,50, Hafer, inl. 19 00—19.50, Mais
19.50, Weizenmehl 40.50—41.25, Roggenmehl 35.00—36.00, Weizenkleie
11.75, Roggenkleie 12.00 Mark.
Mainzer Produktenbericht vom 17. Dezember. Weizen 29.25. Roggen
24.50—24 75, Braugerſte 24.25—27.25, Futtergerſte 19.00—21.00, Hafer
19.50—20.50, Weizenmehl 44.75, Roggenmehl 35.50—36.75, Futdermehl
nicht notiert, Weizenkleie fein 11.50—12.00, grob 13.50—14.00,
Noggen=
kleie 12.50—13.50, Malzkeime 16.00—17.00, Biertreber nicht notiert,
Kleeheu 10.50—11.00, Wieſenheu 8.50—9 00, Maſchinenftroh 3.50,
Draht=
preßſtroh 4.50—5.00, Weiße Bohnen 25.50, Graupen 35.,00 Mark. —
Tendenz: Behauptet, bei ſtillem Geſchäft.
Mainzer Häute= und Felleauktion vom 17. Dezember. Für das
füd=
weſtdeutſche Gefälle wurden folgende Preiſe erzielt mit Kopf bzwv. ohne
Kopf: Kuhhäute von 30—49 Pfd. 70—80, 66½, von 50—59 Pfd. 80—93½,
70½—75¼, von 60—79 Pfd. 80—B, 82—84½; Ochſenhäute von 20 bis
49 Pfund 69, 68, von 40—49 Pfd. —, 70, von 50—59 Pfd. 87—92, von
60—79 Pfd. 84—92¾, 80, von 80 und mehr Pfd. 80—90¼, 78½, von
50—70 Pfd. — 77½; Rinderhäute von 30—49 Pfd. 83—89¼, 69½ bis
79½, von 40—49 Pfd. —, 77¼, von 50—59 Pfd. 83—94, von 60—79 Pfd.
93—98, 80; Bullenhäute von 30—49 Pfd. 70—74½, 69¾, von 50—59
Pfund 70, 60, von 60—79 Pfd. 69¼, 60, von 80 und mehr Pfd. 65 bis
65½, Klaſſe II 56; Schußhäute 60—61½, 56½; Kalbfelle bis 9 Pfd.
148—155, 116, über 9 Pfd. 132—135, Klaſſe II bis 9 Pfd. 118—120, über
9 Pfd. 106½, Schußkalbfelle 90½; Freſſerfelle 97½, Schuß=Freſſerfelle
65½; Schaffelle vollwollig, grob 55—61, halblang, fein 56½, Blößen
50, Freſſerfelle 91½. Leichte Häute, I. Klaſſe 9434, 87½, II. Klaſſe 91¼.
Häute II. Klaſſe von 30—49 Pfd. 61—71¼, 52½—60, von 50 und mehr
Pfd. 63—68; Kalbfelle I. Klaſſe — 116, II Klaſſe —, 100; Weidhäute
55—71, 60. Tendenz; Feſt, für Schaffelle luſtlos bei gedrückten Preifen,
ſonſt flottes Geſchäft bei erhöhten Prciſen.
Berliner Produktenbericht vom 17. Dezember. Die Erhöhung der
La=Plata=Forderungen, wie auch größte Kaufluſt des Julandes ließen die
Tendenz für Brotgetreide am Berliner Markt etwas ſtetiger ſich
ent=
wickeln. Die Geſchäftstätigkeit zeigt aber immer noch beine allzugroße
Belebung, da der Mehlabſatz weiter recht ſchwierig bleibt.
Weizenlie=
ferung wurde für laufenden Monat kaum gehandelt, hintere Monate
½ bis 1 Mark höher. Roggen fand für Dezember eine Stütze in
ver=
einzelter Deckungsfrage, doch war der Preis noch unweſentlich über
geſtern geändert. Späte Sichten ebenfalls gehalten, und zwar waren
hier wohl die befeſtigten Auslandsnotierungen maßgebend. Gerſte und
Hafer unverändert, nur beſte Frucht findet Intereſſe. Mais feſt und
lebhaft. Im übrigen werden noch kleine Artkel gut umgeſetzt.
Hilfs=
futterſtoffe ſowie Oelfgaten ruhig und in den Preiſen ohne Aenderung.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 17. Dez. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf
nied=
rigere ausländiſche Notierungen und eine nur ſchleppende
Exportnach=
frage. Dann trat eine Befeſtigung ein auf die Feſtigkeit des Winnipeger
Marktes. Die Termine zeigen nur unweſentliche Veränderungen.
Mais: Der Markt nahm einen vorwiegend ſchwächeren Verlauf auf
günſtige Witterumgsberichte, kleine heimiſche Lokonachfrage und größere
Farmbewegung. Die Termine zeigen jedoch infolge einer Erholung im
Schlußverkehr leichte Aufbeſſerungen.
Hafer: Der Markt verlief in ziemlich ſeſter Haltung bei
Kursſteige=
rungen bis ½ C.
Baumwolle: Der heutige Maukt verlief in ſchwacher Haltung in
Er=
wartung des Entkörnungsberichtes und große Abgaben der Pflanzer.
Dann trat eine Befeſtigung ein auf Dechungskäufe, ſo daß die Termine
etwa 10 Pkt. anziehen konnten.
Kaffee: Nach ſchwächerem Beginn konnte eine Befeſtigung ſich
durch=
ſetzen auf höhere Kabelmeldungen und das Anziehen der braſilianiſchen
Deviſenrate.
Zucker: Der Markt zeigte heute ein überwiegend ſchtvaches Ausſehen
auf ermäßigte ausländiſche Notierungen und Liqudationen. Die
Ter=
mine büßten einige Punkte ein.
Kakao: Nach der letzttägigen Aufwärtsbewegung trat heute eine
ſtarke Reaktion ein auf Verkäufe und niedrigere ausländiſche
Notie=
rungen. Die Termine zeigen Rückgänge bis 60 Pkt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Im oſtoberſchleſiſchen Montanrevier iſt im Oktober die
Roheiſen=
erzeugung gegen den Vormonat um etwa 1500 Tonnen auf 24 046
Ton=
nen zurückgegangen. Dagegen hat ſich die Stahlerzeugung von ungefähr
48000 Tonnen auf 53 306 Tonnen gehoben.
Zwiſchen der neuen Deutſchen Wagenbau=Vereinigung und der
Reichsbahn iſt der in Ausſicht genommene Vertrag zwecks beſſerer
Zu=
ſammenarbeit der Produktionswerkſtätten unterzeichnet worden.
Die Marktlage am Roheiſenverband iſt weiter günſtig, ſo daß die
Produktion voll verkauft werden konnte. Immerhin machen ſich bereits
kleine Rückwirkungen infolge des Abbruches des engliſchen Kohlenſtreikes
geltend.
Wie verlautet, iſt die für einen Teil der im Februar d. J.
emittier=
ten 12 000 000 GM. 7proz. Thüringiſche Staatsanleihe vom Jahre 1926
noch bis zum 1 März d. J. laufende Sperrverpflichtung mit ſofortiger
Wirkung aufgehoben worden.
Die Jahresverſammlung des Zentralverbandes des deutſchen Bank=
und Bankiergewerbes genehmigte ohne jede Diskuſſion den Bericht. Der
Ausſchuß wurde durch Zuwahl einiger Herren erweitert.
Wie die Röchling’ſche Verwaltung G. m. b. H. mitteilt, hat die
Firma Gebr. Röchling Bank in Ludwigshafen a. Rh. ihren
Geſchäfts=
betrieb eingeſtellt.
Die Bank von Fvankreich hat, wie aus Paris gemeldet wird, den
Diskontſatz von 7½ auf 6½ Prozent herabgeſetzt. Der Lombardzinsfuß
ermäßigt ſich damit von 9½ auf 8½ Prozent. Der Zinsfuß für
Vor=
ſchüſſe auf Edelmetalle bleibt mit 2 Prozent beſtehen.
In Dänemark wird ab 1. Januar 1927 ſtatt des vor dem Kriege
ſchon gültigen Goldmünzfußes ein Goldbarrenfuß eigeführt werden.
Die Krone, die ſchon ſeit eimigen Monaten ca. 99,4 ₰ notierte, wird auch
vorläufig die theoretiſche Parität erreichen.
Die „Ekonomitſcheskaja Shiſn” weldet, daß das Präſidium des
Oberſten Wirtſchaftsrates eine proviſoriſche Verwaltung des ruſſiſchen
Kalitruſtes eingeſetzt hat. Zum Vorſitzenden der Verwaltung wurde
W. J. Sof ernannt.
Aus Zürich wird gemeldet, daß der ſchwediſche Zündholztruſt
beab=
ſichtigt, nach dem deutſchen Vorbild auch ein Abkommen in der Schweiz
abzuſchließen.
Nach Meldungen aus Tokio ſchreibt das in Oſaka erſcheinende Blatt
„Mainichi”, die Entdeckung von Petroleumvorkommen im öſtlichen Teile
der Inſel Sachalin werde in etwa 3 Jahren die japaniſche Marine im
ihrer Petroleumverſorgung vom Auslande unabhängig machen.
Aus Johannesburg wir gemeldet, daß in Südafrika eme große
Geſellſchaft zur Herſtellung von Petroleum aus Steinkohle errichtet
werden ſoll. Befriedigende Proben ſind bereits auf Grund einer
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afrikaniſchen Erfindung in der Fabrik der Uſſhers Inventions Ltd. zu
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Ausgabe B: Auf echt handgeſchöpft Bütten und
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Originalſiempeln der Zeit handvergoldet: Mk.36.—,
Nr. 5r—rso in Halbleinen=Interimsband: Mk. 28.—,
Die Frankfurter Zeitung
ſchreibt am a2. November r926 darüber:
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Bräuning=Oktavio mit einer gründlichen Einleitung
verſehen hat. Die Silhonetten ſind in Originglgröße,
peinlich genau auf Bütten gedruckt . . . . .
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die Wichtigkeit des erſien Eindrucks, den ein Menſch
macht Der Herausgeber des Werkes hat viel
Fleiß an ſeine Aufgabe gewandt, er erläutert genau,
ſchreibt Stücke um, gibt biographiſche Angaben uſw.
Die Publikation wird allen Freunden der ſchwarzen
Schatten ſehr willkommen ſein, willkommen auch dess
halb, weil ſie Köpfe bringen, die früheren
Samm=
lungen fehlen. Als Spaziergang durch „der Zeiten
Bilderſaal” wird ſie auch der ſchätzen, dem die Silhous
ekte nur charakteriſtiſcher Umriß iſt, nicht der Vermittler
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Seite 22
Samstag, den 18. Dezember 1926
Nummer 330
Residenz-Theater
Heute
Samstag, und
morgen Sonntag
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Leopoldine Konstantin
nebst Ensemble
Dr. Juciszabo
Lustspiel in 3 Akten von Ladislaus Fodor
Spielleitung: Karlheinz Martin
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Ein erheiternderAbenteurer-Film,der in Zentral-
Amerika spielt. Der Ueberfall auf einen
Expreßzug und die spannende Jagd zur Rettung
der bedrohten Heldin mit änßerst Iustigen
Zwischen-Episoden bilden den Höhepuukt dieses
sensationellen Films, dessen Photographie
verbläffende Tricks aufweist.
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Union-Theater
Die sensationelle Zirkuskatastrophe
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unter den Löwen
In der Hauptrolle:
Barkolomee Pagana
der Löwenläger Maciste
„Er” als Landstreicher
Dle neueste Wochenschau ( 33173
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19. Dez. 1926,
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im Saale des
„Perkeo‟
Alexanderſtr.
Veih=
nachts=
Zur Aufführung gelangt das Kinder=
Theaterſpiel „Adventslichtlein”,
ver=
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2. Teil ein Odenwälder Volksſtück
„De Oekonomierat.
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Kinder=
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„Die Weihnachtskiſte‟
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In Szene geſetzt von Edgar Klitſch
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Hermann Geßler, Reichsvogt
in Schwyz und Uri Robert Klupp
Werner, Freiherr von
At=
tinghauſen, Bannerherr Hans Baumeiſter
Ulrich von Rudenz, ſein
Neffe .."
Otto Panning
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Hugo Keßler
Hans aufd. Mauer)§ O Werner Scharff
Walther Fürſt
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Wilhelm Tell
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Ernſt Lecal
Kuoni, der Hirt
Hugo Keßler
Werni, der Jäger
Otto Wenke
Ruodi, der Fiſcher!* Paul Maletzki
Arnold vomMelchthal) 2= Joachim Büttner
Konrad Baumgarten S Hans Epskamp
Struth v Winkelried/
Meier von Sarnen
Klaus von der Flühe —* Werner Scharff
Burkhard am Bühel/S Richard Jürgas
Seppi, Hirtenknabe . . . Walter Bluhm
Fenni, Fiſcherknabe W. Mayenknecht
Gertrud, Stauffachers
Gattin
.. . . G. Weißmann
Hedwig, Tells Gattin,
Fürſts Tochter . . . . . Käthe Meißner
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Otto Wenke
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Pauſe nach dem 9. Bild (Apfelſchuß)
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Sonntag, 19. Dez., vorm. 11 Uhr. Brumm,
der Bär. Preiſe 0.50, 1, 1.50, 2, 2.50 Mr.
Abends 7 Uhr K 4 (Bühnenvolfsbund).
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Der Reldherrnhügel
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Preiſe der Plätze: 0.50, 1.—/ 1.50 2.-, 2.50 Mk,
Dienstag, 21. Dez., nachin. 2½ Uhr. Brumm,
der Bär. Preiſe 0.50, 1, 1.:0, 2, 2.50 Mk.
Abends 7½ Uhr. G 7. Der Tronbadonr.
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Samstag, den 18. Dezember 1926
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Der Vetter aus Dingsda
Operette in 3 Akten von Hermann Haller
und Rideamus, nach einem Luſtſpiel von
Kempner=Hochſtädter
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Muſikaliſcher Leiter: Berthold Sander
In Szene geſetzt von Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig
Perſonen:
Fulia de Weert . . . . . Paula Kapper
Hannchen, ihre Freundin S. Müller=Wiſchin
Joſef Kuhbrot, ihr Onkel. Heinrich Kuhn
Wilhelmine, genannt
Wimpel, ſeine Frau . . Martha Liebel
Ein Fremder .
Guſtav Deharde
Hamstag und Sonntag. /Ein zweiter Fremder . . Karl Ebert
Karl. Diener
Hans Ney
Hans, Diener . . . . . . Rudolf Strzeletz
Ort der Handlung: Schloß de Weert
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.20 bis 7.20 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 1. und 2. Akt
Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr
Samstag, den 18. Dezember 1926 Sonntag, 19. Dez., vorm. 11¾ Uhr Zweite
Morgenfeier. Preiſe 50 und 80 Pfg. —
Abends 7½ Uhr. Zuſatztniete 1, 6. Der
tolle Hund. Preiſe 1—6 MNk.
Montag, 20. Dezember. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 21. Dez. Keine Vorſtellung,
Nummer 350
Samstag, den 18. Dezember 1926
Seite 26
Das ewige Wunder
49)
Roman von Guido Kreutzer.
(Nachdruck verboten)
„Fälſchung!” in förmlich freudig erleichtertem
Auf=
atmen ſtieß der alte Magnat dies eine Wort heraus. . . . „Alſo
die Dokumente, die er ſeiner Kuſine vorlegte, hältſt auch du für
gefälſcht?!“
„Für was denn ſonſt?”
„Alle? ausnahmslos alle?"
„Na ſelbſtverſtändlich. Ganz egal, ob es zwei oder
zwan=
zig waren.”
„Aber die Handſchrift und der Namenszug des
Legations=
rats von Reeg?. Seine Braut ſchwört doch Stein und Bein auf
deren unbedingte Echtheit?!”
Vorauf der Miniſterialdirektor von Rienitz bedauernd den
blitzblanken Schädel wiegte, auf dem bei etwas ruhigerer
Ver=
gangenheit jetzt eigentlich ein dichter grauer Lockenwald hätte
ſprießen müſſen.
„Hochfürſtliche Durchlaucht geruhen momentan etwas
welt=
fremd und begriffsſtutzig zu ſein. Hör zu: Das müßte ein
arm=
ſeliger Stümper von Hochſtapler ſein, der nicht mal die
elemen=
tarſte Vorausſetzung ſeines Gewerbes — Handſchriftenfälſchung
ſpielend beherrſchte, Und dein Fräulein Lars müßte eins
total abnorme weibliche Mentalität beſitzen, wenn ſie auf dieſen
Bluff nicht bildſchön hereingefallen wäre.
„Und was iſt mit dem Reeg?”
„Einzelne unſerer Herren, die ihm noch aus ſeiner
Dienſt=
zeit näher ſtehen, ſchrieben ihm natürlich, als die Nachricht ſeiner
Verwundung durch die Preſſe ging. Der Regierungsrat von
Gaal war dieſer Tage auch in der Küſtriner Gegend und fuhr
auf einen Sprung nach Adlig=Zarchlin heran. Er brachte
gün=
ſtige Nachrichten: Der Kranke war gerade zum erſten Male
auf=
geſtanden; ging zwar noch mühſam an zwei Stöcken, doch
allmäh=
lich wird es wieder werden.”
„Gewiß” . .. verſetzte der Fürſt ein klein wenig
ungedul=
dig ., niſt ſicherlich famos, daß er übern Berg kommt.
Kei=
ner freut ſich darüber aufrichtiger als ich. Aber im Moment
meine ich natürlich; was tun wir bei dieſer myſteriöſen
Doku=
mentenaffäre nun wirklich mit dem Reeg?”
Der Baron zog die Brauen hoch.
„Ah ſo — nach deiner Ueberzeugung iſt alſo dieſer Doktor
Trawonn überhaupt kein Hochſtapler, ſondern ſeine Dokumente
ſtammen tatſächlich aus der Feder des Legationsrats von Reeg?‟
„Ach — denkt nicht dran!” lehnte der hohe Herr entrüſtet ab.
Worauf ſein Gegenüber impertinent lächelte.
„Dann wüßte ich auch nicht, weshalb man ihn in ſeinem
gegenwärtigen Zuſtand mit der Angelegenheit behelligen ſollte.
Dazu wäre immer noch Zeit, ſofern der Trawonn auch während
ſeiner amtlichen Vernehmung bei dieſer Behauptung bliebe.
Doch ſei unbeſorgt — er bleibt nicht dabei! Wie ein
Taſchen=
meſſer wird er zuſammenklappen und den ganzen Schwindel
angſtſchlotternd eingeſtehen.
Der Fürſt hob ſeine rieſige Geſtalt vom Stuhl und ſtellte
ſich mit geſpreizten Beinen gegen das Fenſter. Jetzt brach ſeine
folange aufgeſtaute Empörung durch.
„Iinerhört! Einfach ſkandalös und mehr als gewiſſenlos
von dieſem Subjekt, ſolch ungeheuerlichen Bluff loszulaſſen und
zwei Menſchen um Haaresbreite zeitlebens unglücklich zu
machen!”
„Lieber Gott — es iſt doch nun mal ſo.”
„Wie du das ſagſt und überhaupt der ganzen Sache
gegen=
überſtehſt — ſo kaltblütig und blaſiert und gelangweilt!“
Doch dagegen hatte der Herr von Rienitz eutſchieden etwas
einzuwenden.
Nee, mein Lieber” . .. entgegnete er ſehr ernſt . . .
da=
von kann nun doch keine Rede ſein. Alles andere als
gelang=
weilt; wo es ſich um die Intereſſen des Reiches, die Verhütung
eines Verbrechens und den Schutz eines meiner früheren
Beam=
ten handelt. Gelangweilt beſtimmt nicht. Allenfalls geb ich
dir zu: blaſiert! Denn was ich da von dir hörte, bedeutet ja für
mich keine einzigartige Senſation. Dein Doktor Trawonn
aller=
dings weicht inſofern ſcharf vom gegebenen Schema ab, als er
nebenbei noch in gemeinſter Form ein wehrloſes junges Mädchen
erpreßte und idirekt faſt einen Mord provoziert hätte. Dafür foll
ihn auch die ganze Strenge des Geſetzes treffen. Seinem
Schick=
ſal entgeht er beſtimmt nicht.”
FFI.
„Gefahr im Verzuge?”
Kaum zwei Wochen war es her, daß der kleine Doktor im
lärmübergellten luſtdurchrauſchten nächtlichen Pariſer „Abbaye‟
dieſe Frage geſtellt.
Nun tat er es abermals. Vor ſich ſelbſt. Doch diesmal gab
es keine Sylvaine Brenard, die mit leichtſinnigem Lächeln
und flüchtig=verächtlichem Achſelzucken ſeine argwöhniſche Sorge
in den Wind ſchlug. Und ſelbſt: hätte es ſie gegeben — er
würde ihr nicht mehr geglaubt haben!
Mit inbrünſtigem Fanatismus ſehnte er ſich plötzlich nach
der Lichtſtadt der Welt und nach Sylvaine Brenard — nach
die=
ſer Frau, die mit ihren dreiundzwanzig Jahren ſchon längſt alle
Erkenutniſſe der Liebe und des Laſters hinter ſich hatte; deren
Kokottennatur dunkle Vergangenheit und rätſelhafte Zukunft
umſtrikte: die ihr Laſein ebenſo gut hinter der Mauer des
Pére=Lachaiſe wie in einem der Paläſte der Champs Elyſées
beſchließen konnte; die ſich jederzeit ohne Beſinnen für ihn
opfern würde und ihm doch nie mehr gegolten hatte als ein
Hund, dem man aus Laune mal freundlich über den Kopf ſtreicht.
Troſtloſe Müdigkeit überfiel ihn plötzlich; eine lethargiſch
tiefe Schwäche, die alle Kraft des Denkens lähmte.
In einen Seſſel ließ er ſich ſinken, verſchränkte die Arme
auf der Tiſchplatte, ſenkte die Stirne darauf und lag reglos,
als ſei er geſtorben.
Draußen verrann die Nacht. Er merkte es nicht. Er hatte
das Gefühl für Zeit und Raum verloren. Er trieb in
unwirk=
lich wehrloſem Zuſtand zwiſchen Wachen und Traum;
welten=
fern von den Geſtaden aller Hoffnung und Zuverſicht.
Er war der ruheloſe Ahasver ſeiner Schuld. Und war ein
ſchiffbrüchiger Pirat, an den Rand eines zerbröckelnden Floßes
geklammert. Ein Spielball im ſturmübertoſten Wogengepeitſch.
Ein winziges Nichts in der erhabenen Unendlichkeit grauenhafter
Waſſerwüſte, die nirgends rettendes Land verhieß.
Und der Tod ſchrie nach ihm: wie ein blutwitternder Wolf
durch die eiſige Winternacht der Steppe ſchreit. Und lockte mit
tauſend abgefeimten Lügen; wie eine käufliche Dirne in ihren
Armen alle Wonnen des Paradieſes verheißt. Und reckte kichernd
die kralligen Knochenfinger, daß er ihn erdroſſele . .
Als er endlich den Kopf wieder hob, ſickerte durch einen
Spalt der geſchloffenen Vorhänge graufahles Licht des
aufdäm=
mernden jungen Sommermorgens.
Er fand ſich nicht ſofort zurecht. Verwirrt ſchaute er um
ſich. Vielleicht hatte er geſchlafen. Was war denn? Und wie
ſpät mochte.
Indem dröhnten unten von der lautloſen Straße
Hupen=
ſignale herauf. Einmal — zweimal — dreimal.
Das brachte ihn wieder zu ſich und riß ihn in die
Gegen=
wart zurück.
Er trat zum Fenſter.
Ab — der Wagen!
Nun ſchnell
Haſtig zog er den weiten hellgelben Burberry an, wollte
nach Autokappe und Handſchuhen greifen, die ſchon längſt
be=
reitlagen.
Da geſchah etwas gräßlich Unerwartetes:
Die Tür wurde aufgeriſſen. In ihrem Rahmen ſtanden
drei Herren. Ein Knacken am Schalter: Das grelle Licht der
Deckenbirnen überfloß die Eindringlinge, von denen der
vor=
derſte jener grauhaarige angebliche Großkaufmann war, der erſt
ſeit geſtern hier wohnte.
(Fortſetzung folgt.)
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