Einzelnummer 10 Pfennige
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jädter
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z veriehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 336
Samstag, den 4. Dezember 1926. 189. Jahrgang
21 mm breite Zeile im Kreiſe Darniſkadt 25 Reichepig.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg, Reliſamezelle (92 mm
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aufträge und Teiſtung von Schadenerfatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlſcher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſkonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Natſonalbank.
Zaleſki bei Briand. — Polen gegen die
deutſchen Oſi=Befeſtigungen.
EP. Paris, 3. Dezember.
Die interalliierten Beſprechungen zur Vorbereitung der
Genfer Tagung haben geſtern, mit dem Beſuch des
pol=
niſchen Außenminiſters Zaleſki bei Briand
be=
gonnen. Sie wurden heute mittag bei einem Frühſtück, das
Briand dem engliſchen Außenminiſter Chamberlain im Quai
d’Orſay gab, fortgeſetzt. An dieſem Frühſtück hat auch Poincaré
teilgenommen.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki zeigte ſich geſtern abend
beim Verlaſſen des Quai d’Orſay außerordentlich befriedigt und
unterſtrich Preſſevertretern gegenüber, daß die
franzöſiſch=
polniſche Entente immer noch ſehr eng ſei und
einen unbeſtreitbaren Friedensfaktor darſtelle. Briand habe für
die Beſorgniſſe Polens hinſichtlich der
deut=
ſchen Vefeſtigungen in Königsberg, Küſtrin und Glogau
volles Verſtändnis gezeigt. Polen ſei jetzt im Völkerbundsrat
vertreten und werde in vollem Einvernehmen mit Frankreich
handeln. Weiterhin äußerte ſich Zaleſki ſehr befriedigt über die
Wendung, die die deutſch=polniſchen
Handelsvertragsverhand=
lungen genommen hätten. Da Polen in Locarno einen
Schieds=
gerichtsvertrag mit Deurſchland unterzeichnete, während
Frank=
reich gleichzeitig den Bündnisveitrag erneuerte, habe er
Ver=
ſtändnis für Thoiry und wünſche den Bemühungen zur
Herbei=
führung einer Entſpannung Erfolg. — Wie man annimmt, hat
Zaleſki ſich mit Briand auch über die Befürchtungen unterhalten,
die das kürzliche ruſſiſch=litauiſche Abkommen und die Haltung
Litauens in der Wilnafrage in Polen hervorgerufen haben.
DerZweck des Pariſer Beſuches Chamberlains.
EP. Paris, 3. Dezember.
Nur wenige Morgenblätter gehen auf die zurzeit in Paris
geführten diplomatiſchen Verhandlungen ein. Im „Echo de
Paris” behauptet Pertinax, der Zweck des Beſuches
Chamberlains ſei eine Wiederbelebung des
Locarno=Syſtems. Er beſchuldigt die engliſche Regierung,
im Einvernehmen mit Deutſchland zu handeln, wenn ſie die
Abberufung der Kontrollkommiſſion zu einem
im voraus feſtgeſetzten Termin, die Reviſion des
im September 1924 in Genf aufgeſtellten
Ueberwachungs=
planes und die Abkürzung der Beſetzungsfriſten
unter Einrichtung einer ſchärferen
Völkerbundskon=
trolle im Rheinland fordere. Briands Stand angeſichts
dieſer Sachlage ſei ſehr ſchwierig, beſonders wenn er
Chamber=
lains Vorſchlag annehme, die ganze Angelegenheit durch ein
Vier=Mächte=Direktorium löſen zu laſſen. Das Blatt ſchlägt vor,
daß Briand demgegenüber auch die Heranziehung der
übrigen Signatarmächte von Locarno, vor
allem Polens und der Tſchechoſlowakei, zu der
geplanten Konferenz fordern ſolle.
Engliſche Kompromiß=Pläne.
Ueber die Möglichkeit eines Kompromiſſes gibt der
diplo=
matiſche Korreſpondent des Londoner „Daily Telegraph”
fol=
gende Anhaltspunkte: Chamberlain werde verſuchen, jetzt nur
von Frankreich und Deutſchland eine allgemeine Zuſtimmung zu
erhalten, wonach der Artikel 213 des Friedensvertrages, der allein
dem Völkerbundsrat ein Unterſuchungsrecht gibt, von beiden
Mächten angenommen werden ſoll, ohne daß jedoch die
eigent=
lichen Verhandlungen, die man wohl erſt im März erwarten
könne, in ihren Einzelheiten oder in ihrer Auslegung des
Geſamt=
artikels hierdurch irgendwie vorher gebunden ſein ſollen. Sollte
dieſes Kompromiß zuſtande kommen, dann ſei eine
Zurück=
ziehung der Jnteralliierten
Militärkontroll=
kommiſſion im Januar möglich, vorausgeſetzt,
daß Deutſchland die Alliierten in der Frage der noch
ausſtehen=
den Entwaffnungspunkte zufriedenſtellen könnte. Die Londoner
Juriſten ſtimmten im übrigen der deutſchen Auffaſſung bei,
wo=
nach die Erläuterung des Artikels 213 zunächſt eine rein
recht=
liche Sache ſei. Man zeige daher in England jetzt wenig
Nei=
gung, ſich politiſch ſchon irgendwie in dieſer Frage zu binden.
Belgiſche Forderung auf Beteiligung an einer
etwaigen Miniſierpräſidenten=Konferenz.
EP. Paris, 3. Dezember.
Laut „Matin” wird heute auch der belgiſche Außenminiſter
Vandervelde in Paris eintreffen und wahrſcheinlich eine
Unter=
redung mit Briand haben, bevor er nach Genf weiterreiſt. Das
Blatt bringt dieſen Beſuch mit der belgiſchen Forderung auf
Beteiligung Belgiens an einer etwaigen nach der Genfer Tagung
ſtattfindenden Miniſterpräſidenten=Konferenz in Zuſammenhang.
Die in den letzten Wochen viel beſprochene Vierer=Konferenz
dürfte ſich in eine Konferenz zu Fünfen umgeſtalten, denn man
erklärt es in Völkerbundskreiſen als ganz ausgeſchloſſen, daß
Chamberlain und Briand ſich mit Muſſolini und Streſemann
an den Konferenztiſch ſetzen, ohne den fünften Locarneſen
Van=
dervelde hinzuzuziehen. Man erklärt, daß ſowohl Chamberlain
wie Briand die guten Dienſte Vanderveldes in Locarno in ſo
angenehmer Erinnerung hätten, daß jede Art von Fortſetzung
der Locarno=Konferenz, wenn auch in noch ſo beſcheidenem
Rahmen, ohne Vandervelde unmöglich wäre. Uebrigens ſcheint
es nach der hier herrſchenden Meinung, daß die Verwirklichung
der Zuſammenkunft der Außenminiſter Englands, Frankreichs,
Deutſchlands und Belgiens mit Muſſolini nur noch von den
Dispoſitionen Les italieniſchen Miniſterpräſidenten abhängt
Die Miniſterbeſprechungen in Paris.
EP. Paris, 3. Dezember.
Im Anſchluß an das Frühſtück, das Briand, wie angekündigt,
heute im Quai d Orſay zu Ehren Chamberlains gab, und an dem
Lady Chamberlain, Lord Crewe, Miniſterpräſident Poincaré
nebſt Gemahlin, Herriot und Gemahlin und die beiden
Kabi=
nettschefs teilnahmen, begannen in einem Salon des franzöſiſchen
Außenminiſteriums die Beſprechungen über die vor dem
Völkerbundsrat zur Verhandlung kommenden Fragen der
internationalen Politik, über die deutſche
Ab=
rüſtung und über die Aufhebung der
Militär=
kontrolle. Poinearé nahm an dieſen
Beſpre=
chungen teil.
Die Preſſe gibt der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe
Verhand=
lungen, da ſie von den Sachverſtändigen ſorgfältig vorbereitet
worden ſeien, zu einer Verſtändigungsformel führen
werden, die ſowohl den Alliierten als auch
Deutſch=
land annehmbar erſcheine. Dem „Paris Soir” zufolge
wird Chamberlain morgen in der engliſchen Botſchaft Briand,
Poincaré, Zaleſki, v. Hoeſch, Avezzana und Berthelot empfangen.
Es ſei wahrſcheinlich, daß Briand, Chamberlain und
Vander=
velde am Samstag mit dem gleichen Zuge nach Genf reiſen.
„Uebereinſtimmung” — aber keine Einigung.
Nach der Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain, Poincaré
und Briand wurde folgendes Communiqué ausgegeben:
Nach dem im Quay dOrſay gegebenen Frühſtück hatte Sir
Auſten Chamberlain mit dem Miniſterpräſidenten
Poin=
caré eine freundſchaftliche Unterhaltung. Darauf
prüften die beiden Außenminiſter die verſchiedenen
außenpolitiſchen Probleme, vor allem die Fragen,
die auf der Tagesordnung der Genfer Ratsſitzung
ſtehen werden. Sie ſtellten die völlige
Uebereinſtim=
mung ihrer Anſichten feſt und beabſichtigen, ihre
Ausſprache in Genf über weitere Einzelheiten
fortzuſetzen, für deren Erörterung ſie während der erſten
Zuſammenkunft keine Zeit fanden.
Briand weicht einer Frage nach der
Rheinland=Räumung aus.
Bei einem Preſſeempfang wies Briand darauf hin,
daß die Entwaffnungsfragen ſowohl den Sachverſtändigen, wie
der Regierung vorliegen, und daß nach Abſchluß der
Prü=
fung ſich die Botſchafterkonferenz dazu äußern
wird. Dann würde wan ſehen, ob die Bedingungen ſoweit
er=
füllt ſeien, daß man die Kontrollkommiſſion abberufen könne.
Die Frage der Völkerbundsunterſuchungskommiſſion ſteht zwar
nicht auf der Tagesordnung der Ratsſitzung, könne aber unter
Umſtänden bei der Wiederwahl des Generals
De=
ſticker zum Vorſitzenden der Kontrollkommiſſion angeſchnitten
werden. Einer Frage nach der
Rheinlandräu=
mung wichder Miniſter aus. Deutſchland ſuche bei den
in Gang befindlichen Verhandlungen möglichſt große Vorteile
zu ziehen. Die Alliierten hätten dabei aber auch ein Wort
mitzureden. Wenn jedoch auf beiden Seiten der Wille zur
Ver=
ſtändigung beſtehe, werde man ſtets zu einer verſöhnlichen
Löſung kommen.
Chamberlain für eine Fünfer=Konferenz.
Sehr viel beſtimmter drückte ſich Chamberlain
gegen=
über den Journaliſten aus. Er beſtätigte im großen und ganzen
Briands Erklärungen, er hoffe darüber hinaus auf den
Uebergang der Entwaffnungskontrolle auf
den Völkerbund in ein bis, zwei Monaten und
erwarte, eine befriedigende Löſung der mit Deutſchland zu
regelnden Probleme. Der britiſche Miniſter teilte im übrigen
noch mit, daß eine Konferenz der vier
Premier=
miniſter von Frankreich, England, Deutſchland
und Italien nicht in Ausſicht genommen ſei.
Chamberlain fügte hinzu, es könne eher zu einer
Fün=
fer=Konferenz unter Beteiligung Belgiens
kommen, doch ſei ihm nicht bekannt, ob Muſſolini ſich in Genf
einfinden werde.
Heute abend iſt Briand zu einem Eſſen in die engliſche
Bot=
ſchaft eingeladen. Vorausſichtlich wird er morgen nochmals mit
Chamberlain zuſammentreffen und am Abend mit ihm nach Genf
abreiſen.
Auch Churchill in Paris.
Paris, 3. Dezember.
Geſtern abend kam bald nach Chamberlain auch der engliſche
Schatzkanzler Chuſchill in Paris an. Die Pariſer Preſſe erklärte
zunächſt, daß es ſich um eine Reiſe rein privater Natur handele.
„Excelſior” ſchreibt jedoch heute, daß Churchill mit der
fran=
zöſiſchen Regierung die geſamte Entwicklung der Politik
von Locarno und Thoiry auf dem Gebiet der
Finanzen zuprüfen beabſichtige. Die Ankunft
Chur=
chills in Paris gleichzeitig mit Chamberlain legt die Vermutung
nahe, daß bei den Beſprechungen zwiſchen England und
Frank=
reich, wie dies bereits in vergangener Woche in London behauptet
wurde, auch die Schu
nfrage erörtert werden wird.
Volksentſcheid.
Der Kampf um den Volksentſcheid über die Auflöſung des
heſſiſchen Landtags hat ſeinen Höhepunkt erreicht. Mit
außer=
ordentlicher Erbitterung wird auf beiden Seiten gekämpft, und
es fällt ſchwer, bei der Heftigkeit des Widerſtreites der Meinungen
ſich ein ruhiges und klares Bild der eigentlichen Sachlage zu
bewahren. Schon vor Wochen haben wir darauf hingewieſen,
wie außerordentlich bedauerlich und bedenklich die zu erwartende
Verſchärfung der Gegenſätze ſich in unſerem kleinen Lande
aus=
wirken müßte, und wenn man die Ereigniſſe der letzten Wochen
und Tage aufmerkſam verfolgte, ſo wird man nur mit Beſorgnis
in die Zukunft blicken können. Gewiß, während eines
Wahl=
kempfes haben ſich die ſtreitenden Parteien noch niemals
beſon=
dere Liebenswürdigkeiten geſagt, ein Wahlkampf geht auch
vor=
über. Was aber bleibt, insbeſondere bei ſo kleinen Verhältniſſen,
wie wir ſie in unſerem Lande haben, iſt der perſönliche
Gegen=
ſatz der Menſchen, die doch ſchließlich miteinander leben und
arbeiten müſſen. War eine ſolche Entwicklung nicht zu vermeiden?
Mehr und mehr hat ſich die Finanzlage unſeres Landes
ver=
ſchlechtert, und ſchon der heſſiſche Staatsvoranſchlag, der vor jetzt
ca. einem Jahre im Landtag vorgelegt wurde, zeichnete mit
klaren Strichen ein erſchreckendes Bild unſerer Finanzkataſtrophe,
und man mußte damals den Eindruck gewinnen, daß ſich auch
der heſſiſche Finanzminiſter der Schwierigkeiten der Lage bewußt
geworden war. Neue Steuern, die nach Anſicht weiter Kreiſe
weit über das Maß der Leiſtungsfähigkeit des Landes
hinaus=
gingen, erregten gewaltige Erbitterung. Eine heftige
Proteſt=
bewegung ging durch das ganze Land. Zwei Möglichkeiten gab
es damals: Entweder die Regierung und die hinter ihr
ſtehen=
den Parteien appellierten von ſich aus an das Volk, um nach
demokratiſchem Grundſatz dieſes zu einem Urteil über die
Finanz=
politik der Regierung aufzurufen, oder man unternahm den
Ver=
ſuch, durch den Zuſammenſchluß aller politiſchen Parteien zu
einer Notgemeinſchaft in gemeinſamer Arbeit einen Ausweg aus
den Schwierigkeiten zu finden. „Handelt es ſich” ſo ſchrieben
wir vor fuſt einem Jahr, „in einem ſo kleinen Land, wie Heſſen
es iſt, wirklich um die Bewältigung von Aufgaben, bei denen
weltanſchauliche und politiſche Gegenſätze eine Rolle ſpielen
müſſen, oder handelt es ſich nicht vielmehr um reine
Verwal=
tungsaufgaben, für deren Erledigung bei wirklich gutem Willen
auf allen Seiten von verſtändigen Menſchen unter allen
Umſtän=
den eine gemeinſame Baſis gefunden werden könnte? Daß die
Gegenſätze in Heſſen ſich ſo ſcharf zuſpitzen konnten, war einfach
die logiſche Folge davon, daß ſeit Jahren ſchlechthin jede Frage
zur politiſchen Parteifrage gemacht wurde.” „Wenn man” ſo
ſchloſſen wir unſere damaligen Ausführungen, „die letzten
Aus=
führungen des heſſiſchen Finanzminiſters vor dem Landtag
auf=
merkſam verfolgte, ſo hatte man doch den Eindruck, daß er längſt
erkannt hat, daß Mehrheitsbeſchlüſſe auch der gefügigſten
Regie=
rungskoalition über die furchtbaren Schwierigkeiten der Lage
nicht hinweghelfen können. Die ernſte Stunde erheiſcht eine
ent=
ſchloſſene Tat. Wer iſt die führende Perſönlichkeit, die den Weg
frei macht zur Notgemeinſchaft des heſſiſchen Volkes?”
Die heſſiſche Regierung iſt nicht den Weg der Norgemeinſchaft
gegangen. Sie hat auch nicht nur nicht an das Volk appelliert,
ſondern als dies nunmehr von der Oppoſition geſchah, hat die
heſſiſche Regierung und die hinter ihr ſtehenden Parteien alles
verſucht, um eine Befragung des Volkes zu verhindern. Ein
geradezu unverſtändliches Vorgehen für Parteien, die ſtets im
beſonderen Maße die Hüter des demokratiſchen Ideals ſein wollen.
Der Verſuch iſt mißglückt, und erbittert beklagt man ſich über
„Mißbrauch der demokratiſchen Einrichtung des Volksentſcheids”
Eine merkwürdige und unverſtändliche Argumentation. Darf
eine Befragung des Volkes etwa nur von den Parteien der
Linken ausgehen wie beim Volksentſcheid über die Enteignung
der Fürſtenvermögen? Noch merkwürdiger aber und
unverſtänd=
licher wird die Erbitterung der Regierungsparteien, wenn man
überlegt, daß der Landtag ja ohnehin nach ca, drei Viertel Jahr
neu gewählt werden müßte. Verſtändlich würde der Widerſtand
gegen Neuwahlen doch nur dann ſein, wenn die
Regierungs=
parteien ſich ſo ſchwach fühlen, daß ſie an eine weſentliche
Ver=
ſchiebung der Parteiſtärken glauben. Dann aber wäre der
Wider=
ſtand gegen eine Neuwahl erſt recht undemokratiſch, weil man
ſich in dieſem Fall deſſen bewußt ſein müßte, daß man gegen
den wahren Willen des Volkes regiert. Aber auch noch aus einem
anderen Grunde iſt der Wide ſtand, den man gegen die Auflöſung
des heſſiſchen Landtags und Neuwahlen leiſtet, höchſt bedenklich.
Auch der fanatiſchſte Anhänger der gegenwärtigen heſſiſchen
Regierung wird ſich im Verlauf dieſes Wahlkampfes darüber
klar geworden ſein, daß ſehr weite Kreiſe des heſſiſchen Volkes
anderer Auffaſſung ſind und daß nur Neuwahlen die höchſt
uner=
quickliche Atmoſphäre, die gegenwärtig über Heſſen liegt, wirklich
zu reinigen vermögen. Eine Ablehnung der Landtagsauflöſung
durch den Volksentſcheid vom kommenden Sonntag — etwa
infolge geringer Wahlbeteiligung — würde nichts anderes
be=
deuten, als eine Verlängerung der erbitterten Kämpfe bis zu
den Neuwahlen im kommenden Herbſt, d. h. um faſt ein weiteres
Jahr. Was das aber bei der prekären Lage unſeres Landes
bedeutet, leuchtet ohne weiteres ein. Man mag zu den
um=
ſtrittenen Problemen ſtehen wie man will. Das heſſiſche Volk
ſollte ſich dieſen Erwägungen nicht verſchließen und die einzig
mögliche Folgerung am kommenden Sonntag ziehen. Die
Auf=
löſung des heſſiſchen Landtags und Neuwahlen, die erſt ein
wirkliches Bild von der Einſtellung der Bevölkerung zu den
gegenwärtigen Fragen geben, ſind zu einer inneren
Notwendig=
keit geworden. Höher wie das Intereſſe der Partei ſteht das
M.
Wohl des Landes, das Wohl des Staates.
Seite 2
Samstag, den 4. Dezember 1926
Nummer 336
Vor Genf.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang Dezember 1926.
Nach den neuerlichen Ausführungen Briands vor der Kammer
konzentriert ſich das allgemeine Intereſſe immer mehr auf die
bevorſtehende Zuſammenkunft in Genf, und man erwartet von
den Genfer Beſprechungen einen neuen Antrieb der deutſch=
fran=
zöſiſchen Verhandlungen. Dieſer Antrieb ſollte eigentlich noch
vor Genf erfolgen, und die Frage der Militärkontrolle hätte
eigentlich noch vor der Tagung des Völkerbundes gelöſt werden
müſſen, wenn wan die Verhandlungen wirklich entlaſten wollte.
Jetzt muß die Abrüſtungsfrage eine größere Rolle ſpielen, als
ihr an ſich zukommt, was beſonders ſchädlich iſt, weil man in
ganz Europa mehr und mehr geneigt iſt, in der Zuſammenkunft
von Genf den Prüfſtein der Politik von Thoiry zu
erblicken.
Nach einer Periode der Stagnation, welche, wenn man nach
franzöſiſchen Preſſeſtimmen urteilen wollte, ſich als beſonders
ſchädlich erwieſen hat, müßte man mun endlich Tatſachen ſehen.
Es iſt gewiß, daß Briand die Stimmung kennt, und vielleicht
iſt der Optimismus der ſeiner Politik naheſtehenden Kreiſe als
gutes Vorzeichen zu werten. Die franzöſiſche Preſſe aber
urteilt weniger optimiſtiſch, ſelbſt die Linke ſchlägt jetzt ganz
andere Töne an als frühen. Richtig iſt, daß die franzöſiſche
Außenpolitik in Genf leicht in eine unangenehme Situation
kommen könnte, beſonders, wenn die „Zuſammenkunft zu Vieren”,
über die man ſo gerne ein Dementi hören würde, doch zuſtande
kommt. Es ſpielen viele Fragen, auch die der
Mittelmeer=
politik, eine große Rolle. Aber letzten Endes wird doch alles
davon abhängen, ob die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen in
Genf eine günſtige Beeinfluſſung erfahren können oder nicht.
Eine etwaige Zuſammenkunft Briand—Muſſolini
be=
trachtet man hier nicht ſehr hoffnungsfreudig. Ja, man möchte
dieſe Zuſammenkunft am liebſten vermeiden, da man nicht
ein=
ſieht, welche Vorteile aus ihr für Frankreich erwachſen können.
Bis jetzt war die Politik des Abwartens Parole für
Frank=
reich gegenüber allen Diktatoren in der Nachbarſchaft. Mit
Spa=
nien allein hat man in einer Frage — Marokko — eine
Aus=
nahme gemacht, um dann — ein verhängnisvoller Fehler übrigens
— durch eine ungeſchickte Politik im Falle Tanger vieles wieder
zu verderben. Mit Italien kam es nicht einmal ſo weit. Das
will nicht bedeuten, daß man nicht in Ruhe neben Italien leben
möchte. Man will ſogar der Auseinanderſetzung mit den
Pro=
blemen des fasciſtiſchen Italiens am liebſten aus dem Wege
gehen, um die gewünſchte Ruhe auf dieſe Weiſe zu erhalten. Auch
Frankreich weiß, daß im Mittelmeer wichtige Fragen dringend
ihrer Löſung harren, aber nicht gerade jetzt und nicht mit
Muſſolini will man ſie beſprechen. Das iſt verſtändlich.
Frankreich hat nur zu geben, Italien hat von Frankreich nur
zu verlangen, und Muſſolini hat dieſen Wünſchen — oder
Forde=
rungen — ſtets in einer allzu ſcharfen Form Ausdruck verliehen.
Die Atmoſphäre iſt in keiner Hinſicht günſtig. Die Anweſenheit
Muſſolinis in Genf könnte nur das Ergebnis haben, die
Schwierigkeiten der franzöſiſchen Außenpolitik zu illuſtrieren.
Zu dieſen Schwierigkeiten gehört auch das Verhältnis zu
den Vereinigten Staaten. Nachdem Berenger, der
frü=
here Waſhingtoner Botſchafter Frankreichs, deſſen Namen mit
dem fatal gewordenen Waſhingtoner Schuldenabkommen
verbun=
den iſt, ſeinen Poſten nicht wieder antreten wollte, fragte man
ſich in Paris mit Aufregung und Unruhe, wer Botſchafter
in Waſhington wird. Man glaubte, daraus wichtige Schlüſſe
auf die Scheuldenpolitik Poincarés ziehen zu können und damit
auch auf die ganze Finanzpolitik. Die Erwartungen der
poli=
tiſchen Kreiſe erſüllten ſich aber nur halbwegs. Der
Waſhing=
toner Botſchafterpoſten wurde mit aufſallender Eile beſetzt, aber
nicht durch den, den man als Kandidaten für dieſen wichtigen
Poſten anfah, ſondern durch eine weniger akzentuierte
Perſönlich=
keit, durch den Tokioer Botſchafter Frankreichs, Paul Claudel.
Auf Grund der innenpolitiſchen Entwicklung nimmt man
aber an, daß im Januar die Ratifizierung doch an die Reihe
kommen wird. Das Budget wird mit einer erſtaunlichen
Ge=
ſchwindigkeit, an jedem Tag ein oder zwei oder drei Reſſorts,
erledigt. Die Kammmer zeigt ſich willig und gehorſam. Die für
Frankreich traditionelle innenpolitiſche Regſamkeit iſt
verſchwun=
den. In dieſe Erſtarrung und Ruhe ſcheinen ſelbſt die
Senats=
wahlen kein Leben zu bringen. Sie werden vorbeigehen: eine
kleine Verſchiebung nach rechts oder links, aber ohne Bedeutung
für den Augenblick. Die Lage der Regierung kann durch die
Wahl weder erſchüttert, noch befeſtigt werden, nur daß man auf
die Stimmung im Lande gewiſſe, nicht einmal ſichere Schlüſſe
wird ziehen können. Das iſt die herrſchende Auffaſſung, und es
iſt möglich, daß die Regierung, muter deren Suggeſtion ja
Frank=
reich ſo ſtark ſteht, das Ihrige tut, um ſie zu beſtärken. Im
Senat erlebt man ſelten Ueberraſchungen. Auch jetzt arbeitet
man ſchon fleißig, damit das Hin= und Herpendeln der Vorlagen
zwiſchen Kammer und Senat vereinfacht werden kann. Trotz all
*Bilder aus dem chineſiſchen Volksleben
Sommermonate im Yangtzetal.
Im Juni und Juli kommt die ſchwüle große Hitze über die
Yangtzeniederung, dann müſſen die Frauen und Kinder weichen
und monatelang ins Gebipze fahren, während die Kaufleute ſich
nur eine kurze zweiwöchentliche Ausſpannung gönnen können
oder auch noch weniger.
Reiſen in China iſt umſtändlich, die großen Entſernungen
ſcheinen im deutſchen Vaterlande faſt unwahrſcheinlich. So liegt
Hankows beliebter Erholungsort, Kuling, unter den günſtigſten
Umſtänden ſechzehn Stunden entfernt.
Dieſes Jahr war ungewöhnlich kühl und regenreich, ſo zog
ich erſt Mitte Juli fort. Der Yangtze=kiang war weit über ſeine
Ufer getreten. Nach mehrſtündiger Fahrt glitt der Flußdampfer
an den Maſten der „Rheinland”, unſeres ſchönen deutſchen
Motor=
ſchiffes, das, von einem japaniſchen Dampfer gerammn:, abſackte,
vorbei. Der Yangtze=kiang hat zur Zeit der Ueberſchwemungen
ein ganz gewaltiges Strombett. Dem Europäer muß immer
wie=
der die Frage kommen; warum erträgt der Chineſe die ſo
regel=
mäßig wiederkehrende Zerſtörung ſeines Eigentums mit dieſem
Gleichmut? Warum beſteht er nicht auf Deichbauten? Warum
ſieht er ruhig zu, wie die Gelder hierfür in die Taſchen der
ein=
zelnen hohen Beamten fließen? Gelder, die für das
Allgemein=
wohl ſo nötig wären! — Die Reisfelder werden zerſtört — die
Hungersnot folgt dann bald den großen Ueberſchwemmungen.
Als wir den Kiukiang erreichten, begann der Kampf mit den
Tragekulis für das Gepäck. Ich bin froh. etwas Chineſiſch zu
können, ſo bin ich nicht ganz auf das Wohlwollen des
begleiten=
den Dieners angewieſen. Von den Forderungen ſtreicht man
zu=
erſt die Hälfte oder noch mehr und einigt ſich nachher auf einer
Mittellinie. Bleibt man vergnügt dabei, fährt man am beſten.
So geſchah es auch in Kiukiang. Dann begann die halbſtündige
Sampanfahrt durch die überſchwemmten, faſt zerfallenen Straßen,
Ein troſtloſer Anblick iſt das Ganze und die Brutſtätte der
Ba=
zillen. Die Cholera forderte auch in dieſem Jahre wieder viele
Opfer. Die Autoſtation hatten ſie viel weiter ins Land legen
müſſen, auf Brettern balancierend erreichten wir ſie. Die
Auto=
fahrt bis zum Fuß des Gebirges, dreiviertel Stunden, iſt für den
Reiſenden eine Erholung. Der Galgenhumor nennt Hankow die
„Hölle”; aber Kiukiang das „Fegefeuer”, Friedlich, tatenlos im
Boot ſitzend, fühlt man den Schweiß in Bächlein an ſich berunter=
Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing nach dem
Präſi=
dialmitglied der Saarregicrung Koßmann, den deutſchen Geſandten
in Chile, Grafen von Spee.
Im Rechtsausſchuß des Reichstages wurden alle Anträge,
welche die Verweiſung der ehemaligen Landesfürſten
aus dem deutſchen Reichsgebiet uſw. zum Inhalt haben,
von der kürgerlichen Mehrheit abgelehnt.
Im mecklenburgiſchen Landtag wurde ein
kommu=
niſtiſcher Mißtrauensantrag gegen die Regierung mit 26:24
Stimmen abgelehnt.
Gegenüber Pveſſemeldungen wird feſtgeſtellt, daß die
Denk=
ſchrift des Reichsfinanzminiſters über die
Pen=
ſionenbezieher des Reiches dem Reichstag und von dieſem
dem Haushaltsausſchuß zugeleitet worden iſt. Von ſeiten der Regierung
iſt eine Veröffentlichung nicht beabſichtigt.
Wie wir von gutunterrichteter Seite erfahren, hat die
Negie=
rungskommiſſion des Saargebietes beſchlofſen,
die Mandate des ſaarländiſchen Landesrates, die bekanntlich im
Januar ablaufen, um 1 Jahr zu verlängern.
Die deutſche Delegation mit Dr. Streſemann an
der Spitze iſt geſtern abend 9,15 Uhr nach Genf abgereiſt.
Staatsſekretär Dr. Trendelenburg iſt vom
Völker=
bundsrat zum Mitglied des Komitees economique
ernannt worden. Staatsſekretär Trendelenburg hat die Wahl
an=
genommen.
Die Anweſenheit Tſchitſcherins in Berlin
beunru=
higt Paris in hohem Maße. Man befünchtet, daß Tſchüſcherin den
an=
geblichen Mißerfolg der Thofrypolitik für die Ziele Rußlands
auszu=
beuten verſuche.
Geſtern fand in London die erſte Ausſprache zwiſchen
den deutſchen und engliſchen Induſtriellen ſtatt.
Be=
ſchlüſſe wurden nicht gefaßt, da man erſt die gegenſeitigen Anſichten
ken=
nen lernen will.
züglich. Die außerordentliche Ruhe täuſcht. Das weitere
Stei=
gen des Franken hat Induſtrie und Handel ſtillgelegt. Die
Börſe iſt apathiſch, Kriſen drohen. Die Rollen ſind vertauſcht.
Jetzt iſt es die Induſtrie, die ſich nach der Stabiliſierung ſehnt.
und alles wäre beſſer für ſie, als dieſe ſtändige Frankenhauſſe.
Man fragt ſogar ſchon ungeduldig, ob, wenn die Rentner geſchützt;
werden ſollen, nicht eine ſpezielle Revaloriſierung der allgemeinen
Hauſſe des Franken vorzuziehen wäre.
Man erwartet die Stabiliſierung aber doch in einigen
Monaten. Der Ausſpruch Poincards, daß Belgien in dem
Stabiliſierungswerk vier Monate Vorſprung habe vor
Frank=
reich, ſoll ſich alſo doch bewahrheiten, und ſein Verſprechen, daß
er auf die Intereſſen der Nentner Rückſicht nehmen werde, läßt
manches vorahnen. Doch wird die Frage der Stabiliſierung
auch noch mit den Repräſentanten der Induſtrie beſprochen
wer=
den müſſen.
Die Völkerbundskontrolle.
Berli=, 3. Dezember,
In der Preſſe hört man vielfach die Anſicht äußern, daß,
wenn Dr. Streſemann auf der bevorſtehenden Ratstagung den
Vorſitz übernehmen würde, er in der Lage wäre, den jetzt neu zu
beſtimmenden Präſidenten der Völkerbunds=
Inveſtigationskom=
miſſion zu ernennen. Wie wir von gut unterrichteter Seite
er=
fahren, iſt dieſe Auffaſſung irrig. Der Vorſitzende der
Inveſti=
gations=Kommiſſion wird nicht von dem Vorſitzenden des
Völker=
bundesrates, ſondern vom Rat ſelbſt ernannt. Lediglich im
Jahre 1924 hat der Rat aus Zeitmangel ſeinem Vorſitzenden für
dieſen ganz ſpeziellen Fall das Recht eingeräumt, den
Präſi=
denten der Inveſtigations=Kommiſſion zu ernennen. Damals iſt
auch der franzöſiſche General Deſticker ernannt worden. Die
Frage, welcher Staat den Vorſitz im Völkerbundsrat führt, iſt
alſo für den Einfluß auf die Ernennung des Vorſitzenden der
Inveſtigations=Kon:miſſion bedeutungslos.
Die Botſchaſterkonferenz „prüft” den Siand
der deutichen Abrüſiung.
Die Botſchafterkonferenz trat heute im Quai
d’Orſay zuſammen, und prüfte die jüngſten Berichte, über den
Stand der deutſchen Abrüſtung, ſowie über die von
der deutſchen Regierung evgriffenen Maßnahmen, zur
Er=
diſchen Vexbände, des Kriegsmaterials und der
Befeſtigungen an der deutſchen Oſtgrenze
geſtell=
ten Forderungen, von denen belanntlich die Bo ſchafterkonferenz
ihre Stellungnahme zu der von Deutſchland gewünſchten
Zurückziehung der Militänontroll ommiſſion abhängig
machen wird. — Im Elyſée tagt unter dem Vorſitz des
Präſiden=
ten Doumergue der Oberſte Landesverteidigungsrat.
rieſeln. So kommt es, daß die friſche Briſe der ſchnellen Fahrt
aus Herzensgrund genoſſen wird. Und das Auge weidet ſich an
den grünen Feldern und vereinzelten Bäumen, Seltenheiten im
grauen Hankow. Geſchickt ſtoppt der Chineſe ſeinen klappernden
Fordwagen, von allen Seiten drängen die Tragekulis herbei, um
den Reiſenden zu erobern. Auch hier wieder eine lange
Dis=
kuſſion über die Anzahl der Träger und über den Lohn. Der Satz
iſt ſechs Träger für den Europäer, vier für den Chineſen. Das
mutet oft komiſch an, denn mancher Europäer iſt dünn wie ein
Hering, und mancher Chineſe iſt ſehr fett. Vier Träger arbeiten
gleichzeitig, zwei tragen vorne, zwei hinten. Es ſind Korbſtühle,
an deren Seiten zwei Balken laufen, die vorn und hinten durch
Querbalken verbunden ſind. Auf Wunſch bekommt der Stuhl ein
Schutzdach gegen Regen und Sonne. Die Träger ſind mittelgroße,
ſchlankgewachſene, ſonnenverbrannte Geſtalten, die in ihren
Strohſandalen ſicher von Stein zu Stein klettern auf ganz
un=
regelmäßigen Treppen und ſchmalen Gebirgspfaden. Sie machen
auf der anderthalbſtündigen Wanderung nur zweimal Raſt, um
heißen, grünen Tee aus Kummen zu trinken. Verſchiedene
ſchmutzige Teehäuſer haben ſich am Wege angeſiedelt. Zuerſt
bie=
tet der Aufſtieg liebliche Landſchaftsbilder, man gleitet an
wie=
genden Bambushainen vorbei, ſieht hier und dort ein Kloſter
träumen. Weiter hinauf wird es kahl, teils unwirtlich. Da
ſchweift der Blick über die weite Tiefebene mit dem ungeheueren
Strombett des Yangtze=kiang und den fernen Höhenzügen des
Hupeh=Grenzgebirges. Dann taucht das Kuling Gap mit den
Chineſenhäuſern und =Hütten auf. Da iſt jeder enttäuſcht und
begreift nicht, daß Kuling ſo ſchön ſein ſoll. Kuling als
Er=
holungsort iſt eine Schöpfung der Miſſionare in den neunziger
Jahren. Hat man die häßliche Chineſenſtadt durchquert, ſo ſieht
man in einen lieblichen grünen Gebirgseinſchnitt mit vielen roten
und grünen Dächern. Es verrät auch dieſe Anlage die Gartenkunſt
der Engländer. Das Haupttal beherrſchen die engliſchen und
amerikaniſchen Miſſionare mit ihren Häuſern, Bungalows und
vielen, vielen Kirchen. In einem anderen Tal haben ſich die
ſchwediſchen und deutſchamerikaniſchen Miſſionare angeſiedelt.
Die Ruſſen waren die Herrſcher eines beſonders ſchönen Tales,
heute haben dort ſchon viele Chineſen großen Grundbeſitz. Im
Weſttal leben viele Japaner und wenige Deutſche, dort liegt auch
das Kuling=Krankenhaus. Es wurde in den letzten Jahren
ge=
baut. Mancher Tuberkuloſe ſucht dort oben Heilung. Die reichen
Chineſen, die ſich heute auch ein Sommerhaus in Kuling bauen,
ahmen leider moderne europäiſche Häuſer nach, obgleich die
glat=
ten weißen Mauern, die ihre Häuſer und Höfe umſchließen, ſich
* Die deutſche Politik in Genf.
Streſemanns Richtlinien.
Während Chamberlain in Paris zum Beſuch
Bri=
ands eintraf, während in Berlin Tſchitſcherin ſeiner
Reiſe einen politiſchen Anſtrich zu geben ſich bemüht und
Deutſch=
land als Prellbock für Rußland gegen den Weſten ausnutzen
möchte, hat das Reichskabinett die Vorbereitungen des
Außen=
miniſteriums für die Völkerbundstagung in Genf gebilligt und
Dr. Streſemanns Vorſchläge über die Richelinien, nach
denen er die deutſche Politik in Genf zu vertreten
ge=
denit, genehmigt. Daß man über den Inhalt dieſer Rich linien
vorläufig nichts ſagt, iſt ſelbſwerſtändlich. Ebenſo
ſelbſtverſtänd=
lich iſt aber auch, daß die Grundzüge der deutſchen
Politik ſich aus der Enzwialung der letzten Wochen ableiten.
Wir wüſſen Wert darauf legen, daß wir eine beſtimmte
Zu=
ſage über das Verſchwinden der
Militärkon=
trolle zu einem bereits jetzt feſtgelegten Termin bekommen,
ohne daß wir von uns aus Zugeſtandniſſe in der Inv. ſt. gatiom
machen. Gelingt das nicht, dann wird auch das Reichskab nett
keinen Zweifel darüber laſſen, wie ſtank die Enttäuſchung in
Deutſchland iſt über das geringe Maß von Entgegemommen,
das Frankreich trotz Locarno und Thoiry zeigt.
Sollte der Belgier Vandervelde tatſächlich den Vorſitz des
Völlerbundsrats annehmen — es ſind immer noch Intrigen
gegen ihn im Gange —, ſo würde darin eine ganz leiſe
Unter=
ſüützung für die deu ſche Politik liegen. Die Aufgabe des
Völker=
bundsrates iſt es auch, den Vorſitzenden der Nachſorſchungs
om=
miſſion neu zu ernennen, die als zukünftige
Inweſtigationstom=
dem iſt die Situation in Frankreich indeſſen durchaus nicht vor= miſſion gedacht iſt. Als dieſe Kommiſſion 1925 ins Auge gefußt
wurde, hat man gleich den franzöſiſchen General Deſticker beſtellt.
Er hat bisher noch leine Gelegenheit gehabt, ſeines Amtes zu
walten. Seine Wahlperiode iſt aber inzwiſchen abgelaufen. Die
Franzoſen möchten nun gerne Deſticker beſtäligen. Herr
Vander=
velde vertritt indes den Standpunkt, daß es zwecklos iſt, einen
Vorſitzenden für eine Kommiſſion zu ernennen, die doch noch
ſtark in der Luft hängt. Wenn daher General Deſticker nicht
be=
ſtätigt würde, dann fiele eine der Schwierigkeiten weg, die aus
dem Beſtehen dieſer Kommiſſion ſich ergeben.
Vor der Ratstagung.
* Genf. 3. Dez. (Priv.=Tel.)
Im Mittelpunkte des allgemeinen Intereſſes ſteht
gegenwär=
tig die Möglichteit einer Konferenz der vier
europäiſchen Großmächte. Die Ertlärung
Chamber=
lains bei ſeiner Ankunft in Paris gilt allgemein als gunſtiges
Zeichen für das Zuſiandekommen einer ſolchen Konſerenz. Die
Entſcheidung ſcheint gegenwärtig in erſter Linie in Rom
zu liegen. Ueber den zu wählenden Konferenzort beſtehen die
Das Verfahren bei der Präſidentenwahl. berſchiebenſten Vermutungen, wobei immer wieder an einen an
der italieniſch=ſchweizeriſchen Grenze gelegenen Ort gedacht wird.
Die meiſten Delegationen für die Ratstagung treffen am
Sonn=
tas hier ein. Die deutſche Delegation, beſtehend aus Dr.
Streſemann, Dr. Schubert und Dr. Gauß, wird am Samstag
abend hier erwartet. Der polniſche Außenminiſter, der ſich
gegen=
wärtig in Paris aufhält, wird mit Briand und Chamberlain am
Sonntag eintreiſen.
Auf der am Montag beginnenden Ru 8::zung werden einige
Punkte erörtert, die beſonderes Intereſſe verdienen. Auf der
Tagesordnung ſteht auch der Bericht der
Mandatskom=
miſſion. Hierbei dürften lebhafte Debatten über die engliſche
und franzöſiſche Note zu den Vorſchlägen der Manda
skommiſ=
ſion zu erwarten ſein. Die engliſche Note an den
General=
ſekretär iſt bereits vor einiger Zeit veröffentlichn worden und
ent=
hält eine verſteckte Ablehnung des neuen
Frage=
bogens der Mandatskommiſſion, während die
franzöſiſche Note, deren Bekanntgabe bisher nicht erfolgt
iſt, nach den vorliegenden Mitteilungen erheblich über die
bri=
tiſche Note hinausgeht und eine noch ſchroffere Haltung
gegen die Vorſchläge der Mandatskommiſſion
einnehmen ſoll. Ferner wird durch die Kündigung des
chineſiſch=belgiſchen Handelsvertrags durch
China dieſer Streitfall zur Verhandlung gebracht werden, da
die belgiſche Regierung dieſe Angelegenheit dem Schiedsgericht
im Haag unterbreitet hat. Man erwartet aber, daß die chineſiſche
füllung der von der Konferenz hinſichtlich der vaterlän= Regierung ihre ablehnende Haltung aufrecht erhalten wird. Des
weiteren iſt eine Behandlung, der immer noch nicht geklärten
Frage der Einberufung der
Weltwirtſchaftskon=
ferenz nach Amſterdam zu erwarten. Eine Einladung
der holländiſchen Regierung iſt bis jetzt dem Generalſekretär noch
nicht zugegangen, und gegen Amſterdam machen ſich verſchiedene
Strömungen geltend, wobei die Fraze einer Beteiligung
Ruß=
lands an der Konferenz eine gewiſſe Rolle ſpielen dürfte.
am ſchönſten der Landſchaft anpaſſen würden. Die meiſten
Kauf=
leute mieten für ihre Frauen und Kinder ein Haus von einem
Miſſionar für die Sommermonate. Die Miſſionare der anderen
Nationen haben teilweiſe ſehr hübſche Beſitzungen in Kuling. Sie
machen oft wochenlange Reiſen von den Stationen im Innern,
um hier im Gebirge den Sommer zu verbringen, der ihnen
einer=
ſeits körperliche Erholung, dann auch geiſtige Anregung bietet;
denn Kuling iſt für die Miſſionare eine Art geiſtigen
Sammel=
punktes, wo die verſchiedenen Synoden Verſammlungen
abhal=
ten, wo Beratungen ſtattfinden und wo die aus entfernten
Pro=
vinzen Kommenden ihre Erfahrungen austauſchen.
Auch hier oben im Gebirge verläßt einen nicht der chineſiſche
Händler. Entweder zieht er von Haus zu Haus oder er hodt an
irgendeinem der Hauptwege, ſeine Waren vor ſich ausgebreitet.
Porzellane ſind ausgeſtellt, zwar meiſt billige, wertloſe Sachen,
obwohl die Provinz Kiangſi die berühmte Porzellanmanufaktur
King=tehchen birgt. Hier ſitzen Händler mit Seide, da andere mit
Spitzen aus Chefoo oder Swatow. Dann ſind reizende Lackwaren
zu bekommen. Gegenſtände aus Meſſing, auch das berühmte
Peking=Cloiſonné wird angeboten, allerdings nicht in ſchönen
Exemplaren; aber vorhanden iſt es. Althändler bieten die
ver=
ſchiedenſten Bronzen, Stickereien und bunte Gewänder aus der
kaiſerlichen Zeit an. — So kann man manches kaufen, um ſein
Heim damit im Herbſt zu ſchmücken. Zu kaufen gibt es alſo
genug; aber der geſchäftstüchtige Chineſe kennt keine feſten
Preiſe, ſondern verſucht aus dem Käufer ſo viel herauszuholen,
wie nur möglich iſt, und das alles mit dem vergnügteſten,
grin=
ſenden Geſicht. Oft bekommt man es aber für ein Drittel des
ge=
forderten Preiſes oder für noch weniger, man darf nur nie großes
Intereſſe an dem Gegenſtand verraten. Mir ſtach einſt eine Vaſe
ins Auge, der Händler forderte ſechs Dollar, ich bot einen und
ging fort, da kam er mir nach und ſogte, das Geſchäft wäre in
Ordnung. Kein Händler verſchenkt etwas, er hatte auch ſo noch
genug, um wieviel wäre ich alſo betrogen worden!
Das Luſhangebirge iſt althiſtoriſcher Boden. Die alten
Nankingkaiſer haben hier gekämpft. Die Führer ſind vor ihren
Verfolgern ins Gebirge geflüchtet und haben bei den Altären
und den Klöſtern Schutz geſucht. Mancher Bericht aus dieſen
Zei=
ten iſt auf großen Steintafeln eingekratzt und wird gehütet. So
auch ein Steintempel, von dem die Sage geht, wenn er zerſtört
werde, brenne Kiukiang ab.
Teilweiſe iſt das Gebirge ſehr rauh und zerklüftet; aber viele
kleine Bergſeen mit Waſſerfällen laden zum Bade. Viele Aus=
Nummer 336
Samstag, den 4. Dezember 1926
Seite 3
Zum Volksentſcheid.
Von dem Einſender des in Nr. 334 gebrachten Mahnrufs:
„Berufsbeamte, ſtimmt am 5. Dezember mit „Ja!‟
erhalten wir eine Zuſchrift, in der es u. a. heißt:
Die Ausführungen des Heſſiſchen Finanzminiſters in Ihrer geſtrigen
Nummer, ſeine Verfügung an die Kreisämter und Bürgermeiſter
be=
treffend, bringen keine Tatſachen, ſondern nur
Behaup=
tungen, und auch ſie ſind unrichtig. Ich habe die Auffaſſung
ver=
treten, daß für die Bürgermeiſtereien, und beſonders die Kreisämter,
keine dienſtliche Verpflichtung vorlag, dem Erlaß des Finanzminiſters
vom 26. v. M. Folge zu leiſten. Eine Dienſtanweiſung des
zuſtän=
digen Miniſters des Innern iſt ihnen nicht zugegangen und kann durch
deſſen „Einvernehmen” nicht erſetzt werden. Wenn er mit der
zu erlaſſenden Verfügung grundſätzlich einverſtanden war,
warum erließ er ſie dann nicht ſelbſt? Da es ſich um die
Beurtei=
lung einer im Geſchäftsbereich des Miniſters des Innern liegenden Frage
handelt, wäre es angezeigt geweſen, wenn dieſer, und nicht der
Finanzminiſter, in einer Berichtigung Stellung genommen hätte. Ich
halte es für ausgeſchloſſen, daß der Miniſter des Innern eine dienſtliche
Verpflichtung der ihm unterſtellten Behörden zu der von dem
Finanz=
miniſter angeordneten Plakatierung für vorliegend erachtet, und im
Falle der Nichtbefolgung des Erlaſſes ein diſziplinariſches Vorgehen
für möglich hält. Jedenfalls iſt die Maßnahme des Finanzminiſters
ein Unikum in der heſſiſchen Verwaltung, für das ein Vorgang nicht
namhaft gemacht werden kann und das auch in ſämtlichen anderen
deutſchen Bundesſtaaten ohnegleichen iſt. „Es iſt ja bekannt, wie ſehr
ſonſt die Reſſortminiſter und ihre Referenten auf die Wahrung ihres
Geſchäftsbereiches ſehen und jeden Verſuch des Eingriffs eines anderen
Miniſteriums zurückweiſen. Wäre es früher wohl denbbar geweſen,
daß der Miniſter des Innern an die damaligen heſſiſchen Finanzämter
dienſtliche Anweiſungen hätte ergehen laſſen, auch im „Einvernehmen”
mit dem zuſtändigen Finanzminiſter, was übrigens damals überhaupt
Finanzmiiſters richtig wäre, hätte er ja auch im „Einvernehmen” mit
dem heſſiſchen Juſtizminiſter an die heſſiſchen Gerichte die
Auf=
forderung ergehen laſſen können, in den eben ſtark von der Bevölkerung
beſuchten Gerichtsgebäuden die Plakate auszuhängen. Mit Rückſicht auf
die Komplikationen, die bei der durch das Gerichtsverfaſſungsgeſetz
ver=
bürgten Unabhängigkeit der deutſchen Richter dann zu befürchten geweſen
wären, iſt das wohl unterlaſſen worden. Ich ſtelle deshalb wiederholt
feſt, daß das beanſtandete Vorgehen des heſſiſchen Finanzminiſters
un=
vertretbar iſt und ſtehe in dieſer Beurteilung nicht allein. Es
iſt eigentlich nur pſychologiſch ſo zu erklären, daß der heſſiſche
Finanz=
miniſter an eine verlorene Schlacht glaubt und mit der
eigenartigen Plakatierung einen letzten Verſuch wagte, die Situation
zu retten.
Zu der Verlautbarung des Heſſiſchen Wirtſchaſts= und
Ord=
nungsblocks in unſerer Nr. 335 vom 3. Dezember 1926 erhalten
wir vom Herrn Finanzminiſter Henrich nachfolgende Zuſchrift:
Es wird behauptet, daß die Steigerung der Staatsausgaben
von 91 562 541 Mark im Jahre 1924 auf 128 600 000 Mark im
Staatsvoranſchlag 1926 allein durch die „Ausgabewirtſchaft des
heſſiſchen Finanzminiſters” verurſacht ſei.
Das iſt unrichtig.
Richtig iſt vielmehr, daß die Steigerung der Ausgaben im
Staatsvoranſchlag 1926 auf 126 800 000 Mark — und nicht auf
128 600 000 Mark, wie in der Verlautbarung angegeben iſt —
nicht durch die Ausgabewirtſchaft des heſſiſchen Finanzminiſters
verurſacht wurde, ſondern — abgeſehen von den für den
Woh=
nungsbau zur Verfügung geſtellten Mitteln von 8800 000 Mark
— durch die von der Reichsregierung beſchloſſene, von allen
Län=
dern übernommene und von allen Parteien des heſſiſchen
Land=
tags gebilligte Neuregelung der Beſoldungsverhältniſſe, durch die
ſeit 1924 23 900 000 Mark Mehrausgaben entſtanden ſind.
Der Heſſiſche Finanzminiſter.
gez.: Henrich.
Dazu wird uns vom Heſſiſchen Wirtſchafts= und
Ordnungs=
block geſchrieben:
Die Berichtigung des Finanzminiſters redet wieder einmal
um den Kern der Dinge herum. Dem Finanzminiſter wird
ſelbſt=
verſtändlich nicht vorgeworfen, daß er die vom Reich
vorgeſchrie=
benen Beſoldungsgrundſätze auf Heſſen übernommen habe. Es
wird ihm aber vorgeworfen, daß er hinſichtlich der Ausdehnung
des ganzen Staatsverwaltungsapparates ſeit Jahren ernſtlich
nichts getan hat, um die Ausgaben mit der Leiſtungsfähigkeit der
Steuerzahler in Einklang zu bringen. Hätte er das getan, ſo
wäre ſelbſtverſtändlich die Ausgabenſumme des
Staatsvoran=
ſchlags trotz der Neuregelung der Beſoldungsverhältniſſe nicht
in der ungeheuerlichen Weiſe geſtiegen, wie das tatſächlich der
Fall war.
füüge werden unternommen, die oft recht tüchtige ſportliche
Lei=
ſtungen darſtellen. Die Temperatur iſt am Tage recht mollig;
aber gegen Abend kühlt es ab, daher iſt der Schlaf erfriſchend.
Ein großer Vorteil gegen Hankow. Da liegt mancher nächtelang
ohne Schlaf unter ſeinem Moskitonetz, beſonders dann, wenn
keine Briſe geht und die Luft wie eine graue Wand um ihn ſteht.
In dieſem Jahre wurde das beſchauliche Leben in Kuling
von Kriegsnachrichten aus Hankow unterbrochen. Die
Kanto=
neſen, ſo hieß es, wären im Vordringen begriffen. — Trotz des
Anſchlages der engliſchen Dampfſchiffslinien, daß Frauen und
Kinder keine Paſſage bekämen, wagte ich mich auf die Reiſe, um
meinem Mann, wenn nötig, im Betrieb und Haushalt zu helfen.
Die Chineſen ſind eine ängſtliche Geſellſchaft, da iſt es gut, wenn
ſie Menſchen haben, an die ſie ſich halten können. Auch wußte ich,
daß die ganze Verwandtſchaft und Freundſchaft der Leute zu
uns, auf das deutſche Eigentum, geflüchtet war. — Der Abſtieg
nach Kiukiang ging glatt. Ich hatte dem Hauptkuli vorher ſagen
laſſen, wenn er unverſchämte Forderungen ſtellen würde, wäre es
bei mir und meinen Freunden für alle Zeiten mit ſeiner Arbeit
vorbei. Das hatte wohl geholſen. — Das Yangtzetal war faſt
ohne Telegrammverkehr. Die kriegführenden Generale müſſen
ſich ſeitenlang benachrichtigen, da bleiben alle anderen
Tele=
gramme liegen. So warteten wir von Stunde zu Stunde in
Kiu=
kiang auf der Hulk auf den Dampfer. Wir warteten ſiebzehn
Stunden, abends gingen ein deutſcher Herr, und ich in einen
Chineſenladen, der auch fremde Waren hatte, und kauften uns
eine Doſe mit Fiſch, eine mit Würſtchen und eine mit Ananas.
Die Würſtchen durften wir uns bereitwilligſt im Waſſerkeſſel heiß
machen. Wir hockten am Ladentiſch, bekamen Geſchirr, von dem,
welches der Laden feil bot, und verzehrten mit großem Appetit
unſer Mahl. Wir tranken Tee, wundervoll heiß, aus der
un=
erſchöpflichen Kanne, die bei jedem Chineſen bereitſteht. Mein
Hund paßte ſcharf auf, daß er nicht vergeſſen wurde. Es wurden
noch Apfelſinen für den zu erwartenden Durſt eingehandelt, und
dann zogen wir wieder auf die Hulk und haben dort zwiſchen
Chineſen, Gepäck und vielen Tierlein die Nacht zugebracht, bis
am anderen Morgen um 9 Uhr ein Dampfer kam und uns
mit=
nahm. Ein heißes Bad war mein erſter Wunſch, und ich habe es
genoſſen, wie ſelten eins. Gegen Abend fuhren verſchiedene
chine=
ſiſche Schiffe mit Soldaten an uns vorbei. Das Gerücht tauchte
auf, Wu Pei Fu wäre auf der Flucht. Es beſtätigte ſich ſpäter,
nur war er nicht auf den Schiffen gewefen, ſondern landeinwärts
geflüchtet. In der Nacht wurden wir beſchoſſen, aber ohne großen
Schaden. Nur ungemütlich war es. Später blieben wir drei
Für den Volksentſcheid.
Vom Heſſiſchen Wirtſchafts= und Ordnungsblock wird uns
geſchrieben:
Steuerzahler
Was ſagt Ihr
zu der
neueſten Enthüllung?
Mit Eueren Steuergeldern
läßt der heſſiſche Finanzminiſter Wahlplakate in Maſſen= Schlußabſtimmung wurde die Vorlage mit 250:158
Stim=
auflage drucken, verteilen und in ſämtlichen Gemeinden
Heſſens ankleben!
Wird das Staatsdefizit dadurch kleiner?
In keinem deutſchen Lande hat ſich bisher ein ſolcher
öffentlicher Skandal ereignet!
Nieder mit jeder Korruption im öffentlichen Leben!
Bleibt die Antwort nicht ſchuldig:
Stimmt am 5. Dezember alle mit „Ja‟
Die Zuckerſieuer.
* Berlin, 3. Dez. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung hat am Freitag zunächſt eine längere
Ausſprache mit den Vertretern der Zuckerinduſtrie und ſpäter
mit den Parteiführern über die Neugeſtal ung der Zuckerſteuer
und des Zuckerzolles gehabt. Es iſt beabſichtigt die
Zuckerſteuer um etwa ein Drittel zu ermäßigen
nicht gegeben worden wäre? Wenn die Auffaſſung des heſſiſchen und den Ausfall durch eine Erhöhung ausden
Einnah=
men des Branntweinmonopols zu decken, gleichzeitig
aber auch eine Erhöhung des Zuckerzolles
vorzuneh=
men, um dadurch das Dumping des Auslandes zu verhindern
und einen größeren Anreiz zum Anbau von Zuckerrüben zu
geben.
Die Weihnachtszulage für Beamte.
Berlin, 3. Dezember.
Der preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker=Aſchoff hat, wie
das Nachrichtenbureau des V.D.3. hört, einer Abordnung des
Preußiſchen Beam enbundes erklärt, daß das Preußiſche
Siaats=
miniſterium beſchloſſen habe, der vom Reichsfinanzminiſter
beab=
ſichtigten Regelung über eine einmalige Zulage für Beamte
bei=
zutreten. Der Miniſter gab zugleich der Anſicht Ausdruck, daß er
glaube, daß er die Aktion ſo beſchleunigen könne, daß die
Aus=
zahlung dieſer Zulage beſtimmt vor Weihnachten erfolgen könne.
Der Hauskaltsausſchuß des Reichstages
zu den Reparationslieferungen.
Berlin, 3. Dezember.
Der Haushaltsausſchuß des Reichstags beſchloß heute, am
Donnerstag nächſter Woche eine große finanzpolitiſche
Aus=
ſprache zu beginnen. Bei der weiteren Beratung des
Nachtrags=
etats gab es eine längere Diskuſſion über die Bewilligung von
14 Millionen an Nachzahlungen für
Reparationskohlenliefe=
rungen. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde betont, daß dieſe
Nachzahlung für Deutſchland eine Leiſtung über den
Dawes=
plan hinaus bedeutete. Der Redner bat um Mitteilung der
Abkommen des Kohlenſyndikats mit der deutſchen Regierung
ſo=
wie mit der franzöſiſchen Seite. Miniſterialdirektor v. Brandt
erklärte, die deutſche Regierung habe an die
Reparationskom=
miſſion einen Antrag auf Erſtattung der 14 Millionen geſtellt.
Der Antrag ſei aber, ohne Angabe von Gründen, abgewieſen
worden. Aus taktiſchen Gründen habe die Regierung davon
abgeſehen, ſich an das Haager Auslegungsgerit zu wenden,
und habe den Ausgleich im Wege von Verhan ” ungen geſucht.
Das Kohlenſyndikat habe ſich bereit erklärt, in Zukunft
Kohlen=
lieferungen im Freiverkehr auf Reparationskonto verrechnen zu
laſſen und Frankreich habe die freie Einfuhr für Kohle
zuge=
ſtanden. Das Reich habe bei Kohlenpreisdifferenzen zwiſchen
Inlands= und Reparationspreis einen Erſatz bis zu 60 Prozent
der Differenz zugeſichert erhalten. Was den Regreß an das
Kohlenſyndikat betreffe, ſo beanſpruche das Reich
Rückerſtat=
tung derjenigen Beträge, die unter Berückſichtigung des vom
Reichswirtſchaftsgericht zugeſtandenen Vier=Prozent=Nabatts
durch Bezahlung des Syndikats ſich ergeben haben. Abg.
Diet=
rch=Baden (Dem.) warnte vor Nachgiebigkeit der Regierung.
Das Reich hätte ſich lieber im Schiedsverfahren verurteilen laſſen
ſollen. Von Regierungsſeite wurde noch feſtgeſtellt, daß es ſich
um ein endgültiges Gerichtsurteil handele, und daß die
Aus=
zahlung der 14 Millionen Mark an das Kohlenſyndikat auch
be=
reits angewieſen ſei. Unter dieſen Umſtänden bewilligte der
Ausſchuß den Titel.
Stunden vor Hankow liegen, weil der Kapitän ſich nur bei
Tages=
licht in die Kampfzone wagte. Wir hörten bei der Weiterfahrt
bald den Donner der Geſchütze. Froh waren wir, als wir an den
Fremdenniederlaſſungen vorbeiglitten und alles unverſehrt war.
Wieder grüßte unſere deutſche Flagge.
Um Wuchang, der gegenüberliegenden Provinzialhauptſtadt,
donnerten die Kanonen, Schrapnelle platzten. Han=Yang, auch an
der Han=Mündung gelegen, war ſchon faſt kampflos gefallen und
das Arſenal in den Händen der Kantoneſen, ebenſo Hankow, wo
die Fahnen mit dem weißen Stern wehten. Die
Fremdennieder=
laſſungen waren durch Sandſäcke und Drahtverhaue teilweiſe
geſperrt, alle Freiwilligen waren in Bereitſchaft und der Hafen
voller Kriegsſchiffe aller Nationen. Nur wir Deutſchen und die
Ruſſen haben dieſen Schutz nicht mehr. Im Hafen lagen auch
viele Boote mit dem Hab und Gut vieler Flüchtlinge. An
unſe=
rim Tor waren Sandſäcke als Barrikade aufgebaut, um, wenn
nötig, gegen Plünderer zum Selbſtſchutz greifen zu können. In
den Nächten waren verirrte Kugeln in den Garten geflogen; das
Grundſtück liegt an der Flußſtraße, wahrſcheinlich hatten ſie von
drüben vorübergleitende Schiffe beſchießen wollen. Zwei Tage
vorher war ein heftiger Regen gefallen, der hatte ſehr abkühlend
auf die Gemüter gewirkt, ſo daß es nur zu geringen
Plünderun=
gen gekommen war. Köpfe waren viele getrudelt, alle irgendwie
Verdächtigen hatten dran glauben müſſen. Tage ſpäter kam
der Boy aufgeregt zu mir und berichtete, zwei böſe Menſchen, die
ſich als Soldaten verkleidet hätten, um zu ſtehlen, habe man
er=
tappt und ihnen gleich auf offener Straße den Kopf abgeſchlagen.
Dann hörten wir wochenlang täglich eine halbe Stunde oder auch
länger Schießen auf und von Wuchang. Ein oder zwei Flieger
kreiſten und warfen Bomben ab. Einmal war ein großer Brand
vor den Mauern der Stadt. Mit Nachtgläſern wurde beobachtet,
wie die Verteidiger, Hanonſoldaten, Stallaternen zur beſſeren
Ueberſicht des Abhanges an der Mauer herunterließen. Die
An=
greifer wagten Erſtürmungen mit Hilfe von Leitern, wurden aber
abgeſchlagen. Man las in den Zeitungen, daß Verhandlungen
ſtattfänden. Delegierten wurden hinübergeſchickt. Des ſcharfen
Wellenganges wegen hatten ſie ſich mit ihrem körperlichen
Un=
behagen in die Kajüte flüchten müſſen; als ſie gar von Wuchang
beſchoſſen wurden, war der Bootsmann wieder umgekehrt.
Ver=
ſchiedentlich wurde verſucht, Frauen und Kinder aus der
be=
lagerten Stadt zu holen. Einmal ſoll ein großer Schub Bettler
und Krüppel nach Hankow gekommen ſein. Einmal iſt ein
über=
fülltes Boot umgekippt und viele ſind ertrunken. Auch war die
Poſt tätig. So kam faſt regelmäßig Poſt von dem deutſchen Leh=
Annahme des
Jugendſchutz=
geſetzes im Reichstag.
Neue Kombinationen über politiſche Folgen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Reichsinnenminiſter Dr. Külz hat nun doch mit ſeinem
Geſetz zum Schutzder Jugend vor Schund und Schmutz
einen äußerlich ſehr beachtlichen Erfolg errungen. In der
men bei drei Enthaltungen angenommen. Zu danken hat
freilich Dr. Külz dieſen Ausgang im weſentlichen ſeinen
Partei=
freunden, den Demokraten, die ſachlich und politſch eine gerade
unglaublich ungeſchiclte Politik getrieben haben, denn die
Mehr=
heit, die für das Kompromiß eintreten wollte, war keineswegs
in ſich geſchloſſen. Sie wurde erſt geſchloſſen, als die Demokraten
ihre Unterſchrift unter den Antrag ſetzten, gleichzeitig aber
an=
deuteten, daß ſie nachher doch dagegen ſtimmen würden, dann
ſpäter ihre Unterſchrift wieder zurückzogen und ſchließlich faſt
in der Mitte auseinanderfielen. Die Sozialdemokraten waren
in dieſer Beziehung klüger. Sie ſahen die politiſche Konſequenz,
die aus dem Anſchluß der Regierungsparte en nach rechts
ent=
ſtehen konnte, ziemlich deutlich, wollten ſich aber doch die
Gele=
genheit nicht entgehen laſſen, als Verfechter deutſcher
Kultur=
güter aufzutreten. Sie kamen auch dann in ihrer Oppoſition in
eine Halbheit hinein, die nach keiner Seite wrkte. Wer noch die
Tage der Lex Heinze mitgemacht hat, wer ſich des großen
gei=
ſtigen Ringens erinnert, wie damals die Demokraten ihre beſten
Kräfte vorſchickten, der empfand es peinlich, wie ſchwach
mate=
riell und ideell friſiert der Widerſtand war, den die
Sozial=
demokraten diesmal leiſteten. Sie begnügten ſich eigentlich
da=
mit, daß ſie eine Reihe von Einzelabſtimmungen erzwangen
und zum Schluß noch Herrn David eine formelle
Proteſtlund=
gebung verleſen ließen, die indeſſen durch ihr Uebermaß an
hohlem Pathos ſich um ihre Wirkung brachte. Zum Schluß
hatten ſie noch den Erfolg, daß es ihnen auf Grund der
Geſchäfts=
ordnung gelang, die Abſtimmung um eine Stunde zu
verſchie=
ben. Zu dem weiteren Mittel aber, eine künſtliche
Beſchluß=
unfähigkeit herbeizuführen, indem ſie bei der Abſtimmung den
Saal verließen, wagten ſie nicht einmal zu greifen, und ſo
wirk=
ten die Pſui=Rufe, mit denen ſie die Verkündigung der Annahme
des Geſetzes begleiteten, nur als eine ſchwächliche Demonſtration,
die nur dadurch künſtlich aufgebauſcht wurde, daß ein
übereif=
riger Tribünenbeſucher, der in die Pfui=Rufe einſtimmte, von
Saaldienern entfernt wurde. Der Reichstag war von dem
Ergebnis des Tages ſo befriedigt, daß er den Vorſchlag des
Präſidenten, ſich bis zum kommenden Donnerstag zu vertagen,
auch wieder mit einer Mehrheit aus der geſamten Rechten und
der Regierungskoalition annahm.
Es iſt kein Wunder, daß angeſichts dieſes Ergebniſſes ſofort
neue Kombinationen über politiſche Folgen
herumgereicht wurden. Sie nehmen ihren Ausgangspunkt von
einem Leitartikel der „Germania”, worin die Demokraten wegen
ihrer Politik des doppelten Bodens kräftig gerüffelt werden und
worin außerdem aus den Erfahrungen der letzten Tage die
Not=
wendigkeit einer neuen Mehrheitsbildung abgeleitet wird.
Zwei=
fellos will die „Germania” damit nur einen Druck auf die
Sozial=
demokraten ausüben, daß ſie ſich zu Verhandlungen über die
Große Koalition bereit erklären. Der Zug der Dinge wird aber
ſtärker ſein als dieſer Wunſch der „Germania”. Wer einmal
nach vorne ſieht, der muß zu dem Ergebnis kommen, daß die
meiſten parlamentariſchen Aufgaben mit den Sozialdemokraten
überhaupt nicht zu erledigen ſind, und daß deshalb ganz von
ſelbſt eine engere Zuſammenarbeit zwiſchen
Re=
gierungsparteien und den Deutſchnationalen
trotz Widerſtrebens des Reichskanzlers, ſich entwickeln wird.
Zunächſt einmal bei dem Notgeſetz über die
Arbeitszeit. Hier haben die Sozialdemokraten die
Vor=
ſchläge der Negierungsparteien mit Entrüſtung zurückgewieſen.
Sie laufen auch gegen die neue Regierungsvorlage, die das
ganze Problem der Arbeitszeit grundſätzlich regeln will, bereits
Sturm, obwohl ſie die endgültige Vorlage überhaupt noch nicht
kennen. Sie wiſſen noch gar nicht, daß durch das Kabinett
an dem Entwurf des Reichsarbeitsminiſteriums Aenderungen
getroffen ſind, ſo durch die Schafſung einer dreijährigen
Ueber=
gangszeit für die Betriebe, die bisher noch das kontinuierliche
Zwei=Schichten Syſtem haben, und durch eine Erweiterung des
Rahmens der Ueberarbeit. Dadurch wird die Vorlage für ſie
noch unangenehmer, als ſie bisher ſchon behaupteten. Sie
wer=
den alſo vermutlich das Notgeſetz im Reichstag einbringen,
das von den Gewerkſchaften ausgearbeitet wurde und das die
chriſtlichen Gewerkſchaften inzwiſchen bereits preisgegeben haben.
Die Regierungsparteien werden darauf mit der Einbringung
des Kompromißentwurfs antworten, der in den letzten Tagen
ausgearbeitet wurde und deſſen Annahme mit Hilfe der
Deutſch=
nationalen ziemlich wahrſcheinlich iſt, ſo daß auch hier wieder die
Soz'aldemokraten iſoliert bleiben.
rer und dem deutſchen Arzt, die mit eingeſchloſſen waren. Der
letztere, um ſeine Hilfe anzubieten, der erſtere, um ſein Eigentum
vor der Plünderung zu bewahren. — Dieſer wochenkange,
eigent=
lich paſſive Zuſtand wirkte lähmend. Hankow hatte weiter einen
ſehr ſchlechten Telegrammverkehr, ein großes Uebel für die
Kauſ=
leute. Die Waren konnten nicht angeliefert werden, die Bahnen
waren unterbrochen und ſind es noch.
Am 10. Oktober wurde Wuchang endlich nach einem
Sturm=
angriff auf das Oſttor von den Kantoneſen genommen. Der
Be=
fehlshaber wurde in einer amerikaniſchen Schule gefunden, durch
die Straßen geführt und gefangen geſetzt, ebenſo erging es dem
erſten Beamten der Stadt. Er hatte ſich in Kulikleidung nach
Opferung ſeines Schnurrbartes über die Mauer in Sicherheit
bringen wollen. Seine Leibesfülle ſtand nicht im Einklang mit
dieſer Kleidung, ſo wurden die Leute mißtrauiſch, erkannten ihn
an Narben und ſetzten auch ihn gefangen. Da ſoll er 2 Millionen
Dollar für ſeine Freiheit geboten haben! Es ſcheint aber keinen
Anklang gefunden zu haben.
Einige Tage ſpäter beſuchten wir Wuchang. Die Menſchen
ſahen alle ſehr elend aus. Es heißt, das Militär hätte während
der Belagerung alle Nahrung an ſich geriſſen. Die
Straßen=
polizei, nämlich die Hunde, fehlten, das merkte man an den noch
größer gewordenen Kehrichthaufen. Es war Kalk vor den
Häu=
ſern geſtreut. Letztere waren teils noch geſchloſſen, teils
aus=
geräumt, hin und wieder eins ausgebrannt; aber kaum in Brand
geſchoſſen. Es gab, wenn eine Steigerung möglich, überall noch
mehr Schmutz. Aber wie wunderten uns, wie wenig zerſtört war.
Wir hatten mehr befürchtet. Die Mauer war obenauf überall
ab=
getragen, das müſſen die Verteidiger getan haben. Sie hatten
ſich innerhalb der Mauer kleine Steingehege gebaut und verſucht,
Schießſcharten zu brechen. Ein Wahrzeichen, wie dauerhaft vor
Jahrhunderten gebaut wurde, iſt auch dieſe gewaltige Mauer. —
Gleich vor dem Oſttor war ein großes Grab ausgehoben worden,
dort ſtanden unendlich viele einfache Särge. Es ſtank fürchterlich.
Auch hier außerhalb des Tores waren die Häuſer wohl demoliert,
aber nicht in Brand geſchoſſen worden. Nicht einmal die hohen
Sträucher hatten ſie gekappt. Der Feind konnte ſich gut
heran=
ſchleichen.
Krieg iſt in China immer wieder mehr Geldgeſchäft als
wirk=
licher Kampf. Werden die Kantoneſen ſich behaupten können, oder
wird das Yangtzetal noch lange Kriegsſchauplatz bleiben?
Auguſta Hake, Hankow (Chinal. 1
Seſte
Samstag, den 4. Dezember 1926
Die däniſchen Wahlen.
Starker deutſcher Erfolg in Nordſchleswig. — Geringe
Heiſchielung in der Zuſanmenſetzung des Foltellngt.
* Kopenhagen, 3. Dez. (Priv.=Tel.)
Zum 37. Male ſeit Erlaß des Grundgeſetzes im Jahre 1840
fanden geſtern in Dänemark die Wahlen zur zweiten däniſchen
Kammer, dem Folkething, ſtatt. Bei den letzten
Folkething=
wahlen vom 11. April 1924 hatten die Sozialiſten 55, die
Bau=
ernliſte 45, die Konſervativen 27, die Radibalen 20 und die
Deutſchen in Schleswig ein Mandat erworben. Auf Grund
die=
ſes Wahlergebniſſes war eine Zuſammenarbeit zwiſchen den
Sozialdemokraten und Radikalen zuſtandegekommen, dergeſtalt,
daß letztere der ſozialdemokratiſchen Regierung unter Stauning
ihre Unterſtützung zuſagten, unter der Bedingung, daß die
Re=
gierung ſich aller ſozialiſtiſchen Experimente enthalte. Dieſe
Zu=
ſammenarbeit, die u. a. die Annahme des Abrüſtungsvorſchlags
der Regierung brachte — im Landsthing unterliegt er noch der
Ausſchußberatung —, brach zuſammen, als die Regierung zur
Behebung der ſchweren wirtſchaftlichen Notlage des Landes das
Kriſengeſetz einbrachte, das unter anderem die Aufbringung von
24 Millionen Kronen für Unterſtützung von Induſtrie, Handel
und Landwirtſchaft durch eine Vermögenskonſislation vorſah.
Das Kriſengeſetz drückte auch dem ganzen Wahlkampf ſeinen
Stempel auf. Beſonders heftig wurde der Kampf, wie nicht
an=
ders zu erwarten, zwiſchen den Sozialdemokraten und den
Radi=
kalen geführt.
Die Wahlen ſelbſt ſind ohne Zwiſchenfälle und unter großer
Wahlbeteiligung verlaufen. In Deutſchland intereſſiert in erſter
Linie der Ausgang der Wahlen, wo das Deutſchtum in hartem
Kampf ſtand. Hatte es ſich doch nicht nur ſeiner bisherigen
Gegner, ſondern auch noch eines neuen, der „Bondens
Selvs=
tyre” des Cornelius Peterſen, zu wehren. Aber die
Befürch=
tungen ſind durch den Ausfall der Wahlen glänzend widerlegt.
Konnten die Deutſchen doch 10 478 Stimmen, über 3000 mehr als
bei den letzten Wahlen, gewinnen und ihren Abgeordneten
Paſtor Schmidt=Wodder wieder in das Folkething entſenden.
Von den übrigen Parteien hat die Cornelus=Peterſen=Partei
eine ſtarke Niederlage erlitten, während die Radikalen ihr
Man=
dat an die Konſervativen verloren haben.
Im allgemeinen dürfte die Wahl keine allzugroßen
Verſchie=
bungen mit ſich bringen. Nach den bisherigen Ergebniſſen
dürf=
ten die Konſervativen und die Bauernlinke zwei bis drei
Man=
date gewinnen, die Radikalen entſprechend verlieren, während
die Sozialdemokraten ihren Beſitz an Mandaten behalten dürſten.
Die Regierungsbildung dürſte daher auf bedeutſame
Schwierig=
keiten ſtoßen, es ſei denn, daß die Konſervativen und die
Bauern=
linke die bisher zuſammen 72 Mandate hatten, nach Gewinn
weiterer drei Mandate die abſolute Mehrheit von 75 Mandaten
erreichen und die Regierung bilden.
Rücktrit: des däniſchen Kabinetts.
TU. Kopenhagen, 3. Dezember.
Das ſozialdemokratiſche Kabinett Stauning
hat auf Grund des Wahlausfalles ſeine Demiſſion
ein=
gereicht. Man erwartet, daß ein Koalitionskabinett Madſen—
Mygdal, das ſich aus den ſiegreichen Parteien der Bauern=
Linken und der Konſervativen zuſammenſetzen würde, gebildet
werden wird.
Erſatzwahlen in England.
Von unſerem (C)=Korreſpondenten.
London, 3. Dezember.
Ein Überblick über die Ergebniſſe der drei ſcharf umkämpften
Erſatzwahlen in den Bezirken Howden, Hull Mitte und
Chelms=
ford läßt eigenartige Rückſchlüſſe zu. (Die Zahlen in Klammern
gelten für die vorhergehenden Wahlen.)
Howden: Konſerv.=Un. 10 653 (ohne Gegenkand.), Liberal
6668 (—), Soz. Arb. 2318 (—);
Hull=Mitte: Konſerv.=Un. 11 466 (12904), Liberal 2885
(15 234), Soz. Arb. 16 14 ſohne Kand.);
Chelmsford: Konſerv.=Un. 13 395 (15 875), Liberal 8435
(10 244), Soz. Arb. 6140 (2304).
Summa: Konſ.=Un. 35 514, Liberal 17988, Soz. Arb. 24 593.
Es iſt keine Frage, daß die konſervativ=unioniſtiſche Partei
am beſten abgeſchnitten hat. Sie hat in drei Kämpfen zweimal
den erſten und einmal den zweiten Platz beſetzt, aber niemals
den dritten, geſchweige denn durch Verluſt des Einſatzes von 150
Pfund Sterling Strafe bezahlt, wie es jeder der beiden anderen
Parteien einmal paſſiert iſt, weil ihre Kandidaten nicht einmal
ein Achtel der abgegebenen Stimmen auf ſich zu vereinigen
wußten. Die Liberalen bieten das Gegenbild. Sie konnten in
keiner der drei Wahlen den Sieg erringen, und ſie haben in Hull
Strafe bezahlen müſſen, weil ſie nicht einmal ein Zehntel der
Stimmen aufbringen konnten. Die Sozialiſtiſche Arbeiterpartei
hat ſchließlich eimmal geſiegt, eiumal Strafe bezahlt und die
zweithöchſte Geſamtſtimmenzahl erreicht.
Was die Wahlkämpfe im Einzelnen betrifft, ſo iſt der im
Be=
zirk Howden darum bemerkenswert, weil er um die
Land=
politik von Lloyd George, die ja ſein hauptſächlicher,
man könnte faſt ſagen ſein einziger Programmpunkt iſt, — und
die der Regierung ausgekämpft wurde. Der Bezirk gehörte den
Konſervativen, denn der Oberſt Stanley Jackſon, deſſen
Er=
nennung zum Gouverneur von Bengalen die Wahl nötig machte,
hatte während der letzten beiden Wahlen keinen Gegenkandidaten
gehabt. Wenn ein ſolcher Vertreter ausſcheidet, hat es ſein
Nach=
folger immer ſchwer. Daß der Major Carver trotzdem im
Ver=
hältnis 5 zu 3 ſiegte, lag in erſter Linie auch an ſeinem Anſehen
im Diſtrikt. Er iſt Mitglied des Grafſchaftsrats, Präſident der
Handelskammer von Hull, das direkt an der Grenze des
Wahl=
kreiſes liegt, mit einigen Vororten ſogar innerhalb desſelben.
Er beſitzt auch aus dem Grunde große Popularität, weil er zu
Kriegsbeginn größtenteils aus Freiwilligen das „Commercial”=
Bataillon von Hull bildete und es dann ſelber mit großer
Aus=
zeichnung in Aegypten und Frankreich geführt hat. Daß Lloyd
George in dieſem Farmerdiſtrikt immerhin eine Zahl von 6668
Stimmen gewinnen konnte, iſt ein gewiſſer Erfolg, aber doch bei
weitem kein genügender. Der Nachbardiſtrikt von Hull=Mitte hat
ihm jedoch eine böſe Schlappe bereitet. Dort trat ihm der
Com=
mander Kenworthy entgegen, der ſoeben erſt aus der Liberalen
Partei ausgeſchieden und zu den Arbeiterſozialiſten übergegangen
war. 1924 hatte dieſer im ſelben Wahlkreis für die Liberalen
mit 15 234 Stimmen im Zweikampf gegen den Unioniſten
Commander Gaunt mit 12 904 Stimmen geſiegt. Jetzt hat er
für die Sozialiſten 16 145 Stimmen erreicht. Die liberalen
Stimmen gingen von 15234 Stimmen auf 2885 zurück, und
ſein Nachfolger mußte ſeinen Einſatz im Stich laſſen. Es iſt
das gewiß auch ein perſönlicher Sieg für Kenworthy, den die
Sozialiſten mit offenen Armen aufgenommen haben.
Nummer 336
Oer italieniſch=albaniſche Vertrag.
Beunruhigung in Belgrad.
* Belgrad, 3. Dez. (Priv.=Tel.)
Der Abſchluß des Freundſchafts= und Schiebsgerichtspaktes
zwiſchen Italien und Albanien hat in Belgrader poli iſchen
Kreiſen wie eine Bombe eingeſchlagen. Bei der Lage Albaniens
in dem Intereſſentampf zwiſchen Jugoſlawien und Italien war
es vorauszuſehen, daß Belgrad auf den Abſchluß des Vertrages
ſehr heftig reagieren wird. In der jugoſlawiſchen Preſſe wird
behauptet, daß Italiens Einfluß auf Albanien durch dieſen
Ver=
trag zu Ungunſten Jugoſlawiens ſehr geſtiegen ſei, und es fehlt
nicht an Angriffen gegen den Außenminiſter Nintſchi ſch. Man
ſieht in der Belgrader Oeffentlichkeit den Vertrag als einen Sieg
Italiens in dem jugoſlawiſch=italieniſchen Kampf um Albanien
an und macht aus der Beunruhigung über die neu entſtandene
Lage keinen Hehl.
Auch an amtlicher Stelle wird, wie verlautet, die Lage als
außerordentlich ernſt aufgefaßt. Dies iſt anſcheinend ein
Finger=
zeig in der Richtung, daß die jugoſlawiſche Regierung die
Aus=
eimanderſetzung über die innerpolitiſchen Streitfrogen bis zur
Klärung der außenpolitiſchen Beziehungen zurückſtellen will. Von
zuſtändiger Seite wird heute eine Erklärung veröffentlicht, in
der es heißt, daß der italieniſch=albaniſche Vertrag geeignet ſei,
die Beziehungen Jugoflawiens zu Italien zu beeinfluſſen, da
er gegen den Geiſt des zwiſchen Jugoſlawien und Italien in
Rom abgeſchloſſenen Freundſchaftspaktes verſtoße. Außerdem
mache er die zwiſchen beiden Staaten über die Aufrechterhaltung
der Unabhängigkeit Albaniens beſtehenden Verträge hinfällig.
Dieſe Erklärung zeugt davon, daß die durch den Abſchluß des
Vertrages entſtandene Lage als außerordentlich ernſt aufgefaßt
wird.
Wie aus Tirana verlautet, iſt der jugoſlawiſche Geſandte
zur Berichterſtattung über den italieniſch=albaniſchen Vertrag
nach Belgrad berufen worden.
Radiiſch über das ſüdſlawiſche Verhältnis zu Italien.
EP. Mailand, 3. Dezember.
Der kroatiſche Bauernführer Raditſch hat dem
Sonder=
korreſpondenten des „Secolo” in Belgrad eine Reihe von
Er=
klärungen über das Verhältnis Südſlawiens zu Italien, unter
beſonderer Berückſichtigung der Haltung der Kroaten, abgegeben.
Raditſch ſagte u. a, die italieniſche Außenpolitk irre, wenn ſie
auf Unſtimmigkeiten zwiſchen Serben und Kroaten baue.
Zwi=
ſchen Serben und Kroaten beſtünden mehr Bande der Einigkeit
als der Trennung. Gegenwärtig ſeien zwiſchen Agram und
Bel=
grad nur kleine politiſche Fragen zu regeln, und im Gpunde gebe
es kei ginigeres Volk als das ſerbiſch kroatiſch=ſloweniſche. Ebenſo
falſch ſei es, auf die Italienfreundlichkeit der Serben im
Gegen=
ſatz zur Italienfeindlichkeit der Kroaten und Slowenen zu
zählen. Im Falle eines Konflikts würden alle
Meinungsver=
ſchiedenheiten verſchwinden. Die Kroaten könnten ſich zuletzt auch
dem Zentralismus fügen, da ſie die Einheit anſtrebten. —
Raditſch verſicherte, der Außenminiſter Nintſchitſch ſei
hinſicht=
lich der auswärtigen Politik vollkommen einer Anſicht mit ihm.
Südſlawien wolle gute Beziehungen mit Italien und allen
Grenzſtaaten unterhalten, weil der Mann unglücklich ſei, deſſen
Freunde fern, deſſen Feinde aber nahe ſeien. Das Abkommen
von Nettuno mit Italien trage vielleicht mehr den Intereſſen
der Italiener in Dalmatien Rechnung, als den guten
Be=
ziehungen mit Südſlawien.
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Nummer 336
Samstag, den 4. Dezember 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 4. Dezember.
Das Ergebnis der Volksabſtimmung in Heſſen am
5. Dezember wird in der Nacht vom 5. zum 6. Dezember 1926
durch den Frankfurter Rundfunk bekannt gegeben.
— Verſetzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 / 19. Dez.
1923, in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (
Regierungs=
blatt S. 249) treten am 1. Dezember 1926 in den Ruheſtand: Lehrer
Franz Peter Fritz zu Schönberg, Kreis Bensheim, und Lehrer Karl
Geil zu Worms. Am 1. Dezember wurde der Juſtizinſpektor bei dem
Amtsgericht Gießen Karl Rau auf Nachſuchen mit Wirkung vom
1. April 1927 in den Ruheſtand verſetzt. Auf ſein Nachſuchen tritt der
Landgeſtütsaufſeher Georg Jekel zu Darmſtadt in den Ruheſtand mit
Wirkung vom 1. Februar 1927 an.
— Heſſiſches Landestheater. In der im Drei Masken=Verlag
erſchie=
nenen Sammlung zeitgenöſſiſcher Komponiſten iſt das neunte Heft Claude
Debuſſy und ſeinem Schaffen gewidmet. Dr. Ladislaus Fabian
macht darin über die im 3. Sinfoniekonzert am Montag, den 6.
Dezem=
ber, zur erſten Aufführung gelangende Iberia=Suite u. a. die
fol=
genden Ausführungen: „In der Iberia iſt das bunte und ſonnig
fröh=
liche Leben und Treiben des ſpaniſchen Landes und der mauresken Nacht
ſelbſt muſikaliſch gefühlt und erfaßt und nicht die äußerliche
nach=
ahmende Wiedergabe des Straßenlärms, der Gaſſen= und Volkslieder
und ähnliches verſucht. Iberia iſt zweifellos das gelungenſte,
kompak=
teſte Orcheſterwerk Debuſſys. Seine ſouveräne Herrſchaft über alle
tech=
niſchen Mittel, ſeine reiche friſche Invention, die packende muſikaliſche
Verve tritt vielleicht in keinem ſeiner orcheſtralen Werke ſo überzeugend
und imponierend zutage als in dieſer prächtigen Apotheoſe der mauresken
Raſſe.” — Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß die
Veranſtaltung einer öffentlichen Hauptprobe für dieſes Konzert nicht
möglich iſt.
In der heute abend 7½ Uhr im Kleinen Haus ſtattfindenden
Wieder=
holug von Boieldieus „Weiße Dame” ſingt Heinrich Hölzlin
wie=
derum den Gaveſton, Karl Ebert den Friedensrichter. Die Partie der
Jenny iſt zum erſten Male, mit Sitta Müller=Wiſchin befetzt.
Mauſikaliſche Leitung des Abends: Kapellmeiſter Max Hüsgen.
Die nächſte Wiederholung von Goethes „Iphigenie” in der
In=
fzenierung von Jacob Geis mit Maria Fein in der Titelrolle iſt für
Dienstag, den 7. Dezember, im Großen Haus angeſetzt.
„Brumm, der Bär”, iſt der Titel des diesjährigen
Weihnachts=
märchens, das am Samstag, den 11. Dezember, nachmittags 5 Uhr, in
der Inſzenierung von Oskar, Fritz Schuhs zur Uraufführung kommt.
Es iſt aus einer wirklichen und tiefen Kenntnis der Pſyche des Kindes
heraus geſchrieben, mit einer Fülle von Phantaſie, urſprünglichem
Hu=
mor, der oft bis zur draſtiſchen Komik geht, dabei von einer Poeſie und
einem Zauber, der die helle Begeiſterung der kleinen Zuſchauer wecken
wird. Alle ſchönen, uns bekannten Märchengeſtalten tauchen vor uns
auf: vor allm der gute, alte Knecht Rupprecht, der die braven, fleißigen
Kinder belohnt und die böſen in ſeinem großen Weihnachtsſack
ver=
ſchwinden läßt. Ein ganzes Bild lang dürſen wir mit ihm durch ſeinen
prächtigen Märchenwald wandern, wo alle herrlichen, uns längſt
ver=
trauten Märchen (Rotkäppchen, Schneewittchen, Aſchenbrödel, Hänſel und
Gretel und viele, viele andere) an uns vorbeiziehen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vormittags
um 11 und 11½ Uhr ſtatt, Samstags geſchloſſen.
— Heſſiſche Künſtlerhilfe 1926. Die heurige Weihnachtsausſtellung
im Kunſtverein am Rheimtor wird am Sonntag, den 5. Dezember, 11½
Uhr eröffnet werden. Die Einladungen ſind ergangen; es iſt
ſelbſt=
verſtändlich, daß auch die Damen der Empfänger eingeladen ſind. Die
Ausſtellung iſt außerordentlich reich und qualitativ gut beſchickt worden
und bietet bei niedrigen Preiſen für jedermann Gelegenheit, ein
ori=
ginales Kunſtwerk für ſich oder als Geſchenk zu erwerben. Eine Anzahl
von Damen hat ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, beim
Ver=
kauf mitzuwirken.
v. 6.
— Vortragsabend des Evangeliſchen Bundes. Es wird für weite
Kreiſe von Intereſſe ſein, daß Privatdozent Lie Wünſch, den der
Evangeliſche Bund für den am Montag abend ſtattfindenden Vortrag
über „Proteſtantismus und wirtſchaftliches Leben”
gewonnen hat, ſich als Spezialgebiet der wiſſenſchaftlichen Forſchung die
Fragen der ſozialen Ethik erwählt hat. Er iſt beſonders bekannt
ge=
worden durch eine Schrift über den „Zuſammenbruch des Luthertums
als Sozialgeſtaltung” 1921, über Religion und Wirtſchaft” 1925, und
üüber „Theologiſche Ethik” 198. Dem Redner geht der Ruf voraus,
daß er ſich unbeirrt von dem Wahrheitsſinn leiten läßt. So wird ſein
Vortrag wichtigſte Aufſchlüſſe über die Zuſammenhänge von Religion
und Wirtſchaft geben.
— Volkshochſchule. Am Montag hielt Herr Dr. med. Bruno
Günther als Abſchluß ſeiner während ſechs Abenden gehaltenen
Vorleſungen über „Waſſer, Luft, Licht und Sonne, ihre Anwendungen
in geſunden und kranken Tagen” einen Filmvortrag: „Sonne
iſt Leben”. Nach den einleitenden Worten des Herrn Dozenten,
durch die er den zahlreichen Beſuchern insbeſondere die ungeheuenen
Heilkräfte des Sonnenlichts nochmals überzeugend darlegte, wurde der
im Auftrage der Hanauer Quarzlampenfabrik G.m.b. H. hergeſtellte Film
„Sonne iſt Leben” vorgeführt. Beginnend mit der Gegenüberſtellung
von frohen, geſunden Sonnengeſchöpfen und ſolchen, die ein
ſonnen=
loſes und daher häßliches, krankes Daſein zu führen gezwungen ſind,
ſihrte der Film über ſtatiſtiſche Aufzeichnungen (Sonnen= und
Regen=
tage des Jahres, Verbreitung der Nachitis. Tuberkuloſe uſw.) zu den
Darſtellungen des großen Wertes und der ſegensreichen Wirkungen der
Höhenſonne (ultravioletten Strahlen), die heute als Hauptwaffe in dem
Kampfe gegen Rachitis, Tuberkuloſe, Lupus uſw. unentbehrlich ſind.
Kann einerſeits die natürliche Höhenſonne leider nicht überall in dem
unbedingt erforderlichen Maße als Heilfaktor angewendet werden, ſo
beſitzen wir anderſeits in der Quarzlampe einen annähernd vollwertigen
Erſatz, mit deſſen Hilfe auch dem im dunklen Keller der Großſtadt
Lei=
denden Hilfe und Troſt gebracht werden können. Oberſtes Gebot iſt
je=
doch nach wie vor: Sucht. Waſſer, Luft und Sonne, und gebt vor allen
Dingen dem Kindern: Sonne, Sonne Sonne! — Sofern nur eine kleine
Flamme von jenem Feuer heiliger Begeiſterung, das den Herrn
Vor=
tragenden beſeelt, in die Herzen der Beſucher gefallen iſt und dort
wei=
ter brennt, haben ſie herrlichſten Gewinn und er ſchönſten Dank.
— Lichtbildervortrag über Bethel in der Petrusgemeinde. Am
Sonntag abend 8½ Uhr findet im Gemeindehaus der
Petrus=
gemeinde (Eichwieſenſtraße) ein Lichtbildervortrag von
Pfarr=
afſiſtent Lie, zur Nieden ſtatt über Bethel. Die in Bethel bei
Bielefeld geübte Liebestätigkeit an den Aermſten und Kränkſten findet
immer mehr die ſtille Bewunderung aller. Die Anſtalten werden mit
der Zeit für die verſchiedenſten Intereſſengebiete vorbildlich. Das
Größte aber, was in Bethel zu finden iſt, iſt nicht die glänzende
Or=
ganiſation, die die großen Anſtalten und verſchiedenſten Zweige der
ſo=
zialen Tätigkeit zuſammenhält, ſondern der Geiſt, aus dem heraus dieſe
ungeheure, reſtloſe Hingabe fordernde Arbeit geleiſtet wird. Dieſer
Geiſt, der das Letzte einſetzt, kann auch von andern ein Opfer verlangen.
Die Jugendvereinigungen der Petrusgemeinde haben auch hier eine
innere Verpflichtung empfunden und möchten gern den Aermſten in
Bethel eine Weihnachtsfreude bereiten, darum veranſtalten ſie den
Abend, deſſen Neinerlös ganz nach Bethel gehen ſoll.
— Lukasgemeinde Montag, den 6. Dezember, abends 8 Uhr, führt
die Spielſchar der Lukasgemeinde im Gemeindehaus Kiesſtraße Nr. 17
Eduard Stuckens Myſterienſpiel „Gaw4n” aus der dreiteiligen
Dra=
menfolge des „Gral” auf. Das Stück iſt der Artusſage entnommen
und iſt die Geſchickſte eines ruhmreichen Artusritters, der durch ſchwere
Schuld und Sünde hindurch muß, um den heiligen Gral zu ſchauen.
Der B=ſuch des Spiels, das vom Geiſt der Weihnacht getragen iſt, iſt
ſehr zu empfehlen. Karten zu 1,20 Mk. und 80 Pfg. ſind zu haben
bei Heckmann (Kapellplatz), Mäiller (Hochſtraße), Neſſel (Nieder=
Ram=
ſtädter Straße) und im Gemeindehaus Kiesſtraße 17.
ZurWerbewoche derZuweliere, Gold=undSilberſchmiede
erfahren wir: Nachdem ſeit geraumer Zeit die Luxusſteuer, die ſtark
verteuernd auf die Preisgeſtaltung der Edelerzeugniſſe wirkte, gefallen
hat es ſich die Edelinduſtrie angelegen ſein laſſen, durch
Nationaliſie=
rung der Verarbeitungsweiſe, eine weitgehende Verbilligung der Preiſe
für ihre Erzeugniſſe herbeizuführen. Der Kauf von Schmuck und echtem
Silbergerät iſt daher nicht mehr ausſchließlich Vorrecht der
Begüter=
ten. Gefördert durch den beratenden Einfluß der Juweliere hat
all=
mählich der Gedanke Eingang gefunden, daß Silbergegenſtände nicht
ausſchließlich Luxus, ſondern durch die Güte und Dauerhaftigkeit in
der Benutzung „Gebrauchsgegenſtände” geworden ſind. In Anbetracht
der Güte des Stoffes ſind die Mehrkoſten im Verhältnis zu unechtem
Material unerheblich. Gold und Silber ſtellen bleibende Werte dar
und Generationen haben ihre Freude an den ererbten echten
Familien=
ſtücken.
Um den Käufern einen Begriff vom Stand der Leiſtungsfähigkeit Mittwoch, 8. Dez. E8. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Die
und der mannigfaltigen Reichhaltigkeit der Edelerzeugniſſe zu geben,
gelegen ſein laſſen, für die Pflege der Schmuckultur zu werben und den
Sinn für Anlage und Ergänzung des traditionellen Familienſilbers zu
fördern. Ein Blick in die Auslagen der Fachgeſchäfte, wird ein
an=
ſchauliches Bild von der vielſeitigen Verwendungsmöglichkeit von
ſilber=
den durch die gediegene Güte ihrer Ausführung für ſich werben.
Ausſchuß für Leibegübungen
Tarnen u Sport
im Bühnenbild
Heute Samstag, 4. Dezember, abends 8 Uhr
im Großen Haus des Landestheaters
Karten zu 0.50, 1.00, 1.50, u. 2.00 Mk., Parfümerie Müller,
Rheinſtraße 6, Kurtz=Wulf, Pädagogſtraße 2 und abends an
der Theaterkaſſe
17810
* „Der Vorſtoß in den Weltenraum, eine techniſche Möglichkeit”,
lautete der Titel eines Vortrages, den geſtern abend Herr Max Valier
in der Buchhandlung Schroth in der Rheinſtraße hielt. Der Redner
glaubt, daß der Menſchheitstraum, in den Weltenraum vorzudringen,
nicht mehr weit von der Verwirklichung entfernt iſt. Hat die
Dampf=
maſchine rund 200 Jahre zur Entwicklung gebraucht, der Motor nur
50 Jahre, das Flugzeug 20 Jahre und das Radio gar nur wenige
Jahre, ſo wird die Zeit nicht mehr fern ſein, daß wir in den
Welten=
raum gelangen können. Schon Iſaak Newton hat dieſen Gedanken
ausgeſprochen und der Erfinder Gauswind, der heute noch lebt, hatte
ſchon in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Plan für
einen Raketenapparat entworfen. Der Vortragende zeigte ihn und
weitere Pläne dieſer Art im Lichtbild, um dann ſeine eigenen Ideen
darzulegen. Er entwickelt ſeinen Apparat aus dem Flugzeug heraus zu
einem Weltraumſchiff, das doch wieder, nach Art einer Rakete
empor=
getrieben werden ſoll. Zunächſt denkt Herr Valier noch nicht an einen
Flugapparat, der ſo groß iſt, daß er bemannt werden kann.
Entſchei=
dende Fortſchritte zur Durchführung ſeiner Pläne erwartet er von einer
Beſprechung, die in dieſen Tagen bei Krupp in Eſſen ſtattſinden foll;
er hofft, in wenigen Monaten ſo weit zu ſein, daß der Naketenapparat
fertig iſt. Stufenweiſe ſoll dann mit einem Naketenſchiff der Vorſtoß,
in den Weltenraum unternommen werden, wozu es dann Jahre bedarf.
Das war etwa der Ideengang des erſten Teiles ſeines Vortrages. Der
zweite beſtand in einem wiſſenſchaftlich zurechtgemachten kosmiſchen
Ro=
man, in dem eine Reiſe mit einem Weltraumſchiff nach dem Monde
geſchildert wird. Vieles war recht amüſant, namentlich die Beiſpiele,
wie ſich die Aufhebung der Schwerkraft auswirkt und wie ſich das Leben
auf dem Mond geſtaltet. Die zahlreichen Hörer, die dem erſten Teile
des Vortrages wohl ſkeptiſch gegenüberſtanden, ſpendeten am Schluſſe
des Abends dem Redner lebhaft Beifall.
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— Orpheum. Heute Samstag keine Vorſtellung (abends 8 Uhr
Vortrag des Herrn Reichskanzlers a. D. Dr. Wirth). — Morgen Sonntag
zwei Vorſtellungen. Nachmittags 4 Uhr „Bruder Luſtig”,
Kinder=
märchen des Münchener Kaſperl=Theaters in vier Aufzügen. Kleine
Preiſe: 40 Pf., 60 Pf., 80 Pf. und 1 Mark. Nach Schluß der
Vor=
ſtellung Verteilung von Trumph=Schokolade an die Kinder. — Abends
8 Uhr: einmaliges Gaſtſpiel des Frankfurter Theaters mit dem
zeit=
gemäßen Schwank „Das goldene Kalb” von O. Schwarz und
E Mathern. Kleine Eintrittspreiſe: 80 Pf. bis 2,50 Mk. Kartenverkauf
für die Kindervorſtellung nur Verkehrsbüro, für die Abendvorſtellung
Verkehrsbüro ſowie Zeitungskiosk Ernſt=Ludwigsplatz. Siehe heutige
Anzeige.)
— Der Heſſiſche Verkehrsverband muß ſeine für 12. Dezember
vorgeſehene Hauxtverſammlung auf Mitte Januar verlegen. Die
Verſammlung findet diesmal bekanntlich in Mainz ſtatt.
— Den 3. Vortrag im Realgymnaſium hielt Herr Rabbiner Dr.
Italiener über „Die Bedeutung der Propheten für die Gegenwart”.
Ausgehend von dem Begriff des heiligen Gottes, den die Propheten
im Gegenſatz zum Heidentum zuerſt verkündet haben, zeigte der
Vor=
tragende die Stellungnahme zu den zeitloſen Problemen: Körper und
Geiſt, Optimismus und Peſſimismus, Individualismus und
Sozialis=
mus, Politik und Moral. Im Anſchluß daran wies der Vortragende
nach, welchen Einfluß die Propheten auf die großen Geiſter der
Menſch=
heit, wie Michelangelo, Paleſtrina, Dante, ſowie insbeſondere auf die
deutſcher Lichter und Denker Leſſing, Herder, Kant, Schiller, Goethe und
Fichte ausgeübt haben.
Sätsmgr F antg.
(idsg 17562)
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
und auf dem Weltmarkt der Preis für Feinſilber erheblich geſunken iſt, Sonntag, 5. Dez. Sonntags=Fremdenmiete 3. Vorſtellung.
An=
fang 7½ Uhr. Ende 10 Uhr: „Der Ring des
Nibe=
lungen”. Vorabend: „Das Rheingold”. Von Rich.
Wagner. Preiſe 1 bis 10 M.
Montag, 6. Dez. Anfang 7½ Uhr: Drittes
Sinfonie=
konzert des Landestheater=Orcheſters. Soliſt:
Prof. Arthur Schnabel, Berlin (Klavier). Werke von
Schu=
mann, Brahms und Debuſſy. Preiſe 1 bis 7 M. Sperrſitz 5 M.
Dienstag, 7. Dez. A 7 (Schülermiete braun 4). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Iphigenie”. Schauſpiel von Goethe.
Preiſe 1 bis 10 M.
Gezeichneten”. Oper von F. Schreker. Preiſe 1 bis 10 M.
haben es ſich auch die hieſigen Juweliere, Gold= und Silberſchmiede an= Donnerstag, 9. Dez. Nachm. 5 und abends 8 Uhr: Fünftes
Konzert der Städt. Akademie für Tonkunſt.
Soliſtin: Paula Gräfin v. Schwerin (Violine). Preiſe 1.50
bis 5M.
Freitag, 10. Dez. Keine Vorſtellung.
nem Zier= und Tafelgerät geben und die breiswerten Erzeugniſſe wer= Samstag, 11. Dez. Außer Miete. Anfang 5 Uhr, Ende nach
7 Uhr: Uraufführung des Weihnachtsmärchens „Brumm,
der Bär”. Märchen von Sepp Deutſch, Muſik von Dr.
Neſtmann. Preiſe 0.50. 1, 1.50, 2, 2.50 Mk. Vorverkauf für
Mieter am 7. und 8. Dez., allgemeiner Verkauf ab 9. Dez.
Sonntag, 12. Dez. Nachm. 2½ Uhr, Ende nach 4½ Uhr (außer
Miete): Zum erſten Male wiederholt: „Brumm der
Bär”. Preiſe 0.50, 1 1.50, 2, 2.20 M. Vorverkauf für Mieter
am 7. und 8. Dez., allgemeiner Verkauf ab 9. Dez.
— Abends 7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr: B 8: „Tiefland”.
Oper von d’Albert. Preiſe 1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntag, 5. Dez. Vorm. 11, nachm. 3 und 5 Uhr: Letzte
Vor=
führungen des Scherenſchnittfilms „Die Abenteuer des
Prinzen Achmed”. Preiſe 0.70 und 1 M.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr. Außer Miete. Zum erſten
Male: „E geplagter Familievadder”, Lokalpoſſe
von Gg. Büchner. Dargeſtellt durch die Heſſiſche
Spiel=
gemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 M.
Montag, 6. Dez. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 7. Dez. G 6 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7½
Uhr, Ende 10 Uhr: „Der Biberpelz‟. Eine
Diebs=
komödie von G. Hauptmann. Preiſe 1 bis 6 M.
Mittwoch, 8. Dez. Zufatzmiete II (5). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Ein undankbarer Menſch”. Schauſpiel
von E. Bittlinger. Preiſe 1 bis 6 M.
Donnerstag, 9. Dez. Zuſatzwiete III (4). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Zehn Tanzbilder. Von Darius Milhaud.
„Perſiſches Ballett”. Von Egon Welleſz. „
Pulci=
nella”, Ballett von Igor Strawinſky. Preiſe 1 bis 6 M.
Freitag, 10. Dez. Zuſatzmiete IV (5). Anfang 7 Uhr, Ende nach
10 Uhr: „Figaros Hochzeit” Oper von Mozart,
Preiſe 1 bis 6 M.
Samstag, 11. Dez. Unbeſtimmt.
Sonntag, 12. Dez. Vorm. 11 Uhr: Gymnaſtik und Tanz.
Vorführungen des Müllerſchen Mädchenchors, Langen.
Lei=
tung: Lehrer Müller=Gebhardi.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr (außer Miete);
Volksvor=
ſtellung zu Einheitspreiſen: „Der Raub der
Sabine=
rinnen”. Luſtſpiel von Schönthan. Preiſe 1, 2, 3 M.
Stadtmuſeum (Schloßgraben 9) Am Sonntag, den 5.
Dezem=
ber, findet vormittags 11 Uhr eine Führung durch Fräulein Welcker
ſtatt. Das Muſeum iſt geöffnet Samstag 2—4 Uhr, Sonntag 11—1
und 2—4 Uhr. Die Näume ſind geheizt. Gintritt frei.
— Krieger=Verein. Bei ſehr gutem Beſuch fand die Ehrung
lang=
jähriger Mitglieder ſtatt. Ehrenurkunden und =Abzeichen für 50jährige
Mitgliedſchaft erhielten die „Kameraden Hofdekorationsmaler Müller,
Oberpoſtſchaffner i. N. Lücker und Aktuar i. R. Maus. Mit dem
Ab=
zeichen für 40jährige Mitgliedſchaft wurden die Kameraden Polizei=
Verwaltungsoberinſpektor i. R. Kaiſer= und Feldwebel i. R. Wenzlau
ausgezeichnet. Weiter ſchloß ſich noch die Ehrung von 14 Kameraden
an, denen das Abzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft überreicht wurde.
Anſchließend löſte der Vortrag des Kameraden Oberbürgermeiſter a. D.
Schäfer über Ernſtes und Heiteres eigener Erlebniſſe ſehr großen
Bei=
fall aus. Umrahmt wunde die Veranſtaltung von ſchönen
Muſikvor=
trägen, durch die einmal die Stimmung für das übliche Tänzchen nicht
ausblieb, und dann die Kameraden bis zur äußerſten Stunde
zufam=
menhielt.
Kunſinotizen.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Die geſchiedene Frau”. Mady
Chriſtians als paſſionierte Intrigantin. Sie ſpielt ſo lange mit dem
Feuer, bis ſie ſich die Finger verbrennt, eine glüickliche Ehe
auseinander=
bringt, und der Mann, den ſie liebt, nichts mehr von ihr wiſſen will.
Aber da es ſich bei Lev Falls Werk um eine Operette handelt, ſo gibt
es natürlich einen letzten Akt, in dem ſich alles in eitel Freude und
Wohlgefallen auflöſt. Das Manuſkript von Adolf Lantz und Jane
Beß macht aus der luſtigen Operette einen luſtigen Film. Viktor
Janſons Regie hat ihren Hauptpunkt in der großen Gerichtsſzene. Ein
ſenſationeller Scheidungsprozeß in aller Oeffentlichkeit! Janſon holt
aus der Zuhörerſchaft das Letzte heraus, bringt kurze Momentbilder,
die beim Publikum ſtürmiſchen Jubel erwecken. Ueberhaupt iſt dieſe
Scheidungsſzene eine heftige Attacke auf die Lachmuskeln der Zuſchauer.
Die Autoren haben wirklich luſtige Titel beigeſteuert, Paul Morgan
und Wilhelm Bendow ſind gutgeſehene Richter=Karikaturen, und auch
die Verteidiger präſentieren ſich als ſorgfältig ausgeſuchte Typen.
Union=Theater. „Jagd auf Menſchen‟ Eines foll zuerſt
einmal feſtgeſtellt werden; wir ſind jetzt auch in Deutſchland ſo weit,
einen wirklich guten Senſationsfilm herſtellen zu können, der in nichts
den amerikaniſchen Filmen dieſer Art nachſteht. Das beweiſt zur
Ge=
nüge dieſer Aldini=Film. Hier iſt etwas geſchaffen worden auf dem
Gebiete Senſations=Film, das wirklich anerkannt werden muß. Ein in
ſeinem Aufbau gut dunchgeführtes, ſpannendes Manuſkript (Curt J.
Braun), eine vorzügliche Regie von Nunzio Malaſomma, in
Gemein=
ſchaft mit einer, wenn auch nicht immer ganz erſtklaſſigen, ſo doch
ſauberen Photographie (Giovanni Vitrotti) und entſprechenden Bauten
von Heilbronner, das ſind die Hauptvorzüge des Films. Aldini zur
Seite ſtand ein wirklich ausgezeichnetes Enſemblo von Mitwirkenden;
Maly Delſchaft, Vivian Gibſon. Hans Albers. Erich Kaiſer=Titz und
unbeſchreiblich köſtlich Margarethe Kupfer, beſonders in den
Küchen=
ſzenen.
Lokale Veranſtaltungen.
— Hausfrauenbund Am Dienstag, den 7. Dezember,
4 Uhr, findet die alljährliche Adventsfeier ſtatt, die dieſesmal
nicht in der Küche Heidelbergerſtraße, ſondern im großen Sarl der
Loge, Sandſtraße 10, gehalten wird. Die Mitglieder ſind herzlich dazu
eingeladen. Gäſte, die ſie einführen möchten, ſind ebenfalls willkommen.
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Samstag, den 4. Dezember 1926
Nummer 336
* Schwurgericht. Geſtern wurde die Sache gegen Landwirt Karl
Konrad Ritſcher und ſoine Schweſter, verehelichte Barbara
Emich, beide in Ober=Ramſtadt, wegen Meineids nochmals
verhandelt, nachdem das Reichsgericht das frühere Urteil des
Schwur=
gerichts aufgehoben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung
zurück=
verwieſen hat. Es iſt gelegentlich der früheren Verhandlung über die
Angelegenheit, die eines allgemeinen Intereſſes entbehrt, berichtet
wor=
den, ſo daß ſich ein nochmaliges Eingehen darauf erübrigt: Nach der
Beweisaufnahme wird auf Antrag der Verteidigung das
Reichsgerichts=
urteil vom 1. Juni 1926 verleſen. Der Staatsanwalt beantragt wegen
Meineids je 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus. Die Verteidigung bedauert,
daß nicht mit der Freiſprechung der Frau Burger die Aktten über den
Vorfall vom 19. April 1934 geſchloſſen wurden. Ein beſtimmtes
Urteil darüber, daß ſich der Vorfall ſo und nicht anders
abge=
ſpielt habe, laſſe ſich nicht gewinnen. Grobe Erinnerungsfehler könnten
angeſichts der Länge der Zeit unterlaufen. Ob das Hoftor offen
ge=
weſen oder nicht, darüber gingen die Zeugenausſagen auseinander, es
werde aber beſonders auf die Ausſage des Zeichen Krämer verwieſen.
Angeſichts der Widerſprüche der Zeugen laſſe ſich nicht mehr feſtſtellen,
ob Karl Ritſcher auf der Treppe geſtanden habe. Auch das
Reichs=
gericht rechne mit einem Irrtum der Zeugen
Ehe=
leute Schum. Auch die Gutachten der Schießſachverſtändigen ergäben
Widerſprüche hinſichtlich der Wirkung eines Nahſchuſſes. Den Schutz des
guten Glaubens, den das Schwurgericht ſeinerzeit der Frau Burger
zu=
geſtand, könne man der erregten Angeklagten Emich doch nicht verſagen.
Die Verteidigung verweiſt auf die widerſpruchsvollen Ergebniſſe, die
die Wiſſenſchaft auf dem Gebiete der Pſychologie der Zeugenausſage
nachgewieſen habe. Aus objektiven und ſubjektiven Gründen müſſe
Freiſprechung eintreten. Das Urteil erkennt wegen
Mein=
eids auf je 1 Jahr Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehrenrechte
werden auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Das Gericht bedauert,
daß bei Meineid mildernde Umſtände nicht gegeben ſind. Das Gerihn
hat ein Gnadengeſuch beſchloſſen, damit die Strafe in Gefängnis
uun=
gewandelt wird.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Ein junger Mann aus einem
benach=
barten Orte iſt des Diebſtahls bezichtigt. Er gibt im beredten Worten
ein Bild freudloſer Jugend. Der Großvater war Feldſchitze geweſen,
der Vater Schuhmacher, war kränklich und in ärmlichen Verhältniſſen,
lebte mit der Familie 65 Kinder) m Armenhauſe. Der Sohn — ein
aufgeweckter Junge — war gezwungen, die Eltern zu ernähren. So
will er zum Diebſtahl getrieben und auf die ſchiefe Bahn gebracht
wor=
den ſein. Im beſetzten Gebiet lebend, ließ er ſich zur franzöſiſchen
Fremdenlegion anwerben und kam im Mai 1926 aus ihr nach längerer
Dienſtzeit in die Heimat zurück. Die Anklage legt dem jungen Mann
einen Gelddiebſtahl. die Entwendung eines Ofens aus dem Armenhauſe
und einer einer Privatverſon gehörigen Piſtole zur Laſt. Der
Ange=
klagte gibt nur den Geldiebſtahl umter Beſtreitung der Höhe des
Be=
trages (Papiermark) zu. Der Staatsanwalt hält nur den Gelddiebſtahl
für erwieſen und beantragt die geſetzliche Mindeſtſtrafe von 3 Monaten.
Dieſem Antrag ſchließt ſich die Verteidigung an. Das Urteillautet
auf 3 Monate Gefängnis unter Freiſprechung im
übrigen. Das Urteil iſt rechtskräftig. — 2. Ein früherer Apothefer
ſteht unter der Anklage des Kreditbetrugs; er ſoll im Jahre 1924
verſchiedene Firmen angeſchwindelt haben. Der Angeklagte erklärt, er
habe damals ein wiſſenſchaftlich=8 Propagandabureau betrieben.
Zahl=
reiche Firmen, darunter die bekannte Teichgräber=Aktiengeſellſchaft in
Berlin, hätten ihm wegen Geldſchwierigkeiten plötzlich noch laufende
Verträge gekindigt. Einige dieſer Unternehmer ſeien unter
Geſchäfts=
aufſicht gekommen oder in Konkurs geraten, ſo daß auch er in
Schwie=
rigkeiten gekommen ſei. Niemals habe er die Abſicht gehabt, ſeine
Lie=
feranten zu ſchädigen. Er habe Mühe gehabt, den Lebensunterhalt zu
friſten. Eine Reihe von Zeugen iſt kommſſariſch vernommen worden.
Der Staatsanwalt beantragt die Freiſprechung, der Verteidiger
kann ſich dieſem Antrag anſchließen. Das urteil lautet
dem=
entſprechend.
— Hinterbliebenenrente in der Angeſtelltenverſicherung. Das
Ge=
ſetz vom 28. Juli 1925 hat die Wartezeit für die Hinterbliebenenrenten
in der Angeſtelltenverſicherung vorübergehend verkürzt. Iſt ein Antrag
auf Hinterbliebenenzente nach dem 31. Dezember 1922 wegen
Nichter=
füllung der bisher längeren Wartezeit rechtskräftig abgewieſen worden,
ſo iſt auf Antrag von der Reichsverſicherungsanſtalt zu prüfen, ob unter
Berückſichtigung der verkürzten Wartezeit 60 Beitragsmonate auf
Grund der Verſicherungspflicht) nunmehr Hinterbliebenenrente, zu
ge=
währen iſt. Der Antrag auf Nachprüfung kann nur bis zum Schluß
des Jahres 1926 geſtellt werden. Die Reichsverſicherungsanſtalt hat,
ſoweit ſie die ſeinerzeit abgelehnten Anträge ermitteln konnte, die hier=
nach Berechtigten durch beſonderes Schreiben auf die Notwendigkeit
hin=
gewieſen, den neuen Antrag zu ſtellen. Da die Friſt binnen kurzem
ab=
läuft, wird etwa noch vorhandenen Berechtigten empfohlen, unverzüglich
den Antrag zu ſtellen.
Ortsbl=iefzuſtellung. Die eingehenden Briefſendungen und
Zeitungen werden werktäglich in folgender Weiſe zugeſtellt: bei der
1. Zuſtellung um 7.30 Uhr vormittags die nach 3 Uhr nachm. bis 6.15
Uhr eingegangenen Poſten, bei der 2. Zuſtellung um 10.45 vorm. die
nach 6.15 Uhr bis 10 Uhr eingegangenen Poſten, bei der 3. Zuſt.llung
um 3.45 nachm. die nach 10 Uhr vorm. bis 3 Uhr nachmittags
ein=
gegangenen Poſten. An Sonn= und Feiertagen findet eine Zuſtellung
um 8 Uhr vormittags ſtatt, ausgemommen am 2. Weihnachts=, Oſter=
und Pfingſtfeiertage.
Tageskalender für Samstag, den 4. Dezember 1926.
Landestheater, Großes Haus, 3. Vorſt. d. Samst.=Fremdenm.,
Anf. 3½ Uhr, Ende 6 Uhr: „Wilhelm Tell.” — Kleines Haus,
Zuſatz=
miete VI (6) Schülermiete rot 3. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhrt
„Die weiße Dame.” — Schloß=Café: Konzert. — Frankf.
Hof: Konzert. — Café Haſſia: Konzert. — Café
Egen=
rieder: Konzert. — Hotel Alte Poſt: Konzert. —
Hafer=
kaſten: Konzert. — Zur Krone: Konzert. — Spaniſche
Bodega: Konzert. — Café Rheingold: Konzert. —
Theaterſaal Perkeo: Singſpiel und Burlesken. —
Zen=
tralhotel: Konzert. — Weinhaus Weißer Turmt
Konzert. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik —
Sport=
verein 98: Sportrevue, abends 8 Uhr Mathildenhöhſaal. —
Ausſchuß f. Leibesübungen: Turnen und Sport im
Bühnenbild, im Großen Haus d. Landestheaters, abends 8 Uhr. —
Orpheum: Wahlverſammlung, abends 8 Uhr. —
Muſikver=
ein: Nikolausfeier, abends 8 Uhr, im Vereinhaus. — Esra=
Gruppe, 7½ Uhr: Chanuckofeier im Konkordiaſaal. — Vgg. d.
ltd. Angeſtellten: Verſammlung, abends 8 Uhr, Kaiſerſaal
(Grünes Zimmer). — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Frankfurt a. M., Feſthalle, 7.30 Uhr
abends: Sarraſanis Zirkusfeſtſpiele.
Unſere
Geſctäite
uind an auen
Soltsel Veon dont Hdliin Soollliet
Hereinigang des Einzelhandels von Parmstadt u. Umgebung
17
Familiennachrichten
Ihre am 4. Dezember,
nach=
mittags 3½½ Uhr in der
Johannes=
kirche ſtattfindende Trauung
be=
ehren ſich anzuzeigen
Guſiav Schmenger und Frau
Luiſe, geb. Ewald
Darmſtadi, Parkusſtraße 12.
(ez1771
Ihre am 5. Dezember, nachmittags 3 Uhr,
in der St. Ludwigskirche ſtattfindende
Trauung zeigen an
Gretel Hölzing
Valentin Peiri
Schuhmachermeiſter
Fürth i. O.
(31768)
Darmſiadt
Stadt=Alle 59
Für die anläßlich unſerer Silber=
Hochzeit überſandten Glückwünſche und
Geſchenke ſagen herzl. Dank
Jacob Egly und Frau
31772)
Heinheimerſtr. 71.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, am 30 November meine
liebe Schweſter, Schwägerin und
Tante
Fräulein
Eliſe Bauer
von ihrem ſchweren Leiden zu
erlöſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Bauer.
Darmſtiadt, den 3. Dezember 1926.
Bktoriaſtr. 44.
zungs
Die Beerdigung fand in der Stille
ſtatt.
Dankfagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme und Kranzſpenden,
dieEhrung des Kriegercereins„Haſia”,
die treue Pflege der Schweſter Eliſa=
Abeth, insbe ondere aber Herrn Pfarrer f
Zummermann, für die troſreichen
Worte am Grabe unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir hierdurch innigſten
Dank.
Frau Chriſtiane Hillgärtner
131889) nebſt Kindein.
Darmſtadt, Keſſelbach, Gießen, Bad=Nauheim,
Coſſel, höchſt f. O, den 3. Dez. 1928.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht verſchied ſanft nach ſchwerem
Leiden mein geliebter Mann, mein guter
Vater
Leopold Schlatter
1:31812
im 72. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Margarete Schlatter, geb. Mendel
Anna Diehl, geb. Schlatter.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1926.
Die Beerdigung findet Montag, den 6. Dezember,
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſeres lieben
Entſchlafe=
nen ſprechen wir unſeren
herz=
lichen Dank aus.
((31868
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Rru Aufe Auck Aune.
Darmſiadt, 4. Dezember 1926.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 336
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Gamsfag, den 4. Dezember 1926
Nummer 336.
Neues vom Frankenſtein.
Das elektriſche Licht hat nun auch ſeinen Einzug auf Burg
Frankenſtein gehalten. Der Aufenthalt dort oben hat hiendurch an
Behaglichkeit ſehr gewonnen. Doch damit nicht genug. Der rührige
Wirt hat auch für Beleuchtung des Abſtiegs nach Nieder=
Beerbach zur Auto=Halteſtelle geſorgt. Man braucht nun nicht
mehr, wie früher zur Winterszeit, ſich zu eilen, um bei Tage noch den
Berg herabzukommen. Gemüttlich kann man ſich die Ausſicht anſehen
beim „Pulverlurm”, mit neuem Pfad und Wegweiſer, in Romantik
ſchwelgen, in der Burgwirtſchaft ſich gütlich tun, im Radio (
wunder=
bar rein und ungeſtört da oben) die herrlichſten Darbietungen hören
und ſchließlich ohne jede Eile den taghell erleuchteten „bequemen Weg
nach Nieder=Beerbach über den Lindwurmsbrunnen” (Wegweiſer mit
gelbem Kreuz) vom Hintertor aus hinuntergehen, um mit dem blauen
Auto um 5,20, 6,20 oder 9,00 Uhr (auch Sonntags) nach Darmſtadt
zurückzukehren. Naturfreunde ſeien auf den einzigartigen Anblick des
Nebelmeeres im Sonnenſchein aufmerkſam gemacht, den man da
oben hat, wenn unten dichter Nebel herrſcht. Wie ein Meer von
glitzernden Eisſchollen dehnt es ſich uferlos nach Weſten aus. Im
Nor=
den ragen die höchſten Höhen des Taunus wie Rücken ſchwuarzer
Wal=
fiſche daraus hervor. Während die Berge des Odenwaldes von der
ſich ſchiebenden Maſſe wie Inſeln oder Halbinſeln umbrandet ſind.
Der Wirt, Herr Hechler, gibt Auskunft, ob das Naturſchauſpiel zu
ſehen. Fernſprecher „Gberſtadt 310‟.
* Arheilgen, 3. Dez. Am Dienstag mittag, kurz vor 1 Uhr, wurde
auf der Strecke Arheilgen-Darmſtadt zwiſchen der chemiſchen Fabrit
Merck und dem No dbahnhofe an der Stelle, wo die elektriſche
Bahn=
ſtrecke auf die Mitte der Straße einbiegt, ein penſionierter
Eiſenbahn=
beamter, der, auf ſeinem Rade von Darmſtadt kommend, kurz vor
einem Wagen der elektriſchen Straßenbahn das Geleiſe kreuzte, erfaßt
und zur Seite geſchleudert und wurde bewußtlos in das ſtädtiſche
Kran=
fenhaus zu Darmſtadt eingeliefert. Das Fahrrad wurde ſtark
beſchä=
digt. — Wie man hört, iſt beabſichtigt, das Gebläſe für die hieſige
Kirchenorgel mit Elektrizität anzutreiben. Bisher wurden die
Wind=
bälge durch Schüler der oberen Knabenklaſſen getreten. Im Zeitalter
der Elektrizität muß dies unbedingt ein überwundener Standpunkt ſein
und wäre dieſe Neuerung mit Freuden zu begrüßen. — Wiederum
brach=
ten uns unſere Bäcker einen Brotaufſchlag. Der Fünfpfünder=Laib
gemiſchtes Brot ſtieg von 82 Pfg. auf 85 Pfg.
— Wixhauſen, 3. Dez. Am kommenden Sonntag, den 5. d3. Mts.,
veranſtaltet der F.C. „Union” im Gaſthaus „Zur Sonne” (Inh. Jak.
Huck) einen Theaterabend. Zur Aufführung gelangt „Die Not der
Alten”, Schauſpiel in 5 Akten. Mit dieſem Stück hat der Verein einen
guten Griff getan, denn wohl ſelten dürfte in Wixhauſen ein derartiges
Stück geboten worden ſein, das ſo echt und lebenswarm geſchrieben iſt.
Es iſt ein Stück für Jung und Alt, und paßt ſo treffend für die jetzige
Zeit. Der Beſuch iſt daher allen Einwohnern aufs wärmſte zu
empfeh=
len, und wäre zu hoffen, daß dem Verein ein volles Haus beſchieden ſei.
Griesheim, 3. Dez. Am Sonntag, den 5. Dez., veranſraltet die
Orcheſtervereinigung Arheilgen mit 30 Mann Beſetzung im neuen Saal
„Zum Treffpunkt” hier ein großes Inſtrumentalkonzert. — Infolge des
Auftretens mehrerer Fälle von Maul= und Klauenſeuche im
underen Ortsteil iſt dieſes Gebiet zum Sperrbezirk erklärt worden. Die
Folge davon war, daß der Faſelſtall, der in dieſem Bezirk gelegen iſt,
ebenfalls geſperrt werden mußte. Um nun eine Unterbrechung der
Deckperiode der Ziegen zu vermeiden und die Ziegenhalter vor Schaden
zu bewahren, iſt die hieſige Bürgermeiſterei dazu übergegangen, die
Ziegenböcke in dem außerhalb des Sperrbezirks gelegenen Stall der
Frau Tobias Maſſing IV. Witwe, Sterngaſſe 13 hier, unterzubringen.
Dieſe vorſorgende Maßnahme der hieſigen Ortsbehörde wird in den
Kreifen der Ziegenhalter allgemein freudig begrüßt.
H. Eberſtadt, 3. Dez. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen Gemrinderatsſitzung, die uter dem Vorſitz des Bürgermeiſters
Schäfer auf dem Rathauſe ſtattfand, wurden zunächſt die
Ausſchuß=
beſchlüſſe beraten. Sie paſſierten ohne nennenswerte Debatte das
Ple=
num und ſind damit genehmigt. Hervorzuheben iſt der Beſchluß, durch
den die Holzhauerlöhne in der gleichen Weiſe wie im Vorjahre
feſt=
geſetzt wurden. Auf die im Vorjahre gültig geweſenen ſtaatlichen
Tarif=
löhne wird hiernach ein Zuſchlag von 25 Prozent gewährt,
vorausge=
ſetzt, daß letzterer höheren Orts gutgeheißen wird. Die kreisamtlichen
Reviſionsbemerkungen zum Gemeinde=Voranſchlag werden zur Kenntnis
genommen und durch entſprechende Erläuterungen erledigt. Das
Bau=
geſuch des Andreas Schever (Wohnhausneubau in der Alten
Darm=
ſtädter Straße) wird gemäß den vorgelegten Bauplänen genehmigt.
Dem Geſuch des Thomas Kern und Konſ, ſoll in der Weiſe Rechnung
getragen werden, daß die Luiſenſtraße bis zu ihrer in Ausſicht
genom=
menen Kanaliſierung durch eine proviſoriſche Ueberdeckung mit
Stein=
geröll fahr= und gangbar hergeſtellt werden ſoll. Die neu entſtandene
Straße zwiſchen Wald= und Magdalenenſtraße erhält die Bezeichnung
„Lagerſtraße‟. Dieſer Name entſpricht der Flurbezeichnung „Im
La=
ger” jenes Teils der Gemarkung, in deſſen unmittelbarer Nähe die
Straße liegt. Ein Antrag des Bundes der Kinderreichen auf
Gewäh=
rung von Baudarlehen für Mitglieder der Ortsgruppe wird
zurüick=
geſtellt, bis die für 1977 zur Anwendung kommnden Grundſätze für
Staatsdarlehen an Kinderreiche bekannt ſind, nach denen die Gemeinde
die Höhe der Darlehen bemeſſen wird. Dem Antrag des Philipp Becker
auf käufliche Erwerbung des gemeindlichen. Anweſens Wieſenſtraße 2
wird die Gemehmigung verſagt. Dem Geſuchſteller wird anheimgegeben,
ein Eigenheim zu erſtellen. Der Anregung des Kreisvermeſſungsamts,
den „Gebietsteil, zwiſchen Neuer und Alter Darmſtädter Straße zur
Schaffung von Baugelände in Bauplatzform umzulegen, ſoll
näher=
getreten werden, ſobald eine für nötig erachtete Geländebeſichtigung
in einer Nachbargemeinde, mit der eine Beſichtigung der
Berieſelungs=
anlage der Stadt Darmſtadt verbunden werden ſoll, ſtattgefunden hat.
Von dem Angebot der Konkursverwaltung der Hoch= und
Tiefbaugefell=
ſchaft, den Rückauf des dieſer Firma ſeinerzeit übereigneten
Induſtrie=
geländes betreffend, will der Gemeinderat Gebrauch machen, falls das
Gelände mit dem darauf befindlichen Zubehör für 6000 Mark überlaſſen
wird. Die Verwaltung wird zu emtſprechenden Verhandlungen
er=
mächtigt. Die Ausführung der Plattenbelage bei Errichtung der
Bade=
anlage in der Eleonorenſchule wird dem Baugeſchäft Simon als
Wenigſtnehmenden übertragen. In der ſchwebenden
Bürgermei=
ſterfrage iſt gegen das Kreisausſchußurteil vom 18. Oktober 1926
im Auftrage des Karl Göhringer und Konf. als Kläger durch den Geh.
Juſtizrat Metz=Darmſtadt Berufung an den
Provinzialaus=
ſchuß verfolgt worden. Die umfangreiche Berufungsſchrift wird zur
Kenmtnis genommen und — da die Angelegenheit nicht auf der
Tages=
ordnung ſtund — beſchloſſen, die Beratung bzw. Stellungnahme hierzu
bis zur nächſten Sitzung zurückzuſtellen. — In geheimer Sitzung wurde
Frau Babette Braun geb. Pritſch mit 14 von 20 abgegebenen
Stim=
men als dritte Gemeindehebamme gewählt. Es folgte noch
die Beratung der Beſchlüſſe der Wohlfahrtskoyrmiſſion, ferner die
Er=
ledigung einer Reihe Stundungsgeſuche und kleiner Vorlagen.
II. Ekerſtadt, 3. Dez. Der Odenwaldklub, Ortsgruppe
Eber=
ſtadt, veranſtaltet am Sonntag, 5. Dez., ſeine 9. Wanderung, die
einen Grenzgang der ſüdlichen Hälfte umfaſſen wird. Abmarſch halb 2
Uhr, Treffpunkt Ortsausgang Pfungſtädter Straße — Die
General=
verſammlung der Ortsgruppe findet am 18. Dezember, abends 8 Uhr
beginnend, bei Gaſtwirt Laun (Darmſtädter Hof) ſtatt. — Die
dies=
jährige Abendunterhaltung des Geſangvereins „Germania”
findet am kommenden Sonntag im Saale „Zum Bergſträßer Hof”
(Fiſcher) ſtatt. Zur Aufführung gelangt der dreiaktige Schwonk. Der
keuſche Lebemann” und der Einakter „Paukennauke vor Gericht”.
Chor=
vorträge. Duetts uſw. vervollſtündigen das Programm.
Pfungſtadt, 3. Dez. Kein Ueberkleben der Plakate.
Im Hinblick auf die bevorſtehende Volksabſtimmung über die Auflöfung
des Landtaas hat die hieſige Bürgermeiſterei angeordnet, daß kein
Pla=
kat ſiberklebt oder gar beſeitigt werden darf.
* Ober=Ramſtadt, 2. Dez. In einer öffentlichen Bekanntmachung
weiſt der Bürgermeiſter darauf hin, daß die Abſtimmung am nächſten
Sonntag in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags
und zwar für den erſten Abſtimmungsbezirk im Schulhaus Darmſtädter
Straße 60, für den 2. Bezink im unteren Rathausſaal ſtattfindet. Die
Stimmzettel ſind amtlich hergeſtellt und werden den Stimmberechtigten
im Abſtimmungsraum behändigt.
* Roßdorf, 3. Dez. Wegen des bei der hieſigen Gemeindekaſſe in
der Nacht vom 1. auf 2. Okrober verübten Einbruchsdiebſtahls erhielt
der Hilfsarbeiter Heinrich Spalt von hier duch Urteil des
Bezirks=
ſchöffengerichts Darmſtadt vier Monate Gefäingnis. Der mitangeklagte
Heinrich Menzer wurde freigeſprochen, da ihm eine Täterſchaft nicht
nacha wieſen werden kornte.
Dieburg, 3. Dez. Arbeitsmarktlage im Kreiſe Dieburg.
Stichtag: 1. Dez. Stellungſuchende ſämtlicker Berufsaruppen zuſammen
1907, darunter männliche 1751, weibliche 156.
Erwerbsloſenunter=
ſtützungsempfänger; männliche 1368, weiblich 133, insgeſamt 1501.
r. Babenhauſen, 2. Dez. Eine ehrende Berufung erhielt Herr Dr.
Hermann Eidmann, Sohn des Herrn Oberforſtmeiſters Eidmann
von hier, der als Privatdozent an der Univerſität München tätig iſt. Er
wurde von der chineſiſchen Regierung; zum ordentlichen Profeſſor der
Zoologie an der Umiverſität zu Shanghai berufen. Seine Abreiſe
hach Shina wird demmächt erfolgen.
Weihnachtsbitte.
Auch in dieſem Jahre wieder richten wir an die Freunde unſerer
Anſtalt die herzliche Bitte um ein Scherflein zur Beiſteuer für die
Weih=
nachtsbeſcherung unſerer armen Kranken. In der trüben und ernſten
Zeit, in der wir ſtehen, wollen wir die Strahlen der Weihnachtsſonne
hineinleuchten laſſen, in die Herzen unſerer armen Epileptiſchen und
Krüppelkinder; in der kalten Winterzeit wollen wir ſie empfinden laſſen
die Wärme der Liebe, mit der wir ſie umgeben. Warme Herzen machen
offene Hände!
Für jede Gabe, die am einfachſten auf unſer Poſtſcheckkonto Nr. 4992,
„Anſtalt für Cpileptiſche” beim Poſtſcheckamt Frankfurt a. M. eingezahlt
wird, ſagt im voraus herzlichſten Dank!
Nieder=Ramſtadt, im Dezember 1926.
Weimar, Pfr. (Direktor).
* Groß=Umſtadt, 2. Dez. Wir weiſen nochmals auf die Film=
Schau des Landwiutſchaftsamtes im „Weißen Roß” in Groß=Umſtadt
am Sonntag, den 5. Dezember, nachmittags 3 Uhr, hin. Die
Vorfüh=
rung verſpricht hochintereſſant zu werden. Es werden an Filmen
vor=
geführt werden: Die oldenburgiſche Pferdezucht, ein ebenſo ſchöner wie
lehrreicher Film, dann die Geflügelzuchtanſtalt in Cröllwitz, eine
Lehr=
anſtalt für Geflügelzucht, die jeden Züchter intereſſieren wird, ferner
ein Melkmaſchinenfilm, der das jetzt mehr und mehr im Vordergrund
des Intereſſes ſtehende Problem der Verwendung der Melkmaſchine
zeigt, zuletzt „die Ratte”, auch eine Tagesfrage für jeden Landwirt.
Möhte der Beſuch rechſt zahlreich werden, um das gemeinnützige
Unter=
nehmen weiterhin durchführen zu können. Das Auge vermittelt die
Eindrücke bekanntlich weit wirkſamer als das Ohr, der Film iſt
dem=
nach ein beſſeres Lehrmittel als der Vortrag.
— Lengfeld i. O., 3. Dez. Am Sonntag, den 5. ds. Mts.,
nachmit=
tags 3 Uhr, findet das erſte Handballipiel um die Gaumeiſterſchaft der
1. Mannſchaft des Turnvereins Lengfeld ſtatt. Als Gegner erſcheint
die gleiche Mannſchaft des Turnvereins Nieder=Klingen. Da Lengfeld
in den Privatſpielen gute Reſultate zu verzeichnen hatte und der Gegner
nicht zu unterſchätzen iſt, verſpricht es einen ſpannenden Kampf zu geben.
Es ſollte deswegen kein Sportfreund fehlen.
* König i. D., 3. Dez. Dem Turnverein König e. V. wurde auf
Beſchluß des Herbſtrurntages (Odenwaldgau der Deutſchen Turnerſchaft)
das Gauturnfeſt 1927 übertragen. In der am 27. ds. Mts. abgehaltenen
Generalverſammlung des Vereins iſt als Feſttag der 10. Juli 1927
beſtimmt worden. Gleichzeitig wurde ein Feſtausſchuß gebildet, der in
Kürze mit den Vorbereitungen für das Feſt beginnen wird.
Feſtpräſi=
dent iſt durch einſtimmige Wahl Beigeordneter Heinrich Keller=König.
* Vielbrunn 3. D:z. Kriegergräber=Fürſorge. Die im
vorigen Jahre hier gegründete Ortsgruppe des Volksbundes deutſcher
Kriegergräber=Fürſorge konnte dank der regen Werbetätigkeit ihres
Vorſitzenden und Mitbegründers Herrn Lehrer Koch ihre Mitgliederzahl
in dieſem Jahve auf 32 erhöben. Daß ihr Beſtreben von Erfolg
ge=
krönt iſt, zeigt die diesjährige Sammlung, die 92,75 Mark ergeben hat.
Dies iſt gleichzeitig ein Beweis, daß auch bei uns die Gefallenen nicht
vergeſſen ſind.
* Michelſtadt, 2. Dez. Vortrag. In dem geräumigen Saale der
Oberrealſchule ſprach im Auftrage der Vereinigung für Kunſt und
Wiſ=
ſenſchaft Herr Zeichenlehrer Heß über die Entwicklung der Malweiſe des
Kindes. Er ſchilderte in verſtändnisvoller Weiſe, wie ſehr ſich die
Zeich=
nung des Kindes von der in der Schule nach Vorlage und Angaben
an=
gefertigten Zeichnung unterſcheidet. Während die erſtere vollkommen
nach ſeinem eigenen Empfinden und ſeiner Vorſtellung zu Papier
ge=
bracht wird, muß es ſich bei der letzteren an die gegebenen Unterlagen
und Weiſungen halten, wodurch ſeine eigene Meinung und Anſchauung
vollkommen ausgeſchaltet wird. Die mit dem Vortrag verbundene
Aus=
ſtellung von Schülerzeichnungen aus allen Altersſtufen ermöglichte es,
die ſehr intereſſanten Ausführungen des Redners durch Exläuterung der
einzelnen Bilder zu unterſtützen. Den Bildern wurde ſeitens der
Be=
ſucher, die ſich auch an den nächſten Tagen noch zahlreich einfanden, das
größte Intereſſe entgegengebracht und fanden die Bewunderung der
Beſchauer in höchſtem Maße. — An Stelle des durch Krankheit
verhin=
derten Profeſſors Jöder, der am Freitag in der Vereinigung für Kunſt
und Wiſſenſchaft einen Vortrag über Pomkefi, halten ſollte, wird die
Schauſpielerin Traute Meerwarth=Sebold einen Leſeabend veranſtalten.
Da die feſſelnde Vortragskunſt der Genannten, ſelbſt in den größten
Städten ganz vorzügliche Kritiken ernten konnte, ſteht ein
abwechſlungs=
reicher Abend zu erwarten.
* Michelſtadt, 3. Dez. Verein der Jäger im Odenwald.
Der „Verein der Jäger im Odentyald”, die hieſige Ortsgruppe des
Heſſiſchen Jagdklubs, veranſtaltet am Samstag, 4. Dez. und Sonutag,
5. Dez. eine Verlovenbringer=Prüfung für Gebrauchshunde.
Zugelaſſen ſind lediglich Hunde mit Stammbaum und Eintragung. Als
Preisrichter iſt u. a. auch Prinz Akfons von Iſenburg, der bekannte
Gebrauchshundezüchter, gebeten. Im Anſchluß an die Suche findet am
Sonntag, von 4 Uhr an, im „Altdeutſchen Hof” die diesjährige
Haupt=
verſammlung des genannten Vereins ſtatt.
* Erbach i. O., 3. Dez. Morgen, den 4. ds. Mts., abends 8 Uhr,
ſprechen im großen Saal des Hotels Schützenhof zu Erbach die Herren
Oberſtdiendirektor Dr. Keller (M. d. L.) und Landesgeſchäftsführer Dr.
Brehm=Darmſtadt über den Volksentſcheid. Die Wahlverſammlung
dürfte äußerſt intereſſant werden, da beide Herren ſich mit den
Ausfüh=
rungen des Herrn Finanzminiſters Henrich, welche dieſer in ſeiner letzten
Wahlverſammlung in Erbach gemacht hat, befaſſen werden.
* Bullau, 2. Dez. In der benachbarten Gebhardshütte iſt nun
die elektriſche Lichtleitung fertiggeſtellt, ſodaß die Bewohner in Kürze
die Annehmlichkeiten des elektriſchen Stromes genießen können. Man
wird Herrn Landwirt Uhrig, der die Anlage unter großen perſönlichen
Opfern einrichten ließ und damit anderen Gemeinden mit gutem
Beiſpiel voranging, Dank und Anerkennung nicht verſagen. Es ſind
nunmehr noch vier Gemeinden in der Südoſtecke des Kreiſes ohne des Philipp Langohr von einem Leoparden einer hier
durchziehen=
elektriſchen Strom, nämlich Schöllenbach, Kailbach, Heſſelbach und
Bullau. In den drei erſtgenannten fanden jedoch ſchon
Bürgerverſamm=
lungen ſtatt, die ſich mit der Sache befaßten.
A Von der Bergſtraße, 29. Nob. Bekanntlich waren ſeinerzeit viele
Prozeſſe im Anſchluß an das geplante „Adreßbuch für die Bergſtraße‟
heraufbeſchworen worden, indem von den Geſchäftsleuten der Bergſtraße
Inſeratengelder auf beſtellte Anzeigen für obiges Adreßbuch beigetrieben
wurden, obwohl dieſes bis heutigen Tages nicht erſchienen iſt. Auf
An=
zeige der Geſchädigten wurde gegen die Frankfurter Unternehmer ein
Vetrugsverfahren eingeleitet. Letzteres hat der Oberſtaatsanwalt in
Frankfurt am Main in dieſen Tagen eingeſtellt, mit der Begründung,
daß das Adreßbuch für die Bergſtraße in Druck gegeben und auch
fertig=
geſtellt wurde, aber nicht zur Ausgabe gelangte, weil inzwiſchen über
die Südweſtdeutſche Verlagsanſtalt das Konkursverfahren eröffnet
wor=
den iſt. Eine Abſicht der Herausgeber, ſich lediglich an den
Inſeraten=
auf Koſten der Beſteller zu bereichern, habe ſich daher nicht mit Sicherheit
nachweiſen laſſen.
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 3. Dez. Straßenſperre.
In=
folge Verlegung eines Kanals auf der Kreisſtraße Neckarſteinach—
Schönau zum Neubau der Bahn Neckarſteinach-—Schönau wird die
Straße bei den Lederwerken in Ncckarſteinach vom Montag, 6. Dez., auf
etwa 14 Tage halbſeitig geſperrt. Leichte Wagen können die Straße
auf der einen Hälfte benutzen. Da die Benutzung der Straße an dieſer
Stelle mit Gefahr verbunden iſt, muß mit der größten Vorſicht und
langſam gefahren werden. — Bei dem Volksentſcheid am
kom=
menden Sonntag iſt die Abſtimmungszeit in den Gemeindem Birkenau,
Fürth, Hambach, Hirſchhorn, Mörlenbach, Neckarſteinach, Rimbach,
Viernheim Waldmichelbach und Wimpfen von vormittags 6 Uhr bis
abends 6 Uhr feſtgeſetzt. — Auszahlung von aufgewerteten
Einlagen. Die Bezirksſparkaſſe Heppenheim hat nun auch Mittel
bereitgeſtellt, um beſonders Bedürftigen und über 65 Jahre alten
Ein=
legern die aufgewerteten Einlagen in nächſter Zeit gauz oder teilweiſe
auszubezahlen.
* Gernsheim, 3. Dez. Bei der Volksabſtimmung iſt die hieſige
Ge=
meinde in zwei Abſtimmungsbezirke eingeteilt. Es ſtimmen ab die
Stimmberechtigten mit den Anfangsbuchſtaben A4 bis K einſchließlich im
Gemeinderatsſaal und die Stimmberechtigten mit den Anfangsbuchſtaben
I. bis 2 einſchließlich im Bürgerſaal. Als Abſtimmungsvorſteher und
Stellvertreter fungieren im Abſtimmungsbezirk I Gemeinderatsmitglied
Wilhelm Müller und Gemeinderatsmitglied Philipp Medicus. Im
Ab=
ſtimmungsbezirk II ſind als Abſtimmungsvorſteher und Stellvertreter
tätig Gemeinderatsmitglied Friedrich Jakob Schnatz und
Gemeinderats=
mitglied Philipp Bopp. Die Zahl der Stimmberechtigten beziffert ſich
auf nahezu 3000. — Im Gaſthaus von Strohmaher wurde im Laufe
dieſer Woche auf raffinierte Weiſe ein Diebſtahl ausgeführt. Es handelt
ſich um einen Betrag von 20 Mark. — Ein von einer Tiſchgeſellſchaft des
Gaſthauſes „Zum Römer” losgelaſſener Luftballon wurde in der Gegend
von Groß=Karben aufgefangen. Der Glückliche gab ſofort auf Grund
der angehängten Adreſſe Nachricht und zum Danke wurde ihm ein ſchönes
Weihnachtsbaketchen überſandt. — Die Hebungsarbeiten des vor dem
Hafeneingang geſunkenen Kiesnachens „Gertrud” der Firma Rink u. Co.,
Worms gehörig, ſind zurzeit in vollem Gauge. Die Arbeiten ſind
ſchwieriger, als man zu Anfaug glaubte. Beſonders empfindlich iſt es
für die abends vor Anker gehenden Schiffe, da dieſe eine andere
Liege=
ſtelle ausſuchen müſſen. — Beim Standesamt Gernsheim wurden im
Monat November beurkundet 9 Geburten, 7 Eheſchließungen und
1 Sterbefrul.
Straßenbericht für Heſſen
für die Woche vom 5. bis 11. Dezember
(mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.)
Starkenburg.
Kreisſtraße Darmſtadt-Heidelberg von Km. 27,4—27,8
(zwiſchen Bensheim und Heppenheim) wegen
Kleinpflaſterarbei=
ten vom 10. 11. ab auf vorläufig 4 Wochen. Umweg über Lorſch.
Kreisſtraße Babenhauſen—Aſchaffenburg. Wegen
Umbau=
arbeiten am Bahnhof Babenhauſen iſt ab Montag, den 8.
No=
vember die in Schienenhöhe liegende Straßenüberfuhrung im
Zuge der Straße Babenhauſen—Aſchaffenburg geſperrt. Bis
zur Fertigſtellung der Straßenunterführung geht der Verkehr
über die ſüdliche Straßenüberführung im Zuge der Straße
Die=
burg-Babenhauſen.
Kreisſtraße Mühlheim—Klein=Steinheim in der
Ortsdurch=
fahrt Dietesheim wegen Walzarbeiten vom 24. 11. ab auf etwa
zwei Wochen. Die Umleitung des Durchgangsverkehrs hat
rechtsmainiſch zu erfolgen.
Oberheſſen.
Ortsdurchfahrt Ober=Eſchbach von Km. 3,8 bis Km. 4,15
vom 15. 11. bis 15. 12.
Straße Ober=Eſchbach—Ober=Erlenbach von Km. 0,0 bis
Km. 0,4 vom 15. 11. bis 15. 12.
Umleitung über Friedrichsdorf-Holzhauſen.
Rheinheſſen.
Hohlſtraße in Weiſenau b. Mainz (Verbindungsſtraße von
Weiſenau nach der Gauſtraße) wegen Pflaſterarbeiten vom 15.
11. auf era 5 Wochen. Umweg über Laubenheim oder Mainz.
Weinheimer Landſtraße in Alzey vom Viadukt bis zur
Kreishaushaltungsſchule vom 1 .12. ab auf etwa 4 Wochen.
Um=
weg in Richtung Weinheim über die Straßen Alzey—Erbes=
Büdesheim und Heimersheim—Weinheim.
Bahnhofſtraße in Alzey von der Spießgaſſe bis zum
Via=
dukt an der Kreuznacherſtraße vom 1. 12. ab auf etwa 4 Wochen.
Umleitung durch die Rathenauſtraße.
* Aus dem Neckartal, 2. Dez. Die Glocke vom Dilsberg.
Die Gemeinde Darsberg wollte ſich ſchon längſt für ihr kleines
Kirch=
lein eine Glocke anſchaffen. Da kam nun eine günſtige Gelegenheit.
Da die Gemeinde Dilsberg ſich ein neues Geläute anſchaffte, war die
alte Glocke verkäuflich und die Gemeinde Darsberg beeilte ſich, dieſe
zu erwerben. Doch, o Schrechen! Als man die Glocke auf dem Turm
aufhängen wollte war ſie zu groß und zu ſchwer. Nun wird man ſich
an einen Sachverſtändigen wenden müſſen, der dem Uebelſtande vielleicht
abhelfen kann.
— Hirſchhorn, 3. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
2. Dezember 0,75 Meter, am 3. Dezember 0,73 Meter.
* Mörfelden, 2. Dez. Straßenſperre. Die Weſtendſtraße,
vom Kreuz bis zur Heuwegsbrücke, wird kangliſiert und iſt daher bis
auf weiteres geſperrt.
* Groß=Gerau, 2. Dez. Hundert Jahre
Bezirksſpar=
kafſe. Die Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau kann als eine der älteſten in
Heſſen demuächſt auf ein 100jähriges Beſtehen zurückblicken. — Gutes
Treibiagdergebnis. Bei einer großen Treibjagd, die in der
Gemarkung Bauſchheim ſtattfand, komnten über 300 Haſen erlegt werden.
* Groß=Gerau, 3. Dez. Dienſtjubiläum. Der Bürgermeiſter
Wilhelm Gerhardt V, des Kreisortes Wallerſtädten konnte
in dieſen Tagen auf eine 30jährige Dienſtzeit im Gemeindeamt
zurück=
blicken. 1925 wurde Gerhardt einſtimmig zum Bürgermeiſter
wieder=
gewählt. — Herr Heinrich Hirſch, Inhaber der Weinbrennerei, Likör=
und Eſſigfabrik H. Hirſch Söhne, Groß=Gerau, der bereits 23 Jahre
Mitglied der Handelskammer Darmſtadt iſt, wurde geſtern
wieder=
gewählt.
* Offenbach, 2. Dez. Der Vorſtand des Hypothekengläubiger= und
Sparerſchutzverbandes faßte zur Mietpreisfrage folgende Entſchließung:
Wir erachten die Erhöhung der Wohnungsmieten über die
Friedens=
mieten hinaus zur Zeit allgemein und insbeſondere für die entrechteten
Gläubiger und Sparer für untragbar. Bei einer gerechten Regelung
aller alten Schuldforderungen dagegen würde die Verbrauchs= und
Steuerkraft von Millionen des Mittelſtandes derartig geſteigert, daß
eine der Wirtſchaftslage einigermaßen entſprechende Miete gezahlt und
die Sonderſteuer durch eine anderweitige, gerechte Steuerregelung
er=
ſetzt werden könnte. Der Zinsſatz würde ſinken, die Erzeugung aller
Güter gemehrt, die Arbeitsloſigkeit gemildert und dadurch der
Volks=
wohlſtand gehoben.
* Offenbach, 3. Dez. In ſämtlichen ſtädtiſchen Amtsſtellen iſt auf
Anordnung des Oberbürgermeiſters eine amtliche Wahldruckſchrift des
Finanzminiſters Henrich angeſchlagen worden, überſchrieben „Zum
Volks=
entſcheid!” und unterzeichnet „Der heſſiſche Finanzminiſter‟. Die
An=
ordnung des Oberbürgermeiſters beruht offenſichtlich auf der Verfügung
des Finanzminiſters Henrich vom 26. November 1926. In Langen
konnte ſchon am Mittwoch, 1. Dezember, das zweite (Köpfe) Plakat des
Wirtſchafts= und Ordnungsblockes auf den amtlichen
Verkündigungs=
tafeln nicht angeklebt werden, da der dortige Bürgermeiſter erklärte,
der Raum müſſe für amtliche Sachen freigehalten werden. Die Ankleber
mußten verſuchen, die Plakate ſomſtwo unterzubringen.
WSN. Haßloch, 3. Dez. Ein Kind von einem Leoparden
gebiſſen. Vorgeſtern mittag wurde das ſiebenjährige Töchterchen
den Menagerie an der rechten Hand erwiſcht, wobei ihm das Lier
den kleinen Finger abbiß und die ganze Hand zerfleiſchte. Bwei
Män=
ner befreiten das arme Kind. Ein Wärter der Menagerie erlitt dabei
ſelbſt ſtarke Bißwunden.
* Vilbel, 3. Dez. Das Konzert des Ohlſchen Männerchors brachte
eine Senſation, da der neu entdeckte und in Zeitungen viel beſprochene
Tenor, Herr Völker aus Iſenburg, jetzt an der Frankfurter Oper, ſang.
Minutenlanger Beifall durchbrauſte den Saal, als Herr Völker mit
glän=
zender, voller und ausſtrahlender Stimme die „Gralserzählung”
geſun=
gen hatte. Immer wieder mußte der Sänger hervortreten. Auch in dem
1. Solo=Celliſten der Frankfurter Oper, Herrn Schuyer, war eine
her=
vorragende Kraft gewonnen worden, der durch ſein meiſterhaftes Spiel
die Zuhörer hinriß. Die Chöre zeigten unter der Leitung des Herrn
Kapellmeiſters Grimm treffliche Schulung.
— Bad=Nauheim, 1. Dez. Winterkur in Bad=Nauheim.
In der diesjährgen Winterkurzeit Bad=Nauheims zeig: die Beſuchsziffer
der letzten Zeit eine erfreuliche Höhe, die beweiſt, daß die heilkräftigen
Waſſer dieſes Weltkurortes ihren Ruf das ganze Jahr hindurch
bewäh=
ren. Bemerkenswvert iſt dabei, daß auch Ausländer in ſteigendem Maße
die größere Ruhe der Winterkurzeit zu ſchätzen wiſſen. Unter den
Winterkurgäſten befinden ſich Gäſte aus Oeſterreich, Luxemburg,
Frank=
reich, Holland, England, Dänemark, Lettland, Nord= und Südamerika.
Die Gunſt des milden Klimas geſtattet häufige Spaziergänge auf dem
ausgedehnten Wegenetze des Parkes und der reizvollen näheren
Um=
gebung. Im Kurhaus finden außer deon abwechſlungsreichen
Darbie=
tugen des Kurhaus=Orcheſters, die ſich beſonderer Beliebtheit erfrenen,
Veranſtaltungen verſchiedener Art ſtatt. Ein Beweis, daß auch die
Win=
terkurgäſte Bad=Nauheims genügend Gelegenheit haben, die kurfreien
Tagesſtunden und die langen Abende zu kürzen.
* Klein=Linden, 3. Dez. In dieſen Tagen verläßt uns unſer
Orts=
geiſtlicher, Pfarrer Ackermann, um aach ſeiner neuen
Wirkungs=
ſtätte Nordheim (Kreis Bensheim) überzuſiedeln. Der Weggang des
beliebten und tüchtigen Geiſtlichen, der während der letzten fünf Jahre
mit großer Treue ſeiner Gemeinde als Seelſorger diente, wird
allge=
mein bedauert. In den ſchweren Jahren der Nachkriegszeit gelang es
ihm, Kinderſchule und Krankenſtation durch die Inflationszeit
hindurch=
zuretten. Dem packenden Kanzelredner und treuen Lehrer ſeiner
Schü=
ler und Konfirmanden wird die Gemeinde allezeit ein treues Andenken
bewahren. Die beſten Wünſche aller Kreiſe unſerer Bevölkerung
be=
gleiten ihn an den neuen Ort ſeiner Wirkſamkeit.
* Aus Oberheſſen. Einen Saalbau mit Konzertſaal
mit=
ten in der Stadt Gießen beabſichtigt eine bayeriſche Brauerei zu
er=
richten. Der Hauptſaal mit den Nebenräumen ſoll etwa 1000 Perſonen
faſſen. — In der Werkſtatt der Glaſermeiſters Petrie im Aſterweg zu
Gießen brach ein Brand aus. der Holzvorräte und Werkzeuge vernicntete
und das Gebäude ſchwer beſchädigte. — In Allendorf=Lumda
geriet der Müller Heinrich Frey in das Räderwerk der Mühle und erlitt
ſchwere Verletzungen. — Pfarrer Ackermann, der ſeit 1921 in Klein=
Linden wirkte, wurde nach Nordheim im Kreiſe Bensheim verſetzt —
In Schotten fand unter dem Protektorat des Kreisdirektors
Gekeim=
rat Böckmann eine Geflügel= und Kaninchenausſtellung ſtatt wrlche ein
gutes Zuchtmaterial aufwies. — In Eſchenrod konnte der 10fährig
Kreisſtraßenwärter Henkel ſein 40fähriges Dienſtinbiläu
begehen. — In Ruhlkirchen bei Alsfeld erlitt der Bäckermrif
Selzer in ſeinem Gehöfte einen fo unglücklichen Sturz, daß er au den
Folgen, ſtarh.
Nummer 336
Samstag, den 4. Dezember 1926
Seite 9
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Seite 10.
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Nummer 336
Samstag, den 4. Dezember 1926
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Von der Luftpolizei erwiſcht. Daß bei uns
Ordnung herrſcht, geht aus folgendem Tatbeſtand hervor, der ſich aus
einer Schöffengerichtsverhandlung ergab: Kam da aus Bamberg am
14. Mai ein Flugapparat hier angeflogen, zog ſeine Kreiſe über dem
Flugplatz und ſenkte ſich zur Landung nieder. Kaum angekommen, hieß
es, Papiere vorzeigen. Als Herr Raab, der Führer, ſeine Scheine
vorlegte, ließ ſich feſtſtellen, daß er mit einem nicht zugelaſſenen
Flug=
zeug geflogen war, was ihm zu einer Geldſtrafe von 50 Mark verhalf.
Da der Flieger Einſpruch erhob aber zur Verhandlung vor dem
Einzel=
richter nicht erſchien, kam dieſer notgedrungener Weiſe zur
Verwer=
fung der Berufung. — Zuchthaus für einen
Heirats=
ſchwindler. Der Maler Karl Uſinger hat wegen allerlei
Betrü=
gereien ſchon oft hinter ſchwediſchen Gardinen geſeſſen, das letztemal
ſogar drei Jahre hinter Zuchthausmauern. Kaum war er wieder
her=
aus, ſo fiel er wieder in ſeine alten Betrügereien. Diesmal betätigte
er ſich als Heiratsſchwindler. Eine Anzahl älterer „funger‟ Damen
pumpte er bis zum letzten Pfennig aus, und als ſie nichts mehr hatten,
wurde er untreu. Wegen Betrugs im Rückfall wurde der 39jährige
Maler, unter Verſagung mildernder Umſtände zu 14 Monaten
Zucht=
haus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Exploſionsunglück.
München. Wie die „Münchener Neueſten Nachrichten” aus
Salzburg melden, explodierte in dem Heizhauſe des Bahnhofs,
während einer Lokomotivreparatur ein Sauerſtoffbehälter.
Zehn Perſonen wurden verletzt, darunter zwei ſchwer.
Entgleiſung bei Regensburg.
Regensburg. Donnerstag nachmittag entgleiſten von einem
Güterzug bei der Station Obertraubling die beiden letzten Wagen
und ſtürzten um. Ein Streckenarbeiter wurde getötet, zwei weitere
Arbeiter und ein Bremſer des letzten Güterwagens leicht verletzt.
Die Reviſion im Mordprozeß Schröder verworfen.
TU. Leipzig. Der dritte Strafſenat des Reichsgerichts
ver=
warf am Donnerstag die Reviſion des in dem bekannten
Magde=
burger Mordprozeß Helling zum Tode lebenslänglichem
Ehrver=
luſt und wegen Urkundenfälſchung zu ſechs Monaten Gefängnis
ver=
urteilten früheren Handelsſchüler Schröder. Damit iſt das
Todes=
urteil beſtätigt. Die Reviſion ſtützte ſich auf Verfahrensrügen, in
der Hauptſache auf die angebliche Verletzung der Vorſchriften über die
Oeffentlichkeit des Verfahrens. Der Senat ſchloß ſich dem Antrag
des Vertreters des Reichsanwalts an, der die vorgebrachten
Reviſions=
gründe als rechtlich nicht ausreichend bezeichnete.
Die Dresdener Schieß=Affäre.
Dresden. Zu der Schießaffäre in einer Autodroſchke teilt das
Kriminalamt Dresden mit, daß der wegen Mordverdachts verhaftete
Begleiter des Mädchens, der 19jährige Lichtpauſer Alfred Liſchke
aus Auſſig, erklärte, ſie hätten in Berbin keine Arbeit gefunden und
beſchloſſen, über Dresden nach ihrer Heimat zurückzukehren. Da ſie
völlig mittellos waren und deshalb die Eiſenbahn nicht benutzen konnten,
mieteten ſie ſich in Berlin eine Kraftdroſchke zur Fahrt nach Dresden.
Dann hätten ſie beſchloſſen, ſich das Leben zu nehmen. Kurz vor dem
Ziele habe er das Vorhaben ausgeführt und ſeine Geliebte
er=
ſchoſſen. Liſchke behauptet, daß er die Tat im
Einverſtänd=
nis mit der Erſchoſſenen ausgeführt habe und gibt an, daß beide in
Berlin Abſchiedsbriefe an Angehörige geſchrieben hätten.
Der Berliner Muſeumsſtreit vor Gericht.
Berlin. Vor dem Schöffengericht Berlin=Mitte begann am
Freitag der Prozeß gegen die Schriftſteller Gomoll und
Roſen=
hagen, die in einem Artikel in der Zeitſchrift „Die Zeit”, dem
Muſeumsreferenten im Preußiſchen Kultusminiſterium Miniſterialrat
Dr. Gall, vorgeworfen haben, die Fertigſtellung des Aſiatiſchen Muſeums
hintertrieben zu haben. Der Vertreter des Nebenklägers, Rechtsanwalt
Dr. Alsberg, beantragte die Unterſuchung des erkrankten Zeugen Exz. v.
Bode durch einen Gerichtsarzt.
Die im Auto vergeſſenen 53 000 Mark. — Ein ungetreuer
Chauffeur.
* Berlin. Vor zwei Monaten erregte der Vorfall der
ver=
geſſenen Aktentaſche mit 53 000. Mark Inhalt großes Aufſehen. Zwei
Beamte des Auswärtigen Amtes hatten, wie erinnerlich, einen größeren
Betrag zu Gehaltszahlungen von der Finanzkaſſe abzuholen. Einen
Teil in Höhe von 53000 Mark hatten ſie in einer Aktentaſche
unter=
gebracht. Die Beamten legten die Aktentaſche neben ſich auf den Sitz
der Autodroſchke. Beim Verlaſſen des Wagens war die Aktentaſche
ver=
geſſen word n, denn jeder der beiden Beamten war der Meinung
ge=
weſen, daß der andere ſie an ſich genommen habe. Als ſie das Unglüick
merkten, war das Auto verſchwunden. Der Finder machte ſich aber bald
durch größere Geldausgaben verdächtig, und bei einer Durchſuchung
wurde der größte Teil des Betrages in einem Verſteck auf dem Boden
gefunden Geſtern hatte ſich nun der Kraftwagenführer Horneber wegen
Unterſchlagung vor dem Schöffengericht Mitte zu verantworten. Er
war geſtändig und entſchludigte ſich damit, daß er die Aktentaſche erſt
an der Halteſtelle in der Markgrafenſtraße bemerkt habe. Da er in Not
geweſen ſei, wäre die Verlockung beim Anblick des großen Betrages
für ihn groß geweſen. Nach der Behauptung der Beamten iſt noch
immer ein Fehlbetrag von 1200 Mk. vorhanden, für den dieſe
auf=
kommen müſſen. Der Angeklagte behauptete allerdings, daß es viel
weniger ſei, gab aber zu, daß er ſich Verſchiedenes angeſchafft habe.
Das Schöffengericht verurteilte Horneber zu ſechs Monaten
Ge=
fängnis. Im Urteil wurde beſonders der grobe Vertrauensbruch
hervorgehoben, da das Publikum auf die Ehrlichkeit der Chauffeure
angewieſen ſei.
Ueberfall auf einen Major auf der Stadtbahn.
Berlin. Freitag vormittag wurde, der „B. Z.” zufolge, zwiſchen
den Stadtbahnſtationen Eichkamp und Charlottenburg ein Major, der
in einem Abteil 2. Klaſſe eingeſchlafen war, von einem wüiſt ausſehenden
Burſchen überfallen, der mit einer Scheintodpiſtole ſchoß. Der
Major rang mit ihm und zog die Notbremſe. Der von zu Hilfe
eilen=
den Bahnbeamten feſtgenommene Näuber weigerte ſich, ſeinen Namen
anzugeben.
Ein Paſſant bei einer Einbrecherjagd verletzt.
Berlin. Bei einer Jagd auf drei Einbrecher im Weſten
Ber=
lins, wurde in der Nacht zum Freitag ein unbeteiligter
Paſſant durch den Schuß eines Polizeibeamten ſchwer verletzt.
Autounglück.
Breslau. Wie die Schleſiſche Zeitung” aus Neiße meldet,
rannte ein Auto auf einer Probefahrt gegen einen Baum.
Hier=
bei wurden zwei Inſaſſen getötet, während die anderen mehr
oder weniger ſchwer verletzt wurden.
Großfeuer in Nowawes bei Potsdam.
Im Fabrikgebäude von Orenſtein u. Koppel in Nowawes brach am
Donnerstag abend gegen 11 Uhr ein Großfeuer, aus. Die geſamte
Tiſchlerei ſtand ſofort in Flammen. Sieben Löſchzüge und die Wehren
der Umgegend ſind an der Brandſtelle erſchienen. Von Potsdam
wur=
den zwei Züge Schutzpolizei zur Abſperrung herangezogen.
Die ſtaatsgefährliche Tropfſteinhöhle.
* Prag. Wie das Blatt der tſchechiſchen Legionäre nicht ohne
Beſorgnis mitteilt, hat man an der Grenze zwiſchen Ungarn und der
Slowakei ein Loch in der tſchechoſlowakiſchen Grenze entdeckt. Der
Entdeckung komme, heißt es da, immerhin große militäriſche Bedeutung
zu. Der tſchechiſche Konſervator Kral unterſuchte nämlich bei Pleſchowee
die unterirdiſchen Tropfſteinhöhlen in einer Länge von 6 Kilometern
und kam plötzlich auf ungariſchem Boden heraus.
Ein Duell.
EP. Budapeſt. Der Sohn des Miniſterpräſidenten Graf Bethlen
duellierte ſich in einem hauptſtädtiſchen Fechtſaal mit dem jungen
Grafen Paul Almaſz. Der letztere wurde am Unterarm verletzt. Die
Urſache zu dem Duell war ein Wortwechſel zwiſchen den beiden jungen
Grafen in einer Budapeſter Bar.
Leuchttürme auf Landſtraßen.
Eine verkehrstechniſche Neuerung in England.
Zur Vermeidung von Verkehrsunfällen ſind auf den engliſchen
Landſtraßen verſuchsweiſe Leuchttürme aufgeſtellt worden, die
ſofort den ungeteilten Beifall der Automobiliſten und
Motorrad=
fahrer fanden. Auf Grund der guten Erfahrungen hat nun die
engliſche Regierung angeordnet, daß ſämtliche Landſtraßen mit
Verkehrsleuchttürmen ausgeſtattet werden ſollen. — Unſer Bild
zeigt den Leuchtturm auf einer engliſchen Landſtraße.
Die Strandung des deutſchen Dampfers „Totila.”
St. Pierre et Miquelon. Der deutſche Dampfer
To=
tila”, der durch Funkſpruch meldete daß er in dichtem Nebel
ge=
ſtrandet ſei, iſt vollkommen wrack. Ein franzöſiſcher Kapitän
be=
richtet, er habe bei der Vorbeifahrt an Bord der „Totila” oder an
Land kein Lebenszeichen bemerkt. Wahrſcheinlich ſei aber die
Mann=
ſchaft in Sicherheit.
Wie das „Journal” aus London meldet, iſt der deutſche Dampfer
„Totila”, der von London nach Montreal unterwegs war und, wie
be=
reits gemeldet, ſich bei den Grünen Inſeln in Seenot befand,
ge=
ſunken, wahrſcheinlich mit einem Teil ſeiner Beſatzung.
Die Ueberlebenden wurden in St. Pierre gelandet.
In Seenot.
EP. Mailand. Auf der Fahrt von Zara nach Venedig iſt der
Dampfer „Osnia” auf den Sandbänken von Oſtria geſtrandet.
Die Lokomotive als Ohren=Spezialiſt.
EP. In Bordeaux ereignete ſich folgende zum Nachdenken anregende
Geſchichte: Eine Dame geſetzteren Alters aus Bugue (Dordogne) litt
an einem hohen Grad von Taubheit. Sie befänd ſich in Behandlung
eines bewährten Spezialiſten, der ihr jedoch keine Erleichterung
ver=
ſchaffen konnte. Infolgedeſſen wollte ſie eine Kapazität auf dieſem
Gebiet in Bordeaux aufſuchen. Auf der Reife dahin mußte ſie in
Bergerac umſteigen. Als ſie auf dem dortigen Bahnhof wartete, gab
eine an ihr vorbeifahrende Lokomotive einen durchdringenden Pfiff
dicht neben ihr ab. Sie empfand auf der Stelle einen heftigen Schmerz
in den Ohren, und der überraſchende Erfolg war, daß ſie von da an
geheilt war. Sie hört heute wieder alle Geräuſche ſo deutlich wie in
ihrer Jugend.
Der Champion=Kaffeetrinker.
EP. Bei einem „Turnier der Kaffeetrinker”, das in Fergus Falls
(Minneſota) dieſer Tage ſtattgefunden hat, hat Mr. Guſtav Comſtock
den Sieg davongetragen, indem er 62 Taſſen Kaffee innerhalb zwölf
Stunden getrunken hat. Mr. Comſtock iſt Gehilfe in einem Friſeur=
Salon. Er iſt Sieger über alle Konkurrenten, von denen der beſte nur
27 Taſſen hat herunterbringen können. Mr. Comſtock hat eine lange
Zeit des Trainings hinter ſich, in der er 20 Taſſen pro Tag getrunken
hat. Der Verband der Friſeure, der ſehr ſtolz auf dieſes Mitglied iſt,
hat ein Eſſen zu Ehren Mr. Comſtocks gegeben. Nach den üblichen
Reden überreichte man dem Sieger einen Gürtel mit einem Schloß, in
das 62 Kaffebohnen kunſtvoll eingeſetzt waren.
Die Detektivjagd des Meſſengerboys.
inf. Einen humoriſtiſchen und romantiſchen Ausgang nahm die
Detektivjagd eines Meſſengerboys, der ſich zum Don Juan entwickelte
und dabei ſeine Aufgabe ganz vergaß . Ein engliſcher Lord hatte
ſich vor zwei Jahren mit einer Varietétänzerin verheiratet. Dieſes
Eheglück blieb aber nicht lange ungetrübt, denn die neugebackene Lady
verſchwand vor einigen Tagen mit dem jungen ſchönen Güterdirektor
des Lords. Der Lord legte großen Wert darauf, feſtzuſtellen, wohin
ſich ſeine junge Gattin gewandt hatte, und, da er annahm, daß das
Pärchen vorausſichtlich nach London geflüchtet ſein würde, ſo wollte er,
bevor er ſich ſelbſt auf die Verfolgung machte, erſt den Aufenthaltsort
des Pärchens auskundſchaften und übergab dieſe Angelegenheit einem
der angeſehenſten Londoner Meſſengerboy=Inſtitute, denn es widerſtrebte
ihm, Detektive damit zu beauftragen. Sofort wurde einer der
erfah=
renſten und geſchickteſten Leute, der ſich ſchon im geſetzten Alter von
22 Jahren befand und für derartige Miſſionen tauglich erſchien, auf
die Suche geſchickt. Man gab ihm eine Photographie der jungen Frau
mit und beauftragte ihn, in den beſſeren Hotels ſeine Nachforſchungen
anzuſtellen und ſofort an den Lord zu telegraphieren, wenn er ſicher
wäre, die junge Frau getroffen zu haben. Vor allen Dingen ſollte er
ſie nicht aus den Augen laſſen und ihr überall hin folgen. Mit dem Bild
bewaffnet, ging der junge Sherlok Holmes auf die Suche. Nach kurzer
Zeit glaubte er in einem Hotel das Paar entdeckt zu haben. Auf der
Photographie war die Dame aber ohne Hut dargeſtellt, während ſie
ſtets, wenn der „Detektiv” ſie traf, einen Hut auf hatte. Dadurch war
die Erkennung erſchwert. Er folgte ihr darum oft im Hotel und fah
ihr ſcharf ins Geſicht, die Züge mit ſeiner Photographie vergleichend.
Die junge Frau faßte dieſe Tätigkeit falſch auf und glaubte, daß der
hübſche, junge Mann ſich in ſie verliebt habe und mit ihr kokettiere. Da
ſie in einem Hotel wohnten, fand ſich ſchnell Gelegenheit, ſeine
Bekannt=
ſchaft zu machen, aus der ſich ſofort eine große Liebe entwickelte. Da ſie
ihres Reiſebegleiters inzwiſchen überdrüſſig geworden war, überredete
ſie den charakterſchwachen Sherlok Holmes, mit ihr in die weite Welt
hinauszuziehen. Der Güterdirektor, der ſich inzwiſchen nach einer
Tätig=
keit umgeſehen hatte, ſah ſich plötzlich von ſeiner Begleiterin verlaſſen
und eines Nachmittags . dem Gatten der jungen Dame gegenüber,
der auf ein voreilig abgeſandtes Telegramm des Meſſenger=Boys ſchnell
nach London gekommen war. Die Geſichter der beiden verlaſſenen
Männer ſollen nicht gerade die geiſtreichſten geweſen ſein. Sie
ver=
ſtanden es aber, ſich mit gutem Humor über dieſe gleichartigen
Schick=
ſalsſchläge zu tröſten und reiſten unbegleitet in ihre Heimat zurück. Die
Suche nach der jungen Frau aber ſtellten ſie ein, da Queckſilber nicht
zu faſſen iſt.
Geite 11
Die Tragödie des älteſten Volkes der Welt.
Der letzte Akt einer Welttragödie. — Das älteſte Volk der Welt
in Rußland. — Ein Volk, das die Stein=, Bronze= und Eiſenzeit
durchgemacht hat. — Noch heute Werkzeuge aus der Steinzeit.
inf. Mitten im Herzen Rußlands vollzieht ſich — der großen Welt
unbekannt — der letzte Akt einer Welttragödie, die ein ganzes Volk
zum Helden hat. Es handelt ſich um den Stamm der Permjacken, die
wohl das älteſte Volk der Welt überhaupt darſtellen dürften und die
vom Uranfang der menſchlichen Kultur noch jetzt in ihrer Mitte
Zeug=
niſſe aufbewahren. Bei ihnen gibt es jetzt noch Werkzeuge, die die
Form und die Art der Werkzeuge aus der Steinzeit haben, und auf
ihrem Grund und Boden wurden zahlreiche Denkmäler der
Bronze=
zeit ſowie der Eiſenzeit gefunden. Die Permjacken, ein Volksſtamm,
der ſchon in grauer Vorzeit eine verhältnismäßig hohe Kultur hatte,
liegen in den letzten Zügen, und die wenigen Tauſend, welche von dieſem
Volk noch übrig ſind, dürften auch bald vom Erdboden verſchwinden.
Aber nichts deutet mehr auf ihre frühere hohe Kulturſtufe hin, ſondern
ſie ſind völlig verwildert und verroht. Die Steinzeit, die Bronze= und
Eiſenzeit hat dieſes Volk durchgemacht, deſſen Geſchick in mehr als
einem Punkte dem der berühmten Azteken ähnelt, das zwanzigſte
Jahr=
hundert wird es aber kaum noch überdauern. Man zählt zwar
gegen=
wärtig noch gegen 150 000 Permjacken, doch gehen jährlich große Mengen
von ihnen zugrunde, infolge des Alkohols und der unter ihnen
wüten=
den Krankheiten, den „Segnungen” der Kultur, die die herrſchende
Raſſe ihnen gebracht hat. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß die
Permjacken das ganze Permſche Gebiet bewohnten, während ſie jetzt
nur noch an den Ufern der Iwna, auf den Beſitzungen des Grafen
Stroganpw zu finden ſind. Dieſes Gebiet iſt berühmt durch die dort
gemachten intereſſanten Funde der allerälteſten Münzen, uralter, aus
dem Oſten ſtammender Gerätſchaften, ſowie der Waffen aus der Bronze=
und jüngeren Steinzeit. Nach allen Denkmälern der Vergangenheit
zu urteilen, ſtanden die Permjacken früher auf einer weit höheren Stufe
der Entwicklung, als ihre jetzigen jammervollen Nachkommen. Die
meiſten von ihnen ſind ruſſifiziert, nur wenige Dörfer gibt es, wo man
noch garnicht ruſſiſch ſpricht. In Rußland ſitzen ſie ſchon viele
Jahr=
tauſende, wenn ſie auch ſcheinbar aus Aſien eingewandert ſind. Nun,
da dieſe alten Kulturträger vom Erdboden zu verſchwinden drohen,
will man ihre Geſchichte ſchreiben, und alle auf dies Volk bezüglichen
Dokumente ſammeln. Zu dieſem Zweck wurde für das beſte Werk
über die Permjacken von der Regierung ein Preis ausgeſetzt. Mehrere
Forſcher bemühen ſich, durch Studien die Geſchichte dieſes ſeltſamen
Volkes zu erkunden. Die Geſchichte dieſes Volkes iſt darum für die
Wiſſenſchaft von beſonderer Bedeutung, weil man hier zum erſten Male
die Möglichkeit hat, an lebenden Menſchen die ganze Entwicklung der
Menſchheit aus den Uranfängen der Kultur bis zum heutigen Tage zu
verfolgen, wenn auch die Permjacken ſeit ungefähr 100 Jahren mit den
Errungenſchaften der Ziviliſation nicht mehr Schritt halten können.
Geſchäftliches.
Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt des
Wirt=
ſchafts= und Ordnungsblocks bei.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 4. Dez. 3.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge
Frankf. Schulen: Gellertſchule, Klaſſe 1 u. 2. O 4.30: Hausorch.
Erich Wolfgang Korngold. A. d. Pantomime „Der Schneemann”.
— Adagio a. d. Sonate op. 6. — Fant. a. „Die tote Stadt‟. —
— Lieder des Abſchieds”, op. 14. — Suite a. „Viel Lärm um
nichts”. — Mitw.: Paula Ley (Mezzoſopran), A. Meinel (Violine)
und E. Kohlhöfer (Klavier). O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere
Jugend): „Das Wirtshaus im Speſſart” von Hauff. O. 6.30:
Briefkaſten. O 7: „Selbſttätige Telephonverbindung” von Dipl.=
Ing. Fleſch. O 7.30: Uebertr. a. d. Staatsth. Caſſel: Orpheus
und Eurydike‟. Oper von Krenek. Anſchl. bis 12.30: Tanzmuſik
aus Kaffee Sacher.
Siuttgart.
Samstag, 4. Dez. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle von
Strümpfelbach erzählt. O 4: Konzert. Leit.: Carl Struve. Mitw.:
Kitty Rolfen, Käte Mann, H. Hanus, Funkorch. O 6.15: Dramat.
Funkſtunde (Oper). O 6.45: Vortrag von Dr. Müller. O 7.15:
Katharina von Sanden: Geflügelzucht. O 8: Kammermuſik. Mitw.:
A. Indig (Violine), Frau B. Indig (Violine), K. Heß (Bratſche),
F. Kirchberger (Cello). Harſanyi: Sonate. — Dopper: Streich=
quartett. — Flügel: A. Haagen. — Anſchl.: Heiterer Abend.
Leit.: M. Heye. Offenbach: Ouv. „Orpheus in der Unterwelt” —
Millöcker: Lied des Erminio aus „Gaſparone” (H. Hanus). —
Strauß: Czardas aus „Fledermaus”, (Käte Mann). — Robrecht:
Das letzte Stelldichein (Heye). — Cortopaſſi: Notte di Legenda.
— „Lenzlüfte‟ Ein Akt von Lenz und Liebe von M. Heye.
Er, der Tenor: Heye; Sie: Erna Faßbender; Es: Käte=Mann;
noch Einer: Stockinger; eine Zofe: Hilde Binder.
Strauß:
Wiener Blut. — Sullivan: Kußduett aus „Mikado‟. — Calſon:
Alle Vöglein ſind ſchon wieder da (Hilde Binder). — Heye: Lieber
Petrus, bitte laß mich in den Himmel hinein. — Strauß: An der
ſchönen blauen Donau. — Die Brautſchau. Schwank in einem
Akt von Max Heye. — Cortopaſſi: Jap. Suite. — Strauß:
G’ſchichten von G’ſtanzeln und Tanzeln. — Waldau: Die Mieze und
der Fritze, (Hilde Binder). — Padilla: Valencia.
Berlin.
Sonnabend, 4. Dez. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Dr. Orlovius: Paſſagierflüge im Winter. O 4.30: Ette=
Kammer=Orch. Blon: Heil Europa. — Nedbal: Kavalier=Walzer
aus „Polenblut” — Boieldieu: Ouv. „Kalif von Bagdad‟
Lortzing: Fant. „Undine‟. — Schubert: Moment muſical.
Montevideo. — Waldteufel: Ganz allerliebſt. — Raff: Cavatine.
— Jeſſel: Die kleinen Rekruten. — Robrecht: Dear cne. O 7.05:
Angeſtellten O 8.30: Funk=Ball. Eine Nacht auf dem Mars”.
Zwei Kapellen. Kabarett. Ueberraſchungen. Mitw.: Erika v.
Thell=
man, Paul Graetz, Prof. Wieſenthal, Willi Roſen.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 4. Dez. 3: Direktor
Buſch=
mann: Die Berufsausbildung f. männl. kaufmänn. Berufe. O 3.30:
Poſtrat Behrend u. Frl. Moelke: Eſperanto. O 4: Dr. Hofſtaetter=
Lebendige Zeugen der Vergangenheit. O 5: Stud.=Rat Müller:
Neue Gedächtnisgeſetze. O 6: Dr. Reindel: Meſſen und Meßgeräte in
der Maſchineninduſtrie. O 6.30: Dr. H. Schenk: Die erſten
Zähnchen. Ein Zwiegeſpräch zwiſchen Zahnarzt und Mutter. O 7:
Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engliſch f. Fortgeſchr. O 7.30:
Privatdozent Dr. Wilhelm Mommſen: Die deutſche
Einheits=
bewegung und ihre Erfüllung.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 5. Dezember 1926.
(Nach der Wetterlage vom 3. Dezember 1926.)
Bei wechſelnder Bewvölkung, Rückgang der Temperaturen und durch=
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
weg trocken.
Haupiſchrifteitung . Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
lusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle;
Druck und Verlag C. C. Witkich — lämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer bat 20 Geiten
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Samstag, den 4. Dezember 1926
Nummer 336
18806
Johlen-Schmitt
Arabrrſ. 2.
Adnden Je
Ernst-Ludwigstr. 21.
dienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer Goethe —
Mitt=
woh, den 8 Dez., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus
Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt Wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonte): Vorm
10 Uhr: Haupigottesdienſt „Pfarraſiſtent Georgi. — Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt — Dienstag, den 7. Dez, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Pfarraiſiſtent Georgt
Zeſſunger Kirche (Petrusgemeinde): (Kollekte für die
armeni=
ſchen Wa ſen und Flich linge) Vorm. 10 Uhr: Hauptgotte dienſt.
Pfarraſſiſtent Lic. Zur Nieden. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.”
1farraſſiſtent Lie Zur Nieden — Abends 6 Uhr: Advents=Veſper
Pfarroikar Schäfer. — Abends 8 Uhr: Geineindeabend mit
Licht=
bildervortrag von Pfarraſſiſtent Lie. Zur Nieden über Bethel.
Ein=
trittskarten zu 30 Pfg. bei Kirchendiener Kropp und den Mit lieder:
der Jugendbünde. — Moniag nachm 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe
— Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereinigung. —
Diens=
tag und Freitag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Frauenabend (Adventsfeier)
Vauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Um 110, Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Rückert. — Abends
8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag, abends
8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Kirchenchor — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. —
Frei=
tag, abends 8½ Uhr: Kir hen hor. — Samstag, abends 8 Uhr:
Or=
cheſter der Jugendvereinigung.
Stiftskieche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Beringer — Um 11½ Uhr: Kindergotiesdienſt. — Donnerstag,
den 9. Dez', abends 8 Uhr: Betſtunde. — Evang.
Sonntags=
verein: Sonntag, nachm 4—7 Uhr: Vereinsſtunden
Kranichſtein (Schloßkapelle): Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt
Evangel, Kirche zu Eberſtadt: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt
Pfarraſſiſtent Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt — Nachm.
Um 5½ Uhr: Adventzandakt Pfarraſſiſtent Wolf — Montag, den
6. Dez, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein — Mittwoch, den 8 De .,
abends 8 Uhr: Frauenverein und Mädchenvereinigung. — Donnerstag,
den 9. Dez., abends 8 Uhr: War burgverein
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt
mit heil Abendmayl. Pfarrer Paul
Evang. Gemeinde Traiſa: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. —
Nachm. ½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. — Um ½6 Uhr:
Adventsfeier des Kinderiottesdienſtes. — Montag: Adventfeier der
E. J. G. — ittwoch: Frauen ibend — Donnerstag: Probe.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Abends 8 Uhr: Adventsandacht. — Montag: Jugenovereinigung
— Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. —
Don=
nerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Jahresfeſt des Frauenv rein. Feier des heil. Abendmahls Kollekte
für den Frauenverein. — Nachm ½2 Uhr: Dankgottesdienſt — Um
3 Uhr: Vortrag im Frauenverein (Gemeindeſaal: Frl.
WVahren=
dorff= Alsbach: „Die beſonderen Alufgaben der evangeliſchen
Frauen=
vereine‟. — Montag, abends 3 Uhr: Frauenverein — Dienstag,
abends 8 Uhr: Evang Arbeiter= und Handwerkerverein — Miit voch,
abends 6 Uhr: Jugendbund War burg. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Junzmädchenverein. — Freitag abends 8 Uhr: Kir hengeſangverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraze 24): Sonntag, vor . 9 Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kinder oitesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibeiſtunde — Dienstag, nachm 4 Uhr: Frauenbibelſtunde — Abends
8½ Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoh, nachm 4 Uhr: Kinderbund
für Knaden und Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde Pred’ger Semmel Thema: „Die Waffe räſtung: (Eph. 6).
— Freitag, abends 8½ Uhr: Blautreuz=Bibelſtunde und Bibelſtunde
in der Stadtmädchenſchule Beſſungen. — Samstag, abends 8 Uhr:
Poſnunenchor.
Jugendbund für E. C. (Müh ſtr. 24). Sonntag, nachm 2½ Uhr;
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr:
Bbelbeſprech=
ſtunde für Junyſxauen. — Dienstag, abends 4½ Uhr: Gebeisſtunde
für Jungfrauen. — Mittwoh, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für
Jünglinge — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jüng=
linge — Freitag, abends 8 Uhr: Mädchenverein.
Ehriſtlicher Zerein Funger Männer Tarmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonutag den 5. Dez, nachm
5. Uhr: Juna=C. „Wild We:” Fahrten und Ja derlebniſſe bei den
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 24. November: Göbel, Georg, Philipp.
Weiß=
bindermeiſter, 70 J., in Reinheim, Kreis Dieburg, hier
Eliſabethen=
ſtift; Ruppert, Eliſabeth, geb. Brocks, 76 J., Ehefrau des Vorarbeiters
i. R., hier, Teichhausſtr. 46: Schulz. Margarethe, Maria, geb.
Schraf=
fenberger, 73 J.. Witwe des Polizeireviervorſtehers, hier, Prinz
Chriſtiansweg 15. — Am 25. November: Funk, Heinrich, Schreiner, 78
J., Eckhardtſtr. 5. — Am 26. Nov.: Schweizer, Eliſab., 3 M., Langen, hier,
Heinheimerſtr. 21; Altheimer, Julius, Metzgermeiſter 50 J., Höchſt,
Kreis Erbach, hier, Eliſabethenſtift — Am 10. November: Mandel,
Hedwig, Emma, geb. Ihßen, 38 J., Ehefr. des Oberpoſtſekretärs,
Riedeſelſtr. 35. — Am 27. November: Seytel, Luiſe, geb. Jüngling,
41 J., Ehefrau des Fabrikarbeiters, Eichwieſenſtr. 2. — Am 29. Nov.:
Meinert, Luiſe, Bertha, Kleinrentnerin, 66 J., ledig, Erbacherſtr. 28;
Rapp, Peter, Landwirt, 33 J., Habitzheim, hier, Eliſabethenſtift;
Krei=
ling, Adam, Rohrleger, 50 J. Karlſtr 44; Kreß, Auguſt, Eiſenbahn=
Ingenieur i. R., 77 J., Frankfurterſtr. 58: Emich, Ludwig, Hermann,
Stadtſekretär. 46 J., Niedeſelſtr. 70. — Am 30. November: Bickel,
Michael, Zugführer i. R., 59 J., Bleichſtr. 43; Hillgärtner, Jakob, ſtädt.
Arbeiter i. R., ledig, Schuſtergaſſe 18.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
2. Advent3ſonntag, den 5. De ember 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 4 Dez., abend: 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 5. Dez, vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfacrer
Vogel — Um 11½ Uhr: Kndergotte3dienſt Pfarrer Heß. —
Nah=
mittags 5 Uhr: Predigt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarrer
Wagner.
Die Stadtkirche iſt wo hentags von 9 bis 4 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingaug: Nordtſire.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr Morgenandacht. Pfarrer
Kleber=
ger — Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Heß. — Um
11½ Uhr: Kndergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdient mit Feier des heil.
Abendmahls Pfarrer Zimmermann — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt Pfarrer Zimmermann.
Gemeindehaus (Kiesſtr /7): Sonntag, den 5. Dez, abends 8 Uhr:
Gemeinder end der Markusgemeinde. — Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde. — Montag, den 6. Dez, abends 8 Uhr: Männe=
ver=
einigung der Lukasgeieinde; freie Ausprache. — ugendbund der
Markusgemeinde. — Dienstag, den 7. Dez, abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor der Stadtgemeinde — Jugend und der Lukasgemeinde. —
Mitt=
woch, den 8. Dez., abends 6 Uhr: Bibelſtunde Pfarrer beß („Unſres
Glaubens Ziel”.) — Abend3 8 Uhr: Kir henchor der Stadikapelle und
Schlozkirche. — Mädchenvereinigung der Reformat ons geineinde. —
Jugendbund der Lutasgemeinde — Weihnachtsanzſtellung. —
Don=
nerstag, den 9. Dez, abends 8 Uhr: Adventsabend des Frauenvereins
Reformationsgemeinde. — Freitag, den 10 Dez, abend3 8 Uhr:
Spiel=
abend der Lukasge neinde: „Gawan”, ein Myſterienpiel erſte
Auf=
führung). — Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der
Kapl ineigemeinde
Zweigverein des Evangeliſchen Bundes: Montag, den 6. Dez.,
abends 8 Uhr, im Gynniſium, Kariſtr. 2. Zweiter religions
viſſen=
ſch ftlicher Vortrag: „Proteſtantismnus, und wi tſ aftliches Leben:
Privatdozent Lic Wünſch=Marburg. Eintritt 1 Mk. 50 Pfn.
Amtshandlungen an Auswärtiaen: Piarrer Vogel.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtalion: Forſtmeiſterſtr. 9.
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Das Büro des Evang. Wohlfahrtsdienſtes befindet ſih von jetzt
ab im Gemeindehauſe, Kiesſtr 17, Saal 3. Sprechſtunden täglich
vor=
mittags von 4—12 Uhr Fernſpreiher 2379.
Martinskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lein. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk Pfarree
Beringer — Abends 6 Uhr: Advenisgottesdienſt mit
Abendmahls=
feter. Pfarrer Beringer. Anmeldung von 5½ Uhr an in der
Sa=
kriſtei — Mittwoch, den 8. Dez., abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Bibelſtunde über 1 Moſe 37: „Jolephs Jugend” Pfarraſſiſtent Lein.
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx — Un 11½ Uhr: Kindergotte=dienſt. — Nichm. 5 Uhr: Gottes=
Indianeru (Sefr. Gedat) — Abends 8 Uhr: Junginänner reis Lichk
bildervortrag „Java, die Sonneninſel” (Dr. Krämer — Montag,
den 6. Dez, abends 8½ Uhr: Jung=C. Bibelſtunde (Sektr Gedat) —
Mittwoch, den 8. Dez., nahm. 3—5 Uhr: Jungſchar=Baſtelſtunden:
abends 8½ Uhr: Jungmännerkreis: Bibelbeſprechſtunde (Dr.
Ave=
mariel. — Donnerstag, den 9. Dez, abends 8 Uhr: Heimabend,
— Freitag, den 10. Dez., abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle der
Ludwigs=Oberrealſchule — Samstag, den 11. Dez, nachmittags 4 bis
6 Uhr, Jungſcharſtunden. — Das Heim iſt mit Ausnahme der
Sams=
tage täglich von 8—10 lihr abends, Samstags von 3—6 Uhr geöffnet,
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, den 6. Dez., nachm. 4½ Uhr,
im Feierabend, Stiftſtr. 51: Bibelbeſprechſtunde
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt, jetzt Alexandraweg 8
(Künſtlerkolonie). Sonntag, den 5 Dez., vorm. 9 Uhr: Morgenwache.
— Ab nds 8 Uhr: Mitgliederverſammlung — Montag, den 6. Dez.,
abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle (Soderſtr ); Mütterabend. —
Dienstag, den 7. Dez, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde — Mittwoch,
den 8 Dez, abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, den
9. Dez., abends 8½ Uhr: Junamännerbibelſtunde, — Freitag, den
10. Dez., abends 8½ Uhr: Unterhaltungsabend. — Samstag, den
11. Dez., abends 8 Uhr: Poſaunenchor, — Jeden Mittwoch von 5—7
Uhr: Jungſcharſtunden.
Die Ehriſiengemeinſchaft. Sonntag, den 5. Dez., vorm. 10½ UUhr:
Menſ.hen=Weihe=Handlung — Montagy, den 6. Dez., abends 8½ Uhr:
Oeffentl. Vortrag: „Der Propher Eitas und ſeine Chriſtus E.
kennt=
nis” (Dr. Aifred Heidenreich). Die Veranſtaltungen ſind in der
Städt. Akadeite für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36. — Freitugs finden
Einführungsabende ſtatt. Näheres bei den Vorträgen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 5. Dezember 1926.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachm. von 5 Uhr und abends 8 Uhr: Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen: Vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. —
Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Vor und in der het! Meſſe Austeilung
der heil. Kommunion — Um ½10 Uhr: Kochamt und Predigt. —
Nach=
mittags 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um ½3 Uhr: Andacht. — Werktags
heil. Meſſe 7/. Stunden vos Beginn der Schule
St. Martinskapelle (Herdweg). Vorm. 3 Uhr; Heil. Meſſe.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 5. Dez./
Vorm 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr; Betrachtung des
Wortes Uottes. — Mittwoch, den 8 Dez., abends 8½ Uhr: U
ebets=
ſtunde. — Freitag, den 10. Dez, abends 8¾ Uhr: Bibelſtunde.
Jeder=
mann, iſt freundluchſt eingeladen.
Ehriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: endacht — Nachm ½* Uhr: Jugendbund. — Abends
8½ Uhr: Evan eliſation. — Dienstag, abends *¼ Uhr: Bibelſtunde,
Evangeliſche Hemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
5. Dez., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — UIm 11 Uhr: Sonntagsſchule,
— Abends 8 Uhr: Advent=Feier im Mozartſaal, Schulſtr. 8 —
Don=
nerstag, den 9. Dez', abends 8½ Uhr: Bibeinunde. Prediger Sauer.
Kirhe Jeſn Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 5 Dez, vorm. 10½ Uhr;
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
8. Dez., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr 17:
Sonntag, den h. Dez., vorm. 10 Uhr: Bred. Conrad — Um 11 Uhr:
Sonntagsſhule. — Nachm. 5 Uhr: Pred. Conrad — Abends 8½ Uhr:
In Nieder Ramſtadt. — Donnerstag, den 9. Dez', abends 8½ Uhr;
Bibelſtunde (Epheſerbrief) Jedermann iſt willkommen.
Methodi engemeinde (Alexundrawe: 8, Künſtlerkolonie): Sonntag,
den 5. Dez, nachmittags 3½ Uhr: Gottesdienſt. Pred. Kunde.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Seili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlun: — Um 8½ Uhr: Oeifentl
Heilsverſamm=
lung. — Mittwoch und Freitag, abend 8½ Uhr: Oeffentl
Heilsver=
ſammlungen Es ladet freundlich ein Kapitän M. Engel
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonniag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8U Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverf Adſutantin Land=
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frühere Lesehalle
[ ← ][ ][ → ]Nummer 336
Samstag, den 4. Dezember 1926
Seite 13
Das ewige Wunder
Roman von Guido Kreutzer.
36)
(Nachdruck verboten)
Der Fürſt ſah zu Boden. Sein Atem ging unruhig.
End=
lich hob er den Kopf wieder. Verſtohlen kam ein leiſes Lächeln
in ſeinen Augen auf.
„Wieder zurück und hat mich ſofort ſprechen wollen! — So.
Hm. Na ja. Hm. Schließlich ....
Unverſehens ſtand er wieder auf, ſtraffte die reckenhaſte
Hünengeſtalt, zog ſeine Brieftaſche und entnahm ihr einen
Hundertmarkſchein.
„Komm mal her. Brauchſt keine Angſt zu haben. Wirſt
nicht ausgeluftet. — Hier; für dich. War die erſte vernünftige
Meldung, die du mir ſeit Wochen gemacht haſt. — Jetzt beſorgſt
du dieſelben Blumen, wie heute früh, noch einmal, verſtanden?
Fährſt zur Heerſtraße hinaus, gibſt ſie mitſamt deu Brief von
vorhin ab und richteſt dem gnädigen Fräulein aus, daß ich ſie
um neun Uhr hier zum Eſſen erwarte. Alles begriffen?
Vor=
wärts!”
„Zu Befehl, Durchlaucht.”
Der Fürſt verharrte, bis ſich die Doppeltüren geſchloſſen
hatten. Dann trat er zum Fenſter und ſtarrte blicklos auf die
Linden hinab.
„Weshalb einem die entſcheidenden Erkenntniſſe ſtets erſt
in zwölfter Stunde kommen?!” dachte er ... „Und wie töricht
ich bisher an meinem eigenen Leben vorbeigelebt habe.”
Er ſtrich ſich die Stirn. Ein wunderlich gütiges Lächeln
wachte um ſeine Lippen auf.
„Hedda Yellin!” murmelte er . . . „Süße kleine Hedda
Yellin! Es klingt ſo abſurd; und doch wird’s niemand ändern
können: Erſt muß man wohl durch Hunderte von Frauen
ent=
täuſcht und angewidert ſein, um bedingungsloſer Optimiſt zu
werden und von der letzten alles Gute zu erwarten!”
XI.
Darin hatte Se Durchlaucht es in den dreißig Jahren
Globetrott, die ihn ruhelos durch die Welt geführt, zu virtuoſer
Routine gebracht: in der Kunſt, Gäſte zu empfangen, und
ſchönen Frauen, die ihm ihre Gegenwart ſchenkten, charmante
Abende zu bereiten, an die ſie ſpäter, im ernüchternden Getriebe
des Alltags, oftmals ſtill verſonnen zurückdachten.
Um wieviel mehr heute, wo es ſich um eine Frau handelte,
die Hedda Yellin hieß! Da mahnte nichts, aber auch nichts an
die Schablone banaler Hotelzimmer, die ſich ſonſt immer
irgend=
wie vordrängt und die Stimmung benimmt.
Mit eigenem Tafelſiber und wappengravierten Beſtecken,
die in beſonderem Koffer ſtändig mitgeführt wurden, war der
Ovaltiſch des Salons gedeckt. Hohe Fruchtaufſätze; Blumen
über Blumen; geſchickt verteilte Paravauts; ſauft verſtrömendes
Licht abgedämpfter Lampen; hermetiſch geſchloſſene Vorhänge;
unaufdringlich verſtäubtes Parfüm in Parlourroom,
Arbeits=
zimmer und Salon; lautlos über ſchwere Teppiche, gleitende
Schritte des in weißen Handſchuhen ſervierenden
Kammer=
dieners und des Leibjägers, der für ſolche Fälle die Funktionen
eines Haushofmeiſters verſah und nur mit ſtummen Blicken
und kurzen Handbewegungen vom Hintergrunde aus die
Be=
dienung lenkte.
Die junge Künſtlerin kannte dieſe kleinen intimen
Abend=
eſſen ſchon, hatte ſie in dieſen zwei Jahren oft mitgemacht und
ließ ſich doch jedesmal wieder von der Selbſtverſtändlichteit
ihrer liebenswürdig überfeinerten Aeſthetik wohlig
umſchmei=
cheln. Denn gerade das ſchätzte ſie ja ſo an dem Fürſten: daß
er bis ins Letzte all jene perſönlich kulturellen Verpflichtungen
anerkannte und erfüllte, die ihm ſein Reichtum auferlegte.
Auch heute war es wie ſtets:
Man aß mit Auswahl und Beſchränkung und trank Weine,
die das raffiniert harmoniſch abgeſtimmte Leitmotiv der
ein=
zelnen Speiſen waren:
Zum Kaviar im Eisblock und den engliſchen Auſtern
er=
öffnete man mit einem Tissane de Champagne. Die Suppe von
indiſchen Vogelneſtern begleitete ein duftiger Coronation Sherry
Vintage 1865, das Pré-salé-Lamm nach Savoyardenart ein
1900: Chateau kaut Brion premier vin, Schloß=Abzug. Die
Languſten nach Kardinalsart ließ Hedda Yellin vorübergehen,
intereſſierte ſich dagegen für das Timbal von Trüffeln à la
Pompadour und die Bekaſſinen mit römiſchem Salat, wozu ein
korrekt frappierter Moet et Chandon, white star „see” gegeben
wurde — jener Wein, von dem der Franzoſe ſagt: „Ie
cham-
nagne fait bander les femmes et fait débander les hommes.”
Der Argenteuil=Spargel war hauchzart; die Ducheſſe” Belle=
Helene ein gaſtronomiſcher Genieblitz und der kalte Nußauflauf
ein ſchlechtweg vollendetes Dekreſcendo.
Zwiſchendurch ſtreifte man in plauderndem Geſpräch die
gegenſätzlichſten Dinge; „nahm äußerlich von den Domeſtiken
ſelbſtverſtändlich keine Notiz und lenkte doch das Geſpräch unter
Berückſichtigung ihrer Anweſenheit. Der Fürſt trug den
Smo=
king und dazu das blaue Band des ruſſiſchen Andreas=Ordens,
den ihm der letzte Zar am Tage der Krönungsfeier und der
Kataſtrophe auf dem Chodinka=Felde verliehen hatte; ſeine
Fa=
voritin ein kleines Abendkleid aus beige=roſé Alengonſpitzen.
Der hohe Herr war von ihr entzückt, als ſähe er ſie heute
zum erſten Male. Sie war doch bezaubernd und feſſelte
rettungs=
los!. Konnte ſprühen vor Ausgelaſſenheit, um gleich darauf
wie=
der in die kühle Diſtanziertheit einer ſpaniſchen Infantin
zurück=
zuweichen. In ihren übergangsloſen Extremen lag ihr Zauber,
in ihrer ſpielenden Beheurſchung jeder Situation eine unendlich
wohltuende Beruhigung. Sie wirkte nie ermüdend, weil ſie ſich
niemals wiederholte. Ihr faſzinierender Reiz verblaßte nie.
weil ſie jederzeit Grenzen zog und ſich unausgeſprochene
Reſer=
vate vorbehielt, die man nur zu fühlen vermochte. Zu keiner
Sekunde hatte man das fatale Gefühl des Schon=einmal=
dage=
weſenſeins; weil ſie ſo ganz Eigenart, Raſſe, Eſprit und
Perſön=
lichkeit blieb und in immer neuen Schattierungen und Reflexen
ihres elaſtiſchen Geiſtes und ihres immanenten Weibtums
glitzerte. Und ſo war man eigentlich ein Narr, wenn man nicht
jede Sekunde wahrnahm, die einem die Möglichkeit ihrer
Geſell=
ſchaft und Gegenwart bot.
Nie während der Dauer ihrer beiderſeitigen Beziehungen
hatte der Fürſt ſo unmittelbar und zwingend wie gerade heute
dieſe Erkenntnis gehabt — während er ihr am Tiſch
gegenüber=
ſaß, ihrer Stimme lauſchte, vergebens auf ihr ſonniges Lächeln
wartete; und während im übrigen nur das leiſe Flirren der
Beſtecke am Porzellan, das verhauchende Klingen der Weingläſer
und das huſchende Gleiten der Lakaienſchritte im Raum war.
Vater, Mutter
und die Kinder trinken gern „Seelig’s
kand. Kornkaffee”, weil er durch die
eigenartige Kandierung so vollmundig
und kräftig schmeckt. — Sie ist es,
die ihn seit 40 Jahren beliebt macht!
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(IV 16251.
Man trug die gewohnte Maske geſellſchaftlicher Erziehung,
ſolange es noch nicht Zeit war, ſie abzulegen. Doch dem hohen
Herrn fiel faſt ſchwer, was ſeine Freundin, ſogar heute, als
Selbſtverſtändlichkeit zu betrachten ſchien, obwohl der verhaltene
Ernſt ihrer dunkel umſchatteten Augen mancherlei verriet.
Was war aus ſeinem unbekümmert daſeinsfrohen
Rokoko=
figürchen geworden, ſeit er es zuletzt geſehen?
Er empfand dieſe offizielle Souperſtunde als eine Qual.
Doch endlich war ſie vorüber. Man ging in den
Parlour=
room hinüber, wo der Kammerdiener vor der Marmorattrappe
des engliſchen Kamins den Tiſch zwiſchen den hochlehnigen
ge=
ſchnitzten Stühlen zurechtgeſchoben, Mokka, Liköre, Cracknels
und Zigaretten ſerviert und ſich dann ſtumm zurückgezogen
hatte.
Da war man endlich unter ſich ..."
Hedda Yellin legte den Kopf gegen die Lehne ihres Seſſels
und ſchloß die Augen. Von den roten Glühbirnen zwiſchen den
imitierten Holzſcheiten des Kamins überfloß ein warmer
Schimmer ihr pikantes Gamingeſicht und verwiſchte die leiſen
Linien tiefer Abſpaunung, die überdies der Puder deckte.
Während ſie ganz ſtill ſaß und ihre Bruſt, ſich in leiſen
Atemzügen hob, glitten noch einmal die Geſchehniſſe der letzten
Tage vorüber:
Der Ohnmachtsanfall auf der Bühne des „Tuskulum=
Theaters‟. Die Fiebernacht daheim, in der die Sehnſucht nach
Malte von Reeg ſie wie ein Sturmwind mit ſich fortgeriſſen.
Die überſtürzt unſinnige Fahrt nach Adlig=Zarchlin. Das
Drama im Walde. Die Operation auf Tod und Leben. Die
Recherchen der Gerichtskommiſſion, die ſchon am nächſten
Vor=
mittag aus Küſtrin eintraf. Die vielen, vielen Stunden am
Krankenbett. Die marternde Sorge um den Verwundeten, der
in Fieberphantaſien lag. Zuſammenhanglos wirre Worte
flü=
ſterten ſeine Lippen. Und dazwiſchen: — „Lonny!‟ . . . immer
wieder aufſchießend aus ſtöhnend, keuchendem Geſtammel: —
„Lonny!” wie ein ſchimmerndes Fanal durch die
Dunkel=
heiten dieſes von raſendem Fieber zermürbten Gehirns das
un=
artikulierte Röcheln beſchwörender Sehnſucht: — „Lonny!”
Da trug Hedda Yellin ihre eben aufgekeimte junge Liebe
zu Malte von Reeg ſtill wieder zu Grabe. Nein — ihr war er
vom Schickſal nicht beſtimmt! Lonny Lars und immer nur
Lonny Lars! Dagegen blieb alles heimliche Wünſchen und
Hof=
fen ohnmächtig. In dieſen endlos einſamen Stunden am
Kran=
kenbett hatte ſie gelernt, wehmütig über das Phantom zu lächeln.
mit dem ihr Herz ſo heiß und ſehnſüchtig um Verwirklichung
gerungen. Sie ſtarb nicht daran. Oh nein — ſie würde an
dieſer Enttäuſchung nicht ſterben. und wenn ſich erſt ein paar
Monate dazwiſchen gedrängt hatten — dann ſchlief wohl auch
der Schmerz ein, der heute noch wie ein eiſerner Nechen in der
Bruſt ſaß; dann war dieſer flüchtige Glückstraum wohl nur
noch Vergangenheir und ſanft verblaſſende Erinnerung, die
einem vielleicht, ſpäter hie und da noch eine verſonnen ſtille
Stunde füllte.
„Alles Leid iſt nur Zeit; ſchmelzender Schnee vor Ewigkeit!”
So hatten die Tage von Adlig=Zarchlin für ſie geendet, ohne
daß ſie mit dem Manne, zu dem ſie ſo jähes Verlangen
getrie=
ben, auch nur ein einziges Wort und einen einzigen Blick
ge=
wechſelt hätte. Nun war ſie nach Berlin zurückgekehrt. Morgen
würde Marion Daguin wieder lockend und lüſtern über die
Bühne des „Tuskulum=Theaters” flattern. Heute aber ſaß ſie
dem Fürſten gegenüber; in dieſer koſigen Kaminecke, wo ſie mit
ziellos, ſchweifenden Gedanken, ſchon ſo mauche Abendſtunde
verträumt hatte.
Ja — nun würde äußerlich alles wieder, werden, wie es
ſtets geweſen war.
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Seite 15
Spoln Shlel und Tarnen,
* Fußball im Odenwaldkreis.
Das Verbandsſpiel=Programm am 5. Dezember.
In der Odenwald=Kreisliga herrſcht am Sonntag wieder
Hochbetrieb, ſind doch wiederum acht Vereine im Kampfe, der jetzt
an=
fängt, äußerſt ſpannend zu werden. Das wohl wichtigſte Treffen führt
in Bürſtadt den dortigen VfR. mit Germania Pfungſtadt zuſammen.
Beide Mannſchaften haben ſich ſchon ſeit Jahren immer ſpamende
Kämpfe geliefert, die in letzter Zeit in Bürſtadt meiſt mit einem Tor
Differenz zu Gunſten der Einheimiſchen ausgingen, während in
Pfung=
ſtadt ſich wieder die Germanen revanchierten. Das Vorſpiel im
Sep=
tember brachſte diesmal ein 1:1, wohl bedingt dadurch, daß die
Pfung=
ſtädter bereits nach 5 Minuten ihren Mittelläufer durch eine
Knie=
verletzung verloren und mit nur 10 Mann durchhalten mußten.
Ge=
meſſen an allen äußeren Umſtänden iſt der Kampf reichlich offen, da
beide Partner als gleichwertig einzuſchätzen ſind. Kommt es nicht
wiederum zu einem Unentſchieden, ſo dürfte ein knapper Glücksſieg
herauskommen. Für wen, das iſt die Frage? Ebenfalls im Ried,
in Lorſch, ſteigt das zweite bedeutſame Treffen, das Olympia Lorſch
und die Sportvergg. 04 Arheilgen zuſammenführt. Im Vorſpiel
über=
fuhren die Arheilger ihre Lorſcher Gäſte mit nicht weniger denn 8:2,
und nach den letzten Ergebniſſen beider Parteien gemeſſen, müßte auch
diesmal ein Sieg Arheilgens herauskommen. Immerhin darf man ſich
nicht wundern, wenn diesmal gerade aus Lorſch eine Ueberraſchung
kommt, denn der Kampf gegen den Abſtieg, an den Lorſch ernſtlich
denken muß, hat ſchon die ſonderbarſten Ueberraſchungen gezeitigt. —
Ein ähnlich bedeutſames Spiel findet auf dem Sportplatz an der
Heidelberger Straße in Beſſungen ſtatt, wo Union
Darm=
ſtadt den Sportverein Münſter erwartet. Münſter liegt zurzeit an der
Spitze und könnte dieſelbe durch einen Sieg behaupten, während ein
Sieg die Darmſtädter mit in die Spitzengruppe bringt. Im Vorſpiel
gewann Münſter mit 4:2, doch iſt diesmal anzunehmen, daß die
Darm=
ſtädter den Spieß umdrehen. Leicht darf Darmſtadt den Kampf
aller=
dings nicht nehmen, denn Münſter verſteht zu kämpfen und geniert ſich
auch auf fremden Plätzen nicht. — Der letzte Kampf ſieht in Biblis
die Olympia Lampertheim beim FV. Biblis als Gaſt. In Lampertheim
verlor Biblis ſ. Zt. mit 5:0. Nach den Erfahrungen der erſten Serie
iſt es für jede Mannſchaft ſchwer, aus Biblis Punkte mit heimzubringen.
Der Kampf erſcheint uns daher völlig offen im Ausgang.
In der 4=Klaſſe iſt ſchon in beiden Gauen eine gewiſſe
Klärung eingetreten. Nachdem am Sonntag Germania Eberſtadt gegen
die Darmſtädter Poliziſten verloren hat, der VfR. Darmſtadt aber
Haſſia Dieburg ſchlug, darf man ſchon mit ziemlicher Gewißheit
an=
nehmen, daß die Entſcheidung nur zwiſchen der Polizei und dem VfR.
Darmſtadt liegt. Die Tabelle zeigt hier in der Spitzengruppe folgendes
Ausſehen:
Auch im Gau Ried ſieht man jetzt ſchon klarer. Der Favorit
Heppenheim hat ſich weiterhin durchgeſetzt, hat aber dabei wiederum
Glück, als ſeine Rivalen VfL. Lampertheim in Hemsbach mit 1:2 und
der FV. Hofheim in Bensheim mit 0:2 unterlagen. Dadurch iſt der
Vorſprung Heppenheims ein größerer geworden. Zu beachten iſt das
plötzliche Aufrücken des FC 07 Bensheim, der ſcheinbar erſt jetzt richtig
in Schwung kommt. Die Spitzengruppe zeigt hier folgendes Ausſehen:
noch rückſtändige Spiele auszutragen. hat dort nur
Der kommende Sonntag ſieht auch in der A=Klaſſe regen
Spielbetrieb. Es finden folgende Treffen ſtatt:
Gau Bergſtraße: Spielvgg. Pfungſtadt — Sportverein Groß=
Gerau, VfR. Darmſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt, Eintracht
Darmſtadt — Boruſſia Dornheim, Haſſia Dieburg — Sportverein
Darmſtadt Reſerve.
Gau Ried: Fußballverein Hofheim — Konkordia Gernsheim,
Fußballverein Hemsbach — FC. 07 Bensheim, FV. Seeheim —
Starken=
burgia Heppenheim. VfL. Lampertheim — Alemannia Groß=Rohrheim.
So, wenn man den amtlichen Tabellen des Riedgaues trauen darf.
Dieſe Einſchränkung muß gemacht werden, weil im Riedgau in letzter
Zeit wieder verſchiedenes nicht ſtimmte. Vielleicht erfährt man auch
wieder einmal eine genaue Aufſtellung der Spiele von dem Spielleiter.
V. f. R. Darmſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt.
Kommenden Somtag wird nun unter beiden Vereinen, welche an
der Spitze der Tabelle punktgleich ohne jeden Punktverluſt die Führung
haben, die Entſcheidung fallen. Beide Vereine, in ihrer Spielweiſe
grundverſchieden, werden ſich am Sonntag nachmittag einen ſcharfen,
jedoch fairen Kampf um die Spitzenführung liefern. Hoffentlich beſinnt
ſich die VfR.=Mannſchaft, welche an ſich körperlich der Polizei
unter=
legen iſt, auf vergangene Ruhmeszeiten des alten Vereins und gibt
alles aus ſich heraus, um auch dieſen Kampf in Ehren für ſich zu
ent=
ſcheiden. Die Mannſchaften ſtehen:
V.f. R.
Friedmann
Baumann
Arnold
Tiedemann Trumpfheller Günther
Fiſcher Vogelmann Müiller Möſer Werkmann
Nungeſſer Kaiſer Braun Bönſel Bauer Gg.
Göbel Mayer Bauer Karl
Sandrock
Metſch
Polizei
Hüppe
Hoffentlich werden auch beide Vereine von ihren Angehörigen in
Darmſtadt genügend unterſtützt, denn es iſt eine Seltenheit, daß zwei
Darmſtädter Vereine ſich aus eigener Kraft emporgearbeitet haben.
Die 2. Mannſchaft empfängt vor dem Spiel der 1. Mannſchaft den
Fußballklub Pfeil Frankfurt zum Geſellſchaftsſpiel. Der B=
Klaſſen=
vertreter muß ſich ſchon ſtark anſtrengen, wenn er gegen die Zweite des
V.f.R. ſiegreich bleiben will.
Sportverein Darmſtadt 98.
Auch der morgige Sonntag ſieht die Ligamannſchaft des
Sport=
vereins 98 wieder auswärts. Den Darmſtädtern ſteht der Kampf gegen
die Fußhallgeſellſchaft 1903 Ludwigshafen, die bekanntlich im Vorſpiel
in Darmſtadt ſich dem beſſeren Platzverein mit 4:0 beugen mußte, bevor.
Ob die Darmſtädter den Sieg des Vorſpiels wiederholen können,
er=
ſcheint nach der hohen Niederlage des Vorſonntags ſehr zweifelhaft.
Immerhin werden die Darmſtädter, die aus dem Spiel in Speyer
ſicherlich ihre Lehren gezogen haben und daher in veränderter
Auf=
ſtellung antreten werden, wohl mit aller Energie bemüht ſein, ihre
immerhin noch günſtige Tabellenpoſition weiter zu erhalten. Der
Spiel=
ausgang erſcheint vollkommen offen. — Die Liggerſatzmannſchaft wird
im Kampf gegen Haſſia Dieburg in Dieburg zu beweiſen haben, daß ſie
auch den ſtärkeren A=Vereinen unſeres Gaues in der Spielſtärke nicht
unterlegen iſt. Der zweiten Mannſchaft des Sportvereins darf man
zutrauen, daß ihre derzeit gute Form ausreicht, um der
Liggerſatz=
mannſchaft von Union Beſſungen auch auf deren Gelände die Punkte
abſpenſtig zu machen.
Turn= und Sportwerbeabend im Landestheater
Der heute abend im Landestheater ſtattfindende Turn= und
Sport=
werbeabend verſpricht aller Vorausſicht nach das Ereignis von 1926 in
der Turn= und Sportbewegung Darmſtadts zu werden. Mit Eifer und
Fleiß ſind alle Beteiligten bei der Sache, um die Veranſtaltung zu einer
glänzenden zu geſtalten. Erfreulich iſt auch die Tatſache, daß die breite
Maſſe des Publikums ein lebhaftes Intereſſe an der Sache zeigt. Der
Vorverkauf war bisher ein äußerſt reger. Aus der Reichhaltigkeit der
Darbietungen ſei noch hervorzuheben die Mitwirkung des
Polizei=
ſportvereins Darmſtadt, der mit ſeinen Mannen ein Turnem
an der ſchwediſchen Gitterleiter und Sproſſenwand vorführt. Der
Athletikſportvevein 1898 will mit einer Akrobatengruppe
und einer Muſterriege Kraft und Gewandtheit veranſchaulichen. Der
V.f. L. Rot=Weiß 22 ſtellt eine Riege im Gewichtſtemmen und nicht
zu=
letzt wird der Kraftſportverein 1910 durch die Vorführung
ſeiner Ringermannſchaft auch dieſen Sportzweig zur Geltung bringen.
Wiederholt wird darauf hingewieſen, daß die Veranſtaltung
pünkt=
lich um 8 Uhr beginnt, und um Störungen zu vermeiden, der
Ein=
tritt in den Zuſchauerraum für Zuſpätkommende nur in den Pauſen
geſtattet iſt.
Handball.
P.=Sp.=V. Darmſtadt — Sp.=Vergg. 06 Mainz=Kaſtel (Liga).
Am 5 ds. Mts., nachmittags 3 Uhr, treffen ſich obige Mannſchaften
auf dem Platze der Schutzpolizei. Kaſtel ſoll ſich dem Vernehmen nach
im Vergleich zu früher gezeigten Spielen bedeutend verbeſſert haben.
Ihre Ssielweife ſoll durch Umſtellung der Mannſchaft ruhiger geworden
ſein. Auch an Spielſtärke haben ſie gewonnen. So konnte die
Mann=
ſchaft im Spiele gegen Polizei=Sportverein Wiesbaden dieſen auf
eige=
nem Platze ſchlagen. Die hieſige Polizei=Mannſchaft konnte im Vorſpiel
nach überlegenem Spiel Kaſtel ſchlagen. Ob es ihnen am Sonntag
ge=
lingt, iſt fraglich, jedenfalls muß ſie alle Regiſter ihres Könnens
auf=
ziehen, wenn ſie als Sieger den Platz verlaſſen will. Ein Beſuch des
Spieles iſt allen Handballfreunden zu empfehlen.
Boxen.
Diener unterliegt gegen Maloney nach Punkten.
Im Madiſon Square Gaarden zu New York hatte der deutſche
Schwergewichtlev Franz Diener am Donnerstagabend den weitaus
ſchwerſten Kampf ſeiner bisherigen Laufbahn zu beſtehen. Nach Bud
Gorman, gegen den Diener nach Punkten unterlag und nach dem
rieſigen Dänen Knute Hanſen, den der Deutſche in gleicher Weiſe ſchlug,
ſtellte ihm Tex Rickard jetzt den bärenſtarken Amerikaner Jim Maloney
entgegen. Maloney iſt bekanntlich einer der ernſthafteſten Anwärter
auf die Weltmeiſterſchaft im Schwergewicht, alſo allererſte Klaſſe, gegen
den zu unterliegen für Diener keine Schande war. Wie man allgemein
angenommen hatte, gewann der Amerikaver gegen Diener auch. Dern
Deutſche hielt ſich jedoch weſentlich beſſer, als man erwartet hatte. Er
zeigte vor allem wieder, daß es heute kaum noch möglich iſt, ihn
aus=
zuſchlagen. Diener ging gut vorbereitet in den Kampf und lieferte auch
ein in jeder Hinſicht ſchönes Treffen. Dabei war er phyſiſch gegenüber
dem rieſigen Maloney ſtark benachteiligt. Jim war nicht nur größer
als Diener, ſondern auch um 14 Pfund ſchwerer. Die Gewichte lauteten:
186,5 Pfd. gegen 200,5 Pfd. Dieſes Minus konnte Diener natürlich ſo
leicht nicht wettmachen. Er mußte ſtets vor den ſchweren Schlägen des
Amerikaners auf der Hut ſein. Es gelang ihm denn auch, ohne
Nieder=
ſchlag über die Runden zu kommen. Andererſeits erreichte er allerdings
bei Maloney auch nie eine ernſthafte Wirkung. Malvney hatte ſtets
Oberhand und brachte ſämtliche 10 Runden an ſich. Trotzdem machte
Diener einen recht guten Eindruck und nach Schluß des Kampfes
be=
reiteten ihm denn auch die 15 000 Zuſchauer lebhafte Ovationen, während
Maloney ausgepfiffen wurde, weil es ihm nicht ein einzigesmal
ge=
lungen war. Diener zu Boden zu bringen. Die Einnahmen bei dieſem
Kampf betrug 48 000 Dollar. — Diener wird ſich jetzt in
Begleitung ſeines Trainers Sabri Mahir und des Berliner
Feder=
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Weih=
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greife zu Schneiders Büchern. Die Geſchichte vom „Rendner
Briehinkel”, die Parodie vom „Erlkeenich” wird man
ſo bald nicht vergeſſen.” Neue Badiſche Landeszeitung.
„Wer nach den ernſien Stunden des Lebens das Bedürfnis
fühlt, ſein Gemüt zu befreien und zu erheitern und einmal
recht von Herzen zu lachen, der greife nach dieſen Blüten eines
geſunden Humors.” Prof. Henkelmann im Bergſtr. Anzeigeblatt.
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Nummer 336
Samstag, 4. Dezember
A44
Börſe und Geldmarkt.
Auch in den erſten Tagen der neuen Berichtswoche zeigte die
Ten=
denz der Berliner Börſe keine Aenderung. Von außen her blieb die
Zurückhaltung beſtehen, während die Spekulation mehr geneigt war,
3 la baiſſe zu operieren. Die Ultimo=Liquidationskurſe brachten denn
auch gegenüber den November=Mediokurſen teilweiſe recht empfindliche
Abſchläge. Am meiſten in Mitleidenſchaft gezogen waren J.=G. Farben=
Aktien mit einem Kursverluſt von 34 Prozent. Es folgten Berliner
Handelsanteile mit 28 Prozent, Rheiniſche Braunkohle mit 21 Proz.
Rheinſtahl mit 20 Proz. Die übrigen Werte verloren im Mittel etwa
10—15 Proz. Charakteriſtiſch iſt jedoch für die Geſampbörſenlage, daß
es nur eines kleinen Anſtoßes bedürfte, um das Bild wieder zu
ver=
ſchieben. Die Meldung, daß in der Frage der Freigabe der deutſchen
Werte in Amerika unter den Parteien eine Verſtändigung erzielt ſei,
die als verhäl nismäßig günſtig für Deutſchland betrachtet werden darf,
und bei der insbeſondere, im Gegenſatz zu einem bisher zur Erörterung
ſtehenden Entwurf, auch eine teilweiſe Entſchädigung der deutſchen
Schiffahrtsgeſellſchaften vorgeſehen iſt, gab der geſamten Tendenz ein
freundlicheres Ausſehen, wobei insbeſondere die ſogenannten
Freigabe=
papiere, darunter auch Schiffahrtswerte, erheblich profitieren konnten.
Die Folge war, daß die Baiſſe=Spekulation auch auf anderen Gebieten
zu Deckungen ſchritt. Auch die verſchiedenen Monatsberichte der
Groß=
banken, die zum Ausdruck bringen, daß die Ermäßigung der Kurſe zur
Geſundung der techniſchen Börſenlage beigetragen hätte, ſcheinen ihre
Wirkung nicht verfehlt zu haben, jedenfalls inſoweit, als die
Banken=
kundſchaft jetzt eher geneigt iſt, an ihren Engagements feſtzuhalten. Die
Ausſichten, daß nunmehr aber bereits wieder eine neue Hauſſeperiode
eintreten wird, ſcheinen jedoch gering zu ſein. Es macht ſich vielfach das
Beſtreben der Geldgeber bemerkbar, in der Zurverfügungſtellung von
Neportsgeldern größere Zurückhaltung zu wahren. Die ſtarbe
Anſpan=
nung der Geldſätze, die bisher noch keine Erleichterung erfahren hat,
läßt den Schluß, daß der Ultimo bereils völlig überwunden iſt, noch
nicht zu. Die oben ſkizzierten Kursdifferenzen zwiſchen Medio= und
Ultimokurſen bedingen naturgemäß erhebliche Differenzzahlungen, die
augenſcheinlich vielfach erſt durch Kaſſaverkäufe ermöglicht wurden. Auch
die Anhäufung von Kapitalzuſammenlegungen, die den Aktionären
teil=
weiſe recht erhebliche Opfer auferlegt, iſt nicht geeignet, den
Aktien=
märkten neue Käufer zuzuführen. Aus dem Ausland ſind dem Markt
nicht unerhebliche Aktienpakete zugefloſſen, die kursdrückend wirken.
Ein Beiſpiel hierfür war das Aktienpaket der J.=G. Favben von
ſchätzungsweiſe 8 bis 10 Mill. Nominalwert, das aber inzwiſchen
wie=
der untergebracht ſein ſoll. Entgegen anderen Verlaudbavungen nimmt
man an, daß es ſchließlich wieder ſeinen Weg in das Ausland genommen
hat, was bei dem außerordentlichen Intereſſe, das das Ausland gerade
dieſem Papier entgegenbringt, ſehr begreiflich erſcheint. Von der
Nach=
richt von den Plänen des Reichsfinanzminiſteriums in bezug auf
Um=
wandlung der Altbeſitz=Ablöſungsanleihe profitierten vorübergehend
neben dieſem Papier ſelbſt auch Kriegsanleihen. Erſt die ſtrikte
Erklä=
rung aus dem Reichsfinanzminiſterium, daß Neubeſitz auch hier
wie=
derum unberückſichtigt bleiben ſoll, machte dieſer Bewegung ein Ende.
Wie bereits oben erwähnt, brachte der Ultimo eine ſcharfe Anſpannung
der Geldſätze, die bisher noch einer Entſpannung Platz gemacht hat.
Man glaubt jedoch annehmen zu dürfen, daß es ſich auch diesmal
wie=
der nur um eine vorübergehende Erſcheinung handelt. Immerhin iſt
zu berückſichtigen, daß wir jetzt in den letzten Monat des Jahres
ge=
treten ſind und ſich der Jahresſchlußbedarf immer ſchon recht früh
be=
merkbar macht. Charakteriſtiſch iſt jedoch, daß trotz zeitweiſer
Ver=
mehrung des Materials die Privatdiskontſätze bisher aufrecht erhalten
werden konnten. Inwieweit die Abſicht der Golddiskontbank, durch
Angebot von Solawechſeln das Material am Privatdiskontmarkt zu
ver=
mehren, auf deſſen Entwicklung Einfluß gewinnen wird, läßt ſich heute,
da man die Einzelheiten dieſer Maßnahme noch nicht kennt, noch nicht
überblicken. Zweck dieſer Maßnahme kann nur ſein, eine neue
Unter=
bringungsmöglichkeit für die kurzfriſtigen Gelder, die zeitweiſe aus
Mangel hieran ſogar in das Ausland wandern mußten, zu ſchaffen
und gleichzeitig der Reichsbank ſtärkeren Einfluß auf den Geldmarkt
zu gewähren.
Frankfurter Effektenbörſe.
Fraukfurt a. M., 3. Dezember.
Die Stimmung der Börſe war heute recht feſt und zuverſichtlich.
Auch war ſie heute nicht mehr allein auf ſich ſelbſt angewieſen, da auch
von privater Seite wieder Kaufaufträge vorlagen. So kam es, daß die
Umſatztätigkeit erheblich zunahm und das Geſchäft zeitweiſe recht lebhaft
war. Die Geldverhältniſſe ſind recht gut, da die Störungen, die man
er=
wartet hatte, durchaus nicht eingetreten ſind. Es ergaben ſich auf dem
Effektenmarkt durchweg mehrprozentige Kursbeſſerungen, namentlich die
Chemiewerte waren aber bevorzugt J. G. Farbeninduſtrie gewannen
zum erſten Kurs 5½ Prozent, die Montanwerte bis zu 3 Prozent und
die Elektrizitätsaktien 1 bis 2 Prozent, A. E.G. aber 5 Prozent höher.
Schiffahrtswerte und Banken traten zwar etwas in den Hintergrund,
wieſen aber ebenfalls Kursbeſſerungen bis zu 2 Prozent auf. Auch die
Zellſtoffaktien und namentlich die Bauunternehmungen verkehrten
wie=
der in ſteigender Richtung.
Deutſche und ausländiſche Renten waren faſt kaum verändert. Nur
Schutzgebietsanleihen begegneten größerem Intereſſe und konnten um
1½ Prozent anziehen. Sehr feſt lagen Vorkriegspfandbriefe, die faſt
durchweg um 25 bis 50 Pfennig ſtiegen. Auch die wertbeſtändigen
An=
leihen blieben weiter in ſtarker Nachfrage, wobei ſich jetzt
Material=
mangel bemerkbar macht.
Später war die Stimmung weiter feſt, aber nicht mehr ſo lebhaft.
Tägliches Geld 6¾ Prozent. London-Paris 128.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. Dezember.
Die Effektenbörſe zeigten nach der geſtrigen Verſtimmung wieder
ein freundlicheres Bild. Die Terminmärkte befeſtigten ſich um 2—3
Prozent und viele Spezialwerde um 4—5 Prozent. Intereſſe trat in
Nachwirkung der Mitteilungen des Farbentruſtes für die Aktien der
J.=G. Farbeninduſtrie hervor, die um etwa 8 Prozent auf 324 anzogen.
Die der Farbengruppe naheſtehenden Werte wurden in den Kreis der
bevorzugten Papiere hineingezogen, ſo daß Rheinſtahl vei lebhaften
Umſätzen anfangs 4 und mehr Prozent anzogen Auch Freigabewerte
ſourden rege gekauft und notierten durchweg etwas höher, zumal die
Baiſſebewegung der Kanadaablieferungsſcheine, die auf ſpekulative
Manipulationen zurückſührt, zum Stillſrand kam und der Kanadakurs
eine Erholung von 99 Prozent auf 103½ zeigte Von Schiffahrtsaktien
ſtanden Norddeutſcher Lloyd im Vordergrund, für die die Ausführungen
in der Hauptverſammlung eine Anregung abgaben. Während de erſten
Stunde entwickelte ſich auch in der Schutzgebietsanleihe ein größerer
Umſatz (17 Prozent Steigerung). Im ganzen blieb das Geſchäft aber
ruhig, und mit Ausnahme dieſer Spezialwerte die Haltung der
Speku=
lation und des Publikums abwartend. Aus di ſer Einſtellung ergeben
ſich auch die täglichen Schwankungen des Kursniveaus, die in der letzten
Zeit eine einheitliche Richtung vermiſſen laſſen. Am Geldmarkt hielten
ſich die Sätze für Tagesgeld auf der bisherigen Höhe. Trotzdem war
ein ausreichendes Angebot vorhanden, ſo daß wegen der morgen fälligen
Differenzzahlungen Befürchtungen nicht zu beſtehen ſcheinen. Im
Deviſenverkehr zeigte die Mark einen geringen Rückgang auf 4 2057
gegen New York. London=Paris kaum verändert 127 London=
Mai=
laud etwa 113½, Oslo konnten ſich auf 18,94 und Madrid auf 31,98
be=
feſtigen. London=Kabel 4,8495.
Im weiteren Verlauf der Börſe trat die zweite Hand ſtärker als
bisher mit Anſchaffungen hervor. Die Befeſtigung der Kurſe machte
daher auch leichte Fortſchritte, wobei Spezialwerte bevorzugt wurden.
So ſtanden zeitweiſe Bankaktien mit anzi henden Kurſen im
Vorder=
grunde. Schultheiß notierten ſpäter 4 Prozent, Deſſauer Gas noch
weitere 3 Prozent höher. Farbeninduſtrie wurde unverändert lebhaft
gefragt (326). Kriegsanleihe auf 0.720 erhöht. Privatdiskont kurze Sicht
4/g, lange Sicht 4½ Prozent. Die Börſe ſchloß nach einigen
Schwan=
kungen uneinheitlich, in ſich aber widerſtandsfähig. Braunkohlenwerte,
die außerordentlich feſte Schlußkurſe hatten, konnte dieſe an der
Nach=
börſe behaupten. Ilſe 261½, Rh. Braunkohlen 244. Unter Bankaktien
zogen Kommerzbank ſtärker auf 194½ an. Deſſauer Gas=Akti n gigen
mit 174¾ aus dem Maakt. Im ſübrigen nannte man nachbörslich bei
ruhigem Verkehr Kanada 1001 Lloyd 169½, Hapag 175¾, Hanſa 258,
Orenſtein 138½, Harpener 190, Rheinſtahl 197½, Gelſenkirchen 175,
Phönix 129½, AEG. 161, Siemens 196½, J.=G. Farben 324,
Kriegs=
anleihe 0,792½.
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16.04 16.084 15 13/15.97
31.02 81.22
63.68/ 63.8
18.39 58.53 658.41 58.55/Pudapeſt.
ro6.07/108.331107.37/107.63/Fapan..
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112.01/112.29/Sofia ..
0.56 10.60 (Jugoflavien.
18.02 18.061 17.98/ 18.02/Konſtantinopel.
20.365 20.415
0.36720.417/Liſſabon ...
4.199 4.209 4.199 4. 209/Danzig ..
81.025 81. 25
63.87,64.0
Athen .."
Kanada.
Uruguay. . . .
2. 12.
Geld. / Brief
59.22,59.36
12.434 12.4-4
5.88531 5.90.
2.064/ 2.06
0.516/ 0.518
3.035/ 3.045
7.405/ 7.425
2.092/ 2. 102
21.555 21.605
81.53
5.41
4 202
4.175
81.7:
5.43
4. 212
4 185
s. 12
Geld /Brief
59.25/ 59.39
12.434 12.474
5.872
2. 962
9.516
3.034
7.40
5.892
2.066
0. 518
3. 042
7.42
2.09 7/ 2.107
1.54 5/21.595
81.50
5.48
4.200
4 175
81.70
5.50
4. 212
4.185
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 1. Dezember und im
Monatsdurchſchnitt November 1926. Die auf den Stichtag des 1.
De=
zember berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reihsamts
iſt gegenüber dem 24. November um 0,5 Prozent auf 130,0
zurückge=
gangen. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe um 9,7
Prozent auf 133,6 nachgegeben, während die Induſtrieſtoffe mit 123,2
nahezu unverändert blieben. Im Durchſchnitt November iſt die
Geſamt=
indexziffer gegenüber dem Durchſchnitt Oktober um 1,1 Prozent auf
131,6 geſtiegen. Die Gruppenindexziffer der Agrarerzeugniſſe hat im
Durchſchnitt November auf 136,3 angezogen, die Gruppenindexziffer der
Induſtrieſtoffe dagegen auf 122,9 nachgegeben.
Die Reichsbankpolitik.
Or. Schacht über die Geldquellen der Wirtſchaft
Aus den Ausführungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht in
der geſtrigen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank wird
mit=
geteilt:
Die Reichsbank verſucht, alle vorhandenen Geldquellen für die
Wirt=
ſchaft zu erſchließen. Hierdurch wird es möglich werden, Ueberweiſungen
von Geldbeträgen von Berlin zur Provinz und umgekehrt ſowie zwiſchen
zwei Provinzplätzen auf Grund drahtlicher Anweiſung ſo beſchleunigt
auszuführen, daß der auswärtige Empfänger noch am gleichen Tage
über die Summe verfügen kann. Der Termin für das Inkrafttreten der
Einrichtung wird noch bekannt gegeben werden. Ferner hat die
Reichs=
bank zunächſt mit den Notenbanlen Oeſterreichs, der Tſchechoſlowakei
und Ungarns ein Abkommen getroffen, wodurch die Girveinrichtungen
der beteiligten Banken, die bisher nur der Erleichterung des inländiſchen
Zahlungsverkehrs dienten, für internationale Zahlungen nutzbar gemacht
werden. Ferner hat ſich die Reichsbank zu einer weiteren Aktion
ent=
ſchloſſen, damit die am kurzfriſtigen Geldmarkt in verhältnismäßig
gro=
ßem Ausmaß vorhandenen Beträge organiſcher verwendet werden. Die
Golddiskontbank erläßt ein Ausſchreiben, in welchem ſie auf ſie ſelbſt
lautende Solawechſel mit dreimonatiger Laufzeit, und zwar zunächſt im
Geſamtbetrage von 100 Millionen Reichsmart, fällig am 14. März 1927,
zum Kauf anbietet, in dem ſie zu Geboten auf dieſe Solawechſel
auf=
fordert. Die Wechſel werden in Stücken von 50 000 und 100 000
Reichs=
mark an die Order des Erwerbers ausgefertigt und ſind bei dem
Giro=
kontor der Reichshauptbank zu Berlin zahlbar. Die Wechſel ſind bei der
Reichsbank zu den jeweiligen offiziellen Sätzen diskont= und
lombard=
fähig. Von den abgegebenen Geboten werden diefenigen mit den
nied=
rigſten Diskontſätzen angenommen. Die Golddiskontbank kann aber die
Gebote ganz oder teilweiſe unberückſichtigt laſſen. Die Zahlung und
Ab=
nahme kann ſtatt in Berlin auch bei einer mit Kaſſeneinrichtung
ver=
ſehenen Reichsbankanſtalt geſchehen. Die Reichsbank glaubt, daß auf
dieſe Weiſe für die Finanzietung der 7prozentigen
Hypothekarſchuld=
ſcheine zurzeit auf die Inanſpruchnahme von Auslandskredit verzichtet
und der inländiſche Geldmarkt für dieſe wie eventuell für weitere
Ak=
tionen zur Erleichterung des Kapitalmarktes herangezogen werden kann.
Im Zuſammenhang mit der bezeichneten neuen Aktion wird die
Gold=
diskontbank monatliche Ausweiſe veröffentlichen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Umfatzſteuerumrechnungsſätze für November. Die
Umſatzſteuer=
umrechnungsſätze werden für den Monat November 1926 wie folgt
feſt=
geſetzt: Belgien (100 Belga) 58,59 RM., Bulgarien (100 Lewa) 3,04
Reichsmark, Dänemark (100 Kronen) 112,11 RM., Danzig (100 Gulden)
81,62 RM., England (1 Pfund Sterling) 20,41 RM., Finnland (100
fin. Mark) 10,59 RM., Frankreich (100 Francs) 14,37 RM.,
Griechen=
land (100 Drachmen) 5,24 RM., Holland (100 Gulden) 168,35 RM.,
Ita=
lien (100 Lire) 17.34 RM., Jugoſlawien (100 Dinar) 7,43 RM.,
Nor=
wegen (100 Kronen) 106/41 RM., Deutſch=Oeſterreich (100 Schilling)
59,38 RM., Portugal (100 Escndo) 21,56 RM., Rumänien (100 Lei)
2,30 RM., Schweden (100 Kronen) 112,34 RM., Schweiz (100 Franken)
81,17 RM., Spanien (100 Peſeta) 63,67 RM., Tſchecheflowakei (100
Kro=
nen) 12,47 RM., Türkei (1 türk. Pfund) 2,12 RM., Ungarn (100 000
Kronen) 5,90 RM., Argentinien (100 Papierpeſo) 170,99 RM., Braſilien
(100 Milreis) 54,66 RM., Kanada (1. kan. Dollar) 4,21 RM., Uruguay
(1 Goldpeſo) 4,18 RM., Vereinigte Staaten von Amerika (1 Dollar)
4,21 RM., Japan (100 Yon) 200,58 RM., und Aegypten (1 ägypt. Pfd.)
20,93 RM.
Zur Verlängerung des Depotgeſetzes. Der Finanzpolitiſche Ausſchuß
des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrats beſchäftigte ſich mit dem
Geſetz=
entwurf, betr. die Verlängerung des Geſetzes über die Depot= und
De=
poſitengeſchäfte. In einer Entſchließung hält er die möglichſt baldige
Wiederherſtellung des Vorkriegsrechts im Bankgewerbe für no endig
und tritt daher für eine Verlängerung nur bis zum 31. Dezember 1927
ein, während die Vorlage 1928 vorſah. — Der Reichsrat erklärte ſich
in ſeiner Vollſitzung mit der Verlängerung der Gültigkeitsdauer des
Geſetzes über Depot= und Depoſitengeſchäfte bis Ende 1928
einver=
ſtanden.
Die Talſperrbauten bes R.W.E. Bekanntlich iſt das Rheiniſch=
Weſtfäliſche Elektrizitätswerk an zwei größeren Talſperrbauten
betei=
ligt, bei donen die gewonnenen Waſſerkräfte in elektriſchen Strom
ver=
wandelt wenden ſollen. Es handelt ſich dabei um die Lahn=Talſperre,
die in der Lahn=Waſſerkräfte A. G. zuſammengefaßt iſt. Neben einigen
örtlichen Kreiſen iſt an dieſer Geſellſchaft der preußiſche Staat und die
dem R.W.E. naheſtehende Lahmeyer A.G. zur Hälfte beteiligt. Die
Arbeiten ſind bereits vor Monaten begonnen worden, erleiden jedoch
infolge des Winters eine natürliche Verzögerung. Die geplante
Our=
tal=Sperre zwiſchen Trier und Luxemburg, zu deren Verwirklichung die
Eifelkraftwerke A. G. gegründet wurden, konnte jedoch bisher nicht
be=
gonnen werden. Hier ſind neben dem Kreis Bitburg das R.W.E. und
die A.E.G. führend beteiligt. Ueber die Stellen, wo die Sperrmauer
errichtet werden ſoll, konnte bisher noch keine Einigung erzielt werden,
doch hofft man, die Konzeſſion im Laufe des Winters zu erhalten und
günſtigenfalls ſchon im Frühjahr mit dem Bau beginnen zu können.
Die Londoner Kolonialwollauktionen. In Verfolg der derzeitigen
Londoner Kolonialwollauktionen brachte auch der ſechſte
Verſteigerungs=
tag keine größeren Abweichungen gegen die Vortage. Die Preiſe füir
gute Merino= und Krenzzuchtwollen blieben ſtabil, dagegen geht
minder=
wertige Ware im Preiſe zurück. Die deutſchen und engliſchen Käufeu
blieben wie an den Vortagem die Hauptkonkurrenten für beſte Merino=
und Kreuzzuchtwollen. Das Angebot belief ſich auf 9425 Ballen.
„Glandfarter Karderticht Boar d. Srütinder Te40
Staatspapiere
a) Deutſche
6‟.%Reichsp. Sch
p. 1. 10. 30 ..
7% Bayer Staats
Sch. p. 1. 4. 2‟
6‟,% H- V. Sch.
p. 1. 4. 29
6‟% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
61.% Pr. St.=Sch.
p. 10. 30
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p 1. 2)
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30
6‟/,%Württ. F. Sch.
v. 1 3 29
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsan: 1 0.7875
4½ D. Reichsan!
4% D. Schutzgb.
08— 11 u. 13
4% D. Schutzg. v. 14
4½ Preuß. Konf.
temberger
ländiſche
E.B 1914
Inv. 1914
1898
1902.
5% Bulg. Tabal0
4½% Oſt. Staatsr.
av. 1913, Kdb. 1918
4½½Oſt.Schat. 14
(Bagd.) II 97.5 47
„ 1911 Zoll. 16.75 96.5 4 ½% Ung. St. 1913 4½% St. 1914 24.25 97 „ Goldr. 26.75 „ St. 10 23 05 4% „ Kronr. 3.25 3% „ Eiſ. Tor.G. Außereuro-
päiſche
5% Mex.am.inn. 5% äuß 99 4½ Gold 04,ſtf. 16.80 kon) inn. 4 ½% Irrigat. 16.80 5% Tama ulipas 1 Zachwert=Schuld= verſchreibungen Mit Binsberech= nung
10% Berl. 5.-Bt d 105.5 % „ „ „ 101.5 6% Berl. St.=Gold 8.75 8% Darmſt St. G. 97 6.3 18½ D. Hyp.=Bank 7.75 Meining., Goldpf. 34 3% Frif.=Hyp.-B.-
Goldpfdbr. . . 100.5 3% Frkf. Bfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . . . . 102 5% Frkf. Bfbr.=Bk. 2421, Geldpfdbr... .. . gs 8% Komm. Ldb. D. Preuß. Pfdbr.=Bf. 12.7 Goldſchuldver Rhein. Hyp.=B. 30 Heſf Ldb. Gold Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B 12.225 10% Komm Elektr 103
98.25 Südd. Bodenkr. 15.9 Mark (Hag.) Gold
Mannh St.=G. Württ Hhp.=Bk. 14.8 8%6 Mainz St..G. Staatl. od. prov. 8% Naſſ. Ldb. Gold 100 garanti rt 8% Pfälzer H. B. 101 Heſſ. L.=Hyp=B.. 11.7 Goldpfandbr. Landeskr. Cafſel 80 Pforzh St.=G 97.5 Naſſau. Ldsb. 7.3
8% Pr. C., B. Cr.=B
Goldpfandbr..
8% Rn.Hyp =B. G
1/-%Rh. St.=W.
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk.. Goldp
8%
3½Südd.B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Ohne
Zins=
berechnung
50 Bdw. Kohl 2‟
6% Großkr. Mannh
Kohl. 23
6% Heſt. Brk.=Rog.
5% „Roggen 2
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bayr Handelsb..
Bahr. Hyp.u. Wech
Berliner Hyp. Bk.
Frrf. Hyp.=Bt.
Frtf Pfandbr.=B.
Hamb. Hyp.=B..
Mecklb Hyp.=u. Wb
Meining. Hyp.B1
Nordd Gr.=Cr.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bk..
Preuß. Bod. Cr.=B
Pr. Cent.-B. r.=B
102.25
101
136.5
97.5
101
13.53
14.1
6.35
8.5
18.80
15.25
18.1
12.4
12.15
15.9
12
13.3
Obligationen p
Transportanſt.
42Dux Bdb Em.91
„ 93/ 9.25
4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 7.9
4% Galiz. Carl=
Lud.:B./ 10.75
abg. 9.7-
4½ Kaſchau=Oderb.
429
„ abg
5% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L).
2.6% Alte „
2,6% Neue,
14.25
5% Oſt.=Ung. 13/74
4% Oſt. Staatsb. 83 15.5
3%Oſt. 1.b.8. E.
3%Oſt. . 9. E
3%Oſt. 1885
8% Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oebbg. 33/ 34
f8½ „
91/ 30.5
8% „
97/ 26.5
4% Rud. Silber
11.5
4 Rud. Salzig.
4½% Anat. S.1
4½%Anat., S. 11
1½% Anat., S. 11I
13% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec. .
4½%0
Hank=Aktien
Alig. D.=Kredit:.. 144.25
Bad. Bk. .. . . . . . . 160
Bk. f. Brauind. . . ./469.5
Barmer Banko.
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat=B.
Deutſche Ban
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bt. Mein.
D. Vereins=Bk.
Dist.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bf.
Frrf. Hyp.=Bk..
Frif. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bant
Metallbank.
Mitteld Creditb. 114
Pfälz. Hyp.=Bk. 115
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerfö=Akt
Bochum.=Bergb.
Buderns..
Dt. Luxemburg .. .
Eſchw. Bergiv.....
Gelſenkirch. Bgw.
Harp Bergb......
Jiſe Bergb. St....
Genußſchein.
ali=Aſchersleb. „
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ....
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
Oberbedarf ......!
Otavi=Min.=Ant..
Phönir=Bergb. ...
Rhein. Braunk. ...
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montau/y
Rombach. Hütte
Ealzwerk Heilbr.
Tellus Bgb..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke. 11427,
Induſtrie=Akt.
Prauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger.
160
Hercules, Hefſiſche/110
Löwenbr.=Münch. 270
Mainz. Aktienbr. .
Schöfferhof(Bind. //274
Schwarz=Storchen /140
Tucher, Nürnberg
Verger .
..1139
Rikum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Ablerw. (v. Kleyer
6%E. A. G. Vzg. A.
20 A. E. G. Vzo. B
A. E. G. Stami
Anglo=Cont. Guan
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh
Bad. Maſch. Du
Bad. Uhren. Furtt
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Baur. Spiegel
Beck & Henlel
Bergmann El.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr Erlang.
Tement=Heidelb. .
Cement, Karlſtadi
„Cement, Lothr..
„Chem. Albert .."
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl.
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler, Bweibrück./
99
110
90s),
86
160.25
147
6.5
120.
35.75
53
135
786
157.5
46
70
7
13c
144
149
23
103.75
74
Kndt Ke
Dürrkopp..
Dürr. Ratingen ..
Dnckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl..
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung ...."
Eli. Bad. Wolle .
Email. U rich .
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn...
Faher Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fuhr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas.
Frunkfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuch Waggon St.
Geiling E Cie..
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt, Th. . 1137.9
Gotha Waggon".
Gritzner. Maſch.. ..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hummerſen
Hanſw. Füſſen .. . /413
Hanſa Lloyd, Br.
Hartm. & Braun
Heyligenſtgedt..
Hilpert. Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer.
Hoch=Tie Eſſen ..
Holzmann
Holzverf. Ind. . . .
idrom. Breslau".
Fnag ..."
Funghan; St...."
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Mach. / 42
1124
82
44.5
28
60
154
152
5.).5
92
72
205
103
96.5
44
324
Mfe
87
119
84.75
76
0.52
100.25
195
25
23
119 25
142
121
116
39
64
90.5
1112
103
1164
73.5
70
105
142
Karſtadt. R.
Klein Sch. & Becker / 98.7:
Knorr, Heilbronn 150
Konſerv. Braun ../ 55
Krauß. Lokom. .
Lahmeher .. . . . . . 132
Lech. Augsburg. . /117
Lederw. Rothe ... 44.75
Spicharz.
Lingel Schuhw.. .
Löhnberg. Mühle /52
Ludwigsh. Walzm. /108
Lüdenſcheid Metall/165
Lux, Induſtrie .. 38
Mainkraft Höchſt 107.4
Mars=W. Nürnberg /129.5
Metallgeſ. Frff. 1177
Miag. Mühlenb. /123.5
Moenus, Stamm ./ 55
Motoren! Deutz".
Motorenſ. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk. —
Neckarſ. Fahrz. . . . 105
Neckarw. Eßlingen
Peters Union
118
Pfälz. Näh Kayſer/162.25
Philipps.
45
Porzellan Weſſel
Prometh. Frrf. . .
Nein. Gebb. & Schal/zon
Rhein. Eleftr.
143
Ryenania, Nachen/ 73.9
Rütgerswerte
132
73 Schleußner .....
Schneid. & Hanau / 63
Schnellpr Frank. 81
Schramm Lackf. / 7 .5
Schrift, Stemp. /119.75
Schuckert, Eleftr. 1160
Schuhf. Weſſel . . . 69
Schuhf Herz .... 63.5
Schultz, Grünlad . H.=
Seilind. W8olff
69
Siemens Glas
Siemens & Halste
Südd. Immob. . . 75
Thürmg. Lief.-Geſ./90
Unhren Furtwängl
Beithwerke
Fer. f. Chem. In
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin
Zellſtoff Berl. ..
Vogtl. Maſch. ....
Voig! & Haeffner
Volthom Seil ...
Wayß. & Freyta /.
Wege lin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ...
Zucker). Waghäuſel
Zuckerf. Franfent!
Zuckerf. Heilbront
Zucker . Offſtein
Zuckerf Rheingau
Zuckerf. Stuttgart
Transport= und
Zerlicherungs=Akt.
A. Dt. Eiſenbahn
Dt Eiſenb.=Geſ.
El Hochbahn=Ber
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Ge)..
Hapag.
Nordd Lloyd.
Frrft. Allg. Ver).
Frankona Rücko
Darmſt. Berte
Bahnbedarf.
Dampft. Rodber
Helvet ia Kon)..."
Gebr. Lutz..."
Notor ). Darmſt.
ebr. Roeder ....
Venuleth E Ellenb.
78.75
70.5
8
102.5
59
86.1
117.5
63.75
142:/,
107
Z.
125.5
100
2.6
161
W
103.5
34
177
68.75
110
80
35.5
39.5
124.5
Nummer 336
Gamstag, den 4. Dezember 1926
Tagung der deutſchen elektrotechniſchen Induſtrie. In Berlin fand
geſtern die 8. ordentliche Mitgliederverſammlung des
Zentralverban=
des der deutſchen elektrotechniſchen Induſtrie ſtatt. An der Sitzung
nahmen zahlreiche hervorragende Gäſte teil, ſo die Reichsminiſter Dr.
Curtius und Geßler, Generaldirektor Dorpmüller, Legationsrat Dr.
Bücher vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie, Generaldirektor
Dr. Vögler als Vertreter der Großinduſtrie und andere mehr. In
ſei=
ner Begrüßungsanſprache wies Karl Friedrich von Siemens darauf hin,
daß ſich allmählich Anſätze einer wirtſchaftlichen Konſolodierung
bemerk=
bar machen. Es ſei zu erwarten, daß ſich die Spezialkonjunktur in Kohle
und Eiſen jetzt allmählich auch auf die geſamte übrige Wirtſchaft
ver=
teile. Als erſter Redner ſprach ſodann das geſchäftsführende
Vorſtands=
mitglied des Zentralverbandes, Reichsminiſter a. D. von Raumer, der
feſtſtellte, daß die Wirtſchaftskriſe noch keineswegs übewwunden ſei. (2s
beſtehe zwar keine Abrutſchgefahr, aber auch noch keine Konjunktur. Für
die elektrotechwiſche Induſtrie gebe es nur ein Problem, nämlich die
Her=
ſtellung billigen Stromes, durchgreifende Elektrifizievung, ſowie die
bil=
lige Verſorgung der Verbraucher.
Naſſauiſche Landesbank, Wiesbaden. Die Naſſauiſche Sparkaſſe mahm
im Jahre 1926 folgende Entwicklung: Die Bilanzſumme beläuft ſich
zur=
zeit auf 116 Mill. RM. gegen 64 Mill. RM. Ende 1925. Dieſe
Steige=
rung herbeigeführt haben in erſter Linie eine außerordentliche
Be=
lebung im Hypothekengeſchäft, die Ausdehnung des
Kommunalkvedit=
geſchäftes und der erhebliche Zuwachs an Spareinlagen. An Hypotheken
wurden bis Ende September 3322 Poſten im Geſamtbetrage von 12.20
Mill. RM. bewilligt, während im Jahre 1925 2042 Darlehen mit 7,80
Mill. RM. gewährt wurden. Insgeſamt wurde alſo bis Anfang Oktober
ein Betrag von 20 Millionen RM. gegeben. An Kommunalkrediten
und Kommunaldarlehen hat die Landesbank bis heute 22 Mill. RM.
zur Verfügung geſtellt gegemüber 36 Mill. RM. im letzten
Friedens=
jahr. An Spareinlagen ſind z. Zt. rund 35 Mill. RM. vorhanden
gegenüber 20,30 Mill Ende 1925. Die Aufwertungsarbeiten veranlaßten
zeitweiſe die Neueinſtellung von Perſonal. Insgeſamt waren bei der
Landesbank und den 40 Zweigſtellen Ende Oktober 681 Beamte und
Angeſtellte tätig, gegen 558 Ende 1924. Das Imſtitut zeigt in allen
Geſchäftszweigen eine erfveuliche Entwicklung. Die Landesbank hat ſich
ferner veranlaßt geſehen, ein großes Geſchäftsheus (Robinſohn) an
der Hauptwache in Frankfurt a. M. zu erwerben. Der Kaufpreis
be=
trägt 2,70 Mill. RM., wovon allerdings 1,60 Mill. Hypotheken abgehen,
davon 1,30 Mill. bleibend.
Motorenwerke Mannheim A.G. Die Motorenwerke. Mannheim
A. G. beantragen in Verfolg der Eimgung mit der Oppoſition die
Wie=
deraufhebung des Beſchluſſes auf Einſetzung von Reviſoren,
Kapital=
herabſetzung von 5 auf 2 Mill. RM. und Wiedeverhöhung auf bis zu
5,5 Mill. RM. Die Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht 3 auf 2 zu pari
plus Speſen.
Weitere Steigerung der deutſchen Mafchineneinfuhr nach Italien.
Italiens Einfuhr von Maſchinen und Maſchinenteilen iſt in den erſten
ſechs Monaten des Jahres 1926 gegen den gleichen Zeitraum des Jahres
1925 der Menge nach um 32 Prozent und dem Werte nach um 25 Proz.
geſtiegen, und zwar betrug ſie nach einer Meldung des amerikaniſchen
Handelsattaches in Rom, in der die Lirewerte in Dollars im erſten
Halbjahr 1926 gegen 52 400 Tonnen im Werte von 19 605 633 Dollars.
Deutſchland, der größte Maſchinenlieferant Italiens, ſteht auch
diesmal wieder an der Spitze dieſer Einfuhr, und zwar hat ſich ſein
Anteil unter dem Einfluß des gegen Ende 1925 abgeſchloſſenen
deutſch=
italieniſchen Handelsvertrages mit ſeinen, gerade für die deutſche
Maſchineninduſtrie ziemlich günſtigen Zollbeſtimmungen noch gebeſſert.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 3. Dezember. Weizen 29,25, Roggen
24,25—24,50, Braugerſte 24—27 (ſtärkeres Angebot, geringe und mittlere
Qual, ſchwer anzubringen), Futtergerſte 19—21, Hafer 19,50—20,50,
Weizenmehl 42,75, Roggenmehl 35,50—36,50, Weizenfutteymehl nicht
notiert, Weizenkleie fein 11—12, grob 13—13,50, Roggenkleie 12,25—13,25.
Malzkeime 16—17, Biertreber 16,50—17,50, Kleeheu 10,50—11,
Wieſen=
heu 8,50—9, Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreßſtroh 4,50—5, weiße
Boh=
nen 26, Haferflocken 40,50, Graupen 35,50. Tendenz: ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Dezember. Zum Wochenſchluß
nahm der hieſige Markt einen ſehr feſten Verlauf auf erhöhte Kurſe
der engliſchen und amerikaniſchen Getroidebörſen. Sowohl Weizen
und Roggen als auch die beiden Mehle konnten um je 25 Pf. im Preiſe
heraufgeſetzt werden. Man notierte: Weizen 29,50—29,75, Roggen 24,75
bis 25, Sommergerſte 23,75—26,50, Hafer inl. 19—19,50, Mais 19,50
bis 19,75, Weizenmehl 41,25—41,75, Roggenmehl 35,50—36, Weizenkleie
11,50, Roggenkleie 11,75—12.
Berliner Produktenbericht vom 3. Dezember. Für die größeren
Steigerungen im Berliner Getreidemarkt waren heute verſtärkte
Mo=
mente von Einfluß. So lauteten die Preismeldungen von den
Welt=
märkten einmal feſter, dann regt ſich Frage für Mehl und weiter bleibt
das Inlandsangebot mehr und mehr hinter dem Umfang der Vortage
zurück. Weizen wurde für den Dezember 2 Mark höher, im übrigen bis
1 Mark befeſtigt. Auch prompte Ware wurde noch über den Wert für
Dezember=Lieferung bezahlt. Roggen per laufenden Monat 2½ Mark
über Schluß. Im Gegenſatz dazu notierte das Frühjahr nur 50—75
Pf. höher. Gerſte vernachläſſigt. Der Import drückt zu kräftig auf die
hieſige Marktlage. Hafer liegt bei mäßigen Inlandsofferten feſter. Mais=
und Kleieartikeln lebhafter und in den Preiſen etwas verteuert.
Futter=
ſtoffe, Oelſaaten, Hülſenfrüchte verhältnismäßig ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 3. Dezember. (Pwv.=Tel.)
Weizen: Nach feſterem Anfang wurde die Haltung ausgeſprochen
ſchwach, da günſtige argentiniſche Berichte vorlagen und von den
Aus=
landsmärkten niedrigere Termine gemeldet wurden.
Mais: Käufe der Kommiſſionsfirmen hatten zunächſt eine
Aufwärts=
bewegung zur Folge. Dann wurde der Markt ſchwach auf ſchleppende
heimiſche Lokonachfrage und die Schwäche des Kaſſamarktes.
Hafer: Der Markt nahm einen vorwiegend ſchwächeren Verlauf in
Uebereinſtimmung mit Weizen und Mais.
Baumwolle: Günſtige Ernteſchätzungen, Zwangsverkäufe ſchwacher
Poſitionen und Abgaben der Pflanzer hatten eimen ſchwachen Verlauf
zur Folge.
Kaffee: Der Markt nahm einen abgeſchwächten Verlauf auf
nied=
rigere ausländiſche Notierungen, größere braſiliamiſche Angebote und
wiedrigere Preisforderungen.
Zucker: Anfangs war die Haltung abgeſchwächt. Dann trat eine
Befeſtigung ein auf zurückhaltendes kubaniſches Angebot und gebeſſerte
Abrufe bei den Raffinerien.
Kakao: Nach der ſcharfen Aufwärtsbewegung der letzten Tage trat
auf Verkäufe der Lokofirmen eine Reaktion ein. Dann konnte ſich eine
Befeſtigung durchſetzen auf Dechungskäufe und erhöhte Kabelmeldungen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die in München verſammelten Vertreter des ſüddeutſchen
Einzel=
handelstages haben einſtimmig beſchloſſen, die Einführung der bisher
bekannten Konſumfinanzierungs= und Kundenkreditſyſteme für
Süd=
deutſchland abzulehnen.
Die Verkaufsſtelle des Kupferblechſyndikats in Kaſſel hat den
Grund=
preis ſtr Kupferblechfabrikate im Hinblick auf die Preisſenkung am
Kupfermarkt am 2. ds. Mts. von 170 Mk. auf 168 Mk. ermäßigt.
Wie wir aus Straßburg erfahren, erhöht die Verkaufsgeſellſchaft
der elſäſſiſchen Kaligruben ihre Verkaufspreiſe um durchſchnittlich fünf
Prozent.
Die lettiſche Regierung hat den lettiſch=eſtniſchen Zollvertrag um
drei Monate verlängert. Die Verhandlungen über die lettiſch=eſtniſche
Zoll=Union werden weitergeführt.
Wie aus Kattowitz berichtet wird, hat das polniſche
Eiſenhütten=
ſyndikat von ſeiten des Rohſtahlkartells eine Einladung zur Teilnahme
an der am 9. Dezember in Paris ſtattfindenden Sitzung erhalten,
Wie aus Rom gemeldet wird, wird ſich in den nächſten Tagen eine
italieniſche Sachverſtändigenkommiſſion, deren Zuſammenſetzung noch
nicht feſtſteht, nach Bukareſt begeben, um dort Vorverhandlungen über
einen italienſch=rumäniſchen Handelsvertrag zu führen.
Die größte italieniſche Schiffahrtsgeſellſchaft, die „Navigazione
Generale Italiana”, entrichtet für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1925=
1926 eine Dividende von insgeſamt 8½ Prozent.
Die italieniſchen Staatsbahnen weiſen im laufenden Geſchäftsjahr
1925/26 einen Einnahmenüberſchuß von 378 Millionen Lire auf
gegen=
über 176 Millionen im vorhergehenden Rechnungsjahr.
Wie aus Athen berichtet wird, haben am Mittwoch zwiſchen
Griechenland und Deutſchland Verhandlungen üüber den Abſchluß eines
neuen Handelsvertrages begonnen. Wie verlautet, beabſichtigt
Deutſch=
land, das Zugeſtändnis zu machen, keinerlei Grenzen für die von
Griechenland nach Deutſchland importierten Waren feſtzuſetzen.
Die Getreidefrachtrate New York — Liverpool wurde auf 6 sh
herabgeſetzt für 480 Pfund und die Getreidefrachtrate nach Hamburg
auf 25 Dollarcents für 100 Pfund.
Anſcheinend als Folge der kürzlich vorgenommenen Zollerhöhung
für importierten Methyl= und Holzalkohol von 12 auf 18 Cents per
Gallone nahm die United States Invitrial Alkohol Co. eine Erhöhung
des Preiſes für Methanol um 5 Cents per Gallone vor.
Es verlautet, daß die führenden amerikaniſchen Gummireifen= und
Autombilgeſellſchaften die Errichtung eines Gummipools beabſichtigen
mit dem Zweck, entſprechende Mengen von Kautſchuk anzukaufen, wobei
eine künſtliche Preishauſſe ſpäter verwieden werden ſoll.
Unter der Firma Aſſocieted Mens Wear Buyers haben ſich 50
bedeutende Herrenkonfektionsfirmen der amerikaniſchen Staaten Nord=
und Süddakota, Minneſota, Jowa und Wisconſin zu einer gemeinſamen
Eink ufsgruppe zuſammengeſchloſſen.
Am 30. November wurden in Sydney 11 050 Ballen beſter Wollen
verſteigert. Es entwickelte ſich eine lebhafte Konkurrenz zwiſchen
deut=
ſchen und franzöfiſchen Käufern. England und Japan waren
Haupt=
abnehmer für mittlere Wollſorten. Beſtwaren notierten 5 Prozent im
Preiſe höher.
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Perſonen:
Hermann Geßler, Reichsvogt
in Schwyz und Uri . Robert Klupp
Werner, Freiherr von
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tinghauſen, Bannerherr HausBaumeiſter
Ulrich von Rudenz, ſein
Neffe.
Otto Panning
Wern. Stauffacher
s Max Nemetz
Konrad Hunn
Eduard Göbel
Hugo Keßler
Itel Redig
Hans aufd. Mauer 8. 0 Werner Scharff
KurtWBeſtermanr
Walther Fürſt
Wilhelm Tell
Rudolf Wittgen
Röſſelmann, Pfarrer
Ernſt Lezal.
Kuoni, der Hirt
Hugo Keßler
Otto Wenke
Verni, der Jäger
Ruodi, der Fiſcher
Edgar Klitſch
Arnold vomMelchthal)
Konrad Baumgarten
Struth v Winſelriedl ss. Otto Wenke
Meier von Sarnen
Klaus von der Flühe
Burkhard am Bühel)
Seppi, Hirtenknabe
Jenni, Fiſcherknabe . . . W. Mahenknecht
Bertrud, Stauffachers
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Fürſté Tochter . .
5 Joachim Büttner
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Werner Scharff
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Waltr Bluhm
G. Weißmann
Käthe Meißner
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reiche Erbin. .. ... M. Bincent
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Mechthild,
Marg. Carlſen
Bäuerinnen Martha John
Elsbeth,
Hildegard,
Käthe Gothe
Valther,
Kälhe Fverder
ilhelm, / Tells Knaben Emil Geis
Frieshardt, /
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Rudolf der Harras,
Geßlers Stallmeiſter . . Otto Wenke
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Ein alter Mann
Landenbergiſcher Reiter
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Geßleriſche und Landenbergiſche Reiter,
Landleute, Männer und Weiber, aus den
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nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
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ehem. Grafen vonAvenel Heinrich Hölzlin
Anna, ſein Mündel . . Joh. Buchheim
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liſcher Offiz er . . . . Joſef Poerner
Dickſon, Pächter . . . . Eugen Vogt
Fenny, ſeine Frau .SittaMüller Wiſchin
Margarete, Dienerin der
ehem Grafen von Avenel Martha Liebel
Gabriel, Knecht auf
Dick=
ſons Meierei . . . . Frdr. Jachtmann
Mac=Frten, Friedensrichter Krl Ebert
Ein Pächter . . . . . Hans Debus
Bauern, Bäuerinnen und Gerichtsdiener
Ort der Handlung: Auf dein Gut und
Stammſchloſſe des Gra en von Avenel
in Schottland
Chöre: Berthold Sander
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Eintritt der Mieter in den Zuſbauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Längere Pauſe nach dem 2. Akt
Anfang 71 Uhr
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Sonntag
11.
3
5 Uhr
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Bie Abenteuer des Prinzen Achmed
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Nummer 336—
Samstag, den 4. Dezember 1926
Seite 19
Die tolle Herzogin.
Roman von E. Klein
(Nachdruck verboten.)
V.
James Wood war ein Frühaufſteher. Wenn die Sonne in
die Fenſter ſeines Schlafzimmers ſchien, mußte er auf und ſie
öffnen.
Ganz gleich, wie er die Nacht vorher ausgefüllt — ganz
gleich, ob mit Karten oder mit Wein oder mit Weibern, ganz
gleich, wann er ſie beendet hatte — mit dem erſten Sonnengruß
ſtieg er aus den warmen Federn und ins kalte Bad. Folgte eine
Stunde fanatiſcher Turnübungen — und als Beſchluß ein
aus=
giebiges Frühſtück. Sehr ausgiebig ſogar. Am liebſten fing er
den Tag mit einem halbpfündigen Steat an. Alles andere
be=
trach=ete er als Faſtenkoſt.
Die drei erſten Programmpunkte waren erledigt — Bad,
Turnen und Steak. James Wood begab ſich an den vierten,
nicht minder wichtigen — die Toilette. Ueber reiche Auswahl
verfügte er ja nicht, denn ſeinen letzten großen Garderobentoffer
ſamt Inhalt hatte er in einem Tripot in Algier verſpielt — doch
immerhin einige beſcheidene Reſte des ehemaligen Staates waren
noch vorhanden. Zwei, drei Straßenanzüge, zwei Dutzend
Kra=
watten.
Dann war auch die Toillette beendet, und James Wood
konnte ſich dem Vergnügen hingeben, das er ſich in der erſten
Minute, da er die Augen aufſchlug, verſprochen hatte. Er ſetzte
ſich an den Tiſch und zählte ſein Geld. Er wußte ja, es waren
genau neunzehnhundert Pfund. Waren über Nacht nicht mehr
und nicht weniger geworden. Neunzehnhundert! Alles in
ſchö=
nen Hunderternoten, lauter eleganten, ariſtokratiſchen Scheinen,
nicht wie der ſchmutzſtarrende Fetzen, mit dem er geſtern abend
in ſeinen Kampf geten das Schickſal gezogen war. Wber es war
ein ſolcher Hochgenuß, zu zählen — eins — zwei — drei — vier.
Lüſtern kniſterten die ſeinen Papiere zwiſchen den Fingern, jedes
für ſich ein Verſprechen. Fünf — ſechs — ſieben — —
Zutunftspläne begannen ſich zu formen. Nebelhaft, kaum
erkennbar. Jagten, ehe ſie noch feſte Geſtalt annehmen konnten,
einer den andern. Flogen hinter= und durcheinander her wie
Wolken, die der übermütige Sturmwind peitſcht. Der
Sturm=
wind war James Woods Lebensfreude, ſeine unbändige Luſt
am Daſein —
Neunzehnhundert Pfund! Eigentlich doch ein armſelig Stück
Gelb! Mehr, viel mehr hatte er ſchon durchgebracht. Mehr oft
nur in einer einzigen Nacht. Aber doch — ſeit einem Jahr
un=
aufhörlichen Bergabs ein Ruhepunlt. Man konnte Atem holen.
Konnte nachdenken. Ueber alle Nebelpläne hinweg reckte ſich die
Vernunft empor — —. Man konnte nicht nur ausruhen. Man
konnte ganz und gar halt machen. Irgend etwas anfangen.
Aber was — —? Was?
James Wood mußte über ſich ſelbſt lächeln. Er —
anfan=
gen! Ein ſolides, bürgerliches Leben? Einen Laden für
Herren=
moden aufmachen? Sich als Vertreter für Schreibmaſchinen oder
Hühneraugenringe etablieren? Alſo was — was?
Das Schickſal gab ihm ſelbſt die Antwort auf die Frage.
An ſeiner Zimmertür klopfte es.
Er legte die Scheine ſorgfältig zuſammen und ſchob ſie ohne
Haſt in die Rocktaſche, zog den Vorhang vor das ungemachte Bett
md rieſt „Hereinſs.
Elegant, in makelloſem Rohſeideanzug, trat Herr Ariſtides
Sperazzi ein, trotz der frühen Morgenſtunde bereits eine ſchwarze
Havanna im Mundwinkel.
„Ein günſtiger Morgenwind, der Sie ins Zimmer weht!”
lachte James Wood.
Mit ſeinem liebenswürdigſten Lächeln erwiderte der
Le=
vantiner den Gruß, ließ ſich grazil in den kleinen Plüſchfauteuil
fallen, der in allen ſeinen Fugen krachte, und blickte mit
bäter=
licher Schallhaftigkeit den jungen Mann an.
„Warum, glauben Sie, mein lieber Wood, bin ich hier” So
früh am Morgen?”
Lieber Wood? Hm — dieſe Vertraulichkeit! Nicht ganz nach
ſeinem Geſchmack, aber er quittierte ſie doch mit billigendem
Nicken.
„Sie haben eingeſehen, daß ich mein Leben zu billig
einge=
ſchätzt habe, und bringen mir noch tauſend Pfund.”
„Ich bringe Ihnen mehr als tauſend Pfund — ich bringe
Ihnen Arbeit!”
„Arbeit mir? Herr Sperazzi, Sie ſind der erſte Menſch, der
mir ſo ewas zumattet! Darf ich fragen, welcher Art dieſe Arbeit
iſt? Soll ich in Ihrem humaniſtiſchen Inſtitute, durch Ibrahim
den Sohn des Abdullah wirkſam unterſtützt, die Honneurs
machen? Oder ſoll ich Ihnen die Bücher führen? Oder ſoll
ich ——
„Sie ſollen mir zunächſt einmal zuhören! Sie entſinnen ſich,
daß Madame Léonie —
„Bei dieſem Namen möchte ich Sie doch unterbrechen. Nie
kömte ich es mir vergeben, wenn ich ihn nennen höre, ohne zu
fragen, wie es ſeiner Trägerin geht. Ich hoffe, unſer kleines
Diner iſt ihr gut bekommen?”
„Ausgezeichnet. Sie haben ihr außerordentlich gefallen —
ja, mein lieber Wood —
In der nächſten Minute nennt er mich Jimmy und klopft
mir auf die Schulterl ängſtigte ſich James Wood. Doch
Spe=
razi fuhr unbeirrt fort, ſein fonniges Gemüt vor dem neuen
Freunde zu entſchleiern.
„Ganz ausgezeichnet haben Sie ihr gefallen! Ich ſage
Ihnen, ſie hat ſich in Sie verliebt, und wenn ich micht ihr
Bru=
der, ſondern ihr Mann wäre — bei allen Göttern Griechenlands,
ich müßte eiferſüchrig ſein! Sie iſt begeiſtert von ihnen, mein
lieber James —
Da war’s! Zwar noch nicht ganz nahe, aber doch ſchon
im unentrinnbarer Nähe. Ob man ihn nicht beſſer
hinaus=
ſchmiß?.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ]Seite 20
Samstag, den 4. Dezember 1926
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Darmſtadt, den 1. Dez. 1926.
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folgt ohne weiteres, alſo ohne daß es eines
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tung binnen einer am 34. Januar 1927
ablaufenden Ausſchlußfriſt anzumelden:
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Die Anmeldung hat bei der Sparkaſſe
zu erfolgen, bei der das Guthaben ſetzt
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führt wird oder zuletzt geführt wurde.
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einen der unter 4 und 2 erwähnten
An=
ſprüche geltend machen wollen, kiermit auf,
dieſe Anſprüche bis ſpäteſtens 31. Januar
4927 bei uns anzumelden.
Nähere Auskunft wird bei unſerer
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Näheres durch die Hessische
Weinbandomänen -Verwaltung
Uainr. (k0.16134
Nr. 4
DEZEMBER
1926
Aufbeuung eines ungeheueren Dranvalg.
Ruſſiſche Zuſtände! — Steuergelder für Wahlagitalion!
Wir ſind in der Lage, dem heſſiſchen Volke
authentiſche Mitteilungen über die Aufdeckung
eines Rieſenſkandals zu machen, der über die
Landes= und Reichsgrenzen hinaus
größtes Aufſehen
erregen wird.
In ſeiner Verlegenheit und im Hinblick auf die
gewaltige gegen ihn gerichtete Mißſtimmung des
heſſiſchen Volkes, hat der heſſiſche Finanzminiſter
Henrich in letzter Stunde zu einem geradezu
verzweifelten Mittel
gegriffen.
Es handelt ſich nämlich um nichts weniger als
um die Hergabe von
Staatsgeldern
für Wahl= und Parteizwecke der Linken.
Dieſe Tatſache iſt an und für ſich unglaublich;
durch Zufall ſind wir jedoch in den Beſitz eines
amtlichen Schreibens
des heſſiſchen Finanzminiſters geraten, das
für ſich ſelbſt ſpricht und das wir nachſtehend
im Original
veröffentlichen:
Es ſieht alſo feſt:
1. Der Finanzminiſter läßt in Maſſenauflage
Wahl=
plakate im Sinne der Linken herſtellen.
2. Sämtliche Bürgermeiſtereien in Heſſen werden
erſucht, dieſe amtlich=parteipolitiſchen Wahlplakate auf dem
Wege des öffentlichen Anſchlagssbekannt zu machen;
auf den erfolgten Anſchlag ſoll durch die Ortsſchelle
hin=
gewieſen werden.
3. Sämtliche entſtehenden Koſten
bezahlt das Finanzminiſterium.
Dieſe Koſten werden ungeheuer ſein, wie jeder
Fach=
mann beſtätigen wird; die vom Finanzminiſter gewählte
Bezeichnung: „etwaige” Koſten wirkt einfach lächerlich.
Steuerzahler!
mit Euren Steuergroſchen bezahlt der Finanzminiſter eine
Wahlagitation, die ſich, wie wir immer wieder behaupteten
gegen Euch
und Eure eigenen wirtſchaftlichen Intereſſen richtet.
Das iſt das Tollſte, was bis jetzt in einem deutſchen Staate an
amtlicher Wahlbeeinfluſſung
geleiſtet worden iſt.
Noch nicht genug damit.
Vom heſſiſchen Finanzminiſter wird zu dieſer Maßnahme
auch der erforderliche ſtaatliche Zwang hinzugefügt.
Wir ſind in der Lage mitzuteilen, daß das oben
veröffent=
lichte Schreiben des heſſiſchen Finanzminiſters auch den
Kreisämtern zugeſtellt worden iſt, und zwar mit
folgen=
dem Zuſatz:
„Den Kreisämtern
„zur gefälligen Kenntnisnahme mit dem Erſuchen, die
„Ausführung zu überwachen undaufGrundderbei
„den Bürgermeiſtereien alsbald einzufordernden
„Vollzugsberichte über die Ausführung zu
„berichten.
„Darmſtadt, den 26. November 1926.
„Der heſſ. Finanzminiſter.
Henrich
(eigenhändige Unterſchrift.)
Der Finanzminiſter gibt ſich in ſeinem Schreiben an die
Bürgermeiſtereien den Anſchein, als ob er gewiſſermaßen
bislang von der Preſſe geradezu boykottiert worden ſei.
Wir wiſſen es beſſer.
Die heſſiſche Bevölkerung weiß, daß die ſogenannte
Wahlbroſchüre des Finanzminiſters wochenlang die
Spalten der Tageszeitungen füllte. Nahezu jeden Tag wurden
neue Artikel vom Finanzminiſter zur Veröffentlichung
gebracht.
Etwas Weiteres iſt aber ans Tageslicht
gekommen:
Wir fragen
hiermit den Finanzminiſter:
Iſtes wahr: das Sie dieſe Artikel der Preſſe nicht nur als
Manuſkript, ſondern auch als Mater, ja ſogar
in druckfertig gegoſſener Form zugeleitet
haben? Wer hat das Geld dafür bezahlt?
Iſtes wahr: daß Zeitungen, die auch dann noch die
Ver=
öffentlichung im redaktionellen Teil ablehnten,
vom Finanzminiſterium mitgeteilt wurde, ſie
ſollten die Artikel als
bezahlte Anzeigen
bringen? Wer hat das Geld für dieſe
vielen Artikel, die dann als Anzeigen
erſchienen, bezahlt?
Iſtes wahr: daß auch in dieſen Fällen Mittel des Staates
zur Verfügung geſtellt worden ſind?
Der Heootsche Finanzninister. Darnstadt, den 26. Hovenber 1926.
Betretfend: Dte Angritfe das sog: Mrtsohafts- und Ordnungsblocker
auf d1e hegsische Regterung.
Zur Abwehr der von den sog. Hrtsohafts- &
Ordmugg-
bTook in den Zeteten Tagen gegen d1e hesstsche Pinanzver —
valtmg erhobenen felachen und 1rreführenden Behauptungen
beadgtchtige 1ch, da dre den Mock ergebene Prosge antLiohe
Rahtigstellungen ablemt, den Veg des SffentLichen
an-
sohlags zu wählen.
Im Einnernehnen nii den Herrn Minister des Innern
ersuche ioh 81e daher, d1e Ihnen in den nächsten Tagen von
der Druckerei des Heinzer Anzei gerg 1n Hetnz In größerer
Inzahl zugehenden PTakare de rah Angohlag an den ökfentitohen
AnsohlagsstelZen (Plerattafeln, Säulen Pp) aur Fenntnds der
Büxgerschaft Eu bringen. Dort, vo es noch ÜbZdch 18t,
örkenti tohe Bekantaglungen auch duroh d4e Ortsschelte zu
varbreiten, bitte dah in geeigueter Netse auf den erfolgten
dkkentltchen Ansohlag hingelgen su Issgen.
Im Jnteresge einer allse itigen Verbrei tung deg
PLekatinhalte bitte 1oh Ferner Anordnung zu treffen, aaß
der Ansehleg vor den 6. Darenber ntoht begettigt wrä.
Etvalge Kosten, de nit den Ansohlage verbunden sind,
gind den Finaznintetertun 1n Reohung zu stellen.
säntliche Hesstechen
Bürgerne te tereten.
Seite 2
Der Heſſenfreund
Nr. 4/1926
Wir ſind im Beſitze einer der genannten
Preſſe=
zuſendungen des Finanzminiſters. Um den
amtlichen Charakter
zu beweiſen, geben wir den diesbezüglichen Teil nachſtehend
ebenfalls im Original wieder:
Darmstadt, den 25.Norenbex 1926
Sekretarjat
des Hessischen Ministeriuns
der Hnanzen,
Der Finanzminiſter
hat ſich ſelbſt gerichtet.
Sein Vorgehen iſt ein unerhörter öffentlicher Skandal!
Das heſſiſche Volk
wird die Antwort nicht ſchuldig bleiben.
Wähler!
gebt dieſen Männern, die mit
Euren Steuergeldern ihre
Parteiherrſchaft
erhalten wollen, die richtige Antwort:
5
Stimmt alle mit „Ja
Die Anrufung des Volksentſcheids
iſt kein „grober Mißbrauch” wie ſich der
Finanz=
miniſter in ſeiner großen Verlegenheit auszudrücken
beliebt, ſondern zunächſt ein wichtiges
Volks=
recht und des weiteren eine
ehrliche, brauchbare Waffe
von der die ausgequetſchten heſſiſchen Steuerzahler
am 5. Dezember Gebrauch machen werden;
mögen ſie nun Konſumenten ſein oder
Produ=
zenten, Angeſtellte, Arbeiter oder Beamte,
die beim Staatsbankrott ihres Gehaltes verluſtig
gehen werden,
ſie alle drückt der gleiche Schuh!
ohne Unterſchied der Partei.
Nur ein „Ja” am 5. Dezember
macht den Weg zur Rettung frei!
Wie
am Sonntag abgeſiimmt wird!
Die Stimmabgabe für alle Wähler und
Wäh=
lerinnen, die für die Auflöſung des Landtags
ein=
treten, erfolgt ſo, daß der Abſtimmende durch ein
Kreuz in dem mit „Ja” bezeichneten Kreis —
wie oben angegeben — kenntlich macht, daß er
mit „Ja” ſtimmt.
Die Zukunft der Beamten
nach ſozialdemokratiſcher Auffaſſung
Der Abgeordnete Kaul=Offenbach, der Führer der
Sozialdemokraten, führte im Heſſiſchen Landtage
folgendes wörtlich aus:
„Nach unſerer Auffaſſung müßte ſich im ſouveränen
„Volksſtaat unbedingt die Notwendigkeit einer
„vollſtändig
umwälzenden Neugeſtaltung
„unſeres Beamtenrechts ergeben. Ich perſönlich,
„das will ich durchaus nicht leugnen, habe die Auf=
„faſſung, daß die beſte Löſung der Frage des
„Beamtenrechtes die iſt, wenn wir die Be=
haben. Aber was werden Sie nach dem
5. Dezember tun?
Vertreter der Sozialdemokraten: Lieber Herr
Finanzminiſter, da können Sie völlig beruhigt
ſein, wir werden Ihnen nach wie vor
ein=
ſtimmig alle neuen Steuern bewilligen, die
die Anderen bezahlen müſſen.
Finanzminiſter: Gott ſei Dank!
Das heſſiſche Volk aber ſagt: Nein, dahin ſoll
es nicht kommen. Deshälb ſtimmen wir alle
am 5. Dezember mit
amten des Staates, die anmittelbaren
„und mittelbaren ihrem Arbeitgeber, dem
„Staat gegenüber, rechtlich
ganz ebenſo ſtellen
„wie nach unſeren Geſetzen die Privat=
„beamten gegenüber ihrem Arbeitgeber
„ſtehen”.
Berufsbeamte
Schützt Euch und Euere Familien
vor Kündigung und Raub Euerer Penſion.
Stimmt alle geſchloſſen mit „Ja‟
Der Reichsfinanzminiſter
beſtätigt Unſere Mitteilungen.
Der Reichsfinanzminiſter hat auf die Bitte des
heſſiſchen Finanzminiſters Henrich dieſem einen
Brief geſchrieben.
Dieſer Brief, der nunmehr in Maſſenauflage mit einem
wahren Freudengeheul verbreitet wird, ſoll uns angeblich
Lugen ſtraſen.
Tut er das wirhlich?
Die Antwort darauf kann nur lauten: Neinl
Der Brief des Reichsfinanzminiſters, der jetzt im
Wahl=
kampf eine Rolle ſpielt, iſt natürlich ſehr vorſichtig
abgefaßt und ſucht den hilfeſuchenden Finanzminiſter zu
ſchonen.
Wer zwiſchen den Zeilen zu leſen verſteht, der
weiß genug!
Aber auch außerdem kann der Brief nicht
miß=
verſtanden werden, denn er enthält einen Satz,
der das
Kernſtück
des ganzen Schreibens iſt. Es handelt ſich 1. am die
berühmte Kontrollkommiſſion und 2. um die ſich
daraus ergebenden, für den heſſiſchen Finanzminiſter ſo
bitteren Folgerungen:
Dieſer Hatz lautet:
„Von dem Ergebnis dieſer
Prü=
fung wird es abhängen, ob das Reich
dem Lande Oeſſen die zur Erfüllung ſeiner
ſtaatspolitiſchen, insbeſondere ſeiner
kul=
turellen und ſozialen Verpflichtungen nötigen
Summen, die es aus eigenen Mitteln
bei ſparſamer Verwaltung nicht
aufbringen kann, beſonders zur
Verfü=
gung ſtellt.”
Wir
ſind dem Reichsfinanzminiſter für ſeine offene,
rück=
haltloſe Sprache außerordentlich dankbar. Die ganze
traurige und abhängige Lage, in die der heſſiſche
Staat durch ſeine grundfalſche Finanzwirtſchaft
geraten iſt, konnte
nicht treffender illuſtriert
werden, als durch das erwähnte Schreiben des
Reichs=
finanzminiſters.
Achtung.
Es wird uns mitgeteilt, daß die Gegner des
Volls=
entſcheids, um für ſich noch zu reiten, was zu retten
iſi, kurz vor der Wahl einen
großen Wahlſchwindel
ins Werk ſetzen wollen. Wir fordern deshalb die
ſchaffen=
den Stände Heſſens, ſowie ſämtliche Steuerzahler auf,
ſich nicht verblüffen zu laſſen.
Nieder mit der Steuerſchrauben=Politik!
Alles ſtimmt mit „A‟
Schlußbilanz.
Jedermann in Heſſen weiß es, daß die derzeitige
Landesregierung eine geradezu verhängnisvolle
Finanzwirtſchaft treibt, die den Staat dem
Banke=
rott zuführt, und den heſſiſchen Steuerzahler zur
Verzweiflung bringt.
Daran ändern auch leider
die Worte des Herrn Finanzminiſters
nichts, der uns glauben machen will, daß in Heſſen
außerordentlich geſunde Verhältniſſe herrſchen!
Damit wird er aber beim heſſiſchen Steuerzahler
keinen Eindruck hervorrufen; der
Steuer=
zahler weiß es nämlich beſſer: er ſpürt es jeden
Tag aufs Neue an ſeinem Geldbeutel, wie geſund
Die Verhältniſſe in Heſſen ſind!!
Und bei all: dieſen Landesſteuern noch das
rieſige Millionendefizit!
Heute möchte es der Finanzminiſter aus Angſt
vor dem Volksentſcheid am 5. Dezember auf
einmal wegleugnen.
Mit allem Nachdruck berufen wir uns
dem=
gegenüber auf denſelben Finanzminiſter, der
vor dem Wahlkampf das Millionendefizit ſelbſt
zugegeben und damit dieſen traurigen Nagel mitten
auf den Kopf getroffen hat.
Ein intereſſantes Zwiegeſpräch.
Fina miniſter: Liebe Sozialdemokraten, Sie ſind
die einzigen, die mir in dieſem für mich ſe
verteuſelt ſchwierigen Kampfe beigeſtander
Nr. 401926
Der Oeffenſteud
Die rote Nuß
Eine Ballade
Ko -den-stein
war der Herr von
Das
Sin d Hr ich
Der ſprach das harte Wort:
Ich trinke nur noch roten Wein,
Dem Ordnungsblock zum Tort!
Schreiber
Ulrich, Kaul und Reiber,
Die ſind mein Ideal, —
Denn heiß ich auch ein Zentrumsmann,
Bin ich doch radikal, bin ich doch radikal.
Geoſ der Sol ſ umeſt
Ein Feind der Religion,
Doch höher ſiell' als Mann von Geiſt
Ich die Koalltion.
Christ sein
Oder Atheist sein,
Iſt ſchließlich faſt egal. —
Denn heiß ich auch ein Zentrumsmann,
Bin ich doch radikal, bin ich doch radikal.
Länd ob der Bauer Schulden häuc.
Das Handwerl Pleite macht,
Ob in der roten Flut erfäuff
Der Bürger über Nacht,
Schad nix,
Schadet in der Tat nix
Fort mit dem Kapital! —
Denn heiß ich auch ein Zentrumsmann,
Bin ich doch radikal, bin ich doch radikal.
o ſpricht Herr Nuß in edlem Zorn,
Zwar heimlich wird ihm ſchwül,
Doch mächtig ſtößt ins ſelbe Horn
Herr Heinſiadt und Herr Schül.
Jeder
Wirkt mit Wort und Feder
Fürs Bündnis ſchwarz und rot —
Und ſchlägt, wer andrer Meinung iſi,
Mit Knüppeln mauſetot, mit Knüppeln mauſetot.
Lur ſi0 ven ſocher Pekbelt
Die Wähler nicht erbaut,
Der allergrößte Eſel nur
Trägt ſelbſt zum Markt die Haut.
Sieben
Jahr hat nun getrieben
Sein Spiel der rote Trug, —
Da hat denn auch der Zentrumsmann
In Dorf und Stadt genug, in Dorf und Stadt genug.
U,d merli des foife Mßen nſcht
Wohin die Reiſe geht,
So wird die Wahl ein Volksgericht
Und zeigt ihm, wie es geht,
Raus da,
Raus da aus dem Haus da
Was ſchindet und was quält, —
Und wer was zu verlieren hat,
Der weiß auch wie er wählt, der weiß auch wie er wähli.
uo buchdruuerei Darmſtadt.
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Arf Heeet.
N. 30650