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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 328
Freitag, den 26. November 1926. 189. Jahrgang
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Nabatt weg. Banſkonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbar
eife
ungs
Von der Außenpolitik zum
Schundgeſetz.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Ausſprache über die auswärtige Politik, die ſich am
Mittwoch eigenulich ſchon totgelaufen hatte, iſt am Donnerstag
in einer kurzen Sitzung des Reichstages zu Ende geführt
wor=
den. Der Kommuniſt Roſenberg mußte unbedingt noch einmal
das Wort nehmen, hauptſächlich um den Sozialdemokraten einige
Grobheiten zu ſagen. Der Deutſchvölkiſche von Graefe legte
Ver=
wahrung gegen die Form ein, wie der Reichswehrminiſter am
Mittwoch den General Watter abgeſchoben hat. Der
Deutſch=
nationale Schiele ſprach kurz in eigener Sache. Er wandte ſich
gegen Herrn Wirth, der den deutſchnationalen Miniſtern die
Verantwortung für Locarno zuſchieben wollte und verlangte
dagegen, daß das Reichskabinett endlich die Protokolle über die
Miniſterbeſprechungen veröffentlichen oder ihn ſeiner
Schweige=
pflicht entbinden möge. Graf Weſtarp begründete kurz, weshalb
die Deutſchnationalen die Mißtrauensanträge der Kommuniſten
und Völkiſchen ablehnen würden. Dann kam man zu den
Ab=
ſtimmungen. Der Antrag aller bürgerlichen Parteien über die
Kriegsſchuldfrage wurde gegen Kommuniſten und
Sozialdemo=
kraten, mit denen bezeichnender Weiſe auch Herr Wirth ſtimmte,
angenommen. Die Mißtrauensanträge fielen ſogar ohne
namentliche Abſtimmung, weil die erforderliche Stimmenzahl
für die namentliche Abſtimmung kaum aufzubringen geweſen
wäre.
Man begann dann noch mit dem Geſetz zur Bewahrung
der Jugend vor Schund und Schmutz, kam aber über
die Entgegennahme des Kommiſſionsberichtes nicht hinaus, da
die Fraltionen den Nachmittag noch benutzen wollten, um ſich
über ihre Stellung zu dem Geſetz ſelbſt klar zu werden. Der
erſte Anſturm der Gegner, die Rückverweiſung an den Ausſchuß
beantragt hatten, wurde abgeſchlagen. Damit iſt aber noch
keineswegs geſagt, daß ſich ſchließlich eine Mehrheit findet. Von
vielen Abgeordneten wird das Geſetz als überflüſſig bezeichnet,
andere ſind bereit zur Zuſtimmung, wenn Aenderungen
getrof=
fen werden, einmal nach der Richtung, daß nicht nur die
Tages=
zeitungen, ſondern auch die politiſchen Wochenſchriften aus dem
Bereich dieſes Geſetzes herausgenommen werden, wenn
außer=
dem die Zenſur nicht von Landesſtellen, ſondern von einer
Reichsſtelle ausgeübt wird, die an dem Sitz des Buchhandels
errichtet werden ſoll und wenn ſchließlich das kirchliche Privileg
eingeengt wird. Herr Külz hat angekündigt, daß er am Freitag
in einer einſtündigen Rede doch noch den Verſuch wachen wolle,
ſich irgendeine Mehrheit zu ſchaffen. Wenn er auf die
Abän=
derungen eingeht, ſpricht eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit dafür,
daß es ihm gelingt. Unſicher bleibt aber der Ausgang auch dann
noch, da das Zentrum am Donnerstag abend beſchloſſen hat,
dem Geſetz nur in der Fraktionsfaſſung zuzuſtimmen, jede
Aen=
derung alſo auch ſeine Zuſtimmung wieder gefährden würde.
!
„Wiederkäuer und „Dickhäuter.”
Auch am Mittwoch wurde die außenpolitiſche Ausſprache fortgeſetzt.
Verbunden damit waren die Mißtrauensboten der Kommuniſten und der
Völkiſchen gegen Dr. Streſemann. Als erſter Redner des dritten Tages
der auswärtigen Debatte nahm Abgeordneter Roſenberg (Kommuniſt)
das Wort, der in dem gemeinſamen Antrag der bürgerlichen Parteien
zur Kriegsſchuldfrage den kommenden Bürgerblock witterte. Die Rede
des ſozialdemokratiſchen Sprechers Müller=Franken bezeichnete er als
kleinliches Parteigezänk mit den Deutſchnationalen, keine grundſätzliche
Auseinanderſetzung. (Abg. Müller=Franken (Soz.) ruft: Ich bin doch
kein Wiederkäuer wie Sie! — Abg. Höllein (Kom.) entgegnet: Aber
ein Dickhäuter wie Sie. (Heiterkeit.) Die Phantaſien Dr. Wirths
könn=
ten die Kommuniſten nicht mitmachen.
Freunde unter ſich.
Abgeordneter Gräfe (Völkiſch) erklärte, ſeine Freunde hätten keine
Urſache, ſich ſchützend vor General Watter zu ſtellen. Verwahrung
müſſe aber eingelegt werden gegen den Ton, in dem Herr Geßler den
General hier abgekanzelt habe. Der Redner warf den Deutſchnationalen
Doppelſpiel vor und verlangte Kündigung der Locarnoverträge und
Austritt aus dem Völkerbund. Die unklare Haltung der
Deutſch=
nationalen bedeute eine Vergiftung der öffentlichen Meinung. Seine
Partei lehne das allmähliche ſHinüberwechſeln von einer Meinung zur
andern ab.
Locarno und die Deutſchnationalen.
Abgeordneter Schiele (Deutſchnational) gab folgende Erklärung ab:
Der Abgeordnete Wirth hat geſtern behauptet, die deutſchnationalen
Miniſter hätten Locarno ausdrücklich gebilligt. Dieſe Behauptung
ent=
ſpricht nicht den Tatſachen. Das Gegenteil iſt bereits ſo oft bis in alle
Einzelheiten nachgewieſen, daß ich im gegenwärtigen Augenblick auf eine
Wiederholung verzichte. Dagegen richte ich an die Reichsregierung
die wiederholte Aufforderung, zur Feſtſtellung des Sachverhaltes
end=
lich die Protokolle über die entſprechenden Kabinettsſitzungen zu
ver=
öffentlichen oder mich von meiner Schweigepflicht, an die ich mich
bis=
her, trotz aller Angriffe gebunden gehalten habe, zu entbinden. (Beifall
rechts.)
Die Deutſchnationalen lehnen die
völkiſch=
kommuniſtiſchen Mißtrauensanträge ab.
Abgeordneter Graf Weſtarp (Deutſchnational) bedauerte, daß ſeine
Fraktion nicht mehr Gelegenheit habe, die ungeheuerlichen und
unritter=
lichen Angriffe des Reichswehrminiſters gegen General von Watter
zu=
rückzuweiſen und deſſen Verdienſte um die Befriedung des Ruhrgebietes
hervorzuheben. Bei der Abſtimmung über die vorliegenden
Mißtrauens=
anträge werde ſich die deutſchnationale Fraktion der Stimme enthalten.
Unſere ſachliche ablehnende Haltung, ſo erklärte der Redner weiter,
zu
der vom Außenminiſter vertretenen Politik iſt bereits klar zum
Aus=
druck gebracht worden. Die Mißtrauensanträge haben infolge der
ſo=
zialdemokratiſchen Unterſtützung der Regierungspolitik keine Ausſicht
auf Erfolg und ſind lediglich eine taktiſche Maßnahme. Solche taktiſchen
Maßnahmen laſſen wir uns aber von anderen Parteien nicht
vor=
ſchreiben. — Der völkiſche Antrag auf Kündigung der Locarno=Verträge
wird abgelehnt.
Angenommen wird der Antrag ſämtlicher bürgerlichen Parteien zur
Kriegsſchuldfrage. Dagegen ſtimmten mit den Sozialdemokraten und
den Kommuniſten auch der Abgeordnete Dr. Wirty (Zentrum). Die
Mißtrauensanträge der Kommuniſten und Völkiſchen gegen Dr.
Streſe=
mann wurden in einfacher Abſtimmung gegen Kommuniſten und
Völ=
kiſche abgelehnt. Die Deutſchnationalen enthielten ſich der Abſtimmung.
Damit hatte die auswärtige Ausſprache ihr Ende gefunden. Es
folgte die erſte Beratung des Geſetzes zur Aenderung des
Reichspreſſe=
geſetzes, wonach Abgeordnete und Perſonen in ähnlicher Stellung nicht
verantwortliche Redakteure ſein dürfen. Abgeordneter Creutzburg (
Kom=
muniſt) lehnte die Vorlage als Ausnahmegeſetz ab. Abgeordneter
Lands=
berg (Sozialdemokrat) bedauerte, daß die Regierung nicht die
Gelegen=
heit benutzt habe, um den Zeugniszwang zu beſeitigen. Die Vorlage
wurde darauf dem Ausſchuß überwieſen. Es folgte die zweite Beratung
des Geſetzes zur
Bewahrung der Jugend vor Schund=undSchmutzſchriften
Abgeordneter Schreck (Soz.) beantragte Zurückverweiſung der
Vor=
lage an den Ausſchuß. Reichsinnenminiſter Dr. Külz hob unter großer
Heiterkeit hervor, daß man über das Geſetz verſchiedener Meinung ſein
könne. Die Vorlage habe den Ausſchuß faſt ein Jahr lang
be=
ſchäftigt. Es wäre ein Armutszeugnis, wenn jetzt keine Klärung vom
Plenum gefaßt werden könne. Der Zurückverweiſungsantrag wird
ab=
gelehnt. Abgeordnete Frau Dr. Matz (D. Vp.) wies als
Berichter=
ſtatterin auf die lange Geſchichte hin, die der Geſetzentwurf bereits
hinter ſich habe. Trotz des Willens der gegenſeitigen Verſtändigung ſei
eine einmütige Beſchlußfaſſung nicht möglich geweſen. Eine brauchbare
Definition der Begriffe „Schmutz und Schund” ſei nicht gelungen. Auch
die beſondere Berückſichtigung der Vertreter der Kirchen ſei im
Aus=
ſchuß ſtark umſtritten geweſen. Starke Gegnerſchaft habe ferner die
Einbeziehung periodiſcher Druckſchriften hervorgerufen. Die Mehrheit
Ausſchuſſes ſei ſich bewußt, kein Idealgeſetz vorzulegen weil die
Les
au
rordentliche Schwierigkeit beſtand, geiſtige Formausdrücke in
ein=
deutige Geſetzesformeln zu faſſen. Die Mehrheit habe ſich leiten laſſen
von dem Gedanken, daß alle Maßnahmen zur Förderung der Jugend
erfolglos bleiben müſſen, wenn nicht durch das Geſetz das erfaßt werde,
was nur fälſchlich als Schund= und Schmutzliteratur bezeichnet werde,
in Wahrheit aber keine Literatur ſei, ſondern ein Induſtrieerzeugnis
ohne jeden künſtleriſchen und geiſtigen Wert. Man wolle nicht ein
Polizeigeſetz, ſondern ein Kulturgeſetz ſchaffen.
Darauf wurden die Bergtungen abgebrochen. Das Haus vertagte
ſich auf Freitag, 3 Uhr. Weiterberatung. Schluß 41½ Uhr.
Eine neue Vorlage über die Getreidezölle.
* Berlin, 25. November. (Priv.=Tel.)
Mit dem 31. Dezember 1926 läuft das
Getreidezollprovi=
ſorium vom Sommer dieſes Jahres ab, das für Roggen, Weizen
und Gerſte Zwiſchenſätze vorſah, die unter dem autonomen Satz
liegen. Mit dem 1. Januar würden alſo die autonomen höheren
Sätze in Kraft treten. Das wollen Demokraten und
Sozialdemo=
kraten verhindern, die bereits fertig fformulierte Anträge
vor=
liegen haben, wonach die Getreidezölle einer völligen Neuregelung
unterzogen werden ſollen. Inzwiſchen hat nun das
Reichser=
nährungsminiſterium einen Geſetzentwurf ausgearbeitet und ihn
dem Kabinett überreicht, der eine Verlängerung der jetzt geltenden
Sätze über den 1. Januar hinaus vorſieht. Die Vorlage wird
ſchon in den nächſten Tagen im Kabinett verabſchiedet und dem
Reichsrat und Reichstag zugehen. Bei der Einſtellung der
So=
zialdemokraten und der parlamentariſchen Lage iſt nicht damit zu
rechnen, daß dieſe Vorlage kampflos über die Bühne gehen wird.
Wie verlautet, ſollen die jetzigen Zölle um ein Vierteljahr
ver=
längert werden. Das würde alſo bedeuten, daß zum 1. April
neue Zollkämpfe bevorſtehen, wenn die Vorlage in
dieſer Form angenommen wird.
Vom Verwaltungsrat der Reichsbahn.
* Berlin, 25. November. (Priv.=Tel.)
Der Verwaltungsrat der Reichsbahn hat in ſeiner
Ver=
faſſung die Beſtimmung, daß ſeine Mitglieder turnusmäßig
aus=
ſcheiden, und daß die Ausſcheidenden durch das Los beſtimmt
werden. Es müſſen diesmal drei von der Regierung ernannt=
und zwei vom Treuhänder beſtimmte Mitglieder ausſcheiden.
Das Los fiel auf den früheren Reichskanzler Dr. Luther, den
früheren Oberpräſidenten von Batocki und den Vorſitzenden des
Verwaltungsrats von Siemens, außerdem auf Staatsſekretär
Bergmann und Herrn Müller=München, die beiden Letzteren ſind
vom Treuhänder berufen. Da die Mitarbeit dieſer Herren bei
der heutigen Zuſammenſetzung unentbehrlich geworden iſt, denkt
man daran, alle in ihrem Amte erneut beſtätigen zu wollen.
Oemiſſion der ſächſiſchen Regierung.
Dresden, 25. November.
Nachdem der ſächſiſche Landtag die Abg. Lieberaſch (Kom.)
zum erſten und Mucker (Soz.) zum zweiten Schriftführer ge=
Sitzung namens der Regierung die Erklärung ab, daß ſie ihre
Aemter in die Hände des Landtages zurücklege und die Regie= ten verbunden bleibt, Jahn D. Rockefeller, die erſte Raffinerie;
rungsgeſchäfte bis zur Neuwahl des Miniſterpräſidenten
weiter=
führen werde. Das Haus nahm davon Kenntnis und vertagte
ſich dann auf Dienstag, den 30. November, an welchem Tage der
Landtag unter anderen Punkten auch die Wahl des neuen Mi= repräſentiert heute der Standard=Oel=Truſt mit das größte
niſterpräſidenten vornehmen wird.
Begnadigung von Fememördern.
Berlin, 25. November.
Das preußiſche Kabinett hat, wie der amtliche preußiſche
Preſſedienſt mitteilt, in ſeiner Sitzung vom 24. November
be=
ſchloſſen, die in der Strafſache gegen Schirmann und Genoſſen
(Fall Pannier) gegen Benn, Stein, Aſchenkamp und Schirmann
verhängten Todesſtrafen in Zuchthausſtrafen umzuwandeln, und
bei Aſchenkamp und Schirmann in eine je zehnjährige
Zuchthaus=
ſtrafe.
Herrſcher Petroleum.
Eine weltpolitiſche Betrachtung.
Von
Dr. Heinrich Wenz.
In Anbetracht der gewaltigen Bedeutung, welche
das Petroleum für die Weltpolitik beſitzt, hat es der
Verfaſſer in dankenswerter Weiſe unternommen, in
einer Reihe von Aufſätzen in großen Zügen die Rolle
darzuſtellen, welche das Petroleum in der Weltgeſchichte
der letzten zwanzig Jahre, insbeſondere aber während
der Nachkriegszeit bei allen großen politiſchen
Ent=
ſcheidungen geſpielt hat. Wir empfehlen dieſe
Ausfüh=
rungen der ganz beſonderen Beachtung unſerer Leſer.
Die Schriftleitung.
I.
Der Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat vor einiger Zeit
geſagt, daß der Kampf um die Rohſtoffe in Zukunft eine noch
größere Rolle in der Weltpolitik ſpielen werde als vor dem Krieg.
Das iſt ohne Zweifel richtig. Durch den Weltkrieg iſt die
In=
duſtrialiſierung verſchiedener Ueberſeeſtaaten mächtig
fortgeſchrit=
ten und damit der Hunger nach Rohſtoffen noch größer geworden;
und außerdem hat uns der Weltkrieg gelehrt, daß für den
moder=
nen Staat der Beſitz gewiſſer Rohſtoffe und Rohſtoffgebiete von
lebensnotwendiger Bedeutung ſind.
Zu dieſen Rohſtoffen gehören vor allem Eiſen, Kohlen,
Ge=
treide und last not least — Erdöl und Erdölprodukte. Gerade
das letztere gewinnt eine immer ſteigende Bedeutung. Und das
iſt im Zeitalter des Dieſelmotors nur natürlich. Ständig ſteigt
überall deſſen Verwendung. Wir brauchen ihn nicht nur in der
Landwirtſchaft und der Induſtrie; auch das moderne Heer und
die Flotte ſind, ohne den Oelmotor undenkbar. Die „flüſſige
Kohle” ſpeiſt Tauchboote, Flugzeuge, Zeppeline, Kraftwagen,
Tanks, Motorräder, Kriegs= und Handelsſchiffe. Das mit Oel
gefeuerte Kriegsſchiff bietet mancherlei Vorteile gegenüber dem
mit Kohle gefeuerten Kriegsſchiff; ſo iſt, nur um einen Vorteil
zu nennen, das Oelſchiff dem Kohlenſchiff an Schnelligkeit
weſent=
lich überlegen. Deshalb iſt die britiſche Kriegsflotte ſchon vor
dem Weltkrieg auf Betreiben Churchills zur Oelfeuerung
über=
gegangen. Kann man ſich wundern, wenn ſo das Erdöl nicht nur
in der Weltwirtſchaft, ſondern auch in der Weltpolitik einen
mäch=
tigen Einfluß, beſonders in den letzten drei Jahrzehnten,
aus=
geübt hat? Man kann es ruhig ausſprechen: Wer die Herrſchaft
über das Oel beſitzt, in deſſen Hand liegt die Herrſchaft über
Handel und Induſtrie, über Krieg und Frieden, über Niederlage
oder Sieg; wer von der Herrſchaft über das Oel ausgeſchloſſen
iſt, iſt von vornherein kein ebenbürtiger Gegner. Das hat der
Weltkrieg gelehrt!
Wie häufig übrigens ein weltwirtſchaftliches Problem
zu=
gleich auch ein weltpolitiſches iſt, das beweiſt folgendes Beiſpiel
aus der jüngſten Zeit. Als 1924 die Regierung Rumäniens, das
ein Hauptölland iſt, einen Geſetzentwurf zum Zweck der
Natio=
naliſierung der inländiſchen Erdölvorkommen dem Parlament
vorlegte, da erhoben ſofort die amerikaniſchen Oelgeſellſchaften,
die in Rumänien Kapital angelegt haben, dagegen Widerſpruch;
gleichzeitig aber brachte das amerikaniſche Staatsdepartement der
rumäniſchen Regierung in Erinnerung, daß ihre Anleihe fällig
für die Rückzahlung ſei. Dieſem politiſchen Druck war
Rumä=
nien natürlich nicht gewachſen, und es gab nach .
So ſpielt das Erdöl auch eine entſcheidende Rolle in dem
Ringen zwiſchen den beiden angelſächſiſchen Mächten Amerika
und England in der Vor= und Nachkriegszeit. Es war eine
Quelle zum Weltkrieg. Während des Krieges war es der
Gegen=
ſtand eines ſtillen und zähen Kampfes unter unſeren Gegnern
ſelber. In Verſailles ſprach es ſein Machtwort. Und in nahezu
allen Konferenzen der Nachkriegszeit — ausgenommen Spa —
ſaß unſichtbar wie Banquos Geiſt der Herrſcher Erdöl am
Ver=
handlungstiſch der Mächte.
Man ſtritt um Ideale, um Abrüſtung, um Verſtändigung,
und man meinte — Erdöl. Jene Karikatur in einem amerika
niſchen Witzblatt iſt ſchon richtig: Wir ſehen Uncle Sam
gelang=
weilt, gleichgültig dem Streit der europäiſchen Mächte zuſchauen,
was kümmert das alles ihn! Plötzlich aber ſchaut er auf, die
Augen ſind geſpannt. „Wer ſprach von Oel?” ſo ruft er erregt
aus. Und ſofort meldet er ſeine Anſprüche an! Es iſt in der
Tat ſo.
II. Vor dem Kriege.
Amerika — England — Deutſchland.
. Amerika.
Das älteſte Petroleumland iſt Amerika. Aus Briefen von
Franziskanermönchen vom Jahre 1627 wiſſen wir, daß das
Erd=
öl ſchon den Indianern bekannt war und von dieſen als
Be=
leuchtungsmittel, zu mediziniſchen Zwecken und für religiöſe
Ge=
bräuche verwendet wurde. Indeſſen, zur wirtſchaftlichen
Bedeu=
tung gelangte es erſt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
1859 erbohrte Colonel E. L. Drake in Pennſylvanien die erſten
bedeutenden Petroleummengen. Und drei Jahre ſpäter errichtete
wählt hatte, gab Miniſterpräſident Heldt im weiteren Verlauf der der Mann, mit deſſen Namen der Glanz des beiſpielloſen
Auſ=
ſtiegs der Petroleuminduſtrie nicht nur in Amerika für alle
Zei=
er begann als armer Bauernſohn, Küſter und Buchhalter ſeine
Laufbahn, heute iſt der 86jährige Mann einer der reichſten
Män=
ner der Welt. Aus den kleinſten Anfängen hervorgegangen,
Unternehmen der Welt. Dieſer Truſt beſitzt und kontrolliert eine
Unzahl von Geſellſchaften. Der engere Truſt ſtellt eine
Kapital=
macht von etwa 4 Milliarden Dollar (31. 12. 1925) dar. Er hat
fabelhafte Gewinne erzielt. Dividenden von mehreren hundert
Prozent ſind keine Seltenheit; im Jahre 1924 hat eine
Unter=
geſellſchaft St. O. of New Jerſey allein 20 Millionen Dollar
Ge=
winne verteilt (gegen 12 Millionen in 1922), Bonus und
Gratis=
aktien ſind dabei nicht berückſichtigt.
Mit echt amerikaniſcher Energie hat ſich Rockefeller ſeinen
zwar bei Benn in lebenslängliche, bei Stein in eine 15jährige, Weg gebahnt. Alle Hinderniſſe wußte er zu überwinden, und
jedes Mittel war ihm recht. Verſchiedentlich kam er auch mit dem
Staatsanwalt in Konflikt. Auch die öffentliche Meinung lehutg
Seite 2
Freitag, den 26. November 1926
Nummer 328
ſich gegen ihn auf. Indeſſen ſpielend erledigte er ſeine Gegner.
Da kam um die Jahrhundertwende ein neuer, gefährlicher
Gegner: England!
2. England.
Vom Tage.
Außenminiſter Dr. Streſemann iſt vom Senat zu
einem Beſuch nach Hamburg eingeladen worden.
War bis dahin das Petroleum in Amerika nur ein Objekt
der inneren Politik, ſo tritt es jetzt heraus in die Areng der
aus=
wärtigen Politik. Es wird zum Gegenſtand eines erbitterten
Kampfes zwiſchen den beiden angelſächſiſchen Mächten. Dieſer
Kampf tobt auch heute noch, er iſt reich an ſpannenden Momenten:
immer kommt es zu Waffenſtillſtänden, aber immer wieder lebt
der Kampf auf (er hat auch jüngſt bei der Hauſſe der J. G.
Far=
ben A. G. eine Rolle geſpielt!). Ueber manches haben ſich beide
Mächte im Laufe der Jahre geeinigt; aber das
Petroleum=
problem iſt noch nicht gelöſt.
Als England ſich anſchickt, Petroleummacht zu werden, iſt
ihm Amerika weit voraus, einmal dadurch, daß es das Oel im
eigenen Lande hat, zum anderen hat Rockefeller bereits eine
welt=
weite Organiſation geſchaffen. England dagegen muß ſich ſein
Oel draußen ſuchen. Aber raſch erobert es ſich ſeine (heute gan;
hervoragende) Poſition. Seine Oelmacht ruht heute auf zwei
ſicheren Pfeilern: auf der engliſch=holländiſchen Gruppe
Konin=
klyke Shell Cie, und auf der rein britiſchen Anglo=Perſian und
Burmah Oil Cie., zwei Unternehmungen, die zwar dem
Stan=
dard=Oel=Truſt an Kapitalkraft nicht ebenbürtig, aber dennoch
ge=
fährliche Konkurrenten ſind.
England iſt eben von vornherein ganz andere Wege
gegan=
gen als Amerika. Während in Amerika alles bisher Errungene
ganz der privaten Initiative zu verdanken iſt (ja der Staat
arbei=
tete bisweilen bewußt Rockefeller entgegen), ſteht in England
gleich von Anfang an die Regierung hinter all dem, was ſeine
Oelintereſſenten unternehmen. Ferner hatte Rockefeller wohl
Vorbildliches geſchaffen, was die Organiſation der Produktion,
Beförderung und Sicherſtellung des Erdölabſatzes anlangt, ſo
hat er doch in anderer Hinſicht Weſentliches unterlaſſen; er hat
nicht für die Sicherſtellung der Rohſtoffverſorgung
Grund=
lagen geſchaffen (man hatte ja das Oel im eigenen Lande).
Ge=
rade hierauf aber lenkt England von vornherein ſein Augenmerk
In aller Welt ſucht es ſich Oelfelder zu ſichern, d. h. dieſe wenn
nicht in politiſche, ſo doch wirtſchaftliche Abhängigkeit
zu bringen. Beſonders wendet es ſein Intereſſe den Ländern der
öſtlichen Halbkugel zu. Und nun beginnt ein Wettlauf und
Rin=
gen um die neu erſchloſſenen und noch zu erſchließenden
Oel=
felder. Hier die einzelnen Phaſen des Kampfes zu ſchildern,
überſteigt den Rahmen eines Zeitungsaufſatzes. Ein Beiſpiel
möge genügen! Eines der Haupterdölländer der Welt iſt heute
das Land der Revolutionen: Mexiko. Nun, zwiſchen dieſen
Revolutionen und dem Erdöl beſteht ein inniger Zuſammenhang.
Seitdem nämlich zu Anfang dieſes Jahrhunderts in Mexiko
rie=
ſige Oellager entdeckt wurden, iſt dieſes unglückliche Land nicht
mehr zur Ruhe gekommen. Schuld daran ſind die Oelmächte
Amerika und England, neuerdings auch Japan. Es iſt heute
erwieſen, daß ſowohl von ſeiten der Standard Oil, als auch von
England Revolutionsgelder nach Mexiko geſloſſen ſind; ſie
floſ=
ſen in die Taſchen der Revolutions,generäle”. Bald hatten die
Amerikaner Oberwaſſer, bald die Engländer. 1911 zum Beiſpiel
war es Amerika gelungen, den ſeinen Petroleumintereſſen
un=
bequemen Präſidenten Porfirio Diaz zu ſtürzen. 1913 wäre es
wegen Mexikos unermeßlichen Oellagern beinahe zum Weltkrieg
gekommen. Während des Weltkrieges haben die Amerikaner die
Engländer überflügelt. Doch auf anderen „Kriegs”ſchauplätzen
war England um ſo erfolgreicher,
Wie kam es zur Bildung der beiden vorerwähnten engliſchen
Konzerne?
Der Koninklyke Shell= oder Royal Dutch Shell=Konzern iſt
im Jahre 1907 durch Zuſammenſchluß der holländiſchen
Konin=
klyke Nederlandſche Maatſchappy, Haag, mit der engliſchen Shel
Transport and Trading Co., London, entſtanden. Beide
Geſell=
ſchaften hatten gemeinſame Intereſſen im Oſten, beſonders
In=
dien, ſie ſchufen ſich eine gemeinſame Abſatzorganiſation. Bis
1907 befaßten ſie ſich hauptſächlich mit der Ausbeutung ihrer
indiſchen Vorkommen; von da an erwarb der Konzern auch in
anderen Ländern bedeutſame Intereſſen. Unter der Leitung von
Sir Henry Deterding (deſſen Name jüngſt wieder durch die
Blät=
ter ging), dem „Napoleon” des Pekroleums, verfolgte er eine
großartige Ausdehnungspolitik. Heute beſitzt der Konzern
Pe=
troleumfelder in Indien (Sumatra, Borneo, Java uſw.),
Meſo=
potamien, Aegypten, Rumänien, Rußland, Vereinigte Staaten,
Mexiko, Venezuela uſw. Bei all dieſen Erwerbungen ſtand die
engliſche Regierung mehr oder weniger im Hintergrund.
Deutlicher tritt die amtliche engliſche Oelpolitik zu Tage in
der (recht intereſſanten!) Geſchichte der rein engliſchen Anglo=
Perſian und der Burmah Oil Co.
William Knox d’Arey, ein Neuſeeländer, war als Goldſucher
vielfacher Millionär geworden. Nach mancherlei Abenteuern war
er nach Südaſien gekommen und war hier, nach neuen
Erwerbs=
quellen ſuchend, auf Oel aufmerkſam geworden. 1901 gelang es
ihm, von der perſiſchen Regierung auf 60 Jahre eine einzigartige
Der ruſſiſche Film, „Der ſchwarze Sonntag”, der
augenblicklich in München zum erſten Male gezeigt wurde, iſt kurz
vor der Aufführung verboten worden wegen der Gefährdung der
ſtaatlichen Sicherheit.
Die Denkſchrift der Reichsregierung über die
penſionierten Miniſter, Staatsſekretäre, Generäle und
ſonſtige Offiziere befindet ſich — wie wir hören — im Druck und wird
dem Reichstag in den nächſten Tagen zugehen.
Zum memelländiſchen Landespräſidenten wurde
der frühere Landesdirektor Falk ernannt.
Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie Drummond,
wird ſich wahrſcheinlich am Samstag abend nach Berlin begeben
wo er in gleicher Weiſe wie mit der engliſchen und franzöſiſchen Regie
rung nunmehr auch mit der deutſchen Regierung eie
Aus=
ſprache über die auf der bevorſtehenden Ratstagung zur Sprache
gelangenden Fragen führen wird.
Tſchitſcherin hat ſeine Reiſe nach Deutſchland
an=
getreten. Während ſeines Urlaubes wird Litwinow die Obliegenheiten
des Volkskommiſſars für auswärtige Angelegenheiten wahrnehmen.
Muſſolini empfing den Fürſtbiſchof von Trient, der
gegen die von Italien angewandten Methoden in
Südtirol Einſpruch erhob, aber glatte Ablehmng fand.
Die „Humanité” will wiſſen, daß die franzöſiſche
Regie=
rung die Zoll= und Forſtbeamten an der
italieni=
ſchen Grenze bewaffnet und zwei Artilleriebatterien und ein
Infanterie=Regiment zur Unterſtützung dorthin geſandt habe.
Die Ernennung des derzeitigen franzöſiſchen Geſandten in
Athen Grafen de Chambrun zum franzöſiſchen
Botſchaf=
ter in Waſhington könne, dem Petit Pariſien zufolge, als faſt
ſicher angeſehen werden.
Konzeſſion zu erhalten, die ganz Perſien mit Ausnahme der fünf
nördlichen Provinzen umfaßt. Er gab Unſummen für
Forſchun=
gen aus, indeſſen erfolglos. Schon war er entſchloſſen, ſeine
Rechte an eine ausländiſche Finanzgruppe — man nannte die
Deutſche Bank — zu veräußern, da ward Mr. Pretyman, damals
Vorſitzender des Board of Admiralty, auf ihn aufmerkſam;
die=
ſem gelang es, d’Arey von dieſem Plan abzuhalten und Lord
Strathcona, eine Perſönlichkeit mit Intereſſen, die „vom
Per=
ſiſchen Golf zum Pazifik und von den kanadiſchen Bahnen zu den
verſiſchen Oelfeldern” reichten, für d’Areys Pläne zu intereſſieren.
Dieſer ſtellt an Mr. Pretyman nur die einzige Frage: Liegt es
im Intereſſe der britiſchen Marine, daß d’Areys Unternehmen
fortgeſetzt wird, und daß ich daran teilnehme? Als dieſer die
Frage bejaht, gründet Lord Strathcona, der auch Vorſitzender
der Burmah Oil Co. war, die Anglo=Perſian=Geſellſchaft mit
einem Kapital von 2 Millionen Pfund Sterling; heute beträgt es
20 Millionen Pfund Sterling. (Auf dieſes Kapital erteilt die
Geſellſchaft in dieſem Jahre neben einer ſehr reichlich bemeſſenen
Dividende noch eine Gratisaktie, auf zwei Stammaktien. Frkf
Ztg. v. 30. 10. 26, Hdlsteil.) Und das Aktienkapital befindet ſich
heute zum größten Teil in Händen der britiſchen
Regie=
rung. So hatte die Oelpolitik der Adwiralität, die mit Lork
Fiſher 1904 begonnen hatte und die von Churchill als Erſtem
Seelord fortgeſetzt wurde, mit einem vollen Sieg geendet.
Erworben wurde dieſe Regierungskontrolle mit Mitteln
ähn=
lich denjenigen, mit denen ſeinerzeit der engliſche Staat den
Suezkanal erwarb. (Die engliſche Regierung bediente ſich
da=
mals der unauffälligen Vermittlung eines Journaliſten, der dem
ſtets geldbedürftigen Khedive nach und nach ſoviel Suezaktien
abkaufte, daß England bald die grkßere Hälfte und damit den
eigentlichen Einfluß über den Kanal erwarb.) So auch hier! Als
1914 das Aktienkapital verdoppelt wurde, beteiligte ſich die
eng=
liſche Regierung daran, indem ſie 2 Millionen Pfund Sterling
übernahm. Wie hoch wan damals in den eingeweihten Kreiſen
Englands dieſe Transaktion einſchätzte, dafür mag eine
Aeuße=
rung der „Times” vom 25. Mai 1914 als Beweis dienen. Sie
ſchrieb: „Seit Lord Beaconsfield mit der finanziellen Hilfe der
Nothſchilds für die britiſche Regierung die Kontrolle der
Suez=
kanal=Geſellſchaft erwarb, hat es kein Geſchäft von ähnlicher
Be=
deutung gegeben, das an Wichtigkeit dem Oelgeſchäft vergleichbau
iſt.” Wie ſehr recht die „Times” hatte, dafür zeugt die Bedeutung
der perſiſchen Oelquellen für die Verſongung der britiſchen
Kriegsflotte während des Weltkrieges. (Churchill, The Worlt
Criſis.)
Natürlich beſchränkt ſich die Tätigkeit der Anglo=Perſian
nicht nur auf Perſien. Auch ihre Intereſſen waren und ſind
weltweit. Man erwarb überall Konzeſſionen: in Rumänien,
Argentinien, Mexiko, Venezuela (das neuerdings ſtark in der
Vordergrund getreten iſt), Kanada uſw. Aber als ihre eigentliche
Domäne betrachtet ſie Vorderaſien, das ja von einem breiten
Oelgürtel durchzogen iſt. Und zu dieſer Zone gehört auch das
vielumſtrittene Moſſulgebiet, Meſopotamien. Dort aber ſtieß
England auf einen Intereſſenten und damit politiſchen Gegner:
Deutſchland!
(Weitere Aufſätze folgen.)
Die Neuorganiſation
des Reichswirtſchaftsrates.
Um den Intereſſenausgleich zwiſchen
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern. — Die Vertretung
der ländlichen Intereſſen, der freien Berufe
und der Beamtenſchaft.
Im Reichsarbeitsblatt werden ſoeben die
Regierungsent=
würfe über den endgüiltigen Reichswirtſchaftsrat veröffentlicht.
Die von dem Kabinett gebilligten Entwürfe ſtimmen in den
Grundzügen mit den im Herbſt 1925 dem vorläufigen
Reichs=
wirtſchaftsrat vorgelegten Referentenentwürfen überein. In dem
verfaſſungsändernden Rahmengeſetzenturf, der die Stellung
und Aufgaben des Reichswirtſchaftsrates umſchreibt, iſt
vor=
geſehen, daß der Reichswirtſchaftsrat in der Regel ſchon bei den
Vorarbeiten zu Geſetzentwürfen wirtſchafts= und ſozialpolitiſcher
Art gehört werden ſoll. Es wird weiterhin die Möglichkeit
ge=
ſchaffen, daß er ſeine Gutachten auf Verlangen von
Reichsregie=
rung oder Reichsrat oder Reichstag vor den beiden
letzterwähn=
ten Körperſchaften mündlich erläutern kann. Schließlich, wird
dem Reichswirtſchaftsrat das volle Initiativrecht gewährt, das
heißt: der Anſpruch darauf, daß die von ihm beantragten
Ge=
ſetzesvorlagen auch bei abweichender Auffaſſung der
Reichs=
regierung dem Reichstag vorgelegt werden müſſen und dort durch
Mitglieder des Reichswirtſchaftsrates vertreten werden können.
Neu geſchaffen iſt die Möglichkeit, daß der Reichswirtſchaftsrat
guch zu den Geſetzentwürfen Stellung nehmen kann, die der
Initiative des Reichstages entſpringen.
In den die Zuſanuenſetzung und Arbeitsweiſe regelnden
Ausführungen des Geſetzentwurſes wird an dem Gedanken der
Verkleinerung des bisher aus 326 Mitgliedern beſtehenden
Reichswirtſchaftsrates feſtgehalten. Der neue Entwurf bleibt mit
einer Geſamtzahl von 123 ſtändigen Mitgliedern noch hinter der
Zahl des Referentenentwurfes von 126 zurück. Die Vertretungen
der Landwirtſchaft, des Einzelhandels, des Verkehrs und der
Kommunalverwaltungen ſind gegenüber dem Referentenentwurf
verſtärkt. Für die Beamtenſchaft und die freien Berufe iſt eine
eigene Vertretung von fünf Mitgliedern geſchaffen. Die
Grup=
pen der Induſtrie und der von Reichsregierung und Reichsrat
ernannten Mitglieder ſind vermindert worden. Um den
In=
tereſſenausgleich zwiſchen Arbeitgebern und
Arbeitnehmern zu gewährleiſten, wird der Gedanke der
Parität zwiſchen dieſen Gruppen in Anlehnung an Artikel 165
feſtgehalten. Dieſe Parität wird jedoch nicht mehr wie bisher
innerhalb der Gruppen 1 bis 6, ſondern zwiſchen der Geſamtheit
der den Abteilungen 1 und 2 angehörenden Vertreter
verwirk=
licht. Demgemäß iſt für die Abteilung der Arbeitnehmer auch
eine Gruppenbildung vorgeſehen.
Die 123 ſtändigen Mitglieder erhalten das Recht, ſich für die
Ausſchußberatung durch von Fall zu Fall zugezogene
nichtſtän=
dige Mitglieder aus allen Kreiſen des Wirtſchaftslebens
ergän=
zen oder vertreten zu laſſen.
Die Arbeiten ſollen in Anlehnung an die bisherige Uebung
vorzugsweiſe in den Ausſchüſſen, und zwar in erſter Linie in
den drei Hauptausſchüſſen (dem wirtſchafts, ſozial= und
finanz=
politiſchen Ausſchuß) erledigt werden. Eine beſondere Aufgabe
iſt den ſogenannten Ermittelungsausſchüſſen zugedacht, die
Er=
hebungen nach Art der ausländiſchen Enqueten zu veranſtalten
haben. Sie werden mit Zuſtimmung der Reichsregierung in
be=
ſonderer, von Fall zu Fall verſchiedener Zuſammenſetzung
ein=
berufen und erhalten die für die Vornahme der Unterſuchungen
erforderlichen Befugniſſe.
Die weſentlichſte Abweichung von dem Referentenentwurf
des vorigen Johres beſteht darin, daß die neuen Entwürfe die
Unabhängigkeit des Reichswirtſchaftsrates und ſein Recht auf
Selbſtverwaltung in vollem Umfange anerkennen. So ſind faſt
alle die Beſtimmungen, welche eine Einflußnahme der
Reichs=
regierung vorſehen, fallen gelaſſen worden, insbeſondere
die=
jenigen über den Vorſitz eines Regierungsvertreters in den
Aus=
ſchüſſen, ferner über das Erfordernis der Zuſtimmung der
Reichs=
regierung zur Errichtung von nichtſtändigen Sonderausſchüſſen
und zur Vereinigung mehrerer Ausſchüſſe ſowie zum
Zuſammen=
tritt der Vollverſammlung.
*Frankfurter Muſikbrief.
Was dem einen ſein Kiepura ift, iſt dem anderen ſein
Völ=
ker — das ſoll heißen, daß nicht nur Wien, ſondern auch
Frank=
furt einen Tenor von Bedeutung entdeckt hat. Dieſer heißt
Franz Völker, ſtammt aus Neu=Iſenburg, wo der Eingeweihte
den Namen aus Lokalgründen kennt, und hat die Opernbühne
zum erſten Male in ſeinem Leben als Floreſtan betreten. Ein
derartiges erſtes Auftreten auf einer großen Bühne wie der
unſerigen iſt ein Wagnis für den Sänger und für die
Juten=
danz. Das Wagnis iſt in vollem Maße geglückt. Das Organ
iſt außerordentlich umfangreich, von ſehr ſympathiſchem Timbre,
und weiſt in der techniſchen Behandlung faſt keinerlei Mängel
auf. Die Größe des Tons deutet auf den ſpäteren Heldentenor,
indeſſen wird es Pflicht der Opernleitung ſein, den Künſtler
zunächſt in Partien mehr lyriſchen Charakters auftreten zu
laſſen. Herr Völker iſt offenbar muſikaliſch; er wurde in der
Hinſicht dem Floreſtan durchaus gerecht. Ganz prachtvoll klang
der ſchwierige zweite Teil der großen Arie im Anfang des zwei
ten Aktes; auch die muſikaliſche und techniſche Behandlung der
Enſembleſätze ließ kaum einen Wunſch unerfüllt. Darſtelleriſch
iſt noch viel hinzuzulernen, auch die geſprochenen Stellen
be=
dürfen noch der Nachprüfung. Aber nach der Seite hin dürfen
die Anſprüche bei dem erſten Auftreten nicht allzu hoch ſein.
Alles in allem bedeutete der Abend für unſer jüngſtes Mitglied
der als neue Partie den Max im „Freiſchütz” einſtudiert, einen
vollen Erfolg.
Weniger erfreulich geſtaltete ſich das Wiederſehen mit Karl
Ziegler, dem früheren Tenor unſerer Oper, der jetzt in Wien
tätig iſt. Herr Ziegler gab einen Ariengbend, der Bruchſtücke aus
„Tosca”, „Germania”, „Carmen”, „Afrikanerin” „Lohengrin”
uſw. enthielt. Die Stimme weiſt in noch verſtärkterem Maße wie
früher techniſche Mängel erheblicher Art auf; die Regiſter ſind
unausgeglichen, die Töne klingen, da ſie ganz verſchieden
ange=
ſetzt werden, ungleichmäßig, ſo daß der künſtleriſche Ausdruck
über den der Künſtler in der Zeit ſeiner hieſigen Wirkſamkeit
verfügte, fehlte. Es iſt ſchade um das prachtvolle Material, das
da durch die mangelnde techniſche Schulung mit der Zeit
zu=
grunde gerichtet wird.
Eigentümliche Gefühle löſte das erſte Konzert bes nunmehr
mit dem Rühlſchen Geſangverein vereinigten Cäciiiendereins
unter der Leitung des neuverpſlichteien Dirigent n, des
Lapell=
meiſters am Opernhaus Klaus Nettſtraeter, aus. Es beſtehen
in jeder größeren deutſchen Stadt Geſangvereine, in denen von
den gebildeten Ständen klaſſiſche Chorwerke aufgeführt werden.
Tieſe Vereine haben meiſt eine ausgezeichnete muſikaliſche und
chortechniſche Tradition, und es gehörte bis vor dem Kriege in der
ſogenannten guten Geſellſchaft zum guten Ton, Mitglied
der=
artiger Vereine zu ſein. Sie haben jetzt eine ſchwere Kriſe
in=
ſofern durchzumachen, als es faſt ausgeſchloſſen iſt, den
erfor=
derlichen Nachwuchs zu bekommen. Die Jugend jeder Kreiſe
hat heutzutage ganz andere, materiellere Intereſſen; der Sinn
für wirklich gute, klaſſiſche Muſik fehlt. Das iſt eine ſehr
trau=
rige Feſtſtellung — es konnte einen recht nachdenklich ſtimmen,
wenn man in dem Männerchor faſt nur die früheren, zum Teil
recht bejahrten Mitglieder ſah, die mit einer rührenden, ganz
unzeitgemäßen Begeifterung an den Idealen ihrer Tage
feſt=
hielten. Das Bürgertum muß aber da zuerſt Nemedur ſchaffen,
zum Segen der Geſamtheit: es muß in der Jugend wieder das
Verftändnis für die ernſten und für das Leben nachhaltigen, im
beſten Sinne des Wortes kulturellen Beſtrebungen derartiger
Vereine erweckt werden. Der Nachwuchs muß wieder kommen,
ein Nachwuchs, der wie früher die Miſſa ſolemnis und die
Matthgeus=Paſſion genau kennt. Videant consules!
Man gab das Berliozſche Requiem, das vor ſechs Jahren
zuletzt gegeben wurde. Ueber das Werk ſelbſt ſind die Akten
geſchloſſen; nicht umſonſt hat Mottl die ganze Autorität ſeiner
Perſönlichkeit für den großen franzöſiſchen Komponiſten
einge=
ſetzt. So gar nicht franzöſiſch äußerlich iſt die muſikaliſche
Auf=
faſſung und Behandlung der einzelnen Teile, ſo ganz deutſch
ſind die famoſen lyriſchen Stellen empfunden und zum Ausdruck
gebracht. Die Aufführung gab dem Komponiſten, was ihm
ge=
bührt. Daß die Männerchöre nicht ſtark genug klangen, dar
man ihnen aus den erwähnten Gründen nicht zum Vorwurf
machen — das wäre ungerecht. Es wurde mit beſtem Willen
gearbeitet und das große Können des neuen Dirigenten gibt auch
die Gewähr dafür, daß einzelne chortechniſche Mängel, die zur
Zeit Mengelbergs nicht vorhanden waren, wieder verſchwinden.
Im großen und ganzen war die Aufführung allen Lobes wert
und der Eindruck war entſprechend. Das Tenorſolo ſang
Kam=
merſänger Fritz Kraus (München) mit beſeeltem Ausdruck. Herr
Nettſtraeter bewies an dem Abend auch ſeine Eignung als
Chor=
meiſter: daß er muſikaliſch der rechte Führer iſt, braucht nicht
be=
ſonders geſagt zu werden.
D. W. Kn.
FünfWochen deutſches Theater im Elſaß
Ein Rückblick auf die „Pons”=Gaſtſpiele.
Mitte Oktober eröffnete die „Schweizeriſche Genoſſenſchaft
für den Austauſch von Bühnenwerken „Pons” mit zwei
Auf=
führungen des mittelalterlichen Spiels „Jedermann” (in der
Bearbeitung von Hugo von Hofmannsthal) den Reigen der
dies=
jährigen hochdeutſchen Schauſpieldarbietungen im Elſaß. Fünf
Wochen Spielzeit liegen nun bereits hinter uns, und es läßt ſich
der Geſamteindruck wohl darin zuſammenfaſſen, daß die unter
Leitung von Franz Wenzler (früher Zürich, jetzt Wien)
ſtehen=
den hervorragenden künſtleriſchen Kräfte der Truppe ihrer
Auf=
gabe mehr als gerecht geworden ſind, der Aufgabe, durch
wert=
volle Darbietungen anerkannter Kunſtwerke dem deutſchſprachigen
Elſaß gediegene literariſche Koſt zu bieten.
Auf „Jedermann” folgten Schnitzlers „Liebelei” (mit
Willy Hendricks, Richard Feiſt) und Shaws „Pygmalion”
(mit Richard Feiſt als Profeſſor Higgins und Helene Konſchewska
ls Blumenmädchen Eliza), beide in glänzender Inſzenierung
und Beſetzung, die begeiſterte Würdigung in der Preſſe gefundeh
haben. Für ein breiteres Publikum gedacht waren die Auffüh
rungen des Schönthanſchen „Raub der Sabinerinnen”,
vvo Richard Feiſt als Schmierendirektor treffliche Partnerinnen
in Helene Konſchewska als Roſa und Anna Stettner als Frau
Profeſſor fand. Das Stück fand eine ganze Anzahl Wieder
holungen. — Als nächſtes ging nun unter perſönlicher Leitung
von Direktor Wenzler als erſtes klaſſiſches Stück „Hamlet” in
Straßburg in Szene, trotz der beſchränkten bühnentechniſchen
Hilfsmittel in eindrucksſtärkſter Wirkung. Es war ein
begeiſter=
ter Erfolg vor faſt ausperkauftem Haus. Guſtav Dieſſel bot
mit ſeinem Hamlet in eigener Prägung eine intereſſante
Lei=
ſtung, die jeder führenden Bühne im Reich würdig zu nennen
wäre. Eine Wiederholung der Aufführung fand am
Donners=
tag ſtatt.
Die Kritik der elſäſſiſchen Preſſe läßt die nachhaltige
Wir=
kung der Gaſtſpiele erkennen, deren Hochwertigkeit von den
Lei=
ſtungen beiſpielsweiſe des franzöſiſchen Straßburger
Stadt=
theaters umſomehr ſich abhebt, als die Schweizer Gäſte mit weit
geringerem Aufwand von Mitteln arbeiten müſſen, ohne die
ſtädtiſche und ſtaatliche Förderung und Subventionierung, wie
ſie dem offiziellen Theater zuteil werden.
Kreiſen ſchon als ein Zuviel gilt, ſchafft natürlich die
Forderun=
nicht aus der Welt, dem hochdeutſchen Theater die Pforten de
ſtädtiſchen Theater endlich zu öffnen. Noch immer beſteht de
groteske Widerſpruch zwiſchen den Kulturbedürfniſſen unſerer zu
neun Zehnteln deutſchſprachigen Bevölkerung und dem aus
ſchließlich franzöſiſchſprachigen offiziellen Theater, das alle
Vernunft zum Hohn eben wegen dieſer Unſinnigkeit viele Hun
derttauſende von Franken Zuſchuß erfordert, aufgebracht aus de
Steuern dieſer deutſchſprachigen Bevölkerung!
Nummer 328
Freitag, den 26. November 1926
Seite 3
Die Pariſer Kontrollverhandlungen.
Diebelgiſche Regierung macht Schwierigkeiten.
Die Tendenz der franzöſiſchen Kommentare.
Ungeeignete innenpolitiſche Zwiſchenſpiele.
* Berlin, 25. Nobember. (Priv.=Tel.)
In Pariſer diplomatiſchen Kreiſen beſteht immer noch die
Hoffnung, daß die Regelung der Frage der Aufhebung der
inter=
alliierten Militärkontrollkommiſſion bis zu Beginn der
Rats=
tagung in Genf erfolgen kann, obgleich nur noch ein Zeitraum
von zehn Togen für die Beſeitigung der letzten Streitfragen
zwi=
ſchen Deutſchland und der Borſchafterkonferenz zur Verfügung
ſteht. Die Mehrzahl der ſtrittigen Fragen wird zurzeit in
Paris verhandelt; nur eine kleine Auswahl von ihnen,
insbe=
ſondere die Fragen, die einen mehr techniſch=militäriſchen
Cha=
rakter tragen, ſoll in Berlin zwiſchen den deutſchen militäriſchen
Sachverſtändigen und dem General Walch geregelt werden. Zur
letzteren Gruppe gehört vor allem die Frage der Herſtellung
von Kriegsmaterial. Dieſe Frage, die in den
Verhand=
lungen eine ſehr wichtige Rolle geſpielt hat, wurde ausſchließlich
den Berliner Beratungen überlaſſen. Es handelt ſich
hierbe=
unter anderem um die Löſung des ſchwierigen Problems, ob
Maſchinen, die zur Herſtellung von Kriegsmaterial dienen, als
Kriegsmaterial zu betrachten ſind. Im Mittelpunkt der
Pari=
ſer Beſprechungen ſteht das ſchwierige Problem der
Durchfüh=
rung der von der Reichsregierung erlaſſenen geſetzlichen
Beſtim=
mungen, die ſich auf die ſogenannten Geheimverbände
be=
ziehen. Es iſt in der Oeffentlichkeit in letzter Zeit häufig die
Anſchauung vertreten worden, als ob die Botſchafterkonferenz
auf eine Auflöfung dieſer Verbände dränge. Das iſt irrtümlich.
Die Botſchafterkonferenz hat noch kürzlich erllärt daß ſie nur
gegen die militäriſche Ausbildung der den Verbänden
ange=
hörenden Perſonen und gegen ihre Beziehungen zur Reichswehr
etwas einzuwenden hätte.
Die Beſprechungen, die Legationsrat Forſter im Auftrage
der Reichsregierung in Paris führt, werden von der deutſchen
Botſchaft aufs lebhafteſte unterſtützt. Herr von Hoeſch hat
ge=
meinſam mit Dr. Forſter eine größere Anzahl von
Beſprechun=
gen, u. a. mit dem Generalſekretär der Botſchafterkonferenz,
Maſſiglie; auch Herrn Berthelot hat Herr von Hoeſch aufgeſucht.
Die Verhandlungen verlaufen fürs erſte nicht ungünſtig, doch
ſind poſitive Reſultate bisher noch nicht erzielt wvorden. Auch die
Unterredung, die Herr von Hoeſch mit Briand am Mittwoch
vormittag hatte, darf nur als eine weitere Etappe auf dem
Wege zu einer befriedigenden Löſung angeſehen werden, brachte
jedoch noch keine entſcheidenden Momente. In dieſem
Zu=
ammenhang darf feſtgeſtellt werden, daß die
Hauptſchwie=
rigkeiten bei der belg iſchen Regierung zu ſuchen
ſind. Dieſe Tatſache wird in den Kreiſen der
Botſchafterkonfe=
renz ganz offen zugegeben. Vandervelde hat ſich bei ſeiner
letz=
ten Unterredung mit Briand auf einen rein theoretiſchen
Stand=
punkt geſtellt und ſehr energiſch die Auffaſſung vertreten, daß
es Pflicht der Reichsregierung wäre, nach der Räumung der
Kölner Zone nun auch ihrerſeits die übernommenen
Verpflich=
tungen, d. h. Bereinigung der noch ſtrittigen Fragen zu
beſchleu=
nigen. Briand, dem ſeinem Charakter nach, eine ſo brüske
Stel=
lungnahme fernliegt, iſt mehr geneigt, das geſamte Problem der
Aufhebung der Interalliierten Militärkontrolle von allgemeinen
politiſchen Geſichtspunkten aus zu betrachten. Wie man am
Quai d’Orfay vernimmt, verſpricht ſich Briand recht viel von der
Genfer Zuſammenkunft mit Streſemann und Chamberlain, die
den leitenden Staatsmännern eine günſtigere Gelegenheit für
vertrauliche und nutzbringende Ausſprachen geben wird, als es
während der Genfer Septembertagung der Fall war, an der 54
mehr oder weniger namhafte Staatsmänner teilnahmen.
Muſ=
ſolini wird, wie man hört, nicht in Genf erwartet, da die
Schweizer Regierung kaum in der Lage wäre, ausreichende
Sicherheitsvorkehrungen für ihn zu treffen.
*
* Die franzöſiſche Preſſe wird nicht müde, an den
Verhand=
lungen zwiſchen dem deutſchen Botſchafter in Paris und dem
franzöſiſchen Außenminiſter, ſowie an den zahlreichen
Be=
ſprechungen der Dezernenten in Paris und Berlin herum zu
ge=
heimniſſen, um aus allerhand äußeren Anzeichen die
gegenwär=
tige politiſche Lage zu deuten. Das iſt ein fruchtloſes Beginnen,
*Klavier=Abend.
Elly Ney ſpielte geſtern abend, in der Turnhalle
Beet=
hobens Opus 106. Um es gleich zu ſagen: in unerhörter
Voll=
endung. Daß alles Pianiſtiſche, Finger, Hand und Arm
meiſter=
lich bei ihr arbeitet, iſt längſt bekannt; daß ihr gegeben iſt, die
Titanengröße Beethovens ſo reſtlos erſtehen zu laſſen, war mir
neu und wirkte wie eine Offenbarung. Das war kein Flügel; das
klang wie ein Riefenorcheſter von Gewalt und Wucht und
ge=
tauicht in Schönheit und Abgeklärtheit. Und meiſterlich
inſtrumen=
tiert und regiſtriert ſie am Flügel. Vom erſten Thema an alles
in leuchtender Klarheit, mit einer Beherrſchung und
Beherrſcht=
heit ohnegleichen den Wunderbau dieſer Sonate geſtaltend, um
ihr zum Schluß mit den Rieſenblöcken der Fuge einen gerade
unheimlich großen Abſchluß zu geben. Meiſterlich, höchſt
meiſter=
lich! Vor ſolcher Leiſtung beugt man ſich gerne, und das taten
geſtern die Hörer; ſie riefen die große Künſtlerin viermal aufs
Podium und ehrten dadurch ſie und ſich ſelbſt. — Nach ſolchem
Höhepunkt mußte Entſpannung kommen. Brahms” Romanze aus
Opus 118 zerfloß ihr unter den Fingern, Schuberts F=Moll=
Impromptu und ein glänzend gemachtes Klavierſtück von Pick=
Mangiagalli zeigte die Spielerin auf der Höhe techniſcher
Voll=
endung und ſtürmiſchen Temperaments. Für einen Tanz von
Debuſſy, einen Marſch von Prokofieff hatten wir aber nach dem
„übermenſchlichen” Eindruck von Beethoven keine Nerven mehr,
und auch bei Chopin, (Bolero, Etüde, Nocturne, Ballade und
Polonaiſe) blieb bei allem klanglichen Zauber und glitzernden
Paſſagen teilweiſe ein Erdenreſt zurück. Die E=Dur=Etüde aber
war ganz wundervoll! Zum Schluß umbrauſte ſie nicht
enden=
wollender Jubel; Zugabe auf Zugabe folgte; in
liebenswürdig=
ſter Gebelaune geſpielt und bis auf eine verdächtige
Trans=
ſkription von Brahmſens Wiegenlied elle wertvoll und
will=
kommen.
Elly Ney iſt eine ganz große Pianiſtin und eine
Beethoven=
ſpielerin von Gottes Gnaden.
O.
* Die Düſſeldorfer Hauptmann=Uraufführung. Die
Städti=
ſchen Theater hatten ſich im Kleinen Haus der „Dorothea
Angermann” angenommen und unter Kurt Heynickes
fein organiſierender Leitung nach Kräften verſucht, ihr
proble=
matiſches Lebensſchickſal aus ſprunghafter Gewaltſamkeit zu
wahrhaftigem Leben zu erlöſen. Daß es nicht gelang, daß erſt
am Schluſſe ſich Publikumsreſonanz einſtellte, die einzig den
Darſtellern galt, das lag am Werk. Es ſpukt von weiſer Drama=
Für den Volksentſcheid.
Vom Heſſiſchen Wirtſchafts= und Ordnungsblock wird uns
geſchrieben:
Gewaltige Oefizitwirtſchaft!
Die Berechnung des Defizits für 1927 ſtellt ſich wie folgt:
Durch Rücklagen nicht gedeckter Fehlbetrag,
wie 1926
7,8 Mill. Mk.
Crwerbsloſenbeihilfe
12 „ „
Steuerausfall an Reichsſteuern
v
*
Steuerausfall bei der Hauszinsſteuer
1
„ „
Mehr für Wohnungsbau
4
30,8 Mill. Mk.
Nach den bisherigen Feſtſtellungen haben wir alſo für 1927
mit einem
ungedeckten Oefizit
dem keinerlei Rücklagen mehr gegenüberſtehen, von
mindeſtens 31 Milliogen Mark
zu rechnen.
Steuerzahler, macht Schluß mit dieſer Wirtſchaft!
Stimmt am 5. Dezember mit „Ja‟
und
„ſchickt den Landtag heim”
weil tatſächlich etwas Poſitidves immer noch nicht zu ſagen iſt;
fruchtbar aber doch inſoweit, als dadurch die Möglichkeit
ge=
geben wird, den franzöſiſchen Abſichten Hilfeſtellung zu geben.
Zu dem Zweck wird wohl auch behauptet, daß Briand im
Kammerausſchuß erklärt habe, von einer Räumung des linken
Rheinutfers ſei in Thoiry nicht die Rede geweſen. Es gehört
chon ein ſehr geduldiges Papier dazu, um ſo etwas zu drucken,
denn in Thoiry war doch der Mittelpunkt der ganzen
Unterhal=
tung die deutſch=franzöſiſche Verſtändigungsa tion, bei der die
Räumung des linken Rheinufers eben die franzöſiſche Leiſtung
war, für die eine Gegenleiſtung geſucht wurde. Herr Briand
ſcheint ſich um ein Dementi herumdrücken zu wollen mit der
Be=
gründung, daß Berichte über die Kommiſſionsverhandlungen
niemals ausgegeben werden, daß alſo auch kein Dementi gegeben
wäre — ein Beweis, der nicht gerade ſchlüſſig iſt. Aber es iſt
einfach unmöglich, daß er etwas geſagt haben kann, was mit
den Tatfachen derartig in Widerſpruch ſteht, zumal da ja auch
auf franzöſiſcher Seite ziemlich offen zugegeben wird, daß bei
den maßgebenden Parteien der Kammer der Gedanke einer
vor=
zeitigen Räumung des Rheinlandes mehr und mehr an Boden
gewinnt. Wahrſcheinlich iſt darauf auch der Verſuchsballon
zu=
rückzuführen, den der „Matin” vor einigen Tagen auffliegen ließ,
als er eine vorzeitige Räumung gegen die Zuſtimmng
Deutſch=
lands zu ſtändigen Kontrollorganen innerhalb der 50 Km.=Zone
anbot, ein Preis, der für Deutſchland zu hoch iſt. Das ganze
Problem hängt aber immer noch davon ab, ob auf franzöſiſcher
Seite der gute Wille beſteht, diejenigen Streitpunkte, die wegen
der Schwierigkeiten der Formulierungen nicht von heute qu
morgen aus der Welt geſchafft werden können, wie die Frage
der Verwertung der ehemaligen militäriſchen Gebäude, ſo zu
be=
handeln, daß ihre Löſung zeitlich begrenzt wird, ohne dadurch
den Abbau der Militärkontrollkommiſſionen zu verhindern.
Erſchwert wird freilich die Arbeit der deutſchen Regierung
durch die ganze Art, wie neuerdings von links her aus rein
innenpolitiſchen Gründen die Vorgänge aus der Zeit des
Ruhr=
kampfes wieder in den Vordergrund geſtellt werden. Die
Feme=
mordprozeſſe, die viel beſprochene Denkſchrift Mahrauns und
alles, was in dieſen Kreis hineingehört, iſt natürlich Waſſer auf
die Mühle der franzöſiſchen Nationaliſten, die es ſehr leicht
haben, mit dieſem ganzen Material den Beweis zu führen, wie
ſvenig die innere Abrüſtung Deutſchlands fortgeſchritten iſt. Sind
denn dieſe deutſchen Streitigkeiten wirklich ſo dringend, daß ſie
nuicht wenigſtens einen oder zwei Monate zurückgeſtellt werden
können, bis ihre außenpolitiſche Wirkung nicht mehr ſchadet?
Was damals getan wurde, was damals auch vereinzelt
vorge=
ſchlagen worden iſt, geſchah noch unter der Nachwirkung des
Krieges und unter der Sorge vor einer bevorſtehenden
bolſche=
wwiſtiſchen Erhebung: Vorausſetzungen, die heute alle nicht mehr
zutreffen. Deshalb hat das Material aus dieſen Tagen vielleicht
noch geſchichtlichen Wert, aber ſo wichtig iſt es nicht, daß
des=
wegen den Franzoſen die Erreichung ihrer politiſchen Ziele
da=
mit erleichtert werden muß.
turgie trotz alledem etwas darin. Aber auch Frida Hummels
hingebendes Mühen als Dorothea und Paul Barlebens
etwas formaler Paſtorenvater nebſt Bornträgers Koch
Mario vermochten bei aufmerkſamſtem Patendienſt nichts gegen
die Bläſſe des Weikes auszurichten.
E. S.
Kunſt in Wiesbaden.
Philiyp Modrow +.
Die Galerie Banger hat eine umfangreiche
Gedächtnisausſtel=
lung für Philipp Modrow, der kürzlich, 43jährig, in Davos
ſeinem langen ſchweren Leiden erlag, eröffnet. Modrowv war
geborener Frankfurter. Mit ihm iſt ein Menſch dahingegangen,
deſſen Leben Ringen und Leiden war. Als Steinmetz
begin=
ſiend, arbeitete er ſich mit unerſchütterlicher Spannkraft empor.
Jedes neue Werk bedeutete einen Fortſchritt. Kurze Zeit
arbei=
tete er bei Cauer in Berlin. Aber es hieß immer Brot ſuchen.
In ſchwerſtem Kampf um die wirtſchaftliche Exiſtenz ging es
langſam, aber ſtetig aufwärts. Einige Jahre in Wiesbaden
brachten dem Künſtler wertvolle Beziehungen, die ſich auch nicht
löſten, als Modrow ſeiner ſchwer angegriffenen Geſundheit halber
nach Davos ziehen mußte. Eine Reihe bedeutender Aufträge
von pridater und öffentlicher Seite gingen leider durch den Krieg
in die Brüche. In den letzten ſchweren Leidensjahren in Davos
entſtanden die reifſten und tiefſten Arbeiten. Die Ausſtellung
gibt in ſich ſteigerndem Bild Anſchauung von der wachſenden
Vertiefung, mit der der Künſtler ſeine Aufgaben erfaßt hat.
Unter den Bildniſſen intereſſiert beſonders, das des Dichters
Klabund, mit dem ihn in den letzten Jahren innige Freundſchaft
verband. Einige Akte, das Leiden allegoriſierend, ſind von
er=
greifender Wirkung. Wie wir hören, ſoll durch die Stadt
Wies=
baden ein Werk erworben werden. Das wäre erfreulich. Man
ſoll die Toten ehren; nicht allein um ihretwillen, ſondern um
ſeiner ſelbſt willen, um der Rechtfertigung willen, weil immer an
den Lebenden verſäumt wird was getan werden ſollte . . . M. E.
Büchertiſch.
Der ſiegende Wald. Roman von Max Dreyer. Einbandzeichnung
von O. Dünkelskühler. Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin.
Preis in Ganzleinen 6.50 Mark.
Der groß angel gte Roman ſchildert den Kampf um den Beſitz des
Waldes einer norddeutſchen Mceresſtadt, der die wahre Heimat der
Jugend iſt und in dem ſie ihre Zuſammenkünfte und Gottesdienſte ab=
Die parlamentariſche Lage
in der Tſchechoſſowakei.
Die Oppoſition gegen Beneſch.
EP. Prag, 25. November.
Die Abſtimmung des Prager Parlaments über das Budget
ſteht unmittelbar bevor. Das drite ᛋabineit Sbehla iſt ein
Minderheitstabinett, das ſich auf die iſchechiſchen Agrarier (45)
und Kleri aken (31), die deurſchen Bauern (24) und die Chriſtlich=
Sozialen (13) ſowie die tſchechiſche Gewerbepartei (13) ſtützt.
Dieſen 126 Abgeordneien ſtehen als Oppoſition gegemüber die
Kommuniſten (41), die iſchechiſchen Sozialdemolraten (29), die
nationalſozialiſtiſche Beneſchpartei (26), die deutſche Soz
al=
demorratie (17) uno die deutſche Nattonalpartei (10)
Die Entſcheidung über die Mehrheit für das Budget liegt
ſomit bei der ſlowariſchen Voltspartei Hlinaas und der
tſchechi=
ſchen Nationalpartei Kramarſchs. Während die deutſchen
Akti=
diſten bedingungslos und ohne Konzeſſion in die Negierung
ein=
getreten ſind, nutzen die Slolvalen die ihnen günſtige Lage bis
zum Aeußerſten aus. Die Deutſchen rechnen darauf, daß ſich ihre
Lage im Laufe der Zeit automatiſch beſſern würde, während die
Slowa en greifbare Konzeſſionen ſehen werden. Maſaryk und
Beneſch, die Legionäre und Nationalſozialiſten wollen den
Ein=
tritt der Slowalen und Nationaldemokraten in die Regierung
verhindern, weil ſonſt ein Kabinett des bürgerlichen Blocks
ent=
ſtehen würde, in dem Beneſch keinen Platz findet. Die
Oppo=
ſition gegen den Miniſter des Auswärtigen iſt
wiederum außerordentlich groß und hartnäclig, ſo daß ſein Sturz
nur als eine Frage der Zeit bezeichnet wird. Miniſterpräſident
Svehla ſtrebt ſeit langem danach, Beneſch aus dem
Kabinett hinauszudrängen, der eigentlich nurmehr
durch Maſaryk gehalten wird. Beneſch, der ſeinen Urlaub von
zwei Monaten auf einer Inſel bei Marſaille verbracht hat, ſtrebe
daher, wie in diplomatiſchen Kreiſen erzählt wird, in der letzten
Zeit einen hohen Poſten im Völkerbundsſekretariat an.
Die tſchechiſchen Skandale.
EP. Prag, 25. November.
Der Führer der kleinen nationalen Arbeitspartei Dr.
Stransky, der vielfach als Vertrauensmann Maſarys gilt, ſetzt
ſeine Angriffe gegen den Unterrichtsminiſter Hodza fort, von dem
die Initiative zur Bildung der erſten tſchechiſch=deutſchen
Regie=
rung ausgegangen iſt. Nachdem in der Affäre Eisler=Coburg
zwvei Parteien miteinander ringen, nämlich die Beneſchpartei
und Hodza, die tſchechiſchen Agrarier die Nationalſozialiſten
wiederum mit Hilſe einer Betrugsaffäre in
Kriegsanleihe=
papieren bloßgeſtellt haben, wird von Stransky im „Lidove
No=
viny” ein Holzſkandal in der Slowakei aufgedeckt. Hodza habe
verſucht, die Slowakei der Partei der tſchechiſchen Agrarier
tributpflichtig zu machen. „Wenn es ſich in voller Nacktheit
zei=
gen wird, was man in der Slowakei als Bodenreform und
Forſtberwaltung bezeichnet, wird es in Prag einen Tag der
gro=
ßen Aergerniſſe geben. Die Unterdrückung der Slowakei
be=
ſtehe hauptſächlich in der Verſchleuderung des Holzreichtums zu
billigen Preiſen, während das Land verarmt, ſich die Ausländer
bereichern und Korruption niemals beſtraft wird.” — Das Blatt
der linlsſtehenden tſchechiſchen Legionäre „Narodni
Oſpebos=
zeni” fodert die Einſetzung eines parlamentariſchen
Unter=
ſuchungsausſchuſſes und entſprechende Beſchlüſſe des
Miniſter=
rates.
Die Poloniſierung von Oſit=Oberſchleſien.
* Kattowitz, 25. November. (Prib.=Tel.)
Der für Polen ungünſtige Ausfall der Wahlen in
Oſtober=
ſchleſien läßt die polniſche Regierung natürlich nicht ruhen, alle
möglichen Pläne für eine reſtloſe Poloniſierung dieſes Gebietes
zu ſchmieden. Zunächſt wird einmal die Bevölkerung durch
Demonſtrationen unter Beteiligung der Regierung aufgewiegelt.
Die Demonſtrationen ſollen den Deutſchen zeigen, daß es doch
noch eine Menge Polen in dieſem Gebiete gibt, in der die
Deut=
ſchen die Mehrheit errungen haben. Außerdem entwickelte vor
Vertretern der Preſſe der Woiwode Dr. Grazynſki die von
Polen geplanten neuen Methoden in Oſtoberſchleſien, durch die
für künftig eine Mehrheit für Polen geſichert werden ſoll. Der
Kreis Bendzin (Sosnovice) und das Dombrowaer Gebiet müſſe
der Woiwodſchaft Schleſien angegliedert werden, dadurch könne
bei den kommenden Seimwahlen eine polniſche Mehrheit erreicht
werden. Die Poloniſierung des Induſtriekapitals müſſe
durch=
geführt und eine neue Lehrerſchaft aus Kongreßpolen und
Ga=
lizien nach Oberſchleſien gezogen werden. Schließlich ſei
ſchleu=
wigſte Parzellierung der großen Landgüter zu fordern. Ein
be=
ſonderes Dezernat für alle dieſe Aufgaben wird in Warſchau
eingerichtet werden.
halten. Ein neuer Beſitzer, eine brutale Herrennatur, will ihn der
Allgemeinheit verſchließen, und um ihn kämpft die Jugend in
Gemein=
ſchaft mit Erwachſenen unter Führung des Beſitzers einer zum Walde
gehörenden Inſel. Der Wald iſt allen Jugendverbänden der Stadt ihr
eigentlicher Lebensboden, faſt alle Gattungen und Spielarten ſind hier
beiſammen, die parteipolitiſchen, militäriſchen, pazifiſtiſchen, die
volks=
mäßig Eingeſtellten und die dem Naturkultus Huldigenden; da ſind k
Wandervögel, die Pfadfinder mit ihren „Räubern” und „Wölflingen”
die Weltpfadfinder, die deutſchen Neupfadfinder, Freideutſchen,
Jungdeutſchen. Neudeutſchen, Chriſtlichen und Kommuniſten. Aber
Sonderintereſſen, Parteihader und Eigenbrödelei trennen ſie in dem
Kampf um den Wald, und ein Teil ſtellt ſich ſogar auf die Seite des
Gegners. Ein aus dem Ausland gekommener Junge fragt: „
Waru=
mlüſſen ſie alle aufeinander losſchlagen, wenn ſie doch dasſelbe wollen?”
Antwort: „Darum, wil ſie Deutſche ſind.” Erſt als der Wald durch
eine gewaltige Springflut in ſeinem Beſtand gefährdet wird, einigen ſie
ſich angeſichts der allen drohenden Gefahr zu gemeinſamer Tat mit den
Erwachſenen. Im letzten Augenblick, als alles verloren ſcheint, tritt
die Jungmannſchaft in die Breſche und rettet den Wald. In einer
Gemeinſchaft ſtehen ſie, einem einzigen Werke ergeben. All ihre
Feind=
ſchaften, Zerwürfniſſe, Parteiungen, Zerſplitterungen — als das
Klein=
winzige ſind ſie hingeſunken vor der Größe des einheitlichen Schaffens
und gemeinſamen heiligen Kampfes — eine Erfüllung, in der größere
Erfüllungen ſchlummern. Aus dieſer Stunde wird ein neuer Bund der
Jugend, der ſich Waldwehr nennt, geboren, und den keine Zwietracht mehr
zerreißt. — Offenbar hat der Verfaſſer die Jugend als Repräſentantin
des Parteigeiſtes, des Parteihaders und der Eigenbrödelei hinſtellen
wollen, die unſer politiſches Leben beherrſchen. Daraus iſt es auch wohl
zu erklären, daß die kaum dem Pubertätsalter erwachſene Jugend
beiderlei Geſchlechts in Geſprächen und Verſammlungen Gefühle.
An=
ſichten und Erfahrungen äußern und Reden halten, die nur reifen
Männern und Frauen eigen ſind. In dem Roman ſind tiefgründige
Geſpräche und Auseinanderſetzungen über Jugendbewegung, üüber
pada=
gogiſche, religiöſe, ſoziale und politiſche Fragen eingeflochten. Das
Problem der Erziehung wird auch in der Schilderung einer „
dramaki=
ſchen Erziehungsanſtalt” moderner Ausartung geſchildert, die allerdings
nicht als tyriſch angeſprochen werden kann.
Die Schönheit und Poeſie des Waldes, in dem alle Geheimniſſe der
Natur und des Menſchentums ruhen, und der von des Menſchen
Uran=
fängen, ſeinen Kämpfen, ſ einer Geſchichte, Religion, Dichtung, Muſik,
ſeiner Zukunft Schauen und ſeiner Seele Vergänglichkeit weiß und
Zeugnis gibt, bilden die Folie für die ſpannende Handlung des Romans.
In mächtig ſich ſteigernden dramatiſchen Szenen, denen man in
atem=
loſer Spannung folgt, wird der Verzweiflungskampf mit den gegen den
Wald anſtürmenden Meereswogen geſchildert.
Der Wald, der über den Zwieſvalt der Jugend ſiegt und ſie im
Augenblick höchſter Gefahr zu gemeinſamer Tat einigt, iſt dem Ver=
W.
faſſer wohl das Symbol eines gefährdeten Varerlandes
Berliner Muſik.=Jahrbuch 1926, Verlagsanſtalt Deutſcher Tonkünſtler,
Berlin. 5 Mark.
Dr. Fritz Koppe: Das Steuermilderungsgeſetz. Induſtrieverlag Spaeth
u. Linde, Berlin W. 10. 6,20 und 7.50 Mk.
Seite 4
Freitag, den 26. November 1926
Nummer 328
* Der Aufſtand in Albanien.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, 25. November.
Aus Albanien kommen Meldungen von einem ernſteren
Auf=
ſtand. Im vergangenen Frühjahr machten ſich die erſten
Be=
ſtrebungen der italieniſchen Partei in Albanien geltend, die beim
letzten „Regimewechſel” verloren gegangene Poſition
wieder=
zugewinnen. Die Parteigänger des vertriebenen
Miniſterpräſi=
denten Fan Noli, der von Rom ſehr ſtart abhängig war,
be=
gannen ſich zu rühren. Albaniſche Banden, die aus dem
ita=
lieniſchen Brindiſi abgefahren waren, verſuchten für ihren
ver=
triebenen Fan Noli Stimmung zu machen. Die Lage war aber
offenbar noch nicht ausgereift, vor allem, weil Muſſolini damals
wichtigere Dinge außerhalb des Balkans vorhatte. Außerdem
war der griechiſche Aufmarſch unter Pangalos anſcheinend noch
nicht fertig, ſo daß man in Italien noch mit einer tatkräft gen
Unterſtützung der Noliſten zögerte. Dann kam im Auguſt der
Sturz von Pangalos und damit der von neuem verſtärkte
Ein=
fluß von Frankreich in Griechenland und zugleich eine erhöbtere
Aktivität der Pariſer Agenten i Jugoſlawien. Die Wühlarbeit
Italiens in Albanien, die durch die Schwäche Frankreichs und
die damit zuſammenhängende Zurückhaltung in Belgrad ſtarke
Fortſchritte gemacht hatte, geriet durch den Syſtemwechſel imn
Athen in Bedrängnis. Man wandte deshalb von Rom aus
er=
neut große Mittel an, um das bereits gewonnene Terrain nicht
wieder einzubüßen. An dieſer Stelle iſt ſowohl im Frühjahr wie
im Auguſt auf dieſe Entwicklung in Albanien bereits
hinge=
wieſen worden. Das Glacis vor der ſerbiſchen Feſtung ſollte
wieder in italieniſchen Beſitz kommen, ehe der Kampf gegen
Jugoſlawien in ein akuteres Stadium trat. Jetzt gegen
Jahres=
ende wird es höchſte Zeit, in Albanien wieder zu
ausſchlaggeben=
dem Einfluß zu kommen, wenn man im Frühjahr auf dieſer
Flanke in der italieniſchen Adria ganz geſchützt ſen will. Ein
Albanien unter dem Belgrader Einfluß (und damit unter dem
Einfluß Frankreichs) iſt nach dem Wechſel in Griechenland für
die Pläne Muſſolinis jetzt unerträglicher wie je.
So erklärt es ſich unſchwer, daß trotz der Winterszeit gerade
jetzt in Albanien ernſtere Unruhen ausgebrochen ſind, und es iſt
bezeichnend, daß die Meldungen über dieſen Aufſtand in der
ita=
lieniſchen Preſſe (z. B. im Corriere della Sera) aus Belgrad
da=
tiert ſind. Man muß dabei beachten, daß derartige Nachrichten
natürlich nicht ohne Erlaubnis der Zenſur im Palazzo Chigi in
Nom, alſo mit Genehmigung Muſſolinis erſcheinen dürfen. Dieſe
amtlich approbierte Lesart beſagt, daß eine von dem bekannten
Prieſter Loro Zaha, einem eifrigen Anhänger von Monſignor
Fan Noli und Organiſator der katholiſchen Rebellen, geführte
Aufſtandsbewegung gegen die Regierung von Tirana in
Nord=
albanien ausgebrochen ſei. Man braucht den deutſchen Leſer
uicht mit den verſchiedenen Namen der albaniſchen Führer und
allen möglichen Ortsnamen zu ermüden, es genügt, wenn man
darauf hinweiſt, daß die angeblich aus Belgrad ſtammende
Nachricht den Erfolg der Aufſtändiſchen zugibt. Die Meldung iſt
derart freundlich im Sinne der Rebellen gehalten, daß man ihren
Urſprung wohl weſentlich ſüdlicher wie in Belgrad ſuchen darf.
Es ſcheint, daß Skutari in Nordalbanien, unmittelbar vor dem
Fall ſteht oder ſchon ſich in den Händen der Noliſten befindet.
Damit würden diesmal dieſe im italieniſchen Inteneſſe
vorgehen=
den Albaneſen von vornherein ihren Angriff ſo angeſetzt haben,
daß ein Eingreifen von jugoſlawiſcher Seite zugunſten der
Negierung in Tirana erſchwert wird. Man hat ſozuſagen die
direkte Verbindung wit Belgrad unterbrochen.
Man muß dieſen neuen Aufſtand in Albanien, der nach den
Meldungen in Italien zu urteilen, die jetzige albaniſche
Regie=
rung ernſthaft bedroht, und den italieniſchen Vaſallen unter Fan
Noli von neuem zur Herrſchaft verhelfen ſoll, ſehr aufmerkſam
in Europa verfolgen. Denn diesmal könnte ſich aus den
alba=
niſchen Unruhen ſehr wohl jener Balkankonflikt entwickeln, der
Muſſolini endlich die Gelegenheit geben würde, ſtatt der
wan=
gelnden Reizmittel in der Innenpolitik für ſeine narkotiſierte
Nation den Anlaß im Ausland zu finden, der dieſes teils trun=
EAafiuer
*
Seos
Sluifgs.3
3.5
Cattsi duu
D
oc
Alonastit
Negee
kene, teils hyſteriſche Volk ohne ein Blutvergießen im
Bruder=
kampf zu einem Aderlaß in Schlachten außerhalb der Heimat
führt. Die Entwicklung des Fascismus drängt nach einer
Ent=
ladung in Blut und Wut. Muſſolini muß ſeinen Kohorten nach
dem „Sieg” im Inneren nun auch noch den cäſariſchen Ruhm
des ſiegreichen Feldherrn über andere Nationen zeigen. Darum
iſt jeder Konflittsſtoff an den Grenzen Italiens auch ein
Schlacht=
ſignal für Europa.
Die Meldungen über die Aufſtandsbewegung in
Nordalba=
mien lauten äußerſt widerſpruchsvoll. Während von albaniſcher
Seite mitgeteilt wurde, daß der Aufſtand völlig
zuſammengebro=
chen und die Ruhe wieder hergeſtellt worden ſei, verlautete jetzt,
daß die Aufſtändiſchen bei den Maliſorenbergen vorrücken und
ſich Skutari nähern. Die Führer der Aufſtänd ſchen erklären in
einem Aufruf, daß ſie nicht gegen die Regierung von Tirana,
ſondern nur für die Freiheit von Nordalbanien kämpfen wollen.
Die ſerbiſche Regierung hat die Sicherheitsmaßnahmen im
Grenzgebiet verſchärft, um den Uebertritt Aufſtändiſcher zu
ver=
hindern, bzw. die Uebergetretenen zu entwafſnen und zu
inter=
nieren.
Opern= und
Ferngläſer
v. Mk. 15.— an
Prismengläſer
v. Mk 85 — an
Metallbau=
käſten
v. Mk. 4.50 an
Thermometer
v. 65 Z an
Baromeier
v Mk. 8.50 an
Reißzeuge
v. Mk. 2 — an
Die neue Lage in China.
Der Konflift zwiſchen Norden und Süden.
EP. London, 25. November.
Die Berichte über die Lage in China widerſprechen ſich
viel=
fach und geben daher kein ganz klares Bild. Zwiſchen dem
Tu=
pan von Schanghai, Sun Tſchuan=fang und den Gouverneuren
von Schantung und Tſchili ſcheinen ernſte
Meinungsverſchieden=
heiten zu beſtehen. Die letzteren ſind anſcheinend begierig darauf,
Truppen zur Unterſtützung Suns gegen die Kantoneſen zu
ſchik=
ken; dieſer befürchtet jedoch, daß hinter dieſem Angebot die
ver=
ſteckte Abſicht liegt, ihn ſeiner Provinzen zu berauben. Wenn
dennoch gemeldet wird, daß ſich rund 12 gemiſchte Brigaden
auf dem Marſche nach dem Süden befinden, ſo iſt dieſe
Maß=
nahme von Sun Tſchuan=fang anſcheinend nur unter der
Be=
dingung angenommen worden, daß ſie den Yangtſefluß nicht
überſchreiten, alſo ſeine Provinzen nicht betreten.
Ob Tſchang=Tſo=lin mit ſeinen mandſchuriſchen Truppen die
Expedition gegen Süden unterſtützen wird, oder nicht, darüber
widerſprechen ſich die Meldungen. Die finanzielle Lage im
Nor=
den ſpricht gegen dieſe Annahme.
Es ſcheint des ferneren, daß Sun Tſchuan=fang nach wie
vor bemühr iſt, ſich mit den Kantoneſen in der Weiſe zu einigen,
daß ihm die Oberherrſchaft über einen Teil ſeiner Provinzen,
insbeſondere über das reiche Schanghai, erhalten ble bt.
Die Kantoneſen ziehen offenſichtlich als Gegenmaßnahmen
gegen die militäriſchen Ambitionen der Führer des Nordens
Truppen am Yangtſe zuſammen, die zu einem eventuellen
Vor=
ſtoß gegen Schanahai und zur Abwehr der Truppen des
Nor=
dens beſtimmt ſind.
Die kantoneſiſche Preſſe wirft den Engländern und Javanern
vor, daß ſie die Machthaber des Nordens finanziell unterſtützen
und überhaupt hinter der Mobiliſation im Norden ſtecken, da die
Kantoneſen ſich die Gleichberechtigung der Chineſen gegenüber
den Ausländern zum Ziele geſetzt hätten.
Ob eine Konſerenz zwiſchen dem neuen engliſchen Geſandten,
Locker=Lampſon, der ſich auf der Ausreiſe befindet, mit den
Führern der Kantoneſen in Kanton zuſtandekommen wird, iſt
zurzeit noch nicht abzuſehen.
Cypern — engliſcher Flottenſtützpunkt.
EP. Famaguſta, 25. November.
In den verſchiedenen Häfen Cyperns werden zurzeit
um=
fangreiche Verbeſſerungs= und Vergrößerungsarbeiten
ausge=
führt, da die Inſel zu dem großen engliſchen Flottenſtützpunkt
für den ſüdöſtlichen Teil des Mittelmeers auserſehen iſt. Der
Hafen von Famaguſta wird durch Baggerarbeiten, ſo vertieft,
daß er imſtande ſein wird, einen Teil der großen Schlachtſchiffe
des Mittelmeergeſchwaders aufzunehmen, außerdem ſoll er ein
Schwimmdock und Werſtanlagen erhalten. Larnaka, der zweite
an der Weſtküſte von Cypern gelegene Hafen, iſt zur
Marine=
ſliegerſtation und zum Unterſeeboothafen auserſehen. Auch die
Vucht von Morphou, die ſich in der Nichtung auf Rhodos nach
dem griechiſchen Archipel hinzu öffnet, wird als Baſis für
Kreu=
zer und Unterſeeboote ausgebaut.
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Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 26. November.
— Ernannt wurde: am 17. November 1926 der Kanzleigehilfe Wil=
Helm Hofmann aus Rödgen (Kreis Friedberg) zum Kanzliſten bei
wer Bad= und Kurvepvaltung Bad=Nauhem vom 1. November 1926 an.
Durch Entſchließung des heſſiſchen Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft
wurden die Landwirtſchaftsrcferendare Dr. Heinrich Barth, zurzeit
—n Stade (Provinz Hannover), Walther Buxbaum in Oppenheim,
Dr. Guſtav Heß in Darmſtadt, Dr. Philipp Krämer in Worms,
rnſt Lorbacher in Darmſtadt, Dr. Richard Reichwein in Fried=
Serg zu Landwirtſchaftsaſſeſſoren ernannt.
— Erledigt: Die Förſterei Elpenrod des Forſtamts Burg=
Ge=
münden. Schluß des Meldetermins: 15. Dezember I. J.
L. U. Von der Landes=Univerſität Gießen. Nach vorläufiger
Feſt=
ſſtellung ſind im laufenden Winterſeweſter an unſerer Univerſität
Eimmatrikuliert 1348 Studierende, ausſchließlich Gaſthörer, gegen 1358 im
„Winterſemeſter 1925/26 und 1388 im letzten Sommerſemeſter. — Unter
den neuimmatrikulierten Studierenden befindet ſich auch der älteſte
Sohn des ehemaligen Großherzogs von Heſſen.
— Hefſiſches Landestheater. In der morgigen Erſtaufführung von
Schrekers Oper „Die Gezeichneten” ſind die Partien beſetzt mit
den Damen Maſſenburg (Carlotta), Jacobs, Kapper, Liebel, Noerig
ud den Herren Poerner (Alvieno), Dr. Barczinſki (Tamare), Hölzlin,
Karen, Deharde, Aldori, Kuhn, Vogt, Piſtor, Biſchoff, Heuſer, Ebert,
Strzeletz Grauert, Ney. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor
Joſeph Roſenſtock; Inſzenierung: Oberregiſſeur Hans Esdras
Mutzen=
becher, Entwurf der Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp. Prof.
Franz Schreker trifft heute in Darmſtadt ein und wird an der
General=
probe, ſowie der Aufführung teilnehmen. Beginn der Aufführung um
7 Uhr
Am Sonntag, den 28. November, läuft im Kleinen Haus des
Lan=
bestheaters um 11 Uhr vormittags und um 4 Uhr nachmittags der Ufa=
Scherenſchmittfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed‟. Dieſes Werk
iſt eine künſtleriſche Tat der Schexenſchneiderin Lotte Reiniger, die ſo
hervorragend iſt, daß man nur in Bewunderung davor ſtehen kann
und ſagen: „Daß Menſchenhände ſo etwas ſchaffen konnten, iſt ein
wirk=
liches Märchen. Lotte Reiniger hat die uralten Schattenſpiele, deren
Urſprung man bis ins 13. Jahrhundert verfolgen kann, mit einer
genialen Uebertragung ins Moderne übergeleitet. Die wunderbare,
ge=
heimnisvolle Welt von 1001=Nacht wird in unglaublicher Süße und
Schönheit vor unſeren Augen lebendig. Das alte Spiel dämoniſch
ver=
zerrter Schatten hat, über die Kunſt der Silhouette hinweg, ſeine
Wie=
dergeburt im Scherenſchnitt gefunden. Das Mänchen von Aladins
Wunderlampe und die Geſchichte von der ſchönen Fee Pari Banu ſind
geſchickt verknüpft zu einem herrlichen Ganzen. Die Landſchaft ferner
Märchengebiete, Kalifenſtädte mit ihren Minaretten, von denen der
Ruf der Muczzin ertönt, das bunte, grauenhafte und doch ſo ſchöne
Reich der Geiſtr bildet den ſtimmungsvollen Hintergrund der
leben=
digen Handlung. Schlangen, Drachen, Ungeheuer, Hexen, Zauberer
und das prachtvolle Zauberpferd, alles lebt auf und wirbelt an unſerem
erſtaunten Auge vorbei. Ueber allen anderen die ſchöne Königstochter
und die zarte, in Sehnſucht gebannte Fee. — Das Wunderwerk iſt gleich
intereſſant für Kinder und Erwachſene; jeder verſteht und erlebt das
Märchen mit, denn dieſes Märchen iſt das Leben. — Die Aufführungen
in Berlin, Wien und Paris löſten ungeteilten, ſtarken Beifall aus.
— Volkshochſchule. Am Montag, den 29. November, lieſt
Her=
mann Heſſe auf Einladung der Freien literariſch=künſtleriſchen
Geſellſchaft abends 7½ Uhr, im Mathildenhöhſaale. Unſere
Mit=
glieder erhalten hierzu ermäßigte Karten auf unſerer
Geſchäfts=
ſtelle, Mathildenplatz 17.
— Den zweiten Vortrag im Realgymnaſium hielt Studienrat Dr.
Heſcher über „Platons Kampf gegen die Sophiſtik‟. Der
Vortra=
gende ſchilderte auf breiter geſchichtlicher Grundlage das Weſen der
griechiſchen Aufklärung und der Sophiſtik und ſtellte die Ueberwindung
ihres individualiſtiſchen und ſubjektiviſtiſchen Standpunktes durch die
organiſche Wehtanſchaunug Platons dar.
— Elektro=Oekonom=Vorträge. Es wird zweifellos von einem großen
Teile der Bevölkerung, der für die Verwendung der Elektrizität im
Haushalte beſonders intereſſiert iſt, lebhaft begrüßt werden, daß in den
nächſten Tagen in dem Elektrizitäts=Verſorgungsgebiet der Heſſiſchen
Eiſonbahn=A.=G. wiederum eine Reihe von Vorträgen über die
Auweu=
dung und Wirkungsweiſe des „Eelettro=Oekonoms” zum Kochen, Braten
und Backen ſtattfindet. Als Rednerin iſt wieder die von früheren
Vor=
trägen her beſtens bekannte Schriftſtellerin Frau Ellen Leiber
ge=
wonnen worden, die es in vorzüglicher Weiſe verſteht, in der kurzen
Zeit eines Vortrages ihre Zuhörerſchaft mit den Eigenheiten und
Er=
zeugniſſen dieſes neuartigen und einfachen elektriſchen Kochgerätes
ver=
traut zu machen. Es finden u. a folgende Vorträge ſtatt, zu denen der
Eintritt frei iſt, und wozu die Bevölkerung, insbeſondere aber die
Hausfrauen ſelbſt, von der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G. freundlichſt
ein=
geladen iſt. (Siehe auch Anzeige in der geſtrigen und morgigen
Aus=
gabe.) Darmſtadt, Konkordiaſaal, Waldſtraße 33, Dienstag, den
30. November, abends 8 Uhr; Mörfelden, Gaſthaus W. Koban,
Montag, den 23. November, abends 8 Uhr; Groß=Umſtadt,
Gaſt=
haus zur Krone, Mittwoch, den 1. Dezember, abends 8 Uhr;
Alt=
heim, Darmſtädter
Hof, Donnerstag, den 2. Dezember, abends
8 Uhr. Weitere Vor
äge finden noch ſtatt in Kirch=Brombach, Hetzbadk,
Neuſtadt, Fränkiſch=Crumbach, Pfaffen=Beerfurth und Rimbach. Damit
iſt die diesmalige Vortragsreihe abgeſchloſſen, die im Frühjahr ihre
Ergänzung dari finden wird, daß der gleiche Vortrag noch in den
größeren Orten wiederholt wird, die bisher der Umſtände halber
zurück=
geſtellt wurden. Der Anwendungsmöglichkeit der Elektrizität zum
Kochen, Braten und Backen wird in weiten Kreiſen noch ein gewiſſes
Mißtrauen entgegengebracht. Der Vortrag nird der Zuhörenſchaft gewiß
die Ueberzeugung beibringen, daß es mit Hilfe des Elektro=Oekonoms
durchaus möglich iſt, billig, ſauber und bequem elektriſch zu kochen, braten
und bachen. Wie die große Verbreitung des Elektro=Ockonoms beweiſt,
iſt dieſes Gerät in der Tat beſtens geeignet, die Zubereitung der Speiſen
in weitgehendſtem Maße zu vereinfachen und dadurch der Hausfrau
eine große Erleichterung ihrer täglichen Arbeiten zu bringen. Durch
die Einführung des Wohnungstarifes im Verſorgungsgebiet der
Heſ=
ſiſchen Eiſenbahn=A.=G. ſind die bisherigen Schranken für eine
umfaſ=
ſende Verwendung der Elektrizität im Haushalte hinweggeräumt
wor=
den. So findet denn auch neben vielem anderen das elektriſche Kochen
von Tag zu Tag mehr Liebhaber, wozu insbeſondere der Elektro=
Oeko=
nom we
gen ſeiner Einfachheit und Billigkeit in hohem Maße beigetragen
hat. Neben ausführlichen Erläuterungen wird der Vortrag durch ein
Probekochen ergänzt; die hergeſtellten Speiſen werden an die
Zuhörer=
ſchaft verabreicht, damit dieſe ſich von der vortrefflichen Wirkungsweiſe
des Elektro=Oekonoms an Ort und Stelle überzeugen kann. Es lohnt
ſich in der Tat für alle diejenigen, welche eine Veveinfachung der
täg=
lichen Arbeit der Hausfrau ernſtlich wünſchen, den Vortrag zu beſuchen
und gegebenenfalls noch vor Weihnachten den Elettro=Oekonom ſich zu
beſchaffen, damit er am Weihnachtsabend nicht unter den Gaben fehlt.
— Die Darmſtädter Sportrevue Darmſtadt — Budapeſt — Stockholm
zeigt in 9 Bildern die abenteuerliche Reiſe eines leichtſinnigen
Sports=
mannes von Darmſtadt nach Stockholm mit dem Umweg über Budapeſt.
Um einige Bilder herauszugreifen, ſeien genannt: Vorſtandsſitzung, Im
Oriontexpreß, Bu apeſter Revue, Im Harem und Stockholmer Stadion
mit Radio=Uebermittlung der ſchwediſchen Weltmeiſterſchaften.
Selbſt=
verſtändlich fehlen die obligaten Girls auch hier nicht; 12 Henrigirls
alias Heiner=Kerls beleben mit ihrem raſſigen „Beinematerial” die
Szene. Dazu noch die exotiſchen Tänze der Bajaderen, ſämtliche Tänze
einſtudiert von Fräulein Dore Böhm vom Heſſiſchen Landestheater, die
auch als Revucſtar ſowie Lieblingsfrau Nr. 64 des Maharadſchah Alli
ben Dalli Hafidſchen Ofmar gaſtieren wird. Die Bühnenbilder und
Ent=
würfe der Koſtüme ſind von dem bekannten Maler Reinhard Neſtor
Diehl. Der Text der Revue iſt von Hanus Zito mit der bewährten
Regie von G. Delp. Zutritt zur Aufführung haben nur Mitglieder
des Sporwereins 98 und geladene Gäſte. Die Einladungen werden
heute abend abgeſchickt. Sollte jemand überſehen worden ſein, ſo iſt
eine Einladung bei Wels und Ohler, Ludwigſtraße, gegen Vorzeigen
der Mitgliedskarte zu erhalten. Ebenſo müſſen, dort die Adreſſen der Schulen für den Monat November 1926 iſt bei Meidung der
Beitrei=
einzuladenden Gäſte abgegeben werden.
— Befſunger Kleinkinderſchule. Unter Bezugnahme auf die Anzeige
„Weihnachtsbitte”, ſoll auch an dieſer Stelle auf die
Weihnachts=
beſcherung der Beſſunger Kleinkinderſchule hingewieſen werden, die am häufig vorgekommen, daß in Argentinien eintreffende Einwanderer
17. Dezember nachmittags 3 Uhr, im Gemeindehaus der Petrusgemeinde
ſtattfindet. Für zirka 180 Kinder gilt es, den Weihnachtstiſch zu decken. uſw. hatten. In ſolchem Fall verliert der Einwanderer die ſonſt von
Alle Freunde der Jugend werden herzlich gebeten. Gaben für dieſen der argentiniſchen Regierung gewährten Vergünſtigungen; denn dieſe
Zweck — am einfachſten bei den Pfarrämtern der Petrus= und
Paulus=
gemeinde — zur Verfügung zu ſtellen. Herzlichen Dank im Voraus!
— Deutſche Jugendherbergen. Am Sonntag, 28. November wird
die Heppenheimer Spielgruppe in Lindenfels (Odewwald) einen
Theater=
mittag abhalten. Beginn 3 Uhr. Zur Aufführung gelangen: „Der
Fremde” (von Friedrich Lienhard), „Der Roßdieb zu Fünſing” und Das
Kälberbrüten‟ Geide von Hans Sachs), außerdem eine Reihe Lichtbilder
von frohen Wanderungen. Der Zweigausſchuß Südheſſen des Verbandes
für Deutſche Jugendherbergen lädt alle Freunde des
Jugendherbergs=
werkes ein, dieſe Veranſtaltung zu beſuchen.
Ein Photowettbewerb im Frankfurter Zoo, der allen
Amateur=
photographen offenſtehen ſoll, wird zurzeit von der Direktion des
Zoo=
logiſchen Gartens vorbereitet und gelangt demnächſt zur Ausſchreibung.
Freitag, den 26. November 1926
—Sprechmaſchinen=Vorführung im Kleinen Haus. Die unter dem
Namen „Arnoſo”, Rheinſtraße 31, bekannte Sprechmaſchinenabteilung
der Firma Karl Arnold u. Sohn (Klavier=Arnold) veranſtaltet am
Sonntag, den 28. November, vormittags 11 Uhr und nachmittags 4 Uhr,
eine Vorführung ihrer allerneueſten Muſikinſtrumente und ladet
Kunſt=
freunde und Intereſſenten zu dieſer Veranſtaltung im Kleinen Haus
ein. Die Eintrittspreiſe betragen 0,70, 1.00, 1.20 Mark einſchließlich
die Vorführung des Ufafilms „Die Abenteuer des Prinzen
Achmed‟
— Mozart=Verein. In dem Vereinskonzert am 1. Dezember tritt
die geſeierte Altiſtin der Wiener Staatsoper, Kammerſängerin Maria
Olſzewſka, zum erſten Male vor das Darmſtädter Publikum. Sie
wird Lieder von Schumann, Brahms, H. Wolf und R. Strauß ſingen,
ferner eine Arie aus der Oper „Ferzes” von Händel. Die Begleitung
hat Kapellmeiſter Rehbock übernommen. Das Zuſammenwirk.n
dieſer Künſtler verſpricht einen hohen Genuß. Mitglieder erhalten
Karten bei D. Titze, Eliſabethenſtraße 4, Nichtmitglieder bei Konzert=
Arnold und Schutter,
— Märchen für Groß und Klein lieſt Frau Meerwarth
See=
bold am Sonntag, nachmittags 4 Uhr, im Mozartſaal. Die
Künſt=
niſt durch ihre lebenswarmen Poeſie= und Proſavorträge in anderen
lex;
Städten beſtens bekannt und wird mit ihren Märchenvorleſungen den
Beſuchern jeden Alters gewiß einige angenehme Stunden bereiten. Um
jedermann den Beſuch dieſer Veranſtaltung zu ermöglichen, ſind die
Eintrittspreiſe beſonders niedrig gehalten. (Vgl. Anzeige imn unſever
Mittwochs=Nummer.)
— Orpheum. Es finden nur noch vier Aufführungen der Großen
Wiener Revue „Das Journal der Liebe” ſtatt. — Sonntag, den
28.
tov., nachmittags 4 Uhr/ gaſtiert zum erſten Male in einer Kinder=
Vorſtellung das Orig. Münchener Kaſperl=Theater, unter
künſtleriſcher Leitnug von Frau Lieſl Simon. Zur Aufführung gelangt
1. „Frau Holle”, ein luſtiges Märchenſpiel für Groß und Klein in
ſechs Akten von Charles von Bruen; 2. „Die vertauſchten
Schachteln”, ein ganz luſtiger Kaſperlſtreich. Es gelten kleinſte
Ein=
trittspreiſe von 40 Pfg. an. (Siehe Anzeige.
— Schloß=Café. Das heute Abend ſtattfindende Sonderkonzert
ver=
ſpricht den Beſuchern durch ſein beſonders gut gewähltes Programm
wieder einige genußreiche Stunden. Beſonders hervorgehoben ſei die
Fauſt=Fantaſie (Violin=Solo) von Saraſate und die ungariſche
Rhap=
ſodie Nr. 2 von Liſzt (Klavier=Solo). (Näheres ſiehe Anzeige.)
Sonntag, 27. Nou. 1926
vormitags 11 Uhr / nachmittags 4 Uhr
im Kleinen Haus
Die Abenteuer des Prinzen Achmed
und
Vorführung der neuesten Sprech-
Apparate und Platten
K
Rheinstraße 31
Karten zu Mk. 0.70, 1.—, 1.20 an der
Tageskasse des Kleinen Hauses
(1730/fsg
— Offenlegung der vom Grundwertausſchuß feſtgeſetzten
Einheits=
wertliſten, für den Bezirk Darmſtadt=Stadt findet vom 1.—31. Dezember
im Finanzamt Lindenhofſtraße ſtatt. Wir verweiſen auf die heutige
Anzeige.
Gemeinde=, Kreis= und Provinzialſteuern 1926 (grüner
Steuer=
beſcheid). Das vierte Ziel iſt laut der heutigen Bekanntmachung bei
Meidung der Beitreibung bis einſchließlich 6. Dezember 1926 an die
Stadttaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.
Schulgeldmahnung. Das Schulgeld für die hieſigen höheren
bung bis zum 11. Dezember 1926 an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28,
zu zahlen. (Siehe auch Bekanntmachung im Anzeigenteil des Blattes.)
— Auswanderer, die ſich ſelbſt ſchädigen. In letzter Zeit iſt es
außer dem argentiniſchen Viſum auch das Viſum für Chile, Paraguah
Leute werden als Durchreiſende behandelt. Ueber die erwähnten
Ver=
günſtigungen ſowie Einreiſebeſtimmungen gibt der Evangeliſche
Haupt=
verein für deutſche Auswanderer in Witzenhauſen an der Werra
jeder=
zeit gerne koſtenlos Auskunft. Jeder Auswanderer, der ſich beraten
läßt, ſchützt ſich und die Seinen vor unnötigen Fehlſchritten.
täglich frisch gebrannt
in anerkannt vorzüelicher Oualitä
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (14115a) Telephon 71
Seite 5
*Bezirksſchöffengericht.
1. Der Entführung ſind die G. W. von W., nun in M. wohnhaft,
und deren Bräutigam beſchuldigt. Die Anklage legt beiden zur Laſt,
am 19. Mai zu Heppenheim a. d. B. das Pflegekind W. der
Fürſorge=
erziehung entzogen zu haben, indem beide auf Fahrrädern das Kind
auf dem Schulwege wegholten. Die Mutter nahm das Kind auf ihr
Rad, nachdem ſie den Ort von deſſen Unterbringung in Erfahrung
gebracht hatte. Als ſie müde geworden war, nahm es ihr Begleiter auf
ſein Rad. Das Kind wurde nachher in die Fürſorgeerziehung wieder
zurückgebracht. Vier Wochen hatte die Mutter das Kind bei ſich
behal=
ten. Das Jugendamt der Stadt M. hat Strafantrag geſtellt. Die
ſtraf=
baue Handlung qualifiziert ſich als Verfehlung gegen 8 76 des
Jugend=
wohlfahrtsgeſetz s. Der Stautsanwalt erachtet beide Angeklagte als
Mittäter; die Angeklagte W. habe aus falſcher Mutterliebe gehandelt.
Der Strafantrag geht auf je ſechs Monate Gefängnis.
Das Urteil erkennt gegen die Mutter auf 1 Monat,
gegen deren Bräutigam E. auf 1 Woche Gefängnis. Das
Gericht hat Milde walten laſſen, weil die W. aus Mutterliebe
gehan=
delt hat.
2. Wegen fahrläſſiger Tötung hat ſich der in der Merckskolonie in
Arheilgen wohnhafte frühere Kraftwagenführer Adam Trinkaus
varantworten. Er ſoll nach der Anklage am 18. Auguſt 1926 auf der
Straße Bickenbach-Zwingenberg durch Fahrläſſigkeit den Tod des
Landwirts Chriſtian Lehr aus Zwingenberg verurſacht haben. Ohne
mit ſeinem Lieferauto fahrend — Signal abzugeben und in zu
raſcher Fahrt ſei er auf der Mitte der Suaße gefahren. Lehr kam mit
ſein.m Fuhrwerk (einem Miſtwagen) dem Auto entgegen. Die Anklage
nimmt an, er habe die rechte Seite der Fahrbahn eingehalten und ſein
Pferd links auf der Straße geführt; das Auto ſei nicht genügend nach
rechts ausgewichen, ſodaß Lehr von dem Lieferwagen erfaßt und auf
die Straße geſchleudert worden ſei.
Der Angeklagte beſtreitet ſeine Schuld; damit das Pferd nicht
ſcheue, habe er kein Signal gegeben. Er war als Chauffeur in Dienſten
eines Gemüſehändlers, der nach Zwingenberg auf den Obſtmarkt fuhr
und links neben dem Lenker des Kraftwagens ſaß. Er will die rechte
Seite der Fahrbahn eingehalten haben. Das Pferd Lehrs habe
plötz=
lich geſcheut. Beim Vorbeifahren habe er ſeinen Wagen abgeſtoppt; mit
dem alten Wagen ſei er nur mit 25—30 Klm. Geſchwindigkeit gefahren.
Der eine Inſaſſe habe ihm geſagt, der Mann ſei umgefallen, wvorauf er
gehalten und den Mann zum Arzt gefahren habe. Am 28. Auguſt hat
die Sektion ſtattgefunden; der Tod war wohl einen Tag vorher
ein=
getreten. Der Befund ergab eine Trepanationswunde; die Wunde war
nicht gereinigt, aber nicht vereitert. Eine Zertrümmerung des
Schä=
dels (linkes Seitenwandbein) hatte ſtattgefunden. Das linke
Schlüſſel=
bein war gebrochen. Nach dem ärztlichen Gutachten muß Lhr von der
linken Seite des Autos angerannt worden ſein. Lehr litt an
Arterien=
verkalkung.
Der Lederzügel des Pferdes war nach dem Unfall zerriſſen. Lehr
lag wie tot in einer Blutlache in Richtung Bickenbach hinter ſeinem
Wagen. Der Strafantrag des Staatsanwalts geht auf 1 Jahr und
3 Monate Gefängnis. Die Verteidigung bittet um Augenſchein an
Ort und Stelle. Das Urteil erkennt auf 9 Monate Gefängnis.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 2. November 1926, vormittags 9½ Uhr:
„Klage der Mörlenbacher Granitſteingeſellſchaft m. b. H. zu Mannheim
gegen den Kreis Heppenheim wegen Heranziehung zur
Kreisſtraßen=
unterhaltung”.
Aufwertung überwieſener Sparguthaben. Im 8 57 Abſatz 1
des Auſwertungsgeſetzes iſt bekanntlich vorgeſehen, daß Sparguthaben,
die von einer Sparkaſſe auf eine andere Sparkaſſe überwieſen wurden,
bei der Aufwertung mit dem Goldmarkbetrag zu berückſichtigen ſind, den
ſie zur Zeit des Erwerbes der Forderung gegen, die erſte Sparkaſſe
beſaßen. Nach der inzwiſchen erlaſſenen Verordnung der Heſſiſchen
Re=
gierung vom 27. Oktober 1926 ſind derartige Sparguthaben anzumelden,
wenn die höhere Aufwertung gewünſcht wird. Die Anmoldefriſt läuft
bis 31. Januar 1927. In der Anzeige der Städtiſchen Sparkaſſe in der
heutigen Nummer werden die Spareinleger aufgefordert, dieſe
An=
meldungen vorzunehmen. Es wird dabei ausdrücklich darauf
hinge=
wieſen, daß nur ſolche Sparguthaben in Frage kommen, die von einer
öffentlichen Sparkaſſe unmittelbar an eine andere Sparkaſſe (alſo
bei=
ſpielsweiſe von der Städtiſchen Sparkaſſe Berlin an die Städtiſche
Sparkaſſe Darmſtadt) für Rechnung desſelben Einlegers erfolgt ſind.
Ueberweiſungen, die dunch Vermittlung von Banken oder ſonſtigen
Geldinſtituten vorgenommen wurden, kommen für die erhöhte
Auf=
wertung nicht in Frage.
— Heimſtätte für Heimatloſe. Um Durchreiſenden und
Alleinſtehen=
den eine Heimſtätte zu bieten, hat ſich von deutſcher evangeliſcher Seite
aus in Buenos=Aires Argentinien) ein Verein gebildet, der ein
Chriſt=
liches Hoſpiz eröffnen nill. Die Verwirklichung dieſes Planes wird von
den Auswanderermiſſionen in Hamburg, Berlinertor 5, und Bremen,
Georgſtr. 22, ſehr begrüßt. Jeder Auswanderer ſollte ſich an dieſe
wenden um für ſeinen ganzen Reiſeweg derartige vertrauenswürdige
Anſchriften zu erhalten.
* Polizeibericht. Mittwoch nachts gegen 2 Uhr wurde in der
Hei=
delberger Straße zwiſchen Sandberg= und Beſſunger Straße ein
Rad=
fahrer von einer von Eberſtadt kommenden Autodroſchke
an=
gefahren. Der Radfahrer, der ſcharf die rechte Seite der Straße
ein=
haltend, auch Nichtung Stadt fuhr, wurde von hinten erfaßt und zur
Seite geſchleudert. Wie durch ein Wunder trug er nur leichte
Ver=
letzungen davon und dürfte in Kürze das Krankenhaus wieder verlaſſen
können. Der Führer, der angeblich infolge des Nebels und Negens
von dem Zuſammenſtoß nichts gemerkt haben will, fuhr weiter
ge=
wahrte aber kurze Zeit darauf zwiſchen Kotflügel und Kühler ein
Fahr=
rad hängen. Auch dies veranlaßte ihn nicht, ſeinen Wagen ſofort
anzu=
halten. Er fuhr bis zum Marienplatz weiter und entfernte dort mit
Hilfe eines Fährgaſtes das eingeklemmte Fahrrad. Ohne ſich um den
Angefahrenen zu hümmem, fuhr er ſeine Fahrgäſte nach Hauſe und
darauf in die Autogarage. Durch einen der Mitfahrenden und Zeugen,
die den Verletzten nach dem Herz Jeſu=Hoſpital brachten, wurde die
Polizei in Kenntnis geſetzt. Die Ermittelungen über die Schuldfrage
ſind noch im Gange. — Unter verdächtigen Umſtänden verſuchte der
an=
gebliche Kaufmann Konrad Dummen aus Mülheim a. d. R., wie
bereits in der Preſſe gemeldet, am 17. Nov. in Pfungſtadt ei
Her=
renfahrrad zu verkaufen. Er wurde von der dortigen Polizei
vorläufig feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Die
Ermit=
telungen ergaben, daß das in Pfungſtadt angebotene Fahrrad (Marke
Habeko” Nr. 796 364) an dem gleichen Nachmittag aus dem Hofe des
Stadthauſes hier entwendet worden war. Durch die eingehende
Ver=
nehmung des Dummen ſtellte ſich weiter heraus, daß dieſer ebenfalls
am 17. Nov, ein weiteres Herrenfahrrad an einen hieſigen
Fahrrad=
händler zum Preiſe von 12 Mk. verkauft hat. Dieſes Rad will D. in
einer Ortſchaft zwiſchen Heilbronn und Heidelberg von einem
Unbekann=
ten gekauft haben. Den Umſtänden nach iſt aber auch dieſes Rad deſſen
Marke unbekannt iſt und die Nummer 389 606 trägt, ebenfalls geſtohlen.
Perſonen, die Eigentumsrechte geltend machen zu können glauben,
wer=
den erſucht, bei der Kriminalpolizei, Zimmer 5, vorzuſprechen.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künffler oder künſtleriſche Veranſitaltungen, deren Im Nachſiehenden Grwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redakion ihr Urteil vor.
— Moderner Kammermuſikabenb. Am 8. Dezomber
1926, abends 8 Uhr, findet im Saale der Muſikvereins (Steinſtraße 24)
ein Kammermuſikabend mit modernen Werken ſtatt. Ausführende ſind
Auguſt Vogt (Violine), Rudolf Metzmacher (Violoncell) und Sigfried
Walther Müller (Klavier), ſämtlich aus Leipzig. Zur Aufführung
ge=
langen 2 Trios für Violine, Violoncell und Klavier: Reger, Opus 102,
E=Moll, aus der reifſten Schaffensperiode des Meiſters, und S. W.
Müller, Opus 12, ein in letzter Zeit bekannt gewordener Vertreter der
jüngſten Leipziger Komponiſtengeneration; ferner eine Sonate von
Debuſſty für Violoncell und Klavier, eines ſeiner letzten Werke. Zur
Uraufführung kommt die „Muſik für Violine und Klavier” von Auguſt
Vogt, der m Darmſtadt von ſeinen früheren Konzerten her in beſter
Erinnerung iſt. Da auch die anderen Kompoſitionen in Darmſtadt
un=
bekannt ſein dürften, wird ſich der Beſuch des Abends empfehlen.
Kar=
ten zu 2 und 1 Mk. einſchließlich Steuer und Programm im
Vorver=
kauf bei Bergſträßer (Kleinſchmidt), Rheinſtraße.
Tageskalender für Freitag, den 26. November 1926.
ndestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. —
Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete
leines Haus, Anfang 7½
(5): „Ein undankbarer Menſch”. — Orpheum, abends 8 Uhr:
Das Journal der Liebe‟. — Schloß=Café: Konzert. — Span.
Bodega; Konzert. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik.
Café Rheingold: Konzert und Tanz. — Konzertſaal
Perkeo”: Humoriſtiſches Konzert. — Weinhaus Weißer
zurm: Konzert und Tanz. — Café und Weinſtube
Tau=
usburg: Tanz. — Logengebäude, Sandſtraße 10:
Neu=
zeiſt. Vortrag abends 8 Uhr. — Kinovorſtellungen: Unir
eſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Frankfurt a. M.,
Feſt=
lle, abends 7,30 Uhr; Zirkus Sarraſani=Feſtſpiele,
Seite 6
Freitag, den 26. November 1926
Nummer 328
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arheilgen, 25. Nob. Nächſten Samstag findet im Gaſthauſe zum
weißen Schwanen unter gütiger Mitwirkung des Geſangvereins „
Ein=
tracht” zum Beſten des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten ein
Wohl=
tätigkeitsabend ſtatt. — Im gleichen Lokale hält dann am
Sonntag abend der Geſangverein „Sängerluſt” ſein Herbſt=
Kon=
zert unter cütiger Mitwirkung eines Darmſtädter Inſtrumental=
Künſtler=Quintetts ab. Wie bei früheren Konzerten des genannten
Ver=
eins, die „ſich durch vorzügliche Vortragsfolge und muſtergültige
Aus=
führungen auszeichneten, ſo iſt auch diesmal ein auserleſenes Programm
zuſammengeſtellt, und wird ſich die Aufführung ihren Vorgängerinnen
würdig anſchließen. Chöre von Kraſinsky, Naumann, Rietz, Schirbold,
Sonnet, Zöllner u. a., ſowie Soli, vorgetragen von dem
Vereinsmit=
glied Georg Weicker, werden die Vortragsfolge ergeben. Allen Sanges=
und Muſikfreunden iſt ein Beſuch der Veranſtaltung beſtens zu
empfeh=
len. Dirigent des Vereins iſt Herr Wilhelm Etzold=Darmſtadt, der als
tüchtiger Chorleiter hinlänglich bekannt iſt. — Im Gaſthauſe „Zum
Löwen” veranſtaltet der hieſige Odenwaldverein am gleichen Abend
einen Theaterabend, wobei das Volksſtück in vier Aufzügen:
„Dehaam, endlich widde dehaam” zur Aufführung gelangt.
* Griesheim, 25. Nov. Vorgeſtern vormittag fuhr ein Wagen der
elektriſchen Straßenbahn zum erſten Male bis zur
End=
ſtation an der Bürgermeiſterei, von der Schuljugend mit lautem Hurra
begrüßt. Ober= und Unterbau der Bahn ſind jetzt fertig, und ſobald
die Pflaſterarbeiten hergeſtellt ſind, was vorausſichtlich in acht Tagen
der Fall ſein wird, wird die Strecke in Betrieb genommen. — Laut
Bekanntmachung der hieſigen Büirgermeiſterei ſind die Hausbeſitzer
auf=
gefordert worden, ihre Keller, Schuppen, Ställe und ähnlichen
Räum=
lichkeiten zum Zwecke der Vertilgung überwinternder
Schnaken auszuräuchern oder die Decken und Wände abzuflammen,
oder eine andere Art der Vernichtung vorzunehmen. Mieter müſſen
ihre Räume zu dieſem Zweck öffnen. Bis zum 10. Dezember d. Js.
müſſen dieſe Maßnahmen beendet ſein, und wird bei Säumigkeit
nöti=
genfalls das Erforderliche auf Koſten der Beſitzer veranlaßt.
* Eberſtadt, 25. Nov. Zuſammenſtoß. Auf der Landſtraße
nach Bick nbach ſtießen ein Motorradfahrer und ein Perſonenauto
zu=
ſammen. Der Motorradfahrer wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach
der ärztlichen Hilfe, die ihm hier zuteil wurde, in das Krankenhaus
nach Darmſtadt überführt werden mußte.
* Pfungſtadt, 25. Nov. Das ſtädtiſche Orcheſter aus Darm”
ſtadt wird dem Vernehmen nach am Mittwoch, den 1. Dezember im
hieſigen Saalbau Vögler ein Konzert abhalten. Die Eintrittspreiſe
werden ſehr niedrig gehalten ſein.
* Ober=Ramſtadt, 25. Nov. Der Verein für Vogel= und
Geflügelzucht Ober=Ramſtadt hatte am vergangenen Sonntag bei
der Allgemeinen Geflügelausſtellung in Fränkiſch=Crumbach einen
über=
aus guten Erfolg. Verſchiedene Tiere wurden mit Ehrenpreiſen
aus=
gezeichnet, was bei einer derartigen Konkurrenz eine anzuerkennende
Leiſtung bedeutet. Auch bei der Frankfurter Junggeflügelſchau war der
Verein mit einer Raſſe vertreten, die mit „Gut” prämiiert wurde. Dieſe
Tiere ſind unter nahezu 200 Nummern bei der Vereinsausſtellung im
Saalbau „Suppes” am nächſten Sonntag wieder dem bekannten
Preis=
richter Wanderlehrer Jean Dörr aus Neuenhain zur Prämiierung
ge=
ſtellt. In Brief= und Faubentauben wird die Schau nicht ohne
Bedeu=
tung bleiben. Ein. Beſuch der Ausſtellung iſt daher jedermann zu
empfehlen. — Nächſten Sonntag, den 28. November, veranſtaltet der
Evangeliſche Bund (Zweigverein Ober=Ramſtadt) im Saale
„Zum Löwen” (Schneider) einen Familienabend. Dabei wird
Herr Pfarraſſiſtent Lenz einen Vortrag über die Einführung der
Reformation in Heſſen halten und die Jugendvereinigung das
Luther=
ſpiel „Herzog Erichs Labetrank” zur Aufführung bringen.
Kirchen=
geſangverein und Poſaunenchor werden durch paſſende Vorträge den
Abend verſchönern.
Ober=Ramſtadt, 25. Nov. Oeffentliche
Wählerver=
ſammlung des Wirtſchafts= und Ordnungsblocks. Am
kommenden Sonntag. 28. Nov., abends 8.30 Uhr, veranſtalte der W.= u.
O.=Block im Saalbau Suppes eine große Wählerverſammlung. Als
Nedner ſind gewonnen: Landtagsabgeordneter Rudolf Kindt,
Geſchäfts=
führer Dr. Kleinkurt und Landtagsabgeordneter Dr. Niepoth=Schlitz,
die ſämtlich aus beſter Quelle über die Auflöſung des Heſſiſchen
Land=
tags ſprechen können. Jedermann willkommen.
r. Babenhauſen, 25. Nov. Das Konzert, das das Städtiſche
Orcheſter Darmſtadt am Mittwoch abend auf Veranlaſſung
des Ausſchuſſes für Volksbildung und Jugendpflege im Saalbau „
Deut=
ſcher Hof” veranſtaltete, nahm bei einem für die Wochentage erfreulich
gut zu bezeichnenden Beſuche einen glänzenden Verlauf. Die
Vortrags=
olge war gut gewählt und verriet den künſtleriſchen Geſchmack des
Lei=
ters, Herrn Wilh. Schmitt. Es war eine Freude, das
leiſtungs=
fähige, gut mit Streichern und Bläſern beſetzte Orch ſter unter ſeiner
temperamentvollen, bewährten Leitung ſpielen zu hören. Beſonders
hervorgehoben ſei auch die feine Anpaſſungsfähigkeit des begleitenden
Orcheſters bei dem Violinkonzert in E=Dur von J. S. Bach.
Muſika=
liſche Leckerbiſſen für die beifallsſreudige Zuhörerſchar bildeten die
un=
ſterblichen ſechs deutſchen Tänze von Mozart, von denen „Schlittenfahrt”
mit ſeinem neckiſchen, überraſchenden Schluß auf ſtürmiſches Verlangen
wiederholt werden mußte. Als Soliſten des Abends lernten wir Herrn
Otto Krebs=Darmſtadt (Violine) kennen, einen Schüler der Herren
Prof. Buſch und G. Andrcaſſon, des erſten Violinmeiſters der
Aus=
bildungsklaſſe an der Städtiſchen Akademie. Das Publikum ſtand ganz
im Bane ſeiner Töne, zu deren Wiedergabe veiche Technik und reife
Vortragskunſt gehören. Man weiß nicht, was man bei dem Künſtler
mehr bewundern ſoll: die glänzende Springbogentechnik, die Reinheit
der geſpielten Doppelgriffe oder die große phyſiſche Leiſtung des
Aus=
wendigſpielens ſämtlicher Sticke, beſonders des ſchweren Bachſchen
Konzerts. Der laute Beifall und die wiederholten Hervorrufe zwangen
Herrn Krebs zu einer Zugabe. Am prachtvoll erklingenden Jbach=
Flügel, den die Firma Hch. Arnold=Darmſtadt zur Verfügung geſtellt
hatte, waltete mit feinſtem Kunſt= und Einfüllungsverſtändnis Fräulein
Nelly Birrenbach. Muſiklehrerin an der Städtiſchen Akademie,
ihres verantwortungsreichen Amtes. Die andächtige Stille bei den
Vorträgen wird den ausführenden Künſtlern gezeigt haben, welche große
reine Freude ſie mit ihrer Kunſt uns bereitet haben.
* Reichelsheim i. Odw., 25. Nov. Der Geflügelzuchtverein
Reichelsheim und Umgegend hält am 4. und 5. Dezember 1926 ſeine
Lokal=Geflügelſchau, verbunden mit Tombolaverloſung, im
Gaſthaus „Zum Adler” hier ab. Die Ausſtellung umfaßt alle Arten
Hühner, Waſſergeflügel und Tauben, und ſind hierzu ſchon eine
ſtatt=
liche Anzahl Tiere gemeldet, ſodaß die Ausſtellung recht umfangreich
und reichhaltig zu werden verſpricht. Da in Reichelsheim und
Um=
gegend immer gutes Tiermaterial vorhanden iſt und ausgeſtellt wird
ſo iſt Geflügelzüchtern und Liebhabern eine güinſtige Kaufgelegenheit
für Naſſegeflügel geboten.
Zell i. O., 25. Nov. Treibjagd. Bei einer Tveibjagd in dem
der Standesherrſchaft Erbach=Erbach gehörigen Revier Zell wurden vier
Füchſe und nur 5 Haſen geſchoſſen. Außer den vier geſchoſſenen Füchſen
ollen noch verſchiedene andere geſehen worden ſein, denen es aber
ge=
lang, ihren koſtbaren Balg in Sicherheit zu bringen.
* Neuſtadt i. O., 25. Nov. V. D. A. Die Unterprima der Ober=
Realſchule zu Groß=Umſtadt veranſtaltet, im Gaſthauſe „Zum Ochſen”
im 27. November, abends 8½ Uhr, zum Beſten der im Grenz= und
Ausland ſchwer bedrängten deutſchen Stammesbrüdern und =ſchweſtern
einen Vortrags= und Theaterabend.
* Michelſtadt, 23. Nov. Vom ſtädtiſchen Gaswerk. Die
nachteiligen Einwirkungen der Inflationszeit ſind im ſtädtiſchen
Gas=
werk verſchwunden. Trotz der Wirtſchaftskriſe ſetzte eine
Aufwärtsbewe=
gung ein. Bei der Rechnungsablage für das Rechnungsjahr 1924 wies
die Stadtverwaltung darauf hin, daß ſich ein kleiner Gewinn von rund
4000 Mark ergeben hat. Es wurden 230 000 Kubikmeter Gas zum Preiſe
von 20 bezw. 18 Pfg. abgegeben. Die geſamten Einnahmen dieſes
Rechwungsjahres betragen rund 77 000 Mark, die geſamten Ausgaben
rund 73 000 Mark. Neben dem Gasverkauf ſind Einnahmen aus der
Verwertung der Nebenprodukte zu verzeichnen. Das Gaswerk iſt
un=
verſchuldet.
Vom Waſſerwerk. Die Rochnung des ſtädtiſchen
Waſſerwerkes für 1924 ergab einen Ueberſchuß von rund 8800 Mark.
Das Ortsnetz wurde durch neue Straßen in dieſem Jahre weſentlich
er=
weitert. Kapitalſchulden, die das Waſſerwerk belaſten, beſtehen nach
dem in der öffentlichon Gemeinderatsſitzung gegebenen
Rechenſchafts=
bericht für das Rechnungsjahr 1924 nicht.
DI I Beilusten, Heiser
A
LemnEA keff, Verstihwafg
7
Taus eNfd eeusner Mineral Dastilken
* Erbach i. O., 25. Nov. Herr Zeichenlehrer Heß=Michelſtadt wird
am Freitag, den 26. ds. Mts., abends 8½ Uhr, vor der G ſellſchaft
für Kunſt und Wiſſenſchaft
inen Vortrag über „Weſen und Entwicklung
der Bildſprache des Kindes” halten. Da mit dem Vortrage eine
um=
angrei
Ausſtellung von Schülerzeichnungen verbunden iſt, ſo wird
der Vortrag in dem Zeichenſaal der Ober=Realſchule in Michelſtadt
ſtattfinden. — Der Männergeſangverein Liederkranz=
Erbach wird am Sonntag, den 5. Dezember, abends 8 Uhr, im großen
Saal des Hotels Schützenhof dier einen Volksliederabend abhalten, zu
dem Fräulein Schultz=Erbach, Fräulein Krenkel und Herr Friedrich ihre
Mitwirkung bereits entgegenkommenderweiſe zugeſagt haben. Es wird
ſomit dem vielſeitigen Wunſche der Freunde unſerer ſchönen Volkslieder
Rechnung getragen. Der Abend verſpricht daher einen beſonderen
künſt=
eriſchen Genuß für alle Freunde guten deutſchen Geſanges. Am erſten
Beihnachtsfeiertag wird ebenfalls der Männergeſangverein Liederkranz
im Sckützenhof wie alljährlich ein Singſpiel aufführen, und zwar
„Die junge Lindenwirtin‟. Dieſes Singſpiel wude bereits in
Mann=
heim, an der Bergſtraße und anderen namhaften Orten mit großem
Erfolg aufgeführt.
Von der Bergſtraße, 25. Nov. Deutſche Landwirtſchaf
und polniſche Arbeitskräfte. Im Hotel „Pfälzer Hof
in Weinheim tagte heute nachmittag eine Verſammlung des badiſchen,
bayeriſchen und heſſiſchen Land= und forſtwirtſchaftlichen
Arbeitgeber=
verbandes. Referenten waren die Herren Direktor Dr. Berleong=
Müinchen, Dr. Schenk=Karlsruhe (Geſchäftsführer des Badiſchen
land= und forſtwirtſchaftlichen Arbeitgeberverbandes) und Dr.
Vieh=
mann=Daamſtadt (Landwirtſchaftlicher Arbeitgeberverband für Heſſen
und Nachbargebiete). Außer über Lohn= und Arbeitsfragen in der
Landwirtſchaft gaben die Referenten hauptſächlich Aufſchluß über die
Verteilung polniſcher Arbeitskräfte und deren eventuellen Erſatz durch
deutſche Arbeitskräfte in den einzelnen Ländern. Wie Dr. Schenck=
Karlsruhe des Näheren auseinanderſetzte, geht eine Forderung des
Reichsarbeitsminiſters dahin, im Hinblick auf die zunehmende
Arbeits=
ſoſigkeit §: in der Landwirtſchaft beſchäftigten ausländiſchen
Arbeits=
kräfte nac Möglichkeit durch heimiſche Erwerbsloſe zu erſetzen.
Dem=
entſprechend ſei für das Wirtſchaftsjahr 1927 das Kontingent der
pol=
niſchen Hilfskräfte für die deutſche Landwirtſchaft von 125 000 auf
100 000 herabgeſetzt. In Baden ſei für den gleichen Zeitraum dieſes
Kontigent von 500 auf 400, alſo um 20 Prozent veringert worden.
Nun habe aber die Landwirtſchaft mit der Verwendung von ſtädtiſchen
Erwerbsloſen bei der Zuckerrüben= und Kartoffelernte, wie überhaupt
beim Hackfrüchtebau durchweg nur ſchlechte Erfahrungen gemacht, weil.
die Erwerbsloſen die Kampagne nicht durchhalten und — ſowie ſich
ihnen wieder ein Unterſchlupf in der Induſtrie oder ſonſtwelche
Be=
ſchäftigung bietet — kündigungslos davongehen. Gerade aber dieſes
Durchhalten ſei in der Landwirtſchaft das Haupterfordernis. Ja, wenm
man auf dem Lande möglichſt viele Kinos errichten würde, ſo könnte man
die Landflucht der Arbeiter unterbinden. Was die Großſtadt bietet,
werde eben dem ſchlichten Landleben vorgezogen. Etwas anderes ſei
es mit den „Artamanen” (Hütern der Scholle), eine vorwiegend aus
Landwirtsſöhnen beſtehende Vereinigung, die in Halle a S. ihr
zent=
rales Arbeitsamt hat. Dieſe Artamanon wollen die Landwirtſchaft zu
ihrem Lebensberuf machen und ſpäter als Siedler nach dem Oſten gehen.
Sie begnügen ſich mit denſelben Deputaten und Löhnen, wie die
pol=
niſchen Arbeiter und haben ſich dort, wo man ſie verwendete, gut
be=
währt. Aus dieſem Grunde habe ſich die badiſche Landwirtſchaftskammer
zur Einſtellung von Artamanen grundſätzlich bereit erklärt, zumal ſich
dieſe verpflichten, auf die Dauer der ganzen Kampagne auszuhalten.
Für Baden werde eine Erhöhung des Kontinents an polniſchen
Hilfs=
kräften zu erwägen ſein. Oberinſpektor Wagner als Leiter des
Arbeitsamtes Weinheim muß anhand der Erfahrungen der letzten Jahre
einräumen, daß es immer ſchwer gehalten habe, ſtädtiſche Erwerbsloſe
für die Landarbeit zu vermitteln, in der ſie ſich — namentlich was die
Zuckerrübenernte anbetrifft — nicht gut akklimatiſieren. Dr.
Vieh=
mann=Darmſtadt erwähnt, daß in Heſſen einſchließlich Naſſau das
Kontinent der polniſchen Hilfskräfte in der Landwirtſchaft von 2400
auf 2100 herabgeſetzt ſei. Redner beklagt ſich über mangelnde
Berück=
ſichtigung der Landwirtſchaft im Reichsparlament. Direktor Dr.
Berleong=München gibt über die ſüddeutſche Arbeitsgemeinſchaft
Aufſchluß und weiſt auf das kommende Arbeitsrichtgeſetz hin, das ſür
die Landwirtſchaft neue ſoziale Laſten im Gefolge haben werde. Nach
ſebhafter freier Ausſprache ſtimmte die Verſammlung einſtimmig den
von den Referenten vertretenen Richtlinien namentlich mit Bezug auf
die Verwendung polniſcher Hilfskräfte in der deutſchen Landwirtſchaft zu.
Ein gemeinſchaftliches Vorgehen von Bayern, Württemberg, Baden und
Heſſen in den die Landwirtſchaft betreffenden Fragen ſei unverzüglich
anzuſtreben. Um 6 Uhr wurde die dreiſtündige Tagung geſchloſſen.
Familiennachrichten
Samstag, den 27. November
um 3 Uhr werden wir in der
Johanneskirche getraut.
Karl Colmar, Lehrer
Elſe Jöckel
Kaulſioß (Vogelsberg)
1. Advent 1926. (rz1015
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief unſere
herzens=
gute Mutter, Großmutter u. Tante
geb. Ruhl
im Alter von 58 Jahren. (*31052
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Heil
Familie Jacob Heil
Familien Schröder u.
Pfeiffer.
Nieder=Ramſtadt, den 25. Nov. 1926.
Die Beerdigung findet Sonntag
nachmittag 3 Uhr vom
Trauer=
hauſe aus ſtatt
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher und
liebe=
voller Teilnahme bei dem Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen, für die zahlreichen Kranz=
und Blumenſpenden, ſowie für die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrers Zimmermann und
ebenſo des Herrn Groß im Namen der
An=
geſtellten, nicht minder für die ergreifenden
Trauerklänge des Städt. Orcheſters unter
Lei=
ung des Herrn Ludwig ſagen auf dieſem Wege
herzinnigſiten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Minna Kehl, Witwe, geb. Steitz
Julius Kehl, Sohn
Julius Kehl, Bruder.
Darmſtadt, den 235. November 1926.
Karlsſtraße 6.
(*31050
Dankſagung.
Statt Karten.
Für die zahlreichen Beweiſe
auf-
richtiger Teilnahme anläßlich des
Heim=
gangs unſres lieben Entſchlafenen ſagen
wir un ren herzlichſten Dank.
Insbe=
ondere danken wir der Schweſter
Eliſa=
beth für ihre liebevolle Pfilege, Herrn
Parrer Munk für die troſtreichen Worte
am Grabe und dem Militärverein
Gumpen für ſein treues,
kameradſchaft=
iches Geleite.
(17252
Familie B. Kaffenberger
Lehrer.
pfaffen=Beerfurtb i. O., 27. Nob. 1926.
Friedrich Eigenbrodt
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Dankſagung.
Die vielen Beweiſe innigen
Mit=
empfindens beim Hinſcheiden unſerer
lieben
Lini
veranlaſſen uns, da wir dieſelben
nicht einzeln erwidern können,
hier=
durch allen Anteilnehmenden den
tiefgefühlteſten Dank auszuſprechen.
Die troſtreiche Grabrede des Herrn
Pfarraſſiſtenten Lic. zur Nieden,
ſo=
wie die Beteiligung der
Mitſchüle=
rinnen unſerer Lini und der
Nach=
ruf ihres Lehrers, Herrn Huſar, hat
uns beſonders wohltuend berührt.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Lina Bender Wwe,
B 17242) geb. Preuſch.
Danksagung.
Innigen Dank
allen Freunden und Bekannten für
die herzliche Teilnahme, die ſie uns
beim Ableben unſerer lieben
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Chriſtine Aßmuth
bekundeten. Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
P. Aßmuth.
Darmſtadt, den 25. November 1926
(*31084
N. Niederſtraße 7.
I
Für die in so reichem Maße
er-
wiesene Hnteilnahme bei dem Heimgange
unseres lieben Entschlafenen sagen wir
allseits unseren tiefgefühlten Dank.
Anna Biebel Wtw., geb. Lerch
und Angehörige.
Dornheim und Darmstadt,
22. November 1926.
(17251
Bei
Ttrovanille
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Für die Weihuachtsbeſcherungen d.
Fraue=Vereine der Petrus= und
Panlusgemeinden, insb=ſond d.
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dern beſcheren ſoll, bitten wir
frenndlich um Gaben. (17260
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mannſtr. 8, Freiin von Grancy,
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Pabſt, Pfarr haus b d. Petr=Kirche,
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Nummer 328
Freitag, den 26. November 1926
Seite 2
Baft
2. Lampertheim B. Nob. Ergänzung des Gemeinderat?.
Kuurch den Gemeindewahlkommiſſar, Herrn Bürgermeiſter Keller, wird
zannt gegeben, daß für den aus dem Gemeinderat ausgeſchiedenen
ferrn Albert Friedrich Gollnick, Herr Adam Gabler 3. in das
ſollegium eintritt. — Wanderdrang. Nach ſieben Wochen hierher
rückgekehrt iſt ein zwölfjähriger Junge, der in Mannheim mit
Pfeffer=
rinztee handelnd, dort ein Fahrrad lieh und mit dem Erlös ſeines
kSehandels einen Ausflug unternahm, bis er vor einigen Tagen in einem
einheſſiſchen Dorfe ermittelt und ſeiner Heimat zugeführt wunde. —
Turnhalle. An dem Neubau der Turnhalle, die infolge des
aoferſinnes ſeiner Mitglieder und der unermüdlichen Arbeit ſeimes
Vor=
tandes von dem hieſigen Turmverein auf dem Jahnplatze errichtet wird,
ſind zur Zeit verſchiedene Bauhandwerker eifrigſt tätig, um die erſte
(xappe des Gebäudes noch vor dem Winter fertig zu ſtellen.
* Biblis, 25. Nov. In der Gemeinderatsſitzung wurde
ſchloſfſen, daß der Bürgermeiſter zwecks Vergütung der Grundbeſitzer
ben
fer das Gelände der Kreisſtraße Biblis=Jägersburg ſämtliche Unterlagen
iSer die bereits erfolgten und die noch zu tätigenden Zahlungen, ſowie
Der die verwendeten Geländeteile beſchaffen ſoll. Die Wiegegebühren
t:e ſeit der Inflation den Wiegemeiſtern ganz zugeſprochen waren,
ffießen von jetzt ab zu 1/, in die Gemeindekaſſe als Deckung der Koſten
für die Unterhaltung der Wage, welche Aufgabe der Gemeinde iſt. Der
zFürgermeiſter wurde ferner beauftragt, die Intereſſenten für die
Holz=
krauerei ortsüblich aufzufordern, ſich zu melden. Bei günſtiger Witterung
ſoll auch die Holzhauerei im Niederwald (Erlen) begonnen werden.
ſrür die Dammwache wurde beſchloſſen, 50 Wachsfackeln anzuſchaffen
und das Wachthaus in der Dungau zu reparieren. Die von den
Wieſen=
orſtänden beanſtandeten Mängel ſollen beſeitigt und der Waldgraben
ei günſtiger Witterung gereinigt werden. Da die alte Lichtuhr für die
Regnlierung der Straßenbeleuchtung nicht mehr reparaturfähig iſt,
wurde beſchloſſen, eine neue anzuſchaffen. Ein durch die Maul= und
Rlauenſeuche zur Zucht untauglich gewordener Faſelochs, ſoll verſteigert
mnd für den Erlös ſoll ein neuer angeſchafft werden. Zum Schluſſe
Dm
wurde noch die Apothekenkommiſſion beauftragt, die noch notwendige
Beſichtigung in der Apotheke vorzunehmen zwecks Aufſtellung des
Miet=
wertrages mit dem Mietev Johannes Lenz.
Gernsheim a. Rh., 24. Nov. „Marianne, ein Weib aus dem
Wolke”, ſo heißt das Schnuſpiel, das am nächſten Sonntag, den B8.
No=
ſihen
Sember, im Saalbau Hags zu Gernsheim von dem Bunde der
Kinder=
reichen zur Aufführung gelangt. Auch ein Luſtſpiel „Was ſich liebt, das
mieckt ſich” wird aufgeführt. — Neben erſten Spielern des Thegterve,
eins
SGernsheim iſt dafür geſorgt, daß auch die Ausſtattung der Bühne nichts
zu wünſchen übrig läßt. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gering, daß es
möglich iſt, die Vorſtellung zu beſuchen.
fjede
4
* Seligenſtadt, 24. Nov. In der hieſigen Umgegend fand man beim
SStechen von Ton Ueberreſte eines gewaltigen Mammuttieres darunter
ein Horn von aa, 1,90 Meter Länge und ea. 40 Zentimeter Dicke. Die
gemachten Funde wurden dem Muſeum in Darmſtadt überwieſen.
Offenbach, 25. Nov. Man ſchreibt uns: Die hieſige Ortsgruppe
des Hypothekengläubiger= und Sparerſchutzverbandes empfiehlt
ſämt=
lichen Gläubigern und Sparern, am 5. Dezember für die Auflöfung
des Landtages zu ſtimmen, da auch der gegenwärtige Landtag für die
entrechteten Mittelſtandsleute nichts übrig gehabt habe. Bei einer
Neu=
wahl ſei auch Gelegenheit, wie in Sachſen mit eigener Liſte vorzugehen.
*
Der heſſiſche Städtetag iſt der unverſtändlichen Meinung, und
Offen=
bach hat ſich dieſer Auffaſſung bereits angeſchloſſen, daß die
Vermögens=
lage der heſſiſchen Städte nicht geſtatte, bei der Umwertung der
Städte=
anleihen über den Mindeſtſatz von 12,5 hinauszugehen. Offenbach würde
bei dieſem Hundertſatz ſeiner Vorkriegsanleihen im Betrage von B
Millionen Goldmark mit 1 150 000 Mark an der Kaufkraft der Mark
von 1914 gemeſſen, gar mit 821 000 Mark, ledig. Es iſt aber
zweifel=
los in der Lage, mehr zu tun, denn es hat ſeit 1. Januar 1924 für
rund eine Million Mark Grundbeſitz erworben und iſt dem Spruche
des Landesſchiedsgerichts vom November 1925, eine Anzahl Beamten
anders einzuſtufen, was einen jährlichen Minderaufwand von 100 000
Mark ergäbe, bis heute nicht nachgekommen. Da die Lage in den übrigen
Städten ähnlich fein dürfte, ſoll die Regierung, hier der Treuhänder,
durch den Landesverband auf die Umſtände nochmals hingewieſen und
erneut eine höhere Abfindung gefordert werden, und das umſo mehr,
als die Städte gehalten ſind, die Spareinlagen nicht höher als die
An=
leihen umzuwerten. Man war in der geſtrigen Verſammlung auch
der Meinung, die am Vermögen Entrechteten und die Hausbeſitzer
ge=
hörten zuſammen, denn was der Hausbeſitzer durch die Herabſetzung der
Hypotheken gewonnen habe, nähme ihm der Staat in der Form von
Sonderſteuern wieder ab. Es ſeien deshalb die Sonderſteuern zu
beſei=
tigen, die Hypotheken wieder anzuerkennen und wieder zu verzinſen.
Ghrlichkeit wüſſe wieder Trumpf in Deutſchland werden.
—
Rheinheſſen.
z. Nierſtein, 25. Nov. Beſitzwechſel. Die Reſtauration des
Herrn Gg. Weidig in der Schulſtraße ging zu unbekanntem Preis in
den Beſitz von Herrn Fritz Schmitt über.
a. Nackenheim, 25. Nov. Wohnungen. In der letzten
Gemeinde=
ratsſitzung wurden die zwei Wohnungen in dem neuerbauten
Gemeinde=
wohnhaus in der Flutgrabenſtraße an die Herren Herbert Neugebauer
und Fritz Reitz vergeben. — In dem zwiſchen dem Athletenklub
Lauben=
heim und dem hieſigen Sportverein Alemannia ausgetragenen letzten
Gaukampf in der Vorrunde blieb Laubenheim mit 8 zu 6 Punkten
Sieger.
a. Wolfsheim, 25. Nov. Waſſergenoſſenſchaft. Zur
Ent=
wäſſerung der Fluren 1—3 und 5— der Gemarkung Wolfsheim hat ſich
hier eine öffentliche Waſſergenoſſenſchaft gebildet. Zur Wahl des
Ge=
noſſenſchaftsvorſtandes iſt auf den 9. Dezember auf dem Gemeindehaus
zu Wolfsheim eine Generalverſammlung der Mitglieder anberaumt,
wo=
bei auch über die Geldbeſchaffung und Beſtimmung des Zeitpunktes der
Ausführung beſchloſſen wird.
m. Alzey, 25. Nov. Unterſchlagung.) Im benachbarten
Dietesheim wurde der ſeitherige Gemeindeeinnehmer Beckmann
vom Dienſte ſuspendiert. Durch eine unvermutete Rediſion durch
Be=
amte des Kreisamts wurde in der Gemeindekaſſe ein Fehlbetrag von
4000 Mark feſtgeſtellt, über den Beckmann keine Auskunſt geben kann.
— Schulzahnklinit. Nachdem vor einigen Wochen anſchließend
an die Bürgermeiſterverſammlung eine Beſichtigung der Scmlzahnklinik
ſtattgefunden hatte, wurde dieſelbe auch vom Kreisausſchuß beſichtigt
und Verhandlungen mit den Zahnärzten des Kreiſes eingeleitet, die
nun ſchon ſo weit gediehen ſind, daß die Zahnbehandlung der
Schul=
kinder des Kreiſes, zirka 4500, zum 1. April 1927 aufgenommen werden
kann. Die Koſten, die ſich auf ungefähr 1200 RM. belaufen, werder
vom Kreiſe übernommen, während die Gemeinden pro Kind 1 RM.
Zuſchuß zu leiſten haben. Hierdunch iſt eine ſegensreiche Einrichtung
getroffen worden und der Kreis Alzey darf ſich als erſter Kreis
rüh=
men, ein ſolch gemeinnütziges und ſoziales Werk für ſeine Angehörigen
ins Leben gerufen zu haben.
Oberheſſen.
* Aus Oberheſſen, 25. Nov. In Birklar bei Lich tritt am
1. Dezember der Lehrer Sußner, der ſchon 38 Jahre in der Gemeinde
gewirkt hat, in den Ruheſtand. Da die Schule nur noch 58 Schüler
in acht Jahrgängen zählt, ſo wird ſie am 1. Dezember dem Abbau
anheimfallen und einklaſſig werden. — Ihren 94. Geburtstag begeht
in Bellmuth die Witwe Karoline Karl. — Treue um Treue.
Dem 76jährigen Arbeiter Hch. Eifert, der 41 Jahre in der chemiſchen
Fabrik Friedrichshütte bei Laubach beſchäftigt war, wurde
von der Fabrik ein Ruhegehalt für ſeinen Lebensabend bewilligt. —
In Heuchelheim bei Gießen findet vom 9. bis 11. Juli 1977
das Gauturnfeſt des Gaues Heſſen der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt. —
In einer Jagdhütte im nördlichen Taunus bei Vollekirchen wurde
eingebrochen. Die Diebe raubten ein Gewehr, ein Fahrrad. Bettwäſche
und Lebensmittel. — In Laubach fand eine Volksabſtimmung
ſtatt über die beiden Entwürfe für das Gefallenen=Denkmal. Es ergab
ſich eine erdrückende Mehrheit für das von Architekt Arnold=Beuern
entworfene Chrenmal, ſo daß dieſe Ausführung geſichert erſcheint. —
Goldene Hochzeit feierte das Ehepaar Lehrer i. N. Müller zu
Odenhauſen an der Lahn.
* Grünberg, 24. Nov. Schon vor Jahrzehnten ſtand die Schafzucht
in Grünberg in voller Blüte. Zu damaliger Zeit waren es über 500
Stück Schafe, die in 2 Herden eingeteilt waren, denn Futter und reichlich
Weide für die Tiere waren vorhanden. In den achtziger Jahren wurde
durch Einführung von fremden Schafen die Räude eingeſchleppt und
mußten die Schafe zum größten Teil zu einem Viertel ihres wirklichen
Wertes abgeſetzt werden. Ein großer Verluſt für die Schafzüchter.
Nach und nach wurden jedoch wieder Schafe angeſchafft und es konnten
wieder zwei Herden gehalten werden. Dies Unternehmen gereichte auch
zum Vorteil, beſonders in der Kriegszeit, wo ſich der Wollmangel recht
fühlbar machte. Während des Rückzuges wurde wiederum die Räude
eingeſchleppt, was man den kranken Militärpferden zuſchrieb, und ſeit
dieſer Zeit ein ſteter Rückgang in der Schafzucht zu verzeichnen iſt, und
zwar iſt der Rückgang ſo bedeutend, daß man nur noch mit 200 Stück
zu rechnen hat, mithin auch größere Weideflächen zur Verpachtung frei
werden, welches jehoch auch der Stadtverwaltung finanziellen Vorteil
gewährt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon keinerlel Ver=
(dor
urtung; fü.
leibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſiegeſe3z”
in vollem Umfange
der Einſender ver
ntwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, ſönnen nicht
zurückse andi, die Ablehnung nicht hegrändet werder.
Straßenbeleuchtung in der Soderſtraße!
In einer der letzten Sonntagsnummern Ihres geſchätzten Blattes
weiſt ganz mit Recht das Biench=n auf die jämmerliche
Straßenbeleuch=
tung unſerer Stadt hin. Beſonders ſchlimm ſieht es in dieſer Hinſicht
in der Soderſtraße aus. Man ſollte es kaum für möglich halten, daß
ein ganzer Stadtteil, nämlich zwiſchen Gervinus= und Wienersſtraße,
R
keine einzige Laterne aufveiſt.
Briefkaſien.
Langjähriger Abonnent hier. Bis zum 31. Dezember 1922 war eine
gegenſeitige Beuuickſichtigung der geleiſteten Beiträge bei der
Neuten=
feſtſetzung in der Invalidenverſicherung und der Angeſtelltenverſicherung
ausgeſchloſſen. Es wurden dem zufolge unter Umſtänden auch
Leiſtun=
gen. Soweit vor dem 1. Januar 1923 Renten für einen Verſicherten
aus beiden Verſicherungen feſtgeſetzt ſind, werden ſie auch künftig
nebeneinander gezahlt.
Vom 1. Januar 1923 an wird aus den Beiträgen eines Verſicherten
zur Invalidenverſicherung und zur Angeſtelltenverſicherung nur noch
eine Leiſtung bewilligt. Es wird gezahlt die Rente der einen
Verſiche=
rung, zuzüglich der Steigerungsbeträge aus den Beiträgen der anderen
Verſicherung (Wanderverſicherte),
Ein Nebeneinander von mehreren Renten tritt nur
noch ein, wenn a) ein Empfänger von Invalidenrente oder Ruhegeld
noch Anſpruch auf Hinterbliebenenrente geltend machen kann; d) ein
Empfänger von Hinterbliebenenrente noch auf Grund der für ihn
ge=
leiſteten Beittäge Anſpruch auf Invalidenrente oder Ruhegeld aus der
Angeſtelltenverſicherung hat.
Dies Nebeneinander iſt u. a. möglich in folgenden Fällen: 1. Ein
Ehemann erhält Invalidenrente. Die berufstätige Ehefrau ſtirbt. Die
Wartezeit iſt erfüllt. Der Mann kann auch Witwerrente aus der
Inva=
lidenverſicherung beanſpruchen, ſofern er bedürftig iſt. 2. Eine Witwe
erhält Witwenrente aus der Angeſtelltenverſicherung. Sie war
invaliden=
verſicherungspflichtig beſchäftigt, wurde dann Invalide und kann auch
Invalidemrente verlangen.
In dieſen Fällen, wenn alſo mehrere Renten zuſammentreffen,
er=
hält der Rentenberechtigte nicht jede Rente voll, ſondern die höhere
Rente voll und von den anderen Renten (ohne den etwaigen
Kinder=
nur die Hälfte der Zuſatzrente. Beim Zuſammentreffen mehr rer
zuſchuß.
Waiſenrenten iſt nur eine Waiſenrente, und zwar die höhere zu zahlen.
M. D. Die Aufwertung von Vermögensanlagen darf 25 Prozent
des Goldmarkbetrages nicht überſteigen. Ueber die Fälligkeit des
Darlehens und die Verzinſung entſcheidet das ordentliche Gericht nach
billigem Ermeſſen. Sowohl Stundung d.s Kapitals darf nicht über den
Januar 1932 hinaus, auch Zinsermäßigung über die in 8 28 des
Aufw=Geſetzes feſtgeſetzten Zinsſätze darf das Gericht aber in beiden
Beziehungen nicht ohne Zuſtimmung des Gläubigers gewähren.
W. S. Wir glauben die Frage bezüglich leichter Strafen ruhig
verneinen zu können. Im übrigen beſtehen mit den beiden genannten
Ländern Auslieferungsverträge, in denen die Einzelheiten geregelt ſind.
Vergleichen Sie darüber das Handwörterbuch der Rechtswiſſenſchaft von
Stier=Somlo und Elſter, 3. und 4. Lieferung, S. 445. Vertrag zwiſchen
dem Deutſchen Reich und der Schweiz vom 24. Januar 1874 und dem
Deutſchen Reich und den Niederlanden vom 31. Dezember 1896.
R. St. 43. Nachdem Sie nach eigener Schilderung den
Kaufgegen=
ſtand mit Anzahlung auf den Preis feſt gekauft haben, können Sie aus
dem angegebenen äußeren Grunde nicht einſeitig vom Vertrag
zunück=
treten.
A. R. Unter dem angefragten Namen wird eine Perſon verſtanden,
die volle Penſion, aber keine Vergütung bezieht. Die Perſon erlernt
die Krankenpflege ſoweit, daß ſie eine Schweſter in der Gemeinde
ver=
treten kann.
B. in M. Die Einheitswerte, die die zwangsbewirtſchafteten
Ge=
bäude betreffen, gleichviel, ob ſie ſich auf Einfamilienhäuſer oder
Miet=
kaſernen beziehen, gelten hinſichtlich der Reichsſteuern für die
Jahre 1925 und 1926. Für die Landes= und Gemeindeſteuern
haben die Einheitswerte infolge des Aufſchubes der Geltung durch den
Reichsfinanzminiſter gemäß 8 82 des Reichsbewertungsgeſetzes erſt ab
1927 Gültigkeit.
Dunck eigene Saßrikation 6ieten win grosse Dorteile!
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(17255
[ ← ][ ][ → ]Seite 5
Nummer 328
Die Woie Berzogin.
Roman von E. Klein,
(Nachdruck verboten.)
I.
Wie ſagt Jean=Jacques Rouſſeau?
„Ja, ich begreife, daß ein Menſch zum Spiele geht, aber nur
dann, wenn er zwiſchen ſich und dem Tode nichts mehr ſieht als
ſein letztes Goldſtück.”
Goldſtück?
James Wood drehte lächelnd die Pfundnote, die dieſes letzte
Goldſtück repräſentierte, in den Fingern hin und her. Früher
war’s wenigſtens ein Goldſtück! Aber jetzt ſo ein ſchmutziger,
abgegriffener Fetzen Papier? Der war die Barriere vor dem
großen Nichts — — —. Pfui Teufel! Gold war Romantik!
Es glänzte, gleißte — tröſtete. Der Fetzen da war nüchterne
Realität. Poeſielos, unbarmherzig — wirklich ein troſtloſes
Ende. Lächerlich beinahe —
Draußen im Oſthafen flammten auf den Fiſcherbarken die
Lichter auf. Vom Fort Kait=Bei dröhnte der Siebenuhr=Schuß
herüber — — —
Es war Zeit, Toilette zu machen.
Ueber eine halbe Stunde dauerte dieſes wichtige Werk.
Das letzte weiße Hemd — —! James Wood lachte. Vielleicht
wurde es ſein Totenhemd. Dazu paßten die ſchwarzen
Bein=
knöpfchen, die er in die Bruſt drückte. Zwei ſchwarze Punkte auf
der tadelloſen Weiße.
James Wood hatte wieder eine ſentimentale Anwandlung.
Beinknöpfe! Die Perlen, die Manſchettenknöpfe mit den
Bril=
lanten — — wo waren die alle? Die Platinuhr — die Kra=
—? Alles die Weiber, die
—
wattennadel — die Ringe
Karten —
Und jetzt eine ſchmutzige, abgegriffene Pfundnote!
Sorgfältig knüpfte er die kleine ſchwarze Schleife vor dem
Spiegel. Ein Gedicht wurde daraus. Nur ein Gentleman
kann ſich eine Abendkrawatte ſo binden. James Wood nickte
ſeinem Spiegelbilde wohlgefällig zu — — Wäre eigentlich
ſchade um mich —
Aber ein Pfund! Er nahm den Browning aus der
Hand=
taſche und ſah ihn nach.
Ein Pfund und dann noch ſechs Kugeln!
Gelaſſen ſetzte er den Strohhut auf, hing ſich den
Ueber=
zieher auf den Arm und verließ das Zimmer. „Ich bin der
Graf von Luxemburg” pfiff er vor ſich hin.
Stolz ſchritt er in der Halle an den weit geöffneten Türen
des in hellem Lichte erſtrahlenden Reſtaurants vorüber. Das
Diner hatte noch Zeit. Entweder die Pfundnote erwies ſich
als der Retter in der Not — na, dann konnte man ſich ja etwas
Fulminantes leiſten. Oder — — dann langte das Silber= und
Nickelgeld in der Hoſentaſche juſt noch auf einen Abſchieds=
Cocktail —
„Wo kann man ſich amüſieren?” fragte er den Portier.
Der äugte ihn über ſeine Brille weg an.
„Weiber?"
James Wood zog eine Grimaſſe.
„Spielen?"
„So etwas ähnliches.”
Der Portier wurde ſichtlich intereſſiert.
„Da weiß ich etwas ſehr feines. Maiſon Aſtarte, in der
Rue Chérif=Paſcha. Erſtklaſſig! Soll ich dem Herrn einen
Dragoman mitgeben?”
Dragoman? Eine beinahe unmögliche finanzielle
Be=
laſtung.
Freitag, den 26. November 1926
„Nicht nötig. Die paar Schritte werde ich ſchon allein
hin=
finden.
„Sehr wohl, mein Herr. Es iſt Nr. 26 —, gleich neben der
International Agency.
„Schön. Werde ſchon finden. Danke.”
Vor dem Tore ſtürzten ſich die Dragomane auf James
Wood.
„Schöne Frauen, Mußjeh Anglais! Schönſte Frauen von
Alexandrien!“
Echt türkiſche Harem! Harem von Paſcha! Freund von
mir!“
„Echter Bauchtanz, Mußjeh! Echte, originale danse de
ventre — echte Araberin tanzen! Nix gemeiner Schwindel!”
James Wood ſchob die ſchmierigen, ſchreienden,
geſtikulie=
renden Kerle beifeite. Einer von ihnen ließ ſich nicht abweiſen.
War ein langer, hagerer Geſell mit einem von der
Augenkrank=
heit ausgefreſſenem Auge.
„Ich heiße Haſſan! Ich ehrliche Mann!” lockte er. Ich
führen Mylord, zu feinſte Haus von Alexandrien. Maiſon
Aſtarte. Khedive ſelbſt immer hingehen. Ich heißen Haſſan —!‟
„Mach, daß du weiterkommſt!"
„Ich heißen Haſſan! Ich wiſſen Favoritin von Bruder von
Khedive —
„Verdufte, oder — —!"
Ein üptig gallonierter Neger öffnete.
„Ich — nix Schwindler. Ich Kopte — nix ſchmutzige Ara
ber — — Ich Chriſt — ich ehrliche Mann —
„Fahr' ab!"
Da tauchte die dunkle Geſtalt des rieſigen Sudaneſen in der
Polizeiuniform auf. Mit ſcharfem Blick ſah das Auge des
Ge=
ſetzes auf Haſſan, den ehrlichen — —. Wie Windhauch verzog
ſich der — innerlich alle Flüche der Lehante herabbeſchwörend
auf den Filz von einem Franken, der ſich durchaus nicht prellen
laſſen wollte —
James Wood bog in die Chérif=Paſcha. Nummer 26 war
eines jener modernen Häuſer Alexandriens, die ſo recht die
ver=
unglückte Kreuzung orientaliſcher und okzidentaliſcher
Geſchmack=
loſigkeit darſtellen — halb manriſch, halb Rokoko. Gott verſenke
ſolche Architekten in den Orkus, dort wo er am tiefften iſt!
Dem Mann mit der letzten Pfundnote war’s aber egal, wie
das Haus von außen ausſah. Auf Faſſaden gibt man nichts in
ſolcher Situation. Er läutete.
Ein üppig gallonierter Neger öffnete. Machte einen
feierlichen Salaam und ließ den Gaſt eintreten.
Der riß ein paar erſtaunte Augen auf. Fabelhaft, dieſer
Luxus, dieſe Pracht. Das Caſino in Monte Carlo eine
arm=
felige Bretterbude gegen dieſes Treppenhaus mit ſeinen roſa
Marmorſtufen, feiner dergoldeten Baluſtrade, ſeinen
wunder=
vollen Teppichen. Das Ganze war etwas barbariſch. Levante
— aber doch verblüffend in ſeinem erſten Geſamieindruck.
Teufel, was mußte die Bande verdienen!
James Wood nickte dem Ebenholzportier mit bertraulicher
Billigung zu und ſchickte ſich an, die Treppe emporzuſteigen.
„Bitte um Verzeihung,” ſagte der Neger in auffallend gutem
Engliſch. „Der Herr muß eine Eintrittskarte löſen.”
Selbſtverſtändlich.”
Und James Wood griff in die Hoſentaſche, in der ein paar
Piaſter mit zwei, drei Schillingen ein armſeliges Daſein friſteten.
Der Neger eilte hinter ſein Pult, nahm ein
elfenbeinfar=
biges Kärtchen, ergriff eine Feder und fragte:
„Den Namen bitte? Wir ſind hier an gewiſſe Vorſchriften
gebunden.”
„James Wood.”
Mit großen, beinahe kalligraphiſch ſchönen Buchſtaben,
wurde der Name aufgeſchrieben. Der Schwarze war ja ein
Welt=
wunder. Stolz über ſeine Leiſtung reichte er James Wood die
Karte.
„Was habe ich zu zahlen?” fragte der und klimperte mit
dem Silber.
Ein Pfund. Ohne Trinkgeld.”
Ein Pfund!
Um ein Haar hätte James Wood laut herausgelacht. Der
Neger glaubte, er machte ſich über ihn luſtig.
„Oh, ich ſchreibe ganz richtig. Ich bin kein dummer Nigger.
mein Herr, denn ich habe die deutſche Schule in Sanſibar
be=
ſucht.
„Ich lache nicht über dich, ſchwarzer Schriftgelehrter,
ſon=
dern über mich. Denn ſchau, wenn ich dir das Pfund bezahle,
bleibt mir nichts zum Spielen. Ich habe nur noch dieſes einzige
Pfund, mit dem ich da oben ein Vermögen gewinnen will —
verſtehſt du?"
Der Neger ſah ihn mißtrauiſch an. Der Mann da war doch
zweifellos ein Gentleman. Er konnte Leute ſchon einſchätzen
——. Wollte der ſich einen Witz mit ihm machen? Er kam
hinter ſeinem Pult hervor und blickte den lächelnd vor ihm
Stehenden drohend von unten bis oben an. War ein
Pracht=
exemplar aus dem Sudan, ſechs und einen halben Schuh hoch
und mit Schultern, die ſo breit waren, daß ſie plötzlich die ganze
Vorhalle auszufüllen ſchienen. Höchſtwahrſcheinlich hatte er nicht
nur das Amt, die Leute hinauszulaſſen, ſondern im Notfall auch
hinauszuexpedieren
„Wenn Sie nicht zahlen können, dann muß ich Sie bitten,
das Haus zu verlaſſen.”
„Ich denke nicht daran,” ſagte James Wood lächelnd.
Der Neger ſah aber in der Situation abſolut nichts
Humo=
riſtiſches. Er legte ſeine breite Pranke auf die Türklinke und
machte mit der andern eine nicht mißzuverſtehende Geſte der
Hinausladung. Unzweiſelhaft war er ein gebildeter Mann, der
ſich Mühe gab, ſeine gute Erziehung ſelbſt dem provokatoriſchen
Benehmen dieſes Kunden gegenüber nicht zu vergeſſen.
(Fortſetzung folgt.)
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5 m Klöppelspitze .. . .... . .. 0.45
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säumt und gebändert. . .... 0.45
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1 Knaben-Schürze aus gestr.
Baumwollstofk mit großer
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Gualität. . . .... .. . . .. 1.95
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brt. Kinsats ............ 1.95
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Taschen-
tücher..... . . . . . . . . . . . . . 1.95
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Gualität. . . . 1 . . . . . . . . . . . 2.95
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breit ....... . . . . . . . . .. . 2.95
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Freitag, den 26. November 1926
Nummer 328
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P
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Damen-Hemden
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breit, .la Gnalität
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breit, reine Seide, m.
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in aparten
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tarben .. .. .. ... .. ..
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moderne Kleid, in viel.
neuen Farben. .. . . . ."
Bedruckt Erépe
marocaine,
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Crépe de chine,
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IoT
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 26. November 1926
Geite 11
D
Man
Re
888888888888
98SS9S8
Recht und Bittſcha
V
Ve
K8888888888888888SS888SS88888S8SS8S8888888S88S8S88SSS88SSSSS9S,8SSSS888888S
Dieſe Abänderung trägt das Datum: Wiesbaden, den 3.
Februar 1912.
* Peraltete Polizeiverordnungen
Buch und Heuſer hatten in Rüſſelsheim und Umgegend
an jenem Unglückstag Apfelſinen verkauft. Die Laternen hatten
im 4ichie des modernen Berteha. ſie den preußiſchen Beſtimmungen entſprechend zwiſchen den
Rädern befeſtigt. Sie waren ſtrafbar, weil ſie im heſſi=
In Nr. 241 vom 31. Auguſt 1926 veröffentlichten wir unter ſchen Kreiſe Groß=Gerau fahrend, die Laterne nicht, wie in 8 3.
er Spitzmarke „Bezirksſchöffengericht” den Verlauf einer Straſ= vorgeſchrieben, angebracht hatten und ſind deshalb auch wegen
ſache gegen den Hilfsarbeiter Karl Buch und den Händler Joſeſ dieſer Uebertretung beſtraft worden,
Seuſer, beide in Schwanheim am Main (Preußen), die der fahr=
Wer dieſe beiden Polizeiverordnungen ruhig und unbefangen
äſſigen Tötung beſchuldigt ſind. Sie ſollen auf der Chauſſee lieſt, wird ſich das eine ſagen müſſen: Dieſe Vorſchriften
Relſterbach-Raunheim-Rüſſelsheim, etwa 3 Kilometer von
Selſtc=bach entfernt, am 9. April 1926, abends gegen halb 9 Uhr,
Durch Fahrläſſigkeit den Tod des Auguſt Müller von Rüſſels=
Seim Reklamechef bei Opel, verurſacht haben.
Die erſte Inſtanz verurteilte beide Angeklagten, nachdem eine
Werhandlung vom 23. Juni 1926 wegen weiterer nötiger Ermitt=
Aungen, der Ausſetzung verfallen war, zu je 4 Monaten
Ge=
gängnis. Die Gründe des Urteils gaben zu, daß der Unfall
micht völlig aufgeklärt iſt. Die Angeklagten hätten fahrläſſig ge=
Thandelt, weil ſie nicht mit einer hell leuchtenden Laterne ge=
Ffahren ſeien. Dieſe Fahrläſſigkeit habe den Erfolg verurſacht.
Müller ſei zu raſch gefahren. Dieſer Umſtand ſei bei der
Straf=
vabmeſſung berückſichtigt worden.
Gegen dieſes Erkenntnis haben die Angeklagten Berufung
rhoben. Die Strafkammer hat ſie von der Anklage der fahr=
Häſſigen Tötung freigeſprochen. Sie nahm an, die Laterne habe wohl
gebrannt, es ſei nicht erwieſen, daß ſie nicht gebrannt habe.
Da=
gegen ſei der Getötete auf der falſchen Straßenſeite gefahren, ſei
mit aller Wucht in das Fahrzeug hineingefahren, ſein
Motor=
vad habe keine Beleuchtung gehabt (Zeugen, die ihn kurz vorher
fahren ſahen, haben angegeben, die Laterne des Motorrades habe
wie ein „Glühwürmchen” gebrannt. Gegen dieſes Urteil hat nun
die Staatsanwaltſchaft Reviſion an das Reichsgericht verfolgt,
deſſen Entſcheidung noch ausſteht.
In beiden Inſtanzen haben zwei Polizeiverordnungen eine
Rolle geſpielt: 1. Die Polizeiverordnung über den Verkehr von
Fuhrwerken und Fahrzeugen im Kreiſe Groß=Gerau vom 27.
Juni 1913: 2. Wegepolizeiverordnung vom 7. November 1899 für
den Bezirk der Provinz Heſſen=Naſſau.
Betrachten wir nun dieſe Beſtimmungen der beiden
Polizei=
verordnungen, die heute noch in Kraft ſind.
Die Polizeiverordnung für den Kreis Groß=Gerau iſt mit
Rückwirkung vom 1. April 1913 in Kraft getreten, während die
Polizeiverodnung, betr. die Beleuchtung der Fuhrwerke und
Fahrzeuge zur Nachtzeit vom 17. Juli 1893 am 1. Auguſt 1913
(alfo nach Ablauf von 20 Jahren) außer Kraft trat.
Nach § 1 haben alle auf öffentlichen Straßen verkehrenden
Fuhrwerke und Fahrzeuge, ſofern die Beſchaffenheit der Straßen
es geſtattet, die rechte Seite der Fahrbahn einzuhalten.
Die Vorſchriften über das Ausweichen werden hierdurch nicht
berührt. Beim Einbiegen in eine andere Straße iſt nach rechts
in kurzer Wendung, nach links in weitem Bogen zu fahren.
Fahrzeuge im Sinne dieſer Polizeiverordnung
ſindinsbeſondere auch alle Kraftfahrzeuge und
Fahrräder, fofern dieſe die Fahrbahn benutzen.
3 3 beſtimmt: Während der Dunkelheit, ſowie bei ſtarkem
Nebel müſſen alle auf öffentlichen Straßen oder Plätzen
befind=
lichen Fuhrwerke mit hellbrennenden Laternen verſehen ſein. Der
Gebrauch von Laternen mit farbigen Scheiben iſt unterſagt.
Fuhrwerke, welche nach ihrer Bauart vorzugsweiſe der
Perſonen=
beförderung dienen, müſſen auf der Vorderſeite oben rechts und
links mit Laternen verſehen ſein, die ſo eingerichtet und
ange=
bracht ſind, daß ihr Lichtſchein von Entgegenkommenden und
Ueberholenden deutlich wahrgenommen werden kann.
Ausnahms=
weiſe kann bei Perſonenfuhrwerken von dem Kreisamt eine von
vorerwähnter Beleuchtungsart abweichende Beleuchtung für
aus=
reichend erachtet und zugelaſſen werden.
Bei Fuhrwerken anderer Art genügt in der Regel die
An=
bringung einer Laterne. Dieſe iſt an der oberen linken Seite des
Fuhrwerkes zu befeſtigen und nur, wenn die Art der Ladung
(Feuergefährlichkeit uſw.) die Befeſtigung am Wagen ſelbſt
aus=
ſchließt, an der linken Seite des Zugtieres (bei 2 Zugtieren des
linken Zugtieres) anzubringen. Außer dieſer einen Laterne iſt
aber in folgenden Fällen noch eine zweite zu führen:
a)wenn der Lichtſchein der einen Laterne von rückwärts
nicht deutlich wahrgenommen werden kann.
b)wenn die Ladung von Fuhrwerken ſeitlich oder nach hinten
in gefahrbringender Weiſe hervorſteht (z. B.
Langholz=
fuhrwerke, Möbelwagen uſw.), und zwar an dem
hervor=
ſtehenden Teil der Ladung.
54. Landwirtſchaftliche Fuhrwerke und
Fahr=
zeuge, welche, unmittelbar von der Feldarbeit
in ihre Ortsgemarkung kommend, aufdem
Heim=
weg begriffen ſind, ſind von den Vorſchriften
des 8 3 befreit.
Die preußiſche, für Schwanheim giltige,
Wegpolizeiverord=
mung verfügt in 8 3:
In der Zeit von einer Stunde nach Sonnenuntergang bis
eine Stunde vor Sonnenaufgang müſſen Fuhrwerke, die ſich auf
einem öffentlichen Wege oder Platze befinden, beleuchtet ſein.
Die Beleuchtung hat durch hellbrennende ſaubere Laterne zu
geſchehen.
Fuhrwerke, welche nach ihrer Bauart vorzugsweiſe der
Per=
ſonenbeförderung dienen, müſſen auf der oberen linken und
rechten Seite mit Laternen verſehen ſein, die ſo eingerichet und
angebracht ſind, daß ſie von Entgegenkommenden und
Ueber=
holenden deutlich wahrgenommen werden können.
Bei Fuhrwerken anderer Art genügt in der
Regel die Anbringung einer Laterne. Führer
land=
wirtſchaftlicher Fuhrwerke (8 10 der Wegepolizeiverordnung vom
7. Nov. 1899) können ſie auf verkehrsarmen Straßen
am Zugtier befeſtigen oder auf der linken Seite
des Fuhrwerks gehend ſelbſt tragen. Im Uebrigen
iſt ſie an der oberen linken Seite des Fuhrwerks oder, wo dies
bisher noch gebräuchlich iſt, zwiſchen den Rädern
zu befeſtigen und nur, wenn die Art der Ladung (
Feuergefähr=
lichkeit uſw.) die Befeſtigung am Wagen ſelbſt ausſchließt, an der
linken Seite des Zugtieres (bei zwei Zugtieren des linken
Zug=
tieres) anzubringen.
Außer dieſer einen Laterne iſt aber in folgenden Fällen noch
eine zweite zu führen:
a)wenn der Lichtſchein der einen Laterne von rückwärts
nicht deutlich wahrgenommen werden kann, ſei es, weil die
Laterne entſprechend eingerichtet oder angebracht iſt oder
ſich z. B. wegen der Bauart des Wagens (Möbelwagens)
oder wegen ſeiner Ladung (Heu uſw.) nicht derart
an=
bringen läßt. Eine entſprechende zweite Laterne iſt
dann ſo am Fuhrwerk zu führen oder durch eine zweite
Perſon nachzutragen, daß ſie das Fuhrwerk
rück=
wärts beleuchtet;
b)für Fuhrwerke, deren Ladung ſeitlich oder nach hinten in
gefahrbringender Weiſe hervorſteht (z. B.
Langholzfuhr=
werke uſw.). Die zweite Laterne iſt neben dem
hervor=
ſtehenden Teil der Ladung von einer zweiten
Per=
von zu tragen, wenn ſie nicht an dieſem Teil der
Ladung befeſtigt werden kann.
paſſen nicht mehr in die heutigen
Verkehrsver=
hältniſſe und müſſen einheitlich geändert
werden. Dies gilt insbeſondere von § 4 der heſſiſchen
Verord=
nung, der landwirtſchaftliche Fuhrwerke und Fahrzeuge unter
den dort angegebenen Vorausſetzungen vom Beleuchtungszwange
befreit. Gerade dieſe Befreiung kann bei Zuſammenſtößen für
alle Beteiligte von den verhängnisvollſten Folgen begleitet ſein.
Seltſam mutet auch an, wenn die preußiſche Verordnung noch von
verkehrsarmen Straßen ſpricht. Solche Straßen gibt es
heute nicht mehr. Insbeſondere kann die Chauſſee
Kelſter=
bach—Raunheim—Rüſſelsheim in ihrem ſtarken Verkehr mit den
preußiſchen Orten als Verkehrsſtück erſten Ranges zwiſchen
Mainz und Frankfurt a. M. angeſehen werden. Iſt doch das
ge=
waltige Opelwerk mit dieſer Straße in ſteter Verkehrsverbindung.
Es muß deshalb ſowohl an die Kreisverwaltung wie an
die Regierung das dringende Erſuchen gerichtet werden, hier
un=
vorzüglich neuzeitliche, dem Verkehr angepaßte Vorſchriften
ein=
zuführen. Gerade bei Abfaſſung dieſer Ausführungen kommt
uns der Polizeibericht in Nr. 314, vom 12. Nov. 1926, Seite 5,
zu Geſicht, der den Zuſammenſtoß eines mit Langholz beladenen
Fuhrwerks mit einem Kraftlieferwagen in der Nähe des
Ein=
ſiedels meldet. Auch dieſer Unfall wird dazu führen müſſen, die
in den Kreiſen Darmſtadt und Dieburg geltenden bezüglichen
Polizeiverordnungen auf die Notwendigkeit der Abänderung hin
zu prüfen, um in einer an Karambolagen leider ſo reichen Zeit
Ordnung in den Verkehr zu bringen.
* Dorfteſiament und Teſiamentserrichtung
tauber Perſonen.
In Nr. 281 „D. T.” vom 10. v. M. haben wir eine
Vorent=
ſcheidung des Verwaltungsgerichtshofs wiedergegeben, die ſich
mit der Frage des Verſchuldens eines Ortsgerichtsvorſtehers
bei Auffaſſung eines Teſtaments zu befaſſen hatte.
Es handelte ſich im mitgeteilten Falle um ein ſog.
Dorf=
teſtament, das in Heſſen durch den Ortsgerichtsvorſteher unter
Zuziehung zweier Zeugen aufgenommen wird. § 2249 BGB.
beſtimmt hierzu:
„Iſt zu beſorgen, daß der Erblaſſer früher ſterben werde, als
die Errichtung eines Teſtaments vor einem Richter oder vor
einem Notar möglich iſt, ſo kann er das Teſtament vor dem
Vor=
ſteher der Gemeinde . . . errichten. Der Vorſteher muß 2 Zeugen
zuziehen. Die Vorſchriften der 88 2234—2246 finden
Anwen=
dung; der Vorſteher tritt an die „Stelle des Richters oder des
Notars.
Die Beſorgnis, daß die Errichtung eines Teſtaments vor
einem Richter oder vor einem Notar nicht mehr möglich ſein
werde, muß im Protokolle (bei Meidung der Nichtigkeit des
Teſtaments!) feſtgeſtellt werden. Das Bedürfnis nach ſolcher
Vorſchriſt iſt gemindert durch die Zulaſſung des eigenhändigen
Privatteſtaments.
Aber nicht genügend bekannt iſt die Tatſache, daß die
Wirk=
ſamkeit eines ſolchen Dorfteſtaments zeitlich beſchränkt
iſt. 8 2252 Abſ. 1 beſtimmt: „Ein nach § 2249 .. errichtetes
Teſiament gilt als nicht errichtet, wenn ſeit der
Errich=
tung 3 Monate verſtrichen, ſind und der Erblaſſer noch lebt.
Beginn und Lauf der Friſt ſind nach Abſ. 2 gehemmt, ſolange
der Erblaſſer außer Stande iſt, ein Teſtament vor Richter oder
Notar zu errichten. Der Beginn und Lauf der Friſt wird
da=
gegen nicht gehemmt, wenn die Möglichkeit der Errichtung eines
eigenhändigen Privatteſtaments gegeben iſt.
In dem mehrerwähnten Falle hat der Vorſteher ein
Not=
teſtament aufgenommen. Schon bei dieſer außerordentlichen
Teſtamentsform ſind eine Reihe Förmlichkeiten aufgeſtellt, die
peinlich zu beobachten ſind und es weiter einem Laien nicht leicht
machen, mit Hilfe einer Dienſtinſtruktion den Erforderniſſen,
die erſt die Situation offenbart, gerecht zu werden. Aber der
Fall wird für den Vorſteher noch viel komplizierter und
ſchwie=
riger, wenn, wie im Fragefall, die Teſtiererin taub iſt. Da iſt
dann vollends guter Rat teuer. Denn das BGB. ſagt uns nicht,
wie das öffentliche Teſtament einer tauben Perſon zu errichten
iſt. (Wohlgemerkt, es handelt ſich nur um ein öffentliches
Teſta=
ment, denn Taube können ſehr wohl ein
Privat=
teſtament gültig errichten.) Der Taube, der ſeinen
letzten Willen mündlich nicht gut erklären kann, wird beſſer
da=
ran tun, dem Richter oder Notar eine Schrift mit der
münd=
lichen Erklärung zu übergeben, daß die Schrift ſeinen letzten
Willen enthalte. Die Schrift kann offen oder verſchloſſen
über=
geben werden. Sie kann vondem Erblaſſer oder von
einer anderen Perſon geſchrieben ſein. Dabei
wird nicht zu umgehen ſein, daß das über den Akt
aufzuneh=
mende Protokoll, das vorzuleſen iſt, dem Teſtierer zur
Durch=
ſicht vorgelegt wird.
An ſich iſt die Abfaſſung der Dorfteſtamente ſelten, aber die
Erfahrung lehrt, daß da leicht eine Nichtigkeit mit unterläuft.
Noch in Erinnerung dürfte ein Fall ſein, der ſich in Arheilgen
ereignete zur Separatiſtenzeit, als der Ortsgerichtsvorſteher in
Wiesbaden inhaftiert war und der älteſte Gerichtsmann ein
Not=
teſtament, deſſen Nichtigkeit in der Folge feſtzuſtellen war,
auf=
zunehmen berufen war. Es ſind alſo zwei Fälle nicht allzu lange
nacheinander vorgekommen, in denen ſich bei Abfaſſung
außer=
ordentlicher Teſtamente Schwierigkeiten ergeben haben.
Umſo=
mehr ſollte Anlaß gegeben ſein, die den Ortsgerichtsvorſtehern
erteilte Dienſtanweiſung in der bezüglichen Richtung
nachzu=
prüfen, denn man muß doch wohl aus den ſich in der Praxis
offenbarenden Anſtänden die nötigen Lehren ziehen.
Räckwirkende Aufwertung vorbehaltlos zurückgezahlter
Schuldſummen aus 1920.
Das Oberlandesgericht Stuttgart hat, wie wir dem „
Stutt=
garter Neuen Tagblatt” entnehmen, kürzlich eine
aufſehen=
erregende Entſcheidung zur Aufwertungsfrage getroffen. In
dem Rechtsſtreit zwiſchen zwei früheren Geſellſchaften, von denen
ein Geſellſchafter im Jahre 1918 gegen Feſtſetzung einer
Abfin=
dungsſumme aus der Geſellſchaft ausſchied, iſt erkannt worden,
daß dem ausgeſchiedenen Geſellſchafter, dem die
Abfindungs=
ſumme am 1. Juli 1920 ausbezahlt wurde, ein
Aufwertungs=
änſpruch zuſtehe. Das Oberlandesgericht durchbricht damit die
Rechtſprechung des Reichsgerichts, die eine Aufwertung ſo
frühzeitig getilgter Schuldbeträge nicht zuläßt. Das Urteil hat
Be=
deutung in erſter Linie für Aufwertungsanſprüche auf Grund
von Geſellſchaftsverhältniſſen.
* Der neue Gewerbeſieuergeſetzeniwurf
für Württemberg.
Der am Kopfe genannte Entwurf dürfte auch unſere Leſer
intereſſieren; wir geben deshalb deſſen Grundzüge hier in Kürze
wieder:
Geändert wird das Geſetz vom 22. Auguſt 1922. Nach
letz=
terem ſollten die Gewerbetreibenden grundſätzlich alljährlich nach
den Ergebniſſen der Einkomanen= oder
Körperſchaftsſteuerver=
anlagung zur Gewerbeſteuer herangezogen werden. Der
Ent=
wurf ſieht nunmehr nach dem Wiedereintritt regelmäßiger
Wirtſchaftsverhältniſſe als Neuerung vor, daß die
Gewerbe=
ſteuer künftig nach dem Durchſchnitt der für die drei
vor=
angegangenen Steuerabſchnitte zur Einkommen= oder
Körper=
ſchaftsſteuer herangezogenen gewerblichen Reinerträge veranlagt
werden ſoll. Die Vorteile der Veranlagung nach dem
dreijäh=
rigen Durchſchnitt, die Gleichmäßigkeit in den
Veranlagungs=
ergebniſſen der einzelnen Jahre und die Verminderung allzu
großer Schwankungen ſind ſowohl für den Steuergläubiger
(Staat und Gemeinde) als auch für den Steuerſchuldner (den
Geſverbetreibenden) wertvoll. Auch entſpricht die Beſteuerung
nach dem Durchſchnittsertrag eher dem engen Zuſammenhang
der Gewerbeſteuer mit der Grundſteuer, da bei dieſer der
ſteuer=
bare Grundertrag den mittleren, nachhaltig erzielbaren
Rein=
ertrag des Grund und Bodens darſtellen ſoll.
Eine weitere Neuerung des Entwurfs auff dem Gebiet der
Geſverbeſteuer iſt, daß der der Gewerbeſteuer nicht
unterlie=
gende perfönliche Arbeitswerdienſt des
Unterneh=
mers aus dem zur Einkommenſteuer veranlagten gewerblichen
Reinertrag nach ein für allemal beſtimmten Hundertſätzen,
nicht mehr wie 1922 vorgeſehen, nach einem alljährlich zu
be=
ſtimmenden Maßſtab ausgeſchieden werden ſoll. Die Gründe
ſür die bisherige Regelung ſind mit der Befeſtigung der
Wäh=
rung zum größten Teile weggefallen.
Von den übrigen in dem Geſetzentwurf vorgeſchlagenen
Aenderungen des Grund=, Gebäude= und Gewerbeſteuergeſetzes
iſt hervorzuheben: Die Neufaſſung der Vorſchriften über die
Be=
ſreiung der zu öffentlichen uſw. Zwecken benützten Grundſtücke
und Gebäude, die Ausdehnung der 1925 eingeführten
Ge=
bäudeſteuerfreiheit von Neubauten auch auf die
in den Kalenderjahrem 1927 und 1928 fertiggeſtellten Gebäude,
endlich eine gewiſſe Einſchränkung der durch das Geſetz von
1922 eingeführten Haftung der nicht im Eigentum des
Unter=
nehmers ſtehenden Teile des Betriebsvermögens ſür die
Ge=
werbeſteuerſchuld des Unternehmers.
*Haftet die Heilanſtalt für die Garderobe
der Kurgäſte?
Ein Gaſtwirt, der gewerbsmäßig Fremde beherbergt, haftet
für die eingebvachten Sachen der zur Beherbergung
aufgenomme=
nen Gäſte. Bei Beſchädigung oder Diebſtahl der Sachen hat er
den Schaden zu erſetzen, ſofern er nicht beweiſt, daß den Gaſt ein
Verſchulden triſft oder höhere Gewalt vorliegt. Die oben geſtellte
Frage hat das Reichsgericht verneint. Für dieſe Anſtalten
greift nur die gewöhnliche Haftung aus verträglichem
Verſchul=
dem (wenn Verwahrungsvertrag vorliegt) oder
außervertrag=
lichem Verſchulden Platz. Der Gaſt muß alſo nachweiſen, daß
die Anſtalt ein Verſchulden trifſt.
Dem Majoratsherrn v. K. kam, während er Kurgaſt in einem
Dresdener Sanatorium war, im Speiſeſaal ein Gehpelz
abhan=
den, der an einem Kleiderſtänder im Vorrqum aufgehängt war.
„Die verſchärfte Haftung aus § 701 B.G.B., ſagt Reichsgericht,
greift nicht Platz gegenüber Betrieben, die Fremden Unterlunft
und Verpflegung nicht zum Zwecke der Beherbergung, ſondern
zwecks Heilverfahrens gewähren.”
Die analoge Anwendung der grundſätzlichen Entſcheidung
auf Schlafwagengeſellſchaften würde ergeben, daß
dieſe als „Hotelwirt” zu haften haben. Da ihr Zweck die
Beher=
bergung der Reiſenden bildet. Die Bahn= und
Schiffahrtsgeſell=
ſchaften dagegen ſtehen hier den Kuranſtalten gleich, da ihr
Haupt=
zweck auf Beförderung gerichtet iſt.
*Wann verjähren Honoraranſpräche
für Baupläne?
Im Sommer 1918 beabſichtigte ein Kommerzienrat, auf
ſei=
nem Heidelberger Bauplatz eine Villa zu errichſten. Er ließ ſich
vom Architelten daſelbſt Baupläne anfertigen, für die ein
Sono=
rar nicht vereinbart war. Im Jahre 1919 kaufte er ſich ein Haus
in Baden=Baden, im Herbſt 1923 verkaufte er den Heidelberger
Bauplatz, ohne den beabſichtigten Neubau ausgeführt zu haben.
Als der Architekt davon Kenmtnis erhielt, ſandte er Rechnung
über 4812 Goldmark. Der Kommerzienrat lehnte deren
Beglei=
chung ab und ſchützte gegen Klage Verjährung vor. Reichsgericht
hält Verjährung nicht für vorliegend. Es handle ſich nicht um
einen ſelbſtändigen Werlvertrag, ſondern um die Vorbereitung
zur Hauptleiſtung, dem Bau der Villa. Kläger konnte alſo, da
eine beſondere Vergütung nicht vereinbart war, ein Honorar erſt
nach Erledigung der Hauptleiſtung verlängen, es ſei denn, daß
Beklagter vorher auf Klägers Dienſte endgültig verzichtete. Vor
dieſem Zeitpunkt konnte die Verjährung nicht zu laufen beginnen.
Beklagter hatte nach Treu und Glauben die Pflicht, dem Kläger
die Mitteilung davon zu machen, daß er den Bauplan aufgegeben
und von ſeinen Dienſten, keinen Gebrauch mehr machen wolle.
Solange dieſe Mitteilung nicht erfolgte, lief der Vertrag der
Parteien weiter, ſo daß eine Verjährung der Anſprüche des
Klägers nicht zu laufen beginnen konnte. Nach dem Verkauf iſt
aber der Architekt mit ſeiner Honorarforderung ſofort an
Beklag=
ten herangetreten.
*Die gintlichen Bekanntmachungen
des Oberbürgermeiſters.
In Nr. 316 vom 14. Nobember d. J. iſt eine Bekanntmachung
des Oberbürgermeiſters enthalten, die den Nachtrag zur
Orts=
ſatzung für das Kaufmannsgericht betrifft. Sie
beſagt, daß hinſichtlich der Ausloſung der
Hauptbei=
ſitzer zum Kaufmannsgericht Art. 23 der Ortsſatzung
durch einen Zuſatz ergänzt worden iſt. Der Wortlaut dieſer
Er=
gänzung wird. 10 Tage lang in dem
Bekanntmachungs=
kaſten zum Aushang gebracht.
Es iſt richtig, daß die Stadtverwaltung ſeinerzeit unter
Zu=
ſtimmung der Stadtverordnetenverſammlung die Bekanntmachung
von amtlichen Nachrichten im Wege dieſer Aushängekaſten als
eine aus der Not der Zeit heraus geborene Maßregel angeordnet
hat. Aber dieſe Zeit ſollte jetzt vorüber ſein, und es wäre doch
zu erwägen, ob man nicht zu der früher üblich geweſenen Art
der Bekanntmachung, an der alle intereſſiert ſind,
wieder zurückkehren ſollte.
Art. 116 der Städteordnung legt es in die Befugnis der
Stadtverordnetenverſammlung (nicht der
Stadt=
vertaltung im engeren Sinne), „darüber zu beſchließen, in
wel=
cher Weiſe die amtlichen Bekanntmachungen zu erfolgen haben.”
Geite 12
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 328
Freitag, den 26. November 1926
Geite 13
Saarbrücker (indrücke.
Von
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Schläfrig hängt die blau=weiß=ſchwarze Fahne des
Saar=
ſtaates aus dem Giebelfenſter des Saarbrücker
Regierungsgebäu=
des in die gleißende Mittagshitze des Septemberiages. Ab und
zu blinzelt ſie etwas wehmütig nach ihrem einzigen Kameraden
hinüber, der ſich auf dem Dache des nahen Präſidentenhauſes
um den Fahnenſtock ringelt. Für ihre Privatzwecke haben ſich
die Bewohner des Saargebietes keine Staatsfahnen beſchafft.
Vermutlich ſind ſie der Meinung, daß es ſich nicht verlohne, noch
eine blau=weiß=ſchwarze Begeiſterung zwiſchen die ſchwarz=
weiß=
rote und die ſchwarz=rot=goldene einzuſchieben. Sie wollen das
Geld dafür ſparen. Am liebſten ſparten ſie die ganze Negierung.
Venn man vor beſagtem Gebäude ſteht, als welches das im
Jahre 1918 gerade fertig gewordene Landgericht eingerichtet
wor=
den iſt, hat man allerdings den Eindruck, daß man ſich nicht
tot=
regiert an der Saar. Eine erhabene Ruhe geht von ihm aus,
nirgends iſt von Geſchäftigkeit etwas zu ſpüren, außer freilich
im Parterreſtock rechts, der für Paßangelegenheiten reſerviert
iſt. Dort herrſcht eine rege Inquiſitionstätigkeit. Hinter etwa
einem Dutzend Schalter werden hochnotpeinliche Prüfungen
vor=
genommen. Davor drängen ſich die Männer und die Frauep
di=
den Mut gehabt haben, das Saargebiet zu betreten. Nachdem ich
meinen Paß mit den erforderlichen Erklärungen am Schalter 1
abgegeben hatte und behufs Koſtenentrichtung nach dem Schalter
4 verwieſen worden war, hatte ich dort prächtige Gelegenheit,
zich in Geduld zu üben. Nach endloſer Wartezeit hörte ich aus
dim Schalter 2 meinen Namen rufen. In der Hoffnung, nun
erlöſt zu werden, drängte ich mich zu dem dort ſitzenden Jüngling
durch, der mich mit durchbohrenden Blicken anſah und mit der
Stimme und den Allüren eines Brückenkopfkommandanten
be=
merkte, daß mein Paß nicht in Ordnung ſei. Die Uumſtehenden
Verbrecher zuzuwenden pflegt. „Hier fehlt ja eine ganze Anzahl
Seiten! Wo ſind die hingekommen?” Ich konnte den Fall
glück=
licherweiſe aufklären, hielt es aber für geraten, das einmal
er=
lich keine Luſt, etwa als „verdächtiger Ausländer” unter eine
be=
ich bewundernd, „wie Sie ſo was anſcheinend im Griff haben, villa errichtet.
der Paß hat doch im gleichen Zuſtande ſchon wenigſtens zehn
Kontrollen durchgemacht, ohne beanſtandet zu werden.‟ Das
Lächeln eines Halbgottes umſpielte die Züge des Schalterkönigs, wickelung durchgemacht. In ſeinem Kern iſt es noch heute das
„Ich hatte den Paß kaum augefaßt, da wußte ich ſchon, daß etwas
nicht ſtimmte. Ich habe das im Gefühl. wiſſen Sie! Ich merke
das ſofort. Mir entgeht nichts!” — „Das iſt großartig,” ſagte Häuſer, ſchmale Straßen, ein freundliches Schlößchen der Grafen
ich, „es iſt doch fein, daß die Saarregierung ſo ausgezeichnete von Naſſau=Saarbrücken. und Aehnliches gilt von dem auf
Beamte hat.‟ Der Jüngling reckte ſich. „Man zut eben ſeine
Pflicht,” wehrte er beſcheiden ab, und mit wohlwollender
Herab=
laſſung fügte er hinzu: „Aber ich will Ihnen einen guten Rat
geben; laſſen Sie ſich ſchleunigſt einen neuen Paß ausſtellen. —
niedergehenden Schiebers. Dahinter hörte ich aber nun deutlich, 9
merkſam gewordenen Kollegen ob ſeiner Genialität
entgegen=
nahm. Vermutlich machte die Geſchichte noch die Nunde in
eſchen enaſfen uch e ualfen eilhnert, un i. in uie.
weſen, das er gepflückt hat, der Schornſteinfeger mit der Leiter,
den er ſah, das Schäfchen zur Liuken. Ich wünſche ihm alles
möglichen Unannehmlichkeiten bewahrt.
ging nun noch einmal eine endloſe Warterei vor Schalter 4 los.
Nach einer weiteren qualvollen halben Stunde konnte ich meinen
Obolus entrichten, erfuhr aber nun, daß der Schalterbeamte Nr. 4
zur Nückgabe des Paſſes nicht zuſtändig war; ſie fiel in das
Reſſort der Dame am Schalter 5. Gäuzlich erſchöpft ſank ich
hatte hier noch einmal Muße, die Reize des Verſailler Vertrags
zu überdenken, bis mich ein abermaliger Namensaufruf aus
meinen Träumen riß. Es war die Dame vom Schalter 5, die müht iſt. Die wirtſchaftliche La e, die hier infolge der politiſchen
mir meinen Paß mit der freundlichen Weiſung überreichte, daß
ich mich nun nach dem für meine Wohnung zuſtändigen
Polizei=
revier zu begeben hätte, um dort die noch erforderliche
Spezial=
anmeldung zu tätigen. Ob ich bei dieſer Gelegenheit ein
Stoß=
gebet für die Saarregierung zum Himmel geſchickt habe, iſt mir
nicht mehr recht erinnerlich.
In der Saar, deren breites Band die Stadt freundlich
be=
lebt, liegen zahlreiche Laſtkähne, meiſt franzöſiſchen Urſprungs,
ſeit langer Zeit verankert. Womit ihre Beſitzer ſich eigentlich
beſchäftigen, iſt ſchwer zu ergründen. Sie ſcheinen zu rentnern.
Vielleicht ſind ſie angeſtellt, um durch ihr leuchtendes Vorbild
die Bevölkerung mit franzöſiſchem Geiſte zu durchſetzen: Im
vorigen Jahre bei der Jahrtauſendfeier haben ſie durch Sperrung
des Flußbettes mit ihren Kähnen die Jubiläumsregatta
ſieg=
reich verhindert. Seit dieſer Seeſchlacht liegen ſie wieder ſtill
unter der Saarbrücke an der Eiſenbahnſtraße und vertrauen dem
geduldigen Waſſer alles an, was ſie nicht brauchen können. Daß
unmittelbar unterhalb eifrig gebadet wird, ſpricht für die
Wider=
ſtandskraft und die Vorurteilsloſigkeit der Saarbrücker
Schwim=
betrachteten mich mit dem Intereſſe, das man einem entlarvten mer. Ein appetitlicheres Naß iſt der vor der Stadt gelegene
reizende Deutſchmühlenweiher. An ſeinem Ufer flirtet Jung=
Saarbrücken unter prächtigen Parkbäumen bei Tanz, Bowle und
anderen Genüſſen. Die franzöſiſche Beſatzung hat für ihre
wachte Mißtrauen endgültig zu zeiſtreuen, denn ich hatte natür= weitergehenden Bedürfniſſe auf dem Wege zu dem ſchönen
Aus=
flugsort unmittelbar an der ſonſt unbebauten Landſtraße eine
ſondere Kontrolle geſtellt zu werden. „Es iſt fabelhaft, bemerkte über ihre Beſtimmung keinen Zweifel laſſende ſchmucke Doppel=
Saarbrücken hat ſtadtpolitiſch eine ganz intereſſante
Ent=
beſchaulich=beſcheidene Landſtädtchen, das vor 30 Jahren noch
kaum mehr als 12000 Einwohner zählte. Niedrige anſpruchsloſe
dem rechten Saarufer gelegenen St. Johann, wenn ſchon hier
der durch den Beſitz des Bahnhofes bedingte lebhaftere Verkehr
hin und wieder größere Geſchäftshäuſer und Hotels hat erſtehen
laſſen, die ſich unvermittelt zwiſchen ihren kleinen Nachbarn
Schalter 4, mein Herr!” Mein Dank erſtarb in dem Geraſſel des erheben. Weiter ſaarabwärts liegen die kleinen Fabrikorte deutſche Heimat ſich betrogen fühlenden Volkes, den es zu führen
Burbach und Malſtatt, die um die Jahrhundertwende ſchon ſo
wie mein Freund die bewundernden Glückwünſche ſeiner auf= viel Bewohner zählten, wie Saarbrücken und St. Johann
zu=
primitives Sonderdaſein beſtimmt ſchien, hat man nun unter
ſeinem Familien= und Freundeskreiſe. Und wenn ſie ſeine Vor= dem Geſamtnamen Saarbrücken vereinigt, das die durch den
Derfaller Vertad geſchiſften, uelen. Verhkiluſſe it.
bewußt ſein Stern, ſozuſagen das vierblättrige Kleeblatt ge= Großſtadt gemackt haben. Dem iſt die gauze Anlage, der als
ſolcher naturgemäß die Einheitlichkeit mangelt, nicht gewachſen.
Es fehlt an großen Straßenzügen. Die ſchmale Bahnhofſtraße
Gute, denn er hat immerhin ein Auge zugedrückt und mich vor im Stadtteil St. Johann, die allein dafür in Betracht kommt,
kann den durchgehenden, ſtark geſteigerten Vetkehr kaum bewäl=
Das Paßfeſt war allerdings noch nicht zu Ende. Zunächſt tigen. Auch die vorhandenen Plätze ſind entweder zu klein oder
ſo unſtändlich zugänglich, daß ſie für große
Verkehrsanſamm=
lungen nicht in Betracht kommen. Die repräſentative Note der
Großſtadt fehlt nicht minder. Wohl hat man ein anſehnliches
Nathaus und eine große katholiſche Kirche (mit expreſſioniſtiſchen
Ambitionen) erbaut, aber es iſt kein Theater da, kein großes
zwiſchen meinen Leidensgefährten auf die harte Wartebank und Konzerthaus, kurz nichts, was für eine Großſtadt
ſelbſtverſtänd=
lich iſt. Das iſt uatürlich nicht Schuld der Stadtverwaltung, die
mit kluger Syſt=matik die vorhandenen Mängel auszugleichen be=
Verhältniſſe ſich ganz beſonders drückend geſtaltet hat, zwingt
zu ſtarker Zurückhaltung, zumal die Bewohner des kleinen
Staa=
tes ſchon kaum die Laſten der koſtſpieligen Sonderverwaltung
zu tragen vermögen. Die mit Franken bezahlten Beamten und
Angeſtellten können den Geſchäftsumſatz nicht beleben. Große
Verdiener ſind nicht da, ſeitdem der ehemals preußiſche
Berg=
werksbeſitz in franzöſiſche Verwaltung übergegangen iſt, die auf
dem beſten Wege ſcheint, ihn zu verwirtſchaften. Die aus zwei
Vataillonen Infanterie beſtehende franzöſiſche Beſatzung, deren
Daſein bekanntlich vertragswidrig iſt, deren Abzug aber bis
heute von der Bevölkerung vergeblich angeſtrebt wird, gibt nur
das Nötigſte aus, wie alle Frauzoſen. Dasſelbe gilt von dem
Beſuchern aus Frankreich und Elſaß=Lothringen. Den deutſchen
Gaſt uud den Ausländer, von deſſen großer Straße Saarbrücken
zudem abſeits liegt, ſchreckt die ſcharfe Zollkontrolle an der Greuze.
Uebrigens iſt die Lage der Stodt, namentlich des alten
Saar=
brücker Stadtteils, ungemein reizvoll. Ihr
Ausdehnungsbedürf=
nis hat die Hänge der den Fluß flankierenden ſtattlichen Hügel
mit Beſchlag belegt, wo zahlloſe mehr oder minder geſchmackvolle
Landhäuſer entſtanden ſind, die herrliche Ausſichten über die
Stadt und das Saartal vermitteln. Nach Weſten hin gleitet der
Blick in neu=franzöſiſches Gebiet, nach Lothringen, auf die
Höhen=
züge des Spicherer Berges ruhmvollen Augedenkens. Die kurz
vor der Grenze gelegene ſtimmungsvolle Anlage des
Ehrenfried=
hofes erzählt von den ſchweren, verluſtreichen Kämpfen der erſten
Auguſttage des Jahres 1870 und von der Todesverachtung der
tapferen Saarbrücker Truppen. Der Geiſt von dazumal ſteckt
heute noch in der Bevölkerung drin. An Mut und Zähigkeit
deutſcher Geſinnung laſſen ſich die Saaubewohner von keinem
anderen deutſchen Stamm übertreffen. Und darin ſind ſich hier
alle Parteien einig, das hält ſie zuſammen und macht ſie ſtark.
und ſie nehmen kein Blatt vor den Mund; nirgends in deutſchen
beſetzten Landen wird ein freieres Wort geführt. Wehe dem,
der mit den Unterdrückern liebäugelt, der franzöſiſche
Mode=
journale kauft, franzöſiſche Geſchäfte, die franzöſiſche
Buchhand=
lung betritt. Das iſt kein Chauvinismus und kein Starrſinn,
es iſt der Verzweiflungskampf, des um ſein Recht und ſeine
entſchloſſen iſt bis zum erfolgreichen Ende, auf das es
uner=
ſchütterlich vertraut. Keinen paſſenderen Spruch konnten die
ſammen. Dieſe vier Orte, von denen jeder einzelne für ein Herausgeber an die Spitze des neuen Saarkalenders ſetzen, als
Stauffachers Wort aus „Wilhelm Tell”: „Iſt es gleich Nacht, ſo
leuchtet unſer Recht.”
ene
NeueTourenräder
gelötet, 1 3. Garantie=
Rm. 86.—
Ri
Neue Rennmaſgin.
außengel, 15 Garant.
Nm. 95.—
Das ewige Wunder
Roman von Guido Kreutzer.
28)
(Nachdruck verboten)
Hedda Yellin ſtand bereits auf der Erde.
„Führen. Sie mich. Wie weit iſt das?”
„Höchſtens hundert Meter. Auf der andern Seite läuft ein
ſehr bequemer Virſchſteig. Aber an den kommen wir von hier
aus nicht heran, ohne einen großen Umweg zu machen.
Viel=
leicht nehmen gnädige Frau den Ledermantel feſt zuſammen;
wir müſſen durch lauter Wacholder= und Broubeerbüſche.
„Aber Sie werden mich auch wirklich uichtig führen?”
„Jawohl, gnädige Frau. Ich habe bei den Treibjagden
imer .. ..
„Gehen Sie doch ſchon!“
fieberte ſie aufgelöſt
„Zeigen Sie mir den Weg. Die Laternen können im Wagen
bleiben. Es iſt ja Vollmond.”
Mehr denn dreiviertel ihres mühſeligen Durcharbeitens
mochten ſie geſchafft haben und ſahen ſchon die Lichtung vor
ſich liegen — aber mit einmal war da Malte von Reegs
ſchneidende Stimme ſekundenlang lähmende Stille ...
abermals ein herriſcher Ruf ... faſt gleichzeitig ein zweiter
Schuß.
Indem bemerkte Hedda Yellin die hohe aufgeſtraffte
Ge=
ſtalt eines Mannes, die ſie im blauflutenden, faſt taghellen
Mondlichr ſofort als die des Legationsrates erkannte. Er hatte
ſein Gewehr zum Anſchlag an die Wange geriſſen. Doch er
ſchoß nicht. Sondern als drüben aus dem Dunkel des
Buchen=
ſchlages ein peitſchender Knall kam, ließ er die Waffe fallen
und taumelte haltlos und brach zuſammen.
Da ſchrie Hedda Yellin gellend auf und ſtürmte durch die
letzten Büſche und hetzte über die Lichtung.
Als der Tiener und der Chauffeur, die ihr gefolgt waren,
anlangten — kniete ſie neben dem reglos daliegenden Gutsherrn
von Adlig=Zarchlin, der die Augen geſchloſſen hatte und aus
deſſen linker Bruſtſeite, handbreit oberhalb des Herzens, ein erſt
dünner, dann immer breiter werdender dunkelroter Blutſtreifen
quoll und über der Schilfjoppe verrieſelte.
Die Autokappe mochte ſie irgendwo auf der Lichtung
der=
loren haben. Feſſellos wirrte das lichte Gel=ck ihres Haares
durcheinander. Zuſammenhanglos törichte Worte ſtammelte
ſie. Konvulſiviſches Schluchzen überſtrömte ihr ſüßes
Geſicht=
chen mit haltlos ſtürzenden Tränen.
In ihren Armen, hatte ſie den Befinnungsloſen gehegt,
während ſich das Auto behutſam ſeinen Weg zurück zum Gute
ſuchte. Mit Taſchentüchern und breiten Fetzen aus dem
Unter=
kleide geriſſener Seidenſtreifen hatte ſie den unabläſigen
Blut=
ſtrom zu hemmen geſtrebt, bis man daheim anlangte und der
Kranke mit Hilfe des Dieners von dem Inſpektor zu Bett
ge=
bracht und notdürftig verbunden war. Inzwiſchen jagte das
Auto ſchon wieder mit letzter Geſchwindigkeit nach Küſtrin, um
einen Arzt zu holen, der denn auh eine Stunde ſpäter eintraf.
Taghell war das Herenhaus erleuchtet. Kopflos lief die
Dienerſchaft durcheinander. In der Leutekaſerne und in allen
Juſthäuſern brannte Licht. Um das Roſenboslett vor der
Frei=
treppe ſtanden die Scharwerker und Tagelöhner flüſternd in
Gruppen beiſammen, ohne daß man ihnen das Betreten des
ue
nacht.
Von der Mamſell hatte ſich Hedda Yellin ein leinenes
Hauskleid ausgeliehen, um bei der ſofort erforderlichen
Opera=
tion, die ſich ſchwierig und gefahrvoll geſtaltete, zu aſſiſtieren
Denn die Kugel war ein Querſchläger geweſen und hatte den
linken Lungenflügel an ſeinem oberen Rande böſe zerfetzt. Der
Blutverluſt war enorm. Der Kranke lag in tiefer
Bewußtloſig=
keit. Oft ſchwieg das Herz lange, grauenhaft lange Sekunden,
um dann mühſelig und zögernd wieder einzuſetzen.
Schon badeten ſich die Kronen der Parkbäume im
ſchim=
mernden Strahlenglanz des jungen Morgens, als man ſich
auf=
atmend endlich erſte Ruhe gönnen durfte.
Die Mamſell hatte mittlerweile, ſtarken Mokka gebraut.
Der alte Kreisarzt ſaß in der behaglichen Rauchecke des
Arbeits=
zimmers und delektierte ſich mit Erlaubnis au einer Zigarre.
Hedda Yellin kauerte ihm gegenüber; blaßwangig und
hohl=
äugig, überwacht und übernächtigt.
„Alſo jetzt gieß ich Ihnen hier einen Cognak in Ihren
Kaffee; und das trinken Sie dann auf einen Zug aus, auch
wenn’s nicht ſchmeckt!” ... ſagte er mit beſorgter
Herzlich=
keit . . . „Na, runter damit! So. und nun nehmen Sie eine
Zigarette. Sie ſollen mal ſehen, gnädiges Fräulein: ſo ein
paar tiefe Züge Nikotin tun in derartigen Fällen Wunder.
Außerdem nachträglich meine Anerkennung: Sie haben ſich bei
Ihrer Aſſtenz famps gehalten. Nicht jede Frau bringt das
fertig. J — haben Sie eine Ahnung, wvas man da an
Zimper=
lichkeit und Ziererei erleben kann! . . . Gott ſei Dank ſind
wir ja nun über den Berg. Es war ue böſe Geſchichte, die
um ein Haar zur Verblutung geführt hätte. Der Diener
Her=
mann hat mir übrigens erzählt, daß unſer Patient im
wahr=
ſten Sinne des Wortes ſein Leben nur Ihnen zu verdanken
hat.”
„Ach, bitte laſſen Sie doch das!“
wehrte Hedda Yellin;
aber zum erſten Male ſeit Tagen irrte wieder ein ſcheues glück=
liches Lächeln über ihr Geſicht.
Er ſchütelte energiſch den Koyf.
„Nee, nee — da gibt’s nun nichts einzuwenden. Es iſt
ſchon ſo, wie ich ſagte: Sie ſind Herrn von Reegs
Lebens=
retterin! Es wird eine langwierige Geſchichte mit ihm werden;
aber in ein paar Wochen iſt er wieder munter wie ein Fiſch
im Waſſer. Dann mag er Ihnen ſeinen Dank perſönlich
ab=
ſtatten.”
Sie ſchwieg und ſchaute durch die geöffneten Fenſter in den
Morgentau=glitzernden Park hinaus und lauſchte dem Singen
einer Lerche, die ſich mit jubelndem Kreſcendo in den
licht=
klaren Aether ſchwang — als gäbe es nur Blühen und Glück
und Sommerſonnenſeligkeit in der Welt.
Der Arzt rückte an ſeiner goldenen Brille.
„Natürlich komme ich für die nächſte Zeit täglich und ſchicke
auch eine Krankenſchweſter zur ſtändigen Pflege. Aber wir
ſind durch die Grippe=Epidemie, die gegenwärtig in der Stadt
herrſcht, derart überlaſtet, daß ſie kaum vor drei bis vier Tagen
ihren Dienſt hier antreten kann. Und der Mamſell oder
In=
ſpeltorsfrau möchte ich ſolange unſern Kranken denn doch nicht
überlaſſen. Demnach wären Sie wieder mal die letzte Rettung,
gnädiges Fräulein. Das Problem dabei iſt nur: ob Berlin Sie
ſolange wird entbehren können, und ob es ſich verantworten
läßt, wegen eines einzelnen kranken Meniſchen viele tauſend ge=
Eee en
Kunſt zu prellen. Darüber ſteht mir eine Entſcheidung natürlich
nicht zu.”
Hedda Yellin machte große Augen.
„Woher wiſſen Sie denn um Gotteswillen, wer ich bin?”
„Durch Ihren Chauffeur!” — geſtand er vergnügt —. „Der
erzählte es mir auf der Fahrt von Küſtrin. Im übrigen weiß
das ſchon längſt jeder Menſch hier; denn der gute Mann
renommiert ja damit, als hätte ſozuſagen er ſelbſt die Wiege
Ihrer Kunſt geſchaukelt. Merken Sie denn garnicht, wie
reſpekt=
voll die Leute Sie anſtarren und wie ſie hiuter Ihnen
her=
wiſpern? Eine junge ſchöne Dame, die eine gefeierte Berliner
Schauſpielerin iſt — na, ſolche Senſation hat doch ſeit der letzten
großen Wartheüberſchwemmung unſere Gegend nicht mehr
ge=
habt. Und dazu die fonſtigen romantiſchen Begleitumſtände!
Das gibt monatelang Geſprächsſtoff für Palaſt und Hütte! ..
Aber ernſthaft geſprochen, gnädiges Fräulein: — Wäre es nicht
trotzdem zu ermöglichen, daß Sie die nächſten Tage noch
hier=
blieben, bis die Schweſter Sie ablöſt?”
Ihr flichtiges Lächeln erloſch.
„Wenn Sie es wirklich als unbedingt erforderlich anſehen,
Herr Doktor . . ." ſagte ſie verhalten.
„Im eigenſten Intereſſe unſeres Patienten‟ .. beſtätigte
der alte Herr eifrig . . . Während dieſer Nacht habe ich die
Ueberzeugung gewonnen, daß Sie meine Anordnungen bei der
Pflege unbedingt befolgen würden. Da brauchte ich mir keine
Sorgen zu machen. Gerade die Behandlung in den erſten
Tagen iſt ja ſo unendlich wichſtig. Alio es gibt einen
wahrhaf=
tigen Gotteslohn zu verdienen, gnädiges Fräulein.”
Da neigte die reizende junge Hedda Yellin den Kopf.
„Ich bleibe, ſolange Sie mich brauchen!”
Und nicht einer ihrer Gedanken galt zu dieſer Stunde der
parfümiert ſchwülen Eindeutigkeit der „Vierge et oocotte” im
„Tuskulum=Theater”, nicht einer mehr dem überſteigerten Luxus
ihrer Berliner Lebensgewohnheiten, darin ſie bisher mit jeder
Faſer gewurzelt.
Das alles verdämmerte jenſeits der Berge irgendwo im
Unwirklichen.
Das alles war nicht von ihrer Welt.
Weil dieſe ihre Welt jetzt einzig das Krankenzimmer des
Herrenhauſes von Adlig=Zarchlin umſchloß.
(Fortſetzung folgt.)
*
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Freitag, den 26 November 1926
Nummer 328
Dammrutſch bei Neu=Brandenburg.
Senſationelle Erfindung im Flugzeugweſen.
Die Werkſtatt des Erfinders mit dem Modell des neuen Helikopters.
Rechts unten im Oval: Ingenieur Svachulay.
Dem bekannten ungariſchen Flugzeugkonſtrukteur Spachulay iſt die Löſung des Problems
gelungen, daß ſich die Flugzeuge ohne Anlauf in die Höhe erheben und in ſenkrechter, Richtung
abſteigen können. Bei der Vorführung ſeines Modells hat ihn der franzöſiſche Militärattaché
in Budapeſt eingeladen, ſeine Erfindung dem franzöſiſchen Kriegsminiſterium vorzuführen.
In der Nähe von Neu=Brandenburg auf der Strecke nach Paſewalk fand am Dienstag ein
Dammrutſch ſtatt, bei dem zirka 2500 Kubikmeter Erdreich verſchwanden. Menſchenleben
ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen, da der Weichenwärter den fälligen Perſonenzug
recht=
zeitig aufhalten konnte. Unſer Bild zeigt die Stelle, wo der Dammrutſch ſtattgefunden hat.
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Mainſchleuſenerweiterung in Frankfurt am
Main. Wie uns aus Berlin berichtet wird, teilte in der heutigen
Sitzung des Haushaltsausſchuſſes des Reichstags Reichsverkehrsminiſter
Dr. Krohne bei der Beratung des Kapitels „
Reichswaſſerſtraßenverwal=
tung” u. a. mit, daß auf Koſten der Stadt Frankfurt a. M. die hieſige
Schleuſe derart erweitert werden ſoll, daß Tauſendtonnen=Kahne nach
Flankfurt kommen können. — Die Frankfurter 15 Millionen=
Anleihe begeben. Die Finanzdeputation der Stadt Frankfurt
am Main hat einen Teilbetrag von 15 Millionen Mark der neuen
Tprozentigen Frankfurter Stadtanleihe von 50 Millionen an das von
der Preutziſchen Staatsbank und dem Bankhaus Mendelsſohn u. Co.
geführte Konſortium begeben, dem u. a. die Firmen Speyer=Elliſſen und
Jakob S. H. Stern in Frankfurt a. M., die Kommerz und Privatband
in Berlin und die Süddeutſche Diskontogeſellſchaft in Mannheim
an=
gehören. Das Konſortium zahlt für die Anleihe einen Uebernahmekurs
von 92,30 Prozent. In letzter Stunde war übrigens noch ein viertes
Angebot eingegangen, das von einem der Süddeutſchen Handelsſyndikat
G. m. b. H. in Mannheim naheſtehenden Konſortium ausging, welches
die Uebernahme der Anleihe zu 7 Prozent bei 93½prozentiger
Auszah=
lung auf die Zeit vom 1. Dezember 1926 bis 1. Juni 1948 bei
Einräu=
mung eines Rücktrittsrechts auf die Dauer von fünf Jahren anbvt.
Durch die bereits erfolgte Begebung iſt allerdings das Angebot
gegen=
ſtandslos geworden. — Diebſtähle in einem
Konfektions=
eſchäft. Vor dem Schöffengericht hatte ſich wegen fortgeſetzten
Dieb=
ſtahls und Urkundenfälſchung der volle 30 Jahre bei einer bieſigen
Kon=
fektionsfirma beſchäftigte Expedient Hugo Strauß zu verantworten,
Strauß hatte große Mengen fertiger Konfektionsanzüge in die
Ver=
ſandabteilung eingeſchmuggelt, die er geſtohlen hatte. Den Schmuggel
verdeckte er dadurch, daß er aus den Poſtbüchern Seiten herausriß,
Quittungen entfernte und ſchriftliche Aenderungen vornahm. Insgeſamt
hat er Waren im Gewicht von mindeſtens 460 Kilo und im Werte von
14 000 Mark auf dieſe raffinierte Weiſe unterſchlagen. Er wurde zu drei
Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Das
Schnei=
derehepaar Schlewiczki aus Offenbach, das die Anzüge hehlte und zu
Schleuderpreiſen ſo lange verkaufte, bis die Sache ans Tageslicht kam,
erhielt 15 Monate bzw. zwei Jahre Zuchthaus. Für alle Verurteilten
wurde Polizeiaufſicht für zuläſſig erklärt.
Eine intereſſante Weinverſteigerung.
* Wiesbaden. Die „Vereinigung der Rheingauer
Weinguts=
beſitzer” hielt dieſer Tage auf Einladung der Stadtverwaltung in dem
Paulinenſchlößchen zu Wiesbaden ihre diesjährige Herbſtverſteigerung
naturreiner Weine aus den bekannteſten Lagen des Rheingaues ab. Der
Beſuch von Intereſſenten war ein
ſo reger und der finanzielle Erfolg
ein ſo erfreulicher, daß die „V. R.?
” ſicherlich dem Wunſche der
Stadt=
verwaltung. Wiesbaden zum ſtändigen Verſteigerungsort zu wählen,
nachkommen wird. In dem ſchönen großen Saale des
Paulinenſchlöß=
chens ſteht Verſteigerern und Intereſſenten ein Verſteigerungslokal zur
Verfügung, wie es wohl kaum in anderen Orten des Rheingaus zu
fin=
den ſein dürfte. Es gelangten nur Weine der Jahrgänge 1921, 1924
und 1925 zum Ausgebot. Die 24er und 25er Faßweine fanden willige
Abnehmer bei zufriedenſtellenden bis hohen Preiſen, während für den
faſt ausſchließlich in Flaſchen ausgebotenen 21er wenig Meinung war.
Im ganzen ſtanden 122 Nummern Faßweine aus 17 Weingütern des
Rheingaus (Eltville, Erbach, Geiſenheim. Hallgarten, Hattenheim.
Jo=
hannisberg, Mittelheim, Oeſtrich, Rüdesheim, Schlöß Vollrads und
Win=
kel) und 29 Nummern 21er Flaſchenweine auf der Liſte. Der
Geſamt=
erlös betrug 222 355 RM. Es erzielten von Faßweinen: 21er von
2310 bis 5010 RM. fe 600 Ltr.; von 24er von 310 bis 1510 RM. und
25er von 770 bis 3720 RM. je Halbſtück und Lage. Die 21er
Fla=
ſchenweine rangierten von 3 bis 11,70 RM. die Flaſche. Letzterer
Preis wurde für 300 Flaſchen Winkeler Haſenſprung Ausleſe gezahlt.
Von den Faßweinen erzielten den höchſten Preis: 21er Oeſtricher
Eiſer=
berg Beerenausleſe mit 5010 RM. die 600 Ltr.; 24er Rüdesheimer
Burg=
weg Schloßberg mit 1510 RM. und 25er Rüdesheimer Lay mit 3720 RM.
das Halbſtück. Viele 24er Weine waren vor der Verſteigerung
freihän=
dig verkauft worden, ſo daß ſchließlich von Faßweinen faſt nur 25er
aus=
geboten werden konnte — Die Beſtimmung, daß Weinverſteigerungen
nur im Produktionsgebiet abgehalten werden dürfen, hat ſehr viel für
ſich. Wiesbaden und Hochheim a. M. gehören weingeographiſch noch zum
Rheingau. Beſtünde dieſe Beſtimmung nicht, dann hätte das beſetzte
Gebiet zur Zeit der Inflation und des großen Loches im Weſten mit
Verſteigerungen billiger franzöſiſcher Rot= und Weißweine etwas
er=
leben können.
Ueber Nacht zum Millionär geworden.
WSN. Ludwigshafen. Wie pfälziſche Blätter berichten,
er=
hielt dieſer Tage die in beſcheidenen Verhältiſſen lebende Familie Zwick
in Scheibenhardt die Nachricht aus Amerika, daß ſie 400 000 Dollar
geerbt habe.
Ueberfall auf einen Reichswehrſoldaten.
WSN. Hofgeismar. Als vorgeſtern morgen gegen 5 Uhr der
Oberreiter Konrad Stumm vom hieſigen Reiterregiment Nr. 16 das
Wohnhaus ſeiner Eltern an der Liebenauer Straße verließ, um
8
zum Dienſt zu begeben, wurde ihm aus dem Hinterhalt mit einem
ſtumpfen Gegenſtand ein Schlag über den Kopf verſetzt, der ihn ſofort
niederſtreckte. Einige Zeit ſpäter bemerkten die Eltern den Vorfall und
trugen den Verletzten ins Haus. Der Ueberfallene, der lange Zeit
beſin=
nungslos lag, iſt bis jetzt noch nicht vernehmungsfähig. Der Täter iſt
noch nicht ermittelt.
Aufklärung eines Poſteinbruchdiebſtahls.
Eßlingen. Der große Einbruchsdiebſtahl in das hieſige
Poſt=
amt 2 in der Nacht zum 25 September bei welchem den Tätern für
ins=
geſamt 71 000 Mark Poſtwertzeichen, Steuer= und Verſicherungsmarken
in die Hände fielen iſt nunmehr aufgeklärt. In dem Anweſen des
27jährigen Schreiners Julius Klein in Waldenweiler, Oberamt
Back=
nang, wurde eine eingehende Durchſuchung vorgenommen und der größte
Teil der Beute, eine Menge Lebensmittel und Waren, die mit dem
Er=
lös der fehlenden Wertzeichen angeſchafft waren, vorgefunden. Klein
wurde mit weiteren Verdächtigen feſtgenommen. Die Ermittelungen
er=
gaben, daß der Einbruch ſelbſt von dem 45jährigen Kabelleger Nobert
Pfeil aus Schöllbütte, Oberamt Backnang, einem mehrfach vorbeſtraften.
gewerbsmäßigen Verbrecher, ausgeführt wurde. Klein will ihm
angeb=
lich die geſamte Beute für 100 Mark abgekauft haben.
Hamburgiſche Großſchiffahrt nach dem Kriege.
Durch die jüngſt bekannt gewordene Fuſion mit den Deutſch Auſtral=
und Kosmos=Linien erhielt die Hamburg=Amerika Limie einen Zuwachs
an Tonnage, der ſie wieder in die Reihe der größten Weltreedereien
ſtellt. Sie verfügt durch dieſen Zuwachs einſchließlich der Schiffe der
Stinnes=Reederei, deren Aktien durch die Fuſion zu 100 Prozent auf die
Hapag übergegangen ſind, über einen Schiffsraum von 880 000 B.R. T.
Dieſer Umfang der Hapagflotte iſt um ſo bemerkenswerter, als der
Wiederaufbau in den wenigen Jahren erfolgte, die ſeit Ablieferung der
geſamten Flotte vergingen. Man weiß, daß die Hamburg=Amerika Linie
vor dem Kriege mit einer Tonnage von 1,3 Millionen B.,R. T. das
weit=
aus größte Schiffahrtsunternehmen der Welt war, und daß ſie nach
Er=
füllung der einſchlägigen Verſailler Vertragsbeſtimmungen überhaupt
kein für die überſeeiſche Fahrt in Betracht kommendes Fahrzeug mehr
beſaß. Der Zuwachs an Tonnage iſt ein wertvoller. Die Dampfer und
Motorſchiffe der fuſionierten Geſellſchaften ſind jung und in den letzten
Jahren unter Berückſichtigung aller techniſchen Neuerungen äußerſt
wirt=
ſchaftlich gebaut.
Deutſch=Amerikaniſcher Profeſſoren=Austauſch
Prof. Fritz Conrad Krüger vom Wittenberg=Kolleg in Ohiv.
Zur Förderung der wiſſenſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und den Vereinigten Staaten iſt ein Profeſſoren=
Austauſch vereinbart worden, demzufolge Profeſſor Krüger aus
Ohio an der Univerſität Göttingen über „Amerikaniſche
Politik=
leſen wird, während der Berliner Profeſſor für Geſchichte
Ludwig Rieß einen Lehrauftrag in Ohio erhalten hat.
Eiferſuchtsdrama.
Berlin. Der Schlächter Borchardt hat geſtern morgen ſeine Ehe
frau in der Wohnung des Kaufmanns Berndt überraſcht und im Streite
erſchoſſen. Der Wohnungsinhaber konnde rechtzeitig flüchten. Der
Täter konnte bisher noch nicht feſtgenommen werden.
Brandſtiftungen in Schleſien.
Breslau. Aus der Provinz Schleſien werden eine Anzahl von
Schadenfeuern gemeldet, die zum großen Teil auf Brandſtiftung
zurück=
zuführen ſind. So brannte in der Nacht zum Sonntag eine Scheune
Liſſa (Kreis Görlitz) mit Erntevorräten nieder. Es iſt dies i kurzer Zeit
das dritte Schadenfeuer im Kreiſe Görlitz. Durch ein Großfeuer wurde
in Friedersdorf das Anweſen eines Handelsmannes eingeäſchert. An
Sonntag iſt die große Scheune der Domäne „Amalienhof” bei Eielawe
mit wertvollem Inhalt niedergebrannt. Ebenfalls gina bei Königsfeld
eine mit Erntevorräten gefüllte Scheune in Flammen auf. Am Montag
brannte das Ausgedingehaus des Gemeindevorſtehers in Rüſtenwaldau
nieder. Es handelt ſich hier um Brandſtiftung.
Unglücksfall durch Sprengſchuß.
Breslau. Auf dem Bismarckplatz bei Waldenburg erlitt ein
Lehrhauer durch einen vorzeitig explodierenden Sprengſchuß ſo ſchwere
Schädelverletzungen, daß er bald darauf verſtarb.
Zwei Jahre Zuchthaus wegen Transportgefährdung.
Königsberg. Im September des Jahres war auf dem
Bahn=
hof Königsthal durch Auflegen eines Hemmſchuhes auf das Hauptgleis
ein Anſchlag gegen einen Eiſenbahnzug verübt worden. Als Täter
wurde der Pole Gutowski feſtgenommen. Er gab an, die Tat aus Not
be=
gangen zu haben, um dadurch in das Gefängnis zu kommen. Das
Ge=
richt in Lyck verurteilte ihn wegen Gefährdung eines
Eiſenbahntrans=
portes zu zwei Jahren Zuchthaus.
Schmugglerſchlacht in den Straßen Oslos.
In Oslo wurde geſtern mittag ein von außerhalb kommendes
Perſonenautomobil von mehreren Männern zum Halten gezwungen, die
ſich auf die beiden Infaſſen des Automobils ſtürzten. Es entſpann ſich
ein erbittertes Handgemenge. Die Autofahrer wurden ſchließlich
über=
wältigt und die Wegelagerer fuhren in dem Auto, das mit Spritkannen
beladen war, davon. Als die Polizei eintraf, waren auch die überfallenen
Schmuggler verſchwunden.
Erdrutſch.
Paris. Wie Habas aus Nizza berichtet, iſt oberhalb von
billere ein nener Erdrutſch eingetreten.
Abreiſe der „Carmen”.
New York. Die Bark „Carmen” iſt Mittwoch mittag hier
ausge=
laufen. Küſtenbelvachungskutter begleiteten ſie bis zu einem etwa 140
Meilen von der Küſte entfernten Punkt. Wie Aſſociated Preß erfährt,
haben die Beamten des Küſtenſchutzes bei der Durchſuchung der „Carmen”
feſtgeſtellt, daß die Ladung des Schiffes, obwohl es ſeit zwei Wochen in
der Höhe der Küſte kreuzte, vollſtändig vorhanden war.
Acht Tage im Bergwerk eingeſchloſſen.
New York. Nach einer Meldung aus Hazleton (Pennſylvania)
ſind fünf von den ſechs verloren geglaubten Bergleuten im Bergwerk
„Tomhocken” lebend geborgen worden. Sie waren am 16. November
durch Waſſereinbruch im Bergwerk eingeſchloſſen worden.
Der mißglückte Fernflug Norfolk (Virginia)-Panama.
Waſhington. Das Marinedepartement meldet zu dem
miß=
glückten Fernflug Norfolk-Panama, daß das im Karibiſchen Meer
niedergegangene Flugzeug von einem amerikaniſchen Kreuzer
aufgefun=
den worden iſt.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 26. Nov. 2: Neue Schallplatten. O 3.30: Stunde
der Jugend. Der Beruf der Schneiderin, von Berufsberaterim
Klüſſensdorf (für Kinder vom 12. Jahre ab). O 4.30: Haus=
) 5.45: Leſeſtunde. Aus den Briefen der
frauen=Nachmittag.
Liſelotte von der Pfalz. O 6.15: Stenographie. O. 6.45: Der
europäiſche Roman des neunzehnten und zwanzigſten Jahrhunderts
(1.) Stendal und Balzac, von Prof. Dr. Schulz. O 7.15: Italieniſch.
O 7.45: Zwanzig Minuten Umſchau über die Fortſchritte i.
Wiſſenſchaft und Technik: Die glückliche Ehe.
Konjunkturbeob=
achtung. Brandſicherung im Luftverkehr. Vortr. Ing. Randewig.
O 8.05: Film=Wochenſchau. O 8.15: Orcheſter der
Stamitzge=
meinde Mannheim: „Junge Sinfoniemuſik der klaſſiſchen Zeit
O 9.15: Falkenſteiner Männergeſangverei. Curty: Hoch empor,
Schumann: Die Roſe ſtand im Tau. — Hegar: Rudolf von
Werdenberg. — Volkslieder: Ich hatt’ einen Kameraden. Tireli.
wie iſt es kalt geworden. Ein Heller und ein Batzen. — Sauers
Kinderland. Soliſtin: Maria Schneider (Rez.). O 10.45:
Vor=
tragsſtunde Alexander Moiſſi. Programm u. a. Werke von Goethe.
Stuttgart.
Freitag, 26. Nov. 3.50: Aus dem Reiche der Frau. O 4.15
Konzert. Lachner: Marche celebre. — Lüling: Strandwellen. —
Berlioz: Die Flucht nach Aegypten, Ouv. — Lüling:
Liebesoffen=
barung, Cello=Solo. — Holſt: Hexen= und Dämonentanz. — Einl.:
Mia Gierſch. — Gounod: Fant. Der Tribut von Zamora,
Derkſen: Menuett. — Mrazek: Orient. Skizzen. O 6.15: Kunſtfunk:
Neue Typographie. O 6.45: Stadtpfarrer Dr. Schairer: Geburt
und Tod als Schickſalsmächte. O 7.15: Karl Walter: Frank Oom
uind Marguerita Wolf. O 8.15: Uebertr. von Mannheim: „Junge
Sinfoniemuſik der klaſſiſchen
Zeit.”
Mitw.: Lene Heſſe (Violine),
Konzertm. Fr. Neumayer (Bratſche). Holzbauer: Sinf. G=dur.
Mozart: Serenade D=dur. Konzertante Sinfonie. — Anſchl.: Alfons
Paquet lieſt aus eig. Werken. O 10: Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 26. Nov. 4: Hedwig Hirſchbach: Die Garconne,
O 4.30: Ette=Kammerorch. 8 muſ. Darbietungen. O 6.30: Einf.
z. d. Sende=Spiel am 27. Nov. O 7.05: Prof. Atzler: Der Menſch
als Maſchine. O 7.30: K. W. Goldſchmidt: Pietismus, Aufklärung,
Klaſſik. O 7.55: Geh. Regierungsrat Schmitt: Die Gründung
Vereinigten Staaten von Amerika. O 8.20: Dr. Schmidt
ſpricht über Beethoven. O 8.30: 200 Jahre Orch.=Muſik. Dem
Gedenken Beethovens (1770—1827). Soliſt: Michael v. Zadora,
Ouv. Leonore, Nr. 1. Klavierkonzert G=dur, op. 58, Nr. 4.
Sinf. Nr. 3. Es=dur. O 10.30: Kapelle Kermbach.
Königswuſterhauſen. Freitag, 26. Nov. 12: B. K. Graef:
Sprechtechnik für Schüler. O 2.30: Frl. Dr. Stieglitz: Allgemeine
Bildung. Die Gefahren und das Glück der Bildung. O 3: G. v.
Eyſeren, C. M. Alfieri: Spaniſch. O 3.30: Prof. Dr. Blum: Der
Deutſchunterricht in der Berufs= und Fachſchule. O 4.30: Mit
teilungen aus den mit dem Zentralinſtitut verbundenen Stellen,
O 5: Oberreg.=Rat und Medizinalrat Dr. Slawyk: Die phyſikaliſche
Erforſchung des Mikrokosmos. O 5.30: Dr. Arthur Dix: Der
welt=
politiſche Ehrgeiz Frankreichs und Italiens. O 6: Reg.=Präſident
unghann: Ziel und Leiſtung des Völkerbundes.
6.30: Präſ.
C
P
of. Wagemann: Internat. Währungsfragen. O 7: Dr. Neuburger:
Lyriker der Romantik. O 7.30: Wiſſenſchaftl. Vorträge für Aerzte.
(Themen und Namen der Dozenten werden i. d. ärztl. Fachzeitſchr.
bekanntgegeben.) O 8.30: Uebertr. aus Hamburg.
Bottesdienſt der iſrgelitiſhen teligion=je neinde.
Hauptſynagoge / Friedrt hſtraße).
Freitag, den 26. Nov. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min,
Samstag, den 27. Nov. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbatausgang 6 Uhr 20 Min.
Rottesdienſt für die Wochentage:
Dienstag, den 30 Nov: Beginn des Chanukahfeſtes.
Jugend=
gottesdienſt und Predigt 4 Uhr.
orgens 7 (lhr 30 Min bends 4 Uhr 30 Min.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Samstag, den 27. November 1926,
nach der Wetterlage vom 25. November 1926.
Wolkig bis bedeckt, noch keine weſentliche Temperaturveränderung,
ſtellenweiſe Niederſchläge.
Die Heiſiſche Wetterdienſtſtelle.
piictitellung Kudo / Maup=
und =Wirtiſchaft: Rudolf 7
verantwortlich zur Pollnt.
e; für Feuillevon, Reich und
Nachrichten Max Streeſe; für
lusland und He
rt: Dr. Eugen Buhlmann;
ür den Schlußdienſt Andreas Ba
r; für den Inſeratenteil: Willy Kuble;
Oruck und Verlag T & Wi.ch— 5milich in Darmſtadt.
Die heutigeNummer hat 20 Seiten.”
[ ← ][ ][ → ]Nummer 328
Freitag, den 26. November 1926
Geite 15
(é
ort, Cpier und Tarnen.
Handball.
Deutſche Turnerſchaft: Main=Rhein=Gau.
H=Klaſſe: Nauheim fährt zum Rückſpiel nach Langen und kann
eſſen vorausſichtlichen Sieg nur in Frage ſtellen, wenn Sinner und
Alckermann mitwirken. Sprendlingen erwartet Eberſtadt, das ſich in
tzter Zeit ſehr gebeſſert hat, und wir halten einen Sieg der Gäſte für
Jahrſcheinlich. Pfungſtadt ſpielt in Aſchaffenburg und kann gewinnen,
Senn es verhindert, daß Aſchaffenburg Ueberraſchungstore vorlegt, die
urch die körperlich ſtärkeren Mainleute ganz gut gehalten werden
lönnten.
Die A=Klaſſe bringt drei wichtige Spiele: Langen—Egelsbach.
Sier wird der Sieg des Vorſpieles (Egelsbach mit 5:0), wenn auch nicht
n der Höhe, aber doch beſtimmt erwartet. Neu Iſenburg-Bickenbach.
Durch reichliches Pech verlor Bichenbach das Vorſpiel 2:1, ſo daß es
Diesmal umgekehrt kommen könnte, wenn Neu=Iſenburg nicht mit aller
Macht auf Erringung wenigſtens eines Punktes hinzielt, um ſeine
MMeiſterſchaftzausſicht zu behaupten. Beſſungen—Seeheim wird den
Slatzverein als knappen Sieger ſehen. Oder ſollte es wieder ein
Unent=
ſchieden geben? Als drittes Spiel von Bedeutung ſteigt Groß=Gerau—
SWorfelden, deſſen Ausgang offen iſt. Wolfskehlen wird ſich bei der Tgde.
DDarmſtadt 2 Punkte holen, ebenſo Walldorf auf eigenem Platze gegen
Tgſ. Griesheim.
B=Klaſſe. Sprendlingen-Babenhauſen, Ober=Ramſtadt—
Ar=
eilgen, Bensheim—Eberſtadt; Taſ. Darmſtadt—Tgde. Griesheim;
Er=
felden—Gernsheim; Wolfskehlen—Walldorf. Cbenſo ſpielen alle übrigen
Klaſſen, die zum Teil ihr letztes Pflichtſpiel austragen. In einem der
nächſten Berichte können dann die Tabellen veröffentlicht werden.
Turnverein Seeheim—Tade. Beſſungen.
In der A=Klaſſe treffen am Sonntag um halb 3 Uhr auf
ver Nennbahn an der Heidelbergerſtraße beide Mannſchaften
aufeinan=
der. Die Einheimiſchen die ſich ihrer Lage voll und ganz bewußt ſind,
werden alles daran ſetzen, um gegen die eben zu großer Form
aufge=
kaufenen Seeheimer günſtig abzuſchneiden. Da dieſes Treffen allen
Vorausſetzungen nach ſehr ſpannend wird, wäre es angebracht, wenn ſich
ine recht zahlreiche Zuſchauermenge einfinden würde. Insbeſondere
er=
hoffen wir dies aber von unſeren Mitgliedern, die wir recht zahlreich
zu erſcheinen bitten.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt—Univerſität Frankfurt 8:2 (1:2).
Trotz des Regens war der Hochſchulſportplatz in relativ guter
Ver=
faſſung. Darmſtadt hat Anſtoß, er gelingt, der gut vorgetragene
An=
griff ſcheitert an der gegneriſchen Verteidigung. Frankfurt geht zum
Gegenangriff vor und es entſteht ein ausgeglichenes Spiel, bis in der
10. Minute nach ſchöner Kombination durch den Halbrechten das erſte
Tor für Darmſtadt fällt. Die Anriffe der Frankfurter werden jetzt
ge=
fährlicher und es dauert nicht lange, da haben ſie nach einem Fehler des
linken Läufers gleichgezogen. Es beginnt der Kampf um die Führung,
den Frankfurt nach einigen lebhaften Angriffen durch ſchönen Wurf des
Halblinken gewinnt. Bei dem Stande 2:1 für Frankfurt werden die
Seiten gewechſelt. Nach Halbzeit ſetzt das Spiel mit erneuter Schärfe
wieder ein. Der Platz und der Ball ſind durch den inzwiſchen
nieder=
gegangenen Negen glatter geworden, was dem Spiel ſeinen Stempel
aufdrückt. Die zweite /Halbzeit ſteht im Zeichen der klaren
Ueberlegen=
heit der Heſſen. Die Angriffe werden genau vor das gegneriſche Tor
getragen, und nur dem glänzenden Spiel ihres Torwarts haben es d
Frankfurter zu verdanken, daß in dieſer Periode tlicht mehr Tore fielen.
Sie verlegen ſich auf gefährliches Durchbruchsſpiel, mit dem ſie aber
entſprechende Gegenliebe nicht finden. Irion im Tor der Darmſtädter
bildet das letzte unüberwindliche Hindernis. Nach heftigem Dränge
gelingt es den Hieſigen, ihrer Ueberlegenheit zahlenmäßig durch zwei
Tore des Mittelſtürmers Ausdruck zu verleihen. Das Spiel wird nun
wieder etwas ausgeglichener, bis der Schiedsrichter zwei ſchnelle und
faire Mannſchaften trennte. Bei Darmſtadt gefiel vor allem der
Tor=
wächter und der Mittelläufer. Der Sturm müßte ſich noch beſſer
ven=
ſtehen lernen, Außenläufer und Verteidigung gut. Bei Frankfurt iſt
vor allem die Hintermannſchaft und der ſehr flinke Sturm zu erwähnen.
Der Schiedsrichter konnte nicht immer befriedigen.
FC. „Union” 1913.
Der kommende Sonntag bringt den zwei Mannſchaften von Union
den Abſchluß der diesjährigen Verbandsſpiele. Die erſte Mannſchaft hat
wohl den ſchwerſten Kampf zu befürchten, zumal das Treffen für die
Meiſterſchaft von großer Bedeutung iſt. Der Goſtgeber iſt hier der
ASC. Im Vorſpiel konnten die beiden Punkte nicht in Beſſungens
Mauern bleiben, da die Akademiker das Spiel 2:1 gewonnen hatten.
Unſere Jugend empfängt um 10 Uhr vormittags den Tabellenführer
Sportvereins 1. Jugend auf der Nennbahn. Sportvereins 1. Jugend
ſteht ungeſchlagen und ohne einen Punktverluſt an erſter Stelle und
dürfte auch am Sonntag ſeinen Siegeszug fortſetzen.
Kraftſport.
Durch den verzögerten Anfang der Gauwannſchaftskämpfe der B=
Klaſſe des Odenwaldgaues, war es unſerer Ringermannſchaft bisher nicht
vergönnt, ſich durch größere V ranſtaltungen der Oeffentlichkeit zu
zei=
gen und es könnte den Anſchein erwecken, als wäre dieſe zurzeit hierzu
nicht in der Lage. Es iſt natürlich ſelbſtverſtändlich, daß ſich die
Mann=
ſchaft, nach intenſivem Training vor Beginn der Gaukämpfe in keine
größeren Freundſchaftskämpfe einläßt, um nicht durch Verletzungen
ein=
zelner Kämpfer an ihrer Kampfkraft Einbuße zu erleiden und nachher
durch Erſatz geſchwächt, die Gaukämpfe beſtreiten zu müſſen. Aller
Vorausſicht nach verſprechen die demnächſt beginnenden Kämpfe der B=
Klaſſe ſehr guten Sport, da doch Mannſchaften wie Polizeiſportverein
Darmſtadt. K
ft=Sportverein 1910, Siegfried” Pfungſtadt 25, Kraft=
Sportabteilung Turngemeinde Dieburg, dafür bürgen. Man kann
heute ſchon auf den Beginn der Kämpfe geſpannt ſein, und unſere
Mannſchaft kann in ihrer jetzigen Form dem Verlauf getroſt
entgegen=
ſehen. Trotz der vorher erwähnten Schonung wird es unſere
Mann=
ſchaft doch noch einmal verſuchen, am nächſten Sonntag in Rimbach i. O.
in der Austragung eines Freundſchaftskampfes mit dem Kraft=
Sport=
verein Rimbach ihre Kräfte zu meſſen, um ſich ein beſſeres Bild über
re jetzige Kampfkraft bilden zu können. Die Mannſchaft wird
voraus=
t
ch in folgender Beſetzung antreten: Fliegengewicht: Bitſch,
Ban=
tar
7.
Mar=
ewicht: K. Schwarz, Federgewicht: Nöder Leichtgewicht:
loff, Leicht=Mittelgewicht: Feldmann, Schw.=Mittelgewicht: H. Weckbach,
Schwergewicht: Aßmus, Erſatz W. Schwarz. Wir wünſchen guten
Er=
folg, der eigentlich bei dem jetzigen guten Zuſammenarbeiten der
Mann=
ſchaft nicht ausbleiben dürfte. Weiter möchten wir noch erwähnen, daß
der Verein während der letzten Zeit eifrig bei der Arbeit iſt, außer dem
ſportlichen auch den familiaren Zuſammenhang im Verein zu heben. So
plant er am 11. Dezember im Saale des Perkeo eine Weihnachtsfeier
größeren Stils Karten einſchließlich Programm ſind bereits im
Vor=
verkauf zu haben.
Olympiſche Spiele.
Die deutſchen Quartiere in Amſterbam.
Der deutſche Olympia=Ausſchuß hatte zum Studium der
Unter=
bunftsverhältniſſe einen Unterausſchuß nach Amſterdam entſandt, um
dort die Unterbringungsmöglichkeiten der deutſchen Teilnehmer zu
entſandten Mitglieder befuchten nach einer Sitzung
unterſuchen. Die
mit dem Am
ſamer Unterbringungs=Ausſchuß die nähergelegenen
Ortſchaften bei Amſterdam und faßten den Entſchluß, von einer
Unter=
bringung der deutſchen Olympiateilnehmer in Amſterdam ſelbſt
Ab=
ſtand zu nehmen. Auch die Verankerung eines eigenen Dampfers
wurde nicht in die Wahl gezogen. Auf Grund der Arbeiten wurde
vom DFB. die Unterbringung der deutſchen Fußball= und Hockeyſpieler
für die Maiwoche nach dem Badeort Zandvoort beſchloſſen. Ueber das
nähere Quartier der etwa 400 Mann in der Hauwtwoche im Auguſt
wurden Verhandlungen aufgenommen. Der deutſchen Kommiſſion
wurde Unterſtützung zugeſichert. Die Kommiſſion hat den Anbauf einer
großen Anzahl von Zuſchauerplätzen erwogen, um die deutſchen
Be=
ſucher möglichſt zuſammenzufügen. Desgleichen ſoll eine Reiſeſparkaſſe
für die Olympiade gegründet werden.
Neue Olympia=Termine.
Die Zweiteilug der Olympiſchen Spiele 1928 in Amſterdam wurde
jetzt endgültig feſtgelegt. Der 1. Teil für Hockey, Rugby uſw. beginnt
am Himmelfahrtstage, den 17. Mai, mit dem Hockeyturnier. Die
Fuß=
ballſpiele beginnen am 2. Mai, die Dauer ſteht aber noch nicht feſt,
da ein endgültiger Beſchluß darüber in der Fifa noch nicht gefaß
wurde. Die Leichtathletikwettbewerbe wurden auf einen von alle
europäiſchen Nationen befürworteten Antrag Amerikas hin auf den
Auguſt verlegt. Der Beginn iſt am Freitag, den 3. Auguſt, und der
Schluß am Sonntag, den 19. Auguſt. Die endgültige Feſtlegung des
Schlußtages hängt allerdings davon ab, ob die Tenniskonkurrenzen
ſtattfinden oder nicht.
Borotra wurde in Stockholm von dem Schweden Garell mit 6:3,
2:6, 4:6 geſchlagen.
Die Straßen=Meiſterſchaft 1927 wird aller Vorausſicht nach auf dem
Nürburg=Ning in der Eifel ausgetragen werden.
England nimmt an der Winterolympiade 1926 m St. Moritz teil.
Der Sport des Sonntags.
Fußball.
Am kommenden Sonntag weiſt das Fußballprogramm in
Süd=
deutſchland eine Reichhaltigkeit auf, wie man ſie ſich größer kaum denken
kann. Lediglich zwei Mannſchaften im Bezirk Bayern, Schwaben
Augs=
burg und München 1860 ſind ſpielfrei, ſämtliche übrigen 48 Bezirks=
Im Bezirk
ligavereine Süddeutſchlands treten auf den Plan. —
Bayern gibt es ein intereſſantes Lokaltreffen in München, wo die
Bayern auf eigenem Platz gegen Wacker anzutreten haben. Der
Aus=
gang des Treffens iſt offen zu halten, bei der augenblicklichen Spielſtärfe
Wackers kann man dem Süddeutſchen Meiſter kaum größere Chancem
geben. In den Spielen 1. FC. Nürnberg—FC. Fürth und SpVg. Fürth
V.f.R. Fürth ſind die erſtgenannten Mannſchaften, als Platzvereine,
unbedingt als Sieger zu erwarten. Der ASV. Nürnberg fährt zun
1. FC. Bayreuth und ſollte gewinnen können. — Im Bezir
Württemberg=Baden empfängt der Stuttgarter SC. den
Lokal=
rivalen Kickers. Die Kickers ſind nach einer Schwächeperiode wieder au
gekommen und werden ſich vielleicht knapp durchſetzen können.
V.f.B. Stuttgart ſpielt auf eigenem Platz gegen den Freiburger
und wird wohl beide Punkte behalten, desgleichen der Karlsruher FV
der zum V.f.L. Heilbronn fährt. Immerhin iſt Heilbronn auf eigenem
Gelände nicht zu unterſchätzen. Der SC. Freiburg ſollte gegen
vie
Stuttgarter Sportfreunde gewinnen und Union Böckingen hat in
Karls=
ruhe gegen Phönix wenig Gewinnchancen. — Im Nheinbezirk
das vor vier Wochen noch ſenſationell wirkende Treffen V.f.N.
heim gegen SV. Mannheim=Waldhof nicht mehr die überragende Be
deutung. Der V.f.R. kommt für den engeren Wettbewerb um
Meiſterſchaft kaum noch in Frage und auch die Waldhöfer ſind arg
zu=
rückgefallen. In dem Treffen am Sonntag muß man zu Waldhof
hal=
ten, denn der V.f.R. hat in der letzten Zeit ſo wenig gezeigt, daß man
ihm hier einen Sieg als Ueberraſchung anrechnen würde. Die
iden
her
Spitzenreiter weilen auswärts, Darmſtadt 98 fährt zum FC. Spe
und der V.f.L. Neckarau muß zum FC. Pirmaſens. In beiden Fällen
ſollte der Sieger im Gaſt feſtſtehen. Phönix Ludwigshafen wird auf
eigenem Platz das Lokalderby gegen Ludwigshafen 03 gewinnen und
die beiden Tabellenletzten, Sp.Vg. Sandhofen und Phönix Mannheim
treffen ſich in Sandhofen, ohne daß ſich der Sieger recht vorherſagen
ließe. — Im Mainbezirk haben die beiden Spitzenreiter noch
ſchwere Tage vor ſich. Der FSV. Frankfurt empfängt ſeinen Bezwinger
aus der erſten Serie, die Offenbacher Kickers, und wird vermutlich
ſie=
gen. Da die Offenbacher ſtark abgefallen ſind, beſitzen ſie wenig
Chan=
cen, oder ſie müßten zu nie geahnten Formen auflaufen. Eintracht
Frankfurt muß zu Viktoria Aſchaffenburg, wo das Gewinnen gewiß nicht
leicht iſt. Immerhin ſollte auch die Eintracht es ſchaffen. Offen iſt
der Kampf FC. Hanau 93—Rot=Weiß Frankfurt, desgleichen läßt ſich
über den Ausgang des Treffens V.f.L. Neu Iſenburg—Union
Nieder=
rad nichts Rechtes ſagen. Das beſſere Können beſitzen die Iſenburger,
vielleicht verdienen ſie deshalb, doch ein Plus. Germania Frankfurt
empfängt auf eigenem Platz Viktoria 94 Hanau und ſollte beide Punkte
davontragen. — Der Bezirk Rheinheſſen=Saar hat ſein
gro=
ßes Ereignis in dem Treffen FSV. 05 Mainz—Wormatia Worms.
Mainz erlitt an den letzten beiden Sonntagen überraſchende
Nieder=
lagen, iſt deshalb aber noch immer ſehr zu beachten. Wormatia
ver=
dankt ihre Führerſtellung nicht nur eigenem Können, ſondern auch den
güinſtigen Umſtänden und der Aufräumearbeit des Lokalrivalen
Aleman=
wia. Vor einer beſtimmten Vorherſage wird man ſich nach der Lage der
Dinge wohl hüten müſſen, man iſt gerade hier vor Ueberraſchungen nicht
ſicher. FC. Idar hat den ſich allmählich widerfindenden SV.
Wies=
baden zu Gaſt und wird dem Gaſt wohl beide Punkte abtreten müſſen.
Eintracht Trier hat in Saarbrüchken gegen den Bezirksmeiſter FV.
Saar=
brücken nichts zu beſtellen und Haſſia Bingen wird auch auf eigenem
Gelände gegen Alemannia Worms nicht viel ausrichten können ſelbſt
bei Berückſichtigung der Unbeſtändigkeit der Wormſer. Das Treffen
Boruſſia Neunkirchen—Saar 05 Saarbrücken iſt offen. — Im Reich
werden die Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt.
Schwimmen.
Bei den Schwimmern ſtehen zwei Veranſtaltungen auf der
Tages=
ordnung: ein Kreisoffenes in Duisburg, das eine beſondere
Anziehungs=
kraft durch den Start Vierkötters erhält, und ein Verbandsoffenes in
Halle, bei dem ſich eine Reihe guter mitteldeutſcher Kräfte meſſen.
Pferdeſport.
Die deutſche Galopp=Saiſon iſt zu Ende gegangen. Nur im
Aus=
land gibt es noch einige Rennen, ſo am Sonntag in Auteuil.
Tagungen.
Samstag und Sonntag bringen drei bedeutſame Tagungen: in
Kaſſel findet der Bundestag des D.F.B. ſtatt; Breslau ſieht die
Jahres=
hauptverſammlung des
DAC. und in Köln wird eine internationale
Handballtagung unter dem
Vorſitze von Rechtsanwalt. Lang München
abgehalten. Bei allen drei Tagungen iſt mit bedeutſamen Beſchlüſſen
zu rechnen.
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Nummer 328
Freitag, 26. November
Die Kohlenförderung des Ruhrgebiets
im Monat Oktober.
Im Moaat Oktober 1926 wurden hiernach im Ruhrgebiet insgeſamt
in 26 Arbeitstagen 10 485 369 Tonnen Kohlen gefördert (bei
acht=
ſtündiger Schichtzeit, einſchl. Ein= und Ausfahrt), gegen 9 990 285 Tonnen
in 25 Arbeitstagen im September 1926, 9 160 791 Tonnen in 27
Arbeits=
tagen im Oktober 1925, 6 945 901 Tonnen in 27 Arbeitstagen im Oktober
1919 (ſiebenſtündige Schichtzeit) und 9 895 090 Tonnen in 27 Arbeitstagen
im Oktober 1913 (8½ſtündige Schichtzeit). — Arbeitstäglich betrug
ie Kohlenförderung im Oktober 1926 403 283 Tonnen, im September
1926 384 242 Tonnen, Oktober 1925 339 289 Tonnen, Oktober 1919
257 256 Tonnen, Oktober 1913 366 485 Tonnen.
Die Kokserzeugung des Ruhrgebiets ſtellte ſich im Oktober
1926 auf 2 001 166 Tonnen, im September 1926 1843 402 Tonnen,
ktober 1925 1 800 425 Tonnen, Oktober 1919 1 618 091 Tonnen, Okt. 1913
2039 491 Tonnen. Die tägliche Kokserzeugung betrug im Oktober
1926 64554 Tonnen, September 1926 61 447 Tonnen, Oktober 1925
58 078 Tonnen, Oktober 1919 52 196 Tonnen, Oktober 1913 65 790 Tonnen.
Die Brikettherſtellung belief ſich im Oktober 1926 auf
315 636 Tonnen, September 1926 314 210 Tonnen, Oktober 1925 304 702
Tonnen, Oktober 1919 269 556 Tonnen, Oktober 1913 426 852 Tonnen.
Arbeitstäglich wurden hergeſtellt an Briketts im Oktober 1926
12140 Tonnen, September 1926 12085 Tonnen, Oktober 1925 11 285
Tonnen, Oktober 1919 9984 Tonnen, Oktober 1913 15 809 Tonnen.
Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter betrug
Ende Oktober 1926 400 891, gegen 393 511 Ende September 1926 und
366 382 Ende Juni 1926. Im Oktober 1926 ſind 7 380 Bergarbeiter ſeit
Ende Mai 1926 (Beginn des engliſchen Bergarbeiterſtreiks) 35 657
Berg=
arbeiter neu eingeſtellt worden.
Gemäß der im Schiedsſpruch vom 27. Auguſt vorgeſehenen
Lohn=
erhöhung haben die Löhne im September eine Steigerung erfahren.
Nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten amtlichen Nachweiſungen
hat im Ruhrgebiet der Barverdienſt je Schicht im 1. Viertel 1926 im
Durchſchnitt bei der Geſamtbelegſchaft 7,39 Mark, bei den eigentliche
Bergarbeitern (Kohlen= und Geſteinshauern) 8,55 Mark betragen. Die
Feſtſtellungen für September 1926 liegen jetzt vor. Im September
1926 ſtellte ſich der Barverdienſt je Schicht auf 7,71 Mark bei der
Ge=
ſamtbelegſchaft und 8,89 Mark bei den Hauern.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. November.
Das Beſtreben nach Abbau der Hauſſepoſitionen trat heute wieder
ſehr ſtark in den Vordergrund und war angeſichts der geringen
Auf=
nahmeluſt des Marktes mit ſtarken Kursabſchwächungen verbunden. Der
beſonders ſtarke Umfang der Kursrückgänge iſt aber auch mit darauf
zurückzuführen, daß die Stillhalter bei Stellagegeſchäften, die der
Mei=
nung waren, ihre Stücke abliefern zu können, von der allgemein
ſchwäche=
ren Stimmung überraſcht worden ſind und jetzt ſchnell abgeben, da ſie
noch Material angeliefert bekommen werden. Auch hinſichtlich der
Frei=
beangelegenheit iſt man wieder einmal ſtark verſtimmt, während de
Auslaſſungen Schachts vor dem Enqueteausſchuß diesmal einen beſſeren
Eindruck an der Börſe hinterlaſſen haben, ſich aber angeſichts der
all=
gemeinen Zurückhaltung nicht auszuwirken vermochten. Banken
ver=
loren bis 5 Prozent, Montanwerte ebenfalls bis 5 Prozent, Rheinſtahl
ſogar 7 Prozent, Chemiewerte 6 Prozent. Die Werte des
Metallbank=
konzerns 4 Prozent, Elektrowerte 2—3 Prozent und die Zuckeraktien
2 Prozent. Auch deutſche und ausländiſche Renten waren ſehr ſchwach,
beſonders Rumänen waren angeboten. Später machte der
Abbröcke=
lungsprozeß trotz des ſehr ſtillen Geſchäfts und obwohl nicht mehr viel
Material herauskam, weitere Fortſchritte. J. G. Farben verloren
wei=
teve 3 Prozent. Schiffahrtswerte wurden mangels Intereſſe erſt ſpät
notiert und war
3 Prozent niedriger. Die nur zu Einheitskurſen
gehandelten Induſtriepapiere hielten ſich etwas beſſer. Auch Dyckerhof
konnten ſich um 2 Prozent erholen. Die Börſe ſchloß ſehr ſtill und
ſchwach. Tägliches Geld 4 Prozent. London=Paris 135.
Nachdem die Nahhörſe weiter ſehr ſchwach verlaufen war, verkehrte
die Abendbörſe in flauer Haltung. Neben Publikumsverkäufen fanden
auch zahlreiche Blankoabgaben der ſeither dazu wenig Gelegenheit
habenden Baiſſiers ſtatt. Mancher Kaufauftrag wurde unter dieſen
Umſtänden zurückgezogen, ſodaß nur Brieſkurſe zu hören waren und
nur zu ſtark herabgeſetzten Kurſen fanden ſich Kaufluſtige.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 25. November.
Am Effektenmarkt hielt die ſeit einigen Tagen zu bemerkende
Stag=
nation an. Das Publikum und die Spekulation zeigten nicht die
ge=
ringſte Aufnahmeneigung und Unternehmungsluſt, ſo daß ſich zu den
bisherigen Kurſen Verkaufsorders nicht einſtellten. In den führenden
Terminaktien, die um 3—5 Prozent, vereinzelt aber noch mehr
zurück=
gingen, ſchritt unter Ausnutzung dieſer Lage die Baiſſeſpekulation zu
Vorſtößen. Die Stimmung iſt allgemein gedrückt. Das Geſchäft hielt
ſich im ganzen nach wie vor in ſehr beſchränkten Grenzen. Auch die
Rentenmärkte zeigten bei luſtloſem Geſchäft eine ſchwächere Haltung.
Pfandbriefe bildeten eine Ausnahme. Für dieſe Emiſſionen haben die
Konvertievungspläne der 10prozentigen Landſchaftlichen Pfandbriefe
In=
tereſſe hervorgerufen, da man in den Abſichten auf Ablöſung der
1Oprozentigen Pfandbriefe die Tendenz zur Verbilligung des
Landes=
zinsfußes erblickt und die Hoffnungen auf eine Diskontermäßigung
Anfang des neuen Jahres beſtätigt ſehen will. Am Geldmarkt blieb
die Situation unverändert flüſſig. Tagesgeld war mit 2½ bis 5
Pro=
zent angeboten und kaum unterzubringen. Am Deviſenmarkt unterlag
die franzöſiſche Währung wiederum ſtärkeren Schwankungen, zeigte aber
im ganzen gegen den Vortag eine feſtere Tendenz. London=Paris 135 65,
London=Mailand 114//s freundlich, London=Oslo 18,98 eher ſchwächer.
Die übrigen Valuten lagen kaum verändert. Von der matten
Geſamt=
ſtimmung waren im einzelnen beſonders die Märkte der Elektroaktien,
wemiſchen Werte, Montanaktien, Maſchinen= und Metallwerte,
Zellſtoff=
aktien, Schiffahrtsaktien und Bankaktien in Mitleidenſchaft gezogen.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die flaue Stimmung an. Die
Kurſe ſetzten die rückläufige Bewegung fort, wenn auch nicht in der
anfänglichen Schärfe. Der Hauptdruck ging vom Markt der J. G.
Farbeninduſtrie aus, die bis 317 zurückgingen. — Privaldiskont kurze
Sicht 47/s Prozent, lange Sicht 4½ Prozent. Die Börſe ſchloß zu den
niedrigſten Tageskurſen. Die Terminwerte verloren an der Nachbörſe,
an der nur Briefkurſe zu hören waren, abermals 2—3 Prozent
gegen=
über den matten Schlußnotierungen. Farbenaktien, die das Zentrum
der Baiſſebewegung darſtellten, gingen ſchließlich mit 311 aus dem
Ver=
kehr. Im übrigen nannte man nach Beendigung des amtlichen
Ver=
kehrs u. a. noch folgende Kurſe: Danat Bank 248½ (Schlußkurs 250½),
Hapag 167½ Brief Lloyd 158½, Phönix 127½, Gelſenkirchen 167,
Rheinſtahl 190½, Mannesmann 180½, A.E.G. 156, Siemens 189½,
Dt. Erdöl 172. Die Kriegsanleihe wurde zuletzt mit 0,725 genannt.
2: 11.
24. 11. 125 11
25. 11.
200.—
44.— Hemoor Zement. . . . / 045
ſchaffb. Zellſtoff.
ugsb.=Nürnb. Maſch
Hirſch Kupfer .... . . 1115.
31.75 .3
0 —
75
58.5
Höſch Eiſen....... . /160.
amag=Meguin . . . .
94
Hohenlohe Werke ...
Berl. E. W. Stamm.
59.
4.62
G35
Berlin. Karlsruhe Ind /40
Kahla Porzellan ...! 9
Braunkohl.=Briketts. 4160.
153.2
5: —
Lindes Eismaſch. . . .
*
38.
94.
Lingel Schuh. . . . . . .
Bremer Pulkan .. .. f107.75
remer Wolle. .. ..
Linke u. Hofmann ..
9.25
156.—
2.*
Deutſch.=Atlant. Tel. / 88.5
25 213
L. Loewe u. Co....."
115.75
Leutſche Maſchinen. V17.125/113.5
C. Lorenz ......... f117 2:
1.7
Teutſch.=Nied. Tel.. .
166.—
Ndl. Kohle. . . . . . . . . /164.—
11.75
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum.
Dt. Ka iwerke. . ...
Tonnersmarckhüte .
Dynamit Nobel. . . . .
Elektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben ......
Friſter. . ......"
aggenau Vorz.. ...
Eelſenk. Gußſtahl. . .
z. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen. . .
Han. Maſch. Eeſt.. ..
Hanſa Dampfſchf.. . .
180.
119.
8.”
325..5
Orenſtein. . . . 134.75 117.75 K.
Rathgeber Wa 5 126. Rombacher Hütten.. 156.— Roſitzer Zucker. . .... . itgerswerke .. . . . ." 134.5 318 jachſenwerk .. . . . . ." 118. 13.2 ächſ. Gußſtahl ...." 57.7 Siemens Glas...." 68.— 26. Ver. Lauſitzer Glas 12 7.12 volkſtedter Porzell. 3.— 155.— endreer
Beſtf. E. La 104 Littener
hl.. 242.25 Wanderer=Werke. . .. 190.75
Umſterdam=N.
Buenos=Aires.
ruſſel=Antw.
.
openhagen
Stockholm .
belſingfors . .
ſtalien . . . .
London . ...
New=York. . .
aris . . . ."
Schweiz . . .
Spanien . .."
27. 1
elb Brief
WöL.6:
GisRf.84
69 jie
112.21 11.
H0. 578 11.61e
17.78 17.72
„AM1 20.45.
4.2015 4.2775
4.53 18.51
10 8i.33
63 74 63.901
Deviſenmarkt.
5.
Geld Brief
3.63 Wien D.=Oſt.abg
2iPrag.... .. . .
*Budapeſt : .....
53.52
19 .52 107.73 Japan. . . . . . . . .
2.03 112.35 Rio de Janeiro
2.20112.7½Sofia ........"
u. 813 Jugoſlavien ..."
iü
2.
7. 8: Knſtantinopel
17.
20.30220.75MLiſſabon ......."
4.2075 4.2175/Danzig ........"
15.16 15.20Athen ........."
91. ü 81.30 Kanada. . . . . . . .
63.85 64.02ſUruquay. . . . . . .
21.51
1.5
W B1-
3
4.272 I.2
175 4.185
8.625
2.5
13.5
80.—
31.
112.75
168.—
119
3.—
60.—
2.2
185.75
25. 11.
*.
5.-4
7.712
z.175 4.185
z1
Einſtellung von Wertpapiernotierungen an der Berliner Börſe. Da
die Zulafſungsſtelle der Berliner Börſe die Zulaſſung für nachfolgende
Wertpapiere zurückgenommen hat, wird die Notiz für dieſe vom 1. Dez.
d. Js. ab eingeſtellt: Berliniſche Lebens=Verſicherungs=Aktien, Preußiſche
Lebensverſicherungs=Aktien, Cartonnagen=Maſchinen=Ind., Fagonſchmiede=
Aktien, Henningsdorf Stahl= und Walzwerk=Aktien, 5prozent. Deutſche
Eiſenbahnbetriebs=Geſellſchaft Schuldverſchreibungen von 1921 (Ausgabe
Nr. 3), 4½prozent. Borna Braunkohlenwerke Schuldverſchreibungen
1919, 5prozent. Buderus Eiſenwerke Schuldverſchreibungen von 1921,
5prozent. Charlottenburger Waſſerwerke Schuldverſchreibungen von
1921, 4½prozent. Concordia Braunkohlengrube Schuldverſchreibungen
von 1920, 4½prozent: Donnersmarckhütte Schuldverſchreibungen von
1919, 5proz. Keula Eiſenhüittenwerk Schuldverſchreibungen von 192
5prozent. Engelhardt Braucrei Schuldverſchreibungen von 1921, 192
5prozent. Gelſenkirchen Gußſtahlwerke Schuldverſchreibungen von 19
4½prozent. Görlitzer Waggon= und Maſchinenbau Schuldverſchreibungen
von 1919, 4½prozent. Grube Auguſte Schuldverſchreibungen von 1920,
Hprozent. Humboldt Maſchinenbauanſtalt Schuldverſchreibungen von
1920, 1921, 5prozent. W. Krefft Schuldverſchreibung n von 1920, 5proz.
Lindener Aktienbrauerei Schuldverſchreibungen von 1922, 5proz.
Moto=
renfabrik Deutz Schuldverſchreibungen von 1922, 4½prozent, desgleichen
von 1920, 4½prozent. Oberbayeriſche Ueberlandzentrale
Schuldverſchrei=
bungen von 1919, 1920, 1921, 5proz. Roſitzer Braunkohlenwerke
Schuld=
verſchreibungen von 1921, 5prozent. Schleſiſche Kohlenwerke
Schuldver=
ſchreibungen von 1920, 5proz nt. Gebrüder Simon Verein. Textilwerke
Schuldverſchreibungen von 1922, 5prozent. Stollwerk
Schuldverſchrei=
bungen von 1921, 5prozent. Ver. Glückhilf=Friedenshoffnung
Schuldver=
ſchreibungen von 1920, 4½prozent. Fränkiſche Schuhfabrik
Schuldver=
ſchreibungen von 1920, 5prozent. Wilhelmshall Gewerkſchaft
Schuldver=
ſchreibungen von 1919. — Vom 15. Dezember an wird die Notiz für
4½prozent. Eſchweiler Bergwerks=Schuldverſchreibungen von
1906 und
1919 und für 5prozent. Badiſche Landes=Elektrizitäts=Verſ.
Schuldver=
ſchreibugen von 1922, 1. Ausgabe (Badenwerk), eingeſtellt.
Auflegung deutſcher Goldpfandbriefe im Auslanb. Einer Londoner
Meldung zufolge wird in London eine 19 Mill. GM.=Emiſſion der
Preußiſchen Zentralbodenkreditanſtalt privat zum Kurſe von 96½/ Proz.
untergebracht werden. Die Pfandbriefe ſind mit 7 Prozent verzinslich
und ſollen an der Londoner Effektenbörſe eingeführt werden.
Gleich=
zeitig werden weitere 1 Mill. GM.=Pfandbriefe in Holland und
Schweden aufgelegt.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 24. November. Die auf
den Stichtag des 24. November berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem 16. November um 0,9 Proz.
auf 130,6 zurückgegangen. Von den Hauptgruppen haben die
Agrar=
erzeugniſſe um 1,5 Prozent auf 134,6 nachgegeben, während die
In=
duſtrieſtoffe leicht auf 123,1 angezogen haben.
Die Rückgabe des deutſchen Eigentums vor dem Repräſentantenhaus.
Der amerikaniſche Haushaltsausſchuß des Abgcordnetenhauſes in
Waſhington iſt zur Zeit mit der Ausarbeitung des Rückgabe=Planes
beſchäftigt. Vorſitzender Green befürwortet die ſofortige Bezahlung der
kleineren deutſchen und amerikaniſchen Anſprüche ſowie der 75 Prozent
größeren Anſprüche. Das Reſtviertel ſoll ratenweiſe bezahlt werden.
Die Ausführung dieſes Planes ſetzt einen kleinen Vorſchuß der
amerikaniſchen Schatzamts voraus, der aus den deutſchen
Reparations=
zahlungen zurückerſetzt werden könnte. Der Demokrat Garner erklärte,
er werde jeden Plan unterſtützen, der nicht den amerikaniſchen
Steuen=
zahlern die Begleichung der deutſchen Schulden zuſchiebe.
Entſchädigung für die Reparations=Holzlieferanten. Der
Reichs=
tagsausſchuß für die beſetzten Gebiete verhandelte am Donnerstag über
die Reparations=Holzabkommen. Nach dem 1. September 1924 ſind auf
Neparationskonto von 1893 deutſchen Firmen Holzlieferungen im Werte
von 1 018 000 RM. geleiſtet worden. Einſtimmige Annahme fand em
gemeinſamer Antrag, der verlangt, daß der durch die
Reparations=
treuhandsgeſellſchaft vertretene ſchwer notleidende Holzhandel des
be=
ſetzten Gebietes für die nach dem 31. Auguſt 1924 gelieferten
Repara=
tionsholzmengen unbeſchadet der noch ſchwebenden Verhandlungen wegen
Bezahlung der Leiſtungen aus den Mitteln des Generalagenten für die
Reparationszahlungen baldigſt entſchädigt wird. Von ſeiten der
Ve=
gierung wurde erklärt, daß in ihren Kreiſen bereits in den nächſten
Tagen eine Klärung erwartet wird.
Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe, vorm. Haid und Neu. Der in der
Aufſichtsratsſitzung vorgelegte Jahresabſchluß per 30. Juni 1926 ergibt
nach Abſchreibung von 102 237 RM. auf Gebäude und Maſchinen
ein=
ſchließlich eines Gewinnvortrages einen Ueberſchuß von 23 048,79 RM.,
der auf neue Rechmng vorgetragen werden ſoll.
Hafenmühle A. G., Frankfurt a. M. Die ordentliche
Generalver=
ſammlung genehmigte den bekannten Abſchluß, der die Verteilung von
3 Prozent Dividende vorſieht. Ferner wurde der vorgeſehenen
Kapi=
talserhöhung von 1,44 auf 2,04 Millionen RM. durch die Ausgabe von
600 neuen Aktien à. 1000 RM. zugeſtimmt. Die neien Aktien werden
von einem Bankenkonſortium unter der Führung des Bankhauſes Baß
u. Herz, Frankfurt a. M., übernommen mit der Maßgabe, ſio zu 107
Frozent den alten Aktionären im Verhältnis von 12:5 anzubieten. Die
turnusmäßig ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden
wieder=
gewählt. Anſtelle des ausſcheidenden Direktors Friedrich Rauch=Oſthofen
wurde ein weiterer Vertreter der Majoritäts=Gruppe (Jllkirchner
Müh=
lenwerte), Generalkonſul Ernſt Bodenheimer=Mannheim, in den
Auf=
ſichtsrat gewählt.
Martin May Lederwerke A. G., Frankfurt a. Main. Die erſt im
Jahre 1923 gegründete Geſellſchaft hat das Geſchäftsjahr 1925/26 ſo
un=
günſtig abgeſchloſſen, daß ſie zur Anzeige von dem Verluſt von mehr
als der Hälfte des Aktienkapitals gemäß § 240 HGB. genötigt iſt. Im
Zuſammenhang hiermit ſoll das Aktienkapital 1 Mill. Rm. auf 250 000
Rm. herabgeſetzt und im Anſchluß hieran um 150 000 Rm. auf 400 000
Rm. wieder erhöht werden.
Weilwerke A.G., Frankfurt a. M.=Rödelheim. Der dem
Aufſichts=
rat vorgelegte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1925/26 ergibt einen
Ueber=
ſchuß von 217 040,93 RM. Hiervon ſollen 61 484,05 RM. für
Ab=
ſchreibungen und 132 000 RM. zur Ausſchüttung einer Dividende von
8 Prozent verwendet werden. Die Generalverſammlung, in der auch
über die Einziehung der Vorzugsaktien Beſchluß gefaßt werden ſoll,
findet am 11. Januar des nächſten Jahres ſtatt.
Wilhelm Stein, Likörfabriken A.G., Würzburg. Die Herabſetzung
des Aktienkapitals um 180 000 Rm. durch Einziehung von nom. 175 000
Rm. Stammaktien und nom. 5000 Rm. Vorzugsaktien iſt durchgeführt.
as Grundkapital beträgt nunmehr 200 000 Rm. und iſt eingeteilt in
150 Stammaktien 3 1000 Rm., 422 Stammaktien 4 100 und 390
Stamm=
aktien à 20 Rm.
Vom amerikaniſchen Delmarkt. Auf dem Oelmarkt läßt die fortgefetzt
hohe Erzeugung von Nohöl keine beſſere Tendenz aufkommen. Gaſolin
ſte
überdies unter dem Eindruck eines ſaiſongemäßen Rückganges im
auch, dagegen liegt Heizöl ziemlich feſt.
Vom amerikaniſchen Eiſen= und Stahlmarkt. Nach dem Beriht des
Iron Age vom amerikaniſchen Eiſen= und Stahlmarkt halten ſich die
neuen Aufträge andauernd um 10 bis 20 Prozent unter den Eingängen
im Oktober. Bemerkenswert ſei, daß ſich die Abſchlüſſe ſeitens der
Bah=
nen für das erſte Quartal des neuen Jahres auf einem ſehr niedrigen
Stande halten. Die Nachfrage für Autoſtahl war dagegen in der
Be=
richtswoche wieder beſſer. Die Blechpreiſe zeigen eine unregelmäßige
Haltung. Für Stabſtahl wurden um 2 Dollar per Tonne höhere Preiſe
als bisher gefordert.
Unzuverläfſige Firmen im Auslande. Dem Außenhandelsverband
(Berlin) liegt ein neues Verzeichnis unzuverläſſiger Firmen
an folgenden Plätzen vor: Acern (Weſt=Afrika); Agra, Amritſar, Bern,
Bombay, Brüſſel, Bukareſt, Benos Aires, Cairo, Calcutta, Galata,
Königshütte, Kopenhagen, Lahore, La Quiaca (Argentinien), London,
Mailand, Paris, Port of Spain (Trinidad), Rom, San Francisco,
Stockholm, Teſchen (Polen), Valencia, Wetzikon bei Zürich, Wien. — Auf
Wunſch wird eingetragenen deutſchen Fiumen gern vertraulich Auskunft
über beſtimmte Plätze erteilt. Rückporto iſt beizufügen. — Dem
Außen=
handelsverband liegen außerdem Liſten von franzöſiſchen, belgiſchen,
ſchwediſchen, indiſchen und amerikaniſchen Firmen vor, die
Geſchäfts=
verbindung mit deutſchen Firmen anzuknüpfen
ſuchen. Außerdem ſind diverſe Einzelanfragen aus den verſchiedenen
Ländern eingegangen. Intereſſenten werden die für ſie in Frage
kom=
menden Adreſſen gegen Erſtattung der Selbſtkoſten zur Verfügung geſtellt.
Hea, Sarmfadt. Brantfarter Karsbericr oon as. Mosbt. Lead.
Staatspapiere
a) Deutſche
6‟.%Neichsp.=Sch.
p. 1.
Bayer Staats
Sch. p. 1 4. 2‟
6‟,26 H. V.: Sch.
4 2
Aete
6.70 Pr. St
z
St.=Sch.
25
0
30
7% Sächſ Fr.=Sch.
720 Sächſ. Fr.=Sch.
1. 7. 30
Aedga
p. 1 2 29
Dt. Ablöſungs=Ank
einſchließlich
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
% D Reichsant.
2 D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. v.
08 —11 u. 13...
4½ D. Schutzg v. 14
4% Preuß. Konſ.
4% Baden. ....."
4%Bayern ......
Heſſen ..."
4% Württemberger/ 0.60
b) Ausländiſche
5% B0s. E. B 1914
v. 1914
4i8d.
18..."
4½% „1909 ...
4% „...
5% Bulg. Taba102
4½% Oſt. Staarsr.
v. 1913, Kdb. 19
4½%Oſt. Schatz. 141
Goldr
42 einh.R.(kon) Ru 32 Port,/(Spz. III 98.25
96.5 5% Num am. R.03
s% Gold. 13
am. konv
am. 05
4%o 42Türk. Adm.108 — v.
% Türl
*e
b.) 97.25 4½ „ 1911 Boll. 96.25 7% Ung. St. 1913
4½%
St. 1914
„ Gold St. 10
„ Kronr. . 31.5 „ Eiſ. Tor.G. Außereuro. päiſche 0.747 6 Mex.am.inn.
6 99 Gold 04,ſtf iſ. inn. . .
70ſ
Frrigat. 18 5% Tamaulipas I Sachwert=Schuld= verſchreibungen Mit Zinsberech=
nung
10% Berl. H.-Bk. G. % Berl. St.Gold. Darmſt St.-G. RI. % D. Hyp.=Bank Meining., Goldr
2 Frif.=Hyp.=B= 36 .
Goldpfdbr
3% Frkf. Pfbr.=Bk
oldpfdbr.. . 5. % Frli. Pfbr.=Bk. Goldpfdbr. . . ..
2.5
13.5
23.75
11.5
23.7
17.25
24.25
26.5
A
231,
83.5
96.5
890 Komm.2bb. D.)
oldſchuldver
8½ Heſſ Ldb. Gold.
10% Lomm Elektr.
(Hag.) Gold.)
Nannh St.=G
Mainz St.=G
8%6 Naſſ. Ldb. Gold.
Pfälzer H. B.
Boldpfandbr.
6 Pforzh. St.=G
8% Pr. C.,B.=Cr.=B
Goldpfandbr.
2 Rh.Hyp =B. G.
7ſ.
oRh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk. Goldpf./ 90.5
Mete R.6
Goldpfandbr. . . . !
Ohne
Bins=
verechnung
Bdw. Kohl. 23
3% Großkr. M
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
78.
3 Pr. Ka
genw
2 Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Dyp.=B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bayr Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wech
Berliner Hyp Bk.
Frrf. Hyp.=Br.
Frki Pfandbr.=B.
mb. Hyp.=B..
Medlb Hyp.-u. Bb.
Reining. Hyp. Bk.
Nordd Gr.=Cr.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bl. ..
Preuß. Bob.=Cr.=B
Pr. Cent.=B. KCr.=B.
DB,
1o8
102
101
100.5
139
101
12.9
6‟=
5
9.40
12.5
17.65
14.75
1..6
8.40
12
5.40
1.5
12.45
*5
14.38
11.75
11
Breuß. Vfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
üdd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk. /14.25
Staatl. od. prov.
garanti rt
Heff. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb . 7.50
Obltgationen v.
Transportanſt.
42Dux. Bdb Em.91) —
8
4% Eliſ.=Bahn ſt”
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%
abg
4½ Kaſchau=Oder
bg
5% Oſt. Nwſtb. 7
Südb. (L).,
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Oſt.-Ung.
16
„Oſt. Staatsb. 8:
„Oſt. „ 1.b.8.E
Oſt. . 9. C
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Oſt. „ Erg. Netz
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L,
12.10
d. Silber
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d. Salzig.)/ 8.45
Anat.
3..—5
12%Angt,
½% Anit., S. III
—
Salon. Monaſt
s Tehuantepee..
4½%
Bank=Altien
Allg. D.=Kredit:. . 143.5
Bab. Bk. . . . . . . . . 159
Bk. f. Brauind. . . . 171
Barmer Bank
Zay Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat=Bk.
deutſche Ban!
9. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=B
Disf.=Geſellſch. ..
Dresdener Bk. ..
Frankf. Bi. ....."
Frkf. Hyp.=Bk.
Frtf Pfdbr.=Bk.
Grundkr. B!
Inter
Bai
allbant.
Mitteld. Credit
Pfälz. Hyp.-7
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . .
Rhein=Hyp.=Bk.
üdd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſ.
Wiener Bankverein
Bergwerk8=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderns..... . . ..
Dr. Luxembur
ſchw. Berow. .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb...
Flie Bergb.
enußſchein.
rsleb.
Kali=Aſche
Lali. Salzdetfurt.
Lali. WBeſterre
Mesene
Mannesm.=Röhr.
Lansfelder ....."
Oberbedarf ......"
Stavi=Min.=Ant.. .
Shönix=Bergo."
Rhein. Braunk. ...
Rhein. Stahlw.. ..
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte.
141
172.75
G
Salzwerk Heilbr
Tellus Bgb..
39.5
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke. 1142.75
Induſtrie=Akt.
Brauereien
13.75
174
148
155.
135
158
Kra
165
1355
159.75
182
141
15
14
z3.5
38.75
28.5
2.3
195.5
173.5
Eichbaum(Mannh.)
ninger ..
es. Heſſiſche
enbr.=Münch.
Mai=
jenbr.
erhof Bin
Schwarz=Stord
Tuck
Verger. ..
........
155
113
276
140
139
kum. Berlin
..
dler & Oppenh.
v. (v. Kl
3.
. A. G. Vzg. A. . 83.75
2 A. E. G.
.B.
I.E. G. Stamm
iglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff
Zadenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl. 120
Fad. Uhren, Furtw.
Bumag= Neguin".
Zaſt Nürnberg ...!4
Bayr. Spiegel .. ./ 59.2
T&Henkel ....1 72.25
Zergmann El. . . .
ung. Metal., 5i
Brem.=Beſig
Bür tenfbr. Erlang.
122.5
Sement-Heidelb
Tement, Farlſtadt 1143.5
Tement, Lothr.. . .
hem. Albert. .. . . 119
Chem. Brockh. .."
10
Chem. Milch ..
Daimler=Benz A. G./403.25
Dt. Eiſenhandel.
deutſche Erdöl ... 174.5
9. G. u. Silb. Scheid. / 474.25
Dingler, Zweibrück.)
7.5
1.59
144.75
49.9
Mei Kue
Dürrkopp... . . . . .
Dürr. Ratingen ..
Dnckerhoff & W...
Kaiſersl..
ht- u. Kraft
D
Fl. Lieferung ..."
. Bad. Wolle
lail. Urich .. .
inger Werke ..
nger. Maſch. .
tlinger Spinn.. .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleiche
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten E Gu
zu.
Feinme h. (Fetter) 82
Feiſt, Sekt. 7
f...
Frankfurter Gas
rankfurter Ho
Frlf.=N. Pok. u. W.
Fuh Waggon St.
Beiling E Cie. ...."
rmania Linol.
Gelienk. Gußſt. .
GGoldſchmidt, Th.
Gotha Waggon .."
Britzner, Maſch.. . .
Grün & Bilfinger .
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen .. . . . .
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa Lloyy, Br.
Hurtm. & Braun..
eyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hinorihs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ....
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann . . . . . ..
Holzverk. Ind.. . ..
Hydrom. Breslau".
Fnaz ... . .. .. . ..
Fun zhan: St..
Kammg. taiſersl.
Larlsruher Mach.
88.2.
888
8.75
DPo-
147.5
115.25
76.5
0.525)
35
11
126.5
150
1.5
54
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker 93.5
Knorr. Heilbronn
Lonſer
Braun
Krauß, Vokom. ..
Lahmeyer . .. . . . . 132
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8.5
18.75
149
115
104.5
6
34
50.21
161.25
109
34
60
123.5
Nummer 328
Freitag, den 26. November 1926
Geite 17
D.
angs
fteuen
keiäs.
i(n
jieder
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 25. November. Weizen ml.
25—30,50, ausl. 32—33,25, Roggen inl. 25—25,50, Hafer inl. 19—20,
1Sl. 20—24, Braugerſte 26,50—29, Futtergerſte 21—22, Mais 19,75—20,
k=eſenheu 8,90—9,60, Stroh, geb. 3,80—4,30, Weizenmehl 41,50—41,75,
kizenbrotmehl 31,50—31,75, Roggenmehl 35—37, Weizenkleie 11,25
n:— 11,50. Tendenz: ſtetig.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. November. Obwohl das
Imgebot heute etwas reichlicher war, konnten ſich die Notierungen gut
Saupten, da man bei zunehmendem Temperaturſturz mit einer
all=
neinen Befeſtigung rechnet. Es notierten: Weizen 29,75, Noggen
—75, Sommergerſte 24—26,50, Hafer inl. 19,50—20, Mais 19,50, Weizen=
—hl 41,50—41,75, Roggenmehl 35—35,75, Weizenkleie 11,50 und
Rog=
zmkleie 12.
Berliner Produktenbericht vom 25. November. Das
Inlandsange=
ber von Weizen war auch heute nur gering, und da auch das Ausland
rige Anregung bot, konnten die Preiſe für prompte und
Lieferungs=
re um 1—2 Mark anziehen, trotzdem das Weizenmehlgeſchäft auch
nreiter nur ſchleppend iſt. Im Gegenſatz zu Weizen war Roggen heute
hrächer gehalten. Die geſtrige Preisſteigerung hat heute etwas reich=
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 25. November. Aufgetrieben waven:
15 Ochſen, 5 Kühe, 99 Kälber, 32 Schafe, 3 Ziegen. Der Preis für
Ochſen 54—60 Pfg., für Kälber 60—72 Pfg., für Schafe 35—40 Pfg.
er Pfund. Der Marktverlauf war im Großvieh ſchleppend und Ueber=
Band, in Kälbern flott geräumt, in Schafen ſchleppend, aber geräumt.
Mannheimer Viehmaukt vom 25. November. Dem heutigen Markt
wurden zugefahren 70 Schafe, 91 Kälber, 314 Schweine und 831 Ferkel
und Läufer. Bezahlt wurde: Schafe 30—44, Kälber: a) 70—72, b) 65
is 70, c) 56—60, Schveine: a) 79—81, b) 78—80, c) 77—78, d) 76—77,
)75—76, Ferkel und Läufer 10—42 per Stück. Kälber ruhig, langſam
ausverkauft. Schweine ruhig, ausverkauft. Ferkel und Läufer
mittel=
mäßig.
Frankfurter Viehmaukt vom 25. November. Der Auftrieb des
Heutigen Nebenmarktes beſtand aus: 44 Rindern, ferner aus 850 Käl=
Sern, 610 Schafen und 104 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb
des Nebenmarktes der vergangenen Woche waren 248 Kälber mehr, 121
Schafe weniger und 169 Schweine weniger angetrieben. Es notierten
ver Zentner Lebendgewicht: Kälber: b) 73—78, c) 62—72, d) 54—61;
Schafe: a) 38—43, b) 32—37 und c) 28—31. In Schweinen unterblieb
Wie Notierung wegen des ſchwachen Auftriebes. Die Preiſe blieben gegen
fdie der vergangenen Woche faſt underändert. Die Großhandelspreiſe
Ewurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſenfleiſch: I 85—92, II. 80—85;
Bullen=
fleiſch 8—85; Kuhfleiſch: I. 60—70, II. 45—55, III. 35—45;
Kalb=
fleiſch II. 90—100; Hammelfleiſch 60—70; Schweinefleiſch I. 95—102;
Gefrierfleiſch, Vorderviertel 52 und Hinterviertel 58.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſchen Anleihen in Nei Hork.
Die Spareinlagen bei den preußiſchen Sparkaſſen ſind im Monak
KURSBEWEGUNG
DEUT SCHER ANLEIHEN
IN NEW-VORK.
Bi.
A.
90.
B
Aadeiten
Die Bewertung der deutſchen Anleihen an der New Yorker Börſe
in der Zeit vom Januar bis Oktober 1926 zeigt, von geringen
Schwan=
kungen abgeſehen, eine ſteigende Tendenz. Die günſtige
Kursentwick=
lung der deutſchen Papiere entſpricht im allgemeinen der Tendenz der
amerikaniſchen Wertpapiere, ſie drückt aber auch das zunehwende
Ver=
trauen des Auslandes zu Deutſchland aus. Die Höhe der
Kursſteige=
rungen iſt aus dem obigen Schaubild erſichtlich. Die 6½prozentigen
Anleihen haben im September den Emiſſionskurs erreicht bzw. weit
überſchritten, während die 7prozentigen Anleihen ſchon im Juli die
Parität erreichten. Von den einzelnen Papieren weiſt die 7prozentige
A. E. G.=Anleihe mit 112 v. H. den höchſten Kursſtand auf.
Oktober um 74,9 (im Vormonat 76,7) Millionen RM. geſtiegen und
erreichten den Beſtand von 1850,7 Mill. RM. Die Giro= Scheck=,
Konto=
korrent= und Depoſiteneinlagen betrugen Ende Oktober 761,9 Mill. RM.
(im Vormonat 770,4 Mill. RM.).
Die altangeſehene Wollwarenfabrik von Allwörden u.
Baden=
dieck in Oſterode i. H. hat die Zahlungen eingeſtellt. Die Paſſiven
werden mit über 2 Millionen RM. angegeben. Es ſollen etwa 25
Pro=
zent in der Maſſe liegen. Die Inſolvenz hat in fachmänniſchen Kreiſen
außerordentlich überraſcht.
Das Exportgeſchäft der Alpine Montangeſellſchaft geſtaltet ſich ſeit
einiger Zeit weſentlich günſtiger. Eine merkliche Belebung des
Noh=
eiſenexports iſt beſonders nach Deutſchland, zu verzeichmen.
Der Londoner Goldpreis gemäß § 2 der Verordnung zur
Durch=
führung des Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken beträgt vom 24. 11.
ab ſür eine Unze 84 Schilling 10 Pence, für ein Gramm Feingold
dem=
nach 32,7294 Pence.
Wie drahtlich aus London gemeldet wurde, fiel der zweite
Verſtei=
gerungstag der Londoner Kolonialwollauktion wegen Nebels aus, der
das Beſichtigen der Muſter unmöglich machte.
Wie der engliſche Vergbauminiſter im Unterhauſe mitteilte, werden
die einſchränkenden Maßnahmen ſür den Kauf von Kohle für die
In=
duſtrie und für Hausbrandkohle Ende dieſer Woche außer Kraft geſetzt
werden.
Nach polniſchen Ermittelungen belief ſich der Anteil Deutſchlands
am polniſchen Außenhandel (allcs in 1000 Gold=Zloty) im September
bei der Einfuhr auf 20 016 (Auguſt 23 434) und bei der Ausfuhr auf
27 326 (Auguſt 29 760) bzw. in Prozenten bei der Einfuhr auf 23,4
(25,4) und bei der Ausfuhr auf 22,8 (23,1).
Geſtern begannen in Krakau neuerlich Konferenzen zwiſchen den
Vertretern der führenden polniſchen Petroleumgeſellſchaften wegen
Ver=
längerung des polniſchen Petroleumkartells.
Nachdem der tſchechoflowakiſche Diskontſatz erſt am 26. Oktober 1926
von 6 auf 5½ Prozent herabgeſetzt worden war, hat er dieſer Tage eine
weitere Ermäßigung auf 5 Prozent erfahren.
Eine Pauſe in den Wirtſchaftsderhandlungen der Tſchechoſlowakei
mit Ungarn wird dazu benützt, eine tſchechoflowakiſche Delegation nach
Bern zu entſendeit. Dort werden die Verhandlungen über den
tſchechifch=
chweizeriſchen Handelsvertrag fortgeſetzt, die bereits ſeit einiger Zeit
in de: Schwebe ſind
Das türkiſche Zündholzmonopol iſt einer belgiſchen Geſellſchaft
üben=
tragen worden. Die Konzeſſion umfaßt ſowohl die Einfuhr als auch
die Produktion innerhalb des Landes.
Geſtern blieben wegen des Thanksgiving=Days alle amerikaniſchen
Börſen geſchloſſen. Auch die amerikaniſchen Kabelnachrichten fallen
des=
halb heute aus.
Gemeinde „Kreis=u.
Provinzial=
vorn
ſteueeit für L00.
Das IV. Ziel dieſer mit grünem
Steuerbeſcheid angeforderten Umlagen
iſt bei Meidung der Beitreibung bis
einſchließlich 6. Dezember 1926 an die
unterzeichnete Kaſſe zu zahlen. (st17262
Darmſtadt, den 23. Nov. 1926.
Stadtkaſſe Darmſtadt.
Aufwertung von
Spar=
guthaben.
Die Aufwertung der Sparguthaben
er=
folgt ohne weiteres, alſo ohne daß es eines
Antrages des Gläubigers (Einlegers)
bedarf.
Dagegen iſt der Anſpruch auf
Aufwer=
tung binnen einer am 31. Januar 1927
ablaufenden Ausſchlußfriſt anzumelden:
1. wenn die Aufwertung bereits
ausge=
zahlter Guthaben deshalb verlangt
wiid, weil ſich der Gläubiger bei der
Annahme der Leiſiung (Zahlung) ſeine
Rechte vorbehalten hat, oder
2. wenn ein Guthaben von einer
Spar=
kaſſe auf eine andere Eparkaſſe
über=
wieſen worden tſi und der Gläubiger
dieBerückſichtigung mit
demGoldmarl=
betrag zur Zeit des Erwerbs der
For=
derung gegen die erſte Sparkaſſe
ver=
langt.
Die Friſt iſt eine Ausſchlußfriſf, ſodaß
bei ihrer Verſäumung der Anſpruch au
Aufwertung erloſchen iſt.
Die Anmeldung hat bei der Sparkaſſe
zu erfolgen, bei der das Guthaben ſetzt
ge=
führt wird oder zuletzt geführt wurde.
Wir fordern unſere Einleger, falls ſie
einen der unter 1 und 2 erwähnten
An=
prüche geltend machen wollen, hiermit auf,
dieſe Anſprüche bis ſpäteſiens 31. Januar
1927 bei uns anzumelden.
Nähere Auskunft wird bei unſerer
Auf=
wertungsſielle (1. Stock) während der
üb=
lichen Kaſſenſtunden vorm. von 8‟, —1 Uhr
und nachmittags von 8½/, —5 Uhr
bereit=
willigſt erteilt.
st1727
Darmſtadt, den 25. Nov. 1926.
Städtliſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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27,50, Ib — 25,54; Kiefer III. — 0,57
IV. — 0,58. Derbſtangen, tm:
Doug=
laſie II. — 0,09; Fichte I. — 1,08.
Nutzſcheiter, rm: Eiche II. — 2.
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Birke 2. Buche 41, Eiche 6, Erle 1:
Knüppel, rm: Buche 14, Eiche 3. Fichte
6; Reisknüppel, rm: Buche 1; Re ſig,
H. W.: Buche 5,0, Eiche 1,5; Stöcke,
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Einheitswerte.
Die Offenlegungsliſten der vom
Grund=
wertausſchuß im Finanzamtsbezirk
Darm=
ſtadt—Stadt feſtgeſetzten Einheitswerte
werden in der Zeit vom 1. bis 31.
De=
zember 1926 in dem Warteraum des
Finanzamts (Lindenhofſtraße 15, 1. St.)
öffentlich ausgelegt. Die Liſten können
daſelbſt während der Dienſtzeit täglich
wiſchen 8 und 12 Uhr vormittags
ein=
geſehen werden.
(17287
Darmſtadt, den 25. Nov. 1926.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Samstag, den 27. Novemb. 1fd,
Js., vormittags 10 Uhr, verſteigere
ſich in Eberſtadt öffentlich,
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weiſe gegen Barzahlung:
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maſchine, 1 Walzenſtuhl u. a. m.
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an der Bürgermeiſterei.
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lich ſicher ſtatt.
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9
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17243
[ ← ][ ][ → ]
Das aussenählte heevorragende
Sensations-u. Lustspielprogramm
in seinem neuesten
Sensatiousflm : (31066
74.
Vn
zum Welhngchtsfeste lst eln Sprechapparat in der Qualltst
meres Sperial=Modells „Meteor- Das Kreisnis de
e ece
W lster, denn belzeiner tadellosen Qugllät, im selner g
legenen
grober lonschönheſt eine
Austatung ist er ein Apporg
Zterde für jeden Solon. -Me.
lst mit den gewöhnlichen.
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belächic Karl dechal
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en gleichmäßiger.
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z.
4 zu geben, ihn auf zelne Güte und Prelswärdligkeit
vor dem Ka
Ansch=
A e
eme!
Wocht
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genronnur Cm
Re
n unsrer Wn
den dessugestönanls im Be
Ant
Telstungstählekelt, u. mel wir Missen, daß nürmit dies Apporat
auch d. verwöhntesten Ansprüchezubekriedigeninderlogesind.
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langen SiesofortUl.Prospektauch überandereSprechoppargte,
Trichter=u. trichterl., Hlauben=u.haubenl Appargte gratts u. trei.
41
Walter H. Gartz, Berli
942,
Bostf=
lnberlnerbiennarbezuchu
Austellgs.
2.
rKume Alexandrinenotr
von d=1
Roctrn
Rinee
imn Ausſchank und in Flaſchen
21076
Geite 18
Freitag, den 26. November 1926
Nummer 328
Im Kleinen Haus des Hessischen Landestheaters Sonntag, den 28. November 1926, vorm. 11 und nachm. 4 Uhr
I.Teil: PieAbenteuerdes Prinzen Aehmed II Teil: Elektromelediphon-Horfäkruns
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Albert Panlig, Willy Fritsch, Werner Fuetterer,
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Meueste Wochenschau.
(une75
O
Unlok-
Mee
Die große
deutsche
Verfilmnng des
RudolfHeraos
Romans!
AALolleA
Ort der Handlung: Frankfurt am Main. Angelo Ferrari,
Anfans 3½, Uhr. Tusendliche laben Zutritt! Letzte Abendvorstellg, 8 Uhr Helga Thomas.
Die gr0 ße deutsche
Bosetzu n s. (zuach
TheodorLoos,
Erna Morena,
Carl de Vogt,
Rdolf Klein,
leiste Ahenärorteluns 8 Uhr
I
F
MPNLOn
U Nur noch 4 Tage M
abends 8 Uhr —
Die große Wiener Rerne:
Das Journal der Liebe
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Die erfolgreiche Komödie
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144 Wüst, Bruno Kastner,
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Freitag, 26. November 1926, abends 8/. Uhr
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Fidelio, Ouvertüre
Der Ilie ende Holländer, Fantasie .. .. Wagner
Mieeresstille und glückliche Pahrt . ... . Mendelssohn
. . . Smetang
Die verkaufte Braut
Ein Denkmal kür Rr. Lisst, Fantasie . .. llorena
. . . Sarasgte
Faust-Fantasie (Violin-Solo)
Ungar. Rhapso tie Nr. 2 (Klavier-Solo) .. Lisat
Eigene Konditorei
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Hunnnnmmm mnnangenranndnnnnvnvrnnnnnen
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