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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 316 
Sonntag, den 14. November 1926. 189. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sfreik uſw erliſcht 
ede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel 
Konlurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankkonio: Deutſche Bank und 
            Darm=
ſädter und Nationalbank.
Reichstags=Wochenende.
 Von unſerer Berliner Redaktion. 
Der Reichstag gönnt ſich nach einer an Erregung außerhalb 
es Plenarſoales reichen Woche eine kurze Ferienzeit. Er will 
arſt am 22. November wieder ſeine Arbeiten aufnehmen. Vorher 
rat er am Samstag im Eiltempo noch eine ſehr reichhaltige 
            Tages=
erdnung erledigt. Der Handelsvertrag mit der Schweiz ging 
über die Bühne, ebenſo das proviſoriſche Handelsabkommen mit 
Frankreich. In beiden Fällen ging es nicht ohne Widerſtand, 
wber es zeigte ſich bei der Mehrheit doch die Anſicht, daß die 
Worteile größer ſeien als die Nachteile. Auch der Entwurf über 
ſie Kriſenfürſorge der Erwerbsloſen, der ja der 
Alusgangspunkt der Schwierigkeiten der vergangenen Tage war, 
machte nicht viel Aufenthalt, nachdem die 
            Sozialdemokra=
en in einer Erklärung ihre Gründe dargelegt hatten, weshalb 
fie jetzt doch für die Vorlage ſtimmten, die ſie 
rüher abgelehnt hatten. So konnte man dann noch, 
machdem den Kommuniſten ihr Hochverratsprozeß bis zum näch= 
Eten Sommer geſtundet worden war, die innenpolitiſche Ausſprache 
u Ende zu führen, bei der von deutſchnationaler Seite der junge 
Spahn eine ebenſo ſcharfe Attacke gegen das Zentrum ritt, wie 
mm Tage zuvor Dr. Schreiber gegen die Deutſchnationalen es 
getan hatte. Dann ging man befriedigt in die Ferien. Herr von 
Wrgefe hatte zwar am Freitag ganz leiſe angedeutet, daß doch 
ſſchließlich auch die Außenpolitik noch zur Behandlung ſtehe, aber 
wer Wunſch nach Hauſe zu kommen, war ſtärker. So wird man 
füber das Reſſort des Herrn Streſemann ſich erſt in den 
            kommen=
wen Wochen unterhalten. 
Inzwiſchen ſoll nach der Meinung kundiger Thebaner die 
Zeit der Ruhe benutzt werden, um zunächſt einmal in privaten 
Weſprächen zwiſchen einzelnen Herren des Zentrums, der Demo= 
(kraten und der Sozialdemokraten die Möglichkeiten der 
Wroßen Koalition abzutaſten. Offizielle Verhandlungen 
ſverden das nicht ſein, können das auch nicht ſein, weil das 
            Reichs=
ſckabinett in der Mehrheit nach wie vor der Anſicht iſt, daß eine 
WGroße Koalition nicht zu machen iſt, eine Auffaſſung, die auch in 
ſder Regierungskoalition ſehr viele Anhänger hat. Die 
            Verſtän=
ſdigung mit der Sozialdemokratie, wie ſie inzwiſchen Herr Marx 
und Herr Müller unternahmen, ſteht eben doch auf ſehr ſchwachen 
FFüßen. Graf Weſtarp will zwar die Folgerungen ſofort ziehen 
tund meint, den Deutſchnationalen ſei jetzt eine klare Stellung 
            zu=
gewieſen: „Kampf heiße die Loſung”. Wenn er aber gleichzeitig 
ſieht, wie nervös die Sozialdemokraten werden, weil der 
            Reichs=
innenminiſter Dr. Külz für das Geſetz zur Bekämpfung von 
Schmutz und Schund auch die Deutſchnationalen als Faktoren mit 
ſin Rechnung zieht, dann wird er vielleicht doch zu der 
            Ueber=
zeugung kommen, daß er wieder etwas losgeſchlagen hat, denn 
der Kanzler hat ſchließlich nur zugeſagt, daß er von Fall zu Fall 
mit den Sozialdemokraten eine Verſtändigung ſuchen will; er hat 
michts darüber geſagt, was geſchehen ſoll, wenn ſich eine ſolche 
Verſtändigung nicht erzielen läßt, und in dieſem Negativum liegt 
ja ſchließlich der Schlüſſel zum Verſtändnis der ganzen 
            Ver=
worrenheit der parlamentariſchen Lage. 
Annahme des Handelsvertrags mit der 
Schweiz im Reichstag. 
Auf der Tagesordnung der Samstags=Sitzung ſteht die zweite 
Peſung des Handelsvertrages mit der Schweiz. 
Abg. Freiherr Stauffenberg (Dnatl.) berichtet über die 
            Ver=
handlungen des handelspolitiſchen Ausſchuſſes. Der Ausſchuß hat den 
Vertrag mit 14 gegen 11 Stimmen angenommen. Dagegen ſtimmten die 
Völkiſchen, die Deutſchnationalen, die Wirtſchaftliche Vereinigung, die 
Bayeriſche Volkspartei und die Kommuniſten. 
Abg. Brüninghaus (D. Vp.) erklärt die Zuſtimmung ſeiner 
Freunde trotz mancher Bedenken. Der Vertrag werde leider ſchädlich 
für die Stickereigewerbe im Plauener Bezirk ſein. 
Abg. Hörnle (Kom.) lehnt den Vertrag ab. 
Abg. Brodauf (Dem.) hebt hervor, daß durch den Vertrag die 
Intereſſen der vogtländiſchen Spitzeninduſtrie ſtark berührt werden. Bei 
weiteren Verhandlungen müßten Zölle erreicht werden, deren Höhe der 
ſächſiſchen Spitzeninduſtrie das Beſtehen ſichert. 
Abg. Dr. Nademacher (Dnatl.) vichtet an die deutſchen Frauen 
den Appell, nur deutſche Spitzen zu tragen, die den ausländiſchen nicht 
nachſtehen. Ein Teil der Deutſchnationalen Fraktion werde gegen den 
Vertrag ſtimmen. 
Abg. Freiherr v. Richthofen (Dem.) hebt hervor, daß die 
            Vor=
teile die Nachteile des Vertrages überwiegen. 
Abg. Rauch (Bayr. Volkspartei) lehnt den Vertrag ab, weil er 
der Hartkäſeerzeugung ſchädige. 
Der Vertrag wurde darauf in 2. und 3. Leſung mitt knapper 
            Mehr=
heit angenommen. 
Ohne Ausſprache angenommen wurde die Vereinbarung 
mit Frankreich über den Warenaustauſch zwiſchen 
Deutſchland und dem Saargebiet. 
Es folgt die 2 Beratung des Handelsabkommens mit 
Frankreich. Der Auswärtige Ausſchuß erſucht die Reichsregierung,
 Landerwerb und ſonſtige wirtſchaftliche Betätigung in den franzöſiſchen 
Gebieten wie ſie in den vom Völkerbund genehmigten Mandaten 
            feſt=
gelegt ſind, ſicherzuſtellen und ebenſo die Aufhebung aller noch gegen 
deutſche Reichsangehörige in ſonſtigen beſtehenden 
            Ausnahmebeſtimmun=
gen herbeizuführen ſowie auf baldige Beſeitigung der Erhebung der 
25prozentigen Reparationsexportage zu dvingen und keinen offiziöſen 
Handelsvetrag abzuſchließen, ohne daß dies Ziel vorher erreicht iſt. 
Abg. Dr. Reichert (Dnatl.) ſtimmt dem Antrag des Ausſchuſſes 
zu, lehnt den Vertrag ſelbſt aber ab. 
Abg. Stöcker (Kom.) ſpricht ſich ebenfalls gegen den Vertrag aus, 
ebenſo Abg. Haas (Dnatl.), der ſchwere Schädigungen für den deutſchen 
Weinbau befürchtet. 
Abg. Meyer=Hannover (Wirtſch. Vereinigg.) lehnt die Vorlage 
ab. Abg Hoffmann=Köln (Ztr.) bemängelt verſchiedene 
            Beſtim=
mungen des Vertrages, die eine Schädigung des rheiniſchen Obſt, und 
Gemüſebaues bedeuten. — Der Vertrag wird dann in zweiter und 
dritter Leſung angenommen. Die Entſchließungen des auswärtigen 
Ausſchuſſes werden darauf angenommen. Ebenfalls angenommen 
wird das Luftverkehrsabkommen mit Frankreich und 
Belgien.
 Es folgt dann die zweite Beratung des Geſetzentwurfes über eine 
Kriſenfürſorge für Erwerbsloſe. 
Abg. Hoch (Soz.) gibt eine Erklärung ab, wonach die 
            ſozialdemokra=
tiſche Fraktion ſich ſtändig bemüht habe, die Erwerbsloſenfürſorge zu 
            ver=
beſſern. Leider ſei es nicht gelungen, Regierung und Regierungsparteien 
für die Verlängerung der Bezugsdauer und ihre Ausdehnung auf die 
Ausgeſteuerten zu gewinnen. Deshalb ſei nichts anderes übrig geblieben 
als eine Verſtändigung mit den Regierungsparteien, 
um auf dem Boden der Kriſenfürſorge möglichſt viel für 
die Ausgeſteuerten zu erreichen. 
Die deutſchnationalen und kommuniſtiſchen Abändewngsanträge 
            wer=
den dann abgelehnt. Die Vorlage ſelbſt wird in zweiter und dritter 
Leſung gegen Deutſchnationale, Völhiſche und Kommuniſten angenommen. 
Ohne Ausſprache nimmt der Reichstag den Antrag des 
            Geſchäfts=
ordnungsausſchuſſes an, wonach das vor dem Reichsgericht ſchwebende 
Verfahren gegen die kommuniſtiſchen Abgeordneten Stöcker, Koenen, 
Remmele, Heckert, Hörnle und Pfeiffer wegen Vorbereitung eines 
            hoch=
verräteriſchen Unternehmens im Spätherbſt 1923 bis zu dem im Sommer 
1927 eintretenden Ferien des Reichstages einzuſtellen iſt. Die 
            innen=
politiſche Ausſprache wird darauf fortgeſetzt. 
Kritik der Deutſchnationalen an der 
            kultur=
politiſchen Linie des Zentrums. 
Abg. Dr. Spahn (Dn.) kommt auf die geſtrigen Ausführungen 
des Abg. Schreiber zurück und erklärt: Was Döhring bei verſchiedenen 
Gelegenheiten über Rom und die katholiſche Kirche geſagt hat, wird von 
uns aufrichtiger bedauert, als vom Prälaten Schreiber. (Gelächter im 
Zentrum.) Döhring iſt nichnt Mitglied unſerer Partei. Wenn aber die 
Zentrumspartei ſo viel Wert darauf legt, dann ſoll ſie doch die 
            Be=
ziehungen des Herrn Außenminiſters zu der „Täglichen Rundſchau” 
und zu Herrn Döhring einmal nachprüfen und ſich übenlegen, ob ſie 
mit Streſmanns Deutſcher Volkspartei noch länger in einer Koalition 
leben kann. Die kulturpolitiſche Linie iſt eine Sache des ganzen 
            deut=
ſchen Katholizismus und nicht einer einzelnen politiſchen Partei. Aber 
wir können uns der Sorge nicht erwehren, daß unter dem Einfluß 
gewiſſer politiſcher Tendenzen dieſe kulturpolitiſche Linie 
beim Zentrum leidet. Es gibt keine Partei, die heute die 
Inparität ſchlimmer treibt, als das Zentum gegenüber den ihm 
nicht angehörenden Katholiken. (Beifall bei den Deutſchnationalen.) 
Das Zentrum trägt die Schuld daran, wenn in den chriſtlichen Schulen 
Diſſidenten als Aufſichtsinſtanz aufgezwungen worden ſind. Das 
            Zen=
trum habe ſelbſt den Abgrund aufgeriſſen, der ſich in den letzten 
            Jah=
ren aufgetan habe zwiſchen den Katholiken verſchiedener 
            Parteizuge=
hörigkeit. In der Frage eines chriſtlichen Schulgeſetzes ſei nur ein 
            Zu=
ſammengehen des Zentrums mit den Deutſchnationalen möglich. Für 
die kulturpolitiſchen Intereſſen beider Konfeſſionen ſei am beſten geſorgt, 
wenn die kulturpolitiſchen Linien beider möglichſt nahe aneinandergelegt 
werden. Seien Sie überzeugt, ſo ſchließt der Redner, in dem 
            Augen=
blick, wo das Zentrum ſeinen Willen kundgibt, das Schulgeſetz mit den 
anderen chriſtlichen Parteien gemeinſam zu machen, werden wir in der 
vorurteillofeſten Weiſe zuſammenarbeiten. (Beifall bei den 
            Deutſch=
nationalen, Händeklatſchen auf den Tribünen.) 
Abg. Borrmann (Wirtſch. Verg.) tmitt für Aufhebung des 
            Ver=
kaufsvorrechtes der Bahnhofsverkaufsſtände ein. 
Abg. Borrmann fortfahrend: Die Kontrollen bei den kleinen 
            Ge=
werbetreibenden ſeitens der Finanzämter arteten vielfach in Schikanen 
aus. Beim Ankauf des „Kaiſerhofs” durch das Reich ſollte man die 
Bedürfniſſe Berlins als Weltſtadt nicht vergeſſen. Dunch die 
            Unter=
ſtützung der kalten Sozialiſierung begingen die Angehörigen der 
            Links=
parteien auch Verbrechen an ihren Kindern. 
Damit ſchließt die Ausſprache.
 das Zentrum habe im Bildungsausſchuß jahrelang in mühevoller Arbeit 
das Schulgeſetz in chriſtlichem Sinne vorbereitet. Die Deutſchnationalen 
hätten ſelbſt ihren Schieleſchen Reichsſchulgeſetzentwurf im Stich 
            ge=
laſſen, als ſie aus der Koglition ausſchieden. Auch in Preußen hätten 
ſie das Zentrum im Stich gelaſſen, als es ſich um die Abſtellung der 
großen Mißſtände handelte. Die ſozialdemokratiſchen und 
            kommuniſti=
ſchen Anträge über den Aufenthalt der Mitglieder vormals 
            landes=
herrlicher Familien im Reichsgebiet werden dem Rechtsausſchuß 
            über=
wieſen, ebenſo der völkiſche Antrag auf Aufhebung des Redeverbotes 
gegen Adolf Hitler. 
Das Haus vertagt ſich. Nächſte Sitzung Montag, den 22. November, 
nachmittags 3 Uhr: Außenpolitiſche Ausſprache. Schluß ½ 5 Uhr. 
Botſchafterkonferenz 
Entwaffnung — Kontrolle. 
Eine neue Inſpektionsreiſe durch Deutſchland. 
TU. Paris, 13. November. 
Die Botſchafterkonferenz trat heute zu einer neuen Sitzung 
zuſammen, in der ſie ſich neben laufenden Angelegenheiten auch 
mit der Frage der Abrüſtung Deutſchlands beſchäftigte. Sie traf 
keinerlei endgültige Entſcheidungen. Die Frage der zukünftigen 
Regelung der Kontrolle wurde nicht angeſchnitten. General 
Walch, der eine Inſpektionsreiſe durch Deutſchland machen ſoll, 
wind dann der Botſchafterkonferenz nach ſeiner Rückkehr Bericht 
erſtatten. Im Laufe der Beſprechung wurde feſtgeſtellt, daß 
Deutſchland einen Teil der Forderungen der Botſchafterkonfevenz 
erfüllt habe. 
Eine bevorſiehende Erklärung der 
Reichsregierung in der Entwaffnungsfrage. 
Berlin, 13. November. 
Wie ein Berliner Blatt erfahren haben will, wird ſich das 
Reichskabinett anfangs nächſter Woche eingehend mit der Frage 
der Entwaffnung und der Militärkontrolle beſchäftigen. Der 
Standpunkt der Regierung ſoll in einer ſehr klar formulierten 
Erklärung gebracht werden. Nach Anſicht des Blattes werde das 
Reichskabinett erklären, daß nach der Bereinigung der noch 
            aus=
ſtehenden Eniwaffnungsfragen die Interalliierte 
            Militärkon=
trolle in Deutſchland unbedingt geändert wenden müſſe. Nach 
Abſchluß der Sicherheitsverträge habe eine Interalliierte 
            Mili=
tär=Kontrolle Deutſchlands, ſo meint das Blatt, jeden Sinn und 
jede Berechtigung verloren. Für noch ausſtehende 
            Entwaff=
nungsfragen hält man in Berliner politiſchen Kreiſen eine 
            bal=
dige völlige Löſung für durchaus möglich.
Die Woche.
 Kaum hatte der Reichstag ſeine Ferien beendet, als auch ſchon 
der Draht die Kunde von der erſten Kriſis in alle Welt 
            hinaus=
trug. Man hatte die erſte Gelegenheit benutzt, und zwar eine 
Gelegenheit, die eigentlich gar keine Gelegenheit war. Auch die 
Oppoſitionsparteien konnten ja wiſſen, und zum Teil wußten ſie 
wohl auch, daß die Höhe der Unterſtützungsſätze für die 
            Erwerbs=
loſen und die Fürſorge für die ſogenannten Ausgeſteuerten von 
der Reichsregierung ebenſogut im Verordnungswege durchgeführt 
werden konnte, daß alſo eine Möglichkeit, der Regierung in 
            die=
ſem Falle ernſthafte Schwierigkeiten zu machen, gar nicht 
            vor=
handen war. Der Anſturm der Deutſchnationalen gegen die 
Reichsregierung Arm in Arm mit der Sozialdemokratie war alſo 
an ſich ein Verſuch mit untauglichen Mitteln. Trotzdem bleibt er 
als politiſches Symptom von nicht zu unterſchätzender Bedeutung. 
Daß die Deutſchnationalen ernſthaft nicht über die Anträge der 
Regierungsparteien hinausgehen wollten, haben ſie ſelbſt 
            zu=
geben. Nicht um ſachliche Oppoſition handelte es ſich alſo, ſondern 
um Oppoſition um jeden Preis, und als der deutſchnationale 
Abgeordnete Rieſeberg im Sozialpolitiſchen Ausſchuß dieſe 
            eigen=
artige „Politik” nicht mitmachen wollte, wurde er von ſeinem 
Fraktionskollegen, dem Abgeordneten Lambach, mit den klaſſiſchen 
Worten zur Ordnung gerufen: „Der Graf hat’s befohlen.‟* Der 
Graf hat’s befohlen, und die Partei der „nationalen Oppoſition”, 
hat ihrer Geſchichte ein neues Ruhmesblatt hinzugefügt. Offen 
bleibt jedoch die Frage, was wollte man mit einer derartigen 
Taktik erreichen, und was hat man erreicht? 
Es unterliegt keinem Zweifel, daß weite, und zwat ſehr 
            ein=
flußreiche Kreiſe der Deutſchnationalen Partei während des 
Sommers ſich darum bemüht haben, den ſchweren Fehler wieder 
gut zu machen, den die Partei ſeinerzeit begangen, als ſie nach 
Locarno aus der Reichsregierung austrat und ſich damit auf 
abſehbare Zeit ſelbſt ausſchaltete. Dieſe Verſuche, die zum Teil 
auch in den Reden des Deutſchnationalen Parteitags zum 
            Aus=
druck kamen, blieben jedoch ergebnislos, da innerhalb der 
            Mittel=
parteien nach den Erfahrungen des Vorjahres ſehr wenig 
            Nei=
gung beſtand, das damalige Experiment zu wiederholen. Die 
Quittung dieſer Ergebnisloſigkeit bildet die jetzige Haltung der 
Deutſchnationalen. „Der Graf hat’s befohlen.‟ Dabei iſt nicht 
einmal geſagt — oder beſſer, dabei darf man kaum annehmen, 
daß Graf Weſtarp und ſeine Leute naiv genug wären, zu glauben, 
daß mit ſolchen Mitteln die abgebrochene Brücke zur Mitte wieder 
hergeſtellt werden könnte. Die deutſchnationale Parteiführung 
ging vielmehr offenbar davon aus, daß eine grundſätzliche 
            Oppo=
ſition der Deutſchnationalen die Reichsregierung, die ja eine 
Minderheitsregierung iſt, in die Arme der Sozialdemokratie 
            trei=
ben würde. Sicherlich würde bei der Abneigung des deutſchen 
Bürgertums und beſonders der deutſchen Landwirtſchaft gegen 
die Sozialdemokratie die Popularität einer Oppoſition gegen eine 
ſo zuſtande gekommene Regierung der Großen Koalition das 
ſchwindende Anſehen der Partei wieder gehoben haben, eine 
Entwicklung, deren Früchte man zu pflücken hoffte, wenn nach dem 
vorauszuſehenden alsbaldigen Auseinanderbrechen der Großen 
Koalition Neuwahlen unausbleiblich ſein würden. An ſich eine 
ganz pfiffige Rechnung, die aber inſofern ein Loch hat, als man 
ſich insbeſondere auch in den Mittelparteien, die zurzeit die 
Regierung bilden, völlig darüber klar ſein dürfte, daß bei den 
geſetzgeberiſchen Aufgaben der nächſten Zeit ein fruchtbares 
            Zu=
fammenarbeiten mit der Sozialdemokratie ausgeſchloſſen erſcheint, 
und daß alſo die Zuſammenleimng der ſogenannten Großen 
Koalition nichts anderes bedeuten würde, als eine Lahmlegung 
unſeres geſamten Geſetzgebungsapparates und unſerer Exekutive. 
An dieſer Erkenntnis ändert wohl auch die in den letzten Tagen 
zuſtandegekommene Verſtändigung über die Erwerbsloſenfrage 
nichts. Es iſt bezeichnend für unſere parteipolitiſchen und 
            parla=
wentariſchen Zuſtände, daß ſo, wie die Dinge nun einmal liegen, 
auch heute noch eine Minderheitsregierung der Parteien der 
Mitte als die einzig mögliche Löſung erſcheinen muß, trotzdem 
eine Minderheitsregierung im parlamentariſch regierten Staate 
eigentlich ein Widerſpruch in ſich ſelbſt iſt! Was die 
            Deutſch=
nationalen mit ihrem Vorgehen im Reichstag gegen die 
            Regie=
rung erreicht haben, iſt eines: eine außerordentliche 
            Verärge=
rung der Mittelparteien, die ein Zuſammenarbeiten mit den 
Deutſchnationalen, das ſachlich zweifellos außerordentlich 
            nütz=
lich wirken könnte, für lange Zeit unmöglich erſcheinen läßt. 
Unſere ſtändigen Parteifehden, der Dauerzuſtand des 
            gegen=
ſeitigen Mißtrauens und der gegenſeitigen Nichtachtung iſt um 
ſo unerfreulicher, als ganz abgeſehen von den großen Fragen der 
Außenpolitik außerordentlich ernſte innerpolitiſche Fragen 
            all=
wählich zur Entſcheidung heranreifen. Die Verhandlungen im 
Bayeriſchen Landtag während der vergangenen Woche haben 
wieder einmal deutlich gezeigt, wie ſorgſam das Verhältnis 
            zwi=
ſchen Reich und Ländern gepflegt, werden muß, damit 
            uner=
wünſchte Zwiſchenfälle von vornherein unmöglich gemacht 
            wer=
den. Sie haben ferner gezeigt, daß die Reformen von 1919, die 
den Ländern ihre Finanzhoheit nahmen, Geſchenke für das Reich 
waren, deren Wirkungen jedenfalls nicht über allen Zweifel 
erhaben ſind. Alles rächt ſich in der Welt. Während noch bis kurz 
vor dem Weltkrieg die Politik der deutſchen Gliedſtaaten dahin 
ging, das Reich nach Möglichkeit finanziell zu beſchneiden, um 
es auf dieſe Weiſe zum „Koſtgänger” der Bundesſtaaten zu 
machen, konnte jetzt im Bayeriſchen Landtag mit einigem Recht 
erklärt werden, daß es nicht angängig ſei, daß das Reich verſuche, 
durch finanzielles Aushungern der Länder den deutſchen 
            Ein=
heitsſtagt zu erzwingen. Die ausgiebigen Beſprechungen der 
Finanzminiſter des Reiches und der Länder letzthin in Berlin 
haben offenbar keine allſeits befriedigende Löſung gebracht. 
Noch etwas anderes aber haben die Verhandlungen des 
Bayeriſchen Landtags während der vergangenen Woche gezeigt. 
Sie haben gezeigt, wie außerordentlich gefährlich es ſein würde, 
wenn man etwa der geſchichtlichen Entwicklung vorgreifend 
            ver=
ſuchen wollte, den deutſchen Einheitsſtaat, den wohl die Mehrheit 
des deutſchen Volkes als letztes Ziel unſerer ſtaatlichen 
            Geſtal=
tung erſtrebt, durch papierene Dikrete zu erzwingen. Um ſo 
            er=
freulicher iſt es, daß der heſſiſche Finanzminiſter, der damals im
* Gemeint iſt Graf Weſtarp. Die Schriftl.
[ ← ][ ][ → ]Seite 2
Sonntag, den 14. November 1926
Nummer 316
 Januar zuerſt von der Landtagstribüne herab von der 
            Möglich=
keit einer Aufgabe der ſtaatlichen Selbſtändigkeit ſprach, ſich jetzt 
in ſeiner neueſten Preſſeveröffentlichung vom geſtrigen Tage 
            da=
gegen wehrt, daß man es ſo hinſtelle, „als ſuche er dem Kampf 
für die Regelung der finanziellen Selbſtändigkeit des Landes 
dadurch aus dem Wege zu gehen, daß er ſeine politiſche 
            Selbſtän=
digkeit aufzugeben bereit wäre‟. Wir begrüßen dieſe neueſte 
Aeußerung um ſo mehr, als jene vielbeſprochene Aeußerung, 
ebenſo wie die ſpätere von der hiſtoriſchen Aufgabe Heſſens, auf 
dem Wege zum Einheitsſtaat voranzugehen, in allerweiteſten 
Kreiſen, um nicht zu ſagen überall, in dem Sinne aufgefaßt 
            wor=
den iſt, gegen den ſich der Herr Finanzminiſter jetzt, ſo ſchroff 
wendet. Es ſteht ſchon in der Bibel, daß im Himmel mehr 
Freude iſt über einen Sünder, der Buße tut, denn über neun= 
M. 
undneunzig Gerechte.
 Die Einigungsverhandlungen 
im engliſchen Bergbau. 
Zuſage der Bergarbeiter zum Regierungs= 
Memorandum. — Die Verhandlungen mit 
den Grubenbeſitzern. 
EP. London, 13. November. 
Die Froge, wer von der Regierung oder von den 
            Gruben=
beſitzern die Schuld an der Verſchleppung der 
            Eini=
gungsverhandlungen in dem Konflikt trägt, ſcheint bis 
zur Stunde noch nicht gelöſt zu ſein. Die Grubenbeſitzer 
            behaup=
ten, erſt durch die Zeitungen von ihrer angeblichen Zuſtimmung 
zu dem Memorandum der Regierung Kenntnis erhalten zu 
haben, während die Regierung darauf hinweiſt, daß ſie während 
der ganzen Nacht vom Donnerstag auf Freitag mit dem 
            Präſi=
denten und dem Vizepräſidenten des Grubenbeſitzerverbandes 
verhandelt habe und ſomit in dem guten Glauben ſein konnte, es 
mit kompetenten Perſönlichkeiten zu tun zu haben. Es ſcheint 
ſomit entweder ein Mißverſtändnis vorzuliegen oder aber die 
Grubenbeſitzer ſind in letzter Stunde ausgewichen, indem ſie ſich 
hinter Kompetenzfragen verſchanzten, 
Die Downing Street ſcheint aber dieſes Manöver nicht 
            an=
nehmen zu wollen und erklärt in einem Communiqus, daß die 
Regierung gleichwohl im Falle der Weigerung der Grubenbeſitzer 
die durch das Memorandum bedingten Geſetzesvorlagen über die 
Neuregelung des Arbeitsverhältniſſes in der Grubeninduſtrie im 
Parlament einbringen werde, ſofern wenigſtens die 
            Gruben=
arbeiter das Memorandum annehmen würden. Die Spannung 
beſteht ſomit nicht mehr, wie meiſtens früher, zwiſchen der 
            Regie=
rung und den Grubenarbeitern, ſondern zwiſchen der Regierung 
und den Grubenbeſitzern. Die Grubenbeſitzer ſcheinen dieſe 
            Dro=
hung verſtanden zu haben, denn ſie haben ſich geſtern nachmittag 
verſammelt und lauge über das Memorandum der Regierung 
beraten. Sie beſchloſſen, eine Delegation zum Unterſtaatsſekretär 
im Grubenminiſterium, Fox, zu ſenden, um von dieſem gewiſſe 
Aufklärungen zu veilangen. Die Unterredung mit Fox dauerte 
1½ Stunden. Nach der Rückkehr der Delegierten wurde 
            beſchloſ=
ſen, die Weiterberatung auf heute Samstag zu verſchieben. Es 
beſteht ſomit die Hoffnung, daß der heutige Tag, gleichwohl die 
längſt erwartete Einigung bringen wird.
 Die Delegiertenkonferenz der Bergarbeiter hat heute 
            vormit=
tag getagt und beſchloſſen, das Memorandum der Regierung über 
die Schlichtung des Grubenkonfliktes den einzelnen 
            Diſtriktsver=
bänden zu unterbreiten mit der Empfehlung, das Memorandum 
anzunehmen. 
Gegenüberſtellung Macias mit Garibaldi. 
Garibaldi wegen Mithelferſchaft am 
            Kata=
lonierputſch verhaftet. 
EP. Paris, 13. November. 
Der kataloniſche Führer Macia iſt heute vormitdag im 
            Auto=
mobil in Paris angekommen, nachdem man ihn bewogen hatte, 
ähnlich wie ſchon im Falle Garibaldi an einem Vorortbahnhof den 
Zug zu verlaſſen, um nicht die Aufmerkſamkeit der Journaliſten 
auf ſich zu lenken. Sofort nach der Ankunft im Gebäude der 
Sicherheitspolizei wurde er vernommen und nachher mit 
            Gari=
baldi konfrontiert. Macia beſchuldigte Garibaldi 
offen der Mithelferſchaft am Katalonierputſch. 
Garibaldi legte nach einigem Leugnen ein 
            Ge=
ſtändnis ab. Darauf wurde in der berichteten 
            Unter=
redung zwiſchen Poincaré, Barthou und Chiappe die 
            Ver=
haftung Garibaldis beſchloſſen. Garibaldi und 
Macia wurden im Verlauf des Nachmittags nach dem Santé=
            Ge=
fängnis überführt, wo ſeinerzeit ſchon Caillaux und Malvy 
            ge=
fangen gehalten wurden. Macia ſteht unter der Anklage des 
            un=
erlaubten Waffentragens und der Anhäufung von Exploſivſtoffen; 
Garibaldi wird dagegen der Mithelferſchaft beſchuldigt.
 *Darmſtädter Sezeſſion. 
Die Ausſtellung der Darmſtädter Sezeſſion in der Kunſthalle 
am Rheintor gleicht einem Januskopf; bekanntlich ſchaut dieſer 
antike Doppelkopf mit einem Antlitz nach vorwärts und mit dem 
anderen nach rückwärts. Er iſt ein Symbol, für Zukunft und 
Vengangenheit. Ziemlich genqu läßt ſich eine Scheidung unter 
den Künſtlern durchführen; die Vorwärtsſchquenden ſind die 
Darmſtädter, die Rückwärtsblickenden die auswärtigen Gäſte. 
Im allgemeinen wenigſtens trifft dieſe Unterſcheidung zu; ſie iſt 
nicht etwa das Ergebnis einer Vorliebe, die Kunſtbetätigung 
            be=
ſtimmten Richtungen einzugliedern, ſondern ſie wird ſich jedem 
Betrachter unwillkürlich aufdrängen. Es iſt nicht das erſtemal, 
daß ſich Darmſtadt als fortſchrittliches Kunſtzentrum erweiſt. 
Deutlich wird dieſer Vergleich, wenn man nur die 
            Kunſtleiſtun=
gen eines Darmſtädters etwa neben die Malereien der beiden 
in Wiesbaden lebenden Ruſſen Jawlenſky hält. Dieſe ſtecken 
noch ziemlich tief im Expreſſionismus, aber auch die meiſten 
            ande=
ren auswärtigen Gäſte vertreten noch eine Entwicklungsphaſe der 
Malerei, die in der Darmſtädter Kunſt im weſentlichen 
            über=
wunden iſt. Dafür dürfen die einheimiſchen Künſtler ein viel 
ſtärkeres Intereſſe beanſpruchen als die anderen, und zwar nicht 
aus einer Art Lokalpatriotismus heraus, ſondern weil ihr 
            Kön=
nen ſich als ruhiger und abgeklätter, dabei doch fortſchrittlicher 
und eigenartiger erweiſt. Das gefährliche Schlagwort von der 
„neuen Sachlichkeit” hat es zuwege gebracht, daß eine ſtrengere 
Naturbeobachtung und ein ſtärkeres Formgefühl zur Geltung 
            ge=
kommen ſind, wenigſtens bei den Darmſtädtern. Das Vorwort 
des Katalogs weiß von dieſer Scheidung der Geiſter nichts, oder 
will ſie nicht anerkennen (es rührt von einem Frankfurter her), 
und es wird ſo dargeſtellt, als ob die Darmſtädter und die 
            Aus=
wärtigen ſo ziemlich ein Herz und eine Seele, künſtleriſch 
            ge=
ſprochen, wären. Es heißt dort: „Unſer Programm: Bewußtſein 
der Zeit mit künſtleriſchen Mitteln der Zeit zu deuten . . . Was 
ſeit Jahren ſich in Darmſtadt kriſtalliſiert, wächſt in unſeren 
            geo=
graphiſchen Raum als ſüdweſtdeutſche Zuſammenfaſſung 
            gleich=
gerichteter Kräfte hinein. Dazu rechnen wir jene, die, dieſem 
Raum entſprungen, anderswo ihre künſtleriſchen Kräfte 
            aus=
tragen, jene, die von ihm fruchtbar angerührt wurden. In 
            die=
ſem Sinne verbreitert ſich die Darmſtädter Sezeſſion. Sie glaubt
 Vom Tage. 
Wie verlautet, ſoll der zwiſchen der Deutſchen Lufthanſa 
und Italien abgeſchloſſene Luftverkehrsvertrag, die 
            Auf=
nahme des Verkehrs Berlin—Rom über München—Mailand bereits 
im kommenden Frühjahr vorſehen. 
General Walch kehrt nach ſeinen Unterredungen mit Foch 
und Briand über die Entwaffnungsfrage wieder nach Berlin 
            zu=
rück, um die Leitung der militäriſchen Kontrollkommiſſion zu 
            über=
nehmen. 
Das ſächſiſche Geſamtminiſterium hat beſchloſſen, den 
            Land=
tag auf Grund des Artikels 8 der ſächſiſchen Verfaſſung für den 25. 
November einzuberufen. 
Die franzöſiſche Kammer lat das Marine= und das 
Handelsbudget angenommen. 
Der franzöſiſche Miniſter des Außern Briand empfing den 
            ameri=
kaniſchen Botſchafter Herick. 
längeren Kuraufenthalt in Frankreich eintreffen und 
ſich bei dieſer Gelegenheit auch längere Zeit in Paris aufhalten. 
Wie in amtlichen Kreiſen verlautet, wird am 1. April 1927 die 
            Pro=
hibition in Norwegen abgeſchafft werden. 
Offiziös wird bekamt gegeben, daß die portugieſiſche 
            Re=
gierung eine neue Verfaſſung vorbereitet, die im Einklang 
mit der Tradition und der geſchichtlichen Entwicklung des Landes ſtehen 
ſoll. Nach dem Inkrafttreten dieſer Verfaſſung werde die Wahl des 
neuen Staatspräſidenten erfolgen. 
Wie der diplomatiſche Berichterſtatter des „Daily Telegraph” 
            erfah=
ren haben will, beſteht infolge des Anſchlags auf das Leben Muſſolinis 
ſowohl auf ſeiten des Vatikans als auch der italieniſchen 
Regierung der Wunſch, den Abſchluß des Konkordats 
zubeſchleunigen. 
Aus Peking wird gemeldet, daß Wellington Koo, der 
gleichzeitig Präſident der Republik, Miniſterpräſident und Außenminiſter 
war und gewiſſermaßen den letzten Reſt der chineſiſchen Zentralgewalt 
darſtellt, demiſſioniert und dieſen Beſchluß den verſchiedenen 
            mili=
täriſchen Führern mitgeteilt hat, die ſich gegenwärtig bekämpfen. 
An verſchiedenen Stellen im weſtlichen Java iſt eine 
            kommu=
unterdrückt wurde.
 Die Zuſammenkunft in Odeſſa. 
FreundſchaftlicheBeziehungen zwiſchenMoskau 
und Angora. 
EP. Mailand, 13. November. 
Ueber die Zuſammenkunft Tſchitſcherins mit dem türkiſchen 
Außenminiſter meldet der „Secolo” aus Odeſſa: Die hieſigen 
Blätter betonen, daß trotz aller der Türkei von einigen 
            Weſt=
mächten gemachten Verſprechungen und 
            Einſchüchterungsver=
ſuchen die freundſchaftlichen Beziehungen 
            zwi=
ſchen Moskau und Angora ſich als 
            unerſchütter=
lich erweiſen. Die ruſſiſchen Blätter geben auch der Hoffnung 
Ausdruck, daß der Meinungsaustauſch zwiſchen Tſchitſcherin 
und Temfik Ruchdy Bey ſo erfolgreich ſein werde, wie im 
            De=
zember 1925 der Abſchluß des Vertrages in Paris. In 
            diplo=
matiſchen Kreiſen Moskaus ſoll die Reiſe Tſchitſcherins ſehr 
überraſcht haben, indem der ruſſiſche Volkskommiſſar noch am 
Tage vorher den engliſchen und den italieniſchen Botſchafter 
empfangen hatte, ohne die Odeſſger Zuſammenkunft auch mit 
einem Worte zu erwähnen. 
Die Londoner Preſſe beſchäftigte ſich auch heute wit den in 
Odeſſa geführten Beſprechugen zwiſchen Tſchitſcherin und 
            Tem=
fik Nuchdy Bey, ohne ſachlich Neues darüber berichten zu 
            kön=
nen. Nur die „Weſtinſter Gazette” behauptet, erfahren zu 
haben, daß trotz des von der Pariſer ruſſiſchen Botſchaft 
            her=
ausgegebenen Dementis, wonach es ſich um einen reinen 
            Höf=
lichſkeitsbeſuch handle, Muſtapha Kemal Paſcha in der ſtändigen 
Beſorgnis vor einem italieniſchen Angriff mit Rußland zu 
einem Abkommen zu gelangen ſuche, durch das Muſſolini von 
eimem Einfall in türkiſches Gebiet abgeſchreckt wevde, ſelbſt wenn 
er ſich die Zuſtimmung gewiſſer Balkan=Staaten ſichere. Nach 
Meldungen aus Konſtantinopel nimmt man in dortigen 
            diplo=
matiſchen Kreiſen an, daß in den Beſprechungen in erſter Linie 
die ſeit Wochen unterbrochenen Verhandlungen über einen 
Handelsvertrag wieder aufgenommen werden würden. 
Zuſammenkunft Tſchitſcherins mit Briand. 
Wie die ſowjetruſſiſche Botſchaft in Paris mitteilt, wird 
bei der weſteuropäiſchen Reiſe Tſchitſcherins ſich der ruſſiſche 
Außenkommiſſar längere Zeit in FTankreich aufhalten und dabei 
mehrere Verhandlungen mit Briand über ſämtliche zwiſchen den 
beiden Ländern ſchwebenden Fragen führen. — Außerdem 
            demen=
tiert die ruſſiſche Botſchaft 4k: Nachricht, daß der Beſuch des 
            tür=
kiſchen Außenminiſters in Odeſſa dem Zweck einer Aufrichtung 
eines panaſiatiſchen Völkerbundes gedient habe. Ein ſolcher 
            Ge=
danke ſei bei der Beſprechung in Obeſſa überhaupt nicht zur 
Sprache gekommen. Im übrigen ſtelle die Reiſe des türkiſchen 
Außenminiſters lediglich einen Akt der Höflichkeit dar.
 Die vorbereitende 
Weltwirtſchaftskonferenz. 
Der Aufgabenkreis der Sachverſtändigen. 
* Genf, 13. November. (Priv.=Tel.) 
Die am 15. November beginnende zweite Tagung der 
            vor=
bereitenden Wirtſchaftskommiſſion iſt vor eine außerordentlich 
ſchwierige Aufgabe geſtellt. Sie wird auf Grund der Reſultate 
der erſten Tagung ſowie der Vorarbeiten, die inzwiſchen geleiſtet 
worden ſind, das Arbeitsprogramm für die endgültige 
            Welwwirt=
ſchaftskonferenz auszuarbeiten haben. Die erſte Seſſion der 
            vor=
bereitenden Wirtſchaftskonferenz im März dieſes Jahres war nur 
Nach türkiſchen Meldungen wird Tſchitſcherin hald zu einem von kurzer Dauer. Nach ſechs Tagen wurden die Beratungen 
geſchloſſen und die weiteren Arbeiten dem Völkerbundsſekretariat 
gemeinſchaftlich mit dem Internationalen Arbeitsamt und dem 
Internationalen landwirtſchaftlichen Inſtitut in Rom übertragen, 
Die Kommiſſion ſteht in ſtändiger Fühlung mit den Präſidenten 
der Unterkommiſſionen ſowie mit einzelnen Berichterſtattern, die 
die Vorarbeiten weiterführen ſollten. Die vorbereitende 
            Wirt=
ſchaftskommiſſion ſetzt ſich bekanntlich aus 35 Delegierten 
            zuſam=
men, die 21 Staaten angehören. Die Wahl und Einberufung der 
vorbereitenden Wirtſchaftskommiſſion erfolgte durch den 
            Völker=
bundsrat. Sämtliche Mitglieder der Kommiſſion ſind nicht als 
Vertreter ihrer Regierungen, ſondern nur als Sachverſtändige 
in die Kommiſſion berufen. Die Kommiſſion ſetzt ſich aus 
            Ver=
tretern der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer ſowie der Regierungen 
zuſammen. 
Die Engebniſſe der erſten Tagung ſind nicht ohne weiteres 
greifbarer Natur. Die ſehr langwierigen und ſehr theoretiſchen 
Verhandlungen der Kommiſſion im März ergaben zunächſt, daß 
die Begrenzung des Arbeitsprogramms einer 
            Weltwirtſchafts=
niſtiſche Revolte ausgebrochen, die jedoch von den Behörden raſch konferenz auf große Schwierigkeiten ſtoße. Einmal erſchien es 
kaum möglich, die Fülle der gegenwärtigen akuten 
            Wirtſchafts=
probleme in einem Arbeitsprogramm zuſammenzufaſſen, 
und andererſeits ergab ſich, daß vielleicht die bedeutfamſte Frage 
von vornherein aus der Diskuſſion ausgeſchloſſen zu werden 
drohte. So erklärten die Vertreter Frankreichs im März, die 
Stabiliſierung der Währung eines Landes ſei eine 
rein nationalpolitiſche Frage, die nicht zum Gegenſtand der 
            Dis=
kuſſion einer Weltwirtſchaftskonferenz gemacht werden könne. In 
gleicher Weiſe lehnten es die Vertreter Englands ſchroff ab, die 
Auswanderungsfrage zur Diskuſſion zu ſtellen, und 
zwar mit dem Hinweis darauf, daß die Dominions eine 
            inter=
nationale Regelung dieſer Frage niemals zulaſſen würden. 
            So=
mit ſcheinen von vornherein zwei außerordentlich wichtige 
Fragenkomplexe aus den Verhandlungen ausgeſchieden zu ſein. 
Das Beſtreben der Vertreter Englands ging bei den 
            Märzver=
handlungen dahin, die Zollfrage in den Vordergrund zu 
rücken, während die franzöſiſchen Delegierten rein privatwirtz 
ſchaftliche Fragen behandelt ſehen wollten. Die Kommiſſion ging 
im März nun derart vor, daß ſie zunächſt drei Unterkommiſſionen 
einſetzte: die Kommiſſion A für die allerdings recht 
            ver=
ſchieden gearteten Fragen der Landwirtſchaft, der 
            Wäh=
rung, der Finanzen und der Bevölkerung; die 
Kommiſſion B für Produktionsfragen und die 
Kommiſſion C für Handels= und 
            Verbrauchs=
fragen. 
Das gegenwärtig vorliegende Material betrifft die Frage der 
induſtriellen Produktion, Währungs= und Finanzfragen, 
            land=
wirtſchaftliche Fragen, die Lage des internationalen Handels 
und der Märkte ſowie Bevölkerungsprobleme. Das Material 
beſteht zum Teil aus Memoranden, die einen Geſamtüberblick 
über die Wirtſchaftslage der Welt im Hinblick auf die 
            Produk=
tion und den internationalen Handel geben; andererſeits liegt 
eine große Anzahl von Schriftſtücken und Berichten vor, die ſich 
mit der Lage einzelner Induſtriezweige in den 
Ländern befaſſen. Behandelt ſind folgende Induſtriegruppen: 
Kohle, Eiſen= und Stahlinduſtrie, chemiſche Induſtrie, 
            Seiden=
induſtrie, elektriſche Induſtrie, Schiffsbau und beſonders 
            Petro=
leumproduktion in ihrer internationalen Bedeutung. Ferner iſt 
ein umfangreiches Studium einer Reihe von Spezialſtellen 
            vor=
genommen worden, ſo des Zuſammenſchluſſes der 
            In=
duſtrien in den einzelnen Ländern, der 
            Verſtaat=
lichung der Induſtrien, des wiſſenſchaftlichen 
            Fortſchrit=
tes auf dem Gebiete der Technik, der 
            Arbeitsbedingun=
gen uſw. Auf dem Gebiet des Bevölkerungsproblems 
iſt insbeſondere die Folge des Weltkriegs in der Verſchiebung 
der Bevölkerungsdichte ſowie die Aenderung in dem 
            Lebens=
haltungsniveau in den einzelnen Ländern geprüft worden. 
Von dieſem außerordentlich umfangreichen und vielfältigen 
Material wird nun die vorbereitende Wirtſchaftskommiſſion bei 
ihrer bevorſtehenden Tagung ein einheitlich geſchloſſenes 
            Arbeits=
programm für die Weltwirtſchaftskonferenz dem Völkerbund 
            vor=
zulegen haben. Die Verhandlungen dürften ſich jedoch in 
            An=
betracht der ſehr verwickelten und umfangreichen Materie recht 
ſchwierig geſtalten, ſo daß mit einem langſamen Verlauf der 
Tagung gerechnet werden muß.
 dabei, daß kameradſchaftliche Bindung eine wertvolle menſchliche 
Ergänzung zur Solidarität im Künſtleriſchen ſein kann.” — Auf 
jeden Fall ſind die Darmſtädter in dieſer kameradſchaftlichen 
Bindung, ſoweit die Ausſtellung ein Urteil erlaubt, weit mehr 
die Gebenden als die Empfangenden. 
Das Bild der Ausſtellung wird im weſentlichen durch zwei 
Künſtler beſtimmt: in der Malerei durch Karl Gunſchmann 
und in der Plaſtik durch Well Habicht. Gunſchmanns Bilder 
ſind in erſter Linie von dem Entwicklungsſtandpunkt des 
            Künſt=
lers aus zu betrachten. Er hat ſich unter den Darmſtädter 
            Künſt=
lern mit am tatkräftigſten von einem formzerſtörenden 
            Expreſſio=
nismus zu einem formſtrengen Ausdruck ſeiner Malerei 
            durch=
gerungen. Daß er dabei, ähnlich wie die anderen Vertreter eines 
gegenſtändlichen Kunſtempfindens, das Geiſtige weniger zur 
Geltung kommen läßt, iſt eine Erſcheinung, die auch die übrigen 
Ausſtellungen, die jüngſt in der Kunſthalle zu ſehen waren, 
            er=
kennen ließen. Es iſt ſchon ein Fortſchritt, daß der gegenwärtige 
Standpunkt errungen wurde; es iſt damit aber in der 
            allgemei=
nen Kunſtentwicklung noch manche Stufe zurückzulegen, bis 
Schöpfungen entſtehen, die die gegenwärtige Mode überdauern. 
Gunſchmanns Porträts und ſeine Blumenſtücke erſcheinen viel 
lebensvoller als ſeine Akte, obwohl dieſe anſpruchsvoller im 
            For=
mat auftreten. Aber auch dieſe Leiſtungen verdienen, an dem 
Künſtler ſelbſt gemeſſen, volle Beachtung, denn ſie zeigen ein 
            ge=
reifteres Können, eine beherrſchtere Farbengebung, ein weit 
            ſchär=
feres Feſthalten der Formen als früher. Es iſt aber doch der 
Geiſt, der ſich den Hörper baut, und ſo bleibt der Eindruck am 
Aeußerlichen haften. Unter den Porträts des Künſtlers fällt das 
Bildnis einer Dame auf; hier iſt am meiſten Gunſchmamns 
eigenperſönlicher Stil zu erkennen, und das Problematiſche ſeiner 
Kunſt, das ſeine Aktſtudien zeigen, tritt ſehr zurück. Die 
            unge=
zwungene Haltung der in einem Seſſel ſitzenden Dame und die 
Farbigkeit der Kleidung kommen gut zum Ausdruck; das Bild 
iſt eine bemerkenswerte Talentprobe. Auch die Blumenſtücke des 
Künſtlers ſtellen in ihrer feinempfundenen Farbenkultur eine 
            Be=
reicherung der Ausſtellung dar: Was von Gunſchmann gilt, iſt 
ähnlich auch von Otto Wachsmuth=Darmſtadt zu ſagen; auch 
in ihm iſt noch viel Problewatiſches, aber auch ein 
            Vorwärts=
drängen und ein Reiferwerden. Am deutlichſten offenbart ſich 
dies wiederum bei einer Betrachtung früherer Schöpfungen des
 Künftlers mit ſeinen gegenwärtigen Leiſtungen. Mehrere 
            Boden=
ſee=Landſchaften ſtellen in dieſer Beziehung wohl den Höhepunkt 
ſeines bisherigen Schaffens dar. Darmſtädter Maler, außer 
            Phi=
lipp Volk, deſſen Hauptgebiet die angewandte Graphik iſt, ſind 
auf der Ausſtellung nicht mehr vertreten. Unter den 
            Auswärti=
gen, die ein tieferes Intereſſe zu erwicken vermögen, ſeien hier 
erwähnt: Julius H. Biſſier=Freiburg, Joſef Eberz=
            Mün=
chen, Ludwig Enders=Offenbach, Reinhold Ewald=Hanau, 
Prof. V. Schnarrenberger=Karlsruhe und Klara 
            Wein=
hold=Hanau. 
Die Formzerſtörung des Expreſſionismus iſt in der Plaſtik 
nie recht zur Herrſchaft gelangt, aber eine Weichheit und 
            Flüch=
tigkeit iſt manchen plaſtiſchen Schöpfungen als ein Erbteil jener 
Kunſtrichtung verblieben. Die gegenwärtige Ausſtellung bietet 
einige Proben davon. Sie ſind es nicht, die den Fortſchritt 
            an=
deuten, ſondern es ſind auch hier wieder die Vertreter eines 
formſtrengen Eigenſtils, den am erfolgreichſten der Bildhauer 
Well Habicht=Darmſtadt vertritt. Mehrere ſeiner 
            Porträt=
büſten wirken ungemein lebendig, weil der Künſtler nicht allein 
die äußere Form beherrſcht, ſondern auch dem Innern, dem 
Seelenleben. Ausdruck zu verleihen vermag. Selbſt in den 
            ſtili=
ſierten Formen einer Terrakottafigur tritt, neben der Sicherheit 
in der Behandlung des Materials, das ſeeliſche Moment ſtark 
betont hervor. Das Gipsmodell eines Panthers zeigt ſtreng 
            ſtili=
ſierte, aber dabei doch ſehr bewegte Formen eines Tierkörpers. 
Adam Antes=Darmſtadt geht urſprünglich von der 
            Stiliſie=
rung des menſchlichen Körpers aus, und ein weiblicher Kopf iſt 
in ſeiner unfreien Haltung noch davon beeinflußt, aber die 
            For=
men ſeiner Plaſtik ſind ſchon gelöſter, freier und ausdrucksvoller 
geworden. Der Künſtler iſt ebenfalls in einem entſchiedenen 
Fortſchreiten ſeines Schaffens begriffen. Von den anderen 
            Bild=
hauern, die hier ausgeftellt haben, gehörten bekanntlich Bernhard 
Hoetger und T. C. Pilartz früher einige Jahre dem 
            Darm=
ſtädter Kunſtleben an. 
Im übrigen bietet die Ausſtellung noch graphiſche Arbeiten 
von Philipp Volk=Darmſtadt, Erna Pinner=Frankfurt, 
André Ruellan=Nürnberg, Moſaiktafeln von D. Dülberg= 
Kaſſel, Scherenſchnitte von E. Engert=Hadamar, Baupläne 
von Prof. Dr. H. Soeder=Kaſſel und künſtleriſche 
            Photo=
graphien von H. Collmann.
Nummer 316
Sonntag, den 14. November 1926
Seite 3
Von
 Dr. Bernhard Dernburg, 
ehemaliger Kolonialſekretär und Finanzminiſter, M. d. R.
 Der nachſtehende Artikel wurde von Exz. 
            Dern=
burg für die engliſche Preſſe geſchrieben. D. Red. 
Die Welt hat verſucht, ſich auf eine Politik des Friedens feſt= gezeigt hat. 
zuſetzen, in der Waffengewalt durch Schiedsgerichtsbarkeit erſetzt 
Kpird. Das Prinzip dieſer Schiedsgerichtsbarkeit iſt im Artikel 8 Polen. Trotz der brutalen Politik gegen die bedeutenden 
            deut=
ider Völkerbundsſatzungen niedergelegt, im dem die Mitglieder 
Dieſer Organiſation anerkennen, daß die Aufrechterhaltung des 
Friedens eine allgemeine Abrüſtung „auf den niedrigſten Punkt, 
macht. Gleichſam als Vorbereitung und Einleitung zu dieſer 
            all=
gemeinen Abrüſtung verlangt das Vorwort zu Teil 5 des Pariſer 
FFrieders die bekannte Entwaffnung Deutſchlands zu Lande und 
auf dieſe Politik verpflichtet iſt, ſo iſt es a fortiori zu einer 
Außenpolitik friedvoller Verſtändigung und evtl. Anrufung des 
Schiedsgericht infolge der durch den Verſailler Vertrag 
            geſchaf=
fenen beſonderen Zwangslage verpflichtet. Dieſe Friedens= und 
Verſtändigungspolitik iſt auch der Hauptinhalt des Locarno=
            Ver=
trages, in dem wir das bei weitem wichtigſte Inſtrument für die 
zendgültige Regelung des in der Vergangenheit ſo heiß 
            um=
ſtrittenen territorialen status auo an unſerer Weſtgrenze erblicken. 
Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund und die hier= 
Sdurch ermöglichte Ratifikation der Locarno=Verträge ſetzt Europa 
in den Stand, in eine Periode des Wiederaufbaues und der 
äußeren Konſolidierung einzutreten. Wir glauben, daß der 
            höchſt=
mögliche Erfolg nur durch wirklich ernſtes Zuſammenarbeiten 
erzielt werden kann. Wir ſind überzeugt und wir fühlen, daß 
die Anſtrengungen, die wir in dieſer Richtung machen, 
            voll=
kommen von England geteilt werden, das ebenſo wie 
            Deutſch=
land von einer dauernden Unruhe und Unſicherheit in der Welt, 
die die geſchäftliche Unternehmungsluſt hemmt, nichts zu 
            ge=
winnen hat. Die Kriegs= und Nachkriegspſychoſe war, wie wir 
alle wiſſen, ein großes Hindernis, für die Rückehr des 
            Ver=
trauens in die geſicherte Stabilität der Enwicklung. In Locarno 
haben die Unterzeichner des Paktes ſich gegenſeitig darüber 
            ge=
einigt, ein friedliches Mitteleuropa ſicherzuſtellen. Aber das iſt 
nicht genug! Die meiſten europäiſchen Staaten leiden noch unter 
der unpraktiſchen — um mich des mildeſten Ausdrucks zu 
            be=
dienen — Löſung von Verſailles. Die Hauptleidtragenden bei 
dieſer ungleichen Löſung ſind Frankreich und Deutſchland; aber 
auch England wird hiervon in weſentlichem Umfange betroffen. 
Die deutſche Außenpolitik ſtrebt aus dieſem Grunde nach einer 
Einigung dieſer drei Mächte mit dem Ziele einer tatkräftigen 
Zuſammenarbeit. 
Der erſte Schritt in dieſer Richtung, der ſofort nach der 
            Rati=
ſikation von Locarno getan wurde, war das Zuſammentreffen 
in Thoiry, über das England im Bilde war und bei dem es als wirtſchaftlichen Gleichberechtigung in der Welt erfolgte. 
            Protek=
ein ſympathiſcher Zuſchauer gelten kann. Die verſchiedenen 
Punkte, die in der Unterredung berührt wurden, zeigen, daß die 
Schwierigkeiten, unter denen die Nationen Europas noch zu lei= zeichen wirklicher Zuſammenarbeit. Auch in Deutſchland müſſen 
den haben, die Folge einer unrichtigen Regelung der 
            Kriegs=
verpflichtungen ſind. Frankreich kämpft für die Stabiliſierung 
ſeines Budgets und ſeiner Valuta. Die Wurzel des Uebels iſt 
ſeine Geld= und Kreditverſchuldung, die unter der Annahme ent= 
Bildern ſich die franzöſiſchen Staatsmänner ſtets aufs neue be= genug iſt für friedliche Arbeit. 
rauſchten und mit dem ſie ihre Wählerſchaft ſo lange Jahre in 
eine falſche Sicherheit wiegten, iſt durch die Macht der Ereigniſſe Antiitalieniſche Kundgebungen in Südſlawien. 
ſeines Märchenſchleiers entkleidet worden. Um ſeine 
            Stabili=
ſierung durchzuführen, braucht Frankreich Geld. Es iſt nur 
natürlich, daß es ſich für die Beſchaffung des Geldes an ſeine der Verfolgung der jugoſlawiſchen Minderheiten in Italien zu 
Gläubiger wendet. In dem Geiſt der Zuſammenarbeit iſt 
zu kommen. Uns ſind indeſſen durch die ſchwierige Lage unſerer 
die große Frage, in welchem Umfange wir Geldleiſtungen an das augedroht wurde. 
Ausland abführen können, zuzüglich des Zinſendienſtes für die 
öffentliche (Dawes) und private Verſchuldung. Die Geſamtſumme 
dieſer beiden Beträge iſt kürzlich von Dr. Schacht auf etwa 250 
Millionen Pfund Sterling geſchätzt worden. Das iſt beſonders 
mit Rückſicht auf unſere ſchon paſſive Handelsbilanz eine ſehr 
um ſo mehr berechtigt fühlen, ſeitdem die Gründe der franzöſſ= Berlin ſprechen.
 ſchen Furcht durch den von England garantierten Pakt von 
            Lo=
carno aus der Welt geſchafft ſind. Andere deutſche Wünſche 
tendieren in gleicher Richtung mit dem Ziele, alle zwiſchen 
            Frank=
reich und Deutſchland beſtehenden Schwierigkeiten, die ſich aus 
dem Verſailler Friedensvertrag ergeben, ſo ſchnell und ſo 
            gründ=
lich wie möglich zu beſeitigen. Wir überſehen mit Abſicht, daß 
wir unſere Anſtrengungen einem franzöſiſchen Finanzminiſterium 
leihen, an deſſen Spitze Poincaré ſteht, der ſich in der 
            Vergangen=
heit als der hartnäckigſte und erbarmungsloſigſte unſerer Feinde 
Dieſelbe geiſtige Einſtellung leitet unſere Beziehungen zu 
ſchen Minderheiten in dieſem Lande und trotz der durch den 
Korridor geſchaffenen unhaltbaren Zuſtände an unſerer Oſtgrenze, 
wünſchen wir auch hier den Geiſt friedlicher Zuſammenarbeit zu 
ider mit der nationalen Sicherheit vereinbar iſt” erforderlich wecken. Zwar haben wir den Polen nicht die Grenze in 
            dem=
ſelben Maße garantiert, wie wir dies Frankreich gegenüber taten, 
aber wir haben mit ihm einen Schiedsgerichtsvertrag geſchloſſen, 
der die gegenſeitigen den beiden Ländern durch die 
            Völkerbunds=
zur See. Da alſo Deutſchland als Mitglied des Völkerbundes ſatzungen erwachſenden Verpflichtungen vertieft. Als erſten 
            Be=
weis dieſes Geiſtes haben wir Polen zu einem Sitz im Genfer 
Rat verholfen. Wir hoffen, daß dies der Anfang des Endes des 
noch zwiſchen beiden Ländern beſtehenden Wirtſchaftskrieges ſein 
wird und daß mit der gleichzeitigen Rückkehr normaler 
            Handels=
beziehungen der Druck deutſcher Exportgüter auf anderen 
            Märk=
ten gemildert wird, ein Druck, den wir ſowohl wegen der 
            Be=
ſchaffung der uns nicht in genügendem Maße zuſtehenden 
            Lebens=
mittel= und Rohſtoffbaſis ausüben müſſen, aber auch um den 
            Er=
forderniſſen des Dawesprogramms gerecht zu werden. Wir 
            hof=
fen, daß mit der Verringerung der deutſch=polniſchen 
            Reibungs=
flächen die Behandlung der deutſchen Minderheiten beſſer wird. 
denn je weniger Konfliktsſtoff beſteht, um ſo weniger Furcht 
brauchen die Polen naturgemäß bezüglich der Haltung der 
            deut=
ſchen Minderheiten zu haben. 
Ganz allgemein geſprochen bildet die Minoritätenfrage noch 
eine große Sorge unſerer gegenwärtigen Politik. Sie war es 
ja auch, die den meiſten Zündſtoff im letzten Weltkrieg lieferte. 
Der Frieden von Paris hat alle anderen Minoritäten befreit, 
aber hat die deutſchen Minderheiten außerordentlich ſtark 
            an=
wachſen laſſen, ſo daß ſie jetzt viele Millionen ausmachen. Hier 
liegt in der Tat ein bedeutender Gefahrpunkt für die von Deutſch= Handelsbudgets vertagt. Bei der Beratung des Handelsbudgets 
ſind davon überzeugt, daß die Regelung und wirkungsvolle 
            Ueber=
des Völkerbundes viel dazu beitragen kann, dieſe Spannungen tungspolitik des Franken und ſei deshalb überzeugt, 
volle Sympathie, ebenſo alle Beſtrebungen, die auf die Förde= ſten Zukunft weſentlich ſinken werden. Eine Baiſſe ſei bereits für 
rung der internationalen Handelsbeziehungen und die Herbei= 
Arbeit hinauslaufen. 
Gebiet der Wirtſchaftsfragen zurück. Viel könnte noch getan delsinder für Oktober von 580 auf 624 geſtiegen iſt. 
werden, falls eine Annahme der Offenen=Tür=Politik und der 
tionismus und Erkluſivität gehen ſtets Arm in Arm mit 
            Rei=
bung und Rivalität. Eine liberale Handelspolitik iſt das 
            Wahr=
ſich von den wahren Zielen entfernt. Unſere Auffaſſung iſt, daß Nat gegeben haben, den Frankenkurs zu ſtabiliſeren, und nicht 
ſtand, daß „le boche pavera tout‟. Dieſes Märchen, an deſſen mit gegenſeitigem guten Willen auf allen Seiten die Welt groß eine uferloſe Auſwertungspolitik zu verfolgen, wie ſie Poincaré 
Wie aus Laibach gemeldet wird, kam es geſtern abend wegen 
Deutſchland auch willens, der franzöſiſchen Bedrängnis zu Hilfe. ! Darauf begaben ſich die Demonſtranten vor das franzöſiſche Kon= abend eine längere Unterredung mit Briand, während der 
            ſämt=
eigenen Finanzen ſchwere Feſſeln auferlegt, eine Lage, die, wie reich Sympahiekundgebungen. Wie weiter gemeldet wird, ſprochen wurden. Es war dabei in der Hauptſache die Rede von 
wohl bekannt iſt, die Aufnahme großer Kredite im Auslande, be= ſlüchten maſſenhaft die in Italien wohnenden Südſlowenen aus, der nächſten Völkerbundsratsſitzung in Genf am 6. „Dezember. 
ſonders in den Vereinigten Staaten erfordert. Es iſt weiterhin Italien, da ihnen eine Deportation nach Sizilien oder Afrika Wie das Communigue weiter ausführt, habe ſich eine glückliche 
Heſſiſcher Landesparteitag der Deutſchen 
Doltepartei. 
kniffliche Angelegenheit. Bis zu dem Umfang, wie dies unſere Worms ihren Parteitag abhalten, der eine eindrucksvolle Kund= Thoiry=Verträge aufgerollt wurde, erfreut ſei. Die 
            Fra=
verfügbaren Mittel geſtatten und wie wir es, ohne die Stabilität gebung für die Deutſche Volkspartei und ihre Arbeit bedeuten gen der Entwaffnung, die der interallierten Kontrollkommiſſion 
unſerer Währung und unſerer Budgets zu gefährden, tun kön= und zugleich dem beſetzten Gebiet die Anteilnahme zum Ausdruck in Deutſchland, der Verminderung der Beſatzungstruppen am 
nen, werden wir verſuchen, Frankreich willens zu ſein. Rein bringen ſoll. Vorgeſehen ſind Tegungen der Landesausſchüſſe, Rhein und der Mobiliſierung der Eiſenbahnobligationen ſei 
            er=
handelstechniſch geſprochen tun wir es im Intereſſe einer Herbei= und zwar des Landesausſchuſſes für Handel und Induſtrie; für örtert worden. Die beiden Regierungen ſind in ihren Anſichten 
führung geſunder Verhältniſſe auf dem Weltmarkt und um mit Kommunglpolitik; für Handwerk und Gewerbe; für Landwirt= einig, äußerte Vandervelde und fügte hinzu, daß, wenn die 
            Kon=
der Dumpinggefahr eines Landes mit ſchwankender Währung ſchaft: Frauenausſchuß; Jugendausſchuß, Beamtenausſchuß und ferenz der Botſchafter die von Deutſchland einzugehenden 
            Ver=
aufzuräumen, ein Intereſſe, in den ſowohl Großbritannien wie Schulausſchuß. In der Hauptverſammlung ſprechen über Reichs= pflichtungen als ausreichend beurteile, der Völkerbund die mili= 
Deutſchland einig gehen. In dem Gib= und Nimm=Prozeß der politik Reichstagsabgeordneter Reichsminiſter a. D. Exz. Dr. täriſche Kontrolle aufnehmen werde. Eine gegenſeitige Ueber= 
Zuſammenarbeit nehmen wir die uns billigerweiſe zuſtehende Becker, über heſſiſche Landespolitik Landtagsabgeordneter einſtimmung herrſchte auch über die Fragen, die die nächſte 
Hilfe Englands in der Wiederherſtellung der Souveränität in den Rechtsanwalt Dingeldey. Am Abend vorher wird in einer Völkerbundstagung beſchäftigen werden. Bei der Zuſammenkunft 
noch beſetzten Gebieten in Anſpruch, eine Hilfe, zu der wir uns Parteiverſammlung Reichstagsabgeordneter v. Kardorff= wurden außerdem noch die Handelsbeziehungen zwiſchen Frank=
 Frankreichs Hegemonie über Holland. 
Enttäuſchung in Holland über den Scheldevertrag. 
* Amſterdam, 13. Nov. (Priv.=Tel.) 
Die Entſcheidung über den belgiſch=holländiſchen Vertrag iſt 
gefallen. Eine verhullte Ablehnung des Vertrages wurde mi= 
53 gegen 44 Stimmen abgelehnt. Es blieb alſo nur noch die 
Wahl zwiſchen Ja und Nein. Mit 50 gegen 47 entſchied ſich die 
Kammer dann für die Annahme des Vertrages. Das Reſulta 
iſt erſtaunlich, wenn man die gewaltige Propaganda, die über 
ein Jahr gegen den Vertrag geführt wurde und die groß= 
Gegnerſchaft in Betracht zieht, die noch heute in weiten Kreiſen 
beſteht. Der Sieg war ſehr knapp und bedeutet einen Pyrrhus 
Sieg für den Außenminiſter, der noch durch den Umſtand 
            ge=
ſchmälert wird, daß bei Anweſenheit aller Mitglieder der 
            Kom=
mer das Reſultat noch ſchlechter geworden wäre, denn von den 
drei ſehlenden Mitgliedern hätten zwei beſtimmt gegen den 
            Ver=
trag geſtimmt. Die Aufnahme in der Preſſe iſt eine einzige 
große Enttäuſchung. Der „Nieuwe Rotterdamſche Courant”, 
und das „Handelsblad”, die beiden führenden holländiſchen 
Handelszeitungen und Vertreter des liberalen Bürgertums, die 
ſtets die großen Mängel des Abkommens betont hatten, zeigen 
ſich ſehr unzufrieden. Man hofſt noch auf eine Ablehnung durch 
die Erſte Kammer, die das letzte Wort zu ſprechen hat. „Dieſe 
Entſcheidung wird zeigen”, ſo ſagt das „Handelsblad”, „ob ſich 
auch Holland der Hegemonie Frankreichs unterwirſt, wie 
            Bel=
gien und Polen, oder ob es ſich ſeine Selbſtändigkeit bewahrt”. 
Das ſozialiſtiſche „Volk” und der „Nieuwe Notterdamſche 
            Cou=
rant” verſuchen noch im letzten Augenblick die Annahme des 
Vertrages in der erſten Kammer zu verhindern. In politiſchen 
Kreiſen in Belgien äußert man ſich ſehr zufrieden über das 
            Er=
gebnis und hofft, daß auch die Erſte Kammer eine günſtige 
Entſcheidung treffen wird.
 Die Aufwertungspolitik Poincarés. 
EP. Paris, 13. November. 
Die Kammer hat ſich nach Verabſchiedung des Marine= und 
land propagierte Idee internationaler Zuſammenarbeit. Wir gab Poincarz eine intereſſante Erklärung ab. Er teilte mit, daß 
die Regierung nicht gewillt ſei die 
            Beamtenge=
wachung — ich unterſtreiche das Wort wirkungsvoll — von ſeiten hälter zu erhöhen. Sie verfolge eine 
            Aufwer=
zu mildern. Die Abrüſtungsbeſtrebungen haben natürlich unſere daß die Lebenshaltungskoſten infolge dieſer Politk in der 
            näch=
die Großhandelspreiſe zu verzeichnen und werde auch bei den 
führung einer beſſeren Verſtändigung zwiſchen Kapital und Kleinhandelspreiſen nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Dieſe 
optimiſtiſche Erklärung Poincares benutzten die Kommuniſten 
Und ſo ſchließt ſich der Kreis und führt uns wieder auf das dazu, durch Zwiſchenrufe daran zu erinnern, daß der Kleinhan= 
Stabiliſierungs=Beſprechungen in Paris. 
EP. Paris, 13. November. 
Poincaré empfing heute vormittag den früheren engliſchen 
wir noch viel in dieſer Beziehung lernen; aber es iſt ſchwer, dieſe Schatzlanzler Mae Kenna und den Bankier Lord Charles Mon= 
Wahrheit wirkungsvoll zu propagieren, ſolange ein großer Teil tagu. Wie verlautet, ſoll Montagu Poincars, wie ſchon 
            ſeiner=
der Welt anſtatt ſich vorwärts zu bewegen, rückwärts geht und zeit dem belgiſchen Schatzminiſter Francqui, den dringenden 
betreibe. 
Pandervelde bei Briand. 
Paris, 13. November. 
Wie ein amtliches Communiqué beſagt, hatte der zurzeit in 
antitalieniſchen Kundgebungen vor dem italieniſchen Konſulat. Paris weilende belgiſche Außenminiſter Vandervelde geſtern 
ſulgt und bereiteten dort unter Abſingung der Marſellgiſe Frank= liche zwiſchen den beiden Regierungen ſchwebenden Fragen be= 
und vollſtändige Uebereinſtimmung der Anſichten beider 
            Außen=
miniſter ergeben. 
Ueber die Verhandlungen zwiſchen Vandervelde und Briand 
in Paris erklärt letzterer, daß er über die erzielten Reſultate der 
Die Deutſche Volkspartei wird vom 26. bis 28 November in Zuſammenkunft, auf der der ganze Fragenkomplex über die 
reich und Belgien beſprochen.
 *Die Hundertjahrfeier 
der Darmſtädter Realanſtalten. 
Ludwigs=Oberrealſchule — Liebigs=Oberrealſchule. 
Dr. T. „Der Sang iſt verſchollen.” Aus der Feſtſtimmung 
ſind die beiden feiernden Anſtalten wieder eingetreten in die 
nüchterne Kleinarbeit des Tages. Unrecht aber wäre es, wollten 
wir auf die hinter uns liegenden Tage nur zurückblicken als auf 
ein gelungenes Feſt: wer ſie denkend und fühlend miterlebt, hat 
Erinnerungen an Vergangenes, Anregungen für die Zukunft 
            mit=
genommen, gleichermaßen wert, feſtgehalten zu werden. Dieſem 
Zweck will auch die Feſtſchrift dienen, welche die Herren 
Studienrat a. D. Prof. Dr. Schmehl (Ludwigs=Oberrealſchule) 
und Studienrat Prof. Dr. Todt (Liebigs=Oberrealſchule) 
            gemein=
ſam herausgegeben haben. Faſt das ganze abgelaufene 
            Jahr=
hundert, die Zeit von 1826—1911, iſt beiden Anſtalten 
            gemein=
ſam: erſt 1911, kurz vor Ausbruch des Weltkrieges, hat ſich die 
Liebigs=Oberrealſchule abgezweigt. Gemeinſam ſind beiden 
            Schu=
len die Stammfoimen der Entwicklung des Darmſtädter 
            Real=
ſchulweſens: die Realſchule mit techniſcher Nebenſchule 1826—1836, 
Realſchule mit höherer Gewerbeſchule 1836—1864, Reglſchule (
            la=
teinlos) 1864—1898, Oberrealſchule ſeit 1898. In ſchlichter 
            Dar=
ſtellung vermitteln uns die beiden Herren Verfaſſer dieſe 
            hundert=
jährige Entwicklung, ſie laſſen die Tatſachen ſprechen. Und dieſe 
ſind beredt genug. Die ungeheueren Umwälzungen, die das 
19. Jahrhundert im inneren und äußeren Leben des deutſchen 
Volkes gebracht hat, ſpiegeln ſich in der Entſtehung und 
            Aus=
geſtaltung des Ralſchulweſens. Technik, Induſtrie, Handel und 
Gewerbe fordern gebicteriſch die Heranbildung eines geeigneten 
Nachwuchſes. Freilich zeigen ſich hier von Aufang an gewiſſe 
Schwierigkeiten und Probleme, die den Männern nicht unbekannt 
blieben, welche damals die Entwicklung leiteten. Wenn auch die 
neugegründete Realſchule zunächſt nicht auf Berufe vorbereitete, 
die akademiſche Vorbildung erforderten (vgl. das erſte Programm 
vom Jahre 1827); es war doch eine höhere Schule, die nicht die 
Aufgabe haben konnte, als Fachſchule für irgend eine beſtimmte 
Gruppe von Berufsarten allein vorzubilden, die vielmehr 
            Bil=
dungsgut ohne unmittelbare Beziehung zum „Praktiſchen” 
            ver=
mitteln ſollte. Neben der zeitgemäßen Berückſichtigung des 
            künf=
tigen Berufs iſt Hauptzielpunkt auch der Realſchule; „höhere
 Humanitätsbildung” (Direktor Dr. Külp 1852: „Die Realſchule 
in Darmſtadt nach Zweck und Einrichtung dargeſtellt‟). Wir 
            ver=
folgen in der Feſtſchrift die Wanderungen der Realſchule durch 
ihre verſchiedenen Heimſtätten, anſchaulich unterſtützt durch ſchöne 
Abbildungen am Schluß des Buches, — ein äußeres Zeichen, wie 
man kaum Schritt halten konnte mit den rieſenhaften 
            Forderun=
gen der Zeit, beſonders ſeit der Begründung des einigen 
            Deut=
ſchen Reichs. Wanderungen und Wandlungen! Gebieteriſch 
            ver=
langt das praktiſche Leben des deutſchen Volkes auch Männer 
mit gkademiſcher Vorbildung. Die Realſchule wird zur 
            Voll=
anſtalt, zur neunſtufigen Oberrealſchule, ihren Abiturienten 
            öfſ=
nen ſich Univerſität und Techniſche Hochſchule. Endlich ſprengt 
ſie auch den alten Rahmen, wird in zwei Anſtalten geteilt. 
            Wäh=
rend die „Ludwigs=Oberrealſchule” im alten Heim am 
            Kapell=
platz verbleibt, bezieht die „Liebigs=Oberrealſchule” ihr 
            neu=
erbautes prächtiges Haus in der Lagerhausſtraße. Durch alle 
dieſe Stadien zeitlicher Entwicklung und räumlicher 
            Verände=
rung vollzieht ſich raſtloſe Arbeit im Dienſt des realiſtiſchen 
Bildungszieles: ein ſelbſtloſer Dienſt der Generationen von 
            Leh=
rern an Generationen von Schülern! Alles wertvolle Neue in 
Didaktik und Pädagogik wird fruchtbar gemacht, immer finden 
die Reglarſtalten verſtändnisvolle Unterſtützung durch den 
            heſſi=
ſchen Staat und die Stadt Darmſtadt. — Getrennt, aber nicht 
geſchieden, durchleben die beiden Oberrealſchulen die Zeit des 
Weltkrieges, die Kataſtrophe unſeres Reichs. Ein tragiſches 
            Ge=
ſchick, daß zwei Männer, denen in ſchweren Tagen die Leitung 
der beiden Anſtalten anvertraut war, die Hundertjahrfeier nicht 
miterleben durften! Es fehlte die ſchlicht=vornehme Geſtalt des 
Direktors Dr. Pitz, eines Mannes, der bei weitherzigem 
            Ver=
ſtändnis für alle Gattungen des höheten Schulweſens ein 
            über=
zeugter Vertreter des regliſtiſchen Bildungsideals war; es fehlte 
Direktor Dr. Dietz, als Beamter und Menſch eine der 
            ſympathiſch=
ſten und edelſten Erſcheinungen unſeres Standes, hingerafſt in 
der Blüte der Jahre. Bis in die letzte Vergangenheit führt uns 
die Feſtſchrift. Von der gärenden Bewegung der Nachkriegszeit 
iſt auch das höhere Schulweſen ergriffen: alte Probleme 
            erſchei=
nen in neuer Geſtalt, ja die höhere Schule ſelbſt wird zum 
            Pro=
blem! Eine Fülle von Stoff für die Arbeit der kommenden 
            Gene=
rationen. Möge es unſeren Nachfahren, wenn es ihnen vergönnt 
ſein ſollte, die Zweihundertjahrfeier der Darmſtädter 
            Reglanſtal=
ten zu begehen, beſchieden ſein, auch für das neue Jahrhundert 
Markſteine ihrer Entwicklung zu verzeichnen!
 Gute Innen=Einrichtung. 
Heimgeſtaltung iſt „Humanität”. 
„Innen=Einrichtung iſt das bedachtſame und wohlüberlegte 
Beſtreben, in einer für den Beſchauer angenehmen Weiſe die 
            ver=
ſchiedenen Gebrauchsſtücke im Raum zu gruppieren, welche für 
die Bedürfniſſe und die Bequemlichkeit derer notwendig ſind, die 
eine gegebene Behauſung bewohnen, — ſo zwar, daß nicht die 
Stücke an ſich, ſondern ihre harmoniſche Gruppierung und ihre 
ganze Umgebung äſthetiſch befriedigen”, — ſo difiniert „The 
Decorator”=London. „Stellt man die Frage: „Warum 
            über=
haupt ſolche Innendekoration; warum die Zeit vergeuden, indem 
man ein Möbelſtück ſucht, das gut zu einem anderen paßt; was 
iſt der Nutzen all dieſes Zuſammenſtimmens und Anpaſſens und 
Harmoniſierens, was hat man davon; — Zufriedenheit, Glück, 
geſellſchaftliche Ehre?” — dann lautet die Antwort: „Jedenfalls 
gibt es ebenſoviel gute Gründe, ſich mit der Heim=Geſtaltung 
zu befaſſen, als irgend etwas ankeres im Leben zu treiben! Nicht 
alles erſcheint im Leben letzten Endes vernünftig, — jedenfalls 
nicht, ſolange man nach den letzten Gründen dafür ſucht ... 
Wenn man aber zugibt, daß das Tragen friſcher Wäſche, der gute 
Anzug, feine Schuhe, der neue Hut und die Blume im Knopfloch 
beim Spaziergang durch die Straßen dem Menſchen ein roſiges 
Lebensgefühl, Lebensfreude und einen „Elan” gibt, — was bei 
dem Tragen ſchlechter Kleidung nicht der Fall iſt, dann läßt ſich 
auich behaupten, daß die gute Einrichtungs=Kunſt genau 
            das=
ſelbe für den Menſchen bedeutet, innerhalb des Heims. Wie 
gute Kleider das Wohlbehagen des „äußeren” Menſchen 
            be=
wirken, ſo wirkt die gute Einrichtung erhebend und ſtändig 
erfriſchend auf den „inneren” Menſchen! Gut geſtaltete 
            Wohnun=
gen tragen dazu bei, den Menſchengeiſt gut zu geſtalten. Mag 
man dieſe Behauptung noch ſo einſchränken, — die Tatſache bleibt 
beſtehen, daß das Gute, was die Einrichtungskunſt bewirkt, des 
ſtrebenden Bemühens von Generationen wert iſt. Gute Heim= 
H. I. 
geſtaltung iſt in der Tat „Humanität!. 
*) Aus dem richilluſtrierten Novemberheft der von Hofrat 
Dr Alexander Koch herausgegebenen Darwſtädter Kunſtzeitſchuft 
„Innen=Dekoration.
 D 
Ak
Seite 4
Sonntag, den 14. November 1926
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darmſtadt, den 12. November 1926. 
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den 15. November, nachm. 8 Uhr, 
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Nummer 316
Sonntag, den 14. November 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtiadt.
 Darmſtadt, 14. November. 
— Hefſiſches Landestheater. Die heute vormittags 11½ Uhr im 
Kleinen Haus ſtattfindende Morgenfeier, in der die Damen Kapper 
ſingen werden, iſt nahezu ausverkauft. Es ſind nur noch ganz weuige 
Plätze an der Tageskaſſe zu haben. 
Der muſikaliſche Leiter der heutigen Nachmittagsaufführung von 
Verdis „Migoletto” iſt nicht, wie irrtümlich an einigen Stellen an= 
Gerhard Scholz. Die weſentlichen Partien ſingen die Damen Bllck dungsverſammlung eingefunden. 
heim, Liebel, Penſe und Müller=Wiſchin und die Herren Jörn, Hölzlin, 
findet als Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen ſtatt. 
27. November, feſtgeſetzt werden. — Schreker, einer der markanteſten 
Köpfe der modernen Muſik, der noch immer im Mittelpunkt des 
            In=
tereſſes ſteht, iſt bei allen ſeinen bisherigen Werlen von einem ſtarken, 
ſich immer ſteigernden Erfolg begleitet geweſen. Beſonders ſein „
            Schatz=
gräber” ging über faſt alle deutſchen Bühnen und ebenſo ſtehen ſeine 
„Gezeichneten” im Revertoire der führenden Theater. Im 
            Landes=
theater iſt Schreker im Jahre 1923 mit ſeiner Oper. Der ferne Klang” 
zur Aufführung gekommen, die ſich damals ſtärkſtes Intereſſe ſicherte, 
— Die Aufführumg der „Gezeichneten” deren Wiedergabe in techniſcher 
Anforderungen ſtellt, wird von Generalmuſikdirektor Joſeph Noſenſtock 
— ſelbſt ein Schüler Schrekers — muſikaliſch geleitet. Inſzenierung: 
Hans Esdras Mutzenbecher. 
— Bücherſtube Alfreb Bodenheimer. Für ihren literariſchen Abend 
am Samstag, den 20. Nob, hat die Bücherſtube Julius Bab=Berlin Verhalten von dieſer Seite geſcheitert. Soll nun nicht alles, was in 
verpflichtet. Auf Babs, dramaturgiſche Arbeiten wurde vor einigen 
Tagen an dieſer Stelle hingowieſen. Bab iſt bekannt als 
            ausgezeich=
neter Redner. Als Theaterkritiker und Vorſtand der Berliner 
            Volks=
bühne hat er einen Namen. (Näheres in der heutigen Anzeige) 
—General von Lettow=Vorbeck! Um 1114 Uhr ſpricht heute früh 
in der Turnhalle am Woogsplatz General von Lattom=Vorbeck über ſeine 
Erlebniſſe während des Feldzuges in Oſtafrika. Es ſei hiermit nochmals 
darauf aufmerkſam gemacht. 
— Führungen im Landesmuſeum. Die nächſte Führung findet 
            Mitt=
woch, den 17. November, nachmittags pünktlich 3 Uhr ſtatt. Direktor 
Prof. Feigel wird im Friedberger Saal ſprechen. 
— Landesbibliothek. Der Leſeſaal iſt werktäglich (Samstag 
            aus=
genommen) bis 7 Uhr abends geöffnet, worauf wir die Leſer hinweiſen 
möchten. 
— Gewerbemuſeum. Am Sonntag, den 14. d. Mts., vormittags 
11 Uhr, findet im Gewerbemuſeum eine Führung ſtatt, welche die 
            Aus=
ſtellung des Ledermuſeums in Offenbach und die Abteilung der 
            ver=
käuflichen Arbeiten des modernen Kunſtgewerbes behandelt 
— Orpheum. Ein originelles Abſchiedsgeſchenk 
präſentiert das Champagner=Girl heute und morgen Abend 
jedem 50. Beſucher des Orpheums in Form einer Flaſche Sekt 
der bekannten Firma „Schönberger Cabinet” in Mainz am Rhein. — 
Nachmittags 3½ Uhr iſt die letzte Kindervorſtellung „Hänſel und 
            Gre=
tel” mit den reizenden Lilivutanern in den Hauptrollen. Kleinſte Preiſe 
50 Pfg. bis 150 Mk. — Der Sonntagslartenverkauf findet ſtatt: 
            Ver=
kehrsbüro von 9 bis 12 Uhr. Zeitungskiosk am Schloß von 10 Uhr bor, doch mindeſtens ein Lurusortkel gewordend — Und wir ſitzen hier und 
mittags bis 6 Uhr nachmittags, ſowie an der Kaſſe des Orpheums ab 
2 Uhr ununterbrochen. Telephoniſche Kartenbeſtellungen Nr. 389. — 
Kaſſenöffnung nachmittags 2 Uhr, abends 6½ Uhr. (Siehe Anzeige.) 
— Proſeſſor Bruno Tuerſchmann, der große Rezitator, der am 
nächſten Mittwoch, den 17. d8. Mts., in der Vereinigung 
der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums mit 
Berichten der Berliner Preſſe „als Gaſt der Berliner Univerſität weit 
über dem gewohnten gkademiſchen Rahmen gefeiert.” „ . Dröhnender 
Profeſſor Alfred Klaar. v. Hunderte von begeiſterten Studenten es poſitiv zu ſchauen — was verbirgt ſich hinter dieſer unſerer heimat= 
und Chrengäſten . . . Tuerſchmann, der berufene Meiſter... 
Odyſſee vortragen, griechiſch und deutſch aus dem Gedächtnis. Des 
„Odyſſeus Sturmfahrt” von der Inſel Kalypſo ins Land der Phäaken 
keit des homeriſchen Epos mit ſeinen vielen kleinen reizvoll 
            ausgeſpon=
nenen Epiſoden. „Odyſſeus in der Unterwelt” wird den zweiten Teil, ſchütterlicher und im Weltganzen verankerter Optimismus? — So auch 
des Abends bilden und die Bewunderung erhöhen vor der rieſigen 
Gedächtnisleiſtung und vor der feinen Interpretation, durch die der 
Künſtler dem Werk den Weg zu den Herzen der Hörer öffnet. Ein 
bieten. 
— Der 1. Vortrag im Realgymnaſium findet am Mittwoch, 17. 
November, abends 8 Uhr, im Feſtſaale der Anſtalt (Kirchſtraße 22) ſtatt. 
Herr Studienrat Krämer ſpricht über „Das Ningen der Weltreligionen 
handlung Schlapp ſowie durch die Schüler erhältlich. 
— Der katholiſche Kirchengeſangverein St. Ludwig hielt im Kon= 
Vereins, eine ausgezeichnete Leiſtung darſtellte. Der Abend war dem weiſe zugeſtanden wird. 
Schaffen Mendelsſohn=Bartholdys gewidmet und brachte im 
ſchaft bekannte Symphonie=Kantate Lobgeſang, mit kleinem 
            Or=
cheſter zum Vortrag. Der Chor wie die Soliſten Frl. Lueie Reck 
hofer Tenor) haben unter der exakten Stabführung des 
            Chordirek=
kung durchgeführt. Im zweiten Teil kamen des Meiſters durch ihre 
Eleganz und ſentimentale Weſchheit beliebten Lieder und Chöre, „Die 
„Auf Flügeln des Geſangs” zum Vortrag. Die Duette der beiden 
ſonderes Lob. Ein geſelliger Abendball beſchloß den diesjährigen, 
            wohl=
gelungenen und gutbeſuchten Vereinsabend. Im Betvußtſein ſeinen 
ihres Dekans ſtellt. 
4. Quartal gb. Die drei erſten Punkte der Tagesordnung wurden nach 
veranſtalten. Dieſe findet am Samstag, den 18. Dezember, im Saal= Eigentum iſt, und daß es die Sendung des Mäzens zu erfüllen hat. 
bau ſtatt. Die Fürſorgefnagen umfaßten Mietzuſchüſſe und 
            Sonder=
mandenbeihilfe, Lehrlingsbeihilfe und Beſchwerdeausſchuß. In ſeiner 
gewohnten ſachlichen Weiſe berichtete der Gauleiter. Kamerad 
            Momber=
zu tun wäre. Er gab ein klares Bild über einzelne Fürſorgeſtellen und tungsvolle Früchte bringen. 
deren Betätigung bei den großen Kulturaufgaben an Hinterbliebenen 
und Vollwaiſen. Gauſekretär Deußer beantwortete noch Fragen der 
beitung im Intereſſe unſerer Kriegsopfer. Eine von Kamerad Rauck 
abgegebene Reſolution über die Verhandlungen des Landtages, betref= ſonders hinweiſen möchten. 
fend Mietzuſchüiſſe, fand einſtimmige Annahme und die Gauleitung 
wurde beauftragt, dieſe Reſolution mit allem Nachdruck an der 
            gege=
benen Stelle zur Kenntnis zu bringen. 
— Theater Vandredi, Turnhalle Woogsplatz. Wir weiſen auf die 
heute nachmittag 3 Uhr beginnende Große Schüler= und Familien=
            Vor=
ſtellung hin, weſche bei vollem Programm zu halben Preiſen ſtattfindet. 
— Abends 8 Uhr Senſationsprogramm, u. a. Gaſtſpiel des ehemaligen 
Hofkünſtlers Hans von Schendel.
 „Geſelſchaſft ſin dos Südeuſche 
Theater und ſeine Auswirkungen. 
Gründung einer Ortsgruppe Darmſtadt. 
und Liebel ſowie die Herven Poerner und Dr. Barczinski, von Erich durch die Münchener Zentrale und den geſchäftsſührenden Ortsausſchuß, Beſeitigung der gegenſeitigen Störungen zwiſchen den Senderſtationen 
Niede am Flügel begleitet, Kompoſitionen von Robert Schumann beſtehend aus den Herren Generalintendant Eruſt Legal, Dr. Friedr. in Europa zu gelangen und dabei gleichzeitig jedem Lande die Mög= 
Liſt und Franz Harres, einberufenen Verſammlung die Gründung lichkeit zu ſichern, alle ihre eigenen größeren Stationen zu empfangen. 
der Ortsgruppe Darmſtadt der Geſellſchaft für das Süddeutſche Theater Dieſer neue Wellenplan tritt am 14. November in Kraft. 
und ſeine Auswirkungen. Eine große Anzahl Herren und Damen aus 
gekündigt, Generalmuſikdirektor Roſenſtock, ſondern Kapellmeiſter Paul künſtleriſchen und publiziſtiſchen Darmſtadts, hatten ſich zu der Grün= z. B. die Ausſtrahlung der Oberwellen ſeitens der ſtarken Stationen 
Kuhn, Strzeletz. Rigoletto: Robert Ringling. Die Auführung von Müinchen, der im Namen des Zentralverbandes die Verſammlung kerbundes die Hilfe der verſchiedenen Regierungen angerufen worden, 
Nachdem die Bühnenproben zu Franz Schrekers „Gezeichne= eröffnete und nach Begrüßung der Erſchienenen ſich über die Zwecke und um die Zahl der Küſtenſtationen, welche mit tönenden Funken und einer 
ten” begonnen haben, konnte die Erſtaufführung auf Samstag, den Ziele der Geſellſchaft verbreitete. Die Ausführungen des Nedners gip= Wellenlänge zwiſchen 20 und 600 Meter arbeiten, herabzuſetzen. 
felten im weſentlichen in der durch zahlreiche Belege erhärteten Tatſache 
des Charakterunterſchieds zwiſchen Norddeutſchland und Süddeutſchland wicklung des Rundfunks vielleicht am meiſten ſchadet, iſt die Herſtellung 
lühlen und ſtets verſchloſſemen Norddeutſchen und dem impulſiven Süd= Empfang zu ſtören vermag. 
deutſchen, der ganz andere Anforderungen an Kunſt und Theater ſtellt 
und ganz andenen Gefühlsäußerungen unterworfen ſt als der Nord= Sitzung ein Rundſchreiben erlaſſen, in welchem die Fabrikanten von 
wie orcheſtraler und geſanglicher Hinſicht an alle Beteiligten enorme Süddeutſchland viel früher Anregungen zu thenterkünſtleriſcher Betäti= gen, die benachbarte Empfänger nicht zu ſtören imſtande ſind, und 
            gleich=
wung, ſowohl durch Laien wie durch Berufsſchauſpieler, und praktiſche zeitig alles zu tun, um diejenigen Funkhörer, welche ſchwingende 
            Emp=
land. Zudem iſt dev Verſuch einer Angliederung an die in Berlin 
            be=
ſtehende „Geſellſchaft für Thegtergeſchichte” durch Widerſtand und laues, der Apparate in Anwendung zu bringen. 
Süddeutſchland an geſchichtlichem und zeitlichem Material vorhanden iſt (Südweſtdeutſcher Nabio=Klub) in ſeiner Geſchäftsſtelle, Saalbauſtr. 24, 
Süddeutſchlond, beſonders zu ſammeln, zu ſichten und zu erhalten. 
Dieſem Zwechke ſoll die Neugründung, die Schwahen, Baden. Heſſen 
und Franken umfaſſen ſoll, dienen. Zur praktiſchen Verwirklichung der 
theoretiſchen Abſichten wird vorgeſchlagen, einen Arbeitsausſchuß zu — Albeutſcher Verband. Wir laden unſere Mitglieder und Freunde 
zen hat. Dieſer Arbeitsausſchuß gibt ein 
            VierteljahrsKorreſpondenz=
blatt heraus, in dem alles geſammelt und erörtert werden ſoll und 
kommt die Herausgabe eines Jahrbuchs mit Monographien, Bildmate= ortskundigen Führung gewiß ſein. Eintritt frei. (Siehe Anzeige.) 
rial uſw. Hierin ſoll auch örtliche Theatergeſchichte behandelt werden. 
den Herren Gemeralintendant Legal, Dr. Friedrich Liſt und Franz 
Harres übernommen. 
Ueber die Aufgaben der Ortsgruppe ſprach ſodann Herr 
            General=
intendant Legal, der unter anderem folgendes ausführte: 
Unwillkürlich nötigt ſich, wenn wir uns hier verſammelt ſehen, eine 
Frage auf: Wiſſen wir nicht alleſamt, daß die deutſchen Theater in 
            die=
ſem Jahre ganz beſondens ſchwer um ihre Exiſtenz zu ringen habend 
Zerbrechen wir uns nicht täglich den Kopf über Tabellen von Einmahmen 
und Ausgaben, und hören wir nicht täglich die ſaure Predigt von Ein= dürfe. Wir in Darmſtadt hätten um ſo mehr Veranlaſſung, uns mit 
ſchränkungen und Abbauten, und will man uns nicht erzählen, das 
Theater ſei im Zeitalter der ppaktiſchen Notwendigkeiten überfüſig oder Wegen der Fülle des ihm zur Verfügung ſtehenden Stoffes beſchränkte 
tigen Umſtänden geradezu den Humor herauszufordern ſcheint, und je Gartens unter dem Landgrafen Ernſt Ludwig vor mehr als 20 
            Jah=
mehr wir us als Deutſche empfinden, werden wir umſo weniger ein 
Lächeln unterdrücken können in ſchmunzelnder Würdigung unſeres 
            an=
erkannten Weltrufes als Nation der Vereine. — Unſere eigenen Dichter 
ſeinen, berühmten Homerrezitationen auftreten wird, wurde nach den und Humoriſten haben nie aufgehört, dieſe typiſch deutſche Neigung nach 
allen Nichtungen hin abzuklopfen und zu verſpotten: faſt alle aber taten innerhalb der Gartenmauern und beſonders des großen Gewächshauſes 
und tun es mit einer gewiſſen Zärtlichkeit, denn auch ſie tragen alle eine 
Beifall mit Händen und Füßen. .” ſo berichtet der bekannte Kritiker, oder mehrere Mitgliedskarten mit ſich herum. Denn — und nun heißt 
lichen Sucht anderes, als eine unſerem Weſen tief innewohnende Sehn= 
— In Darmſtadt wird Tuerſchmann aus dem 5. und 11. Geſang der ſucht nach Sauberkeit und Ordnung innerhalb unſerer mehr oder 
            weni=
komiſchſten Auswirkungen fauſtiſches Verlangen nach reſtloſer 
            Durchdring=
machen wir mit und freuen uns an der unnachahmlichen Anſchaulich= ung der uns ſpeziell intereſſierenden Materien? Als ein nicht umzubrin= ten. Auch als Gotteshaus hat das geräumige Orangeriegebäude 
            wäh=
gendes Hoffen und Sehnen auf und nach Vollendung? Als ein 
            uner=
bisher der Geſelſchaft für das Süddeutſche Thegter bereitet hat, ſcheint lang in verwahrloſtem Zuſtande dagelegen hatte, bietet er in jüngſter 
Meiſter der Sprechkunſt wird, nach den unzähligen erhebenden mir zunächſt in dem ausgeſprochenen, vielleicht vielfach unbewußten Zeit wieder einen ſo herzerfreuenden Anblick, daß es niemand ver= 
Wirkungen, auch in Darmſtadt einen Abend edlen geſtigen Gemuſſes Verlangen zu liegen, innerhalb der Sorgen um die offenbaren 
            Ver=
elendungserſcheinungen an deutſchen Bühnen auch wieder Poſitives zu 
Grunde ſchon allein iſt der neuen Geſelſchaft und ihrem Gründer, Herrn 
Univerſtätsprofeſſor Dr. Kutſcher, zu danken, und ihren Abſichten alles 
Glück zu wünſchen. Wir hörten, auf welch breite Baſis die Geſellſchaft 
um die Seele der Menſchheit.” — Karten zu 1 Mark ſind in der Buch=, für das Süddeutſche Theater geſtellt wurde und welches ſachliche Nieſen= der Einladung des Verbandes gefolgt, um in dem gemütlichen Saal der 
gebiet von ihr bearbeitet werden foll. Da ſt es vor allem erfreulich zu Freimaurerloge einen „Geſelligen Abend”, mit Vortrag und 
kordigſaal ſeinen Familienabend ab, der, würdig den Traditionen des konſtateren, daß den ſogen, Ortzgruppen völlige Freicheit der Arbeits; der erkrankten Frau Nippold=Böhler Fräulein Lehne, die bekannte 
erſten Teil deſſen dunch gehaltreiche Thematik und urwüchſige Leiden= nach zunächſt einmal ihr Haupaugenmerk auf die Erforſchung und Dar= ſprach ſie in ihrem Vortrag „Neue Formen der Geſelligkeit” über die 
ſtellung der Geſchichte ihres Theaters zu richten haben. Es wird das falſche Art der Geſelligkeit, wie ſie zur Zeit wieder Mode iſt, nachdem 
(Sopran), Frl. Klärchen Herber Alt), Herr Dr. A. Stiefen= mit dem hünftigen Geſchick des Hauſes zu verknüpfen. So weit ich dar= iſt ſehr reformbedürftig, denn bei ihr bilden die kulinariſchen Genüſſe, 
über unterrichtet bin, bedürfen noch ganze Partien der Darmſtädter 
tors, Lehrer Blumöhr, das etwas gekürzte Werk mit großer Wir= Theatergeſchichte einer ausführlicheren Darſtellung. Wir werden auch durch wird die Geſelligkeit vergröbert und verroht. Alle Feſtlichkeiten, 
die vorhandenen Grinnerungsſtücke, Bilder, Bücher, Zettel, Neguiſiten, ſelbſt die Familienfeſte ſind immer verflochten mit den Trinkſitten, die 
Primel!. „Die Nachtigall”, Herbſtlied” „Nachtlied”, „Das Aehrenfeld”, ten ſchon heute an die Preſſe die Bitte, uns dabei, ſowie bei Wiedergabe bekämpfen ſind. Bei einer Geſelligkeit, wo Alkohol herrſcht, kann man 
hiſtoriſchen Materials freundlichſt unterſtützen zu wollen. — Der zweite die verſchiedenſten Menſchen zuſammenſetzen, denn es kommt ja nicht 
Damen Frl. Reck und Herber wirkten hier beſonders herzlich und ge= große Hauptgedanke muß ſein, die heſſiſche Volksdichtung zu pflegen, auf geiſtigen Gedankenaustauſch an, der Alkohol muß für die Anregung 
fielen ſowohl dunch ſympathiſchen Klang als auch gediegene Schulung. Die allerwichtigſte Aufgabe unſerer Ortsgruppe ſehe ich aber zunächſt ſorgen. Wir wollen aber keine derartige Zwangsgeſelligkeit haben, ſon= 
Herr Lehrer Niebergall, der in letzter Stunde für den verhinder= darin, alles nur Mögliche zur Populariſierung des Theatergedankens dern wir wollen eine Geſelligkeit pflegen, die uns geiſtigen Gewinn 
ten Muſikdirektor Klaſſert die Begleitung der Chöre und Lieder über= überhaupt zu tun, und nichts zu unterlaſſen, was zu dieſem Ziele hin= brinat und der wir eine perſönliche Note geben. Die Rednerin beſprach 
nommen hatte, zeigte ſich als Meiſter des Inſtruments; er verdient be= führen kann. Wir Schauſpieler, Sänger, Muſiker und wie wir uns ſonſt die Möglichkeiten, durch die ein Zuſammenſein unterhaltend, anregend 
Geltung und im Vertrauen auf ſeine Kraft kann ſich der Chor getroſt von uns aus beſtimmt niemals aufhören zu ſpielen, ſolange es noch regung zu geben imſtande ſei. Der Maßſtab einer wahren und guten 
den größeren Aufgaben zuwenden, die ihm das kommende Jahr 1927 Bretter auf der Welt gibt. Denn wir wiſſen, daß wir auf dieſen unſe= Geſelligkeit iſt die Nachfreude. Den Müttern legt die Rednerin 
            befon=
dunch die Jahrhundertfeier der Pfarvei und des Pwieſterzubiläums ren Brettern Ewigkeit ſpielen, und daß dieſe unſere Privatexiſtenz nichts ders ans Herz, dafür zu ſorgen, daß die Geſelligkeit der Kinder nicht 
— Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und hinterbliebenen hielt ſpreche natürlich nur von der großen, uns allerdings unentbehrlichen unſer geſelliges Leben reformiert werden, damit es vorbildlich werden 
im Perkeo bei überfülltem Saale ſeine Mitgliederverſammlung für das Maſſe, hat in dieſen Jahren ſeine neue Rolle des neuen Betrachtens kann für die Kinder. Fräulein Lehne verlangt ſowohl bei der 
            Zwangs=
kurzer Debatte erledigt. Die Teilnahme an der Totenfeier wurde be= nicht begriffen, daß das Theater, wenn anders es überhaupt in der uns reicht werden, und daß man auch ein Zimmer „rauchfrei” hält. Bei der 
ſchloſſen ſowie die diesjährige Weihnachtsfeier in gehobener Weiſe zu überlieferten Form weiter exſtieren ſoll, daß alſo das Theater jetzt ſein freien Geſelligkeit iſt die Mückehr zur Geiſtigkeit leichter. Das Geiſtige 
ſteuer, Heilfürſorge für Beſchädigte und Hinterbliebene. Schwerbeſchä= uns liegt — ich weiß. Sie lieben alle das Theater, ſonſt wären Sie nicht. Geſelligkeit verroht; ſie ſollen darin vorbildlich für das Volk vorangehen 
digten=Schutzgeſetz und ſeine Durchführung, Winterbeihilfen, Konfir= hier —; folgen Sie der alten heſſiſchen Tradition und helfen Sie uns eingedenk des Wortes unſeres Schiller: „Der Menſchheit Würde iſt in 
durch tätige Mithilfe, der heſſiſchen Theaterkunſt und dem heſſiſchen Eure Hand gegeben bewahret ſie‟. Auf den ernſten Vortrag folgten 
Theatergedanken neue Zugänge zum Volksganzen zu erſchließen, dann ſchön vorgetragene Lieder, durch die einige junge Damen die 
            Anweſen=
ger, was bis jetzt für dieſe Fragen getan worden iſt und noch dringend wird ſicherlich dieſe heutige Verſammlung im Sinne ihrer Ziele bedeu= den erfreuten. Alkoholfreie Getränke, die verabreicht wurden, fanden 
Fürſorge und wies beſonders darauf hin, daß alle Hilfeſuchenden doch eine recht geſchmackvolle Sonderausſtellung der Bücher des Otto Turnhalle Woogsplatz ab. Der Vorſitzende des Bundes deutſcher 
            Mieter=
ihr Anliegen dem Bureau anvertrauen möchten, zu tatkräftiger Beare Reichl Verlages in einem ihrer Schaufenſter veranſtaltet, auf die vereine, Herr Hermann aus Dresden, wird ſprechen über die 
wir Freunde des guten, ernſten und ſchön ausgeſtatteten Buches be= Mieterbewegung, beſonders aber über den Abbau der Mieterſchutz=
 Das Neueſſe vom Radio! 
Vom Verein der Funkfreunde wird uns geſchrieben: 
Seit mehreren Monaten hat die LUnion Internationale de 
            Nadio=
phonie ihre ganze Aufmerkſamkeit der Verbeſſerung der 
            Funkempfangs=
verhältniſſe in Euroba zugewandt. Zu dieſem Zweck hat ſie einen 
Im Kleinen Haus des Landestheaters vollzog ſich geſtern i einer Wellenplan durchgeführt, durch welchen man hofft, zu einer völligen 
Abgeſehen von der unmittelbaren Störung benachbarter Stellen 
allen Kreiſen der Darmſtädter Bevölkerung, vor allem des geiſtigen, gibt es leider mehrere andere Urſachen der gegenſeitigen Störung, wie 
und die Störung der Sender mit tönenden Punkten im Wellengebiete 
Das Gingangsreferat hielt Herr Univerſitätsprofeſſor A. Kutſcher des Rundfunks. Um dieſe Störungen zu beſeitigen, iſt ſeitens des Völ= 
Eine weitere Urſache von Störungen, welche der geſchäftlichen 
            Ent=
beſonders auf dem Gebiet des Theaters und der Kunſt überhaupt und und Verwendung von Empfangsgeräten, welche geeignet ſind 
            unange=
der weiteren Tatſache, daß es nicht berechtigt erſcheint, daß die Ausfüh= nehme Töne in den benachbarten Antennen zu erzeugen und die Güte 
rungen in Dingen, um die es ſich hier handelt in Norddeutſchland bzw. des Empfangs der Nachbarſchaft zu ſtören. Es iſt nachgewieſen, daß 
Berlin bleibt, gerade wegen des markanten Unterfchieds zwiſchen dem ein Empfänger, der ſelbſt ſchwingt, auf beträchtliche Entfernungen den 
Die LUnion Internationale de Radiophonie hat in ihrer letzten 
deutſche. Auch die Geſchichte, beſonders des Theaters, beweiſt, daß aus Funkempfangsgeräten gebeten werden, nur Empfangsgeräte zu erzeu= 
Auswirkungen dieſer Anregungen gekommen ſind, als von Norddeutſch= fänger beſitzen, zu belehren, wie ſie es anſtellen müſſen, um die neueſten 
Entdeckung und Erfahrungen der Funktecmit in bezug auf Selektivität 
Zu demſelben Zweck wurde vom hieſigen Verein der Funkfreunde 
und zum großen Teil ſchon verloren zu gehen droht, endgültig aus der eine Auskunftsſtelle geſchaffen, die gerne allen Ratſuchenden in radio= 
Kultur des Volkes verſchwinden, iſt es unerläßliche Notwendigkeit für techniſchen Fragen Auskunſt erteilt. Dort befindet ſich auch die „
            Funk=
wache” bei der Störungen uſw. angemeldet werden können, ſowie die 
neu eingerichtete Baſtelſtube. 
gründen von etwa 100 Perſonen, der ſich jeweils mach Bedarf zu ergän= zu unſerem öffentlichen Lichtbildervortrag: „Ein 
            ge=
ſchichtlicher Gang durch Metz”, am Dienstag, den 16. November, abends 
8 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße 20) ein. Da der Vortragende ſelbſt 
das dem inneren Zuſammenhang der Mitglieder zu dienen hat. Dazu, früher in Elſaß=Lothringen war, dürfen die Zuhörer einer landes= und 
— Petrusgemeinde. Männervereinigung. Daß eine ge= 
Die Leitung der Ortsaruppe Darmſtadt wurde vorſchlagsgemäß von mitvolle Verſenkung in den Geiſt der Vergangenheit das Herz erfreuen 
und eine Stunde innerer Erhebung ſchaffen kann, das hat der 
            Stim=
mungsgehalt unſerer letzten Monatsverſammlung gezeigt. 
            Hervorgeru=
fen wurde dieſer Stimmungsgehalt durch einen Vortrag von Herrn 
Prof, Dr. Eſſelborn über das Thema: „Aus der Geſchichte 
der Beſſunger Gärten”. Im Eingange ſeiner Ausſührungen 
ſprach der Redner über die Bedeutung der geſchichtlichen Baudenkmäler 
unſerer Stadt; er betonte, daß man ſolche in die Vergangenheit 
            hin=
einragende Zeugen aus hingeſchwundenen Tagen nicht unterſchätzen 
denſelben liebevoll zu beſchäftigen, als unſere Stadt arm an ihnen ſei. 
ſich der Vortragende auf den Beſſunger Herrngarten, auch 
gründen. — Es iſt in der Tat eine Situation, die unter den gegenwär= Drangeriegarten genannt. Er ſchilderte zunächſt die Entſtehung des 
ren. Der Herr Profeſſor, verſtand es, ſeinen Beſſunger Zuhörern die 
Schönheiten ihres Herrngartens ins rechte Licht zu rücken und auf 
Mancherlei aufmerkſam zu machen, was auch dem Eingeweihten 
            bis=
lang unbekannt oder entgangen war. Einige reizvolle Bilder aus dem 
ſich abſpielenden Lebens feſſelten beſonders die Zuhörer. So der in 
den Jahnen 1848/49 zwiſchen dem Hofgarteninſpektor Noack und dem 
Hauptmann der gegen 100 Mann ſtarken Beſſunger Bürgerwehr 
(Schleuning) mit Verſchwendung von reichlich Tinte ausgefochtene 
Streit wegen der Benutzung des Gartens zu den Eserzieyübungen der 
ger begrenzten Gedankenwelten?. Als ein tiefes, auch noch in ſeinen genannten Wehr. Ein anderes Bild brachte die Zeit in Erinnerung, 
da im Jahre 1870 Haus und Garten der Pflege der Verwundeten 
            dien=
rend der Wiederherſtellung oder des Umbaues der Beſſunger Kirche 
wiederholt gedient. Manches Feſt, manche wohlgelungene Ausſtellung 
gerade in unſerem Falle hier, Und der raſche Erfolg, den die Anteil= iſt innerhalb der Mauern des Gartens im Laufe der Zeit abgehaltes 
nahme der Regierungen, der Preſſe, der Künſtler und des Publikums worden. Nachdem der Garten nach dem letzten Kriege einige Jahr 
meſſen nennen wird, wenn der Vaterlandsfreund auch hierin ein 
            erfreu=
liches Zeichen des Wiederckufſtiegs erblicken mag. — Der Vorſitzende 
hören und als Selbſtſchutz poſitive Arbeit zu leiſten. Und aus dieſem ſprach aus dem Herzen der Zuhörer, als er dem Herrn Vortragenden 
den wärmſten Dank der Verſammlung übermittelte. 
„Verband Darmſtädter Frauenvereine. Zahlreiche Frauen waren 
muſikaliſchen Darbietungen zu verleben. Den Vortrag hielt an Stelle 
Die Ortsgruppe Darmſtadt nun wird meiner Meinung Wanderlehrerin für Nüchternheitzunterricht. Eindringlich und ernſt 
auch das beſte und kornehmſte Mittel ſein, das Publikum immer feſter ſie im Kriege etwas überwunden war. Die Geſelligkeit unſerer Tage 
beſonders der Alkohol, den Hauptbeſtandteil der Unterhaltung. Da= 
Koſtüme und ſonſtige Merkwürdigkeiten ſyſtematiſch ausſtellen und rich= durch Alter und Gewohnheit im Volke verankert und darum ſchwer zu 
alle nennen, die wir auf der Bühne tätig ſind, wir machen uns gewiß und freundlich geſtaltet werden kann; ſie wies dabei auf das Büchlein 
auch Sorgen, aber eines ſteht feſt: mag kommen was will, wir werden von Willibald Ulbricht „Neue Geſelligkeit” hin, das eine Fülle von 
            An=
iſt ohne unſere von uns geſpielten Symbole. Aber das Publikum ich zum Abklatſch der Geſelligkeit der Alten wird. Gerade darum muß 
noch nicht gelernt. Es hat entweder noch nicht gewüigend, oder noch gar als auch bei der freien Geſelligkeit, daß alkoholfreie Getränke 
            verab=
muß immer hervorgehoben, das Materielle aber zurückgedrängt wer= 
Sie ſehen, meine Damen und Herren, welche Fülle von Arbeit vor den. Mutig ſollen beſonders die Frauen vorgehen gegen alles, was die 
ſichtlich großen Beifall. 
— Der Mieterverein Darmſtadt, Stiftsſtr. 51, hält am Donners= 
— Die Hofbuchhanölung Müller u. Rühle, Eliſabethenſtvaße 5, hat tag, den 18. d. M., abends, eine öffentliche Mieterverſammlung in der 
geſetze, ferner über die weitere Erhöhung der Mietzinsſteuer von 30 
bis 40 Prozent und dergl. mehr. Außerdem wird ſprechen der Landes= 
Vovſitzende Heſſiſcher Mietervereine, Herr Wolf aus Mainz, über die 
Tätigkeit des Landesverbandes in allen Mietfragen. Die Anträge der 
politiſchen Parteien an den Heſſiſchen Landtag, betr. Abänderung der 
Mieterſchutzgeſetze uſw. werden ebenfalls beſprochen werden. — Zu 
dieſer ſehr wichtigen Verſammlung werden alle Mieter, Ladeninhaber. 
Geſchäftsleute und Wohnungsſuchende eingeladen. — Der Eintritt iſt 
frei. Freie Ausſprache findet ſtatt. Siehe Anzeige.)
Am Bahnhaf + Fernruf 24/
[ ← ][ ][ → ] 1. Berufung der Gemeinde Langen=Brombach gegen die 
Entſcheidung des Kreisausſchuſſes Erbach vom 6. Juli 1926 wegen 
Inſtandhaltung des Eichelwegs. 
Der Eichelweg war durch ſtarke Holzabfuhren in einen ſolchen 
            Zu=
ſtand geraten, daß der Gemeinderat die Neuherſtellung des Weges 
            be=
ſchloß. Zu den hierdurch verurſachten Koſten in Höhe von 921 Mark 
ſollten nach Beſchluß vom 15. Februar 1926 die Waldeigentümer 
            heran=
gezogen werden. Herangezogen wurden unter anderen auch die 
            Stan=
desherrſchaften Löwenſtein=Roſenberg und Erbach=Schönberg. Das 
            Ur=
teil erſter Inſtanz erklärte dieſe Heranziehung für unbegründet, weil 
nach Art. 183 Landgemeindeordnung zu den Koſten nur herangezogen 
werden könne, wer in der Gemeinde wohne oder dort Beſitz habe. 
            Bei=
des treffe hier nicht zu. Es handelt ſich aber hier um die Gemarkung 
Eichels, die als ſelbſtändige Gemarkung im Eigentum der 
            Standes=
herrſchaften Löwenſtein=Roſenberg und Erbach=Schönberg ſteht. Es wird 
auch darauf hingewieſen, daß dieſe Standesherrſchaften die 
            Fiſcherei=
gerechtigkeit in der Gemarkung Langen=Brombach beſitzt. Die Gemeinde 
hat Berufung verfolgt. Ihr Vertreter ſucht nachzuweiſen, daß Art. 183 
dem Gemeinderatsbeſchluſſe nicht entgegenſtehe; jeder, der wirtſchaftlich 
mit der Gemeinde zuſammenhänge, ſolle zu den Koſten herangezogen 
werden können. 
Der Vertreter der Standesherrſchaften betont, daß die 
            Voraus=
ſetzungen des Art. 183 nicht vorlägen. Von der ſtaatlichen 
            Siedlungs=
behörde ſeien die Standesherrſchaften zu Zwangsholzhieben im Intereſſe 
der Siedler angehalten worden, durch die ſie, wie unter Beweis geſtellt 
wird, außerordentlich geſchädigt worden ſeien. Ein wirtſchaftlicher 
            Zu=
ſammenhang, der in den Vordergrund gerückt werden müſſe, beſtehe 
nicht. Die Fiſchereiberechtigung könne die Vorausſetzungen des Art. 183 
nicht erfüllen. 
Das Urteil verwirft die Berufung. Das Gericht war 
durch die Geſetzgebung gehindert, in anderem Sinne zu entſcheiden, und 
ſtellt gütliche Verſtändigung unter den Beteiligten anheim. 
2. Berufung des David Sonnheim zu Crumſtadt gegen 
das Urteil des Kreisausſchuſſes Groß=Gerau vom 5. Juli 1926 
wegen Entſchädigung für an Seuchen gefallenes Vieh. 
Im Viehbeſtand des Klägers war die Maul= und Klauenſeuche 
            aus=
gebrochen. Die Sektion des Tieres, die im Januar 1926 ſtattfand, 
            er=
gab, daß auch neben Maul= und Klauenſeuche eitrige 
            Bauchfellentzün=
dung vorliege. Letztere wird als nicht unheilbar und als nicht unbedingt 
tödlich nach Behauptung des Klägers bezeichnet. Dem Einwand, 
            Ent=
ſchädigung für Handelsvieh gebe es nicht, begegnet Kläger mit der 
            An=
gabe, die eingegangene Kuh ſei ſeine Hauskuh geweſen. Kläger ſucht 
in der Berufung gegen das die Klage abweiſende Urteil darzutun, daß 
die Bauchfellentzündung nicht die unmittelbare Todesurſache des Tieres 
geweſen ſei und weiſt darauf hin, daß Art. 3 Ziffer 5 des heſſiſchen 
            Ge=
ſetzes vom 18. Juni 1926 in ſeiner Faſſung gegen das 
            Reichsviehſeuchen=
geſetz vom 26. Juni 1909 verſtoße, denn dieſes Reichsgeſetz ſtatuiere eine 
unbedingte Entſchädigungspflicht, wenn das eingegangene Tier mit 
Maul= und Klauenſeuche behaftet war. 
Als Sachverſtändiger erklärt Stabsveterinär a. D. und Tierarzt 
Löffler, die als chroniſch bezeichnete eitrige Bauchfellentzündung habe 
vor der Maul= und Klauenſeuche beſtanden; er bezeichnet ſie als 
            heil=
bar, die Mortalitätsziffer betrage hier 50 Prozent. Im übrigen ſei 
der Ausdruck „heilbar” relativ zu nehmen. Die Bauchfellentzündung 
könne durch die eigenen, dem Tiere innewohnenden Schutzſtoffe ohne 
ärztlichen Eingriff zur Heilung gelangen. Dafür ſpreche auch die 
            Mor=
talitätsziffer. (Art, 3, Ziffer 5, ſpricht von einer unheilbaren und 
            un=
bedingt tödlichen Krankheit.) Es ſteht nach ärztlichem Gutachten feſt, 
daß das Tier an Maul= und Klauenſeuche gefallen iſt. 
Das Urteil verwirft die Berufung. Die Sache dürſte 
wohl noch den Verwaltungsgerichtshof beſchäftigen.
 Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im 
            Er=
werbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Altrentner 
und Altventnerinnen erfolgt am Montag, den 15. November ds. J8., 
vprmittags von 8—12 Uhr auf der Stadtkaſſe. 
Das Polizeiamt weiſt wiederholt darauf hin, daß außer in dem 
Hauptbahnhof auch wieder auf dem Marktplatz mehrere Dienſtmänner 
zu Dienſtleichungen für das Publikum bereit ſtehen.
 — Der Deutſche Teckelklub E. V., Sitz Berlin, Ortsgruppe 
            Darm=
ſtadt, veranſtaltet am Samstag und Sonntag, den 13. und 14. 
            Novem=
ber 1996, eine Prüfung auf Schweiß. In dem prachtvollen Nevier 
des Kranichſteiner Wildparks, nahe des Oberwaldhauſes, findet die 
Prüfung ſtatt. Beginn Samstag, den 13. November 1926, um 1 Uhr 
nachm. Sonntag um 9 Uhr vorm. Der Weg vom Oberwaldhaus bis 
zum Prüfungsrevier iſt markiert durch Schilder. Um Laien und 
            Tcckel=
freunden die Arbeit des Dachshundes auf Schweiß zu zeigen, werden 
links von dem Nondellweg eine Schleppe arbeiten, die durch Orientie= entgegen, in der ſie im Cowboy=Koſhüim erſcheint und mit Meſſern nach 
rungsmarken den Zuſchauern vom Weg aus ermöglichen, die Arbeit des ihren „Opfern” wirft, natürlich ohne dieſe zu beſchädigen. Flottes Tempo, 
Hundes genau zu verfolgen. Um 5 Uhr iſt Preisverteilung auf dem 
Oberwaldhaus; danach gemütliches Beiſammenſein mit den Herrn 
            Nich=
tern und den auswärtigen Gäſten. Der Leiter der Prüfung iſt Herr 
Forſtſekretär, Lorenz Schmidt. Unter der bewährten Leitung von 
Herrn Dr. E. Hohlwein wird die Ortsgruppe Damſtadt auch in dieſem 
Jahre eine Prüfung auf Schweiß bieten, die die Ortsgruppe in die 
erſten Reihen des Deutſchen Teckelklubs E. V., Sitz Berlin, einreiht. 
Tageskalender für Sonntag, den 14. November 1926. 
Landestheater GroßesHaus, nachm. 3½ Uhr, Ende 6 Uhr, 
Volksvorſtellung zu ermäßigten Preiſen: „Rigoletto”; abends 7½ 
Uhr, Ende 10 Uhr, Sonntags=Fremdenmiete, 2. Vorſtellung, neu 
            ein=
ſtudiert: „Iphigenie” — Kleines Haus vorm. 11½ Uhr: Erſte 
Morgenfeier: Robert Schumamn; abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, 
Uhr, Märchen=Vorſtellung: Hänſel und Gretel”; abends 8 Uhr: 
„Das Champagner=Girl”, — Schloß=Café: Konzert. — Café 
Rheingold: Konzert und Tanz. — Weinhaus Weißer 
Turm: Konzert und Tanz. — Ludwigshöhe: Konzert. — 
Span. Bodega: Künſtler=Konzert. — Hotel Schmitz: 
            Unter=
haltungsmuſik. — Frankfurter Hof: Konzert. — 
            Konzert=
ſaal „Perkeo”: Humoriſtiſches Konzert. — Café und 
            Wein=
ſtube Taunusburg: Tanz. — Hotel=Neſtaurant Alte 
Poſt, abends: Unterhaltungskonzert. — D. u. Oe. 
            Alpenver=
ein, Sektion Starkenburg: Wanderung nach Oppenheim. — 
            Mo=
zart=Saal, vorm. 11½ Uhr: „Elektromophon=Konzert. — 
Reichshof: Konzert. — Feſtſaal Rummelbräu: Großer 
Tanzabend. — Zur Reichskrone, Mühlſtraße 5: Konzert. — 
Zentral=Hotel: Stimmungskonzert. — Deutſch. 
            Teckel=
klube. V., Ortsgr. Darmſtadt: Schweißſuche im Kranichſteiner Park, 
Treffpunkt: Oberwaldhaus 3 Uhr. — Feſtſaal der 
            Turnge=
meinde, Woogsplatz 5, nachm. 3 Uhr und abends 8 Uhr: Gaſtſpiel 
der Vandredi=Comp.” — Otto Berndt=Halle, mittags 1 Uhr: 
Vortrag des Herrn General a. D. v. Lettow=Vorbeck über das Thema: 
„Der Feldzug in Oſt=Afrika und die koloniale Frage‟. — Stadion, 
nachm. ½3 Uhr: Fußballwettſpiel, Sportverein Darmſtadt gegen 
Mannheim=Waldhof. — Lichtenberg: Nachkirchweihe. — 
            Ham=
melstrift: Nachlirchweihe, Großes Tanzvergnügen. — Ar= 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele. 
Verſteigerungskalender für Montag, den 15. November. 
Holzverſteigerung. Vormittags 9 Uhr wird das im 
            Schloß=
graben angefallene Holz an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend 
verkauft.
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 Kunſinotizen. 
Ueber Werke, Künffler oder Hünſtſeriſche Veranffaltungen, deren im Nachſtehenden Grwähmmg 
geſchleht, behält ſich die Redalion ihr Urtell vor. 
— Reſidenz=Theater: „Die Kleine vom Variets” 
mit Oſſi Oswalda. In dem Ufa=Film „Die Kleine vom Varieté”, den 
die Parufamet herausbringt, ſpielt Oſſi Oswalda die Rolle einer kleinen 
Tingeltangelin, die dann einen jungen armen Zahnarzt heiratet. Ihrem 
nachmittags um 3 Uhr die beiden beſten Hunde der Prüfung rechts und Talent zur Entfaltung grotesker Komik kommt beſonders eine Szene 
atemraubende Spannung und zwerchfellerſchüitternde Situationen 
            wer=
den in dieſem Luſtſpiel, das Hanns Schwarz launig und „ſchmiſſig” 
regiert hat, in unterhaltender Weiſe erfüllt. 
— Union=Theater: Zur Aufführung des Fauſtfilms: 
Camilla Horn — das Gretchen. Jahrelang ſuchte man ein deutſches 
Gretchen für den Film. Der Film iſt ein grauſamerer Richter als das 
Theater. Das Jupiterlampenlicht zerreißt grauſamer alle Illuſionen 
als das Rampenlicht. Hier ſieht man die Frau, wie ſie iſt. Es hat m 
den hundert Jahren, ſeit Goethes Werk zum erſten Male über die Bühne 
ging, viele tauſende Theatergretchen gegeben, vollendete Künſtlerinnen. 
Es gab Frauen von unerhörter Meiſterſchaft der Kunſt, es gab 
            Film=
ſterne von Weltruf, es gab Frauen, deren Antlitz und Geſtalt dem 
Goetheſchen Gretchen glichen, aber — ſo merkwürdig es klingt — eine 
„Künſtlerin” konnte das Gretchen nicht ſpielen. Es mußte ein Mädchen 
ſein, noch unverbildet von den knetenden Händen eines Regiſſeurs, ſo 
Zuſatzmiete IV (4): „Der Biberpelz”. — Orpheum, nachm. ½4 fand man Camilla Horn durch Zufall in einem Haufen von 
            Kompar=
ſimnen. Camilla Horn iſt eine Erfüllung. 
— Palaſt=Lichtſpiele: Der Veilchenfreſſer” Aus 
Guſtav Moſers gleichnamigem Bühnenluſtſpiel haben F. Carlſen und 
Hans Behrendt ein unterhaltendes Filmmanuſkript gemacht und dem 
„unwiderſtehlichen” Lächeln Harry Liedtkes reichlich Gelegenheit gegeben, 
ſich zu betätigen. Als K. u. K. Oberleutnant macht er tolle Streiche, 
die ihm kein Menſch übelnehmen kann. Veilchenſtreuend erobert er im 
Fluge die Herzen aller Schönen, bis er ſelbſt in die Netze einer ſchönen, 
reichen und ſehr begehrten Witwe gerät. Die Intrigen eines Schuftes 
verdunkeln für kurze Zeit dieſen roſigſten aller Himmel, bis er ſich nach 
der Entlarvung des Böſewichts dunch den kräftigen Arm des K. u. K. 
Oberleutnants zum endlichen guten Ende wieder aufklärt. Fuglſangs 
Photographie hat ſehenswerte Bergaufnahmen geſchaffen. Der Beifall 
war ſehr ſtark. Man kann den Theaterbeſitzern des D.L.S. aich zu 
ihrem zweiten Film gratulieren. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritk. 
— Chriſtl. Verein Junger Männer, Alexanderſtr. 22. 
In unſerem Heim (Kaſerne) findet heute abend 8 Uhr ein 
            Lichtbil=
dervortrag ſtatt. Herr Sekretär Gedat wird von ſeiner 
            kürz=
heilgen: Nachkirchweihe. — Auerbach: Nachkirchweihe. — lich beendeten Studienreiſe nach Amerika berichten. Da heute, zur Zeit 
der Rationaliſierung der Wirtſchaft, das Intereſſe für dieſes Land der 
unbegrenzten Möglichkeiten ſehr lebhaft iſt und der Vortragende über 
ein Jahr Beobachtungen dort angeſtellt hat, dürfte ſich der Beſuch der 
Veranſtaltung für jeden jungen Mamn lohnen. 
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und 
            Hei=
matkunde. Hotel Prinz Karl, Alt=Darmſtadtzimmer. Donnerstag abend 
8½ Uhr Vortragsabend. Es ſpricht Herr Philipp Weber über: 
            Holz=
hof, Scheppe Allee und Griesheimer Haus. 
— Im Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, findet 
            Sonn=
tag abend großes Konzert ſtatt. Der Beſuch iſt nur zu empfehlen.
Aus den Parieien.
 — Deutſchnationale Volkspartei Ortsgruppe 
            Darm=
ſtadt. Am Dienstag, den 16. November, abends 8 Uhr, ſpricht im 
„Füvſtenſaal”, Grafenſtraße, Herr Oberregierungsſekretär Feilner über 
das Thema: „Ein geſchichtlicher Gang durch Metz.‟ Der Alldeutſche 
Verband, der dieſen Vortrag mit Lichtbildern veranſtaltet, hat unſere 
Mitglieder und deren Angehörige eingeladen. Wir bitten, recht 
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reich zu erſcheinen.
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Nummer 316
Sonntag, den 14. November 1926
Seite 7
 Aus Heſſen. 
Starkenburg.
 Erzhauſen, 13. Nov. Geſtern bewegte ſich ein großer Leichenzug 
imm Pfarrhauſe nach dem Friedhof. Herin Pfarrer Schäfer gab man 
S letzte Geleit. Wie geachtet und beliebt er in unſerer Gemeinde 
uar, beweiſt der große Leichenzug. Der Verſtorbene war 17 Jahre 
ſeer Pfarrer und erreichte ein Alter von 61 Jahnen. 
Griesheim, 13. Nov. Die von der Heſſ. Eiſenbahn=
            Aktiengeſell=
chaft Darmſtadt erſtellte 220 000 Volt=Hochſpannungsleitung 
            Kelſter=
erh—Heppenheim wird am nächſten Montag, 15. November 1926, 
            un=
e— Spannung geſetzt. Wegen der damit verbundenen Lebensgefahr iſt 
ar dem Beſteigen der Maſte dringend zu warnen. 
H. Eberſtadt, 12. Nov. Gemeinderatsſitzung. Die geſtrige 
meinderatsſitzung wurde in Vertretung des erkrankten Bürgermeiſters 
doan dem Beigeordneten Flick geleitet. Das Plenum ſtimmte zunächſt, 
eriem Vorſchlage des Finanzausſchuſſes entſprechend, der Bereitſtellung 
Ties Kredits von 7000 Mark zu. Dieſer Betrag ſoll i Form von 
            Gut=
inen als einmalige Winterbeihilfe an die 
            Erwerbs=
ſen verausgabt werden. Der Finanzausſchuß wird ermächtigt, das 
forderliche hiernach auf Grund eines noch feſtzuſtellenden 
            Verteilungs=
olüſſels alsbald in die Wege zu leiten. Für den engeren (Hebammen=) 
—isſchuß berichtet Gemeinderat Heißt. Der Ausſchuß erachtet die 
            An=
llung einer dritten Gemeinde=Hebamme für dringend 
            er=
frrderlich. Der Gemeinderat beſchließt entſprechend und behält ſich die 
Asahl unter den zwei Bewerberinnen zunächſt vor. Die beiden 
            vor=
hrndenen Gemeinde=Hebammen Schroer und Dörſam ſollen gemäß den 
Seſchlüſſen des Ausſhuſſes, erſtere in der Fürſorgeanſtalt für gemeind= 
The Beamte, letztere wegen Ueberſchreitung der Altersgrenze (55 Jahre) 
i— der Angeſtelltenverſicherung — und zwar rückwirkend ab 1. Ja= 
„uar 1925 — verſichert werden, wobei die Gemeinde die geſetzlichen 
            Bei=
tu agsanteile zu übernehmen hat. Soweit die Arbeiten für die geplante 
(rrrrichtung einer Badeanlage in der Eleonorenſchule vergeben werden 
innten, erhielten den Zuſchlag: a) für die Erweiterung der 
            Nieder=
uckdampfheizung und Herſtellung der Inſtallationsarbeiten: Firma 
rohl=Darmſtadt; b) für die Maurerarbeiten: Ludwig Dächert 6.; c) für 
re Terrazzoarbeiten: Georg Göttmann; d) für die Schreinerarbeiten: 
Seorg Roßmann; e) für die Schloſſerarbeiten: Wilhelm Bauer: k) für 
ge Weißbinderarbeiten: Johannes Beutel 2. Dem Baugeſuch des H. 
Work=Darmſtadt (Wohnhaus Ecke. Neue Darmſtädter= und 
            Wilhelm=
ſ traße) wird Genehmigung erteilt. Dem Bauluſtigen Auguſt Wolf wird 
ſan Baudarlehen von 1500 Mark gemäß den Richtlinien der Gemeinde 
gewährt. Wilhelm Appel (Oberſtraße) erhielt Genehmigung zur 
            Auf=
ſrellung einer Dapolin=Pumpe. Die bei Herſtellung des Weinwegs 
            vor=
wommenden Lieferungen werden auf dem Submiſſionswege wie folgt 
ergeben: Lieferung von Klopfſteinen, Stickſteinen und Splitt dem 
            Bau=
zrnternehmer Franz Simon, die Lieferung von Kies dem Wilheſm 
Schott. Der Zuſchlag für die Anlieferung von 18 Obſtbäumen für die 
Semeinde=Mühlwieſen wird dem Johannes Meyer 2. laut Angebot er= 
Heilt. Gemäß dem vorgelegten Bauplan wird dem Baugeſuch des 
lelndreas Scherer (Wohnhaus in der Paliſadenſtraße) zugeſtimmt. Die 
Sundeſteuer ſoll in 1927 in der gleichen Höhe erhoben werden, 
wvie im Ri. 1926. Das Geſuch des Thomas Kern und Konſorten um 
Serſtellung der Luiſenſtraße wird zur Vorberatung an den Bauausſchuß 
werwieſen. Für die am 5. Dezember d. J. ſtattfindende Abſtimmung 
üiber den vom Landtag beſchloſſenen Volksentſcheid werden als 
            Wahl=
worſteher bzw. Stellvertreter der einzelnen Wahlbezirke beſtimmt: 
EWahlbezirk I: Gemeinderäte Becker und Quari; Wahlbezirk II: 
            Ge=
mneinderäte Harniſchfeger und Gärtner; Wahlbezirk III: Gemeinderäte 
Geißt und Knieß; Wahlbezirk IV: Gemeinderäte Hindermeyer und Kolb; 
Wahlbezirk V: Gemeinderäte Schäfer und Mahr. In geheimer Sitzung: 
EWohnungs= und Wohlfahrtsſachen. 
* Pfungſtadt, 13. Nov. Singen und Turnen. Die 
            Geſangs=
habteilung des hieſigen Turnvereins hält am Sonntag abend im Saale 
(des „Rheiniſchen Hofes” einen Unterhaltungsabend, beſtehend aus 
            Chor=
geſängen, Solis, Theater uſw., ab. 
* Nieder=Ramſtadt, 13. Nov. Gemeinderatsbericht. Für 
Kdie am 5. Dezember I. J. ſtattfindende Volksabſtimmung über die 
            Auf=
löfung des Landtages wird die Gemeinde wiederum in zwei 
            Wahlbe=
zirke eingeteilt und zwar in der bisherigen Weiſe. Die 
            Abſtimmungs=
vorſtände beider Bezirke bleiben die gleichen wie bei dem letzten 
            Volks=
entſcheid mit Ausnahme deſſen, daß anſtelle des verſtorbenen 
            Gemeinde=
rats Wittersheim, der Taglöhner Peter Schmitt und anſtelle des 
            frei=
willig ausſcheidenden Alwin Schettler, der Landwirt Auguſt Ritſert
 tritt. — Der von der Kreisbauverwaltung ausgearbeitet Voranſchlag 
nebſt Planſkizze über die Errichtung eines erhöhten Fußſteiges in der 
oberen Bahnhofſtraße wird zur Kenntnis genommen. Die endgültige 
Beſchlußfaſſung wird ausgeſetzt, bis die Preisangebote ſämtlich 
            vor=
liegen. — Für die Baukommiſſion erſtattet Gemeinderat Breitwieſer 
Bericht. Die von der Handarbeitslehrerin Frl. Schneider geräumte 
Wohnung ſoll entſprechend hergerichtet und zu zwei Wohnungen 
            ab=
getrennt werden. Der Gemeinderat ſtimmt dem zu und beſchließt, die 
erforderlich werdenden Arbeiten auf dem Submiſſionswege zu vergeden. 
— Auf Vorſchlag des Finanzamtes beſchließt der Gemeinderat, daß auch 
die Gemeindeſonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz i allen den Fällen 
verhältnismäßig ermäßigt wird, in denen ein Gebäude eine 
            Friedens=
miete von weniger als 5 Prozent hat. — Die für das Jahr 1927 zu 
            er=
hebende Gemeindehundeſteuer wird wie folgt feſtgeſetzt: a) für den 
erſten Hund — 6 Mk., b) für jeden weiteren Hund — 6 Mk. mehr. 
Inſoweit der Hundebeſitz in die Zeit nach dem 1. Juli fällt, ermäßigen 
ſich die Sätze um die Hälfte. — Die Anmeldungen der Bezirksſparkaſſe 
Remheim wegen Aufwertung der an die hieſige Gemeinde gegebenen 
Papiermarkdarlehen werden zur Kenntnis genommen, die 
            Beſchluß=
faſſung vorerſt ausgeſetzt. — Für den Heilſtättenverein wird wiederum, 
wvie bisher ſchon, ein Jahresbeitrag von 50 Mark bewilligt. — Zur 
            Auf=
forſtung des Gemeindewaldes ſoll ein Krupper bei der Oberförſterei 
gegen entſprechende Vergütung entliehen werden. — Verſchiedene 
            Faſel=
viehangelegenheiten kamen zur Sprache, insbeſondere auch die, daß der 
Faſelwärter die feſtgeſetzten Deckzeiten nicht einhält, was zu Beſchwerden 
von ſeiten der Einwohnerſchaft führte. — Die Wohnungsverhältniſſe 
des Fabrikarbeiters Ludwig Glöckner werden zur Sprache gebracht. Der 
Gemeinderat betrachtet die Verhältniſſe als ſehr mißlich und gibt der 
Wohnungskommiſſion zur Erwägung anheim, in dieſem als ſehr 
            dring=
lich zu bezeichnenden Falle, baldmöglichſt Abhilfe zu ſchaffen. — Die 
Beſchwerde des Poſtaſſiſtenten Wiehe an das Kreisamt gegen den 
            Ge=
meinderatsbeſchluß auf Tragung der Hälfte der 
            Lichtleitungsanſchluß=
koſten des Förſters Roß wird zur Kenntmis genommen. Der 
            Gemeinde=
rat hat keinen Anlaß, ſeine urſprüngliche Stellungnahme zu ändern. —
 Da een Faf u eeu e e 
Waſſerbezugsgeldes wird der Konſequez halber abgelehnt, weil die 
            Ge=
meinde für Fehler in der Hausleitung, die den unnützen 
            Waſſerver=
brauch verurſachten, nicht verantwortlich gemacht werden kann. — Zum 
Schluß werden noch verſchiedene Wohlfahrtsſachen erledigt. 
* Noßdorf, 13. Nov. Dem Heinrich Gunkel iſt die Erlaubnis zum 
Betrieb einer Schankwirtſchaft in ſeinem zurzeit in Ausführung 
            be=
findlichen Neubau am Sportplatz erteilt worden. 
* Vielbrunn, 12. Nov. Auf der Kraftpoſtlinie Miltenberg—
            Michel=
ſtadt-König (Odw.) wurden vom 1. Juli bis 5. September unter 
            Hin=
zurechnung von 225,50 Mark als Wert der Poſtſachenbeförderung 
            ins=
geſamt 6764,70 Mark vereinnahmt. Die Selbſtkoſten der Reichspoſt 
            be=
trugen 6731,88 Mark und hat ſich für dieſe Zeit ein Ueberſchuß von 
32,82 Mark ergeben. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß die Oberpoſtdirektion 
Würzburg in dankenswerter Weiſe die Taxe für Arbeiterfahrten auf 
3 Pfg. pro Kilometer feſtgeſetzt hat und empfiehlt es ſich, bei 
            Arbeits=
gelegenheit recht ausgiebig Gebrauch hiervon zu machen. 
* Michelſtadt, 12. Nov. Verkehrsverbeſſerung. Die 
Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=Akt.=Geſ. (Okva) hat ab 7. Nov. den 
zwiſchen Erbach—Michelſtadt ſtattfindenden Pendelverkehr auch auf 
            Stein=
bach ausgedehnt und zwar ſoll derſelbe zunächſt probeweiſe durchgeführt 
werden, um feſtſtellen zu können, ob die Rentabilitätsberechnung eine 
Aufrechterhaltung der getroffenen Erweiterung geſtattet. Es iſt hiermit 
vielfach geäußerten Wunſchen entſprochen und liegt es nun an dem in 
Frage kommenden Publikum, ſich dieſe nicht umweſentliche 
            Verkehrsver=
beſſerung durch eifrige Benutzung zu erhalten. — Odenwaldklub= 
Wanderung. Die 13. Wanderung der Ortsgruppe Michelſtadt des 
Odenwaldklubs wind die Teilnehmer am Sonntag, den 14. November, 
nach Höchſt—Duſenbach-Neuſtadt—Breuberg— Wald=Amorbach — 
            Heibe=
ſtock und wieder zurück nach Höchſt i. O. führen. Der Gilzug, welcher 
Michelſtadt um 9,04 Uhr vormittags verläßt, wird die Wanderſchar nach 
Höchſt bringen, von wo aus der Fußmarſch beginnt.
 Stand der Erwerbsloſigkeit 
in Heſſen, Heſſen=Naſſau und Waldeck im Oktober 1926. 
Das Landesamt für Arbeitsvermittlung in Frankfurt a. M. 
teilt uns mit: 
Die Erwerbsloſigkeit hatte in Heſſen, Heſſen=Naſſau und 
Waldeck Ende Februar / Anfang März ds. Js. mit zuſammen 
148 217 Hauptunterſtützungsempfängern (38,4 auf 1000 
            Ein=
wohner) ihren Höchſtſtand erreicht; davon waren 128 712 
Männer, 19 505 Frauen. Bis zum 1. Oktober ds. Js. ging die 
Zahl der Unterſtützten, ohne Familienangehörige auf 108 278 
(91 550 männl., 16 728 weibl.) und bis Ende des Monats um 
weitere 7089 auf 101189 (87270 männl. und 13 919 weibl.) 
zurück. Gegenüber dem Höchſtſtand vom 1. März iſt alſo bis 
Ende Oktober eine Abnahme von 47028 oder rund 32 v. H. zu 
verzeichnen. Auf 1000 Einwohner kamen am 1. Oktober 28, Ende 
des Monats 26,2 Hauptunterſtützungsempfänger.
 Abſolut und relativ am höchſten iſt alſo z. Zt. 
die Erwerbsloſigkeit im Volksſtaat Heſſen. 
Durch die entſprechende Erweiterung der 
            Erwerbsloſen=
ſtatiſtik läßt ſich nunmehr auch die genaue Zahl der aus der 
            Für=
ſorge nach einer Unterſtützungsdauer von 52 Wochen 
            ausgeſteuer=
ten Unterſtützungsempfänger feſtſtellen: In der Zeit vom 16. 9. 
bis 15. 10. ſchieden insgeſamt 2322 Perſonen aus dem genannten 
Grunde aus, und zwar in Heſſen 1079, im Reg.=Bez. Kaſſel 749, 
im Reg.=Bez. Wiesbaden 414 und im Kreiſe Wetzlar 80 Perſonen. 
Bei Notſtandsarbeiten waren am 15. Oktober insgeſamt 
beſchäftigt 8905 Perſonen gegen 8764 am 15. September.
 An der Spilze stehen 
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24F10144
 n. Aus dem Kreiſe Erbach, 13. Nov. Wiederkehrender 
Sparſinn. Die Bezirksſparkaſſe Erbach kann feſtſtellen, daß die 
Spareinlagen nunmehr „eine Million” Reichsmark überſchritten haben. 
Dies iſt wieder ein ganz hübſcher Anfang, dem hoffentlich ein geſegneter 
Fortgang folgt. 
P 
* Beerfelden, 12. Nov. Die hieſige iſraelitiſche Gemeinde war ſchon 
einige Zeit beſtrebt, hier einen eigenen Friedhof zu erwerben. Seither 
wurden die Verſtorbenen nach Michelſtadt verbracht, was mit allerlei 
Umſtändlichkeiten verbunden war. Nun iſt die Sache ſoweit gediehen, 
daß am Donnerstag die erſte Beerdigung auf dem neuerworbenen 
Friedhof ſtattgefunden bat. 
j. Rothenberg i. O., 13. Nov. Der hieſige Geſangverein „Frohſinn” 
begeht am 15. Mai kommenden Jahres das Feſt ſeiner Fahnenweihe; 
damit verbunden iſt das Gaufeſt des Heſſiſchen Neckartal=Sängerbundes, 
der vor etwa Jahresfriſt gegründet wurde und der die heſſiſchen 
            Städt=
chen des Neckartals und die umliegenden Ortſchaften umfaßt. 
rs. Fürth, 12. Nov. Jagdpech. Eine verhängnisvolle Gegend 
für herrenlos ſtreifende Jagdhunde ſcheint in unſerer Umgebung die 
von Kröckelbach zu ſein. Nachdem nun ſchon nahezu über ein Jahr ein 
trotz mancher Termine noch immer unentſchiedener Prozeß zwiſchen 
einem hieſigen Jagdpächter und einem dortigen, auch jagdausübenden 
Gutspächter bei dem Amtsgericht ſchwebt, der deſſen wertvollen 
            Jagd=
hund auf einer Streiferei in der Nähe von Kröckelbach als angeblich 
wildernd über den Haufen ſchoß, was zu dieſem langwierigen Prozeſſe 
führte, wurde vorgeſtern der nicht minder wertvolle Wolfshund eines 
hieſigen Tierarztes ebenfalls auf Kröckelbacher Gebiet von einem Fürther 
Jagdpächter erſchoſſen. Auch dieſer Fall dürfte ein gerichtliches Nachſpiel 
haben, auf deſſen Ausgang man ebenfalls geſpannt ſein darf. — Bei 
einer Treibjagd in Nimbach wurde ein Treiber angeſchoſſen und leicht 
verletzt. Jagdpech!
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Seite 8
Sonntag, den 14. November 1926
Nummer 316
 * Birkenau, 13. Nov. Weſchnitzregulierung. Die Arbeiter 
bei unſerer Weſchnitzregulierung ſchreiten rüſtig voran und werden mit 
Energie fortgeſetzt. Das Bild der Weſchnitzufer und des Weſchnitzlaufes 
ändern ſich mit jedem Tage für das Auge in wohltuender Weiſe. 
Auch die neue Weſchnitzbrücke geht im Rohbau ihrer Vollendung 
            ent=
gegen. Eben iſt man mit der Ausbetonierung des Eiſenbogens 
            be=
ſchäftigt und legt, um die Arbeit zu fördern, einige Nachtſchichten ein. 
Immerhin werden noch einige Wochen vergehen, bis ſämtliche Arbeiten 
beendigt ſind. 
Hirſchhorn, 13 Nov. Waſſerſtand des Neckars. Am 12. 
November: 1,00 Meter; am 13. November: 0,92 Meter. 
* Hirſchhorn, 13. Nov. Das Fachwerk des alten Brauhaufes 
von Karl Holzſchuh dahier wurde gelegentlich einer vorgenommenen 
größeren Renovation freigelegt und iſt noch tadellos erhalten. Das 
wunderſchöne Holzfachwerk war durch den vor Jahren angelegten 
            Ver=
putz verdeckt, und das alte Gebäude erſcheint nun wieder in neuer 
Schönheit. Auch das Ertelſche Erkerhaus, das im 16. Jahrhundert 
            er=
baut, wurde, wird eben venoviert, wodurch das Straßenbild unſeres 
Städtchens weſentlich verſchönert wird. 
* Von der Bergſtraße, 12. Nov. Ueherfahren. Geſtern 
            nach=
znittag wurde in Heidelberg Herr H. Markert von Weinheim von 
einem Auto erfaßt und überfahren. Infolge ſtarker Quetſchungen 
wurde er ins akademiſche Krankenhaus in Heidelberg verbracht. — 
Auto in der Grundelbach. Heute morgen geriet ein Auto 
auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe in Weinheim in die Grundelbach. Den 
ſchweren Laſtwagen wieder herauszuſchaffen, wird große Mühe koſten 
trotz der vielen Zuſchauer — Wintergäſte. Die auljährlich 
            wieder=
kehrenden Wintergäſte, die Raben, haben ſich bereits eingeſtellt und 
            ver=
mehren ſich jeden Tag. Die Aeſte der Nadelbäume, ſitzen am Abend 
ſo voll, daß ſie ſich zur Erde biegen. Daß dieſe ſchwarzen Näuber an 
den Saatfeldern großen Schaden anrichten, iſt eine bekannte Tatſache. 
* Von der Bergſtraße, 12. Nov. Brotpreis. Die 
            Bicker=
zwangsinnung des Kreiſes Bensheim hat den Preis des vierpfündigen 
Laibes gemiſchten Brotes von 80 auf 85 Pf. erhöht, und zwar von 
            näch=
ſten Montag ab. In wenigen Wochen hat alſo ein Anfſchlag von 15 Pf 
ſtattgefunden. 
* Zwingenberg, 12. Nov. Die im bis zum letzten Platz gefüllten 
Löwenſaal abgehaltene Veranſtaltung war wohl ſeit längerer Zeit eine 
der bedeutungsvollſten, die ſich dort abſpielte: Ueberreichung der 
Geſellenbriefe durch die Prüfungsausſchüſſe des 
            Ortsgewerbe=
vereins und der Schmiedezwangsinnung des Kreiſes Bensheim. Herr 
Schmiedemeiſter Kiſſel, Zwingenberg, eröffnete mit einer herzlichen 
Anſprache die Feier, alle Erſchienenen willkommen heißend, insbeſondere 
den Vertreter der Handwerkskammer, Herrn Dr. Goll, den Vertreter 
des Kreisamts, Herrn Dr. Horre, Herrn Schulrat Kremer als Vertreter 
des Kreisſchulamts, Herrn Bürgermeiſter Gerhard und Herrn Pfarrer 
Brückner. Ferner ſprach er den beiden hieſigen Männergeſangvereinen 
ſeinen Dank aus für ihre Bereitwilligkeit, an der Feier mitzuwirken. Der 
Vovſitzende des Prüfungsausſchuſſes vom hieſigen Ortsgewerbeverein, 
Herr Lehrer Engel, betonte, daß erſt durch die Teilnahme der 
Schmiedeinnung es möglich geworden ſei, die heutige Feier 
            eindrucks=
voll und glanzvoll auszugeſtalten. Der Lehrling von heute ſei der 
Mann von morgen, der Träger der Wirtſchaft und des Staates. Es 
müſſe deshalb alles getan werden, um einen ſolchen Tag zu einer 
            wert=
vollen und bleibenden Erinnerung für unſere Junggeſellen werden zu 
laſſen. Herr Bürgermeiſter Gerbard begrüßte insbeſondere die 
auswärtigen Gäſte und betonte, daß die Gemeinde Zwingenberg ihre 
Sympathie gegenüber dem Gewerbeſtand durch Ueberlaſſung des 
            ſchön=
ſten Saales an die gewerbliche Fortbildungsſchule bewieſen habe. 
            Nach=
dem der Geſangverein „Sängerkranz” das Lied „Kennt ihr das Land 
der Eichenwälder” muſtergültig vorgetragen hatte, vollzog ſich auf der 
Bühne der Hauptakt des Tages, die feierliche Ueberreichung der 
            Ge=
ſellenbriefe. Hierbei richtete der Obermeiſter der Schmiedeinnung, 
Herr Strek, Schönberg, ernſte Worte der Ermahnung an die 
            Jung=
geſellen. Sodann hielten die Herren Dr. Goll, Dr. Horre, 
            Kreis=
ſchulrat Kremer und Pfarrer Brückner, herzliche Anſprachen an 
die Erſchienenen, insbeſondere an die Prüflinge. Herr Gemeinderat 
Dickler wies auf die engen beruflichen Beziehungen zwiſchen dem 
Landwirt und dem Schmied hin. Hierauf ließ Herr Dipl.=Ing. Schleſe 
in bekannter Meiſterſchaft launig gehaltene Verſe vom Stapel, die 
            er=
kennen ließen, daß zwiſchen den Schülern der Gewerbeſchule 
            Zwingen=
berg und ihren beiden Lehrern ein ſelten gutes Vertrauensverhältnis 
beſteht. Nun brachte der Arbeitergeſangverein „Frohſinn” zwei 
            ge=
lungene Chöre zu Gehör, und damit begann der gemütliche Teil der 
Feier. Ein flott geſpieltes Theaterſtück „Ein Lehriungenſtreich” fand 
reichen Beifall.
 * Heppenheim, 11. Nov. Die Ortsgruppe der „Deutſchen 
Bau= und Siedlungsgemeinſchaft Darmſtadt” hielt 
kürzlich wieder eine Verſammlung im Gaſthaus „Zum Starkenburger 
Hof” dahier ab. Sie war ſo ſtark beſucht, daß beide Räume des 
            Gaſt=
hauſes in Benutzung genommen werden mußten. Aus dem Vortrage 
des Obmanns der Ortsgruppe ging hervor, daß die Geſellſchaft ſchon 
ungemein ſegensreich gewirkt und die Erbauung einer großen Anzahl 
von Wohnhäuſern ermöglicht hat. Es wurde bei der Tagung die 
            er=
freuliche Mitteilung gemacht, daß weitere 58 Darlehen, im ganzen 
etwa ¾ Mill. Mark, bei der letzten Monatsvergebung verteilt wurden, 
was großen Beifall auslöſte. In letzter Zeit ſind wieder zwei Darlehen 
nach Heppenheim gekommen und je eines nach Landenbach, Hemsbach,, 
Weinheim, Birkenau und Rimbach. 
* Biblis, 13. Nob. Kirchenfeierlichkeiten. Anläßlich 
des 50jährigen Beſtehens der katholiſchen Kirche und der am gleichen 
Tage ſtattgehabten Firmung, waren ſämtliche aus der Gemeinde 
            her=
vorgegangenen Geiſtlichen erſchienen. Die Feier geſtaltete ſich zu einer 
der glanzvollſten der hieſigen Kirchengeſchichte. Am Vorabend des Tages 
gegen 5 Uhr, wurde Herr Biſchof Dr. Ludwig Hugo von der 
            Geiſt=
lichkeit, von dem Kirchen= und Ortsvorſtand ſowie der ganzen 
            Ge=
meinde feierlichſt empfangen. Ehrenpforten und Flaggenſchmuck zierten 
die Ortsſtraßen. In muſterhafter Ordnung durchzog eine große 
            Pro=
zeſſion die Ortsſtraßen. Herr Pfarrer Heiſer begrüßte den Oberhirten 
mit herzlichen Worten, worauf der Einzug in die feſtlich geſchmückte 
Kirche ſtattfand. Am Abend fand eine Feier im Freien ſtatt. Das 
Feuerwerk zwiſchen den Türmen der Kirche war glanzvoll, auch der 
Muſik des Jünglingsvereins gebührt Lob. Während der Zwiſchenzeit 
läuteten die Glocken, doch wurde die größte derſelben auf tragiſche Weiſe 
zum Schweigen gebracht. Der zirka einen Zentner ſchwere Klöppel, an 
einem Lederriemen befeſtigt, löſte ſich plötzlich und ſtürzte mit lautem 
Giepolter in die Tiefe. Zwei junge Burſchen, die zur ſelben Zeit den 
Turm beſtiegen, konnten von Glück ſagen, unverletzt davongekommen zu 
ſein. — Am zweiten Feſttage wurden zirka 150 Kinder gefirmt. Der 
Oberhirte ſtattete am Nachmittage der Schule noch einen Beſuch ab, und 
reiſte gegen abend wieder nach Worms zur Einweihung des 
            Martins=
ſtiftes. 
* Gernsheim, 13. Nov. Waſſerſtand des Rheins am 
13. November: 47 Zentimeter. 
* Groß Gerau, 13. Nov. Neuer Kraftpoſtfahrplan. Vom 
Sonntag ab iſt für den Kraftpoſtverkehr Mainz (—Koſtheim)—Trebur— 
Nauheim ein neuer Fahrplan in Gültigkeit. Der neue Fahrplan weiſt 
verſchiedene Verbefſerungen auf. 
* Offenbach, 11. Nov. Seit Errichtung der hieſigen 
            Schweſtern=
ſtation waren am 10. Nov 25 Jahre verfloſſen. Die evangeliſche 
            Ge=
meinde wird den Gedächtnistag nächſten Sonntag feſtlich begehen. Im 
Feſtgottesdienſt ſpricht der Diakoniſſenpfarrer des Darmſtädter 
            Eliſa=
bethenſtifts, Herr Pfarrer Hickel. Eine Nachfeier findet am 
            Sonntag=
nachmittag in den Gemeinderäumen der Friedenskirche ſtatt. Die 
            Ueber=
reichung einer Liebesgabe an das Mutterhaus iſt in die Wege geleitet. 
Wer den Segen der Einrichtung würdigen kann oder die freundliche 
Hilfe der Schweſtern bereits erfahren hat, wird ſein Scherflein gern 
zu der Gabe beiſteuern. Im ganzen wirken hier fünf Schweſtern, 
während es für die viel kleinere katholiſche Gemeinde ein Vielfaches 
davon ſind. — Bei der Höherlegung des Dammes der Bebraer Bahn 
innerhalb unſeres Stadtgevietes wurden zwiſchen der Tulpenhof= und 
der Parkſtraße, alſo im Weſten der Stadt, 15 Eiſenbahndammbogen aus 
Beton erbaut, auf denen die Geleiſe ruhen. Schon oft hat man bedauert, 
daß man nur auf einer kurzen Strecke eine ſo gefällige Form für den 
Bahndamm gefunden hat. Durch die vielen Durchblicke hat man gar 
nicht das Bewußtſein, einen Bahndamm neben ſich zu haben. Die 
            Reichs=
bahnverwaltung hält nun den Raum unter den Bogen für 
            Verkäufs=
läden, Lager= und Ausſtellungszwecken recht geeignet und fordert auf, 
Angebote für die Vermietung einzureichen. In der Bürgerſchaft ſieht 
nan die Benutzung der Bogenräume für geſchäftliche Zwecke nicht gern.
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Schechkeln zu 20, 30, 60 u. 120 Pfs. 
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 Das Stadtbild würde dadurch nicht gewinnen. Andererſeits kann auch 
die Benutzung der Näume nicht jedem freiſtehen, wie dies gegenwärtig 
iſt. Eine Einfriedigung auf beiden Seiten iſt nötig, damit die 
            Bogen=
räume in ihrer Schönheit und Reinlichkeit erhalten bleiben.
Rheinheſſen.
 * Worms, 12. Nov. Verbot der Beſatzungsbehörde. 
Die Schauflüge des Flugzeugführers Jährling=Darmſtadt, die auf 
Veranlaſſung des Wormſer Verkehrsvereins am Donnerstag vormittag 
anläßlich der Herbſtmeſſe ſtattfinden ſollten, wurden von der 
            Beſatzungs=
behörde nicht erlaubt. Dagegen wollte man dieſe Schauflüge für 
            Frei=
tag geſtatten, was aber der Verkehrsverein ſeinerſeits ablehnte, da er 
für Donnersrag Reklame in der Umgegend gemacht hatte und jetzt nicht 
nochmals für Freitag Anzeigen aufgeben konnte, da ein Erfolg dieſer 
bei der Kürze der Zeit immerhin ſehr fraglich geweſen wäre. 
a. Oppenheim, 13. Nov. Konkurs=Verſteigerung. Aus 
der Konkursmaſſe Friedrich Friſch dahier wurde am Mittwoch wieder 
eine Anzahl Weinberge und Häuſer verſteigert. Für ungefähr acht 
Morgen Wemberg in der Dienheimer Gemarkung, die für Mk. 21000 
taxiert waren, wurden Mk. 14 815 erlöſt. 7 Morgen Weinberg in der 
Oppenheimer Gemarkung, taxiert zu Mk. N7 530, erbrachten Mk. 13 640. 
Zugeſchlagen wurden ferner drei Häuſer in Oppenheim zu Mk. 15 500. 
Sie waren amtlich zu Mk. 21 900 geſchätzt. 
M. Abenheim (Rheinh.), 13. Nov. Zum Ehrenbürger 
            er=
nannt. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde Landwirt Thomas 
Boxheimer III., weil er 40 Jahre dem Gemeinderat angehört und ferner 
ſich um die Gemeinde große Verdienſte erworben hat, zum 
            Ehren=
bürger der Gemeinde Abenheim ernannt. 
a. Wies=Oppenheim. 13. Nov. Sterbefall. Im Alter von 86 
Jahren ſtarb Herr Gemeinde=Einnehmer Auguſt Uhrig, ein Veteran dev 
Jahre 1866/70. 
Oberheſſen. 
WSN. Gießen, 13. Nov. Rege Wohnungsbautätigkeit 
in Gießen. Eine außerordentlich rege Wohnugsbautätigkeit herrſcht 
gegenwärtig in unſerer Stadt. In der Straße am Kugelberg hat die 
Stadt 44 kleine Wohnungen errichten laſſen, die bereits zum 1. 
            Dezem=
ber bezogen werden können. Ferner baut die Baugeſellſchaft 1894 mit 
ſtädtiſcher Hilfe in derſelben Straße zahlreiche Häuſer mit zuſammen 
46 Dreizimmerwohnungen, die zum Teil auch ſchon in Kürze 
            bezugs=
fertig ſein werden. Der Militärfiskus errichtet ein Wohnhaus für 
Militärperſonen mit zuſammen 12 Dreizimmerwohnungen. Daneben 
ſind noch Privatwohnungsbauten im Gange, die man auch in nächſter 
Zeit fertigzuſtellen hofft. 
WSN. Gießen, 11. Nov. Den Betrieb wieder 
            aufge=
nommen. Die Eiſenerzbaugeſellſchaft „Luiſe” bei Weickartshain 
(Kreis Gießen) beabſichtigt, ihren ſeit 1. Oktober des Vorjahres 
            ſtill=
gelegten Bergwerksbetrieb jetzt in beſchränktem Maße wieder 
            aufzu=
nehmen. Vor dem Kriege hatte die Grube täglich etwa 150—160 Tonnen 
Eiſenerz täglich zum Verſand gebracht. 
* Grünberg, 11. Nov. Der hieſige Geflügelzuchtverein 
zu welchem 30 Orte gehören, hielt eine ſehr beachtenzwerte 
            Verſamm=
lung ab, in der Belehrung betr. Fütterung und Pflege der Hühner eine 
Nolle ſpielte. Hierbei kam auch die Raſſenfrage, ob leichterer oder 
ſchwerer Schlag den Vorzug verdienten, in Frage. — Schon ſeit 
            Jahr=
zehnten gilt die Jagd im hieſigen Stadtwalde als eine der 
            bedeu=
tendſten. Der gegenwärtige Pächter iſt Herr Metzgermeiſter Ueberle 
aus Bad=Nauheim. Dieſe Woche fand ein zweitägiges Treibjagen auf 
Reh, Haſe und Fuchs ſtatt, woran die Jäger von Bad=Nauheim und 
Umgegend, ſowie ſämtliche Jäger aus Grünberg, ungefähr 64 Schützen, 
teilnahmen. Die Strecke war nicht bedeutend, weil der Pächter ſein 
Nehwild ſchont. 
s. Vom Lande, 13. Nov. Es iſt eine erfreuliche Tatſache, daß 
            gegen=
wärtig auch auf dem Lande von den Metzgern wohlgenährtes Rindvieh 
geſchlachtet wird; zuweilen war es ſchon ſo, daß ein Stück ſaftiges 
            Rind=
fleiſch ein ſeltener Genuß war — ſonderbar, aber wahr. Hieran iſt 
wohl der Umſtand ſchuld, daß nunmehr wieder ausgiebig gedüngt wird. 
wodurch die Ernährung des Viehes eine weſentlich beſſere iſt. Dabei 
braucht nicht allein an den beſſeren Ertrag der Wieſen gedacht zu 
            wer=
ſen, auch die Getreidefelder tragen wieder beſſer, ſeit auch der Acker 
ſich von den mageren Kriegs= und Nachkriegszeiten erholt hat, und wenn 
im Herbſt gut gedroſchen iſt, dann findet auch ein Teil dieſer Ernte 
ſeinen Weg in den Magen der betreffenden Tiere.
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(* 29861
[ ← ][ ][ → ]Nummer 316
Sonntag, den 14. November 1926
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Seite 9
 Das ewige Wunder 
Roman von Guido Kreutzer. 
(Nachdruck verboten) 
18) 
Mutlos und geſchlagen war ſie in ihren Seſſel 
            zurückgeſun=
ken und ſtarrte mit toten Augen vor ſich hin. Der Ueberſchwang 
haßgepeitſchten Aufbegehrens war verrauſcht. Jetzt trug ſie 
gefügig wieder die Kette, an der ſie noch vor Minuten ſo wild 
            ge=
rüttelt hatte. 
Da ſchloß er ironiſch: 
„Sonderbar eigentlich: — Mancher überwindet oft ſpielend 
einen gigantiſchen Berg und ſtolpert hinterher über einen 
            Maul=
wurfshügel. Im übrigen bedauere ich natürlich unſere 
            tempera=
mentvolle kleine Meinungsverſchiedenheit, zu der ich doch 
            wirk=
lich keine Veranlaſſung gab. Deine Nerven ließen dich eben 
mal im Stich, was zu verſtehen iſt. — Aber wenn dieſer Herr 
von Reeg wüßte, wie wenig Veranlaſſung er zur Eiferſucht hat 
und mit welchem — eh — Fanatismus du ihn heute noch 
liebſt! Und daß er dir voll Dankbarkeit eigentlich hätte die 
Füße küſſen müſſen, anſtatt ſeine Repetierpiſtole gegen dich zu 
zücken! An ſich fabelhaft, welchen Heroismus eine Frau 
            auf=
zubringen vermag, ſobald es ſich darum handelt, für ihre Liebe 
zu leiden! Und ſoweit kenne ich dich ja: — Selbſt wenn ihr 
beide nie mehr zuſammen kämet, würdeſt du dich doch immer 
ſchützend vor ihn ſtellen und ohne Zaudern das Letzte für ihn 
opfern. Das aber iſt lediglich eine Hypotheſe von mir. Denn 
natürlich war dieſer lächerliche Revolverſchuß geſtern keineswegs 
eine Schlußpointe, ſondern allenfalls ein". 
Er zog ſeine goldene Uhr und ließ den Deckel aufſpringen. 
„Oha — es geht auf elf! Ich werde erwartet. Und da fällt 
mir nebenbei ein: Wie ich dir vorhin am Telephon ſagte, habe 
ich heut nacht im Bac elend auf der falſchen Seite gelegen, was 
ich unbedingt ſchleunigſt wieder ausgleichen muß. Du warſt wohl 
ſo liebenswürdig, mir den gewünſchten Scheck über 
            zwanzig=
tauſend Mark .." 
Sie hatte bereits ihre Taſche geöffnet, entnahm ihr ein 
            zu=
fammengekniffenes Papier und ſchob es wortlos über den Tiſch. 
Der Doktor entfaltete das Blättchen, prüfte es, nickte 
            zu=
frieden und barg es in ſeinem Portefeuille. Dann winkte er 
den Kellner mit einer Kopfbewegung heran. 
„Meme Rechnung.” 
Und während ſie warteten und Lonny Lars ihre 
            Hand=
ſchuhe überſtreifte: 
„Nebenbei bemerkt, emfinde ich die Regelung unſerer 
fianziellen Beziehungen in dieſer tropfenweiſen lakaienhaften 
Form als peinlich für beide Teile. Deshalb wird es dir lieb 
ſein, wenn wir gelegentlich wal über eine Aenderung ſprechen. 
— Und wie iſt denn das: du haſt doch deinen Wagen hier?”
 „Er ſteht unten vor dem Hotel.” 
„Dann darf ich dich wohl bitten, mich erſt in den Klub 
zu fahren, ehe du nach Hauſe zurückkehrſt. Was übrigens unſere 
Tennispartien anbelangt . . . — 
Er unterbrach ſich. Der Kellner ſtellte neben ihn einen Teller 
mit der gefalteten Rechnung. Ohne ſie zu prüfen, legte er einen 
Hundertmarkſchein auf das Papier und winkte verabſchiedend 
mit der Hand. 
— ja, alſo was unſere Tennispartien anbelangt, ſo 
wird es ſich aus mannigfachen Gründen empfehlen, ſie für einige 
Zeit zu unterbrechen. Erſtens dürften ſie dir im Moment 
ſowieſo kein ungetrübtes Vergnügen bereiten. Außerdem aber 
wäre dieſer ſonderbare Herr von Reeg in ſeinem gegenwärtigen 
Zuſtand womöglich fähig, uns die Rakets aus der Hand zu 
ſchießen. Und ſofern er es auf mich direkt abgeſehen hätte, könnte 
ich mich bei meinem traditionellen Pech beſtimmt darauf gefaßt 
machen, daß er mal nicht verbeiſchießt! Da aber bin ich 
            treu=
herzig genug, ſchlankweg zuzugeben, daß ich für derartige 
            Höhe=
punkte einſeitiger Debatte infam wenig Enthuſiasmus beſitze. 
Frieden auf Erden! Tu was dagegen — ich bin nun mal 
Pazifiſt aus lauterſter Ueberzeugung! Und Ueberzeugungen ſoll 
man ehren — ſogar ſich ſelbſt gegenüber!!“ 
VI. 
Am gleichen Abend, gab es im „Tuskulum=Theater” einen 
aufregenden Zwiſchenfall: 
Das drittklaſſige Pariſer „Théatre Déjazet” auf dem 
            Bou=
levard du Temple hatte ausgangs Winter mit ſeiner Premiere 
„Vierge et cocotte” das erlebt, was man an der Seine einen 
„succss destime” nennt: — einen ſanft verſchleierten Durchfall, 
den der Autor aber weiter nicht tragiſch nahm. Dieſer Schwonk, 
der ſich fälſchlich „Luſtſpiel” nannte, war ein elender, gerade nur 
für den Export nach Deutſchland zuſammengehauener 
            Schmar=
ren. Deshalb erzielte er denn auch hier an der Spree — unter 
dem Titel „Die Jungfrau wider Willen” und in ſchlechter 
            Ueber=
ſetzung — prompt ſeit zwei Monaten ausverkaufte Häuſer. 
Einzig allerdings, weil Hedda Yellin die weibliche 
            Haupt=
rolle ſpielte und aus der hanebüchenen, von allen guten Geiſtern 
des Geſchmacks verlaſſenen Eindeutigkeit ein darſtelleriſches 
            Ka=
binettſtückchen ſchuf. 
Im zweiten Akt gab es folgende an ſich belangloſe Szene: 
Einer der hartnäckig genasführten Liebhaber der 
            betören=
den, von Hedda Yellin ſo virtuos „hingelegten” Marion Daguin 
zieht einen Revolver, um ſich vor ihren veilchenblauen Augen zu 
erſchießen. Woraus natürlich nichts wird. Denn eine reichlich 
verheißungsvolle Andeutung ſeiner Angebeteten veranlaßt ihn, 
die Waffe ſchleunigſt wieder einzuſtecken und ſich mit neuer 
            Hofſ=
nung der Jagd nach der „Jungfrau wider Willen” zu widmen.
 Aſo eine böllig gleichgültige Epiſode, die lediglich beſtimmt 
war, zur eigentlichen Triaſzene des zweiten Attes überzuleiten. 
An dieſem Abend aber endete das läppiſche Zwiſchenſpiel 
mit einem unvorhergeſehenen Efſekt: 
Denn als der vertrottelte Armand Guichou ſeinen Revolver 
zückte, da warf ſich Hedda=Marion nicht mit girrendem Lachen 
in einen Seſſel, um das zyklamenfarbene Teagwn, ſcheinbar 
            unab=
ſichtlich, bis zu den verauſcheno molligen öinien hochzuziehen, 
wie es ihre Rolle vorſchrieb, und wie ſie es mit betörendem 
Raffinement nun ſchon vierundſechzig Abende en suite getan 
hatte — ſondern ſie wechſelte unter der Schminke die Farbe, 
ſtieß einen leiſen tlagenden Laut aus, griff mit der Hand nach 
dem Herzen und begann zu ſchwanten. 
Vorhang runter! 
Durch eine Seitenkuliſſe ſchaffte man ſie von der Bühne und 
in ihre Garderobe. Dr. Laſamnick, der Theaterarzt, kam, 
            unter=
ſuchte, fühlte den Puls, kontrollierte den Herzſchlag, horchte 
Bruſt und Rücken ab. Darauf zog er die Brauen hoch, 
            ſchüt=
telte den Kopf und erklärte diktatoriſch, daß Fräulein Yellin 
unter keinen Umſtänden heute abend weiterſpielen dürfe. 
            Ueber=
haupt drei bis vier Tage abſoluter Ruhe und Ausſpannung! 
Nach einer Viertelſtunde unfreiwilliger Unterbrechung ging der 
Vorhang wieder hoch. Eine junge, unbeholfene Remplagantin 
war eingeſprungen, damit man das Stück wenigſtens zu Ende 
ſpielen konnte und nicht die Eintrittsgelder zurückzuzahlen 
brauchte. 
Die Kranke aber wurde unter Aſſiſtenz des Theaterarztes 
ſchleunigſt heimgeſchafft. Zwanzig Minuten ſpäter lag ſie ſchon 
in ihrem rieſenhaften, prunlvollen Spitzenbett, das von ſeinem 
Erbauer offenbar für ganz andere körperliche Ausmaße 
            vorge=
ſehen war, und in dem ihre pagenhaft grazile Zierlichkeit faſt 
verſchwand. Man mußte ſich in dieſem pompöſen, 
            Baldachin=
überbauſchten Himmelbett wirklich ſchon ſehr gut auskennen, 
um ſie ſozuſagen überhaupt zu entdecken. 
Das Hauswädchen war zur Apotheke gejagt, die Köchin am 
Herd mobil gemacht; der gute alte Laſamnick wirtſchaftete 
            wich=
tig herum und war heilfroh, daß er endlich mal was zu tun 
            be=
kommen hatte. Schließlich konnte er der um ihr Zugſtück 
            ſchlot=
ernden Direktion, die bereits zweimal hatte anfragen laſſen, 
            tele=
phoniſch die beruhigende Auskunft geben, daß leinerlei Gefahr 
vorliege. Nur, wie geſagt: ein paar Tage unbedingter Ruhe und 
Schonung!, und wenn der ganze Pamaß dadurch ins Rutſchen 
geriet! Das Krankheitsbild ergab eine unleugbare akute 
            Ge=
mütsdepreſſion, deren Urſprung um ſo rätſelhafter war, als die 
Patientin jede Auskunft verweigerte. 
(Fortſetzung folgt.)
 Teppiche 
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Das andere Gebot iſt dem gleich: Du ſollſt 
deinen Nächſten lieben wie dich ſelbſt! 
Matth. 22, 39. 
Wir ſaßen im vertrauten Kreiſe beiſammen und hörten den 
Vorten eines Freundes zu über Selbſterziehung. Es waren 
edle, weiſe Worte, die er ſprach und die auch ehrlich von eigenem 
Kingen redeten. Nachher ſprachen wir über des Freundes 
EVorte, und etliche unter uns waren eines Sinnes darüber, daß 
in der Kette der Helfer bei der Selbſterziehung doch ein ſehr 
wichtiger gefehlt hätte: die Liebe! 
Auch ich ergriff das Wort und wies auf das „königliche 
            Ge=
wot” des größten Weiſen hin: „Du ſollſt lieben”. 
Es gibt Menſchen genug, die vor dem „Du ſollſt” in des 
Wortes Beziehung zur Liebe zurückſchrecken. Sie meinen, Liebe 
ei doch herrliche Freiwilligkeit! O gewiß, wenn es ſich um die 
Liebe der Geſchlechter handelt, der unergründlich myſtiſchen 
            zwi=
ſichen Mann und Weib. Aber da, wo es um die Nächſten= und 
Fernſtenliebe geht, iſt das Gebot des Nazareners wohl am 
FPlatze. 
Es iſt ein Gebot, gehoben aus der Alltäglichkeit, edel, 
            nüch=
ſtern, klar die Straße zeigend. Der große Jeſus kannte die 
            Men=
ſſchen zu genau in ihrem Kreiſen um den nach ihrer Meinung 
Awichtigſten Punkt: ihr Ich. Er hannte die ungeheure 
            Kraftauf=
bwendung, die ſie ihrem Ich angedeihen ließen. Hier bei ihrem 
fſelbſtiſchem Kern hatte er ſie bei ihrem Lebensuerv gepackt. Er 
Chatte ihnen einen geſunden Maßſtab für ihre Liebe zum Nächſten 
egereicht. Er wollte ſie dadurch erſt einmal auf den Weg der 
Liebe bringen. Dann, wenn ſie auf dem Wege ſind, werden ſie 
ſchon erkennen, daß es um dieſe Liebe etwas ganz Schweres 
und Großes iſt. Ihr eigenes Ich ward ihnen zum Hemmnis 
geſetzt, damit ſie danan wüchſen. Mit dem Wachstum aber wird 
die Löſung vom Ich im Augenblicke, da man den Nächſten liebt, 
immer leichter machend! Nur ſo konnten die Menſchen die 
Schwere und Größe echter Liebe erkennen. Und nur das Große 
packt auf die Dauer. — Dann ſteht alſo dem unvergänglichen 
Satze das harte: „Du ſollſt!“ 
Ja, du ſollſt lieben! Du ſollſt dich auch zwingen zur Liebe, 
wenn dein Herz noch tief in ſeiner Selbſtgkeit verſtrickt iſt. Du 
ſollſt lernen, dich von dir einwal wirklich zu löſen, aus dir ſchön 
und edel, hilfreich und leuchtend herauszutreten in einer 
            Ge=
ſtalt, wie dich Gott geträumt hat! Wir alle wiſſen, daß dann das 
alte Zurückſacken ins Selbſtiſche gar zu leicht wiederkommt; aber 
dann ſoll das neue kommen: „Du ſollſt!”. Vielleicht hat uns bei 
dem neuen Verſuche, den Nächſten zu lieben, das zweitemal 
unſere Selbſtſucht nicht mehr ſo in den Feſſeln! Jedes neue 
            un=
erbittliche „Du ſollſt” ſoll eine Stufe höher bedeuten in der 
Kunſt, den Nächſten zu lieben! In dem: „Du ſollſt” ſteckt einfach 
das Motiv der Uebung und damit der Entfaltung! 
Durch Befolgung dieſes Gebotes nehmen wir die Ewigkeit 
und ihre Kräfte in uns hinein. Wir bauen uns immer 
            herr=
licher ins Ziel echter Menſchlichkeit empor. Was uns Härte ſchien 
in dem: „Du ſollſt” iſt wundervolle Weisheit, iſt verborgene 
Helferſchaft des Nazareners. Nach und nach beginnen wir, das 
„königliche Gebot” zu ſegnen. Es half uns zu der Schönheit 
und Feſtigkeit unſerer Menſchenliebe, es ließ uns zähe werden 
in unſerem Liebestun, es goß Feuer in unſere Sehnſucht, das 
Gotteskind in des anderen Bruſt zu finden, durch Schmerzen 
und Enttäuſchungen, durch allerlei Panzerungen hindurch zu 
            er=
lieben! 
Ja: „Du ſollſt”! Sieh an, du lieber Menſch, da ſteckſt du in 
irgendeiner Arbeit, und da kommt einer von ungefähr und will 
deinen Rat oder eine Hilſe. Wie unwirſch du ſein kannſt! Es 
iſt ja zu verſtehen! So herausgeriſſen zu werden aus der 
            Ar=
beit. Aber da ſetzt das: „Du ſollſt!” ein! Schau erſt einmal in
 Richte nie den Wert des Menſchen 
ſchnell nach einer kurzen Stunde. 
Oben ſind bewegte Wellen, 
doch die Perle liegt am Grunde. 
Orto v. Zeirner. 
den Spiegel, ob du auch ein liebes, freundliches Geſicht zeigſt! 
So bereite dich für den Hilfeſuchenden! Vielleicht geht deine 
            Ar=
beit nachher viel ſchöner von ſtatten, wenn du geholfen haſt! 
Vielleicht hilft dir, daß du halfſt, nun ſelbſt weiter. Denn wiſſe, 
ein Stachel wäre immer zurückgeblieben und hätte dir ganz tief 
innen während deiner Arbeit Unbehagen bereitet! Vielleicht 
hätteſt du vor Unbehagen deine Arbeit abbrechen müſſen! Schau, 
hunderte ſolcher Gelegenheiten, da das „Du ſollſt” wo am Platze 
iſt zur Entfaltung unſerer Liebe, und das iſt der beſte Weg zur 
eigenen Weſensentfaltung, warten auf unſeren Weg, auf uns, 
Tag für Tag. 
Aus dem „Du ſollſt!” wird dann nach und nach das 
            ſonnen=
volle, jubelnde „Ich will lieben! Will lieben, ſo lange ich über 
dieſe Erde ſchreite!“ 
O du geſegneter Menſch! 
Die Frauen 
nud das Wohnungsproblem 
Von 
Dr. Hertha Eiſenſchmidt. 
Unſere Wohnung als „bodengewachſenes Gebilde aus 
            unſe=
rer Zeit, für unſere Zeit” erſtehen zu ſehen, iſt heute der 
            heim=
liche Wunſch aller ſozial denkenden Frauen. Er mußte deshalb 
auch der ganzen Tagung in Berlin, das ihr eigene Gepräge geben 
und die zahlreich erſchienenen Haus= und Berufsfrauen, wie 
Sachverſtändigen, dazu anfeuern, ihren durch eigene Erfahrungen 
gereiften Anſichten, lebhaften Ausdruck zu geben. 
In allen großen Fragen betreffs Behebung der 
            Wohnungs=
not und des daraus refultierenden Elends, herrſchte denn auch 
in dieſen Kreiſen größte Einmütigkeit. Wenn in Fragen der 
„künftigen Wohnungsreform und =Geſtaltung” die Meinungen 
auseinandergehen, ſo darf die Gegenſätzlichkeit derſelben, die ſich 
vorwiegend auf die im Zeitraum von 5 Jahren in Wien 
            her=
geſtellten 25 000 Wohnungen in 7—8ſtöckigen Häuſern eines 
Rieſenkomplexes beziehen, keinesfalls tragiſch genommen werden. 
Wahrſcheinlich wird ſie dazu führen, daß bei der vorgeſchlagenen 
„Typiſierung der Pläne und Normaliſierung der verwendeten 
Stoffe” alle, aber auch alle Für und Wider eingehend erörtert 
werden, ehe ſie zur Verwirklichung kommen. Darf doch nicht 
außer Acht gelaſſen werden, daß Anſprüche, Neigungen und 
Lebensgewohnheiten ſelbſt der Menſchen einer Schicht oder 
Berufsgruppe meiſt ſo weit voneinander abweichen, die mit 
einem beſtimmten „Schema” nur wenig reſtlos befriedigt würden. 
Das ganze Streben der intereſſierten Kreiſe und Organiſationen 
geht aber doch dahin, nicht nur die nötige Anzahl Wohnungen 
zu beſchaffen, ſondern die künftige Wohnung der berufstätigen, 
alleinſtehenden, wie der aus dem Berufe ausgeſchiedenen alten 
Frau und der Familie mit mehr oder weniger Kindern, ſo zu 
geſtalten, daß ſie ihnen in des Wortes wahrſter Bedeutung 
werde: „Ihr Heim, ihre Welt, in der es ihnen gefällt” 
Bisher konnte immer nur ein kleiner Teil unſeres Volkes 
ſich dieſes beglückenden Beſitzes erfreuen. Durch gänzliche 
            Ein=
ſtellung der Bautätigkeit in den Jahren 1915—1918, durch den 
Zuzug von ca. 150 000 deutſchen Flüchtlingen im kleiner 
            ge=
wordenen Deutſchland; und durch vermehrte Eheſchließungen iſt 
die Wohnungsnot erſchreckend verſchärft worden, und verlangt 
unverzügliches Einſetzen aller Kräfte, ſie wirkſam zu beheben.
 Wohl wird durch die allenthalben in den letzten Jahren 
            ent=
faltete Bautätigkeit der laufende Bedarf an Wohnungen 
            ziem=
lich gedeckt, aber noch harren Tauſende und Abertauſende unſerer 
Volksgenoſſen ſeit Jahren der Stunde, da ſie in das ſo heiß 
            er=
ſehnte eigene Heim einziehen können. 
Ohne eine durchgreifende Hilfe auf dieſem Gebiet, müßten 
alle ſozialen, öffentlichen und privaten Wohlfahrtsbeſtrebungen 
zum Schutze des Einzelindividuums, namentlich der Kinder, vor 
Entſittlichung, Verrohung und Verwahrloſung, vor körperlicher 
und ſeeliſcher Schädigung, unwirkſam bleiben, Beſtrebungen, wie 
ſie ſo verheißungsvoll auch von den verſchiedenen 
            Baugenoſſen=
ſchaften, den Bodenreformern, Gartenvereinigungen u. ä. m. 
ſchon vor dem Kriege energiſch in die Wege geleitet, jedoch durch 
die Nachkriegszeit nahezu gänzlich wieder aufgehoben wurden. 
Wie dringend notwendig die energiſche Inangriffnahme der 
Bautätigkeit durch die Gemeinden iſt, beleuchtet auch ein 
            Ver=
gleich der Bevölkerungsdichte Deutſchlands mit anderen Ländern. 
Kommen z. B. in England auf ein Hausgrundſtück in den 
            Städ=
ten durchſchnittlich 5,2 Einwohner, bei einem Höchſtſatz von 8,1, 
ſo im Norden Deutſchlands, mit vorwiegend 
            Einfamilien=
häuſern, auf ein Hausgrundſtück 7—20, in verſchiedenen anderen 
Landesteilen dagegen 27—55 Einwohner. Ganz zu ſchweigen 
von dem Heer berufstätiger Frauen, die entweder nur in der 
beengenden Wohnung ihrer Familie oder als Untermieterin, alſo 
im „möblierten” Zimmer eines fremden Hausweſens ihr „
            eigent=
liches” Heim ſehen müſſen, da ihnen die meiſten Städte — von 
90 angefragten, antworteten nur 45 und von dieſen wieder nur 
wenige bejahend — eine eigene Wohnung nicht zugeſtehen. 
Auch für ſie muß alſo endlich eine befriedigende Löſung der 
Frage: wo und wie ſollen ſie künftig wohnen, gefunden werden. 
Wenn alſo die von der Tagung gefaßte Reſolution von den 
Gemeinden „weit wirkſamere Bewegung der Kräfte zur 
            Ueber=
windung der unſerer Volkskultur an der Wurzel bedrohenden 
Wohnungsnot” fordert, ſo ſteht ſicher die geſamte Frauenwelt 
geſchloſſen hinter ihr, denn direkt oder indirekt hat wohl jede Frau 
ſchon die Folgen des Wohnungselends kennen gelernt. 
Die Mode von heute 
Die neuen Herbſtcapes ſind in der Mehrzahl 
            ſelb=
ſtändige, vom Kleide völlig unabhängig gewordene Hüllen. 
Lang — bis zum Rockſqum reichend — weit — um die Figur 
faſt doppelt umſchlingen zu können, erſcheinen ſie ſo recht als 
die wärmende Kleidung, deren man ſich an rauhen, windigen 
Herbſttagen ſo gern bedient. Einigen Modellen iſt im Innern 
rechts und links eine große Taſche angefügt, in derem Innern 
ſich ein Paar kürzere Vorärmel an breiter Bandſpange oder 
Stoffſtrippe bergen, dazu beſtimmt, auch im Schutze des langen 
Capes frei über die Hände verfügen, alſo im Notfall auch 
            ein=
kaufen und Pakete tragen zu können, da ſeitliche Armſchlitze, 
ähnlich jenen am Wetterape, bequemes Ausſchlüpfen 
            ermög=
lichen. Dieſe mehr praktiſchen Herbſtcapes, ermangeln aber 
keineswegs einer gefälligen Ausſtattung. Treſſen= und 
            Blenden=
beſätze, Woll= und Kurbelſtickereien, Biſen= und feine 
            Steh=
pliſſees, ſtreifenartig aufgeſetzt und Ornamentperlſtepperei auf 
wattierter Taftſeide, ſchmücken ihr Aeußeres, bunte gemuſterte 
Seide, Damaſſees, Crepe de Chine und wirkungsvolle 
            Silber=
lederblenden ihr Inneres. 
Eine bizarre Neuheit unter den Herbſtcapes iſt das ſehr 
weite, im Rücken phantaſtiſch geroffte „Beduinencape” und das 
mit Capuchon ausgeſtattete Pelzcape, aus echtem oder 
            imitier=
tem Hermelin, Feh, Biber und Breitſchwanz gefertigt. Beide 
Arten ſind hauptſächlich als Abendcapes gedacht und dieſer 
            Be=
ſtimmung gemäß, im Innern aufs Prächtigſte mit leuchtend 
hellfarbigem Seidenfutter, Gold=, Sillber= und Perlmotiven 
            aus=
geſtattet, zu denen ſich an einzelnen, hervorragend 
            geſchmack=
volle Modelle, noch ein ſeitlich kunſtvoll eingeſtickter 
            Phantaſie=
vogel in ziemlicher Größe und überraſchender Farbenpracht 
            ge=
ſellt. 
Eva Maria.
 Entwiſcht 
Von D. Feußner. 
Die Förſtersfrau hatte eine ſcharfe Auseinanderſetzung mit 
ihrem Manne und zwar deshalb, weil dieſer ſich beharrlich 
weigerte, der Burgfrau Ermeline auf Schloß Malepartus den 
Krieg zu erklären. Und deshalb ſollte er den „Vernichtungs= 
Waldzug” gegen die ritterbürtige, aus uraltem Adel ſtammende 
„Freifrau” beginnen? Weil dieſe in den letzten drei Tagen der 
Förſterin die drei beſten Leghennen vom Hühnerhofe geholt und 
ihrem Geheck zugetragen hatte. Mit demoſtheniſcher 
            Beredt=
ſamkeit verſuchte der Forſtmann, ſeiner Gattin klar zu machen, 
daß es erſtens barbariſch ſei, den hilfloſen Fuchskindern die 
            treu=
ſorgende Mutter zu rauben, zweitens unökonomiſch, die Welpen 
zu graben und totzuſchlagen, weil ſie gegenwärtig ſo gut wie 
wertlos ſeien und es nicht einmal Fang= oder Schußgeld für ſie 
gäbe, wohingegen vom November ab ein jeder zwanzig Mark 
und mehr in ſeinem Balg mit ſich herumtrage, und drittens 
            end=
lich ſolle ſie beſſer auf ihre Hühner achtgeben, damit die 
            Fäh=
keins von ihnen erwiſchen könne. War der Förſter mit ſeinen 
beiden erſten Argumenten entſchieden im Recht, ſo ſteckte in dem 
letzten Punkt ein Vorwurf, der ebenſo ſchwer als ungerecht 
            er=
ſcheinen mußte. Denn Hühner kann man bekanntlich nicht 
            an=
binden, und ſperrt man ſie tagsüber ein, ſo geht ihre 
            Legetätig=
keit ſofort ſtark zurück. Die Förſtersfrau empfand den Vorwurf 
ihres Mannes deshalb auch als Beleidigung und drehte ihm, 
ohne noch ein weiteres Wort über die Angelegenheit zu 
            verlie=
ren, den Rücken. 
Als der Forſtmann am Mittag des anderen Tages 
von ſeinem Dienſtgange zurückkehrte, wurde er don ſeiner 
Frau ſchon vor der Gartentür erwartet. Sie ſchien ſehr 
erregt, und auf ihrem Geſicht lag ein merkwürdiger Zug, 
            ge=
miſcht aus Schadenfreude und Zorn. Der Hoche iſt weg!” ſagte 
ſie ohne jede Vorrede. „Wo iſt er?” — „Wo wird er ſein! 
Dein Fuchs hat ihn geholt! Aber das iſt dir recht, weshalb 
haſt du nicht auf mich gehört. . Dem Manne ſchwoll die 
Zornader; denn mit dem Gockel hatte es eine beſondere 
            Be=
wandtnis: er war ein ſolcher Prachtkerl, daß man ihm bei einer 
Geflügelausſtellung den erſten Preis zuerkannt hatte. „Vielleicht 
iſt er von einem Hühnerhabicht geſchlagen worden!” verſuchte 
er „ſeinen Fuchs” zu verteidigen. „Der ſchwere Hahn?” lächelte 
zornig=ironiſch die Frau. „Der erſte wär’s doch nicht, den ein 
Habicht ſchlägt” ſagte der Förſter mit Entſchiedenheit und fuhr 
fort: „Doch wie dem auch ſei, wer mir den Hahn geraubt hat, 
den vernichte ich! Iſt es die Fuchsfähe geweſen, dann ſoll ſie 
mitſamt ihrer Galgenbrut der Teufel holen ..". 
Am Nachmittag ſuchte der Forſtmann zunächſt die nähere 
Umgebung der Förfterei ab; denn wenn ein Hülnerbabicht wirk=
 lich der Täter war, ſo mußte die Stelle, wo er ſeine Beute 
            ge=
kröpft hatte, zu finden ſein, weil auch dieſer ſtarke Raubvogel 
mit einem ſchweren Hühnerhahn in den Fängen nicht weit 
            ſtrei=
chen kann. Aber es war nichts zu finden, alſo mußte tatſächlich 
ein Fuchs in Frage kommen und wahrſcheinlich nur die Fähe 
vom „Heppersberg”. Alſo dorthin! Vor dem Bau ſah es aus 
wie auf einem Schindanger. Knochen und Federn lagen wirr 
durcheinander und das widerwärtige Gebrumm unzähliger 
Schmeißfliegen miſchte ſich mit Düften, die alles andere als 
            para=
dieſiſche Herkunft verrieten. Und — wahrhaftig, hier lag auch ein 
ganzer Flügel, ein Flügel, den der Förſterhahn einmal heldiſch 
            ge=
ſchwungen und beſonders dann, wenn er vom Zaune aus ſein 
„Meiſterlied” vom Stapel laſſen wollte. — Unglaublich, wie 
frech und reſpektslos ſo eine Fuchsmama doch ſein kann, ſtiehlt 
ihrem eigenen Beſchützer und Wohltäter den Stolz ſeines 
            Gie=
flügelhofes, den herrlichen Preishahn . . . „O, warte du, du — 
Strauchdieb du!” knurrte der Förſter grimmig, „an dieſem 
            Bra=
ten ſollſt du erſticken." Und raſch ging e: nach Hauſe, um 
die Vorbereitungen für das Graben des Baues zu treffen. — 
Da aber die Zeit ſchon vorgeſchritten war, die Kulturarbeiter 
auch ſchon Feierabend gemacht hatten, ſo wurde die Aushebung 
der Räuberburg auf den anderen Morgen verſthoben — 
Kaum hate der Forſtmann den Bau verlaſſen, als die Herrin 
von Malepartus auftauchte. Sie ſah äußerſt ſchäbig aus. Ihr 
Rock war mehr grau als rot und ſchlotterte um ſie herum, als 
wäre er nicht ihr eigen. In dem ſpitzen Fang trug ſie zwei 
rattengroße Wildkaninchen. Kurz vor der Einfahrtsröhre ſtutzte 
ſie plötzlich und machte eine erſchreckte Kehrtwendung. Was war 
das? Vorſichtig legte ſie ihre Beute nieder und unterſuchte dann 
die nähere Umgebung der Einfahrt mit der Naſe auf das 
            ſorg=
fältigſte . . . Kein Zweifel, während ihrer Abweſenheit war 
ein Unberufener vor der Kinderſtube geweſen; dies ſchien der 
alten, erfahrenen Fähe höchſt verdächtig. Nach Beendigung der 
Unterſuchung nahm ſie die Beute wieder auf und fuhr in den 
Bau. Eine Minute ſpäter ſteckte ſie ihr Spitzbubengeſicht ſchon 
wieder aus der dunklen Röhre, kam dann ganz zum Vorſchein 
und ließ nun ihre grünlich funkelnden Seher nach allen 
            Him=
melsrichtungen ſchweifen, als hoffe ſie, den geheimnisvollen 
„Unberufenen” noch irgendto zu entdecken. Als ſich jedoch 
            nir=
gends etwas Verdächtiges zeigte, verſchwand ſie wieder im Bau. 
— Wer könnte ſagen, was in dieſem Augenblick ihr „
            Fuchsver=
ſtand” erwog? 
— Die Sommernacht war ſchon längſt angebrochen, und die 
Vollmondſchale goß ihr kühles Licht über Wald und Feld, als 
es vor dem Bau plötzlich lebendig wurde: an der Einfahrt 
            eni=
ſtand ein förmliches Gewudel. Dann ließ ſich ein ganz feines 
„Miefen” vernehmen, worauf, ſich der Knäuel entwirrte, zu 
einer poſſierlichen Tierſchlange ſich umformte und in Bewegung
 ſetzte. Vorn ſchnürte die ſchlaue Fähe und dahinter, wie auf 
eine Schnur gereiht, die Jungfüchſe, ſieben an der Zahl. Die 
erſte Reiſe der jungen Räuberbrut war lang und anſtrengend. 
Sie führte aus dem Wald hinaus aufs Feld und mitten hinein 
in einen ſechzig Morgen großen Roggenſchlag. Hier 
            angekom=
men, grub die Fähe in erſtaunlich kurzer Zeit eine Notröhre und 
richtete ſie als Kinderſtube ein. Niemand würde ſie an dieſem 
Ort ſuchen und finden. — Ja, ja, übertriebene Vorſicht und 
Argwohn ſind die beſte Gewähr der Arterhaltung". 
— — Am anderen Morgen, als die Sonne den Blumen und 
Gräſern ihre Taudiademe bereits geraubt hatte, marſchierte der 
Förſter mit übergehängtem Drilling, begleitet von Waldmann, 
dem Dackel, einem Forſtlehrling und zwei Waldarbeitern, die 
mit Hacken und Schippen bewaffnet waren, hinein in den Wald. 
um die Feſte Malepartus zu ſtürmen und an ihrer Beſitzerin 
und deren Nachkommenſchaft das Vernichtungsurteil zu 
            voll=
ziehen. 
Vor dem Bau angekommen, begann Waldmann laut und 
eufgeregt zu jaulen und zerrte mit aller Kraft an der Leine; 
denn ſeine Naſe ſagte ihm, daß hier etwas Beſonderes los ſein 
mußte. Er fieberte förmlich darauf, in den ſchwarzgähnenden 
Schlund zu tauchen. Als er von Halsband und Kette gelöſt, 
ſchliefte er behend wie ein Wieſel in die Röhre, über der der 
Förſter mit ſchußbereiter Waffe Aufſtellung nahm, um die Fähe, 
im Falle, daß ſie gleich ſpringen würde — wie dies ja auch 
            zu=
weilen vorkommt — gehörig zu empfangen. Aber die Füchſin 
konnte nicht ſpringen, weil ſie ja gar nicht im Bau ſteckte. Statt 
ihrer kam Waldmann nach fünf Minuten mit arg enttäuſchtem 
Geſicht wieder zum Vorſchein. „Nann!” rief der Forſtmann, 
„biſt du des Teufels, Hund!‟ Der Dackel ſah ſeinen Herrn 
groß an und wedelte, als wolle er ſeine Verlegenheit verbergen, 
mit der Rute; in ſeinen Augen ſchien aber ein Vorwurf gegen 
das Herrchen zu liegen, wegen Vorſpiegelung falſcher Tatſachen. 
„Gleich gehſt du wieder rein, du fauler Kerl!” ſchrie der Förſter 
wütend. „Such’s Füchschen! Geh, ſuch’s Füchschen!” 
            Wald=
mann mochte aber nicht; er wollte ſich nicht noch einmal foppen 
laſſen. Da nahm ihn ſein Herr beim Wickel und ſchob ihn mit 
fanfter Gewalt und einem Wall guter und anfenernder Worte 
hinein in den Eingang zur Unterwelt. „Nun, wenn du meinſt, 
kann ich’s ja noch einmal probieren .” dachte Waldmann und 
kroch mutig hinein in das übelduftenße, unterirdiſche Verlies. 
Jeden Winkel, jede Kammer, jeden Keſſel, jeden Korridor 
            durch=
ſchnüffelte er mit deutlich vernehmbarem Schnarchen. Aber er 
fand nichts. Von Reinekens war eben niemand zuhaufe. 
            Miß=
mnutig ſtrebte der arg enttäuſchte Dackel wieder hinauis aus der 
ſchtvarzen Nacht in das Licht des Tages, wo er ſich mit aller 
Kraft den Sand aus dem Fell ſchüttelie und dann vor ſeinen 
Herrn hinſetzte mit einer Miene, die deutlich zu beſagen ſchien:
 Alſo wer net wie e daab Hinkel, odder wie’n ſchähler Kiwitz, 
was in dem Fall ſo zimmlich uff’s ſälwe nausleeft, wer alſo in 
de letzte Zeit e klaa bische uffim Kiwief war, un hott uffgebaßt, 
was geſpielt is worin, der werd gemorke hawwe, daß ſo in de letzte 
Woche in aller Gemiedlichkeit, un ohne daß es ärchendwelche 
Streidichkeide wääche de Farwe un Fahne gäwwe hott, odder 
ohne daß ärchendwelche bollidiſche Ziele domit verfolgt weern 
worrn, odder ohne daß es ſunſt en rechts odder linkſene 
            Hinner=
grund hatt, daß alſo hier in=ere iwwerwäldichende 
            Eidrächtlich=
keit un frei vun alle Prinzipiereiterei, ſtimmungsvoll un 
            zweck=
endſprächend ſo e Art Juwiläumsfeier vun de ſogenannte 
heechere Schule ausgebroche is, indem ſe es hunnerdjehriche 
Beſteh vun de Realſchule, ohne un mit Ordnung, ſowie vum 
Realſchimmenaſium feſt= un feierlich begange hawwe — 
            Aus=
rufungszeiche.
 8 hott ſo zimmlich halbdreivärdelſt Darmſtadt, un es groß 
Azahl außerhalb vun Darmſtadt an dene verſchiedene 
            Feier=
lichkeite daalgenumme, gääche die jedenfalls aach unſer 
            gewal=
dicher Feſtſeichedikdador nix ei zuwende gehatt hott hatt. Dann 
mit aam Wort: es war e ausgeſproche Familljefeſt! — 
Un eskenne aam nor die laad dhu, die’s net mitgemacht hawwe, 
daals dieſerhalb, daals außerdem. Viele Glickwunſchſchreiwe 
ſin kumme un ſogar unſer beriehmter Landsmann und 
            Neger=
ſprachforſcher, mei Freund, de Herr Profeſſor Miſchliſch, hott 
en härzerhewende Brief aus em allerdunkelſte Afriga eraus 
geſchickt, indem weil der in Dankbarkeit dro gedenkt hott, daßm 
hier de Grundſtaa zu ſeine Kenntniſſe geleecht is worrn. 
Alſo wie geſagt, es warn wärklich emol widder Feiern, bei 
dene mer ganz und gar vergäſſe hott, wie drieb un draurich 
es eichentlich mit uns beſtellt is, obgleich mer bei jeder baſſende 
un unbaſſende Gläächenheide alle dene, die’s heern wolle, wie 
aach dene, die’s net heern wolle, verſichern: „Einichkeit und Recht 
und Freiheit ſind des Glückes Unterpfand, darnach laßt uns 
alle ſträben, briederlich mit Härz und Hand ..." 
Scheene Redde ſein gerehdicht worrn, un wann nor fuffzich 
Brozent vun dem in Erfillung geht, dann bin ich for mei Daal 
reichlich zufridde. Obgleich mich ſtreng genumme die 
            Hunnert=
johrsfeiern vun dene heechere Schule ganz und gar nix a gehn. 
Awwer da unner de Eiladung, wo ſe mer geſchickt hatte, drunner 
geſtanne hott: „Mit deutſchem Gruß!” — do hab ich mich doch 
dezu gezehlt. Allerdings, ich hab mich e bische im Hinnergrund 
gehalte un hab mich bis dado ausfiehrlich driwwer 
            ausge=
ſchwieche. — 1s hat ſein Grund. Nemlich wann ich do valleicht 1s 
Maul uffgedho hett, do weer ich, menſchlicher Vorausſicht nooch), 
elend uffgefalle mit meine Kenntniſſe un weer mit mein 
„Ladein” bald am End gewäſe. Indem daß ich doch bloß die 
heechere Dechterſchul in de Rundetormſtroß beſucht hab, allerdings 
aach „erſter Ordnung” — weil’s jedenfalls kaa zweider gäwwe 
hott. Awwer bitte, ſoge Se nix weiter, es brauchs niemand zu 
wiſſe daß es mit meine „abgeſchloſſene Schulbildung” net weit 
her is. Mer waaß nie, wie mer noch emol was wärrn kann, 
un do mecht ich net, daß es an die groß Glock kimmt; däß wer 
mer peinlich. 8 is genug, daß ſe’s bei jedem lidderadiſche 
Kaffeeklatſch baaddräde, wo ich herſtamm, un dhun die Nas 
rimbfe un ſage ſounſo. 
Wie geſagt, eichentlich ſin mich die Hunnertjohrsfeiern net 
es geringſte was a’gange. Awwer wann ich aach, was mein 
Kobb bedrifft, bei dene Feſtifidhete net ſo richdich mit konnt, 
indem daß ich weder s Aajehriche, noch’s Abbimaddurium, noch 
ſunſt ärchendwie e „Reife” hab, die wo mer als „prima” gälte 
loſſe kennt (außer meine allſeits geſchätzte beeſe Schwart) — alſo 
was mein Kobb bedrifft, do konnt ich mich bei dene Feſtifidhete 
net groß an Lade leeche; wo ſich’s awwer mehr um’s Härz 
            ge=
dreht hott, do war ich nixdeſtotrotz debei, dann in däre 
            Bezie=
hung brauch ich mit meine „Bildung” gääche niemand zurick 
zu ſteh. Ganz im Gäächedaal. — Schawoll! — No un däß is 
immerhie aach was, wo mer bei ſo Feierlichkeite in die 
            Wag=
ſchal wärfe kann. — 
Wo ſich’s alſo wenicher um den „reale” odder „owwerreale‟ 
Verſtehſtemich gedreht hott, ſundern mehr um’s ideale 
            Ge=
fiehl, da hab ich immerhie mein Mann geſtellt. Un muß 
ſage, ich war do in de beſte Geſellſchaft, aanerlaa in welchem 
Läwensalter die „Herrn” Schieler geſtanne hawwe, vum 
jingſte Brimahner, bis enuff zum äldſte, der wo ſich 
Querner ſchreibt, un wo zu=ere Zeit in die Schul gange is, 
wo unſeraaner noch lang die „Dreibrunne” bevelkert hott — nemlich 
vun anno fimfunfuffzich bis ſächzig im voriche Johrhunnert. 
Iwwrichens, ich muß geſteh, daß die ältere Johrgeng 
verhältnismeßich am ſtärkſte verdräte warn. Un dodra kammer 
widder mol ſähe, daß mer uff ſogenannte Redensarde un 
            Sprich=
werder gar nix gäwwe kann. Nemlich däß, wo’s haaßt, daß 
geſcheide Kinner net alt wärrn dhete, däß hott glenzend 
            ver=
ſagt, bei dere Juwiläumsfeier; indem daß ich mit=ere große 
A’zahl bekannt bin worrn, bei dene lengſt en fleiſchfarwiche 
Buwikobb glenze dhut. Un ich mißt lieje, wann ich ſage wollt, 
daß die mer etwa als geiſtich minderbemiddelt vorkumme weern.
 Ganz im Gäächedaal, em Rang un Stand nooch hawwe ſe’s all 
zu was gebracht im Läwe. Allerdings, es mißt grad ſei, daß 
ſe in de Schul uffallend beſchrenkt gewäſe weern, dann dhet’s 
jo widder ſtimme mit däre obiche Redensard. s weer=en dann 
allmitnanner ungefehr ſo gange wiem Liewich der wo aach 
aner vun de geiſtich Arme war, un doch ſpeter 18 Fleiſchexdrackt 
erfunne hott un de Kunſtmiſt un is e beriehmter Mann worrn; 
odder m Kaup, der wo aach kaaner vun de beſte war, un wo 
dann in de Zolochoſchie neie Diern entdeckt hott: odder wie de 
Gerfiniuß, der wo in de Schul ſo e großer Schwachmadiguß 
war, daß=em ſei Lehrer broffezeit hott, er dhet’s im Läwe zu 
nig bringe; un ſpäter hott=er die Weltgeſchicht in Ordnung 
            ge=
bracht, bitte: die Weltgeſchicht — un is in hoche Ehrn geſtorwe. 
Jetzt kennt ich do ſo e paar nette Redensarde abringe, dun 
wääche „Schule” und „Läben” un ſo. Awwer ich will’s loſſe, 
dann mit de „Schul” befaſſe ſich äwe ſchun viel mehr, als 
            ab=
ſelut needich is — un was des „Läben” bedrifft, ſo kimmt’s do 
zweidens immer annerſter, drittens bis zwölftens als man 
denkt. — Deshalb gibts aach welche, die ſchweern baddeioffiziell 
uff die „Einheitsſchul”, un inoffiziell loſſe ſe ihrm Bub en 
Hauslehrer aus Minche kumme. 
Alſo ich will mer die paar ſpitzfinniche Bemärgunge, vun 
wäächen „Schule un Läben” verkneife, un will bloß ſage, daß 
mer in däre Beziehung vie was genaues ſage kann. — 
            Dohärn=
gääche hab ich’s Gefiehl, als wann die friehere Schenneratzion 
vun Schieler net um e Hoor bräfer gewäſe war, wie die 
jetzich. Wann mer ſo geheert hott, was ſe ſich all for Straach 
verzehlt hawwe, wie ſe die Arreſtzeddel, die wo als 
            portoflich=
diche Dienſtſache haamgeſchickt ſin worrn, wie ſe die an de Dier 
em Briefdreecher abgenumme hawwe un hawwe gern den 
Fimfer geopfert, un hawwe dann die Arreſtzeddel ins Kanahl 
geſtobbt. Wie dann ſpeter die „Siddebichelcher” eigefiehrt ſin. 
worrn, wit däre ſtereotiebe Redensart „Setz Dich, bekommſt 
eine Mitteilung . . . ." — Wie ſe beim „Orlemann” in de klaane 
Kabbleneigaß ihrn erſte Schobbe geſtoche hawwe, wenn ſe Glick 
hatte un konnte em „Klobb=Schneider” am Schloßgrawe en 
alte Schinke uffhenke".
 No, demnächſt bvingt im Legal ſei Spielgemeinſchaft dem 
Schorſch Bichner ſein „Geplogte Familjevadder” eraus, do wärrn 
mer’s jo erläwe, was die Realſchieler un ſo, domals for 
            Fricht=
cher warn. — Schad, daß in dem Stickelche net aach de 
„Dunſalb”, em Babba Heiß, ſei Schielerkabäll drinn vorkimmt 
un ſpielt den Gala=Elite=Barademarſch; „Die Realſchul 
kimmt . . ." — Dann des war am Sunndag bei dem Kommers 
en wahrhaft erheewende Moment, wie die alte Borſch mit ihre 
Kabäll ereikumme ſin. Bei de Schluß=Abbodeoſe: „Ich bete an 
die Macht der Liewe” hotts Threne gäwwe — 
Alſo mer kann, drotz aller „reale” Bildung noch Sinn hawwe 
for Herz un Gewied, die Feiern hawwe däß bewieſe. Un wie 
geſagt, wann nor die Hälft vun dem eidräffe dhet, was mer 
ſich gäägeſeidich verſproche hott, — iwwer all den unſeeliche 
Baddeikram enaus! — dann bin ich ſchun zufridde. In dieſem 
Sinne: Fifad! — Kräßgad! — Floriad! 
Bienche Bimmbernell. 
Poſtſchkribbdumm: Weil’s ſo ſchee war, wolle mer 
heit emol die ſtädtiſche Miß= un Aſtend uff acht Dag 
            zurück=
ſtelle un wolle e paar vum Heinie Schäfer ſeine nette Vers 
dohie ſtelle, die wo er uff im Kommers zum beſte gäwwe hott, 
un die wo ſo=en kolleſale Beifall gefunne howwe, s wärd 
dodorch wancher, fern der Heimat, an die ſcheene Stund: 
            gol=
dener Jugendeſelei erinnert: 
Wie ich in die Realſchul kam, 
Un de „Borſchtedobbcher” zu ſich nahm. 
War ich noch klaa — jcvohl noch klag 
Un damals ging das „Elend” a'. 
Wann der aam als aa hott gefackel:, 
Do hott’s „Kyritz’ſche Stift” gewackelt, 
Samſt unne drinn de Bollezei 
Der war als gor net ganerlei. 
An Oſtern do warn’s dreißig Jahr, 
Daß letztmals in de Schul ich war, 
Ich ſaß damals ganz vorn beim „Stuß” 
Däß war for wich kaan Hochgenuß. 
Korzſichdichkeit die lag wir fern, 
Jedoch der „Sruß” hatt mich ſo gern 
Un aach der „Otto” hatt mich lieb, 
Bekam ich manchmal aach mei Hieb. 
An mir — do hatte all ihrn Spaß, 
Un weil ich ſoweit vorne ſaß 
Mußt ich de „Zirkel” als zitiern 
Un was mer braucht zum projeziern. 
„Sechs” hatt ich als in Religion 
 
Weil ich vum „Nero” wußt kaan Ton 
 
An de „Prophete” konnt ich Spaß nor finne, 
Die konnt ich gach vun vorn bis hinne.
 „Nun laß mich aber zufrieden, ich habe meine Schuldigkeit 
getan 
„Jetzt ſchlägt’s Dreizehn!” knurrte der Ferſtmann wütend 
und ſah ſeine Helfer mit vielſagenden Blicken an. „In dem 
Bau iſt kein Fuchs, Herr Förſter!” meinte der Forſtlehrling mit 
Ueberzeugung. „Der Meenung bin ich aach!” ſekundierte einer 
der Arbeiter. 
„Na, warte, mein Füchslein!” rief der Förſter mit 
            grim=
migem Lachen," , ſo ſchlau wie du ſind wir alle Tage. Frau 
Ermeline iſt ausgezogen in eine andere Burg, hat ja genügend 
Auswahl. Wir müſſen alſo ſämtliche Bau revidieren; in einem 
wird ſie ſchon ſtecken; bekommen werden wir ſie oder doch zum 
mindeſten ihre Galgenbrut auf jede Kante . . ." Sofort ſetzten 
ſich die Häſcher in Marſch, um alle Baue des Reviers einer 
„hochnotpeinlichen” Reviſion zu unterziehen. — Ueberflüſſig 
zu ſagen, daß von den Füchſen kein Härchen gefunden wurde. 
Während der Forſtmann mit ſeinem Arbeiteraufgebot dieſe 
erfolgloſe Tätigkeit ausübte, holte ſich die Fähe für ihre 
            Spröß=
linge einen weiteren Frühſtücksbraten aus der Förſterei.
 Praktiſche Winke 
Schwarze Spitzen werden wie neu 
            vorgerich=
et, wenn man ſie 12 Stunden in einem ſtarken Aufguß von 
ſchwarzem Tee liegen läßt, dann darin durchdrückt, 
            unausgewun=
den abtropfen läßt, dann auf einem Plättbrett mit Nadeln 
            auf=
ſtannt und ſchließlich, wenn völlig getrocknet, mit warmem Eiſen 
plättet.
 Koſtenloſe Ofenruß=Entferner. Die Ausgaben 
für den Ofenkehrer könnten auf die Hälfte reduziert werden, 
wenn die Hausfrau alle täglich in der Küche vorkommenden 
Gemüſeabfälle, Obſt= und Kartoffelſchalen in Zeitungspapier 
            ge=
wickelt, abwechſelnd dem Küchen= oder Zimmerofen einverleiben 
würde. Dieſe „naſſen Päckchen” werden auf die „Glut” gelegt. 
Die durch die Hitze ſich entwickelnden Dämpfe löſen den 
            Ruß=
anſatz im Ofen.
 Der zeitgemäße Haushalt 
Die vielſeitige Verwendung der Quitte in 
der Küche. Zum letzten Baumobſt, das uns der Herbſt 
            be=
ſchert, gehören auch die Quitten, von denen es zwei verſchiedene 
Urten, die Birnen= und Apfelquitten, gibt. Ihre Härte und ihr 
herber Geſchmack verbieten von ſelbſt ihren Genuß als 
            Tafel=
frucht. Umſo vielgeſtaltiger iſt aber ihre 
            Verwendungsmöglich=
keit in der Küche, da ſie ſowohl ein vorzügliches Kompott, 
wie würzige Suppen wohlſchmeckende Gebäcke wie 
Quitten=Baiſers, ſchmalzgebackene Quittenwürſtchen, 
            Quitten=
auflauf uſw., ergeben, ganz zu ſchweigen von der köſtlichen 
            Mar=
melade, dem lieblich=duftenden Ouittengelee und dem auf 
dem Weihnachtsteller willkommenem „Quittenbrot” 
Wir laſſen einige Rezepte zur Nachahmung folgen: 
Feine Quittenſuppe. 1 Pfd. weichgekochte, durch ein 
Haarſieb geſtrichene Quitten, verdünnt man mit ſoviel Waſſer 
und Weißwein, als man Suppe haben will, fügt Zitronenſchale
 Als Theolog war ich bekannt 
„De Fromm” hott mich des „Loch” genannt, 
An ſein Geſang denk ich noch gern 
„Wie ſcheen „leichtet” der Morgenſtern” 
Damals hott mer noch „haage” derfe, 
Dann dhat die Vorſchrift mer verſchärfe; 
Heit is mer ſoweit vorgerickt, 
Daß de Lehrer froh is, wann er kaa krickt. 
Es klingt jo alles faſt wie Hohn, 
Jano, wir hatte doch Revolution, 
Un däß is halt des Pudels Kern, 
s hieß damals: es muß annerſt werrn! 
s wer heit mancher weiter wie er is, 
Kreegt er in de Schul ſei Quantum Schmiß 
„Ich kann mir net denke e Schul ohne Schlee, 
E bische „Dunſalb” druff, dann dhuts vergeh. 
Es Schickſal bringt viel härtere Schlähk, 
Als mancher Lehrer einſt zu Wähk. 
De Lehrer hotts doch gut gemaank 
Un uns den Lewensweg gebahnt! 
Gab’s aach Arreſt, ſo ſchadd däß nix 
Odder die „Emma” rief: „Feiftien miſteekes Nr. ſix!” 
Odder die Schul die hott aam geſpielt en Boſſe 
Indem ſe aam hott hocke loſſe. 
Die Schulſeit hatt, wie alles heit, 
Ihr Sunn= un aach ihr Schaodeſeit. 
Hurrah! Wie ſin mer uffgeſchnellt, 
Wann de „Herr” Habicht hat geſchellt. 
Ganz herrlich war uff alle Fäll 
Aach unſer eiche Schulkabäll, 
Sie is, wie frieher, noch beim Zeich, 
Drotz Schna bärt un de dicke Beich. —
 So unne in de vierte Klaſſ 
Hat mer an de Mädcher noch kaan Spaß, 
Mei ganzig Freundin aus der Zeit 
Hieß „Emma”, un die lebt noch heit. 
Doch ſpeter ſin mer uffgedaut, 
Mer hat ſich e bische umgeſchautt 
Un in de Ludwigsſtroß un ſo 
Ging kangſam des Pouſſiern dann o. 
Wie ſtets, warn damals mir beſcheide 
Trotz „lange Röck” konnt mer die Mädcher leide 
Wie hott gebebt die „Männerbruſt” 
Wann mer aach vun „Wade” nix gewußt 
Wie warn aach annerſt da die Köbb, 
Die Mädcher hatte lange Zöbb, 
Warn net wie heit ſo unſcheniert, 
Un aach net in de Ank raſſiert. 
Sie truge nur am Hals e Kraus, 
Es ſah net mehr wie needich aus, 
Die „Vorderſeit” word kenntlich gemacht, 
Indem mer e Bröſchje a gebracht. 
So ſah’s zu unſere Zeit aus, 
Heit guckt bei uns die Platt ſchun raus, 
Doch jung bleibt Herz uns, un Humor 
Bis de Senſeunkel klobbt an’s Tor. 
Uin wann er’s dann net annerſt dhut, 
Dann ſage willig mer: No gut, 
Mir wolle gern jetzt mit=derr geh — 
Addſchee Gretche — — — ach, es war doch ſchee! 
For die Sparbix: Wer’s waaß, werds wiſſe: 10 Mack; vun=re 
alkoholfreie Sitzung: 51 Mack. Un bei de letzte Buchfiehrung 
is en klaaner Druckfehler unnerlaafe, es muß haße Cl. (net M.): 
10 Mack. — Ferner ſin die 5.50 Mack vum Kaufm. Verein 
Frankfort, Bezirksverein Darmſtadt. — Danke ſchee! — Un 
nor net noochloſſe.
 und Zimt bei, verdickt die Suppe mit etwas Kartoffelmehl, 
ſchmeckt ſie, vom Gewürz befreit, mit 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung 
und 1 Teelöffel friſcher Butter ab und richtet ſie über zerbrocktem 
Zwieback oder Kekſen an. 
Schmalz=Quittenwürſtchen. Das durchgeſtrichene 
Mark von weichgekochten Quitten verrührt man mit dem 
            Ab=
geriebenen einer Zitrone, 1 Meſſerſpitze Zimt, 2 Eßlöffel 
            Süß=
ſtofflöſung, 1 Meſſerſpitze Salz und ſoviel feingeriebenem 
            Zwie=
back, daß es eine feſte Maſſe ergibt, von der man Würſtchen 
formt, die man, in Ei und geriebener Semmel gewendet, in 
heißem Schmalz goldgelb bäckt und in Zimtzucker gewälzt als 
Nachtiſch oder Kaffeegebäck reicht. 
Spinat mit Semmelbröckchen. ¼ Pfd. verleſenen 
Spinat ſetzt man mit wenig Waſſer zum Kochen auf, worauf 
man ihn feingewiegt zu dem Kochwaſſer gibt, das man mit ſo viel 
Fleiſchbrühe auffüllt, daß man 1½ Liter Suppe erhält. Mit 
einer Mehlſchwitze von 1—2 Eßlöffel Fett und Mehl bereitet, 
läßt man die Suppe eine halbe Stunde kochen und ſchmeckt ſie 
mit Salz und wenig Pfeffer ab und reicht Semmelbröckchen 
dazu. 
Speiſezettel. 
Sonntag: Roſengriesſuppe; Haſenpfeffer im Reisrand. 
Montag: Pichelſteiner Dienstag: Gefüllter Wirſing. 
Mittwoch: Paprikakartoffeln mit Krautſalat. 
            Donners=
tag: Steinpilzgemüſe mit Röſtkartoffeln. Freitag: Fiſch= 
Goulaſch. Samstag: Eierkuchen mit Apfelmus.
Nummer 316
Sonntag, den 14. November 1926
Seite 13
 Der Grünewald=Altar 
von Lindenhardt. 
Geburt, Leben und Tod Grünewalds, des deutſcheſten 
            chrift=
lichen Malers, ſind immer noch in Dunkel gehüllt. Aber von 
            ſei=
nem künſtleriſchen Vermächtnis kam in den letzten Jahrzehnten 
ein Werk nach dem anderen aus der Nacht der Vergeſſenheit 
wieder ans Tageslicht: 1909 erkannte H. Braune in einem 
            unbe=
achteten Bild der Münchener Univerſität, einer „Verſpottung 
Chriſti”, ein Frühwerk Grünewalds, kurz nach dem Krieg 
            ent=
deckte man in einer Kreuzigung im Beſitz von Landrat Schoene 
in Eſſen den einſt vom Bayernherzog Wilhelm V. „ſehr 
            ge=
liebten klein Crucifix”, 1920 kam in die Fürſtliche Galerie=
            Donau=
eſchingen die Kopie eines Grünewaldſchen Altarflügels mit dem 
Erlöſer am Kreuz und einer klagenden Magdalene, 1925 wurde 
durch den unerhörten Fund im Nachlaß von Savigny der Schatz 
Grünewaldiſcher Handzeichnungen bis auf 22 erhöht. Und man 
kann vielleicht hoffen, daß eines Tages noch mehr 
            Handzeich=
nungen Grünewalds in den verſchollenen Klebebänden 
            auf=
tauchen, die Grünewald ſeinem Schüler Grimmer in Frankfurt 
a. Main hinterlaſſen hatte und die noch im 17. Jahrhundert im 
Kunſtkabinett „Abrah. Schelckens” ſo ſehr bewundert wurden. 
Aber als uns vor einigen Wochen Kunde wurde, daß man im 
Vayryeuther Land, in der Dorfkirche von Lindenhardt, aus der 
Frühzeit Grünewalds einen ganzen Altar mit 2 bemalten 
            Flü=
geln und bemalter Schreinsrückſeite entdeckt habe, da wollte man 
zuerſt nicht recht glauben an eine ſolche unverhoffte und 
            unge=
wöhnliche Bereicherung unſerer deutſchen Kunſt. 
Profeſſor K. Sitzmann=Bayreuth iſt der Entdecker des Altars. 
und es iſt kein Zufallsfund, ſondern wohlverdienter Lohn einer 
jahrzehntelangen lokalen Forſchertätigkeit, die mit dem Blick fürs 
Große auch dem Kleinen nicht aus dem Wege ging und in dem von 
der Wiſſenſchaft ſo gering eingeſchätzten engen Heimatlichen den 
koſtbaren Schatz heben durfte. Prof. Sitzmann, den 
            oberfrän=
kiſchen Heimatforſchern bekannt durch ſein Buch über die 
            Forch=
heimer Kirchen, hat bereits in dem für eine wiſſenſchaftliche 
            Aus=
wertung allerdings etwas verſteckten Bayreuther 
            Gymnaſial=
programm „Kunſt und Künſtler der Bayreuther Gegend 1918/ 19” 
auf den Lindenhardter Altar und auf Grünewald als den 
            mut=
maßlichen Maler der Flügel und des Schreins aufmerkam 
            ge=
macht. Die Zuſchreibung an Grünewald geſchah nicht eilfertig, 
ſondern erfolgte erſt nach jahrelanger ſtrenger Prüfung. 
Der Entdecker hat nun ſeinen Fund in einer bereits in 
            un=
ſetem Darmſtädter Tagblatt angezeigten Schrift „Die 
            Linden=
hardter Tafelbilder, ein Frühwerk von M. Grünewald (Verlag 
N. Gießel=Bayreuth)” der Oeffentlichkeit bekannt gemacht. Ein 
unbedenkliches Jaſagen zu der Zuſchreibung der Lindenhardter 
Tafelbilder an Grünewald wird allein auf Grund der in der 
Broſchüre abgebildeten Aufnahmen immer wieder von Zweiſeln 
zurückgehalten. Tritt man aber erſt vor den Altar, ſo gibt es 
kein Bedenken mehr. Und freudig unterſchreibt man die ſachlichen 
Ausführungen des Entdeckers. Die Lindenhardter Tafeln ſind 
in der Tat von Grünewalds Hand, und ſie ſind für den ganzen 
Umfang der Grünewaldforſchung um ſo bedeutungsvoller, als 
auf ihnen weit mehr als in den anderen Frühwerken — der 
Lindenhardter Altar trägt die Jahreszahl 1503 — der ganze 
Entwicklungsgang Grünewalds von der Münchener Verſpottung 
bis zur Erasmus=Mauritiustafel ſozuſagen in einer Expoſition 
augedeutet wird, wie man ja auch von Michelangelos „Madonna 
an der Treppe” eiklärt hat, ſie enthalte in allen Einzelheiten 
            be=
reits den ganzen Meiſter in nuge, während der Geſamteindruck 
doch unverkennbar auf ein Frühwerk hinweiſe. 
Wer hätte wohl einen „Grünewald” in der beſcheidenen, 
weltabgelegenen Lindenhardter Dorfkinche geſucht, in dem ſtillen, 
weitgebreiteten, von Globetrottern gemiedenen Vorland der 
„Fränkiſchen Schweiz”?. So konnte die Entdeckung nur einem 
gelingen, der in der Heimat ſeine Welt ſah und nicht erſt lang 
darnach frogte, ob ſich ſolche Kunſtwanderungen, fern von den 
großen Kunſtzentren, denn auch lohnen. Denn wir 
            Heimatfor=
ſcher wiſſen und haben es ja erfahren, wie gering man unſere 
ſtille und doch im engen Kreis ſo begehrte Arbeit im Dienſte 
der Erforſchung und Erhaltung unſeres wahren Volkstums 
höheren Ortes achtet. Wie konnte denn auch ein Werk 
            Grüne=
walds, dieſes wahrhaft „ausbündigen” deutſchen Meiſters, nach 
dem verlaſſenen Lindenhardt kommen?. Ihr klugen 
            heimatfrem=
den Frager!. Gerade weil das Dorf Lindenhandt arm und klein 
war, hat es ſeinen Grünewaldaltar bekommen, und wie das 
kam?. Am 10. April 1684 ging das Dorf Lindenhardt in 
            Flam=
men auf. Da überließ die ganz nahe bei Bayreuth gelegene 
Bindlacher Pfarrkirche, eine der wohlhabendſten Landpfarreien 
der Bayreuther Markgrafſchaft, die 1665 einen neuen Barockaltar 
aufgeſtellt hatte, ihren beiſeite geſtellten Altar vom Jahre 1503, 
den Grünewaldaltar, der in Not geratenen Lindenhardter 
Pfarrei. Und der Weltabgeſchiedenheit und der 
            Bedürfnisloſig=
keit der Lindenhardter Gemeinde hat der Atar ſeine Erhaltung 
zu verdanken. 
Der Lindenhardter Atar iſt ein Werk von beſcheidener 
            Ab=
meſſung: der Schrein 1,53 Meter breit und 1,59 Meter hoch, die 
beiden gleichhohen und beweglichen Altartafeln 0,68 Meter breit. 9 
Im Schrein die Schnitzfiguren: Maria mit ihrem Kind, ein 
Schnitzwerk von nicht alltäglicher Anmut, die „verlaſſene Mutter I 
Gottes von Lindenhardt”, wie ſie von den noch katholiſchen 
            Be=
wohnern der Gegend genannt wird, das Ziel ſo mancher heim= z 
lichen Walfahrt in das pröteſtantiſche Lindenhardter Kirchlein,
ſeite des linken Flügels in Reliefſchnitzereien St. Bartholomäus, käme kein anderer europäiſcher Maler für ſolch „expreſſioniſtiſche‟
 dem rechten Flügel, die Stifter, des Bamberger Domes, das ſes abgeſchlagenen Hauptes lugt Cyriakus mit der hoch empor= 
Kaiſerpaar St. Heinrich und Kunigunde. 
mit ſeinem über dem Kopf an einen Baum angenagelten Hände= 
Flügel: der Biſchof St. Dionys mit ſeinem abgeſchlagenen Haupt, 
Erasmus mit der Haſpel, um die ſich ſeine Eingeweide ſchlingen, 
Tannenholzgrund der Tafeln gibt die einſtige farbige 
            Geſamt=
ſein. Der elegante Schild mit ſeiner ungewönlich lebhaft 
            ge=
gleichenden Gegenſpiel zu ſeinem ſtreng linearen Umriß die ganz 
Kreidegrundes her wunderſam aufleuchtende Krapprot im Man= wart”) und die Köpfe der drei heiligen Frauen. 
tel des Chriſtophorus und das wohl übermalte rote Kleid der Ich möchte ſelbſt den Schmerzensmann auf der Rückſeite des 
Barbara. Das Graugrün der Rüſtung aber wird ausgleichend Schreins für ein eigenhändiges Werk Grünewalds halten. Flüch= 
Blaugrün des Untergewandes, das Chriſtophorus trägt, und in war ja gang und gäbe. Grünewaldiſch an dieſer Figur vor tief 
ſchmale Bahn des weißen Kleides der Margaretha; ein 
            Ab=
klingen der im Schild des St. Georg geſammelten zentralen 
            Hel=
hellbräunlich, gelb mit zitternd bewegter Epidermis, die jeden 
Augenblick in anderen Farben aufſchillern könnte, der Drache der 
modelliert beſonders im Geſicht des heiligen Georg. Margaretha 
koſtbare goldene Netzhaube. Das aſtartige Sprengwerk über den 
Figuren goldockerfarben. Der Hintergrund beider Tafeln ein 
tiefes myſtiſches Blaugrün. Was iſt nun grünewaldiſch? Die 
Umrißlinie im Geſicht des Jeſuskindes auf den Schultern des 
waldiſch die Gliederung der Hände mit ihren ſeltſam weichen, 
des Cyriakus auf einer der Grünewaldiſchen Tafeln des 
            Frank=
bildung 1 und 2), um nicht nur verwandtes, ſondern durchaus 
            glei=
ches künſtleriſches Wollen widerſpruchslos anerkennen zu müſſen. 
Dasſelbe gilt von dem erhobenen und ſchlaff herabhängenden 
Händepaar des Pantaleon in Gegenüberſtellung mit Chriſti 
Händepaar auf der Münchener Verſpottung. Grünewaldiſch die überquellenden Phantaſie, welche die Tafeln des Lindenhardter 
lebhaft ausſchwingende Buckelung in der Rüſtung des St. Georg, 
die man ſchon vergleichen kann mit dem gepanzerten Mauritius 
der ſpäteren Münchener Tafel (um 1525!). Ganz grünewaldiſch 
wie von einem Geiſteratem zu welliger Bewegung entfachten 
Faltengebilden, die in verſtärkter barocker Häufung ihre Parallele 
haben in dem Mantel der Maria auf der Karlsruher Kreuzigung. 
Grünewaldiſch das über beide Flügel ſich ſchlingende Geſprenge, dieſem gleich einem Finger deutenden Kurvenſpiel antwortet auf 
ſeiner Rüſtung hervoräugenden Hirſchkopfes, deſſen beſeelter des Erasmus, damit es nicht über die Rahmung quelle. 
Blick wiederkehrt im Auge der Hirſchkuh auf der Einſiedlertafel 
des Iſenheimer Altars. 
Licht aufgelockert wird, ſo daß die winkligen Faltenbrüche ſchon 
den moosgrünen Alba des Erasmus vollends vom Licht auf= in unſerer deutſchen Kunſtgeſchichte. Die Frage aber nach der 
Malerei; das eine Auge ſchon geſchloſſen, das andere aber noch 
erſtarrenden, nicht ſchon erſtarrten Kopf hält!. Die linke Hand Pforzheim, hinweiſt. Eines aber hat die Entdeckung des 
            Linden=
ſeinem verblaſſenden abgeſchlagenen Haupt ein farbenpſychologi= „Mathias Grünewald et le retable de Colmar” (Paris 1920) 
zur Rechten der Mutter Gottes St. Otto (2), zur Linken St. ſcher Uebergang vermittelt wird zwiſchen Leben und Tod. Hätten ernſtlich getan hat. Wir lachen darüber und danken dem ober= 
Vitus, beide Figuren vielleicht nur noch Kopien. Auf der Innen= wir vom Lindenhardter Altar nur dieſen einen Ausſchnitt, ſo fränkiſchen Heimatforſcher für ſeine ihn und alle echte Heimat=
 der Patron der Bindlacher Pfarrkirche, und St. Wolfgang, auf Malerei in Frage wie Grünewald. Ueber der Biſchofsmütze 
            die=
gehaltenen, in Orange, Blau und Roſa ſchillernden teufliſchen 
Auf die Außenſeite der beiden Flügel hat nun Grünewald Spukgeſtalt hervor, daneben ſteht St. Aegidius in dem mehr 
eine feierliche Prozeſſion der 14 Nothelfer gemalt, auf die Rück= braunvioletten als ſchwarzen Benediktinerhabit. Man vergleiche 
ſeite des Schreins einen faſt lebensgroßen Schmerzensmann. Ausdruck und Blickrichtung dieſer beiden Köpfe mit einem Aus= 
Auf dem linken Flügel ſind vereint: St. Georg, Chriſtophorus ſchnitt aus einem der ſpäteſten Werke Grünewalds, der 
            Erasmus=
mit dem Jeſuskind auf der Schulter, Euſtachius, der Schutz= Mauritius=Tafel in München! (Siehe „Gegenwart”, Abb. 3 u. 4.) 
patron der Jäger mit dem Hirſch, Pantaleon, Patron der Aerzte. Was auf dem Lindenhardter Altar ſozuſagen noch Miniaturmalerei 
iſt, was freilich auf unſerer Gegenüberſtelluing nicht ſo ſehr in 
            dieEr=
paar, St. Blaſius, der Schutzheilige der Wollweber, mit 2 Kerzen, ſcheinung tritt, hat ſich auf der Ergsmus=Mauritius=Tafel zur höch= 
St. Barbara, Katharina und Margaretha; auf dem rechten ſten künſtleriſchen Freiheit monumentalen Geſtaltens entfaltet. 
Unmöglich, in einem Bericht für alle Einzelheiten der 
            Linden=
hardter Tafeln die Gegenüberſtellungen aus dem Geſamtwerk 
St. Vitus mit dem Hahn, Aegidius mit der Hirſchkuh, Cyriakus Grünewalds geben zu können! Das Geſicht des aufwärts 
            blicken=
mit dem weiblichen Dämonen, Achatius mit einem gegabelten den Erasmus hat ſeinen Nachfolger in der viel ſpäteren Studie 
Stecken. Der an vielen Stellen durch die ungemein zart auf= eines älteren Mannes im Stockholmer Nationalmuſeum. Das 
getragene Schicht der Temperafarben wieder hindurchkommende Hervorlugen der Köpfe des Vitus und Achatius knüpft wieder 
eine Verbindung zur Frühzeit Grünewalds, zur Münchener 
            Ver=
ſtimmung in ihrer ganzen Friſche nicht mehr reſtlos wieder. Dort ſpottung mit den im Hintergrund dieſer Tafel auftauchenden 
aber, wo die Malerei noch unverſehrt iſt, blüht ein unſagbarer Geſichtern. Einzig und allein nicht grünewaldiſch am Linden= 
Reichtum im Licht ſchwebender und im Licht ſich zu den zarteſten hardter Altar ſind die Uebermalungen, die wahrſcheinlich von 
Tönen abwandelnder Farben. Die grünlich ſchillernde Rüſtung einer Reſtauration des Altars durch die Firma Stärk=Nürnberg 
des heiligen Georg muß einſt von hinreißender Pracht geweſen im Jahre 1897 herrühren dürften. Dieſe Uebermalungen alle 
            auf=
zuzählen, würde hier zu weit führen. Genannt ſeien nur, weil 
ſchwungenen Kurpatur weiß, mit Blaugrün abſchattiert, im aus= ſelbſt auf der Abbildung in die Augen ſpringend: die zipfelartige, 
über dem Rücken aufſteigende Partie im Mantel des St. Dionys, 
barocke, vom Wind aufgeblähte und flatternde Fahne der Lanze, die trockene breite Faltenfläche des Kleides der St. Barbara, die 
Im Kontraſt zu dieſer kalten Farbengebung in der Rüſtung des in toter Kurve das Linienſpiel im Schild des St. Georg wieder= 
St. Georg ſteht das warme, von der Tiefe des hellen, weißen holt, die linke Hand der Barbara (ſiehe Abbildung 2 der „
            Gegen=
gegen dieſe glühend warme Region der Tafel geſteigert in demt tige Ausführung von Malereien auf der Rückſeite der 
            Schrein=
dem geſättigten Saftgrin des Rockes, von Pantaleon. Die blutrotem Hintergrunde iſt der farbige Reichtum des Inkarnats 
von Roſa, Blau, Violett und Grün und die ſtark aus= und 
            ein=
ſchwingende Umrißlinie, grünewaldiſch iſt vor allem der Kopf 
ligkeitspartie gegen den Bildrand. Der Drache des St. Georg und in dieſem edelſten, erhabenſten, deutſcheſten aller 
            Chriſtus=
köpfe mit ſeinem nußbraunen Haupthaar und Bart der Blick der 
Augen. Das iſt der zwiefache Blick des Augenpaares vom Kopfe 
Margaretha gelbgrünlich mit rotem Rachen. Das Inkarnat der des Sebaſtian auf dem Iſenheimer Altar! Mit ſchmerzlichem 
Figuren zartroſa, mit Blau in denkbar feinſten Uebergängen Ausdruck blickt das rechte Auge Chriſti in die Ferne, während 
das linke Auge nach innen ſchaut, ſozuſagen ein Ein= und Aus= 
und Barbara tragen herrlich goldene Kronen, Katharina eine atmen der Augen, unvergeßlich wohl jedem, der dem 
            Linden=
hardter Schmerzensmann ins Antlitz blicken durfte. 
Grünewaldiſch vor allem aber iſt die Geſamtkompoſition der 
Formgebung der Geſichter, ganz beſonders die furios hingeſetzte beiden Flügel. Eine leuchtend rote Kreuzrippe ſpannt ſich ſamt 
dem aſtwerkartigen Sprengwerk über beide Flügel, alle Figuren 
Chriſtophorus, das ganz und gar ein Zwillingsbruder des gin= ſtehen auf einer durchgehenden Bretterbühne, ſchon äußerliche 
des der Stuppacher Madonna iſt. Grünewaldiſch das Geſicht Kinweiſe, daß die beiden Flügel als eine Geſamtkompoſition 
des Chriſtophorus mit ſeinen verdickten Formen. Ganz grüne= aufzufaſſen ſind. Entſcheidend aber hierfür iſt das tiefe 
            Blau=
grün des Hintergrundes auf beiden Flügeln, eine Farbengebung, 
biegſamen Fingern. Man braucht die rechte Hand von St. Georg die uns in jene rätſelhafte unendliche Tiefe führt, wie auf der 
mit dem abgeſpreizten Daumen nur der beſchwörenden Hand Iſenheimer Golgathatafel. In einem ſchon fugenartig geſetzten 
Formen= und Farbenrhythmus drängen aus dieſer unendlichen 
furter Helleraltars gegenüberzuſtellen (ſiehe Gegenwart Ab= Tiefe die Figuren ans Licht hervor, das von rechts her 
            gleich=
mäßig über beide Flügel ſtreicht, wie die Himmelsgeiſter 
            hervor=
quellen aus dem tiefen Schwarzblau der Canella mnstiea auf 
dem Iſenheimer Weihnachtswunder. Weit mehr als auf der 
Münchener Verſpottung geſtultet hier Grünewald aus einer ſchier 
Altars mit einem in der deutſchen Kunſt bis dahin unerhörten 
Wogen und Zuſammenballen figuraler Maſſen erfüllt. Eine 
Kompoſitionskurve ſchwingt von dem Händepaar des Pantaleon 
der überaus feinkurvige, bebende Verlauf der Faltenſäume im über den Mantel des Chriſtophorus auf dem linken Flügel und 
Mantel des Chriſtophorus mit den faſt durchſichtigen, dünnen, über die große diagonale Faltenbahn im Gewand des St. Dionys 
auf dem rechten Flügel bis zu dem von St. Cyriakus 
            empor=
gehobenen Dämonen. Der Schild des hl. Georg mit ſeinem 
ſcharf gebogenen Ende weiſt hinüber auf die andere Tafel, und 
das in der Verkündigung des Iſenheimer Altars wiederkehrt, der Gegentafel die nach links ausſchwingende ſtark belichtete Falte 
grünewaldiſch der Kopfſchmuck der heiligen Frauen, ganz beſon= im Mantel des St. Dionys mit ihrer gerollten Endigung. Das alles 
ders der den barocken Ohrmuſchelſtil ſchon vorwegnehmende hält das Wogen und Drängen zuſammen, das auch in dem äußerſten 
Goldſchmuck, den St. Mangaretha trägt, grünewaldiſch der Cruci= Bildraum auf jeder Tafel noch einmal gebändigt wird in den 
ſirus im Geweih des zwiſchen der linken Hand St. Georgs und Helligkeitspartien der Lanzenfahne des St. Georg und der Alba 
Die Entdeckung des 1503 datierten Lindenhardter Altars 
wird das Signal geben zu einer zeitlichen umgruppierung der 
Auf dem rechten Flügel iſt herrſchend die Geſtalt des St. Frühwerke Grünewalds. So dürfte zum Beiſpiel die Münchener 
Dionys im roten, ſaftgrün gefütterten Mantel, deſſen knitteriges Verſpottung mit ihrer kantigen, noch gotiſch=winkligen 
            Formen=
ſtätgotiſches Faltenſpiel von einem von rechts her einfallenden ſprache und ihrer lokalfarbigen Buntheit, ihrer flächenhaften 
Schichtung der Bildebenen noch früher anzuſetzen ſein. Die 
ins Weiche, Gleitende, Kurvige geraten, um in der ſeidig wirken= Lindenhardter Tafeln werden nun einen Ehrenplatz einnehmen 
geſchluckt zu werden. Der abgeſchlagene Kopf des Dionys mit Herkunft des Meiſters, die durch dieſe Entdeckung wieder von 
ſeiner wächſernen Todesfarbe ein Wunder von Zeichnung und neuem aufgeworfen wird, bleibe noch offen! Beziehungen zur 
Vamberger Kunſt — Bindlach gehörte zu dem Bistum 
            Bam=
halb geöffnet zwiſchen ſchmerzhaft bewegten Konturen der Augen= berg — ließen ſich wohl konſtruieren, wie ſeltſamerweiſe die 
            Bam=
lider, als ob eben erſt der furchtbare Schlag mit dem Henkersbeil berger Tafelmalerei auch auf Jörg Ratgeb, den Grünewald 
gefallen wäre, und wie nun das Händepaar des Heiligen den wenn auch nicht kongenialen, ſo doch gleichgearteten Maler von 
bläulich weiß, die rechte Hand aber geiſterhaft in blaugrüner hardter Altars wieder ſchlagend bewieſen: wie unſinnig das Ge= 
Färbung aufleuchtend, ſo daß trotz des erſchütternden Kontraſtes rede iſt, das Grünewald aus der burgundiſch=franzöſiſchen Schule 
zwiſchen dem fleiſchigen Geſicht des noch lebenden Heiligen und herkommen läßt, wie es L. Reau in ſeinem umfangreichen Buch 
forſchung ehrende Entdeckung. 
Dr. Ernſt Zeh.
 O 
gibt gelocktes Haar 
Haben Sie ſchon darüber 
nachgedacht, wie gelocktes 
9 Haar Sie verſchönern 
Z wü de? — „Wavcurl” 
gibt dem Haar hübſche, 
bleibende Locken. Ein Pa= 
( ket genügt, wenn auch 
Ihre Haarenoch 
            ſowider=
ſpenſtig ſind — Jemand, 
derdas Mittelbenutzt hat, 
ſagt: „Meine Haare bil= 
4 
* deten bald eine Maſſe! 
vonondulierten Locken‟. Das Erzeugnis hat 
bei Damen, Herren und Kindern die gleiche 
Wirtun . Es iſt das, was Sie ſeit Jahren!. 
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Sie erhaltendafürein großes PaketimWerte 
von N 3.- (2 Pakete für „N 3.-). Diskreter 
Verſand gegen Voreinſendung des Betrages 
(auh Briefmarken) oder Nachnahme. 
New Wavcurl & Co., London. 
V.14157 
Alleinverk ufsrecht: 
Ernst Schichtmeyer G. m. b. H., 
Berlin-Charlottenburg, Windscheidstraße 19 
TIAgg 
Metallbetten 14 
Stahlmatratzen, Kinderb. günſt. an Priv. 
K.: 925 fr. Eisenmöbelfabr. Suhl (Thür.)
22 Jahre Magenleiden!
 Herr Johamn 
            Kos=
lowski berichtet: Mein 
Beruf iſt Bergmann, bin 
50 Jahre alt und ſchon 
über 20 Jahre 
            magen=
leidend wegen zuviel
 fälle, furchtbaren Kopfſchmerzen, ſpäterhin 
            Er=
brechen einer ſaueren, ätzenden Flüſſigkeit 
            wieder=
holten ſich jahrelang dunhſchnittlich einmal 
wöchentlich, zeitweiſe noch öfters. Alle Mittel 
und Diäthalten nützten nichts. Nachdem ich Ihr 
Fribetti faſt 2 Monate gebrauche, habe ich in der 
Säure. Ich konnte nicht ganzen Zeit zwei kaum merkbare Anfälle gehabt,
 mehr arbeiten und habe 
trotzdem ich beſſer und reichlicher eſſe. Mein Aus=
 ſchon alles Mögliche 
verſuckt, aber ohne 
            Er=
folg. Aber Gott ſei 
49 
Dank! So ein gutes 
Mittel wie ihre Schwarzwälder Fribetüi=Tabletten 
und =Tee habe ich in meinen Leben noch nicht 
gehabt. Die zuviel Magenſäure ſchwindet davon 
wie Schatten vor der Sonne. Ihr Fribetti hat 
mir wunderbar geholfen. 
Herr Friedrich Engels, Herrenmaßgeſchäft: 
Ich bitte heute nochmals um Zuſendung von 3 
Packungen Fribetti. Es iſt mir beſonders daran 
gelegen, Genanntes zu bekommen, weil das Mittel 
bei einem ſehr ſchweren alten Magenleiden 
(Säure) hervorragend geholfen hat. Meine An=
 ſehen hat ſich verblüffend gebeſſert. Früher frugen 
mich die Kunden erſchrocken, ob ich krank ſei. 
heute äußern ſie ſich erſtaunt über mein friſches, 
gutes Ausſehen. — Aehnliche Anerkennungen 
liegen maſſenhaft vor. 
Beachten Sie alſo bitte: Saures Aufſtoßen, 
Sodbrennen verbunden mit Blähung und Druck 
in der Magengegend. Neigung zum Erbrechen 
haben, faſt immer ihre Urſache in zu großem 
Salzſäuregehalt des Magens, der die vollkommene 
Verdauung verhindert und zu Speiſegärung 
Anlaß gibt. So wird alls, was man ißt, im 
Magen ſauer, genau jo, wie der Abfall im 
            Blech=
behälter ſauer wird und Flüſſigkeiten und Gaſe 
bildet. Nehmen Sie Schwarzwvälder Fribetti, das
 den Säuregehalt neutraliſiert, die Magennerven A Kudſoſa 
beruhigt, kräftigt und das Blut reinigt. Machen 
Sie einen Verſuch, Sie werden den Unterſchies K. Diwan 
in einigen Tagen merken. — Energie, Kraft und 
Lebensmut kehren wieder und das Leben wird 
Ihren wieder etwas wert erſcheinen, einfach, weil A Schreibſeſſel 
Sie eſſen können, ohne ſich vor den Nachwirkungen 
fürchten zu müſſen. Ihr Magen arbeitet wieder 
ſo, wie die Natur es haben will. — Garantie: 
Sind Sie mit dem Erfolg innerhalb 9 Tagen 
nicht zufrieden, ſenden Sie den Reſt des Paketes 
wurück und Sie erhalten Ihr Geld wieder. 
Eine Packung Fribetti beſteht aus Tabletten 
und Tee und koſtet Mk. 3,30. Es gibt auch 
            Kur=
vackungen zu Mk. 6,60 und Verſuchspackungen zu 
Mk. 2,80. Proſpekt gratis an jedermann. Dieſes 
enthält viele Dankſchrebenr mit voller Adreſſen= 
(rKa 16687 
angabe. 
Beſtelladreſſe: Schwarzwälder Heilmittel=
            Zen=
trale in Freiburg 381 (Breisgau) Oberlinden 13. 
Die Zuſendung erfolgt, durch die Apotheke. 
(Np. Tabletten aus Pulv. Carp.; Tee aus rat.
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Seite 14
Sonntag, den 14. November 1926
Nummer 316.
Jahrhundertfeier der Münchener Univerſität.
 Das erſte Heim der Univerſität in München. 
(Zeitgenöſſiſche Zeichnung v. Fr. X. Winterhalter 
aus dem erſten Jahrbuch der Münchener 
            Uni=
verſität vom Jahre 1828.)
 Reich und Ausland. 
Das Frankfurter Sarraſani=Gaſtſpiel hinausgeſchoben. 
Hans Stoſch=Sarraſani wird in Düſſeldorf feſtgehalten, nicht durch 
Gewalt, wie man vermuten möchte, ſondern durch ganz einzigartige 
            Er=
folge. Die Sarraſani=Schau wurde trotz der vorgerückten Jahreszeit in 
Düſſeldorf in den erſten 12 Tagen von 150 000 Menſchen beſucht das 
heißt, daß nicht nur alle Abendvorſtellungen, ſondern auch die 
            Nach=
mittagsvorſtellungen ausverkauft waren. Von zahlreichen Seiten trat 
man an den Zirkusdirektor heran, mit der Bitte, länger zu bleiben. 
Auch die Stadt Düſſeldorf, der eine ſolche Attraktion für die Belebung 
des Fremdenzuſtroms mehr als willkommen iſt, verwandte ſich für eine 
Verlängerung des Gaſtſpieles, und nicht weniger ſtürmiſch verlangten 
die Geſchäftsleute ein weiteres Verbleiben, weil ihnen naturgemäß die 
herbeifließenden Menſchenmaſſen in erſter Linie zugute kommen. Hans 
Stoſch=Sarraſani mußte ſich entſchließen, die Beendigung ſeines 
            Düſſel=
dorfer Gaſtſpieles auf den 21. November hinauszuſchieben, er wird alſo 
das Frankfurter Gaſtſpiel erſt am 25. November beginnen. Dieſes Datum 
iſt endgültig. Der Vorverkauf für dieſe Premiere wird in den nächſten 
Tagen beginnen. Die Tatſache, daß Sarraſani ſeine Jubiläumsfahrt 
durch Deutſchland — es iſt das 25. Sarraſani=Jahr — mit einem ſo 
            auf=
fallenden Erfolge beendet, läßt große Dinge auch für Frankfurt 
            er=
warten, wo Sarraſani den Glanz ſeines Jubliäums zur letzten und 
höchſten Entfaltung zu bringen gedenkt. 
Folgenſchwere Keſſelexploſion. 
fm. Mannheim. In einer hieſigen Fabrik wurde infolge einer 
Verſchlußſtörung ein 12 Zentner ſchwerer Verſchlußkeſſel eines 
            Vulkani=
ſierkeſſels durch Luftdruck abgeviſſen und eine Strecke weit 
            weggeſchleu=
dert. Dabei wurde ein Arbeiter ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf 
verſchied. 
Die „Tänzerin” und der Defraudant. 
fm. Karlsruhe. Die Karlsruher Strafkammer als 
            Reviſions=
inſtanz verhandelte die ſkandalöſe Unterſchlagungsaffäre Moſer=Marcian= 
Beck, die Anfang dieſes Jahres im weiten Umkreis beträchtliches 
            Auf=
ſehen erregte. Am 3. September wurde der verheiratete Kaufmann 
Kurt Moſer wegen Unterſchlagung von über 30 000 RM. bei der hieſigen 
Ortsgruppe der deutſchen Kriegsgräberfürſorge vom Schöffengericht zu 
drei Jahren Gefängnis verurteilt, ſeine Geliebte, die berüchtigte 
            Hoch=
ſtaplerin und Tänzerin” Anna Beck aus Stuttgart, die ihm die unter=
 ſchlagenen Gelder erpreßt hatte, zu zwei Jahren neun Monaten 
            Ge=
fängnis und der Ehemann” der Beck, der Buchhändler Marcian wegen 
Hehlerei zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Das Reviſionsgericht 
erkannte auf weſentlich härtere Strafen. Bei Moſer blieb die Strafe 
i gleicher Höhe, jedoch wurde er noch zu zwei Jahren Ehrverluſt ver=
 urteilt, Marcian bekam 1½ Jahre Gefängnis, während die Beck wegen 
Rückfallsbetrugs, Erpreſſung, Hehlerei und Abtreibung zu einer 
            Geſamt=
zuchthausſtrafe von 3 Jahren ſieben Monaten 1000 RM. Geldſtrafe und 
drei Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. Die Beck, die diesmal nicht 
mehr die ſelbſtbewußte Sicherheit wie bei der erſten Hauptverhandlung 
an den Tag legte, brach während der Urteilsverkündung in Schreikrämpfe 
aus und verſuchte in ihrer Erregung den Mitangeklagten Moſer, ihr 
Opfer, beim Schopfe zu faſſen. Die Hyſteriſche mußte von drei 
            Polizei=
beamten hinausgebracht werden. 
Sechs Wohnhäuſer, fünf Scheunen niedergebrannt. 
DD. Nürnberg. In der vergangenen Nacht brach in 
            Main=
bernheim in der Scheune eines Landwirts Feuer aus, das mit raſender 
Geſchwindigkeit um ſich griff. In kurzer Zeit brannten die angrenzenden 
Gebäude, und auch die drei anliegenden Scheunen anderer Landwirte 
gingen in Flammen auf. Sechs Wohnhäuſer wurden vernichtet. Ein 
weiteres Wohnhaus mit Scheune wurden ſtark beſchädigt, ſo daß auch 
dieſe wahrſcheinlich niedergeriſſen werden müſſen. Auf den Hilferuf hin 
erſchienen ſofort die Feuerwehren der Umgebung mit ihren 
            Motor=
ſpritzen am Brandplatze. Im Verein mit der Mainbernheimer 
            Feuer=
wehr gelang es ſchließlich, den Brand zu lokaliſieren und ein weiteres 
Umſichgreifen des wütenden Elementes zu verhindern. Größene 
            Vieh=
verluſte ſind glücklicherweiſe nicht zu verzeichnen. Als Urſache des 
Feuers iſt Brandſtiftung feſtgeſtellt worden. 
Eine Betrügerbande entlarvt. 
Berlin. Der 25jährige Kaufmann Hänle, der wegen 15 
            Betrüge=
reien bereits ſteckbrieflich geſucht wurde, der 36jährige Kaufmann Meiſter 
und der 30jährige Kaufmann Pelzer verübten ſeit zwei Mnoaten 
            ge=
meinſam große Wechſel= und Warenbetrügereien. 
Pelzer wurde im Laufe des Donnerstagabend feſtgenommen. Meiſter 
ſtellte ſich Freitag mittag ſelbſt der Kriminalpolizei. Hänle iſt noch 
flüchtig. Schon aus einem geringen Teil der Korreſpondenz wurden 
Betrügereien in Höhe von 500 000 Mark feſtgeſtellt, doch beträgt die 
Geſamtbeute der Schwindler ſicher das vielfache. 
Tragödie eines Vierundachtzigjährigen. 
Berlin. Am 6. d. M. wurde in dem märkiſchen Dorfe Rottſtack 
bei Prück der vierundachtzigjährige Altmeiſter Schmidt tot aufgefunden. 
Es gingen Gerüchte um, daß der Greis keines natürlichen Todes 
            ge=
ſtorben ſei. Die Ermittlungen ergaben, daß der Greis an den Folgen 
fortgeſetzter Mißhandlungen geſtorben war. Seine verheiratete 
            ſechs=
undvierzigjährige Tochter gab bei der Vernehmung die Mißhandlungen 
zu, behauptete aber, daß ſie ihren Vater durch drei Wanderburſchen 
habe verprügeln laſſen. Nach den Ermittelungen hat ſie aber zweifellos 
von vornherein die Abſicht gehabt, ihren Vater zu erſchlagen, und hat 
allein gehandelt. Sie wurde feſtgenommen. Auf dem Wege zum 
            Ge=
fängnis in Potsdam machte ſie einen erfolgloſen Fluchtverſuch. Im 
Gefängnis erhängte ſie ſich. 
Erdrutſch auf der Strecke Trieſt—Miramare. 
Rom. An der Bahnſtrecke Trieſt—Miramare waren ſeit längerer 
Zeit Erdabbröckelungen des Meeresufers zu beobachten. Infolge der 
Regengüſſe ſtürzten in der verkehrsſtillen Zeit ungefähr 500 Kubikmeter 
Erdmaſſen auf den Bahnkörper. Auch auf der Strecke Empoli=Siena 
ereignete ſich Donnerstag abend ein Erdrutſch, der den Betrieb 
            ſtunden=
lang unterbrach.
Anſicht der Münchener Univerſität.
 *Mittelalterliche Uebelſtände im Böhmerwald. 
Aus dem Böhmerwald wird uns gemeldet: Infolge der 
            erſchrecken=
den Arbeitsloſigkeit in vielen Gebieten der tſchechoſlowakiſchen Republik 
haben ſich im ſüdlichen Böhmerwald Banden verzweifelter Geſellen 
            ge=
bildet, die mordend und plündernd einzeln ſtehende Wirtſchaften 
            über=
fallen und den ſie verfolgenden Gendarmen und Poliziſten wahre 
            Feuer=
geſechte liefern. Die Räuber ſind maskiert und in Gruppen eingeteilt, 
die von einem Anführer kommandiert werden, der ſich in ſeiner 
            Tätig=
keit militäriſcher Befehle bedient. Einzelne dieſer Gruppen verfügen 
über Kraftwagen, mit denen die in den überfallenen Gehöften erbeuteten 
Gegenſtände weggeführt werden. Vergeblich ſind bisher alle Verſuche 
der Behörden gewſen, den an das Mittelalter erinnernden Zuſtänden im 
Böhmerwald ein Ende zu bereiten, und auch eine vor kurzer Zeit 
            unter=
nommene Generalrazzia, an der gegen tauſend bis auf die Zähne 
            be=
waffnete Perſonen teilnahmen, hatte nur einen kläglichen Erfolg. Trotz 
des Maſſenaufgebotes von Gendarmerie und Polizei kommt es Nacht für 
Nacht zu Ueberfällen, wobei die Räuber in grauſamer Weiſe gegen 
Menſch und Tier wüten. So hat in einer der letzten Nächte eine Bande 
zwei entlegene Gehöfte des Dorfes Weichſeln überfallen. Während der 
eine Teil der Räuber die anweſenden Männer mit vorgehaltenen 
            Re=
volvern in Schach hielt, plünderten und zerſchlugen die übrigen alles, 
was ihnen unter die Hände geriet. In den Ställen ſchlachteten ſie die 
Schweine, und was ſie nicht mitnehmen konnten, verſtümmelten ſie in 
            ent=
ſetzlicher Weiſe. Sie ſchnitten den Kühen die milchgefüllten Euter auf 
und riſſen den jungen Ferkeln die Zungen aus dem Hals, ſo daß ſie 
verendeten. Sie raubten Bettzeug und Möbel und waren gerade im 
Begriffe, ſich zurückzuziehen, als ein Teil der Krummauer Garniſon 
gegen ſie anrückte. Es entſpann ſich ein mörderiſches Feuergefecht, bei 
welchem ſich die Räuber in die angrenzenden Wälder zurückzogen und 
            ent=
kamen. Da es in vielen Fällen zur Ermordung von Bewohnern 
            ein=
ſamer Häuſer gekommen iſt, hat ſich die geſamte Bevölkerung mit Waffen 
eingedeckt, und die Aufregung der Leute iſt in einem Maße gewachſen, daß 
man heute in den Abend= oder Nachtſtunden nur mit Gefährdung ſeines 
Lebens die Siedlungen des Böhmerwaldes paſſieren kann. 
125. Geburtstag Karl Bgedekers.
 Statue Königs Ludwig I., 
der die Univerſität von Landshut 
nach München verlegte.
 Karl Baedeker. 
Dieſer Tage jährte ſich zum 125. Male der Geburtstag des 
            be=
bekannten deutſchen Verlagsbuchhändlers Karl Baedeker, deſſen 
Reiſehandbücher Weltruf erlangten.
 Gegen das deutſche Turnfeſt in Köln. 
Aus Eger in Deutſchböhmen wird uns geſchrieben: Die 
            ſudeten=
deutſche Turnerſchaft wird, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, 
ſich an dem von der deutſchen Turnerſchaft veranſtalteten Turnfeſt in 
Köln im Jahre 1928 nicht beteiligen. Die Turner — 120000 Mann — 
ſind im deutſchen Turnverband in der Tſchechoflowakei vereinigt, der 
jeden Wettkampf mit Nichtdeutſchen ablehnt. Da aber, ſo wird angeführt, 
Nichtdeutſche noch in großer Anzahl der deutſchen Turnerſchaft im Reich 
angehören, wird der ſudetendeutſche Turnverband genau wie der über 
Oeſterreich und Deutſchland verbreitete deutſche Turnerbund der Kölner 
Veranſtaltung fernbleiben. Eine Aenderung in der Haltung der beiden 
Verbände wäre nur für den Fall zu erwarten, daß die deutſche 
            Turner=
ſchaft ſich offen zum Arierparagraphen bekennen würde. 
Eine Frau bewirbt ſich um das Amt des Scharfrichters. 
* Paris. Nach einer Meldung aus Hamilton im Staate Ontario 
hat ſich dort eine Frau offiziell um das Amt des Scharfrichters 
            be=
worben. Der weibliche Scharfrichter hätte die erſte Hinrichtung am 
23. Dezember auszuüben gehabt. An dieſem Tage ſoll in Hamilton ein 
zum Tode durch den Strang verurteilter Frauenmörder exekutiert 
            wer=
den. Der Polizeipräfekt der Stadt hat das Angebot mit der Erklärung 
abgelehnt, daß es ihm bisher nicht gelungen ſei, einen männlichen 
Scharfrichter zu finden.
Briefkaſien.
 E. Die Fragen können erſt beantwortet werden, wenn Sie uns 
ausführlich geſchildert haben, zu welchen wirtſchaftlichen Zwecken die 
Gelder gegeben wurden. Wurden Sie im Intereſſe des Geldnehmers 
gegeben?, oder waren ſie auf der Seite des Geldgebers 
            Vermögensan=
lagen, um längere Zeit Nutzen aus dem hingegebenen Gelde zu ziehen? 
— Bis zur ausführlichen Beanwwortung dieſer Fragen legen wir die 
            Zu=
ſchrift zurück. 
M. D. Sie müſſen angeben, ob das Geld auf Hypothek gegeben 
wurde oder nicht. War die Geldhingabe eine dem Schuldner erwieſene 
Gefälligkeit oder bedeutete ſie für Sie eine Vermögensanlage? Sie 
müſſen alles ausführlicher angeben. 
Geſchäftliches. 
Magenkranken wird neuerdings ein vorzügliches Mittel zur 
            Linde=
rung und Beſeitigung des Leidens geboten, das ſich Schwarzwälder 
Fribetti nennt. Die damit erzielten Heilerfolge ſind ſehr erfreulich. 
bei mehrjährigen Leiden wurde in zahlreichen Fällen vollſtändige und 
nachhaltige Heilung feſtgeſtellt, ſelbſt in Fällen, bei denen alles andere 
bisher verſagte. Herſtellerin iſt die Schwarzwälder Heilmittel=Zentrale 
in Freiburg i. Br., Oberlinden 13. 
(TIKa/16687 
Eine Akumulatoren=Taſchenlampe mit einer Geſamtleiſtung von 
zirka 600—800 Brennſtunden laut Prüfſchein der königl. ſächſ. — 
Mechaniſch — techniſchen Verſuchsanſtalt der Techniſchen Hochſchule in 
Dresden bringt die Firma Alfred Luſcher, Akkumulatorenfabrik 
            Dres=
den=4. 20 in den Handel. 
Dieſer Artikel bedeutet einen großen Fortſchritt in der 
            Beleuch=
tungstechnik. Während früher nur 10 Ladungen in Frage kamen, und 
deshalb mancher von einem Kauf Abſtand genommen hat, beſitzt 
            oben=
genannter Akkumulator laut dem von uns eingeſehenen Prüfungsſcheine 
bis 100 Ladungen und darüber. 
Auch hat er nicht nur allein für ſolche einen großen Wert, die eine 
Starkſtrom=Lichtleitung zur Verfügung haben, ſondern auch für ſolche, 
bei denen dies nicht der Fall iſt, denn man kann dieſe kleine 
            Taſchen=
lampe mit zwei kleinen primären Beutel=Elementen laden und zwar 
zirka 2 Jahre lang. 
Man erſieht daraus die vielſeitige Verwendung dieſer kleinen 
(V114604 
Taſchenlampenbatterie. 
Intereſſenten erhalten diesbezügliche Druckſachen (Prüfungsſchein) 
gern von der oben genannten Fabrik gratis zugeſandt. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Sonntag, 14. Nov. 8.30: Morgenfeier. O 11.30: Elternſtunde. 
„Ernährungsfehler in der Kinderſtube”, von Dr. Polag. O 12: 
von Caſſel: Kompoſitions=Matinee Eugen Bodart. Mitw.: Emmy 
Linkenbach, Sopran: P. Kluge, Tenor; Nanny Hiege, Violine; 
A. Keim, Violoncello. — Am Flügel: Der Komponiſt. O. 2: 
Hausorcheſter: Frankfurt=Caſſeler Opernwoche. O. 3: Stunde der 
Jugend. Märchentante. Die drei Schweſtern. — Der Berg der 
Wunder. Indiſches Märchen ffür Kinder vom 4. Jahre ab). 
O 4: Orch. arbeitsloſer Berufsmuſiker. O 6: „Hermann Stehr”, von 
Dr. Herzfeld. O 8.30: „Der Rhein in Dichtung und Muſik.” 20 
Darbietungen. Anſchließend bis 12.30: von Berlin: Tanzmuſik,
Stuttgart.
 Sonntag, 14. Nov. 11.30: Religiöſe Morgenfeier. „Saat 
und Ernte” (zum Ernte= und Herbſtdankfeſt). 6 Darbietungen. O 2: 
Schallplattenkonzert. O. 3: Mungenaſt: Baſtionen und Kirchen. 
O 3.30: Uebertr, der Märchenſtunde aus Berlin. — Anſchl. 
Konzert. Mitw; Gerda Hanſi, Käte Mann, E. Baudiſtel, H. 
Hanus, Rundfunkorcheſter. 13 Darbietungen. O 6.15: Dr. 
            Elwen=
ſpoek: Von großen Epen der Weltliteratur. O. 8: Aus Opern, 
Balladen und Dichtungen. Mitw.: Gertrud Pohl, H. Conzelmann, 
M. Heye, Rundfunkorch. Wagner: Ouv. Rienzi. — de Nora: 
Aus den Madonnenliedern. — Wagner: Dich, teure Halle a. 
Tannhäuſer. Anſprache Pogners aus Meiſterſinger. — Urbach: 
Dem Andenken Beethovens, Fant. — Liliencron: Golgatha. — 
Heine: Traumbilder. — Dehmel: Anno domini 1812. — Roſſini: 
Arie der Roſine a. Barbier von Sevilla. — Löwe: Der gefangene 
Admiral. Der Mummelſee. — Verdi: Triumphmarſch a. Aida. 
O 9.30: Heiterer Abend. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, Erna 
Faßbinder, K. Köſtlin, H. Hanus, M. Heye. 17 Darbietungen u. 
„Die Seifenblaſe‟. Ein ſächſiſcher Schwank von Max Heye. 
Berlin. 
Sonntag. 14. Nov. 9: Morgenfeier. Mitw.: Martin Philipps, 
Liſa Haupt=Heckenbach, Hannes Aulert Paſtor Abrameiyk. Bruno 
Kohlmetz. O 11.30: Platzmuſik. Muſikkorps 3. Batl. 9. (Preuß.) 
Inf.=Regt. (Spandau). O 1.10: Die Stunde der Lebenden. Einl. 
Worte: Leo Hirſch. — Marieluiſe Fleißer: Der Apfel, eine Novelle. 
Das Märchen vom Aſphalt Ernſt Deutſch). — Felix Langer lieſt 
Novellen. O 2.30: Paul Lindenberg: „Briefmarkenkunde. O. 3: 
Aſſeſſor Bauer: Die Bedeutung der Landeskultur für Ländwirtſchaft 
und Volkswirtſchaft. O 3.30: Funkheinzelmanns Weihnachtsreiſe. 
O 4: Dr. Rothe: Schlafen Sie ſchlecht? O 4.30: Funkkapelle. 
Mitw.: Willi Weiß. 11 Darbietungen. O 7.05: Dietrich Maydorn: 
Der Wert der Auslandsreiſen unſerer Kriegsſchiffe. O 7.30: Dr. 
Mahrholz: Die Hauptvertreter des deutſchen Naturalismus O 8: 
Karl Emonts: Bank, Börſe und Arbeitnehmer. O. 8.30: Luſtiges. 
Mitw: Hans Reimann, Max, Kuttner, Eugen Transky, Mady 
Chriſtians Eliſabeth Klepner. Millöcker: Ouv. „Der Vizeadmiral” 
— Sächſiſche Miniaturen. — Millöcker: Die Welt hat das genialſte 
Streben, a. Bettelſtudent. — Sam Lerner: Schimmernder Mond. 
— Hanley: Wenn ich komm. — Nelſon: Komm, laß uns nach Hauſe 
gehn. — Kern: Date in the wood. — Millöcker: Ich ſetz” den Fall, 
a. Bettelſtudent. — Sächſiſche Miniaturen u. d. Luſtſpiel „
            Hocken=
jos” von Jakob Waſſermann. O 10.30: Kapelle Kermbach.
 Dunch Zusatz von 
Oneme Mouson 
Fung 
UlANLAOOOOlLOALIA 
M
Nummer 316
Sonntag, den 14. November 1926
Seite 15
Shorn, Shiet und Tarnen.
 Turn= und Sportabend 
im Landestheater. 
Der in letzter Zeit äußerſt rührige Ausſchuß für Leibesübungen, der 
g alle Turn= und Sportvereine Darmſtadts in ſich vereiwigt, hat ſeinen 
ſchon vor längerer Zeit in Ausſicht genommenen Turn= und 
            Sport=
werbeabend nunmehr endgültig feſtgelegt. Die Veranſtaltung, an 
der faſt alle hieſigen Turn= und Sportvereine die auf ihrem 
            Betätigungs=
gebiet liegenden Vorführungen zeigen werden, findet am Samstag, 
den 4. Dezember 1926, abends 7 Uhr im Großen Haus des 
Heſſiſchen Landestheaters ſtatt. Nach den eingehend 
            ſtatt=
gefundenen Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der Leibesübungen 
treibenden Vereinen — erfreulicherweiſe haben die Vertreter der 
            Darm=
ſtäter Turnerſchaft ſich nicht ausgeſchloſſen — verſpricht die 
            Veranſtal=
tung das „Ereignis” der Turn= und Sportbewegung in dieſem Jahre 
in Darmſtadt zu werden. Auf jedem Gebiete der Leibesübung nur 
Vollendetes zu zeigen, ſoll das Merkmal des Abends ſein. Wir werden 
auf die Veranſtaltung ſelber noch näher zurückkommen.
Handball.
 Pol.=Sportverein Darmſtadt-Pol.=Sportverein Wiesbaden (Liga). 
Wie an dieſer Stelle ſchon berichtet, treffen ſich obige Mannſchaften 
im Kampfe um die beiden Punkte. Beide Mannſchaften ſind bei gleicher 
Spielzahl punktgleich. Deshalb werden beide Mannſchaften alles 
            daran=
ſetzen, die Punkte für ſich buchen zu können. Wer der ſpielſtärkere von 
beiden Mannſchaften iſt, kann nicht vorausgeſagt werden; beide werden 
ſich ſo ziemlich die Wage halten. Wenn man aber bedenkt, daß der Pol.= 
Sportverein Darmſtadt den eigenen Platz als Vorteil hat, ſowie die 
Formverbeſſerung des Sturmes und des Tormannes in Erwägung zieht, 
ſo müßte man annehmen, daß die hieſigen Poliziſten, wenn ſie die nötige 
Energie aufbringen, als knapper Sieger das Spielfeld verlaſſen werden. 
Wiesbaden hat ſich in letzter Zeit in ihrer Spielweiſe bedeutend gebeſſert, 
beſonders der Rechtsaußen und der Mittelſtürmer ſind ganz gefährliche 
Torſchützen. Sollte der erkrankte Tormann wieder geneſen ſein, dann 
wird die hieſige Handballelf alle Regiſter ihres Könnens aufziehen 
            müſ=
ſen, wem ſie das Spiel, für ſich entſcheiden will.
 Sportverein 1808. 
Heute iſt für die Handballer ein Tag der Ruhe. Außer dem 
            Privat=
ſpiel der 1. Jugend, die um 1 Uhr 15 Min, die gleiche von Waldhof 
empfängt, und dem Verbandsſpiel der 2. Jugend gegen die 1. Union 
ſind alle Mannſchaften ſpielfrei. — Die Ligamannſchaft bildet mit neun 
ihrer Spieler (alle außer Delp und Müller) das Gros der ſüddeutſchen 
Mannſchaft, die heute in Hagen gegen die weſtdeutſche Vertretung das 
Vorſpiel um den Pokal der D. S.B. austrägt. Nach dem vor drei Wochen 
ſtattgefundenen Freundſchaftsſpiel zu urteilen, müßte der Süden 
            wiede=
rum die Oberhand behalden, ſelbſt wenn, wie verlautet, der Weſten eine 
Umſtellung vorgenommen haben ſollte. Hoffen wir das Beſte, ſchon 
um deswillen, weil das Zwiſchenrundenſpiel im Falle eines Sieges nach 
hier verlegt werden wird. — Der Ausgang des Handballſpiels wird 
heute nachmittag auf dem Stadion bekanntgegeben werden.
 Um die ſüddeutſche Handballmeifterſchaft (OSB) 
Zur Durchführung der Kämpfe um die ſüddeutſche 
            Handballmeiſter=
ſchaft iſt das große Gebiet des Südßeutſchen Verbandes für 
            Leicht=
athletik dieſes Jahr in zwei Gruppen eingeteilt, von denen fede drei 
Landesverbände umfaßt. Zur Weſtgruppe gehören: Frankfurt, Baden 
und Rhein=Main Saar. Die Oſtgruppe bilden: Württemberg, Nord= 
und Südbayern. Die Landesmeiſter kämpfen in Vor= und Rückſpielen 
um die Meiſterſchaft ihrer Gruppe. Die beiden Gruppenmeiſter treffen 
ſich dann zum Endſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. Späteſtens bis 
zum 1. April 1927 muß der ſüddeutſche Meiſter feſtgeſtellt ſein.
 Darmſtädter Sportkalender. 
Handball. 
11,00: F. C. Union 13—A. S. C. (Heidelbergerſtr.). 
1,45: Tgde. II.-Vorwärts Langen (Finanzamt). 
3,00: Tgde. Darmſtadt—F. V. Walldorf (Finanzamt). 
T.=Geſ. Darmſtadt—T. V. Neu=Iſenburg (Heidelberſtr.). 
Pol. Sp. V. Darmſtadt-Pol. Sp. V. Wiesbaden (Liga). 
Fußball. 
10,30: F. C. Eintracht-Pol. Sp. V. Darmſtadt. 
2,30: Sp. V. 98—Waldhof (Stadion).
 Für die Spiele um die Gruppenmeiſterſchaft ſind folgende Termine 
feſtgelegt: 
23. Januar: Frankfurt—Rhein=Main=Saar. Würtemberg—Südbayern. 
30. Januar: Baden—Frankfurt. Südbayern-Nordbayern. 
6. Februar: Rhein=Main=Saar—Baden. Nordbayern-Württemberg. 
13. Februar: Rhein=Main=Saar—Frankfurt. Südbayern-—Württemberg. 
20. Februar: Frankfurt-Baden. Nordbayer——Südbayern. 
27. Februar: Baden—Rhein=Main=Saar. Württemberg—Nordbayern. 
In den meiſten Verbänden vollzieht ſich eben der Uebergang aus der 
Vorrunde in die Schlußrunde. Wir ſtehen alſo mitten drin in den 
Kämpfen. Trotzdem laſſen ſich bereits heute ſchon weitgehende Schlüſſe 
auf den Ausgang ziehen. Es kann mit ziemlicher Sicherheit erwartet 
werden, daß in der Weſtgruppe,der SpV. Darmſtadt 98 und in der 
            Oſt=
gruppe SpVg. Fürth abermals die Meiſterſchaft erringen und, wie in 
den beiden letzten Jahren, zum Endſpiel zuſammentreffen, das auch 
            dies=
mal wieder die Darmſtädter für ſich entſcheiden ſollten. 
In ſeinem Heimatsgebiet, dem Frankfurter Verband, iſt den 
            Darm=
ſtädtern der Titel ſicher. Seine Mitbewerber, die Poliziſten von 
Babenhauſen, Wiesbaden und Darmſtadt konnten ihm bis jetzt ebenſo 
wenig Punkte entreißen, wie SV. Wiesbaden oder FVg. Kaſtel. 
In Baden hat der Meiſter, Polizei=SpV. Heidelberg, das Rennen 
bereits aufgegeben. Hier könnte Altmeiſter Phönix=Mannheim wieder 
zu Ehren kommen; doch hat er in der Mannheimer Turnſportgeſ., in 
SV. Waldhof und V.f.R. Mannheim hartnäckige Widerſacher gefunden, 
die ihm den Nang leicht ſtreitig machen könnten. Vorläufig hat die 
MTG. aber die meiſten Ausſichten. — Im Rhein=Main=Saar=Verband 
iſt quantitativ und qualitativ ein gewaltiger Aufſchwung zu 
            verzeich=
nen. An der Saar rechnet man mit einem Endſiege des Altmeiſters 
SuS. Vg. Saarlouis, der in Boruſſia=Neunkirchen, Saar 05 
            Saarbrük=
ken und Pol.=SV. Saarbrücken neue, aufſtrebende Gegner zu 
            über=
winden hat. — In der Pfalz wird der Meiſter V.f.R. Kaiſerslautern 
in Front erwartet, der allerdings noch Pfalz Ludwigshafen, FV. 
            Fran=
kenthal und ſeinen Ortsrivalen, FV. Kaiſerslautern abſchütteln muß. — 
In Heſſen bilden Mainz 05, Ober=Saulheim, Alemannia Worms, 
            Haſ=
ſia Bingen und Kreuznach 02 noch eine geſchloſſene Spitzengruppe, 
            wäh=
rend Wormatia Worms, Kreuznach 07 und Sportfreunde Mainz 
            zurück=
gefallen ſind. Auf jeden Fall wird in dieſem Jahr, außer Saarlouis 
und Kaiſerslautern, der Vertreter Heſſens mit viel größerer Ausſicht 
auf Erfolg in den Endkampf eingreifen als ſeither. 
Nordbayern wird, wie gewohnt, SpVg. Fürth als Meiſter 
            heraus=
bringen. 1. FC. Nürnberg, ASV. Nürnberg, FC. Pfeil, SV. Franken, 
Hockey=Geſ., DSC. und Lapo ſind ihr, bei aller Anerkennung ihrer 
Leiſtungen, vorläufig noch nicht gewachſen. — In Südbayern muß der 
Meiſter, DSV. München, ſehr auf der Hut ſein, um die Würde nich 
an SV. 1880 München zu verlieren, der bis jetzt günſtiger im Rennen 
liegt. V.f.L. Schwabing und SG. München kommen für den Ausgang 
kaum noch in Frage. — Als Württembergs Vertreter iſt auch diesmal 
wieder der Ulmer FV. anzuſehen. 
Und hinter den wenigen Großen kämpfen, von der Oeffentlichkeit 
kaum beachtet, die vielen Kleinen um den Platz an der Sonne.
 Kegeln. 
Eine neue vorſchriftsmäßige Bahn. 
Dem Zuge der Zeit folgend, hat ſich der Beſitzer des altbekannten 
Reſtaurants Sitte (Karlſtraße) entſchloſſen, ſeine vielen Darmſtädtern 
beſtens bekannte Kegelnbahn nach den Vorſchriften des Deutſchen 
            Keg=
lerverbandes umbauen zu laſſen. Eine Tatſache, die bei vielen 
            Kegel=
ſport treibenden Anhängern freudigen Widerhall gefunden hat. Damit 
wird Darmſtadt um eine weitere, allen Anſprichen des in den letzten 
Jahren mächtig aufſtrebenden Kegelſports entſprechende Kegelbahn 
            ver=
mehrt. Der mit nicht geringen Koſten verbundene Umbau der alten 
Sittebahn wird unter der Leitung des Herrn Architekten Schembs von 
einheimiſchen Firmen ausgeführt. Die umfangreichen Bauarbeiten ſollen 
— wenn die gegenwärtige Witterung anhält — noch mit aller 
            Beſchleu=
nigung durchgeführt werden. — Mit der Einweihung dieſer neuen, nach 
den Vorſchriften des Deutſchen Keglerbundes errichteten Bahn begeht der 
Kegelklub Batzer” ſein 25jähriges Beſtehen. Wie üblich, findet 
aus beiden Anläſſen eine Kegelſportwerbewoche ſtatt. Alles Nähere in 
den folgenden Plakaten und Anzeigen. 
Pferdeſport. 
Weißdorn in England Zweiter. 
Mit dem famoſen Oppenheimer Vierjährigen Weißdorn trug zum 
erſtenmal ſeit dem Kriege ein Pferd die Farben eines deurſchen 
            Remn=
ſtallbeſitzers auf engliſchen Rennbahnen. Der Hengſt beſtritt am Samstag 
in Liverpool den „Grosvenor=Cup” und war dank der umſichtigen 
Vorbereitungen des engliſchen Trainers Reginald Day, der ihn in 
            New=
market bearbeidete, in vorzüglicher Form. Mit dem zweithöchſten Gewicht 
von 57 Kilogramm belegte der Vierjährige des Frhr. S. A. v. 
            Oppen=
heim einen mehr als achtbaren zweiten Platz hinder dem um ganze 
10 Pfund leichter gewichteten Inca des Herrn Reid Walker, der einen 
überraſchenden Sieg davontrug. Weißdorn ließ dafür den vorzüglichen 
Fünfjährigen Purple Shade ſowie ein weiteres großes Feld hinter ſich 
und verſchaffte ſich mit dieſer erſten Leiſtung auf engliſchem Boden einen 
hervorragenden Eindruck. Der Pruſus=Sohn, der zeitwilig in dieſer 
Saiſon in Deutſchland nicht recht in Gang kommen konnte, bewies damit 
jedenfalls ſeine unbeſtreitbar große Klaſſe.
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2 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 171 267; 6 Gewinne zu 1000 Mark 
auf Nr. 194 123, 316 124, 325 099; 14 Gewinne zu 800 Mark auf Nr. 
26 844, 66 949, 154 760, 291 705, 300 036, 313 614, 345 681; 26 Gewinne zu 
500 Mark auf Nr. 39440, 79 450 93 421, 182 049, 200 280, 22 836, 
204 690, 255 606, 280 361, 315 928, 340 356, 341 278, 341 641; ferner 100 
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Wetterbericht. 
Wettervorausſage für Montag, den 15. November 1926, 
nach der Wetterlage vom 18. November 1926. 
Noch vorwiegend trüb und ſtellenweiſe Regenfälle, Temperaturen 
etwas zurüchgehend. 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhimann; 
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Wiliy Kuhle; 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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das Kaufmannsgericht. 
Hinſichtlich der Ausloſung der 
            Haupt=
beiſitzer zum Kaufmannsgericht iſt der 
Artikel 23 der Ortsſatzung für das 
            Kauf=
mannsgericht durch einen Zuſatz ergänzt 
worden. Der Wortlaut dieſer Ergänzung 
wird. 10 Tage lang in den 
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Darmſtadt, den 11. Nov. 1926. (st16709 
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Nummer 316
Sonntag, 14. Novemiber
Neueſte Nachrichten
 Der Stand der Durchführung 
des Anleihealtbeſitzes. 
Dieſer Tage trat der Unterausſchuß des 5. Ausſchuſſes für die 
Anleiheablöſung des Reichstages zu einer Sitzung zuſammen. Der 
Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums machte über den Stand der 
Durchführung des Anleiheabſöſungsgeſetzes folgende Mitteilungen: Die 
Durchführungsbeſtimmungen zu § 27 des Anleiheablöſungsgeſetzes — 
ſoziale Wohlfahrtsrente für Anſtalten und Einrichtungen der freien 
und kirchlichen Wohlfahrtspflege, die die Aufgaben der öffentlichen 
Wohlfahrtspflege erfüllen, und kulturelle Wohlfahrtsrente für Anſtalten 
und Einrichtungen zur Förderung der wiſſenſchaftlichen Ausbildung und 
Forſchung — und zu § 47 des Anleiheablöſungsgeſetzes — Barablöſung 
der Anleihekleinbeträge — liegen zurzeit dem Reichsrat vor. Bis 
Ende Oktober ſind beim Reichskommiſſar für die Ablöſung der 
            Reichs=
anleihen des alten Beſitzes 3 779 325 Anträge eingegangen, die einem 
Anleihekapital von 32,3 Milliarden Mk. entſprechen, mit denen 763,9 
Millionen Reichsmark Auslöſungsrechte beantragt werden. Entſchieden 
ſind von dieſen Anträgen 2 448 584, durch welche 203 Millionen 
            Neichs=
mark Ausloſungsrechte zuerkannt wurden. Die Erledigung der reſtlichen 
Anträge wird bis Mitte des nächſten Jahres dauern. Die 
            Altbeſitz=
markanleihen im Reichsſchuldbuch werden auf über 8 Milliarden Mark 
geſchätzt. Im Schuldbuch ſind bis Ende Oktober 1926 auf 554 665 
            Kon=
ten 195 001 337,50 Reichsmark Ausloſungsrechte zugeſprochen worden. 
Die Umwandlung der Marktſchuldbuchkonten in Anleiheablöfungsſchuld 
und in Ausloſungsrechte wird vorausſichtlich in dieſem Jahre beendet 
werden. Die Anmeldungen beim Reichskommiſſar und die Konten der 
Reichsſchuldenverwaltung ergeben zuſammen einen Betrag von über 40 
Milliarden Mark alten Beſitzes. Im Vorzugsrentenverfahren ſind bei 
den Ausſchüſſen 606 000 Anträge eingegangen. Bei 540 000 Anträgen 
haben die Ausſchüſſe über die Frage der Bedürftigkeit von deutſchen 
Reichsangehörigen mit dem Wohnſitz im Inlande entſchieden. Von der 
Reichsſchuldenverwaltung iſt endgültig bei 386 000 Anträgen, mithin bei 
rund 632½s Prozent der geſtellten Anträge, die Vorzugsrente zuerkannt 
worden. Bei 322 000 Anträgen, mithin bei 83,4 Prozent der 
            zuerkann=
ten Nenten, ſind bereits Zahlungen durch die Reichsſchuldenverwaltung 
erfolgt. Bis 30. Oktober 1926 ſind zur Zahlung durch die 
            Reichsſchul=
denverwaltung angewieſen worden 31,3 Millionen Reichsmark. Von 
dieſem Betrage haben 266 463 Gläubiger zum erſten Male eine 
            Vor=
zugsrente empfangen, 87 441 Gläubiger eine zweite oder dritte Zahlung. 
Der Regierungsvertreter machte weiterhin Ausführungen über die 
Grundſätze, nach denen bisher von den Anleihealtbeſitzſtellen und vom 
Reichskommiſſar für die Ablöſung der Reichsanleihen alten Beſitzes 
bei Prüfung des Altbeſitzes verfahren wurde, und über die Richtlinien, 
die weiterhin für die Prüfung maßgebend ſein ſollen. Der 
            Regierungs=
vertreter wies darauf hin, daß die erſte Ziehung der Ausioſungsrechte 
in zwei Abſchnitten im Dezember und im Herbſt 1927 erfolgt. Hierüber 
iſt am 10. November eine ausführliche Preſſenotiz erſchienen. Nach 
den Ausführungen des Regierungsvertreters äußerten verſchiedene 
            Ab=
geordnete Wünſche hinſichtlich der Durchführung des 
            Vorzugsrentenver=
fahrens, bei denen der Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums 
            Ent=
gegenkommen zuſagte. Von mehreren Abgeordneten wurde ferner 
            dar=
auf hingewieſen, daß die Verweigerung der Altbeſitzrechte bei 
            geſchäfts=
unkundigen alten Leuten, welche die am 31. März d. J. abgelaufene 
Anmeldungsfriſt verſäumt haben, eine große Härte bedeuten würde. 
Der Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums entwickelte die Grundſätze, 
nach denen ſchon bisher in weitem Umfang von der Friſtverlängerung 
gemäß § 49 Abſ. 1 des Anleiheablöſungsgeſetzes Gebrauch gemacht 
wurde. Er ſagte in Erfüllung der von dem Ausſchuß geäußerten 
Wünſche zu, die Genehmigung zur nachträglichen Anmeldung gemäß 
§ 49 Ziffer 1 des Anleiheablöſungsgeſetzes grundſätzlich damn zu 
            er=
teilen, wenn glaubhaft nachgewieſen wird, daß der Anleihegläubiger 
infolge, ſeiner durch hohes Alter verurſachten Geſchäftsungewandtheit 
oder durch Krankheit oder ähnliche zwingende Umſtände an der 
            recht=
zeitigen Anmeldung verhindert war. Die nachträgliche Anmeldung 
muß ſpäteſtens bis zum 31. Dezember d. J. beim Reichskommiſſar für 
die Ablöſung der Reichsanleihen des alten Beſitzes, Berlin, Alte 
            Jakob=
ſtraße 117/120, eingereicht werden. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 13. November. 
Die heutige Samstagsbörſe eröffnete bei ziemlich lebhaftem Geſchäft 
in weiter befeſtigter Tendenz auf Wochenſchlußdeckungen. Namentlich in 
J. G.=Farbeninduſtrie war die Umſatztätigkeit groß, da hier von ſeitemn 
der Spekulation Rückdeckungen vorgenommen wurden, weil der nach 
Ausüibung des Bezugsrechts erwartete größere Kursrückgang 
            ausgeblie=
ben iſt. Im Gegenteil, JG.=Farben eröffneten mit einem Kurs von 
343,5 8 Prozent höher. Auf dem Montanmarkt gab es Kursbeſſerungen 
bis 2½ Prozent, ſo gewannen Gelſenkirchen 2 Proz., Harpener 2½ 
            Pro=
zent, Mannesmann und Rheinſrahl je 1½ Prozent bis zur erſten Notiz. 
Oberbedarf konnte die geſtern abend nachbörslich begonnene Steigerung 
mit einer erneuten Kursbeſſerung von 5 Prozent fortſetzen, dagegen 
waren Phönix und Stahlverein kaum verändert. Für Banken betrugen 
die Kurserholungen bis 1½ Prozent, ebenſo für die Elektrowerte, auf 
beiden Gebieten war das Geſchäft jedoch ziemlich ruhig. Für 
            Bauunter=
nehmungen, Oelwerte und Zuckeraktien gab es ebenfalls durchweg 
            Kurs=
erholungen. Auf dem Rentenmarkt war das Geſchäft weiter lebhaft für 
deutſche Anleihen, ohne daß jedoch neue Kursgewinne durchgeſetzt 
            wer=
den konnten. Ausländiſche Renten etwas feſter. Im weiteren Verlaufe 
konzentrierte ſich das Geſchäft immer mehr auf den J. G.=Markt, während 
die anderen Gebiete vernachläſſigt wurden. Größere Kursveränderungen 
traten aber jetzt nicht mehr ein, nur Oberbedarf mußten etwas von dem 
anfänglichen Kursgewinn hergeben, ebenſo ſchwächte ſich Phönix etwas 
ab. Die Börſe ſchloß feſt. Tägliches Geld 5 Proz. London=Paris 147,
 Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 13. November. 
Nach den ſtarten Kursſchwankungen und dem unſicheren Verlauf 
der letzten Woche ließ ſich der Wochenſchluß günſtig an. Die 
            Kursge=
ſtaltung zeigte an den Aktienmärkten eine feſte Tendenz, angeregt durch 
die günſtigen Auslaſſungen der Vereinigten Stahlwerke über die 
            Be=
ſchäftigung der Eiſen= und Stahlinduſtrie, über die günſtigen 
            amerika=
niſchen Verhandlungen des Farbentruſtes uſw. Nur die Kommerz= und 
Privatbank ſoll die Abſicht haben, ſolchen Firmen, die Beträge zu 
            kür=
zen, die allzu große Rekordgelder anfordern. J.G. Farben holten von 
dem Bezugsrechtabſchlag einen großen Teil ſofort wieder ein und zogen 
auch die mit ihnen zuſammenhängenden Werte wie Rheiniſche 
            Braun=
kohlen, Rheinſtahl und Riebeck um 3 bis 6 Prozent in die Höhe. Eine 
gute Aufnahme fanden das Feſthalten des Publikums an Effekten und 
die Kaufneigung der Bankenkundſchaft ſowie die ſehr flüſſige Lage 
des kurzfriſtigen Geldmarktes. Für Tagesgeld waren kaum namhaſte 
Intereſſenten zu finden, ſo daß der leichte Satz von 3,5 bis 5,5 
            unver=
ändert blieb. Monatsgeld zeigte dagegen eine geringe Verſteifung auf 
6—7 Prozent. Von beſonders bevorzugten Aktienwerten zeichneten ſich 
außer den Farbengruppen noch der Elektromarkt (Siemens plus 4,5), 
einige Bankaktien von Schiffahrtswerten Hanſa, von Montanwerten 
neben den genannten Papieren noch Oberbedarf. Leonhard Tietz=Aktien, 
Orenſtein und Koppel, auch Freigabewerte, Schantungbahn und die 
Schutzgebietsanleihe aus. Am Deviſenmarkt ließ ſich das Geſchäft bei 
zunächſt nur unbedeutenden Kursbewegungen ruhig an. 
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlagen die Kurſe geringen 
Schwankungen. Bei regem Geſchäft blieb jedoch die Geſamttendenz 
            be=
hauptet und eher feſt. L. Tietz hatten in der zweiten Stunde einen 
Gewinn von zuſammen 7,5—8 Prozent erreicht. Im Freiverkehr ging 
die Ablöſungsanleihe mit 339 nach 335 am Vortag um. Von Montag 
ab erfolgt bekanntlich eine amtliche Notierung. Am Deviſenmarkt 
konnte ſpäter der franzöſiſche Frank eine Befeſtigung auf 146,5 erzielen. 
Die übrigen Valuten blieben auch ſpäter kaum verändert. 
Privatdiskont kurze Sicht 4,75 Prozent, lange Sicht P, Prozent. 
Die Börſe ſchloß gut behauptet und für verſchiedene Spezialwerte 
ſehr feſt.
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Bamag=Meguin 
Berl. E. W. Vorzug. 
Berlin. Karlsruhe Ind.
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153.— — Roſitzer Zucker ..... 83.— 154.— Rütgerswerke ...... 142.— 357.— Sachſenwerk .. 115.5 87.— 90.— Sächſ. Gußſtahl. 193.5 52.— 54.— Siemens Glas". 163.5 30.— — Ver. Lauſitzer Glas. 125.5 168.5 172.— Volkſtedter Porzell. 4.5 163.375 1163.— Beſtf. E. Langendreer 63.75 104.— 110.5 Bittener Gußſtahl . 60. 237.25 248.— Wanderer=Werke. . .. 190.25
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Buenos=Aires 
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Kopenhagen. 
Stodkholm . . . 
Selſingfors.. 
Italien ... 
London.. 
New=York. . . 
Paris... . . . .. 
Schweiz ...." 
Spanien ....
 12. 11. 
Geld Brief 
ist.23 188.70 
1.703 1.5712 
53.53 58.7033.53 53.70 
105.30 105.56/193.75 105.5.
Deviſenmarkt.
 13. 11. 
Geld /Brief 
153.28 134.70 
1.710 1.-7141
 112.14112.ä 112 16it2.4 
112.z2 112.501 12.23/112.5 
10.577 13.61740.575 10.61 
17.35 17.40 17.77 17.45 
21.393 21.450121.333 20.45 
4.2055(-M3ß4-2055 1.2155 
13.9213.93 /13 85 13.83 
8i.05/ Bt.25/ B1.08/ 81.3 
63.63 63.85 63 62 63.7
 WienD.,Oſt. abg 
Prag ....." 
Budapeſt. . . . . 
Japan . . . . . . ." 
Rio de Janeiro 
Sofia .. ....." 
Jugoſlavien... 
Konſtantinopel. 
Liſſabon ....." 
Danzig ...... 
Athen ......." 
anava .. . . 
Urngugy .. .
 12. 11. 
Gelo / Brief 
53.23 5).70 
12.151 12.79 
5.83 6.3 
2.135 2.353 
0.518 0.55) 
3.030 3.34 
2./25 2.13 
21.525 21. 
81.45 81.5 
31 
(.185 4.183
 13. 11. 
122 25 
164.— 
26.5 
106 25 
155.— 
85.— 
81. — 
218.25 
122.—
 31.5 
75.— 
15.— 
12.— 
145.— 
115.— 
193.5
 63.— 
192.—
 13. 11. 
Geld /Brief 
53.23/ 59.43 
12.7,212.492
 5. 881 
0.545 
3.531 
1.415 
2.123 
21.525/4
 5.307 
2.163 2.069 
0.541 
3.u41 
7.435 
2.133 
2i.515 
81.45 81.65 
5.13 6.21
 L.20) 4.219 
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angeordnet. Offenbach a. M.: Fa. J. G. Catta u. Söhne und 
deren Inhaber: Johann Georg, Johann Franz und Franz Georg Catta. 
— GAufſ. aufgehoben. Alzey: Fahrradhandlung Philipp Kurz. — 
Af. 30. 11., Prft. 13. 12. Gießen: Kfm. Emil Fiſchbach. — KVerf. 
aufgehoben. Seligenſtadt: Martin Wilhelm Döbert zu Klein= 
Auheim. — HVerf. aufgehoben. Dieburg: Fa. Georg Ehrhardt, 
Baugeſchäft. — GAuff. aufgehoben. 
Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt. An den unterbadiſchen und 
            pfäl=
ziſchen Plätzen vollzogen ſich wieder Verkäufe in 1926er Tabaken, wobei 
Obergut 60—70 Rm. je Zentner erzielte. Schwetzingen, das etwa 
600 Zentner geerntet hat, konnte ſeine Geſamternte bereits verkaufen 
und erzielte durchſchnittlich 70 Rm. je Zentner nebſt Trinkgeld. Die 
erſten 200 Zentner ſind bereits verwogen worden. Plankſtadt hatte etwa 
2500 Zentner geerntet und bis auf kleine Reſtpoſten verkauft und 
            ver=
wogen. Auch dieſer Platz erzielte durchſchnittlich 70 Rm., in 
            Einzel=
fällen bis zu 75 Rm. für den Zentner, Handel und Verkäufer ſehen dieſe 
Preiſe als zu hoch an, wobei ſie allerdings nicht verkennen, daß der 
Tabak im allgemeinen recht befriedigend ausgefallen iſt.
 Vom ſüddeutſchen Produktenmarkt. 
Am ſüddeutſchen Produktenmarkt war die Stimmung 
in vergangener Woche zurückhaltend und der Geſchäftsgang klein, 
Mühlen und Getreidehandel erwarten von der Beendigung des 
            Berg=
arbeiterausſtandes einen alsbaldigen Rückgang der Seefrachten, die 
gegenwärtig das Getreide verteuern. Em führendes engliſches Fachblatt 
hat in dieſer Woche jedoch ſtarke Zweifel ausgeſprochen, ob dieſe 
            Er=
wartungen für die nächſte Zeit berechtigt ſind, und tatſächlich iſt die 
            Ge=
treidefracht von Argentinien nach Eurova in dieſer Woche abermals 
            ge=
ſtiegen. Eine für Deutſchland gekaufte Ladung Manitoba I, November= 
Abladung, iſt mangels Frachtgelegenheit zu 17.10 Fl. fracht= und 
            ver=
ſicherungsfrei Hamburg wieder nach Amerika zurückroguliert worden. 
(1 Fl. — 1 Holl Gulden — 1,6869 Rm.) Die Nachfrage in dieſer Woche 
beſchränkte ſich in der Hauptſache auf nahe Ware, doch iſt das Angebot 
darin klein geblieben. Dies gilt auch für mländiſchen Weizen, der 
m Waggongeſchäft um 2,50 Rm. die Tonne von 302,50—36 Rm. auf 
305—307,50 Rm. anzog. Auch in inländiſchem Roggen blieb das 
Angebot knapp und es hieß, daß größere Poſten aus 
            Südweſtdeutſch=
land nach dem Saargebiet verkauft worden ſind. Der Mannheimer 
Markt bekundete lebhafte Kaufneigung für Inlandsroggen, der um 
2.50 Nm. von 255 Rm. auf 257,50 Rm. die Tonne anzog. Die 
            Stim=
mung für Gerſte war zurückhaltend. In Mittelqualitäten iſt das 
Angebot größer geworden und die ſeitherigen Preiſe konnten nicht mehr 
erzielt werden. Man verlangte zuletzt für Gerſte aus Württemberg 
und von der Tauber 260—270 Rm., von Heſſen 280—290 Rm., von der 
Pfalz 270—300 Rm. die Tonne, alles je nach Qualität, für 
            Auslands=
qualitäten wurden höhere Preiſe bewilligt. Auslandsgerſte bietet zur 
Zeit kein Rendement. Hafer und Mais lagen ruhig bei 
            unveränder=
ten Forderungen. 
Am Mehlmarkt herrſchte Zurückhaltung und die ſüddeutſchen 
Mühlen ermäßigten ihre Forderungen um etwa 25 Pfg. für die 100 Kg. 
auf 42,50—42,75 Rm. für Weizenmehl, Spezial 0 für die 100 Kg. und 
350—365 Rm. für 70prozentiges Roggenmehl, wogegen für 60prozentige 
Ausmahlung bis zu 280 Rm. für die Tonne gefordert wurden. Zu 
Futterzwecken blieben Mühlenarrikel lebhaft gefragt. Man 
            ver=
langte für die 100 Kg. Nachmehl 23—24 Rm., Weizenfuttermehl 14,50 
bis 15 Rm., Roggenfuttermehl nicht angeboten, prompte Weizenkleie 
11,50—11,75 Rm., November/Dezember 12 Rm., Roggenkleie nicht 
            an=
geboten, Gerſtenſchrot, dispomibel 24,50 Rm., Maisſchrot 21,50 Rm., 
            De=
zember/Januar 21,25 Rm. Sonſt waren noch Biertreber, Malzkeime 
zu unveränderten Preiſen, Erdnußkuchen zu 20—2,75 Rm. die 100 Kg. 
und Preßſtroh etwas beſfer zu 4—4,5) Rm. die 100 Kg. ab ſüddeutſchen 
Stationen geſucht. Malz hatte feſten Markt zu unveränderten Preiſen. 
Für Hopfen war die Stimmung etwas angenehmer. An den 
            Haupt=
märkten vollzogen ſich täglich größere Umſätze, namentlich im 
            böh=
miſchen, jugoſlawiſchen und ungariſchen Hopfen, die ſich etwas billiger 
als die deutſchen Hopfen ſtellen. Die auch in dieſer Woche vorliegenden 
Angebote elſäſſiſchen Hopfens kamen wegen des geſtiegenen 
            Franken=
ſtandes wieder nicht in Frage. In Württemberg murden mehrere 
            Reſt=
partien in der Rottenburger und Herenberger Gegend zu 500—520 Rm. 
der Zentner an den Kundſchaftshandel abgeſetzt.
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Kalkwerke Kahlgrund A. G., Groß=Blankenbach, Ufr. Nachdem die 
letzte G.V. die Kapitalsherabſetzung von 200 000 auf 50 000 Mk. 
            beſchloſ=
ſen hatte, wurde der geſtrigen v. G.V. die entſprechende Sanierungsbilanz 
vorgelegt, die eimſtimmig genehmigt wurde. In den Paſſiven der Bilanz 
wird nun bei einem Aktienkapital von 50 000 RM. außer der geſetzlichen 
Rücklage von 5000 RM. eine außerordentliche Reſerve von 50 000 RM. 
angeführt, deren Notwendigkeit vom Vorſitzenden mit der Möglichkeit 
etwaiger Fabrikationsſtockungen erklärt wurde. Ein ausſcheidendes 
            Auf=
ſichtsratsmitglied wurde wiedergewählt. Nachdem die GV. einer 
            Er=
höhung der Zahl der Aufſichtsratsmitglieder von 3 auf 5 zugeſtimmt 
hatte, wurde Direktor Sander von der Deutſchen Effekten= und 
            Wechſel=
bank, die der Geſellſchaft 100 000 RM. als hypothekariſches Darlehen zur 
Verfügung geſtellt hat, und Herr Julius Lilienſtein neu in den 
            Auf=
ſichtsrat gewählt. Nach dem Geſchäftsbericht hofft die Verwaltung, ſelbſt 
wenn die Baumarktverhältiſſe nicht beſſer werden, wieder ein günſtiges 
Ergebnis zu erzielen, um für das Jahr 1927 wieder eine nennenswerte 
Verzinſung des Aktienkapitals vornehmen zu können. 
Die Chemiſche Fabrik van Baerle u. Co., deren Haupterzeugniſſe 
Silicate, Mineralfarben (Silin) und Pharmazeutica find, gegründet 
1838, mit ihren Werken in Worms und Frankfurt a. M., hat den Sitz 
der Verwaltung von Worms nach Frankfurt a. M. verlegt. 
Rheiniſch=Weſtfäliſches Ziegelſyndikat. Die Beſtrebungen, ein 
rheiniſch=weſtfäliſches Ziegelſyndikat zu bilden, wehmen einen 
            befriedigen=
den Verlauf. Man hofft, das Syndikat am 1. Januar 1927 mit dem 
Sitz in Dortmund zuſtandebringen zu können. Es ſchweben 
            augenblick=
lich noch Verhandlungen zwecks Einbeziehung der Zechenziegeleien. Das 
Syndikat wird ſich in der Hauptſache mit der Preis= und Abſatzregelung 
befaſſen. 
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufiger Berechmung 
            wur=
den in der Zeit vom 31. Oktober bis 6. November im Ruhrgebiet in 
5½ Arbeitstogen 2 169 205 Tonnen Kohle gefördert gegen 2 495 677 
            Ton=
nen in der vorhergehenden Woche bei 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung 
ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch 
Sonntags gearbeitet) auf 472309 Tonnen gegen 456 789 Tonnen in der 
vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 69 969 gegen 76 331. 
Tonnen bei 5¾ bzw. 6 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche 
            Kohlenförde=
rung betrug in der Zeit vom 31. Oktober bis 6. November 413 182 
            Ton=
nen gegen 415 946 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die tägliche 
Kokserzeugung ſtellte ſich auf 67 473 Tonnen (65 256), die arbeitstägliche 
Preßkohlenherſtellung auf 13 270 Tonnen (12 722).
Artien, Suriftaut. Grantfälter Kärsderiche Boar 19. Modor. 1020.
 Staatspapiere 
Deutſche 
6.%Reichsp.=Sch. 
p. 1. 10. 80 ... 
7% Bayer. Staats= 
Sch. p. 1. 4. 29 
6‟/,% H- V.=Sch. 
p. 1. 4. 29 
6‟1,% Pr. St.=Sch. 
p. 1. 3. 29 
61,%0 Pr. St.=Sch. 
p. 1. 10. 80 
770 Sächſ. Fr.=Sch. 
p. 1. 7 29 
72 Säch)ſ. Fr.=Sch. 
p. 1. 7 30 
6‟,%Württ. F. Sch. 
p. 1. 3. 29 
Vorkriegsanleihen 
5% D Reichsanl. 
26 D. Reichsan! 
4% D. Schutzgb. v. 
08—11 u. 13.... 
4½ D. Schutzg. v. 14 
495 Preuß. Konſ. 
4% Baden....... 
4½Bayern ...... 
4½ Heſſen...." 
4½ Württemberger 
b) Ausländiſche 
6% Bos. E. B. 1914/ 
5% . L. Inv. 1914 
4½% 1898 ... 
4½% 1902 .. 
47
95.25
 0.829 
0.816 
19.5 
7.90 
.60 
39.75 
n.*
42 „einh. R.(kon))
6% Bulg. Taba102/ 41
 4 ½%0 Oſt. Staarsr. 
v. 1913, Kdb. 1918 
4½%Oſt. Schatz. 14 
4½%Oſt. Silberr. 
4
 5.5 
24.5 
25.5
 3% Port.(Spz. II 
2 Rumſham. R.08. 
½%Gold. 13.. 
am. konv.. 
am. 05. 
42Türk. (Adm.)03 
4% Türk. Bagd. I 
4½ (Bagb.)II 
4% „ 1911 Zoll. 
4½% Ung. St. 1913 
4½% St. 1914 
„ Goldr. 
„ St. 10 
„ Kronr. 
„ Eiſ. Tor. G. 
Außereuro. 
päiſche 
5% Mex.am.inn. . 
äuß 99 . 
50 
Gold 04,ſtf. 
konſ. inn. .. 
o „ Irrigat. 
5% Tamaulipas I. 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Binsberech=
nung 
10% Berl. H.=Bk. G. 
68 Berl=St.=Gold. 
8% Darmſt. St.=G. 
8% D. Hyp.=Bank 
Meining., Goldpf. 
8 2 Frtf.=Hyp.=B.= 
Goldpfdbr. . . . 
8% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. ... 
5 %0 Frrf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. . . 
82 Komm. Ldb. D. 
Goldfchuldver=.
12.75
 23 
17.75
 24 
25.5 
23 
3.5 
26.75
25.75
 84.5 
98.75 
100.5 
100
 2e Heſſ. Ldb. Gold. 
10% Komm: Elektr. 
Mark (Hag.) Gold. 
8% Mannh. St.=G. 
886 Mainz St.=G. 
8% Naſſ. Ldv. Gold.) 
880 Pfälzer 6. B. 
Goldpfandbr. 
880 Pforzh. St.=G. 
82 Pr. C.,B.=Cr.=B. 
Gofdpfandbr. 
80 Rh. Hyp =B. 
77.%Rh. St.,W. 25 
10% Rh.=Weſtf. B.= 
Cr.=Bk.. Goldpf. 
82 Südb. B.=Cr.=B. 
Goldpfandbr. . .
 100.5 
101
 Ohne 
            Bins=
berechnung 
5% Bdw. Kohl. 231 
6% Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 
6% beſſ. Brk.=Rog. 
23 
5%Noggen . . 23 
6% Pr. Kaliw. . 
5% Pr. Roggenw. 
5 % Südd. Feſt=B. G 
Vorkriegs-Oyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bay . Vereinsb. 
Bayr. Handelsb. 
Bahr. Hyp. u. Wedk 
Berliner Hyp Bk. 
Frrf. Hyp.=Bt. 
Frkf. Pfandbr.=B.. 
Hamb. Gyp.=B.. 
Mecklb. Hyp. zu. Wb 
Meining. Hyp. Br. 
Nordd. Gr.=Cr.=Bk. 
Pfälz.Hyp.=Bk. 
Preuß. Bod.Cr.=B 
Pr. Cent.=B. =Cr.=B. 
.Preuß= Pfebr.=Bk
 „Rhein. Hyp.=B. 
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B. 
Sübd. Bobenkr. 
96 Bürtt. Shp.=Bk. 
102 Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hyp=B.. 
9.,5 Landeskr. Caſſel. 
Naſſau Ldsb. 
100.5 Sbligattonen v. 
140 Transportanſt. 
4½Dux. Bdb Em.91 
„ 93 
4% Eliſ.=Bahn ſtfr. 
42 Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
abg. 
425 Laſchau=Oderb. 
„ abg. 
58 Oſt. Nwſtb. 74 
5% Oſt. Südb. (2). 
2,6% Alte „ 
2,6%0 Neue„ 
5% Oſt.=Ung. 73/74 
4½Oſt. Staatsb. 83 
Oſt „ 1.b.8.E. 
B.6 
Oſt. „ 9. E. 
2.065 3%Oſt. „ 1885 
*%Oſt. . Erg. Netz 
2 Raab Oedbg. 83 
91 
95 
4% Rud. Silber 
Nud. Salzig.) 
177 
4½%0 Anat., S.1 
4½% Anat., S. II/ 32 
14.35 741,% Angt., S. III 28 
15‟ 
11.15 8% Salon. Monaſt. 27.25 
5% Tehuantepec. 31 
8.1 
11.35 ½%
 127 
11.95 
13.9 
13.85
 11 
7.55
 8.25 
8.75
 141, 
20.25
 27 
11.15 
8 25 
32
 Zan?=Aktien 
11.05 (Allg. D.=Kredit:.. /146.5 
Bad. Bk. ... . . . .. 
11.8 IBk. f. Brauind.. . 171.5
 Barmer Banw. 
Bah. Hhp.=Wchſ. 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm.u. Privatb. . 
Darmſt.u. Nat =Bk. 
Deutſche Ban:...!" 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bf. Mein. 
D. Vereins=Bk. 
Disk.=Geſellſch. 
Dresdener Bk. 
Frankf. Bk. 
Frkf. Hyp.=Bk. 
Frtf. Pfdbr.=Bk... 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lux. Intern. Bank 
 
Metallbank. 
Mitteld. Crebitb. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 1153 
Reichsbank=Ant. . . 
Rhein. Creditbk. . . . 
Rhein=Hyp.=Bk. . . 
Südd. Disc.-Geſ. 158 
Oſterr. Creditanſt. . 
Wiener Bankverein! 5.9 
Zergwerké=Aki. 
Bochum. Bergb. .. 
Buderus...... 
Dt. Luxemburg ... 
Eſchw. Bergw. 
Gelienkirch. Bgw. 1177.25 
Harp. Bergb.. 
Jlſe Bergb. St.. 
Genußſchein. 1157.7- 
Kali=Aſchersieb. ./154, 
Fali. Salzdetfurt. 
Kali. Weſterregln. 153.5 
Klöcknerwerke .. 
Mannesm.=Röhr. 
Mansfelder 
Oberbedarf .. 
Obſchleſ. Eiſ. (Caro) 
Otavi=Min.=Ant.. . 
Phönix=Bergb. .. .. 
Rhein. Braunk. . . 250 
Rhein. Stahlw.. . .ſ. 
N. Riobeck W.mt
148.75
 193.75 
265.9 
189.25 
137.75 
140 
113.5 
176 
187.75 
1e75 
146.5 
46.5 
14.5 
173.25 
156 
163.5 
14.) 
151.75 
8.25
 1745 
115.9 
173.5 
172 
19 75 
262 
189 
.1133 75 
1116.5
 137.5 
204 
7ao
 Manſti Hiete 
Salzwerk Heilbr.. 
Tellus Bgb.. ... . . 
Ver. Laurahütte. 
Ver. Stahlwerke. 
znduſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.) 
Henninger. 
Hereules. Heſſiſche 
Löwenbr.=Münch. 
Mainz. Aktienbr. 
Schöfferhof(Bind.) 
Schwarz=Storchen 
Tucher, Nürnberg 
Veryer 
Nkrum. Berlin. 
Aoler & Oppenh.. 
Adlerw. (v. Kleher)!“ 
6%E. A. G. Vzg. A. 
5%6 A. E. G. Vzg. B.. 
A. E. G. Stamm 
Anglo=Cont. Guano 
Aſchaff. Zellſtoff ..!. 
Badenia (Weinh. 
Bad. Maſh. Durl 
Bad. Uhren, Furtw. 
Bamag=Nequin .. 
Baſt Nürnberg 
Bayr. Spiegel 
Beck & Henkel 
Bergmann El. 
Bing. Metall.. 
Brem.=Beſigh= 
Bürſtenfor. Erla 
Sement=Heidelb. ..! 
Tement. Narlſtadt 
Cement, Lothr. 
Chem. Al 
Them 
Chem. 
Saim 
Dt. Eif 
Deutſche Erdöl ... 
D. G. u. Silb. Scheid. 
Dir der, Zweibrück.
 15.5 
133 
100 
89 
1.2.75
 158 
114 
259.5 
280 
143 
1a0 
145 
112 
88.5 
77.8 
168 25 
148.5 
8.5 
122 
139.5 
55 
KA 
76.5 
51.25 
3 
45.75 
154 
82,75 
3= 
82.75 
1905 
186.5
 Dresd. Schnellpr. 
Dürrkopp .. . . . . . . 
Dürr. Ratingen .. 
Lnckerhoff & B.. 
Eiſenw. Kaiſersl.. 
El Licht= u. Kraft 
El. Lieferung 
Elſi. Bad. Wolle .. 
E.nail. Ulrich 
Enzinger Berke. .. 
Eßlinger. Maſch.. 
Etlinger Spinn. 
Faber Bleiſtift .. 
Faber & Schleicher 
Fahr. Pirmaſens. 
Farbenind. J. G. 
Felten & Guilleau. 
Feinme h. (Jetter) 
Feiſt, Sekt. Frkf.. 
Frankfurter Gas .. 
Frankfurter Hof 
Frkf.=N. Pok.u. W. 
Fuh. Waggon St. 
Beiling E Cie. 
Germania Linol.. 
Gelſenk. Gußſt. 
Goldſchmidt, Th 
Gotha Waggon 
Gritzner, Maſch.. .. 
Grün & Bilfinger. 
Hafenmühle Frkft. 
Hammerſen . 
Hanfw. Füſſen .. 
Hanſa Lloy, Vr. 
Hartm. & Braun.. 
Heyligenſtaedt.. 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch, Kupfer 
Hoch=Tiei Eſſen .. 
Holzmann 
Holzverk. Ind. 
Hydrom. Breslau. 
Fnay ......." 
Fun han; St.... 
Kammg. aiſersl. 
Kurlsruher Mach.
 Ja 
72.9 
6( 
155.75 
59.8 
5 
98 
210 
109 
93 
47.75 
344.5 
87 
116 
85.5 
81 
u.55 
90 
196 
145 
22.25 
128 
139.5
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9u 
127 
99 
159.5 
6= 
71 
403.25 
1.39 
48
 „Karſtadt, R.. 
Klein Sch. & Becke 
genorr, Heilbronn". 
gonſerv. Braun .. 
Krauß, Lokom. . 
Lahmeyer 
Lech Augsburg... 
Lederw. Rothe 
Spi harz. 
Lingel Schuhw.. 
Löhnberg. Mühle". 
Ludwigsh. Walzm 
Lüdenſcheio Metall! 
Lur, Induſtrie ... 
Mainkraft Höchſt 
Nars=V. Nürnberg 
Metallge). Frrf. 
Miag. Mühlenb. . . 1 
Moenus, Stamm. 
Motorenf. Deutz 
Motorenf. Oberurſ. 
Nünh. Lichtſpielk. 
Neckarf. Fahrz. 
Neckarw. Eßlingen 
Olenwerke Frankf. 
Beters Union 
Pfälz. Näh Kay 
Philipps. 
Porzellan Weſſel 
Prometh. Frtf. 
Rein. Gebb. & Schall= 
Rhein. Elektr. 
Renania, Aachen 
Rütgers verke 
S hleuzner. 
S hneio. & Hanau: 
S hnellpr Fran 
S hramm Lackf. 
S.hrift, Stemp.. . . 
Schuckert, Elektr. „ 
S huhf. WBeſſel... 
S huhf. Herz 
huls Grünlack. 
Seilino. Wolff ..." 
Siemens Glas.. 
Siemens & Halske /4 
Südd. Immob. 
Thüriny. Lief.-Geſ.
 128.5 
55 
145 
118 
35 
26 
83 
54 
1099 
36 
131.75 
188 
123.5 
53 
62.25
 123.5 
6.3 
33 
114 
148. 
74.5 
144.93 
67.5 
8 
120.75 
157 
71.25
 67 
209 
89
 UhrenFurtwängl. 
Beithwerke 
Ver. f. Chem. Ind. 
Ver.d. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel. 
Gummi. Bin.=Frkf. 
Pinſel=Nürberg.. 
Ultramarin 
Zellſtoff Berl. .... 
Vogtl. Maſch. 
Voigt & Haeffner 
Volthom Seil 
Bayß. & Freyta(. 
Wegelin Rußfbr. 
Zellſt. Waldhof ...!" 
Zuckerſ. Waghäuſe 
Zuckerf. Frankenth. 
Zuckerf. Heilbronn 
Zucker. Offſtein. 
Buckerf. Rheingau. 
Zuckerf. Stuttgart 
Transport und 
Berſicherungs=Alt. 
A. Dt. Eſenbahn .. 
Dir Eiſenb.=Geſ. 
El. Hochbahn=Ber!. 
Schantung E.B 
Südd. Eiſenk.=Gei 
Hapag 
Norod Llozd.
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125 
99.75 
123‟ 
621 
143.5 
101 
113 
113 
90.5 
113 
141 
113.5
 106 
12.5
 181.5 
176.5
 115 
79.9
34
 44.75 
121
Nummer 316
Sonntag, den 14. November 1926
Geite 17
 Gohlo=Schuhfabrſk A.G. im Frankfurt a. M. In dem bekannten 
rnierungsprogramm, das die Zuſammenlegung des A.=K. auf 350 000 
KM. und Wiedererhöhung auf 1,35 Mill. RM. vorſieht, werden, wie 
            ge=
n Idet wird, die notwendigen Mittel nicht von der Auguſt Annathan 
eäder A.=G. in Frankfurt a. M., ſondern von anderer, bisher nicht 
            ge=
iemnter Seite zur Verfügung geſtellt. 
EEine 75 Millionen Schweizer Franken=Anleihe der elſaß=lothringiſchen 
Eifſenbahnen. Wie aus Baſel berichtet wird, legen die elſaß=lothringi= 
Een Staatsbahnen gemäß einem zwiſchen Poincaré und der 
            Schweize=
ſiöchen Kreditanſtalt abgeſchloſſenen Vertrag demnächſt in der Schweiz 
üre Anleihe von 50 Millionen Schweizer Franken zum Emiſſionskurs 
en 95 Prozent mit 7 Prozent Verzinſung und einer Laufzeit von 
Jahren auf. Ein weiterer Betrag von 20 Millionen Schweizer Fr. 
rd in Holland und der Reſt von 5 Millionen Schweizer Franken in 
„beren Ländern aufgelegt, ſodaß insgeſamt 75 Millionen begeben 
            wer=
dm. Kapital und Zinſen ſind frei von allen gegenwärtigen und 
            künf=
ynen franzöſiſchen Steuern. Ebenſo wurde die ſchweizeriſche 
            Kupon=
ſtu uer abgelöſt. Die Anleihe dient zum Teil zur Erfüllung der 1930 
wrd 1931 fälligen Verbindlichkeiten der franzöſiſchen Regierung, 
            herrüh=
rimd aus der Münzunion für Ablöſung der Fünffrankenſtücke. Die 
ſeiT aß=lothringiſchen Staatsbahnen haben nach dem Kriege ſehr 
            bedeu=
taride Aufträge an ſchweizeriſche Waggonfabriken gegeben. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 13. November. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Der Markt verkehrte heute in ſchwacher Haltung, da 
Jävangsverkäufe ſchwacher Poſitionen erfolgten, außerdem güinſtige 
            Mel=
tringen aus Argentinien vorlagen und größere Ankünfte gemeldet 
murden. Die Termine gaben 1,5 C. nach. 
Mais: Anfangs war der Markt auf ſchleppende heimiſche 
            Loko=
richfrage und große Ankünfte uneinheitlich. Schließlich trat aber eine 
2sefeſtigung ein auf Deckungskäufe. Die Termine ſchließen faſt 
            unver=
andert. 
Hafer: Der Markt nahm einen ſchwachen Verlauf bei 
            Kursrüch=
gngen bis zu 0,5 C. 
Baumwolle: Der Markt zeigte heute wieder em ſchwächeres 
            Aus=
hen auf Abgaben der Wallſtreet und günſtige Wettermeldungen zur 
Baumwollernte, auch erfolgten Liquidationen. Die Termine verloren 
1D—15 Pkt. 
Kaffee: Auf Baiſſedeckungen und Meldungen von kleiner 
            Ernte=
bewegung zeigte der Markt eine ſtetige Tendenz. 
Zucker: Der Markt verkehrte in ziemlich feſter Haltung, beſonders 
ſütr nahe Termine, da die kubaniſchen Offerten ſich zurückhielten. Die 
Sokopreiſe lagen feſt und der Handel nahm Käufe vor.
 Viehmärkte. 
Die Betriebs= und Marktzeiten auf dem Frankfurter Viehhof. Die 
Betriebs= und Marktzeiten auf dem Schlacht= und Viehhof wurden ab 
1. November neu geregelt, und zwar iſt die Betriebszeit auf dem 
Schlachthofe werktags auf 8 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags 
            feſt=
geſetzt; Samstags iſt der Schlachtbetrieb jedoch um 12 Uhr mittags 
            ge=
ſchloſſen. Die Kühlräume ſind an Werktagen von 7 Uhr vormittags bis 
4 Uhr nachmittags geöffnet; der Zutritt zum Schlachthof und den 
Mieträumen wird ebenfalls von 7 Uhr vormittags ab geſtattet. Der 
Fleiſchgroßmarkt findet Montags und Donnerstags von 8½ Uhr bis 
12 Uhr vormittags ſtatt. Die Betriebszeit auf dem Viehhofe wurde vom 
gleichen Zeitpunkt ab werktags auf 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr 
            nach=
mittags und die Marktſtunden am Hauptmarkt für Rinder und Schveine 
auf 9 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags, für Kälber und Schafe auf 
9½ Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags, am Donnerstagsmarkt für 
alle Tiergattungen auf 9 Uhr vorwittags bis 12 Uhr mittags feſtgeſetzt. 
Für die Einbringung von Vieh verbleibt es bei den bisher gültigen 
Beſtimmungen. 
Berliner Viehmarkt vom 13. November. Angetrieben waren: 430 
Ochſen, 282 Bullen, 793 Kühe und Färſen, 1250 Kälber, 3531 Schafe, 
7732 Schweine und 46 Auslandsſchweine. Preiſe: Ochſen a1) 55—57; 
b1) 50—53: c) 43—47: d) 40—43: Bullen a) 53—57: b) 52—54: c) 48 
bis 50; d) 45—47; Kühe a) 45—50; b) 37—43: c) 27—35: d) 22—25: 
Färſen a) 52—55; b) 45—48: c) 40—43; Freſſer 40—44: Kälber b) 85 
bis 96: c) 60—80; d) 42—52: Schafe a1) 51—53: a2) 50—54: b) 38—46; 
c) 32—36: d) 28—30; Schweine b) 81: c) 78—80; d) 75—77: e) 73—74; 
Sauen 72—73. — Marktverlauf: Bei Rindern, Kälbern und Schweinen 
ziemlich glatt. Schwere gute Kälber über Notiz. Bei Schafen ſchleppend. 
Produktenberichte. 
Berliner Produktenbericht vom 18. November. Die Umſatztätigkeit 
im Berliner Getreidemarkt erfährt noch keine Belebung, da einmal die 
Geſtaltung der engliſchen Streikverhältniſſe und damit die Ausſichten am 
Frachtenmarkt noch wenig überſichtlich ſind, andererſeits aber auch 
            Nord=
amerika ziemlich flaue Preisberichte geſtern abend gemeldet hatte. Auch 
zeigt ſich wenig Unternehmungsluſt und Angebot aus dem Inland. Im 
Zeithandel erfuhren die Weizen= und Roggenpreiſe Rückgänge bis zu 
1 Mark. Gerſte in mittleren Sorten groß offeriert und ſchwach, gute 
Brauware hoch gefordert. Für Hafer iſt das Geſchäft luſtlos. Mehl 
ſchwach und hat kleines Geſchäft. Futterſtoffe ſtill.
 Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Wie verlautet, wird Herr Carl Michalowsky mit Vollendung ſeines 
65. Lebensjahres aus dem Vorſtand der Deutſchen Bank ausſcheiden. Die 
Bemihungen der Verwaltung, Herrn Michalowsky zum Verbleiben in 
der Direktion zu bewegen, haben keinen Erfolg gehabt. 
Wie jetzt amtlich mitgeteilt wird, beträgt das Defizit der 
            öſterveichi=
ſchen Handelsbilanz im Anguſt 180 Millionen Schilling gegenüber 71 
Millionen des Vormonats. 
Einer Meldung aus Riga zufolge lehnt die ruſſiſche Regierung die 
Beteilgung an einem bevorſtehenden Holzſyndikat zwiſchen Polen, 
            Ru=
mänien und der Tſchechoſlowakei ab. Rußland werde ſeinen Holzhandel 
auf dem Weltmarkt ſelbſtändig weiter betreiben. 
Aus Tſchito wird gemeldet, daß im Bezirk Bukakatſchinsk reiche 
            Koh=
lenlager entdeckt worden ſind. Bis jetzt ſollen vier 15 Meter dicke 
            Schich=
ten auf einer Fläche von 20 Quadratkilometer erforſcht ſein, deren 
            Koh=
lenmenge auf 40 Milliarden Pud geſchätzt wird. Außerdem hat die 
            Expe=
dition des Leningrader geologiſchen Komitees in Abojaſien (Kaukaſus) 
auf einer läche von 140 Quadratkilometer Kohlenlager gefunden. 
Die eſtniſch=lettiſchen Verhandlugen über die Zollunion nähern ſich 
ihrem Ende. Die lettiſche Regierung hat ſich offiziell bereit erklärt, die 
eſtniſchen Angebote zu akzeptieren. 
Die Verhandlungen über die Bildung des tſchechoſlowakiſchen 
            Zellu=
loſekartells nehmen ihren Fortgang. Das Kartell ſteht im Begriffe, ſich 
mit den öſterreichiſchen und reichsdeutſchen Zelluloſeinduſtrien ins 
            Ein=
vernehmen zu ſetzen und wird bereits am 1. Januar in Kraft treten. 
Nach einer Meldung wird am 16. November in Zürich ein neuer 
Elektrotruſt mit einem Aktienkapital von 30 Mill. Schweizer Franken 
gegründet werden, und zwar durch die Aktiengeſallſchaft Motor 
            Colum=
bus, einer Tochtergeſellſchaft des Brown Boveri=Konzerns, zuſammen 
mit einigen Schweizer Bankfirmen. 
Die Einfuhr von Kohlenteerfarben nach Amerika wird für Oktober 
mit 460 000 Pfund angegeben im Wert von 406 000 Doll. gegen 387000 
Pfund im Werte von 322 000 Dollar im Vormonat. Davon entfielen 
auf Deutſchland 48 Prozent und auf die Schweiz 30 Prozent. 
Wie Havas aus Waſhington meldet, haben mehrere 
            Baumvollver=
bände, deren Kapital ſich auf rund 15 Millionen Dollar beläuft, 
            beſchlof=
ſen, vier Millionen Ballen Baumwolle vom Markt zurückzuziehen. 
Wie aus New York gemeldet wird, beabſichtigt die Woolworth 
            Com=
pany, in Deutſchland „10 Cents=Stores” zu errichten. Es handelt ſich 
hierbei vermutlich um die bekannten Einheitspreisgeſchäfte.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 316
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 mir, der (nöcherne Lebensfadenabſchneidergehilfe, und tanzte 
vor Freude wie wild einen Charleſton, daß ich ſetzt noch blaue 
Flecke an den Schienbeinen habe. Auf Hühneraugen konntel 
er mich glücklicherweiſe nicht treten, denn die fürchten mich, den 
Dr. Unblutig, wie die Menſchen den Tod. Gewiß, etwas 
            un=
päßlich bin ich vorübergehend geweſen." Ich war aber (
            eines=
wegs lebensgefährlich erkrankt, um gleich in’s Gras beißen zu 
müſſen. Das ſagte ich auch dem Gehilfen des Todes. Der 
aber meinte, daß er das beſſer wiſſen müßte. Mein Lebenslicht 
wäre am Erlöſchen. Als ich ihm das ausreden wollte, nahme 
er mich an der Hand und führte mich in den großen Saal, 
in dem die unendlich vielen Lebenslichter brennen. Als uns 
beide dort der Tod ſelbſi ſah, ſchüttelte er mißbilligend den Kopf 
und ſagte zu ſeinem Gehilfen: „Das haſt Du falſch gemacht.” — 
„Sieh hier den Stein des Lichtes!,* und er wies dabei auf 
einen funkelnden Stein, der wie hunderttauſend Lichter ſtrahlte. 
„Das iſt der 
Kukirol 
Der wird nie erlöſchen, weil es immer Menſchen geben wird, die 
an Hühneraugen, Hornhaut, Fußſchmerzen und an kalten und 
naſſen Füßen leiden.‟ — Da hat ſich der Gehilfe des Todes 
ſchweigend empfohlen. — 
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9B. Mahenknecht 
Arkas". 
. . K. Weſtermann 
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum 
nur gegen Vorzeigung derMietkartezuläſſig 
Kleines Haus 
Sonntag, den 14. November 1926 
vormittags 11½ Uhr 
Außer Miete 
Erſte Morgenfeier: 
Robert Schumann 
Mitwirkende: Kapper, Liebel, Poerner, 
Barezinsky, Riede 
Preiſe der Plätze: 0.50 und 0.80 Mk. 
Ende 10 Uhr 
Abends 7½= Uhr 
Zuſatzmiete IV, 4 
Der Biberpelz 
Eine Diebeskomödie in 4 Akten 
von Gerhart Hauptmann 
In Szene geſetzt von Edgar Klitſch 
Perſonen: 
von Wehrhahn, Amtsvorſteher . Rob. Klupp 
Krüger, Rentier. 
. .. Hugv Keßler 
Otto Pannig 
Doktor Fleiſcher. 
Deſſen Junge. 
Hellmuth Fritz 
Ernſt Rottluff 
Motes 
Frau Motes. 
Ilſe Lahn 
Frau Wolff, Waſchfrau . Käthe Meißner 
Julzus Wolff, ihr Mann. Max Nemetz 
Leontine, 
Martha John 
ihre Töchter 
Alice Treff 
Adelheid, 
Wulkow, Schiffer . . . . Richard Jürgas 
Glaſenapp, Amtsſchreiber Walter Bluhm 
Mitteldorf, Amtsdiener . Paul Maletzki 
Ort des Geſchehens: irgendwo um Berlin 
Spielwart: Willi Krichbaum 
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum 
uur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig 
Nach dem 2. Akte findet eine längere 
Pauſe ſtatt
 Kreide, Zement, DrogerieSecherNachf. Lud= 
Gips, Kalk wigshöhſtr. 1. (B.14257
Kalter=
ger Hamburg-Amerike
 Alherlkd, das Hand der unbegrenzten Möglichkeiten 
läuft am 18. und 19. November, nach 
5 und abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des Hes 
Redner: Kapitän C. Haug 
Vorverkauf ab Montag, den 18. Novemher, an der Tageskasse des Kleinen Hauses. 
Preise 1