Einzelnummer 10 Pfennige
 Bezugspreis: 
Bel wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. November 
Sie 30. November 2,18 Reſchsmark und 22 Pfennig 
EGtragegebühr abgeholt 2,25 Neſchsmarl, durch die 
Mgenturen 2.,40 Reichsmari frei Haus. Poſibezugsprels 
(m November ohne Beſtellgeld monatl. 2 25 Reichemark, 
Werantwortlichteit für Aufnahme von Anzeigen an 
Beſimmten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
verſcheinen einzelner Nummern mfolge böherer Gewal 
Berechtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des 
BBezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch 
Fernruf obne Verbindlichkeſt für uns. Poſiſcheckonio 
Franffurt a. M. 4304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet. 
Nummer 315 
Samstag, den 13. November 1926. 189. Jahrgang
Anzeigenpreis:
 27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg4 
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg., Rellamezelle (92 mm 
breilh 2 Reſchsinark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm breite Nellame= 
(sle 3.00 Reſchsmart. Alle Preiſe in Reichsmark 
1 Doſlar — 420 Markl. — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Streil uſw., erliſcht 
jede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeſgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerſchtliſcher Beſtreibung fällt jeder 
Naöatt weg. Banſkonto‟ Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Sofe Aroensgemeinfcäft Me Ben eohalbemsträten.
 * erſtandigung von Fan zu gah. 
Vonunſerer Berliner Redaktion. 
Man muß es der neuen Mehrheit des Reichstages nachſagen, 
daß ſie jetzt raſche Arbeit leiſten will. So hat ſie ſich am Freitag 
nicht einmal die Zeit genommen, die Beſprechung des Notetats 
zu Ende zu führen, brach vielmehr die Ausſprache ab, nachdem ein 
kurzer, aber ſcharfer Zuſammenſtoß zwiſchen dem Zentrum und 
den Deutſchnationalen über das Reichsſchulgefetz ſtattgefunden 
hatte. Der Zentrumsabgeordnete Schreiber verhöhnte die 
            Deutſch=
nationalen wegen ihrer Kulturpolitik, die noch ſtark nach neuer 
Farbe röche und verbat ſich irgendwelche Belehrungen von rechts 
her, um ſich allerdings nachher von den Deutſchnationalen ſagen 
laſſen müſſen, daß nur durch ſeine Schuld das letzte Mal das 
Reichsſchulgeſetz nicht über die parlamentariſche Bühne gehen 
konnte. Dann mußte man aber die Ausſprache abbrechen, weil die 
mühſam zuſtande gebrachte Kompromißvorlage über 
die Kriſenfürſorge noch in erſter Linie beraten werden 
ſollte, um am Freitag abend durch den Ausſchuß gejagt zu 
            wer=
den, damit ſie am Samstag vormittag noch ſchnell verabſchiedet 
werden kann. 
Es iſt gerade, als ob die Parteien Angſt hätten, daß die eben 
erſt zuſtandegekommene Einigung nicht lange halten könnte, wofür 
ja auch in der Tat mancherlei ſpricht, obwohl die 
            Sozialdemo=
kraten vorläufig ſehr zurückhaltend ſind und ihre ganze Taktik 
nur darauf anlegen, die Deutſchnationalen auszuſchalten. 
            Immer=
hin, wenn ſie offiziell als den erſten Erfolg ihrer neuen Politis 
feiern, daß es ihnen gelungen iſt, den Hochverratsprozeß gegen 
die Kommuniſtenführer, der vorausſichtlich eine ganze Reihe 
von Kommuniſten jahrelang aus der politiſchen Arena verbannt 
hätte und der in der kommenden Woche vor ſich gehen ſollte, bis 
zum Herbſt nächſten Jahres zu vertagen, ſo wird die Befriedigung 
über dieſe Art der Verſtändigung bei den bürgerlichen Parteien 
recht geteilt ſein. Allerdings gibt auch der „Vorwärts” zu, daß es 
ſich vorerſt um einen Verſuch handelt, der praktiſch darauf 
            hinaus=
läuft, daß die Mittelparteien von Fall zu Fall mit den 
            Sozial=
demokraten über das Höchſtmaß des augenblicklich zu 
            Erreichen=
den ſich verſtändigen wollen mit dem Zuſatz, daß, wenn eine 
ſolche Verſtändigung gelingt, die Sozialdemokraten keine Anträge 
mehr ſtellen wollen, die über das Vereinbarte hinausgehen und 
ſolche Anträge, wenn ſie von anderer Seite geſtellt werden, 
            ab=
lehnen wollen. Die Verſtändigung von Fall zu Fall iſt ſchließlich 
das einzige, was dieſes Kompromiß überhaupt tragbar macht; 
wäre es als Dauereinrichtung vorgeſehen, würde es eine glatte 
societas leonina für die Sozialdemokraten werden, wobei dann 
die Sozialdemokraten nur die Vorteile und die 
            Regierungspar=
teien nur die Nachteile hätten. 
Es iſt im Reichstag davon geſprochen worden, daß die 
            So=
zialdemokraten in ihrer Mehrheit heute — was ſie vor 14 Tagen 
noch nicht waren — bereit wären, in die große Koglition 
            einzu=
treten. Das wird offiziell beſtritten. Es mag auch ganz 
            dahin=
geſtellt bleiben, wieweit die Darſtellung richtig iſt. Praktiſch wird, 
das ſteht jetzt ſchon feſt, irgendwelche Konſequenz nicht gezogen 
werden. Die Bayern und die Deutſche Volkspartei haben den 
Abmachungen des Reichskanzlers mit den Sozialdemokraten nur 
ſchweren Herzens zugeſtimmt, weil ſie wohl einſehen, daß ihnen 
nichts anderes übrig bleibt als eine ganz leiſe Annäherung an 
die Sozialdemokratie. Sie halten aber nach wie vor daran feſt, 
daß eine engere Verbindung mit der Sozialdemokratie, etwa in 
Form einer Koalition, ein Ding der Unmöglichkeit iſt. Sollte 
vom Zentrum oder den Demokraten die Entwicklung nach dieſer 
Seite hin forciert werden, dann wäre es unvermeidlich, daß 
            dar=
über die Koglition der Mittelparteien in die Brüche ginge. 
Darauf wollen es aber auch das Zentrum und die Demokraten 
nicht ankommen laſſen. Es fragt ſich, ob die Sozialdemokraten 
dauernd ein ſolches Maß von Beſcheidenheit an den Tag legen, 
wie diesmal, wo es galt, den Keil gegen rechts tiefer 
            hineinzu=
treiben. Nachdem die erſte Erregung ſich verlaufen hat, denkt man 
allgemein über dieſe Kombination ſehr ſkeptiſch. Sie wird im 
beſten Fall einige Wochen dauern, dann aber wieder zu Bruch 
gehen und man wird von neuem vor der Frage ſtehen, ob nicht 
doch die Neuwahlen den einzigen Ausweg aus der Verlegenheit 
bilden. 
Eine eigenartige Illuſtrierung zu den neuen Vereinbavungen 
bildet übrigens eine Beſprechung, die heute vormittag bei dem 
Reichsinnenminiſter Dr. Külz ſtattfand. Herr Külz hat den 
dringenden Wunſch, das Geſetz zur Bekämpfung von Schmutz 
und Schund noch vor Weihnachten unter Dach und Fach zu 
            brin=
gen und will dafür die Mehrheit nehmen, wo er ſie findet. Bei 
den Sozialdemokraten findet er ſie beſtimmt nicht. Er hat deshalb 
zu dieſer Beſprechung neben den Regierungsparteien auch die 
Deutſchnationalen herangezogen. Allerdings iſt Herr Mumm nicht 
als Vertreter ſeiner Fraktion, ſondern als Privatmann erſchienen. 
Die Beſprechung verlief für Herrn Külz nicht ſehr erfreulich. Es 
zeigte ſich, daß die Auffaſſungen über die Nützlichkeit dieſes Geſetzes 
bei den einzelnen Fraktionen ſehr weit auseinander gehen, daß 
deshalb an eine Mehrheit nicht zu denken iſt und der Kampf im 
Plenum des Reichstages ausgetragen werden muß, ob überhaupt 
aus den Bruchteilen der Fraktionen eine Mehrheit 
            zuſtande=
kommen kann. 
Kulturpolitiſcher Vorſtoß des Zeutrums gegen 
die Deutſchnationalen. 
Der Reichstag erledigte am Freitag zunächſt ohne Debatte das 
deutſch=finniſche und das deutſch=lettländiſche Wirtſchaftsabkommen und 
ſetzte dann die innerpolitiſche Ausſprache über den Nachtragsetat fort. 
Der Deutſchnationale Paeth griff die Steuerpolitik der Regierung 
gegenüber dem überlaſteten Mittelſtand an. Auch die üingſte 
            Geſetz=
gebung auf ſozialpolitiſchem Gebiet habe die Laſten für Handel und 
Gewerbe weiter geſteigert. Namentlich ſei die übermäßige Höhe der 
G=werbeſtenern nicht zu rechtfertigen. Angeſichts der Not der 
            beſchäfti=
gungsloſen ſelbſtändigen Handwerker, die h.inahe ebenſo groß ſei wie 
die der Erwerbsloſ
 Es folgte der Zentrumsabgeordnete Dr. Schreiber, 
der den Reichsſchulgeſetzentwurf als eine ganz unbrauchbare 
            Verhand=
lungsbaſis bezeichnete und im Anſchluß daran auf die Verſuhe der 
Deutſchnationalen zu ſprechen kam, Kulturpolitik mit anderen politiſchen 
Fragen zu verquicken. In der deutſchnationalen Preſſe wuürden ſeit 
Monaten Vorhaltungen und Anklagen auf kulturpolitiſchem Gebiete 
gegen das Zentrum verbreitet, die mit aller Deutlichkeit zurückgewieſen 
werden wißten. Des Zentrum habe eine viel zu alte kulturpolitiſche 
Tradition, als daß es darüber von anderer Seite Belohrungen 
            anneh=
men könne. Das deutſchmationale Intereſſe für kulturpolitiſche Fragen 
der Katholiken ſei ſo, daß man immer das Schild zu ſehen glaube: 
„Vorſicht, friſch geſtrichen!“ Die hiſtoriſche Belaſtung der 
            Deutſchnatio=
nalen mit Kulturkampftradition ſei ſo groß, daß ſie nicht einmal in der 
Inflationszeit abgeſtoßen werden konnte. Die Deutſchnationalen hätten 
jeden Anſpruch auf kulturpolitiſche Autorität verloren. Eine 
            kultur=
politiſche Gemeinſchaft der Deutſchnationalen mit 
dem Zentrum werde ſo lange unmöglich ſein, als die 
            deutſch=
nationale Preſſe noch immer unberechtigte Angriffe gegen den 
            Neichs=
kanzler Marx und andere kulturpolitiſche Führer richte, wie in jüngſter 
Zeit. Der Redner lehnte mit aller Entſchiedenheit ſowohl gegen rechts 
wie gegen links eine Methode ab, die die Kulturpolitik mit allen 
Druckmitteln benütze, um eine Koalition zwiſchen dem Zentrum und den 
Deutſchnationalen zu erreichen. Dazu ſtehe dem Zentrum die 
            Kultun=
politik zu hoch. Der Redner fordert zum Schluß die ſchleunige 
            Ver=
abſchiedung des Geſetzes zum Schutze der Jugend gegen Schmutz und 
Schund, und wandte ſich auch gegen die Verlängerung der Polizeiſtunde. 
Gegen Schmutz und Schund. 
Ju einer kurzen Erklärung teilte Reichsinnenminiſter Dr. Külz 
mit, daß die Reichsregierung mit allen Ländern in Verhandlungen über 
die Entſchädigung der Lehrkräfte von geſchloſſenen Privatſchulen ſtehe. 
Bei den bevorſtehenden Beratungen des Geſetzes gegen Schmutz und 
Schund werde ſich zeigen, wie ſehr die Tendenz des Geſetzes in der 
Oeffentlichkeit verkannt worden ſei. Was das Reichsſchulgeſetz betrifft, 
ſo bedürfe es gründlichſter Vorbereitung. Indeſſen hoffe er, der 
            Mini=
ſter, zuverſichtlich, die Vorlage Ende dieſes Monats, ſpäteſtens zu 
            An=
faug Dezember, im Kabinett verabſchieden zu können. Der Miniſter 
ſprach die Hoffnumg aus, daß dann die Vorlage im Plenum auf 
            breite=
ſter Grundlage angenommen werde, und zwur die Zuſtimmung nach 
rechts wie nach links hinübergreife. 
Der Kommuniſt Koenen ironiſierte die Art der Behanölung 
der Erwerbsloſenfrage im Plemum und im Ausſchuß. Sie ſei eine 
            ein=
zige Blamage der Regierungsparteien und der Deutſchnationalen 
            ge=
weſen; die Deutſchnationalen hätten zur Erlangung von Miniſterpoſten 
ſchlimmſte Erpreſſungsmethoden angewandt auf Koſten der Erwerbsloſen. 
Die Regierung Marx ſei reif zum Nücktritt. Die 
Steuergeſchenke des Reichsfinanzminiſters Dr. Reinhold an die 
            Unter=
nehmer im Betrage von 550 Millionen Mark hätten tatſächlich zu einem 
Defizit geführt. Reinhold habe in einem Jahre die durch Schliebens 
Theſaurierungspolitik angeſammelten Ueberſchüſſe verpulvert. 
Der Demokrat Meyer=Berlin weiſt die Berechnung des 
            Ab=
geordneten Koenen als ſtark übertrieben zunück und verteidigt die 
            Rein=
holdſche Finanzpolitik. Die Defizitprophezeinngen der 
            Deutſchnationa=
len vom Januar hätten ſich nicht erfüllt. Der Redner billigt das 
            Ar=
beitsbeſchaffungsprogramm und die für dieſe Arbeiten angeſetzten 
            Mit=
tel. Leider hemme der bureaukratiſche Verwaltungsapparat noch immer 
die praktiſche Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms. Eine 
Wiedereinführung der Börſenumſatzſteuer lehnt der Abgeordnete Meher 
ab. Er verlangt die baldige Reviſion des Zolltarifs und fordert, daß 
der wirtſchaftlichen Betätigung des Reichs und der Länder wie der 
            Ge=
meinden bald ein Ende gemacht werde. 
Nach der Rede des Abg. Meyer wurde mit der Weiterberatung des 
Nachtragsetats abgebrochen. Das Haus erledigte dann noch ohne 
Debatte die erſte Leſung des neuen deutſch=franzöſiſchen Saarabkommens 
durch Ueberweiſung an die Ausſchüſſe und begann hierauf die erſte 
Beratung des Geſetzentwurfs über die Kriſenfürſorge. Hier nahm der 
Kommuniſt Riedel das Wort, der die Vorlage als im offenen 
            Wider=
ſpruch zu den Beſchlüſſen des Reichstags und als eine Mißachtung der 
demokratiſchen Prinzipien bezeichnete. Dann wurde auch die Vorlage 
dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Nach einer längeren 
            Ge=
ſchäftsordnungsdebatte, während der der Reichsinnenminiſter Dr. Külz 
den von völkiſcher Seite erhobenen Vorwurf, als ob die Verſchiebung 
der Erklärungen des Reichsaußenminiſters eine Uebergehung des 
            Reichs=
tages ſei, zurückwies. — Das Haus vertagt ſich hierauf auf 
            Sams=
tag mittags 12 Uhr. 
Die Arbeitnehmervertreier beim Kanzler. 
* Berlin, 12. November. (Priv.=Tel.) 
Am Samstag vormittag, ſoll eine Ausſprache zwiſchen dem 
Reichskanzler und den Vertretern der Arbeitnehmerverbände 
ſtattfinden über die verſchiedenen Fragen des Arbeitsſchutzgeſetzes. 
Ein beſonders aktuelles Berliner Abendblatt iſt bereits in der 
Lage, ſchon am Freitag mitzuteilen, welche Antworten der 
            Kanz=
ler den Gewerkſchaftsvertretern erteilen wird. Richtig iſt, daß er 
den Wunſch der Gewerkſchaftsvertreter nach 
Schaffung eines Arbeitszeit=Notgeſetzes 
            ableh=
nen wird, weil ſich bereits das Arbeitsſchutzgeſetz, das auch die 
Arbeitszeit regelt, in der Bearbeitung durch das Kabinett 
            befin=
det und binnen kurzem dem Reichstag zugeht. Ein Notgeſetz 
würde alſo nur eine Komplizierung der Lage herbeiführen. Ganz 
abwegig iſt aber die Behauptung dieſes Blattes, daß mit dem 
endgültigen Inkrafttreten des Arbeitsſchutzgeſetzes vor dem 
1. Oktober 1928 nicht zu rechnen ſei, weil der Reichswirtſchaftsrat 
eine beſondere Unterſuchung veranſtalten wolle. In der 
            Zwiſchen=
zeit ſollten die Staatsanwaltſchaften angewieſen werden, 
            Arbeits=
zeitüberſchreitungen ſcharf zu ahnden. Die Dinge liegen ſo, daß 
das Arbeitsſchutzgeſetz vorausſichtlich Anfang Dezember den 
            Aus=
ſchuß beſchäftigt und dann im Plenum zur Verabſchiedung 
            ge=
langt. Es tritt natürlich dann ſofort in Kraft. Sollten ſich jedoch 
Schwierigkeiten ergeben — und damit muß gerechnet werden — 
dann bleiben nach wie vor die Landesarbeits= und 
            Gewerbe=
aufſichtsämter ermächtigt, die Arbeitszeit in den einzelnen 
            Be=
trieben zu überwachen. Schon jetzt verhalten ſie ſich durchwegs 
Geſuchen um Verlängerung der Arbeitszeit gegenüber ablehnend.
* Die Vorgänge in Spanien.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. U.-St. Madrid, 12. November.
 Auf der großen Bühne der ſpaniſchen Politik gibt es 
            uner=
wartete Ueberraſchungseffekte. Die roſa Beleuchtung beim 
            All=
tagsſpiel wird ab und zu durch fahle Blitze geſtört, die Dinge 
erhellen, deren Vorhandenſein die Regie der Zenſur ſorgfältig 
zu verheimlichen trachtet. Die ausländiſchen Zeitungen meldeten 
ſchon lange den geplanten Ueberfall des Exoberſten Macia mit 
ſeinen Scharen katalaniſcher Separatiſten von 
            Per=
pignan aus auf Spanien, als in Madrid noch immer tiefes 
            offi=
zielles Schweigen darüber gewahrt wurde. Denn die ganze 
            kata=
laniſche Frage war ſchon lange als erledigt erklärt worden, und 
ihr Wiederaufleben paßte nicht in den offiziellen 
            Opti=
mismus. Nun konnte der geplante Ueberfall auf Spanien aber 
wirklich nicht ernſt genommen werden, einige 400 Verſchwörer, 
die ſcheinbar nur wenige Helfershelfer auf ſpaniſchem Boden 
beſaßen, können niemals Barcelona erobern, eine unabhängige 
katalaniſche Republik erklären und ſiegreich gegen Madrid Krieg 
führen wollen. Das ganze hatte einen recht operettenhaften 
            An=
ſtrich. Nur die offizielle Geheimnistuerei ließ ein Drama 
            da=
hinter vermuten. — Man ſtellt ſich unwillkürlich die Frage, ob 
nicht die ſeparatiſtiſche Bewegung in Katalonien eine gefährliche 
Wendung genommen, ob vielleicht in der Zukunft mit einem 
Bürgerkrieg zu rechnen ſei, und ob der geplante Putſch an der 
Grenze nicht nur den Auftakt bedeute. 
Die Gegenſätze zwiſchen Kaſtilien und Katalonien ſind ſehr 
alt, die Katalaner fühlen ſich nur als halbe Spanier, 
ſie haben ihre eigene Sprache, die Sprache der Troubadours, die 
langue Coe, ſie mögen nicht den Madrider Zentralismus, ſie 
vertragen ſchwer jede Art von bürokratiſchem Regime. Katalonien 
iſt ein Induſtrieland, das eine zum Teil ſehr radikale 
            Arbei=
terſchaft beſitzt, während Kaſtilien und der übrige Teil 
            Spa=
niens mit Ausnahme von Bilbao und den Minenbezirken 
            haupt=
ſöchlich eine ackerbautreibende Bevölkerung beſitzt. 
Es hat immer katalaniſche Separatiſten gegeben, aber die 
            Bewe=
gung ſchien unter Primo de Rivera eingeſchlummert zu ſein. 
Katalonien hatte den König auf ſeiner letzten Reiſe nach 
            Barce=
long ſehr herzlich aufgenommen, und nun hat leider der geplante 
Putſch des Oberſten Macia die katalaniſche Frage wieder akut 
werden laſſen. Eine offiziöſe Mitteilung beſagt, daß, wenn ſich 
einige der Verſchwörer nach Spanien eingeſchlichen haben ſollten, 
die Polizei ihrer bald habhaft werden würde. Daraus darf man 
mit Sicherheit ſchließen, daß Katalonien von ſeparatiſtiſchen 
            Ele=
menten überſchwemmt iſt, und daß die Sicherheitspolizei alle 
Hände voll zu tun hat, um ihre Machenſchaften zu vereiteln, 
Wollte man auf die Gerüchte achten, die hier geflüſtert 
            wer=
den, ſo ſoll es überall verſteckte Waffenlager und Depots der 
Aufſtändiſchen geben; aber das ſind Meldungen, die ſich nicht 
            kon=
trollieren laſſen.
 Die ſeparatiſtiſche Bewegung ſollte ſcheinbar von einem 
            radi=
kalen Putſch ſekundiert werden. Vom bekannten republikaniſchen 
Exabgeordneten Lerroux unterſchrieben, wurde in Madrid 
            heim=
lich ein Flugblatt verbreitet, in dem Primo de Rivera mit 
dem Galgen bedroht und der Sturz der Diktatur als unmittelbar 
bevorſtehend bezeichnet wurde. Das Flugblatt hat wenig 
            Ein=
druck gemacht. Nur ſein Autor und ein mit ihm verbündeter 
            Pro=
feſſor wurden verhaftet und in das Zentralgefängnis eingeliefert. 
Die großen Maſſen ſtehen in Spanien nach wie vor 
jeder politiſchen Bewegung fern. Sie intereſſieren 
ſich nur für Stierkämpfe und für allerlei Sportangelegenheiten. 
Kein Flugblatt vermag ſie zu einer politiſchen Betätigung 
            auf=
zurütteln. Ausſchlaggebend für einen Handſtreich bleibt nur die 
Haltung des Militärs. Wenn es auch in einigen Garniſonen 
etwas gären mag, ſo ſcheint doch eben keiner der unzufriedenen 
Generäle an ein Pronunciamento zu denken. Auch das 
            kaſ=
ſierte Artilleriekorps ſoll wieder beſänftigt und in 
Enaden aufgenommen werden. Vielen der Offiziere ſind ſchon 
die Epauletten zurückgegeben worden, ein allgemeines 
            Gnaden=
dekret, nachdem die ſchuldigen Offiziere Reue und Gehorſam 
            ge=
lobten, ſoll in den nächſten Tagen erſcheinen. Ob die Milde 
nicht als Schwäche ausgelegt werden wird, kann erſt die nächſte 
Zeit lehren. 
Das politiſche Intereſſe wird noch ganz durch den 
            bevor=
ſtehenden Zuſammentritt der beratenden Kammer, die 
hier fälſchlich als Nationalverſammlung bezeichnet wird, in 
            An=
ſpruch genommen. Primo de Rivera hatte, vielleicht im Gefühl 
der eigenen Stärke, der Preſſe geſtattet, die Meinung einiger der 
führenden Politiker und Exminiſter aus der Corteszeit zur Frage 
der beratenden Kammer zu veröffentlichen. Es ergab ſich dabei 
das Kurioſum, daß die konſervativen und liberalen Führer, mit 
dem Exminiſterpräſidenten, dem Grafen Romanones, an der 
Spitze, ſich weit ablehnender gegen die Kammer als die 
            Sozial=
demokraten ausſprachen. Exminiſter Graf Bugalall bezeichnet die 
Schaffung der Kammer als einen offenen 
            Verfaſſungs=
bruch, und jeder Staatsmann, der die Verfaſſung beſchworen, 
müſſe die Konſequenzen ziehen und ſeine Pflicht tun. Senor 
Bergamin erklärte, daß er bisher Monarchiſt geweſen ſei, ſollte 
aber der König die Verfaſſung brechen, ſo würde er aufhören, 
Monarchiſt zu ſein. Romanones bezeichnet die kommende 
Kammer als eine Dekoration zur abſoluten Monarchie und hofft, 
daß er es noch erleben werde, wie Spanien geſunde und ſich auf 
ſich ſelbſt beſinne. 
Den Schlußton zu dieſen Veröffentlichungen gab Primo de 
Rivera ſelbſt. Er meint, daß es wenig auf die Meinung der 
früheren Miniſter ankäme, die das Land an den Rand des 
            Ab=
grundes brachten, ſondern es müßten vielmehr die neuen Leute 
zu Worte kommen. Die beratende Nationalverſammlung werde 
nicht die Souveränität mit dem König teilen, eine ſanfte 
            Dik=
tatur werde fortbeſtehen, aber die Kammer werde arbeiten 
und dem Wohle des Väterlandes dienen. Eine Rückkehr zum 
            par=
lamentariſchen Syſtem der Cortes werde es nicht geben. 
Da es nun Primo de Rivera gelungen iſt, den 
            Wider=
ſtand des Königs zu überwinden, der ſich ein wenig von 
ſeinen früheren Miniſtern beeinfluſſen ließ, ſo dürfte der 
            Zu=
ſammentritt der Kammer, wenn nicht wieder irgend, ein über=
Seite 2
Samstag, den 13. November 1926
Nammer 345
 raſchendes Ereignis eintritt, am 1. Januar 1927 erfolgen. Bis 
dahin rüſten ſich ihre Gegner und ihre Anhänger. Es bleibt zu 
befürchten, daß der Streit dann aus den Bahnen eines 
            theoreti=
ſchen Meinungszuſammenpralles ausbrechen und zu ſchweren 
Verwicklungen führen wird. Wie die offiziöſe Zeitung 
„El Debate” feſtſtellt, ſchläft Spanien heute, aber es wird gewiß 
der Tag kommen, an dem das Volk aus ſeinem Schlummer 
erwacht. 
Das Programm der nächſten Ratstagung. 
EP. Genf, 12. November. 
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht die Tagesordnung 
der 43. Tagung des Völkerbundsrates, die am Montag, den 6. 
            De=
zember, in Genf zuſammentreten wird. Es iſt noch nicht 
            be=
kannt, wer das Präſidium übernehmen wird. Die Tagesordnung 
enthält namentlich die Arbeiten der Kommiſſion zur 
            Vorberei=
tung der Weltwirtſchaftskonferenz, die am 15. November in Genf 
wieder zuſammentreten wird, verſchiedene Reſolutionen der letzten 
Völkerbundsverſammlung in bezug auf Schiedsgerichtsbarkeit, 
Sicherheit und Abrüſtung ſowie auch die Vorſchläge ſeitens 
            Frank=
reichs, Finnlands und Polens in bezug auf die Abrüſtungsfrage. 
Der Rat wird auch eine Entſcheidung zu treffen haben über den 
Schritt der Regierungen Frankreichs, Englands, Italiens und 
Rumäniens zur Unterbreitung einiger Kompetenzfragen an den 
Internationalen Gerichtshof im Haag, die die europäiſchen Mächte 
betreffen. Von den juriſtiſchen Fragen ſind zu erwähnen die 
beiden Reſolutionen der beiden letzten 
            Völkerbundsverſamm=
lungen zwecks Beſchleunigung des Inkrafttretens von 
            Völker=
bundsabkommen und über die Wahlmethode der nichtſtändigen 
Ratsmitglieder. 
Ueber die finanzielle Lage Danzigs und die etwaige 
            Auf=
legung einer Anleihe zugunſten der Freien Stadt wird das 
Finanzkomitee des Völkerbundes dem Rat einen Bericht 
            unter=
breiten. Dieſes Komitee wird gleichfalls dem Rat ſeine Anſicht 
kundgeben über den franzöſiſchen Vorſchlag zu internationaler 
Hilfe in Fällen von Falſchmünzerei. Weiter ſteht noch die 
            Neu=
wahl von 10 Mitgliedern des Hygienekomitees auf der 
            Tages=
ordnung. 
Die Regierung des Saargebietes ſoll dem Rat einen Bericht 
unterbreiten über die ſofortigen Maßnahmen, um im Saargebiet 
unter allen Umſtänden Verkehrs= und Tranſitfreiheit auf den 
Eiſenbahnen zu gewährleiſten. Schließlich ſtehen noch drei 
            huma=
nitäre Fragen auf der Tagesordnung. 
Parlamentariſche Beratungen über die Abrüffungsfrage 
Berlin, 12. November. 
Wie wir erfahren, befaßte ſich geftern und heute der 
            Unter=
ausſchuß des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages unter 
dem Vorſitz des ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Müller= 
Franken eingehend mit der geſamten Materie der 
            Abrüſtungs=
frage im Zuſammenhang mit der künftigen Ueberleitung 
der Militärkontrolle auf den Völkerbund. Die 
Deutſchvölkiſchen waren durch den Abgeordneten Gräfe, die 
Deutſchnationalen durch Graf von der Schulenburg, die Deutſche 
Volkspartei durch den Abgeordneten Dauch, die Wirtſchaftspartei 
durch den Abgeordneten Bredt, die Demokraten durch Graf 
            Bern=
ſtorff und die Kommuniſten durch den Abgeordneten Stöcker 
            ver=
treten. Graf Bernſtorff wird auch die Berichterſtattung an den 
Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages übernehmen. 
Abfindung der deutſchen Grundbeſitzer 
in Südtirol. 
Berlin, 12. November. 
Zwiſchen der Vereinigung der ehemaligen reichsdeutſchen 
Grundbeſitzer in Südtirol und der italieniſchen Regierung iſt es, 
wie an hieſiger zuſtändiger Stelle bekannt geworden iſt, zu einer 
Vereinbarung über die Entſchädigung des beſchlagnahmten 
            deut=
ſchen Grundbeſitzes in Südtirol gekommen. Wenn dieſe 
            Ver=
einbarung auch nicht vollkommen befriedigen kann, da die 
            Be=
rechtigung Italiens zur Beſchlagnahme von deutſcher Seite 
            über=
haupt nicht zugeſtanden werden kann, kann ſie doch inſofern als 
tragbar erſcheinen, als eine Entſchädigung von 85 Prozent von 
Italien zugeſagt worden iſt. Hervorgehoben zu werden verdient 
hierbei, daß dieſe Regelung durch das perſönliche Eingreifen 
Muſſolinis zuſtande gekommen iſt.
 *Bei Gelma Lagerlöf. 
Ju Värmland, der Heimat der Dichterin. 
Von Fritz Löwe. 
Karlſtad. 
Wenn man Selma Lagerlöf und ihre Werke ganz verſtehen 
will, muß man ſie in ihrer ſchwediſchen Heimat aufſuchen. Dort 
liegt das Reich, das die Dichterin ſich mit nie ermüdendem Fleiße 
geſchaffen, ihr Heim, ihr Tuskulum, wo im Anblick der 
            herrlich=
ſten Wald= und Seenwelt viele ihrer ſchönſten Werke entſtanden. 
Im ſagenumwobenen Värmland liegt ihr Heim. In dieſer 
            Pro=
vinz vereinigt ſich alles, wvas Schweden an Naturſchönheiten und 
geiſtigem Reichtum beſitzt. Hier liegen die Stätten, wo 
            Schwe=
dens ſchönſte Dichtung ihre Wurzel hat. 
Die Fahrt durch das Frykstal, der breiten Talſenkung um 
den Frykenſee, iſt für den literariſch gebildeten 
            Gegenwarts=
menſchen von unbeſchreiblichem Reiz. An ſeine Geſtade hat die 
Dichterin ihre weltbekannte Göſta Berlings=Sage verlegt. Die 
wunderbare värmländiſche Natur war der Hintergrund für die 
meiſterhafte Schilderung dieſes Romans. 
Eingebettet in Wälder, liegt abſeits vom Lärm und Trubel 
der Welt Maarbacka, der Landſitz der herühmten ſchwediſchen 
Dichterin. Der Garten prangt in allen Farben des ſcheidenden 
Herbſtes, als ich das Haus betrat, in dem ſeit vielen Jahren 
Värmlands liebſte Tochter in ſtiller Zurückgezogenheit lebt. Im 
Vorraum empfing mich die Dichterin. Die Sonne warf ihre 
            vol=
len Strahlen auf dieſes liebe, durch den Glanz ihrer Augen jung 
erſcheinende, von ſchneeweißen Haaren umrahmte, mir ſchon 
längſt aus Bildern ſo wohlbekannte Geſicht. Mein erſter 
            Ein=
druck von Selma Lagerlöf war der der Güte, Würde und 
            Welt=
klugheit. Die Dichterin hieß mich herzlich willkommen. In 
            ge=
mütlichſter und uegezwungenſter Weiſe plauderte ſie mit mir über 
die verſchiedenſten Fragen. Ihre Geiſtesfriſche iſt ein Geſchenk 
Gottes an einen ſeiner Lieblinge. Man fühlt es gleich heraus, 
daß man einen wahrhaft edlen Meuſchen vor ſich hat. Die langen 
Jahre haben eigene Sorgen und eigener Lebenskampf ſie gelehrt, 
die Leiden und Fehler der Menſchen zu verſtehen und mit Milde 
zu beurteilen. Wir ſprachen über nordiſches und deutſches 
            Geiſtes=
leben und über die Zukunft der deutſchen Literatur. Die 
            Dich=
terin iſt der Anſicht, daß das ſkandinaviſche Norden Deutſchland 
uugemein viel verdanke, deutſche Kunſt und deutſche 
            Gedanken=
welt hätten ſehr befruchtend eingewirkt. In der Literatur könne 
von einer Gegenſeitigkeit die Rede ſein. Mir iſt nicht bange um 
die Zuckunft der deutſchen Kunſt. Sie ſetzt ſich durch und wird,
 Vom Tage. 
Staatsſekretär Trendelenburg, R. A. Lammerz vom Allgemeinen 
Deutſchen Gewerkſchaftsbund, Reichsminiſter a. D. Hermes als 
            Sach=
verſtändiger für landwirtſchaftliche Fragen, in Begleitung mehrerer 
Experten reiſten geſtern abend zur vorbereitenden 
            Weltwirt=
ſchaftskonferenz nach Genf ab. 
Wie wir erfahren, begibt ſich demnächſt ein Referent das 
Auswärtigen Amtes nach Paris, um dort der deutſchen 
Botſchaft bei den Verhandlungen in der 
            Abrüſtungs=
frage zur Verfügung zu ſtehen. 
Miniſterialdirektor Dr. Kiep, der bisherige Leiter der 
            Neichs=
preſſeabteilung, iſt für den Poſten als Botſchaftsrat und 
            Ge=
ſchäftsträger der deutſchen Botſchaft in Waſhington auserſehen. 
In den nächſten Tagen trifft der deutſche Botſchafter in 
Angora Nadolnv i Berlin ein. Bekanntlich hatte 
            ſeiner=
zeit der Reichstag den Wunſch ausgeſprochen, daß der Botſchafter bei 
der Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes zugegen ſein ſolle. 
Es handelt ſich um die Verlegung der Botſchaft von Konſtantinopel 
nach Angorg. 
Die Unterredung zwiſchen Botſchafter v. Hoeſch und dem 
Außenminiſter Briand iſt, wie wir erfahren, nicht ungünſtig 
verlaufen. 
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie hat, wie wir erfahren, 
die Einladung britiſcher Induſtrieller, zur Fortſetzung 
der Romſay=Beſprechungen nach London zu kommen, angenommen. 
Die Zuſammenſetzung der Delegation ſteht aber noch nicht feſt. 
Wie wir erfahren hat das Reichskabinettt dem vom 
            Finanz=
miniſter vorgelegten Entwurf über den proviſoriſchen 
            Finanzaus=
geich zugeſtimmt. Der umſtrittene 8 35 ſoll noch bis 1. April 1927 
beſtehen bleiben. 
Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstags hat den 
Geſetzentwurf über die Kriſenfürſorge mit den 
            Abänderungs=
anträgen der Regierungsparteien und Sozialdemokraten geſtern abend 
angenommen. 
Die polniſche Regierung hat in einer ſoeben in Berlin 
überreichten Note in der Chorzow=Frage ſich einverſtanden 
erklärt, am 22. November in Berlin zu einer Ausgleichskommiſſion 
Vertreter zu entſenden. 
Auf einer allgemeinen Konferenz ſämtlicher polniſcher 
Preſfevertreter wurde einſtimmig eine ſehr ſcharfe 
            Entſchlie=
ßung gegen das neue Preſfegeſetz angenommen. 
Die Polniſche ſozialiſtiſche Partei hat nunmehr den 
einſtimmigen Beſchluß gefaßt, gegenüber der Regierung 
            Pil=
ſudfki in die Oppoſition zu treten. 
In der Ungariſchen Nationalverſammlung wurde 
die bevorſtehende Auflöfung des Hauſes durch den 
            Unter=
richtsminiſter offiziell kundgegeben. Die letzte Sitzung findet 
            kommen=
den Dienstag ſtatt, in der das Auflöſungsdekret des 
            Reichs=
verweſers verleſen werden wird. 
Im Pleskauer Gouvernement an der eſtniſch=
            ruſ=
ſiſchen Grenze fanden ſchwere Bauernunruhen ſtatt, 
die wegen des hohen Steuerdrucks ausgebrochen waren. Ein Angriff 
der Bauern auf die Stadt Oſtrow wurde unter Einſetzung von 
            Panzer=
zügen blutig niedergeſchlagen. 
Briand hat erklärt, daß er beſtimmt an der Dezember= 
Tagung des Völkerbundes teilnehmen wird. 
Wie der „New York Herald” aus Waſhington berichtet, hat das 
amerikaniſche Staatsdepartement an den Präſidenten 
Calles eine Note wegen des mexikaniſchen Geſetzes über das 
            Oel=
vorkommen gerichtet. 
Aus japaniſcher Quelle verlautet, daß Marſchall 
            Tſang=
tſolin beabſichtige, in der nächſten Woche den Poſten des 
            Präſi=
denten der Republik China zu übernehmen. Die 
            Verhand=
lungen mit den Parteien ſeien bereits erfolgreich beendet.
Holland ratifiziert den Vertrag mit Belgien.
 Paris, 12. November. 
Wie aus dem Haag gemeldet wird hat die holländiſche 
            Kam=
mer mit 50 gegen 17 Stimmen den belgiſch=holländiſchen Vertrag 
ratifiziert, nachdem zuvor der Zuſatzantrag des Abg. Merchant, 
der die Wiederaufnahme der Verhandlungen vorgeſchlagen hatte, 
mit 53 gegen 44 Stimmen abgelehnt worden war. Durch den 
Vertrag erkennt Holland die Aufhebung der belgiſchen 
Neutralität an, wie ſie im Verſailler Vertrag beſtimmt iſt. 
Holland erkennt Belgien ferner das Recht zu, im Kriegsfalle den 
Scheldekanal zu benutzen und eventuell mit Kriegsſchiffen in die 
Norbſee einzufahren. Es gibt ſchließlich ſeine Zuſtimmung zu 
dem Bau zweier Kauäle, von denen der eine Antwerpen mit dem 
Rheindelta, der andere mit dem Ruhrgebiet verbinden ſoll und 
der ebenfalls durch holländiſches Gebiet führen wird. Der Bau 
dieſer beiden Kanäle, die beſtimmt ſind, Antwerpen „Luft zu 
machen”, iſt von den holländiſchen Abgeordneten ganz beſonders 
kritiſiert worden, weil man darauf hinwies, daß Rotterdam 
            da=
durch noch mehr benachteiligt würde. Politiſch kann geſagt 
            wer=
den, daß die Ratifizierung des Vertrages die Freundſchaft 
            zwi=
ſchen den beiden Ländern beſiegelt, nachdem in Belgien beſonders 
nach dem Kriege die Stimmung gegen Holland außerordentlich 
gereizt war, da man es beſchuldigte, Antwerpen erdroſſeln zu 
wollen.
 von allen Schlacken befreit, mit daran helfen, Deutſchlands ſeiner geheimnisvollen Wunderlampe. Ohne vieles Kopfzer= 
Namen überall in der Welt zu neuen Ehren zu bringen. 
Wir ſprachen über die Zukunft des künſtleriſchen Films und 
die Dichterin in ganz beſonderem Maße zu intereſſieren ſchien. 
„Das Theater, heutzutage der Film, wird immer die ſchöne Lite= Romanen entwickelten Ideen durch die ganze Welt zu tragen. 
ratur decken”, warf ich ein. Die Dichterin erwiderte: Sie wiſſe 
wohl, daß der Film im Gegenſatz zum Roman das Handgreifliche, 
das Sichtbare ſei. Nicht zu bezweifeln ſei die immer mehr 
            zu=
nehmende Maſſenſuggeſtion durch den Film. Auch iſt ſie 
            über=
zeugt, daß ihre Romane jetzt breiten Volksſchichten in der ganzen 
liſen werden, alſo gerade in den Kreiſen, in denen ihre Romane 
früher nicht in ſo weitem Umfange bekannt waren. 
Auf meine Frage, welchen Eindruck ſie von der Verfilmung 
die aus dem Inhalt ihrer Romane entſtandenen Filme trotz aller. 
Bemühungen der Regiſſeure, den Fluß des Geſchehens nicht zu 
unterbrechen, doch nicht völlig den Geiſt= und Gedankengang 
wiedergeben, die ihr beim Schreiben der Romane vorgeſchwebt. 
Ganz in die Tiefe der Dichtung vermag auch der tüchtigſte Film= Verfaſſung des Romans inſpiriert. 
dramaturg und Regiſſeur nicht einzudringen. Manches Zarte 
ginge durch das Betonen des Handlungsmäßigen, wenn dies auch 
ordentlich rühmenswert ſeien die filmiſchen Schilderungen der 
nordiſchen Landſchaft, die Märchenſtimmung der Wälder und 
rauſchenden Seen. Der Reichtum an mimiſcher Geſtaltung und 
die Fülle der Illuſionen ſei von ergreifender Wirkung. 
Wie leuchteten ihre Augen, als ich ihr ſagte, daß man der 
Anſicht ſei, daß gerade die Verfilmung ihrer Romane einen 
großen Schritt vorwärts auf dem Wege zum künſtleriſchen Film 
bedeute und daß ſie durch ihre tiefe Innerlichkeit geradezu eine 
künſtleriſche Kulturmiſſion erfüllen. Bei Vorführung ihrer Filme 
trete ſofort der innigſte Kontakt mit dem Publikum ein. Das 
käme aber auch daher, weil die ſchwediſchen Schauſpieler, die 
ihre Romane im Bild darſtellen, nicht nur durch Mimik und ihr Reich. Als ſie ſeinerzeit das Gut ihrer Eltern zurückkaufte, 
Geſte zu wirken verſtehen, ſondern auch Herz und Seele in ihr 
Spiel legen. 
 
Die Dichterin pflichtete mir bei, daß die Bilderſprache 
            inter=
national ſei. Ein Rieſenfilmband umſpannt den ganzen Erdball 
vom Aequator bis faſt zum Nordpol. Die Zauberlampe des 
Films leuchtet bis in die weltabgelegenſten Orte, überall der 
Dichterin Offenbarungen verkündend. Man empfinde es 
            leb=
haft. Im grauen Einerlei des ſchweren Daſeinskampfes lebt in Ausruhen und Träumen kann man ſich ſchwer denken. Selma 
den Bewohnern entlegener Orte die Sehnſucht nach der Ferne. 
Da erſcheint als Retter in der Not der Zauberer „Film” mit
 Wiederzuſammentritt 
der franzöſiſchen Kammer. 
60 Interpellationen. — Poincaré ſiellt die 
            Bertrauens=
frage für die Vertagung der Interpellationen. — Die 
Kammer ſpricht der Regierung ihr Vertrauen aus. 
EP. Paris, 12. November. 
Die Sitzung der Kammer iſt heute nachmittag 3 Uhr 10 Min. 
von Raoul Péret eröffnet worden. Poincaré, Innenminiſter 
Sarraut, Marineminiſter Leygues, der Miniſter der öffentlichen 
Arbeiten Tardieu und der Handelsminiſter Bokanowſki wohnten 
der Sitzung bei. Der Präſident verlas zunächſt die Verordnung 
über die Eröffmng der Kammer und erklärte dann die Sitzung 
als eröffnet. Hierauf widmete er den während der Kammerferien 
verſtorbenen vier Abgeordneten Nachrufe. Dann verlas Raoul 
Peret die 60 Interpellationen, die ſeit Schluß der 
            letz=
ten Seſſion eingegangen ſind. Poincaré beſtieg die 
            Redner=
tribüne und erſuchte die Kammer, die Beratung der 
            Interpella=
tionen zu verſchieben. Das Budget müſſenoch vor Ende 
des Jahres unter Dach und Fach ſein. Man dürfe 
keine Zeit verlieren, denn die geringfte Unvorſichtigkeit könne den 
Frankenkurs wieder in Gefahr bringen. Die Regierung 
ſtelle die Vertrauensfrage für die Vertagung 
der Interpellationen. 
Dieſe Erklärung wurde vom Zentrum und der Rechten mit 
ſtarkem Beifall begrüßt, während die Sozialiſten und 
            Kommu=
niſten ſich in Zwiſchenrufen ergingen. Raoul Péret gewährte 
            dar=
auf jedem Interpellanten fünf Minuten Zeit, um über die 
            Feſt=
ſetzung des Termins für die Beratung ihrer Interpellationen zu 
ſprechen. Als erſter ergriff der Abg. Emile Borel das Wort. 
Mehrere Abgeordnete, die Interpellationen eingebracht haben, 
ſchlugen vor, daß der Freitag jeweils für die Diskuſſion der 
Interpellationen reſerviert werde. Die Radikale Partei, die ſich 
heute vormittag verſammelt hatte, hat durch Malvy einen 
            ähn=
lichen Vorſchlag einbringen laſſen. Poincaré hat aber auf das 
Beſtimmteſte erklärt, daß er dieſen Vorſchlag nicht annehmen 
könne und daß er die Vertrauensfrage ſtelle. Die Regierung 
            for=
dere, daß das Budget zunächſt erledigt werde und daß die 
            Budget=
debatte durch keinerlei andere Diskuſſionen unterbrochen werde, 
Am Abend erfolgte die Abſtimmung. 
Die Kammer hat mit 365 zu 200 Stimmen der Regierung 
ihr Vertrauen ausgeſprochen und den Antrag Malvy, den 
            Frei=
tag für Jnterpellationen freizulaſſen, abgelehnt. Kommuniſten, 
Sozialiſten und ein Teil der Radikalen ſtimmten gegen die 
            Regie=
rung. Dann vertagte ſich die Kammer auf morgen. 
Der Garibaldi=Skandal. 
EP. Paris, 12. November. 
Der Bruder von Garibaldi, Sante Garibaldi, hat dem „Petit 
Pariſien” zufolge einen Rechtsanwalt beauftragt, die Affäre 
Garibaldi vor ein ordentliches Gericht zu bringen, da Ricciotti 
Garibaldi ſich von den gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen 
reinwaſchen will. Im Miniſterium des Innern aber habe man 
dem von Sante gewählten Rechtsvertreter erklärt, daß dies nicht 
möglich ſei, da gegen Ricciotti bereits ein Ausweiſungsbefehl 
unterzeichnet worden ſei, der dem heutigen Miniſterrat zur 
            Ge=
nehmigung unterbreitet werden würde. 
Die Sicherheitspolizei dementiert die geſtern verbreiteten 
Gerüchte, wonach Garibaldi ſich auch mit Militärſpionage 
            be=
faßt habe. 
Die Zeitſchrift „Cyrano” veröffentlicht heute eine neue 
            ori=
ginelle Verſion über den Fall Garibaldi. Danach habe Garibaldi 
tatſächlich im Dienſte der franzöſiſchen Polizei geſtanden und habe 
unterſchiedslos über die Fasciſten und Antifasciſten der 
            fran=
zöſiſchen Polizei Informationen geliefert. Da ſeine Forderungen 
aber ſehr hochgeſchraubt waren und ſtändig anſchwollen, hatte die 
Polizei beſchloſſen, ſich ſeiner zu entledigen. Die erſte Gelegenheit, 
bei der Garibaldi mit dem italieniſchen Poliziſten Lapolla 
            zu=
ſammentraf, ſei daraufhin als willkommener Anlaß benutzt 
worden, um die ganze Affäre loszuſpindeln.
 brechen genießen ſie die flimmernde Mannigfaltigkeit des Lebens 
und ſehen, daß in weiten Fernen die Menſchen gleich ihnen 
insbeſondere über die Verfilmung ihrer Romane, welches Thema ringen, kämpfen, lieben und leiden. Aus der modernen Zeit 
            ge=
boren, verfüge der Film über die ungeheure Macht, die in den 
Die Dichterin war ſich darüber klar, daß bei der Verfilmung 
ihrer Romane gewiſſe Aenderungen unumgänglich nötig ſeien, 
um den Gang der Handlung auch im bildförmig abgekürzten 
Roman klar zu verdeutlichen. 
Ueber ihre Reiſen, die ſie nach Italien, Aegypten und Palä= 
Welt gerade durch den Film bekannt und naturgemäß mehr ge= ſtina führten, plaudert die Dichterin in angeregter Weiſe. 
            Zu=
fälligerweiſe hatte ich in Stockholm den Film „Jeruſalem” 
            ge=
ſehen. Da lag denn die Frage nahe, wie der Dichterin die Idee 
zu dem Roman gekommen. So erzählte ſie mir, wie ſie bei einer 
ihrer Romane empfangen habe, äußerte ſich die Dichterin, daß Reiſe in Dalarud die Geſchichte der Bauern, die nach Jerufalem 
zogen, gehört, wie ſie hierdurch mächtig angeregt wurde. Dieſes 
hohe Lied vom ſchwediſchen Bauern, ſein Kampf mit dem 
            ſteini=
gen Boden, ſein religiöſer Ernſt und die Pilgerfahrt nach dem 
Heiligen Lande haben ſie bei ihrer Reiſe nach Paläſtina zu der 
Ueber die moderne Frauenbewegung iſt das Urteil der 
            Dich=
terin ein abgeklärtes. In früheren Jahren habe ſie ſich intenſiver 
zur Verdeutlichung unumgänglich nötig iſt, verloren. Aber außer= mit dieſer Frage beſchäftigt. Seit aber die ſchwediſchen Frauen 
im Jahre 1911 das Stimmrecht eirungen, wäre das Ziel erreicht, 
der Kampf im großen ganzen beendet. Sie intereſſiere ſich für 
alle Fragen, die mit dem Fortſchritt der Frau zuſammenhängen, 
überlaſſe aber, wo ein Kampf nötig ſei, dies Jüngeren. Ihre 
Intereſſen ſeien ſo umfaſſend und vielſeitig, und ihre literariſche 
Arbeit, die Bewirtſchaftung ihres Gutes und ſoziale Intereſſen 
nähmen ihre Zeit voll und ganz in Anſpruch. Augenblicklich 
arbeite ſie an der Vollendung ihres demnächſt erſcheinenden 
neuen Romans „Charlotte Lövenſköld” 
Die Stätten, wo ſo viele ihrer Werke entſtanden, habe ich 
auch ſehen dürfen. Die Dichterin führte mich perſönlich durch 
ließ ſie es im alten Herrnhofſtil umbauen und hat es mit 
            er=
leſenem Geſchmack eingerichtet. Jede Einzelheit trägt den 
            Stem=
pel ihrer künſtleriſchen Perſönlichkeit. 
Tiefe Stille heriſcht im Arbeitszimmer, durch deſſen hohe 
Fenſter die Bäume hereingrüßen. Man fühlt ſich ſofort in eine 
feierliche Stimmung verſetzt. Hier ſind viele ihrer weltberühmten 
Werke entſtanden. Einen friedvolleren Ort zur Arbeit, zum 
Lagerlöf diktiert ihre Manuſkripte nie. Sie ſchreibt ſie ſelbſt 
            nie=
der, erſt mit Blei und ſpäter mit Tinte. Die Dichterin iſt eine
Nummer 315
Samstag, den 13. November 1926
Seite 3
 Die Zuſammenkunft in Odeſſa. 
„Der Seitenblick auf England. — Am das 
„aſiatiſche Locarno. 
* Riga, 12. November. (Priv.=Tel.) 
Heute fand in Odeſſa die angekündigte Zuſammenkunft 
            zwi=
ſchen dem ruſſiſchen Außenkommiſſar Tſchitſcherin und dem 
            tür=
kiſchen Außenminiſter Ruchdi Bey ſtatt, die für die politiſche 
            Ent=
wicklung im Oſten von erheblicher Bedeutung ſein dürfte. Es iſt 
auffallend, daß in der erſten Meldung über dieſe 
            Zuſammen=
kunft, die aus einer ruſſiſchen Quelle ſtammte, der Satz enthalten 
war, die Beſprechungen würden „mit einem Seitenblick auf 
            Eng=
land” ſtattfinden. Wenn in dieſem Satz auch kaum das 
            Pro=
gramm, wenigſtens nicht das ganze Programm der Beſprechungen 
zum Ausdruck gebracht ſein dürfte, ſo ſpiegelt er jedenfalls die 
Stimmung wieder, die die Odeſſaer Konferenz beherrſchte. 
In den ruſſiſch=türkiſchen Beziehungen iſt in der letzten Zeit 
nach der noch vor einem Jahr beſtandenen Freundſchaft zwiſchen 
beiden Staaten ein erheblicher Rückſchlag eingetreten. Von 
            be=
trächtlichem Einfluß hierauf dürfte das Moſſulübereinkommen 
zwiſchen England und der Türkei geweſen ſein. Rußland hatte 
bis dahin in ſeinem traditionellen Gegenſatz gegen die engliſche 
Politik ſtets die Türkei als einen der hauptſächlichſten Faktoren in 
Rechnung geſtellt. Behilflich dazu war ihm der natürliche 
            Gegen=
ſatz, der in einer ganzen Anzahl von Fragen zwiſchen England 
und der Türkei beſtanden hat. In der letzten Zeit hat ſich aber 
in dieſer Beziehung das Blatt gewendet. Die türkiſche Regierung 
hat ſich im gleichen Maße dagegen gewehrt, ihre Selbſtändigkeit 
in außenpolitiſchen Fragen zugunſten Rußlands aufzugeben, ſich 
den verderblichen Einflüſſen der bolſchewiſtiſchen Propaganda zu 
unterwerfen und der Sowjetregierung in handelspolitiſchen 
            Fra=
gen immer mehr Konzeſſionen zu machen, andererſeits hat es die 
Türkei auch nicht aufgeben wollen, gegenüber England eine eigene, 
türkiſche Politik zu betreiben. So kam es zu der Einigung über die 
Moſſulfrage, der eine beträchtliche finanzielle Hilfeleiſtung durch 
England an die Türkei folgte. Dieſer Abwendung der türkiſchen 
Politik von Rußland hat die Sowjetregierung in den letzten 
Monaten immer energiſcher entgegenzuwirken geſucht. Es kam 
vor einiger Zeit zu dem bebannten Vertrag zwiſchen Tſchitſcherin 
und Ruchdi Bey, der in Paris unterzeichnet worden iſt. Dieſer 
Vertrag iſt von ruſſiſcher Seite in der Folgezeit zum Muſter für 
ähnliche Abkommen mit Perſien und Afghaniſtan genommen 
worden. 
Nunmehr ſcheint Rußland beſtrebt zu ſein, die einzelnen mit 
den genannten Staaten abgeſchloſſenen Verträge unter einem 
Dachvertvag zuſammenzuſchließen, der außer Rußland die Türkei, 
Perſien und Afghaniſtan umfaſſen ſoll. Bereits ſeit längerer 
Zeit ſind zwiſchen den beteiligten Staaten unter der Aegide 
            Ruß=
lands die Vorbeſprechungen aufgenommen worden. Gegenwärtig 
ſcheinen dieſe bereits ſo weit gediehen zu ſein, daß in Odeſſa 
            tat=
ſächlich mit einem Abſchluß gerechnet werden kann. Einigermaßen 
unklar iſt allerdings noch die Haltung der Türkei. Nach der oben 
angedeuteten Entwicklung in der türkiſchen Politik gegenüber 
England iſt es zweifelhaft, ob es Rußland gelingen wird, die 
Türkei vollſtändig vom Weſten ab — und ins eigene Lager 
            hin=
überzuziehen, obwohl eine gewiſſe Abkühlung der Beziehungen 
der Türkei zu den europäiſchen Mächten ohne weiteres 
            feſtzu=
ſtellen iſt. Jedenfalls will Tſchitſcherin anſcheinend dieſe 
            Ab=
kühlung — der Fall Lotos mit Frankreich, die italieniſchen 
            kolo=
nialen Aſpirationen und das Mißtrauen gegen die engliſche 
Politik — dazu benutzen, um die Türkei erneut an die ruſſiſche 
Seite zu feſſeln. 
Neben dem Verſuch einer Bereinigung der ruſſiſch=türkiſchen 
Handelsfragen und der Beendigung der Verhandlungen über 
einen Handelsvertrag wird vorausſichtlich die Frage des 
„aſiatiſchen Locarno” auf der Odeſſaer Konferenz eine 
größere Rolle ſpielen. Rußland plant die 
            Einbe=
ziehung auch Chinas und Japans in den erwähnten 
Vertrag. Es ſcheint, daß Tſchitſcherin ſich in dieſer Hinſicht der 
Vermittlung der Türkei bedienen will, die zu beiden Ländern gute 
Beziehungen unterhält und die mit chineſiſchen und japaniſchen 
Vertretern in den letzten Wochen wiederholt Verhandlungen 
            ge=
pflogen hat. Indeſſen iſt das Intereſſe Japans an einem 
            der=
artigen Vertrag, der unter Führung Rußlands ſtehen und eine 
offenſichtliche antiengliſche Tendenz haben würde, nicht gerade 
übermäßig groß, und auch China macht, wie man hört, ſeine 
Zuſtimmung von gewiſſen Vorausſetzungen abhängig. Immerhin 
iſt die Odeſſaer Zuſammenkunft, wie man ſieht, für die geſamte 
politiſche Zukunft Aſiens von ungeheurer Bedeutung und ihrem 
Ergebnis kann deshalb mit dem größten Intereſſe entgegengeſehen 
werden. 
Frühaufſteherin. Schon am Morgen zwiſchen ſechs und ſieben 
kann man ſie am Schreibtiſch finden, an dem ſie viele Stunden 
arbeitet. Der Landſitz und die Bewirtſchaftung ihres Gutes 
            neh=
men einen großen Teil ihrer Zeit in Anſpruch. Alle einlaufende 
Poſt lieſt ſie ſelbſt, und einmal im Monat zahlt ſie ihren 
            Arbei=
tern perſönlich die Löhne aus. 
In den angrenzenden Räumen befinden ſich der Dichterin 
mit vieler Liebe geſammelte Bücher. Voller Stolz zeigt ſie mir 
ihre bibliophilen Schätze, darunter ihre eigenen Werke, die in 
über dreißig Sprachen, darunter japaniſch, hebräiſch, arabiſch, 
bengaliſch, finnländiſch, isländiſch, grönländiſch, türkiſch uſw. 
erſchienen ſind. 
Die Zeit war wie im Fluge vergangen. Dankerfüllt, daß mir 
Selma Lagerlöf Gelegenheit geboten, alle dieſe unvergeßlichen 
Eindrücke zu empfangen, ſchied ich von ihr. Lange hielt ich ihre 
liebe Hand in der meinen. In der Erinnerung ſehe ich noch 
immer dieſes ehrwürdige, mütterliche, freundliche Geſicht mit 
den beiden klaren, ſo viel Menſchenkenntnis, Menſchenliebe und 
Seelengüte ausſtrahlenden Augen. 
 Bergers Schillerbiographie. 
Prof. Dr. h. c. Karl Bergers Vortrag über Schiller, über 
den wir berichteten, gibt Veranlaſſung, erneut auf die 
            Schiller=
biographie *) des Vortragenden hinzuweiſen. Dieſes Werk, nach 
Anlage und Darſtellung, Ausſtattung und Preis ein Seitenſtück 
zu Bielſchowſkys meiſterhafter Goethebiographie, will dem heute 
allenthalben wieder erwachenden Intereſſe für den Dichter und 
Denker entgegenkommen, der wie kein anderer um der „
            Menſch=
heit große Gegenſtände” gerungen und der gerade unſerer Zeit 
noch ſo vieles zu ſagen hätte. 
Daß Bergers Schillerbiographie ihrem Vorbilde, 
            Bielſchow=
ſkys Goethebiographie, auch an inneren Werten nahekommt, 
            be=
ſtätigte unmittelbar nach Erſcheinen der erſten Auflage dieſes 
Buches Geheimrat Wilhelm Münch in der „Nationalzeitung” 
wo es in einer längeren Beſprechung heißt: „Das neue 
            Schiller=
buch teilt in der Tat die Eigenart der Bielſchowſkyſchen 
            Goethe=
biographie: die Darſtellung ruht durchaus auf Ergebniſſen 
            wiſ=
ſenſchaftlicher Forſchung, ohne die Leſer in deren Mühen und 
Probleme mithineinzuziehen. Der Autor hat ſich liebevoll in die 
Geſchichte ſeines Helden verſenkt, ohne irgendwelchen Anlauf zum 
Panegyrifchen zu nehmen; wie kommen dem Geſchilderten ganz 
nahe und empfinden doch in jedem Augenblick ſeine höhere Na= 
* C. H. Beckſche Verlagsbuchhandlung in München. Zwei Bände,
 Das neue polniſche Preſſegeſetz. 
Die Knebelung der Preſſefreiheit. 
* Warſchau, 12. November. 
Das auf Grund der Vollmachten des Staatspräſidenten 
            er=
laſſene Preſſegeſetz, das in der Oeffentlichkeit große 
            Beunruhi=
gung hervorgerufen hat, hat folgenden Wortlaut: Wer in der 
Oeffentlichkeit oder in Druck unwahre oder entſtellte Nachrichten 
verbreitet, die die Intereſſen des Staates ſchädigen oder 
            öffent=
liche Beunruhigung hervorrufen können, wer ferner Meldungen 
über dem Staat auf außen= oder innenpolitiſchem Gebiet 
            dro=
hende Gefahren bringt, auch wenn er ſie als Gerüchte wiedergibt, 
unterliegt einer Beſtrafung von 300 bis 10 000 Zloty, 
im Falle der Zahlungsunfähigkeit einer Gefängnisſtrafe von 10 
Tagen bis drei Monaten. Iſt die Verbreitung ſolcher 
            Nachrich=
ten infolge Fahrläſſigkeit erfolgt, ſo unterliegt der Schuldige 
einer Geldſtrafe von 100 bis 3000 Zloty, im Falle der 
            Zah=
lungsunfähigkeit einer Gefängnisſtrafe von 3 Tagen, bis zu 
einem Monat. Die Druckſchrift unterliegt der Beſchlagnahme. 
Die Verbreitung unwahrer oder entſtellter Nachrichten über die 
amtliche Tätigkeit der Staatsbehörden oder ihrer Vertreter, die 
die Intereſſen des Staates ſchädigen, oder öffentliche 
            Beunruhi=
gung hervorrufen können, ſelbſt wenn es ſich um die Wiedergabe 
von Gerüchten handelt, wird mit Geldſtrafe von 100 bis 5000 
Zloty oder Gefängnisſtrafe von drei Tagen bis zu ſechs Wochen 
geahndet; im Falle einer Fahrläſſigkeit beträgt die Geldſtrafe 
50 bis 2000 Zloty bzw. einen Tag bis zwei Wochen Gefängnis 
Die Verordnung beſtimmt weiter, wer als Vertreter der 
            Staats=
behörden anzuſehen iſt. Es ſind dies der Staatspräſident, der 
Seim= und der Senatsmarſchall, der Miniſterpräſident und die 
Miniſter, die Richter und anderen Staatsbeamten, die zur 
            un=
mittelbaren oder mittelbaren Löſung öffentlicher Fragen, dem 
Erlaß von Verordnungen oder Verboten berufen ſind. Dieſe 
Beſtimmungen beziehen ſich auch auf die militäriſchen Behörden. 
Wer öffentlich, im Druck, in Briefen an Behörden oder in den 
Behörden ſelbſt die Staatsbehörden oder ihre Vertreter während 
oder aus Anlaß ihrer Amtsfunktionen beleidigt oder die bei 
dem Staatspräſidenten beglaubigten Vertreter der fremden 
Staaten beſchimpft, unterliegt einer Geldſtrafe von 100 bis 5000 
Zloty oder einer Gefängnisſtrafe von drei Tagen bis ſechs 
Wochen. Die Ausführungsbeſtimmungen werden in den nächſten 
Tagen erſcheinen. — Das vorliegende Geſetz hat in der 
            geſam=
ten polniſchen Preſſe einmütige Ablehnung gefunden. 
Zur Zuſammenkunft Tſchitſcherin=Ruchdi Bei. 
Die „Iſweſtija” begrüßt die Ankunft Tewfik Ruchdi Beys 
zum Zwecke des Gedankenaustauſches mit Tſchitſcherin und 
            be=
tont, die Zuſammenkunft bezeuge, daß zwiſchen der Sowjetunion 
und der Türkei freundſchaftliche Beziehungen beſtehen. Der 
            Ab=
ſchluß einer Reihe von Verträgen zwiſchen der Sowjetunion und 
ihren Nachbarn, ſo erklärt das Blatt weiter, erſchwere ſtark die 
Verwirklichung der imperialiſtiſchen Pläne Englands im Nahen 
Oſten. Die Beſtrebungen Englands, die Türkei von der 
            Sowjet=
union abzuwenden, ſeien ergebnislos geblieben, denn die Abkehr 
der Türkei von der Sowjetunion bedeute für die erſtere die 
            Auf=
gabe einer ſelbſtändigen nationalen Politik. Bei der 
            gegenwär=
tigen internationalen Lage ſeien für die ſowjetruſſiſch=türkiſchen 
Beziehungen keinerlei neue Abmachungen erforderlich. Der 
            Mos=
kauer Freundſchaftsvertrag von 1921 und der Pariſer Vertrag von 
1925 genügten vollkommen zur weiteren Vertiefung der 
            Freund=
ſchaft zwiſchen der Sowjetunion und der Türkei, die bisher 
            ſämt=
lichen Verſuchen, ſie in die ſowjetfeindliche internationale 
            Kom=
bination hineinzuziehen, entſchieden Widerſtand entgegengeſetzt 
hat. 
Afghaniſian und die Zuſammenkunft 
Tſchitſcherin=Ruchdy Bei. 
* Kabul, 12. Nov. (Priv.=Tel.) 
Die Nachricht über die Zuſammenkunft Tſchitſcherins mit 
dem türkiſchen Außenminiſter hat in hi ſigen Kreiſen lebhaftes 
Intereſſe hervorgerufen. Die Meldung üb ” ein neues Abkommen 
zwiſchen Afghaniſtan, der Türkei und Rußland findet ihre 
            Be=
ſtätigung. Die afghaniſche Regierung beſchuldigt Perſien der 
Verzögerung der Verhandlungen und wirft der perſiſchen 
            Re=
gierung vor, daß ſie nicht wiſſe, ob ſie ſich der engliſchen oder der 
ruſſiſchen Orientierung anſchließen ſolle. In afghaniſchen 
            Krei=
ſen wird allendings verſichert, daß in der perſiſchen Regierung 
gegenwärtig eine Umorientierung der politiſchen Richtung vor 
ſich gehe, und zwar nähere ſich die neue Richtung Rußland. In 
der Frage des Kalifats iſt eine Uebereinſtimmung zwiſchen 
Rußland, Afghaniſtan und Perſien erzielt worden. Die 
            ruſſi=
ſchen Mohammedaner haben ſich dieſem Uebereinkommen 
            ange=
ſchloſſen.
 tur.” — Dr. Ernſt v. Gnad=Graz bekennt in der „Zeit” (Wien): 
„In ſeiner vornehmen, mit dem reichſten wiſſenſchaftlichen 
            Mate=
rial geſättigten und doch anregend und populär geſchriebenen 
Darſtellung erinnert es mich an Bielſchowſkys Goethebiographie‟ 
und Julius Peterſen im „Literariſchen Echo”: „In der 
            Aus=
ſtattung iſt das Werk das vollkommene Gegenſtück von 
            Biel=
ſchowſkys Goethe; in der Darſtellungskunſt und im edlen Stil 
ſteht es auf gleicher Höhe.” Und die „Tägliche Rundſchau” die 
dem Werke ein beſonderes Feuilleton widmete, bezeugt: „. . . ſo 
mögen ſich die Deutſchen freuen, daß ſie zwei einander 
            ergän=
zende Biographien beſitzen, in denen die Dioskuren ihnen 
            ſeg=
nend zu Häupten ſtehen .” während der „Fränkiſche Kurier” 
ein Feuilleton über Bergers Schiller mit den Worten ſchließt: 
„Wie Goethe ſich durch Schiller, der auf ihn „wie ein neuer 
            Früh=
ling” wirkte, ja, der ihn „erſt wieder zum Dichter gemacht” 
            er=
gänzt ſah, ſo ergänzen auch Bielſchowſkys Goethe und Bergers 
Schiller einander, dieſe beiden biographiſchen Hausbücher, die 
jedem einzelnen von uns heute für das eigene Leben die 
            Er=
gänzung deſſen, was Goethe zu geben hat, durch das, was 
            Schil=
ler zeigen kann, erleichtern.‟ Daß aber Bergers 
            Schillerbiogra=
phie keineswegs nur als Pendant zu Bielſchowſkys 
            Goethe=
biographie angeſehen werden darf, dafür tritt unter anderen 
Richard Weitbrecht in der „Deutſchen Zeitung” ein. 
Die Schillerbiographie Bergers iſt ſo unendlich wertvoll 
weil der Verfaſſer dieſes glänzend, ſchlicht und klar und doch voll 
feurigem Schwunge geſchriebenen Werkes die ganze 
            Zeit=
epoche ſchildert, aus ihr die Geſtalt Schillers lebendig 
            heraus=
wachſen läßt und immer wieder das Unſterbliche in ſeinen 
            Be=
ziehungen zum Leben der Gegenwart leuchtend erſtehen läßt. 
Selten wurde in einer Biographie ſo tief und wahr, auf die 
Ouellen zurückgegangen und dieſe zum Nimmerverſiegen 
*.* 
gefaßt.
 Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Nobelpreiſe. Die ſchwediſche Akademie der 
            Wiſſen=
ſchaften hat beſchloſſen, den vom vorigen Jahre reſervierten 
Nobelpreis für Phyſik zwiſchen den Profeſſoren J. Franck= 
Göttingen und G. Hertz=Halle zu teilen. Der Preis für 1926 
für Phyſik wurde dem Profeſſor Jean Perrin=Paris 
            ver=
liehen. Der vom vorigen Jahre reſervierte Nobelpreis für 
            Che=
mie wurde dem Profeſſor für Ehemie Zſigmondy=
            Göttin=
gen verliehen. Den Chemiepreis für 1926 erhielt der Profeſſor 
an der Univerſitär Upſola Th. Svedberg. — Nach einer 
            Mel=
dung aus Stockholm hat das Nobelpreiskomitee dem Irländer 
Bernarb Shaw den Literaturpreis zuerkannt,
 Das Ende des engliſchen 
Bergarbeiterſtreifs. 
Kein nationales Lohnabkommen — keine 
aligemeine Regelung der Arbeitszeit. 
w. London, 12. November. 
In der kurz nach 3 Uhr morgens beendeten Erörterung 
            zwi=
ſchen Regierung und Vollzugsausſchuß der Bergarbeiter 
            über=
reichte die Regierung dem Vollzugsausſchuß vollſtändige 
            Vor=
ſchläge über eine Regelung, die im weſentlichen das letzte 
Wort der Regierung darſtellen. Wie verlautet, wird 
die Regierung, wenn die Bergarbeiter ihren Endwurf 
            anneh=
men, im Verlauf der allernächſten Tage eine diesbezügliche 
            Vor=
lage einbringen. Das von der Regierung den Bergarbeitern 
überreichte Memorandum beſagt u. a.: Der 
            Bergarbeiter=
verband verpflichtet ſich, alles zu tun, was in ſeiner Macht liegt, 
um eine ſofortige Wiederaufnahme der Arbeit 
mittels Bezirks regelung zu fördern, wobei die Frage 
der Arbeitsſtunden nicht aus den Bezirksverhandlungen 
            ausge=
ſchloſſen werde. Was die Löhne betrifft, ſo ſoll in jedem Bezirk, 
ausgenommen Northumberland. Durham. Cumberland und 
North=Wales, nach der Wiederaufnahme der Arbeit ein 
            all=
gemeiner Bezirksprozentſatz auf die 
            Grund=
löhne gezahlt werden, der nicht geringer iſt als der am 13. 
April gezahlte, und in den Bezirken — ausgenommen die oben 
genannten —, wo ein Mindeſtlohn auf Grund des Abkommens 
vom Jahre 1924 beſtand, derſelbe Mindeſtlohn. Ein weiterer 
Punkt des Memorandums beſagt, daß Arbeiter eingeſtellt 
            wer=
den ſollen, wie ſich die Gelegenheit bietet, ohne Beeinträchtigung 
der augenblicklich in Arbeit ſtehenden. Es ſoll ein 
            Diſtrikts=
amt mit einem uwabhängigen Vorſitzenden eingeſetzt werden. 
Eine periodiſche Regelung des 
            Bezirksprozent=
ſatzes ſoll ſtattfinden. Die Regierung verpflichtet ſich, wenn 
ſie überzeugt iſt, daß die zuerſt angeführten Bedingungen 
            er=
füllt ſind, ein Geſetz einzuführen, durch das jedes 
            Bezirksabkom=
men, wenn es auf der Grundlage eines längeren Arbeitstages 
unter der Erde abgeſchloſſen iſt, als er in dem Bezirk im April 
1926 galt, zum Gegenſtand eines Appells an eine nationale 
ſchiedsgerichtliche Autorität von ſeiten jedes der 
Teilnehmer an dem Abkommen zu machen iſt. 
Die Taktik der Regierung. — Alles in der Schwebe. 
In der Angelegenheit des Bevgarbeiterſtreiks hat das 
            Pub=
likum, das den Streik beendet glaubte, heute nachmittag eine 
Ueberraſchung erlebt. Zunächſt haben die Delegierten der 
Bergarbeiter ſich verſammelt, um über das Memorandum der 
Regievung abzuſtimmen. Der Präſident teilte aber mit, daß die 
Bergwerksbeſitzer in einem Communiqué erklärt hätten, 
daß ſie von dem Memorandum der Regierung erſt durch die 
Nachmittagsblätter Kenntnis erhalten hätten. Die Regierung 
habe keinerlei Vollmachten gehabt, um im Namen aller 
            Berg=
werksbeſitzer die im Memorandum entholtenen Verpflichtungen 
zu übernehmen. Das Communiqué erkläre allerdings nicht mit 
Beſtimmtheit, ob die Vorſchläge überhaupt als Ganzes oder 
            teil=
weiſe abgelehnt werden. Die Delegiertenkonferenz erſuchte 
            dar=
auf die Reaierung um Aufklärung und dieſe gab ihrerſeits 
in einem Communiqué zu, daß wegen der ſpäten Nachtſtunde 
nur einem Teil der Bergwerksbeſitzer die Vorſchläge 
            unterbrei=
tet werden konnten, von dieſen allerdings gutgeheißen worden 
ſeien. Dieſe Erklärung hat unter den Delegierten große 
Entrüſtung hervorgerufen und die Regierung iſt offen der 
Leichtfertigkeit angeklagt worden. Augenblicklich ſind keine neuen 
Verhandlungen im Gange und es bleibt ſomit alles in der 
Schwebe. 
England und die Beſprechungen von Odeſſa. 
EP. London, 12. November. 
Der in Odeſſa erfolgten Zuſammenkunft zwiſchen dem 
            tür=
kiſchen Außenminiſter Tewfik Ruchdy Bey und dem 
            Sowjet=
kommiſſar für Aeußeres, Tſchitſcherin, wird hier große 
            Aufmerk=
ſamkeit geſchenkt. Ueber die in dem offiziellen türkiſchen 
            Com=
maniqué enthaltenen Erklärungen, daß die Zuſammenkunft die 
freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern fördern 
ſoll, hinausgehend, glauben die Blätter, daß der Abſchluß eines 
Sicherheitspaktes oder die Bildung eines aſiatiſchen 
            Völkerbun=
des Zweck der Beſprechungen ſei. Der Konſtantinopeler 
            Korre=
ſpondent der „Times” meldet ſogar, allerdings unter Vorbehalt, 
daß die beiden Staatsmänner heute ein Bündnis unterzeichnen 
würden. Perſiens Teilnahme daran ſei noch unſicher. Dieſe 
Allianz werde gegen eine etwaige itglieniſch=griechiſch=bulgariſche 
Verſtändigung über Anatolien und Oſt=Thrazien gerichtet ſein.
 * Dr. Ludwig Friedrich Werner. Aus einer 
            ver=
geſſenen Ecke. Beiträge zur deutſchen Völkerkunde. III. Reihe. 
Preis broſch. 5,10 RM., geb. 6,10 RM. (Verlag von H. Beyer 
u. Söhne, Langen.) — Der Verfaſſer des Buches, Dr. Ludwig 
Friedrich Werner Boette, früher Seelſorger in einer heſſiſchen 
Gemeinde, jetzt Dozent für Volkskunde an der Univerſität 
            Mar=
burg, hat der I. und II. Reihe ſeiner Bücher „Aus einer 
            ver=
geſſenen Ecke”, Beiträge zur deutſchen Volkskunde, deren erſter 
Band jetzt bereits in 5. Auflage erſchienen iſt, eine III. Reihe 
folgen laſſen. Das Buch führt den Nebentitel „Heſſiſche Bauern” 
und umfaßt den Kern des alten Heſſenlandes, nämlich Mittel=, 
Ober= und Nordheſſen und das Gebiet der Schwälmer Bauern, 
Während die erſten beiden Bände faſt nur kurze Geſchichten und 
Betrachtungen — im ganzen 107 — boten, enthält der dritte, 
            ab=
ſchließende Band 17 längere Aufſätze, in denen das 
            Volkspſycho=
logiſche den Kern der Darſtellung bildet. Der Verfaſſer kennt das 
bäuerliche Volk von Jugend auf, hat die Seele des Volkes 
            ſtu=
diert und ſein Buch aus Luſt und Liebe zum Volke geſchrieben. 
Es iſt erſtaunlich, welch eine Fülle von Beobachtungen und 
            Er=
fahrungen in dieſen Büchern niedergelegt iſt. Die Erzählungen, 
die als Beweiſe und Illuſtrationen für die pſychologiſchen 
            Beob=
achtungen dienen, ſind „dem Volke vom Munde abgeſchrieben” 
Ein Märchen, ſagt der Verfaſſer, ſcheints aus alter Zeit. Iſt 
aber doch alles wahr, im Guten und Schlimmen, im Harten und 
Weichen der Menſchenſeele, in der Armut und Arbeit des Lebens, 
in der Schönheit und Herbheit dieſer großen Natur. Der dritte 
Band handelt u. a. von der Lektüre und dem Humor des 
Volks, ſeinem Glauben an geheimnisvolle Kräfte, von Mythen, 
Sagen und Märchen, alter Sitte und Brauch, der Sittlichkeit 
und dem chriſtlichen Glauben des Volkes. Hier zeigt ſich ſo recht, 
wie tief ſich der Verfaſſer in das Studium der Volksſeele 
            ver=
ſenkt hat, welche Liebe und welches Verſtändnis er den den 
Außenſtehenden oft befremdenden Erſcheinungen bäuerlichen 
Volkslebens entgegenbringt und wie er mit dieſem Volk, in deſſen 
Mitte er Jahre lang gelebt hat, zu denken und zu fühlen weiß. 
Angeſichts des drohenden Verfalls des charakteriſtiſchen 
            Volks=
lebens unter dem Einfluß moderner Kultur iſt es ein großes 
Verdienſt, dieſes Stück deutſchen Volkslebens im Worte 
            feſtge=
halten und der Nachwelt überliefert zu haben, und in dieſem 
Sinne ſind dieſe Bücher Beiträge zur deutſchen Volkskunde im 
W. 
beſten Sinne des Wortes. 
Flettner: Mein Weg zum Notor. Koehler und Amelang Verlag, 
Leipzig. 4.— Mk. 
Dr. Margarete Claes: Das zünftige Gerberhandwerk in Mühlhauſen. 
Tb. Danner’ſche Verlag. Mühlhauſen.
 * Die Slowaken in der Pragen 
Regierung. 
Das widerlegte Märchen vom tſchechiſchen 
Nationalſiagt. 
Zum Eintritt der ſlowakiſchen Volkspartei in die tſchechiſche 
Regierung wird uns von unſerem Prager —=Korreſpondenten 
geſchrieben: 
Obzwar man in informierten kolitiſchen Kreiſen nie daran 
gezweifelt hat, daß die Slowaken eines Tages, in die Prager 
Regierung eintreten würden, hat dennoch die Art des Eintrittes 
einigermaßen überraſcht, denn er hat ſich vollzogen, ohne daß die 
bisher von den Sloſvaken geſtellten Forderungen auf tſchechiſcher 
Seite erfüllt worden wären. Es iſt ein offenſichtlicher 
            Rich=
tungswechſel in der ſlovoakiſchen Politik in Erſcheinung 
            ge=
treten, welcher, wie verlautet, auf die Amerikareiſe des 
            ſlowa=
kiſchen volksparteilichen Führers Hlinka zurückzuführen ſein 
dürfte, der bei den amerikaniſchen Slowaken mit ſeiner 
            Forde=
rung nach Autonomie nur ein ſchwaches Echo gefunden, dagegen 
aber den Rat erhalten haben ſoll, ſich mit den gegenwärtigen 
            Ver=
hältniſſen in der Tſchechoſlowakei abzufinden, ſo gut es eben 
ginge. Da auch in materieller Hinſicht, die Reiſe Hlinkas nach 
Amerika nicht von dem gewünſchten Erfolge begleitet war, 
            be=
ſchloß die Volkspartei die Aufgabe ihrer bisher ſtreng 
            oppoſitio=
nellen Haltung gegenüber der auf dem Syſtem der allnationalen 
Koalition aufgebauten Prager Regierung, ein Entſchluß, der ihr 
dadurch erleichtert wurde, als ſchon durch das Eintreten zweier 
deutſcher Parteien in die Regierung das durch acht Jahre lang 
ängſtlich gehütete Märchen vom tſchechiſchen Nationalſtaat 
gründlich widerlegt worden iſt. Den Slowaken wurden, ebenſo 
wie den Deutſchen, zwei Mimſterien zugeſtanden, und zwar 
            er=
halten ſie das Geſundheits= und Unifizierungsminiſterium; als 
Miniſterkandidaten werden der Dechant Dr. Joſef Tiſo in 
            Bano=
vee, der Advokat Dr. Marek Gazik in Preßburg und der Advokat 
Dr. Viktor Ravaſz in Levice genannt. Die Ernennung dürfte erſt 
in der kommenden Woche erfolgen. Prinzipielle Differenzen über 
den Eintritt der Slowaken ſcheinen nicht mehr vorhanden zu ſein, 
wohl aber werden verſchiedene Möglichkeiten der Beſetzung der 
Miniſterien in Prag erwogen. Noch der Mitteilung einer Prager 
Korreſpondenz ſoll das Miniſterium für die Slowakei nicht nach 
Prag verlegt, ſondern aufgehoben werden und an deſſen Stelle 
eine Obergeſpanſchaft eingeſetzt werden, als deren Sitz Preßburg 
auserſehen iſt. 
Die Entſcheidung der ſlowakiſchen Volkspartei, ohne feſte 
            Zu=
ſicherungen ähnlich wie die deutſchen aktiviſtiſchen Parteien in 
die Regierung einzutreten, hat ein recht verſchiedenartiges Echo 
geweckt. Während auf tſchechiſcher Seite der Entſchluß als Erfolg 
des Miniſterpräſidenten Schwehla mit großer Befriedigung 
            ver=
zeichnet und auch von einem Teil der Ungarn in der Slowakei 
begrüßt wird, fordert die ſlowakiſche Bevölkerung von den 
            Füh=
rern Beweiſe dafür, daß ein weiteres Verharren in der 
            Oppo=
ſition zwecklos geweſen wäre. Es iſt fraglich, ob ſie ſich damit 
zufrieden gibt, daß die nunmehr der Regierung angehörends 
Partei ebenſo wie die deutſche Regierungsgruppe darauf hinweiſt,
 Samstag, den 13. November 1926 
daß ſie nicht erſt nach Erfüllung berechtigter und beſtimmter 
Wünſche in die Regierung eingetreten ſei, ſondern deren 
            Erfül=
lung erſt von der Zuſammenarbeit erwarte. Immerhin 
bedeutet der Eintritt der Slowaken eine Stärkung des deutſchen 
Elementes, denn mit ſeiner Verwirklichung iſt in der 
            Demokrati=
ſierung der Tſchechoſlowakei ein weiterer Schritt nach vorn getan 
worden, wenn auch nicht außeracht gelaſſen werden darf, daß die 
Tſchechen bei den Verhandlungen mit den Slowaken äußerſt 
            vor=
ſichtig geweſen ſind, ſo vorſichtig, daß der vielgenannte 
            Pitts=
burger Vertrag, einſt ein zu Prag ſehr gefürchtetes Inſtrument, 
ſtark von ſeiner Bedeutung eingebüßt hat, denn der Einzug in 
die Regierungslaube geſchieht, ohne daß auch nur ein weſentlicher 
Teil der Beſtimmungen dieſes Vertrages durch die Tſchechen 
            Er=
füllung gefunden hätte. 
Sprachenkonflikt im Prager Abgeordnetenhaue 
Im Budgetausſchuß des Prager Abgeordnetenhauſes kam es 
zu einem Konflikt, als der Abg. Windirſch vom Deutſchen Bund 
der Landwirte einen Bericht in deutſcher Sprache abgeben wollte. 
Der Vorſitzende, der tſchechiſche Agrarier Bradae, unterbrach den 
Redner ztveimal und forderte ihn auf, tſchechiſch zu ſprechen. 
Windirſch gab darauf eine Erklärung ab, in der er darauf 
            hin=
wies, daß die deutſchen Regierungsparteien durch den Eintritt 
in die Regierung ihre Bereitſchaft bekundet haben, am Ausbau 
des tſchechoſlowakiſchen Staates mitzuarbeiten, daß man ihnen 
aber andererſeits auch die techniſche Möglichkeit hierzu geben 
müſſe. Er beantragte Unterbrechung der Sitzung, die der 
            Vor=
ſitzende zuſagte. Es fanden dann Beratungen ſtatt, die aber zu 
keinem Ergebnis für die deutſchen Regierungsparteien führten. 
Nach Wiederaufnahme der Sitzung verſuchte dann der Abg. 
            Win=
dirſch in tſchechiſcher Sprache zu referieren, was ihm aber ſehr 
mühſam gelang. Darauf verlas der Abgeordnete der deutſchen 
Gewerbepartei, Stenzl, unter denſelben Schwierigkeiten ein 
            kur=
zes Referat in tſchechiſcher Sprache. Die deutſchen 
            Oppoſitions=
parteien bezeichnen das Verhalten der deutſchen 
            Regierungs=
parteien als im höchſten Grade unwürdig. 
Die ruſſiſche Spionageaffäre in Prag. 
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjetregierung 
der Moskauer tſchechoſlowakiſchen Vertretung einen Proteſt in 
der Angelegenheit der Verhaftung des ruſſiſchen 
            Konſular=
beamten Dymow überreicht. Dem Prager Tagblatt zufolge 
            pro=
teſtiert die Sowjetregierung in dieſer Note hauptſächlich deshalb, 
weil Dymow bei ſeiner Feſtnahme durch die Polizei trotz ſeiner 
Exterritorialitätsrechte unter Anwendung von Gewalt verhaftet 
worden war. Der Vorfall hat deshalb großes Aufſehen erregt, 
weil ſich Dymow der Verhaftung widerſetzte und von den 
            Poli=
ziſten mit Gewalt in das Auto gezerrt worden war. — Wie 
            ver=
lautet, hat ſich ein Redakteur des „Rude Pravo” nach Rußland 
begeben, um den dort weilenden Kommuniſtenführer Dr. Smeral 
zur unverzüglichen Rückkehr nach Prag aufzufordern, da ſeine 
Anweſenheit in Prag im Hinblick auf verſchiedene geplante 
            Ak=
tionen dringend notwendig ſei. 
Die Kommentare der tſchechiſchen Preſſe laſſen erkennen, daß 
die Aufrollung der Spionageaffäre einen politiſchen Hintergrund 
hat. Es heißt, daß eine Aktion gegen die Kommuniſtiſche 
            Par=
tei unternommen werden ſoll.
 Nummer 315 
JZugoſlawiſch=italieniſche Spannung. 
Verhaftung eines ſloweniſchen Abgeordneten 
in Rom. 
EP. Belgrad, 12. November. 
Der ſloweniſche Abgeordnete der italieniſchen Kammer 
            Wil=
fan iſt geſtern nachmittag in Rom verhaftet worden. Die 
Nachricht über die Verhaftung Wilfans hat in Kreiſen der 
Skupſchtina größte Entrüſtung hervorgerufen. Ein Abgeordneter 
der Sloweniſchen Volkspartei hat eine Interpellation 
            einge=
bracht, in der die Regierung aufgefordert wird, in Rom 
            unver=
züglich Schritte zu unternehmen, damit Wilfan auf freien Fuß 
geſetzt werde. Der deutſche Abgeordnete Dr. Hans Moſer hat an 
den Sekretär des Kongreſſes der europäiſchen Minderheiten in 
Genf ein Telegramm gerichtet, in dem er der Entrüſtung über die 
Verhaftung des Abgeordneten Wilfan, der Präſident der letzten 
Tagung des Kongreſſes der europäiſchen Minderheiten in Genf 
war, Ausdruck gibt und an die Solidarität aller europäiſchen 
Minderheiten appelliert, damit dieſe gegen den Gewaltakt der 
fasciſtiſchen Abgeordneten proteſtieren mögen. 
Amerikaniſch=mexikaniſche Spannung. 
EP. Waſhington, 12. November. 
In politiſchen Kreiſen erklärt man, daß in den 
            Beziehun=
gen zwiſchen den Vereinigten Staaten und 
Mexiko in der nächſten Zeit eine ſcharfe Spannung 
            ein=
treten dürfte. Diefe Spannung könnte bis zum Zollkriege führen. 
Man erklärt, daß die Note, die das Staatsdepartement an die 
mexikaniſche Regierung geſandt hat, in außerordentlich heftigem 
Tone gehalten iſt und fordert, daß der rückwirkende Charakter des 
Geſetzes, das Ausländern den Landerwerb in Mexiko verbietet, 
rückgängig gemacht werde. Die Vereinigten Staaten erheben 
            da=
gegen keinen Einſpruch gegen die Auswirkung des Geſetzes vom 
Tage des Inkrafttretens an. Das Geſetz hat zur Folge gehabt, 
daß der amerikaniſche Beſitz von Petroleumfeldern in Mexiko an 
den mexikaniſchen Staat übergeht. 
Veränderungen in der deutſchen Diplomatie. 
Berlin, 12. November. 
Wie wir hören, tritt der Generalkonſul in Amſterdam Hatzfeld 
in den einſtweiligen Ruheſtand. Als ſein Nachfolger iſt der 
            Ge=
ſandte in Luxemburg von Gülich in Ausſicht genommen, der durch 
den Konſul in Kairo Mertens erſetzt wird. An deſſen Stelle ſoll 
der jetzige Leiter der Perſonalabteilung im Auswärtigen Amt, 
Miniſterialdirektor Stohrer, nach Kairo gehen. Es iſt beabſichtigt, 
zu ſeinem Nachfolger den jetzigen Direktor der Perſonalabteilung, 
den Vortragenden Leg.=Rat Dr. Schneider, zu ernennen. 
            Außer=
dem geht der bisherige Geſandte in Columbien, von Haeften, in 
den einſtweiligen Ruheſtand. Als Nachfolger iſt der bisherige 
Generalkonſul in Chikago, Steinbach, in Ausſicht genommen, der 
bereits ſeit mehreren Monaten den Geſandten von Haeften in 
Bogota vertritt. Zum Generalkonſul in Chilago iſt der 
            Vor=
tragende Leg.=Rat im Auswärtigen Amt, Simon, vorgeſehen.
 Dieburgerſtr 96 
früher Diehl’ſche Brauerei), ſind 
ſchöne, hellſte, trockene 
            Geſchäfts=
räume verſchiedenſter Art, auch 
erſtklaſſige trockene Keller ab 
1. Oktober 1926 ganz oder geteilt 
zu vermieten. Auskunft erteilt 
Wachtmeiſter Hermann Gardt, 
            Die=
burgerſtr. 96, II., Darmſtadt. (7584a
 Leeres Zimmer 
(Küchenbenutz an gebild, alleinſteh Herrn. 
od Dame 
Familie zu 
in ſolder edeldenkendet vermieten 
Nähe Heinrichſtr. (Klavier). Angebote unter 
D 18 an die Geſhäftsſteile d. Bl. (229987
 2 groß, hell. Zimmer 
teilweiſe möbliert zu 
vermieten. (*2942 
Anfr u C192 (eſchſt
einf.mbl. Zimmer
zu vermieten, ſof. od
Dezember. (*2991;
Nertt
Henna=Haarfarbe
färbt alle grauen
Haare ſofort in jeder
Farbe. In 10 Farben
vorrät nur bei (11401o
Parfümerie
Tilimann
Eliſabethenſtraße 2 Gageräumeg
event
Lagerraum mit
Büroz vm (=9645ms
Liudenhofſtraße 9, I Großer Raum im
Zentrum zu vermiet
Wilhelmſtraße 40, Büro.
(*29717ds)
52 Qm gr. tr. Maun als Lager oder Werk=
ſtatt, 1 I. heizv. Zimm.
im III St an einz
Perſon z verm. Nih
Bleichſtr. 43, 1. 29 02 Möbl. Zimmerß Karlſtr. 27, 11, Fun
Schön möbl. Zimmer
für ſof am liebſten an
Dam z verm. / 29705fs Wohn= u. Schlafzim.
mit u. ohne Penſion
ſof. z verm. (16597sg
Neckarſtr. 24, I. r., Gervinusſtr. 34, V. 1
mer (Shreibt.) ſof
zu verm. ( 29904 ſchön möbl. Zim. m
Gr., ſchön möbl. Zim=leleltr. Licht, Ofen, k.
Gasherd an berufst
Dame zu verm. Ein=
zuſ. mittags 1-3 und
morg 8-10 (29863 Cüiſabe henſtraße 19, II
Gut möbl. Zimmer
zu vermieten per 15
( 29398)
Schuchard r. 11, II
Möbliertes Zimmer zu vermieten (*29896
Pankratiusſtr. 50, I:
Wohu=u. Schlaf im f 1 evtl 2 Herren zu
ermieten (*29912
Ahaur 12, I.b. Schmidt,
zwei möbl. Zimmer
mu ohne Klavierben
zu vermieten. (*29908
 HOLLAREN 
Schais 
grau gestrickt . . . . . . . . . . . . V.eu 
Garnituren, 2teilig 
Schal und Mütze . . . . . . 2,75, 2.40, 1.30 
Hinder-Pullover 
in modernen Farben 
9.30 
Kinder-Weste 
in vielen Farben . . . 
3.80 
Herren-Westen 
braun gestrickt . . . 
4.50 
Hnaben-Anknöpf-Anzüge 
in vielen Farben .. 
4.90 
Damen-Pullover 
in mod. Mustern u. Farben 9.50, 8.50, H.eu 
STRUMPRE 
Damen-Strümpfe, Ia Macco, mit 
            Dop-
pelsohle u. Hochferse, schwarz u. farbig u.00 
Herren-Socken 
reine Wolle, gestrickt . . . . . . 1.45, 0.30 
Herren-Socken, reine Wolle gewebt, 
in schönen Farben . . . . . 2.50, 175, I.0d 
Damen-Strümpfe, stark. Macco mit 
Doppels. u. Hochf,, schwarz u. farb., 1.75, 1.20 
Damen-Strümpfe, reine Wolle. gew., 
mit Doppelsoble und Hochferse, schwarz 1.00 
Damen-Strämpfe, künstl. Waschseide 
mit Doppels. u. Hochf., in allen Modef. 1.0d 
Damen-Strümpte, reine Wolle, gew. 
mit Doppels., Hochf., schwarz u. farb. 3.25, H.0e
 TRIKOTAGEN 
Damen-Futter-Taillen 
mit langem Arm . . . . . 
1.40 
Herren-Rormal-Jacken 
gute Oualität . . . . . . . . . . 1.45, 1.00 
Damen-Futter-Schlupfhosen 
in modernen Farben .. .. . . . .. 1.40 
Herren-Normal-Hemden 
1.00 
solide Ware 
Herren-Normal-Hosen 
1.95 
gute wollgemischte Oualität 
Herren-Futter-Hogen 
gute gerauhte Oualität.. 
1.00 
Herren-Futter-Hogen 
extra schwere Ware . . 
2.40 
HANDSCHUHE
 Damen-Handschuhe 
Trikot, mit häbschem buntem Futter .. 
Damen-Handschuhe 
guter Trikot, mit warmem Futter . 
Damen-Handsch uhe 
Leder-Imitation, durchgefüttert. 
Herren-Handschuhe 
Leder-Imitation, durchgefüttert . . 2.45, 
Damen-Handlschuhe 
Leder-Imitation, in schönen Farben 
Damen-Handschuhe 
Leder-Imitation, mit Pelzbesatz 
Herren-Handschuhe 
Krimmer, mit Lederbesatz . . 
 1.49 
1.75 
.10
 Neu 
            auf-
genommen
 zu staunend billigen Preisen! 
Gardinen 
Beachten Sie 
HODelSTOLIe bitte unser Spezial-Fenster
U KA
Liebfranenſtr. 79,pt.,möbl Zimmer zu
vermieten. (*29928 Niedeſelſtr. 72, I..
gut möbl. Zimme
per ſofort od. ſpüter
zu vermiet. (* 2993. weidelbergerſtr. 74,
beiNeuſchulz, 1 ſchön
möbl. Zim. zu verm
(S.16636) Steinſtr. 3, I., Oſann
gut möbliert. Zimmer
zu vermieten. *2994 Hölgesſtraße
1. St., ſchönes Bal=
konzim., elektr. Licht
mit od. ohne Klavier=
benutzung, zu ver=
(*29941
mieten. K
Zimmer
nit elektriſchem Licht
uvoll Penſ. (29940s9 Oſannſtr. 52, i. Tin=
enviertel, in einer
Billa ſchön., ſonnig
möbl. Wohn=u Schlafzim
an kinderl. Ehepaar
oder Herrn ſofort zu
ermieten *29971 Pareusſtr. 13, Riegel,
heizb. möbl. Zimmer
zu verm (*29970 Grafenſtraße 41, 1I.,
kleines Zimmer zu
vermieten. (*9945 Gut möbl Zimmer z. b.
Laute chlägerſt. 22I
(* 29957 Liktoriaplatz 1, I. 2-3
teilwſ. möbl Zimm.
nit Kü henbenutzung
(229978
u verm.
— Zumietengeſucht Elegant möbliertes
Zimmer
per ſofort geſucht.
Ang. an Dir. R. u.
C 184 an die Ge=
chäftsſt.
Gſeß
 Stallung 
für Reitpferde 
            ge=
ſucht, nahe Neckar= u. 
Heidelbergerſtr. 
            be=
vorzugt. 
(-29924 
Angebote unt. D 1. 
an die Geſchäftsſt.
 Lagerraum. 
Gegend untere 
            Moos=
berg — He 
            deiberger=
ſtraße, auch Kelter, 
ca. 6—8 qm groß, für 
Lederlager geſucht. 
Angebote u. C 135 
Beſchäftsſt. 16457
 Ruh. Student (älter. 
Semeſter) ſucht gut 
möbl, ſep. Zimmer 
per 1. Dez. Ang. u. 
C199 Gſchſt (*29887
 Kleines Zimmer mit 
Klavier geſ. 
            Preis=
ang. u. C 196 Gſchſt, 
(*29905)
 Beſchlagnaymefreie 
2—-3 Zim.=Wonn. 
od. Manſarde (leer 
oder teilw. möbliert) 
für junges Ehepaat 
geſucht. 
Angebote mit Preis 
unter D 11 an die 
Geſchſt. erb (*29955
 LMnddr. Siltch. 
mKochgel. z. 15 Nov. 
v jg. kinderl. Ehep. 
geſucht. Ang. m. Preis 
u. D 13 Gſchſt. (* 23974
 Leeres Zimmer 
ſ. ält., ruhige Dame. 
Ang. u. D 3 Geſchſt. 
(*29926)
 Gr. möbl. Zim. m. 
Küchenben. von 
            Be=
amten m. Tocht., ein 
Bett w. mitgebr., ge 
Ang u. D4 Geſchſt 
(*29929)
 Möbl. Zimmer mit 
elektr. Licht per ſofort 
geſucht. Gefl Ang. 
an F. Riedel, 
Waldſtr. 9, I ( 9901
 ung Ehepaar ſucht 
1—2 leere Zimmer 
mit Kochgelegenh für 
ſof. Näh. b. Rummel, 
Reſtaurant, Grafen= 
*29466 
ſtraße.
 Wir ſuchen 
für einen verheirateten, 
            kinder=
loſen Beamten 
c leere oder möblierte Zimmer 
S mit Küche od Küchenbenutzung 
in gutem Hauſe. Angebote mit 
Preisangabe erbeten. (16654 
Röhm & Haas 
Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt
Nummer 315
Samstag, den 13. November 1926
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 13. November. 
— Ernannt wurden: am 22. Oktober Studienrat Ernſt Hölzel, 
Feither der Oberrealſchule in Gießen zugeteilt, zum Studienrat an dem 
Sealgymmaſium in Gießen mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 
            ab=
am 23. Oktober die Gendarmeriewachtmeiſter auf Probe Gg. Krebühl 
aus Dienheim und Joſef Elbert aus Gau=Algesheim zu 
            Gendar=
rmeriewachtmeiſtern mit Wirkung vom 1. November 1926; am 4. Nov. 
MMiniſterialkanzleioberſekretär Heinrich Herpel aus Darmſtadt zum 
MMiniſterialkanzleinſpektor bei dem Miniſterium des Innern mit 
            Wir=
kkung vom 1. Januar 1927. 
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 25. Oktober der 
            Gendar=
meriekommiſſar Friedrich Bilſtein in Dieburg und am 2. November 
der Gendarmerieoberwachtmeiſter Franz Adler, in Gau=Algesheim 
auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Januar 1927; am 4. Nov. der 
(Miniſterialkanzleiinſpektor Wilhelm Lenz aus Darmſtadt auf ſein 
Nachſuchen mit Wirkung vses 1. Januar 1927. — In den Ruheſtand 
treten am 1. Dezember 1926 die Oberforſtmeiſter Karl Ruths zu 
Darmſtadt und Hugo Schaub zu Kirtorf auf Grund des 8 1 des 
Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 
19. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über 
            Ein=
ſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und Aenderung des Heſſiſchen 
Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925. 
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle ſſr einen evangeliſchen Lehrer an 
der Volksſchule in Michelau (Kreis Büdingen). Dienſtwohnung iſt 
            vor=
handen und ſofort beziehbar. 
WSN. Der Karneval in Heſſen. Der Miniſter des Innern von 
Brentano hat ſoeben eine Verordnung herausgegeben, die im 
            weſent=
lichen beſagt: Jede Maskerade und jedes karnevaliſtiſche Treiben, wie 
beiſpielsweiſe auch das Werfen von Konfetti und Luftſchlangen auf 
öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen iſt verboten. Von 
            Aſchermitt=
woch 1927 ſind alle karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen, wie Maskenbälle, 
Kappenabende uſw. verboten, auf für geſchloſſene Geſellſchaften. 
            Zu=
widerhandelnde werden beſtraft. 
— Heſſiſches Landestheater. Die heutige Nachmitragsvorſtellung 
„Don Giovanni” beginnt — um den auswärtigen Beſuchern die 
Erreichung der Anſchlußzüge nach den verſchiedenen Nichtungen zu 
            er=
möglichen — pünktlich um 3. 30 Uhr. 
Maria, Fein wird als zweite Rolle ihres Engagements am 
Landestheater in der für morgen Sonntag, abends 7.30 Uhr, im 
Großen Haus angeſetzten Neueinſtudierung von Goethes ſeit dem 
Jahre 1919 nicht mehr gegebenen „Iphigenie” in der Inſzenierung 
von Jacob Geis die Titelrolle ſpielen, und die Herren Büttner, 
            Bau=
meiſter, Weſtermann und Mayenknecht zu Partnern haben. 
Am Donnerstag, den 18., und Freitag, den 19. Nov., nachmittags 
5.30 Uhr und 8 Uhr läuft im Kleinen Haus des Heſſiſchen 
            Landes=
theaters ein neuer Film der Hapag: „Im Land der 
            unbegrenz=
ten Möglichkeiten”. Amerika, das noch immer im Brennpunkt 
des weltwirtſchaftlichen Intereſſes ſtehende Land, iſt der Gegenſtand 
dieſes Films, der beſſer und überzeugender als jedes ſich mit dem 
Dollarland beſchäftigende Buch eine eingehende Kenntnis des Landes, 
ſeiner Menſchen, ſeiner Technik, Kultur und Natur gibt. In 
            inter=
eſſanter, nie langweilender Form erleben wir in ſechs Etappen eine 
Rundreiſe durch die einzelnen Staaten. Die Preſſe bezeichnet 
            einſtim=
mig den Film als ein von Anfang bis zu Ende gelungenes 
            Meiſter=
werk. — Der Vorverkauf beginnt ab Montag, den 15. November, an 
der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes. 
— Viertes Akademie=Konzert. Das vierte Akademie=Konzert findet 
am Montag, den 22. November, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des 
Heſſiſchen Landestheaters als Klavierabend ſtatt. Herr Johs. 
der Akademie=Konzerte vor zwei Jahren mit den Telemann=Variationen 
von Neger noch in beſter Erinnerung ſein wird, beſtreitet das 
            Pro=
gramm des Abends. Außer der Chromatiſchen Fantaſie und Fuge von 
Bach und kleineren Werken von Schubert und Schumann ſteht die große ſtattgehabten Kinder=Märchenvorſtellungen „Hänſel und 
B=Dur=Sonate für das Hammerklavier (Opus 106) auf dem Programm, 
die ſeit längerer Zeit hier nicht zu Gehör kam und allſeitigem 
            Inter=
eſſe begeguen wrrd. Da die größte Zahl der Plätze im Kleinen Haus 
abonniert iſt und nur wenige Tageskarten zur Verfügung ſtehen, 
            emp=
fiehlt es ſich, ſich umgehend bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, 
mit Karten (1,50—5 Mk.) zu verſehen. 
— Geſellſchaft für das Süddeutſche Theater. Heute nachmittag um 
4.30 Uhr findet im Kleinen Haus die 
            Gründungsverfamm=
lung der Ortsgruppe Darmſtadt der „Geſellſchaft für das Sſiddeutſche 
Theater und ſeine Auswirkungen” ſtatt. Herr Profeſſor Dr. Arthur 
Kutſcher=München, deſſen Anregung die Gründung der Geſellſchaft 
zu verdanken iſt, ſpricht in einem einleitenden Vortrag über deren Ziele 
und Abſichten im allgemeinen, und Generalintendant Ernſt. Legal 
über die beſonderen Aufgaben, die der Darmſtädter Ortsgruppe für 
Heſſen erwachſen. Der Zutritt zu dieſer Verſammlung iſt frei. 
— Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag) nur vorm. 
Führungen um 11 und 11½ Uhr ſtatt. 
— Die zweite Winterveranſtaltung der Vereinigung der Freunde 
des humaniſtiſchen Gymnaſiums am nächſten Mittwoch, den 17. 
dieſes Monats, wird ſich vorausſichtlich zu einem ganz beſonderen 
künſtleriſchen Ereignis geſtalten. Profeſſor Bruo Tuerſchmann 
wird als einer der größten Rezitatoren gefeiert. Wo er auſtrat, war Saaleingang gelöſt werden, Muſikaliſche Darbietungen ſollen den 
das Publikum nach den Kritiken führender Blätter wie in einem Banne 
befangen. Die „Leipziger Neueſten Nachrichten” ſchreiben über ihn: 
„Was Max Reinhardt mit einem Rieſenaufwand erreicht — Tuerſch= lung. Der Wander=Ausſchuß hat für den nächſten Sonntag, den 
mann ſtellt dies alles in einer Perſon hin . ." Berliner Blätter 14. November, die 10. Wanderung feſtgelegt. Der Abmarſch erfolgt um 
bezeichnen ſeine Darbietungen als höchſten Gipfel der Kunſt. Der 
            Ber=
liner „Lokalanzeiger” ſchreibt: „Wie Bruno Tuerſchmann, unſer größ= vorbei über Ober=Ramſtadt, Breite Stein, Frankenhauſen nach 
            Nieder=
ter Rezitator, ſprach, war Gottesdienſt. Tuerſchmann wurde in der Beerbach. Hier wird Mittagsraſt gehalten, dann erfolgt der 
            Rück=
ausverkauften Philharmonie ſtürmiſch gefeiert. . ." Stürmiſchey marſch nach Eberſtadt, und von hier aus die Heimfahrt mit der Straßen= 
Applaus,” ſo heißt es an anderer Stelle, „folgt ſeinen Rezitationen, 
aber dann gehen die Menſchen weg, gefangen, wie in einer anderen teiligung, iſt es doch ein Genuß, bei einigermaßen gutem Wetter durch 
Welt‟ Die Begeiſterung, die er in Thürigen erweckte, hat ſich in der 
Preſſe ausgewirkt in Hymnen wie: „Seine Kunſt iſt nicht von dieſer Marſchzeit beträgt nur 510 Stunden, und fällt es auch den älteren 
Welt, ſie iſt hoch droben in den Sternen, die Götter ſelbſt müſſen ihm 
Tribut zollen.” Schon Detlev von Lilieneron ſchrieb über Tuerſchmann 
lebnis.” 
— Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler Darmſtadt. hauſes am Woogsplatz. Da an dieſem Tage zunächſt eine Beſprechung 
Nach dem ſo glänzend verlaufenen Jubelfeſt herrſcht der einmütige der äußerſt wichtigen Bekleidungsfragen ſtattfindet, iſt es nicht not= 
Wunſch, den jetzigen Mitgliederbeſtand zu erhalten und zu kräftigen, wendig, hierzu die Schneeſchuhe uſw. mitzubringen. Die weiteren 
damit die Vereinigung ihre ſchulfördernden und allgemeinen Ziele tat= Uebungsſtunden ſind auf Montags und Freitags feſtgeſetzt und werden 
kräftig zu fördern vermag. Der Vorſtand wird bereits dieſer Tage an im kleinen Turnſaal in der Zeit von 8.30—10 Uhr abends durchgeführt. 
die Feſtlegung der nächſten und weiteren Aufgaben herantreten. — Der 
regelmäßige Biertiſch für alle Mitglieder und Freunde findet nach wie durch Eintrag in die bei unſerem Hausmeiſter offenliegende Liſte können 
vor an Samstagabenden, im Reſtaurant Heß (Kirchſtraße) ſtatt. Zu noch berückſichtigt werden. 
zahlreicher Beteiligung wird aufgefordert. (S. Anzeige.) — 
            Nachzutra=
gen iſt, daß die Firma Karl Arnold u. Sohn (Ecke Erbacher Straße) lich, werden heute mittag 2 Uhr in der Arbeitsſchule SStiftſtraße) 
            Buſch=
zu allen Veranſtaltungen gelegentlich der Jubelfeier bereitwilligſt und rofen Tulpen, Iris, Crokus uſw. an die Mitglieder abgegeben. Da 
unentgeltlich einen Flügel zur Verfügung geſtellt hat. 
— Der St. Eliſabethenverein Beffungen veranſtaltet zugunſten der ſich, von der Abgabe Gebrauch zu machen. 
Armen eine Verloſung verbunden mit Kaffee und Kuchen. Die 
Verloſung findet am 21. November, nachmittags zwiſchen 1—3 Uhr, Fabrik ein Unfall, wobei ein Arbeiter am Kopfe verletzt wurde. — Kurz 
ſtatt in dem Kinderſchulſaal, Beſſunger Straße 115. Jeder gebe gern nach 9 Uhr kam geſtern ein Fuhrmann auf der Straße Nieder=
            Ram=
ſein Scherflein zu Ehren der hl. Eliſabeth und St. Martin, deren ſtadt-Darmſtadt zu Fall, geriet unter ſein Fuhrwerk und erlitt einen 
Feſte wir eben feiern, damit ſo manchem alten und kranken Mütterchen Oberſchenkelbruch. Beide Verunglickte wurden von der Sanitätswacke. 
eine kleine Weihnachtsfreude bereitet werden kann. 
— Oeffentlicher Lichtbildervortrag des Volksbundes für 
            Krieger=
gräberfürſorge. Am nächſten Freitag, den 19. November, abends, fin= New York: D. Weſtphalia ab Hamburg am 10. 11., D. Albert Ballin 
det im Saale des „Feierabend” (Stiftsſtraße) ein Lichtbildervortrag ab Hamburg am 18. 11., ab Cuxhaven am 19. 11., D. Thuringia ab 
ſtatt, den die hieſige Orts= und Bezirksgruppe des Volksbundes für Hamburg am 24. 11., D. Reliance ab Hamburg am 29. 11., ab Cux= 
Kriegergräberfürſorge veranſtaltet. Herr Landesjugendpfarner, Lic, haven am 30. 11. D. Deutſchland ab Hamburg am 2. 12., ab Cuxhaven 
Fürſorge des Volksbundes” ſprechen. Eine in der muſikliebenden Be= 10. 12., D. Hamburg ab Hamburg am 16. 12., ab Cuxhaven am 17. 12. 
Herren Frey, Niebergall, Tuchocki und Wilk hat es dankenswerterweiſe ab Halburg am 21. 11. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk: Ein 
übernommen, durch geeignete Kammermuſik den Vortrag zu umrahmen. Dampfer ea 6. 12. Nach der Weſtküſte Nordamerika: D. Kermit am 
Dio geſamte Einwohnerſchaft von Darmſtadt und Umgebung iſt hier= 11. 11., D. Witram am 4. 12., D. Witeil am 18. 12. Nach der Oſtküſte 
zu dieſer Veranſtaltung, die bei freiem Eintritt ſtattfindet, herzlich ein= Südamerika: D. Baden am 13. 11. D. Liguria am 13. 11., D. Legie am 
geladen. 
der letzten Zeit in Heſſen eine derartig ſcheinbar unwichtige Angelegen= Nach Mexiko: D. Nord=Schleswig am 10. 11., D. Nauplia am 23. 11., 
heit, wie die Guindung von Jugendherbergsgruppen zu ſein ſcheint, D. Nio Panuco am 4. 12.. D. Schleswig=Holſtein am 16. 12. D. 
            Eupa=
ſo emſig betrieben wird. Auch die am kommenden Sonntag in Eber= toria am 28. 12., D. Rio Brava am 11. 1. 27. Nach Cuba: D. Kyphiſſia 
ſtadt zu gründende Ortsgruppe für deutſche Jugendherbergen ſcheint am 15. 11., D. Kreta am 15. 12., D. Amaſſia am 15. 1. 27. Nach 
            Weſt=
manchem wohl allzu unnötig, da man ja doch in Darmſtadt eine bzw. indien: D. Antiochia am 17. 11., D. Teutonia am 2. 11. ein Dampfer 
ſogar zwei Jugendherbergen beſitzt und die jungen Wanderer doch am 8. 12., D. Atto am 18. 12., D. Galicia am 24. 12. Nach Jamaica, 
ſicherlich daſelbſt Underkunft finden können. Die deutſche Jugend= Haiti, Domingo und Pto. Nieo: D. Troja am 20. 11., D. Arta am 11. 
beivegung kann nicht aus eigenen Kräften heraus den Bau und die Ein= 12. ein Dampfer a 31. 12. Nach Oſtaſien: D. Franken am 10. 1I., 
ten betreibe.. Sie braucht dazu die Hilfe der ganzen deutſchen Volks= 24. 11., MS. Münſterland am 27. 11. D. Knowsley Hall am 1. 12. D. 
gemeinde, ganz einerlei, welcher Partei und welchen Standes. Denn Anhalt am 8. 12. Nach Afrika: D. Nigſſa am 11. 12. Hamburg=
            Rhein=
die Jugend die deutſche Jugendherbergen benutzt, ſetzt ſich heute aus Linie: Wöchentlich ein Dampfer. Mitgeteilt durch den Vertreter Adolph 
allen Schichten unſeres Volkes zuſammen.
 Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters 
Großes Haus. 
Sonntag, 14. Nov. Nachm. 3½ Uhr, Ende 6 Uhr: 
            Volksvor=
ſtellung zu ermäßigten Preiſen: „Rigoletto”, Oper von 
Verdi. Preiſe: 1 bis 4 M. — Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: 
Sonntags=Fremdenmiete 2. Vorſtellung. Neu einſtudiert: 
„Iphigenie”. Schauſpiel von Goethe. Preiſe: 1 bis 10 M. 
Montag, 15. Nov. Keine Vorſtellung. 
Dienstag, 16. Nov. F 3 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7½ 
Uhr, Ende 10½ Uhr: „Oberon”. Oper von C. M. v. Weber. 
Preiſe: 1 bis 10 M. 
Mittwoch, 17. Nov. B 6. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10½ Uhr: 
„Gaſparone”. Operette von Millöcker. Preiſe: 1bis 10 M. 
Donnerstag, 18. Nov. K 3 (Bühnen=Volksbund), Schülermiete 
gelb 2. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zum erſten Male 
wiederholt: „Iphigenie”. Preiſe: 1 bis 10 M. 
Freitag, 19. Nov. D 5. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der 
Ring des Nibelungen” Vorabend: „Das 
            Rhein=
gold”. Von R. Wagner. Preiſe: 1 bis 10 M. 
Samstag, 20. Nov. E 6. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: 
„Don Giovanni”. Oper von Mozart. Preiſe: 1 bis 10 M. 
Sonntag, 21. Nov. Außer Miete. Anfang 8 Uhr, Ende gegen 
orcheſters. 5. Sinfonie (C=Moll) von Beethoven; 1. 
            Sin=
fonie (C=Moll) von Joh. Brähms. Preiſe: 1, 2, 3 M.
 Kleines Haus: 
Sonntag, 14. Nov. Vormittags 11½ Uhr: 1. Morgenfeier: 
Robert Schumann. (Mitwirkende: Paula Kapper, 
Martha Liebel, Joſef Poerner, Leo Barczinſky). Am Flügel: 
Erich Riede. Preiſe: 0,50 bis 0,80 Mk. — Abends 7½ Uhr, 
Ende 10 Uhr: Zuſatzmiete IV (4) „Der Biberpelz”. 
Eine Diebskomödie von G. Hauptmann. Preiſe: 1 bis 6 Mk. 
Montag, 15. Nov. Keine Vorſtellung. 
Dienstag, 16. Nov. Zuſatzmiete I (4). Anfang 7½ Uhr, Ende 
10 Uhr: „Der Raub der Sabinerinnen”. Luſtſpiel 
v. Schönthan. Preiſe 1 bis 6 Mk. 
Mittwoch, 17. Nov. Keine Vorſtellung. 
Donnerstag, 18. Nov. Abends 5½ und 8 Uhr: Filmvortrag: 
„Amerika, das Land der unbegrenzten 
            Mög=
lichkeiten”. Redner: Kapitän Haug. Preiſe: 1, 1,50, 2 und 
3 Mark. 
Freitag, 19. Nov. Abends 5½ und 8 Uhr: Filmvortrag: 
„Amerika, das Land der unbegrenzten 
            Mög=
lichkeiten”, Redner: Kapitän Haug. Preiſe: 1, 1,50, 2 und 
3 Mark. 
Samstag, 20. Nov. Zuſatzmiete VT (5). Anfang 7½ Uhr, Ende 
10 Uhr: „Der Biberpelz‟. Eine Diebskomödie von G. 
Hauptmann. Preiſe: 1 bis 6 Mark. 
Sonntag, 21. Nov. C5 (für diejenigen C=Mieter, die 
            Zuſatz=
miete III haben); Schülermiete weiß 3. Anfang 7½ Uhr, 
Ende 10 Uhr: „Iphigenie”. Schauſpiel von Goethe. 
Preiſe: 1 bis 6 Mark.
 — Orpheum. Das ſo erfolgreiche Gaſtſpiel des Hamburger Operet= 
Hobohm=München, der von ſeinem erſten Auftreten im Rahmen tentheaters mit der Operetten=Nevue „Das Champagner=Gir!” 
währt nur noch bis Montag, den 15. November. Eine Verlängerung 
iſt ausgeſchloſſen. Heute Samstag und morgen Sonntag, nachmittags 
halb 4 Uhr, finden zwei Wiederholungen der am vergangenen Sonntag 
Gretel” (in den Hauptrollen, die Liliputaner Friedl Ray und Lilli 
Schreiber) bei wiederum kleinſten Preiſen, von 50 Pfg. bis 1,50 Mk., 
ſtatt. Der Kartenvorverkauf für die beiden 
            Nachmittagsvor=
ſtellungen findet nur im Verkehrsbureau ſtatt; für die 
            Abend=
vorſtellungen wie üblich bei de Waal (Rheinſtraße 14) und 
            Verkehrs=
bureau. (Siehe Anzeige.) 
— Familiengeſchichtliche Vereinigung. In der nächſten Sitzung am 
Dienstag, den 16. d3. Mts. im Heſſiſchen Hof (Wilhelminenſtraße 1), 
abends ganz püinktlich um 8½ Uhr, wird Profeſſor Dr. Karl Maurer 
als Fortſetzung ſeines vorjährigen Vortrags über die „Pirmaſenſer 
            Fa=
milie Maurer in Gaildorf und Eſchach im 17. Jahrhundert” ſprechen. 
Gäſte ſind willkommen. 
— Paulusgemeinde. Am nächſten Sonntag veranſtaltet der 
            Frauen=
verein der Paulusgemeinde, abends 8 Uhr, im Saal der Pauluskirche 
einen Teeabend. Pfarrer Rohrbach=Frankfurt hält einen 
            Lichtbildervor=
trag über das Thema: „Eindrücke von der Jungmänner=Weltkonferenz 
in Helſingfors im Auguſt 1926‟ Der Vortragende hat an jener 
            Welt=
konferenz ſelbſt teilgenommen und zeigt eigene Aufnahmen. Da der 
Vortrag naturgemäß gerade die Männer intereſſieren wird, ſo ſind dieſe 
ſelbſtverſtändlich auch zur Veranſtaltung im Paulusſaal eingeladen. 
Auch Gäſte ſind willkommen. Der Eintritt iſt frei. Teekarten können am 
Abend verſchönern. 
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 E. V., Wander=Abtei= 
8 Uhr am Turnhauſe. Die Wenderung geht an der Ludwigs=Eiche 
bahn nach Darmſtadt. Der Wander=Ausſchuß bittet um zahlreiche 
            Be=
die im herbſtlichen Schmucke prangenden Wälder zu wandern. Die 
Turnern nicht ſchwer, an dieſer Wanderung teilzunehmen. 
— Schneeſchuhlaufen. Der erſte diesjährige Trockenſkikurſus 
u. a.: „Dieſem größten Meiſter zu lauſchen, iſt ein unvergeßliches Er= der Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) beginnt 
am Montag, 15. November, abends im Galeriezimmer unſeres Turn= 
Neuanmeldungen entweder ſchriftlich an die Winterſportabteilung oder 
— Gartenbauverein Darmſtadt. Wie aus dem Anzeigenteil 
            erſicht=
das Wetter zum Verpflanzen zur Zeit ſehr günſtig iſt, empfiehlt es 
— Unfälle. Geſtern nachmittag ereignete ſich in einer hieſigen 
(Tel. 400) nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht. 
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie. Nach 
v. d. Au wird über die Themen: „Die fernen Kriegergräber” und „Die am 3. 12., D. Cledeland ab Hamburg am 9. 12. ab Cuxhaven am 
völkerung ſchon beſtens eingeſührte Künſtlergruppe, beſtehend aus den Nach Boſton: D. Weſtphalia ab Hamburg am 10. 11., D. Thuringia 
17. 11., D. Bayern am 4. 12., D. Wasgenwald am 11. 12., D. Schwarz= 
— Warum deutſche Jugendherbergen? Man ſchreibt uns: Mancher wald am B. 12. Nach der Weſtküſte Süidamerika: D. Murla am 10. 11., 
wird ſich in dieſen Tagen wohl die Frage vorlegen, weshalb gerade in D. Poſeidon am 19. 11., D. Heluan am 20. 11., D. Menes am 1. 12. 
richtung der zum erſprießlich=n Wandern notwendigen Unterkunftsſtät= MS. Fulda am 13. 11., D. Deuodoeus am 20. 11., MS. Ermland am 
Rady in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1.
Seite 5
 TBanz glmba, Herr Löwe, ſo raunt es ehrfürchtig, jubelt es und 
ſingt es im ſonnigen fernen, fernen Oſtafrika, wenn von unſerem 
            Hel=
den, dem General Lettow=Vorbeck, die Rede iſt. Nun komnt er 
hierher. Sonntag wird er zweimal ſprechen, um 11.15 Uhr in der 
Turnhalle und ſpäter vor der Studentenſchaft. Vor Jahren ſahen wwir 
ſeine ragende Geſtalt einmal im Saalbau, ſeither nicht wieder. 
            Seli=
ſam, die raſtloſe Tätigkeit der Kolonialgeſellſchaft und die nie ruhende 
Sehnſucht der alten deutſchen Afrikaner und der anderen 
            Kolonialdeut=
ſchen nach den verlorenen Sonnenländern, nach tropiſcher Ueppigkeit 
der Umwelt, nach unendlichen Hochflächen, nach fernen blauen Gebirg”; 
nach nächtlichem Negerſang und Negertanz, nach Fährnis und Wildnis 
— ſie laſſen die deutſche Seele nimmer los. Wir wollen nicht vergeſſen 
und wir können nicht vergeſſen, was einſt unſer war, was geſchehen iſt 
was geleiſtet wurde von deutſcher Zähigkeit und deutſchem Idealismt 3 
von deutſchem Hirn, von harter Fauſt und den ſtarken Herzen. Züm 
Heldenlied groß und erhaben wurde zumal die Erinnerung an die 
langen, ſchweren Jahre, die Lettow=Vorbeck und die Seinen dort drü 
ben in Deutſch=Oſt, in Britiſch=Oſt und Portugieſiſch=Oſt ſchier 
            beiſpiel=
los kämpfend verbrachten. An der Größe ſolcher Erinnerungen muß 
unſerem Volke wieder die Seele frei werden, muß ihm Kraft wachſen 
wieder an ſich ſelbſt zu glauben. Lettow ſehen und hören heißt einen 
der treueſten und tapferſten Männer ſehen und hören, die je über die 
Erde geſchritten ſind! Wir grüßen den Löwen von Oſtafrika in 
            Darm=
ſtadt! Auch hier hat die Erinnerung an ſeine Taten eine bleibende 
Statt, auch hier ſoll nie vergeſſen werden, was er ſelbſt in unſerem 
Volke wachhalten will. 
— Theater Vandredi. — Wir ſind in der Lage, über die heute in 
10 Uhr: Sinfoniekonzert des Landestheater= der Turnhalle (Woogsplatz) beginnenden Vorſtellungen Näheres zu 
            be=
richten. Im erſten Teil werden moderne Salonzauberei, orientaliſche, 
ägyptiſche Magie und ſpiritiſtiſche Experimente vorgeſührt. Außerdem 
moderne Gedächtniskunſt in höchſter Vollendung. Im zweiten Teil 
bringen Willy und Fanny Fretztag, das amerikaniſche Illuſioniſtenpaar, 
neue rätſelhafte Täuſchungen. Es folgen Oskar Strauch als 
            Schnell=
maler, ſowie der Lachſchlager Clown Oſſi, der Ulk=Büſtenmodelleur. 
Zum Schluß die neueſten und verblüffendſten Illuſionen der Gegenwart, 
u. a. das Durchnageln einer lebenden Dame. Sämtliche Vorſührungen 
ſind mit Konzert verbunden. Wir weiſen noch auf die heute und am 
Sonntag um 3 Uhr ſtattfindenden 
            Nachmittagsvorſtellun=
gen hin, welche bei vollem Programm zu halben Preiſen ſtattfinden. 
(Siehe Anzeige.) 
RDV. Erleichteter Beſuch der Kriegergräber Frankreichs. Im 
            Hin=
blick auf den nahen Totengedenktag, 21. Nov. (Totenſonntag), wird 
            dar=
auf hingewieſen, daß es heute ohne Schwierigkeiten möglich iſt, die 
Gräber der Gefallenen in den ehemaligen Kriegsgebieten Frankreichs 
zu beſuchen. In Verbindung mit dem Volksbund Deutſche 
            Kriegs=
gräberfürſorge hat es die Direktion des Mittelenropäiſchen Reiſebüros 
(NLR.) in Berlin W. 9 übernommen, Reiſende von jedem Ort 
            Deutſch=
lands aus zu den Kriegsgräbern zu befördern und dabei nicht nur für 
die Fahrt zum Reiſeziel zu ſorgen, ſondern auch Unterkunft, 
            Verpfle=
gung, Autofahrt bis zum Friedhof. Empfang durch einen 
            deutſch=
ſprechenden Vertrauensmann am Bahnhof des Reiſeziels, ſicherzuſtellen. 
Der Reiſende entrichtet für dieſe Reiſe im voraus einen mäßigen 
Pauſchalbetrag, in dem auch alle Nebenausgaben (wie Steuern, 
            Trink=
gelder uſw.) eingeſchloſſen ſind. 
— Jubiläum. Sonntag, den 14. November, ſind es 20 Jahre, daß 
Fuäulein Auguſte Klaus als Stitze in treueſter Pflichterfüllung 
bei Frau Oberſtleutnant Morneweg Wwe. tätig iſt. 
Polizeibericht. Heute früh 3.40 Uhr verunglückte am 
            Südbahn=
hof der Zugführer Philipp Hill, von hier beim Abſpringen 
aus einem die Station durchfahrenden Güterzug tödlich. Hill, der in 
Kranichſtein ſtationiert iſt, benutzte nach Dienſtſchluß den kurz nach 3 Uhr 
in Kranichſtein abgehenden Güterzug, um nach Hauſe zu fahren. Beim 
Abſpringen fiel Hill derart unglücklich auf den Hinterkopf, daß die 
Schädeldecke zertrümmert wurde, was den ſofortigen Tod zur Folge 
hatte. — Der Schneider Franz Liedtke wurde wegen Verdachts der 
Werbung für die Fremdenlegion feſtgenommen. 
— Dem Bericht über die Hubertusfeier des Hefſiſchen Jagdklubs 
iſt noch nachzutragen, daß der an dem Abend benützte Konzertflügel von 
der Firma Karl Arnold u. Sohn (Kladier=Arnold), Darmſtadt, 
            Gliſa=
bethenſtraße 28, zur Verfügung geſtellt wurde. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Dſe hierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten, 
in keinem Falle irgendwſe als Beſprechung oder Kritli. 
— Der Wanderklub Tempo Darmſtadt 1923 hält am 
Sonntag, den 14. November, nachmittags im Fürſtenſaal (Grafenſtr.) 
ſein diesjähriges Dekorierungsfeſt ab. Da ein gutes Programm 
            auf=
geſtellt iſt (Muſikvorträge, Theater, Tanz) iſt Gewähr für Unterhaltung 
geboten. Alle Freunde und Gönner des Vereins ſind freundlichſt 
            ein=
geladen. (Siehe Anzeige.) 
— Der Evangeliſche Arbeiter= und 
            Handwerker=
verein, feiert am Sonntag, 14. November, abends, im Vereinshauſe 
„Feierabend” (Stiftſtraße 51) ſein 36. Jahresfeſt. Die Feſtanſprache hält 
Herr Dekan Weißgerber. Die Mitglieder und Freunde des Vereins ſind 
zu zahlreicher Teilnahme freundlichſt eingeladen. (Näheres ſiehe Anz.)
 Kunſtnotizen. 
Ueber Werke, Künſiler oder künſfleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung 
geſchieht, behält ſich die Redakion ihr Urtell vor. 
— Liederabend, Walburg E. Schick. Die namhafte 
Lieder= und Oratorienſängerin W. E. Schick=Mannheim (zur Zeit 
            Ge=
ſangspädagogin am Haeckelſchen Konſervatorium und bis vor kurzem 
noch als Konzertſängerin in Mannheim tätig) wird nach ihrer 
            Ueber=
ſiedlung nach Darmſtadt ihren erſten Liederabend als 
            Einführungs=
konzert mit Hermann Heiß am Flügel halten. Fräulein Schick, 
Schülerin der genialen, kürzlich in Wien verſtorbenen 
            Geſangsprofeſ=
ſorin Aglaja Orgeni, erfuhr ihre erſte Förderung durch Max Reger, 
unter deſſen perſönlicher Mitwirkung ſie viele ſeiner Lieder 
            erſtauf=
führte. Ueber ihre Mitwirkung beim Regerfeſt 1920 ſchreibt die Jenger 
Zeitung: ihre geiſtige Geſtaltungskraft, ihr wohllautendes Organ 
feſſelten das dankbare Publikum und brachten ihr begeiſterten Beifall.” 
Mannheimer Tagblatt: „. . . die Stilreinheit und Wärme, das berückend 
ſchöne Piano, der wirklich volkstümlich vermittelte Humor, der ſo 
            dis=
kret erheiternd wirkte, kennzeichneten die tiefſchürfende Kunſt der 
            ernſt=
ſtrebenden Sängerin, die ihren Vortrag auch durch die äußeren Mittel 
einer freien und leichten Höhe zu ſtützen vermag. Eine beſtbeglaubigte 
Regerſängerin. . .‟ Das Konzert findet am 18. November, 8 Uhr, 
im Muſikvereinsſaal (Steinſtraße 24) ſtatt. 
* Palaſt=Lichtſpiele: „Der Veilchenfreſſer”. Aus 
Guſtav don Moſers einſt oft gegebenem Luſtſpiel haben Fanny Carlſen 
und Hans Behrendt einen Film geformt, der unterhaltſam, bewegt, 
ſpannungserfüllt iſt und als ein großer und echter Erfolg angeſehen 
werden darf. „Mir Geſchick, Geſchmack und dem treffſicheren Verſtändnis 
für das Publikum haben die Autoren Ernſt und Heiterkeit, ausgelaſſene 
Komik und bewährte Kinotragit miteinander vermengt, ein vorzügliches, 
feſſelndes Drehbuch geſchaffen und es Friedrich Zelnik zur 
            Bildgeſtal=
tung überlaſſen. Das vorzügliche Zuſammenſpiel erleichtert die Arbeit 
des Regiſſeurs auß ordentlich. Harry Liedtke gibt die Titelrolle, 
            dies=
mal ſchauſpieleriſch ſtärker und geſchloffener als ſonſt, vom ſtarren Typ 
des Frauenbezwingers” glücklich gelöſt; entzückend der kleine Trortel 
Ernſt Verebes, dezent, zu rückhaltend und von bezauberndem Charme 
Lil Dagoder, niedlich=lieh Evi Eva, eindringlich Dary Holm, ausg 
zeichnet Theodor Loos und ſehr luſtig Hans Behrendt. Unübertrefflich 
die muſikaliſche Illuſtration durch die Hauskapelle. 
— union=Theater: „Fauſtfilm”. In einem 
            wunderbol=
len Zuge, der kaum eine dumpfe Stelle oder Lücke läßt, zieht das Spiel 
von Dr. Fauſt vorüber. Der Böſe hadert mit dem Strahlenglanz des 
Engels; dann mittelalterliches Stadtbild traumhaft ſchön hingebreitet. 
Die ſchwarze Peſt ... die hoffnungsloſe Arbeit des Doktors Fauſt 
an der geſchlagenen und armſeligen Menſchheit. Ueber Stadt und Land 
dann die Schwingen Satans dunkel gebreitet. In dieſem Bilde hat 
Murnau die größte Leiſtung der künſtleriſchen Regie gegeben, die ſich 
mit den heutigen Filmmitteln erreichen läßt.
 Tageskalender für Samstag, den 13. November 1926. 
Tandestheater Großes Haus, Anfang 3½ Uhr, Ende nach 
6½ Uhr, Samstags=Fremdenmiete, 2. Vorſtellung: „Don Giovanni” 
Kleines Haus. Anfang 7½ Uhr. Ende 10 Uhr, I 3 (
            Bühnen=
volksbund): „Die Geſchwiſter‟. Die Mitſchuldigen” — Orpheum, 
nachmittags ½4 Uhr, Märchen=Vorſtellung: „Hänſel und Gretel”; 
abends 8 Uhr: „Das Champagner Girl” — Schloß=Café: 
            Kon=
zert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz. — Weinhaus 
Weißer Turm: Konzert und Tanz. — Span. Bodega: 
Künſtler=Konzert. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. 
Frankfurter Hof; Konzert. — Konzertſaal „Perkeo”= 
Humoriſtiſches Konzert. — Café und Weinſtube 
            Taunus=
burg: Tanz. — Hotel=Reſtaurant Alte Poſt: Konzert. 
Nentnerbund, Ortsgruppe Darmſtadt, nachm. 3½ Uhr, in 
der Aula des Realgymnaſiums: Monatsverſammlung”. — 
            Mozart=
ſaal, abends 8 Uhr: Elektromophon=Konzert. — Saalbau, 
abends 8 Uhr: Oberheſſiſcher Abend. — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Mefſel, 12. Nov. Die hieſige Spar= und Leihkaſſe feierte 
im Saale des Herrn Reiſenſcheid ihr 80jähriges Stiftungsfeſt, wozu ſich 
die Mitglieder mit ihren Frauen faſt vollzählig verſammelt hatten. Der 
Verband der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und die 
            Landes=
genoſſenſchaftsbank waren durch die Herren Direktoren Dr. Strub 
und Mager vertreten. Nachdem der Präſident des Aufſichtsrats, 
Herr Wilhelm Hickler 3., die Anweſenden, insbeſondere die 
Gäſte, begrüßt hatte, ſprach der Rechner, Herr Lehrer Vogel, über 
die Entwicklung der Kaſſe. Herr Direktor Dr. Strub überbrachte die 
Glückwünſche des Verbandes, rühmte die gewiſſenhafte Arbeit des 
            Rech=
ners Vogel und überreichte ihm für ſeine treuen Dienſte ein hübſches 
Diplom und den Vorſtandsmitgliedern Volk und Fröhner je ein Buch 
mit Widmung. Nachdem Herr Direktor Mager noch die Mitglieder der 
Kaſſe zu recht reger Betätigung ermahnt hatte, überreichte Herr Lud. 
Volk 1. mit vortrefflichen Worten im Namen der Kaſſe ihrem 
            allverehr=
ten Nechner als äußeres Zeichen der Dankbarkeit einen bequemen 
            Korb=
jeſſel. Sichtlich gerührt, dankte Herr Vogel für die ihm zuteil 
            gewor=
dene Chrung. Bis Mitternacht blieb die Verſammlung bei angeregter 
Unterhaltung vergnügt beiſammen. 
* Griesheim, 12. Nov. Bei der Einfahrt in die Bahnhofsanlage 
entgleiſte dieſer Tage ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn, 
weshalb der fahrplanmäßige Zug 7.50 Uhr ausfallen mußte. Es dauerte 
geraume Zeit, bis der Wagen wieder auf die Schienen gebracht war. 
II. Eberſtadt, 12. Nov. Anläßlich der Gründung einer Ortsgruppe 
des Verbandes Deutſcher Jugendherbergen am hieſigen Orte 
            veran=
ſtaltet der Zweigausſchuß Südheſſen am Samstag (13. November) eine 
große Kundgebung zugunſten der Errichtung einer 
            Jugend=
herberge bei Malchen. Anſchließend an einen Fackelzug wird 
im Saale des Gaſthauſes „Zum Schwagen”, eine Feier ſtattfinden, 
woran ſämtliche hieſigen Vereine, ſowie Vertreter der Schule und 
            Ge=
meinde teilnehmen. Am Sonntag wird eine Ortsſammlung 
            durch=
geführt, deren Ertrag dem Baufonds der Herberge zufließen ſoll. 
* Hahn bei Pfungſtadt, 12. Nov. Die Entwäſſerung der 
Gemarkung geht der Verwirklichung entgegen. Man nimmt an, 
daß der Plan der beſte ſei, bei dem man die Führug der Gräben ſo 
anlegt, daß das Waſſer in der Nähe des Bruchhofes in die Modau 
            ge=
pumpt werden kann. — Die Gemeindehundeſteuer für 1927 
wurde auf 6 Mark je Hund feſtgeſetzt. 
* Nieder=Ramſtadt, 12. Nov. Morgen (Sonntag) abend eröffnet der 
Geſangverein Harmonie im Saale „Zur Poſt” (Breidert) die Reihe 
            ſei=
ner diesjährigen Winterveranſtaltungen mit einer Aufführung von J. 
Neſtrohs Zauberpoſſe „Lumpaeivagabundus”. Erprobte, ſpielfreudige 
Darſteller, ſowie eine zeitgemäße, originelle Ausſtattung laſſen einen 
großen Erfolg erwarten. 
* Ober=Ramſtadt, 12. Nov. In der auf vorgeſtern Abend 
            einbe=
rufenen Gemeinderatsſitzung wurde den einzelnen Herren 
            zu=
nächſt eine Ausfertigung des auf Grund Beſchluſſes vom 2. ds. Mts. 
uen ausgearbeiteten Vertrages über die Verpachtung des 
            Gemeinde=
ſteinbruchs am Buchwald an die Odenwälder Hartſtein=Induſtrie=A.=G., 
Darmſtadt, behändigt und daraufhin der Vertrag ſelbſt, vom 
            Geſamtge=
meinderat unterſchriſtlich beſtätigt. — Für die definitive Beſetzung 
einer Lehrerſtelle an der hieſigen Volksſchule nimmt der Gemeinderat 
zunächſt von der vom Kreisſchulamt überſandten Bewerberliſte Kenntnis 
und ſchlägt die Bewerber: Lehrer Müller, Roßdorf, und an zweiter 
Stelle Lehyer Gevert, Leeheim, vor. — Für das Jahr 1997 wird die 
Gemeindehundeſteuer wieder auf 6.— Mk. pro Jahr feſtgeſetzt. Der 
mehrfache Hundebeſitz wird hiernach nicht erhöht verſteuert. — Erich 
Gompf und 8 Konſorten haben die Erweiterung der 
            Straßenbeleuch=
tung in der verlängerten Bauſtraße beantragt. Da dieſe Strecke noch 
nicht bebaut, wird der Antrag abgelehnt. Dagegen ſoll in der 
            ver=
längerten Adlergaſſe noch eine Straßenlampe angebracht werden. Das 
Weitere wird der Baukommiſſion übertragen. — Ein Antrag des 
Schularztes auf Regelung ſeiner Vergütung wird, nachdem die 
            einge=
holten Auskünfte der Nachbargemeinden bekannt gegeben worden waren, 
zur endgültigen Beſchlußfaſſung bis zur Aufſtellung des nächſtjährigen 
Voranſchlages zurückgeſtellt. — Bekanntlich hat der Gemeinderat 
            ſeiner=
zeit beſchloſſen, daß Georg Breitwieſer 9, bei Neueröffnung ſeiner 
            Gaſt=
wirtſchaft die Piſſoiranlage, die ſeither an die Bahnhofſtraße grenzte, 
zurückverlegen ſolle. Breitwieſer hat ſich hierzu nun bereit erklärt und 
wind demnächſt einen Voranſchlag hierüber vorlegen. Bis dahin wird 
die Angelegenheit zurückgeſtellt. — Bezüglich der Herſtellung des 
            Fuß=
ſteiges im Frankenhäuſerweg wird nach eingehender Ausſprache 
            be=
ſchloſſen, zunächſt den Friedrich Ehrhardt 1. Eheleuten auf Grund des 
Reverſes vom 29. April 1923 eine Aufforderung zur Entfernung ihrer 
die Baufluchtlinie überſchreitenden Gartenmauer binnen feſtgeſetzter Friſt 
zukommen zu laſſen. Alsdann wird über die Angelegenheit weiter 
            be=
ſchloſſen werden. — Dagegen wurde die Kanaliſation der Jahn= und 
Heherſtraße nach dem vorgelegten Voranſchlag beſchloſſen. — Dem 
Heilſtättenverein für Heſſen wird, wie im Vorjahre, ein Beitrag von 
10.— Mk. bewilligt. Hierauf geheime Sitzung. 
* Roßdorf, 12. Nov. Um die ausgeſchriebene Stelle für einen 
            evan=
geliſchen Lehrer haben ſich 28 Bewerber gemeldet. 
* Groß=Zimmern, 12. Nov. Vermißt wird ſeit 22. Oktober der 
60 Jahre alte Joh. Gg. Federlin aus Groß=Zimmern. Er iſt etwa 1,65 
groß, trägt dunkelblauen Anzug, braune Mütze, blau karriertes Hemd, 
weißen Umlegekragen, ſchwarzen Selbſtbinder mit gelben Querſtreifen, 
Haare grau, große Glatze, Schnurrbart rötlich, leicht ergraut. Etwaige 
Mitteilungen wolle man an Frau Federlin, Bachgaſſe 14, Groß=
            Zim=
mern machen. 
r. Babenhauſen, 11. Nov. Zu einer Dringlichkeitsſitzung 
hatte die Bürgermeiſterei den Gemeinderat am Dienstag abend 
            ge=
laden. Wieder einmal, wie ſo oft, handelte es ſich um den 
            Bahnhofs=
umbau, und zwar um die Unterführung an der Darmſtädter Straße. 
Zur Debatte ſtand ein Schreiben des Finanzminiſteriums an das 
            Kreis=
amt betr. Unterführung. Der Gemeinderat iſt enttäuſcht und befremdet 
über die Stellungnahme des Herrn Finanzminiſters zur Unterführung 
an der Darmſtädter Straße, die doch von der Eiſenbahnbehörde den 
Wünſchen der Gemeindevertretung entſprechend genehmigt war. Der 
Gemeinderat kann die vom Finanzminiſter angeführten Gründe nicht 
anerkennen, beharrt auf ſeinem am 5. Oktober d3. Js. gefaßten Beſchluß 
und billigte einſtimmig die von der Bürgermeiſterei an das 
            Finanz=
miiſterium am 8. Oktober abgegangene Erklärung. Er hält es 
            ſelbſt=
verſtändlich für wünſchenswert — das hat er auch ſchon früher immer 
betont — wenn die Unterſührung dort auf 7,50 Meter erweitert werden 
könnte. Die Herſtellung einer Erſatz=Verbindungsſtraße während der 
Unterführungsarbeiten betrifft eine Mitteilung des Kreisamtes an die 
Bürgermeiſterei. Der Gemeinderat erachtet den vorgeſehenen 
            Verbin=
dungsweg — jenſeits des Bahnkörpers nach Sickenhofen zu — von 4,70 
Meter Breite als unzureichend für die Bewältigung des Verkehrs. Er 
hält eine gut befeſtigte Fahrbahn von 5 Meter Breite und beiderſeitige 
Fußpfade von je 1 Meter Breite für unbedingt erforderlich. Außerdem 
hält er es für eine wichtige Notwendigkeit, wenn ſtändig ein Fußweg im 
Zuge der Darmſtädter Straße, für deſſen Beleuchtung die Eiſenbahn 
Sorge zu tragen hat, dem Verkehr geöffnet iſt. Ein Antrag des Herrn 
Baurats Schöberl und der Anwohner des Oſtheimer Weges fordert 
die Herſtellung dieſer Straße. Die Gemeindevertretung iſt der Anſicht, 
daß dem Antrag zurzeit nicht entſprochen werden kann. Eine endgültige 
Erledigung ſoll erſt nach Herſtellung der dortigen Unterführung 
            er=
folgen. Daß der Zuſtand der Straße dort eben zu wünſchen übrig läßt, 
wird allgemein anerkannt. Von verſchiedenen Seiten wird im 
            Gemeinde=
rat ſtark gerügt, daß die Bahnmeiſterei immer noch nicht Sorge getragen 
hat, die eine S=ite der Bahnhofshallen in geordneten Zuſtand zu ſetzen. 
Bei Negenwetter iſt es dem Publikum unmöglich gemacht, dieſe 
            Straßen=
ſeite zu benutzen. Die baldige Wiederherſtellung des Weges durch die 
Bahn wird mit Nachdruck verlangt. Betr. der Holzakkordantenfrage 
hält der Gemeinderat ſeinen in letzter Sitzung gefaßten Beſchluß 
            auf=
recht. Mit Herrn Baurat Gombel=Dieburg ſoll wegen einer evtl. 
            Um=
geſtaltung des Ortsbauplanes Rückſprache genommen werden. Ein 
            An=
trag des L. Hartmann=Harreshauſen betr. Aufwertung von Stadtan 
            eihe=
pavieren wird abgelehnt. Gegen die entgültige Anſtellung des ſeither 
kommiſſariſch dahier ernannten Fortbildugsſchullehrers Hch. Klein hat 
die Gemeindevertretung keine Bedenken. Geſuche die der Sportverein 
„Germania” und der Geſangverein „Sängerbund” um Befreiung von 
der ſtädt. Vergwigungsſteuer ſtellen, werden abgelehnt. Bei letzterem 
mit der Begründung, daß nach dem Liederkonzert noch ein Tanz ſich 
anſchließen ſoll. Zum Schluß der Sitzung werden Baugeſuche erledigt.
 Nummer 315 
Gamstag, den 13. November 1926
 * Michelſtadt, 12. Nov. Unglücksfall. Geſtern abend gegen 
8 Uhr hackte ſich der 16jährige, aus Frankfurt a. M. ſtammende 
            Lehr=
ling des Metzgermeiſters Gaydoul verſehentlich den Daumen der linken 
Hand ab. — Fortgang der Sportplatzarbeiten. Die Arbeiten an der 
Sportplatzanlage haben in den letzten 14 Tagen trotz der teilweiſe ſehr 
ungünſtigen Witterung erhebliche Fortſchritte gemacht. Eine leihweiſe 
beſchaffte Miſchmaſchine erzwang einen flotten Fortgang der Arbeit, da 
bei dem durch die Maſchine bewirkten Arbeitsſyſtem eine Unterbrechung 
unmöglich war. Die Betonierung des Schwimmbades, das eine Breite 
von 50 Meter und eine Länge von 65 Meter aufweiſt, iſt faſt vollſtändig 
fertig geſtellt. 
* Michelſtabt, 12. Nov. Lichtbilder=Vortrag. Der 
            Licht=
bilder=Vortrag der Gräfin Eliſabeth Görtz=Schlitz (Oberheſſen) findet am 
Samstag im Gaſthaus zu den „Drei Haſen” ſtatt. Derſelbe verſpricht 
ſehr intereſſant zu werden, dürften doch die Reiſeerzählungen aus 
            Nie=
derländiſch Indien, welche auch gleichzeitig im Bilde gezeigt werden, 
wohl für die meiſten Beſucher etwas ganz neues ſein. — 
            Familien=
abend. Am kommenden Sonntag wird im Saale des Schmerkers 
Garten der evangeliſche Jugendverein einen Familienabend veranſtalten, 
bei dem die Aufführung des Theaterſtückes „Der Schmied von Nuhla” 
von Martin Pfeifer im Mittelpunkte des Abends ſteht. Die einzelnen 
Rollen ſind durch Mitglieder des Jugendvereins beſetzt, und es war 
möglich, eine gute Bühnenausſtattung ſowie zweckentſprechende Koſtüme 
für die Schauſpieler zu beſchaffen, ſodaß die Gewähr für ein gutes 
            Ge=
lingen gegeben iſt. 
* Erbach i. O., 12. Nov. Geſtern abend fand im Hotel 
            Schützen=
hof hier nach einer öffentlichen Turnſtunde die Monatsverſammlung des 
Turnvereins 1860 (D.T.) ſtatt. Nachdem der erſte Vorſitzende Herr J. 
Hübner die Verſammlung eröffnet hatte, wurde beſchloſſen, zu dem 
            Gau=
turntag einige Turner zu entſenden. Für Samstag, den 1. Januar 
1927 wurde die Aufführung eines Theaterſtückes in Ausſicht genommen, 
Die Abhaltung eines Turnerballes wurde aus finanziellen Gründen 
            ab=
gelehnt. Nach Erledigung einiger verſchiedener kleiner Punkte wurde 
die Verſammlung geſchloſſen. Die Anweſenden blieben noch längere 
Zeit gemütlich beiſammen 
abgehaltenen Wettſchreiben des Gaues Bergſtraße des Gabelsberger 
Stenographen=Vereins errangen Kanzleigehilfe Peter Malſch in der 
Abteilung 160 Silben einen erſten und einen Ehrenpreis; Anton 
            Gau=
batz und Heinrich Seip in der Abteilung 100 Silben je einen erſten 
Preis, Joſef Berg einen zweiten Preis. 
* Vom Neckartal, 11. Nov. Ehrung einer 
            Hundertjähri=
gen. Am 8. d. M. vollendete, wie wir bereits berichteten, Frau 
Marie Uhrig in Eberbach ihr 100. Lebensjahr. Aus dieſem 
Anlaß wurden der ehrenwerten Greiſin ungemein zahlreiche 
            Glück=
wünſche, Aufmerkſamkeiten und Geſchenke von Privaten und der 
            Be=
hörde zuteil; das Bezirksamt übermittelte perſönlich ſeine Glückwünſche 
und übereichte ein Geldgeſchenk. Aber auch der Reichspräſident v. 
            Hin=
denburg überſandte der Hundertjährigen in einem warm gehaltenen 
Schreiben ſeine Glückwünſche nebſt einem größeren Geldbetrag. 
Hirſchhorn, 12. Nov. Waſſerſtand des Neckars. Am 11. 
November: 1.06 Meter; am 12. November: 1 Meter. 
* Heppenheim g. d. B., 11. Nov. Errichtung einer 
            Wald=
erholungsſtätte für Kinder. Wie bereits bekamnt, wurden 
in letzter Zeit alljährlich viele Kinder aus Heppenhem in Erholung 
            ge=
ſchickt. Dies war aber nur ein kleiner Teil der bedürftigen Kinder, 
da nicht genug Geldmittel zur Verfügung ſtehen. Nun hat ſich das 
Kreisgefundheitsamt in Heppenheim entſchloſſen, eine 
            Walderholungs=
ſtätte zu errichten, zu welcher Herr Regierungsbaurat Gyot in 
            Heppen=
heim bereits den Plan entworfen hat. Die Erholungsſtätte, welche als 
Blockhaus mit Liegehalle gedacht iſt, ſoll in der Nähe der Helenenruhe 
errichtet werden, wo eine Beſonnung von 8 Uhr morgens bis abends 
möglich iſt. Das Blockhaus würde auch noch Küche Eßraum, 
            Waſch=
raum und Gerätekammern enthalten. Da der Stadt Heppenhchmn 
Holz, Steine und Arbeitskräfte zur Verfügung ſtehen, würden ſich die 
Errichtungskoſten auf etwa 4000 Mark ſtellen, wenn die Stadt das dazu 
nötige Material ſtellen wünde. Dieſe Summe müßte dann von der 
im Kreiſe Heppenheim gegründeten Arbeitsgemeinſchaft zur Bekämpfung 
der Tuberkuloſe aufgebracht werden. Geöffnet wäre das 
            Erholungs=
heim von April bis Oktober, ſo daß bei einer Kurdauer von 5—6 Wochen 
wähnend dieſer Zeit etwa 250 Kinder untergebracht werden könnten. — 
Straßenſperre. Die Bergſtraße iſt auf der Strecke zwiſchen tember 1926 bereit erklärt, Anleiheablöſungsſchuld und Ausloſungs= 
Heppenheim und Bensheim wegen Ausführung von Kleipflaſterapbeiten rechte aus Reichsanleihen und zwar bis zum Höchſtbetrage von 500 RM. 
für ſämtlichen Fuhrwerks=, Automobil= und Motorradverkehr von 
Mittwoch, den 10. November, auf vorläufig 4 Wochen geſperrt. Der 
Durchgangsverkehr kann über Lorſch genommen werden. — In der 
letzten Sitzung des Aufſichtsrates und des Vorſtandes der deutſchen 
Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaft wurden wieder an zwei 
            Heppen=
heimer Baudarlehen vergeben, ſo daß ſich die Zahl der Baudarlehen 3000 RM. gehabt und wenn ſein Vermög 4, nicht mehr als 20000 RM. 
            be=
dieſer Genoſſenſchaft in Heppenheim ſchon auf zwölf erhöht hat. 
* Hambach, 11. Nov. Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit feiert 
nächſten Sonntag das Ehepaar Johannes Tilger. 
* Klein=Hauſen, 12. Nov. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit 
begehen heute die Eheleute Jak. Rau, Landwirt, und Ehefrau Anng. Beſcheinigungen werden gebührenfrei erteilt. 
Der Jubilar iſt noch einer der wenigen Veteranen aus dem Krieg 1870 
und 71; gleichzeitig einer der Gründer des hieſigen Kriegervereins. — 
Ein Beweis ſeiner großen Beliebtheit wurde Herrn Bürgermeiſter 
            Hüb=
ner dadurch zuteil, daß zu der für den 21. November vorgeſehenen 
Bürgermeiſterwahl kein Gegenkandidat aufgeſtellt wurde. So wird 
Herr Bürgermeiſter Hühner auf weitere neun Jahre das Schifflein der 
Gemeinde leiten. 
nungen ergeben für den Monat Oktober 24 Geburten, 7 Eheſchießungen 
und 9 Sterbefälle. — Die vom Kaninchen=, Geflügel= und 
Vogelzuchtverein am Sonntag veranſtaltete lokale Ausſtellung er= Der Verſtorbene galt in ſeinen Berufskreiſen als ein hervorragender 
freute ſich zahlreichen Beſuches. Dieſelbe umfaßte W6 Nummern und 
füllte den geräumigen Saal des „Rheiniſchen Hofs.” Sämtliche 
            ausge=
ſtellten Tiere waren Prachtexemplare. Es wurden zahlreiche erſte 
            Aus=
zeichnungen verliehen. — Durch den Kreisfeuerwehrinſpektor Breunig, 
Bensheim, fand Sonntag nachmittag eine Beſichtigung der 
Freiw. und Pflichtfeuerwehr ſtatt. Nach verſchiedenen 
            Geräte=
übungen im Hofe des alten Schulhauſes wurde ein Brandangriff auf die 
friedenheit des Inſpektors. Im „Reichsadler” fand darauf der gemütliche 
Teil ſtatt. — Das Konzert des Männergeſanavereins 
„Rheingold” erfreute ſich eines guten Beſuches. Der Chor beſteht 
aus etwa 50 Sängern, jugendlichen Kräften, die aber unter der ſicheren 
Führung ihres Chorleiters, Konzertſänger Otto Buſelmeier=Mannheim, 
recht Beachtenswertes leiſten. Geboten wurden „Der Morgen”, „Der 
Bergſtrom” und „Der Schmied” von L. Baumann. „Die Sommernacht” 
von K. Grim, „Das Ninglein” von W. Vogel „Vergißmeinnicht” von trag war ſehr gut beſucht und fand beifällige Aufnahme. 
Joſ. Rheinsberger und „Waldkönig” von C. Attenhofer. Als Soliſten 
wirkten Herr Buſelmeier (Tenor) und der einheimiſche Violinkünſtler 
Friedrich Krämer mit. Beide ernteten für ihre glänzenden Darbietungen 
ſtürmiſchen Beifall. — Am Sonntagabend wurde durch die Evang. 
ſchauſpiel von Frau Dekan Lehr=Offenbach: „Ein deutſches Bürgerhaus 
in ſchwerer Zeit” aufgeführt. Die Spielleitung lag in den Händen der 
Lehrerin Frl. Limberger und des Herrn Lehrer Moos. Der Saal war 
dicht beſetzt, und dürfte das Stück ſeinen erzieheriſchen Wert nicht verfehlt 
Anerkennung. 
Gernsheim, 12. Nov. Waſſerſtand des Rheins. Am 12. 
November: 0,56 Meter.
 Ihr Kaffee 
wird billiger und bekömmlicher, wenn 
Sie ihn mit „Seelig’s kand. Kornkaffee‟ 
mischen. — Viele Familien sparen 
            da-
durch, denn sie erhalten ein prächtig 
schmeckendes, gesundes und billiges 
Hausgetränk. 
„Seelig’s kand. Kornkaffee‟ 
1 Pfundpaket nur 50 Pfennig. 
TV 16251
 Straßenbericht für Heſſen 
für die Woche vom 14. bis 20. November. 
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.) 
Starkenburg. Kreisſtraße Darmſtadt — Griesheim von 
            Kilo=
meter 6.4—70 (Ortsdurchfahrt Griesheim) vom 18. 10. ab auf etwa 
6 Wochen. — Kreisſtraße Darmſtadt-Nieder=Ramſtadt vom Kurhaus 
Trautheim bis zum Chauſſeehaus wegen Walzung und Teerung vom 
22. 10. auf etwa 3 Wochen. Umweg Alte Straße über Nieder=Ramſtadt. 
— Kreisſtraße Mörfelden—Frankfurt von der Geſpitze bis ſüdweſtlich 
Forſthaus Mitteldick wegen Straßenbauarbeiten vom 25. Oktober auf 
etwa 3 Wochen. — Straße Frankfurt—Aſchaffenburg vom 
            Bahnüher=
gang bis zur Sparkaſſe (Ortsdurchfahrt Seligenſtadt) wegen Straßen= 
und Kanalbauarbeiten vom 26. 10. auf etwa 4 Wochen. Umleitung 
über die Bahnhofſtraße. — Kreisſtraße Darmſtadt-Dieburg von der 
äußeren Ringſtraße ab bis zur Faſanerie bis Ende November geſperrt. 
Umleitung Darmſtadt—Roßdorf—Dieburg. — Kreisſtraße Darmſtadt— 
Heidelberg von Kilometer 2.4—7,8 (zwiſchen Bensheim und 
            Heppen=
heim) wegen Kleinpflaſterarbeiten vom 10. 11. ab auf vorläufig 4 
Wochen. Umweg über Lorſch. 
Oberheſſen. Büdingen—Chriſtinenhof wegen 
            Waſſerleitungs=
arbeiten vom 1. 11. ab bis auf weiteres. — Gemäß Polizeiverordnung 
des Kreisamtes Friedberg wird die Haſſelgaſſe in Oppershofen für den 
Laſtkraftfahrzeugverkehr dauernd geſperrt. 
Rheinheſſen. Ortsdurchfahrt Eſſenheim in Richhung Elsheim 
vom 2. bis 16. 11. wegen Walz= und Kleinpflaſterarbeiten. Umweg 
über Nieder=Olm, Stadecken.
 * Crumſtadt, 12. Nob. Nächtlicher Ueberfall. Ein von 
Darmſtadt kommender Radfahrer wurde auf dem Nachhauſeweg in der 
Staatstanne von Unbekannten angefallen, die ſein Nad und ſeinen 
            Geld=
beutel forderten. Der Ueberfallene ſetzte ſich aber kräftig zur Wehr und 
konnte ſich ſchließlich befreien. 
* Fürth, 11. Nov. Wettſchreiben. Bei dem in Heppenheim Groß=Gerau, 13. Nov. Ertrunken. Beim Spielen am 
            Main=
ufer bekam der 5 Jahre alte Knabe Wilhelm Diehl in Kelſterbach 
das Uebergewicht und fiel ins Waſſer. 
* Offenbach 11. Nov. Im Monat Oktober ging die Geſamtzahl der 
hieſigen Erwerbsloſen von 15 025 auf 12892 zurück. Die Zahl der 
männlichen Stellenſuchenden ſank von 10 741 auf 9641, die der weiblichen 
von 4284 auf 3248. Die Zahl der arbeitsloſen Metallarbeiter ging von 
3043 auf 2856 in der Mitte des Monats zurück und ſtieg dann wieder bis 
zum Monatsende auf 2926. Die ſtellenloſen Portefeuiller ſanken von 
2170 auf 1458, da in dieſem Gewerbe vor Weihnachten immer Hochbetrieb 
iſt. Man hört aber allgemein, daß die verhältnismäßig nennenswert zu 
nennende Beſſerung leider mur noch für November und Dezember 
            vor=
halten werde. Das Baugewerbe zählte Anfang Oktober 438, Mitte des 
Monats 405 und am Ende gar 454 Arbeitsloſe. Die Zahl der ungelernten 
Arbeitsloſen iſt ſtetig von 4216 auf 3821 gefallen. Im Handelsgewerbe 
kamen auch mehr als 100 Arbeitsloſe unter, denn in ihm fank die Zahl 
der Stellenſuchenden von 1175 auf 1040. Die Zahl der männlichen 
            Er=
werbsloſenunterſtützungsempfänger ſant in der Stadt von 4653 auf 4292, 
im Kreiſe von 5036 auf 4384. Die weiblichen Unterſtützungsempfänger 
verminderten ſich in der Stadt von 1919 auf 1557, im Kreiſe von 2194 
auf 1477. Wer das Elend der Erwerbsloſen in einer Induſtrieſtadt 
täglich vor Augen hat, wünſcht gan zbeſonders, daß die Beſſerung auf dem 
Arbeitsmarkt ſtetig fortſchreite. 
Rheinheſſen. 
* Gau=Algesheim, 12. Nov. Der hieſige Schweinezuchtverein hat 
durch die Landwirtſchaftskammer 15 Zuchtſchweine und einen Eber 
            be=
zogen. Die Tiere ſtammen aus den beſten Hochzuchten Weſtfalens. Der 
Verein bezweckt, durch erſtklaſſige Zuchttiere Ferkel zu züchten, die den 
Käufer vollauf befriedigen. — Vergangene Nacht wurde aus einem 
Fenſter des Rathauſes ein Stück Scheibe hunſtgerecht herausgeſchmitten. 
Hb ein Einbruchsverſuch vorliegt, konnte nicht feſtgeſtellt werden. — 
Abkauf von Anleiheablöſungsſchuld und 
            Aus=
loſungsrechten aus Reichsanleihen. Der Herr 
            Reichs=
miniſter der Finanzen hat ſich laut einer Bekanntmachung vom 11. 
            Sep=
von den einzelnen Gläubigern käuflich zu erwerben, wenn der 
            Ver=
käufer a) ſelbſt oder ſein verſtorbener Ehegatte die Ausloſungsrechte als 
Anleihebeſitzer zugeteilt erhalten hat, b) mindeſtens 65 Jahre alt und 
deutſcher Reichsangehöriger iſt und im Inlande wohnt, e) in dem dem 
Verkaauf vorhergehenden Kalenderjahre ein Einkommen= von höchſtens 
trägt. Der Ankauf erfolgt durch das Finanzamt (Finanzkaſſe), das für 
die Einkommenbeſteuerung des Verkäufers zuſtändig iſt. Für den 
            Nach=
weis der nach b) geforderten Vorausſetzungen iſt die Vorlegung einer 
polizeilichen Beſcheinigung über das Alter, die inländiſche Wohnung 
und die deutſche Reichsangehörigkeit der Verkäufer vorgeſchrieben. Dieſe 
Oberbeſſen. 
b. Friebberg, 11. Nov. Am 10. November ſtarb hier nach 
            länge=
rem Leiden Herr Geh. Schulrat Dr. Karl Karg. Der Verſtorbene war 
ſchon i jüngeren Jahren neun Jahre lang am hieſigen Lahrerſeminar 
* Lampertheim, 9. Nob. Die ſtandesamtlichen Aufzeich= tätig, leitete dann zehn Jahre lang das Lehrerſeminar in Alzey, und 
kam im Jahre 1914 in gleicher Eigenſchaft an die hieſige Anſtalt, die 
er bis zu ſeiner Verſetzung imn den Ruheſtand im Jahre 1994 leitete. 
Vertreter ſeines Faches, und viele heſſiſchen Lehrer, die auf den beiden 
Seminaren ſeine Schüler geweſen ſind, werden ſich gewiß mit 
            Dankbar=
keit des Mannes erinnern, der ihnen immer ein gütiger Freund, war 
und es verſtand, ihnen eine idegle Auffaſſung ihres Berufes 
            einzu=
prägen. — Die am 11. November ſtattgefundene Ergänzungswahl. zur 
Induſtrie= und Handelskammer ergab Wiederwahl der beiden 
            ausſchei=
denden Mitglieder Kommerzienrat Langsdorf und Dr. Ludwig Fertſch. 
Zentraldrogerie Hobe unternommen. Die Beſichtigung verlief zur Zu= Erſtever, der der Kammer ſeit ihrem Beſtehen angehönt und ſeit 
            län=
geren Jahren deren 1. Vorſitzender iſt, wurde einſtimmig 
            wieder=
gewählt, Fertſch erhielt von 67 abgegebenen Stimmen 52, 14 Stimmen 
fielen auf Bankdirektor Groß. 
b. Friebberg, 11. Nov. Im Saale des Hotels Trapp ſprach geſtern 
abend auf Veranlaſſung der hieſigen Ortsgruppe des „Bundes deutſcher 
Kolonialfreunde‟” Herr Götzinger=Darmſtadt über das Thema: „Braucht 
Deutſchland Kolonien?‟. Der durch viele Lichtbilder unterſtützte Vor= 
WSN. Gießen, 12. Nov. Eine ſeltene Art von 
            Lebens=
rettung. Eine ſeltene Lebensrettung vollbrachte dieſer Tage der 
hieſige Unterprimaner Karl Vetter. Ein ſechsjähriger Knabe war an 
dor Blutfleckenkrantheit erkrankt, die zum ſicheren Tode geführt hätte, 
Mädchenvereinigung im Saale des Kaiſerhof” das Bühnen= wenn dem Kleinen nicht friſches Blut zugeführt worden wäre. Zu 
            die=
ſer Blutübertragung erklärte ſich der junge Mann bereit, die dann auch 
mehrmals in beſtimmten Mengen vorgenommen wurde. Das Ergebnis 
dieſer ſelbſtloſen Hilfeleiſtung war, daß der kleine Junge gerettet 
            wer=
den konnte und jetzt wieder geneſen iſt. Dem wackeren jungen Mann 
haben. Die jungen Darſteller ernteten für ihre aufgewandte Mühe reichſte wurde vom Lehrkörper des Gymnaſiums Dank und Anerkennung 
            aus=
geſprochen und ihm zum bleibenden Andenken an ſeine wackere Tat ein 
wertvolles Buch mit entſprechender Widmung überreicht. 
r. Aus dem Lande, 11. Nov. In den Ortsgewerbevereinen wurden 
vor dem Kriege regelmäßig im Winter von auswärtigen Rednern 
            Vor=
träge gehalten, die für die Gewerbetreibenden intereſſant und lehrreisk 
waren. Dieſe Vortragstitigkeit liegt nun ſchon ſeit mehreren Jahren 
faſt vollſtändig danieder. Der von der Handwerkskammer gebildete 
            Aus=
ſchuß für das Vortragsweſen hat ſich nun dieſer Frage angenommen 
und eine Anzahl Redner gewonnen. Dieſe ſind bereit, eimen großen Teil 
des in Frage kommenden Gebietes zu behandeln und die zur Auswahl 
ſtehenden Themen ſind veröffentlicht. Sie behandeln beiſpielsweiſe 
techniſche Fragen, Steuer=, Arbeits=, Innungs= und Lehrlingsrecht, 
            Buch=
führung, Kalkulation uſw. Die Vorſitzenden der Verbände und Vereine 
werden ermahnt, dem Vortragsweſen wieder mehr Aufmerkſamkeit zu 
ſchenken, kleinere Vereine werden jedoch die nötigen Mittel, pro Vortrag 
50—100 Mk. kaum aufbringen können. Zwar werden den 
            Bezirksver=
bänden auf Antrag von Fall zu Fall Mütel zur Verfügung geſtellt; den 
einzelnen Gewerbevereinen Zuſchüſſe zu gewähren, iſt vorläufig noch nicht 
möglich. Auch auf dieſem Gebiet muß aber ein allmählicher Aufbau 
wieder Beſſerung bringen.
Nummer 315
Samstag, den 13. November 1926
Seite 7
 Familiennachrichtenf 
„Die Geburt eines kräftigen 
Jungen zeigen in dankbarer 
Freude an 
(*29925 
Ludwig Hubach und Frau 
Lieſel, geb. Schüler 
z. Zi. Klinik Dr. Roſenthal. 
Geſundes, kräftiges Mädel 
angekommen. 
Theo Lang und Frau 
Elſe, geb. Rühl. 
Darmſitadt, den 12. Nov. 1926.
3. Zt. Privatklinik Dr. Altſchüler. (16639
 Gott ſchenkte uns heute 
ein Töchterlein. 
Dipl. Jag. Roelf Müller u. Frau 
Dore, geb. Wagner. 
Eisleben, am 10. Nov. 1926. 
Siebenhitze 41. 
(16665
 Die Geburt einer geſunden 
Tochter zeigen an ( 29864 
Dipl.=Zng. Wolf Schnack u. Frau 
Käthe, geb. Thilo. 
Darmſtadt, 10. November 1926.
 Ihre am Sonntag, den 14. November, 
nachmittags 2 Uhr, in der Martinskirche 
ſiattfindende Trauung beehren ſſch 
anzuzeigen 
Friedrich Ehle und Frau 
Elſe, geb. Horlacher.
( 29928)
 Statt Karten. 
Für die uns anläßlich unſerer 
            Ver=
lobung überſandten Glückwünſche 
danken herzlich 
Eliſabeth Hein 
Heini Ramm, Oipl.=Ing. 
Darmſtadt, im November 1926. ( 29894
 Für die anläßlich unſerer Vermählung 
erwieſenen Aufmerkſamkeiten und 
            Ge=
ſchenke danken hiermit herzlich 
H. Weber, Dentiſt 
und Frau, geb Müller. 
Groß=Amſtadt. 
(*29865
 Dankſagung. 
Für die dielen Beweiſe aufrichtiger 
Teilnahme beim Hinſcheiden unſerer 
unvergeßlichen 
Frau Eliſe Adler 
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren 
herzlichſien Dank. 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Hermann Hirſch Adler.
 Darmſtadt, November 1926, 
Viktoriaſtr., 64.
(16657
 MausSpeaunt 
geßtgme
K
 Woll=Plüsch-Teppiche 
gediegene Gebrauchs-Qualitäten, 300 X 400 178.— 
250 X350 128.— 200 X300 78.— 165 7235 GL.00 
Boucle=Teppiche 
schwere Ware, mit testem Rücken. 300 X 400 118.— 
250 X 350 87.— 
200 X 300 58.— 
1654235 000
 Verbindungsstücke 9041so 
mit Fransen, neueste Muster, 56.—, 43.—, 32.—,22,75 10.10 
Bettvorlagen grölte Auswahl 
in den versch. Oualitäten, 19.75, 13.50, 9.75, 6.50, 4.50 Dias 
Läuferstoffe 
Ueter 550 450, 360 2.50 
in Kokos 
Läuferstoffe 
in Boucle und Tapestry. . . Meter 9,75, 6.75, 5.40 O.50 
Linoleum-Teppicheu.-Läufer 
in den verschiedenen Größen und Breiten 
Felle echt chines, Ziege 
2f0, 17, 1350 9.15 
pracht volle Ware . . 
Eußtaschen, Hngorafelle, Kinderwagenfelle 
und Verbindungsstücke 
Echte Perser-Teppiche besonders vorteilhart
(16614
 Darmstädter Teppich-u. Gardinen-Haus 
TAAIN 
A 
UA 
WEnst-Ludwigstr. 15,19 Darmstadt.
 Wo Sie 
Puppen kaufen 
dort müssen Sie 
dieselben auch 
Feparieren lassen 
Denn nur so haben Sie die 
Gewißheit, daß die Reparaturen 
fachmännisch und 
mit besten Materialien 
ausgeführt werden. 
Wie Sie bei uns eine 
einzigartige Auswahl 
Puppen jeder Art 
finden, so halten wir auch in allen 
Einzelteilen, 
Köpfen, 
Berücken, 
Wäsche, 
Kleidern. 
Alles was die 
            Puppenmütter-
chen brauchen, am Lager 
B.raff ekonne
 Der Berein 
Selbſthilfe 
e. B. 
in Darmſtadt iſt 
            auf=
gelöſt. Gläubiger 
werden zur 
            Anmel=
duug ihrer Anſprüche 
aufgefordert. (*29989 
Der Vorſtand.
 Gartenbauverein 
Darmſtadt. s 
Samstag, den 13. 
ds Mts., von nachm. 
2 Uhr ab: Ausgabe 
von Roſen u 
            Blumen=
zwiebeln in der 
            Ar=
beitsſchule, Stiftſtr.
 GeorgW0illenbücher 
Beerdigungs=Geſchäft 
Darmſtadt• herdweg ſtr. 6 
Telephon 2198 (13783a
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme 
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben 
            Entſchlafe=
nen ſagen wir herzlichen Dank. Beſonders danken 
wir Herrn Pfarrer Lein für die troſtreichen 
Worte am Grabe, den Schweſtern der 
            Martins=
gemeinde, ſowie den Beamten und Arbeitern des 
Eiſenbahn=Werkſtättenamts I. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Marie Schmidtmer Ww. 
nebſt Kinder und Enkel.
(16637
 Bücher, Noten, 
Zeitſchriften 
wverden gut u 
            preis=
wert gebunden 
Horn, 
            Alexander=
ſtraße 4, I 114062
 Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unſere 
A. H. A. H. und i. a. B. i. a. B. von dem Ableben 
unſeres Alten Herrn 
Pfarrer 
Michgel Schäfer 
in Erzhauſen 
(*29886 
geziemend in Kenntnis zu ſetzen. 
Burſchenſchaft i. V. d. B. „Zuigkonia” 
J. A. d. C.: 
Helmut Hutter (XXX, XX.
 Zurüek 
O. B. WEBER 
Dentist Fresttigms 
3 Alexandraweg 3
 Ma 
Ofen, beid. guterh. z. 
verkf. Beller, 
            Hein=
heimerſtr. 84. (*29881
 OOe e 
Dfen 
bill. abzug. 
            Kiesberg=
ſtr. 64, I. (*29859
 Meine werte Kundſchaft bitte ich, 
ihre Weihnachts=Beſtellung von 
Patenlöffeln 
jetzt ſchon aufgeben zu wollen, um jeden 
Auftragrechtzeitigliefern zu können. 
Zugl. empfehle ich mein reichſortiertes 
Weihnachtslager 
ſpeziell meine eigene Anfertigung in 
Brillant=, Phantaſie=u. Trauringen 
Gottlieb Storck
 Fernſpr. 2302 
(16616a
Zuwelier Schulftr. 12
7 Meter fein geſpalt.
 Metzger Krug 
Nieder=Ramſtadt
Sehr guterhaltener
 Dürres Buchen=Holz 
zu verkaufen. (*hgze Kinderwagen
 zu verkaufen (16666 
Riedlingerſtr. 43 (Laden)
Beleuchkungskörper in Berien!
Ich liefere auf beſchränkte Zeit
ſämtliche Beleuchtungskörper für:
16824
 2 Zimmer-Wohnung 
beſiehend aus: 
1 4flam. Zuglampe mit Seidenſchirm 
60 cm Durchmeſſer 
1 Schlafzimmerampel, marmorimit. 
1 emaille Küchenpendel mit Schirm 
1 Flurbeleuchtung, Schlifflaterne 
1 Wandfaſſung für Kloſett 
alles kompleit ohne Glühlampen 
Mi. 75. —
 3 Zimmer-Wohnung 
beſtehend aus: 
1 4fl. Zuglampe m. Seidenſch., 60cm 
1 Schlatzimmerampel (Durchm. 
1 Herrenzimmerkrone 
1 emaille Küchenpendel mit Schirm 
1 Flurbeleuchtung, Schlifflaterne 
1 Wandfaſſung für Kloſeit 
alles komplett ohne Glühlampen 
M. 710.—
 Elekkrokechnisches 
H Institut 
LANG
Schulstraße Nr. 6
 Das praktischste und willkommenste 
Weihnachtsgeschenk 
für Herren sind 
Hemden nach Waß 
Diese liefert aus besten Stoffen 
in erstklassiger Verarbeitung 
FERDIMAND OARL WINTER 
ELISABETHENSTRASSE 10 
Seit 1873 Fachgeschäft für Herrenwäsche nach Maß 
(16227aX
 Hüde und schmerzende Füße 
sind fast nur durch 
Senk- resp. 
            Spreiz-
fuß hervorgerufen. 
Volle und sichere 
Hilfe durch 
Werte 
Jungs 
Eußgelenk- 
Halter 
neſche die Fug. 
muskeln stärken 
u. die schwach 
            ge-
wordenen Gelenke 
in ihre natürliche 
Lage zurdckbring. 
Voller Erfolg 
garantiert. 
Broschüre 
            kosten-
frei. 
Medizinisches Warenhaus G. m. b. H. 
Gegr. B. B. Cassel Frankfart a. M. Stittstraße 9—17. 
(14213a 
In Darmstadt erhältlich: 
bei Speier’s Schuhwarenhaus, Ludwigstraße 16 
bei Leinenhaus H. &F. Becker, Wilhelminenstr. 17.
Seite 8
Samstag, den 13. November 1926
Nummer 315
 Bei Sarraſanis (Elefanten. 
Am 18. November beginnen die Sarraſani=
            Feſt=
ſpiele in der Frankfurter Feſthalle. Damit krönt 
Hans Stoſch=Sarraſani, fraglos einer der 
            volkstüm=
lichſten Männer Deutſchlands, ſeine Jubiläumsfahrt. 
Hans Stoſch=Sarraſani, der große Tierfreund, iſt nicht zu 
denten ohne Eeſellſchaft irgendwelcher Vierbeiner. Von den 
erſten Anfängen ſeiner Artiſtenlaufbahn bis zum heutigen Tage, 
wo er als Zirkusdirektor auf zwei Kontinenten beheimatet iſt, 
hat er in der Manege mit Tieren gearbeitet. Vor etwa 26 
            Jah=
ren waren es kleine Affen, mit deren Dreſſur er Triumphe feierte, 
jetzt iſt es die Herde der Rieſenelefanten, mit der er alltäglich 
eine der Glanznummern des Programms beſtreitet. 
Wenn die gewaltigen Leiber der Elefanten ſich in der Arena 
nach den Befehlen ihres Herrn und Meiſters bewegen, wenn die 
furchtgebietenden Koloſſe, kurzen Kommandorufen gehorchend, ihre 
mannigfachen Künſte zeigen, dann umfängt das Publikum ein 
Gemiſch von Staunen und Scheu, und kaum einer der 
            Zirkus=
beſucher wird den Wunſch haben, in dieſem Augenblick neben Hans 
Stoſch=Sarraſani im Vorführungsring zu ſtehen. Aber das Bild 
ändert ſich nach getaner Arbeit; es iſt das der Ruhe und der 
            Be=
ſchaulichkeit, die den Emdruck einer Gefahr vergeſſen machen, wenn 
die Dickhäuter ihre Plätze im Stalle wieder eingenommen haben. 
Dann kommt Hans Stoſch=Sarraſani zu ſeinen gewichtigen 
Lieblingen, und aus einem Eimer mit Brot reicht er jedem die 
verdiente Gabe, während die Wärter den Tieren reichlich Heu 
aufſchütteln. Mit freudigem Trompeten begrüßen die Elefanten 
ihren Freund, der keinen der Rüſſelträger mit einer Liebkoſung 
zu bedenken vergißt. Von Tier zu Tier ſchreitend, hört man Hans 
Stoſch=Sarraſani in eigenartig=langgezogenem, den Angeredeten 
vertrautem Tone ſagen: „Meine alte, treue Jenny!” — „Meine 
gute Roſa!” — „Brave Prinzeß!” — „Lotte, Lotte, Lotte!” uſw. 
„Meine alte, treue Jenny!” — — Ja, ſie iſt in der Tat alt und 
treu. Als das bejahrteſte und größte Exemplar der Herde, als 
bemooſtes Haupt von mehr als hundert Lenzen und als 
            aufmerk=
ſamer Wächter über alle ihre Stammesgenoſſen nimmt ſie eine 
beſondere Stellung ein. Sie, der Poliziſt unter den Elefanten 
Sarraſanis, ſteht neben der Roſa, einem eigenwilligen und ſchwer 
zu behandelnden Tiere, das ſich von Jenny viel gefallen laſſen 
muß, wenn es ſeinen Pflegern nicht parieren will. Roſa liebt es 
nicht, mit dem Schlauch abgeſpritzt zu werden, was übrigens 
            täg=
lich mit allen Elefanten geſchieht, aber ihre Widerſätzlichkeit wird 
gebrochen, indem man Jenny losmacht, die mit ihrem Rüſſel 
„liebevoll” ihre Nachbarin umfaßt und ihr bisweilen auch einen 
anſtändigen Hieb verſetzt. Roſa brummt ein wenig und Jenny 
mimmt befriedigt den Zuſpruch ihres Herrn entgegen. Doch da 
jede gute Tat ihres Lohnes wert iſt, kommt noch ein kleines 
            Nach=
ſpiel. Jenny „ſtreichelt. mit ihrem Rüſſel Hans Stoſch=Sarraſanis 
Schulter, und der weiß, was die Glocke geſchlagen hat: Jenny 
meint, daß er ihr nun etwas geben müſſe. Und ganz vorſichtig, 
um ihm nur ja nicht wehe zu tun, ſchiebt ſie ihren Herrn dem 
nahen Brotbehälter entgegen. Der Vorgang bleibt den anderen 
Tieren nicht verborgen. Es ſetzt ein großes Brüllkonzert ein und 
Hans Stoſch=Sarraſani iſt „moraliſch” verpflichtet, wieder eine 
allgemeine Brotverteilung vorzunehmen. 
Die lange Reihe der 22 Elefanten bietet für ſich allein dem in 
der Vorſtellungspauſe oder zur Zeit der Sondertierſchau 
            vorbei=
ſpazierenden Publikum einen impoſanten Anblick, angefangen 
von den niedlichen Babis bis zur hochrückigen Jenny, und wer 
ſich die Mühe macht, die einzelnen Tiere zu vergleichen, der wird 
finden, daß ſie nicht nur verſchiedene Körpergrößen und 
            verſchie=
dene Färbung aufweiſen, ſondern auch verſchiedene Geſichter 
haben. Wie rührend und um vieles inniger als bei den übrigen 
Elefanten iſt doch zum Beiſpiel der Blick, mit dem die kluge Mary
 dem Meiſter ihre Zuneigung offenbart. Freudentränen quellen 
aus ihren kleinen Augen, und die Dankbarkeit ſcheint aus ihnen 
zu leuchten, für die Sorgfalt, mit der den einſt freien Kindern des 
indiſchen Dſchungels die Gefangenſchaft erleichtert wird. 
Und ferner verſchieden, genau wie beim Menſchen, ſind die 
Gewohnheiten der Dickhäuter. Der eine fühlt ſich beſonders wohl, 
wenn ihm Hans Stoſch=Sarraſani in die Oeffnung des Rüſſel 
puſtet (Kußerſatz), der andere reicht ſeinem Betreuer die wuchtige
 Säule ſeines Vorderfußes, ein öritter wackelt mit dem Kopfe hin 
und her wie eine Pagode, ein vierter und ein fünfter laden ſich 
mit dem Rüſſel ein paar Pfund Heu auf den Kopf, daß man 
            glau=
ben möchte, ſie trügen eine grüne Mütze. 
Statt aus Indien, hätte Hans Stoſch=Sarraſani für ſeine 
großartige Dreſſurnummer Elefanten auch aus Afrika kommen 
kaſſen können. Es iſt ein weitvevbreiteter Irrtum, daß ſich nur 
der indiſche Elefant als Mitarbeiter des Menſchen eigne, der 
afrikaniſche dagegen der Intelligenz ermangele, weil man immer 
nur von den indiſchen Elefanten als Arbeitstieren hört. In 
Wirklichkeit geben hierbei die Menſchen den Ausſchlag. Während 
der afrikaniſche Eingeborene wenig intelligent und wenig regſam 
iſt und ſich mit den Tieren nicht abgibt, dieſe alſo auch keine Lehren
 Landbeſtellung, beim Straßen= und Häuſerbau Verwendung. Er 
trägt ſtattliche Balken oder Baumſtämme und iſt auch imſtande, 
ſie ordentlich aufzuſtapeln. Dabei weiß der Elefant ganz genau 
wie der Menſch, wenn die Mittagszeit gekommen iſt. Er legt dann 
die Arbeit nieder, begibt ſich an ſeinen Futterplatz, um nach Ablauf 
der üblichen Pauſe von ſelbſt wieder zur Arbeit zurückzukehren. 
Auch Hans Stoſch=Sarraſanis Elefanten ſind brave Arbeiter 
außerhalb der Manege. 
Man hat ſchon oft gefragt, warum er nur weibliche Elefanten 
zur Dreſſur verwendet. Das hat ſeinen Grund darin, daß die 
männlichen Tiere in der Brunſtzeit unberechenbar werden und 
derart wild ſein können, daß für denjenigen, der mit ihnen zu 
tun hat, Lebensgefahr befteht. Die männlichen Elefanten kennen 
dann ihren Herrn nicht mehr, und es iſt vorgekommen, daß ein 
Dompteur von einem ganz ruhigen Tiere mit den Stoßzähnen 
buchſtäblich aufgeſpießt wurde. Der letzte männliche Elefant, den 
Hans Stoſch=Sarraſani hatte, iſt ihm ebenfalls zu Leibe gegangen 
und hat ihm ſo arg mitgeſpielt, daß der Ueberfallene ſchwere 
Verletzungen und Knochenbrüche davontrug und ſechs Wochen im 
Kvankenhauſe liegen mußte. 
Die Haut des Elefanten iſt, wenn man mit den Fingern 
darüberſtreicht, wie morſcher, körniger Schwamm. Wenn die 
ſchwerfälligen Giganten ſchlafen gehen, legen ſie ſich flach auf eine 
Breitſeite und verſuchen, den Kopf erhöht zu betten, ſei es auf 
einen Körperteil eines anderen Tieres, ſei es auf einem Bündel 
Heu, das ſich die müde Adele, oder Prinzeß, oder Mary herzu 
angelt. Die Nachtruhe im Elefantenzelt iſt indeſſen nur eine 
            be=
dingte. Immer iſt ein Tier auf den Beinen, um Wache zu halten, 
und wenn Lady oder ſonſt eine Dame der guten Geſellſchaft derer 
von Rüſſelheim ihre zwei Stunden Wache „geklopft” hat, weckt der 
„abziehende Poſten” ſeinen Nachfolger, und der übernimmt den 
Dienſt, während der andere ſich zum Schlummer anſchickt. In
 empfangen können, iſt der ſich einer alten und hohen Kultur 
            er=
freuende Inder tierliebend, wie es ihm auch ſeine Religion 
            ge=
bietet, und er beſchäftigt ſich eingehend mit den Elefanten, deren 
rieſige Kräfte er weiſe auszunützen weiß. Im Dickicht des 
            Ur=
waldes, in den Dſchungeln oder anderwärts, wohin die normalen 
Verkehrsmittel nicht dringen, iſt der Elefant das beſte Werkzeug, 
um ſchwere Laſten fortzubewegen, aber auch ſonſt findet er bei der
 Aufruhr aber gerät nachts die Herde, ſobald ein Hund, eine Katze, 
eine Ratte oder eine Maus oder ſonſt ein Lebeweſen durch den 
Stall läuft, das nicht hineingehört. Dann macht die „Nachtwache‟ 
die ſchlafenden Genoſſen mit mächtigem Trompeten munter, und 
alles ſpringt erregt auf. Namentlich vor den Ratten und Mäuſen 
haben die Elefanten eine große und begründete Furcht, weshalb 
ſie mit zuſammengerolltem Rüſſel ſchlafen, damit nicht ein ſolcher 
kleiner Teufel hineinſchlüpft und Unheil anrichtet, wie es 
            mit=
unter auch geſchieht, wenn ein Nagetier die Sohlen der Elefanten 
anknappert. 
Immer in größtmöglicher Nähe ſeiner vierbeinigen Lieblinge 
ruht Hans Stoſch=Sarraſani von ſchwerem Tagewerk aus. Doch 
das iſt noch nicht ganz ſicher. Dieſer unermüdliche Mann ſitzt 
vielleicht noch über ſeinem Schreibtiſch gebeugt oder er ſchöpft aus 
verdunkeltem Raume neue Phantaſiegebilde, die ſein 
            durch=
dringender Verſtand und ſeine fabelhafte Energie aus dem Reiche 
der Fata Morgana ſchon hinüberholen werden in die konkrete 
Wirklichkeit und formen zu neuen Wundern ſeiner die Maſſen 
hinreißenden Darbietungen.
Kappel
 beste Deutsche 
Schreibmaschine 
Carl Winkel 
Darmstadt 
Rheinstr 28. (12535a 
Mainz 
Gr. Bleiche 23.
 Sprechapparate 
all. führende Marken 
Schallplatten 
in gr. Auswahl 
H. Pullmann 
27 Saalbauſtraße 27 
Billige Preiſe. — 
            Zah=
lungserleichterung. 
Neparaturen. (164802
 Seuns Tafelbirnen 
und Quitten 
billig abzugeb. (* 29892 
Kraetzinger, Eberſtadt 
b. D., Villenkolonie, 
Alte. Darmſtädterſtr 
Nr. 133. — Telephof 
Darmſtadt 3890.
 K 
(eigene Brennerei) 
täglich friſch gebrannt 
Lebensmttlh. (16658 
J. Schellhags, Karlſtr 50
 Uhren und 
Goldwaren 
aller Art bei 
Lina Karl 
Ausführuug 
            ſämt=
licher Reparaturen. 
10 Soderſtraße 10 
ein Laden..16188sims
 6 Tage 
zur Probe! 
F Auf Kredit
 Tisch, Schrank 
Truhe (11402a 
Sprechapparate 
Schallplatten 
niedrige Preise 
wöchentl. 3.— an. 
Katalos gratis! 
Vertreter gesucht! 
Kaufmapn dRupp 
Frankfurt M. 392 
Hasengasse 4.
 Einlegematratz. 
Deckbeiten, Kiſſen, 
Patentmatratzen in 
allen Größen bei 
äußerſtem Preis bill 
zu verk 
            Zahlungser=
leichterung (15270a 
Möbelhaus 
L. Menger 
Bleichſtraße 17.
 Stwas 
Besondenes
für Sie!
 ſtudiert einem 
Wer äſter Herren 
ein Klavier=Konzert 
ein? Ang m. Preis 
unt. D 12 
            Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*25958
 TääutRe Tele 
ist heute ein feststehender Begriff geworden Man versteht 
darunter Ware, die nicht allein wirklich gut ist. sondern 
sich auch durch besondere Preiswürdigkeit auszeichnet 
Damenstrümpfe, schwarz, braun und farbig . . 0.55 
Damenstrümpfe, Macco, schwarz und farbig . 0.95 
Damenstrümpfe, Kunstseide, schwarz und farb. 
mit Naht, Dopp-lsohle und Hochferse . 1.50, 1.95 
Damenstrümpfe, reine Wolle. gewebt, farbig. 3.50 
Damenstrümpfe, Seidenflor, schwarz und farb. 
1.25, 1.95 
schwere Oualität ... 
Kinderstrümpfe, Wolle, Gr. 1—40, mit 10 ₰ Steigerung per Größe 
Damenstrümpfe in Waschseide und Wolle mit Seide 
in größter Auswahl 
Stets reiche Auswahl in warmer Unterwäsche für 
Herren und Damen. — Handschuhe, Strickwesten, 
Pullover und Schlupfhosen zu denkbar billigen Preisen 
Gg. Heckmann-Schmidt
Ecke Markt und Ludwigstraße
(16604
 Wer tauſcht Einfam. 
Haus i. Villenkolonie 
Eberſtadt ge en Haus 
in Darmſtadt=S.=Oſt. 
Angeb an die Geſchſt 
d Bl. unt D. 2 2/16659
 evtl. auh mehrere, 
zur Anlage v. 
            Mün=
de geld zu kaufen 
            ge=
ſucht. Schriftl. 
            An=
gebote an den 
            Ver=
walter B. Menges, 
taſinoſtr 28. (*29969
 Etagen- 
Haus 
mit freiwerd. 5 Zim. 
Wohng. in gut. Lage 
bei hoher Anzahlg. zu 
kaufen geſucht. 
            An=
geb. unter 1) 20 an 
die Geſchäftsſtelle 
ds. Blattes. (*2998 
aer 
ca 28 0qm, i. 
            Pfarr=
wieſenweg zu ver= 
(*29930 
pachten. 
Angebote u. D. 5 
an die Geſchäftsſt.
 mit Metz zerei 
Muug Toreinſ, Hof, in gut. Lage, 
zu verkaufen. Laden mit 5 Zim. Wohn. 
im Parterre wird frei. Näheres durch 
Immobilienbüro Crößmann 
Grafenſtr. 16, Telephon 2598. (*29985
 Bergſtraße! Haus mit Laden! 
für jeden Geſchäftsbetrieo paſſend. Laden 
und Wohnung ſofort beziehbar. 
Preis Mk 18 000.— Anzahluug Mk. 6 000.— 
Wolff, Moos & Co., Im nobilien, 
Bensheim a d. B. IT 6609
 in Alsbach a. d. Bergſtr., 
6 Z., mit Küche, Bad, 
VINId allemKomfort, 
            Zentral=
heiz., groß. Garten, Wald, per ſofort oder 
ſpäter leer oder möbliert zu vermieten. 
Stud.=Rat Dr. Spintler, Magdeburg, 
Kantſtraße 1. 
(I.Mgd. 16451
 Sauerel 
in guter Lage zu 
pachten 
evtl. zu kaufen 
            ge=
ſucht. Angeb. unter 
D 19 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (* 29983
 feinſt. Drogerie Secker Nachf 
Mobellag Ludwigshöhſtraße B.14256
 HHASAHADLBHBLELNN HAHELELIUIEISSCAHITHHDSTHIBIES 
malunnuärannnnnnn an znzzarnznnnsnnnnnnnnnsnnnanzt
 Da-Mu-Da Hausmarke 
amburger Fabrikat
1Pfg.
Für den Liebhaber einer großen, mittelkräftigen Zigarre
B. Humrich
(16656
 Fernrut 318 
Mühlstr. 76 und Bismarckstr. 27 (Eing. Wendelstadtstraße)
 Auanznn Ennn Enunnunnnng nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnis 
EAAAHHAAHAHHAAAnnanannnrnagnanannnnEnnnnngnnannnan
AA
 Wo finde ich Seelengemeinſchaft? 
Geb. Dame von 30 Jahren, treidenk., ſpät. 
Vermögen 40000 ℳ, ſehr ideal veranlagt, 
wünſchteinenebenf geb Herrn in geſ. Exiſtenz 
zwecks Heirat kennen zu lernen Werte Ang )/ 
wenn mögl mit Bild, anonym zweckl., 
            Ver=
ſchwiegenh. ehrenwörtl zugeſ und verlangt, 
unter D 6 an die Geſchäftsſt 29934
 Zeſchäftsmann, 
            Zit=
wer, Kath, 48 Jahre, 
wünſht ſich bald. zu 
verheiraten. 
Tüchtiges, fleißiges 
geſund, älter. 
            Fräu=
lein, 10 —45 Jahre, 
auch Witwe mit Kind 
nicht ausgeſ hloſſen, 
mit etwas Vermögen, 
woll, ſich 
            vertrauens=
voll unter C 197 an 
d. Geſchäftsſtelle 
            wen=
den 
*29903 
Hübſche 
            Briefmarken=
ſammlg. f. Anf. od. 
mittl. Samml. geeign 
bill. zu verk. Näh. 
Geſchäftsſt. (*29871
 Heirat. 
Witwer ohne Kinder, 
ev., Mitte 50er, ſucht 
Witwe od. Frl. ohne 
Kinder, nicht unter 
45 J., m. etwas 
            Ver=
mög. kennen z. lern. 
Ang. u. C 181 a. d. 
Geſchäftsſt. (*29856
AUnterricht
 Kochſtunde. 
Erlern d. g bürgerl. 
Küche, Süßſpeilen, 
Backen. Anm. 
            jeder=
zeit. J. Friedrich, 
Frankfurterſtr. 74, I 
(*29874)
 Grundſtück 
zu pacht geſ. Ang 
u. D15 Geſchſt. (*29979
Ke
 Gebr. Herrn= ob. D.= 
Rad zu kaufen geſ 
Ang m. Pr. u. C 190 
an Geſchſt. (*2987
 D.=Stief. 40/41), fl. 
Abſ. geſ. Ang. u. C158 
an d. Geichſt. *29772
 2½—4 Ps, gut 
            er=
halten, zu kaufen geſ. 
Breitwieſer & Keller, 
Ob.=Ramſtadt (16638
 Zu kaufen geſ.: Alter 
Bederm.=Sekretär u. 
mittelgr runder Tiſch 
Kirſchb.). Angeb m. 
Preis u C 168 an 
die Geſchſt ( 26804
 Erste Sendung 
junger Oberhessischer 
MadLSaliee
eingetroffen und empfehle diese zum billigsten Preise
 Ludwig Fauldrath 
Schulstraße 9. 
16626
Nummer 315
Seite 9
Samstag, den 13. November 1926
Einweihung des unterirdiſchen Kanals bei Marſeille.
Eine D=Zug=Wohnkolonie.
 Der Eingang zur unterirdiſchen Waſſerſtraße bei Eſtaque. 
Der größte unterirdiſche Kanal der Welt, der den Marſeiller Hafen mit der Rhone 
            verbin=
det, iſt ſoeben fertiggeſtellt und feierlich eingeweiht worden. Der Tunnel iſt 7,2 Kilometer lang, 
15, 4 Meter hoch und hat einen Waſſertiefgang von 4 Metern.
 Die D=Zug=Wohnung. 
In der Stadt Wittenberge ſind nahe dem Bahnhof drei ausrangierte D=Zug=Wagen für 
            Unter=
kunftszwecke zur Verfügung geſtellt worden. Die Wagen ſtehen auf einem Ziegelaufbau, dem 
ein kleiner Garten angrenzt. In jedem Wagen befinden ſich zwei Wohnungen mit je einer 
Stube, einer Kammer und Küche.
 Sammlung des Vereins für das Deutſchtum im Ausland 
für Schul= und Kulturerhaltung. 
Der Verein für das Deutſchtum im Ausland weiſt darauf hin, daß 
die Sammlungserlaubnis des Preußiſchen Staatskommiſſars zur 
            Rege=
lung der Wohlfahrtspflege vom 19. Mai 1924 K. W. 490/26 verlängert 
worden iſt. Die Erträgniſſe der Sammlung ſind für die Erhaltung in 
erſter Linie des deutſchen Schulweſens im Auslande beſtimmt. In die 
Sammlungserlaubnis iſt neuerdings auch die Sammlung zugunſten der 
durch das Hochwaſſer geſchädigten Deutſchen in Jugoſlawien einbegriffen. 
Die Not iſt groß! Durch den V.D.A. wird praktiſche poſitive, 
            unmittel=
bare Hilfe geleiſtet. Spenden ſind erbeten unter Poſtſcheckkonto: V.D.A. 
Hauptkaſſe, Berlin Nr. 884 67. 
* Frankfurter Chronik. 
WSN. Frankfurter Stadtverordnetenſitzung. Die 
Stadtverordnetenverſammlung hatte am Donnerstag eine umfangreiche 
Tagesordnung zu erledigen. In der Frage der Erwerbsloſenfürſorge 
wurde die bereits erwähnte Entſchließung angenommen. Eine längere 
Debatte entſpann ſich über die Städtiſche Gutswirtſchaft, in der von 
            ver=
ſchiedenen Stadtverordneten die große Preisſpanne zwiſchen den 
            Milch=
produzenten und den Milchkonſumenten ſtark kritiſiert wurde. Die 
            An=
gelegenheit wurde ſchließlich dem wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuß 
            über=
wieſen. Auch die Aufnahme einer 50 Millionen Anleihe wurde nachdem 
ſich der Kommuniſt Lang dagegen ausgeſprochen hatte, dem 
            Hauptaus=
ſchuß zur weiteren Beratung überwieſen. Die Wiederherſtellung des 
früheren Wappens der Stadt Frankfurt war Gegenſtand einer heiteren 
Diskuſſion, in der Abg. Landgrebe ſeinen Antrag auf. Nichterneuerung 
nochmals begründete. Er nannte unter allgemeiner Heiterkeit den neuen 
Adler „eine Karikatur intimer Heuſchrecken”, konnte aber nichts gegen die 
Mehrheit ausrichten, die ſich der Auffaſſung von Stadtrat May anſchloß, 
den Frankfurter Adler zu „moderniſieren” In namentlicher Abſtimmung 
wird unter allgemeiner Heiterkeit der Antrag Landgrebe’s mit 30 gegen 
27 Stimmen abgelehnt. Auch die Frage der Unterbringung der 
            Exmittier=
ten war Gegenſtand einer lebhaften Debatte, in der beſonders das 
            Vor=
gehen der Polizei gerügt wurde und beſonders auch gegen die 
            Exmit=
tierung der Wohnenden in ſtädtiſchen Neubauten ſtärkſter Proteſt 
            er=
hoben wurde. Der Präſident geht nun zum allgemeinen 
            Verkürzungs=
verfahren über, und im Hammelſprung werden die Berichte der 
            verſchie=
denen Ausſchüſſe zur Kenntnis genommen, die Errichtung eines 
            Ehren=
denkmals auf die nächſte Sitzung vertagt, der Umbau des Palmengartens 
mit einem Koſtenaufwand von 400 000 Mark ohne Debatte angenommen, 
die Zahlungsleiſtung an den Frankfurter Baudirektor zurückgeſtellt und 
die einzelnen Anträge an die zuſtändigen Ausſchüſſe verwieſen, die 
            An=
fragen verſchiedener Abgeordneten zurückgeſtellt, ſo daß die Verſammlung 
kurz nach 10 Uhr zu Ende ging. 
WSN. Die Unterſchlagungs= und Betrugsepidemie. 
Nach einer Mitteilung der hieſigen Kriminalpolizei iſt der 25jährige 
Büroangeſtellte Karl Baher aus Schönthal, der bei einer großen Kölner 
Firma tätig war, nach Unterſchlagung von 23 500 Mark durchgebrannt. 
Bayer iſt groß und kräftig, hat tiefliegende blaue Augen, braunes Haar 
und hinter dem linken Ohr eine ſtarke Narbe. — Ein 21jähriger 
            Bank=
beamter, der zum Schaden eines Berliner Bankhauſes 9000 Mark 
            unter=
ſchlagen hat und damit flüchtig gegangen iſt, konnte geſtern von der 
            hie=
ſigen Polizei ermittelt und dem Amtsgericht zugeführt werden. — Geſtern 
mittag geriet eine Frau aus Offenbach mit ihrem Fahrrad in die 
            Schie=
nen der Straßenbahn. Sie kam ſo unglücklich zu Fall, daß ſie ſich einen 
komplizierten Beinbruch zuzog. — In der Frauenhofſtraße ſprang ein 
junger Mann von einem ſchnellfahrenden Straßenbahnwagen ab. Er 
kam zu Fall und mußte beſinnungslos, anſcheinend mit einer 
            Gehirn=
erſchütterung, ins Krankenhaus eingeliefert werden. — Von der 
Juſtiz. Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Lehr, der bisher das 
            Wucher=
dezernat leitete, iſt zum Erſten Staatsanwalt bei der Frankfurter 
            Staats=
amwaltſchaft ernaunt worden. — Verwegener Einbruch. 
            Un=
bekannte Täter haben in der vergangenen Nacht in der Schillerſtraße 
einen verwegenen Einbruchsdiebſtahl verübt. Mit einem ſchweren 
            Back=
ſtein zertrümmerten ſie das Schaufenſter der Firma Lorey u. Co., „Zum 
Schmuckkaſten”, rafften große Teile der wertvollen Fenſterauslage, 
            haupt=
ſächlich Gold= und Silberwaren, und entkamen. 
Sechzig Jahre Vaterländiſcher Frauenverein vom Roten Kreuz. 
Berlin. In Anweſenheit der früheren Kronprinzeſſin, die als 
Ehrenvorſitzende des Verbandes der Frauenvereine und als Vorſitzende 
des Schleſiſchen Provinzialverbandes vom Roten Kreuz erſchienen war, 
fand am Donnerstag in der Sing=Akademie eine Feſtſitzung aus Anlaß 
des 60jährigen Beſtehens des Vaterländiſchen Frauenvereins vom Roten 
Kreuz ſtatt. Für das Reichskabinett war Reichswehrminiſter Dr. Geßler, 
für das preußiſche Kabinett Finanzminiſter Dr. Schreiber erſchienen. 
Ein 82jähriger Kaſſenbote beraubt. 
Ein 82jähriger Kaſſenbote, der in einem Geſchäft im Zentrum 
            Ber=
lins angeſtellt iſt, wurde am Donnerstag von zwei Männern in einem 
Laden in der Oberwallſtraße um 6000 Mark beſtohlen, die er von der 
Rteichsbank abgeholt hatte. Die Täter ſind entkommen. 
Guſtav Lederer hingerichtet. 
Budapeſt. Der zum Tode verurteilte Guſtav Lederer der mit 
Hilfe ſeiner zu lebenslänglicher Freiheitsſtrafe verurteilten Frau den 
Schlächtermeiſter Kodelka ermordet und zerſtückelt hatte, wurde am 
            Frei=
tag früh durch den Strang hingerichtet.
 * Der Millionenſchwindel zweier Pelzhändler 
in Böhmen. 
Hinter den Kuliſſen eines Pelzwarenhauſes. — Acht reichsdeutſche 
Firmen geprellt. 
Aus Prag wird uns geſchrieben: Großes Aufſehen erregte kürzlich 
die Betrugsaffäre der Pelzfirma Fleißig u. Rubinſtein in Prag=Saaz= 
Leipzig=Weipert bei welcher acht angeſehene Leipziger 
            Rauchwaren=
händler die Leidtragenden ſpielen. Nachdem die Inhaber der Firma 
verhaftet worden waren, konnten folgende Details über die Entſtehung 
und Entwicklung des Geſchäftes, ſowie über ſeinen Niedergang feſtgeſtellt 
werden: Während des Krieges kam ein polniſcher Flüchtling namens 
Simon Rubinſtein in die weltbekannte Hopfenſtadt Saaz und ließ ſich 
dort nieder. Im Jahre 1919 etablierde er ſich mit einem ebenfalls 
            ver=
mögensloſen Handlungsgehilfen Franz Fleißig als Fellhändler und 
            be=
gann ein Geſchäft in ganz kleinem Umfange. Später verlegten ſich die 
Beiden auf den Handel mit Pelzwaren, vergrößerten den 
            Geſchäfts=
betrieb, kauften in Saaz ein Haas und verlegten das Hauptgeſchäft nach 
Prag. Auch in der Grenzſtadt Weipert errichteten ſie eine Filiale. Das 
Geſchäft nahm einen raſchen Aufſchwung, was allerdings ſeine Urſache 
darin hatte, daß die Firma die Waren unter dem Einkaufspreis abgab, 
um Bargeld in die Kaſſe zu bekommen. Im Juli 1926 trat Inſolvenz 
e an ſeine 
ein, aber die Firma ſetzte ihren Ausverkauf fort 
Eltern in Saaz in einem Zeitraum von zwei Monaten 700 000 
            Tſchechen=
kronen, und im gleichen Zeitraum lieferte Simon Rubinſtein an ſeinen 
Vater in Polen für 500 000 Tſchechenkronen Waren. Zugleich mieteten 
die beiden Geſchäftsinhaber in einer Prager Vorſtadt ein Lokal, in 
welchem ſie Waren für 200 000 Kronen deponierten, um ſie dem Zugriff 
der Gläubiger zu entziehen. Nach dieſen Vorbereitungen boten ſie ihren 
Hauptgläubigern — es ſind dies acht Pelzwarenfirmen in Leipzig — 
einen 59prozentigen Ausgleich an, der von dieſen aber nicht angenommen 
wurde. Die Leipziger Händler betrauten den Reichsverband der 
            deut=
ſchen Rauchwarenfirmen mit der Vertretung ihrer Intereſſen, und dieſer 
ſchickte mehrere Vertrauensmänner nach Prag, woſelbſt ſie eine Reviſion 
der Bücher vornahmen und derart belaſtendes Material für die Firma 
zutage förderten, daß ſie ſich ſofort mit der Prager Polizeidirektion ins 
Einvernehmen ſetzten und die Verhaftung der beiden Betrüger 
            veran=
laßten. Da Simon Rubinſtein ſeinem Vater, der in Polen lebt, Waren 
für eine halbe Million Kronen geſchickt hatte, tauchte der Verdacht auf, 
daß auch ſein Vater Aron Samuel Rubinſtein um den Betrug gewußt 
habe. Er konnte ebenfalls in Prag, wo er beſuchsweiſe ſich aufhielt, 
eruiert und verhaftet werden. Bei Franz Fleißig wurde ein Betrag von 
500 000 Kronen, bei Rubinſtein ein Betrag von 40 000 Kronen und beim 
alten Rubinſtein von 120000 Kronen gefunden. Nach der Lage der 
Dinge iſt es unzweifelhaft, daß die Firmeninhaber durch den Ausgleich ſich 
Millionengewinne ſichern wollten. Die beiden Leute, die noch vor ſechs 
Jahren in abgetragenen Kleidern herumgegangen ſind, haben es auf die 
geſchilderte Weiſe verſtanden ſich Millionen zu erwerben, mit denen ſie 
umfangreiche Grund= und Realitätenkäufe durchführten. Nach ihrem 
eigenen Geſtändnis ſchulden ſie insgeſamt über drei Millionen 
            Tſchechen=
kronen den Leipziger Rauchwarenfirmen, welche die Geſchäftsverbindung 
mit Fleißig u. Rubinſtein alſo recht teuer bezahlen müſſen.
 Schwerer Unfall in einem mähriſchen Eiſenwerk. 
Prag. In den Witkowitzer Eiſenwerken ſollte am Donnerstag 
morgen ein Trockenofen an die Gasleitung angeſchloſſen werden. Dem 
hiermit beauftragten Arbeiter fiel die Gasmaske vom Kopf. Zwei ſeiner 
Arbeitsgenoſſen verſuchten ihn zu retten, kamen aber bei dem Verſuche 
ſelbſt ums Leben. Bei den Rettungsarbeiten erlitten fünf weitere 
            Ar=
beiter Gasvergiftungen. 
Nach der Ueberſchwemmung in Bari. 
EP. Rom. Bei den Aufräumungsarbeiten in Bari ſind die Leichen 
von fünf weiteren Opfern gefunden worden. Neuerdings ſtürzten drei 
Häuſer ein, viele mußten geräumt und geſtützt werden. Die trauvige 
Lage der Obdachloſen hat ſich durch den Ausbruch einer Influenza=
            Epi=
demie in ihren Unterkunfts=Stätten verſchlimmert. Viele Kinder ſind 
an Scharlach und Keuchhuſten erkrankt und mußten in beſondere 
            Unter=
kunfts=Stätten verbracht werden. 
Für die erſte Hilfeleiſtung hat Muſſolini bis jetzt eine Million Lire 
nach Bari geſchickt. Im Auftrage der Regierung iſt zudem mit dem 
Wiederaufbau des Dammes und der Schutzwehren begonnen worden. 
Die Regierung hat im ganzen 6 Millionen Lire für die Wiederaufbau= 
Arbeiten bewilligt. 
Flugzeugunglück in England. 
London. Ein Militärflugzeug ſtürzte über der Inſel Shoppey 
ab und geriet in Brand. 2 beiden Inſaſſen verbrannten.
 Wetterbericht. 
Wettervorausſage für Sonntag, den 14. November 1926, 
nach der Wetterlage vom 12. November 1926. 
Von Süden haben Ausläufer eines ſüdeuropäiſchen Wirbels 
            Ein=
fluß auf unſer Gebiet gewonnen, der bisher nur durch 
            Bewölkungszu=
nahme ſich bemerkbar gemacht hat. Es iſt jedoch auch mit ſtellenweiſen 
Niederſchlägen zu rechnen, die in höheren Lagen als Schnee niedergehen 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle. 
können.
 Geſchäftliches. 
Haaſenſtein u. Vogler A.=G. 
Da im geſchäftlichen Verkehr in letzter Zeit Verwechſelungen 
            vorge=
kommen ſind, weiſt die deutſche Haaſenſtein u. Vogler A.=G., Berlin 
darauf hin, daß ſie und ihre ſämtlichen Vertretungen im Deutſchen Reich 
mit der öſterreichiſchen Haaſenſtein u. Vogler A.=G., Wien, nicht 
identiſch ſind.
 Ein beachtenswertes Raſſenſchaufenſter hat die Buchhandlung Cark 
Köhler, Schulſtraße 10 veranſtaltet. Die Biologie als Wiſſenſchaft 
gewinnt immer mehr an Bedeutung, deshalb iſt ſolche anſchauliche 
            Zu=
ſammenſtellung von großem Intereſſe.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Sonnabend, 13. Nov. 3.30: Stunde der Jugend. Aus dem 
deutſchen Liederkranze, Liedervorträge Frankf, Schulen: 
            Goldſtein=
ſchule, 2. Klaſſe. Chorleiter: J. Urban. Ein Wandertag. O 4.30, 
Hausorch. Ouverturen von Roſſini (geſt. 13. Nov. 1868). „Barbier 
von Sevilla.” — „Othello”. — „Diebiſche Elſter” — „Wilhelm 
Tell”. — „Aſchenbrödel‟ — „Semiramis” — „Die Italienerin 
in Algier”, O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend): Aus den 
„Lederſtrumpferzählungen” von Cooper, Sprecher: Studtmann. 
O 6.15: Briefkaſten. O 6.45: „Die Altersverſicherung der 
            Ange=
ſtellten”, Vortrag. Armin Geſſner. O 7.15: Uebertr. a. d. 
            Mann=
heimer Beſprechungsraum: „Freie Bahn der täglichen Turnſtunde‟, 
Vortrag Geheimrat Dr. phil. Dr. med. h. c. Sickinger. O 7.45: 
„Was kann eine Bilanz über die Wirtſchaftslage eines Unternehmens 
ausſagen?!” Vortrag Dr. Batzner. O 8.15: Vortragsabend Rob. 
Koppeg. Geſang. Schmalſtich: Liebesnacht. — Wetter: Frühling 
am Rhein. — Kern: „Du! wann biſt du bei mir”. — Hirſch: 
„Wer ſchenkt denn heut’ noch Roſen”, Profes: Brauner Gondoliere. 
— Aus dem Zyklus „Liebe deutſche Heimat”: Stransky: „In 
Jena ſind alle Mädels ſo blond”. — Raymond: „Wenn die Garde 
marſchiert” — Raymond: Es war einmal in Weimar”. — Hirſch: 
„Einmal geht jeder am Glücke vorbei‟. — Hirſch: „Warum kommſt 
du denn ſchon wieder mal ſo ſpät, Marie”. — Kollo: Mein Berlin. 
— Myers: Kannſ du Charleſton, tanzt du Charleſton” — 
            Rezi=
tation. v. Alten: Das Begräbnis zur See. Tſchechow: Ein 
            Pferde=
name. — Rideamus: Der kluge Idiot. Anſchl. bis 12.30: 
            Tanz=
muſik a. d. Frankf. Filiale des Kaffee Sacher, Wien. — Voranz. 
für Sonntag, 14. Nov., abends 8.30: „Der Rhein in Dichtung 
und Muſik.” 
Stuttgart. 
Samstag, 13. Nov. 3: sGretle von Strümpfelbach erzählt. 
O 4: Konzert. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, Hans Hanus, 
Carl Struve. 17 Darbietungen. O 6.45: Dr. Fernau: Chineſiſche 
Märchen. O 7.15: Uebertr. aus Mannheim. Geheimrat Sikkinger: 
Freie Bahn der täglichen Turnſtunde. O 8: Sonaten=Abend. Mitw.; 
Hermann Reutter, Alfred Indig. — Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: 
Gerda Hanſi. Käte Mann, Kitty Rolfen, H. Hanus, F. Höger, 
C. Karner, C. Struve. 18 Vorträge, u. a.: Eine heitere 
            Gerichts=
verhandlung u. „O Desdemona‟. Eine Shakeſperiade im Schillerſtil. 
Perſ.: Othello: Carlchen Struve: „Jago: Karner; Caſſio: Hanus: 
Grationo: Höger; Desdemona; Käte Mann; Emilia; Gerda Hanſi. 
Berlin. 
Sonnabend, 13. Nov. 4: Dr. Cohn=Wiener: Die Ausſtellung 
der Berliner Sezeſſion. O 4.30: Funkkapelle. O 6.30: Profeſſor 
Colſon: Victor Hugo (in franzöſiſcher Sprache). O 7.05: 
            Regierungs=
rat Scherek: Dalmatiniſche Reiſeeindrücke (Spalato). O 7.30: Dr. 
Beyer: Anpaſſungsfähigkeit. S 8: Prof. Marcuſe: Navigation 
von Luftfahrzeugen. O 8.30: Thema und Redner werden durch 
Rundfunk bekanntgegeben. O 9: 7 Tänze, Berliner Funk=Orch, 
O 10.30: TanzOrcheſter Ette. 
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 13. Nov. 3: Prof. Dr. Amſel, 
Ober=Schull. Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Poſtrat 
            Beh=
rend: Eſperanto. O 4: Maſchinenbauſchuloberlehrer Beyer: Der 
Beruf des Elektroinſtallateurs. O 4.30: Das Neueſte aus der 
            päda=
gogiſchen Zeitſchriftenliteratur. O. 5: Dr. A. Dietrich: Rudolph 
Eucken. Der Menſch und ſein Werk. O. 5.30: Dir. Niemann: 
Hausrat in der Arbeiterwohnung. O 6: Dr. Ing. A. Schroeder: 
Der Dieſelmotor und ſeine Anwendung. O Dr. Zwick: Die 
            Borna=
ſche Krankheit der Pferde. O. 7: Dr. Mersmann: Die deutſche Oper 
von Mozart bis Schreker, S 7.30: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. 
Waetzoldt: Das Weſen der deutſchen Kunſt. O. Ab 8: Uebertragung 
aus München.
 Haupiſchriftleitung: Rubolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Di. Eugen Buhlmann; 
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle; 
Druck und Verlag. L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
[ ← ][ ][ → ] Liebfrauenſtraße 89; Schauch, Martin, Metzger, 63 Jahre, ledig, 
            woh=
nungslos, hier, Stadtkrankenhaus; Schneider, Elſe, Schülerin, 12 Jahre, 
Eberſtadt, hier, Eliſabethenſtift. — Am 29. Oktober: Leppig, Georg 
Eduard, Bäckermeiſter, 63 Jahre, Wienerſtraße 62; Hummel, Katharina, 
geb. Aydt, 82 Jahre, Hobrechtsſtraße 5. — Am 30. Oktober: Müller, 
Johanna Klara Amalie Lina, geb. Franke, 66 Jahre, Rhönring 111. — 
Am 31. Oktober: Appfel, Anna Maria, geb. Finger, 68 Jahre, 
            Land=
wehrſtraße 19; Böhm, Heimbert, 5 Monate, Heidelbergerſtraße 111. 
Am 1. November: Fertſch, Johanna Elſe, 8 Monate, Kirchſtraße 27; 
Perron, Katharina, geb. Noßmann, 64 Jahre Nieder=Modau, hier, 
Eliſabethenſtift. — Am 2. November: Hölzel, Franz, 
            Miniſterialdirek=
tor i. R., 62 Jahre, hier, Herdweg 66; Strebel, Maria Joſepha, geb. 
Kuhn, 56 Jahre, Rheinſtraße 47; Göres, Babette, geb. Schäffel, 77 Jahre, 
Waldſtraße 34. — Am 4. November: Hechler, Katharina, geb. Müller, 
54 Jahre, Kaupſtraße 54; Schröbel, Karl, Fuhrmann, 55 Jahre, 
            Feld=
bergſtraße 30. — Am 3. November: Drach, Philippine, Verkäuferin, 
ledig, 59 Jahre, Heinrickſtraße 74: Dicke, Clara Maria Dorothea 
Philippine, geb. Ehrhardt, 81 Jahre, Blumenthalſtraße 61. — Am 
4. November: Ihrig, Karl, Bankvorſteher i. R., 73 Jahre, 
            Martins=
ſtraße 66. — Am 5. November: Unger, Adalbert Franz, Student, 
22 Jahre, ledig, Lichtenbergſtraße 71: Meyer, Luiſe, geb. Heinſchke, 
36 Jahre, Eberſtadt b. Darmſt., hier, Eliſabethenſtift; Marx, Eliſabethe, 
6 Tage, Ober=Ramſtadt, hier, Stadtkrankenhaus. — Am 6. November: 
Adler, Eliſe, geb. Klein, 63 Jahre, Viktoriaſtraße 64; Lenzer, Marie 
Katharine, geb. Keil, 81 Jahre, Michaelisſtraße 16. — Am 8. November: 
Diller, Bertha, geb. Martin, 71 Jahre, Heinrichsſtraße 74. — Am 
7. November: Schwab, Katharina, 3 Monate, Heppenheim (Berſtraße), 
hier, Heinheimerſtraße 21; Hofmann, Johannes, Metzger, 56 Jahre, 
            Wie=
nerſtraße 77. — Am 6. November: Joſt, Georg Joſef, 4 Monatei 
Schloßgaſſe 27. — Am 8. November: Hahnes, Eva, Stütze, ledig, 
28 Jahre, Heinheimerſtraße 22. — Am 9. November: Nothnagel, 
            Fried=
rich, 18 Tage, Schuſtergaſſe 13. — Am 8. November: Schmidtmer, Georg 
Adam, Wagenaufſeher i. R., 67 Jahre, Pankratiusſtraße 54. — Am 
9. November: Nonſel, Luiſe Mathilde Marie, Privatin, ledig, 
            Seekatz=
ſtraße 2; Roſignol, Philipp, Rechnungsrat, 53 Jahre, Aeußere 
            Ring=
ſtraße 104. 
Gottesdienſtliche Anzeigen. 
Evangeliſche Gemeinden. 
24. Sonntag nach Trinitatis, den 14. November 1926. 
Stadtkirche: Samstag, den 13 Noo., abend? 8½ Uhr: Andacht. — 
Sonntag, den 14. Nov., vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier 
des heil. Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. — Um 11½ Uhr: 
Kindergottesdienſt Pfarrer Lautenſchläger. 
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht 
geöffnet. Eingang: Nordtüire. 
Stadtkapelle: Vorm 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Vogel, 
— Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr: 
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Nachm. 5 Uhr: 
            Abendgottes=
dienſt. Pfarrer Vogel, 
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarrer 
            Zimmer=
mann 
Gemeindehaus (Kiesſtr 17): Mittwoch, den 17. Nov., abends 6 Uhr: 
Bibelſtunde Pfarrer Heß. — Donnerstag, den 18. Nov., abends 
8 Uhr: Familienabend, des Frauenvereins der Reformationsgemeinde 
mit Lichtbildervortrag des Herrn Stadtſekretärs Habich. 
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Goethe, 
Verband evangeliſcher Frauenvereine: Donnerstag, den 18. Nov., 
nachm. 3½ Uhr, im Rummelbräuſaal: Frauenkonferenz Vortrag über 
„Evangeliſches Erziehungsideal” von Frau Hummel aus Altenburg. 
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9, 
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der 
            Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde). 
Martinskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Seriba — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk Pfarrer 
D. Waitz — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent Lein. — Mittpoch, den 
17. Nov., abends 8 Uhr im Martinsſtift: Bibelſtunde (Abrahams 
            Ge=
horſam, 1. Moſ 13 und 14). Pfarrer D. Waitz.
 Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Lein. 
Johanneskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer 
Goethe. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 
17. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer 
Goethe. 
Die Johanneskirche iſt Wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller 
            An=
dacht geöffnet. 
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm. 
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Um 11½ Uhr: 
Kindergottesdienſt 
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr: 
            Haupt=
gottesdienſt. Dr. Avemarie. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. 
Pfarraſſiſtent Lic. Zur Nieden. — Abends 81 Uhr: Vereinsabend 
der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der 
Mädchenvereinigung. — Dienstag und Freitag, abends 8½ Uhr: 
            Kirchen=
chor. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend 
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Dr. Wendel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Dr Wendel. — Abends 8 Uhr: Teeabend des Frauenvereins mit 
Lichtbildervortrag von Pfarrer Nohrb ach=Frankfurt über: „Eindrücke 
von der C riſtl Jungmänner=Weltkonferenz in Helſingfors im Auguſt 
1926‟ Muſikal. Darbietungen. — Montag, abends 8 Uhr: 
            Vereins=
abend des Jugendbundes. — Dienstag, abends 8½4 Uhr: 
            Kirchen=
chor — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelbeſprehſtunde des 
            Jugend=
bundes. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 
abends 8½ Uhr: Kirchen hor. 
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent 
Beringer. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 
den 18. Nov', abends 8 Uhr: Betſtunde. — Evang. 
            Sonntags=
verein: Sonntag, nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden 
Tutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche. 
Am 24. Sonntag nach Trinitatis, den 14. Noo., vorm. 10 Uhr, im 
„Feierabend”, Stiftſtraße 51: Vikar D. Lucius. 
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 14 Nov.: Vorm. 
10 Uhr: Jugendgottesdienſt aus Anlaß der Werbetage der 
            Jugend=
herberge=Bewegung. Pfarrer Paul. — Um 11½ Uhr: 
            Kindergottes=
dienſt — Montag, den 15 Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. 
— Mittwoch, den 17. Nov., abends 8 Uhr: Frauenverein und 
            Mädchen=
vereinigung. — Donnerstag, den 18. Nov., abends 8 Uhr: 
            Wart=
burgverein 
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Sonntag, den 14. Nob., vorm. 
10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. 
Epang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — 
Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. — Nachm. ½1 Uhr: 
            Kin=
dergottesdienſt der Kleinen. — Montag: E. J. G. Mädchenabend. — 
Mittwoch: Bibeiſtunde. — Donnerstag: Probe. 
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Erntedankfeſt. Vorm. 10 Uhr: 
Hauptgottesdienſt Mitwirkung des Kirchenchors, Kollekte für den 
evang Frauenvereinsverband in Heſſen. — Dienstag: Kirchenchor 
und Jugendvereinigung. — Mittwoch: Jungmädchenverein. 
Svangeliſche Gemeinde Roßdorf: 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — 
Um 11 Uhr: Chriſtenlehre. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde — 
            Mon=
tag, abends 8 Uhr: Frauenverein. — Dienstag, abends 8 Uhr: Evang. 
Arbeiter= und Handwerkerverein. — Mittwoch, abends 8 Uhc: 
            Jugend=
bund Wartburg. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Jungmädchenverein. 
— Dienstag und Freitag, abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. 
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr; 
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr: 
Bibelſtunde. Pred. Semmel. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: 
            Frauen=
bibelſtunde — Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachm. 
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends 
8½ Uhr: Bibelſtunde Pred. Semmel. Thema: „Die Waffenrüſtung” 
(Eph. 6) — Freitag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis; Blaukreuz= 
Bibelſtunde (Pred. Semmel) und Bibelſtunde in der 
            Stadtmädchen=
ſchule Beſſungen (Pred. Kleinſchmidt), — Samstag, abends 8 Uhr: 
Poſaunenchor. 
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm 2½ Uhr: 
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde 
für Jungfrauen. — Abends 8½ Uhr: Weißkreuzſtunde für junge 
            Mäd=
chen (Schweſter Irma=„Zuflucht:). — Dienstag, abends 8½ Uhr: 
Gebetsſtunde für junge Mädchen. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: 
Freundeskreis für Jünglinge. — Donnerstag, abends 8 Uhr: 
            Gebets=
ſtunde für Jünglinge 
Ehriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V., 
            Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 14. Nov., abends
 Nummer 315. 
8 Uhr: Lichtbildervortrag „Amertka”, Ergebniſſe einer mehrjährigen 
Studienreiſe (Sekretär Gedat). — Dienstag, den 16 Nov., abends 
8½ Uhr: Heimſtunden. — Mittwoch, den 17. Nov., abends 8½ Uhr: 
Bibelbeſprechſtunde (Phil. 2, 17—18, O. Hauptmann). — Freitag, 
den 19. Nov., abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle der Ludwigs= 
Oberrealſchule — Samstag, den 20. Noo nachmittags 4 bis 6 Uhr: 
Jungſcharſtunden. — Das Heim iſt mit Ausnahme der Samstage 
            täg=
lich von 8—10 Uhr abends, Samstags von 3—6 Uhr geöffnet. 
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt, jetzt Alexandraweg 8 
(Künſtlerkolonie). Sonntag, den 14. Nov., vorm. 9 Uhr: Morgenwache, 
— Abends 8 Uhr: Werbeverſammlung. (Näheres ſiehe Schwarzes 
Brett.) — Montag, den 15. Nov., abends 8 Uhr: Turnen in der 
            Turn=
halle (Soderſtr); Mütterabend. — Dienstag, den 16 Nov., abends 
8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, den 17. Nov', abends 8½ Uhr; 
Familien=Bibelſtunde. — Donnerstag, den 18. Nov., abends 8½ Uhr: 
Jungmännerbibelſtunde. — Freitag, den 19. Nov., abends 8½ Uhr: 
Unterhaltungsabend. — Samstag, den 20. Noo., abends 8 Uhr: 
            Po=
ſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr: Jungſcharſtunden 
Feierabend (Stiftſtraße 51): Evangeliſcher Arbeiter= und 
            Hand=
werker=Verein. Sonntag, den 14. Nov abends 8 Uhr: Feier des 36, 
Jahresfeſtes. Feſtanſprache: Herr Dekan Weißgerber=Meſſel, 
Die Ehriſtengemeinſchaft, Sonntag, den 14. Nov., vorm. 10!, Uhr: 
Menſchen=Weihe=Handlung — Montag, den 15. Nov., abends 8½ Uhr: 
Oeffentl. Vorträge: „Franziskus von Aſſiſi”. Martha Heimeran= 
Frankfurt a. M. Die Veranſtaltungen ſind in der Städt. Akademie 
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36. — Freitags findet zur Zeit eine 
Reihe von Einführungsabenden ſtatt. Näh hierüßer bei den Vorträgen, 
Katholiſcher Gottesdienſt. 
Sonntag, den 14. November 1926. 
St. Liebfrnuen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen: 
Nachm. von 5 Uhr und abends 8 Uhr: Beichtgelegenheit. 
An Sonn= und Feiertagen: Vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. — 
Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Vor und in der heii Meſſe Austeilung 
der heil. Kommunion — Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — 
            Nach=
mittags 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um ½3 Uhr: Andacht. — Werktags 
heil. Meſſe 5), Stunden vos Beginn der Schule. 
St. Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen: 
Vorm. 8 Uhr: Heil. Meſſe und Predigt. — Vor und in der heil. Meſſe 
Austeilung der heil. Kommunion. 
Sonſtige Gemeinſchaften. 
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 14. Nov., 
Vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. von 3—6 Uhr: Konferenz 
im Saale Volksküche. Thema: „Das Schuldopfer” — Mittwoch, den 
17. Nov., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. — Freitag, den 19. Nvo 
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. 
Ehriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag, 
vorm. ½10 Uhr: Andacht. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund. — Abends 
8½ Uhr: Evangeliſation. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, 
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den 
14, Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule, 
— Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 15. Nov, abends 
8½ Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 18. Nov., abends 8½ Uhr: 
Bibelſtunde. Prediger Sauer 
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt, 
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 14. Nov, vorm. 10½ Uhr: 
Sonntagsſchule, — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den 
17. Nov., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann 
            will=
kommen. 
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17: 
Sonntag, den 14. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11 Uhr: 
Sonntagsſchule. — Nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt. — Donnerstag, den 
18. Nov', abends 8½ Uhr: Bibelſtunde, Jedermann iſt bei freiem 
            Ein=
tritt willkommen. 
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: 
            Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 
7½ Uhr: Freiverſammlung (Paradeplatz). — Um 8½ Uhr: Oeffentl. 
Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr: Oeffentl. 
Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapitän Engel. 
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens 
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl. 
            Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung. 
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land
 Freibank 
            Schlacht=
hof. Samstag 
vorm von 8—11 Uhr 
u nachm. v. 4 Uhr ab 
Rindfleiſch. (16601
Weiblich
 Junge geb. Dame 
perf. in Stenogr. u 
Maſch.=Schr., ſucht 
Stelle für ½ Tage 
Angeb. u C 189 an 
die Geſchſt (*29880
 Aelt., geb. Fräulein, 
w. ſ. allen Arbeiten 
unterzieht u. gut koch 
k., m. gut. Zeugn", ſ 
Stellg. Ang. n. C 200 
Geſchäftsſt (*29423
 Mädchen 
18 J., ſucht ſofort 
Stelle in kl. Haush. 
Gute Zeugniſſe vorh. 
Ang. u. C 185 a. d 
Geſchäftsſt. (*29884
 Gebildetes Fräuleit 
im Haushalt, Näher 
durchaus vertraut, ſ 
Stelle f. Nachmittags 
Ang. u. C 187 a. d. 
Geſchäftsſt. (*2988‟
 Jg. Frau, g. Empf, 
ſucht Stelle, evt. 4mal, 
bis nach d. Spülen 
Ang unt C 136 an 
die Geſchſt (*2971: 
Beſchäftigung 
für nachmittags ſucht 
beſſ. Fräulein Ang 
u. O8Geſchſt. *2994:
 Schneidermeiſterin 
ſucht unden aus nur 
guten Häuſern, für in 
und außer dem Hauſe 
Garant wird für Sitz 
u Verarbeitg. (*29918 
Ang u. C 193 Geſchſt.
Männlia
 23jähriger jg. Mann 
ſucht Stellung als 
Hausburſche 
Dienerod Reiſender 
Gehe auch a. 
            Pferde=
pfleger bei g. Leuten. 
Gute Zeugn. vorh. 
Ang. u. C 183 a. d. 
Geſchäftsſt. (16600
 Zuv. Frau od. Mädchen 
2 mal wöchtl z. putzen 
f ein. Std. geſ (*29914 
Wendelſtadtſt. 1½,p.
 Luchk. Gtihrün 
gegen gute Bezablg. 
für ſof. geſ. (*29858 
Haarpflege= 
Kabinett. Bein 
Darmſt., Grafenſt. 29.
Weivlich
 Perfekte 
Stenotypiſtin 
mit Buch führung 
            ver=
traut, für ſof. geſucht. 
Vorzuſtellen zwviſchen 
9-12 vorm. 
            Hermann=
ſtraße 39. (* 29950
 geſ., die geneigt iſt, 
in gutem Haus mit 
einer jg. Dame W.. Schlafzim. zu tei 
Monatl. Mietpreis 
30 Mark. Näheres 
Geſchäftsſt. (* 29882
 Tüchtige Arbeiterin 
in Damenſchneiderei 
geſucht. 
(*29899 
Hutzler, Hochſtr. 26
 Jüngeres 
            Kinder=
fränlein 
od. Kindergärtnerin 
zu 2 Kind. im Alter 
v. 2 u. 3 J. für ſo 
tagsüber geſ. Angeb 
mit Gehaltsanſpr. u. 
Zeugniſſe u. C 191 
an Geſchſt. (*29887
 Ein brades 
Mädchen 
für tagsüber geſucht 
Bismarckſtr. 125, pt. 
29961)
 Geſucht! 
Lehrmädchen f. 
            Par=
fümerie=Geſchäft. 
F. TILLMANN 
Parfümerie (*29921 
El:ſabethenſtr. 21
 Suche Köchinnen, 
Hausmädchen, Allein 
mädchen, die kochen 
können für hier und 
auswärts Empfehle 
Stützen, Haustöchter, 
Kinderfräul ,Mädch., 
vom Lande, 
            Servier=
fräulein. — Minna 
Dingeldein, 
            gewerbs=
mäßig Stellenbüro, 
Eliſabethenſtraße 5, 
Teleph. 3865. (*29966 
Männlich 
Hochbautechniker 
für angenehme 
            Reiſe=
tätigkeit geſncht. 
Off. u F. T. 9533 
an Ala Haaſenſtein 
& Bogler, Frankfurt 
a. Main. 11.16521 
Suche erſten (16608 
Chauffeur 
der mehrjährigeuserk. 
ſtatt=Prax’s hinter 
ſich hat. Angeb. u 
C 186 an die 
            Ge=
chäftsſt, ds. Blattes.
 Jede Dame liebt .." 
hübsche Unterwäsche 
Viele Damen glaubeu, daß solche teuer ist! 
— Ein Besuch bei uns wird Sie vom Gegenteil 
überzeugen. — Wir bringen entzückendes in 
Form und Qualität und dabei zu solch niederen 
Preisen, sodaß keine Dame auf das Tragen von 
hübscher Seidentrikot-Wäsche verzichtenmuß 
Wir pflegen diese Abteilung besonders.
 Unterkleider 
Rockhosen
 Schlüpfer 
Hemdhosen
— Bitte beachten Sie unser Spezialfenster! —
Strumpfhaus „Elite‟
11 Wilhelminenstraße 11
16627
 Neu! Rieselbad Neu! 
das praktiſchſte und geſündeſte Bad, in jed. 
Raum anzubringen, das Bad für 
            Jeder=
mann ob Arm oder Reich, 
Verkaufspreis Mk. 15.— Tücht, ehrenh 
Vertreter (innen) 
geſucht Julius Reucker, Frankfurt a. M., 
Oppenheimerland traße 57. II. 16520
 Für Darmſt dt und Umgebung Herr ode= 
Dame geſucht für Alleinverkauf meines 
neu geſetzl. 
geſchützten Glroftdettadfsbaches
19=Krabbe
 Ermöglicht Poſten unter 1000 Buchungen 
in Sekunden zu finden ete. Bewerber bitte 
melden Montag, den 15. November (16605 
Darmſtadt, Reſtaurant „Finkenneſt” 
zwiſch. 10 u. 1 u. 3 —6 Uhr bei Herrn Gabel
 Stadt- 
Feisender 
für Darmſtadt und Umgebung 
ſofort geſucht. 
(16642 
Angebote unter D 16 Geſchäftsſtelle.
 Bestens 
eingeführte Vertreter 
der Kolonialwaren- u. 
            Trockenfrucht-
branche z Besuch besserer Detailgeschäft 
von leistungstähig. Hamburger Importhaus 
gesucht Angeb unt. H. B 7739 an Rudolf 
(IHbg 1664 
Mosse, Hamburg 1.
 Vertreter geſucht 
Eine derälteſten und leiſtungsfähigſten 
            Korn=
brannt vein=Brennereien ſucht. f. Darmſtadt 
undUmgegend,ſowie an Plätzen, wonoch nicht 
vertreten, einen tüchtigen, energiſchen u bei 
d einſchlägigen Kundſchaft eingeführten 
            Ver=
treter. Beiverbungsſchreiben mit Angabe von 
Referenzen erbeten unt Postfach 28, 
            Nord-
hausen/Harz. (16198ss
 Ich ſuiche zwecks Errichrung einer — 
FILIALE 
Perſonen gleich welchen Berufs und Wohn 
orts. Kenntniſſe, Lager oder Kapital nicht 
erforderlich. Monätlicher Gewinn ca 300 bis 
500 Mk. Angebote unter K. Aa. N. 1338 
an Rudolf Moſſe, Aachen. (IK6.16510
 Neuheit Bürobedarfs=Artikel D. R. G. M. 
D. R. P. a. iſt bezirksweiſe zu vergeben. 
Nachweisbar glänzende Exiſtenz. Es 
            kom=
men nur Herren in Frage, die über ein 
Kapital von 500—1000 Mk. bar für 
            Anlie=
ferun slager verfügen. — Angebote unter 
C 156 an die Geſchäftsſtelle. (16518ſs
 Mk. 140.- 
und mehr 
zahlen wir gewandt 
Herren f. angenehme 
Reiſetätigkeit (
            Abon=
nentenſammeln für 
Fachzeitſchrift der 
Kraftfahrzeugweſen) 
Darmſtadt, 
            Offen=
bach, Aſchaffenburg 
uind ganz Provinz 
Heiſen=Starkenburg. 
Angeb u. C 188 an 
die Geſchſt. (*29888
 nur er e Kraft, mit 
Ia Zeugniſſen, für 
Automobil= u. 
            Motor=
rad=Reparaturen geſ 
Donges &Wiest. 
Automobil= und 
Motorrad= 
Reparateure
 Guter 
Großſtückarbeiter 
für dauernd geſucht 
Arnold,
            Heidelberger=
ſtraße 115. (*29878 
Für das 
kaufmänniſche Büro 
einer größeren 
Maſchinenfabrik 
wird ein 
Lehrling 
init gut, Schulbildung 
geſucht. Ang. u. D 10 
Geſchäftsſt. ( 29949
 Kanarien=Hähne 
gut ſingend, zu verk. 
Rühl, Mathikdenpl. 8, 
Hinterbau. (162242 
Mille fleurs- 
Zwerghühnchen 
Gartenhühner), reiz= 
Tierchen u. ſehr fleiß. 
Leger, Maibrut 26, 
einige Stämmchen 
billig abzugeb. (*29893 
Zuchthähne 
edle, rebhuhnfarbige 
Italiener, Aprilbrut 
1926, wpunderſchöne 
Tiere, Eltern E=u. 
Siegerpreiſe,Leiſtung 
180—200 Eier jährl, 
billig abzugeben. 
Kraetzinger. 
            Eber=
ſtadt b. D., 
            Villen=
kolonie. Alte 
            Darm=
ſtädterſtr. 133. Teleph. 
Darmſtadt :890
Nummer 315
Samstag, den 13. November 1926
Geite 14
Spotn Spiet und Tarnen.
 * Fußball im Odenwaldkreis. 
Die Ereigniſſe des vergangenen 7. November waren auf den Fuß= 
Eballplätzen des Odenwaldkreiſes nicht gerade überwältigend. Die 
            ein=
zelnen Ergebniſſe, insbeſondere die der Kreisliga, wurden ja in 
            Bericht=
form bereits am Montag und Dienstag an dieſer Stelle mitgeteilt, ſo 
ſdaß ſich deren erneute Wiedergabe hier erübrigt. In der Tabelle der 
Kreisliga hat ſich vorerſt nichts geändert. Wohl hat ſich der F. V. Biblis 
zwei weitere Punkte von der Darmſtädter Union geſichert, doch bleibt ſein 
Tabellenſtand, vorerſt noch derſelbe. Ueber das Spiel Pfungſtadt— 
Münſter muß noch die Entſcheidung des Kreiſes abgewartet werden, die 
aber nach Lage des Falles kaum anders als in für Pfungſtadt günſtigem 
Sinne ausfallen kann. — Als Fazit der beiden ſonntäglichen Spiele kann 
feſtgeſtellt werden, daß Biblis nach wie vor daheim der allen 
            Ver=
einen gefährliche Gegner iſt; ob im übrigen die Darmſtädter nicht ſchon 
allzu ſiegesſicher nach Biblis gefahren ſind . . .? Man hört nämlich da ſo 
allerlei. — In Pfungſtadt konnte eine ganz beachtliche Formverbeſſerung 
des einheimiſchen Sturmes feſtgeſtellt werden, die zu beachten ſein wird, 
hingegen läßt die Verteidigung noch manchen Wunſch in bezug auf 
Schnelligkeit und richtige Erfaſſung der Lage offen. Münſter konnte 
dort nicht ſonderlich gefallen. Schnelligkeit und aufopferndes Spiel 
            ver=
mögen nicht über gewiſſe Schwächen in der Elf, die — nach dem 
            Pfung=
ſtädter Spiel zu urteilen — nur mit viel Glück ſich ihre jetzige Poſition 
erobert hat, hinwegzutäuſchen. Weiter muß das diſziplinloſe Verhalten 
verurteilt werden. Auch wenn man ſich ins Unrecht verſetzt glaubt, iſt 
immer wieder Fügen in die Entſcheidung des Unparteiiſchen der einzige 
Weg, der gangbar iſt, zumal der Leitung des Vereins immer noch Mittel 
gur Verfügung ſtehen, vermeintliches Unrecht abzuändern. Das von der 
Münſterer Mannſchaft geübte Verfahren der Auflehnung gegen den 
            Un=
parteiiſchen, das durch Bedrohung und Beleidigung nur noch erſchwert 
wurde, bringt ſtets wieder den Urheber in Nachteil. Es zeugt auch nicht 
von Verantwortungsgefühl der Vereinsleitung, wenn man dem 
            Unpar=
teiiſchen die Speſen und die zur Meldung nötige Mannſchaftsaufſtellung 
verweigert und auch auf Vorhaltungen hin noch erklärt, dieſelben nicht 
herausgeben zu wollen. Der hier beſchrittene Weg kann nur ſchlimme 
Folgen zeitigen und wir glauben, daß man gerade in Münſter dieſes 
Verhalten noch einmal bedauern wird. Ruhe iſt auch — wie ſchon zurzeit 
des alten Fritz — heute noch die erſte Bürgerpflicht! — Es iſt noch auf 
ein noch nicht bekannt gewordenes Privatſpiel einzugehen, das die Sport= 
Vereinigg 04 Arheilen gegen Germania Eberſtadt lieferte. Mit 5:2 
            blie=
ben die Arheilger Sieger, ohne aber recht gefallen zu können. — Der 
kommende Sonntag ſieht in der Kreisliga nur das Spiel 
Viktoria Griesheim-Fußballverein Biblis. Sind die Griesheimer nicht 
von allen guten Geiſtern verlaſſen, ſo müßte es am Sonntag zum Gewinn 
der erſten beiden Punkte langen. 
Die Entſcheidung um den Gauſieger Ried im Kreispokal= 
Wettbewerb iſt am Sonntag gefallen. Fußballverein Hofheim ſchlug 
Olympia Biebesheim mit 3:1 und tritt nun im Endſpiel am 21. 
            Novem=
ber gegen die Darmſtädter Polizei an. — Da im Gau Bergſtraße die 
A=Klaſſe feierte, ſo iſt nur die Riedgau=A=Klaſſe zu erwähnen. Der 
            Ta=
bellenführer Heppenheim büßte dort gegen den F. C. Bensheim in einem 
2:2 Spiel einen Punkt ein. Zu erwahnen iſt daß dieſer Kampf im 
Gegenſatz zu früheren Begegnungen in beſter Weiſe ausgetragen wurde 
und nahezu 1200 Zuſchauer angelockt hatte. Es ſcheint alſo auch im 
Bergſträßer Fußball einmal Frühling werden zu wollen. — V. f. L. 
Lampertheim ſchlug den F. V. Hemsbach überraſchend hoch mit 5:0 und 
rückt den Heppenheimern verdächtig näher, aber auch der F. V. Hofheim 
kann noch gefährlich werden, da er ebenfalls nur einen Verluſtpunkt mehr 
aufzuweiſen hat wie Heppenheim, allerdings noch eine Reihe Spiele 
            aus=
zutragen, hat. 
Auch in den unteren Klaſſen zeigt der kommende Sonntag 
wiederum kein volles Programm. Es ſtehen ſich an dieſem Tage 
            gegen=
über: 
A=Klaſſe Gau Bergſtraße. Sportverein Groß=Gerau—S. V. 98 
Darmſtadt Reſerve, Eintracht Darmſtadt—Polizeiſportverein Darmſtadt,
 Spielvereinigung Pfungſtadt—Germania Eberſtadt, F. V. Michelſtadt— 
V. f. R. Darmſtadt, Boruſſia Dornheim-Haſſia Dieburg. 
A=Klaſſe Gau Ried. F. V. Hofheim-V. f. L. Lampertheim, 
            Kon=
kondia Gernsheim—F. C. 07 Bensheim. Das erſte Spiel iſt von großer 
Bedeutung für den Meiſterſchaftskandidaten. 
B=Klaſſe Gau Bergſtraße. Sportverein Lengfeld—F. V. Michelſtadt 2, 
F. V. Eppertshauſen—F. S. V. Groß=Zimmern, Sportverein Roßdorf— 
Germania Dieburg, Germania Eſchollbrücken—Germania Leeheim, 
            Sport=
verein Geinsheim—Sportverein Weiterſtadt. 
B=Klaffe Gau Rieb. Germania Auerbach-Olympia Biebesheim 
(10 Uhr), F. V. Schönberg—V. f. R. Bürſtadt Reſerve, F. V. 
            Zwingen=
berg—Olympia Lorſch Reſerve (1 Uhr). — Die anderen hier aufgeführten 
Spiele beginnen ſämtlich um 2.30 Uhr. 
Sportverein Darmſtadt 98—Sportverein Mannheim Waldbof. 
Wenn heute nochmals auf die Wichtigkeit des Spieles der Waldhöfer 
gegen den Darmſtädter Vertreter der Bezirksliga hingewieſen wird, ſo 
dürfte es in Ergänzung der geſtrigen Vorſchau nur noch von Bedeutung 
ſein, welche Ausſicht für den Ausgang des Treffens beiden Vereinen 
einzuräumen ſind. In dieſer Hinſicht dürfte insbeſondere die Meinung 
der führenden Mannheimer Sportzeitung von Intereſſe ſein, die dahin 
geht, daß die Schwächen, die in den letzten Spielen in der Waldhöfer 
Hintermannſchaft in Erſcheinung getreten ſind, für den endgültigen 
            Er=
folg der Darmſtädter ſorgen werden. Obwohl man in Darmſtadt wirklich 
nicht böſe wäre, wenn dieſe für die Waldhöfer peſſimiſtiſche Vorſchau in 
Er füllung gehen würde, hat man in den Kreiſen der Darmſtädter 
            Sach=
verſtändigen doch genug Einſicht, um die eigne Spielſtärke richtig 
            einzu=
ſchätzen und nicht bedingungslos an einen Darmſtädter Sieg zu glauben. 
Zu der Darmſtädter Stürmerreihe darf man zweifellos nach ihren bisher 
gezeigten Leiſtungen das Vertrauen haben, daß ſie ſich auch in dieſem 
Spiel durchſetzen wird. Hinſichtlich der Verteidigung war man dagegen 
vielfach peſſimiſtiſch, nachdem für den ausgefallenen Mayer Erſatz 
            ein=
geſtellt werden mußte. Nach unſerer Auffaſſung dürften dieſe Bedenken 
hinfällig geworden ſein, da Girmſcheid an ſeine Stelle tritt, der ihm 
techniſch mindeſtens ebenbürtig iſt, wenn ihm auch vielleicht die bei 
Verbandsſpielen oftmals notwendige Härte nicht liegt. Von entſcheidender 
Bedeutung wird der Aufbau des Spieles durch den Mittelläufer ſein, 
der hoffentlich am Sonntag beſonders gut diſponiert iſt. Für den 
            End=
erfolg wird nicht zuletzt das beſſere Spielſyſtem ausſchlaggebend ſein. In 
dieſer Beziehung iſt es jedoch unmöglich, ein Urteil darüber zu fällen, ob 
man dem techniſch vollendeten, in Einzelheiten jedoch zu gekünſtelten 
Waldhof=Sturm oder den mit ganz einfachen, jedoch mit 
            durchſchlags=
kräftigen Methoden arbeitenden Darmſtädtern den Vorrang einräumen 
kann. Letzten Endes iſt dies mehr oder weniger Gefühlsſache. Es bleibt 
alſo nur, wie man ſich ſo ſchön auszudrücken pflegt, zu hoffen übrig, daß 
der Beſfere Sieger bleiben wird. Man wird es uns nicht verübeln, 
wenn wir hoffen, daß die Darmſtädter die Beſſeren ſein werden. Vor 
dem Spiel, das um ½ 3Uhr beginnt, ſpielen die 1. Jugendmannſchaften 
des Sportvereins und des V. f. R. Bürſtadt gegeneinander. (Beginn 
1 Uhr 15 Min.)
Boxen.
 Haymann und P. Noack nach Amerika. 
Wie bereits vor einiger Zeit gemeldet, beabſichtigen Ludwig 
            Hah=
mann=München und der deutſche Federgewichtsmeiſter Paul Noack nach 
Amerika überzuſiedeln, um ſich dort in der Kunſt des Boxens zu 
            ver=
vollkommnen. Die Verhandlungen mit einem amerikaniſchen Manager 
ſind jetzt zu einem günſtigen Abſchluß gekommen; die beiden deutſchen 
Boxer werden die Amerika=Reiſe noch vor Ende dieſes Jahres antreten.
Turnen.
 Main=Rhein=Gau D. T., 3. Bezirk. 
Zur diesjährigen Bezirkstagung verſammeln ſich die zu obigem 
            Be=
zirk zählenden Vereine am kommenden Sonntag, den 14. November, im 
„Gotel zum Löwen” zu Zwingenberg. Die Tagung nimmt vormittags 
9 Uhr mit einer Uebungsftunde für Turner ihren Anfang, der als 
Uebungsſtoff die bereits bekannt gewordenen nächſtjährigen Freiübungen 
des 9. Kreiſes und die Pflichtübungen für das Bezirkswertungsturneir 
1927 zu Grunde liegen. Ihr ſchließt ſich nachmittags 2 Uhr der 
            Be=
zirksturntag an, aus deſſen umfangreicher Tagesordnung als wichſtigſte 
Punkte der Bericht des Bezirks=Oberturnwartes über den Stand des 
Turnens uſw. im Bezirk, ein ſolcher über die Kaſſenverhältniſſe, die 
Wahl des geſamten Bezirksausſchuſſes, ſowie die Feſtlegung des Ortes 
für die Abhaltung des im nächſten Frühjahr ſtattfindenden 
            Bezirks=
wertungsturnens hervorgehoben ſeien. Auch die übrigen Punkte ſind 
nicht minder intereſſant, weil ſie Antegungen enthalten, die nutzbringend 
für die innere Geſtaltung des Bezirkes verwertet werden ſollen. Alles 
in allem ein arbeitsreicher Tag für den dritten Bezirk. Sollen 
            natür=
lich die ſchwebenden Fragen nach jeder Richtung hin befriedigend gelöſt 
werden, dann iſt es Sache der Bezirksvereine, hinter der Tagung zu 
ſtehen. Das geſchieht aber nur, wenn ſich die Vereine darum bemühen, 
daß alle ihre aktiven Turner die Uebungsſtunde beſuchen, und ſie ſelbſt 
ausnahmslos und zahlreich bei dem „Bezirksturntag vertreten ſind. 
Gut Heil! 
Eine intereſſante gerichtliche Entſcheidung. 
Welchen gewaltigen Faktor der Sport heute in unſerem öffentlichen 
Leben darſtellt, iſt ſchon ſo oft in den mannigfaltigſten Formen 
            be=
wieſen worden. Einen beſonders herausragenden Fall, der die 
            Be=
deutung des Sports in ein ſinnfälliges Licht rückt, hat das 
            Kauf=
mannsgericht in Hamburg in einer Entſcheidung zum Anlaß 
genommen, den Sport und beſonders den Fußballſport als 
            Lebensnot=
wendigkeit hinzuſtellen. Ein Spieler wurde bei einem Verbandsſpiel am 
Knie verletzt, was eine Operation und Krankenhaus=Behandlung 
            not=
wendig machte. Dem kaufmänniſch angeſtellten Spieler verweigerte 
die Firma für die Dauer der Krankheit das Gehalt mit der Begründung, 
daß der Angeſtellte durch die Teilnahme an einem Fußballſpiel einen 
ſelbſtverſchuldeten Unfall erlitten habe, für den der Arbeitgeber nicht 
aufzukommen habe. Das Kaufmannsgericht verurteilte jedoch den 
            Kauf=
mann zur Zahlung des Gehaltes bis zur Dauer von ſechs Wochen und 
wies darauf hin, daß ſportliche Betätigung heute nicht mehr als eine 
Abweichung von der normalen Lebensweiſe anzuſehen, ſondern zur 
            Er=
holung der Geſundheit von der Berufstätigkeit mehr denn je dringend 
notwendig ſei. Gewiß könnte das Gefahrenmoment bei einzelnen 
            Spiel=
arten derartig hoch ſein, daß hievin eine ungewöhnliche ſportliche 
            Be=
tätigung zu erblicken ſei, ſo etwa, wenn jemand Fallſchirmabſprünge 
            vor=
nimmt. Bei andern Sportarten, wie z. B. beim Boxen, komme es darauf 
an, ob der Kampf bis zur Kampfunfähigkeit ausgetragen werden ſoll, 
oder ob er lediglich zur Stählung des Körpers dient. Das Fußballſpiel 
ſtehe in vollem Einklang zur normalen Lebensweiſe. Auch die 
            Teil=
nahme an einem Fußballwettſpiel erhöhe nicht die Gefahr, denn ohne 
den Wetteifer zweier Parteien würde dieſer Sport wenig nutzbvingend 
ſein. Im übrigen iſt in allen Sportarten durch jahrelang erprobte 
Regeln Sorge getragen, Auswüchſe zu verhindern, die an ſich das 
            Ge=
fahrenmoment erhöhen würden.
Sportliteratur.
 Die „Stuttgarter Sportbücher” (Verlag. Dieck u. Co., Stuttgart), 
deren ſchöne Ausſtattung und herrliches Bildmaterial wir ſchon immer 
hervorheben durften, ſind unſeren Leſern aus den zahlreichen 
            Beſprechun=
gen bekannt. Der Verlag hat jetzt ein 16 Seiten ſtarkes Verzeichnis 
herausgegeben, das von ihm direkt oder durch den Buchhändler zu 
            be=
ziehen iſt.
 Lanfum Berein Darmſtadt 
Bezirks 
m.dest .b. H.. 
G.
 Hierdurch laden wir unſere verehrlichen Vertreter 
zu der am Sonntag, den 21. November 1926, 
            vor=
mittags 8 Uhr, im großen Saale des 
            Gewerkſchafts=
haufes zu Darmſtadt, Bismarckſtraße 19, ſtattfindenden 
Ordentl. Vertreter=Berſammlung
höflichſt ein.
Tagesordnung:
 1. 2) Bericht des Vorſtandes. 
b) Bericht des Aufſichtsrates. 
2. Genehmigung der Bilanz und Entlaſtung des 
Vorſtandes. 
3. Beſchlußfaſſung über die Verteilung der Erübrigung 
und die Höhe der Rückvergü ung. 
4. Abänderung des Spareinlagen=
            Aufwertungsbe=
ſchluſſes vom 2. November 1924, 
5. Wahlen zum Aufſichtsrat 
(Zurnusgemäß ſcheiden aus die Herren Franz Böhm. 
Johann Böhm, Benſamin Karcher, Adam Knapp 
und Otto Nungeſſer. Wiederwahl iſt zulätſig). 
6. Anträge. 
Anträge, die zu ſiellen beabſichtigt ſind, müſſen bis 
ſpäteſtens Mittwoch, den 12. November 1926, abends, 
im Büro, Darmſtadt, Eſchollbrücker ſir. 25, eingereicht ſein. 
Der Aufſichtsrat 
J. A.: Jung. 
Unſere Mitglieder ſowie unſer Perſonal ſind zu den 
Verhandlungen der Vertreter=Verſammlung höflichſt 
eingeladen. Stimmberechtigt ſind nur die mit roter 
Ausweiskarte verſehenen Vertreter. 
(16655
 Deutſch. Teckelklube. V. 
Sitz Berlin Ortsg. Darmſtadt 
Unſere diesjährige 
Schweißſuche 
findet am 13. u. 14. November K 
1926 im Kranichſteiner Park ſtatt. 1 
Treffpunkt: Oberwaldhaus 
3 Uhr nachmittags. 
(16806) 
O
 Tapeten 
aufzieh., Rolle 65 J, 
Decken weißen bill. 
Weber, Mart nſtr. 20. 
*2
 Grammophone. 
Zupf=, 
            Streichinſtru=
menten Harmonikas 
auf Teilzahlung bei 
Muſik=Gerbig 
Neckarſtr. 24 (16031a 
(Kein Laden).
 Dressola-Patent 
Federüberdrehen
 R 
derfondsßeselnde uehe 32h0
            dsei=
adikAsparak=
Mi
Klauischer Mwik
 Frankkurk: Neue Mainzerstr. 22, Bergerstr. 66 
Malnz: Frauenlobstr. 5, II.
 Fün nur 55 Plg. pr0 Tag 
liefern wir Ihnen einen 
exstklasstgen 
Dressela-Sprechapparat 
mit tonveredeindem Einbau. 
Die wunderbare Klangschönheit 
der Dressola-Musikapparate 1st 
weiten Kreisen bekannt, weil sie 
die Musik in seelenvoller, 
            känst-
lerischer Weise wiedergibt. Die 
sinnreiche Konstruktion lä6t 
            je-
dem Instrument seinen absoluten 
Toncharakter, so daß die Musik 
niemals einseitig nach Jazz (
            Faß-
ton) oder alles nach Holz (
            Röh-
renton)ausklingt. Die klare, reine, 
instrumentale, gleichmäßige 
            Re-
gistrierung aller Instrumente in 
ihrem Verhältnis zucinander 
bleibt gewahrt. Die Wiedergabe 
1st in Bezug auf ihre künstlertsche 
Feinheit so herrlich, daß Ste oft 
glauben, die Spieltechnik der 
Künstler mit beobachten zu 
            kön-
nen. Lassen Sie sich Dressola 
vorführen. 
Dnessola-Verkaufsstellen: 
DARMSTADT 
Ecke Riedlinger- und 
Nieder-Ramstädterstraße 
Rich. Hinz (16664
 Zeue eruffkangsvorkeaung 
im Feſiſaal der Turngemeinde, Woogsplatz 5 
Senſationsgaſtſpiel der „Vandredi=Comp.” 
Größtes Zauber= und Illuſionstheater Deutſchlands! 
Nur 5 Tage, täglich abends 8 Uhr, Einlaß 7 Uhr, verbunden mit Konzert 
Aus dem reichhaltigen Programm: Teil I: Moderne Salonzauberei, 
orientaliſche und ägyptiſche Magie, ſpiritiſtiſche 
Experi,ente, moderne Gedächtniskunſt in höchſter 
Vollendung. 
Teil II: Das amerikan, Illuſioniſtenpaar Willy 
und Fanny Freytag mit ihren neueſten amerik. 
Senſationen. 
Als Einlage: Gaſtſpiel des rühmlichſt bekannten 
Schnellmalers Oskar Strauch. 
Der Lachſchlager: Clown Oſſivom Zirkus 
            Sarra=
ſani als Ulk=Büſten odelleur. 
Teil III: Die neueſten und verblüff. Illuſionen 
der Begenwart, u. a.: Das blitzſchnelle 
            Berſchwin=
den von Perſonen, das Durchnageln einer lebend. 
Dame. Beteiligung des Publikums erwünſcht. 
Samstag, 13. u. Sonntag, 14. November, nachm. 3 Uhr, Einlaß 2 Uhr: 
Große Schüler= und Familien=Vorſtellung 
mit vollem Programm zu halben Preiſen. 
Ein Stündchen im Traumlande, Kaffee, Kuchen, Tee, Wein, Bonbons, 
Blumen, Spielwaren uſw. werden hervorgezaubert und verſchenkt 
Preiſe der Plätze: nachmittags 2 Pl. 0 40, 1. Pl. 0.65, Parterre 0 90, 
Speirſitz 1 25; abends 2. Pl. 0.75, 1. Pl. 1.25, Parterre 1.75, 
Sperrſitz 2.50 Mk 
16598 
Vorverkauf Zigarrengeſchäft Hugo de Waal und an der Kaſſe vorm. 
11—1 Uhr und ab 6 Uhr abends.
 Grammophon= 
Platten 
elektriſche 
            Aufnah=
men in großer Aus 
vahl. Apparate geg. 
bequemeTeilzahlung 
Reparaturen promp 
und billig. (15667a 
Muſikhaus Bund 
ur Schuchardſtr. 9
 Millionenfach 
bewährte 
Fahrräder und 
Nähmaſchinen 
ohne Anzahlung 
Fr. Gütting 
Schuchardſtraße 10 
15569a
 Mehrere 
geſpielte (16635a
 preiswert zu 
            ver=
kaufen 
Heinrich 
Arnold 
Wilhelminenſtr. 9
 g. im Vortragsſaal 
Borltüge. Grafenſtraße 24. 
Sonntag, den 14. Novemb., abends 8 Uhr 
Ein großes Himmelszeichen! 
Aufſchluß über Offenb. Joh. 12 1/6 
Dienstag, den 16. Novemb., abends 8 Uhr 
Kampf in der Geiſterweit 
Aufſchluß über Offenb. Joh. 12, 7/17 , 
Freier Eintritt für Jedermann. 
Redner: E. Knecht, Wiesbaden.
 Muſſt= 
Appa=
 aller führenden Marken bei bequemer 
Teilzahlung zu billigen Preiſen. 
Großes Plattenlager neuerer 
            Weih=
nachtsaufnahmen. (*29933 
Gebr. Moll 
Inh.: Ehriſtian Moll. 
Beſſungerſtr. 1, Ecke Hermannſtraße 
Halteſtelle der Linie 3. Tel. 2685.
 STANPUHREN 
Eiche, Bim=Bam=Schlag 
Anzahlung 20ℳ monatl. Rate 15ℳ 
bei UHREN-WURZ 
Dieburgerſtraße 8 und Frankfurterſtraße, 
Ecke Landwehrſtr. (*29952) Teleph. 2944
 Bruno Rügemer 
Geigenbaumeiſter 
Hügelſtr 29 Hügelſtr. 29 
Werkſtätte für den Bau feiner 
Streichinſtrumente 
Tager von alten und neuen 
Geigen, Braiſchen. Cellis 
ſowie ſämtlichen Zupfinſtrumenten und 
Zubehörteilen. 
ff. quintenreine Saiten. (*29973 
Bequeme Zahiungsbedingung.
 Friſch eingetroffen: 
Ia prachtvoller Mainzer Blumenkohl 
la prachtvoller Mainzer Noſenkohl 
Pfd. 40 Pfg., 2 Pfd. 70 Pfg. 
Ia prachtvoller Mainzer Salat= eilerie 
30 — 50 Pfg. 
Ia rheiniſche Mäuschen=Kartoffeln 
5 Pfd. 75 Pfg. 
Ia rheiniſche Induſtrie, das Beſte, liefert 
als Winterware fr. Haus, reell und prompt 
Frau Stilling Wwe. 
(*29992 
Hochſtraße 4. 
Winter=Kartoffeln und 
Winter=Zwiebeln 
liefert zu Tagespreiſen 
Kartoffelhandlung Crößmann: 
Grafenſtraße 16, Telephon 2598. (*29984
Nummer 315
 Börſe und Geldmarkt. 
Das Börſenpendel hat am vergangenen Mittwoch zum erſten Mal 
ſtärker nach unten ausgeſchlagen. Damit iſt zur Tatſache geworden, was 
von aufmerkſamen Beobachtern der Börſenlage ſchon längſt befürchtet 
wurde; ein ſcharfer Kurseinbruch, wenn ſich erſt einmal eine allgemeine 
Nealiſationsneigung durchgeſetzt und zugleich die Baiſſeſpekulation 
            Ober=
hand gewonnen hat. Die Börſe hat dieſen Rückſchlag zwar 
            verhältnis=
mäßig ſchnell überwinden können, da das Publikum ſich nicht zu 
            über=
ſtürzten Poſitionslöſungen verleiten ließ, dürfte aber an dem 
            vorliegen=
den Beiſpiel gelernt haben, daß bei der jetzigen börſentechniſchen Lage 
(die großen Engagements der Spekulation baſieren zum größten Teil 
auf Leihgeldern) unter Umſtänden ein leichter Anſtoß zur völligen 
            Wen=
dung der Tendenz genügen kann. Der äußere Anlaß zu der Flaute iſt 
die kritiſche Entwicklung der parlamentariſchen Verhältniſſe im Reich 
und die Tatſache geweſen, daß die Sozialdemokraten zur Durchführung 
der genehmigten 30prozentigen Erhöhung der Erwerbsloſengelder einen 
Antrag auf Heraufſetzung der Börſenumfatzſteuer eingebracht hatten. 
In der Tat würde eine ſolche Erhöhung der Börſenſteuer für die 
Effektenmärkte möglicherweiſe ſehr bedenkliche Wirkungen haben. Der 
Wiederaufbau des deutſchen Kapitalmarktes, der ſich nicht zuletzt auf 
Grund der günſtigeren Entwicklung der Aktienkurſe in dieſem Jahre 
in erfreulichen Bahnen vollzog, könnte durch eine neuerliche Hemmung 
der Börfenumſätze wieder arg zurückgeworfen werden. Das wüirde aber 
wahrſcheinlich in ſeiner Wechſelwirkung auf die Wirtſchaft eine neue 
Verſchärfung unſerer Lage, geringere Finanzierungsmöglichkeiten und 
damit ſchlechtere Wettbewerbsverhältniſſe, ſowie in deren Auswirkung 
größeren Arbeitsmangel und weitere Vermehrung der 
            Erwerbsloſen=
ziffer bedeuten. Dieſe Gedankengänge dürften auch die Börſe bei ihrem 
vorübergehenden Peſſimismus geleitet haben. Es iſt daher zu begrüßen, 
daß eine direkte Panik durch die ruhigere Auffaſſung der breiteren 
Publikumskreiſe vermieden wurde, zu der ja andererſeits trotz der 
            ver=
ſchiedentlich überſpannten Terminkurſe auch kein Grund vorgelegen 
hätte. In der inzwiſchen eingetretenen Entwicklung findet das 
            Feſt=
halten der Bankenkundſchaft an den Effektenbeſtänden ſeine 
            Berechti=
gung. Inzwiſchen haben ſich die Aktienkurſe von dem Rückſchlag auch 
wieder erholen können. Die Börſe mag aus dieſer Epiſode aber die 
Lehre ziehen, daß Anſichten und Urteile maßgebender Fachkreiſe doch 
nicht ganz ohne größeren Schaden einfach in den Wind geſchlagen 
            wer=
den können. Was die nächſten Ausſichten betrifft, ſo ſcheinen die 
            Ge=
wiichte über eine allgemeine Verminderung der Reportgelder nicht den 
Tatſachen zu entſprechen. Von dieſer Seite her dürften bei der 
            Medio=
liquidation nennenswerte Schwierigkeiten kaum erwachſen. Wenn die 
Beunrnhigung des Marktes der J.G.=Farbenaktien, wie ſie durch die 
Bezugsrechtsnotiz erfolgte, vorüber iſt, ſo wird auch dieſer Grund für 
eine allgemeine Verſtimmung behoben ſein. Am offenen Geldmarkt hat 
ſich die Situation nicht geändert. Die abnorme Geldflüſſigkeit hat durch 
das weitere Hereinſtrömen von Auslandsanleihen eher noch 
            zugenom=
men. Beunruhigende Ereigniſſe in der Geſamtwirtſchaft liegen 
            eben=
falls nicht vor. Dieſe Tatſachen dürften zur Beurteilung der weiteten 
Entwicklung weſentlich beitragen. Man ſollte ſich aber trotz alledem vor 
Kursübertreibungen in einzelnen Papieren nunmehr hüten und bei 
neuen Anſchaffungen den Maßſtab mehr als während der letzten Monate 
an die Rentabilitätsmöglichkeiten legen. Dann wird auch eine ruhige 
und gleichmäßige Geſtaltung der Börſenlage gewährleiſter ſein. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 12. Nov. 
Die Börſe eröffnete heute etwas ſchwächer, konnte ſich allerdings im 
Verlaufe etwas erholen, ohne aber die geſtrigen Kurſe erreichen zu 
können. In J. G.=Werten fanden immer wieder Abgaben ſtatt, 
            ſchein=
bar, um den Kurs für die Bezugsrechte zu drücken, die auch heute wieder 
mit 31 zu haben waren. Auch die Medioabwicklung machte ſich 
            bemerk=
bar. Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen. Stärker gedrückt waren 
Commerzbank, Hapag, Harpener, Weſteregeln und Deutſche Erdöl, die 
3 bis 4 Prozent eimbüßten. J. G. Farben eröffneten 2 Prozent 
            nied=
riger, gingen ſpäter aber weiter zurück. Die übrigen Banken verloren 
1 bis 2 Prozent, die Montanwerte ſonſt 1 bis 2 Prozent und die 
            Elektro=
werte bis zu 2 Prozent. Rheiniſche Braunkohlen, die in den letzten 
Tagen durch große Schwankungen auffielen, gingen um 6 Prozent 
            zu=
rück. Nur die verſchiedenen Werte der Bauunternehmungen konnten ſich 
etwas beſſern. Deutſche und ausländiſche Renten hatten ziemlich 
            leb=
haftes Geſchäft, beſonders Kriegsanleihen hatten einen großen Umſatz 
aufzuweiſen, trotzdem gingen die Kurſe aber im Einklang mit der 
            allge=
meinen Tendenz etwas zurück. Der Freiverkehr war umſatzlos. Benz 
95, Growag 70, Ufa 36. 
In der zweiten Börſenſtunde änderte ſich das Bild vollkommen. 
Während anfangs infolge der Manipulationen um das Bezugsrecht für 
die J. G.=Werte die Tendenz ſehr unſicher war und immer Material 
genug herauskam, um den Kurs ſchwächer zu halten, trat plötzlich 
            all=
gemein Mangel an Material ein, ſodaß der J. G.=Kurs raſch um 4 bis 
6 Prozent anziehen konnte. Davon wurde auch die Stimmung für alle 
anderen Märkte günſtig beeinflußt, ſodaß die anfänglichen Kurseinbußen 
zum größten Teil nicht nur eingeholt, ſondern ſogar Kursgewinne 
            ein=
geheimſt werden konnten. Tägliches Geld 4½ Prozent. London= 
Paris 147. 
Die Tendenz der Abendbörſe war weiter ſteigend. J. G. 
            Farben=
induſtrie wurden erſtmals exkluſive Bezugsrecht notiert mit 334½, das 
heißt unter Berückſihtigung des Bezugsrechtes 366½, alſo 6 Prozent 
über der Nachbörſe. Montanwerte gewannen 2 Prozent, 
            Schiffahrts=
werte 1 Prozent, die nachbörslich nichtgehandelten Elektrowerte 1 bis 
5 Prozent, während Bauken keine einheitliche Tendenz aufwieſen. 
Danatbank gaben etwas nach, dagegen waren Deutſche Bank feſter. 
 Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 12. November. 
Die Börſe eröffnete bei allgemein unbedeutenden 
            Kursveränderun=
gen. Das Geſchäft hat gegenüber der letzten Woche ganz erheblich 
            nach=
gelaſſen, da von den kürzlichen Rückſchlägen eine ſichtliche Nervoſität und 
Unſicherheit zurückblieb und außerdem der Mediotermin hemmend auf 
die Unternehmungsluſt einwirkten. Publikum und Spekulation ſtellten 
ſich faſt ausſchließlich auf eine abwartende Haltung ein. Die Folgen 
            da=
von waren weder größere Kursrückgänge, noch namhafte Steigerungen. 
Aus dem Wirtſchaftsleben lagen vorwiegend freundliche Nachrichten vor. 
So wurde eine günſtige Beſchäftigung der Vgt. Stahlwerke und der 
Demag, die Wahrſcheinlichkeit der Beibehaltung der bisherigen 
            Umſatz=
ſteuer und die Aufnahme weiterer Auslandsanleihen gemeldet. Durch 
das Hereinſtrömen dieſer neuen ausländiſchen Gelder dürfte der 
            kurz=
friſtige Börſengeldmarkt nach der Anſicht der Kurskreiſe ſeine 
            Flüſſig=
keit beibehalten, die im Augenblick ſelbſt die leichteſten Termine der 
            ver=
gangenen Monate überſteigt. Tagesgeld war mit 3,5—5,5 Prozent 
kaum unterzubringen. Solange am Geldmarkt dieſe Situation anhält, 
glaubt man auch mit einem Kurseinbruch von nachhaltiger Wirkung 
nicht rechnen zu müſſen, zumal die Reportgelder zum bevorſtehenden 
Mediotermin tatſächlich keine Kürzung erfahren dürften. Monatsgeld 
ſtand allerdings in geringen Umfang mit 5,75 bis 6.75 Prozent zur 
Verfügung. Am Deviſenmarkt konnte das engliſche Pfund infolge der 
angeblich nunmehr zu erwartenden Beilegung der Kohlendifferenzen 
eine kräftige Erholung auf 4,8510 gegen den Dollar durchſetzen. In 
Berlin zeigte der Dollarkurs mit 4,2110 keine Veränderung. Paris 
leicht erholt. 147,12. Mailand gab neben London auf 117,75 nach 
und näherte ſich damit dem vorausſichtlichen Stabiliſierungskurs von 
225 Lire pro Dollar, der gegenüber dem Pfund eine Parität von zirka 
120 Lire ergeben würde. Die Kursſchwankungen waren bei der 
            Ge=
ſchäftsſtille an allen Märkten ſo gering, daß ſich im einzelnen nur wenige 
hervorzuhebende Erwägungen ergaben. 
Im weiteren Verauf der Börſe blieb die Umſatztätigkeit äußerſt 
klein. Am Markt der J.G.=Farbenaktien ſtellte ſich eine Befeſtigung um 
zirka 8 Prozent auf 359 ein, die der geſamten Börſe ein feſtes Gepräge 
gab. Gegen Ende der zweiten Stunde bröckelten die höchſten 
            Tages=
kurſe infolge der Likſtloſigkeit jedoch wieder ab. Im allgemeinen 
            blie=
ben während der ganzen Börſenzeit größere Bewegungen aus. Danat= 
Bankaktien gewannen in Erwartung von günſtigen Mitteilungen über 
die heutige Semeſtral=Sitzung über 4 Prozent. Kriegsanleihe 0,830 
nach 0,815. 
Privatdiskont kurze Sicht 4,75 Prozent, lange Sicht 4. Prozent. 
Die Börſe ſchloß in freundlicher Stimmung, die ſich auch auf den 
            Nach=
börſeverkehr übertrug. Das Publikum hat teilſeiſe die Limite erhöht 
und ſchloß ſich den Anſchaffungen an.
 Aſchaffb. Bellſtoff 
Augsb.=Nürnb. Maſch 
Bamag=Meguin 
Berl E. W. Vorzug. 
Berlin. Karlsruhe Ind 
Braunlohlen=Briketts 
Bremer Vulkan. 
Bremer Wolle 
Teutſch.=Atlant. Tel. 
Teutſche Maſchinen 
Deutſch.=Nied. Tel. 
Teutſche Erdöl ...." 
Deutſche Petroleum 
Dt. Kaliwerke. 
Tonnersmarckhätte. 
Tynamit Nobel.. 
Elektr. Lieferung. 
J. G. Farben 
R. Friſter 
Caggenau Vor 
Eelſenk. Gußſtahl 
E. f. elektr. Untern 
Kalle Maſchinen 
Kan. Maſch. Egeſt. 
Sanſa Dampſchf. ..
146.75 vemoor Zement 11 11/12. 11.
198. — 197. 25 125.— 124.5 Hirſch Kupfer . 124 75 124.5 51.— 54.— Söſch Eiſen 160.62: 161 25 Hohenlohe Werke... 6.— 105.25 107.5 Tahla Porzellan 102 75 103.— 157.— 157.75 Lindes Eismaſch. 152 — 150.— 110.— 108.— Lingel Schuh .. . 76.— K0.— 145.5 145.* Linke u. Hofmann. 79.— 78.5 87.:2* 89.875 2. Loewe u. Co.. 212.— 2: 5.— 118. 119.5 T. Lorenz 118.5 1 20.— 14.75 14.875 Ndl. Kohle. 160.5 163.5 183.— 186 5 Nordd. Gummi.. . 95 9 92- 93 Orenſtein. 127.25 123.625 123.— 125.125 Nathgeber Waggon 73.23 74. 116. — 118.5 Rombacher Hütten . 19.— 13.5 176.— 175.5 Roſitzer Zucker ....." 84.— 83.— 151.— 1153.— Rütgerswerke". 139.75 142.— 350. — 1357.— Sachſenwerk 113.5 115.5 84.— 87.— Sächſ. Gußſtahl. . . . . 1)1.5 193.5 51.5 52.— Siemens Glas .....! 153. 153.5 30. Ver. Lauſitzer Glas. H125 25 125.5 166.75 168.5 Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer H5. — 4.5 152.— 163.375 63 — 63.75 103 5 104.— Wittener Gußſtahl. 58.— 60. 236.5 237. 25 Banderer=Werke. .. . 190.— 190.25
 Amſterdam=R 
Buenos=Aires 
Brüſſel=Antw. 
Tslo ....... 
Kopenhagen. 
Stockholm . . 
Kelſingfors. 
Ztalien ...." 
London... .. 
Echreiz ... 
Exanien..
Geb
 1.709 
58.53
Brief
163.2716s.691
 1.713 
8.72
 110.17110.73 
111 98112 2 
10.557 10.59, 
17.46 17.50 
20.331 20.743
 Deviſenmarkt. 
12. 11. 
Geld Brief 
168.23 163.70 BienD.=Oſt. abg 
1-708/ 1.-712 Brag ....... 
53.56 58.70 Budapeſt. . . . ." 
10..30 1u5.531 Japan . . . . . . . 
112.14112.79 Rio de Janeiro 
112.25112.53 112.22 112.50 Sofia ...... 
10.577 10.617Zugoſlavien. .. 
17.35/ 17.40 ronſtantinopel. 
20.393 20.457h Liſſavon ..... 
Ner=York. . . . / 1.205 4.2161 4.2055 4.2155) Danzig ....... / 81-42/ 31.521 81.45 81.65 
Paris.. . . . . . . / 13 5/5 13.61- 13.9213.96 Athen ..... ...! 5.25 5.25 
81.15 81.351 B1.05 31.261Ranada ... . . ./ 4.207/ 4.2171 x 207 4.217 
63,65 33.81/ 63.69/ 63.35üriguch ....
 11. 11. 
12. 11. 
Geld /BrieflGeld / Brief 
52.27 53.711 59.26 53.40 
2.4 712.491/12.451 12.331
 5.839 s.912 5.83 5.80 
2.357 2.0711 
0.5531 0.581 
3.033 3.343 
(-417 7.437 
2.133 2.145
4.181 4.191 3.185 8. 195
 2.035 2.059 
0.548 0.550 
3.031 3.041 
7.41 7.43 
2.125 2. 135
21.523/21.5131e1.525 21.575
 19 6.21 
Darmſtädter und Nationalbank. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung 
der Darmſtädter und Nationalbank Kommanditgeſellſchaft a. A. wurde 
der Abſchluß für das erſte Halbjahr 1926 vorgelegt und eine günſtige 
Entwicklung des Inſtituts für dieſe Zeit feſtgeſtellt, die ſich auch im 
weiteren Verlaufe des zweiten Halbjahres fortgeſetzt hat. 
Hamburg=Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgefellſchaft. Die 
            Auf=
ſichtsratsſitzung der Hamburg=Südamerikaniſchen 
            Dampffchiffahrtsgeſell=
ſchaft hat einen Beſchluß über die Erhöhung des Grundkapitals noch 
nicht gefaßt. Wie wir aus Kreiſen der Verwaltung erfahren, ſind vorher 
noch verſchiedene Angelegenheiten zu klären, wobei es ſich beſonders um 
den weiteren Ausbau der Flotte handelt.
Samstag, 13. November
 Induſtrie und Weltausſtellung. 
Das Präſidium des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie nahm 
zu der Frage der Weltausſtellungen und zum Berliner 
            Ausſtellungs=
plan für 1930 folgende Entſchließung an: 
1. Das Präſidium des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie iſt 
der Auffaſſung, daß die Veranſtaltung von Weltausſtellungen und von 
Ausſtellungen allgemeiner Art in größerem Umfange angeſichts der 
            poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands für abſehbare Zeit nicht 
zu verantworten iſt. Die ungeheuren Koſten ſolcher großen 
            Veranſtal=
tungen, die zumeiſt nur repräſentativen Wert haben und deren 
            Wert=
effekt für die Wirtſchaft nur ſehr bedingt anerkannt werden kann, liegen 
zum überwiegenden Teile auf den Schultern des Wirtſchaftslebens. 
            Ge=
rade dieſen ſollten aber im Hinblick auf die Belaſtung durch Steuern, 
ſoziale Laſten und insbeſondere durch die Daweslaſten nicht Ausgaben 
für Dinge zugemutet werden, die für die Wirtſchaft nun nebenſächlich 
ſind. Dies würde auch der Fall ſein, wenn eine Ausſtellung ohne 
            un=
mittelbare Beteiligung der Induſtrie als Ausſteller durchgeführt wird, 
denn in dieſem Falle würden die allgemeinen Laſten, insbeſondere die 
Koſten des Aufbaues, aus irgendwelchen öffentlichen Mitteln gedeckt 
werden müſſen, an deren Aufbringung das Wirtſchaftsleben in erſter 
Linie beteiligt iſt. Inwieweit größere Ausſtellungen im fachlich 
            begrenz=
ten Nahmen veranſtaltet werden ſollen, kann allein von den beteiligten 
maßgebenden Fachorganiſationen des Wirtſchaftslebens entſchieden 
werden. 
2. Unter den vorſtehenden Geſichtspunkten iſt der von der Stadt 
Berlin dem Reichsverband der deutſchen Induſtrie vorgetragene und in 
der Preſſe eingehend behandelte Plan einer großen internationalen 
Ausſtellung Berlin 1930 zu beurteilen, die ſich auf Baukunſt, 
            Bauwirt=
ſchaft, Kunſt und Kunſtgewerbe erſtrecken ſoll. Die Entſcheidung 
            be=
züglich der Förderung dieſes Unternehmens muß zunächſt denienigen 
fachlichen Organiſationen der Wirtſchaft vorbehalten bleiben, die an 
einem ſolchen Projekt unmittelbar oder mittelbar intereſſiert ſind. 
Die maßgeblichſte Stelle der Induſtrie für Ausſtellungsfragen der 
Bauwirtſchaft iſt der zum Zwecke der Abwehr des Baumeſſen= und 
Bauausſtellungsunweſens begründete „Fachausſchuß für die 
            Ausſtel=
lungsfragen der Bauwirtſchaft” beim Ausſtellungs= und Meſſeamt der 
deutſchen Induſtrie. Dieſer hat in ſeiner Sitzung am 9. dieſes Monats 
gegen jede Induſtrieausſtellung oder Meſſeveranſtaltung Proteſt 
            er=
hoben, die von außerhalb der Induſtrie ſtehenden Kreiſen ohne 
            vor=
herige Fühlungnahme mit dem Ausſtellungs= und Meſſeamt der 
            deut=
ſchen Induſtrie in Ausſicht genommen worden iſt. Ferner hat ſich der 
Fachausſchuß für Ausſtellungsfragen der Bauwirtſchaft gegen eine 
            in=
ternationale Baufgchausſtellung in Verbindung mit einer Kunſt= und 
Kunſtgewerbeſchau ausgeſprochen. Dagegen hält er weiterhin als 
            Ab=
wehr übertriebener Beanſpruchungen ſeiner Kreiſe durch 
            Ausſtellungs=
projekte eine große Dauerbaufachausſtellung in wirtſchaftlich 
            günſti=
gerer Zeit als im Intereſſe der Bauwirtſchaft liegend. Er wird in den 
nächſten Monaten darüber ſchlüſſig werden, in welchem Ausmaße, an 
welchem Ort und in welcher Art dieſe Ausſtellung zur Durchführung 
gelangt. 
Zur Frage der Neuordnung des deutſchen Meſſeweſens ſtellte ſich 
das Präſidium des Reichsverbandes einmütig auf den Standpunkt, daß 
eine Neuordnung des deutſchen Meſſeweſens im Intereſſe der 
            Wirtſchaft=
dringend zu fordern iſt. Es hat von den Vorarbeiten Kenntnis 
            ge=
nommen, die ſeitens des Ausſtellungs= und Meſſeamtes der deutſchen 
Induſtrie in dieſer Richtung geleiſtet worden ſind. Das Präſidium 
            be=
auftragte die Geſchäftsführung des Ausſtellungs= und Meſſeamtes mit 
der Ausarbeitung von Vorſchlägen. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Eine Goldanleihe der Geſellſchaft für Hoch= und Untergrundbahnen, 
Berlin. Die Verhandlungen, die die Geſellſchaft für elektriſche Hoch= 
und Untergrundbahnen, Berlin in Gemeinſchaft mit dem Magiſtrat 
der Stadt Berlin als Inhaber der Aktienmehrheit der Geſellſchaft, mit 
Speher n. Co. in New York und Hope u. Co. in Amſterdam über den 
Abſchluß einer 6½prozentigen erſtſtellig hypothekariſch ſichergeſtellten 
30jährigen mortiſablen Goldanleihe von 15 Millionen Dollar geſührt 
hat, ſind nunmehr zum Abſchluß gelangt. Die Verhandlungen wurden 
durch Vermittlung der Deutſchen Bank und der Firma Lazard Speher 
u. Eliſſen in Frankfurt a. M. geführt. Die Obligationen werden binnen 
kurzem in New York von einer unter der Führung der Firma Speyer 
u. Co. ſtehenden Gruppk aufgelegt. Ein Teilbetrag von 3 Millionen 
Dollar iſt von einer holländiſchen Gruppe, beſtehend aus den Firmen 
Hone u. To., Gebr. Teixeira de Mattos und Deutſche Bank, Filiale 
Amſterdam, zur Emiſſion in Holland übernommen worden, 
Sehr günftige Betriebslage der Vereiniaten Stahlwerke. Wie wir 
auf Anfrage erfahren, iſt die Betriebslage und der Auftragsbeſtand 
der Vereinigten Stahlwerke zurzeit als günſtig zu bezeichnen. In dieſem 
Zuſammenhang wird auf die Bedeutung des Auftrags der 
            Reichsbahn=
geſellſchaft hingewieſen, deſſen Ausführung der Jahresleiſtung des 
modernſten und größten europäiſchen Stahlwerkes, und zwar der 
            Thyſ=
ſen=Hütte, gleichkommt. Eine Anzahl Werke des Stahltruſtes, 
            darun=
ter Thyſſen, ſind für abſehbare Zeit mit Aufträgen verſehen, die die 
Beſchäftigung der Werke mit hundertprozentiger Leiſtungsfähigkeit 
            er=
fordern. Ein großer Teil des neuen Reichsbahnauftrages entfällt auf 
die Vereinigten Stahlwerke A.G., die in den Betriebsanlagen der 
Phönix A.G. und bei Thyſſen über große moderne 
            Spezialeinrichtun=
en für die Schienenerzeugung verfügt. Hinſichtlich der 
            Gewinnmög=
lichkeiten bei dem neuen Schienenauftrag wird mitgeteilt, daß es ſich 
um einen Maſſenauftrag handelt, der keine Umſtellung in der 
            techni=
ſchen Durchführung der Produktion erfovdert und durch ſtärkere 
            Aus=
nutzung der Betriebsanlagen die Ermäßigung der Selbſtkoſten bewirkt. 
Zudem gibt der auf längere Zeit verteilte große Auftrag der 
            Konjunk=
tur großen Rückhalt und Stütze.
4. 1
 Staatspapiere 
Deutſche 
8‟.2Reichsp.=Sch 
p. 1. 10. 30 .. 
7% Bayer. Staats= 
Sch. p. 1. 4. 29 
6‟/.% H. V.=Sch. 
v. 1. 4. 29 
8‟/,%0 Pr. St.=Sch. 
p. 1. 3. 29 
6‟/,% Pr. St.=Sch 
p. 1. 10. 30 
7½ Sächſ. Fr.=Sch. 
v. 1. 7. 29 
720 Sächſ. Fr.=Sch. 
p. 1. 7. 30 
6‟/,2Württ. F. Sch. 
p. 1. 3. 29 
Vorkriegsanleihen 
% D Reichsanl. 
4% D. Reichsanl 
4% D. Schutzgb. v. 
08—11 u. 13.. 
40 D. Schutzg. v. 14 
4½ Preuß. Konſ. 
49 Baden. ... ... 
4¾Bayern ...... 
4½ Heſſen ....." 
4% Württemberge 
b) Ausländiſche 
5% Bos. E. B. 1914 
5%., L. Fnv. 1914 
4½b „ 1898 .. 
4½% 1902 ... 
4% „...." 
5% Bulg. Tabal02 
4½%Oſt. Staatsr. 
v. 1913, Kdb. 1918 
4 ½% Oſt. Schatz. 14 
4½%Oſt. Silberr.. 
s Goldr
4% einh. R.(kon) 2.7
 0.81 
0.755
38
5.4
6.80
 3% Port. (Spz. III 
5% Num am. R. 03. 
4½% Gold. 13.. 
4% „ am.konv.. 
4% „ am. 05. . 
4% Türk. (Adm.)03 
4% Türk. Bagd. I 
(Bagd.) II 
4% „ 1911 8ol 
4½% Ung. St. 1913 
4½% St. 1914 
„ Goldr. 
St. 10 
„ Kronr. 
„ Eiſ. Tor.C 
Außereuro. 
päiſche 
5% Mex.am. inn. 
5% äuß 99 ... 
O „ Gold 04,ſtf 
3% „ konſ. inn. . 
4½% „ Irrigat. 
5% Tamaulipas I
 Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Binsberech=
nung 
10% Berl. H.-Bk. G./106 
„ 100 
6‟ Berl. St.=Gold./ 84 
3% Darmſt. St.=G. 
% D. Hyp.=Bank 
Meining., Goldpf. /100 
8% Frtf.=Hyp.=B.= 
Goldpfdbr. . . 1100 
8% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. . . . . 100 
5% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr. . . . . 
8% Komm. Ldb. D.
13
 23.5 
17.85
 24.5 
25.75
 3.8 
16.75
 20.4 
29.5
 88 Heſſ. Ldb. Gold., 
10% Komm=Elektr. 
Mark (Hag.) Gold. 
8% Mannh. St.=G 
82 Mainz St.=G 
8% Naſſ. Ldb. Gold. 
890 Pfälzer H. A 
Goldpfandbr. . . . 
3½ Pforzh. St.=G. 
8% Pr. C.,B.=Cr.=B. 
Goldpfandbr.. . . 1101 
80 Rh. Ehp.=B. G 
10% Rh.=Weſtſ. B. 
Cr.=Bk., Goldpf. 
82 
8%Südd. B.=Cr.=B. 
Goldpfandbr. . . . 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
5% Bdw. Kohl. 23 
6% Großfr. Mannh. 
Kohl. 23 
6% Heſſ. Brk.=Rog. 
5% „Roggen . . 23 
25 Pr. Kaliw. 
50 Pr. Roggenw. 
5 % Südd. Feſt=B. G 
Borkriegs-Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bah • Vereinsb. . 
Bayr. Handelsb. 
Bahr. Hyp. u. Wech 
Berliner Hyp. Bk 
Frrf. Hyp.=Bk. 
Frkf. Pfandbr.=B., 
Hamb. Hyp.=B.. 
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 
Meining. Hyp. Bk. 
Norod. Gr.=Cr..B! 
Pfälz. Hyp.=Bf. 
Preuß. Bod.=Cr.=B 
Pr. Cent.=B. Cr.=2 
Preuſi. Pfdhr.-
7:=JRh. St.=W. 25/137 Transportanſt.
 Rhein. Hyp.=B... 
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B. 
Südd. Bodenkr. 
96.5 Württ. Hhp.=Bk.
100
 Staatt. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hyp.=B. 
Landeskr. Caſſel 
Naſſau. Ldsb.
 100.5 Obligationen v. 
„ /4½Dux. Bdb Em.91 
OOſe 
„ 9‟ 
— 
425 Eliſ.=Bahn ſtfr. 
4½ Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
Oio 
abg. 
4½ Kaſchau=Oderb. 
abg. 
8%0 Oſt. Nwſtb. 74 
5% Oſt. Südb. (L. 
2,60 Alte 
14.2 12,6% Neue, 
5% Oſt.=Ung. 73/74 
4½Oſt. Staatsb. 83 
5.7 3%Oſt. . 1.b.8.E 
8.6 3%Oſt. „ 9. E. 
2.05 13%Oſt. . 1885 
3%Oſt. .. Erg. Net= 
6 Raab Oedbg. 83 
91 
97 
18. 
19.4 42 Rud. Silber 
Rud. Salzlg. 
16.,85 14u 0 Anat., S.I 
4½% Anat., S. II 
14-225 4½% Anat., S. III 
40 
3% Salon. Monaſ 
1ᛋr 5% Tehuantepec. 
4½%0 
11.30
109
 12.25 
14.8 
11 
12.10
 Bank=Aktien 
Allg. D.=Kredit:. 
Bad. Bk. ... . . . . . 
Bk. f. Brauind. .
11.95
 11.4 
10.75 
7.8
 13.5 
20
27.5
 47 
164 
67.25
 Barmer Bantb. 
Bay. Hyp.=Wchſ. 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Bant 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk. Mein. 
D. Vereins=Bk. . . 
Disk.=Geſellſch. . .. 
Dresdener Bk. ... 
Frankf. Bk. 
Frkf. Hyp.=Bk.. . . . 
Frkf. Pfdbr.=Bk. .. 
Gotha. Grundkr. Br 
Lux. Intern. Bank 
Metallbank. 
.. 
Mitteld. Credi= 
 
Pfälz. Hyp.=Bk. . 
Reichsbank=Ant. .. 
Rhein. Creditbk. . 
Rhein=Hyp.=Bk. .. 
Südd. Disc.=Geſ. . 
Oſterr. Creditanſt. 
Wiener Bankverein 
Vergwerkö=Akt. 
Bochum .Bergb. 
Buderus.. 
Dt. Luxemburg .. . 
Eſchw. Bergw 
Gelſenkirch. Bgw. . 
Harp. Bergb.... .. 
Ilſe Bergb. St.... 
„ Genußſchein. 
Lali=Aſchersleb. .. 
Kali. Salzdetfurt.. 
Kali. Weſterregln. 
Rlöcknerwerke 
Mannesm.=Röhr. 
Mansfelder 
.. 
Oberbedarf 
Obſchleſ. Eiſ. (Caro) 
Otavi=Min.=Ant.. . 
Phönix= 
Rhein. Braunk. . . . 
Rhein. Stahlw.. . . 
U. Riebeck Montan
 127.5 
174.5 
269.5 
191.5 
265 
184 
139.5 
136.75 
113 
172.9 
164 
127.5 
144.5 
143.5
 73 
55 
149 
165.5 
150 
156.5 
8.25 
5.7
 116 
163 
172 
173.5 
190 
2.3 
152 
152 
161 
185 
101.5 
40.5 
137 
249 
96 
177
 Rombach. Hütte 13.25 
Salzwerk Heilbr. 132.25/ Dürrkopp 
Tellus Bgb.. . . . . . 109 
Ver. Laurahütte . . 81 
Ver. Stahlwerke. 11: 0.75 
Induſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.) 
Henninger .. 
./154.5 
Hereules. Heſſiſche 111 
Löwenbr.=Münch. 1260 
Mainz. Aktienbr. . . 172 
Schöfferhof(Bind. //275 
Schwarz=Storchen 
Tucher, Nürnberg 
Beryer .. 
..1135
 Akkum. Berlin. .. 
Adler & Oppenh.. 
Aolerw. (v. Kleyer) 
6%E. A. G. Vzg. A. 
5% A. E. G. Vzg. B. 
A. E. G. Stamm ... 
Anglo=Cont. Guano 
Aſchaff. Zellſtoff.. 
Zadenia (Weinh.) 
Bad. Maſch. Durl 
Bad. Uhren, Furtw. 
Bamag=Meguin .. 
Baſt Nürnberg .. 
Bahr. Spieg‟ 
Beck & Henkel 
Bergmann 
Bing. Meto 
Brem.= 
Bürſten 
Sement 
Cement, 
Tement, Le 
Them. Alber 
. 
Them. Bro 
Chem. 
Daimle 
Dt. E 
Deutſche Erdöl ... 
D. G. u. Silb. Scheid. 
Dingler, Zweibrück.
 148 
110 
83 
77.8 
165.25
 NGe 
Dürr. Rati 
Dyckerhoff 6 
Eiſenw. Kaiſe 
El. Licht= u. Kra 
El. Lieferung 
Elſ. Bad. 
Email. Ulrich .. ." 
Enzinger Wer 
Eßlinger. Maſ= 
Ettlinger Spinn. . 
Faber Bleiſtift 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens. 
Farbenind. J. G. 
Felten & Guilleau 
Feinme h. (Jetter) 
Feiſt, Seft. Frkf. 
Frankfurter Gas". 
Frankfurter Hof 
Frkf.=M. Pok. u. W 
Fuch Waggon St. 
Beiling E Cie. .... 
Germania Linol.. . 
Gelſenk. Gußſt. . . 
Goldſchmidt, Th. . . 
Gotha Waggon ... 
Gritzner, Maſch.. . . 
Grün & Bilfinger 
Hafenmühle Frkft. 
Hammerſen 
Hanfw. Füſſen. 
Hanſa Lie 
Br 
Hartm. & Braun. 
Heyligenſtaedt . . . . 
Hilpert, Armatur. 
Hinorichs=Aufferm. 
Hirſch, Kupf 
Hoch=Tief Eſſen ../ 98 
Holzmann 
Holzverk. Ind. 
Hydrom. Breslau 
Fnag .. 
Fun ghan? St.. 
Kammg. Faiſersl. 
Kirlsruher Mach.
 126.5 
79.5 
46 5 
55.5 
55.2: 
154 
52
 210 
105 
91.25 
47.5 
361.5 
160 
87.5
45
 128.5 
131.5
59
 1126 
1155.2, 
65 
B2.25 
75.9 
197 
139 
45.25
 Kau7. 
Rlein Sch. & Becker 93 
Knorr, Heilbronn ./138 
Konſerv. Braun. 
Krauß, Lokom. .. 
Lahmeyer". 
11445 
Lech. Augsburg . . . 115 
Lederw. Rothe 
3‟ 
Spi harz.. 25.25 
Lingel Schuhw.. . 
Löhnberg. Mühle /51 
Ludwigsh. Walzm. /153 
Lüdenſcheid Metali/11 3 
Lnx, Induſtrie ../ 44.5 
Mainkraft Höchſt 1111: 
Mars=W. Nürnberg/133 
Metallgeſ. Frkf. 1132.75 
Miag. Mühlenb. . . 124 
Moenus, Stamm . / 52.25 
Motorenf. Deutz". 
Motorenf. Oberurſ./ 62.5 
Münch. Lichtſpielk. 
Neckarſ. Fahrz. 
1131, 
Neckarw. Eßlinger 
Sleawerke 
=ankf 
Beters UInio 
1123.5 
Pfälz. Näh 
65 
Philipps. 
Porzellan 
70 
Brometh. Frkf. 
Rein. Gebb. & Schal/117 
Rhein. Elektr. 
83.25 
Rhenania, Aach 
75 
Rütgerswverfe 
.. 1141.9 
S hleußner. 
S hneid. & Hanau. / 67.5 
S hnellpr. Frank. 
S hramm Lackf. . . 82.25 
S hrift, Stemp.. . . 129.25 
Schuckert, Elektr. „1154.5 
S huhf. Weſſel 
71.25 
Shuhf. Herz 
60.5 
S hultz Grünlack ./51.25 
Seilind. 13olff 
62 
Siemens Glas.. 
Siemens E Halste 1200 25 
Südd. Immob. . . 77 
Thüring. Lief.-Geſ.! 87.25
 nhren Furtwängl. 
Beithwerke . 
Ver. f. Chem. Ind. 
Ver.d. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel.. 
Gummi. Bln.=Frkf. 
Pinſel=Nürnberg .. 
Ultramarin . . . . ." 
Zellſtoff Berl. .... 
Vogtl. Maſch. ..." 
Voig: & Haeffner. 
Volthom. Seil ..." 
Wayß, & Freytac. 
Wege lin Rußfbr. . . 
Zellſt. Waldhof ... 
Zuckerf. Waghäuſel 
Zuckerf. Franfenth. 
Zuckerf. Heilbronn 
Zucker . Offſtein. 
Zuckerf. Rheingau". 
Zuckerf. Stuttgart
 ransport= und 
Zerſicherungs=Ait. 
A. Dt. Eiſenbahn. 
Dt Eiſenb.=Geſ. 
El. Hochbahn=Ber 
Schantung E. B.. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
Hapag .. 
Norod. Lloyd.
 74.75 
n2.75 
103 
156.25 
123 
118 
60 
138.5 
100.25
 139.5 
112
 38 
106 
10.8 
136 
180 
176.5
 Frrft. Allg. Veri. 1114 
Frankona Rüdkv .. 125
 Darmſt. Werte 
Bahnbedarf .. ." 
Dampfk. Nodberg 
Helvet ia Konſ... 
Gebr. Luz. 
Motor /. Darmſt. 
Gebr. Roede- ... 
Venulety E Ellenb.
 Hessische 
Weinbaudomäne 
versteigert am 
9. Dezember 1926 
in ihrem Verwaltungsgebände in 
Mainz 
93 Nummern 
1924er, 1922er, 1921er 
und 1920er 
Naturweine
 Probetage daselbst am 18. und 
25. Norember 1926.
 Näheres durch die Hessische 
Weinbandomänen-Verwaltung 
Mainz. (TV.16134
Nummer 315
Gamstag, den 13. November 1926
Geite 13
 Stahlwerke Röchling=Buderus. Anſtelle des verſtorbenen Herrn 
Bergrat Dr. h. c. Alfred Groebler wurde neu in den Aufſichtsrat der 
Geſellſchaft Herr Kommerzienrat Adolf Köhler Vorſitzender des 
            Vor=
ſtandes der Buderus’ſchen Eiſenwerke A. G. Wetzlar gewählt. 
Konſervenfabrik Joh. Braun Akt.=Geſ., Pfeddersheim bei Worms 
am Rhein. Die Geſellſchaft, deren Aktien bekanntlich an der Börſe zu 
Frankfurt a. M. gehandelt und notiert werden, hat in dem am 30. 
April 1926 beendeten Geſchäftsjahr einen Rohgewinn von 1 585 333 
(1531 821) RM. erzielt. Nach Abzug der Handlungsunkoſten, Steuern, 
Zinſen uſw. und nach Vornahme der Abſchreibungen ergibt ſich 
            zuſam=
men mit dem Vortrag aus 1924/25 ein Reingewinn von 26 486 (110 543) 
RM., der zur Verfügung der am 15. November ſtattfindenden H.=V. 
ſteht (i. V. 5 Prozent Dividende). In der Bilanz ſind u. a. auf der 
Aktivſeite die Warenvorräte von 1 621 606 RM. auf 1 727 859 RM. 
            ge=
ſtiegen, während die Beteiligungen mit 140 000 RM. unverändert 
            ge=
blieben ſind. Kaſſe, Wechſel und Effekten zeigen eine Abnahme von 
41 956 RM. auf 32184 RM. und Debitoren von 488 160 NM. auf 
423 227 RM. Auf der Paſſivſeite haben ſich dagegen die Kreditoren 
wefentlich erhöht, und zwar von 798 022 auf 917 760 RM. Das A.K. 
beträgt bekanntlich 1 895 000 RM. und der Neſervefonds 189 500 RM. — 
Nachdem das Geſchäft zu Beginn lebhaft war, ſetzte, wie der Vorſtand 
in ſeinem Bericht ausführt, ſpäter ein empfindlicher Rückſchlag ein. 
Einem großen Teile der Abnehmer ſei es nicht möglich geweſen, die 
Beſtellungen abzunehmen. Außerdem wurden durch Inſolvenzen 
            meh=
rerer Konſervenfabriken erhebliche Mengen Konſerven zu 
            Schleuder=
preiſen an den Markt geworfen. Die Konſerveninduſtrie habe aus 
den Erfahrungen des Jahres 1925 die Folge gezogen und ſich für die 
Neufabrikationen eine der Abſatzmöglichkeit angepaßte Beſchränkung 
auferlegt. Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres ſind im 
Bericht leider keine Angaben gemacht. 
Der deutſch=franzöſiſche Kohlenhandel im September. Nach 
            franzö=
ſiſchen Angaben hat Deutſchland im September auf Grund freier 
            Liefe=
rungsverträge insgeſamt (in 1000 Tonnen) 737,8 (845,2) To. Steinkohle, 
360,4 (352,2) To. Koks und 91,3 (43,4) To. Briketts nach Frankreich 
            aus=
geführt, während es aus Frankreich (einſchließlich Saarkohle) 105,5 
(95,5) To. Steinkohle und 0,2 (0,3) To. Koks bezog.
Produktenberichte.
 Mainzer Produktenbericht vom 12. November. Weizen 29,75, Roggen 
24,25—24,50, Hafer 20—21, Braugerſte 24—27 (beſſere Qualitäten 
            bevor=
zugt, geringere vernachläſſigt), Futtergerſte 20—21, Weizenmehl 43 bis 
43,25, Roggenmehl 35,50, Weizenkleie fein 12,25, grob 13,25, 
            Roggen=
kleie 12,25, Malzkeime 16, Biertreber 17—17,50, Kleeheu 9—10, 
            Wieſen=
heu 8—8,50, Maſchinenſtroh 3,50, Drahtpreßſtroh 4,50—5, Weiße Bohnen 
27—27,50, Haferflocken 41—41,50, Graupen Baſis VT 35. Tendenz: 
ruhig.
 Frankfurter Produktenbericht vom 12. November. Zum 
            Wochen=
ſchluß ſchwächte ſich die Stimmung am hieſigen Markt etwas ab. Werzen 
und Roggen erfuhren Preisruckgänge um je 25 Pfennig, ebenſo gab am 
Mehlmarkt Weizenmehl 25 Pfennig im Preiſe nach. Es notierten: 
Weizen 30, Roggen 24,50—24,75, Sommergerſte 24—26,50, Hafer inl. 
20—20,25, Mais 19,75—20, Weizenmehl 42,25—42,75, Roggenmehl 35,50 
bis 36,50, Weizenkleie 11,25, Roggenkleie 11,25. 
Berliner Produktenbericht vom 12. November. Ohne nennenswerte 
Anregungen vom Ausland geſtaltete ſich auch im Berliner 
            Produktenge=
ſchäft die Umſatztätigkeit für Brotgetreide bei ſehr mäßigen 
            Inlands=
angeboten klein. Die Preiſe im Lieferungshandel wurden nur 
            unerheb=
lich verändert, doch neigt das Niveau leicht nach unten. Die 
            Wahrſchein=
lichkeit eines bevorſtehenden Abbruches des engliſchen Streikes läßt die 
Hoffnung auf Frachtermäßigung wieder in den Vordergrund treten. 
Gerſte iſt mehr offeriert als gefragt, ſo daß die Marktlage einem ſtarken 
Druck ausgeſetzt iſt. Von Mehlen iſt Roggenmehl zu ermäßigten Preiſen 
etwas mehr unterzubringen. Futtererſatzmittel ohne Belebung. 
fm. Pforzheimer Edelmetallnotierungen vom 12. November. 
            Edel=
metalle notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold, das Gramm 
2,795 RM. (Geld), 2,812 RM. (Brief); Platin, handelsüblihe Ware, 
das Gramm 13,75 RM. (Geld), 14,40 RM. (Brief); Feinſilber, das 
Kilogramm 73,50 RM. (Geld), 74,60—76,10 RM. (Brief). Tendenz: 
Ruhig. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
New York, 12. Nov. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Der heutige Markt nahm einen ſehr ſchwachen Verlauf 
auf ermäßigte Liverpooler Kabel, ſchleppende Exportnachfrage und 
günſtige Berichte aus Argentinien. Die Termine zeigen Rückgänge bis 
zu 3 Cents. 
Mais: Der Markt ſchloß ſich der Abwärtsbewegung am 
            Weizen=
markt an, wozu große Ankünfte und kleine heimiſche Lokonachfrage 
beitrug. Die Termine mußten bis zu 2 C. nachgeben. 
Hafer: Auch dieſer Markt verkehrte in ſchwacher Haltung bei 
Kursruckgängen bis zu 0,75 C. 
Baumwolle: Der Markt zeigte ein feſteres Ausſehen auf Käufe der 
amerikaniſchen Spinner, und der Kommiſſionsfirmen und auf eine 
            Ver=
kaufsreſerve der Pflanzer. Auch war die Exportnachfrage ſtärker. 
Kaffee:” Nach ſchwachem Beginn auf die rückgehende braſilianiſche 
Deviſenrate wurde die Haltung feſter auf höhere Kabelmeldungen und 
größere europäiſche Käufe. 
Zucker: Der Markt verkehrte größtenteils in ſchwacher Haltung auf 
die den Erwartungen nicht entſprechende Nachfrage für Raffinadezucker. 
Später trat eine Befeſtigung ein auf zurückhaltenderes kubaniſches 
            An=
gebot. 
Kakao: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf auf Käufe des 
Auslandes und Deckungskäufe des Handels.
 Kleine Wiriſchaftsnachrichten. 
Während im Staatshaushalt den Aufwendungen für Tilgung und 
Verzinſung der Ausloſungsrechte ein Altbeſitzkapital von 20 Milliarden 
Mark zugrunde lag, wird im zweiten Nachtragshaushalt für 1926 das 
Aktientapital auf 36 Milliarden Mark geſchätzt. 
Der Reichsrat genehmigte in ſeiner Sitzung den Entwurf eines 
neuen Spiritusmonopolgeſetzes nebſt Einführungsgeſetz. Der Zweck des 
neuen Geſetzes iſt die Reichsmonopolverwaltung zu einem ſelbſtändigen 
kaufmänniſchen Unternehmen zu machen. 
Im Zuſammenhang mit der neuen Betriebsgemeinſchaft der 
            Elbe=
ſchiffahrt wird eine Kapitalerhöhung bei der Neuen Norddeutſchen Fluß= 
Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft nicht vorgenommen werden. 
Der Direktor der Hamburg—Amerika=Linie Dr. Albert Hopff iſt 
am Donnerstag nachmittag im Alter von 58 Jahren geſtorben. Hopff 
ſtand ſeit nahezu 20 Jahren im Dienſte der Hapag. 
Unter dem Namen „Reichsverband der Drahtſeil=Großhändler” 
haben ſich nun auch die deutſchen Drahtſeil=Großhändler 
            zuſammen=
geſchloſſen. 
Der Präſident der Unionbank Boſel hat, wie aus Wien gemeldet 
wiro, nunuzehr ſeinen bereits angekündigten Rücktritt erklärt. 
Das Direktorium der Bank von England beſchloß in ſeiner 
            geſtri=
gen Sitzung, bei der Wahl des Gouverneurs der Bank im April 
            nach=
ſten Jahres die Wiederwahl des jetzigen Gouverneurs Montagu 
            Nor=
man zu empfehlen. 
Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, hat die Diskontobank in 
            Ny=
borg (Fünen), die mit einem Aktienkapital von 500 000 Kronen arbeitet, 
am Donnerstag ihre Zahlungen eingeſtellt. 
Wie verlautet, wird das ungariſche Ackerbauminiſterium demnächſt 
in Bern über den Verkauf von einer Million Doppelzentner Weizen 
an die Schweiz verhandeln. 
Im Laufe des Monats Oktober zeigen die großen Geſellſchaften der 
rumäniſchen Erdölinduſtrie weiter große Produktionsſteigerungen. 
Die Schweizeriſche Nationalbank teilt mit, daß ſie ſich dem Konzern 
von europäiſchen und außereuropäiſchen Notenbanken angeſchloſſen hat, 
der der Belgiſchen Nationalbank Kredite gewährt. 
Am Dienstag nächſter Woche findet in Zürich die Gründung eines 
neuen Elektrotruſtes in der Schweiz ſtatt. 
Anläßlich der Stillegung von 200 Seidenſpinnereien hat die 
            japa=
niſche Regierung beſchloſſen, die japaniſche Seideninduſtrie zu 
            unter=
ſtützen. Zunächſt ſoll die Seidenproduktion in Schanghai wieder 
            auf=
genommen werden. Zu dieſem Zweck wird von der Regierung eine 
Anleihe in Höhe von 20 Millionen Yen gewährt werden.
 Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 Päckchen graue Litze. 
1 Teil von einer grauen, waſſerdichten 
Wagendecke. 1 br., waſſerdichte Pferdedecke 
1 Paar ſchw., woll. Damenhandſchuhe, 
2 mittelgr Schlüſſel. 1 grauer 
            Damen=
wildlederhandſchuh 1 braune Stoff=
            Auto=
mütze. 1 ſchw. ſeid. Schal, 1 Damenpelz. 
1 Damenſchirm. 1 Geldſ heinmäppchen. 1 
Paar br. Handſchuhe. 1 Bund Schlüſſel 
— Zngelaufen: 1 ſchw. weiß Kätzchen. 
I ſchw. inſcher mit hellen Pfoten. 1 
deutſcher S häferhund mit gelb. Abzeichen. 
1 dunkelbr. Dackel 1 grauer Schäferhund 
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in 
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen 
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom 
13. Nov bis einſchkießlich 20. Nov den 
Nachtdienſt die Merck’ſche Apotheke 
Rheinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke, 
Wittmannſtraße 1.
 Ofenlegung der Stimmliſten 
für die Volksabſtimmung. 
Die Stimmliſten, für die am 5. De 
zember Ifd. Js. ſtattfindende 
            Volksab=
ſtimmung liegen von Sonntag, den 
14. bis einſchließlich Sonntag, den 
21. November 1926 in der Turnhalle 
am Kapellplatz zur allgemeinen Einſicht 
offen, und zwar: 
am Soyntag, den 14. November von 
9—1 Uhr, 
vom Montag, den 15. bis Samstag, 
den 20. November von 9—5‟= Uhr 
und Sonntag, den 21. November von 
9—1 Uhr. 
Innerhalb dieſes Zeitraumes können 
Einwendungen gegen die Richtigkeit und 
Vollſtändigkeit der Stimmliſten 
            ſchrift=
lich oder mündlich zu Protokoll erhoben 
werden. 
Berechtigt zur Erhebung von 
            Ein=
wendungen ſind alle Perſonen 
            männ=
lichen und weiblichen Geſchlechts, die am 
Tage der Abſtimmung das 20. 
            Lebens=
jahr zurückgelegt haben, und zwar 
            be=
züglich aller Eintragungen in die 
            Stimm=
liſten. 
Wer die Eintragung eines 
            Stimm=
berechtigten verlangt, muß für dieſen die 
für die Stimmberechtigung erforderlichen 
Nachweiſe erbringen. Werden dieſe 
            Nach=
weiſe bis, zum Ablauf der 
            Einſpruchs=
friſt nicht oder nicht vollſtändig 
            vorge=
legt, ſo bleibt die Anmeldung unberück 
ſichtigt. 
(st16506 
 
Darmſtadt, den 8. Nov. 1926. 
Der Oberbürgermeiſter. 
J. V: Mueller.
 Vermietung von Räumen im 
ſtädt. Lagerhaus. 
Zur Zeit ſind mehrere Mieträume 
zur Lagerung von Waren und Gütern 
frei. Intereſſenten erhalten 
            Auskunf=
bei der ſtädt. Lagerhausverwaltung 
(im ſtädt. Lagerhaus am Güterbahnhof). 
Telephon Stadtamt. 
(st. 16632 
Darmſtadt, den 10. November 1926 
Der Oberbürgermeiſter.
 Mittwoch, den 17. November 1926, 
vormittags 11 Uhr, ſollen auf dem 
Hofe des Marſtallgebäudes, 
            Mathilden=
platz 17, dahier, zehn ausgemuſterte 
Landgeſtütsbeſchäler (8 Belgier und 2 
Oldenburger) zwiſchen 9 und 17 Jahre alt, 
gegen gleich bare Zahlung öffentlich 
            ver=
ſteigert werden. Sämtliche Pferde, 
            da=
runter 3 Geſpanne Belgier, ſind 
            einge=
fahren und fromm im Geſchirr. Ein 
Belgier=Hengſt wird unter der Bedingung 
des fofortigen Abſchlachtens verſteigert. 
Darmſtadt, den 9. November 1926. 
Heſſiſche Landgeſtüts=Direktion. 
Schörke. 
(TV. 16569
Bieloe Orrſteigerang.
 Zwangsverſteigerung. 
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit 
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen 
des Fabrikanten Richard Boller in Darmſtadt als 
            Allein=
eigentümer, bezw. des Fabrikanten Richard Boller und ſeiner 
Ehefrau Emmy, geb. Schreiner, im Grundbuch 
            einge=
tragen waren, ſollen 
Dienstag, den 15. Februar 1927, nachmittags 31/, Uhr, 
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219, 
verſteigert werden. 
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll 
ſtreckung. 
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. September 1926 in 
das Grundbuch eingetragen worden. 
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des 
            Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, 
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der 
            Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten 
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, 
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung 
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der 
            Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des 
            Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. 
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung 
            entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des 
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des 
Verfahrens herbeizuſühren, widrigenfalls für das Recht der 
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten 
            Gegen=
ſtandes tritt. 
(16640a 
Darmſtadt den 7. November 1926. 
Heſſiſches Amtsgericht I. 
Bezeichnung der Grundſtücke: 
A. Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 6, Band III, Blatt 125. 
Betrag der 
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm 
Schätzung 
1 31 245 Hofreite Frankfurterſtr. 
Nr. 131, bei der Mar=
Betrag der
Schätzung Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am 1 31 246 Acker bei der Martins= mühle 1562 2250 RM. 31 242 Acker daſelbſt 1227 1500 RM. 3 31 247 Acker daſelbſt 1414 1750 RM.
 Zwangsverſteigerung. 
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit 
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen 
des Landwirts Jakob Fay III. in Darmſtadt im 
            Grund=
buch eingetragen waren, ſollen 
Dienstag, den 8. Februar 1927, nachmittags 31/, Uhr, 
durch das unterzeichnete Gericht, Zimmer 219, verſteigert 
werden. 
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der 
            Zwangsvoll=
ſtreckung. 
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Oktober 1926 in das 
Grundbuch eingetragen worden. 
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des 
            Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren, 
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der 
            Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneter 
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht 
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung 
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der 
            Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des 
            Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. 
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung 
            entgegenſtehen=
es Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des 
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des 
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der 
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten 
            Gegen=
ſtandes tritt. 
(16641a 
Darmſtadt, den 5. November 1926. 
Heſſiſches Amtsgericht I. 
Bezeichnung der Grundftücke: 
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band II, Blatt 107. 
Betrag der 
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann Am Schätzung 
1 II 1331. Grabgarten Pankratius= 
253 2000 RM 
ſtraße 
2 IT 1332. Hofreite Nr. 38 daſelbſt 514 10000 RM.
Mehrere guterhalten
 Zfl. Gasherd für 18./ 
u verkaufen (*2986 
Wittmannſtr. 9, I.
Verkäufe
Oefen
 1 Paar Ski 
wenig gebraucht, in 
tadelloſem Zuſtand 
billig zu verk. 29988 
Klappacherſtr. 6, I.
 Verſch. Herren= und 
Damenräder, gebr. 
billig abzu eb (*29939 
Nieder=Veerbach 
Bachgaſſe 10.
 billig zu verkaufen 
Anfragen unt D 
Geſchäftsſt. (165998:
 Holzverſteigerung 
im Schloßgraben. 
Montag, den 15. November, 
            vor=
mittags 9 Uhr beginnend, wird das im 
Schloßgraben angefallene Holz an Ort 
und Stelle öffentlich meiſtbietend 
            ver=
kauft und zwar: 
4. Nutzholz: Wellingtonie, 1 Stamm 
0,80 fm. 
B. Brennholz: Scheiter rm: Buche 3, 
Ulme 6, Platane 2, Kaſtanie 6, 
            Birn=
baum1, Eſche6. Knüppelrm: Ulmeb, 
Platane 2, Kaſtanie 8, Eſche 2, Linde 1 
Reiſ.=Knüppel: Ulme 2. Kaſtanie 8, 
Linde 2. Stöche: Birnbaum2, Eſche 2. 
Auskunft erteilt das unterzeichnete 
Amt, Holzhofallee 10. 
(16607 
Darmſtadt, den 11. November 1926. 
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
 Gelegenheits= 
Kauf (*29954 
1 Chaiſelongue bill, zu 
verk. Kiesbergſtr 12
 EinigeNußbaumſtämme, 
ein Pappelſtamm, eine 
gebr. Hobelbauk zu 
verkaufen ( 29937 
Zwingenberg a. d. B 
Darmſtädterſtraße 3b 
Schlafzimmer (Eiche 
450 Mk. 
ſchweresHerrnzimmer 
750 Mk. 
Ph Feick. Möbelhaus 
Darmſtadt (*16662 
Wendelſtadtſtr. 38
 
            Gelegenheits=
kauf! 
Photo=Appar. 10:15, 
Conteſſa Nettel mit 
Zeiß Triotar, Objektiv 
u. 5 Kaſſetten, mod. 
Grammophon, 
            trich=
terlos, mit 15 Vox= 
Platt., elektr. 
            Staub=
ſauger, Lux, 220 Volt, 
preiswert zu verkauf. 
Schloßgaſſe Nr. 8 
im Laden ( 23922
 Beſund. Retrieb d. 
            Lebensmittel=
branche (Fibrikation) ſucht einen 
tüchtigen Kaufmann als (*29900
 Friedrich 
Gerstäckers 
Romane, 43 oder 45 
Bände, Ausg 
            Neu=
feld & Heinius, neu 
od guterh., bei hoh. 
Preis zu ka fen geſ 
Angebote unt D 7 
Geſchäftsſt. (*29936
Teilhaber
 ür Ablöſ. des derzeit. Teilhabers 
ind 25000.— Mark erforderlich 
Angeb. unt. C198 Geſchäftsſtelle
 Hr. dunkelbl. 
            Kinder=
ſag. z. vk. 
            Roquette=
weg 6, II. vormitt. 
Gnſßt3
Klein=Auto
Echf eiche
 Wanderer, 2 Sitze 
nebeneinander, eiekt 
Lichty preiswert 
            ab=
zugeb. Angeb. unt 
D17 Gſchſt (16653s
Kefne Anzergen
 Nodell, erſtkl. 
m. tür. Spie 
ne und weiß 
r (*29967 
Nk. 490.— 
ig Müller 
„aße 47—49
 Hausma )., lein. 
Frauenhemden 
nit Vorderſhluß u 
Aermeln, faſt nicht 
getragen, preisw zu 
erkaufen. (*29 7 
Klappacherſtr. 11, I
 (An= und Verkäufe, Stellenangebote 
und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſw.) 
ſaben im Darmſtädter Tagblatt,
großen Erfolg
 Echter 
Verſiagerkragen
 Linterüberzieher u. 
3 Anzüge, gr. Fig. 
uterh., zu verkaufen. 
Abrichweg Nr. 12, 
arterre. (*29875
 preiswert zu verkauf. 
Klappacherſtr 11, I. 
(29975)
 Die geſamte Fabriks=Einrichtung, 
Materiglien uſw. der Werkzeug= 
und Stempelfabrik 
ROcKMANN & CO. 
Bad Homburg v.d H. am Schloßgarten 2 
haben wir käuflich erworben und 
ſtellen ſolche hiermit zu änßerſt 
günſtigen Preiſen zum Verkauf 
Es ſind dies: 
Leitſpindel= und Mechanikerdrehbänke 
für Fuß=u Kraftbetrieb. Fabrilate 
Ehrlich, Boley & Leinen, Fleſch 
E Stein, Kunad uſw. 
prizontalfräsmaſchinen 
neuu gebraucht, Fabrikat Weißer, 
ca. 600X280 mm Tiſchgröße, teilwv. 
mit Vertikalfräseinricht ng, 
            Teil=
apparaten und Rundtiſch 
Schnell= und Ziſchbohrmaſchinen 
bis 32 mm 
Excenter= und Spindelpreſſen 
Schleif=, Polierböchen Bandſchleifmaſchin 
Kaltbügelſägen Komplette Schmiede 
ca 70 St. Parallel=u Schloſſerſchraubſtöcke 
ca. 40 Stück Richt= und Touſchierplatten 
Gravierwerkzeuge, Werkbänke, 
            Kleider=
ſchränke, Waſcheinricht., Feilen, Bohrer, 
Fräſer, Schrauben, Werkzeug= und 
naturharter Stahl, Stahlbleche uſw. 
Kompl. Transmiſſionsanl. m. Treibri men 
4 Elehtromotoren, 0.5-7.5 PS.,m. Anlaſſ. 
Beſichtigung und Verkanf finden ſtatt: 
Dienstag, den 16. Rovember 1926, von 
vormittags 9 Uhr bis nachmittags 4 Uhr, 
im Fabrikgebäude vorgenannter Firma 
Bad Homburg v. d. H. 
am Schloßgarten Nr. 2 
HAosrwreäble. 
Frankfurt a. M. (1 16610 
Koſtheimerſtr. 12 Tel.: Maingau 1026
 S. guterh. H.=
            Winter=
nant., Frack, ſchwz. 
Gehrockanz. f. große 
Fig., zu verk. Näh 
Roquetteweg 6. II., 
vormittags. (*29889
 K 
gut erh., mittl. Fig 
bill. zu verk. 
            Wendel=
ſtadtſtr. 49, Stb., Iks. 
29976)
 Uniformmantel 
ſchwarz), gut erhalt., 
für Kraftfahrer oder 
Bahnbeamte geeian 
billig zu verkaufen. 
Eichbergſt. 12,II rznn
 Wenig getragener 
Gehrock=Anzug 
mittl. Größe) 
            preis=
wert zu verk. (*29972 
Liesſtraße 69, 1. St.
 Leichte 
Federrole 
zu verk. Marienplatz 
Nr. 1, Zim 47 (*29932
 WGeüberkehrg 
Darleh., 1. Hyp., u. 
ſonſt. Kapital durch 
G. Ebert, Darmſtadt 
Hütgelſtr. 75, Tel. 1117 
Gute Ref. (*29768
 Hypotheken 
werden an 1. Stelle 
innerh. 10—12 Tagen 
erledigt., bei Rückfr. 
0 Pf. Porto beifüg. 
F. M. Oppel, Darmſt., 
Parcusſtr 11. (11367a
 Solider Kaufmann 
ſucht einige 100 RM. 
gegen hohe Zinſen 
u. Sicherh., gibt evtl. 
Z. mit Küchenben. 
Angeb. unt. D 14 
Geſchäftsſt. (*29968
 rleiht Geſchäfts= 
Wer mann auf 2 
Monate 1000 Mark 
geg. ausreich 
            Sicher=
heit u. angem. Zinſ.? 
Angeb. unter D 9 
Geſchäftsſt. (*29944
 Reſt. Kratſch. 
Mittagstiſch 80.J 
Abendtiſch 65J 
und höher (160 4a 
Magdalenenſtraße, 
gegenüb. d Hochſchule.
 dſch. Schäferhündin 
ſchw, m. gelb Bein.; 
wachſam, daſelbſt iſt 
auch ein gut erhalt. 
Kinderwagen zu 
verkaufen. (*29919 
Steinmann, Goddelau.
 Jg. Kätzch. i n. gt Hd. 
zu verſchenk. (* 29916 
Martinsſtr. 79, Erdg.
 
            Puppen-
wagen 
in gr. Auswahl 
preisw. (16479a 
H. Pullmann 
27 Saabau raße 27.
 I.Oypotheken 
zu den günſtigſten Bedingungen 
für Landwirtſchaft zu 7½% Zinſen. 
Eilangebote an (B.9118 
Hans Heldmann 
Schleßhausstraße 53
Berſinengt
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Samstag, den 13. November 1926
Nummer 315
 Ab heute: 
der deutsche Lustspielstar 
UDDT UBKäräd
in:
EID TeIIO To TAIOIe
Hierzu das übliche Beiprogramm.
(*29964
 LIEDER-ABEND 
Walburg E. Schick 
Ernste und heitere Lieder 
von Schumann, Schubert, 
Hevdn. Brahms, Reger. — 
Am Flügel: H.HEISS. 
(*29948
 Hotel Schmitz 
Bheinstr. 50 (14648a/ Telephon 9 
Täglich Unterhaltungsmuslk 
Oualitätsbiere. — Ia offene Weine 
Prima Küche: Fische, Wild u Geflügel
 Restaurans (29351 
Frankfurter Hof 
Samstag und Sonntag 
Mollter!
 Feſiſaal Rummelbräu 
Rhein ir. 101. Halteſt Elektr. Bahn
 Sonntag, den 14. Nov. 1926 
Großer Tanzabend 
(Der Saal iſt geheizt!) (29863) 
Anfang 7 Uhr Eintritt 30.5
 Golumbig= u. 
Odeon=Platten 
elektr. Aufnahmen in 
groß. Auswahl /15668a 
Muſikhaus Bund 
nur Schucharoſtr. 9. 
Fachm. Repar. 2 Werbſt
 Auto- 
Fuhren 
m Schnellieferwagen 
erledigt ſehr billig 
Fof. Kempa, 
            Karl=
ſtraße 30, Tel 1128 
(*29555ids)
 Brauere 
Schloßgaſſe 25
 Schut 
Telephon 1816
zu Darmſtadt 1926.
 Der regelmäßige 
Biertiſch im 
Reſtaurant Heß, 
Kirchſtraße, findet 
nach wie vor an 
Samstag=Abend 
für alle Mitglied 
und Freunde ſtatt 
Aafee!
16550fs
 Heute Samstag 
Metzelſuppe 
Im Ausſchank Spezial hell
 Zur Nachkirchweihe 
in Lichtenberg 
(am Sonntag, den 14. November) 
ladet freundlichſt ein (16594 
Gg. Schellhags
 Ebangeliſcher 
Arbeiter= und Handwerker=Verein 
Sonntag, den 14. November, abends 8 Uhr, 
im Vereinshaus „Feierabend”, Stiftſtr. 51 
Feier 
des 36. Stiftungs=Feſtes 
mit geſanglichen und muſikaliſchen 
            Dar=
bietungen und Theateraufführung (16621 
Feſtanſprache: Herr Dekan Weißgerber, 
Meſſel. Zu zahlreicher Teilnahme ladet 
freundlichſt ein 
Der Vorſtand. 
MAcMRIRCHWEIM AUERBACH 
2U 6. R. 50 C,f 5. RJ 4 II. 8 
Sonntag, den 14. November 1926 
TANZVt RGNüGEN 
Die Musik wird ausg tührt von der 
bekannten und beliebten IV 
Darmstädter Jazzkapelle (16483 
Es ladet freundl. ein: Carl Gerster.
AAAAAAHAHAARAHANANHNAHANA
 „ZUR REICHSKRONE‟ 
Freitag, Eamstag und Sonntag 
KONZERTess 
Esladetenn Moritz Kaſt Mühlſtr. 5
 Auf vielseitigen Wunsch gastiert heute Samstag, abends 7½, Uhr, 
            noch-
mals das berühmte 
Schwarzwald-Puekt in Orisin.-Tracht 
Em. Friebis. 
Es ladet ergebenst ein 
Morgen Sonntag ab 7 Uhr Konzert 
(16633
 Inhaber: Otto Rau 
Heute Samstag 
ab 7 Uhr: Sazzband 
Guter bürgerlicher Mittag= und 
Abendtiſch. — Jede Woche 
friſche Schlachtung. (*29977
 Samstag und Sonntag 
ab 4 Uhr ſowie täglich) (16595 
Großes Stimmungskonzert 
im Central=Hotel 
Meenzer Müller 
Für gute Küche u. Trank iſt beſt geſorgt
 Café und Weinſiube 
Taunusburg 
Telephon 266 
Dieburgerſtr. 22 
empfiehlt (15523a 
prima offene u. Flaſchen=Weine 
Täglich Tanz
 Im Neuen Saal in Ober=Modau 
Sonntag den 14. Nov. ab 4 Uhr 
K 
I 
EANLE
 Es ladet freundlichſt ein 
Georg
 Hädr Aadenſe 
für Tonkunſt 
d. Akademie. 
Konzert 
am Montag, den 
22. d8. Mts., abends 
Uhr, im Kleinen 
Haus des Heſſ. 
            Lan=
destheaters (St 16 29 
Klavier=Abend 
Johannes Hobohm, 
München. 
Karten zu 1,50 bis 
ℳ 5,— bei Konzert= 
Arnold,
            Wilhelminen=
ſtraße Nr. 9.
 Samstag 
Heure großes 
Wechlachtfe
 bei R. Kümmerlein 
Erbacherſtraße 222962
 Reſtaurant zur 
„Stadt Koburg” 
Waldſtr. 2. 
Heute Samstag, den 13. November
 Morgens: 
Wellfleiſch mit Kraut und friſche Wurſt! 
Abends: 
(*29931 
Schlachtplatte uſw. 
Zum Ausſchank gelangen die beliebten 
Pfungſtädter Merzenbiere und Bockäle! 
Es ladet höfl. ein der neue Beſitzer 
J. V.: 105EF 5T0cKER.
 Hotel Reſtaurant 
„Alte Bost 
am welssen Turm 
Das gemütliche Familienlokal 
Das Loßal 
der guten und preiswerten Küche 
Samstags und Sonntags 
Unterhaltungs=Konzert 
Heute Samstag grosses
 geſtaurant Ehrhardt 
Woogsplatz 6 (165081s 
Heute Samstag
 Heinrich Katzenbach 
Apfelweinkelterei. Kaſianienallee. 
Heute
 Prima Rauſcher 
im Ausſchank. 16603
 Zur gold. Kette 
Kobergaſe 4 
Samstag und Sonntag 
Metzelsuppe 
wozu freundl. einl. Paul Roch (en
 16613 
Schmitt
Schlachkfest
(16643
 Reſtaurant zum Ankerausſchanl 
Bismarckſtr. 125 
Telephon 2158 
Heute Samstag u. Sonntag 
Schlachtfeſt 
Wa 
— Ab Sonntag abend 7u r 
(*29‟ 
Konzert Fr. Kaißling
 „Zum hefſiſchen Haus” 
Ecke Grafenſtr u Waldſtr. 
Telephon 1826.
 Heute: Hamstag, den 13. Nopember 192s 
ab 6 Uhr abends: 
Warme Haſpelu. Rippchen 
mit Konzert. 
(29885 
Sierzu ladet höſl. ein: Friedr. Rummel.
 Oronon enonon JonlivOioOBreiolone 
Weinſtube
 „Stolzenfels” 
Darmſtadt, Soderſtr. 6, (Kapellpl.) 
Samstag und Sonntag 
Gansbraten 
Reichhaltige Speiſekarte 
Prima Mittagstiſch 
von Mk. 1.— an. 
Ia offene Weine 
Mit beſter Empfehlung: 
J. V. L. Doerr. 16661
 Wo gehen wir am Sonntag hin? 
Zur Kirchweihe 
nach der „Hammelstrifft” 
Großes Tanzvergnügen! 
Tute Weine! ff. Biere! Eigene Schlachterei! 
Es ladet freund lichſt ein AD. EPBLER 
Gaſthaus zur „Hammelstrifft” 
Halteſtelle der Linie 8 (*29911
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus 
Samstag, den 13. November 1926 
nachmittags 3½ Uhr (pünktlich! 
Samstags=Fremdenmiete (2. Vorſtellung) 
Don Glovanni 
oder Der beſtrafte Wüſtling 
Heiteres Drama in 2 Aufzügen von Lorenzo 
da Ponte — Textberbeitung von Hermann 
Levi — Muſik von W. A. Mozart — 
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock 
In Szene geſetzt von Ernſt Legal 
Büh enbild und Koſtüme: 
Lothar Schenck von Trapp 
Perſonen: 
Don Giovanni . . . . . Leo Barczinski 
Der Komtur . 
. . Alfred Karen 
Donna Anna, deſſ Tobter Gertrud Gercke 
DonOttavio, ihr Verlobter Joſef Poeiner 
Donna Elvira, von Don 
Giovanni verlaſſen . . . Paula Kapper 
Maſetto, ein Bauer . . . Oscar Grauert 
Zerlina, ſeine Braut. Joh. Buchheim 
Leporello Don Giovannis 
Bedienter . . . . . . . Heinrich Hölzlin 
Bauern, Bäuerinnen, Ballgäſte, Muſikanten 
Spielwwart Fritz Wilde 
Preiſe der Plätze: 0.70 bis 7.— Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum 
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig 
Pauſe nach dem 1. Aufzuge 
Anfang 3½ Uhr (pünktlich) Ende geg 6½ Uhr 
Kleines Haus 
Samstag, den 13. November 1926 
abends 7½ Uhr 
HI 3 (Bühnen=Volksbund) 
Die Geſchwiſter 
Schauſpiel in einem Akt von Goethe 
In Szene geſetzt von Ernſt Legal 
Perſonen: 
Wilhelm, ein Kaufmann . JoachimFüttner 
Marianne ſeine Schweſter Käte Foerder 
Fabrice . . . . . . . . . Robert Klupp 
Briefträger . . 
. . . Richard Jürgas 
Die Mitſchuldigen 
Luſtſpielin Verſen und drei Akten vonGoethe 
In Szene geſetzt von Ernſt Legal 
Perſonen: 
Der Wirt 
Hugo Keßler 
Sophie, ſeine Tochter . Beſſie Hoffarth 
Söller, ihr Mann . . . . Robert Klupp 
Alceſt. 
. . . . . . . W. Mahenknecht 
Ein Kellner . . . . . . . Ernſt Rottluff 
Der Schauplatz iſt im Wirtskaus 
Spielwart: Adolf Schmidt 
Die Bühnenbilder derbeiden Stücke ſind nach 
Enrwürfen von Lothar Schenck von Trapp 
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſhauerraum 
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig 
Pauſe nach dem erſten Stück 
Infang 71 uhr 
Ende 10 Uhr
 Papier=Eifler,Woogs= 
Hutbeutel platz 3. 
16541a
Nummer 315
 Das ewige Wunder 
Roman von Guido Kreutzer. 
UI 
(Nachdruck verboten) 
Da lächelte er ſeltſam und verſetzte mit dieſem Lächeln, das 
ſ inen etwas ſchwammigen Zügen eine ſchattenhaft grauſame 
G=chärfe gab: 
„Du handelteſt recht ſelbſtändig, als du dem Inſpektor 
            Barne=
low erklärteſt, daß du dich nicht mehr als die Braut des 
            Lega=
uonsrates von Reeg anſäheſt.” 
Die Frau ihm gegenüber entrang ſich ihrer Verſunkenheit. 
„Selbſtändig? . . . Ich — handelte — recht — ſelbſtändig?” 
„Allerdings. Denn du tateſt es, ohne dich dieſerhalb vorher 
it mir ins Einvernehmen zu ſetzen." 
In ihren Augen ſprang ein flirrender Glanz auf. 
„Was bedarf ich deiner Zuſtimmung in einer Angelegenheit, 
diie nur mich perſönlich betrifft?” 
Der kleine Deſperado ſpielte nachläſſig mit dem 
            mattgol=
denen Armband, das er am linken Handgelenk trug. 
„Wirklich nur dich ganz perſönlich? Nicht vielleicht auch mich 
und meine — eh — Dispoſitionen?” 
Wieder eine ſeiner verſteckten Drohungen. Er ſprach ſie nie 
nus. Man wußte nie, welcher Art ſie waren. Und wenn man 
ſie zu greifen ſuchte, dann zerrannen ſie einem zwiſchen den 
Sänden. 
Sie erſchrak bis ins Herz hinein. 
„Was heißt das?" 
„Ich bedaure unendlich, dir keine Erklärung geben zu 
önnen.” 
„Dann — dann . . . . 
„Ja?‟ 
„Dann” . . . Jetzt gaben ihre Nerven endgültig nach. Dieſer 
Bauernden Ueberlaſtung waren ſie nicht mehr gewachſen. Ihre 
Bruſt trieb in zitternden Atemzügen. Die juwelenfunkelnde 
Skechte, die ſie auf den Tiſch gelegt, ballte ſie unwillkürlich zur 
FFauſt . . . „Dann erkläre ich dir hiermit
 Samstag, den 13. November 1926 
„Ich an deiner Stelle würde rechtzeitig überlegen, ob du dir 
tatſächlich auch den Luxus leiſten kannſt, dieſen Satz zu vollenden.” 
„Was frage ich danach noch?! Die äußerſte Grenze deſſen, 
was ich körperlich und ſeeliſch ertragen kann, iſt erreicht.” 
Er ſchüttelte ſarkaſtiſch den Kopf. 
„Ich kann mich dem Eindruck nicht verſchließen, daß du deine 
Elaſtizität unterſchätzt. Daran kannſt du ermeſſen, wie eminent 
viel ich von dir halte.” 
„Biſt du denn gar kein Menſch?‟ .. ſtieß ſie hervor; und 
mit einmal ſtürzten ihr die Worte hemmungslos von den Lippen 
... „Iſt dir denn jedes Fühlen und Mitleiden fremd? Graut 
dir denn nicht vor deiner Verworfenheit? Einmal kommt die 
Stunde, wo du verantworten mußt, was du angerichtet haſt. 
Was iſt in dieſen wenigen Wochen aus mir geworden?! 
            Bettel=
arm haſt du mich innerlich gemacht. Allen Lebensmut und jede 
Daſeinsfreude haſt du mir genommen. Haſt mich um das Glück 
einer Ehe betrogen, von deſſen naher Erfüllung ich ſchon träumte. 
Haſt mich gezwungen, das Vertrauen meines Verlobten zu 
            ſchän=
den. Haſt ihn und mich unglücklich gemacht für unſer ganzes 
Leben. Haſt es dahin gebraht, daß er mich, ſinnlos vor 
            Ver=
zweiflung, erſchießen wollte . . . — Jedes Wort, das du ſprichſt, 
iſt Niedrigkeit! Jede Blüte, die du mit deinen Händen berührſt, 
verdorrt und verkommt! Alles, was du anſchauſt, wird ſchmutzig 
und wertlos! . . . Du — oh du ..." 
„Das beurteilſt du wohl zu peſſimiſtiſch,” gab er ungerührt 
zu bedenken. 
Ich beurteile gar nichts mehr; ich ſehe nur noch, daß ich vor 
Trümmern ſtehe.” 
„Icha — Entſagung iſt des Weibes Los auf Erden. Wie 
leicht hätte man’s im Leben, wenn alle Blütenträume reiften.” 
„Höhne mir auch noch ins Geſicht hinein!“ 
„Wie kannſt du vermuten, daß ich je ſolche Deſpektierlichkeit 
wagen würde?" 
„Aber du irrſt dich.” 
Mit anſcheinend intenſ vem Intereſſe prüfte er den 
            ſpiegeln=
den Schimmer ſeiner manikürten Fingernägel. 
„In welcher Hinſicht, bitte?”
Seite 15
 „Ich hänge nicht mehr an dieſem Daſein der Lüge und des 
Betruges und der Unaufrichtigkeit, zu dem du mich ſeit Monaten 
zwingſt. Das werfe ich leicht von mir. Denn in ihm iſt nichts 
mehr, um das es ſich für mich noch lohnt.” 
Und als er ſchwieg, wiederholte ſie in aufgewühltem, 
            flam=
mendem Haß: 
„Wie eine Krankheit und wie eine drückende Laſt werde ich 
dies Leben von mir werfen, wenn du es nicht endlich genug ſein 
läßt mit dem, was du bis heute angerichtet haſt. Deſſen aber ſei 
gewiß: daß ich mich nicht feige beiſeite ſchleiche und dich als 
Sieger auf dem Plan laſſe.” 
Jetzt endlich ſah er auf. Seine bleifarbenen Raubfiſchaugen 
begegneten kalt und drohend dem lodernden Blick von drüben. 
„Hm — Palaſtrevolution! Der ſchwelende Brand unter der 
Aſche! Ich hatte derartiges immer vermutet und deshalb deiner 
Gefügigkeit nie getraut. Wertvoll, daß du mir endlich mal die 
Beſtätigung gibſt. Nur enthalten deine charmanten 
            Prophe=
zeiungen keinen Schrecken für mich. Weil ich ſeit dem erſten 
Tage auf alle Möglichkeiten vorbereitet war und danach meine 
Maßnahmen getroffen habe. Vielleicht könnte es dir trotzdem 
            ge=
lingen. Doch du vergißt, daß ich mich im Leben von roſenroten 
Sentiments frei zu halten wußte. Deshalb träfeſt du dann nicht 
nur mich, ſondern viel vernichtender noch deinen bisherigen 
            Ver=
lobten, den ich mit ins Verderben reißen würde. Daß ich ſein 
Schickſal in der Hand halte — das weiß ja niemand beſſer als du 
ſelbſt. Und du weißt es nicht nur, weil ich es dir ſagte, ſondern 
weil du dich mit eigenen Augen davon überzeugt haſt. — Alſo, 
ſchöne Frau?” 
Er hatte geſprochen, als plaudere er mit irgendeiner Dame 
in irgendeinem Salon. Sekundenlang auch noch bannten ſeine 
Augen ihren Blick, der ſich vergebens frei zu machen ſuchte. 
Dann wandte er den Kopf und muſterte gelangweilt die Tiſche 
ſeiner Umgebung. 
Als er Lonny Lars ſchließlich wieder anſchaute, umhuſchte 
flüchtiges Zucken verhaltenen Triumphes ſeine Lippen. 
(Fortſetzung folgt.)
 Damen-Handschuhe 
Leder-Imitation, hellgrau und beige, mit 
hübschem, buntem Fntter, Größe 6 und 
Damen-Handschuhe 
Trikot mit Seiden-Ranpe und warmem 
Futter, farbig 
Damen-Handschuhe 
Leder-Imitation, farbig, mit buntem Futter 
Ia Onalität 
Damen-Handschuhe 
Leder-Imit., farbig, mit Seideu-Raupe unch 
schönem warmem Seiden-Wollfutter . . 
Herren-Handschuhe 
Wolle gestrickt, gute Oualität 
Herren-Handschuhe 
gute Lederimitation, Doppelware
 amen-Strümpte 
Baumwolle mit Seidengriff, farbig u. schwz. 
Doppelsohle und Hochferse . 
amen-Strümpte 
gute Macco-Onalität, schwarz, besonders 
solide Ware".
 Herren-Schweiß-Socken 
grau, gute Onalität. . 
Herren-Socken 
gestrickt, kräftige Qualität 
Herren-Fantasie-Socken 
in schönen modernen Karos 
Herren-Socken 
gute Baumwoll-Oualität, Jacguardmuster 
Herren- Socken 
Kunstseide plattiert, in modernen Karos 
und hübschen Streifen . . . . . . .
 amen-Strümpfe 
guter Seidenf., schwarz u. alle mod. Farb. 
amen-Strümpte 
Seidenfor, „Sylkina” schönes klares 
            Ge-
webe, in all. mod. Schuh- u. Kleidertarben 
amen-Strümpte 
schwarz, Wolle gewebt, mit Doppelsohle 
und Hochterse.
 amen-Strümpte 
eine Wolle, gewebt, Ia Oualität, Doppel 
sohle und Hochferse . . . . . . . 2.25,
Triketagen
 Knaben-Schürzen 
aus guten, gestreiften, waschechten 
Stoffen . . . . . . . . . . . 0.90, 0.65, 
Damen-Jumper-Schürzen 
hübsche Muster, in gut. Ausführ. 1.35,. 0.85, 
Kinder-Hänge-Schürzen 
in neuen Mustern u. hübsch, Streif. 1.10, 0.90 
Damen-Jumper-Schürzen 
Baumwollzeng, in viel. Streifen 1.10, 0.95, 
Hau s-Schürzen 
aus gutem Schürzendruck . . . .
 Kinder-Schlupthosen 
mit warmem Futter . . .
in modernen Musterr
 Stehumlegkragen 
gute Macco-Onalität, mod. Formen 0.70, 
Sport-Hemden 
mit Krag., einfarb., beige, aus gut. Zephir
 Herren-Hosen 
wollgemischt, in allen Größen. 
Herren-Hemden 
wollgemischt, mit doppelter Brust 
Damen-Schlupfhosen 
in vielen Farben, mit warmem Fatter 
D‟-Normal-Reformhosen 
kräftige, solide Ware . . . . . 
Damen-Normalhemden 
mit langem Arm, Ia Onalität.
 Flanell-Sporthemden 
mit 2 Kragen, aus gutem gestr. Flanell 
Oberhemden 
aus modernen einfarb. Stoffen, mit 2 Krag., 
in guter Ausführung . . . 
Oberhemden 
mit 2 Kragen, aus prima Zephir
 Haus-Schürzen 
aus gestreiftem Baumwollzeng, waschecht
Seite 16
Samstag, den 13. November 1926
 FÜRDEN BODEN 
LOBA-PARKET BOHNERWACHS 
LOBA-BElZE, DIEMASSERCCHE 
DnS bFDTE FARB BOMEBRRAMS 
Naſe 
vae Bututleit ſchrindel 
wenn Sie nur einen Verſuch mit unſerem
SAr AIIIIe BalSlaS!
 In allen Abteilungen 
Auslagen von Riesen-Gelegenheits-Posten!
 zum Braten ) 
zum Kochen
machen
 Kinder-Schlupfhogen 
schwere Winterware, in allen Farben, 
. 0.95, 0.85, 
Paar 
Damen-Sohlupfhosen 
in allen modernen Farben, ganz 
            her-
vorragende Qualität. 
Damen-Sohlupfhosen 
in allen Farben, ganz schwere 
            Winter-
ware, enorm billig. 
Reinw. Kaschmir-Strümpfe 
in schwarz und farbig, nur ganz beson- 
.. 2.95, 2.50, 
ders gute Qualität 
Reinw. Kinder-Strümpfe 
in nur erstklassiger Oualität, grau, 
.. . 1.75, 1.50, 
mode, schwarz .
 V.10 
0.00 
1.00 
1.00 
1.R0
 Wollgem. Jacken u. Hosen 
für Herren, in verschiedenen Größen, 
solide Qualität. 
. . Stück 
Herren-Futter-Unterhosen 
in ganz schwerer Qualität, ganz 
            be-
sonders haltbar . 
Paar 
H.-Unterhosen und Jacken 
gute, Ia wollgemischte Ware, 
            voll-
ständig ausgewaschen 
Stück 
Herren-Sporthemden 
mit 2 Kragen, in wirklich guten 
            Oua-
litäten 
3.95, 
Damen-Sohlupfhosen 
Kunstseidendecke, schwere Futterware, 
alle Farben
 1.50 
1.00
 Spezialität: Rouladen 
Im Ausſchnitt: Roaſtbeef u. Lenden 
Spezialitäten: (16615a 
Friſch gehackte Kalbskoteletts per Stck. 20 ₰ 
Minds=Würſtchen . . . . . per Stck. 20 ₰ 
geräucherte Land=Blutwurſt 1½. Pfund 30 
Bayriſche Streichleberwurſt /. Pfund 25 3 
Verkauf aus der Auslage.
 bls 11 des wirkllche 
Viele Tausend Taschentücher zu la Wertes 
größtenteils einzelne Huster-Tücher, für Damen und Herren 
Posten IV 
Posten II 
Posten V 
Posten I 
Posten III 
Vert bis 60 g 
Vert big 75 g. Vert bis 35 8 
Wert bis 25 g Vert bis 35 8.
 jedes 
Stuet 10.
 jedes 
Stüeks 15.
 jedes 
Stuek 25
 jedes 
Stuct 30.
 jedes 
Stüet 35,
 Telephon 
1910
 Fügelſtr. 
29
 Große 
Posten
 Täglich zweimal friſch: 
. Stck. 3— 
ff. Milchbrötchen .. 
Waſſer= und Mohnbrötchen. 
* 
3 9 
Kornvorſchuß=Forſtmeiſter 
3 
4 2 
Feinſtes Kaffee- u. Teegebäck. 
Gemlſchtes Schwarzbrot, groß. Laib 84 
76 
Vollkorn=Bauernbrot, 
13760a 
kaufen Sie bei
 Damen-Wäsche Iu außergenöhnlieh billigen Preisen 
DunnensMamter
Posten I.
Eosten II.
Posten III
Posten II.
Posten V
Stück
9.68
 Stck 0.95 Stuck 1.45 Stuct 1.95 
Geschäftshaus
Stück
295
(18617
 Telephon 
Nr. 
2348
 Lniſenſtr. 30 
Holzſtraße 1 
Pankratiusſt. 26 
Karlſtraße 79.
DALNII AAA
 Nummer 315 
Besdchen 
unser reichhaltiges 
Bäe 
Lager 
Schlafzimmer 
echt Eiche, poliert, lackiert 
Speisezimmer 
Küchen, naturlasiert, lackier) 
Einzelmöbel afler Art 
für jeden Zweck. 
Günstige Preise! 
Langfristige Teilzahlung 
bis zu 18 Monaien 
und darüben
 Maausn ct 
Gemeinnützige Möbelversorgung 
G. m. b. H. (16634 
Darmstadt Heidelbergerstr. 129
 Wäſche 
 
Leib=, Bett= und Tiſchwäſche, Herren= und 
Damenſtoffe, Steppdecken, Matratzen, 
            Bett=
koltern, Bettfedern, Ribana=Unterkl, 
Pleyle=Fabrikate werden von renomm Fa, 
direkt zu Ladenpreiſen ohne Aufſchlag an 
Private und Beamte geliefert gegen monatl. 
Teilzahlung. Anfertigung ſämtlicher Wäſche 
im eigen. Maßateliern. Angaben. 
            Vertreter=
beſuch m Orig.=Muſter jederzeit ohne 
            Ver=
bindlichkeit. Angebote unter C 120 an die Ge= 
(229G3ste 
ſchäftsſtelle d2 Blattes. 
(14788a 
Teilzahlung 
auf Wunſch
 Beſatzpelz wird koſtenlos draufgearbeitet 
Riesſtraße 34 I., Ecke Hochſtraße
Ludwigstr. 15
DARMSTADT
Ludwigstr. 15
 Auto= 
Garagen
 und Lagerhallen in Wellblechkonſtruktion, 
eiſerne Fabrradftänder (V. 12739 
Wolf Hetter & Jagobi, Frapkfurt a. Main
 Bauelei= 
Artikel: Epring= 
Auflauf=, Pudding=, 
Tranz formen, Tüllen 
Spritzſäcke, 
            Garnier=
ſpritzen, ztaffeefilter 
Tortenriuge empf. in 
gr. Ausw, ſehr billig 
Ernst Crämer 
Ludwigſtr. 7. (15559a
 (mit meiſt ganz geringfügigen Fehlern) im 
ganzen Poſten oder einzeln zu ſehr herab= 
(15057a 
geſetzten Preiſen abzugeben. 
Le4 
Cellba‟ 
Celluloidwarenfabrik Babenhauſen 
Qualitäts-Fahrräder 
zu bequemen Wochen= und Monatsraten. 
Reparaturen, Emalllierung und Vernickelg. 
9512a 
billigſt. 
Deutscher Bund für Elgenfahrt 
Lagerhausſtr. 16
 Damenrad 
faſt neu, ſehr 
            preis=
wert abzugeben." 
Müller & Ober 
Mheinſtr 39.(16454dso
 Satles 
werden von 2 ℳ an 
dauerhaft geflochten. 
P Ripper 
Mathildenplatz 7.
 Slein Kinde zuneve 
beſuchen Sie die große
bei
K0
 Wilhelm 
Sehroaih 
Schillerplatz 7.. Darmſtadt: Schillerplatz 2 
Enorme Auswahl 
Billige Preiſe 
Puppen, gekleidet und ungekleidet 
Puppenwagen 
vom einfachſten bis zum elegantefien 
Kochherde 
vom billigſten bis zum beſten Fabrilat 
Puppen=Küchen und =Stuben 
Kaufläden • Kaufſtände 
Dampfmaſchinen Eiſenbahnen 
Modelle in ſehr großer Auswahl 
Schaukelpferde Geſpanne 
Metall= und Holzbaukaſſen 
Soldaten Feſtungen uſw. uſw.
 A 
Rähmaſchinen 
ſind vorbildlich
 u. ſollten in keinem deutſchen 
Haushalte fehlen 
Sie werden von Grund auf aus deutſchem 
Material von deutſchen Arbeitem in unſerer 
Fabrik in Wittenberge Bez. Potsdam hergeſtellt 
8000 Arbeiter und Angeſtellte 
Singer Nähmaſchinen Ahtiengeſellſchaft- 
Darmſiadt, Ernſt=Ludwigſtraße 18
15769a
Zur Grogbereitung!
 Jamaika-Rum vein und Verschnitt 
(a. ³⁄„=Liter Flaſche. 
9.00, 440, 3.30 
(a. ³⁄₈=Liter=Flaſche . . . . 470, 2.40, 1.85 
einſchließlich Glas 
Batavia-ArTac rein und Verschnite 
ca. P„=Liter=Flaſche . . . . 10.50, 4.50, 3.40 
(a. ³⁄₈=Liter Flaſche . . . . 5.45, 2.45, 1.90 
einſchließlich Glas 
(16602 
Wein- und Spirituosen-Handlung 
a6 
HOABALAOIES
Darmſtadt
Rheinſtraße 26
 Konkurrenzl. bill 
Lampengeſtelle
 Handwagen 
zwei= und vierrädig, mit und 
ohne Federn für jedes Gewerbe, 
für Handel und Induſtrie, liefert 
auswärtige Firma der 
            Trans=
portgerätebranche zu billigen 
Preiſen. 
Anfragen unter C 157 an die 
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (16517ks0
 Pelzwaren 
Beachten Sie bitte morgen Sonntag meine 
diesbezügigen Auslagen 
Soderſtraße 50. 
Verkauf nur Alte Niederſtraße 25, I. 
Pelzetagengeſchäft. 
Kein Laden! (B16202) Billigſte Preiſe:
 30 cm Dchm. ℳ 0 95 
ℳ 1.40 
A 
ℳ 1.80 
50 
ℳ 2.40 
60 „ 
70 „ 
K 3.20 
liefert 
in allen Formen 
R. Gedeck 
Elektr. Anlagen 
Karlſtr. 1, (12540a 
Ecke Schulſtr.
 Arnold Rode 
Schulstraße 3 (1. 966a 
Tage- U. Possie-Bücher Gästebücher.
 Oe 
Möbelverkauf ! 
Eichenes 
Schlafzimmer 
kompl, von 395 ℳ an, 
prima (16276a 
Speiſezimmer 
kompl., von 450 ℳ an. 
Kranichſteinerſtr. 37, pt.
 Paßbilder 
in einer Stunde 147; 
billig und gut. 
Thiele Nachf. 
nur Bleichſtr. 3. Tel. 1912.
 Iotzt ist 9s 40k...: 
sich für die langen Winterabende eine 
RADI0-Empfangs-Anlage 
anzuschaffen Fordern Sie sofort 
Ofterte oder lassen Sie sich von 
mir unverbindlich vorführen. 
RAD10-ZENTRALE 
Inh : A. Roth 
Tel. 713 Alexanderstr 6 
Tel. 713 
Eingang dureh den Hoi. (29947 
Empfehle 
in vorzüglicher Qualität: 
la Hafer=Maſtgänſe (ſelbſtgem.) 
fette Enten, junge Hähne, 
jung. Tauben, Kochhühner 
von 2.00 Mk. an. ( 29927 
SCHRSDER, Kiesſtraße 15. 
Telefon 1969.
 Schlüter’s billige Schirmwerbewoche! 
Unſere Schirmwerbewoche vom 13.-21. Nov. bringt unſerer 
Kundſchaft Gelegenheit, ihren Bedarf preiswert zu decken. 
auf alle unſere infolge durchweg eis Herſtellung 
ſchon ſo niedrigen Preiſe. 
10I0 Mit Ausnahme von Puppenſchirmnen) 
Aeltere Modelle beſonders billig!
 Kirchftraße 27 
Ecke Schulſtraße 
eihnachts=Einkäufe werden auf Lo 
Wunſch zurückgeſtellt (1663
J7 Wertit 7 Jafſſrte Hite Hfe Wer ſtaunen will über billigen Preis und la. Güte, der kaufe beim billigen „Mut-Scheuermann” ſeine Mützen m Hütell Riesenauswshi!
Geriel Mk. 4.80) und
12. Qual täten ein, Gerie I Mk. 5.70/höber getroffen z. Ausſuchen!! la., Haar=Hüte 8.— Karlſtraße 3 (neben Hotel „Prinz Karl”) Eingang Karlſtraße 3 an der Treppe) (16619 Fvorimfizen neuiesie Fo, meu euorm 1ie