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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 305
Mittwoch, den 3. November 1926.
189. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Marß) — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireit uſw., erliſch”:
jede Verpſichtung auf. Erfüſlung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fäſli ſeder
Rabat weg. Bankkonto: Deutſche Bant und
Darm=
ſädter und Natſonalbank.
Streſemanns neue
Verhandlungsmöglichkeiten.
Die Entwaffnungsforderungen der Entente. —
Militär=
kontrolle und Verbände. — Der Gedanke einer deutſchen
Anleihe. — Unbegründete Nervoſität.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages hat am Mittwoch
eine mehrſtündige Sitzung abgehalten, die urſprünglich für die
Beſprechung des Programmes von Thoiry
be=
ſtimmt war, aber durch Gerüchte über neue
Entwaffnungs=
forderungen der Entente in zwei Teile zerfiel. Um
den zweiten Punkt vorweg zu nehmen, hat General von Pawells
über die Militärkontrolle und auch über die Frage der
Verbände geſprochen. Dazu war auch der
Reichsinnen=
miniſter Dr. Külz erſchienen. Hier liegt ja die merkwürdige
Tatſache vor, daß zwei Verbände vom preußiſchen
Innenmini=
ſterium verboten waren, weil ſie angeblich militäriſche
Organi=
ſationen bedeuten, daß der Staatsgerichtshof dieſes Verbot
auf=
gehoben hat, daß trotzdem jedoch das Verbot weiterhin beſtehen
bleibt, weil es nachträglich auch auf Grund eines Reichsgeſetzes
erfolgt iſt, gegen das ein Gerichtsurteil nicht möglich iſt. Dieſe
Inkonkruenz muß beſeitigt werden. Das Reichsinnenminiſterium
„prüft” deshab den Tatbeſtand. Der Ausſchuß beſchloß, einen
Unterausſchuß einzuſetzen, dem die Reichsregierung das geſamte
Material betreffs der Militärkontrolle zugänglich machen ſoll.
Solange wird auch der Ausſchuß ſeine ſachliche Stellungmahme
vertagen. Die Deutſchnationalen hatten urſprünglich den
An=
trag eingebracht, der die Regierung quffordert, grundſätzlich
jedes weitere Entgegenkommen den Forderungen der Entente
gegenüber abzulehnen; ſie haben indes dieſen Antrag
zurück=
genommen, um zunächſt die Eigebniſſe des Unterausſchuſſes
ab=
zuwarten.
Zu den Thoiry=Verhandlungen gab der
Reichsaußen=
miniſter — deſſen Geſundheit doch noch nicht ganz wieder
her=
geſtellt iſt und der unmittelbar nach der Sitzung ſich wieder zu
Bett legen mußte — eine Darſtellung der Verhandlungen, wobei
er es vermied, irgendwie auf Einzelheiten einzugehen. Damit
lockte er den Widerſpruch der Deutſchnationalen heraus und zwar
des Grafen Weſtarp wie des Profeſſors Hoetzſch, die ſich mit ſo
allgemeinen Erklärungen nicht abſpeiſen laſſen wollten und zum
mindeſten Andeutungen über die neuen tatſächlichen
Verhand=
lungen verlangten, die auch darauf hinwieſen, daß irgendwwelcher
Optimismus auf Grund der Entwicklung in Amerika an den
bisher vorliegenden ſachlichen Unterlagen keinen Rückhalt finde.
Sachlich mußte ſich der Reichsaußenminiſter darauf beſchränken,
eineut feſtzuſtellen, daß der Gedanke von Thoiry
kei=
neswegs tot ſei, daß vor allem neue
Verhandlungs=
möglichkeiten noch geprüft werden. Wir nehmen an,
lichen Feſtlegung Deutſchlands in Form eines neuen Locarno=
Vertrages entgegentrat. Er hätte dabei mitteilen können, daß er
durch Herrn von Hoeſch offiziell in Paris hat anfragen laſſen,
reinigt anſieht, daß er jedenfalls keinerlei Veranlaſſung ſieht, ſie
mittelbar oder unmittelbar in die Thoiry=Verhandlungen
hinein=
zuziehen. Das kann aber nichts daran ändern, daß der
urſprüng=
liche Plan der Mobiliſierung der Eiſenbahn=Obligationen
zurück=
geſtellt werden maß, weil er durch die Ratifikation des
Waſhing=
toner Schuldenabkommens bedingt iſt, die Frankreich zurzeit nicht
vornehmen will. Daran iſt aber Deutſchland nicht ſchuld.
Trotzdem beſtehen aber auf unſerer Seite Beſtrebungen, die
Verhandlungen nicht ins Stocken geraten zu laſſen. Der
Ge=
danke einer deutſchen Anleihe, die von den Induſtrieobligationen
unabhängig iſt, in ihren Zinsbeträgen aber durch die Summe
gedeckt wird, die wir für die Verzinſung der
Induſtrieobligatio=
nen abgeben müſſen, wird erwogen, hat aber auch ſeine
Schwie=
rigkeiten, die wir bereits andeuteten. Es beſteht alſo, wenn nicht
andere brauchbare Vorſchläge auftauchen, die Möglichkeit, daß in
der ganzen Behandlung von Thoiry kurz getreten werden muß,
bis die franzöſiſche Innenpolitik bereit iſt, das Waſhingtoner
Abkommen zu ratifizieren. — Eine Teillöſung für das
Saar=
gebiet, die von deutſcher Seite als Zwiſchenſtück ins Auge gefaßt
handlungen zwiſchen Herrn von Hoeſch und Briand erwogen,
ſcheint aber auch nicht ſehr viel Wahxſcheinlichkeit in ſich zu haben,
weil die Bevölkerung des Saargebietes kein Intereſſe daran hat,
aus ihrer Stellung unter der unmittelbaren Kontrolle des
Völ=
kerbundes herauszukommen, bevor ſie nicht wieder völlig frei an
das Deutſche Reich zurückfällt. Auch der Kaufpreis, den Frank= Regierungserweiterung und betonte, ſechs Millionen
deutſchnatio=
reich für die Saargruben verlangt, dürfte viel zu hoch ſein, als
daß er dem wirklichen Wert entſpricht, wenn er auch weniger als
ein Drittel des im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Betrages
aus=
macht.
nung getretene Nervoſität auch einzelne Parteien des
Reichs=
tages ergriffen habe. Sie wollen das Tempo beſchleunigen,
ob=
gleich ſie ſich ſelbſt ſagen müſſen, daß wir, um überhaupt
vor=
wärts zu kommen, um den Verluſt von einigen Wochen uns nicht
aufzuregen brauchen. Wer die Dinge nüchtern beurteilte, hat ja
ſowieſo vor Januar kaum etwas Greifbares erwartet.
Paris zwiſchen Skepſis und
Hoffnungsfreudigkeit.
Die deutſch=franzöſiſchen Beſprechungen. —
Mittelmeer=
probleme. — Der ſozialiſtiſche Generalrat.
Von unſerem d=Korreſpondenten.
Paris, 2. November.
Nach vielen ſaueren Erfahrungen wurde die geheime
Diplo=
matie bis zu einem gewiſſen Grade retabliert. Dies läßt ſich
ſchon mit einem gewiſſen Wagemut auch für die
Verhand=
lungen, welche der Beſprechung von Thoiry folgen, bis zu
einem gewiſſen Grade feſtſtellen. Die diplomatiſchen Kreiſe
zei=
gen ſich noch wortkarger als je; die Tatſache, daß das
Vorhan=
denſein der der Oeffentlichkeit ſich entziehenden Beſprechungen
zugegeben, ja in weiten Kreiſen mit Freude begrüßt wird, gibt
den diplomatiſchen Verhandlungen einen eigenartigen pikanten
Beigeſchmack. Und die Stimmung in Paris wechſelt, was die
deutſch=franzöſiſchen Beſprechungen betrifft, noch mehr als ſonſt
zwiſchen Skeptizismus und — offiziös unterſtützter
Hoffnungs=
freudigkeit.
Die Mittelmeerfragen werden wieder etwas
lebhaf=
ter behandelt. Nicht nur, daß die Frage der Einſtellung
Muſſo=
lini beziehungsweiſe Italien gegenüber wenn auch nicht
kate=
goriſch von der Preſſe aufgeworfen wurde, auch andere Fragen,
insbeſondere das Tangerproblem ſcheinen immer ſchwieriger
tot=
zuſchweigen ſein.
Die Jahreswende des Marſches auf Rom hat
keine beſondere Verſchärfung des franzöſiſch=italieniſchen
Ver=
hältniſſes — wie dies vielerorts befürchtet wurde — mit ſich
ge=
bracht. Aber die von den italiewiſchen Zeitungen ſo viel
um=
ſtrittene Auseinanderſetzung mit Frankreich läßt
auf ſich warten. Bisweilen geſchieht nichts; alles bleibt beim
alten. In Paris wird fortwährend betont, daß daran nur
Muſſo=
lini ſchuld ſei. „Der Fascismus kann nichts anders, als von uns
Zugeſtändniſſe fordern in mehr oder winder brüsker Form. Er
ſchlägt uns niemals etwos Poſitives vor, er bietet uns nichts
an, und glaubt noch, dieſe einſeitige Form des Handelns mit dem
Nomen Auseinanderſetzung belegen zu können”; in dieſen
Wor=
ten ließe ſich ungefähr die Meinung der antifasciſtiſchen
franzö=
ſiſchen Linken zuſammenfaſſen.
Der italieniſche Fascismus tut aber diesmal auch
noch etwas anderes. Er unterſtützt die
Tangerforde=
rung Riveras. Bisher waren dem ſpaniſchen Diktator in
der Tangerfrage nur Mißerfolge beſchieden. Er hat aber das
Spiel noch nicht aufgegeben. Franzöſiſcherſeits wird behauptet,
einſeitig dargeſtellt. Keineswegs bedauert man aber in London,
daß das Verhältnis zwiſchen Paris und Madrid jetzt ſo kühl iſt.
Auch die Innenpolitik bleibt nicht ohne Ereigniſſe. Die
Rat=
ſitzung der Sozialiſtiſchen Partei, tagt gegenwärtig in Paris,
nen scission ordinare”, wie es einmal „lEre Nouvelle” ſpöttiſch
bemerkt hat. Der Rat der Sozialiſtiſchen Partei iſt nicht wit dem
daß er bei dieſer Gelegenheit auch den Verſuchen nach einer öſt= ſozialiſtiſchen Kongreß zu verwechſeln. Er hat mehr theoretiſche
Aufgaben. Es gibt viele Probleme, die er klären muß: die
Hal=
tung zum Völkerbund im allgemeinen und zu Paul=Boncour im
ſpeziellen, die Frage des Parteiongans und die Einſtellung zu
ob etwa die franzöſiſche Außenpolitik hinter dieſen Fühlern ſtehe, den Senatswahlen. Man bereitet ſich auf heftige Kämpfe vor,
und daß er darauf die Antwort erhalten hat, daß auch Herr Briand glaubt aber, daß Léon Blum wieder einmal über Renaudel
ſie=
die Frage der Oſtgrenze durch die Verträge von Locarno als be= gen wird. Etwa beſondere Konſequenzen für die Partei erwartet
man von der Ratſitzung nicht, iſt doch nach Lucien Romier die
franzöſiſche Sozialiſtiſche Partei einer Familie ähnlich, die ewig
ſtreitet, aber doch nicht auseinandergeht. Doch diesmal iſt die
Haltung eines der vornehmſten Parteimitglieder, Pqul=Boncour,
etwas beunruhigend.
Die Politik der Deutſchnationalen.
Recklinghauſen, 2. November.
In ſeinen geſtrigen programmatiſchen Ausführungen vor der
Deutſchnationalen Volkspartei in Recklinghauſen führte Graf
Erwerbsloſenfrage erleben, die neben dem Dawes=Abkommen an
das deutſche Volk die meiſten Anforderungen ſtelle. Die bisherigen
Bargeldunterſtützungen und das Arbeitsbeſchaffungsprogramm
bedeuteten nur ein Herumprobieren an dem Problem. Wirkliche
Hilfe könne nur eine Steigerung der allgemeinen Produktion
bringen. Um der Not gründlich entgegentreten zu können, müſſe
die Landwirtſchaft in die Lage verſetzt werden, mit ihrer
Pro=
wurde — wir ſprachen bereits darüber —, wurde in den Ver= duktion allein das deutſche Volk zu ernähren. Zu den Kämpfen
um das Reichsſchulgeſetz übergehend, forderte der Redner vom
Zentrum, von der Mithilfe der Sozialdemokratie abzuſehen.
Werde das Reichsſchulgeſetz nicht in dieſem Winter verabſchiedet
werden, ſo werde die Partei ſelbſt vor einer Volksabſtimmung
nicht zurückſchrecken. Der Redner ſtreifte dann die Frage der
Die Partei ſei bereit, in den Fragen der Innenpolitik in nächſter
könne die Partei die Forderungen des Zentrums nicht erfüllen,
Im ganzen ſcheint es, als ob die verſchiedentlich in Erſchei= vor dem Eintritt in die Regierung das Bekenntnis zur Republik
abzugeben. Die Deutſchnationalen dächten nicht an eine
gewalt=
ſame Aenderung der Weimarer Verfaſſung, ſie würden aber auch
in Zukunft für eine Aenderung dieſer dem deutſchen Weſen
fremden Verfaſſung Propaganda machen. Könnten die
Deutſch=
nationalen nicht in die Regierung kommen, ſo würden ſie bei der
Oppoſitionspolitik verbleiben.
* Die Finanzlage Heſſens.
Von
Rechtsanwalt Eduard Dingeldey, M. d. L.
III.*)
Statt deſſen gipfelt die geſamte Beweisführung des
Finanz=
miniſters in der Behauptung, daß der Finanzminiſter im
Spät=
jahr 1925 den übrigen Miniſterien eine Denkſchrift über
weiter=
gehende Sparmaßnahmen unterbreitet hat und daß die ſpäteren
Beſchlüſſe der Koalitionsparteien im weſentlichen auf den
Finanz=
miniſter und ſein Sparprogramm zurückzuführen ſeien. Das iſt
eine objektiv unrichtige Darſtellung, die auf das ungenügende
Gedächtnis des heſſiſchen Volkes rechnet. Jene Vergleichsziffern
insbeſondere über die Entwicklung der Ausgaben des heſſiſchen
Staates für ſeine Volksſchulen wurden auf Antrag
der Oppoſitionsparteien zum erſten Male im
Spätjahre 1925 dem damaligen Sechſer=
Aus=
ſchuß des Landtags vorgelegt. Sie waren bis
da=
hin, wie man aus den Verhandlungen des Ausſchuſſes
ent=
nehmen mußte, in dieſer Schärfe weder dem Finanzminiſter noch
der Schulverwaltung bekannt. Wären ſie dem Finanzminiſter
und der Schulverwaltung bekannt geweſen, ſo gäbe es überhaupt
keinen Grund zur Entſchuldigung für die Tatſache, daß der
Finanzminiſter gleichwohl im Herbſt 1925 einen Staatsvoranſchlag
aufgeſtellt hat mit einem Defizit von nahezu 10 Millionen Mark,
in dem jene Laſten ohne jede Minderung ſtrichlos eingeſtellt
waren. Wenn der Finanzminiſter damals jene Ziffern gekannt
hätte, ſo wäre es für ihn eine moraliſche Unmöglichkeit geweſen,
gleichwohl von dem Landtag die Bewilligung der
Geſamtaus=
gaben von 126 Millionen Mark ohne jeden Strich zu fordern.
Wir erinnern uns weiter, wie damals die
Oppoſitions=
parteien und das Zentrum mehr oder minder ſcharf
die Forderung von Abſtrichen an dem Voranſchlag insbeſondere
für die Volksſchulen erhoben. Wir erinnern uns an die
Proteſt=
kundgebungen des demokratiſch geführten hefſiſchen
Landeslehrer=
vereins, und wir erinnern uns insbeſondere daran, daß in der
Etatberatung des heſſiſchen Landtags der Abg. Blanck namens
des Zentrums die Erklärung abgab:
Wir erklären aber heute ſchon nachdrücklichſt, daß unſere
Zuſtimmung zu den einzelnen Kapiteln nur unter dem
Vor=
behalt gegeben wird, daß uns der Herr Finanzminiſter einen
gangbaren Weg zur Deckung des Defizits vorſchlägt. Iſtihm
das nicht möglich, dann behalten wir uns von
ſeiten der Zentrumsfraktion weitere
Maß=
nahmen vor, denn die Geſundung der
heſſi=
ſchen Finanzen erſcheint uns zurzeit doch das
wichtigſte.
Erſt unter dieſem, einem Ultimatum gleichkommenden Drucke des
Zentrums bequemten ſich die Linksparteien und der
Finanz=
miniſter dazu, auf den von der Oppoſition und dem Zentrum
gemeinſchaftlich gewieſenen Wege der Abdroſſelung der
Staats=
ausgaben einige Schritte vorwärts zu tun. Auch das geſchah
nicht, ohne daß man bei jenen Anträgen zur Volksſchule die
Er=
klärung abgab, ſie hätten nur für ein einziges Jahr Bedeutung,
und ferner nicht, ohne daß man auf den verſchiedenſten Gebieten
der Staatsverwaltung eine kleinliche Rachepolitik führte, die
daß an der dauernden diplomatiſchen Verſtimmung wegen der finanzielle Erſparniſſe ſo gut wie nicht einbringen konnte, ſach=
Tangerfrage nur England die Schuld trage. Das iſt durchaus lich aber nicht zu vertreten war. Danach ſteht feſt: Nicht
einer Initiative des Finanzminiſters, nicht dem
frei=
willigen Entſchluß der Linksparteien, ſondern dem Drängen der
Oppoſitionsparteien und der ultimativen Haltung des
Zen=
trums erſt war es zu danken, wenn damals im allerletzten
Augen=
blick Abſtriche an den Staatsausgaben durchgeführt wurden.
Des weiteren ſtützt ſich der Finanzminiſter auf ein
geheim=
nisvolles Spaxprogramm, das er im Spätjahr 1925 den
Miniſterien zugeſtellt habe. Zunächſt verweile man einen
Augen=
blick bei dem immerhin ungewöhnlichen Bilde eines
Finanzmini=
ſters, der im Landtage einen Staatsvoranſchlag mit nahezu 10
Millionen Mark Defizit und ohne jeden Abſtrich der Ausgaben
vorlegt, für dieſen Staatsvoranſchlag mit ſeinen Forderungen
als ſachlich unumgänglich notwendige Poſitionen ficht,
gleich=
zeitig aber eine geheime Denkſchrift den Miniſterien zuſtellt, im
der er den Wegfall einer Reihe dieſer Staatsausgaben als
mög=
lich und notwendig vertritt! Die Oppoſition hat vergeblich
ver=
ſucht, Einzelheiten oder wenigſtens die Grundzüge dieſes
Spar=
programms des Finanzminiſters auf parlamentariſchem Wege
zu erfahren. Der Finanzminiſter hüllt ſich gegenüber allen
der=
artigen Anfragen in Schweigen. Lediglich aus dem Lande
kom=
men neuerdings in ſich ſteigernder Zahl Alarmnachrichten, die
die erſten Ausſtrahlungen dieſes angeblichen Sparprogramms
zu ſein ſcheinen. Der Abbau einzelner Amtsgerichte,
der Abbau einzelner Kreisämter und ähnlicher kleiner
Weſtarp zur Innenpolitik noch folgendes aus: In den nächſten lokaler Behörden wird in Erwägung gezogen. Wenn das etwa
Tagen werde man im Reichstag eine heftige Debatte über die der Kern des Sparprogramms ſein ſoll, ſo iſt die Haltung der
Bevölkerung dazu wirklich begreiflich. Denn was beim Wegfall
einzelner Amtsgerichte oder Kreisämter, deren Beamte dann
anderwärts beſchäftigt werden müſſen und deren Gebäude nicht
in allen Fällen ohne weiteres zu verwerten ſind, im günſtigſten
Falle geſpart werden kann, ſteht in gar keinem Verhältnis zu
der Beunruhigung und Benachteiligung weiteſter Volkskreiſe.
Wenn um der Erſparniſſe weniger Tauſend Mark willen
Tau=
ſende von heſſiſchen Staatsbürgern künftighin bei Erledigung
ihrer Geſchäfte am Amtsgericht oder Kreisamt das Doppelte an
Zeit aufzuwenden haben wie früher, ſo iſt das eine Sparpolitik,
deren Weisheit uns allerdings verſchloſſen bleibt. Das
Spar=
brogramm des Finanzminiſters wird wohl, darf man annehmen,
ſich hoffentlich nicht auf derartige Dinge beſchränken. Mit einem
Programm iſt es im übrigen nicht getan. Es kommt auch darauf
naler Wähler verlangten, an der Regierung beteiligt zu werden, an, daß es ſachlich und wirtſchaftlich geſund und wirkſam iſt,
und es kommt vor allen Dingen darauf an, daß hinter dem
Zeit mit den Regierungsparteien zu verhandeln. Allerdings Ganzen die Energie eines Mannes ſteht, der
entſchloſſen iſt, ſeine Autorität und ſein Amt
rückſichtslos für die Geſundung der
Staats=
finanzen einzuſetzen!
Leider muß man faſt die Frage ſtellen, ob es nicht ſchon zu
ſpät iſt, dem ernſteſter Gefahr zurollenden Rade der finanziellein
*) Vergl. Nr. 304 vom 2. November.
Mittwoch, den 3. November 1926
Seite 2
Entwicklung in Heſſen in die Speichen zu fallen. Denn was der
heſſiſche Finanzminiſter in ſeiner Denkſchrift über den
gegen=
wärtigen Stand der Staatsfinanzen mitteilt,
über=
trifft alle Gerüchte und Vorſtellungen von dem bevorſtehenden
Defizit des heſſiſchen Staatshaushaltes. Aus den amtlichen
Erklärungen des heſſiſchen Finanzminiſters ergibt ſich folgendes:
Das Rechnungsergebnis des Jahres 1925 ſchloß mit einem
Defizit von 1,5 Millionen Mark ab. Rein voranſchlagsmäßig
wurde durch die Beſchlüſſe der Koalitionsparteien das Defizit
für das Jahr 1926 von 9,1 Millionen Mark auf 8,5 Millionen
Mark herabgedrückt. Aus den Vorjahren 1923 und 1924 ſtehen
noch 10,5 Millionen Mark Rücklagen aus den zuviel erhobenen
Steuern zur Verfügung. Verwendet man dieſe 10,5 Millionen
Mark zur Deckung des ſachlichen und rechnungsmäßigen
Fehl=
betrages von 1925 und 1926, und den Reſt von 1,2 Millionen
Mark auf die Deckung der Erhöhung des
Wohnungsgeldzu=
ſchuſſes der heſſiſchen Beamtenſchaft auf die Höhe des
Zu=
ſchuſſes für die Reichsbeamten (eine Maßnahme, die die
heſſi=
ſche Regierung inzwiſchen durchgeführt hat), ſo iſt die aus
den Steuern erzielte Rücklage inzwiſchen
reſtlos verbraucht.
Wir gehen alſo dem Rechnungsjahre 1927 ohne jede
Rücklage entgegen. Der Finanzminiſter muß mitteilen, daß
im Jahre 1926 allein für die Erwerbsloſenunterſtützung über
den Staatsvoranſchlag hinaus eine Summe von etwa 12
Mil=
lionen Mark zu verausgaben ſind. Den Ausfall an
Reichsſteuer=
anteilen, von dem im einzelnen noch zu ſprechen ſein wird,
be=
ziffert er für 1926 auf 6 Millionen Mark, für 1927 kommt zu
dieſem Betrag noch hinzu eine Summe von 4 Millionen Mark,
die als erhöhter Betrag für den Wohnungsbau einzuſtellen iſt,
ein Betrag von rund 1 Million Mark, der ſich aus der vor
kur=
zem durchgeführten Ermäßigung der Hauszinsſteuer als
Steuer=
ausfall errechnet. Danach ſtellt ſich die Berechnung des Defizits
für 1927 wie folgt:
Durch Rücklagen nicht gedeckter Fehlbetrag, wie 1926 7,8 Mill.
Erwerbsloſenbeihilfe
Steuerausfall an Reichsſteuern
Steuerausfall bei der Hauszinsſteuer ..
mehr für Wohnungsbau ...
35 Mil.
Nach den bisherigen Feſtſtellungen alſo haben
wir für 1927 mit einem ungedeckten Defizit,
dem keinerlei Rücklagen mehr gegenüberſtehen,
von mindeſtens rund 31 Millionen Mark zu
rechnen. Bei der bisherigen Tendenz der Vermehrung der
inneren Ausgaben des Staatshaushaltes in den letzten Jahren
iſt aber leider anzunehmen, daß nicht einmal dieſe
ungeheuer=
liche Summe das volle Ausmaß des Fehlbetrages im künftigen
Staatshaushalt ausdrückt. Es iſt wohl nicht übertrieben, wenn
ich oben dieſe Entwicklung unſerer Staatsfinanzen als
kata=
ſtrophal bezeichnet habe.
In dieſer fürchterlichen Lage des heſſiſchen Staates weiß
nun der Finanzminiſter keinen anderen Ausweg mehr, als die
Forderung der Reichshilfe, und es iſt leider richtig: aus
eige=
nen Kräften kann Heſſen auch bei einſchneidendſten Maßnahmen
die gewaltige Summe dieſes Fehlbetrages nicht decken. Dabei
wollen wir uns daran erinnern, daß es nicht hätte zu einem
Fehlbetrag von derartigen Dimenſionen kommen dürfen, wenn
die heſſiſche Regierung rechtzeitig und mit mutigem
Ent=
ſchluſſe alle ſachlich irgendwie vertretbaren
Vereinfachungsmög=
lichkeiten ausgenurzt hätte. Der Finanzminiſter wendet breiten
Raum auf für den Nachweis, daß der Steuerausfall an
Reichs=
ſteueranteilen genau ſo wie die fürchterliche Belaſtung mit der
Erwerbsloſenfürſorge Umſtände ſeien, die nicht Heſſen, ſondern
das Reich ausſchließlich zu vertreten habe. Er ſucht nachzuweiſen,
daß infolge der Beſetzung nahezu der Hälfte, und zwar des
wert=
vollſten Gebietes Heſſens, dieſe Erſcheinungen des Rückgangs der
ſteuerlichen Leiſtungsfähigkeit und der Vermehrung der
Erwerbs=
loſigkeit in Heſſen ganz beſonders ſcharfe Formen angenommen
hätten. Es iſt richtig, daß aus dieſem Grunde die Hilfe des
Reiches unter allen Umſtänden gefordert werden muß. Es iſt
auch richtig, daß in dieſen Punkten der Rhein= und Ruhrkampf
mit allen ſeinen Folgeerſcheinungen ſeine beſonders
vernichten=
den Spuren im heſſiſchen Wirtſchaftsleben hinterlaſſen hat. Es
iſt aber ſelbſtverſtändlich ebenſo richtig, daß dieſe Erkenntnis nicht
erſt „unvermittelt” im Jahre 1926 geboren werden konnte,
ſon=
dern für den, der die Struktur der heſſiſchen Bevölkerung und ſtand ſich von ſelbſt. Das ſind aber nicht „unvermit=
Wirtſchaft kennt, von Anbeginn des Kampfes um die Rheinlande
wiſſen, daß das beſetzte Gebiet Heſſens und das ſogen.
Rand=
gebiet zum großen Teil von der induſtriellen Arbeiterbevölkerung
bewohnt wird, die ihre Arbeit in den größeren induſtriellen
Werken von Mainz, Mannheim, Ludwigshafen, Frankfurt a. M.
und Höchſt fanden. Daß infolgedeſſen die allgemeine
Er=
werbsloſigkeit infolge dieſer beſonderen Struktur Heſſens
*Gedenkt des 100jährigen Todestages eigneter Redner zur Verfügung ſteht, da wird es angebracht ſein,
von Ludwig van Beethoven
am 26. März 1927!
Die Winterarbeit der Schulen und Chorvereine hat begon= Beethoven entwarfen, und deſſen, was er für uns bedeutet und
nen, und überall werden Pläne für Veranſtaltungen des Winters wie wir ſeine Perſönlichkeit verftehen, zu beleuchten. Vor allem
am Ende der Winterarbeit ein Gedenktag liegt, der für uns
Deutſche Anlaß zur Rückſchau und Einkehr ſein ſollte. Scheint ſind da die Männer= und Schulchöre daran, denn Originglſätze
Schaffen ein Ziel ſetzte und hohe Pläne mit ihm begrub, in weit ſein, gute Bearbeitungen zur Hand zu nehmen, wie ſolche von
höherem Maße Anlaß ſein ſollte, ſeines Lebenswerkes zu geden= einigen der bedeutendſten Liedern des Meiſters vorliegen,
ge=
ken, als der Geburtstag, deſſen Datum doch ſtets noch viele Jahre nannt ſeien nur: „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre”,
von dem getrennt iſt, was der Meiſter ſeiner Mitwelt und vor „Gott iſt mein Lied” und das „Opferlied”, wogegen weniger
ge=
allem der Nachwelt gegeben hat. Beethoven iſt ein entſcheidender eignet erſcheinen die erſt in der Romantik von viel weicher
ein=
ſeiner Zeit ihr Gepräge, er rückt nicht nur die Perſon des
ſchaf=
bleibt auch für das Jahrhundert nach ihm der Maßſtab, an dem
muſikaliſche Form, künſtleriſcher Geiſt und Konzentration in der von einigen (10 bis 20) beſonders ſchön ſingenden Schulkindern
Muſik gemeſſen werden. In ihm gipfelt der Klaſſizismus, im ein Lied Beethovens einſtimmig mit der dazu gehörigen
Klavier=
ihm aber wurzelt auch ſchon die ganze Romantik, die ſogar ſein
eigentliches Weſen erſt in ihren Gipfelpunkten zu erfaſſen
ver=
mochte. Beethoven iſt der Reichtum an Geiſt und Form, der
wie in einem Spiegel Teile ihres eigenen Seins wiedererkennen, ſie beſtimmt ſind, verſtändlich ſind, denn gerade die größten und
Gedenktage nicht nur ein nationaler, ſondern ein Weltfeiertag tem das Faſſungsvermögen einer ländlichen Hörerſchaft oder von
ſein für alle, denen Kunſt Herzens= und Seelenbedürfnis iſt, für Schulkindern. Auch hier vermeide man nach Möglichkeit
Bear=
alle, die ſich im Materialismus unſeres Zeitgeiſtes noch Seelen= beitungen, weil ſie häufig dem Kunſtwerk in unglaublicher Weiſe
leben bewahrt haben. Erwachſene wie die Jugend ſollen ſich um Gewalt antun. Beethoven für Salonorcheſter oder ſogen. Pariſer
ſich an ſeiner Perſönlichkeit aufzurichten, die gigantiſch gegen das
und aufreibender Kampf um den Ausdruck und die Vollendung enthält. Für ernſte Muſiksflege in den Schulen der Städte ſollte
war.
rüſten, die Schul= und Vereinsarbeit darauf einzuſtellen, und merkwürdigſten Beſetzungen. Wenn wir Beethoven ehren, ſo
will. Selbſtverſtändlich muß eine ſolche Feier ebenſowenig an das
Datum des Todestages gebunden ſein, wie es auch nicht nötig iſt, tragbarer Weiſe, nicht als etwas Totes; wenn wir über ihn
nur Werke Beethovens dabei zu Gehör zu bringen. Aber ein ſprechen, dann ergriffen von ſeiner Bedeutung, aus dem Herzen,
feierlicher Ernſt, ein Hauch aus jener höheren Welt des Gei= für die Herzen und nicht kalt verſtandesmäßig. Durch kalte, leb=
Vom Tage.
Der Reichstag wird ſich am Mittwoch gezwungen ſehen, einen
neuen Vizepräſidenten zu wählen, da Dr. Bell ſein Amt
niederlegen mußte. Vom Zentrum wird als ſein Nachfolger der Abg. Eſſer
vorgeſchlagen, und vom Plenum dürſte dieſer auch gewählt werden.
Auf dem Pariſer Friedhof in Jory fand unter ſtarker
Beteiligung der deutſchen Kolonie eine Gedächtnisfeier für die
gefallenen deutſchen Soldaten ſtatt.
Der Nationalrat der ſozialiſtiſchen Partei in
Frankreich hat beſchloſſen, das Mandat Paul=Boneours im
Völkerbund aufrecht zu erhalten.
Die italieniſche Regierung hat die letzten noch
er=
ſcheinenden deutſchen Zeitungen in Südtirol verboten.
Der Prozeß gegen Zaniboni, General Capello und die
Mitangeklagten beginnt am 2. November vor dem
Schwur=
gericht in Siena.
Nach Meldungen aus Nizza haben ſich in Ventimiglia ernſte
Zwiſchenfälle zwiſchen Fasciſten, und franzöſiſchen
Eiſenbahnern ereignet, weil ſich dieſe geweigert hatten, das Haupt
zu entblößen, als eine italieniſche Muſikkapelle die Fasciſtenhymne
ſpielte.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Kellogg hat
Muſſolini telegraphiſch dazu beglückwünſcht, beim Attentat
in Bologna unverletzt geblieben zu ſein.
Wie aus Bagdad gemeldet wird, überreichte das
Irakkabi=
nett König Faiſſal ſeine Demiſſion, nachdem der
Regie=
rungskandidat für die Kamerpräſidentſchaft eine Niederlage
erlitten hat. Es iſt mit einer Parlamentsauflöſung zu rechnen.
Der Kongreß der indiſchen Mohammedaner in
Luck=
now hat ſich in einer ſcharfen Reſolution gegen die Politik
Ibn Sauds und der Wahabiten erklärt, die ſyſtematiſch darauf
aus=
gehe, die religiöſe und geiſtige Einheit des Iſlams zu untergraben.
Der Vollzugsrat des engl. Bergarbeiterverbandes erhielt aus Rußland
zur Unterſtützung der ſtreikenden Arbeiter einen
Sow=
jetſcheck über eine Million Rubel.
Orohender Verkehrsſtreik in Berlin.
Miniſter a. D. Wiſſel,
der Schlichter im Lohnkonflikt der Berliner Hochbahn=Angeſtellten.
Der Ausbruch des Verkehrsſtreiks wird für Mitwwoch erwartet,
da ſich ſowohl die Hochbahn=Angeſtellten wie die Angeſtellten der
Autobus=Geſellſchaft mit großer Mehrheit für den Streik
aus=
geſprochen haben.
auf heſſiſchem Gebiete beſondere Schärfe annehmen mußte,
ver=
telt” eintretende ſondern vorausſehbare
Tat=
an beachtet werden mußte. Wir wiſſen doch, daß mit die größten ſachen. Kataſtrophal iſt, daß der heſſiſche Finanzminiſter dieſem
induſtriellen Werke Heſſens im beſetzten Gebiete liegen. Wir Tatſachen in der wehrloſen Haltung des Mohammedaners vor
ſeinem Kismet gegenüberſteht, ſtatt daß er ſchon vor Jahr
und Tag mit eigenen Kräften, aus eigenem
frei=
willigen Entſchluſſe an dieſer Sachlage zu mildern
ſuchte, was irgendwie zu mildern iſt.
Wenn ich alſo auch, wie ausgeführt, die Anſprüche des
heſſi=
ſchen Staates an das Reich grundſätzlich für berechtigt halte und
ſtigen ſollte alle berühren, die Beethovens gedenken. Wo ein
ge=
über des Meiſters Weſen, vielleicht, was beſonders die
Schul=
kinder intereſſiert, auch über ſein Leben einiges mitzuteilen. In
geiſtig beſonders angeregten Kreiſen wird es ſich lohnen, den
Gegenſatz des biographiſchen Bildes, das ſeine Zeitgenoſſen von
erwogen. Da dürfte es an der Zeit ſein, daran zu erinnern, daß aber muß der Meiſter ſelbſt zu uns ſprechen, möglichſt in
origi=
nalen Werken und nicht in Bearbeitungen. Am ſchwierigſten
mir doch, daß der Todestag eines Meiſters, der Tag, der ſeinem von bedeutendem Wert ſind nicht vorhanden. Hier wird es nötig
Wendepunkt in der Entwicklung der Muſik. Er gibt nicht nur geſtellten Bearbeitern mit Texten verſehenen Beethovenſchen
Juſtrumentalmelodien, die den Liedern „Veſperhymne‟, „Heil’ge
fenden Muſikers in die Sphäre reinen Geiſtesadels, ſondern er Nacht, o gieße” und „Fahr wohl, du goldene Sonne” zugrunde
liegen. Jedoch läßt ſich nichts dagegen einwenden, wenn man
begleitung vortragen läßt.
Da Beethoven in erſter Linie Inſtrumentälkomponiſt war, ſo
wird man nach Möglichkeit auch Inſtrumentales zu bieten ſuchen.
jeder neuen Generation Neues zu geben vermag, die alle in ihm Hier gilt es Werke auszuwählen, die auch für die Kreiſe, für die
Darum ſollte Beethovens 100. Todestag mehr als andere, vollkommenſten Auswirkungen ſeines Geiſtes überſteigen bei wei=
Beethoven ſcharen, um ſeines Geiſtes teilhaftig zu werden, um Beſetzung iſt gerade ſo ein Unfug wie ein verfilmtes Dichterwerk,
das unter dem Namen des Dichters geht, obwohl es doch gerade
Schickſal angekämpft hat, an ſeinem Künſtlertum, das ein ſteter, das Weſentliche vom urſprünglichen Kunſtwerk überhaupt nicht
deſſen, was er an Gütern der Menſchheit geben wollte und mußte, maßgebend ſein, daß man Dinge, die in guten Aufführungen im
Konzert geboten werden, höchſtens auf dem Klavier unter Hin=
Es iſt alſo wichtig, ſich ſchon jetzt auf dieſen Gedenktag zu weis auf die andere Klangwirkung wiedergibt, nicht aber in den
Umſchau zu halten, in welcher Weiſe man des Meiſters gedenken wollen wir ihn unverfälſcht zu uns ſprechen laſſen, nicht als
Zerr=
bild; wenn wir ihn zu Gehör bringen, dann in lebendiger, über=
Nummer 305
unterſtütze, ſo iſt doch die Situation, in der die hefſiſchen
Unter=
händler heute dem Reich gegenüberſtehen, die denkbar
ungün=
ſtigſte und verhängnisvollſte für die Zukunft Heſſens. Auch das
iſt wiederum ausſchließlich auf die Paſſivität der heſſiſchen
Regie=
rung zurückzuleiten. Das Reich hat von ſeinem Standpunkt aus
begreiflicherweiſe eine Bewilligung der heiſiſchen Forderungen
nur unter der Bedingung zugeſagt, daß ſich Heſſen der genauen
Nachprüfung ſeines Staatshaushaltes durch den
Reichsſparkom=
miſſar unterwirft. Das bedeutet naturgemäß praktiſch geſprochen:
Heſſen wird die erbetenen Zuſchüſſe nur dann
erhalten, wenn es zum gegebenen Tage ſich
ver=
pflichtet, diejenigen Maßnahmen in ſeinem
Stagtshaushalte durchzuführen, die ihm vom
Neichsſparkommiſſar auferlegt werden. Da aber
infolge der heſſiſchen Finanzpolitik die Dinge ſoweit in Heſſen
getrieben ſind, daß ohne die Zuſchüſſe des Reiches der
Haus=
halt nicht mehr ausgeglichen werden kann, bedeutet das die
Unterwerfung des heſſiſchen Staates unter die
Bedingungen, die ihm vom Reiche demnächſt
etwa diktiert werden. Man hat ſich in den Kreiſen der
Linksparteien und des Finanzminiſters gewaltig darüber
auf=
geregt, daß dieſer Sachverhalt in der Oeffentlichkeit als „
Ge=
ſchäftsaufſicht” bezeichnet wurde. Nun, es dürfte ſchwer
ſein, andere Ausdrücke zu finden, die dieſen für das Land Heſſen
demütigenden Sachverhalt in llarerer Form zum Ausdruck
brin=
gen. Wie ganz anders wäre die Situation des Landes Heſſen
gegenüber dem Reiche, wenn es heute von ſich ſagen könnte, daß
ſeine Regierung freiwillig, aus eigener Erkenntnis alles
irgend=
wie Erdenkliche getan habe, um die gewaltig vermehrten
Staats=
ausgaben für die innere Verwaltung abzudroſſeln. Nun wird
es dahin kommen, daß der in ſolchen Fragen genügend geſchulte
Blick des Reichsſparkommiſſars ſehr ſchnell die wunden Stellen
im heſſiſchen Staatshaushalt aufſpüren wird, bei denen die
Ope=
ration einſetzen ſoll. Daß dies dann aber ohne beſonderes
Inter=
eſſe an den heſſiſchen Eigentümlichkeiten aus rein zentralen
Geſichtspunkten des Reiches heraus und unter Umſtänden
bru=
taler geſchehen wird, was im anderen Falle
verſtän=
dig und allmählich, unter Berückſichtigung
un=
ſerer heſſiſchen Eigentümlichkeiten wir ſelbſt
hätten durchführen können, bedarf keiner weiteren
Beweisführung.
Man weiß, daß der Reichsfinanzminiſter, wiederum
von ſeinem Standpunkte aus begreiflicherweiſe, die Not einzelner
Länder im Sinne der Entwicklung zum Einheitsſtaate
auszu=
nützen wünſcht. Wenn man einmal als Reichsminiſter die
Ent=
wicklung zum Einheitsſtaat erſtrebt, ſie aus wirtſchaftlichen und
finanziellen Geſichtspunkten für wünſchenswert hält, ſo liegt der
Gedanke ungeheuer nahe, die Not einzelner Länder, ihre Bitte
um Reichshilfe als Anlaß zur Aufhebung der Selbſtändigkeit
jener Länder zu benutzen.
Nach unſerer Ueberzeugung würde dieſe Entwicklung dem
Reichsgedanken nicht nützen. Ein Einheitsſtaat und
eine Entwicklung zum Einheitsgedanken, die
ſich lediglich auf die Konkursmaſſe einzelner
durch Inflationswirtſchaft um ihre
Unabhän=
gigkeit gekommener Länder gründet, trägt den
Keim der Zerſetzung in ſich. Daß unſer heſſiſches Land
in einer ſolchen Entwicklung ſelbſt beim beſten Willen Berliner
Stellen weſentliche kulturelle Eigentümlichkeiten und
Errungen=
ſchaften bald radikal verlieren würde, unterliegt für mich keinem
Zweifel. Eine Reichsverwaltung Heſſens würde, weder das
Vorhandenſein zweier heſſiſcher Hochſchulen in Gießen und
Darm=
ſtadt (während gleichzeitig die Univerſitäten in Marburg und
Frankfurt exiſtieren), noch ein Landestheater in Darmſtadt, noch
das weit ausgebaute ſtaatliche Schulweſen, noch viele andere
Dinge weiterführen, die wir in Heſſen wenigſtens grundſätzlich
nicht miſſen wollen. Darum liegt es im Intereſſe des heſſiſchen
Volkes nicht, wenn jetzt von der Partei des Finanzminiſters in
dieſem Augenblicke, in dem an ſich aus finanziellen Gründen die
Selbſtändigkeit Heſſens nicht ungefährdet erſcheint, die Parole
des Einheitsſtaates ausgegeben wird. Ohne jedes
Ver=
ſtändnis müſſen wir aber den Gedankengängen
eines einzelſtaatlichen Finanzminiſters
gegen=
überſtehen, der in ſolcher Lage glaubt, die ihm
anvertrauten Intereſſen ſeines Landes durch
die Parole des Einheitsſtaates fördern zu
können.
Der Einheitsſtaat mag eine gute oder eine ſchlechte Sache
ſein, — nicht gefördert, ſondern gefährdet wird das Gute in
dieſer Idee jedenfalls dadurch, daß ein kleiner Staat im Kampf
um ſeine finanzielle Selbſtändigkeit glaubt, der Schrittmacher
des Einheitsſtaates ſein zu dürfen. Das Echo, das der heſſiſche
Finanzminiſter für ſeine Gedanken in der Zentrumspreſſe und
insbeſondere in der bayeriſchen Preſſe fand, zeigt, wie wenig er
dem Gedanken des Einheitsſtaates genutzt hat und wie ſehr er
das Anſehen des heſſiſchen Staates mit ſolchen Ideen
ge=
ſchmälert hat.
loſe Feiern, die nur einem äußeren Zwang ihre Entſtehung
ver=
danken, ſchaden wir der Kunſtpflege und dem Andenken
Beet=
hovens mehr, als daß wir nützen. Aber lebendige Begeiſterung
wird wieder Begeifterung wecken.
Zahlreiche Kunſtinſtitute haben ſich ſchon auf die Feiern
ein=
geſtellt. Das Landestheater hat ſchon bekannt gegeben, wie es
das Jubiläum durch Sonderveranſtaltungen und
Neueinſtudie=
rungen feiern will, der Muſik=Verein rüſtet ſich zur Wiedergabe
der Neunten Sinfonie, die Städtiſche Akademie für Tonkunſt
be=
reitet Aufführungen vor, und die muſikaliſchen Vorleſungen an
der Techniſchen Hochſchule ſtehen in dieſem Semeſter ganz unter
dem Zeichen Beethovens. Mögen nun auch die Schulen und die
der Volksfeele beſonders nahe ſtehenden Chorvereine ſich recht
bald mit dem Gedanken beſchäftigen: Wie werden wir uns beim
100jährigen Todestag Beethovens verhalten? Nicht
unwillkom=
men wird es da für Viele ſein, wenn wir auf das Heft 12 der
Schriften des Verbandes der Deutſchen Volksbühnenvereine
auf=
merkſam machen, in dem Profeſſor Leo Keſtenberg, Berlin,
aus=
führliche Anregungen für Beethoven=Feiern gibt. F. Noack.
— Die Eule als Hühnermutter. Man kennt eine ganze
An=
zahl von Fällen, in denen junge Tiere von Müttern einer ſehr
verſchiedenen Gattung angenommen und aufgezogen werden, ſo
zum Beiſpiel junge Ratten von einer Katze. Der Mutterinſtinkr
iſt eben in der Tierwelt ſo ſtark, daß er ſich manchmal auf die
merkwürdigſte Weiſe Bahn bricht. Ein ſeltſames Beiſpiel dafür
iſt in der Pariſer Naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaſt angeführt
worden. Die Heldin der Geſchichte iſt eine Eule, die im Jahre
1907 im Alter von 15 bis 20 Tagen aufgefunden wurde; ſie war
aus dem Neſt gefallen. Man zog ſie auf, und im Jahre 1914 legte
ſie zwei Eier, die natürlich nichts ergeben konnten. Man nahm
ſie ihr weg und legte an ihre Stelle Hühnereier. Die Eule merkte
trotz der ſprichwörtlichen Weisheit dieſes Tieres nichts; die
Küch=
lein krochen munter aus, und die Pflegemutter bereitete ihnen
einen liebevollen Empfang; ſie vertrat an ihnen alle
Mutterpflich=
ten, bis ſie groß waren. Der Verſuch wurde im folgenden Jahre
mit demſelben Erfolg wiederholt, und dann gab man ihr jedes
Jahr Hühnereier zum Ausbrüten, deren Zahl immer vermehrt
wurde und 1923 auf 14 ſtieg. Auch dieſe Anzahl entmutigte ſie
nicht, ſondern ſie vollbrachte mit viel Eifer ihr Werk. So hat ſie
jetzt 12 Jahre lang Hühnchen aufgezogen, niemals gegen die ihr
untergeſchobenen Familienmitglieder proteſtiert und ſich als eine
treffliche Stiefmutter erwieſen.
Nummer 305
Mittwoch, den 3. November 1926
Seite 3
* Die Konferenz der Finanzminiſter.
Die Intereſſengegenſätze zwiſchen Reich,
Ländern und Gemeinden.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Beſprechung der Finanzminiſter der Länder mit dem
Reichsfinanzminiſter hat am Dienstag zu einem Ergebnis noch
nicht geführt. Die offiziell über die Verhandlungen
heraus=
gegebene Mitteilung hilft ſich darüber mit der Formel, „daß
eine Löſung verſucht werden ſoll, die unter Feſthalten an den
beſtehenden Grundlinien des Finanzausgleiches in
Beſonder=
heiten der finanziellen Lage während der Uebergangszeit durch
geeignete Maßnahmen Rechnung trägt”. Aus dieſer vorſichtigen
Formulierung iſt lediglich das eine zu entnehmen, was ja eine
Selbſtverſtändlichkeit war, daß es ſich nur um ein
Provi=
ſorium zur Vorbereitung des endgültigen Finanzausgleiches
handeln kann, daß aber im übrigen über die Einzelheiten ein
Einverſtändnis noch nicht erzielt wurde. Die
Finanzminiſter verlangen zum mindeſten die bisher im
Finanz=
ausgleich enthaltenen Garantien des Reiches. Sie verlangen
auch eine Steigerung des Finanzanteiles der Länder an der
Einkommenſteuer, verlangen die Uebernahme eines größeren
Teiles der Laſten für die ausgeſteuerten Erwerbsloſen von den
Gemeinden auf das Reich und klagen auch über die Geſtaltung
der Hauszinsſteuer, die ſie für die Bilanzierung des Etats nicht
entbehren können. Der Reichsfinanzminiſter will nun auf Grund
der Ausſprache mit den Landesfinanzminiſtern eine Vorlage
aus=
arbeiten. Wie ſtark der Druck der Länder iſt, der auf ihm laſtet,
ergibt ſich ſchon daraus, daß ſich auch der bayeriſche
Miniſter=
präſident Dr. Held gegen Berlin in Marſch geſetzt hat. Dr. Held
hat vor einiger Zeit erklärt, daß er mit einem für Bayern
trag=
baren Finanzausgleich ſtehe und falle. Er iſt alſo ſtark an einem
für die Länder poſitiv ausgehenden Abſchluß intereſſiert, und es
wird deshalb nicht einfach ſein, die hier ſehr ſtark
auseinander=
gehenden Intereſſen von Reich, Ländern und Gemeinden unter
einen Hut zu bringen.
Die Stellung der Reichsregierung zu den
Anträgen über die Erwerbsloſenfürſorge.
Zu den Anträgen zur Erwerbsloſenfürſorge wurde am
Dienstag im Unterausſchuß des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes des
Reichstages von dem Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums
die Stellung der Reichregierung wie folgt bekanntgegebem: Die
Reichsregierung iſt bereit
1. in der unterſtützenden Erwerbsloſenfürſorge
A) im Wege der Verordnung, die Zuſtimmung des Reichsrats
voraus=
ausgeſetzt,
a) für die Dauer des Winters, alſo bis zum 31. März 1927, die
Bezüge ſämtlicher
Hauptunterſtützungsemp=
fänger (Ledige und Familienväter) um 10 Prozent zu
erhohen:
b) zur Vereinfachung der Verwaltung und zur Vermeidung
ſo=
zialer Schäden den Unterſchied zwiſchen
allein=
ſtehenden und nicht alleinſtehenden
Arbeits=
loſen zu beſeitigen und die Nichtalleinſtehenden auf
das Niveau der Alleinſtehenden zu heben;
c) die obere Grenze für die Erwerbsloſenfürſorge ſo zu geſtalten,
daß auch das 4. Kind (der 5. Familienangehörige) den
vollen Zuſchlag erhält;
4) durch bindende Vorſchriften ſicherzuſtellen, daß die Prüfung
der Bedürftigkeit gleichmäßig, und dort, wo es bisher
nicht geſchehen war, entgegenkommend gehandhabt
wird (Feſtſtellung von Bedarfsſätzen für den Arbeitslofen und
ſeine Angehörigen). Kleiner Beſitz=Spargroſchen, Hausrat,
klei=
nes Eigentum, das keine nennenswerten Nettoeinnahmen
ab=
wirft uſw., darf nicht zur Verneinung der Bedürftigkeit führen;
e) zur Verhütung, daß Arbeitsſtellen mit fortlaufender voller
Ar=
beitstätigkeit im Wege der Pflichtarbeit beſetzt werden.
B) Unverzüglich dem Reichstag und dem Reichsrat Vorlagen für die
geſetzliche Regelung zu machen, nach denen
a) das Wochengeld und der
Entbindungskoſten=
zuſchlag der Ehefrau nicht auf die Unterſtützung des
Ehe=
mannes angerechnet werden;
b) im Wege einer Krifenfürſorge die
Ausgeſteuer=
ten, ſoweit ſie noch arbeitsfähig und arbeitswillig ſind, für
die Dauer des Winters in der
Erwerbsloſen=
fürſorge teilnehmen zu laſſen. Die Laſten der
Krifenfürſorge ſollen zu ſieben Zehnteln vom Reich, zu drei
Zehnteln von der Gemeinde getragen werden. Für die
Er=
höhung unter A (a—c) wird das Reich zur Abgeltung der
höhe=
ren Koſten den Ländern einen ſogenannten Pauſchbetrag zur
Verfügung ſtellen.
2. In der Arbeitsbeſchaffung und der produktiven
Erwerbsloſenfürſorge
a) die eingeleiteten Maßnahmen fortzuführen
und insbeſondere die Arbeitsbeſchaffung für die langfriſtigen
Arbeitsloſen und Ausgeſteuerten auch weiterhin zu
unter=
ſtützen;
b) dem beſonderen Notſtand im beſetzten und
geränm=
ten Gebiet bei der Durchführung von
Notſtands=
arbeiten Rechnung zu tragen;
c) bei der Vergebung öffentlicher Arbeiten und
Lieferungen innerhalb und außerhalb des
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramms erneut darauf hinzuwirken, daß
a) keine Ueberſtunden geleiſtet werden;
b) ſoweit keine neuen Arbeitskräfte gebraucht werden, und
D) die berufliche Ausbildung und Anpaffung der Erwerbsloſen,
ins=
beſondere der jugendlichen Erwerbsloſen, mit verſtärkten Mitteln
zu fördern und dabei auch die Jugendlichen einzubeziehen, die noch
keinen Anſpruch auf Erwerbsloſenunterſtützung haben.
3. ganz allgemein aber auch außerhalb des
Arbeitsbeſchaffungs=
programms und der öffentlichen Arbeiten bei den
Landes=
regierungen ſich mit allem Nachdruck dafür einzuſetzen, daß
die Gewerbeaufſichtsbeamten bei der
Bewil=
ligung von Ueberſtunden mit Rückſicht auf die
un=
günſtige Lage des Anbeitsmarktes größte
Zurückhal=
tung üben und, daß die Staatsanwaltſchaften bei der
ſtrafrechtlichen Verfolgung von
Zuwiderhand=
lungen gegen die Arbeitszeitvorſchriften
mit aller Strenge vorgehen.
4. Die Reichsregierung wird weiterhin, um eine abſchließende
Regelung durch möglichſt baldige Verabſchiedung der
Arbeitsloſenverſicherung bemüht ſein, die
Denk=
ſchrift über die Maßnahmen zugunſten der älteren
Angeſtell=
ten bei dem Reichstage, wenn irgend möglich, noch bis
No=
vember zugehen.
Die deutſchen Unternehmerverbände zur Frage
der Arbeitszeit.
Die deutſchen Unternehmerverbände verbreiten folgende Erklärung:
Die Spitzenorganiſationen der deutſchen Arbeitnehmer haben ſich mit
einer gemeinſamen Entſchließung an die Oeffentlichkeit gewendet, in der
zur Behebung der Arbeitsloſigkeit die ſofortige
Wiederherſtel=
lung des Achtſtundentages im Wege eines Notgeſetzes
ge=
fondert wird. Hierzu erklären wir, daß ein ſolcher Eingriff in die
Produktionsgrundlagon der deutſchen Wirtſchaft
nach der wirtſchaftlichen Seite eine Verminderung der
Pro=
duktionsleiſtung und damit letzten Endes eine Preis
teuerung mit allen ihren verhängnisvollen Folgen nach innen und
außen nach ſich ziehen müſſe. Vor allem aber würde dieſer Schritt
keine irgendwie ins Gewicht fallende Wiedereinſtellung von Arbeitsloſen
zur Folge haben, wohl aber in ſeinen weiteren Auswirkungen die aufs
tiefſte zu beklagende jetzige Arbeitsloſigkoit ſicher nur noch
verſtärken. Die Arbeitszeit, wie ſie jetzt in der deutſchen Wirtſchaft
gehandhabt wird, iſt auf goſetzliher Grundlage im Einvernehmen mit
den deutſchen Arbeitnehmern ſo geregelt worden, wie es den
Lebens=
bedürfniſſen der doutſchen Wirtſchaft zur Ueberwindung der aus den
Kriege und der Inflation und den weltwirtſchaftlichen Veränderungen
hervorgegangenen Schwierigkeiten entſpricht. Die heutige, leider viel
fach zu optimiſtiſch angeſehene und unſerer Ueberzeugung nach noch
durchaus ernſte und nicht geſicherte Lage der deutſchen Wirtſchaft erlaubt
es nicht, unſere Produktion einer ſo ſchweren Erſchütterung auszuſetzen,
wie ſie die von den Gewerkſchaften verlangte geſetzliche Maßnahme
un=
ſerer feſten Ueberzeugung nach mit ſich bringt. Wir wenden uns daher
mit größtem Ernſt warnend ſowohl an die Reichsregierung wie auch
an die politiſchen Parteien mit der dringenden Bitte, das dem geſamten
Volke drohende Unheil abzuwenden.
Reichskommiſſar Or. Wirth?
Die Berliner Weltausſtellung 1930 nimmt jetzt feſtere
For=
men an. Zur Leitung der Vorarbeiten und zur Organiſation des
Unternehmens ſoll, wie auch in früheren Fällen, ein
Reichskom=
miſſar beſtellt werden. In parlamentariſchen Kreiſen nennt man
bereits den Namen des früheren Reichstanzlers Dr. Joſef Wirth.
Soweit ſind aber die Dinge noch nicht gediehen. Eine
Entſchei=
dung des Reichsinnenminiſteriums iſt noch nicht gefallen.
Selbſt=
verſtändlich hat man nach Kandidaten für dieſen Poſten Umſchau
gehalten. Dabei wurde auch Dr. Wirth genannt, für den ſich
natürlich alle an ihm politiſch und wirtſchaftlich intereſſierten
Kreiſe einſetzen. Aber es ſteht auch noch eine ganze Reihe
an=
derer Namen auf der Liſte, darunter auch der frühere
Reichs=
kanzler Dr. Luther.
* Kommuniſtiſche Sturmtruppen in der Slowakei?
Von unſerem =Korreſpondenten.
Preßburg, 2. November.
Vor einigen Wochen wußten tſchechiſche Blätter zu melden,
daß die ſlowaliſche Kommuniſtiſche Partei eine neue Ation in der
Slowakei vorbereite. Die Partei oyganiſiere Sturmtruppen, und
es ſei damit zu rechnen, daß das politiſche Leben in der Slowakei
vor ernſten Ereigniſſen ſtehe. Wie dazu aus zuverläſſiger Quelle
mitgeteilt wird, ſind die kommuniſtiſchen Opganiſationen
fieber=
haft damit beſchäftigt, die Zahl ihrer Anhänger, zu vermehren
und die gegenwärtige Induſtriekriſe, die immer größere
Bevöl=
kerungskreiſe brotlos zu machen droht, für ihre Zwecke
auszu=
nützen, die unzweifelhaft auf die Schaffung ſogenannter
Stoß=
trupps hinzielen. In Prag ſelbſt mißt man dieſen Beſtrebungen
wohl keine allzu große Bedeutung bei, verfolgt ſie aber
nichts=
deſtoweniger mit Aufmerkſamkeit.
Kaſſandra=Rufe über Thoirt.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 2. November.
Hier iſt man gegenüber allen den Kaſſandra=Rufen der letzten.
Tage über den unvermeidlichen Zuſammenbruch von Thoiry nach
wie vor abſolut nicht von peſſimiſtiſchen Anſchauungen
angekrän=
kelt. Man hat von vornherein die Anſicht vertreten, daß man ein
feſtes Gerippe für umfaſſende Vereinbgrungen zunächſt
über=
haupt nicht erwarten dürfe. Man iſt in dieſer Hinſicht völlig
der gleichen Meinung, welche Herr Dr. Streſemann in ſeinem
kürzlich hier veröffentlichten Schreiben zum Ausdruck gebracht
hat. Esliegt durchaus kein Grund vor, plötzlich
alle Zuverſicht aufzugeben, daß ſich Thoiry doch noch
als Grundlage einer umfaſſenden Verſtändigung zwiſchen
Deutſchland und Frankreich erweiſen wird, die ihrerſeits allein
die ſichere Baſis für die Durchführung der Befriedung Europas
bilden kann.
Die Hauptbedeutung von Thoiry liegt nicht in
der Einigung über dieſen oder jenen Vorſchlag, ſondern darin,
daß die beiden leitenden Staatsmänner aufrichtig und ernſthaft
an die einleitenden Verſtändigungen herangetreten ſind. Sollte
ſich dieſer oder jener von der einen oder anderen Seite
vorge=
brachte und vorläufig nicht abgelehnte Gedanke im Lichte weiterer
Prüfung, auch von dritter Seite, im Prinzip als gänzlich
un=
praktikabel erweiſen, ſo wird man ihn eben fallen laſſen und
eine andere Teillöſung ſuchen. Dies hat aber mit dem
verdienſt=
lichen großen Werk als Ganzem nichts zu tun. Es wäre ja
auch möglich, daß ein Gedanke nur zurzeit auf zu diel
Hinder=
niſſe ſtößt. Dann heißt es eben, den richtigen Zeitpunkt
ab=
warten, und für die Zuſchauer erſt recht Geduld, für den
Teil=
nehmer, der das Hindernis mit forträumen könnte, ſofortige,
aber vorſichtige Arbeit. In dieſer Beziehung iſt ein am
Donners=
tag aus Waſhington an die „Times” abgeſandtes Kabelgramm
von großem Intereſſe. In ihm wird gemeldet, die Anſicht
ver=
antwortlicher Leute, daß die Zeit für den Verkauf der deutſchen
Eiſenbahnbonds nicht reif ſei, brauche nicht unbedingt als
unver=
änderlich betrachtet zu werden. „Die Verhälrniſſe mögen ſich in
naher Zukunft ändern, und was heute unwillkommen iſt,
mag dann als wünſchenswert erſcheinen, aber der Beweis der
Aenderung muß vor allen Dingen von Frankreich kommen. Die
franzöſiſche Regierung muß ihre Bereitwilligkeit zeigen, ihre
ge=
rechten Verpflichtungen anzuerkennen, bevor ein ſolcher Plan,
wie der eines Verkaufs von Eiſenbahnbonds, in einer von
poli=
tiſchen Komplikationen freien Atmoſphäre erwogen werden kann.
Frankreich kann den Frank nicht ſtabiliſieren, bevor es nicht das
Schuldenabkommen ratifiziert hat. Frankreich muß in die gleiche
Linie mit Belgien und Italien kommen oder die unglücklichen
Folgen finanzieller Iſolierung tragen.” Und gerade weil dem
ſo iſt, wird in City=Kreiſen hier und da ein Bedauern zum
Aus=
druck gebracht darüber, daß, wahrſcheinlich auf einen direkten
Vorſchlag oder ein Nahelegen von Briand hin, das finanzielle
Gebiet überhaupt beſchritten worden iſt. Aber freilich iſt der
Mitteilung aus Waſhington zufolge noch nicht jede Chance
ge=
ſchwunden. Vielleicht gelingt es franzöſiſchen und deutſchen oder
Londoner Finanzmännern mit internationalen Beziehungen, noch
einen Ausweg zu finden. Gelingt das nicht, ſo muß und wird
eben das Abwiegen der franzöſiſchen und deutſchen Intereſſen
durch ein anderes Item ins Gleichgewicht gebracht werden.
Franzöſiſche und engliſche Blätter wußten nun davon zu
be=
richten, daß =Briand als Erſatz=Austauſchobjekt eine Verſicherung
Deutſchlands anſehen würde, dahingehend, daß es einmal keine
Neviſion ſeiner jetzigen Grenzen mit Polen verlangen werde,
auch nicht auf dem Wege friedlicher Abmachung, und zweitens,
daß es eine Vereinigung Deutſchlands mit Oeſterreich weder
fordern, noch ihr zuſtimmen werde. Iſt das nun ein Ballon aus
Paris oder lediglich eine journaliſtiſche Privatſpekulation? Es
wird auf alle Fälle einer ernſten Erwägung hier nicht wert
ge=
halten. Man müßte die ganzen Gedankengänge deutſcher Politik
mißverſtanden haben, um anzunehmen, daß ſie je eine Bedingung
wie die erſte annehmen würde, und man glaubt auch, daß Briand
hierüber keinen Zweifel hat und darum ſchwerlich daran denken
kann, durch eine unannehmbare Bedingung Thoiry abſichtlich
zum Scheitern zu bringen. Zwei Punkte ſind noch in jüngſter
Zeit als ſolche der Differenz zwiſchen Frankreich und England
hervorgehoben worden, namentlich von dem als großer Gegner
des Locarno=Poktes und auch Frankreichs hervorgetretenen
„Diplomatiſchen Korreſpondenten” des „Daily Telegraph”.
Frankreich beharre auf der Einſetzung einer im entmilitariſierten
Rheinland errichteten internationalen Behörde, wenn die Liga
einen Ausſchuß an die Stelle der Internationalen
Kontrollkom=
miſſion ſetzen werde. Die britiſche Regierung hat die Anſicht
vertreten, daß eine ſolche Behörde einzuſetzen „ultra vires” ſei,
da ſich keine Beſtimmung für ſie im Verſailler Vertrag finde
und der Artikel 213 ſogar eine ſich gegen die Einſetzung
aus=
ſprechende Interpretierung finde.
*Frankfurter Muſikbrief.
Das erſte Konzert des Symphonieorcheſters vermittelte die
Bekanntſchaft mit dem ſeither hier nicht bekannten Pianiſten
Wladimir Horowitz. Der Künſtler, ein Slawe von Geburt,
ſpielte das A=Dur=Klavierkonzert von Liſzt techniſch ſehr
aner=
kennenswert; ein abſchließendes Urteil über ſeine muſikaliſche
Begabung und Einfühlſamkeit läßt ſich nicht fällen; dazu ſind
die meiſten Liſzt’ſchen Schöpfungen und ganz beſonders dieſes
Werk nicht geeignet. Als Neuheit enthielt das Programm
Prä=
ludium und Fuge für großes Orcheſter op. 36 von Walter
Mann=
fels. Der Komponiſt, der Frankfurter iſt, hält ſich auch in dieſer
Schöpfung im Rahmen einer Begabung, die über das Techniſche
hinausgeht. Er iſt keiner von den jetzt Modernen, hat einen
ausgeſprochenen Sinn für klangliche Wirkungen und im
ein=
zelnen muſikaliſche Ideen, die ſehr reizvoll ſind. Manchmal hatte
man den Eindruck, als würde in der Orcheſtrierung zuviel
ge=
geben und das wirkte gezwungen und unnatürlich. Der Beifall
war lebhaft und verdient. Das Programm enthielt im übrigen
die prächtige Euryante=Ouvertüre und Beethovens zweite
Sym=
phonie — beide von dem in einigen Inſtrumenten neubeſetzten
Orcheſter unter Leitung von Prof. Wendel ausgezeichnet
wie=
dergegeben. Es iſt immer eine Freude, feſtzuſtellen, wie emſig
das Orcheſter an ſich weiterarbeitet und wie der Wert ſeiner
Leiſtungen ſtetig zunimmt.
Das Opernhausorcheſter brachte in ſeinem dritten Konzert
im Rahmen der Aufführungen der Muſeumsgeſellſchaft die
Ballettſuite Chout von dem ruſſiſchen Komponiſten S. Prokofieff.
Der Künſtler iſt hier nicht unbekannt. Anfang des Jahres trat
er hier als Pianiſt auf und erzielte mit der Wiedergabe ſeines
eigenen Klavierkonzertes einen beachtlichen Erfolg, über den
ſeinerzeit berichtet wurde. / In der Suite, die zu den früheren
Schöpfungen des Ruſſen zählt, werden einfache, zum Teil
bur=
leske Geſchehniſſe aus ſeiner Heimat muſikaliſch verſinnbildlicht.
Die Vertonung verrät eine natürliche Begabung, ungekünſtelt
in ihrer Art und mit einem famoſen Sinn für das Groteske.
Es folgte die aus eigenen Konzerten in Frankfurt bekannte
Gei=
gerin Erika Maini, die mit bewundernswerter Muſikalität
und techniſcher Vollendung das D=Dur=Violinkonzert von
Tſchai=
kowſky ſpielte. — Der Schluß wurde von Dvoraks Symphonie
„Aus der neuen Welt” gebildet. Es gibt wohl keinen unter den
Muſikern der Weltliteratur, der ſo die Eigenart ſeiner Heimat
in ſich aufgenommen und der ſo ſeine innige Liebe zu dieſer
Heimat immer und immer wieder muſikaliſch bekundet hat, wie
dieſer Böhme. Dieſe Heimatliebe iſt und bleibt ſein Thema, ob
nun die Handlung innerhalb oder außerhalb ſeines Vaterlandes
ſich abſpielt. Und er iſt aus dem Grunde immer der echte,
ur=
ſprüngliche, gefühlsſtarke Muſiker, deſſen Kunſt in unſeren Tagen
beſonders wohl tut. Prof. Krauß nahm ſich gerade dieſes
Werkes mit beſonderer Wärme an.
Seit der Zeit, in der Robert Hutt zu den Unſrigen zählte,
hat man Maſſenets „Manon” im Opernhauſe nicht mehr gegeben.
Und ſo wie er und ſeine ſtimmlichen Qualitäten wohl ſeinerzeit
den Anlaß zur Wiederaufnahme der Oper in den Spielplan
gaben, wird diesmal John Gläſer die Neueinſtudierung
veran=
laßt haben. Denn andere Gründe dürften ſchwerlich in die Wag
ſchale gefallen ſein. Das Werk, das auch dadurch nicht
bedeuten=
der wird, daß Caruſo den Des Grieux in ſeiner erſten Zeit
mehr=
fach geſungen hat, ſegelt durchaus im Fahrwaſſer Gounod=
Thomasſcher Kunſt, und zwar einer Kunſt, die lediglich eine
unverſtandene Nachahmung des Könnens ſeines Lehrers
dar=
ſtellt. In ihrer Art typiſch für die franzöſiſche Muſik der
da=
maligen Zeit, romaniſch=ſentimental und von einer geradezu
beruhigenden Aeußerlichkeit. Wenn man ſchon wegen eines
be=
deutenden Tenors Neueinſtudierungen vornimmt, ſollte man
wertvollere Opern wählen. Warum erſcheint z. B. nicht „Der
Liebestrank” von Donizetti oder „Der König für einen Tag”, der
doch früher auch auf dem Spielplan ſtand? — Im Mittelpunkt
der Aufführung ſtand, wie beabſichtigt und auch zu erwarten war
der Des Grieux des Herrn Gläſer, der der Partie alle Wärme
und allen Schmelz ſeines herrlichen Organs gab. Viorica
Urſu=
leac als Manon hatte daneben keinen leichten Stand.
Immer=
hin fand ſich die Künſtlerin auf Grund ihrer muſikaliſchen
In=
telligenz und ihrer das Durchſchnittliche erheblich überragenden
darſtelleriſchen Begabung ſehr zufriedenſtellend mit ihrer Aufgabe
ab. Die Nebenfiguren waren wirkſam durch die Herren Ziegler
Schneider, Schramm und Staudenmeyer vertreten.
Geſchmack=
volle Bühnenbilder nach den Entwürfen Walter Dinſes und
Tanzgruppen unter Leitung von Ilſe Peterſen vervollſtändigten
den Eindruck. Die kürzlich gerühmten erheblichen Eigenſchaften
des neuen Kapellmeiſters Klaus Nettſtraeter fanden in der
W. Kn.
Aufführung erneut ihre Beſtätigung.
Orplid. Literariſche Monatsſchrift. Herausgegeben von Dr.
Mar=
tin Rockenbach. 3. Jahrgang. Heft 7 (Oktober 1926): Nikolaus
Schwarzkopf. München=Gladbach und Köln, Orplid=Verlag, G. m.
b. H., 2.40 RM. — Nikolaus Schwarzkopf, dem rheiniſchen Jdhllen=
Dichter, dem Erzähler des „Rieſele” und des „Domkindes”, iſt das neue
Orplidheft gewidmet. Schwarzkopf plaudert hier in ſeiner eigenartig
fröhlichen Weiſe von ſeiner Herkunft und ſeinem Leben; ſein Freund
Otto Doderer erzählt ergänzend von dem Weſen der Perſönlichkeit des
Dichters; den Hauptinhalt des Heftes aber macht eine erſchütternde
Erzählung aus der Kriegszeit aus, „Die Lehrerin” betitelt; wie eine
Lehrerin in Leidenſchaft und Schuld ſich verſtrickt und ſich nicht mehr zu
einem neuen Leben herausfindet, das iſt hier mit ergreifender
Wahr=
haftigkeit und tiefer Kenntnis des Menſchenherzens geſchildert; daß alle
Maßloſigkeit ſich bitter rächen muß, iſt der Sinn der Geſchichte.
* Berlin. Roman von Elfriede Pafſau. (Verlag von
Edmund Stein, Potsdam.) Im Mittelpunkt dieſes Romans
ſteht ein gefeierter Arzt und Chirurg, der ſich durch ſeine
glän=
zenden Operationen Ruf erworben hat und nach der Entdeckung
des Krebsſerums Ehren und Ruhm in reichſtem Maße genießt.
Daneben eine Frau, die unter den ſchwierigſten Verhältniſſen
und Entbehrungen ſich zur Bildhauerin heranbildet und an der
unglücklichen Liebe zu dem berühmten Chirurgen, der durch ſeinen
Beruf und andere Liaiſons in Anſpruch genommen iſt, zugrunde
geht. Aber nicht die Tragik dieſer Liebe iſt der Kernpunkt des
Nomans, ſondern, wie ſchon der Titel andeutet, die Schilderung
der ſozialen und ſittlichen Zuſtände Berlins, und zwar nach der
Zeit der Inflation. Das Bild, das die Verfaſſerin von ihnen
entwirft, iſt troſtlos. Armut, Elend, Not und Verzweiflung bei
den unteren Ständen, Verſchwendung, Luxus und Genußſucht
bei den höheren. Daneben Menſchen, die Familie, Hab und Gut
ohne ihre Schuld verloren haben und verzweifelt nach
Gerechtig=
keit rufen. Noch ſchlimmer iſt das Bild, das die Verfaſſerin von
den ſittlichen Zuſtänden der Geſellſchaft entwirft. Die Frauen
leichtſinnig, oberflächlich, putz= und vergnügungsſüchtig, Untreue
und Ehebruch, zum Teil mit Wiſſen und Duldung der anderen
Hälfte, ſind an der Tagesordnung, protzige Genußmenſchen, die
vom Lehrjungen oder Laufburſchen zum Millionär emporgeſtiegen
ſind, verſchwenden Tauſende für ihre unſauberen Liebſchaften.
Proſtitution von der Dirne bis zur Dame, welche die Dirne noch
zu übertrumpfen ſucht.” Wenn das Sittenbild der
Reichshaupt=
ſtadt, wie es in dieſem Roman gezeichnet iſt, der Wirklichkeit
ent=
ſpräche, dann müßte man Wehe über ſie rufen, aber die
Schilde=
rung iſt inſofern einſeitig, als ſie nur die extremen Erſcheinungen,
die ſozialen und ſittlichen Auswüchſe, die nicht ohne weiteres als
typiſch gelten können, beachtet und andere Stände, wie den
bür=
gerlichen Mittelſtand, ganz unberückſichtigt läßt. So fehlt dieſem
düſteren Bilde die lichtere Kehrſeite. Sehr anſchaulich geſchildert
ſind das haſtende, lärmende und drängende Treiben der
Groß=
ſtadt, die Luſt an der Senſation und das Jagen nach Verg.
i=
gen und Genuß der großſtädtiſchen Maſſe. Mehr Konzentration
und weniger Wiederholungen würden die Handlung ſpannender
M..
geſtalten.
Seite 4
Mittwoch, den 3. November 1926
Nummer 305
Die Stabiliſierung in Belgien.
Von unſerem w=Korreſpondenten.
Brüſſel, 1. November 1926.
Garnicht überraſchend, nach einer ſorgfältigen und qualvollen
Vorbereitungsarbeit, hat Francqui, ſozufagen in letzter Minute.
die Stabiliſierung durchgeführt. Es hieße die politiſche und
wirt=
ſchaftliche Bedeutung Belgiens unterſchätzen, wenn man nicht
zu=
geben wollte, daß die belgiſche Stabiliſierung ein Ereignis von
europäiſcher Bedeutung iſt. Sie wird auch überall entſprechend
kommentiert. Da aber auf Grund der letzten Erfahrungen die
allgemeine Meinung über Stabiliſierungs= und
Währungsmaß=
nahmen auf unſerem Kontinent nicht mehr ſo einheitlich iſt wie
früher, und da der belgiſchen Stabiliſierung auch unbedingt ein
Stück Politik anhaftet, wird das Werk Francquis im Auslande
nicht einheitlich beurteilt. Es gehört zu der Eigenart belgiſcher
Politik, daß das, was man über ſie in Paris, in London, in New
York, in Berlin und Amſterdam denkt, beinahe
ſchickſalsbeſtim=
mend ſein kann, wenigſtens weit mehr als das für die Politik
der meiſten anderen Staaten der Fall iſt.
Die Stabiliſierung iſt geſchickt und auf ſolider Grundlage
durchgeführt worden. Den einzigen Maßſtab der Erfolge
Frane=
quis darf nur die gegebene Lage in Belgien bilden, wenn man ihm
gerecht werden will. Unterſucht man dieſe genau, ſo wird man
vieles ſelbſtverſtändlich finden. Immerhin. . . .
Man hat die lateiniſche Münzunion — ſie war ja ſeit langem
nur theoretiſch vorhanden — jetzt auch prinzipiell aufgegeben. Das
bedeutet keine Ueberraſchung. Aus dieſer Einſtellung hat man in
Brüſſel nie ein Hehl gemacht. Iſt damit auch die Abhängigkeit
von Frankreich ganz gelöſt? Wir glauben es nicht.
Das belgiſche Geld für den inneren Gebrauch iſt der Franken.
Er entſpricht dem Werte von 15 Friedenscentimes. Fünf ſolche
Franken wurden zu einer „Belga” zuſammengelegt. Dieſe Belga
iſt ausſchließlich für internationale Relationen kreiert worden. Der
Name — nationale Geldbenennungen ſind ſehr modern — iſt
wenigſtens hübſch.
Die belgiſche Induſtrie erwartet von der kleinen Geldeinheit
eine Belebung. Auch die Sozialiſten ſind mit der Stabiliſierung
zufrieden. Es geſchah ja in der letzten Zeit überhaupt manches,
was ihnen gefiel. Dafür ſind die Katholiken — ſie repräſentieren
ungefähr die gleiche Macht in der belgiſchen Politik wie die
Sozia=
liſten — verſtimmt. Das iſt leicht zu verſtehen, wenn man
be=
denkt, daß unter ihren Wählern die Rentner eine große Rolle
ſpielen. Und mit der Stabiliſierung ſcheint es beſiegelt, daß ſie
85 Prozent ihres Geldes verloren haben. Gegen die Rentner
wurde in Belgien überhaupt vom erſten Augenblick an nicht
gerade ſehr rückſichtsvoll vorgegangen. In Frankreich zögert man
wenigſtens länger.
Am meiſten zufrieden zeigt man ſich mit der Stabiliſierung
in London. Sie bedeutet tatſächlich, das kann nicht oft genug
betont werden, einen großen Schritt nach der Geſundung
Europas. Denn das belgiſche Geld iſt ja auf der
Goldgrund=
lage ſtabiliſiert worden. Wie groß das Vertrauen zu dem rein
finanziellen Erfolg des Werkes Francquis iſt, beweiſt auch die
Tatſache, daß die belgiſche Stabiliſierungsanleihe in London um
das Zwanzigfache und in Schweden um das Siebenfache
über=
zeichnet worden iſt. Die belgiſche Stabiliſierungsanleihe —
auf=
genommen wurde ſie von mehreren Privatbanken, darunter vom
Hauſe Morgan — iſt ſiebenprozentig und wurde auf dreißig
Jahre gewährt. Ihre Bedingungen entſprechen der jetzigen
Finanzlage und ſcheinen für den erſten Augenblick günſtig.
In Wirklichkeit bringt aber die Stabiliſierung — und
das iſt nicht Francquis Verſchulden, ſondern das der belgiſchen
Innenpolitik — Belgien viel zu ſehr ins Schlepptau der
inter=
nationalen Großfinanz. Die Sozialiſten halten dies nicht für
erwähnenswert. Inſofern haben ſie vielleicht damit auch recht,
daß es ſchwer geweſen wäre, etwas anderes zu erreichen. Und
man wollte ja ſchließlich auch nicht gänzlich unter franzöſiſchen
Einfluß geraten.
In Paris herrſcht über die belgiſchen Ereigniſſe eine
offi=
zielle und platoniſche Freude. Man freut ſich, da unter den
großen Notenbanken auch die Banque de France zu der
bel=
giſchen Stabiliſierung ihren Teil beitrug. Man freut ſich, wenn
man in der Nachbarſchaft ſtabiliſiert — das wird auch der
fran=
zöſiſchen Stabiliſierung zugute kommen —, und wan freut ſich,
weil man höflich iſt.
In den politiſchen Kreiſen iſt auch etwas geheimer Aerger
zu merken, da Belgien wieder zu ſtark in engliſchem Fahrwaſſer
ſegelt und — bei allen Vorteilen für Frankreich — es doch etwas
unangenehm iſt, daß die Belgier eher mit der Stabiliſierung
fer=
tig geworden ſind. Das iſt aber nur unangebrachte nationale
Eitelkeit.
In den Wirtſchaftskreifen, in welchen die Beurteilung
ziem=
lich objektiv iſt, hält man die Art der belgiſchen Stabiliſierung
für nicht beſonders glücklich. Das bezieht ſich nicht etwa auf die
Sicherheit der Belga, an der niemand zweifelt, und auch nicht
auf die augenblickliche Konjunktur, welche, wie die Brüſſeler
Börſe zeigt, günſtig iſt, ſondern auf weite Sicht. Zu teuer iſt die
Stabiliſierung erhauft worden, „man warf fette Biſſen für die
internationale Unterſtützung hin” ſchrieb die franzöſiſche Preſſe,
und mit Recht. Auch der Zeitpunkt der Stabiliſierung war
lediglich durch innerpolitiſche Motive bedingt. Weil man ſich
zu ſehr beeilt, ſchneidet man immer ſchlechter ab, als die
Franzoſen.
Die belgiſche Innenpolitik endlich — der man nicht genug
Vorwürfe machen kann — kann mit der neuen Tatſache der
Sta=
biliſierung nichts anfangen. Am 17. Januar laufen die
könig=
lichen Vollmachten ab, bis dahin ſollen mehrere Miniſter,
dar=
unter auch Francqui, ihre Demiſſion geben. Vorläufig verlautet
nichts darüber. Aber einige Wochen früher oder ſpäter muß die
unglückliche innerpolitiſche Lage ſich auswirken, und das Hin=
und Herpendeln der Regierungen zwiſchen den gleichſtarken
Par=
teien kann von neuem beginnen.
Der Mordanſchlag auf Muſſolini.
Die Tagung des Großen Fasciſienrates.
* Mailand, 2. November. (Priv.=Tel.)
Der neue Mordanſchlag auf Muſſolini hat ganz Italien in
ungeheure Aufregung verſetzt. Aus dem ganzen Lande laufen an
den Miniſterpräſidenten Glückwunſchtelegramme ein. In allen
größeren Städten Italiens werden Kundgebungen für Muſſolini
veranſtaltet.
Inzwiſchen iſt der Große Fasciſtenrat zu ſeiner fünften
außerordentlichen Tagung einberufen worden. Der
Zuſammen=
tritt erfolgte unter dem Eindruck des neuen Attentats, und es
wird deshalb angenommen, daß er ſcharfe Maßnahmen gegen
alle öffentlichen Ruheſtörer und vor allem endgültig über die
Einführung der Todesſtrafe Beſchluß faſſen wird. Der
General=
ſekretär der Fasciſtiſchen Partei, Turatti, führte in einer
An=
ſprache an den Fasciſtenrat aus, die bereits verkündeten
Maß=
nahmen müßten nunmehr endlich auch durchgeführt werden. Man
müßte die ſofortige Anordnung der Todesſtrafe beſchließen.
Auf=
gabe der Fasciſten ſei, aufzupaſſen, und beſonders auch
inner=
halb ihrer eigenen Reihen eine Säuberung durchzuführen und
ſich der vielen Mitläufer zu entledigen. In einem Schlußwort
gelobte Turatti unbedingte Ergebenheit gegenüber dem Duce.
Große Erregung in Italien.
Die Erregung der italieniſchen Blätter über das Muſſolini=
Attentat iſt noch immer ſehr groß. Man fordert energiſches
Ein=
greifen der Regierung gegen die Feinde des Fascismus. „
Po=
polo d’Italia” ſchreibt, das vierte Attentat beweiſt, daß es ſich
uicht um ein Einzelverbrechen handele, ſondern um eine
diabo=
liſche weitgehende Verſchwörung. Aber wan ſolle in Italien
und außerhalb Italiens wiſſen, daß ſasciſtiſche Vergeltung ohne
Erbarmen und ohne Vergeſſen iſt. — Der „Impero” ſagt, das
vierte Attentat in einem Jahre! Wolle man denn durchaus eine
Bartholomäusnacht? Der politiſche Polizeiſekretär Turatti hielt
vom Palazzo Chigi vor den demonſtrierenden Fasciſten eine
An=
ſprache, in der er ſchärfſte Maßregeln ankündigte.
Muſſolinis Organiſation.
Die Macht in Muſſolinis Händen.
* Rom, 2. Nov. (Priv.=Tel.)
Die fasciſtiſche Regierung hat anläßlich der großen
Feier=
lichkeiten, die am Tage der vierten Wiederkehr des Gedenktages
der fasciſtiſchen Revolution, die mit dem Marſch auf Rom
ein=
geleitet worden iſt, in Rom und in ganz Italien veranſtaltet
werden, eine Statiſtik über die Fasciſtiſche Partei veröffentlicht,
in der intereſſante Daten über die Partei enthalten ſind. Nach
der Statiſtik zählt die Fasciſtiſche Partei heute rund 1½
Mil=
lionen Perſonen als eingeſchriebene Mitglieder. Als Keimzellem
des Fascismus gelten nach wie vor die alten Kampſverbande,
deren erſter von Muſſolini ſelbſt in Mailand am 23. März 1919
gegrüdet worden iſt. Dieſe Zellen umfaſſen 9472 Sektionen mit
937 967 Mitgliedern. Dazu kommen 4390 Jugendverbände mit
211 169 eingeſchriebenen Mitgliedern, 1985 Frauenverbände mit
53 391 und 4058 Kindergruppen mit 269 166 Mitgliedern. Die
Miliz beſteht aus zirka 600 000 Freiwilligen. Die gleichfalls von
Muſſolini geſchaffenen Syndikate und Korporationen laſſen ſich
ziffemnmäßig noch nicht genau abſchätzen, umfaſſen aber nach
ziemlich genauen Schätzungen etwa zwei Millionen Intellektuelle
und Handarbeiter.
Dieſe Zahlen bilden indes noch nicht den eigentlichen
Macht=
faktor, ſondern mehr die Opganiſation der Maſſen, die dieſe
Zah=
len ausdrücken, die Diſziplin, die ſie zuſammenhält und die
un=
bedingte Hingabe an den Duce, von der die Maſſen getragen ſind.
Das moraliſche Schwergewicht liegt in dem Eid, den jeder
Neu=
aufgenommene zu leiſten hat. Die Eidesformel lautet: „Ich
ſchwöre, ohne zu fragen, dem Befehl des Duce zu folgen und der
Sache der fasciſtiſchen Rewolution wit allen weinen Kräften und,
wenn nötig, mit meinem Leben zu dienen.” In dieſer
Eidesfor=
mel iſt die bedingungsloſe Bindung zwiſchen dem Führer,
Muſſo=
lini, und ſeiner Gefolgſchaft, den Soldaten, ausgedrückt. Der
Gehorſamiſt der Grundgedanke des Fascismus.
Der Fascismus iſt, wie es in dem neuen Staut der Partei heißt,
eine Miliz im Dienſte der Nation, die ſich ſtets als im
Kriegs=
zuſtande beſindlich zu betrachten hat. Wer aus der Partei
ausge=
ſchloſſen iſt, darf auch nicht in die Miliz aufgenommen werden.
Mitglieder der Kinderverbände gehen mit erreichtem 13.
Lebens=
jahr in die Jugendverbände über und die Mitglieder dieſer
tre=
ten wiederum mit 17 Jahren in die Miliz ei. Wenn man ſich
dieſe Organiſation vengegenwärtigt und die ſtraffe Diſtziplin ſieht,
die von Muſſolimi geſchaffen worden iſt, ſo wird es ohne weiteres
verſtändlich, daß es Muſſoliwi gelungen iſt, nicht nur die
Oppo=
ſition niederzuringen, ſondern auch alle Macht in ſeinen Händen
zu vereinen.
Bildung einer fasciſtiſchen Geheimpolizei.
EP. Mailand, 2. November.
In Ferrara wurden nach einer Meldung des „Corriere della
Sera” bereits fasciſtiſche Liſten über alle Gegner des Fascismus
angefertigt, deren Leben von dem des Duce abhängig gemacht
wird. Dieſe Liſten bleiben geheim. Die Liſten ſind in einer
Geheimſitzung der Fasciſtenführer in Ferrara unter Vorſitz des
Abgeordneten Balbo aufgeſtellt worden. Alle Zugänge des
Sitzungslokales waren während dieſer Verſammlung von der
fasciſtiſchen Miliz abgeſperrt. Balbo erklärte, die Lage erfordere
nach dem Attentat einen neuen unaufſchiebbaren Akt zur
Ver=
teidigung des Regimes. Die Beſchlüſſe wurden geheim gehalten,
doch iſt bekannt geworden, daß die Bildung einer fasciſtiſchen
Geheimpolizei und die Aufſtellung der Liſten beſchloſſen wurde.
Ferner wurden Abſchwörungserklärungen von Ferrariſchen
Sozialiſtenführern verleſen, darunter von den Abgeordneten
Cavallari, Rava, dem Advokaten Baraldi u. a. Die Unterzeichner
werden ſtreng überwacht, damit geprüft werden kann, ob ihre
Bekehrung nicht nur opportuniſtiſch war.
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werden gut u.
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Nummer 305
Mittwoch, den 3. November 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 3. November.
Heffiſches Landestheater. Nachdem die muſikaliſchen Vorproben zu
Schrekers Gezeichneten” abgeſchloſſen ſind, wird heute mit den
Bühnenproben begonnen werden. Die Aufführung iſt für Ende
Novem=
ber vorgeſehen. Sie wird von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock
mrſikgliſch geleitet; die Inſzenierung hat Oberregiſſeur Hans Esdras
Mutzenbecher übernommen.
Heute Mittwoch, abends 8 Uhr, findet im Kleinen Haus der erſte
der beiden Vorlräge von Dr. Philipp Kraemer ſtatt, wobei der
Red=
ner an Hand von außerordentlich reichhaltigem illuſtrierendem
Bild=
material über „Java, die Sonneninſel” ſprechen wird, die er
auf ſeiner Srudienfahrt nach dem Orient bereiſt hat.
Für Sonntag, den 7. November, iſt die erſte diesjährige Aufführung
von Verdis „Aida” angeſetzt, die der Miete K des Bühnenvolksbundes
zugeteilt wurde.
— Volkshochſchule. Vor faſt 20 Jahren fanden die erſten Stunden
der akademiſchen Arbeiterunterrichtskurſe der freien Studentenſchaft in
den Räumen der Heſſiſchen Handelslehranſtalt des Herrn Dr. Wilh.
Siedersleben ſtatt. In dem neuen Lehrplan der Volkshochſchule wird
Herr Dr. Siedersleben einen Einführungskurſus in die Formen
des kaufm. Briefwechſels halten. In einer zweiſtündigen
Vor=
leſung über Bilanzen will er dagegen in die verſchiedenen Formen
der Bilanzen einführen. Herr Dr. Siedersleben wird dabei nicht nur
aus ſeiner Wjährigen Erfahrung als alter Buchhaltungspraktiker und
Bücherreviſor mit vollen Züigen ſchöpfen, ſondern auch mit den neueſten
Forſchungen der organiſchen und dynamiſchen Bilanz bekannt machen,
ſo daß der Beſuch der Vorleſungen — jeweils Mittwochs von 8—10 Uhr,
im Saal 140 der Techniſchen Hochſchule — auch den Bankbeamten
vieler=
lei Anregungen geben wird. Anmeldungen werden noch täglich in der
Volkshochſchule entgegengenommen. — Die Karten zum Konzert der
Städtiſchen Akademie am Donnerstag im Großen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters müſſen bis Mittwoch abend in unſerer Geſchäftsſtelle
ab=
geholt werden.
— Vortrag über China. Der Baſler Miſſionsinſpektor für Chia
D. Dr. W. Oehler hielt in der Stadtkapelle einen Vortrag über das
Thema: „Das Chriſtentum und die Wirren in China”
Er ſtellte zum Beginn die chineſiſchen Wirren i den teilgeſchichtlichen
Rahmen und zeigte wie in den letzten beiden Jahrzehnten überall in
der Welt jahrhundertalte Ordnungen durch die Welle des Fortſchritts
und der Freiheit geſtürzt worden ſeien. Vielfach gehörte das
Chriſten=
tum, namentlich das amerikaniſche, zu den Mächten, die viel an dem
Umſturz gearbeitet haben, z. B. in der Türkei, namentlich aber in
China, wie an dem Lebensbild des großen Revolutionärs Dr. Sun
Jatscu gezeigt wurde, der in ſeiner Jugend ein eifriger Chriſt war,
aber beim Bolſchewismus endigte. Der Vortragende warf dann die
Frage auf, wie es komme, daß dieſe zunächſt vom Chriſtentum
unter=
ſüitzte moderne Kulturbewegung in China antichriſtlich geworden ſei.
Er nannte als Gründe zuerſt den durch den europäiſchen Einfluß
ge=
weckten Nationalismus, ſo dann den Konkurrenzkampf mit den von
Amerika aus reich dotierten Miſſionshochſchulen und endlich den
un=
mittelbaren Einfluß des ruſſiſchen Bolſchewismus. Er ſprach davon,
wie dieſe Einflüſſe die ſtudierende Jugend beſtimmen, die heute der
ausſchlaggebende Faktox in dem ſonſt ſo zerriſſenen China ſei, wie
bol=
ſchewiſtiſche Arbeiter= und Bauernbünde nawentlich in der
Canton=
provinz ins Leben gerufen werden: Politiſche Hilfstruppen der
Regie=
rung, aber ein gefährliches Unternehmen, das leicht zum alten
Räuber=
weſen führen könne. Endlich zeichnete der Redner die Stellung der
cam=
toneſiſchen Regierung, die ſich von der ruſſiſchen Direktion frei gemacht
habe, Diſziplin zu halten ſuche und bis jetzt der Miſſion nicht feindlich
gegemüiber ſtehe, auch Miſſionsſchulen unter gewiſſen Bedingungen
zu=
laſſe. Als poſitive Momente, die dem Chriſtentum in China zugute
kommen, nannte der Vortragende den idealen Zug, der in der chineſiſchen
Jugendbewegung liege (Kampf gegen Volksſchäden, wie Vielweiberei,
Frauenkauf, Kinderheirat u. a.), ferner das Vertrauen, das die chineſiſche
Bevölkerung den Miſſionsſchulen entgegenbringe (die Baſler Miſſion
hat z. Zt. etwa 7000 Schüler in ihren Schulen in China), da ſie die
Zucht und Ordnung ſchätze, die noch i ihnen herrſchen. Zum Schluß
wies der Redner nur kurz auf die ſchwierige Stellung hin, die die
chine=
ſiſchen Chriſten haben, da ihnen die Anhänglichkeit an ihre Miſſionare
von ihren chauviniſtiſchen Landsleuten als „Verrat” vorgeworfen würde,
und darauf wie Miſſionare und Chriſten gemeinſam die gegenwärtigen
Nöte des chineſiſchen Volkes tragen und durch dieſe Not auch innerlich
gefördert werden.
— Im Realgymnaſium werden auch in dieſem Winter von
Mitglie=
dern des Lehrkörpers eine Reihe von 10 Vorträgen aus den
verſchieden=
ſten Wiſſensgebieten für die Eltern und Angehörigen der Schüler und
die Freunde der Anſtalt zum Beſten der Wohlfahrtskaſſe der Schule
ge=
halten. Sie finden immer Mittwochs um 8 Uhr im Feſtſaal der Anſtalt
ſtatt und beginnen am 17. November. Karten für die ganze
Vortrags=
reihe zu 3 Mk. ſind in der Buchhandlung von Schlapp zu haben. Der
Preis für die Einzelkarte beträgt 1 Mk. Es werden folgende Vorträge
gehalten: Studienrat Krämer: Das Ringen der Weltreligionen um die
Seele der Menſchheit. Studienrat Dr. Heſcher: Platos Kampf gegen die
Sophiſten. Nabbiner Dr. Italiener: Die Bedeutung der Propheten für
die Gegenwart. Zeichenoberlehrer Dörr: Böcklin, ſein Leben und
Schaf=
fen (mit Lichtbildern). Oberſtudienrat: Kalbfleiſch: Ueber die kulturelle
Bedeutung der Mathematik. Studienrat Dr. Liſtmann: Griech. Malerei
(mit Lichtbildern). Studienrat Dr. Diemer: Deutſche Siedlungsgeſchichte
im Südoſten Europas (mit Lichtbildern). Studienrat K. Becker:
Alter=
tum und Leibesübungen. Profeſſor Dr. Köſer: Vom Luxus.
Studien=
rat Dr. Götz: Pompei (mit Lichtbildern).
— Männer=Vereinigung der evangel. Petrusgemeinde. Die nächſte
Monatsverſammlung findet heute Mittwoch, 3. November,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaufe in der Eichwieſenſtraße ſtatt. In
der=
ſelben wird Profeſſor Dr. Eſſelborn einen Vortrag halten über das
Thema: „Die Geſchichte der Beſſunger Gärten‟. Der
Vortragende iſt als gründlicher Forſcher und Kenner auf dem Gebiete
der Lokalgeſchichte zu bekannt, als daß man erſt noch zu verſprechen
brauchte, daß ſeine Ausführungen alle diefenigen befriedigen werden,
welche einen Blick in die Vergangenheit Beſſungens zu tun gewillt ſind.
Alle Mitglieder ſeien liermit freundlichſt eingeladen. Gäſte, auch
Damen, ſind herzlich willkommen.
* Drei „Darmſtädter Buwe‟. Von Herm Prof. Dr. L. Heck Berlin,
erhalten wir folgende Zuſchrift: „Ich leſe mit großer Freude Ihre
aner=
kennende Beſprechung des Kulturfilms „Auf Tierfang in Abeſſinien”
möchte aber unter dieſen Umſtänden um ſo weniger unterlaſſen, Ihnen
zur Aufklärung mitzuteilen, daß dieſe Tierfangreiſe nicht von mir,
ſon=
dern von meinem älteren Sohn unternommen und erfolgreich
durch=
geführt worden iſt. Herr Dr. Lutz Heck iſt ſeit einigen Jahren mein
Aſſiſtent, nachdem er vorher in derſelben Stellung am Zoologiſchen
Garten Halle gewirkt hatte. Mein jüngerer Sohn Heinz iſt der
Schwie=
gerſohn des einen Inhabers der weltbekannten Firma Carl Hagenbeck,
Hamburg=Stellingen, und zurzeit in dieſer Firma tätig, nachdem er
vorher die Verſuchstierzucht der Behringswerke in Marburg nach dem
Kriege wieder aufgebaut und ſehr vergrößert hatte. Jetzt iſt er mit
der Ausarbeitung eines neuartigen Projektes zur Wiedereröffnung des
Münchener Zoologiſchen Gartens „Tierpark Hellabrunn” betraut
wor=
den. Ich glaube, annehmen zu dürfen, daß dieſe Mitteilungen über
drei „Darmſtädter Buwe” (zwei allerdings Berliner Halbblut) Ihnen
vielleicht nicht ganz unintereſſant ſind.”
— „Aus der Werkſtatt des Muſeums=Präparators.” Ueber dieſes
Thema hielt in der letzten Monatsverſammlung des Vereins von
Freun=
den der Photographie Herr Küſthardt einen hochintereſſanten
Lichtbilder=
vortrag. An Hand von zahlreichen photographiſchen Aufnahmen zeigte
der Redner den Werdegang eines Muſeumspräparats und zwar ſowohl
die alte Art des Präparierens als auch die moderne Methode, nach der
zunächſt das Tier in einer Modelliermaſſe vollkommen nachgebildet wird.
Von dieſer Nachbildung wird alsdann ein Gipsabdruck gemacht, und erſt
dieſes Gipsmodell dient zur endgültigen Herſtellung des Tierkörpers, der
aus mit Gips und Dextrin getränkten Leinenlappen gebildet wird. Ueber
dieſen ſo in mühſamer Arbeit gebildeten Körper wird dann die Haut
gezögen und erſt dann haben wir das Tier vor uns, wie wir es in den
Räumen unſeres Landesmuſeums bewundern können. Anſchließend an
den Vortrag führte der Redner noch eine größere Anzahl wohlgelungener
Tieraufnahmen im Lichtbilde vor, die er in den Zoologiſchen Gärten
Frankfurt a. M., Berlin und Hamburg aufgenommen hatte. Die gut
beſuchte Verſammlung folgte den Ausführungen mit großem Intereſſe
und ſpendete Herrn Küſthardt lebhaften Beifall. Im weiteren Verlauf
des Abends wurden Vereinsangelegenheiten, in Sonderheit das im
Ja=
nuar ſtattfindende Feſt des 30jährigen Beſtehens des Vereins, der
ubrigens zurzeit der größte Verein des Südweſtdeutſchen Gaues im
Verband Deutſcher Amateurphotographen=Vereine iſt, beſprochen. Im
nächſten Techniſchen Abend wird die photographiſche Vergrößerung
be=
handelt.
— Die neuen gymnaſtiſchen Kurſe des Amtes für Leibesübungen
(Leiterin Frl. Kaſten) in der Viktoriaſchule beginnen den 5. bzw.
10. November. Anmeldungen, Kursbeitrag, Stundenplan uſw. ſiehe die
heutige Anzeige.
*Orpheum.
Gaſtſpiel des Neuen Operettentheaters Hamburg.
Nach dem Verlauf des erſten Abends zu ſchließen, der ein
aus=
verkauftes Haus zu verzeichnen hatte, dürfte der erſte November=
Spiel=
plan des Orpheums für die nächſten 14 Tage das Tagesgeſpräch der
Freunde der leichten Muſe und netten Unterhaltung bilden. Es war
ein glücklicher Gedanke, der zweifellos die Zugkraft der Aufführung
er=
höht, die hervorragendſten Künſtler aus dem kleinen Reich der
Lili=
putaner in das große Ausſtattungsſtück einzurangieren, mit dem das
neue Operettentheater Hamburg dieſen durchſchlagenden Erfolg hat.
Das „Champagner=Girl” wird im Programm
Ausſtattungs=
ſtück in drei Aufzügen und 14 Bildern von Louis Bernier genannt.
Es iſt in Wirklichkeit eine Revue in neuerer wirkſamer Aufmachung,
vielleicht auch eine glückliche Verbindung zwiſchen Revue, Schwank und
Operette. Auf jeden Fall iſt es ein Ausſtattungsſtick, das ſehr viel
ſprudelnden Humor, prickelnde Laune, viel für Auge und Humor bringt
und vermittelt. So flott, ſo vielſeitig und ſo luſtig, daß der Abend wie
im Fluge ſchwindet, trotzdem die Vorſtellung beinahe 3 Stunden dauert.
Man ſieht, es geht auch ohne allzu ſtark unterſtrichene Erotik, die ihre
vorübergehende Zugkraft einzubüißen verliert, was als erfreuliches
Zeichen für die Beſſerung des Geſchmacks anzuſprechen iſt. Wirklicher
Humor findet Verſtändnis und beifallsfreudiges Publikum, auch wenn
er etwas derb ſerviert, aber doch immer ſich in den Grenzen des
Er=
träglichen zu halten weiß. Sicher iſt Grete Gallus als neugebackene
Gräfin Cleo, ehemalige Frl. Kulicke und verwitwete Steinhäger in ihrer
waſchechten Berliner Schnotterigkeit und mit der großen Berliner
Klappe etwas derb, aber ſie iſt ſo voll ſprudelnden und ausgelaſſenen
Humors, weiß ihr Publikum ſo glänzend zu nehmen, daß dieſe
Derb=
heit einfach als das hingenommen wird, was es ſein ſoll, die
Charakte=
riſierung deſſen, was dargeſtellt werden ſoll. Mit dieſer ſprudelnden
Laune und unerſchöpflicher Komik bleibt Grete Gallus Trägerin d’s
ganzen Abends. Aber ſie findet in ihren Mitſpielern, deren der
Spielzettel eine ſo große Zahl verzeichnet, eine ganze Anzahl, die ihr
ebenbürtig ſind, und was die Hauptſache iſt, das hervorragende
Zu=
ſammenſpiel des ganzen Enſembles mit Einſchluß des Orcheſters, das
unter ſeinem temperamentvollen Dirigenten Kurt Schwarzloſe in beſter
Laune mitwirkt, iſt ſo routiniert und weiß ſehr geſchickt Schlager auf
Schlager herauszuarbeiten, daß das Publikum bald beſtens animiert iſt
und nach allen Regeln der Kunſt mitmimt. Selten iſt es einem
En=
ſemble, wie dieſem, gelungen, den Kontakt zwiſchen Bühne und
Publi=
kum herzuſtellen.
Den Gang der Handlung wollen wir nicht verraten, um nicht die
Pointe vorweg zu nehmen. Ebenſowenig iſt es uns möglich, die
Lei=
ſtung der großen Zahl der Mitwirkenden einzel kritiſch unter die Lupe
zu nehmen. Es iſt auch nicht Zweck der Sache, daß es eine Anzahl
Men=
ſchen gibt, die in dieſer ſchweren Zeit den Grundſatz vertreten, wir
wollen uns amiſieren, was kümmert uns die Zeit, und daß ſie es
ver=
mögen, durch ihre ſprudelnde Laune anderen für ein paar Stunden die
Miſere des Daſeins vergeſſen zu machen. Einige wenige mögen
be=
ſonders hervorgehoben werden, das ſind Ludwig Bendiner als
ver=
trottelter Graf von Liebenſtein, Aushilfskellner und feuriger Liebhaber,
dann Hans Wilhelm als Botho, der beſonders in geſanglicher
Hinſicht ausgezeichnet iſt, Carlo Klee, der als Tänzer eine ſchier
unglaubliche Gelenkigkeit und Routine entwickelt, dann die beiden kleinen
Liliputaner=Künſtler Lilly Schreiber und Wilhelm Bäſelſöder,
die ein treffliches Pikkolopaar in der Moulin Rouge verkörpern, dazu
kommt, daß Lilly Schreiber ſowohl als jüngſter Leutnant wie auch als
kleinſte Chanſonette und kleinſtes Girl durch ebenſo temperamentvollen
und ſtimmlichen guten Vortrag wie auch routiniertes Auftreten, die
Zu=
hörer, beſonders die Damen, entzückt. Gretel Pirko und Friedl Pilz
vervollſtändigen als ebenſo temperamentvoll und routiiert ſpielende
Soubretten das Solvenſemble beſtens.
Wie erwähnt, iſt die an ſich harmloſe Schwankhandlung eine Art
Revue hineinverwoben, die ſich aber ausſchließlich auf Girlenſembles
beſchränkt. Diefe Girls ſind Penſionsmädel, Moulin,Rouge=Girls, Jazz=
Band= und Valencia=Girls. Sie ſingen und tanzen und geben einzelnen
Szenen ſehr illuſtrativen Rahmen. Die kleinen Liliputaner=Künſtler
be=
reichern das Programm noch durch Solo= und Duettgeſänge, in denen
ſie ihren großen Kollegen nichts nachgeben. Ein humoriſtiſches
Char=
leſton=Preistanzen und ſchließlich ein unter den Valencia=Klängen
er=
folgender Umzug des Geſamtenſembles durch die Orpheums=Rotunde
beſchließt die Aufführung wirkungs= und ſtimmungsvoll ab.
— Rieſenzirkus Gleich. Heute finden 2 Vorſtellungen ſtatt, und
zwar nachmittags 3 und abends 7.30 Uhr. Ferner haben zu der heutigen
Nachmittagsvorſtellung Waiſenkinder, Krüppel und Altersheimler unter
Führung einer Aufſichtsperſon freien Eintritt. Auf die beſonders
ein=
gelegten Zirkusextrazüige wird beſonders aufmerkſam gemacht.
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. Darmſtadt. Wandern
heißt es am Sonntag, den 7. November, und zwar findet die diesjährige
neunte Wanderung ſtatt. Hoffentlich hat der Wettergott ein
Einſehen, damit die Turnerinnen und Turner auch wirklich wandern
können. Der Weg führt diesmal über Forſthaus Eiſerne Hand, Ober=
Ramſtadt, Hahn nach Reinheim als Endziel. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer treffen ſich am Nordausgang (Schießhausſtraße) des
Oran=
geriegartens, von wo pünktlich um 8 Uhr vormittags der Abmarſch
erfolgt. Führer ſind die Turner Meß und Hirſch. Ruckſackverpflegung
iſt vorgeſehen. Marſchzeit ungefähr vier Stunden. Der
Wanderaus=
ſchuß bittet um zahlreiche Beteiligung ſeitens der Mitglieder der
Turn=
gemeinde, die wieder Bekannte als Gäſte mitbringen können.
— Die Ev. Jugendgemeinſchaft Darmſtadt lädt herzlich für
Don=
nerstag, den 4. November, abends 8 Uhr (Gemeindehaus Kiesſtr. 17),
zu einem Ausſprache=Abend über Sinn und Schickſal der Ev.
Jugend=
gemeinſchaft ein.
— Das Liederkranz=Konzert findet am Sonntag, 7. November
nach=
mittags in der Otto Berndt=Halle der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Zur
Mitwirkung iſt das hieſige wohlbekannte Künſtlerehepaar Frau Suſanne
Horn=Stoll (Sopran) und Herr Kammermuſiker Wilhelm Horn (Viola
und am Flügel) gewonnen. Der aktive Chor ſingt Werke von Kaun,
Rebbert, Jüngſt und Wiesner. (Siehe Anzeige.)
— Oberheſſiſcher Abend. Wie ſchon mehrfach erwähnt, wird am
Samstag, 13. November, abends eine Veranſtaltung im Saalbau
ſtatt=
finden, wie ſie in dieſer Weiſe hier nicht häufig zu ſehen iſt. Der
be=
kannte Heimatdichter Georg Heß=Leihgeſtern wird mit ſeiner
gan=
zen Spieltruppe von 24 Mädchen und Burſchen hierher kommen, und
ſomit wirkliche Vertreter oberheſſiſchen Bauerntums uns vor Augen
ſtellen. Der große Beifall den die Vorführung der ſchönen echten
Trachtenſzenen letzthin in Gießen fand, wird ſicher auch hier nicht
aus=
bleiben; iſt es doch etwas Herzerfriſchendes, urſprüngliches,
bodenſtän=
diges Volksleben in ſeinen originellen Aeußerungen zu ſehen und zu
hören. Der Verfaſſer der Szenen am Dorfbrunnen und in dev
Spinn=
ſtube, Georg Heß ſelbſt, hat ſich ſo tief in die Seele ſeiner engeren
Landsleute verſenkt, daß man völlig den Eindruck der Wirklichkeit hat,
wie ſie iſt. Zudem iſt ſeine Abſicht, durch ſeine Dichtung Stadt und
Land ſich näher zu bringen und damit an der oft ſo ſchmerzlich
vermiß=
ten Einigkeit im deutſchen Vaterlande zu arbeiten, überaus verdienſtlich.
Karten zu der Veranſtaltung ſind zu haben in der Muſikalienhandlung
von Chriſt. Arnold, Ernſt Ludwig=Straße 5 (am Weißen Turm).
— Jubiläum. 40 Jahre iſt der Steindruckmaſchinenmeiſter Herr
Friedrich Weiß ununterbrochen in der Buch= und Steindruckerei H.
Hohmann, G. m. b. H., hier, tätig. Herr Weiß, der als ausgezeichneter
Drucker vielen hieſigen Künſtlern bekannt iſt, wurde durch ehrende
An=
ſprachen der Geſchäftsleitung und Gehilfen beglückwünſcht und mit
reichen Geſchenken bedacht. Möge es Herrn Weiß vergönnt ſein, auch
ſein 50jähriges Jubiläum in gleicher Arbeitsfreudigkeit zu feiern.
— Der erſte ſchienenloſe Zug der Welt wird, wie wir hören, am
Samstag, den 6. November, abends, von Mainz und Groß=Gerau
kommend, in Darmſtadt eintreffen, hier bis Montag früh, den 8.
No=
vember bleiben und an dieſem Tage nach Bensheim und Worms
weiter=
fahren.
— Sonderzug in den Odenwald. Aus Anlaß des Lutherfeſtſpiels
und der Landeshauptverſammlung des Evangeliſchen Bundes in
Darm=
ſtadt wird am Sonntag, den 7. November 1926, der Abendzug, der
fahr=
planmäßig 11,47 Uhr abends in Wiebelsbach eintrifft, bis Hetzbach
durch=
geführt. Der Zug wird folgenden Fahrplan erhalten: Wiebelsbach ab
11,50 Uhr abends, Höchſt an 11,59, Mümling=Crumbach an 12,04, König
an 12,11, Zell=Kirchbrombach an 12,46, Michelſtadt an 12,24, Erbach an
12,30, Hetzbach an 12,44 Uhr. Es iſt ſomit Gelegenheit zum Beſuch des
Lutherfeſtſpiels geboten und die evangeliſchen Kreiſe des Odenwaldes
ſollten dieſe ſeltene Gelegenheit nicht verſäumen. Der Zug ſteht
ſelbſt=
verſtändlich auch der Allgemeinheit zur Verfügung, nur müſſen ſich die
betreffenden Perſonen vorher bei ihrem Pfarram: melden.
IIAbg 13329
Schnupfen.
Nasenspüilungen mit Chinosol schaffen sofort
Luft und verhüten Kopfschmerzen.
Versuchs-
packung 60 Pf. in allen Apotheken u. Drogerien.
*Amtsgericht I.
1. Am 18. Auguſt 1926 hat der in angetrunkenem Zuſtand
befind=
liche Arbeiter P. Egly von hier im Mathildenhöheviertel argen
Skan=
dal vewüübt. Ohne allen Grund griff er am Stadeſchen Hauſe einen
Beamten der Wach= und Schließgeſellſchaft mit dem Meſſer an. Der
Beamte, der ſchon einmal einen Ueberfall zu beſtehen hatte, erlitt einen
Rückfall, kam nach Gießen zur Beobachtung, worauf erneut ſich auch
hier wieder Anfälle einſtellten. Wegen Beleidigung, Bedrohung und
Sachbeſchädigung wird auf zwei Monate Gefängnis erkannt
und das gebrauchte Meſſer eingezogen.
2. Eine Karambolage eines Motorradfahrers, der ein D=Rad fuhr,
mit einer Radfahrerin beſchäftigt weiter das Gericht. Ein Frankfurter
Motorradfahrer fuhr am 7. Juni 1926 von Bensheim nach Frankfurt
am Main zurück mit noch einigen anderen. Es war Montags früh zur
Zeit, als die Arbeiter die Fabriken aufſuchen, nahe der
Eiſenbahnrepa=
raturwerkſtätte; auf der Frankfurter Straße herrſchte ein lebhafter
Fuß=
gängerverkehr, ſodaß dieſer Umſtand allein ſchon zu langſamem und
vorſichtigem Fahren verpflichten mußte. Der Motorradfahrer ſuchte die
Radfahrerin zu überholen, ſcheint aber dabei nicht genügend weit
aus=
gebogen zu ſein, ſodaß er ſie von hinten erfaßte und anfuhr. Die Straße
war ſehr belebt, da auch zahlreiche Radfahrer von Arheilgen kamen.
Das Verſchulden des Motorradfahrers ſieht der Staatsanwalt darin,
daß derſelbe zu kurz geſchnitten habe und nicht langſam genug gefahren
ſei, ſodaß er die Radfahrerin nachſchleifte. Es wird eine Geldſtrafe von
50 Mark beantragt. Das Gericht ſpricht frei; ein ſchlüſſiger
Beweis, wie ſich der Unfall zugetragen hat, hat ſich nicht führen laſſen.
3. Ein hieſiger Kaufmann, iſt des Verſuchs der
Einkommenſteuerhinter=
ziehung angeklagt. Er erwarb 1922 ein hieſiges Haus, deſſen Umbau
ſich nötig erwies. Im Vertrag mit einem Mieter bedang er ſich aus,
daß der Mieter außer dem Mietzins den Bauaufwand ihm in
beſtimm=
ten Zeitabſchnitten zu erſtatten habe. Im Jahre 1224 wurde der
Ver=
trag auf Goldmarkbaſis umgeſtellt. Die Steuerbehörde glaubt, der
Eigentümer haben in dieſem Vertrag in verſchleierter Form
Einkom=
men zu verſchweigen verſucht, während der Hauseigentüimer darzulegen
ſucht, daß der Mieter des umgebauten Ladens die ſogen.
Ueberteue=
rungskoſten, die vom Architekten veranſchlagt und aufgeſtellt waren, ihm
zu erſtatten ſich verpflichtet habe. Gegen den von der Steuerbehörde
erlaſſenen Strafbefehl in Höhe von 1000 Mark iſt gerichtliche
Entſchei=
dung beantragt. Behufs genauer Prüfung des Materials wird der
Termin auf 30. November vertagt. Wir werden alsdann über die die
Gewerbekreiſe intereſſierende Frage berichten.
WSN. Tragiſcher Tod zweier deutſcher Studenten. Vor
etwa 14 Tagen unternahmen eine Anzahl Studenten der
Univer=
ſität Wien einen Ausflug nach Simmering, einem der bekannten
ſchönen Vororte der Donauſtadt. Dort kehrte die ſtudierende
Jugend ein und ließ ſich gebackene Schollen kommen. Nach dem
Genuß erkrankten unter den Erſcheinungen von
Fiſchver=
giftung zwölf der Ausflugsteilnehmer, von denen zwei Ende
voriger Woche verſtorben ſind. Es handelt ſich hierbei um
den Studenten der Medizin von Deuſſen (2) aus
Darm=
ſtadt und den stud. phil. Marlei aus Offenbach.
* Die Ablöſung der öffentlichen heſſiſchen Anleihen. Die
Ausſchluß=
friſt für die Anmeldung der in Namensſchuldurkunden verbrieften
Mark=
ſchulden und der Schuldſcheindarlehen des Landes Heſſen, ſowie des
Anſpruchs auf Anerkennung des Altbeſitzrechts und zur Barablöſung
der 8proz.—16proz. Heſſiſchen Staatsanleihe Reihe XXXAI iſt bis zum
30. November 1926 verlängert.
Lokale Veranſialtungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Deutſcher Offiziersbund. 1. Eine Deputation von
hier hat am 31. Oktober in Schönau im Breisgau auf Wunſch der
Bundesleitung im Namen des Landesverbandes Heſſen=Darmſtadt am
Denkmal für Schlageter einen Kranz niedergelegt. 2. Donnerstag, den
4. November, Herrenabend und Vortrag des Herrn General Fehr,
8 Uhr abends im Kaſino, großer Saal des Leibgarderegiments,
Thema: „Wer war Schuld am Weltkriege?‟ Die Herren vom ROB., Verulo
und eingeführte Gäſte ſind herzlichſt willkommen. 3. Am Totenſonntag,
den 21. November, Gefallenen=Gedenktag, 8 Uhr vormittags,
Stadt=
kirche, wird erinnert. Bitte Uniform.,
— Am Dienstag, den 9. November, nachmittags 3½ Uhr,
findet im Hotel „Prinz Heinrich”, Darmſtadt, die erſte Monats=
Ver=
ſammlung des Landwirtſchaftlichen Kränzchens ſtatt.
Auf der Tagesordnung ſteht auch ein intereſſanter Vortrag über „
Auf=
zuchtskrankheiten” des Herrn Dr. med. vet. Hoffmann, Darmſtadt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler oder künſtileriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele: Der Poſtmeiſter. „B. Z. am
Mittag” (16. Februar 1926) ſchreibt: Dabei wird alles ganz leicht
genommen, nichts verſchleppt. Der Poſtmeiſter Iwan Moskwin, ein
ganz großer Virtuoſe. Durchaus überragenden Formats Von
unge=
wöhnlicher, dabei reichſt ausziſelierter Plaſtik, vielſeitig, und bei
größ=
tem Reichtum menſchlichen Empfindens von ungewöhnlich klarer
Be=
herrſchtheit der ſchauſpieleriſchen Mittel in jedem Augenblick
über=
zeugend und mitreißend. Wenn die Ruſſen ſo weiter machen, können
wir erſtaunliche Dinge erleben. — „Das 12=Uhr=Blatt”: Nun ſieht man
den großen Menſchendarſteller in der Rolle des Poſtmeiſters Wyrin
wie=
der, ſtets aufs neue erſchüttert und bewundernd vor ſeiner reißend
bezwingenden Kunſt, die jedes Schauſpieleriſche ins Menſchliche
ab=
wandert, fasziniert, aufwühlt und erhebt. Herrliche Szenen gibt es in
der Aktfolge, von einer Steigerungsgewalt und künſtleriſchen
Konzen=
triertheit, einer Wuchtdramatiſcher Kompoſition, die übertrefflich iſt.
— Union=Theater. Charlie Chaplin in ſeinem neueſten Film:
Charlie haut ſich durchs Leben. Wäre es nicht von
hunder=
ten von Kritikern verſichert worden und wüßte man es nicht aus eigener
Erfahrung, daß Chaplin einer der größten Künſtler des Films iſt, ſo
könnte man ſich in dieſem Film erneut von der großen
Wandlungsfähig=
keit Chaplins überzeugen. In dieſem Film erſcheint Chaplin zum erſten
Male ſeit dem Beginn ſeiner Laufbahn und ſoweit uns bekannt, auch
zum einzigen Male in zwei verſchiedenen Rollen. In einer Szene dieſes
Films ſitzt auf den teuerſten Plätzen im Varieté ein ſehr eleganter
fun=
ger Mann in tadelloſem Frack, und hätte er nicht die melancholiſchen
Augen und das unvermeidliche Schnurrbärtchen, ſo könnte man wirklich
zweifeln, Chaplin vor ſich zu haben. Zu gleicher Zeit ſieht man auf der
Galerie auf den billigſten Plätzen einen gemütlichen, ſtark angetrunkenen
Mann ſitzen — einen Vagabund —, der dauernd verſucht, über die
Brü=
ſtung ins Parkett zu klettern, und ſeine Nachbarn nicht in Nuhe laſſen
kann. Auch dieſe zweite Rolle wird von Chaplin geſpielt, und mit
ſei=
nem reichen mimiſchen Ausdruck gelingt es ihm, den jungen Mann im
Parkett im Frack und den armen Beſoffenen auf der Galerie gleich
in=
tereſſant zu geſtalten und doch jeden einzelnen ſcharf für ſich zu
charak=
teriſieren.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir
er=
innern die Parteifreunde an unſere nächſte Mitgliederverſammlung am
Donnerstag, den 4. November, abends 8 Uhr, im gelben Saal bei „Sitte‟
(Karlſtraße). Unſer Landtagsabgeordneter Oberſtudiendirektor Dr.
Kel=
ler wird zunächſt einen außenpolitiſchen Vortrag halten. Sodann
wer=
den die ſtimmberechtigten Vertreter der hieſigen Ortsgruppe zum Heſſ.
Landesparteitag der D. V. P. in Worms am 27. und 28.
November gewählt werden.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend Gruppenabend in der Geſchäftsſtelle. In Anbetracht der
wichtigen Beſprechungen wird um zahlreiches Erſcheinen gebeten.
* Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. An unſeren
geſelligen Nachmittag heute Mittwoch, nachm. 4 Uhr, bei Sitte werden
Unſere Mitglieder nochmals erinnert. Herr Landesgeſchäftsführer Brehm
wird über Politik und nationale Kultur ſprechen. Gäſte willkommen.
ageskalender für Mittwoch, den 3. November 1926.
Stheater. Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr,
„Mann iſt Mann.” — Kleines Haus abends 8 Uhr:
Licht=
ortrag von Dr. Ph. Krämer: „Java, die Sonneninſel."
heum abends 8 Uhr: „Das Champagner=Girl.” — Schloß=
2: Konzert. — Café Rheingold: Konzert und Tanz,
erfeſt. — Weinhaus Weißer Turm: Konzert und Tanz.
otel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. — Spaniſche Bo=
Künſtler=Konzert. — Vereinigte Geſellſchaft in
zu hergerichteten Geſellſchaftsräumen: Feſtball. — Königin=
Bund, abends 8 Uhr, bei Sitte: Verſammlung. —
Kauf=
n. Verein, abends 8 Uhr, Weißer Saal, Grafenſtraße 18:
ig von Herrn Dipl.=Ing. von Lippmann. — Kinovorſtel=
Seite 6
Mittwoch, den 3. November 1926
Nummer 305
Aus Heſſen.
* Zur Bürgermeiſterfrage in Eberſtadt.
ſchreibt man uns:
Der Kreisausſchuß hat, wie bereits mitgeteilt, die Klage des Karl
Göhringer und Genoſſen zu Eberſtadt gegen den Gemeinderatsbeſchluß
vom 16. Auguſt 1926 über die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters
als unbegründet abgewieſen.
Das Urteil ſchildert den Tatbeſtand wie folgt:
„In der Gemeinde Eberſtadt machen ſich ſeit längerer Zeit
Beſtre=
bungen geltend, die Gemeindegeſchäfte nicht mehr durch einen
Ehren=
bürgermeiſter, ſondern beſoldeten Bürgermeiſter führen zu laſſen. Der
Erlaß einer entſprechenden Ortsſatzung wurde am 28. Mai 1925 durch den
Gemeinderat beſchloſſen. Der Beſchluß wurde durch mehrere ſpätere
Beſchlüſſe beſtätigt, jedoch durch einen neuen Beſchluß vom 25. Januar
1926 wieder rückgängig gemacht. Am 16. Auguſt 1926 faßte der
Ge=
meinderat aber wieder den gegenteiligen Beſchluß: „Unter Aufhebung
des Gemeinderatsbeſchluſſes vom 25. Januar 1926 werden alle
beſtehen=
den Gemeindevatsbeſchlüſſe betreffend Anſtellung eines beſoldeten
Bür=
germeiſters in der Gemeinde Eberſtadt und damit die diesbezügliche
Ortsſatzung für gültig erklärt”.
Gegen dieſen Beſchluß erhoben die Kläger gemeinſam am 7.
Sep=
tember 1926 Klage gemäß Art. 98 LGO. mit der Begründung, daß die
Zuſammenſetzung des Gemeinderats und ſein angefochtener Beſchluß den
Intereſſen der Gemeinde Eberſtadt und dem Willen der großen
Mehr=
zahl der Eberſtädter Wählerſchaft und Steuerzahler nicht entſpreche,
wie ſich aus einer Eingabe von 2800 Wahlberechtigten an das
Miniſte=
rium ergebe. Die Kläger beantragten, den Beſchluß des Gemeinderates
Eberſtadt vom 16. Auguſt 1926 aufzuheben, und den Beſchluß vom
25. Januar 1926 als zu Recht beſtehend anzuerkennen. Die Mehrheit
der Gemeinderatsmitglieder beſtritt die Klagebehauptungen in einer am
7. Oktober 1926 beſchloſſenen Klagebeantwortung und beantvagte
Klage=
abweiſung.
In der mündlichen Verhandlung wiederholten die Vertreter beider
Parteien im weſentlichen den Inhalt ihrer ſchriftlichen Ausführungen:
Als Begründung iſt in dem Urteil u. a. ausgeführt:
„Die Klage form= und friſtgerecht erhoben, mußte als unbegründet
abgewieſen werden. Nach der ſtändigen Rechtſprechung der
Verwaltungs=
gerichte gewährt Art. 98 LGO, nicht ſchlechthin für jedermann die
Mög=
lichkeit, aus beliebigen Gründen einen Gemeinderatsbeſchluß durch eine
Art actio popularis anzufechten, vielmehr ſtellt Art. 98 LGO. nur eine
generelle Zuſtändigkeitsbeſtimmung dar, die ſubſidiäre Anwendung
fin=
der, wenn ein durch den angefochtenen Gemeinderatsbeſchluß
beeinträch=
tigtes Privatintereſſe einer Privatperſon nicht auf Grund einer
ſpeziel=
len Geſetzesvorſchrift in einem anderweitig geregelten Verfahren geltend
gemacht und ausgetragen werden kann. Artikel 98 gewährt alſo nach der
ſtändigen Rechtſprechung und einhelligen Meinung der Literatur ein
Klagerecht nur in beſtimmten Fällen einer Kolliſſion der allgemeinen
öffentlichen Gemeindeintereſſen mit Privatintereſſen, die anderweitig
nicht geltend gemacht werden können und unter der ſelbſtverſtändlichen
Vorausſetzung, daß bas geltend gemachte Privatintereſſe Anſpruch auf
Rechtsfchutz hat. Die Geltendmachung vermeintlicher öffentlicher
Gemeinde=
intereſſen iſt demgemäß dem Einzelnen nicht im Wege der Klage des Art.98
möglich, ſondern nur indirekt durch ſeine Mitwirkung bei den öffentlichen
Wahlen, durch die er eine dem öffentlichen Intereſſe entſprechende
Zu=
ſammenſetzung der Gemeindevertretung herbeiführen kann. Zur
un=
mittelbaren Wahrnehmung dieſer öffentlichen Belange ſind dagegen
ausſchließlich die in der Landgemeindeordnung beſtimmten
Gemeinde=
organe wie Bürgermeiſter, Beigeordneter, Gemeinderat und die
Auf=
ſichtsbehörden berufen”
Es iſt dazu noch Bezug genommen auf die rechtlichen
Ausführun=
gen am Schluſſe des Kreisausſchußurteils vom 9. November 1925 betr.
Klage des Hausbeſitzervereins pp. gegen den Gemeinderatsbeſchluß von
Eberſtadt vom 28. Mai 1925 betr. die Anſtellung eines beſoldeten
Bür=
germeiſters, die hier gleichfalls zutreffen und wiederholt werden.
In der Begründung iſt weiter ausgeführt:
„In Anwendung dieſer Grundſätze mußte die Klage der Abweiſung
verfallen, da ſie, wie im Tatbeſtand geſchildert, ausſchließlich damit
be=
gründet wurde, daß der angefochtene Beſchluß dem öffentlichen
Ge=
meindeintereſſe nicht entſpreche. Möglich iſt allerdings, daß die
Ausfüh=
rung des angefochtenen Beſchluſſes die Erhöhung der Gemeindeſteuern
nötig machen könnte (ob dies wirklich der Fall iſt, kann hier dahingeſtellt
bleiben) und ſomit indirekt der Beſchluß auch in die unmittelbaren
Privatintereſſen der Kläger als Steuerzahler eingreift. Dieſe indirekte
Beeinträchtigung wäre dann aber nur die Folge der von dem
zuſtändi=
gen Organ, dem Gemeinderat, durch ſeinen Beſchluß vorgenommenen
Wahrnehmung eines ganz überragenden Intereſſes, wie es die Frage,
ob Ehren= oder Berufsbürgermeiſter, regelmäßig für eine Gemeinde
enthält. Deshalb aber wiederum iſt das eventuell beeinträchtigte
Privatintereſſe als Steuerzahler nach der allgemeinen Meinung nicht
als ein Rechtſchutz bedürftiges und eventuell im Wege des Art. 98
LGO. geltend zu machendes anerkannt, weil die Privatintereſſen des
Einzelnen ihre notwendige Begrenzung durch die öffentlichen Intereſſen
finden und nur in dieſer Begrenzung rechtſchutzbedürftig ſind. Die
Klage mußte daher auch abgewieſen werden, ſelbſt wenn man ihre
Be=
gründung dahin auslegen könnte und wollte, daß ſich die Kläger durch
den angefochtenen Beſchluß als Steuerzahler beeinträchtigt anſehen.”
H. Eberſtadt, 1. Nov. Volkshochſchulkurſus. Freunde der
Volksbildungsarbeit ſeien nochmals darauf hingewieſen, daß der
Geolo=
giſche Kurſus über die Abhandlung: „Das Werden der Heimat” (
Han=
delslehrer Dr. H. Diehl=Darmſtadt) am Dienstag, den 2. November, in
der Georgſchule beginnt. — Die Dienſtſtunden der Bürgermeiſterei ſind
vom 1. November ab wie folgt feſtgeſetzt: 8—12 Uhr vormittags und
1½—6 Uhr nachmittags. Samstags von 8 Uhr vormittags bis 1½ Uhr
nachmittags.
* Griesheim, 2. Nov. Die vom Miniſterium genehmigte Ortsſatzung
über die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer, liegt in der Zeit vom 2.
bis einſchließlich 8. November ds. Js. auf der Bürgermeiſterei zu
Jeder=
manns Einſicht offen.
* Erzhauſen, 2. Nov. Am Samstag abend fand in der „Krone‟
ein evangeliſcher Gemeindeabend ſtatt, er bildete die Vorfeier zur
400jährigen Reformationsfeier. Die Einleitung wurde eröffnet durc)
den Kirchengeſangverein mit dem Lied: O wunderbares tiefes Schweigen.
Nachdem hielt Herr Pfarrer Grein aus Arheilgen einen feſſelnden
Vor=
trag über Dr. M. Luther und über die Vergangenheit von Erzhauſen
aus der Reformationszeit. Erzhauſen führte in der Reformationszeit
den Namen Erhartshauſen. Im Jahre 1526 war die Kirche an den
Würzburger Domherrn Crasmus von Haber verliehen. In dieſe Zeit
fällt auch der Uebertritt der Gemeinde zum evangeliſchen Glauben,
nach=
dem die durch den Landgrafen Philipp des Großmütigen einberufene
Synode nach Homburg den Beitritt zur Reformation beſchloſſen hatte.
Den Pfarrern war es verboken, in der Kirche das Evangelium zu
pre=
digen. Im Jahre 1530 reichte die Gemeinde einen Klagebrief an ihren
Oberherrn Ulmer von Dieburg, weil der damalige Pfarrer Grennewinkel
am Chriſttag niht das Evangelium gepredigt hatte. Im Jahre 1532
kam ein neuer Pfarrer, der lutheriſche Jakob Beihel von Wiſenburg,
der hier die Reformation durchführte. Nach 17 Jahren wurde Beihel
abgeſetzt, war jedoch 1550 hier wieder Pfarrer, bis er am 20. Oktober
1566 ſtarb. Unter den acht Nachfolgern Beihels bis 1635 befand ſich der
als erſter Prediger in Prag 1609 angeſtellte und ſpäter vertriebene
Pfarrer Juſtus Becker, der von 1624—1627 hier ſein Amt ausübte, von
dieſem ſoll die hier ſtark verzweigte Familie Becker abſtammen. Von
1635 an wurde Erzhauſen von Arheilgen mit dem Pfarrdienſt verſehen,
1659 bekam unſer Ort eine ſelbſtändige Pfarrſtelle. Nachdem fand durch
die Arheilger=Vereinsgruppe das Feſtſpiel: „Luther in Oppenheim”
ſtatt. Zum Schluß ſprach Pfarrer Grein den Wunſch aus, daß ſich die
Nachbarsgemeinden zuſammenſchließen möchten, um nächſtes Jahr ein
gemeinſames Feſt im Freien abzuhalten.
Zum Heſſiſchen Volksbegehren.
Aus Michelſtadt wird uns geſchrieben:
In der Sitzung des Heſſiſchen Landtags vom 21. Oktober hat
gelegentlich der Verhandlungen über die Gültigkeit des
Volks=
begehrens der Abgeordnete Bürgermeiſter Ritzel von
Michel=
ſtadt die Behquptung aufgeſtellt, mindeſtens 50 Prozent der
Stimmen für das Volksbegehren in ſeiner Gemeinde ſeien
er=
ſchlichen worden, zum Teil, indem man einen Sonderſteuererlaß
vorgeſpiegelt habe. In den hinter dem Volksbegehren ſtehenden
Kreiſen der Michelſtädter Bevölkerung hat man mit Entrüſtung
von dieſer unglaublichen Unterſtellung Kenntnis genommen. Bei
der heutigen troſtloſen Lage in Heſſen hatte man es wirklich nicht
nötig, mit ſolchen Mitteln zu arbeiten, wie ſie die um ihr Mandat
beſorgten ſozialdemokratiſchen Parteigrößen dem Wirtſchafts=
und Ordnungsblock jetzt gerne anhängen möchten. Oder ſollte dem
Herrn Landtagsabgeordneten Ritzel bei ſeiner Behauptung eine
kleine Verwechſlung unterlaufen ſein, daß er gerade an das
un=
lautere Manöver dachte, welches gelegentlich der
Volksabſtim=
mung über die Fürſtenenteignung ſeine Parteifreunde in
Michel=
ſtadt — ob wohl ohne ſein Wiſſen? — geleiſtet haben? In der
Michelſtädter Zeitung Nr. 71 vom 19. Juni 1926 befindet ſich
nämlich neben der von dem Bürgermeiſter Ritzel unterzeichneten
offiziellen Bekanntmachung über den Volksentſcheid, welche ſich
mit den für die Durchführung des Volksentſcheids getroffenen
Anordnungen befaßte, fett gedruckt folgende:
Bekanntmachung.
Betreffend: Volksentſcheid.
Wer am Sonntag, den 20. Juni, nicht an der Abſtimmung
teilnimmt, und ſein Kreuz in den Kreis macht, worin mit „Ja”
für die Enteignung der Fürſten geſtimmt wird, läuft Gefahr,
daß er beſonders zur Steuer herangezogen wird. Darum
ver=
ſäume niemand, ſeine Pflicht zu tun und ſich vor Schaden zu
bewahren.
Dieſes damals von den Anhängern der Fürſtenenteignung
beliebte Verfahren ſpricht für ſich und zeigt, was von den
Be=
hauptungen des Herrn Abgeordneten Ritzel zu halten iſt. So
ſcheint es denn auch nicht beſonders verwunderlich, daß damals
bei der Fürſtenenteignung in Michelſtadt über hundert ungültige
weiße Stimmzettel abgegeben worden ſind, die zweifellos nur
auf die von gewiſſen Parteien geübten Täuſchungs= und
Ver=
gewaltigungsmeihoden zurückzuführen ſind.
* Ober=Ramſtadt, 1. Nov. Am Wochenende ſtanden hier rund 170
Perſonen in Erwerbsloſenfürſorge. Mehr als 40 Perſonen ſind
außer=
dem ausgeſteuert.
r. Babenhaufen, 1. Nov. In unſeren Schulen fiel am Samstag
vormittag der Unterricht aus, und es fanden Veranſtaltungen ſtatt,
die auf die Vierhundertjahrfeier der Einführung der Reformation in
Heſſen Bezug nahmen. In der hieſigen höheren Bürgerſchule war am
Vormittag eine Feier, in der Herr Pfarrer Kehr die Anſprache
über=
nommen hatte. Nach einem Ueberblick über die Vorgeſchichte, die zur
Reformation führte, wies der Vortragende auf die Verdienſte Luthers
hin und ſprach in ſehr anſchaulicher, die Kinder feſſelnden Form über die
Einführung der Rerormation in unſerer Heimatſtadt, die damals Reſidenz
der Grafen von Hanau=Lichtenberg war. Die einſtündige würdige Feier
war umrahmt von Kirchenliedern und einigen Gedichtvorträgen.
* Vielbrunn, 2. Nov. Zwecks Tilgung der nunmehr aufgewerteten,
im Jahre 1906 behufs Waſſerleitungsbau aufgenommenen und während
der Inflation, abgetragenen Hypothek wird ſich der Waſſerzins um das
doppelte erhöhen.
* Groß=Bieberau, 2. Nov. Die nächſte Beratungs= und
Sprech=
ſtunde der Handwerkskammer für Groß Bieberau und Umgegend findet
nächſten Mittwoch, nachm. 3 bis 5 Uhr, bei Gaſtwirt Schellhags, dahier,
ſtatt.
s. Beerfelden, 2. Nov. Kreisfeuerwehrtag. Die Wehren
des Kreiſes Erbach hielten vorgeſtern nachmittag im Grabſchen Saal hier
ihre diesjährige =He=bſttagung ab. Die Tagung eröffnete dann der
Kreisvorſitzende, Herr Bürgermeiſter Dengler=Erbach. Er gab ſeiner
Frende Ausdruck über den zahlreichen Beſuch und begrüßte beſonders
den Vertreter des Kreisamts, Herrn Aſſeſſor Dr. Schwan, Herrn
Kreis=
feuerwehrinſpektor Meyer=Erbach und Herrn Oberingenieur Herzog von
der Heag, der ſich zu einem Vortrag zur Verfüigung geſtellt hatte.
Ein=
leitend gab dieſer Redner einen Ueberblick über die Entwickelung der
Elektrotechnik und deren Bedeutung für unſer Wirtſchaftsleben und
unſere täglichen Bedürfniſſe. Für die Feuerwehren iſt es eine zwigende
Notwendigkeit, ſich über die Elecktrizität und die elektriſchen Anlagen
zu unterrichten. Grundlagen dazu geben die Beratungsergebniſſe, die
in den Jahren 1905 und 1910 von dem Elektrikerverband aufgeſtellt
wur=
den, natürlich ſind dieſe nicht für die Dauer gültig, da ja auch auf
die=
ſem Gebiet dauernd Aenderungen und Fortſchritte zu verzeichnen ſind.
Dem Thema näher kommend, folgten Ausführungen über die Anlage
der Netze, über Hochſpannung und niedere Spannung, Transformation,
über Kurz= und Erdſchluß. Dann fanden eingehende Würdigung die
Gefahren, denen man ausgeſetzt iſt bei Berührung mit Leitungsdrähten
der verſchiedenen Spannungen. Daraus ergibt ſich nun das Verhalten
der Löſchmannſchaften dieſen Leitungsdrähten gegenüber. Direkte und
auch in gewiſſen Fällen indirekte Berührung der Hochſpannungsdrähte
führt ſicher den Tod herbei. Ueber die Wirkung beim Beſpritzen
derſel=
ben gehen die Meinungen noch auseinander, es kommt dabei weſentlich
auf die Beſchaffenheit des Waſſers an. Auch die Berührung mit Drähten
von niederer Spannung von 220 und 380 Volt muß vermieden werden.
dagegen bringt Beſpritzen dieſer Drähte keine Gefahr. Zeigt ſich eine
Beſchädigung der Hochſpanndrähte, dann muß der Vertreter der Heag
gerufen werden, jemand anders darf nicht eingreifen. Damit auch die
Feuevwehrelektriker in gewiſſen Fällen Hilfe leiſten können, finden in
nächſter Zeit durch den Redner und die verſchiedenen Gemeinden
Unter=
weiſungen derſelben ſtatt, und zwar ſollen dieſe möglichſt beſchleunigt
werden, damit bis zum Frühjahr dieſe Arbeit erledigt iſt. Jede
Ge=
meinde muß ſich dann die dafür nötigen Ausrüſtungsgegenſtände
be=
ſchaffen. Der ſehr intereſſante und lehrreiche Vortrag fand lebhaften
Beifall. Der Vorſitzende eröffnete die Diskuſſion. Es erfolgten
zahl=
reiche Anfragen, über die der Vortragende bereitwilligſt und gründlich
Auskunft erteilte. Herr Dr. Schwan dankte für die Einladung,
über=
brachte dann Grüße des Herrn Kreisdirektors v. Werner und dankte
Herrn Herzog namens des Kreisamtes; er gab dann bekannt, daß die
geplanten Vorträge am 14. November beginnen und welche Gemeinden
zunächſt in Ausſicht genommen ſind. Redner konſtatiert mit
Genug=
tuung, daß das Feuerlöſchweſen in den letzten Jahren einen erfreulichen
Aufſchwung genommen habe. Wie aus den Verhandlungen hervorgeht,
herrſcht im Kreiſe unter den Wehren" freudigſtes Intereſſe an ihrer
Tätigkeit, und dieſer opferwillige Geiſt für die Allgemeinheit gereicht all
den Männern zur Ehre, die ſich ſelbſtlos der guten Sache widmen.
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— Hirſchhorn, 2. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
1. November 2,11 Meter, am 2. November 1,61 Meter.
— Wimpfen, 2. Nov. In einer Verſammlung der Deutſchen
Volks=
partei ſprach letzten Sonntag hier im „Dominikaner” Herr
Generalſekre=
tär Kollbach aus Darmſtadt über die Reichspolitik und den
Reichs=
parteitag der D.V.P. in Köln. Die zahlreichen Verſammlungsbeſucher
folgten den Ausführungen des Redners mit lebhaftem Intereſſe und
dankten mit herzlichem Beifall. Der Leiter des Abends, Herr
Veterinär=
arzt Dr. Fuchs gab dieſem Dank noch beſonderen Ausdruck und ſprach
im Namen der Verſammlung die Bitte aus, daß Herr Kollbach in naher
Zeit wieder einmal zu einem Vortrag in Wimpfen erſcheinen möchte.
* Von der Bergſtraße, 1. Nov. Rieſenrettich. Dieſer Tage
erntete Herr Profeſſor Dr. Bertſche in Schwetzigen einen Rettich im
Gewichte von 9 Pfund. Der „Rieſe” erregt allgemeines Aufſehen. —
Nachahmenswerter Beſchluß. Der Verwaltungsrat der
Be=
zirksſparkaſſe Weinheim beſchloß, Ende ds. Js. 200 000 Mark zur
Ver=
fügung zu ſtellen, um den Aufwertungsberechtigten, ſoweit ſie durch
Alter oder ärmliche Verhältniſſe ihre Bedürftigkeit nachweiſen können,
Teilzahlungen auf ihre alten Spareinlagen zu gewähren.
— Gernsheim, 2. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
2. November, morgens 6 Uhr, 1,57 Meter.
* Lampertheim, 2. Nov. Einem ſchon lange beſtehenden Bedürfnis
trägt der Turnverein durch Erbauung einer Turnhalle
Rech=
nung. Um die Mittel für dieſelbe zu beſchaffen, wendet er ſich in einem
Aufruf an die Bevölkerung und bittet, die eingerichtete Turnhallen=
Sparkaſſe zu benutzen. Für Spareinlagen von 50 Mark ab vergütet
der Veroin 6 Prozent, von 100 Mark ab 8 Prozent Zinſen. Wie man
hört, ſollen ſchon eine große Anzahl Turnfreunde Spargelder zur
Ver=
fügung geſtellt haben.
* Offenbach, 2. Nov. Die beiden Friedrichsſchulen am
Friedrichs=
platz blickten geſtern auf ein 25jähriges Beſtehen zurück. Gleichzeitig
iſt Rektor Friedrich Schläger 25 Jahre Nektor der einen Anſtalt. Zu
der Doppelfeier, die die Schulen aus beiden Anläſſen geſtern
veran=
ſtalteten, hatten ſich die Herren der Stadtverwaltung, der Schmlvorſtand
und der Schulausſchuß und faſt alle ehemaligen Lehrer der Schule,
ſo=
wie ſonſtige geladene Gäſte faſt vollzählig eingefunden. Nektor
Schlä=
ger gab in der Feſtrede einen gedrängten Ueberblick der Geſchichte und
der Arbeit der Schule in den verfloſſenen 25 Jahren. Der
Oberbürger=
meiſter überbrachte die Glüchwünſche der Stadtverwaltung und überreichte
Herrn Schläger als Zeichen der Anerkennung ein Bild „Partie im
Fiſch=
bachtale”, gemalt von dem Offenbacher Maler Lipmann. Es ſprachen
ſodann noch Rektor Rauſch für den Lehrerausſchuß, Rektor Born für
die Rektoren, Rektor Brückner für die „Mutterſchule”, die älteſte noch
beſtehende Offenbacher Schule am Franzöſiſchen Gäßchen, von der ſich
alle anderen abgezweigt haben. Ein gemiſchter Kinderchor, die
Doppel=
ſchule beherbergt Knaben und Mädchen, eröffnete und ſchloß die Feier.
Der Saal war von der Stadtgärtnerei mit Blattpflanzen feſtlich
ge=
ſchmückt. Den Dank der beiden Schulen ſproch Rektor Goll aus. Es
dürfte ſelten vorkommen, daß ein Rektor, der einſt mit der Anwartſchaft
auf einen höheren Schulverwaltungspoſten in dieſes Amt berufen wurde,
an der Schule ſeines Amtsantrittes auch ſein ſilbernes Jubelfeſt als
Wektor feiern kann. Rektor Schläger fühlte ſich jedoch mit ſeiner Schule
ſo verwachſen, daß er ſich früher nicht entſchließen konnte, auswärts die
Stelle eines Schulrates anzunehmen. Er hat ſich auch außerhalb ſeiner
eigentlichen Stellung durch die Ausgeſtaltung des
Fortbildungsſchul=
weſens, und in dem Verein für Sommerpflege kränklicher Kinder, große
Verdienſte erworben.
b. Friedberg, 1. Nov. Das 25jährige Beſtehen des hieſigen
Poly=
technikums wurde am 29. Oktober in feierlicher Weiſe begangen. Am
Vormittage fand im Saale von Groß=Friedberg eine akademiſche Feier
ſtatt, zu welcher ſich außer den Studierenden und den Dozenten der
An=
ſtalt zahlreiche Vertreter von Behörden und Gäſte verſammelt hatten.
Die Begrüßungsanſprache hielt der Direktor der Anſtalt, Prof. Dr.
Schäfer, und gab in derſelben ein gedrängtes Bild des Werdeganges von
dem erſten Anfängen bis zur Jetztzeit und ſtellte feſt, daß die Anſtalt, die
vvohl in den erſten Jahren manchesmal ein Sorgenkind geweſen wäre,
heute aber mit über 600 Studierenden auf ſicherer Grundlage ſtehe. In
den Kriegsjahren mußte die Anſtalt eine Zeitlang geſchloſſen werden,
da faſt die geſamte Studentenſchaft in Waffen ſtand und viele ihr Leben
für das Vaterland opfern muißten, von den 17 Akriven einer
Verbin=
dung kehrte nur einer zurück; 16 ſind vor dem Feinde geblieben.
Bürger=
meiſter Dr. Seyd ſprach ſodann im Namen der Stadt und gab die
Er=
klärung ab, daß die Stadt alles tun würde, um die Anſtalt auf der
Höhe zu halten und den durch den Bau eines Flügels bereits begonnenen
Neubau zu fördern. Es ſprechen ſodann noch Prof. Dr. Köhler=
Darm=
ſtadt für das Landesamt für das Bildungsweſen, Direktor D. Velte für
die Friedberger Bildungsanſtalten, Rektor Hirt für die
Ingenieurakade=
mie in Oldenburg, Oberbaurat Ucko für die Reichseiſenbahnverwaltung,
Kreisdirektor Gebhardt für die Staats= und Kreisverwaltung und
cand. Benſcheid für die Studentenſchaft. Dozent Dr. Winkhaus gab
ſodann in längerer Rede einen Ueberblick über die Baugeſchichte des
nunmehr vollendeten einen Flügels und über die Ausſtattung des
Maſchinenlaboratoriums. Der Bürgermeiſter teilte in ſeiner Anſprache
noch mit, daß die Stadt fünf Dozenten den Titel als „Städtiſcher
Bau=
rat” verliehen habe. Künſtleriſch ausgeführte Muſikdarbietungen eines
Trios für Flöte, Cello und Klavier bildeten den Anfang und Schluß der
ſtimmungsvollen Feier. Den Abſchluß des Jubiläums bilbdete am Abend
ein Fackelzug und eine wundervolle Beleuchtung des Adolfsturmes, dann
verſammelten ſich Studierende und Gäſte in dem Saale des Hotel Trapp
und des Ratskellers zum fröhlichen Feſtkommerſe, der in hergebrachter
Weiſe, mit Anſprachen, muſikaliſchen Darbietungen und gemeinſamen
Geſängen einen durchaus befriedigenden Verlauf nahm.
WSN. Schotten, 1. Nov. Beſſerung inder oberheſſifchen
Baſaltſteininduſtrie. Die Gießeiner Baſaltfirma Dauſter u.
Co. hat ihr Baſaltwerk in Eichelsdorf (Kreis Schotten) jetzt durch
In=
betriebnahme weiterer Steinbruchanlagen erheblich erweitert. Das Werk
liefert vor allem Pflaſterſteine, daneben aber jetzt auch noch in großem
Maßſtabe Schotterſteine. Seit einiger Zeit iſt namentlich die
Reichs=
bahn als Großabnehmer für Schotterſteine aufgetreten. Die
Arbeits=
marktlage im Vogelsberg wird durch dieſe Betriebserweiterung günſtig
beeinflußt.
* Aus Oberhefſen. Homberg a. d. Ohm. Der Landwirt
Wil=
helm Schneider aus dem Dorfe Wohra ſtürzte rücklings die
Speicher=
treppe hinunter und brach den Hals, ſodaß der Tod ſofort eintrat. —
Grüningen. Ein ſchweres Unglück auf der neuen Autolinie
Gießen—Grüiningen—Holzheim. Der leichtgebaute und vollbeſetzte
Kraft=
wagen wollte die Straßenkrümmung bei Steinberg etwas ſcharf nehmen.
Dabei ſchlug der Wagen in voller Fahrt um und ſtürzte in den
Straßen=
graben. Die Inſaſſen wurden vollſtändig durcheinander geworfen,
mehrere erlitten Schnitt= und Quetſchwunden. Zwei Männer, Schneider
und Römig aus Steinberg, blieben mit ſchweren Kopfverletzungen
be=
wußtlos liegen. Das Sanitätsauto vom Roten Kreuz Gießen brachte
die beiden in die Chirurgiſche Klinik zu Gießen. — Wölfersheim.
Goldene Hochzeit feierten Landwirt Heinrich Berg und ſeine Ehefrau.
Das Jubelpaar ſteht im Alter von 75 bzw. 74 Jahren und erfreut ſich
guter Geſundheit. — Lauterbach. Den Todesſturz mit dem
Fahrrad erlitt der Oberlandmeſſer Schüz. Er kam auf einer
Dienſt=
fahrt auf der Kreisſtraße bei Willofs plötzlich zu Fall. Ein
vorbeifahren=
des Auto fand den verunglückten Radfahrer und brachte ihn ins
hieſige Krankenhaus, wo er an den ſchweren Verletzungen verſchieden
iſt. —Ortenberg. Der „Kalte Markt” der unſerem Städtchen
ſozuſagen Weltruf gegeben hat, nahm am Sonntag durch eine große Feier
ſeinen Anfang. Schon am Samstag abend war ein großes Feuerwerk,
Schloßbeleuchtung, Aufziehen der Stadtwache in der mittelalterlichen
Uniform, drei ehemalige Militärkapellen, 23er Dragoner, 116er und
117er, ſpielten in verſchiedenen Gaſthäuſern. Am Sonntag fand ein großer
hiſtoriſcher Feſtzug mit zahlreichen Gruppen und Feſtwagen ſtatt. Ein
Maſſenverkehr herrſcht in der Stadt, Sonderzüge ſind auf der
Bahn=
ſtrecke eingelegt. Ganze Eiſenbahnzüge mit Pferden und Schaubuden
ſind eingetroffen, die hieſigen Stallungen reichen nicht aus, in Lißberg,
Selters, Bergheim, Ranſtadt uſw. ſind Pferde untergebracht.
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daß mich keine Schuld trifft, was auch
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Seite 8
Mittwoch, den 3. November 1926
Nummer 305
Torgau.
Seit alten Zeiten iſt der 3. November ein beſonderer Feſttag
für die Jäger, iſt er doch der „Hubertustag”: Zu Ehren ihres
Schutzheiligen liegen an dieſem Tage die Jäger im grünen Rock
mit der Jagdflinte und im roten Rock zu Pferde hinter der Meute
der Jagd ob und vereinen ſich nach dem Hallali bei frohem
Schmaus und fröhlichem Becherklang.
Im Jahre 1760 wurde dieſer Hubertustag in ganz anderer,
in allerernſteſter Weiſe begangen: „Torgau” hieß die Parole.
Nach ſeinem Siege bei Liegnitz über den öſterreichiſchen
Ge=
neral Freiherrn von Laudon war Friedrich der Große mit dem
Hauptteile ſeines Heeres nach Sachſen marſchiert, woſelbſt ſich
der Oberbefehlshaber des öſterreichiſchen Heeres, der Feldmarſchall
Graf Daun, auf dem linken Ufer der Elbe die Süptitzer Höhen
bei Torgqu beſetzt hielt.
Die Gedankengänge des großen Königs erhellen klar aus
dem Schlußſatze ſeines Briefes vom 31. Oktober 1760 an den
Marquis dArgens: „Ich bin feſt entſchloſſen, Alles in dieſem
Feldzug zu wagen; denn ich will ſiegen oder ehrenvoll ſterben.”
Da Friedrich die Hoffnung verloren hatte, daß Daun ſich ihm
zur Schlacht ſtellen würde, ſo faßte er den kühnen Entſchluß, die
Stellung der Oeſterreicher, ungeachtet aller Hinderniſſe, zu
ſtürmen.
In der Anſprache an ſeine Generale am 2. November führte
der König aus: „Daß er keines Einzigen Meinung verlange,
ſon=
dern ihnen nur ſagen wolle, daß Daun morgen angegriffen
wer=
den ſolle: Daun ſtände zwar in einem guten Poſten, allein, wenn
man ihn ſchlüge, ſo würde ſeine Armee nach der gemachten
Dis=
poſition endweder in die Elbe geſprengt oder gefangen, und
da=
durch der Krieg, den wohl jedermann überdrüſſig wäre, einmal
geendigt werden.”
Ueber den Gang der Schlacht bei Torgau iſt ein gewiſſes
Dunkel gehüllt: reſtlos ſind viele Schlachtmomente nicht
aufge=
klärt, was dazu geführt hat, daß die Schlacht und die
Truppen=
führung in ihr verſchieden beurteilt wird. Es iſt wohl nicht von
der Hand zu weiſen, daß Napoleons I. Urteil über die Schlacht
bei Torgau von einem gewiſſen Feldherrnneid diktiert worden
iſt, wobei allerdings wohl zu berückſichtigen iſt, daß ihm nicht das
Material einer genügenden Quellenforſchung zur Verfügung
ge=
ſtanden hat; urteilt der Korſe doch, daß Friedrich der Große in
dieſer Schlacht alle Grundſätze, ſowohl in der Anlage des
Schlachtplans als auch in ſeiner Ausführung, verletzt habe: von
allen Schlachten ſei die Torgauer diejenige, in der Friedrich der
Große die meiſten Fehler gemacht und kein Talent gezeigt habe.
Aber ſelbſt die öſterreichiſche Kriegsgeſchichtsſchreibung
er=
kennt an, daß der große König bei der Anlage der Schlacht bei
Torgau großes Genie gezeigt habe, und daß ſein umfaſſender
Geiſt zu einer Zeit, da alles verloren ſchien, ebenſo meiſterhaft
alles durchdachte wie er es in weniger gefährlichen Lagen getan
hatte.
Heute kann ausgeſprochen werden, daß des großen Friedrich
Schlachtplan für den 3. November 1760 ein ganz
außergewöhn=
licher war: Der Tag von Torgau ſollte eine Vernichtungsſchlacht
werden, der Sieg von Torgau ſollte mit einem Schlag den Krieg
beenden; und gleich „Cannä” wäre der Name „Torgau” in die
Blätter der Geſchichte eingeſchrieben worden, wenn die
Ausfüh=
rung dem Plane entſprochen hätte.
Wie war nun Friedrichs Schlachtplan angelegt? Die
Oeſter=
reicher hatten, mit der Front nach Süden, die Süptitzer Höhen
beſetzt, vor denen der Röhrgraben ſich als Fronthinderwis
hin=
zog; mit einem Detachement deckte der öſterreichiſche General
Graf Lascy vorwärts des linken Flügels der Oeſterreicher
Tor=
gau und die Elbübergänge. Nichts Geringeres beſagte
Fried=
rich des Großen Schlachtbefehl, als daß die preußiſche Haupt=
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macht unter Umgehung des rechten Flügels der Oeſterreicher
durch Marſch in drei Kolonnen nebeneinander durch die
Dom=
mitſcher Heide, einen großen Waldkomplex, in den Rücken des
Feindes warſchieren und dann einſchwenkend, ddie feindliche
Stellung auf den Süptitzer Höhen von Norden erſtürmen ſollte!
Zieten ſollte mit einer kleineren, aber beträchtlichen
Heeres=
abteilung von Süden die Oeſterreicher in Schach halten und, bei
einem glücklichen Erfolge der preußiſchen Hauptmacht, die der
König ſelbſt führte, den Oeſterreichern in den Rücken fallen und
ihnen den Rückzug abſchneiden.
Um 6½ Uhr morgens brach die Armee des Königs auf. Der
Marſch der drei Kolonnen ging bei dem regneriſchen Wetter und
dem aufgeweichten Boden in dem großen Walde der
Dommit=
ſcher Heide nicht ohne Stockungen vor ſich. Von den
öſterreichi=
ſchen Truppen, welche den rechten Flügel der Daunſchen Armee
ſicherten, zog ſich ein größeres Infanterie=Detachement auf die
Hauptſtellung zurück, während das Regiment Chevaulegers
St. Jgnon bis auf wenige einzelne Leute von preußiſchen
Huſaren gefangen genommen wurde. War es nicht tollfühn,
in unmittelbarer Nähe des Feindes dieſen Flankenmarſch
aus=
zuführen? Aber Friedrich der Große kannte die
Unentſchloſſen=
heit und Zaghaftigkeit ſeines Gegners Daun, er wußte, daß
dieſer ihm ſeinen Flankenmarſch nicht ſtören würde. Und in der
Tat begnügte ſich der öſterreichiſche Oberbefehlshaber damit,
ſei=
ner Armee Front zu verändern. Der nicht unbeträchtliche Teil
der öſterreichiſchen Artillerie, die bisher noch in Reſerve
gehal=
ten war, ſtand nun vor der Front des öſterreichiſchen Heeres und
empfing die aus dem Walde der Dommitſcher Heide
heraus=
tretenden Preußen mit ſolch heftigem Feuer, daß König
Fried=
rich in die Worte ausbrach: „Welche ſchreckliche Kanonade, iſt ſo
evwas ſchon jemals gehört worden?”
Perſönlich zur Erkundung des Angriffsfeldes vongeritten,
vernahm der König auch aus der Gegend des Zietenſchen
Deta=
chements lebhaften Kanonendonner, der ihn, wie ein Signal zur
Schlacht, zum übereilten Angriff mit den vorderſten zehn
Gre=
nadierbataillonen veranlaßte, denen nicht einmal die ſämtliche
Artillerie folgen konnte. Teile der zweiten und die ganze dritte,
die Kavallerie=Kolonne, befanden ſich noch auf dem Marſche im
Walde. Dieſe Handlungsweiſe König Friedrichs wird wohl
all=
gemein als ein Fehler angeſehen, zumal der Angriff unter großen
Verluſten ſcheiterte; aber hatte nicht der Schwedenkönig
Karl XII. in der Schlacht bei Narwa ebenſo kühn gehandelt und
einen glänzenden Sieg über die Ruſſen erſtritten!
Ein zweiter preußiſcher Angriff der Brigadem Ramin und
Gablenz warf die Oeſterreicher und gelangte bis auf die
Süp=
titzer Höhen; Freund und Feind führte nun Unterſtützungen
her=
an; die öſterreichiſche Kapallerie, die ſchon beim erſten Angriff
des Kömigs attackiert hatte; ritt abermals an, wurde aber von
den preußiſchen Küraſſier=Regimentern Markgraf Friedrich und
Spaen, dieſes vom Oberſt von Dallwig geführt, zurückgeworfen,
während die Schmettau=Küraſſiere und die Bayreuth=Dragoner
in die öſterreichiſche Infanterie einhieben. Die Hauptmaſſe der
preußiſchen Kavallerie, gegen deren Flanke das „Dragoner=
Regi=
ment Darmſtadt” einen glücklichen Awgriff machte, wurde leider
durch den Zſcheitſchken=Graben am Attackieren verhindert.
Es regnete ſtark und dunkelte; eine ſtockfinſtere Nacht brach
an. Freund und Feind war nicht mehr zu unterſcheiden; die
Be=
fehlserteilung funktionierte nicht mehr. Teilweiſe ſollen
Trup=
penteile beider Heere untereinander vermiſcht geweſen ſein. Der
öſterreichiſche General Migazzi wollte ſeine Brigade neu
forwie=
ren, er war aber in preußiſche Truppen geraten und wurde
ge=
fongen genommen. Auch König Friedrich, der ſich während der
ganzen Schlacht dem größten Feuer ausgeſetzt hatte, dem zwei
Pferde unter dem Leibe erſchoſſen worden waren, und der durch
eine Kartätſchkugel eine ſtarke Konruſion der Bruſt erbitten hatte,
ſoll in Gefahr geraten ſein, gefangen zu werden.
Der Feldmarſchall Graf Daun hatte ſchon Kuriere mit der
Siegesbotſchaft abgeſandt, die in der Kaiſerſtadt Wien, von
blaſenden Poſtillonen umringt, unter lautem Jubel des Volkes
den Sieg von Torgau verkündigten. Aber im Buche des
Schick=
ſals ſtand des großen Friedrich Triumph geſchrieben.
Felſen=
feſt auf ſeinen Sieg bauend, weil die Oeſterreicher, Zieten im
9tücken, nicht wagen würden, in ihrer Stellung zu bleiben,
ſon=
dern in der Nacht den Rückzug über Torgau und über die Elbe
antreten würden, hatte ſich der König nach dem Dorf Elsnig
be=
geben. Da hier alle Gehöfte mit Vevwundeten belegt waren,
ließ ſich der König die Kirche öffnen: auf den Stufen des Altars
ſitzend, entwarf er beim Licht einer Kerze ſeine Befehle für dem
folgenden Tag.
Auch der öſterreichiſche Heerführer, Feldmarſchall Graf
Daun, war verwundet worden, und zwar durch eine Gewehrkugel
am Bein. In ſeinem Quartier in Torgau erhielt er die
Nach=
richt, daß Zieten ſich der Süptitzer Höhe bemächtigt und ſo dem
vollen Sieg an des großen Friedrich Fahnen geheftet hatte.
Hatte der ſonſt ſo ſchnelle Zieten es bei Torgau verſäumt,
rechtzeitig zu handeln und anzugreifen? Das Buch der Geſchichte
gibt auf dieſe Frage keine Antort, denn niemand kennt den
genäuen mündlichen Befehl, den Zieten von ſeinem König
er=
halten hatte: Sollte er den Feind nur „in Schach halten” oder
„ihm den Rückzug abſchneiden” oder „gegen das öſterreichiſche
Detachement Lascy verwendungsereit ſein” oder gar „ſich
Tor=
gaus durch einen Handſtreich bemächtigen?”
Teuer war der Sieg von Torgau erkauft. Die blutigſte
Schlacht des Siebenjährigen Krieges war geſchlagen. Die
Oeſter=
reicher räumten noch in der Nacht das Schlachtfeld und zogen
ſich über die Elbe zurück, deren Rauſchen wie ein Magnet ihre
Ruckzugswege beſtimmte. Ganz Sachſem, bis auf Dresden, fiel
in König Friedrichs Hand.
Der Feldmarſchall Graf Daun iſt von Fehlern nicht
freizu=
ſprechen. Seine in ſtrategiſcher Hinſicht nicht gut gewählte
Stel=
lung erſchien toktiſch günſtig; aber das Unterlaſſen einer
künſt=
lichen Verſtärkung der Verteidigungsſtellung — wicht einmal
die vorhandenen alten Verhaue im Walde wurden ausgebeſſert
— machte ſich beſtraft und erleichterte den Angriff Zietens.
Die Bedeutung, die öſterreichiſcherſeits der Schlacht bei
Torgau beigelegt worden iſt, erhellt daraus, daß die Kaiſerin
Maria Thereſia dem geſchlagenen Feldherrn, dem Feldmarſchall
Graf Daun, zur Begrüßung entgegenfuhr. So hatte einſt nach
der Schlacht bei Cannä der römiſche Senat gehandelt, der den
geſchlagenen Conſul Varro vor den Toren Roms empfing.
Ein Bild hat den Augenblick feſtgehalten: in der frühem
Morgenſtunde am Tage nach der Schlacht bei Torgau umarmt
König Friedrich tiefbewegt Zieten, der, mit ſeiner rechten Hand
gen Himmel zeigend, ausruft: „Unſer Herrgott da oben lebt noch!”
Einige Jahre ſpäter hält der große König Manöver ab.
Tadelnd ruft er dem Chef des Küraſſier=Regiments Dallwig zu:
„Sein Regiment reitet ſchlecht”, worauf ihm Oberſt von Dallwig
zur Antport gibbt: „Ew. Majeſtät, bei Torgau ſind ſie gut
ge=
ritten.” König Friedrich wird milde, Dankbarkeit iſt ein
beſon=
ders ſchöner Zug ſeines Herzens: Der Chef des Küraſſier=
Regi=
wents. Dalbwig erhält eine höchſt gwädige Kabinettsordre und
eine ſehr wertvolle goldene Tabatiere.
Wenn in der heutigen Zeit die Klänge des Torgauer
Mar=
ſches an unſer Ohr ſchlagen, ſo rufen ſie uns zu, daß wir von der
Wiege bis zur Bahre ein ſtarkes Wollen und eine eiſerne
Pflicht=
erfüllung — auch unter den ſchwierigſten Vewhältniſſen und in
perſönlich größter Lebensgefahr — uns aneignen ſollen: Dann
wird der allmächtige Lenker der Geſchicke uns wieder auf die
lichten Höhen führen, gerade ſo, wie er des großen Fridericus
Rex Kundgebung vor der Schlacht bei Torgau „ich will ſiegen
oder ehrenvoll ſterben” wit der Siegespalme belohnte. Ej.
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Geite 9
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Stärkere Nachfrage
nach kaufmännſchem Perſonal im Otober.
Das einſetzende Wintergeſchäft hat eine ſtärkere Nachfrage nach
Ver=
käufern faſt aller Geſchäftszweige, beſonders aber des
Lebensmittelhan=
dels zur Folge gehabt. Gleichzeitig wird die Nachfrage nach Reiſenden
gegen Feſtgehalt größer. Auch Proviſionsreiſende ſind nach wie vor
ſtark geſucht, es finden ſich aber nur wenig oder kaum Bewerber, für
der=
artige Poſten. Von den der kaufmänniſchen Stellenvermittlung des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes gemeldeten offenen
Stel=
len betrafen allein 37 Prozent Verkäufer und Reiſendenpoſten. An
einigen Plätzen, war Mangel an genügend geeigneten Bewerbern für
Poſten, für die Spezialkenntniſſe verlangt wurden (Oekorations= und
Reklamefachleute, gewandte Lackſchriftſchreiber uſw.), Stark geſucht
waren auch junge Kontoriſten mit guten Kenntniſſen in Stenographie
und Maſchinenſchreiben. In Leipzig, Hamburg und Berlin konnten
eine größere Anzahl Aushilfskräfte bei Behörden und Firmen
unter=
gebracht werden.
Erfreulich iſt die Belebung des kaufmänniſchen Arbeitsmarktes im
Rhein—Ruhrgebiet. Induſtrie und Handel ſind hieran gleichmäßig
betei=
ligt. Wenn auch die Anforderungen noch verhältnismäßig gering ſind,
ſo dürſte bei der fortdauernden Beſſerung der Wirtſchaftslage dieſes
Be=
zirks doch zu erwarten ſein, daß die Nachfrage nach kaufmänniſchen
Kräf=
ten noch weiter ſteigt.
Im großen Ganzen geſehen, iſt eine Beſſerung der Lage des
kauf=
männiſchen Stellenmarktes, geſehen an der Zahl der Stellungsſuchenden,
die leider auch im Oktober nicht abgenommen hat, kaum feſtzuſtellen. Der
Zugang Gekündigter iſt zwar wieder um ein Drittel zurückgegangen,
aber immer noch bedeutend. Die Rationaliſierung der kaufmänniſchen
Betriebe und damit der Perſonalabbau, ſcheint eben noch nicht beendet
zu ſein (beſonders bei den Banken, bei Genoſſenſchaften und in einzelnen
Zweigen der Induſtrie). Außerdem brachten einige neue
Zuſammen=
ſchlüſſe in der Induſtrie weitere Kündigungen und Entlaſſungen von
kaufmänniſchen Angeſtellten.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Allerlei Unfälle. In der Mainzer Landſtraße wurde
ein junger Mann von einem Perſonenauto überfahren und am Kopf
ſchwer verletzt, daß er in das Krankenhaus eingeliefert wurde. — Durch
die Fahrläſſigkeit eines Kraftwagenführers wurde in der
Allerheiligen=
ſtraße ein Schüler überfahren. Er mußte mit einem ſchweren
Schädel=
bruch nach dem Krankenhaus verbracht werden. Der Wagenlenker wurde
feſtgenommen — Ein in der Waldſchmidtſtraße wohnender Mann bekam
mehrere Tobſuchtsanfälle, in deren Verlauf er ſeine Frau und ſein Kind
umzubringen verſuchte. Schließlich ſchritt die Rettungswache ein und
verbrachte ihn nach einer Nervenheilanſtalt. — In der Glauburgerſtraße
wurde eine 72 Jahre alte Dame von Hausbewohnern, denen es
aufge=
fallen war, daß ſie ſich mehrere Tage nicht mehr ſehen ließ, tot in ihrem
Bette vorgefunden. Als Todesurſache wird Entkräftung angegeben. —
In der Schäferſtraße wurde eine ältere Frau von einem Perſonenauto
gegen einen fahrenden Straßenbahnwagen gedrückt. Sie mußte
erheb=
lich verletzt nach dem Hoſpital verbracht werden — Tödlicher
Un=
fall eines Handwerksburſchen. In einer frei gelegenen
Scheune im Vorort Heddernheim wurde nach einer Mitteilung der
Kri=
minalpolizei die Leiche eines unbekannten Mannes, wahrſcheinlich eines
Handwerksburſchen aufgefunden. Der Schädel wies mehrere Löcher auf
Die von der Mordkommiſſion eingeleitete Unterſuchung hat ergeben, daß
allem Anſchein nach ein Unglücksfall vorliegt, wahrſcheinlich wollte der
Mann in der Scheune übernachten und iſt dabei in der Dunkelheit
ab=
geſtürzt, wobei er bei dem Sturz den Tod erlitt. —
JoſephBurg=
maier geſtorben. Im Alter von 63 Jahren iſt Montag morgen
3 Uhr der jahrzehntelange Börſenvertreter des Wolffſchen Büros, Joſ
Burgmaier, nach mehr als einjähriger ſchwerer Krankheit geſtorben. Der
Entſchlafene, der aus dem ſchwäbiſchen Teile Bayerns ſtammte, ſtand
36 Jahre lang ununterbrochen im Dienſte des Wolff=Büros und hat ſich,
namentlich in den ſchweren Kriegs= und Inflationsjahren, in
ange=
ſtrengter Arbeit unſchätzbare Verdienſte erworben. Wer den
liebens=
würdigen, beſcheidenen Mann gekannt hat, wird über ſeinen Heimgang
von tiefer Trauer erfüllt ſein. — Tod auf der Straße. Gin in
der Kronprinzenſtraße wohnender Mann erlitt am Schauſpielhaus einen
Schlaganfall. Die Rettungswache brachte ihn ins Städtiſche
Kranken=
haus, wo er inzwiſchen verſtorben iſt. — Gasvergiftung. Gin in
der Kloſtergaſſe wohnender Heizer wurde im Heizungskeller der alten
Nikolgikirche tot aufgefunden. Er dürfte durch Rauch oder
Oxydgas=
vergiſtung erſtickt, bzw. vergiftet worden ſein. — Das Auto im
Straßengraben. In der Nacht zum Montag, gegen 113 Uhr
geriet auf der Darmſtädter Landſtraße halbwegs Neu=Iſenburg, ein mit
vier Perſonen beſetzes Auto in den Straßengraben. Der Führer des
Wagens iſt nach ſeiner Angabe von einem entgegenkommenden
Nad=
fahrer geblendet worden und dadurch von der Fahrtrichtung abgekommen.
Das Auto überſchlug ſich und begrub die vier Inſaſſen unter ſich. Eine
Inſaſſin wurde am linken Bein verletzt. — Anträge auf Kredite
der Golddiskontbank. Der Nachrichtendienſt der Deutſchen
Nentenbankreditanſtalt teilt mit: Die Deutſche Rentenbankkreditanſtalt
(Landwirtſchaftliche Zentralbank) hat den landwirtſchaftlichen
Nealkredit=
inſtituten, die die Weiterleitung der Gelder der Golddiskontbankanleihe
vermitteln, mitgeteilt, daß Anträge auf dieſe Kredite bis ſpäteſtens
30. November d. J. eingereicht ſein müſſen. Landwirte und
Genoſſen=
ſchaften, die für ſich, bzw. für ihre Einzelmitglieder aus den bei einer
Reihe von Realkreditinſtituten noch zur Verfügung ſtehenden Geldern
der Golddiskontbank einen hypothekariſchen Zwiſchenkredit zu erhalten
wünſchen, können daher auf Berückſichtigung ihrer Geſuche jedenfalls nur
dann rechnen, wenn die Anträge bei den zuſtändigen Stellen (
Hypotheken=
banken, öffentlich=rechtlichen Kreditanſtalten und öffentlichen Sparkaſſen)
ſpäteſtens Ende des Monats eingegangen ſind. — Schießerei
zwiſchen Stahlhelmleuten und Kommuniſten.
Mon=
tagracht, kurz nach 2 Uhr, kam es in der Shnagogenſtraße zwiſchen
An=
hängern des Stahlhelms und des Roten Frontkämpferbundes zu einem
Zuſammenſtoß, in deſſen Verlauf ein Stahlhelmmann auf ſeine Verfolger
drei Schüſſe abgab, die jedoch fehlgingen. — Ein ſchwerer Junge.
Von der hieſigen Kriminalpolizei wurde der 21jährige, in Mannheim
geborene Reiſende Ed. Müller feſtgenommen, der von der hieſigen
Staatsanwaltſchaft wegen ſchweren Diebſtahls und intellektueller
Urkun=
deufälſchung geſucht wird. Außerdem wird er noch von zehn
auswär=
tigen Behörden geſucht. Es liegen nicht weniger als vier Steckbriefe
gegen ihn vor.
Ein renitenter Angeklagter.
DD. Berlin. Vor dem erweiterten Schöffengericht hatte ſich der
mehrfach vorbeſtrafte Bäcker Knak wieder einmal wegen raffinierter
Be=
trügereien zu verantworten. Als der Vorſitzende ihm vorhielt, daß er
bereits 18 Mal vorbeſtraft ſei, ſchlug er großen Lärm und bezeichnete
dieſe Feſtſtellung als ganz überflüſſig. Damit wolle der Vorſitzende nur
die Schöffen gegen ihn einnehmen. Ueberhaupt lehne er den Richter
mit den Glasſcherben im Auge ab. Das ganze Affenthegter mache er
nicht mit. Der Vorſitzende drohte mit Zwangsmaßnahmen, jedoch ohne
Erfolg. Der Angeklagte lärmte weiter und ſtörte die Verhandlung durch
unpaſſende Zwiſchenrufe. „Sie können ja verhandeln, ſo viel Sie Luſt
haben, aber ohne mir”, meinte er. Dem Gericht blieb nichts anderes
übrig, als den renitenten Angeklagten abführen zu laſſen und in ſeiner
Abweſenheit die Verhandlung durchzuführen. Knak weigerte ſich auch.
zur Entgegennahme des Urteils im Gerichtsſaale zu erſcheinen, ſo daß
auch das Urteil in ſeiner Abweſenheit verkündet werden mußte. Knak
hatte wie die Verhandlung ergab, verſucht, mit gefälſchten
Beſtellſchei=
nen Waren in großem Umfange zu erſchwindeln, und war deshalb wegen
verſuchten Betruges und ſchwerer Urkundenfälſchung angeklagt. Das
über Knak verhängte Urteil lautete auf zwei Jahre Zuchthaus und fünf
Jahre Ehrverluſt.
Ein ſchweres Unwetter über Frankreich.
EP. Paris. Aus ganz Frankreich treffen nach wie vor
Unwetter=
meldungen ein. In Nordfrankreich ſind mehrere Flüſſe über die Ufer
getreten, was die Bewohner um ſo mehr beunruhigt, als ſie die ihnen
zuſtehende Entſchädigung für die letztjährigen Ueberſchwemmungen bis
heute noch nicht erhalten haben. — Im Aermelkanal ſind die meiſten
Fiſcherboote ſeit mehreren Tagen am Ausfahren verhindert, was in
Paris zu einem Steigen der Fiſchpreiſe Anlaß gab. In Louhans ſteht
der Marktplatz des Ortes unter Waſſer. In den höher gelegenen Telen
des Departements Saone=et=Loire wurde, durch Hagelſchlag ſchwerer
Schaden angerichtet. Auch aus Korſika wird ein ſchweres
Hagel=
wetter gemeldet. Die Hagelſchloſſen erreichten teilweiſe ein
Gewicht von 300 Gramm. In Ajgccio ſind die meiſten
Fenſterſchei=
ben eingeſchlagen worden. Tauſende von Vögeln wurden
getötet.
Die Hochzeitsfeierlichkeiten in Stockholm.
Ankunft der Gäſte.
TU. Stockholm. Dienstag vormittag traf das belgiſche
Königs=
paar im Extrazug von Göteborg auf dem hieſigen Zentralbahnhof ein,
wo ſie von König Guſtav, dem Brautpaar. Prinzeſſin Ingeborg,
meh=
reren Miniſtern und vielen Würdenträgern empfangen wurden. Eine
Ehrenkompagnie bewies die Ehrenbezeugungen. Die Fahrt zum Schloß
wurde in offenen vierſpämnigen Wagen unter miltäriſcher Begleitung
zurückgelegt, in deren erſtem die beiden Könige ſaßen, während im
zweiten die Königin von Belgien, Prinzeſſin Ingeborg, Kronprinz
Leopold und Prinzeſſin Aſtrid Platz genommen hatten. Auf dem
Schloß=
hof empfing die Fürſtlichkeiten eine Ehrenkompagnie der Grenadiere mit
Muſik. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt. Die amtlichen Gebäude ſind
ſeh= ſchön dekoriert. Sämtliche Zeitungen begrüßen das belgiſche
Königspaar auf das herzlichſte. Strahlender Sonnenſchein liegt über der
ganzen Stadt. Dienstag abend gibt das Königspaar ſeinen Gäſten ein
Galgeſſen.
Die Entwicklung des Lichtſpielweſens
in Oeutſchland.
DIE LiCHTSPIELTHEATER
IN DEUTSCHLAND
1910, 1919, 1925.
1210
Lahl der Lichtſpiele
v Sitzplätze
Die Entwicklung des Lichtſpielweſens in Deutſchland fällt faſt
völlig in den Zeitabſchnitt der letzten 25 Jahre. Die erſten
Grün=
dungen von ſtändigen Lichtſpieltheatern ſetzen um das Jahr 1900
ein, aber ſchon im Jahre 1910 waren etwa 1000 Lichtſpielhäuſer
im Betrieb, deren Zahl bis zum Jahre 1925 auf 3600 geſtiegen iſt.
Mit der wachſenden Zahl der Lichtſpieltheater hat ſich gleichzeitig
auch eine bedeutſame Wandlung vom Kleinkino zum mittleren
Lichtſtielhaus und zum Kinopalaſt vollzogen. Während im
Jahre 1910 die vorhandenen etwa 1000 Lichtſpieltheater erſt rund
200 000 Sitzplätze aufwieſen — glſo ein Thegter im Durchſchnitt
200 Plätze —, entfielen im Jahre 1925 auf 3600 Lichtſpieltheater
rund 1275 000 Sitze — alſo auf ein Theater durchſchnittlich
355 Plätze. Von der Geſamtzahl der Theater entfällt etwa ein
Viertel auf die Großſtädte mit 100 000 Einwohnern.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 4. November 1926.
(Nach der Wetterlage vom 2. November 1926.)
Noch Regenfälle, jedoch abnehmend und allmählich kühler, noch vorwie=
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
gend bedeckt.
„Die künſtleriſche
Form=
gebung des Reiches.”
Eine Kunſtausſtellung im Reichstag
Entwürfe von Adlern
für Geſandtſchaften, Konſulate, Poſt und
andere Behörden.
Geſchäftliches.
Dem Heſſiſchen Diakonieverein wurde zugunſten der
Alters=, Kranken= und Erholungsfürſorge ſeiner Schweſtern ein=
Lotterie genehmigt. Die Ziehung dieſer Lotterie findet beſtimmt
am 12. November in Darmſtadt öffentlich ſtatt. In Anbetracht des
guten Zwecks hoffen wir auf Unterſtützung dieſes Unternehmens. Der
Lospreis beträgt nur 1.— Mark und es werden nur Geldgewinne ohne
jeden Abzug zur Verloſung gebracht. Wir verweiſen im übrigen auf dis
F15701
Anzeige in unſerer Zeitung.
Goldene Medaille. Die Firma Koch & Schenk, Chemiſche
Fabrik A.G in Ludwigsburg, die Herſtellerin der bekannten
„Büffel=Beize” iſt auf der Ausſtellung „Die Frau in Kleidung,
Haus und Küche” in Nürnberg mit der Goldenen Medaille
aus=
gezeichnet worden. Die Büffel=Beize” war bekanntlich als erſtes Farb=
Bohnerwachs für Bretterböden und Treppen auf dem Markt. Sie ſteht
auch heute noch, inzwiſchen als lichtechte Oel=Wachsbeize und Wachsbeize
vervollkommnet, unter den vielen Nachahmungen unerreicht da. Schutz=
UI8t./1480
marke: „Der Büffel im Sechseck.”
Lotterie „Haus der Jugend‟ Die Lotterie „Haus der
Jugend” iſt jetzt in vollem Gange. Die Loſe werden ſtark begehrt und
wegen des aufſehenerregenden Gewinnplanes praktiſcher und zugleich
ſchöner Gewinne gern gekauft. Der Hauptgewinn, beſteht nach Wahl
entweder aus einem Einfamilienhaus oder den Mitteln zur Grundung
einer ſelbſtändigen Exiſtenz im Werte von 30 000— Mark. Auch alle
übrigen Gewinne ſind Wahlgewinne, d. h. der Gewinner kann ſich die
Art des Gewinnes ſelbſt ausſuchen, ſo daß Umtauſch und Enttäuſchungen
ausgeſchloſſen ſind. Bei der Aufſtellung der Gewinne ſind die
gegen=
wärtigen ſchweren wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſehr weitgehend
berückſich=
tigt und nur praktiſche und ſolide Gewinne vorgeſehen worden. Der
mit der Lotterie verfolgte Zweck dürfte allgemein bekannt ſein. Es
han=
delt ſich um die Errichtung eines Jugendheimes und einer
muſtergül=
tigen Jugendherberge, die vor allen Dingen vielen Hunderten von
Turn=, Sport= und Wanderfreunden billige Unterkunftsmöglichkeit
bieten wird.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 2. Nov. 3.30: Stunde der Jugend. Aus dem Buch
der Sage und Geſchichte, Rektor Wehrhan: „Kaiſer Karls letzte
Tage und ſein wunderbares Begräbnis” (für Kinder vom 10. Jahre
ab). O 4.30: Hausorcheſter, Ballerinnerungen (alte Tänze). 6 5.45:
Bücherſtunde. S 6.30: Anleitung zur Betrachtung von Kunſtwerken:
„Altdeutſche Tafelmalerei 8” Vortrag Dr. Götz. (. 7:
Frauen=
ſchickſal und Verlauf der Menſchheitsentwicklung. Von Dr. Lilli=
Nölting O 780: Schach. O. 8: Eine Viertelſtunde Naturkunde
unter Leitung von Prof. Drevermann. O 8.15: Uebertr. von
Caſſel: Opern= und Arien=Abend. Verdi: „Troubadour”. —
Meyerbeer: Die Afrikanerin. — Bizet: Carmen. — Puccini: Tosca.
— Verdi= Aida. Mitw.: Dela E. Gotthelft, Martin Kremer,
Flügel: Dr. Zulauf. O 9.15: Dramatiſcher Abend. Rameau:
Ballettſuite a, Zoroaſter. — „Der eingebildete Kranke‟. Luſtſpiel
von Moliere.
Stuitgart.
Mittwoch, 3. Nov. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Jugendſtunde.
Elſa Pfeiffer, Karl Köſtlin. Rundfunkorch. O 4.15: Rundfunkorch.
Trinkaus: Feſtmarſch. — Ziehrer; Faſchingskinder — Mozart:
uv. Entführung aus dem Serail. — Beriot: Duett für zwei
Violinen. — Einlage: Helene Brendt=Schüle lieſt aus eigenen
Werken. —
Mozart: Fant. Zauberflöte. — Sgambati; Berceuſe.
— Ralf: 1001 Nacht. O 6.15: Sten Bergmann, Stockholm: Auf
Hundeſchlitten durch Kamtſchatka. O 6.45: Dr. Elwenſpoek:
Tier=
geſchichten. O. 7.15: Win Hörth=Humoriſtiſcher Vortrag in engl.
Sprache. O 8: Alte Tänze, Rundfunkorch. 10 Darbietungen. —
Anſchl.: Die beiden Klinasbera. Luſtſpiel von Kotzebue.
Berlin.
Mittwoch, 3. Nov. 1.30: Uebertr. d. Glockenſpiels von der
Parochialkirche Berlin. O 3.30: Hedwig Hirſchbach: Die „Garconne”,
O 4: „Prinz Friedrich von Homburg”, Schauſpiel von H. v. Kleiſt.
6 630: Dr. Pototzky: „Das Problem des nervöſen Kindes”,
6-7.05: Ludwig Sochaezewer: „Vom deutſchen Lehr= und
Kuxur=
film” O 730: Dr. Stein: Die Muſik in Deutſchland vor der
Ein=
führung des Chriſtentums. O 8: Dr. Schacht: Einf. zu dem Sende=
Spiel: „Polniſche Wirtſchaft” O 8.30: „Polniſche Wirtſchaft”. Poſſe
mit Geſang von Curt Kraatz und Georg Okonkowski. Hauptperſ.:
Mangelsdorff. Stadtrat: M. Gülſtorff. „Gabriele, ſeine Frau:
Mar=
garete Albrecht. Erika, beider Töchter: Liſa Weiſe. Geheimrat
Veltenius: Erwin Kopp. Hegewaldt Rittergutsbeſitzer: Robert
Meyer. Marga Hegewaldt: Edith Karin. Fiedler: W. Zilzer.
Sperling, Aviatiker: Bruno Fritz. Steinöl, Kunſthändler: Kurt
Gral. Graf Kaſimir Schofinsky: Julius Brandt. Saluſchka,
Ma=
ruſchka, Anuſchka, Petruſchka, ſeine Nichten; Irma Dierks, Renee
Kürſchner, Dorothee Tieß, Lore Braun. Funkorch. O 10.30: Tanzm.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 3. Nov. 12: Lektor Grander
und Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 12.30: Mitteilungen des
Reichsſtädtebundes. O 3: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engl.
für Anfänger. O. 3.30: Dieſelben: Engliſch für Fortgeſchrittene.
S 4: Dr. Erna Haßlacher=Friedensthal: Entwicklung und
Notwendig=
keit eines beſonderen Jugendſtrafrechts. O 430: Aus dem
Zentral=
inſtitut. O 5.20: Dr. phil. Wegner: Der Sternenhimmel im
No=
vember. O 5.30: Geh. Ob.=Reg=Rat Cleinow: Das heutige
Ruß=
land. O 6: Dir. Dr. Ing. Litz: Aus dem Betriebe einer
Ma=
ſchinenfabrik. O 6.30: Exz. von Glaſenapp: Aus der Geſchichte der
Reichsbank während des Krieges und nach dem Kriege. O. Dr.
Birkenfeld: Das Werk Ina Seidels. Einführung. O 7.30: Dr.
Wertheimer: Auslandsdeutſchtum und Rundfunk.
Hauptſchriftleitung. Rudol Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe. für Feuiletor
Reich und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: De. Eugen
Buhlmann, für den Schlußdienſt: Andreas Bauen ſür den Inſeratenteil:
Wil y Kuhle. Druch und Verlag: 9. C. Wittich — ſämtlich im Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
BNe Salolielstelier des Trafides
1. Der Zahnstein
ist ein Absatz des Speichels ähnlich wie der Kesselstein des Wassers.
Er hat eine graugrüne, braune bis schwarze Färbung und ist
zu-
nächst ein Schönheitsfehler, der den Zähnen ein häßliches, ungepflegtes
Aussehen gibt und einen üblen, fauligen Geruch aus dem Munde
verursacht. Er ist aber auch ein höchst gefährlicher Feind des Gebisses,
weil er Zahnfleisch- und Kieferschwund sowie Zahnfleischentzündungen
und -eiterungen verursacht. Er ist äußerst festsitzend und hart; oft
umkleidet er in harter Kruste den ganzen Zahnhals, entblößt die
Wurzel und verursacht ein Lockerwerden der Zähne.
2. Mißfarbener Zahnbelag
hervorgerufen durch starkes Rauchen von Zigarren und Zigaretten,
ist weniger schädlich, aber ein um so auffallenderer Schönheitsfehler
des Gebisses. Wie entfernt man Zahnstein und Zahnbelag? Weder
mit Mundwasser noch mit sogenannten Lösungsmitteln; in dieser
Beziehung ähnelt der Zahnstein auch dem Kesselstein, gegen den
allerlei Lösungsmittel sich als wirkungslos erwiesen haben und die
rein mechänische Beseitigung sich am besten bewährt. Millionen, die
heute Chlorodont täglich im Gebrauch haben und ihre schönen weißen
Zähne dieser Zahnpflege verdanken, haben es selbst ausprobiert,
daß Mundwasser die mechanische Reinigungskraft der mikroskopisch
feinen reinen Kreide im Chlorodont nicht ersetzen kann.
3. Ubler Mundgeruch
als Folge mangelhafter Zahnpflege macht sich weniger dem davon
Betroffenen, als seiner näheren Umgebung bemerkbar. Neutrale
Salze im Chlorodont, die eine vermehrte Speichelbildung und
da-
durch eine natürliche Mundreinigung bewirken, in Verbindung mit
dem herrlich erfrischenden Pfefferminzgeschmack beseitigen diesen
markanten Schönheitsfehler unmittelbar, Jeder Tube Chlorodont ist
eine genaue Gebrauchsanweisung beigefügt. Chlorodont-Zahnpasta
und die dafür geeignete Chlorodont-Zahnbürste mit gezahntem
Borstenschnitt sind die besten Hilfsmittel gegen den gefürchteten
Zahnstein, mißfarbenen Zahnbelag und den oft damit verbundenen
1 Dr 18768
üblen Mundgeruch.
Seite 10
Mittwoch, den 3. November 1926
Nummer 305
Familiennachrichten
Am 30. Oktober wurde
uns ein geſunder Junge
ge=
boren.
Dr. Hans Dietert und Frau
Emmi, geb. Weimar.
Scheveningen
Leuvenſcheſtr. 39.
(16025
Ihre
heute vollzogene Vermählung
beehren ſich anzuzeigen
Hanswolf von Goerſchen
Els von Goerſchen
geb. Rieger
Darmſiadt, den 3. November 1926
Dieburgerſtraße 49.
(16012)
Todes=Anzeige.
Tiefgebeugt zeigen wir allen
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hierdurch an, daß unſer
liebes, treuherziges Kind,
Schweſter=
chen und Enkelkind
Hanni
geſtern nachmittag um ½4 Uhr nach
kurzem ſchweren Leiden im zarten
Alter von 8 Monaten ſanft im
Herrn entſchlafen iſt.
ImNamen d.tieftrauernd. Hinterbliebenen:
Hermann Fertſch u. Frau.
Darmſtadt, den 2. November 1926.
(*28773
Kirchſtr. 27, II.
Die Beerdigung, findet in aller
Stille ſtatt.
Statt Karten.
Des Herrn Wille iſi geſchehen. Nach
langem Leiden iſt mein innigſtgeliebter Mann,
unſer herzensguter Vater und Schwiegervater,
mein lieber Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
Herr Ober=Poſtrat
Zalop Sonter
im 36. Lebensjahre von uns gegangen.
In tiefem Schmerz:
Frau Julie Völker, geb. Horſi
Frau Lotte Eiſenbeis, geb. Völker
Annelieſe Völker
Elfriede Völker
Richard Eiſenbeis.
Saarbrücken, Neunkirchen, Darmſiadt und
Oberklingen, den 30. Oktober 1926. (160r7
Die Beerdigung findet in aller Stille auf dem
Familien=
grab in Darmſiadt ſiatt.
Wir bitten um ſtille Würdigung unſeres namenloſen
Schmerzee.
Für die uns beim Ableben unſerer
lieben Nichte und Couſine
Fräulein Lina Ohls
dargebrachten Beileidsbeweiſe danken
wir herzlichſt.
(*28770
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Lina von der Au
Roßdörferſtr. 65 I.
Bevor Sie ſich entſchließen, an einem
teilzunehmen, verlang. Sie unſeren Proſpekt
Wir verſenden denſelben gratis u. portofrei
Fachſchule
für moderne Zuſchneidekunſt
Darmſtadt, Bleichſtraße 40 (14428a
O
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute mittag 6 Uhr entſchlief nach kurzem
ſchweren Leiden im 65. Lebensjahr meine liebe Frau,
unſere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Schwägerin
Frau
Kaufen Beilon
geb. Roßmann.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Daniel Perron, Bürgermeiſter
Familie Ludwig Buxmann.
Nieder=Modau, den 1. November 1926. (28765
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 4. November
1926, nachmittags 3 Uhr ſtatt.
Heute früh verſchied mein guter Mann, mein treuer Vater
Miniſterialdirektor i. R.
Munz Beiziiger
nach langem ſchweren Leiden.
Um ſille Teilnahme bitten:
Anna Hölzinger, geb. Müller
Fritz Hölzinger
Oberleutnant im Reichswehr=Regt. 14
Darmſiadt und Donaueſchingen, 2. November 1926.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 4. November, nachmittags
4 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt, die Einſegnung 1/. Stunde
vorher, Herdweg 66.
Von Beileidsbeſuchen bittet man gütigſt abſehen zu wollen.
(16035
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß uns unſer lieber,
unvergeßlicher Vater, Schwiegervater u. Großvater
Herr Bernhard Boſinger
nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß nach einem
mühevollen, arbeitsreichen Leben plötzlich und
un=
erwartet entriſſen wurde.
In tiefer Trauer:
Hermine Boſinger
Bernhard Boſinger
Georg Riebel
Eliſabeth Riebel, geb. Boſinger
und 2 Enkel.
Roßdorf, den 1. November 1926.
(*28818
Die Einäſcherung findet am Donnerstag, den 4.
No=
vember 1926, vormittags 11 Uhr, im Krematorium,
Waldfriedhof Darmſtadt ſtatt.
Ab 1. November iſt meine Sprechſtunde
Rheinstr. 33, I.
Dr. Karl Andres
Facharzt für innere Krankheiten.
Sprechſtunde: 11½-12½ u. 3-5 Uhr.
Mittwochnachm. keineSprechſtunde,
Telephon 3016.
(*28568im
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Fortgeſchrittene
„ 9—10
10
Kinder v. 12—14 Jahren
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Frauen
10.
7—8
10.
Oberklaſſe.
8—9
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N
[ ← ][ ][ → ]Nummer 305
Mittwoch, 3. November
trachtet werden, da mehrere Induſtriezwveige einen beſſeren
Auſtrags=
beſtand aufzuweiſen haben, als vor einigen Monaten. Da die Ve= zahlungen 2161 Mill. RM.).
lebung der Wirtſchaft nicht einheitlich eingeſetzt hat, muß auch die
Wirt=
ſchaftslage des Handwerks ganz verſchieden beurteilt werden. Wo
be=
ſtimmte Induſtriegruppen erhöhte Tätigkeit außueiſen, kann von einer
gewiſſen Belebung in der Handverkswirtſchaft berichtet werden. Dieſe
Belebung geht jedoch nicht direkt von den Induſtrieunternehmungen
auf das Handwerk aus, ſondern auf dem Umwege über die Arbeiter= der Provinz lagen beſonders viele Kaufaufträge vor, die auch heute
ſchaft. Dieſe iſt bei dem beſſeren Verdienſt in der Lage, wieder die Be= in den feltenſten Fällen limitiert waren, ſo daß ſich wieder große
Arbeitsloſigkeit aufgelaufenen Schulden abzudecken. Von den Induſtrie= dem J.G. Markt eine ſtürmiſche Nachfrage eingeſtellt, ſo daß der Kurs
unternehmungen ſelbſt wurden weniger Aufträge an das Handwerk
er=
teilt. Im ganzen iſt die Belebung in der Handwerkswirtſchaft ſo ge= ſüir J=G=Farbenimduſtrie bis 353 hinaufgetrieben wurde. Es waren
mit dem des Vorjahres vergleichen, und verſchiedene Berichte weiſen
ſchon jetzt darauf hin, daß ſich der nahende Winter und die damit für
manche Bweige verbuudene Stille ſchon jetzt fühlbar macht. ungünſtiger Vereinigten Staaten übertrage. Die erſte offizielle Notiz mit 349 war
als in der Stadt ſind die Verhältniſſe auf dem Lunde, beſonders da, wo rund 10 Prozent höher als der geſtrige Abendbörſenkurs. Wenn ſich
Unwetterkataſtrodhen eingetreten waren. Die Anzahl der beſchäftigten auch die Umſätze auf den übrigen Marktgebieten in etwas ruhigenen
ſcheint ebenfalls noch an Umfang zu gewinnen und macht ſich für das für Magnesmaun erhielt ſich das Intereſſe, nur Harpener und
Rhein=
luſte ſind auch eingetreten durch Konkurſe in den Reihen der Schuldner
das Handwerks und haben ſonſt als ſolide geltende Handwerksſirmen
in ihren Grundfeſten erſchüittert. Im Oktober trat noch erſchwverend
hinzu, daß Nachzahlungen auf Steuern fällig wurden. Es wird betont.
daß die jetzt geltenden Veranlagungsgrundlagen für die Wirtſchaft und
Wirtſchaftliche Nundſchau.
Anträge auf Kredite der Golddiskontbank. Der Nachrichtendienſt
der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt teilt mit: Die Deutſche
Nenten=
bankkreditanſtalt (landwirtſchaftliche Zentralbank) hat der landwirt=
Golddiskontbankanleihe vermitteln mitgeteilt, daß Anträge auf dieſe
Landwirte und Genoſſenſchaften, die für ſich bzw. ihre Einzelmitglieder Prozent. LondonParis 15314.
aus den bei einer Reihe von Realkreditinſtituten, noch zur Verfügung
kredit zu erhalten wünſchen, können auf Berückſichtigung ihrer Geſuche
nur dann rechnen, wemn die Anträge bei den zuſtändigen Stellen
(Hypothekenbanken, öffentlich=rechtliche Kreditanſtalten und öffentliche nur AE.G. Gelſenkirchen und die Schiffahrtswerte. Im allgemeinen
Sparkaſſen) ſpäteſtens Ende des Monats eingegangen ſind.
Die deutſch=franzöſiſch=luxemburgiſche Roheiſenverſtändigung verfekt.
Wir wir aus zuverläſſiger luxemburgiſcher Quelle erfahren, ſind die
Verhandlungen über eine Roheiſenverſtändigung für das Saargebiet,
die ſchon ſeit längere Zeit parallel mit den internationalen
Rohſtahl=
gemeinſchaftsverhandlungen in Paris geführt werden, munmehr
eben=
falls zu einem befriedigenden Abſchluß gelangt. Man iſt
übereingekom=
men, daß Deutſchland in der Beligferung des Saargebigts mit Hämatit=
Gießerei=Roheiſen nach Deutſchland ſollen im Laufe dieſer Woche
eben=
ſetzen mußte.
Peiner Eiſenbahn=Aktien, Magdeburger, Straßen=Eiſenbahn=Aktien, gewiſſe Skeptik zeigte und rur zögernd den Käufen der Bankenkund=
Braunſchwveiger BankAktien, Leipziger Kreditanſtalt=Aktien, Mecklen= ſchaft und der Provinz folgte. Die Beteiligung des Publikums war
Aktien, Süddeutſche Bodenkredit=Bank=Aktien, Alfeld Delligſen=Aktien. fuhr auch der Kreis der favoriſierten Vaviere eine Einſchränkung. Die
bach=Aktien, Habermann u. Guckes Aktien, Hein, Lehmann u. Co=Aktien, 2½ Prozent verloren. Nordd. Lloyd auf die Kabitalserhöhunn mäßig
Roſitzer Zuckerraffinerie=Aktien, Süddeutſche Immobilien=Aktien, Tem= 4.3035 nach.
pelhofer Feld=Aktien, Terrain a. Neuen Botan. Garten=Aktien,
Veith=
marin=Fabrik=Aktien, Viktoria=Werke=Aktien, Vorwärts Bielefelder Spinl= ſtimmung zum Druchbruch, die bei Schluß der Börſe in eine neue
neri=Alktien, Wagner u. Co=Aktien, Wittkop Tiefbau=Aktien.
ſitzung des Norddeutſchen Lloyd beſchloß, einer auf den 2. Dezember märkte beſchränkt. Farben gingen, nachdem der Kurs zeitweiſe auf 348
würde der Norddeutſihe Lloyd das Stammkapital des Jahres 1914 wie= ſich daher im Spätverkehr nicht, ſondern gaben um 1—2 Prozent nach.
Bedürfniſſes erſetzen.
Die Hamburg—Südamerikaniſche Dampfſchiffahrtsgeſelſchaft hielt Betrag der letzten Liquidationen hinaus gehegt werden.
eine Aufſichtsratsſitzung ab. Ein Bericht wurde darüber nicht
veröffent=
licht, jedoch kann nach unſerer Information geſagt werden, daß eine Aſchaufb. Zelſtoff
Kabitalserhöhung nicht beſchloſſen wurde. Auch ſonſtige größere Trans= Augsb.=Nürnb.Maſch.
aktionen ſollen nicht geplant ſein. Für den Bau eines Schweſterſchiffes Bamag=Meguin
der Cap Polonie” ſind genügend eigene Mittel vorhanden, ſo daß die Berlin garlsrubegnd.
Geſellſchaft nicht an den Kapitalsmarkt heranzutreten braucht. Die gro= Braunfohlen=Briket
ßen Kursſteigerungen der letzten Tage werden mit der beträchtlichen Dremer Vulkan.;
Belebung des La Plata=Frachtengeſchäftes erklärt.
Gemeindeverband „Lorſcher Licht= und Kraftverſorgung” in Lorſch. Teutſche Maſchinen
Der Satzung iſt die miniſterielle Beſtätigung erteilt. Der Verband iſt Teutſch.=Nied=Tel.
aus den Gemeinden Lorſch, Klein= und Groß=Hauſen mit Sitz in Teutſche Erdöl
Lorſch gebildet.
Fr. Kammerer A.G., Pforzheim. Die Geſellſchaft teilt mit, daß die 9. Kaliwverie
Herabſetzung des A.K. von 1000 000 RM. auf 500 000 RM. ihre Be= Lynamit Nobel.
gründung darin finde, daß man angeſichts der noch immer ganz undurch= Cleltr. Lieferung
ſichtigen Lage der allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe in der J. 6. Farben
Branche bei der Bewertung einiger Aktiopoſten, insbeſondere des ziem= R. Friſter
lich umfangreichen Liegenſchaftsbeſitzes der Firma, noch vorſichtiger als Caggenau Vorz,
im vergangenen Jahre zu Werke gehen und gleichzeitig den bilanzmäßi= G.f.elektr, untern.
gen Verluſt von rund 90 000 RM. ausgleichen wolle.
Der engliſche Chemietruſt. In der engliſchen Morgapreſſe erſchien KonMaſch.Egeſt.
geſtern eine offzielle Mitteilung über die Einzelheiten der Bildung des honſa
Lampſchi=
britiſchen Chemie=Konzerns, der unter der Bezeichmung „Imperial
Che=
mical Induſtries Ltd.” die vier Firmen Brunner, Mond and Cyh.,
Nobel=Induſtries, Univerſal Alkali Cy. und die Britiſh Dneſtuff
Cor=
voration vereinigen wird. Das Kapital des Konzerns wird, voraus= Amſſerdamel
geſetzt, daß alle Aktien der Einzelgeſellſchaften umgetauſcht werden, rund Buenos=Aires
57 Mill. Pfund betuagen, alſo dem der J. G. Farbeninduſtrie gleich= Brüſſel=Antw.
kommen und in 18 Mill. ſproz, Vorzugsaktien über je ein Pfund, 31 Cslo —
Millionen gewöhnliche Aktien über je ein Pfund, ſowie 19 Mill. zwei= Kopenhagen
ſtellge Aktien über je 10 Schilling zerfallen. Präſident der neuen Geſell=
Stocholm=
ſchaft wird Sir Alfred Mond. Dem Direktorium gehören u. a an: kelingſors
Sir Harry Ma Gowan, Lord Aſhfield, Sir Jon Brunner, Sir Mus= London.
pratt, Oberſtleutnant Pollitt, der ehemalige Vizekönig von Indien Mar= New=York.
quis of Reading und Sir Joſias Stamp. Sir Alfred Mond ſchätzt den Paris.
zukinftigen Gewinn des Konzerns nach Rückſtellung der Reſerven auf Schweiz .....
xund 4 Millionen Pfund.
Die Sparkafſen des Deutſchen Reiches im Monat September 1926.
Nach den Angaben des Statiſtiſchen Reichsamts iſt der Einlagenbeſtand
bei den Sparkaſſen des Deutſchen Reiches im Monat September 1923
weiter erheblich geſtiegen, nämlich von 2591,3 Mill. NM. Ende Auauſt
auf 2712,5 Mill. NM. Ende September Einzahlungen 321,3 Mill. RM.,
Auszahlungen 200 Mill. NM.). Die Giro=, Scheck= und Konto=Korrent=
Nach Anſicht des Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertages Einlagen ſind im Berichtsmonat bei den Guthaben von 1134,4 Mill.
kann die Wirtſchaftslage Deutſchlands jetzt etwas obtimiſtiſcher be= Reichsmark auf 1145.4 Mill. RM., bei den Schulden von 1460 Mill. RM.
auf 1496,7 Mill. RM. geſtiegen (Einzahlungen 2151 Mill. RM., Aus=
Frankfurter Effektenbörſe.
Die außerordentliche Lebhaftigkeit der Börſe hält weiter an. Aus
dürfniſſe des täglichen Lebens zu befriedigen und auch die wuährend der Kursſteigerungen durchſetzen konnten. Schon vorhörslich hatte ſich auf
wieder eine ganze Anzahl bager Gerüchte im Umlauf, u. a. ſollte die
ring, daß als Geſamtergebnis kanm Eine Veränderung gegenüber dok 7.G.=Farbeninduſtrie von der Standard Dil Company eine gewaltige
Vormonat feſtzuſtellen iſt. Der Auftragsbeſtand läßt ſich in keiner Weiſe Entſchädigung dafür erhalten haben, daß ſie ihr den Verkauf des aus
dem Kohlenverflüſſigungsverfahren gewonnenen Betriebsſtoffes in den
Geſellen iſt daher auffallend gering und das Angebot in handwerklich Bahnen bewegten, ſo war das Geſchäft auch ſür dieſe Gebiete noch recht Tage nach Eingang der Natifikation beim Generalſekretariat des
Völker=
ausgebildeten Arbeitskräften nach wie vor ſehr hoch. Das Borgunweſen groß und lebhaft. Montanwerte gewannen 1 bis 4 Prozent, beſonders
Handwerk infolge des Kapitalmangels immer fühlbarer. Größere Verz ſtahl wurden vernachläſſigt. Von Banken gewamnen Danatbank 4 Proz, demgemäß die von deutſchen Stellen ausgefertigten Urſprungszeugniſſe
der Reſt 1 bis 2 Proz=, und alle Elektrowerte 2 bis 3 Proz. In
Schiff=
fahrtswerten blieb die Tendenz allein etwas unſicher. Lloyd gaben
2 Prozent nach, Hapag gewannen dagegen 1 Prozent. Feſt waren auch
rungen von 2 bis 5 Prozent. Auf dem Markte der nur zu
Einheits=
kurſen gehandelten Induſtriepaviere gab es ferner eine ganze Reihe von
Werten mit beträchtlichen Kursgewinnen.
anleihen eröffneten zwar 0,800, mußten aber im Verlaufe ſich eine
ge=
anleihen und die Mehrzahl der ausländiſchen Renten.
ſchaftlichen Realkreditinſtituten, welche die Weiterleitung der Gelder der ſich namentlich die Montanwerte Kursabſtriche von 2 bis 3 Prozent ge= Ausſtellung von Urſprungszeugniſſen ermächtigten Organe bezeichnet
Kredite bis ſpäteſtens 30. November ds. Js, eingereicht ſein müſſen. Stärker gedrückt waren aber deutſche Anleihen. Tägliches Geld 6½z den Kreis Mannheim werden die Urſprungszeugniſſe von der Außen=
An der Abendhörſe machte ſich etwas Regliſationsneigung bemerk= für die Urſprungszeugniſſe ſind bei der Handelskammer erhältlich
ſtehenden Mitteln der Goldiskontbank einen hypothekariſchen Zwiſchen= bar. Dadunch gingen nicht nur die nachbörslichen neuen
Kursſteige=
rungen verloren, ſondern das Kursnivegu ſank noch etwas unter die
amtlichen Notierungen von heute mittag. Stärker gedrückt waren aber
hatte das Geſchäft eine etwas ruhigere Tendenz.
Berliner Effektenbörſe.
Der feſte Verlauf des geſtrigen Abendverkehrs und des freundlichen
inoffiziellen Vormittagsgeſchäftes, ferner die günſtig abgeſtimmten
Monatsberichte der Großbanben und zahlreiche anregende Einzelmel= Einfluß auf die Geſtaltung des Berliner Getreidemarktes hat ſich heute
Roheiſen und phosphorhaltigem Gießerei=Roheiſen eine Quote von 45 dungen privatwirtſchaftlicher und volkswirtſchaftlicher Art hielten das etwas gelockert, da das Inland feine geſtrigen, mehr nachgiebig gehal=
Prozent, die franzöſiſch=luxemburgiſchen Intereſſen eine ſoſche von 55 Kaufintereſſe für deutſche Aktien wach. Die höchſten Kurſe des Vor=
Prozent erhalten. Die Ausfuhrkontingente für Hämatit=Roheiſen und mittags wunden ſpäter teilweiſe bedeutend überſchritten. Kursbefeſti= Weizen nicht ganz behauptet; die Geſchäftstätigkeit bewegte ſich in
durch=
falls feſtgeſetzt werden. Anſcheinend im Zuſammenhang mit dem Zu= Marktgebieten vielfach zu verzeichnen, J.G.=Farben, die einige Tage liegende Gebote keinen Nutzen laſſen. Noggen wurde im
Lieferungs=
ſtandekommen dieſes Abkommens bewegen ſich die Preiſe für Gießerei, vernachläſſigt blieben, rückten ſprunghaft in die Höhe und erreichten
Roheiſen auf aufteigender Linie, ſo daß die weſtliche Prelsbereinigung.) bei Beginn der Börſe den bisher nicht beachteten Srand von 350 Proz, am Terminmarkt eine leichte Befeſtigung. Gerſte hat reichliches Angebot
die Ausfuhrpreiſe von 75 auf 80 gh kob Antwerpen, die Inlandspreiſe Daneben waren von der Hauſſebewegung insbeſondere Bankaktien, und liegt matt. Auch Hafer war ſtärker offeriert. Mehl vernachläſſigt
von 625 auf 645 Frs. per November und 650 Frs, per Dezember herauf= einige Maſchinen= und Metallwerte, Bauwerte und weitere Spezial= und ſelbſt zu ermäßigten Preiſen nicht abzuſetzen.
märkte ſowie Montanaktien erfaßt. Am Montanaktienmarkt gelangten
Weitere Aufrufe zum Sammeldepot. Die Bank des Berliner Kaſſen= Oberbedarfaktien, ſür die geſtern kein Kurs zuſtandekam. 11 Prozent folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm 2,795 Rm. (Geld),
vereins ruſt 50 weitere Worte zur Einlieferung in das Sammeldepot höher zur Notiz. Bei dieſer Geſamthaltung der Börſe, die ſich wiederum 2812 Rm (Brieß); Platin, handelsüblich, das Gramm 13.90 Nm. (Gelb),
ab 1. November 1926 auf. und zwar: Aachener Kleinbahn=Aktien, Große faſt nur auf die Termin= und variablen Werte und am Kaſſamarkt nur 14,40 Rm. (Brief): Feinſilber das Kilogramm 72,00 Nm. (Geld), 73—74
Kaſſeler Straßenbahn=Stammaktien, dto. Vorzugsaktien, Hildesh=im— auf wenige Spezialpapiere erſtreckte, fiel auf, daß die Börſe eher eine Nm. GBrief). Tendenz; ruhig.
burg=Strelitzer Hypothekenbank=Aktien, Sächſiſche Bodenkredit=Anſtalt= daher um ſo lebhafter. Durch die größere Zurückhaltung der Kuliſſe er=
Borna Braunkohlen=Aktien, Büttnerverke=Aktien, Chemiſche Fabrik, aus der Großſchiffahrt vorliegenden Meldungen über einen Fortſchritt. Ochſen, 23 Bullen, 494 Kühe und Färſen, 256 Kälber und 903 Schveine.
GrünauAktien. Chemnitzer SpinnereiAktien Concordia=Spinnereis der Verhandlungen zum Abſchluß einer engeren Arbeitsgemeinſchaft Preiſe: Ochſen 44—54, Bullen 36—44, Färſen und Kühe 2) 50—60,
Aktien, Deutſche Schachtbau=Aktien, F. Dipe=Maſchinen=Aktien, Electra zwiſchem Hapag und Nardd= Lloyd, der ſich auch Hanſa anſchließen b1) 34—48, b2) 94—34, 0) 15—2, Freſſer 50—72, Schweine 2) 75—79,
AG. Dresden=Aktien, Hermann u. Alfred Eſcher=Aktien, Gebhardt u. wird, kamen nicht zur Geltung. In Schiffah=tsaktien fanden vielmehr b) 78—80, ) 74—78, Sauon 75—80. Marktverlauf: Nuhig, geringer
KönigAktien. Gladbacher Wollinduſtrie=Aktien, Gebr. Großmann Rom= leichte Realiſationen ſtatt, ſo daß Dtſch=Auſtralier 4½, Kosmos5, Hapag Ueberſtand.
Emil Heinicke=Aktien, Carl Käſtner=Aktien, Keramag, Keramiſche Werke= erhöht. Am Geldmarkt war Tagesgeld bis 7 Proz, noch ſtärker gefragt, markt waren zugefahren: 313 Ochſen, 85 Bullen, 544 Kühe und Färſen,
Aktien, Kehling u. ThomasAktien, Königszelt=Porzellan=Aktien, Kunſt= Monatsgeld bei dem gleichen Satz ohne Umſatz. Im Deviſenverkehr 519 gälber und 2601 Schweine. Preiſe: Ochſen 2) 58—60, b) 43—48,
treibriemen=Aktien, Magdeburger Bergwerk=Aktien, Magdeburger Berg= gab der Lirakurs auf 114 gegen London nach. Paris unverändert Oſlo () 36—40, 0) 32—34 e) 25—30, k) 22—29. Bullen a) 48—51, b) 42—45,
werk St. Pr=Aktien, Meter KauffmannAktien. Norddeutſche Kabel= auf 1099 und Madrid auf 32,85 gegen London befeſtigt. Das Pfund 0) 35—39, 0) 31—34, Kühe 2) 36—48, b) 34—38, 6) B—P, 4) 13—M.
werkeAktien. Norddeutſche Waggonfahrik=Aktien, Reiß u. Martin=Aktien, gab auf 4,8462 gegen New York und der Dollar gegen die Mark auf Freſſer — Kälber 4) 56—61. b) 35—45, () — d1 80—84, e) 70—74,
WerkeAktien Vereinigte, Bautzener PavierfabrikAktien, Vereinigte Schwankungen, da die Berufsſpekulation m größevem Umfange Gewinn= Ueberſtand, mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig,
Freiburger Uhren=Aktien, Ver, Harzer Portl=Zement=Aktien, Ver, Ultra= ſicherungen vornahm. Es kam aber immer wieder eine feſte Grund= Ueberſtand.
kräftige Hauſſebewegung auswindete. Allerdings war dieſe auf Groß=
Kapitalerhöhung beim Norddeutſchen Lloyö. Eine Aufſichtsrats= paviere und daneben auf bisher ſehr zurückgebliebene Werke der
Neben=
einzuberufenden Hauptverſammlung die Erhöhung des Grundkapitals gedrückt war, bis 356½ und Danatbank=Aktien bis 270½ hinauf. Feſte ſinanzminiſteriums über die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf
Reichs=
um 50 Mill. RM. Stammaktien und 1563 000 RM. Vorzugsaktien auf Haltung hatten auch Ablöſungsſcheine der Kriegsanleihe mit 309 nach mark ſür Oktober 1926.
125 Mill. RM. Stammaktien und 3 906 200 RM. Vorzugsaktien und 303 am Montaa. Privatdiskont kurze Sicht 434 Prozent lange Sicht
die Ermächtigung des Vorſtandes und des Aufſichtsrats zur Dunchfüh= 4ſg Prozent. An der Nachbörſe drückten erneut Glattſtellungen der den Fuſionsvertrag mit den Neckarſulmer Fahrzeugwerken. Der neue
rug der Kapitalserhöhung vorzuſchlagen. Mit dieſer Kapitalserhöhung Kuliſſe auf die Kurſe. Die amtlichen Schlußnotierungen behaupteten Firmenname iſt: N.S.U., Vereinigte Fahrzeugwerke A.=G.
der erreichen. Die hereinkommenden Mittel ſollen die für den weiteren Ohne ausgeſprochene Tendenzänderung zeigte die Börſe damit das Be= zwiſchen der J.=G.=Farbeninduſtrie und dem Verein für chemiſche In=
Ausbau des Unternehmens bereitſtehenden Mittel nach Maßgabe des ſtreben die Engagements nicht weiter anwachſen zu laſſen, da in dieſem duſtrie A.=G. Frankfurt a. M., ſowig der Holzverkohlungsinduſtrie
Falle Beſürchtungen über keine Prolongationsmöglichkeiten über den A.=G., Konſtanz, bezüglich des Marktes fir MethylAlkohol für 1927 er=
Berl. C. W. Vorzug.
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlant, Tel.
Teutſche Petroleum.
Tonnersmarckhlitte.
Geſſent. Gußſtahl
Halle Maſchinen
1*1.75 2. 11)
u5s.— demoor Zement 1. 11. hi1e1. 120.— öirſch Kupfer „ 131.75 61.— 58.— ööſch Eiſen . 1188.* öohenlohe Werke 29.— bu16.25 119.— äahla Vorzellan 118.— ſ: 2175.— 178.75 Lindes Eismaſch. 1158.5 90.— 95.25 Lingel Schuh. 85.25 155.5 158.— Linke u. Hofmann.; 83.2 2. Loewe u. Co... 216.— 128.5 128.— . Lorenz .= 125.5 1: 18.— Indl. Kohle. 193.— 196.— Nordd. Gummi. 108.— 103.— Drenſtein. 131.- 13 129.875 133.— Nathgeber Waggon
Rombacher Hütten 68.— 123.* 119.— 12.5 460.875 167.— Roſizer Zucker 79.25 8 1184.— 184.75 Rütgerswerke . 143.— 1. 1336.* 346.5 Sachſenwerk . 127,5 1. 54.55 82.— Sächſ. Gußſtahl. 201.— 47.125 45.— Siemens Glas. 38.. 31.5 Ver Lauſizer Glas. 183.— 185.2 Volkſtedter Porzell.
Beſtſ. E.Langendreer 58.— 155.— 1 168.— 81.,5 95.— 95.25 Bittener Gußſtahlt . 715. 1249.— 1a 243.— Banderer=Werke... 193.625l1s
Deviſenmarkt.
Italien.
Spanien.
1. 11.
Geld Brief
1S1.M 153.35
1.708 1.719
5:.7 53.59
3t-57 31.53
H71.53/9
ii2 36 112-341
H3.5531 4.533
13.19 13.14.
2N.755 21.4932,
1.
Geld Brief
1713 7539
105.32 105.53
1ü1Siftts
1121211269
17.553 11,553
1733 1739
21.3k1 41330
4:39 4.334au35 C135
3.315 13.415 12 00 73.31
2183 B1.15 83,9301.315
63.72 63,88 83 6il63.35
157.83164.27 Biend.=Oſt. abo
Prag. ...
A53. 1335).,513 Budapeſt. .
Japan.
Rio de Faneiro
Sofia
Jugoſlavien. .
Ponſtanrenopel.
Liſſabor ....
Danzig ......!
Athen .......
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Uruguah :..n=
Geld Brief
5931 54.55
3
114
5.31
7573
233 3314
719
2131 2.443,
2ſ.17721.573
Sl.4 B1.52
5.14 5.20
r2üf 4.211
7.77 k74
2. 12.
260.25
133.—
84.875
83.*
135.
17.5
81.—
58.—
85.5
8135
2. 11.
Geld (Brief
53.23 59.32
2.73 2.47
5.5i5 3.533
2.530
7.579 0.574
4k79 7.733
2.143
Mſkißel.53
2l.k 7161
5.031 5.11
7733 4212
4.155 4.765
Arſprungszeugniſſe für deutſche Waren im
Handels=
verkehr mit Frankreich und dem Saargebiet.
Die Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis
Mannheim teilt uns folgendes mit: Für deutſche Waren, die bei ihrer
Einfuhr nach Frankreich oder dem Saargebiet auf Grund der
Abmachun=
gen vom 5. Auguſt 1926 Zollvergünſtigungen genießen ſollen, iſt gemäß
Nr. 66 und 67 der „Vorbemerkungen zum franzöſiſchen Zolltarif” und
gemäß Abſchnitt IIB 3. Abſatz des Saarabkommens vom 5. Auguſt
1926 ein Urſprungszeugnis zwingend vorgeſchrieben. Dieſes
Urſprungs=
zeugnis ſoll zur Feſtſtellung dienen, welcher Tarif im einzelnen Fall
Anwendung findet, oder ob die Befreiung von einem Zollzuſchlag oder
Frankfurt a. M., 2. November, die Gewährung irgendwelcher ſonſtiger Tarif= und Zollerleichterungen
möglich iſt. Der Urſprungsnachweis hat nach Nr. 70 der „
Vorbemer=
kungen zum franzöſiſchen Zolltarif” durch eine amtliche Erklärung vor
einer Behörde zu erfolgen, die ihren Sitz am Verſendungsort hat, oder
dunch eine Beſcheinigung der Handelskammer oder Ortsbehörde, ſowie
die Beglaubigung der Unterſchriften durch die diplomatiſche oder
Kon=
fularbehörde. Auch eine Beſcheinigung der franzöſiſchen diplomatiſchen
Vertreter, Konſuln oder Konſularagenten am Verſendungsort oder im
Verſchiffungshafen iſt ausreichend. Hierzu iſt zu bemerken, daß das
Internationale Abkommen zur Vereinſachung der Zollförmlichkeiten
vom 3. November 1923 zuar von Frankreich mit vollzogen, aber nicht
ratifiziert worden iſt. Wenn auch inzwiſchen durch Geſetz vom 5.
Sep=
tember 1926 der Präſident der franzöſiſchen Republik zur Natifizierung
ermächtigt wurde, ſo wird für Frankreich das Abkommen doch erſt 90
bundes bindend. Bis dahin alſo haben die franzöſiſchen allgemeinen
Beſtimmungen bezüglich der Urſprungszeugniſſe Geltung, und es müſſen
für deutſche Waren, die in Frankreich oder im Saargebiet die
vertrag=
lichen Zollbegünſtigungen genießen ſollen, von der franzöſiſchen
Konſu=
larbehörde beglaubigt werden. Gegenwärtig betragen die Beglaubi=
Autowerte plus 3 Proz, und die Baunternehmungen mit Kursſteige= gungsgebühren 20,16 Mark. Für das Saargebiet beſteht von dieſen
Er=
forderniſſen inſofern eine Ausnahme, als nach einer Beſtimmung der
Negierungskommiſſion für das Saargebiet Urſprungszeugniſſe für
deutſche Waren, die in der Liſte 4 „Einfuhr von Erzeugniſſen deutſchen
Deutſche Anleihen waren dagegen etwas vernachläſſigt. Kriegs= Urſprungs und deutſcher Herkunſt in das Saargebiet” ausgeführt
wvor=
den ſind, für die Einfuhr in das Saargebiet einer konſulariſchen
Be=
ringe Kurseinbuße gefallen laſſen. Das gleiche gilt für Schutzgebiets= glaubigung nicht bedürfen. Nachdem das Sekretariat des Völkerbundes
mit Bezug auf das Genfer Abkommen vom 3. November 1923 deutſcher=
Im weiteren Verlaufe ſchritt man zu Gewinnſicherungen, wodurch ſeits lediglich die deutſchen Handelskammern und die Zolſtellen als die zur
fallen laſſen mußten. J.G.=Farben blieben aber volklommen behauptet, hat, kommen für das Saargebiet lediglich dieſe Stellen im Frage. Für
handelsabteilung der Handelskammer Mannheim ausgeſtellt. Vordrucke
Produkienberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. November. Am hieſigen
Pro=
duktenmarkt blieb die Tendenz heute knapp behauptet, die Käufer iüben
große Zurückhaltung. Nur Weizen und im Einklang damit Weizenmehl
mußten um je 25 Pf. im Preiſe machgeben. Man notierte: Weizen
29,75. Noggen 24,25—24,50, Sommergerſte 24,50— V,50, Hafer inl 20
Berlin, 2. Nobember. bis 20,75 Mais 20—2025, Weizenmehl 42,25—43, Roggenmehl 35,25
bis 36, Weizenkleie 11—11,25. Roggenkleie 11—11,25.
Berliner Produktenbericht vom 2. November. Der ausländiſche
tenen Offerten neuerlich zurückzog. Das Nivegu war deshalb für
gungen von 3—7 Prozent waren an den im Mittelpunkt ſtehenden weg engen Grenzen. Auch von Export iſt wenig zu hören, da
vor=
handel 1—2 Mark niedriger. Im Verlauf zeigte ſich allerdings zeitweiſe
Pforzheimer Edelmetalle vom 2. November. Gdelmetalle notierten
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 2. November. Aufgetrieben waren 62
Mannheimer Viehmarkt vom 2. November. Dem heutigen
Vieh=
k) 56—60. Schafe b) 32—43. Schweine a) 81—82, h) 81—82, 6) 79—81,
Im weiteren Verlauf der Börſe unterlag die Haltung einigen 4) 78—79 e) 76—78, 1) 72—76. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig,
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine Bekanntmachung des Reichs=
Die außerordentliche Generalverſammlung der Schebera genehmigte
Wie wir erfahren, iſt das von Jahr zu Jahr laufende Abkommen
neuert worden.
Zur einheitlichen Regelung der Preiſe und Rationaliſierung der
Gipserzeugung haben ſich 17 führende mitteldeutſche Fabriken der
Gips=
induſtrie zuſammengeſchloſſen. Der Verband iſt auf 10 Jahre geſchloſſen
worden.
Dieſer Tage fand die Generalverſammlung der Neuen Wiener
Bankgeſellſchaft ſtatt, die die Auflöſung des Inſtituts und die Beſtellung
von Liquidatoren beſchloß.
An der Ungariſch=Deutſchen Landwirtſchaftlichen A.=G. waren bisher
neben dem Ungariſchen Bodenkreditinſtitut die Süddeutſche
Diskonto=
geſellſchaft in Mannheim und die Bayeriſche Hypotheken= und
Wechſel=
bank in München beteiligt. Die beiden deutſchen Banken haben nach
Budapeſter Meldungen ihren Aktienbeſitz an eine ungariſche
Agrar=
gruppe verkauft.
Die am Samstag geſchloſſene Londoner Automobilausſtellung hat
einen Verkaufsumſatz von 50 Mill. Pfund gebracht. Die engliſche
Auto=
mobilinduſtrie iſt damit bis über den nächſten März hinaus mit
Auf=
trägen geſichert.
Die polniſche Regierung hat beſchloſſen, mit dem 10. November eine
Fracht= und Perſonen=Tariferhöhung von 10 Prozent vorzunehmen,
während die Lagerkoſten unverändert bleiben ſollen. Somit würde die
effektive Erhöhung 8 Prozent betragen.
Polen hat durch Vermittlung der polniſchen Geſandtſchaft im
Italien einen großen Poſten Tabak gegen eine entſprechende Menge
Kohlen arworben.
In einer Konferenz zwiſchen Regierungsvertretern und Delegierten
des rumäniſchen Handels und der Induſtrie wurde die lebhafte
Ent=
wicklung der nationalen Induſtrie infolge der Zollpolitik konſtatiert.
Es wird ein vollſtändig neuer Zolltarif fertiggeſtellt, der noch vor
Neu=
jahr 1927 dem Parlament zugehen foll.
In der geſtern an dieſer Stelle verbreiteten Meldung, die Paſſiven
einer Schweizer Bank betreffend hat ſich infolge einer
Telegrammper=
ſtümmelung inſofern ein Fehler eingeſchlichen, als es ſich nicht um die
Schweizeriſche Volksbank, ſondern um die Schweizeriſche Vereinsbank in
Zürich handelt.
Die amtlichen Notierungen des amerikaniſchen Warenmarktes fielen
geſtern wegen der Wahlen in Amerika aus.
Seite 12
Mittwoch, den 3. November 1926
Nummer 305
Wafrauf drtien, Burinfraur. Frandarter Karsoerichrodir H.Mooeillder Leco
Durmftadter u. Mätlonn
unt, Koranoitge
uhren Furtwängl.
135.
Karſtadt, R.
Mnt Ke e
Barmer Bankb.
Rombach. Hütte
4% „einh. R.ſkon)
18
Staatspapiere
Deutſche
S1.%Reichsp.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
7% Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
Gl.% H. V.=Sch.
v. 1. 4. 29 ...
EI.30 Pr. St.=Sch.
1. 1. 3. 29.
61,%0 Pr. St.=Sch.
b. 1. 10. 30
77 Sächſ. Fr.=Sch.
. 1. 7. 29 ..
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30 ...
6:/,2Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 ..
Vorkriegsanleihen
5% D. Reichsanl.
4% D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. v.
68—11 u. 13...
4% D. Schutzg. v. 14
4½ Preuß. Konſ.
4% Baden.... ...
42Bayern ......
4% Heſſen......."
4% Württemberger
b) Ausländiſche
5%Bos. E. B. 1914
5%., L.Inv. 1914
4½ „1898 ...
4½% 1902 ...
4%
5% Bulg. Tabal02
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 141
4½%Oſt. Silberr.,
4% Goldr.
0.775
17.475
17.475
0.725
0.7
7.25
6.4
25 Port.(Spz. Un
5% Num. am. R.03.
4½%Gold. 13..
47
„ am.konv..
4% „ am. 05...
4%Türk. (Adm./031
4% Türk. Bagd. I
40
(Bagb.) III
4% „ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
4% „ Goldr.. .
4% „ St. 10
4% „ Kronr. ..
3% „„Eiſ. Tor.G
Außereuro:
päiſche
5% Mex.am. inn.
5% äuß 99 ..
42 Gold 04,ſtf.
3% konſ. inn. ..
4½% „ Irrigat.
5% Tamaulivas I
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10% Berl. H.=Bk. G.
8% „
62 Berl. St.=Gold.
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
8% Frif.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. . . . 1
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . ....
5%0 Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . .
8% Komm. Ldb. D.)
Goldſchuldver.
13
27.1
24
18.75
23.25
24.75
22.25
3.25
26.5
106
100
84
820 Heſſ. Ldb. Gold.
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
82 Mannh. St.=G.
8% Mainz St.=G.
8% Naſſ. Ldb. Gold.
82 Pfälzer H. B.
Goldpfandbr. ..
18%0 Pforzh. St.=G.
82 Pr.C.=B.=Cr.=B.
Goldpfandbr.. .
8% Rh. Hyp.=B. 6.
71I,%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
880
82oSüdd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. ... !
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl. 23
62 Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% „ Roggen . . 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. 6
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay=. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb..
Bahr. Hyp.u. Wechſ
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B
Hamb. Hhp.=Bl.
Mecklb. Hyp. u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ...
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. =Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bf.
102.25
95.25
102
100.5
94
100.5
100.5
131
100
12.7
14.2
8.25
56
8.5
2.06
17.3
„Rhein. Hyp.=B.—.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſſ. L.=Hhp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Lbsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4%Dux. Bdb Em.91
„ 93
48 Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
49 Kaſchau=Oderb.
abg.!
5%0 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (2).
2,6% Alte
2,6% Neue„
5%6 Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3% Oſt. „ 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
g1
97
329
4% Rud. Silber.
4. Rud. Salzig.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat., S. II
4½%0 Anat., S. IIII
13% Salon.Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:..
Bad. Bk. ..... . . . .
Bk. f. Brauind. . . . 175
10.35
9.5
7.575
1425
14.25
12.6
Re
147.5
151
Bah. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt.u=Nat.=Bk.
Deutſche Ban:
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hhp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ../1
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frif. Pfdbr.= B
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Crebitb. 1
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbk. . . /140
Rhein=Hyp.=Bk. /152
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerké=Akt.
Bochum .Bergb..
Buderus..
Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw..
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb..
Iiſe Bergb. St....
„ Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. . .
Kali. Salzdetfurt..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder
Oberbedarf ......"
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. .. .!
Rhein. Braunk. ...
Rhein. Stahlw... .
A. Niebeck Montan/172
749.5
182
259.5
185
266.25
192
142.75
139.75
107
180 5
170.5
129
141
148
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.. ... . .
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ..
Hereules. Heſſiſch
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr. . ./.
Schöfferhof(Bind.
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
174 Berger
15
16
146.25 Aitum. Berlin.
167.5
152
8.25
5.75
118.25
181
182
186.75
203.5
235
162
163
390
175
162
198.5
1a8.25
111.5
38.5
142.5
258
185.5
Adler & Oppenh..
Adlerw. Gv. Kleher)/111
6%E. A. G. Vzg. A. . 88
5% A. E. G. Vzg. B.: / 77.75
A. E. G. Stamm . . . 179.25
Anglo=Cont. Gugno
Aſchaff. Zellſtoff ..
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl. /120
Bad. Uhren, Furtw. / 33
Bamag=Meguin ../ 61
135
Baſt Nürnberg
C6.75
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel .... 84
Bergmann El. .... /178
Bing. Metall.. . . . . 66
Brem.=Beſigh=Ol.: 78
Bürſtenfbr. Erlang. 63
Sement=Heidelb. . . 1138
Cement, Karlſtadt 1146
Cement, Lothr.. . .
Chem. Albert . . . . . /157.5
Chem. Brockh. . . . 79
88
Chem. Milch .."
Daimler Motoren /105
Dt. Eiſenhandel. . . / 90.125
Deutſche Erdöl .../191.5
D. G. u. Silb. Scheib./186.5
Dingler, Zweibrück.!
131
104.5
865
158
180
118
190
265.5
156
Dürrkopp .. . . ."
Dürr. Ratingen
Lyckerhoff E V.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ulrich ..
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. .
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf..
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuch= Waggon St.
87.75
60
166.5
166
63
55
104
69.5
207
107
93
45
343.75
177.5
88.5
63
115
92
85.5
0.60
87
Geiling & Cie.
Germania Linol.. . 211.5
Gelſenk. Gußſt..
Goldſchmidt, Th.. . /151
Gotha Waggon ...
Gritzner, Maſch.. /135.5
Grün & Bilfinger • /145
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen .....
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa= Lloyd, Vr./ 69
Hartm. & Braun. . /116
Heyligenſtgedt. . . . 36
Hilpert, Armatur. 71
Hindrichs=Aufferm. 98
Hirſch, Kupfer .... 134
Hoch=Tief Eſſen ../408
Holzmann ..... . . 16
Holzverk. Ind. . . . . 59.
Hydrom. Breslau".
Fnag ........ . . . 71.5
Funghan3 St.. . . . 1112
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Ma ch. 49
glein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn.
gonſerv. Braun
Krauß, Lokom.
Lahmeher
Lech. Augsburg.
Lederw. Rothe ..
Spicharz..
Lingel Schuhw.. ..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt.
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf.
Miag. Mühlenb. ..
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz..
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Reckarſ. Fahrz. ...
Neckarw. Eßlingen
Oleawerke, Frankf.
Beters Union ....
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps.... . . . ..
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf. .
Rein. Gebb. & Scha
Rhein.Elektr.
Rhenanig. Aachen
Rütgerswerke ....!
Schleußner .......
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf.
Schrift, Stemp.. . .
Schuckert, Eleftr. 1
Schuhf. Weſſel
Schuhf. Herz....
Schultz. Grünlack
Seilind. Wolff...
Siemens Glas .."
Siemens & Halske
Südd. Immob. ..
Thüring. Lief.=Geſ.
88
140
55
158.5
126
36
118.75
66
46
ao6
158.5
143
218.5
81.75
8o
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Ver.d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin ......"
Zellſtoff Berl. ....!
Vogtl. Maſch. . ..
Voigt & Haeffner.
Volthom. Seil ...
Bahß, & Freytag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof .."
Zuckerf. Waghäuſel
Zuckerf. Frankents.
Zuckerf. Heilbronn.
Bucker . Offſtein
Buckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgart.
Transport= und
Berſicherungs=Ait.
A. Dt. Eiſenbahn ..
Dt Eiſenb.=Geſ...!.
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E. B. ..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag .........."
Nordd Lloyzd... ..
Frrft. Allg. Ver).
Frankona Rückv",
Darmſt. Werte
Bahnbedarf..
Dampff. Rodberg
Helvet ia Konſ.....
Gebr. Lutz ......."
Motor ſ. Darmſt.
Gebr. Noeder ....
Venuleth E Ellenb.
425.5
69
145.25
107
209
113.5
115.5
145.75
116
90.5
108
10.5
140
187
279.75
120
33.25
Gewinn-Liste
der Verlosung des
Frauen-Vereins der Petrusgemeinde
1 5 18 23 27 30 32 35 38 51 58 64 87. 100 1 5 14 28
53 72 78 80 91 93. 202 6 7 17 25 27 41 56 68 69 74 78
85 91. 301 19 21 27 43 52 53 63 70 78 82 84 94. 401
5 13 17 24 25 34 40 46 57 59 70 74 77 85 96. 500 1 12
21 23 25 26 35 37 46 55 57 61 69 82 90 94. 608 13 46
53 62 71 78 84. 200 37 38 53 57 71 82 87. 803 4 16
24 34 38 43 45 71 72 77 80 81 82 87 89 97. 900 8 25 29
34 38 75 77 96. 1000 11 18 24 32 34 45 53 54 78. 1103
10 27 34 35 39 47 51 90 99. 1206 52 55 77 80 98. 1301
9 10 41 43 71 87 89-92. 1402 3 26 66 74 79 80 97.
1507 12 19 32 42 63 81 83 93. 1604 5 20 22 34 40 43
54 61 72 84 95. 1712 24 35 41 69 72 82. 1805 10 11
16 27 29 66 73 75 78 92 94. 1900 4 11 17 44 52 53 56
63 68 71 73 79 84 85 99. 2006 9 11 14 17 18 21 23 26
28 31 37 75 78 81 82. 2103 15 21 26 30 34 79 89 92.
2207 10 31 44 52 58 61 66 68 69 72 73 82 85 87. 2300
27 31 35 40 58 68 73 74 75 84 89 96 98. 2400 18 34 45
52 70 86 97. 2505 7 13 15 16 25 27 40 44 67 68 70 74
79. 2623 33 39 45 58 67 68 73 88. 2701 18 25 26 29
42 55 56 72 81 93 98 99. 2815 22 30 32 59 63 80 84 88
97 99. 2905 9 20 29 52 68 84 95.
Die Gewinne können Donnerstag, den 4. November, und
Freitag, den 5. November, vormittags von 10—½, 1 Uhr, und
nachmittags von 3—6 Uhr, im Saal des Gemeindehauses
Eichwiesenstraße 8 in Empfang genommen werden. Nach
diesem Termin nicht abgeholte Gewinne tallen dem Verein zu.
16022) Der Vorstand des Frauenvereins.
Ausden Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 dunkelgelber
Damenhand=
ſchuh. 1 mittelgroßer Schlüſſel. 1 weißes
Taſchentuch mit 1 mittelgroßen Schlüſſel.
1 Brille mit Futteral. 1 ledern.
Zigarren=
etui mit 3 Zigarren. 1 ſchwarzes
Porte=
monnaie mit 2,41 Mk. 1 Taſchenmeſſer
1 Aktenmappe. 1 Kopfkiſſen mit weißem
Bezug. 1 Cervelatwurſt. 1 Portemonnaie der Trausport=
Geräte=
mit 11,67 Mk. 1 kleine Kinderhandtaſche
mit weißem Taſchentuch, gez. D. 1 Mark
ſtück und 2 Fünfzigpfennigſtücke in der
Hauptpoſt liegengeblieben. 1
Portemon=
naie mit 35 Pfg. 1 grüner Herrenhut. Ein
großer Schlüſſel und 5 kleine Schlüſſel am
Aling — Zugelaufen: 1 grauſchwarz. Hund
(Spaniel), 1 ſchwarzer Schäferhund mit
gelben Abzeichen.
Verpachtung des
Herrngartenkaffees
Die Stadt Darmſtadt hat das im
Herrngarten gelegene Parkhaus zu einem
Kaffee umgebaut und ſucht dafür einen
geeigneten Pächter. Die Bedingungen
liegen im Stadthaus, Zimmer 65,
täg=
lich von 10—12 Uhr zur Einſicht auf.
Die Bewerber werden hiermit
aufgefor=
dert, ihre Angebote unter Benutzung des
vorgeſchriebenen Formulars bis ſpäte
ſtens 1. Dezember 1926 in einem
ver=
ſchloſſenen Briefumſchlag mit der
Auf=
ſchrift: „Verpachtung des
Herrngarten=
kaffees” im Stadthaus, Zimmer 65,
ab=
zugeben. Die Eröffnung des Betriebes
wird vorausſichtlich im Januar oder
Februar 1927 erfolgen.
(st16049
Darmſtadt, den 1. Nov. 1926.
Der Oberbürgermeiſter.
DieMaurerarbeiten
für den Umbau des Werkſtätten=
und Magazingebäudes im
ſtädtiſchen Gaswerk
ſollen vergeben werden. Die Zeichnungen
und Vergebungsunterlagen liegen auf
unſerem Amte, Frankfurterſtraße 6‟
(Zimmer 22), zur Einſicht offen. Die
Angebote ſind bis Dienstag, den 9.
No=
vember 1926, vormitt. 10 Uhr, hierher
einzureichen.
(St. 16062
Darmſtadt, den 2. November 1926.
Direktfon der ſtädt. Betriebe.
das beſte, Drog. Secher Nachf,
Flußbodendr Ludwigshöhſtr. 1. (B14247
Handwagen
Buchbind „Schreiner,
Glaſer, Tapezierer,
ſowie für jedes
Ge=
ſchäft paſſend, 2= und
4rädrig, liefert
aus=
wärtige größere Firma
branche geg. 2 Monate
Ziel. Anfrag. erbet.
u. B 83 zur
Weiter=
beförderung an die
Geſchäftsſtelle dieſes
Blattes. 16013mf
wird einge=
Kraut ſchnitten
Barkhausſtraße 15 u.
Tiesſtr 66, III (15124a
Kraut w. eingeſchn.
Frau Fink.
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Aufbau nach Belieben,
offen oder
geschlousen,
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Landwirtschaft.
Zum 1. April 1927 wird eine Lehrkraft
für Kraftmaſchinen, insbeſondere
Ver=
brennungs=Kraftmaſchinen, Maſchinen=
Elemente, reine und angewandte
Mathe=
matik geſucht. Erforderlich ſind
abge=
ſchloſſene Hochſchulbildung und mindeſtens
3jährige Tätigkeit als Ingenieur. Die
Beſchäftigung iſt zunächſt probeweiſe.
Bezahlung erfolgt nach der ſtädtiſchen
Beſoldungsordnung (Gruppe K).
Be=
werbungen mit Lebenslauf ſind bis zum
1. Dezember 1926 an den Unterzeichneten
einzureichen. Perſönliche Vorſtellung iſt
nicht erwünſcht.
(St. 16063
Darmſtadt, den 28. Oktober 1926.
Der Oberbürgermeiſter.
Auffrieren von Regenrohren.
Die an Kanäle angeſchloſſenen
Regen=
rohre ſind dem Auffrieren ausgeſetzt,
wenn der Ablauf des Negen= und
Tau=
waſſers infolge Verſtopfung erſchwert iſt.
Auf Grund der Polizeiverordnung, betr.
die Entwäſſerung der Grundſtücke,
for=
dern wir daher zur alsbaldigen
gründ=
lichen Reinigung der in den Fußſteige
vorhandenen Regenrohrſinkkaſten auf.
Darmſtadt, den 2. Nov. 1926. (st16043
Städt, Tiefbauamt.
Am Donnerstag, den 4. Nov.
1926, vormittags 9" Uhr, verſteigere
ich im Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 32
zwangsweiſe gegen Barzahlung: (16058
1 großen Poſten Figuren, 1
Laden=
theke, 1 Eisſchrank, 3 Warenregale,
verſchiedene Damen= und Herrenräder
1 Weinfilter und Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 3. Nov. 1926.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Donnerstag, den 4. November
1926, vorm. 9 Uhr, verſteigere ich an
Ort und Stelle im Lokal
Schießhaus=
ſtraße 18 gepſändete Gegenſtände aller
Art zwangsweiſe gegen Barzahlung als:
Tee, Nudel, Seifenpulver und ſonſt.
Waſchmittel, Erbſen, Linſen, Liköre,
1 Theke, 2 Warengeſtelle u.
Lebens=
mittel aller Art.
(16068
Verſteigerung beſtimmt!
Darmſtadt, den 2. November 1926.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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arbeiten, Steinhauer=, Zimmer=,
Speng=
ler= und Dachdeckerarbeiten vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen von
Don=
nerstag, den 4. November ab, bei dem
unterzeichneteu Architekten offen und
wer=
den Angebotsformulare, ſoweit Vorrat
gegen Erſtattung der Selbſtkoſten
ab=
gegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen mit
der entſprechenden Aufſchrift verſehen
bis Donnerstag, den 11.
Novem=
ber, vormittags 11 Uhr, bei dem
unterzeichneten Architekten einzureichen,
woſelbſt die Offerten im Beiſein der Be=
(16048
werber geöffnet werden.
Darmſtadt, den 2. Nov. 1926.
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Mittwoch, den 3. November 1926
„Ja — es iſt . . . ein ſchales Liebeslied.”
Er lächelte verzerrt.
„Glauben Sie doch das nicht, Hedda Yellin! Ein ſchales
Liebeslied?! Es iſt Wahrheit — gräßliche Wahrheit!”
„Was — iſt — Wahrheit?”
„Daß der Duft von Holunder in dieſer Nacht..."
Er verſank in ſtummes Brüten. Sein Blick taſtete ſich über
die Terraſſe, die jetzt faſt überfüllt war; blieb hier und dort
ſekundenlang haften; irrte wieder ab; kehrte zu mir zurück.
Angſt ſchrie plötzlich aus ſeinen fiebernden Augen.
Pani=
ſches Entſetzen. Als klammere ſich der ganze Menſch
verzwei=
felt an mich als an ſeinen letzten, allerletzten Halt. Angſt auch
gurgelte in der flatternden Heiſerkeit der Stimme, die förmlich
gewaltſam die einzelnen Worte hervorſtieß.
„Drüben am Grunewaldſee, wo ſich der Hang überm Ufer
hinzieht, blüht jetzt auch der Holunder.”
„Wie?”
„Blüht und duftet und nimmt einem den letzten Reſt von
Beſinnung.”
„Ich verſtehe Sie nicht!” — ſtammelte ich.
„Und ein Holunderſtrauch war es ja auch, hinter den ſie ſich
in ihrer Angſt flüchtete, als ich die Repertierpiſtole aus der
Taſche riß ....
„Was ſagen Sie da? Von wem ſprechen Sie denn
über=
haupt?”
„— und gegen ſie hob und nach ihr zielte.”
Von wem ſprechen Sie — um Gottes willen?”
Er ſah mich mit einem geſtorbenen Lächeln an, das gan;,
ganz tief hinter den Augenwinkeln kauerte.
„Von meiner Braut, die ich vorhin erſchoſſen habe."
„Wa —
„Ah — Sie wußten nicht, daß ich verlobt war? Doch, doch!
Eine ganz große Liebe auf den erſten Blick. Schon eine
Vor=
ahnung irdiſcher Seligkeit. Und zum Herbſt wollten wir
hei=
raten. Ja. — Aber jetzt iſt ſie tot.”
„Herrgott.
„Schläfenſchuß. Wiſſen Sie? Wie abgezirkelt muß die Kugel
geſeſſen haben. Nicht mal mehr aufgeſchrien hat ſie. Lautlos
vornüber in die Knie gebrochen und zu Ende.”
Er war betrunken oder irrſinnig. Etwas anders gab es
nicht. — Solche Herzensangſt habe ich nie im Leben geſpürt. Ich
hätte laut ſchreien und aufſpringen und weglaufen mögen. Noch
jetzt weiß ich nicht, woher ich die Kraft nahm, ſitzen zu bleiben
und zu lächeln und leichthin zu ſagen:
„Das iſt natürlich alles Torheit, Herr von Reeg. Ich kenne
ſolche Stimmungen, wenn die Nerven verſagen. Dann
ſugge=
riert man ſich die wahnſinnigſten Dinge, die nie paſſiert ſind
Seite 13
und nie baſſieren können. So gehts eben jetzt Ihnen. Da hilft
nur eins: Sie müſſen ſchlafen! tief und lange ſchlafen!“
Noch immer duckte ſich in ſeinen Augen das lauernde leere.
Lächeln. Er murmelte:
Tief und lange ſchlafen . . . Ewig ſchlafen bis zum
Jüng=
ſten Tage . . . Wie die Lonny jetzt . . .
Sein Geſicht erſchlaffte. Alle Spannungen löſten ſich. Er
ſank in ſich zuſammen. Schrak jäh hoch. Bog ſich wieder weit
über den Tiſch. Raunte mir herriſch zu:
„Ich kann da nicht allein hin. Sie müſſen mitkommen. Sie
müſſen mich begleiten.”
„Sie — begleiten? . . . Wohin??”
Mit dem Kopf machte er eine nach rüchwärts weiſende
Be=
wegung.
„Wir nehmen ein Auto; laſſen es unten an der Straße
warten. Von dort haben wir nur zehn Minuten zu gehen.
Durch den Wald.”
„Wann?”
„Jetzti ſofort.”
„Fetzt — in der Nacht... durch — den — Wald?”
Er nickte in jagender Ungeduld.
„Bis zu dem Holundergebüſch, hinter dem meine Braut
liegt. Da hab ich ſie doch erſchoſſen. Im Abenddämmer. Keine
Menſchenſeele verirrt ſich jetzt dahin. Geht ja auch keinen was
an. Ich aber muß zu ihr. Jetzt fühle ich, daß ich zu ihr muß.
Schnell. Keine Zeit mehr zu verlieren. Weil ſie doch auf mich
wartet. Seit Stunden ſchon . . . Aber Sie müſſen
mitkom=
men. Ich darf ja nicht allein — ich kann doch nicht ohne".
Abermals wollte er nach meiner Hand greifen.
Doch nun war ſeine Kraft zu Ende. Gerade noch, daß ich
es fertig bekam, zuſtimmend zu nicken und raſch aufzuſtehen.
„Gut — ich bin einverſtanden. Natürlich dürfen Sie nicht
allein hin. Das ſehe ich ein. Alſo ich begleite Sie. Jetzt rufe
ich aber erſt das Theater an, wo ich an ſich heute noch etwas
zu tun gehabt hätte. Nun ändert ſich das, weil ich bei Ihnen
bleibe. Laſſen Sie ſich inzwiſchen vom Kellner die Rechnung
bringen. In ein paar Minuten bin ich zurück.”
„Ja — in ein paar Minuten” . . . ſagte er gleichgültig und
mechaniſch. Offenbar hatte er gar kein Arg, daß ich etwa nicht
wiederkäme. So logiſch konnte das Gehirn wohl nicht mehr
arbeiten.
Ich aber raffte Taſche und Handſchuhe an mich, lief den
Gang entlang, tauchte im Menſchengewühl unter, fand draußen
vor dem Portal ein leeres Auto und kam direkt hierher.”
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 305
Das ewige Wunder
Roman von Guido Kreutzer.
(Nachdruck verboten)
Nämlich das Orcheſter unten auf dem Promenaden=Rondell,
das vorher Grieg geſpielt hatte, ſetzte jetzt zu einem amerikaniſchen
Boſton ein. Ein ſüßlich=ſentimentaler Schmachtfetzen, den ich an
ſich nicht mochte. Doch ich war gelangweilt und aufſäſſig und
tat deshalb etwas, was für eine Frau von Welt an öffentlicher
Gaſtſtätte eigentlich unerhört iſt: ich ſang den verdeutſchten Text
mit; oder ſummte ihn wenigſtens. Aber immerhin ſo laut, daß
mein Gegenüber die Worte wohl verſtand:
Im Rauſch einer Nacht will ich ſelig verſinken,
in Küſſen ertrinken
mit dir.
Im Rauſch einer Nacht brennt die Sehnſucht im Herzen
nach Wonnen und Schmerzen
in mir.
Im Rauſch einer Nacht hat der Duft von Holunder
auf ewig das Wunder
vollbracht.
Nie ſollſt du vergeſſen,
daß wir uns . .
Weiter kam ich nicht, ſondern bog mich unwillkürlich entſetzt
in meinen Stuhl zurück.
Denn mit Herrn von Reeg erfolgte plötzlich eine erſchreckende
Veränderung; er zuckte zuſammen. Seine Augen öffneten ſich
überweit. Jäh ſchoß ihm eine Blutwelle ins Geſicht, um ſofort
einer noch tieferen Bläſſe zu weichen. Von ſeinen Lippen rang
ſich ein abgeriſſener, würgender Laut.
Mimiſch ſtellen wir ſolche Momente ja oft auf der Bühne
dar. Aber ich ſage euch: wir ſind insgeſamt Stümper. Die
Wirk=
lichkeit packt doch ganz anders.
Mich jedenfalls erſchütterte es namenlos: wie dieſer Menſch
ſo jäh aus ſeinem ſeeliſchen Starrkrampf erwachte; wie es über
ſeine Züge wetterleuchtete; wie in den ſonſt ſo hochmütigen
Augen das Grauſen einer Erinnerung aufſtand.
Und ſchon hatte er ſich vorgebeugt; griff nach meiner Hand,
die auf dem Tiſch lag; preßte ſeine Fauſt um mein Gelenk.
— hat der Duft von Holunder . . . —” flüſterte er.
„Wir meinen Sie?” — fragte ich erſchrocken.
Seine Augen glühten mich an.
„Das ſangen Sie doch eben: Im Rauſch einer Nacht hat der
Duft von Holunder auf ewig das Wunder vollbracht?!“
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B 89 Geſchſt. (*e8746
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Alt., w. gut tocht,
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Be=
gleitung eines der Eltern und Vorlage des
letzten Schulzeugniſſes ſowie eines
ſelbſt=
geſchriebenen Lebenslaufes erw. Näheres
(*28836
Geſchäftsſtelle.
Neueste Wochenschau.
E
Seite 14
Mittwoch, den 3. November 1926
Nummer 305
„oochslädt ieute Seidtntiest
(*28813
Klrchstraße sieben, neben Brauereiausschank Heß
Palast-Lichtspiele
Iwan Moskwin, der geniale Menschendarsteller
in dem überragenden Filmwerk:
Der Postmeister
Trägödie des Vaters in 6 Akten
(16033
Moskwin, der große Polikuschka spielt die Hauptrollen . . . Er gehört zu den
Mimen allerhöchsten Ranges, ist nur an Jannings und etwa noch an Lon Chaney
zu messen. Neben ihm die Mallnowskela in Gesicht von ganz verschlossenen,
kargen Reizen: Eine Meisterin des stummen Nicht-aus-sich berausgehens, eine Madonna.
Buster Keaton auf der Börse, 2 lustige Akte,
Ludwigshöhe
Telephon 591
Heute Nachmittag ½4 Uhr: (16042
Künſtler Konzert
Eintritt frei!
Oberhessischer
Abend sostms
am Samsiag, 13. November, 8 Uhr, Saalbau.
Der moderne
Bubl- und Pagenkopf
erstkl. geschnitten und in Locken krisiert.
Eigene Krätte, Philipp Gavdoul,
Damentrisier-Salon, Mühlstr. 7 (152882
Residenz-Theater
Ein abwrechslungsreiches, ausgenähltes Doppelprogramm:
ORRLOT
Maria lacobini
Der deutsche Lustspielfilm:
Täglich abends 8 Uhr
VDergroße Gastspiel-Erfolg
des HamburgerOperett.-Theaters!
as Champagner-Girl
Ausstattungs-Revue-Operette
unter Mitwirkung der reizenden
Liliputaner
und der
Waleneia-Gürls
Verstärktes lazz-Orchester.
V Kleine Preisel
Karten: de Waal, Rheinstraße 14
und Verkehrsbüro. 16654
Erwerbslose zahlen halbe Preise!
Sonntag, den 7. November
nachmittags 1/4 Uhr
Kinder-Vorstellung 2
SHänsel u. Gretele
Mit den Liliputanern und Ballett
Bei kleinsten Preisen!
Unlon Theater
Ab heute das ausgezeichnete
Doppelprogramm:
Charlie
Chaplin
in seinem neuesten
Film:
in dem überwältigenden
Sitten-Drama
DerBastard
6 Akte nach dem Roman
„Transatlantic” von Urville
„ Hauptdarsteller:
Maria Jacobini. Erich Kaiser-
Titz, Mary Kid, Rolla Normann,
Hedwig v. Winterstein, Albert
O Paul, Heinrich Peer
Wenn die Liebe
nicht wär
6 Akte nach dem Roman „Das
Abenteuer” von Emil Scholl.
Mitwirkende:
Imogen Robertson karry Halm,
lenny Jugo, Else Wagner, Carl
Platen, Hans Adalbert Schlettow
Fritz Alberti
Neueste Uka-Wochenschau.
(*28824
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Anfang 31, Uhr.
Charlie haut sich
durchs Leben
5 Akte köstlichster Komik
Die Fürstin der Riviera
DIElen HHHei
Komödie in 6 Akten
In den Hanptrollen:
ELLENKüRTI
Helene v. Bolrary, Inlins Messaros, R. Junkermann
Die neueste Ufa-Wochenschau /28823
Hiesen-Creus GLEICH
Mae
Uenace
Man
„LIEDERKRANZ
Leitung: Herr Kammermusiker M. Stetefeld.
Sonntag, 7. November 1926, nachm. 4 Uhr
in dek Otto Berndt-Halle der Techn.
Hoch-
schule, Alexanderstraße 22
Herbst Konzert
Karten zu 2 Mk. numeriert und zu / Mk. Unnumeriert, bei Christian
Armold, Musikallenhanglung, Ernst-Lüdwigstraße. — Mitglieder er
haltien numerierte Karten mit 502aMlachlaß nurbel dem 1.Vorsitzenden
Eml Sulsmann, Zigangngeschäft. Obergasse 5.
(iGoßt
Allabendlich 7.30 Uhr
Heute nittwoch auchnachm. Buhr
Vollwertiges, 3 Stunden umfassendes Riesen-Programm.
Kinder und Militär zahlen trotz der niedrigen
FRIEDENS-EINTRITTSPREISE
von 1 bis 3 Mk., welche nur durch den ungeheuer großen Fassungsraum
von ca. 10000 Personen möglich sind, zu allen Vorstellungen nur
halbe Preise.
Vorverkauf: Zigarrenhaus Hugo de Waal, Rheinstr. 14, Teleph 656,
und an den Cireuskassen ab 9 Uhr morgens.
Tlerschau: Geöffnet zu allen Vorstellungspausen und den ganzen Tag
ab 9 Uhr vormittags.
Walsenkinder, Krüppel und Altersheimler haben zu der heutigen
Nach-
mittagsvorstellung unter Führung einer Aufsichtsperson
frelen Eintritt.
Fahrplan der während der Gastspieltage verkehrenden Clreusextraziige
Richtung Heidelberg . . 11.18 Uhr Richtung Mannheim „ . 11.18 Uhr
Worms . . . . 11.20
Frankfurt . . 10.55
Aschaffenburg 11.45
Malnz . . . . 10.50
Groß-Zimmern 10,/46
Wiesbaden . . 10.50
Wiebelsbach 1046
Postkraftwagen
Auto-Omnlbusse
Straßenbahn
nach Schluß jeder Abendvorstellung und nach allen Bichtungen
ab Cireusplatz bezw. Haltestelle.
Nur ganz kurze Zeit in Darmstadt, daher
höchste Eile!
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ſparerorganiſation Deutſchlands.
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Georg Koſe, Auervach, Heſſen.
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1 Stück erstkl. Buttererem-Torte, einen Berliner
Pfannkuchen
zusammen 60 Pfennig (16037
sLuther=Festspiele 1926
IU. Hufführung
sDonnerstag, 4. November, abends 2½ Uhr
Der Festausschuß.
(16047
Der Heſſiſche Jagdklub ladet unſere
Mitglieder zu ſeiner
Hübertusfeier
Samstag, 6. November, 6 Uhr abends
in dem ſtädtiſchen Saalbau ein.
Teilnehmer wollen ſich gefl. bis 3.Nov.
bei der Geſchäftsſtelle des Jagdklubs,
Heinrichſtraße80, I. auf dort erhältlich.
Poſikarte, anmelden. (16018
Landesverein Heſſen,
Allgem. deutſcher Jagdſchutzverein.
Café und Weinſtube
Taunusburg
Dieburgerſtr. 72
Telephon 266
empfiehlt (15523a
prima offene u. Flaſchen=Weine
Täglich Tanz
Kaufmänniſcher Verein.
Am Mittwoch, den 3. Aovember 1926,
abends 8 Uhr, im Vereinslokal, weißer Saal,
Grafenſtraße 18
Vortrag
des Herrn Dipl.=Ing. von Lippmann:
Steuerliche Abſchreibungen.
ſchrelbungen in der Vetriebswirtſchaft.
im Handelgrecht und im Steuerrecht.)
Der Vorſtand.
15998im)
Heſſiſches Landestheater.
B4
Großes Haus B 4=
Mittwoch, den 3. November 1926
abends 7½ Uhr
Mann iſt Mann
(Die Verwandlung des Packers Galy Gay
in den Militärbaracken von Kilkog)
Ein Luſtſpiel in 8 Bildern von Bertolt Brecht
In Szene geſetzt von Jakob Geis
Bühnenbilder: Caspar Neher a. G.
Perſonen:
Uria Shelly /4 Soldaten einer Robert Klupp
FeſſeMahonetz/Maſch.=Gewehre Foach, Büttner
Pollyz Baker abteilung der Walter Bluhm
ſbritiſchen Armee
Fergjah Jip ). in Indien. HansEpskamp
Charles Fairchild, genannt
Blody Five, Sergeant. Max Nemetz
Galy Gay, einiriſch. Packer Ernſt Legal
Galy Gahs Frau .. . . Käthe Gothe
Herr Wang, Bonze einer
tibetaniſchen Pagode . . HansBaumeiſter
Mah Sing, ſein Mesmer. Nichard Jürgas
Leokadja Begbick,
Kan=
tinenbeſitzerin,
.. Beſſie Hoffart
Hiobia,
. . Alice Treff
Beſſty, ihre Töchter .. Marinka Ploetzer
Maggy.)
. Lilly Brennecke
W. Mahenknecht
Ernſt Rottluff.
Hans Ausfelder
Oto Wente.
Soldaten .. .
Walter Scharff
Frdr. Jachtmann
Kurt Schüppel
JacobSchambach
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 6. Bild
Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr
Kleines Haus
Mittwoch, den 3. November 1926
abends 8 Uhr
Erſter Lichtbilder=Vortrag Dr. Philipp Krämer
Java, die Sonnen=Inſel
Preiſe der Plätze: 0.80, 1.50, 200 Mk.
Mationalkassen
Schreibmaſchinen kauft barzahlend.
Num=
mernangabe, Preisofferte, Schülke, Berlin,
Potsdamerſtraße 50.
(V 15869