Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 301
Samstag, den 30. Oktober 1926.
189. Jahrgang
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Gesalt, wie Krieg. Aufruhr Streik uſw., erliſcht
ede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchliſcher Beltrelbung fält ſeder
Rabat weg. Bankkonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Shont und die Mnatromione.
Politik des Abwartens.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Oer Gedanke von Thoirn.
Die Pariſer Verhandlungen.
Herr von Hoeſch hat nun ſchon die zweite Beſprechung mit
Herrn Briand gehabt. In der kommenden Woche werden weitere
Verhandlungen folgen. Damit iſt eigentlich alles über den Stand
der deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen geſagt. Auch auf
fran=
zöſiſcher Seite iſt diesmal vernünftigerweiſe die Diskretion über
den Inhalt der Unterredung gewahrt. Das einzige, was richtig
iſt, läßt ſich in dem einen Satz zuſammenfaſſen, daß der
Ge=
danke von Thoiry nicht tot iſt, ſondern weitergeſponnen
wird. Das wird vermutlich auch noch einige Monate ſo bleiben,
nicht nur weil es ſchwierig iſt, die Richtlinien von Thoiry im
Detail auszuführen, ſondern weil auch das deutſche Angebot von
der Mobiliſation der Eiſenbahnobligationen etwas in der Luft
hängt, ſolange Frankreich ſich nicht entſchließen kann, durch die
Ratifikation des Waſhingtoner Abkommens die auf dem
amerika=
niſchen Geldmarkt über Frankreich verhängte Sperre aufzuheben.
Es iſt ſachlich begreiflich, wenn nach anderen Wegen geſucht
wird, um die deutſche Gegenleiſtung herauszuarbeiten.
Frank=
reich hält daran feſt, daß es bereit iſt, die Räumung
des Rheinlandes und der Saar zu vollziehen,
wenn es dafür einen entſprechenden Gegenwert
bekommt.
Dieſer Gegenwert kann wirtſchaftlich, er kann aber auch
politiſch ſein. Nur eins kann er nicht ſein: er darf
micht eine Bindung der deutſchen Politik im
Oſten enthalten. Soweit wir unterrichtet ſind, hat Herr
Briand das auch anerkannt und auch niemals den Verſuch
ge=
macht, die Verhandlungen auf dieſes Gleis zu ſchieben. Wenn
die franzöſiſche Preſſe einen mehr als verdächtigen Eifer
ent=
wickelt und in der Richtung künſtliche Wellen zu erzeugen
ver=
ſucht, ſo wird man eben dahinter alle die Kräfte ſuchen müſſen,
die aus innerpolitiſchen und nationaliſtiſchen Gründen heraus
die franzöſiſch=deutſche Annäherung ſabotieren wollen. Richtig
iſt zweifellos, daß die Liquidation der Obligationen unmöglich
iſt, ſolange die franzöſiſche Kammer das Schuldenabkommen nicht
ratifiziert hat und, es iſt zweifelhaft, ob Herr Poincaré ſich
über=
haupt zu einer entſprechenden Vorlage in der Kammer entſchließt.
Vor Januar wird das jedenfalls nicht möglich ſein. Bleibt alſo
die Mobiliſierung als der einzige gangbare Weg, dann werden
aber die Verhandlungen ſich ſolange hinauszögern, falls man ſich
nicht entſchließt, vorher einen Teilabſchnitt zu erledigen, etwa in
der Richtung des Rückkaufes der Saargruben, die vielleicht auch
ohne finanzielle Beihilfe des Auslandes möglich iſt. Darüber
hinaus aber würde eine innere Befreiungsanleihe,
von der ja ſchon geſprochen wurde, kaum die Summen
ein=
bringen, die Frankreich braucht, zumal da ja auch die
Unter=
handlungen mit Belgien wegen Eupen=Malmedy fortgeſetzt
wer=
den ſollen, die ſchon auf einer Befreiungsanleihe aufgebaut ſind.
* Inveſtigationen.
In unmittelbarem gedanklichen Zuſammenhang mit dem
Programm von Thoiry ſteht auch die Frage der Internationalen
Militärkontrolle und deren Erſetzung durch die im
Völkerbunds=
pakt vorgeſehenen Inveſtisationen. Die Kontrollkommiſſionen
ſind uns aufgezwungen worden. Ihr einziger Zweck war die
Durchführung der vertraglichen Beſtimmungen über die
Ent=
waffnung Deutſchlands. Nachdem die Endwaffnung durchgeführt
iſt, muß die Kontrollkommiſſion verſchwinden und über die
Durchführung der Entwaffnung kann eigentlich nach dem
ent=
ſprechenden Beſchluß des Völkerbundsrates kein Zweifel mehr
beſtehen. Die militäriſchen Kreiſe klammern ſich allerdings noch
immer an Kleinigkeiten, um die Exiſtenzberechtigung der
Kon=
trollkommiſſion zu verlängern. Allzuviel Zeit aber können ſie
damit nicht mehr gewinnen. Eine Verewigung der
Militärkon=
trolle wird denn auch von Frankreich nicht geplant. An deren
Stelle tritt die im Völkerbundspakt vorgeſehene Inveſtigation.
Man hat den Verſuch gemacht, vor unſerem Eintritt in den
Völkerbund in Form von Inveſtigationsprotokollen dieſe
Kon=
trolle auszubauen. Dieſer Verſuch iſt aber geſcheitert, jedenfalls
hat Deutſchland von vorherein dieſes Protokoll abgelehnt, vor
allem wegen der dort vorgeſehenen ſtändigen Kommiſſionen, die
den Zweck haben, das deutſche Rheinland militäriſch zu
über=
wachen. Artikel 213 ſieht lediglich vor, daß der Völkerbundsrat
auf beſtimmte Anſchuldigung hin eine Unterſuchung beſchließen
kann. Dazu iſt Einſtimmigkeit nicht erforderlich, aber
Deutſch=
land muß gehört werden und hat auch die Möglichkeit, auf Grund
des Artikels 13 der Völkerbundsſatzung ein Schiedsgericht zu
beantragen. Wir können uns alſo nicht dagegen wehren, daß
der Völkerbund beim Vorliegen beſtimmter Tatſachen eine
Nach=
brüfung durch beſondere Kommiſſionen in Deutſchland beſchließt.
Wir können und werden uns aber dagegen wehren, daß daraus
eine ganz allzemeine Kontrolle ſich entwickelt. Dieſe Auffaſſung
iſt von den deutſchen Vertretern bereits in Locarno vorgetragen
und von den anderen Mächten zur Kenntnis genommen worden.
Wahrſcheinlich wird bei der Dezembertagung des Rates über die
„nbeſtigationen, die bereits zweimal auf der Tagesordnung
ſtanden, erneut geſprochen, und dann eine Neuregelung geſucht,
die auch für Deutſchland annehmbar iſt.
Pariſer Tendenzen.
Im Zuſammenhang mit der letzten Unterredung Zwiſchen
dem deutſchen Botſchaſter von Hoeſch und Briand erklärte heute
morgen der Pariſer „Matin”, daß der finanzielle Teil des
Thoiry=Programms, nämlich die Mobiliſierung der deutſchen
Eiſenbahnobligationen, nicht mehr diskutierbar ſei.
Demgegen=
über iſt die Anſicht in den maßgebenden deutſchen politiſchen
Kreiſen die, daß der deutſche Vorſchlag, der gerade die
Mobili=
ſiejung der Obligationen zum Ziele hat, nach wie vor aufrecht
erhalten werden muß. Die deutſche Regierung wird ſich daher
in ihrer Auffaſſung, von der Zweckmäßigkeit und
Realiſierbar=
keit dieſes Planes durch franzöſiſche Preſſeerörterungen nicht
irremachen laſſen.
In einer ähnlichen Richtung zielt eine Behauptung des
„Petit Pariſien” wonach Deutſchland ein neues
Wirtſchaftsan=
gebot anſtelle der Obligationen=Mobiliſierung gemacht habe. Die
Meldung iſt objektiv unrichtig. Nach unſeren Erkundigungen an
zuſtändiger Stelle hat Deutſchland kein derartiges Angebot
ge=
macht und denkt auch nicht daran, ein ſolches zu unterbreiten.
Der Sabotierung des Verſtändigungsgedankens ſoll offenbar
auch eine Nachricht des Londoner „Daily Telegraph” dienen,
wonach der deutſche Botſchafter in London eine offizielle.
De=
marche unternommen habe, um die Unterſtützung der engliſchen
Regierung in der Entwaffnungsfrage zu erlangen. Dieſe von
dem genannten Londoner Blatt verbreitete Nachricht iſt falſch.
Eine ſolche Demarche hat nicht ſtattgefunden und wird auch nicht
beabſichtigt. Damit fallen auch die Behauptungen des „Daily
Telegraph”, in ſich zuſammen, wonach die deutſche Regierung
von der engliſchen eine Zurückweiſung erfahren habe.
Pariſer Quertreibereien. — Briands Vorſpanndienſte.
Der Start auf das Inbeſtigationsprogramm.
* Berlin, 29. Oktober. (Priv.=Tel.)
Es hält ſchwer, hinter den vielen Pariſer und zum Teil auch
Londoner Tendenzmeldungen der letzten Tage über die
Ent=
waffnungsforderungen der Entente keine Regie zu vermuten.
Erſt jetzt beſchäftigt ſich erneut der „Petit Pariſien” mit der
An=
gelegenheit, und er formuliert dabei eine Kompromißbafis in fünf
Punkten, die ſamt und ſonders erfunden ſind. Um es nochmals
zu betonen: es beſtehen allerdings zwiſchen der
Botſchafterkonfe=
renz und der Reichsregierung noch einige unweſentliche und leicht
zu bereinigende Differenzpunkte. Die Frage des Chefs der
Heeresleitung aber iſt längſt geregelt, die Frage der
Sportver=
bande wird vorausſichtlich in den Verhandlungen noch eine Rolle
ſpielen, eine geſetzgeberiſche Konzefſion an Frankreich kommt aber
hierbei keinesfalls in Frage. Aber alles dies trifft ja den
Kern=
punkt der Angelegenheit nicht. Wie die noch ausſtehenden
Diffe=
renzpunkte bereinigt werden, iſt eine ganz andere Frage als die,
welches Intereſſe in beſtimmten Pariſer Kreiſen beſteht, um die
ganze Angelegenheit aufzubauſchen. Die Antwort ergibt ſich
freilich ſchon aus der Tendenz der Pariſer Berichte. Die
Not=
wendigkeit einer weiteren ſtändigen Kontrolle über Deutſchlands
Rüſtungsſtand ſoll erhärtet und vor allem das Bedürfnis nach
einem ſtändigen Kontrollorgan im Rheinland erwieſen werden
für den Fall, daß das Rheinland einmal früher oder ſpäter von
der Beſatung geräumt wird. Dabei hat man es leider nicht nur
mit gewiſſen Strömungen in Frankreich oder gar mit den Kreiſen
um Poincaré zu tun. Schon die Andeutungen de Jouvenels und
vo: allem die Probepfeile des Herrn Sauerwein, des
Buſen=
freundes des franzöſiſchen Außenminiſters, deuteten darauf hin,
daß derartige Erwägungen heute ſchon, nach dem Abflauen der
Begeiſterung für Thoiry, bis weit in die Kreiſe des ſogenannten
„anderen”, Frankreich eingedrungen ſind, das in dem
Außen=
miniſter Briand verkörpert wird.
Selbſtverſtändlich widerſprechen alle dieſe Beſtrebungen den
einfachen Grundſätzen von Treu und Glauben, zu denen man ſich
in Locarno, im Völkerbund in Genf und vor allem in Thoiry
bekannt hat. Und ſollte es wahr ſein, daß ſich ſelbſt Briand zu
Vorſpanndienſten ſolcher Tendenzen hergäbe, dann gewänne
aller=
dings Herr Briand in deutſchen Augen ein ganz anderes Geſicht,
als wie er es bei offiziellen und feſtlichen Anläſſen der deutſchen
Nation gegenüber gezeigt hat. Man muß hier daran erinnern,
daß die Pläne der Verewigung der Kontrolle über Deutſchlands
Rüſtungsſtand eine peinliche Geiſtesverwandſchaft mit dem
be=
rüchtigten Inveſtigationsprogramm des Völkerbundes aufweiſen.
Dieſes Inveſtigationsprogramm iſt vom Völkerbundsrat im
Dezember 1924 beſchloſſen worden und zwar auf Einwirkung
eines Frankreich, das vom Linksblock regiert wurde. Es läßt,
wie der Reichsaußenminiſter im März 1925 vor dem Auswärtigen
Ausſchuß des Reichstages ausführte, „das Beſtreben erkennen,
die Frage der franzöſiſchen Sicherheit durch Sonderbelaſtungen
des Rheinlandes zu löſen, die nach unſerer Anſicht gegen den
Verſailler Vertrag verſtoßen und nur aus der krankhaften
Ein=
bildung Frankreichs zu verſtehen ſind, daß Frankreich durch uns
bedroht ſei.‟ Es iſt nicht zu hoffen, daß dieſe hyſteriſche
Ein=
ſtellung in Frankreich auch heute noch, nach Locarno, nach dem
Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, nach Thoiry
maß=
gebend ſein wird. In Locarno bereits hat Deutſchland ſeinen
Vertragspartnern zu verſtehen gegeben, daß dieſes
Inveſtigations=
programm unter gar keinen Umſtänden angenommen werden
kann. Dieſer Geſichtspunkt, darüber wird ſich Frankreich von
vornherein klar ſein müſſen, iſt heute mehr denn je maßgebend.
Wenn alſo etwas in Paris von langer Hand auf die
Verwirk=
lichung der Inveſtigation, der ſich ja Deutſchland gemäß Artikel
213 des Verſailler Vertrages zu unterziehen hat, in einem Einne
hingearbeitet wird, der nur dem Mißtrauen und dem
franzö=
ſiſchen Imperialismus dienlich ſein kann, dann wird früh genug
von deutſcher Seite darauf hingewieſen werden müſſen, daß
Deutſchland als Mitglied des Völkerbundsrates eine Ueberleitung
der Kontrollbefugnis von den Interalliierten
Militärkontroll=
kommiſſionen auf den Völkerbund nur in einer Weiſe hinnehmen
kann, die dem Artikel 213 entſpricht. Dieſer ſagt aber eindeutig:
ſolange der gegenwärtige Vertrag in Kraft bleibt, verpflichtet ſich
Deutſchland, jede Unterſuchung (Inveſtigation) zu dulden, die der
Rat des Völkerbundes mit Mehrheitsbeſchluß für notwendig
er=
achtet. Damit kann alſo nur eine Unterſuchungsaktion von Fall
zu Fall gemeint ſein, keinesſalls aher ein ſtändiges
Kontroll=
organ, ſei es außerhalb Deutſchlands, ſei es innerhalb des
deut=
ſchen Hoheitsgebietes, zu dem natürlich nach dem Abzug der
Be=
ſatzung auch lückenlos das Rheinland gehört.
Paris, 29. Oktober.
Große Ereigniſſe liegen in der Luft, aber alles kommt ſpäter
und immer wieder ſpäter, als man es erwartet. Leicht käme in
Paris eine zum Skeptizismus neigende Stimmung auf, wenn
man nicht täglich neue Anzeichen der bevorſtehenden
gro=
ßen Veränderungen wahrnehmen würde: diesmal die
Stabiliſierung in Belgien.
Auch mit der franzöſiſchen Stabiliſierung hängen viele
Probleme zuſammen; noch ſieht man nicht immer klar, in welchem
Maße ſie zeitlich mit der Ratifizierung der Schuldenabkommen
zuſammengehen muß. Die franzöſiſche Deviſe hat, wie ſchon ſo
oft, den internationalen Börſen Ueberraſchungen bereitet und
eine dem Außenſtehenden faſt unbegreifliche Hauſſebewegung
durchgemacht. Iſt ſie wirklich der Barometer der franzöſiſchen
Politik? Es gab ſehr viele Nebenumſtände, die zu der Hauſſe,
welche ſelbſt von der Regierung für übertrieben erklärt wurde,
beitrugen. Aber die Haupturſache will man in der Befeſtigung
der Regierung und in der günſtigen Lage des Treſors
eiblicken. Der Treſor, das iſt zu beachten, ſetzt ſeine
Valuta=
käufe bei günſtigen Kurſen fort. Man möchte das als ein direktes
Vorſpiel der Stabiliſierung auffaſſen. Zu gleicher Zeit verlautet
aber offiziös, daß die Stabiliſierungsaktion ſich noch in ihren
allererſten Anfängen befinde, und hier wie ſonſt wird man zur
Geduld ermahnt. Es fällt ſogar auf, wie abſichtlich ſtark man
die Politik des Abwartens in jeder Beziehung betont. Denn
Ab=
warten, das iſt nicht nur finanz= und bis zu einem gewiſſen Grade
außenpolitiſch die Parole, es ſcheint auch in der Innenpolitik
geradezu ein Programm zu bedeuten.
In der Linkspreſſe wird die Frage immer wieder
aufgewor=
fen, ob die Lage der Regierung auch wirklich ſo ſolid und
geſichert erſcheint, wie früher. „Ere nouvelle” und „lOeubre”
ſo=
wie andere linksſtehende Blätter hören nicht auf zu betonen, daß
der vielerwähnte Kongreß der Radikalen in Bordeaux die Lage
der Linken nach außen hin nicht erſchüttert hat. Das bedeutet mit
anderen Worten, daß das Kartell nicht ſo gründlich geſtorben,
nicht ſo abſolut und rettungslos tot ſein kann, wie man es gerne
darſtellt. Bei einer ſolch komplizierten Sache wie dem
franzöſi=
ſchen Kartell der Linken gibt es ſogar beim Sterben Abſtufungen.
Bis jetzt wurde und wird der Kongreß in Bordeaux als ein
großer Vorteil für die Regierung dargeſtellt. Das mag auch für
den Augenblick unbedingt wahr ſein, aber das Schickſal der
Kammerſeſſion iſt damit noch nicht entſchieden, und es
wäre ſelbſt dann nicht entſchieden, wenn der Kongreß klar und
eindeutig zu den innenpolitiſchen Fragen Stellung genommen
hätte, was ja nicht der Fall war. Schließlich tragen, wie auch
allerorts betont wurde, die Parteidelegierten nicht dieſelbe
Ver=
antwortung wie die Abgeordneten. Ihre Beſchlüſſe können
wäh=
rend der Seſſion der Kammer von den Abgeordneten noch
hun=
dertmal annulliert werden.
Wenn einmal das Schuldenabkommen ratifiziert, der
Fran=
ken ſtabiliſiert und die erſten Fundamente der Annäherung an
Deutſchland gelegt ſein werden, iſt die Aufgabe der Regierung,
wenigſtens in den Augen der Parteien, gelöſt. „Der Mohr hat
ſeine Pflicht getan .. . ." Aber der Mohr tut ſeine Pflicht ſehr
gründlich und deshalb etwas langſam.
Wenn die Kammer einmal eröffnet iſt — es lag weder im
Intereſſe des Gemeinwohls noch im Intereſſe der Regierung, die
Eröffnung zu beſchleunigen — wird es ſich ergeben, daß trotz der
neuen Hausordnung und trotz der nicht zu leugnenden Verdienſte
der Regierung die Lage nicht ſo ſtabil iſt, wie man es jetzt
betont. Poincaré wird all ſeine Energie brauchen, wenn er
parla=
mentariſchen Ueberraſchungen begegnen will. Allerdings iſt das
Programm der Seſſion ſo reich, daß die Kräfte der
Oppoſi=
tion keicht zerſplittern können. Und ſehr viele Fragen kommen
zur Verhandlung, welche bei all ihrer Wichtigkeit nicht
entſchei=
dend ſind und innenpolitiſchen Kompromiſſen und
Auseinander=
ſetzungen ein ideales Feld geben.
In der Finanzpolitik iſt man auf
Ueberraſchun=
gen gefaßt. „Die Stabaliſierung durchzuführen, das iſt nur die
eine Seite der Frage”, ſagte neulich ein ausländiſcher
Finanz=
mann, „ſie könnte jeden Augenblick gelöſt werden, es handelt ſich
aber darum, den günſtigſten Moment abzufaſſen. Denn
nach ſo vielen Erfahrungen, wie man ſie in Europa jetzt
geſam=
melt hat, ſei die Stabiliſierung eine Wiſſenſchaft und eine
Kunſt geworden.”
Beinahe ſoviel Nerboſität wie das endloſe Warten in der
Finanzpolitik verurſache der langſame Gang der
deutſch=
franzöſiſchen Verhandlungen. Wenn man nach den
Preſſemeldungen urteilen würde, ſtünden die Verhandlungen ſehr
ſchlecht. Man wurde zwar im voraus zur Geduld gemahnt, aber
das ſcheint wirkungslos geblieben zu ſein. Auch die ſtarken
eng=
liſchen Sympathien einzelner franzöſiſcher Blätter ſpielen da mit.
Gleichzeitig wird einerſeits vor übereilten Schritten viel zu eifrig
gewarnt — Briand wird mit Mahnungen überhäuft, ſich nicht zu
beeilen — und andererſeits über den langſamen Gang der
Ver=
handlungen Klage geführt. Aber ſolche paradoxen Dinge gehören
eben zu ſolchen Verhandlungen. Man kann ſich aber des
Ein=
drucks nicht erwehren, daß die franzöſiſche Preſſe nichts tut, was
geeignet wäre, die Poſition Briands innenpolitiſch zu ſtützen
und die außenpolitiſche Atmoſphäre milder zu geſtalten. Es
wäre aber verfehlt, dieſer Tatſache eine allzu große Bedeutung
beizumeſſen. In England ſcheint man jetzt die Ereigniſſe am
Kontinent etwas ruhiger zu beurteilen. Dafür verfolgt man
aber in Paris um ſo ſchärfer das Schickſal der engliſch=
ruſ=
iſchen Verhandlungen.
Seite 2
Samstag, den 30. Oktober 1926
Nummer 301
Franzöſiſche Außenpolitik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 29. Oktober.
Tas Datum der amerikaniſchen Wahlen rückt näher und man
kommentiert hier jede neue Meldung mit größtem Intereſſe.
Zu=
erſt verlautete, daß ein Sieg der Demokraten Frankreich, und
nebenbei alle Schuldnerſtaaten, beglücken würde. Aber, man
zweifelte an den Wahlausſichten der Demokraten. Heute wird
die Situation weſentlich anders beurteilt. Die Wahlchancen der
Demokraten — der Gegenpartei Cooldiges — ſollen gut, ja ſogar
ausgezeichnet ſein. Man hält es ſogar für möglich, daß ſie eine
abſolute Mehrheit bekommen. Nur daß die Peſſimiſten in Paris
jetzt wieder der Anſicht ſind, daß auch ein demokratiſcher
Wahl=
ſieg in den Vereinigten Staaten keine Aenderung in der
Behand=
lung der Frage der interalliierten Schulden bedeuten würde.
Solange Cooldige Präſident bleiben wird, wäre in Waſhington
keine grundfätzliche Aenderung zu erwarten, höchſtens wäre, wenn
Cooldige mit einer demokratiſchen Mehrheit rechnen müßte, nur
eine gehemmte Zickzackpolitik in Waſhington zu erwarten. Wie
dem auch ſei — ſo meint man hier — viel ſchlimmer kann es nicht
mehr kommen.
Es ſtehen aber auch andere Ereigniſſe bevor, die man mit
Spannung und Beſorgnis erwartet. Die vierte Jahreswende des
fasciſtiſchen Marſches auf Rom und die darauffolgende Belebung
der italieniſchen Politik wurde von Muſſolini dazu benutzt, um
wieder einmal Reden zu halten. Und ſo oft noch Muſſolini
ſprach, wurde Europa irgendeine Ueberraſchung zuteil. Die
Ner=
voſität iſt alſo zu begreifen. Und die Argumentation, daß die
ſchwere wirtſchaftliche Lage in Italien Muſſolini in ſeinem
ſcharfen außenpolitiſchen Kurs bremſen wird, wirkt nicht
voll=
kommen überzeugend.
Ueber die Tangerfrage ſowie über die anderen Fragen des
Mittelmeers hat man lange geſchwiegen. Die Zeit ſoll aber
Primo de Rivera zu einer eifrigen diplomatiſchen Vorarbeit
be=
nützt haben, um die Tangerfrage zu klären. Bald werden wir
ſehen, zu welchen Ergebniſſen er damit gelangte. Die Auffaſſung,
daß dieſe Frage eingeſchlafen ſei, hält man in hieſigen politiſchen
Kreiſen jedenfalls für abſolut falſch.
Während die Verhandlungen mit Deutſchland einen
lang=
ſamen Gang nehmen — man hört hier nicht auf, zu betonen, daß
dieſe Langſamkeit nur Gründlichkeit und keine
Verſchleppungs=
taktik bedeutet — ſchaut man mit wachſender Unruhe nach Oſten.
Ueber Pilſudſkis Pläne gehen hier die unmöglichſten Gerüchte
um, aber bei dem wachſenden engliſchen Einfluß in Warſchau
würde man hier gar nicht erſtaunt ſein, wenn Polen in ſeiner Bewegung, ſondern als Außenſtehender, bekunde er ſeine Sym=
Innenpolitik das Beiſpiel anderer in engliſchem Fahrwaſſer
ſegelnder europäiſchen Staaten folgen würde. Um ſo mehr war
man über die aus Rußland kommenden — ſeitdem teilweiſe
dementierten — Nachrichten verwundert. Die Auffaſſung über
die Zukunft ruſſiſcher Innenpolitik iſt hier gar nicht einheitlich,
aber man hält es in ernſten politiſchen Kreiſen nicht für
aus=
geſchloſſen, daß Rußland endlich einen kleinen Schritt nach der
„Verbürgerlichung” getan hat. Die Konſequenzen ſollen aber für
Enropa erſt in einem Jahr fühlbar ſein.
Das franzöſiſche Finanzproblem.
EP. Paris, 29. Oktober.
Soweit ſich die innere Politik um die Arbeiten des
Parla=
ments gruppiert, wird ſie zurzeit nur durch die Tätigkeit der ſchloß ſich auch der Volksparteiler Mittelwann an.
Finanzkommiſſion der Kammer ausgefüllt, die die Beratung über
das Budget fortſetzt und ſie in einigen Tagen beendet haben wird.
Nach allen Anzeichen wird eine Belebung der politiſchen
Tätig=
keit erſt mit der Wahlkampagne für den Senat einſetzen. —
In=
folge der neuerlichen Beſſerung des Frankenkurſes wird die
Frage in der Preſſe wieder mehr erörtert, ob für Frankreich eine
Stabiliſierung oder eine Revaloriſation in Frage komme. Dabei
fehlt es nicht an Stimmen, die davor warnen, den Kurs des
den Bedürfniſſen des franzöſiſchen Exportes begründet wird.
Ein deutſch=polniſches Abkommen.
Amr 27. Oktober ſwurden im Auswärtigen Amt ein
deutſch=
polniſches Nachlaßabkomen und ein deutſch=polniſches
Ueber=
leitungsabkommen über die Perſonenſtandsregiſter von Bevoll= digen Dienſtſtelle die Bildung militäriſcher Verbände erlaubt ſei,
mächtigten der deutſchen und der polniſchen Regierung
unterzeich=
net, auf deutſcher Seite von dem Vortragenden Legationsrat
tionskommiſſion Dr. Pradzynſki. Mit Unterzeichnung dieſer
bei=
den Abkommen, können die Arbeiten der Rechtskommiſſion der
dauernden Verhandlungen in der Hauptſache als abgeſchloſſen
gelten. Die der Kommiſſion ſonſt überwieſenen Materien ſind
bereits durch eine Reihe anderer Abkommen geregelt, die ſchon in
Kraft getreten ſind.
Lutherfeſtſpielim Städtiſchen Saalbau.
„Der Prophet”
Drama in 5 Akten von Alfred Graf.
Im Gegenſatz zu den bisher bekannten Lutherfeſtſpielen, die
als Feſt= und Gedenkſpiele gedacht, in erſter Linie auf
drama=
tiſchem Aufbau und ſtarke äußere Bühnenwirkung eingeſtellt
waren, ha: Alfred Graf ein Lutherdrama geſchrieben, das er
bewußt und mit gutem Recht nicht „Luther”, ſondern „Der
Pro=
phet” nennt. Auch in dieſem Drama ſteht als Träger
ſelbſtver=
ſtändlich die Geſtalt des großen Reformators im Mittelpunkt von
Handlung und Sprache. Aber die Figur des Magiſters Dr.
Mar=
tin Luther erſcheint anders. Erſcheint faſt bis zum Schluß als
tragiſche Geſtalt, als ein geiſtig und körperlich Ringender um
die eigenſte Erkenntnis, bis ihn das Schickſal ſelbſt, das er
zu=
nächſt unbewußt heraufbeſchwor, zum Handeln drängt und in den
Mittelpunkt der Weltgeſchichte ſtellt.
Der Dichter hat offenbar intenſive kirchengeſchichtliche
Stu=
dien getrieben, und aus dieſen Studien heraus iſt ihm Luther
in anderer Geſtalt und Weſensart erſtanden, als er den
bis=
herigen Luther= und Reformationsdichtern erſchien. Bei aller
dichteriſchen Freiheit hielt der Autor eng und ſtreng an der
hiſtoriſchen Geſtalt des gelahrten Mönches feſt. So wird ſein
Drama grundſätzlich pſychiſch aufgebaut und erhält durch dieſen
gekanklich=geiſtigen Aufbau ſein Signum. Allerdings wird das
Drama hierdurch durch Widerſprüche eingeengt. Martin Luther
erſcheint zunächſt im Auguſtinerkloſter zu Erfurt im Spätherbſt
1508 als der ringende, um Eikenntnis mit ſeinem Gott hadernde
Mönch, deſſen tiefſchürfende Studien andere ſchon auf ihn
auf=
merkſam werden laſſen, der aber gerade durch ſein Bibelſtudium
in die ſchweren ſeeliſchen Nöte gerät, und damit zu der
Erkennt=
nis ſeiner eigenen Unwürdigkeit. Die Kloſter=Regula hält er inne
wie keiner ſonſt, aber die letzte große Erkenntnis des Gottums
fehlt ihm. Er kennt nur den furchtbar gerechten Gott, aber nicht
den, der Himmel und Erde und alle Geſchöpfe mit großer
erbar=
mender Liebe umfängt. Durch Staupitz, der ihn als Lehrer an
die Hochſchule zu Wittenberg bringt, wird ihm nach
erſchüttern=
der Beichte dieſe Liebe offenbar. Gleichzeitig aber beginnt hiermit
mit ſeiner Lehrtätigkeit in Wittenberg ſich ſein zunächſt tragiſches
(eſchick zu erfüllen. Aus dem Ringenden wird ein Kämpfer, deſſen
geiſtige Kraft wächſt mit dem Wachſen ſeiner Feinde. Aus dem
Hampf gegen die Ablaßkrämerei erwächſt das gigantiſche Ringen
gegen die ganze Kleriſei, wachſen aber auch ſeine Freunde und
Vom Tage.
Eine Beſchwerde der deutſchen Regierung über
Be=
ſprechungen zwiſchen Breitſcheid und der franzöſiſchen
Regierung iſt, wie wir hören, weder erfolgt noch beabſichtigt.
Wie wir erfahren, haben die kommunalen
Spitzenver=
bände der Reichsregierung ihre übereinſtimmende
grund=
ſätzliche Stellungnahme zu dem Finanzausgleich vorgelegt. Sie betonen
die Notwendigkeit einer ſyſtematiſchen Aenderung
zugunſten der Gemeinden und Gemeindeverbänoe.
Dem bevorſtehenden Beſuch des Prinzen von Spalato
in Bukareſt, der ſich in Begleitung des italieniſchen
Generalſtabs=
chefs befinden wird, wird in rumäniſchen politiſchen Kreiſen große
Be=
deutung beigemeſſen.
Der türkiſche Delegierte und frühere Handelsminiſter
Ali Dienani Bey und der deutſche Botſchafter Nadolny haben
die deutſchtürkiſchen Handels= und
Niederlaſſungsver=
träge paraphiert.
Die engliſche Arbeiterpartei hat die Einladung zur Teilnahme an
der Luxemburger Zuſammenkunft der
ſozialdemo=
kratiſchen Parteien, Frankreichs, Deutſchlands und Belgiens
angenommen.
Im franzöſiſchen Miniſterrat wurde der Zeitpunkt für
die Senatswahlen zum 19. Januar feſtgeſetzt.
Japan ſoll ſchon jetzt bereit ſein, Verhandlungen über
die Reviſion des Handelsvertrags mit China feſtzuſetzen
und beſonders die ſtrittigen Fragen, betreffend die Zolltarife, zu löſen.
Die Paneuropa=Bewegung.
Uebereinſiimmung bei den Parteiführern.
Berlin, 29. Oktober.
Beim Reichstagspräſidenten Löbe verſammelten ſich geſtern
abend zahlreiche Gäſte, die zu einer Diskuſſion des Problems
Paneuropa geladen waren. Reichstagspräſident Löbe hielt eine
Anſprache, in der er hervorhob, daß nicht nur Mitglieder der
paneuropäiſchen Union, ſondern Vertreter aller Parteirichtungen
und politiſchen Anſchauungen, erſchienen ſeien. Für ihn ſelbſt
ſei ſein Beſuch in Amerika zum entſcheidenden Anſtoß geworden,
an der paneuropäiſchen Bewegung mitzuwirlen, denn die
Beob=
achtungen des Hauptzentrums der Welwwirtſchaft habe ihm
ge=
zeigt, wie die Kräfte Europas durch politiſche und nationale
Zer=
ſplitterung gefährdet werden.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht ergriff darauf das Wort zu
einer längeren Rede. Nicht als Mitglied der paneuropäiſchen
pathie mit dem Grundgedanken der Paneuropabewegung. Auf
keinem Gebiete ſei die Annäherung ſo weſentlich, wie in der
Wirtſchaft, da es ſich hier um die materielle Grundlage der
Kul=
tur handele. Wenn der Gedanke, ſo ſchloß Dr. Schacht, heute
zunächſt auf Europa beſchränkt bleibe, ſo diene er deswegen doch
nicht weniger den großen allgemeinen Zielen, die die Menſchheit
über wirtſchaftliche Wohlfahrt zu geiſtigem und ſittlichem
Fort=
ſchritt weiterführen. In dieſem Geiſte begrüße ich auch die
Paneuropabewegung und wünſche ihr gedeihliche Arbeit. Nach
dem Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht ſprach der
deutſchnatio=
nale Abg. Prof. Dr. Hoetzſch, der ſeine Gedanken mit der
Aner=
kennung der Grundſtimmung der paneuropäiſchen Bewegung zu
vereinen wußte. Eine Grundfrage für ihn ſei vor allem die
Frage des Schutzes der Minderheiten. Dieſen Bemerkungen
Eine aufgehobene Verordnung.
* Berlin, 29. Oktober, (Priv.=Tel.)
Der Reichspräſident hat auf Grund des Artikels 48 der
Reichsverfaſſung eine frühere Verordnung über das Verbot
mili=
täriſcher Verbände vom 24. Mai 1921 aufgehoben. Von links her
iſt deshalb die Beſorgnis laut geworden, daß damit das
Ver=
franzöſiſchen Franken gewaltſam in die Höhe zu treiben, was mit bot militäriſcher Verbände überhaupt aufgehoben ſei. Dem
„Vorwärts” iſt aber die beruhigende Verſicherung gemacht
wor=
den, daß das keineswegs der Fall ſei. Im Gegenteil, in der
ſoeben aufgehobenen Verordnung findet ſich ein Satz, wonach
mit Gefängnis oder Geldſtrafe beſtraft wird, wer es unternimmt,
w. Berlin, 29. Oktober, ohne Genehmigung der zuſtändigen Dienſtſtellen Perſonen zu
militäriſchen Verbänden zuſammenzuſchließen. Dieſe Verordnung
iſt dahin ausgelegt worden, daß mit Genehmigung der
zuſtän=
auch wenn ſie mit dem Geſetz vom 22. Mai 1921, das in
Ausfüh=
rung der Artikel 177 und 178 des Friedensvertrages erlaſſen war,
Dr. Gös, auf polniſcher Seite von dem Mitglied der Kodifika= in Widerſpruch ſtehen. Um eine ſolche Interpretation zu
verhin=
dern, iſt jetzt die Aufhebung dieſer Verordnung erfolgt. Das
Geſetz bleibt weiterhin in Kraft. Vielleicht wird man in dieſer
deutſch=polniſchen Wirtſchaftsdelegation nach über drei Jahre Regelung bereits die erſten Wirkungen der neuen
Verhandlun=
gen mit der Kontrollkommiſſion zu ſehen haben, die wohl
be=
fürchtet hat, daß unter ſchwierigen Verhältniſſen mit Zuſtimmung
des Reichswehrminiſteriums das Geſetz vom Jahre 1921
um=
gangen werden konnte.
Streſemann und die Politik
von Thoirn.
Die Methode der internationalen Verftändigung.
Dresden, 29. Oktober.
In einem Schreiben, das Dr. Streſemann an ſeine
Partei=
freunde in Sachſen, und zwar zu Händen des der Deutſchen
Volkspartei angehörenden ſächſiſchen Unterrichtsminiſters Dr.
Kaiſer gerichtet hat, um ſich für ſein durch Krankheit verurſachtes
Fernbleiben von der Wahlbewegung zu entſchuldigen, wendet er
ſich gegen „all den Unſinn”, der jetzt über die deutſche
Außen=
politik verbreitet werde. In dem ſehr bemerkenswerten Schreiben
heißt es insbefondere: „Was ſoll denn das heißen, wenn von
einem deutſchnationalen Abgeordneten davon geſprochen wird, der
Glaube an eine internationale Solidarität der Völker und der
Wirtſchaft ſei eine Auffaſſung, die womöglich noch
verhängnis=
voller ſei als der marxiſtiſche Irrtum der internationalen
Soli=
darität der Arbeiterſchaft? Iſt denjenigen, die etwas derartiges
ſagen, nicht bekannt, daß das internationale
Eiſen=
kartell der deutſchen Großinduſtrie mit Frankreich, Belgien
und Luxemburg ſeine Entſtehung einem deutſchnationalen
führen=
den Mann der Wirtſchaft wie Fritz Thyſſen mit verdankt? Weiß
man nicht, daß das internationale Kaliabkommen
von Perſönlichkeiten, abgeſchloſſen worden iſt, die nur
rechts=
ſtehenden Kreiſen angehören? Schließlich kommt es
darauf an, daß alle dieſe Wege internationaler
Zuſammenarbeit dem nationalen Aufbau
die=
nen. Das iſt das Entſcheidende.‟ Die Methode, um zum
deutſchen Wiederaufbau zu kommen, ſei die der
in=
ternationalen Verſtändigung. „Wir brauchen den
Frieden, weil wir nur in einer vollſtändig friedlichen Entwicklung
wieder hochkommen werden, jeder Einzelne und das Volk und
Land im ganzen. Wenn in einer Verſammlung davon geſprochen
wurde, daß dieſe ſich an das Außenkapital anſchmiegende
händ=
leriſch eingeſtellte Erkaufspolitik, auf das Rheinland und
Eypen=Malmedy angewendet, dem Gefühl nationaler Ehre
wider=
ſpreche”, ſo ſei dem entgegenzuhalten, daß das Volk ehrlos wäre,
das nicht, wenn eine ſolche Möglichkeit ſich böte, Opfer zu bringen
verſtände, um Menſchen, die zum deutſchen Volk und zum
Deut=
ſchen Reich gehören, die Möglichkeit der Heimkehr in ihr altes
Vaterland wiederzugeben.
Schließlich tritt Dr. Streſemann ſehr entſchieden den
Behaup=
tungen von einem Zuſammenbruch der Politik von Thoiry
ent=
gegen. „Ich habe,” ſagt er hierzu, „nach meiner Rückkehr von
Genf davor gewarnt, das Inkrafttreten umfaſſender Gedanken
von einer zu ſchnellen Zeitſpanne zu erwarten und habe dieſe
Warnung in Köln wiederholt. Ebenſo aber verwahre ich mich
gegen das Gerede, das jetzt, weil ſolche Dinge nicht in ſechs
Wochen reifen, ſie als unausführbar und undurchführbar glaubt
hinſtellen zu können. Dieſe Auffaſſung widerſpricht all den
Nach=
richten, die ich ſelbſt habe und die auf eine gewiſſe Authentizität
Anſpruch haben können.”
Dr. Streſemann glaubt, daß ſich auch in der deutſchen
Außen=
politik die Verhältniſſe immer weiter konſolidieren laſſen.
Dieſe Konſolidierung und die ſich daraus ergebende Herſtellung
unſerer Souveränität im Innern und der Aufbau unſerer
Wirk=
ſamkeit nach außen könnten jedoch nur möglich ſein durch zähe,
zielbewußte klare Arbeit, die die Unpopularität des Tages nicht
ſcheut, weil ſie ſich verläßt auf das Urteil der Geſchichte.
Hergt über die Regierungsbereitſchaft der
Deutſchnationalen.
Breslau, 29. Oktober.
Aus Anlaß der Eröffnung des Deutſchnationalen Parteitages
des niederſchleſiſchen Landesverbandes hielt der deutſchnationale
Reichstagsabgeordnete Hergt in Liegnitz eine Rede, in der er
ſich über das Verhältnis der Deutſchnationalen zur deutſchen
Außen= und Innenpolitik äußerte. Er führte insbeſondere aus:
„Wir verfolgen eine praktiſche Politik. Wir drängen uns
dazu, praktiſch an der Regierung
mitzuarbei=
ten. Es iſt die Tragik des deutſchen Volkes, daß wir, die wir von
Opfermut und nationalem Willen erfüllt ſind, während der letzten
acht Jahre mit nur ganz geringen Ausnahmen nicht haben
poli=
tiſch mithelſen können. Gerade die Entwicklung der letzten
Monate gibt uns eine Hoffnung, daß die nationalen Kräfte in
gemeinſamer Linie in dieſe Politik eingeſchaltet werden können.
Locarno trennte uns und mußte uns trennen, Thoiry und der
ganze Fragenkomplex, der hinter Thoiry ſteht, braucht uns nicht
zu trennen. Hier bietet ſich die Möglichkeit des gemeinſamen
Zu=
ſammengehens. Wir wollen abwarten, was ſich aus den
Ver=
handlungen ergibt. Wir ſind aber, was wir auch auf dem
Kölner Parteitag erklärt haben, zu jeder Mitarbeit im
nationalen Sinne bereit."
Anhänger. Aus dem ſtändigen Wechſel zwiſchen Kampf,
Verfol=
gung und eigenem geiſtigen Ringen in die erſte große Tat vor den
Reichstag zu Woms gedrängt, erſteht „Der Prophet‟. Die höchſte
Not und der rößte und ſchwerſte Kampf hat ihm auch die innere
Feſtigkeit, die Erkenntnis gebracht, auf der er nun ſein
welt=
umſpannendes Werk aufbauen und vollenden kann. Damit ſchließt
das Drama ab. Der Widerſpruch liegt in der wortlichen
Charak=
teriſierung Martin Luthers aus dem Munde Miltitz”, der Luther
als ſtiernackigen Kämpfer, voller Ecken und Kanten, hinſtellt,
während der Dichter ſelbſt in dieſem Drama Luther zum größten
Teilals den innerlich geiſtig Schwerringenden und Zagenden zeichnet.
Vielleicht trat bei der erſten Aufführung dieſer Widerſpruc
auch durch die etwas zu weiche Auffaſſung des Luther=Darſtellers
Herbert Günther über Gebühr zutage. Im übrigen war, wi
bereits kurz gemeldet, der äußere Geſamterfolg der Aufführun
von tiefer Wirkung, die nur durch die vorletzte Szene, in de
Adolf Kraft als Biſchof Mario Ghinucci durch falſche
Erfaſſun=
ſeiner Aufgabe gering beeinträchtigt wurde, während derſelbe
Darſteller als Novizenmeiſter eine ganz ausgezeichnete Leiſtun
gab. Im übrigen ſtand die Geſamtaufführung weit über den
Durchſchnitt ſonſtiger dilettantiſcher Darſtellungen. Durchweg
wurde die nicht leichte, der Zeit angepaßte Sprache ganz aus
gezeichnet beherrſcht und wiedergegeben. Einzelne Leiſtungen
und zwar die Mehrzahl, zeigten das Gepräge der Darſtellung vor
berufenen Künſtlern.
Zweck und Art der Lutherfeſtſpiele kann nicht ſein, eine mit
ſcharfem kritiſchem Maßſtab meſſende Kunſtkritik zu geben. Die
Zahl der Mitwirkenden iſt auch zu groß, um jede einzelne
Lei=
ſtung kritiſch zu würdigen. Das Zuſammenſpiel war, von
ge=
ſchickter Regie (Heinz Rückert) trefflich und zielſicher geführt,
ausgezeichnet. Beſondere Erwähnung heiſchen, ohne daß
dami=
eine mindere Würdigung der übrigen Leiſtungen ausgeſprochen
werden ſoll, die Herren: Friedrich Zulauf (Staupitz), Adolf
Schneider (Natin), Hans Eisvogel (Bruder Johannes),
Karl Bögel (Miltitz), Hans Karl Stürz (Zülßdorff), Georg
Keil (Spalatin), Fritz Lenhardt (Prior), Hans Harres
(Ratsherr Gerlitz). Als Aennchen, des Ratsherrn Tochter, legte
Wilma Ausfelder durch ſtark verinnerlichtes Spiel und guten
ſprachlichen Ausdruck eine bemerkenswerte Probe ſchauſpieleriſcher
Begabung ab.
Die Bühnenbilder ſind nach dem Entwurf von Fritz
Olle=
rich von Bernhard Franz ausgeführt. Die gute
bühnen=
künſtleriſche Leiſtung Ollerichs konnte nicht voll zur Entfaltung
kommen, weil die unzureichenden Bühnenverhältniſſe im Saal=
bau dies verhinderten. Was aber hier unter erſchwerendſten
Umſtänden geſchaffen wurde, erheiſcht Beachtung dieſes jungen
*X
Künſtlers.
— Inſel=Almanach auf das Jahr 1927. Einen beſonders
gewichtigen Almanach legt der Inſel=Verlgg in dieſem Jahre
ſeinen Freunden vor; es iſt ein Almanach, in dem die
No=
velle die Führung hat: nicht weniger als fünf Novellen der
ver=
ſchiedenſten Art ſind darin enthalten. Die Tragödie der Liebe
könnte man die Novelle von Ricarda Huch „Graf Mark und
die Prinzeſſin von Naſſau=Uſingen” überſchreiben; aus einem
noch nicht abgeſchloſſenen Werk ſtammen die Epiſoden „Grünes
Tiſchchen und verlorner Schlüſſel” von Hans Caroſſa; „Die
Tür der Falle” iſt dem neuen Novellenbande von Sherwood
Anderſon „Das Ei triumphiert” entnommen; in der Novelle
„Die unſichtbare Sammlung” behandelt Stefan Zweig ein
tragiſches Sammlerſchickſal; tiefgründiger Humor zeichnet Otto
von Taubes Novelle „Anna Papiria” aus. Daneben ſtehen
Beiträge in Vers und Proſa, von Rainer Maria Rilke
(neue Gedichte), Rudolf Alexander Schröder (eine
Uiebertragung aus der „Ilias”), Albrecht Schaeffer (eine
Ballade), Theodor Däubler (Gedichte), Alfred
Mom=
bert (eines kosmiſche Phantaſie), ſowie Proben aus Büchern
des Verlags. Acht Bilder ſind dem Almanach beigegeben.
* Die Schützen. Eine vaterländiſche Geſchichte vom Reinmichl.
Ver=
lagsanſtalt Tyrolia, A.=G., Innsbruck.
Die Bücher des vielgeleſenen Tiroler Schriftſtellers Sebaſtian Rieger
(Reinmichl), des Meiſters der Erzählungskunſt, ſind um ein neues
be=
reichert worden. Die Erzählung „Die Schützen” behandelt einen Stoff
aus dem Weltkriege, der Kampf der Tiroler mit ihren welſchen
Fein=
den. Die Schilderung der Kriegsbegebenheiten und der Technik der
Kriegsführung durch die Tiroler Schützen in ihren Bergen und in
Verbindung damit die Landſchaftsſchilderungen ſind ſo bis ins Einzelne
getreu und anſchaulich, daß man annehmen könnte, der Verfaſſer ſei
„mit dabei geweſen‟. Ein goldenes Heimatgefühl und glühende
Vateu=
landsliebe, dabei ein friſcher, ungekünſtelter Humor ſprechen auch aus
dieſem Buche, in das der Verfaſſer ſeinen heldenmſitigen Tirolern ein
ehrendes Denkmal geſetzt hat. Die Heimattreue und Tapferkeit ſind
ver=
körpert in dem Schützen Freinberger, deſſen innige Liebe zu ſeiner Frau
durch den Verrat ihres Vataas, eines geborenen Italieners, auf eine
harte Probe geſtellt wird. Nach ſchweren ſeeliſchen Kämpfen und
nach=
dem er vergebens den Tod geſucht hat, finden ſich beide Ehegatten an
ſeinem Krankenbtt wieder, und gehen, nachdem ihre Liebe die
Feuer=
probe beſtanden hat, einem neuen, ſchöneren Glück entgegen. Heimat=
und Gattentreue ſind die Leitmotive dieſer meiſterhaften Erzählung,
die durch ihren dramatiſchen Aufbau ebenſo ſpannend, wie durch ihre
ſeeliſche Vertiefung ergreifend iſt und an Herz und Nieren geht. tel.
Nummer 3041
Die Induſtriebeſprechungen.
Das Problem der Zuſammenarbeit zwiſchen britiſchen Faktoren, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, eine Schickſalsſrage un=
und deutſchen Export= und Finanzhäuſern.
EP. London, 29. Oktober.
britiſche Induſtrieföderation den Reichsverband der Deutſchen auf die in der nächſten Zeit der Regierung obliegenden wirt=
Induſtrie zur Entſendung ſeines Vorſtandes nach England ein= ſchaftspolitiſchen Aufgaben ein, bei deren Erfüllung
geladen habe, gibt die engliſche Förderation eine Mitteilung die Mithilfe der Wirtſchaft insbeſondere in dem Zentralorgan
heraus, in der erklärt wird, daß es ſich keinesfalls um die Fort= des Reichswirtſchaftsrates unerläßlich ſei. Die Ausführungen
ſetzung der in Romſey begonnenen Induſtriebeſprechungen, ſon= des Miniſters wurden von den Wirtſchaftsvertretern mit
lebhaf=
dern um eine informatoriſche Sitzung handele, wie eine ſolche tem Beifall aufgenommen.
zwiſchen den Verbänden bereits vor längerer Zeit in Berlin
ſtattgefunden habe. Ueber den Zeitpunkt oder die Tagesordnung
der Zuſammenkunft könnten noch keine Angaben gemacht werden. Pandervelde über das Wirtſchaftsmanifeſt.
— Der „Daily Chronicle” will hierzu noch erfahren haben, daß
auf der Konferenz keinesfalls die Möglichkeiten einer
Zuſammen=
arbeit zwiſchen führenden britiſchen und deutſchen Export= und
Finanzhäuſern auf gewiſſen Märkten erörtert werden ſolle,
wäh=
rend die „Weſtminſter Gazette” gerade dieſen Punkt als Haupt= das Manifeſt der Bankiers und Induſtriellen abgegeben, in der
beratungsgegenſtand bezeichnet, neben dem noch die Frage des er auf die Gleichartigkeit der Gedankengänge in dieſem Manifeſt
Handels mit Rußland mit dem Ziel der Gründung einer
engliſch=
deutſchen Handelsgeſellſchaft eine Rolle ſpiele.
Die Frage der Induſtriebündniſſe.
EP. London, 29. Oktober.
In der Morgenpreſſe wird ein vom „Spectator”
veröffent=
lichter Artikel von Sir Alfred Mond wiedergegeben, in dem
gegenüber den amerikaniſchen und europäiſchen Wirtſchafts=
Zu=
ſammenſchluß=Beſtrebungen darauf hingewieſen wird, daß das
britiſche Weltreich eine größere Wirtſchaftsmacht darſtelle, als
liſchen Bemühungen ſich weniger auf einen
Zu=
ſammenſchluß mit Europa als auf die
Herſtel=
lung einer Wirtſchaftseinheit innerhalb des
britiſchen Reiches mit „dem notwendigen
Zoll=
ſchutz gegen Außenſtehende” konzentrieren ſollte.
Auf dieſe Art könne das britiſche Weltreich jene dritte Gruppe
niſſe Amerikas und Europas offenbar erforderlich ſei.
Mond, der als Vorſitzender des kürzlich zuſtande gekommenen
engliſchen Chemietruſtes eine der wichtigſten Wirtſchaftsperſön= ſcheidung kommen wird, daß kein Grund vorliege, die
Ausgleichs=
lichkeiten Englands iſt, vor ſeinem Uebertritt von der liberalen
zur konſervativen Partei als Freihändler galt und auch der
Spectator bisher freihändleriſche Tendenzen vertrat.
Fragen der Wirtſchaftspolitik.
w. Halle a. d. S., 29. Oktober.
Gelegentlich der geſtrigen Tagung des mitteldeutſchen
Wirt=
ſchaftsverbandes in Halle ergriff Reichswirtſchaftsminiſter Dr.
Curtius bei einem geſelligen Beiſammenſein das Wort, um
einige Ausführungen über wichtige Fragen der
Wirtſchafts=
politik zu machen. Der Miniſter beſchäftigte ſich zunächſt mit
der Frage des endgültigen Reichswirtſchaftsrats, wobei er auf
entſprechende Ideen Bismarcks hinwies und erklärte: Ende der
70er Jahre hat Bismarck, als er die Grundlagen der deutſchen
Wirtſchaftsentwicklung der nächſten 30 Jahre ſchuf, den
preußi=
ſchen Volkswirtſchaftsrat als Gutachterorgan für die Regierung
berufen. Seine Verſuche, daraus einen Reichswirtſchaſtsrat zu
machen, ſcheiterten am Reichstage. Eine elwas längere
Lebens=
dauer hatten die von ihm geſchaffenen preußiſchen
Gewerbekam=
mern, die ſchon damals Bezirkswirtſchaftsrat genannt wurden
und Landwirtſchaft, Induſtrie, Gewerbe und Handel
zuſammen=
faßten. Die letzte Gewverbekammer, die der Provinz
Branden=
burg, löſte ſich 1897 auf. Viele Fäden ziehen ſich von dieſen
ver=
ſchwundenen Einrichtungen hin zu den Wirtſchaftsorganiſationen
von der Art, wie ſie der Mitteldeutſche Wirtſchaftsverband
dar=
ſtellt. Er iſt ein gewiſſes Gutachterorgan für die Regierung und
kann nicht unmittelbar die Regierungsbehörde beeinfluſſen.
Dem Wirtſchaftsverband und ſeinem Wirken liegen die Gedanken
zugrunde, daß die geſamten Wirtſchaftszweige gegenſeitig einen
Ausgleich ihrer Einzelintereſſen vornehmen und gerade dadurch
die Geſamtintereſſen eines einheitlichen Wirtſchaſtsgebietes
för=
dern. Dieſe Gedanken ſind auch maßgebend für die Bildung
des endgültigen Reichswirtſchaftsrates, deſſen
Einberufung in naher Zukunft bevorſteht. Der
Miniſter ſagt weiter, er hoffe, daß gerade aus den Kreiſen des
mitteldeutſchen Wirtſchaftsverbandes ſeine Tätigkeit in dieſer
Richtung gegenüber den geäußerten Bedenken gegen den
Reichs=
wirtſchaftsrat Unterſtützung finden würden. Die Negierung kaun,
ſo erklärte Dr. Curtius, auf ein Zentralgutachterorgan der
Wirt=
ſchaft nicht verzichten. Sie bedarf eines Vereinigungspunktes
zum Ausgleich aller Intereſſen. Schließlich muß auch ein
Aus=
gleich zwiſchen den Arbeitnehmer= und Arbeit= fährden zu laſſen.
Samstag, den 30. Oktober 1926
geberintereſſen geſunden werden. Schon Bismarck hat
es für notwendig gehalten, Arbeitervertreter in den preußiſchen
Volkswirtſchaftsrat der 80er Jahre zu berufen. Heute darf man
nicht vergeſſen, daß der Ausgleich zwiſchen dieſen beiden großen
ſeres Volkes iſt. Man hat nicht mit Unrecht bezüglich des
Reichswirtſchaftsrates geſagt, daß die beiden einen letzten Tiſch
haben müßten, an dem ſie ſich zuſammenfinden könnten, um den
Unter Bezugnahme auf eine Berliner Meldung, daß die Intereſſenausgleich zu erreichen. Der Miniſter ging alsdann
EP. Brüſſel, 29. Oktober.
Der belgiſche Außenminiſter Vandervelde hat dem Vertreter
der North=American Newspapers Alliance eine Erklärung über
und in der Friedensentſchließung des Internationalen Sozia=
Liſten=Kongreſſes in Hamburg vom Jahre 1923 hinwies. Beide
Kundgebungen, ſeien zwar in der Sprache verſchieden, aber ſie
richteten ſich in erſter Linie gegen den wirtſchaftlichen
Nationa=
lismus. Die Entwicklung der ſozialen Geſetzgebung in den
ver=
ſchiedenen Ländern werde dem Protektionismus ein
Hauptargu=
ment entziehen. Belgien ſei hierbei durch die Ratifizerung der
Konvention über den Achtſtundentag mit gutem Beiſpiel
voran=
gegangen. In dem Maße, wie das Gefühl der Sicherheit
zu=
nehme, werde ſich die wirtſchaftliche Lage der Völker verbeſſern.
Durch den Abſchluß von politiſchen Locarnoverträgen werde auch
irgendeine der beiden Kombinationen und daß daher die eng= der Abſchluß von wirtſchaftlichen Locarnoverträgen vorbereitet.
Amerikas Haltung in der Eiſenzollfrage.
New York, 29. Oktober.
Das Schatzamt gibt bekannt, daß es ſich eine Entſcheidung
über die Wiedereinführung der Ausgleichszölle
darſtellen, die als Gegengewicht gegen die beiden Induſtriebünd= aufdeutſches Eiſen vorbehalte, bis der Bericht der
deutſch=
amerikaniſchen Eiſenkommiſſion geprüft ſei. Es ſteht zu erwarten,
Der Artikel erregt um ſo mehr Aufſehen, als Sir Alfred, daß das Schatzamt demnächſt noch über techniſche Einzelheiten mit
der deutſchen Botſchaft verhandeln wird, dann aber zu der
Ent=
zölle wieder einzuführen. Von der amerikaniſchen Preſſe wird
der Bericht der deutſch=amerikaniſchen Eiſenkommiſſion günſtig
aufgenommen. So meint die „World”, daß der Bericht zeige, wie
wenig Grund zu Klagen wegen angeblichen Dumpings vorhanden
war. Glücklicherweiſe wäre die Verordnung noch vor ihrem
In=
krafttreten aufgehoben worden. Nach dem nunmehr vorliegenden
Bericht ſollte das Schatzamt dieſe Aufhebung für dauernd erklären.
Der Vorſteher der Eiſen= und Stahlabteilung im
Waſhing=
toner Handelsamt, Marſchall Jones, kommt in ſeinem auf
Hoo=
vers Veranlaſſung erſtatteten Bericht über das europäiſche
Stahl=
kartell zu dem Ergebnis, daß als Wirkung des europäiſchen
Stahlkartells eine Stärkung der amerikaniſchen und britiſchen
Stellung im Wettbewerb gegen die kontinentalen
Produktions=
länder mit niedrigeren Erzeugungskoſten eintreten werde.
* Der bedrohte Luftverkehr.
Der Genfer Unterausſchuß für Luftfragen hat ſich wieder
einer Beratungslinie genähert, die ganz den Wünſchen der
Geg=
ner einer allgemeinen Abrüſtung entſpricht, da aufs neue verſucht
wird, die militäriſche und zivile Luſtfahrt zu verkoppeln, alſo
auch die Handelsluftfahrzeuge als militäriſch brauchbar
hinzu=
ſtellen. Die in dieſer Richtung gehenden Beſtrebungen bezwecken
natürlich nur, die aufwärts ſtrebende deutſche Luftflotte zu
unter=
drücken und ohnmächtig zu machen. Träger dieſes Gedankens iſt
klar und deutlich Frankreich, ſchreibt die „Tägliche Rundſchau”,
womit ausdrücklich betont ſei, nicht das offizielle Frankreich,
ſon=
dern die franzöſiſchen militäriſchen Luftfahrt=Sachverſtändigen,
die ſich auf eine ihnen getreue Preſſe ſtützen könnten. Das Organ
des Reichsaußenminiſters führt eine Reihe von
Auslandspreſſe=
ſtimmen an, die den Nachweis dafür erbringen, daß man auch
in ausländiſchen Sachverſtändigenkreiſen durchaus darüber im
klaren iſt, daß Deutſchland gar nicht daran denkt, ſeine
Handels=
flotte militäriſch zu gebrauchen oder ſo aufzuziehen, daß ſie
viel=
leicht einmal in den militäriſchen Dienſt geſtellt werden könne.
Die deutſche Luftfahrt bezweckt lediglich, ſich die Luft auf
fried=
lichem Wege zu erobern. Die „Tägliche Rundſchau” erklärt
ſchließ=
lich, Deutſchlands Haltung ſtehe außer Zweifel, es müſſe auf der
allgemeinen Abrüſtung beſtehen und müſſe gleichzeitig ſeinen
gan=
zen Einfluß geltend machen, um die Entwicklung des
unbehinder=
ten Weltluftverkehrs nicht durch böswillige Machenſchaften ge=
Geite 3
Die Lage in Polen.
Pilfudſkis Berhältnis zur Rechten. — Ein Schachzug gegen
die National=Demokratie. — Gründung einer neuen
konſervatiben Partei.
EP. Warſchau, 29. Oktober.
Der Seim wird morgen zur ordentlichen Herbſt=Seſſion
zu=
ſammentreten, um den Staatshaushalt für das Jahr 1927 in
Höhe von 1898 Millionen Zloty anzunehmen und dem Anfang
des Monats gebildeten Kabinett Pilſudſki das Vertrauen
aus=
zuſprechen. Es läßt ſich nicht vorausſagen, ob die Herbſt=Seſſion
glatt vorübergehen wird. Die in Warſchau eingetroffenen
Ab=
geordneten beſprechen die Lage, die durch den Ausflug Pilſudſtis
nach Nieswiez entſtanden iſt. Die Preſſe beſchäftigt ſich ſeit
fünf Tagen mit dem Verhältnis Pilſudſkis zur
Rech=
ten, daß ſich in Nieswiez, dem Sitz der Familie Radziwill, 400
Magnaten für den Marſchall erklärten. Pilſudſki iſt
weit davon entfernt, ein Monarchiſt zu ſein. Man geht daher
nicht fehl, dieſes Manöver als einen Schachzug gegen die
National=Demokratie anzuſehen, der durch die
Grün=
dung einer neuen Konſervativen Partei alle
Geldmittel entzogen werden. Sollte es in den nächſten Wochem
zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Seim und Regierung kommen,
dann iſt mit der Auflöſung des Parlaments und der
Aus=
ſchreibung von Neuwahlen zu rechnen. Es herrſcht der
all=
gemeine Eindruck vor, daß die Tage des Seim, der ſeit
ſechs Monaten ein Schattendaſein führt, gezählt ſind. Durch
die Gründung einer Konſervativen Partei fällt außerdem das
größte Hindernis der Auflöfung, der Widerſtand der Nechten,
in ſich zuſammen, da jetzt die bedrängte National=Demokratie
ſogar ein Iutereſſe an der baldigen Ausſchreibung der
Neu=
wahlen beſitzt.
Die Regierungserklärung des neuen
Danziger Senates.
Danzig, 29. Oktober.
In der heutigen Plenarſitzung des Danziger Volkstages gab
Senatspräſident Dr. Sahm im Namen des neuen Senats eine
Regierungserklärung ab, in der es heißt: Unter ſchwierigſten
Verhältniſſen übernehme der neue Senat die Staatsgeſchäfte mit
der Aufgabe, eine Geſundung der Staatsfinanzen herbeizuführen.
Die Selbſtändigkeit und die Freiheit Danzigs und ihren deutſchen
Charakter zu wahren, werde das oberſte Ziel der Regierung ſein.
Die Beziehungen zum Völterbund werde auch der neue Senat mit
Vertrauen pflegen. Die Regierung erſtrebe ein verſtändnisvolles
Zuſammenarbeiten mit Polen, insbeſondere auf allen Gebieten
des Wirtſchaftslebens. Danzig werde auch weiterhin zu allen
Staaten, insbeſondere zu dem deutſchen Reiche gute Beziehungen
aufrecht erhalten. Im Innern bedürfte es größter Sparſamkeit
in den Staatsausgaben. Bei der Ordnung der Staatsfinanzen
werde die Regierung zu prüfen haben, ob die Löſung nur auf dem
Wege einer Völkerbundsanleihe gefunden werde, oder ob Danzig
aus eigener Kraft zu einer Ordnung der Staatsfinanzen
ge=
langen könne. In jedem Falle werde ein Einvernehmen mit dem
Völkerbund hergeſtellt werden müſſen. Alle zur Durchführung
der Finanzreform notwendigen Maßnahmen müſſen mit größter
Beſchleunigung getroffen werden. Dem Volkstage werde bereits
heute der Entwurf eines Ermächtigungsgeſetzes zugehen. Die
Zahl der Staatsbedienſteten müſſe herabgeſetzt werden. Zum
Schluß betonte Präſident Sahm, die Regierung wolle einmütig
mit allen Mitgliedern des Volkstages am Wohle des Staates
arbeiten und erbitte von der Bevölkerung Vertrauen zu der
Füh=
rung der Staatsgeſchäfte und Unterſtützung bei ihren ſchweren
Aufgaben. Nach dieſer Erklärung vertagte ſich das Haus auf den
3. November 1926.
Geringer Erfolg des Propagandafeldzuges
der engliſchen Bergarbeiterexekutive.
* London, 29. Oktober. (Priv.=Tel.)
Der geringe Erfolg des Propagandafeldzuges der
Berg=
arbeiterexekutive tritt immer augenſcheinlicher zutage. Die Ziffer
der wieder arbeitenden Bergarbeiter betrug vorgeſtern 270 635
gegen 236 832 an dem Tage, an dem der Feldzug der
Berg=
arbeiterexekutive begann. Im Laufe dieſer Woche iſt ein
An=
ſteigen um 9227 Mann zu verzeichnen. Cook erklärte nach ſeiner
Rückkehr nach London auf eine Frage, ob die Meldungen eine
Grundlage hätten, daß ein Komitee, beſtehend aus Lord Derby,
Lord Londonderry und dem Gouverneur der Bank von England,
neue Vorſchläge zur Beilegung des Konfliktes ausarbeiten wolle,
daß zahlreiche Perſonen als Vermittler im
Berg=
baukonflikt auftreten.
* Heſſiſches Landestheater.
Austauſch=Gaſtſpiele.
Die Generaldirektion des Landestheaters ſchreibt uns:
Da unter den gegenwärtigen Umſtänden die Annahme und
Aufführung jedes neuen und dem Publikum noch unbekannten
Werkes leider vom geſchäftlichen Standpunkt aus ein Riſiko
be=
deutet, da aber auf der anderen Seite gerade die führenden
Theater die ſelbſtverſtändliche moraliſche Verpflichtung haben, die
junge Generation mit allen zur Verfügung ſtehenden Kräften
durch Aufführung ihrer Verke zu fördern und zu unterſtützen,
haben ſich die Leitungen des Heſſiſchen Landestheaters und der
Frankfurter Städtiſchen Bühnen ſoeben entſchloſſen, am Mittwoch,
den 24. November, verſuchsweiſe ein Austauſch=Gaſtſpiel
zu veranſtalten. Sie ſind der Meinung, daß ein derartiges
Unter=
nehmen im Zuge der Zeit liegt, und daß ein derartiger Verſuch
gemacht werden muß. Sie erhoffen ſich davon eine Erſparnis an
Zeit, Geld und Kraft und eine ganz entſchiedene Bereicherung
des gegenſeitigen Spielplans. Am genannten Tage wird alſo das
Darmſtädter Schauſpielenſemble auf Wunſch der Frankfurter
Theaterleitung im dortigen Schauſpielhaus Bertolt Brechts viel
beſprochenes und umſtrittenes Luſtſpiel „Manniſt Mann” zur
Aufführung bringen, und gleichzeitig wird das Frankfurter
Schauſpiel hier im Großen Haus mit „Kilian”, dem neuen
Werke Paul Kornfelds, gaſtieren. Dieſe vorläufige Abmachung
dürfte für alle Beteiligten von Vorteil ſein: das Publikum lernt
zunächſt ein neues Werk kennen, deſſen Einſtudierung durch das
eigene Enſemble aus den oben erwähnten Gründen nicht ohne
weiteres in Betracht gezogen werden kann; die betreffenden
Dramatiker ſehen ſich erneut zur Diskuſſion geſtellt und die
Dar=
ſteller haben Gelegenheit, ihre Kräfte anderweitig zu erproben.
Da auch die Leitung des Mannheimer Nationaltheaters im
Prin=
zip dieſen Gedanken beipflichtet und ſich ebenfalls zum
gegen=
ſtitigen Austauſch intereſſanter neuer Stücke bereit erklären will,
iſt hier vielleicht ein Weg gewieſen, der in die Zukunft deutet
und größere Arbeitsfreiheit neben gleichzeitig erhöhter
Abwechſe=
lung ſchafft. Ob dieſer Verſuch ein einmaliges Experiment
blei=
ben muß oder ſich vielmehr einbürgert und als Wohltat
empfun=
den werden kann, darüber wird das Publikum zu entſcheiden
haben.
Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, unter denen wie faſt
Ale deutſche Bühnen, ſo auch das Heſſiſche Landestheater zu lei=
den hat, machen es leider unmöglich, die „Junge Bühne” in
der gleichen Weiſe wie im vrrigen Winter fortzuführen. Unter
dieſen Umſtänden iſt es mit Freude zu begrüßen, daß durch die
Austauſch=Gaſtſpiele hierfür ein gewiſſer Erſatz
ge=
boten wird.
Das Frankfurter Schauſpielhaus zählt unter der
geſchickten Leitung Richard Weicherts — trotz aller
Anfein=
dungen, die ihm aus offenbar unſachlichen Gründen in der letzten
Zeit in Frankfurt zuteil wurden — zu den erſten Bühnen
Deutſchlands. Sein Spielplan zeigt eine ſeltene Lebendigkeit.
Die nach Berlin abgegangenen Kräfte ſind nach Möglichkeit
er=
ſetzt. Die ausgezeichnete Regie=Begabung Weicherts, unterſtützt
von dem Bühnenbildner Ludwig Sievert, hat im letzten Winter
glänzende Aufführungen geſchaffen, indem ſie in
Selbſtbeſchei=
dung hinter die Dichtung tritt und jedes Werk in ſeiner Eigenart
zur Geltung kommen läßt.
Wir ſehen daher den Gaſtſpielen des Frankfurter
Schau=
ſpielhauſes mit lebhafter Freude entgegen. Daß das Heſſiſche
Landestheater hierbei ſeiner mit ſchönem Erfolge erfüllten Pflicht
zu eigenen Uraufführungen treu bleiben wird, iſt als
ſelbſtver=
ſtändlich vorauszuſetzen.
* Chineſiſches Theater:
Wenn der Vorhang ſich hebt, erklingen die leiſen, aber
be=
ſtimmten Rhythmen chineſiſcher Muſik. Unter dem Stab des
Magiers führen Geiſter und Geſpenſter im Halbdunkel myſtiſche
Tänze auf. Allmählich tritt die Geſtalt des Zauberers und
Weiſen Tſchuangtſe im Licht hervor. Um Tſchuangtſe ſchlingt ſich
„Das Spiel vom Schmetterlingstraum”, mit dem
das Frankfurter Schauſpielhaus der Tagung des Deutſchen
Ching=Inſtituts ihren künſtleriſchen Abſchluß gab.
Nach der Auffaſſung Li=Ba=His iſt Tſchuangtſe der
Gott=
ſucher, dem die Himmliſchen den Weg weiſen, ſich von der
irdi=
ſchen Schickſalsgebundenheit zu löſen. Sein Weib iſt das Letzte
noch, was ihn an die Erde bindet. Die Göttin ſenkt ihm Zweifel
an ihrer Treue in die Seele. Um ſein Weib zu prüfen, ſtellt
Tſchuangtſe ſich tot. In die Geſtalt eines Prinzen verwandelt,
naht er der Frau und wird als Liebhaber freundlich ins Haus
genommen: die Unbeſtändigkeit menſchlicher Gefühle, die
Ver=
gänglichkeit alles Irdiſchen offenbart ſich ihm.
Ein zweites chineſiſches Spiel, „Der geſpaltene Sarg”,
gab denſelben Vorwurf, jedoch in modernerer Auffaſſung und
Form. Die Einwirkung der Götter iſt ausgeſchieden. Die
Un=
tieue der Frau äußert ſich in kraſſer Weiſe. Aus dem geſpaltenen
Sarg will ſie das Hirn des Gatten opfern, um nach einem
Zauberſpruch dem prinzlichen Liebhaber in der Krankheit das
Leben zu retten. Doch aus dem weißen Sarge erhebt ſich der
tot=
geglaubte Gatte, der ſelbſt der Prinz war.
Richard Wilhelm, der ausgezeichnete China=Forſcher, hat
die beiden Spiele aus dem Chineſiſchen überſetzt und in eine der
deutſchen Bühne gemäße Form gegoſſen. Im Frankfurter
Schauſpielhaus vereinigte ſich die Sachkunde des Chineſen
Dr. Lo vom China=Inſtitut mit der begabten Regie des Dr. Fritz
Peter Buch, um die Spiele zu phantaſtiſchem Leben zu erwecken.
Der Bühnenrahmen war in einfachen Andeutungen in Schwarz
und Rot gehalten. Dekorationen und Handlung wurden oft nur
markiert. Von dem Zuſammenſpiel ging aber eine ſo reizvolle,
bezwingende Luft aus, daß die Phantaſie des Zuſchauers willig
mitſpielte und den dramatiſchen Rahmen zu den Worten
chine=
ſiſcher Weisheit gern aus ſich ausfüllte.
Das Spiel von Robert Taube als Tſchuangtſe ſchwebte
zwiſchen Wirklichkeit und Traum; es war ein Spiel vom
Schmet=
terlingstraum. Kundry Siewerts ungetreue Frau kündete
die Unbeſtändigkeit des Weibes mit liebenswürdiger
Selbſtver=
ſtändlichkeit; erſtaunt frugen ihre kindlichen Augen und ihr
kleiner Mund: warum ſoll ich nicht untreu ſein? Friedrich Ettel,
Norbert Schiller, Luiſe Glau traten in der Stilſicherheit ihres
Spiels hervor. Herrlich waren die von Dr. Lo entworfenen
Koſtüme, entzückend der von Ilſe Peterſen geleitete Tanz der
lumen und Schmetterlinge.
Die Uraufführung wurde mit Unterſtützung des
Patronats=
reins der Städtiſchen Bühnen als Feſtvorſtellung zu der
agung des Deutſchen China=Inſtituts gegeben. Sie war
zu=
eich ein geſellſchaftliches Ereignis für Frankfurt. Leuchteten
1f der Bühne die ſchönſten chineſiſchen Gewänder, ſo konnte man
h im Zuſchauerraum an den Wunderwerken der neueſten
abend=
ndiſchen Mode erfreuen. Das Haus bot ein überaus feſtliches
ild: unter den Gäſten ſah man den Großherzog und die
Groß=
rzogin von Heſſen mit den beiden Prinzen.
Ob die feinen Reize der chineſiſchen Spiele ausreichen, ihnen
n dauerndes Bühnenleben zu ſichern, ſei dahingeſtellt. Für
jeunde dramatiſcher Kunſt ſind ſie ein Leckerbiſſen, eine Rarität.
Z.
Seite 4
Samstag, den 30. Oktober 1926
Nummer 304
Der Preſſechef.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die langwierigen Beſprechungen zwiſchen dem
General=
ſekretär des Völferbundes Sir Erie Drummond und der
Reichs=
regierung über die Neubeſetzung des an Deutſchland fallenden
Untergeneralſekretariats beim Völkerbund nähern ſich jetzt ihrem
Abſchluß. Sie ſind nicht ganz einfach geweſen. Die deutſche
Re=
gierung hatte mehrere Kandidaten vorgeſchlagen, unter dieſen
auch den derzeitigen erſten Botſchaftsrat bei der Botſchaft in
London, Duſour, der aber beſondere Bedingungen materieller
und formeller Art geſtellt hatte. Es ſcheint als ob Herr
Drum=
mond auf dieſe eingegangen iſt, jedenfalls erwartet man an
Ber=
liner amtlicher Stelle bereits in den nächſten Tagen die offizielle
Ernennung. Er wird in Genf Kulturangelegenheiten zu
be=
treuen haben, ein Reſſort, das bei ſeiner wirtſchaftlichen
Vergan=
genheit ihm wohl nicht liegt. Aber die Stellung iſt in erſter
Linie auch politiſch, und auf politiſchem Gebiet hat ſich Herr
Dufour in London ſeine Sporen verdient.
Als Nachfolger Dufours iſt der derzeitige
Reichs=
preſſechef, Minſterialdirektor Dr. Kiep, in Ausſicht
genom=
men, der urſprünglich auch auf der Liſte für Genf ſtand. Damit
iſt dann die Stelle des Reichspreſſechefs neu
zube=
ſetzen, um die hinter den Kuliſſen ſchon ſeit Monaten ein
hef=
tiger Kampf ausgefochten wird. Das Zentrum verlangt dieſen
Poſten für ſich, nachdem es auch bereits das Staatsſekretariat
der Neichskanzlei beſetzt hat. Da aber der Preſſechef der
Reichs=
regierung in erſter Linie dem Außenminiſter unterſteht, war es
ſelbſtverſtändlich, daß Dr. Streſemann, ſich nicht von dieſer
Seite einmauern laſſen wollte, ganz abgeſehen von den übrigen
Schwierigkeiten, die ſich aus der Art der Stellung des
Reichs=
preſſechefs ergeben. Man weiß nicht recht, ob man einen Beamten
oder einen Zeitungsmann an dieſe Stelle ſetzen ſoll. Genannt
wird nun vom Zentrum neuerdings eine Perſönlichkeit, die von
jedem etwas iſt, der derzeitige politiſche Direktor der „Germania”
Kuenzer, der aus dem Auswärtigen Amt hervorgegangen iſt, der
von Genf aus wiederholt eine wegen ihrer einſeitigen
Polen=
freundlichkeit nicht unbedenkliche Politik in der „Germania”
ge=
trieben hat. Neben ihm wird der derzeitige Direktor der
Reichs=
preſſeabteilung, Dr. Zechlin, genannt, der ſich offiziell der
Sozial=
demokraniſchen Partei zuzählt, aber den Vorzug hat, daß er mit
der Eigenart der Preſſeabteilung der Reichsregierung ſeit
Jah=
ren vertraut iſt und auch im Umgang mit der Preſſe gezeigt hat,
daß er das nötige Verantwortungsgefühl, wie auch die
erforder=
liche Unvoreingenommenheit beſitzt, um trotz ſeiner
parteipoliti=
ſchen Einſtellung mit den Blättern aller Richtungen die
erforder=
liche Fühlung aufrecht zu erhalten.
Der kommende Finanzausgleich.
Der Reichsfinanzminiſter hat für den 2. November eine
Konferenz der Finanzminiſter der Länder
ein=
berufen, um mit ihnen über die Regierungsvorlage wegen des
Finanzausgleiches zu verhandeln. Man hat ſich inzwiſchen
da=
von überzeugt, daß eine endgültige Regelung gegenwärtig noch
nicht durchzuführen iſt, daß alſo in irgendeiner Form das
Pro=
viſorium bis zum April übernächſten Jahres verlängert werden
muß. Die Länder und Gemeinden drücken wieder darauf, daß
ſie einen weſentlich höheren Teil aus der Einkommenſteuer
er=
halten, während Dr. Reinhold darauf hinweiſt, daß die
Er=
hebugsgebühren der Steuern ziemlich hoch ſind, daß dem Reich
infolgedeſſen windeſtens 25 Prozent verbleiben müſſen, wobei
es ganz auf die Einnahmen aus der Einkommenſteuer nicht
ver=
zichten kann. Dr. Reinhold hat im Kabinett am Mittwoch
dar=
über Vortrag gehalten. Es ſcheint aber, als ob auch unter den
Miniſtern eine Uebereinſtimmung nicht erzielt werden konnte.
Muſſolini ſpricht.
„Aushalten — jahrelang aushalten!"
EP. Rom, 29. Oktober.
Muſſolini hat ſeine Botſchaft vom Balkon des Palazzo=
Chigi aus in einer längeren Rede an die Menge ſelbſt
kommen=
tiert. Er machte ſich über die Hiſtoriker luſtig, die dem
Fascis=
mus ein kurzes Leben prophezeit hätten. Er ſagte, vier Jahre
ſtehen wir im Kampfe, doch haben wir uns nie ſtärker, jünger
und entſchloſſener gefühlt als heute. Mein Befehl lautet:
Aus=
halten, jahrelang aushalten!”, damit die Vorbehalte,
Kritiken und Oppoſitionen wie der Schmutz am Monolith des
zähen Willens der Fasciſten abprallen. Das Volk iſt jetzt eng
mit dem Parlament verbunden und ſeine Rechte ſind anerkannt
und geſchützt. In den letzten Jahren haben wir die einzige, wahre
und tiefe Revolution vollzogen und den alten demokratiſch=
libe=
ralen, gelähmten Staat begraben, dieſen alten Staat, der zur
„Ehrung” der unſterblichen Grundſätze zuließ, daß der
Klaſſen=
kampf zur ſozialen Kataſtrophe wurde. Es iſt daher idiotiſch, das
fasciſtiſche Regime als Oligarchie hinzuſtellen, mit einem
Tyran=
nen an der Spitze, und ihm vorzuwerfen, es richte ſich gegen die
Arbeiterklaſſe. Erſt ſeit 1922 könne man in Italien von einer
Volksherrſchaft ſprechen, weil vorher die Kamarillen, Cliquen
und Camorren regierten, die im Monte Citorio ihr Unweſen
trieben.
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5781
SLbleddIOTgätLA
AMLUDWIGSPLATZ
DARHSTADT
AM LUDWIGSPLATZ
[ ← ][ ][ → ]Nummer 301
Samstag, den 30. Oktober 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 30. Oktober.
— Eunannt wurden: am 5. Oktober der Verſorgungsanwärter Phil.
Weihert aus Altheim (Kreis Dieburg) zum Polizeiaſſiſtenten mit
Wirkung vom 1. Oktober 1926, am 21. Oktober der Schulamtsanwärter
Wilh. Haas aus Annerod (Kreis Gießen) zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Bernshauſen (Kreis Lauterbach),
—In den Ruheſtand verſetzt wurde am 21. Oktober der Lehrer an
der Volksſchule zu Langen (Kreis Off nbach) Heinrich Wolff auf ſein
Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. November 1926 ab.
Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsb=
am=
ten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des
Ge=
ſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) tritt am 1. November 1926
in den dauernden Ruheſtand der im einſtweiligen Ruheſtand befindliche
Lehrer Heinrich Ballein zu Bockenrod (Kreis Erbach).
— Konſularnachrichten. Der zum chileniſchen
General=
konſul in Hamburg ernannte Arturo Lorca Pellros iſt
an=
erkannt und zur Ausübung konſulariſcher Verrichtungen im Volksſtaat
Heſſen zugelaſſen worden. Der zum braſilianiſchen Konſul
in Hamburg ernannte Henri que Schüler iſt anerkannt und zur
Ausübung konſulariſcher Verrichtungen im Volksſtaat Heſſen
zuge=
kaſſen worden.
— Heffiſches Landestheater. In der heutigen Neueinſtudierung von
„Gaſparone”, die von Heinrich Kuhn in Szene geſetzt und von
Berthold Sander muſikaliſch geleitet wird, ſingen in den Hauptpartien
die Damen Kapper, Müller=Wiſchin, Gothe und Roerig und die Herren
Deharde, Kuhn, Vogt, Epskamp. Ebert, Neh, Strzeletz und Klotz.
Be=
ginn der Aufführung 7.30 Uhr.
Ueber den Soliſten des zweiten Sinfoniekonzerks am
Montag, den 1. November, Hans Münch= Holland, der als
Nach=
folger des berühmten Violoncellmeiſters Klengel als Solocelliſt dem
Ge=
wandhausorcheſter in Leipzig angehört und auch in gleicher Eigenſchaft
bei den Bayreuther Feſtſpielen mitwirkt, ſchreibt die auswärtige Preſſe:
„Münch=Holland iſt ein Spieler von ſeltener Begabung. Man weiß
nicht, was einem mehr anzieht, ſein herrlicher Ton und tiefe Muſikalität
oder die eminente klare Technik . . .": „Münch=Holland erfüllte mit dem
unvergeßlich ſchönen Vortrag der D=Moll=Solofuite von Reger die
Herzen der Hörer .. ." „. mit erſtaunenswerter Virtuoſität wußte
er auf ſeinem unbeſchreiblich volltönendem Inſtrument die Hörerſchaft
hinzureißen.
Heute Samstag beginnt der allgemeine Vorverkauf zu dem erſtem
der beiden vorgeſehenen Vorträge von Dr. Philipp Kraemer im
Kleinen Haus. Dr. Kraemer wird zunächſt am Mittwoch, 3. November,
abends 8 Uhr, über „Java, die Sonneninſel”, ſprechen, die er ſelbſt
bereiſt hat und von der er eine Reihe hochintereſſanter und zauberhaft
ſchöner Bilder zur Erläuterung zeigen wird.
P.4. Lutherfeſtſpiele. Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß der
Beginn der zweiten Aufführung des Graf’ſchen Lutherfeſtſpiels am
nächſten Sonntäg bereits auf 7 Uhr feſtgeſetzt iſt. Der in jeder
Be=
ziehung befriedigende Verlauf der Gröffnungsvorſtellung läßt auch für
die noch kommenden Aufführungen das Beſte hoffen. Dringend
anzu=
raten iſt jedoch, ſich rechtzeitig Karten in den Vorverkaufsſtellen zu ſichern.
— 3. Akademie=Konzert. In dem Donnerstag, den 4. November
1926, nachmittags ½6 und abends 8 Uhr, im Großen Haus des
Heſ=
ſiſchen Landestheaters ſtattfindenden 3. Konzert der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt wird ſich ein junger Pianiſt, Hans Beltz
aus Leipzig, erſtmalig dem Darmſtädter Publikum vorſtellen. Herin
Beltz geht der Ruf eines neuen Klaviertalents voraus. So ſchreibt die
„Allgemeine Muſikerzeitung”, anläßlich eines Konzertes in Berlin:
In Hans Beltz lernte man einen Pianiſten kennen, der für ſeine
Jugend bereits einen erſtaunlich eigenen muſikaliſchen Willen aufweiſt.
Wie er Regers ſechs Intermezzi, Opus 45, zu geſtalten wußte, das
hatte bereits die Note des Beſonderen. Es ſcheint hier eine
überwiegende Begabung für moderne Muſik vorzuliegen. Das bewies
auch der Vortrag des Préludes von Skrfabin. Eine Leiſtung erſten
Ranges war ſchließlich die eminent temperamentvolle Wiedergabe der
H=Moll=Sonate von Liſzt. Auch das Publikum ließ ſich von den
urwüch=
ſigen Leiſtungen mitreißen und ſpendete reichlich Beifäll. Man kann
auf die Weiterentwicklung von Beltz geſpannt ſein.” Herr Beltz wird
hier das Klavierkonzert G=Dur von Beethoven mit Begleitung des
Or=
cheſters vortragen ſowie im zweiten Teil des Abends vier Intermezzi
aus Opus 45 von Max Reger. Der Inſtrumentalverein, verſtärkt durch
das Orcheſter der Städtiſchen Akademie, wird unter Leitung des
Städ=
tiſchen Muſidirektors. W. Schmitt erſtmalige die Ouverküre zu
Alceſte” von Gluck mit Schluß von Weingartner und zum Schluß
Mozart’s heitere C=Dur=Symphonie (Werk 425) zu Gehör bringen.
— Kunſt=Mitteilung! Gegenwärtig zeigt die Firma „Blumen und
Kunſt”. Inhaber Erich Schulenburg, Wilhelminenſtraße 10, eine
Kol=
lektiv=Ausſtellung des Kunſtmalers Pützhoven=Hambüchen — Bilder
vom Rhein. Wir ſehen Gemälde ſchöner Rhein=Gegenden, u. a. Blick
auf Oberwefel. St. Goarshauſen, wir bewundern den Oberrhein und
ſind entzückt von einem Blick auf das Siebengebirge.
— Im Schloßmnſeum fallen in den Wintermonaten die
Nachmit=
tagsführungen der ſchlechten Beleuchtung wegen aus.
Führun=
gen finden täglich nur vormittags 11 und 11.30 Uhr ſtatt. Samstag
geſchloſſen.
— Mozart=Verein. Hartmuth Pfeil, der ideenreiche Künſtler,
hat für die Mozart=Revue witzſprühende Bilder gemalt und dieſe dem
Verein in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt. Beſonderem
Intereſſe begegnet das Gaſtſpiel von Inge van Heer, der
belieb=
ten Frankfurter Soubrette. Nach der Vorſtellung werden die
Tanz=
luſtigen reichlich auf ihre Rechnung kommen. Karten für Mitglieder
bei O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.
— Kriegerkameradſchaft „Haſſia”, Verband der Kb. und Kh. (dem
Kyffhäuſerbund angeſchloſſen). Die Landesgruppe Heſſen obiger
Orga=
niſation hält am 7. November 1926, vormittags 9 Uhr, in Darmſtadt,
Grafenſtraße 18, ihre diesjährige Landestagung ab. Dazu ſind
außer den Bezirksobmännern und Obmännern der Ortsgruppen
ſämt=
liche Mirglieder herzlich eingeladen. Referate haben übernommen Kam.
Oberlt. a. D. Krömmelbein=Darmſtadt: „Das
Reichsberſvrgungs=
geſetz in neuer Faſſung”, Kam. W. Ritter über „Unfall= Invaliden=
und Waiſenrenten nach der Reichsverſicherungsordnung”, Kam.
Rechts=
anwalt Kalbhenn=Daumſtadt über „Erfahrungen beim
Verſorgungs=
gericht”, Kam. Hauptwachtmeiſter Klee über „Soziale Fürſorge in den
Ortsgruppen”, Herr Regierungsbaumeiſter Malzi über „
Wohnungs=
fürſorge” und Kam. Gädicke aus Berlin, 1. Vorſitzender des
ge=
ſchäftsführenden Vorſtandes des Verbandes, der Kb. und Kh., über
„Unſere wichtigſten Forderungen zum Reichsverſorgungsgeſetz,
Schwer=
beſchädigtengeſetz, Verfahrensgeſetz und zur Fürſorgepflichtverordnung”.
Da auch verſchiedene Behörden ihr Erſcheinen zugeſagt haben, ſollten
die Mitglieder recht zahlreich erſcheinen, um an den Beratungen zu
ihrem Nutzen tätigen Anteil zu nehmen.
— Aus der Martinsgemeinde. Aus Anlaß der
Vierhundertjahr=
feier der Reformation in unſerem Heſſenlande veranſtalten die beiden
Gemeindevereine (Frauen= und Männerverein) am Montag, 1. Novbr.,
abends 8 Uhr im Gemeindehauſe (Liebfrauenſtraße) einen
Gemeinde=
abend. Herr Prälat D. Dr. Diehl, der anerkennt beſte Kenner der
heſſiſchen Reformationsgeſchichte, ſpricht über „Evangeliſche
Be=
wegung und Reformation in der Landgrafſchaft
Heſſen‟ Der Vortrag wird umrahmt von Geſangs= und
Inſtru=
mentalvortägen unter Mitwirkung von Frau Zeh=Landzettel und Heurn
Landzettel und des Poſaunenchors. Unſere Mitglieder ſowie alle
Glie=
der unſerer evangeliſchen Kirchengemeinde werden zum Beſuch dieſer
Veranſtaltung herzlich eingeladen. Bei dem zu erwartenden großen
Andrang dürfte es ſich empfehlen, ſich reihtzeitig einen Platz zu ſichern.
— Schach. Simultanſpiel von Nimzowitſch im Darmſtädter
Schachklub. Großmeiſter Nimzowitſch ſpielte am Mittwoch nach einem
einleitenden Vortrag über ſein Syſtem an 29 Brettern ſimultan Er
ſpielte raſch und mit großer Sicherheit; ſeinem Spieltypus gemäß
be=
vorzugte er ſichere Spielanlage. Nach etwas über drei Stunden Dauer
hatte der große Meiſter 21 Partien gewonnen, 4 verloren und 4
unent=
ſchieden gemacht. Die Gewinner waren: Stud. Arslan, Fabrikant
Dreſvs, Stud. Göbel und Prof. Dr. von Schütz, der älteſte Teilnehmer.
UInenzfchieden machten die Herren Allekotte, Meidinger, Münch vom
Eberſtädter Schachklub und Herr Schumann. Das Ergebnis iſt ſür
beide Teile gleich ehrenvoll.
Das Betriebskapital der Sparkaſſen
Ende 1925.
Eine neue, vom Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband
veran=
taltete Statiſtik gibt intereſſante Aufſchlüſſe über die
Spar=
tätigkeit des letzten Jahres. Ende 1925 beliefen ſich die
Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen auf 1,57 Millianden, die
ſich auf 3 588 643 Konten oder Sparkunden verteilten. Demnach weiſt
jedes Konto ein durchſchnittliches Guthaben von 438,5 M. auf (
gegen=
über 909,3 M. im Jahre 1913). Somit würde heute jeder 17. (im
Frie=
den jeder 3.) Deutſche ein Sparkonto unterhalten.
Im Giroverkehr betragen (ohne die ſächſiſchen Girokaffen) die
Einlagen 837,6 Millionen, die Zahl, der Konteninhaber 844 214, der
Durchſchnittsbetrag des Guthabens 992,2 M.
Insgeſamt zählen demnach die Sparkaſſen 4 432857 Kunden,
wovon 81,5 Prozent auf den Sparverkehr und 18,5 Prozent auf den
Giroverkehr entfallen.
Bei dieſer Statiſtik iſt auch der Anteil der öffentlichen
Gelder am Betriebskapital der Sparkaſſen unterſucht
worden. Er beträgt 223,5 Millionen oder 9,2 Prozent des
Einlagen=
beſtandes. Dabei iſt aber zu berückſichtigen, daß in dieſer Summe 42,8
Mill. auf Guthaben der eigenen Kommunalbetriebe und 52,1 Mill. auf
Konten=Guthaben von Finanzämtern und Steuerkaſſen entfallen. Die
Kaſſengelder der kommunalen Wirtſchaftsbetriebe ſind aber in jeder
Hinſicht den Betriebsgeldern pribater Unternehmungen gleichzuſtellen,
die Guthaben der Finanzämter finden ſich ebenſo reichlich bei
Privat=
banken. Es bleiben alſo nur noh die Guthaben der Kommnalverbände
übrig, die mur 5,3 Prozent des Geſamteinlagenbeſtandes ausmachen
und die durch Kommunalkredite der Sparkaſſen reichlich kompenſiert
werden. Jedenfalls iſt der Anteil der öffentlichen Gelder gering.
Von Intereſſe iſt ferner die Feſtſtellung, daß die Sparkaſſen bereits
wieder über 158,03 Mill. Rücklagen verfügen, eine immerhin
nennenswerte Summe, die allerdings zum größten Teil als
Aufwer=
tungsrüicklage reſerviert bleiben muß.
Wert te himtſche Wirtſchaft
uuter Krrer Koatole
Arbeitet mit den bewährten
Hessischen Volksbanken!
in Darmstadt:
d. G. m. b. H.
Darmstädter Tolksbank
Hägelstraße 8 —16.
Alsfeld, Volksbank.
„ Vorschußverein.
Alzey, Volksbank.
Babenhausen, Volksbank.
Bad-Nauheim, „
Bingen, Hansabank.
Büdingen, Volksbank.
Butzbach, Gew.-Ldw.-Bk.
Eberstadt, Vereinsbank.
Friedberg, Bank für Handel,
Gewerbe und Landwirtsch.
Gießen, Handels- u. Gew.-Bk.
Groß-Gerau, Volksbank.
Grünberg, Vorschußverein.
Kelsterbach, Spar- und Vor
schußverein.
König i. Odw., Vereinsbank.
Lampertheim,
auterbach, Volksbank
sorsch,
Mainz,
Münster bei Dieburg, Spar-
und Leihkasse.
Neu-Isenburg, Genossensch.-
Bank.
Offenbach, Bankverein.
Oppenheim, Volksbank.
Pfungstadt,
Küsselsheim,
Seligenstadt,
Sprendlingen, Gewerbebank.
Vorms, Vereinsbank.
Arbeitsgemeinschaft der Hess. Kreditgenossenschaften.
— Orpheum. Auf die beiden letzten Vorſtellungen des
hervorragen=
deu Oktober=Varieté=Spielplans heute Samstag, 30. Oktbr.,
und morgen Sonntag, 31. Oktbr., ſei hierdurch nochmals hingewieſen.
(Siehe Anzeige.)
— Mit dem 13=Zentner=Faß rund um Deutſchland. Gebrüder
Felgen rollen ein 13 Zentner ſchweres Faß rund um Deutſchland,
und ſind nach 20 Monaten in Darmſtadt im Garten der Palaſt=
Lichtſpiele eingetroffen. Zufolge einer abgeſchloſſenen Wette ſind
die Gebrüder Felgen am 8. März 1925 in Homberg (Niederrhein)
ab=
gerollt und müſſen genau nach zwei Jahren, am 8. März 1927
ſpäte=
ſtens dort wieder eintreffen. Viele Städte ſind ſchon durchrollt und
diele werden noch durchrollt und überall iſt das Faß dabei, dieſe kleine
Feſtung, in der die Beiden vertragsgemäß wohnen und ſchlafen müſſen.
Und auch dieſes Faß Nr. 2 (denn das erſte iſt längſt verſchliſſen) iſt
ſehenswert und iſt unentgeltlich zu beſichtigen. Die Deutſchlandroller
haben auch ihren eigenen Film, der heute und morgen in den Palaſt=
Lichtſpielen vorgeſührt wird und abends werden dazu perſönliche
Er=
läuterungen folgen.
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nur bei
Carl Schürmann &. Co.
(15765)
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 31. Ok. 1. Vorſtellung der Sonntagsfremdenmiete.
Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Fidelio” Oper voi
Beethoven. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Montag, 1. Nov. Anfang 7½ Uhr, Ende 9½ Uhr: Zweite
Konzert des Landestheaterorcheſters. Soliſt;
Hans Münch=Holland (Violoncello). Preiſe 1 bis 7 Mi.
(Sperrſitz 5 Mk.).
Dienstag, 2. Nov. A 5. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zum
erſten Male wiederholt: „Gaſparone”, Operette von
Mil=
löcker. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, 3. Nov. B 4. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Mann
iſt Mann”, oder „Die Verwandlung des Packers Galy Gay
in den Baracken von Kilkoa”), Luſtſpiel von Bert Brecht.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 4. Nov. Abends 5½ und 8 Uhr: Drittes
Kon=
zert der Städtiſchen Akademie. Soliſt: Hans
Beltz=Leipzig (Klavier) Preiſe 1,50 bis 5 Mk.
Freitag, 5. Nov. Anfang 6½ Uhr, Ende 9 Uhr:
Feſtvorſtel=
lung anläßlich des 100jährigen Beſtehens der drei
Darm=
ſtädter Realanſtalten: „Wilhelm Tell”, Schauſpiel von
Schiller. Kein Kartenverkauf.
Samstag, 6. Nov. Vorm. 11½ Uhr: Akademiſche Feier
anläßlich des 100jährigen Beſtehens der drei Darmſtädter
Realanſtalten.
Abends 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr: H 2 (Bühnenvolksbund):
„Macbeth”, Trauerſpiel von Shakeſpeare. Preiſe 0,80 bis
8 Mk.
Sonntag, 7. Nov. K 2 (Bühnenvolksbund). Anfang 6 Uhr, End=
10 Uhr: „Aïda‟, Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 31. Okt. Zuſatzmiete I (3). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Neu einſtudiert: „Der Biberpelz” eine
Diebs=
komödie von Gerhart Hauptmann. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Montag, 1. Nov. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 2. Nov. Zuſatzmiete V (4). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Zum erſten Male wiederholt: „Der Biberpelz”.
Preiſe 1 bis 6 Mk.
Mittwoch, 3. Nov. Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag von Dr.
Philipp Kraemer: „Java, die Sonneninſel”. Preiſe
0,80, 1,50 und 2 Mk.
Donnerstag, 4. Nov. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Raub der Sabinerinnen”, Luſtſpiel von Schönthan.
Freitag, 5. Nov. Zuſatzmiete IV (3); Schülermiete braun 2.
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Die weiße Dame”,
Oper von Boieldieu. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Samstag, 6. Nov. Zuſatzmiete /I (4). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Drei Erſtaufführungen: Perſiſches Ballett
von Egon Welleſz; „Apollound Hyazinth”, Oper von
Mozart, Bühneneinrichtung von P. G. Scholz; „
Pulci=
nella”, Pantomime von J. Strawinſky. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Sonntag, 7. Nov. Vorm. 11 Uhr: Electrola=Konzert
der Firma Karl Jäger.
Abends: Gaſtſpiel des Heſſiſchen Künſtler=
Theaters.
* Zum 80. Geburtstage Prof. Dr. J. Rölls ſchreibt uns noch eine
ehemalige Schülerin: Röll war von 1876—1911 Lehrer an der hieſigen
Viktoriaſchule und dem Lehrerinnenſeminar. Beſondere Verdienſte
er=
warb er ſich als Mitbegründer des Schlittſchuhklub=Sportvereins um
die körperliche Ausbildung der weiblichen Jugend. Seine literariſchen
Hauptwerke ſind: „Der naturwiſſenſchaftliche Unterricht an der höheren
Mädchenſchule und ſein Einfluß auf die weibliche Erziehung und
Bil=
dung”; „Zur Reform der höheren Schulen, insbeſondere der höheren
Mädchenſchule”; „Zur Syſtematik der Torfmooſe‟: „Nordamerikaniſche
Laubmooſe, Torfmooſe und Lebermooſe‟: „Die Thüringer Torfmooſe
und Laubmoofe und ihre geographiſche Bedeutung”. Jetzt iſt er mit
der Herausgabe eine größeren Arbeit über die Torfmooſe und
Laub=
mooſe des Odenwalds beſchäftigt.
— Der Heilſtättenverein für den Volksſtaat Heſſen hält ſeine
dies=
jährige ordentliche Mitgliederverſammlung Samstag, 13. Nov.,
vormittags 10½ Uhr, in der Lupusheilſtätte in Gießen ab.
Die Tagesordnung bringt außer Erſtattung des Geſchäftsberichts und
dem Bericht üüber die Errichtung einer Kinderheilſtätte uſw. auch einen
Vortrag des Chefarztes der Eleonorenheilſtätte bei Winterkaſten i. O.,
Herrn Dr. med. Sell, über „Neue Wege in der Tuberkuloſebekämpfung”
der ſicher allgemein intereſſieren wird. Da Einzeleinladungen
ſatzungs=
gemäß nicht erfolgen, werden die Mitglieder des Heilſtättenvereins
(Einzelperſonen, Provinzen, Kreiſe, Städte, Landgemeinden,
Kranken=
kaſſen uſw.) auf dieſe Verſammlung aufmerkſam gemacht.
— Adreßbuch. Es wird uns mitgeteilt, daß die Fertigſtellung des
Adreßbuchs einen guten Fortgang nimmt. Die Hauptſchwierigkeiten
verurſachte die Beſchaffung des Adreßbuchmaterials. Die Hausbogen
waren größtenteils von den Einwohnern ſehr mangelhaft ausgefüillt;
die Eigennamen waren zum Teil derart geſchrieben, daß ſie kaum zu
entziffern waren. Das Nachſchlagen und Richtigſtellen nach behördlichen
Perſonalbogen war natürlich eine mühſame und zeitraubende Arbeit,
die erforderlich war, um ein zuverläſſiges Adreßbuch herauszubringen.
Das ganze Einwohnerregiſter iſt nun in eine rieſige Kartothek
umge=
ſchrieben, die von jedem Einwohner eine ausführliche Perſonalkarte
enthält, auf die Veränderungen auch für ſpäter raſch nachzutragen ſind.
Um auch jede Möglichkeit für die Richtigſtellung der Anſchriften zu
geben, wird demnächſt das geſamte alphabetiſche Einwohner=Regiſter in
Hunderten von gedruckten Exemplaren nicht nur an öffentlichen Stellen,
die noch durch Anzeigen in den Zeitungen bekannt gemacht werden,
ſondern auch bei der Geſchäftswelt aufgelegt, damit die Einſicht in
wei=
teſtem Maße gegeben iſt, um ſo für alle Zukunft ein abſolut
zuver=
läſſiges Nachſchlagewerk zu erhalten.
— Richtigſtellung. In vergangener Woche ſind durch die
Tages=
zeitungen Berichte über den Gautag Gabelsbergerſcher
Stenographen in Gundernhauſen vom 16. und 17.
Okto=
ber erſchienen, die leider unvollſtändige Mitteilungen bringen. So
wurde in dem erſten Bericht als Mitglied des Gaues Darmſtadt die
Stenographen=Ve reinigung Darmſtadt, Nieder=Ramſtädter Straß=
(Handwerkerſchule) nicht genannt, und im zweiten Bericht wurde die
Höchſtleiſtung mit 320 Silben angegeben. Die Höchſtleiſtung beim
Gau=
tag am 17. Oktober betrug 300 Silben und wurde wiederum von der
Stenographen=Vereinigung Darmſtadt errungen, die mit 15 Teilnehmern
allein 10 Ehrenpreiſe mit nach Hauſe nehmen konnte. Nachſtehend die
Preisträger der Stenographen=Vereinigung Darmſtadt: 300 Silben
Karl Böhmann (Ehrenpreis), 220 Silben Heinrich Böhmann (
Ehren=
preis), 200 Silben Fräulein Emmy Holletſcheck (Ehrenpreis), 180 Silben
Lndwig Kräuter (Ehrenpreis), Fräulein Anna Kräuter (Ehrenpreis)
140 Silben Werner Holletſcheck (Ehrenpreis), Fräulein Gretel Metzger
(Ehrenpreis), 120 Silben Fräulein Marie Horn (Ehrenpreis), Fräulein
Wenzel 1. Preis, Frl. Balſer 2 Preis, Frl. Marie Schmitt 3. Preis
Frl. Moridel Zirkel 3. Preis, 100 Silben Frl. Gretel Speher (
Ehren=
preis), Herr Philipp Schäfer 1. Preis, 80 Silben Herr Heß Ehrenpreis.
Der Feiertag Allerheiligen gilt für Arbeiter=Rückfahrkarten und
Sonntagskarten als Feſttag. Sonntagskarten, die am 30. und 31. Okt
ſowie am 1. November ausgegeben ſind, berechtigen zur Fahrt am 1.
ſowie am 2. November zur Rückfahrt bis ſpäteſtens 9 Uhr vormittags
WSN. Meons Ueberführung nach dem Landeszuchthaus. Der vom
Schwurgericht Mainz wegen des in Darmſtadt an der Stütze Anna
Gill=
mann begangenen Totſchlags zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte Stu
dent Meon wurde heute unter ſtarker Gendarmeriebedeckung vom hie
ſigen Landgerichtsgefängnis zur Verbüßung ſeiner Strafe ins Landes
zuchthaus Marienſchloß bei Rockenberg überführt. Am Bahnhof hatte
ſich eine große Zahl Neugieriger angeſammelt, denen gegenüber Meon
eine lächelnde Miene zur Schau trug.
Samstag, den 30. Oktober 1926
Nummer 307
Aus Heſſen.
Seite 6
Hauptmann a. D. Karl Waldecker †
Am Montag ſtarb in Breslau Hauptmann a. D. Waldecker. Er
wveilte dort zum Beſuche einer Tochter und erkrankte plötzlich; eine
Operation konnte keine Rettung mehr bringen. Hauptmann Waldecker
wpar in weiten Kreiſen unſerer Stadt eine geſchätzte und beliebte
Per=
ſönlichkeit wegen ſeiner geraden und treudeutſchen Geſinnung. Der
Ver=
ſtorbene hatte ein Alter von 72 Jahren erreicht; er war in Speher
geboren, wo er auch ſeine Jugendzeit verbrachte. Er widmete ſich der
militäriſchen Laufbahn und trat in die bayeriſche Armee ein. Sein
Dienſt brachte ihn wieder mit ſeiner pfälziſchen Heimat und ſeiner
Vater=
ſtadt Speher in Berührung. Bereits in jüngeren Jahren rückte er
zum Hauptmann auf; er quittierte aber den Dienſt, als ſich ihm in
Darmſtadt eine neue Lebensaufgabe bot. Hier rief er ein Inſtitut ins
Leben, in dem junge Leute für die Prüfungen höherer Lehranſtalten
vorbereitet wurden; mit der Anſtalt war auch ein Penſionat verbunden.
Jahrzehntelang ſtand, ſie in hoher Blüte und zahlreiche junge Leute
haben hier den Grund gelegt für die Vorbildung zu ihrem Lebensberuf.
Das Anſehen der Anſtalt ging weit über die Grenzen unſeres
Heſſen=
landes hinaus; oft und gern erinnern ſich die ehemaligen Schüler der
hier verbrachten Zeit. Noch vor einigen Tagen hatte der alte Herr die
große Freude bei einem Ausflug im ſchleſiſchen Rieſengebirge, durch
Zufall einem ſeiner früheren Schüler zu begegnen. Im Laufe der Zeit
hatte ſich Hauptmann Waldecker immer mehr dem Kriegervereinsweſen
gewidmet, dem er von Anbeginn ſeiner Niederlaſſung in Darmſtadt
großes Intereſſe entgegengebracht hatte. Ihm wurden mit den Jahren
durch das Vertrauen ſeiner Mitbürger viele Aemter und Aufgaben im
Kriegervereinen übertragen; mit der Zeit häuften ſich die Ehren und
Aemter ſo ſehr, daß ſeine Arbeitskraft durch das Kriegervereinsweſen
voll in Anſpruch genommen wurde. Die umfangreichen Geſchäfte der
Kriegerkameradſchaft „Haſſia” lagen überwiegend in ſeiner Hand.
Be=
ſonders widmete er ſeine Tätigkeit dem ſozialen Gebiete, und hier
vor=
nehmlich hat er in jahrzehntelanger Arbeit viel Gutes gewirkt. Jedem
iſt er mit Rat und Tat entgegengekommen; dazu befähigte ihn nicht
allein eine langjährige Erfahrung, ſondern auch ein perſönlich
ligbens=
würdiges und in verbindliche Formen gekleidetes Auftreten. Seine
Tätig=
keit für die „Haſſia” brachte ihn mit allen Schichten der Bevölkerung
in Berührung und ſeine Werbereiſen führten ihn durch ganz Heſſen.
Keine größere Tagung der Kriegervereine fand früher ſtatt, der
Haupt=
mann Waldecker nicht beiwohnte. An vielen wichtigen Beſchlüſſen hat
er entſcheidend mitgewirkt. So war er eine in ganz Heſſen bekannte
Perſönlichkeit geworden; aber auch er beſaß eine ganz ungewöhnliche
Perſonalkenntnis, die er erfolgreich zur Förderung des
Kriegervereins=
weſens einſetzte. 45 Jahre hat er dem Kriegerverein Darmſtadt
ange=
hört, davon Jahrzehnte als Vorſitzender und zuletzt als
Ehrenvorſitzen=
der. Geſtern nachmittag fand die feierliche Beiſetzung des Verſtorbenen
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt. Es hatte ſich,
trotz des ſchlechten Wetters, eine große Trauergemeinde in der
Fried=
hofskapelle eingefunden, wo der Sarg unter einer Fülle von
Kranz=
ſpenden faſt verbongen war. Die Bannerträger der Kriegervereine
um=
ſtanden mit ihren Fahnen den Sarg, und auf einem Kiſſen wurden die
Orden des Heimgegangenen getragen. Nachdem der Trauerdienſt des
Geiſtlichen am Sarge beendet war, ſetzte ſich der ſtattliche Zug unter
Vorantritt der Muſik in Bewegung nach dem Grabe. Dort legten
zahlreiche Abordnungen von Kriegervereinen Kränze nieder; die Reihe
dieſer eröffnete Generalmajor Freiherr von Preuſchen. In den Neden
wurden die großen Verdienſte des Verſtorbenen um das
Kriegervereins=
weſen gefeiert, ſeine echte Kameradſchaftlichkeit, ſein aufrechter
Charak=
ter und ſeine treudeutſche Geſinnung.
— Kriegsopfer und Sozialrentner der Kriegerkamerabſchaft „Haſſia”,
Ortsgruppe der Kriegervereine der Stadt Darmſtadt, erhalten ebenſo
wie die Rentenempfänger anderer Organiſationen gegen Ausweis eine
Eintritskarte für das Akademiekonzert am 4. November zum
Preis von 50 Pfg. Der Obmann für die Ortsgruppe Darmſtadt iſt
Kamerad Nett, Hochſtraße 10.
*Zum Projekt der Automobilſiraße
Hamburg—Frankfurt-Baſel.
In der geſtrigen Nummer unſeres Blattes berichteten wir
kurz über dieſe Angelegenheit und über die Gründung eines
Vereins in Frankfurt. Da das Projekt für Darmſtadt und Heſſen
von eminenter Wichtigkeit iſt, hielten wir uns verpflichtet, die
Frage aufzuwerfen, was in Darmſtadt in dieſer Angelegenheit
geſchehen. — Der Heſſiſche Verkehrsverband teilt uns auf dieſe
Frage mit, daß er dieſe wichtige Angelegenheit energiſch betrieben
hat, und daß bei der Gründung in Frankfurt das Heſſiſche Mini= Eberſtadt, 29. Okt. Berufsjubiläum. Stadtpfarrer Fritz
ſterium des Innern, die Provinzialdirektion, die
Stadtverwal=
tung, die Handelskammer und der Heſſiſche Verkehrsverband
vertreten ſind.
Wir nehmen mit Genugtuung von dieſer Mitteilung
Kennt=
nis, möchten jedoch auch bei dieſer Gelegenheit nicht unterlaſſen,
darauf hinzuweiſen, daß es bei einer ſo bedeutſamen
Angelegen=
heit unerläßlich iſt, auch die Tagespreſſe zum mindeſten zu
unterrichten. Wäre das geſchehen, hätte die Frage
vermie=
den werden können und es wäre uns Gelegenheit zu einer
Stel=
lungnahme zu dieſer Gelegenheit ermöglicht worden. Wir be= * Nieder=Ramſtadt, 28. Okt. In einem Gehöft in der Kirchſtraße
dauern immer wieder die Erfahrung machen zu müſſen, daß die
auswärtige Preſſe von den zuſtändigen Behörden meiſtens beſſer
unterrichtet wird wie die heſſiſche Preſſe.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle iegendwie als Beſprechung oder Krikt.
findet morgen Sonntag abend Konzert ſtatt. Der Beſuch iſt ganz
be=
ſonders zu empfehlen.
Aus den Parteien.
— Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. An unſere
nächſte geſellige Zuſammenkunft am Mittwoch, den 3. Nov., nachmittags
und um regſte Teilnahme gebeten. Herr Landesgeſchäftsführer Brehm
wird über das Thema „Politik und nationale Kultur” ſprechen.
Tageskalender für Samstag, den 30. Oktober 1926.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10
Uhr, E 5, zum erſten Male: „Gaſparone‟. — Kleines Haus,
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete VI (3): „Der Raub der
Sabinerinnen.” — Orpheum abends 8 Uhr: Internationales
Varieté. — Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold:
Konzert und Tanz, — Weinhaus Weißer Turm: Konzertt
und Tanz. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. —
Mün=
chener Hofbräu (Hotel „Darmſtädter Hof”): Oktoberfeſt. —
Spaniſche Bodega, ab 8 Uhr: Künſtler=Konzert. — Café
und Weinſtube Taunusburg: Tanz. — Mozart=
Verein, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau, Uraufführung:
„Beſſer und beſſer”; nach der Aufführung: Tanz. —
Reſtaura=
tion Sitte, gelbes Zimmer, abends 8½ Uhr, Hauptverſammlung
ehemaliger Realgymnaſiaſten. — Waldſtraße 18, Hinterhaus im
Saal, Vortrag von Herrn O. Kunze über: Der Verfall der Kirche oder
Gemeinde. — Reſtaurant Ehrhardt, Woogsplatz 6:
Oktober=
feſt. — Reſtauration Stadt Coburg”, Waldſtraße 2,
Vortrag mit Lichtbildern über Charakter, Krankheitsveranlagung und
Berufsberatung. — Schuls Felſenkeller, Samstags und
Sonntags geöffnet. — Reſtauration zur Waldmühle, Ober=
Namſtadt: Neu eröffnet. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Pglaſt=Lichtſpiele.
Starkenburg.
H. Eberſtadt, 28. Okt. Anläßlich des Erntedankfeſtes und der 400=
Jahrfeier der Reformation findet am Sonntag ein großer
Feſtgottes=
dienſt in der evangeliſchen Kirche ſtatt. Es entſpricht einem
altherkömm=
lichen Brauch, daß am gleichen Tage auch die ſogenannte „
Kartoffel=
kirchweihe” abgehalten wird, obgleich dies der Würde und dem Ernſt
des Tages nicht entſpricht.
Schmidt ein Sohn des hieſigen Oberlehrers Schmidt, konnte in dieſen
Tagen ſein 25jähriges Pfarrjubiläum als Stadtpfarrer von Grünberg
in Oberheſſen begehen. — Lichtſtörungen. In der letzten Zeit
ſind verſchiedentlich im den Abendſtunden Störungen in der elektriſchen
Lichtverſorgung zu verzeichnen geweſen. Es darf erwartet werden, daß
die zuſtändigen Stellen für baldige wirkſame Abhilfe ſorgen.
* Pfungſtadt. 29. Okt. Geſellenprüfung. Den hieſigen
Junggeſellen wurden in feierlicher Weiſe die Geſellenbriefe ausgehändigt.
Die Feier wurde burch den Ortsgewerbeverein und die
Handwerkerver=
einigung unter Mitwirkung des Muſikvereins vorgenommen.
dahier iſt die Maul= und Klauenſeuche ausgebrochen. Die Kirchſtraße
vom Hauſe des Metzgermeiſters Emich ab bis zum Ortsausgang nach
Eberſtadt wird zum Sperr= und der übrige, ſüdlich der Fahrſtraße
ge=
legene Ortsteil zum Beobachtungsgebiet erklärt. Der Faſelſtall bleibt
vorerſt geöffnet. — Die Anregung des Obſt= und Gartenbauvereins die
Bekämpfung der Obſtbaumſchädlinge ſyſtematiſch zu betreiben, iſt
offen=
bar auf guten Boden gefallen. Ueberall ſieht man jetzt auch an den
Privatobſtbäumen die bekannten Leimringe, nachdem der Verein den
Im Hotel=Reſtarant Prinz Heinrich, Bleichſtraße, Bezug des Raupenleims und Raupenpapiers vermittelte. Auch der
Torfdüngung wendet der Verein ſein Augenmerk zu. Bereits im
vori=
gen Jahre konnte ein Waggon Torfmull gemeinſchaftlich bezogen werden.
Um die Wichtigkeit und den Vorteil der Torfdüngung noch mehr
popu=
lär zu machen, wird der Verein demnächſt einen Lichtbildervortrag
hal=
ten laſſen und auch zweckentſprechende Schriften verteilen.
— Traiſa, 30. Okt. Die Liturgiſche Feier am Sonntag, den
4 Uhr, im Saale bei Sitte ſeien unſeve Mitglieder nochmals erinnert 31. Oktober, findet nicht um 8 Uhr, ſondern ſchon um halb 6 Uhr ſtatt!
(S. Kirchenzettel.)
* Roßdorf, 28. Okt. Die Pflanzung der Lutherlinde, zum
Ge=
dächtnis der Einführung der Reformation vor 400 Jahren, fand am
vergangenen Sonntag nachmittag ſtatt. Wegen des Regenwetters
fand die Feier zunächſt in der Kirche unter Mitwirkung des
Kirchen=
geſangvereins und des Poſaunenchors ſtatt. Dann wurde die
Pflan=
zung auf dem Kirchplatz vorgenommen. Die Linde, eine Schenkung des
Gärtnereibeſitzers Seibert, war auf prachtvoll von der Gärtnerei
ge=
ſchmücktem Wagen gebrach worden. Die Pflanzung nahmen mit
ent=
ſprechenden Denkſprüchen die Vertreter der Gemeinde und ihrer
kirch=
lichen Vereine vor, Pfarrer, Kirchenvorſtand, Bürgermeiſter, Lehrer,
Gemeindevertretung, Kirchenrechner, Kirchendiener, kirchliche Vereine,
Schulkinder Geſang und Poſaunenſpiel ſchloſſen die erhebende Feier.
* Roßdorf, 29. Okt. Am Sonntag, den 31. I. M., nachmittags 12.25
Uhr, findet auf dem Rathaus ein aufklärender Vortrag über
die Errichtung von Bauſparkonten bei den heſſiſchen
öffentlichen Sparkaſſen ſtatt. Ein hervorragender Redner iſt
gewon=
nen. Zu dem Vortrag iſt jedermann, insbeſondere diejenigen, die ſich
ein Eigenheim gründen wollen, herzlich eingeladen.
Roßdorf, 26. Okt. Am nächſten Sonntag, den 31. Oktober, findet
das hieſige Nachkirchweihfeſt ſtatt. Wenn der Wettergott
Ein=
ſicht hat, dürfte mit ſtarkem Zuſpruch zu rechnen ſein.
* Waſchenbach, 28. Okt. Nachdem die Kartoffeln in hieſiger
Gemar=
kung unter Dach und Fach gebracht ſind, findet am Sonntag bei
Johan=
nes Wembacher „Kartoffelkerb” ſtatt.
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Nummer 301
Samstag, den 30. Oktober 1926
Geite 7
* Reinheim. 30. Okt. Am 31. Oktober 1926 ſind 25 Jahre
verfloſ=
ſen, ſeitdem Herr Bürgermeiſter Buxmann erſtmals zum
Bürger=
meiſter der Stadt Reinheim erwählt wurde. Da der Jubilar jede größere
Feierlichkeit mit Rückſicht auf die ernſte Zeit abgelehnt hat, ſo muß
von einer ſolchen, die geplant war, abgeſehen werden. Der Gemeinderat
wird das Ortsoberhaupt in feierlicher Sitzung am Abend des 31. Oktober
ehren. An herzlichen Glückwünſchen zu dieſem ſeltenen Jubiläum wird
es dem Genannten, der mit größter Treue und größter Hingabe ſtets
ſeines ſchweren Amtes waltete, nicht fehlen.
* Mümling=Grumbach, 29. Okt. Zwei unſerer älteſten
Ortseinwoh=
ner feiern in dieſer Woche in voller geiſtiger und körperlicher Friſche
ihren Geburtstag. Witwe Marg. Stein erreichte am Mittwoch ein
Alter von 82, Schneidermeiſter Johannes Reeg erreicht Sonntag, den
31. Oktober, ein ſolches von 84 Jahren. Möchten ſie ſich noch lange in
gewohnter Rüſtigkeit eines frohen ungetrübten Lebensabends erfreuen!
* Höchſt i. O., 29. Okt. Hier fand ein Treffen der evangel.
Jugend=
vereine des Mümlingtales ſtatt. Der Jugendgottesdienſt um halb 2 Uhr
war auf das bevorſtehende Reformationsfeſt abgeſtimmt, eine eigens
für dies Feſt zuſammengeſtellte liturgiſche Ordnung fand dabei
Ver=
wendung. Von der Kirche zog man ins Gemeindehaus, wo
Unterhal=
tung ernſter und heiterer Art die Jugend zuſammenhielt. Ein kleines
Theaterſtück ſcherzhaften Inhalts, von der Höchſter Jugend aufgeführt.
ferner eine Reihe von Gedichten in Mundart löſten die rechte
Fröhlich=
keit aus, der Ortsgeiſtliche gab in kurzen Worten ein anſchauliches Bild
von der Einführung der Reformation in Höchſt mit zahlreichen
Einzel=
heiten. So war das Bedauern groß, als die einzelnen Gruppen um
6 Uhr zu den Zügen mußten und die harmoniſch verlaufene Tagung
da=
mit ihr Ende erreicht hatte.
Airlenbach, 28. Okt. Vorgeſtern abend fand die diesjährige
or=
dentliche Generalverſammlung der Landwirtſchaftlichen Kredit=,
Be=
zugs= und Abſatzgenoſſenſchaft ſtatt. Der Beſuch war leider nicht ſo
zahlreich, wie es notwendig geweſen wäre in Anbetracht der wichtigen
Tagesordnung. Direktor Ludwig Kredel eröffnete die Verſammlung
und begrüßte die Erſchienenen. Der Reviſor des Verbandes der
heſſi=
ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften entwarf ein getreues. Bild
der Entwickelung der Genoſſenſchaft ſeit der Inflation. Er unterſtützte
ſeine Ausführungen durch verſchiedene Zahlen und hob hervor, daß
die verſchiedenen Austrittserklärungen in der letzten Zeit nur auf die
perſönlichen Parteiſtreitigkeiten innerhalb der Gemeinde zurückzuführen
ſeien. Die Arbeit der Genoſſenſchaft ſei bisher in den Kreifen der
Landwirte nicht genug bewertet worden. Bei den heutigen ſchvierigen
wirtſchaftlichen Verhältniſſen eines jeden ſei es unbedingt notwendig,
daß die einzelnen Mitglieder mit der Genoſſenſchaft mehr
zuſammen=
arbeiten und die Genoſſenſchaft noch weiter ausgebaut werde. Die
ſchwierigſte Frage, die zu löſen ſei, iſt die Kapitalbeſchaffung. Jedes
einzelne Mitglied, das eien Warenkredit in Anſpruch nimmt, muß ſich
auch überlegen, daß es wirklich notwendig iſt, dieſe Warenſchulden auch
wieder einmal zurückzuzahlen. Je weniger Ausſtände und Schulden
die Genoſſenſchaft hat, deſto gevinger ſind die Zinsverluſte und deſto
billiger können die Mitglieder beliefert werden. Alles unnötige
Kredit=
nehmen iſt nicht zum Vorteil der Mitglieder. Die vorgetragene Bilanz
für das Rechnungsjahr 1925 wurde genehmigt. Vom Reingewinn
wur=
den 500 Mark dem Reſervefonds und der Reſt der Betriebsrücklage
über=
wieſen. Anſtelle des aus dem Vorſtand ausgeſchiedenen Johann
Schä=
fer 2. wurde einſtimmig Johann Peter Neff gewählt. Anſtelle des
bis=
herigen Rechners Adam Krämer, der wegen Arbeitsüberlaſtung die
Rechnerſtelle niederlegte, wurde Lehrer Helfrich gewählt. Die
Waren=
verteilung übernimmt künftig Adam Siefert 2. Der aus dem
Aufſichts=
rat ausſcheidende Leonhard Krämer 2. wurde einſtimmig wiedergewählt.
Es entwickelte ſich dann eine außerordentlich lebhafte Ausſprache über
den künftigen Geſchäftsbetrieb. Nachdem die Geſchäftsführung
nun=
mehr in anderen Händen liegt, dürfte die künftige Entwickelung der
Genoſſenſchaft wieder geſichert ſein. Der Vertreter des
Genoſſenſchafts=
verbandes wies nachdrücklich darauf hin, daß die perſönlichen
Meinungs=
verſchiedenheiten unbedingt außerhalb der Genoſſenſchaft ausgetragen
werden. Die Verwaltungsorgane ſind geſetzlich und ſtatutariſch
verpflich=
ret, die ſäumigen Mitglieder zur Zahlung anzuhalten. Perſönliche
Rückſichtnahme darf unter keinen Umſtänden mitſpielen. Bei
einiger=
maßen gutem Willen wird es jedem Mitglied möglich ſein, ſeine
Waren=
ſchuld allmählich abzutragen. Beim Bezugsgeſchäft iſt ein immer
enge=
rer Zuſammenſchluß erforderlich, da die Induſtrie bereits einen
voll=
kommenen Zuſammenſchluß durchgeführt hat. Dieſer Macht kann man
nur im gemeinſamen Vorgehen gegenübertreten. Darüber hinaus hat
man der Pflege des genoſſenſchaftlichen Gedankens eine beſondere
Be=
achtung zu ſchenken. Die einzelnen Mitglieder müſſen erkennen, daß
ihre Genoſſenſchaft nur in ihrem perſönlichen Zuſammenſchluß lebt und
ſich weiter entwickeln kann. Jeder muß ſich ganz für die Genoſſenſchaft
einſetzen, andernfalls ſchädigt er ſich ſelbſt, wenn er die Schädigung auch
nicht direkt ſpürt. Sie wirkt ſich indirekt auf den ganzen Berufsſtand
aus. Die meiſten Anweſenden zogen ihre Austrittserklärung wieder
zurück. Es iſt zu wünſchen, daß auch die übrigen Mitglieder ihre
Aus=
trittserklärungen wieder zurückziehen, nachdem die Genoſſenſchaft in
neuen Händen liegt und gewiſſenhaft und zuverläſſig geführt werden
wird. Der neue Rechner wird mit den Einzelnen noch verhandeln.
Mehrere Warenbeſtellungen wurden noch aufgegeben und an die
Zentral=
genoſſenſchaft weitergeleitet.
* Brandau, 28. Okt. Die Zigeunerplage iſt in der hieſigen Gegend
wieder ſehr groß. An allen geſchützten Stellen außerhalb der
Gemein=
den lagern die braunen Geſellen, die während des Tages teilweiſe
bet=
telnd, teilweiſe als Schirmflicker u. dal. die Orte heimſuchen.
* Von der Bergſtraße, 27. Ort. Gutes Haſenjahr. Aus
Jägerkreiſen verlautet, daß uns ein gutes Haſenjahr beſchieden ſei. Bei
einem Jagdgange in der Gegend von Weinheim wurden an einem
Tage von 4 Schüitzen nicht weniger als 26 Haſen erlegt, dazu noch eine
Anzahl Rebhühner und zwei Faſanen.
— Bickenbach, 29. Okt. Vorgeſtern abend eröffnete der hieſige
Steno=
graphenverein einen Anfängerlehrgang in der amtlich eingeführten
Ein=
heitskurzſchrift, zu dem ſich zehn Perſonen eingefunden haben. In der
nächſten Unterrichtsſtunde, die am Samstag, den 30. Oktober, ſtattfindet,
können noch Anmeldungen entgegengenommen werden.
* Heppenheim a. d. B., 25. Okt. Vergebung von
Bauar=
beiten durch die Stadt. Die zur Erbauung von zwei
Drei=
familienhäuſern für die Gemeinnützige Bougenoſſenſchaft Heppenheim”
erforderlichen Erd= und Mauverarbeiten, Zimmerarbeiten.
Dachdecher=
arbeiten, Spenglerarbeiten, Schreinerarbeiten, Schloſſerarbeiten.
Glaſer=
arbeiten, Tüncherarbeiten und Inſtallationsarbeiten ſollen öffentlich
vergeben werden. Pläne, Voranſchläge und Bedingungen liegen im
Stadtbauamt offen, wo auch Angebotsformulare erhältlich ſind.
An=
gebote ſind noch in dieſer Woche einzureichen. — Feuerwehr. Die
Hauptübung der geſamten Feuerwehr iſt am Sonntag, den 31. Okt., um
3 Uhr nachmittags.
— Wimpfen, 29. Okt. Vom 17.—20. Oktober 1926 tagte der
Hoch=
ſchulring unter Vorſitz von Herrn Profeſſor Dr. Scheel aus Kiel in
Wimpfen. Vertreten waren die Hochſchulen: Kiel, München, Danzig,
Jena, Beulin, Bonn, Dresden, Leipzig, Darmſtadt und Münſter.
* Gernsheim (Heſſ.), 29. Okt. Am Dienstag fand in Anweſenheit
des Bürgermeiſters Hoffmann, einiger Gemeinderatsmitglieder, des
Schulvorſtandes und des Lehrerkollegiums durch den Vertreter des
Kreisſchulamts Groß=Gerau, Herrn Schulrat Backes die
Einfüh=
rung des zum Rektor der hieſigen katholiſchen Volksſchule
ernann=
ten Lehrers Johann Schmitt, ſtatt. — Ueberfall. Am Dienstag
abend um 7½ Uhr wurde der Fuhrmann der Fa. Georg Katzenbächer
dahier, Friedrich Schneider, auf dem Nachhauſeweg auf der Landſtraße
zwiſchen Klein= und Groß=Rohrheim von einem Unbekannten überfallen.
Obwohl ſich Schneider energiſch zur Wehr ſetzte, konnte der Uebeltäter
in der Dunkelheit entrinnen. Dies war um ſo eher möglich, da der
Ueberfallene ſeine Pferde einholen mußte, um weitere Verkehrsſtörungen
evtl. Unfälle zu verhüten. Die polizeilichen Ermittelungen ſind
einge=
leitet. — Die ſüddeutſche Zuckerrüben=Aktiengeſellſchaft. Werk
Gerns=
heim, hat ihren diesjährigen Kampagnebetrieb bereits aufgenommen,
Ungefähr dreihundert Arbeiter haben dadurch lohnbringende
Beſchäfti=
gung erhalten.
Groß=Gerau, 2. Okt. Wohnungsbau. Wie verlautet, trägt
ſich die Stadt mit dem Plan, in der Weingartenſtraße noch mehrere
Wohnbaracken zu errichten, um der dringendſten Wohnungsnot
abzu=
helfen.
Segen stiftet
die Frau durch Kaiseris*
HAN Brust-Caramellen mit den 5
3 Tannen. Sie vertreibt damit —
E sicher Husten, Heiserkeit, —
Verschlei nung, Keuchhu-
sten, Brust- und
Rachen-
katarrh und beugt
Erkäl-
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Dffenbach, N. Okt. Gs iſt nun auch die zweite der
Unterführun=
gen, die durch die Hochlegung des Bahnkörpers innerhalb der Stadt
er=
forderlich wurden, vollendet Sie verbindet Tulpenhof= und
Sprend=
linger Landſtraße. Was das weſtliche Stadtbild durch die Herſtellung
des Bahndammes verloven hat, hat es nun wieder, nachdem die
Unter=
führungen an der Park= und Tulpenhofſtraße fertig ſind, gewonnen.
Gegenwärtig wird an der dritten Unterführung (im Zuge der
Luiſen=
ſtraße), unmittelbar am Hauptbahnhofe, gearbeitet, und man hofft, auch
dieſe Anfang Dezember für den Verkehr freigeben zu können. Die
Durch=
fahrtshöhe muß hier 4,20 Meter betragen, da die Elektriſche durch ſie
nach dem ſüdlichen Stadteil geführt werden ſoll. Sehr viel Arbeit wird
die Unterführung an der Waldſtraße machen, da ſie für eine zweite Linie
der Straßenbahn die gleiche Höhe haben muß. Da die Unterführung an
der Bieberer Straße Erdarbeiten nicht verurſachte, iſt der Hauptverkehr
nach auswärts, nach dem Südweſten und Südoſten, nun nicht mehr
ge=
hemmt. Das Mittelſtück des Hauptbahnhofgebäudes, das, halb
abge=
brochen, ſeither einer Ruine glich, kommt immer mehr aus dieſem
Zu=
ſtande heraus. Der Warteſaal 3. und 4. Klaſſe, der bereits umgebaut
und in Gebrauch genommen iſt, muß ſo lange auch die Fahrgäſte 1. und
2. Klaſſe beherbergen, bis in etwa einem Monat der zweite Warteſaal
fertig iſt. Das Bahnpoſtgebäude mit der Kraftwagenhalle für die
aus=
wärts gehenden Poſtkraftwagen iſt unter Dach und geht immer mehr
ſeiner Vollendung entgegen. Bis Mitte des nächſten Sommers hofft
wan mit dem geſamten Umbau fertig zu ſein. Die Einführung der
Rod=
gaubahn in den Hauptbahnhof wird vorausſichtlich mit dem kommenden
Sommerfahrplan erfolgen. Der Damm, der für ſie faſt vollſtändig
auf=
geſchüttet iſt, muß ſich während des Winters erſt ſetzen.
Rheinheſſen.
M. Bingen a. Rh., 28. Okt. Eine Eiſenbahnfachſchule in
Bingen. In einer gemeinſamen Sitzung faßten die örtlichen
Verwal=
tungsſtellen des Einheitsverbandes der Eiſenbahner Deutſchlands, des
Zentralgewerkſchaftsbundes Deutſcher Reichsbahnbeamten, der
Gewerk=
ſchaft Deutſcher Eiſenbahner und Staatsbedienſteter einſchließlich der
Gewerkſchaft techniſcher Eiſenbahnbeamten und die Gewerkſchaft
Deut=
ſcher Lokomotivführer den Beſchluß, auch in Bingen eine
Eiſenbahn=
fachſchule zu errichten. In den verſchiedenſten Fächern ſoll in den
Abendſtunden Unterricht erteilt werden, an dem das Reichsperſonal der
rechten Rheinſeite von Hattenheim bis Caub, der linken Rheinſeite von
Gau=Algesheim bis Hirzenach, der Naheſtrecke Bingerbrück bis Bad
Münſter a. Stein, der Strecke Bingerbrück bis Wallertheim gegen
mäßigen Semeſterbeitrag teilnehmen kann. Ein ſtaatlicher Lehrer wird
die ſchultechniſche Leitung übernehmen, die kaufmänniſche Leitung kommt
in die Hände eines Eiſenbahnbedienſteten.
Oberheſſen.
b. Friedberg, 28. Okt. In der am 26. Okt. abeghaltenen
Haupt=
verſammlung der Aktien=Geſellſchaft Städt. Schwimmbad wurde
mit=
geteilt, daß im Geſchäftsjahr 1925 (1. April 25—26) 53 872 Bäder der
verſchiedenen Arten abgegeben wurden (ca. 3000 mehr wie im Vorjahre).
Die Einnahmen beliefen ſich auf Mk. 24 785, die Ausgaben auf Mark
25 008, der Verluſtſaldo von Mk. 222 wurde dem Rücklagenkonto
ent=
nommen.
Aus Oberheſſen. Nieder=Beſſingen bei Lich. Unſere
Gemeinde hat ſehr unter der Zigeunerplage zu leiden. Alle paar
Tage trifft als friſcher Nachſchub eine andere Zigeunerhonde ein.
Be=
ſonders ſeit Erbauung der Kreisſtraße nach Langsdorf und Nonnenroth
iſt die Plage dauernd geſtiegen. Beide Straßen" führen durch einen
großen, dichten Wald, der den braunen Geſellen guten Unterſchlupf
bietet. — Die Gemeinde Rendel und Kleinkarben, deren
Ge=
warkungen ſehr unter dem Hochwaſſer zu leiden hatten, nehmen
jetzt umfangreiche Drainierungen in ihren Feldern vor. In
Kleinkarben werden 7000 Meter Draingräben, in Rendel ſogar 20
lau=
fende Kilometer Draingraben hergeſtellt. Die Arbeiten leitet das
Kulturbauamt Friedberg. — Herbſtein. Ein Feuerwehrfeſt
veranſtalteten die Wehren des Kreiſes Lauterbach in unſerem Städtchen.
Die Begrüßungsanſprache hielt Bürgermeiſter Kübel. Regierungsrat
Nanz ſprach namens des Kreisamts Lauterbach. Ueber den großen
Feuerwehrtag in Düſſeldorf berichtete Kreisfeuerwehrinſpektor
Bech=
told=Lauterbach. — Sein 700jähriges Jubiläum kann das
uralte Solmſer Städtchen Königsberg bei Hohenſolms feiern. Das
Städtchen verdankt ſeine Entſtehung der von Marquard von Solms
auf einem ſteilen Bergkegel im Jahre 1226 errichteten Burg. Der letzte
vom Stamme der Solms=Königsberger, Graf Philipp, hat 1350 die Burg
an den Landgrafen Heinrich den Eiſernen von Heſſen verkauft.
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(*2637)
Seite 8
Nummer 301
Samstag, den 30. Oktober 1926
Zur 400=Zahrfeier der Einführung
der Reformation in Heſſen.
Von Pfarrer Bergér, Könia i. O.
Am 31. Oktober ds. Js. begeht unſer evangeliſches Heſſenvolk eine
Reformationsfeier von ganz beſonderer Art. Nicht nur, daß wir uns
wie alljährlich mit Dankbarkeit der Segnungen erinnern, die durch die
Reformation überhaupt unſerm deutſchen Volke geworden ſind, wir
denken vielmehr daran, daß es gerade 400 Jahre ſind, ſeit dem in
Heſſen als einem der erſt.n Länder unter Philipp dem Großmütigen
die Reformation zur Durchführung kam.
Des Jahr 1526 nar das Jahr des erſten Speyerer Reichstages, auf
dem beſtimmt wurde, daß bis zu einem künftigen Konzil jeder Reichsſtand
in Sachen des Wormſer Ediktes ſo verfahren ſolle, „wie er das gegen
Gott und kaiſerliche Majeſtät hoffe und vertraue zu verantworten”.
Damit war den der Reformation freundlich geſinnten Reichsſtänden die
rechtliche Möglichkeit gegeben, die Reformation durchzuführen. Um dies
zu erreichen, rief Philipp die G iſtlichen ſeines Landes ſowie Vertreter
der Klöſter, der Ritterſchaft und der Stadt zu einem kirchlichen Landtag
nach Homberg auf den 20. Oktober 1526. Das Ergebnis dieſer Synode
war die Homberger Kirchenordnung, durch welche das neue Kirchenweſen
in der Landgrafſchaft Heſſen ſeine geſetzliche Ordnung erhielt
Das Jahr 1526 gilt darum mit Recht als das Jahr des Beginns der
Reformation in Heſſen.
Wie in der Landgrafſchaft Heſſen, ſo wurde auch in anderen
Terri=
torien, die heute zum heſſiſchen Volksſtaat gehören, die Reformation
in=
folge der auf dem Speherer Reichstag erlangten Freiheit durchgeführt,
ſo z. B. in der Grafſchaft Wertheim, der Herrſchaft Neckar=Steinach,
Hirſchhorn und anderen.
Es wäre aber falſch, anzunehmen, daß die kirchliche Neuordnung in
der Hauptſache ein Werk der Fürſten geweſen ſei, die mit mehr oder
minder großer Gewalt ihre Untertanen zu dem neuen Glauben
ge=
nötigt hätten. Namentlich von katholiſcher Seite wird ja immer wieder
verſucht, den Verlauf der Reformationsgeſchichte ſo darzuſtellen, als ob
die Fürſten aus allerhand ſelbſtſüchtigen Beweggründen heraus, um
ſich an dem Kloſter= und Kirchengut zu bereichern, oder aus politiſchen
Gegenſätzen, gegen den Kaiſer und die Biſchöfe, das Volk gegen ſeinen
Willen mit brutaler Gewalt zum neun Glauben gezwungen hätten.
Es iſt das Verdienſt des Prälaten der heſſiſchen Landeskirche, D. Dr.
Diehl, „Ev. Bewegg. und Reformation in heſſ.=darmſt Landen” 1226,
gezeigt zu haben, daß dieſer offiziellen Einführung der Reformation eine
ſtarke evangeliſche Bewegung voraus ging.
Die rechtliche Ordnung des neuen Kirchenweſens, wie ſie zum
Bei=
ſpiel durch die Homberger Kirchenordnung vollzogen wurde, iſt nur
Be=
feſtigung eines tatſächlich ſchon längſt vorhandenen Zuſtandes. In einer
gewaltigen Volksbewegung hatte Luthers Geiſt ſich ſchon ſeit
mehreren Jahren in faſt allen Gegenden des Heſſenlandes ausgewirkt.
In der Stadt des Erzbiſchofs in Mainz, war ein großer Teil des
Klerus ſchon ſeit 1520 von der neuen religiöſen Welle, die durch
Deutſch=
land ging, erfaßt worden. Von hier aus griff die Bewegung auf andere
Teile des Landes über. Auch bildeten ſich ſelbſtändige Mittelpunkte des
neuen Lebens in den meiſten größeren Orten. Von den mittleren
Schich=
ten der Bevölkerung und der Geiſtlichkeit aus ſenkte ſich die religiöſe Fragen des öffentlichen und des Wirtſchaftlebens behandelt. Das
Schul=
nachdem ſo das Volk dem neuen Geiſt erſchloſſen war, gaben die Oberen
neuer Ordnung der Verhältniſſe nach. Die Reformation, welche in
noch eine Sache der Fürſten, ſondern eine Volksbewegung im wahrſten
Sinne des Wortes.
Trotzdem darf die Bedeutung der Tatſache, daß ſich innerlich dem
neuen Glauken zugewandte Fürſten, wie Philipp, die Bewegung an, barſte Auswirkung, der Dreißigjährige Krieg, wieder, ſo daß unſer
deut=
nahmen, nicht verkannt werden. Die oft ſchwärmeriſche, in ungeordneten ſches Volk und unſer Heſſenland die Früichte des verheißungsvollen neuen
Bahnen verlaufende, weil nicht ſelten von Maſſeninſtinkten beherrſchte
Bewegung wurde durch das Eingreifen der Stände in geordnete Bahnen Gegenwart es ſo ausſieht, als wolle ſich unſer Volk mehr und mehr
ent=
gelenkt und dadurch erſt zur „Reformation”. Nun wurde planmäßig fernen von dem, was die Reformation ihm geſchenkt hat, und die
Ver=
ſeit der Homberger Kirchenordnung von 1526 die Neuordnung und der hältniſſe dazu angetan erſcheinen, als ob vieles von den Errungenſchaften
dienſtordnung, Beſtimmungen über das kirchliche Erziehungsweſen, die bei dieſer Erinnerungsfeier uns mahnen laſſen, daß wir nur deſto treuer
kirchlichen Körperſchaften und anderes mehr gab der neuen Kirche den feſthalten an einem deutſchen evangeliſchen Leben, wie es uns die
Re=
nehmen, die dem neuen Verſtändnis des Evangeliums entſprachen und
deren Nichterfüllung man gerade der alten Kinche zum Vorwurf machte.
Die Folge dieſer ſo geſtalteten Durchführung der Reformation war
in Heſſen nicht nur, daß mehr und mehr im ganzen Lande die alten
Prieſter durch Prediger erſetzt wurden, die das Evangelium verkündeten,
daß die Meſſe abgeſchafft, anſtatt ihrer evangeliſche Gottesdienſte
ge=
halten wurden, nicht nur, daß dadurch ein neues tiefes religiöſes Leben
überall geweckt wurde, daß man die Bibel in deutſcher Sprache las und
religiöſe Lieder ſingen lernte, kurzum, daß eine Aenderung des geſamten
religiöſen Lebens vor ſich ging, auch die Gemeinden und die
Kirche als ſolche wurde ihrer ebangel. Verantwortung bewußt Philipp
der Großmütige ſelbſt gab das gute Beiſpiel ſozialen Verſtändniſſes. Die
eingezogenen Klöſter ur
engüter wurden für die Armen= und
Martin Luther.
(Gezeichnet nach einem Gemälde von Lucas Cranach.)
Krankenpflege oder das Schul= und Erziehungsweſen des Landes
ver=
wandt. Mit neuem ſittlichen und religiöſen Ernſt wurden auch die
Bewegung nach unten in die Schichten des niederen Volkes und erſt weſen blühte, die Gottesdienſte gewannen an innerlichem Ernſt, die
ſoziale Verantwortung wuchs, das religiöſe Leben vertiefte ſich, es
ge=
die Fürſten und Stände, dem Drängen und Stürmen des Volkes nach ſtaltete ſich ein ganz neues vom alten Weſen grundverſchiedenes Leben.
Das alles verdankt auch unſer Heſſenland der Reformation, das heißt
unſerem Heſſenlande für deren einzelne Orte und Gebiete die genannte, alſo, dem Umſtand, daß Gott uns nicht nur das Evangelium durch Luther
Schrift den Einzelnachweis führt war alſo weder ein Theologengezänk wieder gab, ſondern auch einen Philipp den Großmütigen ſchenkte, der
ihm in unſerem Lande zur Durchführung und zum Sieg verhalf.
Viele der Blüten, die die Reformationszeit werden ließ, zerknickte
die nachkommende traurige Zeit der Gegenreformation und ihre
furcht=
evangeliſchen Lebens nicht vollauf ernten durfte. Und wenn gar in der
Neuaufbau des ganzen Kirchenweſens vorgenommen. Eine neue Gottes= der Reformation uns wieder verloren gehen wollte, ſo wollen wir gerade
ſicheren Rückhalt. Dieſe ſo geordnete, unter der Leitung tatkräftiger formation geſchenkt hat. So tapfer, wie Philipp der Großmütige in
Führer ſtehende neue „Kirche” konnte nun erſt Aufgaben in Angriff ſchweren Zeiten, wollen auch wir bekennen: „Ich will lieber Land und
Leute, Leib und Leben laſſen, als von Gottes Wort weichen”,
Zum Weltſpartag.
Am 31. Oktober jährt ſich zum dritten Male der Tag, der auf dem
internationalen Kongreß für Sparweſen vor zwei Jahren zum
Welt=
ſpartag erklärt worden iſt. An dieſem Tage ſollen alle Völker ſich in
dem gemeinſamen Gedanken zuſammenfinden, daß es nötig iſt, für
Zeiten der Not, aber auch zum Zwecke ſpäterer Wohlfahrt, einen Teil
ihres Einkommens zurückzulegen, d. h. zu ſparen.
Dem Ideale der guten und ſparſamen Wirtſchaft ſollen an dieſem
Tage unſere Gedanken gewidmet ſein. Sparſam wirtſchaften aber
er=
fordert zweierlei: Spargelder zurücklegen und ſorgſam und rationell
wirtſchaften. Das eine iſt ſo wichtig wie das andere.
Von den deutſchen Genoſſenſchaften haben von jeher
Kreditgenoſſen=
ſchaften und Konſumvereine es als eine ihrer Hauptaufgaben betrachtet,
den Sparſinn des deutſchen Volkes zu wecken und die Spartätigkeit ihrer
Mitglieder anzuregen. Zu dieſem Zwecke haben ſie vorbildliche
Spar=
einrichtungen in Stadt und Land geſchaffen; durch bis aufs feinſte
durch=
dachte und ausgearbeitete Sparmethoden ziehen ſie auch die Pfennige
und Groſchen der kleinſten Glieder der Bevölkerung heran, führen ſie
produktiver Arbeit zu und befruchten mit ihnen die heimiſche Wirtſchaft,
zugleich den Sparern eine Rücklage für Zeiten der Not, für Krankheit,
Arbeitsloſigkeit und Alter ſichernd.
Eingedenk der hohen ſittlichen, privat= und volkswirtſchaftlichen
Bedeutung des Sparens wenden ſich die deutſchen Genoſſenſchaften heute
an das deutſche Volk in Stadt und Land und fordern es auf, ſich am
Weltſpartag erneut ins Gedächtnis zurückzurufen, daß es gar kein
beſſeres Mittel für Deutſchland gibt, ſeine Wirtſchaft zu beleben, ſeinen
Arbeitsloſen Verdienſt und der Geſamtheit des Volkes die Ausſichten auf
einen beſcheidenen Wohlſtand zu ſichern, als zu ſparen. Das Sparen
muß wieder zur wirtſchaftlichen Gewohnheit von uns allen werden.
Die Gedanken der Welt ſollen heute den Idealen ſparſamer
Wirt=
ſchaft zugewendet werden, Millionen und Abermillionen von Menſchen
aller Länder und aller Berufsklaſſen ſoll heute zugerufen werden: Seid
ſparſam, wirtſchaftet ſparſam und gedenkt der gewaltigen Energien, die
durch die Spartätigkeit von Millionen von Menſchen aufgeſpeichert und
dem Wohle der Sparer dienſtbar gemacht werden können. Die
Spar=
gelegenheit für das werktätige Volk in Stadt und Land aber ſind unſerg
Kreditgenoſſenſchaften und Konſumvereine.
Freier Ausſchuß der deutſchen Genoſſenſchaftsverbände.
Deutſcher Genoſſenſchaftsverband
Stein.
Generalverband der deutſchen Raiffeiſen=Genoſſenſchaften
Freiherr von Braun.
Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoffenſchaften
Johannßen.
Gennes.
Zentralverband deutſcher Konſumvereine.
Bäſtlein.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Sonntag, den 31. Oktober 1926,
nach der Wetterlage vom 29. Oktober 1926.
Kühler und ſchwächere Bewölkung, meiſt trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Mate Mche
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudo// Maupe. für Feuilleton
Reich und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Di. Eugen
Buhlmann, für den Schlußdienſt: Andreas Baue für den Inſeratenteil:
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Samstag, den 30. Oktober 1926
Nummer 301
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
— Geſtorbene. Am 19. Oktober: Schmitt, Vakentin, Kellner,
52 Jahre, ledig, Fuchsſtraße 1. — Am 10. April 1918: Schmidt,
Hein=
rich, Kaufmann, ledig, 24 Jahre, Unteroffizier, Landwehrſtraße 29. —
Am 20. Oktober 1926: Fritz, Karoline, geb. Eggelsheimer, 70 Jahre,
Kiesſtraße 91: Wiegand, Johann, Schuhmacher, 67 Jahre, Rhönring 10.
— Am 21. Oktober: Lotter, Georg Franz, Schlofſermeiſter, 73 Jahre,
Sandbergſtraße 23; Spreng, Anna Amalie, geb. Felmer, 45 Jahre,
Höl=
gesſtraße 8. — Am 5. Oktober: Karpenſtein, Fritz, Kaufmann, 21 Jahre,
ledig, Viktoriaſtraße 6. — Am 21. Oktober: Jährling, Margarete, geb.
Schmitt, 56 Jahre, Hochſtädten, hier, Eliſabethenſtift; Heißt, Margarete.
1 Monat, Roßdörferſtraße 12. — Am 22. Oktober: Lohr, Ingeborg,
1 Monat, Groß=Gerau, hier, Heinheimerſtraße 91; Krug, Johann Georg
Heinrich, Maſchinenmeiſter, 72 Jahre, Weiterſtädterſtraße 1; Kartſcher,
Georg Adam, Maurer, 63 Jahre, Ahaſtraße 12. — Am 23. Ortober:
Zintel, Katharina, ohne Veruf, ledig, 32 Jahre, Rheinſtraße 8. — Am
24. Oktober: Lorenz, Hubert, Krankenkaſſenbeamter i. R., 67 Jahre,
Taunusſtraße 47. — Am 23. Oktober: Büttner, Wilhelmine, 1 Tag,
Ruthsſtraße 14. — Am 24. Oktober: Göhrlich, Peter 10., Schreiner,
44 Jahre, Büttelborn, hier, Hermannſtraße 6; Dörner, Anna Katharina,
geb. Schäfer, 54 Jahre, Teichhausſtraße 55; Werner, Karl, 6 Monate
Moosbergſtraße 76. — Am 25. Oktober: Kaiſer, Peter, Amtsobergehilfe,
61 Jahre, Neckarſtraße 3; Ohls, Karoline, Klavierlehrerin, ledig, 66
Jahre, Roßdörferſtraße 65; Barth, Anna, Dienſtmädchen, ledig, 31 Jahre,
Sandbach, hier, Eliſabethenſtift. — Am 27. Oktober: Schmerker, Johann
Ludwig, Agent, 62 Jahre, Barkhausſtraße 8. — Am 26. Oktober:
Hor=
nung, Michael, Bäckermeiſter, 61 Jahre, Erbacherſtraße 45; Bingnet, Lud=
Stadtranenhaus.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
22. Sonntag nach Trinitatis, den 31. Oktober 1926.
Reformationsfeſt
derbunden mit der Vierhundertjahrfeier der Einführung der
Refor=
mation in Heſſen.
(Kollekte in allen Kirchen für den Heſſiſchen Landesverein der Guſtav=
Abolf=Stiftung.)
Stadtkirche: Samstag, den 30., Okt., abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 31. Okt., vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Bachſch er
Kantate. Prälat D. Dr. Diehl. — Um 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt Pfarrer Heß — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier
des heil. Abendmahls. Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Kleber=
ger. — Um 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Um 11½ Uhr;
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte,
Vorm. 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. — Um
10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Feier des heil, Abendmahls. Profeſſor
D. Frick
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Montag, den 1. Nov, abends 8 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung der Lukasgemeinde:
„Kirche und Kultur”, Pfarrer Kleberger. — Donnerstag, den
4. Nov abends 8 Uhr: Monatsverſammlung des Frauenvereins der
Lukasgemeinde. Freie Ausſprache.
Lutherſpiele im Städt. Saalbau. „Der Prophet” von Alfred Graf
Sonntag, den 31. Okt., 7 Uhr. — Dienstag, den 2. Nov, 7½ Uhr. —
Donnerstag, den 4. Nov., 7½ Uhr. — Sonntag, den 7. Nov., 7 Uhr
(für Auswärtige).
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung
des Kirchenchors init Feier des heil. Abendmahls. Anmeldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrec D. Waitz. — Um 11½ Uhr:
Feſtkindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Beringer — Abends
6 Uhr: Zweiter Feſtgottesdienſt, zugleich Jugendfeier unter
Mitwir=
kung des Poſaunenchors. Pfarrer Beringer. — Montag, den 1. Nov.,
abends 8 Uhr: Gemeindeabend im Gemeindehaus mit Vortrag von
Prälat D. Dr. Diehl über: „Ebangeliſche Bewegung und Einfüihrung
der Reforination in Heſſen” und muſikaliſche Vorträge. — Mittſpoch,
den 3. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift (Abrahams
Glaube). Pfarrer Beringer.
Johanneskirche: Vorm 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit heil.
Abend=
mahl und Vorbereitung, Pfarrer Goethe. — Um 11½ Uhr: Kinder=
gottesdienſt. — Nachm. 5½ Uhr: Predigtgottesdtenſt mit heil
Abend=
mahl und Vorbereitung. Pfarrer Marx — Mittwoh, den 3 Nov,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe,
Die Johanneskirche iſt Wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit heil. Abendmahl und Vorbereitung.
An=
meldung 1. Stunde vorher im Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Georgi.
— Um 11½ Uhc: Kindergottesdienſt
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 10 Uhr:
Feſtgottes=
dienſt aus Anlaß der 400=Jahrfeier der Einführung der Reformation
in Heſſen (Mitwirkung des Kir henchors.) Pfarrvikar Schäfer,
an=
ſchließend Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von ½10 Uhr an
in der Sakriſtei. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrvikar
Schäfer. — Abends 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß,
an=
ſchließend Feier des heil. Abendmahls. Anmeldung von ½5 Uhr an
in der Sakriſtei. — Abends 8½ Uhr: Vereinsabend der
Jugendver=
einigung. — Montag, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenver=
eins: abends 8 Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereinigung. —
Diens=
tag, nachia. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe; abends 8½ Uhr:
Kirchen=
chor — Mittwoch, abends 8 Uhr: Monatsverſammlung der
Männer=
vereinigung.
Jaulnskirche: Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt mit Feier des heil=
Abendmahls. Pfarrer Rückert. Anmeidung von ½10 Uhr an in der
Sakriſtei. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Rückert. —
Abends 5 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahls
Pfarr=
aſſiſtent Dr. Wendel. Anmeldung von ½5 Uhr an in der Sakriſtei.
— Abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung der Jugendvereinigung. —
Mon=
tag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes. — Dienstag,
abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Bibelbe=
ſprechung des Jugendbundes. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Mütter=
abend. — Freitag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor.
Stiftskirche: Samstag, den 30. Okt., vorm. 10 Uhr, in der
Stifts=
kirche: Reformationsfeter der Eliſabethenſchule; abends 8 Uhr: Beichte.
— Sonntag, den 31. Okt., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil
Abendmahl. Pfarrer Hickel. (Kollekte für die „Zuflucht”.) — Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Reformationsfeier.
— Donnerstag, den 4. Nov, abends 8 Uhr: Betſtunde. — Evang.
Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Edangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 31 Okt.:
Ernte=
dank= und Reformationsfeſt, zugleich Gedächtnisfeier der 400.
Wieder=
kehr der Einführung der Reformation in Heſſen. Vorm 10 Uhr:
Pfarrer Paul. Heil. Abendmahl. Geſang des Kirchengeſangvereins.
Kollekte für den Guſtav=Adolf=Verein. — Nachm. 2 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Um 5 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf. —
Montag, den 1. Nov., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein und
Mädchen=
vereinigung. — Mittwoch, den 3. Nov., abends 8 Uhr: Frauenverein,
— Donnerstag, den 4. Nov., abends 8 Uhr: Wartburgverein (relig.
Abend).
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Sonntag, den 31. Okt, nachm.
2 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf.
Edang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Feſtggortesdienſt. —
Kindergottesdienſt der Großen fällt haus. — Nachm. ½1 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Kleinen. — Um ½6 Uhr: Liturgiſche Feier unter
Mit=
wirkung von Kinderchor, Harmonium und Geige — Montag: E. J. G5.
Mädchenabend. — Mittwoch: Bibelſtunde. — Donnerstag: E. J. G.
Jungenabend.
Kirche zu Nieder=Namſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
Feier des 400jähr. Reformationsjubiläums. Mitwirkung des
Kirchen=
chors. — Nachm. 5 Uhr: Liturgiſcher Reformationsgottesdtenſt.
Mit=
wirkung der oberſten Schulklaſſe und der Herren Konzertmeiſter H.
Crößmann und Fritz Thöt. — Dienstag: Kirchenchor und
Jugend=
vereinigung. — Mittwoch: Jungmädchenverein,
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Gottes=
dienſt. Studienrat Profeſſor Krämer=Darmſtadt. — Dienstag, abends
½9 Uhr: Kirchengeſangverein. — Freitag, abends ½9 Uhr:
Kirchen=
gefangverein.
Evang, Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vormi. 9. Uhr:
Gebetsſtunde. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred. Semmel. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Abends 81 Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachm.
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Semmel. Thema: „Die Waffenrüſtung”
(Eph. 6) — Freitag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis: Blaukreuz=
Bibelſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen. —
Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. E. (Müh.ſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Blbelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4¾ Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Jungfrauen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jung=
frauen — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis, für Jünglinge.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge. —
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tag, abends 8½ Uhr: Geſchäftsſitzung. — Weiheſtunde am 7. Nov, abds,
Chriftlicher Berein Junger Männer Darmſtadt, e. V., Ulexandere
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 31. Okt, vorm.
9 Uhr: Weißkreuzſtunde, zu der alle junge Männer, die ſich eine reine
Jugendzeit erhalten oder erkämpfen wollen, herzlich willkommen ſind.,
— Abends 8½ Uhr: Reformationsfeter, muſikal, und deklamat.
Dar=
bietungen. Anſprache „Luther und tir‟ Dr. Aoemarie —
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tag, den 1 Nov', abends 8½ Uhr: Heimſtunden der Jugendabteilung,
— Dienstag, den 2. Nov abends 8½ Uhr: Be uch des Lutherſpiels
„Der Prophet”. (Näh. ſ. ſchwarzes Brett) — Mittwoch, den 3. Nov.;
abends 8½ Uhr: Männerbibelbeſprechſtunde (Phil. 2, 12—13; Herr Dr.
Avemariel. — Donnerstag, den 4. Noo abends 8½ Uhr:
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ſtunde im Familienkreis (G. A. Gedat). — Freitag, den 5. Nov., abends
8 Uhr: Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule —
Sams=
tag, den 6. Nov nachmittags 3 bis 65 Uhr: Jungſcharſtunden. — Das
Heim iſt mit Ausnahme der Samstage täglich von 8—10 Uhr abends,
Samstags von 3—6 Uhr geöffnet.
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, 1. Nov.; abends 8½ Uhrz
im Feierabendſaal, Stiftſtr 51: Bibelbeſprechſtunde.
Chriſtlicher Jugendverein Darmſtadt, jetzt Alexandraweg 8
(Künſtlerkolonie). Sonntag, den 31. Okt., vorm. 9 Uhr: Morgenwache,
— Abends 8 Uhr: Einweihungsfeier des neuen Heims — Montag, den
1. Noo., abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle (Soderſtr);
Mütter=
abend. — Dienstag, den 2 Nov., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde —
Mittwoch, den 3. Nov., abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde (Herr
Pfarrer Waldeckſ. — Donnerstag, den 4. Nov., abends 8½ Uhr=
Jungmännerbibelſtunde. — Freitas, den 5. Nov., abends 8½ Uhr;
Unterhaltungsabend. — Samstag, den 6. Nov., abends 8 Uhr:
Po=
ſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr: Jungſcharſtunden.
Die Ehriſlengemeinſchaft. Sonntag, den 31. Okt., vorm. 11½ Uhr:
Menſchen=Weihe=Handlung — Montas, den 1. Nov., abends 8½ Uhr,
öffentl. Vortrag: „Das Chriſtentuin und und die Völker Europas”,
Dr. Heidenreich=Frankfurt a M. Die Vexanſtaltungen finden in der
Städt, Akademie für Tonkunſt, Eliſabetienſtraße 36, ſtatt.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 31. Oktober 1926.
St. Liebfrauen (Klaspacherſtraße). Samstag,nachm. von 5 Uhr
an: Beichte. — Abenos ½98 Uhr: Predigt. — Um 8 Uhr: Andacht
und Beichte.
Sonntag, vorm. 6 Uhr an; Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe.
—Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. — Nachm. ½3 Uhr: Andacht.
— Um 3 Uhr: Prozeſſion. — Um 5 Uhr: Beinte.
Montag, den 1. Noßember 1926.
Feſt Allerheiligen.
Morgens 6 Uhr: Beichte. — Um 7 Uhr: Heil. Meſſe. — Um
½10 Uhr: Hochamt und Prebigt. — Nachm. ½3 Uhr: Feierl. Veſper.
— Abends 5 Uhr: Predig:, Andacht unb Beichte.
Dienstag: Allerſeelen.
DNorgens ½,6 Uhr: Seil. Meſſe. — IIm 6 Uhr: Heil, Meſſe. — An
den Wochentagen, abends 5 Uhr: Armenieelenandciht.
Zt. Martinskepelie (Herdweg): 2huniag, derr 31 Okt, und
Mon=
tag, den 1. Nov (Allerheiligen): Morgens 8 Uhr: Heil, Meſſe mit
Predigt. Vorher Beicte.
Sonſtige (emeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldftr. 18): Sonntag, den 31. Okt,
nachm. 4½ Uhr: Bihliſche Voxträge für Eläubige in der Waldſtr. 18,
Hinterhaus
Shriſl. Gemeinſchaft Darnſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag
vorin. ½10 Uhr: Heiligunosſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund,
— Abends 8½ Uhr: Svangeliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhrz
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
31. Okt., vorm. 10 Uhr: Gortesdienſt. — im 11 Uhr: Sonntagsſchule,
— Abends 8 Uhr: Aufführung (Ruth). — Montag, den 1. Nov.,
abends 8½ Uhr: Jugendbund. — Dosnerstag, den 4, Nov., abends
8½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Sauer.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt)
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 31. Okt., vorm. 10½ Uhrz
Sonntagsſchule, — Abends 7” Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
3. Nov., abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung (Paradeplatz). — Um 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends s½ Uhr: Oeffentl.
Verſammlungen. Es ladet freundlich ein Kapirän Exgel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Senntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 8½ Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung.
— Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsver). Adjutantin Land
Albert Oremer
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Ihre Derlobung geben bekannt:
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Oktober 1926
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Krieger=
8
Geſtern verſchied unſer
lang=
jähriges Mitglied und
Mitbe=
gründer unſeres Vereins
Kaufmann
Ludwig Schneider
Oberleutnant a. D.
Die Einäſcherung findet
Sams=
tag, den 30. ds. Mts.,
nach=
mittags 3 Uhr, in der Kapelle
des Waldfriedhofs ſtatt. (15777
Der Vorſtand.
Todes=Anzeige.
Am 28. Oktober verſchied unſer
geliebter Sohn und Bruder
Franz Scheiper
nach langem, ſchwerem Leiden im
blühenden Alter von 27 Jahren.
Im Namen der Angehörigen:
Heinrich Scheiper
Schuhmachermeiſter.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1926.
Liebfrauenſtr. 89.
(*28648
Die Beerdigung findet Montag,
den 1. Noveiber 1926, nachm.
2), Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt
Nachruf.
Am 28. Oktober verſchied unerwartet unſer
hoch=
verehrter, langjähriger Senior=Chef
Herr
Ludwig Schneider.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen einen Mann
mit offenem Charakter, vorbildlich in Ordnungsliebe,
ſederzeit unermüdlich und arbeitsfreudig.
Wir werden ihm für alſe Zeiten ein treues
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geiſtert. Die vielen Hinweiſe auf die Abhängigkeit der Börſe von der
Entwicklung des Geldmarktes, die eine beſondere Bekräftigung durch den
Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht erfahren haben, konnten die
Hauſſe=
ſtimmung bisher nicht im geringſten beeinträchtigen. Die während der
letzten Tage vovübergehend etwas erfolgreichen Vorſtöße der
Baiſſe=
ſpekulation ſind immer wieder durch um ſo zugkräftigere Hauſſen
ab=
gelöſt worden, die zunächſt lediglich Spezialwerte umfaßten, ſich dann
aber ſchnell in die Breite ausdehnten und Kursſteigerungen auf der
ganzen Linie brachten. Bei vielen der hieran beteiligten Papiere kann
nunmehr mit Sicherheit geſagt werden, daß die heutigen Kurſe die
Rentabilitätsbaſis entſchieden überſteigen. Das kümmert aber die
Spe=
kulation in ihrem Optimismus nicht. Man verweiſt vielmehr mit
be=
ſonderem Nachdruck auf die immer neuen Rationaliſierungsmaßnahmen
der deutſchen Wirtſchaft durch die horizontalen Zuſammenſchlüſſe und
behauptet, daß in dieſer Hinſicht noch Ereigniſſe bevorſtänden, von
denen bisher öffentlich nichts bekannt ſei. Mit Vermutungen iſt die
Börſenphantaſie dabei durchaus nicht ſpärlich bei der Hand. Wenn auch
manches von den Erwartungen der Spekulation ſchon auf den erſten
Blick als etwas reichlich unwahrſcheinlich erſcheint, ſo finden doch
ent=
gegenſtehende oder gar dementierende Erklärungen der beteiligten
Un=
ternehmungen nur wenig Glauben. Sofern die Vorſtände der
Geſell=
ſchaften über dieſe ungläubige Aufnahme ihrer Mitteilungen klagen, ſo
kann ihnen auf der anderen Seite allendings nicht der Vorwurf erſpart
bleiben, daß ſie die Oeffentlichkeit von ihren ſchwebenden Transaktionen
erſt unterrichten, wenn durch andere Quellen bereits ſo viel Poſitives
durchſickerte, daß um offizielle Verlautbarungen nicht mehr
herumzu=
kommen iſt. Die Schweigſamkeit geht ſogar ſo weit, noch fünf Minuten
vor der Herausgabe detaillierter Fuſionsvorſchläge an die Aktionäre
offizielle Dementis durch die Tagespreſſe zu ſchicken, wie dies kürzlich in
dem Falle der Verſchmelzung zweier bisher miteinander prozeſſierender,
inzwiſchen aber wohl einig gewordener deutſcher Großreedereien
ge=
ſchah. Auch die J.G. Farben=Induſtrie hält mit ihren Plänen ſo lange
hinter dem Berg, bis die Auswertung unklarer Gerüchte durch die
Spe=
kulation ungemein vorgeſchritten iſt. Wer die Börſenberichte der
Tages=
zeitungen lieſt, wird daraus erſehen haben, daß es im der nun ſchon
monatelangen Hauſſeperiode gang und gäbe war, Kursſteigerungen in
beſonderen Papieren einfach mit angeblichen größeren Aufkäufen des
Farbentruſts zu begründen. Wenn die Börſe alſo den
verwaltungsſeiti=
gen Erklärungen nicht die ihnen grundſätzlich zukommende Beachtung
ſchenkt, ſo hängt dies auch mit der Politik von Geſellſchaften zuſammen,
die leider praktiſch bewirkt, daß ihre Auslaſſungen von der Oeffentlichkeit
nicht ernſt gewertet werden. Bei jeder Publizität ſollte aber
Wahrhaf=
tigkeit der erſte Grundſatz ſein. Im Augenblick kann man in der
Burg=
ſtraße nun mit Beſtimmtheit hören, daß im Bankgewerbe noch große
Ueberraſchungen zu erwarten ſeien, die in der Richtung von Großbank=
Fuſionen und höheren Dividendenzahlungen, angeblich auch beſonderen,
für die Aktionäre vorgeſehenen Vergütungen liegen ſollen. Welchen
Auf=
trieb dieſe Gerüchte den Bankkurſen geben, erſieht man bei einem Blick
auf den Kurszettel allein der vergangenen Woche. Daneben ſteht der
Markt der Stein= und Braunkohlen=Aktien im Mittelpunkte der
Auf=
merkſamkeit. Die Kohlenkonjunktur und die neuen Pläne zur
Weiter=
verarbeitung der Kohle beſtimmen an dieſem Markt die Tendenz.
Eine beſondere Anregung erhielt der Verkehr naturgemäß auch durch
die bevorſtehende Wiederaufnahme der deutſch=engliſchen
Wirtſchafts=
beſprechungen, woraus man auf eine Fortſetzung der
Verſtändigungs=
arbeit zwiſchen beiden Induſtriegruppen ſchließt und insbeſondere
Ab=
machungen in der Eiſen= Kohlen= und Farbeninduſtrie in den Bereich
der Möglichkeiten zieht. Die kurz vor dem Ultimo in Schwung
gekom=
mene Hauſſe hatte aber namentlich auch durch die bereitwillige
Prolon=
gation der Ultimo=Engagements ſeitens der Großbanken und die in
Lon=
don und New York bisher nicht erfolgte Diskontänderung eine
Ankur=
belung erfahren. Am Geldmarkt iſt die Verſorgung mit kurzfriſtigen
Mitteln zu billigen Sätzen ſo reichlich, daß Beſürchtungen für die
Ultimo=
liquidation an der Börſe kaum noch gehegt werden. Bisher hat die
Liquidation tatſächlich einen normalen Verlauf genommen. Hierin liegt
wohl ein entſcheidendes Moment für die Ausdehnung der
Kursſteigerun=
gen auf die große Anzahl von Papieren. Hoffentlich ſieht ſich die Börſe
in ihren Erwartungen nicht getäuſcht.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Oktober.
Trotz bevorſtehendem Ultimo hält die ſtarke Aufwärtsbewegung an
der Börſe weiter an. Jeden Tag iſt es ein anderes Gebiet, das im
Mittelpunkt ſteht und den ganzen übrigen Markt mit ſich reißt. Heute
waren es in erſter Linie die J.G.=Werte, auf die ſich das Intereſſe
kon=
zentrierte, nachdem ſie in den letzten Tagen eine untergeordnete Rolle
geſpielt hatten. Der J.G.Kurs erfuhr ſchon zu Beginn eine
Steige=
rung von 4,5 Prozent. Daneben waren es auch heute in der
Haupt=
ſache wieder die Montanwerte, die lebhaft umgeſetzt wurden. Die
Be=
wegung in Maunesmannaktien zieht immer weitere Kreiſe. Es macht
ſich in dieſem Papier auch ſtarker Materialmangel bemerkbar, was
übri=
gens auch für viele andere der führenden Werte zutrifft.
Mannes=
mann plus 4,5 Prozent, aber gleich nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe
weitere 2 Prozent anziehend. Die Werte der Rhein=Elbe=Union waren / Kopenhagen.
ſtiller. Phönix anfangs begehrt, dann angeboten. Elektro= und
Schiffahrtswerte weiter vernachläſſigt, aber eine Kleinigkeit feſter. Von
den Banken nahm heute wieder einmal Danatbank das größte
Inter=
eſſe in Anſpruch bei einer Kursſteigerung von 6 Prozent. Auch
Com=
merzbank ſetzten ihre Steigerung fort. Autowerte kaum verändert,
aber Bauunternehmungen ſehr feſt. Von Spezialwerten gewannen
außerdem Erdöl 2,5 Prozent, Aſchaffenburger Zellſtoff 3 Prozent und
Th. Goldſchmidt 4 Prozent. Zuckerwerte etwas abgeſchwächt. Deutſche
Anleihen konnten ihre Aufwärtsbewegung nicht forrſetzen.
Kriegsan=
leihen und beſonders auch Schutzgebietsanleihen waren angeboten.
Aus=
ländiſche Nenten aber feſter, beſonders Türken auf höhere
Auslands=
notierungen.
Im weiteren Verlaufe wurde die Bewegung auf dem J.G.=Markt
und für Montanwerte ſtiller, gegen 1 Uhr gaben beide Aktiengruppen
ſogar eine Kleinigkeit nach. Dagegen entwickelte ſich noch größeres
Ge=
ſchäft für Klöckner plus 2 Prozent, Canada plus 5 Prozent und die
Schiffahrtswerte plus 3 Prozent. Tägliches Geld auf
Ultimoinanſpruch=
nahme auf 6,5 Prozent erhöht. Geld über Ultimo 7 bis 8 Prozent.
London=Paris 154,5.
Berliner Effekienbörſe.
Berlin, 29. Oktober.
An der Effektenbörſe nahm die Hauſſebewegung in den bekannten
Spezialwerten des Terminmarktes einen überaus lebhaften Fortgang.
Die Aktien der Kohlengeſellſchaft, zu denen man auch deutſche Erdöl und
weitere Unternehmungen rechnet, zogen erneut bei außerordentlich
gro=
ßem Andrang von Kaufaufträgen um 5—6 Prozent, J. G. Garben um
6½ und zahlreiche Werte des Bankaktien=, Elektro= und
Schiffahrts=
marktes um 2—4 Prozent an. Im Vordergrund der Bewegung ſtanden
aber Montanwerte, in denen namentlich das Rheinland nach wie vor
als Großkäufer auftritt. Die Hauſſeſtimmung, die damit noch kurz vor
dem Ultimo in einer beachtenswerten Breite zum Durchbruch gekommen
iſt, wurde in erſter Linie auf die bereitwilligen Prolongationen durch die
Großbanken zurückgeführt, die Rekordgelder auch heute in dem
ge=
wünſchtem Umfang zu 7—7½ Prozent zur Verfügung ſtellten.
Außer=
dem regte aber die auf dem Schrottmarkt eingetretene Preisſteigerung
an, aus der man Rückſchlüſſe auf die allgemeine Lage am Eiſenmarkt
ziehen zu können glaubte. Auch die an die bevorſtehenden deutſch=
eng=
liſchen Induſtriebeſprechungen geknüpften Hoffnungen und zahlreiche in
den Börſenſälen erörterte neue angebliche Konzentrationen und
Ver=
truſtungsbeſtrebungen i der deutſchen Wirtſchaft gaben dem Geſchäft
einen Impuls. Die leichte Verſteifung der Sätze für Tagesgeld auf 4
bis 6 Prozent und für Gelder auf einige Tage feſt über dem Ultimo auf
6—7½ konnten die zuverſichtliche Geſamtſtimmung nicht beeinträchtigen.
Man zeigte ſich im Gegenteil über die nicht erfolgte Aenderung der
eng=
liſchen Diskontrate ſehr befriedigt, da hierdurch unmittelbare
Auswir=
kungen auf die deutſchen Zinsſätze zunächſt nicht zu erwarten ſeien. Am
Deviſenmarkt ging der Dollarkurs mit dem Nachlaſſen der Goldankäufe
auf 4,2040 gegen die Mark zurück. Paris und Brüſſel lagen mit 15434
bzw. 110½ zum engliſchen Pfund kräftig befeſtigt.
Nachdem im weiteren Verlauf der Börſe einige Gewinnſicherungen
ſtattgefunden hatten und die Kurſe der Terminaktien auf dem erhöhten
Nivcau ſchwankten, wurde gegen Schluß des Geſchäfts die
Zufwärts=
bewegung wieder durch neue Provinz= und Auslandskäufe angefacht.
Die Aktien der Harpener und Mannesmann=Geſellſchaft ſind nunmehr
nur noch einige Prozent von 200 entfernt. Auch Schiffahrtsaktien
ſchlu=
gen ſpäter eine anſteigende Richtung ein. Die amtlichen Schlußkurſe
ſtellten an den Aktienmärkten vielfach die höchſten Tageskurſe dar.
Privatdiskont kurze Sicht 47/s Prozent, lange Sicht 434 Prozent. An
der Nachbörſe bröckelten Montanaktien nach den ſtarken vorangegangenen
Befeſtigungen mäßig ab. Dagegen verlief das Nachbörſengeſchäft im
übrigen angeregt und bei feſter Grundtendenz. Die Schutzgebietsanleihe,
die in großen Beträgen von einer hieſigen Großbank gekauft wurde,
er=
reichte mit 177/g ihren höchſten Stand. Anleiheablöſungsſcheine 298 nach
295 am Vortag. Unter Bankaktien beſtand nach den Werten der
Deut=
ſchen Ueberſeebank zu einem um 12 Prozent erhöhten Kurs beträchtliche
Nachfrage.
Aſchaffb. Zellſtoff
R
Berl. E. W. Vorzug.
Fienek Mifanl.
Bremer Wolle ..
Deutſch.=Atlant. Tel. B8.5
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel. .
Teutſche Erdöl .."
Teutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Tonnersmarckhütte.
Tynamit Nobel. ..
Elektr. Lieferung. . ..
J. G. Farben ......
R. Friſter ........"
Gaggenau Vorz....
Gelſenk. Gußſtahl ...
G. f. elektr. Untern.
Kalle Maſchinen ..."
Kan. Maſch. Egeſt. . .
Hanſa Dampſchf. . . 1223.—
147.25 29. 10.I
147.— emoor Zement . 23. 10 .
201.— 7105.— 1508.— Hirſch Kupfer ... 127.75 68.5 S6.25 Höſch Eiſen ..... 153.25 — Hohenlohe Berke. 29.75 ue. 114.n75 Fahla Porzellan 95.25 H1g2.— 189.— Lindes Eismaſch. 18..— 92.25
148.— 92.—
151.75 Lingei Schuh ...
Linke u. Hofmann". 79.5
80.— 89.— 2. Loewe u. Co.... 292.— 114.75 117.— F. Lorenz ...... 114.23 15.— 14.— Ndl. Kohle ........." 184.— 184.37. 189.75 Nordd. Gummi.. . . . 103.— 103.— Orenſtein ........." 119.74 129.375 130.25 Nathgeber Waggon 73.5 129.— 129.— Rombacher Hütten 15.125 159.5 .57.5 Roſitzer Zucker ..... 80.5 158.— 15 3.25 Rütgerswerke ......" 133.— 323.5 333., Sachſenwerk ....... 114.5 I. 72.25 73.— Sächf. Gußſtahl. . . . 44. 45.75 Siemens Glas .. 153.5 23.75 29.375 Ver. Lauſitzer Glas.. 131.375 179.— 177.37. Volkſtedter Porzell. 57.— 181.— 163.— Beſtf. E. Langendreer 55.— 89.— 89.5 Wittener Gußſtahl .. 81.5 238.5 Banderer=Werke. .. 198.5
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Lslo ........
Stockholm.
Kelſingfors ...
Italien ...
London...
New=York..
Paris..
Schweiz
Spanien ..
28 10.
Geld Brief
157.87163.331
1.703 1.712
58.43 58.57
104.62 194.95
111 83 1,1 93
112.1611z.41 1t2. 17it2.45
10.55 1a.60
18.05 18.10
23.351 2u.411
4.1935 4.2095
12 9312.93
8u. 9781.17
63 5N 63.63
Deviſenmarkt.
29. 10.
Geld/Brief
161.36 163.31
1.708 1.712/ Prag ...
53. 43 58.57 Zudapeſt. .
104. 62101.-31
111.63111.99
19.58 19.691.
18.43 18.77
20.331 20.71
4.199 4.30
13.15 13.19
80.97 81.17
63.52 63.68
BienD..Oſt. abg
JFapan .."
Rio de Janeiro
Sofia
Fugoſlavien.
eonſtantinopel.
Liſſavon
Danzig
Athen ..
Fauada .
Uruguan.
28. 19.
Geld Brief
53.23 59.42
12.70 12. K
5.817 5.337
2.35 2.054
6.531 0.533
3.035 3.94:
(.715 7.735
2.033 2-1051 2.115 2.125
21.47821.52
81.42/ 31.02
4ij3 4.19
29. 10.
201.—
128.75
180.—
29.5
95.5
159.75
85.—
80.—
1212.5
115.25
183. —
123.25
74.—
18.—
81.75
137.5
118.5
—
184.—
131.—
58.75
57.5
64. —
193.5
29. 10.
Geld / Brief
53.29 53.43
12.43212.672
5.81 5.39
2.055 2.059
0.571 0.573
3.032 3.042
7.41 7.3
21.K75 21.525
81.37 81.51
5.21 5-25 5.09 5.11
1.202 K.2621 x mil 4.21
z.177 z.16
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt:
Darmſtadt: Heinz Hebeuer, Af. 4. 12., GlV. 16. 11., Prft. 21. 12. —
Adolf Schaffner, Geſchäftsaufſicht beendet — Büidingen: Firma H. J.
Kratz, VerglT. 5. 11. — Alsfeld: Kfm. Martm Prillwitz,
Konkursver=
fahren aufgehoben.
Die Ablöſung der Markanleihe der Rheinprovinz. Die Landesbank
der Rheinprovinz wird den Beſitzern von 6prozentigen Bankanleihen
der Rheinprovinz, die aus dem im Jahre 1922 erfolgten Umtauſch
älterer Anleihen herrühren, eine Barabfindung in beſtimmten
Prozen=
ten des Goldwertes anbieten. Bedürftige, die im Inlande
woh=
nen und Altbeſitzer von ſolchen Anleiheſtücken mit einem Goldwert von
weniger als 500 RM. ſind, erhalten laut K. V. eine Barabfindung von
15 Prozent des Goldwertes bei einem Jahreseinkommen von nicht mehr
als 800 RM. und eine Abfindung von 9 Prozent bei einem
Jahresein=
kommen von nicht mehr als 1500 RM. (vgl. heutige Bekanntmachung).
Gebr. de Giorgi Schokoladenfabrik A.=G. in Liqu., Frankfurt a. M.
In der außerordentlichen Generalverſammlung dieſer Geſellſchaft in
Li=
quidation wurde die Abſetzung der Punkte der Tagesordnung betr.
Vorlage der Liquidationsjahresbilanz und Genehmigung derſelben
ge=
nehmigt, mit Rückſicht darauf, daß die Aufwertungsfragen noch nicht
end=
gültig erledigt ſind. Dann wurde die Abberufung der bisherigen
Liqui=
datoren und die Ernennung des Herrn Heinrich Weiß zum Liquidator
beſchloſſen. Da die Geſchäfte der Geſellſchaft ſich im weſentlichen auf die
Verwertung des Grundſtückes Weißmüllerſtraße 45 beſchränken, wurde
der Name der Geſellſchaft entſprechend geändert in Weißmüllerſtraße 45
Grundſtück A.=G. in Liqu.
Fahrzeugfabrik Ansbach A.=G. In der außerordentlichen
General=
verſammlung iſt die von der Verwaltung beantragte Zuſammenlegung
des Aktienkapitals im Verhältnis 2:1 (752 000 auf 376 240) und im
Zu=
ſammenhang damit eine entſprechende Aenderung der Satzungen
beſchloſ=
ſen worden. Die Zahl der Aufſichtsratsmitglieder iſt von mindeſtens 5 auf
mindeſtens 3 ermäßigt worden. Dem Aufſichtsrat iſt auf Antrag ein Beirat,
seſtehend aus 4 Herren aus den Kreiſen der Gläubiger=Aktionäre,
zuge=
ordnet worden. Die Verwaltung hat den anweſenden Aktionären, bzw.
Gläubigern, die Mitteilung gemacht, daß die erſte Rate der zu zahlenden
Barquote von 5 Prozent — 1/₈ der 30prozentigen Geſamtquote in
Aus=
führung des hierfür gefaßten Beſchluſſes des Gläubiger=Beirates am
1. Mai 1927 zur Auszahlung gelangt und daß ſie hofft, die weiteren
Raten bis Ende des Jahres 1927 und 28 bezahlen zu können. Die
Feſt=
legung der weiteren Einzelquoten wird erfolgen, ſobald es die hierzu
er=
forderliche Ueberſicht über die Eingänge aus den flüſſig zu machenden
Vorräten geſtattet.
Eine Anleihe der deutſchen evangeliſchen Kirche in den Vereinigten
aten. Ein Bankenſyndikat unter Führung von Howe Snow Bertie
u. Co., Resmond u. Co. und James Emerich u. C. erwarb käuflich 2½
Millionen Dollar Tprozentige 20jährige „Seeured Sinking Fund
Gold=
bonds” des Centralausſchuſſes für innere Miſſion der deurſchen
evan=
geliſchen Kirche. Dies iſt die erſte Anleihe der deutſchen proteſtantiſchen
Kirche in den Vereinigten Staaten. Sie bildet die unmittelbare
Ver=
pflichtung einer der hauptſächlichſten Wohlfahrtsorganiſationen
Deutſch=
lands.
Fuſion Hapag—Deutſch=Auſtral-Kosmos. Die Aufſichtsräte der
drei Geſellſchaften haben die Frage des Zuſammenſchluſſes beſprochen
und beſchloſſen, den Generalverſammlungen die Fuſion vorzuſchlagen;
und zwar ſollen die Deutſch=Auſtraliſche Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft und
die Deutſche Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft Kosmos von der Hamburg—
Amerika=Linie übernommen werden. Der Umtauſch der Aktien ſoll zu
pari erfolgen, d. h. auf eine Aktie der Deutſch=Auſtraliſchen
Dampfſchiffs=
geſellſchaft über 300 Reichsmark entfällt eine Aktie der H.A.L. über 300
Reichsmark und auf drei Aktien der Deutſchen
Dampfſchiffahrtsgeſell=
ſchaft Kosmos über je 200 RM. zwei Aktien der HA.L. über je 300 RM.
Die eingetauſchten Aktien der H.A.L. ſollen ab 1. Januar 1927
dividen=
denberechtigt ſein. Die Aktionäre der Deutſch=Auſtraliſchen
Dampfſchiffs=
geſellſchaft und der Deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Kosmos
be=
halten daher den Dividendenſchein für 1926. Die H.A.L. garantiert
hier=
auf die gleiche Dividende, die auf die Hapag=Aktien für 1926 entfallen
wird. Den Aktionären der Deutſch=Auſtraliſchen Dampfſchiffsgeſellſchaft
und der Deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Kosmos werden ferner
ſchon jetzt die gleichen Bezugsrechte auf neu auszugebende Hapag=Aktien
gewährt, welche die bisherigen Hapag=Aktien erhalten. Entſprechende
Vorſchläge werden den Generalverſammlungen der drei Geſellſchaften,
die auf den B3. bzw. 24. November d. Js. berufen werden, zur
Beſchluß=
faſſung vorliegen. Die H.A.L. wird außerdem in ihrer
Hauptverſamm=
lung den Antrag ſtellen, das Stammaktienkapital um insgeſamt 55 Mill.
Reichsmark neue Aktien mit Dieidendenberechtigung ab 1. Jan 1927 auf
130 Millionen RM. zu erhöhen. Hiervon ſollen 30 Mill. RM. zum
Um=
tauſch von 18 Mill. RM. Aktien der Deutſch=Auſtraliſchen
Dampfſchiffs=
geſellſchaft und 12 Mill RM. Aktien der Deutſchen
Dampfſchiffahrts=
geſellſchaft Kosmos Verwendung finden; weitere 15 Mill. RM. ſollen
den Aktionären der H.A.L der Deutſch=Auſtraliſchen
Dampfſchiffs=
geſellſchaft und der Deutſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Kosmos im
Verhältnis von 7:1 zum Kurſe von 130 Prozent zum Bezuge
ange=
boten werden, und die reſtlichen 10 Mill. RM. ſollen zur Verfügung der
Geſellſchaft bleiben. Die Verhandlungen, die zu dieſer Transaktion
ge=
führt haben, nahmen ihren Ausgang in den Beſtrebungen, die in dem
Prozeß zwiſchen Hapag und Deutſch=Auſtral=Kosmos anhängenden
Mei=
nungsverſchiedenheiten aus der Welt zu ſchaffen. Sie haben im
wei=
teren Verlaufe in freier Entſchließung zu der Ueberzeugung geführt,
daß eine befriedigende Löſung für beide Parteien nicht ſo ſehr im
Aus=
gleich von einzelnen Schiffahrtsfragen als vielmehr in der Vereinigung
der geſamten Intereſſen gefunden werden könne. Ueber die
Perſonal=
frage iſt eine Entſcheidug noch nicht gefallen. Die bei der
Kapital=
erhöhung zur Verfügung der Verwaltung gehaltenen 10 Mill. RM.
Aktien ſollen in der Hauptſache zur Abdeckung der Hypotheken auf der
Stinnesflotte verwendet werden, wodurch ſich die Schuldenlaſt der Hapag
auf zirka 60 Millionen RM. ermäßigen würrde.
Tunf Artien, Durmfradt. Braltfätter Kürvortichtvei H.Ittoder Lead.
Staatspapiere
al Deutſche
6‟.%Reichsp.=Sch.
p. 1. 10. 30 ../98
720 Baher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 20/ 98
6‟/.% H- V.=Sch.
p. 1. 4. 29 ./96.*
6‟1,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
725 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29 ../97
720 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30 ..196
6‟I,%Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 ..
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl. . 1 0.7275
4% D. Reichsanl".
4% D. Schutzgb. v.
08—11 u. 13.... 17.25
40 D. Schutzg. v. 14/ 27.25
4% Preuß. Konſ.
4% Baden. .. . . . . 0.71
4½Bayern ..... . 0.71
49 Heſſen.... .. 0.68
4% Württemberger
b) Ausländiſche
5%Bo8. E. B. 19141 3921,
Fi.4 Jup. 1914
P „ 1898 ...
4½% „ 1902 .../ 6.5
4% „ .....
5% Bulg. Tabalos 35
4½%, Oſ. Staursr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½½Oſt. Schatz. 14
4½½Oſt. Silberr..
(* Goldr. ..!
4%0 „einh. R. ſkon)
3% Port.,/ Spz.) II
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13..
4½ „ am.konv..
4% „ am. 05...
425 Türk. (Adm.)03
4% Türk. Bagd. I
(Bagd.) II
4% „ 1911 Zoll. 1871,
4½% Ung. St. 1918
4½% „ St. 19141 23½,
4½% „ Goldr.. . 23.3
4½ „ St. 10 „. 21.75
4% „ Kronr.
3% „ Eiſ. Tor.G.
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am. inn. .
5%0 äuß 99 ..
4% Gold 04,ſtf.
3% „ konſ. inn. ..
4½% „Irrigat.
5% Tamaulipas I.
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungsn
Mit
Zinsberech=
nung
102 Berl. H.-Bk. G.
18½ „ „ „ „1100
6% Berl. St.=Gold./ 84
8% Darmſt. St.=G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.!1
8 %0 Frif.-Gyp.=B.=
Goldpfdbr... .I.
3% Frlf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. .
5 %0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . . . . . 81
8% Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver. . .
15.5
27.25
24.7
21.5
25.6
2271,
22.5
206
100
100.5
99.5
820 beſſ. Ldb. Gold.)
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold
8% Mannh. St.=G.
8% Mainz St.=G.
8% Naſſ. Ldb. Gold./=
18%0 Pfälzer H. B.
Goldpfandbr. . .. !.
8%6 Pforzh. St.=G.
8%Pr. C. B.,Cr.=B.
Goldpfandbr.. . . /101
71/.,%6Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
82 Südd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . .. /4
Ohne
Bins=
berechnung
6% Bdw. Kohl. 23/1
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
2!
5% „Roggen .. 2"
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B.0
Vorkriegs=Hyp..B.
Pfandbriefe
Bay. Vereinsb. .
Bayr. Handelsb..
Bayr. Hyp.u. Wechi
Berliner Hyp. =Bk.
Frrf. Hyp.=Br. ....
Frkf. Pfandbr.=B).
Hamb. Hyp.=B..
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bi.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bf. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B. Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
103
94.9
102
100.5
93.75
s0 Rh. Hyp.=B. G./100.5 Obligationen v.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. .
Württ. Hyp.=Bk...
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Gyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . .
12.20
11.4
13.5
10.125
9.15
7.62
Transportanſt.
— 14½Dux. Bdb Em.91
4½
„ 93
—
42% Eliſ.=Bahn ſtfr. 6.6
100 42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
4½
abg.
4½ Laſchau=Oderb.
abg.
12.75 15% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (2).
2,6% Alte „
14.2 12,6% Neue,
—
5% Oſt.=Ung. 73/74
8.25 14%Oſt. Staatsb. 83 13.25
8%Oſt. „ 1.b.8.E.
8.4 18%Oſt. „ 9. E. ../ 19.5
2.08518½Oſt. „ 1885
—
3%Oſt. „ Erg. Netzl 19.75
3% Raab Oedbg. 83/ 33
2 „ „ 21/27
„ 97
— 42½ Rud. Silber ../ 8.95
4 Rud. Salzig.)
17.15 4½% Angt., S.l (31.9
13.85 4½% Anat, S. II 31.25
4½% Anat., S. III —
15:1 „5% Salon. Monaſt. / 27.25
11 5% Tehuantepec.
1o.9 14½4
11.45
23.1
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:.
Bad. Bk. .... . . .
Bk. f. Brauint. . . .!
144.5
Barmer Bantb. „.)
Bah. Hyp.=Wchſ... .
Berl. Handelsgef.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Ban!
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. . ..
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. B!
Lux. Intern. Be
Metallbank. .
Mitteld. Crebi=
Pfälz. Hyp.=B!
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ. /1
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Zergwerkö=Akt.
Bochum ,Bergb. .
Buderus...
Dt. Luxemburg ...
Eſchw. Bergw
Geiſenkirch.Bgw. .1
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St....
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. ..ſ.
Kali. Salzdetfurt..
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ....!!
Mannesm.=Röhr. /1
Mansfelder ..
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ.CCaro)
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. ... 1
Rhein. Braunk. ...!
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montanl1
145.-4
179
2a2
181
136
135
135‟,
103
178
167
127.5
133
14)
13
163.5
157.5
143
163
137
151
150
8.2
113.5
178.75
180.5
32
194.5
241
163.*
159.25
A.
141.25
253
176.75
165
Rombach. Hütte.
Salzwerk Heilbr..
Tellus Bgb.. .....
Ver. Laurahütte..
256.25 Ver. Stahlwerke.
Fnduſtrie-Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ......"
Hercules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Verger
Akkum. Berlin. ..
Aoler & Oppenh...
Aolerw. (v. Kleyer)
6%E. A. G. Bzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B..
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Aſ haff. Zellſtoff ..
Zadenia (Weinh.
Bad. Maſh. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Neguin.
Baſt Nürnberg.
Bahr. Spiegel.
Beck & Henkel".
Bergmann Gl.
Bing. Metall..
Brem.=Beſigh=
Bürſtenfbr. Erle
Tement=Heidelb..
Tement. Narlſtadt
Tement, Lothr.. . .
Shem. Albert.
Chem. Bro
Chem. Milck
1Ouimler Motoren.
Dt. Eiſenhandel. ..
Deutſche Erdöl ...
D. G. u. Silb. Scheid. 1
Dingler, Zweibrüc.!
15
129.5
102
153.75
160
122.5
270
183
250.5
147
194
142
1047
86.5
72
16 7.25
78.5
132
1a4.5
158.5
73.5
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp . . . . . . . .
Dürr. Ratingen ..
Dyckerhoff & W. ..
Eiſenw. Kaiſersl.. .
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ....
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Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens..
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinme h. (Fetter)
Feiſt, Sekt. Frkf...
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Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
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Beiling & Cie.
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Gelſenk. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th...
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Gritzner, Maſch.. .
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
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Hanſa Lloyy, Br.
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Heyligenſtaedt.
Hilpert. Armatur.
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Hirſch, Kupfer
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Holzmann.
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Kammg. Kaifersl.
Karlzruher Ma ch..
125
39.5
169.5
155.2
52
52.9
99.25
63
207
39.25
85
39.25
334
168
86
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glein Sh. & Becker
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Motorenf. Oberurſ.
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Sletwerke Frankf
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Thüring. Lief.-Geſ.!
135.5
89:)
731.9
48
147.25
112.9
35.0,
53.5
197
35
103
125.75
172.5
123
53
61
116
113.25
110
63.25
47.5
71
99.5
146
138
81,75
ühren Furtwängl.
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Bahnbedarf .
Dampft. Rodberg
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Venulety & Ellenb.
2.5
76.5
47.5
8o. 5
21.5
85
142
121
90",
114‟
59
133
98.25
203.5
1143.
90.25
112.5
124.75
1:2
114
187
74.75
118.75
30.5
10
3a.5
55.5
114
Nummer 301
Samstag, der 30. Oktober 1926
Seite 13
Aufnahme des Effekten=Ferngiroverkehrs in Deutſchland. Die
Vor=
bereitungen für die Aufnahme des Effekten=Ferngiroverkehrs ſind nach
einer Mitteilung der Bank des Berliner Kaſſenvereins nunmehr ſoweit
vorgeſchritten, daß der Effekten=Ferngiroverkehr am 1. November
er=
öffnet wird. Zunächſt findet der Effekten=Ferngiroverkehr zwiſchen
Ber=
lin — Dresden—Eſſen—Frankfurt a. M.—Köln a. Rh. ſtatt.
Neue belgiſche Handelsverträge. Wie die Brüſſeler Etoile Belge
mitteilt, bereitet man im Außenminiſterium eine ganze Reihe von
Han=
delsverträgen vor, die Belgien mit anderen Ländern abzuſchließen
ge=
denkt, u. a. mit Südſlawien, Mexiko, Griechenland, der Türkei,
Frank=
reich und Spanien. Da auch der belgiſch=deutſche Handelsvertrag
An=
fang nächſten Jahres abläuft, wird man ſich ſehr bald mit ſeiner
Er=
neuerung oder Abänderung beſchäftigen müſſen.
Stabiliſierungsfolgen in Belgien. Wie den Abendblättern aus
Bwiſſel gemeldet wird, ſoll als Folge der Stabiliſierung ein
Zurück=
fließen beträchtlicher Kapitalien aus dem Auslande zu verzeichnen ſein.
So hat die Nationalbank innerhalb zweier Tage nacheinander 500 000
Pfund Sterling, 700 000 Pfund Sterling und 30 000 Pfund Sterling
erhalten.
Einfuhr deutſcher Automobile nach Polen. Den amtlichen
ſtatiſti=
ſchen Angaben zufolge, hat ſich die Einfuhr deutſcher Automobile nach
Polen weſentlich erhöht. Das polniſche Verkehrsminiſterium plant einen
bedeutenden Kauf von Laſtkraftwagen zur Güterbeförderung und
Auto=
omnibuſſen zur Vermittlung des Verkehrs zwiſchen einzelnen Städten
und Dörfern. Ein Teil dieſer Beſtellungen ſoll auch nach Deutſchland
vergeben werden. Die Niederlaſſung Fords in Polen hat eine große
Un=
zufriedenheit in franzöſiſchen Automobilbaukreiſen hervorgerufen.
Vom amerikaniſchen Außenhandel. Im Berichtsmonat betrug der
Wert der Einfuhr aus Deutſchland 18 310 000 gegen 15 100 000 Dollar
im Vormonat. Die Ausfuhr nach Deutſchland weiſt eine erhebliche
Steigerung aus, und zwar betrug ſie 28 844 000 gegen 20 200 000 Dollar
im Vormonat.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 29. Oktober. Zum Wochenſchluß
war das Geſchäft am hieſigen Produktenmarkt ſehr ruhig bei behaupteten
Preiſen. Man notierte: Weizen 30,25: Roggen 24,25—24,50;
Sommer=
gerſte 24,50—29; Hafer inl. 20—20,75; Mais 20,25—30,50; Weizenmehl
42,75—43,75: Roggenmehl 35,50—36.25; Weizenkleie 11: Noggenkleie 11.
Mainzer Produktenbericht vom 29. Oktober. Weizen 30—30,5:
Roggen 24,25; Hafer 20—21; Braugerſte 25—29,5: Ausſtichware
bevor=
zugt. Futtergerſte 20—21; Weizenmehl 44; Roggenmehl 35,5;
Weizen=
kleie fein 12: grob 13: Roggenkleie 12: Weizenfuttermehl 15,5: Malz=
keime 16; Biertreber 17: Kleeheu 8—8,5; Wieſenheu 7.5—8:
Maſchinen=
ſtroh 3,5; Drahtpreßſtroh 4,5—5; Weiße Bohnen 27—N,5; Haferflochen
42,5; Graupen Baſis 6 35,5. — Tendenz: feſt.
Berliner Produktenbericht vom 29. Oktober. Die Ermäßigung
der Frachten, auf die vielfach gerechnet wurde, iſt nicht zu erwarten, ſo
daß das internationale Geſchäft auch weiterhin auf Schwierigkeiten ſteht.
Die Exporttätigkeit nach Ueberſee iſt ſo gut wie Null und da
anderer=
ſeits der ſchwierige Mehlabſatz beſteht, eröffnete der Berliner
Getreide=
markt im Gegenſatz zum feſten Vormittagsverkehr, ruhig und
überwie=
gend ſchwächer. Die ankommenden Liverpooler Anfangskurſe traten dann
auch ein Uebriges, um das Niveau nach unten zu drücken. Weizen, der
etwas mehr angeboten war, wurde im Lieferungshandel bis 1,5 Mark
ſchwächer, laufender Monat dagegen 2,0 unter geſtern. Roggen hat ſehr
mäßiges Angebot, während Deckungen ſowie Nachfrage ſeitens der
Müh=
len ſtützten. Oktober wurde 1 Mark, Mai 0,5 Mark höher notiert,
wäh=
rend im übrigen das Niveau unverändert war. Gerſte preishaltend.
Hafer in guten Sorten feſt. Sonſtige Futterartikel gegenüber den
Vor=
tagen im Preiſe wenig verändert.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 29. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die anfangs abgeſchwächte Tendenz konnte ſich ſpäter auf
Baiſſedeckungen und die Feſtigkeit des Winnipeger Marktes erholen. Die
Kurſe zeigen nur unweſeiliche Veränderungen.
Mais: Der Markt zeigte anfangs eine ſchwache Haltung auf
ſchlep=
pende heimiſche Lokonachfrage. Dann aber trat eine Befeſtigung ein
auf Meldungen von übermäßigen Niederſchlägen. Die Tormine
ge=
wannen 1,75 C.
Hafer: Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf ohne
weſent=
liche Kursabſchwächungen.
Baumwolle: Der Markt verkehrte in feſter Haltung, da aus den
Golfſtaaten übermäßige Niederſchläge gemeldet wurden; gegen Schluß
trat eine Abſchwächung ein auf Abgaben der Wallſtreetſpekulation. Die
Termine zeigen noch Gewinne bis 12 Pkt.
Kaffee: Der Markt verkehrte in feſter Haltung auf Deckungskäufe
und das Anziehen der braſilianiſchen Deviſenrate. Der Schluß war
ab=
geſchwächt, doch ſchließen die Termine noch einige Pkte. höher.
Zucker: Reduzierte europäiſche Erntetaxen und Käufe des Handels
verurſachten einen feſten Eröffnungsverkehr. Später ſchwächte ſich die
Tendenz etwas ab auf Liquidationen.
Kokao: Heute erfolgte eine Abſchwächung, da Liquidationen
vor=
genommen wurden. Nach vorübergehender Befeſtigung trat wieder eine
Abſchwächung ein, ſodaß die Termine 50 Pkte, nachgeben mußten.
Ausden Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Portemonnaie mit 16 Pfg.
1 grünwollene Kinderzipfelmütze. 1 braune
Lederbeuteltaiche 1 Bier=, Wein= und
Sekizipfel rot=gold blau). br unſeidene
Danenmütze 1 durkel gefütterter Glacé.
handſchuh 1 Griffſtük von Patentſchlüfſel
1dinkles kleines Portemonnaie mit 1,90 Mk
1 braunes Portemonnaie mit 40 Pfg. Eine
eiſerne Sackrolle — ugelaufen: 1 ſchw
Dackel mit braunen Abzei hen. 1
ſhwarz=
gelber Schäferhund 1 roter Baſtard.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom
30 Okt bis einſchließlich 6 Nov den
Nachtdienſt die Löwen=Apotheke,
Ballon=
platz 11, die Adlerapotheke,
Wilhelminen-
platz 17, die Hirſch=Apotheke, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 21.
Donnerstag, den 4. November
1926, vormattags 9 Uhr, wird in der
Gaſtwirtſchaft auf der Ludwigshöhe
das Streulaub von Wegen und Schneiſen
des Staatswaldes, der Förſtereien
Böl=
lenfalltor und Beſſunger Forſthaus
ver=
ſteigert.
(15789
Darmſtadt, den 29. Okt. 1926.
Heſſ. Forſtamt Beſſungen.
Delp.
Dorsicht beim Einkaut
von Veizwaren!
Es gibt keinen Artikel, der mehr auf Vertrauen
be-
ruht und schwieriger einzukaufen ist wie Pelzwaren,
Unsere seit über 40 Jahren bestehende Firma
be-
faßt sich schon über 10 Jahre mit eigener Anfertigung
von Pelzwaren. Dem Grundprinzip: „Unseren
Kunden stets das Beste in Qualität und
Aus=
führung zu den niedrigsten Preisen zu liefern”
haben wir es zu verdanken, daß sich unser
Kunden-
kreis ständig vergrößert und sich unser Pelzgeschäft
zu einem führenden und einem der größten
entwickelt hat.
Bekanntmachung.
Zwecks Beſchaffung von 60 Stück
neuen Uniformröcken in blau für die
freiwillige Feuerwehrmannſchaft der
Ge=
meinde Seeheim ſoll die Lieferung des
hierzu erforderlichen Stoffes auf dem
Wege des öffentlichen Anerbietens
er=
folgen. Preisangebote mit Muſter
kön=
nen bis längſtens 6. November 1926
bei der Bürgermeiſterei Seeheim
einge=
reicht werden.
Es wird beſonders Wert darauf
ge=
legt, daß der Stoff in einem, höchſtens
aber nur in zwei Stücken iſt und daß
derſelbe nach erteiltem Auftrag innerhalb
14 Tagen geliefert kann werden. (15805
Seeheim, den 29. Okt. 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Seeheim.
Roßmann.
Kaufen Sie keinen Pelz oder Pelz-Mantel, geben
Sie keine Umarbeitung in Auftrag, ohne uns zu
fragen. Es macht uns Vergnügen, Sie fachwännisch
zu beraten und Ihnen kostenlos und unverbindlich
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Bekanntmachung.
Die Gemeinde Hering, Kreis Dieburg,
läßt am Mittwoch, den 10. November I.
Ihrs., nachmittags 1 Uhr, auf dem
Rat=
hauſe einen gut gehaltenen (15835
Faſelochſen
auf dem Submiſſionswege vergeben.
An=
gebote können bi8 zu dieſem Termin bei
der Bürgermeiſterei eingereicht werden.
Ferner ſucht die Gemeinde einen
fungen, gekörten, ſprungfähigen
Faſelochſen aus einem Gebiet, in dem
in den letzten 2 Jahren keine Seuche
ge=
herrſcht hat, anzukaufen. Hierüber wollen
gleichfalls Offerten bei der hieſigen
Bür=
germeiſterei alsbald eingereicht werden
Hering, den 28. Oftober 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei: Reeg.
Freibank Schlacht= 100 R.=M. ſucht
Be=
hof. Samstag ſamter gegen gute
Si=
vormi von 8—11 Uhr ſcherheit (Beza 1. nach
u ab 4 Uhr nachm. 2 Mon m. 120R=M).
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Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Deutſche Sparkaſſenzeitung, das Organ des Deutſchen
Spar=
kaſſen= und Giroverbandes, hat aus Anlaß des Weltſpartages eine
Feſt=
ausgabe herausgegeben, die u. a. Geleitworte bedeutender
Perſönlich=
keiten des öffentlichen Lebens, insbeſondere der Kommunalwirtſchaft
und der Arbeitnehmerbewegung, enthält.
Der Verein deutſcher Eiſenhüttenleute hält ſeine diesjährige
Haupt=
verſammlung am 27. und 2. November in Düſſeldorf ab.
Der Wochenausweis der Bank von Frankreich zeigt eine Abnahme
der Vorſchüſſe an den Staat von 400 Millionen Fr. und eine Abnahme
des Banknotenumlaufs von rd. 400 Mill. Fr. Die bisher von der Bank
angekauften Gold= und Silbermünzen ud fremden Deviſen werden mit
rd. 207 Mill. Fr. ausgewieſen.
Das in Kowno erſcheinende „Echo” veröffentlicht Angaben über die
Wirtſchaftslage Litauens. Zur Verſorgung der Bevölkerung mangele
es an 218 000 To. Roggen. Die Getreidepreiſe ſeien ſtändig im Wachſen
begriffen, während die Viehpreife in erſchreckender Weiſe abnehmen. Zur
Zeit beſitze Litauen keinerlei Abſatzmärkte mehr.
Zu den Petroleumfunden auf Sachalin wird fetzt aus Moskau
amt=
lich mitgeteilt, daß die geologiſche Expedition im fernen Oſten auf
Sacha=
lin ein Erdölvorkommen in einer Ausdehnung von 6000 Quadratyards
gefunden habe.
Aus Budapeſt wird gedrahtet, daß der ungariſche Finanzminiſter
zur Deckung des Kreditbedürfniſſes der ungariſchen Städte mit dem
Now Yorker Bankhaus Speyer eine 6 Millionen Dollar=Anleihe
abge=
ſchloſſen hat.
Die Noierung des belgiſchen Franken wurde geſtern von der
Bör=
ſenkammer in Prag geſtrichen und dafür die Feſtſetzung der
Deviſen=
notiz in der neuen Währungseinheit Belga durchgeführt.
Ende dieſer Woche wird die Schweizer Tranche der 7prozentigen
belgiſchen Stabiliſierungsanleihe im Betrage von 100 Mill. Dollar durch
ein Schweizer Bankenſyndikat unter Führung des Schweizeriſchen
Bank=
vereins in der Schweiz zur Zeichnung aufgelegt werden.
Die Ausgabe der 25 Millionen 7prozentiger Bonds der Hugo
Stin=
nes=Geſellſchaften wird in Amerika bereits vorbereitet und für die nächſte
Woche erwartet.
Das bisher nur auf Gummi, Baumwolle, Kaffee angeivendete
Prin=
zip der Valoriſation ſoll, wie der Johannesburger Univerſitätsprofeſſor
Lehfeld in New York ausführte, auch für Gold vorgeſchlagen werden.
Wie aus Angora gemeldet wird, iſt die türkiſche Delegation zur
Re=
gelung der hirkiſchen Vorkriegsſchulden an Frankreich nach Paris
ab=
gereiſt.
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mit Patenimatratze,
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Ablösung V. Markanleihen d. Rheinprovinz
Auf Grund des Beschlusses des Provinziglausschusses
der Rhei provinz vom 25. August d. Js. gebe ich
hier-
mit folgendes bekannt:
I. Denjenigen Gläubigern von 6%igen Anleihen
der Rheinprovinz die diese nach Kün jigung der
Vor-
kri zsanl ihen der Provinz im Umtausch gegen
Alt-
besitzstücke dieser Anleihen erworben naben, wird
ohne Anerkennung eine- Rechtsanspruches aus
Billig-
keitsgründen eine Ablösung auf Basis des
Gold-
wertes der s. Zt. in Tausch gegebenen
Vorkriegs-
anleihen gewährt.
Dos Gleicte gilt für die Fälle, in denen der
Um-
tausch gegen Altbesi zstücke der Anleihen der
Kommu-
nalhank, der Hauskreditbank und der Landkreditbank
der Rheinprovinz erfolgt ist.
Die Anmeldungen eind bis zum 30. November
d. Js. bei den Vermittelungsstellen (Banken,
Spar-
kassen usw./ auf den ge etzlichen Antragsvordrucken
vorzunehmen. In den Antragsvordrucken sind die zu
rückgegebenen Stücke der Vorkriegsanleihen und die
in Tausch genommenen Stücke der 6%igen Anleihen
anzuführen. Den Anmeldungen sind beizutägen:
1. die Stücke der 6%igen Anleihen (Mäntel u. Bogen),
2. Bescheinigungen (insbesondere also von Banken,
Sparkassen usw.
al über das ununterbrochene Eigentum an den
Stücken der Vorkriegsanleihen vom 1. Juli 1920
bi= zum Umtausch;
b) über den erfolgten Umtausch und das
ununter-
brochene Eigentum an den Stücken der 6% gen
Anleihen vom Umtausch bis zur Anmeldung.
II. Bedürftige, im Inland wohnende Altbesitzer
von Markanleihen der Rheinprovinz mit einem
Gesamt-
nennbetrage von wentger als 500.— Mk. der 3. bis 39.
Aus-
gabe oder 1300.— Mk. der 40. Ausgabe erhalten ohn e
Anerkennung eines Rechtsanspruches aus Billigke ts
gründen eine Barabfindung, und zwar
a) bei einem nac gewiesenen Jahreseinkommen von
nicht mehr als 800 — Rm. in Höhe von 15%
b) bei einem nachgewiesenen Jahreseinkommen von
nicht mehr als 1500.— Rm. in Höhe von 2
des Goldwertes ihrer Anleihen
Anträge gemäß Zifier II sind bis zum 31. Dezbr.
d. Js. bei der Landesbank der Rheinprovinz zu
Düsseldork u id deren Filialen in Aachen, Essen, Köln
und Trier zu stellen. in den Anträgen sind Name und
Adresse des Antrasstellers genau anzugeben. Den
An-
trägen sind beizufügen:
al die a zulösenden Anleihestücke (Mäntel u. Bogen),
b) Altbesitzbescneinigungen,
c) eine amtliche Einkommensbescheinigung.
Düsseldorf, den 28. Oktober 1926.
Der Landeshauptmann der Rheinprorinz.
Dr. Horion.
(IV.15780
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Bernhard Menges in Darmſtadt,
Eichbergſtraße 27, im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 21. Dezember 1926, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, Zimmer Nr. 219 verſteigert
werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. Dezember 1925 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(15770a
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1926.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk IV, Band IX, Blatt 496
Betrag der
O.=Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzung
1. IV 201 Grasgarten Kaſino=
99 800 G. M.
ſtraße
2. IV 202 Hofreite Nr. 20 daſelbſt 191 14200 G.M.
Deiblechbaracke
ca. 3X5 m, guterh.
Zuterh Sitz= u.
Lie=
gewag. z k geſ. Ang u
1 194 Gſchſt (*28587
auft Jean Dittmann, Milltär=Feldkoffer, gebr
Ob.=Ramſtadt, Wehr= zu kauf. geſ. Ang. u.
ſtraße 11. (*28573 14 204 Gſchſt. (*28531
w. prompt
Strümpſe angefert.
u angeſtrickt.
Grafen=
ſtr. 27. Vh., 1.1. (14697a
Seite 14
Samstag, den 30. Oktober 1926.
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Die Schau der deutſchen
Automovit=Induſtrie.
Was in der Nachkriegszeit jahrelang erſtrebt wurde — diesmal iſt
es zur Tat geworden! Die deutſche Automobilinduſtrie hat ſchwer zu
kämpfen gehabt, um aus Kriegsverbrauch, Nachkriegserſcheinungen,
In=
flationswirrwarr wieder herauszukommen und aufzubauen, um
konkur=
renzfähig zu werden mit den Induſtrien jener Länder, die über reiche
Mittel verfügten und denen Kapitalien in Mengen zur Verfügung
ſtan=
den. Sie hat ihr Ziel erreicht. Der deutſche Gebrauchswagen iſt durch
rationelle Herſtellungsmethoden auf ein Preisniveau gebracht worden,
der ihn konkurrenzfähig auf dem Weltmaukt werden läßt. Preisgbbau,
Serienproduktion, techniſche Vervollkommnung, Wettbewerbsfähigkeit auf
dem Weltmarkt — das ſind die großen Eindrücke dieſer Ausſtellung. Sie
iſt nur auf zwei Hallen beſchränkt, während es im Vorjahre drei Hallen
waren. 17 Neukonſtruktionen befinden ſich in der Perſonenwagen=Halle;
von dieſen 17 Neukonſtruktionen ſind 13 Sechszylinder=Wagen und von
dieſen ſind 6 Typen von 2—2,8 Liter Zylinderinhalt. Dieſe
Sechszylin=
der ſind und werden mit vier= und fünfſitzigen Karoſſerien ausgerüſtet
werden, und zwei Fabrikate gehen ſogar bis über 3 Liter Zylinderinhalt
mit der gleichen Sitzzahl. Die anderen neuen Sechszylinder=Motoren
haben über 3 Liter=Zylinderinhalt und ſind Sechsſitzer. Hinzugekommen
iſt ein neuer Achtzylinder=Motor. 15 neue Konſtruktionen haben
Ein=
ſcheibenkuppelung, 12 Neukonſtruktionen haben Dreiganggetriebe anſtelle
des bisher in Deutſchland üblich geweſenen Vierganggetriebes. Von den
Sechszylinder Motoren ſind 9 mit ſiebenmal gelagerter Kurbelwelle
ver=
ſehen. Luft= und Oelreiniger, Batteriezündung, Vierradbremſen ſind
bei den meiſten Fabrikaten zu finden. Das Zentralſchmierſyſtem beginnt
ſich durchzuſetzen. Der Ballonreifen beherrſcht den Markt.
Das Weſentliche aber iſt der Preis! Durch Umſtellung auf
groß=
zügige Serienproduktion iſt es führenden deutſchen Automobilfabriken
gelungen, die Preiſe ſo herabzuſetzen, daß der deutſche Wagen jeder
Aus=
landskonkurrenz ein Paroli bieten kann. Wenn wir einen Mercedes=
Benz=Sechszylinder mit Vierradbremſe, Kugelſchaltung, mit Ballonreifen
komplett bereift mit Suchſcheinwerfer und allen Schikanen für 7800 Mk.
kaufen können, dann iſt das Beſtreben nach Preisabbau erfolggekrönt.
Wenn die Hanomag einen Lieferwagen geſchaffen hat, der mit
Ballon=
reifen nur 2500 Mk. koſtet, ſo eröffnet das dem Kleinhandel und allen
Unternehmungen, die keine ſchwereren Wagen brauchen, neue, weite
Per=
ſpektiven. Und wenn Opel ſeine Groß=Serien=Produktion ſo rationell
geſtaltet hat, daß die Rüſſelsheimer Werke ihren Vierzylinder mit 2950
Mark anbieten können, ſo iſt das ein techniſcher und wirtſchaftlicher
Fortſchritt. Das ſind vom erſten Nundgang durch die Ausſtellung nur
einige jener Eindrücke, die am prägnanteſten ſind, weil Zahlen beweiſen!
Der deutſche Gebrauchswagen.
Er iſt da! Er beherrſcht die Ausſtellung, und Sport= und
Luxus=
wagen ſind, wenngleich ſie ſtets beſonders umlagert ſind, ſpärlicher
ver=
treten. Dieſe Entwicklung, die die deutſche Automobilinduſtrie gerade
in den letzten beiden Jahren genommen hat, ſcheint die richtige: es gilt
in erſter Linie, den preiswerten Gebrauchswagen zu bauen, und einzelne
Fabriken mögen ſich mit dem hochqualitativen Luxuswagen, mit dem
Fahrzeug des reichen Mannes, befaſſen. Bei ſolcher Arbeitsteilung wird
die deutſche Automobilinduſtrie lebensfähig bleiben.
Der Stand von Mercedes=Benz, am Nordende des Mittelgangs
ge=
legen, wird zu den beſuchteſten der „Alten Halle” gehören. Die neuen
Sechszylinder=Typen, der 2=Liter=Wagen (8/36 PS), der in Untertürkheim
gebaut wird, und der 3=Liter=Sechszylinder (12/55 PS), der in
Mann=
heim gebaut wird, ſie ſind nicht nur der „Clou” des Mercedes=Benz=
Standes, ſondern ſind vollendeter Beweis dafür, daß es gelungen iſt
Qualitätswagen, die den höchſten Anſprüchen genügen, die zeitgemäß
ſind in ihrer Konſtruktion und Ausſtatttung, zu einem Preis zu liefern,
der die geſamte Auslandskonkurrenz ſchlägt. Daß die meiſten deutſchen
Fabrikate auch auf den in Amerika üblich gewordenen Abzahlungswege
gekauft werden können, daß man alſo einen Mercedes Benz, Adler,
N. A. G., Brennabor, Mauſer und wie ſie alle heißen, bei rund 2000 Mk.
Anzahlung kaufen kann, iſt eine bedeutende wirtſchaftliche Erleichterung.
Die=Zinsſätze der Kreditgeſellſchaften (Citag, Autobank u. a.) ſind nicht
hoch, ſo daß der Autokäufer, der auf Abzahlung kauft, mitunter
Ge=
legenheit hat, jenes Geld, für das er auch bar kaufen konnte,
nutzbrin=
gender auszuwerten, als wenn er den Verkaufspreis auf einmal zahlt.
Der 2=Liter=Mercedes=Benz=Sechszylinder hat eine ſiebenmal gelagerte
Kurbelwelle. Die Vorzüge des Sechszylinder=Motors geſtatten ein faſt
ſchaltungsloſes Fahren und Beſchleunigung vom Fußgängertempo
inner=
halb weniger Sekunden auf D=Zugtempo. Dieſer neue Mercedes=Benz
(er koſtet komplett karoſſiert 7800 Mk. als offener Wagen und 8600 Mk.
als Innenſteuer=Limouſine) hat Linksſteuerung und Kugelſchaltung, drei
Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Der 3=Liter Mercedes=Benz=
Sechszylinder (12/55 PS) hat gleichfalls Linksſteuerung, Kugelſchaltung
uſw.; er koſtet als offener Wagen 11800 Mk. und als Innenſteuer=
Limou=
ſine 13 800 Mk. — Neben dieſen Neuerungen zeigt Mercedes=Benz noch
die vielbewährten Typen 10/35 PS. 16/50 PS. 15/70/100 PS und
24/100/140 PS.
Einen ausgezeichneten Eindruck macht auch der neue Adler, Type
Standart 6, der gleichfalls mit zu den neuen, preiswerten deutſchen
Ge=
brauchswagen gehört. Der Sechszylinder=Motor hat 110 mm Hub, 70 mm
Bohrung und 2,54 Ltr. Pylinderinhalt. Die PS=Zahl iſt 10/40. Kolben
und Pleuelſtangen ſind aus Leichtmetall. Das Kurbelgehäuſe aus
Elek=
tronmetall bildet mit dem Zylinderkopf eine geſchloſſene, geradlinige
Form. Der neue Adler=Motor ſoll außerordentlich geräuſchlos arbeiten.
Neu iſt die Adler=Zentralſchmierung: ein einziger Fußhebeldruck genügt,
um ſämtliche Gelenke und Gehänge mit Hochdruck abzuſchmieren. Der
Adler=Standart 6 hat Oelfilter, Luftfilter, Batteriezündung; die
Kugel=
ſchaltung gibt drei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Außer
dieſem neuen preiswerten Sechszylinder ſind auch die vielbewährten
Adler Typen 6/25 P8. 10/50 PS und 18/80 PS auf dem Adler=Stand
vertreten
Die Preſto=Werke haben ſich in der Nachkriegszeit um Schaffung
eines mittelſtarken Gebrauchswagens verdient gemacht, der bei mäßigem
Preis gute Qualität war. Jetzt iſt der neue Preſto da! Es iſt ein
links=
geſteuerter Sechszylinder von 26 Liter Zylinderinhalt, deſſen Motor es
geſtattet, den Wagen auch auf ſchweren Steigungen im direkten Gang
zu fahren. Der neue 10/50 PS Sechszylinder hat eine achtmal gelagerte
Kurbelwelle; die Abmeſſungen ſind 72 mm Bohrung, 107 mm
Hub. Neben den auch außerordentlich praktiſch und geſchmackvoll
karoſ=
ſierten Sechszylindern präſentieren ſich die 9/30=PS=Preſto=
Vier=
zylinder in mehrfacher Aufmachung.
Opel hatte zunächſt beſcheiden geſchwiegen und überraſcht nun mit
einem neuen Sechszylinder=Fahrgeſtell, das ſowohl mit einem 12 PS
als auch mit einem 15 Steuer=PS=Motor (je nach Wunſch des Käufers)
geliefert werden kann. An Aenderungen der bisherigen Typen iſt
feſt=
zuſtellen, daß auch beim 4 PS Opel=Wagen die Steuerung nach links
verlegt worden iſt; der kleine Opel hat Vierradbremſe erhalten. Die
Firma Opel darf den Ruhm für ſich beanſpruchen, als erſte deutſche
Automobilfabrik ienen Großſerienbau begonnen zu haben, durch den ſie
zur größten deutſchen Automobilfabrik geworden iſt. Die Opelpreiſe
ſind konkurrenzlos billig — von 2900 Mark aufwärts!
Auch auf dem Brennabor=Stand finden wir einen neuen Sechszylinder=
Motor Vom Frühjahr ab wird der Brennabor=Sechszylinder als einer der
ausſichtsreichſten deutſchen Gebrauchswagen ſerienmäßig geliefert werden.
Ein konſtruktiv und qualitativ ſchöner Gebrauchswagen iſt auch der
6/24 PS Mauſer — an ſich ſchon ein alter und vielerprobter Bekannter,
der jetzt ſerienmäßig mit Vierradbremſe, Linksſteuerung, Ballonreifen
geliefert wird.
Der NAG=Sechszylinder iſt einer der deutſchen Gebrauchswagen
höchſter Qualität. Die ſiebenmal gelagerte Kurbelwelle iſt mit
Schwingungsdämpfern ausgerüſtet; Luftreiniger, Oelreiniger, eine neue
Lamellenkuppelung . . . das alles verbürgt angenehmes, pannenloſes
Fahren.
Selve bringt als Neuſchöpfung einen 11/45 PS Sechszylinder, der
die ausländiſchen Wagen nachgerühmten Eigenſchaften wie Elaſtizität,
gutes An= und Durchzugsvermögen, geräuſchloſen Gang uſw. beſitzt.
Der neue Selde iſt der Gebrauchswagen des Kenners, der weiß, daß
er für geringe Mehrkoſten vorbildliche Qualität erhält.
Der erſte Adlerwagen.
Zu den erſtklaſſigen, preiswerten Gebrauchswagen gehört als
be=
kannteſtes Objekt aus dem befreundeten Oeſterreich der 6/30 PS Steyr
mit ſchwingender Hinterachſe ein Bekannter von der Ausſtellung
1925, der ſich verbeſſert und durch vorbildlich geleitetes
Serienherſtel=
lungsverfahren verbilligt hat. Trotz des Einfuhrzolls iſt der Steyr,
dieſer kleinſte aller Sechszylinder, durchaus nicht teurer als deutſche
Wagen gleicher Art.
Die Wanderer=Werke, eine deutſche Automobilfabrik von Weltruf,
ſind bei ihrem 6/30 PS Vierzylinder geblieben. Die Preiſe von 6975
Mark für einen offenen Vierſitzer und von 8000 Mavk für eine
Innen=
ſteuer=Limouſine (5fach bereift) ſind in Anbetracht der ausgezeichneten
Wanderer=Qualität als mäßig zu bezeichnen.
Mag im heutigen Artikel, der keinen Anſpruch auf Vollſtändigkeit
erhebt und der nur als preiswerte Gebrauchswagen jene Fabrikate
nennen will, die entweder ihre Preiſe reduziert oder neue Typen
ge=
ſchaffen haben, noch Stoewer erwähnt ſein. Die Stettiner Stoewer=
Werke hatten ein ſchweres Jahr hinter ſich; erſt ſeit kurzer Zeit iſt es
ihnen gelungen, von der Geſchäftsaufſicht freizukommen. Und als
Zei=
chen energiſchen Willens und Könnens ſehen wir auf dem Stoewer=
Stand die beiden vielerprobten, aber weiter vervollkommneten Typen
9/38 PS Vierzylinder und 12/55 PS Sechszylinder. Anforderungen der
Praxis und den Forderungen des Geſchmacks . . . beiden iſt vollendet
Rechnung getragen worden. Der Stoewer Vierzylinder iſt ein
Muſter=
beiſpiel für einen Gebrauchswagen, der Sechszylinder iſt ein formſchöner,
unendlich bequemer Tourenwagen für lange Reiſen. Auch alle Stoewer=
Wagen haben jetzt Vierradbremſen.
Es geht vorwärts im deutſchen Autobau! Das iſt der packendſte
Eindruck, den der erſte Ausſtellungsbeſuch bietet. Die Qualität iſt
verbeſſert die Preiſe ſind reduziert. Der Weg für das deutſche
Auto auf den Weltmarkt iſt wieder frei ..
Siegfried Doerſchlag.
Die (röffnung der Deutſchen Automobil=
Ausſiellung in Berlin.
Verlin, 29. Oktober.
Unter großer Beteiligung wurde heute die Deutſche Automobil=
Ausſtellung am Kaiferdamm feierlichſt eröffnet. Der Vorſitzende
be=
grüßte die Vertreter der Reichs= und Staatsregierung, darunter den
Miniſterpräſidenten Braun, und die zahlreichen Gäſte. In ſeiner Rede
ging er auf die Entwicklung der deutſchen Automobilinduſtrie ein und
betonte den ſchweren Konkurrenzkampf, den dieſe in der Nachkriegszeit
zu überſtehen hatte. Er betonte weiter, daß die Ziele der diesfährigen
Automobilausſtellung die Verbilligung und Rationaliſierung der
Fabri=
kation mit dem Endziel auf Preisſenkung geweſen ſei. Die deutſchen
Wagen könnten mit dem Ausland durchaus in jeder Beziehung
konkur=
rieren. Der deutſchen Automobilinduſtrie falle es zu, neben einem
erſt=
klaſſigen techniſchen Produkt nationale Aufgaben zu erfüllen. Der
Red=
ner wandte ſich an die Vertreter der Staats= und Stadtbehörden und
bat ſie, durch geſetzgeberiſche Maßnahmen die deutſche Automobilinduſtrie
zu fördern. — Darauf ſprach Reichsverkehrsminiſter Dr. Krone, der die
beſten Wünſche des Reichspräſidenten, des Reichskanzlers und der
Reichsregierung für die Eröffnung der Deutſchen Automobilausſtellung
Berlin 1926 überbrachte. Der Miniſter führte weiter aus: Zum fünften
Male jährt ſich der Tag der Eröffnung einer deutſchen
Automobilaus=
ſtellung. Wir haben im vorigen Jahre an dieſer Stelle aus berufenem
Munde gehört, um was es in der deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie geht,
und wir dürfen ſagen, daß die Mahnungen, die damals ausgeſprochen
wurden, nicht ungehört verhallt ſind, und das Vertrauen, das auf die
Geſtaltungskraft der deutſchen Technik geſetzt wurde, nicht getäuſcht
wor=
den iſt: Normaliſierung, Typiſierung, Herdenbau, Verbeſſerung der
Fabrikationsmethode, Schaffung einer Form, die der Kaufkraft auch
weiter Kreiſe Rechnung trägt, ſind die Markſteine auf dem Wege der
Erſtarkung und Ertüchtiaung der Kraftfahrzeuginduſtrie. Das Bild,
das ſich heute in der Ausſtellung vor uns entrollen wird, wird uns
zei=
gen, mit welcher Zähigkeit dieſe Ziele verfolgt worden ſind und
ver=
folgt werden; die auten Wege, auf der die Kraftfahrzeuginduſtrie ſich
befindet, um die fällige Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkte
wie=
der zu erreichen. Auf dieſem Wege kann ſie aber mit Erfolg nur
wei=
tergehen, wenn ſie die Unterſtützung der Allgemeinheit findet. Daher
die Mahnuna, daß bei aller Achtung vor den Leiſtungen des Auslandes,
bei aller Kritik an dem inländiſchen Erzeuanis der deutſche Fahrer an
das Steuer nur eines deutſchen Wagens gehört, deutſch in des Wortes
allgemeinſter Bedeutung, ſo wie wir es alle verſtehen, den Blick nach
Süden, zu unſeren deutſchen Brüdern gerichtet. — Es ſprachen ferner
der öſterreichiſche Geſandte in Berlin Dr. Frank, ſowie im Namen der
Stadt Oberbürgermeiſter Dr. Böß. Nach einem Hoch auf den
Reichs=
präſidenten und die Reichsregierung und nach dem Geſang des
Deutſch=
landliedes erklärte Generaldirektor Schippert die Ausſtellung für
er=
öffnet.
Reich und Ausland.
„Die künſtleriſche Formgebung des Reiches”.
Berlin. Am Freitag wurde die im Reichstage untergebrachte
Ausſtellung „Die künſtleriſche Formgebung des Reiches” durch
Reichs=
innenminiſter Dr. Külz vor zahlreich erſchienenen Gäſten, unter denen
man u. a. auch den Präſidenten des Deutſchen Reichstages, Loebe,
be=
merkte, eröffnet. Die Ausſtellung zeigt Beiſpiele der in den letzten Jahren
unternommenen Neugeſtaltung auf dem Gebiete der amtlichen Graphik,
wie Hoheitsabzeichen, Medaillen, Druckſachen, Münzen, Siegel, Marken,
Stempel uſw. In ſeiner Eröffnungsanſprache dankte Dr. Külz allen,
insbeſondere dem Reichskunſtwart Dr. Redslob, für ihre dieſer
Aus=
ſtellung gewidmete Arbeit. Er führte aus, daß dieſe Schau zeigen wolle,
daß mit dem Wort Reich und dem Wort Deutſch auch die Idee
ver=
bunden ſei, die einer künſtleriſchen Darſtellung fähig und bedürftig iſt
und daß auch die Republik die Pflicht habe ihren ſtaatlichen
Hoheits=
gedanken zum Ausdruck zu bringen, was jedoch nur geſchehen könne, wenn
ſie die beſtimmte Idee bewußt verfolge. Hierzu ſei natürlich die
Mit=
arbeit eines Künſtlers erforderlich, der ſich hier jedoch im Dienſte der
Idee ſtellen und ſeine individuelle ſchöpferiſche Arbeit weniger betonen,
fondern die Anregungen für ein zielbewußtes Schaffen annehmen müſſe.
Hierauf gab der Reichskunſtwart Dr. Redslob längere Ausführungen
über den Sinn und den Zweck der Ausſtellung. Mit einem Rundgang
durch die Ausſtellung fand der Eröffnungsakt ſein Ende.
Zweimal zum Tode verurteilt.
WSN. Neuwied. Seit Sontag verhandelte das hieſige
Schwur=
gericht gegen den Korbmacher und Händler Hoppen aus Breitſcheid, der
beſchuldigt war, am Ramſer Berg im Jahre 1919 zwei Männer aus
Duisburg und zwar den Desinfektor Billandelle und den Betriebsmeiſter
Protze, die damals an der Grenze Schleichhandel trieben, erſchoſſen, bzw.
mit dem Spaten erſchlagen habe und beraubt zu haben. Der Angeklagte
ſtand auch im Verdacht, im Jahre 1920 ſeinen Vater, der ihn in der
Trunkenheit beſchuldigte, beide Morde begangen zu haben, ermordet zu
haben, ebenſo ſeine Frau und ſein Kind. Doch wurde er wegen der
drei letzten Straftaten außer Verfolgung geſetzt. Für den ihm zur Laſt
gelegten doppelten Raubmonrd waren Tatzeugen nicht vorhanden. Der
Angeklagte, dem alle Zeugen das ſchlechteſte Leumundszeugnis
aus=
ſtellten, leugnete alles ab, auch das Geſtändnis gegenüber dem
Kriminal=
beamten, den man in ſeine Zelle gelegt hatte. Freitag nachmittag 4 Uhr
fällte das Schwurgericht nach längerer Beratung dem Antrag des
Staatsanwalt entſprechend das Urteil gegen Hoppen. Hoppen wurde
zweimal zum Tode und zur dauernden Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte verurteilt. Der Verurteilte hörte das Urteil lächelnd
ſtehend an, während ſeine Angehörigen in lautes Weinen ausbrachen,
Brand einer Kaſerne im beſetzten Gebiet.
Landau. Freitag früh gegen 5,45 Uhr entſtand infolge Exploſion
eines Sauerſtoffapparates in der mit franzöſiſchen Truppen belegten
Kaſerne des ehemaligen 5. Artillerieregimentes in der Kantine ein
Brand. Die Kantine, die in einem etwa 70 Meter langen Holzſchuppen
untergebracht war, wurde mit allen ihren Verräten ein Raub der
Flammen. Die in der Baracke noch untergebrachten franzöſiſchen
Sol=
daten konnten ſich im letzten Augeblick retten.
Bootsunglück bei Neufahrwaſſer.
Danzig. Seit Montag wird ein Motorboot mit zwei jungen
Leuten, die von Neufahrwaſſer aus einem italieniſchen Dampfer
ent=
gegenfahren wollten, vermißt und es wird angenommen, daß das Boot
infolge des ſtarken Seeganges abgetrieben wurde. Mittwoch nachmittag
begaben ſich mehrere junge Leute auf See, um nach dem vermißten Boot
zu ſuchen. Auch von dieſen fehlt bis Donnerstag abend jede Spur, ſo daß
damit zu rechnen iſt, daß die Boote gekentert und ihre Inſaſſen
er=
trunken ſind.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 30. Okt. 3.30: Stunde der, Jugend. Aus dem
deutſchen Liederkranze, Liedervorträge Frankfurter Schulen:
Gerber=
mühlſchule, Knabenchor. Chorleiter: Lehrer Gablenz. O 4.30: Richard
Strauß. Konzert des Hausorch. Serenade in Es=dur. — „Don
Juan” — Schlagende Herzen. — Winterweihe. — Fant. „Ariadne
auf Naxos”. — Ruhe meine Seele. — Allerſeelen. — „Till
Eulen=
ſpiegel”, Mitw.: M. Troitzſch, Bariton. O 5.45: Leſeſtunde (für
die reifere Jugend): Aus den Lederſtrumpferzählungen” von Cooper.
Sprecher: Studtmann. O 6.15: Briefkaſten. O 6.30: Stenographie.
O 7: Vortrag des Afrikareiſenden Hans Schomburgk. O 7.30:
Stunde des Frankf. Bundes für Volksbildung. O 8: Uebertr.
aus dem Plenarſitzungsſaal des Reichstages: Erſter Dichterabend
des Verbandes Deutſcher Erzähler. — Vortrag aus eigenen Werken
von Gerhart Hauptmann. Baubo” — „Kentaurenritt” (a, d.
un=
veröffentl. Epos „Till Eulenſpiegel‟). — Anſchl. bis 12.30: von
Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 30. Okt. 2: Schallplattenkonzert. O. 3: sGretle
von Strümpfelbach erzählt. — Kanarienvogel=Konzert. Vögel
aus dem Beſiz von A. Rempen. O 4.30: Konzert. 9 Vorträge,
O 6.15: Dramaturgiſche Funkſtunde. O 6.45: Morſekurs. O 7.15:
Max Röſſiger: Moderne Wirtſchaftsgebilde und Arbeitnehmer. O 8:
Kammermuſik. Mitw.: Alfred Indig, Franz Kirchberger. — Anſchl.:
Funkbrettl. Marcel: Parlez=vous francais? One=ſtep. — Erwin:
Es muß für die Liebe das Richtige ſein (Hilde Binder). — Whiting:
Du biſt mein, Boſtonlied (E. Baudiſtel). — Taubert: In der
März=
nacht (Gerda Hanſi). — Eysler: Das Großſtadtkind aus der Operette
„Schöne Mama” (H. Hanus). — Lebieg: Sleep (Hilde Binder).
— Ziegler: A
lied (E. Baudiſtel). — Meyer=Helmut: Zauberlied (Gerda Hanſi).
— Goetz: Es ſteht in der Vorſtadt, Wienerlied (H. Hanus).
Petermann: Es hat keinen Zweck, Du biſt kein Kavalier (Käte
Mann). — Nitſche: Komm mit, mein Lieb, ich zeig Dir Sansſouci
(C. Struve). — Boieldieu: Ouv. zu „Kalif von Bagdad‟. — „Das
erſte Mittageſſen” Luſtſpiel in einem Akt von Görlitz. — Köpping:
Rumäniſche Liebesnacht, Walzer. — Fall: Mir iſt’s recht (Hilde
Binder). — Es war einmal ein Zigeuner (E. Baudiſtel), — Robrecht:”
Liebling, One=ſtep,
Berlin.
Sonnabend, 30. Okt. 12: Uebertr. der Jahresfeier der
Hoch=
ſchule für Politik. O 4: R. Sturm: Schafft wohlfeile künſtleriſche
Sportpreiſe!” O 4.30: Fröhlicher Nachmittag. Mitw.: Berliner
Funkkapelle. Prof. Dr. Fries, Vortrag. Alice Hechy, Sopran.
Wolfgang Zilzer. Julie Leipziger=Stettenheim. Rez. O 6.30: Paul
Markwald=Caro= „Die volks= und privat=wirtſchaftliche Bedeutung
des Sparens”, O 7: Prof. Colſon: „L’invaſion de Paris” (in
fran=
zöſiſcher Sprache). O 7.25: Dr. med. Beyer: Lebenstüchtigkeit und
Lebenserfolg‟. O 8: Uebertr. aus dem Plenarſaal des Reichstags:
Gerhart Hauptmann lieſt aus eigenen Werken. Aus dem
unver=
öffentlichten Epos „Till Eulenſpiegel”: Baubo; Kentaurenritt.
O 10.30: Tanz=Orch. Ette,
Seite 16
Samstag, den 30. Oktober 1926
Nummer 301
Sport, Spiel
Schwimmen.
„Rot=Weiß” 1922 Darmſtadt gewinnt den Vereins=Wettkampf gegen
Schwimm=Verein Aſchaffenburg mit 10:5 Punkten überlegen.
Mit dieſem Ergebnis konnte Rot=Weiß ſein vorgeſtriges erſtes
Auf=
treten vor Darmſtädter Publikum erfolgreich geſtalten. Mit einer
bedingt, begannen die Wettkämpfe. Als Schiedsrichter hatte ſich in
liebenswürdiger Weiſe Herr Gießmann, der Bezirksleiter des Bezirks
Darmſtadt im Gau I, Kreis V, des Deutſchen Schwimm=Verbandes zur
Verfügung geſtellt, als Zeitnehmer ſtanden ihm die Herren Hartmann,
Aſchaffenburg. Graßmann und Klumpp, Rot=Weiß zur Seite. Herr
Hergt, Rot=Weiß, waltete mit der Piſtole ſeines Amtes als Starter.
Peſſimiſten befürchteten zwar eine Art Wild=Weſt in der Schwimmhalle, nur die beiden älteſten, ſondern wohl auch zurzeit ſpielſtärkſten
Mann=
der Schwimmhalle tadellos.
grüßungsanſprachen des ſtellvertretenden Vorſitzenden Herrn Graßmann aber Arheilgen im Grunde genommen die beſſeren Chancen hat, da die
und des Bezirksleiters, Herrn Gießmann, fiel der Startſchuß zur Er= Mannſchaft in letzter Zeit gute Ergebniſſe erzielte, während die
Pfung=
öffnungslagenſtaffel 4 mal 50 Meter, die das Haus gleich in die nötige
Wettlampfſtimmung brachte. Wider Erwarten hielt ſich Karg gut gegen nur den Vorteil des eigenen Platzes aufweiſen kann. So iſt alſo der
den Aſchaffenburger Bruſtmann, Petry in der Seitenlage ging dem
Aſchaffenburger auf der zweiten Bahn davon und gab Mayer zwei Meter. Lage erkannt haben und bei dem nötigen Eifer auch mit den Leiſtungen
Vorſprung mit, die dieſer und Hanſt, Erich, als Schlußmann halten
konnten. Das intereſſanteſſe Nennen des abends war die Bruſtſtaffel — In Bürſtadt wie in Lorſch darf man ruhig die Einheimiſchen
5 mal 50 Meter. Auch auf dieſe Staffel hatten die in der Bruſtlage als Sieger erwarten; für Lorſch gilt das in verſtärkterem Maße,
wäh=
guten Aſchaffenburger Siegeshoffnungen geſetzt, doch es ſollte anders rend in Bürſtadt eventuell eine Ueberraſchung möglich iſt.
kommen. Die drei erſten Schwimmer der Rot=Weißen gingen feſt ins
ſprung mit; Aſchaffenburg lonnte zwar noch etwas aufholen, doch zum Stelle veröffentlicht war, wird auch am Sonntag keine große Verände=
Sieg langte es nicht mehr. Die Freiſtilſtaffel 5 mal 50 Meter und die rung erfahren. Es ſpielen hier: Haſſia Dieburg—Sportverein
Groß=
große Bruſtſtaffel 10 mal 50 Meter waren eine ſichere Beute der Gerau, Sportverein Darmſtadt Neſerve—Eintracht Darmſtadt, Polizei=
Darmſtädter. Rot=Weiß trat in beiden Rennen nicht nur faſt durchweg ſportverein Darmſtadt—Spielvag. Pfungſtadt; „Germania Eberſtadt—
mit neuen Leuten, ſondern auch mit zwei Mannſchaften an, ein Beweis,
für das zur Verfügung ſtehende große Schwimmer=Material. Aſchaffen= letzte Treffen findet bereits vormittags 10,30 Uhr ſtatt. — Im Gau
burg ſchonte ſeine Leute ſichtlich für das Waſſerballſpiel, ſo daß beide Nied ſind nur zwei Treffen angeſetzt und zwar VfL. Lampertheim—
Mannſchaften der Rot=Weißen mit großem Vorſprung einkamen.
Waſſerballſpiel der verſtärkten erſten Mannſchaften beiden Vereine, das Spitzenreite: Heppenheim erhalten.
Rot=Weiß mit 4:1 Toren für ſich entſcheiden konnte, nachdem die Partie
bei Halbzeit noch 1:2 ſtand. Wurde auch das Waſſerballſpiel gewonnen,
ſo konnte doch die Spielauffaſſung der Rot=Weißen im Gegenſatz zu der ſtraße ſind folgende Treffen angeſetzt: FV. Michelſtadt—Sportverein
Aſchaffenburgs nicht gefallen. Rot=Weiß legte eine große Zerfahrenheit Höchſt, Sportverein König-VfR. Erbach; FC. Groß=Umſtadt—VfNſl.
an deu Tag, die keine einheitliche Aktionen aufkommen ließ. Die Mann= Beerfelden; Sportverein Roßdorf—Sportverein Meſſel; Chattia
Wolfs=
ſchaft beſteht aus vier guten Einzelſpielern, die aber geſtern jedes Gefühl
für Zuſammenſpiel vermiſſen ließen. Die Torerfolge ſind denn auch Leeheim. — Der Niedgau ſoll folgende Spiele ſehen: FV. Biblis—
mehr auf Konto des Einzelkönnens als auf das gewinnbringender
Zu=
ſammenarbeit zu buchen. Erſt als Aſchaffenburg durch Reinhard in Lorſch—FSV. Hüttenfeld: Vorwärts Bobſtadt—Olympia Lampertheim;
Führung ging und die Partie durch Schuß von Merz auf 1:1 geſtellt / FC. Zwingenberg—SV. Schönberg. — So das vorgeſehene Programm,
wurde, beſann ſich der Sturm eines anderen und zeigte hie und da
Anſätze zu Kombinationen. In dieſer Hinſicht muß vieles beſſer
wer=
den. Nach Wiederanpfiff mußte der Aſchaffenburger Torwächter, der ſelbſt am beſten im Bilde ſein, wo dies infolge der Bodenverhältniſſe
ſonſt gute Paraden zeigte, in gleichen Abſtänden Schüſſe von Merz, der Fall ſein könnte.
Mayer und Merz paſſieren laſſen, die das Endergebnis herſtellten. Bei
Aſchaffenburg konnten Wolf und Reinhard im Sturm durch gutes
Schuß=
vermögen gefallen, während bei den Not=Weißen Karg im Tor mitunter
ſehr gute Leiſtungen zeigte. Dahmer als Verteidiger deckte Reinhard Verbandsſpiel „Boruſſia” Dornheim gegenüber. Zu dieſem Spiel tritt
gut ab, während ſeinem Partner Gimbel noch die Routine fehlt; der
Gegner darf einfach nicht durchgehen. Der Sturm mit Mayer und Merz durch Verletzung einzelner Spieler. Trotzdem wird die VfN.=Mannſchaft
ſiebte dabei aber manch totſichere Sache. Als Schiedsrichter leitete Herr
Hartmann, Aſchaffenburg in großzügiger Weiſe.
Das Haus war in Anbetracht des ſtarken Regemvetters ſehr gut
be=
ſucht. Das Publikum zeigte ſich ſportlich gut erzogen und ſpendete
Sieger und Unterlegenen reichen Beifall.
Beſonderes Intereſſe erweckten auch die Kämpfe des Rot=
Weiß=
annehmbare Leiſtungen, vor allem aber gute Durchbildung zeigte.
und Turnen.
*Fußball im Odenwaldkreis.
Das Spielprogramm am 31. Oktober.
Das iſt ſehr ſchön geſagt, mit dem Spielprogramm des 31. Oktober,
wenn der Himmel voll Negen hängt und die Durchführung der Spiele
gefährdet. Aber auch auf dieſe Gefahr hin ſei es gewagt, einmal die
kleinen Verzögerung, durch das etwas verſpätete Eintreffen der Gäſte angeſetzten Kämpfe dieſes Sonntags hier zu beſprechen. In der
Kreis=
liga ſtehen nur drei Treffen auf dem Spielplan:
Germania 03 Pfungſtadt—Sportvgg. 04 Arheilgen.
V.f. R. Bürſtadt—Fußballverein Biblis.
Olympia Lorſch-Viktoria Griesheim.
Das bedeutendſte iſt wohl das in Pfungſtadt; hier treffen nicht
doch gelang der Verſuch, auf Schuß zu ſtarten dank der mäßigen Akuſtik ſchaften des Kreiſes aufeinander. Es geht um die Führung, das
kenn=
zeichnet genug den Ernſt der Lage. Beide Mannſchaften haben begrün=
Nach einem Aufſchwimmen ſämtlicher Rot=Weiß=Schwimmer. Be= dete Ausſicht, mit Abſchluß der Vorrunde an der Spitze zu ſtehen, wobei
ſtädter Elf nicht recht zu überzeugen vermochte und als Plus eigentlich
Ausgang völlig offen, es ſei denn, daß die Germanen den Ernſt der
aufwarten, deren die Mannſchaft wirklich fähig iſt. Warten wir ab.
Auch in den unteren Klaſſen ſoll es munter hergehen. Die A=
Zeug und gaben den beiden Schlußleuten etwa eine Körperlänge Vor= glafſfe im Gau Bergſtraße, deren Tabelle bereits an dieſer
Fußballverein Michelſtadt; VfN. Darmſtadt—Boruſſia Dornheim. Das
FC. 07 Bensheim und Fußballverein Hofheim—FV. Hemsbach. Beide
Als Abſchluß der Wettkämpfe ſtieg das mit Spannung erwartete Platzvereine dürften gewinnen und dadurch weiter Anſchluß an den
Die B=Klaſſe bringt ebenfalls Hochbetrieb. Im Gan
Berg=
kehlen—Sportverein Weiterſtadt; „Sportverein Geinsheim—Germania
Germania Auerbach; VfR. Bürſtadt—Olympia Biebesheim; Olympia
doch iſt in Anbetracht der Platzverhältniſſe mit dem Ausfall von einer
ganzen Reihe von Spielen zu rechnen. Der kundige Leſer wird hierüber
V.f. R. Darmſtadt-Boruſſia Dornheim.
Am Sonntag vormittag 10,30 Uhr tritt die VfR.=Mannſchaft im
die VfRk. Mannſchaft in etwas veränderter Aufſtellung an, veranlaßt
ſpielte zuſammenhanglos und verſuchte ſein Glück in Alleingängen, ver= die Punkte hier behalten, darf aber auf keinen Fall den Gegner
unter=
ſchätzen; und muß von Anfang an unbedingt auf Sieg ſich einſtellen.
Nachmittags halb 3 Uhr ſpielt die zweite Maunſchaft von VfR. in
Dornheim gegen die zweite Mannſchaft von „Boruſſia” Dornheim. Auch
dieſes Spiel kann die zweite Mannſchaft in ihrem Siegezzug nicht
auf=
halten, und dü=ſte ſie es beſtimmt gewinnen.
Der Juniorenmannſchaft von VfR. ſteht um 1 Uhr die Ligaerſatz=
Nachwuchſes, der ſich in mehreren Freiſtilrennen vorſtellte und recht mannſchaft von Union Darmſtadt gegenüber. Abends veranſtaltet der
Verein ſein diesjähriges Herbſtvergnügen. (Siehe Inf. v. Sonntag.)
Handball.
Deutſche Turnerſchaft. Main=Rhein=Gau.
Am kommenden Sonntag beendet die M=Klaſſe die Vorrunde und
bringt als wichtigſte Begegnung das Treffen Pfungſtadt—Griesheim,
deſſen Ausgang von großem Einfluß auf die Meiſterſchaft ſein wird.
Das kürzlich ausgetragene Endſpiel um den Wanderpreis zwiſchem
dieſen Vereinen brachte wohl Griesheim mit 8:6 als Sieger. Doch war
die Spielſtärke ausgeglichen und wenn man dem einheimiſchen Platze
Vorteil für Ausgang des Kampfes zubilligen wollte, müßte man mit
einem knappen Siege von Pfungſtadt rechnen. In den letzten Jahren
hat man ein paarmal den Glücklicheren als Sieger geſehen, und
dies=
mal? Für die Nachbarvereine dürfte die Spielweiſe recht lehrreich ſein
und ihnen ſei mitgeteilt, daß das Spiel um 4 Uhr in Pfungſtadt
be=
ginnt. Eberſtadt fährt nach Nauheim und darf zufrieden ſein, wenn es
ein Unentſchieden erzielt. Einen heißen Kampf werden ſich Langen—
Sprendlingen als Nachbarvereine liefern und ſollte es Sprendlingen
gelingen, etwas mehr vom Spiele zu haben, ſo wird ſich Langens
Tor=
wächter als unüberwindlich zeigen. Dasſelbe Bild, wie bei Langen—
Pfungſtadt, wo Langen mit 3:2 Sieger blieb, trotz unterlegenem Spiel,
weil eben Frion alles hielt. — A=Klaſſe. Seeheim wird in Bickenbach
kaum etwas ausrichten können; dasſelbe kann man auch von Beſſungen
ſagen, welches in Egelsbach ſpielt. Beſſungen hat nachgelaſſen, wofür
deutlich die 7:0 Niederlage des letztes Sonntags gegen die mit 10 Mann
erſchienenen Wolfskehler ſpricht. Neu=Iſenburg—Langen II2. Das
Vorrundeſpiel, woran man meſſen könnte, iſt ausgefallen, doch
er=
ſcheint uns Neu=Iſenburg als die ſpielerfahrenere Mannſchaft. Im
Ried dürfte ſich Wolfskehlen bei der Tgſ. Griesheim zwei Punkte holen.
Die Tgd. Darmſtadt erwartet Worfelden und wird ſich der langjährigen
Spielerfahrung ſeines Gaſtes beugen müſſen, wenn ſie ſich nicht ſehr
zuſammennimmt, um vielleicht ein Unentſchieden herauszuholen.
Wall=
dorf erwartet Groß=Gerau und hat die Abſicht, die 4:1 Niederlage des
Vorſpieles wettzumachen, was unter Umſtänden durch den eigenen Platz
gelingen kann. Auch die unteren Klaſſen ſpielen nach der Terminliſte.
Fechten.
Mannſchaftskampf auf Florett und leichten Säbel.
Turnverein Offenbach a. M. gegen Turngemeinde Darmſtadt 1846.
Zum 66jährigen Beſtehen der Fechterſchaft der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 ſtehen ſich am Sonntagmorgen um 9½ Uhr auf
dem Fechtboden am Woogsplatz der Turnverein Offenbach und
unſere Turngemeinde zu einem Mannſchaftskampf auf Florett
und leichten Säbel gegenüber. Den Gäſten geht fechteriſch ein
guter Ruf voraus, ſo daß man auf ſcharf geführte, einwandfreie
Geſechte rechnen kann. Der Ausgang des Kampfes ſteht noch
vollſtändig offen. Die Namen der antretenden Fechter werden
morgen an dieſer Stelle noch bekanntgegeben.
Pferdeſport.
Das Internationale Herbſt=Reitturnier in Dortmund.
Die Darbietungen am Donnerstag=Nachmittag, die wieder ein ſehr
zahlreiches Publikum fanden, waren wieder mehr auf die ländlichen
Reiter zugeſchnitten. Aus der Unmenge des gezeigten Materials ragten
beſonders die Hannoveraner und Oſtpreußen hervor, die einen ſehr guten
Eindruck machten.
Grnppenſpringen zu Dreien: 1. Frau Stoffel=Schuſter=Hauptmann
Stoffel=Frhr. v. Langen; 2. Graf W. Hohenau=Gräfin W. Hohenau=
Frhr. b. Langen; 3. Frau Hammelbach W. Spillner=Chr. v.
Knobels=
dorff 11 Teilnehmer.
Eignungsprüfung für Reitpferde. (Leichte Pferde): 1. Diedr.
Ra=
dekes Merry (Herm. Radeke); 2. Fritz Meyers Mize (Fr. Meher fr.);
3. Fr. Bittkaus Eidechſe (Bittkau fr.). 13 Teilnehmer. — (Mittlere
Pferde): 1. H. Nevens Mafulla (Hch. Neven); 2. H. Schildts Riſpe 2
(G. Schilöt); 3. J. Geiſthövel=Pellengahrs Helma (A. Geiſthövel=
Pellen=
gahr). 11 Teilnehmer. — (Schwere Pferde.): 1. Paulats Satan 2
(Paulat jr.) 2. Grubes Nortoba=Tochter 1 (E. Kagel); 3. W. Poths
Biene (W. Poth jr.). 7 Teilnehmer.
Vielſeitigkeitsprüfungen für Mitglieder ländlicher Reitervereine:
(Meitprüfung): 1. Herm. Frenzens Donner (Beſ.); 2. Fritz Meyers Mize
(Fr. Meher jr.); 3. Saß’ Mora (A. Huth); 4. Siegfrieds Herzegowina
(Siegfried), 21 Teilnehmer.
Restaurant Ehrhardt
Woogsplatz 6
Schlachtfest-Okfoberfest
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Heute Samstag
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Samstag und Sonntag!
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Sonntag, den 31. Dktober 1926
Karioffel= Kirchweih!
Im Ausſchank: „Tortmunder Union” das
Gute Küche!
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Heute Samsiag
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Herrliche Federung
Nie versagende Vierradbremse!
Oie kennen noch nicht den OAKLAND:
den ruhigen Lauf seines Motors, das leichte
Steuern, die herrliche Federung, die nie
versagende Vierradbremse. Beobachten
Sie einmal, wie wunderbar der Oakland
in den Kurven liegt. Berge kennt der
Oakland nicht, die meisten nimmt er in
dem großen Gang. Dieses sind alles
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Es ladet hö lichſt ein:
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Heute Samstag (28:9
Großes
A Schlachtfeſt
fs ladet ein Adolf Conxath=
Nummer 301
Das ewige Wunder
Roman von Guido Kreutzer.
(Nachdruck verboten)
„Du biſt von Sinnen, mir ſolche Fragen zu ſtellen!“
ſtammelte ſie verſtört . . ." „Ich war dir nie näher, als eben
in dieſen letzten Wochen, wo ich über Dinge ſchweigen mußte,
die mich wahrhaftig ſchon unglücklich genug gemacht haben.
Ge=
rade vorhin, ehe du hier neben mir auftauchteſt ging ich wieder
mit mir zu Rate, ob ich nicht doch irgendwie eine Möglichkeir
fände, mich dir anzuvertrauen. Aber es iſt undenkbar. Ich muß
ſchweigen. Deinet= und meinetwegen und um unſerer Liebe
willen. Nie hätte ich geglaubt: es könne einmal ſoweit kommen,
daß ich ſie zum Zeugen gegen ſolchen Verdacht anrufen müßte,
wie du ihn jetzt hegſt. Nun aber aber iſt dieſe Stunde doch
da. Und nun fordere ich von dir, daß du um dieſer unſerer
Liebe willen nicht länger mit Fragen in mich dringſt, die ich
dir doch nie zu beantworten vermöchte.”
„Alſo fabelhaft!“ . .. ſagte er ſchneidend . . . „Mein
Kompliment, Gnädigſte — du biſt eine Virtuoſin der Elegie.
Wenngleich dir in all den letzten Wochen natürlich hinreichend
Zeit blieb, für den Fall einer Entdeckung durch mich dir alles
haarſcharf zurecht zu legen. Immerhin — deine geiſtige
Elaſti=
zität iſt bewundernswert. Nur verfängt ſie leider nicht. Denn
ich glaube dir kein Wort.”
„Malte?!" ... ſchrie ſie auf und machte eine Bewegung,
als wollte ſie ihm, wie wegverloren, die Hände entgegenſtrecken.
Er ſah über ſie hinweg. Seine Augen waren fremd und
finſter.
Der Frühlingsabend ſank langſam ins Dunkel der
herauf=
ziehenden Nacht. Hinten am Firmament verloderte ſterbend
der letzte Widerſchein der Sonne, die ſchon längſt fort war. Der
Hochwald ringsum ſtand in geſpenſtiſcher Regloſigkeit. Schwarz
ragten die Stämme der Kiefern, deren Wipfel ſich noch in den
verlöſchenden Glutreflexen des Himmels badeten. Es war ganz
ſtill und toteinſam. Fern von der Potsdamer Chauſſee her
brüllte einmal die Hupe eines Autos. Dann webte wieder das
Schweigen. Nur ein Sproſſer ſchluchzte im blühenden Ginſter.
Und über der Schonung jenſeits des Sees, der mit bleifarben
blinzelnden Augen ſchläfrig von unten heraufblinkte, jagten ſich
klagend ein paar Nachtſchwalben.
„Nein” ... wiederholte der Legationsrat von Reeg
er=
bittert . . . „ich glaube dir kein Wort. Weil ich kein anämiſcher
ſeniler Trottel bin, ſondern noch immer weiß, was ich will. Und
eben deshalb hab ich mir ſelbſt gegenüber Verpflichtungen, um
die ich bei aller — eh — Galanterie und Diskretion nicht
herum=
komme. Nämlich vor allem die Verpflichtung, ſtets und überall
im Leben für klare Verhältniſſe zu ſorgen. In erſter Linie, wenn
es ſich um eine Frau handelt, die ſchon in abſehbarer Zeit meinen
Namen tragen ſollte. Was aber tut ſie, ehe es ſoweit iſt? Mit
einem fatalen Außenſeiter kompromittiert ſie ſich und mich, macht
mit ihm romantiſche Promenaden im Grunewald, läßt ſich an
ſeiner Seite photographieren, ſtellt ihm ihre Autos zur Ver=
Samstag, der 30. Oktober 1926
fügung und duldet ſeine formloſen Vertraulichkeiten. Wie ich
aber endlich dahinterkomme und den ganzen unmöglichen Kram
auffliegen laſſen will — da verſchanzt ſie ſich hinter myſteriöſen
Andeutungen und tut geheimnisvoll wie die delphiſche Pythia.
Aber da ſetz ich mich energiſch auf die Hinterbeine, wie ich
ge=
horſamſt bemerken möchte! Da mach ich nicht mit! Da ſchieb ich
einen Riegel vor!“
Lonny Lars hatte Flauſchkappe und Raket fallen laſſen.
Nun faltete ſie die Hände und preßte ſie gegen die ſtürmiſch
atmende Bruſt. Uieber ihren Augen lag ein Schleier; wie von
ſchwer verhaltenen Tränen.
„Ich kann dich nur bitten, Malte, mir zu glauben, daß ich
nicht ſprechen darf!“ . ſagte ſie ſanft und hilflos . . . „Sonſt
hätte ich es ja längſt getan. Sind wir denn nicht auf Leben und
Sterben miteinander verbunden? Kannſt du dich denn da nicht
hineindenken, wie es in mir ausſieht, daß ich jetzt Geheimniſſe
vor dir haben muß? Weshalb quälſt du mich dann ſinnlos?
Weshalb ſchändeſt du unſere Liebe mit einem Mißtrauen, dem
jede noch ſo leiſe Berechtigung fehlt? Ich flehe dich an: tu’ es
nicht länger! Du mußt mir glauben! Du mußt mir
bedin=
gungslos glauben! Gelte ich dir denn weniger als irgendein
verächtlicher Menſch, der anonyme Briefe ſchreibt?”
„Ich halte mich nicht an den anonymen Brief, ſondern an
das, was ich mit eigenen Augen geſehen habe. Das genügt. Das
iſt eine unerhörte Herausforderung. Das zeugt von einer
mora=
liſchen Vorausſetzungsloſigkeit, der ich beinahe faſſungslos
gegenüberſtehe.”
„Wenn du dir doch nur nicht ſelbſt ſolchen Wahnſinn
ſug=
gerieren wollteſt! Davon trifft ja nichts, nichts zu!”
„Davon trifft alles zu. Nur nichts von dem, was du mir
hier an unverfrorenen pſychologiſchen Spiegelfechtereien
zuzu=
muten wagſt.”
Da ließ ſie die Hände ſinken, die ſie noch immer verſchlungen
gegen die Bruſt gepreßt hatte. Schroff warf ſie den Kopf in den
Nacken. Ihre Züge wandelten ſich zu jähem Hochmut.
„Darf ich dich erſuchen, etwas mehr Haltung zu bewahren?!“
Doch wie eine Peitſche ſchlug ihr ſein Auflachen ins Geſicht.
„Ich vermute: du haſt ſie in den letzten Wochen weniger
gewahrt, als ich in dieſer Stunde!”
Stumm und groß ſah ſie ihn an. Das brachte ihn außer
ſich. Mehr und mehr übermannte ihn blindwütiger zielloſer
Grimm.
„Was meinſt du wohl: wenn du mit jemand Anderm
ver=
lobt wärſt — was der mit euch beiden aufgeſtellt, hätte?!“
Haltung bewahren! Allerdurchlauchtigſte Prinzeß geruhen
Höchſtihren Lakaien ungnädig darauf hinzuweiſen, daß es ſtets
und unter allen Umſtänden geboten iſt, in erſterbender Ehrfurcht
die ſchuldige Diſtanz zu beobachten.”
„Wie leicht dir in ſolcher Situation Scherze fallen!“
verſetzte ſie bitter.
„Ich ſcherze nicht!” . . . ſagte er zwiſchen den Zähnen; und
jetzt klirrte ſeine Stimme, als ſprühe Stahl auf Stein"
„Mir iſt wahrhaftig eher nach Heulen zumute. Nee, auch nicht!
Einen ſinnloſen Haß hab ich. Weil ich nirgends die Stelle finde,
wo ich einhaken kann. Weil ich noch immer wie im Nebel tappe
Seite 42
und nicht weiß, was hinter dieſer ganzen verdammten
Räuber=
geſchichte ſteckt! Du biſt verſtockt und ſpielſt mir eine abgekartete
Komödie vor. Und dein Herr Trawonn iſt mir entwiſcht, ehe
ich ihm ans Leder konnte. Da möcht ich, weiß Gott, mal den
Mann ſehen, der bei ſowas gleichgültig bleibt. Oder es müßte
ein vierdimenſionaler Schlappjochen ſein — dann allerdings
würde er vermutlich auch dabei noch Haltung bewahren! .. .
Ich aber ſteh jetzt hier mit blanken Händen und ſoll ſchafsgeduldig
mitanſehen, daß man mir ſtiehlt und in den Dreck tritt, was mir
zu jeder Stunde das Höchſte geweſen iſt. Wie minderwertig muß
ich ſein, wenn man ſowas ungeſtraft wagen zu dürfen glaubt!
Iſt meine Liebe zu dir denn nicht mehr wert als das kühle
Achſelzucken, womit du ſie von dir abſtreifſt wie ein ſchmutziges
Blatt? Da liegt ſie im Rinnſtein — und der Andere räkelt ſich
großſpurig in deinem Auto und fährt hohnlachend davon! Mit
den Handſchuhen hat er dir nachläſſig und gönnerhaft zugewinkt
wie irgendeinem kleinen Mädel, das ihn im Café oder auf der
Straße angelacht hat. Und du ſtandeſt da und ſtarrteſt ihm
ver=
zückt nach und luſtwandelſt im Grunewald und träumſt von
ihm wie ein ſentimentales Schulmädel.”
Seine Augen flammten; und durch ſeinen Körper lief
kon=
vulſiviſches Zittern.
„Das iſt die Frau, die meinen Namen tragen ſollte! Das
iſt die Kehrſeite der Medaille und der Fußtritt für meine erſte
und letzte große Liebe, um die ich jederzeit ohne Zaudern und
mit tauſend Freuden alles in die Schanze geſchlagen hätte! Euch
beiden aber war ſie nur ein Hohn und ein Spott und ein
amü=
ſanter Geſprächsſtoff! — Oder iſt’s etwa nicht ſo? Irre ich
viel=
leicht? Hab ich mich in eine Sackgaſſe und in einen lächerlichen
Argwohn verrannt, der nichts als Selbſttäuſchung iſt? Bin ich
ein Charlatan, der gegen Windmühlenflügel anrennt; ein
welt=
fremder Tor, der mit Schatten kämpft? Herrgott, Lonny
— dann mach dieſem bitteren Spaß ein Ende! Wenn du nur
willſt, kannſt du mit wenigen Worten alles klären. Sprich dieſe
Worte! Laß Wahrheit zwiſchen uns ſein! Beweiſe mir, daß ich
kein Narr bin, der einem Phantom nachjagte, als er an deine
Treue glaubte!”
„Es wäre troſtlos, wenn ich dir das erſt beweiſen müßte!”
ſagte ſie berb.
„Wer iſt alſo dieſer Dr. James Trawonn; und welche
Be=
ziehungen verbinden dich mit ihm?” — fragte er ein letztes Mal.
Sie ſchwieg und ſtarrte bleich zu Boden.
Da griff er nach ihr.
Seine Fauſt krampfte ſich um ihr Handgelenk, daß ſie vor
Schmerz leiſe aufſchrie.
Jetzt erſt — in dieſer letzten, allerletzten Minute — fühlte er,
wie bis zur Selbſtvernichtung er ſeine Braut liebte. Er
ver=
meinte, ſie nie ſo betörend ſchön geſehen zu haben. Ein Leben
ohne ſie war keinen Atemzug mehr wert. Und doch entglitt ſie
ihm innerlich; wie ſchemenhaft ein Traum zerflattert, wenn man
ins grau ſickernde Frühlicht ſtarrt. Aber er gab ſie uicht frei.
Er wollte kämpfen um ſeine Liebe, die ſeines Daſeins tiefſter
Sinn geworden. Er warf ſich dem Schickſal eutgegen und rang
mit ihm Bruſt an Bruſt und Stirn an Stirn.
(Fortſetzung folgt.)
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Muſikaliſche Leitung: Berthold Sander
In Szene geſetzt von Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Per onen:
Carlotta, verwitwete
Grä=
fin von Santa Croce Paula Kapper
Baboleno Naſoni, Podeſta
von Shrakus . . . . . Heinrich Kuhn
Sindulfo, ſein Sohn . . . Hans Epskamp
Conte Erininio . . . . . Guſtav Deharde
Luigi, deſſen Freund . . Karl Ebert
Benozzo, Wirt . . . . . Eugen Vogt
Sora, ſein Weib . Sitta Müller=Wiſchin
Zenobia, Duenna der Gräfin . KätheGothe
Marietta, Kammerzofe „ AnneliesRoerig
Maſſaccio, Schmuggler,
Benozzos Onkel . . . Hans Ney
Ruperto Corticelli, Oberſt Adolf Klotz
Herren und Damen von Shrakus,
Karabinieri, Zollwächter, Schmuggler,
Schiffer, Bauern und Bäuerinnen
Die Handlung pielt in und nächſt
Shrakus auf Sizilien im Jahre 1820
Tänze, einſtudiert von Manda von Kreibig
Xreiſe der Plätze 1 bis 10 Mr.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Nach dem 1. und 2. Akte findet
je eine längere Pauſe ſtatt
Anfang 7½ Uhr Ende nach 19 Uhr
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Der Raub der Habinerinnen
Schwank in 4 Akten von
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Friederike, deſſen Frau. Marg Carlſen
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Auguſte. Dienſtmädchen
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. . . Hilda Schwarn
Meißner, Schuldiener . Richard Jürgas
Ort der Handlung: Eine kleine
deutſche Stadt. Zeit: 1880
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Luſchauerraum
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Nach dem 2. Akte findet eine längere
Pauſe ſtatt
nfang 7‟, Uhr Ende 10 Uhr
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