Darmstädter Tagblatt 1926


27. Oktober 1926

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Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 298
Mittwoch, den 27. Oktober 1926.
189. Jahrgang

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ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
auffräge
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Konkurs oder gerichtiſcher Beitreibung fäſſt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Poincares Abſichten in der Kontrollfrage.

* Die Verewigung der Militärkontrolle
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Telegraph,
der eine Zeitlang als der beſtinformierteſte Journaliſt Englands
galt, in letzter Zeit aber immer häufiger dazu benutzt wird, um
deutſchfeindliche Mitteilungen zu lancieren, weiß über die Be=
ratung
der Botſchafterkonferenz noch zu melden, daß General
Walch freie Hand bekommen habe, weitere Ermahnungen an das
Reichswehrminiſterium in der Frage der Entwaffnungsbeſtim=
mungen
zu richten, und zwar, wie er glaubt hinzufügen zu kön=
nen
, um damit den Abſchluß der Entwaffnung Deutſchlands ſo=
lange
hinauszuſchieben, bis die Uebernahme der Kontrolle durch
den Völkerbund mit einer den Wünſchen Frankreichs entſprechen=
den
Form endgültig feſtgeſetzt ſei, praktiſch durch eine Ueber=
ſteigerung
der Bedingungen, die jetzt bereits in dem Inveſti=
gationsprotokoll
niedergelegt ſind. Ueber dieſes Protokoll ſollte
eigentlich im Frühjahr ſchon in Genf geſprochen werden. Die
Ententemächte ſind aber darüber unterrichtet, daß dieſes Proto=
koll
in ſeinen Forderungen für uns unerträglich iſt, eine Ver=
ſchärfung
kann alſo ohnehin nicht in Frage kommen. Deutſch=
land
muß daran feſthälten, daß der Völkerbundsrat bei unſerer
Aufnahme die Tatſache unſerer Entwaffnung einwandfrei feſt=
gehalten
hat und daß deshalb für eine Fortſetzung der Kontrolle
kein Raum mehr iſt. Darüber hinaus iſt aber eine Diskuſſion
für uns unmöglich.
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph‟
ſchreibt, die Botſchafterkonferenz überlaſſe es dem Ermeſſen des
Generals Walch und der Interalliierten Kontrollkommiſſion,
irgendwelche weitere Ermahnungen an das Reichswehrminiſte=
rium
zu richten. Man hoffe, durch dieſe Methode das Aufſehen
und die Erſchütterungen zu vermeiden, die eine formellere Note
der Botſchafterkonferenz in Deutſchland und anderswo erregen
würden‟. Der Korreſpondent will erfahren haben, daß der wirk=
liche
Grund für die Abneigung der franzöſiſchen Regierung gegen
eine baldige Uebertragung der Kontrolle an den Völkerbund
nicht in den fraglichen Verſtößen zu ſuchen ſei, ſondern darin,
daß Poincaré und die höheren franzöſiſchen Militärs entſchloſ=
ſen
ſeien, kein Nachlaſſen der ſtändigen Kontrolle, das die Ueber=
nahme
durch den Völkerbund zweifellos mit ſich bringen würde,
zu geſtatten, bis die genauen Bedingungen der Völkerbunds=
kontrolle
in einer Frankreich befriedigenden Weiſe feſtgeſetzt ſind.
Deshalb verlangten die Franzoſen eine überwältigende alliierte
Mehrheit in dem Völkerbundskontrollausſchuß, häufigere und
regelmäßigere Inſpektionen als bisher beabſichtigt, irgend eine
Art ſchärferer Kontrolle der entmilitariſierten Rheinlandzone als
des übrigen Deutſchland, und Ermächtigung für den Völker=
bundsrat
, durch Mehrheitsbeſchluß und nicht nur durch ein=
ſtimmigen
Beſchluß Sanktionen anzuordnen.
Das Gerede von der mangelhaften Abrüſtung
Deutſchlands.
Berlin, 26. Oktober.
Die heutige Meldung des diplomatiſchen Berichterſtatters
des Daily Telegraph über die Entſchloſſenheit Poincarés und
der franzöſiſchen Generale, kein Nachlaſſen der ſtändigen Kon=
trolle
zu geſtatten, hat in der hieſigen Preſſe großes Aufſehen er=
regt
. Wie die Tägliche Rundſchau bemerkt, laufen dieſe Pläne
Poincares offenbar darauf hinaus, die Politik von Locarno,
Genf und Thoiry zuſchanden zu machen. Daß das Gerede
von der mangelhaften Abrüſtung Deutſchlands
lächerlich iſt, ſoweit es nicht als ſchlechthin böswillig angeſehen
werden muß, wird ſogar von tſchechiſcher Seite anerkannt. So
ſchreibt ſelbſt die Prager Tribuna, welchen Sinn es heute noch
habe, von der ungenügenden Abrüſtung Deutſchlands zu ſprechen,
da der Völkerbund ſelbſt das Maß der Abrüſtung für ausreichend
zur Aufnahme Deutſchlands anerkannt habe. Das Blatt ſtellt
dann die Frage, ob irgendwelche völlig untergeordneten und theo=
retiſchen
Einwände wirklich eine genügende Urſache ſind, um eine
Lage neuerdings zu erſchüttern, nachdem es gelungen iſt, ſie
wenigſtens einigermaßen zu ſtabiliſieren.
Die Kreuzzeitung bemerkt zu dieſer engliſchen Meldung,
daß man aus ihr mit aller Deutlichkeit erſehen könne, daß
Frankreich die Abſicht habe, die militäriſche Ueberwachung
Deutſchlands zu vereſvigen. Die Art und Weiſe, wie Deutſch=
land
auch künftig durch dauernde Ueberwachung ſeines Militär=
weſens
unter Druck gehalten werden ſolle, zeuge, was in Wirk=
lichleit
von der franzöſiſchen Verſtändigungspolitik zu halten ſei.
Wenn Frankreich heute nach Locarno und nachdem Deutſchland
Mitglied des Völkerbundes geworden iſt, derartige Forderungen
aufzuſtellen ſich erdreiſte, ſo ſei überhaupt jede Verſtändigung
mit unſeren weſtlichen Nachbarn illuſoriſch. Die Deutſche
Tageszeitung fragt, ob hier auch nur der geringſte Erfolg der
unter größten deutſchen Opfern in Locarno gegebenen deutſchen
Sicherheit bleibe. Wo werde die Tatſache der engliſchen und
italieniſchen Rheingarantie irgendwie in Rechnung geſtellt und
wo bleibe ſchließlich der Geiſt von Thoiry.
Paris dementiert.
TU. Paris, 26. Oktober.
Die heutige Veröffentlichung aus engliſcher Quelle, wonach
ſich Miniſterpräſident Poincaré und die franzöſiſchen hohen Mili=
tars
der Uebertragung der Rüſtungskontrolle auf den Völker=
bund
widerſetzen würden, bevor nicht Frankreich volle Genug=
tuung
hinſichtlich der Zuſammenſetzung dieſer Völkerbundskom=
miſſion
gegeben worden ſei, wird, ebenſo wie die Meldung des
Daily Telegraph mit den einzelnen Punkten der franzöſiſchen
Wunſche, vom QuaidOrfay als Phantaſiemeldung
bezeichnet.

Die Botſchafterkonferenz
und Deutſchlands Abrüſtung.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
C.)I. P. London, den 25. Oktober.
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph hat
vor zwei Tagen darauf hingewieſen, daß die Botſchafterkonferenz
eine neue Sündenliſte Deutſchlands bezüglich ſeiner Nichterfül=
lung
von Abrüſtungsbeſtimmungen aufgeſtellt habe, in der jetzt
ſieben Hauptverfehlungspunkte aufgeführt ſeien.
Wir hatten nachträglich Gelegenheit, mit einer beſtorientier=
ten
Kreiſen naheſtehenden Perſönlichkeit über die angeblichen
Mitteilungen der Botſchafterkonferenz an Deutſchland zu
ſprechen. Der Befragte führte aus:
Es iſt ſehr bedquerlich, daß der Korreſpondent dieſe Mit=
teilung
veröffentlicht hat, ohne ſich erſt noch genauer zu infor=
mieren
, wie die Dinge tatſächlich liegen. Dann würde er ent=
deckt
haben, daß ihm ein Mißverſtändnis über den Betrieb der
interalliierten Kontrollkommiſſion und der Botſchafterkonferenz
unterlaufen iſt. Seinen Ausführungen wurde noch dadurch eine
weniger, Orientierte irreführende Bedeutung gegeben, daß ſie
unter der Ueberſchrift: Deutſche Rüſtungen. Weitere Verfeh=
lungen
. Forderungen der Botſchafter gedruckt wurden und den
Schlußſatz enthielten: Die Haltung der Konferenz iſt nur ein
weiterer Nagel in den Sarg von Thoiry. Darin könnte eine
Tendenz gefunden werden, die unbedingt abgelehnt werden
muß. Um was handelt es ſich denn? Zurzeit beſteht die Inter=
alliierte
Kontrollkommiſſion doch noch, und die Direktiven für
ihre Berichterſtattung ſind noch nicht geändert worden. Dieſe
Berichte werden in regelmäßigen Zwiſchenräumen abgeſandt und
liegen der Botſchafterkonferenz bei ihren Verſammlungen vor.
So hat ſich die Angelegenheit auch in der vorigen Woche auf dem
Nöutinewege abgeſpielt. Die Botſchafter=Konferenz hat
den Bericht der Kontrollkommiſſion vorſchriftsmäßig zur Kennt=
nis
genommen und wieder einmal regiſtriert, daß verſchiedene
Bedingungen noch nicht erfüllt ſind. Das iſt alles. Wir befin=
den
uns nicht mehr in einer Atmoſphäre wie zu Anfang des
Vorjahres, als der zuſammenfaſſende Bericht der Kontrollkom=
miſſion
ein ſolches Aufſehen machte. Heutzutage leben wir trotz
aller Schwierigkeiten der Ausführung von Thoiry in einer
Locarno=Atmoſphäre, und, ſoviel mir bekannt iſt, ſtehen unſere
militäriſchen Sachverſtändigen auf dem Standpunkt, daß es ſich
nicht darum handelt, ſorgfältigft nach möglichen Verfehlungen
auszuſpähen, ſondern darum, bei jeder Feſtſtellung der Kontroll=
kommiſſion
über irgendeine Verfehlung nach einer Erklärung
für dieſelbe zu ſuchen. Nachdem die bona fides in den Ab=
rüſtungen
einmal feſtgeſtellt worden iſt, nachdem Deutſchland als
gleichberechtigtes, auf die gemeinſame Befriedung und gemein=
ſchaftliche
Wiederaufbauarbeit hinwirkendes Mitglied des Völker=
bundes
im Rate desſelben ſitzt, iſt es ein Widerſinn, kriegeriſche
Gelüſte bei ihm anzunehmen. Die Garantie gegen irgendwelche
aggreſſiven Tendenzen ſeinerſeits liegt für Frankreich und ſeine
Verbündeten nicht mehr in der Wachſamkeit irgendeiner ſchon
zum Tode verurteilten Kontrollkommiſſion, ſondern in der ehrlichen
Zuſammenarbeit für eine allgemeine Abrüſtung. Es wäre
daher ein Fehlſchuß, wenn man annehmen wollte, daß man hier
geneigt iſt, dem jetzigen Bericht der Kontrollkommiſſion irgend=
eine
Bedeutung für die Regelung des Zeitpunktes der Einſetzung
einer Völkerbundskommiſſion an Stelle der jetzigen Kontrollkom=
miſſion
beizumeſſen. Meiner privaten Anſicht nach kann man es
nur mit einem Seufzer der Erleichterung begrüßen, wenn alle die
Kommiſſionen wieder dahinſcheiden, die aus dem Verſailler
Vertrage geboren ſind, und die wir immer noch als Schwer=
gewichte
und für den neuen Geiſt gänzlich nutzloſe, ja ſogar ge=
fährliche
Inſtitutionen mit uns ſchleppen. Zwiſchen den gleich=
berechtigten
Nationen des Völkerbundes ſollte nur ein direkter
bona fide=Verkehr beſtehen."
Um die deutſche Finanzhilfe.
* Berlin, 26. Okt. (Priv.=Tel.)
Die Berliner und Pariſer Informationen arbeiten gegenwär=
tig
offenſichtlich etwas auseinander, wobei es ſcheint, daß die
Pariſer Informationen, wenigſtens mittelbar, auch von dem
deutſchen Botſchafter von Hoeſch imnſpiriert werden. Während
von Paris aus offen zugegeben wird, daß gegenwärtig nach
einer neuen Grundlage geſucht wwird, auf der die deutſche Finanz=
hilfe
für Frankreich aufgebaut werden ſoll, hält man in Berlin
amtlich immer noch an dem Gedanken der Mobiliſierung der
Eiſenbahnobligationen feſt, weil man darin die einzige prak=
tiſche
Möglichſeit zur Verwirklichung der Verſtändigungsformel
ſieht. Es wird aber zugegeben, daß die Durchführung dieſes
Projektes von der Ratifizierung des Waſhingtoner Schuldenab=
kommens
durch Frankreich abhängig iſt, gegen die ſich dort ſtarke
Widerſtände geltend machen. Herr Briand hat ſich deshalb auf
die Suche gemacht, um ſich die deutſche Finanzhilfe auf andere
Weiſe zu ſichern. Die Vorſchläge, die er darüber gemacht hat,
haben aber bisher nicht die Zuſtimmung der deutſchen Stellen
finden können, weil bei der ganzen Geſtaltung des Weltmarktes
ohne amerikaniſche Hilfe doch nicht auszukommen iſt und auf der
anderen Seite Deutſchland keinen Anlaß hat, ſich durch Unter=
ſtützung
der franzöſiſchen Wünſche in Gegenſatz zu Amerika zu
ſtellen. Für die deutſche Politik iſt daher die Mobiliſierung der
Eiſenbahnobligationen immer noch das Primäre, wobei theore=
tiſch
die Bereitwilligkeit zur Prüfung anderer Wege beſteht, aller=
dings
mit der Einſchränkung, daß politiſche Zugeſtändniſſe für
uns nicht in Frage kommen.

-Waſhington und die Mobilmachung
der Reichsbahnobligationen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A.G.4. New York, 12. Oktober 1926.
Trotzdem die Bedenken der Vereinigten Staaten
gegen den Plan der Mobiliſierung der deutſchen
Eiſenbahnobligationen in telegraphiſchen Meldungen
bereits deutlich zum Ausdruck gekommen ſind, ver=
liert
der unter dem unmittelbaren Eindruck der
erſten Aeußerungen Waſhingtons zu dieſer Frage
geſchriebene Aufſatz nicht an Intereſſe.
Die Schriftleitung.
Vorausſichtlich noch im Laufe dieſer Woche werden dem
Waſhingtoner Staats=Departement Einzelheiten über die euro=
päiſchen
Finanzſtabiliſierungspläne durch Flüſſigmachung eines
Teils der in Händen des Generalagenten für Reparationen be=
findlichen
deutſchen Reichsbahnbonds unterbreitet werden. Der
aus der Bundeshauptſtadt kommenden Meldung zufolge haben
der franzöſiſche und der belgiſche Botſchafter bereits Inſtruktio=
uen
erhalten, Herrn Kellogg die Pläne, ſoweit ſie überhaupt for=
muliert
ſind, vorzulegen, und ſie warten nur noch, bis auch der
diplomatiſche Vertreter Italiens gleichfalls Unterweiſungen ſeiner
Regierung erhalten hat, um die Zuſammenkunft mit dem
Staatsſekretär zu verabreden.
Die Zuſtimmung der amerikaniſchen Regierung zur Kom=
merzialiſierung
der Bonds iſt erſtens deshalb nötig, weil Ame=
rika
an 2½ Prozent des Zinsertrages intereſſiert iſt, die ihm
ſeine Rheinland=Beſatzungskoſten nach und nach
zurückerſtatten, zweitens und hauptſächlich aber deshalb, weil
vorausſichtlich der größere Teil der zu vermarktenden Obligatio=
nen
in den Vereinigten Staaten untergebracht werden müßte
und die amerikaniſchen Bankiers ſich hierin nach den Wünſchen
der Regierung zu richten haben."
Als unmittelbar nach der hiſtoriſchen Unterredung von
Thoiry der Plan erſtmals hier erörtert wurde, erteilte Waſhing=
ton
eine Antwort, die ſeiner baldigen Verwirklichung keine
ſehrgünſtige Prognoſe ſtellte. Man braucht ſich deshalb
aber keine grauen Haare wachſen zu laſſen. Denn jene erſte ab=
lehnende
Meinungsäußerung galt Frankreich. Die ameri=
kaniſche
Regierung beſteht darauf, daß in Paris erſt einmal
definitive Schritte in der Richtung auf Stabiliſierung der
Währung getan werden, daß die bloße Geſte nicht genüge, um
Frankreich amerikaniſche Kredite zu erſchließen oder Anleihen
zu ermöglichen, und daß vor allen Dingen das Mellon= Beren=
ger’ſche
Tilgungsabkommen zu ratifizieren ſei, vom Pariſer
Parlament wie vom amerikaniſchen Bundesſenat, ehe ſich weiter
über Kredite reden laſſe.
Wenn nun auch Waſhington den Vorſtellungen der europä=
iſchen
Diplomaten ſein Ohr nicht verſchließen dürfte,
ſo iſt doch zu erwarten, daß man dort mit allerlei Ratſchlägen
und Einwänden in der Diplomatenſprache hilfreiche An=
regungen
genannt bei der Hand ſein wird, mit Anregungen
von der Art, wie ſie in bezug auf den Beitritt der Vereinigten
Staaten zum Welt=Schiedsgericht unter dem Namen Vorbehalte
bekannt, berühmt und unbeliebt geworden ſind. Ob dieſe Ein=
wände
weitgehend genug ſind, um das ganze Projekt zu ver=
eiteln
, muß dahingeſtellt bleiben.
Nach hier vorliegenden Meldungen ſcheint Premier Poin=
caré
ja auch darauf gefaßt, daß Onkel Sam ihm in bezug auf
Kredite oder Anleihen vorläufig noch immer die kalte Schulter
zeigen wird. Ja, er dürfte die Ablehnung willkommen
heißen, denn ſie mag ihm als der Hebel dienen, mit dem die
Ratifizierung des Mellon=Berenger=Pakts ins Rollen gebracht
werden kann, ohne deſſen Beſtätigung die ſo dringend benötigte
Mithilfe der Vereinigten Staaten nicht zu erlangen iſt.
Behält man die ablehnende Haltung der amerikaniſchem
Regierung der Flüſſigmachung der Reichsbahnbonds gegenüber
im Auge, ſo gewinnt es erhöhte Bedeutung, daß am geſtrigen
Tage, alſo verhältnismäßig kurze Zeit nach dem Bekanntwerden
jenes erſten Pronunciamentos, Schatzamtsunterſekretär Garrard
B. Winſton, die rechte Hand Herrn Mellons, dem Bankierklub
von Kanſas City erklärte, es ſei die Pflicht Amerikas,
Europa finanzielle Hilfe zu leiſten, und zwar aus=
giebige
(generöſe‟) Hilfe. Wenn er noch dazu erklärt, Europa
ſei nicht für die gegenwärtigen Verhältniſſe zu tadeln, es ver=
diene
vielmehr Anerkennung darob, daß es ſich ernſtlich Mühe
gebe, ſich aus dem Nachkriegs=Chaos herauszuarbeiten, dann kann
man ſogar darauf wetten, daß in der Bundeshauptſtadt etwas
im Werke iſt, und daß man ſich dort ernſtlich mit Plänen be=
ſchäftigt
, ob die Reichsbahnbonds dabei nun eine Rolle ſpielen
oder nicht.
Welche Richtung die Gedankengänge im Bundesſchatzamt
einſchlagen, wird noch heller beleuchtet durch die weiteren Aus=
laſſungen
Herrn Winſtons. Nachdem er darauf hingewieſen
hatte, daß England bereits vor anderthalb Jahren zur Goldwäh=
rung
zurückgekehrt ſei, und daß es trotz des Bergarbeiter=Streiks
von dem hier eröffneten Kredit von 300 Millionen Dollar noch
nicht einen Cent in Anſpruch genommen habe, fuhr Herr Winſton
fort: Ich weiß nicht, ob das Stabiliſierungsprogramm jener
drei Länder Frankreich, Belgien und Italien ſoweit fort=
geſchritten
iſt, daß Kredite oder äußere Anleihen in Frage kom=
men
. Dieſe Kredite werden nicht vom Schätzamt gewährt, ſon=
dern
von der Bundes=Reſervebank in Verbindung mit
den Emiſſionsbanken anderer ſtabiler Länder und mit amerika=
niſchen
Privatbanken. Wenn die Zeit kommen ſollte, wo um
ſolche Kredite nachgeſucht wird, oder wenn ſich die Auflegung ſol=
cher
Anleihen hierzulande als ratſam erweiſen ſollte, dann liegt
es offenbar im Intereſſe Amerikas, dieſe Hilfe zu gewähren.
Nichts iſt ſo produktiv wie das Geld, das ein anderes Land in
finanzieller Hinſicht auf die Beine bringt. Wir haben das Geld
dazu, und angeſichts unſerer großen auswärtigen Märkte wird
uns die Stabiliſierung in Europa von großem Nutzen ſein.
Man darf, ohne Widerſpruch befürchten zu müſſen, behaup=
ten
, daß die amerikaniſche Regierung in bezug auf die Befrie=
dung
Europas den Wunſch Deutſchlands, daß Frankreich ſeine.

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Seite 2

Mittwoch, den 27. Oktober 1926

Nummer 298

Truppen ſo bald wie möglich von dem beſetzten Gebiet zurückzieht,
durchaus teilt. Man darf auch beſtimmt annehmen, daß Waſhing=
ton
bereit iſt, das ſeine beizutragen, um Frankreich aus der
Finanzklemme herauszuhelfen. Iſterſt einmal die Schul=
dentilgungsfrage
keine Frage mehr, ſo darf Frank=
reich
hinſichtlich der Hilfsbereitſchaft Amerikas auf weit gene=
röſere
Maßnahmen, auf weit größeres Entgegenkommen als bis=
her
rechnen. Solange aber in dieſer Richtung nichts geſchehen
iſt, wird Sekretär Mellon ſich kaum auf irgend ein neues Abkom=
men
feſtlegen.
Die Frage iſt daher, ob damit dem Thoiry=Abkommen der
Boden unter den Füßen entzogen iſt, und ob Frankreich nach
Ratifizierung des Kriegsſchulden=Tilgungspaktes auch ohne
Flüſſigmachung der Reichsbahnbonds auf eine hunderte Millio=
nen
umfaſſende Amerika=Anleihe rechnen kann. Ihrer Beant=
wortung
ſieht man in den nächſten Tagen entgegen, mit geſpann=
teſtem
Intereſſe. Herrn Winſtons Aeußerungen ſind ſo vorſichtig
abgefaßt, daß ſie keine poſitiven Schlüſſe nach der einen oder
anderen Richtung zulaſſen. Auf der einen Seite glaubt man eine
bedingte Zuſtimmung zu der Thoiry=Idee herauskonſtruieren zu
können, auf der anderen rechnet man mit deren Ablehnung und
damit, daß Frankreich auch ohne Thoiry zu Hoffnungen auf
Amerika=Kredite und Anleihen berechtigt ſei. Die Finanzwelt
ſcheint ſich darin einig zu ſein, daß der amerikaniſche Markt zur=
zeit
nicht imſtande ſei, einen ſo gewaltigen Poſten fremder Werte
zu abſorbieren, auch nicht zu dem denkbar niedrigſten
Emiſſionskurs. Wobei allerdings keineswegs in Abrede
geſtellt wird, daß die deutſchen Bahnobligationen ſelbſt zum jetzi=
gen
Zinsfuß eine abſolut ſichere und begehrenswerte Anlage ſind.

Die Fememordprozeſſe
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die ſeit Jahren von links her zielbewußt einſetzende Agi=
tation
gegen die Fememorde hat in den letzten Monaten dazu
geführt, daß eine Reihe von Prozeſſen über Morde und Mord=
verſuche
ſich gegenwärtig an den verſchiedenſten Stellen Deutſch=
lands
abſpielen. Sie wirken in allen Einzelheiten, die dabei vor=
getragen
werden, höchſt unerquicklich, weil Recht und Gefühl in
einen inneren Widerſtreit geraten. Es kommt aber auch noch
dazu, daß die Hintergründe, in denen ſich dieſe Szenen abſpielten,
für uuſere Politik nicht ganz unbedenklich ſind. Das zeigte ſich
heute wieder in Landsberg, wo einer der Angeklagten, nachdem
das Gericht Ausſchluß der Oeffentlichkeit abgelehnt hatte, man=
cherlei
Einzelheiten über die Vorgänge bei der ſogenannten
Schwarzen Reichswehr erzählt hat, die zweifellos beſſer nicht
an die Oeffentlichkeit gekommen wären. Der Reichswehrminiſter
Dr. Geßler hat zwar in einem Gutcchten jede übermäßige Er=
regung
für überflüſſig erklärt. Er hat darauf hingewieſen, daß
im Jahre 1923 Ausnahmeverhältniſſe bei uns vorlagen, im
Weſten der Ruhrkampf, im Oſten die Gefahr eines polniſchen
Einfalles, darüber hinaus die Möglichkeit ernſter Unruhen im
Innern. Damals ſind die Arbeitskommandos geſchaffen worden,
deren eigentliche Aufgabe es war, die beſonders in der Umgegend
von Berlin, in der Oſtmark und in Schleſien zerſtreuten und ver=
borgenen
Kriegsgeräte aufzuräumen, auszuſondern und zu zer=
ſtören
. In dieſen Kommandos wurde gleichzeitig eine Stelle ge=
ſchaffen
für alle die fluktuiden Elemente, die durch die Auflöſung
der Freikorps und des Selbſtſchutzes in Oberſchleſien wurzellos
geworden waren. Die Einrichtung iſt damals zuſammen mit
dem preußiſchen Innenminiſter Severing getroffen worden, der
auch eine gewiſſe Kontrolle ausgeübt hat. Es iſt eigentlich tat=
ſächlich
alles ohne Geheimniskrämerei abgegangen, aber daß
gerade in dieſem Augenblick, wo die Verhandlungen über die
Entwaffnung zum Abſchluß kommen ſollen, die Vorgänge aus
jener Zeit in aller Oeffentlichkeit breitgetreten werden, iſt zwei=
fellos
unerwünſcht.
Dr. Streſemann erkrankt.
Berlin, 26. Oktober.
Wie wir erfahren, hat ſich das Befinden des Reichsaußen=
miuiſters
Dr. Streſemann, der an einer ſchweren Halserkältung
erkrankt iſt, etwas gebeſſert. Der Zuſtand des Miniſters iſt aber
noch nicht derart, daß er öffentlich ſprechen kann. Deshalb hat der
Miniſter auch verſchiedene Vorträge, die er für die nächſten Tage
plante, ſo u. a. eine Wahlrede in Sachſen, abgeſagt. Ob der
Miniſter bis nächſten Dienstag, auf den bekanntlich die bereits für
dieſe Woche angeſetzt geweſene Sitzung des auswärtigen Aus=
ſchuſſes
des Reichstages verſchoben worden iſt, völlig wiederher=
geſtellt
ſein wird, ſteht noch dahin. Möglicherweiſe wird eine
neuerliche Verſchiebung der Sitzung eintreten müſſen.

Vom Tage.
Entgegen einer Waſhingtoner Meldusg, wonach die Möglichkeit
einer neuen Amerikareiſe des deutſchen Reichsbankpräſidenten in der
nächſten Zeit beſtehe, erfahren wir von zuſtändiger Seite, daß Reichs=
bankpräſident
Dr. Schacht bisher eine neue Amerika=
reiſe
nicht in Ausſicht genommen hat.
Wie Rzeczpospolita erfährt, plant der polniſche Finanz=
miniſter
Czechowiez die Bildung eines Finanzbei=
rats
, zu deſſen Präſidenten der frühere Fianzminiſter Michalfki aus=
erſehen
ſein ſoll.
Der britiſche Geſandte hat das griechiſche Auswärtige Amt von dem
Beſchluß der britiſchen Regierung in Kenntnis geſetzt,
entſprechend dem Erſuchen des Miniſterpräſidenten Kondylis eine neue
Marinemiſſion nach Athen zu ſenden.
Der König von Aegypten hat ſich bereit erklärt, auf Empfehlung
der britiſchen Regierung Sir Maffy zum Generalgouver=
neur
des Sudans als Nachfolger Sir Archars, der kürzlich aus
Geſundheitsrückſichten zurückgetreten iſt, zu ernennen.
Durch eine Verordnung iſt der 28. Oktober als Jahres=
tag
des fasciſtiſchen Marſches auf Rom zum ſtaat=
lichen
Feiertag erklärt worden.
Nachdem das engliſche Unterhaus die Sondervollmachten
der Regierung verlängerte, hat es ſich auf den 24. November
vertagt.
In Madrid wurde der Ibero=Amerikaniſche Kongreß
für Luftſchiffahrt durch den Außenminiſter eröffnet. Auf dem
Kongreß ſind 21 Länder ſpaniſcher und portugieſiſcher
Zunge vertreten.
Vor Donnerstag oder Freitag iſt keine Klarheit zu erwarten,
ob der in Kolmar verhaftete Deutſche, der ſich Fournier
nennt und angeblich Edelmann heißen ſoll, irgend etwas mit der
Ermordung Erzbergers zu tun hat.

Die deutſche Sprache in Ungarn.
Budapeſt, 26. Oktober.
Bei dem geſtrigen Empfang einer Abordnung der Wähler=
ſchaft
des zumeiſt von Deutſchen bewohnten Wahlkreiſes Pilis=
Wörösvar, die das Mandat ihres neugewählten Abgeordneten
überbrachten, anuvortete Miniſterpräſident Graf Berhlen auf eine
Begrüßungsanſprache in deutſcher Sprache u. a.: Es iſt in dieſem
Lande niemandem verboten, ſeine Mutterſprache zu gebrauchen.
Die Regierung will dafür ſorgen, daß die Mutterſprache des un=
garländiſchen
Deutſchtums beim Volksſchulunterricht zur Gel=
tung
komme und daß die Deutſchen in Ungarn ihre charakteriſti=
ſchen
völkiſchen Eigenſchaften bewahren können. Aus dieſem
Grunde hat die Regierung die Sprachenverordnung von 1923
erlaſſen. Wenn die Durchführung dieſer Verordnung auf gewiſſe
Schwierigkeiten ſtößt, ſo werde die Regierung aber nicht dulden,
daß die Durchführung auf adminiſtrarivem Wege ſabotiert werde.
Der Miniſterpräſident betonte nachdrücklichſt, daß ſämtliche Ver=
fügungen
dieſer Verordnung Punkt für Punkt durchgeführt wer=
den
. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wurden be=
greiflicherweiſe
von den deutſchen Vertretern mit großer Ge=
nugtwung
aufgenommen.
Neuer Staatsſekretär im Reichsverkehrsminiſterium.

Staatsſekretär Gutbrod.
Der besherige Miniſterialdirektor Gutbrod von der techniſchen
Eiſenbahnabteilung des Reichsverkehrsminiſteriums iſt zum
Staatsſekretär ernannt worden.

Eine Erinnerung an Moltke.
Einweihung eines Gedächtniszimmers.
Berlin, 26. Oktober.
Das im Dienſtgebäude des Reichsminiſteriums des Junern,
das bekanntlich früher den Zwecken des Großen Generalſtabes
diente, eingerichtete Gedächtniszimmer für den Feldmarſchall
Grafen von Moltke wurde heute in einer kurzen ſchlichten Feier
der Oeffentlichkeit übergeben. Der Reichspräſident war hierzu
in Uniform erſchienen. Von der Wehrmacht nahmen Reichswehr=
miniſter
Dr. Geßler und der neue Chef der Heeresleitung, Ge=
neralleutnant
von Heye, viele Offiziere und Angehörige der
Familie Moltkes teil. Nachdem der Reichspräſident die Er=
ſchienenen
ſich hatte vorſtellen laſſen, ergriff
Reichsinnenminiſter Dr. Külz
das Wort zu einer Anſprache, in der er u. a. ausführte: Es
iſt ein Akt menſchlicher und geſchichtlicher Pietät, zu dem wir uns
heute hier am 26. Oktober, dem Geburtstage Moltkes, vereinigt
haben. Hier an der Stelle, wo der Feldmarſchall Graf von
Moltke vom Jahre 1872 bis zu ſeinem Hinſcheiden am 24. April
1891 gelebt hat, ſoll fortan ein Gedächtnisſaal die Erinnerung
erhalten an den der zu denen gehört, die für ung
nicht tot ſeindürfen. Hierſoll fürdie Lebenden
eine Stätte des Dankes der Ehrfurcht und der
Mahnung erhalten bleiben. Der Ernſt und die Arbeit
der Zeit, in der wir leben, mehr aber noch die ſchlichte Größe
und die ſtrenge Vollkommenheit deſſen, den wir ehren wollen,
verbietet es, hier in dieſem Augenblick in tönenden Worten von
dem zu reden, was Moltke für Deutſchland war. Im Buch der
Geſchichte ſteht hiervon mit unauslöſchlichen Zeichen geſchrieben
für alle Zeiten. Aber eine Stätte der Pietät ſei dieſer
Erinnerungsſaal und dazu eine Stätte der Mahnung.
Moltkes geſchichtliches Werden und Sein ſtehen vor uns als ein
Denkmal, dauernder denn Erz. Man hat ihn den großen Schwei=
ger
genannt und doch war er ein gewaltiger Redner. Aber der=
jenigen
Rede, die im Geſchehen des Volkes und der Welt allein
gilt. Von Moltkes Lebenswerk ſpricht zu uns die Mahnung:
Des deutſchen Mannes wahre Rede iſt die Tat,
und es ſpricht noch etwas anderes zu uns: Jede Rede,
wenn ſie groß und gut iſt, wird ſtill getan. Am
Anfang war die Tat und am Ende iſt die Tat. Dann ergriff
das Wort
der Chef der Heeresleitung, Generalleutnant von Heye,
zu folgenden Ausführungen: Im Auftrage meines höchſten
Vorgeſetzten, des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg und
im Auftrag des Herrn Wehrminiſters, zugleich aber auch aus
innerſtem Herzensbedürfnis als Chef der Heeresleitung, danke
ich, hochverehrter Herr Reichsminiſter des Innern, aufrichtig im
Namen des Reichsheeres für die Schaffung des Moltke= Gedächt=
nisſaales
. Wenn auch in uns Offizieren, die dem alten ruhm=
reichen
Reichsheer und dem Großen Generalſtab angehört haben,
das Betreten dieſer Räume, in denen die Tradition des General=
ſtabes
und ſeiner großen Chefs lebt, neben tiefer Ehrfurcht ein
Gefühl der Wehmut wachruft, ſo beherrſcht uns alle und das
ganze Reichsheer doch das danlbare Gefühl der Genugtuung
darüber, nun einen heiligen Wallfahrtsort offen zu wiſſen, zu
dem jung und alt pilgern kann, um den Geiſt des Mannes zu
faſſen, der nach Schlieffen das Selbſt, das Ich nicht kannte, der
über alles, was an die eigne Perſon herantrat, weit erhaben
war, der niemals für ſich arbeitete und kämpfte, nicht für ſeinen
Ehrgeiz und Ruhm, ſondern nur für einen höheren Zweck. Im
Sinne dieſes Schweigers der Tat iſt die Reichswehr erzogen, in
dieſem Sinne wird ſie erhalten werden, um befruchtend zu wir=
ken
am Wiederaufſtieg unſeres Vaterlandes. Sodann ergriff
Reichspräſident von Hindenburg
das Wort. Er erinnerte an ſeinen militäriſchen Dienſt unter dem
Feldmarſchall von Moltke in Kriegs= und Friedenszeiten. In den
gleichen Räumen habe er über zehn Jahre lang unter Moltke
gearbeitet, auch oft daſelbſt Vortrag gehalten. Hier habe ich
auch öfter, ſo führte der Reichspräſident weiter aus, in den
Schickſalsjahren 1914 bis 1918 gewohnt, wenn ich zur Beſprechung
weittragender militäriſcher Beſchlüſſe in Berlin weilte. So ſind
dieſe Räume voll vieler und ſchwerer Erinnerungen. Ich begrüße
es mit Dank, daß dieſe Stätte, dem Toſen des Tages entzogen,
der Erinnerung und Mahnung unſeres Volkes geweiht wird.
Möge vor allem unſere Jugend in der Erinnerung an den großen
ſchweigſamen Feldherrn und Führer die Kraft zum Wiederauf=
bau
unſeres ſchwer darniederliegenden Vaterlandes finden."
Dann beſichtigte der Reichspräſident die Einzelheiten des Ge=
dächtnisſagles
.

*Berliner Premieren
avk. Die Intendanz der Staatstheater beglückte uns
mit der Erſtaufführung einer ſehr eigenartigen Oper, die vor
etwa anderthalb Jahren in Köln aus der Taufe gehoben wurde.
Die Liebe zu den drei Orangen heißt das Werk,
deſſen Textbuch einen dem Sinne nach reinen Märchenſtoff in
burlesker und grotesker Form behandelt. Der Sohn des trotte=
ligen
Königs ſoll zum Lachen gebracht werden; um dieſen win=
zigen
Kern entwickelt ſich ein toller Zauberſpuk, den die Muſik
des Ruſſen Serge Prokofieff untermalt. Pſychologiſch ſagt
dieſe durch und durch moderne Muſik herzlich wenig, rhythmiſch
hingegen überraſcht ſie durch teilweiſe verblüffende Effekte. Pro=
kofieff
hat entſchieden neuartige und mitnnter recht witzige Ein=
fälle
, ſowohl in der Linienführung wie auch in der Inſtrumen=
tierung
, und es iſt bedauerlich, daß er nur eine Reihe tonmale=
riſch
ſehr anſprechender Bilder geſchaffen hat, die leider verein=
zelt
blieben. Schade, daß das Gute von Modernität über=
wuchert
wird. So wurde aus dem Werk eine Oper undefinier=
baren
Stils, die guten Endes doch unmutig macht und beſtimmt
keine bedeutende Etappe auf dem Wege zur neuen Oper dar=
ſtellt
. Leo Blech führte den Dirigentenſtab mit viel Liebe, und
auch die Darſteller ließen es an Hingabe nicht fehlen.
Die Städtiſche Oper ehrte den Meiſter der deutſchen
Romantik, Carl Maria von Weber, durch die Neueinſtudie=
rung
ſeiner Euryanthe unter muſikaliſcher und ſzeniſcher
Leitung von Bruno Walter.
Reinhardt, der Jubilar, zeigte im Deutſchen
Theater Frantiſchek Langers Volksſtück Peripherie.
Ein Mörder, deſſen Selbſtbezichtigung die Juſtiz nicht glaubt,
mordet zum zweiten Male und erdroſſelt die Frau, die er liebt
und die ihn liebt. Er wird gefeſſelt und wird nunmehr die er=
ſehnte
Strafe erhalten. Ein Grüblerwerk, deſſen Held ſehn=
ſüchtig
von den Tücken des Daſeins frei zu werden wünſcht und
dieſes Ziel durch eine ganz und gar befremdende Löſung des
aufgeworfenen ethiſchen Problems erreicht. (Aehnlich wie bei
Georg Kaiſer in ſeinem neulich aufgeführten Stück Zweimal
Oliver.) Nur im erſten Teil gelang es dem Dichter, eine äußer=
lich
und innerlich feſſelnde Atmoſphäre herzuſtellen, mit den
Schſußſzenen ging das Publikum nicht mit, und ohne Reinhardts
Regie, die vor allem den Dialoa alänzend entwickelt, hätte das
an ſich belangloſe Werk niemals bleibende Eindrücke erzielt. Der
Beifall galt ihm und ſeinen Künſtlern.
Im Leſſing=Theater ſah man Bernhard Shaws
Komödie Menſch und Uiebermenſch, deren einzelne
Teile zum Beſten gehören, was dieſer philoſophierende und iro=
niſierende
Engländer überhaupt geſchrieben hat.

Im kleinen Trianon=Theater debütierte ein neuer
Dramatiker, Nolf Braun, mit ſeiner Dirnentragödie‟
Das Stück verdient einige Beachtung, denn hinter der Kolpor=
tage
merkt man inneren Drang und ehrliches Wollen zur Geſtal=
tung
. Das Thema iſt die Tragödie der alternden Frau (nicht
die der Dirne), die ſpannende Handlung iſt mit ſicherer Hand
folgerichtig aufgebaut und die Charakteriſierung der Menſchen
zuweilen vortrefflich gelungen. Einige Szenen ſind wirklich
ſehr nett, und es fehlt auch an Spannungsmomenten nicht, die
Bühneninſtinkt verraten. Zudem vier dankbare Rollen. Die Ur=
aufführung
hatte vollen Erfolg.
Im Theater in der Kommandantenſtraße
wurde Melchior Lengyels Taifun aufgefriſcht. Der
große Erfolg, den man ſich von dieſem Machwerk verſprochen hat,
blieb aus. Auch die bis auf die Bartloſigkeit Egmonts und den
Bubikopf Klärchens unverfälſchte Egmont=Aufführung,
auf die man ſich nach dem befrackten Hamlet und dem verjazzten
Franz Moor gewaltig freute, fiel in dieſem Muſenheim kläglich
ab, da es Tagger nicht gelungen war, das loſe Ganze auf
einen einheitlichen Ton zu ſtimmen und die Zerſplitterung der
nicht gerade bühnenfeſten Goetheſchen Dichtung ſich allzu ſehr
fühlbar machte.
Die dramatiſche Produktion unſerer Zeit ſcheint minimal zu
ſein, und ſo greifen die Direktionen immer wieder zu altbewähr=
ten
Werken zurück. So kam in der Volksbühne am =
lowplatz
Lyſiſtrata in der Bearbeitung Leo Grei=
ners
zur Aufführung, ohne daß man für die köſtliche, von Rein=
hardt
kürzlich ausgezeichnet inlzenierte Ariſtophanes=Komödie
eine neue Ausdrucksform, oder zumindeſt eine neue Spielart
gefunden hätte. In der Tribüne iſt die Wildente für
Moiſſi angeſetzt worden, wobei Direktor Robert eine kul=
tivierte
Negie führte.
Im Komödienhaus erlebte ein ausgezeichnetes Unter=
haltungswerk
ſeine ſehr erfolgreiche Uraufführung: die Krimi=
nal
=Groteske Einbruch von Arthur Landsberger und
dem Schauſpieler=Spielleiter Ralph Arthur Roberts. Ein
Faſſadenkletterer gründet eine Geſellſchaft zur Wiederbeſchaf=
fung
geſtohlener Güter und betätigt ſich ſogar als Reaierungsrat
bei der Polizei. Der, wenngleich nicht ganz originelle (ſiehe
Maurice Leblauces Arfene Lupin=Roman 18134!), ſo doch un=
gemein
dankbare Stoff iſt recht geſchickt zurechtgemacht und das
Publikum kommt aus dem Lachen gar nicht heraus, zumal Ro=
berts
die drei Geſtalten bezaubernd verkörpert.
Eine weitere kriminelle Angelegenheit, Herbert Eulen=
bergs
Scherzipiel Die beſte Polizei, die anläßlich der
Großen Polizeiausſtellung einmalig aufgeführt wurde, ſchnitt
weniger gut ab. Das Werk iſt, trotz Beuutzung einiger Entwürfe
von Schiller ſelbſt für ein Gelegenheitsfeſtſpiel, ſehr
ſchwach und nichtsſagend geraten.

Ebenfalls im Rahmen der Polizeiausftellung führte die
Gemeinnützige Vereinigung zur Pflege deutſcher Kunſt Glucks
Betrogenen Kadi auf, der als Verherrlichung der Poli=
zei
und unter einer drolligen textlichen Moderniſierung in die=
ſem
Sinne ſich ganz gut in den eben gegebenen Rahmen ein=
fügte
und die Leiſtungsfähigkeit des Vereins bewies.
Im Deutſchen Künſtlertheater wird wieder ein=
mal
eine richtige Pallenbergiade geſpielt, Arnold Bennettc
Komödie Das große Abenteuer. Ein berühmter Maled
wird an Stelle ſeines verſtorbenen Dieners für tot erklärt, eg
erhebt keinen Widerſpruch und erlebt ſeine eigene Beiſetzung,
Er heiratet dann eine einfache Frau aus dem Volke und iſt nicht
gerade entzückt, als ſeine tatſächliche Exiftenz, verraten durch
kleine Malereien, die er nicht laſſen kann, ofſenbar wird und
das große Abenteuer aus iſt. . . . Eine angenehm gemachte,
anſpruchsloſe Banalität, gut angelegt und von Pallenberg,
ſowie Käthe Dorſch köſtlich geſpielt.
Im Neuen Theater am Zoo erblickte Ernſt Kam=
nitzers
vor zwölf Jahren geſchriebene (und ſogar gedruckte)
Komödie Die Nadel das Rampenlicht, die nach eigenen
Angaben des Autors nach Plänen Carl Sternheims entſtan=
den
iſt. Um einen ulkigen Vorwurf der Haarnadel, die im
Bette eines Aftermieters gefunden, Anlaß zu mannigfaltigen
Verwicklungen gibt baut Kamnitzer ein ſchlagkräftiges Luſt=
ſpiel
auf mit gutgemalten bunten Figuren aus dem Marionet=
tenkaſten
Sternheims.
Das Luſtſpielhaus wartete mit Rudolph Lothars
neuem Stück Die Herzogin von Elba auf. Als Mit=
autor
zeichnet diesmal Oscar Ritter=Winterſtein. Die
muſikaliſche Ausſtattung des ſehr, ſehr ſchwachen Luſtſpiels, dem
nicht nur Geiſt und Witz, ſondern ſogar eine annahmbare Dia=
logführung
fehlen, beſorgte Werner R. Hevmann mit außer=
ordentlichem
Geſchick. Die netten muſikaliſchen Scherze, gute
Regie und Darftellung verhalfen der ausgeſprochenen Niete
denn auch zum lauten Publikumserfolg
Die Kammerſpiele brachten Triſtan Bernard. Der
gefällige Thierry heißt das federleichte Luſtſpiel, eine
fröhliche Komödie über die Liebe mit alterprobter Grundidee.
Der kleine Thibaut deklamiert ſtundenlang von der Liebe und
treibt inzwiſchen die Geliebte in die Arme ſeines gefälligen
Freundes Thierry. Famos die drei Frauen: die Vielerfahrene,
die Anfängerin und das reſolute Mädel. Ein fein nuancier=
tes
Werkchen, das angenehme Unterhaltung bietet.
Das ſtaatliche Schiller=Theater hat Soldaten
das trotz ſeiner Skizzenhaftigkeit, plaſtiſche Soldatenſtück des
problematiſchen J. M. Lenz aus der deutſchen Geniezeit, ein=
ſtudiert
. Die Redriſe geſtaltete ſich unter Jürgen Fehlings
Leitung zu einem unvergeßlichen Abend edelſter Theaterkunſt.

[ ][  ][ ]

Nummer 298

Der neue Finanzausgleich.
Der Kampf zwiſchen Reich und Ländern.
Von unſerer Berliner Redaktion
Am 2. November beginnt im Reichsfinanzminiſterium der
Kampf zwiſchen Reich und Ländern um die Ge=
ſtaltung
des Finanzausgleichs. Es iſt zunächſt beab=
ſichtigt
, den alten Ausgleich bis zum 1. April 1928 zu verlängern,
doch dürften nicht unweſentliche Veränderungen an ſeiner jetzigen
Geſtalt vorgenommen werden. Falſch dürfte aber jedenfalls die
Behauptung ſein, daß der der Finanzminiſterbeſprechung vom
2. November vorliegende Referentenentwurf eine Kürzung der
Landesanteile vorſieht. Soweit wir unterrichtet ſind, denkt der
Reichsfinanzminiſter gar nicht daran, den Ländern und Gemein=
den
ewas zu nehmen; er erkennt vielmehr an, daß ſie durch die
allgemeine Erwerbsloſigkeit eine außerordentliche finanzielle Laſt
zu tragen haben. Dagegen hofft er, daß bis zum 1. April 1927
das Verſicherungsgeſetz für die Erwerbsloſenfürſorge fertiggeſtellt
iſt, ſo daß in den folgenden Jahren die Ausgaben der Länder
und Gemeinden ſich allmählich von ſelbſt abbauen und ein orga=
niſcher
Zuſtand geſchaffen wird. Außerdem iſt das Steuerweſen
noch nicht erganiſch geſtaltet und auf ihn abgeſtimmt. Das hinter
uns liegende Finanzjahr ergab eine Statiſtik, die es untunlich
erſcheinen läßt, auf ihr ein ſolides Finanzprojekt aufzubauen. Es
liegen alſo gewichtige Gründe vor, die den Reichsfinanzminiſter
veranlaſſen, mit der Neuregelung des Finanzausgleichs ſolange
zu warten, bis ſich wieder normale Wirtſchaftsverhältniſſe gebil=
det
haben. Er hofft, daß bis zum 1. April 1928 ein Zuſtand ein=
getreten
ſein wird, der es ermöglicht, einen alle Teile befriedigen=
den
Finanzausgleich herbeizuführen.
Die Spitzenverbände der Wirtſchaft zum
Finanzausgleich.
Die wirtſchaftlichen Spitzenverbände, der Zentralverband
des deutſchen Bank= und Bankiergewerbes, der Deutſche Indu=
ſtrie
= und Handelstag, die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Ein=
zelhandels
, der Reichsverband der deutſchen Induſtrie und der
Zeutralverband des deutſchen Großhandels gaben vor der Preſſe
ihre Stellungnahme zum Finanzausgleich bekannt. Nach einlei=
tenden
Worten des erften ſtellvertretenden Vorſitzenden des
Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie Frowein, gab Direktor
Dr. Haußmann einige Ergänzungen zu den von den Spitzen=
verbänden
aufgeſtellten Leitſätzen zum Finanzausgleich
Angeſichts der außerordentlichen Bedeutung des Finanzausgleichs
für die Wirtſchaft haben die Spitzenverbände zwei Gutachten ein=
geholt
, wie im Intereſſe der Wirtſchaft der Finanzausgleich zu
einer Herabminderung und Vereinfachung der Steuern führen
könne. Das erſte dieſer Gutachten iſt von dem Senatspräſidenten
am Reichsfinanzhof Dr. Benno Becker=München, dem Schöp=
fer
der Reichsabgabenordnung, verfaßt. Das zweite haben die
Spitzenverbände ſelbſt in folgenden allgemeinen Leitſätzen ihrer
Forderungen und die Grundgedanken zuſammengefaßt, die nach
ihrer Anſicht für die künftige Ausgeſtaltung des Finanzausgleichs
maßgebend ſein müſſen. Die Wirtſchaft bedarf dringend einer
Erleichterung des auf dem gewerblichen Einkommen und Ver=
mögen
laſtenden Steuerdrucks, beſonders in der Einkommen= und
Gewerbeſteuer.
Von der Minderung der Steuerlaſt hängt das
wirtſchaftliche Wiederaufkommen weſentlich ab. Nur durch zweck=
mäßige
Geſtaltung des Finanzausgleichs ſind Steuererleichte=
rungen
für die Wirtſchaft möglich. Dies muß geſchehen durch
Einſchränkung der öffentlichen Ausgaben, eine gerechte Lebens=
laſtenverteilung
und Rationaliſierung des geſamten Steuer=
ſyſtems
. Die durch die Vielheit der Steuer und die Zerſplitterung
des Steuerſyſtems hervorgerufene Ueberlaſtung der Wirtſchaft kann
nur durch eine durchgreifende Vereinfachung des Steuerauf=
baues
und Faſſung feſter Relationen zwiſchen den einzelnen
Steuerarten abgebaut werden, wozu es einer Zuſammenfaſſung
der Gewerbeſteuergeſetzgebung in einem Reichsrahmengeſetz be=
darf
. An Stelle der Vielheit der Steuerbehörden von Reich,
Ländern und Gemeinden müſſen einheitlich zuſammengefaßte Be=
hörden
unter Mitarbeit der Länder und Gemeinden treten. Es
bedarf eingehender Prüfung, ob und in welcher Form das für die
Länder und Gemeinden in Ausſicht genommene ſelbſtändige Zu=
ſchlagsrecht
zur Einkommenſteuer in dem endgültigen Finanz=
ausgleich
aufgenommen werden kann. Es muß die Gewähr be=
ſtehen
, daß derartige Zuſchläge nicht über eine vernünftige Ge=
ſamtbelaſtung
der Wirtſchaft hinausgehe. Der Gedanke der
Selbſtverantwortung bei der Zuſchlagserhebung kann ſich nur
aufheben, wenn diejenigen, die in den Gemeinden über die
Steuern zu beſchließen haben, auch unmittelbar von einer Er=
höhung
der Steuer mitbetroffen werden. Das den berufsſtän=
digen
Vertretungen zuſtändige Anhörungs= und Einſpruchsrecht

Mittwoch, den 27. Oktober 1926
bei Auflegung der Gewerbeſteuer muß für das ganze Reich ein=
heitlich
weiter ausgeſtaltet werden.
Eine neue organiſche Verteilung der Ausgaben zwiſchen
Reich, Ländern und Gemeinden und der Vereinheitlichung und
Offenlegung der Haushaltspläne iſt notwendig. Die Statiſtik
über die Finanzgebahrung der Länder und Gemeinden iſt be=
ſchleunigt
fertigzuſtellen und weiterzuführen. Die baldige end=
gültige
Ausgeſtaltung des Finanzausgleichs nacy dieſen Geſichts=
punkten
liegt im dringenden Intereſſe der Wirtſchaft. Bei einer
eventuellen kurzen Verlängerung des gegenwärtigen Finanzaus=
gleichproviſoriums
ſind die vorerwähnten Geſichtspunkte zu be=
rückſichtigen
und ſchon jetzt Richtlinien für die künftige Geſtaltung
des Finanzausgleichs feſtzulegen.
Präſident von Biſchofshauſen 80 Jahre alt.

Alexander v. Viſchofshauſen,
der langjährige Präſident der Reichs= und Staatsſchuldenver=
waltung
, feiert im 26. Oktober ſeinen 80. Geburtstag. Sein
Name gehört zu den bekannteſten in Deutſchland, denn alle Dar=
lehens
= und Reichskaſſenſcheine und alle Reichsanleiheſtücke
tragen ſeine Unterſchrift.
Serruys Berliner Verhandlungen.
Paris, 26. Oktober.
Wie dem Joural aus Berlin gemelder wird, geſtalten ſich
die Verhanblungen des politiſchen Direkuors im franzöſiſchen
Handelsminiſterium, Serruys, in Bevin außerordentlich günſtig,
ſo daß vorausſichtlich mit dem Abſchluß der Beſprechumgen bis
zum Samstag oder bis zum Anfang der nächſten Woche zu rech=
nen
ſei. Die Verhandlungen dienten der Ausſprache über die
wirtſchaftliche Anpaſſung der durrch die Gründung des Stahl=
truſtes
für das Scangebiet weu geſchaffenen Verhältwiſſe. Außer=
dem
ſcheine Serruy’s Miſſion dahin zu gehen, das Terrain für
die deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen zu ſon=
dieren
.
Rechtskurs Pilſudſkis?
Warſchau, 26. Oktober.
Die Tatſache, daß Pilſudſki an dem großen Empfang des
polniſchen Adels, der Monarchiſten und der Verbände der Groß=
grundbeſitzer
im Schloß des Fürſten Radziwill teilgenommen hat,
wird von den Rechtsblättern dahin ausgewertet, daß Pilſud=
ſki
die Abſicht habe in Polen das Königtum
wieder aufzurichten. In politiſchen und diplomatiſchen
Kreiſen ſpreche man bereits davon, daß Pilſudſki einem der Für=
ſten
Radziwill die Königskrone antragen wolle. Wie die Ga=
zetta
Warſzawſka ſchreibt, würden in nächſter Zeit weitere Mini=
ſter
zum Rücktritt veranlaßt und durch ſolche aus dem Lager der
Monarchiſten erſetzt werden. Pilſudſki ebne den Weg für eine
künftige Monarchie in Polen. Als Thronanwärter brauche aber
nicht Fürſt Sixtus von Parma in Frage zu kommen. Pilſudſki
und der Familie des Fürſten Radziwill wären begeiſterte Ova=
tionen
dargebracht worden.

Seite 3
Die Stabiliſierung
des belgiſchen Franfen.
Die Schulden des Staates an die belgiſche Nationalbank.
EP. Brüſſel, 26. Oktober.
Eine der weſentlichſten Beſtimmungen des neuen Statuts
der Belgiſchen Nationalbank beſteht darin, daß die National=
bank
in Zukunft nicht mehr ermächtigt iſt, dem Staat
neue Vorſchüſſe zugewähren. Die Schulden des Staa=
tes
gegenüber der Nationalbank im Betrage von 4700 Millionen
Franken werden im Stabiliſierungsplan ſo bezahlt, indem zu=
nächſt
die 335 Millionen Franken des Goldbeſtandes auf 2300
Millionen Papierfranken aufgewertet und dann durch die An=
leihe
auf 4700 Millionen Franken ergänzt werden. Der Staat
wird ſeine Schuld an die Bank damit vollſtändig abbezahlt
haben. Der Gouverneur der Nationalbank empfing geſtern
nachmittag die Vertreter der Börſe, der Banken und des Handels
und gab ihnen ein Expoſé über das neue Statut der Bank. Da=
bei
drückte er die Ueberzeugung aus, daß der belgiſche Franken
in Zukunft keiner neuen Inflationsgefahr mehr ausgeſetzt ſei.
Die Bank Morgan, der ſich noch ſieben andere Banken an=
ſchließen
, wird von der belgiſchen Stabiliſierungsanleihe einen
Betrag von 50 Millionen Dollar ausgeben.
Die neue Goldeinheit Belga, die fünf Papierfranken
entſpricht, ſoll vorläufig nur im Ausland zur An=
wendung
kommen, während im Inland nach wie vor mit
Papierfranken gerechnet werden ſoll. An ausländiſchen Börſen
wird nicht der Franken, ſondern der Belga notiert.
Die franzöſiſche Preſſe zur belgiſchen Stabiliſierung.
Die raſche Stabiliſierung des belgiſchen Fran=
ken
gibt der Preſſe Anlaß, die Hoffnung auszudrücken, daß auch
der franzöſiſche Franken bald reſtauriert werde. Gleichzeitig er=
weckt
die belgiſche Initiative aber auch ein gewiſſes Unbehagen,
weil das kleine Belgien Frankreich offenbar mit gutem Beiſpiel
vorangehen will und weil durch die Schaffung des Belga Bel=
gien
offenſichtlich die finanzielle Vormundſchaft des franzöſiſchen
Franken als kompromittierend abzuſchütteln verſucht. Mehrere
Zeitungen äußern Bedenken, ob das belgiſche Stabiliſierungs=
werk
als abſolut geſichert angeſehen werden könne, ſo beſonders
der Gaulois und die Journée induſtrielle‟. Die Ere Nou=
velle
und der Figaro ſind der Anſicht, daß das belgiſche Experi=
ment
für Frankreich eine wertvolle Lehre bedeute.
Kuhhändel in polniſch=Oberſchleſien.
Kattowitz, 26. Oktober.
Zwiſchen der neutem amerikaniſchen Leitung der Gieſche A.=G.
und den polwiſchen Behörden entwickelt ſich ein regelrechtes poli=
tiſches
Handelsgeſchäft. Nachſdem die Amerilaner ihre Zuſage,
gegen Erlaß der Steuerrückſtünde die beiden oberſten deurſchen
Beamten der Geſellſchaft, den Generalldirektor Dr. Schmiot und
Oberbergwerksdirektor Beſſer zu entlaſſen, erfüllt haben, iſt ein
noch viel ſüandalöſerer Kuhhamdel in Gang gekommen. Auf der
Zinkerzgrube Bleiſcharley ſollten infolge Abſatzmangels etwa
1100 Arbeiter entlaſſen werden. Die Woiwodſchaft widerſprach
dieſer Entlaſſung, erblärte ſich aber dann damit einwerſtanden,
wenn der Direkror Fiſcher=Myslowitz, der ſich für das Deutſch=
tum
betätigte, enihaſſen würde. Schließlich gingen die Ameri=
kaner
darauf ein. Nun verlangte aber die Woiwodſchaft, daß nur
800 Arbeiter entlaſſen würden. Auf Einſpruch des Landrates
Potyka, daß die Enilaſſung einer ſo großen Anzahl von Arbei=
tern
unmittelbar vor den Gemeindewahlen üble Folgen haben
könnte, verlief die Sache im Sand. Da wiſchte ſich plötzlich der
bekannte Hetzprieſter Byandys ein und verabredete mit Potyka
daß er eine Liſte der zu entlaſſenden Arbeiter qufſtellen werde.
Dieſe Liſte enthielt natürlich nur die Namen Deutſcher. Nun
erklärten wieder die Ameribaner, daß ſie auf dieſer Grundlage
das Geſchäft doch nicht abſchließen könnten. Deshalb iſt man
jetzt wieder auf die erſte Wbmachung, nämlich auf die Entlaſſung
von 800 Arbeitern gleichzeitig wit Bergwerksdirektor Fiſcher, zu=
rückgekommen
. Davüber wird gegenwärtig noch verhandelt. Die
ameribaniſche Leizung der Gieſche=Geſellſchaft hat in einem Rund=
erlaß
den Angeſtellten und Arbeitern anheimgeſtellt, ſich in Wor=
ten
oder Taten nicht mit Politik zu befaſſen, andernfalls die
Konſequenzen gezogen werden müßten. Es iſt ſelbſtverſtändlich,
daß dieſer Erlaß nur gegenüber Deutſchen angewandt wird. Der
deutſche Einfluß in der Induſtrie Oſt=Oberſchleſiens iſt durch die
Ameridaniſierung der Gieſche=Geſellſchaft und durch Beſetzung
aller leitenden Stellen mit Amerikanern und Polen ſo gut wie
ausgeſchaltet.

Interefſante Daten zur Erdnähe des Mars.
250 000 Photographien vom Mars. Die erſte Mars= Photo=
graphie
. Wie man auf Erden die Temperatur auf den Planeten
mißt. Ein Thermometer von 60 Millionen Kilvmeter Länge.
Wie lang ſind die Jahreszeiten auf dem Mars?
inf. Die Erdnähe des Mars, die am 27. Oktober eintritt,
ermöglicht es den Aſtronomen, das Studium dieſes der Erde
benachbarten Planeten eingehend zu betreiben. Die Geſchichte
der Marsforſchung iſt ſchon uralt. Mit Kopernikus und Keppler
ſetzten ſie im eigentlichen Sinne als Wiſſenſchaft ein, da erſt im
Jahre 1610 die erſten Fernrohre, die allerdings den heutigen
fehr wenig ähnlich ſind, den Aſtronomen zu Dienſten waren. Der
holländiſche Aſtronom Haygers fertigte zum erſten Mal eine
Zeichnung vom Mars an, und zwar im Jahre 1659 am 28. Novem=
ber
, wie überhaupt Haygers über die Geſtalt und Bewegung des
Planeten außergewöhnlich Bedeutſames mitgeteilt hat. Mit der
Verbeſſerung des Fernrohres wurde die Marsforſchung immer
breiter, die allmählich auch dazu diente, die Geſchwindigkeit des
Lichtes und die Entfernung der Erde von der Sonne zu berech=
nen
. Der Aſtronom Herſchel war ein zweiter bedeutender Mars=
forſcher
, dem allerdings im vergangenen Jahrhundert eine große
Anzahl folgte wie Lechy, Chiaparelli, Pickering und Lowel. Im
Jahr 1877 wurden die Marsmonde gefunden und im ſelben Jahr
wurde von Gould in Kordowa die erſte photographiſche Auf=
nähme
von dem Planeten gemacht. Lowel, einer der bedeutend=
ſten
Marsforſcher, hat rund 100 000 Aufnahmen vom Mars ge=
macht
und in den letzten 25 Jahren, in denen der Mars durch
das Gerücht von dem auf ihm gefundenen Kanälen das Ziel der
Forſchung der großen Sternwarten war, wurden allein auf einer
Skernwarte 250000 Marsaufnahmen gemacht, die zur Beſtim=
mung
der Oberfläche des Mars dienten. Wenn man bedenkt
daß nur Gegenſtände von einer Mindeſtgröße von 20 Kilometern
Auch im entfernteſten ſichtbar gemacht werden können, ſo kann
man begreifen, wieviel Aufnahmen gemacht werden müſſen, um
die geringſte Einzelheit ſichtbar werden zu laſſen. Bei der Frage,
bo der Mars bewohnt iſt, die am nächſten lag, ſpielte die Beſtim=
mung
der Temperatur auf den Mars eine große Rolle. Wie iſt
Es nun möglich, auf der Erde die Lufttemperatur auf einem
Stern zu beſtimmen, der in den günſtigſten Zeiten rund 60 Mil=
lionen
Kilometer entfernt iſt, in ungünſtigen Zeiten das vielfache?
Ls handelt ſich alſo gleichſam darum, ein Thermometer von 60
Meillionen Kilometer Länge anzuwenden. Tatſächlich gibt es
ſoiche Thermometer, wenn man auch nicht ſagen darf, daß ſie
ſofſlich gemacht ſind oder aus einer einzigen Stange beſtehen.
Die Leitung, die bei dem gewöhnlichen Thermometer die Glas=
leyre
darſtellt, wird hier durch den Aether verkörpert ſowie durch

die elektriſchen Wellen, die ja auch ein Stoff ſind, ſodaß die An=
ſchauung
eines ungeheuren Thermometers vor den geiſtigen
Augen vvohl beſtehen mag. Das Prinzip der Temperaturmeſ=
ſung
auf den Planeten beruht nämlich darauf, daß die Lötſtellen
zweier Metalle, deren Enden mit einem Galvanometer ver=
bunden
ſind, erwärmt werden. Dabei kann man einen Ausſchlag
des Galvanometers feſtſtellen, wodurch ein elektriſcher Strom
angezeigt wird, deſſen Stärke von der Natur der Metalle und
insbeſondere von der auffallenden Temperatur abhängig und
bedingt iſt. Mit Hilfe von großen Spiegelteleſkopen der ameri=
kaniſchen
Sternwarte auf dem Mount Wilſon ſind dieſe ſoge=
nannten
Thermo=Elemente dazu benutzt worden, um die Wärme,
die auf dem Mars herrſcht, ſo genau zu beſtimmen, wie es bei
derartigen Entſernungen möglich iſt. Dadurch kommen auch die
Unterſchiede zuſtande, die bei der letzten Erdnähe des Mars über
die Temperaturverhältniſſe auf dem Mars bei den Meſſungen
zutage getreten ſind. Ueber die Luftverhältniſſe auf dem Mars
haben die Unterſuchungen bei der letzten Erdnähe auch ſehr genaue
Aufſchlüſſe gegeben. Die Unterſuchungen ergaben, daß die
Waſſerdampfmaſſen auf dem Mars 5 Prozent und die Sauerſtoff=
maſſen
15 Prozent der für die Erde in Betracht kommenden
Werte betrugen. Die Feſtſtellungen erfolgten durch Unter=
ſuchungen
des Mars=Spektrums und ſind darum von Bedeutung,
weil zum erſten Mal das Vorhandenſein dieſer Stoffe in der
Mars=Atmoſphäre nachgewieſen wurde. Endlich wird noch inter=
eſſieren
, welche Jahreszeiten auf dem Mars herrſchen und wie
lange Dauer ſie haben. Während auf der Erde der Frühling
92,9 Tage lang iſt, iſt er auf der Nordhalbkugel des Mars 199,6
Tage lang, auf der Südhalbkugel 145,6 Tage. Der Sommer, der
auf der Erde eine Länge von 93,6 Tagen hat, hat auf der Nord=
halbkugel
des Mars 181,7 und auf der Südhalbkugel 167,1 Tage.
Der Herbſt hat auf der Erde eine Länge von 89,7 Tage; auf den
beiden Marshalbkugeln 145,6 und 199,6 Tage. Endlich hat der
Winter, der auf der Erde 89,1 Tage dauert, auf den beiden Mars=
halbkugeln
160,1 und 181,7 Tage.

Unterrichtsweſen.
* Das heſſiſche Leſebuch, Ausgabe A (für Stadtſchulen),
Band 5: Die weite Welt (ſiebentes und achtes Schuljahr) iſt
in der Neubearbeitung 1925 im Verlag von Emil Roth in Gießen erſchie=
nen
. Dieſes vortreffliche, von einer Arbeitsgemeinſchaft heſſiſcher Sckul=
männer
herausgegebene, mit reichem Bilderſchmuck verſehene und techniſ.h
ſchön ausgeſtattete Buch bietet eine Auswahl beſter Leſeſtücke in Poeſie
und Proſa, in denen unſere großen Dichter beſonders berückſichtigt ſind,
und eine Blütenleſe deutſcher Erzählungsliteratur, die alles in Geſ hichte
und Sage aus alter und neuer Zeit, in deutſchem Volkstum, Kunſt und
Leben umfaßt, was der Jugend zur Unterhaltung, Erbauung und Be=
lehrung
dient, ſich mit liebevollem Verſtändnis dem Denken und Fühlen

der jugendlichen Leſer anpaßt und deutſches Empfinden, Pflichtgefühl
und Liebe zu den Mitmenſchen in ihnen erweckt. So wird das prächtige
Buch gewiß in die Herzen unſerer Jugend Eingang finden und fördernd
wirken auf die Bildung des Verſtandes, des künſtleriſchen Geſchmackes
und des Herzens.
Von dem Geſchichtsbuch für die deutſche Jugend von
Dr. Kumſteller in Gemeinſchaft mit Mittelſchullehrern, herausgegeben
von Wilhelm Rödiger, Ausgabe für Volksſchulen (Verlag von Quelle
u. Meher in Leipzig. Preis jeden Bandes 1,20 Mk.) ſind der 2. und
3. Teil erſchienen, die die Zeit vom 30jährigen Kriege bis zur Gegenwart
in 31 kurzgefaßten Kapiteln umfaſſen. Das mit zahlreichen Abbildungen
verſehene Geſchichtsbuch iſt jugendpſhchologiſch eingeſtellt, es will eine
Geſchichte der geſamten Volksentwicklung geben, dem Arbeitsunterricht
und der ſtaatsbürgerlichen Erziehung dienen und das geſchichtliche Ver=
ſtändnis
für Heimat und Gegenwart wecken. Es werden dabei auch die
Künſte und die Dichtung, religiöſe, wirtſchaftliche und ſoziale Fragen
berückſichtigt. Die muſterhafte Anordnung und Behandlung des Stofſes
tragen dazu bei, dieſen Zweck zu erfüllen. Wir erwähnen hier nur die
Geſchichte der Freiheitskriege, des deutſch=franzöſiſchen Krieges, die
Kapitel über Bismarck und ſeine Entlaſſung uſw. Die Darſtellung der
Geſchichte des Weltkrieges iſt in ihrer dramatiſchen Kürze und Klarheit=
geradezu
vorbildlich. Die Niederträchtigkeit des auf Lüge und Erpreſſung
gegründeten Verſailler Diktats wird hier in dankenswerter Offenheit
der Jugend zum Bewußtſein gebracht. Der Anhang enthält Tabellen
zum Selbſtausfüllen und zur Rekapitulation der erworbenen Kenntniſſe.
Das Buch ſtellt ſich den beſten Lehrbüchern für die Jugend zur Seite.
In demſelben Verlage erſchien: Lehrbuch der Chemie und
Mineralogie der Geſteinskunde und der Geologie, für höhere
Lehranſtalten. Von Direktor Profeſſor K. Ströſe. Bearbeitet von
Studienrat Dr. O. Pauli und Studienrat Dr. A. Rücker. I. Teil: Vor=
bereitender
Lehrgang der Chemie und Mineralogie. 3. verbeſſerte Auf=
lage
. Gebunden 2,40 Mk.
Das Lehrbuch verarbeitet den Stoff methodiſch, und zwar ſo, daß
dem Unterrichtenden nach Möglichkeit die Freiheit der Ber egung gewahrr
wird. In einer Einführung in die Grundbegriffe der Chemie vermittelk
es die Kenntniſſe der chemiſchen Erſcheinungen und gibt einen Einblick
in die Geſetzmäßigkeit der Vorgänge. Der Zuſammenhang mit den übri=
gen
Gebieten, der Naturwiſſenſchaften iſt berückſichtigt worden. Die
Mineralogie tritt eng verknüpft mit der Chemie auf. Geognoſie und
Biologie wurden möglichſt berückſichtigt und aus der Technologie das
Hauptſächlichſte herangezogen; höhere Beachtung iſt der ſog, phyſikaliſ hen
Chemie geſchenkt. Das Buch iſt mit zahlreichen Abbildungen ausgeſtattet,
die Mineralien ſind in farbigen Tafeln wiedergegeben. In der Um=
W
arbeitung iſt das Buch dem neuen Lehrplan angepaßt.

. Prähiſtoriſche Funde in Afrika. Eine archäologiſche
on, beſtehend aus dem Wiener Profeſſor Lebcelter, Dr.
und Mr. Bayers, hat in den höher gelegenen Gebieten
uland (ein Küſtenland nordöſtlich von Natal) umfang=
unde
aus der Steinzeit gemacht, die auf das Beſtehen
hs verſchiedenen Steinzeitkulturen ſchließen laſſen. Die
Schicht wurde in einer Tiefe von 24 Fuß aufgedeckt und
Steinäxte, Pfeilſpitzen, Feuerſteine u. a.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 27. Oktober 1926

Nummer 298

Famitiennachrichten

)len, welche an meinem 80. Geburts=
tag meiner gedachten mit den ſchönen
Geſchenken, ſchönen Blumen und wunder=
ſchönen
Blumenkörben, ſpreche ich auf
dieſem Wege meinen herzlichſten Dank
aus und ein Vergelts Gott! (15606

Frau Heinrich Schäfer Wwe.
geb. Stahl.

Für die vielen Aufmerkſamkeiten
anläßlich unſerer Bermählung danken
herzlich
Ludwig Jäckel und Frau
Johanna, geb. Stößel.
Darmſtadt, Obergaſſe 42. (15630

Willy Hirschmann
Wia Hirschmann
geb Maassen
VERMAHLTE
Würzburg
Darmstadt, 28. Oktober 1926
Bahnhof-Hotel

München

(*28240

Todes=Anzeige.
Heute, den 26. Oktober, morgens
7 Uhr, verſchied nach kurzem ſchwe=
ren
Leiden meine innigſtgeliebte
Frau, unſere gute Mutter, Schwie=
germutter
und Großmutter
Frau
Eliſabethe Franke
geb. Hanſchuh
im Alter von 68 Jahren. (15805
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ferd. Franke, Spenglermeiſter
Georg Franke
Familie Aeiſinger.
Roßdorf u. Worms, den 26, Okt. 1926.
Die Beerdigung findet Donnerstag
nachmittag 3 Uhr vom Sterbehauſe
aus ſtatt.

Todes=Anzeige.
Heute abend wurde unſere liebe, guter Tochter
Ryſer Mate
im blühenden Alter von 22 Jahren durch einen
ſanften Tod von ihrem langen und ſchweren Leiden
erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Marx
Frau Fanni Marx, geb. Merkel
und Gottfried Marx.

Meſſel, den 25. Oktober 1926.

(15598

Nachruf.
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden
und langjährigen Mitglieds
Peter Kaiſer
in Kenntnis zu ſetzen.
Wir verlieren in dem Dahin=
geſchiedenen
einen guten und wirk=
lich
treuen Kameraden, deſſen An=
denken
wir ſtets in Ehren halten
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 28. Oktober 1926, nach=
mittags
2 Uhr, auf dem Wald=
friebhof
ſtatt.
Um zahlreiches Erſcheinen wird
gebeten.
Reichsbund d. Zivildienſtberechtigten
Zweigverein Darmſtadt.
Der Vorſtand. (15597

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe auf=
richtiger
Teilnahme beim Hin=
ſcheiden
meiner lieben Frau,
unſerer guten Schweſter, Tante
und Großtante ſage ich hier=
mit
, auch im Namen aller üb=
rigen
Angehörigen, herzlichſien
Dank.
Profeſſor Fritz.
Darmſtadt, im Oktober 1926.
28249

Die Beiſetzung ſindet am 27. Oktober, mittags 1½ Uhr,
vom Sterbehaus aus ſtatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.

Todes=Anzeige.
Statt Karten.
Heute entſchlief ſanft nach kurzem Leiden unſere
liebe Nichte und Couſine
Fräulein
Karoline Ohls
Klavierlehrerin.
(*28308
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fräulein Lina von der Au.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1926.
Roßdörferſtr. 65 I.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 28. Oktober,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt

Dankſagung.
Allen denen, die an unſerem ſchweren
Verluſie innigen Anteil nahmen, ſagen wir
herzlichen Oank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Jean Zieres nebſt Kinder.
Heubach, den 26. Oktober 1926.
(15608

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Nummer 298

Mittwoch, den 27. Oktober 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 27. Oktober.
Ernannt wurden: am 16. Oktober der Lehrer Adolf Edel=
mann
, zu Storndorf (Kreis Alsfeld) zum Lehrer an der Volksſchule
zu Beuern (Kreis Gießen), am 21. Oktober der Privatdozent Dr. Gott=
fried
Max Dingler aus München mit Wirkung vom 1. Oktober 1926
an zum außeretatsmäßigen außerordentlichen Profeſſor bei der Landes=
univerſität
in Gießen.
Entlaſſen wurde aus dem Staatsdienſt Verwaltungsinſpektor
Wilhelm Kloß zu Mainz auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom
1. Oktober 1926.
Erledigt ſind; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Eudorf, Kreis Alsfeld. (Dienſtwohnung iſt
vorhanden und frei); zwei Lehrerſtellen für evangeliſche Lehrer an der
Volksſchule in Griesheim, Kreis Darmſtadt. (Dienſtwohnung iſt
nicht vorhanden, Mietwohnung in abſehbarer Zeit ſehr ſchwer zu be=
ſchaffen
.) Bewerbungen für Griesheim ſind an das Kreisſchulamt Groß=
Geran zu richten; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der Volksſchule in Lehrbach, Kreis Alsfeld. (Dienſtwohnung iſt
vorhanden und ſofort beziehbar); eine Lehrerſtelle für einen katholi=
ſchen
Lehrer an der Volksſchule in Wörrſtadt, Kreis Oppenheim.
(Dienſtwohnung wird bis Mitte Dezember d. Js. frei.)
Heſſiſches Landestheater. In der heutigen erſten Wiederholung von
Shakeſpeares Macbeth, die der Miete K des Bühnenvolksbundes
gugeteilt iſt, tritt Frau Maria Fein zum erſten Mal nach ihrer Er=
krankung
wieder auf und ſpielt die Rolle der Lady. Beginn der Auf=
führung
: 7½ Uhr.
Morgen, Donnerstag, wird Mozarts Don Giovanni nach
hnehrwöchiger Pauſe wieder in den Spielplan aufgenommen. In
dieſer Aufführung ſingt Heinrich Hölzlin zum erſten Male den Lepo=
vello
, Alfred Karen den Komthur, Oscar Grauert den Maſetto, Johanna
Buchheim die Zerline. Frau Gercke wird wieder die Partie der Donna
Anna ſingen, Fräulein Kapper die Elvira; die Titelpartie ſingt wie bei
der Erſtaufführung Dr. Leo Barezinski, den Octavio Joſef Poerner.
Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock.
Der große Kulturfilm der Ufa Auf Tierfang in Abeſſi=
nien
, der zum erſten Male ein bisher fremdes Land nicht nur geo=
graphiſch
und zoologiſch, ſondern auch ethnologiſch erfaßt hat und ein
Monumentalfilm allererſten Ranges genannt wird, läuft nur noch bis
einſchließlich Freitag, den 29. Oktober, um 5 und 8 Uhr.
Volkshochſchule. Die Bedeutung Goethes für unſere geſamte
Kultur verpflichtet, immer wieder mit ſeinen Perſönlichkeit und ſeinen
Werken bekannt zu machen. Dies wird von der Volkshochſchule durch
zuvei Vorleſungen beabſichtigt. Während in der einen Goethes Welt=
anſchauung
und naturwiſſenſchaftliche Ueberzeugung im Vordergrunde
ſteht, ſoll in der anderen der weſt=öſtliche Divan behandelt werden. Es
iſt recht intereſſant, an mancher Stelle die Aehnlichkeit jener Zeitverhält=
niſſe
mit unſeren feſtzuſtellen, ſodaß es ſcheint, als wären ſie heute ge=
ſchrieben
. Die erſte Vorleſung wird am Montag fortgeführt, die zweite
beginnt Mittwoch, den 27. Oktober, in der Techniſchen Hochſchule.
Der Kurſus für Handſchrift (Hilsdorf) beginnt am Donnerstag um
½ Uhr. Für die Filmvorführung im Kleinen Haus ſtehen unſeren
Mitgliedern ermäßigte Karten zur Verfügung.
Ehemalige Realgymnaſiaſten. Der Verein der ehemaligen Schü=
ler
und der Freunde des Realgymnaſiums hält nächſten Samstag, den
30. Oktober, abends 8.15 Uhr, bei Sitte (Karlſtraße) ſeine Haupt=
berſammlung
ab. Die Amtszeit des bisheuigen geſchäftsführen=
den
Ausſchuſſes iſt nunmehr beendet und ein neuer Vorſtand muß an
deſſen Stelle geſählt werden. Vorher wird Bericht und Abrechnung
über die ſo wohlgelungene Jahrhundertfeier des Realgymnaſiums er=
ſtattet
. Auch ſoll das Kuratorium für die geſammelte und künftig
noch weiter zu ergänzende Jubiläumsſpende beſtimmt werden. An
die vorausſichtlich nur kurze Zeit in Anſpruch nehmende offizielle Tages=
ordnung
wird ſich ein gemütliches Beiſammenſein mit Darbietungen
verſchiedenſter Art anſchließen. Alle ehemaligen Realgymnaſiaſten und
die Freunde der Schule ſind herzlichſt eingeladen und ſollten nicht ver=
fehlen
, dem insbeſondere in ſeinem erſten Teile bedeutſamen Abend bei=
zuwohnen
.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am kommenden Freitag,
abends 8½ Uhr, im Klublokal, eröffnet Herr Oberſtudiendirektor
Kiſſinger den Reigen der Wintervorträge mit einem Lichtbildervor=
trag
über ſeine diesjährige Herbſtfahrt nach Tirol. Am Sonntag,
den 31. Oktober, findet bei hoffentlich gutem Wetter die 8. Wanderung
von Obernburg nach Höchſt i. Odw ſtatt. Gemeinſames Mittageſſen
in Höchſt im Hotel Poſt. Mit Rückſicht darauf, daß das Wanderjahr
jetzt am 31. Dezember endet, ſind die Vorſchläge für die nächſtjährigen
Wanderungen alsbald, ſpäteſtens jedoch bis zum 15. November Ifd. Js.,
bei dem Vorſitzenden des Wanderausſchuſſes, Herrn Verwaltungs= In=
ſpektor
Schött, einzureichen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler Darmſtadt.
Es wird nochmals auf die Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Sitte ſtatt=
findende
letzte Mitgliederverſammlung vor der Jubiläumsfeier hinge=
wieſen
, gelegentlich welcher die einzelnen Veranſtaltungen beſprochen
werden ſollen und Wüinſche und Anregungen noch entgegengenommen
werden können. Auch intereſſierte Nichtmitglieder ſind willkommen.
Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Am Sonntag fand die
Zweite Oktoberwanderung ſtatt. Die Führer hatten gute Wege gewählt,
ſodaß dieſelben trotz der regneriſchen Witterung verhältnismäßig gut
gangbar waren und die Wanderung gut durchgeführt wurde. Es war
Gelegenheit geboten, Darmſtadts nähere Umgebung, und zwar den Ober=
wald
in ſeinem noch grüünen Blätterſchmuck, kennen zu lernen. Das
Endziel war der Mathildenhöhſaal, woſelbſt ſich eine größere Anzahl
V. H. C.er ſowie die Geſangsabteilung eingefunden hatten. Man var=
lebte
noch einige Stunden gemütlichen Beiſammenſeins. Die Geſangs=
abteilung
leiſtete unter der Leitung ihres rührigen Dirigenten, Herrn
Georg Späth. Vorzügliches und trug viel zur Hebung der Stimmung
bei. Außerdem war durch Vorträge ernſter und heiterer Art einiger
V.H C.=Mitglieder für Unterhaltung beſtens geſorgt, ſodaß die Zeit nur
allzu raſch verſtrich. Den Führern, Herren Göbel und Schmincke,
wurde durch V.H. C.=Bruder Decker der wohlverdiente Dank für die gute
Vorbereitung und Durchführung der Wanderung ausgeſprochen. Für
das bevorſtehende Weihnachtsfeſt wird ein Kinderchor eingelernt. Es
wird daher gebeten, am kommenden Sonntag, den 31. Oktober, vorm.
10 Uhr, ſämtliche V.H.C.=Kinder über 10 Jahre nach dem Mathilden=
höhſaal
zu entſenden.
Ortsgewerbeverein und Handwerker=Vereinigung. Am Donners=
tag
, den 21. Oktober ds. Js., fand die Beſichtigung der Maſchinenfabrit
Angsburg=Nürnberg, Werk Guſtavsburg, ſtatt. Die großzügigen und
nnodernen Anlagen der Fabrik wurden unter ſachverſtändigen Füh=
rungen
durchwandert. Zirka 3 Stunden waren nötig, um dieſe hoch
mnodernen Anlagen zu beſichtigen. Die neueſten Maſchinen, ſpeziell
durch elektriſche Kraft betrieben, wuvden vorgeführt. Es würde zu
weit führen, auf alles näher einzugehen, was hier dem Fachmann und
auch dem Laien vor Augen geführt worden iſt. Herzlichen Dank auch
an dieſer Stelle den beiden Führern, Herrn Werkmeiſter Reinheimer
und Herun Werkmeiſter Buſch. Anſchließend fand dann noch eine Be=
ſichtigung
der Germania=Brauerei, Wiesbaden, ſtatt. Nach den einlei=
tenden
und erklärenden Worten des Braumeiſters, Herrn Kramer, wur=
den
auch dieſe Anlagen, die mit den modernſten Errungenſchaften der
Nenzeit ausgeſtattet ſind, beſichtigt. Eine ſich anſchließende Koſtprobe
des vorzüglichen Stoffs hielt die Teilnehmer noch eine Stunde gemüt=
lich
beiſammen. Als Abſchluß wurde noch das Kurhaus beſichtigt. Alles
in allem dürfte dieſer Tag ein anſtrengender, aber genußreicher geſeſen
ſein.
Ortsgruppe Darmſtadt des Hypothekengläubiger= und Sparer=
ſchutzverbandes
für das Deutſche Reich (Sparerbund). In der Aula des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums fand eine Verſammlung der Darmſtädter
Ortsgruppo des Hypothekengläubiger= und Sparerſchutzverbandes ſtatt,
die nach einem Vortrag von Prof. Axt und längerer Ausſprache die
folgende Entſchließung annahm: Die Ortsgruppe Darmſtadt des Hypo=
thekengläubiger
= und Sparerſchutzverbandes (Sparerbund) proteſtiert
anläßlich des von den aufwertungsſchuldneriſchen Sparkaſſen geplanten
Weltſpartags gegen die völlig ungenügende Umwertung der alten
Sparkaſſeguthaben, in denen gerade die kleinen Sparer die Früchte ihrer
Lebensarbeit angelegt hatten. Sie erhebt insbeſondere Einſpruch gegen
die von den Sparkaſſen geplante Berechnung des Goldwertes der Gut=
haben
nach dem ſogen. Wilhelmshavener Syſtem, das eine ſchwere Be=
nachteiligung
der Sparer bedeutet, ferner auch dagegen, daß der geringe
Prozentſatz von 12½ Prozent für alle Sparkaſſen gelten ſoll, ohne auf
die Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Kaſſen und der hinter ihnen ſtehen=
den
Gemeinden, die einſtmals die Mündelſicherheit garantiert und die
Ueberſchüſſe erhalten haben, gebührende Rückſicht zu nehmen und ent=
prechende
Rückzahlung zu verlangen.
Schachklub Darmſtadt. Schachgroßmeiſter Nimzowitſch iſt
bereits in Darmſtadt eingetroffen und hält heute abend im Fürſtenſaal
einen Vortrag mit Erläuterungen am Demonſtrationsbrett; an=
ſchließend
an den Vortrag ſpielt er an 30 Brettern ſimultan. (Näheres
liehe Anzeige.) Der Großmeiſter hat auf ſeiner Deutſchlandreiſe
überall glänzende Reſultate im Simultanſpiel erzielt. So in Erfurt
+29, 2 und 9 unentſchieden, in Arnſtadt 21, 0 2, in Bremen
E17 3, 7, in Oldenburg +24, 0, 4. Welches Ergebnis wird
der Großmeiſter in Darmſtadt erzielen?.

Der Stimmzettel für den Volksentſcheid.
Laut amtlicher Bekanntmachung iſt als Abſtimmungstag des
Volksentſcheids Sonntag, der 5. Dezember, feſtgeſetzt
worden. Gegenſtand der Volksabſtimmung iſt die Frage, ob der
3. Heſſiſche Landtag aufgelöſt werden ſoll. Abgeſtimmt wird mit
den von der Landesregierung gelieferten Stimmzetteln in amtlich
abgeſtempelten Umſchlägen. Der Stimmzettel trägt den Aufdruck:
Soll der 3. Heſſiſche Landtag aufgelöſt
werden?

Nein

Die Stimmabgabe erfolgt ſo, daß der Abſtimmende durch
ein Kreuz oder auf andere Weiſe in dem Kreis kenntlich macht,
ob er mit Ja oder Nein ſtimmt.
Die Stimmliſten und Stimmkarteien ſind vom 14. bis 21. No=
vember
1926 auszulegen. In großen Gemeinden kann die Bürger=
meiſterei
die Auslegung ſchon früher beginnen laſſen.
* 90. Geburtstag. In voller Rüſtigkeit begeht unſer Mitbürger,
der Geh. Oberbaurat Viktov von Weltzien, am 2. Ok=
tober
ſeinen 90. Geburtstag. Geboren in Trier im Jahre 1836 widmete
er ſich nach Ablegung der Reifeprüfung dem Baufach und trat nach
Beendigung ſeiner Ausbildung als Regierungsbaumeiſter bei den Ar=
chitekten
Gropius u. Schmieden in Berlin ein, um zunächſt die Neu=
bauten
moderner Kranken= und Irrenhausbauten zu bearbeiten und
auszuführen, ſodann aber auch, um als Mitinhaber der Firma bei allen
ſonſtigen großen Bauaufgaben, die der genannten Architektenfirma da=
mals
, in der Zeit der großen Bauentwicklung nach 1870/71 übertragen
wurden, mitzuwirken und beſtimmten Anteil zu nehmen. Das Städt.
Krankenhaus Friedrichshain bei Berlin, das 2. Garniſonslazarett
Berlin=Tempelhof, ſonſtige Krankenhäuſer, kliniſche Neubauten ver=
ſchiedener
Art in Berlin, Jena und Kiel, teilweiſe auch außerhalb
Deutſchlands, das neue Gewandhaus Leipzig, zahlreiche Erfolge bei
architektoniſchen Wettbewerben uſw. ſind hier zu nennen. Im Jahre
1888 folgte von Weltzien einem Rufe nach Darmſtadt, wo er als Ober=
baurat
für Hochbauweſen in der Miniſterialabteilung für Bauweſen vor
einen umfangreichen Wirkungskreis geſtellt war. Es mögen hier be=
ſonders
die Neubauten der Zellenſtrafanſtalt Butzbach, des Darm=
ſtädter
Gewerbemuſeums, der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Philipps=
hoſpital
bei Goddelau, des hygieniſchen Inſtituts und der Irrenklinik
in Gießen, ſowie ſonſtiger Gebäude für Verwaltung, Unterricht und
Rechtspflege angeführt werden. Von nichtſtaatlichen Bauausführungen
ſeien der Bau der Lungenheilanſtalt Sandbach i. O. und der Provin=
zialpflegeanſtalt
für Oberheſſen in Gießen genannt. Von Weltzien’s
Wirken fiel in die Zeit, in der namentlich im Geſchäftsbereich der in=
neren
Verwaltung und der Juſtiz, dem ſtaatlichen öffentlichen Bauweſen
dringende und wichtige Aufgaben entſtanden waren, die in raſcher
Folge ihrer Reife und Vollendung zugeführt werden mußten, ſo daß
ſich ihm ſogleich ein dankbares Feld vielverzeigter und verantwortungs=
voller
Tätigkeit erſchloß, für deren Erfüllung er künſtleriſches Ver=
mögen
, praktiſche Erfahrung und Tatkraft in vollem Maße einſetzte
und die er mit glücklichem Erfolg durchführte. So gehörte er 10 Jahre
lang noch der heſſiſchen Staatsbauverwaltung an, um dann nach dem
Weggang des Finanzminiſters Weber mit Wirkung vom 1. September
1898 in den Ruheſtand zu treten. Herr von Weltzien hat als Soldat
2 mal im Feld geſtanden. Er war 1858/59 Einjährig=Freiwilliger im
Leib=Infanterie=Regiment Nr. 8, Berlin, und wurde nach der Mobil=
machung
1859 zum Vizefeldwebel ernannt. Seine berufliche Aus=
bildung
erlitt eine Unterbrechung durch ſeine im Mai 1866 erfolgte
Einberufung zur Armee, wo er dem 69. Infanterie=Regiment zugeteilt

Küſtenſchutz zugeteilt, ſodann machte er die Belagerungen von Metz,
Soiſſons, den Franktireurkrieg u. a. mit. Im Jahre 1872 wurde ihm
der erbetene Abſchied aus dem Militärdienſt mit der Ernennung zum
Oberleutnant erteilt. Zahlreiche Orden= und Ehrenzeichen bildeten
die äußerliche Anerkennung dieſer vielſeitigen erfolggekrönten Tätigkeit
im Dienſte des heſſiſchen und preußiſchen Staates, einer Tätigkeit, der
nun eine lange Zeit der Ruhe gefolgt iſt, ein otium cum dignitate‟,
das der Jubilar hoffentlich noch lange möge genießen können.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Nach dem Lieder= und Arien=
abend
des Kammerſängers Richard Tauber, der am Montag mit
ſenſationellem Erfolg im Landestheater als zweites Akademie=Konzert
ſtattfand, war eine geſellige Zuſammenkunft im Hotel zur Traube im
kleinen Kreiſe, in deren Verlauf Herr Tauber ſeiner Freude über
den künſtleriſchen Erfolg des Abends und üben die Aufnahme in Darm=
ſtadt
in einer Rede Ausdruck gab, und es als Bedürfnis für ihn be=
zeichnete
, dieſen Anlaß zu benützen, um ſeinem verehrten Lehrer, Pro=
feſſor
Beines, von dem er ſich, wie er ſich ausdrückte, die Grumd=
lagen
ſeines ganzen Könnens geholt habe, und zu dem er von Zeit zu
Zeit immer noch gerne als Lernender käme, herzlich zu danken. Am
Dienstag vormittag nahm Herr Tauber die Gelegenheit wahr, die
neugegründste Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt zu
beſuchen, und hat verſprochen, auf dieſe Neugründung in Darmſtadt
überall, wo ihm dazu Gelegenheit geboten wäre, aufmerkſam zu machen.
Orpheum. Das vielſeitige, allerſeits als hervorragend aner=
kannte
Spezialitäten=Programm währt nur noch bis einſchl. nächſten
Sonntag, 31. Okt. Den Freunden deu bunten Künſte, des Varietés, mag
daher nochmals empfohlen ſein, dieſe Gelegenheit wahrzunehmen, da es
kaum möglich ſein wird, in der laufenden Spielzeit weitere artiſtiſche
Spielpläne zu bringen. Die Preiſe ſind im Gegenſatz zu der Fülle des
Gebotenen wie im Vergleich zu anderen Städten durchaus mäßig.
Siehe Anzeige.)
* Cliff=Aeros verunglückt. Bei ſeinem geſtrigen Abſprung
im Orpheum hatte der kühne Artiſt Cliff=Aeros einen bedauer=
lichen
Unfall, indem er in der zweiten Bahn mit der Schulter
ſtark auf den Rand aufſchlug, ſo daß er ohnmächtig am Ziel
ankam. Trotzdem wird er heute abend verſuchen, ſeine ſchwierige
Produktion ohne Einſchränkung auszuführen.
Der Zitherklub Darmſtadt feiert am 31. Oktober ſein 30. Beſtehen
durch ein Konzert im Chauſſe=haus, Heidelberger Straße Nr. 89.
Das Programm beſteht u. a. aus Zithervorträgen des Virtuoſen Hans
Drechſel aus Yürnberg und des Vereinschors, aus Geſangsdarbietungen
der Frau Creter=Schmitz, Konzertſängerin, und des Orthſchen Männer=
Quartetts. Näheres folgt im Anzeigenteil d. Bl.
Beſitzwechſel. Das der Firma Schlager u. Beſt G.m.b.H. ge=
hörende
Anweſen Eſchollbrücker Straße 5 ging durch Kauf in den Beſitz
der Geſellſchafter der Moenania, Geſellſchaft für chemiſche und
pharmazeutiſche Erzeugniſſe, mit beſchränkter Haftung, über Dieſe
wird, wie wir hören, im Laufe des Monats November d. Js. ihre Ge=
ſchäftsräume
nach dort verlegen.

Tageskalender für Mittwoch, den 27. Oktober 1926.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach
10 Uhr, K 1, Schülermiete rot 1: Macbeth. Kleines Haus,
um 5 und 8 Uhr: Der neue Kulturfilm der Ufa: Auf Tierfang in
Abeſſinien. Orpheum abends 8 Uhr: Internationales
Varieté. Schloß=Café: Konzert. Café Rheingold:
Konzert und Tanz. Ludwighöhe: Konzert. Weinhaus
Weißer Turm: Konzert und Tanz. Hotel Schmitz:
Unterhaltungsmuſik. Konzertſaal Perkeo, abends 8 Uhr:
Humoriſtiſches Konzert. Münchener Hofbräu (Hotel Darm=
ſtädter
Hof): Oktoberfeſt. Span. Bodega: Künſtler=Konzert.
Café und Weinſtube Taunusburg: Tanz. Darm=
ſtädter
Schachklub 1875, abends 7½ Uhr im Fürſtenſaal,
Grafenſtraße: Vortrag des Schach=Großmeiſters Rimzowitſch Fr.
Lit.=Künſtl. Geſellſchaft, 2. Vereinsabend, abends 7½ Uhr.
im Mathildenhöhſaal, Dr. Leonhard Blaß (Berlin): Sudetendeutſche
Dichter. Perkev, Alexanderſtraße abends 8 Uhr, ſpricht Reichs=
miniſter
a. D. Dr. Schiffer über: Weſen, Aufgabe und Ziele der
Beamten=Hochſchulbewegung. Deutſche Volkspartei: Ein=
ladung
zu einem Lichtbilder=Vortrag über: 16 Jahre Selbſterlebniſſe
in Südafrika. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater,
Palaſtlichtſpiele.

Eröffnung der elekir. Straßenbaßn
Mag Ahengen.
Nach jahrelangen Bemühungen, nach aufreibenden Verhandlungeul,
die oft an Schärfe ihresgleichen ſuchten, hat nun endlich auch Arheilgen
die elektriſche Straßenbahnverbindung mit Darmſtadt erhalten. Somit
ſind die beiden größten und bedeutendſten Vororte Darmſtadts nunmehu
endlich mit halbſtündigen Verkehrspauſen mit Darmſtadt verbunden,
was bisher auch von den beiden Gemeinden, auch wohl von der Mel)
heit der Einwohner der Gemeinde Arheilgen freudig begrüßt werden
dürfte. Es iſt ſonnenklar, daß eine derart enge Verbindung mit de
Landeshauptſtadt im beiderſeitigen Intereſſe liegt, zumal angeſichts de
Tatſache, daß durch den Ausbau der Firma Merck die bauliche Verbi.
dung zwiſchen Darmſtadt und Arheilgen immer enger wird, und gut:
Verkehrsbeziehungen ſicher ganz beſonders im Intereſſe der arbeiten=
den
Bedölkerung liegen.
Selöſtverſtändlich hatte der Gemeinderat von Arheilgen, an der
Spitze ſein temperamentvoller und pflichteifriger Birgermeiſter, die
Pflicht, auch in dieſer Beziehung die Intereſſen ſeiner Gemeinde zu
vertreten. Er hat dies getan in der ihm beſtmöglichen Weiſe, nun aber
da das Werk vollendet iſt, ſollte man ſich der vollendeten Tatſache freuen
und ſollte nicht ſchmollen, wenn der eine oder andere Wunſch ſich als
unerreichbar herausgeſtellt hat und ſeine Erfüllung verſagt bleiben
mußte. Wenn in der üblichen Form an die Eröffnung einer ſo wichti=
gen
Verkehrslinie, die zudem noch Arheilgen einen hübſchen Bahnhof
und eine ebenſo praktiſche wie in ihrer Einfachheit architekloniſch ſchöne
Wagenhalle gebracht hat, beides Gebäude, die den Eingang von Arheil=
gen
unbedingt verſchönen, ſich ein geſelliges Beiſammenſein anſchließt,
nachdem die ernſte Arbeit die auch eine ſchwere und zeitraubende iſt),
die landespolizeiliche Aufnahme des Protokolls, vollendet iſt, dann ſollte
auch der Gemeindevorſtand Arheilgens nicht ſchmollend beiſeite ſtehen und
durch ſeine Abweſenheit gegen etwas proteſtieren, gegen das nun ein=
mal
nicht mehr zu proteſtieren iſt. Ueber kurz oder lang wird auch
Arheilgen mit der Heag und der Darmſtädter Stadtverwaltung wieder
völlig ausgeſöhnt ſein, und die Herren werden bedauern, daß ſie ſich
mit den paar gemütlichen Stunden auch die Gelegenheit entgehen
ließen, noch einmal all das zu ſagen, was ſie auf dem Herzen hatten,
bei einer Gelegenheit und in einer Form, die am beſten geeignet iſt,
noch vorhandene innere Widerſtände verſöhnend auszugleichen.
Um 311 Uhr fand ſich die landespolizeiliche Abnahmekommiſſion
am Luiſenplatz ein, die ſich aus folgenden Herren zuſammenſetzt: Vom
Finanzminiſterium Geheimrat Geibel, Oberbaurat Prof. Sengel,
vom Kreisamt Groß=Gerau Kreisdirektor Dr. Merck, Regierungsrat
Dr. Helmreich, vom Kreisamt Darmſtadt Regierungsrat Wolff,
von der Straßenverwaltung Miniſrerialrat Profeſſor Knapp, Ober=
baurat
Balz, von der Oberpoſtdirektion Telegraphendirektor Heerdt,
von der Gemeinde Arheilgen Bürgermeiſter Jung, Beigeordneter
Spengler, von der Heag Direktor Bohnenberger, Obering.
Rauſch, und von der Stadt Darmſtadt die Bürgermeiſter Ritzert
und Buxbaum und Oberbaurat Heuſel. Außerdem waren er=
ſchienen
als geladene Gäſte Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, Bür=
germeiſter
Mueller, Vertreter der Regierung, der Preſſe uſw.
In flotter Fahrt brachte ein Sonderwagen die Teilnehmer bis zur
Fabrik Merck; von hier aus wurde die neue Strecke langſam gefahren
bzw. zu Fuß abgegangen und fachmänniſch geprüft. Irgend welche An=
ſtände
ergaben ſich nicht. In Arheilgen wurden die neuen Bahnhofs=
anlagen
und die Wagenhalle, erbaut von der Firma Markwort u. Sei=
bert
, beſichtigt, und fanden allgemeine und reſtloſe Anerkennung. Die
Amtsräume des hübſchen kleinen Bahnhofs erfuhren als erſte wichtige
Amtshandlung die Niederſchrift des Protokolls, bei welcher Gelegenheit
noch einmal die Kampffreudigkeit der Arheilger Gemeindeverwaltung
Triumphe feierte. Dann wurde die Strecke in fahrplanmäßigem Tempo
abgefahren, worauf die Sonderwagen die Gäſte wieder nach Darmſtadt
zurückfuhren.
Im Anſchluß an die Abnahmefahrt hatte die Heag die Teilnehmer
zu einem einfachen Imbiß ins Hotel Zur Traube geladen. Hierbei
nahm Direktor Bohnenberger Gelegenheit, die erſchienenen Gäſte
namens der Heag herzlichſt zu begrüßen. Er erinnerte daran, daß am
12. Oktober die Griesheimer Strecke eröffnet wurde, daß die heutig
Eröffnung der Arheilger Strecke ſich entgegen der erſten Abſicht um
kurze Zeit verzögert habe. Nun ſei auch dieſes Werk vollendet, und ee‟
begrüße dieſe Fertigftellung und Inbetriebnahme mit ganz beſonderer
Freude. Es waren hier verſchiedene Schwierigkeiten zu überwinden.
die genugſam bekannt ſind und die die Inbetriebſetzung der Strecke lei=
der
ſo lange hinausgezogen haben. Arheilgen habe Griesheim gegen=
ſiber
den Vorzug, daß es bereits eine Wagenhalle und ein Stations=
gebäude
erhalten habe, was in Griesheim erſt zum Frühjahr möglich
wird. Es ſei ihm ein Bedürfnis, den in Frage kommenden Behörden,
Regierung, Kreisamt, Aufſichtsrat der Heag, dann aber auch den Her=
ren
Sachverſtändigen, beſonders Miniſterialrat Knapp und Oberingen.
Gudernatſch, dann den Firmen Siemens=Schuckert und Fiſcher und ihren
Mitarbeitern, den Angeſtellten und Arbeitern der Heag, ſowie beſonders
der Firma Markwort u. Seibert, die es verſtanden hat, die hübſche Halle
in Arheilgen in einfach ſchlichter, aber architektoniſch ausgezeichneter
Form, und zwar, was beſonders anzuerkennen ſei, meiſt aus dem alten
Material der früheren Lokomotivſchuppen zu erſtellen, von Herzen Dank
zu ſagen. Nur dem gemeinſamen erſprießlichen Zuſammenarbeiten ſei
es zu danken, daß auch dieſes Werk mit ſo gutem Gelingen zu Ende
geführt werden konnte. Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß auch dieſe
Strecke blühen, wachſen und gedeihen möge zum Wohl der beiden
Gemeinden.
Oberkütrgermeiſter Dr. Gläſſing begrüßte die Gäſte im Namen
der Stadtverwaltung Darmſtadt, die ebenfalls die nunmehr fertig=
geſtellte
Verbindung zwifchen Griesheim und Arheilgen begrüße, die die
lange Zeit unterbrochen geweſene Verbindung mit den beiden großen
Vororten wieder hergeſtellt hat. Wenn das Werk auch lange Zeit in
Anſpruch genommen hat, ſo darf man heute ſagen: Was lange währt,
wird gut! Die Vollendung der beiden Linien läßt die Hoffnung er=
ſtehen
, daß die Strahlen der elektriſchen Straßenbahn bald weitere
Ausdehnung erfahren, vielleicht ſogar in nicht zu ferner Zeit bis nach
Offenbach, wenm auch kürzlich gelegentlich eines Beſuchs bei der großen
Automobilfirma Opel die Frage aufgeworfen wurde, ob, es überhaupt
noch zweckmäßig ſei, Vorortbahnen zu bauen angeſichts der Zunahme
des Automobilverkehrs, ſo müſſe man doch wohl ſagen, daß für Deutſch=
land
die Zeit noch zu fern iſt, da jeder zweite oder dritte Einwohner
ſein eigenes Auto hat, daß die Verhältniſſe in Deutſchland noch lange
nicht ſo ſind wie in Amerika. Für die Maſſenbeförderung bleiben
Straßenbahnen wohl unentbehrlich. Wir hoffen und wüinſchen, daß wir
demnächſt auch eine Feſtſitzung haben werden, in der auch der Bürger=
meiſter
von Arheilgen vertreten ſein wird. Ich glaube, daß die Firma
Merck, die ja ſchon viel dazu beigetragen hat, daß Darmſtadt und
Arheilgen immer näher zuſammenwachſen werden, in nicht zu ferner
Zeit für die völlige Vereinigung ſorgen wird. Win werden aber auch,
wenn wir unſere Verkehrslinien verbeſſern, von der Großſtadt Frankfurt
profitieren. Nach meiner Anſicht viel mehr, als wenn wir ſelbſt bis zur
Großſtadt auswachſen. Unſer beſonderer Dank gilt der tatkräftigen und
zielbewußten Arbeit der beiden Herren Direktoren Bohnenberger und
Brandis, auf deren Wohl ich mein Glas leere.
Kreisdirektor Dr. Merck=Groß=Gerau ſprach ebenfalls, in humo=
riſtiſcher
Form, von der Konkurrenz zwiſchen Straßenbahn und Auto
mobil und betonte, daß er eigentlich in Gewiſſenskonflikte komme, da
er als Kreisdirektor an dem Wohlergehen der größten deutſchen Auto=
mobilfirma
, die in ſeinem Kreis domiziliere, mindeſtens ſo ſtarkes In=
tereſſe
haben muß als an der Straßenbahn. Er hege aber ebenfalls die
Hoffnung, daß dieſe beiden Faktoren nicht gegeneinander, ſondern mit=
einander
arbeiten und ſich entwickeln werden zum Beſten der Allgemein=
heit
. Jedenfalls könne er feſtſtellen, daß er mit den Gemeinden Gries
heim und Arheilgen ſeit Jahren in beſter Freundſchaft lebe und wirk.
Darmſtadt und Arheilgen ſind nun wiederum näher gekommen, trotzden
habe er den Eindruck, daß ſich dieſe Verbindung noch intenſiver geſtalter
ſollte, beſonders nach dem Verlauf des Tages habe er den Eindruck,
daß dieſe engſto Verbindung nicht mehr lange auf ſich warten laſſen
werde. Die Expanſionskraft, die den beiden Gemeinden innewohne,
muß eines Tages zu einer innigen Verſchmelzung führen.
Geheimrat Geibel erzählte aus langem Erleben heraus von der
Geſchichte des Bahnhaues EberſtadtDarmſtadtArheilgen, die in den
S0er Jahren begann, und aus der ſich ergibt, daß er, Redner, eigentlich,
der Gründer dieſer Bahnen iſt, denn er wurde eines Tages als fünger
Akzeſſiſt Träger der Konzeſſion. Redner ſchloß mit dem Wunſch, daß
der ſveitere Ausbau der Darmſtädter Straßenbahn nicht lange auf ſich,
warten laſſen möge.
Herr von Buttlar. Ingenieur der Firma Siemens=Schuckent,
ſprach namens der Firma den Dank für die ihr geſpendete Anerkennung
bei der heutigen Vollendung des Werkes aus. Der Dank gebühre nicht
der Firma allein, die ohne das bereitwillige Zuſammenarbeiten aller
Beteiligten nicht in der Lage geweſen wäre, das Werk ſo gut zu voil
enden. Er danke allen, die den Bau unterſhützt haben und ſpreche den
Wunſch aus, daß die Heag nunmehr ihre Fühler weiter ausſtrecken =
nach
Norden und Süden, und vielleicht ſogar nach Groſ=Geinn.
Damit war der Reigen der offiziellen Reden erſch ſt.
Die Bahn wurde bereits am Nachmittag dem öffentlichen Bet
übergehen; ſie verkehrt vorerſt halbſtündig.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 27. Oktober 1926

Nummer 298

Parlamentariſches.
Ein Antrag, Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft betr.,
l.nutet: Wir beantragen:
Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, unver=
ihlich Maßnahmen zum ſyſtematiſchen Abbau der Wohnungszwangs=
wirtſchaft
zu treffen, und zwar dahingehend, daß
1. in Gemeinden mit einer Einwohnerzahl nach der Volkszählung vom
16. Juni 1925 von
a) über 20000 Einwohnern alle Wohnungen mit einem Jahres=
mietpreis
von 1000 Mark ab,
b) über 10 000 Einwohnern alle Wohnungen mit einem Jahres=
mietpreis
von 800 Mark ab,
c) über 3000 Einwohnern alle Wohnungen mit einem Jahresmiet=
preis
von 600 Mark ab,
() in den übrigen Gemeinden ſämtliche Wohnungen
2. die nicht Wohnzwecken dienenden Räume allgemein von der Zwangs=
bewirtſchaftung
befreit werden.
3. entſprechende Uebergangsbeſtimmungen getroffen werden,
4, auf einen entſprechenden Abbau der Wohnungsämter und Miet=
einigungsämter
hingewirkt wird.
Die mit Gewerberäumen zuſammen vermieteten Wohnräume ſind
vie unter Ziffer 1 beantragt zu behandeln.
In der Begründung heißt es unter anderem: Die ſeit dem
Jahre 1918 in verſtärktem Maße beſtehende Wohnungszwangswirtſchaft
hat in ihren Auswirkungen vollkommen enttäuſcht. Dieſe Tatſache iſt
unbeſtritten und wird allgemein zugegeben. Falſch wäre es, die Ver=
hältniſſe
auf dem Wohnungsmarkt in der derzeitigen Richtung weiter=
treiben
zu laſſen. Sache der Regierung iſt es, Mittel und Wege zu fin=
den
, um in abſehbarer Zeit wieder zu normalen Verhältniſſen auf dem
Wohnungsmarkt zu kommen.
Aus den gemachten Erfahrungen haben bereits eine Reihe von
Ländern die Lehre gezogen, indem ſie in einen zielbewußten Abbau der
Zwangswirtſchaft eingetreten ſind. Man hat mit den teuren Wohnun=
gen
und den Gewerberäumen angefangen und ſteckt das Ziel immer
weiter. In dieſer Richtung ſind vorgegangen: Württemberg, Bayern,
Baden, Thüringen, Oldenburg, Hamburg, Bremen und Lübeck. Würt=
temberg
hat ſich durch die mit den Abbaumaßnahmen gemachten gün=
ſtigen
Erfahrungen erſt in Kürze veranlaßt geſehen, weitere Abbau=
maßnahmen
einzuführen. Der Staatsanzeiger für Württemberg er=
wähnt
anläßlich der Bekanntmachung des weiteren Abbaues, daß die
durchaus nicht ungünſtigen Erfahrungen, die mit der Lockerung der
Zwangswirtſchaft in Württemberg gemacht worden ſeien, den weiteren
Abbau durchaus rechtfertigen. Mit der Lockerung der Zwangswirtſchaft
wird unmittelbar in Zuſammenhang gebracht die Tatſache, daß Würt=
temberg
in bezug auf die Arbeitsloſenziffer außerordentlich güinſtig da=
ſtehen
foll.
Daß auch anderwärts nicht ungünſtige Erfahrungen gemacht wor=
den
ſind, beweiſt der Umſtand, daß man in keinem der in Betracht kom=
menden
Länder ſich veranlaßt geſehen hat, eingeführte Lockerungen wie=
der
aufzuheben.
Es liegt kein Anlaß vor, anzunehmen, daß die Erfahrungen in
Heſſen anderer Art ſein würden als in den Nachbarländern. Heſſen hat
nicht die Großſtädte wie andere Länder, und der Wohnungsmarkt wird
viel reibungsloſer ſich geſtalten, wemn man dazu übergeht, das alte
bewährte Syſtem der freien Wirtſchaft wieder herzuſtellen.
Für eine beſtimmte Zeit ſind Uebergangsbeſtimmungen zu treffen,
um Härten zu vermeiden.
Was die Gewerberäume angeht, ſo beſteht heute auf dieſem Gebiet
zweifellos kein Mangel, ſodaß die geſetzlichen Vorausſetzungen für ein
ſtaatliches Eingreifen längſt in Wegfall gekommen ſind. Das Angebot
an Gewerberäumen iſt in letzter Zeit vielfach größer als die Nachfrage.
Der Geſchäftsraummarkt bedarf einer behördlichen Regelung nicht mehr.
Auch hier ſind zweckmäßige Uebergangsbeſtimmungen zu treffen.

Kunſinotizen.
Künfder und fünſſiertſche Deranſtaltungen, deren im Nachſiehmden Gred
gsſchlebt, bebält ſich die Redattion ibr Urtell ver.

Palaſt=Lichtſpiele. Wien, wie es weint und
lacht. Acht Akte aus dem heiteren Wien; die Handlung ſpielt an
der ſchönen blauen Donau mit den Hauptdarſtellern, den erſten prominen=
ten
Darſtellern: Da iſt zuerſt Mady Chriſtians als Sefi Gruber, Sie ken=
nen
Sie aus den verſchiedenſten Nollen, dieſes Mal ſpielt ſie das Süße
Weaner Madel‟. Dann kommt Jack Mylong=Münz als ihr Bruder
Martin Gruber. Da iſt Fritz Greiner als Vater von’s Ganze! Er
iſt Hausbeſitzer und Fiaker und führt das feſcheſte Zeug! von Wien.
Nun kommt Erich Kaiſer=Tietz als General Albrecht v. Wagher er
ſieht nur ſo bös aus von Amtswegen : iſt ſonſt ganz gemütlich und
trinkt gern einen Schoppen. Werner Pittſchau, der unwiderſtehliche
Leutnant Otto von Hutter. Hermann Picha, der Hofrat Anton Hutter,
iſt ſein Vater; er wurde in der Inflation Verſicherungsagent gegen
Feuer und Einbruch. Hans Brauſewetter, mit dem Unſchuldsblick,
ſpielt den Pepi Gſchwander; er iſt Ober, draußen im Grinzing und
ſerviert als Spezialität des Hauſes: Gulaſch mit Kartoffelklößen.
Ein ungleiches Paar: Imogene Robertſon, im Film Adele v. Wagher,
die ſchönſte Frau von ganz Wien. Sie ſoll ſich durchaus mit Julius
Falkenſtein, dem Rittmeiſter Kollodat, verloben. Und nun zum Schluß
kommt Frida Richard als Großmutter Gruber und bringt die ganze
Sache mit ihrem lieben Lächeln in Ordnung, den im Prater blühn
wieder die Bäume und da muß man ſich doch halt vertragen.

* Reſidenz=Theater: Der goldene Schmetter=
ling‟
. Ein Ausſtattungs=Revue=Film, der eine Augenweide ſchlechthin
iſt. Selbſt in wirklichen Revuen ſieht man ſelten eine ſolch erleſene
Pracht. Geradezu Gedicht wird die Toilette der Lily Damita. Sie hat
hier Gelegenheit, ſich in einer Menge möglicher und unmöglicher Ver=
kleidungen
zu zeigen. Lilh Damita iſt ſo recht in ihrem Element. Das
Manuſtript gibt dem Regiſſeur und den Darſtellern, was ſie brauchen,
nämlich große Rollen. So vereinigen ſich Star und Enſemble zu einem
anſprechenden Ganzen, und es wurde ein Film geſchaffen, der dem ver=
vöhnteſten
Geſchmack Rechnung tmagen dürfte.

Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir verweiſen darauf, daß alle unſere Parteimitglieder und Freunde
zu dem heute abend von unſerer Jugendgruppe veranſtalteten Licht=
bildervortrag
, bei dem der Vortragende über ſeine Selbſterlebniſſe wäh=
rend
eines 16jährigen Aufenthalts in Südafrika ſppechen wird, herzlichſt
eingeladen ſind. Der Vortrag findet heute abend 8 Uhr im Saale des
Feierabend (Stiftſtraße 51) ſtatt. Eintritt frei!
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß heute Mittwoch, den
N Oktober, abends 8 Uhr, im Saale des Feierabend (Stiftsſtraße 51)
der wiederholt angekündigte Lichtbildervortrag, ſtattfindet.
Thema: 16 Jahre Selbſterlebniſſe in Südafrika‟. Wir bitten alle
Mitglieder und Freunde, auch die Ortsgruppe der Deutſchen Volks=
partei
, recht zahlreich zu erſcheinen. Der Eintritt iſt frei.

gen spröde
ur:
MENIE
wirkk sofork 8
gibf sammetweichen Teink
Schachtein zu 20, 30, 60 u. 120 Pfg.

Aus Heſſen.
Starkenburg.
Griesheim, 26. Okt. Bei dem Verbandsſpiel zwiſchen dem V.f.R.*
Bürſtadt und dem hieſigen Sportklub Viktoria 06 erlitt ein Bürſtäd=
ter
Spieler einen komplizierten Unterſchenkelbruch. Durch Angehörige
der hieſigen Arbeiter=Samariter=Kolonne wurde dem Verunglückten die
erſte Hilfe zuteil. Dieſelben ſorgten auch für die Ueberführung des Ver=
unglückten
nach dem Darmſtädter Krankenhaus. An der Kreisſtraße
zwiſchen Goddelau und Wolfskehlen wurden in der vorigen Nacht ſechs
junge Obſtbäume abgebrochen. Hoffentlich gelingt es der Polizei, den
oder die Täter zu ermitteln und ſie einer exemplariſchen Strafe zuzu=
führen
. Einen argen Uebergriff hat ſich am Samstag ein Beamter
der franzöſiſchen Verwaltung des Truppenübungsplatzes erlaubt. Weil
der auswärtige Steigerer des Düngers der Verwaltung noch einen grö=
ßeren
Geldbetrag ſchuldet, legte der Beamte kurzer Hand Beſchlag auf
die Pferde und Wagen zweier hieſiger Landwirte, die gekommen waren,
um den von dem ſchuldigen Steigerer gekauften Dünger zu laden. Alle
Vorſtellungen, daß ſie den Dünger rechtmäßig gekauft hätten und auch
das Anerbieten, den bereits geladenen Dünger wieder abzuladen, nützten
nichts, ſie mußten Wagen und Pferde zurücklaſſen und unverrichteter
Dinge heimkehren. Erſt auf ſehr ernſtliche Vorſtellungen des hieſigen
Dolmetſchers ließ ſich der Beamte geſtern vormittag bewegen, den beiden
Landwirten ihr Eigentum zurückzugeben.
H. Eberſtadt, 25. Okt. Volkshochſchulkurfus. Im Winter=
halbjahr
1926/27 beranſtaltet der Ortsausſchuß für Volksbildung und
Jugendpflege zunächſt einen Geologiſchen Kurſus über das Thema:
Das Werden der Heimat unter der Leitung des Dipl. Handels=
lehrers
Dr. H. Diehl=Darmſtadt. Der Kurſus beginnt am Dienstag,
den 2. November, abends 8½ Uhr im unteren Saale (links) der Georg=
ſchule
und umfaßt 8 Abende, für die jeweils der Dienstag einer Woche
in Betracht kommt. Es werden jedesmal charakteriſtiſche Geſteine bzw.
Foſſilien und geologiſche Bilder aus dem Odenwald, der Main=Rhein=
Ebene, dem rheinheſſiſchen Hügelland, dem Taunus, der Wetterau und
dem Vogelsberg gezeigt. Gegebenenfalls finden auch Führungen durch
die geologiſche Abteilung des Landesmuſeums ſtatt. Das Hörgeld für
den ganzen Kurſus beträgt nur 2 Mark. Der Ausſchuß hat dieſes Jahr
für angenehme Sitzgelegenheit auf neuen Stühlen geſorgt, fodaß das
unbequeme Sitzen auf den Schulbänken in Wegfall kommt. Eine Ge=
meindemtsſitzung
findet kommenden Donnerstag, abends 8 Uhr, auf
dem Nathaus ſtatt. Die beiden neugewählten Gemeinderatsmitglieder
Kolb und Fölſing werden in dieſer Sitzung eingeführt und verpflichtet.
Zur Beratung ſteht u. a. ein Antrag des Gemeinderats Quari, betr.
Bereitſtellung von Mitteln für Beſchaffung von Winterbedürfniſſen
für Erwerbsloſe Sozialrentner, auf der Tagesordnung.
* Nieder=Beerbach, 26. Okt. Nächſten Freitag, den 29. Oktober, be=
gehen
im engſten Familienkreiſe die Eheleute Gg. Plößer 1. das Feſt
der Goldenen Hochzeit.
H. Nieder=Ramſtadt, B. Okt. Rheinliederabend des Ge=
ſangvereins
Eintracht‟. Der Geſamteindruck der Veranſtal=
tung
verriet die ſorgfältige Ausarbeitung des Programms und die vor=
treffliche
ſichere Stabführung des Dirigenten, Herrn J. Kehr=Darmſtadt.
Er wußte ſeine ihm verſtändnisvoll folgenden Sänger die Bahn des Er=
folges
zu führen und den Abend zu einem glanzvollen zu geſtalten. Den
inſtvumentalen Teil des Abends beſtritten die Herven H. Crößmann,
Lehrer und Konzertmeiſter an der Städt. Akademie für Tonkunſt in
Darmſtadt (Violine), Dern aus Darmſtadt (Violine), Kehr aus Darm=
ſtadt
(Bratſche), Lehmann aus Darmſtadt (Cello) und Thöt (Klavier).
Ein tiefempfundenes, feinſinniges Spiel, ein vorzügliches techniſches
Könmen und Zuſammenſpiel zeichnete dieſes Inſtrumemtalquintett be=
ſonders
aus. Als Rezitator wirkte noch mit Herr Hanauer aus Darm=
ſtadt
. Der verdienſtvolle rührige Dirigent des Vereins, der der eigent=
liche
Schöpfer der guten Programmzuſammenſtellung war, darf ſich un=
geſchmeichelt
zu dem erzielten Erfolg beglückwünſchen.

Puind Bhelzenkei und kaden schon dunch ihr schöne Uußete
die mite Gandtät und die soigfadige Jablikation eikennen.
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[ ][  ][ ]

Nummer 298

Mittwoch, den 22. Oktober 1926

Seite 7

r. Babenhauſen, 26. Dkt. Die Heſſiſche Operettenbühne
weilte am Sonntag zum zweiten Male in unſerem Städtchen. Der
Saalbau des Gaſthauſes Deutſcher Hof war wieder dicht beſetzt. Es
gab die Operette An der ſchönen blauen Donau von Arlt, mit der
Muſik von F. Hartmann. Die Schauſpielertruppe hatte mit dieſem
Stücke, das reich an komiſchen Einfällen iſt, und teilweiſe eine melodiöſe,
einſchmeichelnde Muſik hat, einen Bombenerfolg. Der von Freunden
des Handballſpiels mit Spannung erwartete Wettkampf zwiſchen
den erſten Mannſchaften des hieſigen Polizeiſportvereins und der Spiel=
vereinigung
02 Mainz=Kaſtel mußte wegen des ungünſtigen Wetters ab=
geſagt
werden. Der Unterricht an der Volksſchule hat nach einer
Feriendauer von vier Wochen am Montag wieder begonnen. Ihren
letzten offiziellen Schießtag hielt am vergangenen Sonntag die
hieſige Schützengeſellſchaft e. V. ab, an dem auch mehrere Mitglieder der
Privil, Schützengeſellſchaft Darmſtadt als Gäſte teilnahmen.
* Erbach, 25. Okt. Herr Kaufmann Stetter=Erbach er=
öffnete
die geſtrige Verſammlung des Erbacher Kleinhandels=
verbandes
im Schützenhof, indem er die Erſchienenen, inſonderheit
das Mitglied des Reichswirtſchaftsrats Wilhelm Kalb=
fuß
=Darmſtadt, den 1. Vorſitzenden des Heſſiſchen Landesver=
bandes
, und den Syndikus desſelben, Herrn Dr. Mößher, be=
grüßte
. Herr Stetter wies darauf hin, daß es höchſte Zeit ſei, daß der
Einzelhändler ſich organiſiere und an einen größeren Landesverband
anſchließe, um dadurch beſſer ſeine und des Handels Intereſſen nach
außen hin vertreten zu können. Hierauf erteilte Herr Stetter Herrn
Kalbfuß das Wort zu ſeinem Referat: Warum muß ſich der Einzel=
händler
organiſieren? Herr K. dankte zuerſt für die Einladung und
wies darauf hin, daß er lediglich als Kollege zur Verſammlung ſpkeche.
Er ſchilderte in beredten Worten den erhebenden Eindruck, den er bei
der Tagung des Deutſhen Einzelhandels in Düſſeldorf im Laufe die=
ſes
Sommers gewonnen hatte, als ſich dort über 5000 Kollegen einfan=
den
, um nicht nur die Fragen des deutſchen Einzelhandels, ſondern
darüber hinausgehend die Fragen der allgemeinen und der Geſamtwirt=
ſchaft
zu behandeln. So trage der Einzelhandel mit bei dem Aufbau unſe=
res
deutſchen Vaterlandes. Vor dem Kriege ſei der Einzelhandel bei
wichtigeren Fragen kaum gehört worden, jetzt aber nachdem er orga=
niſiert
ſei ſei er eine Macht, für deren Fragen die hochſten Spitzen
der Behörden Intereſſe zeigten. Dies beweife die perſönliche Fühlung=
nahme
des Herrn Reichsminiſters mit der Vertretung des Einzelhandels.
Dieſer Erfolg ſei letzten Endes der praktiſchen Durchführung des Or=
ganiſationsgedankens
zu verdanken. Dieſe Spitzenorganiſation ſei im
Jahre 1918 ins Leben gerufen worden. Hervorgegangen aus kleinen
Anfängen, umfaſſe ſie jetzt zirka 140 Landesverbände und amtliche Ver=
tretungen
des Kleinhandels mit leitenden Beamten und Hilfskräften
an der Spitze und einem großen Haus in Berlin, dem Haus des Deut=
ſchen
Einzelhandels. Nach vielen Kämpfen ſei erreicht, daß dieſe Ver=
tretung
den anderen des Handels= und der Induſtrie gleich erachtet
werde. In eingehender Schilderung erläuterte der Redner die Organi=
ſation
des Einzelhändlers, der meiſt regional in Landes= oder Kreisver=
bänden
organiſiert ſei, um ſeine örtlichen Intereſſen zu vertreten, und
auch fachlich, um über reine Fachfragen aufgeklärt zu werden. Der Heſ=
ſiſche
Landesverband umfaſſe in Starkenburg und Oberheſſen allein 1600
heſſiſche Einzelhändler. Dieſe hätten ſich im Landesverband zuſammen=
geſchloſſen
zu gemeinſamem Austauſch der Erfahrungen, zum gegen=
ſeitigen
Unterricht und Unterſtützung. Nur auf gut geleiteten Orts=
gruppen
könne der Landesverband beſtehen. An Hand der Darmſtädter
Ortsgruppe, die bereits (00 Mitglieder umfaßt, ſchilderte der Vortra=
gende
dann das Arbeiten einer Ortsgruppe und die Erfolge dieſer Ar=
beit
. Sodann ſtreifte er einzelne Fragen, wie Steuer, Sonntagsruhe
und das Verſtändnis zwiſchen Stadt und Land. Mit einem warmen
Appell an die Verſammelten ſich dem Landesverband Heſſen anzu=
ſchließen
und durch dieſen Zuſammenſchluß eine gebietende Macht in
allen Berufs= und Organiſationsfragen zu bilden, ſchloß der Referent
ſeine eingehenden, mit Beifall aufgenommenen Ausführungen. Herr
Stetter=Erbach brachte den Dank der Verſammlung zum Ausdruck,
betonte auch ſeinerſeits nochmals die Notwendigkeit der Organiſation
und erteilte darauf Herrn Syndikus Dr. Moeßner das Wort zu ſei=
nem
Vortrag über: Wirtſchaft und Einzelhandel. Nach einigen ein=
leitenden
Worten wies Herr Dr. Moeßner darauf hin, daß er nicht
auf ſämtliche Belange und Aufgaben des Einzelhandels eingehen könne
und ſich damit begnügen müſſe, den heutigen Stand desſelben in den
hauptſächlichſten Punkten zu ſtreifen. Bei der Behandlung der wirt=
ſchaftlichen
Lage führt er aus, daß gerade für den Einzelhandel, trotz oft
gegenteiliger Preſſeberichte, immer noch eine Depreſſion beſtehe. Dies

habe ſeinen Grund im Rückgang der allgemeinen Kaufkraft. Der Kon=
ſum
habe ſich in der Nachkriegszeit ohne Zweifel ſehr reduziert, ſogar
im Laufe dieſes Jahres ſei ein Rückgang gegenüber 1924 und 1925 zu
verzeichnen. Er ſtreifte alsdann die geſetzlichen Maßnahmen der Re=
gierung
, wie Preisabbauaktion uſw., und kam zu dem Ergebnis, daß
durch Zwangsmaßnahmen keine Aenderung eintreten könne, wenn die
Konſumkraft nicht vorhanden ſei. Er erkannte die Bemühungen um
Senkung der Steuern voll und ganz an. Er betonte, welchen Anteil die
Zentralſtelle des deutſchen Einzelhandels bei den ergangenen Steuer=
erleichterungen
habe (auch Umſatzſteuer), und berichtete, daß das drohende
Geſpenſt einer reinen Kleinhandelsumſatzſteuer noch glücklich abgewendet
worden ſei. Es würde zu weit führen, wollte man die einzelnen De=
tails
dieſes ſehr intereſſant ausgeführten Punktes über die Steuern
eingehend wiedergeben. (Es iſt ja auch nicht der Zweck eines Berichtes.
die Teilnahme an einer Verſammlung dem Intereſſenten zu erſetzen.)
Sodann kam der Redner auf den Beamtenhandel und die Konkurrenz
der Konſumvereine zu ſprechen. Zu erſterem führte er an zwei Bei=
ſpielen
aus, wie oft Beamte durch ſogenannten gemeinſamen Bezug
die Ware teurer bezahlen würden wie in einem offenen Ladengeſchäft.
Weiter erwähnte er die Abzahlungsgeſchäfte, die mit 100 Prozent durch=
ſchnittlich
arbeiten, wie von dem Enquéte=Ausſchuß feſtgeſtellt ſei. So=
dann
wies er auf die Gefahr hin, die dem Einzelhandel durch die Kon=
ſumvereine
drohe. Zum Schluß machte Herr Dr. Moeßner darauf auf=
merkſam
, daß der Landesverband allen Einzelhändlern in allen Fragen
jederzeit gerne ratend und helfend zur Seite ſtehe. Es ſchloß ſich eine
ſehr angeregte Diskuſſion, an der ſich verſchiedene Herren aus Erbach
und Michelſtadt ſehr rege beteiligten, an. Alle traten für den Zuſam=
menſchluß
in einer Organiſation zur gemeinſamen Arbeit zum Beſten
des Einzelhandels ein. Herr Kaufmann Stetter=Erbach ſprach den Her=
ren
Referenten nochmals ſeinen und der Verſammlung Dank aus und
ſchloß mit einem warmen Appell an die Verſammlung mit der Auffor=
derung
zum Zuſammenſchluß.
Hirſchhorn. 26. Okt. Waſſerſtand des Neckars. Am 25.
Oktober: 0,94 Meter; am 26. Oktober: 1,04 Meter. Die Ketten=
ſchleppſchiffahrt
hat am 25. Oktober ihren vollen Betrieb wieder aufge=
nommen
. Seither verkehrten nur Lokalzüge MannheimEberbach.
* Aus dem Weſchnitztal, 26. Okt. Ein ſehr beklagenswerter Unglücks=
fall
hat ſich dieſer Tage bei Mörlenbach zugetragen. Der 76 Jahre alte
Forſtwart Simon in Bonsweiher wurde von einem 15jährigen Jungen
mit ſeinem Fahrrade angerannt, ſo daß der alte Mann zu Boden ſtürzte,
einen Schädelbruch davontrug und nach einigen Stunden den Ver=
letzungen
erlag. Dieſer traurige Vorfall wird allgemein bedauert.
* Biblis, 26. Okt. Schwerer Unfall. Der in den 70er Jah=
ren
ſtehende Polizeidiener Bollmann erlitt bei einem Dienſtgang einen
ſchwveren Unfall. Er betrat die etwas düſtere Küche eines hieſigen Ein=
wohners
und gewahrte nicht, daß die Kellertüre, eine Falltüre, aufſtand.
Der Beamte ſtürzte kopfüber in den Keller und zog ſich dermaßen ſchwere
Verletzungen zu, daß er mittels Tragbahre in ſeine Wohnung verbracht
werden mußte.
Kaffee und Wasser tuns nicht allein.
auch Mebers Carlsbader maß hinen!
Die Kaffeebohne ist von spröder Natuc.
Dem kochenden Wasser gibt sie Ur Beſtes
nicht preis. Es bedarf der Zutat von
Webers Carlsbader
um ihren Eluchtigen Duft und herben
Wohlgeſchmack restlos für das Getränk

zu gewinnen,

IIDr 15382

Volksbildungstag.

Die Geſellſchaft für Volksbildung veranſtaltet am Freitag, den
5. November, nachmittags 3 Uhr in Friedberg (Heſſen), im Saal 1 des
Polytechnikums, eine Verſammlung ihrer Mitglieder und der Freunde
freiwilliger Bildungsarbeit. Auf der Verſammlung wird Herr J.
Tews, Geſchäftsführer der Geſellſchaft für Volksbildung, über die gegen=
wärtige
Lage der freiwilligen Bildungsarbeit und die Tätigkeit der Ge=
ſellſchaft
für Volksbildung ſprechen. Daran ſoll ſich eine Ausſprache über
Volksbildungsfragen anſchließen. Es iſt zu erhoffen, daß durch die Ver=
ſammlung
die Volksbildungsarbeit (Volksbüchereien, Vortragsweſen,
Kunſtabende, Wanderbühne) in unſerem Gebiet weſentliche Anregungen
erfährt. Wir machen deswegen unſere Leſer auf die Verſammlung
beſonders aufmerkſam.

Oberheſſen.

b. Friedberg, 25. Okt. Die am Freitag im Ratskeller ſtattgefundene
Verſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins war überaus zahlreich
beſucht; den Hauptpunkt des Abends bildete ein ſehr intereſſanter und
belehrender Vortrag des Garteninſpektors Rehnelt=Gießen über Pflege
und Behandlung der Zimmerpflanzen. Zur Verſchönerung des Stadt=
bildes
hat der Verein in anerkennenswerter Weiſe Preiſe für die
ſchönſten Vorgärten und für Balkon= und Fenſterſchmuck ausgeſetzt,
auch in der letzten Sitzung konnte wieder nach den Vorſchlägen der
Sachverſtändigen 10 Preiſe, beſtehend aus Palmen und Zimmerpflanzen,
verliehen werden. Ebenſo hat der Verein an Mädchen der Volks= und
Schillerſchule je 100 Pflänzlinge von Topfpflanzen verteilt und Preiſe
für die beſte Pflege derſelben verliehen, Herr Rektor Meher dankte
hierfür und gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Verteilung auch im
nächſten Jahre ſtattfinden möchte. Eine Freiverloſung von Blumen=
zwiebeln
und Stauden, die von Mitgliedern geſtiftet waren, bildete den
Schluß der Verſammlung.
WSN. Gießen, 26. Okt. Unverbeſſerlicher Langfinger.
Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte ſich geſtern ein wegen Diebſtahls
ſchon oft vorbeſtrafter Stallſchweizer aus Neutlingen in Württemberag
zu verantworten. Der Angeklagte nahm unter falſchem Namen bei
einem Landwirt in Kloppenheim Stellung und ſtahl dort in Abweſen=
heit
ſeines Mitknechtes mittels Einſteigens deſſen verſchloſſenen Koffer
und das erſparte Geld. Der Langfinger konnte erſt nach ſteckbrieflicher
Verfolgung gefaßt werden. Unter Zubilligung mildernder Umſtände
der Gerichtshof wollte ihn angeſichts ſeiner Jugend noch einmal vor
dem Zuchthaus bewahren wurde er zu einem Jahre Gefängnis ver=
urteilt
. Auffindung von Siedlungen aus der Früh=
zeit
Oberheſſens. Der Denkmalspfleger für Oberheſſen, Prof.
Helmke=Gießen nahm am vergangenen Samstag in einigen Walddiſtrik=
ten
bei Ruppertsburg Beſichtigungen von Spuren vor, die nach den Feſt=
ſtellungen
des Direktors Schumacher vom Mainzer Muſeum auf grö=
ßere
Siedlungen aus der früheſten Geſchichte Oberheſſens hinweiſen. Es
wurde beſchloſſen, einen Ausgrabungsplan in großem Maßſtabe auszu=
arbeiten
, und nach Bereitſtellung der erforderlichen Geldmittel im kom=
menden
Frühjahr mit den Ausgrabungen im großen Umfange zu be=
ginnen
.
WSN. Schotten, 26. Okt. Uraufführung des Vogels=
bergskulturfilms
. In einem hieſigen Lichtſpielhaus gelangte
geſtern abend der erſte Teil des von der Lehrfilmgeſellſchaft Wiesbaden
zuſammengeſtellten Kulturfilms für den Vogelsberg zur Erſtauffüh=
rung
. U. a. ſah man prachtvolle Bilder von Bad Salzhauſen mit ſeinen
ſchönen Kuranlagen. Auch das Städtchen Nidda zeigte ſich von einer
ſehr angenehmen Seite, wobei insbeſondere das Altertümliche und Länd=
liche
zum Ausdruck kam. Von Schotten ſah man eine gut gelungene Ge=
ſamtanſicht
ſowie Aufnahmen vom Rathaus, der Kinche und der Mol=
kerei
. Ferner brachte der Vogelsberger Höhenklub ſtimmungsvolle Bil=
der
vom Hoherodskopf, Taufſtein, Bilſtein und anderen markanten
Punkten des Vogelsberges. Gegenwärtig finden noch eine Reihe von
Aufnahmen ſtatt, ſo daß der Film bald alle Städtchen und hervor=
vagenden
Punkte des Vogelsberges umfaſſen dürfte.
G. Kleine Nachrichten aus Oberheſſen. In Schotten iſt Schnee
gefallen. Auf dem Hoherodskopf liegt die Schneedecke fußhoch. Geſtern
tummeiten ſich bereits Skiläufer auf den Höhen. Es ſchneit weiter.
In Gießen beging die älteſte Einwohnerin, Frau Beate Marzog, ihren.
97. Geburtstag.

T 12579

bin ich abends nicht mehr müde und verdroſſen.
Früher tagelanges Mühen am Waſchbrett, zum
Schaden der Geſundheit ſowie der Wäſche; im
genzen Hauſe ein Durcheinander vom Morgen
bis zum Abend ....
Wie anders doch heute mit SUMA! Schon
Dlittags iſt die Waſcharbeit beendet und die
prächtige Wäſche hängt an der Leine, während
Hausmütterchen das Mittageſſen richtet und ſich
freut, den Nachmittag für ſich und die Kindee
gewonnen zu haben.

Das Waſchen mit SUMA iſt ſo einfach: löſen
Sie in warmem Waſſer SUMA zu einer kräftig
ſchäumenden Lauge auf. Kochen Sie darin 15
Minuten. Leichtes Durchwaſchen und mehrfaches
Spülen bilden den Schluß. Wollſachen und Far-
biges
werden herrlich, wenn ohne zu kochen
in SÜMA geuaſchen.
SUMA ſchont die Wäſche wie kein anderes
Waſchmittel. Es enthält alles, was zur vollkom-
menen
Wäſchereinigung nötig iſt, aber keinerlei
bleichende Chemikalien oder ſchädliche Beſtand-
Preis 30 Pfg.
teile.

Cieneue Art Jeifé
der Ounlicht
Mannheir

eibt mir der
Gchmittag für
je Jamulie.

A
jerlangen Sie koſtenloſe Zuſendung unſeres SUMA-Waſchbuches.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 27. Oktober 1926

Nummer 298

Reich und Ausland
Syſiemwechſel in Amerika?
Von Stephan Dirk.
Die alte und neue Welt, fanden ſich ſchon ſeit vielen Jahren in
typiſchen Erſcheinungen des Geſchmacks in einer ſtarken Gegenſätzlich=
keit
. In Europa galt es von jeher als Stärke einer Induſtrie oder eines
Handwerksunternehmens, wenn es dem individuellen Geſchmack ver=
ſchiedener
Käufer gerecht werden konnte. Wir hatten in Europa eine
vorzugsweiſe individualiſtiſche Einſtellung und eine gewiſſe Abneigung
gegen jede Art der Uniformität und maſſenartigen Gleichartigkeit unſerer
Bedarfsgegenſtände, ſoweit dieſe eine gewiſſe Kultur beweiſen ſollten.
Im ſchroffen Gegenſatz hierzu legte man vorzugsweiſe in den Ver=
einigten
Staaten außerordentlich wenig Wert auf kultivierte und indi=
viduelle
Ausgeſtaltung der Gegenſtände des perſönlichen Bedarfs, ſofern
dieſe nur durch gewaltige Maſſenfabrikation möglichſt zweckmäßig und
vor allen Dingen möglichſt billig hergeſtellt werden konnten. Wir glaub=
ten
in den letzten Jahrzehnten, in den amerikaniſchen Fabrikations=
methoden
das Heil zur Vervollkommnung der Induſtrieprodukte zu fin=
den
, und deshalb überraſcht es ganz beſonders, wenn wir heute feſt=
ſtellen
können, daß gerade in Amerika ein Wandel von der brutalen
Maſſenherſtellung zum kultivierten Inditidualismus Platz greift. Das
typiſchſte Beiſpiel für Maſſenherſtellung boten die zweifellos durch das
Schlagwort Fordismus berühmt gewordenen Automobilfabriken von
Ford. Dieſe Fabrikation, der es gelingt, zu einem erſtaunlich niedrigen
Preiſe ſehr wohl brauchbare Wagen herzuſtellen.
Man verrät heute kein Geheimnis mehr, wenn man feſtſtellt, daß
die Ford=Fabrikation im Jahre 1926 einen gewiſſen Rückgang aufweiſt.
Statt deſſen gewinnen Induſtrien, die durch Vermeidung des Einheits=
typs
und durch Schaffung verſchiedentlicher, in Stil und Geſchmacksart
fein abgeſtufter Erzeugniſſe ſich dem indiriduellen Geſchmack verſchie=
dener
Käufergruppen anpaſſen, eine ganz enorme Zunahme.
Die Zahl der Verkäufe Fords im erſten Halbjahr 1925 betrug
1 153 100 und im gleichen Zeitraum 1926 nur noch 746 412. Demgegen=
über
haben andere Unternehmungen, die ihre Kultur durch Eingehen
auf den individuellen Geſchmack verſchiedener Käufergruppen bewieſen,
eine ſrarke Abſatzzunahme. Chevrolet ſtieg von 277 101 auf 426 882.
Dies iſt nur ein Beiſpiel, das die General Motors zu eier öffentlichen
Erklärung veranlaßt, die Verfeinerung ihrer Modelle in Anpaſſung
an verſchiedene Geſchmacksrichtungen gäben ihnen die berechtigte Hoff=
nung
, auf 130000 im Auguſt 1926 zu kommen, und zwar gegenüber
76 462 im Auguſt 1925. Heute arbeiten die Ford=Fabriken nur noch 40
Stunden und fördern nur noch 65 Prozent ihrer Erzeugungskapazität
Eine ganz ähnliche Erſcheinung macht ſich in der Zigaretteninduſtrie
der Vereinigten Staaten geltend. Bekanntlich nahm die Reynolds Com=
pany
mit der Herſtellung der einzigen Zigarette Camel beinahe eine
Monopolſtellung ein. Dieſe Geſellſchaft verzeichnet trotz ihrer für euro=
päiſche
Verhältniſſe unvorſtellbar großen Machtmittel eine Stagnation,
die auch mit größter Anſtrengung nicht mehr überwunden zu werden
ſcheint, und zwar im Gegenſatz zu den individualiſierten Fabriken der
übrigen Zigaretteninduſtrie, die dauernd im enormen Maße wachſen.
Vekanntlich hat man in Deutſchland daraus ſeine Schlüſſe gezogen.
Aus den Inſeraten der Reemtsma A.=G. geht hervor, daß die Fabri=
kationsprinzipien
dieſer Firma ſich grundſätzlich im Gegenſatz zum Ge=
danken
der Maſſenherſtellung entwickelt haben. Die Firma verkündet
nicht: Alles raucht, ſondern ſie bietet im Gegenſatz zur ganzen übri=
gen
Zigaretteninduſtrie dem Raucher in jeder einzelnen Preislage eine
Reihe von individuellen abgeſtuften, gänzlich verſchiedenen Zigaretten=
marken
, im feſten Bewußtſein, daß es unmöglich iſt, alle Raucher bei=
ſpielsweiſe
der meiſtgerauchten 5=Pfennig=Preislage zum Genuß eines
einzigen Fabrikates zu erziehen.
Vrn größtem Intereſſe iſt es nun, zu beobachten, wie Forb ſich mit
dieſem unbeſtreitbaren Wiedererwachen einer individuellen Geſchmacks=
kultur
auseinanderzuſetzen weiß. Er ergreift ſelbſt die Feder, um in
der New York Times vom 19. September 1926 in eimem langen Auf=
ſatz
ſich und ſein Syſtem der Maſſenfabrikation zu rechtfertigen. Er
führt die Billigkeit ſeines Wagens, deſſen Haltbarkeit und die hohen
Löhne, die er infolge der Verbilligung des Produktionsprozeſſes trotz
verkürzter Arbeitszeit zu ſchaffen in der Lage iſt, zu ſeinen Gunſten an,
aber andererſeits gibt er zu, daß nur ein Produkt ſorgſältiger und in=
dividneller
Arbeit, wie es die Maſſenproduktion niemals fertig bringen
könnte, den heutigen Anſprüchen an Genuß= und Luxuswave genügen
könne. Die neuen Ford=Typen, deren größere Formſchönheit und
Mannigfaltigkeit einem individuelleren Geſchmack eher genügen können,
werden beſtimmt ſein, ſolchen Anſprüchen zu genügen. Ford, der geniale
Pſychologe, weiß, warum er nicht gegen den Strom ſchwimmt.
Wenige Seiten weiter im gleichen Blatt ſteht die Anzeige eines
modernen Hotels aus Wafhington, das ſeinen Gäſten, ſtatt der üblichen
Maſſenabfertigung amerikaniſchen Rieſenhotels, liebevollſtes Eingehen
auf perſönliche Wünſche anbietet. Man ſei von dem europäiſchen Ideal
vornehmer, perſönlich gehaltener Beziehungen zwiſchen Wirt und Gaſt
durchdrungen. Man vermeide gefliſſentlich die ſchablonenmäßige Be=
handlung
des Gaſtes, die bisher in amerikaniſchen Hotels üblich war.
Ueberall die gleiche Tendenz: das Jedermanns=Auto, die Jeder=
manns
=Zigarette, Raum und Speiſen, wie Hinz und Kunz, ſind, wenn
auch ihre Qualität im ganzen befriedigend ſein ſollten, nur auf den
etwas kannibaliſchen Hunger friſch erworbenen Wohlſtandes eingerichtet,
Nuancen beleben den Genuß, Andacht zum Individuellen boweiſt Kultur.

* Frankfurter Chronik.
WSN. Tagung des Deutſchen China=Inſtituts. Die
erſte Herbſttagung des im Frühjahr gegründeten Deutſchen China= In=
ſtituts
in Frankfurt a. M. wurde Montag abend 7 Uhr durch einen
feierlichen Empfang durch den Magiſtrat der Stadt Frankfurt im
Kaiſerſaal des Römers eröffnet. Nach einer Begrüßungsanſprache des
Oberbürgermeiſters Dr. Landmann eröffnete der Vorſitzende des Deut=
ſchen
Ching=Inſtituts Hermann von Paſſavant, die Tagung. Als erſter
Redner ſprach dann der bekannte Darmſtädter Philoſoph Graf Hermann
Keyſerling über das Thema das Lebendige am öſtlichen Geiſt‟ Er
führte u. a. aus, daß es nicht darauf ankomme, möglichſt viel Wiſſen
der chineſiſchen Philoſophen anzuhäufen, ſondern daß man den leben=
digen
Geiſt Chinas erfaſſen müſſe. Hierauf ſprach der Dozent für
Chinakunde an der Frankfurter Univerſität Prof. Dr. Richard Wilhelm
über den Sinn der erſten Herbſttagung des Deutſchen China=Inſtituts.
Auch er führte aus, daß man China nicht als einen Leichnam betrachten
müſſe, der zu toten Studienzwecken diene, ſondern daß es darauf an=
komme
, mit dem lebenden großen China in enge Verbindung zu treten,
und ſo das Weſen Chinas zu erfaſſen. Morgen und übermorgen werden
eine Reihe von Vorträgen gehalten werden, in denen das Weſen der
ihineſiſchen Kunſt und der chineſiſchen Dichtkunſt durch prominente Per=
ſönlichkeiten
den Teilnehmern der Tagung nahe gebracht werden ſoll.
Ein blinder Paſſagier. In Oberſcheden (Kreis Hildesheim)
wurde ein 15jähriger Metzgerlehrling aus Frankfurt a. M., der ſeinem
Meiſter davongelaufen war und mit dem letzten Groſchen, den er beſaß,
eine Bahnſteigkarte gekauft und dann den Eilzug FrankfurtHamburg
beſtiegen hatte, um ohne Fahrkarte nach Hamburg zu gelangen, gefaßt
und ſeinen Angehörigen wieder zugeführt. Ein alter Gauner=
trick
in neuer Aufmachung. Bei der Frau eines Schornſtein=
fegers
in einem nördlichen Vororte erſchien vor einigen Tagen ein gut=
gekleideter
junger Mann und teilte ihr mit, daß ihr Gatte in einer
Wirtſchaft von einem ſtarken Unwohlſein befallen worden ſei; ſie möge
ſofort hinkommen. Voller Schvecken eilte die Frau auch dorthin, fand
jedoch ihren Mann in beſter Stimmung vor. In der Zwiſchenzeit er=
brach
der Burſche ſämtliche Schubläden in der Wohnung und ſtahl einige
hundert Mark und ſonſtige Wertſachen. Eine umſtrittene
Lieferung. Zur Frage der eVrgebung ſtädtiſcher Arbeiten und Lie=
ferungen
hat ſich der Magiſtrat mit der Vergebung einer Lieferung von
drei Millionen Ziegelſteinen nach auswärts einverſtanden erklärt unter
den Geſichtspunkten, daß es ſich dabei nur um den zehnten Teil des
Geſamtbedarfes handelt und daß der Magiſtrat gegenüber höheren
Preisforderungen die Berückſichtigung eines um mehr als 10 Prozent
günſtigeren auswärtigen Angebots in Wahrung der Geſamtintereſſen
der Stadt nicht ausſchlagen kann, zumal die Beſchäftigung heimiſcher
Arbeiter dabei nicht in Frage ſteht und die Verweigerung jeglicher Auf=
tragsvergebung
nach auswärts dazu führt, daß auch von auswärts keiner=
lei
Aufträge nach Frankfurt gegeben werden, was eine erhebliche Schä=
digung
des heimiſchen Wirtſchaftslebens zur Folge haben müßte.
Zum Freiburger Rutſchbahnunglück.
Freiburg. Im Laufe der Nacht von Montag zum Dienstag iſ
der 13jährige Rudolf Flügel aus Freiburg ſeinen Verletzungen, die er
ſiih bei dem Nutſchbahnunglück zugezogen hat, erlegen. Damit erhöht
ſich die Zahl der ums Leben gekommenen Perſonen auf zwei. Der Zu=
ſtand
des dvitten Verletzten iſt noch immer ſehr ernſt.
Winter im Thüringer Wald.
DD. Weimar. In Süidweſtthüringen ſind ſtarke Schneefälle zu
Walde und des Frankenwaldes
de zeichnen. Die Höhen
Lis in die tiefer gelegenen Täler
zeigen eine didhte Gaitert
Saaletal und im Schwarzatal
hinzieht. Auch im obe;
Die Höhen prangen im
hat der Winter ſeine
ſchönſten Winterkleid.

Erdbeben=Kataſirophe in Armenien.

Karte von Armenien.
Eine ſchwere Erdbebenkataſtrophe hat ſich in Armenien ereignet,
von der beſonders die Stadt Leninakan und ihre Umgebung be=
troffen
wurde. Zwölf Dörfer ſind vollkommen vernichtet, in
Leninakan ſelbſt iſt kein Haus ohne Beſchädigung. Die erſten
Erkundungen über den Umfang der Kataſtrophe ſind von aus
Tiflis entſandten Militärfliegern durchgeführt worden. Hilfszüge
des Roten Kreuzes ſind gleich nach den erſten Nachrichten aus
Tiflis nach Armenien abgegangen.

600 Tote und 9000 Verletzte auf Cuba.
w. Paris, Havas berichtet aus Havanna: Die Zahl der bei dem
Wirbelſturm in der vergangenen Woche ums Leben gekommenen Men=
ſchen
beläuft ſich nach einer nunmehr eingegangenen amtlichen Statiſtik
auf 600. Die Zahl der Verletzten beträgt 9000 und die Zahl der Obdach=
loſen
6000.
Die Unterſchlagungen bei der Filmprüfſtelle.
Berlin. Ueber die von dem Regierungsinſpektor bei der Film=
prüfſtelle
in Berlin verübten Unterſchlagungen werden in der Tagespreſſe
vielfach Meldungen verbreitet, die den Anſchein erwecken, als bedürfte es
zur Aufdeckung der Unregelmäßigkeiten erſt des Eingreifens dritter
Perſonen. Das iſt nicht zutreffend. Sobald das Reichsminiſterium des
Innern durch den Bericht des Leiters der Filmprüfſtelle davon Kenntmnis
erhielt, daß der bezeichnete Beamte mit der Abrechnung der Gebühren=
vorſchüſſe
im Rückſtand geblieben ſei, wurde die Ueberprüfung der Bücher
der Prüfſtelle durch einen Rechnungsbeamten des Miniſteriums ange=
ordnet
, deſſen Einſetzung bereits am 12. Oktober erfolgte. Am 9. Ok=
tober
wurde dem Miniſterium bekannt, daß der beſchuldigte Beamte an
anderer Stelle die Begehung von Unterſchlagungen eingeſtand. Er
wiederholte das Geſtändnis zu Protokoll und wurde ſogleich vom Dienſte
ſuspendiert. Gleichzeitig wurde gegen ihn im Wege der Strafanzeige
die Eröffnung eines Diſziplinarverfahrens veranlaßt. Die Annahme,
daß der ſchuldige Regierungsinſpektor 1924 ein Gehalt von 160 Mark
bezog, wodurch er zu der Tat veranlaßt worden ſei, iſt nicht zutreffend.
Der Rechnungsbeamte der Prüfſtelle iſt ein Beamter der Gruppe 8 und
bezog als ſolcher zu der angegebenen Zeit ein Gehalt zwiſchen 225 bis
377 RM.
Eiſenbahnunfall.
Hannover. Dienstag früh 1,56 Uhr fuhr ein Perſonenzug bei
der Ausfahrt aus dem Bahnhof Münder am Deiſter infolge falſcher
Weichenſtellung gegen fünf leere Güterwagen. Vier Reiſende wurden
leicht verletzt, die Lokomotive und zwei Güterwagen beſchädigt.
Rettungstat eines deutſchen Dampfers.
DD. Hamburg. Ueber die Bergung der 109 Paſſagiere des im
Golf von Mexiko geſtrandeten amerikaniſchen Poſtdampfers Mexiko
durch das deutſche Motorſchiff Rio Bravo der Ozeanlinie Flensburg,
das nunmehr in Hamburg eingetroffen iſt, berichten die Hamburger
Nachrichten noch folgende Einzelheiten: Der Rio Bravo befand ſich
einen Tag in See zwiſchen Vera Cruz und Havanna, ſelbſt im Aus=
läufer
des ſchweren Orkanes, als er die Notſignale der Mexiko hörte,
die auf ein Riff aufgelaufen war und hilflos in der Brandung ſaß. Der
Kapitän änderte ſofort den Kurs direkt auf die Strandungsſtelle, der
er ſich gegen Abend näherte. Unter ſchwierigen gewagten Manövern
navigierte der Kapitän ſein Schiff innerhalb des Riffs, um bei weniger
Seegang die Schiffbrüchigen aufzunehmen. Bei vollſtändiger Dunkelheit
im Lichte der Scheinwerfer konnten dann in einigen Stunden die ge=
ſamten
Paſſagiere und faſt alles Gepäck geborgen werden. Schon wah=
rend
der Hinfahrt hatte man auf dem Rio Bravo alles zur Unter=
bringung
der Schiffbrüchigen vorbereitet. Dieſe waren dann auch
nicht wenig erſtaunt, als jeder von ihnen ſofort beim Betreten des
Rio Bravo zunächſt eine Nummer in die Hand gedrückt bekam= re=
giſtriert
und dann den Verhältniſſen entſprechend untergebracht wurde.
Nach Bergung der Schiffbrüchigen wurde Kurs auf Havanna genommen,
wo nach zwei Tagen die Schiffbrüchigen in beſter Verfaſſung gelandet
werden konnten. Die Geretteten waren des Lobes voll über die prompte
Hilfe des deutſchen Schiffes, die glänzende Durchführung der Bergungs=
aktion
und die erſtaunliche Ordnung und Diſziplin an Bord.
Verkehrsſtörungen durch Schneefall in der Tſchechoſlowakei.
Prag. Am Sonntag blieben im Sudetengebirge auf der Strecke
Hannsdorf=Niederlindenwieſe infolge heftigen Schneeſturmes drei Eiſen=
bahnzüge
ſtecken. Hilfszüge konnten die Schneemaſſen nicht durchdringen,
ſo daß zwei Eiſenbahnzüge die Rückfahrt antreten und die Reiſenden des
dritten Zuges in einen Hilfszug umſteigen mußten. Erſt nach 24 Stun=
den
war die Linie wieder freigemacht. Auch aus dem Böhmerwald wird
heftiger Schneeſturm gemeldet.
Das Großfeuer in Montabaur.
Die Stadt Montabaur wurde Montag abend von einem Brand=
unglück
betroffen, wie es die Stadt ſeit 1890 nicht mehr aufzuweiſen
hatte. Gegen 6 Uhr ſchlugen plötzlich aus dem Dach eines Hauſes der
Judengaſſe Flammen und im Nu breitete ſich das Feuer auf die eng
aneinander gebauten Nachbarhäuſer aus. Die Freiwillige Feuerwehr
von Montabaur war ſchnell zur Stelle und ſuchte im Verein mit der ge=
ſamten
Bürgerſchaft und der franzöſiſchen Beſatzung dem Feuer zu
Leibe zu gehen; aber vergeblich, denn immer weiter fraßen ſich die
Flammen. Es beſtand die größte Gefahr, daß die geſamte Altſtadt von
dem Feuer ergriffen wurde. Alle verfügbaren Wehren der näheren und
weiteren Umgebung wurden ſchnellſtens alarmiert. Faſt in allen Dör=
fern
der Strecke MontabaurWeſterburg läuteten die Sturmglocken und
riefen die Wehren herbei. Um ½8 Uhr traf ein Löſchzug der Lim=
burger
Freiwilligen Feuerwehr mit der Motorſpritze ein, deren Ein=
greifen
dem Feuer ein Ziel ſetzte. Um 8 Uhr rückte auch die Koblenzer
Berufsfeuerwehr an, ſo daß ſchließlich 16 Wehren mit 15 Schlauch=
leitungen
und faſt 500 Feuerwehrleuten den Brand bekämpften. Die
umfaſſenden Löſchungsarbeiten, die noch um Mitternacht andauerten,
konnten es aber nicht verhindern, daß infolge des orkanartigen Sturmes
die Judengaſſe in einer Breite von 200 Meter eingeäſchert wurde. Im
ganzen brannten zwei Wohnhäuſer, vier große bis unter das Dach ge=
füllte
Scheunen und eine Anzahl von Stallgebäuden ab. Unter den
Häuſern befindet ſich auch das hiſtoriſche Werbhaus der ehemaligen freien
Stadt Montabaur aus dem 16. Jahrhundert. Viele Tauſende von
Menſchen aus der weiteren Umgebung waren auf den Schreckensruf hin:
Montabaur iſt am Brennen! dorthin geeilt. Bei den Löſchungs=
arbeiten
erlitt eine Anzahl von Feuerwehrleuten leichtere Gasver=
giftungen
.
Schwere Schiffskataſtrophe?
Paris. Seit Montag läuft in Bordeaux das Gerücht um, daß der
belgiſche Dampfer Caledonien an der portugieſiſchen Küſte infolge
einer Exploſion an Bord untergegangen und daß die geſamte Mann=
ſchaft
von 41 Köpfen ums Leben gekommen ſei. Von Brüſſel aus wird
erklärt, daß eine Beſtätigung dieſer Nachricht noch nicht feſtzuſtellen ſei.
Vor drei Tagen habe der Dampfer Caledonien vor den Azoren noch
funkentelegraphiſch Nachricht von ſich gegeben:

Able Verlerzunsen
heilen erstaunlich schnell mit Chinosol.
Versuchspackung 60 Pf. in allen Apo-
theken
und Drogerien!

Der neue Sarraſani.
Hans Stoſch=Sarraſani mit ſeinem Troß iſt im Anmarſch. Fünf=
hundert
Künſtler und vierhundert Tiere nücken auf Frankfurt zu. Am
kommenden Montag beginnt der Ausbau der Feſthalle. In 14 Tagen
wird ſie ſich verwandeln in ein mächtiges Amphitheater, in den gewal=
tigſten
Zirkus der Welt. Und der 18. November wird das große Frank=
furter
Sarraſani=Datum ſein. Es prägt ſich nach und nach ein.
Nicht zum erſden Male vollbringt Hans Stoſch=Sarraſani das rieſige
Werk dieſer zirzenſiſchen Feſtſpiele in der Frankfurter Feſthalle. Zum
erſten Male war es im Jahre 1912. Damals war Sarraſani ein jun=
ges
, jäh emporſteigendes, wagemutiges Unternehmen. Es war ein ge=
fahrvolles
Experiment, das Riſiko eines unermeßlich teuren und un=
gewohnt
großzügigen Hallenausbaues vorzunehmen. Aber der kühne
Ehrgeiz des volkstümlichen Zirkusmannes blieb ſiegreich. In ſagen=
hafter
Schönheit haftet dieſes erſte Sarraſani=Gaſtſpiel in Frankfurts
Erinnerung. Zum zweiten Male war es in bitteren Inflationszeiten,
als das ſchwer ringende Unternehmen bei uns zu Gaſte einzog. Leich=
ter
iſt es ihm nicht bei uns gemacht worden. Der künſtlerifche Erfolg
war trotz aller Zeitwidrigkeiten durchſchlagend. Aber es gab Konflikte
mit den Behörden, es gab Schließungen, Wiedercröffnungen, Pauſen,
Verluſte. Hans Stoſch=Sarraſani blieb ſiegreich vor dem preußiſchen
Oberverwaltungsgericht. Aber als er das Urteil empfing, lagerte er
längſt am idhlliſchen Strande der uruguayiſchen Küſte, in Montevideo.
Der Ausflug in die Neue Welt ſchuf eine neue Sarraſani=Schau.
Was nach Frankfurt im Zeichen Sarraſanis diesmal kommt, iſt neu und
nie geſehen. Neu iſt der Stil der Aufführung, deren künſtleriſcher Voll=
wert
amtlich von den Regierungen beſcheinigt iſt. Neu ſind die Rekorde
der Zahl, die Sarraſani aufbietet: 400 Tiere aus fünf Erdteilen führt
er diesmal ins Treffen; ſeine Elefantenherde iſt auf 25 Tiere gewachſen,
ſeine Pferde umfaſſen mehr als 200 Exemplare; ſeine Tierſammlung iſt
unerſchöpfbar von koſtbaren Seltenheiten. 500 Künſtler von 4 Konti=
nenten
(nur Auſtralien ſcheidet aus) vereinigen ſich zu einem Völkerbund
der Kunſt. Repräſentanten vom 37 Kulturnationen ſtehen im Wettkampf.
Neu ſind Sarraſanis Truppen der echten Sioux, der echten Tſcherkeſſen,
der echten Rifkabylen. Neu iſt das komplette Gaſtſpiel eines japamiſchen
Theaterenſembles, einer chineſiſchen Gauklerſchar. Neu iſt Sarraſanis
Amerika=Schau mit Braſilianern, Argentinern, Mexikanern, die ihm
nach Europa folgten. Neu ſind die 60 Sarraſani=Girls, ausgeſuchte
Schönheiten aus allen bereiſten Ländern. Neu ſind die 100 Sarraſani=
Muſiker, darunter eine komplette argentiniſche Militärkapelle, mit Spe=
zialerlaubnis
für die Sarraſani=Jubiläumstournee durch Deutſchland
beurlaubt. Neu ſind die Sarrafani=Schauſpiele in den Lüften, an denen
30 Damen und Herren teilnehmen werden. Und all das iſt nur ein
Teil der Sarraſani=Ueberraſchungen. Sarraſani ohne ſeine pompöſen
Tiergruppen? Wer könnte ſich das ausmalen? Der neue Sarraſani
feiert in Frankfurt die Krönung ſeines 25. Sarraſani=Jahres. Am
18. November beginnen die Feſtſpiele.

Leichtes Erdbeben in San Franzisko.
Paris. Wie dem Petit Pariſien aus San Franzisko gemeldet
wird, iſt Montag nachmittag ein leichtes Erdbeben in San Franzisko
und in Palo Alto verſpürt worden. Schaden wurde keiner angerichtet.
Unwetter in Italien.
Rom. Schwere Unwetter haben in den letzten Tagen beſonders
an der Weſtküſte Italiens großen Schaden angerichtet. Die Hafenanlagen
in Viareggio, Livorno, Trieſt wurden von den Sturmwellen überflutet.
In Venedig ſtanden der Markusplatz und alle tiefer gelegenen Punkte
bis Mittwoch unter Waſſer. Der neue italieniſche Panzerkreuzer
Trieſte, der am Sonntag in Trieſt vom Stapel gelaſſen worden war,
wurde durch das Unwetter ſo gefährdet, daß er von Schleppern in
Sicherheit gebracht werden mußte. In Capri wurde am Samstag eine
Deutſche vor den Augen ihres Gatten ins Meer geriſſen und ertrank.
Schnee in London, Sturmwetter in Schottland.
London. Montag abend fiel in London der erſte Schnee. Schott=
land
wurde am Montag von Sturmwetter heimgeſucht. In verſchiedenen
Teilen Schottlands kam es auch zu Gewittern.
Sturm über New York.
EP. New York. Ueber New York und den Hafen iſt am Montag
ein äußerſt heftiger Sturm niedergegangen. Der Wind wehte mit
einer Stundengeſchwindigkeit von 72 Meilen. Drei Perſonen wurden
bisher getötet und 12 verletzt. Der Straßenverkehr war auf mehrere
Stunden vollſtändig unterbrochen.
Eine Wahnſinnstat des Senators Potter.
EP. New York. Nach Blättermeldungen hat in Marion im
Staate Illinois der frühere Senator Potter mit einer Eiſenſtange ſeine
Frau, ſeine beiden Töchter und zwei Enkelinnen getötet und ſich darauf
in einen Schacht geſtürzt, wo er ertruken iſt. Man vermutet, daß
Potter, der bei dem Orkan über Florida große Verluſte erlitten hatte,
plötzlich wahnſinnig geworden iſt.

Geſchäftliches.
Das Kochen von Suppen zählt zu den ſchwierigen Künſten.
Suppenköche werden von jeher mit am beſten bezahlt. Eine gute
Suppe muß einen fein abgeſtimmten, den Appetit anregenden Geſchmack
haben. Sie muß ihren Charakter wahren, d. h. in einer Krebs=Suppe
z. B. müſſen wir all das wieder herausſchmecken, was uns ein Krebs=
Gericht ſo begehrlich macht. Dazu gehört eine genaue Kenntnis der
verſchiedenartigſten Beſtandteile und Zutaten. Dieſe ſeltenen Vorzüge
finden wir in Knorr Suppenwurſt vereinigt. Ob die Hausfrau nun
eine Erbswurſt oder Grünkern=, Pilz=, Ochſenſchwanz=, Teigwaren=,
Blumenkohl=, Spargel=, Tomaten=Suppenwurſt verwendet, immer wird
ſie ohne Mühen und irgendwelche Zutaten ihren Gäſten eine Suppe
vorſetzen können, mit der ſie Ehre einlegt, obwohl der Teller ſich auf nur
(12871
twa 6 Pfennig ſtellt.

Eine Verbilligung der großen Hauswäſche erreicht die Hausfrau,
wenn ſie die neuartige pulveriſirte Seife Suma von der Sunlicht
Mannheim verwendet. Sie iſt von ganz außerordentlicher Ergiebigkeit;
ein Paket ergibt 4 Eimer waſchkräftigſter Lauge. Dies verdankt Suma
ſeinem hohen Gehalt an reiner Seife. Die Verwendung von Suma
gewährleiſtet zugleich vollkommenſte Schonung des Waſchgutes, hilft alſo
(12579
auf doppelte Weiſe ſparen.

Sauber und chie will jeder ausſehen, und auch die Wohnung ſoll ein
Schmuckkäſtchen eine Zierde jeder Hausfrau ſein. Leider ſtehen in der
heutigen Zeit den wenigſten die nötigen Mittel zur Verfügung, um ſich
dauernd neue und koſtſpielige Anſchaffungen leiſten zu können. Aber
Sie erreichen dasſelbe, wenn Sie mittels einer chemiſchen Reinigung aus
Ihrer Garderobe, Zimmer=Einrichtungen, Decken, Vorhängen, Teppichen
etc., Schmutz, Flecken und Krankheitskeime beſeitigen laſſen, wodurch
die Sachen in den meiſten Fällen wieder wie neu werden. Sämtliche
Arbeiten dieſer Art werden in erſtklaſſiger Weiſe von der Färberei
Gebr. Röver, die das bedeutendſte Unternehmen der Branche in Mittel=
deutſchland
iſt, ausgeführt. Die Firma unterhält faſt überall Sene
Läden oder Annahmeſtellen.

Mittelſtand, ſpare!
Förderung von Erwerb und Wirtſchaft der ihr angeſchloſſenen
Mittelſtandskreiſe iſt das Charakteriſtikum der kreditgenoſſenſchaftlichen
Organiſation, wie wir ſie in unſeven Volksbanken finden; ſich
gegenſeitig durch Selbſthilfe, Selbſtverwaltung und Selbſtverantwortung
zu helfen, iſt gemeinſame Aufgabe. Darin liegt aber auch die hohe
ſittliche Bedeutung der genoſſenſchaftlichen Idee. Eben wegen der ge=
ſchäftlichen
Ausnutzung durch andere in der Vergangenheit iſt der ge=
noſſenſchaftliche
Zuſammenſchluß auf der Grundlage der Gleichheit
erfolgt und dank der fruchtbringenden Grundſätze haben ſich die Ge=
noſſenſchaften
in Stadt und Land ſegensreich ausgewirkt. Rat, Aus=
kunft
und Hilfe iſt jederzeit bei der Ortsgenoſſenſchaft zu finden. So iſt
es auch heute am Weltſpartag heilige Pflicht der Genoſſenſchaft, auch
für ihren Kreis auf die Wichtigkeit und die hohe Bedeutung des Tages
aufmerkſam zu machen. Genoſſenſchaftlicher Mittelſtand
ſpare für dich und deiner Kinder Zukunft. Du
ſchaffſt und wirbſt damit für dich, für den geſamten
Mittelſtand und darüber hinaus für die geſamte
Wirtſchaft. So aufgefaßt, iſt das Sparen in deiner
Genoſſenſchaft auch Dienſt an der Geſamtheit, an
jedem einzelnen davon, und am geſamten deutſchen
Volk!

Wetterbericht.
Wettervorausſage für Donnerstag, den 28. Oktober 1926,
nach der Wetterlage vom 26. Oktober 1926.
Langſames Aufklaren, kühl und trocken, Nachtfroſtgefahr.
Heſſiſche Weiterdienſtſtelle.

[ ][  ][ ]

Nummer 298



Engliſche und deutſche
Eingeborenen=Erziehung.
Von
Fregattenkapitän a. D. W. Schoenfeld.
Die Diſziplinloſigkeit der Eingeborenen gegen die Europäer
und die von Eingeborenen begangenen Verbrechen nehmen in
Keuya und Uganda in erſchreaendem Maße zu. Alle dort erſchei=
nenden
Zeitungen ſind ſeit längerer Zeit voll davon. Ihren
ſiedlerſchaft, als neben geſchlechtlichen Vergehen gegen weiße
Kinder Angriffe auf weiße Frauen und ſogar vollzogene Ver= nen: Hiebe! Ich bin Miſſionar und als ſolcher 31 Jahre in
gewaltigungen vorkamen.
Die Wurzel dieſer Giftpſlanze ſenkte Englands wahwwitzige
Verantworlungsloſigkeit in den afrikaniſchen Boden, als es in
unverzeihlicher Verblendung den Krieg Schwarz gegen Weiß in
Afrika entfeſſelte. Und jetzt, da die Teufelsſaat zu ſprießen be=
ginnt
, erweiſt ſich dasſelbe England als unfähig, das Giftkraut
mit Stumpf und Stil auszujäten, ſolange es noch nicht allzu tief
wurzelt. Anſtatt jetzt wenigſtens mit aller Energie und ohne
Verzug durchzugreifen und die ganze ſchlaffe Ungereimtheit des
engliſchen Straſverfahrens über Bord zu werfen, erläßt der Gou=
verneur
von Kenya langatmige Aufrufe an die ſchwarze Bevöl=
kerung
und ihre Aelteſten mit allerlei ſchönen Ermahnungen.
Worte verwehen im Winde und werden verlacht, nur ſchar=
fes
Durchgreifen lann Heilung ſchaffen! Es darf nicht geſchehen,
wie kürzlich in allen oſtafrikaniſchen Zeitungen auf das ſchärfſte
gebrandmarkt wurde, daß ein Schwarzer, der mit vollſtem Vor=
bedacht
eine Farmersfrau überſallen und vergewaltigt hat, ledig=
lich
mit einigen Jahren Gefängnis, anſtatt mit dem Tode be=
ſtraft
wird. Mit Recht fordern die Anſiedler in allen Zeitungen,
daß die Strafgeſetze ſofort geändert werden und weiſen auf den
Irrſinn hin, die in Europa unter weißen Völkern üblichen Straf=
maße
auf afrikaniſche Verhältniſſe anzuwenden. Die weiße An=
ſiedlerſchaft
fordert nicht nur für Vergehen gegen weiße Frauen
die Todesſtrafe (die kürzlich unter dem Druck der öffentlichen
Meinung proviſoriſch verfügt wurde), ſondern auch die Wieder=
einführung
der körperlichen Züchtigung. Dieſem Verlangen tre=
ten
auch, was viel beſagen will, die engliſchen Miſſionare bei.
Erſt kürzlich veröffentlichie der Eaſt African Standard die Zu=
ſchrift
eines Miſſionars, in der es heißt:
Im ganzen Lande hat ſich die Erkenntnis Bahn gebrochen,
daß die verhängnisvolle Zunahme der Verbrechen der ſchwarzen
Eingeborenen eine Folge der falſchen geſetzlichen Methoden iſt.
Deshalb wird verlangt, künftig alle ernſteſten Vergehen durch

Mittwoch, den 27. Oftober 1926

körperliche Züchtigung zu beſtrafen. Es kann keine Frage ſein,
daß die Auferlegung von Geld= und Gefängnisſtrafen Eingebo=
renen
gegenüber, kein Abſchreckungsmittel iſt. Das Entehrende
einer Gefängnisſtrafe fällt für Eingeborenen=Begriffe vollkommen
fort. Will man Straftaten verhindern, ſo muß die angewandte
Strafe nicht nur auf die Tat zugeſchnitten ſein, ſondern auch auf
den Täter. Die ſchematiſche Anwendung gleicher Geſetze auf ver=
ſchiedene
Raſſen, birgt größte Gefahren in ſich, beſonders im
ſchwarzen Afrika. Dieſen Kardinalfehler aber begeht unſere
hieſige Rechtspflege. Begeht ein Eingeborener ein Verbrechen,
ſo wird er in aller Feierlichkeit zum Tragen guter Kleidung,
zu guter Unterkunft, guter Verpflegung und ärztlicher Behand=
lung
, beſſer als er dies jemals hatte, verurteilt! Und da wun=
Höhepuntt erreichte die Entrüſtung der dortigen europäiſchen An= dern wir uns, daß die Verbrechen derart zunehmen! Welche
Strafe iſt die richtige? Ich zögere keinen Augenblick, ſie zu nen=
Kenya. In dieſer Zeit gab ich das Beſte, was ich in mir hatte,
für die Eingeborenen her, und darf alſo wohl von jedermann
den Glauben erwarten, daß ich auch mit dieſer meiner Mei=
nungsäußerung
das Beſte für die eingeborene Bevölkerung er=
ſtrebe
. Gerade meine Liebe zu den Eingeborenen brachte mich
zu der Ueberzeugung, daß Gefängnisſtrafen ohne körperliche
Züchtigung Verbrecher züchten, ſtatt ihre Zahl zu vermindern.
Ich habe ſelbſt in meiner Praris dieſe Strafart anwenden müſſen
und meine ſchwarzen Untergebenen haben mir mehr als einmal
verſichert, daß es die einzige Strafart ſei, welche ſie wirklich ver=
ſtünden
.
Zur Beleuchtung des Gegenſatzes zu der immer mehr zuneh=
menden
Sittenverwilderung der Eingeborenen in Kenya und
Uganda erſchien in den Spalten eines oſtafrikaniſchen Blattes
kürzlich ein Bericht über auffallend reſpektvolles Benehmen von
Eingeborenen in Deutſch=Oſt. Es wird folgende Geſchichte
erzählt:
In den Steppen ſüdlich des Kilimandſcharo verlor kürzlich
eine Jagdgeſellſchaft in mannshohem Graſe ihren Weg, ohne
vor Einbruch der Nacht wieder zu ihrem Motorwagen zurückzu=
finden
. In dieſem war ganz allein eine Dame zurückgeblieben,
welche nun mitten in der Steppe ſchutzlos die Nacht verbringen
mußte. Da kamen zufällig deutſche Eingeborene auf dem Wege
nach ihrem entfernten Dorfe vorbei unterbrachen, als ſie die
Lage der weißen Dame erkannten, ſofort ihren Marſch, holten
Feuerholz zuſammen, entzündeten ein großes Feuer zur Abwehr
gegen Raubtiere und wachten die ganze Nacht bei der Euro=
päerin
, bis im Laufe des nächſten Vormittags ſich die Männer
wieder herangefunden hatten.
Als in Kenya dieſe Geſchichte bekannt wurde, waren die
dortigen Verwaltungskreiſe ſofort bei der Hand, dieſes ausge=
zeichnete
Benehmen der deutſch=oſtafrikaniſchen Eingeborenen
auf das Konto der Mandatsverwaltung zu buchen. Aber ein

Seite 9

ehrlicher engliſcher Anſiedler aus Deutſch=Oſt erklärte im Eaſt
African Standard wörtlich: Wenn die Eingeborenen in Tan=
ganyika
(Deutſch=Oſt=Afrika) noch Reſpekt und Ehrerbietung vor
weißen Frauen zeigen, ſo haben wir dies nur der deutſchen Er=
ziehung
zu danken und nicht der gegenwärtigen Verwaliung.
Dieſe heute noch in unſerem Deutſchoſt ſich erhaltende Ord=
nung
und Zucht beweiſt, daß unſer Weg der richtige und dem
engliſchen weit überlegen war. Aber auch der freudige Zulauf
eingeborener Arbeiter zu den nun in ihre alte Heimat zurückkeh=
renden
deutſchen Koloniſten ſpricht Bände. Bedarf es weiterer
Beweiſe, in weſſen Hand Deutſch=Oſt=Afrika gehört?

Briefkaſien.
St. hier. Es erſcheint am beſten, wenn Sie durch einen geeigneten
Sachverſtändigen den derzeitigen Zuſtand der Wohnung und die Re=
paraturnotwendigkeiten
bezüglich der einzelnen Räume und Zubehör=
teile
der Wohnung feſtſtellen laſſen. Iſt dies geſchehen, ſo ſind Sie in
Stand geſetzt, zu erwägen, ob und inwieweit nach 8 536 BGB. dem
Vermieter notwendige Inſtandſetzungen obliegen. Darüber hat letzten
Endes dann das ordentliche Gericht zu entſcheiden. Die fraglichen Reiſe=
koſten
hat Ihr Vertragspartner doch wohl zum Zwecke der Vertretung
ſeiner Intereſſen aufgewendet, eine Erſtattung könnte doch nur dann
verlangt werden, wenn Ihnen ein Verſchulden zur Laſt fiele. Nur im
Falle eines Obſiegens in einem Rechtsſtreite vor dem ordentlichen Ge=
richt
könnte Sie u. E. die Erſtattungspflicht treffen.
20jähriger Leſer. Die Beantwortung der Anfrage hängt vom Wort=
laute
des Vertrages ab. Da das betreffende Fräulein bei Kaufabſchluß
noch minderjährig war, ſomit ſich rechtsverbindlich nicht verpflichten
konnte, hängt die Rechtsgültigkeit dieſes Vertrags davon ab, ob deren
geſetzlicher Vertveter (Vater, Mutter beim Tode des Vaters oder
Vormund) den Kaufabſchluß nachträglich genehmigt hat.
L. hier. Wenden Sie ſich an eine der politiſchen Parteien und ver=
ſuchen
Sie unter Darlegung des Sachverhalts, daß Ihnen eine ſolche
Beiſtand leiſte. Dieſer Weg dürfte wohl zum Ziele führen, wenn die
eingeſchlagenen Wege erfolglos geblieben ſind.
N., hier. Wir nennen Ihnen unverbindlich Eberhardt, Rheinſtr. 43.
Sch. in H. Der Verbrauch richtet ſich ganz nach der Größe des
Brenners. Hängelicht normal 160 Liter in einer Stunde, Sparglüh=
körper
120, kleine Glühkörper 90, Zwerglampen 45, Stehendes Glüh=
licht
180, kurze Glühkörper 140, mittlere 100, Rollobrenner 30 Liter in
der Stunde. Mit 1 Kubikmeter Gas können ſie demnach, je nach Größe,
bei Hängelicht 6 bis 22, bei ſtehendem Glühſtrumpf 5½36 Stunden
brennen.

MN
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudol) Maupe für Feuilleton,
Reich und Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: De. Eugen
Buhlmann. für den Schlußdienſt: Andreas Baue; für den Inſeratenteil:
Willy Kukle. Druch und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten

Zither= Club Darmſtadt=Beſungen 1896
30. Stiftungsfeier
(Stuhlkonzert) am Sonntag, 31. Oktober 1926,
nachm. 3 Uhr, im Chauſſeehaus, Heidelbergerſtr. 89

Zitherſoliſt: Zithervirtuoſe Hans Drechſel aus Nürnberg.
Geſang: Frau Schmitz=Creter.
Männerchöre: Orth’ſches Männerquartett.
(15601
Zitherchöre: Der feſtgebende Verein.

(Eintritt 1 Mk.)

Abends 8 Uhr Tanz

Mittwoch, den 3. November 1926,
abends 8 Uhr
Java
die Sonneninſel
Donnerstag, den 11. Novbr. 1926,
abends 8 Uhr (u5s99mt
Sun
die Märcheninſel
2 Lichtbilder=Vorträge
von
Dr. PMlpp Mraunt

e

im Kleinen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters
Vorberkauf zum 1. Vortrag:
Für Mieter am 29. Oktober
Preiſe: 0.80, 1.20 und 1.50 Rmk.
Für Nichtmieter vom 30. Oktober ab
Preiſe: 0.80, 1.50 und 2. Rmk.
Vorverlauf zum 2. Vortrag:
Für Mieter am 6. November
Preiſe: 0.80, 1.20 und 1.50 Rmk.
Für Nichtmieter vom 8. November ab
Preiſe: 0.80, 1.50 und 2. Rmk.

Aonab"
Freitag, 29. Oktober,
abends 8½ Uhr,
Lichtbildervortrag
des Herrn Oberſtud.=
Dir. Kiſſinger
über ſeine
Herbſtfahrt
nach Tirol.

Sonntag, 31. Okt.:
8. Wanderung
Obernburg-
Höchſt i. Odw.
Näh. und Tiſchkar=
ten
bei Rob. Bergmann,
Wilhelminenſtr 19, u
Freitag abend ia der
(15588
Krone.

Wandervorſchläge für
das nächſte Wander=
jahr
ſind bis ſpäte=
ſtens
15. Nov. beim
Vorſitzenden d. Wan=
ger
=Ausſch., Verw=
Inſp Schött einzureich,

Darmſtädter Schachklub 1875
Heute abend um 7½ Uhr im Fürſtenſaal
(Grafenſtraße 181
VORTRAG
des Schach=Großmeiſters Nimzowitſch
Anſchließend Simultanvorſtellung
an 30 Brettern (15618
Häſte willkommen. Eintritt 1 N.M.

Schlosserel und Schmlede
jeorg Maurer
Telephon 3441
hießhausstr. 7
liefert als Spezia lität:
lerpritschenwagen all. Art, Geschäftswagen
ed Gewerbe Neubau, Umbau u. Reparatur.
gen werden abgeholt U. gebrgcht, 38297

Jeder Stärkekragen
nur 10 Pfennige
Dampf-
waschanstalt
Reingold
(15591a
Marktpaſſage
Eliſabethenſtr. 28 Kranichſteinerſtr. 28.

Sonderzngebst

A.128=

oidenmemmieteiinn.
MMdrnmig fein Kaauing
Diaun m. Wäusaßen.
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Nummer 298

Mittwoch, den 27. Oktober 1926

Geite 11

Sporn, Spier und Tarnen.

*Fußball im Odenwaldkreis.
Trotz anhaltenden Regenwetters und nicht gerade begeiſternden
Bodenverhältniſſen konnten die Spiele der Kreisliga am Sonntag doch
zu Ende geführt werden. Es gab im allgemeinen erwartete Ergebniſſe,
dem bei dieſen ſpielen die verſchiedenſten Umſtände mit. Im einzelnen
erbrachten die drei Treffen folgende Reſultate:
Olympia LampertheimSportverein Münſter 0:0.
Viktoria GriesheimV.f.R. Bürſtadt 1:2.
Union DarmſtadtOlympia Lorſch 5:1.
Münſter lieferte in Lampertheim eine ausgezeichnete Partie und
holte ſich ſo den einen Punkt, dadurch weiterhin ernſthaft in der Meiſter=
ſchaftskonkurvenz
bleibend. Für Lampertheim iſt die Vorrunde mit die=
ſem
Spiel erledigt. Griesheim vermochte es nicht, den Bürſtädtern
einen Punkt abzunehmen. Die Zwiebelſtädter müſſen vorerſt ihren
beſten Mann, den Torwächter, der geſperrt iſt, erſetzen und das Fehlen
dieſes talentierten Spielers iſt ein großes Handikap für Griesheim.
Leider ereignete ſich in dieſem Spiel ein bedauerlicher Unfall, dem der
Bürſtädter Rechtsaußen zum Opfer fiel; längeres Pauſieren dürfte die
Folge dieſes Unfalles für den Spieler fein. Es iſt Bürſtadt hoch anzu=
rechnen
, daß die Mannſchaft das Treffen trotzdem gewann. Union
Darmſtadt brachte den erwarteten ſicheren Sieg gegen Olympia Lorſch
ßuſtande. Eigenartig berührt es aber, daß die Darmſtädter, die ſchon
bei der Pauſe mit 4:1 in Führung lagen, nach Halbzeit ſo ſtark ab=
bauten
. Auch die Union iſt durch dieſen Erfolg wieder ſtark in den
Vordergrund gerückt, wie die nachſtehende Tabelle zeigt.
Sp. gew. un. verl. Tore Pkt.
Sportverein Münſter
17:11
V.f. R. Bürſtadt .
15:14
Sportvgg. 94 Arheilgen . 6
20:10
Union Darmſtadt
25:18
Olympia Lampertheim . 8
16:15
Gerwania 03 Pfungſtadt
15:8
Olympia Lorſch
14:28
Fußballverein. Biblis
9:14
Viktoria Griesheim
8:21
In der Tabelle iſt das Spiel Arheilgen=Griesheim nicht gewertet,
das höchſtwahrſcheinlich Arheilgen weitere zwei Punkte bringen dürfte.
Im übrigen werden ſich die endgültigen Entſcheidungen über die Füh=
rung
in der Vorrunde erſt an den nächſten beiden Sonntagen abwickeln.
an denen die wichtigen Treffen PfungſtadtArheilgen und Pfungſtadt
Münſter ſtattfinden und außerdem Bürſtadt und Union Darmſtadt gegen
den gefürchteten Außenſeiter Biblis autreten. Man darf alſo auf die
weitere Entwicklung der Dinge ſehr geſpannt ſein.

WeiterſtabtGobdelau 5:2 (2:0)
Am 24 d. M. ſtanden ſich obige Mannſchaften im fälligen Verbands=
ſpiele
gegenüber. Weiterſtadt nahm das Spiel alsbald in die Hand und
war die erſte Spielhälfte überlegen. Beim Stande von 2:0 wurden
die Seiten gewechſelt.
Nach Beginn der zweiten Spielhälfte kam auch Goddelau in Form
und konnte ein Tor erzielen. Weiterſtadt wurde hierauf wieder über=
legen
und ſandte Nr. 3. ein. Durch ein ſchnellen Durchbruch kam
Goddelau zu ſeinem zweiten Treffer 3:2. Bi8 zum Schluß konnte
Weiterſtadt noch zwei Tore erzielen und ſich beide Punkte ſichern. Der
Schiedsrichter, ein Herr aus Dornheim, war gut.
Kraftſport.
Vorwärts Groß=Zimmern gegen Turngemeinde Dieburg 10:4 Pkte.
Der bierte Kampfſonntag endete wiederum mit einem Siege der
vorjährigen Meiſtermannſchaft. Es iſt unverſtändlich, wie die Mann=
ſchaft
der Turngemeinde Dieburg ſich bis jetzt erſt zwei Punkte in den
Mannſchaftskämpfen ſichern konnte, denn ſie hat eine weitaus größere
Stärke, als man dies annehmen müßte. Wenn ſie ihre derzeitige Form
Geibehält, was man annehmen dürfte, wird die Mannſchaft in den End=
kämpfen
noch ein ernſtes Wort mitreden und iſt ihr auch nicht unmöglich,
eine Kraftſportvereinigung Frankfurt zu beſiegen, die gegenwärtig mit
2 Punkten vor Groß=Zimmern führt. Dieſe beiden Mannſchaften wer=
den
den Meiſtertitel unter ſich ausmachen.

Vor ausverkauftem Haus und unter der umſichtigen Leitung der
Herren Ohlenſchläger Aſchaffenburg, Eckerl Darmſtadt und Vad Hanau
ergaben die einzelnen Kämpfe folgendes Reſultat: Im Einvernehmen
mit dem Kampfgericht fängt das Federgewicht an zu ringen, und ſtehen
ſich Ohl=Groß=Zimmern und Heck=Dieburg gegenüber. Ohl wird nach
7 Minuten langem überlegenen Kampf Sieger. Im Fliegengewicht
liefern ſich Grohe=Dieburg und Poth=Groß=Zimmern einen erbitterten
Standkampf. Nach 14 Minuten langer Ringzeit muß Grohe=D. den
Kampf wegen einer Verletzung aufgeben, ringt aber nach 40 Minuten
langer Pauſe wieder weiter, und kann zuguterletzt in der Zuſaßrunde
noch Sieger über den an einer im vorigen Kampf zugezogenen Ver=
letzung
leidenden Poth werden. Die Bantamgewichtsklaſſe beſtreiten
Herbert=Groß Zimmern und Lunkenheimer=Dieburg, die an Tempera=
ment
und Technik ihresgleichen ſuchen. Im Verlauf des Kampfes kann
ſich Herbert einen Punkt ſichern und wird Sieger. Im Leichtgewicht
ſteht Geier=Groß=Zimmern auf verlorenem Poſten gegen den ſich in
ſehr guter Form befindenden Enders=Dieburg. Wenn Geier eine Punkt=
niederlage
hinnehmen mußte, ſo kann er aber doch mit dieſem Ergebnis
zufrieden ſein. (Ebenfalls die Mannſchaft mit ihrem Leichtgewichtler.)
Ludwig=Dieburg iſt dem Groß=Zimmerer Ohl im Leichtmittelgewicht nicht
gewachſen und mußte ihm ſihon nach 3 Minuten Sieg und Punkte über=
laſſen
. Daß Fröhlich=Groß=Zimmern im Schwermittelgewicht immer
noch ſeinesgleichen ſucht, ſtellt er im Kampf gegen den ſehr guten Weber=
Dieburg unter Beweis. Beide Ringer gehen die erſten Minuten ganz
aus ſich heraus und der Kampf wird in einer Schärfe durchgeführt, wie
man ſie in dieſer Klaſſe wenig zu ſehen bekommt. Trotz alledem kann
keiner innerhalb der 20 Minuten zu einem Erfolg kommen. Erſt in
der Zuſatzrunde kommt Fröhlich einen Punkt vor, und Weber ſchenkte
ihm in letzter Minute noch den Sieg. Jetzt hatte Groß=Zimmern den
Kampf ſchon mit 8:6 Punkten gewonnen. Damit war dieſer aber noch
nicht abgeſchloſſen, denn die Schwergewichtler Gernhardt Groß= Zim=
mern
und Grimm=Dieburg hatten noch zu ringen. Letzterer hielt ſich
gegen Gernhardt ſehr gut, war ihm aber in keinem Falle gewachſen.
Nach 2 Min. wird G. verdienter Punktſieger und ſtellt das Reſul=
tat
auf 10:4 Punkte für Groß=Zimmern.
Das Internationale Herbſi=Reitturnier
in Dortmund.
Die Ergebuiſſe vom Montagabend.
Am Montag abend kamen die Jagdſpringen in fünf Abteilungen;
Klaſſe L, zur Entſcheidung. Die Konkurrenzen erhielten noch dadurch
einen größeren Neiz, daß ſie mit Totaliſatorbetrieb verbunden waren.
Die beſte Zeit des Abends erzielte Baron Eberhard v. Oppenheims
Iſegrimm 3., der auf Sieg 90:10 zahlte. In der 2. Abteilung belegte
Major Neumam=Semeros: Diskus, in der 3. Horſchitz=Horſt: Hein, in der
4. Noſtitz=Balwitz Liebling 8. und in der 5. Abteilung ſchließlich Scheib=
lers
Teut den erſten Platz. Die Ergebniſſe des Abends:
Jagdſpringen. 1. Abteilung: 1. Baron Eberhard v. Oppen=
heims
Iſegrimm 3 (Beſ.); 2. Maf. a. D. Neumann=Semerows Mariell
(Beſ.); 3. Oblt. Andreges Aſta (Beſ.). Tot.: 90, Pl. 20, 13. 12:10.
2. Abteilung: 1. Maf. a.. D. Neumann=Semerows. Diskus
(Stallmeiſter Lange); 2. Fr. Beits Aurora 3 (Frau Veit); 3. Stadtver=
waltung
Eſſens Probe. Tot.: 15: Pl. 13, 13, 34.
3. Abteilung: 1. W. Horſchitz=Horſts Hein (Maf. Lotz); 2.
Gutsverwaltung Wildnesmoors Roſenprinz (A. Holſt); 3. Hofrat M.
Aldenhovens Blacker (Beſ.) Tot.: 46: Pl. 22, 20:10.
4. Abteilung: 1. Oblt. v. Noſtitz=Wallwitz Liebling 8 (Beſ.);
2. Stall Weſtfalens Preſſy; 3. Frhr. v. Langen und Frhr. v. Lüding=
hauſens
Siegfried. Tot.: 82: Pl. 20, 22. 15:10.
5. Abteilang: 1. H. C. Scheiblers Teut (Beſ.); 2. O. Ambergs
Hexe 9 (Frl. Lene Spillner); 3. R. W. O. Kolzens Nortenda (Reimann).
Tot.: 32: Pl. 17, 35, 125:10.
Der Dienstag=Nachmittag.
Immer mehr erweiſt ſich, daß das diesjährige Dortmunder Reit=
turnier
ein voller Erfolg auf der ganzem Linie iſt. Wieder war der
Beſuch ſehr gut und auch die ſportlichen Darbietungen waren auf der
Höhe. Erhebliches Intereſſe und entſprechenden Beifall fanden wieder

die Vorſührungen der ländlichen Reitervereine. Im Preis, des Land=
wirtſchaftsminiſteriums
, einer Materialprüfung für Reitpferde, ſah man
viel Gutes. Der Sieg von A. Piepers Mormone in der ſchweren Klaſſe
war ſehr eindrucksvoll. Der Wallach wird ſich auch in beſſerer Geſell=
ſchaft
durchſetzen können. Vorzügliches Material ſah man auch bei den
Einſpännern, wo Boy Sieger blieb. Die Ergebniſſe des Nach=
mittags
:
Preis des Landwirtſchaftsminiſteriums. Leichte Pferde: 1. Frau
K. Frankes Abdera (Staeck), 2. Spechts Preußenprinz (Lt. von Barne=
kow
), 3. Geſtüt Zieverichs Naſtja (Stallm. Hennings). 7 Teilnehmer.
Mittlere Pferde: 1. O. M. Stensbecks Altgold (Beſ.), 2. P. Oet=
kers
Annuſchka (Frl. Oetker), 3. Major Haumamns Capitain (Beſ.),
9 Teilnehmer. Schwere Pferde: 1. A. Piepers Mormone ( Prü=
mer
), 2. D. Hoeſchs Norbert (Beſ.), 3. P. Hiltermanns Allaſch (Frhr.
von Süßkind). 8 Teilnehmer.
Einſpänner: 1. E. Gottſchalks Boy (Beſ.), 2. Baronin v. d. Deckens
Queen Mary (Tegter), 3. J. Webers Ella (Bef.). 7 Teilnehmer.
Damenpferd=Reitprüfung: 1. Frau Dr. Hanebergs Alſter (Fr. von
Ottberg), 2. H. Marwedes Donner II (Frl. R. Marwede), 3. P. Oet=
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Ihro (Frl. L. Oetker). 9 Teilnehmer.
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1838). Ouv. Diamileh‟ Diamilehs Klage a. d. gleichen Oper.
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Bilder vom Rhein, Lieder ohne Worte. Roma=Suite,
Mitw.: Betty Mergler (Mezzoſopran) vom Frankf. Opernhaus.
Flügel: Dr. Merten. O 5.45: Südweſtdeutſcher Radio=Club. O 6.15:
Bücherſtunde. O 6.30: Die gegenwärtige Lage und die Ausſichten
ſer deutſchen Wirtſchaft, Vortrag Dr. Linſe. O 7: Schach. O 8:
Eine Viertelſtunde Naturkunde (Senckenberg=Viertelſtunde): Kenn=
zeichen
und Weſen des Lebens, Vortrag Dr. Ankel=Gießen. O 8.15:
Medea‟. Ein Trauerſpiel von Grillparzer. Perſ.: Kreon: Alexander
Engels; Medea: Joſefine Rottmann; Jaſon: Leopold, Biberti;
Kreuſa: Martha Schanzer; Gora: Mathilde Einzig u. a.

Stuttgart.
Mittwoch, 27. Okt. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Jugend
ſtunde. O 4: Aus dem Reiche der Frau (Frau Eugenie Sauter=
Kindler). O 4.15: Konzert. 8 Vorträge. O 6.15: Bruno Wille:
Stirb und Werde. O 6.45: Dr. Ph. C. Viſſer: Attache an der
niederländiſchen Geſandtſchaft in Stockholm: Die Karakorum= Ex=
pedition
. O 7.15: Engl. Sprachunterricht. O 8: Ballette. Philharm.
Orch. Stuttgart. Anſchl.: Wunſchabend.
Berlin.
Mittwoch, 27. Okt. 3.30: Marg. Weinberg: Aus den An=
fängen
der Frauenbewegung O 4: Jugendbühne. Funkprinzeſſin
(Ida Orloff) erzählt: Dornröschen. Hans im Glück. O 4.30: Ette=
Kammer=Orch.: 8 Darbietungen. O 6.30: Spaniſch. O. 7: Prof.
Dr. Heilfron: Rechtsfragen des Tages, G 7.30: Einf. zu der
Operette Günſtling der Zarin am 28. Okt. O 8: Alfred Kerr
über Kaiſers Schauſpiel Gas O 8.30: Gas. Schauſpiel von
Georg Kaiſer. Perſ.: Der weiße Herr: R. Blümner. Milliardärs=
ſohn
: E. Stahl=Nachbaur. Tochter: Leontine Sagan. Offizier:
Werner Schott. Ingenieur: W. Franck. Schreiber: H. Rameau.
O 10.30: Tanzmuſik, Kapelle Kermbach.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 27. Oktober. 12: Lektor Gran=
der
u. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Stud.=Rat Friebel:
Engliſch für Anfänger O 4: Uhlmann: Die Arbeit in der Sprach=
heilkunde
. O 4.30: Aus dem Zentralinſtitut. O 5: Dr. Slawyk:
Die phyſikaliſche Erforſchung des Microcosmos. O 6: Stud.=Rat
Thiel: Grundgeſetze der Technik. O 6.30: Dr. Feilchenfeld: Förde=
rung
der Automobilinduſtrie durch Förderung des Selbſtfahrens.
O 7: Hans Grimm lieſt aus eigenen Werken. 6 7.30: Prof. Goetz:
Auslandsdeutſchtum und deutſche Geſchichte. O 8.30: Uebertr. Frank=
furt
: Sendeſpiel Medea‟.

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oder Fips, die lteitere Dost. grafis!

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[ ][  ][ ]

Nummer 298

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blatte

Mittwoch, 27. Oktober

Südweſideutſcher Baumarkt.
fm. Die ſtetige Entwicklung am Baumarkt hat angehalten. Die
meiſten Bauſtoffpreiſe blieben feſt, während Backſteinpreiſe ſich ſeukten
und die Bauholzpreiſe anzogen. Die anhaltende Nachfrage nach Arbeits=
kräften
brachte eine weitere Entlaſtung des Arbeitsmarktes. Die grö=
ßeren
Städte in Baden haben für den Wohnungsbau 1926/27 große Pro=
gramme
aufgeſtellt, die die Erſtellung von mehreren hundert Wohnungen
vorſehen. Dabei wird durch behördliche Kredite die private Bautätig=
keit
erfreulich gefördert. In dieſem Jahre beträgt die Summe der zur
Förderung des Wohnungsbques in der Pfalz aufgewendeten Mittel
ohne die drei pfälziſchen Großſtädte Ludwigshafen, Pirmaſens und
Kaiſerslautern rund 6,5 Millionen RM. wozu noch ein neuerdings ge=
währtes
Landesdarlehen von 1 300 000 RM. kommt. Die Stadt Frei=
burg
plant die demnächſtige Inangriffnahme von weiteren kliniſchen
Bauten für einen Betrag von rund 16 Millionen RM. Neben den
Wohnungsbauten bringen die der Verwirklichung entgegenreifenden
Kanaliſationsprojekte, der Bau von Waſſerſtraßen und Kraftwerken
eine weitere Belebung am Baumarkt. Auch der Straßenbau wird
allenthalben gefördert, doch verbietet vielfach der Mangel an Mitteln
einen großzügigen Straßenumbau in hochwertiger Bauweiſe.
Der Grundſtücksmarkt lag ruhig, da ein großer Teil der Neubauten
auf ſtädtiſchem Gelände ausgeführt wird. Die Grundſtückspreiſe auf
ſtädtiſchem Gelände innerhalb der Stadt belaufen ſich auf 2028 RM.
pro Quadratmeter, an der Peripherie auf 615 RM. pro Quadrat=
meter
. Die Staatsdomänen und Kommunen ſtellen Gelände im Erb=
baurecht
für 1,80 RM. pro Quadpatmeter auf 99 Jahre zur Verfügung.
Dadurch, daß Baugenoſſenſchaften Gelände im weiteren Umfange auf=
gekauft
haben, hat ſich der Grundſtücksmarkt gehoben. Das Makler=
geſchäft
liegt dauernd ruhig. Nur ſelten werden Käufe getätigt. Das
Angebot iſt ziemlich groß. Die Preiſe für Vorkriegshäuſer ſchwanken
zwiſchen 25 und 60 Prozent des Friedensſchätzungswertes. Hypotheken
werden viel gefragt, jedoch iſt inländiſches Kapital zu dieſem Zwecke im=
mer
noch ſchwer zu beſchaffen. In der Hauptſache werden nur für neu
zu erſtellende Bauten Hypothekendarlehen von den ſtädtiſchen Banken
gewährt. Einzelne Privatbanken geben auch Gypothelen aus, jedoch
immer nur an erſter Stelle.
Ländliche Anweſen werden ſtark angeboten, desgleichen auch werden
Grundſtücke reichlich angeboten, doch iſt ſo gut wie kein Abſatz vorhan=
den
. Die Landwirtſchaft leidet empfindlich unter dem ſtarben Steuer=
druck
; das Geld bei der in Baden vorherrſchenden Kleinbauernwirtſchaft
iſt äußerſt kmapp.
Die Bauſtoffinduſtrie klagt über Abſatzmangel und ſah ſich ſtellen=
wveiſe
zu weiteren Entlaſſungen genötigt. Die Konkurrenz tritt ſchärfer
hervor. Die Urſachen hierfür ſind vorwiegend in der fortgeſchrittenen
Jahreszeit zu ſuchen. Mit der Inangriffnahme des großzügigen Bau=
programms
der Stadt Karlsruhe werden die Arbeiten ausgeſchrieben.
(Bedingungen: 15 Prozent Stammarbeiter, 85 Prozent ſtädtiſche Ex=
werbsloſe
). Zunächſt wird mit größenn Kanaliſationsarbeiten begon=
nen
. Baumaterialien notierten folgende Preiſe: Portlandzentment
Waggonbezug 200 Sack frei Station 520 Mk., Backſteine 1000 Stück frei
Bauſtelle 36 Mk. Tannenbretter 23 Millimeter pro Quadratmeter frei
Bauſtelle 1,50 Mk., Biberſchwänze frei Station je nach Sorte 6080
Mk. je 1000 Stück; Bauholz pro Kubikmeter frei Bauſtelle 5860 Mk.,
Eiſenportlandzement Wrggonbezug 200 Sack frei Station 490 Mk. ( In=
land
), Moniereiſen ab Händler 100 Kg. 19 Mk.; Schichtenſteine pro
Aubikmeter 74 Mk., Baugips Waggonbezug 250 Sack frei Station 250
Mk.; Betonſand pro Kubikmeter 6,30 Mk.; Bauarbeiterlöhne: 0.901.40
Mk. bei 10 Prozent Leiſtungszuſchlag.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 26. Oktober.
Die ſchon ſeit einigen Tagen innerhalb der Börſe zu beobachten
geweſene ſchwächere Stimmung, die ſeither aber durch fortgeſetzte neue
Käufe des Auslandes und der Bankenkundſchaft nicht zum Ausdruck
kommen konnte, vermochte ſich heute doch etwas zur Geltung zu bringen,
allerdings düirften dabei auch Ultimoglattſtellungen eine Rolle geſpielt
haben. Das Geſchäft auf dem Effektenmarkt war auch weſentlich kleiner.
Am ſchärfſten waren zum erſten Kurs Chemie= und Schiffahrtswerte
gedrückt. J.G. Farbeuinduſtrie eröffneten 3 Proz. Hapag 3 Proz.,
und Lloyzd 2 Proz, niedriger. Auf dem Montanmarkt war anfangs die
Tendenz uneinheitlich. Während Gelſenkirchen 1 Proz., Mannesmann 1,
Phönis ½, Rheinſtahl 2½, Stahlverein 1½ Prozent und die Kaliwerte
Bruchteile eines Prozents verloren, waren Harpener, Mansfeld und Buenos=Aires.1 1.7711 1.7ic
Oberbedarf etwas feſter Mansfelder ſogar faſt 3 Prozent. Für Banken
betrugen die Kursrickgänge 12 Prozent, dagegen waren die Elektro=
werte
in der Mehrzahl bis zu 1 Prozent feſter auf den in Ausſicht Stocholm.
ſtehenden großen franzöſiſchen Auftrag über Reparationskonto. Nur / Selſingfors..
Siemens u. Halske eröffneten 1½ Prozent niedriger. Ferner verloren
anfangs Rütgerswerke 1½ Prozent, Erdöl 2½ Prozent, Ph. Holzmann. London.
2½ Prozent und die Zuckerattien bis zu 1 Prozent.
Recht lebhaft und feſt war dagegen die Tendenz für deutſche An=
leihen
. Kriegsanleihe eröffnete 0,710, Schutzgebietsanleihe bei enormem
Geſchäft 12,40 auf ſtark ſpekulatives Treiben, denn für die Behaup=
tung
, daß engliſche Käufe vorlägen, fehlt jede Unterlage. Auch die aus=
ländiſchen
Renten eröffneten feſter, namentlich Ungariſche Goldrenten Franc ſtabiliſiert worden iſt, wird die Reichsbank den Ankauf belgiſcher
und Ruſſen. Im weiteren Verlaufe machte der Kursabbröckelungspro=
zeß
weitere Fortſchritte. Gegen 1 Uhr waren J.6. Farben bei 324 an=
gelangt
. Die Umſatztätigkeit wurde ſpäter ſehr eingeſchränkt und allge=
meine
Zurückhaltung griff Platz. Rheiniſche Braunkohlen fielen bis
auf 247½, wieſen alſo gegen geſtern abend einen 5½proz. Kursrück=
gang
auf. Der Rentenmarkt blieb aber gut behauptet. Tägliches Geld tät iſt: 100 RM. ſind 171.32124 Belga, 1 Dollar iſt 7.19193 Belga, 1 Pfund
4½ Prozent. Auf dem Deviſenmarkt lagen Pa is und namentlich Mai=
land
weiter feſt. London-Paris 156½4, London-Mailand 106½. notiert.

Auf dem Effektenmarkt hat die Umſatztätigkeit eine ſtarke Einſchrän=
kung
erfahren. Zwar konnten die hier nachbörslich wieder erholten Kommerzialiſierung der Reparationskohle
Kurſe ſich faſt behaupten, aber eine gewiſſe Zurückhaltung namentlich
der profeſſionellen Börſenkreiſe läßt ſich nicht verleugnen. Mannesmann,
Harpener und J. 6. Farbeninduſtvie ſtanden wohl in einiger Nachfrage,
dagegen hat für Elektrowerte das Intereſſe wieder nachgelaſſen. Auch
Schiffahrtswerte und Deutſche Erdöl gaben etwas nach.
Berliner Effeftenbörſe.
Berlin, 20. Orrober.
Die Meldung von einer Erhöhung der Rohſtahlproduktion und der
heute ſtattfindenden Verwaltungsratsſitzung der Vereinigten Stahlwerke
gaben eine Anregung für Kursbeſſerungen der betreffenden Werke. Auch
Kohlenaktien, wie Eſſener Steinkohlen, Harpener, ſtellten ſich um mehr
als 2 Prozent höher. Klöckner und Ilſe gewannem 3 Prozent, Schle=
ſiſche
Zink über 6 Prozent, Oberſchleſiſche Kokswerke um 32½ Prozent
erhöht. Eine Reihe von Elektrizitätswerten beſſerten ſich angeblich auf
ſtill. Schiffahrtsaktien litten ſtark unter Realiſierungen. Kosmos 6 Pro=
zent
, Deutſch=Auſtralier über 4 Prozent niedriger. Bankaktien waren
bei mäßigen Umſätzen wenig verändert. Die Kursbewegung beſchränkte
ſich, da die Spekulation ſich lediglich mit der Ultimoabwicklung befaßte,
auf wenig bedeutende Schwankungen. Auf dem Markt der deutſchen
Anleihen wurde Kriegsanleihe und auch die anderen Vorkriegsan=
leihen
etwas in die Höhe geſetzt. Schuitzgebietsanleihe gingen auf 12½
Prozent. Kriegsanleihe verlor ſpäter wieder faſt den ganzen anfäng=
lichen
Gewinn. Ausländiſche Renten waren ungefähr behauptet. Für
Vorkriegspfandbriefe beſtand einiges Intereſſe, die Kurſe zogen etwa
um 510 Pfg. an. Geld blieb flüffig bei unveränderten Zinsſätzen.
Das Geſchäft hielt ſich in recht engen Grenzen bei leichter Neigung zu
Abſchwächumgen. Im weiteren Verlauf der Börſe bröckelten die
Kurſe noch weſter ab. Das Geſchäft blieb für ein Minimum begrenzt,
da die großen auswärtigen Käuferſchichten im weſentlichen auch ſpäter
fehlten. Man wollte ferner wiſſen, daß die Ausſichten für eine Bei=
ſeien
. Erſt gegen Ende der 2. Börſenſtunde bahnte ſich einheitlich eine
Erholung an, die von einigen bevorzugten Papieren des Montanmark=
tes
ausging. Privatdiskont kurze Sicht 4’/e Prozent, lange Sicht 4ſg
Progent. Gegen Schluß der Börſe ging vom Markt der Elektroaktien
eine Befeſtigung der Terminmärkte aus. Siemens gingen nach Schluß
der Börſe mit 26’/g, A.G.G. mit 168, Licht u. Kraft mit 167½ und
Löwe mit 22½ um. Lebhafte Käufe fanden auch in ſchleſiſchen Zink=
attien
ſtatt, die weiter um 6 Prozent auf 153 anzogen. Montanaktien
behaupteten nachbörslich ihre Schlußkurſe nicht voll, ebenſo lag der Far=
benmarkt
vernachläſſigt. In Schutzgebietsanleihen fanden dagegen regere
Abſchlüſſe mit 12½½ ſtatt.

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Sachſenwerk .. 130.625 131.25 329. 32 ½75 115.5 117. 73. 74. Sächſ. Gußſtahl. 171. 43. 43.75 Siemens Glas. 168.5 28. 28. Ver. Lauſitzer Glas.. 131. 181. 182.5 Volkſtedter Vorzell. 55.25 161.75 160.875 Beſtf. E. Langendreer 58.5 55.5 89.* 89.5 Bittener Gußſtahl. 60. 60.5 225.25 224.5 Banderer=Werke. . ..!1 193. 195.

Deviſenmarkt.

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Cslo ........
Kopenhagen..!
Italien ..
New=York.
Pariz.. . . . .
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B. 10.
Geld Brief
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11.68 11.72
Ha.s7 10s.23 104.97 105.23
712-58 112-47
1ä.557 11.557
18.31 18.85
20.3 20.711
s.zu5 1.2165
12-54 12.88
81.52 B1.22
63.32 63.481

25. 10
Geld Brief
168.05 163.38
1.708/ 1.713
11.70 11.74
Hi-7itt.sd tti 7ite od
112.21 112.79
10.562 . 652
19.16 19.25
23.351 23.377
4.702 1.22
13 013.11 19
80.99 81.19
63,72 63.88

WienD.=Oſt. abg
Prag .... . . . . . /12.73312. 6731
Budapeſt. . .
Japan.......
Nio de Janeiro
Sofia ......"
Jugoſlavien.. ..
Konſtantinopel.
Liſſabon .. .. . . l21. 125 21.575
Danzig ......"
Athen ...
Kanada ..
Urnguch ....."

25. 10.
Gelo / Brief
59.25 53.70
5.98 5.301
2.053 2.057
0.58 4 0.535
3.03 3.03
7.4i2 7.4321
2.145 2.155
81.59 B1.701
5.14 5.16
4.202 1.212
4.175 7.1851

26. 10.
Geld Brief
53.30 59.44
12.74 12.48
5.83 5.30
2.054 2.058
0.571 d.573
3.035 3.045
7.415 7.735
2.105 2.715
21.573Ri.635
81.50 81.70
5-24 5.26
1.70 k.274
4.7751 4.185

Der Belgg=Kurs. Die Reichsbank teilt mit: Nachdem der belgiſche
Wechſel und Schecks wieder aufnehmen. Die belgiſche Stabiliſierungs=
verordnung
ſchafft als neue Einheit die Belga, gleich fünf belgiſche
Franken. Die Belga entſpricht 0.209211 Gramm Feingold. Die Pari=
Sterling iſt 35 Belga. Die belgiſchen Kurſe werden künftig in Belga

I. Frankfurter Kursbericht vom 26.Oktober 1926

Staatspapiere
al Deutſche
6%Reichsp.=Sch).
p. 1. 10. 30 ...
7½ Bayher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
Sl.70 O. V. Sch.
p. 1. 4. 29 .
6‟/.%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟/,%0 Pr. St.=Sch.
b. 1. 10. 30
776 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29 ..
720 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30 .
6‟/,2Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29 ...

98.5
97.75

96.*

97.5
96.5

Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl. 0.7091
42 D. Reichsanl.
4% D. Schutzgb. v.
0811 u. 13.... 12.4
475 D. Schutzg. v. 14 12.4
48 Preuß. Konſ.
48 Baden. .....!
42Bayern ......
428 Heſſen.......! 0.25
47 Württemberger! 0.64

b) Ausländiſche

5% Bos. E. B. 1914/ 39:,
5% L. Inv. 1914
41 1898 ./ 8.10
4½% 1902 .../ 6.5

6% Bulg. Tabalo2/ 35
4 ½% Oſt. Staarsr.
v. 1913, Kdb. 1918 4.3
4½%Oſt. Schatz. 141 24
4½%Oſt. Silberr., / 6.05
42 Goldr. . .. 24.5

einh. N. ſkon)!
325 Port.(Spz.) I 12.5
5%0 Num. am. R.03, 123
41s% Gold. 13.. / 2471,
am.konv.. 10
am. 05... 11.25

42Türk. (Adm.103
420 Türk. Bagd. I
(Bagb.) I
1911 Zoll.

4½2 Ung. St. 1913
412%0 St. 1914
2a Goldr..
St. 10 ..
Kronr. ..
3% Eiſ. Tor. G.
Außereuro=
päiſche

5% Mex.am. inn. .
5% äuß 99 ...
4% Gold 04,ſtf.
3% n lonſ. int.
4½% Frigat.
5% Tamaulivatz I.

Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10½ Berl. H.=Bk. G./106
6% Berl. St.=Gold. 84
8% Darmſt. St..G.
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf./100
8%0 Frif.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. . . ./100
8%0 Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. . .. 99.:
5% Frrſ. Pfbr.=Bk.)
Goldpfdbr. . . . . . 82
8% Komm. Ldb. D.)
Goldſchildver.

21.5
23.75
26.25
21.75
3.1

23.25

14.21
Zb.5
22

1100

82o Heſſ. Ldb. Gold.
103 Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
820 Mannh. St.=G.
82o Mainz St.=G.
182 Naſſ. Ldb. Gold.
820 Pfälzer H.=B.
Goldpfandbr.. ..11
80 Pforzh. St.=G.
820 Pr.C.=B.,Cr.=B.
Golbpfandbr..
825 Rh. Hyp.=B. G.
U,LRh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtfi.B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
82 Südd. B.-Cr.=B.
Goldpfandbr. . . . 1
Ohne Bins=
berechnung

5% Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen .23
6% Pr. Kaliw. ..
52 Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. 6
Sorkriegs-Gyp.=B.
Pfandbriefe.
Bay. Vereinsb.
Bayr. Handelsb..
Bayr. Gyp. u. Wechſ
Berliner Hyp. Bi.
Frrf. Hyp.=Bk. ..
Frrf. Pfandor.=B.,
Hamb. Hyp.=B..
Mecklb. Shp.=u. WBb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Gr.=Br.
Pfälz. Hyp.=Bt. . . .
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.

Rhein. Hyp.=B..,I
Rh.=Wſtf. B. Cr.=B.
102.75 Südd. Bodenkr.
94.6 Württ. Hhp.=Bk...
101.5 Staatl. ob. prov.

garantiert
100.5 Geſſ. L.=Gyp.=B...
92.75 Lambeskr. Caſſel ..
Naſſau. 2d3b. . ..
100.5 JOöligationen v.
Transportanſt.
/4½Dux. Bob Em.91
93
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
42o Galiz. Carl.
Lud.=B.

abg.
42 Kaſchau=Oderb.
45
abg.
12.75 4776 Oſt. Nwſtb. 74
15% Sſt. Südb. 19).
12.6% Alte
2,6% Neue
6.10 15% Oſt.-Ung. 73/74
8.2 14% Oſt. Staatsb. 83
5
Oſt. 1.b.8.E.
5%Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885
3% Oſt. Erg.Netz
2o Raab Oedbg. 83
91
97
425 Rud. Silber
19.3
18.os 4 Rud. Sulzig.)
4½% Anat., S.1
13.70 4½% Anat, S. II
0 Angt., S. II1
14.70
5 Salon. Monaſt.)
5% Tehuantepee.
7.9
10.923
Zank=Aktien

100.5

100

17.6

12.025
11.4
13.6
13.25

10025)
7n

19.75
33
27.75
20.5
9.475

11.425
10.9

Allg. D.=Kredit:
Bad. Bk. . ..
ok. f. Brauind. .

138.5
11a8

Barmer Vankbo. ..
Bay. Hyp.=Wchſ.. . 1174
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk. /244.75
Deutſche Ban!
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 130
D. Hyp.=Bk. Mein, /41331,
D. Vereins=Bk. ..103
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frrf. Pfdbr.=B
Gotha. Grundkr. B1
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
Mittelb. Creditb
Reichsbank=Ant. ./180
Rhein. Creditbk. . . 135
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ. 1143
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein

1740.5
185
181
1169.7
158.75
127.5
13.3.25
14)
14.75
157.5
1a5
Pfälz. Hhp.=Bk. ./1a0 Nrrum. Berlin.
150.5
8.3
5.3

Bergwerks=Akt.
Bochum.Bergb. .. /17.:.5
Buderus.. . . . . . . .
Dt. Luxemburg ... 174
Eſchw. Bergw... . . 174
Gelſenkirch. Bgw. /175.5
Harp. Bergb. . .. . . 182.*
Slſe Bergb. St.. /216
Genußſchein. 153
Kali=Aſchersleb. 158
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln. 1171
Klöcknerwerke ... . /14
Mannesm.=Röhr. 1171.25
136"
Mansfelder ...
89.75
Oberbedarf.
Obſchleſ. Eiſ. Caro)
Stavi=Min.=Ant.. . 37.25
Phönix=Bergb. . .. 138
Rhein. Braunk. . . . 248
Rhein. Stahlw.. . . /230.5
A. Riebeck Montan/163.75

Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr. : 129
Telus Bgb. ... / 98
Ver. Laurahütte . . 83
Ver. Stahlwerke. /150.75
Induſtrie-=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ...
Hereules. Heiſiſche)
Löwenbr.=Münch.. 230
Mainz. Aktienbr. . /188
Schöfferhof(Bind. )/263
Schwarz=Storchen 144
Tucher, Nürnberg 170
Verger ...."

Avler & Oppenh...
Avlerw. iv. Kleher)!
6%E. A. G. Bzg. A.
5% A.E. G. V5g.B.,
A. E. G. Stamm ...!.
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff ..1
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl. 1
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Neguin
Baſt Nürnberg
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann Et.
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlo
Cement=Heidelb. 130
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr..
Chem. Albert..
Chem. Brockh.
Chem. Milch ..."
Daimler Motorel.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ...!.
D. G.u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück.!

154
105
86.!
77.25
167,

6a.5
14a.5
154.5
7.=25
98
86
178.5
175.25

Dresb. Schnellpr.
Dürkopp.. . . .
Dürr. Natingen ..
Lnckerhoff & W. ..
Eiſenw. Kaiſersl...
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung .
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ulrich .
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Etlinger Spinn.
Faber Bleiſtift.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmeh. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frrf.
Frankfurter Gas. .!.
Frankfurter Hof...
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuch Waggon St.
Beiling & Cie.
Germania Linol.. .
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt, Th.
Botha Waggon.
Gritzner, Maſch.
Grün & Bilfinger.!
Hafenmühle Frkf
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloy
Hartm. & B=
Heyligenſtae
Hilpert, Arm
Hindrichs=Au
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſ
Holzmann.
Holzverk. In
Hydrom.
Faag
Funghan?
Kammg. Taiſersl.
Karlsruher Ma ch.,

123.75
71.5
3
49
163.25
157.75
5a.5
50.5
97.25
210
99.5
81.
39 25
325.2-
163.
86.5
114
84
8.3.25
0.55
83
20 5.25
2.
140
28
117.5
121.5 )
1120

88
102.5
21.25
75"
93.25
127.5
93
1140½,
50½
53
74
27.8
135.5
39.5

Karſtadt, N..../135.5
Rlein Sch. & Becke: 95
Knorr, Heilbronn /139.5
gonſerv. Braun ../45
Krauß, Lokom. ...
Lahmeher ....... 145.5
Lech. Augsburg ... 112.75
Lederw. Rothe ...
Spichnrz.. 25
Lingel Schuhw.. . .
Löhnberg. Mühle.
Ludwigsh. Walzm. /110
Lüdenſcheib Metalll 99.5
Lur. Induſtrie.
35
Rainkraft Höchſt 109P/,
Mars=W. Nürnberg!
Metallge). Frkf. 2/168.25
Miag. Mühlenb. . .1128
Moenus, Stami . / 54.73
Motorenf. Deus .
Motorenf. Oberurſ. 63
Münch. Lichtipielk. 80
Reckarſ. Fahrz. ..110
Neckarw. Eßlingen
Oleawerke, Frankf.
Beters Union.
103.75
Pfälz. Näh Kayſer/ 60.5
Philipps..
43
Porzellan Weſſel

Brometh. Frrf.
Rein. Gebb. & Schall 99:1
Rhein. Elettr.
142.5
Rhenanig, Aachen!
Rütgerzwerke ... /132.25
S hleußner
Schneid. & Hanau.: 77
Schnellpr. Fran
85.1
Schramm Lackf.
73
Schrift, Stemp. . 119.4
Schuckert, Elektr. 1145
Schuhf. Weſſetl
u8
Schuhf. Herz ...:/ 60.25 Bahnbedauf .....
Schulß Grünlack . / 51.25 Dampfk. Rodberg 16
Seilind. Wolff ... 64
Siemens Glas ..."
Siemens & Halske /206,
Südd. Immob. . .

UnhrenFurtwängl.
Beithwerke ....."
Ver. f. Cbem.Ind.:
Ver.d. SOlfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frrf.
Binſel=Nürnberg..
ütramarin ....../141.9
Zellſtoff Berl. ....
Vogtl. Maſch. ....
Voigt & Haeffner /414
Volthom. Seil ...
Bayß. & Frehtag. 1130.25
Begelin Rußfbr. 96
Zellſt. Waldhof ... /197.5
Zuckerf. Waghäufel
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn /
Zucker . Offſtein. 124.5
Buckerf. Rheingau. /412.5
Zuckerf. Stuttgart: 1214
Transport und
Zerſicherungs=Alt.
A. Dt. Eiſenbahn..
Dt Eiſenb.=Geſ... /107.75
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E.B. .. 9.75
Südd. Eiſenb.=Geſ./
Hapag ........ . . 185
Nordo. Llohzb. . . . . 771

118.5
58
113
92..5
113.5

82.25
145

Frrft. Allg. Ver).
Frankona Rückv.

Ehüring. Lief.=Geſ. 87

Darmſt. Berte
Helvetia Kon)... ..
Gebr. Lutz ......"
Motor 1. Darmſt.
Gebr. Roeder .. . . 1114.9
Benuleth & Ellenb.

für Frankreich.
Das franzöſiſche Finanzminiſterium teilt in einem Kommuniqus
mit, daß in Köln zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Vertretern Be=
ſprechungen
über die Kommerzialiſierung der Sachlieferungen ſtattge=
funden
haben. Dieſe Beſprechungen haben zu einem grundſätzlichen
Uebereinkommen geführt, wonach das Reichskohlenſyndikat in Zukunft
gegen die Kommerzialiſierung der Lieferungen keine Oppoſition mehr
machen werde. Um die Formalitäten zu vereinfachen, die die franzöſi=
ſchen
Käufer von Nuhrkohle zu erfüllen hätten, und um ihnen das gegen=
wärtige
Genehmigungsverfahren der Verträge durch die Reparations=
kommiſion
ſowie die Bezahlung der 26prozentigen Einfuhrtaxe zu er=
ſparen
, ſeien beſondere Modalitäten feſtgeſetzt worden. Das Ueberein=
kommen
, das, wie betont wird, ſich ſtrikte im Rahmen des Verſailler
Vertrages und des Londoner Abkommens halte, ſoll unverzüglich der
franzöſiſchen und der deutſchen Regierung unterbreitet werden.
Leider iſt die erſte Meldung über dieſes Uebereinkommen von fran=
ruſſiſche
Beſtellungen um 2334 Prozent. Maſchinenfabrikaktien waren zöſiſcher Seite ausgegangen. Es handelt ſich hier um Vereinbarungen,
die Frankreich angeſrrebt hatte, um den im Verſailler Vertrag feſtge=
legten
Beſtimmungen zu entgehen, wonach die deutſche Reparationskohle
zum deutſchen Inlandpreiſe abzugeben iſt, oder, wenn der engliſche
Kohlenpreis niedriger iſt, zu dem engliſchen Preiſe. Frankreich ſollte
alſo hinſichtlich des Preifes auf keinen Fall ſchlechter geſtellt ſein, als
Deutſchland. Nun liegen aber die Dinge ſo, daß Frankreich infolge des
Währnngsniederganges geringere Inlandpreiſe hat, zugleich ein Grund
übrigens, weshalb Frankreich ſeinen Export übermäßig ſteigern und ein
Valutadumping ausüben kann. Die Verhandlungen zwiſchen dem
Kohlenſyndikat und der franzöſiſchen Regierung konnten aber erſt in
Fluß kommen, nachdem zwiſchen Kohlenſyndikat und Reichsregierung
ein Abkommen getroffen war, nach dem das Finanzminiſterium von
ſich aus den Preisunterſchied, der gegenwärtig und früher noch erheb=
lich
mehr zwiſchen der deutſchen Inlandkohle und dem engliſchen Preis
beſtand, auszugleichen bereit iſt. Von deutſcher Seite verlautet nun=
mehr
über das mit Frankreich getroffene Abkommen, daß das rheiniſch=
legung
des engliſchen Kohlenſtreits neuerdings ſehr günſtig geworden weſtfäliſche Kohlenſyndikat vereinbart hat, die Reparationslieferungen
nach Frankreich grundſätzlich nicht mehr als Zwangsleiſtungen, ſondern
auf dem Wege freier Verträge zu bewirken. Die Verrechnung erfolgt
über deu Reparationsagenten. Neben den Reparationslieferungen bleibt
die Einfuhr weiterer Mengen nach Frankreich unbeſchränkt, und von
den letzteren wird wie bisher die 26prozentige Einfuhrabgabe erhoben.
Das Kohlenſyndikat ſelbſt hat nunmehr ſowohl der deutſchen wie der
franzöſiſchen Regierung gegenüber auf einen Teil der ihm zuſtehenden
Preisanſprüche verzichtet und einen Ausgleich darin gefunden, daß nach
Beſeitigung aller bisherigen Reibungen ſeine Ausfuhr nach Frankreich
ſich künftig in günſtigem Siunne entwickeln wird.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Ein= und Ausfuhr Fraukreichs aus bzw. nach Deutſchland. Die
Einfuhr Frankreichs aus Deutſchland in den erſten neun Monaten des
laufenden Jahres betr.gt 3 419 650 000 (1925: 1 589 447 000 Franken),
alſo 1830 203 000 Franken mehr als im Vorjahre. Die Ausfuhr nach
Deutſchland beläuft ſich auf 2 732 836 000 (1925: 2 749 507 000 Franken),
alſo gegenüber dem Vorjahre um 16 671000 Franken weniger. Die
Länder, nach denen Frankreich in dieſem Jahre am meiſten esportiert
hat, ſind England, die belgiſch=luxemburgiſche Wirtſchaftsunion, Deutſch=
land
, die Schweiz, die Vereinigten Staaten, Italien und Algerien.
Stinnes=Neugründungen. Im Staate Maryland wurde die Hugo
Stinnes Induſtrie=Corporation neu gegründet und zwar mit einem
Aktienkapital von 300 000 Aktien ohne Nennwert. Ferner wurde eine
Hugo Stinnes=Corporation mit 1 200 000 Aktien ohne Nennwert neu er=
richtet
. Beide Gründungen hängen mit der geblanten Bondsausgabe von
25 Millionen Dollar am hieſigen Geldmarkt zwecks Rückzahlung der
Deutſchen Bank=Schulden zuſammen.
Kommerzienrat Deffauer geſtorben. Wie aus Aſchaffenburg berich=
tet
wird, iſt Kommerzienrat Dr. Johann Deſſauer nach kurzer Krank=
heit
im Alter von 58 Jahren geſtorben. Er war Direktor der dortigen
Buntpapierfabrik A.=G. und einer der bekannteſten Perſönlichkeiten dev
baheriſchen Wirtſchaft. Seit vielen Jahren gehörte er zu den führenden
Mitgliedern des baheriſchen Induſtriellenverbandes. Politiſch ſtand
Deſſauer der Bahriſchen Volkspartei nahe.
J. G.=Farbeninduſtrie A.=G., Frankfurt a. M. Auf dem Ammoniak=
werk
Merſeburg, dem ſogenannten Leunawerk, herrſcht gegenwärtig
eine rege Tätigkeit, die ſich für viele Gemeinden im Regierungsbezirk
Merſeburg und darüber hinaus als ein Segen erweiſt, da mehrere 1000
Arbeiter neu eingeſtellt werden konnten und nun nicht mehr der Er=
werbsloſenfürſorge
zur Laſt fallen. Die Kohlenverflüſſigungsanlage iſt
begonnen worden. Wie verlautet, hofft man ſie, wenn nicht ein gar zu
harter Winter die Arbeiten ſtillegen ſollte, im nächſten Jahre in Be=
trieb
nehmen zu können. Eifrig wird ferner an der Vergrößerung der
Ammoniak=Fabrik gebaut. Das Leunawerk will ſeine Leiſtungsfähigkeit
um 50 Prozent ſteigern. Außerdem iſt eine große Silo=Anlage im Bau.
Sie wird namentlich zur Aufnahme der vom Leungwerk ſeit kurzem wie=
der
hergeſtellten neuen Düngeſalze, im beſonderen des ſogenannten
Miſchdüngers dienen.
Liquidation der Firma Robitſchek u. Co. vorm. Landauer u. Stern
G. m. b. H., Frankfurt a. M., Berlin und Köln. Wie die Firma mit=
teilt
, ſieht ſich infolge der ſchwierigen Wirtſchaftslage und des großen
Unkoſtenetats die Firma gezwungen, in Liquidation zu treten. Die
Verpflichtungen ſeien voll gedeckt und ſollen in der nächſten Woche be=
glichen
werden. Die bisherige Berliner Filiale der Firma werde durch
den ſeitherigen Geſchäftsführer der Berliner Filiale übernommen und
unter der Firma Julius Robitſchek u. Co., Berlin, ſelbſtändig weiter=
geführt
werden.

[ ][  ][ ]

Nummer 298

Aufſichtsratsſitzung der Vereinigten Stahlwerke A.G. In der Auf=
ſichtsratsſitzung
der Vereinigten Stahlwerke A.G. wurde nach Erledi=
gung
laufender Angelegenheiten über den Stand der mitteldeutſchen
Zuſammenſchlußbeſtrebungen berichtet und die Einbringung des den
Vereinigten Stahlwerken gehörigen Stahl= und Walzwerkes vorm.
Weber in Brandenburg in den neuen mitteldeutſchen Konzern geneh=
migt
. Ferner nahm der Aufſichtsrat zuſtimmend Kenntnis von den
Zuſammenſchlußbeſtrebungen auf dem Gebiet der Edeiſtahlinduſtrie und
von der in Ausſicht genommenen Beteiligung der Vereinigten Stahl=
werke
durch Einbringung der Edelſtahlbetriebe. Die mit der Gründung
der Vereinigten Stahlwerke beabſichtigte Nationaliſierung iſt in weit=
gehendem
Maße zur Durchführung gelangt und verſpricht, die in ſie
geſetzten Hoffnungen zu erfüllen. Die Geſchäftslage auf dem Gebiet des
Kohlenbergbaus hat ſich unter Einwirkung des engliſchen Kohlenſtreiks
gebeſſert. Für die nächſten Monate iſt auf eine gute Beſchäftigung zu
rechnen, wobei allerdings die Preiſe nach wie vor zu wünſchen übrig
laſſen. Auch bei Eiſen= und Stahlbetrieben iſt der Beſchäftigungsgrad
beſſer geworden unter der Einwirkung des Ausfalls eines Teils der
engliſchen Produktion. Die zum Abſchluß gelangten internationalen
Vereinbarungen laſſen ſich in ihrer Auswirkung und ihrer Tragweite
heute noch nicht überſehen.
Deutſche Woerner=Werke. A. G. Mannheim. Die Gefellſchaft, die
im Jahre 1924 bei einem Aktienkapital von 440000 RM. noch einen
Neingewinn von 71 941 RM. ausweiſen konnte, hat im Geſchäftsjahr
1925 Verluſte erlitten, die die Anzeige vom Verluſt des halben Aktien=
kapitals
notwendig machen. Die Regularien für 1925 werden einer auf
Mitte November anberaumten o. H.V. zur Beſchlußfaſſung vorgelegt
werden. Der Verſammlung wird ferner die Umwandlung der Vorzugs=
in
Stammaktien und zur Beſeitigung der Unterbilanz die Herabſetzung
und Wiedererhöhung des Grundkapitals vorgeſchlagen.
Heraufſetzung der Produktionsquote bei der Internationalen Roh=
ſtahlgemeinſchaft
. Nach Luxemburger Meldungen will man infolge der
ſtarken kontinentalen Nachfrage die Stahlproduktionsziffer der Inter=
nationalen
Rohſtahlgemeinſchaft erhöhen. In deutſchen intereſſierten
Kreiſen hält man eine derartige Maßnahme auf Grund der geſteigerten
Nachfrage für ſehr naheliegend und nicht von der Hand zu weiſen, ob=
wohl
gültige Beſchlüſſe über das Ausmaß der Erhöhung noch nicht ge=
faßt
worden ſind
Die franzöſiſche Ein= und Ausfuhr von Nahrungsmitteln. Der
geſtern vormittag unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten abgehaltene
Kabinettsrat, hat ſich mit dem Regime der Ein= und Ausfuhr von
Nahrungsmitteln im Hinblick auf die von dem Kabinett Poincaré
durchgeführten Sparmaßnahmen beſchäftigt, und zwar in Bezug auf
Kartoffeln, Friſchfleiſch, Butter, Milch und Eier. Hierbei iſt nach dem
offiziellen Kommuniqué auch die Lage im Saargebiet beſprochen wor=
den
. Das Kommuniqué enthält hierüber folgende Stelle: Die Ein=
beziehung
des Saargebiets in das franzöſiſche Zollgebiet durch An=
wendung
des § 31 des Anhangs zum Verſailler Vertrag verpflichtet
Frankreich, dieſes Gebiet im Hinblick auf die Verſorgung wit Lebens=
mitteln
als franzöſiſches Gebiet zu betrachten. Getreide, Vieh und ſämt=
liche
übrigen Nahrungsmittel müſſen alſo ohne Behinderung ins Saar=
gebiet
gelangen können. Man kann das bedauern. Es iſt aber für
Frankreich eine Verpflichtung. Jedenfalls ſind dem Zolldienſt Anwei=
ungen
gegeben worden, damit nicht etwa über das Saargebiet fran=
göſiſche
Produkte nach Deutſchland gelangen können.

Mittwoch, den 22. Oktober 1926

Geite 13

Auflegung einer belgiſchen Stabiliſierungsanleihe. Das Bankhaus
Hope u. Co. in Amſterdam legt am 29. Oktober 1½ Million Pfund
Sterling der 7prozentigen Obligationen der belgiſchen Stabiliſierungs=
anleihe
zu 94 Prozent bei der Bank van Lon und Co. auf. Dies iſt der
holländiſche Abſchnitt der 8½ Millionen=Anleihe, wovon 7½ Millionen
in London ausgegeben werden. In dem Proſpekt heißt es u. a. noch,
daß zur Durchführung des belgiſchen Stabiliſierungsplanes auch dun)
die Niederländiſche Bank der Belgiſchen Nationalbank ein Kredit ge=
währt
iſt. Von den 25 Millionen Gulden der holländiſchen Staats=
kaſſenſcheine
und Wehſel iſt der Geſamtbetrag von 48 866000 Gul=
den
gezeichnet worden, davon allein in Amſterdam 43 436 000. Zugewie=
ſen
wurden jedoch nur 24 454 000.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York. 26. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen. Der heutige Markt begann in ſtetiger Haltung, da höhere
Kabelmeldungen vorlagen, dann wurde die Tendenz indeß ſchwächer auf
ſchleppende Exportnachfrage. Die Termine zeigen nur umweſentliche
Veränderungen.
Mais. Anfangs lag der Markt ſtetig auf Käufe der Kommiſſions=
firmen
. Dann trat ebenfalls auch hier eino Abſchwächung ein.
Hafer. Auch dieſes Marktgebiet zeigte eine ſchwankende Hältung
bei geringen Kursveränderungen.
Baumwolle. Anfangs war die Haltung abgeſchwächt auf niedrigere
Liverpooler Kabel. Dann trat eine feſtere Haltung ein, da die ameri=
kaniſchen
Spinner eine größere Kaufluſt an den Tag legten. Der
Schluß war wieder abgeſchwächt bei Kursrückgängen bis zu 20 Punkten.
Kaffee. Angeſihts des Rückganges der braſilianiſchen Deviſenrate
und auf eine ſchleppende heimiſche Nachfrage begann der Markt abge=
ſchwächt
, konnte ſich indes ſpäten befeſtigen auf zurückhaltendes Angebot
der braſilianiſchen Eigner.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 26. Oktober. Angetrieben waren 35 Ochſen,
8 Bullen, 347 Kühe und Färſen, 254 Kälber, 30 Schafe und 813 Schweine.
Preiſe: Ochſen 4656, Bullen 3648, Kühe und Färſen a) 5062,
b1) 3448, b2) 2434, c) 1522, Freſſer 5678, Schweine b) 7781,
c) 8082, d) 7680, Sauen 6771. Marktverlauf: Bei Großvieh
lebhaft, geräumt, bei Kälbern ruhig.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 26. Oktober. Der hieſige Markt
verkehrte heute in weiter feſter Haltung, doch war im allgemeinen die
Umſatztätigkeit ſehr gering. Nur Futtermittel ſind lebhaft gefragt.
Weizen 30,5030,75, Roggen 24,5024,75, Sommergerſte 2529, Hafer
inl. 2021, Mais 20 2520,50, Weizenmehl 4344, Noggemmehl 35,50
bis 36,50, Weizenkleie 10,5010,75, Roggenkleie 10,5010,75.

Berliner Produktenbericht vom 26. Oktober. Die ruhige Tendenz
der Vortage findet auch heute im Berliner Produktenhandel für Brot=
getreide
ihre Fortſetzung. Die ſchwächeren Auslandsnotierungen, die
am Vormittag noch einen verhältnismäßig kräftigen Einfluß ausübten,
verpufften in der Mittagsbörſe, als das Angebot mehr zurückging, an=
dererſeits
aber große Frage ſich zeigte. Weizen wurde im Zeitgeſchäft
nur wenig ſchwächer, lediglich Dezember um eine Mark nachgiebig.
Roggen hat, behauptete Tendenz. Gerſte iſt unverändert feſt behauptet.
Hafer hauſſierend, Kaufluſt für Export wie auch für Inlandsbedarf, der
gar kein Angebot gegenüberſtand, trieb im Lieferungshandel den Kurs
um annähernb 5 Mark nach oben. Sonſtige Futterartikel behalten guten
Abzug. Das Mehlgeſchäft iſt ſtiller.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Von den ſeit einiger Zeit zur Errichtung eines deutſchen Meſſing=
truſts
geführten einleitenden Verhandlungen verlautet nunmehr, daß zu=
nächſt
beabſichtigt iſt, eine Studiengeſellſchaft und eine unparteiiſche
Kommiſſion aus Vertretern der in Frage kommenden Unternehmen
ins Leben zu rufen.
Die Deurſche Kautſhukgeſellſchaft wurde kürzlich als wiſſenſchaft=
liche
Vereinigung der Kautſchurchemiker uud Ingenieure gegründet.
Als Zweck der Vereinigung wurde vornehmlich ein Gedankenaustauſch
zum Nutzen der geſamten Kautſchukinderſtrie gedacht.
Mit einem Grundkapital von 750 000 RM., das in 1500 Inhaber=
aktien
üher je 500 RM. eingeteilt iſt, wurde die Polke=Cambric= Strumpf=
fabrik
AG., Berlin, errichtet.
Das Gericht hat auf Antrag die Delikateſſen= und Beinfirma F. W.
Borchardt, die ſich feit längerer Zeit in Zahlungsſchwierigkeiten
befindet, unter Geſchäftsaufſicht geſtellt.
Nach einer Luxemburger Meldung verlängerte die deutſche Regie=
rung
die Stundung der Saarzölle auf einen weiteren Monat.
Die Blei= und Kupfervorkommen im Himezgebirge (Kaukaſus) ſind
neuerdings fyſtematiſch erforſcht worden. Da eine große Anzahl von
Adern, die in geringer Tiefe lagern, feſtgeſtellt worden ſind, kommt ein
baldiger Abbau in Frage.
Nach einer Notiz des Popolo di Roma werden ſich drei italieniſche
Automobilfabriken zu einer gemeinſchaftlichen Verkaufsgeſellſchaft für
Britiſch=Indien unter dem Namen Italian=Motorcars Co.
mit dem Sitz in Genua und Bombay zuſammenſchließen, um den eng=
liſchen
und amerikaniſchen Automobilfirmen Konkurxenz zu machen.
Nach einer Meldung des Adeverul ſoll der große amerikaniſche
Petroleumtruſt Standard Oil beabſichtigen, ſämtliche Aktien der
mmmäniſchen Petroleumgeſellſchaft Phönix aufzukaufen. Dieſe Nach=
richt
erregt in Bukareſter Wirtſchaftskreiſen das größte Aufſehen.
Die American Smelting and Refining Co. nahm jetzt eine weitere
Ermäßigung des Bleipreiſes um zehn Punkte auf 8,25 Cent per Pfund
vor.
Nach einer Meldung der Daily Mail aus Johannisburg haben
die ſüdafrikaniſchen Eiſenbahnen deutſchen Firmen einen Auftrag zuu
Lieferung bon Eiſenbahnſchienen in Höhe von 5 Mill. GM. erreilt.

Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 große Schlüſſel ( zuſam=
mengebunden
). 1 dunkle, neue Puppen
Perücke 1 grauweißer Stoffmantelgürtel.
1 kleiner grauer Fehpelzkragen. 1 Paar
Filzpantoffel 1 kleiner weißer Karton mit
3 Paar Damenſtrümpfen. 1 Paar Man=
ſchetten
mit farbigen Punkten. 1 ſchwarze
Schülermütze mit braunem Band. 1 braun.
Portemonnaie mit 40 Pfg. 1 eiſerne Sack=
rolle
. 1 Vorhängeſchloß. Zugelaufen:
1 ſchwarzer Schäferhund, 1 braun. Dackel.
Kanalbauarbeiten.
Die Herſtellung von etwa 100 m ge=
mauertem
Kanal nebſt Einlaufbauwerken Gemeindeverwaltung
ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und Bedingun=
gen
liegen bei dem Tiefbauamt, Zimmer
Nr. 6, während der Dienſtſtunden zur
Einſicht offen. Auch werden dort die
Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Mittwoch, den
3. November Ifd, Js., vorm. 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 25. Okt. 1926.
Tiefbauamt. (st15607

Gruben= und Röllerholz=Verkauf
vor der Fällung etwa 29000 fm bezw. rm
Mittwoch, den 10. November d3. Js., vormittags 11 Uhr, werden in Aſchaffenburg
(Frohſinn) von nachſtehenden Verwaltungen folgende Nutzhölzer in öffentlicher Sub=
miſſion
vergeben:

Der Verkäufer

Am Donnerstag, den 28. Okt.
1926, vormittags 9½/ Uhr, verſteigere
ich im Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 32
zwangsweiſe gegen Barzahlung: (15625
10 Kaffeeſervice, 10 Kriſtallſchalen, 4
Figuren Volkſtädt, 188 Figuren und
Gruppen und verſchiedene Eßſervice,
1 Eisſchrank, 1 Ladentheke, verſchiedene
Warenregale, 1 Schreibmaſchine, elektr.
Lampen, 1 Drehbank, 1 Küchenſchrank,
1 Singer=Nähmaſchine, 1 Korbmöbel=
garnitur
, 1 Trumeauſpiegel, 1 Schreib=
tiſch
, 1 Ausziehtiſch, 6 Lederſtühle, ein
Plüſchſeſſel, 1 Gasherd, 8 Flaſchen
Orangenparfüm, 1000 Reklameſpiegel,
100 Packungen Zahnpaſta und Möbel
aller Art, außerdem ein Poſten Zi=
garren
und Tabake.
Darmſtadt, den 27. Okt. 1926.
Weinheimer
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Name

Stadtrat ....."
Gemeindeverwaltung.
Stadtrat
Gemeindeverwaltung . . . . . Schneeberg b. Amorbach
Frhr. v. Aufſeß=Fechenbach’ſche
Gutsverwaltung . . . . .
Gräfl. Standesherrſchaft Erbach=
Erbach. Gräfl. Forſtamt . .
Gräfl. Forſtamt Wildenſtein.
Fürſtl. Erbach= Schönberg, Ober=
förſterei
. . . . . . . . . ! Neuſtadt im Odenwald
Fürſtl. Standesherrſch. Leiningen
Fürſtl, Forſtamt Amorbach=Oſt
Weſt

Wohnort

Nad. Grudenh.
s"
ss
O‟
Meſſung mit
fm 1. mm

Rinde
5

Amorbach (Unterfr.)
(Fernr. Nr. 28)
Hambrunn (Unterfr.)
Kirchzell b. Amorbach
(Fernr. Amorbach 62)
Lohr a. Main
Laudenbach a. Main
Fernr. Klingenberg 14
Erbach im Odenwald
Fernr. Nr. 423, 528)
Eſchau (Unterfr.)
(Fernr. Nr. 5)
(Fernr. Höchſti. O. 23)
Amorbach (Unterfr.)
(Fernr. 32)
Ernſttal, Poſt Kirchzeul
Fernr. Ernſttal i. Bad.
Nr. 1
Tauberbiſchofsheim (Bd)
(Fernr. Nr. 12)

2500 900

300
1100

600

Re

790 1520

1200 1400

1400
2100

Aff
2100

550

Fürſtl. oberförſterei Vielbrunn) Laudenbach am Main / 450 1000
(Fernr. Klingenberg 8)
Lindenfurt b. Reuſtadt / 300
am Main

Donnerstag, den 28. ds. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich am
Rathauſe zu Eberſtadt meiſtbietend
gegen Barzahlung ein (15612
Perſonenauto
Marke Dürkopp, ſehr gut erhalten,
4ſitzer, elektr. Licht, Anlaſſer, PS. 10 30.
Zuſammenkunft der Steigerer am Rat=
hauſe
zu Eberſtadt.
Darmſtadt, den 25. Okt. 1926.
Brunner
Kreis=Vollziehungsbeamter.
Vergebung von Bauarbeiten
Sämtliche vorkommende Bauarbeiten
des mit zinsloſem Geld der Deutſchen
Bau= und Siedlungsgemeinſchaft Darm=
ſtadt
zu erbauende Wohnhaus des Herrn!
J. Wolf, Crumſtadt, ſoll auf Submiſſion
vergeben werden. Angebotsformulare
ſind in der Zeit vom 27.30. ds. Mts.
bei unterzeichnetem Bauleiter abzuholen.
(15617
Pläne liegen auf.
Bernh. Künneth, Architekt,
Crumſtadt i. Ried
Telephon 93.
Darmſtädterſtr. 10

Fürſtl. Standesherrſch. Löwenſtein=
Wertheim=Roſenberg
Speſſart
Gräfl. Schönbornſches Forſtamtl Wiefentheid (Unterfr.) / 1000
Reviere: Heuſenſtamm, Weiler!
und Rüdern.
Statt das Holz als Röller aufzubereiten, kann es auf Wunſch der Käufer auch
in ganzen Stammlängen liegen bleiben. (1 rm 0,75 fm.)
Längen des Grubenkurzholzes nach Wunſch der Käufer.
Angebote ſollen auf Vordrucken erfolgen, die von den einzelnen Verwaltungen
unentgeltlich zu beziehen ſind. Dieſe Vordrucke enthalten alles Nähere, insbeſondere
die Verkaufsbedingungen und Losverzeichniſſe.
Die Angebote ſind verſchloſſen mit der Aufſchrift Nutzholz=Bergebung bis
ſpäteſtens Dienstag, den 9. November 1926 bei den Verkäufern oder am 10. Novem=
ber
1926 im Verkaufslokal vor Eröffnung der Vergebung einzureichen. (II.15448

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200 rmEich Grub.
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[ ][  ][ ]

Geite 14

Mittwoch, den 27. Oktober 1926

Nummer 298

ber Wis Fin.

15611

AaM NeMTAtAIIABLodtlLlLtA
läuft jetzt im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters nachm. 5 und abends 8 Uhr / Enleitender Vortre von dem Erpeditionsleiter Prof. Oskar Neumann Berlin.
Preise: Mk. 1.00, 150, 2.00.

6 Aktenach dem Roman v. P. G. Woodhouse
In den Hauptrollen:

Curt Bois, Nils Asther, Ferdinand Bonn.

Der Film enthält Farbenaufnahmen

Wasser hat keine Balken
Lustspiel in 2 Akten (*28295
Dle neueste Ufa-Wochenschau.

Antaus

H

Union-Theater

Ve

Der entzückende Wiener Film:

Pratteccif
Mienwie es weint:
und lacht

Die

Handlung spielt an der schönen
blauen Donau-

8 Akte von Ludwig Anzengruber 8 Akte
PERSONEN:
Leopold Gruber, Haus- und Fuhrwerksbesitzer . Fritz Greiner
Martin, sein Sohn.
Jack Mylong-Mänz
.... Mady chrlstlans
Sefi, seine Tochter . . .
Die Großmutter . . . . . . . . . . . . . Frida Richard
Pepi Gschwandner, ein Oberkellner . . . Hans Brausewetter
General Albrecht von Wagher . . . . . . Erich Kaiser- Titz
Adele, seine Tochter . . . . . . . . . Imogene Robertson
Hofrat Anton Hutter".
. . . . . Hermann Picha
Leutnant Otto Hutter, dessen Sohn . . . Werner Pittschau
Rittmeister Graf Kollodat . . . . . . . Jalins Falkenstein
Schöllerer, Wagenwäscher . . . . . . . . Panl Biensfeldt
Der Bursche des Generals . ...
.. . Max Mendsen
Ein dicker Gast . . . . . . .
Wilhelm Diegelmann
Im Beiprogramm:
Bobby macht’ ne Landpartie
2 Akte

Die neueste Wochenschau.

(T 609

KHEHHHO

SARRASARI

V15624

Nerktet 4
aas

Europas größter Zirkus
Die schönste Schau zweier Welten
Ein Kongress der Völker im Zeichen der Kunst
Bepräsentanten von 37 Kulturnationen erseneinen 4Dztum:
500 Künstler400 Tiere 15000 Per-onen Fassung
1O.I
Das ges. berühmte Sarrasani-Unternehm, in neuer Entfalt.
Neu die echt. Siouxtruppen, neu dle echt. Tscherkessentruppen Mou=
Nau das klofthester des Mikados, neu die chinesischen Gaukler
Neu das gewaltige Potpourri in den L.aiten mit 30 Damen u. Herren.
Neu Sarrasanis Amerikaschau mit Argentiviern, Brasilignern. Mexikanern
Neu die Polarbären, neu die gerähmt. Büfkel, neu die persisch. Trampeltiere
Jeu die lönen, neu die Plerdegressuren neu die Tiger leoparden, Nilplerde
Neu die Tanzinssenierungen, neu die Bilder a. d. Morgenlande u. Wild. West

Vee
Uhren= und
Goldwaren
Taſchen=und
präziſions=Uhren
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Ausstattungsfilm:

und

Unwiderruflich letzter Tag!

A

Nur noch bis (15614
Sonntag, 31. Oktober:
Das brillante
Varieté-Programm
D Eine Serie bester
Kunstkräfte der

Bunten Sohaubühne

EDeenanmalf
Sprung aus der Kuppel.
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kranz
mit Mandeln
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zusammen 60 Pfennig

Otte debdhr
in dem neuen Marine-Großtilm;
In Trege start
(*28296
Im Beiprogr amm:
Lustspiel in 2 Akten. Heueste Ufa-Wochenschau.

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bageriſchen Unſtum. Ich bitte um geneigten Zupruch.
Meenzer Müller.

Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Mittwoch, den 27. Oktober 1926
abends 714 Uhr

K 1 (Bühnen=Volksbund)
Schülermiete rot 1
Macbeth
(134913 Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Shakeſpeare
SEingerichtet und in Szene geſetzt vonE. Klitſch
Bühnenarchitektur und Koſtüme: Artur Pohl
Berſonen:
. . . . KurtWeſtermann
JoachimBüttner
Maleolm.
Donalbgin / ſeine Sühne 93. Mahzenknecht
Mgebeth, Anführer des
königlichen Heeres ... Rudolf Wittgen
. . Robert Klupp
Banguo
Maeduff ſchottiſche Max Nemetz
Ernſt Nottluff
A/Lenos
Edle
HansBaumeiſter
Roſſe
Narl Ebert.
Angus
Fleance, Banquos Sohn Kaete Foerder
Stward, Graf von Northumberland, Führer
derengliſchen Truppen. Johs. Biſchoff
Der junge Siward, ſein Sohn . . W8. Scharff
Setzton, ein Offizier in
Maebeths Gefolge . . . Otto Wenke
Macduffs kleiner Sohn . Hellmut Fritz
Nichard Jürgas
Ein Arzt.
Ein verwundeter Krieger Haus Epskamp
Haus Epskamp
Ein Pförtner
Maria Fein.
Lady Mgebeth
Beſſie Hoffurt
Lady Macduff.:
Kammerfrau der Ladh
Käthe Meißner
Macbeth
Aliee Treff.
Erſte
Martha Jo n
Bweite Hexe.
GerdaWeißmann
Dritte
Ernſt Legal
Erſter.
Ed jar Klitſch
Bweiter Mörder.
Paul Maletzki
Dritter
Diener der Lady Macbeth. Otto Pannig
Bote .... .. . . . . Hugo Keßler
Lorbs, Edelleute, Anführer, Krieger,
Erſcheinungen. Szene: Schottiand
Die zur Handlung gehörende Muſik (mit
Ausnahme der Schlachtſzenen) iſt von
Wilhelm Peterſen komponiert
Spielwart: Adolf Schmitt
Treiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung derMietkartezuläſſig
Pauſe nach dem 9. Bild (Pförtnerizene!
Anfang 7½4 uhr Ende nach 10 Uhr
Kleines Haus
Mittwwoch, den 27. Oktober 1926
abends 5 und 8 uhr
Zwei Aufführungen des Ufafilms
Auf Tierfang in Abeſſinien
Redner: Der expeditionsleiter
Profeſfor Dr. Osear Neumann
Preiſe der Plätze: 1. 1.50, 2. Mk.
Bubi= und Pagenköpfe
für Kinder und junge Mädchen. Sorg=
fältigſte
Bedienung
15269a
Philipp Gapdoul, Mählſtraße 7.

[ ][  ][ ]

Nummer 298

Das ewige Wunder
Roman von Guido Kreutzer.
2)
(Nachdruck verboten)
Soviel ſtand demnach feſt; ſie kannten einander und waren
häufig beiſammen.
Alfo wenn dieſer Teil des anonymen Briefes ſtimmte . . .
uebrigens war es in den letzten Wochen ein paarmal vor=
gekommen
, daß Lonny Lars Zeirmangel oder Unpäßlichkeit vor=
geſchützt
, wenn ihr Verlobter einen gemeinſamen Theaterbeſuch
oder eine Autofahrt nach Potsdam oder Rheinsberg oder Saarow
hinaus augeregt hatte. Es war ihm nicht ſonderlich aufgefallen.
Denn ſie ſahen ſich ſehr häufig, faſt täglich, und wenn ſich das
hin und wieder wirklich nicht ermöglichen ließ, dann lag noch
immer kein Grund zum Argwohn vor. Hatte man als Legations=
rar
im Auswärtigen Amt gearbeitet und ſich vorher als Attaché
bei den deutſchen Botſchaften und Geſandtſchaften fremdländiſcher
Staaten den letzren diplomatiſchen und geſellſchaftlichen Schliff
geholt, dann kannte man doch die ſogenannte Große Welt bis ins
Letzte. Und an eine junge Dame dieſer Kreiſe traten natürlich
zahlloſe repräſentative und charitative Verpflichtungen heran.
Namentlich, ſolange der durch Krieg und umſturz aufgekommene
neue Reichtum unſicher im Sattel ſaß und die Eierſchalen noch
nicht abgeſtoßen hatte. Da wurden die Repräſentantinnen des
alten plutokratiſchen Vorkriegs=Patriziats von allen Ecken und
Enden in Anſpruch genommen.
Das alſo ließ ſich alles verſtehen, ſolange man blindlings
vertraute und keinen Argwohn hegte. War der aber erſt ein=
mal
da ..
War der ſchon da?
Malte von Reeg trat zum Schreibtiſch zurück. Auf dem ſtand
ein großes Ovalbild ſeiner Verlobten. Beide Hände ſpannte er
um die Tiſchkante, bog ſich vor und muſterte lange, als ſähe er
ſie zum erſten Male, dieſe Profilaufnahme. Sie war künſtleriſch
vollendet gelungen und ließ die vornehme Neinheit der Linien
und den ſchmeichelnden Duft des roſtbraunen, faſt kupferfarbenen
Haares ahnen, das die lichte, edel gewölbte Stirn freigab und
ſich, zu ſchwerem Knoten zuſammengenommen, zärtlich an die
köſtliche Beugung des Nackens ſchmiegte. Irgendwie zwang ſich
einem die Erinnerung an junge engliſche Herzoginnen auf, wie
ſie im Londoner Buckingham= und St. James=Palaſt vor der
Königin von Großbritannien und Irland, Kaiſerin von Indien,
zum Courknix in die Knie rauſchen. Gainsborough hatte aus=
gangs
des achtzehnten Jahrhunderts ſolche Frauenprofile zu
malen gewußt.

Mittwoch, der 27. Oftober 1926

El nin des Did Ner De anfe euan Ich Wecher dere
geſſen. Um wiebiel weniger die ſchöne Lonny Lars ſelbſt
wenn ſie einen mit ihren tiefen dämmerdunklen Augen anſah,
die unter langbewimperten Lidern träumten; weun ein Lächeln
ihre Lippen teilte; wenn ſie die Arme hob und einem auf die
Schultern legte und Worte der Liebe raunte, die einem jebesmal
lange, lauge nachgingen und den grauen Alltag mit brennroten
Blüten überpurpurten.
Nein man kam über eine Lonny Lars nie mehr hinweg,
wenn man ſie auch nur ein einziges Mal in den Armen ge=
hegt
hatte!
Ihr Verlobter empfand das in dieſer Minute mit ſo unbe=
irrbarer
Gewißheit wie vielleicht noch nie vorher. Unwillkürlich
wollten ſeine Lippen den geliebten Namen formen; doch ſie be=
wegten
ſich nur lautlos.
Er begriff nicht, was das war aber ein Druck würgte ihm
jählings hoch oben in der Kehle, und ſchneidender Schmerz
rieſelte ihm durch die Bruſt.
Da wußte er mit unvermittelter intuitiver Erkenntnis, daß
der anonhme Briefſchreiber nicht gelogen hatte. Nein Wahr=
heit
war esl. Ungeheuerliche, vernichtende Wahrheit!. Zu einem
einem zweideutigen Ehrenmann unterhielt ſeine Verlobte ſeit
Monaten ſchon problematiſche Beziehungen, die ſie ihm ver=
ſchwieg
!
Er löſte ſeine Hände von der Schreibtiſchkante, tat ziellos ein
taar Schritte, warf ſich auf die Chaiſelonque und ſchloß die
Augen. Seine Gedanken trieben ſchwerfällig und doch mit raſen=
der
Haſt; überhetzten ſich, wirrten durcheinander und verſanken
in einem Chaos von gewalttätig ſinnloſer Eiferſucht, freſſendem
Schmerz, bitterer Selbſtverhöhnung und grauenhaft öder Troſt=
loſigkeit
.
Lange lag er reglos; wie gelähmt; wie erſchlagen von ver=
nichtenden
Erkenntniſſen ..
Drüben in der Ecke ſetzte die hohe Standuhr ein. Sechs
Schläge ſielen ſchwer und dumpf.
Wie erwachend öffnete Malte von Reeg die Augen. Er war
todmüde, als habe er eine Wanderung durch Jahre hinter ſich.
Die Sonnenſtrahlen fielen ſchon ſchräg und zogen breite alt=
goldne
Lichtbänder durch das Zimmer. Eine Stunde noch
dann müßte er draußen dunkel ſein.
Alſo wurde es Zeit!
Und er handelte wie unter einem Zwang und einer abſoluten
Ausſchaltung ſeines freien Willen als er ſich erhob, ſich umzog,
ſeine Repetierpiſtole zu ſich ſteckte, das Haus verließ, ein paar
hundert Schritte das Lützow=Ufer entlang ging und an der
Hohenzollernbrücke eine offene Autodroſchke heranwinkte:

Seite 15

Fahen Sie nich nach der Wikenkelnie Grunenalb; duch
die Königsalle bis zur Hagenſtraße!
II.
Oft ſpäter in all den langen Wochen reuevoll grübelnder
Verzweiflung, die ihn immer wieder anſiel wie ein reißendes
Raubtier, das ſich einem auf die Fährte gelegt hat und dem
man nicht mehr entrinnen kann oft ſpäter ſuchte er ſich die
Eeigniſſe jenes verhängnisvollen Abends bis in ihre letzten
pſychiſchen Veräſtelungen und unentrinnbaren Zwangsläufig=
keiten
zu rekonſtruieren. Als Rechtfertigung vor ſeinem Gewiſſen
und als unwiderlegliche Begründung, wie das grauenhafte Ge=
ſchehen
überhaupt hatte Tat werden können.
Es gelang ihm nicht. Auf jener Viertelſtunde laſteten Nebel
die das bohrende Gehirn nicht zu zerreißen vermochte. Es blieb
ein letzter Reſt, den Schatten und Rätſel überdunkelten ..
Als er das Auto verlaſſen hatte, verharrte er noch minuten=
lang
an der Ecke der Königsallee und ſtarrte die Fußgänger au,
die von den Ausflugsorten her der Villenkolonie zuſtrebten. Ihre
Stimmen ſchmerzten ihn bis in die Nerven; ihr fröhlich harm=
loſes
Plaudern weckte in ihm aufſäſſigen Zorn. Weshalb ver=
hielten
ſie nicht ihr Lachen und ſchwiegen, bis ſie an ihm vor=
über
waren? Konnten dieſe Menſchen wirklich alle ſo blind und
ſtumpf und gefühllos ſein?. Ahnten ſie denn nicht, daß man
ihm vor Stunden erſt ſeine Welt in Scherben geſchlagen hatte;
daß er ärmer und elender war als der heimatloſeſte Vagabund
und der verhungertſte Bettler? Schauerte ihnen denn nicht
eiſiges Fröſteln durch die Glieder, weil ſie an einem vorüber=
kamen
, den die Vorſehung geſchlagen und auf den Schindanger
des Lebens geworfen hatte?
Die Fäuſte hätte er ballen und allem, was lebte und webte,
ins Geſicht ſchlagen, hätte aufheulen mögen wie ein weidwund
geſchoſſenes Tier.
Und tat doch nichts von alledem, ſondern verließ endlich
ſeinen Platz und verlor ſich in den Straßen, die um die Tennis=
plätze
lagen.
Auf denen erloſch allgemach das Treiben. Hier und da flog.
noch ein Ball über das Netz, klang Ruf und Gegenruf, flatterte
eine letzte helle Mädchenſtimme. Hinter den gardinenverhange=
nen
Fenſtern des Klubhauſes flammte Licht auf. Um den rot=
geſtrichenen
Gartentiſch unter der Veranda verſammelten ſich
weißgekleidete Geſtalten. Aber immer mehr Damen und Herren
traten durch das Gittertor auf die Straße hinaus und ſchickten
ſich paarweiſe zum Heimweg an.
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