Einzelnummer 10 Pfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 289 
Montag, den 18. Oktober 1926. 
189. Jahrgang
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420 Marg. — 
Im Falle b. 
Gesalt, wie Krieg. Aufruhr, Sfreit uſt 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auſträge und Leiſtur 
von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beſtrelbung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankonto‟ 
Deutſche Bank und Darme 
ſiädter und Natioralbant
 Der Kongreß der Radikalen Partei. 
Die Parteierklärung.
 EP. Paris, 17. Oktober. 
Der Kongreß der Radikalen Partei in Bordeaux nahm nach 
einer Rede von Caillaux, der im Intereſſe der Erlangung von 
Stabiliſierungsanleihen die Ratifizierung der 
            Schuldenabkom=
men befürtvortete, jedoch für ſpäter eine Annullierung als 
wünſchenswert bezeichnete, eine längere Entſchließung an, die 
ſich mit der Außenpolitk beſchäftigt und hauptſächlich fordert: 
1. Ratifizierung der Schuldenabkommen mit einer formellen 
Reparationsſicherungsklauſel. Für den Fall von 
            Transfer=
ſchwierigkeiten ſoll ein Schiedsgericht gebildet werden. 
2. Der Kongreß begrüßt die Politik von Locarno und Thoiry, 
und beglückwünſcht Herriot als Vorbereiter dieſer Politik. Der 
Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund wird gutgeheißen und 
der Wunſch ausgeſprochen, daß Spanien und Braſilien, dem 
Bunde bald wieder beitreten möchten, und daß auch Rußland 
und die Vereinigten Staaten ſich ihm anſchließen werden. 
Schließlich wird gefordert, daß der Völkerbund ſich mit dem 
Abrüſtungsproblem und dem Internationalen 
            Wirtſchaftsabkom=
men befaſſen möge.
 Eine zweite Entſchließung fordert, daß die Wünſche der 
            frü=
heren Kriegsteilnehmer mit Bezug auf die Schuldenabkommen 
gebührend berückſichtigt werden ſollen. Caillaux und Franklin= 
Bonillon hatten nämlich erklärt, daß ſie für eine derartige 
            Ent=
ſchließung ſtimmen würden. 
Eine Entſchließung, die ſich für eine Vermögensabgabe 
            aus=
ſpricht und eine weitere Erhöhung der Einkommenſteuer 
            for=
dert, wurde ebenfalls, allerdings in der Form einer 
            Empfeh=
ung, gutgeheißen, um Caillaux und ſeine Freunde, die 
            bekannt=
lich Gegner einer Vermögensſtener ſind, nicht zu verſtimmen. 
Darauf wird bekannt gegeben, daß Maurice Sarraut 
mit 446 von 514 Stimmen zum 
            Parteipräſiden=
ten gewählt wurde. Auch das übrige Präſidium wurde noch 
gewählt, wobei meiſtens die bisherigen Mitglieder 
            wieder=
gewählt wurden. 
Auf dem Abendbankett von 300 Gedecken ergriffen Herriot 
und Caillaux das Wort. Die 4 radikalen Miniſter fuhren dann 
mit dem Nachtzuge nach Paris; um am Miniſterrat vom 
            Sonn=
tag vormittag teilzunehmen.
 Die Schlußſitzung. 
Der Radikale Kongreß in Bordeaux har heute ſeine 
            Schluß=
ſitzung abgehalten. Der neue Präſident Sarraut verlas zunächſt 
die ſehi lange Parteierklärung, die einſtimmig gutgeheißen 
wurde. Ein Zuſatzantrag, der Sanktionen im Falle von 
            Ver=
ſtößen des Parlaments gegen die Parteidiſziplin fordert, kam 
nicht zur Abſtimmung, da er als mit den Parteiſtatuten im 
Widerſpruch ſtehend bezeichnet wurde. Darauf wurde beſchloſſen. 
den nächſten Parteikongreß in Paris abzuhalten. Mittags wurde 
ein Bankett veranſtaltet, auf dem Sarraut eine Rede hielt, in 
der er mehrere Punkte der Parteierklärung eingehend 
            behan=
delte. Beſonderen Nachdruck legte er auf die 
            Annäherungs=
politik Deutſchlands und die allgemeine 
            Ab=
rüſtung, die nach der Aufnahme Deutſchlands in den 
            Völker=
bund die nächſte große Aufgabe des Völkerbundes ſein müſſe. 
— Die eingangs erwähnte Parteierklärung ſpricht zunächſt von 
einem Unbehagen, das im Lande bemerkbar ſei und ſeine 
            Ur=
ſache im Zuſammenbruch des Kartells und der neuerlichen 
            poli=
tiſchen Entwickelung habe. 
Die Erklärung drückt die Hoffnung aus, daß das Kartell ſich 
wieder zuſammenſchließen werde, was nur möglich ſei, wenn 
jeder Teil Zugeſtändniſſe mache. Wenn ein Kabinett Poincaré 
nach den voraufgegangenen Kriſen der einzige Ausweg geworden 
ſei, ſo ſei das zum größten Teil der Verſchwörung der Banken 
gegen das Kartell zuzuſchreiben. Die radikalen Miniſter hätten 
aber gleichwohl recht gehabt, in das Kabinett Poincaré 
            einzu=
treten, da im gegenwärtigen Augenblick die Wiederherſtellung 
der Finanzen die allen anderen vorangehende Hauptſorge ſein 
müſſe. Die Partei verzichtet deshalb nicht auf ihr Programm 
und ihren beſonderen Charakter. Die Gefahr einer 
            Franken=
baiſſe ſei heute noch nicht beſeitigt. Deshalb könne auch noch 
nicht die Rede davon ſein, die Anſtrengungen des Kabinetts 
Poincaré zu unterbrechen und zu hindern. Die Partei werde 
ihre Löſung des Finanzproblems, in den Vovdergrund ſtellen 
und ſich weigern, ſich von den Rechtsparteien ins Schlepptau 
nehmen zu laſſen. Die Schuldenabkommen werde die Radikale 
Partei nur dann ratifizieren, wenn formelle Sicherheits= und 
Transferklauſeln in ſie aufgenommen werden. Auf dem Gebiete 
des Steuepweſens ſtimme die Partei der von Poincaré 
            einge=
führten Erhöhung der indirekten Steuern zu. Sie werde jedoch 
für ſpäter wieder die Rückkehr zu direkten Steuern fordern. Die 
Erklärung fordert weiterhin eine konſtruktive Produktionspolitik, 
beſſere Ausnutzung der Kolonien, Kampf gegen die Teuerung und 
gegen die Luftflotte, Förderung der internationalen 
            Wirtſchafts=
abkommen mit dem Vorbehalt, daß die Rechte der Konkurrenz 
dabei gewährleiſtet werden, Verbeſſerung des Loſes der 
            Arbei=
ter und Angeſtellten, Aufrechterhaltung der konfeſſionsloſen 
Schulen und der Trennung von Kirche und Staat, Rückkehr zum 
Arrondiſſementswahlverfahren, Wiederherſtellung des Kartells 
bei allen Kommunalwahlen, beſonders bei den bevorſtehenden 
Wahlen für die Erneuerung eines Drittels des Senats. — Die 
Erklärung ſpricht nur vorübergehend von der deutſch=franzöſiſchen 
Politik wie überhaupt von der Außenpolitik. Die Radikale 
            Par=
tei ſtehe nach wie vor auf dem Boden des Genfer Protokolls 
vom Jahre 1924 und gedenke ihm treu zu bleiben, wie auch den 
Abkommen von Locarno und Thoiry, die nur möglich geworden 
ſeien, weil Herriot ſeinerzeit in London und Genf eine Politik. 
der Verſöhmtng zwiſchen Frankreich und Deutſchland eingeleitet 
habe. Die Partei werde das grandioſe Werk, das der 
            Völker=
bund unternommen haben, immer unterſtützen. Sie träume für 
Frankreich von keinem anderen Ruhm als dem, an der 
            Ver=
wirklichung des Friedens und der Völkerverſtändigung aktiv 
            be=
teiligt zu ſein. Die Erklärung ſchließt mit einem Aufruf an die 
Einigkeit innerhalb der Partei,
 Vom Tage. 
Offiziös wird den ſich widerſprechenden Preſſemitteilungen über 
die angebliche Abſicht der franzöſiſchen Regierung betreffend die 
            Rati=
fizierung des Schuldenabkommens von Waſhing; 
ton feſtgeſtellt, daß die Frage bisher vom Miniſterrat nicht beraten, 
alſo auch keine Entſcheidung darüber getroffen worden iſt. 
Nächſten Freitag wird der Generalrat des 
            Gewerk=
ſchaftskongreſſes in London zuſammentreten, um 
Stellung zu nehmen zu dem Antrage des Bergarbeiterverbandes auf 
Einberufung einer Konferenz, auf der die Gewerkſchaften die Frage 
der Erhebung eines beſonderen Beitrages ihrer Mitglieder zur 
            Unter=
ſtützung der ſtreikenden Bergleute beraten ſollen. 
Nach einer Meldung der „Chicago Trihune” aus Saint Jean de 
Luz hat König Alfons 80 Artillerieoffizieren, die 
an dem kürzlichen Aufſtand der Artillerieoffiziere beteiligt waren, 
Amneſtie erteilt. Ihre Freilaſſung werde am 22. Oktober erfolgen. 
Primo de Rivera habe ſich damit einverſtanden erklärt. 
Aus Mexiko wird gemeldet, daß im Parlament des Staates 
Nueva Leon zwiſchen mehreren Abgeordneten 
            Revolver=
ſchüſſe gewechſalt wurden, wodurch drei Perſonen, darunter 
ein Regierungsbeamter, getötet wurden. 
In Barcelona wurden fünf Kommuniſten verhaftet 
unter der Anſchuldigung, gegen König Alfons und Primo de 
Rivera einen Anſchlag anläßlich ihrer Reiſe nach Madrid 
geplant zu haben. In ihrem Beſitz wurden Waffen gefunden. 
Die Ratifizierungsurkunden des 
            italieniſch=
ſpaniſchen Neutralitätsvertrages ſind am Sonntag im 
Außenminiſterium ausgetauſcht worden. 
Aus Schanghai wird gemeldet, daß im Hafen von Kiukiang 
der chineſiſche Dampfer Kiangfung, der mehrere tauſend 
            Sol=
daten und eine Ladung Munition für den Gouverneur von Schanghai 
Sun Tſchuan fang an Bord hatte, durch eine Exploſion in die Luft 
geflogen iſt. 1200 Mann wurden getötet und zahlreiche ſchwer 
verletzt. 
Die Anatoliſche Telegraphenagentur erklärt, daß die Nachricht 
einer türkiſchen Zeitung, nach der Italien ſich zum Krieg gegen 
die Türkei vorbereite, nichts weiter als die Ueberſetzung eines 
            Arti=
kels der „Daily Expreß” ſei, und daß die Nachricht von einer 
            Konzen=
tration hüirkiſcher Truppen, die von dem gleichen Blatt gebracht worden 
ſei, jeder Begründung entbehre. Die Beziehungen zwiſchen der Türkei 
und Italien ſeien normal und freundſchaftlich. Es handle ſich bei den 
obigen Nachrichten wahrſcheinlich um Börſenmanöver.
 Das Arbeitsſchutzgeſetz iſt bis auf die Begründung im 
            Reichs=
arbeitsminiſterium fertiggeſtellt worden. Es hat ſich in den letzten 
„Monaten und Jahren verſchiedene gründliche Abänderungen 
            ge=
fallen laſſen müſſen. Urſprünglich dachte man daran, lediglich ein 
neues Geſetz über den Achtſtundentag in Uebereinſtimmung mit 
dem Waſhingtoner Abkommen zu ſchaffen. Dieſes Geſetz war 
notwendig, da in verſchiedenen Beſprechungen mit den 
            Arbeits=
miniſtern Deutſchlands, Englands und Frankreichs beſchloſſen 
worden war, das Waſhingtoner Abkommen zu ratifizieren und 
die in dieſem Geſetz enthaltenen Beſtimmungen in einem 
            be=
ſonderen Geſetz niederzulegen. Von dem Gedanken eines 
            alleini=
gen Achtſtundentages=Geſetzes kam man ſpäter wieder ab, um zu 
der Ausarbeitung eines ſogenannten Arbeitsſchutzgeſetzes 
            über=
zugehen. 
Die neue Vorlage zerfällt in verſchiedene große Gruppen. 
Sie beſchäftigt ſich mit der Arbeit von Frauen, Mädchen, 
            Jugend=
lichen und ſchwangeren Frauen, ein anderer Abſchnitt ſichert den 
Arbeitnehmer vor Betriebsgefahren und enthält eine Reihe von 
Schutzbeſtimmungen. Der weſentlichſte und wichtigſte Abſchnitt iſt 
aber der, der ſich mit der Arbeitszeit beſchäftgt. Er bildet 
auch den Kern der ganzen Vorlage. Grundſätzlich bekennt ſich der 
neue Entwurf zum Achtſtundentag. Es ſind aber verſchiedene 
Ausnahmen vorgeſehen, z. B. wenn ein ganzer oder halber 
            Ar=
beitstag in der Woche ausfällt und dadurch die 48=Stundenwoche 
nicht erreicht wird. Ueberſtunden im Intereſſe des Betriebes ſind 
ebenfalls grundſätzlich zugelaſſen, allerdings wird eine Bezahlung 
verlangt. Er regelt ferner die Frage der Arbeitsbereitſchaft, die 
beſonders für die Reichsbahn wichtig iſt. Arbeitszeit und 
Arbeitsbereitſchaft kann bis auf 10 Stunden 
täglich verlängert werden. Für die Durchführung des 
Geſetzes ſind beſondere Arbeitsaufſichtsämter zu ſchaffen, die von 
der oberſten Landesbehörde errichtet werden. Dem 
            Reichsarbeits=
miniſter wird es auch überlaſſen, zu beſtimmen, wann Mehrarbeit 
geleiſtet werden kann oder muß. Ausgenommen von dem 
            vor=
liegenden Entwurf ſind u. a. Pflegeperſonal in Krankenhäuſern, 
land= und forſtwirtſchaftliche Betriebe, Fiſcherei, See= und 
            Bin=
nenſchiffahrt, Luftſchiffahrt uſw. Als Arbeitnehmer im Sinne 
des Geſetzes gelten nicht Geſchäftsführer, Betmebsleiter, höhere 
Angeſtellte, Angeſtellte in Vertrauensſtellung, deren 
            Jahresver=
dienſt 5000 Mark überſteigt, Heimarbeiter und Beamte. Für den 
Bergbau ſoll ein eigenes Geſetz geſchaffen werden. Ueber die 
Bedeutung dieſes Entwurfes für den Arbeiter umd Angeſtellten 
wie für die Wirtſchaft wird noch im beſonderen zu ſprechen ſein, 
da es ſich hier um eine Vorlage mit ganz einſchneidenden 
            Be=
ſtimmungen handelt, die zum Teil noch auf einem 
            internatio=
nalen Abkommen baſieren, das wegen ſeiner 
            Wirtſchaftsfeindlich=
keit Jahre hindurch von allen Induſtrieſtaaten abgelehnt wurde, 
jetzt aber herhalten ſoll, uns Arbeitszeitfeſſeln anzulegen und 
unſere wirtſchaftliche Entfaltung zu verhindern. 
Der Völkerbundsrat in Berlin. 
* Berlin, 17. Okt. (Priv.=Tel.) 
Franzöſiſche Blätter ſprechen neuerdings, wie ſchon während 
der Tagung des Völkerbundes in Genf, von der Möglichkeit, daß 
der Rat ſeine nächſte Sitzung in Berlin abhalten wird. Das kann 
richtig ſein. Die nächſte Ratstagung im Dezember wird zwar 
in Genf abgehalten werden. Dann aber wird der deutſche 
            Reichs=
außenminiſter, der diesmal noch verzichtete, turnusmäßig den 
Vorſitz übernehmen, und ihm bleibt es dann überlaſſen, zu 
            be=
ſtimmen, wo der Rat im März zuſammentritt. Daß dann 
            Ber=
lin in Ausſicht genommen wird, dafür ſpricht eine gewiſſe 
Wahrſcheinlichkeit, die allerdings noch durch die weitere 
            Entwick=
lung des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes beeinflußt wird. Eine 
Tagung des Rates in Berlin würde nur dann in Frage kommen, 
wenn inzwiſchen die in Thoiry eingeleiteten Verhandlungen 
            Er=
folge gezeitigt haben.
Eintritt und Sowjetrußland.
Von
 George Popoff. 
Genf, im Oktober. 
Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund hat in Moskau, 
wie zu erwarten war, nicht angenehm berührt. Und die 
            Sowjet=
männer geben ſich nicht die geringſte Mühe, ihren tiefen Unmut 
über den Lauf der letzten europäiſchen Ereigniſſe ingendwie zu 
verbergen. Das ofſizielle Organ der ruſſiſchen kommuniſtfſchen 
Partei, die „Prawda”, ging ſelbſt ſo weit, in einem höchſt 
            un=
diplomatiſchen Artikel die ſtarke Behauptung aufzuſtellen, daß 
Deutſchland im Völkerbunde keine ſelbſtändige Politik betreiben, 
ſondern lediglich den Direktiven dieſer oder jener im Bunds 
dominierenden Großmacht folgen werde . . . Dieſe und ähnlich= 
Aeußerungen der Sowjetpreſſe wurden, wie in Moskau üblich, 
noch durch allerhand Drohungen unterſtützt, ſo durch Erklärungen, 
daß die Sowjetmacht in nächſter Zeit einen offiziellen Beobachter 
nach Genf entſenden, hier eine von Deutſchland unabhängige 
Politik betreiben, ſein politiſches Intereſſe in Zukunft überhaupt 
mehr auf Paris und Warſchau, als auf Berlin konzentrieren 
werde und anderes mehr. Vernünftiger Weiſe hat man dieſe 
Moskauer Bravaden in Deutſchland nicht allzu tragiſch 
            genom=
men. Die Sowjetmacht ging dann, wenige Tage ſpäter, noch den 
an und für ſich vollkommen überflüſſigen Vertrag mit Litauen 
ein, der nur eine ſichtlich gegen Warſchau und Genf gerichtete 
Demonſtration darſtellt und mit den obigen, im Zuſammenhange 
mit dem Völkerbund=Eintritt Deutſchlands, verlautbarten 
            Erklä=
rungen des Kreml recht wenig zu vereinbaren iſt.. .
 Es tritt eben, anläßlich der Völkerbund=Aufnahme 
            Deutſch=
lands, erneut die bereits früher oft beobachtete Tatſache zutage, 
daß der bisherigen ſowjetruſſiſchen Außenpolitik, 
im Grunde genommen, jegliche Geradlinigkeit fehlt und ſie nur 
inſoſern klar iſt, als ſie ihre allgemeinen, gegen die bürgerliche 
Welt und die bürgerliche Weltanſchauung gerichteten Pläne 
            ver=
folgt. Die Nachkriegs=Weltlage ſchien dieſen ihren Plänen günſtig 
zu ſein. Sollte jedoch in den unerfreulichen europäiſchen 
            Zu=
ſtänden einmal eine Aenderung zum Beſſeren (wie es zurzeit den 
Anſchein hat) eimtreten, ſo dürfte eine derartige Wendung 
            offen=
ſichtlich nicht im Intereſſe Moskaus liegen. Die Stärke Moskaus 
beſteht in der Schwäche Europas. Der Sowjetmacht iſt es 
            er=
wünſcht — die europäiſchen Mächte zerklüftet zu ſehen. Die 
            In=
tereſſen der europäiſchen Staaten ſind entgegengeſetzt. Sie liegen 
in einem immer intenſiveren Ausbau des Solidaritätsgedankens, 
in bezug auf Rußland nicht anders, als in allen übrigen politiſchen 
und ökonomiſchen Fragen der Gegenwart. Moskau hat ſich aber 
ſtets davor gehütet, mit den Mächten (ſelbſt nicht mit ſo kleinen 
Einheiten, wie den Baltiſchen Staaten und ſelbſt nicht in 
            unpoli=
tiſchen, d. h. in wirtſchaftlichen oder humanitären Fragen) 
            ge=
meinſam zu verhandeln. „Derideet impera” iſt der erſte 
            Grund=
ſatz auch des „tatariſchen Roms”! Und hauptſächlich deshalb, 
weil die Sowjetmacht im Völkerbunde Keime einer kommenden 
Gemeinſchaft europäiſcher Staaten ſieht, die einſt — wenn auch 
nur in wirtſchaftlichen Prinzipfragen — eventuell geeint 
            gegen=
über Moskau Stellung nehmen könnten, iſt ihr der Genfer Bund 
von Grund aus verhaßt und ſucht ſie deſſen Beſtrebungen auf 
jede Art und Weiſe zu hintertreiben . . ." 
Hinzu kommt, daß die Moskauer Vorſtellung vom 
Völkerbunde eine ziemlich verzerrte iſt. Der Verfaſſer hatte 
oft Gelegenheit, die Führer der Sowjetmacht über das Verhältnis 
Moskaus zu Genf ſprechen zu hören und glaubt vor allem 
            feſt=
ſtellen zu können, daß die Sowjetmacht ſich den Völkerbund doch 
viel aktionsfähiger vorſtellt, als er es tatſächlich iſt. Ferner iſt 
vom Moskauer Standpunkt natürlich, daß die Sowjetmacht im 
Völkerbunde eine Vereinigung ſieht, in welcher „imperialiſtiſche 
und militariſtiſche Tendenzen” dominieren. Sie nennt Genf — 
„ein Weſpenneſt internationaler Intrigen, in dem politiſche 
Falſchſpieler und diebiſche Diplomaten damit beſchäftigt ſind, 
ſchwache und ſchutzloſe Völkerſchaften zu Tode zu würgen” und 
ſieht die Urſache dieſer angeblichen Zuſtände natürlich in der 
            Tat=
ſache, daß die Mitglieder des Völkerbundes eben — 
            bürger=
liche Staaten ſind, „kapitaliſtiſche Wildlinge, welche nur danach 
trachten, ſich gegenſeitig die Kehle zu zerfleiſchen‟ . . . Hieraus 
ziehen die Moskauer Diplomaten endlich die (nicht ganz logiſche) 
„der Völkerbund den kommenden 
Schlußfolgerung, daß 
Kampf gegen Sowjetrußland organiſiere!” Letztere Behauptung 
iſt beſonders beachtenswert: für jeden, der die Pſychologie der 
Sowjetführer kennt, iſt es eine nicht fortzuleugnende Tatſache, 
daß dieſe ſonſt ſo klarblickenden und raffinierten Männer — in 
einem Punkte von einer merkwürdigen Idee ſixe beſeſſen ſind. 
Heute, im 9ten Jahr der Sowjetherrſchaft, da faſt alle europäiſchen 
Mächte mit Moskau Verträge abgeſchloſſen haben, iſt man in 
Moskau noch immer felſenfeſt davon überzeugt, daß in einer 
nahen oder fernen Zukunft eine „Intervention” der Mächte (ein 
regelrechter, militäriſcher Angriff) Sowjetrußland gegenüber mit 
nicht zu vermeidender Notwendigkeit kommen muß und kommen
 vird. 
Dieſe Ueberzeugung wurzelt im bisher vorherrſchenden, 
            un=
beſiegbaren Mißtrauen der Sowjetführer gegen alle und 
les, was nicht kommuniſtiſch iſt, und der tiefe Haß gegenüber 
der „übrigen”, bürgerlichen Welt und gegenüber der geordneten, 
mokratiſchen Staatlichkeit anderer Länder überhaupt iſt daher 
frundlage und Weſen ihrer deſtruktiven, antieuropäiſchen 
ußenpolitik. Sich ſelbſt über das Vorhandenſein dieſes ihres 
aßgefühls voll Rechenſchaft gebend, ſetzen ſie, als 
            Selbſtver=
tändlichkeit, ein gleiches Gefühl der Feindſeligkeit bei der 
            Gegen=
eite voraus. Wenn „die Mächte” vorläufig Moskau noch nicht 
ngreifen, ſo lediglich deshalb — folgern ſie — weil dieſe 
Mächte” zunächſt noch einer Atempauſe bedürftig ſind. Doch 
ollten ſie ſich eines Tages kräftig und ausgeruht genug fühlen 
ſo wird der Angriff, die „Intervention” ſofort einſetzen. 
            Um=
kehrt — auch Moskau greift nur deshalb nicht an, weil es 
dch der Schonung bedarf. Doch der Kampf iſt unvermeidlich 
d ſein Beginn nur eine Frage der Zeit. Soweit die 
            Dar=
llungen Moskaus, die übrigens keine veraltete „bolſchewiſtiſche 
deologie” wiedergeben, ſondern einer Rede entnommen ſind,
Seite 2
Montag, den 18. Oktober 1926
Nummer 289.
 die Radek noch Ende September, d. h. unmittelbar nach dem 
Völkerbund=Eintritt Deutſchlands, in Moskau gehalten hat. 
Tatſächlich entſprechen dieſe Darſtellungen in keiner Weiſe 
der Wirklichkeit. Sie ſind zunächſt vollkommen falſch, wenn ſie 
Genf als Ausgangspunkt kommender interventioniſtiſcher 
            Be=
ſtrebungen bezeichnen. Man kann vom Völkerbunde ſagen, was 
man will, aber kaum, daß er „die Mächte zum Kampf gegen 
Sowjetrußland zu organiſieren” trachte. Höchſtens könnte dem 
Völlerbunde der Vorwurf gemacht werden, daß er im Laufe all 
der Jahre überhaupt viel zu wenig friedliches Intereſſe für das 
Problem „Rußland” an den Tag gelegt hätte. Was aber die 
            An=
ſicht einzelner Völkerbundsdelegierten anbelangt, ſo ſei 
            feſtge=
ſtellt, daß — obgleich man ſich geſiſſer Gefahren, welche ein 
            Er=
ſcheinen der Sowjetruſſen in Genf mit ſich bringen würde, voll 
bewußt iſt — man die Mitarbeiterſchaſt am Völkerbunde ſelbſt 
einer ſowjetiſtiſchen, ruſſiſchen Negierung durchaus 
            herbei=
wünſcht und man die Sowjetführer auch weiterhin zu jeder 
            inter=
nationalen Großkonferenz beharrlich einladen wird! Speziell in 
Genf würden die Ruſſen dem denkbar größten Entgegenkommen 
begegnen. Die Moskauer Vorſtellung von einem, die Mächte 
gegen Rußland organiſierenden Völkerbunde, iſt daher ebenſo 
ein Hirngeſpinſt, wie die andere, in Moskau verbreitete 
            An=
nahme, nämlich daß überhaupt irgend eine europäiſche Macht 
heute noch ernſtlich an ein militäriſches Vorgehen gegen 
            Mos=
kau denke. In Wirklichkeit — und das bedarf wohl keines 
            be=
ſonderen Beweiſes — denkt im heutigen Europa kein ernſt zu 
nehmender Menſch mehr an derartige phantaſtiſche Pläne! 
            Zu=
mal das Reſultat eines gewaltſamen Vorgehens gegen Moskau 
neben einer neuen Verwüſtung europäiſchen Gebietes, nichts 
anderes, als eine unerwartete Stärkung der Sowjetmacht wäre, 
die zurzeit doch bereits recht deutliche Anzeichen einer 
            beginnen=
den „Evolutionierung” aufzuweiſen beginnt. . . 
Wahr iſt, daß das Verhältnis Europas zu Sowjetrußland, 
trotz aller Verträge, noch immer einer dauernden, ungelöſten 
Spannung gleicht. Darin haben die Sowjetmänner recht. Doch 
irren ſie, wenn ſie glauben, daß dieſer, bereits Jahre währende 
Zuſtand, ſich nicht anders als nur in einem, auf Leben und Tod 
geführten Kampfe wird auslöſen können. Europa wünſcht keine 
Kämpſe mehr und wird ſie zu vermeiden wiſſen. Einer nach 
dem anderen ſtellen die europäiſchen Staaten den Frieden 
            unter=
einander her. Es naht die Zeit, da die Neihe auch an Rußland 
gekommen ſein wird. Der „Friede Europas wit Rußland” wirt 
vor allem ein wirtſchaftlicher Friede ſein. Die Vorbedingungen 
hierzu, d. h. zu einer Reviſion der europäiſch=ruſſiſchen 
            Wirt=
ſchaftsbeziehungen, ſind in letzter Zeit günſtiger geworden. 
Deutſchland hat aufgehört, in Europa eine iſolierte Stellung 
            ein=
zunehmen und in den Beziehungen zu Moskau die einzige 
Rückendeckung zu ſehen. Staaten, wie Nordamerika und 
            Eng=
kand, haben der Welt recht deutlich dargetan, welche Politik 
            Ruß=
land gegenüber am eheſten zu Erfolgen führt. In der großen 
internationalen Geſchäftswelt endlich hat — nachdem ſie 
            zahl=
reiche Verſuche mit Rußland=Konzeſſionen eingegangen — im 
letzten Jahren eine allgemeine Desilluſionierung betr. des „
            ruſſi=
ſchen Geſchäſtes” Platz gegriffen. Das alles hat die vernünftige 
Ueberzeugung ſtärker werden laſſen, daß einerſeits in bezug auf 
Rußland eine gewiſſe Solidarität der europäiſchen Staaten 
            exi=
ſtiert und daß andererſeits ein erſprießlicher Wirtſchaftsverkehr 
mit Rußland nicht eher möglich ſein wird, als bis die 
            Sowjet=
macht in noch viel weitgehenderem Maße, als bisher einer 
            Mil=
derung, reſp. Abänderung ſeiner gegenwärtigen 
            Wirtſchaftsprin=
zipien (Außenhandelsmonopol, Schuldenregelung, 
            Privateigen=
tum uſw.) zugeſtimmt haben wird. 
Auch auf ruſſiſcher Seite ſcheinen die Ausſichten für eine 
eventuelle Umſtellung ihrer (eingangs geſchilderten) bisherigen 
Außenpolitik nicht mehr ſo gänzlich unwahrſcheinlich zu ſein, 
wie es im Laufe all der Jahre der Fall war. Der 
            Zuſammen=
bruch des engliſchen Generalſtreiks ſcheint doch in viel ſtärkerem 
Maße, als man zuerſt annahm, Rückwirkungen in Moskau 
            aus=
löſen zu wollen. Er war für die Sowjetmacht die größte 
            Ent=
täuſchung der letzten Jahre und der dickſte Strich durch alle 
            Welt=
pläne des Leninismus. Die Folgen werden kaum auf ſich 
            war=
ken laſſen. Von einem definitiven Fallenlaſſen der Idee der 
Weltrevolution zu ſprechen, wäre verfrüht. Aber eine 
            weit=
gehende Neuorientierung der Moskauer Außenpolitik (und was 
dasſelbe iſt — der Wirtſchaftspolitik) dürfte man, als logiſche 
Konſequenz der Ereigniſſe, in nächſter Zukunft doch mit mehr 
Recht als bisher erwarten können. 
In der Beurteilung der Sowjetmacht beging 
man bisher den Fehler, die Starrheit der Moskauer Politik zu 
ſehr zu überſchätzen. Die Politik Moskaus paßt ſich in 
            Wirklich=
keit den gegebenen Verhältniſſen ſtets an. Aber die 
            Verhält=
niſſe müſſen ſie dazu zwingen. Sie iſt hochfahrend und fordernd 
ſobald ſie ſich einem zagen und ſchwachen Verhandlungspartner 
gegenüber ſieht, wird aber leicht nachgiebig, falls ſie einer 
            ener=
giſchen Sprache und einem wirklichen Machtfaktor (einem 
            eini=
gen, befriedeten Europa beiſpielsweiſe) begegnen ſollte. Daher 
iſt es möglich, daß die Sowjetmacht — bei einem zukünftigen 
Einbeziehen Nußlands in den Kreis europäiſcher 
            Verhandlun=
gen — ſich wahrſcheinlich viel nachgiebiger zeigen wird, als man 
es heute ahnt. 
Aber ſo weit iſt man noch nicht. Das Problem „Rußland” 
iſt keine Frage, die von heute auf morgen gelöſt werden kann. 
Um Deutſchland aus ſeiner europäiſchen Iſolierung 
            herauszu=
führen, hat es Jahre bedurft. Ueber die Schwierigkeiten, welche 
bei kommenden Verhandlungen mit Moskau
 Akademiſche Feierder Städtiſchen Akademie 
für Tonkunſt aus Anlaß des 275 jähriger 
Beſtehens der Anſtalt. 
Es iſt ein ſchönes Wort von Schiller, das da heißt: „Was du 
ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu beſitzen.” 
An dieſe Worte mußte ich geſtern immer denken, wo im ſinnig 
dekorierten Saalbau in würdiger und vornehmer Weiſe das 
75jährige Jubiläum der Städtiſchen Akademie gefeiert wurde, 
Der Saal war gefüllt mit Damen und Herren aus allen Kreiſen 
der Bevölkerung. Beweis dafür, welche Bedeutung für die 
            Ge=
ſamtheit die Anſtalt ſich zu erringen verſtanden hat. Ehemalige 
Schüler waren zahlreich vertreten, und wir freuen uns, berichten 
zu können, daß eine 93jährige Greiſin, Exzellenz Weber, die noch 
den Unterricht der Mutter des Gründers der Anſtalt genoſſen hat, 
in voller Rüſtigkeit auch anweſend war. 
Im Mittelpunkte der Feier ſtand die Rede des Herrn, 
            Bür=
germeiſters Mueller, der in geiſtvollen und herzenswarmen 
Worten ein Bild entwarf von Anfang und Wachſen der Anſtalt. 
Zuvor aber begrüßte Herr Direktor Schmitt die Erſchienenen, 
ganz beſonders die Vertreter der Regierung, der Behörden und 
Vereine, und gedachte in herzlichen Worten der Anerkennung 
Frl. v. Kietzells, die auf eine 25jährige, erfolggekrönte Tätigkeit 
als Klavierlehrerin an der Anſtalt zurückblicken darf. Eröffnet 
hatte die Feier ein ſtimmungsvoller Geſang des Madrigalchors 
unter Dr. Noacks Leitung. 
„Ehrfurcht vor dem Gründer der Anſtalt Profeſſor Philipp 
Schmitt, ſeinem Wiſſen, ſeiner Schaffensfreude und ſeinem 
            bei=
ſpielloſen Idealismus! Mit tiefer Rührung ſah man ſein Bilt 
auf dem Podium, umrahmt von Blumen und darunter als jetzt 
ſtummen, aber ehrwürdigen Zeugen dafür, was Menſchenwille 
zu ſchaffen vermag — das erſte und einzige Klavier, mit welchem 
am 1. September 1851 in einem Zimmer in der unteren 
            Hügel=
ſtraße die Akademie mit 15 Zöglingen gegründet wurde. Aber 
bald wuchs die Anzahl, Namen wie: Biegeleben, Backofen, 
            Bel=
lersheim, Rothe, Rabenau, Stemmler, Moller, Lilli Schulz
 aus der Tatſache der dort herrſchenden kommuniſtiſchen Macht 
erſtehen werden, gibt ſich niemand Illuſionen hin. An einen 
nahen Regimewechſel in Rußland glauben wir nicht. Aber 
in Moskau iſt nichts ſtarr und unwandelbar. Noch weniger ſind 
es die Verhältniſſe in Europa, die ſich — trotz aller Rückſchläge 
— mit jedem Monat immer mehr und mehr konſolidieren. Der 
Gang der geſchichtlichen Notwendigkeit, der 
            Notwendig=
keit des Zuſammenlebens und Zuſammenarbeitens der 
Völker iſt zwingend. Es dürfte daher der Tag nicht 
            allzu=
fern ſein, da die Vertreter Rußlands erneut am europäiſchen 
Verhandlungstiſch Platz nehmen werden, und ſo manche 
            An=
zeichen ſprechen heute dafür, daß dieſe kommende „Europa 
Rußland” Konferenz doch weſentlich erfolgreicher, als die Genua= 
Konferenz, ſeligen Angedenkens, verlaufen wird. 
Deutſch=franzöſiſches Kartell der Elektrizitätsinduftrie? 
EP. Paris, 17. Oktober. 
Nach dem Berliner Korreſpondenten des „Paris Midi” 
            be=
ſchäftigt ſich Loucheur augenblicklich mit der Gründung eines 
deutſch=franzöſiſchen Kartells der Elektrizitätsinduſtrie, dem ſich 
ſpäter auch England und Belgien anſchließen könnten. Das 
            Kar=
tell will in erſter Linie große deutſche elektrotechniſche Arbeiten 
in Frankreich auf Sachlieferungskonto ermöglichen. Die 
            vorzu=
nehmenden Arbeiten würden ſich auf mehrere Jahre erſtrecken.
Um die Nachfolgeſchaft Asauiths
Henry Herbert Asquith,
 ſeit einiger Zeit Lord Oxford und Asquith, der älteſte und 
            erfolg=
reichſte Führer der engliſchen liberalen Partei, hat jetzt die 
Führung der Partei niedergelegt. Asquith macht für ſeinen 
Entſchluß ſein hohes Alter — er iſt jetzt 75 Jahre alt — und die 
Streitigkeiten innerhalb der Partei geltend. — In einem Teil 
der Morgenpreſſe wird die Frage der Nachfolge von Lord Oxford 
in der Führung der liberalen Partei erörtert, ohne daß jedock 
bisher beſtimmtere Mitteilungen über einen Kandidaten gemacht 
werden. Die liberale Preſſe befürwortet nochmals, den 
            Führer=
poſten vorläufig unbeſetzt zu laſſen, ein Vorſchlag, der von dem 
parlamentariſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph” auch 
als die in Londoner liberalen Kreiſen herrſchende Anſchauung 
bezeichnet wird. In dieſem Falle würde Lloyd George 
            Vorſitzen=
der der liberalen Unterhausgruppe und Graf Beauchamp Führer 
der Partei im Oberhauſe werden. 
Llond George zum Rücktritt Asquiths. 
Lloyd George hielt in Barnſtaple eine Rede als Antwort auf die 
geſtrige Rede Asquiths. Er erklärte, daß er den Rücktritt Asquiths 
von der Liberalen Parteileitung aufrichtig bedauere, beſonders deshalb, 
weil dieſer Rücktritt auf Grund einer Kontroverſe erfolgte, in der er 
gegen ſeinen Willen hineingezogen wurde. Es liege ihm vor allem 
daran, die Legende zu zerſtören, daß er jemals ſich zugunſten des 
            Gene=
ralſtreiks ausgeſprochen habe. Das Gegenteil ſei wahr. Der Streik 
ſei von ihm von jeher verurteilt worden. Er bedauere nur, daß die 
Regierung ſeinerzeit die Verhandlungen mit den Grubenarbeitern 
plötzlich abgebrochen habe, und er ſei überzeugt, daß, wenn die 
            Regie=
rung die Hand zu einer Verſöhnung reiche, eine ſolche Aktion ganz den 
liberalen Prinzipien entſprochen hätte. — Der Redner ſchloß mit einem 
Appell an die Einigkeit innerhalb der Partei. Zu der Frage der 
Nachfolge Asquiths nahm Lloyd George nicht Stellung.
 (Wolfskehl) tauchen unter den Schülern auf. Nie ermüdend und 
mit größter Energie hat Profeſſor Schmitt ein großes, 
            angeſehe=
nes „Inſtitut aus dem Nichts geſchaffen und ſtändig aufwärts 
            ge=
führt. Unter dem Protektorat der Fürſtin Marie von Erbach= 
Schönberg, die mit ganzer Liebe an dem Inſtitut hing, gefördert 
vom Großherzöglichen Hauſe, ſo wuchs die Anſtalt zum ſtolzen 
Bau, und als ihr Gründer hochbetagt die Augen ſchloß, 
            hinter=
ließ er ſeinen beiden Kindern Wilhelm und Berta eine blühende 
Pflegeſtätte der Kunſt. Der Sohn übernahm das künſtleriſche Erbe 
des Vaters und bemühte ſich von je mit ſtärkſtem Pflichtgefühl 
und in pietätvoller Erinnerung an ſeinen Vater, die Anſtalt in 
deſſen Sinne weiterzuführen und auszubauen. Hut ab vor dem 
Organiſator Wilhelm Schmitt! Der von ihm zuſammen mit Dr. 
Noack entworfene Prüfungsverordnungsentwurf für Muſiklehrer 
und =Lehrerinnen wurde vom Landesamt für das 
            Bildungs=
weſen angenommen, als Verordnung publiziert, und das heſſiſche 
Staatsexamen für Muſiklehrer wurde eingeführt. Dies führte 
innerhalb der Akademie zur Gründung des Seminars, um die 
Vorbereitung für dieſes Examen zu ermöglichen. Schmitts 
            Ini=
tiative iſt der Zuſammenſchluß ſämtlicher Privatmuſiklehrer zu 
danken; er hat die Schul= und Volkskonzerte, deren künſtleriſcher 
Leiter er auch iſt, ins Leben gerufen, ebenſo die Gründung des 
Städtiſchen Orcheſters veranlaßt. Er hat ſich im 
            Inſtrumental=
verein ein leiſtungsfähiges Laienorcheſter angeſchloſſen und den 
weithin angeſehenen Madrigalchor Noacks der Anſtalt 
            angeglie=
dert, und erſt in jüngſter Zeit erfolgte die Gründung einer 
            Opern=
ſchule. Mit Wehmut ſei noch eines anderen allzu ſchönen Planes 
gedacht: eine Muſikhochſchule ſollte ins Leben gerufen werden, der 
Männer angehören ſollten wie Weingartner, Mendelsſohn 
Backhaus, Fleſch, Hugo Becker! Mein Gott, wäre das ſchön 
            ge=
worden! Es war ein Traum! Der Krieg brach aus!! 
So führte das Bild, das der Vortragende entwarf, über 
            Ver=
gangenheit, Freud und Leid, Erfolge und Rückſchläge zur 
            Gegen=
wart und ſchloß mit hoffnungsvollem Ausblick für die Zukunft 
der Anſtalt, die, getragen vom Wohlwollen der Behörden und dem 
Vertrauen der Bürgerſchaft, eine ſegensreiche Arbeit bringen 
möge. Der herzliche Beifall der Verſammlung bewies, daß der 
Redner es meifterlich verſtanden hatte, das in Worte zu kleiden, 
was alle Zuhörer bewegte.
 Franzöſiſcher Miniſierrat. 
EP. Paris, 17. Oktober. 
Der Miniſterrat hat heute Sonntag vormittag unter dem 
Vorſitz von Doumergue im Elyſée getagt Poincaré berichtete 
über ſeine Reiſe ins Elſaß und erklärte, daß er nur günſtige 
            Ein=
drücke mitgebracht habe. — Briand ließ eine Verordnung 
            unter=
zeichnen, durch die der Profeſſor für internationales Recht an der 
Pariſer Univerſität, Weiß, zum franzöſiſchen Delegierten am 
Haager Schiedsgericht für eine Dauer von ſechs Jahren ernannt 
wird. — Painlevé teilte mit, daß die Operationen in Marokko 
abgeſchloſſen ſeien und daß gegenwärtig ein großer Teil der 
Truppen heimbefördert würde. Am 20. November werde die 
franzöſiſche Armee in Marokko wieder die gleiche Stärke haben, 
wie im Jahre 1921, d. h. vor dem Kampf gegen Abd el Krim. 
Der Landwirtſchaftsminiſter ließ eine Verordnung unterzeichnen, 
durch die den Getreide=Importeuren die Einfuhrzölle 
            zurück=
bezahlt werden ſollen. Dadurch ſoll einer Brotteuerung 
            ent=
gegengetreten werden. Der nächſte Kabinettsrat wird am 
            Don=
nerstag, der nächſte Miniſterrat am Freitag ſtattfinden. Letzterer 
wird ſich mit der Feſtlegung des Datums für den 
            Wiederzuſam=
mentritt der Kammer beſchäftigen. Dem heutigen Miniſterraf 
wohnten auch die vier radikalen Miniſter bei, die am Kongreſ 
der Radikalen Partei in Bordeaux teilgenommen haben. 
Eine Erklärung der ruſſiſchen Oppoſitionsführer. 
w. Moskau, 17. Oktober. 
Die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet: Die 
Oppoſitionsführer Sinowjew, Trotzki, Kamenew, Pjatakow, 
            So=
kolnikoff und Jewdokimow haben eine Erklärung über ihre 
            vor=
läufige Unterwerfung unter ſämtliche Entſchließungen 
des 14. Parteikongreſſes und unter die Beſchlüſſe des 
            Zentral=
komitees und der Zentralkontrollkommiſſionen abgegeben. Sie 
verpflichten ſich, dieſe durchzuführen und alle ihre Anhänger 
            auf=
zufordern, ſämtliche um die Oppoſition gebildeten fraktionellen 
Gruppierungen ſofort aufzulöſen. Sie erkennen an, daß ſie durch 
ihr jüngſtes Vorgehen in Moskau und Leningrad die 
            Entſchlie=
ßungen des Zentralkomitees über die Unzuläſſigkeit der 
            Dis=
kuſſion verletzt haben und verpflichten ſich, ſich von der rechten 
Gruppe Schljapnikow entſchieden loszuſagen und jegliche 
            Unter=
ſtützung fraktioneller Gruppen der einzelnen Kominternſeſſionen, 
ſei es Ruth Fiſcher (Deutſchland), Souvarino (Frankreich) oder 
Bordiga (Italien) aufzugeben. Die Unterzeichneten übernehmen 
die politiſche Verantwortung für die Handlungen ihrer Anhänger 
und ſprechen die Hoffnung aus, daß die tatſächliche Einſtellung 
des fraktionellen Kampfes ſeitens der Oppoſition die Möglichkeit 
ſchaffen wird, alle reuigen Oppoſitionsanhänger in die Partei 
wieder aufzunehmen. Sie erklären zum Schluß, daß ſie ſich 
            ver=
pflichteten, die Liquidierung des fraktionellen Kampfes wie den 
Kampf gegen erneute Verſtöße gegen die Parteidiſziplin in jeder 
Weiſe zu unterſtützen. — Ein gleichzeitig veröffentlichtes 
            Kommu=
niqué des Zentralkomitees ſtellt feſt, daß das für die Sicherung 
der Parteieinheit erforderliche Mindeſtmaß durch die Erklärung 
der Oppoſition erreicht worden iſt. 
Ein Ausnahmegeſetz. 
* Berlin, 17. Okt. (Priv.=Tel.) 
Die Sozialdemokraten haben im Reichstag einen 
            Geſetzent=
wurf eingebracht, der darauf hmausläuft, daß dem früheren 
deutſchen Kaiſer das Betreten des 
            Reichsge=
bietes unterſagt werden ſoll. Die Vorlage geht darauf 
            zu=
rück, daß in § 7 des Vergleichsvertrages zwiſchen Preußen und 
dem Hohenzollernhaus das Schloß Homburg v. d. H. dem Kaiſer 
und ſeiner Familie als Aufenthaltsort frengegeben iſt. Er hat 
zwar erklären laſſen, daß er von dieſer „Möglichkeit keinen 
            Ge=
brauch machen wolle, das ſcheint aber den Sozialdemokraten 
nicht zu genügen. Sie haben mit der Vorlage gewartet, bis der 
Vergleich im Preußiſchen Landtag angenommen worden iſt und 
treten nun mit ihrem Antrag auf den Plan. Eine neue 
            Beſtä=
tigung der mehr als zweideutigen Haltung der preußiſchen 
Sozialdemokraten gerade in der Hohenzollernabfindungsfrage. 
Sie überſehen denn auch, daß jeder Deutſche das Recht zum 
Aufenthalt in Deutſchland hat. Sie wollen daher ein 
            Ausnahme=
geſetz ſchaffen, und das, obwohl ſie wiſſen, daß der frühere Kaiſer 
uberhaupt nicht die Abſicht hat, Doorn zu verlaſſen. 
Freiherr v. Maltzan über die politiſche Lage. 
New York, 17. Oktober. 
Der deutſche Botſchafter in Waſhington, Freiherr von 
            Malt=
zan, erklärte einem Vertreter des „New York Herald”, er ſei 
außerordentlich glücklich über die Ausſichten, die ſich in bezue 
auf eine ernſte und ſympathiſche Zuſammenarbeit zwiſchen 
Deutſchland und Frankreich ergeben haben. Die Lage in 
            Deutſch=
land beſſere ſich. Jedermann arbeite, aber die zu bewältigende 
Aufgabe ſei ſchwer. Außerhalb Deutſchlands halte man die 
Lage allgemein, für beſſer, als ſie wirklich ſei. Freiherr von 
Maltzan erklärte weiter, daß er den Eintritt Deutſchlands in den 
Völkerbund begrüße.
 Und dann ſetzte eine Hochflut von Glückwünſchen und 
            Be=
grüßungen ein. Herr Oberſchulrat Jung überbrachte die Grüße 
der heſſiſchen Regierung und des Landesamtes für das 
            Bil=
dungsweſen. Herr Stadtſchulrat Löſch ſprach für die Städtiſche 
Schulverwaltung, Generalintendant Legal für das Landestheater, 
Herr Ferdinand Schmitt, der getreue Steuermann des 
            Inſtru=
mentalvereins, gratulierte in herzlichen Worten. Der Doyen der 
Lehrer an der Akademie, Herr Müller=Söllner, pries in 
            begeiſter=
ten Worten, die klangen wie eine Hölderlinſche Hymne, die 
Schönheit des Lehrerberufs, der die Schüler in die ſeligen 
            Ge=
filde der Kunſt führen darf. Frau Walther überreichte im Namen 
der Ortsgruppe des Reichsverbandes der Muſiklehrerinnen eine 
ſchöne Palme und gedachte in warmen Worten der Frau Prof. 
Schmitt, der noch rüſtigen Gemahlin des Gründers der Anſtalt, 
und der „Schwager” der Akademie, der Buſoni=Schüler Willy 
Hutter, wurde durch von Frl. Schmitt im Namen ſeiner 
            Schüle=
rinnen geſprochenen Worte dankbarer Verehrung und Anhäng 
lichkeit und ein ſchönes Geſchenk geehrt, das er ſichtlich erfreut 
aus ſo hübſchen Händen empfing. Herzliche Worte der 
            Anerken=
nung folgten aus dem Munde des Vorſitzenden des Muſikvereins, 
Herrn Staatsrat Balſer, der in eindringlichen und ſehr ernſt zu 
nehmenden Worten die Bürgerpflicht unterſtrich, die Kulturgüter 
zu pflegen und vor Rückgang oder Niederbruch zu bewahren. 
Wir dachten bei ſeinen Ausführungen insbeſondere an unſer 
Theater und den Muſikverein, denen in ſchweren Zeiten 
            hoffent=
lich ebenſo verantwortungsbewußte Helfer erſtehen mögen, wie ſi 
der Akademie in ihrer Schickſalsſtunde in den Stadtverordneten 
erſtanden. Profeſſor Köſer ſprach dann für den Mozartverein, 
und aus Dortmund ein Vertreter des Reichsverbandes deutſcher 
Tonſetzer. Direktor Schmitt dankte in tiefſter Rührung für alle 
Ehrungen, und daß er ganz beſonders herzlich Herrn 
            Bürger=
meiſter Mueller dankte, wird alle die erfreuen, die wiſſen, was 
gerade dieſer Mann für die Akidemie war und noch heute iſt. 
Was ihn bewegte, dem gab Schmitt dann ergreifenden 
            Aus=
druck mit der begeiſtert vom Inſtrumentalverein geſpielten, die 
Feier beſchließenden „Egmont”=Ouvertüre. 
Daß aus dem einſtigen Sorgenkind der Stadt Darmſtadt 
ihr Lieblingskind werden möge, ihr Stolz und ihr Ruhm, das iſt 
am heutigen Tage auch unſer herzlicher Wunſch für die Akademie 
und ihren Leiter. 
O.
Nummer 289
Montag, den 48. Oftober 1926
Seite 3
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 18. Oktober. 
Feuerwehrhauptübung der Stadt Darmſtadt. 
Die Städtiſche Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr 
hatten geſtern vormittag um 9 Uhr ihre Hauptübung in dem 
            Fabrik=
gebäude der Firma E. Merck, an der auch die Feuerwehren ſowie die 
Sanitätsabteilung der Firma teilnahmen. Mit dieſer Feuerlöſchübung 
war zugleich eine Rettungsübung verbunden. Die Vertreter der 
            Behör=
den und der Stadt, des Kreisamts und der Polizei, ſowie eine Anzahl 
            ge=
ladener Gäſte nahmen an der Beſichtigung der Uebungen teil. 
Der Uebung war folgender Plan zugrunde gelegt, welcher den 
            Feuer=
wehren von dem Dezernenten der Fabrikfeuerwehr, Herrn Direktor 
Vfarv, kurz vor der Uebung bekannt gegeben wurde: In einem in 
der Mitte der Fabrik gelegenen, großen, hoch feuergefährlichen Betriebe 
K 13 hat auf ungeklärte Weiſe eine Exploſion ſtattgefunden. Durch den 
großen Vorräte an Aether verbreitet ſich das Feuer mit großer 
            Ge=
ſchwindigkeit über das ganze Gebäude. Das nächſtliegende Gebäude, 
K 16, wird ebenfalls durch einen reichlichen Vorrat an feuergefährlichen 
Flüſſigkeiten ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Aufgabe der alarmierten 
Berufsfeuerwehr der Firma E. Merck war es unter Leitung des 
            Brand=
inſpektors Herborn, zunächſt die ſchwer Verunglückten und Hilfe 
Rufenden mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu retten. Die Gefahr 
eines Großfeuers erkennend, ließ er ſofort die Städtiſche 
            Berufsfeuer=
wehr, die Freiwillige Feuerwehr und die Sanitäts=Zweigkolonne der 
Firma alarmieren. Die Alarmierung der Städt. Berufsfeuerwehr 
            er=
folgte um 9.15 Uhr. Bereits 9.19 Uhr, alſo 4 Minuten nach dem Alarm, 
wären dieſe unter Führung des Brandirektors Winter mit vier 
Automobilfahrzeugen zur Stelle. Da er die Gefährlichkeit der Lage 
erkannte, veranlaßte er ſofort die Alarmierung der vier Züge der 
            Frei=
willigen Feuerwehr, welche kurz hintereinander mit ſieben beſpannten 
Fahrzeugen unter Führung des Herrn Oberbrandmeiſters Vogel auf 
der Brandſtelle eintrafen. Die Städtiſche Berufsfeuerwehr beteilgte 
ſich zunächſt an den Rettungsarbeiten der als verunglückt gedachten 
            Men=
ſchen. Dieſe Hilfsmaßnahmen konnten wegen Gefahr durch 
            Aether=
dämpfe nur mit Zuhilfenahme von Gasmasken und Sauerſtoffgeräten 
vorgenommen werden. In gemeinſchaftlicher Arbeit wurden die 
            Ver=
letzten und Verunglückten geborgen und an die Sanitätsmannſchaften 
abgeliefert. Nachdem ihnen von dieſen Notverbände angelegt worden 
waren, wurden ſie in einem gedeckten Raum zur Weiternotbehandlung 
der Aerzte untergebracht. Nachdem die Verletzten und Verunglückten 
            ab=
geliefert waren, gingen ſämtliche Feuerwehren gemeinſchaftlich zur 
            Be=
kämpfung des Feuers, bzw. nach der hier geſtellten Aufgabe zur 
            Loka=
liſierung des Brandes über, denn die beiden angegebenen Gebäude 
waren als verloren zu betrachten und brannten vollſtändig aus. Der 
Angriff erſtreckte ſich demnach auf die Erhaltung der umliegenden 
            Ge=
bäude K 4, K 5 und K 18. Nachdem die erforderlichen Leitungen über 
Leitern, Dächer uſw. gelegt waren, wurden aus 22 Rohren, wovon 
acht Rohre von 20 Millimeter Strahlſtärke aus vier Motorſpritzen 
            ge=
fpeiſt wurden Waſſer gegeben. Der Bekämpfung des Brandes ſtanden 
durch die rieſige Hitzeentwicklung die größten Schwierigkeiten entgegen. 
Es war alſo Aufgabe des Leiters der Löſchübungen, die Mannſchaften 
zu placieren, daß ſie ohne Schaden dem Feuer energiſch zu Leibe gehen 
konnten. Die Ausführung ſämtlicher Löſcharbeiten erfolgte in ruhiger, 
ſachgemäßer Art. Es iſt hervorzuheben, daß die Feuerwehren 
            unter=
einander muſtergültig zuſammenarbeiteten und ſich gegenſeitig ergänzten. 
Die klar erteilten Anweiſungen wurden mit einwandfreier Exaktheit 
ausgeführt. Die Motordruckſpritzen funktionierten tadellos und 
            er=
goſſen ſtarke Waſſermaſſen auf den Brandherd, dagegen waren die 
            Waſ=
ſerſtrahlen der Hydranten für den Ernſtfall unzureichend, wobei aber zu 
berückſichtigen iſt, daß im Ernſtfall ganz andere Hilfsquellen durch 
            An=
ſchluß an größere Waſſerzufuhren zur Verfügung ſtehen, die für eine 
Uebung in Tätigkeit zu ſetzen, zu koſtſpielig wären. Zum Beiſpiel 
wären bei der Firma Merck in einem Ernſtfalle u. a. noch die 
            Zulei=
tungen des dortigen Waſſerwerks ſofort hinzugezogen worden, ſo daß 
für alle Schläuche genügend Waſſer und Druck vorhanden geweſen wäre. 
Nachdem bei der geſtrigen Uebung etwa zwei Minuten Waſſer gegeben 
worden war, wurde die Uebung abgebrochen. — Herr Branddirektor 
Winter, der die Oberleitung der Hauptübung hatte, ſetzte alsdann in 
kurzen Zügen den oben geſchilderten Gedanken des Brandes und die 
Aufgabe der Feuerwehr auseinander. Er betonte, daß die Aufgabe als 
erfolgreich gelöſt zu betrachten ſei und gab ſeiner Befriedigung über das 
gute Zuſammenarbeiten der Wehren Ausdruck. 
Anſchließend wurde die Tätigkeit der Sanitätszweigkolonne der 
Firma gewürdigt. Der Führer dieſer Kolonne, Herr Reeg, gab in 
kurzen Worten einen Ueberblick über die geleiſtete Hilfe an den als 
verletzt oder verwundet- betrachteten Geretteten. —Am Schluß ſeiner 
Ausführungen hob er den Willen der Kolonne hervor, in zäher Arbeit 
ihren fchweren Aufgaben — auch im Ernſtfalle — voll gerecht zu werden. 
Herr Dr. med. Draudt, als Sachverſtändiger, bezeichnete das Arbeiten 
der Kolonne als ganz vorzüglich und ſprach ſich über die angelegten 
Notverbände ſowie die bei der Uebung bewieſene zweckentſprechende 
Haltung der Sanitätskolonne der Firma Merck ſehr lobend aus. Herr 
Regierungsrat Dr. Kayſer, als Vertreter der Polizei, erkannte die 
guten Leiſtungen ſowohl der Feuerwehr, als auch der 
            Sanitätsmann=
ſchaften an und bezeichnete die Uebung als durchaus gelungen. 
            Beſon=
ders hervorzuheben ſei das tadelloſe Zuſammenarbeiten aller in Frage 
kommenden Stellen. Herr Direktor Pfarr dankte im Namen der 
Firma Merck für das Entgegenkommen der Behörden, die ihre Uebungen, 
einer Anregung folgend, in dem Fabrikgelände der Firma abgehalten 
haben. In ſeinen weiteren Ausführungen ſprach er ſich über den 
            glat=
ten Verlauf der Uebungen ſehr lobend aus und gab einige Aufklärungen 
über beſondere Maßnahmen, die in einem Ernſtfalle angewandt werden. 
Herr Dr. Stamm, als Vertreter des Kreisamts, hob in ſeiner kurzen 
Anſprache ſeinerſeits das gute Gelingen der Uebung und das glänzende 
Zuſammenarbeiten aller Mannſchaften beſonder hervor. Bei einem 
Imbiß, der in den Reſtaurationsräumen der Firma gereicht wurde, 
ſprach ein Vertreter des Vorſitzenden der Freiwilligen Sanitätskolonne 
vom Roten Kreuz, der Sanitätszweigkolonne der Firma, im Namen des 
Herrn Hauptmann a. D. Lotheißen für ihre muſterhafte Tätigkeit ſeine 
Anerkennung aus. 
An die Hauptübung und die Beſprechung ſchloß ſich der Vorbeizug 
aller Züge der Feuerwehren, unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle, 
vor den Kommandoführern und Gäſten an. Die geſtrige große Uebung 
hat bewieſen, daß die ſtets alarmbereiten Darmſtädter Feuerwehren 
allein und in ihrer Zuſammenarbeit mit den übrigen in Frage 
            kom=
menden Wehren, durch raſche Hilfe und pflichttreues, exaktes und ſchnelles 
Handeln die beſte Gewähr für die Sicherheit unſerer Stadt bei etwaigen 
Bränden bieten. 
— Hefſiſches Landestheater. Die morgen Dienstag, abends 7 Uhr, 
in vollſtändiger Neueinſtudierung zur Aufführung gelangende Tragödie 
Shakeſpeaxes „Macbeth” weiſt in den führenden Rollen die folgende 
Beſetzung auf: Macbeth Rudolf Wittgen, Lady Maria Fein, Malcolm 
Joachim Büttner, Macduff Max Nemetz, Banquo Robert Klupp, 
            Dun=
can Kurt Weſtermann, Hexen, Alice Treff, Marta John, Gerda 
            Weiß=
mann, Lady Macduff Beſſie Hoffart. In den übrigen Rollen des 
Stückes ſpielen die Damen: Foerder, Lahn, Meißner, und die Herren: 
Baumeiſter, Jürgas, Mayenknecht, Rottluff, Wenke, Epskamp, 
            Aus=
felder, Maletzki, Bluhm, Panning. Inſzenierung: Edgar Klitſch, 
Bühnenbilder: Arthur Pohl. 
In der morgen Dienstag ſtattfindenden Aufführung von Boieldieus 
„Die weiße Dame” ſingt Herr Alfred Karen, zum erſten Male 
die Partie des Gaveſton und Herr Ney zum erſten Male den 
            Friedens=
richter Mac Irton.
 *Eröffnung der Herbſtausſtellung 
der Darmſtädter Sezeſſion. 
Geſtern vormittag um 11½ Uhr wurde in der Kunſthalle am 
Rheintor die Herbſtausſtellung der Darmſtädter Sezeſſion 
            eröff=
net. Dieſer Künſtlervereinigung gehören an: Antes, Max 
            Beck=
mann, Jul. H. Biſſier, Heinrich Campendonk, Prof. Ewald 
            Dül=
berg, Joſef Eberz, Ernſt Moritz Engert, Reinhold Ewald, Arthur 
Grimm, Karl Gunſchmann. Well Habicht, Guſtav Hartung, 
            Ar=
nold Hensler, Heinrich Heuſer, Paul Hindemith, Prof. Bernhard 
Hoetger, Hermann Keil, Prof. Kay H. Nebel, Dr. K. J. Obenauer, 
Wilhelm Peterſen, Prof. T. C. Pilartz, Erna Pinner, 
            General=
muſikdirektor Joſeph Roſenſtock, Prof. Dr. Hans Soeder, Georg 
Scholz, Dr. Fritz Wermer und Wladimir von Zabotin. Es ſind 
alſo nicht allein bildende Künſtler, ſondern auch Vertreter 
            an=
derer Kunſtgattungen, die in der Sezeſſion zuſammengeſchloſſen 
ſind. Die gegenwärtige Ausſtellung zeigt auch viele Gäſte. 
Die Eröffnungsfeier wurde eingeleitet durch die Sonate für 
Klavier und Violine von Paul Hindemith, ausgezeichnet 
            vor=
getragen von den Herren Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock 
und Konzertmeiſter Drumm. Die Wiedergabe des feſſelnden 
Muſikſtücks wurde mit lebhaſtem Beifall aufgenommen. Herr 
Bildhauer Well Habicht richtete hierauf an die überaus zahlreich 
Erſchienenen eine kurze Anſprache. Er begrüßte die Vertreter 
der Regierung und der Stadt und dankte noch beſonders der 
            Re=
gierung, daß ſie das Zuſtandekommen dieſer Ausſtellung 
            geför=
dert habe. Ferner dankte der Redner Herrn Oberregierungsrat 
Emmerling, dem Vorſitzenden des Kunſtvereins, für die 
            Ueber=
laſſung der Ausſtellungsräume. Die Sezeſſion, ſo führte Herr 
Habicht weiter aus, wurde 1918 gegründet; ſie vereinigt in ſich 
fortſchrittlich geſinnte Künſtler Weſtdeutſchlands und ſolche, die 
aus Weſtdeutſchland ſtammen. Sie hat ſchon wehrere 
            Ausſtel=
lungen veranſtaltet. Der Redner erinnerte beſonders an die 
Ausſtellung im Jahre 1920, die große Beachtung in weiten 
            Krei=
ſen gefunden habe. Auf der gegenwärtigen Ausſtellung wären 
einige Künſtler zum erſtem Male in Darmſtadt vertreten. An 
die hiſtoriſche Rückſchau ſchloß der Redner Betrachtungen über 
das Thema Künſtler und Publikum, die ſich jetzt fremd 
            gegen=
überſtänden. Beim Publikum wäre inſofern eine Veränderung 
vorgegangen, als es ſein Intereſſe immer mehr von der Kunſt 
abgewendet, dafür dem Sport und der Technik zugewandt habe. 
Das deutſche Volk, das Volk der Dichter und Denker, werde ſich 
aber auf den rechten Weg wieder zurückſinden. Im Anſchluß an 
dieſe Darlegungen erlärte Herr Habicht die Ausſtellung für 
eröffnet. 
Es folgte dann, wie üblich, ein Rundgang. Der Katalog der 
Ausſtellung verzeichnet 201. Nummern. Ausſteller ſind die 
            nach=
ſtehenden, Künſtler: Antes=Darmſtadt, Julius H. Biſſier=
            Frei=
burg i. B., Profeſſor Ewald Dülberg=Kaſſel, Joſef Eberz=
            Mün=
chen, Ludwig Enders=Offenbach, Ernſt Moritz Engert=Hadamar, 
Reinhold Ewald=Hanau, Ernſt Fritſch=Berlin, Arthur Grimm= 
Baden=Baden, Karl Gunſchmann=Darmſtadt, Well Habicht=
            Darm=
ſtadt, Arnold Hensler=Wiesbaden, Heinrich Heuſer=Berlin, 
            Pro=
feſſor Bernhard Hoetger=Worpswede, Jakob Carlo Holzer=
            Mün=
chen, Alfred Heinrich Hüttenbach=Berlin, Alexej von Jawlensky= 
Wiesbaden, Andrei Nesnakomoff von Jawlensky=Wiesbaden, 
Hermann Keil=Frankfurt, Helmuth Macke=Krefeld, Profeſſor T. 
C. Pilartz=Berlin, Erng Pinner=Frankfurt, André Ruellan=
            Nürn=
berg, Franz Schaurte=Wiesbaden, Profeſſor W. Schnarrenberger= 
Karlsruhe, Fritz Schumann=Hanau, Profeſſor Dr. H. Soeder= 
Kaſſel, Philipp Volk=Darmſtadt, Otto Wachsmuth=Darmſtadt, 
Klara Weinhold=Hanau, Dr. Fritz Wermer=Karlsruhe und 
Wladimir von Zabotin=Karlsruhe. Außerdem ſind 
            Photogra=
phien von Hermann Collmann=Darmſtadt ausgeſtellt. 
* Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung. Wir verweiſen 
auf die heutige Anzeige des Ortsgewerbevereins und 
            Handwerkerver=
einigung zur Beſichtigung der Maſchinenfabrik 
            Augs=
burg=Nürnberg A.G. Die Beſichtigung der gewaltigen Anlage 
mit den modernſten Maſchinen und elektriſchen Anlagen dürfte ſür 
jeden Handwerker und Gewerbetreibenden von größtem Intereſſe ſein, 
zumal das Werk im Betrieb vorgeführt wird. Eine Abwechſlung 
dürfte die anſchließende Beſichtigung der Germania=Brauerei 
ſein, wo wiederum die Maſchinen zur Herſtellung von einem den 
            Deut=
ſchen ſo beliebten Stoff vorgeführt werden. Bei genügender Zeit ſoll 
dann noch das Kurhaus in Wiesbaden beſichtigt werden. Eine ſofortige 
Anmeldung bei Herrn Malermeiſter Georg Kraus, Luiſenſtr. 40, 
iſt dringend geraten. (Näheres ſiehe Anzeige.) 
Orpheum. (Der Sprung aus der Kuppel.) Im Orpheum 
kommt zurzeit ein Großſtadt=Varieté=Programm zur Aufführung, das 
in ſeiner Reichhaltigkeit und den ausgezeichneten Leiſtungen der 
            Kümnſt=
ler wohl jedem Geſchmack Rechnung trägt. Die Senſation iſt aber 
doch, ungeachtet der vorzüglichen Darbietungen der übrigen Künſtler 
und Akrobaten, die faſt unglaubliche Kühnheit des todesmutigen 
Hamburgers Cliff=Aeros, der aus der Kuppel des Orpheums auf 
einem, ſelbſtkonſtruierten) Apparat herabſpringt und das Publikum 
minutenlang in atemloſer Spannung hält. Dieſes Wagnis an ſich iſt ſo 
ungeheuerlich, daß ſich Darmſtadts Bevölkerung ſelbſtverſtändlich für 
dieſen Mann lebhaft intereſſiert. Das Orpheum hatte aus dieſem 
Grunde geſtern und vorgeſtern ausverkaufte Häuſer. Wir kommen auf 
das Programm noch näher zurück. 
— Leſeabende der Stadtbücherei. Mittwoch, den 20. Oktober, 
8 Uhr, 2. Leſebgend: Menſch und Tier: Bengt Berg, Mein Freund, 
der Regenpfeifer. Donnerstag, den 21. Oktober, 8 Uhr, Beginn 
des Leſekreiſes: Berichte und Zeugniſſe aus dem Leben 
des Mittelalters. Dieſer Leſekreis beginnt nicht, wie kürzlick 
angegeben, Freitag, den 22. Oktober, ſondern findet diesmal 
            ausnahms=
weiſe Donnerstags ſtatt. Eintritt frei. Zu dem Leſekreis (ittelalter) 
Anmeldungen in der Stadtbücherei. 
Darmſtädter Wochenmarktpreiſe am 16. Oktober 1926. Kartoffeln 
und Gemüſe das Pfund in Pfennigen: Speiſekartoffeln 5—6, 
            Salat=
kartoffeln 5, Stangenbohnen 35, Gelbe Bohnen 35, Römiſchkohl 10, 
            Ro=
ſenkohl 30—40, Wirſing 6—8, Weißkraut 3—5, Rotkraut 10—12, Kohlrabi 
(unterirdiſche) 10, Spinat 15—20, Erbſen 50—60, Tomaten 2—30, 
Zwiebeln 8—10. Gelbe Rüben 8 Rote Rüben 8—10, Weiße Rüben 
8—10, Schwarzwurzeln 40, Feldſalat 80, Radieschen 8—10, 
            Meeret=
tich 100: das Stück in Pfennigen: Blumenkohl 30—120, Kohlrabi 
(oberindiſche) 4—5, Kopfſalat 10—15, Endivien 5—10, Salatgurken 20— 
50, Rettiche 5—15, Sellerie 10—80. — Obſt, das Pfund in Pfennigen; 
Trauben 50—60, Eßäpfel 15—30, Fall= und Kochäpfel 15—18, Eßbirnen 
10—20, Kochbirnen 8—12, Quitten 25—30, Zwetſchen 35, Pfirſiche 2 
Nüſſe 60 Bananen 45—55, Zitronen St. 4—10. — Fleiſch p. Pfd. in 
Pfennigen: Schweinefleiſch 134—150, Kalbfleiſch 110. Rindfleiſch 80— 
100, Hackfleiſch 80—140, Hausmacher Wurſt 80—240, Geflügel 120—180 
— Sonſtige Waren, per Pfund in Pfennigen: 
            Süßrahmbut=
ter 220, Landbutter 190—200, Schmierkäſe 25—30; per Stück in Pfg.: 
Eier 15 und 16, Handkäſe 5—15.
 Das Programm der Hundertjahrfeier der 
Darmſtädter Realſchule (Oberrealſchule.) 
Die Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler hat in 
            Ver=
bindung mit den Direktionen der beiden Oberrealſchulen das Programm 
für die gemeinſchaftlichen Jubiläumsveranſtaltungen wie folgt feſtgeſetzt: 
Am Samstag, den 6. November, findet vormittags 11½ Uhr 
im Landestheater (Kleines Haus) eine akademiſche Feier der 
            Realau=
ſtalten, nachmittags 4½ Uhr in der Otto Berndt=Halle ein Elternabend 
der Liebigsoberrealſchule und abends 8 Uhr ein Begrüßungsabend für die 
Feſtteilnehmer im Reſtaurant Sitte ſtatt. Für Sonntag, den 7 
November, ſind vorgeſehen um 9 Uhr vormittags 
            Kranznieder=
legungen an den Denkmälern der gefallenen Schulkameraden in den 
beiden Oeberrealſchulen (anſchließend Gelegenheit zur Beſichtigung der 
einſtigen Schulräume für die ehemaligen Schüler), um 11 Uhr 
            vor=
mittags Feſtakt der Ludwigsoberrealſchule in der Turnhalle am 
            Woogs=
platz, um 1 Uhr gemeinſames Mittageſſen klaſſen= bzw. gruppenweiſe in 
verſchiedenen Reſtaurants; am Nachmittag werden ſich die Teilnehmer 
in beliebigen Gruppen zu Ausflügen in die Umgebung oder zu Gängen 
durch die Stadt zuſammenfinden, während der Abend wieder alle zu 
einem glänzenden Feſtkommers in der Turnhalle am Woogsplatz 
            ver=
einigt (Beginn 8 Uhr). Am Montag, den 8. November, 
            vor=
mittags um 11 Uhr, wird ein gemeinſamer Frühſchoppen im Reſtaurant 
Heß (Kirchſtraße) ſtattfinden, worauf nachmittags Gelegenheit zur 
            ge=
meinſamen Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt, zu 
            Spazier=
gängen und dergl. gegeben wird; abends 8 Uhr beſchließt ein 
            Abſchieds=
beiſammenſein im Reſtaurant Sitte die Veranſtaltung. Alles Nähere 
iſt aus dem gedruckten Programm erſichtlich. — Nur noch kurze Zeit 
trennt uns von den Veranſtaltungen. Die Ausſchüſſe ſind in vollſter 
Tätigkeit. Bereits jetzt kann mit Beſtimmtheit verſichert werden, daß 
alle berechtigten Erwartungen ihre Befriedigung finden. Eifrig wurde 
geforſcht in der Geſchichte der alten Schule nach inzwiſchen vergeſſenen 
Gepflogenheiten, Einrichtungen und Ereigniſſen, die ihre 
            Wiederauf=
erſtehung gelegentlich des Feſtes feiern ſollen zur ergötzlichen 
            Erinne=
rung der einſtigen Schüler. Landauf und landab haben die Aufrufe zur 
Teilnahme ein freudiges Echo gefunden, und namentlich ſind es die 
            äl=
teren Semeſter, die mit Begeiſterung die Ausſicht auf ein Wiederſehen 
im Kreiſe der Freunde und Kameraden ihrer früheren Jugendzeit 
            auf=
genommen haben, von denen das Schickſal wollte, daß man ſie längſt 
aus dem Auge verlor. Von weit her haben ſich ehemalige Schüler zur 
Teilnahme angemeldet, die gerne die Beſchwerlichkeiten einer langen 
Reiſe in Kauf nehmen, um dabei zu ſein. Solche Beweiſe idealer 
            An=
hänglichkeit werden hoffentlich auch die noch immer zögernd 
            Außenſtehen=
den zur Teilnahme veranlaſſen. Was die einſtige Schulzeit uns an 
Leid gebracht, iſt längſt vergeſſen und vom harten Leben übertrumpft. 
Die Segnungen der Schule jedoch erſtehen dem gereiften Geiſte im 
            hell=
ſten Licht. Je härter der Alltag, um ſo freudiger verſenken wir uns in 
die Erinnerung an die unbekümmerte Glückſeligkeit der Knaben= und 
Jünglingszeit und deven Gefährten. Losgelöſt vonden Mühen des 
            All=
tags ſoll uns das Schuljubiläum Gelegenheit geben, von Herzen dieſer 
Dinge zu gedenken. Wer noch nicht in die Liſten der Teilnehmer 
            einge=
tragen iſt, veranlaſſe dieſes daher ſofort durch Meldung bei dem 
ſtellvertretenden Vorſätzenden der oben genannten 
Vereinigung, Herrn Fr. Brommer, Darmſtadt, 
Rhönring 54, oder bei der Direktion der Ludwigs= bzw. 
            Liebigs=
oberrealſchule. Auf die Anmeldung hin werden Teilnehmerkarten, 
            Feſt=
abzeichen und Liederbücher zum Kommers, ſowie ausführliche Programme 
abgegeben. 
Gaswerbewoche. Für die in der Zeit vom 18. (heute) bis 23. 
Oktober d. Js. ſtattfindende Gaswerbewoche haben viele deutſche 
            Fir=
men dieſes Gebietes ihre Zuſage zur Ausſtellung ihrer 
            Erzeugniſſ=
erfüllt. Die Ausſtellung zeigt jedem Gasverbraucher das Neueſte, 
Zweckmäßigſte und Wirtſchaftlichſte an Gasverbrauchsapparaten. Wenn 
auch heute noch der umfaſſenden Anwendung des Gaſes zu Heizzwecken 
mancherlei Widerſtände entgegenſtehen, wenn auch viele noch heute 
glauben, das Gas ſei in ſeiner Anwendung in Haushalt oder Gewerbe 
etwa unwirtſchaftlicher oder gefährlicher als andere Heizenergiequellen, 
ſo wird und muß die Vorführung der Apparate beweiſen, daß dieſe 
Anſichten vollkommen abwegig ſind. Die Beſucher der Ausſtellung 
            er=
halten bei dieſer Gelegenheit eingehende Aufklärung über die richtige 
und ſachgemäße Behandlung ihrer Gasverbrauchsapparate. Es muß 
an dieſer Stelle nochmals betont werden, daß bei Einhaltung der 
            ge=
gebenen Vorſchriften für die Inbetviebſetzung aller 
            Gasverbrauchs=
apparate uſw. Unglücksfälle vollkommen ausgeſchloſſen ſind. Wenn 
            wirk=
lich zuweilen durch eine Verkettung unglücklicher Umſtände ſich ein 
bedauerlicher Unglücksfall ereignet, ſo gibt das keinerlei Berechtigung, 
etwa allgemeine Schlüſſe auf eine Erhöhung der Gefahr bei 
            Anwen=
dung des Gaſes in Haushalt oder Gewerbe zu ziehen. Solche 
            Un=
glücksfälle ereignen ſich immer im Leben. Es wäre grundverkehrt, 
wenn man deshalb auch den bahnbrechenden Neuerungen, die ſich auf 
dem Gebiete der wirtſchaftlichen Gasnutzung entwickelt haben, ſeine 
Aufmerkſamkeit verſagen wollte. Zur Gaswerbewoche ſelbſt iſt weiter 
zu bemerken, daß außer den bereits angezeigten zwei Gasherden, die 
zur Verloſung kommen, noch eine Reihe weiterer wertvoller Apparate 
unter die Beſucher der Ausſtellung verloſt werden, unter anderem auch 
zwei Heißwaſſerautomaten in erſtklaſſiger Ausführung; ferner eine 
Reihe von Back= und Bratapparaten. Somit hat jeder Beſucher der 
Ausſtellung nicht nur eingehende Aufklärung und praktiſche Vorführung 
der neueſten Erzeugniſſe der Gasinduſtrie zu erwarten, ſondern er iſt 
auch an den Gewinnmöglichkeiten unſerer Verloſung durch die 
            koſten=
los an ihn abgegebene Eintrittskarte beteiligt. Es iſt beſtimmt zu 
erwarten, daß die Ausſtellung zahlreiche und dankbare Beſucher finden 
wird 
— Die Hilfe für ausgeſtenerte Erwerbsloſe. Der 
            Reichsarbeits=
miniſter hat in einem Rundſchreiben an die Länder die Grundſätze über 
je Hilfe für ausgeſteuerte Erwerbsloſe mitgeteilt. Danach werden die 
usſetzungen dafür geſchaffen, daß dieſe Erwerbsloſen, ſoweit ſie 
der öffentlichen Fürſorge bedürfen, eine gleichhohe Unterſtützung 
            erhal=
ten wie die unterſtütztven Erwerbsloſen. Durch enges Zuſammenwirken 
der Fürſorgeſtellen mit den öffentlichen Arbeitsnachweiſen und durch 
verſtärkte Maßnahmen der Arbeitsbeſchaffung wird ſichergeſtellt, daß 
den ausgeſteuerten Erwerbsloſen ſowie irgend möglich Arbeit vermittelt 
wird. Die Bezirksfürſorgeverbände, denen die Unterſtützung 
            ausge=
ſteuerter Erwerbsloſer obliegt, erhalten hierfür vom Reiche Beihilfen 
in Höhe von 50 Prozent des Unterſtützungsaufwandes. Die 
            urſprüng=
lich gedachte Beſchränkung der Maßnahme auf Bezirke mit beſonders 
hohen Erwerbsloſen= und Ausgeſteuertenziffern iſt aufgegeben worden. 
Tageskalender für Montag, den 18. Oktober 1926. 
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. — 
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum: abends 
8 Uhr: Internationales Varieté. — Schloß=Café: Konzert. — 
Café Rheingold: Konzert und Tanz. — Weinhaus 
            Wei=
ßer Turm: Konzert und Tanz. — Münchener Hofbrän 
(Hotel Darmſtädter Hof): Oktoberfeſt. — Chauſſeehaus: 
            Ok=
toberfeſt. — Meenzer Müller in der Ludwigshalle: Konzert. 
— Konzert=Saal Perkeo, abends 8 Uhr: Humoriſtiſches 
Konzert. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. — Militär= 
Hilfsverein im Bezirke des früheren 18. Armeekorps, nachm. 5 
Uhr im Rennklub Niedenau 47: Ordentliche Mitgliederverſammlung. 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=
            Licht=
ſpiele. — Die Chriſtengemeinſchaft in der Städt Akademie 
für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, abends 8½ Uhr: Vortrag von Martha 
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            Qualitäts=
reifen Deutschlands größter Reifenfabrik, trägt diesen Rechnung. Seine 
            un=
gevröhnliche Zähigkeit und Elastizität gewährleisten höchste Kilometerleistungen.
99
IV 12393
[ ← ][ ][ → ]Seite 4
Montag, den 18. Oktober 1926
Nummer 289
TAr ue LIA.
 Ihrer Kleidung gibt es nichts Besseres 
als die regelmäßige 
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Schmutz, Flecken und Krankheltskelme werden beseitigt, dabei werden die meisten Gegenstände wieder 
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Va
 Gott dem Allmächtigen hat es in seinem 
            uner-
forschlichen Ratschlusse gefallen, meinen 
            innigst-
geliebten, treuen, fürsorgenden Gatten, meinen so 
sehr geliebten, herzensguten Vater und Schwieger- 
15133 
vater, den 
Königlich Preussischen Generalmajor a. D. 
Wilhelm Freiherrn 
v. Uslar-Gleichen 
Ritter hoher Orden 
infolge einer schweren Operation zu Bonn zu sich 
zu nehmen. 
Dies zeigen in tiefstem Schmerze an 
im Namen der Hinterbliebenen: 
Therese Freifrau v. Uslar-Glelchen 
geb. v. Niesewand 
Therese Mülhäuser, 
geb. Freiin v. Uslar-Gleichen 
Rechtsanwalt Dr. jur. Karl Mülhäuser. 
Bonn, Darmstadt, Zweibrücken/Pfalz, 
den 14. Oktober 1926. 
Die Beerdigung findet statt in Königswinter am 
Montag, den 18. Oktober 1926, um 8, Uhr vom 
Trauerhause, Hauptstrasse 5.
 Todes=Anzeige. 
Heute abend iſt unſere geliebte, treuſorgende Mutter, 
Schwiegermutter, Großmutter und Schweſter (B15131 
Frau Marie Bender Pwe. 
geb. Oſter 
nach ſchwerem Leiden im 61, Lebensjahr von uns 
gegangen. 
Darmſtadt, Sandbergſtr. 54, den 16. Oft. 1926. 
Die tieftrauernden Hinterbliebenen: 
Geſchwiſter Bender / Darmſiadt 
Familie W. Kloth 
Familie Fritz Bender, Heidelberg 
Familie Martin Pfeffer, Friedrichshafen 
Familie Leonhard Oſter, Rüſſelsheim. 
Beerdigung Dienstag, den 19. Oktober, nachmittags 
2‟, Uhr, auf dem Waldfriedhof.
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Seite 5
 4 Mannſchaftskampf 
im Gerätekunfiturnen.
 Erſter T. V. Aſchaffenburg 1860 mit 412, Zweiter T. Geſ. 
            Darm=
ſtadt 1875 mit 396, Dritter T. V. Mainz=Koſtheim 1877 mit 371 
Punkten. 
Wir brachten bereits das Ergebnis dieſes Drei=Städte=
            Wett=
kampfes, der am Samstag abend ausgetragen wurde und an 
dem ſich von jedem der drei genannten Vereine je ſechs Turner 
beteiligten. Eingeleitet wurde der Abend durch ein Muſikſtück 
von drei Muſikanten, die ſpäter in einer Pauſe die 
            Geſchmack=
loſigkeit beſaßen, den ihnen anſcheinend gut liegenden Schlager 
„Ich hab mein Herz.” zu ſpielen. 
Die Mannſchaften marſchierten, während die Verſammelten 
das Lied „Turner, auf zum Streite” ſtehend ſangen, mit ihren 
Fahnen ein und nahmen auf der Vühne Aufſtellung. Der Sprecher 
der Turngeſellſchaft wies in ſeinen Begrüßungsworten auf die 
Bedeutung dieſes Städtekampfes hin, „der in Paſſau ſeinen 
            An=
fang nahm, der einen Kreislauf macht und deſſen Ende noch nicht 
abzuſehen iſt‟ Echten Turnergeiſt ſolle er atmen und zeigen. 
tvas die Turner wollen. Dem Gauvertreter, dem Vorſitzenden 
der Darmſtädter Turnerſchaft und ihrem Ehrenvorſitzenden galt 
ſein beſonderer Willkommengruß. 
Nach einem warmen Appell an die Wettkämpfer und die 
Kampfrichter Ph. Hofmann, Turngeſellſchaft Offenbach, und Guſt. 
Frerig, Turngemeinde Bockenheim, begann das Turnen mit den 
Freiübungen.
 Den Verlauf des Kampſes veranſchaulichen am 
            überſichtlich=
ſten die folgenden Tabellen, wenn auch die eingefügten, von den 
Kampfrichtern gegebenen Punktzahlen nicht abſolut richtig und 
gerecht ſind. Damit ſoll keineswegs gefagt ſein, daß die 
            Kampf=
richter etwa ungerecht geweſen ſeien. Es liegt aber in der Natur 
der Punktwertung beim Geräteturnen, in der Tatſache, daß es 
kein abſolut zuverläſſiges Maß bei der Beurteilung von 
            Geräte=
übungen gibt, begründet — man kann eben nicht wie beim 
            volks=
tümlichen Turnen das Bandmaß anlegen —, daß die gegebenen 
Punkte doch ſehr von der Auffoſſung, ſo wollen wir es einmal 
nennen, der Kampfrichter abhängen. Fehlentſcheidungen gab es 
mehr als genug.‟ Die Zuſchäuer waren oftmals enttäuſcht und 
gaben ihrem Unwillen Ausdruck. Im allgemeinen hielten ſie 
jedoch gut Diſziplin, was wir gern anerkennen — wer wollte 
es ihnen verargen, daß ſie bei beſonders hervorragenden 
            Lei=
tungen trotz der wiederholten Bitten, den Beifall zu unterlaſſen, 
pontan ihrer Freude Ausdruck verliehen? Die Kampfrichter 
machten auch nicht den Eindruck, als ob ſie ſich dadurch 
            beein=
fluſſen ließen. Die ausgleichende Gerechtigkeit hat denn auch, 
ſo ſcheint uns, trotz der erwähnten Mängel der Beurteilung, weil 
ſie alle Mannſchaften trafen, das Geſamtergebnis unverfälſcht 
werden laſſen.
Stand des Kampfes für Mainz=Koſtheim, Darmſtadt, Aſchaffenburg
nach, den Freiübungen . 93 103 109 Pferd . . . . .. 186 200 201 Barren . . .... 283 301 307 Reck ...... 371 396 412 Die Einzelleiſtungen: 
Aſchaffenburg
396
 Aſchaffenburg wurde dank ſeiner tatſächlichen Ueberlegenheit 
dienter Sieger. Die Mannſchaft hatte keine Niete. Sie hatte, 
rden andere ſagen, kein Pech oder vielleicht auch die ſtärkſten 
rven. Bereits bei den Freiübungen zeigte ſich ihr beſſeres 
innen. Weiſer kam dabei etwas knapp weg. Schott konnte 
onders durch ſeine hervorragenden Leiſtungen am Reck und 
irren gefallen, wenn auch ſeine Uebung am Barren etwas zu 
h bewertet war. Er erhielt für beide Uebungen die zu 
            er=
chende Höchſtpunktzahl von 20 Punkten. In ſeiner Mannſchaft 
ht er mit 74 Punkten an der Spitze. 
Darmſtadt hatte etwas Pech. W. Kunz hätte für ſeine 
eiübung unbedingt 20 Punxte erhalten muſſen. Sie war die 
e Leiſtung des Abends. Die Uebung war ungekünſtelt und 
tte vor den anderen gezeigten den Vorzug der Vielſeitigkeit. 
e bewies, daß man auch durch eine entſprechende Auswahl von 
güühungen, die den von der D. S. B. ausgegebenen zum Ver=
 wechſeln ähnlich waren, den Körper ſehr wohl aus= und 
            durch=
bilden kann. Der gleiche Turner verſchenkte beim Pferdturnen 
wichtige Punkte und — verſagte beim Reckturnen. Schade, am 
Endergebnis hätte es freilich nichts geändert. Der ſchwächſte in 
der Mannſchaft war Göckel, die höchſte Punktzahl erreichte Schärtl 
mit 73 Punkten. Ph. Schneider turnte, wenn man ſein Alter in 
Betracht zieht, unübertrefflich. Im Vergleich zu ſeinen jüngeren 
Turnbrüdern ſind ſeine turneriſchen Qualitäten immer noch 
            aus=
gezeichnet. Und doch merkte man bei ihm — er nimmt uns das 
hoffentlich nicht übel — ſchon das Alter. 
Mainz war von vornherein im Nachteil, da der bekannte 
Kampfſpielſieger in Köln, Höfling, infolge einer Verletzung ſich 
nicht an dem Kampf beteiligen konnte. Nach den Freiübungen 
lag die Mannſchaft bereits mit 10 Punkten gegenüber Darmſtadt 
im Hintertreffen. Dieſer Abſtand vergrößerte ſich beim 
            Pferd=
turnen auf 20 Punkte und war dann nicht mehr einzuholen. 
Wenn der vorhergehende Abend eigens dem Wettkampfe galt, 
ſo führte das 
Schau= und Werbeturnen 
am geſtrigen Nachmittag in die Arbeitsgebiete der einzelnen 
            Ab=
teilungen näher ein. Der Verein konnte ſich hiermit einen vollen 
Erfolg ſichern. Die reichhaltige Turnfolge begann mit 
            Frei=
übungen älterer Schüler, die in ihren Ausführungen gut gefielen. 
Im Springen der Jugendturner am hochgeſtellten Turnpferd 
war feſtzuſtellen, daß der Turngeſellſchaft ein guter Nachwuchs 
geſichert ſcheint, und die Uebungen ſelbſt zeugten von einer 
guten Schulung, um die ſich Turnwart Debus verdient gemacht 
hat. Die Turnerinnen=Abteilungen, unter der Leitung von 
Frauenturnwart Schwarz, boten in ihren Freiübungen ein 
            hüb=
ſches Bild, das beſonders durch die einheitliche Turntracht in 
Erſcheinung treten konnte. Die 2. Turnerriege wählte zur 
            Auffüh=
rung ein Barrenturnen mit vorgeſtelltem Querpferd, welches 
            be=
ſonders hohe Anforderungen an die teilnehmenden Turner ſtellte 
und gut zur Durchführung gelangte. Hantelübungen der „Alten” 
zeigten dem Beſchauer, daß Turnen jung machen kann. Eine 
beſondere Glanznummer bot das folgende Turnen der erſten 
Turnerriege, verſtärkt durch die beſten der Aſchaffenburger und 
Mainz=Koſtheimer (Teilnehmer am Städtekampf am Vorabend) 
am Querpferd. An dieſem Turngerät wurde Turnfertigkeit zur 
Schau gebracht, die alle Erwartungen übertraf. Wenn Turner 
und Turnerinnen ihre Leiſtungen zeigen, ſo durften auch die 
Jugendlichen des weiblichen Geſchlechts nicht fehlen, die mit einem 
Fahnenreigen aufwarteten. Unter Leitung von Vorturner 
            Huth=
mann zeigte ein Teil der Volksturnerinnen=Abteilung Sport und 
gymnaſtiſche Freiübungen, die, wenn auch etwas verunglückt 
zeigten, daß in der rührigen Sportabteilung ein ernſtes 
            Schaf=
fen und Streben vorhanden iſt. Das ſolgende Barrenturnen der 
Turnerinnen gereichte dem Leiter der Abteilung, Schwarz, zur 
beſonderen Ehre. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß dieſe 
            Abtei=
lung beſondere Förderung erfahren hat, die ſich in der 
            Schwierig=
keit und Durchführung der Uebungen auswirkte. Eine gute 
            Frei=
übungsaufführung, unter Leitung des 2. Turwartes Schärtl, 
brachte die 2. Turnabteilung der Männer, die von einer guten 
Schulung Zeugnis ablegte. Sportfrefübungen der Turnſportler 
führten in das Gebiet ihrer Betätigung eingehender ein. Sie 
ſtanden unter der umſichtigen Leitung des Sportwarts Dorn. 
Heitere Turnſpiele der Jugend brachten etwas Abwechſelung in 
die Turnfolge und riefen wahre Lachſalven des Publikums 
            her=
vor. Rhythmiſche Gymnaſtik (Grundübungen) der Turnerinnen 
wurden mit dem wohlverdienten Beifall belohnt. Die folgenden 
plaſtiſchen Gruppen der Volksturnabteilung unter Leitung des 
immer rührigen Abteilungsleiters Trautmann, „Bilder aus dem 
Heldenkampf Deutſchlands” darſtellend, die den Aufruf, Kampf, 
Sieg, Knechtſchaft, Schwur und Freiheit verkörperten und zu 
denen Turnerin Treuſch einen paſſenden Prolog ſprach, fanden 
ungeteilten Beifall. Als vorletzte Programmnummer zeigten 
ſechs Turnerinnen ein Schwingen mit elektriſchen Keulen, das 
ſtürmiſchen Beifall auslöſte. Der Leiter maßte ſich zu einer 
            Wie=
derholung der prachtvoll wirkenden Uebungen verſtehen. Als 
Glanz= und Schlußnummer der Veranſtaltung zeigte die 1. 
            Turn=
riege, verſtärkt durch Gäſteturner, ein Turnen am Hochreck, welches 
als wirkliches Kunſtturnen angeſprochen werden konnte. Die 
Turngeſellſchaft darf auf beide Veranſtaltungen mit Befriedigung 
zurückblicken. Sie dürfte hiermit neue Freunde und Gönner 
            ge=
worben und geivonnen haben.
 Leichtathletik. 
Nr. Peltzers Angriff auf den 1000 Meter Weltrekord. 
Beim nationalen Herbſtſportfeſt der Viktoria=Hamburg 
            unter=
ihm Dr. Veltzer einen neuen Angriff auf den Weltrekord im 
00=Meter=Laufen, den der Franzoſe S. Martin mit 2:26,8 Min. 
ält. Bei dem kühlen und naſſen Wetter war es von 
            vorn=
rein ziemlich ausgeſchloſſen, daß Dr. Peltzer Erfolg haben 
uirde, immerhin aber hatte Dr. Peltzer die Genugtuung, ſeinen 
genen deutſchen Rekord von 2:29,3 Min. auf 2:27,4 Min. zu 
rbeſſern. Dr. Peltzer hatte die zum Teil reichlichen Vorgaben 
iner Gegner ſchon nach 500 Meter eingeholt und ſiegte 
            ſchließ=
ch mit großem Vorſprung. 
1000 Meter: 1. Dr. Peltzer=Stettin 2:27,4 Min. (neuer 
            deut=
er Rekord), 2. Patzwahl=Hamburg (50 Meter Vorgabe) 30 
Neter zurück, 3. Wollmer=Kaſſel (10 Meter Vorgabe) 33 Meter 
rüick. 
100 Meter: 1. Voß=Eimsbüttel 11,4 Sek., 2. Jung=St. Georg 
„5 Sek. 
Hochſprung: 1. Schumacher=Hamburg 1,67 Meter, 2. Güſſe= 
Id=Hamburg 1,67 Meter (durch Stechen entſchieden). 
400 Meter: 1. Storz=Halle 51,9 Sek., 2. Bernſee=Bergedorf 
„9 Sek. 
5000 Meter: 1. Dreckmann=Pol. S. V. Hamburg 15:58,4 Min., 
Boltze=Stettin 16:10,5 Min. 
4 mal 100 Meter=Staffel für Damen: 1. Eimsbüttel I 54,2 
jekunden. 
100 Meter Damen: 1. Frl. Alpen=Itzehoe 13,4 Sek., 2. Frl. 
„xem=Eimsbüttel 13,5 Sek. 
Große Staffel (20 mal ½=Rundenſtaffel): 1. Viktoria=
            Ham=
urg 8:33,6 Min., 2. St. Georg 8:36,8 Min. 
A2
 Fußball. 
Sportverein Darmſtadt 98 — Sportverein Münſter 9:1 (3:0). 
Man hatte von dem jungen Kreisligaverein doch bedeutend 
mehr erwartet. Nach den überraſchenden Erfolgen in ihrer 
Klaſſe durfte man ſchließen, daß man es mit einer Mannſchaft 
zu tun hatte, die zumindeſt zu kämpfen verſtand. Aber nichts 
von alledem! Sratt deſſen konnte man bei Münſter ein derartig 
ſchwaches Spiel der geſamten Hintermannſchaft beobachten, daß 
man nicht recht wußte, ob man dem falſchen Stellungsſpiel der 
Verteidiger oder dem ſchlechten Deckungsſpiel der Läufer die 
Schuld daran zuſchieben ſollte, daß faſt jeder Angriff der 
            Darm=
ſtädter Angriffsreihe eine Gefahr für des Gegners Tor brachte. 
Etwas beſſer konnte der Sturm von Münſter gefallen, der flink 
am Ball war und manchmal überraſchend ſchnell die Bälle 
            zu=
ſpielte. Mit den Torchancen, die ſich ihm durch die ſorgloſe 
Arbeit der Darmſtädter Verteidigung darboten, verſtand er 
            je=
doch gar nichts anzufangen. 
Selbſtverſtändlich, daß Darmſtadt die ganze Spielzeit 
            Klaſ=
ſenüberlegenheit erkennen ließ. — Der Sturm, unter der 
            ener=
giſchen und geſchickten Leitung Geyers, fand Gefallen am 
            Tore=
ſchießen. Wenn er ſich heute derart oft durchzuſetzen vermochte, 
ſo erklärt ſich dies allerdings zum großen Teil aus der Schwäche 
der gegneriſchen Hintermannſchaft; viel trug dazu allerdings auch 
das genaue Zuſpiel bei. Müllmerſtadt war beſonders gut 
            auf=
gelegt und ſchoß allein ſieben Tore. Von den beiden Leuten, 
die auf Halblinks ausprobiert wurden, wußte Daab durch 
            tech=
niſche Feinheiten zu gefallen, während Jakobi durch ſeinen 
            ener=
giſchen Drang aufs Tor mehr Schwung in den Sturm brachte. 
Girmſcheid, der für Takaſz Mittelläufer ſpielte, erwies ſich auf 
dieſem Poſten als ein intelligenter Spieler, der auch in ſchwereren 
Spielen auf dieſem Poſten ſeinen Mann ſtellen wird. — Im 
            üb=
rigen lohnt es ſich nicht, den Spielverlauf näher zu ſchildern. 
Es war ein Spiel zweier Mannſchaften, die durch 
            Klaſſenunter=
ſchied voneinander getrennt ein ungleichwertiges Spiel lieſern 
mußten. Münſter gebührt jedoch dafür Dank, daß es 
            unver=
droſſen und durchaus anſtändig ſpielte und die Niederlage als 
ſelbſtverſtändlich wit Würde quittierte. 
u 
F.C. Union-„V. f. R. Bürſtadt 4:4 (3:2). 
Bei anhaltendem Regen und ſchlechten Platzverhältniſſen lies 
ferten ſich beide Mannſchaften ein ſcharfes, aber ſtets faires 
            Tref=
fen. Durch Mühlbach geht Union in Führung. Ein Schuß geht 
an die Querlatte, der Torwächter läuft heraus, und Mühlbach 
drückt den zurückſpringenden Ball ein. In der 15. Minute 
            ge=
lingt Bürſtadt der Ausgleich. Bopp kann einen gefährlichen Ball 
nur noch mit dem Fuß abwehren. Gleich darauf geht der 
            Halb=
linke Bürſtadts nach einer ſchönen Flanke des Rechtsaußen für 
ſeinen Verein in Führung. Jetzt taut Umion immer mehr auf, 
und durch gute Kombination machen ſie der Bürſtädter 
            Hinter=
wannſchaft viel zu ſchaffen. Erfolge können nicht ausbleiben. 
Union gleicht auch kurz darauf durch L. A. aus. Union ſpielt 
noch weiterhin überlegen, jedoch bleiben weitere Torerfolge 
            ver=
ſagt. 
Gleich nach Halbzeit kommt Bürſtadt zu ſeiner 4. Ecke, 
            die=
ſelbe bringt ihnen jedoch nichts ein. Einen ſcharſen Schuß des 
Bürſtädter Mittelläufers hält Bopp in feiner Manier. In der 
zweiten Spielhälfte macht ſich ein leichtes Drängen Bürſtadts 
bemerkbar. Ein Schuß des Bürſtädter Halblinken ſtreift knapp 
an der Torlinie vorbei. Durch einen Durchbruch Mühlbachs 
kommt Uion zu ſeinem 4. Tor. Mühlbach läuft mit dem Ball 
auf das Tor zu, der Torwächter läuft heraus, Mühlbach ſchießt, 
Torwächter hält, der Ball jedoch entfällt ihm und Mühlbach iſt 
zur Stelle und lenkt den Ball ins Tor. Das Spiel bleibt 
            ver=
teilt, jedoch läßt Bopp in der 28. Minute einen Schuß durch den 
Fuß rollen. Bürſtadt ermutigt, hat jetzt mehr vom Spiel. Man 
rechnet ſchon mit einem 4:3=Siege für Union. Da — ein 
            Zwi=
ſchenfall. Ein Schuß Bürſtadts geht an die Querlatte und ſpringt 
zurück. Der Schiedsrichter pfeift Torabſtoß. Bürſtadts Spieler 
reklamieren ebenſo wie das Publikum in heftiger Art. Der Schiri 
wird ſchwankend, will Niederwurf vor dem Tor geben, geht dann 
5 Meter weiter, um dort Niederwurf zu geben, läßt ſich durch das 
dauernde Reklamieren gänzlich beeinfluſſen und gibt — Tor für 
Bürſtadt. Beide Mannſchaften ſind jetzt beſtrebt, den Sieg an 
ſich zu reißen, jedoch bleibt es bei dem Verſuch. Kurz darauf 
Schlußpfiff. — Bei Union ſtand heute jeder ſeinen Mann, es 
wäre verfehlt, einen hervorzuheben. Das Spiel wurde ſcharf, 
aber fair durchgeführt.
 „Haſſia”, Dieburg, 1. — Polizeiſportverein, Darmſtadt, 1. 2:3 (1:1). 
In der 3. Kreispokalrunde ſtanden ſich geſtern obige Vereine 
in Dieburg gegenüber, um den Gauſieger zu ermitteln. Sieger 
blieb Polizeiſportverein, der vorausſichtlich am 7. 11. mit dem 
Sieger des Gaues Ried um die Entſcheidung kämpfen muß. 
Der naſſe Boden machte beiden Parteien ſchwer zu ſchaffen. 
            Die=
burg kam mit einem Kampfgeiſt auf das Spielfeld, der einfach 
bewundernswert war. Unterſtützt von dem in der Dieburger 
Zeitung aufgeforderten Publikum, wollten ſie unter allen 
            Um=
ſtänden das Spiel für ſich entſcheiden. Die Poliziſten ließen ſich 
jedoch nicht irre führen und zeigten endlich einmal, daß ſie 
            Fuß=
ball ſpielen können. Das Benehmen des Publikums nahm 
            For=
men an, was man für unmöglich hält. Nur dem Schiedsrichter, 
Herrn Störmer aus Frankfurt a. M., iſt es zu danken, daß er 
mit eiſernen Nerven das Spiel in der Hand behielt und ſich auch 
durch nichts beeinfluſſen ließ.
 Sp.Vgg. Arheilgen—Olympia Lampertheim 3:0 (1:0). 
Br. Das bedeutendſte Verbandsſpiel der Odenwaldkreisliga 
d zwiſchen obengenannten Mannſchaften auf dem Sportplatz 
Arheilger Mühlchen ſtatt. Es war ein raſſiger Kampf, wie 
nihn ſelten zu ſehen bekommt. Lampertheim erwies ſich als 
haus gleichwertig und war keine 3 Tore ſchlechter „Arheilgen 
e wieder eine ſehr gute Geſamtleiſtung, wobei alle 
            Mann=
aftsteile neben ihrer Technik auch den Eifer in die Wagfchale 
fen, und ſo mußte auch dieſer Sieg gelingen.
Montag, den 18. Oktober 1926
Nummer 289
 Seite 6 
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt 1.—Arbeiter=Turnverein 
            Mör=
felden 1. 0:4 Toren, Halbzeit 0:1 Toren, Ecken 5:13. 
Ein Proteſtſpiel, für das der Himmel zahlreiche Tränen 
hatte. Bei der dem Unwetter vom Samstag nachmittag 
            ent=
ſprechenden Zuſchauerzahl von zirka 50 Perſonen ein ſehr 
            be=
einträchtigtes Spiel. Mörfelden war der glückliche Sieger. 
Objektiv hat Mörfelden verdient gewonnen, die Mannſchaft war 
durch Aufbietung aller Energie auf Sieg eingeſtellt. Darmſtadt 
ließ an Eifer ſehr viel vermiſſen. Das Reſultat iſt nach dem 
Spielverlauf etwas zu hoch. Eine Ballberechnung war 
            voll=
ſtändig unmöglich, das Eckballverhältnis bildet deshalb keinen 
Maßſtab für die Ueberlegenheit Mörfeldens. Obwohl Mörfelden 
taktiſch beſſere Spielweiſe führt, war die beiderſeitige Nervoſität 
etwas übertrieben. Mit dieſem Spiel ſteht der Bezirksmeiſter 
des 1. Bezirks im Turnverein Mörfelden feſt. Wir gratulieren! 
Das Spiel in Walldorf wurde infolge des anhaltenden 
            Un=
wetters nicht ausgetragen. 
Die Jugendmannſchaft konnte das Spiel mit der 
            Jugend=
elf der Freien Turngemeinde Pfungſtadt mit 2:1 Toren für 
eigene Farben buchen. 
Ausfall aller Verbandsſpiele im Rheinbezirk. 
Im Rheinbezirk wurden am Sonntag alle Fußball=
            Verbands=
ſpiele abgeſagt, da es ununterbrochen regnete und die Plätze 
durch den ſtarken Regen der Vortage ſchon unbeſpielbar geworden 
waren. 
Bezirk Rheinheſſen/Saar.
 Der S. V. Mainz 05 brachte ſich geſtern durch ſeinen 
            über=
ſegenen 6:1=Sieg über Trier an die Tabellenſpitze, da Wormatia 
Worms gegen F.V. Saarbrücken durch das 3:3=Ergebnis einen 
Punkt einbüßte. Alemannia Worms mußte ſich in Saarbrücken 
dem S.C. Saar 05 mit dem knappen Reſultat von 1:0 beugen. 
Die Ueberraſchung des Tages lieferte Boruſſia Neunkirchen, das 
in glänzender Verfaſſung ſpielend den 1. F.C. Idar glatt mit 
4:0 niederkanterte. Die unbeſtändigen Wiesbadener brachten in 
einem wenig anſprechenden Spiel gegen den Neuling Haſſia 
Bingen nur ein ſehr mageres 1:1 zuſtande. Die Tabelle zeigte 
folgenden Stand: 
*e 
Wormatia Worms—F.V. Saarbrücken 3:3 (1:3). 
Unter ſtrömendem Regen wickelte ſich geſtern auf dem 
            Wor=
matig=Platz vor über 1500 Zuſchauern ein grandioſer Kampf ab. 
Saarbrücken, das dank dem vorzüglichen Spiel ſeines neuen 
Mittelſtürmers Welter und des halbrechts ſtürmenden Zeimet II 
kurz vor der Pauſe glatt mit 3:0 führte, ließ ſich nach 
            Wieder=
anſtoß durch die Heſſen vollſtändig niederringen, und dieſe hätten 
auch noch das ſiegbringende Tor erzielt, wenn ſie nicht einen 
            ver=
dienten Elfweter vergeben hätten. Die Torſchützen für Worms 
waren Müller, Philipp und Winkler. Der Verluft des einen 
Punktes iſt lediglich auf das leichtſinnige Spiel der Wormſer 
Hinvermannſchaft während der erſten Halbzeit zurückzuführen. 
S.V. Wiesbaden—Haſſia Bingen 1:1 (1:1). 
Unter der Leitung des zeitweilig nicht befriedigenden 
Schiedsrichters Lehnert=Stuttgart büßten die Wiesbadener 
            un=
verdient einen dichtigen Punkt ein. Ein Handelfmeter brachte 
dem Platzverein durch Beſt in der 16. Minute die Führung, aber 
Bingen glich durch Fromann in der 29. Minute nach einer Ecke 
aus. Zu Beginn der 2. Halbzeit machte wieder einer der Gäſte 
Hand, Ries vermochte aber dennoch einzuſenden. Hier machte der 
Schiedsrichter einen Fehler, indem er Elfmeter gab, der vom 
Torwart gehalten wurde. Wiesbaden war weiterhin haushoch 
überlegen, konnte aber bei der zahlreichen Verteidigung nichts 
erreichen. 
A 
Boruſſia Neunkirchen—1. F.C. Jdar 4:0 (3:0). 
Die Neunkirchener Boruſſen lieferten geſtern eine ganz 
            glän=
zende Partie, trotz ſtarken Regens zeigten ſie ein flüſſiges 
            Kom=
binationsſpiel, mit dem ſie die auf Durchbrüche eingeſtellten 
Idarer glatt niederhielten. Nach einem Eckenverhältnis von 6:0 
für Boruſſia fiel in der 21. Minute durch Jung das erſte Tor. 
Das zweite Tor war ein Eigentor der Idarer Verteidigung, 
während kurz vor der Pauſe der Halbrechte Demming den 
            drit=
ten Treffer anbringen kann. Nach der Pauſe kommt Idar ſtark 
auf, doch die Boruſſen=Hintermannſchaft, iſt auf der Hut und 
kann alle Angriffe abſchlagen. Kaufmann erzielt dann gegen 
Schluß im Alleingang das vierte Tor. 
Eintracht Trier—S.V. 05 Mainz 1:6 (0:3). 
1 
Die Trierer Mannſchaft war trotz ihres anerkennenswerten 
Eifers kaum ein ernſthafter Gegner, die Mainzer durch ihre klare 
techniſche und taktiſche Ueberlegenheit lagen bei der Pauſe durch 
Heſſer, Liponner und Zimmer bereits mit 3 Toren in Führung. 
Nach Wiederanſtoß glückte den Einheimiſchen überraſchend das 
Ehrentor. Doch die Mainzer beherrſchten trotzdem das Feld 
vollkommen und erhöhten durch Zimmer (2) und Bickerle bis 
zum Schluß auf 6:1 Tore. 
S. C. Saar 05 Saarbrücken—Alemannia Worms 1:0 (1:0). 
Auf einem total aufgeweichten Boden lieferten ſich beide 
Mannſchaften einen ausgeglichenen Kampf, den die glücklicheren 
Saarländer gewannen. Das einzige Tor des Tages, ſiel eine 
Minute vor der Pauſe durch Michel, der auf der linken Seite 
durchbrach und unhaltbar ſkorte. Beide Hintermannſchaften 
            lie=
ferten ein großes Spiel und ließen für die beiderſeitigen 
            Stür=
merreihen, die in ihren Aktionen ſtark gehemmt waren, keinen 
Erfolg mehr zu. 
Mainbezirk. 
F.=S.=V. Frankfurt — Eintracht, Frankfurt, 3:2. 
Offenbacher Kickers — S.=C. Rot=Weiß, Frankfurt 1:1. 
Union=Niederrad — Viktoria 94, Hanau 6:0. 
V. f. L., Neu=Yſenburg — Germania 94, Frankfurt 0:1. 
F.=C. 93, Hanau — Viktoria=Aſchaffenburg 3:0. 
Durch das Unentſchieden in Offenbach iſt den Kickers die 
Dabellenſpitze geblieben, während die Frankfurter Eintracht ihren 
2. Platz mit dem F.=S.=V. Frankfurt gegen den 3. Platz tauſchen 
mutßte. Rot=Weiß hat immerhin den Anſchluß an die 
            Spitzen=
gruppe behalten, der weit entfernt erſt die Mittelgruppe folgt.
Bezirk Württemberg=Baden.
 Stuttgarter Kickers — 1. F.=C. Freiburg 3:1. 
Union=Böckingen — V. f. B. Stuttgart 0:2. 
Sportfreunde=Stuttgart — S.=C. Stuttgart 4:4. 
Phönix=Karlsruhe — V. f. R. Heilbronn 2:1. 
S.=C. Freiburg — Karlsruher F.=V. 2:5. 
Die Spiele des geſtrigen Sonntags haben keine beſonderen 
Ueberraſchungen gebracht, bis auf das 4:4 der Sportfreunde= 
Stuttgart gegen den S.=C. Stuttgart, das dem Tabellenletzten den 
erſten Punkt einbrachte. Auch die nachſtehende Tabelle hat keine 
weſentlichen Veränderungen erfahren.
18:9 Punkte
11 Karlsruher F. V. . . . . . 6 20:6 S. C. Stuttgart . . . .. 13:12 Kickers Stuttgart . . . 5 6:10 Phönix Karlsruhe . . . . 6:9 V. f. R. Heilbronn .... 13:7 Union Böckingen . . .. 5 8:8 1. F. C. Freiburg . . . .. 5 11:13 S. C. Freiburg . . . . 8:12 Sportfreunde Stuttgart. 5 7:20 1
Ueberraſchungen im Bezirk Bayern.
 Sp.=Vg. Fürth — 1. F.=C. Nürnberg 0:0. 
Bayern=München — A.=S.=V. Nürnberg 2:0. 
* 
F.=C. Bayreuth — S.=V. München 1860 1:6. 
Schwaben=Augsburg — Wacker=München 1:1. 
Bei den vier Verbandsſpielen des Sonntags gab es im 
Bezirk Bayern drei Ueberraſchungen. Der 1. F.=C. Nürnberg. 
den man als ſicheren Sieger über die Sp.=Vg. Fürth erwartete, 
konnte gegen die Kleeblätter nur ein 0:0 erzielen. Die 
            Klub=
leute erlitten damit den erſten Punktverluſt, jedoch ändert ſich 
an ihrer führenden Stellung nichts, da der A.=S.=V. Nürnberg, 
der bislang nach dem Klub die relativ günſtigſte 
            Tabellenſtel=
lung hatte, gegen die Münchener Bayern 0:2 unterlag. Das war 
die zweite Ueberraſchung, denn auch hier hatte man mit einem 
Siege der Nürnberger gerechnet, und das um ſo mehr, als die 
Bayern wieder ohne Pöttinger und Kienzber ſpielen mußten. 
Das dritte unerwartete Reſultat beſcherte Wacker=München im 
Spiele gegen Schwaben=Augsburg, das der favoriſierten Wacker= 
Elf nur ein 1:1 einbrachte. Wenn man will, iſt ſchließlich auch 
noch die 1:6=Niederlage des 1. F.=C. Bayreuth gegen S.=V. 1860 
München eine Ueberraſchung, denn man hatte zwar wohl mit 
einem Siege der Münchener Löwen gerechnet, daß dieſe aber 
Bayreuth auf eigenem Gelände ſo hoch ſchlagen würden, kam 
unerwartet.
 1.F. C. Nürnberg .. . . . 
Sp. Vg. Fürth . . ... 
A. S. V. Nürnberg . . . . 
1860 München . . . . . 
Bayern München .. . . 
Wacker München . . . . 
Schwaben Augsburg . . 
V. f. R. Fürth . ...." 
F. C. Fürth ...... 
1. F. C. Bayreuth . . . .
 Fußball=Ergebniſſe. 
Brandenburg. 
Verbandsſpiele. Abteilung A: Preußen Berlin—Hertha) 
B. S. C. Berlin 0:6. 1. F. C. Neukölln—Tasmania Berlin 4:2. 
Alemannia Berlin—Minerva Berlin 2:3. Meteor Berlin—Wacker 
Tegel 4:2. Union 92 Berlin-Vorwärts Berlin 0:4. Abteilung 
B: Union Oberſchöneweide—Spandauer S. V. 3:0. Kickers 
Schöneberg—1. F. C. Neukölln 3:4. —Union Potsdam-Viktoria 
Berlin 1:2. Polizei S. V. Berlin—Sp. V. 92 Berlin 1:5. Norden= 
Nordweſt Berlin—Wedding (Geſellſchaftsſpiel) 3:1. 
Südoſtdeutſchland. 
Sportfreunde Breslau — Alemannia Breslau 0:2. Hertha 
Breslau-—V. f. B. Breslau 1:3. F. V. 06 Breslau-Breslau 
1908 2:2. 
Nordoſtdeutſchland. 
Preußen Stettin—Titania Stettin 0:3. 
Weſtdeutſchland. 
Verbandsſpiele. Berg.=Märk. Bezirk: Sp. Vg. Ratingen— 
Fortuna Düſſeldorf 0:4. B. C. 05 Düſſeldorf—Solingen 95 1:1. 
V. f. B. Remſcheid—Solingen=Gräfrath 0:5. Turu Düſſeldorf— 
S. u. S. Elberfeld 0:1. V. f. L. Benrath—B. V. 04 Düſſeldorf 
3:1. Schwarz=Weiß Barmen—Eller 04 7:5. Rheinbezirk: Sp.Vg. 
Köln=Sülz 07—Rhenania Köln 3:0. S. V. Mühlheim—S. C. 99 
Köln 5:2. S. C. Düren-Tura Bonn 2:2. F. V. Bonn-Vingſt 
05 4:1. Jugend Düren—F. V. Lindenthal 1:4. B. C. Köln— 
Sp. V. Düren 5:0. S. C. M.=Gladbach—Alemannia Aachen 5:2 
F. C. Odenkirchen-Lürrip 5:3. Sp. V. Rheydt-Boruſſia M.= 
Gladbach 2:3. V. f. B. Aachen—Eintracht M.=Gladbach 1:2. 
            Ruhr=
bezirk: Sportfreunde Eſſen—Schwarz=Weiß Eſſen 3:3. B. V. 
Alteneſſef — M. B. V. Linden 4:0. Bochum 48 — Germania 
Bochum 1:1. Dortmund 95—Boruſſia Dortmund 6:2. Union 
Gelſenkirchen—Erle 08 2:0. Buer 07—Alemannia Dortmund 1:3. 
Langendreer 04—Gelſenkirchen 07 4:4. Weſtfalenbezirk: Sp. Vg. 
Hamm—Arminia Bielefeld 3:4. Union Herford-V. f. B. 
            Biele=
feld 0:2. Viktoria Recklinghauſen—Greven 09 3:1. Münſter 08 
Weſtfalia Scherlebeck 3:1. Osnabrück 06—Union 
            Reckling=
hauſen 3:0. Niederrheinbezirk: Duisburg 99—Preußen 
            Duis=
burg 4:0. Union Krefeld-V. f. B. Ruhrort 4:1. Sp. Vg. 
            Ober=
hauſen—Oſterfeld 2:2. Sp. Vg. Meiderich-Preußen=Krefeld 3:2. 
Sp. V. Homberg—08 Duisburg 1:2. Südweſtfalenbezirk: Hagen 
5—Neheim 08 4:0. Plettenberg—Hagen 72 6:4. Bezirk Heſſen= 
Hannover: Sp. Vg. Linden—Sp. V. Kaſſel 2:7. Kurheſſen Kaſſel 
Heſſen Kaſſel 2:0. S. C. 03 Kaſſel—Sp. Vg. Göttingen 4:2. 
Göttingen 05—Tura Kaſſel 1:3. V. f. B. Gießen-Kurheſſen 
Marburg 5:3. 
Norddeutſchland. 
Bezirk Hamburg: Hamburger S. V.—Viktoria Hamburg 3:1. 
Eimsbüttel—Concordia Hamburg 4:2. F. C. Wandsbek—St. 
Georg Hamburg 1:3. St. Pauli Sport Hamburg—Union Altona 
0:2. F. C. Nienſtedten—F. C. Ottenſen 0:3. Bezirk Harburg: 
Boruſſia Harburg—Raſenſport Harburg 1:2. Viktoria 
            Wilhelms=
burg—Wilstorf 3:2. S. C. Uelzen—F. C. Altona 93 1:1. Bezirk 
Kiel: Holſtein Kiel—Eintracht Braunſchweig 6:2. Kilia Kiel— 
Boruſſia Kiel 2:0. Nordmark Flensburg—Olympia Neumünſter 
1:0. Bezirk Lübeck=Mecklenburg: Phönix Lübeck—Schwerin 03 
5:1. Bezirk Hannover=Braunſchweig: Werder Hannover—V. f. B. 
Braunſchweig 2:2. Hannover 96—Sp. Vg. Hildesheim 4:0. Leu 
Braunſchweig—Arminia Hannover 3:5. Concordia Hildesheim— 
Niederſachſen Hannover 3:1. V. f. L. Helmſtadt—Eintracht 
            Han=
nover 1:3. Bezirk Bremen: A. T. S. Bremen—Düſſeldorfer S. C. 
99 (Geſellſchaftsſpiel) 2:6. 
Mitteldeutſchland. 
Nordweſtſachſen: Arminia Leipzig — Fortung Leipzig 4:6. 
Wacker Leipzig—Sp. Vg. Leipzig 1:2. T. u. B. Leipzig—
            Ein=
tracht Leipzig 5:0. Sportfreunde Leipzig—Olympia=Germania 
Leipzig 5:1. V. f. B. Leipzig—Viktoria Leipzig 5:2. Oſtſachſen: 
Sp. Vg. Dresden—Ring Dresden 4:2. F. V. 06 Dresden—Guts 
Muts Dresden 0:3. Dresdener S. C.—Dresdenſia Dresden 5:1. 
S. C. Radebeul-V. f. B. Dresden 2:0. F. Geſ. 93 Dresden- 
Brandenburg Dresden 0:0. Mittelſachſen: Chemnitzer S. C.— 
National Chemnitz 7:1. Teutonia Chemnitz-Preußen Chemnitz 
1:4. Wacker Chemnitz—Sturm Chemnitz 1:5. V. f. B. Chemnitz
 —Hellas=Germania Chemnitz 0:1. Vogtland: Sp. Vg. Plauen 
—Sp. u. B. C. Plauen 2:2. V. f. B. Plauen-Vogtl. F. C. Plauen 
3:0. S. C. Markneukirchen-Concordia Plauen 1:3. Saalegau: 
Halle 96—Wacker Halle 1:2. Sportfreunde Halle—Boruſſia Halle 
3:2. Merſeburg 98—Halle 98 0:1. Favorit Halle—V. f. R. 
Merſeburg 1:1. Mittelelbgau: Fortuna Magdeburg—Sp. u. S. 
V. Magdeburg 3:3. S. C. 1900 Magdeburg-Preußen 
            Magde=
burg 2:2. V. f. L. Genthin-Preußen Burg 2:5. Viktoria 98 
Magdeburg—Germania Magdeburg 1:0. Nordthüringen: Sp. V. 
Arnſtadt—B. C. 1918 Erfurt 3:2. V. f. B. Erfurt—Sportring 
Erfurt 2:2. Schwarz=Weiß Erfurt—S. C. Erfurt 1:3. Arnſtadt 
G7—Sp. V. Erfurt 1:4. Oſtthüringen: S. V. Kahla—Sp. Vg. 
Jena 4:0. S. V. Richthofen—Saalfeld 06 1:2. 1. S. V. Jena— 
S. C. Weimar 3:0. V. f. B. Apolda—Wimaria Weimar 1:2. 
England. 
1. Liga: Arſenal — Weſtham United 2:2. Birmingham — 
Derby County 1:0. Blackburn Robers-Burnley 1:5. Bury— 
Mancheſter United 0:3. Everton-Newcaſtle United 1:3. 
            Hud=
dersfield Town—Cardiff City 0:0. Leiceſter City-Leeds United 
3:2. Sunderland—Aſton Villa 1:1. Tottenham Hotſpurs—
            Shef=
field United 3:1. Weſtbromwich Abion-Bolton Wanderers 1:1. 
Sheffield Wednesday-Liverpool 3:2. 2. Liga: Barnsley-Port 
Vale 2:0. Blackpool—Wolvershampton 3:2. Darlington-
            Brad=
ford City 3:0. Fulham—South Shields 2:2. Grinsby Town— 
Hull City 0:1. Mancheſter City—Southampton 3:4. 
            Notting=
ham Foreſt — Middlesbrough 4:3. Oldham Athletik — Preſton 
Nordthend 5:1. Portsmouth — Chelſea 2:3. Reading — Notts 
County 7:1. Swanſea Town—Clapton Orient 3:2. 
Schweiz. 
Grashoppers Zürich—F. C. Zürich 5:0. F. C. St. Gallen— 
Young Fellows Zürich T:2. F. C. Lugano—Winterthur 1:1. 
            Nord=
ſtern Baſel—Young Boys Bern 0:0. F. C. Aarau—F. C. Bern 
1:2. F. C. Grenchen—F. C. Baſel 5:0. Servette Genf—Etoile 
Carouge 2:0. Etoile chaux de fonds—Urania Genf 3:3. 
            Lau=
ſanne Sports—F. C. Biel 3:1. 
Oeſterreich. 
Rapid Wien—Simmering 2:2. Wacker Wien-Hakoah Wien 
1:1. Slovan Wien-Brigittenauer A. C. 0:1. Florisdorfer A. C. 
—Rudolfshügel Wien 4:2. Wiener S. C.—Vienna Wien 4:2. 
Admira Wien—Bata=Zlin (Rußland) 5:2. 2. Spiel Admira 
Wien-Bata=Zlin 3:3. 
Frankreich. 
Club Francais Paris—C. A. Paris 3:3. Red Star 
            Olym=
pique Paris—C. A. Vitry 1:1. S. O. Eſt Paris—Stade 
            Fran=
cais Paris 2:3. U. S. Suiſſe Paris—C. A. S. Géneraux 1:2. 
Holland. 
Abteilung 1: Stormvogels Ymuiden—F. C. Dordrecht 4:4, 
Blau Wit Amſterdam—R. C. Harlem 4:1. t Gooi Hilverſum— 
Sparta 4:2. V. 1. C.—V. V. den Haag 7:2. Exzelſior 
            Rotter=
dam—Ajax Amſterdam 1:0. Abteilung 2: H. B. S. den Haag— 
de Spartaan 2:1. F. C. Harlem — Feijenord Rotterdam 0:4, 
F. C. Zaandam—A. S. C. Leiden 2:0. E. D. O. Harlem—F. C. 
Hilverſum 3:3. V. O. V. Rotterdam-V. V. Utrecht 0:2. 
            Ab=
teilung 3: Viteſſe Arnheim—A. C. Zwolle 2:2. D. O. T. O.— 
Enſchede Boys 1:1. S. C. Enſchede—Heracles Almelo 3:3. Robut 
et Velocitas—Wageningen 2:1. Abteilung 4: V. V. Maaſtricht 
Wilhelmina den Boſch 2:1. N. O. A. D. Tilburg—Willem II 
Tilburg 4:1. V. V. Breda—H. A. C. 1:1. P. S. V.—F. C. 
            Roer=
mond 1:1. Abteilung 5: V. V. Groningen—W. V. V. 4:2. Be 
Quick Groningen—Achilles Aſſen 1:1. Leuwarden—Friesland 
1:2. Veendam-Velocitas Groningen 2:4.
 Heſſiſcher Polizei=Sport=Verein 1. — Sp.=V. Wiesbaden, 1. 3:1. 
Heſſiſcher Polizei=Sport=Verein, 2. — V. f. L. „Heſſen”, 2. 1:3. 
Mit reichlicher Verſpätung pfiff der Schiedsrichter, ein Herr 
aus Worms, das Spiel an. Beide Mannſchaften ſpielten ſehr 
zerfahren, ganz beſonders der Darmſtädter Sturm; bei etwas 
beſſerem Stellungsſpiel und Zuſammenſpiel hätten mehr Tore 
erzielt werden können. Nur der guten und aufopferungsvollen 
Arbeit der Hintermannſchaft, die alle Angriffe des Wiesbadener 
Sturmes zunichte machte, iſt der gute Ausgang des Spieles zu 
verdanken. — Wiesbaden zeigte ſich nicht von der beſten Seite. 
Die Entſcheidungen des Schiedsrichters dürfen nicht angefochten 
werden. Zu empfehlen wäre Wiesbaden, mehr mit den Händen, 
als mit dem Munde zu ſpielen. — Der Schiedsrichter war dem 
Spiel ein gerechter Leiter. 
Sportver, 98 Darmſtadt—Polizeiſportver, Babenhaufen 4:0 (2:0). 
Ein Konglomerat von Strafſtößen, Unfällen, Pfeifen des 
Schiedsrichters, Lachen des Publikums und verunglückten 
            Tor=
ſchüſſen. Mehrere Spieler mehrere Male verwarnt, ein 
            Baben=
hauſener herausgeſtellt. Die Gäſte ziemlich rauh, teils 
            unge=
wollt, infolge der Näſſe, und teils . . . . Die Blau=Roten 
            ge=
hemmt durch mangelnde Standſicherheit und parkettähnlichen. 
Boden. Der Schiedsrichter, eine beſondere Klaſſe, „nicht ganz 
einwandfrei” in ſeinen Entſcheidungen. Beſonders zu loben 
beide Verteidigungen, beide Torwächter. 
Das Publikum in Anbetracht des Regens zahlreich, 
            fana=
tiſch und ſenſationslüſtern, wie immer. 
Im ganzen: Sportverein hat verdient gewonnen, die 
            Geg=
ner haben es den naſſen Verhältniſſen und ihrer zuerſt 
            quali=
tativ, ſpäter allerdings auch quantitativ guten Verteidigung zu 
danken, daß ſie mit keinem höheren Reſultat nach Hauſe geſchickt 
wurden. 
Unſere Liga gab hiermit für längere Zeit, ihr 
            Abſchieds=
debut, da ſie die nachſten Spiele auf fremden Plätzen ſpielen und 
hoffentlich auch gewinnen wird. 
Die übrigen Reſultate: 2. Mannſchaft—1.Mannſchaft 
            Arheil=
gen 2:1. Damit haben ſich die Darmſtädter an der Spitze der 
Tabelle behauptet. Der gute Geiſt, der in der Mannſchaft ſteckt, 
berechtigt zu weiteren Hoffnungen. 1. Jugend Sp.V. 98—3. 
            Ju=
gend Sp.V. 98 8:0. 
1 
Tgſ. Griesheim—Tgde. Darmſtadt 1846 3:2 (2:1). 
Geſtern trug die Turngemeinde Darmſtadt nach 14tägiger 
Pauſe ihr 5. Gaumeiſterſchaftsſpiel in Griesheim aus. Das 
            Er=
gebnis des Spiels iſt wohl ſehr überraſchend, zumal die Tgde. 
Darmſtadt in dem Vorrundenſpiel gegen Tgſ. Griesheim auf 
dem Platz am Finanzamt 11:1 gewann. Die Niederlage der 
Tgde, iſt auf das zerfahrene Spiel, ſowie auf die drei 
            Erſatz=
leute, die noch im letzten Augenblick wegen Erkrankung und 
            Ver=
hinderung einiger Spieler eingeſtellt werden mußten, 
            zurückzu=
führen. Nach dieſem Verluſte wird die Tgde. Darmſtadt ſich 
daran halten müſſen, ſich in der A=Klaſſe zu halten, 
T. V. Biebesheim—F.C. Union 6:11. 
Am geſtrigen Sonntag ſtand die 1. Handballmannſchaft von 
Union der gleichen vom Turnverein Biebesheim zum fälligen 
Rückſpiel in Viebesheim gegenüber. Trotz des Regens, welcher 
ſchon die ganze Nacht durch anhielt, war der Platz einigermaßen 
ſpielbar. Union, in kompletter Aufſtellung, konnte bis zur 
Pauſe ſchon mit 5:3 in Führung liegen und zum Schluſſe als 
ſicherer Sieger den Platz verlaſſen. Das Reſultat lautete 11:6. 
Die Leitung lag in den Händen des Herrn Beher vom 
            Polizei=
ſportverein, der dem Spiel zu jeder Zeit ein gerechter Leiter 
war. Die Jugend konnte ebenfalls zwei wertvolle Punkte 
buchen, da Langen nicht zur rechten Zeit angetreten iſt. Somit 
konnte die 1. Mannſchaft die Führung der Tabelle übernehmen, 
und es iſt zu hoffen, daß die noch auszutragenden Spiele vom 
ſelben Geiſt wie dem geſtrigen beſeelt ſind.
Nummer 289
Montag, den 18. Oktober 1926
Seite 7
 Motorſport. 
A. D. A. C.=Harzfahrt 1926. 
Nach guter Vorbereitung des Gaues 11 (Hannover) 
            veran=
ftaltete der ADAC. am Sonntag zum zehnten Male die 
            tradi=
tionelle Harzfahrt. 85 Fahrzeuge, 55 Wagen und 30 Motorräder 
fanden ſich am Start ein. Es wurde in der Nacht vom Samstag 
zum Sonntag von 12 bis 8 Uhr geſtartet, und zwar in ſolchen 
Abſtänden, daß die größeren Fahrzeuge die kleineren nicht 
            über=
holen konnten. In der Nacht waren die Schwierigkeiten für die 
Fahrer groß; es herrſchte eine eiſige Kälte, Regenſchauer, 
            ver=
miſcht mit Hagel, gingen faſt ununterbrchen nieder, und dazt 
waren die Straßenverhältniſſe auf dem erſten Teil der Strecke 
noch ſehr ſchlecht. Die Strecke führte von Hannoper über 
Hameln, Höxter, Hannoverſch=Münden, Dransfeld, Göppingen, 
Harzberg (Oberharz). Hier wurde auf einer 2,9 Kilometer 
            lan=
gen, ſtark anſteigenden und kurvenreichen Strecke in der Zeit von 
8 bis 2 Uhr vormittags eine Sonderprüfung eingelegt. Die 
Strecke führte dann weiter über Wolfenbüttel, Braunſchweig, 
Münſter i. W., Soltau, Hannover, über insgeſamt 500 
            Kilo=
meter. Nachmittags um 3,43 Uhr traf als erſter Fahrer der 
Hannoveraner Butenuth auf Hanomag in der vorgeſchriebenen 
Zeit ein. Die näheren Reſultate werden erſt in den nächſten 
Tagen errechnet und bekannt gegeben, es läßt ſich aber ſchon 
heute ſagen, daß ein großer Teil der Fahrtteilnehmer ohne 
Strafpunkte geblieben iſt. Mit einer Ausnahme blieb die 
            Ver=
anſtaltung auch von Unfällen verſchont, und auch die Ausnahme 
war nicht beſonders tragiſch zu nehmen. Im Weſertal 
            kolli=
dierte ein Wandererwagen mit einem Brückengeländer. Während 
der Wagen ſchwer mitgenommen wurde und abgeſchleppt 
            wer=
den mußte, kamen die Fahrer mit dem Schrecken davon. 
Um den Oſtſee=Pokal der Motorräder. — Schlutius= 
Berlin (BMW.) gewinnt den Pokal). 
Auf der traditionellen Bäderrennſtrecke bei Swinemünde 
veranſtalteten am Sonntag Pommerſche Motorrad=Vereinigung 
und Swinemünder M.C. gemeinſam die Motorradrennen um 
den Oſtſee=Pokal. Von den 28 geſtarteten Fahrern kamen nur 
die Hälfte durchs Ziel. Auch der Pokalverteidiger Gubela=
            Ber=
lin (Mabeco) wurde durch Defekte zur Aufgabe gezwungen. Sein 
Nachfolger im Pokalbeſitz wurde der Berliner Schlutius 
auf BMW. Die Ergebniſſe: 
Bis 175 Kubikzentimeter (158,4 Km.): 1. Müller=Zſchoppau 
(DKA8.) 2:03,18 Std. 
Bis 250 Kubikzentimeter (158,4 Km.): 1. Kohl=Berlin 
(BMW.) 1:59,24 Std. 
Bis 350 Kubikzentimeter (198 Km.): 1. Thewis=Berlin (Jap) 
2:20 Std. 
Bis 500 Kubikzentimeter (198 Km.): 1. Schlutius=Berlin 
(BA 
8.) 2:04,19 Std. 
Ueber 500 Kubikzentimeter (198 Km.): 1. Burgaller=Berlin 
(BMW.) 2:06,07 Std.
 Radrennen in Mainz ausgefallen. 
Die für Sonntag angeſetzten Bahnrennen auf der Mainzer 
Radrennbahn wurden wegen der kalten und ungünſtigen 
            Witte=
rung abgeſagt. 
Internationales Radball=Turnier in Zürich. 
Beim internationalen Radball=Turnier des Veloklub an der 
Siehl ſiegte der gaſtgebende Verein mit 6 Punkien vor 
            Winter=
thur mit 4, Sendenheim 2 Punkten und Augsburg mit 0 Punkten. 
Nürnberg konnte nur den 8. Platz beſetzen. Sehr lebhaften 
            Bei=
fall konnte der deutſche Meiſter im Einer=Kunſtfahren, Reichardt= 
Nürnberg, bei ſeinen Vorführungen quittieren. — Das 
            Länder=
ſpiel im Dreier=Radball zwiſchen der Schweiz und Frankreich 
wurde von den Eidgenoſſen mit 2:1 Toren gewonnen. 
45
 2i 
Boxen.
 Paul Noack deutſcher Federgewichtsmeiſter. — Ein erbitterter 
Kampf mit Stamms=Deſſau. 
In Mühkhaufen (Thür.) wurde am Sonntag die deutſche 
Federgewichtsmeiſterſchaft zwiſchen Paul Noack=Berlin und 
Stamms=Deſſau entſchieden, nachdem tags zuvor noch in 
            Dort=
mund die Kollegen vom „Schwergewicht” ſich uneniſchieden 
            ge=
trennt hatten. Die beiden Federgewichtler, die ſich in 
            Mühl=
hauſen vor etwa 2000 Zuſchauern über 15 Runden 
            gegenüber=
ſtanden, lieferten ſich einen Kampf, wie man ſich ihn erbitterter 
und hartnäckiger kaum vorſtellen kann. Noack hatte nach 15 
Runden einen glatten Punktſieg errungen, der vom Publikum 
beifällig aufgenommen wurde. — Auch die Rahmenkämpfe 
brachten recht guten Sport. Hainiſch=Mühlhauſen boxte mit dem 
Duisburger Gohrer über 8 Runden unentſchieden, und die 
            bei=
den Hamburger Kruſe und Kündig kämpften über 4 Runden 
ohne Entſcheidung. 
Sp. V. „Siegfried” Pfungſtadt—Ath.=Sp.=V. B. 
Die Boxabteilung des Sp.=V. „Siegfried” Pfungſtadt veranſtaltete 
am Samstag, den 16. Oktober, bei gutbeſuchtem Hauſe einen Boxkampf= 
Werbeabend im wahren Sinne des Wortes. Man war durch die 
äußere Aufmachung ſowie den guten Beſuch auf das angenehmſte 
überraſcht und konnte die Wahrnehmung machen, daß auch in 
            Pfung=
ſtadt der Boxſport mächtig im Kommen iſt. In erſter Linie iſt dies 
natürlich dem rührigen Sp.=V. S. Pfungſtadt zu danken, der hier 
bahnbrechend gewirtt hat. Zu den Kämpfen, die in einwandfreier 
Weiſe von Gauſportwart Kaltwaſſer Darmſtadt als Ringrichter 
            ge=
leitet wurden, hatte man die Boxabteilung des Athl.=Sp.=V. 95 
            Darm=
ſtadt verpflichtet. Dieſe beteiligte ſich an dieſem Abend mit 2 Senioren, 
3 Anfängern und 3 Jugendkämpfern. Es gelang ihr, gegen die junge, 
mächtig aufſtrebende Abtlg, des veranſtaltenden Vereins 2 Siege und 
1 unentſchiedenen Kampf zu erzielen, was als ſehr gut bezeichnet 
werden konn. 
Im erſten Kampf der Jugendklaſſe ſtanden ſich Kottmann Pf. und 
Reneis D. gegenüber. Derſelbe ging über 3 Runden und endigte 
            ge=
vechter Weiſe unentſchieden. 
Im zweiten Kampf ſtanden ſich die beiden Anfänger Größmann Pf. 
und Kuhn D. gegenüber. Auch dieſer Kampf ging über 3 Runder 
und war für Größmann eine Revanche vom Gaufeſt. Er drehte 
            dies=
mal den Spieß um, indem er wohl knapper aber verdienter 
            Punkt=
ſieger wurde. 
Im dritten Kampf ſtanden ſich abermals die beiden bekannten 
Jugendkämpfer Hillgärtner Pf. und Bock II D. gegenüber. Es war 
dies unſtreitig der ſchönſte Kampf des Abends. Beide techniſch ſehr 
gute Kämpfer, gehen ebenfalls über 3 Runden und wurde Bock II 
glatter Punktſieger. Letzterer lieferte unbedingt an dieſem Abend 
ſeinen beſten Kampf. 
Im vierten Kampf ſtanden ſich zwei Vereinskollegen, Debus und 
Müller, beide A.=Sp.=V. 95 Darmſtadt, zu einem Schaukampf über 
3 Runden gegenüber, der den beiden auch vortrefflich gelang, was 
am Schluſſe durch das anweſende Publikum dankbar anerkannt wurde 
Im ſünften Kampf ſtanden ſich wieder 2 Anfänger Kramer, Pf 
und Wiegand D. gegenüber. Dieſe lieferten ebenfalls einen 3=
            Runden=
kampf und blieb der infolge größerer Reichweite ſich etwas im Vorteil 
befindliche Kramer knapper Punktſieger. Hier iſt es Wiegand hock 
anzuerkennen, daß er trotz heftigen Naſenblutens den Kampf glatt 
durchhielt. 
Im ſechſten Kampfe ſtanden ſich Drott Pf. und Hahnemann D. 
gegenüber. Letzterer war in anerkennenswerter Weiſe für den nicht 
angetretenen W. Weckbach eingeſprungen, konnte aber den Kampf nicht 
lange durchhalten, da er wegen einer Daumenverſtauchung gleich in 
der 1. Runde aufgeben mußte. Sieger Drott Pf. 
Im ſiebenten und letzten Kampfe ſtanden ſich Dornbach Pf. und 
Boeckh D. gegenüber. Derſelbe begann ſehr vielverſprechend, doch war 
Dornbach am Ende der 1. Runde gezwungen, den Kampf gegen den 
in ſehr guter Form befindlichen Boeckh aufzugeben. Sieger Boekh 
Darmſtadt. 
Ferner möchten wir nicht verſäumen, unſeren Altmeiſter und 
zweiten Vorſitzenden, J. Otto ſen., an dieſer Stelle zu ſeinem Sport= 
und familiären Ehrentage am Dienstag, den 19. Oktober, herzlich zu 
beglückwünſchen. Möge es ihm noch recht lange vergönnt ſein, zum 
Wohle des Vereins und unſeres ſchönen Sportes wie bisher wirken 
zu können.
 Pferdeſport. 
Hoppegarten. 
Aurelius gewinnt das Hertefeld=Rennen. 
Der Weinberger Dreijährige Aurelius, der für einige Zeit 
pauſiert hatte, brachte ſich am Sonntag bei herrlichſtem 
            Herbſt=
wetter im Hertefeld=Rennen, der klaſſiſchen Steherprüfung der 
Dreijährigen, wieder beſtens in Erinnerung. Sein 
            Wiederauftre=
ten war gleich ein überlegener Sieg. 5 Pferde hatten ſich über 
die 3000 Meter dem Starter geſtellt. Roſanera ſorgte im 
            Inter=
eſſe ihres Stallgefährten gleich für ein flottes Tempo, war aber 
chon Mitte der Seite gegenüber bereits geſchlagen. Hier ging 
Aurelius vorbei und bog noch vor Rheinwein in die Gerade. Es 
entſpann ſich ein harter Kampf zwiſchen Aurelius und Rhein 
wein, in dem der Weinberger immer einen kleinen Vorteil 
            be=
hielt, um zum Schluß noch recht ſicher zu gewinnen. Hödur und 
Roſa lagen weiter zurück und konnten nicht ernſtlich in die 
            Ent=
ſcheidung eingreifen. Der Sieg des Weinbergers iſt um ſo 
beachtlicher, als er an ſeinen Weiler Rivalen immerhin 7 Pfund 
abgeben mußte. 
1. Robert=le=Diable=Rennen. 2800 Mark, 1600 Meter: 1. A 
u. C. v. Weinbergs Perſephone (O. Schmidt), 2. Staffelſtab, 
3. Engadin. Ferner: Tante Lotte, Geldulf, Weſel, Floreſtan, 
Stalliebling, Oktondi, Georgiritter, Llewelyn, Hermes, Primo, 
Traunegg, Neumärker, Mohican. Tot.: 30, Pl. 13, 23, 18:10. 
3—34 Längen. 
2. Eaſtern=Rennen. Für Zweijährige. 3900 Mark, 1200 
Meter: 1. C. Fellers Aeolus (A. Bleuler), 2. Oldwiga, 3. Lucas. 
Ferner: Munin, Geri, Kikeriki 2., Malvolio, Altenberg, Ordens 
kanzler, Raute, Marcheſa. Tot.: 68, Pl. 27. 37, 67:10. 2—4 Lg. 
3. Biniou=Rennen. 3900 Mark, 1600 Meter: 1. Frhrn. S. A. 
v. Oppenheims Sonnenwende (H. Zehmiſch), 2. Caſanova, 
3. Adana. Ferner: Gralsritter, Carl=Heinz, Mutatis 
            mutan=
dis, Oran, Tirano, Roſt, Runkler, Senow, Periboia, 
            Fürſten=
brauch, Kyon, Opponent, Donnerwolke, Nordlicht. Tot.: 141, 
Pl. 51, 41, 29:10. Kopf—½ Lg. 
4. Nuage=Rennen. Für Zweijährige. 6500 Mark, 1200 
Meter: 1. Frhrn. S. A. v. Oppenheims Domfalke (L. Varga), 
2 Graue Theorie, 3. Augenweide. Ferner: Polfino, 
            Feenköni=
gin, Märker, Honnef. Tot.: 75, Pl. 21, 18, 13:10. 1½—1 Lg. 
5. Hertefeld=Rennen. Für Dreijährige. 13 000 Mark, 3000 
Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Aurelius (O. Schmidt), 2. 
            Rhein=
wein, 3. Hödur. Ferner: Roſa, Roſanera. Tot.: 14, Pl. 12, 
19:10. 2—6 Lg. 
6. Ulſter King=Rennen. Für Zweijährige. 2800 Mark, 1000 
Meter: 1. W. v. Bleichröders Pilgerin (L. Varga), 2. Mulatte, 
3. Gemsblume. Ferner: Pedro, Vineta, Deluſion, Loiſach, Meiſe. 
Tot.: 29, Pl. 15, 19, 13:10. 3—½ Lg. 
7. Diadumenos=Rennen. 2800 Mark, 2200 Meter: 1. O. 
Blumenfelds und R. Samſons Frühlingsbote (E. Haynes), 
2. Rita, 3. Frasquita. Ferner: Cebria, Taiga, Canio, Alamund, 
Miſſa, Chalzit, Laokoon, Tullius) Dorns Bruder, Chlotilde, 
Herbert, Arbela. Tot.: 34, Pl. 17, 24, 35:10. 34—½ Lg. 
Leipzig. 
1. Knauthainer Jagdrennen. Füir Dreijährige, 2100 Mk., 3200 
Meter. 1. G. Hackebeils Final (W. Hauſer); 2. Romreiſe; 3. Majoran. 
F.: Livonia, Taſſo II, Galeote, Dingo. Tot: 44, Pl. 16, 15, 15:10. 
3—4 Lg. 
2. Preis vom Völkerſchlachtdenkmal. Für Zweif. Ehrenpreis und 
2100 Mk., 1000 Meter. 1. E. G. Butzles Dianthus (E. Grabſch); 2. 
            In=
trigant; 3. Faſtrada. F.: Maimorgen, Perſeus, Isländer, Laetitia, 
Geranium, Fenja, Graziella, Schwälbchen. Tot.: 43, Pl. 17, 15, 16:10. 
1½—1 Lg. 
3. Preis von der Tabaksmühle. 3400 Mk., 2000 Meter. 1. K. 
            Stern=
bergs Odaig (G. Balke); 2. Chronos; 3. Ruhr. F.: Graburg, 
            Sonnen=
ſchein II, Falſum, Kamtſchatka, La Pjave Extravagant, Malepartus, 
Hochſtapler, Gourmet, Darly figs, Fata Morgana. Lot.: 165, Pl. 73, 
63, 105:10. ½—½ Lg. 
4. Oskar Oehlſchläger=Jagdrennen. Ehrenpr. u. 5000 Mk., 4600 
Meter. 1. Heinz Stahls Daubenton (K. Edler); 2. Impreſſario 
3. Otavi. F.: Le Challenge, Ma Berthe, Antiope, Cupido, Falter. 
Tot.: 52, Pl. 18, 18, 20:10. 2—4 Lg. 
5. Mühlholz Ausgleich. 2700 Mk., 1400 Meter. O. Blumenfeld 
und R. Samſons Fegefeuer (F. Schönfiſch); 2. Schneeberg; 3. 
            Schaum=
ſchläger. F.: Reichskrone, Blücher, Pomona, Vasko, Hafis, Ofando, 
Lindenblüte, Nara, Chriſtſchmuck, Reifende Frucht. Tot.: 104, Pl. 41, 
90, 32:10. 2 Lg.—Kopf. 
6. Theklger=Jagdrennen. 3400 Mk., 4000 Meter. 1. J. Diedrichs 
Eulalia (W. Hauſer); 2. Rachegott; 3. Otus. F.: Dr. Mabuſe. Tot.: 
28, Pl. 16, 17:10. 4—2½ Lg. 
7. Preis von Auerbachs Keller. 200 Mk., 1600 Meter. 1. A. Hebers 
Vela (F. Schönfiſch); 2. Orlandus; 3. Albana. F.: Flavier, Verhehyen, 
Brieftaube, Peru. Tot.: 59, Pl. 13, 11. 13:10. 1½—2 Lg. 
München=Riem. 
1. Eugen v. Breſſendorf=Rennen. 1500 Mk., 1200 Meter. 1. K. 
Terra= 
Vokts Tſcherkeſſin (H. Weber); 2. Sapientia; 3. Corpsgeiſt. F 
kotta, Eva II, Guſcha, Katzbach, Simonelle, Sphaira. Lot.: 79, Pl. 23, 
19, 22:10. ½—1 Lg. 
2. Franz=Preß=Jagdrennen. 1500 Mk., 3600 Meter. 1. A. 
            Schnie=
rings Libuſſa (Keine); 2. China; 3. Tango und Thus bitte. F.: 
            Seiden=
ſchwänzchen, Sanna Anna. Tot.: 32, Pl. 17. 17:10. 2—½ Lg. 
8. Graf=Max=Arco=Zinneberg=Rennen. 2000 Mark, 2200 Meter. 
S. Vogls Mardonius (A. Seiffert); 2. Goldelſe; 3. Rochebelle. F. 
Petronius, Kavalier, Nain Nain, Vergeßmichnicht, Sternche, Carlotka. 
Tot.: 72. Pl. 20, 28, 20:10. 1½ Lg. 
4. Preis von Schorn. Jagdr., Hervenr. 200 Mk., 4000 Meter. 
1. Gg. Wagenknechts (Trapper (Hr. v. Moßner); 2. Rolls; 3. Sturm. 
Le Defroque, Jahn, Sokrates. Tot.: 18, Pl. 14, 34:10. Hals- 
F 
1½ Lg. 
5. Max von Stetten Rennen. 1500 Mk., 1600 Meter. 1. A. Weber= 
Nonnenhofs Aida (Buchmann); 2. Petrarca; 3. Glockner. F.; Hilf div 
ſelbſt, Ellingen. Tot.: 19, Pl. 12. 14:10. ½—2 Lg. 
6. Franz=Grashey=Rennen (nicht öffentlich). 
Dortmund. 
Nixen=Rennen. 3000 Mk., 1400 Meter. 1. F. Denickes Miami 
(M. Dreißig); 2. Minneſänger; 3. Gambetta. F.: Pannhütte, 
            Char=
latan, Luſtgarten, Schwalberich, Nordſtern, Arie, Hardinac, Waldo 
Arche, Türmerin, Rambla, Tutankamen, Heimat, Jobbe, Butineuſe, 
Tot.: 96, Pl. 31, 53, 58:10. Kopf-Kopf. 
2. Feen=Jagdrennen. 3000 Mk. 3000 Meter. 1. O. Matthießens 
Magnus (Brückmann); 2. Grafin Marie; 3. Heidi. F.: Snob, Coma, 
Glücksburg, Oſtſee, Schwertlilie, Ambroiſie, Maas, Germane. Marquis, 
Günther. Tot.: 240, Pl. 113, 23, 36:10. 2—10 Lg. 
3. Dornröschen=Mennen. 3000 Mk., 1300 Meter. 1. Abteilung: 
1. Matthießens Viſhnu (Ch. Korb); 2. St. Leonard; 3. Sirokko. F.: 
Sonnenkönig, Moulin Vert, Sündenbock, Godesburg, La Paludiere, 
2. Abteilung: 
Nataſcha. Tot: 72. Pl. 17 20, 13:10. Sſ.—1 Lg. 
„ Frau A. Seidenfadens Carol (H. Nette); 2. Geiſel; 3. Jſonzo. F.: 
Conſtant, Szekely, Pillar, Chibouk, Marasquino, Liliom, Roberta. Tot.: 
39, Pl. 20, 17, 32:10. 4—3 Lg. 
4. Metternich=Rennen. F. Zweij., 6000 Mk., 1400 Meter. 1. Geſt. 
Ravensberg Eiſenkanzler (E. Pretzner); 2. Turnierdame; 3. Linz. F.: 
Bundſchh, Heliodoram, Kabalia, Lapaz, Lux, Meinhardt, Standrecht. 
Tot.: 12, Pl. 13, 18, 15:10. 5/——3 Lg. 
Schneewittchen=Jagdrennen. 4000 Mk., 3800 Meter. 1. A. 
            Stein=
ecks Mutterlos (Hartmannſhen); 2. Jwan; 3. Prinz. F.: Gerwin, 
Leibfuchs, Artus, Dante. Tot.: 30, Pl. 12. 16, 12:10. 
6. Elfen Rennen. 3000 Mk., 1400 Meter. 1. R. v. Heimanns Cea 
(R. Vaas); 2. Feſtgulden/6—10 Lg.; 3. Orma. F.: Zwirns Bruder, 
Helen, Ajax, Königsborn, Sonnenſchein III, Heimat, Karneval II, 
Silvio. Tot.: 187, Pl. 34, 35, 34:10. 4—3 Lg. 
7. Erlkönig=Rennen. Ehrenpr. und 4000 Mk., 2400 Meter. 1. E 
Stratmanns Salvator (V. Tauſz); 2. Heiduck; 3. Filius. F.: 
            Scharfen=
berg, Grafenſtein, Gladbeck, Golderſatz, Vater Rhein. Tot.; 65, Pl. 21, 
14, 12:10. Kopf—5 Lg.
Schwimmen.
 Ungariſche Schwimmer in Leipzig. — Poſeidon Leipzig ſiegt 
im Klubkampf über III. Bezirk Budapeſt 15:10. 
Die Schwimmermannſchaft des III. Bezirks Budapeſt 
            eröff=
nete ihre neue Deutſchlandreiſe am Samstag abend mit einem 
Klubkampf gegen Poſeidon Leipzig. Das Leipziger Karolabad 
war bis auf den letzten Platz beſetzt, aber leider erfüllte der Sport 
nicht die Erwartungen. Die Ungarn enttäuſchten, beſonders 
            be=
fremdete ihre Niederlage in der 3 mal 100=Meter=Freiſtilſtaffel, 
zu der ſie allerdings mit einer ſchwachen Mannſchaft antraten, 
um ſich für das Waſſerballſpiel zu ſchonen. Beim Waſſerballſpiel 
hatten die Ungarn zur Halbzeit noch mit 7:3 die Führung. Dann 
aber wendete ſich das Blatt und die Leipziger konnten ein 8:8 
Ergebnis erzwingen. Bei den Ungarn überragte Kaperü, der 
allein 5 Tore ſchoß. Bei Leipzig waren Miesbach und Heinrich 
die beſten Leute. Der Klubkampf endete im Geſamtergebnis mit 
einem 15:10=Sieg von Poſeidon=Leipzig. 
4 mal 50=Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Poſeidon Leipzig 1:55 Min., 
2. Budapeſt 1:58,4 Min. — 100=Meter=Bruſtſchwimmen: 1. Vöge= 
Leipzig 1:25 Min., 2. Küniger=Leipzig 1:26 Min., 3.. Gollos= 
Budapeſt 1:31,2 Min. — 100=Meter=Rücken: 1. Czelle=Budapeſt 
1:22,5 Min., 2. Eckſtein=Leipzig 1:24,3 Min. — 3 mal 100=Meter= 
Freiſtilſtaffel: 1. Leipzig, 3:17,8 Min., 2. Budapeſt 3:38,3 Min. — 
Waſſerball: Poſeidon Leipzig—III. Bezirk Budapeſt 8:8. 
Die Ungarn gewinnen in Spandau knapp den Klubkampf. 
Nach ihrer Niederlage am Samstag gegen Poſeidon Leipzig 
trat die ungariſche Schwimmannſchaft des III. Bezirks 
            Buda=
peſt im Spandauer Hallenbad am Sonntag zum Klubkampf 
            ge=
gen Spandau 04 an. Ausgetragen wurden 4 Staffeln und ein 
Waſſerballſpiel. Der Beſuch war recht gut. Die Einheimiſchen 
konnten zwar die beiden erſten Staffeln glatt gewinnen, mußten 
dann aber die beiden anderen Staffeln den Gäſten überlaſſen. 
Das entſcheidende Waſſerballſpiel wurde von den Ungarn 
            über=
legen gewonnen, die damit den Klubkampf mit 6:4 Punkten im 
Geſamtergebnis ſiegreich für ſich geſtalteten. — Die Ergebniſſe: 
4 mal 100=Meter=Lagenſtaffel: 1. Spandau 04 5:10 Min., 
2. Budapeſt 5:15,6 Min. 
5 mal 50=Meter=Bruſtſtaffel: 1. Spandau 04 3:12 Min., 2. 
Budapeſt 3:25 Min. 
Schwellſtaffel 50, 100, 150, 100, 50 Meter: 1. Budapeſt 5:09,4 
Min., 2. Spandau 5:12,3 Min. 
5 mal 50 Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Budapeſt 5:34,2 Min., 2. 
Spandau 5:34,8 Min. 
Waſſerballſpiel: Budapeſt—Spandau 04 10:4. 
Geſamtergebnis: Klubkampf III. Bezirk Budapeſt—
            Span=
dau 04 6:4 Punkte.
KK.K.
 ſeit 80 Jahren bekannt — feinſte Miſchungen 
zu billigſten Preiſen. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 18. Okt. 3.30: Stunde der Jugend: Denkſport: 
(Für kleine und große Kinder.) O 4.30: Hausorch. Chopin. Aus) 
den Präludien. — Drei Lieder. — Ballade G=Moll für Klavier. 
— Drei Lieder: — Polonaiſe in A=Dur Nr. 1.‟— Aus den Noc=! 
turnes. Flügel: Dr. Merten. Mitw.;Luiſe Hinder=Zürich (Alt), 
O 5.45: Leſeſtunde: „Synnöve Solbakken” von Björnſen. O 6.15: 
Das Bildungsweſen im heutigen Rußland” Vortrag Bürgermeiſter 
Dr. phil. Werner=Friedland. O 6.45: „Charaktergeſtalten aus der 
Geſchichte des neueren deutſchen Unternehmertums: Georg v. Siemens 
und ſein Eintritt in die Deutſche Bank”, Vortrag Prof. Dr. Küntzel. 
7.15: Beamtenfortbildungskurſus: „Grundzüge des deutſchen 
Strafrechts” Vortrag von Oberlandesgerichtsrat Dr. Aſchaffenburg. 
7.45: Engliſch. O 8.15: Cello=Konzert. Händel: Konzert. 
Bach: Air. — Mozart: Gavotte. 
Debuſſy: Sonate. 
Liſzt:, 
Elegie. — 
Chopin: Nocturno. — Glaſunow: Serenade. Ausf.: 
Alexander Bariansky, Cello. Flügel: Dr. Simon. O 9.15: von 
Caſſel: Heiterer Vortragsabend Guſtav Jacoby. 
Stuttgart. 
Montag, 18. Okt. 4: Aus dem Reiche der Frau. O 4.15: 
Konzert. Storck: Empor zum Licht! Marſch. — Strauß: Lagunen= 
Walzer. — Mehul: Ou 
„Die Jagd‟. — Couperin: Zwei 
            Ga=
votten. — Saint=Saens 
Totentanz. — Einl.: A. Harlacher. 
2 
Meyerbeer: Fant. 
Afrikanerin”. 
— Gillet: Valſe lente. — 
ubbe: 
Suite aus „Venus” O 6.15: Max Schilling, Göppingen: Bilder 
von der Landſtraße. O 6.45: Bücherbeſprechung. O 7: 
            Antwort=
ſtunde der Programm=Leitung. O 7.15: Dr. Elwenſpoek: 
            Tier=
geſchichten. O 8: Aeltere Tänze und Märſche. Leit.: F. Droſt, 
apellm. an den Württ, Landesth. Mozart: Les petits riens. 
Zeethoven: Mödlinger Tänze. — Lanner: Hofballtänze. Die 
Werber. — Joſ. Strauß: Dorfſchwalben a. Oeſterreich. 
            Aquarellen=
walzer. — Joh. Strauß (Vater): Radetzky=Marſch. 
Joh. Strauß 
(Sohn): Geſch. a. d. Wiener Wald. — Anſchl.: Heiterer Abend. 
Leit.: Max Heye. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, H 
Hanus, 
Funkorch. 17 Darbietungen, u. a.: „Margot und der Herr”, Sketſch 
von Max Heye. Perſ.: Margot: Gerda Hanſi; der Herr: M. Heye. 
(Szene: Ein Separee). 
Berlin. 
Montag, 18. Okt. 4: Margarete Caemmerer: „Der Stil 
der Frau im Rhythmus ihrer Zeit”, — 4.30: Novellen Paul Heyſel= 
(gel. von Eva Holberg). O. 5: Kammermuſik. Beethoven: 
            Streich=
quartett G=dur op. 18, Nr. 2. — Mozart: Streichquartett D=dur. 
) 6.30: Techniſche Wochenplauderei (Ing. Boehmer). 
 
Dr. 
Hagemann: Die jüngſten Vorgänge in Mexiko. O 7.25: 
            Bundes=
lanzler a. D. Dr. Renner: „Oeſterreichs hiſtoriſche und politiſche 
C 
Sendung 
: Dr. Osborn: Meiſter der klaſſiſchen Kunſt 
(van Dyck). O 8.30: Heinrich von Kleiſt (zu ſeinem Geburtstage). 
Einführung (Fritz Engel). — Rezitationen (Karl Ebert). — Anſchl.: 
„Robert Guiskard”, Fragment von Kleiſt. O 10.30: Tanzorch. Ette. 
Königswuſterhauſen. Montag, 18. Okt.* 2.30: Hilde Weigel: 
Bereitung von Obſtſäften und Weinen. O 3: Stud.=Rat Friebel, 
Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch 
für Fortgeſchrittene. O 4: Dr. Behrend: Der Einfluß der politiſchen 
ind ſozialen Entwicklung auf den Arbeitsunterricht und die höheren 
Schulen. O 4.30: Dr. Klopfer, Dr. Künkel: Die 9jährige Anna 
iſt ſehr unverträglich. O 5: E. Nebermann: Schach für Anfänger. 
O 6: Min.=Rat Dr. Kahl: Einwirkung des Weltkrieges und der 
Folgejahre auf die deutſche Forſtwirtſchaft. O 6.30: Dipl.=Handelsl. 
Wieg, Katthain: Buchführung f. Kleingewerbetreibende. O 7: Dr. 
Heinitz: Die Muſik der Chineſen. O 7.30: Reg.=Rat Dr. Kramer 
Julius Langbehn „der Rembrandtdeutſche” und ſein Werk. Ab 
O 8.30: Uebertr. aus Leipzig. 
Wetterbericht. 
Wettervorausſage für Dienstag, den 19. Oktober 
(nach der Wetterlage vom 17. Oktober). 
Wolkig mit zeitweiſer Aufheiterung, Winde aus nördlicher bis 
weſtlicher Richtung, durchweg trocken. 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
 hauptſchriftleitung: Rudo, Mauv. 
Verantwortlich ſür Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve, für Feuilleton und 
Heſſiſche Nachrichten: Mar Stree e; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; ſür den 
Schlußdienſt: Andreas Bauer für den Inſeratenteil: Willy Kubie, 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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 4nſaus 21, Uhr Cazasg 
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Seite 8
Montag, den 18. Oktober 1926
Nummer 289
  
4 
TAOcHE 
Städtäschen Saalban Paganestwdt
Es sind von uns ausgestellt!
 Tau 
 aller Art, 
für gewerbliche und 
landwirtschaftliche 
Zwecke.
 15094omt 
AAe! 
Ar
 Das große Lustspiel-Doppelprogramm! 
Buster Keaton 
Der Mann mit den 1000 Bräuten 
6 unbeschreiblich komisch, fabelhafte Akte, voll 
neuer Sitnationen, Enfälle und Tempo. 
Mut, Monty— 
es wird schon schief gehen 
In der Hanptralle! 
MONTVBANKS. 
Der Motorboot-Führer wider Willen. Tagendes 
Tempo, Situationen voll überwältigender Komik 
und Spannung. — Der lustigste, spannendste, 
unterhaltsamste Film in 6 Akten 
Als Einlage: 6—8 Uhr (15070 
Zopf ung Schwert
 Jugendliche haben Zutritt! 
Anfang 3½, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
 Re 
Iadekfarben, ſtreichſt audwigshöheraße
(B14246)
 Kraut w. eingeſchn. 
Frau Fink, Kies= 
Sth (14662
 derbewoche 
der ſtädt. Betriebe KGASUERK) 
im Gartenſaal des ſtädtiſchen Saalbau. 
Vorführung moderner Gasapparate, welche in den 
einſchlägigen Inſtallationsgeſchäften durch 
            Raten=
zahlungen (Mietvertrag) wie beim Gaswerk zu 
beziehen ſind. Nähere Auskunft durch unſere 
Vertreter im Ausſiellungsraum. 
Vereinigte Inſtallationsgeſchäfte.
150980d
 Ke 
Nur noch heute das hervorragende 
Doppelprogramm: 
Lee Parry 
in dem Drama 
Fédora
 6 Akte von Frauenliebe und 
Frauenhaß 
Gunnar Tolnaes 
in dem Lustspiel: 
Wenn Mädehen träumen 
6 Akte
 im Fachgeſchäft. G. Krauth 
Farben Eſchollbrückerſiraße 3 10514a
 Dürfen wir g 
Ab 
Schwelden A 
heite 
 
im 
Ein Großstadtdrame in 7 Akten 
Mitwirkende: 
Der annoncierende Arzt. Fritz Kortner 
Dr. Georg Mauthner . . . Walter Eilla 
Sein Faktotum : . . . John Gottowi 
Panl Hartwig, Maler ... 
1. Patientin . . . . . . Maria Forescn 
Henry Pierson, Stadtrat . Henry de Vries 
2. Patientin . . . . . . Else Plessner 
Leonie, seine Tochter . . . Mary Parker 
Inge . . . . . . . . . . . Betty Astor 
Die Assistentin . . . . . . Elka Brink 
Gerd . . . . . . . . . Ernst Verebes 
Die alte Frau . . . . . Frieda Richard 
Der Ober . . . . . . . Albert Paulig 
Der junge Mann . . . Ernst Laskowski 
Der Wirt . . . . . . . Ernst Stammer 
Die junge Frau . . . . . Maria West 
.. . Bella Pollini 
Die Tänzerin . . . 
* OONRAD VEIDT 
(*27361 
Jimmy, der Giftmischer, Lustspiel in 2 Akten — Die neueste Ufa-Wochenschan 
Von 6—8 Uhr: 
Als Einlage heute zum letzten Male: 
Von 6—8 Uhr: 
Pat und Patachton als Schwiegersölne 
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr. 
Anfang 31/, Uhr.
 ORPHEUM 
 
Täglich abends 8 Uhr 
SHarieté, 
ElifF Aeres 
Der Todessprung 
aus der 
Orpheums-Kuppel (15128 
223v daz gr. Belprogr. a m m: 
Karten: Verk-Büro u. de Waal, Rheinstr. 14.
 Ortsgewerbeverein und 
Handwerkervereinigung 
Darmſtadt 
Beſichtigung der Maſchinenfabrik 
Augsburg=Rürnberg A.=G. 
Werk Guſtavsburg und der 
            Germa=
nia=Brauerei Wiesbaden 
am kommenden Donnerstag, den 21. Okt 
1926. Abfahrt 7” vormitt. Hauptbahnhof 
Anmeldung für teilnehmende Mitglieder 
und einzuführende Gäſte ab Montag, den 
18. bis ſpäteſtens Mittwoch, den 20. Okt. 
1926, nachmittags 3 Uhr, bei dem 
            Vor=
ſitzenden Herr Malermeiſter Georg Kraus, 
Luiſenſtraße 40, woſelbſt auch nähere 
Auskunft erteilt wird. 15117
 Zu den am 19. 10., Dienstag abend 
9 Uhr beginnenden 
Damen=Friſierkurſus 
im Fürſtenſaal, werden noch Modelle 
mit langem Haar geſucht. Zu melden 
(*27207 
am Eingang.
 Evang. Bund, Zweigv. Darmſtadt 
Vorträge über „Proteſtantismus u. Kultur” 
1. Vortrag über 
Proteſtantismus u. Kulturwende 
von Pfarrer D. Waitz 
Montag, 18. Oktober, abends 8 Uhr, in 
der Aula des Gymnaſiums, Eingang 
            Karl=
ſtraße. Eintritt frei. 
15131
 Deutſche Kolonialgeſellſchaft 
Abteilung Darmſtadt. 
Am 21. Oktober, 8 Uhr abends, im Feſtſaale 
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlsſtraße:
Vortrag
 von Herrn 
Major a. D. Dr. h. c. Hermann Detzner: 
Im Banne des Diu=Dju=Zaubers 
in Weſtafrika 
mit Lichtbildern. 415047 
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 1 Mk., 
Studenten und Schüler 0,50 Mk.
 Eßmuſcheln 
friſch von der See, Pfund 20 Pfg. 
10 Pfd. Mk. 1.50 
Feinkoſt Faßbender 
Telephon 700 und 2052. (*2735