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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit x verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 283
Dienstag, den 12. Oktober 1926.
189. Jahrgang
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Konkurs oder gerſchtliſcher Beitreibung fällt jeder
Nabatt weg. Bankionto: Deuſche Bani und Darme
ſädter und Natſonalbant
Sie Beurſch engnſchen Bnsäfteienensefperwangen.
* Die Bemühungen um ein
„Locarno” der Wirtſchaft.
Irgendwelche poſitiven Ergebniſſe dürften die
Verhandlun=
gen von Ronſay vorläufig nicht haben. Die deutſchen
Wirt=
ſchaftsführer kehren Mitte der Woche zurück. Wahrſcheinlich
wird ſich ſehr bald ein Gegenbeſuch der Engländer
anſchlie=
ßen, deſſen Termin allerdings noch nicht feſtſteht, ſo daß man
alſo erſt nach den neuerlichen Verhandlungen wird erkennen
können, welches Ziel angeſtrebt wird und in welchen Bahnen
ſich die Verhandlungen bewegen. Daß ſie auf die Schaffung
eines wirtſchaftlichen Locarno hinauslaufen, iſt kein Geheimnis
mehr. Es iſt bereits im Anſchluß an die Locarnokonferenz und
die Unterzeichnung der Locarno=Verträge in der engliſchen
Preſſe ſehr eingehend das Thema der Schaffung ähnlicher
wirt=
ſchaftlicher Abkommen erörtert worden. In der Zwiſchenzeit
iſt es auch wiederholt zu unverbindlichen Unterhaltungen
zwi=
ſchen deutſchen und engliſchen Induſtriellen gekommen. Es ſei
nur an die Beſuche engliſcher Grubenbeſitzer im Ruhrgebiet und
an den Gegenbeſuch deutſcher Kohleninduſtrieller in England
erinnert. Natürlich hat man ſich auch hier über die
brennend=
ſten Wirtſchaftsfragen unterhalten und über die Möglichkeit
eines Zuſammenarbeitens oder aber der Bekämpfung des
Wettbewerbs in ſeiner jetzigen Form, die gänzlich unhaltbar
iſt. Die heute abgeſchloſſene Tagung von Ronſay iſt alſo das
Ergebnis ſeit geraumer Zeit vor ſich gehender und in Locarno
wahrſcheinlich eingeleiteter vorſichtiger Sondierungen. Die
jetzige Konferenz dürfte ſich natürlich hauptſächlich um die
Welt=
wirtſchaftskriſe und die Rolle, die England und Deutſchland
in ihr ſpielen, gedreht haben. Es wurden alle Probleme, die die
Induſtrien beider Länder angehen, eingehend durchgeſprochen.
In erſter Linie Kaufkraft, Preisfeſtſetzung, Entwicklung der
Produktionsmittel, dann Zölle, Verkehr, Warenumſatz, ferner
ſpezielle Fragen, die die Textil= und chemiſche Induſtrie, Kohlen=
und Eiſenerzeugung, Schiffahrt uſw. berühren. Es fragt ſich
nun, ob dieſe Beratungen, denen noch zahlreiche andere folgen
und die auch zu ingendwelchen Ergebniſſen führen werden, einen
Einfluß auf die in Ausſicht genommene große europäiſche
Kon=
ferenz über die Schulden= und Reparationsregelung haben
wer=
den. Es darf doch wohl angenommen werden, daß von
deut=
ſcher Seite den Engländern gegenüber darauf hingewieſen
wurde, in wie ſtarkem Maße die Weltwirtſchaftskriſe und das
ungünſtige deutſch=engliſche Wirtſchaftsverhältnis durch die
Re=
parationen beeinflußt worden iſt. Da auch als ſicher
anzuneh=
men iſt, daß die Engländer bald mit den Amerikanern in
ähn=
liche Beſprechungen eintreten werden, zumal ja nicht beabſichtigt
iſt, eine anti=amerikaniſche deutſch=engliſche Front herzuſtellen,
iſt vielleicht zu hoffen, daß wan auf der geplanten großen
Kon=
ferenz nicht nur Fragen regeln wird, die lediglich Deutſchland
und Frankreich angehen, ſondern darüber hinausgeht und
ein=
mal mit allen Hinderniſſen aus dem Verſailler Vertrag
auf=
räumt. Die Engländer ſelbſt ſind ja viel zu klug, um nicht
längſt eingeſehen zu haben, daß unſere Sachlieferungen ihren
Abſatz einſchränken und unſere Zahlungen uns zwingen,
unſe=
ren Export ins Ungemeſſene zu ſteigern, wodurch wiederum
England in Mitleidenſchaft gezogen wird. Das alles hat man
ſicherlich in ſehr vorſichtiger Form berührt. Deutlicher wird
und kann man erſt in ſpäteren Verhandlungen werden, muß es
auch, da ſchließlich ein politiſches Locarno ohne Ergänzung nach
der wirtſchaftlichen Seite hin, fruchtlos bleiben muß.
Das Kommunigué.
Broadlands, 11. Oktober.
In Broadlands fanden über das Wochenende zwiſchen
deurſchen und engliſchen Induſtriellen zwangloſe
Unterhaltun=
gen ſtatt, die den Zweck hatten, feſtzuſtellen, in welchem Umfang
es möglich ſei, die Intereſſen der beiden Länder auf eine
ge=
meinſame Formel zu bringen. Die Teilnehmer handelten
hier=
bei in privater Eigenſchaft, und es beſtanden keine Vollmachten,
irgendwie geartete Abkommen zu ſchließen. Ausgehend von
einer Betrachtung der Wirtſchaftslage der beiden Länder, wandte
ſich das Intereſſe internationalen Abkommen auf
wirtſchaft=
lichem Gebiete zu. Hierbei wurden die Ausſichten erörtert, die
für eine gegenſeitige Unterſtützung beſtehen, um Europa einer
wirtſchaftlichen Geſundung entgegenzuführen, insbeſondere, um
im Hinblick auf die Arbeitsloſigkeit in beiden Ländern in
grö=
ßerem Umfang Arbeitsmöglichkeiten zu ſchaffen. Im
Zuſammen=
hang mit dieſem Problem wurde ferner beſprochen, wie
ange=
ſichts einer wachſenden Produktionsfähigkeit die Kaufkraft der
europäiſchen Länder, die nach dem Krieg ſtark geſunken iſt,
ge=
hoben werden könnte. Die Verhandlungen waren getragen von
dem aufrichtigen Beſtreben gegeneitigen Verſtehens, von dem
Wunſche, Schwierigkeiten zu beſeitigen und eine Atmoſphäre
des Vertrauens zu ſchaffen. Es kann geſagt werden, daß die
Beſprechungen in der Tat eine ausgezeichnete Grundlage für
künftige Abmachungen zwiſchen beiden Ländern bilden
wür=
den. Darüber hinaus bedeutet nach dem Gefühl aller Beteilig=
ten die Konferenz einen entſchiedenen Beitrag für die
wirt=
ſchaftliche Verſtändigung in Europa. Die Konferenz beſchloß,
einen Ausſchuß zu bilden, dem u. a. Sir Robert Horne, Herr
Duisberg, Herr Hannon, Herr Kaſtl und Herr Nugent
ange=
hören werden. Aufgabe des Ausſchuſſes foll es ſein, die
aufge=
worfenen Fragen weiterhin zu behandeln. Weitere
Zuſammen=
künfte der Konferenzteilnehmer ſind bereits in Ausſicht
genom=
men. Vor ihrer Abreiſe nahmen die deutſchen Teilnehmer
Ge=
legenheit, Colonel Aſhley und insbeſondere Miß Whley für die
überaus herzliche Gaſtfreundſchaft zu danken und dem Gefühl
Ausdruck zu geben, daß nicht zuletzt die gaſtliche Aufnahme viel
zu dem Gelingen der Unterhaltungen beigetragen hat.
Die Vorgeſchichte.
London, 11. Oktober.
Ueber die Vorgeſchichte der geſtern zu Ende gegangenen
Ausſprache der deutſchen und engliſchen Induſtriellen berichtet
der „Obſerver” folgende Einzelheiten: Dr. Streſemann habe
an=
läßlich ſeiner Anweſenheit in London zur Unterzeichnung des
Locarnovertrages die Gelegenheit ergriffen, in engliſchen
Krei=
ſen zu ſondieren, ob man nicht die politiſche Sicherung durch
ein Locarno der Wirtſchaft ergänzen könne, das die engliſchen
Befürchtungen vor Deutſchlands Wettbewerb auf dem
ausländi=
ſchen Markt beruhigen könnte. Auch Dr. Schacht habe bei
ſei=
nen verſchiedenen Beſuchen den Gedanken einer deutſch=engliſchen
Induſtrieausſprache weiter verfolgt. Als man das Intereſſe
für dieſen Plan ſowohl in engliſchen als auch in deutſchen
In=
duſtriellenkreiſen bemerkt habe, ſeien die offiziellen
diplomati=
ſchen Schritte angeſtrengt worden, um den berufenen
Wirt=
ſchaftsvertretern Gelegenheit zu geben, feſtzuſtellen, inwieweit
ſich ein wirtſchaftliches Locarno, verwirklichen laſſen werde.
Wenn man bei der heutigen Beſprechung nicht weiter gegangen
ſei als bis zu der Feſtſtellung, auf welchen Gebieten ſich eine
deutſch=engliſche Intereſſenangleichung vollziehen laſſe, ſo
ent=
ſpreche dies dem langſamen Ausreifen des Planes Dr.
Streſe=
manns.
Franzöſiſche Finanzleute in Berlin.
Verlin, 11. Oktober.
Wie die „B. Z.” berichtet, iſt eine franzöſiſche
Finanz=
kommiſſion unter Führung des franzöſiſchen
Miniſterial=
direktors Jean Alphaud in Berlin eingetroffen. Die
Verhand=
lungen, zu denen die Kommiſſion nach Berlin gekommen iſt,
ſol=
len mit den Beſprechungen von Thoiry in Zuſammenhang ſtehen.
Für die Leitung der franzöſiſchen Thoiry=Kommiſſion ſoll dem
Blatt zufolge Loucheur auserſehen ſein. Die Mitglieder dieſer
Kommiſſion ſeien noch nicht ernannt. Die Ankunft Loucheurs in
Berlin werde erſt ſpäter erwartet.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. Oktober.
Wieder ſcheinen die Wirtſchaftsfragen die ganze franzöſiſche
Außenpolitik zu abſorbieren. Die franzöſiſche Wirtſchafts= und
Finanzpolitik iſt auf einem kritiſchen Punkt angelangt. Die
Stabiliſierung iſt ſchon ſo weit vorbereitet, daß man an einigen
Punkten Farbe bekennen muß. Was die Ratifizierung der
Schuldenabkommen betrifft, iſt dies ſchon geſchehen. Und jetzt
wünſcht man nichts dringlicher, als die Ratifizierung ſo glatt
und ſo ſchnell zu erledigen als dies nur möglich iſt, endlich
möchte man über dieſe Frage, welche den Parteien und der
Re=
gierung gleich peinlich iſt, nichts mehr hören.
Dabei ſcheinen unangenehme Ueberraſchungen auch in letzter
Minute nicht erſpart zu bleiben. Aus Waſhington verlautet mit
eherner Beſtimmtheit, daß die etwaigen Reſerven, welche die
Kammer bei der Ratifizierung machen wird, nicht anerkannt
werden. Die Aufgabe der Kammer iſt dadurch nicht leichter.
Die ultranationaliſtiſchen Kreiſe, denen die „Action Francaiſe‟
als Sprachrohr dient, ſind — oder ſprechen — gegen die
Rati=
fizierung. Ihr Argument, daß Italien und Belgien, trotzdem
ſie ſchon die Schuldenabkommen ratifiziert haben, nicht weiter
ſind, was die Stabiliſierung betrifft, als Frankreich, wiegt
wirk=
lich ſchwer. Aber die Ratifizierung iſt einmal unumgänglich, und
ſie kommt unter den jetzigen Umſtänden einem Preſtigeverluſt
gleich. Auch diejenigen fühlen dies, die dies nicht ausſprechen.
Die einzig günſtige Botſchaft, welche aus Amerika kam, war
die Nachricht, daß die etwaige Placierung der deutſchen
Eiſen=
bahnobligationen nicht auf unüberwindliche Hinderniſſe ſtoßen
werde. Wenn auch nichts Endgültiges darüber verlautete, ſo iſt
man in der Beziehung doch optimiſtiſch. Die Stimmung
Deutſch=
land gegenüber iſt — wie dies für Verhandlungstage
charakte=
riſtiſch iſt — ſtändig wechſelnd. Wobei aber zu bemerken iſt,
daß die Bedeutung der Stimmen, die in der Preſſe oder in den
Parteien über dieſen Punkte verlauten, nicht überwertet werden
dürfen.
So ruhig es auch an der Oberfläche iſt und ſo peinlich man
ſich auch bemüht, alle außenpolitiſchen Unebenheiten zu glätten,
es war doch von einem höchſt bedeutſamen Diplomatenſchub die
Nede. Man berichtete über Geſandtenwechſel in Rom, Tokio,
Berlin, Waſhington uſw. Das Dementi folgte prompt, aber
nach dem „Gaulois” ſind „die geſtrigen Indiskretionen oft die
Wahrheiten von Morgen”. Schließlich entſprach das, was über
gewiſſe Geſandtenwechſel verlautete, ſehr gut der allgemeinen
Meinung über die Erfolge — oder Mißerfolge — von
verſchie=
denen Geſandten. Als Beiſpiel ſei nur angeführt, daß man
hier mit dem Verhältnis zu Italien ganz und gar nicht
zu=
frieden iſt. Sogar die Mahnungen des Innenminiſters an die
polit ſierenden Ausländer entſprechen dem franzöſiſchen Wunſch,
mit Italien zu einem erträglicheren Verhältnis zu kommen.
Der Schuß von Genua.
Von gut unterrichteter Seite wird uns geſchrieben:
Man mußte, daß Muſſolini den Oberbefehl über die
fas=
ciſtiſche Miliz übernehmen wollte, um dadurch die Verſchmelzung
von Heer und Miliz in weiterem Maße zu fördern. Daß zugleich
auch ſeine direkte, durch keinerlei Reſſortreibungen behinderte
Befehlsmacht über alle bewaffneten Kräfte des Landes geſtärkt
wurde, war ſelbſtverſtändlich ebenfalls ein Grund für die
Er=
ſetzung des Generals Gonzaga, der als ausgebildeter Militär
bis=
her die Miliz befehligte. Kriegsminiſter Muſſolini und
Miliz=
general — wieder ein Schritt zum Cäſarentum Muſſolinis, zur
weiteren Zurückdrängung des Königs. Aber man hatte gehört,
daß dieſe neue Würde Muſſolinis als General der Miliz dem
fasciſtiſchen Volke als Weihe des Tages aufgetiſcht werden ſollte,
an dem ſich binnen kurzem der Tag des Marſches auf Rom in
großen Feſten jähren wird. Nun hat ganz plötzlich ſchon
unge=
fähr vier Wochen vorher der General Gonzaga ſeinen Abſchied
als Befehlshaber der Miliz eingereicht, und Muſſolini hat den
Oberbefehl ſchon am 9. Oktober ſtatt erſt zum Monatsende
über=
nommen. Man ahnte, daß irgend ein Vorfall zu dieſer
vorzei=
tigen Löſung gedrängt haben mußte, man hörte auch ſeit einigen
Tagen ganz im Vertrauen undeutliche Anſpielungen über einen
ſchweren Zwiſchenfall, der zu Gonzagas Rücktritt geführt habe.
Aber die verſchiedenen Mitteilungen waren recht widerſprechend
und auch ungenau. Immer wurde eigentlich nur Genua als der
Ort genannt, an dem etwas „paſſiert” ſei. Die italieniſche
Preſſe wußte natürlich von nichts, denn die Zenſur iſt ſtreng.
Nun ſcheint aber ſo viel ſich als einigermaßen ſicher zu ergeben,
daß in Genua ein Oberſt des Heeres einen Leutnant der Miliz
erſchoſſen hat. Da auch jetzt die zuverläſſige „Neue Zürcher
Zei=
tung” die am meiſten in Rom und Mailand verbreitete Lesart
wiedergibt, ſo darf man wohl die Richtigkeit der Gerüchte nicht
mehr bezweifeln.
In Genua hat vor etwa vierzehn Tagen auf der Straße ein
Soldat des Heeres einen Leutnant der Miliz nicht gegrüßt. Seit
geraumer Zeit beſteht nun der Grußzwang zwiſchen Heer und
Miliz. Wer aber Italien kennt, weiß, wie wenig genau der
Grußzwang ſchon innerhalb des Heeres genommen wird. Die
Verfehlung des Soldaten war alſo wirklich nicht ſehr ſchlimm.
Trotzdem hat der Milizleutnant den Soldaten geſtellt und gleich
geohrfeigt. Wer den Hochmut der Miliz kennt, wird ſich aller=.
dings darüber nicht wundern. Der Soldat meldete
vorſchrifts=
mäßig dieſen Vorfall bei ſeinem Regiment, und der Oberſt des
Regiments zitierte den Milizleutnant zu einer Vernehmung über
das Tatſächliche des Zwiſchenfalls in die Kaſerne. Hier iſt es
dann im Verlauf des Verhörs zu einer blutigen Tat gekommen.
Auf irgendwelche Vorhaltungen des Oberſten hat der
aufbrau=
ſende Milizleutnant plötzlich den Oberſten mit der Reitpeitſche
quer über das Geſicht geſchlagen. (Man erinnert ſich vielleicht,
daß die Milizoffiziere die engliſche Sitte ſehr lieben, mit kleinen
Stöckchen oder Reitpeitſchen auszugehen.) Dieſen entehrenden
Schlag gegen den Oberſt ſoll der Milizleutnant mit dem Rufe
begleitet haben: „Das iſt die Art, die uns Muſſolini gelehrt hat,
um auf Unverſchämtheiten zu antworten!” Wutentbrannt habe
daraufhin der Oberſt ſeinen Revolver gezogen und den
Miliz=
leutnant mit einem Schuſſe niedergeſtreckt. Das Gerücht
behaup=
tet, er habe dabei gerufen: „Und ſo antworten die Offiziere des
Königs!” Es bleibe dahingeſtellt, ob dieſe Worte nicht ſchon zu
den Aeußerungen gehören, die die Legende nach einer Tat
erfin=
det. Denn dieſer Ausruf iſt faſt zu ſchlagfertig für den Augenblick
der Wut. Wie dem auch ſei, er kennzeichnet in vollkommener
Schärfe die Stimmung, die in dem allergrößten Teile des
Offi=
zierskorps gegenüber den Offizieren der Miliz beſteht. Auf den
Tod ihres Leutnanis hin ſollen dann größere Abteilungen von
Milizmannſchaften gegen die Kaſerne angerückt ſein, um dieſe zu
ſtürmen, und es ſoll nur mit Hilfe von Maſchinengewehren
mög=
lich geweſen ſein, den Anſturm, der zahlreiche Verwundete gekoſtet
haben ſoll, abzuwehren. Wie nach dieſer Richtung hin die
Einzel=
heiten richtig wiedergegeben ſind, das ließe ſich wahrſcheinlich
nur durch direkte Nachforſchungen in Genua feſtſtellen. Und wer
dieſe jetzt dort verſuchen wollte, der würde vermutlich ſehr
un=
angenehme Folgen zu ſpüren bekommen. Man erfährt außerdem
nur noch, daß bei einer militäriſchen Unterſuchung der Oberſt
freigeſprochen wurde, ſchon deshalb, weil er in Notwehr
gehan=
delt habe, ganz abgeſehen von den rein moraliſchen Faktoren, die
ſeine Tat berechtigt erſcheinen ließen. Gleich nach der Tat habe
dann General Gonzaga als alter Soldat des Heeres ſeinen
Ab=
ſchied eingereicht. Das ungefähr ſind die Vorgänge zum Schuß
von Genua.
Es war nur ein Schuß und es war „nur” ein Milizleutnant,
er ſeine eigene Ueberheblichkeit büßen mußte. Man hat gewiß
ſon ähnliche Fälle erlebt, in denen ein überſtolzer Waffenträger
h nicht beherrſchen konnte, man erlebt ähnliche Dinge im
beſetz=
e Gebiet bei franzöſiſchen Militärs, der Fall an ſich wäre alſo
cht als ſymptomatiſch zu behandeln, wenn er nicht eben
be=
eichnend wäre für den Geiſt zweier ſich entgegenſtehender
Macht=
ktoren im heutigen Italien und beſonders typiſch für die
ſinn=
ſe Ueberhebung der fasciſtiſchen Miliz. Wie groß der Gegenſatz
wiſchen Armee und Miliz iſt, das zeigt der Schuß in Genua
guter als all die kleinen Zeichen der Verachtung des
Offizier=
rps gegenüber der Miliz, die man oft in der Oeffentlichkeit
ſtaliens beobachten kann. Trotz aller Befehle und Verordnungen
eht man immer wieder, wie ſich die große Mehrzahl der
Offi=
ere, beſonders in den höheren Graden, von den Milizoffizieren
rnhält. Bei Beerdigungen oder anderen offiziellen Anläſſen,
denen außer Abordnungen der Armee auch ſolche der Miliz
befohlen” ſind, ſteht ſaſt ſtets der unglückliche Milizoffizier, der
in Trüpplein führt, abſeits und allein, wenn ſich die Offiziere
sHeeres miteinander während der Wartezeit unterhalten. Alle
emühungen des Kriegsminiſters Muſſolini haben an dieſer
paſ=
ven Haltung der Armeeoffiziere noch nichts ändern können. Die
ſeneräle und Oberſten des Heeres ſind zwar nicht antifasciſtiſch
das iſt heute nicht mehr Mode in Italien —, aber ſie ſind in
r großen Mehrzahl eben noch königstreu und obendrein neidiſch
ud mißtrauiſch gegenüber der Miliz und ihrer fortſchreitenden
zeſſerbewaffnung. Die Miliz aber lebt in einem Machtwahn.
je hält ſich für den edelſten Teil der Nation und den
allein=
rechtigten Befehlshaber über den gemeinen Bürger. Muſſolini
Seite 2
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Nummer 283
iſt der Führer und die Miliz iſt die Geißel, mit der Ordnung
ge=
halten wird. Die Mentalität dieſer Leute iſt unberechenbar. Als
am Tage des Attentats auf Muſſolini (des letzten) fasciſtiſche
Ab=
teilungen in die Stadt hineinzogen, um dort zu demonſtrieren,
kamen ſie mit ihren Fähnchen auch an einem Haus vorüber, vor
dem ein junger Mann ſtand, der nach einem Fenſter hinaufſchaute
und deshalb zufällig das Fähnchen einer Abteilung nicht mit dem
römiſchen Gruß ehrte. Der junge Mann war ſelber Fasciſt, und
zwar ein echter Erzfasciſt. Er hatte bei ſeiner Schweſter gewohnt
und ſich mit ihr verzankt. Deshalb hatte er einen Freund hinauf
in die Wohnung der Schweſter geſchickt, um ſein ſchwarzes
Hemd dort aus ſeinem Koffer zu holen. Denn er wollte auch
demonſtrieren. Im Abwarten hatte er, wie geſagt, nicht auf die
Umgebung geachtet. Irgendeiner der Demonſtranten ſtellte ihn
zur Rede. Er ſei wohl kein Fasciſt, da er nicht grüßte. Und ehe
der junge Mann noch Aufklärung geben konnte, war er bereits
niedergeſchlagen. Schädelbruch. Das iſt die Sinnesart, aus der
der Milizleutnant die Reitpeitſche gegen den Oberſt ſchwang.
Und der Schuß von Genua bekommt ein gewichtigeres Echo —
er gleicht faſt ſchon einem Alaumſchuß
Eine Entſchließung des Großen Fascifienrates.
EP. Rom, 11. Oktober.
Nach einem ausführlichen Bericht des Generalſekretärs Turati über
die Lage der Partei hat der Große Fasciſtenrat folgende Entſchließung
angenommen: Nachdem der Fascismus ſeine höchſte Wirkſamkeit erreicht
hat und ſich der Aufgabe und der Verantwortung voll bewußt iſt, die
ihm in dieſem hiſtoriſchen Zeitabſchnitt zufällt, drückt er den feſten
Willen aus, die für die wirtſchaftliche Unabhängigkeit und die
Aufwer=
tung der Lira begonnene Schlacht bis ans Ziel unter der Leitung des
Duce fortzuſetzen. Da dann die fasciſtiſche Revolution und die Zukunft
des italieniſchen Volkes weder durch verbrecheriſche Taten noch durch die
unerbittliche Feindſeligkeit weniger Abgeſetzter geſtört werden darf,
wer=
den die fasciſtiſchen Führer der Provinz aufgefordert, aufmerkſam die
Haltung aller überlebenden Feinde des Regimes zu überwachen.
Beginn des Prozeſſes gegen Trotzki, Sinowiew
und Pjatakow.
TU. Moskau, 11. Oktober.
Wie bereits gemeldet, hatten laut Beſchluß des Politik=
Büros vom 9. d. Mts. Trotzki, Sinowjew und Pjatakow die
Ein=
ladung erhalten, heute vormittag vor der Zentralen
Kontroll=
kommiſſion im Kreml zu erſcheinen. Die Sitzung begann heute
vormittag. Sie findet unter dem Vorſitz von Janſſon ſtatt. Die
eingeladenen Oppoſitionsführer ſind erſchienen. Das Verhör
wird wahrſcheinlich den ganzen Tag dauern. Man nimmt wohl
richtig an, daß die Zentralkontrollkommiſſion, die die höchſte
In=
ſtanz für Parteifragen iſt, und deren Beſchlüſſe nur von einem
Parteikongreß (von einer Parteikonferenz wie die am 26.
Okto=
ber zu eröffnende zu unterſcheiden) abgeändert werden können,
ſich zu der Stellung Stalins und des Zentralen Komitees
be=
kennen wird und die oppoſitionellen Führer maßregeln wird.
Kommuniſtenkrach im preußiſchen Landtag.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im preußiſchen Landtag kam es am Montag bei der erſten
Leſung der Hohenzollernvorlage zu wüſten Tumultſzenen, die
von kommuniſtiſcher Seite inſzeniert wurden und die erſte
Be=
ratung verhindern ſollten. Zahlreiche Anträge der Kommuniſten
liefen darauf hinaus, die erſte Leſung von der Tagesordnung
abzuſetzen oder hinauszuſchieben und an deren Stelle die
Ver=
handlung verſchiedener kommuniſtiſcher Anträge zu ſetzen. Die
Kommuniſten ſtießen jedoch fortgeſetzt bei der Mehrheit des
Hauſes auf Widerſtand, was ſie jedesmal mit unflätigen Reden
und Zurufen beandworteten. Auch ihr Antrag, den
Miniſter=
präſidenten herbeizuholen und dem Kabinett das Mißtrauen
auszuſprechen, verfiel der Ablehnung oder wurde dem
geſchäfts=
ordnungsmäßigen Weg zugewieſen. Die Rede des
Finanz=
miniſters Hoepker=Aſchoff über die Vermögensauseinanderſetzung
mit den Hohenzollern ging faſt völlig in dem Tumult verloren,
den die Kommuniſten machten. Der Präſident mußte andauernd
Ordnungsrufe erteilen und ſich mit den einzelnen
kommuniſti=
ſchen Rednern in Geſchäftsordnungsdebatten einlaſſen. Am
Schluß der Sitzung kam es, nach der Ueberweiſung vieler
An=
träge an den Hauptausſchuß, beinahe zu einer Prügelei zwiſchen
Kommuniſten und Sozialdemokraten, die gerade noch im letzten
Augenblick verhindert werden konnte.
Der Hauptausſchuß des preußiſchen Landtages nahm
heute abend die Vorlage über die Vermögensauseinanderſetzung
mit den Hohenzollern mit allen gegen 3 kommuniſtiſche Stimmen
be: Stimmenthaltung der 8 ſozialdemokratiſchen
Ausſchußmit=
glieder an. Gleichzeitig verſchiedene deutſchnationale Anträge
auf Verbeſſerung der Verhältniſſe der ehemaligen Hoſbeamten.
Die Vorlage geht jetzt zur zweiten Leſung an das Plenum
zu=
rück, die am Dienstag ſtattfindet, während die dritte Leſung am
Freitag ſtattfinden ſoll.
Fünfte Reichsſchulmuſikwoche
vom 11. bis 16. Oktober in Darmſtadt.
I.
Bei ungeahnt ſtarker Beteiligung nicht nur aus dem
Heſſen=
lande, ſondern aus allen Teilen Deutſchlands und ſogar dem
deutſchſprechenden Auslande wurde am Montag, vormittag die
fünfte Schulmuſikwoche durch die Begrüßungsanſprache des
heſſi=
ſchen Staatspräſidenten Ulrich eröffnet. Er ſprach im Namen
des Zentralinſtituts für Erziehung und Unterricht in Berlin, der
heſſiſchen Regierung und des heſſiſchen Landesamtes für das
Bil=
dungsweſen und begrüßte das außerordentlich zahlreiche
Erſchei=
nen von Teilnehmern, welches beweiſe, wie ſehr gerade in Heſſen
das Intereſſe für die Muſik gewachſen ſei. Er führte aus: „Die
Reichsſchulmuſikwoche gilt ſeit einigen Jahren als eine der
vor=
nehmſten Kulturveranſtaltungen, die in Deutſchland regelmäßig
ſtattfinden. Zum erſtenmal tagt ſie in Süddeutſchland, zum
erſtenmal in einer kleineren Stadt, nachdem zuerſt Großſtädte
Preußens, dann Hamburg ihr Sitz waren. Ihr ſehr ausführliches
Programm behandelt hauptſächlich die Probleme der Grundſchule
und die muſikaliſche Beeinfluſſung des noch nicht ſchulpflichtigen
Kindes, denn gerade in der früheſten Jugend iſt das Kind
be=
ſonders empfänglich für Muſik und kann Eindrücke empfangen,
die für das ganze Leben beſtimmend ſind. Aber auch die Lehrer,
die im Nebenberuf muſikaliſch tätig ſind, als Organiſten,
Kirchen=
muſiker oder Chordirigenten ſollen gefördert werden. Der
Staatspräſident dankte ſodann den Teilnehmern für ihr reges
Intereſſe, den Referenten und Künſtlern für ihre Mitarbeit, den
beiden Städten Darmſtadt und Mainz, ihren Muſikinſtituten und
der Generaldirektion des Landestheaters für ihre tätige
Unter=
ſtützung der Veranſtaltung. Auch der Bürgerſchaft und dem
Ver=
kehrsverein, die ſich bemühen, den Teilnehmern den Aufenthalt
in Darmſtadt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten, wurde Dank
gezollt. Mögen die Teilnehmer nach Ablauf der Woche mit
dank=
barem Herzen von der Tagung, von der Stadt und ihrer ſchönen
Umgebung ſcheiden."
In letzter Stunde hatte Herr Staatsſekretär Heinrich Schulz
aus dem Reichsminiſterium des Innern ſeinen
Eröffnungsvor=
trag über „Volkstümliche Kunſtpflege”
krankheitshal=
ber abſagen müſſen und an ſeiner Stelle ſprach Herr
Regie=
rungsrat Richard Wicke=Weimar, der Vertreter der
Regierung von Thüringen, über das gleiche Thema, indem er
Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing geſtern den deutſchen
Geſandten in Liſſabon Dr. Voretzſch.
Die Neubau= und Reparaturaufträge, die die Deutſchen Werke
in Kiel erhalten konnten, ermöglichten erfreulicherweiſe im letzten
Monat bereits die Einſtellung von rund 200 Arbeitern. Es darf damit
gerechnet werden, daß in den nächſten Monaten, etwa bis Februar, bis
zu 1000 Arbeiter eingeſtellt werden könnten.
Geſtern wurde in Ramsgate der Jahreskongreß der enge
liſchen Arbeiterpartei eröffnet. Das Präſidium wurde von
Robert Williams geführt. Seine Eröffnungsrede gab mehrfach Anlaß
zu Lärmſzenen, beſonders als er die Forderung der Kohlenarbeiter nach
Beſchlagnahme der ausländiſchen Kohle als eine ausſichtsloſe
Verzweif=
lungspolitik bezeichnete. Mehrere Delegierte unterbrachen den Redner
und riefen: er ſei den Kapitaliſten verkauft!
Die Ankündigung Nintſchitſchs über eine engere
Zuſammen=
arbeit Südſlawien mit Ungarn unter Gewährung eines
freien Zugangs zur Adria an Ungarn bei Spalato ruft in Italien um
ſo mehr Aufſehen hervor, als der ſüdſlawiſche Außenminiſter zugleich
erklärt hat, er betrachte die Adriafrage durch das Abkommen mit Italien
nicht als gelöſt, weil die Kroaten ebenſo italienfeindlich geblieben ſeien
wie fwüher.
Die „Chicago Tribune” veröffentlicht eine Zeitungsmeldung aus
Bukareſt, wonach 6000 Rekruten des zweiten rumäniſchen
Armee=
korps den Dienſt verweigert haben ſollen. Havas zufolge ſollen
ſie wegen Ungehorſams beſtraft werden.
Durch Vereinbarung zwiſchen der deutſchen und der mexikaniſchen
Regierung iſt das Außerkrafttreten des zum 21. Oktober 1926
gekündig=
ten deutſch=mexikaniſchen Freundſchafts=, Handels=
und Schiffahrtsvertrags vom 5. März 1882 bis zum 21. April
1927 hinausgeſchoben worden. In der Zwiſchenzeit ſollen die
Verhand=
lungen zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Mexiko zum Abſchluß
ge=
bracht werden.
Der Fliegeroffizier Denny und ſein Mechaniker, die vier Monate
in der Gefangenſchaft des Führers der aufſtändiſchen Kurden, Kaid
Mo=
hamed, zugebracht haben, wurden freigelaſſen und ſind bei den
britiſchen Linien eingetroffen. Sie erklärten, daß ſie in der
Gefangen=
ſchaft gut behandelt wurden.
Wie aus Tokio berichtet wird, befaßt ſich die japaniſche Preſſe
lebhaft mit einem vom Marineminiſterium ausgearbeiteten Plan zur
Einſchränkung der Rüſtungen zur See. Darin wird
ein internationales Abkommen vorgeſchlagen, durch das die von den
einzelnen Nationen für Flottenzwecke auszuwerfenden Beträge feſtgeſetzt
würden.
General Heye,
der neue Chef der Heereslkitung.
Der öſierreichiſche Miniſierrat zu den
Beamtenforderungen.
TU. Wien, 11. Oktober.
Heute vormittag tritt der Miniſterrat zuſammen, um die
endgültigen Vorſchläge an die Beamtenſchaft zu beſchließen.
Wie verlautet, wird die Regierung den Beamten insgeſamt ein
Mehr von 100 Millionen Schilling gegenüber dem Vorjahr
an=
bieten. Sollten die neuen Verhandlungen abermals ergebnislos
bleiben, ſo wird der 25er Ausſchuß der Beamtenſchaft nochmals
ein kurzfriſtiges Ultimatum mit vorausſichtlich dreitägiger Friſt
an die Regierung ſtellen.
beſonders die Beziehungen zwiſchen Staat und
Muſikpflege beleuchtete. Er führte aus: Der Umſtand,
daß Staaten und Städte zu der Schulmuſikwoche ſo viele
Vertreter geſandt haben, beweiſt, daß es ſich nicht nur um
ein einzelnes Schulfach handelt, ſondern um ein Gebiet, das
tief in das Leben des ganzen Volkes und in die Intereſſen
der Gemeinden hineingreift. Der Staat ſieht mit voller Klarheit,
daß er die Muſik als ein wichtiges Kulturgut zu bewahren hat,
daß aller wirtſchaftlicher Aufſchwung nicht die Macht des
Geiſti=
gen erſetzen kann, und betrachtet es als ſeine Aufgabe, dem
Ein=
zelnen Bildungsmöglichkeiten zu verſchaffen, die auch das
Muſi=
kaliſche umfaſſen, ſowohl in der allgemeinen Schule als auch in
Spezialinſtituten. Aber kein Rekordſyſtem nach außen, ein
Prunken mit Virtuoſenleiſtungen tut uns not, ſondern ein
Schür=
fen nach der Tiefe. Hier iſt es höchſte Zeit, daß ernſthafte Arbeit
einſetzt, denn eine Volksmuſikkultur beſteht heute tatſächlich noch
nicht. Muſik kann und ſoll gemeinſchaftbildend wirken, wenn auch
die neuen techniſchen Errungenſchaften wie das Radio dem zu
widerſprechen ſcheinen. Der Staat greift in dieſe Entwicklung ſo
ein, daß er als Hauptaufgabe Bildungswege eröffnet und den
Bildungsgang ſo zu geſtalten ſucht, daß auch wirkliche Erzieher
aus ihm hervorgehen, daß angeborene Erziehereigenſchaften
wei=
tergebildet werden. Auch das Aufſuchen der Begabungen iſt
wich=
tig. Dann aber müſſen dieſe Einzelkräfte dem Ganzen dienſtbar
gemacht werden, es muß die volkstümliche Kunſtpflege in alle
Kreiſe hineingetragen werden zur Schaffung eines wirklichen
Gemeinſchaftsgefühls.
In ausführlichem, faſt anderthalbſtündigem Vortrag ſprach
ſodann Profeſſor Dr. Paul Luchtenberg=
Darm=
ſtadt über „Grundfragen einer Erziehung zur
Kunſt” Er gab zuerſt tiefgründige philoſophiſche Definitionen
der Begriffe Pädagogik und beſonders Kulturpädagogik, in der
er ein Toleranzſchema ſieht, in dem jede Erziehungstat anerkannt
wird, falls ſie nicht abſolutiſtiſche, intolerante Beſtrebungen
ein=
ſchließt, durch die ſie ſich ihrer Aufgabe entzieht, der lebendigen
Ganzheit zu dienen. Er wies auf die große Unſicherheit hin, die
heute in der Erkenntnis der Kulturwerte nach der
Zertrümme=
rung der alten Werttafeln beſtehe. Er warnte davor, Einzeltypen
in der Bildung zu ſchaffen, damit keine anarchiſtiſche
Wertverwir=
rung hervorgerufen werde, und bezeichnete als das Ziel
wirk=
licher Erziehung das Ganzheitsſtreben. Er hob hervor, daß die
Schule zuviel Wiſſenſchaftlichkeit und zu wenig. Wärme und
Lebensgefühl verbreite, der Intellekt habe ſich auf Koſten aller
anderen Erkenntnismöglichkeiten entfaltet und den Menſchen
Um die Eiſenbahnobligationen.
Frankreichs Fühler in Waſhington.
* Paris, 11. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Nachricht des „Intranſigant” aus angeblich deutſcher
Quelle, wonach die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen, für die
in Thoiry eine Grundlage gefunden wurde, in Kürze wieder
auf=
genommen würden, wird von der übrigen Preſſe nicht beſtätigt.
Sie klingt auch nicht ſehr wahrſcheinlich, da die Entwicklung des
Planes von Thoiry — richtiger geſagt der Sanierungsplan
für die franzöſiſche Währung — eine Entwicklung nimmt, die
man mit aller Vorſicht wird verfolgen müſſen. Das Interſſe der
Oeffentlichkeit konzentriert ſich jetzt auf die Möglichkeit einer
internationalen Konferenz, die heute morgen von der „Chikago
Tribune” angekündigt wird und die gemeiſam über den
Dawes=
plan und die interalliierten Schuldenverhandlungen beraten ſoll.
Es wurde ſogar behauptet, daß die franzöſiſche Botſchaft in
Waſhington noch in dieſer Woche der Regierung der Vereinigten
Staaten ein Projekt über die Veräußerung von deutſchen
Eiſen=
bahnobligationen zur Prüfung überreichen werde. Dieſe
Nach=
richt iſt zwar nicht offiziell beſtätigt worden, man gibt aber die
Möglichkeit eines ſolchen Schrittes zu. Dies iſt umſo
bedeut=
ſamer, als noch in den letzten Tagen die franzöſiſche Preſſe
ver=
ſucht hatte, die deutſche Offerte als ein ſchlechtes und beinahe
undiskutables Geſchäft hinzuſtellen. Den franzöſiſchen Schritt
in Waſhington bringt man heute in Zuſammenhang mit den
Erklärungen, die Poincaré geſtern den proteſtierenden
Kriegs=
teilnehmern gab, in denen man einen deutlichen Hinweis auf
eine Wendung Poinoarés in ſeiner Stellung zu den
Verhand=
lungen mit Deutſchland zu erkennen glaubt. Während Poincaré
urſprünglich die Politik Briands durch eine beſchleunigte
Rati=
fikation des Schuldenabkommens mit Amerika zu bekämpfen
ſuchte, das er als das geringere Uebel anſah, hat ihn der
Wider=
ſtand, auf den er dabei im eigenen Lager ſtieß, offenbar davon
überzeugt, daß zunächſt Verhandlungen mit Deutſchland
auf=
genommen werden müſſen und daß die Ratifikationsfrage für
den Augenblick möglichſt zurückgeſtellt werden muß. Dennoch
iſt eine ſofortige Aufnahme dieſer Verhandlungen — wie geſagt
— im Augenblick nicht wahrſcheinlich, wenigſtens ſoweit hierfür
bereits gemiſchte Kommiſſionen oder die Entſendung einer
fran=
zöſiſchen Delegation nach Berlin in Frage kommt. Der
fran=
zöſiſche Abgeordnete Loucheur wollte urſprünglich dieſe Woche
in der Berliner Induſtrie= und Handelskammer einen Vortrag
über die Weltwirtſchaftskonferenz halten. Es dürfte kein
Zu=
fall ſein, daß Loucheur jetzt mitgeteilt hat, er könne den in
Aus=
ſicht genommenen Termin nicht einhalten, er werde jedoch in
einigen Wochen ſeie Zuſage erfüllen. Selbſt bei direkten
Ver=
handlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſpielt die
Hal=
tung Amerikas und ſeier Geldmänner eine wichtige Rolle und
es iſt bekannt, daß die Ratifizierung des Waſhingtoner
Abkom=
mens durch Frankreich eine Vorausſetzung für die Verwirklichung
der deutſch=franzöſiſchen Abmachungen iſt. Auch die Zinsfrage
wird noch manche Schwierigkeiten bieten, da die vorgeſehenen
5 Prozen: Zinſen den amerikaniſchen Geldleuten offenbar kein
gutes Geſchäft verſpricht. Es wird ſich darum handeln, in
wel=
cher Höhe die zu zahlenden Zinſen auf dem Markt Nachfrage
inden und hierbei wird Deutſchland teils der
Verhandlungs=
pariner von „Fvankreich, teils mit Frankreich zuſammen
Ver=
hazdlungspartner der Amerikaner ſein, ganz zu ſchweigen von
der Tatſache, daß die Veräußerung der Eiſenbahnbonds die
gan=
zei Reparationsgläubiger auf den Plan rufen wird. Man
ver=
ſichert hier, daß man in amerikaniſchen Kreiſen eine Uebernahme
von 2 Milliarden Eiſenbahnbonds für ausreichend erachtet und
man verſieht dieſe Mitteilung mit einem gewiſſen Gefühl der
Erleichterung. Die Angelegenheit iſt aber ohnehin durch die
un=
geklärte Ratiſikation des Waſhingtoner Abkommens noch ſehr
kompliziert, und ein franzöſiſcher Verſuch, die Mobiliſierung und
die Ratifikation zu einer einheitlichen Klärung des
Dawes=
planes zuſammen mit der Frage der internationalen Schulden
zu machen, würde nur langwierige internationale Erörterungen
hervorrufen, ohne daß er in abſehbarer Zeit praktiſche Ergebniſſe
zeitigt. Darauf aber kommt es im Intereſſe der Bereinigung
der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen vor allem an.
Unruhen an der arabiſchen Grenze.
TU. London, 11. Oktober.
Wie aus Basra berichtet wird, hat der Stamm Jhammar
Jehar im Sultanat Koweit angegriffen. Der Angriff wurde aber
von den britiſchen Luftſtreitkräſten zurückgeſchlagen, wobei 100
Kanonen erbeutet wurden. Mehrere Führer der Angreifer
ſol=
len auf dem Rückzug getötet und eine große Anzahl verwundet
worden ſein.
entſeelt, durch ſeine hiſtoriſchen Methoden habe er die Wertwelt
zerſetzt und ſchon in die jugendlichen Seelen Skepſis
hineingetra=
gen, anſtatt die fühlende Seele zu beſchwingen. Heute wende
man ſich von dem Poſitivismus ab, das metaphyſiſche Bedürfnis
iſt wieder erwacht und darum der Kunſterziehung erneute
Be=
deutung verliehen. Denn auch die Kunſt ſtrebt nach Ganzheit,
das Künſtlertum des Muſikers gleicht dem Werk des Pädagogen,
es trägt Prozeß=, alſo Werdecharakter, wie die Erziehung ſelbſt.
Muſik iſt das großartige Durcheinander eines unruhevollen
Her=
zens, das nach Ganzem ſtrebt, das Bild des Willens. Sie ruft
die nichtverſtandesmäßigen Kräfte im Menſchen auf. Redner
ſprach ſodann über das Verhältnis zwiſchen
künſtle=
riſcher und ſtaatsbürgerlicher Erziehung,
zwi=
ſchen Kunſt und Religion. Indem er das Weſen der
Kunſt genau erläuterte, betonte er, daß zwiſchen dem Kinde und
dem Genie kein Weſensunterſchied, ſondern nur ein
Gradunter=
ſchied beſtehe. Der Trieb zur Geſtaltung einer Ganzheit beim
kindlichen Spielen iſt ſchöpferiſches Leben, Erobern des
Unwirk=
lichen durch die Phantaſie. Auch die Periode der Pubertät iſt
beſonders produktiv, weshalb ſich die Quellen der Kunſt auch
für die Berufsſchulen eröffnen müſſen. In ſeinen weiteren
Ausführungen ging der Redner auf die Einzelheiten der
Muſik=
erziehung ein und verlangte, daß das Techniſche in der Muſik
weder überwertet, noch unterſchätzt werden dürfe. Erziehung von
Dilettanten im beſten Sinne des Wortes ſei die
Hauptnotwendig=
keit der Muſikerziehung, es gelte, die Segnungen der Künſte
einem Geſchlecht zu ſpenden, das aus dem Dunkeln ins Helle
ſtrebt. Gerade die auf das Praktiſche hinzielenden Ausführungen
Luchtenbergs enthielten außerordentlich viel des
Beherzigens=
werten ſowohl für den einzelnen Lehrer, als auch für die
Er=
ziehungsbehörden, ſo daß nach dem ſtarken Beifall, der dem
Vor=
trag folgte, ſofort der Wunſch ausgeſprochen wurde, daß der
Vortrag wörtlich dem Druck übergeben werden ſolle. Dieſem
Wunſch wurde Erfüllung zugeſichert, denn die ſämtlichen
Vor=
träge der Schulmuſikwoche werden möglichſt bald in Buchform
erſcheinen.
Dr. Ernſt Krieck=Mannheim ſprach ſodann über
„Muſik und Erziehung” indem er die pſychologiſche
Wir=
kung der Kunſt behandelte und den von Vernunft und
Zweck=
erfüllung beherrſchten Alltag in Gegenſatz ſtellte zu dem ſelteneren
Feſttag, der der Erregung und Ekſtaſe gewidmet ſei. An
mannig=
faltigen hiſtoriſchen Beiſpielen ging er dem Begriff dieſer
Feſtes=
ekſtaſe nach und ſchilderte, wie aus ihr nach beſtimmter Methode
ſich der Kult entwickelt habe. Muſik, Tanz und Dichtung gehören
Nummer 283
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Seite 3
Dr. Bell in Darmſtadt und Mainz.
Die Juformationsreiſe des Miniſters
für die beſetzten Gebiete.
Die Ausſprache in Darmſtadt.
Der Herr Reichsminiſter Dr. Bell hat ſeine
Informations=
reiſe in das beſetzte Gebiet geſtern in Darmſtadt begonnen. Der
Reichsminiſter traf in Begleitung des Referenten ſeines
Miniſte=
riums, Herrn Oberregierungsrat Vogels, geſtern früh in
Darmſtadt ein. Die Herren machten alsbald dem Herrn
Staats=
präſidenten und im Anſchluß dem heſſiſchen Geſamtminiſterium
ihre Aufwartung. Im Anſchluß an den offiziellen Beſuch fand
ſodann eine eingehende Ausſprache im Staatsminiſterium ſtatt.
In dieſer Ausſprache wurden naturgemäß, in erſter Linie die
Verhältniſſe des beſetzten Gebietes beſprochen. Der Herr
Reichs=
miniſter nahm in ſeiner erſten längeren Rede Gelegenheit,
be=
ſonders zu betonen, daß er ins beſetzte Gebiet gekommen ſei, um
mit den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung perſönlich Fühlung
zu nehmen und ſich perſönlich an Ort und Stelle über die
Wünſche und Sorgen der unter dem Druck der durch die
Be=
ſatzung ſich ergebenden Verhältniſſe leidenden Bevölkerung zu
unterrichten. Der Ernſt der allgemeinen Lage, der beſondere
An=
laß ſeiner Reiſe ſchalte, ſo führte der Herr Reichsminiſter aus,
jede Feſtlichkeit aus. Der Hauptzweck ſeiner Informationsreiſe
ſei neben dem Geſagten im Sinne der Beſchlüſſe des Auswärtigen
Ausſchuſſes des Reichstages, ſich perſönlich über die
tiefbedauer=
lichen Zwiſchenfälle der letzten Zeit zu unterrichten, um auch
ſeinerſeits auf eine möglichſt ſchnelle und reſtloſe Klarſtellung
hinzuwirken. In der Ausſprache kam dann die beſonders
ſchwie=
rige Lage Heſſens, die ſich infolge der Beſetzung ergeben hat, zum
Ausdruck. Die ſchwierigen Verhältniſſe Heſſens wurden
an=
erkannt, und der Reichsminiſter ſagte zu, ihnen Rechnung zu
tragen. Einen beſonderen Punkt der Ausſprache, der eingehend
erörtert wurde, bildeten die letzten bedauerlichen Zwiſchenfälle
in Mainz. Alle Beteiligten gingen mit dem Herrn Reichsminiſter
dahin einig, daß mit aller Beſchleunigung die deutſchen
Behör=
den gemeinſam mit den franzöſiſchen Behörden auf eine reſtloſe
Klarſtellung des Falles hinzuwirken haben. Die Reiſe wird heute
nachmittag fortgeſetzt und führt zunächſt nach Mainz, um dort in
größerem Kreiſe eine weitere Ausſprache ſtattfinden zu laſſen, an
der die Vertreter der Wirtſchaftsorganiſationen, der
Intereſſen=
gemeinſchaften uſw. teilnehmen ſollen, bei der dieſen die
Mög=
lichkeit gegeben wird, ihre beſonderen Sorgen und Wünſche zum
Ausdruck zu bringen.
Die Sorgen Rheinheſſens.
Am Montag nachmittag hatten ſich Vertreter der ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Behörden und aus Induſtrie, Handel und
Ge=
werbe in großer Zahl im Kurfürſtlichen Schloß in Mainz
ein=
gefunden, galt es doch, in Anweſenheit des Reichsminiſters für
die beſetzten Gebiete Dr. Bell eine Ausſprache über alle
wirt=
ſchaftlichen und ſonſtigen Nöte herbeizuführen. Man ſah u. a.
den Herrn Staatspräſidenten Ulrich, die Miniſter Naab und
Henrich, Oberbürgermeiſter Dr. Külb, Bürgermeiſter
Ehr=
hardt und Adelung, Eiſenbahnpräſident Lochte. Sehr
ausführlich ſchilderte Herr
Oberbürgermeiſter Külb
die Sorgen und Leiden der Stadt Mainz, die noch immer
unter fremder Beſatzung zu leiden habe und auf allen Gebieten
in ihrer Entwicklung durch die Verhältniſſe gehemmt ſei. Er
würdigte beſonders die große Wohnungsnot, die für Mainz und
ſeine Bewohner ſo kataſtrophal ſei und dringender Abhilfe
be=
dürfe. Er hoffe, daß bald die Zeit komme, da Mainz frei ſei und
ſich ungehemmt entwickeln könne. — Nach ihm ſprach als erſter
Redner der Vertreter der Gewerkſchaften, Herr Thomas. Er
verbreitete ſich ſehr ausführlich über die Wünſche der
Arbeitneh=
mer. Vor allem lenkte er die beſondere Aufmerkſamkeit dem
Er=
werbsloſenproblem zu und bat den Reichsminiſter, alles
einzu=
ſetzen, daß die Reichsregierung auf dieſem Gebiete ihr
Möglich=
ſtes tue, um Wandel zu ſchaffen. Der Redner behielt ſich vor,
Einzelheiten ſeiner Wünſche noch in einer zweiten Beſprechung
mit dem Miniſter vorzubringen. — Hierauf ergriff der Präſident
der Handelskammer Mainz, Herr Scholz, das Wort, der
eben=
falls die Sorgen des beſetzten Gebietes und der Stadt Mainz
ſchilderte. Er verbreitete ſich ferner über den
Flugver=
kehr für das beſetzte Gebiet. Der Redner führte aus, daß der
Flugverkehr heute praktiſch noch keine Bedeutung für das beſetzte
Gebiet habe und bat den Miniſter, dahin wirken zu wollen, daß
die Beſtimmungen auch von der Gegenſeite einwandfrei eingehalten
würden, damit der Flugverkehr im beſetzten Gebiet diejenige
Bedeutung erlange, die er handelspolitiſch einnehmen könne. —
Der Vertreter der Freien Bauernſchaft zeichnete ein
überſichtliches Bild über die Nöte der landwirtſchaftlichen
Bevöl=
kerung in Heſſen. Er führte aus, daß gerade Rheinheſſen mit
ſeiner blühenden Landwirtſchaft als „Garten Deutſchlands”
be=
zeichnet werden könnte und bedauerte außerordentlich, daß die
Zollgeſetzgebung des Reiches nicht habe verhindern können, daß
übergroße Mengen ausländiſchen Obſtes in Deutſchland
einge=
führt würden und den heimiſchen Markt und ſeine
Leiſtungs=
fähigkeit herabdrücken. Er bat den Miniſter dringend, dafür ſor=
Zur Antwort auf dieſe Klagen und Wünſche ergriff dann
Reichsminiſter Dr. Bell
das Wort. Einleitend ſprach der Miniſter zunächſt über den
Mainzer Dom, den er am Montag nachmittag eingehend
be=
ſichtigt hatte. Er drückte ſeine Befriedigung darüber aus, daß es
noch rechtzeitig möglich geweſen ſei, das ſo wertvolle Bauwerk
vor dem völligen Verfall zu ſchützen. Indem der Herr
Reichs=
miniſter auf die Beantwortung der zahlreichen Fragen einging.
griff er insbeſondere neun Punkte heraus, betonte aber, daß
da=
durch die übrigen Fragen nicht etwa zurückgeſetzt werden ſollten.
Vielmehr wolle er in Berlin dahin wirken, daß alle vorgebrachten
Wünſche der Vertreter der Mainzer Induſtrie und des Handels
in entſprechender Weiſe gewürdigt würden. In bezug auf die
neun Punkte erklärte er folgendes:
1. Von ſeiten des Finanzminiſteriums ſind die Mittel
be=
willigt worden, um die Sprengungen der alten
Forts=
trümmer in der Umgebung von Mainz durchzuführen.
2. Die Errichtung eines Fernſprechamtes und eines
Finanzamtes in der Stadt Mainz iſt vorausſichtlich geſichert.
3. Die weiteren Wünſche der Stadt Mainz, wie
Gelände=
erwerb, Krankenhaus, Benzindepot, ſind in
Be=
arbeitung. Meinungsverſchiedenheiten mit der Stadt beſtehen
nicht.
4. Die Entſchädigungsanträge der bei den
Muni=
tionsarbeiten in Kelſterbach geſchädigten Einwohner werden
aus dem Härtefonds bezahlt.
5. Der Flugverkehr im beſetzten Gebiet iſt an
verſchie=
dene Vorſchriften des Rheinlandabkommens gebunden,
Einzel=
wünſche werden zwiſchen dem Reichskommiſſar für die beſetzten
Gebiete und der Rheinlandkommiſſion geregelt.
6. Arbeitsloſigkeit. Einen ſehr breiten Raum nahm
die Frage der Regelung der Arbeitsloſigkeit ein. Der Herr
Mini=
ſter wies darauf hin, daß die intereſſierten Stellen unbedingt bei
ihren Landesregierungen geeignete Projekte in Vorſchlag bringen
ſollten, um eine große Anzahl von Notſtandsarbeitern zu
be=
ſchäftigen.
7. Kulturzwecke. Heſſen ſowohl als auch die Stadt
Mainz im beſonderen dürfen verſichert ſein, daß dieſe Wünſche in
weiteſtem Maße von ſeiten der Reichsregierung berückſichtigt und
erfüllt werden.
8. Die vom Reichstagsabgeordneten Pfarrer Korell
vorge=
brachten Wünſche hinſichtlich der Beſchleunigung einer
Entſchädi=
gung aus dem Härtefonds und Gewährung eines Ausgleichs an
die Kultusgemeinſchaften für die ſeit Jahren
rückſtän=
digen Kirchenſteuern, ſollen dem Finanzminiſterium gegenüber iſt, liegt auf der Hand. Seeckt iſt wegen einer harmloſen
An=
vertreten werden.
9. Die von faſt allen Rednein bemängelten Mißſtände auf
dem Gebiet der Paßſchikanen und übermäßigen
Gendar=
meriekontrollen ſollen bei der Gegenſeite nachdrücklich zur Sprache zu ziehen.
gebracht werden.
Im Anſchluß an dieſe Beantwortung fand dann der Herr
Reichsminiſter ſehr warme Worte für das beſetzte Gebiet und
ſeine ſchwer leidende Bevölkerung. Er wies darauf hin, daß es
mit dem Geiſte von Locarno und dem von Genf nicht zu
ver=
einbaren ſei, daß auch heute noch franzöſiſche Truppen auf
deut=
ſchem Boden gehalten werden. Das beſetzte Gebiet dürfe
über=
zeugt ſein, daß die Reichsregierung auch in Zukunft alles
ein=
ſetzen werde, was in ihrer Macht ſtehe, um einen baldigen Abzug
der geſamten Beſatzung zu erreichen. Die Verſöhnungspolitik,
die von ſeiten der Reichsregierung bisher eingeleitet ſei, ſolle wird. Mit Rückſicht auf die parlamentariſche Lage hat die
Volks=
fortgeführt werden. Er hoffe zuverſichtlich), daß auch auf der
Gegenſeite für dieſe ehrlichen Beſtrebungen der deutſchen
Reichs=
regierung volles Verſtändnis vorhanden ſei. Mit dem Wunſch,
daß er in nicht zu ferner Zeit wieder einmal nach Mainz kommen / Beratungen eröffnen werden oder nicht.
könne und dann eine freie Stadt und eine freie Bevölkerung
be=
grüßen dürfe, ſchloß der Herr Miniſter ſeine hochbedeutſamen
Ausführungen.
Mit einem kurzen Dankeswort des Herrn Staatspräſidenten
lichen Schloß ihr Ende.
DerVorſtoßgegen Hindenburg
Von unſerer Berliner Redaktion.
Wie zu erwarten war, haben jene Kreiſe, die an dem Sturz
des Generaloberſten von Seeckt die Schuld tragen, keine Ruhe
gegeben. Da es ihnen nicht geglückt iſt, gleichzeitig auch den
Reichswehrminiſter Dr. Geßler aus dem Amt zu drängen, haben
ſie jetzt zu einem neuen Schlage gegen den Reuhspräſidenten von
Hindenburg als Oberbefehlshaber der Reichswehr ausgeholt.
Natürlich war es hier das berüchtigte Nachrichtenbüro, das
ſeinerzeit die erſten Meldungen aus Münſingen brachte und
deſſen Meldungen unter dem Zeichen Z. N. von der ſcharf
links=
gen zu wollen, daß auf dieſem Gebiet Abhilfe geſchaffen werde. rientierten deutſchen Preſſe gebracht werden, das auch diesmal
die Behauptung aufſtellte, der Reichspräſident habe von der
Ein=
ſtellung des Kronprinzenſohnes bei dem Infanterieregiment 9
gewußt und dieſen Vorgang gebilligt. Daraufhin iſt ſofort ein
ſcharfes amtliches Dementi erfolgt, das dieſe Behauptung als
das hinſtellt, was ſie tatſächlich iſt, nämlich als eine fauſtdicke
Lüge. Die ſich pazifiſtiſch und antimilitariſtiſch gebärdende
Linkspreſſe iſt alſo wieder einmal um eine Senſation gekommen.
Dagegen ſickert aber allmählich ſo einiges über die Verbreiter
dieſer Nachrichten durch. So wird behauptet, daß das übel
beleumundete Nachrichtenbüro von einem 20 Jahre
alten Galizier Salomonſohn geleitet werde, in deſſen
Dienſt etliche ſehr dunkle Mitarbeiter ſtehen ſollen. Dieſer Herr
Salomonſohn verzapft, was ja bekannt iſt, einen ungeheuren
Blödſinn über die Reichswehr, ſcheint aber doch über reichliche
Geldmittel zu verfügen, um die Reichswehr in all ihren
Ver=
zweigungen dauernd überwachen zu können. Seine Meldung
über Münſingen hat jedenfalls ſoweit geſtimmt, als der
Kron=
prinzenſohn tatſächlich dort war. Von einer Seite, die man
wirklich nicht als rechts gerichtet anſprechen kann, wird jetzt
aller=
dings behauptet, der Kronprinzenſohn habe den Manövern nur
als Gaſt von Seeckts beigewohnt, habe lediglich die Uniform des
ehemaligen 1. Garderegiments getragen und dieſe, als man ihn
darauf hinwies, daß dieſe Uniform nicht mehr exiſtiere und er
infolgedeſſen keine Berechtigung habe, ſie zu tragen, abgelegt.
Durch dieſe Feſtſtellung gewinnt die ganze Seeckt=Angelegenheit
ein viel harmloſeres Bild, als es bisher von links her gemalt
wurde. Daß die Dinge in Wirklichkeit ſo lagen, wie ſie hier
geſchildert werden, dürfte auch Herrn Salomonſohn bekannt ſein,
der es ſich aber trotzdem nicht verſagte, ſeinen Giftpfeil mit
Er=
folg auf den Generaloberſten von Seeckt abzuſchießen. Doch
damit nicht genug, hat er ſich jetzt auch auf den Reichspräſidenten
geſtürzt, hat ſich aber unverzüglich eine glatte Abfuhr geholt.
Immerhin muß es doch auffallen, daß dieſer edle Zeitgenoſſe
über Dinge informiert wurde, von denen außerhalb der
Reichs=
wehr ſtehende Perſonen keine Kenntnis erhielten. Es dürfte doch
wohl an der Zeit ſein, wenn ſich der Reichswehrminiſter Dr.
Geßler oder die Behörden mit dem Verbreiter derartiger
Nach=
richten und ſeiner Informationsquelle beſchäftigen würden.
Daß die hinter Salomonſohn ſtehenden Kreiſe nicht ruhen
wer=
den, bis ein Führer der Reichswehr nach dem andem abgehalftert
gelegenheit geſtürzt worden. Man wird jetzt andere Generäle
aufs Korn nehmen und gegen ſie die geſamte Linke aufputſchen,
wenn ſich nur die kleinſte Handhabe bietet, gegen ſie zu Felde
* Koalitionsverhandlungen in Preußen.
Der Vorſitzende der preußiſchen Zentrumsfraktion Porſch
hat am Montag der volksparteilichen Fraktion mitgeteilt, ſie
möge ſofort mit dem Zentrum Beratungen über den Eintritt in
die Regierung aufnehmen. Dieſe Einladung des Zentrums
wurde natürlich angenommen. Es fragt ſich nun, weſche
Vor=
ſchläge die Gegenſeite machen und welche Taktik ſie einſchlagen
partei ein großes Intereſſe daran, möglichſt raſch feſtzuſtellen,
ob ſich irgendwelche Ausſichten auf ein poſitives Ergebnis der
Ju Verfolg der Einladung der Zentrumsfraktion des
preu=
ßiſchen Landtages fand am Montag abend die erſte Ausſprache
Ulrich an Herrn Dr. Bell fand die Verſammlung im Kurfürſt= zwiſchin den Führern der beiden Fraktionen ſtatt. Die
Aus=
ſerache wird morgen fortgeſetzt.
zu den feſtlichen Erſcheinungen, die den meiſten Kulten
gemein=
ſam ſind, ſie ſind ſinnlich und geiſtig zugleich und unterſtehen
gemeinſamen Rhythmen. Die von der ekſtatiſchen Erregung
Er=
griffenen treten heraus aus dem Alltag und hinüber, in eine
höhere Sphäre überſchwenglicher Bewußtſeinslage. In dieſem
Zuſammenhang erörterte der Redner die Stellung bedeutſamer
Perſönlichkeiten zur Muſik. Als die Aufgabe der Muſik
bezeich=
nete er es, die Seele in große Schwingungen zu verſetzen und ſie
in das Reich des vom Alltag Abgewandten zu führen, das erſt
dem Leben vollen Inhalt gebe, mit einem Worte Beſeelung,
nicht aber Verſittlichung oder Moraliſierung. Er ſprach ſodann
über die ſtarke, feſt im Volkstum verwurzelte Muſikbewegung
des Mittelalters, die von den geiſtlichen Schulen und ihrer
Vor=
bereitungsarbeit für den Kult ausging. Erſt das Zeitalter des
Intellektualismus habe die Muſik abſeits vom Leben geſtellt, wo
ſie heute noch ſtehen würde, wenn nicht in der modernen
Jugend=
bewegung Anzeichen dafür wären, daß ſie wieder zum
Lebens=
inhalt wird. Dieſem Streben, die Muſik wieder dem ganzen Volk
als ſeeliſches Bedürfnis zuzuführen, müſſe von der modernen
Erziehung unterſtützt werden.
Der Nachmittag war den Fragen der
Schulgeſangs=
methodik gewidmet, indem zwei der führenden Methoden,
die Tonika=Do=Lehre und das Eitzſche Tonwort durch zwei ihrer
hervorragendſten Vertreter, Kantor Alfred Stier=
Dres=
den und Dr. Frank=Bennedik=Kiel, die Methoden
in Wort und ſehr anregendem Beiſpiel vorführten. Wenn hier
wieder in dem Wetteifer, für die betreffende Methode zu
wer=
ben, der Polemik Tür und Tor geöffnet war, ſo verhehlen wir
nicht unſer Erſtaunen, daß die Notenſingmethode eines Georg
Rolle nicht zu Wort kam. Denn ſie iſt leider in unſerer Gegend
F. N.
ſo gut wie unbekannt.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 11 Oktober.
Erſte Feſtaufführung anläßlich der 5. Reichs=Schulmuſitwoche:
Guſtav Mahler: Zweite Sinfonie.
E.N. Wie im Vorjahre mit der dritten Sinfonie, ſo
be=
ſchenkte uns Joſeph Roſenſtock in dieſem Jahre mit einer
aus=
gezeichneten, großartig geſteigerten Aufführung der zweiten, der
ſogenannten Auferſtehungsſinfonie. Wieder erſtand vor dem
Hörer die Perſönlichkeit Mahlers in ihrer ganzen Tragik. Dieſer
große Künſtler und ideal geſinnte Menſch, dieſe hohe Begabung
mit ihrem feinnervigen Empfinden, mit ihrem außergewöhnlichen
Klangſinn und ihren himmelſtürmenden Plänen gelangt in
ſei=
nem leider allzu kurzen Leben nicht zum Ausgleich zwiſchen
Wol=
len und Vollbringen. Schärfſter Intellekt, ausgeprägter
Kritizis=
mus lebt in ihm, er ſucht ihn mit völliger Hingabe an Expreſſion
zu verſchmelzen und verſöhnen. Er nimmt äußerlich die Form
Bruckners auf, erfüllt ſie aber mit völlig anderem Geiſt, da er
nicht von dieſer myſtiſchen Glaubensfeſ: gkeit lebt wie ſein
Leh=
rer, und nicht auf einheitlich ſeeliſcher Grundlage bis zum
Kos=
miſchen hinaufzudringen vermag. Der Gegenſatz von
Intellek=
tualismus und muſikaliſcher Hingabe an die reine
Empfindungs=
welt kämpft in Mahler in jedem Werk. Mit am wenigſten
aller=
dings in der zweiten Sinfonie, in der die Problematik ſeines
Weſens ſtärker gegenüber dem rein Muſikaliſchen zurücktritt.
Die ungeheuere Form des Werkes iſt zwar aus einem
ein=
heitlichen Geſtaltungswillen heraus geboren, birgt aber trotzdem
keineswegs eine ſolche Einheitlichkeit wie die Formgebung
Bruck=
ners. In das geſchloſſene Ganze, das aus dem erſten, vierten
und fünften Satz beſteht, treten zwei Epiſoden, die wie eine
Ent=
ſpannung wirken. Trotz des durchaus Mahleriſchen
Gedanken=
kreiſes fühlen wir überall die Brucknerſche Formſchulung in dem
mächtigen erſten Eatz, der wie aus Urnebel auftauchend
ein=
große Entwicklung in ſich ſchließt, deſſen Formenſtrenge die
heterogenen Gedanken zu einem Ganzen verſchmilzt, in der
Lied=
form die beiden epiſodiſchen Sätze, die jede Wiederholung des
Hauptgedankens in herrlicher Weiſe variieren, in der
kontra=
punktiſchen Meiſterſchaft mit der Melodie über Melodie gebaut
wird. Endlich iſt die Steigerung des ganzen Werkes nach dem
Schlußſatz hin, der erſt der Haupttummelplatz für den Kampf der
Empfindungen und Gedanken iſt, der erſt die volle Bekrönung
und den Höhepunkt des Ganzen bildet, ebenfalls der Ansfluß von
Bruclners Lebenswerk, vor dem eigentlich nur Beethoven in der
fünften und neunten Sinfonie in gleicher Weiſe verfährt.
Demgegenüber Prägt ſich Mahlers perſönliche Eigenart vor
allem in der Thematik aus, die zwiſchen komplizierteſtem ſeeliſchen
Ausdruck und einfachſter Volksliedart ſchwankt, Kunſt und Natur,
metaphyſiſche Verſunkenheit und faſt ans Triviale grenzende
Freude am naiven Klang, an primitiver Linie miteinander
ver=
bindet. Hier haftet an Mahler der Fluch, daß er ein Enkel iſt,
daß er die ganze Laſt des von den Romantikern Ererbten an
Aus=
drudsmitteln tragen muß, und wie ſo viele Epigonen und
Schlußglieder einer Entwicklung in der Wahl des Thematiſchen
nicht ſonderlich wähleriſch iſt, dafür faſt krampfhaft ſich der
geſtei=
gertſten Ekſtaſe ergibt. Auch die Verbindung der naiven Tiefe
des herrlichen Liedes aus „Des Knaben Wunderhorn” mit der
Klopſtockſchen „Auferſtehungsode”, die einen ähnlichen
Gedanken=
zuſammenhang ergibt, wie die wenige Jahre vorher entſtandene
ſinfoniſche Dichtung „Tod und Verklärung” von Richard Strauß,
die zuweilen leicht anklingt, gehört in dieſen Zuſammenhang.
Echt Mahler iſt dann vor allem die ſubtile, überaus feine
Klang=
miſchung, die häufig die kontrapunktiſchen Gegenſätze
ausein=
anderinſtrumentiert, ſo daß ſie nebeneinander gut vernehmbar
bleiben, und die Benutzung von Soloſtimmen und Chor zur
Er=
reichung höchſter Ekſtaſe, größter Steigerung. So hinterläßt die
Sinfonie trotz des oft merkbaren inneren Zwieſpalts ſtets eine
überaus tiefe Wirkung und erhebt wahrhaft in eine höhere,
ge=
läuterte Sphäre.
Roſenſtocks Auffaſſung iſt dabei eigenartig, aber
durch=
uus berechtigt. In der Wiedergabe der drei erſten Sätze läßt er
ine Sachlichkeit, Klarheit und Objektivität walten, wie man ſie
och vor wenigen Jahren für unmöglich gehalten haben würde,
lEſt die Walzerſeligkeit im Hauptgedauken des zweiten Satzes
rleitet ihn nicht zu Gefühlsſchwärmerei, das oft unheimlich
Ge=
enſtige des Scherzos bleibt angedeutet. Dafür bricht dann in
em herrlichen Altſolo „Urlicht” eine Wärme hervor, die ſich nun
n der leidenſchaftlichen Hingabe an die innere Entwicklung des
Schlußſatzes zu wahrer Inbrunſt ſkeigert. Auf dieſe Weiſe
ge=
vinnen der zweite und dritte Satz mehr inneren
Zuſammen=
ang mit dem Ganzen, als ich es mich jemals auch von
berühm=
eſten Dirigenten gehört zu haben erinnere. Das Orcheſter
eielte wundervoll, wahrhaft feſtlich. Es dürfte nicht viel Städte
ben, die noch von Großſtadtambitionen entfernt ſind, und die
ine ſolche Leiſtung hervorzubringen vermögen. Die Klarheit der
Wiedergabe, die feine Abtönung und die rein techniſche Leiſtung
on Streichern wie Bläſern waren hervorragend. Auch der
hor, aus Muſikverein und Theaterchor beſtehend, wurde von
er Begeiſterung der Ausführenden mitgeriſſen, wenn auch
ſei=
em erſten Einſatz irdiſch Unzulängliches anhaftete. (Das
Bach=
ſt in Berlin zeigte übrigens vor kurzem, daß auch dort bei
Feſt=
ufführungen ähnliches vorkommen kann.) Auch das herrliche
Iltſolo von Anna Baumeiſter=Jacobs und das
Sopran=
olo von Frau Gertrud Gercke verdient als weſentlich zum
jelingen beitragend hervorgehoben zu werden, wie auch das
rgelſpiel von Wilhelm Borngäfſer, das bei dem
Höhe=
inkt des „Auferſtehn” einſetzte, leider aber bei der ungünſtigen
eitlichen Aufſtellung der Theaterorgel nur von dem Wiſſenden
ſehört werden konnte. Die tiefe Ergriffenheit der Zuhörer tat ſich
begeiſtertem Beifall kund.
Seite 4
Dienstag, den 12. Oftober 1926
Nummer 283
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Ab=
teilung 4: Am 4. Oftober 1926
hinſicht=
lich der Firma Carl Watzinger, Nachf.
Apotheker E. Mildner, Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen. Am 6. Oktober
1926 hinſichtlich der Firma: Matthes,
Wieſt & Co., Erſte Darmſtädter
Stempelfabrik und Gravieranſtalt
mit elehtr. Betrieb, Darmſtadt: Die
Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt
Firma iſt auf den ſeitherigen
Geſellſchaf=
ter Kaufmann Auguſt Wieſt in
Darm=
ſtadt als Einzelkaufmann übergegangen.
— Abteilung B: Am 4. Oktober 1926
hinſichtlich der Firma:
Zuckerhandels=
geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Darmſtadt: Die
Vertretungsbe=
fugnis des Liquidators iſt beendet. Die
Firma iſt erloſchen. Am 5. Oktober 1926:
Neueintrag: Firma: Fratſchner=
Gar=
dinen=Raumkunſt, Geſelſchaft mit
beſchränkter Haftung. Sitz;
Darm=
ſtadt. Gegenſtand des Unternehmens:
Herſtellung und Vertrieb von Gardinen
und Geweben für Dekorationszwecke,
von Möbeln und Möbelſtoffen ſowie von
Kunſtgegenſtänden, aller Art und der
Handel mit gleichen und ähnlichen
Gegen=
ſtänden. Stammkapital 20 000
Reichs=
mark. Geſchäftsführer: Jakob Hamburg.
Kaufmann in Mannheim. Der
Geſell=
ſchaftsvertrag iſt am 6. September 1926
feſtgeſtellt. Sind mehrere Geſchäftsführer
beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch
mindeſtens zwei Geſchäftsführer oder
durch einen Geſchäftsführer und einen
Prokuriſten vertreten. Die Zeichnung
geſchieht in der Weiſe, daß die
Zeichnen=
den zu der geſchriebenen oder auf
mecha=
niſchem Wege hergeſtellten Firma der
Geſellſchaft ihre Namensunterſchrift
bei=
fügen. Die Bekanntmachungen der
Ge=
ſellſchaſt erfolgen nur durch den
Deut=
ſchen Reichsanzeiger. Am 6. Oktober
1926 hinſichtlich der Firma:
Darm=
ſtädter und Nationalbank,
Kom=
manditgeſellſchaft aufAktien,
Zweig=
niederlaſſung in Darmſtadt,
Hauptnieder=
laſſung in Berlin: Die Prokura des
Jo=
hann Heinrich Martens iſt erloſchen.
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platz 8 , iſt heute, am 8. Oktober 1926,
vormittags 11 Uhr 45 Minuten, das
Kon=
kursverfahren eröffnet worden. Der
Amts=
gerichtstaxator L. Raab in Darmſtadt
iſt zum Konkursverwalter ernannt.
Offe=
ner Arreſt mit Anzeigefriſt und
Forde=
rungsanmeldefriſt ſind bis zum 8.
Novem=
ber 1926 beſtimmt. Erſte
Gläubigerver=
ſammlung auf den gleichen Tag,
vorm. 9 Uhr, Zimmer 202, und
all=
gemeiner Prüfungstermin auf Montag,
den 29. November 1926, vormittags
19 Uhr, daſelbſt.
Darmſtadt, den 8. Okt. 1926.
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Groß=Umſtadt erforderlichen Zement= und
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ſowie der gußeiſernen Schachtabdeckungen
ſoll im öffentlichen Wettbewerb vergeben
werden.
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Kanal=
anlage in Groß=Umſtadt” ſind verſchloſſen
und portofrei bis Mittwoch, den
27. Oktober 1928, vorm. 11 Uhr,
bei dem Unterzeichneten einzureichen.
An=
gebotsvordrucke ſind zum
Selbſtkoſten=
preis, ſolange der Vorrat reicht, ebenda=
(14735
ſelbſt erhältlich.
Zuſchlagsfriſt: 14 Tage.
Dieburg, den 8. Okt. 1926.
Der Regierungsbaurat bei der
Kreisverwaltung.
Nummer 283
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Geite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 12. Oktober.
— Ernannt wurden: am 14. September der Lehrer Johs. Schmitt
zu Gernsheim (Kreis Groß=Gerau) zum Rektor an der katholiſchen
Wirkung vom 11. Oktober abz am 4. Oktober der Studienrat an der Näherkommen überraſcht iſt vom lieblichen Bild, das die Hütte in die=
Gymnaſium in Mainz mit Wirkung vom 11. Oktober ab. Durch Ent= von dem anheimelnden Eindruck und dem Gefühl des Geborgenſeins
ſchließung des Landesamts für das Bildungsweſen wurde der
Studien=
referendar Friedrich Franke zu Gießen zum Studienaſſeſſor ernannt.
hauſen, der im literariſchen Leben unſerer Stadt während vieler Jahre
hervorgetreten war. Der Verſtorbene ſtammte aus Frankfurt, war
ur=
ſprünglich Reichsbankbeamter in Darmſtadt und zuletzt Leiter der
Reichsbankfiliale in Marburg. Vor etwa 15 Jahren zog er wieder nach
ginſtleriſche Geſellſchaft wählte ihn zu ihvem Vorſitzenden und der
eines vor mehreren Jahren auch am hieſigen Landestheater mit ſtarkem
Erfolg mehrere Aufführungen erlebte. Außerordentlich glücklich war
ſeine Bearbeitung des Luſtſpiels. „Ein Glas Waſſer” von Seribe, das
in der vorletzten Spielzeit hier einen der ſtärkſten Aufführungserfolge
hatte und auch von zahlreichen anderen Bühnen in dieſer Form
aufge=
führt worden iſt. In der letzten Spielzeit hatte Molieres Luſtſpiel
„Der Herr von Poureaugnac” in einer vollſtändigen Neubearbeitung
hier ſeine Uraufführung erlebt.
— Hefſiſches Landestheater. Morgen Mittwoch, 13. Oktober, wird
als zweite Feſtaufführung des Landestheaters zur Reichsſchulmuſikwoche
Beethovens „Fidelio” in der Neuinſzenierung von Generalintendant
Ernſt Legal und unter der muſikaliſchen Leitung von
Generalmuſil=
direktor Joſeph Roſenſtock gegeben. Die Aufführung iſt außer Miete,
mit Ausnahme der durch die Teilnehmer der Woche und die Beſitzer von
Dauerkarten belegten Plätze.
Als dritte Feſtaufführung beteiligt ſich das Landestheater an der
Reichsſchulmuſikwoche mit Buſonis „Arleechino” und Strawinskhs
„Geſchichten vom Soldaten” am Freitag, 15. Oktober. Dieſe
Aufführung beginnt um 8 Uhr.
Am Dienstag, 19. Oktober, wird Shakeſpeares Trauerſpiel „
Mac=
beth” in völliger Neuinſzenierung gegeben. Spielleitung: Gdgar
Klitſch.
— Dragoner=Denkmal in Darmſtadt. Nachdem im deutſchen
Vater=
land überall Denkmäler für die Gefallenen errichtet ſind, hat ſich auch in
Darmſtadt ein Ausſchuß gebildet, um den Angehörigen des Großh,
Heſſ. Garde Drag.Regts. Nr. B, der Leibgarde=Dpagoner Nr. 24 und
des Reſerve=Dragoner=Regiments Nr. 4 ein Denkmal zu ſetzen. Die
Stadt hat einen Platz zur Verfügung geſtellt, Herr Architekt Blaß
einen Entwurf gezeichnet, ſo daß es nur noch gilt, die Mittel
aufzu=
bringen. Die heutige Nummer dieſes Blattes enthält einen Aufruf, auf
den wir hiermit beſonders aufmerkſam machen. Er wird ſicherlich das
Intereſſe aller ehemaligen Garde= und Leibdragoner und der
Angehöri=
gen des Reſerve=Dragoner=Regiments Nr. 4 finden und Veranlaſſung
ſein, ihre Beiträge zu dem ſchönen idealen Unternehmen an das
Poſt=
ſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 25035 zu ſenden oder an die
Sammel=
ſtelle, die von unſerem Blatte in unſeren Geſchäftsräumen eingerichtet
iſt, abzugeben. Auskünfte in der Denkmalsangelegenhet werden
be=
reitwilligſt erteilt von dem Sekretariat des Ausſchuſſes für das
Denk=
mal der heſſiſchen Dragoner=Regimenter Nr. 23 und 24, Graf
Harden=
berg, Schloß, Darmſtadt.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Die
erſte Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung findet
am nächſten Freitag, den 15. Oktober, abends 8 Uhr im Weißen Saale
Eingang rechts. An dieſem Abend wird Herr Dr. v. Gerhardt,
Dozent an der wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität
Frankfurt a. M. über „Volkswirtſchaftliche Anſchauun=, ſodann die nachfolgende Anſprache hielt, die uns der Pflicht enthebt,
gen im Wandel der Jahrhunderte” ſprechen. Durch den
Vortrag ſoll unſeren Mitgliedern Gelegenheit geboten werden, das
Zu=
ſtandekommen der heutigen Wirtſchaftsformen und die gegenwärtige
Stellung des Staates zur Wirtſchaft aus der geſchichtlichen Entwicklung
iſt naturgeſetzlichem Walten unterworfen, und es iſt ſehr intereſſant, zu
erforſchen, wie ſich die Menſchen der verſchiedenen Epochen zu den
ein=
zelnen Wirtſchaftsproblemen ſtellten. Das Verſtändnis für die
Zuſam=
menhänge in der Volkswirtſchaft iſt aber heute umſomehr notwendig, verhindert ſind, beſonders freundliche Glüchwunſchſchreiben übermittelt
gewerbefreiheitlich eingeſtellten Wirtſchaft unzufrieden ſind und ſtarke Stadt Darmſtadt, der uns die große Freude bereitet, die Taufe dieſer
Gäſte ſind, ſoweſit Platz vorhanden, willkommen. Bei der Wichtigkeit des
Vortragsgegenſtandes wird auf zahlreichen Beſuch aus den Kreiſen
unſerer Mitglieder gerechnet.
K Geſchäftsſtenographen=Prüfung. An der am 19. September
b. Js. in Darmſtadt ſtaktgehabten Herbſtprüfung des
Geſchäftsſteno=
grabhen Prüfungsausſchuſſes Starkenburg haben elf Bewerber mit Er= Herrn Vertreter der Badiſchen Forſtverwaltung. Herrn Oberforſtmeiſter
folg teilgenommen, und zwar ſieben Bewerber in Einheitsſtenographie
und vier Bewerber von der Schule Gabelsberger. Es haben beſtanden: Bürgermeiſter von Seebach, zu deren Gemarkung unſer Bau gehört.
in der Geſchwindigkeitsſtufe von 150 Silben: Alex BernhardDarm=
Darmſtadt (Einh.) gut Sten, ſehr gut; „Ria Reuter= Offenbach
a. Main (Einh.) gut, Sten. gutz — in der Geſchwindigkeitsſtufe von
Sten, gut; Hans Heer=Offenbach a. M. (Einh.) gut, Sten, ſehr gut; wald, ſowie die Herren Vertreter der benachbarten Ortsgruppen im
Emmi Holletſchek=Darmſtadt (Einh.) gut. Sten, gut; „Ludwig
Schmid=Offenbach a. M. Einh.) beſtanden, Sten. beſtanden: Marie Achern, Bühl. Baden=Baden, Gernsbach. Des weiteren die Herren Ver=
Vetter Darmſtadt Einh.) gut, Sten, gut; Karl Vollhardt=Neu= treter des Schwäbiſchen Schneeſchuhbundes in den Schneelaufvereinen
Iſenburg (Gab.) gut. Sten, gut; — in der Geſchwindigkeitsſtufe von
20 Silben: Alida Hohendorf=Offenbach a. M. (Gab.) beſtanden, liegen zahlreiche Glückwunſchſchreiben und Telegramme vor, ſo von der
Sten, gut; Rudolf Phil. Schneider=Offenbach a. M. (Gab.)
beſtan=
den, Sten, gut.
liche Anmeldungen erbeten Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 7, I.
Sprechſtun=
den vormittags 10—12.30 Uhr.
— Berufsjubiläum. Am 15. Oktober ſind es 35 Jahre, daß Herr
Chemiker in den Dienſten der Gewerkſchaft Meſſel, Grube Meſſel bei unſer Gruß.
Darmſtadt, ſteht.
— Fräulein Agnes Wisthaler, im Altersheim in der Frankfurter=
75. Geburtstag.
Darmſtadt am Mittwoch, 13. Oktober, über die Entwicklung des, die Forderung erneuert hat: „Unſere Jugend braucht eine Hütte”, Adolf
Standpunkt aus behandeln wird. Die Lichtbilder ſind vom Hygiene=
Muſeum in Dresden zur Verfügung geſte—r worden. Der Gewerkſchafts=
Krankenkaſſen beſitzt, die im Krankheitsfalle den Mitgliedern helfend zur
Seite ſtehen, will mit dieſem Vortrag mit zur Förderung der Volks= für auszuſprechen, iſt mir Bedürfnis. Unſer Hüttenwart, Herr Architekt
— Erſtes Heſſiſches Sänger=Bundesfeſt im Film in Darmſtadt.
Sängern für das Deutſche Lied unter Beteligung von über 100 000 Feſt= d
nicht oder ſonſtiger Abhaltung dieſes grandioſe Schauſviel erleben
konn=
freunden der Film des Bundesfeſtes am Sonntag, den 17. Oktober, im
Anzeige.
Schützet die Obſtbäume vor Ungeziefer! Es kann gar nicht genug
empfohlen werden, die Obſtbäume gegen das Auftreten der Raupen des möchte der Vorſtand als äußeres beſcheidenes Zeichen ſeines Dankes
Froſtnachtſchmetterlings zu ſchützen, indem an Stämmen der Bäume die e
bekannten Klebgürtel angelegt werden. Im vorigen Jahre ſind dieſe
Klebgürtel vielfach zu ſpät angelegt worden. Eben iſt es höchſte Zeit, d
Einweihung der Darmſtädter Ski= und Wanderhütte.
In einer landſchaftlich wundervollen ganz großen Gegend am
Vollsſchule daſelbſt; am 30. September der Studienrat an der Studien= Atſteigerskopf, hoch über dem Wildſee, iſt in einer unglaublich kurzen Der Firma Holzbau Schwedia aus Darmſtadt. Herrn Hans Witt, der
anſtalt i. E. in Gießen Dr. Heinrich Haun zum Studienrat an der Zeit die Darmſtädter Ski= und Wanderhütte in opferfreudiger Arbeit vorzügliche Zimmermannsarbeit geleiſtet hat, der ganzen Familie Joh.
Auguſtinerſchule (Gymmaſium und Oberrealſchule) in Friedberg= am erſtanden. Umrahmt von dichten dumklen Kiefern, die trutzia Sturm Braun, deren Schreinerarbeiten von qutem handwerklichem Können und
1. Oktober der Studienrat im einſtweiligen Ruheſtand Veter Schön= und Wetter ſtandhalten, an ſteiler Höhe feſtgefügt, leuchtet der Bau ſorgfältiger Arbeit zeugen Herrn Schmiede= und Inſtallationsmeiſter
berger zum Studienrat an dem Realgymnaſium in Darmſtadt mit in freundlichen Farben dem Wanderer weithin entgegen, der beim Günther, Herrn Glaſermeiſter Finkbeiner, Herrn Maurermeiſter Geiſer,
Handelsrealſchule in Mainz Georg Wittig zum Studienrat an dem ſer gigantiſchen Umrahmung der Natur bietet, und ebenſo überraſcht ſchindelt hat, Herrn Kohl aus Darmſtadt, der uns die ſchönen Oefen
ge=
auch wenns draußen tobt und ſtürmt.
dieſen Mauern erhebt ſich behäbig und einladend der Holzbau mit den hat, und allen Mitgliedern, die ſich am Bau betätigt haben. Sie alle
Hofrat Otto Stockhaufen f. Heute ſtarb hier Hofrat Otto Stock= freundlichen Fenſtern und das Haus — die Bezeichnung „Hütte” iſt haben Bauſteine getragen.
ſehr beſcheiden — umziehenden Veranden, ſo daß ſich das Ganze der
heimiſchen Bauweiſe harmoniſch anpaßt. Aus einer Intereſſen= ſachte in die finanzielle hinübergeglitten: Die Bauſteine; ſie ſind das
ſtädter Schwimmklub. „Jung=Deutſchland” erſtand Dank der treibenden Grundlage ſchuf, die uns den Entſchluß erleichterte, an die Ausführung
Darmſtadt. Während vieler Jahre war er früher ſchon als Kritiker Tätigkeit des Herrn Regierungsrat Dr. Krebs und vieler tatkräftiger zu denken. Wir freuen uns, in unſerer Mitte den Schöpfer dieſer
am Darmſtädter „Täglichen Anzeiger” tätig. Nach ſeiner Wiederüber= Mitarbeiter, dieſer herrliche Bau, in erſter Linie für die ſporttreibende ſchönen blau=gold=ſchwarzen Bauſteine zu ſehen, Herrn Auguſt Schwab.
ſiedlung nach Darmſtadt war er öſters als geſchäftlicher Leiter von Jugend beſtimmt, aber auch die Alten einladend zur Erholung in Got= den ich namens des Vereins hiermit als kleines Zeichen unſeres Dankes
Ausſtellungen auf der Mathildenhöhe tätig. Die Freie, Literariſch= tes freier Natur, abſeits vom Lärm der Großſtadt und vom Staub der
Erwerbsarbeit. So ward es ein Werk, deſſen Bedeutung dem Nicht=
Verein blühte unter ihm ſtark auf. Auch auf literariſchem Gebiet war wiſſenden in ſeinem ganzen Umfang nicht bekannt iſt, das geſtern in
Otto Stockhauſen erfolgreich. Er ſchrieb mehrere Dramen, von denen Gegenwart zahlreicher behördlicher Vertreter, ſolcher von Sportvereini= beigetragen haben. Unſere Feſtſchrift wird von ihnen berichten. Ich
gungen mit gleich gerichteten Zielen, und ſonſtiger Ehrengäſte,
Mit=
glieder und Freunde der beiden Vereine, feierlich eingeweiht wurde.
Von Darmſtadt aus wurden die Feſtteilnehmer am Samstag mittag
in großen Perſonenautos der Reichspoſt, der Firma Auto=Fſiſcher
und in einer großen Anzahl Privatwagen zunächſt nach Hotel „
Ruhe=
ſtein” befördert. Eine überwältigend ſchöne genußreiche Fahrt durch
den im herrlichen Herbſtſchmuck prangenden Schwarzwald war den
Gäſten beſchieden. Eine Fahrt, die das unbequeme der achtſtündigen zu ſchaffen wäre nicht möglich geweſen, wenn ſich nicht auch Perſönlich=
Autofahrt leicht überwinden ließ, und die ſowohl auf dem Hin= wie
auf dem Rüchweg in beſter Stimmng verlief. Im großen Speiſeſaal lehens ermöglichten. In der Städtiſchen Sparkaſſe
Darm=
große Poſtauto konnte die letzte Steigung nicht mehr überwinden —
die Teilnehmer zuſammen, um zunächſt das gemeinſame Abendeſſen
ein=
zunehmen und dann ein paar Stunden genußvoller Vorfreude zu ver= verordnetenverſammlung, die dieſen Beſchluß einſtimmig gefaßt hat, ſei
leben. Herr Regierungsrat Dr. Krebs hieß in eimer kurzen Anſprache
tuung feſt, daß er eine ſo über Erwarten große Zahl von Gäſten be= Nückbürgſchaft leiſteten. Es zeugt von dem mutigen Vertrauen der
grüßen dürfe. Eine Taufe ſei immer ein Familienfeſt, und ſo ſoll auch
das ſchöne Feſt der Hüttentaufe eine Familienfeier werden, auch wenn
die Taufgäſte ſo zahlreich ſind wie hier. Dank der ſchnell
platzgreifen=
den gemütlichen Stimmung und der ausgezeichneten Unterbringung und
Erfüllung, und wohl keiner der Teilnehmer wird die ſchöne Feier
ſo=
bald vergeſſen. Schon bei dieſer Feier konnten eine große Anzahl
Glückwunſchtelegramme zur Verleſung gebracht werden, die dann bei
der eigentlichen Feier reiche Ergänzung fanden.
Während der Nacht zum Sonntag war dem Sturm, der an vielen
Stellen ſtarke Bäume zerbarſt. Regen gefolgt. Aber als am Sonntag
Morgen die Feſtteilnehmer ſich zum Marſch zur Hütte rüſteten, ſchien
die Sonne und alle gelangten trochkenen Fußes zur Hütte. Während des
ganzen Weiheaktes und auf der außergewöhnlich ſchönen, genußreichen
Rückfahrt, blieb das herrliche Wetter anhaltend. Die Sonne kleidete den
Schwarzwald in ein farbenprächtiges Feſtgewand, das bei jeder
Weg=
biegung, bei jedem Aus= und Durchblick Nufe der Bewunderung und
des Entzückens laut werden ließ.
Auf dem freien Platze vor der Hütte mußten die Feſtteilnehmer
allerdings eine Koſtprobe des ſcharfen Windes, der in den Höhen weht,
mit in Kauf nehmen. Die Tür blieb verſchloſſen bis zur Minute der
Schlüſſelübergabe. In dieſer Wartezeit mußte der gute
Schwarz=
wälder Kirſch für innere Wärme ſorgen.
Die Hütte ſelbſt hatte ebenfalls ein Feſtgewand angelegt. Sie
prangte im reichen Schmuck von Flaggen in den Darmſtädter und
heſ=
ſiſchen Farben und von Tannengrün. Vor dem Eingang war die
des Reſtaurants Kaiſerſaal (Grafenſtraße) ſtatt; Zutritt vom Kino= Nednertribüne errichtet. Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit mahm der
Feſt=
akt ſeinen Anfang. Herr Architekt Emminghaus, der Erbauer
der Hütte, übergab die Schlüſſel Herrn Regierungsrat Dr. Krebs, der
der Förderer des Banes unſererſeits zu gedenken. Der Redner führte,
nachdem er Herrn Emminghaus herzlichſten Dank für ſeine hingebende
Arbeit ausgeſprochen, etwa aus:
Im Namen des Hüttenbauvereins Darmſtadt heiße ich Sie zur Feier
im Laufe der Jahrhunderte kennen zu lernen. Denn auch die Wirtſchaft der Einweihung der Darmſtädter Ski= und Wanderhütte herzlich will= pflichtgemäßen Leiſtung, der aus Mauern und Balken dieſes Hauſes zu
kommen. Es gereicht uns zur beſonderen Freude, daß wir in dieſer
Stunde auch zahlreiche behördliche Vertreter begrüßen können und daß
uns von den Regierungen und Behörden, die heute an der Teilnahme
als viele mit den gegenwärtigen Zuſtänden unſerer nahezu vollkommen wurden. Ich begniße insbeſondere den Herrn Oberbürgermeiſter der ſchaffen von zähem Willen zur Tat, gepflegt von Liebe zur deutſchen
Kräſte dahin wirken, folgenſchwere Aenderungen herbeizuführen. — Hütte zu übernehmen, um damit noch beſonders zum Ausdruck zu
brin=
gen, wie ſehr unſere Vaterſtadt allen ernſten Beſtrebungen zu
ſport=
licher Ertüchtigung der Jugend warmes Intereſſe entgegenbringt. Ich
begrüße als weiteren Vertreter der Stadiverwaltung Herrn Verwal=
Profeſſor Becker. Wir ſtehen auf badiſchem Boden. Ich begrüße den
Senges, den Herrn Vertreter der Bezirksbaubehörde, ſowie den Herrn. Dankes kaum ausreichen. (Lebhaftes Bravo.)
ſtadt (Einh.) ſehr gut, Stenogramm ſehr gut; Chriſtine Göriſch= die Herren Vertreter des Odenwaldklubs, des Deutſch Oeſterreichiſchen voller Rede das merkwürdige Gebilde einer Intereſſenorganiſation
Alpenvereins, Sektion Darmſtadt und Sektion Starkenburg, als Ver= zwiſchen Schwimmern und Skiläufern, die aber doch vieles gemein
treter des Heſſiſchen Verkehrsverbandes Herrn Dr. Roeſener. Ich be=
180 Silben: Wilhelm Beilſtein=Offenbach a. M. (Gab.) beſtanden, grüße die Vertreter des Deutſchen Skiverbandes, des Skiklubs Schwarz= tigung der Jugend, und damit des Volkes.
SC.S., der Ortsgruppen Worms. Mannheim, Weinheim, Heidelberg,
Baiersbronn und Freudenſtadt. Von den am Erſcheinen Verhinderten
fizenz dem Herrn Rektor der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, dem
* Hausfrauenbund. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht. berrn Nektor der Univerſität Gießen, dem Herrn Präſidenten des Heſſi= den will. Als Platz haben Sie eine Stelle in dem Gebirgsſtock
daß für die Hundertjahrfeier der Reglanſtalten noch eine große Anzahl ſchen Landtags. Vor allem iſt es mir aber eine Freude, Vertreter der
Zimmer für den H. 6. 7. evtl. 8. November geſucht werden, Verſön= geſamten Darmſtädter Preſſe hier verſammelt zu ſehen, und auch Ver= gewählt, der mir wohlvertraut iſt und u. a. das ſchöne
Seebach=
treter der benachbarten Preſſe aus Baden und Württemberg begrüßen tal umfaßt, den Mummel= und Wildſee, die Wälder mit den
zu können. Es wird vielleicht nicht möglich ſein, alle diejenigen, die romantiſchen Erinnerungen des Eoelfraugrabes, das
Boſenhei=
hier als Vertreter großer Vereine oder Körperſchaften zu uns gekommen, mer Eck, das Brigittenſchloß, die Höhen=Skiwege über den Alt=
Dr. Karl Behringer hier Müllerſtraße 36. I. ununterbrochen als der eine oder andere nicht auf dieſe Liſte geraten iſt — ihnen allen gilt der die herbe Landſchaft liebt. Im grau=blauen Wildſee und
Feſtſchrift niedergelgt iſt, die das Motty trägt: „Durch Arbeit zur wundervolle Tage zugebracht mit dem jetzt auf der Höhe
begra=
ſtraße, frühere Hofſchauſpielerin dahier, begeht am 12. Oktober ihren Freude”, Unſer erſter Dank — ſagte der Redner — ſoll an dieſer Stelle benen Sanskritforſcher Profeſſor Euting. Wettertannenwälder
demjenigen gelten, der in all den vergangenen Jahren immer wieder und ſturmerprobte Kiefern umrauſchen die Hütte und den Berg=
— Lichtbildervortrag des Frauenarztes Herrn Dr. Altſchüler= mit der ganzen Kraft und Wärme ſeines friſchen und ehrlichen Weſens ſee auf ſteilen Uferhängen. Der aufſteigende Wanderer fühlt
Menſchen. Der Vortrag dürfte in weiten Kreiſen großes Intereſſe Giesmann. (Bravo!) Er hat auch unſere Aufmerkſamkeit zuerſt die Höhe ſtrebt in der Sehnſucht nach Licht und Luft. Selbſt
erwecken, da Herr Dr. Altſchiler den Vortrag nur vom geſundheitlichen auf dieſe Gegend gelenkt, die er von ſeiner Straßburger Zeit her ſo gut noch auf der Höhe trotzt er krümmend und ſich windend dem
kannte. Von Anfang an haben unſere Beſtrebungen das freundliche
Intereſſe und verſtändnisvolſtes Entgegenkommen bei der Badiſchen Verge und ſeinen Naturgewalten. Wenn im Fön des Februar
bund der Angeſtellten (G.DA.), der w bekanntlich ganz vorzügliche Foyſtbehörde gefunden. Ihrem Vertveter, Herrn, Oberforſtmeiſter und März die Berge ſich recken und in die Schneeeinſamteit die
Senges, bei dieſer Gelegenheit nochmals unſeren herzlichen Dank hier= Hoffnung des Frühlings bringen, wenn die Natur im Winter
geſundheit beitragen. Die Mitglieder werden nochmals beſonders dar= Bernd Emminahaus, brachte alsbald zwei Vorentwürfe heraus. Das Sonne ſtrahlt und in ſtärkſter Kraft Licht und blauviolette
auf aufmerkſam gemacht, daß der Vortrag im Weißen Saal des Kaiſer= mit ihnen gegebene Naumprogramm ſolltg die Grundlage für einen
ſaals durch dieſen Vortrag ausfäll. (Alles Nähere ſiehe Anzeige.) Wettbewerb geben. Aus dieſem Wettbewerb ging der Entwurf Hof= das Horchen gelernt hat, ſo mag ſich der erſte Jauchzer des
be=
mann=Emminghaus mit dem erſten Preis hervor. Eine Vari=
Koloſſal waven die Eindrücke auf all die Teilnehmer am Sängerfeſt m ante dieſes Entwurfs — ein beſonderer Gedanke von Regierungsbaurat glückten Schneeſchuhläufers in die klare Luft hinausſchwingen.
Mainz, unauslöſchlich bleiben die Eindrücke, die der prachtvolle Feſtzug Hofmann — bildete ſchließlich die Grundlage des nunmehr ausgeführ= Ihm iſt die Unraſt der Großſtadt ſchon nach der erſten Stunde
hinterließ, und unvergeßlich die Maſſen=Kundgebung von 12000 ten Projekts. Dem leider heute am Erſcheinen verhinderten Vorſitzen= entſchwunden, ihm unterbricht kein Laut die Feierſtunde der
den des Preisgerichts, Herrn Geheimerat Profeſſor Dr. Walbe, ſei Natur. Der Weg hier herauf hat uns am Wildſee vorbeigeführt
teilnehmern. Um nun auch denjenigen, die aus finanziellen Gründen auch an dieſer Stelle gedankt. In uneigennütziger Weiſe hat Herr an die Grabſtätte eines großen deutſchen Sanskritforſcher, Julius
Regierungsbaurat Hofmann, deſſen wertvollen künſtleriſchen An= (
ten, Einblick im die Werbetätigkeit des Heſſiſchen Sängerbundes zu regungen wir ſoviel verdanken, während der ganzen Bauzeit uns ſtets Lebens im Orient verbrachte, der einſt vom Kaiſer mit
Ehrun=
geben, iſt es dem Bezirk 1, Darmſtadt, ſowie der Direktion des Heſſiſchen mit ſeinem Nat zur Seite geſtanden. Ihm ſpeziell verdanken wir die
Landestheaters durch ihr großzügiges Entgegenkommen zu danken, daß hinſtleriſche Löſung der Innenarchitektur in der Hüttenſtube. Ich freue gen überhäuft wurde, hat dieſe ſchöne Natur ſo geliebt, daß es
gegen geringes Entgelt allen Angehönigen der Sänger ſowie Sanges= mich Ihnen, lieber Herr Baurat, im Namen des Vorſtandes als kleines ſeine heißer Wunſch war, hier die letzte Ruheſtätte zu finden.
Kleinen Haus vorgeführt werden kann. In jeder Vorführung werden dürfen. Ihres Schaffens, lieber Herr Emminghaus, habe ich ein= gabe an den König von Württemberg gelungen, ihm die
Grab=
kurze Erläuterugen gegeben. Alles Nähere erſehe demnächſt aus der leitend bei der Schlüſſelübernahme bereits gedacht. Sie waren als bau= ſtätte hier zu ſichern. Ich darf dieſe perſönlichen Erinnerungen
leitender Architekt vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt. Vor allem ſchwer, h
weil Sie mit ſparſamſten Mitteln Allerbeſtes leiſten ſollten. Auk Ihnen
einige Ehrenbauſteine übergeben, die ich Ihnen hiermit aushändige. 4
Allen, die an dieſer Bauſtelle mitgearbeitet baben, danke ich namens 1
des Vereins von Herzen für die tüchtige Leiſtung. „Herrn Wilhelm
dieſe Arbeit auszuführen. Erfolgt ſie ſpäter, ſo bleibt der Erfolg aus. Braun, der ſich nicht nur als Meiſterſpringer des Schwarzwalds, ſon= der Freude an der Natur, die zur Harmonie des ganzen Men=
dern auch als Maurermeiſter auf dieſen Höhen trefflich bewährt hat.
Herrn Zimmermeiſter Möhrle, der unſer Dach ſauber gedeckt und
ge=
ſetzt und die Heizungsanlage gingerichtet hat. Wir danken ihnen und
ihren Geſellen, Arbeitern, allen Hilfsarbeitern; der Jugend, die am
Starke Bruchſteine geben der Hütte einen trutzigen Grund und auf Wegebau und bei allerhand ſonſtigen Gelegenheitsarbeiten mitgeholfen
Wir ſind damit von der techniſchen und künſtleriſchen Frage ganz
gemeinſchaft des „Ski=Clubs Darmſtadt Odenwald” mit dem Darm= Werbemittel geweſen, das uns vorwärts brachte und das die finanzielle
ein Bild überreiche.
Es iſt unmöglich, aller der Freunde und Mitglieder zu gedenken,
die in ſchöner Opferfreudigkeit ihr Teil zu dem Gelingen des Baues
danke der ganzen Darmſtädter Preſſe, die unſere Beſtrebungen ſtets
wohlwollend unterſtützt hat. Es ſoll keine Verkleinerung der Verdienſte
der übrigen ſein, wenn ich die Namen von vier Herren beſonders
her=
vorhebe, die ſich außerordentliche Verdienſte um das Zuſtandekommen
und die Finanzierung der Hütte erworben haben; die Herren Fritz
Heß. Adelmann, Oberbaurat Pietz und Ludwig Kolb. Die
Herren erhielten Ehrenurkunden überreicht. Den finanziellen Grundſtock
keiten gefunden hätten, die uns die Aufnahme eines namhaften
Dar=
des Hotels „Ruheſtein” fand ſich nach mancherlei Zwiſchenfällen — das ſtadt haben wir einen entgegenkommenden Darlehensgeber, gefunden,
nachdem ſich die Stadt Darmſtadt bereit erklärt hatte, die Bürgſchaft für
das Darlehen zu übernehmen. Der Stadtverwaltung und der
Stadt=
hier herzlicher Dank geſagt. Die ſtädtiſche Bürgſchaft war an die
Be=
die Erſchienenen hier ſchon herzlich willkommen und ſtellte mit Genug= dingung geknüpft, daß leiſtungsfähige Mitglieder des Vereins ihrerſeits
Mitglieder des Hüttenbauvereins zu unſerer Sache, daß es möglich war,
innerhalb einer Friſt von acht Tagen die erforderliche Anzahl von
Bürg=
ſchaftserklärungen und ſogar mehr als die erforderliche Anzahl zu
er=
halten. Sämtlichen Bürgen danke ich. Ueber eines müſſen wir uns
Verpflegung im Kurhaus „Nuheſtein” fand dieſer Wuſch tatſächlich allerdings klar ſein; es ſteht vor uns die ernſte Aufgabe, nunmehr
unſeren Zins= und Tilgungsverpflichtungen pünktlich nachzukommen.
Wir dürfen dieſe Pflicht nicht leicht nehmen, und ich darf der Hoffnung
Ausdruck geben, daß auch der heutige Tag uns neue Freunde und
Mit=
glieder zuführen wird, die uns helfen wollen, auf breiteren Schultern
die Laſt zu tragen. Je ſchneller wir tilgen können, umſo früher
wer=
den wir die drückende und unproduktive Zinsverpflichtung los werden.
Dieſem Ziel näher zu kommen, muß unſer aller beſonderes Beſtreben
ſein.
Vieles bleibt noch zu tun. Der Tag der Einweihung wird für uns
nicht das Schlußglied in der Entwicklung unſeres Hüttenbaues bedeuten.
Nun ſteht vor uns allen die Pflicht des Erhaltens und ſinnvollen
Nützens. Wenn etwas uns dieſe Stunde feierlich empfinden und
unſe=
ren Verein mit ſtolzer Freude erfüllen läßt, ſo iſt es das Bewußtſein,
im Kleinen ein Beiſpiel dafür gegeben zu haben, daß es mit gutem
Wil=
len, regem Gemeinſinn und kleinen verſönlichen Opfern möglich iſt, der
Geſamtheit zu dienen und viele Menſchen fröhlich zu machen. In
Win=
terſtürmen muß ſich erſt dieſes Haus bewähren. Eines aber kann heute
ſchon geſagt werden: Alle, der Maurermeiſter, der Polier, der
Zimmer=
mann und ſeine Geſellen, der Schmied, die Schreiner und alle anderen
Handwerker und Arbeiter, die Firmen, die Material geſtiftet haben,
das Sägewerk, das das Holz lieferte und zuſchnitt, ſie alle haben mit dem
Stolz des redlichen Kaufmanns, des gediegenen Handwerksmeiſters, des
geſchulten, zu ſeinem Können ſtehenden Arbeiters, des ernſten Künſtlers
und Wiſſenſchaftlers, nicht nach dem Gewinn gefragt, ſondern nur nach
dem Werk. Ihr aller Ehrgeiz war, mit den beſcheidenen Mitteln, die
eine ſolche Gemeinſchaft wie unſer Verein aufbringen kann, das Beſte
und Vollkommenſte zu leiſten. Eine ſolche Geſinnung muß und wird
Früchte tragen.
So möge denn der Geiſt der Freude am Werk, an der tüchtigen,
uns ſpricht, der Geiſt der freundlichen Gaſtlichkeit, der in dieſen
Räu=
men atmet, ſich allen denen mitteilen, die hier eimal weilen, und
fort=
wirkend ſich verbreiten. Dann wird unſere „Si= und Wanderhütte‟
die Sendung erfüllen, die wir von ihr in dieſer Stunde erhoffen. Ge=
Heimat und zu unſerer Jugend, möge ſie als Zeichen ſchönen
Gemein=
bürgerſinnes ihre Patenſtadt ehren, zur Nacheiferung dienen und eine
Stätte des Frohſinns in geſundem Wechſel von Sport, Erholung und
Schaffen ſein.
Dann beſtieg Herr Profeſſor Köhler die Rednertribüne, um
tungsdirektor Hahn, den Vertreter des Amtes für Leibesübungen Herrn einen kurzen Rückblick auf die Grundſteinlegung zu werfen und
beon=
ders deſſen zu gedenken, der ſich in ſeiner Anſprache nicht ſelbſt nennn
konnte, Herrn Regierungsrat Dr. Krebs, für deſſen Arbeit Worte des
Herr Dr. Friedrich betonte die Zuſammenarbeit des Schwimm=
Zahlreiche befreundete Vereine ſind unſerem Rufe gefolgt. Ich begrüße klubs „Jung=Deutſchland” mit dem „Ski=Club”, ſkizzierte in
humor=
haben, beſonders die Freude am Sport und das große Ziel der Ertüch=
Dann hielt Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
die Taufrede.
Wagemut und Willenskraft haben inmitten einer großen
Natur dies Heim für den Winterſport entſtehen laſſen. Es iſt
Heſſiſchen, Württemhergiſchen und Badiſchen Regierung Seiner Magni= ein Haus für den lebendigen und tatenfrohen Idealismus der
Jugend, die Darmſtadt mit dem Schwarzwald nunmehr
verbin=
ſind, einzeln aufzuführen, und es mag ſein, daß in der Fülle der Arbeit ſteigerskopf. Die Natur wirkt hier ſtark auf den Menſchen,
Es folgte ein Rückblick auf die Geſchichte des Baues, die in einer ſeiner herrlichen Ungebung habe ich wiederholt geweilt und
ſich begleitet von dem Wald, der auf ſpärlichem Boden ſchlank in
ſich als die größte Künſtlerin erweiſt, wenn auf dieſer Höhe die
Schatten zeigt, wenn der Skiläufer in der Stille der Natur auch
Euting. Auch dieſer Gelehrte, der einen großen Teil ſeines
Zeichen unſerer Dankbarkeit ein Paket Ehrenbauſteine überreichen zu Nach vielen vergeblichen Bemühungen iſt es mir nach der 21.
Ein=
hier einfügen, weil dieſe Liebe zur Heimat auch für einen
Men=
ſchen, deſſen Tätigkeit der Welt galt, für uns immer etwas
Er=
greifendes und Vorbildliches hat, und die Liebe zur Heimat
überall eint.
Im Skilauf vereinigt ſich die Durchbildung des Körpers mit
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Nummer 283
Seite 6
ſchen führt. Die beinahe aymnaſtiſche Durchbildung des
Kör=
pers und die Erſtarkung des ganzen Menſchen war dem
Nord=
länder von jeher eigen. Fritjof Nanſen nennt den
Schneeſchuh=
lauf den König des Sports. Aber auch der Süden ſcheint ſchon
in alter Zeit ein dem Schneeſchuh der Gegenwart verwandtes
Verkehrsmittel gekannt zu haben. Jeſus Sirach ſchildert in der
Bibel die Freuden des Schnees in der Darſtellung des
Libanon=
winters. Das Land um Damaskus hatte prächtiges, für den
Skilauf geeignetes Gelände. So haben alle kraftvollen und
ge=
ſunden Menſchen beſonders im Winter gefühlt, daß in der
Natur Leben Bewegung bedeutet.
Und wenn Sie, von den Stürmen dieſes Hochlandes
getrie=
ben, Zuflucht nehmen in dem neuen Heim, wenn Sie ſich hier
am Feuer wärmen, während es draußen mit Schneeflockenwetter
wirbelt, ſo werden in der waldeinſamen Pracht dieſer großen
Natur die Gedanken auch bei der Heimat, der ſchönen Stadt
Darmſtadt und ihrer wunderbaren Waldumgebung, weilen. Auch
in Darmſtadt und in dem Odenwald ſpinnt die Sonne ihre
gol=
denen Netze. Die Schönheit der Waldungen und das
Heimat=
gefühl als die beſeelte Freude an der Natur zwingt Sie wieder
in ihren Bann. Als der Darmſtädter Dichter Gottfried Schwab
am Gardaſee weilte, gedachte er in einem Gedicht in ſinniger
Weife der ihm am Gardaſee in das geiſtige Auge tretenden
Schönheit des Schnampelweges.
Um auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen, wie ſehr die
Stadt Darmſtadt an dieſem ſchönen Bau intereſſiert iſt, wie gern
ſie ihm Hilfe und Schutz gewährt, ſtifte ich ihm hiermit die Fahne
der Stadt Darmſtadt. (Bravo!)
Gewiß handle ich hiermit in Ihrer aller Zuſtimmung, wenn
ich ſage, das Heimatgefühl muß mich beſtimmen, der Hütte ihren
Taufnamen zu geben. Ich taufe hiermit die Hütte auf den
Namen: „Darmſtädter Ski= und Wanderhütte”,
Der Taufrede folgten eine große Anzahl von
Glüchwunſchanſpra=
chen, vielfach unter Ueberreichung von Geſchenken für die Hütte, u. a.
ſprachen noch als Vertreter der Sektionen Darmſtadt des Deutſch=
Oeſterreichiſchen Alpenvereins Herr Tenner, für den Odenwaldklub
Herr Böcher, Vertreter der Ortsgruppen Achern Baden=Baden,
Worms, Bahersbrunn, Freudenſtadt und für das Amt für
Leibes=
übungen Herr Profeſſor Becker.
Dann wurde die Hütte von den Feſtteilnehmern beſucht. Allein
dadurch, daß ſie dieſem Anſturm ſtandhielt, und daß ſie, wenn auch
ſchwierig, den über 150 Gäſten Raum bot, das Frühſtück einzunehmen,
hat ſie bewieſen, daß ſie ihren Zweck künftig voll erfüllen wird.
Mit mancherlei Rede und Gegenrede ſchwanden die Stunden. Die
Teilnehmer gingen in zwangloſen Gruppen zum „Ruheſtein”=Hotel
zu=
rück, um von dort alsbald die ſchöne Heimfahrt anzutreten, ſoweit ſie
nicht vorzogen, und in der glücklichen Lage waren, noch ein paar Tage
den ſchönen Schwarzwald zu genießen.
gebucht werden.
— Weltweite Brüderſchaft. Der Film, der am Sonntag im Kleinen
Haus des Landestheaters lief, und der durch einen Vortrag des Herrn
Pfarvers Page=Weiſenau eingeleitet wurde, iſt auf der 19.
Weltbund=
tagung in Helſingfors aufgenommen worden, um in den weiteſten
Krei=
ſen unſeres Volkes neben vielen herrlichen Naturaufnahmen die wich= Mittagszeit in einer in der Nähe der Reichspoſt gelegenen Handlung,
tigen Bilder jener Tage wiederzugeben, an denen ſich über 1500
Vertre=
ter des weltweiten chriſtlichen Jungmännerwerkes zu gemeinſamer Arbeit
den, iſt mit ſolcher Sorgfalt und in dem Ausmaße vorbereitet worden, und führen Sie mich ab.‟ Der Sachverſtändige hat den Angeklagten,
Bereits ein Jahr vorher gingen ausführliche Fragebogen an Vereine
Jugend zu erforſchen. Das Bedeutſamſte der Tage von Helſingfors
war die Arbeit in den 50 bunt zuſammengeſetzten Arbeitsgruppen. Die
Verhandlungen wurden in deutſcher, engliſcher und franzöſiſcher Sprache
geführt, die Lieder in mehreren Sprachen nach einer Weiſe geſungen, gewendet erklärte der Angeklagte, er habe am 18. ds. Mts. Termin in
im Jugendlager in der Abſchiedsſtunde. Die bibliſche Loſung: Auf daß
9444 Vereinen und 1590 778 Mitgliedern in der ganzen Welt klopft
Hingabe an den göttlichen König Jeſus Chriſtus und treuen Dienſt an
anderer Name unter dem Himmel den Menſchen gegeben, dadurch ſie wieſen, wohl aber die Körperverletzung gegen die Eheleute Lang.
ſollten Rettung erfahren, als durch Jeſus Chriſtus.”
verſammlung zu Gera, Ende September 1926, hat der Verband Deut= gegangenem heftigen Streit zwiſchen den Beteiligten wurden
ſcher Handels=Sachverſtändiger e. V. einſtimmig beſchloſſen, ſeinen
Mit=
gliederkreis zu erweitern, um alle Fachgruppen der praktiſchen Wirt= dieſe plötzlich tätlich und bearbeiteten ſich gegenſeitig mit Fäuſten
ſchaftsberater in ſich zu vereinen. Der Verband hat daher ſeinen Namen und anſcheinend auch harten Gegenſtänden, wie Eiſenſtangen,
in „Reichsverband Deutſcher Wirtſchaftsberater” umgeändert und eine
neue Satzung beſchloſſen. Bis zur geſetzlichen Regelung der Belange Schwerverletzte durch die Städtiſche Rettungswache (Telephonruf
der Wirtſchaftsberater hat er für ſeine Mitglieder, ebenſo wie vordem Stadtamt) in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden
muß=
für ſeine Mitglieder geſchaffen, ſo daß er für die Vertrauenswürdigkeit
glieder des bisherigen Verbandes Deutſcher Handels=Sachverſtändiger dem ſchwere Kopfverletzungen.
ſind als Fachgruppe im Reichsverband geblieben. Der Reichsverband
Deutſcher Wirtſchaftsberater hat ſeine Geſchäftsſtelle in Berlin W 35,
Potzdamer Straße 118. Vorſitzender iſt der Handels=Sachverſtändige
Syndikus Gerhard Wauer, bekannt durch ſeine Beſtrebungen
kaufmän=
wiſchem Wiſſen und Können, die Geltung zu verſchaffen, die dieſe Eigen= mänmiſchen Stenographen=Geſellſchaft E. V. fprach am letzten Samstag
ſchaften verdienen. Auskunft über Aufnahme uſw. erteilt auch Herr in dem bis auf den letzten Platz beſetzten „Fürſtenſaal” der Kavitän
Felis Graetz, Handels=Sachverſtändiger, R. D.W., Darmſtadt, Georgen= a. D. W. von Senden über. Eine Reiſe nach Japan mit einem
moder=
ſtraße 9, Telephon 2895.
fen zuziehen. Aber der Herbſtſchnupfen iſt hartnächiger und gibt ſchon Vorbereitungen zur Ausfahrt, die Inneneinrichtungen des Dampfers,
beachtet und dadurch ein günſtiger Entſtehungsboden für alle anderen bräuche der Völker, das alles zog in 20 Lichtbildern an den Augen der
daß die leichtgekleideten Kinder das Haus aufſuchen, wenn ſie ſich beim Dampfern des Norddeutſchen Lloyd zu finden ſind und läßt uns die
Spielen durchſchwitzt haben. Fangen ſie an zu huſten, ſo reiche man früheren Schwierigkeiten einer langen Seefahrt völlig vergeſſen. Es
ihnen Fenchelhonig, Mineralpaſtillen oder Malzextrakt, möglichſt in würde zu weit führen, alle Einzelheiten des intereſſanten und recht oft
heißer Milch. Als Hausmittel gegen Erkältungen ſind warme oder kalte duuh launige Einlagen gewürzten Vortrages hier aufzuführen. Dem
naſſe Packungen anzuraten. Treten die Erkältungserſcheinungen ſtärker Vortragenden wurde für ſeine Ausführungen reicher Beifall zuteil, und
Heißes Zitronenwaſſer, Flieder= oder Lindenblütentee treibt zu Schweiß. Zuhörer. Eine anſchließende geſellige Unterhaltung, die durch Fräulein
Auch Fuß= oder Dampfbäder ſind wirkſam, ſo lange das Uebel noch Liebeck, die Herren Matheis und Etzold, durch Solovorträge in
aus=
friſch iſt. Die Herbſterkältung iſt oft genug ſchon eine Wintererkältung gezeichneter Weiſe beſtritten wurde, beſchloß den genußreichen Abend.
geworden, und man hat nichts darauf gegeben, bis man eines Tages Die Leitung der Geſellſchaft wird ſich den Dank weiter Kreiſe erwerben,
immer:; Vorſorgen und Vorbeugen, beſonders für Perſönlichkeiten, die dokumentiert dadurch auch ihren Charakter als beruflicher
Bildungs=
von ſchwächlicher Geſundheit ſind.
*Herbſiſiurm.
Der Himmel ſtrahlt vor Bläue — er iſt vergnügt und ſcheint zu
lachen. Die Wolken, ſehr ſolide Gebilde aus grauer und weißer Watte,
möchten ihn zudecken, aber ein goldener Wind verjagt ſie, wie läſtige
Bettler — darum lacht der Himmel. Die Bäume neigen ſich vor ihm,
weil er der Sieger iſt — was ſie ſich untereinander zuflüſtern, dringt
nicht zu ihm empor. Die Birken ſind die untertänigſten — ihre Knixe
ſind tief, aber anmutig, ihre Zweige ſind mit vergoldeten Brakteaten
behangen; die Eſchen haben die empfindſamen Fingerſpitzen einer
ner=
vöſen Frau und das Spiel ihrer Zweige im goldenen Wind gleicht
den verflickernden Bewegungen von Händen — den Händen bevühmter
Tänzerinnen.
Auf der Terraſſe über der ruſſiſchen Kapelle ſteht ein alter Mann
mit einer grünen Weſte. Eine Dame mit roſenfarbigem Hütchen kommt
die Treppe herauf und lehnt an der Brüſtung. Sie ſchaut auf weites,
veilchenfarbenes Land. Dunkelblauer Wald weit drüben ſteht Wache um
eine ſtille jadegrine Wieſe. „Oh. ſchönes deutſches Land!” flüſtert die
Dame. Sie iſt gewiß nationaliſtiſch, vielleicht aber auch nur ſehr
emp=
findſam. Der Alte murmelt etwas von ſchönem Land, verruchtem
Krieg. Die Dame ſeufzt und flieht.
Drüben rollt der Tamnus in blauen Wellen, rhythmiſch bewegt, ins
Unbegrenzte. „Heut können Sie bis Mainz ſchauen!” ruft der Alte der
Dame nach. Aber der ſchweifende Blick bleibt im Vordergrund haften.
Seltſame Verwüiſtung hält ihn auf. Wo iſt die Pergola mit ihrer Laſt
wuchernder Clematis?. Wo die hölzernen Tragbalken und Säulen? Das
Auge ſucht vergebens das gewohnte Bild. Der Sturm in der Nacht hat
es weggefegt. Seltſame Leere des Sehfeldes. Der Boden iſt bedeckt
mit den Geſtürzten; ſie liegen wie die Soldaten auf dem Schlachtfelde.
Die Clematis, die ſie einſt ſtützten, umſchlingt zärtlich mit tauſend Armen
die Gefallenen, die ſie nicht zu halten vermochte. Weich und flaumig
mit Millionen Samenflöckchen deckt ſie die Gedemütigten zu.
Inmitten des Wirrwarrs von Hölzern, Ranken und Splittern
wacht der Dämon — Hötgerſche Plaſtik — ironiſch, boshaft. Die
Kata=
ſtrophe in der Nacht hat ihm neues Leben eingehaucht. Er iſt jetzt
lebendig bis in die Fußſpitzen. Er hat allein es kommen ſehen, und
er freut ſich daran. Leicht auf einem Ellbogen ruhend, blickt er
wach=
ſam und grimmig auf den Zuſammenbruch. Es iſt jetzt erſt klar, daß
ſein gefeſſelter Leichnam das leichtbeflüigelte, ſommerliche Rankenwerk
der Pergola immer ſchon gehaßt hat.
* Bezirksſchöffengericht. 1. Der ledige Techniker Wilh.
Philip=
ſenburg in Eſſen geboren, iſt des ſchweren Diebſtahls im
Rück=
falle angeklagt. Er ſoll in Darmſtadt am 17. Februar 1925 eine der
Käthe Kunz, geb. Helfmann gehörige ſilberne Damenuhr mittels
Ein=
bruchs geſtohlen haben. Er erklärt, er habe in der Zeit 1924/25 60
Diebſtähle ausgeführt, da falle ihm die Erinnerung an Einzelheiten
und Einzelfälle ſchwer. In Frankfurt a. M. habe der Staatsanwalt
44 Jahre Zuchthaus gegen ihn beantragt, bekommen habe er in zweiter
Inſtanz 10 Jahre Zuchthaus. Die Kleinigkeiten wiſſe er nicht mehr alle,
eine Uhr, die nur 30 Mk. wert ſei, pflege er nicht zu ſtehlen. Bei allen
Diebereien habe er es nur auf Geld und Textilien abgeſehen. Im
D.=Zug hätten die Polizeibeamten ſich bewüht, ihn zu einem Geſtändnis
Der Verlauf der Einweihungsfeier darf von den beteiligten Ver= zu bringen und ihm ein ſolches abgeliſtet. Er ſei ein gehetztes Wild,
und die Kriminalbeamten hätten ihn in dieſes Leben und in die
Ver=
einen als ein glückhaft Zeichen für die Zukunft der Darmſtädter Hitte brechen hineingetrieben, jetzt ſei er würbe geworden. Ein früheres
Ge=
ſtändnis des in Rede ſtehenden Diebſtahls will er in der Hypnoſe
ab=
gelegt haben. Deshalb und zur Begutachtung des Geiſteszuſtandes iſt
Obermedizinalrat Dr. Langermann zur Stelle. Angeklagter will
Darm=
ſtadt nicht näher kennen; die Diebſtähle habe er in der
Mittagsſtunde=
auszuführen gepflegt. In Stuttgart ſolle er an einem Nachmittag drei
Diebſtähle ausgeführt haben. Der hier verübte Diebſtahl geſchah um die
Die Uhr wurde nach dem Diebſtahl weggeworfen, die Eigentümerin
hat ſie nicht wieder erhalten. Der Angeklagte ſagt wiederholt: „Bitte,
zuſammenfanden. Keine der 18 Konferenzen, die ſeit 1855 gehalten wur= beſtrafen Sie mich, ich bin erledigt. Geben Sie mir 2 Jahre Zuchthaus
der ſchon früh kriminell geworden iſt, im Dezember 1925 unterſucht.
der ganzen Welt hinaus, um die Lebensziele und Lebensweiſe der Von Hypnoſe könne keine Rede ſein, denn der Angeklagte ſei nicht
ſug=
geſtiv, wohl aber ſei er Pſychopath; 8 51 StGB. leide keine Anwendung.
Der Staatsanwalt beantragt unter Verſagung wildernder Umſtände
1 Jahr Zuchthaus. Mückfall ſei nicht nachgewieſen. Zum Staatsanwalt
Der Geiſt chriſtlicher Bruderſchaft trat wirkſam in den Vordorgrund, Osnabrück, der Staatsanwalt ſolle machen, daß er bis dahin hier
her=
beſonders bei der großen Abendmahlsfeier und am lodernden Feuer auskomme, Dasurteilerkennt auf! Jahr Gefängnis.
2. Der Reiſende Kaxl Schäfer in Schänberg ſteht wegen
ſie alle eins ſeien”, war trotz mancher Verſchiedenheiten und Schwierig= Hausfriedensbruches und Körperverletzung der Chriſtian Lang Eheleute
keiten wunderbar zur Wirklichkeit geworden. Das aufſtrebende Werl daſelbſt unter Anklage. Er erklärt, die Eheleute Lang pflegten ſeine
mit ſeinen 3700 Vereinen und 165 000 Mitgliedern in Deutſchland, Ehefrau ſtändig zu beleidigen, er habe deshalb eine Auseinanderſetzung
am 28. Juli 1926 mit Lang geſucht; Schäfer beſtreitet, dabei einen
Schür=
mächtig an die Türen und Herzen: Die Stunde gebietet überall völlige haken benutzt zu haben. Das urteil erkennt unter
Frei=
ſprechung im Uebrigen auf eine Geſamtgeldſtrafe von
Jugend und Volk! „Es iſt im keinem andern Heil, iſt auch kein 50 Mark. Das Gericht hält einen Hausfriedensbruch nicht für er=
* Schwere Schlägerei. Geſtern abend gegen 11 Uhr kam es
— Reichsverband Deutſcher Wirtſchaftsberater. In ſeiner Wander= in der Ochſengaſſe zu einer ſchweren Schlägerei. Nach voraus=
Schlagringen uſw. Das Ende der Schlägerei war, daß zwei
der Verband Deutſcher Handels=Sachverſtändiger, ein freiwilliges Geſetz ten. Der eine der Verletzten erlitt einen linken Ellenbogenbruch,
ſeiner Mitglieder eine gewiſſe Gewähr übernehmen kann. Die Mit= der andere einen ſtarken Bluterguß ins rechte Knie und außer=
Kunſinotizen.
— Lichtbilder=Vortrag. Auf Veranlaſſung der
Kauf=
nen Paſſagierdampfer des Norddeutſchen Lloyd”. In mehr als 2
½=
ſtündigem Vortrage verſtand es der als alter Seemann bekannte Redner,
WSN. Wie ſchützt man ſich gegen den Schnupfen? Mit dem Beginn / über ſeine Erlebniſſe und Reiſen zur See die Zuhörer zu feſſeln. Eine
des Herbſtes iſt jetzt auch wieder die Schnupfenperiode gekommen. Man / Fahrt eines der größten Dampfer des Norddeutſchen Lloyd von Bremen
kann ſich zwar auch im Sommer oder ſogar in der Stube einen Schnup= über Portugal, durch den Suezkanal, Indien, Auſtralien nach Japan,
etwas zu knacken, wenn er einmal zupackt. Man ſollte ſo etwas nicht die Ausfahrt von Bremerhaven, Leben und Treiben auf dem Schiff,
leicht nehmen. Der Schnupfen gehört zu den Krankheiten, die nicht Land und Leute der auf der Fahrt berührten Länder, Sitten und Ge=
Unliebſamkeiten wird: „Katarrhe mit Stimmbänderverſchleimung und eifrigen Zuhörer vorüber. Der Vortrag bot die Erlebniſſe einer Welt=
Lungenentzündung. Wenn die Abende kühler werden, ſorge man daſür, reiſe mit den Errungenſchaften der heutigen Schiffstechnik, die auf den
zutage, ſo ſchicke man die Kranken ins Bett und laſſe ſie tüchtig ſchwitzen. der erſte Vorſitzende der Geſellſchaft dankte dem Redner im Namen der
erkannte, daß man ſie ſehr zu Unrecht verſchleppt hat. Am beſten iſt wenn ſie ſich zur Abhaltung weiteren Abende dieſer Art verſteht und ſie
verein, der Unterſtützung verdient.
*Der Mordprozeß Meon
vor dem Mainzer Schwurgericht.
(Vorbericht.)
Heute vormittag 9½ Uhr beginnt vor dem hieſigen Schwurgericht,
unter dem Vorſitz des Herrn Landgerichtsdirektor Heſſel, die zweite
Verhandlung gegen den bisher unbeſtraften 27jährigen Studenten Joſ.
Jak. Meon aus Bensheim, wohnhaft zuletzt in Darmſtadt, wegen
Mords in Verbindung mit Raub. Der Angeklagte wurde am 6. Mai
ds. Js. vom Schwurgericht in Darmſtadt zum Tode verurteilt, auf
Reviſion der Verteidigung wurde das Urteil vom Reichsgericht in
Leipzig aufgehoben und zur nochmaligen Verhandlung an das
Land=
gericht Mainz vewwieſen. Die Anklage vertritt Herr Oberſtaatsanwalt
Bechtold, als Verteidiger fungieren die Herven Rechtsanwalt Wolff
und Neuſchäffer=Darmſtadt. Als Sachverſtändige ſind geladen die
Her=
ven Sexualforſcher Magnus Hirſchfeld=Berlin, Gerichtschemiker
Dr. PoppFrankfurt, Dr. Dannenberger und Prof.
Gep=
pert=Gießen, die Gerichlsärzte Dr. Vix und Langermann, Dr.
Kreutz und Dr. Büchner=Darmſtadt. Außerdem ſind 48 Zeugen
geladen. Für die Verhandlung ſind 4 Tage vorgeſehen. Es haben ſich
bis jetzt ungefähr 30 Preſſevertreter angemeldet. — Zur Sache ſelbſt
iſt folgendes zu berichten: Bekanntlich hatte Meon, deſſen verſtorbener
Vater in Bensheim eine gutgehende Bäckerei betrieb, aber ſpäter in
Schwierigkeiten geriet, aus Mangel an Exiſtenzmittel ſich auf den
Diebſtahl von Fahrrädern, Büchern und Mänteln verlegt und
außer=
dem jeden Menſchen angepumpt. Er hatte übermäßig ſtarken
Damen=
verkehr, behandelte aber all die Schönen, die er mit in ſeine Wohnung
nahm. äußerſt brutal. Eines Tages lernte er die Anna Gillmann
aus Frankfurt am Main, Tochter eines Gärtnereibeſitzers in
Wiebels=
kirchen, kennen und veranlaßte ſie, mit in ſeine Wohnung zu gehen.
Von dieſer Zeit an blieb die Gillmann verſchwunden. Ebenſo
ver=
ſchwand eines Tages Meon und kehrte nicht mehr in ſeine Wohnung
zurück. Den Hausbewohnern war aufgefallen, daß aus der Wohnung
des verſchwundenen Meon Nufe wie „Vater” „Mutter”, Stöhnen und
ſonſtiger Lärm ertönt war, und benachrichtigten ſie die Polizei, als
ſie Meon nicht mehr erblickten. Die Leiche der Gillmann wurde in
einem Gebüſch an der Straße Darmſtadt—Eſchollbvücken in eine Decke
verſchnürt aufgefunden. Die Leiche wies ſchwere Schädelverletzungen
und Epwürgungsmerkmale am Halſe auf. Es vergingen Wochen, bis
die Perſonalien der Toten feſtgeſtellt werden konnten. Gegen den M.
erging als mutmaßlicher Täter ein Steckbrief. Nach längerer Zeit
ge=
lang es, den M. in Gotha feſtzunehmen. Er gab ſofort den Mord zu
und gab als Grund zu der Tat an, daß er ſich die Geldmittel der
Ge=
töteten aneignen wollte. Vor dem Unterſuchungsrichter,
Landgerichts=
rat Weiß ſchilderte er die Sache in der Weiſe, daß die G. ihn
mor=
gens, als er zu ihr ins Zimmer kam, unhöflich behandelt habe. Sie
habe ihm mit Unannehmlichkeiten gedroht, worauf er in Wut geraten,
einen Totſchläger geholt und auf ſie eingefchlagen habe. Ueber die
weiteren Vorgänge konnte er nur noch unbeſtimmte Angaben machen.
Wie oben ſchon bemerkt, wurde M. am 6. Mai vom Schwurgericht in
Darmſtadt zum Tode verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde
aus=
geführt, daß der Angeklagte noch keine böſen Abſichten hatte, als er das
Mädchen mit nach Hauſe nahm. Der Gedanke, daß er die G. töten
könne, um ſich ihre Barſchaft anzueignen, ſei bei dem Angeklagten erſt
aufgetaucht, als er dem Mädchen das Schlafmittel gegeben. In der
Nacht, von ſeinen Geldſorgen gequält, habe er ſich erſt zu der Tat
ent=
ſchloſſen. Der Angeklagte, der damals unter Tränen zuſammenbrach,
nahm das Urteil mit dem Ruf entgegen: „Das iſt ein Mord‟. Die
Verteidigung legte Reviſion ein, indem ſie insbeſonders rügte, die
Nichtbeachtung einer Frage der Verteidigung an den Sachverſtändigen
Dr. Vix, der ſich über die geiſtige und körperliche Beſchaffenheit des
Angeklagten vom pſychiatriſchen Standpunkt aus äußern ſollte und
außerdem darüber, ob die Darſtellung des Angeklagten glaubhaft ſei,
daß er die Tötung infolge des aufreizenden Benehmens der Getötetem
im Affekt begangen habe. Für den Fall der Aufhebung des Urteils
beantragte die Verteidigung die Zurückverweiſung der Sache an das
Landgericht Mainz oder Gießen, indem betont wurde, daß die
Ver=
handlung die öffentliche Meinung in Darmſtadt zu ſehr erregt hobe, ſo
daß es geboten erſcheine, die neue Verhandlung auf neutralem Boden
ſtattfinden zu laſſen. Der erſte Stpafſenat des Reichsgerichts in Leipzig
gab der Reviſion in ſeiner Sitzung vom 13. Juli ſtatt, hob das Urteil
nebſt den zu Grunde liegenden Feſtſtellungen auf und verwies die Sache
zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an das Schwurgericht
Mainz. Zur Begvündung der Entſcheidung führte das Reichsgericht
aus: Die Frage an den ärztlichen Sachverſtändigen iſt mit Unrecht
abgelehnt worden. Die Faſſung der Frageſtellung iſt allerdings nicht
gerade geſchickt, doch hätte das Gericht den Antrag verſtändigerweiſe
dahin auslegen müſſen, ob der Angeklagte nach ſeiner Natur zu
Affekt=
handlungen neige. Weiterhin wäre auch die Frage an den
Unter=
ſuchungsrichter Weiß zuläſſig geweſen, der lediglich zu bezeugen hatte,
welchen Eindruck er in der Vorunterſuchung von den Ausſagen des
Angeklagten hatte. Im übrigen ſind auch die Ausführungen der
Urteils=
begründung nicht ganz widerſpruchslos. — Ueber die Verhandlung
werden wir noch ausführlich berichten.
Gemeinſamer Baumbezug. Von der für den Großanbau
beſon=
ders zu empfehlenden Pfiuſichſorte Mafflower, im Juni reifend,
ſtehen dem Landwirtſchafskammer=Ausſchuß noch eine große Anzahl
ſchöner Buſchbäume zur Verfügung. Bei Beſtellung bis ſpäteſtens
20. I. Mts. kann Lieferung noch unter Gewährung der bekannten
Vergünſtigungen erfolgen. Emzelne Beſtellungen oder
Sammelbeſtel=
lungen durch die Bürgermeiſtereien oder Obſtbauvereine, je nicht under
10 Stück Bäume, ſind an den Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß i
Darm=
ſtadt, Rheinſtraße 62, zu richten.
Gaswerbewoche. Wie aus dem bereits veröffentlichten Programm
der Gaswerbewoche vom 18.—23. Oktober erſichtlich iſt, wird an zwei
Vortragsabenden, mämlich am Mittwoch, 2., und Freitag, 22. Oktober,
je ein vollſtändig neuer Gasherd (Fabrikat der Firma Herdfabrik und
Emaillierwerk Darmſtadt und der Firma Gebrüder Roeder=Darmſtadt)
an die Beſucher der Ausſtellung verloſt. Außer dieſen zwei Gasherden
kommen noch eine Reihe anderer praktiſcher Gegenſtände für den
Haus=
halt zur Verloſung, ſodaß jeder Beſucher der Ausſtellung auf Grund
der koſtenlos an ihn abgegebenen numerierten Eintrittskarte an den
Ge=
winnmöglichkeiten der Verloſung beteiligt iſt. Die Ausſtellung bietet
jedem, insbeſondere aber der heranwachſenden weiblichen Jugeud und
unſeren Hausfrauen wertvollſte Anregungen. Es wäre zu begwißen,
wenn gerade die, die heute noch der Gasverwendung zu Heiz=, Koch=
und Waſchzwecken mit Vorurteilen verſchiedener Art gegenüberſtehen,
die Ausſtellung im Städtiſchen Saalbau beſuchen wollten, denn die
Vor=
führung und Erläuterung der dort ausgeſtellten Apparate wird und
muß auch die Zweifler überzeugen, daß das Gas heute zu einer
Heiz=
quelle von äußerſter Wirtſchaftlichkeit und Annehmlichkeit geworden iſt.
Tageskalender für Dienstag, den 12. Oktober 1926.
Landestheater, Großes Hans: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, Anfang 8 Uhr Ende gegen 10 Uhr, Zuſatzmiete
V (3): Die Geſchwiſter” „Die Mitſchuldigen”. — Orpheum:
Keine Vorſtellung. — Schloß=Café: Konzert. — Café
Rheingold: Konzert und Tanz. — Weinhaus Weißer
Turm: Konzert und Tanz. — Span. Bodega, Hügelſtr.,
abends 8 Uhr: Konzert. — Konzert=Saal Perkeo, abends
8 Uhr: Humoriſtiſches Konzert. — Hotel Schmitz:
Unterhal=
tungsmuſik. — Hausfrauenbund, nachm. 4 Uhr, in der Küche
Heidelbergerſtraße 47: Monatsverſammlung. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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Nummer 283
Oienstag, den 12. Oktober 1926
Geite 7
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Griesheim, 10. Okt. Die Unterhandlungen der Gemeinde
Gries=
heim mit der Stadt Darmſtadt, wegen des Anſchluſſes der profektierten
Waſſerleitung an das ſtädtiſche Pumpwerk im Eichwäldchen haben bis
fetzt nicht zum Ziele geführt. Die Stadt Darmſtadt will nämlich den
Nohrſtrang, der das Outsnetz mit dem ſtädtiſchen Waſſerwerk verbindet,
ſelbſt legen und verlangt dafür die jährliche Zahlung eines Betrages
von 6200 Mark, auf die Dauer von 10 Jahren. Der Rohrſtrang foll
Eigentum der Stadt Darmſtadt bleiben und außerdem ſoll die hieſige
Gemeinde für den Kubikmeter Waſſer 13 Pfg. bezahlen. Dieſe
Forde=
rung iſt nach Anſicht des die hieſige Gemeinde beratenden
Sachverſtän=
digen in ihrem erſten Teil ganz unberechtigt und außerdem der
gefor=
derte Waſſervreis auch zu hoch. In der Stadtverordnetenſitzung vom
Donnerstag voriger Woche gab Herr Bürgermeiſter Ritzert die Erklärung
ab, daß es unmöglich ſei, unter den geforderten Preis für das Waſſer
herunterzugehen. Die Gemeinde Griesheim ſei offenſichtlich ſchlecht
be=
raten und handle direkt „eſelhaft”, wenn ſie das Angebot der Stadt
Darmſtadt ablehne. Gegen dieſe Aeußerung eines hervorragenden
Ver=
treters der Stadt Darmſtadt hat unſere Gemeindevertretung in ihrer
Sitzung am letzten Montag in einer energiſchen Entſchließung Stellung
genommen. Sie nimmt ſich nach Anſicht unſerer Gemeindevertretung
aus dem Munde eines Vertreters der Stadt Darmſtadt um ſo
merk=
würdiger aus, als doch bekannt iſt, daß durch die Gutmütigkeit unſerer
Gemeindevertretung zu Beginn der 70er Jahre des vorigen
Jahrhun=
derts die Stadt heute in der glücklichen Lage iſt, ihren geſamten
Waſſer=
bedarf und daüber hinaus zur Abgabe an andere Gemeinden gegen gute
Bezahlung aus unſerer Gemarkung zu entnehmen, ohne auch nur einen
Pfennig dafür aufwenden zu müſſen, während andere Städte, man denke
an Mainz, Frankfurt und andere, ſchwer in ihren Säckel greifen
müſſen. — Der vor einigen Tagen im Darmſtädter Bahnhof
verun=
glückte, in Arheilgen wohnende Hilfsarbeiter Jakob Kurz von hier, iſt
ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Neben einem Armbruch hatte der
Verunglückte einen doppelten Schädelbruch erlitten.
H. Eberſtadt, 11. Okt. Die Ortsgruppe des Deutſchnationalen
Hand=
lungsgehilfenverbandes feierte am Samstag im Saale des Darmſtädter
Hofs (Laun) ihr 28. Stiftungsfeſt, das in allen Teilen einen
befrie=
digenden Verlauf nahm. Frl. Marie Weber ſprach zur Eröffnung der
Feier einen den Kaufmannsberuf verherrlichenden Prolog, ein
Doppel=
quartett und Herr Karl Schmidt verſchönten den Abend durch
Geſangs=
vorträge, während Herr Smiths durch den hohen Genuß ſeines
Violin=
ſolos „Hahre=Kati” von Hubey, das Publikum feſſelte. Ihm und Herrn
Hanauer=Darmſtadt, der in ſeinen glänzenden Rezitationen dem Humor
auf die Beine half und dadurch die Vorbedingungen für eine echte
Feſt=
ſtimmung ſchuf, galt der nicht endenwollende Beifall der zahlreich
an=
weſenden Gäſte. Den muſikaliſchen Rahmen des Programms ſtellte
der Muſikvercin „Edelweiß” und ſchloß mit hübſchen ausgewählten
Muſikſtücken das Feſt zu einem harmoniſchen Ganzen ab. Im Verlaufe
des Abends hieit der Vertrauensmann der Ortsgruppe, Jakob Dächert,
die Begrüßungsanſprache, wobei er darauf hinwies, daß es der
Orts=
gruppe an ihrem 22. Geburtstage in hergebrachter Weiſe darum zu
tun ſei, in dem haſtigen Leben der Gegenwart einen Augenblick
ſtill=
zuſtehen um rückwärts und vorwärts zu ſchauen. Rückwärts in das
ſonnige Gefilde fortgeſetzten Aufſtiegs, voll Dank den Helfern und
Führern für das, was ſie in der Vergangenheit geleiſtet haben,
vor=
wärts in dem ſtarken Glauben an die gemeinſame Zukunft, in
gemein=
ſamer Arbeit an den großen Fragen des Berufs, der deutſchen
Wirt=
ſchaft und des öffentlichen Lebens. In dieſem Sinne wolle die deutſche
Handlungsgehilfenſchafr mitwirken an der wahren Volksgemeinſchaft
und der Verinnerlichung des Verhältniſſes zwiſchen Arbeitnehmer und
Arbeitgeber. Der Redner ließ ſeine Worte ausklingen in der Mahnung
zur Liebe und Treue gegen das Vaterland und in der Hoffnung auf
eine ſegensreiche Zukunft des Kaufmannsſtands, die kommen werde,
wenn ſich alle deutſchen Handlungsgehilfen einig ſcharten ums Banner
des D. H. V. und ſeine alten Farben ſchwarz=weiß=rot und blau. Das
übliche Tänzchen beſchloß die Feier.
* Roßdorf, 11. Okt. Es iſt das Gerücht im Umlauf, daß bei dem
Einbruchsdiebſtahl auf hieſiger Gemeindekaſſe durch den Hilfsarbeiter
Heinrich Spalt Akten vernichtet worden ſeien. Dieſe Behauptungen
ſind unwahr. Spalt ſuchte nur nach Geld, das er nicht fand; Akten
wurden nicht beſchädigt und auch nicht endwendet.
* Groß=Umſtadt, 11. Okt. Sängerehrung. Anläßlich des erſten
Heſſiſchen Sängerbundsfeſtes in Mainz wurde Herrn Bernhard Heyl,
dem älteſten männlichen Bürger unſerer Stadt, eine ganz beſondere
Ehrung zuteil. Herr Bernhard Heyl, der vor kurzem ſeinen 87.
Ge=
burtstag feiern durfte, gehört ſeit dem Jahre 1856 dem hieſigen
Männer=
geſangverein, deſſen langjähriger Präſident er war, an. Die ihm von
dem Heſſiſchen Sängerbund überreichte, künſtleriſch fein ausgeſtattete
Plakette trägt auf der Vorderſeite das wohlgelungene Bildnis Karl
Maria von Webers und auf der Rückſeite die Aufſchrift: „Dem Meiſter
zur Ehr der Fahne zur Zier.” Gleichzeitig wurde dem Jubilar zu
ſeinem bereits 1906 ſtattgehabten 50jährigen Sängerjubiläum von dem
Vorſtande des Deutſchen Sängerbundes in Berlin ein kunſtvoll
ausge=
führter Ehrenbrief überreicht, der folgenden Wortlaut hat: „
Hochver=
ehrter lieber Sangesbruder! Der Deutſche Sängerbund iſt ſtolz darauf,
heute in Ihnen einen deutſchen Mann ehren zu können, der der
deut=
ſchen Sängerſache in ſeltener Treue gedient hat. Sie ſind 50 Jahre
deutſcher Sänger. Fünfzig Jahre ſind Sie eingetreten für das deutſche
Lied und für deutſche Art — eine Arbeit, gewiß reich an innerer
Be=
friedigung für Sie ſelbſt, reich aber auch an großen Mühen und an
perſönlichen Opfern. Dafür Ihnen Dank und Anerkennung
auszu=
ſprechen, iſt dem Deutſchen Sängerbund Ehre und Freude zugleich.
Mögen Sie noch recht lange in Geſundheit und Friſche wirken zum
Segen für unſeren Bund und für unſer deutſches Vaterland.” Wir alle
ſchließen uns dieſem Wunſche an
B. Dieburg, 11. Okt. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
kkubs, die vor ſieben Jahren neugegründet worden iſt, begann, wie
alljährlich üblich, in der Erinnerung an den Tag ihrer Neugründung
am Samstag abend ihre dieswinterlichen Vereinsabende mit einer
Ver=
anſtaltung im „Mainzer Hof”, die ſich eines ſtarken Beſuchs aus den
Kreiſen der Mitglieder und ſonſtiger dem Klub Naheſtehender erfreute.
Die Veranſtaltung ging diesmal über den eigentlichen Kreis der
Auf=
gaben des Odenwaldklubs hinaus, aber der Vorſtand hatte den
Mit=
gliedern auch einmal etwas Neues bieten wollen in der Geſtalt eines
Heiteren Abends, zu dem als Rezitator der in Mainz wohnende
ehemalige Hofſchauſpieler Schlotthauer gewonnen war. Der
Vor=
tragskünſtler zeigte ſich als Humoriſt von künſtleriſchem Geſchmack und
erzielte mit ſeinen heiteren Rezitationen in Vers und Proſa, Hochdeutſch
und Mundarten, auch in Geſangsvorträgen, große komiſche Wirkungen;
alles was er bot, hatte Geiſt und Witz und Wert, und er vermochte
einen Abend lang die Hörer wirklich zu feſſeln, die mit reichem Beifall
dankten. Namens des Vorſtandes der Ortsgruppe hatte Herr Theodor
Braunwarth den Gaſt begrüßt. Eine Jazz=Kapelle, größtenteils
aus Darmſtädter Muſikern, ſorgte im übrigen dafür, daß die Beſucher
des Klubabends ſich an alten und neuen Tänzen erfreuen konnten. Der
Abend verlief zur vollſten allgemeinen Befriedigung.
* Nieder=Klingen, 11. Okt. Folgendes Vorkommnis, das von
jeder=
mann, und beſonders von Verkäufern beachtet werden ſollte, hat ſich
hier zugetragen: Eine Bäuern verkaufte einer Witwe ein Ferkel für
25 Mark und ſtellte den Zeitpunkt und die Art des Bezahlens in das
Belieben der Käuferin. Nach einer Woche drängte jedoch der
Schwieger=
vater der Bäuerin auf Zahlung. Sie ging deshalb in die Behauſung
der Käuferin, holte das Tier aus dem Stall und nahm es mit ſich. Der
geſetzeskundige und federgewandte Sohn der Witwe meldete aber den
Vorgang dem Amtsgericht. Der Richter entſchied, das Ferkel ſei
Eigen=
tum der Käuferin und müſſe dieſer wieder werden. Die Käuferin
an=
dererſeits bekam die Auflage, die Kaufſumme in wöchentlichen Naten
von zwei Mark abzutragen. Die Familie der Käuferin lehnte es ab,
das Borſtenvieh wieder zu holen. Da mußte die Bäuerin das Tierchen
ſelbſt wieder in das Gehöft der Käuferin zurückbringen.
* Erbach i. O., 11. Okt. Das vom Kreis Erbach erbaute 6=Familien=
Beamtenwohnhaus wurde in der letzten Woche von Beamtenfamilien,
die ſeither im ganzen Kreiſe zerſtreut ihren Wohnſitz hatten, bezogen.
Jede Wohnung enthält 4 Zimmer, Küche mit Speiſekammer, Bad,
Kloſett mit Vorraum, Flur mit Garderobe. Das Haus iſt in
unmittel=
barer Nähe des Kreisamts, am Nordausgang der Stadt mit herrlicher
Ausſicht nach dem Mümlingtal im Weſten, erbaut. Es muß anerkannt
werden, daß der Kreis Erbach hier in vorbildlicher Weiſe ſich an der
Behebung der kataſtrophalen Wohnungsnot beteiligt hat. — Die
Hand=
werkernebenſtelle Offenbach hält Anfang dieſer Woche in Erbach wieder
eine Sprechſtunde ab. — Von berufener Seite wird vor einem
Kollek=
teur der „Sabbatadventiſten” gewarnt, der hier Hefte mit der
Auf=
ſchrift „Erntedankfeſtmiſſionsgabe” vertreiben will. Viele Angehörige
unſerer großen Kirchengemeinden laſſen ſich durch dieſen Titel
irrefüh=
ven. Die Gaben haben fedoch mit unſerem Erntedankfeſt nichts zu tun,
die Sekten ſind vielmehr Gegner unſerer evangeliſchen ſowohl, als auch
der katholiſchen Kirche.
N Lindenfels, 10. Okt. Bürgermeiſterwahl. Nachdem
im erſten Wahlgang der Lehrer Hoffmann 189 Stimmen, der
Gemeindeſekretär Pfeifer 235 Stimmen und der Kaufmann
Schnellbacher 348 Stimmen erhielten, hat die heutige Stichwahl
folgendes Ergebnis gebracht: Pfeifer erhielt 373 Stimmen und
Schnellbacher 414 Stimmen, der hiernach als gewählt zu
betrachten iſt. Intereſſant iſt, daß mehr Frauen als Männer
ab=
geſtimmt haben. Von 900 Stimmberechtigten haben 791 von
ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.
* Birkenau, 11. Okt. Steuerbeſprechtag. Am Mittwoch,
den 13. d. M., findet auf dem hieſigen Rathaus durch das Finanzamt
Fürth ein Steuerbeſprechtag ſtatt. Reflektanten haben dies vorher auf
der Bürgermeiſterei anzumelden.
* Von der Bergſtraße, 11. Okt. Feuersbrunſt. Am Freitag
iſt die Doppelſcheuer der Landwirte Kramm und Gräber in Hohenſachſen
mit Heu= und Fruchtvorräten gänzlich niedergebrannt. Der
Brand=
ſchaden iſt ziemlich groß. — Streit zwiſchen Vater und
Söhnen. In Plankſtadt geriet der Schmied Auguſt Gund mit ſeinen
zwei Söhnen in Streit, wobei dem Vater das Naſenbein
entzweige=
ſchlagen und er zudem mit Meſſerſtichen verletzt wurde. Die beiden
Söhne wurden verhaftet. — Weinherbſt. In der Gemarkung
Wein=
heim hat der Herbſt für rotes Gewächs bereits begonnen, für weiße
Trauben beginnt er am 15. d. M. Der rote Herbſt verſpricht eine
ge=
ringere Quantität. Der Weißherbſt dagegen liefert einen beſſeren
Er=
trag, und die Qualität wird eine gute. Die Edelweinernte der
Berck=
heimſchen. Weingüter findet ſpäter ſtatt, da man bei günſtigem Wetter
noch auf eine Qualitätsverbeſſerung hofft. — Der Rotherbſt in
Lützel=
ſachſen iſt zwar gering ausgefallen, aber die Qualität iſt prima; er
wiegt 80 bis 90 Grad nach Oechſle.
S. Bensheim, 11. Okt. Der älteſte Verein Bensheims der
Män=
ner=Geſangverein „Liederkranz” beging am Samstag und
Sonn=
tag die Feier ſeines 80jährigen Beſtehens. Eingeleitet wurde das
Jubelfeſt am Samstag abend durch einen akademiſchen Akt im großen
Saale des Hotels „Deutſches Haus”, zu welchem zahlreiche Einladungen
ergangen waren. Die Kapelle eh. aliger Militärmuſiker, Darmſtadt,
unter Obermuſikmeiſter Rühleman/, Leitung beſtritt neben dem
feſt=
gebenden Verein den konzertlichen Teil der Feier, die durch einen vom
aktiven Sänger H. Blumb empfindungsvoll geſprochenen Prolog
ein=
geleitet wurde. Der Vorſitzende Möhler begrüßte in einer herzlichen
Anſprache die Erſchienenen, worauf Oberſtudiendirektor Dr. Ledroit
das Wort zur eigentlichen Feſtrede ergriff. Der als vorzüglicher
Ned=
ner bekannte Herr führte in von Anfang bis Ende ſpannender Weiſe
aus, von welch hoher Bedeutung der Geſang ſelbſt in der Kriegszeit
geweſen ſei, wie er oft die Seele der Kämpfer ſtärkte und feſtigte, wie
er deutſches Wiſſen und deutſche Art im Lied verherrlichte. In ſeiner
Rede nannte er eine große Zahl deutſcher Lieder, die das deutſche
Volkslied, den deutſchen Wald, die deutſchen Gauen, das deutſche
Vater=
land und den ehrenvollen Tod für dasſelbe beſingen, andere wieder, die
von Liebe und Treue, vom Abſchied, von der edlen deutſchen Frau, von
Liebe und Leid, von Humor, vom Handwerk, vom ernſten deutſchen
Norden und heiteren Süden, und insbeſondere vom deutſchen Rhein
und deutſchen Wein uns ſingen. Das deutſche Lied iſt dabei auch eine
Pflegeſtätte für das deutſche Gemüt, es klingt von Freiheit, Einigkeit
und Recht und überbrückt in politiſcher Bedeutung ſoziale Kluften in
ausgleichender Wirkung. Seinen tief zu Gemüte ſprechenden
Ausfüh=
rungen folgte brauſender Beifall. Bürgermeiſter Dr. Angermeier
ver=
lieh herzlicher Begrüßung namens der Stadtverwaltung und der
Be=
wohnerſchaft Ausdruck. Stadtverordneter H. Beger beglückwünſchte als
Sprecher des Brudergeſangvereins Harmonie den Jubelverein, worauf
noch eine große Zahl weiterer Glückwünſche ſeitens der anderen
Ver=
eine durch Delegierte überbracht wurden. 16 Glückwunſchſchreiben von
anderen Seiten waren eingetroffen, darunter auch ſolche vom heſſiſchen
Geſamtminiſterium mit dem Staotspräſidenten Ulrich an der Spitze,
der Kreisbehörde und vielen anderen Organiſationen. Der heſſiſche
Sängerbund war durch einen Sprecher vertreten. Die Frauen des
Liederkranz” ſtifteten eine weißſeidene goldgeſtickte Fahnenſchleife. Das
Staatsminiſterium behielt ſich vor, dem Jubelverein noch ein
beſonde=
res Ehrengeſchenk zukommen zu laſſen. Nach dieſen Aeußerungen der
Ehrung ſetzte der unterhaltende Teil wieder ein, wobei die Sänger des
„Liederkranz” in beſonders ſinniger Weiſe durch die Wiedergabe eines
Liedes von Muſikdirektor Döbert=Bensheim, des Chorleiters der „
Har=
monie‟=Bensheim, dem mit ihm in Konkurrenz ſtehenden Bruderverein,
ſeine Aufmerkſamkeit erwies. — Am Sonntag abend vereinigte ein
Feſtball nochmals die Freunde, Gönner und Mitglieder in frohem
Bei=
ſammenſein, das erſt in den Morgenſtunden ſein Ende fand.
Der Gehalt macht s!
II BIn 13893
Der Stand der Hackfrüchte, Futterpflanzen und Wieſen
im Deutſchen Reich Anfang Oktober 1926.
Die vorwiegend trockene und warme Witterung im September
er=
möglichte das gute Einbringen der letzten Getreidereſte. Wie vielfach
berichtet wird, bleiben die Erträge jedoch nach den Druſchergebniſſen
hinter der Voſſchätzung mehr oder weniger zurück. Insbeſondere iſt dies
bei dem Wintrgetreide der Fall.
Die im Gange befindliche Kartoffelernte iſt durch
Trocken=
heit und Bohenverkruſtung ziemlich erſchwert. Die Kartoffelerträge
fallen recht verſchieden aus und entſprechen nicht eiberall den
Erwar=
tungen. Für Zucker= und Runkelrüben lautet die Beurteilung etwas
beſſer; jedoch iſt ihr Wachstum infolge der ungünſtigen
Sommer=
witterung meiſt zurückgeblieben. In verſchiedenen Gegenden ſind die
Hackfruchtfelder ſtark verunkrautet.
Von der Gyummeternte ſind nur in tiefergelegenen und
naſſen Gegenden geringe Reſte noch nicht geborgen. Der zweite Schnitt
iſt bei Klee und Wieſen zumeiſt in reichlicher Menge und guter
Be=
ſchaffenheit ausgefallen. Stoppelklee und Herbſtweiden ſtehen faſt
durch=
weg befriedigend.
Die Ausſaat des Wintergetreides, iſt durch die Verhärtung
des Bodens häufig erſchwert und vielfach noch ſtark im Rückſtande.
Unter Zugrundelegung der Begutachtungsnoten 2— gut,
3— mittel, 4 — gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt ſütr Kartoffeln
3,4 (im Vormonat 3,3), Zuckerrüben 3,0 (2,8), Nunkelrüben 3,0 (2,8),
Klee 2,6 (2,7), Luzerne 2,6 (2,5), Bewäſſerungswieſen 2/4 (2,4), andere
Wieſen 2,7 (2,6).
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 11. Okt. Zwangsinnung.
Nachdem bei der Abſtimmung ſich die Mehrheit im Schneiderhandwerk
für eine Zwangsinnung ausgeſprochen, tritt dieſe auf Verfügung des
Kreisamts mit dem 1. November d. J. für den Bezirk des Kreiſes
Heppenheim in Kraft. Von dieſem Zeitpunkt ab gehören alle
Gewerbe=
treibenden, die das Schneiderhandwerk betreiben, dieſer Innung an.
Zugleich wird an demſelben Tage die freie Schneiderinnung geſchloſſen.
Hirſchhorn, 10. Okt. Waſſerſtand des Neckars. Am 9.
Oktober: 0,58 Meter; am 10. Oktober: 0,56 Meter.
Rheinheſſen.
M. Ober=Olm, 10. Okt. Eine Scheune eingeäſchert.
Gegen Abend entſtand in der Scheune des Landwirts Hembes Feuer, das
dieſe Scheune bis auf die Grundmauern einäſcherte. Der entſtandene
Schaden iſt beträchtlich, doch iſt er teilweiſe durch Verſicherung gedeckt.
U. a. wurden auch der Dreſchwagen und die Strohpreſſe eines
Maſchi=
nenbeſitzers aus Meſſel, ferner der Dreſchwagen des Betroffenen
ver=
nichtet.
M. Bingen, 11. Okt. Der Himmelsbach=Boykott. Im
be=
nachbarten Kempten fand eine Verſammlung des chriſtlichen
Holz=
arbeiterverbandes unter Leitung von Herrn Klein, Münſter, ſtatt. Die
Verſammlung beſchäftigte ſich mit den bei der Firma Gebr.
Himmels=
bach, Gaulsheim, erfolgten Arbeiterentlaſſungen und nahm nach
Vor=
trägen und Ausführungen verſchiedener Redner folgende Entſchließung
einſtimmig an: „Die Verſammlung des chriſtlichen Holzarbeiter=
Ver=
bandes am 10. Oktober in Kempten nimmt Stellung zu dem verfügten
Himmelsbach=Bohkott. Die Verſammlung mißbilligt die Haltung der
Regierung und bedauert, daß durch dieſe Haltung ein großer Teil der
Belegſchaft entlaſſen werden mußte. Durch den Boykott wird
haupt=
ſächlich die Arbeiterſchaft in Mitleidenſchaft gezogen. Sollten ſich von
ſeiten der heſſiſchen Regierung Anſchuldigungen gegen die Firma Gebr.
Himmelbach ergeben haben, fordern wir, daß die verantwortlichen
Or=
gane der Firma zur Rechenſchaft gezogen werden. Wir können aber
nicht billigen, daß die Arbeiterſchaft das Opfer dieſes Boykotts werden
ſoll. Wenn es der heſſiſchen Regierung gleich ſein ſollte, ob es einige
hundert Arbeitsloſe mehr oder weniger ſind, kann dies uns jedoch nicht
gleich bleiben. Das Reichsarbeitsminiſterium ſetzt alles daran, die
Arbeitsloſigkeit zu beheben, und ſo glauben wir auch, daß vom
mora=
liſchen Standpunkt aus betrachtet, der „kleine Untertan” der deutſchen
Reichsregierung, hier die heſſiſche Regierung, mithelfen muß. Das Werk
der Firma Gebr. Himmelbach beſchäftigt innerhalb ihres Betricbes
einige hundert Arbeiter und können dieſe durch ihren Verdienſt ihr
Daſein friſten. Durch die Ausſperrungen der Firma ſind ſie ernſten
Beſorgniſſen ausgeſetzt und ſie verſtehen nicht die Haltung der
Regie=
rung. Die Arbeiverſchaft hätte von der Regierung etwas anderes
er=
wartet, zumal die in Frage kommenden Reſſortminiſter ſich die Vertreter
der Arbeiterſchaft nennen. Die Arbeiterſchaft verlangt daher, daß ſie in
dieſer Angelegenheit unbedingt gehört werden muß. Die heſſiſche
Re=
gierung wolle nicht die Schuld tragen, daß durch den von der Regierung
inſzenierten Boykott, unter der Arbeiterſchaft Unruhen entſtehen.”
Weiter wurde in einer Entſchließung zu der Haltung des
ſozialdemo=
kratiſchen Stadtverordneten Wahmke=Bingen Stellung genommen, von
dem geſagt wurde, er trete in dieſem Falle nicht für die Arbeiterſchaft
ein. — In der Verſammlung kam in allen Reden zum Ausdruck, daß
die Arbeiterſchaft nicht wünſcht, mit der Firma Himmelsbach in dieſem
Fall verwechſelt zu werden. Die Streitfrage zwiſchen der Firma und
der Regierung könne durch einen Prozeß erledigt werden, die Arbeiter
aber wollten Arbeit, ſie wünſchten infolgedeſſen, daß die Firma
Him=
melbach bei den bevorſtehenden Ausgeboten von Holz aus den
Staats=
waldungen nicht mehr bohkottiert werde.
Oberheſfen.
* Büdingen, 10. Okt. Ei Leichenzug, wie ihn unſere Sadt
lange nicht geſehen hat, folgte den irdiſchen Ueberreſten unſeres
frühe=
ren langjährigen Bürgermeiſters Fendt. Dekan Schäfer hielt die
Grab=
rede. Die hohen Verdienſte des Verſtorbenen um die Stadt und den
Kreis Büdingen kamen in dem Nachruf des Kreisdirektors und des
Bürgermeiſters Hildner zum Ausdruck. Der Bürgermeiſterverein des
Kreiſes ließ durch ſeinen Vorſitzenden, Bürgermeiſter Albrecht zu
Düdelsheim, einen Kranz niederlegen. Ebenſo vevehrte die Freiwillige
Feuerwehr in dem Verſtorbenen den langjährigen
Kreisfeuerweſr=
direktor.
* Bad=Nauheim, 11. Okt. Der verſchwundene Beſitzer des
Tjaly=
ſienhofes kennte in Freiburg im Breisgau in dem Augenblick verhaftet
werden, als er ſein faſt neues Auto zum Preiſe von 2000 Mark an ot.
Infolge des ungeheuerlichen Angebots rief der Händler die Polizei,
denn man glaubte an einen Diebſtahl. Als die Antwort von hier in
Freiburg eintraf, wurde der Gaſtwirt verhaftet. Bei ihm befanden ſich
ſeine Schwiegermutter und ſeine Kinder. — Unſer Turnverein, einer der
älteſten des Heſſengaues, kann ſich rühmen, der erſte zu ſein, der ſchon
ſeit Jahresfriſt einen Turn= und Sportlehrer angenommen hat. Jetzt
wurde dieſe Ste,e dem Turnlehrer W. Sinnwoll aus Kuyfaaven
über=
tragen, der als Teilnehmer der Amerikariege in Nordamerika Sieger
wurde.
* Gießen, 11. Okt. Drei junge Leute aus Erbenhaufen bei Alsfeld
hatten ſich heute vor der hieſigen Strafkammer zu verantworten.
Der Anklage liegt folgender Tatbeſtand zugrund: Ein Radfahrer war
auf dem Heimweg von Appenrod nach Lehrbach. Die genannten drei
Burſchen traten ihm in den Weg, riſſen ihn vom Rad herunter und
mißhandelten ihn durch Fußtritte und Schläge. Das Amtsgericht
Hom=
berg, das ſich bereits mit der Sache befaßte, verurteilte die jungen Leute
zu je acht Tagen Gefängnis und einer geringen Geldſtrafe wegen
öffent=
lichem Unfug und Mißhandlung. Die Verurteilten legten dagegen
Be=
rufung ein, und ſo wurde die Sache in Gießen abermals verhandelt.
Ihre Berufung wurde jedoch koſtenpflichtig abgervieſen und das Urteil
der erſten Inſtanz beſtätigt.
* Aus dem Schlitzerland, 10. Okt. Zwiſchen Uetzhauſen und
Salz=
ſchlirf wird der Zuſammenſchluß des Ueberlapdwerkes für Oberheſſen
mit dem Werk Schlüchtern Fulda erfolgen. DDamit iſt für Oberheſſen
neben der bei Alsfeld erfolgten Verbindung mit der Edertalſperre eine
zweite Notquelle geſchaffen, ſo daß Stockungen in der
Elektrizitätsver=
ſorgung Oberheſſens und beſonders des Schlitzerlandes ausgeſchloſſen
ſein werden.
Gefundheit, Kraft
bis ins hohe Alter hinein zu erhalten, iſt nur denkbar bei vernünftiger Lebensführung,
zweckmäßiger Ernährung und viel Bewegung in reiner Luft. Ganz beſonders kommt es
auf die Ernährung an. „Der volle Segen der Geſund eit kann nicht durch
geheimnis=
volle Mittel und Wunderkünſte, ſondern nur durch eine richtige Ernährung gewonnen werden,
die den Körper erhält und täglich verjüngt.‟ Das ſind die Worte eines bekannten
Arztes und Profeſſors. Zu einer zweckmäßigen Ernährung gehört das allbekannte
Biomal z.
Das iſt ein wohlſchmeckendes, billiges Nährmittel, weit und breit geſchätzt und
beliebt. Es kräftigt den Körper ungemein. Schlaffe, welke Züge verſchwinden, die
Geſichtsfarbe wird friſcher und roſiger, der Teint reiner.
und Schönheit
Bei blutarmen, blaſſen, mageren, in der Ernährung heruntergekommenen Perſonen
macht ſich eine Hebung des Appetits, des Gewichts und infolgedeſſen eine mäßige Rundung
der Formen bemerkbar, ohne daß läſtiger Fettanſatz die Schönheit der Formen
beein=
trächtigt. — Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Verlan ge nur das echte Biomalz,
nichts anderes, angeblich „Ebenſogutes” Achte genau auf das Etikett.
Preis einer Doſe Biomalz 1.90 Mk., mit Eiſen (zur Stärkung für Blutarme und
Bleichſüchtige 2.20 Mk., mit Kalk extra (zur Stärkung für Lungenleidende) 2 50 Mk.,
mit Lebertran (überraſchend angenehm im Geſchmack) 2 50 Mk. mit Lecithin 5.— Mk.
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Linde ungsmittel bei Huſten und Heiſerkeit, je Beutel 30 Pfg, Doſe 50 Pfg. Ausführliche
Druckſchriften und den illuſtrierten Proſpekt Biomalz=Prämien koſtenfrei von
(IV. 2719
Gebr. Patermann, Teltow bei Berlin 110
Seite 8
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Nummer 283
P Die glückliche Geburt
eines gejunden
Sonntags=
mädel zeigen in dankbarer
Freude an
(*26686
Hans Treffert u. Frau
Marie, geb. Boßler
z. Zt. Paulinenheim Dr. Altſchüler.
Darmſtadt, den 10. Oktober 1926.
O)fllen Freunden und Bekannten jagen
D wir für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen
Aufmerk=
ſamkeiten auf dieſem Wege unſeren
herz=
lichſten Dank.
(*26738
Willy Alberth und Frau
Eliſabeth, geb. Jockel.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 9. Oktober entſchlief ſanft
nach langem ſchweren Leiden
mein innigſtgeliebter Mann, unſer
herzensguter Vater, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager, Onkel,
Neffe und Vetter
Studienrat Profeſſor
Für die tieftrauernd
Hinterbliebenen:
Frau Amalie Volp, geb. Klietſch
Amely Volp
Elſe Volp.
Friedberg, den 10. Okt. 1926.
Die Beiſetzung findet auf Wunſch
des Entſchlafenen in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir
abſehen zu wollen. 114731
Todes=Anzeige.
Nach langem, ſchwerem Leiden
entſchlief heute früh meine liebe,
unvergeßliche Frau, unſere liebe
Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
geb. Kraft
im Alter von 62 Jahren.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Ludwig Avemarie
Untererheber i. R.
Arheilgen, Chikago,
den 11. Oktober 1926.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 13. Oltober, nachm.
3 Uhr, vom Sterbehauſe, Kleine
Hundsgaſſe 20, aus ſtatt.
*26727
Todes=Anzeige.
Hieite morgen entſchlief mein
lieber, guter Mann und Onkel
Herr
m Alter vun 74 Jahren.
Im Namen der tauuernd. Hinterbliebenen:
Frau Margarete Stephan
und Berwandten.
Darmſtadt, Kau3ſtraße 65.
Die Beerdigung Aindet Dienstag,
den 12. Oktover, nachm. 3 Uhr, auf
dem Waldfriedhof itatt (26720
Todes=Anzeige.
Am Samstag verſchiec
uner=
wartet unſer lieber Hausgemoſſe
Herr
Abert Waſewski
Veteran von 1866 und 1870/71
im Alter von faſt 81 Jahren.
Wir verden ihm ſtets ein
ehren=
des Andenken bewahren.
Geſchwiſter Goldſtein.
Die Beerdigung findet heute
Dienstag um =U r vom Portale
des Waldfriedhofes aus ſtatt
*26788
In Bad=Nauheim, wo er Geſundung erhoffte, verſchied aus
arbeits=
reichem Leben durch Herzſchlag plötzlich und unerwartet mein über alles
geliebter, unvergeßlicher Gatte, unſer liebevoller, treuſorgender Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel
Bunter Mat
im 68. Lebensjahre.
In tiefer Trauer
zm Namen der Hinterbliebenen
Frieda Katz, geb. Löb.
Beerdigung: Mittwoch, den 13. Oktober, vormittags 14 Uhr, vom Portal des iſr. Friedhofs aus.
Von Beileidsbeſuchen und Kranzſpenden wird höff. gebeten, Abſtand zu nehmen.
(14730
Unerwartet verſchied nach kurzem Teiden unſer
Kollege
Herr Daniel Katz.
Wir verlieren in dem Verſtorbenen ein treues
Mit=
glied, einen vorbildlichen Kollegen und einen allerſeits
wertgeſchätzten Menſchen.
Das Andenken des verehrten Heimgegangenen
werden wir in hohen Ehren halten.
Verein heſſiſcher Lederhändler e. V.
Sitz Darmſiadt.
Darmſtadt, den 11. Oktober 1926.
(14782
Deutſches Triumph=
Motorrad zu ver=
(*26679
kaufen
Beſſungerſtr 88½=
Heute entſchlief nach langem
Leiden mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwiegervater,
Großvater und Onkel
Herr
Chriſtian Molter
Kaufmann
im Alter von 57 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Molter
TV.14777) Mollerſtr. 37.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 13. Oktober, nachm 3½ Uhr,
von der Leichenhalle des
Wald=
friedhofs aus ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute Nacht 1 Uhr verſchied ſanft nach längerem
ſchweren Leiden mein treuer Lebenskamerad, unſer guter
Vater
Hofrat
Mid Sibahaafen
Darmſtadt, Prinz
Chriſtiansweg 23,
10. Oftober 1926.
In tiefem Herzeleid:
Kläre Stockhauſen, geb. Hoffmann
Robert Heinz Stockhauſen
Felicitas Stockhauſen
Liſelotte Stockhauſen
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgange unſerer
lieben Mutter ſagen wir innigen
Dank.
Im Namen der Angehörigen:
Eliſabeth Kling
geb. Rill. (*26739
Die Trauerfeſer ſindet am Mittwoch, den 13. Oktober 1926, nachmittags
3 Uhr, im Krematorium auf dem Waldfriedhof ſiatt.
(14744
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Teilnahme während der Krankheit
und dem Hinſcheiden unſerer lieben, unvergeßlichen Schweſter,
Schwä=
gerin, Tante und Patin
Fräulein Margarete Hill
fagen wir unſeren herzlichſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn Sanitätsrat Dr. Langsdorf und
den beiden Pflegeſchweſtern für ihre aufopfernde Tätigkeit am
Kranken=
lager. Herrn Pfarrer Lautenſchläger für ſeine troſtreichen Worte am
Grabe. Herrn Oberfriſeur W. Hermes für den ehrenden Nachruf.
Der Generaldirektion und dem techn. Perſonal des Heſſ. Landestheaters
für die Kranzniederlegung am Grabe. Dem Soloperſonal und allen
Kollegen und Kolleginnen des Heſſ. Landestheaters für ihr treues
Gedenken an die Verſtorbene; ſowie für alle Kranz= und Blumenſpenden.
Frau M. Ruhmann Witwe, geb. Hill
zugleich im Namen aller Angehörigen
Darmſtadt, Frankfurt a. M., Gießen, Triptis i. Th.,
Radeberg i. S., den 10. Oktober 1926.
(14726
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgang unſeres
lieben, guten Kindes „Emmichen”
ſagen wir hiermit unſeren innigſten
Dank. Herrn Pfarrer Schäfer danfen
wir für die troſtreichen Worte,
ſo=
wie für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpenden.
Familie Nickl. Kaiſer.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1926.
Neue Nied rſtr 11.
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Für die vielen Beweiſe
liebe=
voller Teilnahme beim
Hin=
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ludwig Hahn
stud. phil. et. theol.
Darmſtadt, 11. Oktober 1926.
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Nummer 283
Dienstag, den 12. Oktober 1926
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Ja und nein! Wenn ein Hämorrhoidenkranker dieſes wirklich
ernſte Leiden vernachläſſigt, wird es ihm immer größere Qual bereiten.
Die anfangs unbedeutenden Knoten am Darm wachſen, ſie wandern
in den Darm hinein und platzen ſchließlich auf. Dann beſteht die
Ge=
fahr, daß Blutgerinſel in die Blutbahnen kommen und dort zu ſehr
gefährlichen Verſtopfungen führen. Es kommt hinzu, daß die
Schmer=
zen, das Brennen und das Juchen der erkrankten Teile immer
unerträg=
licher werden und den Kranken körperlich und ſeeliſch zugrunde richten.
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Schließlich bleibt dem verzweifelten Patienten nur noch übrig, ſich auf
dem Wege der Operation unſichere Heilung zu verſchaffen.
Muß das ſein? In den meiſten Fällen: Nein! Denn Hämorrhoiden,
rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß behandelt, können mit
großer Ausſicht auf Erfolg auch ohne Operation beſeitigt werden.
Neben peinlicher Sauberkeit muß eine geeignete Salbe zur Anwendung
kommen, die die Knoten zur Schrumpfung bringt, die Schmerzen
lin=
dert, die Entzündungen beſeitigt. Die bewährte Humidonſalbe
verbindet alle dieſe Eigenſchaften in hervorragendem Maße. Schon
nach kurzer Anwendung läßt das Juchen und Brennen nach. Damit
iſt ſchon viel gewonnen; denn fällt der Juckreiz fort, ſo verringert ſich
auch die Gefahr weitergetragener Infektionen. Nun erſt kann der
Heilungsprozeß beginnen. Die Gumidon=Salbe wird ſeit Jahren auch
in verzweifelten Fällen gebraucht, und unzählige Kvanke bezeugen, daß
ſie faſt Wundendienſte geleiſtet hat.
Aber die Humidon=Kur iſt keine Wunderkur, ſondern das Reſultat
einer wiſſenſchaftlich wohldurchdachten Arbeit. In dieſer Salbe ſind
alle Stoffe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit erfolgreich zu bekämpfen
geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft will überzeugen und nicht
überreden. Sie ſchickt deshalb jedem umſonſt eine ausreichende Probe
Humidon nebſt ärztlicher Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden.
Dieſen koſtenloſen Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldig, und die
Humidon=Gefellſchaft iſt überzeugt davon, daß jeder Verſuch ein
vol=
ler Erfolg wird. Alſo ſchreiben Sie ſofort, ehe Sie es vergeſſen, nach
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Seite 10
WasAerzteinSowietrußland
erleben ..."
Von Harry v. Hafferberg.
In Moskau fand kürzlich ein „Allruſſiſcher Aerzte=
Kongreß” ſtatt, auf dem viel über die unglaublich ſchweren
Verhältniſſe geſprochen wurde, unter denen die Aerzteſchaft heute
im Verhältnis zur Vorkriegszeit — das Monatsgehalt eines
ruſſiſchen Stadtarztes ſich nur auf 35 Prozent des ehemaligen
Durchſchnittseinkommens beläuft, dasjenige der Dorfärzte gar
von ihnen verlangte Arbeitsleiſtung, in Anbetracht der verrin= erlogen waren und jeglicher Grundlage entbehrten. Sie waren
ungeachtet iſt die ſoziale Stellung der Aerzte unter dem
Sowjet=
regime äußerſt geſunken, auch hat ſich, dank der allgemein gegen
die „Bourgeviſie” gerichteten Propaganda, die einſt der
Aerzte=
ſchaft eutgegengebrachte Achtung nun in das konkrete Gegenteil
verwandelt.
Den Worten des Kongreß=Vorſitzenden, Dr. Petroff,
zu=
folge befinden ſich in ganz Sowjetrußland die Dorfärzte in einer
Art. Vaſallenverhältnis zu der Bauernſchaft, die ſich berechtigt
hält, die Tätigkeit der Aerzte zu dirigieren, ſie bei den
Dorf=
behörden zu denunzieren, ſie, je nach Laune und Gutdünken, auf
jede Art und Weiſe zu ſchikanieren, ihre Dienſte ohne jegliches
Entgelt in Anſpruch zu nehmen uſw. Dr. Petroff führte wörtlich
uur von den Dorfbehörden, den Geſundheitsämtern, den
kommu=
wohner des Dorfes, bei dem er zufällig in Ungnade fallen ſollte
„zurechtweiſen” zu wollen ...
Zur näheren Erläuterung dieſer unerfreulichen
Schilderun=
wiedergegeben werden, die im beſonderen Maße geeignet ſind, beide den Teufel gejagt.”
die heutige Tätigkeit und Not des Arztes im Sowjetdorf und das
reſpektloſe Verhalten der Sowjetbehörden ihm gegenüber zu
illuſtrieren.
„Im Krankenhauſe zu Kaluga gibt es auf etwa 1200 Kranke
nur zwei Aerzte. Auf alle Kranken ſtets die gleiche Sorgfalt zu
verwenden, iſt unter dieſen Umſtänden natürlich unmöglich,
zu=
mal im Krankenhaus auch täglich Frauen eingeliefert werden, lich der Dorfobrigkeit nicht lange verborgen bleiben. Da die
denen Geburtshilfe erwieſen werden muß. Nun ereignete es ſich. Dorfobrigkeit ſich jedoch im Kampfe mit dem Teufel ſtets
macht=
daß die Frau eines Kommuniſten zu ſpät eingeliefert wurde und
bei der Geburt ihres Kindes an Blutergüſſen ſtarb. Der
Kom=
muniſt verklagte daraufhin ohne weiteres die beiden einzigen
Aerzte des Krankenhauſes Charitenoff und Ogarew, welche vor
ein beſonders zu dieſem Zweck gebildetes „Arbeitertribunal”
ge=
zerrt wurden. Ueberflüſſig, zu erwähnen, daß beide ohne
wei=
teres verurteilt wurden: Charitenoff zu einem Jahr ſchweren Arzt herbei und befahl dieſem ſo laut, daß es alle hören konnten,
Kerkers und Ogarew zu einem Jahre Zwangsarbeit. Dem
Ur=
teilsſpruch wohnten etwa 1000 Arbeiter und Bauern bei, die laut
Beifall gröhlten ..."
Als Pendant zu dieſem Falle ſei ein anderer berichtet, der
deutlich dartut, wie wenig die Sowjetbehörden in Wirklichkeit Zeremonie wurde daraufhin in Anweſenheit vieler Einwohner
um das koſtbare Leben ihrer Arbeiterinnen und Bäuerinnen
be=
zu ſtatuieren:
„Im Krankenhauſe des Fleckens Kuſtſchewſk erſcheinen eines
Krankenhauſes, Maklezow —
— wegen „Beſtechung” und er auch im Kuhſtall.
Dienstag, den 12. Oktober 1926
„ſchlechter Behandlung” ſeiner Patienten. Ungeachtet der
drin=
gebenen im Krankenhauſe, wo Maklezow, als einziger Arzt, eine
Reihe Schwerkranker behandelte, behielt man ihn, ſtreng iſoliert,
über drei Wochen in Haft. Als man den Arzt verhaftete,
be=
fanden ſich in ſeiner Behandlung drei Frauen, die Geburtshilfe
benötigten. Auf die Einwendungen des Arztes, daß man ſolche
Kranken nicht ohne ärztliche Aufſicht laſſen könne, wurde ihm
erwidert: „Die werden ſchon warten, man muß dich iſolieren”.
Nun ſtarben unterdeſſen zwei der Frauen, die dritte ſchwebte
in Rußland zu leiden hat. Es wurde u. a. feſtgeſtellt, daß — lange in Lebensgefahr, der Arzt wurde aber trotzdem gefangen
gehalten und erſt nach vollen drei Wochen wieder auf freien Fuß
geſetzt, wobei man ihm allerdings erklärte, er wäre nicht
ver=
haftet, ſondern lediglich „iſoliert” geweſen ... Bald ſtellte ſich man aber wegen ſeiner „Machtloſigkeit” mit Schimpf und Schande
nur auf 10 Prozent des Vorkriegs=Einkommens, während die heraus, daß alle gegen den Arzt erhobenen Beſchuldigungen völlig davon und wählte einen neuen „Heilmann und Wundertäter”.
garten Zahl der Aerzte, die doppelte und dreifache iſt. Deſſen= lediglich aus Rache von einer kommuniſtiſchen Hebamme lanciert und dieſen Ort, wo man ihn als „böſen Zauberer” entlarvt hatte,
worden, die, ihres Amtes vollkommen unkundig, vom Arzt bei
falſcher Behandlung ertappt worden war.”
Ein weiterer humoriſtiſcher Fall zeigt, wie die Aerzte im
haben, ſondern, dank den veränderten Zuſtänden, hierunter oft
leiden müſſen: „Bei dem Bauer Chrapow im Dorfe Teplowka
erkranken zu gleicher Zeit die Frau und — die einzige Kuh
Bei ſolchen Unglücksfällen war es im Dorfe immer üblich, den
Wahrſager zu Hilfe zu rufen. Dieſer alten Tradition wollte der Leiter der epidemiſch=ſanitären Abteilung in Moskau, Profeſſor
Bauer Chrapow jedoch nicht ſolgen und zog es vor, ſeine Frau
von dem im ſelben Dorfe wohnenden Arzt Dimidoff behandeln weiſe folgende Statiſtik bekannt:
zu laſſen. Dieſes erfuhr der Dorfwahrſager Wdowin und drohte,
aus: „Der ruſſiſche Arzt iſt heute in voller Abhängigkeit nicht daß er der kranken Frau ſowie der erkrankten Kuh noch
ſchlim=
mere Krankheiten ſchicken würde, wenn ſie von ſeiner Hilfe
ab=
niſtiſchen Krankenkaſſen, ſondern ſelbſt von jedem einzelnen Be= zuſehen wagten. Der Bauer Chrapow erſchrak, als er dies hörte, iunerhalb weniger Monate in Moskau feſtgeſtellt worden. Auch
ließ Mehl, Leinöl und Wodka auf einen Wagen laden und ſchickte
und dem es einfällt, ſeine Arbeit zu bemängeln und ihn dafür dieſes zuſammen mit einer Summe Geldes, dem Wahrſager ſich Die Kinder=Epidemien greifen hauptſächlich in den größeren
Wdowin, ihn um Verzeihung bittend. Der Wahrſager ließ
„Gnade” walten und machte ſich auf den Weg, die Kranken zu tens der in den Städten zu vielen Tauſenden herumſtrolchenden,
gen mögen in folgendem einige Dorfberichte der Sowjetpreſſe unterſuchen. Er ſtellte folgende Diagnoſe auf: „Jemand hat in
die Frau und die Kuh den Teufel gejagt haben könnte, und ge= Pocken befallen worden. Dieſe Erkrankungen ſetzen ſich vor allem
langten ſchließlich einmütig zum Schluß, daß es niemand anders
liche Erſcheinen des Teufels bei der Frau und der Kuh, ſowie
der Verdacht der Täterſchaft des Arztes Dimidoff konnten natür= verzeichnen. Im Jahre 1924 betrug die Zahl der
Typhuserkran=
los erwieſen hat, entſchloß ſie ſich, die Stadtmiliz zu Hilfe zu Dieſe Statiſtik des Profeſſors Sſiſin gibt Anlaß zu ernſten
Be=
rufen. Man entſandte einen berittenen Boten nach der 20 Kilo= trachtungen.
meter entſernt liegenden Stadt. Bald darauf traf im Dorfe
mit dem Teufel”.
Er verſammelte die Einwohner des Dorfes, rief dann den von denen 29000 auf Europäiſch=Zentralrußland entfallen. Als
folgendes auszurufen: „Ich verzeihe dir und nehme den Teufel
aus deinem Körper wieder zurück.” Nachdem der Arzt — unter
Androhungen des Milizionärs — dieſe Worte laut ausgerufen entlaſſener junger Aerzie vermehrt hat. Wobei zu dieſer Zeit
der Teufel ſcheinbar aufgehört habe, ſie zu quälen. Dieſelbe fähr die doppelte Zahl von Aſſiſtenten=Poſten unbeſetzt waren.
des Dorfes ebenfalls mit der Kuh vollführt. Nun erſchien aber= Teil dadurch, daß 70 Prozent aller arbeitsloſen Aerzte — Frauen
ſorgt ſind, wie ſehr es ihnen aber darauf ankommt, einen „Bouk= mals der Wahrſager Wdowin. Er zog aus ſeiner Taſche ein ſind, die ſich nur ungern nach entlegenen Gegenden, wie ural,
geois” — ſei er auch tauſendmal ein Arzt — öffentlich zu de= Epangelium hervor, verlangte einen Topf mit Waſſer und be= Sibirien uſw. ſchicken laſſen. Aber auch die männlichen Aerzte.
mütigen und an dieſen Wehrloſen ihre kommuniſtiſchen Exempel gann unverſtändliche Worte vor ſich hinzumurmeln. Ehrfürchtig ſträuben ſich aus den oben angeführten Gründen ganz entſchieden,
bis er zu Ende war. Dann ergriff der Wahrſager den Topf mit als Arbeitsloſe in den Großſtädten zu bleiben, oder bei günſtiger
Tages zwei Dorf=Milizionäre und verhaften auf Befehl des Vor= Waſſer, reichte eine Taſſe voll der Kranken und beſpritzte mit Gelegenheit ſich ins Ausland zu begeben. Die Lage wird davon
ſitzenden des Dorfſowjets den leitenden und einzigen Arzt des, dem Reſt die Anweſenden. Eine ähnliche Zeremonie vollführte nicht beſſer. Ein verhexter Kreis ſcheint es zu ſein, in dem ſich
Nummer 283
Dies nicht genug: Auf Händen und Füßen kriechend, umzog
genden Bitten einer Reihe Organiſationen und ſeiner Unter= er nun die Hütte, in der die Kranke lag, dabei immer
unverſtänd=
liche Worte murmelnd, vor ſich hinſpuckend und bellend, um auf
dieſe höchſt merkwürdige Art und Weiſe „den Teufel aus dem
Bereich der Hütte zu vertreiben‟. Es half aber alles nichts,
und nach einigen Tagen ſtarb die Frau des Bauern Chrapow.
Das ganze Dorf erkannte darin die Allmacht des „Zauberers”
Dimidoff, der ihrer Meinung nach nur unter dem Druck der
Obrigkeit und nur zum Scheine den Teufel aus dem Körper der
Kranken vertrieben und ihn bald darauf wieder der Bäuerin
eingejagt hätte. Sie fürchteten ihn von nun ab noch mehr, gingen
ihm, wo ſie nur konnten, aus dem Wege und nahmen ſeine
ärzt=
liche Hilfe nie mehr in Anſpruch. Den Wahrſager Wdowin jagte
Was blieb dem Arzt nun übrig, als ſein Köfferchen zu packen
auf dem ſchnellſten Wege zu verlaſſen?..
Dieſe Beiſpiele, die durchaus keine Ausnahmefälle darſtellen,
dürſten genügen. Berückſichtigt man nun neben dieſer unſaglich
heutigen Rußland nicht nur mit dem Aberglauben zu kämpfen, ſchweren Lage der ruſſiſchen Aerzte die allgemein zerrütteten
Zu=
ſtände im heutigen Rußland, ſo wird leichter verſtändlich,
wes=
halb unter dem Sowjetregime die Epidemien ſo grauenvolle
Dimenſionen annehmen und weshalb der Kampf gegen die
Seu=
chen aller Art bisher nur ſo geringe Reſultate ergeben hat. Der
A. N. Sſiſin, gibt hierüber in der „Roten Zeitung” beiſpiels=
In beunruhigender Weiſe nehmen die Kinder=Epidemien zu:
Ueber 300 000 Scharlach=Erkrankungen ſind im 1. Halbjahr 1926
in Petersburg greift dieſe Epidemie in erſchreckender Weiſe um
Städten um ſich und ſind wahrſcheinlich auf Maſſeninfektion
ſei=
heimatloſen und vertriebenen Vagabunden=Kinder zu betrachten.
Beträchtlich ſind auch Typhus= und Pockenerkrankungen. Allein
Chrapows Freunde dachten lange darüber nach, wer wohl in im Gouvernement Moskau ſind 1925 40 000 Perſonen von den
auf dem Lande feſt, wo die Bevölkerung in Ermangelung
ärzt=
als der Arzt Dimidoff aus Nache getan haben könne. Das plötz= licher Hilfe oder aus Aberglauben nicht geimpft worden iſt. Ein
kleiner Rückgang der Zahlen iſt lediglich im Hungertyphus zu
kungen in Moskau 130 000 und am Rückfalltyphus 70 000. Im
Jahre 1925 ſind dieſe Zahlen um ca. 10 Prozent zurückgegangen.
Auch die immer mehr abnehmende Zahl der mediziniſchen
Teplowka der Milizionär Skobelew ein und begann den „Kampf Kräfte laſſen das Bild nicht roſiger erſcheinen. In der geſamten.
Sowjetunion ſind im ganzen nur 42000 Aerzte gezählt worden,
Unikum iſt dabei zu verzeichnen, daß am 1. Januar 1926 im
gan=
zen 10 000 Aerzte als arbeitslos regiſtriert waren und bereits
im Februar 1926 dieſe Zahl ſich um 5000 eben aus der Univerſität
hatte, behauptete die kranke Frau, daß ihr nun beſſer wäre und allein in Zentralrußland über 4000 ärztliche Vakanzen und unge=
Dieſe merkwürdige Erſcheinung erklärt ſich allerdings zum
und mit gefalteten Händen lauſchten die anweſenden Bauern, Stellungen auf dem Lande anzunehmen und ziehen es lieber vor,
das Leben im heutigen Rußland dreht und kehrt . ..
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Nummer 283
Dienstag, den 12. Oftober 1926.
Geite 11
Lord D’Abernons Abſchied vom Reichspräſidenten.
Der ſcheidende langjährige engliſche Botſchafter Lord d’Abernon verläßt nach ſeinem
Abſchieds=
beſuch beim Reichspräſidenten von Hindenburg das Präſidentenpalais.
Die Flugzeugkataſtrophe bei London. / Neun Todesopfer.
Unſer Bild zeigt die Trümmer des franzöſiſchen Flugzeugs der Luftlinie Paris—London, das in
der Nähe von Tom=Bridge in der Grafſchaft Kent abſtürzte. Die Urſache des Unglücks konnte noch
nicht ermittelt werden, da ſämtliche Inſaſſen verbrannt ſind. Die wenigen Perſonen, die den
Ab=
ſturz des Flugzeugs von der Erde aus beobachteten, berichteten, daß ſchon vor dem Abſturz
Flam=
men aus dem Flugzeug ſchlugen.
Reich und Ausland.
Schwere Sturmkataſtrophen.
Die Schäden der Sturmfluten.
Hamburg. Weiter hier eingegangene Meldungen laſſen di
ſchweren Schäden, die die Sturmflut angerichtet hat, immer mehr er
kennen. In Büſum wurden zahlreiche Strandgüter angeſpült, ſo daß
man Schiffsunfälle berichtet. Die Eider hat an zwei Stellen der
Damm durchbrochen. Im Badeort St. Peter iſt die große Brücke
weggeriſſen worden. Der Sönke=Niſſen=Koog mußte wegen der
Sturm=
flutgefahrt geräumt werden. Die dortigen Deiche haben zwar der
Flut ſtandgehalten, ſind aber ſtark beſchädigt worden, ebenſo die Deiche
des Cäcilien=Koog. Die Eiderſtädter Sommerköge ſtehen unter Waſſer.
Viel Vieh iſt ertrunken und faſt der ganze Wildbeſtand vernichtet wor
den. Bei Rödenitz ſind über 100 Schafe ertrunken. In
Brunsbüttel=
koog iſt ein großer Krahn der Bunkerkohlengeſellſchaft eingeſtürzt. Bei
Leitum (Sylt) wurden zwei Anlegebrücken, die der Materialzufuhr für
den Dammbau dienen, weggeſchwemmt. Der holländiſche Dreimaſter
„Neptunus”, der in Cuxhaven vor Anker lag, wurde abgetrieben.
Ueber ſein Schickſal liegen poſitive Nachrichten noch nicht vor. Ferne
iſt vor Otterndorf (Unterelbe) der griechiſche Dampfer „Odyſſeus”
feſt=
gerannt und hat Anker und Kette verloren. Schlepper bemühen ſich
ihn freizulegen.
Sturmflut bei Cuxhaven.
Cuxhaven. Vom Bergungsdampfer „Seehund”, der zuſammer
mit dem Bergungsdampfer „Seeſchwalbe” in der Nordſee dem
treiben=
den Dampfer „Simon von Utrecht” zu Hilfe geeilt war, wurden auf der
Rückſeite durch eine Welle fünf Mann über Bord geſchleudert. Während
ſich vier Mann an der Leine feſthalten konnten, ertrank der fünfte.
Der Eiderdeich gebrochen.
Schleswig. Die ſchweren Nordweſtſtürme haben in der
Eider=
niederung in Schleswig=Holſtein vielfach ſchweren Schaden angerichtet.
In der Nähe des Eiderſchöpfwerkes iſt der Eiderdeich auf der
Schles=
wiger Seite etwa auf 20 Meter durchbrochen worden. Große
Waſſer=
mengen ſtrömen in den Oſterkoog, die die Bahnſtrecke Rendsburg—
Huſum gefährden; weiter iſt an der Eiderkoog ein kleiner Bruch
ein=
getreten, ebenſo an dem Tielener Deich bei Bergen. Dort ertranken
mehrere Kinder, die von den Fluten überraſcht wurden. Weiter ſind
größere Schäden bei der Höhnener Fähre bei Rens im Rendsburger
Kreis zu melden.
Große Sturmſchäden auf Helgoland.
Helgoland. Der Nordweſtſturm hat hier große Zerſtörungen
angerichtet. Das Bollwerk auf dem Nordſtrand iſt teilweiſe zerſtört
und teilweiſe ſchwer beſchädigt. Am ſchlimmſten hat die Düne
ge=
litten. Auf der Nordoſtſeite iſt ein großer Teil der Sandhügel
weg=
geriſſen. Die auf der Düne wohnenden Arbeiter des Uferſchutzes
mußten ihre Behauſungen verlaſſen. Großer Schaden wurde ferner
an der in Bau befindlichen Verlängerung der Schutzmauer an der
Weſtſeite der Inſel angerichtet.
Schiffbruch im Großen Belt.
Kope hagen. Bei dem ſchweren Seegang, der Sonntag nacht
im Großen Belt herrſchte, zerſchellte der Schoner „Troie” aus Roſtock.
Die Mannſchaft konnte gerettet werden.
Schwere Brandkataſtrophe bei Regensburg.
Regensburg. Wie aus Amberg in der Oberpfalz gemeldet
wird, entſtand am Sonntag früh in Hirſchau in der Scheune eines
Bäckermeiſters ein Brand, der bei dem herrſchenden Sturm ſich raſch
ausbreitete und in kurzer Zeit zehn Wohnhäuſer mit ſämtlichen
Neben=
gebäuden in Brand ſteckte. Faſt alle vom Brand erfaßten Gebäude ſind
bis auf den Grund niedergebrannt.
Das Grubenunglück bei Bottrop.
Dortmund. Von den am Samstag auf der Zeche Proſper III
in Bottrop verſchütteten acht Bergleuten wurden im Laufe des
Sonn=
tagnachmittags zwei weitere Verſchütetete tot geborgen. An der
Ber=
gung der beiden letzten Bergleute, mit deren Tod gerechnet werden muß,
wird noch gearbeitet.
Schweres Flugzeugunglück.
Ouedlinburg. Sonntag ſtürzte hier bei einer
Flugvevan=
ſtaltung der Flieger Sander, der zu einem Kunſtflug geſtartet war, in
einer Kurve infolge des böigen Windes aus einer Höhe von etwa 150
Meter ab. Sander wurde mit ſchweren Arm= und Beinbrüchen ſowie
mit erheblichen Verletzungen am Kopfe aus den Trümmern ſeiner
Ma=
ſchine herausgezogen.
Verhaftung einer Falſchmünzerbande.
TU. Deſſau. Hier wurde eine vierköpfige Falſchmünzerbande
verhaftet, die Zweimarkſtücke in großen Mengen herſtellte und in den
Verkehr brachte.
Panik in einem Kinotheater.
TU. Berlin. Aus Eilenburg wird gemeldet: Während einer
Kinovorſtellung des hieſigen Lichtſpieltheaters brach aus bisher noch
nicht geklärter Urſache plötzlich Feuer aus. Der Rauch drang auch in
dicken Schwaden in den Beſucherraum des Kinotheaters, das von mehr
als 20 Knaben und Mädchen beſucht war. Unter den Jugendlichen
entſtand eine furchtbare Panik, da der Ausgang ſehr ſchmal war, ſtürzten
die Kinder übereinander und fielen die Treppe hinunter. Die
Feuer=
wehr mußte mehr als 30. Kinder in ſchwerverletztem Zuſtande ins
Krankenhaus oder in die elterlichen Wohnungen überführen.
Max Reinha dt — 25 Jahre Bühnenleiter.
Am 9. Oktober vor 25 Jahren hat Max Reinhardt mit der
Ch=
öffnungsvorſtellung in „Schall und Rauch” ſeine Direktorenlauß
bahn begonnen, die ihn in dem Vierteljahrhundert ſeines künſt
leriſchen Schaffens weit über Deutſchlands Grenzen hinaus
be=
rühmt machte. Seine geniäle Regiekunſt bedeutete einen Bruch
mit aller Tradition und ward vorbildlich und bahnbrechend für
die ganze neuere Bühnenkunſt Deutſchlands. Sie wirkte
befruch=
tend, wenn ihr auch viele Gegner erſtanden, auf das ganze
moderne Theater. Nach Max Reinhardts Intentionen entſtanden
nach einander das „Kleine Theater” das „Deutſche Theater”, das
„Große Schauſpielhaus” und als letzte Schöpfung die „Komödie‟.
Regie=Gaſtſpiele brechten Reinhardt mehrfach ins Ausland.
Enthüllung des Otto Ernſt=Grabmals.
In Hamburg=Flottbeck wurde das Grabdenkmal des
volkstüm=
lichen deutſchen Dichters Otto Ernſt feierlich enthüllt. Das
Denkmal iſt ein Werk Profeſſor Bocks.
Schweres Motorradunglück bei Freiberg.
Freiberg i. S. In der Nacht zum Montag iſt auf der Straße
Chemnitz—Freiburg ein Freiburger Arzt mit ſeinem Motorrad tödlich
verunglückt. Sein Beifahrer, ein Lehrer aus Freiberg, wurde ſchwer
verletzt.
Geſchäftliches.
Um den hieſigen und auswärtigen Schülern Gelegenheit zu geben
ihren Bedarf in Lehrmitteln am Platze zu decken, hat es die
Buch=
handlung Karl Herzberger, Karlsſtraße 39, verſtanden, an ihre Buch=
und Zeitſchriftenhandlung eine Lehrmittel=Abteilung anzugliedern. Die
gegenwärtige Auslage macht auf das neue Unternehmen aufmerkſam.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag 12. Okt. 3.30: Stunde der Jugend. Aus Sage
und Leben der Griechen und Römer, von Studiendir. Dr. Majer=
Leonhard: „Die Heldentaten des Herkules (für Kinder vom 10.
Jahre ab). O 4.30: Hausorch. Aeltere Schlager. Strauß: „Die
Muſik kommt” — Euler: „J love vou”. — Berlin und Sunder:
Dixie‟ — Lubbe: „So eine Landpartie‟ — Benes: „Mah=
Jongg‟. — Benatzky: „Abends in dem kleinen Städtchen”. —
Sil=
per: „Bananen”. — Burns: „Mein Vetter Nick”. — Borchert=
Capua: „Maxia Marie‟. — Gollnow: „Joi joi joi‟. — Man:
Studentenlieder=Foxtrot. O 5.45: Leſeſtunde: A. d. Roman: „Die
Buddenbrooks”, von Thomas Mann. O. 6.15: Uebertr. Caſſel.
O 6.45: „Abhärtung” Vortrag Dr. Reinheimer. 6 7.51: Uebertr.
ngsraum: „Die neue Jugend‟. Ein=
führung von Bronnens „Vatermord‟. Dramaturg E. Dürr. 8 8.15:
Uebertr. Caſſel: Melodramenabend. „Das eleuſiſche Feſt”. — „Jung
Olaf”, Muſik von Schillings. Ausf.: Intendant Otto. O 9.15:
Uebertr. Ca ſel: Klavierabend Meckel. Mozart: Sonate in A=Dur,
Thema mit Variationen. — Lully: Gavotte. Ph. E. Bach: Rondo
H=Moll. — Rameau: Die Henne. — Haydn: Variationen F=Moll.
— Mendelsſohn: Rondo cappriccioſo. — Schubert: Impromptu
4B=Dur. — Schubert=Lizt: Ständchen. Erlkönig. Anſchl.: Neue
( challplatten.
Siutigart.
Dienstag, 12. Okt. 4: Aus dem Reiche der Frau. O 4.15:
Konz ext. Preis: Trrumph=Marſch. — Strauß: Wo die Zitronen
blühR — Mendelsſohn: Ouv. „Schöne Meluſine‟ — Popper:
Wie ainſt in ſchönen Tagen. — Rachmaninoff: Prelude. — Verdi:
Fant. „Othello” — Reber: Berceuſe. — Rhode: Keler=Bela=
Perlen Potp. O 6.15: Dr. Adae: Deutſchlands Kolonialwille.
G 6.45: Morſe=Kurs. O 7.15: Dr. Draſcher: Deutſche
Kaufmanns=
ſiedlungen im Mittelalter: 2. Der Stahlhof zu London. — Anſchl.:
Nachrichtem aus dem Auslanddeutſchtum. O 8: „Aleſſandro
Stra=
della”, Ramant. Oper von Flotow. Perſ.: Aleſſandro Stradella,
Sänger: H.: Moſtert; Baſſi, reicher Venezier: H. Hofele; Leonore,
ſein Mündel), Maria Fiechtl, u. a. Zeit: Zweite Hälfte des 17.
Jahrh. — Anchl.: Wunſchabend. Die Mitw. werden erſt nach Eing.
der Wünſche bakanntgegeben.
Berlin.
Dienstag, T2. Okt. 12.30: Die Viertelſtunde für den Landwirt
O 4: Dr. Wegng: Raubvogelſchutz. O 4.30: Joſef Wiener=
Brauns=
berg lieſt aus eignen Werken (zu ſeinem 60. Geburtstag). O 5:
Funkkapelle. 6 Darbietungen. O 6.30: Bücherſtunde. O 7: Dr.
Stillich: Einführug in die Nationalöfonomie. O 7.30: Dr.
Fr. Lange: Geiſtige Lind ſeeliſche Anſchlußfragen. O 8: „Adrienne‟
Operette v. Pordes=ANilo und Günther Bibo. Perſonen: Anna
Jwanowna, verw. Heogin von Kurland: Molly Weſſely; Moritz
von Sachſen: E. Wirl; Baron von Kayſerling: A. Hell; Beſtuſcheff,
Oberkammerherr: W. APinter; Adrienne Lecoupreur, Mitgl. der
Comedie Francaiſe: Mar)a Serak; Fleury, Tänzer beim Hofballett
in Paris: H. Böttcher.
Königswuſterhauſen. Aienstag, 12. Okt. 3: G. v. Eyſeren, C.
M. Alfieri: Spaniſch. O 3.49: Prof. Dr. Lewandowski: Die
Tuber=
kuloſe im Schulalter. O 4: Dr. Lebede: Klaſſiſche Dramen a. d.
Bühne Goethe O 5: Prof. Dr. Hartmann: Zelle und Vererbung.
O 6: Geh. Ob.=Reg.=Rat (eitel: Die deutſche Technik. O. 7:
Dr. phil. Wegner: Winterfügterung der Vögel. Vogeltränken.
O 7.30: Dr. Fechter: Mumford: Vom Blockhaus zum Wolkentratzer.
Wetter bericht.
Wetterausſichten für Dirn stag, den 12. Oktober
(nach der Wetterlage Kom 10. Oktober):
Der geſtern morgen noch mit ſeinein Kern über Schottland gelegene
Sturmwirbel liegt heute fchon an der öſtlichen Küſte Skandinaviens.
Auf ſeiner Rückſeite ſtrömt ſehr kühle Lyft ſüdwärts; die die
Tempera=
turen der nächſten Tage niedrig hält. 2ich tagsüber iſt nur geringe
Erwärmung zu erwarten. Vereinzelt königen noch Regenſchauer
auftre=
ten; im allgemeinen bleibt es trocken.
Hauptſchriftteitung. Rudoi ATauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudo) Maupe, für Feuilleton und
ſche Nachrichten: Mar Stree=; für Sport: Dr. 4ugen Buhlmann, für den
lußdienſt: 1. V. Dr Eugen Buhlmann, für den Inſa atenteil: Wil/y Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtli6) in Darmſtadt.
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Nae
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Dienstag, den 12. Oktober 1926
Nummer 283
Sport Shier und Tarnen.
Union Darmſtadt-Viktoria Griesheim 5:1 (1:0).
Fußball im Odenwaldkreis.
Vom Anpfiff ab, zieht Union vor das Tor des Gegners und ſetzt
Keine Ueberraſchungen am 10. Oktober. — Münſter daheim geſchlagen.
Sportverein Münſter—Sportvgg. 04 Arheilgen 1:2.
Olympia Lampertheim—Germania 03 Pfungſtadt 2:1 (1:0).
V.f. R. Bürrſtadt—Olympia Lorſch 2:2 (0:2).
Union Darmſtadt-Viktoria Griesheim 5:1 (1:0).
Im Grunde genommen iſt das eingetroffen, was am Samstag an
dieſer Stelle vorausgeſagt wurde. Wenn geſchrieben wurde, ,daß
Arheilgen Münſter auch in Münſter ſchlagen kann”, ſo zeigt das
Er=
gebnis nur wie recht wir hatten, und wenn von dem bedeutſamen
Spiel in Lampertheim geſagt wurde, „daß der eventuelle Sieger nur
ſehr knapp und mit Glück gewinnen würde”, ſo wird auch dieſe Meinung
durch das Ergebuis erhärtet. Auch der Sieg der Darmſtädter Union
iſt als planmäißig aufzufaſſen, und nur das Ergebnis in Bürſtadt
über=
raſcht inſofern, als ſich Lorſch von weitaus beſſerer Seite zeigte als
angenommen wurde und ſein Spiel tatſächlich nur durch falſche Taktik
verlor. Dies in einem Falle, wo man geneigt war, den Lorſchern die
ſchlechteren (Shancen zuzubilligen. Die Tabelle zeigt nunmehr das
er=
wartete Bild: ein gewaltiges Aufholen der alten Vereine gegenüber
dem Neuling Münſter der ſogar auf Grund des beſſeren
Torverhält=
niſſes ſeinem Platz bereits an Arheilgen abtreten mußte ſofern das
Spiel Griesheim—Arheilgen für Arheilgen als gewonnen gewertet
würde; in der folgenden Tabelle iſt das Spiel nicht gewertet,
da erſt die Entſcheidung der ſpielleitenden Behörde abgewartet werden
muß ErEtzere Veränderungen in der Tabelle werden ſich in der erſten
Spielſerie nickt mehr ergeben, da die ſieben zuerſt genannten Vereine
faſt ſämtlic gleich ſtark ſind und ſich gegenſeitig die Punkte abknöpfen
werden. Jedenfalls iſt die Lage nach dem 10. Oktober folgende:
Sportverein Münſter
Germania 03 Pfungſtadt
Olympia, Lampertheim
Sportvgg 04 Arheilgen
V. f. N. Bürſtadt
Union Darmſtadt
Olympia Lorſch
Fußballverein Biblis
Viktoria Griesheim
Darmſtadt war man etwas lauter als „üblich”. — In Münſter gab
es den erwarteten harten Kampf, den der ſchußfreudige Arheilger Sturm
entſchied. — Das Spiel in Lampertheim zeigte ein faires Treffen,
doch konnte dieſe Tatſache nicht mit den beiderſeits nur ſehr ſchwachen
Leiſtungen verſöhnen; vor allem Pfungſtadt zeigte ſich wieder einmal
von der finſterſten Seite. Bei nur einigermaßen gutem Willen einzelner
Leute hätten die Gäſte das Spiel hoch für ſich entſcheiden können. Der
Verlauf des Treffens zeigte aber deutlich, daß die Pfungſtädter
El=
tatſächlich nicht mehr iſt, als eine ſogenannte „Gelegenheits=
Fußball=
elf”. Schuld daran trägt die wenig ſportmänniſche Auffaſſung von
ſportlicher Lebensweiſe und ſpieleriſcher Moral; an dieſer kritiſchen
Meinung ändern auch die mitunter verblüffenden Erfolge der
Pfung=
ſtädter nichts. Die Entſcheidung in dieſem Kampf fiel beim Stande
1:1 durch einen Freiſchuß wegen zu langen Ballhaltens des
Pfung=
ſtädter Torwarts etwa 10 Minuten vor Schluß. Der Generalangriff
der Gäſte blieb erfolglos, da Lampertheim die Verteidigung verſtärkte
und den Sieg hielt. — In Bürſtadt hätte es faſt eine Senſation
gegeben. Lorſch zeigte ſich von einer Schnelligkeit, die den
Einheimi=
ſchen derart zuſetzte, daß ſie bis lange in die zweite Halbzeit mit 0:2
im Nachteil waren; erſt der Endſpurt brachte den Einheimiſchen den
Ausgleich in einem Kampf, in dem man ruhig Lorſch als moraliſchen
Sieger bezeichnen darf. — Das letzte Spiel in Darmſtadt ſah bis
zur Pauſe Griesheim knapp mit 0:1 als Unterlegenen. Auch nach der
Pauſe ſpielte die Viktoriamannſchaft nicht übel, verſtand es aber nicht
ſich durchzuſetzen Dann kamen Unſtimmigkeiten in die Mannſchaft und
damit die Niederlage. Daß beim Stande von 5:1 der Tormann ſeine
Kameraden im Stiche ließ, zeugt nicht von ſportmänniſchem Verhalten.
Häßlich wirkte in dieſem Kampf das viele Schreien und die
gegenſeiti=
gen Anvöhelungen innerhalb der Mannſchaften. Muß das ſein?
ſich dort feſt. Jedoch bleiben Erfolge verſagt, teils durch Pech, teils
durch zu ungenaues Stürmerſpiel. Griesheim vermag nur ſelten
durch=
zubrechen und dann zerſchellten meiſtens ihre Angriffe ſchon an der
Läuferreihe oder an der Verteidigung. Erſt ziemlich in der Mitte der
erſten Halbzeit vermag Union durch Rückert in Führung zu gehen. Bei
dieſem Refultat bleibt es bis zur Halbzeit, trotz allgemeiner
Feldüber=
legenheit der Unioniſten. Nach der Halbzeit ſtrengt Griesheim ſich
mächtig an. Es bleibt aber bei dem guten Willen. Schon bald in
der zweiten Halbzeit vermag Union durch einen ſchönen Schrägſchuß
des Linksaußen ſeine Torzahl auf 2:0 zu veubeſſern. Griesheim
ge=
lingt es nach großer Anſtrengung ein Tor aufzuholen. Jedoch gleich
darauf ſtellt Union das Reſultat auf 3:1; Union ſpielte jetzt nicht mehr
mit dem nötigen Elan, den man heute überhaupt vermißte. Beim
Schlußpfiff ſtand das Spiel 5:1 für Union.
Bei Union hat es früher ſchon beſſer geklappt. Bei Griesheim
war die Verteidigung gut, ebenſo der Schlußmann. Sonſt zeigte
Griesheim keine beſonderen Leiſtungen. Der Schiri, ein Herr von
Union=Niederrad, leitete das Spiel zur größten Zufriedenheit.
SpC. „Haſſia 1913‟ Dieburg—Spielvereinigung Pfungſtadt 7:1 (3:1).
Mit dem vorgenannten Reſultat konnte Dieburg zwei weitere
Punkte in der diesjährigen Verbandsrunde buchen. Nach Anſtoß
er=
folgte zunächſt verteiltes Feldſpiel bis dann Dieburg nach einer
Viertel=
ſtunde das erſte Tor erzielen kann. Pfungſtadt konnte bald darauf
nach einem Vorſtoß ausgleichen, um ſich dann nach und nach vollſtändig
in ſeine engere Spielhälfte zurückdrängen zu laſſen. Bis zur Pauſe
fielen noch zwei Tore. In der zweiten Halbzeit war dann die
Kampf=
kraft Pfungſtadts vollſtändig erloſchen. Es war ein Spiel gegen ein
Tor, wobei die Mannſchaft Pfungſtadts vollzählig in ihrem Strafraum
verteidigte. Bei einem beſſeren Stürmerſpiel ſeitens Dieburgs hätten
aber in der zweiten Halbzeit unbedingt mehr als vier Tore fallen
müſſen. Mit den gezeigten Leiſtungen haben die Haſſianer wenig
Aus=
ſichten, am nächſten Sonntag gegen den Polizeiſportverein zu gewinnen.
Pfungſtadt zeigte ein ſehr mäßiges Spiel. — Die erſte Jugend ſpielte
in ihrem letzten Spiel um die Jugend=Gaumeiſterſchaft in Groß=Gerau
mit 3 Erſatzleuten 0:0.
Gau Rieb A=Klafſe.
Heppenheim—Seeheim 5:2. — Groß=Rohrheim—Hemsbach 1:1.
1. Schüler Lorſch—1. Schüler Seeheim 2:2. — 2. Schüler Lorſch
—2. Schüler Seeheim 6:1.
Handball.
Die weſtdeutſche Handballelf gegen Süddeutſchland.
Auf Grund eines Probeſpiels in Hagen hat der Verbands=
Hand=
ball=Ausſchuß des Weſtdeutſchen Spielverbandes folgende Mannſchaft
mit der Vertretung der weſtdeutſchen Farben gegen Süddeutſchland am
24. Oktober in Aachen betraut: Tor: Orth (Hagen 72); Verteidigung:
Solbacl (Barmen) und Frohn (Turu Düſſeldorf); Läufer: Lindgens
(Köln), Frieſe (Barmen) und Boedecker (Hagen); Sturm: Päthmann,
Tucht (beide Barmen), Rheinberg, Peters (beide Aachen) und Faber
(Oberhauſen).
Kraftſpoxt.
„Vorwärts”=Groß=Zimmern gegen „Kraftſportverein”=Frankfurt 6:8 P.
Taktik ſiegt über Technik!
Der Athletenverein „Vorwärts”=Groß=Zimmern ſchreibt uns:
Es war dies ein Kampf, der alle Erwartungen übertroffen hat. Was
in ſportlicher Beziehung geleiſtet wurde, konnte man auch nur von zwei
erſtklaſſigen Ligamannſchaften erwarten, und es wäre ſehr
wünſchens=
wert, wenn in Zukunft bei einem ſolchen Kampf, wo ſich zwei
Meiſter=
ſchaftsanwärter gegenüberſtehen, auch ein Obmann fungieren würde,
der albexerſter Klaſſe iſt. Kaiſer=Altheim, der dieſe Funktion inn hatte,
war bieſem Kampfe in keinem Falle gewachſen. Konrad Stein=
Aſchaffen=
burg, der ſeines Amtes als Punktrichter waltete, hätte für dieſen Poſten
beſſer gepaßt, und es wären dann auch beſtimmt die kleinen Zwiſch n=
fälle, die von ſeiten des Publikums hervorgerufen wurden, nicht
ein=
getreten, und hat ſich dies Herr Kaiſer ſelbſt zuzuſchreiben, wofür die
Mannſchaft bzw. der Verein nicht verantwortlich gemacht werden kann.
Es iſt unverſtändlich, wie die Meiſtermannſchaft, nachdem ſie bis zum
Leichtgewicht mit 6:0 Punkten führte, in ein Chaos geraten und den
Ueberblick über den Kampf voll und ganz verlieren kann, was bei ein
klein wenig mehr Taktik nicht möglich geweſen wäre.
Vor ausverkauftem Hauſe eröffnete das Fliegengewicht, welches Poy
(Groß=Zimmern) und Glückert (Frankfurt) beſetzten, den Kampf. Poy
iſt eine Klaſſe beſſer und überzeugt von Kampf zu Kampf mehr.
Nach zehn Minuten ſiegte er über Frankfurt durch Halbſtütze. Im
Bantamgewicht iſt auch Jung (Frankfurt) dem Groß=Zimmerer Herbert
nicht gewachſen und muß den Sieg letzterem überlaſſen. Im
Feder=
gewicht mußte der ſich in ganz hervorragender Form befindende Gerber
(Frankfurt) die Punkte dem Meiſter Ohl überlaſſen, was die Wenigſten
ahnten, zumal er dieſes Jahr zum erſten Male die Federgewichtsklaſſe
beſtreitet. Gerber konnte ihm gar nicht gefährlich werden. Ohl wird
Sieger und ſtellt das Reſultat 6:0 Punkte für Groß=Zimmern. Jetzt
wendete ſich das Blatt, und obwohl die „Vorwärts”=Leute ihr beſtes
Können zeigten, ihre Leiſtung wurde einfach nicht akzeptiert. Ob Kraus
(Groß=Zimmern) der richtige Mann iſt, der die Leichtgewichtsklaſſe
be=
ſetzt, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen. Nachdem Veil (Frankfurt)
ſich im Verlauf des Kampfes einige Punkte geſichert hat, ringt er
unent=
ſchieden, und Kraus kann zu keinem Reſultat mehr kommen. Im
Leicht=
mittelgewicht gefällt Karl Ohl (Groß=Zimmern) ſehr gut, wenn er auch
Holſtein die Punkte überlaſſen mußte. Letzterer iſt eine Klaſſe ſüir ſich.
Das Schwermittelgewicht hatten Fröhlich (Groß=Zimwern) und Rau
(Frankfurt) beſetzt. Fröhlich machte ſchon in den erſten fünf Minuten
drei Punkte. Der Kampf mußte aber wegen einer Verletzung des Rau
vorläufig eingeſtellt werden, und das Schwergewicht mit Altmeiſter
Bohlen (Frankfurt) und Kreismeiſter Bernardt fängt an zu ringen.
Hätte Bohlen nicht mit allen Schikanen (die zum Teil auch gegen die
Beſtimmungen verſtoßen) gearbeitet, dann wäre er beſtimmt nicht zu
einem Punkterfolge über Bernardt gekommen. Nun ſtand der Kampf
6:6 Punkten, und die Schwermittelgewichtler (Rau hatte ſich in der
Zwiſchenzeit wieder erholt) mußten für eine Partei den Sieg feſtſtellen,
was ſür Fröhlich (Groß=Zimmern) ein Kleines geweſen wäre, da er
ſich ſchon 3 Punkte geſichert hatte und dementſprechend disponieren hätte
müſſen. Obwohl Rau wegen Beinſtellen einigemal verwarnt wurde,
wendete er denſelben Trick an, um Fröhlich zu beſiegen und den Kambf
8:6 Punkte für Frankfurt feſtzuſtellen. Es wird der „Vorwärts”=
Mannſchaft ſehr viel Arbeit koſten, die zwei verlorenen Punkte wieder
aufzuholen.
Pferdeſport.
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1. Der Mohr=Rennen. Für Dreijährige. 2800 Mk. 1600 Meter,
1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Morgenſtern (L. Varga); 2. Herbert;
3. Quilon. Ferner: Diana, Nina, Nomreiſe, Frasquita, Valid, Aaſe.
Tot.: 32: Pl. 17, 20, 15:10. Kopf—1 Lg.
2. Prunus=Rennen. Für zweijährige Hengſte und Wallache. 5200
Mark. 1200 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Wanderer (L.
Varga); 2. TTorero und *Jslam. Ferner: Teutone, Theoderich,
In=
trigant. Geri, Poliklet, Altenberg. Tot.: 48: Pl. 17, 44, 19:10. 1 Lg.
—tgt.
3. Arill Rennen. 3900 Mk. 1600 Meter. 1. Geſt. Weils Tante
Lotte (W. Tarras); 2. Fürſtenbrauch; 3. Silberfaſan. Ferner:
Elea=
zar, Champagner, Staffelſtab, Bardes Bruder, Perſephone,
Sonnen=
wende, Laſella, Heliotrop. Tot.: 143: Pl. 38, 104, 25:10. ½—Hals.
4. Skarabae Rennen. 5200 Mark. 1400 Meter. 1. Geſtüt Weils
Löwenherz 2 (W. Tarras); 2. Miltiades; 3. Dictator. Ferner:
Geiſen=
heim, Fürſt Emmo, Momnen, Storm Cloud, Goncza, Gera, Parſiſal.
Tot.: 92; Pl. 29, 51, 22:10. 4 Lg.—Kopf.
5. Wallenſtein=Rennen. 13 000 Mk. 2400 Mtr. 1. Hauptgeſtüt
Altefelds Marduck (H. Brown); 2. Weißdorn (Varga). Zwei liefen.
Tot.: 34:10. 5 Lg.
6. Wiener=Mädel=Rennen. Für zweijährige Stuten. 5200 Mk.
1200 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Grafenkrone (O. Schmidt);
2. Orgel; 3. Lahneck. Ferner: Dämmerſtunde, Mea, Diana, Florida,
Spanahild, Viſion 2. Tot.: 17. Pl. 12, 16, 21:10. Hals-Kopf.
7. Marmor=Rennen. 3900 Mk. 2800 Meter. 1. Graf Seidlitz=
Sandrotzkis Patrizier (E. Huquenin); 2. Goldenes Horn; 3. Romeo.
Ferner: Torrone, Dorn 2, Radio, Falfum, Grat Gala, La=Piave,
Grand Mouſſeux, Opponent. Tot.: 38; Pl. 17, 44, 19:10. 3—1½ Lg.
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Nummer 283
Dienstag, 12. Oktober
ueſte Nachrichre
Die Lage der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie.
Die Lage der Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie hat ſich auch im
Monat September gegenüber dem Vormonat nicht geändert. Aus den
einzelnen Bezirken wird wie folgt berichtet: Die Lage der
märkiſch=
weſtfäliſchen Eiſen= und Stahlwaren=Induſtrie hat
im Laufe des Monats September keine Erleichterungen erfahren. Die
zahlreichen Betriebsſtillegungen ſind beſtehen geblieben. Es iſt ſogar in
verſchiedenen Branchen zu weiteren Entlaſſungen gekommen. Der Kreis
Schwelm ſteht heute mit ſeinen Erwerbsloſenz, len an der Spitze
ſamt=
licher Stadt= und Landkreiſe in der Provinz Weſtfalen. Der geringe
Rückgang der Erwerbsloſenzahlen, der im märkiſch=weſtfäliſchen Gebiet
zu verzeichnen iſt, iſt nur auf Einſtellung in anderen Induſtriezweigen
zurückzuführen. Der weitaus größte Teil der Erwerbsloſen ſtammt aus
den Betrieben der Eiſen= und Stahlwareninduſtrie. Eine Aenderung
dieſer Verhältniſſe iſt für die nächſte Zeit nicht zu erwarten. Auch die
Lage der Remſcheider Werkzeuginduſtrie zeigt gegenüber dem Vormonat
keine weſentliche Veränderung. Beſſer iſt der Inlandsabſatz an
Ma=
ſchinenmeſſern infolge der Ernte. Sägen und grobe Scheren ſind
eben=
falls gefragt, doch macht ſich insbeſondere bei letzteren, ein Ueberangebot
bemerkbar. In Spiralbohrern, deren Verbrauch überwiegend von dem
Beſchäftigungsgrad der Maſchinenfabriken abhängt, liegt das Geſchäft
ſehr ſtill Langſame Beſſerung dagegen wird in Haushaltwerkzeugen
und Maſchinen gemeldet. Der Export verzeichnet eine Verſchlechterung
des Geſchäfts nach Spanien; ebenſo liegt der Abſatz nach England
un=
günſtig. In der Velberter Schloß= und Beſchlaginduſtrie iſt es ſtill.
Die Saiſon für die meiſten Artikel iſt vorbei. Der Export leidet unter
den Schutzzollmaßnahmen und der Konkurrenz der Staaten mit
ent=
werteter Valuta. Der allgemeine Eindruck bei der Beurteilung der
Geſchäftslage im Solinger Bezirk geht dahin, daß wiederum weſentliche
Veränderungen gegen den Vormonat nicht eingetreten ſind. Das
In=
landsgeſchäft in Solinger Schneidwaren hat eine geringe Belebung
er=
fahren, was im weſentlichen auf die Herbſttouren der Solinger
Reiſen=
den, dann aber auch auf die beginnenden Anzeichen des
Weihnachts=
geſchäfts zurückzuführen ſein dürfte. Die Auftragseingänge aus dem
Auslande halten ſich in den engen Grenzen des Vormonats. Man macht
dort die Erfahrung, daß insbeſondere Erzeugniſſe ohne Fabrikmarke
außerordentlich im Preiſe gedrückt ſind, und es für derartige Artikel
außerordentlich ſchwer iſt, Aufträge hereinzubekommen. Für
ausge=
ſprochene Markenware iſt die Preisfrage weniger kritiſch, wenn ſie auch
noch weit davon entfernt iſt, als erfreulich bezeichnet zu werden Unter
beſonders ſchwierigen Abſatz= und Preisverhältniſſen leiden
Haarſchneide=
maſchinen, und vor allen Dingen Fahrräder und Fahrradteile. Soweit
Solinger Geſenkſchmieden und Gießereien für den Automobilbau in
Frage kommen, ſtellt man dort neuerdings größere Zurſickhaltung nach
vorübergehender Belebung feſt. Bezüglich der in Solingen gebrauchten
Roh= und Hilfsſtöffe, vor allen Dingen für Kohle und Stahl, iſt
charak=
teriſtiſch, daß von Berg= und Stahlwerken in letzter Zeit ſchon
weſent=
lich längere Lieferfriſten verlangt werden, als es vor 14 Tagen der Fall
war. Dementſprechend haben die Preiſe für dieſe Materialien ſteigende
Tendenz. Aus einzelnen Zweigen der Baubeſchlaginduſtrie wird
be=
richtet, daß ſich die Lage etwas gebeſſert hat. Ob die Beſchäftigung
je=
doch in dem augenblicklichen Umfange anhält, iſt zweifelhaft. Der
Auf=
tragseingang der ſüddeutſchen Werke hat gegenüber dem Vormonat
etwas nachgelaſſen, jedoch konnte die normale Arbeitszeit auch weiterhin
aufrecht erhalten werden. Zur Zeit liegen noch Aufträge vor, um den
normalen Betrieb beibehalten zu können.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Okt.
Obwohl über die deutſch=engliſche Induſtriellenausſprache nähere
Mitteilungen bisher noch nicht gemacht worden ſind, ſo genügte doch
die Tatſache dieſer Ausſprache an ſich, um der Tendenz der Börſe zum
Wochenbeginn eine ſehr feſte Note zu geben. Waren ſchon auf allen
Marktgebieten die Kursbeſſerungen ziemlih erheblich, ſo übertraf aber
die Kursſteigerung für die J. G. Aktien die der übrigen Werte um das
durchweg 3= bis 4fache. Infolge des außerordentlichen Geſchäftes hat
ſich die Kursfeſtſetzung ziemlich verſpätet, der erſte Kurs für J. G
Farbeninduſtrie lag ſchließlich 11 Prozent über dem Samstagskurs. Schon
ſeit Wochen lagen zahlreiche Verkaufsorders vor, die zu 300 limitiert
waren, die aber alle im Laufe des Vormittags zurückgezogen wurden.
Infolgedeſſen konnte der J. G. Kurs die Klippe von 300 leicht
über=
ſpringen. Die enorme Kursſteigerung iſt in der Hauptſache auf
umfang=
reiche Käufe für engliſche Rechnung zurückzuführen, die man wohl mit
Recht mit der Induſtriellenausſprache in Nomſey in Verbindung
brin=
gen darf. Auch alle anderen Marktgebiete erfreuten ſich ausländiſcher
Kauforders. Nächſt J. G.=Aktien waren Kaliwerte bevorzugt, die
5 Prozent gewannen. Montanwerte waren im allgemeinen 2 bis 3
Prozent höher, Riebeck Montan aber 6 Prozent infolge ihrer
Beziehun=
gen zur J. G. Farbeninduſtrie und, um ſie hier auch gleich anzuführen,
Deutſche Erdöl 5 Prozent. Elektrowerte waren ſtiller, aber 1 bis 2½
Prozent höher, ebenſo ungefähr die Schiffahrtswerte, während ſich die
Banken bei ſehr ſtillem Geſchäft „nur gut behaupteten bzw. geringe
Kursbeſſerungen aufwieſen.
Ausländiſche Renten verkehrten im allgemeinen in ſehr ruhiger
Haltung, nur in Ruſſen war etwas Geſchäft, das Gleiche gilt auch für
deutſche Anleihen.
Auch im weiteren Verlaufe blieb die Tendenz feſt. Gefragt blieben
in erſter Linie J. G. Farben, dann Danatbank, die mit 231 eröffnet
hatten und ſchließlich bis 234½ ſtiegen. Ferner waren Köcknerwerke
geſucht auf die Einſtellung von 2000 neuen Arbeitern. Die Börſe ſchloß
ſehr zuverſichtlich und feſt.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 11. Oktober.
Der feſte Wochenſchluß übertrug ſich auf den Beginn der heutigen
Montagshörſe. Bei großen Umſätzen und lebhafter Beteiligung des
Publikums nahm die Hauſſebewegung in J.G. Farben, Elektroaktien,
einigen Schiffahrtswerten, Oelwerten und weiteren Spezialpapieren
ihren Fortgang, während Montan= und Bankaktien mehr in den
Hintergrund traten. J.G.=Farben erreichten mit 30 Prozent einen
neuen Retordſtand. Die Anregung zu den Käufen ſoll hauptſächſlich
von dem günſtigen Fortgang der ameritaniſchen Verhandlungen der
Farbengruppe ausgegangen ſein. Am Elektromarkt hatten Siemens
die Führung, die demnächſt angeblich mit der Automatiſierung eines
Pariſer Bahnnetzes ein neues großes Profekt in Angriff nehmen
wol=
len Außerdem wurde darauf hingewieſen, daß Loucheur den
Zu=
ſammenſchluß der Weſteuropäiſchen Elektrogeſellſchaften angeregt habe.
Dieſe Frage ſoll in Berlin von ihm behandelt werden. Die
Auf=
wärtshewegung der Schiffahrtsaktien ging von Hanſa=Dampf aus, die
eine Kapitalverdoppelung beantragen wollen. Es verlautet, daß noch
weitere Transaktionen im Großſchiffahrtsgewerbe zu erwarten ſeien.
Die Aufwärtsbewegung der Kurſe ſetzte ſich unter beſonderer
Beach=
tung der erwähnten Märkte an der heutigen Börſe lebhafter fort, als
während der letzten Tage und wurde durch die flüſſige Verfaſſung des
Geldmarktes, der ſeine Verknappung auch überwunden hat, noch
ent=
ſcheidend gefördert. Der Satz für Tagesgeld ging auf 4,5—6 Prozent
zurück. Am Deviſenmarkt bildete die Steigerung des Lirekurſes die
Senſation des Tages. London ging gegen Mailand auf 118 nach 122
am Samstag zurück. Man begründet dieſe Bewegung der Lira mit
den Erfolgen der Inflationspolitik Italiens und den ſehr günſtigen
Ernteergebniſſen des Landes, die die Einfuhr von Lebensmitteln ſtart
einſchränken und die bisher paſſive Handelsbilanz Italiens erheblich
verbeſſern. Die übrigen fremden Valuten zeigten keine weſentliche
Ab=
weichungen. Der Dollar lag gegen die Mark mit 4,200 befeſtigt. Eine
Ausnahme von der Befeſtigung der Dividendenpapiere machten Stör=
Kammgarn, die ſchon am Samstag ſtark angeboten wurden und heute
um rund 20 Prozent zurückgingen. Man führte dies an der Börſe
auf den Jahresverluſt der amerikaniſchen Konzeungeſellſchaften zurück.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die feſte Stimmung an. Das
Kursniveau konnte ſich allgemein noch um 1—2 Prozent erhöhen.
Gro=
ßes Intereſſe beſtand für Danatbankaktien, die mit 231 einſetzten und
auf 236 anzogen. Farbeninduſtrie wurden in der zweiten Stunde mit
310 gehandelt. Unter Schiffahrtswerten gewannen außer den ſchon
er=
wähnten Papieren auch Hamburg=Süd 3,75 Prozent und Deutſch=
Auſtralier 5 Prozent. Metallwerte konnten im Verlauf gegenüber der
Vorbörſe weitere 3 Prozent anziehen. Am Unnotierten Markt fanden
Schebera Aktien, auf die gemeldete Fuſion mit den NSU.=Werken,
Be=
acktung. Schebera Aktien gingen mit 83—83,25 Prozent, Süddeutſche
Schebera mit 81 Prozent um. Der Dollarkurs verharrte in ſeiner
ſteigenden Bewegung, ſo daß gegen die Mark ſchließlich ein Stand von
4,2010 erreicht wurde. Es dürfte ſich hierbei aber nur um
marktech=
niſche Einflüſſe handeln. — Privatdiskont kurze Sicht 5 Prozeut, lange
Sicht 4,75 Prozent. Die Börſe ſchloß unter den höchſten Tageskurſen,
da die Spekulation vereinzelt zu Gewinnmitnahmen ſchritt, jedoch in
feſter Grundſtimmung. Bevorzugt wurden Bankaktien,
Schiffahrts=
werte und zum Schluß heimiſche Staatsrenten. Die Kriegsanleihe
wurde blötzlich lebhaft aus dem Markt genommen und ſprang in
raſcher Folge von etwa 0,608 auf 0,651 Prozent. Schutzgebietsanleihen
9,7. Montanwerte zeigten während der ganzen Börſe nur
Schwan=
kungen um Bruchteile eines Prozentes.
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Geld /Brief
1.712 1.71
11.64 11.68 11.71 71.75 Budapeſt.
91.82 92.031 91.87 22.3
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23.357 20.40; 20.353 20.302/ Liſſabon .."
4.195 T.205
12.10 12.1
81.04 81.27 Kanada
62.52/ 62.69Uruguan
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3.035 3.025
.62
163
2i.41521.535/e1. 77521.525
81.39 81.59/ 81.42 81.62
21 5.261 5.31 5.33
2.030 2.033/ 2.033 2.037
3.025
415 7.7:
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7.197 4.207/ 4.199 1. 209
4 2051 L.2151 4 235 T.215
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Von der kontinentalen Rohſtahlgemeinſchaft. Ein Vertreter der
tſchechiſchen Eiſewinduſtrie weilt bereits dieſer Tage in Luxemburg, um
über den Beitritt der Tſchechoſlowakei zum Rohſtahlkartell mit den
maßgebenden Perſönlichkeiten Vorverhandlungen einzuleiten und die
Namen der tſchechiſchen Vertreter mitzuteilen. Es ſollen bekanntlich die
Direktoren Sonnenſchein (Wittkowitzer Eiſenwerke) und Direktor
Loewenſtein (Skoda) als Verhandlungsleiter der tſchechiſchen Werke
ent=
ſandt werden.
Der Plan einer Geſellſchaft für Kohlenverwertung. Die
Studien=
geſellſchaft für die geplante Geſellſchaft für Kohlenverwertung iſt mit
einem Kapital von 162 900 Mark gegründet worden, das zunächſt von
fünf Zechengeſellſchaften übernommen wurde. Wenn auch einige wenige
Zechen noch Vorbehalte gemacht haben, darf doch angenommen werden,
daß der Studiengeſellſchaft ſämtliche Syndikatsmitglieder beitreten
werden.
Schuhfabrik Herz A. G. Frankfurt a. M. In ihrem Geſchäftsbericht
für 1225/26 teilt die Geſellſchaft, die wiederum für die Stammaktien
eine Dividende verteilt, mit, daß die ſchlechte Wirtſchaftslage im erſten
Geſchäftshalbjahr und viele Inſolvenzen zur Kurzarbeit zwangen, die
erſt im zweiten Halbjahr einigermaßen aufgehoben werden konnte: Dur!
beſonders vorſichtige Kreditgewährung ſei die Geſellſchaft an den
Inſol=
venzen wenig beteiligt. Die ungünſtige Wirtſchaftslage kam deutlich in
der Nachfrage nach billigem Schuhwerk zum Ausdruck. Die Geſellſchaft
habe ſich rechtzeitig zur Aufnahme dieſes Artikels vorſtanden. Der
Reingewinn" beträgt 21 591 Rm. (i. V. 10023 Rm.), woraus nach)
2400 Rm. Borzugsdividende 19 192 Rm. (7623 Rm.) vorgetragen werden.
Verbindlichkeiten haben ſich auf 712 167 Rm. (1 202 884 Rm.) vermindert.
Andererſeits ſind Bankguthaben und Wechſel auf 663 245 Rm. (109 333
Rm.) erhöht, während Außenſtände auf 663 245 Rm. (804 988 Rm.) und
die Vorräte auf 681 345 Rm. (986 044 Rm.) abnahmen. Anlagen ſtehen
Oberbayeriſche Zellſtoff= und Papierfabriken A.G., Aſchaffenburg.
Die Geſellſchaft, deren Fabriken an die Akt.=Geſ. für
Zell=
ſtoff= und Papierfabrikation zu Aſchaffenburg
ver=
pachtet ſind, in deren Beſitz ſich auch der größte Teil des Aktienkapitals
befindet, erzielte aus dieſer Pacht im Geſchäftsjahre 1925/26 400 000
(i. V. 350 000) 9M. Generalunkoſten erforderten 170 765 (169 230) RM.,
Anleihezinſen 13345 (—) RM. und Abſchreibungen 200 000 (150 000)
RM., ſodaß ſich einſchl. des Gewinnvortrages aus dem Vorjahre (30 769
RM.) ein Reingewinn von 46 658 RM. ergibt, der vorgetragen werden
ſoll. Die Werkanlagen ſind auch im verfloſſenen Geſchäftsjahr, wie im
Rechenſchaftsbericht ausgeführt wird, vom Pächter in einwandfreier und
die techniſhen Fortſhritte berückſichtigender Weiſe unterhalten worden.
Die Geſellſchaft hat unter günſtigen Bedingungen ein langfriſtiges
Hypotheken=Darlehen auf Feingordbaſis aufgenommen, das in der Bilanz
mit 2,5 Mill. RM. paſſiviert iſt. Die Anlagekonten zeigen einen
Zu=
gang von 50 000 RM. für Aufſtellung von Schleiferei=Apparaten; ſonſt
ſind Veränderungen nicht zu verzeichnen. Die Debitoren und
Beteili=
gungen haben ſich durch den aus dem Darlehen erzielten Petrag von
224 617 RM. auf 2837 532 RM. erhöht. Die Abſ=hreibungen auf
Ge=
bäude, Maſchinen uſw. ſind dem Werkerhaltungskonto zugeſchrieben
worden, das ſich damit auf 350 000 RM. erhöht. Kreditoren und
Rück=
ſtellungen ſind von 6400 RM. auf 52 956 RM. angewachſen, die
Teil=
ſchuldverſchreibungen aus dem Jahre 1916 ſtehen mit 537 027 (578 953,
RM. zu Buche.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 11. Oktober. Bei guter
Nach=
frage nach naher Ware nahm der hieſige Getreidemarkt auch heute
wieder einen ſtetigen Verlauf. Beſonders feſt liegt Gerſte. Man
nannte gegen 12½ Uhr: Weizen inl. 29,25—29,75, ausl. 31—32,50,
Rog=
gen inl. 23,25—23,75, Hafer inl. 18—19, ausl. 19—22, Braugerſte 25
bis 28,50, Futtergerſte 19,50—20,50, Mais 19,25—10,50, Weizenmehl
41,75, Brotmehl 31,75, Roggenmehl 33,25—34,50, Weizenkleie 9,50—10,
Trockentreber 15—15,25.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. Okt. Auf dem hieſigen
Pro=
duktenmarkt hat ſich die Lage wenig verändert. Die Tendenz iſt weiter
feit, da nach wie vor wenig Ware an den Markt kommt, die
Geſchfts=
tätigkeit aber hielt ſich in engen Grenzen, ſodaß keine weſentlichen
Preis=
veränderungen eintraten. Nur auf dem Mehlmarkte konnte
Weizen=
mehl im Preiſe um 25 Pfg. anziehen, da die amerikaniſche Konkurrenz
auf dieſem Gebiete durch die ſehr hohen Zölle zum Teil ausgeſchaltet iſt.
Nach Hafer häſt die Nachfrage bei erneuter Preisbefeſtigung an.
Wei=
zen 28,50—29,75, Roggen 22,75, Sommergerſte 24—28, Hafer inländ.
18,75—19,25, Mais 19.—, Weizenmehl 41,25—42, Roggenmehl 33—34,
Weizenkleie 10, Roggenkleie 10,50, Erbſen 40—60, Linſen 45—75, Heu
7—7,50, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepreßt 3,25—3,75, desgl.
ge=
bündelt 2,75—3, Treber 15,50—16.
Fraukfurter Notierungen für Speiſekartoffeln vom 11. Okt.
Ten=
denz feſt. Induſtrie hieſiger Gegend 4,3, weißfleiſchige Kartoffeln
hieſi=
ger Gegend 3,75 Mk. für den Zentuer.
Berliner Produktenbericht vom 11. Okt. Dem Produktenmarkt
fehlte es heute an jeglicher Anregung. Die Cifofferten lauteten
unver=
ändert und begegneten kaum nennenswertem Intereſſe. Da der Abſatz
von Wcizenmehl nach wie vor äußerſt ſchleppend iſt und nunmehr auch
das Noggenmehlgeſchäft nachgelaſſen hat, war die Nachfrage nach beiden
Brotgetreidearten nur ſehr gering, obwohl das Angebot keineswegs
reichlicher geworden iſt. Das Preisniveau für effektive Ware blieb
un=
verändert. Der Lieferungsmarkt für Weizen tendierte nicht einheitlich.
Oktober= und die Frühjahrsſichten waren abgeſchwächt, Dezember
da=
gegen befeſtigt. Für Roggen auf Lieferung zeigte ſich ſtärkere Kaufluſt,
ſodaß ſich eine Befeſtigung durchſetzen konnte. Die Stimmung für Gerſte
ſt weiter ziemlich freundlich, auch Hafer lag weiter recht feſt.
Staatspapiere
z Deutſche
6‟=BReichsp.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
2 Bayher. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟=% H- V.= Sch.
p. 1. 4. 29 .
6‟/=% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟/=%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
7%0 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29
7% Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30
6‟%Württ. F. Sch.
p. 1. 3. 29
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl.
4½ D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. v.
08—11 u. 13
4½ D. Schutzg. v. 14
4% Preuß. Konſ.
4% Baden....."
4½Bayern ...."
4½ Heſſen
4% Württemberge
b1 Ausländiſche
5% Bos. E.B 191
5% L. Inv. 1914
4½0 1898
½% 1902
4½0
6% Bulg. Tabat02
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½%Oſt. Silberr.
42 . Goldr. ..
4% „einh.R.kon)l 3.10
3% Port. (Spz.) III/ 13.5
5% Num.am. R. 03. 13.5
4½% Gold. 13. 26.5
am. konv.. 10.1
4% am. 05 13.5
4%Türk. (Adm.)031 14.7-
4% Türk. Bagd. I
40 (Bagd.)III
4% „ 1911 Boll./ 1771,
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
„ Goldr.
4
St. 10
„ Kronr.
„ Eiſ. Tor. G
0.60
0.62
0.675
41
5.45
7.10
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am. inn.
5% äuß 99
4½ Gold 04,ſtf.
3% kon). inn. .
Irrigat.
5% Tamaulivas I
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Binsberech=
nung
10% Berl. H.=Bk. 0
68 Berl. St.= Gold
8% Darmſt St.:G.
3% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldp
8% Frif.=Hyp.=B..
Goldpfdbr.
8% Frif. Pfbr.=Vk.
Goldpfdbr.. . . .
5% Frki. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr..
8% Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver..
R.R
231/
4.25
27-1.
46
107
100
84.75
832 Heſſ. Ldb. Gold.
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
82 Mannh St. G.
826 Mainz St.=G.
8% Naſſ. Lov. Gold.”
8% Pfälzer H. T
Goldpfandbr. ..
8½ Pforzh. St.=G.
8% Pr. C.=V. Cr.=B.
Goldpfandbr..
80 Rh.Hyp =B. G.
71/,%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
8%
8½ Südd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . .
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5% Roggen 23
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw
5% Südd Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bahr Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp. Bk.
Frrf. Hyp.=Bt
Frtf. Pfandbr.=B
Hamb. Hyp.=B..
Mecklb Hyp.=u. Wb
Meining. Hyp. Bi
Nordd Gr.=Cr.=Bk
Pfälz. Hyp.=Bk. ...
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
104.2-
94.5
101
100
100
114.5
100
12.42
13.15
24.4
10.75
(Rhein. Hyp.=B. /11.75
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
13.15
Württ. Hhp.=Bk. 13
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B. . 10
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. .. . 7.7
Obligationen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91/ 17.5
93
4%
42 Eliſ.=Bahn ſtfr. 8.5
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B./ 9.3
59
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
42o
abg.
5%o Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L)./ 13.3
2.6% Alte
13.3
13.3
2,6% Neue
5% Oſt.-Ung. 73/741 22.5
4%Oſt. Staatsb. 83 15.5
3% Oſt. 1.b.8. E.
3%Oſt. . 9. E.
3% Oſt. 1885 19.3
3% Oſt. „ Erg. Netz
3½ Raab Oedbg. 83/ 2)
32
21/ 25.75
71 23.75
420 Rud. Silber
11
4 Rud Salztg.) 2.5
4½% nat. S.I 32
4½% Anat., S. II/ 31.5
4½% Anat. S. IIII 23.7.5
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
1½%
Jank=Rktien
Aig. D.=Kredit:
Bad. Bk. . . . . . . . . 149.5
Bk. f. Brauind. . . . 162
Barmer Bankv. ..
Bay Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Ban ..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch. . . .
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.....
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. Intern Banl
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. . .
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. . .
Südd. Disc.=Geſ. .
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Zergwerké=Akt.
Bochum Bergb. ..
Buderns.........
Dt. Luxemburg ..
Eſchw. Bergw... ..
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein . .
Kall=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt. .
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr. 1155
Mansfelder
Oberbedarf.
Obſchleſ. Eiſ.(Caro)
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Bergb. ...
Nhein. Braunk. .. .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
137
165
230
152
233
125
129.75
127
00
112.5
156.5
122.5
138
144
12
15 1.75
43
1:5
6L25
133.5
144.5
142.25
5.85
162
105
162
16
Da
170
108
125
145 5
171
153.75
221.15
134.9
/4.5
75
39
2
227.
161.5
16]
Rombach. Hütte 13.5
Salzwerk Heilbr. . 128
Tellus Bgb.. ...
Ver. Laurahütte 77.5
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.
Henninger".
bereules, Heſſiſche
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr. .
Schöfferhof(Bind. //253
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
WBeryer
Rkkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleyer)/ 89
6%E. A. G. Vig. A. / 83.75
5% A. E. G. V;g.B.. / 77.10
A. E. G. Stamm . . . 165
Anglo =Cont. Guano
Af haff. Zellſtoff 1143.5
Bidenia (Weinh.)
Bad. Maſh. Durl. /425
Bad. Uhren, Furtw. 38.)
Bamag=Neguin 25.75
Baſt Nürnberg
Bahr. Spiegel ../65
Beck & Henkel ... .! 67
Bergmann El.
Bing Metall.
Brem.=Beſigh=Ol. .
Bürtenfbr Erlang./ 57.5
Cement=Heidelb. 133.5
Tement. Karlſtadt 1144.5
Cement. Lothr.
Chem. Albert . . . . . 145
Chem. Brockh. . . 79
Them. Milch
84
2limler Motoren / 84.5
Dt. Eiſenhandel.. ./ 40
Deutſche Erdöl .. . /178.
D. G. u. Silb. Scheid./173
Dingler, Zweibrück.
1164.75
69
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp . . . ...."
Dürr. Ratingen
Dnckerhoff & W...
Eiſenw. Kaiſersl. ..
El. Licht= u. Kraft
Fl. Lieferung
Eli. Bad. Wolle.
Email. Ulrich
En inger Werke ..
Eßlinger. Maſch. . .
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift.."
Faber & S hleicher
Fahr. Pirmaſens. .
Farbenind. J. G
Felten & Grillenu.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Seit. Frkf...
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof ..
Frkf.-M. Pok. u. W.
Fuh: Waggon St
Beiling & Cie.
Hermania Linol. . .
Gelſenk. Gußſt..
Goldſchmidt, Th.. .
Gotha Waggon .."
Gritzner, Maſch.. . .
Grün &e Bilfinger.
H ifenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfv. Füſſen
Hanſa Lloy, Br
Hurtm. & Braun ..
Seyligenſtaedt..."
Hilpert, Armatur.
Hindri hs=Aufferm
Hirſch, Kupfer
boh=Tief Eſſen
Holzmann
Holzverk. Ind.
öydrom. Breslan",
3.a.
Fun zhan) St..
Kimmg. Naiſersl.
Karlsruher Ma ch..
131
50
77.75
44.5
52.5
50.25
O6 25
134 26
5 ½.75
41
61.5
109
136
„Karſtadt, N. .. ../137
Rlein Sch. & Becker 80
Knorr, Heilbronn //130
Konſerv. Braun ..! 45
Krauß, Lokom.
16 1.25 Lahmeher
1145.5
Lech Augsburg.. /115
Lederw. Rothe .. . 37
Spich arz..
ingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle ./53.35
Ludwigsy. Walzm. 19
Lüdenſcheid Metall/ 88
41
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt 105‟,
Kars=W. Nürnberg/1=4.5
Metallgef. Frkf. 164
Miag. Mühlenb. . 123.5
Noenus, Stamm . 42.25
Notoren! Deutz
Notorenf. Oberuri./ 59
Mün h. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz. ... 122
Neckarw. Eßlingen
Dienwerke Frankf.
92
Beters Union".
Pfälz. Näh Kayſer/ 53.75
Bhilipps.
31.45
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf. .
Rein. Gebb. & Schall —
Rhein Elektr.
143
Nhenania. Aachen
13.5
Nätgerzwerke
1S hleußner.
S hneio & Hanau. / 79
Shnellpr Frank. 8)
S hramm Lackf.
73.75
S hrift. Stemp. 11 2
Schuckert, Eleftr. 142.25
72.5
Schuhf. Weſſel
54.9
Schuhf. Herz
Schiltz Grünlack / 59.75
Seilind. Wolff 53
Siemens Glas
Siemens & Halste 2)3
Südd. Immob. . 68.9
Thüring. Lief.-Geſ.180
nhren Furtwängl.
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bin.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin . . . . . .
Zellſtoff Berl. ..
Vogtl. Maſch. ...."
Volgt E Haeffner
Volthom Seil...
Winß. & Freyta
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ..
Zuckerſ. Waghäuſel
Zuckerf. Frankenth
Zuckerf. Heilbronn
Zucker!. Offſtein
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf, Stuttgart.
Transport= und
Verſicherungs=Alt.
A. Dt. Eiſenbahn
Dr. Eiſenb.=Geſ...
El. Hochbahn=Ber
Schantung E. B..
Südo. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd Llohd.
Frift. Allg. Ver
Frankona Rückv
Darmſt. Werte
Bahndedarf
Dampft. Rodbero
Heivetia Konſ...
Gebr. Lutz ......
Motor j. Darmſt.
Gebr. Roeder ...."
Venuleth E Ellenb /
7
85.75
129.25
11.75
61
118
57
133.5
10
193.75
10 75
87
02
130
96.75
10
128.5
168.5
107
114.75
28.5
34.5
1047,
Seite 14
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 11. Oktober. Angetrieben waren 253
Ochſen, 130 Bullen, 901 Kühe und Färſen, 631 Kälber, 119 Schafe und
3016 Schweine, ferner 179 Arbeitspferde und 44 Schlachtpferde. Preiſe:
Ochſen: a) 55—59, b) 44—49, c) 38—41, d) 32—35, e) 26—30, f) 23 —25;
Bullen: a) 48—50, b) 42—44, c) 35—38, d) 30—32; Kühe und Färſen:
a) 46—48, b) 36—38, c) 2—29, d) 14—22; Freſſer: a) 58—60, b) 36—47;
Kälber: b) 86—84, c) 74—78, d) 66—72, e) 54—58; Schafe: a) 33—45;
Schweine: a) 81—82, b) 81—82, c) 80—81, d) 79—80, e) 77—78; Sauen
64—70; Arbeitspferde 600—140, Schlachtpferde 60—160. Marktverlauf:
Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt,
mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Arbeitspferden mittelmäßig, mit
Schlachtpferden lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. Okt. Der Auftrieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 516 Ochſen, 73 Bullen, 772 Kühen. 398 Färſen,
343 Kälbern, 238 Schafen und 4120 Schweinen. Verglichen mit dem
Auftrieb des Hauptmarktes der vergangenen Woche waren 4 Ochſen,
14 Bullen, 149 Kühe mehr, dagegen 75 Färſen weniger angetrieben.
Ferner ſtanden 40 Kälber, 153 Schafe und 533 Schweine weniger zum
Verkauf. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen 56—59,
52—57, 46—51, 40—45; Bullen 48—52, 43—47; Kühe 48—52, 40—47,
30—39, 20—29; Färſen 55—59, 48—54, 42—47; Kälber 84—90, 74—83,
66—73; Schafe 40—45, 33—38, 26—32; Schweine von über 3 Zentner
Lebendgewicht 80—82, von 240—300 Pfd. 80—83, von 200—240 Pfd.
80—84, von 160—200 Pfund 80—83, von 120—160 Pfund 76—79, Sauen
65—75. Marktverlauf: In Rindern gedrücktes, in Schweinen
lang=
ſames Geſchäft; es verbleibt Ueberſtand. Kälber und Schafe werden bei
lebhaftem Handel ausverkauft. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden
wie folgt feſtgeſetzt: Ochſen= und Rindfleiſch I 92—98, II 85—90,
Bullen=
fleiſch 85—90, Kuhfleiſch I 70—80, II 55—65, III 35—50, Kalbfleiſch I
115—125, II 90—105, Hammelfleiſch 80—88, Schweinefleiſch I 90—97,
II (Ausland) 75—95, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 53,
Hin=
terviertel. 58.
Mainzer Pferdemarkt vom 11. Okt. Die Stadt Mainz iſt wieder
dazu übergegangen, wie in früheren Jahren, alljährlich zwei
Pferde=
märkte abzuhalten. Der nächſte Pferdemarkt findet am Donnerstag,
28. Oktober, im Gebiete des Städtiſchen Viehhofs ſtatt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 11. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt verkehrte in feſter Haltung auf höhere
Kabelmeldungen, gebeſſerte Exportnachfrage und ungünſtige
Witterungs=
berichte aus Kanada. Die Termine gewannen bis 1,5 C.
Mais: Ungünſtige Wetterberichte, private Ernteſtandsberichte
be=
wirkten einen ſehr feſten Verlauf. Gebeſſerte heimiſche Lokonachfrage
und die Erwartung auf den Regierungsbericht trug zur
Aufwärtsbe=
wegung noch bei. Die Termine zeigen Aufbeſſerungen bis zu 1,25 C.
Hafer: In Uebereinſtimmung mit Weizen und Mais verkehrte der
Markt erheblich befeſtigt bei Kursgewinnen bis 1,5 C.
Baumwolle: Der heutige Markt verlief in ſehr feſter Haltung auf
umfangreiche Deckungskäufe der Baiſſe, auch die Wallſtreet trat als
Käu=
fer auf und ein guter Exportverkauf machte ſich bemerkbar. Die
Ter=
mine gewannen 30—40 Pkt.
Kaffee: Nach der Abſchwächung der letzten Tage nahm der Markt
einen ſehr feſten Verlauf auf erhöhte braſil. Forderungen, beſſeren
Konſum und Deckungskäufe des Handels. Der Schluß war auf
Liqui=
dationen abgeſchwächt.
Zucker: Kaufreſerve der Raffinerien, ſchleppende Abrufe für
Raffi=
nadezucker, Liquidationen und Abgaben der Spekulation verurſachten
einen ſchwächeren Verlauf. Die Termine gaben einige Punkte nach.
Kakao: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf auf Käufe des
lokalen Handels und des Auslandes.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In den ſechs deutſchen Münzſtätten wurden im Monat September
d. Js. geprägt: 8 608 867 Mk. in Einmarkſtücken, 4 325762 Mk. in
Zwei=
markſtücken, 5056,80 Mk. in Fünfpfennigſtücken und 7219,30 Mk. in
Zehn=
pfennigſtücken.
Das Stahldrahtſyndikat G.m.b.H. in Hagen hat mit ſofortiger
Wir=
kung eine Ermäßigung ſeiner Verkaufspreiſe vorgenommen. Der
Rabattſatz auf die Liſtenpreiſe beträgt jetzt 25 Prozent, für Drahte für
Förderſeile 22½ Prozent, für Drähte, die zur Herſtellung von
Export=
erzeugniſſen dienen, 30 Prozent.
Einer Meldung aus New York zufolge iſt mit der Auflegung der
Stinnes=Anleihe aller Vorausſicht nach Ende Oktober zu rechnen.
Nummer 283
Ueber die beabſichtige Kapitalserhöhung der Deutſchen
Dampfſchiff=
fahrtsgeſellſchaft Hanſa=Bremen erfahren wir, daß dieſe der
einzube=
rufenden Generalverſammlung vorgeſchlagen wird, neue Stammaktien
im Verhältnis von 1:1 den Aktionären zum Kurſe von 130 Prozent
an=
zubieten.
An die Stelle des Herrn Dr. Max Fiſcher iſt in die Geſchäftsleitung
der Firma Carl Zeiß und damit auch als Bevollmächtigter der Carl
Zeiß Stiftung turnusgemäß der Phyſiker Profeſſor Dr. Straubel
ein=
getreten.
Durch das Andauern der engliſchen Kohlenarbeiterkriſe befürchtet
man in Frankreich Schwierigkeiten in der Verſorgung des Landes mit
den notwendigſten Brennmaterialien ſchon für die nächſten Monate. Die
Frage einer Kohlenkarte iſt bereits im Miniſterium für öffentliche
Arbei=
ten zur Sprache gelangt.
Der Präſident der Belgiſchen Nationalbank wird ſich in kurzem nach
Paris begeben und dort mit dem Direktor der Bank von Frankreich
Beſprechungen haben.
Die Bank von England hat am Samstag für 400 000 Pfd. Sterl.
bares Gold verkauft. An drei aufeinander folgenden Samstagen hat
die Bank von England nunmehr 501 000, 301 00 und 400 000 Pfd. Sterl.
Gold verkauft. Ein großer Teil dieſes Goldverkaufs erfolgte für deutſche
Reclmung.
Wie verlautet, hat auch die ſchwediſche Eiſeninduſtrie die Abſicht,
ſich der kontinentaleuropäiſchen Rohſtahlgemeinſchaft anzuſchließen.
Am 11. Oktober begannen in Warſchau die Verhandlungen über die
Grneuerung des Petroleumkartells. Die bisherige Kartellvereinbarung
läuft am 30. November d. Js. ab, und es wird nun ein neuer Vertrag
angeſtrebt, der auf breiterer Grundlage als bisher aufgebaut ſein ſoll.
In Warſchauer Beſprechungen zwiſchen deutſchen, polniſchen und
chineſiſchen Textilfabrikanten wurde beſchloſſen, eine polniſch=chineſiſche
Textilaktiengeſellſchaft zum Verkauf von polniſchen Textilien nach China
zu errichten.
Die Getreidefrachtrate New York-Liverpool wurde von 4 auf 4,3
Schillinge erhöht, ebenfalls wurde die Frachtrate New York-Hamburg
von 21 auf 23 Dollarcents erhöht.
Preſſekabelmeldungen zufolge iſt im Staate Veracruz in der Nähe
der Stadt Tuxpam eine neue Oelquelle entdeckt, deren Ausbeute alle
bisher in Mexiko erbohrten Quellen weit übertreffen ſoll.
Lustsplel-Woche
Eine groteske
Verwechs-
lungsgeschichte in 7 Akten
„Iimmie kuriert
Minnie” (r26776
Lustspiel in 2-Akten
Ufa-Wochenschau
Anfang 31/, Uhr — Jugendliche haben Zutritt! — Letzte Abendvorstell. 8 Uhr
Residenz-Theater
Palast-Lichtspiele
Abermals verlängert! Ein Rlesenerfolg!
Der erste Film des Deutschen Lichtspiel-Syndikats (D. L. S.) Ein Rekord!
zn
Mrduf ocllekien BaduffSchau
Immer noch ernten täglich Lya Mara — Harry Liedtke den größten Beifall des
die beliebten Künstler
Ernst Verebes
Publikums.
(14780
Ab morgen der deutsche Großfllm:
Zopf nd Schwert
Aus des Rheinberger Jugendtagen des großen Königs und der Prinzessin Wilhelmine mit
Mady Christians Die Hauptdarstellerin aus Walzertraum
Hanni Weise, Walter Jansen, Wilhelm Dieterle, Steinrück Theodor Loos, u. a. m
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darmſtadt
I. Winterverſammlung
am Freitag, den 15. Oktober ds. Js., abends 8 Uhr,
im „Weißen Saale” des Reſt. Kaiſerſaal, Grafenſiraße
Vortrag
des Herrn Dr. von Gerhardt, Dozent an der Univerſitä=
Frankfurt a. M., über:
„Volkswirtschaftliche Anschauungen
im Wandel der Jahrhunderte‟
Unſere Mitglieder ſind zu dieſer Verſammlung freundlichſt eingeladen
Der Vortragsausſchuß 14760i1
KonzertSaal Verkeo
Alexanderſtraße
Telephon 140
Die humoriſtiſchen
Konzerte
Muſik, Geſang und Tanz
finden auch weiter ſtatt. Anfang abends8 Uhr
Die ausgegebenen Vorzugskarten haben auch
fernerhin Gültigkeit
Wozu ergebenſt einladet
Jakob Schnauber
(144162
Darmſtädter
Streich=Orcheſter
Liebhaber=Orcheſter)
ſucht noch einige Holz=
und Blechbläſer, ſowie
Streicher Es wollen
ſich nur gute
Dille=
tanten melden unter
V 180 an d Geſ
häfts=
ſtelle ds. Bl. / 26448ei
Winterbirnen
und weiche Eßbirnen
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Frankfurter raße 105
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Freitag, 15. Oktober,
Monatsverſammlg
abends 8 Uhr
im Feſtſaal des
Lud=
wig=Beorg=
Gymna=
ſiums, Eing. Karlſtr. 2
Dr. Karl Nau
„Allein aufs
Finſter=
aarhorn und andere
Bergfahrten”
mit Bildern.
Die Mitglieder de
Sektion Starkenbur
und eingeführte Gäſte
ſind willkommen.
Sonntag, 17. Okt.:
Ausflug
ins Nechkartal
Lad nburg—S
ries=
heim— Starkenburg—
Oelberg—Weißer
Stein—Stiftsmühle—
Heidelbery.
Abf. n. Ladenburg
30 Uhr.
11472:
D
Neue Kurſe
in der Reichskurzſchrift beginnen am Montag, den 11. Oktober und
Donnerstag, den 14. Oktober, jeweils abends 2" Uhr in unſeren eigenen
Unterrichtsräumen, Ecke Wieſen= und Schleiermacherſtr. (hint Amtsgericht).
Anmeldungen jeden Tag von 10—12, 2—4 und 7—10 Uhr abends.
Privat=, Fortbildungs=, Diktat= und Redeſchriitkurſe ſederzeit.
Maſchinenſchreib=Unterricht
auf 15 Maſchinen verſch. Syſieme!
Beginn ſederzeit!
15 jährige Unterrichtserfahrung!
1. und größter Sten.=Verein Deutſchlands, der Maſchinenſchreib=Unterricht
als 2. Lehrfach betreibt.
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Ecke Wieſen= und Schleiermacherſtraße (hinterm Amtsgericht).
Eutaway mit geſtr.
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Anzug f. m tte ar.
Fig , 20.4, Mädch.=
Mant. f 8-12 J. 2./
*26779) Ohlyſt 71, I
Das ertolgreiche Lustspielprogramm:
Hur noch heute!
Prarunt sien
Sonetder assen
6 lustige Akte toller Einfälle mit
Margarete Kupfer, Hermann
Picha, André Mattonl,
Colette Brektel u. a.
Der Mann
ohne Schlaf
Aus dem Leben eines Schlatwagen-
Kontrolleurs in 5 Akten mit
Harry Liedtke
Maly Delschaft, Fritz Kampers,
Hanny Weisse
Die Teilnehmer des
I. Hessischen Sängerbundesfestes in Mainz
an welchem 26 Darmstädter Vereine beteiligt waren. (*26775
Anfang 3½, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
Midenf. neu, z. verk. Z. erfr
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Herrenrad
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(Hotel „Darmstädter Hof”)
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Münchner Hofbräu
„Märzenbier
wie bekannt
Prima Weine
Erstklassige Küche
Ab Samstag Oktoberfest
M. Baumann.
(14778
Mittwoch, den 13. O tober, abends 8 Uhr
in der Aula der Landesbaugewerkſchule,
Neckarſtraße 3
Sichlontderbortrag
des Herrn Dr. Altſchüler, Darmſiadt
(Frauenarzt):
„Die Entwicklung des Menſchen”
Unſere Mitglieder bitten wir höfl. beachten
zu wollen, daß der Vortrag nicht im Weißen
Saal des Kaiſerſaals ſtattfindet.
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten
G. D. A.
(14771
Ortsgruppe Darmſtadt Jayme.
Tanzgeſellſchaft
velche den modernen Tanz ſportlich pfiegt,
nimmt für einen weiteren Einführungs=Kurfus
gebildete Damen und Herren auf. Anfragen unt.
WI8 an die Geſchäftsſielle. (*26685
Heſſiſches Landestheater.
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Großes Haus: Keine Vorſtellung
Kleines Haus
Dienstag, den 12. Oktober 1926
abends 8 Uhr
Zuſatzmiete V, 3
Die Geſchwiſter
Schauſpiel in einem Akt von Goethe
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Perſonen:
Wilhelm, ein Kaufmann . Joachim Büttner
Marianne ſeine Schweſter Käte Foerder
Fabrice . . . . . . . . . Robert Klupp
Briefträger . . . . . . . Richard Jürgas
Die Mitſchuldigen
Luſtſpielin Verſen und drei Akten vonGoethe
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Perſonen:
. . . Hugo Keßler
Der Wirt
So hie, ſeine Tochter Beſſie Hoffarth
Söller, ihr Mann . . . . Robert Klupp
.. . . . . . . W. Mahenknecht
Alceſt
Ein Kellner . . . . . . . Ernſt Rottluff
Der Schauplatz iſt im Wirtsi aus
Spielwart: Adolf Schmidt
Die Bühnenbilder derbeiden Stücke ſind nach
Eniwürfen von Lothar Schenck von Trapp
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem erſten Stück
Ende nach 10 Uhr
Anfang 8 Uhr
Nummer 283
Dienstag, den 12. Oktober 1926
Geite 15
1)
Die Lehrerin.
Eine Nobelle von Nikolaus Schwarzkopf.
(Nachdruck verboten)
Immer, wenn Paula Petry vom Dienſt heimkam, ſtellte ſie
ſich ans Giebelfenſter und guckte zwiſchen den Zweigen ihrer
noch durchſichtigen Akazie über die Wipfel des Stadtparks hin.
Mittags ſah ſie regelmäßig das Gemüſeboot aus dem Rheim in
den Main hinüberfahren; wenn es am jenſeitigen Ufer angelegt
hatte, ſchloß Paula das Fenſter und verſuchte, ein
Viertelſtünd=
chen zu ſchlafen. Nachmittags wartete ſie auf den Frankfurter
Schnellzug; der bog um fünf Uhr dreiundfünfzig aus dem ſpitzen
Portal der alten Brücke, puſtete ſich, bevor er an den Park kam,
tüchtig aus und ziſchte mit heftigem Geſtampf über die
Mann=
heimer Strecke. Wenn er ganz pünktlich war, fuhr er wie auf
Befehl der Feierabendſirene des Gaswerks am Südbahnhof ab.
Manchmal hörte Paula im gegenüberliegenden Wohnhaus
auf zwei Violinen verhalten konzertieren. Gleich hinter der alten
Akazie, die mit ihren Zweigen bis herauf an Paulas Blumen
laſtete, dehnte ſich ein breites Fenſter hin, und hinter dieſem
Fenſter vermutete Paula die Muſikanten. Doch täuſchte ſie ſich,
denn eines Tages ward, während die Violinen jubelten, das
Fenſter aufgeriſſen, und in weißem Malerkittel erſchien ein
junger Mann, der hielt den Pinſel quer zwiſchen den Zähnen.
Er entdeckt Paula, nimmt den Pinſel aus dem Mund und
verbeugt ſich wie ein freundlicher Nachbar. Paula erwidert den
Gruß, und da es ihr ſcheint, der Maler wolle ihr ein Wort
her=
überrufen, verweilt ſie noch einige Sekunden und ſieht die
unter=
gehende Sonne in dem kaum erſproßten Grün des Baumes
lieb=
reich ſpielen.
Dann nach ein paar Augenblicken nahm ſie die Hefte ihrer
Schülerinnen vom Tiſch und ſetzte ſie aufs Bücherbrett. Dabei
gewahrt ſie im Spiegel des Fenſterglaſes, daß der Maler noch
ſtand und herüberſtarrte, und ihr einſamer Herzſchlag begehrte
auf. Sie nahm die Hefte wieder, ſie tauchte die Feder ins rote
Tintenfaß. Sie hörte den Maler ein Liedchen pfeifen, und ſie
bildete ſich ein: das Liedchen gehöre ihr! Sie träumte in die
Wipfel empor und ſah nicht in die Fenſterſcheibe. Und obgleich
ſie gewöhnt war: bei ſolcherlei Arbeit oft und immer wieder ans
offene Fenſter zu ſpringen, einen Finkenſchlag zu belauſchen,
aus dem Frühling einen tiefen Atemzug zu nehmen, ... heute
blieb ſie feſt vor den Heften ſitzen. Ein Buchfink kam auf ihr
Blumenbrett geflogen und zwitſcherte, und Paula fragte ihn,
ob er die Fehler aus den Aufſätzen ihrer Mädchen picken wolle,
oder ob er etwas anderes zu verkünden habe.
Als ſie nach einer halben Stunde aus dem Haus fortging,
ſtand der Maler in braunem Samt am Fenſter und grüßte
über=
ſchwenglich. Paula vermeinte ſogar, er komme hinter ihr drein.
Doch, er kam nicht, und ſie war froh! Und als ſie ſpät am Abend
das Fenſter ſchloß, war das ſeine auch ſchon geſchloſſen. Am
Morgen aber winkte er ihr, da ſie in die Schule ging, und er
erwartete ſie auch, da ſie heimkehrte.
Und Paula kommt in ihr Stübchen, da ſteht ein großer
Fliederſtrauß auf dem Tiſch, und eine Karte vom Maler Klaus
Kriftel liegt dabei.
Paula tritt eilig ans Fenſter, nickt haſtig ihren Dank und legt
ſich zur Ruhe nieder und hält den Flieder mit beiden Händen
feſt ans Geſicht. Aber die einſame Lehrerin bann keine Ruhe
finden, läßt die Augen hinausſchweifen ins friſche Grün der
Akazie, ſieht zwiſchen den gleichgezeilten jungen Blättern die
Sonne ſchaukeln, ſieht ein Flämmchen Glück hin und her
flat=
tern, fürchtet ſich vor dem Flämmchen und hätte wahrhaftig
lieber dem Gemüſeboot nachgeſehen!
Sie mußte nochmals zur Schule. Der Maler ſtand zwar
nicht am Fenſter, aber er ſchritt in der Straße auf und ab, und
er kam auf Paula zu und begleitete ſie bis an die Schultreppe.
Er war Maler, er tollte mit den Füngſten, er konnte den Himmel
ſtürmen, wenn’s ſein mußte! Alle ſeine Bilder, ſei geſamtes
Werk war zurzeit in Wiesbaden ausgeſtellt, im Neuen Muſeum.
Paula Petry aber kannte neuere Malerei faſt gar nicht..
jedoch wollte ſie gern ſich unterrichten laſſen.
Ja? Heute noch?
Sie hatte bis fünf Uhr Dienſt!
Alſo nach fünf. Klaus Kriftel wird ſie abholen, hier an der
Treppe!
Klaus Kriftel fragte ſie alsdann, ob ſie gern Lehrenin ſei.
Sie ſah ihn groß an und lächelte, was heißen konnte: nun ja,
der ſchönſte Beruf für ein Menſchenkind meiner Art iſt’s gerade
nicht, und ſie erwiderte:
„Ja, ich bin gern Lehrerin!“
Er ſchien das nicht recht glauben zu wollen und fragte,
welche Stunden ſie am liebſten erteile.
Am allerliebſten waren ihr die beiden Stunden am freien
Mittwochnachmittag. Da traf Paula mit Zwölfen ihrer Klaſſe
im Turnſoal zuſammen, da erging man ſich freirhythmiſch bei
Geſang und Tanz, herjeh, der ganze Saal war da voller Muſik
und Gleichklang!
Als Paula dies ſagte, ſtieg ſie an des Malers Seite die hohe
Freitreppe des Neuen Muſeums hinan, und ſie ſah dem nackten
Goethe, der erhaben hier thronte, in die ſteinern vorgewölbten
Augen, und ſie vernahm in ihrem Herzen ein zartes Geläute,
ganz wie aus dem weſtöſtlichen Divan.
Doch gleich an der Tür des erſten Saales blieb Paula ſtehen:
ein Schlachtgetümmel entfeſſelten Lichtes ſtürzte auf ſie zu,
grell überſchrien von Mohnrot, Purpur und Feuer. Klaus Kriftel
ſah ihren Schreck und nahm ſie an der Hand und ſie ließ ſich
führen. Aus den an ſich ſtillſten Dingen, aus zarten Blumen,
aus verkapſelten Früchten, aus dem Spiel lieblicher Tauben
ſah Paula eine feierlich große Liebe dieſes Mannes zu den
Dingen der ſchlichten Natur, eine Liebe, die ſie ſelber nicht
be=
wahrt, die ſie ſelber überhaupt in dieſem Ausmaß nie beſeſſen
hatte! Schon jubelte Paulas Herz, dieſem Menſchen begegnet
zu ſein, der, ach, ihren vergrämten Alltag ſchier mit ein paar
Pinſelſtrichen erfriſchen konnte . . . denn Paula hatte ſchon faſt
gänzlich den paradieſiſchen Blick verloren, und ſie wußte die
Schönheiten der Natur auch ihren Kindern eigentlich nur noch
von der verſtaubten wiſſenſchaftlichen Seite her darzubieten.
Sie plauderte überaus beglückt zu dem Maler auf und fühlte
ſich wohl an ſeiner Hand.
Aber auf einmal ſtürzte ihre Seele am Arm eines
Proleta=
riers einem giftgrünen Augenblick der Wolluſt entgegen ins
Freudenhaus, ſah als Tänzerin geile Bliche verwöhnter
Lebe=
männer an ſich umhergleiten wie Scheinwerfer, ſtand in
ſcheuß=
licher Nacktheit mit einer Schüſſel voll Menſchenchaupt vor einem
blutroten Vorhang, knſete, ganz Flamme, vor einer blauen
Madonna.
Paula riß ſich los und törkelte durch die Säle hin, fürchtete
ſich vor dem Maler, der ſolch wüſte Dinge in ſich trug, glaubte
ſolch wüſte Dinge in ſich ſelber entdecken zu müſſen und ſuchte
den Ausgang.
Da erhaſchten ihre Augen weit hinten unter kreiſchenden
Akkorden ein winziges Bild in zartem Blau. Sie lief hinzu:
eine Flucht nach Aegypten hing da, nicht größer als zwei
Frauenhände, ſchier mit einem einzigen Pinſel voll Blau wie im
Vorübergehen hingeſetzt. Das Blau trug über der vielfach
her=
vorſchimmernden Leinwand eine ſo erquickliche Heiterkeit und
Herrlichkeit zur Schau, daß Paula ſich gar nicht zu laſſen wußte,
hellauf lachte und ein paar Tränen vergoß. An Schultertuch
und Bruſttuch der flüchtenden Maria leuchtete ſatt und himmliſch
durchſonnt eine urmütterliche Heiligkeit, die in das kaum
ſicht=
bare. Antlitz ſtrahlte und das Kindergeſicht göttlich
über=
ſprühte . . . und war doch nur ein bißchen Blau, vielleicht ein
Reſt im Pinſel am Samstagabend.
Der Maler näherte ſich, und da er ſolche Ergriffenheit ſah,
wollte er Paula das Bildchen ſchenken.
„Behalten Sie es!” verſetzte Paula, „es beweiſt Ihnen am
beſten, daß Sie ein Künſtler ſind, daß ein gütiges Geſchick
Ihnen ganz von innen heraus Aufträge erteilen möchte!”
Er reckte ſich auf und ſah ſie groß an; wie gerührt ergriff
er ihre Hand und küßte dieſe Hand. Paula aber zog ihn hinaus
aus den Sälen. Als ſie den alten Goethe wieder da ſitzen ſah
in der Abendſonne, war es ihr, ſie müſſe bei ſeiner abgeklärten
Weisheit Schutz ſuchen vor der ungebändigten Hölle ringsum.
„So ſagen Sie mir doch etwas!” bat Klaus Kriftel, „ſagen
Sie mir doch, was Sie auf der Zunge haben!“
Sie hob die Hand in großem Schwung zum ſteinernen
Goethe und ſprach:
„Dieſem da ward die rechte Gnade rechtzeitig zuteil!"
„Welche Gnade?”
„Daß aus ſeinen Dämonen Genien wurden!” erwiderte
Paulg, und ſie ſtand ſchon unten an der Treppe und ſchaute
nach einem Neubau hinüber, wo zwiſchen den Gerüſtſtangen
Fahnen emporflatterten, weil es hieß; die Feſtung Warſchau
ſei gefallen!
Sie gingen nach dem Kurhaus zu; ols ſie ſchon beim Kaffee
ſaßen, ſagte Klaus Kriftel dies;
„Der Künſtler iſt der ärmſte Menſch auf Erden!”
„Auch der Erzieher”, erwiderte Paula, „iſt in Kriegstagen
nicht zu beneiden!”
„Richtig, Sie ſind ja Erzieheri! Ich hatte es ganz
ver=
geſſen, Paula Petry!”
So ſprach der Maler und legte ſeine beiden Hände über ihre
Rechte, die mit dem kleinen Löffel ſpielte. Und dann fuhr er
fort:
„Und welches iſt das Geheimmis Ihrer Kunſt?”
„Unſer Geheimnis unterſcheidet ſich kaum von dem
Ge=
heimnis des Künſtlers!”
„In der Tat: dies Geheimnis iſt hier wie dort die eine
große Macht, iſt die ſelbe Macht . . . und iſt doch nicht die
ſelbe! . . Oder meinten Sie, es ſei die ſelbe?"
Er ſah Paula eindringlich an; ſie aber erhob den Blick nicht,
und ſie ſpürte, daß ihr Blut ſich heftig in ihre Schläfen ſtieß.
(Fortſetzung folgt.)
Aolddlt Aar Taattte
Ist die
Billioste?
Diese unumstößliche Tatsache kommt in weiten Kreisen der Käufer immer mehr zur
Geltung. Lange nachdem der Preis vergessen, bringt sich die Ware in Erinnerung.
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ment, Leib=Dragoner=Regiment, ihre Formationen und die Freunde
der alten Heſſen=Oragoner=Brigade!
Der Denkmal=Entwurf zur Ehrung für unſere Gefallenen liegt
jetzt vor und es ergeht an alle ehemaligen Garde= und Leib=
Oragoner und alle Freunde der alten Heſſen=Dragoner=Brigade
die herzl. Bitte, dem Gebot der Stunde zu folgen und ſich der
Ehrenſchuld an unſere Helden durch Zahlung eines Beitrages
für den Oenkmalfond zu entledigen.
Sei es viel, ſei es wenig, ein jeder muß geben, ſoviel er kann.
Es gilt einer heiligen Pflicht zu genügen.
Beiträge werden auf das Poſiſcheckkonto Frankfurt a. Main 25035
erbeten. Gleichzeitig hat ſich der Verlag des „Darmſtädter
Tagblatt”, bereit erklärt, Spenden für das Oragoner=Denkmal
am Schalter in der Rheinſtraße entgegenzunehmen.
Im Namen des Denkmalausſchuſſes:
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