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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 280
Samstag, den 9. Oktober 1926.
189. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streſt uſw erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbant.
Seent Aoſcieoggefni ungenomien.
Die amtliche Verlautbarung.
Berlin, 8. Oktober.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Herr Reichspräſident hat das
Abſchiedsgeſuch des Generaloberſten v. Seeckt unter wärmſter
Anerkennung der von ihm im Krieg und im Frieden dem Vater
land und dem Heer geleiſteten hervorragendſten Verdienſte ge
nehmigt. Der Herr Reichspräſident hat Herrn Generaloberſt
v. Seeckt heute empfangen und ihm ſeine Anerkennung und
ſeinen Dank perſönlich zum Ausdruck gebracht.
* Der Reichspräſident v. Hindenburg hat am Freitag
vor=
mittag ſeine Entſcheidung gefällt. Er hat das Abſchiedsgeſuch
des Generaloberſten v. Seeckt angenommen. Dieſem Schritt
gingen am Vormittag noch einige kurze Beſprechungen mit dem
Reichskanzler Dr. Marx, dem Reichswehrminiſter und auch mit
Herrn von Seeckt voraus. Sie ergaben keine Möglichkeit zu
einer Einigung, ſo daß der Reichspräſident in den
Mittags=
ſtunden ſchweren Herzens ſich veranlaßt ſah, in einem Schreiben
an den Generaloberſten von Seeckt deſſen Abſchiedsgeſuch
anzu=
nehmen und ihm den wärmſten Dank für ſeine treuen Dienſte,
die er dem Vaterlande in Kriegs= und Friedenszeiten geleiſtet,
auszuſprechen.
Damit iſt ein, wohl nur vorläufiger Strich unter dieſe höchſt
unerquickliche Angelegenheit gezogen worden. Wirft man einen
Blick auf die Verhandlungen vor und hinter den Kuliſſen, vor
allem aber auf die Preſſekampagne gegen Seeckt, zurück, dann
kann man ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier ganz
ſyſte=
matiſch ein Mißgriff des Chefs der Heeresleitung benutzt wurde,
um einen Keil zwiſchen ihn und den Reichswehrminiſter zu
treiben und dieſen in eine Situation zu drängen, die es ihm
völlig unmöglich machte, auf die von dem Reichspräſidenten
an=
geſtrebte Einigung einzugehen. Es ſchien ja, wenn auch nur
ſtundenlang ſo, als hätte der Verſuch des Reichspräſidenten,
Seeckt zu halten, ohne Geßlers Stellung damit zu erſchüttern,
Ausſicht auf Erfolg. Man dachte z. B. daran, Seeckt auf mehrere
Monate in Urlaub zu ſchicken, um dann die dadurch gewonnene
Zeit auszunutzen, den gegen die Reichswehrleitung gerichteten
Stoß abzubiegen. Von dieſem Ausweg konnte aber kein
Ge=
brauch gemacht werden, da die Linke ſich ſchon zu ſtark der Affäre
angenommen hatte und mit Komplikationen drohte, die für den
Beſtand des Reichskabinetts hätten gefährlich werden können.
So blieb denn ſchließlich dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler
nichts anderes übrig, als dem Reichspräſidenten zu erklären, daß
Seeckt die volle Verantwortung trage und daraus die
erfonder=
lichen Konſequenzen ziehen müſſe, da es dem Reichswehrminiſter
angeſichts der unverhüllten Drohungen der Linken unmöglich
ſei, im Reichstag die Gemüter zu beſänftigen und die
Reichs=
regierung vielleicht ſogar vor einem Mißtrauensvotum der
Mehrheit des Hauſes zu bewahren. Einen ſehr harten Kampf
mit ſich ſelbſt hat unzweifelhaft der Reichspräſident von
Hinden=
burg ausgefochten. Als alter Soldat ging es ihm natürlich gegen
den Strich, das Abſchiedsgeſuch eines Mannes
entgegenzuneh=
men, der zu den beſten Soldaten gehört, die das deutſche Volk
jemals hervorgebracht hat und dem das deutſche Volk in der
Nachkriegszeit unendlich viel verdankt. Ihm war der Fall um
ſo peinlicher, als er künſtlich zu einer Haupt= und Staatsaktion
gemacht worden war und wohl kaum den Abſchied des Generals
von Seeckt rechtfertigen konnte. Auf der anderen Seite mußte
er aber als Reichspräſident die innenpolitiſche Sitation in
Rechnung ſtellen und namentlich auf die Reichsregierung ſelbſt
Rückſicht nehmen. Dieſen zwingenden Notwendigkeiten konnte
er ſich alſo nicht verſchließen, ſo daß ſchließlich das kam, was von
links her ſyſtematiſch angeſtrebt worden war. Den Vorwurf kann
man den Verbreitern der Meldung über die Teilnahme des
Kronprinzenſohnes an den Reichswehrmanövern nicht erſparen,
daß der Sturz Seeckts, der ſich bei der Niederwerfung der
kom=
muniſtiſchen Herrſchaft in Deutſchland bewährt hat und der
nie=
mals von der ſich ihm oft gebotenen Möglichkeit, ſich zum
Dik=
tator auszurufen, Gebrauch machte, ihr Werk iſt. Möglichkeiten
gab es genug, hinter den Kuliſſen und ohne großes Aufſehen mit
der Affäre reinen Tiſch zu machen. Von dieſen Möglichkeiten
hat man aber keinen Gebrauch gemacht, und das iſt tief zu
be=
klagen.
Ueber die Nachfolgeſchaft von Seeckt iſt natürlich bis zur
Stunde noch nichts entſchieden. Wahrſcheinlich wird der
Reichs=
präſident den rangälteſten General an die Stelle Seeckts berufen.
Vielleicht greift man auch auf einen anderen Offizier zurück.
Gerade die Regelung dieſer Frage bringt neuen Konfliktsſtoff.
Paßt der neue Chef der Heeresleitung der Linken nicht, dann
geht der Streit in der Oeffentlichkeit weiter. Dabei iſt es gar
nicht zu vermeiden, daß Perſonen wie der Reichspräſident oder
der Reichswehrminiſter den Anprall der Angriffe auszuhalten
haben. Aber bis dahin werden wohl noch etliche Tage vergehen,
ſo daß man zunächſt abzuwarten haben wird, auf welchen
Gene=
ral die Entſcheidung des Reichspräſidenten fällt. Unerhört iſt
allerdings, daß jetzt von etlichen Blättern behauptet wird, durch
den Abſchied Seeckts ſei eine Rivalität unter den Generälen
heraufbeſchworen worden, daß ſich innerhalb des Offizierkorps
eine Bewegung zugunſten Seeckts in der Richtung bilde, für den
ſcheidenden Chef der Heeresleitung eine Aktion zu unternehmen.
Das heißt die Würde der Reichswehr und ihrer Offiziere in den
Staub ziehen, die keine andere Aufgabe kennen, als ihrem
Vater=
lande zu dienen, auch dann, wenn ſich perſonelle Aenderungen
vollziehen, die ſie auf das tiefſte beklagen.
Seeckts Verdienſie.
Was Generaloberſt v. Seeckt als Chef der Heeresleitung geleiſtet
hat, iſt bereits heute von hiſtoriſcher Bedeutung. Er hat die
Truppe, die durch Werbung aufgebaut werden mußte, und die
durch allerlei unbrauchbare Elemente geſtört war, zu einer
difziplinierten, prachtvollen Armee zuſammengeſchweißt, die heute
durch Gediegenheit der Führer und Mannſchaften das erſetzt,
was ihr an Zahl fehlt. Das Beſtreben des Generaloberſt v. Seeckt
ging dahin, die fehlende Quantität durch geſteigerte Qualität
zu erſetzen, und mit eiſerner Fauſt hat er alle Widerſtände
ge=
brochen und in ſyſtematiſcher Arbeit den Aufbau ſo weit
vol=
lendet, daß ſchon jetzt große Manöver abgehalten werden
konn=
ten, von denen das Jahr 1926 Zeugnis ablegt. Die heutige
deutſche Reichswehr, die nicht nur in Deutſchland, ſondern in
der gauzen Welt hoch angeſehen und anerkannt iſt, hat dies in
erſter Reihe dem Wirken v. Seeckts zu verdanken. Durch ſein
Wirken hat es Generaloberſt v. Seeckt verſtanden, ſich das
Ver=
trauen aller politiſchen Kreiſe Deutſchlands ebenſo zu erwerben,
wie das der ausländiſchen Politiker, die ihm im Anfang
ziem=
lich feindlich gegenüberſtanden. Die deutſche Reichswehr ſieht
in ihm mit Recht nicht nur ihren Führer, ſondern auch ihren
erſten großzügigen Organiſator, deſſen Verdienſte nicht vergeſſen
werden.
Das Dankſchreiben des Reichspräſidenten.
Berlin, 8. Oktober.
Der Herr Reichspräſident hat an Generaloberſt von Seeckt
in Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches nachfolgendes
Hand=
ſchreiben gerichtet:
„Sehr verehrter Herr Generaloberſt! Ihrem Antrag um
Ent=
laſſung aus dem Heeresdienſt habe ich in der anliegenden
Ur=
kunde entſprochen. Ich ſehe Sie mit großem Bedauern aus dem
Heeresdienſt ſcheiden, und es mir ein aufrichtiges Bedürfnis,
Ihnen in dieſer Stunde namens des Reiches und eigenen
Na=
mens von Herzen zu danken für alles, was Sie im Krieg und
im Frieden für das Heer und für das Vaterland getan haben.
Ihr Name iſt mit zahlreichen Ruhmestaten unſeres Heeres im
Weltkriege verbunden und wird in der Kriegsgeſchichte
unver=
gänglich weiterleben, ebenſo die ſtille und entſagungsvolle Arbeit,
in der Sie in den hinter uns liegenden Jahren der
Nachkriegs=
zeit die neue Reichswehr aufgebaut und ausgebildet haben, und
ebenſo groß ſind die Verdienſte, die Sie ſich in den hinter uns
liegenden Jahren der Erſchütterung des Reiches um die
Erhal=
tung der Ordnung und der Autorität des Staates erworben
haben. Alles dieſes wird Ihnen unvergeßlich bleiben.
Ich hoffe zuverſichtlich, daß Ihr vielſeitiges Wiſſen und
Können, Ihre Tatkraft und reiche Erfahrung auch künftig
un=
ſerem Vaterland nutzbar ſein werden und bin in dieſer
Erwar=
mit kameradſchaftlichen Grüßen
tung
Ihr ergebener gez. v. Hindenburg.”
* Die preußiſche Volkspartei
Foglitionsbereit.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die preußiſche Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei
hat in den letzten Tagen verſchiedentlich Sitzungen abgehalten,
auf deren Tagesordnung die Frage der Einſtellung der Fraktion
zu einer evtl. Teilnahme, an der Regierung ſtand. In dieſen
Verhandlungen kam man überein, im Anſchluß an eine vor
Monaten vom Miniſterpräſidenten Braun ergangene und auch
von volksparteilicher Seite beantwortete Anregung, ebenſo im
Anſchluß an die Unterhaltung Leidig=Heß ſowohl dem
Miniſter=
pröſidenten wie auch dem Zentrum noch einmal in aller Form
mitzuteilen, daß die Fraktion bereit ſei, in ernſthafte
Beſppechun=
gen über die Frage der Großen Koalition einzutreten.
Maß=
gebend für dieſen Beſchluß war in erſter Linie das gerade in
der D.V.P. außerordentlich ſtark ausgeprägte ſtaatserhaltende
Moment, daß eine Oppoſition um jeden Preis unmöglich
er=
ſcheine. Dann war es die ſehr ungünſtige Lage der Weiwarer
Koalition ſelbſt, die innerhalb der Deutſchen Volkspartei die
Stimmung dafür ſtärkte, ſich in Verhandlungen über eine
Ver=
breiterung des Regierungsblockes einzulaſſen. Es haben die
Ar=
beiten der Regierung in den letzten zwei Jahren gezeigt, daß ſie
ohne die D.V.P. entweder nichts leiſten kann, oder aber ihre
Hilfe nur zu oft in Anſpruch nehmen mußte. Auch aus der
Wei=
marer Koalition heraus iſt ſehr oft zu erkennen gegeben worden,
daß wan eine Beteiligung der D.V.P. in der Regierung für ſehr
wünſchenswert halte. Miniſterpräſident Braun fühlte vor einigen
Monaten ſelbſt in dieſer Richtung vor und erhielt auch eine
poſitive Antwort, ließ dann aber die ganze Angelegenheit
ver=
ſacken. Braun wie auch das Zentrum ſind bereits von dem
Be=
ſchluß der Fraktion unterrichtet. Gleichzeitig iſt auch das
Zen=
trum aufgefordert worden, eine klare Anzwort darauf zu
ertei=
len, ob es gewillt ſei, ernſthafte Unterhandlungen einzuleiten,
Unterhandlungen aber, die Ziel und Richtung haben. Aus der
Andwort des Zentrums wird ſich erſehen laſſen, ob ſich
Aus=
ſichten dafür eröffnen, die Koalition in Preußen zu verbreitern.
Daß die Erweiterung den jetzigen Regierungsparteien nur
Vor=
teile bringt, dürfte dieſen klar ſein. Man darf alſo erwarten,
daß ſie ihrerſeits ſich bereit finden, diesmal Konzeſſionen zu
machen, die einen Eintritt in die Regierung gerechtfertigt
er=
ſcheinen laſſen. Ebenſo darf wan erwarten, daß die perſonellen
Umgruppierungen in Preußen zunächſt abgeſtoppt werden, um
nicht vollends ſo Tatſochen zu ſchaffen, die ſich vielleicht
ungün=
ſtig auswirken könnten. Ueber die Forderungen, die von der
D. V. P. bei etwaigen Beſprechungen über die
Regierungserwei=
terung zu ſtellen ſind, iſt in der Fraktionsſitzung nichts beſchloſſen
worden. Man hat ſich aus grundſätzlichen Erwägungen heraus
lediglich mit der Frage der Koalitionserweiterung beſchäftigt
und ſich in poſitivem Sinne entſchieden. Es liegt jetzt bei der
Gegenſeite, ob die D.V.P. in die Regierung gehen oder
weiter=
hin draußen bleiben wird, und die Regierung, wie bisher,
wich=
tige Fragen nicht erledigen kann, weil ſie die erforderliche
Mehr=
heit im Parlament nicht hinter ſich hat.
Franzöſiſche Wirtſchaftsprobleme.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, den 8. Oktober 1926.
Auf dem Wege der deutſch=franzöſiſchen Annäherung ſind
bedeutſame Schritte zu verzeichnen, wenn auch die Atmoſphäre
weiter gewitterſchwül bleibt. Jedenfalls wird die Rede
Streſemanns in Köln nur in günſtigem Sinne
ausge=
legt, und dies ſowie das Zuſtandekommen des
Stahl=
kartells hat gerade in ernſteſten politiſchen Kreiſen einige
optimiſtiſche Stimmung aufkommen laſſen.
Das Inkrafttreten des Stahlkartells iſt ohne Zweifel ein
außerordentlich wichtiges Ereignis. Zu glauben, daß ſolche
wirt=
ſchaftlichen Abkommen die Aufgaben der Politik erledigen
könn=
ten, hieße allerdings die Lage gewaltig verkennen. Nur im
Zu=
ſammenhang mit der politiſchen Verſtändigung können ſolche
wirtſchaftlichen Transaktionen eine wirkliche geſchichtliche
Be=
deutung gewinnen. Doch könnten die Konſequenzen des
Stahl=
kartells unter günſtigen Umſtänden unüberſehbar groß ſein. In
Paris iſt vielleicht ſchon jetzt etwas davon zu verſpüren; es iſt
ja gar kein Geheimnis, daß ſelbſt Faktoren, die ſonſt der
Briand=
ſchen Politik nicht immer günſtig gegenüberſtehen, und ſogar
Poincaré ſelbſt dem Gedanken eines Stahlkartells ſtets
ſympathiſch gegenüberſtanden. Auf der anderen Seite iſt man
aber dem Stahlkartell — ſeine Struktur iſt noch nicht in allen
Einzelheiten bekannt — doch auch nicht überall mit Sympathie
begegnet. Man ſprach davon, daß dies ſogar in den
Vereinig=
ten Staaten der Fall war. Doch ſcheint uns das entſchieden
übertrieben. Einzelne Blätterſtimmen jenſeits des großen
Ozeans ſind nicht ſehr hoch zu werten, und eine öffentliche
Mei=
nung über europäiſche Fragen gibt es angeblich nicht. Der Fall
iſt ganz anders hinſichtlich Englands und Italiens. Es wurde
oft betont, und ſogar von den zuſtändigen Stellen, daß man
Englands Beitritt gerne ſehen würde. England iſt aber dem
Kartell nicht beigetreten, und die Kommentare jenſeits des
Kanals laſſen erkennen, daß man ſich über das Perfektwerden
nicht beſonders freut. Bis zu dem Beſuch Franquis, des
bel=
giſchen Finanzminiſters, in Paris, war man hier der Meinung,
daß hinter der belgiſchen Weigerung — ſie hat im übrigen die
ſchon vorher knappen freundſchaftlichen Gefühle Frankreichs für
Belgien noch weiter abgekühlt — amerikaniſche
Macht=
faktoren zu ſuchen geweſen ſeien. Der Pariſer Beſuch
Franc=
quis hat aber die franzöſiſche Politik von der Irrigkeit dieſer
Auffaſſung abgeblich zum Teil überzeugt.
Als ſelbſtverſtändlich akzeptiert man hier die Tatſache, daß
in Italien das Stahlkartell als ein Attentat gegen
den Fascismus dargeſtellt wird. Die „Tribuna” — ſie ſoll
Muſſolini beſonders nahe ſtehen — iſt der Meinung, daß jede
internationale Koalition in der Induſtrie gegen den Fascismus
gerichtet iſt. Das erinnert lebhaft an die ſtändige Unruhe, mit
der man in Moskau jede diplomatiſche Bewegung in Europa
verfolgt.
Die ruſſiſche Politik gibt in Paris übrigens wieder
zu raten. Man weiß nicht, ob die ruſſiſche Annäherung an
Europa und an England, die Kraſſin in die Wege geleitet hat, —
ſogar von der Anerkennung gewiſſer Schulden war die Rede —
der rein wirtſchaftlichen Notwendigkeit einer Wandlung
in der ruſſiſchen Politik — oder ſchließlich und endlich (und wir
haben ſchon Aehnliches erlebt) einem Börſenmanöver
ent=
ſpringt. Manche ſprechen ſchon davon, daß England es iſt,
welches diesmal die Annäherung an Rußland ſucht. Dabei iſt
natürlich nicht etwa an eine politiſche Orientierung= zu denken,
ſondern an die Tatſache, daß die engliſche Induſtrie ſich
in einer verzweifelten Lage befindet. Der Kohlenſtreik
zeigt ſeine Folgen, und während des Jahres 1926 hat man
100 000 Tonnen franzöſiſchen Stahl nach England
eingeführt. Das ſpricht eine deutliche Sprache und macht
erklär=
lich, weshalb England gegenwärtig nur platoniſche Gefühle für
oder wider das Stahlkartell hat.
Das große Problem der franzöſiſchen Politik bleibt nach wie
vor die Sanierung der franzöſiſchen Finanzen. In den
Vorder=
grund wird die Außenpolitik geſtellt und die Eröffnung der
Kammer — befürchtet. Poincaré bleibt ſtarr bei ſeinen eigenen
Methoden. Es verlautet nichts Klares, nichts
Ein=
deutiges und nichts Offenes über das Wie und Wann
der Stabiliſierung. Ueber die Vor= und Nachteile wird geſtritten.
Immer wieder tauchen neue Möglichkeiten auf, um ſofort
wie=
der zu verſchwinden. So wollte man dem Beſuch Francquis
auch in dieſer Beziehung eine große Bedeutung beimeſſen, doch
kann ſchließlich hier nur von einer negativen Bedeutung
ge=
ſprochen werden. Aus Brüſſel verlautet jetzt, daß die
Stabiliſie=
rung des belgiſchen Franken ſchon bis zu 30 Prozent fertig ſei,
wohingegen Poincaré in ſeinem außerordentlich bedeutſamen
Bericht an die Präſidenten der Finanzkommiſſionen, in dem er
übrigens auch auf die bisherigen Errungenſchaften ſeiner
Finanz=
politik hinwies, darlegt, daß das Werk zur Sanierung des
Franken ſich erſt im Anfangsſtadium befinde. Solange
aber die franzöſiſche Sanierung nicht durchgeführt iſt, wird die
Stabiliſierung des belgiſchen Franken eine ſehr heikle und
pein=
liche Aufgabe ſein. Mißlungene Verſuche in der Vergangenheit
haben ferner davon überzeugt, daß ein in dieſer Beziehung
gefaß=
ter Pariſer Beſchluß wahrſcheinlich eine Enttäuſchung ſein wird.
Die franzöſiſche Finanzpolitik hat aber wirklich noch ſehr
große Schwierigkeiten vor ſich. Alle Wege führen nach New York,
wenigſtens in der Finanzpolitik, und wenn über die Möglichkeit,
die deutſchen Eiſenbahnobligationen in Amerika zu placieren,
jetzt günſtigere Informationen einlaufen, in der
Schulden=
frage zeigt ſich Amerika unnachgiebiger als je. Sogar gewiſſe
moraliſche Zugeſtändniſſe an die franzöſiſche Politik, die
über=
haupt keinen praktiſchen Wert hatten, will man nicht gewähren.
Man folgert daraus hier, daß die Ausſichten der Demokraten
bei den amerikaniſchen Wahlen ſehr ſchwach ſein müſſen.
Die franzöſiſche Regierung wie die Kammer ſtehen alſo vor
einer ſehr heiklen Aufgabe, und es iſt verſtändlich, daß viele für
die Poſition der Regierung bei der Eröffnung der Kammer
be=
ſergt ſind. Denn es kann ſich bald der Fall ereignen, daß die
Regierung all ihre Kraft und ihr ganzes Anſehen einſetzen muß,
um vor der Kammer ſchwerwiegende Beſchlüſſe
zu erzwingen.
Seite 2
Samstag, den 9. Oktober 1926
Nummer 280
Berlin, 8. Oktober.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute vormittag
den bolivianiſchen Geſandten und den japaniſchen Botſchafter in
Audienz. Im Anſchluß daran ſtattete der ſcheidende engliſche
Botſchafter Lord d: Abernon dem Reichspräſidenten ſeinen
Abſchiedsbeſuch ab. Der
engliſche Botſchafter
hielt dabei eine längere Anſprache, in der er u. a. erklärte:
Wenigen Botſchaftern iſt es vergönnt geweſen, in dem Lande,
bei dem ſie beglaubigt waren, Zeuge derartiger Umwälzungen
zu ſein, wie ſie während, der ſechs Jahre meines hieſigen
Aufenthaltes ſich hier zugetragen haben. Ich
beobach=
tete, wie das Deutſche Reich durch ein finanzielles Chaos
zu finanziellem Gleichgewicht ſchritt. Ich konnte feſtſtellen, wie
der Wiederaufbau der deutſchen Induſtrie und des deutſchen
Handels auf einer Grundlage ſich vollzog, die eine gute
Vorbe=
deutung für das zukünftige wirtſchaftliche Gedeihen dieſes
großen Landes iſt. Im Bereich der Politik ſind die
Unwand=
lungen nicht weniger bemerkenswert geweſen. Ich verlaſſe ein
Deutſchland, das in Frieden mit ſeinen Nachbarn lebt, deſſen
Sicherheit durch den Vertrag von Locarno verbürgt, deſſen Platz
unter den Völkern durch die einmütige Zuſtimmung in Genf
be=
gründet iſt. Es iſt ihnen vergönnt geweſen, Herr
Reichsprä=
ſident, beim Abſchluß dieſer hiſtoriſchen Entwicklung an der
Spitze des Deutſchen Reiches zu ſtehen, zu den Auszeichnungen
ihrer langen Laufbahn unvergänglichen Ruhm hinzuzufügen und
die Sache des Friedens gefördert zu haben. Ich werde ſtets eine
lebhafte Erinnerung an Berlin bewahren, an die vie verſagende
Liebenswürdigkeit und Aufrichtigkeit der zahlreichen Miniſter
und hohen Beamten, mit denen zu verhandeln ich das
Ver=
gnügen hatte. „Ich kann nur wünſchen, daß mein Nachfolger
die gleiche Rückſichtnahme und das gleiche Entgegenkommen
finden möge, das ich ſelbſt gefunden habe.
Der Reichspräſident
erwiderte u. a.: Ich danke Ew. Exzellenz aufrichtig für die
lie=
benswürdigen Worte, die Sie in dieſer Stunde, in der Ihre hohe
Miſſion in dieſem Lande ihr Ende erreicht hat, an mich zu
rich=
ten die Güte hatten. Seien Sie verſichert, daß Ihre
anerken=
nenden Aeußerung über Deutſchland und ſeine Staatsmänner
bei uns ein lebhaftes Echo finden werden. Sie haben ſich nicht
nur damit begnügt, die offiziellen Beziehungen zwiſchen Ihrer
hohen Regierung und der Reichsregierung wieder auf den
Stand des gegenſeitigen Vertrauens zurückzuführen, ſondern
haben ſich auch bemüht, ſich in die Lage des deutſchen Volkes
hineinzudenken und die unerhört ſchwierigen Verhältniſſe
Deutſch=
lands zu verſtehen, insbeſondere auch in wirtſchaftlichen Fragen,
ſowie Ihre reichen Kenntniſſe und Erfahrungen zur Verfügung
geſtellt. Ihre Miſſion endet mit einem bedeutungsvollen
Ab=
ſchnitt in der europäiſchen Nachkriegsgeſchichte. Mit dem
In=
krafttreten der Locarnoverträge und mit dem Eintritt
Deutſch=
kands in den Völkerbund hat die auf einen dauerhaften
euro=
päiſchen Frieden hinzielende Politik einen wichtigen Schritt
vor=
wärts getan. An dieſer Geſtaltung haben Sie maßgeblichen
Anteil genommen, der ihnen nicht vergeſſen werden wird. Wenn
Sie nunmehr, Ihrem Wunſche folgend, in Ihre Vaterland
zu=
rückkehren, ſo ſehen wir Sie mit aufrichtigem Bedauern ſcheiden.
Dieſes Bedauern erſtreckt ſich auch auf Lady d’Abernon, die es
verſtand, in den Jahren ihres Hierſeins die Botſchaft in der
Wilhelmſtraße zu einem geſellſchaftlichen Mittelpunkt zu machen.
An den beiden letzten Empfängen nahmen außer den Herren
der Umgebung des Reichspräſidenten, Reichsminiſter des
Aus=
wärtigen Dr. Streſemann und Staatsſekretär des Auswärtigen
Amts Dr. v. Schubert teil.
Germersheim vor dem Auswärtigen Ausſchuß.
Berlin, 8. Oktober.
Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstags wurden unter
Vorſitz des Abg. Hergt (Dnatl.) die Fälle Germersheim, im
Zuſammenhang mit den übrigen Zwiſchenfällen der jüngſten Zeit
in den beſetzten Gebieten, behandelt. Reichsminiſter für die
beſetzten Gebiete Dr. Bell gab eine ausführliche Darſtellung der
Vorgeſchichte und des Tatbeſtandes der Fälle Germersheim. Nach
längerer Ausſprache, an der ſich die Vertreter aller anweſenden
Fraktionen beteiligten, ſtellte der Vorſitzende feſt, daß mit
Aus=
nahme der kommuniſtiſchen Mitglieder der Ausſchuß in
Ueber=
einſtimmung mit dem Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete
Dr. Bell der Auffaſſung ſei, daß die vorliegenden tief
be=
dauerlichen Einzelfälle von deutſcher Seite mit aller
Beſchleunigung und unter nachdrücklichſter
Wah=
rung deutſcher Intereſſen geklärt und weiter
ver=
folgt werden müſſen, und daß dieſe ſich immer mehr häufenden
Fälle in ihrer Geſamtheit nur als draſtiſcher Beweis für
die Unmöglichkeit einer weiteren Fortdauer
der Beſetzung zu werten ſind.
Vom Tage.
Der preußiſche Staatsrat ſtimmte geſtern dem
Geſetz=
entwurf über die Vermögensauseinanderſetzung
zwiſchen dem preußiſchen Staat und den Mitgrie= des Deutſchen Heamtenvundes
dern des ehemals regierenden preußiſchen
Königs=
hauſes gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und
Kommuni=
ſten zu.
Der Termin für die Neuwahlen zum Sächſiſchen
Land=
tag wurde nunmohr endgültig auf den 31. Oktober, für die
Gemeinde=
verordnetenwahlen in Sachſen, auf den 14. November
feſt=
geſetzt.
In Warſchau weilen gegenwärtig die polniſchen Geſandten
in Paris, London und Berlin. Die Zuſammenkunft hängt nicht folgende Miniſter erſchienen: Reichspoſtminiſter Stingl, der
preu=
nur mit den angekündigten polniſchen Perſonalverändewungen auf
pol=
niſchen diplomatiſchen Poſten zuſammen, ſondern auch, wie der „Kurjer
Poranny” erfährt, mit der Notwendigkeit eines
Meinungsaus=
tauſches über aktuelle politiſche Fragen.
Aus Liſſabon wird gemeldet, daß in Santarem eine
Meu=
terei ausgebrochen ſei. Die Aufſtändiſchen haben die Kaſerne
der Republikaniſchen Garde mit Bomben angegriffen. Die Meuterei
hat einen rohaliſtiſchen Charakter.
Sechs amerikaniſche Zerſtörer ſind in Hongkong
ein=
getroffen.
Geſtern ging die Tagung der engliſchen
Konſervati=
ven Partei zu Ende, auf der noch eine Reihe von
Reſolutio=
nen angenommen wurde, u. a. gegen die ruſſiſche Propaganda in
Eng=
land und für Ausweiſung aller ruſſiſchen Sowjetbeamten.
Befriedungsmaßnahmen
anläßlich der Räumung der Kölner Zone.
Berlin, 8. Oktober.
Die Räumung der Kölner Zone hat zu Verhandlungen der
beteilig=
den Regierungen über neue Befriedigungsmaßnahmen geführt, die mit
dem Schlußprotokoll vom 20. Auguſt ds. Js. abgeſchloſſen wurden. Wie
der preußiſche Juſtizminiſter in einer allgemeinen Verfügung ausführt,
iſt bei den Verhandlungen beiderſeits der Erwartung Ausdruck gegeben
worden, daß die Vereinbarungen eine ihrem Geiſte entſprechende
weit=
herzige Auslegung und Anwendung erfahren werden. Wie der Amtliche
Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, knüpfte der preußiſche Juſtizminiſter an
die Verhandlungen folgende Bemerkungen: Die deutſche Regierung hat
zugeſagt, daß ſie alle Mittel, über die ſie verſigt, mit Einſchluß
der=
jenigen der Juſtizverwaltung anwenden wird, um zu verhindern, daß
unmittelbare oder mittelbare Vergeltungsmaßnahmen gegen irgend
je=
mand wegen ſeines Gehorſams gegenüber den Anweiſungen der
Be=
ſatzungsbehörden wegen Dienſte, die er ihnen geleiſtet oder wegen
Be=
ziehungen, die er mit dieſen Behörden unterhalten hat, ergriffen werden.
Dieſe Zufage erſtreckt ſich in örtlicher Hinſicht auf Vorkommniſſe, die
ſich in den gemäß dem Rheinlandabkommen beſetzten Gebieten mit
Ein=
ſchluß der inzwiſchen geräumten Kölner Zone ereignet haben und
An=
gelegenheiten dieſer Gebiete betreffen. In zeitlicher Hinſicht erſtreckt ſie
ſich angeſichts der in London für die Zeit vom 10. Januar 1923 bis
1. September 1924 bereits vereinbarten Amneſtie auf Vorkommniſſe, die
ſich ſeit dem Beginne der Beſetzung bis zum 10. Januar 1923 ſowie ſeit
dem 1. September 1924 bis zum 1. Februar 1926, der Räumung der
Kölner Zone, zugetragen haben. Sie ſoll jedoch auch für die Zeit vom
1. Februar 1925 bis zu ihrem Inkrafttreten, alſo bis zum 18. September
1926 inſoweit Anwendung finden, als die Umſtände es geſtatten. Der
zugeſicherte Schutz der hier fraglichen Perſonen ſoll mit den Mitteln der
Verwaltung herbeigeführt werden. Zu dieſen Mitteln wird insbeſondere
die Ausübung des Gnadenrechtes und der Verzicht auf Strafverfolgung
zu rechnen ſein. Hochverrat, Landesverrat, Spionage und Verrat
mili=
täriſcher Geheimniſſe ſcheiden aus dem Anwendungsbereich der Zuſage
grundſätzlich aus. Die deutſche Regierung hat ferner zugeſagt, daß die
den deutſchen Behörden bekannt gewordenen Entſcheidungen der
Rhein=
landoberkommiſſion, die ſich auf Angelegenheiten der inzwiſchen
geräum=
ten Kölner Zone bezogen haben, nicht mit Rickwirkung auf die Zeit
vor der Räumung der Kölner Zone beſeitigt werden ſollen.
Die Beſatzungsmächte haben ſich verpflichtet, binnen zwei Wochen
nach Inkrafttreten der Abmachungen den deutſchen Behörden die
Reichs=
angehörigen zu übergeben, die in Strafanſtalten des beſetzten Gebietes
in Haft ſind, von Militärgerichten wegen ſolcher Taten verfolgt werden
oder verurteilt wurden, die ſie im Ruhrgebiet, in den Brückenköpfen
Duisburg=Ruhrort und Düſſeldorf oder in der Kölner Zone begangen
haben. Es ſei denn, daß es ſich um Verbrechen gegen das menſchliche
Leben mit Todesfolge handelt. Die Beſatzungsmächte haben ferner
Straffreiheit für alle Straftaten zugeſagt, die in den beſetzten Gebieten
ſeit Beginn der Beſetzung bis zum 1. Februar 1926 begangen worden
ſind, mit Ausnahme der Straftaten des gemeinen Rechts oder der
Spionage. Endlich hat die Rheinlandoberkommiſſion in Ausſicht geſtellt,
daß Anträge der deutſchen Regierung auf Milderung von vorſtehenden
Zuſagen nicht betroffenen Urteilen der Beſatzungsgerichte einer
wohl=
wollenden Prüfung unterzogen werden ſollen. Für die Austragung
von Meinungsverſchiedenheiten über die Ausführung des Abkommens
iſt ein Verfahren gütlicher Verhandlungen vorgeſehen. Für die Zukunft
iſt deutſcherſeits zugeſagt worden, daß die deutſchen Behörden es ſich
an=
gelegen ſein laſſen werden, diejenigen Perſonen, die den
Beſatzungs=
behörden Dienſte leiſten oder mit ihnen in Beziehungen ſtehen, mit allen
ihnen zu Gebote ſtehenden geſetzlichen Mitteln gegen jeden rechtswidrigen
Vergeltungsakt im Geiſte des Protokolls von London und den
Ab=
machungen von Locarno zu ſchützen, ohne daß dieſen Perſonen damit
eine bevorrechtigte Rechtsſtellung gewährt würde. Andererſeits hat die
Ny inlandkommiſſion eine alsk eldige Aufhebung der ſogenannten
Schutz=
verordnungen, die einſeitige Eingriffe der Interallierten
Rheinland=
kommiſſion in die deutſche Juſtiz= und Verwaltungshoheit vorſehen,
zugeſagt.
Die Vollverſammlung
Die Gründungsfeier.
Berlin, 8. Oktober.
Zu der heutigen Konſtituierungsverſammlung des neuen
Deutſchen Beamtenbundes waren außer Reichskanzler Dr. Marx,
Reichsinnenminiſter Dr. Külz und Miniſterpräſident Braun noch
ßiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer, der preußiſche
Landwirt=
ſchaftsminiſter Steiger und der preußiſche Finanzminiſter Dr.
Höpker=Aſchoff. Außerdem nahmen viele Reichs= und
Landtags=
abgeordnete aus allen bürgerlichen Parteien an der
Verſamm=
lung teil.
Bundesvorſitzender Rektor Flügel führte u. a. aus, der
neue Beamtenbund ſei ſtaatsbejahend, ſtaatserhaltend und
ſtaats=
fördernd und werde keine Beſtrebungen dulden, die auf eine
Zerteilung des Staates hinausführten. Der neue Bund ſei
parteipolitiſch und konfeſſionell neutral. Der neue Bund ſei,
wie bisher, bereit, mit allen Spitzenverbänden der Arbeiter und
Angeſtellten ohne Unterſchied der Richtung in allen Fragen und
in der Sozialpolitik praktiſch zuſammenzuarbeiten. Der
Vor=
ſitzende des Geſamtverbandes der deutſchen
Beamtengewerkſchaf=
ten, Fritz Gutſche, ſtellte feſt, daß der von ihm geführte
Ver=
band ſich mit den programmatiſchen Erklärungen des
Vorſitzen=
den des Deutſchen Beamtenbundes vollkommen einverſtanden
er=
kläre. Damit wurde ein Antrag, der den Zuſammenſchluß
anerkennt, angenommen.
Bundesvorſitzender Flügel begrüßte darauf im Namen des
neuen Bundes den Reichskanzler Dr. Marx, die Reichsminiſter
Dr. Külz, Dr. Stingl, die Vertreter des Reichsfinanzminiſters,
des Reichsarbeitsminiſters, des Reichswehrminiſters, den
Staats=
ſekretär in der Reichskanzlei Dr. Pünder, ferner den preußiſchen
Miniſterpräſidenten Braun, die preußiſchen Miniſter Höpker=
Aſchoff und Hirtſiefer.
Hierauf ergriff der
Reichskanzler Dr. Marg
das Wort und führte u. a. aus, ſelten ſei er der Einladung zur
Konſtituferung einer neuen Organiſation ſo freudig gefolgt, wie
am heutigen Tage. Der deutſche Volksſtaat habe mit der
Neu=
gründung des Deutſchen Beomtenbundes wieder einen
bedeu=
tenden Schritt vorwärts getan zu ſeiner Feſtigung und ſeiner
Stärke. Die Reichsregierung habe allen Anlaß, denen, die zu
dieſer bedeutungsvollen Staatsaktion beigetragen haben,
herz=
lichen Dank auszuſprechen. Er verhandele lieber mit einer Stelle,
als mit zwölf Stellen, von denen jede die andere zu übertrumpfen
ſuche. Bei dem geſunden Sinn der deutſchen Beamtenſchaft ſei
er überzeugt, daß alle gefaßten und noch zu faſſenden Beſchlüſſe
im Sinne des ganzen deutſchen Volkes liegen werden. Der
Reichskanzler begrüßte es beſonders, daß der neue Bund ſeine
Intereſſen überparteilich darſtelle. Das politiſch Neutrale ſei
im Sinne eines hohen Ideals aufzufaſſen, welches Großes für
das Wohl des Staates und des Volkes erſtrebe. Wenn dies
ge=
ſchehe, dann werden auch die Irrtümer und Gegenſätze
auf=
hören. Einheit des Reiches, Wohlfahrt der Länder und
Wohl=
fahrt des geſamten deutſchen Volkes, das ſei das mit dem
Be=
griff „politiſch neutral”, zu Bezeichnende. Es dürfe für den
Deutſchen Beamtenbund keine Frage der Staatsform mehr geben.
Die Verfaſſung ſei da und ſie zu ſchützen und zu ehren, ſei die
Hauptpflicht des Beamtenſtandes. Das Beamtenweſen und das
Beamtentum habe in den ſchlimmſten Zeiten des Vaterlandes
den Gang der ruhigen Entwicklung ermöglicht. Das
Beamten=
tum wäre geradezu zu Rettern des Vaterlandes geworden. Jetzt
müſſe an der Verfaſſung feſtgehalten werden. Sie müſſe geachtet
und geehrt werden; wenn auch die Republik gefeſtigt daſtehe, ſo
fehle ihr doch vielfach die Achtung, die ſie zu beanſpruchen habe.
Was man ſich in dieſer Beziehung in einzelnen Kreiſen geſtatte,
ſei in England und Amerika unmöglich. Die Verfaſſung ſei die
Grundlage unſeres ferneren Aufbaues, die Grundlage unſeres
geſamten Wohles. Jeder Beamte habe die Pflicht,
unerſchütter=
lich feſt und mit aller Ehrerbietung auf dem Boden der
Ver=
faſſung zu ſtehen. Der Kanzler ſchloß ſeine mit minutenlangem
Beifall aufgenommene Rede mit herzlichen Glückwünſchen für
die Vereinigung.
Nach dem Reichskanzler Dr. Marx ſprach der preußiſche
Miniſterpräſident Braun, der ebenfalls den Zuſammenſchluß
der beiden Hauptorganiſationen der deutſchen Beamten als einen
wichtigen Markſtein auf dem Wege zur organiſatoriſchen
Eini=
gung der Beamtenſchaft begrüßt.
In geheimer Abſtimmung wurde zum erſten
Bundes=
vorſitzenden des Deutſchen Beamtenbundes der bisherige
Vorſitzende Flügel mit 331 bei 2 ungültigen Stimmen und
22 Stimmenthaltungen wiedergewählt.
*Ausſiellung von Elſa Pfiſier=Kaufmann
und Julius Kaufmann.
IIn den ſchönen Räumen der Buch= und Kunſthandlung von
Heinrich Schroth in der Rheinſtraße hielt vor einigen Wochen
der geſchätzte Kunſthiſtoriker Dr. Ernſt Zeh Vorträge über
roman=
tiſche Maler; er zeigte an dem Beiſpiel von Philipp Otto Runge
und Kaſpar David Friedrich, wie ſie Landſchaften mit anderen
Augen anſchauten als die Klaſſiziſten ihrer Zeit und betonte,
daß ſie natürlichere, der deutſchen Eigenart entſprechendere
Land=
ſchaftsbilder ſchufen, die in dem Wirklichkeitsbild auch
Stim=
mungswerte ſtark zur Geltung kommen ließen. In dieſer
Rich=
tung liegt die Kunſt von Julius Kaufmann, der eine
ſtattliche Anzahl von Oelgemälden, Aquarellen und Zeichnungen
dort zurzeit ausgeſtellt hat. Nicht, daß Kaufwann als
Roman=
tiker oder deren Nachahmer anzuſprechen wäre, oder daß er von
kunſthiſtoriſchen Theorien ſich beeinflußt zeigt, wie etwa die
Expreſſioniſten, ſondern er iſt ein Eigener, zwar keiner, der
neu=
artige, verblüffende Farbenakkorde ſucht, aber einer der den
Mut zur eigenen Geſtaltungsweiſe hat. Von der Ausſtellung
gewinnt man den Geſamteindruck, daß hinter dieſen Werken ein
Maler von weitreichendem geiſtig=künſtleriſchem Horizonte ſteht.
In einer Atelierausſtellung im Januar dieſes Jahres hatte
Julius Kaufmann vorwiegend die Ergebniſſe einer Studienreiſe
nach Italien dargeboten, jetzt gibt er einige Proben der
künſtle=
riſchen Ausbeute einer Fahrt nach Norwegen. Es ſei hier
be=
ſonders auf die Oelgemälde „Odde im Hardangerfjord” und den
„Felsberg bei Digermulen” ſowie die „Küſte von Finmarken”
hingewieſen; es ſind eigenartig erfaßte, nordiſche Landſchaften,
erhaben, herbe, in lebhaften Farben gemalt und voll Seele. Es
ſind unmittelbar wirkende Naturbilder von geſchloſſenem
Ein=
druck, obwohl die Maſſen teilweiſe ſtark zerklüftet ſind.
Beſon=
ders iſt die Tiefenwirkung bemerkenswert, denn dadurch
er=
ſcheinen Kaufmanns Landſchaften wie Ausſchnitte aus der
un=
endlichen Natur. Die Farben ſind hier die Vermittler zwiſchen
den Formen und der ſeeliſchen Anſchauung, der inneren
Har=
monie, der Stimmung, die aus den Bildern ſpricht. Das
Aquarell „Küſte von Finmarben” zeigt geradezu das Flimmern
und Tanzen der Sonnenſtrahlen auf dem Waſſer. Die
Ausſtel=
lung bietet auch einige neue Bilder von der vorjährigen
italie=
niſchen Reiſe des Künſtlers, die Oelgemälde „St. Elia auf
Sizilien” und den „Hafen von Palermo” ſowie die Aquarelle
„Veſuv”, „Capri”, „Am Monte Pelegrino” und „Abendſtimmung
im Gold von Neapel‟. Die feinempfundene Farbenkultur, das
leuchtkräftige und ſatte Kolorit der Bilder gewähren einen hohen
äſthetiſchen Genuß. Auch hier iſt die Seele der Landſchaft tief
erfaßt. Eine iſt darunter, die wie eine Viſion wirkt; aus
dun=
ſtiger Luft ſteigen in zarten, leuchtenden Farben die Bauten
eines Kloſters empor. Bei der Fülle des Gebotenen iſt es faſt
unmöglich, auf Einzelheiten einzugehen, doch ſei noch auf die
Zeichnungen, ebenfalls Eindrücke von Reiſen, aufmerkſam
ge=
macht. Unter dieſen Zeichnungen ſind charakteriſtiſche
Städte=
bilder, die reizvoll wirken. Da iſt z. B. das groteske
Schnecken=
haus in Baſel, ein Turm in dem alten Städtchen Nördlingen
mit ſo ſeltſamen Formen, daß man ihn für einen chineſiſchen
Turm halten könnte. Anſichten aus Aſchaffenburg, Gemünden
und anderen Orten bereichern dieſen Teil der Ausſtellung. Hier
möge auch eingereiht ſein eine Folge von Steinzeichnungen, die
zu einer Mappe vereinigt ſind; in ihnen ſpiegelt ſich das Pariſer
Straßenleben lebendig wieder.
Elſa Pfiſter=Kaufmann hat wieder, wie auf der
früheren Atelier=Ausſtellung, Bildniſſe in Oel= und Paſtell
aus=
geſtellt namentlich aber ſolche, in der von ihr bevorzugten
Ausführung, die eine Vereinigung der Aquarellmalerei mit der
farbigen Zeichnung iſt. Es läßt ſich in dieſer Technik eine ſtarke
künſtleriſche Aufwärtsentwicklung feſtſtellen, die übrigens auch
auf anderen Gebieten der Kunſtbetätigung von Frau Pfiſter=
Kaufmann wahrzunehmen iſt. In der erwähnten Art, der
Ver=
bindung von Aquarell und Oelkreide, iſt ein Bildnis des
Ober=
bürgermeiſters Dr. Gläſſing ausgeführt, eine ausgezeichnete
Leiſtung der Porträtkunſt. Die vielen anderen Bildniſſe, unter
denen das große Gemälde, das Oberſtaatsanwalt Wünzer
unge=
mein lebenswahr darſtellt, beſonders hervortritt, legen Zeugnis
ab von der Befähigung der Künſtlerin den charakteriſtiſchen
Aus=
druck ebenſowohl von Kindergeſichtern, wie von führenden
Per=
ſönlichkeiten im öffentlichen Leben feſtzuhalten. Man ſieht u. a.
zwei Studien für ein größeres Bild des Oberbürgermeiſters
Dr. Gläſſing, Porträtdarſtellungen des an die Berliner
Staats=
oper berufenen Dirigenten Otto Klemperer, des Direktors des
Frankfurter Schauſpielhauſes Richard Weichert uſw. Beſonders
eindrucksvoll iſt ein Oelgemälde „Mutter und Enkel”, deſſen
Deutung ſich aus der Anſchauung ergibt. Die Großmutter lieſt
dem Enkel aus einem Buche Märchen vor. Beſtechend durch
ſeinen Ausdruck ſind die weichen und zarten Formen des
Kin=
dergeſichts, das wie ſinnend oder träumend in die Welt blickt.
Wie ſchon geſagt, kann bei dem Umfang der Ausſtellung —
der Katalog zählt über 70 Nummern — nur auf einige
charak=
teriſtiſche Schöpfungen des Künſtlerehepaares hingewieſen
wer=
den; es ſind unter den hier nicht erwähnten, zweifellos noch
ſolche, die eine liebevolle und eingehende Betrachtung verdienen.
Dazu bietet die Ausſtellung in der Buchhandlung Schroth den
Beſuchern ausreichend Gelegenheit, da ſie bis zum 21. Oktober
geöffnet iſt, auch Sonntags während einiger Vormittagsſtunden.
Hoffentlich wird davon recht reichlichen Gebrauch gemacht, denn
ſchon die Bekundung des Invereſſes weiterer Kreiſe iſt ein
An=
ſporn um Vorwärtsſtrebende zu fördern.
*Arien= und Balladen=Abend.
Der allſeitig geſchätzte Baritoniſt Theo Heuſer erſang ſich
geſtern abend in der Berndt=Halle dankbare Zuſtimmung eines
zahlreichen, beifallsfreudigen Publikums. Die Wärme, mit der
der Künſtler begrüßt wurde, und die ſympathiſche Anteilnahme
der Zuhörerſchaft mögen dem geſchmackvollen, vornehmen Sänger,
der, obwohl fern ſeinem eigentlichen Tätigkeitsgebiet, dem
Thea=
ter, unabläſſig und zielbewußt an ſeiner Stimme arbeitet und
feilt, erfreuende Zeichen ſein, daß ihm Freundſchaft und
Zunei=
gung treu blieben, wie zur Zeit, als er zu den wertvollſten
Mit=
gliedern unſeres Landestheaters gehörte. Die Vortragsfolge
war einheitlich auf Romantik geſtimmt; ſechs Loewe=Balladen
und dann lauter Opern=Arien. Wer möchte einem Opernſänger
verübeln, wenn er Opern=Arien auch im Konzertſaal ſingt?
Be=
ſonders gelangen von den Balladen unſerer Meinung nach „Der
ſeltene Beter”, deſſen düſtere Trauer ebenſo getroffen wurde wie
die Wehmut von „Süßes Begräbnis”; die Dämonie vom „
Toten=
tanz” ſchien uns etwas unter der Dämonie eines Schnupfens
zu leiden, gegen den in dieſen Tagen niemand gefeit iſt; „Odins
Meeresritt” „Tom der Reimer” und das ſehr knifflige „Kleiner
Haushalt” bewieſen dann wieder, welch vorzüglicher
Balladen=
ſänger Heuſer iſt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß er ſich bei den
folgenden Opern=Arien beſonders „am rechten Orte” fühlte. Die
erſte Arie: Valentins Gebet aus „Margarethe” — außerhalb der
Oper ungenießbar, innerhalb der Oper auch — führte über eine
Bizetſche Arie aus „Perlenfiſcher”, einem Werke, von dem nichts
übrig blieb, als ein Stück Ballett, das in der „Carmen”
Auf=
nahme fand und dadurch unſterblich wurde, zu einer kleinen und
ganz angenehmen Stimmungsmuſik „Es ruht im Schilfe” aus
einer Oper „Nero” von Arrigo Boito, dem Komponiſten der in
Italien viel gegebenen Oper, „Mefiſtofeles”, und dann erklang
warm und beſeelt die immer ſchöne zweite Arie des René aus
Verdis, Maskenball”; hier fühlte ſich der Sänger und ſomit auch
das Publikum beſonders wohl, und herzlicher Beifall und
Blu=
men, ſchöne Blumen, erzwangen ein kleines liebes heſſiſches Lied,
„Die Gedanken ſind frei” als Zugabe. Roſenſtock begleitete,
wie man es von ihm erwartet und gewohnt iſt; alſo erklaſſig. O.
Nummer 280
Samstag, den 9. Oktober 1926
Seite 3
Indiskretion oder Verſuchsballon?
TU. New York, 8. Oktober.
Der „New York Herald” berichtet aus Paris, daß einem
Kabinettsbeſchluß zufolge die Räumung des Rheinlandes auf
Grund der Beſprechungen in Thoiry nicht in Frage komme, weil
die Frage der Eiſenbahnbons einzig und allein die alliierten
und aſſoziierten Mächte angehe. Die Pariſer
Kabinettsentſchei=
dung, ſo berichtet der „New York Herald” weiter, ſei auf Grund
von Vorſtellungen der Kleinen Entente erfolgt, die der Meinung
ſei, daß auch ihre Sicherheit durch die Rheinlandfrage berührt
werde. Die Räumung der Rheinlande könne nur unter
folgen=
den drei Bedingungen erfolgen:
1. Die Uebergabe der Ueberwachung des geſamten linken
Rheinufers an den Völkerbund und ſtändige Ueberwachung aller
Brückenköpfe und ſtrategiſchen Punkte durch vom Völkerbund
ernannte Beobachter.
2. Der Zurückziehung der Beſatzungstruppen nur unter der
Bedingung, daß Deutſchland ſich ehrenwörtlich verpflichtet, den
europäiſchen status auo nicht zu ändern, ſo daß die Reviſion
der Oſtgrenzen und der Danziger, der Korridor=, der
oberſchle=
ſiſchen und der Anſchlußfrage völlig ausgeſchaltet würde.
3. Der völligen Erfüllung der Dawesbeſtimmungen durch
Deutſchland in der Vorbringung eines wirklich ausreichenden
Grundes für die Reviſion des Dawesplanes, womit zugleich ein
Angebot verbunden ſein müßte, um die franzöſiſchen
Schulden=
verpflichtungen ausreichend ſicherzuſtellen.
Der Korreſpondent des „New York Herald” ſtellt hierzu
ausdrücklich feſt, daß ſich damit innerhalb des Pariſer Kabinetts
die Politik Poincarés gegen Briand völlig durchgeſetzt habe. Die
beſtimmte Form, in der der Korreſpondent des „New York
Herald” dieſe Nachricht übermittelt, läßt erwarten, daß der Quai
dOrſay zu ihr in irgend einer Form Stellung nimmt.
Franzöſiſcher Botſchafterwechſel in Rom und Berlin?
TU. Paris, 8. Oktober.
Das „Journal” kündigt an, daß innerhalb der franzöſiſchen
Diplomatie ein großer Wechſel bevorſtehe. Den Anfang werde
die Demiſſion des Botſchafters in Rom, Besnard,
bilden. Der Botſchafterpoſten am Quirinal ſei nie
verantwor=
tungsvoller geweſen als heute, und verlange einen Mann von
Erfahrung. Die Regierung habe ſich auf den Grafen St.
Au=
laire geeinigt, der der wirkliche Schöpfer der Entente
Cor=
diale zwiſchen Frankreich und England ſei. Sein letzter Poſten
in London falle in eine Periode, in der die franzöſiſch=engliſchen
Beziehungen am geſpannteſten waren, nämlich in die Zeit vom
Ruhrbonflikt bis zur Konferenz von London. — Der
Bot=
ſchafter in Berlin, de Margerie, werde durch den
jetzigen Botſchafter in Tobio, Paul Claudel, erſetzt werden.
Dieſe Veränderung ſei ſchon ſeit Monaten vorgeſehen. Nur eine daß der Entwurf dem Reichstag im nächſten Frühjahr zugeleitet wer=
Intervention des Präſidenten der Republik habe den Aufenthalt
de Margeries in Berlin verlängert. De Mangerie habe eine beraten werden können. Ferner arbeitet das Reichsjuſtizwiniſterium
glänzende Vevgangenheit hinter ſich. Er habe ſich in Berlin an
eine Politik anzupaſſen verſtanden, die vom Ruhrkampf bis zu
Locarno hinüberreiche. Man könne ihm deshalb nicht
vorwer=
fen, er habe es an Gewandtheit fehlen laſſen. Aber die Stunde
ſeines Rücktritts ſei gekommen, weil dieſer Poſten für Claudel
auserſehen ſei, der in Japan eine lange Vorbereitungszeit
hin=
ter ſich habe. Auf den japaniſchen Poſten werde man einen
jun=
gen Diplomaten ſetzen, der ſich bereits als Geſandter bewährt
habe. Es werde Robert de Billy, der in Bukareſt eine beſonders
glückliche Miſſion erfüllt habe, genannt. Die Darſtellung des
„Journal” wird von den meiſten anderen Blättern beſtätigt.
Polniſche Proteſinote wegen Wilna bei der
Botſchafterkonferenz.
TU. Warſchau, 8. Oktober.
Der Korreſpondent der Telunion erfährt von gut unterrichteter
Seite, daß das polniſche Außenminiſterium die Abſicht hat, eine
Proteſt=
note in der Wilnaer Frage in bezug auf den ruſſiſch=litauiſchen
Ver=
trag der Botſchafterkonferenz zu überreichen. Die polniſche Regierung / Hirſt, Generaldirektor der General Eleetrie Company, Sir Thomas
iſt der Anſicht, daß die Botſchafterkonferenz die einzige dafür zuſtändige
Stelle iſt, da Wilna laut Beſchluß der Botſchafterkonferenz vom Zahre
1923 Polen zugeſprochen worden iſt.
*Die Lindenhardter Tafelbilder
ein Frühwerk von Matthias Grünewald,
betitelt Karl Sitzmann ſein kleines Buch (C. Gießel in
Bay=
reuth), das ſeither unbekannte Bilder eines großen altdeutſchen
Meiſters der Oeffentlichkeit übergibt. Eine Unterſuchung des
Altares, die kürzlich durch Geheimrat Dornhöffer, den Leiter
der Bayeriſchen Staatsgalerien, ſtattfand, konnte die
Zuſchrei=
bung an Grünewald beſtätigen. — Der Markt Lindenhardt, eine
hochgelegene Ortſchaft der Frünkiſchen Schweiz, bewahrt in ſeiner
Pfarrkirche einen mit Schnitzfiguren und Malereien
ausgeſtatte=
ten Altar von 1503. Nach einem großen Brandunglück, das 1684
den Ort heimſuchte und die Kirche zerſtörte, kam Lindenhardt
durch Schenkung der Pfarrei Bindlach, die dem Bamberger
Dom=
kapitel unterſtand, in den Beſitz ſeines ſeltenen Kleinods, das
dem Zeitgeſchmack der reichen Bindlacher Gemeinde nicht mehr
entſprach. Die Vorderſeite des Altars zeigt im Schrein drei neu
gefaßte vollrunde Holzfiguren, eine Maria als Himmelskönigin
mit dem Hl. Vitus und Otto. Die Seitenflügel ſchmücken
her=
vorragende Reliefs, rechts die Bamberger Bistumspatrone,
Kaiſer Heinrich und Kaiſerin Kunigunde, links der Apoſtel St.
Bartholomäus, als Patron von Bindlach, und der Hl. Wolfsang.
Auf der Rückſeite befinden ſich die Malereien, die jetzt das
allge=
meine Intereſſe beanſpruchen.
Der 1,53 Meter breite Schrein zeigt auf dunkelrotem
Hinter=
grund eine Darſtellung des Schmerzensmannes, der auf grünem
Naſen vor dem Kreuzesſtamm zwiſchen Lanze und lodernder
Fackel ſteht. Von dem Querbalken des Kreuzes hängen geißel= an unſerer Techniſchen Hochſchule, vor der Theologiſchen
Konfe=
artige Marterwerkzeuge herab. Der nahen feuchten Chorſchluß=
Abblättern von Kreidegrund und Farbe auf. Beſſer erhalten ſind ren Schulen zur Anregung und zur Vertiefung ihrer Berufsarbeit
erfreulicherweiſe die Flügel, 1,59 :68 Zentimeter groß. Auf ihnen
ſind die 14 Nothelfer dargeſtellt, und zwar auf dem linken 8, auf
dem rechten 6 Heilige. Den Mittelpunkt des linken Flügels
bildet der Hl. Georg, in ſtahlgrauer Rüſtung, mit dem Drachen. III. Die pädagogiſche Behandlung dieſer Stoffe.
Um ihn gruppieren ſich St. Margareta, St. Barbara, St.
Katha=
rina, St. Blaſius, St. Chriſtophorus, St. Pantaleon und St.
Euſtachius. Den Vordergrund des rechten Flügels beherrſcht
Aegidius, Cyriakus, Achatius und St. Vitus. — Die
Tempera=
farben ſind auf dem dünnen Kreidegrund derart durchſichtig auf= es der Verfaſſer mit großer Sachkenntnis und nicht ohne
nach=
getragen, daß die Maſerung des Tannenholzes hervortritt, gleich haltigen Eindruck zu hinterlaſſen, die Berechtigung im modernen
1503 zu datieren iſt. In überzengender Weiſe ſchildert nun der
Dr. Abegg Nachfolger von Dr. Meiſier.
Miniſterialdirektor Dr. Abegg Staatsſekretär Dr. Meiſter
Wie wir erfahren, iſt Miniſterialdirektor Dr. Abegg, der
bisherige Leiter der Polizeiabteilung im preußiſchen
Innen=
miniſterium, zum Nachfolge des Staatsſekretärs Der. Meiſter
im Innenminiſterium auserſehen worden. Die Ernennung Dr.
Abeggs, die das Kabinett vorzunehmen hat, dürfte in Kürze
er=
folgen. Ueber die Nachfolgeſchaft Dr. Abeggs iſt eine
Entſchei=
dung noch nicht getroffen. Als künftiger Polizeipräſident von
Berlin, wird nach wie vor der Polizeipräſident von Köln,
Zörgiebel, genannt,
Der Reichsjuſtizminiſter über die Strafrechtsreform.
Berlin, 8. Oktober.
Geſtern haben die Beratungen der zuſtändigen Ausſchüſſe des
Reichsrats über den Entpurf eines allgemeinen deutſchen
Strafgeſetz=
buches begonnen. Der Reichsjuſtizminiſter Dr. Bell, der die
Eröffnungs=
ſitzung ſelbſt leitete, hat dabei Gelegenheit genommen, die Pläne der
Reichsregierung für den weitenen Gang der Strafrechtspeform
darzu=
legen. Seinen Ausführungen lagen folgende Gedanken zugrunde: Es
handelt ſich nicht darum, einzelnen Mängeln des geltenden
Strafgeſetz=
buches abzuhelfen. Das Ziel iſt vielmehr, ein den Fortſchritten der
Wiſſenſchaft und den modernen kulturellen Anſchauungen entſprechendes,
von Grund auf neues Strafgeſetz zu ſchaffen. Zugleich ſoll der
Straf=
vollzug, über den das geltende Strafgeſetz nur einige dürftige
Vor=
ſchriften enthält, reichsgeſetzlich geregelt und ſo auf einem der
wichtig=
ſten Gebiete des Strafrechts, Rechtseinheit und Rechtsſicherheit in
Deutſchland herbeigeführt werden.
Das Reichsminiſterium hat gemeinſam mit den beiden
Bericht=
erſtattern des Reichsrats dieſe Anträge vorgeprüft und den Ausſchüſſen
weitere Anträge unterbreitet, die die Grundlage der Beratungen
bil=
den ſollen. Angeſtrebt wird, die erſte Leſung noch vor Weihnachten
im Reichsrate zu beenden, und die zweite Leſung ſo zu beſchleunigen,
den kann. Die Arbeiten an dem Strafvollzugsgeſetz ſind ſoweit
ge=
fördert, daß ſie unmittelbar am Schluſſe des Strafgeſetzentwurfes
durch=
an der Anpaſſung des Strafprozeßrechtes an das neue Strafgeſetzbuch.
Die Zuſammenkunft zwiſchen deutſchen und
engliſchen Wirtſchaftsführern.
w. London, 8. Oktober.
Am Samstag findet in Romſey bei Southampton im Hauſe des
Transportminiſters Aſhley die für zwei Tage feſtgeſetzte
Zuſammen=
kunft zwiſchen deutſchen und engliſchen Wirtſchaftsſührern ſtatt. Die
Initiative zu dieſer Zuſammenkunft ging von engliſchen
Wirtſchafts=
führern aus, die auch den vollkommen privaten und inoffiziellen Charak=
Man hat dieſe Ankündigungen ſchleunigſt amtlich dementiert, ter der Beſprechung betonten und darauf hinwieſen, daß es ſich um
einen Meinungsaustauſch über die Möglichkeit einer
Zuſam=
menarbeit der Induſtrien und Banken der beiden Länder
hinſichtlich der eigenen wie der fremden Mächte, der Regelung von
Lohn=
fragen uſw handle. Den Vorſitz wird der ehemalige Schatzkanzler Sir
Horne führen. Der deutſchen Delegation ſollen angehören: Dr.
Waſſermann von der Deutſchen Bank, Dr. Cuno von der Hapag, Dr.
Silverberg vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie. Geheimrat
Duisberg von Simſon von der J.=G. Farbeninduſtrie und Dr. Sorge
von den Kruppwerken. Die engliſche Wirtſchaft ſoll vertreten ſein durch
Sir Max Muspratt. Präſident der Vereinigung der britiſchen Induſtrie,
Evan Williams. Präſident des Bergwerksbeſitzer=Verbandes, Sir Hugo
Royden von der Cunard=Line, Colonel Vernon Willey, der zur
Textil=
induſtrie Beziehungen hat und Direkror der Aloyds Bank iſt, und Sir
Goodenough, Präſident der Barclays Bank.
Verfaſſer als beſonderes Merkmal die für Grünewald
bezeich=
nende Farbengebung in folgenden Sätzen: „Ein untrügliches
Vergleichsmoment bilden die Farben, zumal das von Grünewald
beſonders bevorzugte Rot, das weinrote, purpurne und
ſcharlach=
ſarbene Töne aller Schattierungen aufweiſt, dann ein Grün, das
ebenſo vom leuchtenden Gelbgrün über Saftgrün bis zum
dunkel=
ſten Blaugrün des Hintergrundes die verſchiedenartigſte
Abwand=
lung erfährt, die Behandlung des Weiß mit blauen, Schatten,
während Ocker und Gelb hier weniger hervortreten und
haupt=
ſächlich bei dem Drachen und dem Rankenornament Verwendung
finden.” — Auch in der Zeichnung gelingt es Sitzmann
über=
zeugend, Uebereinſtimmungen feſtzuſtellen, die ſich auf den ſchon
bekannten Werken Grünewalds wiederfinden, wie das
wechſel=
volle Spiel der Hände oder in den Typen der Köpfe.
Leider wurde der Altar ſchon zweimal reſtauriert, zuletzt
die Tafelbilder im Jahre 1923 auf Weiſung des Bayeriſchen
Landesamtes für Denkmalspflege. Es gelang damals nicht, die
Hand Grünewalds an den Gemälden zu erkennen und für deren
Dr. A. G.
würdige Aufſtellung zu ſorgen.
D. Heinrich Matthes, Studienrat und Privatdozent für
Reli=
gionspädagogik: „Die Berechtigung der bekenntnismäßigen
Lehrſtoffe im Religionsunterricht”. — Verlag von Alfreo
Töpelmann, Gießen 1926, 2. Auflage, 55 Seiten. Preis
bro=
ſchiert 2 Mark.
der Verfaſſer, Privatdozent für evangeliſche Religionspädagogik
renz zu Gießen gehalten hat. Das Büchlein, das allen
evange=
wand zugekehrt, zeigt die Schreinrückſeite ſchwere Schäden durch liſchen Religionslehrern und =Lehrerinnen an Volks= und
höhe=
warm empfohlen werden kann, gliedert ſich in drei Abſchnitte:
II. Ihre pädagogiſche Berechtigung:
Zu I: Katechismus, bibliſche Kernſprüche und die Kernlieder
unſeres evangeliſchen Geſangbuchs bilden die bekenntnismäßigen
Lehrſtoffe. Sie machten bis vor wenigen Jahrzehnten den
Grund=
der Biſchof St. Dionyſius, ſein im Martertod abgeſchlagenes, ſtock der Unterweiſung im evangeliſchen Religionsunterricht aus.
Häupt in Händen tragend, begleitet von den Heiligen Erasmus, Inzwiſchen iſt der früheren Bevorzugung eine ſtarke
Zurück=
drängung gefolgt. Gegenüber dieſer Unterſchätzung unternimmt
der Verſpottung Chriſti in der Münchener Pinakothek, die auch Religionsunterricht zu erweiſen. Denn hinter dieſen
Bekenntnis=
worten ſtehen die religiöſen Heroen, die dieſe Formen geprägt
Ueberall „Hinterland‟
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Dr. R. T. Rom, 7. Oktober.
Italien hat ungefähr zur ſelben Stunde, in der Muſſolini
in Livorno Clſimberlain die Freundeshand drückte, einen
Freund=
ſchaftsvertrag mit dem Imam Jahia von Jemen abgeſchloſſen.
Dieſer Vertrag iſt wichtig, denn er leitet die koloniale Expanſion
Italiens im nahen Orient ein. Er bedeutet den Beginn des
italieniſchen Vordringens nach Arabien hinüber und den Anfang
einer aktiven Politik, die von der italieniſchen Kolonie Erythrea
ausſtrahlen ſoll. Die beſondere Bedeutung des Vertrages aber
liegt in der über das einfach Tatſächliche hinausgehenden
fern=
politiſchen Wirkung und dem Beweis für die zerflatternde, nach
allen Richtungen der Windroſe ſtrebende „Tat=Politik” des
Fas=
eismus. Der Vertrag müßte, wenn er wirklich zu einer gewiſſen
Wirkung gelangte, im ausgeſprochenen Gegenſatz zu allen
Forde=
rungen ſtehen, die eine engliſch=italieniſche Freundſchaft auf die
Dauer möglich machen. Auf die Unüberlegtheit der
Muſſolini=
ſchen „Tat=Politik” aber wirft der Vertrag ein bezeichnendes
Licht, weil er zu gleicher Zeit in Arabien Früchte mit der einen
Hand von Erythrea aus pflücken will, während doch eben noch
die andere Hand nach den Schätzen Abeſſiniens von demſelben
Erythrea aus greifen wollte. „Ueberall Hinterland”, ſo allein
kann man heute die italieniſchen Aſpirationen in Oſt und Weſt,
in Nord und Süd bezeichnen.
Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß England von dem Abſchluß
des Jemenvertrages unterrichtet war. Muſſolini wagt nicht
direkt oder heimlich gegen Englands Intereſſen zu verſtoßen.
Noch nicht. Wenn von engliſcher Seite keine Bedenken gegen
die Annäherung Italiens an den Imam Jahia erhoben worden
ſind, ſo zeigt dieſe Tatſache mehr wie viele andere Ereigniſſe,
wie wenig ſeriös für England all die Erpanſionsbeſtrebungen
Muſſolinis ſind. Man nimmt ihn nicht ernſt, auch wenn man
ihm die Freundeshand drückt und ihn für die eigenen Zwecke
ausnutzt. Man kann ſogar annehmen, daß von engliſcher Seite
alle Beſtrebungen Muſſolinis gefördert werden, die dazu dienen,
die Kräfte Italiens zu zerſplittern. Deſto leichter kann man in
einem entſcheidenden Augenblick, wenn zwiſchen Italien und
Frankreich die Lage ſich beſonders zuſpitzt, ein überall „
enga=
giertes” Italien niederhalten.
Aber dieſe engliſche Rechnung könnte doch einen
Interpola=
tionsfehler haben. In London oder Geuf iſt man nur allzu leicht
geneigt, die Mentalität und das Temperament der heutigen
Ita=
liener zu unterſchätzen. Dieſe Leute — das kann nicht oft genug
dem Ausland gegenüber wiederholt werden — ſind überreizt,
bis in weite Volksſchichten hinein von der Vortrefflichkeit und
Stärke Italiens überzeugt und zu jeder Torheit fähig, wenn
der Duce es befiehlt. (Notabene eine kleine Abſchweifung: Man
ſieht in vielen deutſchen Zeitungen, daß Muſſolini als „Herzog”
bezeichnet wird. „Duce” aber heißt „Führer”, der „Herzog” heißt
„Duca”.) Mit Leuten aber, die nicht normal ſind, läßt ſich ſchwer
ein Voranſchlag aufſtellen. Und daß es dem heutigen Italien
nirgends an dem Mut zu weitgehenden Plänen und
Forderun=
gen fehlt, das zeigt gerade wieder dieſer Vertrag mit dem Jemen.
Das bedeutendſte Blatt Italiens, das einzigſte ſozuſagen, das
noch eine außenpolitiſche Bedeutung hat, der „Corriere della
Sera”, bringt nämlich anläßlich des Vertragsabſchluſſes einen
Leitartikel, der ebenſo ſtolz wie anſcheinend gut unterrichtet
ge=
ſchrieben iſt. Man findet darin folgende bezeichnende Stellen:
„.. . Kolonien ſind nicht um ihrer ſelbſt willen da, ſondern
ſollen Zentren für Ausſtrahlung von Ziviliſation und Autorität
werden . . . Erythrea iſt beſondeis dazu geeignet . . . es ſcheint
ausdrücklich dazu geſchaffen, um ſich durch auswärtige
Bezie=
hungen zu entwickeln.‟ Dann wird erzählt, wie ſeinerzeit die
Kolonie für ganze 40 000 Lire erworben wurde (im Jahre 1870),
und daß man ſchon damals in ihr ein „Zentrum der italieniſchen
Expanſion” geſehen habe. Es wird auch kein Hehl daraus
ge=
macht, daß die zahlreichen Jemeniten, die in der italieniſchen
Schutztruppe dienen, bei ihrer Nückkehr nach dem Jemen die
beſten Propagandiſten für Italien ſeien und ſeinen Ruhm dort
verbreiteten. Schon 1905 ſei auf dem Kolonialkongreß in Asmara
die Forderung aufgeſtellt worden, mit Jemen, dem „Hinterland
von Erythrea”, (ſo ſteht mit dem deutſchen Ausdruck „
Hinter=
land” in dem italieniſchen Artikel) Abkommen zu ſchließen. Weiter
wird dann bezeichnenderweiſe geſagt, daß es England, das ſonſt
ſo gut vorzuſorgen verſtehe, bei ſeiner Politik im Jemen an der
üblichen Einigkeit und Folgerichtigkeit gefehlt habe. Dafür wird
unter anderem der Fall des engliſchen Oberſt Lawrence
angeführt, der das größte Anſehen im Jemen genoß, aber
trotz=
dem von London im Stich gelaſſen wurde. Zwar hätten ſich die
Beziehungen zwiſchen England und dem Jemen nach den
Schwie=
rigkeiten des Krieges wieder gebeſſert, aber eine gewiſſe Kühle
ſei doch zurückgeblieben. Hier könnte Italien als Freund beider
Staaten loyal ausgleichen. „Der Imam Jahia”, ſo endet der
Artikel, „ſei würdig, ſeine Unterſchrift unter einen Vertrag zu
haben und durch die Einzigartigkeit und die Tiefe ihrer religiöſen
Erlebniſſe auch heute noch aufgeſchloſſene Gemüter in Bann
ſchla=
gen. Der Geiſt des Evangeliums aber bürgt für die erforderliche
Freiheit gegenüber dieſen klaſſiſchen Zeugniſſen. Nicht das
Be=
kennen macht den Wert dieſer Stoffe aus, ſondern daß eine
reli=
giöſe Perſönlichkeit vor dem geiſtigen Auge lebendig wird und
daß ähnliche Gemütszuſtände in ſtarkem Nacherleben in den
jugendlichen Seelen wach werden.
Zu II: Freilich gilt es, die rechte Auswahl zu treffen, damit
Iuhalt und Form die jeweiligen geiſtigen Entwicklungsſtufe der
Kinder entſprechen. Ausſchlaggebend iſt für unſere Frage der
ſozialpädagogiſche Geſichtspunkt, wonach das heranwachſende
Ge=
ſchlecht durch die Gemeinſchaft und für die Gemeinſchaft zu
bilden iſt. Was in unſerer kirchlichen Gemeinſchaft lebendig und
wirkſam iſt, deſſen kann man bei der jungen Generation nicht
entraten, damit ſie erwachſe in Dankbarkeit und Ehrfurcht, voll
Sinn für den Nächſten und die Gemeinſchaft.
Zu III: Den reichſten Gewinn zieht der praktiſche Pädagoge
aus dem 3. Teil des Büchleins, in dem der Verfaſſer auf Grund
ſeiner langjährigen, reichen Erfahrung weitreichende und
zweck=
mäßige Anweiſungen gibt für die pädagogiſche Behandlung dieſer
Stoffe. Damit verknüpft er eine ſachliche Würdigung der
bedeu=
tendſten Religionsmethodiker der neueren Zeit und ihrer
Ver=
fahrungsweiſen gegenüber dieſen Stoffen: er beurteilt die
Unter=
richtswerke von Thrändorf=Meltzer, von Reukauf=Heyn, von Eger,
Die hier angezeigte Schrift ging aus einem Vortrag hervor, den Kabiſch und Lehmenſieck; als Meiſter des religiöſen
Erlebnis=
unterrichts werden Scharrelmann, Otto und Elſe Zurhellen,
Niebergall und K. Lange gewürdigt und auf den Bahnbrecher des
religiöſen Arbeitsunterrichts Otto Eberhard beſonders
hin=
gewieſen.
Kritiſch ſei in Kürze bemerkt:
Der Gegenſatz der philoſorhiſchen Religion zur Chriſtus=
I. Die religiöſe Berechtigung der bekenntnismäßigen Lehrſtoffe; religion erſcheint zu ſcharf gekennzeichnet. Näheres darüber
fin=
det ſich in des Verfaſſers früheren Schrift: „Chriſtusreligion oder
philoſophiſche Religion”.
Ein weiſes Maßhalten im wörtlichen Einprägen gegenüber
ſchwächeren Kindern ſei nachdrücklich betont; es kann nicht „alles
von allen” gefordert werden. Denn jede Angſt muß aus dem
Religionsunterricht verſchwinden, der von der frohen Botſchaft
und von der Liebe handelt.
Dieſe kurzen Andeutungen aus dem reichen Inhalt werden
wohl in manchem Leſer den Wunſch rege machen, das lebendig
aiter jennen z:: lernen.
geſchriebene Büchlein
Rektor Jockel.
Seite 4
Samstag, den 9. Oktober 1926
Nummer 280
ſetzen, der den Namen des Königs Vittorio Emanuele trage, da
auch er von einer ſehr alten Familie ſtamme, aus dem Hauſe
Kaſim, das ſchon 1173 ſpuverän geweſen ſei.”
Dieſe erheiternde Schlußpointe des Artikels darf nicht
dar=
über hinwegtäuſchen, daß derartige Ausführungen in der
bedeu=
tendſten Zeitung Italiens auf einen Leſerkreis, dem jede
regu=
lierende Kenntnis der Auffaſſungen des Auslandes durch die
Zenſur ferngehalten werde, ihre durchgreifenden Wirkungen
haben müſſen. Man ſieht ſich dann ſchon als Sieger in Arabien,
wenn es ſich einſtmals darum handeln wird, das viel umſtrittene
Meſopotamien von Arabien aus zu „flankieren”, genau ſo, wie
man unlängſt noch von Kleinaſien aus die Expanſion nach
Meſo=
potamien treiben wollte. Bis hinauf in die Berge an der
per=
ſiſchen Grenze iſt nach italieniſcher Auffaſſung bald „Hinterland”
von Erythrea, ebenſo wie es auf der anderen Seite bis weit in
die Sahara reicht. Ueberall Hinterland, das iſt eine
Formu=
lierung, die heute am beſten die Sinnesart der Auchpolitiker trifft,
die unter der aufſtachelnden Herrſchaft Muſſolinis ſich mit jenen
Problemen der Koloniſation beſchäftigt, die durch das
Sammel=
wort „Imperium Romanum” gekennzeichnet wird. Auch Arabien
kannte einſt die Kohorten Roms, genau ſo wie Nordafrika oder
Kleinaſien von Rom beherrſcht wurden. In dieſen Ideenkreis
der Wiederaufrichtung des alten römiſchen Reiches gehört auch
die Spekulation, die ſich an den Jemenvertrag anknüpfen läßt.
Nur daß für die meiſten Römer dieſer Ausblick keine
Speku=
lation iſt, ſondern eine berechtigte und erfüllbare Forderung.
Der Expanſionsdrang Italiens, der im eigenen Lande nicht
ge=
nutzt wird, ſieht rings an den Grenzen „Hinterland”, ohne daß
ſich jemand den Kopf darüber zerbricht, ob man denn überhaupt
die Kraft und die Kunſt hat, mit einem „Hinterland” etwas
an=
fangen zu können. Die fasciſtiſche Politik ſtellt zunächſt überall
Forderungen auf, denn die Politik des „Als ob” begnügt ſich
gern mit dem Schein der Tat, der dem Publikum imponiert.
Man ſchaut nach dem „Hinterland”, obwohl man nicht einmal
ein eigenes Wort dafür hat.
Baldwins Rede in Scarborough.
Baldwin hielt auf dem Jahreskongreß der Konſewativen
Partei in Scarborough geſtern eine Rede, in der er u . a.
er=
klärte, der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund und die
Ratifizierung des Vertrages von Locarno habe ein großes Werk
zum Abſchluß gebracht, deſſen Grundlage im letzten Jahre beim
Konſervativen Kongreß hier entworfen wurde. Durch den
Ver=
trag von Locarno haben die hauptſächlichſten europäiſchen Mächte
die Unverletzlichkeit der deutſch=franzöſiſchen und der
deutſch=
belgiſchen Grenze garantiert. „Es handelt ſich um ein Werk,
das ich als einen Triumph für die engliſche Diplomatie anſehe."
Was die Abkommen Frankreichs und Italiens mit England über
die Kriegsſchulden anlangt, ſo ſei er überzeugt, daß dieſe gerecht
und billig ſeien. — Zum Schluß kam Baldwin auch auf den
Bevgarbeiterſtreik zu ſprechen. Er ſagte, es beſtehe eine große
Analogie zwiſchen der gegenwärtigen induſtriellen Lage und
derjenigen vor dem Kriege im Jahre 1914. Wenn zwei Lager
bewaffneter Männer ſich gegenüberſtänden, ſo entſtehe leicht die
Verſuchung, die Macht zu gebrauchen. Auf induſtriellem Gebiet
ereigne ſich dasſelbe wie auf politiſchem. Mit Bezug auf den
Beſchluß des Kongreſſes über die Reform der
Gewerrſchafts=
geſetzgebung erklärte Baldwin, es ſei nötig, daß dieſes Geſetz
einer Reviſion unterzogen werde. „Die Gewerkſchaften ſind
zwar nörig, wir können ſie nicht zertrümmern, aber auch wenn
wir es könnten, hätten wir Unrecht, es zu tun. Man darf aber
nicht vergeſſen, daß das Land über den Arbeitgebern und den
Führern der Gewerkſchaften ſteht.
Erzbergers Kriegsziele.
Aus dem neuen Tirpitz=Buche.
Aus dem ſoeben in der Hanſeatiſchen Verlagsanſtalt,
Ham=
burg 36, erſchienenen Buche des Großadmirals von Tirpitz
„Deutſche Ohnmachtspolitik im Weltkriege” verbreitet ſich der
Verfaſſer auch über die Kriegsziele und erzählt, daß ihm der
Abgeordnete Erzberger unter dem 2. September 1914 eine
Denkſchrift mit ſeinen Kriegszielen überreicht habe. Da der
Abgeordnete Erzberger dieſe Denkſchrift in ſeinem großen
Er=
innerungsbuche ſchamhaft verſchweigt, veröffentlicht Tirpitz dieſe
Denkſchrift Erzbergers nunmehr in ſeinem neueſten Buche.
Erz=
berger ſchreibt:
Das Ziel des gegenwärtigen Weltkrieges iſt nach der
wieder=
holt ausgeſprochenen Abſicht der Gegner Deutſchlands die
Zer=
trümmerung des Deutſchen Reiches und die Auflöſung von
Oeſterreich=Ungarn. Die deutſchen Siege haben bereits das eine
Reſultat gezeitigt, daß dieſes Ziel nicht erreicht werden wird.
Das blutige Ringen des deutſchen Volkes in Verbindung mit
den Anſtrengungen Oeſterreichs erheiſcht die dringende Pflicht,
die Folgen des Sieges ſo auszunutzen,
daß Deutſchlands militäriſche Oberhoheit auf dem Kontinent
für alle Zeiten geſichert iſt, daß das deutſche Volk ſich
min=
deſtens hundert Jahre ungeſtörter friedlicher Entwicklung
er=
freuen kann.
Nur wenn dieſes Ziel erreicht wird, ſind die großen Opfer
dieſes Krieges gerechtfertigt und nur hierdurch wird den
Wün=
ſchen des Volkes entſprochen. Von dieſem einen Geſichtspunkt
aus ſind beim Friedensſchluß alle Forderungen und
Bedingun=
gen zu beurteilen.
Es ſteht hiernach die Forderung obenan, daß Deutſchland
nicht mehr dulden kann, an ſeinen Grenzen angeblich neutrale
Staaten zu ſehen, welche nicht ſtark genug ſind, ihre Neutralität
zu wahren, oder welche nicht den Willen beſitzen, neutral zu
bleiben. Das zweite Ziel iſt die Beſeitigung der für Deutſchland
unerträglichen Bevormundung Englands in allen Fragen der
Weltpolitik, das dritte die Zerſplitterung des ruſſiſchen Koloſſes.
Um dieſen Preis iſt das deutſche Volk in den beiſpielloſen Kampf
gezogen.
Man darf daher als Mindeſtforderung eines Kriegsabſchluſſes
bezeichnen:
A. Belgien. Das mit ſoviel deutſchem Blut erworbene‟
Land kann unter keinen Umſtänden ſeine bisherige Stellung
be=
halten. Für eine Aufteilung unter angrenzende Staaten liegt
kein zwingender Grund vor. In welcher Weiſe das Land
ſtaats=
rechtlich behandelt wird, iſt Gegenſtand ſpäterer Erwägung.
Er=
reicht werden muß unter allen Umſtänden, daß Deutſchland die
militäriſche Oberhoheit über das Land erhält, und zwar nicht
nur über Belgien, ſondern über den ganzen franzöſiſchen
Küſten=
gürtel, der ſich über Dünkirchen—Calais bis Boulogne erſtreckt;
ebenſo notwendig iſt der deutſche Beſitz der engliſchen
norman=
diſchen Inſeln, die Cherbourg vorgelagert ſind. Nur hierdurch
iſt das deutſche Volk aus der Mauſefalle der Nordſee befreit,
hat ſtets ungehindert Zutritt zum Weltmeer und braucht
Eng=
lands Repreſſalien weder im Krieg noch im Frieden zu fürchten.
Schon Napoleon I. hat Belgien als die Piſtole bezeichnet, die
auf England gerichtet ſei. Kein zweiter Moment in der
Welt=
geſchichte wird für die Erfüllung berechtigter deutſcher Wünſche
ſo günſtig ſein wie der derzeitige. Ob Belgien künftig als
Bun=
desſtaat dem Deutſchen Reiche beitritt, oder ob es in einem unter
deutſcher Leitung ſtehenden europäiſchen Staatenbund aufgenom=
men wird, braucht heute nicht erörtert zu werden. Geſichert ſein
muß unter allen Umſtänden unſer Zugang zum Meer ſüdlich
des Kanals unter Anlegung von Kohlenſtationen,
Kriegs=
häfen uſw.
B. Frankreich. Große Gebietsabtretungen von
Frank=
reich dürften kaum in Betracht kommen. Unentbehrlich iſt die
Abtretung des oben bezeichneten an Belgien unmittelbar
an=
grenzenden Gebietes. Eine berechtigte Forderung der deutſchen
Induſtrie geht dahin, daß das geſamte Minettegebiet von
Fran=
zöſiſch=Lothringen unter deutſche Herrſchaft kommt, um eine
zweck=
entſprechende Ausbeutung desſelben herbeiführen zu können. Der
alte Wunſch des Jahres 1870, über Belfort dauernd die deutſche
Flagge wehen zu ſehen, iſt ernent begründet. Wenn Frankreich
zur Schleifung ſeiner Grenzbefeſtigungen gezwungen werden
kann, iſt das ein weiterer Gewinn.
C. Rußland. Das ſchwierigſte Problem für den
Frie=
densſchluß iſt zweifelsohne die Geſtaltung im Oſten. Schwierig
wegen unſerer innerpolitiſchen Verhältniſſe, ſchwierig, weil
Deutſchland hier allein nicht entſcheiden kann, ſondern ſich mit
Oeſterreich ins Einvernehmen zu ſetzen hat. Das Ziel dürfte
ſein: Befreiung der nichtruſſiſchen Völkerſchaften vom Joch des
Moskowitertums und Schaffung von Selbſtverwaltung im
Innern der einzelnen Völkerſchaften. Alles dies unter
mili=
täriſcher Oberhoheit Deutſchlands, vielleicht auch mit Zollunion.
Ein ſelbſtändiges unabhängiges Polen dürfte berechtigten
deut=
ſchen Intereſſen widerſtreben und könnte im Laufe der Jahre
leicht zu einem „polniſchen Serbien” ſich auswachſen, das dann
Deutſchland und Oeſterreich große Schwierigkeiten bereiten müßte.
Die ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen mit ihren kräftigen Völkern können
teilweiſe Preußen angegliedert werden oder ſelbſtändig Staaten
mit militäriſcher deutſcher Oberhoheit werden, uſw.
Daß Erzbergers Forderungen auf kolonialem Gebiete nicht
beſcheiden ſind, iſt nicht weiter verwunderlich. Den Erſatz der
Kriegskoſten veranſchlagt Erzberger mit 10 Milliarden Mark. —
Admiral von Tirpitz ſagt dazu:
Dieſe an Wünſchen alles mir ſonſt
Bekannt=
gewordene übertreffende Utopie — die trotzdem
in der Frage der Kriegsentſchädigung nüchtern und beſcheiden
iſt neben dem Verſailler Frieden — ſtammt von dem Manne,
der ſpäter von allen Politikern am haltloſeſten in den
ſoge=
nannten „Frieden” von Verſailles hineintaumelte. Erzberger,
deſſen Geſinnungsgenoſſen nach der Niederlage den deutſchen
„Militarismus” nicht genug ſchmähen konnten, fordert 1914
die deutſche militäriſche Oberhoheit über den
Kontinent.
Die engliſche Bergbaukriſe.
TU. London, 8. Oktober.
Die Regierung iſt der Auffaſſung, daß die Entſchlüſſe der
Dele=
giertenkonferenz eine Verlängerung des Kohlenkonflikts um zwei
Mo=
nate bedeuten. In Uebereinſtimmung mit der neuen Entwicklung wird
die Regierung beſondere Schutzmaßnahmen für die Gruben und für die
bereits an der Arbeit befindlichen Bergarbeiter, und ſchließlich für alle
Arbeitswilligen treffen. Da die Bergarbeitergewerkſchaft etwa 65 Proz.,
in einigen Bezirken ſogar 80 Proz, der gegenwärtig in den Gruben
täti=
gen Notſtandsarbeiter kontrolliert, müßte ihr Zurückziehen zum Erſaufen
der Gruben führen. Die praktiſche Auswirkung der Beſchlüſſe der
Delegiertenkonferenz läßt ſich naturgemäß noch nicht überſehen, da
ſo=
wohl der Präſident Herbert Smith wie Cook ſich gegen die
Zurück=
ziehung aller Notſtandsarbeiter ausgeſprochen hatten. Als Folge des
geſtrigen Beſchluſſes wird auch eine Sicherheit großer Kohlenmengen in
Amerika und auf dem Kontinent geplant, bei gleichzeitiger
Rationie=
rung des engliſchen Verbrauchs.
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am 12. Oktober 1926.
Beſondere Abendkurſe
Sprechſiunden 3 —5 Uhr nachm.
Actt
Nummer 280
Samstag, den 9. Oktober 1926
Seite 5
Darmſtadt, 9. Oktober.
Der Turngemeinde 1846 Darmſiadt zum
achtzigſähriſgen Zublſäum.
Achtzig Jahre Mitſtreiter in den Reihen der Deutſchen
Turner=
ſchaft zu ſein, bedeutet, achtzig Jahre deutſche Kultur= und
Volksbil=
dungsarbeit geleiſtet zu haben. Generationen ſtehen hinter dieſem
Werk. und der Einzelne und die Geſamtheit ſeiner Glieder gaben ihm
die Kraft und Wirkungsmöglichkeit, die es heute friſcher und ſtärker
erſcheinen laſſen, als es jemals vorher ſein konnte. Es iſt, als ob die
Kräfte der Beſten aus dieſen achtzig Jahren aufgeſpeichert ſeien und ſich
mun in unſerer Zeit in Wollen und Wirken zu erkennen gäben. Sache
der Vereinsgeſchichte wird es bleiben, nachzuweiſen, wie ſich in dieſer
Fülle der Jahre Stein zu Stein fügte, wie ſich aufopfernde Arbeit und
vorwärtsſtrebende Verantwortung zur Geſtaltung des Werkes die
Hand reichten, aber klar liegt es für jeden, der einmal Einblick in Arbeit
Wollen und Wege der Tirngemeinde Darmſtadt gewonnen hat, daß hier
nicht tatenloſer Optimismus und engſtirnige Vereinsmoierei die
Rich=
tung angaben, ſondern daß alles Streben dem Ziele galt, den jungen
Menſchen den Weg zur eigenen Kraft und zum Vertrauen auf ſich ſelbſt
zu weiſen. Gerade in dieſem Sinne verſtand es die Turngemeinde
Darmſtadt, beim Wiederaufbau unſeres Volkslebens an einer Stelle zu
helfen, die von elementarer Bedeutung iſt für die Geſundung unſeres
Volkes; ſie griff da an, wo dieſem kranken Körper friſches und geſundes
Blut zugeführt werden konnte. Und es darf — wie allen Verbänden
und Vereinen, die die Förderung der Leibesübungen auf ihd= Fahne
geſchrieben haben — gerade auch der Turngemeinde Darmſtadt als
höchſtes Verdienſt am Volksleben unſerer Zeit angerechnet werden, daß
ſie die Jugend für ſich gewinnen will, um ſie einer neuen Moral
zu=
zuführen, die lebensbejahende tatkräſtige, zielbewußte Menſchen aus
ihr macht, die erfüllt ſind von Verantwortungsbewußtſein für das Ganze
und ihm dienend im Gemeinſinn und Vaterlandsliebe ſich willig
ein=
ondnen als friſche fromme, fröhliche und freie Menſchen, wie ſie unſere
Zeit und unſer Volk dringend braucht.
Der Turngemeinde Darmſtadt 1846 übermittle ich perſönlich und
für die Verwaltung der Stadt die herzlichſten Glückwünſche zur Feier
des achtzigjährigen Beſtehens.
Die Turngemeinde hat ſeit dem 2. Juni 1846 einen
aufwärtsfüh=
renden Weg zurückgelegt, der uns ein klares Bild von dem Werdegang.
der Turngemeinde und der Entwicklung der deutſchen Tumſache gibt.
Das Turnen entfaltete in der ganzen Gemeinde ſeine reichſten Früchte.
Es wurde als Dienſt am Vaterland betrachtet; dem Vaterland ſollten
ganze, tüchtige Männer in erziehlicher Arbeit erſtehen. Gegründet zu
einer Zeit, in der die deutſche Turnerſchaft unterdrückt und mit
Auf=
löſungsabſichten ſeitens der Aufſichtsbehörde bedroht war, wurde die
Grundlage zur Blüte geſchaffen. Die Vereine löſten ſich zwar auf, aber
ſie ermöglichten auf denkbar allgemeiner Grundlage den Beitritt für
jedermann und machten hierdunch die Sache der Turnerſchaft zu einer
Sache unſeres Volkes. Auch die Entwicklung unſeres Vaterlandes trug dazu
bei, die Turngemeinde zu fördern. Die Kriege der Jahre 1864, 1866 und
1870 ſchufen die Grundlagen für die deutſche Ginheit und erfüllten die
Sehnſucht nach Einheit, die auch in den Kroiſen der deutſchen Turner
machtvoll zum Ausdruck kam. In dieſen Jahren haben die
Turner=
ſanitätskorps, die Vervollſtändigung der Wehrmannſchaft und die
Ver=
wendung der Turnhallen zu Lazaretten dazu beigetragen, die
Kriegs=
hilfe des Vaterlandes zu fördern. Schon ſeit 1896 hatte die
Turn=
gemeinde die Rechte einer juriſtiſchen Perſon, und konnte 1901 dazu
übergehen, ihre neu erbaute Turnhalle einzuweihen.
Die Blüte der Neuzeit wird dargeſtellt durch die neuen Zweige des
Turnens für die Mädchen und Knaben, der Schwimmabteilung, des
Volksturnens und auf vielen Gebieten des Sports, der Jugendgruppe,
der Singmannſchaft und der Wanderabteilung. Unter Ausſchluß der
Parteipolitik hat die Turngemeinde dazu heigetragen, deutſches
Volkls=
tum und vaterländiſche Geſinnung zu wecken, zu pflegen und zu
för=
dern. Möge es der Darmſtädter Lurngemeinde auch in Zukunft
beſchie=
den ſein, zur kraftvollen Ertüchtigung und Geſundung unſeres Volkes
beizutragen und ihre angeſehene Stellung innerhalb der deutſchen
Tur=
nerſchaft auszubauen.
Dr. Gläffing, Obevbürgermeiſter.
— Heſſiſches Landestheater. Die bekannte Berliner
Bühnenhünſt=
lerin, Frau Maria Fein, iſt, wie bereits mitgeteilt wurde, für den
Hauptteil der laufenden Spielzeit in den Verband des Heſſ.
Landes=
theaters eingetreten und wird als erſte Nolle in der Neuimſzenierung
von Shakeſpeares Trauerſpiel „Macbeth” die Lady Maebeth ſpielen.
Die Proben zu „Macbeth” haben bereits begonnen. Die neue
Inſzenie=
rung leitet Oberregiſſeur Edgar Klitſch. Bühnenbild: Arthur Pohl.
Die Rolle des Macbeth ſpielt der neue erſte Held des Landestheaters,
Rudolf Wittgen, den Dunan Kurt Weſtermann, den
Mal=
colm Foachim Büttner, den Macduff Mas Nemetz, den Banguo
Robert Klupp.
Die morgen Sonntag, den 10. Oktober, ſtattfindende erſte diesjährige
Aufführung der beliebten Operette „Wiener Blut” von Johann
Strauß wird unter der Regie von Heinrich Kuhn und der muſikaliſchen
Leitung von Berthold Sander in der in den Hauptpartien
unveränder=
ten Beſetzung der vorigen Spielzeit gegeben. Die Aufführung iſt außer
Miete bei herabgeſetzten Preiſen von 1—6 Mk.
Im Kleinen Haus wird abends 7½ Uhr Schönthans bei der
Erſt=
aufführung am Dienstag mit außerordentlichem Beifall aufgenommenes
Luſtſpiel „Der Raub der Sabinerinnen” zum 1. Male
wiederholt.
Heute Samstag beginnt der Verkauf der Einzelkarten zu den drei
Feſtaufführungen der Reichsſchulmuſikwoche (Montag: Zweite Sinfonie
von Guſtab Mahler, Mittwoch: Fidelio, Freitag: Arlechino, Geſchichte
vom Soldaten).
— Kunſtausſtellung. Am 7. Oktober wurde im Kunſtraum der
Buchhandlung Heinrich Schroth, Rheinſtraße 15, eine Ausſtellung
von neuen Werken der Darmſtädter Maler Elſa Pfiſter=
Kauf=
mann und Julius Kaufmann eröffnet, die über 70 Bildniſſe
und Reiſeſtudien umfaßt. Die Ausſtellung iſt bis 21. Oktober, geöffnet,
werktags während der Geſchäftsſtunden, Sonntags von 10—12 Uhr
vor=
mittags.
Die ſtädtiſche Haushaltungsſchule beginnt Montag, den 11.
Ok=
tober, den Unterricht für das Winterhalbjahr. Die
Tagesklaſ=
ſen ſind zurzeit derart beſucht, daß weitere Schülerinnen nur zur
ſpä=
teren Einberufung im Falle von Austritten ſeitheriger Schülerinnen
vorgemerkt werden können. In den Abendkurſen ſind dagegen
einige Plätze frei. Erwachſene Mädchen und auch Frauen, die
ihre Kenntniſſe und Fertigkeiten auf dem Gebiete der Hauswirtſchaft —
insbeſondere auch Handarbeit — erweitern und vertiefen wollen, werden
auf den Anmeldetag, 11. Oktober, Alexanderſtraße A, hingewieſen.
(Siehe Anzoige.)
— Hausfrauenbund. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam,
daß zur Hundertjahrfeier der Reglanſtalten zu Darmſtadt für 5., 6. 7.
und 8. November eine große Anzahl Zimmer geſucht werden.
Die=
jenigen Damen, welche Zimmer für dieſe Tage zu vermieten wünſchen,
wollen dies in unſerer Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7, I., während der
Sprechſtunden, von 10—19 Uhr, möglichſt perſönlich anmelden.
— Simon und Charlotte Fulda Stiftung. Aus vorſtehender
Stif=
tung werden auch in dieſem Jahre wieder Unterſtützungen in Geld und
Brennmaterialien vergeben. Alles Nähere iſt aus den Bekanntmachungen
in den ſtädtiſchen Aushängekäſten im Stadthaus, an den Polizeirevieren
uſw. erſichtlich.
Aus der Landesbauptſtadt. Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters Ausbau der Darmſtädter Straßenbahn.
Großes Haus.
Sonntag, 10. Okt. Nachm. 2½ Uhr: Jubiläums=
Schau=
turnen der Turngemeinde Darmſtadt 1846.
— Abends 7½, Ende 10½ Uhr: Außer Miete: „Wiener
Blut”. Operette von Strauß. Kleine Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Montag, 11. Ort. Anfang 8 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Erſte
Feſt=
aufführung unter Mitwirkung des Muſikvereins anläßlich
der 5. Reichsſchulmuſikwoche: Guſtav Mahler: Zweite
Sinfonie. Preiſe 1 bis 7 Mk. (Sperrſitz 5 Mk.)
Dienstag, 12. Okt. Keine Vorſtellung.
Mittwoch, 13. Okt. Außer Miete. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½
Uhr: Zweite Feſtaufführung anläßlich der 5.
Reichsſchul=
muſitwoche: „Fidelio” Oper von Beethoven. Preiſe:
1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 14. Okt. Keine Vorſtellung.
Freitag, 15. Okt. C 3. Anfang 8 Uhr, Ende 10 Uhr: Dritte
Feſt=
aufführung der 5. Reichsſchulmuſikwoche: „Arleechino”.
Ein theatral. Capriccio von F. Buſoni. „Die Geſchichte
vom Soldaten”. Von Igor Strawinſky. Preiſe: 1—6 Mk.
Samstag, 16. Olt. Keine Vorſtellung.
Sonntag, 17. Okt. E 3. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
Ring des Nibelungen”., Vorabend: „Das
Rhein=
gold”. Von Rich. Wagner. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Ich möchte deshalb den achtzigſten Geburtstag der Turngemeinde
1846 Darmſtadt nicht vorübergehen laſſen, ohne ſie erneut im Namen
der Zentralſtelle zur Förderung der Vollsbildung und Jugendpflege in
Heſſen als kraftvollen Mitſtreiter zu begrüßen, ihr und im beſonderen
ihren Vorkämpfern für die entſagungsvolle und verautwortungsbewußte
Arbeit zu danken und ihr zugleich für die Zukunft eine gleich gedeihliche
Weiterführung ihrer für Volksbildung und Jugendpflege ſo
außer=
ordentlich wichtigen Arbeit zu wünſchen.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1926.
Heinrich Haffinger, Schulrat.
Leiter der Zentralſtelle zur Förderung der
Volks=
bildung und Jugendpflege in Heſſen.
Kleines Haus.
Sonntag, 10. Okt. Nachm. 3 Uhr, Ende 5 Uhr: Filmvortrag:
„Weltweite Bruderſchaft. (Jugend aus aller Welt
in Helſingſors auf der 19. Weltkonferenz der chriſtlichen
Jungmännervereine, 1. bis 6. Auguſt 1926.) Redner: Pfarrer
Page, Weiſenau. — Abends 71 Uhr, Ende 10 Uhr:
Zuſatz=
miete II (2): „Der Raubder Sabinerinnen”.
Luſt=
ſpiel von Schönthan. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Montag, 11. Okt. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 12. Okt. Zuſatzmiete V (3). Anfang 8 Uhr Ende
gegen 10 Uhr: „Die Geſchwiſter‟. Die
Mitſchul=
digen”. Zwei Schauſpiele von Goethe. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Mittwoch, 13., bis Freitag, 15. Okt.: Keine Vorſtellungen.
Samstag, 16. Okt. Zuſatzmiete VT (2). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Abu Haſſan” Komiſche Oper von C. M. von
Weber. „Die Nürnberger Puppe”, Komiſche Oper
von Adam. Zehn Tanzbilder von Darius Milhaud.
Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Sonntag, 17. Okt. Zuſatzmiete III (2). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: „Der Raub der Sabinerinnen”.
Luſt=
ſpiel von Schönthan. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Die Verhandlungen mit den Vorortgemeinden Griesheim
und Arheilgen ſind ſoweit zur Befriedigung beider Teile beendet
und der Bau der Strecken in einem Maße fortgeführt, daß die
Inbetriebſetzung der Vorortlinien Darmſtadt- Arheilgen und
Darmſtadt—Griesheim Mitte bzw. Ende dieſes Monats erfolgen
kann. In Griesheim werden vorausſichtlich noch in dieſem Jahr
auch die Fundamente für das Stationsgebäude und die
Wagen=
halle ausgeführt, ſo daß mit Beginn des Sommers 1927 auch
dieſe Bauten dem Betrieb übergeben werden können.
Für Griesheim iſt die Bahn von beſonderem Wert, weik
nunmehr das Marktgut bis faſt an den Verkaufsſtand auf dem
Marktplatz in Darmſtadt gefahren werden kann und eine
beſon=
dere Erleichterung des Transports darſtellen dürfte. Für die
Griesheimer Strecke ſind ausſchließlich Leute aus der Gemeinde
Griesheim angenommen worden, um als Wagenführer und
Schaffner ausgebildet zu werden.
Die Leitung der Vorortlinien und die Organiſation des
geſamten Betriebes bleibt in Darmſtadt, um eine Einheitlichkeit
mit der Straßenbahn Darmſtadt herauszubilden. Auf dieſe
Weiſe läßt ſich der Fahrplan in jeder Weiſe zuſammenhängend
und den Wünſchen der einzelnen Intereſſenten entſprechend
feſt=
legen. Die Ueberwachung des Stationsdienſtes wird ein
Hilfs=
kontrolleur übernehmen. Die Linie Merck-Arheilgen wird in
Verbindung mit der bereits beſtehenden Linie Eberſtadt—Merck
fortgeführt und iſt als Ganzes zu betrachten. Es gibt alſo für
die Zukunft eine Linie Eberſtadt—Darmſtadt-Arheilgen und
eine Linie Griesheim—Darmſtadt (Marktplatz).
* Filmporführungen.
Die Wunderſtadt New York
heißt der Film, der geſtern im Kleinen Haus bei ziemlich zahlreichem
Beſuch vorgeführt wurde, und zwar durch Herrn Emil Hilb. Es
handelt ſich im weſentlichen um den bereits vor 6 Monaten an gleicher
Stelle vorgeführten Film, der inzwiſchen durch eine Anzahl neuerer
Bilder ergänzt worden iſt, die Ausbeute einer neuen Reiſe des
Vor=
tragenden nach New York. Nach dem Vortrag, de den Film einleitete,
verfolgt dieſe Vorſührung eine gewiſſe Tendenz. Sie ſoll der
Wunder=
ſtadt New York den Nimbus nehmen, als ſei dort alles hier Unmögliche,
oder als gehe alles bis an die Grenze des Unmöglichen, alſo
gewiſſer=
maßen das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ſo zu zeigen, wie es in
Wirklichkeit iſt. Es wird in New York ebenſo mit Waſſer gekocht, wie
anderswo, und es wird auch in New York, ſo ſagte der Vortragende,
nicht heißer gegeſſen, als man es vertragen kann.
Der Film ſelbſt iſt ſehr geſchickt zuſammengeſtellt. Die Aufnahmen
ſind mitten aus dem pulſierenden New Yorker Leben genommen und
ſtellen insgeſamt eine dreitägige Rundfahrt durch die Rieſenſtadt dar.
Trotz des oben Geſagten vermitteln die Bilder des Films doch den
ungeheuer imponierenden Eindruck, den die Rieſenſtadt nun einmal auf
den Fremden ausübt, wenn es auch richtig ſein mag, daß jeder Laie
drüben zunächſt eine Enttäuſchung erlebt, weil er mit viel zu ſehr
an=
geſpannter Fantaſie herüberkommt. Es geht drüben alles nach
glänzen=
der Organiſation wie am Schnürchen. Das Muſterbeiſpiel dahir bilden
die Verkehrseinrichtungen, die ja die berühmteſten der ganzen Welt ſind.
und deren Wiedergabe im Film einen hochintereſſanten Einblick in das
Getriebe der Rieſenſtadt vermitteln.
An der ſchönen blauen Donau
heißt der Film, der ſeit längerer Zeit in den Palaſt=Lichtſpielen
all=
abendlich ausverkaufte Häuſer erzielt. Was dieſen Film ſo
außerordent=
lich populär macht, iſt in erſter Linie wohl die freudige Lebensbejahung,
das geſunde ſinnliche Lebensgenießen, und in Verbindung damit der
ſonnige Humor mit dem leichten Einſchlag von Sentimentalität, der die
Oeſterreicher im allgemeinen und die Wiener im beſonderen ſo
aus=
zeichnet und der ſie eben zu ſonnigen Menſchen macht.
Das macht vor allem aber das ganz entzüchkende Spiel Lya
Maras, die das kleine Wiener Tanzmädel, das ſchließlich den Grafen
heiratet, mit ſo natürlichem Charme und ſo geſundem köſtlichen Humor
ſpielt, daß ſie mit Harry Liedtke und Ernſt Verebes im
Bunde das Beſte gibt, was von dieſer Künſtlerin je gefilmt wurde.
Das machen ſchließlich die meiſterhaften Aufnahmen der D.L.S. und die
glänzende, flotte Regie F. Carlſens, die ſich jeder Uebertreibung
enthält, und das macht endlich die prickelnde Begleitmuſik, die alle die
reizenden Melodien Strauß erklingen und mitſchwingen läßt und
immer wieder in den Deutſchmeiſtermarſch ausklingt. — Alles in allem
ein köſtlicher Film!
— Orangerie=Garten. „Münchener Oktoberfeſt”, ſo lauter die Parole
für Samstag, den 9. und Sonntag. den 10. Oktober. Natürlich kann es
keine getreue Wiedergabe der in München alljährlich ſtattfindenden
Oktoberfeſte ſein, denn die in München gegebenen Vorbedingungen ſür
ſolche Veranſtaltungen können unter den hieſigen Verhältniſſen, wohl
kaum ganz erfüllt werden. Das ſoll aben nicht davon abhalten, der Zeit
entſprechend trotzdem ein „Münchener Oktoberfeſt” zu veranſtalten, und
die eigens hergerichtete dezente Beleuchtung des Orangeriehauſes, eine
in baheriſcher Tracht konzertierende Muſikkapelle und zu allem noch ein
guter Tropfen edlen Gerſtenſaftes, „Oktoberbock”, werden dafür Sorge
tragen, daß ſchon bald eine echtbayeriſche Stimmung Platz greift, und
Oneſteep, Shimmy uſw., ſchließlich auch einmal durch oberbaheriſche
Ländler und Schuhplattler abgelöſt werden. Wer einmal für einige Zeit
aus dem grauen Alltagsleben heraus und ſich einige vergnügte Stunden
bereiten will, verſäume nicht, heute und morgen abend das „Münchener
Oktoberfeſt” im Orangeriehaus zu beſuchen.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags 11 und
11½ Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr, Sonntags mur 11 und 11½ Uhr
ſtatt. Samstags geſchloſſen.
— „Weltweite Bruderſchaft” iſt der Titel des Helſingfors=Films, der
am Sonntag, den 10. Oktober, nachmittags von 3—5 Uhr, im „Kleinen
Haus” des Landesthaeters laufen wird. Er bietet herrliche
Naturauf=
nahmen aus Finnland, dem Land der tauſend Seen, läßt uns
teil=
nehmen an der Gedenkfeier, die deutſche Jugend am Denkmal der im
Kampf für die Freiheit Finnlands gefallenen deutſchen Helden
veran=
ſtaltete, und gibt uns einen überwältigenden Eindruck von der
Welt=
konferenz chriſtlicher Jugend, die im Auguſt ds. Js. in Helſingfors
ſtattfand. Herr Pfarver Page=Weiſenau, ein Helſingforsfahrer wird
in einem Vortrag erzählen von dem wunderbaren Erlebnis „weltweiter
Bruderſchaft”, das den Teilnehmern an der Weltkonfevenz geſchenkt
wurde.
— Ueber Jiu=Jitſu — Selbſtverteidigung ohne Waffe. Jedes
Volk hat ſeine Eigenart jedes Volk ſeinen Charakter, und
aus dieſer Eigenart erklärt ſich ſeine Entwicklung und ſeine Auffaſſung
der Dinge. Beſonders deutlich zeigt ſich die Eigenart eines Volkes in
ſeinen Leibesübungen, zumal in denen, die den Menſchen einem anderen
im Kampfe gegenüberſtellen. Der Deutſche, der einem kräftigen,
robu=
ſten Volke entſtammt, tritt gerne ſeinem Gegner im Ningkampf
gegen=
über in welchem die größere phyſiſche Kraft den Sieg entſcheidet. Der
Engländer leichter und ſchlanker gebaut, mißt ſich mit dem Gegnor
lieber im Boxkampf, in dem es weniger auf Kraft als auf Gewandtheit
ankommt. Der Japaner bedient ſich vorteilhaft des Jiu=Jitſu im
Kampfe, das an den Betreffenden gleich große geiſtige als auch
körper=
liche Anforderungen ſtellt. Jiu=Jitſu iſt wiſſenſchaftlich gut durchdacht
und eigenartig. Die Erfahrung lehrt, daß der menſchliche Körper eine
Reihe von Stellen beſitzt, an denen ſchon ein leichter Druck das
betref=
fende Glied ſofort lähmt. Ein weiteres Mittel, um den Gegner zu
Boden zu bringen, iſt eine Art von Hebelwirkung, durch die der
Schwer=
punkt des menſchlichen Körpers verlegt wird. Da dieſer ſehr ungünſtig
hoch liegt, iſt es leicht, auch den ſchwerſten Mann zu Boden zu werfen.
Eine weitere Art, den Gegner kampfunfähig zu machen, iſt die
Aus=
nutzung des Umſtandes, daß die Gelenke des Menſchen einer Verbiegung
oder Verdrehung entgegengeſetzt der Natur keinen Widerſtand zu leiſten
vermögen. Derartige unzählige Griffe erfordern mehr Gewandtheit als
Kraft, ſodaß auch ein weitaus ſchwächerer Mann einen Stärkeren ſchnell
wehrlos machen kann. Neben der Erlernung der Anwendung dieſer
Kunſtgriffe ſteht die Abhärtung des Körpers zur Hebung der
Wider=
ſtandsfähigkeit durch Uebungen aller Art. Denn je gewandter und
be=
herrſchter der Körper iſt, deſto zielſicherer und erfolgreicher gewährleiſtet
er die Anwendung des Jiu=Jitſu. Der Darmſtädter Fechtelub
veran=
ſtaltet ſeit 1923 jährlich Lehrgänge in Jiu=Jitſu für Anfänger und
Fort=
geſchrittene unter Leitung eines tüchtigen Lehrers, an denen ſich auch
Nichtmitglieder beteiligen können. Wegen eines neuen Kurſes wird auf
die Anzeige im heutigen Blatt hingewieſen.
— Weite Reiſe eines Kinder=Luftballons. Während der Meſſetage
ließ ein Darmſtädter Junge aus der Klappacherſtraße einen
Kinder=
luftballon mit angehängtem Zettel und ſeiner Adreſſe ſteigen. — Er
erhielt nunmehr aus Hirſon an der Aisne in Frankreich vom dortigen
Polizeikommiſſar die Beſtätigung, daß ſein Ballon dortſelbſt
aufge=
funden wurde. Der Beſtätigung war ein liebenswürdiger Brief des
Polizeikommiſſars beigefügt, in dem der Polizeikommiſſar den kleinen
Ballonabſender herzlichſt beglüchwünſchte.
— Unfall. Geſtern abend gegen ½8 Uhr ereignete ſich in der
Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße, ein Unfall. Auf noch ungeklärte Weiſe war in einem
Raum Gas ausgeſtrömt. Als der Bürodiener mit einer offenen Flamme
den Raum betrat, erfolgte eine Exploſion, wodurch er und ein weiterer
Angeſtellter Brandverletzungen erlitten. Die Rettungswache Saalbauſtr.,
Tel. 400, verbrachte die Bedauernswerten nach dem Stadtkrankenhaus,
doch ſind deren Verletzungen nicht lebensgefährlich.
Lokale Veranſlaltungen.
Die dierunter erſchelnenden Noſhzen And ausfhlleflich als Hinweilſe auf Angigen m bchadtn.
m keinem Falle ſrarenpwie al Beſprechung oder Krick.
— Der Heſſiſche Penſionärverein, Grtsaruppe
Darm=
ſtadt hält am Dienstag, den 12. Oktober, nachmittags 3 Uhr. eine
Ver=
ſammlung ab, bei der der Vorſitzende einen intereſſanten Vortrag halten
wird. (Siehe Anzeige.)
WILH. BARTH
Konditorei und Kaffee
Grafenstr. 27, Fernspr. 1327
Mein Konditorei Kaffee
Ei 2ieh Sohdfsa nech.
mittags bis 7 Uhr geöffnet
14622
Tageskalender für Samstag, den 9. Oktober 1926.
Landestheater, Großes Haus, Nachm. 3½ Uhr, Ende 6 Uhr,
Vorſtellung der Samstagsfremdenmiete: „Die Geſchwiſter‟. Die
Mitſchuldigen” — Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr Ende 10 Uhr,
Zuſatzmiete II (1): „Der tolle Hund”. — Schloß=Café: Konzert.
— Café Rheingold: Konzert und Tanz.
Weinhaus
Veißer Turm: Konzert und Tanz — Span, Bodega,
Hügelſtraße, abends 8 Uhr: Konzert. — Konzertſaal „
Per=
keo” abends 8 Uhr: Humoriſtiſches Konzert. — Kunſthalle
am Rheintor: Theſing=Ausſtellung, geöffnet von 11 bis 4 Uhr.
— Turngemeinde 1846: Feier des 80jährigen Beſtehens;
nachm. 5 Uhr: Totenehrung, abends 8½ Uhr: Feſtabend. —
Reichs=
banner Schwarz=Rot=Gold, abends 8 Uhr, im
Gewerk=
ſchaftshaus: Generalberſammlung. — Kinovorſtellungen:
Union=, Reſidenztheater, Palaſt=Lichtſpiele.
Tapeten-Linoleum
Größte Auswahl. — Nur erstklassige Fabrikate.
Groß- und Kleinverkaut
Iang., Zorn & Co-
(6263a
vorm. Frankkurter Tapetenfabrik
Vernspreoher 1513
Schleiermacherstr. 23, am Gericht.
V
cÜTScHER
GEmtkANL
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Gamstag, den 9. Oktober 1926
Nummer 280
Achte Jahresſitzung
der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt
am 5. Oktober 1926.
Aus dem eingehenden Geſchäftsbericht verdient beſonders
hervor=
gehoben zu werden, daß ſich die Kommiſſion für Geſetzgebung, Steuer=
und Zollweſen des näheren mit den von einem Unterausſchuß des
Reichstags aufgeſtellten Leitſätzen zur Behebung der
Not=
lage älterer Angeſtellten befaßt hat. Die Leitſätze verſuchen,
nach öſterreichiſchem Muſter weit über den Rahmen des beſtehenden
Kündigungsgeſetzes hinaus die Entlaſſung älterer Angeſtellten durch je
nach dem Alter ſteigende Kündigungsfriſten und ſog. Abkehrgelder zu
erſchweren. Die mit der Durchführung dieſer Leitſätze verbundene
be=
ſondere Belaſtung der Wirtſchaft, und die Erfahrungen, die namentlich
in Oeſterreich mit einer ſolchen Regelung dahingehend gemacht wurden,
daß ſich ein ſolcher Schutz in den wenigſten Fällen endgültig zugunſten
der Angeſtellten auswirkt, haben veranlaßt, ſich gegen den Erlaß
ſol=
cher Vorſchriften auszuſprechen. — Weiterhin hat der Kommiſſion der
Entwurf einer Verordnung über die Erhebung der
Hand=
werkskammerbeiträge vorgelegen. Der Entwurf deckt ſich mit
einer in Württemberg beſtehenden Vevordnung. In der Hauptſache
wird in ihm die Errichtung eines Einigungsamtes vorgeſehen, das aus
einem Vorſitzenden und 4 Beiſitzern — je 2 ſollen von den joweils
betei=
ligten Kammern ernannt werden — beſtehen ſoll. Dieſes Schiedsgericht
iſt als erſte Inſtanz anſtelle der gegenwärtig fungierenden
Verwaltungs=
behörden vorgeſehen. Endgültige Beſchwerdeinſtanz würde auch wie
bisher das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft bleiben. Die
Er=
fahrungen, die mit ſolchen paritätiſch zuſammengeſetzten
Schiedsgerich=
ten bei anderen Gelegenheiten allgemein gemacht wurden, ſprechen nicht
dafür, eine neue derartige Organiſation zu ſchaffen. Auch das Heſſiſche
Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, das in erſter Linie eine
Ver=
waltungsbehörde iſt, ſollte nicht mehr als letzte Rechtsmittelinſtanz
vorgeſehen werden. Die geeignetſte Löſung dürfte die ſein, daß die
Entſcheidung über die Zugehörigkeit einzelner Firmen zur
Handwerks=
oder Induſtrie= und Handelskammer im Verwaltungsſtreitverfahren
durch unabhängige Verwaltungsgerichte herbeigeführt wird.
Die Vertreirbeſprechung der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
kammern hat ſich für eine Verlängerung der Geltungs=
dawer des Geſetzes über Depot= und
Depoſiten=
geſchäfte ausgeſprochen. — Ebenſo wurden gegen die Ausſtellung
von Order=Lagerſcheinen, die bisher in Heſſen noch nicht
genehmigt worden war, keine grundſätzlichen Bedenken erhoben. — Auf
einer weiteren Vertreterbeſprechung haben ſich die Kammern eingehend
mit der Frage des Ausverkaufsweſens und der
Sonder=
verkäufe befaßt. Bezüglich der Ausverkaufsbeſtimmungen wurde
eine einheitliche Regelung durch Ausführungsverordnungen des Reiches
für geboten erachtet. Berzüglich der Sonderverkaufsveranſtaltungen
wurde nachſtehende Entſchließung angenommen:
Die Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern richten an alle
Kaufleute die dringende Mahnung, künftighin dem Unweſen der
fortgeſetzten Sonderverkäufe mit allen Mitteln zu ſteuern. Dieſe
Verkäufe haben in der letzten Zeit einen derartigen Umfang
an=
genommen, daß daraus die ſchwerſten Schädigungen nicht nur für
den Einzelhandel, ſondern für das ganze Geſchäftsleben entſtehen
müſſen. Es iſt nicht zu verkennen, daß in der vergangenen ſchweren
Zeit die Verhältniſſe für den Einzelhandel beſonders ſchwierig
ge=
legen haben und daher manche Firma zu außergewöhnlichen
Ver=
kaufsmaßnahmen gezwungen geweſen iſt. Auf der anderen Seite
aber muß nachdrücklichſt betont werden, daß die fortgeſetzten
Son=
devverkaufsveranſtaltungen allmählich weit über das Maß deſſen
hinausgegangen ſind, was zur Verringerung der nicht im
regel=
mäßigen Geſchäftsgang abſetzbaren Vorräte nötig war. Die Folgen
der Sonderverkaufsveranſtaltungen ſind bereits erkennbar. In
vielen der üblichen Ausberkaufswaren iſt eine beiſpielloſe
Preis=
ſchleuderei eingetreten. Maßgebende Artikel ſind dadurch vielfach
im Einzelhandelsverkaufe auf einen Preisſtand herabgedrückt
wor=
den, zu dem nicht einmal dem Fabrikanten die Herſtellung mehr
möglich iſt. Die auf dieſe Weiſe im großen Maße herbeigeführte
Preisdrückerei muß ſchließlich dazu führen, daß Induſtrie und
Han=
del immer mehr gezwungen ſind, mr billige Waren herzuſtellen und
zum Verkauf zu bringen. Dadurch werden auf die Dauer alle Kreiſe
geſchädigt. Für die Induſtrie beſonders bedeutet es eine
Herab=
ſetzung ihrer Qualitätsleiſtung, die den guten Ruf der deutſchen
Erzeugniſſe im In= und Auslande ſchädigen muß.
Wir richten daher an alle Kreiſe des Einzelhandels, beſonders
aber auch an die Orgamiſationen des Einzelhandels, die Bitte, in
ihrem Kreiſe auf eine Einſchränkung der überhandnehmenden
Son=
derverkaufsveranſtaltungen im eigenen Intereſſe durch geeignete
Maßnahmen hinzuwirken.”
In den Verhandlungen des Landeseiſenbahnrats zu Wiesbaden
wurden wichtige Verkehrswünſche des hieſigen Bezirks
vorgetra=
gen. Es ſteht dringend zu hoffen, daß im kommenden Sommerfahrplan
zum mindeſten ein Teil unſerer wohlbegründeten Anſprüche berück=
ſichtigt wird. Dies gilt namentlich für den direkten Verkehr Darmſtadts
und der Bergſtraße nach dem Rheinland, für den Wiederanſchluß
Darm=
ſtadts an den durchgehenden Verkehr nach Bayern ſowie für die
Betei=
ligung Darmſtadts am großen Nord=Süd=Verkehr.
Eingehend verhandelt wurde auch das Problem der Regelung der
heſſiſchen Gewerbeſteuer. Uebereinſtimmend war man der
Auffaſſung, daß der Zeitpunkt für eine endgültige Regelung angeſichts
der völlig unklaren Lage auf dem Gebiet der öffentlichen Abgaben
(Finanzausgleich und Verwaltungsreform) ſowie bezüglich der
Steuer=
grundlagen noch nicht gekommen iſt. Eine Regelung auf weite Sicht
kann, wenn zweckmäßig verfahren werden ſoll, erſt erfolgen, wemn in
dieſen Grundfragen vollkommene Klarheit herrſcht. Vorerſt iſt es das
Wichtigſte, daß endlich einmal wieder eine ordentliche Veranlagung der
Gewerbeſteuern ſtattfindet. Hierzu genügt es aber, wenn gleich wie in
Preußen durch ein Interimsgeſetz die Vorausſetzungen für eine
end=
gültige Veranlagung der Steuerjahre 1925 und 1926 geſchaffen werden.
Dieſe Zwiſchenlöſung dürfte vorteilhafterweiſe ſo einzurichten ſein, daß
ſie ſich ohne weiteres auf das Jahr 1927 ausdehnen jäßt, da kaum
an=
zunehmen iſt, daß bis dahin ausreichende Klarheit in den
obenerwähn=
ten Grundfragen beſteht. Es muß erwartet werden, daß die Heſſiſche
Regierung dieſem auf rein ſachlichen Erwägungen beruhenden,
wohl=
begründeten Verlangen der die Laſten der Gewerbeſteuer tragenden
Wirtſchaftskreiſe Rechnung trägt.
Bei einer Sitzung des Wirtſchaftsausſchuſſes der Stadt Darmſtadt
war die Kammer vertreten. Es ſtand hier die Frage zur Erörterung,
ob die von der Stadt errichteten Kioske den gleichen Beſtimmungen
in bezug auf Ladenſchluß und Sonntagsruhe unterworfen ſei ſollen,
wie die übrigen Ladengeſchäfte. Der Vertreter unſerer Kammer trat
entſchieden für eine Gleichſtellung ein, da, abgeſehen vom
Zei=
tungsverkauf, keine ſtichhaltigen Gründe für eine Ausmahmeſtellumg
der neu errichteten Kioske vorliegen.
Am 19. September fand die diesjährige Herbſt=
Geſchäfts=
ſtenographenprüfung ſtatt. Teilgenommen haben 15
Bewer=
ber, davon 4 nach Syſtem Gabelsberger und 11 in Einheitskurzſchrift.
Die Prüfung wurde von insgeſamt 11 Prüflingen beſtanden. — Der
Brückenaufſeher Karl Adler zu Gernsheim wurde als
Schiffseich=
aufnehmer vereidigt.
Da es immer wieder vorkommt, daß mit ansländiſchen
Firmen Geſchäftsbeziehungen angeknüpft werden, ohne daß
auis=
reichende Erkundigungen über die Zuverläſſigkeit der Firmen
eingezo=
gen worden ſind, ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß jederzoit die
Mög=
lichkeit beſteht, durch Anfragen bei der Induſtrie= und Handelskammer
feſtzuſtellen, ob gegen einzelne ausländiſche Firmen Bedenken in bezug
auf ihre Zuverläſſigkeit laut geworden ſind. Es wäre erwünſcht, wenn
von dieſer Möglichkeit mehr als bisher Gebrauch gemacht würde.
Familiennachrichten
Die Verlobung ihrer Tochter
Ingeborg mit Herrn stud. med.
Wilhelm Breidert geben
bekannt
Dr. med. Arnold Vidal.
und Frau Ilſe, geb. Weihrauch
Stiftsſtraße 23
Darmſiadt, im
Ingeborg Vidal
stud mod Wilhelm Breidert
Verlobie
Goetheſtraße 13
Okfober 1926.
(*26399
Frieda Rau
Georg Schäfer
Verlobte
z. Zt. Amsterdam, 10.Oktober
1926.
( 26508
Stat Karten.
Ihre am heutigen Tage in Hamburg
ſtattfindende Vermählung beehren
ſich anzuzeigen
Gerhard Walm u. Frau
Gertrud, geb. Domansky
Hamburg 19
Darmſtadt
*
26174) 9. Oktober 1926.
Heußweg 29
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen
Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir
Allen unſeren tiefgefühlteſten
Dank.
(*26504
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Conſkantin Götz.
Darmſtadt, Kranichſteinerſtraße 17.
Ihre am Sonntag, den 10, Oktober,
nachmittags 3 Uhr, in der
Martins=
kirche ſtattfindende Trauung
zeigen an
Helene Trumpfheller
Philipp Pfeiffer
Liebfrauenſtr. 90
Rhönring 55
( 26461
Für alle Glück= und Segenswünſche,
für alle Blumenſpenden und Gaben
der Liebe und Anhänglichkeit, die mir
zu meinem Böllenfalltorſubiläum
ge=
worden ſind, ſage ich herzinnigen Dank
Hermann Klipſtein
Ihre am Sonntag, den 10. Okt.,
nachm. 2‟/ Uhr, in der Johanneskirche
ſtattfindende Trauung beehren ſich
anzuzeigen
Eliſabeth Jockel
Willy Alberth
(* 26463
Helfmannſtraße 46.
Römerbad
Zimmerſtr. 7
Telephon 3834
Fußpflege 2.— 445ge
Ihre am Sonntag, den 10. Oktober,
nach=
mittags 22/. Uhr, in der St. Eliſabethenkirche
ſtattfindende Trauung beehren ſich anzuzeigen
Karl Kämmerer u. Frau Erna
26471)
geb. Wedekind.
Holzſtraße 18
Pareusſtraße 10
Statt Karten.
Plötzlich und unerwartet entſchlief ſanft nach
ſehr kurzem Leiden meine innigſtgeliebte,
unver=
geßliche Gattin, die treuſorgende Mutter ihres
ein=
zigen Jungen, unſere letzte Tochter und Schweſter,
Schwiegertochter und Schwägerin
Frau Frieda Schaefer
geb. Ruppert
im blühenden Alter von 40 Jahren. (96474
Die trauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Schaefer und Kind Berny
Auguſte Schaefer Bwe.
Robert Ruppert und Frau, geb. Weniger
Willy Ruppert und Frau, geb. Grünewald
Hans Ruppert und Fran, geb. Seibert.
Preuß.=Börnecke, Darmſtadt.
Die Beerdigung fand Freitag, den 8. Oktober 1926 in
Preuß.=Börnecke ſtatt.
Vonder Reiſe
Dankſagung.
richtiger Teilnahme bei drm
uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
luſie ſagen wir allen unſeren
innigſten Dank.
Familie A. Berger
Min.=Ob.=Rev.
Arheilgen
Familie Br. H. Schwab
Oankſagung
Für die vielen Veweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meines lieben Mannes und unſeres
guten Vaters, Schwiegervaters und Großvaters
Für die vielen Beweiſe auf= AA, ſprechen wir unſeren herzlichſten Dank aus.
Herrn Pfarrer Grein danken wir für die troſtreichen
Worte.
Ebenſo danken wir dem Fahrbeamten=Verein
Darmſtadt und dem Turnverein Arheilgen für die
Kranzſpenden und gutgemeinten Worte am Grabe
(asass8A unſeres lieben Hingeſchiedenen.
Katharina Germann
und Kinder.
Saarbrücken.
26407
Nach Beendigung meines Umbaues
Neuerdffnung
Samstag, den 9., 11 Uhr vormittags
Erweiterte Kaffee- und Teeräume
— Feines Bestellgeschäft —
Georg Schwarz
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Aus Heſſen.
Samstag, den 9. Oktober 1926
* Griesheim, 8. Okt. Wie man hört, hat der bei dem Autounfall
am Sonntag abend verletzte Herr Philipp Heil, außer Verletzungen
durch Glasſplitter am Kopf auch eine Quetſchung der Hand
davongetra=
gen und befindet ſich noch im Krankenhaus zu Darmſtadt. Auch die
übrigen Inſaſſen des Autos haben zum Teil ſchmerzhafte Verletzungen
erlitten. Herr Kärcher, deſſen Wagen unbeleuchtet geweſen ſein ſoll,
hat bei dem Unfall keinen Schaden genommen und konnte am Montag
früh ſeine gewohnte Arbeit wieder aufnehmen.
H. Eberſtadt, 8. Okt. Gemeinderatsſitzung. Vor Eintritt
in die Tagesordnung der geſtrigen Gemeinderatsſitzung gedachte
Bürger=
meiſter Schäfer, des verſtorbenen Gemeinderatsmitglieds Kramer,
zu deſſen Andenken ſich die Verſammlung von ihren Sitzen erhob. Für
Kramer und den weiter infolge Verſetzung nach Griesheim
ausſcheiden=
den Gemeinderat Heinrich Kolb werden demnächſt der Kaufmann Jul.
Fölſing und der Landwirt Wilhelm Kolb in den Gemeinderat
einrücken. Den Ausſchußbeſchlüſſen wird ohne Debatte zugeſtimmt.
Hier=
nach werden, einer Anregung des Forſtamts zufolge, die unbebauten
Gemeinde=Schrebergärten in Abt. 19 der Kirchtanne und im
Waſſerloch=
weg fortan wieder in forſtwirtſchaftliche Benutzung gegeben. Die
Ge=
meinde=Mühlwieſen ſollen mit einer Anzahl junger Obſtbäume
ange=
pflanzt werden. Die bei Inſtandſetzung der Dienſtwohnung des
Ober=
ſchutzmanns Meidinger vorkommenden Weißbinderarbeiten werden dem
Karl Neuroth, diejenigen der Dienſtwohnung des Lehrers Göllner dem
Georg Meidinger 2. übertragen; für beide Wohnungen erhalten den
Zuſchlag: 2) für die Elektro=Inſtallationsarbeiten Heinrich Baldus,
b) für die Tapezierarbeiten Karl Müller. Die Lieferung eines
Kachel=
ofens für die Wohnung Göllner erhält Konrad Kirſchner. Die
Errich=
tung einer Tankſtelle durch die Deutſche Petroleumgeſellſchaft vor dem
Anweſen Paul Daßler wird gegen eine jährliche Anerkennungsgebühr
von 50 Mk. genehmigt. Das Geſuch des Bernhard Schlegel um
Ueber=
nahme einer Bürgſchaft für einen Zwiſchenkredit von 2500 Mk. wird
abgelehnt. Das Baugeſuch des Heinrich Breidenbach=Darmſtadt (
Er=
richtung eines Wohnhauſes in der Alten Darmſtädter Straße) findet,
abgeſehen von der Beanſtandung der Vorderfaſſade des Hauſes
Geneh=
migung. Die Miete für die neuen Barackenwohnungen am Strohweg
wird auf 21 Mk. monatlich je Wohnung feſtgeſetzt. Ueber das
Konzeſ=
ſionsgeſuch des Valentin Krämer zum Betriebe einer Schankwirtſchaft
im Hauſe Alte Darmſtädter Straße 8 wird geheim abgeſtimmt. Die
Konzeſſion wird mit 12 gegen 9 Stimmen befürwortet. Der Antrag
der Deutſchen Jugendherbergen, Zweigausſchuß Süd=Heſſen, wird dem
Bauausſchuß zur Beratung überwieſen. Der Antrag betrifft die
Er=
richtung einer Jugendherberge bei Malchen. Für zwei ausſcheidende
Mitglieder werden in geheimer Abſtimmung Adam Knieß 4. und Ludw.
Reis als Beiſitzer des Mieteinigungsamts gewählt. In der
Bürger=
meiſterfrage, bei deren Beratung der Beigeordnete Flick den
Vorſitz übernimmt, wird die von Karl Göhringer und Konſ. durch den
Rechtsanwalt Dr. Maurer an den Kreisausſchuß gerichtete und von
dieſem dem Gemeinderat zur Gegenäußerung überſandte Klageſchrift
gegen den Gemeinderatsbeſchluß vom 16. Auguſt 1926 zur Kenntnis
ge=
bracht. In der Klageſchrift iſt beantragt, den vorgenannten Beſchluß
aufzuheben und den Beſchluß vom 25. Januar 1926 als zu Necht beſtehend
anzuerkennen. Gemeinderat Dächert beantragt, die Beſchlußfaſſung
hierüber ſo lange auszuſetzen, bis der Gemeinderat wieder vollzählig
ſei. Der Antrag verfällt mit 12 gegen 9 Stimmen der Ablehnung.
Hier=
auf verlieſt Gemeinderat Heißt einen von den Anhängern des beſoldeten
Bürgermeiſters beſchloſſenen Antrag nebſt einer Gegenäußerung auf
die Klageſchrift, der mit 12 gegen 9 Stimmen angenommen wird. Mit
dem gleichen Stimmenverhältnis wird ein Antrag des Gemeinderats
Gärtner angenommen, durch den Rechtsanwalt Carnier=Darmſtadt als
Rechtsbeiſtand der Gemeinde in dem Verwaltungsſtreitverfahren übe: die
Bürgermeiſterfrage beſtellt wird. In der ſehr lebhaften Debatte über
dieſen Punkt der Tagesordnung erklärt Gemeinderat Dächert namens
ſeiner Fraktion, daß er gegen die beiden Beſchlüſſe Proteſt einlege und
ſeine Fraktion von nun an in ſchärfſte Oppoſition gegen die im
Ge=
meinderat vertretenen Anhänger des beſoldeten Bürgermeiſters treten
werde. — In geheimer Sitzung werden Wohlfahrts= und
Wohnungs=
ſachen, Grundſtücksankäufe und Stundungsgeſuche beraten und erledigt.
* Eberſtadt, 8. Okt. Straßenbahnerperſonalien. Herr
Kontrolleur Heinrich Kolb von hier wird demnächſt die Leitung der
neuen Straßenbahnſtation in Griesheim übernehmen. Herr Kolb
ſchei=
det damit auch aus dem hieſigen Gemeindevat aus, da er ſeinen
Wohn=
ſitz nach Griesheim verlegen wird. Für Arheilgen wird eine ſolche
Stelle nicht geſchaffen, da die ganze Fahrſtrecke nach Arheilgen von
Eberſtadt aus geleitet wird. — Die Kartoffelernte iſt hier im
vollen Gange. Der Ertrag iſt ſehr verſchieden. Während im
Sand=
boden die Ernte reichlich iſt und geſunde Kartoffeln geerntet werden,
iſt der Ertrag im ſchweren Feldboden nicht ſonderlich gut. — Eine neue
Einfahrtsweiche iſt nach Beſeitigung der alten Weiche von der Heag
am Eingang zu der hieſigen Wagenhalle eingebaut worden.
* Pfungſtadt, 8. Okt. Wieder ſeuchenfrei. Hier, in Hahn
ſowie in Eich iſt die Maul; und Klauenſeuche erloſchen, ſo daß die vom
Kreisamt angeordneten Schutzmaßnahmen aufgehoben werden konnten.
r. Babenhauſen, 7. Okt. Heute fand eine amtliche Bachſchau im
Unterlauf der Gerſprenz ſtatt. Sie erſtreckte ſich auf die Gemarkungen
Hergershauſen, Sichenhofen, Babenhauſen, Harreshauſen bis zur
Lan=
desgrenze. Alle Intereſſenten, wie Anlieger, Triebwerksbeſitzer uſw.,
waren von den Bürgermeiſtereien geladen, um Wünſche und
Beſchwer=
den bei der Kommiſſion vorbringen zu können. — Kommenden
Sonn=
tag hält die hieſige Schützengeſellſchaft auf ihren herrlich im Walde
ge=
legenen Schießſtänden an der Aſchaffenburger Landſtraße ihr letztes
Herbſtpreisſchießen ab.
r. Babenhauſen, 8. Okt. Einen Werbeabend, verbunden mit
Tombolaverloſung, veranſtaltet am Sonntag abend im Saale des
Gaſt=
hauſes zum Adler die hieſige Freie Sportvereinigung. Ein
reichhal=
tiges Progvamm iſt vorgeſehen, ſo daß den Beſuchern genußreiche
Stun=
den bevorſtehen. Die ſchon angeſagte Filmvorſtellung von der
Heſſi=
ſchen Bilderbühne fällt aus. — Einen beachtenswerten Sieg ervang am
vergangenen Sonntag die 1. Handballmannſchaft des hieſigen
Turn=
vereins 1891 in Groß=Umſtadt. Sie ſchlug die dortige 1.
Turnmann=
ſchaft mit 9:2 (Halbzeit 4:0).
— Habitzheim, 8. Okt. Hohes Alter. Montag, den 11. Oktober
feiert Fra Katharina Dietrich Wwe., Habitzheim i. O., in ſelten
gei=
ſtiger ſowie körperlicher Friſche ihren 82. Geburtstag.
* Ober=Klingen, 8. Okt. Die Erdarbeiten an der neuen Kreisſtraße
Ober,Klingen=Werſau ſind nun vollendet, und die Straße darf bei dem
anhaltend trockenen Wetter von ortsanſäſſigen Fuhrwerken bereits
be=
nutzt werden. In ſanft anſteigenden Windungen überquert ſie in
meiſterhafter Führung die Höhe zwiſchen dem Klinger Tal und dem
Tal der Gerſprenz. Gar mancher Einſchnitt ins Gelände war nötig,
und mancher Waſſerriß, hier im Volksmunde „Graben” genannt,
er=
forderte umfangreiche Erdanſchüttungen, um den Straßendamm ohne
Unterbrechung anſteigen laſſen zu können. Die Straße liegt
überwie=
gend auf Ober=Klinger Gebiet und tritt erſt bei der Kohlbacher Mühle
in die Gemarkung Werſau ein. Leider muß das Werk ſchon
ausgebeſ=
ſert werden, nachdem es erſt im Unterbau vollendet iſt. Die
meter=
ſtarken Betonröhren, die an den Waſſerdurchläſſen verwendet ſind, haben
an einzelnen Stellen dem Drucke der aufgeſchütteten Erdmaſſen, an
anderen Stellen dem Fuhrverkehr nicht ſtandgehalten und ſind bereits
eingedrückt worden, ſo daß ſie ausgewechſelt werden müſſen. An der
Kohlbacher Mühle iſt die Straße aus dieſem Anlaß gegenwärtig
ge=
ſperrt, und der Wagenverkehr muß ſeinen Weg über die alte Straße
durch die Mühle nehmen. Wo die Röhren durch den Druck des
Hurif e De iehe e ie eſhe enie
den Jahre erhalten. Sie wird in fertigem Zuſtande unter Umgehung
Reinheims auch dem Durchgangsverkehr zwiſchen Reichelsheim und Gr.=
Umſtadt dienen und den Weg zwiſchen beiden Städtchen weſentlich
ver=
kürzen. Iſt ſie vollendet, wird auch die Kreisſtraße zwiſchen Ober= und
Niederklingen durch Verbreiterung dem geſteigerten Verkehr angepaßt.
Seite 7
Michelſtadt, 8. Okt. Heſſiſcher Forſtverein. Zurzeit
tagt hier die 21. Verſammlung des Heſſiſchen Forſtvereins. Eine große
Anzahl der Teilnehmer traf bereits am Mittwoch, den 6. Oktober, ein
und fand ſich am Abend zu einer geſelligen Vereinigung im Hotel
Friedrich zuſammen. Am nächſten Vormittag erfolgte eine
Lehrwan=
derung in den Michelſtädter Stadtwald am Nachmittag eine
Beſich=
tigung des Waldes in Würzberg und Vielbrunn, der ſich eine
Beſich=
tigung des Engliſchen Gartens bei Jagdſchloß Eulbach anſchloß. An
dieſer Fahrt nahm u. a. auch der heſſiſche Finanzminiſter teil. Faſt
100 Teilnehmer der Tagung verſammelten ſich am Abend zu
gemein=
ſamem Eſſen im Hotel Friedrich, woſelbſt Oberforſtmeiſter Heher=
Michel=
ſtadt als 1. Vorſitzender des Vereins Herrn Finanzminiſter Henrich
be=
grüßte und feſtſtellte, daß der Miniſter den Beſtrebungen des Heſſiſchen
Forſtvereins jederzeit großes Intereſſe entgegengebracht habe. In
in=
tereſſanten Ausführungen erwiderte der Miniſter und wies darauf hin,
daß er als Bauernſohn mit der Erde und dem Wald beſonders tief
verwachſen ſei. Außerdem ſtreifte er nationalwirtſchaftliche und
welt=
wirtſchaftliche Beziehungen des Holzes zur ſchwarzen und zur weißen
Kohle. Am heutigen Freitag wurde in der Tagesordnung fortgefahren.
Forſtrat Koch Michelſtadt wird die Verjüngung der Kiefer im
Michel=
ſtädter Stadtwald — Buntſandſteingebiet des Odenwaldes — behandeln.
Hauptgegenſtand der Tagung dürfte eine Ausſprache über die bei der
Landſiedelung in Heſſen gemachten Erfahrungen ſein.
i. Beerfelden, 7. Okt. Turner und Turnerinnen der Vereine
Beer=
felden, Eberbach, Mosbach trafen ſich zum erſtenmal am 29. Auguſt in
Gberbach und maßen ihre Kräfte und ihr Können in friedlichem
Wett=
kampf. Die hieſige Mannſchaft ging glänzend als Sieger hervor.
Ge=
legentlich des 80. Stiftungsfeſtes des Turnvereins Mosbach am
kommen=
den Sonntag iſt das zweite Treffen. Auch diesmal ſtellt jeder Verein
6 Turner und 6 Turnerinnen, je eine Pflicht= und eine Kürübung an
Reck, Pferd und Barren iſt auszuführen, wobei an jedem Gerät drei
Kampfrichter werten. Die ſchwierigen Pflichtübungen ſind erſt ſeit
vier=
zehn Tagen bekannt, ſo daß die Vorbereitungszeit eine ſehr kurze iſt.
Infolgedeſſen werden die drei Mannſchaften nicht ſehr ſiegesſicher ſein,
denn in der kurzen Zeit wird kaum bei allen Teilnehmenden durchweg
Sicherheit in der Ausführung der Uebung zu erzielen ſein. Doch,
gleiche Brüder, gleiche Kappen, ſie haben ja alle die Uebung zu machen.
Darum werden die Teilnehmenden alle friſch und ohne Zagen zum
Wettkampf antreten. Gut Heil!
* Aus dem Kreiſe Erbach, 7. Okt. Tagegelder für
Kreis=
tagsabgeordnete. Die Kreistagsabgeordneten Ritzel=Michelſtadt
und Dengler=Erbach haben in der letzten Sitzung des Kreistages
be=
antragt, daß den Kreistagsabgeordneten zukünftig keine Tagegelder
mehr gewährt werden ſollen. Kreisdirektor von Werner äußerte
ſo=
gleich Bedenken, ob ein ſolcher Beſchluß durchführbar ſei. Wie wir
hören, wurde der Beſchluß in der Tat von dem Miniſterium beanſtandet,
ſo daß alſo Tagegelder weiter gewährt werden wüſſen.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 8. Okt. Gegenwärtig werden in
hieſi=
ger Gegend Obſtaufkäufe getätigt, und zwar meiſt derart, daß
einheimiſche Unterhändler das Obſt entgegennehmen, wohl im Auftrag
auswärtiger Händler. Es werden zur Zeit bezahlt pro Zentner: für
Kelteräpfel 6—7 Mk. Kelterbirnen 3 Mk. Tafelbirnen 6—8 Mk.,
Tafel=
äpfel 10—12 Mk. — Auswärtiges Weißkraut, in Waggonladungen
bezogen, ſteht hier gegenwärtig zum Verkauf aus, der Zentner koſtet
2,50 Mk. auch 2,40 Mk.
* Birkenau, 7. Okt. Jagdaufſeher. Herr Georg Lammer
dahier wurde zum Jagdaufſeher der Gemarkung Hornbach ernannt und
verpflichtet. — Der erſte Waggon Kartoffeln kam geſtern
auf der hieſigen Bahnſtation an. Gärtner Arnold hatte ſie aus der
Wetterau bezogen und per Zentner für 4,50 Mk. an Liebhaber abgeſetzt.
Die Ware iſt ſauber und von vorzüglicher Güte. Ueber den Preis
war man nicht gerade erbaut. — Soeben wird durch die Ortsſchelle
be=
hieſiger Station ein Weggon Kaltoffeln eintrifft. Rote koſten 3.80,
Induſtriekartoffeln 4,20 Mk. Das ſieht ja einem Abſchlag ähnlich!
7. Oktober 0,58 Meter, am 8. Oktober 0,59 Meter.
* Zwingenberg, 8. Okt. Beförderung. Zum Leutnant zur
See wurde der Fähnrich Kurt Rechel, Sohn des Poſtmeiſters Rechel,
befördert.
* Heppenheim a. d. B., 7. Okt. Am kommenden Mittwoch feiert
Hochwürden. Herr Prälat Miſchler von hier ſeinen 80. Geburtstag, lebhafter Beifall wurde gezollt. Der neue Spielplan widmet den Klaſ=
Herr Prälat Miſchler, der ſeit längerer Zeit Ehrenbürger der Stadt
Heppenheim iſt, iſt noch vollkommen körperlich und geiſtig rüſtig. Trotz
ſeines hohen Alters erteilt er in der Schule ſeinen regelmäßigen
Reli=
gionsunterricht und verſieht mit großer Gewiſſenhaftigkeit die Dekans= Eignung in den Spielplan eingefügt werden. Werke von Gerhart
geſchäfte des Kapitels Heppenheim. Mit Luſt und Liebe verſieht er
auch — und zwar ohne Einſchränkung — als Vorſitzender verſchiedener
Korporationen und Vereine ſeine Tätigkeit. — Der Muſikverein
Heppenheim wird im kommenden Winter neben ſeinen üblichen
Veran=
ſtaltungen auch wieder kammermuſikaliſche Veranſtaltungen bieten, was
von den Mitgliedern und Freunden des Vereins freudig begrüßt wird,
Eingeleitet werden dieſe Veranſtaltungen durch einen ſoliſtiſchen
Lieder=
abend, zu welchem ſich die Mannheimer Konzertſängerin Frl. Walburg
Emma Schick verpflichtet hat. Außer dem Darmſtädter
Kammerorche=
ſter, welches ein Symphomiekonzert geben wird, wird auch das
Darm=
ſtädter Schnurrbuſchquartett nach Heppenheim kommen. Sehr begrüßt
wird es auch, daß Herr Violinmeiſter Edmund Weyns ſich an den
Ver=
auſtaltungen beteiligen wird. — Zu der Verſteigerung von den alten
Schulbänken und den überflüſſig gewordenen Oefen in der hieſigen
Oberrealſchule hatten ſich nur wenig Intereſſenten eingefunden. So zerſchmetterte ihm beide Hände und verletzte den Bedauernswerten
kam es, daß Bänke, das Stück zu einer Mark und Schulöfen (
Mantel=
öfen) das Stück zu 3 Mark verſteigert wurden.
* Von der Bergſtraße, 7. Okt. In Schriesheim und Doſſenheim
wurde die Weinleſe auf den 13. und 14. Oktober feſtgeſetzt. —
Zwei=
mal Früchte. Ein Pfirſichbaum im Pfarrgarten zu Bensheim hat
in dieſem Jahre zum zweitenmale Früchte getragen, und dieſe ſollen
ſchöner und ſchmackhafter ſein, als die der erſten Ernte. DreiWochen
iſt eine 60jährige Frau aus Weinheim im benachbarten Walde
umher=
geirrt. Mannheimer Ausflügler haben ſie in halbverhungertem
Zu=
ſtande angetroffen. Brombeeven und Gras waren ihre Nahrung. Von
einem Sanitätsauto wurde die Frau, die faſt nicht mehr ſtehen konnte,
abgeholt. Der Grund, der die Frau in die Einſamkeit führte, iſt bis
jetzt noch nicht bekannt. — Die Kartoffelernte iſt in vollem
Gange, fällt aber ziemlich ſchlecht aus; infolgedeſſen haben die Preiſe
angezogen. Auch der Preis für Kelter= und Tafeläpfel iſt in die Höhe
gegangen. Letztere koſten je nach Sorte 12—15 Mk. pro Zentner.
In Doſſenheim rannte die Lokomotive der Nebenbahn gegen einen
Bull=
dogg und einen Laſtwagen, der mit Ziegeln beladen war. Der größte
Teil der Ladung ging in Tyimmer. Das Gericht war alsbald an Ort
und Stelle, um die nötigen Erhebungen zu machen. Der Schaden iſt
bedeutend.
* Viernheim, 7. Okt. Die Waſſerleitungsarbeiten in
unſerer Gemeinde wurden nunmehr in Angriff genommen. Die drei
Kilometer lange Zuleitung vom Mannheimer Waſſerwerk im Käfertaler
Wald iſt bereits zur Hälfte fertiggeſtellt. Auch die Grab= und Rohr= Pferdemarkt und Vorführungen des Reitervereins damit verbunden
legungsarbeiten des Ortsnetzes ſchreiten rüſtig vorwärts. Die
Guß=
rohre ſind reſtlos angeliefert und lagern in den einzelnen Straßen.
Bis zur Beendigung der ſämtlichen Grab= und Rohrlegungsarbeiten
werden wohl noch einige Monate vergehen, zumal nahezu 50
Orts=
ſtraßen in Frage kommen. Vorläufig haben 100 Erwerbsloſe
Beſchäf=
tigung gefunden.
Die Stelle eines beſoldeten Bürgermeiſters für die Kreisſtadt Groß=
Gerau iſt in dieſen Tagen nochmals ausgeſchrieben worden, da die zur
Wahl geſtandenen Bewerber zurückgetneten ſind. — Der Biſchofsheimer hergehenden Jahre, während die Menge gegen 1925 beträchtlich zu=
Kindermord iſt immer noch nicht aufgeklärt. Bekanntlich wurde dort rückſteht. Gute Erträge liefern Induſtrie, Pepo und Allerfrüheſte
vor der Kirchweihe in einem Kleeacker die Leiche eines Kindes
geſun=
den. Zwar wurden inzwiſchen zwei junge Burſchen verhaftet, die im
Verdacht der Mittäterſchaft ſtanden. Wegen Mangels an Beweiſen muß= ſehr trochen und hart, der Landwirt wartet auf einen durchweichenden
der Aufklärung der Angelegenheit beſchäftigt.
Innere Miſſon.
Fulda. Zahlreiche Freunde der Inneren Miſſion, fanden ſich in
den letzten Tagen, von unſerer evangeliſchen Bevölkerung herzlichſt
be=
grüßt, hier ein, hatten doch die Südweſtdeutſche Konferenz
für Innere Miſſion und der Landesverein für Innere Miſſion
in Heſſen=Kaſſel ihre Tagungen hierher verlegt.
Die Feſtpredigt am Sonntag früh hatte Landesbiſchof
Kort=
heuer=Wiesbaden übernommen. Im Kindergottesdienſt berichtete
Geheimerat Dr. Kayſer=Franffurt a. M. über die Arbeit der
In=
neren Miſſion. Die evangeliſche Jugend unſerer Stadt und aus der
Umgegend verſammelte ſich um 2 Uhr zu einer ernſten Feier in der
Kirche unter Leitung von Landesjugendpfarrer Lie. Dr. Neubauer=
Kaſſel und zog dann auf die Grillenburg zu Spiel und Sport und zum
Anhören der Schlußanſprache von Landesjugendpfarrer Horning=
Karlsruhe.
Die Abendverſammlung im großen Stadtſaal eröffnete der
Vor=
ſitzende der Südweſideutſchen Konferenz, Prälar D. Schmitthenner=
Karlsruhe mit einer herzlichen Anſprache und forderte zur
entſchloſſe=
nen, mutigen vertrauensvollen Fortſetzung und Durchführung des
be=
gonnenen Werkes auf. Den Feſtvortrag hatte Paſtor Werbeck=
Elberfeld übernommen, der in großen Linien die wichtigſten ſozialen
Aufgaben der Lirche ſchilderte. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit folgten
die überaus zahlreich Erſchienenen ſeinen Ausführungen. Kürzere
Be=
richte über die Siechenpflege gaben Paſtor Möhl=Hofgeismar und
über die weibliche Fürſorgeerziehung Paſtor Koch=Marburg. Der
beſonderen Freude unſerer evangeliſchen Gemeinde über den Beſuch der
Freunde aus Südweſtdeutſchland gab Stadtpfarrer Weber=Fulda
Ausdruck.
Am Montag früh verſammelte ſich unſere evangeliſche Schuljugend
ſchon um ½8 Uhr in der Kirche und lauſchte den wertvollen Vorträgen
über die Diakonen= und Diakoniſſenarbeit durch Paſtor Scheffer=
Treyſa und Paſtor Fuchslocher vom Diakoniſſenhaus Kaſſel. Auf
eine geſchloſſene Mitgliederverſammlung des Landesverbandes für
In=
nere Miſſion in Heſſen=Kaſſel folgte die öffentliche Hauptverſammlung
mit einem Einleitungswort des Vorſitzenden, Kirchenrat D. Merzyn=
Kaſſel, äußerſt herzlichen Begrüßungen durch die Vertreter der
kirch=
lichen Behörden, ſodann durch den Regierungspräſident, den
Landes=
hauptmann, den Landrat, einen Vertreter des Magiſtrats und der
Schulbehörden, worauf ein tiefgründender Vortrag von Paſtor Heyne=
Bremen über „Das evangeliſche Volksbildungsweſen” folgte.
Nach=
mittags tagte die ebenfalls ſehr gut beſuchte Hauptverſammlung der
Südweſtdeutſchen Konferenz für Innere Miſſion. Prälat D.
Schmitt=
henner eröffnete ſie; Landeswohlfahrtspfärrer Werner=
Karls=
ruhe erſtattete den Jahresbericht und gab eine Ueberſicht über die
wich=
tigeren Verhandlungen der letzten Sitzungen des Berliner
Zentralaus=
ſchuſſes für Innere Miſſion. Sodann referierte Paſtor Burckhardt=
Barmen über „Das evangeliſche Volkshochſchulweſen”. An dieſen
Vor=
trag ſchloß ſich eine längere Ausſprache an, die das rege Intereſſe für
dieſe Aufgabe bekundete. Beim öffentlichen, wiederum gut beſuchten
Gemeindeabend im großen Stadtſaal wurden Filme und Lichtbilder
aus verſchiedenen Gebieten der Inneren Miſſion vorgeführt. Am
Dienstag früh kamen vor allem die Vertreter der Kreis=Jugend=
und Wohlfahrtsdienſte zur Beſprechung praktiſcher Fragen
zuſammen.
Kirchenrat D. Merzyn eröffnete die Verſammlung, die dann
Vereinsgeiſtlicher Pfarrer Fritſch aus Kaſſel leitete. Pfarrer
Werner= Karlsruhe hielt ein Referat über „Die Zuſammenarbeit
von Innerer Miſſion und öffentlicher Wohlfahrtspflege”, Paſtor
Gubalke=Sangerhauſen ſchilderte die Aufgaben einer gut
geord=
neten ſtädtiſchen evangeliſchen Wohlfahrtspflege Paſtor Röhricht=
Weiſel behandelte die ländliche Wohlfahrtspflege. Die ganze Tagung,
an der auch Landesoberpfarrer Möller aus Kaſſel teilnahm, bot ſehr
knnnt gemacht, daß Ende dieſer Woche von einem anderen Händler auf viel Anregendes, auch für unſere Gemeinde, die ſich ſehr eifrig beteiligte
und bewies uns, wir ſcharf und klar die Innere Miſſion ihre durch die
heutigen Zeitverhältniſſe gegebenen Aufgaben erkennt und wie
zielbe=
wußt und mutig ſie in gläubigem Aufſehen zu Gott ihren Pflichten
— Hirſchhorn, 8. Okt. Waſſerſtand des Neckars am nachkommt und in engſter und herzlichſter Fühlung mit der organiſierten
Kirche und im beſten Einvernehmen mit den weltlichen Behörden.
* Gießen, 8. Okt. Die Spielzeit für das
Winterhalb=
jahr 1926/ 27 hat am Stadttheater mit der Aufführung von Shake=
* Bensheim, 7. Okt. Traubenleſe. In hieſiger Gemarkung ſpeares „Kaufmann von Venedig” unter Leitung von Hofrat Steingötter
findet die algemeine Traubenleſe Montag, den 11. Oktober, ſtatt. ihren Anfang genommen. Das Haus war ſehr gut beſucht, allgemein
wurden die Leiſtungen des Enſembles als ausgezeichnet anerkannt, und
ſikern erhöhte Aufmerkſamkeit, Schillers „Jungfrau von Orleans” und
Goethes „Fauſt” ſind bereits in Einübung begriffen. Die Werke weiterer
Klaſſiker ſind vorgeſehen. Neuerſcheinungen werden geprüft und nach
Hauptmann, von Ibſen, von Rehfiſch, von Geiſow u. a. m. ſind bereits
ausgewählt. Vor allen Dingen iſt darauf Bedacht genommen, daß
Schau=
ſpiele, Tragödien, Komödien, Schwänke und Luſtſpiele in paſſender Weiſe
abwechſeln werden. Die Vorſtellungen von Opern und Operetten
wer=
den wieder durch Gaſtſpiele aus Frankfurt bewirkt werden. In Ausſicht
ſind bis jetzt genommen: „Freiſchütz”, „Walzertraum”, „Geſchiedene
zumal man dieſe Veranſtaltungen im letzten Jahre ſehr vermißt hat. Frau”. Nach dem bis jetzt bekannt gewordenen Plan darf man ſagen,
daß die künſtleriſche Leitung alles getan hat, um den Wünſchen der
Theaterbeſucher gerecht zu werden, und die Eröffnungsvorſtellung war
ein vielverſprechender Anfang für die Spielzeit 1926/27.
* Hungen, 8. Okt. Mit ſchweren Verletzungen in die
Gießener Klinik gebpacht wurde der 51 Jahre alte Gaſtwirt und
Bei=
geordnete Karl Eiſer aus Ober=Widdersheim. Auf dem Anſtand ſtützte
er ſich auf ſein geladenes Jagdgewehr und legte die beiden Hände auf
die Mündung. Plötzlich ging die Büchſe los, die volle Schrotladung
noch im Geſicht ſchwer.
* Lich, 6. Okt. Der große Albacher Teich wurde vollſtändig
abgelaſſen und trocken gelegt. Die Schilfmaſſen ſind an die Bauern
von Albach, Burbhardtsfelden, Lich und Steinbach verkauft worden.
Das Waſſergeflügel, Wildenten und Blaßhühner haben ſich in dem
benachbarten kleinen Teich niedergelaſſen. Der große Teich ſoll im
näch=
ſten Jahre landwirtſchaftliche Verwendung finden. Wahrſcheinlich wird
er wie im Jahre 1890 mit Weizen eingeſät werden.
* Alsfeld, 8. Okt. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr.
Völ=
ſing beſchloß die geſtrige Stadtverordneten=Sitzung
end=
gültig die Erbauung einer Badeanſtalt, die Kanaliſation der
Unter=
gaſſe, der Obergaſſe und Mainzergaſſe und verſchiedene
Wegherſtellun=
gen. Die Arbeiten ſollen als Notſtandsarbeiten zur Ausführung
kom=
men, ſämtliche Notſtandsarbeiten ſind zu 80 000 Mark veranſchlagt.
Hierzu wird ein Zuſchuß von der Erwerbsloſenfürſorge in Höhe von
etwa 23000 Mark erwartet. Der übrige Betrag ſoll als Darlehen
mit 4 Prozent Zinſen aus Reichs= und Landesmitteln aufgenommen
werden. Die Erbauung eines Doppelhauſes in der Rambach ſoll
ſofort in Angriff genommen werden. Die beantragte Errichtung einer
weitenen Gleichrichteranlage mit einem Koſtenaufwand von etwa 9000
Mark wurde nochmals an die Elektrizitätskommiſſion zurückverwieſen.
* Grünberg, 8. Okt. Zu dem Gallusmarkt, dem alljährlich
ganz Oberheſſen zuſtrömt, trifft die Stadt die letzten Vorbereitungen.
Nach den bis jetzt angemeldeten Ständen, Verkaufs= und Schaubuden
dürfte der Markt den vorjährigen bedeutend übertreffen, zumal auch
werden. Der Markt findet vom 12.—14. Oktober ſtatt.
* Vom Vogelsberg, 8. Okt. Die Kartoffelernte iſt
ziem=
lich beendet, und die Städter werden nunmehr mit dem Winterbedarf
verſorgt werden. Es ſind beſonders die gelbfleiſchigen Sorten, die am
begehrteſten ſind und naturgemäß auch im Preiſe etwas höher ſtehen als
die weißen Kartoffeln. Dieſe gelbfleiſchigen Sorten ſind: Induſtrie,
Groß=Gerau, 8. Okt. Auf der Bürgermeiſterſuche. Odenwälder Blaue und Allerfrüheſte Gelbe. Heute koſtet in der Stadt
der Zentner ſchon 4 Mk., und die Preiſe ziehen noch dauernd an. Die
Güte der Kartoffeln iſt in dieſem Herbſt bedeutend beſſer als im vor=
Gelbe, Blaue Odenwälder blieb dagegen zurück. — Die Ausſaat
des Wintergetreides geht nur langſam vor ſich, der Boden iſt
ten ſie jedoch wieder freigelaſſen werden. Die Polizei iſt weiterhin mit Regen. Die Felder ſind faſt leer, einzelne Kartoffelfeuer flackern auf,
und der fleißige Bouer ſtürzt die letzten Stoppeläcker.
Man verlange ausdrücklich MAGGIS Würze
roßen Originalflaschen zu Rf
besonders vorteilhaft. Man füllt daraus das
kleine Maggi-Fläschchen selbst nach und hat
außer Geldersparnis noch die
Garantie der Echtheit.
— Achtung auf unversehrten Plombenverschluß —
O.
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Nummer 280
Geſchichten aus aller Welt.
(Nachdruck auch mit Quellenangabe verboten.)
Die Hratſchlerinnen und der Heldenliebhaber.
(g) Budapeſt. Zwiſchen den Oebſtl=rinnen des Lehel=Marktes
nahm Frau Gutberger einen anerkannt hervorragenden Platz ein. Sie
war ſozuſagen mit der Kunſt verwandt. Die kleine Schauſpielerin im
Sommertheater des Stadtwäldchens war zwar nur eine entferute
Ver=
wandte der braven Frau Gutberger, doch ihr Anſehen trotzdem
felſen=
feſt, — um ſo mehr, da ſie manchmal ihre Kolleginnen in das
Kunſt=
inſtitut mitnahm, und da die Mähr von ihr ging, daß ſie eine fleißige
Beſucherin der phantaſtiſchen Welt der Kuliſſen ſei, wo ſie ihre
Ver=
wandte aufſuchte.
In den üppigen Buſen der Hratſchlerinnen des LehelMarktes
er=
wachte bald die Begeiſterung für die Kunſt und — den Heldenliebhaber
des Sommertheaters mit ſolcher Kraft, daß ſie ihre glückliche Kollegin
beſtürmten, irgendwie die Bekanntſchaft des göttlichen Mannes zu
ver=
mitteln.
Es ſprach für den Scharfſinn 7/ zu Gutbergers, daß ſie für Herrn
G. den angebeteten Helden, ein opulentes Abendeſſen in einem
renno=
mierten Gaſthauſe beſtellte, in deſſen Koſten die Kunſtbegeiſterten ſich
teilen wollten. Die Kalkulation ſtimmte.
Herr G. erſchien vergnügt beim delikaten Händlbraten und vertilgte
wahre Maſſen der feinſten Gerichte, ohne im geringſten die brennenden
Blicke ſeiner Bewunderinnen zu bemerken, ohne ſich im mindeſten durch
das verzehrende Feuer ſtören zu laſſen, das die guten Debſtlerinnen ganz
krank und appetitlos machte.
Kaum hatte jedoch Herr G. den letzten Biſſen unten erhob er ſich
und empfahl ſich ſpöttiſch, ohne auch nur mit einem Wort die
ver=
ſengenden Blicke quittiert zu haben.
Die Geſichter der kunſtliebenden Damen wurden lang und länger . . .
Vor Entſetzen wurden ſie ganz ſtarr.
Aber die für eine Hratſchlerin wirklich beängſtigende Zungenlähmung
löſte ſich um ſo energiſcher zwiſchen den Marktkörben des LehelMarktes
am anderen Tage, als Frau Gutberger die Zahlungsanteile am
Abend=
eſſen einkaſſieren wollte. Zahlen wollte keine der gefoppten
Markt=
heldinnen, aber dafür licßen ſie ihre berüchtigte Zungenfertigkeit ſo
ge=
räuſchvoll los und über fluteten die arme Gutberger mit ſo ſchönen
Namen aus der Hratſchlerinnenliteratur, daß die Sache eine Fortſetzung
beim Bezirksgericht erhielt.
Frau Gutberger fühlte ſich in ihrer Ehe beleidigt von Frau Haflik,
die als ſo wenig gewürdigte Nachbarin Herrn G’s an jenem
verhängnis=
vollen Abend ganz beſonders gereizt war. Das Bezirksgericht hatte
Ein=
ſehen mit einer beleidigten Bürgerin und verurteilte Frau Haflik zu
vierhunderttauſend Kronen Geldſtrafe.
Es verlautet, daß ſich die aufgewirbelten Gemüter am Lehel=Platz
inzwiſchen wieder beruhigt haben und daß die bisherigen Förderinnen
der edlen Schauſpielkunſt nun wieder mit Leib und Seele ſich ihren
Marktkörben widmen.
Ein Sonderzug für — ein Paket Zeitungen.
(h) Rom. Wenn man ſich in Italien wit dem Fascismus und mit
Muſſolini gut ſteht, kann man zwar immer noch keine Berge verſetzen,
aber doch z. B. den Fahrplan zu ſeinem Vorteil korrigieren, wie
folgen=
des Geſchichtchen beweiſt, das — aus Angſt vor der Zenſur an verſt=ckter
Stelle — durch die italieniſche Preſſe geht. Da erſcheint in Padua die
fasciſtiſche Tageszeitung „Corxiere Padano”, ihr Beſitzer iſt der jetzige
Unterſtaatsſekretär im italieniſchen Wirtſchaftsminiſterium, Balbo.
In der letzten Zeit machte man in der Verlagszeitung dieſes Blattes
die unliebſame Beobachtung, daß in Bologna, wo der Corriere ziemlich
verbreitet war, von Monat zu Monat mehr Abonnements gekündigt
wurden. An der politiſchen Haltung des Blattes konnte es nicht liegen,
ebenſowenig an einer etwaigen Geſinnungsänderung der Bologneſer,
die heute noch ebenſo ſtramme Fasciſten ſind wie ehedem. Nach einem
halben Dutzend lebhafter Redaktions= und Verlagskonferenzen ſtellte es
ſich dann ſchließlich heraus, daß lediglich der Fahrplan der königlich
italieniſchen Eiſenbahn die Schuld an dieſem beginnenden Deſaſtre des
braven Corriere trug. Es erwies ſich nämlich, daß der Zug, mit dem
des Abends die Zeitung nach Bologna befördert wurde, in Ferrara
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
— Geſtorbene. Am 15. September: Heiſer, Julius, Maſſeur,
64 Jahre, Rheinſtraße 44; Steinmann. Marie, 5 Stunden, Bleichſtr. 36.
— Am 16. September: Bormet, Marie, geb. Steitz, 42 Jahre hier,
Lagerhausſtraße 24. — Am 15. September: Seibert, Adam,
Metall=
ſchleifer, 31 Jahre, Goddelau hier, Stadtkrankenhaus. — Am 16.
Sep=
tember: Aßmus, Ludwig, 3 Monate, Eibacherſtraße 15. — Am 19.
Sep=
tember: Kratz, Grete, 2 Monate, Roßdörferſtraße 153. — Am 18.
Sep=
tember: Beilſtein, Margarete, Schülerin, 11 Jahre, Griesheim b. D.,
Stadtkrankenhaus. — Am 19. September: Litzinger, Ernſt, 1 Monat,
Döngesborngaſſe 4; Huber, Barbava, geb. Rothermel, 49 Jahre,
Kranich=
ſteinerſtraße 22. — Am 18. September: Adler, Eliſabethe, geb. Schäfer,
65 Jahre, Gernsheim, Stadtkrankenhaus. — Am 19. September:
Roß=
bach, Johann, Kaufmann, 61 Jahre, Ballonplatz 10; Volkrodt,
Wil=
helm David, Werkmeiſter i. R., 77 Jahre, Blumenthalſtraße 41. — Am
20. September: Beimborn, Magdalene. Digkoniſſe, ledig, 59 Jahre,
Erbacherſtraße 25. — Am 21. September: Gersmann, Samuel Louis,
Kaufmann, 60 Jahre, ledig, Viktoriaſtraße 42. — Am B. September:
Guttmann, Urſula Charlotte, 9 Tage, Eſchollbrückerſtraße 2. — Am
22. September: Affemann, Karoline, geb. Schott, 65 Jahre, Erbach i. O.,
hier, Eliſabethenſtift; Funk, Philipp, Hilfsarbeiter, 28 Jahre,
Stadt=
krankenhaus — Am 18. September: Heldmann, Anna, Dentiſtin,
31 Jahre, Mühlſtraße 62. — Am 24: September: Helmbrecht, Paul,
5 Monate. Michelſtadt i. O., hier, Heinheimerſtraße 21; Klein, Karl
Wilh., 3 Monate, Mühlſtr. 193 Feigk Suſanne, geb. Schmidt, 71 Jahre,
Ludwigsplatz 8; Krämer, Marie, geb. Meiſel, 36 Jahre, Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße 75. — Am 25. September: Brückmann, Marie, geb. Röder,
33 Jahre, Kiesbergſtraße 5. — Am 26. September: Wittersheim,
Johann Georg, Schloſſer, 51 Jahre, Nieder=Ramſtadt,
Stadtkranken=
haus.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
19. Sonntag nach Trinitatis, den 10. Oktober 1926.
In allen Kirchen Kollekte für den Bau von Gemeindehäuſern.
Stadtkirche: Samstag, den 9. Okt., abend 8½ Uhr: Andacht —
Sonntag, den 10. Okt., vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lautenſchläger. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer
Lautenſchläger
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingaug: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm 8½ Uhr Morgenandacht Pfarrer
Kle=
berger. — Um 10 Uhr: Hauptvottesdienſt. Pfarrer Vogel —
— Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt Pfarraſſiſtent Lein — Montag, den
11 Oktober, abends 8 Uhr: Frauen=Miſſionsgebetbund. Fräulein H
von Redern.
Schloßkirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptoottesdienſt farraſſiſt. Lein.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Marx
Gemeindehaus (Kiesſtr 17): Montag, den 11 Okt, abends 8 Uhr:
Gemeindeverein der Markus gemeinde. Vortra über Fheleben,
glück=
liche nd unglückliche Ehen”. Pfarrer Vogel — Donnerstag, den
14. Ok., abends 8 Uhr: Frauenverein der Neformationsgemeinde
Fa=
milienabend mit Vortrag der Schweſter Margarete von der Zuflucht.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr 3
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer
D Waitz. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk
Pfarr=
aſſiſtent Lein.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predi igottesdienſt Pfr. Goethe
Fohanneskirche: Samstag, den 9. Okt., abends z Uhr:
Wochen=
ſchlußandacht für die Jugendbind= — Sonntag, den 10. Okt, vorni.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. — Um 11½ Uhr:
Linder=
gottesdienſt.
Die Johanne:kirche iſt Wohentags von 8—5 Uhr zu ſt ller Andacht
Paul=Gerhardt=Hans Gemeindehaus der Waldkolonte: Vorm
10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarraſſiſtent Georgi — Um 11½ Uhr
Kinder ottesdient
Zeſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm 10 Uhr:
Jugend=
gotte dienſt aus Anlaß der Herbſtvertreterverſan mlung des „
Heſſen=
bundes”. Pfarrer Munk=Reichelsheim. Kollekte für den „
Heiſen=
hund‟ — Der Ainder ott=ädrenſt fällt aus. — Montag, den 11. Okt.,
Samstag, den 9. Oktober 1926
keinen Anſchluß wehr nach dieſem Beſtimmungsort hatte, ſo daß in
Bologna die in anderen Städten erſcheinenden Konkurrenzblätter eher
eintrafen und einen nicht wehr einzuholenden zeitlichen Vorſprung
er=
hielten. Der Beſitzer des „Corriere Padano” iſt nicht umſonſt Mitglied
des Muſſolinikabinetts, und, ſiehe da, nach einer einzigen Unterredung
zwiſchen dem Jünger und ſeinem Meiſter war die Schwierigkeit des
Blattes behoben: heute fährt nachts um 2 Uhr regelmäßig ein
eigen=
artiger „Güterzug” aus der Halle des Bahnhofes Ferrara in Richtung
Bologna heraus. Er beſteht nur aus der Lokomotive und dem
Gepäck=
wagen, in deſſen einer Ecke einſam ein Bündel Zeitungen, eben der
„Corriere Padano” thront. Und auf dieſem Bündel pflegt der Herr
Zugführer ſein Nickerchen zu machen. Wir glauben nicht, daß in einem
anderen europäiſchen Lande, außer Polen vielleicht, etwas Derartiges
möglich ſein könnte!
Der beſtohlene Schläfer.
(a) New York. Wieder hat in dieſem Sommer, der für uns
Mitteleuropäer ſo wäſſrig geweſen iſt, New York uter einer Reihe
außerordentlicher Hitzewellen zu leiden gehabt. Die arwen New Yorker
waren alſo wieder gezwungen, nachts ihre Betten in den großen
öffent=
lichen Parks oder am Waſſer unter den Brückenbogen aufzuſchlagen,
um der Krematoriums=Hitze ihrer ſoliden Steinhäuſer zu entgehen.
Auch Dr. Patrick Hillard, ausnahmsweiſe einmal kein Milliardär,
von denen ja ſonſt alle amerikaniſchen Hundstagsgeſchichten zu handeln
pflegen, aber immerhin ein anſtändiger, wohlſituierter Bürger. New
Yorks, floh die Behauſung, um ſich in einem der großen Parks dem
wohl=
verdienten Schlummer hinzugeben. Er war ſo glücklich, noch eine leere
Bank zu erwiſchen, auf die er ſich der Länge nach ausſtreckte, um ſofort
in den tiefſten Schlaf zu ſinken. Mr. Patrick Hillard iſt nun jedoch einer
von den Leuten, die, wie ſeine Landsleute, die Indianer, ſagen: „den
Mond trinken” (ſiehe Karl May), d. h. mit offenem Munde ſchlafen.
Als er am nächſten Morgen aufwachte, war ihm ſein — goldenes Gebiß
geſtohlen worden, ohne daß er etwas davon gemerkt hätte. Die
ameri=
kaniſchen Zeitungen, die dieſen Diebſtahl mit einer Unzahl von Photos
des Beſtohlenen, der Bank, des Parks uſw. veröffentlichen, meinen allen
Ernſtes das ſei ein ganz unanſtändiger, ganz und gar nicht amerikaniſcher
Diebſtahl. Uns im Gegenteil mutet er jedoch ganz amerikaniſch an!
Chineſiſche Kriegsliſten.
(w) Schanghai. Daß die Chineſen ganz anders Krieg führen als
etna europäiſche Armeen, iſt allbekannt, ſo z. B., daß ſie bei
Regen=
wetter tatſächlich jede Kampfhandlung einſtellen, um nicht naß zu
werden. Einen neckiſchen Beitrag zu dieſer Tatſache bringt ein hier in
Schanghai, erſcheinendes amerikaniſch=franzöſiſches Miſſionsblättchen,
dem wir folgendes wahre Geſchichtchen entnehmen:
„Im Frühjahr 1926 ſchlugen ſich ſogenannte reguläre Truppen und
ſogenannte Räubertruppen — ſie ſahen ſich zum Verwechſeln ähnlich —
in er Gegend von Wei=ſhien in der Provinz Iſcheli herum. D. h. von
dieſem Sichherumſchlagen war eigentlich wenig zu bemerken, vielmehr
lagen die einen den anderen auf geziemende Entfernung gegenüber,
wobei der eine Teil ſich ruhig verhielt und ſein Gegner, um nicht aus
der Uebung zu kommen, einige Dörfer plünderte und brandſchatzte. Nun
fiel das auf den erſten Tag des Neumondes feſtgeſetzte chineſiſche
Neu=
jahr auf den 13. Februar unſerer Nechnung, und jeder Chineſe, der
etwas auf ſich hält, pflegt an dieſem Tage kleine warme Kuchen
„Kiao=ze, genannt, bis zur Ueberſättigung, bis zur Bewußkloſigkeit
in ſich hineinzuſtopfen. Eine feine Gelegenheit, die „Räuber” zu
über=
rumpeln, dachten die „Regulären”, und, geſagt getan, ſie fallen
un=
verſehens über ihre Gegner her, die gerade mit den kulingriſchen
Vor=
bereitungen für das Neujahrsfeſt beſchäftigt waren und Hals über Kopf
flohen, wobei ſie große Mengen des für den chineſiſchen Gaumen ſo
leckeren Gebäcks im Stich ließen. Die Sieger machen ſich gleich an Ort
und Stelle damüber her und beginnen feſtlich zu ſchlemmen. Darauf
hatten die „Räuber” aber bloß gewartet, plötzlich und dicht wie ein
Heu=
ſchreckenſchwarm fielen ſie nach kaum einer Stunde wieder in das Lager
der Schmauſenden ein, die nun ihrerſeits wieder das Haſenpanier
er=
griffen, und nun waren es wiednr die „Räuber”, die zum lecker
bereite=
ten Mahle” die Hände erhoben. Die mit ihrer eigenen Liſt geſchlagenen
„Regulären” waren nunmehr der Verzweiflung nahe: ſollten ſie auf
die ſo ſchwer und mit heiſer Mühe errungenen knuſprigen „Kigo=ze!s”
verzichten? Heroiſch ſagten ſie: „nein!” und machten ſich wieder zum
gegneriſchen Lager auf. Diesmal kehrten ſie ſiegreich zurück mit den
endgültig eroberten „Kiaoze?‟ Wieviel Blut dieſe letzte Eroberung
gekoſtet hat?. Gar keins, aber einige hundert blanker Piaſter! Aber ſo
war alles gerettet: das Leben, die Ehre und auch die Neujahrskuchen!
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 9. Oktober. 3.30: Stunde der Jugend. Aus dem
deutſchen Liederkranz, von Anne Lönholdt. Schubert: Wohm. Ave
Maria. Seligkeit. — Weber: Cavatine der Agathe a. „Freiſchütz”,
— Mozart: Wiegenlied. — Wolf: Wanderlied. — Brahms:
Sonntag. Wiegenlied. — Schumann: Schlaraffenland.
Marien=
würmchen. O 4.30: Hausorch. Camille Saint=Saens. Danſe
ma=
cabre. — Romanze. — „O Liebe meinem Haß ſtehl zur Seite”, a.
Dalila. — Fant. „Samſon und Dalila”. — Arie „Sieh mein Herz
erſchließt ſich”. — A. d. „Karneval der Tiere” Mitw.: Betty
Mergler (Mezzoſopran) vom Frankf. Opernhaus. O 5.45: Leſeſtunde
(für die reifere Jugend): Aus den „Lederſtrumpferzählungen”, von
Cooper. O. 6.15: Briefkaſten. O 6.45: Stenographie. O 7.15:
„Die großen Romane von John Galsworthy”, Vortrag Prof. Dr.
Schultz. O 7.45: „Gedanken beim Anblick des geſtirnten Himmels”.
Vortrag Prof. Sittig. O. 8.15: Uebertr. a. d. Lukas=Kirche:
Orgelkonzert. O 9.15: Uebertr. Caſſel. Anſchl. bis 12.30: von
Berlin: Tanzmuſik.
Stutigart.
Samstag, 9. Okt. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle
vom Strümpfelbach erzählt. O 4: Konzert. Mitw.: Kitty Rolfen,
Käte Mann, Hans Hanus, Carl Struve, Funkorch. Schicke: Seid
einig! — Paliga: Preſſeball. — Suppe: Ouv. Dichter und Bauer.
— Strauß: O habet Acht aus Zigeunerbaron. — Sullivan:
Sonnenlied aus Mikado. — Saint=Saens: Fant. Samſon und
Dalila. — Künnecke: Ich bin nur ein armer Wandergeſell. —
Joh. Strauß: Täubchen, das entflattert iſt, aus Fledermaus. —
Gilet: La lettre de manon. — Saint=Saens: Totentanz. — Arnold:
Beim Burgtor. — Strauß: Der Aeppel=Seppl. — Ettlinger:
Humoreske — Lehar: Melodien aus „Geſchiedene Frau.” O 6.15:
Dramat. Funkſtunde (Oper). O 6.45: Morſekurs. 6 7.15: Kuſtos
Fiſcher: Durch Kornfeld und Weinberg. O. 8: Kammermuſik.
Corelli: La Folia. — Dittersdorf: Streichquartett Es=dur. — Anſchl.
Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, Käte Mann. Thea
Struve=Jöhnſen, Theodor Brandt, Hans Hanus, Carl Struve,
Rundfunkorcheſter. 19 Darbietungen, als 9. „Fritzchen Lux und
Compagnie”. Schwank von Zeska. Perſ.: Prof. Rolus Holm;
Eulalia, ſeine Frau; Müller; Fritzchen Lux; Mizerl Brandhubery
Emma, Dienſtmädchen.
Berlin.
Sonnabend, 9. Okt. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4.30: Funkkapelle. Suppe: Ouv. „Paragraph 3‟. — Siede:
Sommernachtsfeſt. — Lanner: Die Romantiker. — Järnefelt:
Präludium. — Jenſen: Die Mühle. — Jeſſel: Potp.
Schwarzwald=
mädel” — Neruda: Berceuſe ſlave. — Meyer=Helmund:
Liebes=
botſchaft. — de Sena: Sorrento. — Bromme: Du allein biſt
Schuld aus „Miß Amerika‟, S 6.30: Med.=hyg. Plauderei (San=
Rat Dr. Frank). O 6.55: Dr. Bausback: Europäiſche Filmfragen
(Der Pariſer Filmkongreß. O 7.45: Einf. zum Sendeſpiel „Konzert”.
O 8: „Das Konzert”. Luſtſpiel von H. Bahr. Perſ.: Guſtav
Heink, Pianiſt: K. Ebert; Marie, ſeine Frau: Lina Loſſen; Dr.
Franz Jura: A. Braun; Delfine, ſeine Frau: Renate Müller;
Eva Gerndl: Eva Fiebig; Pollinger: A. Florath; Frau Pollinger:
Mathilde Suſſin; Fräulein Wehner: Elſa Wagner uſw. O 10.30:
Tanzorch. Ette
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 9. Oktober. 9: Uebertr.
der Rede von Prof. Dr. Kerſchenſteiner, München, anläßl des
Pädagogiſchen Kongreſſes in Weimar. O 3: Prof. Dr. Amſel u.
Oberl. Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30: Hedwig Stiewe:
Die Arbeit der Wohlfahrtspflegerin in der Jugendpflege u.
Jugend=
fürſorge. O 4: Werkſchuldirektor Reich: Der Beruf des
Fabrik=
ſchloſſers. O 4.30: Das Neueſte aus der pädagogiſchen
Zeit=
ſchriftenliteratur. O 5.30: Prof. Dr. Mackowsky: Berlin zur
Barockzeit. O 6: Prof. Dr. Ing. Laudien=Stettin: Die elektriſche
Beleuchtung. O 6.30: Geh. Dr. Wehrle: Abwehr der
Einſchlep=
pung von Tierſeuchen aus dem Auslande. O 7: Dr. Mersmann=
Die deutſche Oper von Mozart bis Schreker. O 7.30:
Miniſterial=
direktor Dr. Richter: Strömungen der modernen deutſchen
Literatur=
geſchichte.
abends 8 Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereinigung. — Dienstag,
den 12. Oktober, nachm 4 Uhr: Konfirmandenunterrich für die
Mäd=
chen; nachm 5½ Uhr: Konfirmandenunterricht für die Knaben. —
Abends 8½ Uhr: Kirchenchor — Abends 8½ Uhr: Kleiner Kreis der
Jugendvereinigung. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Kleiner Kreis der
Mädchenvereinigung. — Donnerstag, den 14. Oktober, abends 8 Uhr:
Frauenabend
Sonntag, nachm. 3—5 Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters:
Vorführung des Helſingfors=Films und Vortrag von Herrn Page=
Weiſenau über die „Weltkonferenz chriſtlicher Jugend”, in Helſingfors.
Karten zu 80 Pfg. bis 1.25 Mk. an der Kaſſe des Kleinen Hauſes
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. — Abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung der
Jugendver=
einigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des
Jugend=
bundes. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch,
abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung des Jugendbundes.
Sonntag, den 17. Okt., abends 8 Uhr: Gemeindeabend mit
Vor=
trag des Herrn Prälaten D. Dr. Diehl über: „Die Einführung der
Reformation in Heſſen”.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
— Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Donnerstag, den 14. Oltober,
abends 8 Uhr: Betſtunde. — Evang. Sonntagsverein: Nachm.
4—7 Uhr: Vereinsſtunden
Svangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 10 Okt., vorm
9½ Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. — Um 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Wolf. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. —
Mon=
tag, den 11 Okt., abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein (in der Kirche).
— Mittwoch, den 13. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenabend im
Pfarr=
haus. — Donnerstag, den 14 Okt., abends 8 Uhr: Abend des
Wart=
burgvereins im Pfarrhaus.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Sonntag, den 10. Okt, nachm.
2 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wolf
Svang. Gemeinde Traiſa: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Um 11 Uhr: Chriſtenlehre. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kleinen — Um ½2 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. —
Mon=
tag: E. J. G. Mädchenabend. — Donnerstag; Jungenabend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
— Dienstag: Kirchenchor und Jugendvereinigung. — Mittwoch;
Jungmädchenverein.
Svangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag: Erntedankfeſt. Vorm.
½10 Uhr: Gottesdienſt unter Mitwirkung des Jungfrauen=, Poſaunen=
und Kirchenchors. Feier des heil Abendmahls. Kollekte ſür die
Evan=
gel ſchen in Oe erreich. — Montag, abends 8½ Uhr: Frauenverein. —
Dienstag, abends z½ Uhr: Evang Arbeiter= und Handwerkerverein. Zedermann iſt freundlich eingeladen.
— Mittwoch, abends 8½ Uhr: Jugendbund Wartburg — Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Kirchengeſangverein.
Lntheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.)
Am 19. Sonntag nach Trinitatis, den 10. Okt. vorm. 10 Uhr, im
„Feierabend”, Stiftſtraße 51: Predigt und heil, Abendmahl. (Beichte
um 9½ Uhr.) Pfarrer Ed Lucius.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24): Sonntag, vorn. 9 Uhr:
Gebetsſtunde — Um 11½ Uhr: Kinderyottesdienſt. — Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Pred Semmel. Thema: „Gluube, Sündenvergebung
und Geſundheit”. Matth. 9, 1—8. — Abends 8½ Uhr: Blaukreuz=
Familienabend. — Dienstag, nachm 4 Uhr: Frauenbibelſtunde — Sonntagsſchule — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt — Mittwoch, den
Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachm. 4 Uhr;
Kin=
derbund für Knaben und Mädchen — Donnerstag, abends 8½ Uhr: rommen
Bibelſtunde Prediger Semmel. Thema: „Die Waffenrüſtung” (Eph 6)
— Freitag, abends 8½ Uhr: Jungmädchenkreis, Blaukreuzb belſtunde Sonntag, den 10. Okt., vorm. 10 Uhr: Herr van der Smiſſen —
Neuber. — Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. — Um 4½ Uhr: Bibelbeſprech=
Mädchen. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde für
Jung=
frauen — Mitwoy, abends 8½4 Uhr: Freundeskreis für Jün inge.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: GebetsLunde für Jünglinge
Thriſtlicher Zerein Funger Nänner armſtadt, e. 4.,
Ilexander=
traße 22 Infanterie=Kaſ., Hof links); Sountag den 10. Okt:
Tages=
fahrt (Ober=Rim adi—Hahn—Wembach—Rodau-Lichtenberg—
Nie=
dern auſen Raſt — roß=Bieberau— Hundert Nor en—Ober=Klingen—
Lengfeld). Treffpunkt 348 Uhr Oſtbalnoof, Bihrung: A Ferber und liche Ver a inlungen. Es ladet freindlich ein Kapitän Engel
W Kientz. — Montag, den 11 O.t, abends 8½ Uhr: Heimſtunden der
Figendabteiſung. — Dienstau, den 12. Okt, abends ᛋ½ Uhr: Leſen, 10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 81 Uhr: Oeffentl Heilsver=
Unzerhiltung und Spiel, im Heim —— Mittwoch, den 13. Okt abends
8½ Uhr: Männerbibelbeſprechſtunde (Phil. 1, 27—30; A. Ferber).— — Freitag, abends 2½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land
Donnerstag, den 14. Okt, abends 8½ Uhr: Miſſionsſtunde (Miſſionar
Rottmann). — Freitag, den 15. Okt., abends 8 Uhr: Turnen in der
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule — Samstag, den 16. Okt,
nach=
mittags 3—5 Uhr: Jungſcharſtunden (Baſteln, Geſchichten leſen).
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im
Feier=
abendſaal, Stiftſtr 51: Bibelſtunde. Pfarrer Sehrt= Ober=Klingen.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 10. Okt., vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Abends 8 Uhr:
Erntedank eſt. Feſtredner: Pfarrer Waldeck — Montag, den 11. Okt.,
abends 8 Uhr: Turnen in der Turnhalle (Soderſtraße); Mütterabend.
— Dienstag, den 12. Okt., abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde. —
Mitt=
woch, den 13 Okt, abends 8½ Uhr: Familien=Bibelſtunde. —
Don=
nerstag, den 14. Okt., abends 8½ Uhr: Jugendbibelſtunde. — Freitag;
den 15. Okt., abends 8½ Uhr: Spielabend. — Samstag, den 16 Okt.,
abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Jeden Mittwoch von 5—7 Uhr:
Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vorleſen, Andacht
Die Ehriſtengemeinſchaft. In dieſer Woche ſind keine
Veranſtal=
tungen. Vom 16.—18. Oktober wird eine Ztägige Veranſtaltung
ſtatt=
finden, über die Näheres in den nächſten kirchlichen Anzeigen
bekannt=
gegeben wird.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 10. Oktober 1926.
Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen,
nachm von 5—7 Uhr und abends 8—8½ Uhr: Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen vorm. ½7 Uhr an: Beichte. — Um
7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der heil. Kommunion vor und in
der heil. Meſſe — Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. Vorher
Aus=
teilung der heil. Kommunion. — Nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehre. — Um
2½ Uhr: Andacht. — Werktags heil Meſſe 7. Stunden vor
Schul=
beginn.
St. Martinskapelle (Herdweg): An Sonn= und Feiertagen, vorm.
8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt und Austeilung der heil. Kommunion.
4 Stunde vorher Beichtgelegenheit. — Dienstags und Freitags heil,
Neſſe 2/. Stunden vor Schulbeginn ¼ Stunde vorher Beichte.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 10. Okt.,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 13. Okt., abends 8½ Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 15 Okt., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Ehriſil, Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
abends 8½ Uhr: Jungmädchenverein ältere Abteilung). — Freit,g, vorm. 110 Uhr: Heiligungsſtunde — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund,
— Abends 8½ Uhr: Evan eliſation. — Dienstag, abends ½9 Uhr:
Bibelitunde.
Evangeliſche Hemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
10. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt — Um 11 Uhr: Sonntagsſchule,
— Abends 8 Uhr: Erntedantfeſt. — Montag, den 11. Okt, abends
8½ Uhr: Jugendbund — Donnerstag, den 11. Okt., abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Sauer
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13) Sonntag, den 10 Okt, vorm. 10½ Uhr:
13. Okt. abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein Jedermann will=
Gemeinde glänbig getaufter Thriſten (Baptiſten), Mauerſtr 17:
und Bbelſtunde in der Staormädchenſchule Beſſungen. Prediger um 11 Uhr: Sonntagsſchule — Abends 814 Uhr: Prediger Conrad.
— Von ontag, den 11. bis einſchl onntag, den 17 Okt , jeden
Fugendbund für E. C. (Müh ſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr: Abend 8½4 Uhr: Nelig öſe Volk vorträge von Herrn Kaufmann
Felg=
ner=Leipzig= aucha Von Dienstag bis einſchl. Freitag, nachm. 4—5:
ſtunde für Jungfrauen — Abends 8½ Uhr: Weißkreuz iunde für junge Bibelſtund üiher Röm 8. Jedermann iſt bei freiem Eintritt willkommen.
Methodi engemeinde: Sonntag, den 10. Okt, nachmittags Uhr
Gottesdienſt (Eliſabethenſtraße 25½)
Die beilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr
Seilt=
gungs tunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Linderverſammlung — Abends
7½ Uhr: Fr ive ſammlun; / Jarndeplatz) — UIm 8½ Uhr: Oeff ntliche
Helsverſamlung — Mittwoch u d Freitag, ab nd. 8½ Uhr: Oeffent=
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfgrrgaſſe 19: Sonntag morgens
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
Nummer 280
Samstag, den 9. Oktober 1926
Seite 9
Reich und Ausland.
Die Jahresverſammlung des Vereins für die
Oſiaſienmiſſion in Speher.
Tage ſtarken Erlebens hat den Teilnehmern der oben genannten
Jahresverſammlung gebracht. Schon der Auftakt hat das gezeigt: der
Gottesdienſt in der Gedächtniskirche der Proteſtation. Der bekannte
Berliner Pfarrer Konſiſtorialrat D. Fiſcher, verſtand es meiſterhaft,
die Aufgabe der Miſſion in den Kulturländern Oſtaſiens mit der
Miſ=
ſionspflicht in der Heimat zu verbinden und dabei manch ernſtes,
ein=
ſchneidendes Wort über das Ethos des deutſchen Volkes zu ſprechen. Ein
Höhepunkt der Tagung war der Begrüßungsabend in der
Dreifaltigkeits=
kirche. Wie fein wußte Miſſionsſuperintendent D. Schiller von ſeiner
31jährigen Wirkſamkeit auf dem Miſſionsfeld in Japan zu erzählen und
manchen Gegner der Miſſion oder auch der Oſtaſienwiſſion zu
über=
zeugen, welche große Aufgabe unſere Miſſion in nationaler und
reli=
giöſer Hinſicht hat. Reiſeerlebniſſe vom oſtaſiatiſchen Miſſionsfeld
zeich=
nete Miſſionsdivektor D. Dr. Witte in anſchaulichen ergreifenden
Bil=
dern, unter denen die Arbeit der ärztlichen Miſſion nicht in letzter Linie
ſtanden. Die Tage am 27. und 28. September wurden von einem
äußerſt lehrreichen Miſſionskurſus ausgefüllt, dem Lichtbild= und
Film=
vorträge zur Seite gingen. Das Bedeutendſte waren unſtreitbar die
ſchlichten Vorträge von D. Schiller über das neue Japan im Wandel der
Gegenwart, über die chriſtliche Bewegung in Japan und unſere
Auf=
gabe. Wohltuend berührte die vorſichtige Abwägung der Tatſachen der
jüngſten Geſchichte (die Teilnahme Japans am Weltkrieg und die
Ein=
ſchätzung der alten Religionen des Oſtens, die Kultur Japans in ihrer
Berührung mit der europäiſchen Kultur) und der frohe Glaube an den
Erfolg der von unſerem Miſſionsverein befolgten Methode. Großzügig
waren die beiden Vorträge des Münchener Privatdozenten Lic. Merkel
über China, ſeine Kultur und deren Verhältnis zur chriſtlichen
Miſſions=
arbeit, vor allem aber über die jüngſte Geſchichte Chinas in ihrer
Be=
giehung zur europäiſchen Politik und zur chriſtlichen
Religionsbeein=
fluſſung. Pfarrer Dr. Pfiſter berichtete über das Sundar Singh=
Pro=
blem, des es mit klarem wiſſenſchaftlichem Rüſtzeug auf den Leib zu
rüchen gelte, wenn die Miſſionsarbeit nicht in Mißkredit kommen ſolle.
Die höchſten Anforderungen an die Faſſungsgabe der Zuhörer ſtellte der
Vortrag des Heidelberger Privatdozenten Lic. Odenwald über die
Stellung des Proteſtantismus in der Geiſteswende der Gegenwart. Er
geigte uns die Kriſis dieſer Geiſteswende mit ihrem Vergangenheitserbe
und ihre Zukunftsaufgabe und ſuchte darzulegen, daß gerade der
Pro=
teſtantismus mit ſeiner immanenten und transzendenten Auffaſſung des
weligiöſen Problems in erſter Linie zur Geſtaltung einer neuen Zeit
be=
zufen ſei. Freilich erging ſich dieſer Vortrag derart in ſpeziell
theo=
llogiſchen Fachausdrücken und bewegte ſich in einer ſolchen Höhenlage,
daß es der höchſten geiſtigen Anſpannung bedurfte, um ihm folgen zu
können. Auch war der Redner gezwungen, der Kürze der Zeit
Rech=
mung zu tragen und ſeine Gedankengänge manchmal auf bloße
An=
deutungen zu beſchränken. Es iſt wünſchenswert, daß er durch die
Drucklegung einer größeren Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Der
Pfälzer Hauptverein der Oſtaſienmiſſion brachte durch ſeinen
Vorſitzen=
den, Pfarrer Krück=Zweibrücken, und durch den Speyerer Ortsvertreter,
Pfarrer Lind, ſeine frohe Bereitwilligkeit zur Mitarbeit an der großen
Aufgabe des allgemeinen evangeliſch=proteſtantiſchen Miſſionsvereins
zum Ausdruck und konnte zum Beweiſe deſſen auf ein reiches
Sammel=
ergebnis zum Beſten der Oſtaſienmiſſion hinweiſen. Möge zur
Wahr=
heit werden, was der Feſtprediger bei der Eröffnung der Tagung
aus=
ſprach, daß ein reicher Segen von der Arbeit der Oſtaſienmiſſion
aus=
gehen und ſich als ein Segen auch für das chriſtliche Leben i der Heimat
erweiſen möge!
Nach Beſchluß des Zentralausſchuſſes des Vereins für
Oſtaſien=
mriſſion ſoll ein Miſſionar und eine Krankenſchweſter nach China
ent=
ſandt und ein Gemeindehaus in Kyoto gebaut werden.
Frankfurter Chronik.
WSN. Umverbeſſerlicher Heiratsſchwindler. In
letzter Zeit müſſen ſich die Gerichte in jeder Woche mehrfach mit
Heirats=
ſchwindlern beſchäftigen. Trotzdem immer wieder in den Zeitungen auf
die Tricks, die dieſe Herren anwenden, hingewieſen wird, fallen
leicht=
gläubige Mädchen herein. Ein ganz beſonders übler Kunde ſcheint der
Kaufmann Georg Gundlach zu ſein, der ſich an Hausangeſtellte
heran=
machte und ihnen Bargeld unter dem Eheverſprechen abknöpfte. Seine
Mutter hat ihn verſtoßzen, weil er ihr zu Hauſe alles ausraubte. In
zwei Fällen blieb das Verhältnis zu ſeinen „Bräuten” nicht ohne
Folgen. Der Einzelrichter verurteilte jetzt Gundlach wegen Betrugs
in zwei Fällen zu fünf Monaten und einer Woche Gefängnis
Flugzeugunfall. Das Flugzeug D 676 der Süddeutſchen Sport=
Flugzeug=G.m.b.H. in Böpplingen (Württemberg), das vor einigen
Tagen wegen Motorbrandes in der Nähe von Neu=Iſenburg
nieder=
gehen mußte, erlitt einen neuerlichen Unfall. In einer Höhe von
200 Metern ſetzte der Motor plötzlich aus, ſo daß eine Notlandung
vor=
genommen werden mußte, wobei das Flugzeug erheblich beſchädigt
ab=
transportiert werden mußte. Die Inſaſſen, die gerade die Heimreiſe
an=
treten wollten, kamen mit leichteren Verletzungen davon. — Wie wir von
zuſtändiger Seite erfahren, haben die Raab=Katzenſtein=Flugzeugwerke
in Kaſſel das Angebot der Stadt Frankfurt am Main zur
Ver=
legung des Betriebs dieſer jüngſten deutſchen
Flugzeug=
firma nach Frankfurt a. M. bereits angenommen. Mit
der Umſiedlung ſoll im Dezember begonnen werden. In Anſchluß an
die Flugzeugfabrikation wird dann auch in Frankfurt das erſte deutſche
Flugzeugkaufhaus eröffnet werden, in dem zu günſtigen
Prei=
ſen und Zahlungsbedingungen kleine offene Sport= und größere
mehr=
ſitzige Reiſeflugzeuge vertrieben werden ſollen.
Statt fünf Jahre Zuchthaus drei Jahre Gefängnis.
fm. Karlsruhe. Die Karlsvuher Strafkammer als
Berufungs=
imſtanz beſchäftigte ſich mit dem aufſehenerregenden Fall des Profeſſors
Dr. Eugen Georg Blank aus Pforzheim, der in ſeiner Eigenſchaft
als Lehramtspraktikant und Sprachlehrer an den Gymnaſien
Pforz=
heim und Lahr ſich in 19 Fällen an 21 Schülern — ſelbſt während des
Unterrichts — ſittlich vergangen hatte und am 8. Juli d. J. vom
Schöf=
fengericht Pforzheim zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren
Ehr=
verluſt verurteilt worden war; die erſte Inſtanz ſprach ihm mit
Rück=
ſicht auf ſeine ſcheußlichen Verfehlungen die mildernden Umſtände ab.
In der Reviſionsverhandlung wurden als pſychiatriſche Sachverſtändige
die namhaften Profeſſoren Dr. Kruhle=Heidelberg und Geheimrat
Dr. Hoche=Freiburg gehört, nach deren Gutachten die Perſönlichkeit
Blanks als konſtitutionellpſhchopathiſch zu werten iſt. Dementſprechend
verſagte ihm die Reviſionsinſtanz nicht die mildernden Umſtände und
erkannte auf nur drei Jahre Gefängnis; mit Rückſicht auf die an den
Tag gelegte ehrloſe Geſinnung wurden Blank die bürgerlichen
Ehren=
rechte auf drei Jahre aberkannt.
Ehrung eines Pioniers des Funkweſens.
Geheimrat Prof. Dr. Zenneck, München,
dem auf der Düſſeldorfer Tagung der Heinrich=Hertz=Geſellſchaft
zur Förderung des Funkweſens die Goldene Heinrich=Hertz=
Medaille verliehen wurde.
Zum erſien internationalen Kongreß
für Sexualforſchung.
Geheimrat Prof. Dr. Moll,
der bekannte Berliner Sexualforſcher, der auf dem erſten
inter=
nationalen Kongreß für Sexualforſchung, der dieſer Tage in
Berlin zuſammentritt, den Vorſitz führen wird.
* Engliſche Preſſevertreter in Wiesbaden.
Mittwoch abend fand der Beſuch verſchiedener Vertreter der britiſchen
Preſſe, die ſeit Sonntag abend als Gäſte der Stadtverwaltung in der
Weltkurſtadt weilen, mit einem gemütlichen Zuſammenſein im Kurhaus,
zu dem auch Vertreter der Regierung ſowie der hieſigen Aerzteſchaft
geladen waren, ſeinen Abſchluß. Der Wiesbadener Preſſe war am
Dienstag abend Gelegenheit gegeben worden, mit ihren Kollegen aus
England im Foyer des Staatstheaters einige geſellige Stunden zu
ver=
leben. Von bekannten britiſchen Tageszeitungen waren u. a. vertreten:
„Evening News” Edinburgh, „Daily Chronicle” und „Daily News”
London, „Mancheſter Guardian” und „Liverpool Poſt‟. Die während
dieſer Tage auf beiden Seiten gehaltenen Reden legten davon
Zeug=
nis ab, daß der Zweck der Einladung, die friedlichen Beziehungen mit
England wieder aufzunehmen und vor allen Dingen die britiſche
Oef=
fentlichkeit mit dem Kurleben in Wiesbaden und den Heilerfolgen ſeiner
Quellen durch namhafte Vertreter der Preſſe ihres eigenen Landes
be=
kannt zu machen, vollkommen erreicht worden war.
Selbſtmord eines Jugendlichen.
WSN. Kaſſel. Donnerstag abend erſchoß ſich in der elterlichen
Wohnung ein 17jähriger Gärtnerlehrling, weil er von ſeinem Vater
eine Zurechtweiſung erhalten hatte. Er brachte ſich einen Schuß in
den Schädel bei, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte.
Die ſchwediſche Königsfamilie in Baden=Baden.
fm. Baden=Baden. Wie wir erfahren, hat ſich das Befinden
der hier weilenden Königin von Schweden in den letzten Wochen
erheb=
lich gebeſſert. Der König von Schweden wird am Samstag hier
ein=
treffen. Prinz Wilhelm von Schweden, der die Königin hierher
be=
gleitete, iſt nach kurzer Abweſenheit aus dem Süden nach Baden=Baden
zurückgekehrt.
Von der Faſer zum Gewebe.
Zur Textilſchau in der Frankfurter Feſthalle.
Die große Textilſchau, die in der „Frankfurter Feſthalle” auf dem
Meſſegelände an über hundert arbeitenden und wirkenden Maſchinen
Fachleuten und Laien das Entſtehen von Textilien aller Art, von Woll=
und Baumwollegeweben in ſcharfer Prägnanz des Geſchehens vorführt,
bleibt nur noch bis zum 10. Oktober einſchließlich geöffnet. Aus allem
Kreiſen der Bevölkerung von Nah und Fern, von der heranreifendem
Jugend beiderlei Geſchlechts war dieſe großangelegte Schau bisher
be=
ſucht. Immer noch ſtrömen ihr von allen Seiten Intereſſenten zu=
Nicht zuletzt iſt es ſchon der Geſamteindruck beim Betreten der Halle,
der auf die Beſucher ſofort faſzinierend wirkt. Das Rattern und
Raſ=
ſeln, Hämmern, Schnurren und Summen der gleichzeitig arbeitendem
kleinen und großen Maſchinen gibt einen ſeltſamen, die Neugierde
er=
regenden Rhythmus ab. Der Weg vom einfachen Spinnrad über die
unkomplizierteren alten Handwebeſtühle bis zu den maſchinell
betriebe=
nen Webſtühlen und von hier bis zu den Rieſenſpinnmaſchinen, die
un=
ſere moderne Zeit ſchuf, iſt ungeheuerlich.
Die Arbeitsvorgänge der einzelnen Maſchinen werden dem
Be=
ſucher von dem jeweiligen Aufſichtsperſonal gern erhlärt. Die
Maſchi=
nen ſind von morgens 10 bis nachmittags 1 Uhr und dann von 3 bis
7 Uhr abends in vollem Betriebe zu ſehen. Um all denen, die mit
beſcheidener Börſe zu rechnen haben, die Möglichkeit zu geben, die
Aus=
ſtellung zu beſuchen, iſt für die letzten Tage der Eintrittspreis auf 50
Pfg. herabgeſetzt worden.
Am Sonntag, den 10. Oktober, 12 Uhr vormittags, findet letztmalig
eine große fachmänniſche Führung von Prof. Dr. Pöſchl, Mannheim,
durch die Ausſtellung ſtatt.
Geheimrat Dr. Emil Kraepelin F.
München. Im Alter von 70 Jahren iſt am Donnerstag der
Altmeiſter der deutſchen Pſychiatrie, Geheimrat Prof. Dr. med.
Kraepelin geſtorben, der Jahrzehnte hindurch an der Münchener
Univerſität gewirkt hat. Die deutſche Forſchungsanſtalt für Pſychiatrie
widmet dem Verſtorbenen einen Nachruf, worin ſie ihn ihren großen
und ruhmreichen Führer nennt, dem ein wahrhaft tragiſches Geſchick
verſagt habe, ſein Werk zu vollenden.
Großfeuer in einem Rotterdamer Lagerhaus.
DD. Amſterdam. In einem großen Lagerhaus an der
Peri=
pherie von Rotterdam brach abends ein großer Brand aus. Das Feuer
griff ſchnell um ſich, und in wenigen Minuten war das Lager, das große
Heu= und Strohvorräte enthielt, in ein Flammenmeer verwandelt. Der
Schaden beläuft ſich auf etwa 30 000 Gulden.
Neun Monate Gefängnis für den falſchen Krupp.
DD. New York. Der Hochſtapler Georg Gabor, der, wie
er=
innerlich, vor kurzem in Amerika unter dem Namen „Krupp”
aufge=
treten war und große Schwindeleien verübt hatte, iſt jetzt wegen
Scheck=
fälſchung zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Geſchäftliches.
Am 9. Oktober 1926 feiert die Weinbrennerei Gebr.
Hirſch=
mann, zu Hanau a. M., ihr 50jähriges Jubiläum, während ihre
Schweſterfirma, die Weinbrennevei Jacob Stück Nachf., Aktien=
Geſellſchcft, am gleichen Tage auf ihr 100jähriges Beſtehen
zurück=
blicken kann. Die Firma Gebr. Hirſchmann wurde im Jahre 1876 von
den Herren H. Hirſchmann und M. Hirſchmann gegründet. Aus kleinen
Anfängen heraus verſtanden es die Gründer, durch Umſicht und Fleiß
den Umfang des Geſchäftes von Jahr zu Jahr zu vergrößern. Die
ur=
ſprünglich gemieteten Räume erwieſen ſich bald zu klein und nach
wenigen Jahren ſchon erſtand die heutige, inzwiſchen allerdings
er=
weiterte Fabrik. Schon bei Lebzeiten der Gründer traten die Herren
E. H. Hirſchmann und E. M. Hirſchmann in die väterliche Firma ein
und übernahmen dieſe nach erfolgtem Ableben der Gründer in den
Jahren 1911/12 zu welchem Zeitpunkt die Firma bereits zu den
be=
kannteſten der Branche zählte. Unter ihrer Inhaberſchaft wurde im
Jahre 1913 die ſeit 1826 beſtehende Firma Jacob Stück, Nachfolger,
käuflich erworben, die im Jahre 1919 in eine Aktiengeſellſchaft
umge=
wandelt wurde, ohne daß in den Beſitzverhältniſſen eine Aenderung
eingetreten iſt. In den Jahren 1913 und 1925 wurden größere
Erwei=
terungsbauten erforderlich, um mit der ſtändig fortſchreitenden
Ent=
wicklung des Unternehmens Schritt halten zu können. Die Firma
Jacob Stück, Nachf., A.=G., nimmt heute eine führende und
achtungs=
gebietende Stellung in der Spirituoſen=Induſtrie ein. Ihre
Wein=
brandmarken „Goldſtück” und „Meiſterſtück” ſind, ebenſo wie ihre
Edel=
liköre” über ganz Deutſchland verbreitet und erfreuen ſich wegen
Preis=
würdigkeit und Güte des beſten Zuſpruchs.
1/13373
Die innere Güte einer Zigarette iſt das
Entſcheidende!
Weil die „Salem”=Zigarette dieſe innere Güte beſitzt, wußte ſie
ſich 30 Jahre hindurch zu behaupten. In ihr ſind alle Werte einer
delikaten Zigarette klar verkörpert. Sie bietet das, worauf es
an=
kommt: köſtlichen Geſchmack und bezauberndes Aroma. Sie iſt nicht
wahllos, nicht willkürlich zuſammengeſetzt, ſtellt auch in ihrer
Auf=
machung keine optiſche Blendung dar, ſondern enthält wirkliche Qualität.
Inniges Vertrautſein mit den Tabakpflanzen, liebevolle und pflegliche
Behandlung, das ſind die Vorzüge, durch die ſich die herſtellende
Firma, die Orientaliſche Tabak= und Cigaretten=Fabrik Yenidze‟
in Dresden von jeher auszeichnete. Auch die jetzt auf den Markt
ge=
brachte neue Salem=Miſchung verrät wieder Tradition und
Methode. Wer ſie kennen gelernt hat, bevorzugt ſie! TV/13286
Die Landesbank der Rheinprovinz in Düſſeldorf macht darauf
auf=
merkſam, daß Rheinprovinzanleihen alten Beſitzes bis zum
1. November ds. Js. bei den Vermittlungsſtellen anzumelden ſind. Wir
verweiſen auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil.
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Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 10. Oktober 1926.
(Nach der Wetterlage vom 8. Oktober 1926.)
Nachts ſtärkerer Temperaturfall, ſonſt verhältnismäßig milde und
zeitweiſe aufklärend, vorwiegend trocken.
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Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton und
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zur gefl. Kenntnis, daß ich die Bewirtſchaftung nach völliger
Neu=Herrichtung übernommen habe.
Eröffnung Samstag, den 9. Oktober
verbunden mit
Netzelſuppe
und Konzert
26405
J. V.: Rob. Löcher
Der Mann
ohne Schlaf
Aus dem Leben eines Schlatwagen-
Kontrolleurs in 5 Akten mit
Harry Liedtke
Maly Delschaft, Fritz Kampers,
Hanny Weisse
Die Teilnehmer des
I. Hessischen Sängerbundesfestes in Mainz
an welchem 26 Darwstädter Vereine beteiligt waren. (*26466
AAnfang 3‟, Uhr. Jugendliche haben Zutritt. Letzte Abendvorst. 8 Uhr
TAchlung!
Bin unter Nr.
R44
ans Telephon
ange=
ſchloſſen. Gleichzeitig
empf. mich zur
Liefe=
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Waſchbütten,
Waſch=
böcken, Pflanzenkübeln
ſow in allen Reparat.
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wird gewiſſenhaft
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fertig von Koſtümen
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8 Mark, Kleider von
5 Mark an. (*26324
Dieburgerſtr. 5 Stb.
Morgen Samstag, ab 8 Uhr, Sonntag, ab 4 Uhr
Muncnel Wioverfen
im feſtlich geſchmückten Saal
im Ausſchank
prima Oktoberbock
Wein=, Likör=, Sektlauben
Reichhaltige Abendkarte, u. a. Hirſch= und Rehbraten
14627
Abends
Eintritt frei.
Eintrit frei.
TANZ
Restaurank Bender
Elisabethenstraße 23
Heute Samstag, 9. Oktober
Großes Schlachtfest
Wellkleisch m. Champagnerkraut u. Puree 1.—
0.80
Leber- u. Blutwurst „
„. . 1.50
Große Schlachtplatte „
Schinken in Burgunder auf Jägerart . . . . 1.50
Nur während des Schlachtfestes:
1, Flasche Würzburger Neuberg (Boxbeutel) 2.—
Orig -Abfüllg. aus dem Bürgerhospital z hl. Geist
Im Ausschank: (14546fs
Mainzer A.-G. Doppel-Rad Gold, 3/10 Liter 25 5
Menu
für Sonntag, den 10. d. Mts., von 12—½/.3 Uhr
1.50
1.20
Bouillon mit Einlage
Bouillon mit Einlage
Schmorbraten
Kalbsnierenbraten garniert
Oeſſert
mit Makkaroni
2.50
Bouillon mit Einlage
Gefüllte Tomaten
Hirſchkeule in Rahmiunke, garniert
Oeſſert
14628
Der Winterkursus beginnt am 19. Oktober.
Anmeldung (auch Nichtmitglied.) a. 12. Okt.,
NaT abends 9 Uhr, im der Tarnhalle, Soderstr. 30,
Am 16. Oktober, abends 1/,9 Uhr, spricht
ONLSU Herr I. Pragsel über „Iin-Jitzu” im
Klublleim bei Sitte, Karlstr. 15, wozu wir Interessenten einladen.
Darmstädter Fecht-Club, gegr. 1890.
Anskuntt bei Herrn I. Prassel, Schulstr. 10 (Laden). (14640
Darmſtadt
Sonntag, den 10. Oktober, abds.
7 Uhr, findet der ſo beliebte
Harbstbaß
(14587
im Städtiſchen Saalbau ſtatt.
Wozu freundlichſt einladet
Eintritt 3 Perſon 50 Pfg.
Der Vorſtand.
Hotel Schmitz
Bheinstr. 50 (14648a) Telephon 192
Täglich Unterhaltungsmuslk
Oualitätsbiere. — Ia offene Weine.
Prima Küche: Fische, Wild u Geflügel
O
Gesangverein
Sängerlust
Sonntag, 10. Okt. abends 6 uhr
Herbſtfeier
mit
Tanz
Mathildenhöhſaal
Dieburgerſtraße, (14611 9
Kr
Fralsa!
Tralsal
Gaſthof
Behrens=Kufnagel
ab 10. Oftober (nur Sonntags)
von 3½= — 1Uhr.
Konzert
mit Tanz
Getränke n. Belieben u. Autoverkehr.
(14610)
—i
Nach=Kirchweihfeſt
Meſſel
Sonntag, den 10. Oktober 1926
Tanzmuſik 26425
Es ladet freundlichſt ein
Germann Nachf. Joh. Hch. Laumann I
Gutgepfl. Weine,
Ia Biere
Größter Saal am Platze, Gartenlaube
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Samstag, den 9. Dktober 1926
nachmittags 3½ Uhr
Samstags=Fremdenmiete (1. Vorſtellung)
In der Neueinſtudierung u. Neuinſzenierung
Die Geſchwiſter
Schauſpiel in einem Akt von Goethe
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Perſonen:
Wilhelm, ein Kaufmann . JoachimBüttner
Marianne ſeine Schweſter Käte Foerder
Fabrice . .."
. . . Robert Klupp
Briefträger .
. . . Richard Jürgas
Die Mitſchuldigen
Luſtſpielin Verſen und drei Akten vonGoethe
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Perſonen:
Der Wirt
. . . Hugo Keßler
Sophie, ſeine Tochter . . Beſſie Hoffarth
Söller, ihr Mann".
„. Robert Klupp
Alceſt . . . . . . . . . . W. Mahenknecht
Ein Kellner . . . . . . . Ernſt Rottluff
Der Schauplatz iſt im Wirtshaus
Spielwart: Adolf Schmidt
Die Bühnenbilder derbeiden Stücke ſind nach
Entwürfen von Lothar Schenck von Trapp
Preiſe der Plätze: 0.60 bis 6.00 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem erſten Stück
Anfang 3½ Uhr Ende 6 Uhr
Kleines Haus
Samstag, den 9. Oktober 1926
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete VI, 1
Des Burſchen Heimkehr
oder: Der tolle Hund
Luſtſpiel in 4 Aufzügen von E. E. Niebergall
In Szene geſetzt von Eduard Göbel
Dargeſtellt durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft
Bühnenbilder: Hartmuth Pfeil
Perſonen:
Knippelius, Metzger . . . Gg. Rodenhäuſer
Katharine, ſeine Frau, MarieLamp=Welker
Fritz, Student) ihre Richard Hinz
Bärbel
Karſchen Kinder Elſe Schopp
Alfred Fritſch
Julius Harres
Puttel, Bierbrauer
Margarethe, ſeine Frau . Elſe Lauckhardt
Sabine, ihre Tochter . . Lilli Neudecker
Nachtſchatten, Kammacher Emil Thomas
Valentin, Schneidergeſelle Ernſt Lud. Göbel
Erſter Polizeidiener . . Auguſt Groß
Zweiter Polizeidiener . . Georg Delp
Eine Magd..
. . . Anna Dörſam
Spielwart: Rudolf Scheel
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Aufzng
Anfang 7½ Uhr Ende 10 Uhr
Sonntag, den 10. Oktober 1926,
findet im Gaſthaus
W Heberer A
gut beſetzte (14588
TanzaMusik
ſtatt. ff. Weine u. eigene Schlächterei.
Es ladet freundlichſt ein
Georg Reifenſcheid
zu ver=
(*2643.
22 III.
Kappel
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Barl Winkel
Darmsta lt
Rieinste 23 (12535a
Mainz
Gr. Bleiche 23.
TAHeRHEIM.
Sonntag, den 10. Oktober, nachmittags 4 Uhr
im Spiegelsaal des Hotels „GOLDENE KRONE"
mit seiner
Dr. Hans Ebbeckeraute
(Liebes-Tanz- und Scherzlieder aus Vergangenheit und
Gegenwart, mundartliche Lieder, Schauerballaden
und Moritaten.)
bis morgens
Zwischen den
Vortägen TANZ wsihm
Eintritt einschließlich Tanz Mk, 1.—
Ertra Autobusfahrten ab Darmstadt (weißen Turm)
orm.: 825 Nachn.: 12, 230, 3, 330 4, 4:0, 5, 6, 715
Rückfahrt ab 5‟0 bis Nachts 12 Uhr alle 40 Minuten, bei
Bedarf auch nsch 12 Uhr Nachts 14596
Nummer 280
Samstag, den 9. Oktober 1926
Seite 11
Shutl Shier und Tarnen.
wird ſich ſchon anſtrengen müſſen, wenn er ſeinen beiden Punkten wei=
* Fußball im Odenwaldkreis.
tere zwei hinzufügen will. Man darf auf das Spiel, das ein knappes
Nach der 2. Pokalrunde. — Die Spiele vom 10. Oktober.
Die 2. Kreispokalrunde hat am Sonntag die erwarteten Ergebniſſe
gebracht. Polizei=S.=V. Darmſtadt und Haſſia=Dieburg blieben mit
glatten Ergebniſſen im Gau Bergſtraße Sieger, während im Riedgau
der F.=V. Hofheim deen F.=C. 07 Bensheim nur mit 1:0 niederhalten
konnte. Näheres haben die Vereine ſelbſt ſchon an dieſer Stelle
be=
richtet. In der 3. Runde treffen ſich alſo Haſſia=Dieburg-Polizei=
S.=V. Darmſtadt und F.=V. Hemsbach-F.=V. Hofheim. Näheres
hier=
über zur gegebenen Zeit.
Der kommende Sonntag
gilt ganz den Meiſterſchaftskämpfen, an denen wieder alle Klaſſen
teil=
nehmen. In der Kreisliga ſind folgende Treffen angeſetzt:
Sportverein Münſter — Sportvgg. 04, Arheilgen;
Olympia=Lampertheim — Germania 03, Pfungſtadt;
V. f. R. Bürſtadt — Olympia=Lorſch;
Union=Darmſtadt — Viktoria=Griesheim.
Vor allem, den beiden erſten Spielen gilt das Intereſſe, gehen ſie
doch um die Tabellenführung. Arheilgen iſt die Mannſchaft, welche
Munſter auch auf deſſen Platz ſchlagen kann. Kann! Denn es hängt
hier weniger vom Können, als vom Willen zum Sieg ab. Vielleicht
teilt man ſich in die Punkte. — Auch Pfungſtadt geht nicht ausſichtslos
nach Lampertheim, wenn auch dieſer Gang ſchwerer iſt, als der
Ar=
heilgens nach Münſter. Zwar zeigten die Germanen am Sonntag in
Darmſtadt nicht ihr ganzes Können, aber hierbei ſpielen andere
Um=
ſtände mit. Der Siegeswille aber war da, und der ſollte auch am
Sonn=
tag ausſchlaggebend ſein. Jedenfalls wird der eventuelle Sieger ſein
Spiel nur ſehr knapp und glücklich gewinnen. — In Bürſtadt ſollten
die Emheimiſchen das Rennen ſicher machen. Dasſelbe wird auch in
Darmſtadt zwiſchen Union und Griesheim der Fall ſein.
In der 4=Klaſſe ſind folgende Spiele angeſetzt: Gau
Berg=
ſtraße: Germamia=Eberſtadt—Sportverein Groß=Gerau, Eintracht=
Darmſtadt—V. f. R. Darmſtadt, Haſſia=Dieburg—Spielvgg. Pfungſtadt,
Sportv. Darmſtadt (Reſerve)—F.=V. Michelſtadt, Polizei=S.=V.
Darm=
ſtadt-Boruſſia=Dornheim. Von der A=Klaſſe im Gau Ried ſind
Ter=
mine nicht bekannt.
Die B=Klaſſe wartet mit folgenden Begegnungen auf: Gau
Beugſtraße: Sportverein Lengfeld-V. f. R. Beerfelden, F.=V.
MMichelſtadt (Reſ.)—F.=C. Groß=Umſtadt, Sp.=V. Höchſt—V. f. R. Erbach,
F.=V. Eppertshauſen—Sp.=V. Meſſel, V. f. B. Ober=Ramſtadt—Sportv.
Roßdorf, F. S.V. Groß=Zimmern-Germania=Dieburg; S.=V. Goddelau
Germania=Seeheim Chattia=Wolfskehlen—Germania=Eſchollbrücken. —
Gau Ried: F.=C. Schönberg—Olympia=Lorſch (ReT.), V. f. R.
Bür=
ſtadt (Reſ.)—F.=V. Hüttenfeld, F.=C. Bobſtadt—Germania=Auerbach,
Olympia=Lampertheim (Reſ.)—Olympia=Biebesheim. — Das Spiel in
Ober=Ramſtadt dürfte jedoch kaum ſtattfinden, da ſich nach neuerlicher
Meldung der V.f.B. Ober=Ramſtadt vom Südd. Fußballverband
abge=
meldet hat.
R. Sp.V. „Germania 03” Pfungſtadt.
Das nächſte Verbandsſpiel am Sonntag, 10. Oktober, führt „
Ger=
mania”=Pfungſtadt wiederum nach auswärts. Der Gegner iſt die auf
eigenem Platz ſehr ſchwer zu ſchlagende „Olympig”=
Lampert=
heim. Lampertheim hat am vergangenen Sonntag 4:2 gegen Lorſch
verloren. Durch eine weitere Niederlage würde der Anſchluß an die
Spitzengruppe verloren gehen. Es wird deshalb zu einem ſehr harten
Kampf kommen. Hoffentlich entwickelt der „Germania”=Sturm mehr
Energie und Lebendigkeit, als in dem letzten Spiel gegen „Union”.
Eintracht 1. — V. f. R. Darmſtadt. 1.
Zu dem erſten Verbandsſpiel auf eigenem Platze empfängt
Ein=
tracht am kommenden Sonntag die 1. Mannſchaft des V. f. R.
Darm=
ſtadt. Pukt= und Lobalkampf; dies ſetzt ein ſpannendes Spiel voraus.
Eintracht, durch den Vorteil des eigenen Platzes begünſtigt, kann, wenn
man das Spiel gegen Germania Eberſtadt als Maßſtab nimmt, ein
günſtiges Reſultat erzielen. Vielleicht wird auch eiwmal mit der alten
Tradition gebrochen und auch Fortuna, die der Eintracht ſchon ſo oſt
den Rüchen kehrte, zeigt ſich vielleicht einmal von der angenehmen Seite.
V. f. R., mit einer der Favoriten für die diesjährige Gcrmeiſterſchaft,
Reſultat zeitigen wird, geſpannt ſein. Das Spiel begimnt vorm. um
10.30 Uhr.
Spielvereinigung 1921, Darmſtadt.
Am Sonntag, den 10. Oktober 1926, erwartet die Spielvereinigung
den an dritter Stelle ſtehenden Freien Arbeiter=Turnverein
Sprend=
lingen. Die auf dem Sportplatz Windmühle, an der Gräfenhäuſer
Straße, ſtattfindenden Spiele legen Zeugnis von der Spielſtärke der
Spitzenführer in der Sonderklaſſe des Deutſchen Arbeiter=Turn= und
Sportbundes ab und bieten gleichzeitig Gewähr für faire, intereſſante
Kämpfe. Ein Beſuch dürfte ſich ſchon lohnen. Die 1. Mannſchaft
ſpielt um 3 Uhr, die 2. Mannſchaft um 1.30 Uhr. — Die
Jugendmann=
ſchaft begibt ſich nach Pfungſtadt zu dem dortigen Arbeiter=
Fußball=
verein und wird ſchweren Stand haben. Hoffen wir daß dieſe durch
faires techniſches Spiel der Bewegung und ſich ſelbſt dient. Dem
Tüchtigen aber ſei der Sieg.
Gau Nied. — A=Klaſſe.
Hier führen die beiden Favoriten Heppenheim und V.f. L.
Lampert=
heim ohne Punktverluſt und dürften allein für die Meiſterſchaft in Frage
kommen. Als Mittelgruppe können Hofheim und Gernsheim betrachtet
werden, während ſich die übrigen vier Vereine anſtrengen müſſen, nicht
bei den Letzten zu bleiben. Die Tabelle
Spiele Tore Punkte
Heppenheim . .
19: 9
V. f. L. Lampertheim
11: 2
Seeheim
8:14
Bensheim
6: 8
Gernsheim
5: 4
Groß=Rohrheim
5:13
Hofheim
2: 4
Hemsbach . . . . .
6: 8
Am kommenden Sonntag treffen ſich: Hofheim-Lampertheim.
Gernsheim-Besheim, Heppenheim—Seeheim, Groß=Rohrheim—
Hems=
bach, wovon Heppenheim und Gernsheim als ſichere Sieger erwartet
werden, während es bei den anderen Treffen bis zum Schlußpfiff heiß
hergehen wird.
B=Klafſe.
Es ſpielen: Schönberg-Lorſch, Reſ., Bürſtadt (Reſ.)Hüttenfeld,
Bobſtadt—Auerbach, Lampertheim (Reſ.)Biebesheim, Zwingenberg—
Biblis (Reſ.) Die Lage iſt hier noch ungeklärt, doch dürfte Biebesheim
nach ſeinem Sieg in Bobſtadt ſicher bei den zwei Erſten zu finden ſein.
Handball.
Deutſche Turnerſchaft, Main=Rheingau.
Was lange währt — Spruch des Gauausſchuſſes: „Das im
Früh=
jahr mit 2:2 geendete Schlußſpiel um den Wanderpreis 1926 zwiſchen
Tgd. Griesheim und Tv. Pfungſtadt wird wiederholt.” — Es wurde
nun für den nächſten Sonntag in Groß=Gerau auf 3 Uhr angeſetzt.
Aus dieſem Anlaß können in der A=Klaſſe nur zwei Spiele
ausgetragen werden. Aſchaffenburg fährt nach Eberſtadt und kann,
wenn Gberſtadt nicht ſehr auf der Hut iſt, Punkte mit nach Hauſe
neh=
men. Nacheim erwartet Sprendlingen und dürfte leicht die Oberhand
behalten.
In der A=Klaſſe ſpielt Langen in Egelsbach. Wenn ſich Langen
nicht ſehr zuſammennimmt, wird es kaum etwas ausrichten können.
Dasſelbe gilt für Beſſungen, welches nach Seeheim fährt. Bickenbach—
Neu=Iſenburg iſt offen, weil man die Spielſtärke des Letzteren noch
nicht kennt. Im Nied gibt es zwei bedeutungsvolle Spiele:
Worfel=
den—Groß=Gerau und Wolfskehlen—Tgde. Darmſtadt. Tgſ. Griesheim
wird auf ſeinem Platze gegen Walldorf die Federn laſſen müſſen.
B=Klaſſe: Gberſtadt—Sprendlingen, Babenhauſen—Bensheim,
Nieder=Roden—Arheilgen, Tgde. Griesheim—Tgde. Darmſtadt,
Gerns=
heim—Erfelden, Walldorf—Wolfskehlen.
C=Klaſſe: Bickenbach-Zwingenberg. Alsbach-Heppenheim,
Bensheim-Jugenheim, Tgde. Darmſtadt—Egelsbach, Tgſ. Ober=
Nam=
ſtadt—Neu=Iſenburg, Walldorf-Langen, Tgſ. Ober=Ramſtadt-Pfung=
ſtadt, Tgf. Darmſtadt—Eberſtadt, Langer—A oßdorf, Nauheim—Groß=
Gerau, Goddelau—Erfelden, Gernsheim—Grä Sheim.
Jugend: Seeheim-Zwingenberg, Pfun gſtadt—Bensheim,
Bicken=
bach-Jugenheim, Sprendlingen—Tgſ. Darmſtsd’t, Tv. Ober=Ramſtadt—
Eberſtadt, Nauheim—Tgf. Griesheim, Worfelde5 —Groß=Gerau.
Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt, D. T.
Am kommenden Sonntag ſind ſämtliche Manp ſchaften von obigem
Verein voll beſchäftigt. Die 1. Mannſchaft ſpiel um 2.45 Uhr in
Griesheim gegen die dortige Turngemeinde. Die 2. Nannſchaft hat die
gleiche von Eberſtadt als Gaſt und trägt ihr Gaumaft terſchaftsſpiel um
3 Uhr auf dem Exerzierplatz aus. Die Jugend ſpielt um 3 Uhr in
Sprendlingen und die Schüler um 2 Uhr gegen Ky/ßdorf auf dem
Exerzierplatz.
Sportverein Darmſtadt 98 — Polizei=Sportvereim Wiesbaden.
Nachdem ſich die Ligamannſchaft des Sportvereinsl am letzten
Sonntag genügend erholt hat, hat ſie nun gegen Pol.=SA. Wiesbaden
anzutreten. Die Kurſtädter haben ſich bis jetzt in der Ug=bandsrunde
tapfer gehalten und werden alles aufbieten gegen die gefürchtete
Darmſtädter Mannſchaft ehrenvoll abzuſchneiden. Es darf ſomit ein
ſpannendes Spiel erwartet werden, denn für Darmſtadt gilé es, ſeine
Vormachtſtellung zu behaupten und ſich gleichzeitig für kommerde ſchwere
Kämpfe einzuſpielen. — Das Spiel findet um 3 Uhr auf den Stadion
ſtatt. Die übrigen Spiele des Sportvereins ſind: 2. Mannfchaft-Pol.=
Spv. Darmſtadt (1.30 Uhr, Schupoplatz); 3. Mannſch.—Tv. 2
ſiebes=
heim (1.30 Uhr, Stadion); 1. Jug. 98—V.f.L. Rot=Weiß (1.30) Uhr,
Stadion, Hauptfeld);; 3. Jug. 98—F.=C. Union (10 Uhr, Stahion);
2. Schüler 98—4. Schüler 98 (4.30 Uhr, Stadion); 3. Schüler 98—
5. Schüler 98 (1.30 Uhr, Stadion); 1. Schüler 98—1. Schüler V.f.L.
Rot=Weiß (10.30 Uhr, Heſſenplatz).
Turnverein 1897, Bickenbach.
Am kommenden Sonntag herrſcht auf dem Bickenbacher Sportplatz
Hochbetrieb. Um 1 Uhr tritt die 1. Jugend der gleichen des Tv.
Jugen=
heim gegenüber und um 2.15 Uhr folgt dann die 2. Mannſchaft, die
die 1. Mannſchaft von Zwingenberg zum fälligen Meiſterſchaftsſpiel
in der C=Klaſſe empfängt. Das Haupttreffen des Tages bildet das
Spiel der 1. Mannſchaft gegen die gleiche der Turngem. Neu=Iſenburg
(A=Klaſſe). Da hier zwei vollkommen gleichwertige Gegner aufeinander
ſtoßen, ſo dürfte ein harter und ſpannender Kampf zu erwarten ſein.
Anfang des Spiels 3.30 Uhr. — Die übrigen Monnſchaften ſind
ſpielfrei.
Turnen.
Turnverein 1863 Groß=Zimmern-Turnverein Arheilgen.
Sonntag, den 10. Oktober, nachm. 3 Uhr, findet auf dem
Turn=
platze des Turnvereins 1863 Groß Zimmern ein volkstümlicher
Vereins=
wettkampf zwiſchen den beiden oben genannten Vereinen ſtatt. Es
wer=
den folgende Uebungen ausgetragen: Hochſprung, Weitſprung,
Stein=
ſtoßen, Kugelſtoßen, Diskus, Schleuderball, 100 Meter=, 1000=Meter=Lauf
und eine 4mal 100=Meter=Staffel. Da beide Vereine über ſehr gute
volkstümliche Turner verfügen, iſt der Beſuch der Kämpfe beſonders
zu empfehlen. Außerdem werden am Sonntag vormittag die
volkstüm=
lichen Uebungen für das diesjährige Abturnen in ſämtlichen
Abteilun=
gen des Turnvereins 1863 ausgetvagen. Das Geräteturnen hat am
vergangenen Sonntag ſeinen Abſchluß gefunden. Die im vorigen Jahre
geſtifteten Wanderpreiſe werden von folgenden Turnern verteidigt: In
der Oberſtufe, 12=Gampf, von Auguſt Haller und im volkstümlichen
5 Kampf von Franz Göbel. Zu dieſen beiden Wanderpreiſen geſellt ſich
dieſes Jahr noch ein dritter für Altersturner.
Boxen.
Zum Kampf Breitenſträter—Hahmann.
Der am Samstag, 16. Oktober, in der Dortmunder Weſtfalenhalle
ſtattfindende Kampf um die deutſche Schwergewichts=
Meiſterſchaft zwiſchen Breitenſträter und Haymann geht gemäß
den Satzungen der BB.D. im Gegenſatz zu den ſonſtigen Kämpf n nicht
über 10, ſondern über 15 Runden. Auch die ſonſtigen
Kampfbedingun=
gen ſind verſchärft, ſodaß anſtelle von 6= mit 4=Unzen=Handſchuhen und
anſtelle von weichen mit harten Bandagen gekämpft wirh. Das
Kampf=
gericht wird in den nächſten Tagen von der B.B.D. beſtimmt.
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Magens
und des
Darmes,
bei
Gicht,
Rheuma,
Nieren=
und
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Klein=, Lebens= und Kinder= Berſicherung
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wöchentl morgens bis
nach d. Spülen Nihen
erwünſcht Näheres
Geſchäftsſt 26 187
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wird tücht. erfal rene
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benslauf u. Bild ſind
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Selzen b. Mainz.
Perſönliche Vorſtellg
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Darmſt,
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ſtr 11, I 14641sg
Sauberes, ordentl,
ehrl. Mädchen welch.
kochen kann, bei hoh
Lohn und guter
Be=
handinng zum 1. No
vember geſ. Vorzuſt
Karlſtr. 94, I.,
Sonn=
tag zw 4 u. 6 Uhr,
Monta; zw 8 u. 11.
14624
Wegen Aufflöfung meines
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Bärſe und Geidmarkt.
Für die feßf;Grundſtimmung der Börſe iſt bezeichnend, daß ſie ein
Ereignis wie den Streik der Hamburger Hafenarbeiter in
der letzten Weſche einfach ignorierte, ja die Aktien der großen deutſchen
Schiffahrtsgef Aſchaften gerade in den Tagen des Streiks unter Hinweis
auf deren Ch)arakter als Freigabepapier und die durch die
Zurück=
ziehung ame eikaniſcher Schiffe in der Hamburg=Amerika=Fahrt von uns
erzielten Grfolge heraufſetzte. Aber nicht nur die Papiere der
trans=
atlantiſcher: Reedereien ſtiegen, auch die Vereinigte
Elbeſchiffahrtsgeſell=
ſchaft konnite einen Gewinn von über 20 Prozent verbuchen.
Selbſtver=
ſtändlich wwar dies nur möglich, weil an anderen Marktgebieten ſeit
Mitte da vergangenen Woche Hauſſebewegungen im Gange waren, die
für die Tendenz der Effektenbörſe einfach die Richtung abgaben. Von
ihnen tvurden die durch aktuelle Ereigniſſe weniger hervortretenden
Werte mitgeriſſen. Die zweite Hand leiſtete willige Gefolgſchaft, und
ſo kam denn die vorteilhafte Geſamttendenz zuſtande. Allerdings iſt
hierfei charakteriſtiſch, daß faſt jeweils kurzfriſtige Gewinnrealiſationen
erfolgten, die uns den mehr ſpekulativen Charakter der umfangreichen
Anſchaffungen des Publikums und der Spekulation zu dokumentieren
ſcheinen. Reine Anlagewerte blieben und ſind noch heute demgegenüber
vennachläſſigt, zum Teil ſogar in einer leicht rückläufigen
Kursbewe=
gung. Im Mittelpunkte ſtand, wie bekannt, der Bankaktienmarkt und
der Maukt der heimiſchen Renten. Als zweite Garnitur der beliebteſten
Papiere ſind chemiſche und Oelwerte, ſowie Kolonialpapiere anzuführen.
Den Käufern der Bankaktien ſchwebten anſcheinend die im
lau=
fenden Geſchäftsjahre bedeutend geſtiegenen Gowinnmöglichkeiten der
Bauken vor, die zum Teil über relativ kleine Eigenkapitalien verfügen
und daher die Ausſicht auf eine hohe Verzinſung bieten. Aber auch
die Verſionen, die ſich mit angeblichen Verhandlungen über einen
Zu=
ſammenſchluß innerhalb der Großbanken beſchäftigten, wollten nicht
ver=
ſtummen. Nach der einen Lesart ſoll es ſich um die geplante
Zuſam=
menfaſſung der Mehrzahl alleu großen Inſtitute, nach der anderen um
zwei beſtimmt genannte Großbanken handeln. Was hieran wahr iſt,
wird erſt die Zukunft ergeben. Die allgemeine Börſenhauſſe wirkte
inſofern immer wieder als Antrieb, namentlich für Bankaktien, da ja
die Emiſſionstätigkeit durch die anhaltende Erhöhung des Kursniveaus
weiter befruchtet wird. Bei der Deutſchen Bank verwies man noch
be=
ſonders auf die ehemaligen türkiſchen Intereſſen dieſes Inſtituts, die
in der Bilanz voll abgeſchrieben ſind und für deren Regelung jetzt
an=
ſcheinend der Zeitpunkt gekommen iſt. Direktor Meißner von der
Deut=
ſchen Bank verhandelt gegenwärtig in Konſtantinopel mit der türkiſchen
Regierung, ohne daß jedoch ſchon Poſitives über einen eventuellen
Er=
folg bekannt geworden wäre.
Zeigt nun die Aufwärtsbewegung der Bankaktien bereits, einen
friſchen Zug, ſo haben Kolonialwerte zum Teil noch weit über
dieſes Maß hinausgehende Kursſprünge zu verzeichnen.
Die Börſenſpekulation muß wohl tiefere Gründe für ein
Vorwärts=
treiben der Kolonialaktien gehabt haben. In der Tat liegen dieſe
inſo=
fern vor, als bei einer Entſcheidung des Haager Schiedsgerichts im
Sinne des deutſchen Antrages die aus der Beſchlagnahme des deutſchen
privaten Auslandseigentums durch den Verſailler Vertrag geſchädigten
Unternehmungen die Ausſicht auf eine Vergütung in der Höhe haben,
wie ſie von der Reparationskommiſſion anerkannt worden ſind. Die
auf Grund des Liquidationsſchadengeſetzes geleiſteten Entſchädigungen
ſind in der Inflationszeit bezahlt worden und größtenteils ſchon
ent=
wertet geweſen, als ſie in die Hände der Kolonialdeutſchen bzw.
=Geſellſchaften gelangten. Bei Schantung beiſpielsweiſe hatte die
da=
malige Inflationszahlung den Wert, daß man im Falle der
Liqui=
dation jedem Aktionär, der vor dem Kriege 1000 bare Goldmark
ein=
zahlte, jetzt auf dieſen Betrag nur 2,50 Rm. zurückgeben kann. Das
lag aber zweifellos nicht im Sinne des Friedensvertrags, da im Verſailler
Vertrag (Artikel 297) ausdrücklich feſtgelegt wurde, daß das Deutſche
Reich den Geſchädigten angemeſſene Rückvergütung zu zahlen habe und
dieſe als Reparationsleiſtuug verrechnet wird. Die deutſche Regierung
verlangt jetzt eine Anrechuung ſolcher Zahlungen, die im vollwertigen
Gelde noch zu leiſten wären, auf die Dawes=Annuitäten und hat zu
dieſem Zwecke das Haager Schiedsgericht angerufen. Es iſt ſomit alſo
eine bedeutende Kurschance bei den betreffenden Papieren vorhanden,
ſie hängt aber an einern ſeidenen Faden: dem Spruch des Haager
Ge=
richtes, der endgültig iſt. Die Spekulation ſcheint über einen ſehr
weit=
gehenden Optimismus zu verfügen.
Bei den heimiſchen Rentenwerten beruhte die Steigerung auf rein
ſtimmungsgemäßen Einflüſſen. Die Aufnahme der offiziellen Notiz für
die Ablöſungsanleihe beſchäftigt bereits die Börſenorgane und wird
noch in dieſem Jahre erwartet.
Am Geldmarkt bereitet man ſich langſam auf die
Medio=
abwickelung vor. Eine Erleichterung will nach dem September=Ultimo
nicht ſo recht eintreten. Tagesgeld bedingt immer noch 6 bis 7
Pro=
zent. Die Befürchtungen, die hier und da wegen der Geldverſorgung
zum Medio auftauchen, erſcheinen jedoch übertrieben. Am
Privatdiskont=
markt ſind die Umſätze gänzlich unbedeutend.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. Oktober.
Dev Wochenſchluß machte ſich heute an der Börſe in ſtärker als
er=
wartetem Maße bemerkbar durch Glattſtellungen. Die innerpolitiſche
Lage, wie ſie durch den Wechſel in verſchiedenen Amtsſtellen gegeben iſt,
gefällt vielen Börſenbeſuchern nicht und veranlaßt ſie zu Realiſationen.
Bereits zur Feſtſetzung der erſten amtlichen Notierungen ſtellten ſich
Kursrückgänge bis zu 2 Prozent ein, die ſich im weiteren Verlaufe aber
noch vergrößerten. J. G. Werte waren beſonders angeboten, dann auch
die Montanwerte, die anfangs ſogar etwas feſter eröffnet hatten. Beſſer
hielten ſich die mittleren Banken und auch die Elektrowerte bis auf
Siemens u. Halske, die allerdings geſtern abend 4 Prozent höher um=
gingen. Auch auf dem Rentenmarkt konnte ſich bei der allgemeinen
Tendenz die Feſtigkeit nicht in dem Maße wie an der geſtrigen
Abend=
börſe behaupten. Nur Ruſſen blieben weiter begehrt. Auch deutſche
Anleihen mußten etwas nachgeben. Von Spezialwerten waren
Schan=
tungsbahn nach ihrer geſtrigen außerordentlichen Steigerung wieder
2 Prozent niedriger, dagegen ſetzten Laurahüitte ihre Hauſſebewegung
auf die Erteilung eines großen polniſchen Auftrages um 5 Prozent
weiter fort.
Die Tendenz wurde ſpäter ausgeſprochen flau. Es waren im
Ver=
laufe noch viele Verkaufsaufträge ohne Limite aufgegeben worden, ſo
daß die Kursverluſte im allgemeinen von 2 auf 4 Prozent ſtiegen. Gegen
1 Uhr waren J. G. Farben mit 289½ genannt. Auch auf dem
Renten=
markt gaben die Kurſe ſpäter ſtark nach. Die Börſe ſchloß ſehr luſtlos
und ſchwach. Tägliches Geld 4½ Prozehit. — Die Tendenz an der
Abendbörſe war etwas erholt, da man nach der Genehmigung des
Rück=
trittsgeſuches v. Seeckt in Börſenkreiſen die innerpolitiſche Lage als
ge=
klärter betrachtet. Beſonders Elektrowerte und an ihrer Spitze A.E.G.
mit 164½ und Licht und Kraft mit 162 waren begehrt. Im übrigen
war die Geſchäftstätigkeit ſo gering, daß ſich im allgemeinen die
Kurs=
beſſerungen in engen Grenzen bewegten, wie Banken und Montanwerte,
die kaum etwas eiber den matten Nachbörſenkurſen verkehrten.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 8. Oktober.
Während im heutigen Frühverkehr die Tenden; der Aktienmärkte
unter Bevorhugung von Spezialwerten feſt war, ſtellte der
Börſen=
beginn eine Enttäuſchung dar. Bei Feſtſetzung der erſten Kurſe kam in
den am Vortag beſonders favoriſierten Werten ſtarkes Angebot heraus,
das die Kurſe zum Teil um 3—4 Prozent drückte. In Mitleidenſchaft
gezogen wurden hiervon namentlich einige Bankaktien, Schiffahrtsaktien,
Montanaktien und Spezialpapiere, wie Schantung uſw. In anderen
Spczialwerten machte die Befeſtigung dagegen Fortſchritte. So
wur=
den Hirſch=Kupfer und Mansfeldaktien zu 6—3 Prozent höheren
No=
tierungen außerordentlich rege umgeſetzt. Für die Realiſationen mag
ein Entlaſtungsbedürfnis im Hinblick auf die bevorſtehende
Medioligui=
dation und die Beurteilung der innerpolitiſchen Situation durch die
Börſe beigetragen haben. Schon ſuährend der erſten Stunde wurde die
Stimmung freundlicher, wsbei auf die Erleichterung am Geldmarkt, den
Erfolg der amerikaniſchen Anleiheverhandlungen der Stinnesgruppen
uſw. verwieſen wurde. Am Deviſenmarkt traten nennenswerte
Kurs=
veränderungen nicht ein. Am offenen Geldmarkt ging der Satz für
Tagesgeld auf 5½—7 Prozent zurück. Monatsgeld ſtellte ſich auf
durch=
ſchnittlich 6½ Prozent. Warenwechſel zirka 52/—5½ Prozent.
Im weiteren Verlauf der Börſe trat die Abgabeneigung der
Spe=
kulation wieder ſtärker hervor. Das Publikum fehlte ſpäter faſt völlig
am Markt, ſo daß die Spekulation in der Hauptſache unter ſich
han=
delte. Die Tendenz wurde ſchließlich einheitlich ſchwach. Erſt gegen
Ende der zweiten Stunde wurden Teile der Tagesverluſte wieder
ein=
geholt, als verlautete, daß die innerpolitiſche Kriſe beigelegt ſei.
Privat=
diskont kurze Sicht 5 Prozent, lange Sicht 43 Prozent. Die
freund=
liche Stimmung prägte ſich bei Bcendigung der amtlichen Kurſe noch
ſtärker aus. Einen Impuls gab auch die Herabſetzung des
Privatdis=
kontſatzes für lange Sicht dem Aktiengeſchäft. Die rückläufige
Bewe=
gung des Privatdiskontſatzes dürfte auf die Initiative der Reichsbank
zurückzuführen ſein. Die Umſätze in Privatdiskonten waren auch heute
gänzlich unbedeutend, man hofft aber, durch die Herabſetzung des
Dis=
kontſatzes einen Anrei; zur ſtärkeren Inanſpruchnahme des
Privat=
diskontmarktes zu ſchaffen.
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Die deutſche Getreideernte im Jahre 1926.
WSN. Nach der zu Anfang durchgeführten Vorſchätzung wird der
Ausfall der diesjährigen Getreideernte beſſer beurteilt, als man nach
den ungünſtigen Einwirkungen der Regenperiode annehmen konnte.
Jedoch iſt mit einer Verminderung, namentlich bei Weizen und Roggen nach
den neueſten Druſchergebniſſen zu rechnen. Für die einzelnen
Getreide=
arten ergeben ſich, der Zeitſchrift „Wirtſchaft und Statiſtik” zufolge,
folgende Durchſchnittserträge je Hektar: Winterweizen 19,1
Doppel=
zentner (1925 21 Doppelzentner), Sommerweizen 18,9 (17,8),
Winter=
roggen 16 (17,2), Sommerroggen 12,1 11,3), Wintergerſte 20,5 (25),=
Sommergerſte 17,3 (17,5), Hafer 18,9 (16,2). Die diesjährigen
Durch=
ſchnitts=Hektarerträge des Wintergetreides liegen demnach erheblich
uinter den Erträgen des Vorjahres, während Sommerweizen und =
Rog=
gen, ebenſo Hafer höher geſchätzt werden. Gegenüber der Vorkriegszeit
(1913 wurde allerdings eine Rekordernte erzielt) bleiben die geſchätzten
Erträge aller Getreidearten noch bedeutend zurück. Trotz des geſteigerten
Anbaues zeigt die G=ſamternte an Brotgetreide gegenüber dem Vorjahr
einen Ausfall von 7 324 000 Doppelzentner oder 6,4 v. H. Für
Futter=
getreide ergibt ſich eine Mehrernte von 10 063 000 Doppelzentner oder
12,3 v. H. Alle Getreidearten zuſammen weiſen in der Geſamternte
des Jahres 1926 gegen 1925 ein Mehr von 2 738 712 Doppelzentner oder
1,4 v. H. auf, das in der Hauptſache der größeren Getreidefläche und
der guten Haferernte zuzuſchreiben iſt.
Die Statiſtiſche Korreſpondenz berichtet über den Saatenſtand
in Preußen Anfang Oktober u.. a.: Das Bild iſt für die wichrigſten
Hackfrüchte nicht beſonders erfreulich. Die ohnehin durch den feuchten
Sommer benachteiligten Kartoffeln haben um weitere 0,1 Punkte
nach=
gegeben und ſtehen jetzt auf 34, alſo noch ſchlechter als im Jahre 1925.
Die Zuckerrüben und die Futterrüben haben ſich ebenfalls verſchllechtert,
und zwar um 0,1 und 0,2 Punkte und ſtehen jetzt beide auf 3,0. Gebeſſert
hat ſich dagegen der Klee um 0,2 Punkte, während Luzerne und Wieſen
gleich geblieben ſind. Die Kohl= und Mohrrüben ſind etwa als mittel zu
bezeichnen. Die Halmbruchernte iſt jetzt durchweg beendet. Der
Er=
druſch wird vielfach als nicht mehr befriedigend angeſehen. Beſonders
ſeien Schädigungen durch Näſſe eingetreten. Die Kartoffelernte iſt im
Gange, zum Teil bereits beendet. Die Grummeternte iſt zum größten
Teil beendet. Ihre Bewertung iſt je nach den Bezirken recht verſchieden.
Eine Entſchließung des Reichsverbandes des Deutſchen Handwerks.
Auf einer in Düſſeldorf abgehaltenen Ausſchußſitzung des
Neuhsver=
bandes des Deutſchen Handwerks wurde u. a. folgende Entſchließung
angenommen: „Die Veranlagung und Erhebung der Einkommen=,
Ge=
werbe= und Hauszinsſteuer haben zu lebhaften und begründeten
Be=
ſchwerden des ſelbſtändigen Handwerks ſowohl über die Höhe als auch
über die Art der Eintreibung der Steuern geführt. Die
Steuer=
belaſtung ſteht nicht im Einklang mit dem allgemein möglichen
Rein=
ertrag der Handwerkswirtſchaft und widerſpricht beſonders der
bedauer=
lichen Geſchäftsſtille, wie ſie noch im Handwerk herrſcht. Milderung
des Steuerdrucks, gerechtere Verteilung, Vereinfachung der geſamten
Steuergeſetzgebung ſind dringend erforderlich. Der Reichsverband des
Deutſchen Handwerks iſt aber der Anſicht, daß durchgreifende Reformen,
namentlich der ſteuerlichen Beziehungen zwiſchen Reich, Ländern und
Gemeinden (Finanzausgleich), nicht erſt nach dem 1. April 1927
begin=
uen dürfen, ſondern daß der durch übermäßigen Steuerdruck bedrohlich
gewordenen Lage des ſelbſtändigen Handwerks durch ſchnellere
Maß=
nahmen Rechnung zu tragen iſt.” Bei der Beſprechung des Entwurfs
cines Spriritus=Monopol=Geſetzes wurde betont, daß die vorgeſehene
Beſchränkung des Brennrechts der Abfindungsbrennereſen nicht
aus=
ſchließlich auf Koſten der kleineren Brennereien geſchehen dürfe. Zu
dem beim Reichsjuſtizminiſterium eingegangenen Antrag auf Einführung
der geſetzlichen Buchführungspflicht für Minderkauflcute wurde, die
Notwendigkeit einer geordneten Buchführung im Handwerk allgemein
anerkannt; man erwartet aber, daß der Reichsverband bei Behandlung
dieſer Frage ausſchlaggebend herangezogen wird.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Fürth, Odenwald: Wirtin Eliſabeth Büchler Wwe. in Rimbach, Geſch.=
Aufſichr angeordnet. Alzey: Fa. Gg. Buß, Geſch.Auſſ. beendet.
Lauter=
bach, Heſſen: Fabrikant. Johann David Weiß in Friſchheim, Af. 23. 10.,
GlV. 15. 10., Prft. 12. 11. Friedberg, Heſſen: Fa. Schudts
Nährmittel=
werke in Oſſenheim, Kkverf, aufgehoben. Lampertheim: Fa. Adam
Würtemberger G.m.b.H., Kkveuf. mangels Maſſe eingeſtellt.
Zwingen=
berg, Heſſen: Fa. Albert Kaha=Mallwitz, Geſch.Aufſ. beendet.
Darm=
ſtadt: Fa. Darmſtädter Aluminiumhaus Paul Eichler, Kkverf. mangels
Maſſe eingeſtellt. Ober=Ingelheim: Fa. C. Dierks, Prft. 21. 10.
Worms: Schuhwarenhaus Wormatia, Alfred Lazar. Geſch.Auff.
auf=
gehoben.
Greifwerke Peter Kohl A.G. in Mannheim=Neckarqu. Die
ordent=
liche Generalverſammkung, in der von den 250 000 Mk. Aktienkapital
210000 Mk. mit 10 500 Stimmen durch Angehörige der Familie Kohl
und den Aufſichtsratsvorſitzenden, Rechtsanwalt Eder, vertreten waren,
genehmigte den 243 167 Mk. Verluſt ergebenden Abſchluß für 1925
die=
ſer im Dezember unter Geſchäftsaufſicht geſtellten Geſellſchaft. Der
Vorſtand machte Anzeige gemäß § 240 HGB., daß mehr als die Hälfte
des Aktienkapitals in Verluſt geraten iſt. Es wurde ihm einſtimmig
Entlaſtung erteilt und beſchloſſen, das Aktienkapital bis auf 25 000 Mk.
herabzuſetzen und ſodann wiederum bis zu 50 000 Mark zu erhöhen
durch Ausgabe von ab 1. Januar 1927 gewinnanteilberechtigten Aktien,
die zunächſt mit 25 Prozent, ſpäter nach Bedarf einzuzahlen ſind. Der
Vorſitzende, Peter Kohl, legte ſein Amt als Vorſtand nieder und tritt
in den Aufſichtsrat ein. Durch die ſcharfe Sanierung glaubt man, die
Geſellſchaft wieder in geordnete Verhältniſſe bringen zu können. Der
Geſchäftsgang laſſe auch jetzt noch zu wünſchen übrig, doch ſeien die
Schwierigkeiten der Geſellſchaft als überwunden zu betrachten.
7% Bayer. Staats= 98.75 Sch. p. 1. 4. 29
6‟/% H- V.=Sch. 98 p. 1. 4. 29 ..
6½/,% Pr. St.=Sch. 96.5 p. 1. 3. 29
6‟/,% Pr. St.=Sch. p. 1. 10. 30
79 Sächſ. Fr.=Sch. p. 1. 7. 29 ..
7% Sächſ. Fr.=Sch. 97.5 p. 1. 7. 30 „. 96.5 6‟/=%Württ. F. Sch. p. 1. 3. 29 95.75 Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl. 0.602 4% D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. v. 08—11 u. 13.... 9.4 49 D. Schutzg. v. 14 9.4 48 Preuß. Konſ. 4% Baden.. 0.53 4%Bayern ....." 0.62 4½ Heſſen. 4% Württemberge 9.57 b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914 41.5 5% L.Inv. 1914 41. 4½½ 1898 8.5 4½% 1902 2.5 4% 5% Bulg. Taba10 36 ½% Oſt. Staatsr. v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14 4.95
23.25 4½%Oſt. Silberr. 7.5 4½ Goldr. 4% „einh. R.(kon) 38 Port. (Spz.) II 12.75 5% Rum.am. R.03. 4½% Gold. 13.. 27.1 am. konv. 10.25 4½ „ am. 05. 12.75 4½ Türk. (Adm.)03 4%0 Türk. Bagd. T 30.25 4% (Bagd.) II 26.4 4% „ 1911 Zoll 181 4½% Ung. St. 1913 21 4½% St. 1914 22.25 Goldr. . 23.1
„ St. 10 4
. Kronr. 4.1 Eiſ. Tor. G 26‟I. Außereuro= päiſche 5% Mex.am. inn. 5% äuß 99 .. 46 40 Gold 04,ſtf. 3% konſ. inn. . . 4½½ „ Irrigat. 5% Tamaulipas I. Sachwert=Schuld= verſchreibungen Mit Zinsberech= nung 10% Berl. H.=Bf. G. 297 8% „
„ 100 6% Berl. St.=Gold 84.7 8% Darmſt. St.:G 3 D. Hyp.=Bank Meining.; Goldpf. 10c 8% Frif.=Hyp.=B.= Goldpfdbr. 10c 8% Frkf. Pfbr.=Bk. Goldpfdbr. .." 99.* 5% Frkf. Pfbr.=Bk. Goldpfdbr. . . . . 81.5 8% Komm. Ldb. D. Goldſchult
Heſſ Ldb. Gold.”
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
8% Mannh. St.=G.
30 Mainz St.=G.
80 Naſſ. Ldb. Gold.
88 Pfälzer H. B.
Goldpfandbr. . ..
80 Pforzh. St.=G.
8% Pr.C.=B.=Cr.=B.
Goldpfandbr.. ..
8% Rh.Hyp.=B. G.
711.%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk.. Goldpf.
8% Südd. B.=-Cr.=B.
Goldpfandbr. . ..
100
Ohne
Bins=
berechnung
50 Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% „Roggen . 23
5% Pr. Kaliw. . .
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay. Vereinsb.
Bayr. Handelsb...
Bayr. Hyp. u. Wechſ)
Berliner Hyp. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B).
Hamb. Hyp.=B1.
Mecklb Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bt
Nordd Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bt. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cenk.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdhr.=Bf.
12.4
7.2;
7.65
13
14.3
10.3
7.3
11.1
13‟.
11.38
1:.05
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B. 10.175 Landeskr. Caſſel Naſſau. Ldsb. 7.8 Obligationen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91 16.5 47
„ 93 4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl= 7.5 Lud.=B./ 8.8 42o
abg. 4½ Kaſchau=Oderb. 4%0
„ abg. 5% Oſt. Nwſtb. 74 5% Oſt. Südb. (L). 2,60 Alte", 2,6% Neue,
5% Oſt.=Ung. 73/74 22 4%Oſt. Staatsb. 83 14.25 3% Oſt. . 1.b.8.E. 197. 3%Oſt. . 9. E. 3% Oſt. 1885 3%Oſt. .. Erg. Ne 19.25 Raab Oedbg. 83 23 91
97
42 Rud. Silber
4 Rud. Salzkg.
4½% Anat. S.I
4½% Anat., S. II
4½% Anat. S. III 25
23
10.95
7.5
33.8
33.
30 3% Salon. Monaſt.
50 Tehuantepec. 23.5 4½%0 Bank=Aktien Allg. D.=Kredit:.
Bad. Bk. .. . . . . . . 149.5 154 Bk. f. Brauind.
Barmer Bankb.
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Ban!
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frtf. Pfdbr.=2
Gotha. Grundkr. B
Lux. Intern.
Metallbank.
Mitteld. Cred
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=An
Rhein. Creditbk
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ. .
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankvereir
Bergwerkö=Akt.
Bochum .Bergb. .
Buderus.
Dt. Luxembur
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb..
Ilſe Bergb. St
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
„
Mansfelder
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ. (Caro)
Otavi=Min.=Ant.. .
Phönix=Vergb. . ..
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan!
165
149.5
233
181:1.
129.75
134.5
190
170.5
154
117
139
144
12
15:
143.5
141
160:/
133
146
142
8.5
5.1
103
157.5
153
166‟,
168
162
122
143
172
Kali. Weſterregln. 152 Cement=Heidelb...
148
9.5
32
73
35.5
1.9‟,
51.25
136.5 „Rombach. Hütte .„
Salzwerk Heilbr..
Tellus Bgb.. ... ."
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke. .
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.),
Henninger.
Hereules, Heſſiſche
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.)/
Schwarz=Storchen
Tucher. Nürnberg
Werger
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleher)
6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff ..
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ...!1
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel ....!
Bergmann El. . .. ."
Bing. Metall.. .
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr.
1
Chem. Albert.
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler Motoren.!
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ...!"
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp .. . . . . . .
Dürr. Ratingen
Dhckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl...
EEl. Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle .
Email. Ulrich .
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift
Faber & Schle
Fahr, Pirma
Farbenind.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Ga
Frankfurter Hof
Frkf.-M. Pok. u. A
Fuh= Waggon
Beiling E Cie.
Hermania Linol. . .
GGelſenk. Gußſt.
Goldſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon".
Gritzner, Maſch..
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanſa Lloyd, Br.
Hartm. & Braun
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann
Holzverk. Ind.
öydrom. Breslau.!=
Fnag.
Funghan3 St.... .
Kammg. Xaiſersl. 1
Karlsruher Ma ch
83.5
5
96
2)
54
74.5
1122
97.25
Beithwerke Klein Sch. & Becker 27 Knorr, Heilbronn 13) Ver. f. Chem. Ind. Konſerv. Braun Ver. d. Olfbr. Mann Krauß, Lokom. ./58 Ver. Faßf. Caſſel.. Lahmeher 144.75 Gummi. Bln.=Frkf. Lech. Augsburg ... 116.75 Pinſel=Nürnberg. 85.15 Lederw. Rothe ..." ultramarin 1.5 Spicharz.. 32.5 Zellſtoff Berl. ...
Vogtl. Maſch. 110 Lingel Schuhw.. 60 Löhnberg. Mühle Voigt & Haeffner 711.5 Ludwigsh. Walzm 106 Volthom. Seil 53.5 Lüdenſcheid Metall Banß, & Frehtag 135.75 Lux. Induſtrie 33 Wegelin Rußfbr. 106 Mainkraft Höchſt 104 Zellſt. Waldhof .. 190 Nars=W. Nürnberg/1e1 Zuckerf. Waghäuſe 101.5 Metallgeſ. Frkf.
Miag. Mühlenb. 162.75 Zuckerf. Frankenth. 86 119 Zuckerf. Heilbront
Bucker! Offſtein 102.5 Moenus, Stamm. Motorenf. Deutz". Zuckerf. Rheingau 100 Motorenf. Oberurſ. 56 Zuckerf. Stuttgar 103.5 Münch. Lichtſpiel 75.5 Neckarſ. Fahrz. 108 Transport= und Neckarw. Eßlingen Oleawerke Frankf. Berſicherungs=Alt. Peters Union . .." 97 Pfälz. Näh Kayſer 58 A. Dt. Eiſenbahn Philipps. 30.5 Dt. Eiſenb.=Geſ... 97 Porzellan Weſſel El. Hochbahn=Berl. Prometh. Frkf.
Rein. Gebb.& Scha
Ryein. Elektr.
Rhenania. Aachen
Rütgerswerke
S hleußner. 83.8
142.5
127.2
11
65
70 Schantung E. B..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ....."
Nordd Lloyd. 11.c5
132
166.75
164 Schneid. & Hanau:
Schnellpr Frank.
Schramm Lackf. 98.5 Frrſt. Allg. Ver.
Frankona Rückv Schrift, Stemp. 1120 Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel C5.25 Darmſt. Werte Schuhf Herz 55 Bahnbedauf Schultz Grünlack 5).5 Dampfk Rodberg Seilind. Wolff 57.7 Helvetia Konſ... Siemens Glas.. Gebr. Lutz ..." 34.5 Siemens & Halske Motor ſ. Darmſt. . 60.25 Südd. Immob. . 67.75 Gebr. Roeder ....!" 104.5 Thürin . Lief.=Geſ. 89.75 Venuleth E Ellenb. [ ← ][ ][ → ]
Nummer 280
Preußiſche Pfandbriefbank. Die Aufſichtsratsſitzung der
Preußi=
ſchen Pfandbriefbank gibt bekannt, daß die Geſchäfte im laufenden
Jahre recht günſtig geweſen ſeien und der Umlauf an Emiſſionspapieren
um nahezu 50 Millionen Goldmark geſteigert worden ſei, wodurch die
geſetzliche Umlaufgvenze bald erreicht werde. Außerdem werde eine
Ka=
pitalerhöhung um 3 auf 7 Millionen der außerordentlichen G.V. vom
12. November vorgeſchlagen. Die neuen, vom 1. Januar 1927 ab
divi=
dendenberechtigten Aktien ſollen den alten Aktionären im Verhältnis
von 4:3 zum Kurſe von 125 Prozent angeboten werden.
Vom füddeutſchen Tabakmarkt. Alte Tabake der beiden
Vorjahres=
ernten blieben ſtark gefragt. Sie ſind ziemlich geräumt und wurden
bis zu 80 Rm. der Zentner bezahlt. Was von 1926er Tabaken bisher
verkauft wurde, hat die Schneidegutherſtellung zu hohen Preiſen
auf=
genommen. In Oberbaden iſt die Einbringung des Tabaks noch nicht
voll beendet; er hat zunächſt unter Regen und Hochwaſſer, dann durch
zu raſch anſteigende Temperatur gelitten. Der Einkauf für die
Zigar=
renfabrikation, die wieden verhältnismäßig gut, jedoch für billige
Sol=
ten, beſchäftigt iſt, beginnt erſt in den nächſten Monaten. Man glaubt
in dieſen Kreiſen ſchon jetzt, daß man ſich angeſichts der hohen
Pflanzer=
forderungen vorausſichtlich dem Domingotabak zuwenden muß.
Die Wirkung der Weinzölle läßt ſich an Hand der
Halbjahrs=
bilanzen 1925 und 1926 des deutſchen Außenhandels recht gut erkennen.
Während die deutſche Ausfuhr an Wein und Moſt ſich im erſten
Halb=
jahr 1926 auf 17 746 Hektoliter im Werte von 4,03 Mill. Rm gegen
17 172 Hektoliter im Wert von 3,77 Mill. Rm. in der gleichen Zeit
des Vorjahres erhöhen konnte, ging die Einfuhr von 465 791 Hektoliter
auf 61 255 Hektoliter im Werte von 3,12 (i. V. 30,18) Mill. zurück. Wenn
dabei auch zu berückſichtigen iſt, daß im Vorjahr erhebliche
Voreindeckun=
gen erfolgt waren, ſo bleibt die Entlaſtung der Handelsbilanz und des
deutſchen Weinbaues doch fühlbar. Bei Schaumweinen iſt das Verhältnis
ähnlich: Ein Sinken der Einfuhr von 595 681 auf 31 035 Flaſchen. Die
Geſamteinfuhr an Wein hatte im erſten Halbjahr 1926 einen Wert von
6,07 Mill. Rm. gegen 11,40 Mill. Rm. in der gleichen Zeit des
Vor=
jahres bei einer Ausfuhr von 4,60 Mill. bzw. 4.48 Mill. Rm., ſo daß
ſich ein Einfuhrüberſchuß von nur 1,47 Mill. Rm ergibt. Der
Rück=
gang der Weineinfuhr iſt am größten bei Frankreich. Sie erreichte hier
nur 4904 Hektoliter gegen 142 203 Hektoliter im erſten Halbjahr 1925.
Spanien lieferte 38 865 Hektoliter gegen 206 458 Hektoliter im Vorjahr,
Italien 6168 gegen 30 406 Hektoliter. Bei den Spirituoſen ſank die
Einfuhr an Kognak von 754 000 auf 48000 Rm., an Likör von 125 000
auf 12000 Rm., an Arrac und Rum von 909 000 auf 774 000, insgeſamt
von 2,30 Mill. Rm auf 1,1 Mill. Rm. bei einer Ausfuhr von 4,91 Mill.
Rm. gegen 4,59 Mill. Rm. i. V. Faßt man Weine und Spirituoſen
zu=
ſammen, ſo war die deutſche Getränkebilanz im erſten Halbjahr dieſes
Jahres mit 2,16 Mill Rm. aktiv gegenüber einer Paſſivität von 415
Mill. Rm. im Vorjahr. Unter Berückſichtigung des Ausfuhrüberſchuſſes
an Bier in Höhe von 12,59 Mill. Rm. iſt die deutſche Getränkebilanz
in den erſten ſechs Monaten des Jahres mit 14,75 Mill. Rm. aktiv
gegenüber 6,6 Mill. in der gleichen Zeit des Vorjahres.
Samstag, den 9. Oktober 1926
Seite 13
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 8. Oktober. Weizen 29,25, Roggen
23,50, Braugerſte 25—29 (Ausſtichware bevorzugt), Hafer 17,50—18,
Futtergerſte nicht notiert, Weizenmehl 42,50—42,75, Roggenmehl 35,50,
Weizenkleie, fein 10,50, grob 11,50, Roggenkleie 11, Biertreber 15,50,
Kleeheu 7—7,50, Wieſenheu 6,50—7, Weiße Bohnen 23—23,50,
Hafer=
flocken 38,50—39, Graupen Baſis UI 34. Tendenz: feſt, Futterartikel
lebhaft.
Frankfurter Produktenbericht vom 8. Oktober. Zum Wochenſchluß
verkehrte der hieſige Markt weiter in ſehr ſtiller Haltung, doch blieb die
Tendenz einigermaßen feſt, ſo daß keine erneuten Preisabſchwächungen
eintraten. Man notierte: Weizen 28,50—28,75, Roggen 22,75,
Sommer=
gerſte 23,50—28, Hafer inl. 18,50—19, Mais 18,75—19, Weizenmehl
41,25—41,75, Roggenmehl 33—34, Weizenkleie 9,75—10, Roggenkleie
10,50 Nm.
Berliner Produktenbericht vom 8 Oktober. Bei verhältnismäßig
kleinen Inlandsangeboten fand der Weizenmarkt in den feſteren
Aus=
landsdepeſchen eine leichte Stütze, ohne daß aber vermehrtes Intereſſe
ſeitens der Käufer zu beobachten war. Nur vereinzelt ließen ſich leichte
Kursbefeſtigungen durchſetzen. Durchweg feſter lag dagegen der Roggen,
der weder in Kahn= noch Waggon=Ware nennenswert offeriert war, aber
große Frage hatte, da ſich das Mehlgeſchäft ſcheinbar etwas beſſer
an=
läßt. Im Lieferungshandel fanden beſonders die erhöhten Forderungen
für vordere Termine leichte Bewilligung: Gerſte iſt feſter geworden
und beſonders beſte Sorten wurden nach wie vor geſucht und höher
be=
zahlt. Auch Hafer in guter Ware knapp und beſſer bezahlt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 8. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt begann in ziemlich feſter Haltung auf
ungüinſtige Berichte aus Kanada. Dann trat eine Abſchwächung ein auf
Liquidationen und ſchleppende Exportnachfrage. Die Termine gaben
bis 1 C. nach.
Hafer: Der Markt nahm einen abgeſchwächter Verlauf.
Baumwolle: Die weitere Abgabeluſt rief erneut eine Abſchwächung
hervor, die ſich nach Bekinntwerden des Regierungsberichtes noch
ver=
ſtärkte. Die Termine gaben bis zu 50 Pkt. nach.
Kaffe: Anfangs bewirkten Liquidationen eine Abſchwächung. Dann
wurden Deckungskäufe vorgenommen auf erhöhte braſilianiſche
Forde=
rungen und gebeſſerten amerikaniſchen Konſum.
Zucker: Niedrigere ausländiſche Notierungen und günſtige
euro=
päiſche Ernteberichte bewirkten anfangs eine Abſchwächung. Später
konnte ſich eine Befeſtigung durchſetzen auf Deckungskäufe und gute
Abrufe für Raffinadezucker.
Kakao: Im Anfangsverkehr war der Markt ſtetig, dann trat jedoch
eine Abſchwächung ein auf Verkäufe des lokalen Handels.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Reichsrat genehmigte in ſeiner Vollſitzung die Zulaſſung der
Aktien der Vereinigten Stahlwerke zum Terminhandel an der Berliner
Börſe, ſo daß die Einführung zum Terminverkehr vorausſichtlich am
15. Oktober erfolgen wird.
Die Zulaſſung der Aktien der Philipp Holzmann=A.=G. zum
Termin=
handel an der Berliner Börſe iſt in der geſtrigen Reichsratsſitzung
ge=
nehmigt worden.
Die deutſche Schutzvereinigung hat gegen die Raab=Ebenfurther
Bahn einen Prozeß angeſtrengt, um die Einlöſung der Kupons in Gold
durchzuſetzen. In der Klage heißt es, daß die Eiſenbahn ihre Werte
zu 100 Prozent valoriſiert habe. Die Eiſenbahndirektion will die
Priori=
tätsobligationen nur mit 15 Prozent valoriſieren.
In belgiſchen eingeweihten Kreiſen verlautet, daß der Nationalbank=
Präſident Francqui in London eine Einigung mit den belgiſch=
holländiſch=
ſchweizeriſchen Notenbanken erzielt habe, ſo daß die belgiſche
Stabiliſie=
rungsanleihe nunmehr geſichert ſei und in ihrer Höhe feſtſtehe.
Nach einer Erklärung des Londoner Diamantenmaklers Gordan
Nathan iſt die gegenwärtige Nachfrage nach Diamanten die größte ſeit
30 Jahren. Die Preiſe ſind um 15—20 Prozent geſtiegen.
Im dritten Vierteljahr 1926 ſind in Schweden 217 neue
Geſellſchaf=
ten mit einem Aktienkapital von 20 761 570 Kr. gegründet worden.
144 Geſellſchaften haben das Kapital um 53 975 000 erhöht und 31
Ge=
ſellſchaften haben es um 11 181 600 Kr. vermindert.
Der Vizepräſident der polniſchen Staatsbank, Mlynarſki, der vor
einer Woche aus Amerika zurückgekehrt iſt, hat der polniſchen Regierung
eine Denkſchrift übereicht, in der er die Ausſichten einer polniſchen
Aus=
landsanleihe bei der jetzigen wirtſchaftlichen Konjunktur erörtert.
Das polniſche Landesmünzamt iſt zurzeit beſchäftigt, Zehn= und
Zwanzig=Zlotyſtücke in Gold zu prägen. Bisher ſind bereits 150 000
Stücke Münzen fertiggeſtellt.
Wie wir aus Prag erfahren, werden als Vertreter der
tſchechoſlo=
wakiſchen Eiſeninduſtrie Direktor Sonnenſchein von den Witkowitzer
Eiſenwerken und Direktor Löwenſtein von den Skoda=Werken an den
kommenden Verhandlungen über den Anſchluß an das weſteuropäiſche
Eiſenkartell teilnehmen.
Die American Smelting and Refining Co. ermäßigte die Bleipreiſe
um weitere 15 Punkte auf 850 Cent per Pfund.
Aus Johannisburg wird gemeldet, daß B. Alexander mit
amerika=
niſchem Kapital von 8 Mill. Dollar die South African Rubber Corp.
als Tochterunternehmen der Premier Rubber Corp. gegründet hat.
Ein=
gehende Forſchungen haben ergeben,, daß Südafrika ein wertvolles
Gummiproduktionsland iſt.
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Seite 14
Samstag, den 9. Oktober 1926
Nummer 280
Der Flurſchütz.
Roman von Alfred Bock.
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19)
„Ich kenn dein” Vater,” ermutigte ſie ihn. „Der ſchäumt
gleich auf und donnert los. Etz wann er’s verworgt hat, gibt
er nach."
Er hegte doch noch mancherlei Zweifel, ob alles gut
verlau=
fen werde. Sie meinte, er ſei ſo lang draußen geweſen, daß ihm
der Vater fremd geworden. Sie erzählte, wie ſie’s angefangen,
daß der Flurſchütz ſie niemals angeſchnautzt habe. Wer ihn
nur recht zu nehmen wiſſe, der könne ihn um den kleinen Finger
wickeln, denn im Grund habe er ein treues Herz und mute
nie=
mand Unbilliges zu. Das verdeutlichte ſie an allerlei Zügen, die
ſie bei ihm beobachtet hatte.
Jakob wunderte ſich ein über das andre Mal, wie erzgeſcheit
die Chriſtine war. Wenn die’s darauf anlegte, ſeinen Vater
herumzukriegen, da mußte er die Segel ſtreichen. Das Bild des
Flurſchützen, das er ſich in düſteren Farben ausgemalt, erſchien
ihm gemach in freundlicherem Licht. Seine Beſorglichkeit wich
einer beruhigten Stimmung. Nach ſeiner Art entwarf er
Zu=
kunftspläne, ſetzte ſich aufs hohe Pferd und überließ ſich einer
großen Fröhlichkeit.
„Juchhe! Martini muß Hochzeit ſein!“
Jubelnd hob er Chriſtine in die Höhe, ſetzte ſie auf ſeinen
Schoß und herzte ſie, daß ihr der Atem verging.
„Jakob, du biſt nicht recht klug,” wehrte ſie.
Ihre Zurückhaltung ſteigerte ſeine Leidenſchaft.
Er preßte ſie an ſich und bedeckte ihren Mund mit brenenden
Küſſen.
Sie ſtemmte die Arme gegen ſeine Bruſt und ſtammelte
angſtvoll:
„Jakob, laß ab!"
Seine wilde Sinnlichkeit riß ihn mit fort. —
Sie widerſtrebte ihm mit aller Kraft. —
So kämpften ſie einen heißen Kampf. —
11.
Hoch in den Lüften kreiſt ein Schwarm von Krähen. Schnell
wie die Windsbraut ſtoßen ihrer zwei auf friſch beſtelltes
Acker=
land herab. Mit hörbarem Brauſen folgt der ganze Flug. Die
ſchwarze Legion bedeckt den lockeren Grund und macht ſich über
die Winterſaat her.
Dem Bauersmann ſind die Krähen verhaßt, was man ihm
auch von ihrem Nutzen vorpredigen mag. Er weiß, ſie wackeln
hinter dem Sämann her und leſen die leckeren Fruchtkörner auf.
Spricht die Obrigkeit ihr Plazet aus, ſo wird das
Krähenſchie=
ßen zum Feſt.
Am Saum des Gemeindewalds, vom Stamm einer
mäch=
tigen Kiefer gedeckt, ſteht der Flurſchütz, das Gewehr im Anſchlag.
Jetzt drückt er los.
Zwei Räuber bleiben tot auf der Stätte. Die übrigen
ergreifen die Flucht, aus der Höhe klingt ihr krächzendes Kroa
Jägerbrauch folgend, denn er kennt die Krähen als ſchlaue Pa= holte er die Leiter aus der Scheuer herbei, ſtellte ſie unter der
trone. Zum Schuß wird er dieſen Morgen kaum wieder kommen.
Gemächlich nähert er ſich dem Feld und bindet die
Jagd=
beute zuſammen: zwei alte, feiſte Geſellen, das Geſicht vom
Bohrgeſchäft federlos. Die haben mancherlei auf dem Gewiſſen.
Nun hat ſie ihr Verhängnis ereilt.
Der Flurſchütz überſchreitet die Gewann, und begibt ſich
hinunter zum Hollerbach. Am Uferrand läßt er ſich langſam
nieder. Er iſt ſeit Tagesgrauen auf den Beinen, da tut ein wenig
Ruhe gut.
Der Platz iſt ihm gar wohl vertraut. Hier hat er oft als
Kind geſeſſen, der Gänſehannes neben ihm.
„Hannes, Popannes,
Was machen die Gäns?
Sie ſitzen im Waſſer
Und puddeln die Schwänz.”
Der Gänſehannes erzählte Geſchichten, von Nöcken und
da konnte man das Gruſeln lernen. Der Jugendfreund iſt lang
ſchon tot, und die Nöcken und Nixen auch. Nur das Waſſer
rauſcht wie jenes Mal.
Ein Sandſtein liegt im klaren Grund, von der Strömung
ſauber ausgewaſchen. Wenn man den Kopf einmal ſo ausſpülen
könnte, das würde eine Wohltat ſein. Da niſten die Gedanken
drin und immer neue fliegen zu. Wahrhaftig, der Kopf iſt
härter wie Stein, ſonſt müßt er bei dem Rumor zerberſten.
Was hilft das alles, Daniel? du mußt dich halt ducken. Ja
ſchon, aber barbariſch ſauer wird’s einem doch. Für wen haſt
heraus. Der Lump iſt bei dir ausgetan.
ſtine ſchaffen? Wahrſcheinlich war ſie in ihrer Kammer und jetzt ſollte ſie ihn kennen lernen. Er gab ihr den vollen
Jahres=
packte ihre Siebenſachen. Daß ſie heut Abſchied nahm, war
aus=
gemacht, wie er ſie kannte. Danach ging ſie wohl in die Stadt, mittag ziehen, hieß er den Poſtmüller anſpannen. So ſchwer’s
zurück und tat ſich nach einer Stelle um.
Das Mädchen gab einem Rätſel auf. Sie brachte ſich lieber
kümmerlich durch, als daß ſie behäbig im Wohlſtand lebte. Oder
waren ihr die Mannsleute alleſamt ein Greuel? Dem
wider=
ſprach ihr leibliches Kind. Der Schnappersgritt Rede nach haite
ſie’s von einem Infanteriſten, der längſt über alle Berge war.
Sein Name war nie über ihre Lippen gekommen.
Und doch — bedachte man’s genau, gab’s für ihr Tun nur
eine Deutung: der Soldat hatte ſell es ihr angetan, daß ſie ihn
nimmer vergeſſen konnte. Wahrhaftig, das mußte ein
Mords=
kerl ſein!
Wenn man unter den Weibsleuten Umſchau hielt, es gab
nicht viele wie die Chriſtine. Er hatte ſeine Freude an ihr
ge=
habt, ja, daß er ſich’s nur eingeſtand, er war bis über die Ohren
in ſie verſchoſſen.
Vergangene Woche hatte ihn der Balthaſar Röckel geladen.
Sie probierten den neuen Aepfelwein und ſaßen, als hätten ſie
Pech an den Hoſen. Er hatte ein bißchen viel getrunken. Um
Mitternacht trat er in ſeine Hofreite ein. Da überkam ihn un=
Der Flurſchütz lädt aufs neue ſein Gewehr, freilich nur dem bändige Jugendluſt. Und akkurat wie die jungen Burſchen taten,
Chriſtine Fenſter und ſtieg behende die Sproſſen hinauf.
„Steh auf, du wackeres Mägdelein.”
Komm, laß mich zu dir herein.”
Droben regte ſich nichts. So krabbelte er bedumpft herunter
und ſtellte die Leiter an ihren Ort. Am anderen Morgen hielt
er Einkehr bei ſich. Der Teufel ſollte den Aepfelwein holen.
Der hatte ihn zu dem Streich verführt. Im ſtillen leiſtete er
einen Schwur, ſeine Gelüſte, niederzuhalten, es ſei denn, die
Chriſtine wurde ſein ehelich Weib.
Nun hatte er geſtern ſeine Hoffnung begraben. Kochend war
er fortgeſtürmt, die Straße hinunter ins freie Feld. Die halbe
Nacht war er herumgeſtrichen. Im Wald hatte ihn das Gewitter
überfallen. Und mitten im Toben des ſchweren Wetters hatte
er ſeine Ruhe wiedergewonnen. Die klare Beſinnung gebot, zu
verzichten.
Unſer Herrgott hatte einen großen Garten. Vielerlei Pflan=
Nixen, wunderbar. Und das Waſſer rauſchte ſo ſeltſam dazu, zen wuchſen darin, und jegliche forderte ihren Platz. Konnte
man’s einem Menſchenkind verargen, daß es ſeine eigenen Wege
ging? Die Chriſtine war nicht wie andre Mädchen. Die mußte
man mit beſonderem Maße meſſen. Ihr Bild ſtieg greifbar vor
ihm auf, wie ſie geſtern zitternd vor ihm ſtand: das Bild einer
armen Geängſteten. „Nehmt’s nicht für ungut, es kann nicht
ſein.‟ Das hatte unſäglich traurig geklungen. Da war gewiß
kein Falſch dahinter. Sollte er den Stab über ſie brechen?
Er ſchämte ſich ſeiner Aufgebrachtheit. Verflixt! Wenn er
hundert Jahre alt wurde, die Gäule gingen halt mit ihm durch.
Das war ein Erbteil von ſeinem Vater. Der hatte mit ſeinem
du dich abgeplackt? Wann du ſtirbſt, bleibt, deine Tür offen. hitzigen Blut das halbe Dorf ſich feind gemacht. Und war der
Jakob! Jakob! Nein, ſchweig ſtill! Reiß, die Vatergedanken beſte Mann von der Welt. Ja, ſtak in ihm denn Boshaftigkeit?
In ſeiner Gefreundſchaft wußten ſie’s; es war kein Tröpfchen
Im Dorfe läutete es zehn Uhr. Was mochte jetzt die Chri= Gift in ihm. Und wenn’s die Chriſtine nicht glauben mochte,
lohn und für ihr Bubchen was dazu. Wollte ſie dieſen
Nach=
ihm wurde, er fuhr ſie ſelbſt. Das hatte ſie um ihn verdient.
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