Darmstädter Tagblatt 1926


08. Oktober 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 279
Freitag, den 8. Oktober 1926.
189. Jahrgang

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Noch keine Entſcheidung.
Die für Donnerstag erwartete Entſcheidung über das Schick=
ſal
des Entlaſſungsgeſuches des Generaloberſten von Seeckt iſt
noch nicht gefallen. Der Reichspräſident ſteht vor einer außer=
ordentlich
folgenſchweren Entſcheidung, die er ſich nach allen Rich=
tungen
hin reiflich überlegt. Er hat es vor allem abgelehnt,
irgendwelche Entſchlüſſe überſtürzt zu faſſen oder ſich gar von
irgend einer Seite zu einer Entſcheidung drängen zu laſſen. Zu=
nächſt
hat er am Donnerstag mittag General von Seeckt empfan=
gen
und mit ihm einmal ausführlich die ganze Angelegenheit
beſprochen. Am Abend weilte nochmals Reichswehrminiſter Dr.
Geßler bei dem Reichspräſidenten. Mehr iſt von ſeiner Seite
im Laufe des Tages nicht geſchehen. Dagegen hat noch am Nach=
mittag
unmittelbar nach der Rückkehr des Reichskanzlers aus
Bad Harzburg eine Ausſprache zwiſchen dieſem und dem Reichs=
wehrminiſter
Dr. Geßler ſtattgefunden, die ſich natürlich eben=
falls
um den bekannten Konflikt drehte, über den der Reichs=
kanzler
bereits durch den ihm entgegengefahrenen Staatsſekretär
der Reichskanzlei Dr. P. Pünder unterrichtet worden war. Für
Freitag hat der Reichspräſident den Kanzler zu ſich gebeten.
Man erwartet nun, daß im Laufe des Freitag eine Entſcheidung
fällt, doch ſind die Ausſichten hierfür nicht allzu groß, eben weil
der Reichspräſident ſich ſeine Schritte ſehr reiflich überlegt. Natür=
lich
wird ſich auch das Kabinett in den nächſten 48 Stunden noch
mit der Affäre und insbeſondere der Haltung des Reichswehr=
miniſters
Dr. Geßler beſchätigen, der vorläufig noch auf dem
Standpunkt zu ſtehen ſcheint, daß der für den Münſinger Vorfall
Verantwortliche, alſo Generaloberſt von Seeckt, die Konſequenzen
zu ziehen und die Folgen zu tragen habe. Da im Kabinett ſelbſt
die Sache noch nicht zur Beratung ſtand und auch keine Beſchlüſſe
gefaßt worden ſind, iſt es abwegig, davon zu ſprechen, daß das
ganze Kabinett hinter Dr. Geßler ſtehe. Es darf aber wohl als
ziemlich ſicher angenommen werden, daß die Miniſterkollegen mit
Dr. Geßler einer Meinung ſind. Immerhin machen ſich natürlich
Beſtrebungen bemerkbar, den Reichswehrminiſter umzuſtimmen
oder einen Ausweg zu ſuchen, der ſowohl vom Reichspräſidenten
von Hindenburg als auch von den beiden beteiligten Perſonen
beſchritten werden kann. Es iſt zu verſtehen, wenn gerade Herrn
von Hindenburg ſehr viel daran gelegen iſt, den Generaloberſten
von Seeckt zu halten und mit dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler
eine zufriedenſtellende Verſtändigung herbeizuführen.

Reichskanzler Dr. Marx hat im Laufe des Nachmittags an
einer Sitzung der in Berlin weilenden Zentrumsabgeordneten
teilgenommen, die ſich mit der politiſchen Lage befaßte, nament=
lich
aber mit dem Vorfall GeßlerSeeckt. Wahrſcheinlich wer=
den
auch die übrigen Reichstagsfraktionen, ſoweit die Abgeord=
neten
in Berlin ſind, in den nächſten Tagen zu der Angelegenheit
Stellung nehmen.

Seeckt und die interalliierte Kommiſſion.
Verſchiedentlich wurde das Abſchiedsgeſuch des Generalober=
ſten
von Seeckt, zeitweiſe in ſehr forcierter Form, mit Forde=
rungen
der Kontrollkommiſſion in Verbindung gebracht. Von zu=
ſtändiger
Stelle wird demgegenüber erklärt, daß die Stelle des
Generaloberſten von Seeckt als Chef der Heeresleitung durch den
Notenwechſel vom November 1925 längſt geregelt ſei. Es ſei
zwar richtig, daß im Juli 1926 in Berlin eine neue Note einge=
troffen
ſei, dieſe habe ſich aber mit der angeblichen Stellung
Seeckts als Generalinſpektor beſchäftigt. Die Note ſei von der
irrtümlichen Auffaſſung ausgegangen, daß dieſe durch eine Ver=
ordnung
vom Jahre 1919 geſchaffene Stellung überhaupt nicht
exiſtiere. Sie ſei aber mittlerweile längſt aufgehoben worden.
Der Irrtum ſei durch die deutſche Antwortnote ſofort aufgeklärt
worden.
Um die Nachfolgeſchaft Geeckts.
Ueber die Nachfolgeſchaft des Generaloberſten von Seeckt
hört man in politiſchen und militäriſchen Kreiſen die verſchie=
denſten
Namen. Als ausſichtsreichſter Kandidat wird der nach
Seecke rangälteſte General der Infanterie Reinhardt ge=
nannt
. Daneben wird auch von einer Kandidatur des Berliner
Wehrkreiskommandeurs Haſſe und ferner des Königsberger
Wehrkreiskommandeurs von Haye geſprochen. In Reichs=
wehrkreiſen
nennt man an zweiter Stelle hinter Reinhardt den
General Loßberg. Wie verlautet, dürfte deſſen Kandidatur
aber nicht in Erwägung kommen.

*Schloß Homburg v. d. H. für den ehemaligen Kaiſer.
Das Abkommen zwiſchen dem Vertreter des Hohenzollern=
hauſes
, Herrn von Berg, und der preußiſchen Regierung über
die Vermögensauseinanderſetzung enthält einen ſehr inter=
eſſanten
Paſſus. Artikel 7 beſtimmt, daß der preußiſche Staat
das Schloß Homburg vor der Höhe dem ehemaligen König, alſo
Kaiſer Wilhelm II., und deſſen Gemahlin einräumt, falls dieſer
den Wunſch äußern ſollte, aus Holland nach Deutſchland zurück=
zukehren
. Ein derartiger Wunſch iſt zwar bisher noch nicht ge=
äußert
worden, wohl aber hat der Vertreter des Hohenzollern=
hauſes
den größten Wert darauf gelegt, daß dieſer Artikel in das
Abkommen hineingemauert wurde. Er war übrigens ſchon in
dem Oktobervergleich enthalten und iſt jetzt in ſeiner früheren
Faſſung übernommen worden. In politiſch linksgerichteten
Kreiſen hat dieſer Artikel natürlich großes Aufſehen erregt. Es
wurden bereits allerlei Vermutungen daran geknüpft, doch er=
ſcheint
die augenblickliche außen= und innenpolitiſche Lage durch=
aus
ungeeignet, einem Wunſche des ehemaligen Kaiſers, nach
Deutſchland zurückzukehren, falls er wirklich in Berlin eintreffen
ſollte, ſtattzugeben. Im übrigen iſt der Vergleich im Landtag
noch keineswegs angenommen, und es bleibt fraglich, ob der
Artikel in ſeiner jetzigen Form angenommen oder einer Aen=
derung
unterzogen, wenn nicht gar auf Betreiben der Sozial=
demokratie
, die am mißtrauiſchſten iſt, gänzlich geſtrichen wird.

Generaloberſt von Seeckt
Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes.
Berlin, 7. Oktober.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags trat heute vor=
mittag
zuſammen, um zunächſt über den Eintritt Deutſchlands
in den Völkerbund und die Beſprechung in Thoiry, ſodann über
den Fall Germersheim zu verhandeln. Von der Reichsregie=
rung
wohnten außer dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
die Miniſter Dr. Külz, Dr. Curtius, Dr. Bell und Dr. Haslinde
bei. Die Mitglieder des Auswärtigen Ausſchuſſes waren zu der
heutigen Sitzung faſt vollzählig erſchienen, ebenſo die Vertreter
der Länder. Vom Auswärtigen Amt waren auch Staatsſekretär
Dr. v. Schubert und Miniſterialdirektor Dr. Gaus anweſend.
Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden, Abg. Hergt, nahm
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann das Wort, um in ausführ=
lichen
Darlegungen über die allgemeinpolitiſche Situation nach
der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund und über die
Verhandlungen in Genf und Thoiry zu berichten. Die damit
zuſammenhängenden Spezialfragen finanzieller und wirtſchaft=
licher
Natur können nach Mitteilung des Miniſters erſt dann
gründlich erörtert werden, wenn die Vorbereitungen hierzu durch
Fortſetzung der ſchwebenden Verhandlungen weiter fortgeſchrit=
ten
ſind. Es wurde daraufhin eine beſondere Sitzung des Aus=
ſchuſſes
für die zweite Hälfte des Monats in Ausſicht genom=
men
. An die Rede des Reichsminiſters des Aeußern ſchloß ſich
eine längere Ausſprache. Nach mehrſtündigen Beratungen,
vertagte ſich der Auswärtige Ausſchuß auf Freitag, den 8. Okt.,
zur Beſprechung der Germersheimer Vorgänge.
Dr. Solf in Berlin.
Die deutſch=japaniſchen Handelsbeziehungen.
Der deutſche Botſchafter in Tokio, Dr. Solf, weilt gegen=
wärtig
in Berlin im Zuſammenhang mit den deutſch=japaniſchen
Handelsvertragsverhandlungen. Den Handelsbeziehungen zwi=
ſchen
den beiden Ländern wurde im Jahre 1914 plötzlich durch
den Ausbruch des Krieges ein jähes Ende gemacht und bis zum
Jahre 1925 fehlte jede handelsvertragliche Regelung. Erſt da
wurden die Verhandlungen zum Abſchluß eines neuen Vertra=
ges
aufgenommen. Sie wurden zunächſt in Berlin und ſpäter
unter Führung von Dr. Solf in Tokio geführt. Beſondere
Schwierigkeiten machte die für beide Teile außerordentlich wich=
tige
Frage der Einfuhr deutſcher Farben und anderer chemiſcher
Erzeugniſſe nach Japan. Schweizeriſche und amerikaniſche Pro=
dukte
und die Erzeugniſſe der japaniſchen chemiſchen Induſtrie
hatten die deutſchen Fabrikate von dem japaniſchen Markt ver=
drängt
, jedoch war Japan nach wie vor auf die Einfuhr deut=
ſcher
Erzeugniſſe angewieſen. Die Verhandlungen, die nach dem
Friedensſchluß zwiſchen der deutſchen und japaniſchen Farb=
induſtrie
aufgenommen worden waren, verliefen bald ergebnis=
los
. Erſt die Verhandlungen Dr. Solfs, dem Dr. Waibel von
der deutſchen Chemiſchen Intereſſengemeinſchaft zur Seite ſtand,
führten in dieſem Sommer zu einem Abkommen zwiſchen der
deutſchen und japaniſchen Regierung, das es der deutſchen chemi=
ſchen
Induſtrie immerhin wieder geſtattete, das Geſchäft mit
Japan wieder aufzunehmen. Der Hauptzweck des Berliner Be=
ſuchs
Dr. Solfs iſt, eine Einigung über die beiderſeitigen Kon=
ventionaltarife
vorzubereiten.
Zu der Perſönlichkeit Dr. Solfs ſchreibt die Germania,
daß Dr. Solf ſchlechthin der Exponent des Deutſchtums in Ja=
pan
und über ſeine Grenzen hinaus in Oſtaſien ſei. In einer
reichen politiſchen Tätigkeit habe er ſich diplomatiſche Erfahrun=
gen
von ſeltenem Ausmaß angeeignet, und er verfüge über eine
Welt= und Menſchenkenntnis und eine umfaſſende Bildung wie
kaum ein zweiter deutſcher Diplomat. Ihm ſei es in erſter Linie
zu verdanken, daß ſich die Beamten des Auswärtigen Amtes in
den Tagen der Revolution den Volksbeauftragten zur Verfügung
geſtellt haben. Dr. Solf, der für die alte Kultur des Orients
dasſelbe Verſtändnis aufbringe wie für die politiſchen und wirt=
ſchaftlichen
Erforderniſſe der heutigen Zeit, ſei in Japan beſon=
ders
gut am Platze. Es ſei zu wünſchen, daß er nach Ablauf
ſeines Urlaubs nach Tokio zurückkehren werde.

* Die Pilſudſki=Regierung und
ihre Aufgaben.
Von unſerem Berichterſtatter.
ni., Warſchau, Anfang Oktober 1926.

Die polniſche Regierungskriſe, die ſich zu Beginn ſehr ſchwer
zu geſtalten drohte, iſt verhältnismäßig leicht überſtanden. Aller=
dings
wird man daran zweifeln müſſen, daß es tatſächlich eine
Regierung auf Dauer iſt. Die endgültige Entſcheidung liegt
trotz aller diktatoriſchen Geſten Pilſudſkis doch noch beim Sejm.
Dieſer wird jedoch erſt Ende November Gelegenheit haben, zu
Wort zu kommen. Bis dahin iſt der Seim vertagt, da die Tages=
ordnung
ſeiner letzten Seſſion durch geſchicktes Handeln des
Seimpräſidenten Rataj gerade zu dem Moment erledigt war,
als der Seim aufgelöſt werden ſollte. Durch dieſe glänzende
Taktik iſt eine Vorſtellung der neuen Regierung durch den jeweili=
gen
Miniſterpräſidenten vor dem Seim nicht unbedingt erfor=
derlich
.
Es heißt jetzt: Der Seim hat ſeine Arbeiten, die ihm pro=
grammäßig
vorliegen, bis auf den letzten Punkt, der die Rati=
fizierung
des polniſch=rumäniſchen Vertrages vorſah, erledigt
und hat ſih bis zur nächſten Seſſion, die Ende November ſtatt=
zufinden
hat, vertagt. Unabhängig davon hat ſich eine
neue Regierung gebildet, die aber keine dringende Seim=Sitzung
zwecks Vorſtellung einzuberufen verpflichtet iſt und ſich erſt bei
der nächſten Gelegenheit dem Abgeordnetenhaus präſentieren
wird. Dieſer Ausweg, der vor der vollzogenen Ratifizierung des
polniſch=rumäniſchen Vertrages unmöglich war, iſt infolgedeſſen
auch ſolange überſehen worden. Erſt der bewährte Seimpräſident
Nataj kam darauf, gab Pilſudſki den nötigen Wink, und ſo wurde
die Sache zur allgemeinen Zufriedenheit perfekt.
Nun iſt die Regierung da und hat auch eine zweimonatige
Friſt, um zu zeigen, was ſie kann. Sie iſt ſich darüber klar, daß
der ſchwere politiſche Zwieſpalt, der das Innere des polniſchen
Parteiweſens beherrſcht, tiefe Wurzeln gefaßt hat, und daß es
keine leichte Aufgabe iſt, dieſe durchgreifenden Differenzen zu
überbrücken. Pilſudſki iſt viel zu nüchtern, als daß er ſich großen
Hoffnungen leichtſinnig hingibt, und er wird ſich durch gute
Preſſe oder zur Schau getragene Zufriedenheit nicht täuſchen
laſſen. Er weiß beſtimmt, daß der einzige Ausweg, der ihm
freie Bahn ſchaffen könnte, eine Kammerauflöſung wäre,
und wenn er ſich von der Verſuchung, dieſe Bahn einzuſchlagen,
nicht verleiten ließ, ſo iſt es nur darum nicht geſchehen, weil er
es immer noch vermeidet, als polniſcher Muſſolini zu
gelten. Er wird infolgedeſſen den ſchwereren Weg wählen müſſen,
den Weg der Eroberung der Sympathien. Und dieſer
Weg fordert Taten. Insbeſondere jetzt, wo ſich Polen in
einer ſolchen ſchweren Situation, ſowohl nach außen, als nach
innen, befindet. Zwei Monate, die Pilſudſki von dem Tag ſeiner
Regierungsbildung bis zur entſcheidenden Seimſitzung trennen,
ſind für durchgreifende und wirkſame Taten im Staatsmaßſtab
allerdings eine viel zu kurze Friſt. Doch gibt es zur Stunde für.
das polniſche Kabinett Aufgaben, die es ihm ermöglichen, raſch
zu handeln und entweder einen ſchnellen Erfolg zu erringen,
oder aber ebenſo ſchnell zu verſagen. So der ruſſiſch=
litauiſche
Vertrag, inſofern er ſich auf Polen bezieht.
Es braucht hier nicht wiederholt zu werden, wie wichtig und
von welch weitgehenden Folgen dieſer Vertrag für Polen iſt,
vielleicht nicht weniger, als für die vertragſchließenden Staaten
ſelbſt. Die ganze polniſche Außenpolitik ſeit der Wiedererſtehung
der polniſchen Republik iſt dazu angetan, die umſtrittenen Ge=
biete
, an denen Polen ja ſo reich iſt, zu verteidigen. Dazu die
polniſche Armee, die das Land finanziell zugrunde richtet, dazu
die geſpannten Verhältniſſe mit beinahe allen Nachbarn, dazu
die vielen polniſchen Fragen, die faſt alle Völkerbundsrats=
ſitzungen
ſowie Weltgerichtshofberatungen immer wieder belaſten.
Die faſt krankhafte Empfindlichkeit der polniſchen Diplomatie im
Auslande, ſowie der Ultra=Patriotismus und die übertriebene
Selbſtſchätzung der polniſchen Allgemeinheit ſind weitere Symp=
tome
der Unſicherheit des polniſchen Staatsgebäudes.
Von allen ſchwachen Stellen iſt die Wilnger die aller=
ernſteſte
, denn weder hat Deutſchland wegen Oberſchleſien, noch
Rußland wegen Wolhynien, oder ſchließlich Oeſterreich wegen
Galizien die diplomatiſchen Beziehungen mit Polen abgebrochen,
während Litauen wegen des Wilnaer Gebietes immer noch mit
Polen beinahe im Kriegszuſtand verharrt. Und nun auf einmal
der verhängnisvolle ruſſiſch=litauiſche Vertrag, der dieſen ſchwa=
chen
Punkt auf das ſchwerſte bedroht. Es heißt jetzt, ſich zu=
ſammen
zu nehmen und dieſes für die polniſche Wirtſchaft und
den polniſchen Ehrgeiz ſo wichtige Gebiet zu retten.

Es iſt allgemein bekannt, daß Pilſudſki der erbittertſte Feind
ſowjetrußlands iſt, ſowie umgekehrt. Sowjetrußland wird ſo=
uinge
nicht ruhig ſein können, wie Pilſudſki am Ruder ſteht.
nbeabſichtigt aber hat es die Sowjetregierung jetzt vollbracht,
it dem Abſchluß des ruſſiſch=litauiſchen Vertrages ihrem er=
ittertſten
Feinde zur Rettung aus einer heiklen
age zu verhelfen, denn die polniſche Kriſe würde ohne
neue ruſſiſch=litauiſche Drohung keinesfalls mit einem ſo
latten Sieg Pilſudſkis geendet haben. Entweder hätte Pilſudſki
urch Gewalt bzw. Diktatur ſeine Stellung behauptet, oder aber,
as weniger wahrſcheinlich iſt, der Seim wäre in dieſem Kampf
er Sieger geworden. Eine Verſöhnung war aber nach dem
tand der Dinge unmöglich. Allein der ruſſiſch=litauiſche Ver=
rag
hat es ermöglicht, Pilſudſki wieder das Vertrauen der Rech=
en
gewinnen zu laſſen, denn im jetzigen Polen iſt er immer
och der einzige Mann, den die polniſche Repu=
lik
gegen Rußland herausſtellen kann, der in
er Lage iſt, die Untrennbarkeit polniſcher Gebiete zu unter=
reichen
und zu verteidigen und der auch Anklang bei dem Volk
idet, das noch ſeinen Retter von der Weichſel in
nerblickt. Das iſt die erſte, wichtigſte und vielleicht auch dank=
rſte
Aufgabe Pilſudſkis. Es iſt allerdings noch fraglich, ob
r gegenwärtige Außenminiſter Zaleſki, der ein ausgeſprochener
europäiſcher Diplomat iſt, der nicht ſo verbiſſen patriotiſch

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Freitag, den 8. Oktober 1926

Nummer 279

wie Pilſudſki iſt, und der ſoeben, aus der Genfer Friedens=
Atmoſphäre zurückkehrt, für Pilſudſkis aggreſſives Vorgehen zu
haben ſein wird.
Auch auf innenpolitiſchem Gebiet hat Pilſudſki jetzt dank=
baren
Boden, um ſeine Stellung zu befeſtigen. Das iſt vor allem
die Minderheitenfrage. Durch den Verzicht auf den
Unterrichtsminiſter Suikowſki und durch die Uebergabe ſeines
Reſſorts an Bartel iſt der erſte Schritt getan. Es iſt ein weſent=
liches
Kompromiß. Dagegen aber iſt der Erfolg der Ernennung
eines Generals zum Innenminiſter in bezug auf Gewinnung der
Volksſympathien recht zweifelhaft, insbeſondere der der Minder=
heiten
, da Minderheiten und Innenminiſterium der dankbarſte
Boden für Kolluſion und Mißverſtändnis ſind.
Und noch ein wichtiges Gebiet: die polniſchen Fi=
nanzen
. Die Erbſchaft, die Profeſſor Kemmerer in Warſchau
zurückgelaſſen hat, hat keine Begeiſterung hervorgerufen. Die
paar Millionen Dollar, die Klarner für den amerikaniſchen Pro=
feſſor
ausgeben, zu können glaubte, haben ſich nicht rentiert.
Polen iſt nach wie vor auf der Suche nach Anleihen, und das
dicke engliſche Werk des amerikaniſchen Profeſſors iſt anſcheinend
nicht dazu angetan geweſen, die transozeaniſchen Millionäre zu
bewegen, ihre Geldbörſen zu öffnen. Einen guten Rat hat zwar
Kemmerer gegeben, nämlich, die unbedingte Notwendigkeit der
Steuererleichterungen. Dies ſoll nach Anſicht Kemmerers einer
der Wege zur Geſundung der polniſchen Finanzen ſein. Dies
ſt auch einer der Wege, die Begeiſterung der Bevölkerung zu
erobern. Ob es Pilſudſki gelingen wird, durch Verwertung dieſes
Ratſchlages das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden,
muß einſtweilen dahingeſtellt bleiben.

Ein deutſcher Schritt
betreffend das Stickſioffwerk Chorzow.
Berlin, 7. Oktober.
Nachdem die deutſche Regierung auf Grund des Urteils des ſtändi=
gen
Internationalen Gerichtshofes im Haag vom 25. Mai 1926 die
Rückgabe des von der polniſchen Regierung beſchlagnahmten Stickſtoff=
werkes
in Chorzow (Oberſchleſien) verlangt hatte, hat die polniſche Re=
gierung
es am 9. September abgelehnt, dieſer Forderung nachzukommen.
Auch was den Erſatz des Schadens anbelangt, der den Oberſchleſiſchen
Stichſtoffwerken durch die Beſchlagnahme entſtanden iſt, hat die polniſche
Regierung nur teilweiſe und völlig unbefriedigende Vorſchläge gemacht.
Durch das Haager Urteil iſt aber die Unzuläſſigkeit der Beſchlagnahme
einwandfrei feſtgeſtellt worden. Die deutſche Regierung hat deshalb
nochmals ihre Forderung auf Rückgabe der Chorzowwerke eindringlich
wiederholt und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß ihren berechtig=
ten
Anſprüchen in dieſer Beziehung und auf dem Gebiete der Ent=
ſchädigungsfrage
in kurzer Zeit ſtattgegeben werden wird. Sie hat zu
dieſem Zwecke vorgeſchlagen, unter Hinzuziehung der Vertreter der er=
wähnten
Geſellſchaft und der derzeitigen Divektion der Chorzowwerke
eine Kommiſſion zu wählen und alsdann in Verhandlungen einzutreten.
Hilfe für die Ausgeſieuerten.
Berlin, 7. Oktober.
Amtlich wird mitgeteilt: Nach längeren Verhandlungen
hat der Reichsarbeitsminiſter in einem Rundſchreiben an die
Länder die Grundſätze über die Hilfe für ausgeſteuerte Er=
werbsloſe
mitgeteilt. Danach werden die Vorausſetzungen dafür
geſchaffen, daß die ausgeſteuerten Erwerbsloſen, d. h. Erwerbs=
loſe
, die bereits ein halbes Jahr Erwerbsloſenunterſtützung be=
zogen
, ſobald ſie der öffentlichen Fürſorge bedürfen, eine gleich
hohe Unterſtützung erhalten, wie die unterſtützten Erwerbsloſen.
Durch enges Zuſammenwirken der Fürſorgeſtellen mit den
öffentlichen Arbeitsnachweiſen und durch verſtärkte Maßnahmen
der Arbeitsbeſchaffung ſoll den ausgeſteuerten Erwerbsloſen ſo=
weit
irgend möglich, Arbeit vermittelt werden. Die Bezirksfür=
ſorgeverbände
, denen die Unterſtützung ausgeſteuerter Erwerbs=
loſer
obliegt, erhalten hierfür vom Reiche Beihilfen in Höhe von
50 v. H. des Unterſtützungsaufwandes. Die urſprünglich ge=
dachte
Beſchränkung der Maßnahme auf Bezirke mit beſonders
hoher Erwerbsloſen= und Ausgeſteuertenzahl iſt aufgegeben
worden.
Dänemarks Abrüſiung.
TU. Kopenhagen, 7. Oktober.
Der däniſche Verteidigungsminiſter Rasmuſſen hat den vom
Folkething verabſchiedeten Geſetzentwurf über die Abrüſtung Däne=
marks
geſtern dem Reichstag vorgelegt. Danach wird das däniſche Heer
ſoweit abgerüſtet werden, daß es nur noch für den Grenzſchutz in Frage
kommt. Die Marine wird bis auf die Patrouillenſchiffe zum Schutz der
däniſchen Gewäſſer abgebaut werden. Das Verteidigungsminiſterium
wird ganz abgebaut werden. Seine Arbeiten wird künftig das Miniſter=
präſidium
zu erledigen haben.

Vom Tage.
Reichspräſident v. Hindenburg nahm geſtern den Abſchieds=
beſuch
des Polizeioberſten a. D. Kaupiſch entgegen und empfing ſpä=
ter
den deutſchen Botſchafter in Tokio, Dr. Souf.
Wie wir erfahren, beſtätigt es ſich, daß Ende der Woche eine Be=
ſprechung
zwiſchen deutſchen und engliſchen Indu=
ſtriellen
ſtattfindet. Die Anregung geht von engliſcher Seite aus.
Das Auswärtige Amt hat mit der Angelegenheit nicht mehr zu tun,
als daß es die Anregung von engliſcher Seite an die deutſchen Spitzen=
verbände
weitergeleitet hat.
Die preußiſche Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei
nahm am Donnerstag den Bericht des Abg. Dr. Leidig über das
Ergebnis ſeiner privaten Beſprechungen mit den Regierungsparteien
entgegen. An den Bericht ſchloß ſich eine politiſche Ausſprache, die fort=
geſetzt
werden wird.
Die Minderheikenkommiſſion der in Salzburg tagen=
den
Union der Völkerbundsligen hat auf engliſchen Antrag beſchloſſen,
die Bildung eines internationalen Gerichtshofes zur Entſcheidung der
Frage der Staatenloſigkeit anzuregen.
Der ruſſiſche Geſchäftsträger Kraſſin hat Sir Auſten Cham=
berlain
gebeten, ihn offiziell zu empfangen. Man rechnet damit,
daß dieſe Zuſammenkunft in der nächſten Woche ſtattfinden wird.
Der Rat der Volkskommiſſare hat in ſeiner geſtrigen Sitzung das
Geſetz, das die Einführung der allgemeinen Schul=
pflicht
in allen Sowjetſtaaten vorſieht, angenommen.
Präſident Coolidge erklärte, bis jetzt ſei noch keine europäiſche
Regierung an Amerika herangetreten wegen der Flüſſigmachung der
Eiſenbahnbonds. Amerika ſei ſelbſt mit 2½ Prozent beteiligt
und an den Verhandlungen intereſſiert.

Bundestag des Deutſchen Beamtenbundes.
Berlin, 7. Oktober.
Unter zahlreicher Beteiligung begann heute der 5. Bundestag
des Deutſchen Beamtenbundes. Die Tagung iſt auf drei Tage
berechnet und ſteht im Zeichen der am 8. Oktober zu erfolgenden
Einigung des Deutſchen Beamtenbundes (DBB.) mit dem chriſt=
lichen
Geſamtverband deutſcher Gewerkſchaften. Die neue Orga=
niſation
ſoll den Namen Deutſcher Beamtenbund tragen. Der
erſte Verhandlungstag iſt der Erledigung geſchäftlicher Ange=
legenheiten
gewidmet. Am Freitag ſoll in einer Kundgebung
der Zuſcnmenſchluß feierlich bekräftigt werden.
Nach Begrüßungsworten von Regierungsrat Dietrich=
Kaſſel erſtattete Bundesvorſitzender Flügel den Tätigkeits=
bericht
. Redner gab dann einen Ueberblick über die Entwicklung
des Beamtenrechtes und betonte die Notwendigkeit, daß die
Beamtenverwaltungsgeſetzgebung den Gedanken der Selbſtver=
waltung
bringen müſſe. Die Beamtenſchaft leide ſchwer unter
der Wirtſchaftskriſe, und auf dem Gebiet der Beſoldung ſei man
ſeit 1924 nicht weſentlich vorwärts gekommen. Die Organiſa=
tionspolitik
des Deutſchen Beamtenbundes werde auch weiterhin
von dem Gedanken der Einheitlichkeit getragen ſein unter Ableh=
nung
jeder Parteipolitik und konfeſſionellen Bindung. Unter
großem Beifall wies der Redner darauf hin, daß die Beamten=
ſchaft
in den ſchweren Zeiten den Staat gerettet habe.
Die Verſammlung nahm dann den Geſchäftsbericht entgegen.
Dem Bundestag liegen bereits mehrere Entſchließungen vor.
Für die Einheitlichkeit der Geſamtpolitik des Deutſchen Beamten=
bundes
ſoll der Bundesvorſitzende nach Maßgabe der Beſchlüſſe
der Bundesorgane verantwortlich ſein. Reichsregierung und
geſetzgebende Körperſchaften werden dringend erſucht, der deut=
ſchen
Beamtenſchaft die ihr gebührende Vertretung im endgül=
tigen
Reichswirtſchaftsrat zu verſchaffen. Es wird weiter ver=
langt
, daß bei der unmittelbar bevorſtehenden Neuregelung der
beamtenrechtlichen Verhältniſſe der Polizeibeamten dieſe in das
allgemeine Beamtenrecht aufgenommen werden. Jede Entwick=
lung
des Polizeibeamtenrechtes in der Richtung der für die
Schutzpolizei bisher beſtehenden Geſetzgebung wird abgelehnt.
Der Bundestag verlangt weiter, daß das Recht der Reichsbahn=
bcamten
insbeſondere in grundſätzlicher Beziehung in Ueberein=
ſtimmung
mit dem allgemeinen Reichsbeamtenrecht gebracht wird.
In der Ausſprache wurden dieſe Forderungen von verſchie=
denen
Rednern unterſtrichen und beſonders auch gegen die Ver=
drängung
des Berufsbeamtentums durch die Beſchäftigung von
Angeſtellten Stellung genommen. Für die Landbeamtenſchaft
wurde die Gewährung des Einheitsgehaltes gefordert.
Kongreß des Geſamtverbandes Deutſcher Beamten=
gewerkſchaften
.
Der Geſamtverband Deutſcher Beamtengewerkſchaften, die zweit=
größte
Spitzenorganiſation der deutſchen Beamtenſchaft, hat auf ſeinem
heute im Rheingold abgehaltenen außerordentlichen Gewerkſchafts=
kongreß
die bevorſtehende Einigung der deutſchen Beamtenſchaft be=
grüßt
, die ſeitherige Tätigkeit ſeiner Unterhändler gebilligt und hat ein=
ſtimmig
dem Vertragswerke als ganzes zugeſtimmt ſowie Vollmacht zur
Unterſchrift erteilt. Der Kongreß hat die Auflöſung des Geſamtver=
bandes
Deutſcher Beamtengewerkſchaften von dem Zuſtandekommen des
neuen Beamtenbundes ab einſtimmig beſchloſſen,

Franzöſiſche Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. Oktober.
Wie verlautet, ſoll die Kammer wahrſcheinlich am 26. d. M.
zuſammengerufen werden. Es iſt zwar nicht ausgeſchloſſen, daß
noch in der letzten Minute eine weitere Verſchiebung von einer
Woche kommt, doch hat dies keine beſondere Bedeutung. Die
Haltung der politiſchen Parteien und der Regierung iſt in dieſer
Frage heute weſentlich anders, als es noch vor einigen Wochen
war. Der Grund dieſes Meinungswechſels iſt wahrſcheinlich in
den Nachrichten zu ſuchen, die aus Waſhington eintrafen. In
der Schuldenfrage iſt Amerika unnachgiebiger als je, und von den
Wahlen im November iſt nichts zu erhoffen. Das Bérenger=
Mellon=Abkommen ſoll alſo, wie ſchon beinahe mit Sicherheitz
verlautet, von der Kammer ratifiziert werden. Eine ſehr pein=
liche
Aufgabe für die Regierung, denn die Haltung der Abgeord=
neten
dieſem Vertrag gegenüber iſt jetzt gerade ſo ungünſtig wie
früher, nur daß die Einheit vielleicht etwas Platz gegriffen hat,
daß es im gegenwärtigen Augenblick das opportunſte iſt, den
Vertrag zu ratifizieren. Man bezweifelt zwar im allgemeinen
noch immer, ob es in ſpäteren Jahren möglich ſein wird, die
Schulden zu zahlen, aber trotz der ſtarren Haltung Amerikas ſind
die Optimiſten davon überzeugt, daß es in einigen Jahren zu
einer allgemeinen Schuldenregelung kommen wird.
In dem Kabinett genauer ausgedrückt: zwiſchen Louis
Marin und den anderen Miniſtern ſoll ſchon Einigkeit herr=
ſchen
, auch was die Schuldenfrage betrifft. Bei den Parteien
iſt die Lage viel ſchwieriger, und vielleicht nicht zuletzt deshalb
wird man zuſammen mit dem Vertrag der Kammer auch gewiſſe
Vorbehaltsklauſeln vorlegen. Es iſt noch nicht klar, was die
juriſtiſche Bedeutung dieſer Reſerven ſein wird, welche Amerika
bisher in keiner Form anerkennen wollte.
Das gefährlichſte für die Regierung ſoll aber nicht dieſe
Frage, ſondern die Abſtimmung über die Reſtriktionsmaßnahmen
ſein. Poincaré will nämlich in Punkto Erſparungspolitik die
Vertrauensfrage ſtellen, und das heißt ſo viel, wie in ein Weſpen=
neſt
greifen. Prinzipiell billigt man nämlich alle Erſparungs=
maßnahmen
man hat ſie ſolange gefordert, daß jetzt etwas
anderes nicht möglich iſt , aber bei jeder einzelnen Verfügung
wurde die Regierung auf das bitterſte angegriffen. Ein kompli=
ziertes
Gewebe perſönlicher und lokaler Intereſſen iſt hier be=
rührt
, und die Deputierten die kleinen beinahe alle ſind
vor Dilemmen unangenehmſter Art geſtellt. Von der Regierung
iſt es alſo ein heroiſches Unternehmen, daß ſie gerade hier die
Vertrauensfrage aufwirft, andererſeits weiß man aber nicht, ob
damit von den Deputierten nicht zuviel Heroismus verlangt wird.
Es fehlt aber ſchon im voraus nicht an mahnenden Stimmen,
die darauf hinweiſen, welche Gefahren die Heraufbeſchörung einer
Kriſe für das ganze Land bedeuten müßte,
Erwerb Angolas durch Jialien.
w. Paris, 7. Oktober.
Das Petit Journal verbreitet folgende Meldung einer Nachrich=
tenagentur
aus Rom, Ende dieſes Monats würde anläßlich des Jahres=
tages
der fasciſtiſchen Bewegung ein offizielles Communiqué ausgege=
ben
werden, das den Erwerb der portugieſiſchen Kolonie
Angola durch Italien zum Preiſe von ungefähr 1 250 000 000
Lire ankündigen werde. Die Verhandlungen ſeien vor einiger Zeit
bereits von Muſſolini mit der portugieſiſchen Regierung aufgenommen
und ſeien eben beendet worden. Bei ſeiner Begegnung mit Chamber=
lain
habe Muſſolini dieſe Transaktion beſprochen. Chamberlain
ſoll keine Einwendungen gemacht haben, ſondern ſogar, wie man
behauptet, ſeine Zuſtimmung gegeben haben.
Die Agenzia Stefani bezeichnet die Meldung des Petit Pari=
ſien
, daß Italien die portugieſiſche Kolonie Angola gekauft habe, als
vollkommen falſch.
Die Lage in Spanien.
w. Paris, 7. Oktober.
Dem Matin wird aus Hendaye gemeldet, daß der Kon=
flikt
zwiſchen Primo de Rivera und den Artillerie=
offizieren
noch lange nicht beigelegt ſei. Die Kriegs=
gerichte
hätten die Angeklagten ſehr verſchieden abgeurteilt. Wäh=
rend
man gegen die Profeſſoren der Artillerieſchule von Segovia
mit aller Schärfe vorgegangen ſei, habe man in Barcelona nur
Strafen von drei Monaten Gefängnis verhängt, und in Pampe=
lung
ſeien ſämtliche Angeklagten einfach freigelaſſen worden.
Bisher hätten ungefähr 80 Offiziere die über ſie verhängten
Strafen abzubüßen begonnen. Ungefähr 300 ſeien auf Dörfer
ſtrafverſetzt worden. Bisher ſei die Solidarität des Heeres und
der Artillerie aufrecht erhalten worden. Die Offiziere aber, die
mit der Aufſtandsbewegung nichts zu tun gehabt hätten, agi=
tierten
zugunſten ihrer beſtraften Kameraden. Die Beförde=
rungsvorſchriften
gäben weiter Stoff zur Kritik. Man müſſe
wieder mit Kundgebungen der Unzufriedenheit rechnen.

* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Donnerstag, den 7. Oktober.
Das Rheingold.
Vorabend zum Bühnenfeſtſpiel der Ring des Nibelungen
von Richard Wagner.
Die Bühnenleitung hat ſich entſchloſſen, in dieſem Winter
allmählig den ganzen Ring des Nibelungen zu bringen, der
mit Ausnahme der Walküre ſeit Jahren zurückgeſtellt war.
Vielleicht tritt ſie auch jetzt damit immer noch zu früh auf den
Plan. Denn der Ring iſt ein Inſzenierungs= und Stilproblem
größten Ausmaßes, deſſen zeitgemäße Löſung, nachdem das erſte
Bayreuther Vorbild verblichen iſt, die Gegenwart erſt ſchritt=
weiſe
zu entwickeln ſich fähig zeigt. Zurzeit iſt es noch ſo um=
ſtritten
, daß es ſich lediglich um einen intereſſanten Verſuch
handeln kann, der aber, mutig angepackt, als eine ehrenvolle
Aufgabe anerkannt werden ſoll.
Die Aufführung gab den Beweis. Sie zeigte eine durch=
dachte
, groß angelegte, vielleicht noch nicht völlig abgeſchloſſene
Regiearbeit H. E. Mutzenbechers. Die Inſzenierung iſt ein
entſchiedener Schritt vorwärts, wenn auch noch nicht der letzte.
Der Stil, noch uneinheitlich, ſchwankt je nach Ausbildung und
Einſtellung der Darſteller zwiſchen Realiſtik alter Schule und
Symbolik neuer Auffaſſung. Ehe für beides die neue Form ein=
heitlich
feſtgeſtellt iſt, kann Ueberzeugendes, das die Alten und
Jungen befriedigt, nicht geſchaffen werden.
Das Vorſpiel zur gewaltigen Trilogie, das Rheingold, iſt
in dieſem Zuſammenhang nicht das ſchwierigſte Kapitel. Denn
während Walküre Siegfried Götterdämmerung von der
naturaliſtiſchen Realiſtik der Illuſionsbühne ſchwer zu trennen
ſind, bietet der Rheingold=Stoff mit ſeiner myſtiſchen Götter=
welt
und ſeiner breit exponierenden Muſik der Phantaſie weiten
Spielraum, trägt eine ſymboliſche Geſtaltung bereits in ſich und
verlangt geradezu die Abkehr von überlieferten Darſtellungs=
mitteln
. Man kommt dem Ziel nahe durch ſcharfe Trennung
und ſtarke Hervorkehrung der Naturelemente, wie ſie heute ſchon
angebahnt wurden. Es bedarf aber auch poetiſcher Akzente und
kann des muſikaliſchen Mitſchwingens in Formen und Farben
nicht entraten. Hier iſt der wunde Punkt in Arthur Pohls
im übrigen immer großzügigen dekorativen Begabung, der leicht
zu nüchternen, ſchwerblütigen Löſungen führt, in die ſich Dich=
tung
und Muſik nicht ganz einfügen wollen. So z. B. heute
beim Erſtrahlen des Rheingolds, bei der Erda=Erſcheinung und
im Schlußbild. Manches Gute und Zweckmäßige iſt anzuer=

kennen. So vor allem Nibelheim und das erſte Bild der wenn
auch zu weit links gerückten Götterburg. Weniger geglückt die
Rheintöchterſzene. Die angeordnete Trennung von ſingenden
und ſchwimmenden Rheintöchtern bedeutet, wenn alles ſo gut
klappt, wie es geſchah, für die Sängerinnen ſicher eine Erlöſung.
Die Koſtüme fand ich in Formen und Farben vorzüglich gewählt.

Otto Oix an die Akademiſche Hochſchule in
Dresden berufen.

(Mit Genehmigung der Galerie Neumann=Nievendorf, Berlin.)
Der bekannte Maler Otto Dix iſt ſoeben als Profeſſor an die
Akademiſche Hochſchule in Dresden berufen worden. Profeſſor
Dix wird ſein Lehramt vorausſichtlich erſt im Laufe des nächſten
Jahres antreten.

Die Handlung und die Gegenhandlung des Dramas wird
in je einer Perſon ſtraff geſammelt: Wotan und Alberich. Der
Wille zur Macht, der beide beherrſcht, gründet ſich bei dem Gott
auf Gewalt, bei dem Nibelungen auf den Beſitz des Goldes.
Beides zu vereinigen, verhindert der Fluch, den Alberich dem
geraubten Ring mitgibt. Er iſt der dramatiſche und muſikaliſche
Höhepunkt, auf dem ſich auch alles Geſchehen der drei folgenden
Dramen aufbaut. Johannes Biſchoff und Heinrich Kuhn,
in äußerer Erſcheinung, Spielweiſe und Stimmfarbe wie ge=
ſchaffen
dafür, waren dieſen gegenſätzlichen Charakteren vorzüg=
liche
Vertreter. Die Weſensverſchiedenheit zweier Welten kam
da zu packendem, erſchütterndem Ausdruck.
Dieſen als Naturgewalten geſchilderten Hauptfiguren ſtehen
den Göttern freundlich zur Seite die Frauen Fricka, machtgierig
und aktiv wie Wotan von Anna Jacobs groß und ſtimm=
gewaltig
dargeſtellt und Freia, paſſiv und mädchenhaft, der
Hedwig Werle eine vornehme Geſtaltung gab. Dem Alben
feindlich gegenübergeſtellt die drei Rheintöchter, in den reizvollen
Erſcheinungen von Anna Kapper, Annelis Roerig und
Grete Penſe, deren Stimmen gut zuſammenklangen. Auf
ſeiten der Götter ferner die Naturkräfte Loge, Froh, Donner. von
denen der erſtere als Führer und Verführer hervorragt, während
die letzteren von den Herren Deharde und Aldori wir=
kungsvoll
gegeben nur Epiſodenrollen ſind. Loge war eine
überraſchend gewandte, durchdachte Leiſtung Gotthelf Piſtors
vielleicht noch etwas zu ſchön, und nicht genügend intellektueil.
Und wiederum feindlich das Rieſengeſchlecht, mit dem die Götter
ewig im Kampf liegen, naturkräſtig verkörpert von den Herren
Hölzlin und Karen. In Alberichs Fron, der ſchwächere
Bruder Mime, von Eugen Vogt charakteriſtiſch herausgeholt.
Schließlich, die Götter noch überragend, bewegungslos und doch
von dramatiſch ausſchlaggebender Bedeutung: Erda, der Martha
Liebel ihre gar zu wenig überſinnlich klingende Altſtimme lieh.
Die muſikaliſche Leitung, die Ausdeutung und Verſinnlichung
der inhaltreichen Partitur lag in der ſorgſamen und energiſchen
Hand Joſeph Roſenſtocks. Das Orcheſter, in ſeiner Beſetzung
mit Ausnahme der vier Harfen wohl zum erſten Male ganz
originalgetreu, klang faſt ſo ſchön wie in Bayreuth. Es gelang
in vorbildlicher Weiſe, es gegen die Stimmen zurückzudrücken
und dennoch zu allen dramatiſchen Höhepunkten machtvoll zu
gipfeln.
Die pauſenloſe Aufführung der vier allerdings durch den
Vorhang getrennten Bilder iſt für den 2½ Stunden ununter=
brochen
angeſpannten Zuhörer anſpruchsvoll, aber durchaus be=
gründet
und zu begrüßen. Sie fand ein ſehr gut beſuchtes Haus
und dankbares Publikum.
V. H.

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Nummer 279

Freitag, den 8. Oktober 1926

Geite 3

Wie mag ſich die britiſche
Reichskonferenz geſtalten?
Von unſerem (D)=Korreſpondenten.
C.M.P. London, 7. Oktober.
Wir werden kaum irgendwelchen Trubel erleben, antwortete eine
den beſtorientierten Kreiſen angehörige Perſön=
lichkeit
auf meine Frage, weder zwiſchen den einzelnen Dominions,
noch zwiſchen ihnen und der Reichsregierung. Wir geben uns im
Gegenteil der ſicheren Hoffnung hin, daß es eine britiſche Locarno=
Konferenz werden wird.
Natürlich haben die einzelnen Dominions in vielen Beziehungen
ganz verſchiedene Intereſſen, die ſich aus ihrer geogvaphiſchen Lage, den
großen Entfernungen zwiſchen ihnen ſelber ſowie zwiſchen ihnen und
dem Mutterlande und aus den verſchiedenen Eigenheiten ihrer Bevöl=
kerungen
ergeben. Wir haben auch ſtets das Prinzip feſtgehalten,
allen unſeren großen Dependenzien fenſeits der Meere für ihre indivi=
duelle
Entwickelung völlig freien Spielraum zu laſſen.
Bei den bisherigen, voneinander abweichenden Auslaſſungen der
einzelnen Premierminiſter muß man jedoch, ebenſo wie bei den=
jenigen
der verſchiedenen Leiter der Außenpolitik europäiſcher Staaten,
ſcharf unterſcheiden, was ſie augenſcheinlich für ihre Parlamente, für
die eigenen Parteien, die ſie auf den Schild gehoben haben, oder zur
Beſchwichtigung ihrer Oppoſitionsparteien ſagen, von dem, was ſie für
draußen beziehungsweiſe für London erklären.
Was z. B. der General Hertzog früher geſagt hat, iſt naturgemäß
ganz etwas anderes, als was er fetzt, ſchon vor der Konferenz, in Lon=
don
geäußert hat.
Wir ſind unſererſeits jedenfalls gem bereit, den Dominions, was
ihre Wünſche bezüglich ihres Status im Reich und ihre unabhängige
Stellung nach außen betrifft, möglichſt weit entgegenzukommen.
Die britiſche Regierung hat daher nicht das Geringſte dagegen ein=
zuwenden
, wenn ſie in fremden Hquptſtädten eigene diplomatiſche Ver=
treter
unterhalten wollen.
Was den Vorſchlag anbetrifft, der ſich ungefähr in paralleler
Richtung bewegt, den Oberkommiſſaren der Dominions eine Art von
halber Botſchafterſtellung zu gewähren, ſo glaubt man heer, daß dies
als eine logiſche Folge des jetzigen Syſtems offiziellen Verkehrs inner=
halb
des Reiches angeſehen werden kamn.
Aber manglaubt nicht, daß eine ſolche Aenderung
des Status der Dominion=Vertreter in London
irgendeine weſentliche Aenderung des Grades her=
beiführen
könnte bis zu welchemdie Regierungender
Dominions ſchon jetzt in Fühlung mit dem britiſchen
Auswärtigen Amte ſtehen.
Was die Frage der Beteiligung der Dominions an der Unterzeich=
nung
von Abmachungen mit dem Auslande von lokalem europäiſchen
Intereſſe betrifft, wie z. B. des Locarno=Paktes, ſo glaubt man nicht,
daß irgendein Abwenden von dem jetzigen Syſtem praktikabel iſt. In
dem Locarnovertrag und ähnlichen Verträgen befindet ſich übrigens
jedesmal eine Klauſel, derzufolge den einzelnen Regierungen der
Dominions freigeſtellt iſt, einzeln für ſich mitzunterzeichnen oder
nicht.
Die Agenda für die Reichskonferenz iſt noch nicht fertiggeſtellt,
wird auch ſchwerlich vor der Konferenz fertiggeſtellt werden. Was dar=
über
in der Preſſe erſchienen iſt, iſt lediglich allerdings zum Teil ge=
rechtfertigte
Mutmaßung. Die Bevollmächtigten der Dominions müſſen
ihre Wünſche doch erſt im Einzelnen darlegen, beziehungsweiſe evti.
in Einklang zu bringen ſuchen, und es iſt daher auch in dieſer Beziehung
zu begrüßen, daß ſie ſo früh gekommen ſind. Die Feſtſtellung der Be=
ratungsgegenſtände
und ihre Beratungsfolge wird alſo wahrſcheinlich
erſt in der erſten Sitzung ſtattfinden, wie das auch in früheren Jahren
der Fall geweſen iſt.
Unter den zu behandelnden Gegenſtänden erſcheint einer von beſon=
derem
Intereſſe, und das iſt die Frage, was man über die Verwendung
von Filmen vereinbaren könnte. Ich möchte nur meine eigene private
Anſicht kurz ſtreifen. Die Sache iſt durchaus nicht ſo einfach, wie ſie bei
dem erſten Anblick erſcheinen könnte. An dem Wert von Propaganda=
Filmen an ſich iſt gewiß nicht zu zweifeln. Aber bei ihrer Anwendung
müßte man doch recht vorſichtig ſein, und zwar wieder aus dem Grunde,
weil die Verhältniſſe in den einzelnen Dominions zu verſchieden
liegen. Es könnte z. B. der Fall ſein, um nur einen Punkt herauszu=
reifen
, daß ein für eine Dominion ſehr nützlich erſcheinender Propa=
fandafilm
die Intereſſen einer anderen ſchädigt.
Es iſt ein eigenes Ding mir Filmen. Hier iſt jetzt eine ganze Zahl
von ſogenannten Kriegsfilmen produziert worden. Die Geſellſchaften
denken ganz richtig, daß ſie bei vielen Zuſchauerklaſſen ein faſzinierendes
Intereſſe erwecken werden. Da ich die ungeheure Menge der
ex=service man der gedienten Soldaten, vor allem derjenigen, die
den Krieg mitgemacht haben. Sie werden ſich zum Eintritt drängen,
weil ſie ſelber dabei waren, womöglich gerade bei der Aktion, die zur
Darſtellung gelangt. Da iſt die große Maſſe der Angehörigen, endlich
derjenigen, die hingehen wie zu einem Ausſtattungsſtück oder zur Dar=
ſtellung
eines Boxkampfes uſw. uſw. Aber es wäre ganz falſch, wenn
man im Auslande aus dem Zuſtrom der Maſſen auf einen kriegeriſchen
Geiſt im Volke ſchließen und an der Aufrichtigkeit des Friedensempfin=
dens
zweifeln würde. Und wie unberechtigt würde das ſein! Wie ſo
kriegsmüde iſt doch unſere ganze Nation!
Aber in der durchaus verſchiedenen Auffaſſung dieſer nur auf
Kaſſenerfolge berechneten Filme hier und möglicherweiſe in Ihrem
Lande liegt eine ernſte Warnung, bei Filmproduktionen alle Vorſicht
walten zu laſſen.
Wir weiſen ausdrücklich noch einmal darauf hin, daß die ganze
Filmbetrachtung nur eine rein private des Informanten iſt.

* Die Amgruppierung in Preußen.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die bereits als feſtſtehend gemeldete Ueberreichung des Ent=
laſſungsgeſuches
des Staatsſekretärs im preußiſchen Innenmini=
ſterium
Dr. Meiſter iſt bis zum Donnerstag abend nicht er=
folgt
. In amtlichen Kreiſen ſteht man ſämtlichen Meldungen
über Perſonalveränderungen in der preußiſchen Verwaltung ſehr
ſkeptiſch gegenüber, da dieſe erſt vorgenommen werden, wenn
die Vorſchläge die entſprechenden Inſtanzen durchlaufen und
dem Kabinett vorgelegen haben. Bis dahin dürften aber noch
Wochen vergehen. Möglich iſt, daß auch das Rücktrittsgeſuch
Dr. Meiſters, ſofern ihn nicht der neuernannte Innenminiſter
behalten will, auch erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt eingereicht
werden wird.

Dr. Grzeſinski,
der bisherige Polizeipräſident von Berlin, übernahm die
Leitung des preußiſchen Innenminiſteriums.

Zörgiebel,
der bisherige Polizeipräſident von Köln, der zum Nachfolger
des zum preußiſchen Innenminiſter ernannten Berliner Polizei=
präſidenten
Grzeſinski in Ausſicht genommen iſt.

Verſchärfung
des engliſchen Grubenkonflikts.
Ablehnung der Regierungsvorſchläge.
EP. London, 7. Oktober.
In der Bergarbeiterkonferenz wurde mitgeteilt,
daß bei der Abſtimmung in den Diſtrikten über die Vorſchläge
der Regierung 737 000 Stimmen für Ablehnung und 42 000
Stimmen für Annahme abgegeben worden ſeien. Die Konferenz
beſchloß hierauf, die Vorſchläge der Regierung ab=
zulehnen
.
Nachdem die Delegiertenkonferenz der Bergarbeiter in ihrer
Entſchließung die Regierungsvorſchläge über die Beilegung des
Konflikts als unannehmbar bezeichnet hatte, wurde mit 594 000
gegen 194 000 Stimmen eine Entſchließung der Delegierten von
Südwales von außerordentlich weittragendem Charakter ange=
nommen
. Dieſe Entſchließung fordert:
1. Zurückziehung der Arbeiter von den Pumpen.
2. Alle intereſſierten Gewerkſchaften ſollen aufgefordert wer=
den
, ſich der Einfuhr ausländiſcher Kohle energiſch zu wider=
ſetzen
.
3. Der Kampf gegen die Bergwerksbeſitzer ſoll in Zukunft
in viel ſchärferer Art geführt werden. Es ſollen mehr Verſamm=
lungen
der Streikenden als bisher abgehalten werden.
4. Der Generalrat der Gewerkſchaften wird aufgefordert, von
allen Mitgliedern eine beſondere Abgabe als Unterſtützung für
die ſtreibenden Kohlenarbeiter zu fordern.
Die Konferenz hat ſich nach Anwahme dieſer Entſchließung
vertagt.
In Regierungskreiſen verſichert man, daß die Regierung
entſchloſſen ſei, die Zurückziehung der Arbeiter von den Pumpen
und die dadurch drohende Erſäufung der Gruben unter allem
Umſtänden zu verhindern; evtl. ſollen die zurücktretenden Pump=
arbeiter
durch Matroſen erſetzt werden.
Nach einer Mitteilung des Gruben=Miniſteriums ſtehen
heute wieder 196 789 Kohlenarbeiter in den Betrieben.
Der Kongreß der engliſchen Konſervativen.
Heute wurde in Scarbonough der 54. Kongreß der Konſer=
vativen
Partei eröffnet. 2600 Delegierte waren anweſend. Zum
erſten Male in der Geſchichte der Konſervativen Partei wurde
der Kongreß von einer Frau präſidiert, nämlich der Gemahlin
des Erſten Lords der Admiralität, Bridgeman. Sie drückte in
der Eröffnungsrede die Hoffnung aus, daß die Arbeiter in Zu=
kunft
gemäßigter ſein würden. Durch den gegenwärtigen Koh=
lenkonflikt
werde der engliſche Handel ſchwer geſchädigt. Die
Nation ſei aber entſchloſſen, Baldwin als ihren Führer anzu=
erkennen
und nicht Cook.
Sir Arnold Gridley brachte darauf einen Antrag ein, in dem
er eine weitgehende Abänderung der Gewerkſchaftsgeſetzgebung
fordert. Dazu erklärte er, er wolle die Gewerkſchaftsrechte nicht
antaſten, doch müſſe verhindert werden, daß die engliſchen Fi=
nanzen
durch dauernde Streiks erſchüttert werden. Der Antrag
wurde einſtimmig angenommen und die Regierung aufgeſor=
dert
, eine beſondere Geſetzgebung im Sinne des Antrages aus=
zuarbeiten
, die ſich nach folgenden Geſichtspunkten zu richten
hätte:
1. Jeder Streik iſt ungeſetzlich, wenn nicht vorher den Ar=
beitern
Gelegenheit gegeben wird, ſich in geheimer Abſtimmung
für oder gegen den geplanten Streik auszuſprechen.
2. Das Streikpoſtenſtellen iſt in allen Fällen ungeſetzlich.
3. Die Buchhaltung der Gewerkſchaften muß beſtändig der
Kontrolle vereidigter Sachwerſtändiger underbreitet werden.
4. Es ſind beſondere geſetzliche Maßnahmen feſtzuſetzen, um
die Arbeitswilligen gegen Repreſſalien der Streikenden zu
ſchützen oder gegen Elemente, die anderer politiſcher Auffaſſung
ſind.
Der abeſſiniſche Proteſt in Genf.
EP. Genf, 7. Oktober.
Die Antwortnote der abeſſiniſchen Regierung an den Generalſekre=
tär
des Völkerbundes in Sachen des engliſch=italieniſchen Abkommens
über Abeſſinien iſt jetzt, wie wir hören, durch Sonder=Kurier aus Addis
Abeba in Genf eingetroffen und im Völkerbundsſekretariat überreicht
worden. Der Generalſekretär hatte bei der abeſſiniſchen Regierung an=
gefragt
, ob ſie mit ihrem Proteſt von Anfang Juli, ein Eingreifen des
Völkerbundsrates beantragen wollte gegen die engliſch=italieniſchen Ab=
machungen
über die Ausnutzung der Waſſerkräfte des Tſana=Sees durch
England und die Eiſenbahnkonzeſſion von der italieniſchen Kolonie
Eritrea nach Addis Abeba, die Italien entſprechend dem engliſch=
italieniſchen
Abkommen erhalten ſoll. Die heute hier eingetroffene Ant=
wortnote
, die erſt in einigen Tagen veröffentlicht werden wird, ſoll nach
unſeren Erkundigungen ein derartiges Eingreifen nicht for=
dern
aber doch den Proteſt der abeſſiniſchen Regierung gegen das
engliſch=italieniſche Abkommen aufrecht erhalten.

Konzert des Leipziger Thomanerchors
in der Stadtkirche.
EN. Dank dem Bühnenvolksbund, deſſen Unternehmungs=
geiſt
dies Kirchenkonzert ermöglicht hat, das für Darmſtadt ein
muſikaliſches Ereignis war, wie es in unſeren Kirchen lange
nicht erklungen iſt. Denn welcher hieſige oder benachbarte Chor
könnte ſich an die ſchwierigen mehrchörigen Werke alter Zeiten
mit ſolcher Leichtigkeit des Gelingens heranwagen, wie dieſer
Chor von auserleſenen und vorzüglich geſchulten Knaben= und
Jünglingsſtimmen? Sind doch die Knabenſtimmen zum Vor=
trag
älterer Kirchenmuſik darum ſo beſonders geeignet, weil
ihrem Klang eine köſtliche Reinheit, Objektivität und Nichtſenti=
mentalität
innewohnt, die Frauenſtimmen niemals eigen ſein
kann und ſoll. Für ſolche Stimmen haben die alten Meiſter,
einſchließlich Bach, geſchrieben, aus dieſem Klang offenbart ſich
der vom heutigen ſo verſchiedene Geiſt der Tonkunſt jener Zeit
allein in voller Reinheit. Man verſteht es, daß das Aufkommen
der gemiſchten Chöre mit Frauenſtimmen im 18. Jahrhundert
zuſammenfallen mußte mit der Einführung eines ſubjektiveren,
mehr gefühlsgeſchwängerten Stils, und daß die neue Sachlich=
keit
, die im Streben unſerer modernſten Kunſt zum großen Teil
vorhanden iſt, uns wieder ganz beſonders empfänglich macht für
die alte Kunſt und den Chor mit Knabenſtimmen.
Wundervoll iſt die ſtimmliche Erziehung der Thomaner.
Hätten doch alle Geſangslehrer der heſſiſchen Schulen dieſem
Konzert beigewohnt, hätten ſie ſich das Klangideal eingeprägt,
das dieſe hohen Sopranſtimmen boten. Meiſt wird bei uns in
der Schule noch das laute Schreien mit Bruſtſtimme gepflegt, das
für die jugendlichen Stimmen ſo verderblich iſt. Hier wurde das
weiche Regiſter der höheren Lagen über den ganzen Stimm=
umfang
ausgebreitete und durch gute ſtimmbildneriſche Beein=
fluſſung
trotzdem eine prachtvolle Klangfülle und Differenzie=
rungsfähigkeit
erreicht. Und dann dieſe Gehörbildung, dieſes
rhyihmiſche Gefühl der jugendlichen Sänger, das dem Dirigen=
ten
freieſte Temponahme überall geſtattet!
Die Chordarbietungen begannen mit der Motette zum
Erntedankfeſt, einem Werke aus dem großen Motettenzyklus, den
Arnold Mendelsſohn in den letzten Jahren für den Thomas=
Chor komponiert hat und in denen ſich unſer Meiſter am ent=
ſchiedenſten
von allen gegenwärtigen Komponiſten an die Art
Bachs im Kompoſitionsſtil und in der Art der Textauffaſſung
anſchließt. Dabei bleibt Mendelsſohn aber ſtets er ſelbſt, ver=
leugnet
keineswegs modernes harmoniſches Empfinden und
bleibt auch in der thematiſchen Erfindung, in der Art der

Charakteriſierung ſtets ſich ſelbſt treu. Man erinnere ſich der
frendigen Klänge im Anfang der Motette, der plaſtiſchen Natur=
bilder
Die Anger ſind voll Schafe, die Felder ſtehen dick mit
Korn oder der ſcharfen Rhythmen bei ſpotten, des tiefernſten,
faſt tragiſchen unisono bei denn was der Menſch ſäet, wird er
ernten. Man denke an die überirdiſchen Sätzchen für die hohen
Stimmen bei Wer auf das Fleiſch ſäet und auch den dunkel=
klingenden
Gegenſatz danach, man empfinde die prachtvolle Cho=
ralbearbeitung
noch einmal nach, bei der die dieferen Stimmen ein=
ander
nachahmend die Textesworte ſingen und der Sopran dann
rein, und klar die Choralweiſe anſtimmt, und man verſteht,
warum Moſer, wie wir vor wenigen Tagen berichteten, auf dem
Bachfeſt in Berlin Mendelsſohn als den bedeutendſten kirchlichen
Komponiſten der Gegenwart feierte. Es war erſtaunlich, mit
welchem Gelingen der Chor die Schwierigkeiten des Werkes
meiſterte, wie klar ſich ſelbſt bei entfernten Modulationen die
neue Tonart heraushob. Dadurch wurde der Geiſt dieſer Motette
für die Zuhörer beſonders lebendig.
In der Mitte ſtanden eine größere Anzahl von Werken des
17. Jahrhunderts: der große zweichörige 6. Pſalm von Schütz,
wuchtig, barock aus Quadern zuſammengeſetzt, beide Chöre in
ſtarkem Wechſel bewegend; das wunderſam liebliche Welt ade,
ich bin dein müde von Roſenmüller, der auch für die weltliche
Inſtrumentalmuſik ſo viel geleiſtet hat, typiſch ſüddeutſch in
ſeinem weicheren Empfinden, voll der reichſten Ausdrucksgegen=
ſätze
; die weihevolle ſechsſtimmige Motette O Domine von
Joh. Herm. Schein, dem früh verſtorbenen Thomaskantor, der
ſich auch in dieſem Werk gleich mit ſeiner muſikaliſchen Viſiten=
karte
, dem übermäßigen Dreiklang, ankündigt in bezug au
herrlichen Chorklang übrigens die idealſte Leiſtung des Abends;
ſchließlich eine prachtvolle, doppelchörige Motette von Dulichius.
Hier klangen die Knabenſtimmen derart metalliſch und oberton=
reich
, daß man oft noch die höhere Oktave der geſungenen Töne
deutlich vernahm.
Zum Schluß erklang des großen Thomaskantors Johann
Sebaſtian Bachs großartige Motette Singet dem Herrn ein
neues Lied, von dem Chor mit beſonderer Begeiſterung ge=
ſungen
. Erſtaunlich klar, deutlich und tonrein wurden die
ſchwierigen Koloraturen des erſten Chores und ganz beſonders
der Schlußfuge geſungen, wo Meiſter Straube den Jubel in der=
art
raſchem Tempo erklingen ließ, daß das vorzügliche Gelingen
eine wahrhaft virtuoſe Leiſtung des Chores bedeutete. Daran
reichten beiſpielsweiſe die Chorleiſtungen auf dem Berliner Bach=
feſt
nicht heran. Wundervoll abgetönt war der zweite Chor,
der Wechſel von Choral und freier Dichtung. Karl Straube,

übrigens der erſte Thomaskantor, der nicht Komponiſt, ſondern
lediglich nachſchaffender Künſtler iſt, führte ſeine Sänger mit
bewundernswerter Beherrſchung und wußte ihnen bis zum letz=
ten
Ton völlige Konzentration zu bewahren. Er hatte den
Ausdruck ſo ausgearbeitet, daß das reie, kindliche Empfinden
wundervoll zutage trat, und man fühlte, mit welcher Freude
die jungen Sänger alles Charakteriſtiſche hervorhoben.
Drei Orgelvorträge ſpendete an Stelle des erkrankten Tho=
masorganiſten
Günther Ramin unſerer Stadtorganiſt, Herr Stu=
dienrat
Wilhelm Borngäſſer, der treffliche, ſo beſchei=
dene
Meiſter, der in vorbildlicher Schlichtheit Präludium und
Fuge in C=Moll, Canzona in D=Moll und Fantaſie und Fuge
in C=Moll, alles von Joh. Seb. Bach, vortrug. Ein hervorragen=
der
Könner, wer mit derart großen Werken in die Breſche
ſpringen kann. Naturgemäß hielt er aus dieſem Grunde etwas
im Tempo zurück und erreichte die ganze Wärme und Freiheit
ſeines Spiels in vollſtem Maße bei dem letzten Werk, das er
ſchlicht, aber ſehr ſchön regiſtrierte und in der Fuge prachtvoll
ſteigerte.
Das Konzert war ausgezeichnet beſucht und wird in den
Seelen derer, die ihm beiwohnen konnten, noch lange als ein
beſonderes Erlebnis nachklingen.

*Ein Grünewald=Altar vom Jahre 1503 entdeckt?
In dem oberfränkiſchen Ki=chdorf Lindenhardt wurde ein
Grünewald=Altar vom Jahre 1503 entdeckt. Ausführlicher Be=
richt
folgt durch unſeren Berichterſtatter, der zurzeit an Ort und
Stelle den Altar prüft.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Die ſchönſten Bilder der großen Revuen
den ſich in der ſoeben erſchienenen Ausgabe der Eleganten
lt in ausgezeichneter Wiedergabe. Die ſenſationelle Pracht
r Toiletten und Koſtüme kommt darin wirkungsvoll zum Aus=
uck
. Ebenfalls reich illuſtrierte Artikel behandeln intereſſante
odethemen. Der paſſionierte Reiter erhält wichtige Informa=
onen
über den vorſchriftsmäßigen Reitdreß. Die Bildſerie
nes idealen Weekendhauſes ſchildert die Schönheiten dieſes
r jeden Großſtädter ſo wertvollen Ruheſitzes.

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Seite 4

Freitag, den 8. Oktober 1926

Nummer 279

Die glückliche Geburt eines ge=
ſunden
Mädels zeigen in dank=
barer
Freude an
Dipl.=Ing. Heinrich Gröninger
Stadtbaumeiſter
und Frau Maria, geb. Felger.
Bendorf a. Rhein, den 6. Oltober 1926.
Herrenvilla. (B.14551

Statt Karten.

Ihre am Samstag, den 9. Oktober,
nachmittags 3 Uhr, in der Petruskirche
(Beſſungerſtraße) ſtattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen ( 26321
Berta Hinze
Georg Büchler
Eberſiadt b. D.
Darmſtadt
Heidelbergerſtr. 79 Alte Darmſtädterſtr. 56

Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſiadt.

Todes=Anzeige.
Am 5. ds. Mts. verſchied unſer
treuer Kamerad
Chriſtoph Wilhelm
Nungeſſer.
Die Beerdigung findet heute,
3 Uhr nachmittags, auf dem Fried=
hof
an der Nied.=Ramſtädterſtraße
ſtatt.
Unſere Mitglieder werden hier=
mit
gebeten, an der Beerdigung
teilzunehmen.
Zuſammenkunft 2¾ Uhr am
(14549
Friedhofsportal.
Der Vorſtand.

Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere Mutter,
Schwiegermutter, Schwägerin und
Tante
Frau
Marie Hanſtein
geb. Schworm
iſt am 6. d. Mts., abends 7½ Uhr,
nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft
entſchlafen.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Hanſtein
Heinrich Hanſtein jr. u. Fran.
Roßdorf, den 8. Oktober 1926,
Die Beerdigung findet am Sams=
tag
, den 9. Oktober 1926, nachm
3 Uhr, vom Hauſe Darmſtädter=
ſtraße
75 aus ſtatt. (*26334

K
Mr. 3024
an das Fernſprechnetz angeſchloſſen.
Dr. Hugo Schwab, prakt. Zahnarzt
Waldſtraße 18. (*26273d*
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auf Wunſch
Teilzahlung
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Zahle 100 Mark, wenn Kampolda nicht in
einer Minute Flöhe,
(mit
Kopf=, Kleider=, Filz= Läuſe Brut)
bei Menſch und Tier vertilgt.
Guſt. Kanzler, Darmſtadt, Schulſtr. 12.
Keine Wanzen mehr! (I Lpz. 14060
Einmalige Anwendung Kampolda‟.

In dankbarer Freude zeigen wir die
Geburt eines geſunden Söhnchens an.
Verwaltungsoberſekretär Fr. Lantenſchläger
und Frau Elſa, geb. Kaiſer.
Darmſiadt, den 6. Oktober 1926. 26307
Rhönring 50, II. (z. Zt. Stadtkrankenhaus).

Statt Karten.
Ihre am Samstag, den 9. Oktober 1926, nachmittags
2:/, Uhr, in der St. Elisabethenkirche stattfindende
Trauung beehren sich anzuzeigen
Bertel Böhme
Fritz Krämer essos
Neue Miederstr. 21
Rhönring 71

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß unſere innigſtgeliebte, herzensgute, treubeſorgte
Schweſter, Schwägerin, Tante und Patin
Fräulein Margarethe Sill
Friſeuſe
im 62. Lebensjahr, nach einem arbeitsreichen Leben, voll treuer
Pflichterfüllung, nach langem ſchveren, mit großer Geduld er=
tragenem
Leiden, heute nacht ſanft verſchieden iſt.
In tiefer Trauer:
Frau M Ruhmann Wtw., geb. Hill und Kinder
gleichzeitig im Namen aller Angehörigen.
Darmſtadt, Saalbauſtraße 61, Frankfurt a. M., Gießen, Radeberg i. S.,
Triptis i. Thür., den 7. Oktober 1926.
(14562
Die Beerdigung findet Samstag, den 9. Oktober, morgens 12 Uhr,
auf dem Wildfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitte abſehen zu wollen.

Heife
hilft !

I. St. 12586

Dem Herrenjahrer, dem Chau fteur
Passieret jäglich das Malheur,
Daß Händ und Anzug ölbetleckt.
Fips u. Fips-Seife holt dies wog.
Harsteller: Drawin-Geselischaft m. b. 2. Stnittart.
Zu haben in allen einschlägigen Geschälten.
Vertreter u. Lsger: Gustav Mechelke
Malnz, Mitternachtsreul 11-

Für die uns anläßlich unſerer Silber=
hochzeit
in ſo überreichem Maße erwieſenen
Ehrungen ſagen auf dieſem Wege innigen
(226356
Oank
Rudolf Sang, Bauunternehmer
und Frau Luiſe, geb. Schüttler.

Unterfertigter C. C. erfüllt hiermit die
traurige Pflicht, von dem am 6. Oktober
1926 erfolgten Ableben ſeines lieben ia. Cb.
Uhrmf. Sinty. Kangeſſer
ret. W. S. 01/02
Kenntnis zu geben.
(14529
Der C. C. der Chattia,
J. A.:
H. a. d. Mark (XX)XX, F=V.
Darmſtadt, den 8. Oktober 1926.

Heute nacht entſchlief nach kurzem, ſchweren
Leiden unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Guſanne Körbächer Bwe.
geb. Traſer
im 66. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Eliſabeth Körbächer
Heinrich Bickel u. Frau Suſanne,
geb. Körbächer
Anne Bürger Wwe., geb. Körbächer
Ludo Bichel
Inge Bürger.
Darmſtadt, den 7. Oktober 1926. (*26365
Die Beerdigung findet Samstag, den 9. Oktober,
11.30 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Unſere gute, treuſorgende Mutter und Großmutter
Eliſabeth Rilſ
geb. Heider
wurde heute früh nach faſt vollendetem 85. Lebensjahre,
wohlverſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche,
durch einen ſanften Tod in die Ewigkeit abberufen
Darmſtadt, Detroit, Dresden, Nürnberg, Degerloch
den 7. Oktober 1926.
In tiefem Schmerz:
Eliſabeth Kling geb. Rill
gleichzeitig im Namen aller Angehörigen.
Beerdigung Samstag, 9. Oktober, nachm. 3 Uhr,
von der Leichenhalle des Friedhofes, Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
.
(14554
Seelenamt Samstag, 9. Oftober, 81 Uhr Ludwigskirche

Nachruf.
Am 7. Oktober 1926 verſchied nach längerer Krank=
heit
meine verdienſtvolle, treue Mitarbeiterin
Margarethe Hill.
Die Verſtorbene war 40 Jahre lang mit ſeltenem,
unermüdlichem Fleiß als Theaterfriſeuſe tätig.
Ich verliere in ihr eine ſtets hilfsbereite Kraft.
Ehre ihrem Andenken.
Willy Hermes
Oberfriſeur des Heſſ. Landestheaters.
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[ ][  ][ ]

Nummer 279

Freitag, den 8. Oktober 1926

Seite 5

Zum 80jährigen Zubiläum
der Lurngemeinde Darmſtadt 1846.

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 8. Oktober.
Heſſiſches Landestheater. Heute Freitag werden die Dauer=
karten
zu den Veranſtaltungen der Neichsſchulmuſikwoche für Nicht=
mieter
verkauft. Der Einzelverkauf beginnt morgen Samstag.
Die heutige Aufführung von Bertolt Brechts Mann iſt Mann
wird wieder von einer Reihe von auswärtigen Beſuchern angeſehen
und nimmt weiterhin das größte Intereſſe der Theaterwelt in An=
ſpruch
. An die Generaldirektion ſind bereits verſchiedene Anfragen
wegen auswärtiger Gaſtſpiele gelangt.
Der Filmportrag von Herrn Emil Hilb Die Wunderſtadt
New York läuft nur heute Freitag, abends 6 und 8 Uhr, im Klei=
nen
Haus.
Morgen Samstag, nachhnittags 3½ Uhr, findet die erſte diesjährige
Aufführung der Samstagsfremdenmiete ſtatt. Es werden die beiden
Schauſpiele. Die Geſchwiſter und Die Mitſchuldigen gegeben.
Am Abend findet im Kleinen Haus die erſte Wiederholung der mit
großem Beifall aufgenommenen Aufführung Der tolle Hund ſtatt.
* Die Muſikabteilung des Blindenbundes Groß=Heffen=Naffau ver=
anſtaltete
geſtern abend im Nummelbräu ein Wohltätigkeitskonzert,
deſſen Reinerlös als Beihilfe für den Bau einer Blindenfachwerkſtatt be=
ſtimmt
iſt. Da der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war, iſt an=
zunehmen
, daß der Zweck des Abends erreicht iſt. Es iſt dies um ſo
erfreulicher, als neben dem wirklich unterſtützenswerten Gedanken, den
Blinden durch Errichtung einer Fachwerkſtatt ihr an ſich ſchweres Los
zu erleichtern, ein ausgeſucht ſchönes, reichhaltiges und gutes Programm
zuſammengeſtellt war. Alle Mitwirkenden waren Mitglieder und För=
derer
des Heſſen=Naſſauiſche Blindenbundes. Zwei Muſivorträge der
Orcheſterabteilung, die durch Muſiker des Darmſtädter Städtiſchen Or=
cheſters
verſtärkt war, eröffneten den Abend. Herr Muſikdirigent Hein=
rich
Hett hatte perſönlich die Leitung übernommen und erntete mit den
vorgetragenen Stücken, der Duvertüre Norma und der Fantaſie
Fauſt, lebhaften Beifall. Großen Anklang fand der von Frl. Elli Hett=
Heſtermann verfaßte und gefühlvoll vorgetragene Prolog. Als blinder
Soliſt trat zunächſt der Konzertſänger Kurt Wilhelmi auf, der mit ſei=
ner
wohlklingenden Baritonſtimme mehrere Lieder zu Gehör brachte,
u. a. die Ballade Das Erkennen, die Lieder An der Weſer und
Noch ſind die Tage der Roſen‟. Er fand bei dem dankbaren Puh. i=
kum
die ihm gebührende lebhafte Anerkennung. Die blinden Klavier=
künſtler
Karl Brod=Hersfeld und Emil Freund=Gießen verfügen über
eine ausgezeichnete Technik und bewundernswertes Künnen und ſchlugen
durch das Spiel der Fantaſie in FMoll und der Schubertſchen Polo=
näſe
Nr. 243 Op. 75 die Zuhörer im Bann, der ſich am Schluß in ſpon=
tanen
Beifall löſte. Der Bauchredner=Altmeiſter Chr. Grimm erheiterte
durch ſeine kunſtvollen und humoriſtiſchen Vorträge, das Publikum.
So brachte das Konzert, das noch mehrere ausgezeichnete Muſikſtücke
des oben erwähnten Orcheſters brachte, mit ſeinen klaſſiſchen und volks=
tümlichen
Werken von Mozart und Schubert, den Streichkonzertpiecen
von Gounod, Bellini, Offenbach uſw., ſowie den Löweſchen Balladen
nicht mur einen ſeltenen Kunſtabend, ſondern erfüllte zugleich die
Pflicht der Menſchlichkeit, durch ſelbſtverſtändliche Unterſtützung weniger
glücklichen Mitbürgern zu helfen.
Arien= und Balladenabend HeuſerRoſenſtock. Zu dem heute
abend ſtattfindenden HeuſerRoſenſtock=Konzert ſei noch mitgeteilt, daß
das Konzert punkt 8 Uhr ſeinen Anfang nimmt und daß die Saaltüren
während der Abwicklung des Programms geſchloſſen bleiben. Zu ſpät
kommende Beſucher laufen deshalb Gefahr, daß ſie erſt nach Erledigung
des erſten Teils der Vortragsfolge ihre Plätze aufſuchen können. Der
Eingang zur Otto=Berndt=Halle geht durch das Tor der ehemaligen
Infanterie=Kaſerne in der Alexanderſtraße. Eingang und Hof iſt hell
erleuchtet. Wer die elektriſche Bahn benutzt, verlange Halteſtelle In=
fanterie
=Kaſerne‟. Nach Schluß des Konzertes ſtehen elektriſche Wagen
nach allen Richtungen zur Verfügung.
Gv. Petrusgemeinde. Am kommenden Sonntag, den 10. Oktober,
hält in unſerer Gemeinde der Heſſenbund ſeine Herbſtvertveterverſamm=
lung
. Im Jugendgottesdienſt, vormittags 10 Uhr, in der Beſſunger
Kirche, wird Pfarrer Munk=Reichelsheim predigen. Bei der Liturgie
wirkt ein Sprechchor mit. Da eine große Reihe auswärtiger Teilnehmer,
die zum Teil ſchon am Samstag eintreffen, in Pridatquartieren unter=
gebracht
werden müſſen, bitten wir unſere Gemeindeglieder aufs herz=
lichſte
, uns einige Nacht= ſowie Mittagsquartiere zur Verfügung zu
ſtellen. Man wolle dieſelben bitte an Pfaprvikar Schäfer, Eichwieſen=
ſtraße
8, melden. All denen, die uns bei der Unterbringung unſerer
Gäſte helfen, ſei an dieſer Stelle ſchon Dank geſagt.
Muſikverein. Die Geſamtprobe zu Mahlers 2. Sinfonie
findet am kommenden Samstag nicht im Landesthegter, ſondern im
Vereinshauſe (Steinſtraße) ſtatt. Siehe Anzeige.)
* Ein namhafter Vertreter der heſſiſchen Geſchichtswiſſenſchaft, Prof.
Dr. Guſtav Roloff in Gießen, beging am 7. Oktober ſeinen 60. Ge=
burtstag
. Er ſtammt aus Ober=Noblingen in der preußiſchen Pro=
vinz
Sachſen, hat in Berlin das Joachimsthalſche Gymnaſium beſucht
und in Tübingen und Berlin Geſchichtswiſſenſchaft ſtudiert. Von 1898
bis 1909 war er Privatdozent an der Berliner Univerſität und wirkt
ſeitdem als ordentlicher Profeſſor der neuren Geſchichte an der Lan=
desuniverſität
Gießen. 1921/22 war er Rektor der Univerſität. Prof.
Dr. Noloff iſt ein Schüler von Hans Delbrück, der als Hiſtoriker durch
ſeine kriegsgeſchichtlichen Werke der bedeutendſte Vertreter dieſes Zweigs
der Geſchichtswiſſenſchaft geworden und durch ſeine politiſchen Schriften
in auch weiteren Kreiſen bekannt iſt. Roloff geht in ſeiner hiſtoriſchen
Betrachtungsweiſe zumeiſt gleichfalls von kriegsgeſchichtlichen Geſichts=
punkten
aus und wendet ſein Intereſſe auch gern politiſchen Gegen=
wartsfragen
zu, namentlich den im Zuſammenhange mit dem Welttrieg
ſtehenden Problemen, insbeſondere der Vorgeſchichte des Krieges und
der Kriegsſchuldfrage. Das Hauptgebiet ſeiner Forſchung iſt aber das
Zeitalter Napoelons I. Die heſſiſche Heimatgeſchichte hat durch Prof.
Roloff bedeutſame Förderung erfahren. Als gkademiſcher Lehrer hat
er ſtark auf das jüngere Hiſtorikergeſchlecht in Heſſen eingewirkt; der
Gelehrte hat ſich förmlich eine eigene Schule von Hiſtorikern geſchaffen,
und außerdem iſt eine Neihe von Schriften aus verſchiedenen Gebieten
der heſſiſchen Geſchichte auf ſeine Anrengungen zumickzuführen. Profeſſor
Roloff iſt Mitglied der Hiſtoriſchen Kommiſſion des Volksſtaates Heſſen.

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Wenn eine Vereinigung wie die Turngemeinde von der
Gepflogenheit, Jubiläen nur zu viertel, halben oder ganzen Jahr=
hunderten
zu feiern, abgeht, ſo hat ſie dazu aus mancherlei Grün=
den
Berechtigung. Es iſt bei der Turngemeinde nicht die Abſicht,
Feſte zu feiern. Ein Verein wie ſie darf nicht nur, er hat
vielleicht die Pflicht, nach beendeten Jahrzehnten ſeiner Tätig=
keit
Rückſchau zu halten und Ausblick, der Oeffentlichkeit zu zei=
gen
, welche Erfolge ſeiner zielbewußten Arbeit beſchieden waren,
und den Bli ckzu öffnen in die Zukunft, die auch hier ernſte, er=
wartungsvolle
, aber auch fruchtbringende Arbeit am Volke iſt.
Achtzig Jahre Arbeit an der Volksertüchtigung geben einem
Verein einen unverrückbaren, feſtwurzelnden Grund im Gefüge
des ganzen Volkslebens, dem ſein Streben gilt. Wenn die
Turngemeinde Darmſtadt 1846 heute in dem von der ganzen Welt
beachteten Kranz der deutſchen Turner mit an erſter Stelle ſteht,
wenn eine reiche Ausleſe ihrer Mitglieder zu den Beſten gehören,
die die Deutſche Turnerſchaft aufzuweiſen hat, und wenn feſt=
geſtellt
werden kann, daß es bei der Turngemeinde, wie wohl
überhaupt bei den deutſchen Turnern, nie darauf ankommt und
auch in Zukunft nicht das Ziel ihres Strebens ſein wird, Einzel=
leiſtungen
höchſter Qualität zu erzielen, Rekorde aufzuſtellen,
vielmehr ihr ganzes Streben darauf einzuſtellen, die Geſamtheit
ihrer Mitglieder zu beſten körperlichen Leiſtungen zu ſtählen
und zu erziehen und damit die ganze Volksgemeinſchaft zu be=
fruchten
, ſo iſt hierin ihr gutes Recht begründet, auch die Vollen=
dung
des achten Jahrzehnts ihres Beſtehens feſtlich zu begehen.
Sie tut das in der den Turnern eigenen vornehmen Form her=
vorragender
turneriſcher Vorführungen aus allen Gebieten ihrer
heute die geſamten Leibesübungen umfaſſenden Tätigkeit, und
ſie darf in Verbindung damit auch in der Gemeinſchaft ihrer
Mitglieder und Freunde Stunden lebensfreudigen Genießens
begehen, in kameradſchaftlicher und freundſchaftlicher Geſelligkeit,
getreu dem Wahlſpruch: Friſch, Fromm, Fröhlich, Frei! im
geſunden Genuß lebensbejahender Feſtesfreude.
Das Jubiläum ſoll auch Gelegenheit geben, Rückſchau zu
halten, ſich der ſchönen, aber auch ſchweren Stunden zu erinnern,
die die Turngemeinde in acht Jahrzehnten durchlebt hat. Feſt=
ſchriften
und Akten geben ein anſchauliches Bild aus dem Leben
der Gemeinde uud aus der Tätigkeit einzelner hervorragender
Führer und Förderer.
Den Anregungen Friedrich Ludwig Jahns folgend, der im
Jahre 1811 durch die Eröffnung des erſten Turnplatzes auf der
Haſenheide zu Berlin im deutſchen Vaterland Anlaß gab zur
körperlichen Betätigung, wurde auch vom Jahre 1819 bis 1843
in Darmſtadt das Turnen gemeinſchaftlich und öffentlich betrie=
ben
, ohne daß ein feſt organiſierter Turnverein beſtand.
Zu dieſer Zeit war ein ſachlich gebildeter Turner, Schriftſetzer
Metz aus Leipzig, hier zugereiſt und gab im Sommer 1842 Privat=
unterricht
im Turnen. Von der wohltätigen Wirkung des Tur=
nens
auf Körper und Geiſt des Menſchen überzeugt, ſahen ſich
eine Anzahl hieſiger Bürger veranlaßt, ihre Aufmerkſamkeit der
Metziſchen Turnſchule zuzuwenden, und nachdem ſie gefunden,
daß Metz durch Fähigkeit und Charakter zum Leiter einer Turn=
anſtalt
tauglich ſei, beſchloſſen dieſelben, das Turnen der ganzen
hieſigen Jugend durch Bildung eines Turnvereins für Knaben
zugänglich zu machen.
Es bildet ſich eine Geſellſchaft hieſiger Einwohner, um die
notwendigen Mittel zur Errichtung und Unterhaltung einer
Privat=Turnanſtalt zuſammenzubringen und durch einen aus
ihrer Mitte gewählten Ausſchuß eine fortdauernde genaue Ueber=
wachung
der Turnanſtalt in allen Beziehungen eintreten zu
laſſen. Zugleich wurde eine Verſommlung der Intereſſenten auf
Freitag, den 12. Mai 1843, im oberen Saale des Rathauſes an=
beraumt
. Infolge dieſes Aufrufes traten dem Verein 111 Aktio=
näre
bei. Von ſeiten der Stadt wurden der Turn=Anſtalt als
Beitrag zur erſten Einrichtung 250 fl. überwieſen.
Geturnt wurde damals in dem Garten des Herrn Geh. Med.=
Rat Stegmeyer (in der Nähe des Rheintores, dem ehemaligen
Bahnhof gegenüber), der jedoch zu eng wurde, worauf der Platz
des Herrn Kaufmann Karl Metz vor ſeiner Maulbeerpflanzung
am Schießhaus (am alten Friedhof) in Benutzung genommen
wurde.
Am 2. Juli 1843 waren die Vorbereitungen ſoweit gediehen,
daß die Anſtalt eröffnet werden konnte. Am 8. Juli war ein
Klettergerüſt aufgeſtellt. Der Vorſteher jenes Abends, Herr K.H.
Hofmann, übergab den Turnern eine weiß und rote Fahne, er=
innerte
an den alten Turnerwahlſpruch Friſch, frei, fröhlich und
fromm, und forderte auf, dieſelbe auf dem 50 Fuß hohen Maſte
aufzuſtecken. Ende Juli 1843 beſtanden die Geräte aus:
5 Barren, 7 Recke, 2 Springeln, 1 Schwingel, 1 wagrechte Leiter.
Strickſchaukel, Klettergerüſte und Gehrkopf nebſt Zubehör. Bald
darauf ſtand ein von Metz aus eigenem Antrieb aus altem Holz
verfertigtes Gerüſt zum Tiefſprung zur Verfügung. Am 9. Auguſt
beſuchte Herr Spieß, damals Turnmeiſter in Burgdorf in der
Schweiz, den Turnplatz und erfreute die Anweſenden durch die
Schönheit und Sicherheit, mit welcher er einige Uebungen aus=
führte
.
Am 16. September, nachmittags 4 Uhr, fand die erſte Turn=
ſchau
ſtatt. Unterdeſſen ordnete Herr Heinrich Felſing, der an
vielen Abenden die Stelle eines Turnlehrers vertrat, bei der
gtößeren Zahl der Turner Seilziehen, Ringen, Reiterkampf,
Wettrennen und dergl. an und brannte am Schluß zur Luſt
ſeiner behenden Schar ein kleines Feuerwerk ab.

Anfangs des Jahres 1846 trat der bisherige Vorſtand von
der Leitung der Privat=Turnanſtalt zurück. Auf wiederholte
Wünſche und Aufforderungen in öffentlichen Blättern berief er
nochmals eine Generalverſammlung der Aktionäre auf Samstag,
den 14. Februar 1846, im oberen Saale des Gymnaſialgebäudes,
in der das Fortbeſtehen des Vereins beſchloſſen wurde.
Mittlerweile begann auch die Negierung ihre Aufmerkſamkeit
der Einführung des Schulturnens zuzuwenden, und das Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz erließ unterm 31. Mai
1847 ein hierauf bezügliches Ausſchreiben.
Der bei Gründung der Privat=Turnanſtalt ausgeſprochene
Zweck, der Jugend ſo lange Gelegenheit zum Turnen zu bieten,
bis dasſelbe in den Schulen obligatoriſch eingeführt ſei, war
erreicht, und die Anſtalt wurde nach ſechsjähriger ſegensreicher
Wirkſamkeit geſchloſſen.
Dann endlich wurde am 2. Juni 1846 die Turngemeinde
Darmſtadt gegründet. Der Vorſitzende Hch. Felſing verkündete
das Reſultat mit den Worten: Turner, es exiſtiert
eine Turngemeinde in Darmſtadt!
Mancherlei Schickſale waren der Turngemeinde beſchieden.
Kämpfe um ihre Exiſtenz, die uns heute ein Lächeln abringen
und die nur aus dem Geiſt der Zeit heraus verſtanden werden
können. Die Turner waren Politiker, ſie waren Bürgerwehr,
Sanitätsmannſchaft, Feuerwehr, erſetzten Sicherheitsdienſt uſw.
uſw. Schon bald nach ihrer Gründung drohte ihr regierungs=
ſeitig
die Auflöſung, und Jahre hindurch ging der Kampf, bis
man die ſtaatsgefährlichen Turner unbehelligt ließ, dann aber
erkannte man bis in die höchſten Stellen ihr volkdienendes Stre=
ben
an. Im Herbſt 1848 ſtifteten Darmſtädter Frauen und Jung=
frauen
, an deren Spitze die Großherzogin Mathilde ſtand, der
Turngemeinde ihre Fahne. Das Verzeichnis der Stifterinnen,
auf Pergament geſchrieben, wird in dem hohlen Fahnenknopf auf=
bewahrt
.
Mit der Turnerei verbunden ward alsbald die Pflege des
Geſangs und der Redekunſt, das Turnen ſelbſtverſtändlich blieb
die Hauptſache. Vielgeſtalten waren auch die Kämpfe um Turn=
platz
und Turngeräte. In Kriegsnöten und in Feuersnöten
ſpielten die Turner ſtets eine Rolle. Intereſſant ſind die in den
Akten enthaltenen Eingaben und Regierungserlaſſe, die erfor=
derlich
waren, um der Turngemeinde ein eigenes Gelände zu
ſichern, ihr den Charakter einer juriſtiſchen Perſon zu geben, der
zum Geländebeſitz unerläßlich war. Wegen hervorragender Hilfe=
leiſtungen
bei Bränden wurden der Turngemeinde wiederholt
Geldſummen überwieſen, die ſparſam und zinstragend angelegt
wurden, zunächſt zur Beſchaffung von Feuerwehr= und Turn=
geräten
dienten, um dann endlich der Gemeinde auch die Be=
ſchaffung
eines Platzes und die Erbauung einer eigenen Turn=
halle
zu ermöglichen. Ende Mai 1866 war die Turnhalle vollen=
det
. Kriegsgefahr und gewitterſchwangerer politiſcher Himmel
verboten Einweihungsfeierlichkeiten, und die Turnhalle wurde
ſang= und klanglos in Benutzung genommen. Während des
Krieges 1866 verſahen die Turner den Ordnungs= und Wachdienſt
in der Stadt. Nach Friedensſchluß endlich, im November 1867,
wurde die Turnhalle mit großen Feſtlichkeiten in Anweſenheit
des heſiſchen Fürſtenhauſes eingeweiht. 1870 und 71 waren
die Turner wiederum teilweiſe im Wachdienſt, zum großen Teil
aber im Sanitätsdienſt tätig. Auch die Turnhalle war Lazarett.
In den Jahren 1900/01 wurde es der Turngemeinde mög=
lich
, ein neues und größeres Turnhaus zu bauen, das am 5. und
6. Oktober 1901 eingeweiht wurde, dem aber eine lange Lebens=
dauer
nicht beſchieden ſein ſollte. Kurz nach der Einweihung
wurde das ſchöne ſtolze Haus ein Raub der Flammen. Unver=
zagtheit
und Tatkraft ließen das Turnhaus bald wieder erſtehen,
und zwar in der Geſtalt, wie es heute noch am Woogsplatz ſteht.
Das Aufkommen von Sportvereinen verſchiedenſter Kate=
gorien
veranlaßte die deutſchen Turner und damit auch die Turn=
gemeinde
Darmſtadt zur Einführung weiterer Sportbeſtrebungen.
Fechten, Schwimmen, Leichtathletik uſw. gehören heute zu den
zielbewußt gepflegten Aufgaben der Turngemeinde.
Unzählige Erfolge und Siege auf allen Turnplätzen Deutſch=
lands
und auch auf vielen des Auslandes waren der Turn=
gemeinde
bezw., ihren Mitgiedern beſchieden. Heute zählt ſie
annähernd 1600 Mitgieder, darunter mehrere Frauen= und
Mädchenabteilungen.
Die Turngemeinde Darmſtadt 1846 darf alſo heute mit be=
rechtigtem
Stolz und mit Genugtuung auf die 80 Jahre ihres
Beſtehens zurückblicken. Sie iſt in ſich feſt gefügt und leiſtet im
Rahmen ihrer Tätigkeit eine Erziehungsarbeit am Volke, die
nicht hoch genug geſchätzt werden kann. Wir ſind überzeugt, daß
ſich unſeren herzlichſten Glückwünſchen zum Jubiläum die ge=
ſomte
Einwohnerſchaft Darmſtadts aufrichtigſt anſchließt. *.8

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doT
Kieider

[ ][  ][ ]

Geite 6

Nummer 279

Freitag, den 8. Oftober 1926

*Die Rheinheſſenfahrt des Hiſtoriſchen Vereins
nach Sprendlingen und Münſier a. Stein.
Die urſprünglich auf Ende Auguſt angeſetzte jährliche Fahrt nach
Rheinheſſen fand am letzten Samstag und Sonntag bei herrlichem
Wetter und unter zahlreicher Beteiligung ſtatt. Diesmal ging es in
die nordweſtliche Ecke nach Sprendlingen und das früher auch heſſiſche
Kreuznach und Münſter. In Sprendlingen wurden wir an der Bahn
ſchon von Herrn Bürgermeiſter Beck und Herrn Pfarrer Grüne=
wald
bewillkommt und in die Freiquartiere eingewieſen. Nachdem
wir uns etwas erquickt und insbeſondere den trefflichen Sprendlinger
Wein verkoſtet hatten, ging es in den größten Saal des Orts, der ſchon
vollſtändig mit ortsanſäſſigen Bewohnern gefüllt war. Der Redner
des Abends, Herr Staatsarchivar Dr. Clemm, ſprach über Beſied=
lungsgeſchichte
von Rheinheſſſen und insbeſon=
dere
die Geſchichte von Sprendlingen. Er führte etwa
folgendes aus:
Er wies zuerſt beſonders darauf hin, wie die Kultur= und Völker=
entwicklung
durch beſtimmte natürliche Grundlage, durch die Boden=
geſtaltung
und das Klima beeinflußt worden ſind. Es iſt eine aus=
geſprochene
Hügellandſchaft, die ſich unter der Eimwirkung der Waſſer=
läufe
gebildet hat. Durch den dann ſich bildenden Löß wurde die
Fruchtbarkeit und verhältnismäßige Waldloſigteit bedingt. In der
jüngeren Steinzeit, in dem trockenwarmen Klima ſind die Bewohner
in dem Wiesbachtal ſeßhaft geworden. Dann kam etwa um 2000 die
Bronze von Ungarn und Spanien, eine Handelsſtraße von Worms
über Alzey ging nach Bingen. Infolge der Klimaänderung, der Zu=
nahme
der Feuchtigkeit, wurde das Land zum Anbau immer geeig=
neter
. In der anſchließenden füngeren Steinzeit kam das
Eiſen in der La Tene=Periode immer mehr zur Herrſchaft. Nach den
Illyriern rückten die Kelten, die Mediomatriker nach, woran
noch einige Ortsnamen wie Worms, Mainz, Selzen, Planig u. a. erin=
nern
. Das erſte vorchriſtliche Jahrhundert brachte die Germanen, die
Sueben unter Arioviſt. Dann wurde durch Cäſar und unter Auguſtus
ganz Rheinheſſen römiſch. Der Schmittpunkt der beiden Hauptſtraßen,
ber von LandauWorms-Kreuznach-Bingen und der von Worms
AlzehBingen, lag dicht bei Sprendlingen. Die gotiſch=germaniſche
Bevölkerung blieb meiſt, daneben entſtand aber noch ein römiſcher
Großbetrieb, die rillae rusticiae, die noch jetzt in den Ortsnamen
mit weiler (z. B. Horrweiler) anklingt. Dieſe für die Landeskultur
überaus wichtige Römerzeit dauerte bis etwa 400. Nach der kurzen
Burgunderherrſchaft kamen die Alemannen und Franken. In den An=
fang
dieſes Zeitraumes fällt die Begründung von Sprendlingen. Die=
ſes
und Genſingen ſind die einzigen in Rheinheſſen auf ingen.
Während ſonſt die Endung ingen durchweg auf alemanniſchen Ur=
ſprung
hinweiſt, iſt es hier wohl eine Angleichung an römiſches jacum.
Der erſte Teil des Wortes iſt der Name eines fränkiſchen Edeln
Sprendilo. In der Karolingerzeit kommt der Ort auch öfters
in Urkunden vor, er gehört im 10/11. Jahrhundert zum Nahegau. Die
Grafen, die oberſten Beamten, erlangten allmählich weitgehende Selb=
ſtändigkeit
, die Reichslehen wurden erblich und ſeit dem 13 Jahrhun=
dert
bildeten ſich in dieſen Gegenden ſebſtändige Grafſchaften, ſo die
von Leiningen, die Wildgrafen. Sprendlingen gehörte dann den Gra=
fen
von Sponheim; 1746 wurde der ganze Beſitz unter die Erben von
Johann V., voran Kurpfalz, den Markgrafen von Baden und die
Grafen von Weldenz verteilt. 1717 wurde die Vordergrafſchaft auf=
geteilt
, Sprendlingen und St. Johann kam nun etwa 100 Jahre lang
zu Baden, bis es nach kurzer Zugehörigkeit zu Frankreich 1816 mit
Heſſen vereinigt wurde. Nach Darlegung der Gerichtsverhältniſſe im
engen Anſchluß an die Verwaltung, auf die wir hier nicht näher ein=
gehen
können, kam der Redner noch auf die kirchlichen Verhältniſſe zu
ſprechen. Urſprünglich zu Lorſch gehörend, kam es dann zur Diözeſe
Mainz und gehörte zum Archidiakonat des Stiftprobſtes von St. Marie
im Felde. Die Reformation, ſchon ſeit den 40er Jahren des 16. Jahr=
hunderts
eingedrungen, wurde 1588 reformiert, 1684 wurde das
Simultaneum (die gemeinſchaftliche Benutzung der Kirche durch
Katholiken und Evangeliſche) eingeführt, das bis 1896 beſtand, wo ſich
die Katholiken ein neues Gotteshaus erbauten. Sppendlingen war
ſchon früh ein anſehnlicher Ort, 1601 hatte es ſchon etwa 1000 Ein=
wohner
, zahlreiche Grundherrn und Klöſter hatten Beſitzungen daſelbſt.
Einzelforſchungen ſind noch ſehr von Nöten. Der Redner, der ein
treffliches, umfaſſendes Geſchichtsbild durch die Jahrtauſende zeichnete,
fand lebhaften Beifall bei den geſpannt lauſchenden Zuhövern. Am
Sonntag morgen ging es ſchon früh nach dem nahen St. Johann
(früher Megelsheim), die Kirche iſt gotiſch und hat alte Malereien wie
den St. Chryſtophorus und einige Sponheimer Denkmäler; ſie war
bis 1898 ſimltan. Dann fuhren wir nach Pfaffenſchwaben=
heim
, wo wir von dem genaueſten Kenner der rheinheſſiſchen Kunſt
Herrn Profeſſor Bronner=Mainz trefflich geführt wurden. Hier
war viel Schönes in dem früheren Kloſter (Auguſtiner Chorhervenſtift)
zu ſehen. Die Kirche, der Chor noch romaniſch, ſtammt aus der Zeit
12001230. Nach Direktor Dr. W. Noack iſt ſie wahrſcheinlich von Meiſter
Fingerhut von Gelnhauſen erbaut. Die genaue Beſchreibung
dieſer herrlichen Kirche und des Kloſters würde zu weit abführen, wir
verweiſen auf die Ausführungen Bronners in: Rheinheſſen in ſeiner
Vergangenheit I. Am Nachmittag beſichtigten wir unter der
Führung des Direktors des Stadtmuſeums, Herrn Profeſſors Geib=
Kreuznach, das römiſche Cruciniacum. Nach einem Gang durch die
Straßen, vorbei an allerlei Denkmälern von der Hand Cäuers, über
die Nahebrücke mit den reizenden Brückenhäuſern ging es auf den
Kauzenberg mit ſeiner Burgruine, wo man einen wundervollen
Ueberblick über die Stadt hat. Der Vortragende führte uns nun zu
dem 1908 ausgegrabenen prachtvollen römiſchen Moſaikfußboden
aus dem dritten nachchriſtlichen Jahrhundert, einem der ſchönſten dies=
ſeits
der Alpen. Er ſtellt die verſchiedenen Kämpfe, Dier gegen Tier,
Menſch gegen Tier und Menſch im Amphitheater dar. Die
Moſaik gehörte jedenfalls zur großen Villa eines reichen Römers, ſie
ſoll demnächſt noch weiter ausgegraben werden. Endlich wurde noch
dem idhlliſchen, prachtigen Münſter am Stein, gegenüber dem Rhein=
grafenſtein
und dem Huttental ein Beſuch abgeſtattet. Der Ausflug
in dieſen herrlichen Winkel unſeres Heſſenlandes war ſehr lohnend.
K. Noack.

Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Prov.
Starkenburg am Samstag, den 9. Oktober, vormittags 9 Uhr. Klage
des Bezirksfürſorgeverbandes Darmſtadt=Stadt gegen den Bezirks=
fürſorgeverband
Darmſtadt=Land wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten
für die Eliſabethe Meiller und deren Kind Irmgard. Klage des Bezirks=
fürſorgeverbandes
Darmſtadt=Stadt gegen den Bezirksfürſorgeverband
Darmſtadt=Land wegen Erſatz von Krankenhauspflegekoſten für Juliane
Schäfer zu Eberſtadt. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Darmſtadt=
Stadt gegen den Bezirksſürſorgeverband Bensheim a. d. B. wegen Erſatz
von Krankenhauspflegekoſten für Hugo Ziegler. Berufung des Julius
Emil Birnbaum zu Darmſtadt gegen die Entſcheidung des Kreisaus=
ſchuſſes
Darmſtadt vom 7. 6. 1926 wegen Nichterteilung der Erlaubnis
zum Betrieb eines Schauſpielunternehmens. Klage des Georg Saal zu
Hering gegen den Beſcheid des Kreisamtes Dieburg vom 27. 10. 1925
wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheines. Berufung der Jgnatz
Ritter Ehefrau zu Dieburg gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes Die=
burg
vom 26. 6. 1926 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Betrieb
einer Schankwirtſchaft im Hauſe Forſthausſtraße 20.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
am Samstag, den 9. Oktober, vormittags 9 Uhr: Vorentſcheidung gegen
den Ortsgerichtsvorſteher Hammann in Biebesheim wegen Schadens=
erſatzes
.
Hohes Alter. Am Samstag, den 9. Oktober, feiert Herr Philipp
Kienz, Mühlſtraße 10, in voller geiſtiger ſowie körperlicher Friſche ſeinen
85. Geburtstag. Viel Glück und Segen auch fernerhin.
Den 80. Geburtstag feiert Herr Peter Damm, Große Ochſen=
gaſſe
28. am Samstag, den 9. Oktober.
Polizeibericht. Vor einer Schwindlerin wird gewarnt,
die in verſchiedenen Geſchäften eine Menge Waren zu erheblichen Be=
trägen
ausſuchte, die ſie zum Teil ſofort ſelbſt mitnahm oder an ihre
angebliche Adreſſe, Frau Chrhard, Mathildenplatz 9, ſchicken ließ. Die
Bezahlung ſollte bei der Lieferung oder an einem beſtimmten Tage
erfolgen. Durch den Umſtand, daß die Täterin die Boten mit den
Waren nicht vor dem Hauſe Mathildenplatz 9 abfangen konnte, wurden
in einigen Fällen die zu liefernden Waven zu der tatſächlich im Hauſe
Mathiidenplatz 9 wohnenden Familie Ehrhard gebracht, die jedoch keine
Ahnung von der Beſtellung hatte, wodurch der Schwindel gemerkt
wurde. Verſchiedene Geſchäfte wurden durch die Machenſchaften der
Unbekannten geſchädigt. Die Täterin iſt etwa 27 bis 30 Jahre alt, von
mittlerer Größe und Geſtalt, mit blendendweißen Zähnen. Bekleidet
war ſie mit dunkelblauem Mantel und gwinem Velourhut. Ihr Auf=
treten
iſt ſehr ſicher und äußerſt gewandt. Sachdienliche Mitteilungen
werden von der Kriminal=Abteilung entgegengenommen. Aus einem
verſchloſſenen Garten wurden einige Wäſcheſtücke und von einem
Acker in der Nähe der Abdeckerei etwa 12 Zentner Kartoffeln entwendet.
Kunſinotizen.
iſeder Wate, Künſdier uud fünſtiertſche Deranffaltungen, deren im Nachfiebenden Urm
geſchiebt, bebält ſich die Redoktion ibr Urteil ver.
Reſidenz=Theater. Der Mann ohne Schlaf‟. Die erfolg=
reichen
Leute der Drei Portiermädel geben ſich hier im Schlafwagen
des D.=Zuges BerlinMünchen vollzählig ein überaus luſtiges Rendez=
vous
. Vom Regiſſeur Carl Boeſe und vom Verfaſſer des Manuſkripts
Max Claß bis zu den Darſtellern iſt die ganze Geſellſchaft wieder ver=
einigt
und tut ihr Beſtes, um dem Publihum einen heiteren, genuß=
reichen
Abend zu verſchaffen. Nach einer Idee von Kurt Löwen iſt hier
der Schwerpunkt auf ein Milieu verlegt, deſſen Eigenart ſofort gefangen
nimmt. Die ganze Sache iſt mit Schmiß und Tempo gemacht und präch=
tig
geſpielt. Hapry Liedtke gibt den Mann ohwe Schlaf mit Humor
und Liebenswürdigkeit; ſeine drei Bräute, Helga Molander, Maly
Delſchaft und Hanni Weiße, alle grundverſchieden im Temperament,
aber alle gleich lieb und luſtig, möchte man ſelbſt haben; Fritz Kampers
iſt ein Münchener Schankkellner, wie er echter auch an den Quellen
St. Gambrini nicht zu ſehen iſt. Famos auch Fiſcher=Köppe als Kontrol=
leur
Nr. 2. Die Photographie von Alfred Hanſen iſt bildhaft ſchön,
ebenſo die Bauten des ungenannten Architekten.

Lokale Veranſtaltungen.

Dis Siernnter erſchelnenden Notlzen find aueſchließtlie
in keinem Falle irgendwie ald

is Hinweiſe auf Anzeigen zu befracten.
jeſprechung oder Keitte.

Deutſcher Frauen=Miſſionsbund. Montag, den
11. Oktober, abends, wird Frl. von Redern, 2. Vorſitzende des Bundes,
in der Stadtkapelle einen Vortrag halten über das Thema: Was fordert
die Stunde von der chriſtlichen Frau. Am Nachmittag desſelben Tages
wird Frl. v. Redern in dem Saal der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24,
ſprechen.
Hiſtoriſcher Verein. Am Samstag, den 9. Oktober, fin=
det
der letzte diesjährige Ausflug nach Eberſtadt und dem Frankenſtein
ſtatt. Abfahrt 2 Uhr 54 Min. Luiſenplatz. Rückfahrt nach Verein=
barung
.
Tageskalender für Freitag, den 8. Oktober 1926.
Landestheater Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr,
D 3: Mann iſt Mann. Kleines Haus, abends 6 und 8 Uhr:
Filmvortrag Die Wunderſtadt New York. Schloß=Café:
Konzert und Tanz. Café Rheingold: Konzert und Tanz.
Weinhaus Weißer Durm: Konzert und Tanz.
Span. Bodega, Hügelſtr., abends 8 Uhr: Konzert. Kon=
zert
=Saal Perkeo abends 8 Uhr: Humoriſtiſches Konzert.
Kunſthalle am Rheintor: Theſing=Ausſtellung, geöffnet
von 11 bis 4 Uhr, Otto Berndt=Halle, Alexanderſtr., abds.
8 Uhr: Arien und Balladen Theo Heuſer. Verein der Kolo=
nial
=Deutſchen: Verſammlung. Kinovorſtellungen:
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*Bezirksſchöffengericht.
1. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird gegen den Kaufmann
Hans Willecke von Hindenburg wegen Verrats militäriſcher
Geheimniſſe verhandelt. Das öffentlich verkündete Urteil das rechts=
kräftig
iſt, lautet auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis uter An=
rechnung
von 3 Monaten der Unterſuchungshaft.
2. Unter der Anklage der fahrläſſigen Tötung ſteht der General=
ſekretär
der land= und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft P. in
Darmſtadt. P. ſoll am 31. Mai 1926 durch Fahrläſſigkeit den Tod des
Hch. Miſchler verurſacht haben, indem er ihn mit dem der Berufs=
genoſſenſchaft
gehörigen, gewöhnlich in der Garage Pfründnerhausſtr. 6
(ſeiner Wohnung) untergebrachten Wagen überfuhr. Der Kraftwagen
iſt eine geſchloſſene Limuſine mit Innenſteuerung. Da der Motor nicht
in Ordnung war, machte P. mit dem Wagen eine Probefahrt mit dem
in der Dieburgerſtraße wohnhaften Schloſſermeiſter Huck als Sach=
verſtändigen
. Die Fahrt nahm die Richtung DieburgerſtraßeFafanerie.
P. ſaß am Steuer, mit welcher Geſchwindigkeit er fuhr, vermag er nicht
zu ſagen, da er den Kilometerzähler nicht beobachtete, wie er angibe. Der
Unfall hat ſich in der Nähe des Seiterswegs (Roſenhöheweg) an deſſen
Einmündung in die Dieburgerſtraße ereignet. P. will nicht mit 50 Kilo=
meter
=Geſchwindigkeit gefahren ſein und den aus dem Seitersweg kom=
menden
Radfahrer vorher nicht geſehen haben, auch ſei das Sehfeld
durch ein am Roſenhöheweg ſtehendes Transformatorenhäuschen ein=
geengt
geweſen. Der Fahrer ſei, ſo erklärt P., in großem Bogen aus
dem Wege auf die Straße geſchoſſen, um die linke Straßenſeite zu ge=
winnen
. Rechts (ſüdlich) liegen die Straßenbahnſchienen und P. fuhr
rech’s von den Schienen, während der Radfahrer die Schienen queren
mußte, weil er nicht im Schienenbereich fahren konnte noch durfte. Auf
Befragen erklärt P., beim Bremſen hätte er den Radfahrer ſofort er=
wiſcht
, rechts hätte er ihm nicht ausweichen können, das ſei unter den
gegebenen Verhältniſſen auch techniſch unmöglich geweſen. Der Rad=
fahrer
ſei im letzten Moment unſicher geworden. Von Ueberholen im
eigentlichen Sinne könne keine Rede ſein. Das Unglück ſei auf das
falſche verkehrswidrige Verhalten des Radfahrers zurückzuführen. Der
Vorſitzende macht dahin Vorhalt, daß P. doch auch, um den Radfahrer
nicht zu faſſen, nach rechts hätte ausweichen können, und daß er den
Wagen doch hätte abſtoppen können. Der Angefahrene kam auf den
Kühler zu liegen und wurde dann überfahren. Feſtgeſtellt iſt, daß der
Bremsweg des Autowagens 40 Meter lang war.
Zeuge H. bekundet, daß nach Durchfahren der Odenwaldbrücke mit
einer Geſchwindigkeit von etwa 50 Kilometer gefahren worden ſei, er
(Zeuge) aber habe ſeine Aufmerkſamkeit mehr dem Geräuſche des
Motors zugewendet. Nach Anſicht dieſes Zeugen wäre der Zuſammen=
ſtoß
ſo wie ſo gekommen. Wenn P rechts gefahren wäre, hätte er den
Wagen kurz herumreißen müſſen. Zeuge H. weiß nicht, ob die Vierrad=
bremſe
in Tätigkeit geſetzt worden iſt. Der Radfahrer wurde rückwärts
auf die Motorhaube des Autos geſchleudert, von derſelben fiel er (ſo
deponiert der Zeuge) ſofort herunter und wurde vom Wagen über=
fahren
. Zeuge bemerkte, daß der Wagen in dem Körper ein Hindernis
nahm. Der Wagen fuhr noch nach rechts und hielt dann auf den
Schienen. Das Rad iſt auf der linken Seite der Straße zwiſchen den
Bäumen gefunden worden, es zeigte Spuren, daß es überfahren war.
Der Radfahrer fuhr, wie Kreisſtraßenwart D. als Zeuge ausſagt, auf
der rechten Seite des Roſenhöheweges und wollte die Kurve bei Ein=
biegen
in die Straße rechts nehmen. Auf das Hupenſignal des Autos
fah der Radfahrer kurz um und geriet etwas aus der Balance (weil er
auf die Schienen ſehen wollte); da Auto ſei ſchnell gefahren, es habe ein
ſchönes Tempo gehabt. Zeuge hat das Auto nicht vorher kommen ſehen,
es ſei raſch dahergeſauſt gekommen. Der zu raſch fahrende Wagen habe
den Nadfahrer mit dem rechten Teil des Vorderrades gefaßt, derſelbe
ſei direkt hochgeflogen und habe auf dem Kühler ſich feſtzukrallen ver=
ſucht
. Die Fahrgeſchwindigkeit ſei nicht vermindert geweſen und der
Körper des Fahrers fortgeſchoben worden. Das Ueberfahren ſei auf den
Schienen erfolgt und der Wagen über die rechte Seite des Bruſtkorbes
des Radfahrers gegangen. Auch der Schädel war verletzt. Zeuge D.
bekundet ſchließlich, daß das Auto nicht gebremſt worden ſei, das Rad
ſei mitten auf der Straße gelegen geweſen und erſt nachher von Vor=
übergehenden
zwiſchen die Bäume an der Straße gelegt worden.
Als Sachverſtändiger wird Gewerberat Giovannini gehört. Er be=
kundet
, daß die Ueberſichtlichkeit 45 Meter vor Kreuzung des Roſen=
höhweges
gegeben iſt. Ein Wagen könne auch bei übergroßer Geſchwin=
digkeit
ohne allzu ſtarkes Anziehen der Bremſen zum Stehen gebracht
werden. Der Wagen ſei unmöglich dauernd bis zu ſeinem Stillſtand
gebremſt worden, die Bremſe ſei höckſſtens in einem Schreckmoment an=
gezogen
und dann wieder los gelaſſen worden. Wenn der Radfahrer
unſicher wurde, hätte der Autofahrer nicht überholen dürfen. Ein Ver=
ſchulden
des Autolenkers bejaht der Sachverſtändige.
Der Staatsanwalt betont, daß P. den Kopf verloren habe, ſeine
Fahrläſſigkeit ergebe ſich aus ſeinem eigenen Verhalten, die Autounfälle
häuften ſich infolge Nichteinhaltung der geſetzlichen Beſtimmungen ſeitens
der Autolenker; es wird eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten bean=
tragt
. Die Verteidigung betont, keines der angeſührten Schuldmomente
könne eine Fahrläſſigkeit begründen. H. bekunde, daß ein Hupenſignal
gegeben worden ſei. Der Radfahrer ſei durch das Transformatorenhäus=
chen
nicht geſehen worden, das Sehfeld ſei durch es verdeckt worden.
Das Ueberholen auf der linken Seite ſei dem Angeklagten nicht gelungen
durch das Verhalten des Getöteten die Schwankungen in der Fahrtrich=
tung
des Radfahrers. In dieſe Situation ſei Angeklagter ohne ſein
Verſchulden hereingebracht worden. Nur um Sekundenvorgänge handle
es ſich hier, die einen Entſchluß zu faſſen, unmöglich machen könnten.
Die Frage der Bremſung ſei nicht kauſal, der Zuſammenſtoß ſei doch
erfolgt. Ein geſchloſſener Ortsteil im Sinne des Geſetzes komme hier
nicht in Frage, die genommene Geſchwindigkeit ſei ſohin erlaubt geweſen.
Der Angeklagte ſei freizuſprechen, gegebenenfalls mit Rückſicht auf die
Situation eine Geldſtrafe angemeſſen.
Das Urteil erkennt auf 3 Monate Gefängnis. Die
Schuld des Angeklagten liege ſonnenklar zu Tage. Im dortigen ge=
ſchloſſenen
Ortsteil dürfe nur mit im Maximum 30 Kilometer Ge=
ſchwindigkeit
gefahren werden.

[ ][  ][ ]

aperlHaus:

LLogerhetrrt &. Tamc Ddrrnstadt, Tapkt 7

Nummer 279

Freitag, den 8. Oktober 1926

Seite 7

Ampf
Malläaltätie

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Eine kleine Auslese aus unserer reichen Auswahl
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1.00
füttert . .
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Seite 8

Starkenburg.

* Arheilgen, 7. Okt. Die Nähſchule des hieſigen evangeliſchen
Frauenvereins beginnt am 18. ds. Mts. wieder ihren Unterricht, der
im Gemeindehauſe abgehalten wird. Es finden zwei Kurſe ſtatt. Vor=
mittags
von 912 Uhr iſt Kleidermachen, nachmittags von 25 Uhr
Weißzeugnähen. Die Gebühr beträgt ſür die Woche 1,25 Mk. bezw. für
den ganzen Winter 25 Mk. Der Unterricht iſt der gleiche wie in ähn=
lichen
ſtädtiſchen Kurſen. Anmeldungen werden im Pfarrhauſe ent=
gegengenommen
. Die Hebeliſte über die Beiträge der Privat=
waldbeſitzer
zur Forſtwartbeſoldung liegt vom 7. ds. Mts. ab
auf 14 Tage bei der hieſ. Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. Einwendungen
gegen dieſe Liſte können während dieſer Friſt bei der Bürgermeiſterei
vorgebracht werden. Wie in früheren Jahren, wird auch in dieſem
Jahre die Perſonenſtandsaufnahme nach dem Stand vom
10. Oktober erfolgen. Die Haushaltungs= und Betriebsliſten werden
gegenwärtig ausgegeben. Dieſe ſind gewiſſenhaft auszufüllen und wer=
den
von Montag, den 11. Oktober, ab wieder abgeholt. Nächſten
Sonntag, abends 8½ Uhr, findet das 4. Konzert der hieſigen Orche=
ſtervereinigung
im Gaſthauſe Zum Löwen ſtatt. Die muſi=
kaliſchen
Leiſtungen dieſer Vereinigung, die ſchon ſo oft lobend hervor=
gehoben
wurden, bieten die Gewähr für einen genußreichen Abend. Die
hieſigen Muſikfreunde werden voll und ganz auf ihre Rechnung kommen
und ſicher den beſten Eindruck von dem Können des Orcheſters mit nach
Hauſe nehmen. Das Programm findet ſicher allgemeinen Beifall und
kann der Beſuch jedermann auf das wärmſte empfohlen werden.
* Griesheim, 7. Okt. Gemeinderatsbericht. Infolge der
hohen Forderungen der Grundbeſitzer foll jetzt nur das für den zu er=
bauenden
Bahnhof der elektriſchen Bahn notwendige Gelände zum Preis
von 3 Mk. angekauft werden. Für das für das ſpäter auszubauende zweite
Gleis notwendige Waldgelände hält der Gemeinderat den Preis von
1 Mk. pro Quadratmeter für angemeſſen. Der vom Kreisamt Darm=
ſtadt
aufgeſtellte Plan über die Feſtſetzung der Bau= und Straßenflucht=
linie
in der Poſch wurde genehmigt. Der Plan iſt nunmehr auf der
Bürgermeiſterei offenzulegen, den Ausmärkern iſt die Offenlegung
ſchriftlich bekannt zu geben. Der vorgelegte Waldwirtſchaftsplan für
das Wirtſchaftsjahr 1927 wurde gutgeheißen. Auf Vorſchlag des
Kreisamts Darmſtadt wurden die Gebühren für die Feldgeſchworenen
wie folgt feſtgeſetzt: bei einem Zeitaufwand von mehr als 4 Stunden
5 Mk., von 24 Stunden 2,50 Mk., bis zu 2 Stunden 1,25 Mk.
Folgenden Bauluſtigen wurden die nachſtehenden Gemeindebauplätze in
dem Bauquartier Hofmann= und Karl Liebknechtſtraße unter den üblichen
Bedingungen zugewieſen Gg. Diefenbach III. Flur II Nr. 286/o
384 Quadratmeter, Peter Feuerbach VIII. Flur II Nr. 290 o 397
Qugdratmeter. Philipp Diefenbach II. Flur II Nr. 285), 388 Qua=
dratmeter
, Johann Keſſelberg Flur II Nrs 284, 391 Quadratmeter.
Der dem Friedrich Beilſtein zugewieſene Bauplatz Flur II Nr. 284/,
wurde von der Gemeinde wieder zunickgezogen, da feſtſteht, daß Beil=
ſtein
zum Bauen nicht in der Lage iſt. Der Gemeinderat nahm Kennt=
nis
von einer in der Stadtverordnetenſitzung der Stadt Darmſtadt am
30. September ds. Js ſeitens des Herrn Bürgermeiſters Ritſert in der
Angelegenheit der Waſſerabgabe an die Gemeinde Griesheim gebrauchten
höchſt unparlamentariſchen Aeußerung und legt ganz energiſch Verwah=
gung
ein gegen ein ſolches, den einfachſten parlamentariſchen Formen
hohnſprechendes Verhalten, das unter keinen Umſtänden dazu angetan
iſt, die zwiſchen der Stadt Darmſtadt und den Vororten ſchwebenden
Fragen in freundnachbarlicher Weiſe zu erledigen. Die Bürgermeiſterei
wurde beauftragt, bei dem Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darm=
ſtadt
gegen ein ſolches Benehmen Verwahrung einzulegen. Fol=
gende
Arbeiten und Lieferungen wurden wie folgt vergeben: Die An=
lieferung
von Fußbodenöl dem Konrad Höhl 2., hier, zum Angebots=
preis
. Das Oelen der Fußböden in den Schulen dem Peter Fried=
mann
4 zum Angebotspreis von 130 Pfg. pro Quadratmeter. Die An=
lieferung
von Brettern zur Anfertigung von Särgen der Firma‟
L. Wolff Söhne, hier, zum Preis von 501,80 Mk. Die Ausführung von
Weißbinderarbeiten in der Friedrich=Ebert=Schule der Weißbinderver=
nigung
, hier, zum Angebotspreis. Die Weißbinderarbeiten in den
beiden Wohnhäuſern am Wolfsweg der Weißbindervereinigung und
dem Ludwig Müller 1., hier, zum Angebotspreis. Die Anlieferung
von Fenſterläden an die Wohnhäuſer am Wolfsweg dem Valentin Noth=
nagel
17., hier, zum Angebotspreis von 101,20 Mk.
* Eberſtadt, 6. Okt. Abturnen. Der hieſige Turnverein 1876 E. V.
hielt am Sonntag auf ſeinem Turnplatz in der Marktſtraße ein Schan=
und Wertungsturnen ab, das einen guten Verlauf nahm und von allen
Abteilungen mit guten Leiſtungen beſtritten wurde.
* Pfungſtadt, 7. Okt. Große Feuerwehrübung. Am
kommenden Sonntag mittag findet hier eine außerordentliche Uebung
der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtfeuerwehr Pfungſtadts in
Gegenwart des Kreisfeuerwehrinſpektors ſtatt. Die Sprungzeit im
Faſelſtall iſt während der Wintermonate von Tagesanbruch bis 9 Uhr
vormittags und nachmittags von 3 Uhr ab bis zum Anbruch der Dun=
kelheit
feſtgeſetzt.
* Nieder=Beerbach, 7. Okt. Schadenfeuer Vorgeſtern vor=
mittag
brach in der Scheuer des Landwirts Peter Kohl Feuer aus und
dieſe wurde vollſtändig in Aſche gelegt. Da der Beſitzer mit ſeinen
ſämtlichen Leuten auf dem Felde beim Kartoffelausmachen beſchaftigt
war, konnte das Feuer nicht gleich bemerkt werden, um der Ausbreitung
desſelben zu wehren. Da niemand beim Ausbruche des Feuers anweſend
war, dürfte die Entſtehung des Brandes auf Kurzſchluß zurückzuführen
ſein,
Roßdorf, 5. Okt. Am letzten Freitag vormittag wurde die Feuer=
wehr
wegen eines in Gundernhauſen ausgebrochenen Brandes glan=
miert
; es brannte dort eine Scheuer der Witwe Bernhard nieder. Ein
neunjähriger Junge benutzte Streichhölzer als Spielzeug und ſetzte auf
dieſe Weiſe die Scheuer in Brand. Dem tatbräftigen Eingreifen der
Feuerwehren, hauptſächlich der Wehr aus Groß=Zimmern, die als erſte
zur Stelle war, iſt es zu danken, daß nicht noch angrenzende Scheuern
den Flammen erlagen. Auch die hieſige Feuerwehr ſammelte ſich raſch
in muſtergültiger Weiſe und war ſchnell an Ort und Stelle.
r. Babenhauſen, 7. Okt. Gemeinderatsbericht. Vor Er=
öffnung
der letzten Gemeinderatsſitzung überreichte Herr Beigeordneter
Hauff mit herzlichen Worten dem Vorſitzenden, Herrn Büirgermeiſter
Rühl, aus Anlaß ſeines 25jährigen Amtsjubiläums einen mit Blumen
und hübſchen Kiſſen gezierten Peddigrohrſeſſel (angefertigt von dem
hieſigen Korbflechter Ph. Wenzel), der vom Gemeinderatskollegium
geſtiftet war. Ueberraſcht von der ſinnigen Ehrung, dankte Herr Bürger=
meiſter
Rühl ſeinen Mitarbeitern in bewegten Worten. Sodann er=
ſtattete
er zu Beginn der Tagesordnung einige Mitteilungen. Die erſte
betraf die Ablöſung der hieſigen Stadtanleihe. In einer weiteren gab
er Kenntnis davon, daß der Wiegemeiſter Ph. Fr. Wagner ſein Amt
gekündigt habe. Bewerber um dieſen Poſten ſollen ſich bis Samstag
abend bei der Bürgermeiſterei melden. Verſchiedene Handabgaben der
Geweinde werden genehmigt. Der Bürgermeiſter teilte ferner mit, daß
in nächſter Zeit zur Feſtſtellung der Waſſerbeſchaffenheit eine Probe=
bohrung
in der Nähe des jetzigen Kinderſchwimmbades von dem Kultur=
bauamt
vorgenommen würde. Die Gemeinde Schaafheim gab bezug=
nehmend
auf Artikel 195 der Landgemeindeordnung die Anregung, daß
ſich die an der Kraftpoſtlinie BabenhauſenSchaafheimMosbach- Nad=
heim
beteiligten Gemeinden zu einem Gemeindezweckverband zuſammen=
ſchließen
möchten. Die Gemeindevertretung zeigt dazu keine Geneigtheit,
da ſie über die Koſtenbeteiligung freie Hand behalten will. Nach Ver=
leſung
eines Schreibens der Reichsbahndirektion Mainz an das Kreisamt
Dieburg betr. Bahnhofsumbau wird beſchloſſen, an zwei Fußſteigen
von je 1,50 Meter Breite bei der Unterführung an der Darmſtädter
Straße feſtzuhalten. Einer Verfügung des Kreisamtes betr. Dienſt=
bezüge
der Gemeindebeamten wird zugeſtimmt. Ihr Wohnungsgeld=
zuſchuß
wird mit Wirkung vom 1. April ds. Js. von 95 Prozent auf
100 Prozent erhöht. Auf eine Anfrage des Landesamtes für das Bil=
dungsweſen
hin faßt der Gemeinderat den Beſchluß, daß der jeweilige
Leiter der Höheren Bürgerſchule ſür die Leitung der Anſtalt und den
Vorſitz im Kuratorium ab 1. Oktober ds. Js. freie Dienſtwohnung wie
ſeither haben ſoll, die Bezahlung der Dienſtzulage ſoll in Wegfall kom=
men
. Der Pauſchalvergütung an das Elektrizitätswerk für Beleuchtung
der Straßen und gemeindlichen Gebäuden wird nach Bericht der Finanz=
kommiſſion
zugeſtimmt. In der nichtöffentlichen Sitzung werden Unter=
ſtützungs
= Darlehens= und Wohnungsgeſuche erledigt. Als Vertreter des
Gemeinderats bei der am Donnerstag, den 7. Oktober, ſtattgefundenen
amtlichen Bachſchau wurde G.=R. Held I beſtimmt. U. a. wird noch
beſchloſſen, dem Polizeidiener Fiſcher, der zurzeit ſeinen erkrankten
Amtsgenoſſen vertritt, einen monatlichen Zuſchuß von 75 Mk. zu ge=
währen
. Schluß der Sitzung kurz nach Mitternacht.
* Groß=Umſtadt, 7. Okt. Volksbildungsverein. Wie kurz
mitgeteilt, veranſtaltet der hieſige Volksbildungsverein als erſte Dar=
bietung
in dieſem Winter am 11. Oktober, abends, im Weißen Roß
eine Aufführung von Schönthans Der Raub der Sabinerinnen durch
die ſchon ſeit mehreren Jahren bekannten Künſtler des Heſſiſchen Künſt=
lertheaters
(früher Landeswanderbühne). Das Stück wird von den Ver=
faſſern
als Schwvank bezeichnet und bietet gemäß ſeiner Beſtimmung
einige lebensfrohe Stunden. Es gehörte lange Zeit zu den meiſtge=
ſpielten
Stüchen der deutſchen Bühne. Am 5. Oktober wurde es vom
Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt wieder einmal zur Aufführung
gebracht. Das Darmſtädter Tagblatt ſchreibt darüber: Nach dem

Freitag, den 8. Oktober 1926

ſtürmiſchen Beifall des geſtrigen Abends zu ſchließen, wird der Raub
der Sabinerinnen dem Landestheater noch manches gutbeſetzte Haus
bringen. Dieſe Vorherſage bezeugt zweifellos die Zugkräftigkeit des
Stückes, und es iſt zu wünſchen daß auch in Groß=Umſtadt das Stück
allgemeinen Anklang findet.
* Michelſtadt, 7. Okt. Ortsziegenſchau. Die von dem Land=
wirtſchaftskammerausſchuß
für Starkenburg in Gemeinſchaft mit dem
Ziegenzuchtverein des Mümlingtales ſowie den örtlichen Ziegenzucht=
vereinen
Michelſtadt und Erbach am 2. Oktober in Michelſtadt und am
3. Oktober in Erbach vorgenommenen Ortsziegenſchauen, waren durch
die Mitglieder der beiden genannten Vereine mit ausgezeichnetem Zucht=
material
beſchickt worden, wenn auch nicht verſchwiegen werden darf,
daß, wie das nun bei ſolchen Gelegenheiten immer wieder vorkommt,
auch weniger befriedigendes Material aufgetrieben wurde. Man konnte
nicht umhin, die in ſtattlicher Anzahl aufgetriebenen, gut gepflegten
Lämmer Michelſtadts als auch die ausgezeichnete und als vorbildlich zu
bezeichnende Bockhaltung Erbachs beſondere Anerkennung finden zu
laſſen. Durch die von der Stadt Michelſtadt und der Gemeinde Stock=
heim
in dankenswerter Weiſe gemachten Geldſpenden war die Möglich=
keit
gegeben, die in verhältnismäßig großer Anzahl aufgetriebenen
Zuchttiere beſonders zu prämiieren und die Beſitzer dieſer Tiere für
ihre Mühe und arbeitsvolle Pflege desſelben durch Zuteilung von Geld=
preiſen
zu entſchädigen. Das Preisrichterkollegium, welches auf Grund
des von dem Landwirtſchaftskammerausſchuß für die Provinz Starken=
burg
für Ortsziegenſchauen aufgeſtellten Prämiierungsplan die Zuerken=
nung
von Preiſen vornahm, ſetzte ſich aus den Herren Landwirtſchafts=
direktor
Schönheit und Landwirtſchaftsaſſeſſor Dr. Wetzel zuſammen.
Die Preisverteilung für Michelſtadt konnte am Samstag abend im Ver=
einslokal
vorgenommen werden, nachdem ein Mitglied des Ziegenzucht=
bereins
Michelſtadt in liebenswürdiger Weiſe den von dem Landwirt=
ſchaftskammerausſchuß
für Starkenburg für die Schau in Ausſicht geſtell=
ten
Geldbetrag vorgelegt hatte, wodurch die Auszahlung der Preiſe am
Tage der Schau ermöglicht wurde. Ein ſich anſchließender Familien=
abend
hielt die Mitglieder einige Stunden zuſammen. Nach Eingang
des Zuſchuſſes des Landwirtſchaftskammerausſchuſſes für Starkenburg
wird die Preisverteilung in Erbach ſtattfinden können.
* Erbach i. O., 7. Okt. Die Oktoberwanderung des Odenwald=
klubs
(Ortsgruppe Erbach) führt deren Mitglieder am kommenden
Sonntag, den 10. ds. Mts., nach HüttenthalAirlenbachHetzbach. Ab=
marſch
1 Uhr nachmittags an der Fachſchule. Anläßlich des Kräh=
bergrennens
läßt die Okva Sondenwagen nach der Rennſtrecke laufen.
Auf Anmeldung werden Fahrten nach jeder Richtung vor und nach dem
Nennen unternommen. Die neuen Winterfahrpläne der Okva treten
erſt am 25. d8. Mts. in Kraft.
m. Beerfelden, 5. Okt. Fußball. Auf dem hieſigen Sportplatz
ſtadt gegenüber. Das intereſſante Spiel ſtand in ſeiner erſten Hälſfte
für den hieſigen Verein 2:0, ganz am Schluß gab ein Elfmeter das
zweite Tor auch für Michelſtadt, ſo daß das Ergebnis 2:2 war. Der
erſte Elfmeter ging daneben, da ein hieſiger Spieler ubeſonnen raſch
war, wurde er wiederholt und traf.
Aus dem Odenwald, 7. Okt. Die Eingabe von 32 Arbeitern
in Rippenweier, die in Weinheim beſchäftigt ſind, hatte ſeinerzeit die
Poſtdirektion in Weinheim veranlaßt, eine Poſtautolinie über Groß=
ſachſen
nach Rippenweier einzuführen. Dieſe Fahrverbindung kam aber
nicht zur Ausſührung, weil die Oberrheiniſche Eiſenbahn A.=G., die
eine Konkurrenz für die Nebenbahn WeinheimSchriesheim befürchtete,
bei der zuſtändigen Oberpoſtdirektion hiergegen Einſpruch erhob. Auf
erneute Eingabe der Arbeiterſchaft verſchiedener Odenwaldorte hat nun=
mehr
die Poſtdirektion Weinheim ſich entſchloſſen, eine Poſtautolinie
RippenweierOberflockenbach-GorxheimWeinheim einzuführen.
)( Lindenfels, 7. Okt. Bürgermeiſterwahl. Den Bemühun=
gen
des Gemeinderats, für den Kurort Lindenfels einen Berufsbürger=
meiſter
einzuſtellen, ſind leider die erhofften Erfolge nicht beſchieden
geweſen. Daß unſer Lindenfels als aufſtrebender Luftkurort eine weſent=
liche
Verſchiedenheit von anderen gleich großen, vorwiegend landwirt=
ſchaftlich
eingeſtellten Gemeinden aufweiſt, das, mußte bei den Beſpre=
chungen
das Kreisamt und das Miniſterium einſehen. Da nun aber die
Landgemeindeordnung daran feſthält, daß Orte unter 2000 Einwohnern
keinen Berufsbürgermeiſter halten dürfen, und man die Angelegenheit
von den Landtag nicht bringen wollte, mußte das verheißungsvolle Be=
ſtreben
zunächſt aufgegeben werden, obwohl prominente Perſönlichkeiten
von auswärts ſich für den Bürgermeiſterpoſten bereits gemeldet hatten.
Es mußte alſo bei einheimiſchen Kandidaten bleiben, und die erſte
aufgeſtellt und auf vier entfielen Stimmen, ohne eine abſolute Mehrheit
die Städteordnung der Landgemeindeordnung voraus, weil hier die
Stadtverordneten ihren Bürgermeiſter wählen, während auf dem Land
der Gemeinderat dieſen Vorzug nicht hat. Der Gemeinderat iſt in ſeiner
Mehrheit von dem Ausgang der erſten Wahlhandlung enttäuſcht worden.
Die Entſcheidung iſt kommenden Sonntag, den 10. Oktober, feſtgeſetzt.
nens läßt die Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=A=G. am 10. Oktober, dieſes Sachverhaltes. Der Staatsanwalt hielt ein Vergehen gegen das
vormittags ab 6 Uhr kleiner Markt Heppenheim, einen Sonderwagen
nach Hetzbach i. O., wo das Rennen um 8 Uhr beginnt, gehen. Die
Rückfahrt erfolgt nach dem Rennen. Die Fahrt findet nur bei genü= eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Das Gericht verurtailte den
gender Beteiligung ſtatt. Der Jahrgang 1896 wird in dieſem Jahre
res feſtlich im Gaſthaus Zum goldenen Anker feiern. In zwei ſchon
ſtattgefundenen Verſammlungen wurde ein Ausſchuß gewählt, welcher
zu treffen hat, damit ein gutes Gelingen des Feſtes ſicher geſtellt iſt.
kommenden Sonntag ſeinen 80. Geburtstag. Von ſeinen 55 Dienſtjahren
verbrachte er die erſten zehn Jahre in Oberlaudenbach und die letzten
in der Gemeinde. In den Gemeinden Erbach b. Heppenheim und
Hambach b. Heppenheim iſt die Maul= und Klauenſeuche erloſchen, wes=
halb
die angeordneten Sperrmaßnahmen wieder aufgehoben wurden. jede Milderung ausſchließe.
Spareinlagen. Im Monat September haben die Spareinlagen
bei der hieſigen Bezirksſparkaſſe um 125 000 Rm. die Guthaben im
Scheck= und Konto=Korrentverkehr um 47000 Reichsmark zugenommen. Der Jubilar ſteht im 81. Lebensjahr und hat den Feldzug von 1870/71
mehr die ſeiner Zeit angefochtene Wahl des Gemeinderechners Hetterich ſich einer ſeltenen körperlichen und geiſtigen Friſche.
in Plankſtadt zum Bürgermeiſter in Heddesheim für hültig erklärt.
wartungen und zeigte, was eiſerner Wille zu leiſten vermag. In dem ſich ſpäter der Landwirtſchaft, bis ihm das Vertrauen ſeiner Mitbüirger
langen Tafeln das Obſt muſtergiltig geordnet und teilweiſe in reicher
Fülle aufgebaut. Feinſtes Tafelobſt ſowohl vom Hochſtamm als auch
Zwergbaum und Wirtſchaftsobſt in den verſchiedenſten Sorten war an= meiſterverein des Kreiſes Büdingen und war langjähriger Kreisfeuer=
zutreffen
. Beſonderer Wert war bei der Ausſtellung darauf gelegt, zu
zeigen, welche Obſtſorten ſich für die hieſige Gegend beſonders eignen.
So trugen denn auch die Sortenaufſchriften die entſprechenden Be= hefſens dürfte unſer erſter Stadtpfarrer Theodor Nebel ſein, der
merkungen über Anbauwürdigkeit. Außer Obſt waren auch noch andere
einander ab. Auch den ſteriliſierten Gemüſen und Früchten war eine
Abteilung gewidmet und zog beſonders das Intereſſe der beſuchenden
Damen auf ſich. Der Vienenzucht, als einem Hauptfaktor der Obſtbaum=
zucht
, war ebenfalls in einer Veranſchaulichung Rechnung getragen.
Dr. Spilger=Bensheim über Obſtbaumſchädlinge und Obſtbaumkrank=
heiten
. Zur Belehrung waren Geräte für den Obſtbau, ſowie junge
der Ausſtellung eine größere Anzahl Ausſteller mit hübſchen Preiſen meinde. Die Vorſtände des Krieger=, Turn= und Geſangvereins ſowie
Beſtehens des Obſt= und Gartenbauvereins verbunden. Herr Rektor hauſen legten Kränze nieder. Das Denkmal wurde nach den Plänen
Michel=Bensheim überbrachte die Glückwünſche der Kreisbehörde, ſowie von Negierungsbaurat Pfeiffer=Lauterbach errichtet und zeigt im Relief
des Kreisobſtbauvereins und überreichte dem Gyinder des Vereins, einen Krieger, der auf das Grab eines gefallenen Kameraden einen
Herrn Lehrer i. R. Fauſtmann, eine Ehrenurkunde. Für die Gemeinde= Kranz niederlegt. Auch ſind die Namen der 2 Gefallenen daran an=
verwaltung
ſprach Herr Bürgermeiſter Keller die Glückwünſche aus. Die gebracht.
allſeits gezollte Anerkennung mag Obſt= und Gartenbauverein und
Jungbauernverein ermutigen, alljährlich der Bevölkerung von ihrer
geleiſteten Arbeit Zeugnis zu geben.
6. Oktober 0,56 Meter, am 7. Oktober 0,58 Meter.

Dfirsichzarten Teink gibt

beseitigt sofork
Sprödigkeif und Röte 3
Schachteln zu 20.30.60 u. 120 Pfg.

Nummer 279

* Aus dem Neckartal, 7. Okt. Durch umfangreiche Verbeſ=
ſerungsarbeiten
an der Neckartalſtraße ſind die vielen Schäden,
die dieſes Fmihjahr die vielbefahrene Straße aufwies verſchwunden.
Von der Bevölkerung wurde es freudigſt begrüßt, daß die durch die
Ortſchaften führenden Teilſtrecken durch gründliche Teerung faſt völlig
ſtaubfrei gemacht wurden. Man hofft, daß künftig die ganze Neckartal=
ſtraße
geteert wird, was im Intereſſe des Fremdenverkehrs zu be=
grüßen
wäre, denn eine ewige Staubwolke macht das Begehen der
Straßen faſt unmöglich.
* Langen, 7. Okt. Lehrer Steinmann, der auf eine 45 jäh=
rige
Berufstätigkeit zurückblichen kann und ſeit 23 Jahren an der
hieſigen Volksſchule tätig war, iſt in dieſen Tagen in den Ruheſtand
getreten.

* Gau=Algesheim, 7. Oktober. Unfälle. Das Geſpann des
Landwirts Martin Weiner von hier ſcheute und ging mit dem mit Dick=
vüben
beladenen Wagen durch, wobei der Beſitzer überfahren und ſchwer
verletzt wurde. Der Arzt ſtellte den Bruch dreier Rippen und einen
Unterſchenkelbruch feſt. Der Laſtwagen der Obſthandlung Joſt da=
hier
fuhr, als er einem Fuhrwerk ausweichen wollte, in einen auf der
Straße GauAlgesheim-Appenheim liegenden Haufen Kies. Hierbei
verlor der Führer die Herrſchaft über das Steuer und geriet mit dem
Wagen, der mit zirka 50 Zentnern Obſt beladen war, in den Straßen=
graben
. Der Vorderteil des Wagens wurde ſchwer beſchädigt, Per=
ſonen
wurden glücklicherweiſe nicht verletzt.
M. Alsheim (Rheinh.), 7. Okt. Bilanz der Winzer=
genoſſenſchaft
Alsheim. Die Winzergenoſſenſchaft Alsheim
erzielte im Vorjahre einen Reingewinn von 614 Mk. Die Bankgut=
haben
betragen 30 200 Mk., das Guthaben auf dem Poſtſcheckkonto am
Jahresſchluß 18 833 Mk. die Weinvorräte 78 940 Mk., Reſervefonds
und Betriebsrücklage weiſen 1630 Mk. das Rüchſtellungskonto 1881 Mk.
auf. Die Bamkſchulden betragen 78 435 Mk., Wechſelſchulden 26000
Mk. Der Mitgliederſtand beträgt 101.
M. Wald Uelversheim (Rheinh.), 7. Okt. Die Unwetter=
ſchäden
in der Gemarkung Wald=Uelversheim. Im heſſiſchen Landtag
hat der Abgeordnete Böhm (Ontl.) folgende Anfrage eingebracht:
Durch Hagelſchlag am 15. Juli 1926 und ſonſtige Unwetter ſt die
Ernte in Wald=Uelversheim faſt reſtlos vernichtet worden. Iſt die
Regierung bereit, den geſchädigten Landwirten und Winzern zinsloſe
Darlehen zu gewähren?
M. Bingen, 7. Okt. Binger Chronik. Am geſtrigen Tage
konnte die Firma J. B. Schneider, Lederhandlung, auf ein 40jähriges
Beſtehen zurückblichen. Bäckermeiſter Adam Kaiſer, eine ſtadtbe=
ſtanden
ſich vorgeſtern nachmittag der V.f.R. Beerfelden und Michel= kannte Perſönlichkeit, iſt im Ater von 63 Jahren geſtorben. K. gehörte
von 1918 bis 1924 der Stadtverordnetenverſammlung an und ließ ſich
hier beſonders die Vertretung der Intereſſen der Handwerker= und Ge=
werbekveiſe
angelegen ſein.
Oberheſſen.
* Friedberg, 7. Okt. Der Gemeinderat des benachbarten Nieder=
Florſtadt nahm eine Neueinſtufung der Gemeindebeamten vor und hat
die Gehälter um 30 Prozent herabgeſetzt. Der Bürgermeiſter erhält
nunmehr pro Monat 250 Mark, der Rechner, der Flurſchütz und der
Polizeidiener je 140 Mark. In Ober=Rosbach beſchloß die Ge=
meindevertretung
zu dem Neubau der Straße von Nieder= Ros=
bach
nach Ober=Wöllſtadt den Betrag von 17 000 Mar
* Butzbach, 7. Okt. Die ſeitherige Jugendherberge des
Taunusklubs in dem Taunusdorf Bodenrod wurde von dem
Frankfurter Verein für Kinderhilfe übernommen und nach einer gründ=
lichen
Erneuerung dieſer Tage eingeweiht. Das Heim ſoll in erſter Linie
Jugendherberge für Frankfurter Lehrlinge ſein.
* Gießen, 7. Okt. Eine Oberheſſiſche Dorfkirchen=
tagung
findet am 13. Oktober im Gemeindeſaal der Johanneskirche
ſtatt. Pfarrer Petri=Hohenſolms wird über das Thema: Die länd=
liche
Volkshochſchule und die Jugendpflege auf dem Lande und Univer=
ſitätsprofeſſor
D. Fr. Niebergall, Marburg, über Das Alte Teſtament
und die bäuerliche Frömmigkeit mit Rückſicht auf ihre Pflege in Kirche
und Schule ſprechen.
WSN. Gießen, 7. Okt. Verurteilung wegen Vergehens
gegen das Republikſchutzgeſetz. Vor dem großen Schöffen=
Wahlhandlung fand am letzten Sonntag ſtatt. Drei Kandidaten waren gericht Gießen ſtand heute der Schriftſteller der in Frankfurt erſcheinen=
den
, bekanntlich auf ſechs Monate verbotenen völkiſchen Freiheits=
für
den einen Kandidaten zu erreichen. Auch hier geht ganz deutlich fahne, Franz Anton Haſelmayer, unter der Anklage des Vergehens
gegen das Geſetz zum Schutze der Republik, in Tateinheit mit Auf=
reizung
zum Klaſſenhaß. Haſelmayer hatte in einer Verſammlung in
Hungen am 13. Februar 1923 geſprochen und dabei die beſtehende
Staatsform als internationalen Sauſtall bezeichnet. Ferner hatte er
dabei aufgefordert, die Juden mit Gewalt aus Deutſchland zu vertrei=
* Heppenheim a. d. B., 7. Okt. Anläßlich des Krähbergren= ben. Die Hauptverhandlung ergab im weſentlichen die Beſtätigung
Geſetz zum Schutze der Republik für nicht ſicher erwieſen, beantragte
dagegen wegen ſchwerer Aufreizung zum Klaſſenhaß gegen Haſelmann
Angeklagten wegen Vergehens gegen 8 8, Ziffer 1 des Geſetzes zum
am Samstag, den 13. November, die Wiederkehr ſeines 30. Geburtsjah= Schutze der Rebublik in Tateinheit mit Vergehen gegen 8 130 StGB.
zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten und den Koſten des Ver=
fahrens
. In der Begründung wird geſagt, daß nach Meimung des Ge=
das
Programm näher auszuarbeiten und die näheren Vorbereitungen richtes in den Ausſagen Haſelmayers eine Beſchimpfung der verfaſ=
ſungsmäßigen
Regierungs= und Staatsform enthalten ſei. Bezüglich
In dem nahen Hambach vollendet der Ehrenbürger dieſer Gemeinde, des Vergehens der Aufreizung zum Klaſſenhaß (8 130 StGB.) ſchloß
Herr Lehrer Zehnbauer, in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit am ſich das Gericht den Ausführungen des Staatsanwalts an. Haſelmayer
habe in ſehr gewöhnlicher Form die Aufreizung betrieben und aufge=
fordert
, die Juden aus Deutſchland zu vertreiben. Die Verurteilung
45 Jahre in Hambach, wo er wegen ſeiner Tüchtigbeit ſehr beliebt iſt, erfolge, da eine einmalige Handlung vorliege, nur aus der geſetzlichen
Noch heute verſieht er mit großer Gewiſſenhaftigkeit den Organiſtendienſt Beſtimmung, die die höchſte Strafe vorſehe, alſo aus 8 8 Ziffer 1 des
Geſetzes zum Schutze der Rpublik. Eine Geldſtrafe komme deshalb
nicht in Betracht, weil die außerordentliche Gewöhnlichkeit der Angriffe
* Klein=Linden, 7. Okt. Das ſeltene Feſt der Goldenen Hoch=
zeit
begehen am kommenden Sonntag die Eheleute Auguſt Steger,
2 Von der Bergſtraße, 7. Okt. Der Bezirksrat Weinheim hat nun= im Weſeler Füſelier=Regiment mitgemacht. Beide Ehegatten erfreuen
* Büdingen, 6. Okt. Unſer langjähriger Bürgermeiſter
* Lampertheim, 7 Okt. Hatte man noch vor wenigen Tagen bange Fendt, der erſt im letzten Frühjahr von ſeinem Poſten zurücktrat, iſt
Sorgen, ob die vom Obſt= und Gartenbauverein und Jungbauernverein am Sonntag nach einem arbeitsreichen Leben plötzlich geſtorben. Der
geplante Ausſtellung etwas werden wird, ſo übertraf dieſelbe alle Er= Verſtorbene war als Gerbergeſelle durch die Welt gewandert, widmete
geräumigen Saale und den Nebenſälen des Darmſtädter Hof war auf, den Poſten eines Bürgermeiſters übertrug. Als ſolcher hat er ſich um
das Aufblühen Büdingens ſehr verdient gemacht; wir erwähnen nur
Schulhausneubau, Gasanſtalt. Elektrizität. Er leitete auch den Bürger=
wehrinſpektor
.
* Laubach, 6. Okt. Der dienſtälteſte Geiſtliche Ober=
vorgeſtern
in den Ruheſtand trat. Von ſeiner langjährigen Dienſtzeit
Erzeugniſſe aus Garten und Feld zu ſehen. Prächtiges Gemüſe, er= entfallen 31 Jahre auf unſere Stadt. Mit ſeiner Ruheſtandsverſetzung
giebiges Getreide, empfehlenswerte Kartoffelſorten uſw. wechſelten mit= geht eine hieſige Pfarrſtelle ein. Die älteſte hieſige Einmoh=
nerin
, Frau Syndikus Dr. Eckel, beging geſtern bei guter Geſund=
heit
ihren 90. Geburtstag.
* Ilbeshaufen bei Lauterbach, 6. Okt. Unter Beteiligung der ge=
Reges Intereſſe erweckte die reichhaltige Sammlung des Herrn Profeſſor ſamten Einwohnerſchaft fand hier die Einweihung des Gefal=
lenen
=Denkmals ſtatt. Die Feſtpredigt hielt der Ortsgeiſtliche
Pfr. Strack, der auch die Entküllung des Ehrenmals vornahm. Bürger=
Obſtbäume ausgeſtellt. Für ihre guten Leiſtungen wurden beim Schluſſe meiſter Ochs übernahm das Denkmal alsdann in den Schutz der Ge=
bedacht
. Mit der Ausſtellung war gleichzeitig die Feier des 25jährigen die Angehörigen der im Weltkrieg gefallenen Söhne der Gemeinde Ilbes=
* Grünberg, 6. Okt. In einer als eilig einberufenen Gemeinde=
ratsfitzung
wurden Angelegenheiten des Viehmarktes zum Gallus=
markt
und über die etwa zu ergreifenden Maßnahmen eingehend be=
Hirſchhorn, 7. Okt. Waſſerſtand des Neckars am ſprochen. Der urſprünglich gefaßte Entſchluß betr. Führung der Auto=
ſtraße
wird beibehalten, jedoch mit der Anmerkung, daß evtl. kleinere
Aenderungen vorgenommen werden können. Ausgangs des Monats
Oktober ſoll an dem bereits hergeſtellten Gedenkſtein des im Weltkriege
gefallenen Generalleutnant Steinmetz eine kleine Feier ſtattfinden.
Eine bereits geleiſtete Bürgſchaft für ein Baudarlehen von über 3000
Mark bei der hieſigen Bezirksſparkaſſe wird zurückgezogen und dafür
eine Bürgſchaft als erſte Hypothek bei der Heſſiſchen Landes= Hypothelen=
bank
übernommen.
* Aus dem Hüttenberg, 7. Okt. Einen Mißerfolg hat ein
Wünſchelrutenforſcher hier zu verzeichnen. An verſchiedenen Stellen
hatte er genügend ſtarke Waſſeradern feſtgeſtellt. Obwohl die Gemeinde
Hochelheim bis zu 17 Meter Tiefe ſchürfte, fand ſie nur geringe Waſſer=
maſſen
. Die Gemeinde ſieht ſich gezwungen, ihre Waſſerleitung an
Nieder=Kleen oder Dronolzhauſen anzuſchließen.

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Nummer 279

Freitag, den 8. Oktober 1926

Seite 9

Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Ein originelles Schwindlerſtückchen. Vor
dem hieſigen Schöffengericht hatten ſich heute der Reiſende Franz
Zacher und der Muſiker Otto Wolf wegen eines eigenartigen Schwind=
ler
=Stückchens zu verantworten. Nachdem beide, von denen der eine
17, der andere 25 Vorſtrafen hat, wieder auf die Menſchheit losgelaſ=
ſen
waren, zeigten ſie einem hieſigen Kellner einen falſchen Fünfzig=
markſchein
und erklärten ihm, daß er ſolche Scheine, das Stück zu
10 RM. in Karlsruhe kaufen könne. Der Kellner heuchelte ſtärkſtes
Intereſſe, mobiliſierte dann aber die Falſchgeldſtelle der Reichsbank
und die Kriminalpolizei. Letztere zahlte dem Kellner 50 Mark Zehr=
geld
und außerdem 200 Mark mit der Weiſung, daß er ſie wur Zug um
Zug gegen Falſifikate ausgeben dürſe. In Karlsruhe knüpften die
beiden Schwindler dem Kellner die 200 Mark ab, ohne daß er Falſifi=
kate
erhielt. Die Polizei, die in demſelben Zuge wie der Kellner nach
Harlsruhe gereiſt war, packte jedoch noch rechtzeitig zu. bevor Zacher
und Wolf mit der Beute verduften konnten. Das Gericht verurteilte
die beiden wegen Betrugs im Rückfall zu je ſechs Monaten Gefängnis.
Der mitangeklagte Kellner wurde freigeſprochen.
WSN. Ein Nachſpiel zum Todesſturz des Rennfah=
rers
Weiß. Der ſchwere Unfall auf der Remnbahn im Stadion,
bei dem bekanntlich der Rennfahrer Weiß aus Hanau tödlich verun=
glückte
, hatte heute vor Gericht ein Nachſpiel. Der verantwortliche
Redakteur des F. N.=Sport. Julian Lehmann, veröffentlichte im ſei=
nem
Blatte eine Zuſchrift, in der von Auch=Journaliſten geſprochen
wurde, die noch nie Motorradſport getrieben und am Unglückstage ihre
berufliche Pflicht nicht gerade ausgefüllt hätten. Daran knüpfte die
Redaktion eine kritiſche Bemerkung, in der von jugendlichen Herven ge=
ſprochen
wird, die nicht einmal im Beſitz eines Führerſcheins wären.
Weder ſportlich noch organiſatoriſch hätte ſich der OMC. ſeiner Auf=
gabe
gemachſen gezeigt. In dem Kommentar glaubten einige Herren
des LMC. eine Beleidigung zu erblicken und erhoben Privatklage. Das
Gericht verurteilte Lehmann wegen Beleidigung zu 200 Mk. Geldſtrafe.
In der Begründung hieß es, daß der Beklagte die Veranſtalter wie
dumme Jungens hingeſtellt habe. Das ſei keine Kritik, ſondern eine
Beleidigung. Der inkrimierte Artikel kam merbwürdigerweiſe in der
Verhandlung nicht zur Verleſung.
Eine für Kleinkaliberſchützen interefſante gerichtliche Entſcheidung
fw. Karlsruhe. Der Kaufmann B. aus Durlach war der
fahrläſſigen Tötung angeklagt. Als Mitglied des Durlacher Klein=
kaliberſchützenklubs
hatte er bei Schießübungen mit einer Selbſtlade=
biſtole
den Schützenbruder N., der ſich unverhofft ins Schußfeld begab,
getötet. B. hatte ſeine Piſtole, nachdem er, wie er annahm, ſämtliche
Schüſſe abgefeuert hate, nachgeſehen, und ſah keine Patrone mehr im
Magazin. Darauf richtete er die Piſtole auf die Scheiben, bzw. den
Kugelfang und drückte ab, um ſie auf alle Fälle zu entſpannen. Unver=
hofſt
begab ſich N. ins Schußfeld und wurde tödlich verletzt. Entgegen
dem ſtaatsanwaltlichen Antrag kam das Schöffengericht zu einem frei=
ſprechenden
Urteil. In der Begründung wird ausgeführt, daß
die Fahrläſſigkeit zu verneinen ſei, da B. ſeine Piſtole vorſichtig nach=
geſehen
und ſie dann in der Richtung auf die Scheiben eingeſtellt habe.
N. hätte mit der Möglichkeit, daß ein Schuß fällt, nechnen müſſen und
hätte ſich demgemäß nicht ins Schußfeld begeben dürfen.
Mordverſuch auf einen Polizeiwachtmeiſter.
fm. Zweibrücken. Wegen Mordverſuchs auf einen Polizei=
wachtmeiſter
wurde der Friſeur Paul Zwick aus Pirmaſens zu
fünf Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Schwerer Straßenbahnunfall in Eſſen.
DD. Eſſen. Mittwoch mittag ſtieß in der Nähe der Eſſener
Radrennbahn, auf der Höhe von Steele, ein Straßenbahnwagen mit
Anhänger mit einem Benzol=Tankwagen der Deutſchen Gaſolin=A.=G.,
Dortmund, zuſammen. Durch die Wucht des Anpralls wurde die vor=
dere
Plattform des Führerwagens zertrümmert und die Fenſterſchei=
ben
beider Wagen eingedrückt. Gin älterer Mann wurde getötet,
Von fünf bisher ins Krankenhaus eingelieferten Perſonen ſind zwei
ihren Verletzungen erlegen. Nach den Ausſagen des Chauffeurs
des Laſtkraftwagens ſoll die Steuerung verſagt haben, wahrſcheinlich
iſt aber der Zuſammenſtoß erfolgt bei dem Ueberholen der Straßen=
bahn
durch den hon Stele kommenden Laſtkraftwagen, während gleich=
zeitig
von der Eſſener Seite her der Gegenwagen der Linie 9 kam.

Schweres Sprengſtoffunglück.
Eſſen. Auf der Zeche Karl Funke der Eſſener Steinkohlen=
bergwerke
, A.G., in Heiſingen eveignete ſich morgens ein ſchweres
Sprengſtoffunglück, wobei ein Bergmann getötet, ein anderer
ſchwer und zwei weitere leicht verletzt wurden.

Wegen verſuchten Totſchlags zu Gefängnis verurteilt.
DD. Leipzig. Vom Schwurgericht Leipzig wurde heute die
Frau eines Schmieds, Klara Anna Richter, wegen verſuchten Tot=
ſchlags
zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Frau Nichter, nach dem
Gutachten des mediziniſchen Sachverſtändigen eine hyſteriſche Pſycho=
pathin
, hatte den Verſuch gemacht, ſich und ihren Mann durch Gas zu
vergiften. Sie war in Verzweiflung, weil ihr Mann krank und ſtel=
lungslos
war und weil ſie ſelbſt einer Beſtrafung wegen Diebſtahls
entgegenſah. Ihr Mann ſelbſt habe wiederholt geäußert, daß er den
Gashahn aufdrehen wolle, ſo brachte die Angeklagte vor, während der
als Zeuge vernommene Ehemann ſagte, er habe dieſes Gerede nicht
ernſt gemeint. Die Angeklagte hatte alle Türſpalten und Fenſterritzen
verſtopft und den Gashahn im Schlafzimmer geöffnet. Der Ehemann
erwachte aber am Gasgeruch und konnte die Fenſter öffnen, ſo daß die
Eheleute beide mit dem Leben davonkamen.

Der Mord von Wohlsdorf aufgeklärt.
TU Magdeburg. Der Mörder, der die Gaſtwirtsehefrau Luck
in Wohlsdorf (Kreis Köthen) ermordet und beraubt hat, wurde am
Mittwoch nachmittag von einem Polizeiwachtmeiſter in dem Dorfe
Thurau im Kreiſe Köthen geſtellt. Als der Beamte die Waffe auf ihn
anlegte, ſchoß er ſich ſelbſt eine Kugel in den Kopf. Er iſt ein
22 Jahre alter Arbeiter aus Preußlitz, der, wie ſich jetzt herausſtellte, am
vergangenen Sonntag ein Liebespaar in dieſem Orte durch Revolver=
ſchüſſe
aus unbeſtimmter Urſache ſchwer verletzte.
Gasvergiftung zweier Frauen.
Berlin. Im Gartenhauſe der Münchener Straße B in Ber=
lin
=Schöneberg wurden das 46jährige Fräulein Facoby und deren
Hausangeſtellte Sommer mit Gas vergiftet aufgefunden. Es
wird vermutet, daß Fräulein Jacoby durch Oeffnen des Gashahnes
Selbſtmord verübt hat, während das Mädchen, ohne von der Abſicht
ihrer Dienſtherrin, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden, zu wiſſen, der
Einwirkung des ausſtrömenden Gaſes erlegen iſt.
Die Sühne für den Anſchlag auf die Bernauer Vorortſtrecke.
Berlin. Am 23. Auguſt d. J. wurde ein Anſchlag auf den
elekteiſchen Vorortzug der Strecke BerlinBernau verübt. Der Täter,
ein 15 Jahre alter Klempnerlehrling, wurde wegen Transportgefähr=
dung
vom Jugendgericht zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. In
Anbetracht der Jugend des Verurteilten gewährte man ihm Straf=
ausſetzung
.
Einbruch in einer Forſtkaſſe.

den Kaſſen
ſtahlen etwa 170

ſammlung. Die Nachforſchungen nach den Tätern haben bisher zu
keinem Ergebnis geführt.
Ein Auto ins Waſſer geſtürzt. Drei Perſonen ertrunken.
TU. Amſterdam. Bei der Ueberquerung des Waal, des größten
Mündungsarmes des Rheines, iſt ein Automobil von der Fähre ins
Waſſer geſtürzt. Die Inſaſſen, zwei Damen und ein Herr,

ertranken.

Sport, Spiel und Zurnen.



Der Sport des Sonntags.
Das Einerlei der Punktekämpfe im Fußball wird am kommenden
Sonntag durch die Vorrunde um den D.F.B.=Pokal unter=
brochen
. Die Landesverbände des Deutſchen Fußballbundes, von denen
Mitteldeutſchland für die Vorwunde ein Freilos zog, treffen ſich an fol=
genden
Orten zum Kampf:
In Breslau: Süddeutſchland gegen Südoſtdeutſchland.

In Köln: Weſtdeutſchland gegen Norddeutſchland.
In Stettin: Brandenburg gegen Baltenverband.
Das Spiel in Breslau
wird von folgenden Mannſchaften beſtritten: Süddeutſchland:
Tor: Sindel (ASV. Nürnberg); Verteidigung: Wachtler (ASV.),
Schmidt (Bayern München); Läuferreihe: Freh, Geiger (ASV.), Nagel=
ſchmitz
(Bayern); Sturm: Scherm, Sorg, Liebermann (alle ASV.),
Vallendor, Becker (VfB. Stuttgart). Südoſtdeutſchland:
Ritzka (V.f.B. Gloiwitz); Krauſe (Alemannia Breslau), Koſſak ( Kott=
bus
98); Rösler, Lehmamn (Viktoria Forſt), Lananer (V.f.B. Breslau);
Fielſch, Arlt (Sportfr. Breslau), Strzoda, Blaſchke (Breslau 08), Ber=
gel
(Schleſien Breslau). Schiedsrichter iſt Birlem=Berlin, eine
erprobte, gute Kuaft.
Süddeutſchland könnte im Gegenſatz zu ſeinem Kampfpartner eine
beſſere Mannſchaft ſtellen; wir denden dabei in erſter Linie an die
Leute des 1. FC. Nürnberg, die gegenwärtig wieder bekanntlich in ſehr
guter Verfaſſung ſind. Dennoch kann man aber auch dieſe ſüddeutſche
Mannſchaft als recht gut bezeichnen; ſie erſcheint in allen Linien, als
durchaus vertrauenswürdig, weiſt durchweg ſchnelle, techniſch gut durch=
gebildete
und kampffreudige Leute auf. Immerhin wird aber dieſe
Mannſchafte ihr Beſtes geben müſſen, denn die Südoſtdeutſchen haben be=
kanntlich
ſeit den erſten Kampfſpielen 1922 immer eine ſehr kampfkräf=
tige
Mannſchaft geſtellt. Beſonders ihre augenblickliche Repräſentative
iſt ſehr qualitätsvoll; man denke davan, daß ſie im Laufe dieſes Jahres
bereits Brandenburg und Mitteldeutſchland glatt abfertigte. Unſere
Meinung zum Kampf in Breslau iſt die, daß der Süden nach hartem
Kampf einen Sieg mit etwa zwei Toren Differenz landen wird.
In Köln
ſollen dieſe Mannſchaften zum Kampf aufmarſchieren: Weſtdeutſch=
land
: Zolper (Köln); Heuken (Eſſen), Richards (Köln); E. Schröder
(Köln), Flick (Duisburg), Heidtkamp (Düſſeldorf); Metzger, Rehkeſſel
(Köln). Hutter (Bonn), Seip (Düſſeldorf), Kievernagel (Köln).
Norddeutſchland: Blunk (Hamburger SV.); Beier (HSV.),
Müller GVikt. Hamburg); Angſtein, Eickhoff (Vikt. Hawburg) Lang
(HSV.) Voß (Kiel), Brandes Vikt. Hamburg), Harder. Wolpers
(HSV.), Eſſer (ciel). Kampfleiter: ZimmermanmLeipzig.
In Stettin
werden ſich die nachſtehenden Mannſchaften treffen: Brandenburg:
Götze (Hertha=BSC.): Schönherr. Brunke (Teynis=Ber.) Eſchenlohr
(T. B.), Mohns (Norden Nordweſt), Martwig (T.B.); Ruch. Sobeck
(Hertha), Zetſche (Vikt.), Kirſeh, Gülle (Hertha). Baltenver=
band
: Gelhaar; Weinert (Königsberg), Flaßhaar (Stettin); Kehl=
bacher
(Königsberg), Matzkus (Königsberg), Biel (Stettin); Suckow,
Stoewer I (Stettin), Ehlert (Stettin), Pfeifer (Stettin), Stöhr ( Stet=
tin
). Schiedsrichter: Braumüller=München.
Mit einigen Ginſchränkungen werden die
Verbandsſpiele in Süddeutſchand
auch am kommenden Sonntag fortgeſetzt. Im Bezirk Bayern
kommt das intereſſanteſte Treffen zwiſchen dem Tabellenführer 1. FC.
Nürnberg und der imn letzter Zeit wieder ſehr beachtlichen Elf von Wacker
München zum Austrag. Wacker, das Bahern ſchlagen konnte und gegen
München 1860 ein Remis erzwang, dürfte in Nürnberg laum an einer
Niederlage vorbeikommen. Die St.Vg. Fürth wind ihren Platz in
der Spitzengruppe der Tabelle mit einem Sieg über den 1. FC. Bay=
reuth
behaupten; ein gleiches iſt von München 1860 zu ſagen, das gegen
V.f.R. Fürth ſpielt und ſicher gewinnen dürſte. Im Bezirk
Württemberg /Baden, finden nur zwei Spiele ſtatt, die zudem
noch beide ohne beſondere Bedeutung ſind. Union Böckingen ſpielt da=
heim
gegen Phönix Karlsruhe und Sportfreunde Stuttgart empfangen
den Freiburger SC. Der Rheinbezirk ſieht gar nur ein Spiel
auf dem Programm: Sp.Vg. Sandhofen gegen Pirmaſens= in Mann=
heim
wird wegen des Sportwerbetags nicht geſpielt. Voll beſchäftigt
iſt der Mainbezirk. Kickers Offenbach, die augenblicklich die Spitze
halten, werden auch wohl beim Spiel gegen FC. Hanau 93 an einer
Niederlage vorbeikommen. Rot=Weiß Frankfurt, das mit einem Ver=
luſtpunkt
hinter Offenbach liegt, iſt als ſicherer Sieger über V.f.L. Neu=
Iſenburg zu erwarten. Die dritte Mannſchaft der Spitzenaruppe, die 7
gleich Rot=Weiß auch erſt einen Verluſtpunkt hat, nämlich Eintracht
Frankfurt, ſpielt in Hanau gegen Viktoria 94. Germamia Frankfurt,
eine Mannſchaft, die ſich bislang recht gut hielt, wird auch dem jetzt
ſchon mit drei Verluſtpunkten belaſteten Meiſter FSV. Frankfurt eine
harte Nuß zu beißen geben. Ziemlich belanglos iſt das Spiel Viktoria
Aſchaffenbung gegen Union Niederrad. Auch im Bezirk Rhein=
heſfen
Saar ſtehen 5 Verbandsſpiele auf dem Programm. Das
bedeutungsvollſte ſteigt in Idar, wo der FC. Idar den Spitzenreiter
Wormatia Worms erwartet gewinnt Worms auch dieſes Spiel, dann
kann es allerdings gut als Favorit gelten. SV. Wiesbaden, der Tabel=
lenzweite
, liefert in Mainz gegen FSV. 05, der gleich Worms und
Wiesbaden auch erſt einen Verluſtpunkt hat, ein Spiel, das dem in
Ndar an Bedeutung baum nachſteht. Wie im Spiel zu Idar, ſo iſt auch
hier der Ausgang ungewiß. Die drei weiteren Treffen finden gegen=
über
den beiden Großkämpfen natürlich weniger Intereſſe. Es ſind 2
dies die Spiele: Alemannia Worms-Borufſia Neunkirchen, Haſſia Bin=
gen
gegen VV. Saarbrüchken und Saar 05 SaarbrückenEintuacht Trier,
Leichtathletik.
Die für den deutſchen Sport ſo außerordentlich erfreuliche Sommer=
ſgaiſon
26 iſt beendet; ein letzter Nachzügler nur noch iſt der Start
Dr. Peltzers in Wien; der deutſche Weltrekordmann beſtreitet
in Wien während der Pguſe des Ländertreffens Oeſterreich-Schweiz
ein 1000Meter=Vorgabelaufen.
e
Schwimmen.
Der 1. Badiſche SC. Pforzheim hält am Samstag und Sonn=
tag
Jubiläumsſchwimmwettkämpfe ab, bei denen eine Reihe erſtklaſſiger
Kräfte aus Süddeutſchland und dem Reich an den Start gehen. Ein
verbandsoffenes Damen=Schwimmfeſt veranſtaltet Rhenus Köln, wäh=
rend
Germania Berlin nicht, wie zuerſt gemeldet, mit einem Ver=
bandsoffenen
, ſondern mit einem nationalen Waſſerballtag aufwartet.
Motorſport.
9
Neben dem Krähbergrennen des Heſſiſchen AC., bei dem
nur Wagen zugelaſſen ſind, gibt es noch drei ſehr gut beſetzte inter=
nationale
Motorradbahnrennen, und zwar auf der Opel=
bahn
in Rüſſelsheim, in Leipzig und Erfurt.
Auf der Opelbahn wird am Sonntag, den 10. Oktober, nachmittags
2 Uhr, die
3
Meiſterſchaft von Heſſen und Heſſen=Naſſan
ausgetragen. Die Rennen ſind offen für alle A.D.A.C.= und D.M.V.=
Mitglieder genannten Bezirkes. Außerdem ſtarten neben einigen deut=
ſchen
Motorradmeiſtern und Siegern des Großen Preiſes von Deutſch=
land
der bekannte franzöſiſche Meiſter und Rekordfahrer Sourdot=Paris.
Die Rennen bekommen alſo eine erhöhte ſportliche Bedeutung, um ſo
mehr. als auch durch ganz beſonders ſchnelle Rennmaſchinen Rekord=
verſuche
uternommen werden. Es wird in allen Klaſſen gefahren.
Jedes Rennen läuft über 20 Runden, gleich 30 Kilometer. Die Ab=
wicklung
der Rennen ſoll diesmal ſo ſchnell erfolgen, daß ſie bis um
5 Uhr nachmittags ſämtlich erledigt ſind. Nach dem bisherigen Melde=
ergebnis
rechnet wan mit etwa 35 allein an der Meiſterſchaft teilneh=
menden
Rennfahrern, ohne diefenigen, welche außerhalb dieſer Konkur=
renz
ſtarten. Um auch den Minderbemittelten Gelegenheit zu geben,
den Rennen beizuwohnen, ſind die Eintrittspreiſe auf 50 Pfennia pro
Perſon feſtgeſetzt. Tribünenplätze koſten 1 Mark. Um das Publikum, 3

das die Rennen von Anfang bis zu Ende in jeder Kampfphaſe leicht
beobachten kann, auch über die genauen Ergebniſſe zu informieren, wer=
den
dieſe nach jedem Rennen durch Lautſprecher genau bekannt gegeben,
Für Reſtauration, Unterſtellen der Fahr= ud Motorräder und Autos
iſt Sorge getragen. Man erwartet einen Maſſenbeſuch, da dieſes Ren=
nen
das einzige größere Opelbahnrennen des Jahres iſt.
Nadfahren.
Straßenrennen: Hier iſt das Programm mächtig zuſam=
mengeſchrumpft
. Einige Bedeutung hat nur noch das BDR.=Rennen
um den Silbernen Becher von Köln.
Pferdeſport.
Galopprennen finden ſtatt in Karlshorſt, Köln, Frankfurt=Main,
Magdeburg und Pgris.
Turnen.
Turngemeinde 1846.
Um allen Irrtümern entgegenzutreten, ſei ausdrücklich nochnals
darauf hingewieſen, daß das Große Jubiläums=Schauturnen am kom=
menden
Sonntag im Großen Haus, nachmittags um 2½ Uhr beginnt.
Die Turnfolge iſt in zwei Abteilungen geteilt. Im erſten Teil werden
Frei= und Handgerätübungen gezeigt, während im zweiten Teil Geräte=
übungen
, Kunſtturnen und Volkstänze vorgeführt werden. Die früheren
Schauturnen der Tade. 1846, die ſich ſchon immer eines großen Zu=
ſpruchs
erfreuten, werden durch das kommende Jubiläums=Schauturnen
jedenfalls überboten. Karten ſind in den bekannten Vorverkaufsſtellen
(Hausmeiſter und Optiker Kuntze, Wilhelminenſtr. 7) nur noch in ge=
ringer
Anzahl zu haben. Im übrigen werden die Mitglieder nochmals
darauf aufmerkſam gemacht, daß der Abmarſch zur Totenehrung am
Samstag, nachm. 4½ Uhr pünktlich, vom Turnhauſe ſtattfindet.
Gbenſo beginnt der Feſtabend am Samstag, pünktlich um 8½ Uhr. Die
Fremdenkarten können, im Laufe des heutigen Freitags beim Haus=
meiſter
in Empfang genommen werden. Der Feſtball am Sonntag
abend beginnt um 8½ Uhr, und ſind die Fremdenkarten hierfür eben=
falls
heute beim Hausmeiſter erhältlich. Die Mitglieder eint am Mon=
tag
früh 11 Uhr ein Frühſchoppen in der Tageswirtſchaft zum Abſchluß
der Jubilätumsfeſtlichkeiten, Ueber den geblanten Familienſpaziergang
wird hierbeni beſchloſſen.
Um die deutſche Polizei=Handballmeiſterſchaft wurden am Donners=
tag
im Berlin die Zwiſchenrundenſpiele erlediat. Polizei=SV. Berlin
ſchlug Polizei=S V. Hamburg mit 14:5 (7:5) Toren und Sachſen blieb
mit 12:3 (4:1) Toren über Heſſen ſiegreich.
Pferderennen zu Frankfurt a. M.
Sehr trübes und unfreundliches Wetter wirkte ſich recht ungünſtig
auf den Beſuch aus, ſo daß der zweite Frankfurter Oktober=Renntag
keinen allzu glücklichen Verlauf nahm. Ein zunehmender Nebel legte
ſich auf die Bahn, ſo daß es ſchwer hielt, den Rennen genau zu folgen.
In den beiden letzten Rennen ſah man faſt gar nichts mehr. Der Tag
ſtand im Zeichen einer großen Erfolgsſerie des Opelſchen Stalljockeis
K. Narr, der ſämtliche Flachrennen des Tages, vier Stück an der Zahl,
an ſich brachte. In der Hauptnummer, dem Ulrich=von=Dertzen= Erinne=
rungs
=Rennen, beſtätigte der Opelſche Kairos ſeine Form, indem ev
ſeinen Widerſacher Fundin zum zweiten Male glatt abfertigte. Der
Verlauf des Rennens war denbbar einfach. Südwind verſuchte vergeb=
lich
, ſich an die Spitze zu ſetzen, er war aber erledigt, als Fundin und
Kairos ernſtlich vorgingen. Fundin führte bis zur Geraden, hier wurde
Kairos vorgeworfen und gewann ſicher. Ein ſtarkes Feld gab es im
Herbſt=Jagdrennen, wvo Fauſtinus einen ſicheren Sieg gegen Trapper.
herausholte. Im Verkaufs=Jagdrennen gab es einen Unglücksfall, dem
der Jockei O. Wehe zum Opfer fiel. Wehe ſtürzte mit Seidenſchwänz=
chen
und erlitt ſo ſchwere Quetſchungen, daß er ſofort ins Krankenhaus
gebracht werden mußte. Die Ergebniſſe:
1. Feſta=Rennen. Für Zweijährige. Ehrenpreis und 2700 Mark,
1200 Meter: 1. A. Weber=Nonnenhofs Struga (K. Narr), 2. Meiſe,
3. Corpsgeiſt. Ferner: Meinhardt, Amper. Tot.: 36, Pl. 21, 43:10.
21½ Längen.
2. Preis vom Goldſtein. 2700 Mark, 1800 Meter: 1. H. v. Mumms
Petrarea (K. Narrl, 3. Goldelſe, 3. Aida. Verner: Liebhaber. Baju=
ware
, Woge, Amati, Beautiful Kiß, Leto. Tot.: 38, Pl. 15, 22, 35:10.
23 Längen.
3. Verkaufs=Jagdrennen. V00 Mark, 3600 Meter: 1. S. Schmitts
Roſario (K. Keim), 2. Leopard, 3. Sanna Anna. Ferner: Segieth,
Jahn, Seidenſchwänzchen. Tot.: 40, Pl. 94, 17:10. 3).3 Lg.
4. Ulrich=von=Oertzen=Erinnerungs=Rennen. Ehrenpreis und 4500
Mark, 2500 Meter: 1. H. v. Opels Kairos (K. Narr), 2. Fundin,
3. Südwind. Ferner: Jſonzo, Amersfoort. Tot.: 13, Pl. 10, 10:10.
12 Längen
5. Herbſt=Jagdrennen. Ebrenpreis und 3300 Mark, 4000 Meter:
1. Stall Hönwalts Fauſtinus (Franzke), 4. Trapper, 3. Tango. Ferner:
Strumen, Blau und Weiß, Paleſtrina, Calderon, China. Tot.: 30,
Pl. 16, 14, 24:10. 2½3 Lg.
6. Mitteldick=Ausgleich. 2700 Mark. 1450 Meter: 1. H. v. Opels
Verhehen (K. Narr), 2. Sternche, 3. Teufelskerl. Ferner: Carlotka,
Winnetou, Pannhütte, Nordſtern, Blücher, Tſcherkeſſin, Sturmnacht.
Tot.: 19. Pl. 15, 21. 17:10. 334 Lg.

Geſchäftliches.
Es erſcheint ſoeben das Brotella=Kochbuch! Eine
Ausnahme unter ſeinesgleichen. Beſtimmt, den mannigfachen Schaden
ſeiner Brüder, die Nachteile der heutigen Kulturküche überhaupt, wieder
gutzumachen. Das Brotella=Kochbuch iſt eine Prämienarbeti dankbarer
Brotellanerinnen und enthält 100 mit je 50 Mark prämierte Brotella=
Kochrezepte für die Geſundheit, dazu wertvolle Aufklärungen und ein
Dankbüchlein im Anhang voll herzerfriſchender Begeiſterung. Von
dieſem mit insgeſamt 5000 Mark, ſoeben prämierten Brotella=
Kochbuch (48 Seiten) ſendet die Groß=Niederlage Anton Braunwarth,
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigsſtraße 3, jeder Hausfrau, die es wünſcht,
gegen Einſendung von nur 25 Pfennigen ein Eegemplar von der ſoeben
erſchienenen 1. Auflage (1 Million) poſtfrei ins Haus, einen
Wert für die Geſundheit der Familie von 5000 Mark alſo für
25 Pfennigel Unſere Leſer werden darauf hingewieſen, daß der
heutigen Stadtauflage ein Brotella=Proſpekt beiliegt.

Korpulente Damen um Jahre verjüngt.
Es iſt bekannt, daß korpulente Perſonen älter ausſehen, als ſie in
Wirklichkeit ſind. Da auch der übermäßige Körperanſatz der Geſundheit
unzuträglich iſt, raten wir allen Leſerinnen, die korpulent ſind oder
Neigung zum Starkwerden beſitzen, eine Zehrkur mit Toluba=Kernen
vorzunehmen. Toluba=Kerne enthalten wirkſame, das Fett zerſetzende,
dabei aber unſchädliche Stoffe. Sie erhalten die echten Toluba=Kerne
mit ärztlichen Gutachten, hervorragenden Anerkennungen, genauer
Beſchreibung über Wirkung, Anwendung und Zuſammenſetzung in
(TV.14049
Apotheken.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Neligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 8. Okt. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 30 Min,
Samstag, den 9. Okt. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. Sab=
batausgang
6 Uhr 35 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min.
Abends 5 Uhr 30 Min.

Gebetszeiten in der Synagoge der ifrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 9. Okt. 2. Tag Rauſch Chaudeſch Marcheſch=
an
. Vorabend 5 Uhr 15 Min. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr
Min. Sabbatausgang 6 Uhr 35 Min,
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. Abends 5 Uhr
Min.

Die viele Reklame, die von den Fabriken für Zahnpasten gemacht wird, hat
mich seinerzeit veranlaßt, die am meisten geführten Sorten einmal auszu-
BerMOeTeorerT probieren, So habe ich denn acht verschiedene Sorten in Gebrauch gehabt.
Zuletzt bin ich jedoch zu dem Entschluß gekommen, daß Chlorodont unbedingt
(wie solche täglich unaufgefordert bei uns eingehen)
die beste ist. Zunächst ist sie bedeutend weicher und dann auch viel wohl-
1Or 13763
schmeckender als die anderen. An Reinigungskraft ist sie den anderen bedeutend überlegen. Dann hat man auch bei Chlorodont nicht den ekelhaften
Geschmack von hochprozentigem Wasserstoffsuperokyd.
Heinz Klingenberg, Beuel a. Rhein

Chlorosont-Zahnpaste in ½ und ½½= Tuben, Chlorodont-Mundwasser, Chlorodont-Zahnbürsten, / In allen einschlägigen Geschäften erhältlich! / Leo-Werke A.-G., Dresden

[ ][  ][ ]

Südweſideutſcher Baumarkt.
fm. Die flottere Bautätigkeit, beſonders in Baden, hat während der
letzten Wochen angehalten und wurde insbeſondere durch Notſtands=
arbeiten
mit Reichsmitteln gefördert, wodurch ſich ein weiterer Nück=
gang
der Erwerbsloſenziffer erzielen ließ. Man hofft auf eine weitere
Erholung des Baumarktes. Die Stadtverwaltungen kommen den Vau=
luſtigen
in großzügiger Weiſe entgegen, indem ſie Gelände im Erbbau=
recht
zu 1.501.80 Mk. abgeben, das der Staat auf 99 Jahre verpachtet.
Innerhalb des Karlsruher Stadtkreiſes werden immer noch 1525 Mt.,
außerhalb 610 Rm. verlangt. Durch drei Erweiterungs= und zwei
Neubauten iſt das Kaffeehausgewerbe wieder auf den Vorkriegsſtand ge=
bracht
worden; das gleiche gilt für das Gaſtwirtsgewerbe. Allerorts
merkt man ſchon die ſcharfe Konkurrenz, die zu einem Druck auf die
Preiſe führte. Im Wohnungsbau wird rege an der Ausführung um=
fangreicher
Projekte gearbeitet. In Karlsruhe ſollen beiſpielsweiſe im
Jahre 1926/27 900 neue Wohnungen fertiggeſtellt werden: die übrigen
Städte Badens ſtehen hierin im Verhältnis zur Einwohnerzahl der
Landeshauptſtadt nicht nach. Karlsruhe ſtellt für den Wohnungsbau
über 5 Millionen Rm. bereit, wovon drei Millionen auf dem Anleihe=
weg
aufgebracht werden ſollen. Baudarlehen ſollen in dieſem Jahre
bis zu einem Betrage von 1½ Mill. Mk. unter der Einſchränkung zu=
geſagt
werden, daß die entſprechenden Darlehensbeträge erſt nach dem
31 März nächſten Jahres zur Auszahlung gelangen. Durch dieſe
Maßnahme wird es möglich ſein, der vorhandenen Nachfrage nach Bau=
darlehen
bis Anfang 1927 zu gewigen und die in Ausſicht genommenen
900 Wohnungen auszuführen. In Mannheim wurden im Laufe des
vergangenen Monats 76 neue Wohnungen geſchaffen; insgeſamt wurden
28 Neubauten erſtellt. Im Straßenbau wurden innerhalb der Städte
dem Verkehrsbedürfnis entſprechend zahlreiche Um= und Ausbauten
vorgenommen, desgleichen wurde vielerorts der Zuſtand der Land=
ſtraßen
, der viel zu wünſchen übrig läßt, ausgebeſſert. Von beſonderem
Intereſſe iſt das neue Projekt einer Autohöhenſtraße von Baden=Baden
nach Freudenſtadt. Kürzlich fand durch badiſche und württembergiſche
behördliche Vertreter eine Beſichtigung der in 80 Meter Höhe ſich 50
Kilometer lang hinziehenden Strecke ſtatt, auf der die Autohöhenſtraße
projektiert iſt. Badiſcherſeits ſteht man dem Projekt ſympathiſch gegen=
über
, die Stellungnahme der württembergiſchen Stellen ſteht indes noch
aus. Am Bauſtoffmarkt herrſcht feſte Tendenz. Die Preiſe haben nur
geringfügige Aenderungen erfahren. Der Abſatz der Bauſtoffinduſtrien
läß noch zu wünſchen übrig. Es wurden notiert: Bauarbeiterlöhne
0,901.,40 Mk., die Stunde bei 10 Prozent Leiſtungszuſchlag Portland=
zement
Waggonbezug 200 Sack frei Station 520 Mk., Backſteine 1000
Stück frei Bauſtelle 39 Mk. Tannenbretter, B Millimeter, pro Quadrat=
meter
1,50 Mk. Biberſchwänze frei Station je nach Sorte 6080 Mk.,
Bauholz pro Kubikmeter 58 Mk., Eiſenportlandzement Waggonbezug
200 Sack frei Station 490 Mk. Moniereiſen ab Händler 100 Kild 18 Mk.
Schichtenſteine 200 Zentner 120 Mk., Baugibs Waggonbezug 250 Sack
frei Station 20 Mk., Betonſand pro Kubikmeter 6,80 Mk.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. Oktober.
Der Wechſel in verſchiedenen hohen miniſteriellen Stellen der letzten
Tage hat an der Börſe eine gewiſſe Zurückhaltung veranlaßt, wodurch
heute eine Unterbrechung der Aufwärtsbewegung eingetreten iſt. In
Börſenkreiſen ſchritt man daraufhin zu Gewinnſicherungen, wodurch das
Kursniveau etwas gedrückt wurde. Da aber gleichzeitig aus der Provinz
noch beträchtliche Kauforders eingetroffen waren, konnten die Kurs=
verluſte
keinen breiten Nahmen einnehmen, für Banken ſchon ganz und
gar nicht, weil für dieſes Aktiengebiet weiteres Intereſſe beſtand. J. G.=
Werte dagegen gaben 2½ Proz, anfangs nach. Auch die Montanwerte
waren im allgemeinen 13½ Proz, abgeſchwächt, nachdem ſchon geſtern
für dieſe Aktien Abgabeneigung beſtanden hat. Beſonders Rheinſtahl
und Riebeck=Montan und ſchließlich auch Gelſenkirchen fielen durch
größere Abgaben auf. Schiffahrtswerte waren knavp gehalten, Elektro=
werte
anfangs geteilt. Während A.E.G. und Bergmann 1½ Prozent
niedriger eröffneten, waren Siemens u. Halske behauptet und Schuckert
ſogar eine Kleinigkeit feſter. Gut hielten ſich aber im allgemeinen die
Nebenwerte, von denen einige ſogar weſentlich höher eröffnen konnten.
wie z. B. Zellſtoff Waldhof mit plus 1½ Prozent. Neckarſulmer plus
3 Prozent, dagegen Wayß u. Frehtag etwas ſchwächer.
Auf dem Rentenmarkt war die Tendenz ſehr ſtill und wickgängig.
Einzig Ruſſen begegneten einigem Intereſſe, nachdem jetzt ſchon mit=
geteilt
wird, daß die Verhandlungen über die alten ruſſiſchen Anleihen
noch in dieſem Monat aufgenommen werden ſollen, Kriegsanleihen fielen
ebenfalls auf 0,607½4.
Im weiteren Verlaufe konzentrierte ſich das Geſchäft faſt ausſchließ=
lich
auf den Bankenmarkt. Man wollte auf dieſem Gebiete auch Inter=
ventionskäufe
zur Stützung der ganzen Tendenz feſtgeſtellt haben. Tat=
ſächlich
gewügte denn auch die Bewegung auf dem Bankenmarkte, auf
dem beſonders Deutſche Bank, Dresdener Bank und Diskontogeſelſchaft
lebhaft gehandelt wurden, um ſpäter alle übrigen Marktgebiete zu
halten bzw. in den meiſten Fällen neue Kurseinbußen zu verhindern.
Nur Montanwerte blieben weiter angeboten. Tägliches Geld 4½,
London=Paris 168½4.
An der Abendbörſe hatten Nenten großes Geſchäft, namentlich
Schutzgebietsanleihe ſtanden im Mittelpunkt des Intereſſes und waren
bis 9½ geſtoigert. Ferner Ruſſen und Türken lebhaft und feſt. Gulden=
ruſſen
7½ Geld, 190der Ruſſen 6ſs Geld, Zölle 181 Geld. Kriegs=
anleihen
wurden mit 0,612½ gehandelt. Das Geſchäft am Effekten=
markt
war ſehr ruhig, doch blieben die hohen Nachbörſenkurſe behauptet,
bzw. konnten vereinzelt etwas überſchritten werden.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. Oktober.

Während heute vormittag bei ruhigerem Geſchäft die Tendenz noch
feſt war, trat bei Beginn der Börſe ſtärkere Realiſationsneigung hervor,
die ſich beſonders auf die bisher bevorzugten Marktgebiete erſtrecke. Die
erſten amtlichen Kurſe zeigten daher Einbußen bis zu der Maximal=
höhe
von 5 Prozent, Montanaktien 35, Kaliwerte um 23½, chem.
Werte zum Teil bis 2, Schiffahrtsaktien und Oelwerte um etwa 2 Proz.
zurück. Unter Banken verloren Danat gegenüber der geſtrigen Nachbörſe
4 Prozent, während Berl. Handelsanteile und die übrigen Banken bis
1½ höher einſetzten. Barmer Bankverein pl. 3. Durch den Rükgang des
Danatkurſes wurde dieſer nach längerer Zeit erſtmalig wieder von der
Berl. Handelsgeſellſchaft überflüigelt. An den Nebenmärkten waren die
Kursveränderungen nur vereinzelt von Bedeutung. Von Textlaktien
kamen Hammerſen etwa 3½ Prozent höher, dagegen waren die übrigen
Werte im ganzen gehalten und verſchiedentlich um ½ befeſtigt. Die Ab=
gaben
wurden an der Börſe auf innerpolitiſche Beſorgniſſe zurück=
geführt
. Auch heimiſche Staatsrenten wurden von den Realiſationen
erfaßt, ſo daß die Kriegsanleihe und die ſtärker befeſtigten alten bundes=
ſtaatlichen
Anleihen einen großen Teil ihrer jüngſten Gewinne wieder
verloren. Ausländiſche Renten abbröckelnd. Nach Feſtſetzung der erſten
Kurſe hielten die Verkäufe an, ſo daß faſt nur Briefkurſe zu hören
waren. Am Geldmarkt war ein Fortſchritt in der Entſpannung feſtzu=
ſtellen
, da ſich die Rückfliſſe weiter verſtärkten. Tagesgeld konnte auf
5½ bis 6½ Prozent zurückgehen. Am Deviſenmarkt fand die weitere
Befeſtigung der lateiniſchen Valuten Beachtung. London=Brüſſel zog
auf die energiſchen Stabiliſierungsbeſtrebungen bis 174, London=Paris
mit 16734 und L.=Mailand bis 126½4 an. Die Reichsmark lag inter=
national
etwas niedriger. Der Dollar wurde hier mit 4 1987 genannt.
Das Pfund notierte gegen Kabel mit 4,8520 kgum verändert. Etwas
ſchwächer war die holländiſche Währung.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Haltung unſicher. Anſätze
zu einer Erholung waren zwar erkennbar, blieben aber auf einige
Spezialpapiere beſchränkt. Freundlicher entwickelte ſich ſpäter die Kurs=
geſtaltung
der Zellſtoffaktien, der oberſchleſiſchen Werte, der Deutſchen
Erdölgeſellſchaft und der Danatbank. Die Börſe ſchloß nervös und mit
Ausnahmen in gedrückter Stimmung. Privatdiskont beide Sichten
5Prozent. An der Nachhörſe kam wieder eine freundlichere Auffaſſung
zur Geltung. Lebhaftes Intereſſe beſtand für Kolonialwerte, von denen
Neu=Guinea ihre ſprunghafte Steigerung um 45 Prozent auf 850 fort=
ſetzte
. Im übrigen ſchloſſen an der Nachbörſe u. a. Farbinduſtrie
294½, Ludw. Löwe feſt mit 200, Mansfelder mit 197, Dberkoks mit 199,
Laurahütte 4 Prozent über dem Anfangskurs mit 73. Siemens mit 208,
Havag mit 168, Lloyd 166. Danat=Bank mit B4. Deutſche Erdöl mit
172½, Phönix mit 12134, Kriegsanleihe 0,602½, Schutzgebietsanleihe 8,25.

Aſchaffb. Zellſtoft

Boge Rnkif
Berl E. V. Vorzug.

Bremer Vulkan.
Bremer Wolle.
Deutſch =Atlant.Tel.
Leutſche Maſchinen
Deutſch Nieb Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Betroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhite.
Lynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
7. 6. Farben
R Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Gußſtahl
G. frelektr Untern
Halle Maſchinen:
San.Maſch Egeſt.
Hanſa Dampſchi. ..

Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſel=Antw.
Cslo ..
gopenhagen
Stocholm.
Helingfors. .
Italien ...
London. ...
New=York.:
Varis. ..
Schweiz :
Spanien:

8. 10 5. 10 16.10 7. 10. 139. 140. Gemoor Zement 1o0. 101.5 Hirſch Kuhfer .. 115. 117.5 25.5 5öſch Eiſen ..... 153 150. Hohenlohe Werke ...! 23. 23,6 Ir20.25 115.s25 MKahla Purzelan. 92.25 94. 159. 157.823 Aindes Eismaſch. 151. 1153.75 75. 54.25 Aingel Schuß. 68. 69.- 121. 142.73 Linke u. Hofmann. 75.5 75.25 2. Loewe u. Co., ... 193. 198. 1109.75 109. F. Lorenz ........ 111. 111.75 12.5 17.5 nol. Kohle . ......= 151. 167. 170. Nordd. Gummi. .. A Orenſtein
. ..... 1124 25 120.25 Nathgeber Waggon 72. 73.875 80 35 81.23 Rombacher Hütten 14. 14. N.80.25 140.25 Roſitzer Zucker ..... 85. 1149. 148.5 Rütgerswerke .. 1275 128. 293,5 294. Sachſenwerk. 185.5 119. 1 59. 6. Sähſ. Gußſtahl.: 1132. 1.52.5 43. 45. Siemens Glas. 152. 33 35. Ver. Lauſitzer Glas. 1 123. ,32,5 185.373 Bolkſtedter Borzell. 52.5 151.75 151. Beſtſ. E. Langendreer 66. 57.5 217. 77.5 Mittener Gu Zſtahl 3. 60. 211.35 Wanderer=Werke..
Deviſenmarkt. 130. 6 19
Geld Brief 7. 10.
Geld Brief . 19. 7. 10.

157.79 158.21
1778 1.718
11.53* 1.515
91.85 92 37
N1 3315
112.33 112.31
10.578 11.553
15.53 15.1
.2Eigi 331 3
1.333 203

81.05
62.32

12.03 12.7
8i.20
263.581

1.719 1.775
11.52 1.64
3l.5r 32.55
112 02 112.3 Sofia
10.57311.,53
7237470 31
4.-133 f.303
1203 12135lUthen ...

151.81 189 23 BienD.=Oſt. abg
Prag:..!t
Budapeſt. . .
apan.......
111.35 111.53 Rio de Faneiro
Fugoſlavien.
3 15.34 15 15 Ponſtantinopel,
ILiſſabon ...
Danzig ...
81.00 B1.20 Kanada. ...... 4.153 4.305l
63.02 63.18üruguah ....

69.21 51.35
i2-711 12-451
S.S1 5.33,
2.033 3.0f:
6933 0.83.
303 3.07
7.715 7.7351
2.155 2
ſei.57521.73
81.35 81.53
1.53 5.0Ml
7 215 1.21i5

Geld
5.39.

12.7712.51

5.87
2.039
0.6i4a
305.
77
21s

Brief
52.34

5.39
20r
K.R8
3.0
Zif=
2.175

21.525e1.578

8i.35
50
k.197
4205

B.55
5.37
T.307
1.215

Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 9. Oktober und im
Monatsdurchſchnitt September 1926. Die auf den Stichtag des 6. Okto=
ber
berechmete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt
gegenüber dem 29. Septemher um 10 v. H. auf 130 geſtiegen. Von
den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe um 18 b. H. auf 1303
angezogen, während die Induſtrieſtoffe um 05 v. H. auf 123,5 nach=
gaben
. Im Durchſchnitt September iſt die Geſamtindexziffer gegen=
über
dem Durchſchnitt Auguſt um 03 v. H. auf 123,8 zurückgegangen.
Die Gruppenindexziffer der Agrarerzeugniſſe lag im Durchſchnitt Sep=
tember
auf 1279, die Gruppenindexziffer der Induſtrieſtoffe auf 124,7.
Konſervenfabrik Gonſenheim, Wagner u. Co., A.G., Gonfenheim
bei Mainz. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Gläubiger werden auf=
gefordert
, ihre Anſprüche anzumelden.

* Die Stinnes=Anleihe von 25 Millionen
Dolgr abgeſchloſſn.
Die zwiſchen der Familie Hugo Stinnes und einem amerikaniſchen
Bankenkonſortium geführten Verhandlungen über eine Anleihe ſiud
zum Abſchluß gelangt. Das Bankenkonſortium ſteht unter Führung
der Firmen Holſay, Stuart u. Co. New York, A. F. Becker u. Cie,
Nev York, Newman. Sanders u. Cie., New York. Es iſt beabſichtigt,
die geſamten Intereſſen der Familie Hugo Stinnes in zwei in
Amerika zu bildende Holdingsgeſellſchaften zuſammenzufaſſen.
Dieſe beiden Geſellſchaften werden an den amerikaniſchen Markt heran=
treten
mit einer 7prozentigen Anleihe von zuſammen
25 Mill. Dollar. In der erſten Geſ. werden diejenigen Intereſſen
der Fam. H. Stinnes zuſammengefaßt, die für Hugo Stinnes ſen, die
Grundlagen zum Ausbau ſeines Geſchäftes waren. In dieſe Gruppe ge=
hören
die Beteiligungen an den Kohlenbergwerken und den dazu weiter=
verarbeitenden
Induſtrieen, weiterhin das Kohlengeſchäft mit ſeinen
Umſchlaghäfen im In= und Ausland, ſowie ſeinen Schiffen und Fluß=
fahrzeugen
. In der zweiten Geſ. werden diejenigen Intereſſen vereinigt
die nicht zu dem induſtriellen Stammgeſchäft gehören. Man beabſichtiat
dieſe Intereſſe im Laufe der Jahre abzuſtoßen. Die zweite Geſellſchaft
wird ſämtliche Anteile der erſten Geſellſchaft beſitzen. Die maßgebende
Beteiligung an den Geſellſchaften bleibt im Beſitze der Fam. 5. Stinnes,
die auch freie Entſchließung in der Geſchäftsſührung hat. Die Anleihe
wird von dem Bankenkonſortium übernommen. Den Verhandlungen
ſind eingehende Reviſionen und Beſichtigungen, durch Sachverſtändige
vorausgegangen. Die noch beſtehenden Verpflichtungen der Fam. H.
Stinnes dem deutſchen Bankenkonſortium gegenüber ſollen in Durch=
führung
dieſer Transaktion abgegolten werden. Ueberflüſſige Mittel
aus der neuen Anleihe bleiben den beiden Gef. als zuſätzliches Betriebs=
kapital
.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Baldiger Abſchluß des Schienen=Vertrages. Während die in dieſen
Tagen in Luxemburg ſtattfindenden Beſprechungen zum Abſchluß des
internationalen Schienenkartells nach belgiſch=luxemburgiſcher Quelle
nur als Vorbeſprechung bezeichnet werden, wird von den am 15. Okto=
ber
in London erfolgenden Verhandlungen die Unterzeichnung des
Syndikatsvertrages erwartet.
Die Stahlkartell=Abſchlußverhandlungen. Die Verhandlungen über
den Anſchluß der öſterreichiſchen, tſchechiſchen und jugoſlawiſchen Eiſen=
werke
an das europäiſche Stahlkartell, die ſchon ſeit einiger Zeit neben
den weſtlichen Beſprechungen geführt werden, ſollen in den nächſten
Tagen in Brüſſel zu entſcheidenden Beſchlüſſen übergeleitet werden. Die
Quotenfrage dürfte keine allzu großen Schwierigkeiten bieten.
Dividendenſchätzungen. Die Vereinigte Elbeſchiffahrtsgeſellſchaft
wird, falls nicht ein beſonders früher Winter eintritt, die Dividenden=
zahlung
wieder aufnehmen. Die Höhe iſt noch ungewiß. Die Groß=
handels
=A.=G. für Getreide und Mühlenfabrikate wird ihre 6prozentige
Vorjahrsdividende für das am 30. September beendete Geſchäftsjahr
vorausſichtlich erhöhen. Die Frankonia=A.=G., vorm. Albert Frank
wird für 1925126 vorausſichtlich dividendenlos bleiben, (i. V. Verluſt
648 000 Rm.).
Wayß u. Freytag A.G. Die Verwaltung berichtet über die am
7. Oktober ſtattgehabte Aufſichtsratsſitzung wie folgt: Das am 31. Juli
abgelaufene 1. Semeſter des Geſchäftsjahres 1926/27 hat ein befriedi=
gendes
Ergehnis gezeitigt, wobei der Umſatz im In= und Auslande
gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine nicht unweſentliche Stei=
gerung
aufweiſt. Soweit ſich das zweite Halbjahr auf Grund der be=
reits
abgewickelten und noch vorliegenden Aufträge überſehen läßt, wird
es aller Vorausſicht nach ebenfalls den Erwartungen entſprechen. Die
Geſellſchaft hat ſich durch Einrichtung einer beſonderen Straßenbau=
Abteilung, verſehen mit den neueſten Spezialmaſchinen, und dunch
Eingehen wertvoller Intereſſengemeinſchaften dem modernen Straßen=
bau
zugewandt und bereits zahlreiche Ausführungen im In= und Aus=
lande
übernommen. Die in der Türkei übernommenen Bauarbeiten
werden den urſprünglich angenommenne Umfang nicht erreichen; das
oben erwähnte Geſchäftsergebnis wird durch dieſe Umſatzverminderung
jedoch nicht berührt. Im übrigen arbeiten die in= und ausländiſchen
Geſellſchaften des Unternehmens zufriedenſtellend, insbeſondere ver=
fügen
die Auslandsunternehmungen über reichlichen Auſtragsbeſtand,
wobei es für die deutſche Wirtſchaft von beſonderem Intereſſe ſein
dürfte, daß die Tochtergeſellſchaft in Nio de Janeiro für die braſi=
lianiſche
Regierung die umfangreichen Arbeiten für einen neuen
Empfangsbahnhof in Sao Paulo, ſowie weitere Hochbauten in Rio de
Janeiro übernommen hat.
Ausweis der Bank von Frankreich. Nach dem geſtrigen Ausweis
der Bank von Frankreich hat ſich der Banknotenumlauf in der letzten
Woche um 988 871 340 Fr. vermehrt und die Vorſchüſſe an den Staat
um 300 Millionen. Der reguläre Goldbeſtand hat ſich um 43 350 Fr.
und der Silberbeſtand um 139 193 Franken vermehrt. Die Gold= und
Silber=Ankäufe durch die Bank von Frankreich haben bisher 163 814 641
Franken ergeben, womit die geſtern veröffentlichte Zeitungsmeldung
beſtätigt wird.
Zu der Preisermäßigung der Gummireifen in England. In Er=
gänzung
zu der bekannten Preisherabſetzung für Gummireifen in Eng=
land
wird gemeldet, daß ſich die Preiſe nunmehr wie folgt ſtellen: für
7 PS.=Reifen Lſtrl. 2.12,2 (früherer Preis Lſtrl. 3.2,2), für 11 PS=
Reifen Lſtrl. 3.4,6. 3.15,6), für normale Reifen Lſtrl. 3 3.10 (3.14.10),
für 15 PS.=Normal=Reifen Lſtrl. 4,8 G.4.), für 40 PS.= Normal=
Reifen 8.4. (10.4.) und für Automobilreifen Lſtrl. 15.11. (19.10).
Die obige Preisherabſetzung iſt die dritte in dieſem Jahre (die vorher=
gehenden
erfolgten im April und und Juli) und iſt durch die niedrigeren
Rohſtoffpreiſe ermöglicht.

Darmſtädter u. Nationalbank. Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Srankfurter Kursbericht vom 7. Otober 1926.

4%0 einh. R. kon) 3.1 3% Port, (Spz.) II 12.9 520 Rum am. R.03. 14.2 4½% Gold 13.1: 26.75 am kond. * am 05. 19 42 Türk. (Adm.)03 1521, 429 Türk. Bagd. I (Bagd.)II 26il= * 1911 Zoll 18 4½8u Ung. St. 1913 21 4½% St. 1914 22.23 Goldr. 25.3 St. 10 Kronr. 4.u5 39 Eiſ. Tor.G.)

Vorkriegsanleihen

5% D Reichsanl.
47 D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. u.
10811 u. 13.
42, D. Schutzg. v. 14
48 Preuß. Konſ.
4% Baden.
49Bayern
42 Heſſen
48 Württemberger

b) Ausländiſche
5% Bos. E.B 1914
63 L.Inv. 1914
4½% 1898
41% 1902
435

Fa 0ia Tobeales ;
½% Oſt. Staarsr.
tb. 1913. Kdb. 191s
4½%Oſt. Schaß, 14
41%Oſt. Silber.
4% Goldr. .

98.75
98.2*
96.5

97.5
96.5
95.75
0.607

8.2-
8.25

ass

42.5
7.5

38

4.95

23.5

Außereuro:
päiſche.
5% Merxam imnn
5%0 auß 99
48 Gold 94,ſtf.
3% konſ inn.
4142 Frigat.
52Tamaulipas 1
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

108Berl. G.=Bk. G.
68 Berl. St.=Gold.
88 Darmſt. St.=G.
z. D. Huyp =Danl
Meining, Goldpf.!
82 Friſ.=Hyp.=V.=
Goldpfdbr. =
820 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpſdbr.
5%0 Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
820 Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver.

23.75
48.5

21

o7
100
84.7

10
100
99.:
80

88 Heſſ. Ldb. Gold.)
10% Komm=Elektr.)
Mark (Hag.) Gold.
820 Mannh St. G.=
820 Mainz St .G.
1886 Daſſ cod Gold =
8o Pfälzer H. B.!
Goldpfandbr.
1880 Pforzh. St.=G.
8PrC. B. Fr. B.)
Goldpfandbr.
8% Rh. Hyp.=B. 6./1
711,JNh. St.W. 25l:
103 Nh.=Weſtf B.=
Cr.=Bk., Goldpf.!
8% Südd. B.Cr.=B.
Goldpfandbr. .

Ohne Zins=
berechnung

5% Bow. Kohl. 23/
8SGroßkr. Mannh.!
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
2
5% Roggen 23
52o Pr. Kaliw.
829 Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B.6
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bay, Vereinsb.
Bahr Handelsb.
Bayr. Hyp.u=Wechſl
Berliner Hyp. Bk.)
Frf.Hyp.=Bi.
Frkf. Pfandbr.=B.
Hamb. Gyp.=Bl.
Mecklo Hyp. u. Wb.
Meining. Hyp.Bl. 1
Nordd Gr.=Cr.=Bk.)
Pfülz=Kyp.=Bk.
Preuß=Bod. Cr.=B
VrCent.=B. Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.

1o4
104.5
zu
100
945
u00
1o0
114.5

100

12.5

7.2
S.6

*

18
12.15
13.1.
141,
10.3
11.2
8
16.7
11.42
11*

Nhein Hyp.=B.
Rh.Wſtf.B. Gr.B.
Sidd Bodenkr. 1
Bürtt. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel".
Naſſau Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
42Dux. Bdb Em.91
93
42, Eliſ.=Bahn ſtir=.
45 Galiz. Carl.
Lub.=B.
abg
48 Kaſchau=Oderb.
42
abg.
5% Oſt. Nwſtb. 74
152 Oſt. Südb. (9).
2,680 Alte
2,62 Neue.
52 Oſt.=Ung, 13774
43Oſt. Staatsb.83
3%Dſt. 1.b.S.E.
3Hſt. 9. E.
3%Hſt. 1885
8%Oſt., Erg. Netzl 1
2 Raab Dedbg. 83

921
425 Rud. Silber
Rud. Salzig.)
4 ½% Angt. S.l.
41.% Angt, S. II
4½%Angt. S. II
25 Salon.Monaſt.)
5% Tehuantepee.
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit: ..
Bad, Bk. ..
Bk. f. Brauind. ..153.75

11.7751
11.38
13.30
13

10.30
79

17
es

8.75
6.5

z.
197.

19.2.
28.

7.52
33.79
33
303
294.
25.2

149.5

Barmer Bankb.
Ban Hyp.=Wchſ. I1
Berlt Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt u.Nat.=Bk.
Deutſche Bant. 1
D. Effu. Bch.=Bk. 1
D. Hyp.=Bi. Mein.)
2. Vereins=Bk.
Dist.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Br.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frri. Pfdbr.=B
Gotha Grundkr. Bk.
Lur. Interm Bankl
Metallbank.
Mitteld. Crebitb. 1
Pfälz Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Greditbk. ./;
Rhein=byp=Bi.
Südd. Disc.=Geſ. =
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum.Bergb.
Buderus.

Dt. Luxemburg:
Eſchw. Bergw.. ...
Gelſenkirch. Baw. !.

Harp Bergb.
Ilſe Bergb. St.
Genußſchein. 1
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali Weſterregln. 1155.5
Rlöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr.
1
Mansfelder
Oberbedarf.
Obſchleſ. Eiſ.Caro)
Stavi=Min=Ant.
Phönir=Bergb. ..!1
Rhein,=Braunk. . ſ2s
Rhein. Stahlw..
A. Niebeck Montanl152.5

137
166.25
1ro.75
233
183I.
128
136
98.5
1.6.5
154.75
111.
1e0
144
11.
188
143
u62.5
133,2
1a2
8.2
5.9

104
1 2.5
1. 9.3
169
168.
11.8.2
125:8
1a3
15o7.
1-4. 15
33.5
33
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162..
1a0
8.
3a
47,5
60
85
159
69.25
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87.3
56
1.12
91.25
8½
0.53
79
190
32.
123
121
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110
189.5
1102,5
28.5
1032
131.25
104

ge
9.5
130
167.5
166.75

u15


104

[ ][  ][ ]

Nummer 279

Freitag, den 8. Oftober 1926

Geite 11

Zur amerikaniſchen Wirtſchaftslage. Die National City=Bank unter=
zieht
die amerikaniſche Wirtſchaftslage in ihrer letzten Monatsüberſicht
einer Unterfuchung und kommt dabei zu ähnlichen Ergebniſſen, wie kürz=
lich
die National Bank of Commerce. Wie dieſe, ſo konſtatiert auch ſie
eine fortgeſetzt günſtige Lage der amerikaniſchen Induſtrie im September
und beurteilt die Ausſichten für den Reſt des Jahres zuverſichtlich. Die
Erzeugung halte ſich zwar andauernd über dem Normalſtand, es wären
indeſſen keine Anzeichen vorhanden, daß die Warenbeſtände eine über=
mäßige
Stauung erfahren hätten. In ähnlicher Weiſe wie die National=
bank
of Commerce ſchreiht auch die National City Bank, daß dennoch
eine vorſichtige Geſchäftspolitik anzuempfehlen ſei. Ungewiſſe Faktoren
bildeten die landwirtſchaftlichen Betriebe ſowie die Abhängigkeit der
gegenwärtigen Hochkonjunktur von den Verhältniſſen im Baugewerbe
und in der Automobilinduſtrie. Die Bank rät indeſſen an, ſich durch die
gegenwärtige Bewegung nicht aus dem Gleichgewicht bringen zu laſſen
und die konſervativen Geſchäftsmethoden beizubehalten. Was die Geld=
verhältniſſe
anlangt, ſo meint das Inſtitut, daß die Zeit abnormer
Flüſſigkeit, wie ſie in den letzten Jahren beobachtet wurde, anſcheinend
vorbei ſei. Indeſſen wären keine Anzeichen vorhanden, die auf irgend=
welche
tiefergehenden Kreditanſpannungen hindeuteten. Es ſei wohl
möglich, daß die Betriebsmittel für die Spekulation vorübergehend
eine Einſchränkung erfahren, dagegen beſtände vorausſichtlich keine Ge=
fahr
, daß Geld für geſchäftliche Zwecke eine Verknappung erfahren dürfte.
Viehmärkte.

Darmſtädter Viehmarkt vom 7. Oktober. Aufgetrieben waren: 10
Ochſen, 112 Kälber, 28 Schafe, 1 Ziege. Der Preis betrug pro Pfund
für Großvieh 5060, für Kälber 7090, für Schafe 3540 Pf. Der
Marktverlauf war bei Großvieh Ueberſtand, bei Kälbern und Schafen
geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 7. Oktober. Zum heutigen Kleinvieh=
markt
waren zugeführt und wurden per 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt:
36 Kälber 7484, 37 Schafe 3446, 145 Schweine 7075, 755 Ferkel
und Läufer pro Stück 1446 Mark. Marktverlauf: Mit Kälbern
mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln
und Läufern mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 7. Oktober. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 90 Rindern, 668 Kälbern, 1108 Schafen und
387 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
vergangenen Woche waren 8 Kälber weniger angetrieben, dagegen
ſtanden 414 Schafe und 196 Schweine mehr zum Verkauf. Bezahlt
wurde pro Zentner Lebengewicht: Kälber b) 8692, c) 7685, d) 70
bis 75; Schafe a) 4045, b) 3339, c) 2832: Schweine von über
3. Zentnern Lebendgewicht 7881. von 240300 Pfund 7981, von 200
bis 240 Pfund 8082 von 160200 Pfund 7881, von 120160 Pfund
7478. Marktverlauf: Kälber und Schafe werden bei lebhaftem Han=
del
ausverkauft, Schweine hinterlaſſen bei langſamem Handel etwas
Ueberſtand. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Ochſen= und Rindfleiſch 1. Qual. 9298, 2. Qual. 8590, Bullenfleiſch,
8590, Kuhfleiſch 1. Qual. 7585, 2. Qual. 6070, 3. Qual. 3555.
Kalbfleiſch 1. Qual. 105120, 2. Qual. 8595, Hammelfleiſch 8088.
Schweinefleiſch 9098. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch: Vorderviertel 53
und Hinterviertel 58.

Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 7. Oktober. Die Börſe verkehrte
in ruhiger, aber ſtetiger Haltung, da nahe Ware infolge der hohen
Seefrachten fortgeſetzt geſucht bleibt. Man nannte gegen 12½ Uhr:
Weizen inl. 29,2529,50, ausl. 3132,50, Roggen inl. 23,2523,50,
Hafer inl. 1819, ausl. 1922. Braugerſte 24,7528,50, Futtergerſte
19,5020,50, Mais 19,2519,50, Weizenmehl 41,7542, Brotmehl 31,75,
Roggenmehl 3334,25, Weizenkleie 9,259,50, Biertreber 15.
Frankfurter Produktenmarkt vom 7. Oktober. Am hieſigen Pro=
duktenmarkt
war die Tendenz weiter ſchwach bei ſtillem Geſchäft. Futter=
mittel
dagegegen waren begehrt und im Preiſe feſter, während Roggen,
Weizen und Weizenmehl um 25 Pfg. im Preiſe nachgaben. Man notierte
Weizen 28,5028,75, Roggen 22,75, Sommergerſte 23,5028, Hafer inl.
18,5019, Mais 18,7519, Weizenmehl 41,2542,75, Roggenmehl 3334,
Weizenkleie 9,7510, Roggenkleie 10,50.
Berliner Produktenbericht vom 7. Oktober. Die Geſchäftstätigkeit
im Berliner Produktengeſchäft bleibt angeſichts der geringen Zufuhr
aus dem Inlande, für Brotgetreide recht klein. Das vorliegende
Material findet ſowohl in prompter als auch Zeitware zu wenig ver=
inderten
Preiſen Aufnahme, doch war der Unterton der Börſe leicht
ſchwächer. Auch der Export will ſich noch immer nicht entwickeln, da die
hohen Frachten wenig Nutzen laſſen. Gerſte iſt in mittleren und geringen
Sorten angeboten, hat aber nur in guten Sorten Nachfrage. In Hafer
ſind die Offerten knapp. Für Mais fanden vereinzelte Cifankäufe ſtatt.
Mehl iſt in Weizenmehl ſehr ſtill, Roggenmehl aus der Provinz geſucht.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 7. Oktober. (Priv.=Tel.),
Weizen: Der Markt zeigte anfangs eine abgeſchwächte Haltung auf
ſchleppende Exportnachfrage. Als aber der Winnipeger Markt feſtere
Haltung meldete und aus Kanada ungünſtige Witterungsberichte ein=
trafen
, konnte eine Erholung eintreten. Die Termine ſchließen mit
Aufbeſſerungen bis zu 1 C.
Mais: Günſtigere Witterungsberichte, große Farmbewegung und
Liquidationen riefen zunächſt eine Abſchwächung hervor. Dann erfolg=
ten
Baiſſedeckungen in Uebereinſtimmung mit der Weizentendenz. Die
Termine zeigen leichte Rückgänge.
Hafer: Der Markt zeigte eine ziemlich feſte Haltung bei relativ
geringen Umſätzen.
Kaffee: Andauernde Liqnidationen hatten im Verein mit niedrigeren
braſ. Forderungen eine Abſchwächung zur Folge, wozu der ſchleppende
amerikaniſche Konſum noch beitrug. Die Termine gaben 3035 Pkt.
nach.
Zucker: Deckungskäufe und zurückhaltenderes Kubaangebot bewirkten
anfangs eine Befeſtigung. Dann trat eine Abſchwächung ein auf Kauf=
reſerve
der Raffinerien.
Kakao: Käufe des Auslandes verurſachten eine ſtetige Eröffnung.
Auch rechnet man jetzt mit einer ſtärkeren Kaufluſt der Fabriken. Der
freundliche Anfang übertrug ſich dann auf die geſamte Markttendenz,
ſo daß die Termine bis 15 Pkt. gewannen.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Nachfrage nach dem geſtern in New York aufgelegten Teil der
hamburgiſchen Staatsanleihe war ſo groß, daß die Bankhäuſer bereits
10 Minuten nach Eröffnung die Zeichnung ſchließen mußten. Die An=
leihe
iſt, ſoweit bisher überſehen werden kann, etwa 20mal überzeichnet
worden.
Nach der Journée Induſtrielle iſt die Produktion der franzöſiſchen
Eiſen= und Stahlinduſtrie in den letzten Monaten ſtändig im Anwachſen.
Die Gold= und Silbermünzenankäufe der Bank von Frankreich
haben in der erſten Woche vom 27. September bis 2. Oktober die
Summe von rd. 161 Mill. Fr. erreicht. In dieſe Summe ſind ſämtliche
von der Bank im ganzen Lande durchgeführte Ankäufe einbezogen.
Nach einer Agenturmeldung aus Brüſſel hofft man in politiſchen
und Bankkreiſen, den belgiſchen Franken auf dem Stand von
160 gegenüber dem Pfund Sterling ſtabiliſieren zu können.
Die fünfte Londoner Verſteigerungsſerie gelangte mit dem geſtrigen
Verſteigerungstage zum Abſchluß. Am letzten Tage kam ein Angebot
von insgeſamt 9500 Ballen unter den Hammer. Das geſamte Angebot
des letzten Verſteigerungstages wurde flott geräumt. Deutſchland war
bis zuletzt mit der ſtärkſte Abnehmer.
Der Londoner Goldpreis beträgt ab 6. 10. für eine Unze Feingold
84 sh 111/s d, für ein Gramm Feingold demnach 32,7656 pence.
Die däniſche Staatskaſſe hat von einem holländiſchen Finanzkonzern
eine Anleihe von 10 Mill. Gulden erhalten, wofür ſtattliche Wohnungs=
obligationen
in einem Betrage von 15 Mill. Kr. geliefert werden. Die
Obligationen ſind mit 5 Prozent verzinslich. Sie lauten ſowohl auf
däniſche Kronen wie auf holländiſche Gulden und werden zu einem Kurs
von 93½ Prozent übernommen.
Im Revaler Landwirtſchaftsminiſterium iſt ein Geſetzentwurf aus=
garbeitet
worden, der die Rückerſtattung der auf den enteigneten Lände=
reien
gelegenen induſtriellen Unternehmungen an die früheren Beſitzer
vorſieht, ſoweit dieſe Unternehmungen nicht rein landwirtſchaftlichen
Charakter tragen.
Wie gemeldet wird, hat die Ruſſiſch=Aſiatiſche Bank offiziell ihren
Bankrott erklärt. Die Paſſiven betragen 5 Mill. Lſtrl. In dem her=
ausgegebenen
Bericht wird der Verluſt auf Preisſenkungen von Silber
auf dem chineſiſchen Markt zurückgeführt.
Die Ckonomitſcheskaja Shin meldet, daß zwiſchen Leningrad und
Lübeck regulärer Paſſagier= und Frachtverkehr, der ſeit 1914 unter=
brochen
iſt, wieder aufgenommen wird. In der erſten Zeit werden die
Dampfer der Schiffahrtsgeſellſchaft Lübecklinie zweimal im Monat
verkehren.
Die Jsweſtija melden, daß eine geologiſche Expedition unter der
Leitung des Prof. Dobrowolſki in den Bergen unweit des Dorfes
Dachowskaja im Bezirk Maikop (Kaukaſus) ein gewaltiges Lager von
nickelhaltigem Geſtein und Eiſenerz entdeckt habe.
Der Aufſichtsrat des ſehr bedeutenden New Yorker Manufakturen=
Engros=Konzerns Claflins Inc., der einen letzten Jahresumſatz von
30 Mill. Dollar hatte, beſchloß die freiwillige Liquidation des Unter=
nehmens
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Seite 12

Freitag, den 8. Oktober 1926

Nummer 229

Der Flurſchütz.
Roman von Alfred Bock.
18)
(Nachdruck verboten)
Glückſelig ſah ſie vor ſich hin. Zaghaft ergriff er ihre Hand.
Dieſen Morgen, ſprach er, ſei er mit dem Fünfuhrzug gekom=
men
und direkt zu den Bäckersleuten gegangen, nicht anders
denkend, ſie diene noch dort. Wie er gehört, habe, ſie ſei bei
ſeinem Vater in Eſchenrod, habe er gemein, ihn treffe der
Schlag. In einer Hatz ſei er hergerannt. und das Glück, daß
der Vater außerhalb ſei. So könne er gleich ſein Herz aus=
ſchütten
. Jetzt ſei ihm auf einmal ganz glühnig zumut. Greinen
möcht er vor lauter Freud.
Sie lehnte ſich an die Wand zurück und ihr hübſches Geſicht
war wie verklärt. Was ſie erlebte, war kein Traum, war offen=
bare
Wirklichkeit. Der Jakob, der verlorene Schatz, ſaß leibhaftig
neben ihr. Das war der alte Krollenkopf, und das Schnurrbärt=
chen
gar ſtolz gedreht. Jakob, Jakob! O du Heiland, er war’s.
Hielt ihre Hand und tat ſo lieb. Selig vergaß ſie Groll und
Harm und genoß die Wonne des Wiederſehens.
Was in ihr vorging, verriet der Druck ihrer Hand. Wie ein
warmer Strom gings von ihr aus.
Etz kann paſſieren, was will, ſagte er gerührt, uns zwei
bringt nix mehr auseinander. Guck, wo. mir’s in Holland ſo
ſchlecht gegangen iſt, da bin ich erſt zu Verſtand gekommen. Tag
und Nacht könnt ich verzählen.
Die Erinnerung an überſtandene Leiden wurde in ihm wach,
und er ſprach ſich in bewegten Worten aus.
Von Düſſeldorf bin ich herunter nach Amſterdam. Da war
ein Kamerad von mir. Der ſollt einen Platz für mich ausfindig
machen. Mit der Malerei wars aber nir. Sie hatten überall
Leut genug. Die Holländer haben was los, 8 muß einer ſchon
ein Meiſterſtück liefern, wer denen etwas vormalen will. Deſſent=
wegen
hätt ich ihnen doch was zeigen können! Nu tat ich hier
und dort mich um, krag dir aber ums Leben nix. So mußt ich
in den ſauren Apfel beißen und bei einem Weißbinder in Arbeit
gehn. Da hab ich ein ſchön Stück Geld verdient. Der Weißbinder
ſchrieb ſich Paddenburg und hat auch ganz gut deutſch geſchwätzt.
Etz mußt du wiſſen, das Amſterdam ſteht im Waſſer, die Häuſer
ſind auf Holzwerk gebaut. Man ſollt’s gar nicht für möglich
halten. 1eber dem Waſſer liegt als ein dicker Schwadem. Was
die Holländer ſind, die ſind dran gewöhnt. Mir iſt der Dunſt
auf die Nerven gefallen. Ich tat mich ganz barbariſch wehren.
s half nix. Ich krag das Fieber ſo hitzig, daß ſie mich ins Spital
getragen haben. Da hab ich acht Tag lang nir von mir gewußt.
Dernachert bin ich ſo matt geweſt, daß ſie für mein Leben nir
mehr gegeben haben. Die barmherzige Schweſter hat alsfort
mit mir gebet. Ein’ Sonntag hab ich ſelber gedacht, heut iſts
vorbei. Nu liegt man da und kann ſich nicht rühren, aber im
Kopf rumort’s in einem zu. Und da ſieht man alles genau bis
zurück, wo man ſon kleiner Knibbes war. und was man auf
dem Gewiſſen hat, das ſticht ein akrat wie glühende Nadeln. Den
Schmerz hätt ich zur Not verbiſſen, aber daß ich dich hab ſitzen
laſſen, dadrüber kam ich nicht hinaus. Und hab in mich hinein=
gegreint
und hätt! Gott weiß was drum gegeben, wann du ſell

bei mir geweſen wärſt. Dernachert bin ich eingeſchlafen. Und
die Schweſter hat gemeint; der wacht nimmer auf. Die Nacht
und den Tag drauf lag ich wie tot. Ich muß aber doch noch
Kraft gehabt haben, dann Montag gegen Abend bin ich lebendig
geworden. Von der Stund an, kann man ſagen, war ich kuriert.
Nu haben ſie mich noch ein paar Wochen aufgefüttert, dann
haben ſie mich geſund geſchrieben. Der Paddenburg wollt mich
gleich wieder nehmen. Ich hatt aber, keine Ruh im Leib bin
ſtante pe auf die Eiſenbahn und bin durchs Rheiniſche heim=
gefahren
.
Sie war ſeiner Erzählung mit geſpannter Aufmerkſamkeit
gefolgt. Da er von ſeiner ſchweren Erkrankung ſprach, floſſen ihr
heiße Tränen. Er hatte ſchrecklich viel ausgehalten, hatte ge=
wißlich
all ſeine Sünden gebüßt. Und ein guter Menſch war er
doch! Denn als er mit dem Tode rang, hatte er noch an ſeine
Chriſtine gedacht.
Mit dem Blick beſorgter Liebe ſah ſie ihn an.
Etz merk ich erſt, wie blaß du biſt. s hat dich geherigd mit=
Aarrie
Er meinte, er habe ſich völlig erholt und ſpüre die alte Kräf=
tigkeit
. Sie brauche ſich keine Gedanken zu machen. Jetzt ſei
die Reihe an ihr, zu erzählen. Er könne es noch gar nicht faſſen,
daß ſie hier bei ſeinem Vater diene, da müſſe ein Wunder ge=
ſchehen
ſein.
Nun gab ſie ihm getreulich Bericht, wie ſich alles zugetragen,
wie ſie die Zeit her ſündlich geſchwiegen und ſtündlich auf ſeine
Rückehr gehofft. Seit Faſtnacht habe er nicht mehr geſchrieben.
Da habe ſein Vater geglaubt, er ſei übers Waſſer, und habe
ihn gänzlich aufgegeben. Indes habe ſie ſtill ihre Arbeit getan
und nicht nach rechts und nach links geguckt. Der Flurſchütz ſei
aber gar liebreich geweſen, und was ſie voll Schrecken voraus=
geſehen
, das habe ſich geſtern abend, ereignet; er habe um ſie
angehalten. Dieweil ſie’s ihm nun verreden mußte, habe er’s
mühſam hinuntergewürgt und ſei in Erbitterung fortgegangen.
Seit geſtern habe ſie ihn nicht mehr geſprochen, doch ſei’s ihr
ernſtlicher Vorſatz geweſen, heute Abbitte bei ihm zu tun, daß
ſie verheimlicht, wer ſie ſei und alſogleich Adjes zu ſagen.
Mit weit aufgeriſſenen Augen hatte Jakob zugehört. Nun
ſprang er von Sorge und Furcht ergriffen auf. Ein Reumütiger
war er heimgekehrt, begangene Schuld zu ſühnen. Chriſtine
hatte ihm verziehen, hatte ihm die Treue gewahrt. Würde ſein
Vater ſich verſöhnen, da er als Nebenbuhler vor ihn trat? Er
kannte des Mannes Sinnesart. Erfuhr der die Wahrheit, ge=
riet
er in Flammen. Er würde ſich bei Gott nicht getrauen, den
Wütenden zu beſänftigen. Vielleicht, daß es der Chriſtine ge=
lang
. Auf der Heimfahrt hatte er ſich vorgeredet, ſobald er mit
ſeinem Mädchen einig, wollten ſie hurtig Hochzeit halten. Bei
ſeinem Lehrherrn dem Weißbinder Möhl, hatte er einen Stein
im Brett. Der Alte war wohlhabend und kinderlos. Gern
möglich, daß er ihm ſein Geſchäft verkaufte, dafern der Flur=
ſchütz
den Beutel zog. Dann trieb man die Weißbinderei nur
nebenher, die Hauptſache war die Dekorationsmalerei. Ein
reicher Mann würde ſich auch wohl finden, der ſich eine feine
Villa bauen ließ. Da wollte er Wände und Decken bemalen,
daß die ganze Stadt zuſammenlief. Und die Rede ging von
Mund zu Mund: Das iſt das Werk von Jakob Schwalb, ſo leicht
macht ihm das keiner nach. Und die Leute kamen von außer=

halb, die Arbeit des jungen Meiſters zu ſehen, und waren alle
des Lobes voll. Er aber gelangte zu hohen Ehren und erfüllte
das Land mit ſeinem Ruhm.
An dieſen Phantaſtereien hatte er ſich förmlich berauſcht
und Luftſchlöſſer über Luftſchlöſſer gebaut. Jetzt war er aus
allen Himmeln gefallen und den Tatſachen gegenüber mutlos
und ſchwach.
Insgeheim freute ſich Chriſtine ſeiner Niedergeſchlagenheit,
dieſe galt ihr als untrügliches Zeichen, daß er ſeines Leicht=
ſinns
ledig, ein andrer Menſch geworden ſei. Ihr weiches Herz
wollte überwallen, doch hielt ſie an ſich und ſprach zur rechten
Zeit ein verſtändiges Wort.
Guck, Jakob, man muß alles von zwei Seiten betrachten.
Dein Vater tut nix unverſonnen und hat ſich das gründlich über=
legt
. He ſteht in voller Mannhaftigkeit und braucht ſein Leben
nicht zu verfetzen. Auf dich hat er keine Gedanken mehr geben.
und wann er ſich wieder verheiraten will, kanns ihm, weiß
Gott, keins übel nehmen. Etz kann er meine Abſag gar nicht
bekappen. He ſagt ſich, er braucht bloß die Hand auszuſtrecken
und hat an jedem Finger eine und s iſt auch ſo. Dann die
Mannsleut, die’s mit den Mäderchen ehrlich meinen, die ſind
barbariſch rar heutzutag.
Sie hielt inne und ſah ihn bedeutungsvoll an. Er trat ans
Fenſter, ſeine Verlegenheit zu verbergen.
Weil wir gerad davon ſchwätzen, fuhr ſie fort, ich müßt
ja falſch ſein, wann ich dir’s nicht ins Geſicht ſagen tät, wie du
dich an mir verſündigt haſt. Etz ſein’s bald zwei Jahr, daß du
fortgemacht biſt. Sell hab ich gedenkt, du müßt mich kennen, daß
ich mich vor dir nur aufgeneſſelt hab und ſonſt vor keinem mehr
auf der Welt. Ja, ſein dann die Weibsleut allegar liederlich,
daß kein Mannsbild ſo was glauben darf? Guck, wärſt du nicht
ſo treulos geweſt, das Bubchen, hätt mir nir gemacht. So hoch
hätt ich mein Kopf getragen!
Sie ſtand auf, und eine entſchiedene Haltung hob ihre
ſchlanke Geſtalt. Unwillkürlich wandte er ſich um, und ihre Blicke
begegneten ſich.
Chriſtine. bekannte er offenherzig, ich bin kriminaliſch
ſchlecht geweſt.
Du haſt keine Ahnung, ſprach ſie weiter, und ihre Stimme
dämpfte ein ſchmerzlicher Klang, wie mir’s geweſt iſt in den
zwei Jahr. Guck, wann eins ein Metzgermeſſer nimmt und
ſtößt mir’s akrat in die Bruſt, 8 kann nicht ſo weh tun wie mein
Braſt. Und daß dus nur weißt, ich hab dich verflammt und ver=
flucht
und ſetzte ſie ſchamhaft errötend hinzu hab mich
während dabei erwiſcht, daß ich dich doch noch lieb haben tat.
Er zog ſie beſeligt an ſeine Bruſt und beteuerte:
So wahr Gott im Himmel iſt, ich mach’s wieder gut.
Das hoff ich, ſprach ſie vertrauensvoll.
Eine Weile genoſſen ſie ſtumm ihr Glück, dann ſagte er:
Ich hab mir das ſo ausgedenkt, du ſoll’ſt zuerſt mit dem
Vater reden.
Jakob, ich denk, wir reden beidſammen.
Er runzelte die Stirn.
Ich fürcht halr, er wird kollerig.
Dein Vater iſt kein unguter Mann.
Ja ſchon, aber wo ich ſo jähling komm. und auf den
Stutzer noch unſer Sach.
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Nummer 279

Freitag, den 8. Oktober 1926

Geite 15

Zum 100. Todestage
des Gründers der Krupp=Werke
Als vor nunmehr 100 Jahren der Inhaber der kleinen
Gußſtahlfabrik Krupp in Eſſen, ein angeſehener Eſſener Bürger
und vordem Stadtrat dieſer Stadt, am 8. Oktober 1826 noch
nicht 40 Jahre alt die Augen ſchloß und einen Betrieb hinter=
ließ
, der etwa ſechs bis zehn Arbeitern Brot gab, ahnte wohl
weder die Familie noch ſonſt ein Menſch, daß dieſe beſcheidene
Gründung dereinſt weltumſpannend werden würde, und daß mit
dem Nawen Krupp der Name Deutſchlands in der ganzen Welt
bekannt, geachtet und gefürchtet werden würde.
Noch nicht 14 Jahre alt war der älteſte Sohn Friedrich
Krupps, aber die Mutter übernahm mit dieſem Sohn Friedrich
Alfred und den wenigen treuen Angeſtellten die Weiterführung
und den Ausbau des Betriebs. Als Alfred Krupp erwachſen
war, begann er mit eier Tatkraft, die einzigartig daſtand, das
väterliche Werk auszubauen. Als es ihm gelang, die Fabrikation
von Werkzeug= und Gußſtahl aufzunehmen, begann der gewaltige
Umſchwung, der in wenigen Jahrzehnten weltbedeutend werden
ſollte.
Wenn heute auch, nachdem durch den Verſailler Frieden die
Firma Friedrich Krupp, Aktiengeſellſchaft, gezwungen war, Werte
von weit über 100 Millionen Goldwark, die in erſter Linie der
Kriegsfabrikation galten, zu vernichten, und dadurch der Rieſen=
betrieb
vorübergehend ſehr ſtark eingeſchränkt werden mußte, ſo
bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß bis zum Zuſammenbruch
nach dem Weltkriege Deutſchland in dieſer Firma ein Induſtrie=
werk
beſaß, wie es die Welt kein zweites Mal beſitzt, das vor=
bildlich
war in ſeinen techniſchen Einrichtungen und auch in den
ſozialen ſeines Rieſen=Arbeiter= und =Angeſtelltenheeres, das
an 40 Weltſtaaten Kriegsmaterial lieferte und daneben außer=
ordentliche
Verdienſte auf dem Gebiete des Eiſenbahn= und ſon=
ſtigen
Verkehrsweſens ſich errang.
Heute iſt die Kruppſche Kriegswaſchinenfabrik mit allem,
was der Fabrikation der Kriegswerkzeuge zu dienen hatte, voll=
ſtändig
umgeſtellt auf Friedensbetrieb, und wenn das Heer der
Arbeiterſchaft noch lange nicht annähernd den Vorkriegsſtand er=
reicht
, ſo ſind doch hier die Anlagen gegeben, wenn die Zeit ge=
kommen
ſein wird, wieder einen gigantiſchen, weltumſpannenden
deutſchen Fabrikbetrieb erſtehen zu laſſen, der auch in der Frie=
densfabrikation
den Namen Deutſchlands tragen und tragbar er=
halten
wird.
Ein Jahrhundert iſt ſeit dem Tode des Gründers der Krupp=
werke
verfloſſen. Wir Deutſchen haben allen Grund, dieſen Tag
nicht ohne Gedenken vorübergehen zu laſſen und uns in Erin=
nerung
zu rufen, welche Bedeutung die Firma Friedrich Krupp,
Aktiengeſellſchaft, für das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben hatte
und heute noch hat.
Das Kruppſche Gußſtahlwerk war das größte Deutſchlands
und war gleichzeitig die bedeutendſte Geſchützfabrik der Welt.
Zu den Kruppwerken gehörten neben der Gußſtahlfabrik Eſſen
die Zweigniederlaſſungen Gruſonwerk in Magdeburg=Buckau,
Germaniawerft Kiel, Stahlwerke Annen (Weſtfalen), weiter die
Hochofenanlagen bei Rheinhauſen, Duisburg, Neuwied und
Engers, die Eiſenhütten bei Sayn mit Schienenfabrik und Eiſen=
gießerei
, die Kohlenzechen Hannover, Hannibal und Sälzer
Neuag, über 500 Eiſenſteingruben, darunter 11 Tiefbaue mit
vollſtändigen maſchinellen Anlagen. Die Kruppwerke waren
weiter beteiligt an Eiſenſteinbrüchen in Niederſpanien, ſie verfüg=
ten
über Kalkſteinbrüche, Ton= und Sandgruben. Die Geſchütz=
fabrikation
vom kleinſten bis zum größten und ſchwerſten
Kaliber machte die Anlage von muſtergültig eingerichteten
Schießplätzen erforderlich. So beſaß die Firma einen faſt
17 Kilometer langen Schießplatz bei Meppen, einen kleineren bei
Tangerhütte, ſie beſaß außerdem eine Seereederei in Rotterdam.
Als der älteſte Sohn des Gründers, Alfred Krupp, am
14. Juli 1888 ſtarb, waren unter ſeiner Führung des Werkes
die von dem Vater übernommenen ſechs Arbeiter zu einem Heer
von 17 000 Arbeitern angewachſen. Bei Kriegsausbruch zählte
die Arbeiterſchaft der Kruppwerke rund 70 000, einſchließlich
über 8000 Beamte. Hiervon entfielen allein faſt 40000 auf das
Gußſtahlwerk in Eſſen. Die Eſſener Arbeiterſtadt, eine vorbild=
liche
Einrichtung der Firma, iſt in der ganzen Welt bekannt und
für viele Rieſenbetriebe des Auslandes Vorbild geweſen.
Als es der Firma Friedrich Krupp, A.=G., im Jahre 1843
zum erſten Male gelang, Gewehrläufe zu fabrizieren, hat der
damalige preußiſche Kriegsminiſter dieſe erſten Fabrikate, die den
Weltruhm der Firma begründen ſollten, nicht einmal einer
Prüfung wert gehalten. Krupp mußte ſich, wie ſo viele deutſche
Erfinder, an das Ausland wenden, und der franzöſiſche Kriegs=
miniſter
Soult war es, der die hervorragende Qualität der
Kruppſchen Gewehre erkannte. Im Jahre 1847 wurden von der
Firma Krupp die erſten Geſchützrohre aus Gußſtahl hergeſtellt,
die dann den Hauptzweig der Fabrikation, nach einem unge=
ahnten
Ausbau und ſtändiger Verbeſſerung des Materials und
der Konſtruktion, werden ſollte. Um dieſe Zeit übernahm Alfred
Krupp die alleinige Leitung der Firma, und nun war dem
Tatendrang dieſes genialen Mannes und ſeines Mitarbeiter=
ſtabes
keine Grenze geſetzt. Das von ihm eingeführte Beſſemer=
Verfahren war für die geſamte Stahlwarenfabrikation von einer
Bedeutung, deren Größe uns heute kaum noch zum Bewußtſein
kommt. Sie umfaßt alle Fortſchritte auf dem Gebiete des Land=
und Seeverkehrsweſens und aller Induſtrieunternehmungen, die
auf maſchinellen Großbetrieb eingeſtellt ſind.
Fortgeſetzte Neuerfindungen und Verbeſſerungen in Eiſen=
bahnmaterial
, vor allem in der Kanonenfabrikation, führten zu
Reſultaten, die im Weltkrieg ihre gewaltigſte Entfaltung er=
fuhren
, ſo daß eigentlich erſt hier die Welt, und vor allem auch
wir Deutſche, einen tieferen Einblick in die Größe und Bedeu=
tung
der Kruppſchen Unternehmungen gewannen. Was allein

noch während des Weltkrieges an der Neuherſtellung von Rie=
ſengeſchützen
und ſtetig verbeſſerter Munition geleiſtet wurde, iſt
noch in aller Erinnerung. Die Aufnahme der Panzerplatten=
fabrik
und die gleichzeitige Uebernahme der Germaniawerke in
Kiel ermöglichte der Firma Friedrich Krupp, A.=G., im eigenen
Betrieb vollſtändig ausgerüſtete Kriegsfahrzeuge Herzuſtellen.

Oben: Die Kruppwerke im Jahre 1819.
In der Mitte: Alfred Krupp, der Sohn Friedrich Krupps,
der die von ſeinem früh verſtorbenen Vater geerbte kleine Fabrik
zu der bedeutendſten Gußſtahlfabrik der Welt entwickelte.
Unten: Das Stammhaus der Familie Krupp, die ſogenannte
Waldmühle in Eſſen.

Denkmal Friedrich Krupps
in der Ehrenhalle des Kruppſchen Hauptverwaltungsgebäudes.
Daneben wunde eifrigſt auch an der Fabrikation von Friedens=
maſchinen
gearbeitet. Die Firma ſtellte her: Eiſenbahnmittel
jeglicher Art, Stahlformguß= und Schmiedeſtücke für den Schiffs=
bau
, Walzfabrikate, Stahl= und Eiſenbleche für Keſſel, beſondere
Spezialſtahle, die heute noch Fabrikationsgeheimnis der Firma
ſind, Werkzeugſtahle, Hartſtahl und ſeit Jahren auch den berühm=
ten
, nicht roſtenden Stahl.
Die Wohlfahrts= und ſozialen Einrichtungen der Firma
Krupp waren, wie oben bemerkt, ſtets muſtergültig, ſie hielten
mit dem Ausbau der Werke Schritt und waren ſtets eine be=
ſondere
Fürſorgeaufgabe der Firmenleiter. Die verſchiedenen
allein zur Gußſtahlfabrikation gehörigen Arbeiterkolonien boten
vielen Tauſenden von Familien Wohnung. Dazu gehören Kon=

ſumanſtalten, eigene Bäckereien, Mühlen, Schlächtereien, Schnet=
der
= und Schuhmacherwerkſtätten uſw. uſw. Die in dieſen eigenen
Betrieben erzielten Ueberſchüſſe kamen reſtlos den Arbeitern
wieder zugute durch alljährliche Verteilung in Form von Rabatt
und dergleichen. Selbſtverſtändlich verfügen die Kruppſchen
Arbeiterſtädte über eigene Krankenhäuſer, Erholungsſtätten,
Bäder, Haushaltungs= und Induſtrieſchulen, Krankenhilfs= und
Arbeiterpenſionskaſſen uſw. Daneben ſind Bauten und Einrich=
tungen
geſchaffen zur körperlichen und geiſtigen Erholung der
Arbeiter und Angeſtellten, u. a. eine Bibliothek von faſt hundert=
tauſend
Bänden, und vieles andere.
Friedrich Alfred Krupp, dem die Firma ihre weltumſpan=
nende
Ausdehnung verdankt, ſtarb am 22. November 1902 als
Wirkl. Geheimrat, Ehrenbürger der Stadt Eſſen, Mitglied des
Preußiſchen Herrenhauſes und des Staatsrates, 1904 wurde ihm
in Kiel von der Meiſterhand von Haverkamps ein Bronzeſtand=
bild
errichtet. Die alleinige Erbin der geſamten Werke war
ſeine älteſte Tochter, Bertha Krupp, die ſpäter den preußiſchen
Legationsrat von Bohlen und Halbach ehelichte, der der heutige
Inhaber, bzw. Vorſitzende der Aktiengeſellſchaft der Firma iſt,
deren Gründung teſtamentariſche Beſtimmung Friedrich Alfred
Krupps war, in der Form, daß ſämtliche Aktien im Beſitze der
Familie Krupp bleiben.
Wie erinnerlich wurde während des Ruhrkampfes Krupp v.
Bohlen und Halbach von den Franzoſen verhaftet und zu
fünfzehn Jahren Kerker verurteilt, ſpäter aber wieder frei=
gelaſſen
.
Möge dem bedeutendſten deutſchen Induſtrieunternehmen
nach ſeiner Umſtellung auf Friedensfabrikation die gleiche Be=
deutung
beſchieden bleiben und der Ausbau zur einſtigen Größe
wieder ermöglicht werden, zum Beſten des geſamten deutſchen
Wirtſchaftslebens.
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von der Pfalz. O 6.15: Fichtes Schriften Der geſchloſſene Han=
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beſpr. von E. Br. Haizmann. O 7.15: Anna Blos: Karoline von
Schlegel=Schelling. O 8: Das Violinkonzert des 18. u. 19. Jahrh.
6. Soliſt: Max Menge, Hamburg. Philh. Orch. Koeßler: Paſſa=
caglia
=Konzert. Brahms: Konzert D=dur op. 77. Anſchl.:
Unfreiwilliger Humor. Mitw.: P. Enderling, Dr. Elwenſpoek,
E. Stockinger, Rundfunkorch. O 10: Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 8. Okt. 4: Anna Drewitz: Die verſchiedenen Fuß=
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und ihre Behandlung. O 4.30: Nachmittagskonzert der
Funkkapelle. O 6.30: Dr. Kochs: Behandlung ſelbſtgekelterter
Obſt= und Beerenweine. O 7: G. Hausdorf: Erwecken des Kunſt=
ſinnes
auf der Reiſe und durch die Natur. O 7.25: Dr.
Schirokauer: Sprache und Dichtung. O 7.55: Prof. Dr. Marcuſe:

Wiſſenſchaftliche Grundtagen der Luftſchiffahrt in allgemeiner Dar=
ſtellung
. O 8.30: Reichsminiſter Dr. Külz: Auslandsdeutſchtum
und Heimat. O 9: Hinter der Faſſade der Wirklichkeit. Eſſays
von Leo Lania. Gel. v. Verfaſſer. O 9.30: Das Lied‟;
Deutſches Rokoko. Von der edlen Muſic. Reichardt: Die Liebe.
Das Löſegeld. Luiſe Reichardt: Hoffnung. Zelter: Ständchen.
Haydn: Paſtorella. Himmel: An Alexis. Mozart: Abend=
empfindung
. Das Veilchen. Warnung. (Elſe d’Heureuſe, Sopran.)
O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach).
Stettin. 8.30: Unterhaltungsmuſik. Mitw.: Muſikkorps
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Magania vom Bellevue=Th. 15 Darbietungen.
Königswuſterhauſen. Freitag, 8., Oktober. 12: Karl Graef:
Sprechtechnik f. Schüler. O 3: C. M. Alfieri u. v. Eyſeren:
Spaniſch. O 3.30: Karl Graef: Das Atmungsorgan. Die normale
Tiefatmung u. ihre drei Teile. O 4: Dr. Käthe Goebel: Wie
vollzieht ſich die Berufsberatung,O 4.30: Dr. Engelbrecht: Ueber
die neue Reifeprüfungsordnung. O 5: Prof. Dr. Gunkel: Die lite=
rariſche
Bedeutung des Alten Teſtamentes. O 6.30: Miniſterialdir.
Dr. Poſſe: Der deutſch=franzöſiſche Handelsvertrag. O 7: Dr.
Margot Rieß: Die Auffaſſung der Arbeitergeſtalt in der deut=
ſchen
vorimpreſſioniſtiſchen Zeit. O 7.30: Wiſſenſchaftliche Vorträge
tl. Fachzeitſchriften).

Wetterbericht.
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(nach der Wetterlage vom 7. Oktober 1926):
Stärkere Bewölkung und Regenneigung, Nachttemperaturen höher,
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Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton und
Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; für den
Schlußdienſt: i. V. Dr. Eugen Buhlmann; für den Inſeratenteil: Willy Kuble.
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

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Seite 16

Freitag, den 8. Oktober 1926

Nummer 279

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an welchem 26 Darmstädter Vereine beteiligt waren, im Film.

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Jugendliche haben Zutritt

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Große Lustsplelwoche
Maram sieh scheiden lassen?
6 prickelnde Akte voll Tempo, Humor und Spannung
mit Margarete Kupfer, Hermann Picha,
André Mattoni und Colette Brettl.

DerMann ohne Schlaf
5 lustige Akte aus dem Leben eines
Schlafwagenkontrolleurs
In der Hauptrolle: Harry Liedtke
Maly Delschaft, Hanny Weisse, Fritz Kampers.
Die Teilnehmer am
I. Hessischen Sängerbundestest
in Mainz
an welchem 26 Darmstädter Vereine beteiligt
waren, im Film.

Friſchgeſchoſſene

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Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Freitag, 8. Oktober, abends 8½, Uhr
Großes Extra-Konzert
Aus dem Programm:
Kuhlan
Der Erlenhügel
Donizetti
Die Favoritin (Fantasie)
Urbach
Erinnerungen an Mendelssohn
Beethoven
Violin-Solis: a) Romanze, f-dur
b) Gavotte.
Gossec
Täglich nachmittags und abends Konzerte
Sonntags von 111 Uhr Früh-Konzert
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I. Stock
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Freitag, den 8. Oktober 1926
abends 7½ Uhr
Mann iſt Mann.
(Die Verwandlung des Packers Galy Gay
in den Militärbaracken von Kilkog)
Ein Luſtſpiel in 8 Bildern von Bertolt Brecht
In Szene geſetzt von Jakob Geis
Bühnenbilder: Caspar Neher a. G.
Perſonen:
Uria Shelly /4 Soldaten einer Robert Klupp
JeſſeMahoney/Maſch.=Gewehr= Joach. Büttner
abteilung der
Polly Baker ſbritiſchen Armee Walter Bluhm
Jerajah Jip / in Indien. HansEpskamp
Charles Fairchild, genannt
Blody Five, Sergeant . Max Nemetz
Galy Gay, einiriſch. Packer Ernſt Legal
Galy Gays Frau . . . . Käthe Gothe
Herr Wang, Bonze einer
tibetaniſchen Pagode . . HansBaumeiſter
Mah Sing, ſein Mesmer, Richard Jürgas
Leokadja Begbick, Kan=
Beſſie Hoffart
tinenbeſitzerin".
Alice Treff
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Beſſy, ihre Töchter .. Ly Schäfer
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Maggy,)
W. Mahenknecht
Ernſt Rottluff
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Otto Wenke
Soldaten . . . . ) Walter Scharff
Frdr. Jachtmann
Kurt Schüppel
Jacob Schambach
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 6. Bild
Anfang 7½ Uhr
Ende 10 Uhr
Kleines Haus
Freitag, den 8. Oktober 1926
abends 6 und 8 Uhr
Filmvortrag Emil Hilb:
Die Wunderſtadt New York
Preiſe der Plätze: 0.80 bis 2.00 Mk.

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9. Oktober, abends 8 Uhr, im
Vereinshaus (Steinstraße) nicht
im Landestheater. (14539

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Nummer 279

Freitag, den 8. Oktober 1926

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Seite 17

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in die seit 1890 bestehende Firma
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umgewandelt und nach d.
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verlegt und bedeutend erweitert habe.
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Deckbetten
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Grundsatz Großer Umsatz Kleiner Mutzen bleibe ich auch ternerhin treu,
sodaß in meinem Geschätte die Gewähr eines guten Einkauts zu billigen Preisen ge-
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billigen Preisen zu verkaufen, wodurch der gute Ruf meiner Firma gerechttertigt ist.
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ſtehendes
Brennholz aus den Diſtrikten V
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Brunnershegſtück 13, Waldaxtteil 14,15,
Feldhügel 17, Jagen 23, Mörsbacher=
ſchlag
26, 27 29, Im Bogen 28, VI Zin=
keneck
1, 2, Luderplatte 13, 14, 17, Licht=
ſchlag
19, 20, 22, Kühruhe 39, 40, öffent=
lich
meiſtbietend verſteigert:
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Birke, 3 Eſche, 8 Kiefer;
Knüppel, rm: 14,6 Buche, 5,4 Eiche,
221 Birke, 6 Erle, 2 Eſche, 3,7 Fichte;
Stöcke, rm: 47,7 Buche, 34,8 Eiche.
Das Holz ſtammt aus 1925 Ernte.
Es wird gebeten, dasſelbe vor der Ver=
ſteigerung
einzuſehen. Blau unterſtrichene
Nummern kommen nicht zum Ausgebot.
Auskunft durch die Herren Förſter
Bayerer, Forſthaus Krauſe Buche,
Heger, Forſthaus Kalkofen, und Lang,
(14528
Meſſeler Falltorhaus.
Darmſtadt, den 6. Okt. 1926.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.

(ca. 16 Loſe, Matratze)
am Samstag, den 9. ds. Mts., vorm.
10 Uhr, in der ehemal. 6ler Kaſerne
(Beſſungerſtr.) geg. Barzahlung. (14456m
Heſſ. Polizeiamt Darmſtadt
(Abtailung Bereitſchaftspolizei).

Am Montag, den 11. Oktober
1926, nachmittags 3 Uhr, werden auf
dem Rathaus zu Zwingenberg die
nachſtehenden Grundſtücke, im Auftrag
des Heſſ. Amtsgerichts Zwingenberg.
durch das unterzeichnete Ortsgericht
öffentlich freiwillig verſteigert:
a) Grundbuch für Zwingenberg,
Band 4, Blatt 374:
1. Flur 1, Nr. 430, Bauplatz links des
Viehwegs, 272 qm; der darauf er=
richtete
Neubau kommt mit zur Ver=
ſteigerung
;
b) Grundbuch für Zwingenberg,
Band 7, Blatt 561:
2. Flur 1, Nr. 99, Hofreite am Markt=
platz
, 288 qm,
3. Flur 1, Nr. 608, Acker die ſpitzen
Hardtäcker, 1631 am,
4. Flur 1, Nr. 607 Acker daſ., 1725 qm.
5. Flur 1, Nr. 429, Grabgarten links
des Viehwegs, 267 qm.
) Grundbuch für Auerbach, Blatt
125:
6. Flur 5, Nr. 219,5, Acker im Brunnert,
769 qm.
Zwingenberg, den 20. Sept. 1926.
Heſſ. Ortsgericht Zwingenberg.
(14576
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nachm. Zuſammenkunſt Seitersweg,
Eingang der Gärtnerei Roſenhöhe. (14573

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des Werk=
ſtättenbezirks
6 ſoll
im Wege der öffent=
lichen
Ausſchreibung
vergeben werden. Die
Angebotsbogen kön=
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von dem Präſi=
dialbüro
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Reichsbahndirektion
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Nr. 81, gegen Einſen=
dung
von 2,50 RM.
in bar, nicht Brief=
marken
) bezogen wer=
den
. Die Lieferungs=
bedingungen
ſind aus
dem Angebotsbogen
erſichtl. Eröffnungs=
termin
am 20. 10. 26,
vorm. 9 Uhr. (1V14561
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Geſellſchaft
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