Darmstädter Tagblatt 1926


03. Oktober 1926

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Einzelnummer 15 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesfpiegel in Bild und Wort
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Nummer 274
Sonntag, den 3. Oktober 1926.
189. Jahrgang

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D.Sttefeniit iat Aomſcen Sage.
Die gerade Linie der deutſchen Außenpolitik. Vom Ruhrkampf bis Thoiry. Die ewig
Geſtrigen. Antwort an Poincaré. Mehr nationales Schweigen. Kampf dem Klaſſen=
kampf
. Bekenninis zum nationalen Liberalismus.

Eröffnung des Parteitages der
Deutſchen Bolfspartei.
Köln, 2. Oktober.
Im großen Saal des Gürzenich eröffnete unter ungeheuerem
Andrang der Parteivorſitzende, Reichsminiſter des Aeußern Dr.
Streſemann, den diesjährigen Parteitag der Deutſchen
Volkspartei. Den erſten Gruß entbot der Parteivorſitzende dem
Deutſchen Reich, dem deutſchen Vaterlande und dem deutſchen
Volke. Hierauf wurde Geheimrat Dr. Kahl zum Präſidenten
des Parteitages gewählt. Präſident Kahl begrüßte den Partei=
tag
und ſprach dem Parteivorſitzenden Dr. Streſemann Dank und
Vertrauen aus. Der Parteitag brachte darauf Dr. Streſemann
lebhafte Ovationen dar. Unter ſtürmiſchem Beifall gedachte Ge=
heimrat
Dr. Kahl des heutigen Geburtstages des Reichspräſiden=
ten
von Hindenburg, den er als Vorbild der reinen Vaterlands=
liebe
, der vollendeten Treue und des heiligſten Pflichtgefühls
feierte. Der Parteitag beſchloß einmütig die Abſendung eines
Glüchwunſchtelegramms. Stürmiſch begrüßt ſprach dann der
Parteivorſitzende
Dr. Streſemann
Uber die politiſche Lage. Der Miniſter führte u. a. aus:
Ich glaube, ich kann vor meinem Gewiſſen ſagen, daß ich
niemals Außenpolitik als Parteipolitik ge=
trieben
habe. Die Deutſche Volkspartei hat jahrelang unter
dieſer Außenpolitik gelitten, und ſie iſt deswegen der ſtärkſten
Befehdung ausgeſetzt geweſen. Sie hat der Popularität die größ=
ten
Opfer bringen müſſen, und ich danke der Partei, der Reichs=
tagsfraktion
und ihrer Führung, daß ſie ſtets in Zeiten ſtärkſten
Dranges die Zuſtimmung zu dem von ihr für ſachlich richtig Er=
kannten
gegeben hat. Ich glaube, man kann ſagen, es gilt
nicht die Außenpolitik der Partei, ſondern nur
eine deutſche Außenpolitik. In ihrem Ziel iſt
ſich die große Mehrheit des deutſchen Volkes
über dieſe Außenpolitik durchaus einig. Ihre
in der Lage, in der wir uns bis zur Stunde befinden, nur Be=
freiung
von den drückendſten Feſſeln ſein, die auf
uns laſten. Dortmund war die erſte Etappe auf dieſem Wege,
Köln iſt die zweite, wir kämpfen um die nächſte. Laſſen Sie mich
einmal unter dieſem Geſichtspunkt
die Abſichten der Außenpolitik
im Zuſammenhang erörtern. Dabei muß ich geſtehen, daß ich oft
die Emrfindung habe, als wenn doch manche Auslaſſung in der
deutſchen Oeffentlichkeit zur deutſchen Außenpolitik nur zu ver=
ſtehen
iſt unter der Ueberſchrift: Wir vergeſſen zu raſch.
(Zuſtimmung.) Wie lange haben wir verſucht, in den erſten
Jahren nach dem Niederbruch überhaupt dahin zu kommen, ein=
mal
den deutſchen Standpunkt vor einer Konferenz vertreten zu
können, anſtatt nur ultimative Drohungen und Befehle von der
anderen Seite entgegenzunehmen.
Es wird und iſt die Tragik jedes Außenminiſters des neuen
Deutſchlands geweſen, daß er zwiſchen der Diskrepanz der großen
Geſchichte des deutſchen Volles und der deutſchen Machtloſigkeit
der Gegenwart ſteht, und dazu kommt, daß auch die Nachkriegs=
zeit
nicht ohne erneute Erſchütterungen und erneute Verluſte vor
ſich ging. Der Ruhrkampf, der mit ſo vielem Idealismus
Lage des deutſchen Volkes in dieſer Nachkriegszeit wurde damals
der Verſuch gemacht, durch Zuſammenfaſſung weiter Kreiſe des
deutſchen Volkes in der Regierung zu beſſeren Verhältniſſen zu
kommen. Ich ſpreche nicht von der innerpolitiſchen Lage der
Gegenwart, aber rückblickend müßte ich ſagen: Achtung jedem, der
damals den Kahn mitbeſtieg, der wahrlich nicht Deutſchland und
ſein Glück trug, und Achtung jedem, der den Mut
hatte, damals die Verantwortung für den Ab=
bruch
des Ruhrkampfes mitzuübernehmen, das
der Anfang für die Politik der Verſtändigung
und Beſſerung geweſen iſt. Jeder, der heute in Deutſch=
große
und mächtige Partei in Deutſchland, die Par=
liche
Illuſion gib uns auch heute! Wer gegen dieſe
Partei anzukämpfen hat, der muß den Mut zur Unpopularität
haben.
Die Verſtändigungspolitik
war unpopulär, und die Schuld lag dabei wahrlich nicht Mächte auszuſchließen, oder ihre Tendenz gegen beſtimmte Mächte
nur am deutſchen Volke, denn die Politik der erſten Nachkriegs=
jahre
gegenüber Deutſchland war die Fortſetzung des Krieges
mit anderen Mitteln. Die pſychologiſche Behandlung des deut=
ſchen
Volkes ließ die Achtung vor ſeiner Geſchichte und ſeiner
Bedeutung vermiſſen. Aber gegen dieſe Situation war mit Trotz
und mit illuſionären Revanchegedanken nicht anzukämpfen. Die
Verſtändigungspolitik fiel uns nicht in den Schoß. Ste langjähriger Tätigkeit ſeinen Poſten verläßt, dem Lordprotektor
mußte erkämpft werden, und bis heute dauert of Germany zu nennen. So töricht das war, ſo töricht ſind
dieſer Kampf an, nicht nur bei uns, auch bei an= alle Behauptungen, als wenn irgendwie
deren Nationen. Die Menſchen der Gegenwart kämpfen Deutſchlands Wirtſchaft oder Politik eine Eng=
dabei
für die große Entwicklung der Völker der Zukunft, ſie
Vergangenheit lenken und aus der Geſchichte nichts lernen kön= einigten Staaten.
nen oder nichts lernen wollen. Die Verſtändigungs=
politik
führte über den Abbruch des Ruhrkamp=l

fes, die Micumverträge und das Sachverſtän=
digengutachten
zur Londoner Konferenz und
dem Dawesgutachten, jenes Abkommen, ſo viel bekämpft,
ſo drückend in ſeinen Verpflichtungen, aber doch ſo ſtark ſich ab=
hebend
von der früher uns gegenüber beliebten Reparations=
politik
, daß es die Erhaltung der deutſchen Wirtſchaft und Wäh=
rung
in den Mittelpunkt ſeines Syſtems ſtellt. Dieſe Politik
führte über die Londoner Konferenz zu dem viel
bekämpften Februarmemorandum, zu dem ich mich
auch heute mit Stolz bekenne, und führte von dieſem Memoran=
dum
und dieſer deutſchen Initiative nach Locarno, von
Locarno nach Genf und von Genf nach Thoiry
Auf dem Wege dieſer Politik liegt die Räumung des
Ruhrgebietes, liegt die Räumung der erſten
Rheinlandzone, auf ihrem Schlußweg liegt die Er=
kämpfung
der deutſchen Souveränität über das
deutſche Rheinland. Im Rahmen dieſer Politik liegt
Deutſchlands Eintritt inden Völkerbund und als
ſtändiges Ratsmitglied in dem Rat der Völker.
Es wäre eme Torheit, die großen polinſchen Realitäten zu
verkennen, die
die Genfer Inſtitution
darſtellt. In Genf iſt ein internationales Forum geſchaffen wor=
den
, das ſchon durch die bloße Exiſtenz, ſeine ſtändig bereit=
ſtehenden
Apparate große Wirkungen ausübt. Die Bedeutung
der regelmäßigen Zuſammenkünfte der Außenminiſter und
führenden anderen Politiker in Genf geht über die Möglichkeit
der Beſprechung aktueller Einzelfragen weit hinaus. Sie be=
gründet
perſönliche Beziehungen, wie ſie früher nicht möglich ge=
weſen
wären. Ich kann nur wünſchen, daß in
Deutſchland mehr und mehr die Erkenntnis Raum
gewinnt, von deren Durchführung die Entwicklung der Zu=
kunft
Europas abhängt. Das iſt der Gedanke einer ver=
nünftigen
Verſtändigung und es iſt nicht nur ein Zu=
fall
, ſondern in dem Weſen der Dinge begründet, daß der Ge=
Methode iſt umſtritten; ob ſie richtig iſt, wird an ihren, danke der Verſtändigung uns auch den beſonderen Zielen der
Erfolgen zu ſehen ſein. Was wir Erfokg nennen müſſen, kann deutſchen Außenpolitik näher bringt. Ich glaube, daß die Tat=
ſache
nicht zu beſtreiten iſt, daß
eine deutſch=franzöſiſche Verſtändigung der Kernpunkt
jeder europäiſchen Verſtändigung und Befriedung
iſt und bleibt. Dieſe Frage iſt das Kernproblem zukünftiger Ent=
wicklung
ohne daß heute jemand zu ſagen vermag, ob in dieſer
Entwicklung die Völker dem Wunſche und dem Willen ihrer
Staatsmänner folgen. Ich glaube an den ehrlichen
Verſtändigungswillen des Herrn franzöſiſchen
Außenminiſter, mit dem mich doch mehrere Jahre des Ver=
handelns
über wichtige Fragen und perſönliche Fühlungnahme
bei Konferenzen verbinden. Für mich ſteht das eine feſt,
daß das neue Deutſchland und ſein Wiederauf=
ſtieg
, von dem wir ſprechen, nur auf dem Frieden
baſiert ſein kann. Er iſt allein die Grundlage
jeder Wiederaufrichtung unſerer Stärke. Wie
aber ſoll dieſer Frieden möglich ſein, wenn ihm nicht vorangeht
oder wenn er nicht begründet iſt auf der Verſtändigung zwiſchen
Deutſchland und Frankreich? Ich ſehe, daß die Wirtſchaft
Schrittmacherin iſt auf einem Wege, der über
Landesgrenzen hinweg große neue Bildungen
ſchafft, der wirtſchaftliche Anomalien der Frie=
begonnen
wurde, ging verloren. In der Periode der ſchlimmſten densverträge beſeitigt. Gerade dieſer Zuſammenſchluß,
von dem vielleicht eine Neuentwicklung europäiſcher Wirtſchaft
ausgehen kann, veranlaßt mich aber auch, Legenden entgegenzu=
treten
, die mit dieſer Tatſache oder die mit der Erörterung von
Beſtrebungen über eine deutſch=franzöſiſche Verſtändigung nicht
übereinſtimmen. Niemals kann es die Aufgabe deut=
ſcher
Wirtſchaftsführer ſein, die übrigens bei all ihren
Beſtrebungen und Verhandlungen in ſelbſtverſtändlichem Ein=
vernehmen
mit ihrer Regierung gehandelt haben, einen Zu=
ſammenſchluß
einzelner Länder im großen In=
duſtriefrieden
herbeizuführen, mit der Spitze
und Tendenz dadurch andere Länder oder Wirt=
land
Außenpolitik zu machen hat, hat zu kämpfen gegen eine ganz ſchaftsmächte niederzukonkurrieren und einen
Kampf einzelner Firmen auf den wirtſchaftlichen Kampf einzelner
tei derjenigen die da im Innern beten: Unſere täg= Staatengruppen zu übertragen. Ich möchte auch hier aus=
drücklich
betonen, daß ſtets England der Bei=
tritt
zu dieſen Vereinbarungen freigeſtanden
hat, daß es Englands eigener Wille war, wenn es nicht teil=
nahm
. Niemals kann es Aufgabe der Wirtſchaftspolitik ſein,
wenn Friede und Verſtändigung Inhalt dieſer Politik ſind,
zu richten. Das gilt ebenſo von dem Berliner Vertrag zwiſchen
Deutſchland und der Sowjetrepublik, wie von den Verhand=
lungen
, die die Bereinigung der Nachkriegspolitik zwiſchen
Frankreich und Deutſchland betreffen.
Früher war es ſehr beliebt in Oppoſitionskreiſen, die deutſche
Außenpolitik als völlig abhängig hinzuſtellen, von England und
dem verehrten engliſchen Botſchafter in Berlin, der jetzt nach
land unfreundliche Politik treiben ſollte oder
treiben könnte. Dasſelbe gilt von unſerem
kämpfen dabei mit den ewig Geſtrigen, die den Blick nur in die Verhältnis zu anderen Nationen, insbeſondere den Ver=

(Fortſetzung auf Seite 2.)

Die Woche.

In derſelben Woche, die durch die bekannte Rede Poincarés
eingeleitet wurde, wurde auch der deutſch=franzöſiſch=belgiſche
Eiſenpakt abgeſchloſſen. Ein eigenartiges Zuſammentreffen. Auf
der einen Seite die Ausführungen Poincarés, die beweiſen, daß
der Vater des Weltkrieges aus dem Gang der Dinge noch immer
nichts gelernt hat, die Ausführungen, welche die Haltbarkeit der
friſch geſponnenen, doch immerhin noch recht dünnen Fäden einer
außerordentlich ſchweren Belaſtungsprobe unterzogen, auf der
anderen Seite die Vollziehung eines weitgehenden Abkommens
zwiſchen der Schwerinduſtrie der beteiligten Länder, deſſen wirt=
ſchaftspolitiſche
Bedeutung kaum überſchätzt werden kann, das
aber auch politiſch die Fortſetzung der Politik von Locarno und
Thoiry zur Vorausſetzung hat. Ueber die Rede Herrn
Poincarés iſt ſchon genügend geſprochen und geſchrieben worden.
Sie rechtfertigt die Skepſis, mit der man bei uns die Entwicklung
der Dinge in Frankreich von vornherein verfolgt hat. Gewiß,
Herr Poincaré hat formell nichts geſagt, was etwa als eine
glatte Desavouierung Briands ausgelegt werden könnte. Herr
Poincaré hat nicht gegen eine deutſch=franzöſiſche Verſtändi=
gung
geſprochen. Trotzdem war ſeine Auffaſſung der Dinge
faſt aus jedem Satz herauszuhören, und Herr Poincaré iſt im=
merhin
Frankreichs Miniſterpräſident. Die Schwierigkeiten, die
einer deutſch=franzöſiſchen Annäherung entgegenſtehen, ſind, wie
wir ſchon früher an dieſer Stelle ausführten, in beiden beteiligten
Ländern ſo groß, daß nur eine von der Richtigkeit ihres Weges
unbedingt überzeugte politiſche Führung ſie aus der Welt zu
ſchaffen vermöchte. Die Schwierigkeiten werden leicht unüber=
windlich
, wenn eine ſo einflußreiche Perſönlichkeit wie der fran=
zöſiſche
Miniſterpräſident planmäßig immer wieder Steine auf
den Weg wirft, unüberwindlich auch ohne daß Bluttaten fran=
zöſiſcher
Militärs im beſetzten Gebiet wie die von Germersheim
die Welt entſetzen und das deutſche Volk in berechtigte Empö=
rung
verſetzen. Die Wahlen des 11. Mai 1924 haben den Poin=
caré
des Ruhrkrieges geſtürzt, weil das franzöſiſche Volk in ſeiner
Mehrheit der Auffaſſung war, daß eine Fortführung ſeiner Poli=
tik
Europa und damit auch Frankreich in den Abgrund ſtürzen
müßte. Dasſelbe franzöſiſche Volk hat Poincaré jetzt zurück=
gerufen
, weil es von ſeiner Energie die Rettung aus dem finan=
ziellen
Zuſammenbruch erhofft. Es iſt eine nicht wegzuleugnende
Tatſache, daß, ſeitdem Poincaré die Zügel der Regierung in die
Hand genommen hat, die Abwärtsbewegung des Franken zum
Stillſtand gekommen iſt. Ob es ſich nur um eine Atempauſe han=

delt oder um eine wirkliche Wendung zum Beſſeren, kann ganz
dahingeſtellt bleiben. Das franzöſiſche Volk ſieht zunächſt in
Poincaré den Retter, und es wäre ſehr bedenklich, wenn man bei
uns in Verkennung dieſer Tatſache die Stärke der innerpolitiſchen
Stellung Poincarés trotz der Zuſammenſetzung der franzöſi=
ſchen
Kammer unterſchätzen wollte. Wir haben ſchon früher
darauf hingewieſen, daß England ſicherlich an einer weitgehen=
den
deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung kein politiſches Inter=
eſſe
hat, um ſo weniger, als die wirtſchaftlichen Folgerungen aus
einer ſolchen politiſchen Entwicklung den Intereſſen der eng=
liſchen
Wirtſchaft geradezu zuwiderlaufen. Das freundliche Echo,
welches die beiden Reden Poincarés in der engliſchen Preſſe ge=
funden
haben, beftärkt nur dieſe Auffaſſung, die an dieſer Stelle
ja ſchon vor einigen Wochen ausgeſprochen wurde.
Betrachtet man die Dinge in dieſem Zuſammenhang, ſo muß
es doch zum mindeſten recht fraglich erſcheinen, ob man bei uns
in Deutſchland Anlaß hat, ſich über die Schaffung des Stahl=
Truſts in dieſem Augenblick zu freuen. Gewiß, ſeine wirtſchaft=
liche
Bedeutung iſt außerordentlich groß, und auch auf die deutſch=
franzöſiſche
Politik wird der Abſchluß des Eiſenpaktes ſicher=
lich
nicht ohne Rückwirkungen bleiben. Aber wie ſchon oben ge=
ſagt
, hat der Eiſenpakt eigentlich eine politiſche deutſch= franzö=
ſiſche
Annäherung zur Vorausſetzung, und es iſt recht
zweifelhaft, ob man gut daran tat, den Eiſenpakt abzuſchließen,
bevor dieſe Vorausſetzung tatſächlich gegeben iſt. Die Vor=
teile
, die Frankreich von einer deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung
erhofft, liegen auf finanziellem und wirtſchaftspolitiſchem Gebiet.
Kann man dieſe Erfolge ſchon vorher ernten, ſo iſt kaum einzu=
ſehen
, was Frankreich uns gegenüber noch zu politiſchen Kon=
zeſſionen
veranlaſſen ſollte. Daß ein kontinentaler Eiſen= und
Stahltruft von der engliſchen und amerikaniſchen Konkurrenz
nicht gerade mit beſonderer Freude begrüßt werden kann, liegt
auf der Hand. Die engliſchen und amerikaniſchen Preſſeſtimmen
dieſer Tage beweiſen es zudem zur Genüge. Daß ſich dieſe Stim=
mungen
in London und Waſhington auch politiſch auswirken
werden, iſt ſelbſtverſtändlich. Ein wirklicher deutſch=franzöſiſcher
Ausgleich würde nicht nur für Deutſchland und Frankreich, ſon=
dern
auch für die meiſten anderen europäiſchen Völker von ſo
erheblicher Bedeutung ſein, daß man angelſächſiſche Verſtimmun=
gen
wohl mit in den Kauf nehmen könnte. Bedenklich würde es
nur ſein, wenn unſer Verhältnis zu England und den Vereinig=
ten
Staaten getrübt würde, ohne daß der angeſtrebte Erfolg,
der deutſch=franzöſiſche Ausgleich, erzielt würde. Auch in der
Politik iſt es gefährlich, ſich zwiſchen zwei Stühle zu ſetzen.
Die Erörterung des deutſch=franzöſiſchen Problems ſteht zur=
zeit
im Vordergrund des politiſchen Intereſſes, und auch in
Livorno, wo der engliſche Außenminiſter mit Herrn Muſſolini
zuſammenkam, dürfte mancherlei darüber geſprochen worden ſein.
Ob dieſe Begegnung allerdings weſentliche politiſche Ergebniſſe
gezeitigt hat, muß zunächſt fraglich erſcheinen. Immerhin ent=
behrt
es nicht des Intereſſes, daß italieniſche Zeitungskommen=
tare
davon geſprochen haben, daß Muſſolini ſich eines engliſchen

geben ſollte.
Die deutſche Außenpolitik iſt unter Führung Dr. Streſe=
manns
erfreulich aktiv. Es liegt auf der Hand, daß dieſe Aktivi=
tät
von den Ländern, für die es vielleicht bequemer war, das
Deutſche Reich lediglich als politiſches Objekt zu betrachten, nicht
immer angenehm empfunden wird. Auch bei dem Abſchluß des
ruſſiſch=litauiſchen Freundſchaftsvertrages wurde davon ge=
ſprochen
, daß dieſer Vertrag eine Spitze gegen Deutſchland ent=
halte
, da er Litauen angeblich den Beſitz Memels gargntiere,

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Geite 2

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Nummer 274

Sollte ſich das beſtätigen, ſo wäre darin allerdings eine Wen=
dung
der ruſſiſchen Politik uns gegenüber zu erblicken, die bei
uns ernſteſte Beachtung finden müßte.
Wir brauchen eine zielſichere, entſchloſſene Außenpolitik, wenn
wir als Volk weiterleben wollen. Eine ſolche Außenpolitik aber
kann nur durchgeführt werden, wenn die innerpolitiſchen Voraus=
ſetzungen
dafür vorhanden ſind. Die Zeit der Parlamentsferien
iſt vorüber, und an Stelle der ſommerlichen Ruhe tritt geſchäftige
Bewegung. In den politiſchen Konventikeln Berlins ſpricht man
wieder einmal von Regierungserweiterung, neuer Regierungs=
koalition
uſw., mehr jedenfalls wie von einer Inangriffnahme
der bedeutſamen Aufgaben, die auch auf innerpolitiſchem Gebiet
ihrer Löſung harren. Wenn es umgekehrt wäre, wäre es beſſer
für das deutſche Volk.
M.

Die Politik von Theirtz
kann nach meiner Ueberzeugung und, wie ich glaube, auch nach der
Ueberzengung des franzöſiſchen Herrn Außenminiſter keine ſolche
Politik ſein, die aus dem Rahmen der allgemeinen Politik mit
dem Ziel der Befreiung und des Wiederaufbaues Europas her=
austritt
. Es bedarf zu ihrer Verwirklichung des=
halb
auch der Beteiligung anderer Mächte und der
Mitwirkung der für die Reparationszahlungen
zuſtändigen Stellen. Dabei denke ich beſonders
auch an die Vereinigten Staaten, die ſeit den Ver=
handlungen
über den Vertrag von Verſailles die wirkliche Be=
friedung
Europas als eines der Ziele ihrer Politik bezeichnet
haben. Ich möchte daher annehmen, daß auch die
Verhandlungen von Thoiry in der Linie der
Politik der Vereinigten Staaten liegen werden.
Es iſt allerdings ein ſchmerzlicher Nachklang zu dieſer Politik der
allgemeinen Befriedung, den ich im Intereſſe der Verſtändigungs=
beſtrebungen
tief bedauere, wenn neuerdings auf der Gegenſeite
von hoher verantwortlicher Stelle in der Oeffentlichkeit wieder
die alte Behauptung von der alleinigen Kriegsſchuld der
Mittelmächte
verkündet worden iſt. Die Aufklärung der Völker iſt
zu weit fortgeſchritten, als daß derartige Be=
hauptungen
noch jetzt gewagt werden dürfen.
(Stürmiſche Zuſtimmung.) Wir brauchen uns umſo=
weniger
zu fürchen, wenn dieBehauptungen ſich
aus einer Stellungnahme zu all dieſen Fragen
erklären, deren faſt zwangsläufige Parteilich=
keit
von aller Welt offen zutage liegt. (Stürmiſcher
Beifall.) Auf dem Friedhof von Arlington hat der große Staats=
mann
, der das größte und mächtigſte Volk der Erde führt, kürz=
lich
zu denſelben Fragen Stellung genommen und geſagt: Nie=
mand
, der die Tatſache unterſucht, kann daran zweifeln, daß es
der wirtſchaftliche Zuſtand Europas war, der die überlaſteten
europäiſchen Länder kopfüber in den Weltkrieg geführt hat,
(Hört! hört!) Ich will mit dieſen Erklärungen hier nicht rechten,
will nicht kritiſieren. Gott gab den Menſchen nicht die Erbennt=
nis
der Wahrheit, er gab ihnen nur das Streben nach Wahrheit.
Wir ſind bereit, uns jedem unparteiiſchen Ge=
richtshof
zu ſtellen, der die Urſache des Welt=
krieges
unterſucht. (Stürmiſcher Beifall.) Die Menſch=
heit
hat ein Recht auf Wahrheit in dieſer Frage
und niemand wird ſich dieſem Wunſche und Recht
der Menſchheit nach einem unparteiiſchen
Schiedsgericht auf die Dauer widerſetzen kön=
nen
. (Anhaltender Beifall.)
Die Diskrepanz zwiſchen denjenigen, die die Freiheit ge=
nießen
, und denen, die ſie erhoffen, tritt beſonders hervor ange=
ſichts
der geſchaffenen europäiſchen Lage.
Die weitere Beſetzung deutſchen Gebietes iſt eine Anoyalie
zur Lage der Völker in Europa. (Stürmiſcher Beifall.) Wer
nicht will, daß die von den Staatsmännern der
Völker gewünſchte Verſtändigung immer wie=
der
aufs neue durch ſchwerſte ſeeliſche Belaſtun=
gen
der Völker aufs Spiel geſetzt werde, der
ſchaffe die Urſachen weg, die überhaupt derar=
tige
Belaſtungen verurſachen.
Es iſt einmal in Bezug auf den 31. Januar von jenſeits des
Ozeans von hoher verantwortungsvoller Stelle das Wort ge=
fallen
: Wir haben die Glocken der Befreiung Kölns auch im
Weißen Hauſe gehört.
Ich möchte meine Ausführungen über die
Außenpolitik ſchließen mit der Hoffnung und
ſagen, daß ſie auch Ausdruck der Erwartung des
deutſchen Volkes ſind, daß bald alle Dome und
Kirchen des Rheinlandes die Freiheit des gan=
zen
Rheinlandes verkünden mögen, und daß
man die deutſche Freude darüber allüberall
hören und verſtehen möge. (Lebhafter Beifall.) Das
iſt nicht das Ende deutſcher Außenpolitik, das
iſt der Anfang zum wahren Wiederaufbau. (An=

Vom Tage.
Der rheiniſche Kreis Schleiden, der bisher im der
belgiſchen Beſatzungszene lag, iſt, einer Korreſpondenzmeldung zufolge,
gemäß einer Vereinbarung zwiſchen dem franzöſiſchen und dem belgi=
ſchen
Oberkommando nunmehr der franzöſiſchen Beſatzungszone zuge=
teilt
und dem Diſwrikt der franzöſiſchen 47. Diviſion in Düren
unterſtellt worden.
Der Gemeinderat von Eupen hat auf Vorſchlag eines
Sozialiſten mit 8 gegen 5 Stimmen beſchloſſen, die franzö=
iſche
Volksſchule von Eupen aufzuheben.
Der belgiſche Finanzminiſter Francqui und der Gonverneur der
Nationalbank Louis Franck ſind in London eingetroffen, wo ſie
mehrere Tage verbleiben werden.
Handelsminiſter Hoover hat eine Enquete über die Bildung des
Europäiſchen Stahltruſts angeordnet, um Klarheit darüber zu ſchaffen,
b dieſes Kartell eine Bedrohung der amerikaniſchen Intereſſen dar=
telle
.
Der Vollzugsausſchuß der Gruben=Gewerkſchaften des
Derbyſhire= und Nottinghamſhire=Bezirks hat be=
chloſſen
, den Mitgliedern die Annahme der letzten Regierungs=
vorſchläge
zu empfehlen.
Die chineſiſche Regierung hat die Filialen der Ruſ=
ſiſch
=Aſiatiſchen Bank in der Mandſchwei und in Chineſiſch=
Turkeſtan beſetzen laſſen. Die chineſiſchen Intereſſen belaufen ſich
auf 500 000 Pfund.
Der Gouverneur von Bengalien hat über Kalkutta den Aus=
nahmezuſtand
verhängt. Der Grund zu dieſer Maßnahme iſt
darin zu ſuchen, daß für die nächſte Zeit eine Reihe von peligiöſen
Prozeſſionen angeſagt iſt.

haltender Beifall.) Ich weiß nicht, wann dieſer Tag kommt und
ich warne jeden davor, mit falſchem Optimismus die Menſchen
in Sicherheit zu wiegen, und dann ſie erſchrecken zu laſſen, wenn,
wie ich als ein allgemeines Naturgeſetz annehme, auch auf
dieſem letzten Wege einmal Rückſchläge kommen, wie
ſie allen Wegen der deutſchen Politik beſchieden geweſen ſind.
Ich erwarte nur dann das eine, daß man ſich auch daran er=
innert
, daß gegenüber der Belaſtung des Tages das natio=
nale
Schweigen viel mehr Patriotismus iſt
als dasnationale Lärmen. Wenn aber der Tag kommt,
an dem eine beſtimmte Entwicklung deutſcher Nachkriegspolitik
abgeſchloſſen werden kann, werden wir der Verantwortung ge=
denken
, die wir getragen haben und werden eingedenk ſein des
Haſſes, der uns entgegenſchlug auf dieſem Wege.
Und nun demgegenüber
die innere Lege
die Stellung der Parteien zueinander, die Stellung
deutſcher Volksſchichten gegeneinander. Laſſen Sie uns auch hier
nicht lediglich Tagespolitik treiben. Welche Regierung ſich bildet
im Reich und in den Ländern, iſt eine Sache der Fraktionen, iſt
eine Sache der Entwicklung. Ich bin weit entfernt da=
von
, etwa die Parteien anzuſehen als die allei=
nigen
Vertreter des deutſchen Volkes und des
deutſchen Volkstums. Ich habe es beſonders begrüßt, daß
unter ihnen ſich auch ſolche bildeten, die ſpeziell die Ro=
mantik
hereingezogen haben in ihre Beſtrebungen.
Ich möchte dieſen Verbänden von hier aus zurufen: Ihr gebt
euer Beſtes hinweg, wenn ihr euch hineinſtellt in den Streit der
Parteien, anſtatt euch hineinzuſtellen in die ganze deutſche
Nation. (Beifall.
Unſer Kampfmuß ſich richten gegen den Klaſ=
ſenkampfcharakter
als ſolchen, ob er auf der einen oder
anderen Seite auftritt. (Erneuter Beifall.) Wenn die Sozial=
demokratie
in den einzelnen Ländern oder im Reich oder in ihrer
Geſamteinſtellung zurückfällt in den Gedanken des Klaſſenkamp=
fes
, der Erringung der alleinigen Macht für das Proletariat,
dann gilt ihr unſer entſchiedenſter und grundſätzlichſter Kampf,
den wir nur führen können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß für uns,
die wir nicht Marxiſten ſind und uns dagegen auch gar nicht zu
verteidigen brauchen, daß wir dem Marxismus näherſtehen, nur
der eine Gedanke gilt: der des Nähertretens aller bürgerlichen
Parteien zueinander. Aber dazu gehört das zweite: Die Bereit=
ſchaft
dieſes ſich verſtändigenden Bürgertums auch zu jeder Ver=
ſtändigung
mit jedem, der gewillt iſt, den Klaſſenhaßcharakter auf=
zugeben
, rechts oder links, und ſich die Hand zu reichen zu ge=
meinſamer
Arbeit. Dies iſt die Grundauffaſſung unſerer Partei,
und ich warne davor, daß wir irgendwie von dieſer Grundauf=
faſſung
zurüchtreichen. Die Liebe zum alten Deutſch=
land
wird uns ſtets in Gegnerſchaft finden ge=
gen
jeden, der ſoklein im Herzen und ſo verle=
dert
im Gemüt iſt, daß er nicht empfindet, welche
Kraftquellen der deutſchen Seele der Gedanke
der großen deutſchen Vergangenheit iſt. (Beifall.)
Aber das neue Deutſchland, für das wir leben, zwingt
uns auch hier, den Kampf aufzunehmen gegen die=
jenigen
, die ich mit demſelben Ausdruck, den ich bei der
Außenpolitik gebraucht habe, die ewig Geſtrigen auch im

*Eine einheitliche Sprache in China.
Augenblicklich bemüht man ſich, in China eine einheitliche
Sprache zu ſchaffen, eine Art Hochchineſiſch, das allen Teilen des
Volkes verſtändlich iſt. China leidet unter der Unzahl Dialekte,
in die die Sprache zerfällt. Beherrſchend unter dieſen ſind vor
allem das Mandarin=, Peking=, Nord= und Süd=Chineſiſch. Aus
den beiden erſtgenannten Mundarten entſteht jetzt das ange=
ſtrebte
Reichschineſiſch, das 1913 auf einer Tagung in Peking
feſtgelegt worden iſt und 1915 von der Regierung genehmigt
wurde. Man hofft, daß es in wenigen Jahren Allgemeingut
des Volkes ſein wird. Um den Ton feſtzulegen, hat man ver=
ſucht
, für die Tauſende von Wortbildern aus deren Wurzeln
Zeichen abzuleiten und ihnen lateiniſche Buchſtaben zu verleihen,
und ſo iſt man auf ein Alphabet von etwa 24 Buchſtaben ge=
kommen
, die an Stelle der etwa 40 000 Silbenzeichen treten ſollen.
Die chineſiſche Sprache iſt in bezug auf Satzbildung denkbar
einfach. Es gibt keine Artikel, keine Wortbiegung, keinerlei Zeit=
wortabwandlung
, vielmehr reiht man die Worte einfach anein=
ander
. Man kann chineſiſche Gedichte und Schriftſtücke am ehe=
ſten
mit Muſikſtücken vergleichen, da in dieſen die Töne ebenſo
durch Noten aneinandergereiht ſind. Wie hier, ſo kommt es im
Chineſiſchen nur auf den Ton an. Beiſpielsweiſe kann die Silbe
ni je nach dem Tonfall 88 verſchiedene Bedeutungen haben.
Hierin liegt die Schwierigkeit der Sprache.
Die chineſiſche Schrift.
Die chineſiſche Schrift iſt eine Silbenſchrift und Wortſchrift.
Einzelne Zeichen können ganze Begriffe darſtellen. Geſchrieben
wird ſie von rechts nach links und von oben nach unten. Sie
iſt von zwei kaiſerlichen Hofbeamten um das Jahr 2697 v. Chr.
erfunden ſorden. Vor dieſer Zeit verwandte man ein Knoten=
fyſtem
, bei dem man ſich durch verſchiedenartig geknüpfte Stricke
zu behelfen ſuchte. Ungefähr 3000 Jahre ſpäter entſtand ein
Kachſchlagewerk von 27 Bänden, in dem fämtliche 40 000 Zeichen
enthalten ſind. Dieſes Werk enthält aber keinerlei Fachausdrücke.
Für die modernen Maſchinenteile z. B. müſſen erſt die Zeichen
erfunden werden. So kommen noch etliche tauſend Zeichen mo=
derner
Wiſſenſchaft dazu. Anfangs zeichnete man die Figuren
der Natur entſprechend. Nach und rach bildeten ſich dann die
Schriftzeichen. Da dies furchtbar unbequem iſt, hat man ſchließ=
lich
verkürzte Zeichen eingeführt. Die Zeichen ſind im Sammel=
werk
nach Gruppen geordnet, je nachdem ein oder mehrere
Schriftbilder zuſammenſtehen. Bei anderen wieder ſind die Merk=
male
der Narur feſtgehalten. Hinter allen aber ſteht eine tiefe
Eymbolik. Der Chineſe denkt in ſeiner naiven Art bei jedem
Begriff weiter, ſo daß aus der verſchiedenartigen Kombination

der Bilder die mit dem Grundbegriff zuſammenhängenden Be=
deutungen
herauskommen.
Nach einer Unterredung mit Heirn Ho=Tſang Siao, dem
Leiter des Deutſch=Chineſiſchen Kreiſes in Dresden,
Von Friedrich Wilhelm Fuchs.
Todeskampf zweier Frauen auf einem
Wolkenkraßer.
inf. Eine Schreckensſzene, die ſich ſelbſt in Amerika nur ſel=
ten
ereignen dürfte, ſpielte ſich vor kurzem in der 102. Straße ab.
Vor den Augen zahlreicher Paſſanten, die durch den gellenden
Schrei einer Frau aufmerkſam gemacht worden waren, erſchienen
oben in dem Fenſter eines der höheren Stoclwerke eines Wolken=
kratzers
zwei Frauengeſtalten, von denen die eine ſich aus dem
Fenſter ſtürzen wollte, während die andere ſich mit aller Kraft
bemühte, die Lebensmüde zurückzuhalten. Lange Zeit ſchien es
als ob die beiden Frauen gemeinſam ſich in den Tod ſtürzen
würden. Mehrfach gehörte nur noch ein Zentimeter dazu, um die
ringenden Frauen ausgleiten zu laſſen. Man rief die Polizei und
eilte zur Feuerwehr, um dieſe zur Hilfeleiſtung heranzuziehen
Ein Poliziſt drang in die Wohnung ein und erreichte die um Tod
und Leben ringenden Frauen noch gerade in dem Augenblick, als
der einen die Kräfte verſagten, ſo daß ſie die Lebensmüde los=
laſſen
mußte. Der Poliziſt konnte dieſe noch gerade erfaſſen und
trotz verzweifelter Gegenwehr von dem Fenſtergeſims zurück=
reißen
. Erſt den Anſtrengungen dreier Männer gelang es dann,
die Verzweifelte zu überwältigen, die immer wieder den Verſuch
machte, ans Fenſter zu gelangen. Mittlerweile war auch die
Feuerwehr erſchienen und das Heranraſſeln der Spritzen ſteigerte
noch die Aufregung unter den Augenzeugen. Nachdem die jetzt
Ohnmächtige ſich von der furchtbaren Nervenerſchütterung erholt
hatte, erzählte ſie, daß ſie die Lebensmüde, die ſchon ſeit einiger
Zeit ſchtvermütig war, plötzlich auf dem Geſims des Fenſters ſah,
zum Todesſprung bereit. Ohne ſich einen Augenblick zu beſinnen,
ſprang ſie an das ofſene Fenſter, dackte die Wahnſinnige und ſah
nun von oben aus die angſterfüllten Geſichter der Zuſchauer,
ſelbſt jeden Augenblick er artend, mit in die Tiefe geriſſen zu
werden. Die Lebensmüde wurde in ein Hoſpital gebracht.

B. Valentinos Nachlaß. Valentino iſt nur wenige Jahre
beim Film geweſen und hat ohne einen Pfennig angefangen.
Daß die Arbeit eines Filmſtars lohnend iſt, zeigt die genaue Auf=
ſtellung
ſeiner Hinterlaſſenſchaft, die jetzt bekannt wird. Er hinter=
läißt
zwei Häuſer und Landbeſitz im Werte von 300000 Dollar,

neuen Deutſchland nennen möchte. Wenn wir ein neues Deutſch=
land
heute aufbauen, die Einſeitigkeit, die es einſtmals gab, zu
Zeiten, zu denen ſchon die Ernennung eines Nationalliberalen
zum preußiſchen Landrat als große Konzeſſion an das Bürger=
tum
gewertet wurde, wünſchen wir nicht wiederkehren zu ſehen.
Wir wollen und bekennen uns zu der Ueberwindung jeder Ge=
ſellſchaftsunterſchiede
, die viel mehr zur Stärkung der Sozial=
demokratie
beigetragen haben als das Erfurter Programm. Ich
möchte nun noch folgendes ſagen: Wäre es nicht wünſchenswert,
daß wir uns im Kampſe der Parteien, im Kampfe der einzelnen
Schichten des deutſchen Volkes, mehr zur Objektivität
durchringen könnten? Mag jemand im heftigſten Parteikampf zu
den Führern der Deutſchnationalen Partei ſtehen, etwa auf der
Linken, daß dieſe Partei eine Perſönlichkeit wie Dr. Helfferich,
einen der hervorregendſten, begabteſten Deutſchen dem Deutſchen
Reiche zur Verfügung geſtellt hat, unterliegt für jeden, der ihn
gekannt, keinem Zweifel. Aber ſehen ſie auf der anderen Seite:
Wäre es nicht an der Zeit, daß man über die Grenzen der Par=
teien
hinaus erkennt, was ein Mann wie der erſte Reichspräſident
Friedrich Ebert für das deutſche Volk geweſen iſt, der Mann, der
die ſchwere Aufgabe gehabt hat, in der ſchlimmſten Zeit der Er=
niedrigung
dazuſtehen, wo er ſtand, und der gleichzeitig mit einer
Objektivität ohnegleichen und mit einer Vaterlandsliebe, die nie
geſchwankt hat, an dieſer Stelle ſeines Amtes gewaltet hat. ( Zu=
ſtimmung
.)
Die deutſche Republik würde längſt ſicher
fundiert ſein, wenn ſie es verſtanden hätte, den
Imponderabilien der Volksſeele Rechnung zu
tragen und ſich bemüht hätte, in der erſten Zeit, in der es
darauf ankam, den Menſchen, die durcheinandergewühlt waren,
das Gefühl zu geben, daß die Männer, die den neuen Staat ſchu=
fen
, ebenſo das Gefühl gegenüber dem Kriege der Vergangen=
heit
und den Leiſtungen des deutſchen Volkes hatten, wie irgend
ein anderer. Aus nationalen Gründen darf überhaupt kein Deut=
ſcher
die Frage der Staatsform in Zweifel ziehen. Esiſt not=
wendig
, daß wir hier zuſammenarbeiten, um
über alle Not, Bedrückung und Feſſeln hinweg
um Wiederaufbau zu kommen. Heute kommt es
darauf an unter Hinwegdrängung alles deſ=
ſen
, was Parteigeiſt bedeutet, für den Einzelnen in
ſeiner Stellung als Beamter, in ſeiner Stellung im Geiſtesleben
und in ſeiner Stellung nach außen auch zum heutigen
Deutſchland zu ſtehen. Es iſt ein Jammer, zu ſehen, wie
das Auslandsdeutſchtum zerſplittert iſt, es iſt ein Jammer, daß
man nicht zu dem Gedanken findet, daß hier das Deutſche Reich
zu vertreten iſt über den inneren Streit hinweg, und daß dieſer
Kampf auszufechten iſt zwiſchen unſeren Grenzpfählen, daß es
aber draußen nur ein Deutſchland geben darf. Ich hoffe, daß
draußen in der Welt doch das Empfinden lebendig wird von
einem Aufſtieg, um den wir kämpfen, bei dem es um jeden Schritt
gilt. Wir ſind weit davon entfernt, die Spitze bereits zu haben.
Wir haben vor Gott und den Menſchen unſere Pflicht getan.
Das ſollte draußen mitempfunden und mitvertreten werden.
Mir ſcheint es notwendig, auch wieder auf die Gefahr hin,
weiten Maſſen zu mißfallen, einmal ein Wort davon zu ſagen,
daß das Geiſtige gegenüber dem Körperlichen
nicht weiter zurücktreten darf, wie es jetzt der
Fall iſt. (Großer Beifall.) Wir ſind Freunde jeder körper=
lichen
Ertüchtigung, aber wie es bereits auf dem Katholikentag
geſagt wurde, kann nicht die Ariſtokratie des Geiſtes durch die
Ariſtokratie des Bizeps erſetzt werden. Und nun ein Wort zum
Schluß: Wir werden in Bälde das 60jährige Beſtehen
der Nationalliberalen Partei begehen, das heißt
unſerer Partei, den es iſt nicht richtig, daß jemals die Deutſche
Volkspartei begründet worden iſt. Auf ihrer letzten Zentralvor=
ſtandsſitzung
hat die Nationalliberale Partei beſchloſſen, unter
dem Namen Deutſche Volkspartei fortzubeſtehen. Ihre Söhne
und Enkel ſind wir und an das, was groß in ihr war, werden
wir ebenſo mit Freude und Genugtuung zurückdenten wie an
das, was groß und mächtig war im alten Deutſchland. Ich hoffe,
daß in den Tagen des 60jährigen Beſtehens auch der Grund=
ſtein
des Denkmals gelegt werden wird für den Mann, der einer
der Deutſcheſten und einer der Freieſten, einer der Nationalſten
und der Liberalſten geweſen iſt, für unſeren Freund Ernſt
Baſſermann in Mannheim. Man hat davon geſprochen, den
Namen unſerer Partei zu ändern. Wie wir heißen, darauf
kommt es nicht an. Wir ſind und bleiben national und liberal,
und nur die Leute, die ſo denken und fühlen, werden dies be=
ſonders
fühlen in unſerer Deutſchen Volkspartei. (Beifall.) Durch
unſere Partei geht wie durch das Herz jedes Deutſchen der
Schnitt, die Trennung von dem Alten Geliebten zu dem Neuen,
in das wir hineingewachſen ſind. Alles in unſerem Leben iſt
ja doch nur Etappe zum Vorwärtsſchreiten. Und ſo laſſen Sie
uns hoffen, daß das deutſche Volk die Zukunft ſieht mit dem
Gedanken an die Weltgeſchichte: Ich laſſe dich nicht, du ſegneteſt
mich denn! (Stürmiſcher nicht endenwollender Beifall.) Die
Parteitagsteilnehmer erheben ſich von ihren Plätzen und bringen
dem Parteiführer ſtarke, lang anhaltende Opa=
tionen
dar.

vier große Kraftwagen im Werte von 50 000 Dollar und vier
kleine, deren Wert nicht beziffert wird, acht Pferde, die 5000
Dollar wert ſind, eine Sammlung von Kunſtſachen und Rüſtun=
gen
im Werte von 75 000 Dollar, zwölf Hunde, 12500 Dollar
wert, eine Jacht, 7500 Dollar wert, Juwelen für 50 000 Dollar,
Kleidung und Möbel für 15 000 Dollar; dann eine Verſicherungs=
police
auf 50 000 Dollar und last not least die Rechte an
der Verwertung ſeiner beiden letzten Filme Der Adler und
Der Sohn des Scheiks, die auf 19 Millionen Dollar geſchätzt
werden. Unter den Kleinigkeiten befinden ſich Waffen der ver=
ſchiedenſten
Art, Vögel von allen möglichen Arten, 1000 Paar
Strümpfe, 300 Krauatten, 40 Geſellſchaftsanzüge, 50 Paar Schuhe,
20 Hüte, 3 Pelze, 7 Uhren und einige Hundert ſeidene Hemden,
Dabei iſt Valentio noch nicht der höchſtbezahlte Filmſtar geweſen,
ſondern die Einnahmen von Harald Lloyd, Chaplin und Fair=
banks
ſind ſehr viel beträchtlicher.
C.K. Können Vögel Kinder entführen? Dieſer Tage gingen
wieder Berichte durch die Zeitungen, in denen von dem Raub
kleiner Kinder durch große Raubvögel gemeldei wurde. So ſoll
in den Anden ein Kondor ein zweijähriges Kind entführt haben,
und dasſelbe wurde von einem Steinadler aus Tiflis gemeldet.
Dieſe Untaten, von denen ſo häufig die Rede iſt, werden von
Naturſorſchern vielfach in das Reich der Fabel verwieſen. Der
engliſche Ornithologe C. W. R. Knight, der ſich hauptſächlich
mit dem Studium der großen Naubvögel beſchäftigt und als
erſter den Steinadler gefilmt hat, nimmt dazu in einer Fach=
zeitſchrift
Stellung. Iſt es möglich, daß ein Adler ein Kind
fortträgt? fragt er. Meine Beobachtungen gehen dahin, daß
ein Steinadler, der mir Leichtigkeit einen neunpfündigen Haſen
vom Boden aufhebt, ebenſo gut ein neugeborenes Lamm oder
Kälbchen als Beute in die Lüfte entführen kann. Ein ſolcher
Vogel, der von einer Bergesſpitze nach Nahrung Ausſchau hält,
iſt zweifellos auch imſtande, wenn er ein viel ſchwereres Opfer
entdeckt, dieſes emporzuheben, da ſeine Kraft durch die Gewalt
des Niederſtoßens vermehrt wird. Ob er freilich ein 2 Jahre
altes Kind emportragen kann, iſt eine andere Frage. Aber
wenn man bedenkt, daß der Kondor eine Flügelbreite von etwa
12 Fuß hat, ſo kann man einem ſolchen Rieſenvogel die Entfüh=
rung
eines kleinen Kindes wohl zutrauen. Verglichen mit
einem Vogelrieſen wie der Kondor, iſt der Steinadler freilich
nur ein kleiner Bogel, denn ſeine Flügelbreite beträgt nur
7 Fuß. Aber im Verhältnis zu ſeiner Größe iſt er überaus
ſtark, und die Greifkraft ſeiner Krallen iſt ſo mächtig, daß ſich
tvohl auch ein Kind ihm nicht entwinden könnte. Wenn ein
Baby in nicht allzu großer Entfernung von dem Neſt eines
Steinadlers unbeaufſichtigt gelaſſen wird, ſo iſt jedenfalls die
Wahrſcheinlichkeit eines Raubes durchaus nicht von der Hand zu
weiſen.

[ ][  ][ ]

Nummer 274

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Seite 3

Entſchließung der Deutſchen Volkspartei.
Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei, nahm einſtimmig
folgende Entſchließung an: Der in Köln verſcmmelte Parteitag
der Deutſchen Volkspartei grüßt in engſter Verbundenheit die
deutſchen Brüder am Rhein, in Heſſen, in der Pfalz und an der
Saar und dankt ihnen für alle Standhaftigkeit und Treue. Er
weiß ſich eins mit allen Deutſchen des noch immer beſetzten Ge=
bietes
in dem Willen, die nach dem Eintritt des Deutſchen Rei=
ches
in den Völkerbund mit dem Geiſt wahrer Gleichberechtigung
und des Friedens unter den Völkern unerträgliche Laſt der Be=
fatzung
fremder Verwaltung baldigſt zu beenden. Deshalb dankt
der Parteitog einmütig dem Führer der Partei, dem Außen=
miniſter
des Reiches, Dr. Streſemann, für ſeine kluge und von
tiefem vaterländiſchen Gefühl geleitete ſtaatsmänniſche Politik,
die großzügig und weitblickend dem Ziel, der Freiheit und Stär=
kung
des Reiches, zuſtrebt. Er dankt zugleich der Reichstags=
fraktion
, für ihre geſchloſſene vertrauensvolle Arbeit an der
Wiederaufrichtung der inneren Ordnung und des Wirtſchafts=
lebens
des Reiches. Der Parteitag ſtellt mit Genugtuung die
völlige Einmütigkeit der Deutſchen Volkspartei feſt. Die folge=
richtige
, ſtetige Politik der Partei und ihres Führers hat ſich als
richtig und dem Vaterland förderlich ewwieſen. Die Deutſche
Volspartei wird dieſen Weg einig und im Vertrauen zu ihrem
Führer weitergehen und alle, die hierbei aus anderen politiſchen
Lagern Hilfe leiſten wollen, ſind ihr zur Mitarbeit willkommen.
Der Geburtstag des Reichspräſidenten.
Berlin, 2. Oktober.
Am heutigen 79. Geburtstag des Reichspräſidenten, der die=
ſen
Tag fern von Berlin im engſten Familienkreiſe verlebt, haben
ſich ſchon vom frühen Morgen an zahlloſe Gratulanten in das im
Palais ausliegende Glückwunſchbuch eingetragen. Ferner ſino
außerordentlich zahlreiche Telegramme, ſchriftliche Glückwünſche
und wertvolle Blumenſpenden abgegeben worden. Die fremden
Botſchaften und Geſandtſchaften haben zur Feier des Tages
Flaggenſchmuck angelegt.
Was gehtin Germersheim vor?
Weitere Verhaftungen.
Germersheim, 2. Oktober.
Wie die Telunion von gut unterrichteter Seite erfährt, ſind
im ganzen drei von den deutſchen Unterſuchungsbehörden als
Zeuge vernommene junge Leute und zwar die Brüder Heinrich
und Otto Fechter ſowie ein dritter namens Kiegler, durch die
franzöſiſche Gendarmerie feſtgenommen und nach Landau über=
geführt
worden. In beſonderer Sorge befinden ſich die deutſchen
Stellen wegen des Schickſals von Holzmann, der noch ſeinen
Kopfverband trägt und trotz ſeiner Verwundung von den Fran=
zoſen
feftgehalten wird.
* Die Nachrichten aus dem pfälziſchen Städtchen Germersheim
überſtürzen ſich förmlich. Was ſie mitzuteilen wiſſen, iſt alles
andere als erfreulich. Verhaftungen folgen auf Verhaftungen.
Die franzöſiſche Kriminalpolizei beherrſcht das Feld, wahrend die
deutſchen Behörden ziemlich ohnmächtig dabei ſtehen und zuſehen
müſſen, wie von franzöſiſcher Seite ein Zeuge nach dem anderen
bearbeitet wird, um ihn mürbe zu machen und der Affäre eine
den Franzoſen angenehme Wendung zu geben. Wir wiſſen aus
der Zeit des paſſiven Widerſtandes, was die Franzoſen in die=
ſer
Beziehung zu leiſten vermögen. Wir haben erſt vor wenigen
Monaten in dem gleichen Germersheim dasſelbe erlebt. Wir
können durchaus begreifen, daß die Franzoſen alle Hebel in Be=
wegung
ſetzen, um aus dem gemeinen Mord eine Notwehr
oder gar eine politiſche Angelegenheit zu machen. Unverſtändlich
iſt uns allerdings, wie man von deutſcher Seite aus ſich in einem
Sinne zu äußern vermag, der den franzöſiſchen Wünſchen ent=
ſpricht
und der natürlich in Paris gehörig gegen uns ausge=
ſchlachtet
wird. Aber ſchon mehr als einmal haben wir erleben
müſſen, daß innerpolitiſche Kurzſichtigkeiten uns außenpolitiſch
den größten Schaden angerichtet haben. Diesmal ſind es Natio=
nalſozialiſten
und Sozialdemokraten, die den traurigen Ruhm
für ſich in Anſpruch nehmen können, dafür geſorgt zu haben, daß
Frankreich ſo etwas wie Material in die Hand bekommt. Die
einen feiern den Ermordeten in den höchſten Tönen, die andern
ſtützen ſich auf die entſprechenden Notizen im Völkiſchen Beob=
achter
, um dann im Vorwärts mit der Ueberſchrift: Völkiſche
Provokation? Paris behauptet München beſtätigt! aufwar=
ten
zu können. Fürwahr, Nationalſozialiſten und Sozialdemo=
kraten
haben wieder einmal in Dienſt am Volke gemacht. Daß
die Franzoſen ſich natürlich an dieſen Strohhalm klammern, iſt
klar. Wie aber angeſichts derartiger gefährlicher Preſſeäußerun=
gen
dem Recht zum Siege verholfen werden ſoll, das mögen uns
Nationalſozialiſten und Sozialdemokraten erklären.

Chamberlain und Muſſolini.
Von unſerem A=Korreſpondenten
Paris, 2. Oktober.
Noch vor dem Tage der Zuſammenkunft zwiſchen Chamber=
lain
und Muſſolini in Livorno war die enliſche Preſſe einmütig
in der Betonung der großen Bedeutung dieſes Ereigniſſes. Nach
der Zuſammenkunft Schweigen, nichts als Schweigen. Das
Foreign Office ſoll erklärt haben, daß es ſich nur um einen Höf=
lichkeitsbeſuch
handelt. Es ſchien aber ſonderbar, daß zu Thoiry
gewiſſermaßen ein Pendant geſchaffen wurde. Muſſolini hat
dieſe Zuſammenkunft mit dem engliſchen Außenminiſter als ein
Ereignis von welterſchütternder Bedeutung in der fasciſtiſchen
Preſſe darſtellen laſſen.
Daß eine gewiſſe Unruhe entſtehen mußte, iſt verſtändlich.
Die wenig beeinflußte und zu hemmungsloſem Kombinieren
neigende amerikaniſche Preſſe hat gleich von einer Neugruppie=
rung
in Europa geſprochen: Italien und England auf der einen,
Frankreich und Deutſchland auf der anderen Seite! Selbſtver=
ſtändlich
ſoll aber England vorher noch einmal verſuchen, die
allzu eng gewordene deutſch=franzöſiſche Freundſchaft zu ſpren=
gen
. . . Solches Denken jenſeits unſeres Kontinents zeigt
wenigſtens, wie deſſimiſtiſch man die Entwicklung nach dem
Pazifismus hin in Amerika beurteilt.
Wenn man ſich aber vor Übertreibungen hütet und bei den nüch=
ternen
Tatſachen bleibt bei allem, was ſich auf die italieniſche
Außenpolitik bezieht, iſt dies doppelt geraten , muß man doch
zugeben, daß die von Geheimniſſen umwitterte Zuſammenkunft
in Livorno nach den ſauerſüßen Kommentaren, der engliſchen
Preſſe zu Thoiry etwas befremden muß. Man weiß zwar hier in
Paris, daß Italien innenpolitiſch ſtändig ſolche Anregungs=
mittel
braucht, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, und
auch, daß die finanzielle Zuſammenarbeit zwiſchen England und
Italien ſehr eng iſt. Aber dieſe Entrevue, wenn ſie nicht einfach
einen neuen diplomatiſchen Erfolg des Duce es gibt, ach, ſo
viele darſtellen ſoll, iſt nicht geeignet, die Geiſter in Europa zu
beruhigen. Der Zeitpunkt war wenigſtens ſchlecht gewählt. Aber
man erzählt ja davon, daß die Italiener in Genf ſehr deutlich zu
erkennen gaben, wie gerne Muſſolini Beſuche entgegennimmt.
In Paris iſt man alſo ruhig und nüchtern. Aber Herr
Nintſchitſch, der jugoſlawiſche Außenminiſter, iſt in Paris. Und
ſeine hieſigen Verhandlungen ſollen ſogar in London mit gro=
ßem
Intereſſe verfolgt werden. Das hat vielleicht ſogar zu der
Ruhe in der hieſigen Preſſe etwas beigetragen.
In ganz Europa wird mit einer Intenſivität verhandelt,
wie ſeit langem nicht. Freundſchaftsverträge kommen auf Freund=
ſchaftsverträge
, der eine nichtsſagender als der andere. Vielleicht
wird erſt die ſpätere Geſchichtsſchreibung den Sinn dieſer Epoche
genau deuten können.
Wiedereinführung der Todesſirafe in Italien.
EP. Rom, 2. Oktober.
Der Miniſterrat hat heute den Geſetzentwurf zur Wiederein=
führung
der Todesſtrafe für die Vergehen gegen den König und
den Regierungschef genehmigt. Die bezüglichen Prozeſſe werden
vor dem Großen Kaſſationshof der Strafjuſtiz ſtattfinden.
Das Giornale d’Iralia ſchreibt, dieſes Geſetz falle unter
die Landesverteidigungsmaßnahmen, denn die Zeitlage fordere
gebieteriſch von Italien einen Schutz vor der Gefahr des Rück=
falles
während des unübertrefflichen Aufſchwunges unter Muſſo=
lini
. Italien müſſe ſich nicht nur mit Heer und Flotte verteidigen,
ſondern es müſſe ſich mit wirkſamen Mitteln zur Verhinderung
von Heimtücken verſehen. Das Geſetz ſieht außer der Todesſtrafe
auch ſtrenge Strafmaßnahmen gegen alle anderen direkten oder
indirekten Vergehen gegen die Nation vor.
Italieniſcher Freundſchaftsvertrag mit dem Hemen.
EP. Rom, 2. Oktober.
Der Abſchluß eines Handels= und Freundſchafs=
vertrages
Italiens mit dem Araberſtaat Yemen am Roten
Meer wird amlich beſtätigt und als ein bedeutungsvoller politi=
ſcher
und wirtſchaftlicher Erfolg zur friedlichen Durchdringung
Arabiens durch Italien bewertet. Der Vertrag wurde anläßlich
des Beſuches des italieniſchen Gouverneurs der Erythrea, Gaspa=
rini
, am Hofe des Imam Yaya, des Herrſchers von Yemen, ab=
geſchloſſen
. Die Vorbereitungen zu dem Uebereinkommen haben
drei Jahre gedauert.
Der Vertrag bildet, wie hier hervorgehoben wird, die Grund=
lage
für die friedliche Weiterentwicklung des freundſchaftlichen
Verhältniſſes und erlangt durch die Tatſache beſondere Wichtig=
keit
, daß Italien der erſte weſtliche Staat iſt, der mit dem ſtärk=
ſten
Stamm Arabiens ein Abkommen abgeſchloſſen hat. Yemen
zählt jetzt ſieben Millionen Einwohner und beſitzt mit Hodeida
den erſten Hafen des Roten Meeres.

Die Unterredung
Briand Chamberlain.
Die deutſch=franzöſiſche Verſtändigung. / Fort=
ſetzung
von Locarno./Der Fall Germersheim.
EP. Paris, 2. Oktober.
Briand hatte heute nachmittag eine Unterredung mit
Chamberlain, die von ½5 Uhr bis 6 Uhr dauerte. Der
Quai d’Orſay hat darnach ein Communigué veröffentlicht,
worin erklärt wird, daß die beiden Staatsmänner die inter=
nationalen
Probleme geprüft haben und ihre vollkommene
Uebereinſtimmung feſtſtellen konnten. Die Erklärung
beſagt weiter, daß Briand ſeinerzeit in Genf Chamberlain von
ſeiner Abſicht verſtändigt habe, mit Streſemann in Thoiry zu=
ſammenzutreffen
. Die heutige Unterredung habe ſich in
der Hauptſache um die deutſch=franzöſiſchen Be=
ziehungen
gedreht. Die beiden Miniſter ſeien einiger denn
je in ihrem Vorhaben, eine Politik des Friedens zu verfolgen.
Chamberlain verbringt die Nacht wie gewöhnlich in der eng=
liſchen
Botſchaft und reiſt morgen 10 Uhr nach London weiter.
Briand empfing nach der Unterredung die Preſſevertreter
und erklärte ihnen u. a.: Die deutſch=franzöſiſchen Unterredun=
gen
, die in Thoiry begonnen wurden, werden fortgeſetzt Zu=
nächſt
würden die einſchlägigen Fragen aber von den Sachver=
ſtändigen
geprüft. Man dürfe aber nicht vergeſſen, daß Thoiry
im Rahmen von Locarno gehalten ſei und Locarno hin=
wiederum
im Rahmen des Verſailler Vertrages
und des Völkerbundspaktes. Es ſei darum natürlich,
wenn Chamberlain und Muſſolini eine Zuſammenkunft gehabt
hätten, gerade wie eine Unterredung zwiſchen Chamberlain und
ihm nichts Ungewöhnliches ſein könne. Die Unterredung von
Livorno über deren Inhalt Chamberlain ihn aufgeklärt
habe, dürfte niemand verwundern und noch weniger beunruhi=
gen
. Die Frage der Räumung des Rheinlandes und
der Mobiliſierung der deutſchen Eiſenbahnobligationen müſſe
begreiflicherweiſe von allen Seiten gepruft werden,
die an dieſen Problemen intereſſiert ſind. Er habe zwar das
Gefühl, daß in Livorno in der Hauptſache nur ſolche Fragen be=
handelt
worden ſeien, die ausſchließlich Italien und England
angehen. Seine Unterredung mit Chamberlain dagegen habe
ſich um alle Probleme der internationalen Politik gedreht, in der
Hauptſache jedoch um die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen. Man
wiſſe, daß es ſich darum handle, gewiſſe Reibungspunkte zwiſchen
Deutſchland und Frankreich abzuſchleifen und den Vertrag
von Locarno in Erfüllung zu bringen Er habe
feſtgeſtellt, daß in dieſer Beziehung Chamberlain mit ihm in
allen Punkten einig gehe. Es erübrige ſich, zu erklären, daß die
deutſch=franzöſiſche Verſtändigung nicht gegen irgend ein Land
oder eine Mächtegruppe gerichtet ſei.
Auf die Frage, ob auch das Tangerproblem beſpro=
chen
worden ſei, erklärte Briand, daß dieſe Angelegenheit heute
keinen akuten Charakter mehr beſitze. Es ſei nicht
die Rede von einer internationalen Konferenz geweſen. Wenn
etwas zu ändern ſein werde, ſo könne dies ganz gut im Rahmen
der beſtehenden Verträge gehen.
Weiter über das Stahlkartell befragt, erklärte Briand,
England ſei eingeladen worden, ſich ihm anzuſchließen.
Dieſe Einladung bleibe aufrecht erhalten.
Zum Zwiſchenfall von Germersheim äußerte
ſich Briand wie folgt: Es handele ſich hier um Vermiſchte Nach=
richten
, die zu politiſchen Zwecken von einer gewiſſen Seite in
einer ungewöhnlichen Art aufgebauſcht worden ſeien. Man dürfe
nicht vergeſſen, daß dieſer Zwiſchenfall ſich in einem beſonders
empfindlichen Ort abgeſpielt habe. Die Aufregung gewiſſer
Nationaliſten könne aber nur von Uebel ſein.
Briand empfing heute nachmittag vor Chamberlain den
franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, de Margherie, mit dem er
ſich wie verlautet über den Vorfall von Germersheim
unterhielt, und den ſpaniſchen Botſchafter Quinones de Leon.
Zum Hamburger Hafenarbeiterſtreik.
Hamburg, 2. Oktober.
In dem wilden Streik der Hafenarbeiter in Hamburg iſt heute die
Lage noch unverändert. Die Hafenarbeiter haben ſtarke Streikpoſten
aufgeſtellt. Auf den Werften wird gearbeitet. Für ausreichenden poli=
zeilichen
Schutz iſt geſorgt. Im Hafen iſt alles ruhig. Wie wir von
unterrichteter Seite hören, iſt die Stimmung unter den ausſtändigen
Hafenarbeitern durchaus nicht zuverſichtlich und einheitlich. Die meiſten
ſind im Grunde ihres Herzens gegen den Streik und fügen ſich wider=
willig
dem von einer radikalen Minderheit ausgeübten Druck. Im
Hafen ſind verſchiedene Schiffe mit Lebensmitteln eingetroffen, deren
Löſchung keine Verzögerung erleiden darf. Der Einſatz der Techniſchen
Nothilfe iſt daher beim Senat beantragt worden und dürfte am Montag
in vollem Umfange erfolgen.

* 14. Deutſches Bachfeſt in Berlin.
Vor 25 Jahren wurde die Neue Bach=Geſellſchaft gegründet,
nachdem ſich die alte Bach=Geſellſchaft nach Erreichung ihres Zie=
les
, der Herſtellung einer würdigen Geſamtausgabe der Werke
Bachs, aufgelöſt hatte. Damals wurde das erſte deutſche Bachfeſt
begangen, und ſo iſt das diesjährige Bachfeſt zugleich eine Jubi=
läumsveranſtaltung
, die in den Tagen vom 30. September bis
zum 30. Oktober begangen wird. Darum bietet das Feſt beſon=
ders
wertvolle und wohlvorbereitete Veranſtaltungen. Verbun=
den
iſt es mit einer Ausſtellung der wertvollſten Autographen
Bachs in dem Ausſtellungsſaal der Berliner Staatsbibliothek.
Außer Werken der Lehrer und Vorgänger Bachs und Auto=
graphen
der Söhne des Meiſters enthält ſie u. a. die eigenhän=
digen
Partituren der beiden großen Paſſionen, der H=Moll=Meſſe,
zahlloſer Kantaten, Orgel= und Klavierwerke, der Brandenbur=
giſchen
Konzerte, dann die Erſtdrucke ſeiner Werke, alle älteren
Porträtſtiche, kurz, eine erſtaunliche Menge wertvollſten Beſitzes,
wohin man als Bachverehrer in Ehrfurcht und Andacht ſich ge=
zogen
fühlt. Auch eine Gedächtnisausſtellung für Carl Maria
von Weber iſt damit verbunden, in der außer Bildniſſen und
Briefen u. a. die originale Freiſchützrartitur und die Handſchrif=
ten
der Männerchöre zu Theodor Körners Gedichten aus Leyer
und Schwert enthalten ſind.
Mit der Eröffnung der Ausſtellung durch die Vorſtände der
Staafsbibliothek und ihrer Muſikabteilung verband ſich zugleich
die Begrüßung der Mitglieder der Bachgeſellſchaft durch ihren
Vorſitzenden, Herrn Profeſſor D. Smend=Münſter.
Von beſonderem Intereſſe war es, daß diesmal nicht nur
Werke des großen Thomaskantors geboten wurden, ſondern daß
das Jahrhundert vor Bach in die Vortragsfolgen einbezogen
wurde. So bot das erſte Konzert in der Singakademie Kantaten
der vorbachiſchen Zeit, die vom Madrigalchor der Staatlichen
Akademie für Kirchen= und Schulmuſik unter Leitung von Herrn
Profeſſor Dr. Carl Thiel zu Gehör gebracht wurden. Es iſt ein
gefährliches Experiment, einen a capella=Dirigenten, und ſelbſt
einen ſo hervorragenden wie Thiel, dem Orcheſter gegenüber=
zuſtellen
, und auch in dieſem erſten Konzert gab es aus dieſem
Grunde manche kleine Unſtimmigkeit. Dafür entſchädigten die
hervorragenden Leiſtungen einiger Soliſten, von denen vor
allem Profeſſor Walter Fiſcher (Baß) und Eva Liebenberg ge=
nannt
ſeien. Es kamen zu Gehör Kantaten von Franz Tunder,
Dietrich Buxtehude, Joh. Phil. Krieger, deſſen Die Gerechten
werden hingerafft von unvergänglicher Schönheit iſt, ferner
eine Kantate von Friedr. Wilh. Zachow, dem Lehrer Händels,
und als glanzvoller Ausgang der Pſalm 98 für Doppelchor,

Zum 700. Todestag Franz v. Aſſiſis.

Denkmal des hl. Franz von Aſſiſi in der Franziskanerkirche in Aſſiſi.
Am 3. Oktober ſind es 700 Jahre her, das Franz von Aſſiſi,
der Gründer des Franziskaner=Ordens, in Aſſiſi ſtarb.

Streichorcheſter und Orgel. Leider wurden beide Chöre nicht
geſondert aufgeſtellt, wodurch ſich die Wirkung noch bedeutend er=
höhen
ließe.
Das zweite Chorkonzert unter Meiſter Siegfried Ochs in der
Philharmonie galt in der Hauptſache Heinrich Schütz, dem deut=
ſchen
Barockkünſtler, der, genau 100 Jahre älter als Bach, in ſei=
nen
Werken eine ungeheuere Pracht von Klangmaſſen und eine
geradezu michelangeleske Kraft des Ausdrucks entfaltet. Mit drei
kleineren bibliſchen Szenen begann der Abend Phariſäer und
Zöllner, Oſterdialog und der zwölfjährige Jeſus im Tempel,
ſpäter folgten noch zwei kleine geiſtliche Konzerte für Alt=Solo
mit Orgel, umrahmt von gigantiſchen Chören. Saul, was ver=
folgſt
du mich? läßt drei Chöre, Orcheſter und Orgel zuſammen=
wirken
und erſchüttert wie ein Naturereignis, Es erhub ſich ein
Streit läßt gar vier choriſche Klangkörper mit Orgelbegleitung
zuſammenklingen. Es iſt ein Chor von rieſenhaften Ausmaßen.
Schließlich erklang noch die dreichörige Kantate Zion ſpricht:
Der Herr hat mich verlaſſen
Dieſen Rieſenwerken ſtellte Siegfried Ochs zwei der wirk=
ſamſten
und machtvollſten Kantaten von Bach gegenüber: Es
erhub ſich ein Streit und Nun iſt das Heil und die Kraft, die
in unſagbar ſtarkem Pathos wiedergegeben wurden. Man muß
es erleben, wie alle die Menſchen, die den großen Saal der Phil=
harmonie
beſetzt haben, dem Dirigenten enthuſiaftiſch zujubeln,
um einen Begriff davon zu haben, wie auch in der haſtenden
Großſtadt eine große Gemeinde derer zu finden ift, denen wert=
vollſte
Kunſt mehr bedeutet als all die anderen nervenaufreiben=

den Zerſtreuungen.
Als dritte Veranſtaltung reihte ſich am Freitag, den 1. Okto=
ber
, in der Singakademie ein Orcheſterkonzert der Philharmoniker
unter dem Leiter der Singakademie Profeſſor Dr. Georg Schu=
mann
an. Wie Siegfried Ochs nun ſchon ganz weißhaarig, hat er
ſich ebenfalls vollſte Friſche und Elaſtizität bewahrt und diri=
zierte
mit ſtärkſtem Temperament und feinſter dynamiſcher Ab=
ſtufung
die Ouvertüre in C=Dur und das erſte Brandenburgiſche
Konzert in E=Dur von Joh. Seb. Bach und die Symphonie in
D=Moll von Friedemann Bach, die auch in Darmſtadt vor nicht
langer Zeit erklang. Dazwiſchen erklangen ein Konzert für vier
Liolinen mit Orcheſter in H=Moll von Antonio Vivaldi, friſch in
der Erfindung, temperamentvoll, aber nicht entfernt von der
Tiefe der Empfindung, welche die Bachſchen Werke auszeichnet,
und endlich das Konzert für zwei Klaviere mit Orcheſter, das
Schumann als bewundernswürdiger virtuoſer Pianiſt am erſten
klavier leitete. Auch dieſes Konzert war allererſten Ranges und
nachte Berlin als Muſikſtadt ebenſo wie der veranſtaltenden
F. Noack.
Neuen Bach=Geſellſchaft höchſte Ehre.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Sonntag, den 3. Oftober 1926

Nummer 274

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3. Oktober 1926.

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Montags bis Freitags: 2½4 Uhr
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Geſtern verſchied nach langem,
ſchweren Leiden unſer guter, lieber
Vater
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Heinrich Mink
im 58. Lebensjahr.
5mNamen der rauernd. Hinterdliebenen:
Marie Mink nebſt Kinder.
Darmſtadt, den 1. Oktober 1m8
Obergaſſe 18.
(a6873
Die Beerdigung findet Montag,
den 4. Oktober, nachm. 4½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt

Heute mittag ſtarb plötz ich und
unerwartet unſer liebes, gutes gind
und Schweſterchen
Gertrud
im Alter von 8½ Jahren. (14371
Die trauernden Eltern:
Relnhold Berner und Frau
und Geſchwiſter.
Darmſtadt, den 2. Oktober 1928.
Beſungerſtr. g8½
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 5. Oktober, mittags 2½ Uhr,
von der Kapelle des Waldfriedhofs
aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen
Frau

ſagen hiermit innigen Dank.
Carolina Fiſchfeld
z Zt. Darmſtadt (*25887

B.14248)

Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere liebe, gute, treubeſorgie
Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und Großmutter

geb. Zimmermann
iſt 52 Jahre alt, nach langem ſchweren, mit Geduld er=
tragenem
Leiden heute für immer von uns gegangen
zum ewigen Frieden.
Die krauernden Hinterbliebenen:
Bürgermeiſter Schwinn
Karl Zimmermann ſen.
Taura Schwinn
Lehrer Wilh. Ihrig und Frau Marie,
geb. Schwinn
Karl Schwinn und Fran
Friedrich Schwinn, Lehrer
Eiſe Schwinn
Karl Ihrig, Enkelkind
Heinrich Schäffler.
Rothenberg, Pleutersbach, Darmſtadt, Ober=Kinzig, den
1. Oftober 1926.
Die Beerdigung ſindet vom Trauerhauſe aus, am
4. Onober, nachmittags 1 Uhr ſtatt.
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innigen Dank aus. Insbeſondere
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danken wir Herrn Dekan Weißgerber
9 für die troſtreichen Worte am Grabe
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: GA meiner lieben, guten Frau und
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Nummer 274
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 3. Oktober.
*Oarmſtadts künſtleriſche Anlagen.
I.
Herbſtliche Stürme kräuſeln ſchon welkes Baumlaub zu Hauf. Es
geht mit Rieſenſchritten dem Winter zu. Die gärtneriſchen Anlagen
unſerer Stadt aber prangen noch in farbenfreudigem und duftendem
Blumenſchmuck. Der Darmſtädter Bürger iſt nicht ſehr dankbar für
das, was ſeine Vaterſtadt für ihn tut. Er iſt ſchnell bereit, zu kritiſieren
und zu räſonnieren, aber er nimmt das, was für ihn geſchaffen wird,
mit der Selbſtverſtändlichkeit eines Menſchen hin, der auf dem Stand=
punkt
ſteht, als ſei die Umwelt für ihn da und nicht er ein Glied des
Ganzen, an dem mitzuſchaffen und mitzuſchöpfen ſeine Pflicht iſt.
Was in den letzten zwei Jahren an öffentlichen Anlagen in Darm=
ſtadt
Neues geſchaffen und an Vorhandenem ausgebaut und verbeſſert
worden iſt, ſtellt eine ſo außerordentlich große Leiſtung unſerer Stadt=
gärtnerei
dar, daß ſie nicht nur den Dank aller Einwohner Darmſtadts
verdient, ſondern auch öffentliche Anerkennung erheiſcht. Was im vorigen
Jahre begonen und in dieſem Jahre zu ſo ſchöner Vollendung gebracht
wurde, d. b. Vollendung iſt falſch, aber zu glänzenden Fortſchritten ge=
bracht
wurde, ſtellt heute ſchon die heſſiſche Landeshauptſtadt in den
Kreis der Städte, die, was ihre öffentlichen Anlagen betrifft, zu den
vorbildlichen in Deutſchland zählen.
Gelegentlich der Gartenbauausſtellung wurde durch die neue künſt=
leriſch
ganz einzigartige Anlage am Hauptbahnhof dem Fremden, der
Darmſtadt beſucht, ein Entré geſchaffen, der den erſten Eindruck von
Darmſtadt als Gartenſtadt überzeugend vermittelt. Gewiß, es hat
Jahre gedauert, aber es waren Jahre ſchwerſter wirtſchaftlicher Depreſ=
ſion
, in denen keine öffentliche Verwaltung es wagte, die Mittel für der=
artige
Zwecke zur Verfügung zu ſtellen. Ebenſo wurde jahrelang um
den Herrngarten gekämpft, und ebenſo lagen viele Plätze unſerer Stadt,
die nach gärtneriſchen Anlagen geradezu verlangten, öde und brach. Wer
aber heute ſich die Mühe nimmt, Darmſtadt nach Oſt und Weſt und
Nord und Süd zu durchwandern, der ſtößt überall auf neugeſchaffene
Gartenanlagen und Baumanpflanzungen, die das Auge entzücken, und
die von gleicher Qualität in gartenkünſtleriſcher Beziehung kaum eine
andere Stadt aufzuweiſen hat. Die größte Leiſtung war nächſt dem
Herrngarten wohl die am Exerzierplatz, eine Rieſenanlage, die die ganze
Seite der breiten Allee umfaßt, bis über das Gebäude der Landwirt=
ſchaftskammer
hinaus, und die ihre ganze Schönheit erſt in einigen Jah=
wen
zeigen wird, wenn die Baumgruppen hochgewachſen und das dahin=
ter
liegende Gelände vollſtändig verdeckt. So güibt dieſe Exerzierplatz=
ſeite
ein würdiges Gegenſtück zu den Privatgärten der gegenüberliegen=
den
Seite mit dem wundervollen alten Baumbeſtand und den Einblicken
in die privaten Gartenanlagen.
Wir bringen in der heutigen Nummer unſerer illuſtrierten Beilage
Die Gegenwart eine Anzahl Aufnahmen von den neugeſchaffenen
Anlagen aus allerfüngſter Zeit, ſo daß die Bilder heute noch den ſom=
merlichen
Schmuck dieſer gärtneriſchen Anlagen zeigen.
Gewiß, derartige öffentliche Anlagen, namentlich wenn ſie aus einer
gewiſſen Notwendigkeit heraus innerhalb eines Jahres geſchaffen wer=
den
, koſten Geld. Der Gemeinſinn der Bürgerſchaft aber ſollte hierüber
Genugtuung und Freude empfinden, zumal wenn feſtgeſtellt werden
lann, daß die aufgewendeten Summen es handelt ſich hier um
dauernde Anlagen verhältnismäßig gering ſind, und daß
die Arbeiten die Möglichkeit gaben, eine große Anzahl Arbeitsloſer den
ganzen Sommer hindurch zu beſchäftigen.
Insgeſamt bilden die neuen Anlagen, die zuſammen viele 1000 Qug=
bratmeter
umfaſſen, eine ganz außerordentliche Verſchönerung und Be=
reicherung
des Stadtbildes von Darmſtadt.
Am Hauptbahhof
wurde, wie erwähnt, auf dem ehemaligen häßlichen Kartoffel= und Ge=
müſegelände
, einem 8000 Quadratmeter großen Dreieck vor der Rummel=
ſchen
Brauerei, die großzügige, geſchmackvoll geſtaltete Raſen= und Blu=
menanlage
geſchaffen, die ſowohl in der Aufteilung, wie in der An=
pflanzung
wit Blumen, die den ganzen Sommer und Herbſt hindurch
eine in immer neuer Schönheit erſprießende Farben= und Formenfülle
bot, und unſerer Stadtgärtnerei ein glänzendes Zeugnis darüber aus=
ſtellt
, daß ſie nicht nur auch in den Jahren, da ſie zur Untätigkeit ver=
bammt
war, eine Fülle von Blumen zielbewußt züchtete, faſt ſämtliche
Anlagen aus eigenen Beſtänden der Stadtgärtnerei bepflanzt. Sie be=
weiſt
auch, daß unter Stadtgartendirektor Stapels zielbewußter Lei=
tung
gemeinſam mit ſeinen tüchtigen Mitarbeitern moderne Gartenkunſt
gelernt und gepflegt wird, die Muſter und Vorbild für private Anlagen
bildet. Auch dieſe Anlage iſt noch nicht vollendet. Die Rückſeite, d. h.
die der Rummelſchen Brauerei zugekehrte Seite wird demnächſt noch
eine Baumreihe erhalten, die in abſehbarer Zeit den wenig ſchönen An=
blick
der Fabrikgebäude vollſtändig verdechen wird.
Am Exerzierplatz
ſind endlich die letzten Spuren der Kriegsnotzeit, die Klein= bzw. Schre=
bergärten
in einem breiten Streifen verſchwunden, in in ihrem meiſt
ſehr primitiven, wem nicht gar verwahrloſten Zuſtand einen mehr als
gräßlichen Eindruck auf den Beſucher der Stadt ausübte. Es war ein
glücklicher Gedanke, als Abſchluß der großen, ſchönen Raſenfläche mit den
ſymmetriſch ſehr geſchmackvoll hineingepflanzten Baum= und Strauchgrup=
pen
, gleich am Rheintor, gewiſſermaßen als Krönung dieſer Anlage, den
quadratiſchen Platz, der etwa 20X20 Meter umfaßt zu einem regel=
mäßigen
Blumengarten auszugeſtalten, in dem die Stadtgärtnerei ihre
ſchönſten Dahlien zur Schau gebracht hat. So ſind durch dieſe Geſamt=
anlage
am Exerzierplatz nicht nur die Schrebergärten verſchwunden, ſon=
dern
auch die dahinter liegenden Plätze, die ja der endgültigen Geſtal=
tung
harren, und die nackten Steinbauten der ehemaligen militäriſchen
Anlagen den Blicken entzogen. Weſtlich der Landwirtſchaftskammer iſt
hier ein Platz von 400 Meter Länge und 50 Meter Breite angelegt und
angepflanzt worden, der die ſchöne Geſchloſſenheit einer einheitlichen An=
lage
ziemt.
Am Theater,
richtiger vor beiden Theatern, ſind teilweiſe vorhandene Anlagen in ganz
entzückender Weiſe umgeſtaltet und gepflanzt worden, teilweiſe aber auch
hier, beſonders vor dem Kleinen Haus, neue Anlagen geſchaffen, die in
ihrer Art ganz anders, aber in ihrem gartenkünſtleriſchen Wert ſo aus=
gezeichnet
ſind, daß ſie das Entzücken aller bilden, die ſich die Freude
an der Farbenpracht der Blumen bewahrt haben, und den wohltuenden
Anblick ſchöner Raſenflächen und Baumgruppen zu ſchätzen wiſſen. Un=
gemein
reizvoll ſind die kleineren Anlagen vor dem Landestheater, die
zeigen, wie man mit ganz bekannten und im einzelnen wenig beachteten
Blumen und Pflanzen durch künſtleriſche Geſtaltung ſtärkſten Effekt er=
zielen
kann, ebenſo der harmoniſche Zuſammenklang grüner, gut gepfleg=
wohlgepflegten
, niedrigen, ſcharf geſchnittenen Heckenanlagen.
Paradeplatz und Lufſenplatz.
Vor allem jedoch ſei auf die Anlage am Reiterſtandbild Ludwigs IV.
hingewieſen, die von ihrem Beſtehen bis zur Aenderung uns eigentlich ſchen Spielgemeinſchaft zu und wird von ihr zugunſten eines Nieber=
Dann die Anlage auf dem Luiſenplatz. Es war gut, daß dort einmal
gründlich aufgeräumt und die hinter Bäumen verſteckten Häuſerfaſſaden
freigelegt wurden. Es ſollten aber doch noch mindeſtens zwei weitere
Bäume vor dem Eingang zum Miniſterium weggenommen werden, da=
mit
der mittlere Teil des Gebäudes noch beſſer zur Geltung käme. Der
Paulusplatz mit ſeiner Blütenpracht und der angegliederten Neuanlage
gereicht dem ſüdlichen Stadtteil zur beſonderen Zierde.
Am Orpheum
iſt auf dem ehemaligen Eiſenbahneinſchnitt eine ganz neuzeitige regel=
mäßige
Terraſſenanlage entſtanden, die in 4 Abteilungen je einen blauen,
gelben, roten und einen Stauden=Garten in gemiſchter Bepflanzung
iſt. Die Terraſſierung in Verbindung mit Lauben= und Blumenniſchen=
Anlagen hat dieſer ſchönen Gartenanlage im Volksmund den Namen
Liebesgarten eingetvagen.
Dem Publikum kann aber auch ein Beſuch der alten Exerzierplatz= Namſtadt. Abmarſch ab Böllenfalltor.
anlage empfohlen werden, die durch Veränderung einiger Wege und
durch Neugeſtaltung in der Bepflanzung manche Veränderung gegen

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Seite 5

früher aufzuweiſen hat. Wie ſchön iſt auch der Blick nach der Johan=
neskirche
; dort iſt nach der Beſeitigung der früheren innenen Baumreihe
ein ſchönes Straßenbild entſtanden.
Am Rhönring.
Vor den Häuſern, die von der Stadt auf dem früheren Eiſenbahn=
gelände
im Rhönring errichtet wurden, ſind Vorgärten in vorbildlicher
Weiſe entſtanden. Obwohl getremnt voneinander, bilden ſie ein Ganzes
und wirken wie eine Geſamtanlage entlang der ganzen Straße. Die
Anlage wird aber in einigen Jahren erſt zur vollen Geltung kommen,
wenn die in den Ecken eingepflanzten hochſtrebenden Birken mit ihren
weißen Stämmen und dem ſchönen lichten Laube die farbigen Faſſaden
m wirkungsvoller Weiſe umrahmen. Außer der Anlage von Plätzen
und Promenaden ſind aber auch neuerdings verſchiedene Straßen, mit
Bäumen bepflanzt worden. Unter anderen die Beiterſtädter Straße
mit Ahorn, die obere Landskronſtraße mit Eichen und der Niebergall=
weg
mit Platanen. Auf dem Schloßgartenplatz wurde eine Neugruppie=
rung
der Bäume uter Berückſichtigung der ſpäteven dortigen Platzge=
ſtaltung
vorgenommen. Im Laufe der nächſten Zeit wird die Straße
zum Südbahnhof und der Friedrich Ebert=Platz mit Bäumen bepflanzt.
Sämtliche Neugeſtaltungen und Unterhaltungsarbeiten werden mit
einer verhältnismäßig nur geringen Anzahl gelernter und angelernter
Gärtner ausgeführt. Doch ließ es die Zahl der Arbeitsloſen ermög=
lichen
, mit ihrer Hilfe allen Anforderungen zu genügen und die Neuan=
lagen
in ihrer Entſtehung ſchnell zu fördern und nach der Fertigſtellung
auch gut inſtand zu halten.
Naturgemäß wird zur Ausſtattung der Blumenbeete ud Pflanzun=
gen
ziemlich erhebliches Material von Blumen und Pflanzen benötigt.
Es wird aber, wie bemerkt, alles in eigener Gärtnerei heran=
gezogen
. Es ſind im vorigen Jahre und in dieſem Jahre allein etwa je
300 000 Pflanzen aus eigener Aufzucht der Stadtgärtnerei verwendet
worden.

Vom Herrngarten wird i
werden.

einem 2. Aufſatz geſprochen

Vorſicht bei Annahme beſchädigter Reichsbanknoten.
Die Findigkeit der Banknotenfälſcher iſt neuerdings auf ein
Verfahren verfallen, mittels deſſen aus einer Anzahl unbeſchädigter
Banknoten eine größere Anzahl Noten, und zwar wie folgt hergeſtellt
worden kann. Aus Teilen zerſchnittener echter Reichsbanknoten von
gleicher Werthöhe (bisher meiſt Noten zu 20 Reichsmark, in wenigen
Fällen auch zu 10 RM.) werden neue, dem Anſchein nach vollſtändige,
tatſächlich aber um einen ſchmalen Streifen verkürzte Noten zuſammen=
geklebt
und als vollſtändig in den Verkehr gebracht. Zum Zuſammen=
kleben
werden Papierſtveifen (in den meiſten bisher bekannt gewordenen
Fällen aus Goldpapier) verwendet und in einer Weiſe angebracht, daß
dadurch das Fehlen des herausgeſchnittenen Streifens verdeckt wird. Faſt
immer beſtehen dieſe abſichtlich beſchädigten Noten aus Teilen verſchie=
dener
echter Noten, und ihre einzelnen Teile weiſen deshalb verſchiedene
Nummern und Reihenbezeichnungen (d. h. Buchſtaben vor den Num=
mern
) auf. In der letzten Zeit ſind derartig zurechtgemachte Noten an
verſchiedenen Orten und in nicht ganz unbeträchtlicher Menge aufgetaucht
und es ſind bereits eine ganze Anzahl gutgläubiger Empfänger dadurch
zu Schaden gekommen.
Zur Vermeidung eigener Schädigung wird vor Annahme ſolcher
Noten dringend gewarnt. Es empfiehlt ſich, die Einlieferer wegen der
Einlöſung derartiger Stücke an die Reichsbank zu verweiſen und, wenn
die Einlieferung ſich unter verdächtigen Umſtänden vollzieht, die Kri=
minalpolizei
zu benachrichtigen.
Für die Ermittelung und Feſtnahme der Herſteller dieſer unvoll=
ſtändigen
, beſchädigten Noten gelangt eine Belohnung bis zu 1000 RM.
durch die Reichsbank zu Verteilung.
Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich behandelt werden, nimmt
für Groß=Berlin Kriminalkommiſſar v. Liebermann, Alte Leipzigerſtraße
Nr. 16, Anruf Merkur 3789 entgegen; für alle anderen Orte ſind die
örtlichen Polizeibehörden zuſtändig.

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Neuheiten auf der Schallplatte.
Wenn ſich jemand ſo ſchnell die Herzen der Menſchen erobert, wie
die Schallplatte, dann iſt es notwendig, ihr einige Worte zu widmen.
Geradezu erſtaunlich iſt der Fortſchritt, den die Aufnahmetechnik in der
letzten Zeit gemacht hat. Das neue elektriſche Aufnahme=
verfahren
bekanntlich werden bei dieſem Syſtem die Aufnahmen
nicht mehr vor dem Trichter, ſondern vor einem Mikrophon gemacht
wird von der Deutſchen Grammophon=Aktiengeſellſchaft ſchon ſeit langer
Zeit gepflegt, und iſt durch die unermüdlichen Bemühungen, auch dieſe
Technik immer wieder zu verbeſſern, inzwiſchen zu größter Vollkommen=
heit
gereift. Daß die Schallplatte heute ein durchaus ernſtzunehmender
Faktor im Muſikleben der ganzen Welt geworden iſt, beweiſt wohl am
beſten, daß die größten Muſiker uſerer Zeit ſich der Schallplatte ver=
ſchrieben
haben. Einer der bedeutendſten unter ihnen, Richard Strauß,
iſt für Schallplattenaufnahmen der Deutſchen Grammophon Aktiengeſell=
ſchaft
ausſchließlich verpflichtet. Ein unbeſchreiblicher Genuß iſt es, und
zwar nicht nur für den Kenner, die von Richard Stwauß ſelbſt dirigierten
Plattenaufnahmen ſeiner Tondichtung Ein Heldenleben zu hören. Daß
Strauß der beſte Kenner Mozarts und Bethovens iſt, laſſen die Platten
von Mozarts Es=Dur=Symphonie und von der UII. Symphonie von
Beethoven erkennen. Sehr viele Freude bereiten auch die von Leo Blech
dirigierten Platten der Ouvertüren von Martha, Oberon. Die
Luſtigen Weiber u. a. Der Berliner Domorganiſt Prof. Walter Fiſcher
hat zwei Improviſationen auf die Platten gebannt, die geradezu als
Wunderwerke anzuſprechen ſind. Eine derartig naturgetreue Wiedergabe
bei einer mechaniſchen Reproduktion, iſt bisher noch nicht dageweſen.
Selbſt Klavieraufnahmen, die früher immer große techniſche Aufnahme=
ſchwierigkeiten
bereiteten, werden von dem neuen elektniſchen Aufnahme=
ſyſtem
gemeiſtert. Einer unſerer jüngeren aufſtrebenden Künſtler, der
Pianiſt Walter Rehberg, ſpielt Griegs Hochzeitsdag auf Troldhaugen in
vollendeter Virtuoſität; aber ebenſo vollendet und vom Original= Klavier=
ton
nicht zu unterſcheiden, iſt die Platte ſelbſt. Erwähnt ſei eine Neihe
flott geſpielter Märſche, die in noch nicht gehörter Plaſtik und Laut=
ſtärke
wiedergegeben werden. Zum Schluß ſei noch auf die vielen neuen
Tanzſchlager aufmerkſam gemacht, welche von ſo ausgezeichneten Tanz=
geigern
wie Schachmeiſter, Marek Weber und Paul Godwin für die
Platten Die Stimme ſeines Herrn geſpielt wurden. Fabelhafter
Rhythmus, plaſtiſch und lautſtark, ſo daß dieſe Platten ein Tanzorcheſter
voll erſetzen.
Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Großen Haus
zum erſten Male in dieſer Spielzeit Richard Wagners Meiſter=
ſinger
unter muſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Roſen=
ſtock
gegeben. In dieſer Aufführung ſingt Johannes Biſchoff den Sachs,
Heinrich Hölzlin den Pogner, Kammerſänger Karl Jörn den Stolzing,
Hedwig Werle das Evchen, Heinrich Kuhn den Beckmeſſer, Eugen Vogt
den David und Anna Jacobs die Magdalene. Die Partie des Kunz
Vogelgeſang wird von Herrn Fritz Lang, der am 1. Oktober ſeine
ter Raſenflächen in Verbindung mit altehrwürdigen Bäumen und die 40jährige Zugehörigkeit zum Herrenchor des Landestheaters feiern
konnte, geſungen.
Im Kleinen Haus beginnt die Heſſiſche Spielgemeinſchaft heute
ihre diesjährige Tätigkeit mit einer Aufführung von Niebergalls Der
tolle Hund‟. Der Reinertrag dieſer Aufſührungen fließt der Heſſt=
niemals
recht erfreuen konnte. Welch ein Unterſchied gegen früher! gallDenkmalz und zur Unterſtützung notleidender heſſiſcher Schriſt=
ſteller
verwendet.
Für den Tanzabend Eliſabeth GrubeHarald Kreutzberg
macht ſich bereits lebhaftes Intereſſe bemerkbar. Es wird darauf auf=
merkſam
gemacht, daß die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft
über einen Teil der Plätze verfügt hat und es deshalb ratſam iſt, ſich
rechtzeitig mit Karten zu verſehen. Das Oktoberheft von Velhagen u.
Klaſings Monatsheften bringt übrigens eine Zeichnung der Tänzerin
Eliſabeth Grube von der Hand Ernſt Opplers.
* Orpheum. Heute Sonntag Volksvorſtellung: Die Köni=
gin
der Nacht, bei ganz kleinen Eintrittspreiſen von 60 Pfg. bis 2 Mk.
(Mittelparkett), zugleich Schlußvorſtellung des Wiener Operetten=
Enſembles. Der Sonntagskartenverkauf findet ſtatt: Verkehrsbüro
von 912 Uhr, Kiosk Ernſt=Ludwigsplatz von 10 Uhr vorm. bis 6 Uhr
zeigt, während der untere Teil zum Spielplatz für Kinder ausgebildet abends, ſowie Kaſſe Orpheum ab 3 Uhr ununterbrochen. Ab morgen
Montag bis inkl. Freitag geſchloſſen. (S. Anz.)
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten. Kameraden vergeßt nicht
den am 3. Oktober 1926 ſtattfindenden Familienſpaziergang nach Nieder=
Jubiläum. Herr Jakob Vinſon feiert am 4. Oltober als
ſtädtiſcher Arbeiter ſein 25jähriges Dienſtjubiläum.

In der Männervereinigung der Lukasgemeinde, Gemeindehaus
Kiesſtraße 17, ſpricht am Montag, den 4. Oktober, abends 8 Uhr, Herr
Paſtor Hauff aus Atlanta (Nord=Amerika) über amerikaniſche Kirchen=
verhältniſſe‟
. Der Redner, ein geborener Darmſtädter, weilt zurzeit
für einige Tage in ſeiner Heimatſtadt. Die Mitglieder werden auf
dieſen Abend hiermit beſonders aufmerkſam gemacht. Auch Gäſte,
namentlich frühere Schulkameraden des Herrn Hauff, ſind herzlich will=
kommen
.
e. Erntedankfeier. Bei der heute abend 8½ Uhr im Heim des
Chriſtlichen Vereins Junger Männer (Alexanderſtr. 22)
ſtattfindenden Erntedankfeier wirken u. a. mit: Herr Pfarrer
Weinberger (Anſprache, Piſton); Frl. Löſch (Liedervorträge);
mehrere Vereinsmitglieder (Gedichte, Flöte und Harmonium). Jeder=
mann
iſt herzlich eingeladen.
* Zum Förſterjubiläum. Das Böllenfalltor=Jubiläum des Förſters
Herm. Klipſtein war ein Jubelfeſte im beſten Sinne des Wortes.
Schon in der Frühe des Jubiläumstages waren zahlreiche Gratulanten
erſchienen, teils behördlicherſeits, teils perſönliche alte Freunde, Regi=
mentskameraden
, die an der Feier des Fonſtmanns Anteil nahmen.
Das Forſthaus prangte im reichſten Blumenflor. Glückwunſchſchreiben
und telegramme kamen in endloſer Zahl von nah und fern. Selbſt die
Jugend ließ es ſich nicht nehmen, ihren Forſtmann zu ehren. Die
Jungſchar der Petrusgemeinde war mit klingendem Spiel, mit Klamp=
fen
und Streichinſtrumenten, erſchienen und erfüllten das Haus mit
Waldliedern und frohen Feſtgeſängen. Die ganze Feier legte ein be=
redtes
Zeugnis von der allſeitigen Beliebtheit ab, deren ſich der biedere
Forſtmann in allen Kreiſen erfreut.
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft weiſt darauf hin,
daß der Tanzabend von Harald Kreutzberg und Eliſabeth
Grube, den ſie als erſten Vereinsabend gemeinſchaftlich mit dem
Landestheater morgen Montag im Kleinen Hauz veranſtaltet, nicht,
wie urſprünglich vorgeſehen, um 8 Uhr, ſondern um 7.30 Uhr beginnt.
Neuanmeldungen von Mitgliedern nimmt die Buchhandlung Bergſträßer
entgegen. Die Mitglieder ſind gebeten, die Eintrittskarten zum Tanz=
abend
gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte ſpäteſtens Montag vormittag
an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes in Empfang zu nehmen. (S. Anz.)
Odenwälder Kunſtkeramik. Die künſtleriſchen Erzeugniſſe der Oden=
waldtöpferei
Michelſtadt, die in Darmſtadt erſtmalig im Gewerbemuſeum
(Neckarſtraße) anläßlich der Ausſtellung künſtleriſcher Keramik (1925) ge=
zeigt
und an dieſer Stelle erwähnt wurden, ſind augenblicklich auf einem
Stand der Darmſtädter Herbſtmeſſe zu ſehen.
Lokale Veranſialtungen.
Die diernnter erſchelnenden Nofizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe guf Kinzeigen zu beiradten.
w leinem Falle irgendwie als Beſbrechung obzr Keisl.
Im Hotel Prinz Heinrich Bleichſtraße, findet heute
abend in den Lokalitäten feines Konzert ſtatt. Der Beſuch iſt ganz be=
ſonders
zu empfehlen. (Siehe Anzeige.)
Kunſinofizen.
Iedn Daft, Nänſſier ud fünfſtertſche Deranſteltungen, deren im Nachſiehenden Gre dhnung
geſchlebt, becbält ſich die Retaftion ibr Urtell vos.
Arien= und Balladenabend Theo HeuſerJoſ.
Rofenſtock. Um vielen Anfragen zu begegnen ſei mitgeteilt, daß der
Arien= und Balladenabend Theo HeuſerJoſ. Roſenſtock am 8. Oktober
d. J., abends 8 Uhr, in der neuerbauten Otto Berndt=Halle der Tech=
niſchen
Hochſchule ſtattfindet, woſelbſt ja auch ab 11. Oktober die Reichs=
muſikwoche
tagen wird. Infolge ihrer ganz auscezeichneten Akuſtik
und ihrer vornehmen Ausſtattung erfreut ſich die Halle bei dem konzert=
beſuchenden
Publikum Darmſtadts einer ganz beſonderen Wertſchätzung
in ihrer Eigenſchaft als Konzertſaal. Der Eingang zur Otto Berndt=
Halle befindet ſich im Hauſe der früheren Infanteriekaſerne, Alexander=
ſtraße
22. Der Kartenverkauf zum Konzert HeuſerRoſenſtock iſt der
Firma Thies Nachf. Schutter, Eliſabethenſtraße übertragen worden. Er
hat bereits begonnen.
Palaſt=Lichtſpiele.
.. Iſt die Aufführung des
erſten D. L. S.=Films An der ſchönen blauen Donau an
und für ſich ſchon ein filmgeſchichtliches Ereignis, ſo iſt der Film ſelbſt
eine filmkünſtleriſche Tat. Das D. L. S. das wirtſchaftliche und kul=
turelle
Forderungen verwirklichen will, hatte keinen ſchlechten Griff
getan, als es Friedrich Zelnik mit der Regie des erſten Films betraute.
Und wenn Zelnik ſelbſt von dieſem ſeinem neueſten Werke geſagt hat,
es ſei auch ſein beſtes, ſo muß man dem unbedingt zuſtimmen. Auf
eine kurze Formel gebracht, kann der Film vielleicht als eine klare
Arbeit bezeichnet werden. So licht und klar wie jedes einzelne Bild
jede einzelne Szene, ſo licht und klar iſt auch das Weſen des ganzen
Films. Aus der leichten Urſprünglichkeit fröhlichen Empfindens ge=
boren
, ſpiegelt er in allem die Klarheit und Reinheit ungebrochener
deutſcher Schaffenskraft wider. In dieſem Film gibt es keine Stars,
weil ein Starenſemble ihn ſpielt, und lediglich der Größe der Rollen
wegen ſeien hervorgehoben: Lya Mara, die hier ihren künſtleriſchen
Höhepunkt erreicht hat, und Harry Liedtke, deſſen beſtechend anmutige
Kunſt der Geſte und Mimik hoch erhaben iſt über die Lorbeeren, die
der nur ſchöne Mann im Film zu ernten pflegt.

Tageskalender für Sonntag, den 3. Oktober 1926.
Landestheater Großes Haus, Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr,
B 2: Die Meiſterſinger von Nürnberg. Kleines Haus,
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Der tolle Hund. Orpheum,
abends 8½ Uhr: Die Königin der Nacht. Schloß=Café:
Konzert. Café Rheingold: Konzert und Tanz. Lud=
wigshöhe
: Konzert. Orangeriegarten, von 47 Uhr:
Kaffeekonzert; von 810 Uhr: Stimmungs=Muſik, anſchließend Tanz.
Weinhaus Weißer Turm: täglich Konzert mit Tanz.
Kunſthalle am Rheintor: Theſing=Ausſtellung, geöffnet von 114
Uhr. Ludwigshalle, Obergaſſe 12: Stimmungsmuſik.
Frankfurter Hof: Stimmungsvoller Allend. Reichs=
bund
der Zivildienſtberechtigten, nachm. 2,30 Uhr ab
Böllenfalltor: Familienſpaziergang nach Nieder=Ramſtadt. Kino=
vorſtellungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Kafffee=Reſtaurant Bender bei Griesheim: Wiener
Muſik. Pferde=Rennen zu Frankfurt a. M.: nachm. 2 Uhr.
Mainz: Muſikfeſt zum 50jähr. Jubiläum des Städt. Orcheſters;
Stadttheater, vorm. 11 Uhr: Akademiſche Feier. Michelſtädter
Kirchweihe wozu freundlichſt einladet: Schmerkers Garten, Alt=
deutſcher
Hof, Städt. Saalbau, Drei Haſen. Kirchweihe in
Hahn, wozu freundlichſt einladet: Darmſt. Hof Hahner Hof,
Schützen=Hof, Rheinluſt. Kirchweihe Gräfenhauſen:
Darmſtädter Hof, Tanzmuſik.

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Im Bahnhof + Fernruf 2484

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Seite 6

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Nummer 274

* Verwaltungsgerichtshof.
1. Klage des Stadtſekretärs J. Noll gegen einen Beſchluß der
Stadtverordnetenverſammlung der Stadt Darmſtadt vom 17. Dez. 1925.
Der Kläger wurde aus dem Dienſte entlaſſen. Der bezügliche Be=
ſchluß
wurde dem Kläger am 29. Dezember 1925 zugeſtellt, die Klage
an den Provinzialausſchuß iſt am 27. Januar 1926 bei dem Gericht ein=
gelaufen
, alſo, da die Notfriſt vier Wochen beträgt, um einen Tag zu
ſpät. Der Provinzialausſchuß hätte demnach materiell auf die Klage
gar nicht eingehen ſollen. Der Vorſitzende ſtellt dem Kläger anheim,
der Koſtenerſparnis halber die Berufung wegen dieſes formellen Man=
gels
zurüickzunehmen. Kläger Noll erklärt aber, daß er verhandeln
wolle. Für die Stadtverwaltung iſt niemand erſchienen. Beratung
vorgängig wird Beſchluß dahin verkündet, daß über die Frage der Zu=
ſtellung
des Beſchluſſes an den Kläger noch verhandelt und die Verhand=
lung
auf dieſe Frage beſchränkt werden ſolle.
Noll iſt ohne Ruhegehalt entlaſſen. Aus Anlaß der Verhandlung
vor dem Provinzialausſchuß wurde über den Sach= und Streitſtand
berichtet. Der Vertreter des Staatsintereſſes hat ſchriftlich zu den
Akten bemerkt, daß er von Stellung von Anträgen zur Sache abſehe.
Das Gericht beſchloß, in die Verhandlung der Sache einzutreten,
nachdem es ſich erwieſen hatte, daß die am 29. Dezember 1925 durch
den ſtädtiſchen Boten Braun in einem anderen Hauſe als dem des
Adreſſaten Noll bewirkte Zuſtellung rechtsungültig war. Das Urteil
ſtützt ſich auf die Beſtimmung in § 20 des Beamten=Statuts der Stadt
Darmſtadt von 1901 und Art. 147 der Städteordnung von 1911, wonach
eine Entlaſſung ohne Ruhegehalt während der erſten fünf Jahre aus=
geſprochen
werden kann. Noll iſt ſeit 1. April 1923 ſtädtiſcher Beamter
und purde mit Wirkung vom 1. April 1926 entlaſſen. Gegen das ſeine
Klage abweiſende Urteil des Provinzialausſchuſſes hat Noll Berufung
an den Verwaltungsgerichtshof verfolgt. Das Urteil weiſt die
Berufung koſtenfällig ab.
2. Einwendungen gegen die Gemeinderatswahl
in Oberſaulheim.
Erſchienen für die Gemeinde Rechtsanwalt Schwörer, für den
Reklamanten Weinheimer Rechtsanwalt Dr. Baum=Alzey. Zu der am
15. November 1925 in Ausſicht genommenen Wahl waren zwei Wahl=
vorſchläge
eingegangen: einer ohne Kennwort, der zweite mit der Be=
zeichnung
Bürgerblock‟. Die Wahlkommiſſion erachtete nur den erſt=
genanten
für gültig und deshalb die darin aufgeſtellte Liſte von Per=
ſonen
für gewählt; der zweite Wahlvorſchlag wurde, weil eer nicht
ordnungsmäßig aufgeſtellt, als unzuläſſig behandelt. Hiergegen erhob
Weinheimer Klage beim Kreisausſchuß, die verworfen wurde. Der
Reklamant beanſtandete, daß die Einreicher des zweiten Wahlvorſchlags
nicht genügend über ihre Befugniſſe aufgeklärt worden ſeien; der Bür=
germeiſter
hätte die Vertrauensleute auf die Mängel ihres Wahlvor=
ſchlags
aufmerkſam machen und ſie auf dieſe hinweiſen müſſen. Dieſer
Belehrungspflicht der Wähler ſei nicht Genüge geleiſtet worden. Auf
Berufung des Vertreters des Reklamanten Weinheimer (Wahlvorſchlag
Bürgerblock) hob der Provinzialausſchuß Rheinheſſen das Kreis=
ausſchußurteil
auf und ſtellte feſt, daß ein neues Wahlver=
fahren
einzuleiten ſei. Aus den Gründen geht hervor, daß
das Verwaltungsgericht zweiter Inſtanz erachtet, daß eine mangelhafte
Aufklärung der Einreicher des zweiten Wahlvorſchlags angeſichts der
komplizierten und ſchwer verſtändlichen geſetzlichen Beſtimmungen des
Wahlgeſetzes vorliege und damit weſentliche Vorſchriften über das Wahl=
verfahren
unbeachtet geblieben ſeien, was nicht ohne Einfluß auf das
Wahlreſultat hätte bleiben können. Hiergegen hat die Gemeinde Revi=
ſion
an den Verwaltungsgerichtshof verfolgt. Eine ſiſtierte Auskunfts=
perſon
bekundet, daß die Einreicher des Wahlvorſchlags 2 vom Bürger=
meiſter
auf die Mängel ihrer Liſte aufmerkſam gemacht worden ſeien,
wobei ihnen der Bürgermeiſter bedeutet habe, daß ſie noch Zeit hätten,
den Mängeln abzuhelfen. Der Anwalt der Gemeinde weiſt darauf
hin, daß das eingeführte Proporzſyſtem mit den hineingebrachten Kau=
telen
ſchwerlich in einer ländlichen Gemeinde von 1000 Seelen volkstüm=
lich
werden und Eingang finden könne. Die Bürgerblockliſte ſei von
einer Dame (Frau Landgraf) geführt worden, die die nötigen Geſetzes=
kenntniſſe
nicht gehabt habe. Statt 20 Namen habe die Büirgerblockliſte

nur 19 Namen enthalten; mit dieſer Liſte ſei man im letzten Moment
angerückt. Vom Bürgermeiſter einer kleinen Landgemeinde wie hier
könne nicht verlangt werden, daß er ſich nun ausführlich über alle
Mängel auslaſſe, wenn die Einreicher ſelbſt in der Liſtenaufſtellung
ſäumig geweſen ſeien. Ein paar Leute, geführt von einer Dame, hätten
einen Bürgerblock aufgetan gehabt, unausgerüiſtet mit der notwendigen
Kenntnis der Fundamentalbeſtimmungen. Der Vertreter des Rekla=
manten
gibt zu, daß das Geſetz ſchwer verſtändlich iſt, aber gerade des=
halb
hätte der Bürgermeiſter in dem an Frau Landgraf gerichteten
Briefe die Mängel der Liſte genau bezeichnen müſſen; man hätte nicht
durch einen Kniff die Gegner des Wahlvorſchlags 1 von der Wahl aus=
ſchalten
dürfen. Art. 25 des Geſetzes ſei, wie das zweitinſtanzliche Ur=
teil
hervorhebe, verletzt und deshalb dieſe Entſcheidung aufrecht zu er=
halten
. Der Vertreter des Staatsintereſſes bejaht mit dem Provin=
zialausſchuſſe
die Verpflichtung des Wahlkommiſſars, dem Einreicher
mitzuteilen, worin die Mängel des Wahlvorſchlages beſtehen und ſie zu
bezeichnen, inſowait als der Wahlkommiſſar dieſe
Mängel ſelbſt kenne. Innerhalb der 10tägigen Friſt müßten
aber die Einreicher des Vorſchlags die Mängel auch abſtellen. Die
Frage wegen der Mängel könne nur von Fall zu Fall beurteilt werden.
Der Vertreter des Neklamanten weiſt noch darauf hin, daß nach Be=
kundung
eines Zeugen der Bürgermeiſter auf Befragen wegen weiterer
Mängel erklärt habe, es ſeien noch ſolche vorhanden, er ſage ſie aber
nicht. Dem widerſpricht aber der Vertreter der Gemeinde mit dem
Hinweis auf den Inhalt des Zeugenprotokolls, auf die Frage des Zeu=
gen
, ob noch etwas zu erledigen ſei, habe der Bürgermeiſter erklärt:
Er wüßte nicht. Das nach kurzer Beratung des Gerichts verkündete
Urteil verwirft die Reviſion als unbegründet. Es
hat ſich im weſentlichen auf den Standpunkt des Provinzialausſchuß=
Urteils geſtellt.

E Steuerbewertung. Amtlich wird uns mitgeteilt: Bei
der jetzt im Gang befindlichen erſtmaligen Feſtſtellung der
Einheitswerte auf Grund des neuen Bewertungsgeſetzes dürfte
es von allgemeinem Intereſſe ſein, öffentlich darauf hinzu=
weiſen
, daß gewiſſe Vergünſtigungen für Gebäude,
Grundſtücke und auch für bewegliche Gegenſtände bei der
Steuerbewertung eintreten können, wenn deren Erhaltung
wegen ihrer Bedeutung für die Kunſt, Geſchichte oder Wiſſen=
ſchaft
im öffentlichen Intereſſe liegt. Ob die dafür in den 88 28,
34, 37, 52 der Durchführungsbeſtimmungen zum Reichsbewer=
tungsgeſetz
(Reichsgeſetzblatt 1926, Teil I, Seite 227) beftimmten
Vorausſetzungen zutreffen, erfährt der Eigentümer eines ſolchen
Objekts bei ſeinem zuſtändigen Finanzamt. Da es ſich wohl vor=
wiegend
um ſolche Objekte handelt, die unter Denkmalſchutz
ſtehen, ſo ſind die Denkmalpfleger (Profeſſor Walbe und Profeſſor
Meißner in Darmſtadt) ebenfalls zur Mitwirkung und Beratung
bereit. Die Bewertung gilt für die Reichsvermögensſteuer und
Reichserbſchaftsſteuer und vom 1. April 1927 an auch für die
Landes= und Gemeindeſteuern.
Parlamentariſches.
Eine Anfrage des Abgeordneten Böhm an den Heſſiſchen
Landtag, Unwetterſchäden in der Gemarkung Wald=Uelversheim betr.,
lautet: Durch Hagelſchlag am 15. Juli 1926 und ſonſtige Unwetter
iſt die Ernte in Wald=Uelversheim faſt reſtlos vernichtet worden.
Iſt die Regierung bereit, den geſchädigten Landwirten und Winzern
zinsloſe Darlehen zu gewähren?

Ausſchneiden * Steuerkalender Aufbewohren

für die Zeit vom 1. bis 15. Oktober 1926.
Rentenbankzinszahlung der Bandwirt=
ſchaft
. Zahlung der Halbjahrs=Grundſchuldzmſen.
(Schonfriſt 1 Woche.)
Obligationenſteuer. Zahlung der Halbjahrtrent
der erhöhten Obligationenſteuer gemäß Steuerbeſcheid.
(Schonfriſt 1 Woche.)
Letzter Tag, an dem das 3 Ziel der Gemeinde=
Kreis= und Provinzialſteuern für 1906
(Grundſteuer, vorläufige Gewerbeſteuer und Sonder=

1. Oktober:
1. Oktober:
4. Oktober:

25. Sept. 1926 in Nr. 268 des Tagbl. vom 27. Sept.)
5. Oktober: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſo
daß die Summe der im September abgeführten Steue
abzugsbeträge mit der Summe der im September ein=
behaltenen
Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine Schon=
friſt
.)
5. Oktober: Abführung der im September einbehaltenen Lohnab=
zugsbeträge
, ſoweit dieſe Beträge nicht bereits am
15. und 25. September 1926 abzuführen waren. (Keins
Schonfriſt.)
8. Oktobev: Letzter Tag, an dem folgende, am 1. Oktober fällig ge=
weſene
Steuern noch zuſchlagsfrei entrichtet wer=
den
können:

10. (1.)Orh
10. d1.) Dkt.
10. (11.) Okt.:

a)Obligatione ſtenes,
b) Rentenbankzinsjahlung.

; BZahlung der Börſenumſatzſtener, ſoweitt dieſe
im Abrechnungsverfahren entrichtet wird.
(Keine Schonfriſt.)
Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorang=
zahlung
für die monatlichen und die Vierteljahres=
zahler
. (Schonfriſt 1 Woche, bis 18. Oktober.)
10. (11.)Okt.: Einkommenſteuer=Vorauszahlung für das
3. Vierteljahr 1926 auf Grund des Steuerbeſcheided.
(Schonfriſt 1 Woche, bis 18. Oktober.) Die Abgabe einer
Voranmeldung iſt nicht mehr erforderlich.
10. (11.)Okt.: Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlung ſür
das 3. Vierteljahr 1926 auf Grund des Steuerbeſcheided.
(Schonfriſt 1 Woche, bis 18. Oktober.) Die Abgabe einen
Voranmeldung iſt nicht mehr erforderlich.
Die Abgabe der Lohnzettel ſeitens der Arbeitgebeu
für diejenigen Arbeitnehmer, die mehr als 3000 RM. im
letzten Vierteljahr verdient haben, iſt nicht mehp
erforderlich. (Erlaß des R. F.M. vom 21. 6. 1928.)
10. Okkober: Perſonenſtands= und Betriebsaufnahme nach dem
Stande vom 10. Oktober,
15. Oktober: Abſührung der in der Zeit vom 1 bis 10. Oktober 1996
(erſte Oktoberdekade) einbehaltenen Lohnabzugs=
beträge
, ſoweit dieſe den Betrag von 100 RM.
überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
H. W. Wohmann.
Aus den Parteien.

Deutſchenationaler Frauen=Ausſchuß Darm=
ſtadt
. Mittwoch, den 6. Oktober, nachmittags 4 Uhr, findet unſere
geſellige Zuſammenkunft im Saal bei Sitte hatt. Frau Th. Wagner=
Wiesbaden ſpricht über: Die deutſche Frau und die deutſche Wirtſchaft.
Der beiden Oktobergeburtstage, unſeres allverehrten Reichspräſidenten
Hindenburg und der verewigten Kaiſerin Auguſte Viktoria ſoll gedacht
werden. Unſere Mitglieder werden um ſehr zahlreichen Beſuch ge=
beten
. Gäſte willkommen.

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1/ 13757

CÜRT ELSCHINER
Eigentümer

[ ][  ][ ]

Nummer 274

Somntag, den 3. Oftober 1926

Seite 7

Aus Heſſen.
Die heſſiſchen Braugerften auf der Deutſchen Gerſten=
und Hopfen=Ausfiellung München 1926.
Die diesjährige Deutſche Gerſten= und Hopfen=Ausſtellung fand erſt=
mals
nicht in Berlin, ſondern in München gelegentlich der Deutſchen
Bvauerei=Ausſtellung in der Zeit vom 25. September bis 3. Oktober
ſtatt. Trotz der ungünſtigen Sommerwitterung worunter die Qualität
der Gerſten, insbeſondere durch die eingetretene Lagerung, zu leiden
hatte, war ſvwohl die Braugerſten= wie die Hopfen=Ausſtellung überaus
gut beſchickt. Auch Heſſen war auf Veranlaſſung der Landwirtſchafts=
kammer
mit 18 Braugeiſten vertreten. Bei der überaus zahlreichen Be=
teiligung
hatte das Preisgericht keine leichte Arbeit. Es iſt eine erfreu=
liche
Tatſache, daß trotz der ungünſtigen Witterung eine recht große An=
zahl
von Gerſten und Hopfen in ganz vorzüglichen Oualitäten vertreten
war. Beſonders die Anbaugebiete Heſſen und die Pfalz ſtellten die beſten
Qualitäten an Braugerſten. Auf die 18 heſſiſchen Braugerſtenmuſter
entfielen nicht weniger als 11 Preife und Anertennungen, und zwar ein
1. Preis, zwei 2. Preiſe, fünf 8. Preiſe und 3 Anerkennungen. Außer=
dem
kam auf Grund der bei der Bonitierung erreichten relativ höchſten
Punktzahl auf Heſſen die höchſte Auszeichnung, die Bronzene Preußiſche
Staatspreismünze, und zwar auf die mit dem 1. Preis bedachte Gerſte
des Herrn Ferdinand Knauff in Monsheim. Ein ſchönes Ergebnis, auf
das Heſſen ſtolz ſein kann. Hoffentlich trägt es dazu bei, die hefſiſchen
Landwirte in künftigen Jahren zu einer viel zahlreicheren Beſchickung
der alljährlich ſtattfindenden Deutſchen Bragerſten= und Hopfen= Aus=
ſtellung
zu veranlaſſen.
Neben dem Preisbewerb fand gleichzeitig auch eine Ausſtellung ſeitens
der deutſchen Original=Gerſtenzüchter außer Preisbewerb ſtatt. Die Land=
wirtſchaftskammer
hatte auch hier eine ſehr wirkungsvolle Sammelaus=
ſtellung
der heſſiſchen Original=Gerſtenſaatzuchtwirtſchaften veranlaßt, die
bei den Beſuchern allgemein Beachtung und Anerkennung fand.

* Eberſtabt, 1. Okt. Neubanten. Die Bautätigkeſt i Eberſtadt
war in dieſem Jahre beſonders rege. Die von der Gemeinde errichteten
Wohnungen im Siedlungsviertel Lämmchesberg ſind fertiggeſtellt und
werden in dieſen Tagen bezogen. Auch die neue Steinbaracke im Ströh=
weg
iſt bezogen worden; in ihr ſind vier Familien untergebracht worden.
Die im Bau begriffene neue Holzbaracke im Strohweg wird ſechs
Familien aufnehmen können. Auch die private Bautätigkeit und diejenige
der Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaft war ſehr rege. Von privater
Seite ſind beiſpielsweiſe am Paliſadenweg (Aufgang zum Frankenſtein)
drei Wohnhäuſer errichtet worden. Weitere Häuſer wurden bzv. werden
am Dautenberg, in der Wilhelm, Luiſen=, Frankenſteiner= und Alten
Darmſtädter Straße errichtet.
* Pfungſtadt, 1. Okt. Fälligkeitstermine der Gemeinde=
ſteuern
. Unter Berückſichtigung der Tatſache, daß die Steuerbeſcheide
für die Gemeinde=, Kreis= und Provinzialumlagen erſt jetzt zugeſtellt
worden ſind, werden an Stelle der auf den Steuerbeſcheiben aufgedruck=
ten
Termine die neuen Fälligkeitstermine wie folgt feſtgeſetzt: 1. Ziel
am 15. Oktober, 2. Ziel am 15. November, 3. Ziel am 15. Dezember,
4. Ziel am 15. Januar 1927, 5. Ziel am 15. Februar und 6. Ziel am
25. März.
N* Lengfeld, 2. Okt. Bei 90 Mitgliedern hatte die Spar= und
Darlehnskaſſe im Vorjahre einen Kaſſenumſatz von 2 969 727 und
ſeinen Reingewinn von 3553 Mk. Die Geſamthaftſumme beträgt
450 000 Mark.
* Michelſtadt, 2. Okt. Säuglings= und Kinderbera=
tungsſtunde
. Im Monat Oktober finden die unentgeltlichen und
jedermann zugänglichen Säuglings= und Kleinkinderberatungsſtunden
fokgendermaßen ſtatt: in Michelſtadt am 1. und 3. Montag, mittags
von 34 Uhr, in der alten Schule, und in Erbach am 2. und 4. Diens=
tag
, von ½3½4 Uhr im Kreiskrankenhaus. Das ſchon längere Zeit
hier beſtehende Kaffee Beller hat durch einen Anbau einen Winter=
garten
geſchaffen, der in bezug auf Ausſtattung einem großſtädtiſchen
Tanzlokal nicht nachſteht. Anläßlich der Kirchweihe ſoll der Anbau
ſeiner Beſtimmung übergeben werden. Das Kreisveterinäramt, das
ſich ſeither hier befand, iſt ab 1. Oktober nach Erbach verlegt worden.
Auf Grund eines Gemeinderatsbeſchluſſes vom 27. Auguſt 1926 iſt das
Waſſergeld mit Wirkung vom 1. Okrober erhöht worden. So wird von
heute an der Kubikmeterpreis auf 25 Pfg. feſtgeſetzt. Außerdem hat jede
Haushaftung, einerlei ob ſie Waſſer bezieht oder nicht, eine vierteljähr=
liche
Grundgebühr von 1 Mark zu entrichten. Iſt dieſe Haushaltung
ſelbſt mit Waſſer verſorgt, hat ſie außerdem vierteljährlich 2.20 Mark zu
bezahlen. Die Gebühren für Bade= und Kloſettanlage werden auf zwei
Mark im Vierteljahr erhöht. Ebenſo müſſen Autobeſitzer vierteljährlich
2 Mark bezahlen. Für die Geſchäfte, wie Bäckereien und Viehhal=
tungen
, werden die Gebühren nicht erhöht. Die aus dieſen Abgaben ein=
gehenden
Gelder ſollen für die produktive Erwerbsloſenfürſorge, d. h.
für den Bau des Sportplatzes verwendet werden.
Hirſchhorn, 1. Okt. Waſſerſtand des Neckars. Am 30. Sept.
0,58 Meter; am 1. Oktober 0,54 Meter.
* Heppenheim a. d. B., 30. Sept. Kreisausſchuß. Am
kommenden. Dienstag, den 5. Oktober, findet vormittags um 8.30 Uhr
eine Sitzung des Kreisausſchuſſes mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1. Geſuch des Hans Hagel von Oberſcharbach um Genehmigung zum
Betriebe einer Schankwirtſchaft. 2. Derfelbe Antrag von Georg Johann
aus Untermengelsbach. 4. Das Geſuch um Genehmigung einer Kaffee=
wirtſchaft
mit Weinſtube von Michgel Dangelmayer aus Mörlenbach.
4. Klage der Ortsbürgervereinigung Allmendierter, Viernheim, gegen
den Beſchluß des Gemeinderats Viernheim vom 19. Februar 1926.
Weinbauſchule. Die Landwirtſchaftskammer beabſichtigt ſchon
ſeit längerer Zeit die Errichtung einer Weinbauſchule an der Berg=
ſtraße
. Man hat ſich nun für Heppenheim entſchieden und aus dieſem
Grunde bereits ein Gelände von etwa 30 bis 40 heſſiſchen Morgen an=
gekauft
. Das Gelände befindet ſich oberhalb des Galgens (Flur Land=
berg
). Mit dem Roden und der Neuanlage des Feldes wird gleich nach
der Aberntung der Feldfrüchte begonnen. Mit der Errichtung der
Weinbauſchule hofft man den Weinbau an der Bergſtraße wieder mehr
zur Geltung zu bringen, nachdem er in den letzten Jahrzehnten
weſentlich zurückgegangen iſt. Auch wird die Zahl der Erwerbsloſen
durch die Neuanlage des Feldes in nächſter Zeit in Heppenheim ab=
nehmen
.
N. Lampertheim, 2. Okt. Durch die hieſige Baugenoſſenſchaft wurden
neuerdings drei Doppelwohnhäuſer zu je vier Wohnungen,
zuſammen alſo 12 Wohnungen errichtet. Hiermit iſt die Zahl der bis
jetzt von der Baugenoſſenſchaft erſtellten Wohnhäuſer auf 26 geſtiegen.
N Biblis, 2. Okt. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde be=
ſchloſſen
zur Behebung der Wohnungsnot eine Wohnbaracke, ſechs
bis 8 Wohnungen umfaſſend, zu errichten Ferner wurde die beantragte
Bürgſchaftsübernahme von 8000 Mk. Zwiſchenkredit für die hieſige Bau=
genoſſenſchaft
zur Erbauung von zwei Doppelhäuſern für vier Familien
genehmigt.
Groß=Gerau, 1. Okt. Kraftpoſt Mainz=Trebur. Nach
dem Winterfahrplan, der vom 3. Oktober ab gültig iſt, fallen an den
Sonntagen wegen ſchwacher Benutzung folgende Frühfahrten aus: ab
Trebur 5.51 Uhr, an Mainz=Koſtheim 6.43 Uhr, ab Mainz=Koſtheim 6.53
Uhr, an Nauheim Bhf. 7.55 Uhr, ab Nauheim Bhf. 8.30 Uhr, an Trebur
8.43 Uhr. An den Sonntag=Vormittagen verkehren alsdamn folgende
Kraftpoſten: ab Trebur 6.29 Uhr, an Nauheim Bhf. 6.41 Uhr, ab Nau=
heim
Bhf. 7.04 Uhr, an Mainz=Koſtheim 8.04 Uhr, ab Mainz=Koſtheim
8.09 Uhr, an Trebur 9.05 Uhr.
M. Mettenheim (Rheinh.), 2. Okt. Straßenranb. Auf dem
Wege nach Dorn=Dürkheim bedrohte ein unbekannter Mann eine Frau
und zwang ſie zur Hergabe ihres Geldes. Die Frau händigte ihm ihre
geſamte Barſchaft von 10 Mark aus. Der Näuber entfernte ſich darauf.
M. Oppenheim a. Rh., 2. Okt. Schiffsunfall. Auf der Fahrt
zu Berg brach einem Schlepper das eine Rad auf der Steuerbordſeite,
worauf der Schleppzug vor Anker gehen mußte. Er wurde von einem
anderen Dampfer übernommen und weitergeſchleppt. Auf der
Prüfungsfahrt verunglückt. Bei ſeiner Prüfungsfahrt
wurde ein junger Mann von hier, der in Worms ſeine Prüfung als
Motorradfahrer ablegen wollte, von einem Auto angefahren deſſen
Lenker ſich ebenfalls auf einer Prüfungsfahrt befand. In ſchwerver=
letztem
Zuſtande wurde der junge Mann, in das Wormſer Krankenhaus
verbracht.
Nackenheim, 2. Okt. Der drittletzte Veteran von hier aus dem
deutſch=franzöſiſchen Krieg, Herr J. Schütz, wurde heute unter dem
üblichen Ehrengeleite zu Grabe getragen. Seine ihn überlebenden Kriegs=
kameraden
, die Herren Chriſtoph Weber und Joachim Reitz, erfreuen
ſich einer verhältnismäßig guten Geſundheit

Errichtung von Eiſenbahnfachſchulen.
Die großen Anforderungen an die Bedienſteten der Deutſchen
Reichsbahn hinſichtlich der vollſtändigen Beherrſchung der ihnen über=
tragenen
dienſtlichen Obliegenheiten, hat ſchon vor Jahren dazu ge=
führt
, beſondere Bildungseinrichtungen zu ſchaffen, die eigens auf den
Betrieb der Deutſchen Reichsbahn zugeſchnitten ſind. Die gewerkſchaft=
lichen
Organiſationen der Eiſenbahner haben die Notwendigkeit einer
beſonderen Schulung der Reichsbahnbedienſteten erkannt und ſich zum
Träger dieſer Bildungseinrichtungen gemacht. So wurde der Verband
deutſcher Eiſenbahnfachſchulen gegründet, deſſen Beſtreben es ſtets war,
an allen größeren Orten Fachſchulen zu errichten. Dieſe Schulen er=
freuten
ſich ſtets einer regen Beteiligung des Reichsbahnperſonals. So
wurden die beſtehenden Schulen im Unterrichtsjahr 1923/24 von ins=
geſamt
8147 Beamten und Arbeitern beſucht. Seit Beſtehen der Schulen
wurden weit über 60 000 Beamte und Arbeiter unterrichtet.
Entſprechend den dienſtlichen Anforderungen ſieht der Lehrplan eine
techniſche und eine nichttechniſche Abteilung vor. In der techniſchen Ab=
teilung
, die für die techniſchen Beamtengruppen wie Lokomotivführer,
Wagenmeiſter, Werkmeiſter uſw. eingerichtet iſt, ſind u. a. folgende
Unterrichtsfächer vorgeſehen: Deutſch, Rechnen, Mechanik, Lokomotiv=
und Wagenbau, Elektrizitätslehre uſw.; in der nichttechniſchen Abteilung
ſind vorgeſehen:: Deutſch, Rechnen, Geographie, Verkehrs= und Be=
triebsdienſt
, Arbeiter= und Beamtenrecht, Stenographie, Finanzweſen
uſw. Der Unterricht wird teils von Fachlehrern, teils von im prak=
tiſchen
Eiſenbahndienſt ſtehenden Beamten erteilt, ſo daß die denkbar
beſte Unterrichtserteilung geſchaffen iſt. Die beſtandenen Abſchluß=
prüfungen
der einzelnen Semeſter werden von der Verwaltung als voll=
wertiger
Erſatz der dienſtlichen Vorprüfungen anerkannt und dieſe ſomit
erlaſſen. Die einzelnen Semeſter führen zur vollſtändigen Ausbildung für
verſchiedene Beambengruppen. Außerdem können bei genügender Be=
teiligung
beſondere Kurſe für Stenographie uſw. eingerichtet werden.
Der Underricht wird durch einen Stundenplan geregelt und in die
Abendſtunden gelegt, wobei auf die dienſtlichen Verhältniſſe der Schüler
Rüickſicht genommen wird. Für außerhalb des Unterrichtsortes wohnende
Bedienſtete gewährt die Reichsbahnverwaltung freie Fahrt. Das Schul=
geld
und die Koſten für das erforderliche Lehrmaterial halten ſich in an=
gemeſſenen
Grenzen.
Inverhalb des Reichsbahndirektionsbezirks Mainz ſoll eine Fach=
ſchule
in Mainz ſelbſt errichtet werden. In Darmſtadt beſteht eine ſolche
bereits ſeit 2 Jahren.
Somit iſt die Möglichkeit des Beſuches allen Bedienſteten gegeben,
und liegt es in ihrem eigenſten Intereſſe, ſich durch eine gediegene Aus=
bildung
die Aufſtiegsmöglichkeit zu ſichern und eine beſſere Stellung
zu erreichen.
Die Reichsbahnbedienſteten werden deshalb aufgefordert, die An=
neldung
unverzüglich bei ihren Organiſationen vorzunehmen und auch
dort die erforderliche Auskunft einzuholen.

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M. Bechtolsheim (Rheinh.), 2. Okt. Verſchwunden. Der
zuletzt hier beſchäftigte Dienſtknecht Jakob Koch, geboren am 18. Sept.
1883 in Dittelsheim (Rheinheſſen), hat ſich am 19. September d. J. mit
der Bahn nach Mainz begeben und iſt ſeitdem verſchwunden. Der Ver=
mißte
wird wie folgt beſchrieben: 1,62 Meter groß, ſchmächtige Geſtalt,
dunkelblonde, kurzgeſchnittene Haare, niedrige Stirn, künſtliches Gebiß,
als beſondere Kennzeichen: Operationsnarbe (Blinddarm). Bekleidet war
er mit dunkelblauem Anzug, braunen Schuhen, weichem Kragen. Hemd
mit geſtreiftem Einſatz, dunkler Schirmmütze. Sachdienliche Mitteilungen
über den Aufenthalt des Koch werden an das Heſſiſche Kreisamt in
Oppenheim erbeten.
M. Budenheim b. Mainz, 2. Okt. Unfall. Ginen Unfall erlitt
der 23jährige Arbeiter Möbus, der in der Chemiſchen Fabrik beſchäf=
tigt
iſt. Er zog ſich ſchwere Brandwunden zu und wurde in das Kranken=
haus
eingeliefert.
A. Finthen, 2. Okt. Bei einer Haftſumme von 463 500 Mk. md
einer Mitgliederzahl von 156 Perſonen erzielte die hieſige Obſtver=
wertungsgenoſſenſchaft
im Vorjahre einen Reingewinn von
4243 Mark. Die Immobilien (Markthalle) ſind mit 69 743 Mk. bewertet,
die Maſchinen, Geräte und Utenſilien mit 5198 Mk. Der Warenbeſtand
ſteht mit 1931 Mk. zu Bilanz und die Ausſtände mit 9791 Mk. Die
Geſchäftsguthaben der Mitglieder betragen 46 330 Mk., die Schulden bei
Banken 32847 Mark. Das Rückſtellungskonto iſt ausgeſtattet mit
1500 Mark.
* Gau=Algesheim, 30. Sept. Gemeinderatsſitzung. Die
Leſe der Portugieſertrauben wird feſtgeſetzt in den Lagen Steinert,
Kriſpel, Frohnwaſſer, Stiebenberg, Ochenheimerſtraße und den ſandigen
Teilen des Gehauweg und Affenberg auf Montag, den 4., und Dienstag,
den 5. Oktober. Falls femand in dieſen Lagen ſpäter leſen ſollte, kann
er dies nur mit Erlaubnis der Bürgermeiſterei und mit Experten tun.
In den übrigen Lagen wird die Leſe ſpäter feſtgeſetzt. Eine Anzahl
Geſuche auf Gewährung von Unterſtützung gemäß Artikel 10 der Ver=
ordnung
über die Sondergebäudeſteuer wurden genehmigt. Die Tün=
cherarbeiten
im Schloß Ardeck werden gemäß den eingereichten Angeboten
den Vereinigten Tünchermeiſtern als Wenigſtfordemde übertragen.
M. Ober=Ingelheim, 2. Okt. Feuer. In Jugenheim war um die
Mittagszeit im Anweſen des Karl Schick und zwar in einem Heu=
ſchuppen
Feuer ausgebrochen, das aber dank dem tatkräftigen Eingreifen
der Ortsfeuerwehr alsbald eingedämmt werden konnte. Der entſtandene
Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Die Urſache des Entſtehens iſt
unbekannt.
Wörrſtadt (Rheinh.), 2. Okt. Meſſerhelden anf der Kirch=
weihe
. Gelegentlich der Weinheimer Kirchweihe ſingen zwei Burſchen
ohne die geringſte Veranlaſſung mit Paſſanten Streit an und griffen
ſchließlich zu dem Meſſer. Dabei wurde der Schloſſer Preis durch Stiche
ſchwer verletzt, ein Paſſant names Petry trug leichte Handverletzungen
davon. Die beiden Verletzten fanden im Alzeyer Krankenhaus Auf=
nahme
. Die beiden raufluſtigen Burſchen wurden von der Polizei feſt=
genommen
.
R Aus Rheinheffen, 1. Okt. Mit der Leſe der Portugieſertrauben
wurde in manchen Gemeinden bereits der Anfang gemacht; das Quan=
tum
iſt jedoch meiſtens ſo gering, daß es von den Produzenten zur Be=
reitung
von Haustrunk benützt wird, weshalb von einer Preisbildung
bis jetzt noch nicht die Rede iſt. Ueberhaupt hat das Weinbaugebiet
Rheinheſſen unter den ungünſtigen Witterungsverhältniſſen dieſes Som=
mers
beſonders ſchwer gelitten, und ſo ſehr die hochſommerliche Auguſt=
und Septemberwitterung auch zu begrüßen war, ſo iſt hiermit der All=
gemeinhoit
nicht geholfen. Was ſowohl dem Weinpflanzer als auch dem
Handel gedient hätte, war eine reiche Ernte in guten Konſumweinen.
Der deutſche Weinbau erzielt jetzt infolge der Mißernte nur die Moſel,
Pfalz und Mittelfranken, ſtehen beſſer im Ertrag für ſeine noch
lagernden früheren Kreszenzen meiſt über den doppelten Preis als im
Frühjahr und die Bewertung der Weine hat eine ſolche Höhe erklom=
men
, daß gewöhnliche Konſumpeine jetzt mehr als 1 Mark pro Liter
koſten. Die hie und da auftauchende Meinung, der deutſche Wein werde
infolge des nahen Herbſtes doch etwas billiger, iſt als irrig bereits da=
durch
korrigiert, daß in der Rheinpfalz das Fuder Portugieſermoſt mit
700800 Mark bezahlt wird. Da die Weißweine entſprechend höher im
Werte ſtehen, ſo muß der Konſument damit rechnen, daß die Stillung
des Durſtes mit dieſem Getränk in der nächſten Zeit eine koſtſpielige
Sache werden wird.

Büdingen 2. Okt. Eine Stiftung für das Wolfgang=Ernſt=
Gymnaſium in Höhe von 1000 Mark vermachte der ehemalige Büdinger
Pennäler Juſtizrat Lamberts in München=Gladbach. Der Betrag iſt
für den Ausbau der Schulerbibliothek an dem Gymnaſium beſtimmt.
Anlaß zur Stiftung gab das 325. Jubiläum der genannten Lehranſtalt.
* Nidda, 1. Okt. Die als Friedberger Konferenz be=
kannte
heſſiſche Evangeliſche Vereinigung hielt in der Krone eine
Verſammlung ab, die von Dekan Scriba aus Eichelsdorf geleitet wurde
und von Pfarrern und Lehrern beſucht war. Profeſſor Lampas aus
Friedberg ſprach in faſt zweiſtündiger Nede über Neuere wiſſenſchaft=
liche
Angriffe gegen das Alte Teſtament und ſeinen Gebrauch in der
Kirche, Redner faßte ſeine hochintereſſanten Ausführungen in die
Forderung zuſammen: Das Alte Teſtament iſt nicht zu beſeitigen, wir
müſſen es in klarere Stellung zum Neuen Teſtament bringen und ſeinen
Stoff für die Schule kürzen. Die Angriffe gegen das Alte Teſtament
haben ſchon im 2. Jahrhundert eingeſetzt und ſich ſeit der Reformation
verſchärft. Auch heute ſind wieder bedeutende Gelehrte dabei, eine
ſcharfe Kritik an dem Alten Teſtament zu üben, Lehrer und Geiſtliche
müßten ſich mit dieſen Angriffen bekannt machen.
I. Friebberg, 20. Sept. Das im Jahre 1910 mit einem Koſtenauf=
wand
von über 300 000 Mk. erbaute und mit allen Anforderungen der
Neuzeit ausgeſtattete Bürgerhoſpital hat ſich ſchon fetzt als nicht aus=
reichend
erwieſen, da gicht nur von den Bewohnern der Stadt, ſon=
dern
auch der weiteren Umgebung in Anſpruch genommen wird. Es
ſoll daher mit einem Koſtenaufwand von ca. 200 000 Mk. ein Umbau
und der Anbau eines neuen Flügels hergeſtellt werden; die Koſten trägt
der hieſige Armenfonds. Die Arbeiten ſind bereits vergeben und mit
den Erdarbeiten begonnen, 51 hieſige Firmen haben ſich mit Angeboten
beteiligt. Bei der Nachprüfung der Angebote durch das Stadtbauamt
hat ſich nun herausgeſtellt, daß bei nicht weniger als 18 Firmen Rechen=
fehler
feſtzuſtellen ſind, und zwar beträgt der Irrtum bei einigen Fi men
die runde Summe von 1000 Mk., ſo daß wohl kaum anzunehmen iſt,
daß es ſich hier um unwiſſentliche Fehler handelt. Um derartigen Aus=
wüchſen
des Vergebungsweſens ſür die Zukunft die Spitze abzubrechen,
ſoll in den Bebingungen die Beſtimmung aufgenommen werden, daß
Angebote, welche bei der Nachprüfung Rechenfehler enthalten, als nicht=
abgegeben
betrachtet werden. Die in Betracht kommenden Handwerker
erhalten alſo in ſolchen Fällen auch als Wenigſtfordernde nicht den
Zuſchlag
* Ober=Mörlen b. Bad=Nauheim, 2. Okt. Unſere katholiſche Ge=
meinde
feierte geſtern das Feſtihres Kirchenpatrons, des Erz=
biſchofs
Remigius, der um 500 n. Chr. den Frankenkönig Chlodwig in
Reims taufte. Im Bonifaziusſaal wurde eine große Verſammlung des
Volksvereins abgehalten. Einen frechen Diebſtahl beging ein zur
Kartoffelernte eingeſtellter Handwerksburſche aus Düſſeldorf. Er beſtieg
das Fahrrad ſeines Dienſtherrn und verſchwand auf Nimmerwiederſehn.
* Butzbach, 2. Okt. Ein ſchönes Werk bürgerlichen
Gemeinſinns wollen ſämtliche Vereine in dem benachbarten Nie=
derkleen
errichten, nämlich ein Jugendheim, das als Turn=
und Verſammlungshalle für die geſamte Gemeinde dienen ſoll. Ein
großer Spielplatz ſchließt ſich an. Die Gemeinde hat den Platz koſtenlos
geſtellt und will auch das Bauholz liefern. Freiwillige Arbeiter werden
die Erd= und Bauarbeiten die Landwirte Fuhren koſtenlos leiſten. Der
zu deckende Reſt der Bauſumme von etwa 30000 Mark wollen die Ver=
eine
garantkeren, auch erwartet man einen Zuſchuß vom Staat".
* Gießen, 1. Okt. Seine vierte Verbandsgebranchs=
ſuche
hält der Jägerverein Hubertus in verſchiedenen Revieren um
Gießen ab. Die Prüfungskommiſſion an deren Spitze Graf Bernſtorff
aus Angenrod bei Alsfeld ſtand, prüfte zwei Tage die Tiere und ſechs
Hunde konnten in das Deutſche Gebrauchshundeſtammbuch eingetragen
werden. Sämtliche beſtandenen Tiere gehörten der Raſſe Deutſch=
Drahthaar an. Das beſte Tier war Feldmann von Korfdorf, von
dem Beſitzer Förſter Metzler, Forſthaus Dünsberg; das Tier erhielt den
1. Preis und einen Sonderpreis. Die anderen Tiere waren Arco=
Dutenhofen von Paskon Dutenhofen, 2. Preis; Peter von Haina
von Nechtsanwalt Albrecht Gießen, 2. Preis; Mars von Korfdorf
von Förſter Böhmer=Weilmünſter, 2. Preis; Wilda von Frohnhauſen
von Förſter Metzler=Dünsberg, 2. Preis; Ilſe von Hohenſalzburg von
Förſter Lorsbach aus Tiefenbach, 3. Preis. Die Uebungen erſtreckten
ſich auf Stöberarbeit, Schweißarbeit, Stöbern im Waſſer, Feldarbeit,
Verlorenbringen, Vorſtehen, Nehmen von Hinderniſſen u. dgl. m.
* Ober=Rosbach, 2. Okt. Bei Bäckermeiſter Spuck brach geſtern
früh 9 Uhr Feuer aus, das einen bedrohlichen Charakter annahm, ſo
daß man die Motorſpritze aus Friedberg zu Hilfe rief, die alsbald unter
Leitung des Kommandanten Melius eintraf. Die hieſige Wehr und die
Motorſpritze hatten um 11 Uhr den Brand gelöſcht, der auf die Scheune
des Bäckermeiſters Spuß beſchränkt werden konnte,
* Alten=Buſeck, 2. Okt. Vier Jahrzehnte hat Lehrer Ludwig
Schmidt in unſerem Dorfe ſegensreich gewirkt, mit dem geſtrigen
Tage trat er in den wohlverdienten Ruheſtand. Schmidt iſt ein
geborener Friedberger und beſuchte von 1881 bis 1884 das Lehrer=
ſeminar
.
* Grünberg, 28. Sept. Zu einer Beſprechung und evtl. Stellung=
nahme
zu der geplanten Autoſtraße hatten ſich die Mittelſtands=
vereinigung
, der Bürgermeiſter und Stadträte im Hotel Hirſch ein=
gefunden
. Mehrere Pläne zwecks Führung dieſer Autoſtraße wurden
beſprochen, jedoch ſührten ſie zu keinem Ergebnis. Der Bürgermeiſter
wurde darauf hin beauftragt, gegen die Erbauung der geplanten Auto=
ſtraße
Einſpruch zu erheben, und zwar aus dem Grunde, weil dieſe
Autoſtraße aus der Bismarckſtraße kommend die verkehrsreichſte Straße
Grünbergs an der Höfetränke überquert und durch dieſe Kreuzung eine
ſehr große Gefahrzone verurſacht, und weiterhin das Kreisamt erſuchen
ſoll, daß es durch einen Vertreter mit dem hieſigen Bürgermeiſter, dem
Gemeinderat und einigen Mitgliedern von der Mittelſtandsvereinigung
an Ort und Stelle ein geeignetes Gelände feſtſtellt und verſuchen möge,
die Autoſtraße ſo nahe wie möglich an die Stadt heranzubringen, aber
nicht durch die Stadt zu führen. Weiterhin wurden noch ſtädtiſche An=
gelegenheiten
beſprochen.
* Schotten, 1. Okt. Die bei Laubach angelegte Kreisbaum=
ſchule
blickt auf eine ſehr günſtige Entwicklung zurück. Die Bäum=
chen
ſind vorzüglich im Wuchs und eignen ſich beſonders für das Klima
des Vogelsberges. Beſondere Sorgfalt hat die Kreisbaumſchule auf
den Nachwuchs für die Kirſchenpflanzungen gelegt, die jetzt allenthalben
im Vogelsberg angelegt werden.

Ginaig ertkrischend

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das Gotränk der Milionsn.
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Nummer 274

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teilung
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ſichtlich
der Firma Reimund & Co.,
Darmſtadt: Die offene Handelsgeſellſc aft
iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen.
Am 25. September 1926 hinſichtlich der
Firma Hermann Berger, Nachf. Carl
Tadtſchtld, Darmſtadt: Die Firma iſt
erloſchen. Abteilung B: Am 30. Sep=
tember
1926 hinſichtlich der Firma
Heſſiſche Flugbetriebs= Aktiengeſell=
ſchaft
, Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Generalverſammlung vom 23. Juli 1926
ſind die Beſtimmungen des Geſellſchafts=
vertrags
: 1. über Aufſichtsrat (810, Ab=
ſatz
3, 2. über Vorſtand (8 6, Abſatz 1,
Satz 2 geändert. Satz 2 des Abſatzes 1
von 86 lautet jetzt: Bei mehreren Mit=
gliedern
ſind je zwei derſelben, oder ein
Mitglied in Gemeinſchaft mit dem Pro=
kuriſten
oder einem Handlungebevoll=
mächtigten
zur Vertretung der Geſell=
ſchaft
befugt‟ Hugo Neigenfind iſt als
Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. Hin=
ſichtlich
der Firma Heedt & Ganß,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haf=
tung
, Darmſtadt: Die Prokuren der
Kaufmann Auguſt Heedt Ehefrau Ger=
trude
, geb Schmitz, und der Kaufmann
Georg Ganß Ehefrau Antonie, geb. Olm,
beide in Darmſtadt, ſind erloſchen. Kauf=
mann
Auguſt Heedt in Darmſtadt iſt
infolge Ablebens als Geſchäftsführer
ausgeſchieden, Direktor Joſef Baer in
Darmſtadt iſt als Geſchäftsführer ab=
berufen
. An Stelle derſelben ſind Ger=
trude
Heedt, geb. Schmitz, Witwe des
Kaufmanns Auguſt Heedt, und Antonie
Ganß, geb. Olm, Witwe des Kaufmanns
Georg Ganß, beide in Darmſtadt, zu
Geſchäftsführern beſtellt, und zwar der=
art
, daß jede der Genannten allein zur
Vertretung der Geſellſchaft berechtigt iſt.
Darmſtadt, den 1. Okt. 1926. (14294
Amtsgericht I.

[ ][  ][ ]

Nummer 274

Sonntag, den 3. Oktober 1920

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2 kürzlich eingesandte Zuschriften als Beispiele:
1. Ich rauchte jahrelang Ihre Gelbe Sorte, bis sie mir eines Tages nicht mehr schmeckte. Nach längerem
Probieren fand ich dann Ihre Burnu, die mir zu dieser Zeit mehr zusagte. Vor rwei Monaten wurde
mir nun die Gelbs Sorte von einem Bekannten angeboten, und ich war erstaunt über die Güte und
das Aroma‟..
Unsere Auswertung der Zuschrift:
Die Gelbe Sorte ist absolut unverändert gleichmäßig gemischt worden. Deshalb kann das Abschwenten
des Rauchers nur auf eine Géschmacksermüdung zurückzuführen sein, die durch veränderte Stimmung
oder Lebenzunregelmäßigkeiten entstehen kann. Es wäre für uns wesentlich, festzustellen, ob tatsächlich
das körperliche oder seelische Leben des Einsenders zu der fraglichen Zeit einer besonderen Belastung
unterworfen war.
Die Burnu ist eine Kontstmarte zur Gelben Sorte; daß sie dem Raucher in der kritischen Zeit als
Gegensatz gefiel, beweist un=, daß sich beide Marken richtig ergänzen.
Die spätere Rückkehr zur Gelben Sorte bestätigt, daß der Raucher ursprünglich die seiner Veranlagung
und Wesensart am besten entsprechende Cigarette gefunden hatte
Die Einzendung beweist also, daß wir bedenkenlos die bisherigen Tabake ergänzen können.
9. Im Anfang des Monat, wenn ich Geld habe, ruche ich die Senousst, später rauche ich billigere
Cigaretten, die mir nach der Senoussi nicht schmecken. Erst, seitdem die Sascha auf dem Markt ist.
habe ich auch an dem Rauchen billigerer Cigaretten Vergnügen. . . .
Unsere Auswertung:
E. int selbstverständlich, daß eine Senousst, deren Qualitär nichr nur in Deutschland als ungewöhnlich
berruchtet wird, nicht ohne Weiteres durch eine billigere Cigarette enzetzt werden kann. Da aber
nicht allein die reine Oualität einer Sorte, sondern in erster Linie der Mischungsakkord der Sorte für
die restlose Befriedigung des Raucherz ausschlaggebend Ist, mußte sich eine Cigarette finden lassen, die
auch zu einem niedrigeren Preise diesen Raucher zufriedenstellte.
Es ist nun wpisch, daß die Ergänzungscigarette dieses Rauchers die Sascha wurde, die in ihrer Eigen-
art
geschmacklich vollkommen abgerundet ist und deshalb gerade in der 5 Pf.-Klasse ein ungewöhnliches
Kunstwerk bedeutet. Wir werden also mit dem zunehmenden Interesse der Raucherwelt an extrem
milden Mischungsarten besonders auf die hierz erforderlichen Spezialtabake achten müssen.
Das sind verwertbare Zuschriften.
Wir dirten nochmals alle Raucher, sich an der Raucher-Umfrage zu beteiligen. Wenn die Pramien In Hohe von

A01n T0oloogloe

kein Interesse auslösen, so opfern Sie uns die kurze Zelt ernstlichen Nachdenkens und das Brieſporto in Ihrem
eigenen Interesse, denn für jeden Raucher muß es von außerordentlicher Bedeutung sein, seine persönlichen
Erfahrungen zur Geltung bringen zu können. Wir zuchen in Ihrer Zuschrift den Beweis, daß heute in Deuisch-
land
eine wirkliche Raucherkultur entstanden ist, die statt farbloser Einheits-Cigaretten
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anerkennt
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Seite 10

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Nummer 274

[ ][  ][ ]

Nummer 40

fuv Feau und
Meind

3. Oktober 1926

Jugend in Not
Von E. Tyl.
Die Redaktion dieſes Blattes war ſo freundlich, mir eine
Anzahl Zuſchriften zu meinem an dieſer Stelle veröffentlichten
Aufſatz mit dem Erſuchen um Stellungnahme zuzuſenden. Ich
werde das in Nachſtehendem, ſo weit es mir möglich iſt,
verſuchen.
Zunächſt muß ich feftſtellen, daß die Mehrzahl der Zuſchriften,
abgeſehen von denen, die ihre Zuſtimmung zu meinen Dar=
legungen
ausdrückten, ganz andere Probleme aufwirft, als die
von mir angeregten, oder aber, daß ſie den Ker der Sache nicht
erfaßt haben, oder aber, daß ſie bewußt um den Kern der Sache
herumgehen. Auf dieſe Zuſchriften einzugehen, möge man mir
freundlichſt erlaſſen. Das Problem iſt zu tief und zu ernſt und
ich habe das in meinem erſten Aufſatz bereits geſagt es
bleibt ein Wagnis überhaupt, das Problem anzuſchneiden, zum
mindeſten darf niemand, der dieſes Wagnis unternimmt, auf
Dank hoffen, er muß ſich damit beſcheiden, daß doch wohl eine
große Menge von Leſern die Berechtigung der Ausführungen
anerkennt, was am beſten dadurch erwieſen wird, daß dieſe Leſer
ſich nicht dazu äußern.
Es iſt falſch, der Schule, oder der Schulerziehung irgend
eie Schuld beizumeſſen, oder von der Schulerziehung eine Beſſe=
rung
der Anſchauung zu erwarten. Selbſtverſtändlich gehört zu
allen Faktoren, die hier ſich zu gemeinſamer Arbeit am Volk, vor
allem an der Jugend unſeres Volkes zuſammentun müſſen, auch,
und zwar in erſter Linie, die Schule. Die Schule der Nachkriegs=
zeit
hat die Größe und Bedeutung ihrer Aufgaben auch erkannt
und die Schulreformpläne ſtehen noch immer im Mittelpunkt der
Auseinanderſetzungen und des Kampfes für und wider. Das
Ende dieſes Kampfes und das Reſultat der Reformbeſtrebungen
iſt noch nicht abzuſehen. Von der Schule allein iſt auch die
Löſung des allgemeinen ſittlichen Problems nicht zu erwarten.
Daß die Schule auch dieſes in dankenswerter Weiſe in ihren
Aufgabenkreis mit einbezieht, beweiſen Schulerlaſſe, auch ſolche
von kirchlicher Seite, die, wenn auch noch vereinzelt, ſo doch
immerhin Zeugnis davon geben, daß ſich Schulmänner und
Seelſorger, die für die Not der Jugend ein warmes Herz haben,
mit der Frage befaſſen und daß auch ſie ſich nicht ſcheuen,
die Axt an die Wurzel zu legen und auf die Beſeitigung von
Dingen hinarbeiten, die nur ſcheinbar rein äußere Dinge ſind
und denen nur Unkenntnis die ſchwere Bedeutung im allgemei=
nen
Sittlichen, Moraliſchen, ja in der ganzen Weltanſchauung
ſtrittig machen kann.
So kam aus Prag die Meldung von einem Erlaß gegen das
Tragen der immer kürzer werdenden Kleider der weiblichen
Jugend und gegen den Bubikopf. Gewiß ſind das äußere Dinge.
Wer aber ſich der Mühe unterzieht, dieſen Dingen auf den
Grund zu gehen, dem bleibt die Erkenntnis nicht aus, daß
gerade dieſe Modefragen in ſehr engem Zuſammenhange ſtehen
mit der ſittlichen und moraliſchen Auffaſſung unſerer Zeit.
Kein Menſch kann verkennen, daß die Mode der Neuzeit
mehr wie je abgeſehen von zurückliegenden Epochen, die ſich
in gleicher Richtung bewegten Weiſung und Richtſchnur
erhielt durch das Streben, irgendwie ſexuell zu wirken. Mag
dagegen noch ſo viel gezetert werden. Gerade die am ärgſten
dagegen zetern wiſſen genau, daß die Tatſache unbeſtreitbar iſt
Wenn beim Bubikopf mit einem Schein von Berechtigung noch
geſagt werden kann, daß es ſich hier in gewiſſem Sinne um die
Bequemlichkeit, um Vereinfachung, alſo um praktiſche Dinge
handelt, wenn auch zugegeben werden ſoll, daß hier ein Schein
von Hygiene angeführt werden kann, ſo bleibt das alles nur
Schein. Der Bubikopf hängt eng zuſammen mit der zur Mode=
ſache
gewordenen Umgeſtaltung der ganzen Körperform, die un=
bedingt
einen ſtarken Zug ins Perverſe (hier nur gemeint im
Sinne des der Natur zuwider laufenden) aufweiſt.
Die Natur hat nun einmal dem weiblichen Geſchlecht andere
Körperformen gegeben als dem männlichen. Gleichwie ſie ur=
ſprünglich
dem Weibe andere Aufgaben zuweiſt als dem Manne.
Die Natur hat den Mann geſchaffen zur Arbeit, zum Kampf,
zum Beſchützer der Familie. Und ſie hat die Frau geſchaffen
in erſter Linie als Trägerin der heiligſten Aufgabe des Menſchen=
geſchlechts
, zur Fortpflanzung, zur Arterhaltung. Alles, was
dieſe Naturbeſtimmungen über den Haufen werfen ſoll, iſt erſten
und letzten Endes Sünde wider die Natur, die ſich eines Tages
bitter rächen muß. Gewiß, daß es einen Sturm der Entrüſtung
auslöſen wird, wenn ich hier in den Satz ſtelle, daß alle Beſtre=
bungen
der Frau, die heute ja die jüngſte weibliche Jugend mit
erfaßt haben, dem Manne gleichberechtigt zu ſein, am Endziel
dem Manne, die ihm von der Natur zugewieſene Aufgabe und
Beſtimmung ſtrittig zu machen, Sünde wider die Natur iſt. Ich
weiß ſelbſtverſtändlich, und wir alle wiſſen es ja, daß ein großer
Prozentſatz der Frauen aus einer gewiſſen wirtſchaftlichen Not
heraus den Kampf ums Daſein, den Kampf um die Vormacht=
ſtellung
des Mannes in berufsmäßiger Betätigung aufge=
nommen
hat. Ich weiß aber auch, daß für viele dieſe Gleich=
berechtigung
Beſtrebungen zur Mode, zum Schlagwort geworden
ſind. Und iſt es ſo falſch, daß die Frau glaubt, durch die Tat=

*Herbſt.

Von Eduard Goetz.
Ein Todesbrand
ſchleicht übers Land,
Und über fröſielnde Felder
tappt eine kalte Hand.
Im bleichen Saum
Irrt dort ein Traum
Mit großen Schmerzensaugen
Und nickt und atmet kaum.
Ein letzter Blick
Grüßt letztes Glück
Und ſinkt dann, müde ſtiöhnend,
Zum dumpfen Schlaf zurück.
Dem großen Leid
Sind wir geweiht
Und wirbein voll Gottesſehnſucht
Im Rad der Ewigkeit.

ſache, daß ſie dem Manne die Arbeit und die Sorge um die Er=
haltung
der Familie überläßt, ihm eine Stellung einräumt, die
der ihrigen überlegen iſt. Es iſt ſo falſch, daß die Frau glaubt,
wenn ſie ſich ausſchließlich oder doch in erſter Linie der Aufgabe
widmet, die ihr von der Natur zugewieſen iſt, eine unendlich
hehre und heilige Aufgabe, dem Manne hintan geſtellt wird. Es
iſt eine ſo ſchtvere Verkennung der Weiblichkeit von heute, wenn
ſie es als unmodern, veraltet, überkommen hinſtellt, ihres Da=
ſeins
Aufgabe in erſter Linie darin zu finden, daß ſie dem
Manne gerade durch dieſe ihr von Naturgeſetz auferlegten Auf=
gaben
ſeinen Kampf ums Daſein erleichtert, daß ſie, wenn ſie
dem Manne das Höchſte gibt, was ſie zu geben vermag, Liebe,
ihm täglich und ſtündlich damit neue Kraft gibt, den immer
ſchwerer werdenden Kampf der ihm zugewieſen, zu erleichtern.
Es ſoll damit in keiner Weiſe geſagt werden, daß die Frau,
richtiger geſagt, daß manche Frauen durchaus geignet ſind, auf
Grund ihrer körperlichen und geiſtigen Fähigkeiten ebenſowohl
im Dienſt an der Geſamtheit zu arbeiten auf allen Gebieren.
Kein vernünftiger Menſch wird der Frau nur auf Grund ihrer
Geſchlechtsbeſtimmung das verſagen wollen. Es gibt ja auch
eine Unzahl von Männern, die Segensvolles wirken im Auf=
gabenkreis
, der ureigentlich der Frau vorbehalten iſt. Nur eine
grundſätzliche Umbildung, nur die Forderung jeder Frau, jede
Betätigung im Aufgabenkreis des Mannes zu geſtatten und zu
ermöglichen, ſoll bekämpft werden. Es ſoll nur bekämpft werden,
daß die Frau ihre ureigene Beſtimmung völlig vergißt, oder in
den Hintergrund drängt.
Dieſe Abſchweifung von meinem eigentlichen Thema war
veranlaßt durch einige Zuſchriften, auf die näher einzugehen ich
mir verjagen muß.
Jugend in Nut heißt mein Thema, und meine Forderung,
der Jugend zu helfen, dieſe Not zu überſtehen. Das Tragiſche
iſt, daß ein großer Prozentſatz der Jugend, um die es ſich hier
dreht, ſich ſeiner Not nicht bewußt iſt. Daß ſie Löſung ſucht
aus ſeeliſcher und ſexueller Not auf Wegen, die niemals zur Be=
ſeitigung
dieſer Not führen können. Wenn dieſe Jugend ſich
eines Tages ſo ſtark erweiſen ſollte, daß ſie den Weg aus
ſeeliſcher Nor ſelbſt findet, daß ſie ſelbſt einſieht, daß der Grad
der Entſittlichung nicht weiter überſchritten werden kann, wird
niemand mehr Genugtuung darüber empfinden, als wir Alten.
Die Notichreie ungezählter Mütter aber, die nicht mehr Herr
werden künnen, die aus Erziehern Zöglinge zu werden be=
ginnen
, greiſen ans Herz. Sie ſollten allen die Augen öffnen
und die Herzen, denen es ernſt iſt, wirklich ernſt mit der körper=
lichen
und ſeeliſchen Ertüchtigung unſeres Volkes durch die
Jugeno. Jch habe bereits geſagt, daß es außerordentlich

ſchwierig iſt, dieſe heiklen Themen in ſeiner Tageszeitung zu er=
örtern
. Was auf dem Spiele ſteht, iſt aber ſo wichtig, daß die
Tageszeirung zum mindeſten verpflichtet iſt, ihre warnende
Stimme zu erheben und die dazu berufenen zu wirklich ſegen=
bringender
Arbeit im Volk aufzurütteln.
Wintermode und Maß=Schneiderei
Uns wird geſchrieben:
Das Bewußtſein, gut und vornehm angezogen zu wirken, er=
höht
das Selbſtgefühl und die Sicherheit des Auftretens. Worin
beſteht aber das Geheimnis, die Kunſt, ſich richtig zu kleiden? Sie
beſteht darin, die Linien und Farben der jeweiligen Mode mit den
Linien des Wuchſes, mit der Farbe der Haut, des Haares, der
Augen ſo eng zu verbinden, daß Modeform, Materialwirkung und
das perſönliche Temperament im Spiel der Glieder jene weiche
Anmut erzeugen, die wir als vollkommene Harmonie der weib=
lichen
Erſcheinung nicht vermiſſen wollen.
Man darf behaupten, daß die Entfremdung der Mode von der
Rückſicht, die die Eigenart der Trägerin mit Recht verlangt, ihren
Tiefpunkt erreicht hat. Alles deutet darauf hin, daß die auf Ein=
zelleiſtung
geſtellte Maßſchneiderei vor einem Aufſchwung ſteht,
den bereits der Verlauf der Winterſaiſon offenbaren wird. Eine
allgemeine Beſſerung der Wirtſchaftslage iſt nicht mehr nur eine
bloße Hoffnung. Sie unterſtützt die Regſamkeit des fleißigen
Handwerks, das all ſeine Bereitſchaft, ſein Können und ſeine
liebevolle Kleinarbeit i den Dienſt des Individualleiſtungen
heiſchenden Publikums ſtellen wird, wenn dieſes wieder ſtärker
nach ſeinen Erzeugniſſen verlangt.
Die neuen Modeformen des Frauenkleides beanſpruchen ein
intenſives Hineinverſenten in die Eigenart jeder einzelnen Ge=
ſtalt
. Die Vielſeitigkeit der Erſcheinungen verlangt größte Vor=
ſicht
in der Wahl des Schnittes, wie in der Behandlung des
Stoffes. Die Vielheit der Formen iſt der Maſſenleiſtung immer
gefährlich; aber die Erſcheinung der deutſchen Frau iſt nun ein=
mal
durchaus einmalig, ſie läßt ſich nicht ohne weiteres vertruſten
und amerikaniſieren. Dieſe Erfahrungen machen alle modeſchaf=
fenden
Induſtrien. Die Allerweltsſchablone läßt ſich nicht über
die modetragende deutſche Frau zwängen, ſo wenig wie eine
deutſche Schablone anderwärts paſſen will. Da müſſen wir un=
bedingt
beachten. Es muß für unſere ganze Einſtellung maß=
gebend
ſein. Das Beſtreben, es künſtlich ändem zu wollen, führt
zu Verzerrungen und verſtimmt. Es geht wider die Eigenart
deutſchen Weſens.
Der Reichtum des Materials kommt allen Wünſchen entgegen.
Eine prächtigere Farbenſkala kann kaum noch erdacht werden.
Silber in allen Tönen wirft ſein bleiches Licht auf den Schmelz
der Abendkleidung. Gold tritt m den Hintergrund. Tierfelle
aller Breiten und Zonen verbrämen den Saum, hüllen den Hals=
ausſchnitt
zärtlich ein, biegen ſich um die weiche Wange, die mut=
willige
Locke, die unter dem ſchmalen Samt= oder Filzhütchen her=
vorlugt
.
Beliebt iſt, was weich und ſchmiegſam iſt. Neben Kaſcha,
der in vielen neuen Gewebebildern auftritt, kommt der treue
Genoſſe alter Zeiten, der Wollkaſchmir, wieder zu Ehren. Er paßt
ſich allen Bedingungen gefällig an. Pliſſiert, gerafft, gepufft,
gebluſt, immer zeigt er mit beſter Wirkung ſeine Wandlungs=
fähigkeit
. Als Neuheit gelten Compoſés, die vorzugsweiſe in
weichem Material und gedämpfter Kontraſtierung gewebt ſind.
Auch hier iſt wieder Kaſcha bevorzugt, ebenſo Zibeline=Tuch mit
verhältnismäßig langhaariger Decke und Duvetine de loine. Durch
die Verwendung des einfarbigen Stoffes mit der gleichfarbigen,
in Karo oder Streifen gemuſterten Ergänzung laſſen ſich eigen=
artige
und vornehme Kleider ſchaffen. Sie wirken durch den kom=
plizierten
Zuſchnitt und eine verſchmitzte Aufteilung der beiden
Materialarten ſehr kapriziös, ſetzen aber auch in der Herſtellung
größte Exaktheit und Handgeſchicklichkeit voraus.
In höchſter Gunſt ſteht überall ein kunſtſeidener Velour, der
den Namen Illuſtré mit Recht trägt. Mit Trikotabſeite gewirkt,
zeigt der Flor den Glanz ſeiner Farben ſilbern überſtrahlt. Dem
Maſchencharakter entſprechend fließt ſeine Faltenflut in weicher
Läſſigkeit. Ueberall bevorzugt man die Färbung von einem Flaum
überhaucht wie beim reifen Pfirſich oder der Zwetſche. Faſt jede
Farbe hat dieſen grauen Schimmer, ſelbſt das Rot, das in allen
Schattierungen und Abtönungen geſucht iſt.
Die von der Mode gewollte Weichheit kommt auch in wohl=
feilen
Kreppſtoffen gut zum Ausdruck. Aber das Lieblingskind der
Mode iſt Samt.
So kann denn aus dem Vielerlei der Webarten, des Mate=
rials
, dem Schmelz weicher Stoffe, der faſt unerſchöpflichen Fülle
zarter Farben und der überaus reichen Wandlungsfähigkeit der
Formen für jede Dame, für jede Geſtalt das Gewand gezaubert
werden, das nur für ſie beſtimmt iſt. In dem eigens für ſie er=
dachten
Kleide, in der bei aller Rückſicht auf die Mode nur auf ihre
intimſte Perſönlichkeit abgeſtimmten Kompoſition aus ſchönem
Stoff, Farbe, Form, Linienanordnung und Schmuckwerk wird das
beſondere ihres Weſens, der liebenswürdige Reiz ihrer Er=
ſcheinung
erſt voll zur Entfaltung gelangen. All das bietet nur
Maßarbeit.

* Tiergeſchichten
Wenn wir hier von Tiergeſchichten ſprechen, ſo denken wir
dabei nicht an die vielen Geſchichten von Freundſchaften zwiſchen
Tieren, die angeborene Feinde ſind, wie zwiſchen Katz und Hund,
Maus, Haſe, Vogel uſw., die ſich aus der Gewohnheit und der
Dreſſur erklären laſſen; viel mehr Intereſſe bieten ſolche Tier=
geſchichten
, zu deren Erklärung der Begriff des Inſtinktes nicht
ausreicht, die auf Verſtandestätigkeit und Ueberlegung ſchließen
laſſen, ja zum Teil auch durch ſie keine genügende Erklärung
finden, ſo daß man wohl von einem ſechſten Sinn der Tiere
geſprochen hat. Ein ſolcher Fall iſt z. B. der, daß ein Hund, der
im verſchloſſenen Eiſenbahnwagen viele Meilen von ſeinem
Aufenthaltsort fortgeſchafft worden iſt, ſich zu dieſem auf einem
anderen, bisher nicht gekannten Wege zurückfindet. Von dem
Spürſinn der Hunde, der ſich in neuerer Zeit bei den Kriegs=
und Polizeihunden in oft faſt wunderbarer Weiſe betätigt hat,
ſind ſchon ſeit Jahrhunderten Beiſpiele bekannt. Das berühm=
teſte
iſt wohl das des Hundes des Ritters Aubri von Mon=
didier
, der im Jahre 1371 im Walde umgebracht und verſcharrt
worden war. Sein Hund lief nach der Tat in das Haus eines
vertrauten Freundes des Ermordeten und lenkte mit allen Zei=
chen
der Betrübnis ſeine Aufmerkſamkeit auf ſich, und als er ihm
trotz ſeiner Bemühungen nicht folgte, zog er ihn wiederholt bei
ſeinem Rock zur Tür hin. Dies erregte ſchließlich Verdacht, man
folgte dem Hunde, der in den gedachten Wald lief und an der
Stelle, wo der Ermordete verſcharrt war, ein jämmerliches Ge=

heul erhob und in die Erde wühlte. Man grub nach und fand
den Leichnam. Aber der Hund verriet auch den Mörder. Als
ihm dieſer auf der Straße begegnete, fiel er ihn wütend an, und
dieſe Szene wiederholte ſich mehrere Male; man ſchöpfte Ver=
dacht
, zumal der von dem Hund Geſtellte als Feind Aubri’s
bekannt war. Der König Karl V. von Frankreich bekam Kunde
von der Geſchichte und wollte die Probe machen; er lud den
Verdächtigen nebſt mehreren Hofleuten in ſein Palais und ließ
auch den Hund kommen, der ſogleich auf den Mörder losfuhr.
Der König beſchloß nun, die Sache durch ein Gottesurteil durch
einen Zweikampf zwiſchen dem des Mordes Verdächtigen und
dem Hunde zur Entſcheidung zu bringen. Am 8. Oktober 1371
fand dieſer Zweikampf ſtatt, von dem noch eine Abbildung er=
halten
iſt. Der Hund faßte den Mörder an ſeiner Kehle und in
der Angſt ſeiner ſchuldbeladenen Seele legte dieſer ein Geſtändnis
ab. Dem Hund aber wurde ſpäter in dem Schloſſe Aubris ein
Denkmal errichtet. Der franzöſiſche Maler Horace Vernet hat
in einem berühmten Bilde Der tote Trompeter den Schimmel
Ramerts verherrlicht. Der Trompeter Ramert, der in der
napoleoniſchen Armee diente, und ſein Schimmel, der ihm ſchon
mehrere Male das Leben gerettet hatte, waren unzertrennliche
Freunde; er liebte ſeinen Schimmel wie ſeinen Bruder und
dieſer erwiderte die Liebe in gleicher Weiſe. In einem Gefecht
an der Donau im Jahre 1809 fiel der Trompeter, der Schimmel
blieb trotz Schlachtgetümmels bei dem Leichnam ſtehen und war
durch nichts zu bewegen, von ihm fortzugehen und duldete nicht,
daß der Tote fortgeſchafft wurde. Er blieb die Nacht bei ſeinem
Herrn, und bei Sonnenaufgang wälzte er den Leichnam mehrere

Male um und beroch ihn von Kopf bis zu den Füßen. Da merkte
er, daß ſein Herr tot ſei und begann ſchmerzlich zu wiehern;
dann eilte er der Donau zu, ſtürzte ſich hinein und ertrank. Als
Napoleon hiervon Kunde erhielt, rief er gerührt aus: Ich
möchte wohl wiſſen, ob die Menſchen, welche den Tieren nichts
Göttliches zugeſtehen wollen, auch jetzt noch behaupten werden,
daß dieſe nichts ſind als Maſchinen ohne Gedanken und Gefühle.
Die Gräfin Montgelas, die große Tierfreundin, erzählt in dem
dritten ihrer prächtigen Tierbücher folgendes Erlebnis mit ihrer
Stute Czipra: Eines Abends ritt ich mit ihr auf einem Feld=
weg
nach Hauſe. Als wir an eine kleine Brücke kamen, die über
einen Forellenbach führte, weigerte die Stute ſich, die Brücke zu
betreten. Es war ſchon ganz dunkel, ſo daß ich mich von der
Beſchaffenheit der Brücke nicht überzeugen konnte, aber ich
zweifelte keinen Augenblick, daß die Stute Gefahr gewittert habe
und daß es töricht ſein würde, ſie gegen ihren Willen auf die
Brücke zu zwingen. Die Reiterin ſetzte dann an einer anderen
Stelle ungehindert über den Bach und war nun überzeugt, daß
nicht Eigenſinn das Pferd von dem Ueberſchreiten der Brücke
abgehalten hatte, ſondern die Sorge um beider Wohl. Am an=
dern
Morgen beſichtigte ſie die Brücke und ſah, daß der mittlere
Balken der Brücke fehlte und die beiden nebenanliegenden ſo
morſch waren, daß ſie unter dem Gewicht des Pferdes unbedingt
eingebrochen wären. Es iſt unerklärlich, wie das Pferd noch
dazu in der Dunkelheit, die Gefahr erkannt hat. Eine ähnliche
Geſchichte von einem Hunde, der ſeinem Herrn das Leben ge=
rettet
hat, erzählt der Herausgeber des Buches Tiergeſchichten
aus dem Weltkriege J. Kammerer. Graf Adalbert Steinberg,

[ ][  ][ ]

BaafPliii
Atttoag
Tarſässaats
*

Alſo ich mecht bloß wiſſe, warum die Leit eigentlich ſo när=
fees
ſin, ſo rabbelich, ſo uffgeregt, ſo ganz aus em Haische un
näwer de Spur. Ei mer maant jo grad, es hett jeder Aanslinge
en Brobeäller im Kobb, un e Mondohr im Bauch un e Dutzend
Dinnamitbadrohne im Sack, vun dene mer nie genau waaß,
wann ſe losgehn. Mer traut ſich kaum noch wädder aan zu
kumme, aus Angſt, er dhet äxblodiern un dhet aam dabei in
lauder Kochſticker verreiße. 8 is gewiß un wohr.
Un e Manie hawwe die Leit, aus ere Mick en Dunnerſchlag
zu mache, un es härrſcht e Iwwerdreiwungsſucht, die geht ſchun=
ins
aſchgraue. Beiſpielsmeeßig wann äwe mol aaner haam=
kimmt
un hott ſich e bische aan eigewiggelt Gott, es haaßt net
vergäwens wer Sorchen hatt, hott auch Ligeer, un wann’s
däß net is, dann is es halt e anner Fliſſigkeit, die wo dem
Zweck entſpricht, un wo mer ſich mit iwwer ſei Sorche ewäck
deiſche kann alſo un leecht ſich de lange Wähk ins Bett un
reißt Barchend, daß mer’s ſiwwe Haiſer weit heert, do haaßts

am annern morjend gleich in de ganze Nachbarſchaft: Ei hawwe
Se dann däß färchterliche Gerumbel die Nacht aach geheert?, wo=
druff
gleich e annerer ſeecht: Freilich, däß muß e unnerärdiſch
Gewidder gewäſe ſei. Un de dritte gibt gleich ſein Sembft
dezu un ſeecht, ſeiner Maanung nooch mißt däß e Färnbäwe
geweſe ſei, mit dem mudmaßliche Herd, in de Gäächend vum
Mangnetbärch. Un beim Fimfte hott gleich 8 ganze Haus ge=
waggelt
un die Däller hawwe gerabbelt, die Uhr is ſteeh ge=
bliwwe
un die Bilder an de Wand hawwe ſchäbb gehenkt. Un ſo
ſchwäzze ſe ſich gäächeſeidich was vor, un mache ſich färchdich, un
jeder will’s beſſer wiſſe un kaaner kimmt druff, daß de Sack de
Bennel net wärt is, un daß däß ganze Erdbäwegewidder nor
dovo herkimmt, weil ſich aaner in aller Harmloſichkeit mit=ere
zimmliche Bettſchwere eigedho hott un hott infolgedäſſe e bische
mehr un lauder geſchnohrkſt, als wie’s ſunſt allgemein der
Brauch is.
Odder neilich, wie ſe die Nacht in de Rheinſtroß die Schiene
ausgebeſſert hawwe mit ihre neimodiſche elektriſche Flickmaſchi=
verie
. Do hott aaner ganz per Zufall im Herdwähk aus ſeim
Kichefenſter erausgeguckt un hott den Schei’ geſähe, der wo vun
dene Flickmaſchine hergeriehrt hott. Un ſchun hott Dags druff
en ellelanger Addiggel in de Zeidung geſtanne, vun=eme gewal=
diche
Nordlicht, däß wo ſich im Weſte gezeigt hett, un wo ganz
iwwerrenzich grauſiche Lichterſcheinunge endwiggelt hett, wo ſich
kaa Menſch erkleern kennt un wo aach vorher noch vun niemand
geſähe weer worrn, un wo ſich aach net genau beſchreiwe loſſe
dhet loſſe. Un dann melde ſich noch e paar Annern zum Wort,
die wo’s aach gefähe hawwe, un die aane ſage, s hett grienlich,
geſchillert, die Annern ſage blailich die annern gälblich,
jedenfalls awwer weer’s ganz ſchrecklich gewäſe un kennt un=
meechlich
was gutes bedeite. Nadierlich mache ſofort alle Stern=
gucker
mobill un ſuche mit ihre Fernrohrn de Himmel nooch
Nordlichter ab, un die Lait wärrn räwwällich un ſchlofe Nachts
net mehr; die Feierwehr ſetzt ſich in erheehte Allarmbereitſchaft
un de Schenneral Winter leecht ſich geſtiwwelt und geſporrnt ins
Bett; un die Ogguldiſte ſage: dhuet Buße, denn das dauſend=
jähriche
Reich is uffm Amaſch un Millione werden niemals
mehr ſtärben, korzum, es is alles konfuß, un bloß, weil ſe in de
Rheinſtroß mit ihrm elektriſche Flickabberad an de Schiene erum=
geboſſelt
hawwe.
Wie geſagt, die Menſche ſin ganz rahmdöſich un dorchenanner,
mer draut ſich kaum noch unner ſe. Un erſt wann mer in die
Zeidung guckt, do is es nu ganz aus. Nix wie Unglicker, Iwwer=
ſchwemmunge
, Wärwelſtärm, Wolkebrich, Hagel=, Blitz= un

Dunnerſchläch, Erdbäwe, Eiſebahnunglicker, Schiffsunnergang,
Audomobillunfäll, Krieg, Uffſtand, Rewolte un ſunſtiche Ver=
bräche
, wobei ich em Pongkarree ſei Sunndagsredde noch net emol
zu de allergreeßte Verbräche un Unglicker zehle mecht, obgleich
der neierdings widder in de eirobäiſche Friedensbolledick erum=
dabbt
, wie en Ochs uff m Dibb mack.
Zu allem dem kimmt aach die Woch morjens noch mei
Zwangsmiedern un fellt mer mit ihrm aſtrologiſche Kallenner
in Kaffee un broffezeit mer in aam Ademszug e gerackelt Maß
voll Unglicker an’s Baa un en kommblädde Weltunnergang, un
ſeecht ich ſollt mei Täſtament mache un ſollt es Geld verjuwele
un ſollt mich an däß Sprichwort halte, däß wo heidigendags
noch es ganzich vernimfdiche weer, nehmlich nowel geht die
Welt zu Grund.
No ich hab=er, ſo gut wie meechlich, klar gemacht, daß ich for
mei Daal in dem Punkt net ſor die iwwerdriwwene Noblididät
weer, ſundern ich weer aach in däre Siddewatzion mehr for’s
Beſcheidene, weil ich erſtens mol net eiſähe kann, warum die
Welt ausgerächent nowel zu Grund geh ſoll, un zweidensmol, weil
ich iwwerhaubt net eiſähe kann, warum ſe grad jetzt zu Grund
geh ſoll, jetzt, wo mer ſozuſage aus im Gröbſte haus ſin. Däß
weer doch 8 Dimmſte, wo uns baſſiern kennt, ausgerächent jetzt,
wo de Streeſemann alles ſo ſchee eigefädelt hott, daß mer am
Horizont ſchun en ganze Wald voll Silwerſtreife ſähe dhut. Un
im iwwriche, hab ich geſagt, ihrn aſtrologiſche Kallenner in alle
Ehrn, awwer mir dhet de Heſſiſche Landkallenner noch genieche,
un der dhet bloß däß broffezeie, wos bereits 18 Johr vorher
baſſiert wer, da wer mer wenichſtens reäll bedient un net age=
ſchmiert
. Wann awwer unner alle Umſtend broffezeit mißt wärrn,
ſo wollt ich ihr, ohne Aſtrologie, in aller Ruh un Friede broffezeie,
daß ich’s jedenfalls, noch bevor die Wält unnergeht, erläwe dhet,
daß ſie mit ihrm ſaudumme Geſchwätz doch emol grindlich enei
falle dhet, dann ſie dhet jo Sprich klobbe wie e Rechtskonſulent,
un hett Redensarde an ſich, wie aaner, der wo nooch eme feicht=
freehliche
Grenzgang e Gebiſch net mehr vun=eme Gebaide‟
unnerſcheide kennt, un ſie ſollt an mich denke, dann wann ſe
ſo fort mache dhet, dann dhet ich’s doch noch kumme ſähe, daß
mer ſe eines Dags am Schlawittch nemme dhet un dhet ihr emol
e Licht uffſtecke, däß wo net vun ſchlächte Eltern weer.
Awwer mei Zwangsmiedern hott mir dodruff hehniſch die kalte
Schulder gewiſſe, un hott geſagt, ich hett jedenfalls ſälbſt e Nas
im Geſicht, die wo groß genug weer, un ich ſollt mich gefellichſt
dadra krieje, un wer ſälwert im Glashaus ſitze dhet, ſollt net
mit Staa wärfe, un im iwwriche wißt mer jo in de ganze Stadt,
wos ich for e beesordich Frauenzimmer weer, un was däß
ſunſt noch for Redensarde ſin, wo die losleßt, wann ſe gelade is.
No ich hab ſe redde loſſe, dann gottſeidank ich kann mich be=
härrſche
un geheer net zu dene, die wo gleich koche wie in Damb=
keſſel
, wann=en was gääche de Strich geht. Sundern ganz im
Gäächedaal. Un wann ich mich aach net grad als Beſchwich=
dichungsrätin
eichne, ſo ſag ich mer doch, daß in ſo närfeeſe un
uffgeregte Zeitlaifte die Ruhe die erſte Bircherflicht is.
Un ſchließlich, wann mer vun meine Zwangsmiedern ihre
verlogene Broffezeiunge abſieht, die wo jo doch kaan Wert hawwe
un nix gälde, ſo ſin mir doch eichentlich jetzt wunſchlos glick=
lich
. Däß is aach am voriche Samstag reſtlos zum Ausdruck
kumme, ſoviel mer heert. No alſo, ſprach Zarraduſtra.
Drotzdem bin ich froh, daß ich bei dem feichtfreehliche Ge=
markungsſpaziergang
net dabei war, dann wie ich mer hab ſage

loſſe, is der dißmol mehr feicht, wie freelich gewäſe un die
Herrſchafte hawwe de Kobb geweſche krickt noch alle neu Neede.
No, daß geheert jo ſchließlich zu ihrm Beruf un ſie ſin im all=
gemeine
immuhn degääche. Awwer ſchließlich, däß war=en doch
e bische zuviel.

Sie hawwe mer in de Seel laad gedho. No, ſowiel mer heert,
hawwe ſe weiders ernſtlich kaan Schade gelidde, ſie hawwe die
Sinnflut, wo iwwer ſe nidder gange is, verhältnismeeßig gut
iwwerſtanne. E' paar ſolle e bische verſchnubbt gewäſe ſei, awwer
däß gibt ſich widder. No, wann mer awwer aach ſieht, wie 18
Wädder wärd, do ſeecht mer halt aafach: Bei unginſticher
Widderung findet der Grenzgang acht Dage frieher ſtatt,
do is mer aus alle Schwullidhäde haus. Die wiſſe ſich awwer
aach gor net zu helfe.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Daß es allerdings hinnenooch ge=
haaße
hott, es hedde e paar drauß uffm Owwerwaldhaus Worzel
gezoge, däß is iwwerdriwwe. Soaſch war’s dann doch net. Awwer
wann’s haaßt, daß däß Geriſt am Schloß langſam afengt
un zieht Worzel, ſo is däß net ganz vun de Hand zu weiſe. Ich
hab ſeither geglaabt, es dhet ſich bloß um die vier verwidderte
Weibsleit drehe, jetzt ſäh ich zu meim Schrecke, daß die jo ſogar
8 Dach ewäck gemacht hawwe. Wolle die valleicht s Schloß aach
uffſtocke, wie die Stadtkaß? Odder wolle die do owwe e
Steierblanedarium eibaue? Mir is däß e Reedſel un ich
glaab, do muß ich nechſtens doch emol noch dem Rechte gucke.
Schließlich wacht mer emol morjends uff, un 8 ganze Schloß is
abgedrage.
Annererſeitz mecht ich an die ſehr verehrliche pepe Eiſe=
bah
=Diräckzion die leis Wfrog richte: Iſt es derſälwichen
bekannt, daß vorichs Johr die Deck im Darmſtädter Haubt=
bahnhof
erunnergebroche is? Wenn ja, was gedenkt dieſälwiche
dadagääche zu tun?! U. A. w. g. Uff Antwort wärd geword.
No, 8 is doch aach wohr, däß is jo en Schkandal! Ich ſcheem
mich orndlich, wann jemand Auswärdiches zu mer kimmt. Do
gäwwe mer uns alle Mieh, unſer Städtche uff Hochglanz her=
zurichte
, un die Eiſebah=Diräcktion leßt alles henke un bammbele.
Was meeche die middelrheiniſche Torner 18 nechſte Johr denke,
wann die kumme un ſähe unſern Bahnhof in ſo=eme verlodderte
Zuſtand. Schließlich is däß e Mißachdung unſere Stadt gääche=
niwwer
, wo mer doch e Kunſtſtadt ſei wolle! Noja, mit uns
kenne ſe’s jo mache, mit uns kenne ſe Mais fange . . ."
Weil ich awwer grad geſagt hab Kunſtſtadt. Am Sams=
dag
awend, wo’s Theater ſein große Dag hat, do hawwe mer
uns als Kunſtſtadt emol grindlich blamiert, dann do hab ich e
Maſſe geſähe, die wo net do warn. Nemme Se mer’s net for
iwwel, meine Herrſchafte, die wo Sie bei jeder baſſende un
unbaſſende Geläächenheit an’s Glas klobbe un redde vun Kunſt=
ſtadt
un Dradditzion hoch halte un dann ſin ſe net do, wann’s
gilt, do kumme Se mer grad vor wie in Abbedheker der dreht
ſei Pille aach bloß for die Annern .. . ."
No, ſoviel waaß ich mei liewe Darmſtädter ſin heit Awend
do, wann de Dolle Hund ſteigt im Klaane Haus; es muß ge=
ſchwabbelt
voll ſei, däß ſin mer em Legal ſeine Spielgemeinſchaft
ſchuldich, die wo noch ſo n ſeltene Idealismuß uffbringt un ſich
uffobfert for die ſchee Idee. Alſo bis heit Awend! Un daß mer
kaaner kimmt un is net do

Offizier in einem Landwehr=Ulanenregiment, ritt eines Tages
in Begleitung ſeines Kriegshundes über eine öde, ſumpfige Hoch=
fläche
, auf der Pferd und Hund nur mühſam weiterkamen. Plötz=
lich
hob der Hund den Kopf und wurde unruhig. Der Reiter
wurde aufmerkſam und ſpähte in die Dämmerung, konnte aber
nichts Verdächtiges erblicken. Mit der Schußwaffe in der Hand
ritt er vorſichtig weiter. Der Hund wurde immer nervöſer, ging
vorſichtig ein paar Schritte weiter, ſprang wieder zurück, drängte
an das Pferd, hob den Kopf und winſelte leiſe. Plötzlich über=
nahm
er die Führung, der Reiter lenkte ſein Pferd in die andere
Richtung und folgte ihm. Der Hund bog vom Wege ab und
führte ſeinen Herrn im Bogen weiter. Da brach der Mond
durch die Wolken und beleuchtete ein paar Augenblicke eine
grauenhafte Moorfläche, in der der Offizier, der in der Dunkel=
heit
vom Wege abgeraten war, ohne ſeinen Hund verſunken wäre.
Der Führer eines Elefanten in Gyeh, der einer ſolchen
Mahnung ſeines Tieres nicht Folge leiſtete, ſondern ihm ſeinen
Willen aufzwang, mußte es mit ſeinem Leben büßen. Dieſer
Elefant, der täglich eine kleine Brücke paſſieren mußte, weigerte
ſich eines Tages, nachdem er ſie mit ſeinem Rüſſel unterſucht
hatte, ſie zu beſchreiten. Der Führer aber ſtachelte das Tier mit
ſeinem Speere und zwang es ſo, über die Brücke zu gehen.
Kaum hatte es dieſe betreten, als ſie zuſammenbrach und beide
in den Graben geſchleudert wurden, wobei der Führer getötet
wurde. Von der Klugheit des Elefanten werden vielerlei Ge=
ſchichten
erzählt, bei denen man aber, wie bei vielen anderen
Tiergeſchichten unterſcheiden muß, welche Rolle dabei das Ge=
dächtnis
ſpielt. Sollte aber folgende Geſchichte nicht den Be=
weis
von ſelbſtändigem Denken und Ueberlegung erbringen?
Ein Elefant erhielt den Auftrag, einen großen Keſſel, der ſtark
auslief, zum Kupferſchmied zu tragen, damit dieſer ihn aus=
beſſere
. Der Elefant wartete, bis der Keſſel ausgebeſſert war,
fand aber zu Hauſe, daß der Kupferſchmied ſeine Sache ſchlecht
gemacht hatte. Er ging daher zum Schmied zurück, und um ihm
zu beweiſen, wie ſchlechte Arbeit er gemacht hatte, füllte er den
Keſſel unterwegs mit Waſſer und hielt ihn dem erſchrockenen
Mann über den Kopf.
Daß ein kluger Hund die Worte ſeines Herrn mit der Zeit
verſteht, iſt eine nicht zu leugnende Tatſache. Aber auch andere
Tiere werden durch den Umgang mit Menſchen klüger und geleh=
riger
. Im letzten Kriege hatte, wie der Figaro erzählt, eine
franzöſiſche Abteilung einen Bären als Talisman, in den
Schützengraben mitgenommen und war ſehr auf ſein Wohl be=
dacht
. Deshalb wollten ſie ihm auch eine Gasmaske anlegen,
um ihn gegen die erſtickenden Rauchſchwaden zu ſchützen. Der
Bär ſetzte dieſem Verſuche aber energiſchen Widerſtand entgegen
und es mußte unterbleiben. Als ſich nun einmal eine tot=
bringende
Wolke gegen den Schützengraben vorſchob, grub der
Bär (dem keine Erinnerung an einen Präzedenzfall beeinfluſſen
konnte) ein ſchmales Loch in den Boden und ſteckte ſeine Schnauze
hinein und hielt ſie ſolange in das Loch geſteckt, bis die Gefahr
vorüber war und ſeine Gefährten die Gasmaske wieder ab=
gelegt
hatten.
Die Geſchichte von einem Eſel, der eine Silbermine entdeckt
hat, wobei er allerdings mehr Glück als Verſtand hatte, entbehrt

nicht des Humors und ſei nur deshalb hier erzählt. Zwei
Amerikaner machten ſich im Jahre 1884 auf den Weg nach dem
goldreichen Staate Idaho, um Gold zu ſuchen. Unterwegs
trafen ſie einen herrenloſen Eſel an, dem ſie ihr Gepäck auf=
luden
; als ſie Raſt machten lief er fort, ſie ſuchten ihn und
fanden ihn in dem Augenblick wieder, als er mit ſeinen Hufen
eine Silbermine aufdeckte. Als der rechtmäßige Beſitzer des
Eſels von dieſem reichen Fund Kunde erhielt, machte er das
Eigentumsrecht an der Silbermine geltend, weil ein Angeſtellter
ſeines Hauſes die Mine gefunden habe. Es kam zum Prozeß,
der damit endete, daß jeder Partei die Hälfte der Silbermine,
deren Wert auf zehn Millionen Dollar geſchätzt wurde, zuge=
ſprochen
wurde. Dem Eſel aber, der von ſeinen reich gewordenen
Beſitzern das Gnadenbrot erhielt, wurde ein ſchönes Denkmal
geſetzt. Ein Beweis, daß auch bei den Tieren die Dummen das
meiſte Glück haben
Tiere als Simulanten ſind eine bekannte Erſcheinung. Wenn
man ſich dem Neſte einer Grasmücke nähert, fällt dieſe vom Neſt
zur Erde, trippelt wie lahm dahin, ſperrt den Schnabel auf und
breitet die Flügel wie gelähmt aus und hüpft ſo langſam von
Buſch zu Buſch, ſie verſtellt ſich, um die Spur vom Neſte abzu=
lenken
; iſt man ihr eine zeitlang gefolgt, um ſie zu greifen, ſo
fliegt ſie auf und kehrt auf Umwegen heimlich zum Neſt zurück.
Namentlich ſchützt ſie ihre Jungen ſo vor Katzen und anderem
Raubgetier. Der Kiebitz umkreiſt und umſchreit die Neſterſucher,
wenn er noch weit von der Niſtſtelle entſernt iſt, und je mehr
jener ſich ihr nähert, um ſo ruhiger wird er, ſo daß der Un=
kundige
glauben muß, er ſei auf falſcher Spu=. Der Wiedehopf
ſchützt ſich vor Raubvögeln dadurch, daß er ſich platt auf den
Boden wirft, Schwanz und Flügel ausbreitet und den Kopf
zurückbiegt und dann wie ein alter bunter Lappen ausſieht. Der
Fuchs, der geriebene Strauchdieb, ſtellt ſich tot, wenn er Krähen
fangen will. Wenn dieſe ſich an dem Totgeglaubten gütlich tun
wollen, ſpringt er auf und erhaſcht ſie. Daß auch Pferde ſimu=
lieren
, hat man im Kriege beobachtet. Ein Militärarzt berichtete
aus dem letzten Kriege, daß Pferde, ſobald ſie an der Front
waren, allerhand Anzeichen ihrer Dienſtuntauglichkeit vortäuſch=
ten
, ſie ließen den Kopf hängen, gaben ſich den Anſchein, als ob
ſie lahm ſeien uſw. Hinter die Front gebracht, waren alle dieſe
Drückeberger munter und geſund; aber wieder an die Front
gebracht, täuſchten ſie wieder allerhand Anzeichen ihrer Dienſt=
untauglichkeit
vor.
Dieſe Geſchichten mögen einen Beitrag liefern zu der Frage:
Handeln die Tiere nur aus Inſtinkt, oder auch aus Ueber=
legung
?
Dr. W.

Der zeitgemäße Haushalt
Vorzügliche Obſttorte, die nicht gebacken
wird. Den Rand einer Springform legt man auſ einen
großen Kuchenteller oder eine Tortenplatte, legt die Mitte mit
Zwdiebäckchen und Zwiebackskrumen dicht aus und umgibt dieſen
Boden mit halben Kekſen oder Waffeln als Rand, die man
ſiebeneinander an die Springform anlehnt. Füllt nun dieſe

Zwiebackplatte mit heißem Kompott, das man mit aufgelöſtem
Süßſtoff ſüßt und mit geriebenen Mandeln, Rum, Arrak,
Vanille oder Maraſchinoeſſenz würzte, überzieht das Ganze mit
Butterereme, Schokoladen Eiweißſchaum, oder einfacher auch nur
mit einem Mandel=, Vanille= oder Grießpudding, läßt alles er=
kalten
und reicht die ſehr leckere Torte am nächften Tage, vom
Formenrande befreit.
H.
Kraftſuppe ohne Fleiſch. 1 große Zwiebel, in Schei=
ben
geſchnitten, wird in Fett hellbraun gebraten, dann eine
Speckſchwarte und 2 Eßlöffel Speckwürfel, 1 zerſchnittene Möhre,
1 Peterſilienwurzel, 1 Stuckchen Sellerie und Poree dazu gege=
ben
, gedünſtet, bis der Speck ausgelaſſen iſt, 3 Eßlöffel geſon=
dert
braun geröſtetes Mehl beigefügt, mit ½ Liter Waſſer auf=
gefüllt
, langſam ſämig gekocht, durchgegoſſen, mit 1 Teelöffel
Appels Worceſterſoße, Salz, 1 Meſſerſpitze Paprika gewürzt und
über in Butter geröſteten Semmelwürfeln angerichtet. A.
Die Weintraube und ihr Wert für die Küche.
Mit den Aepfeln und Birnen konkurriert erfolgreich die
gold= oder blaubeerige Weintraube, die wagenweiſe auf den
Straßen zu billigſten Preiſen angeboten wird.
Bedeutet aber ihr Einkauf Verſchwendung am Wirt=
ſchaftsgeld
wie viele Hausfrauen annehmen? Keinesfalls, iſt
doch die Traube nicht nur ein köſtliches Genuß=, ſondern auch ein
viel geſchätztes Heilmittel, das von den Aerzten gegen Gicht,
Rheumatismus, Stoffwechſelkrankheiten und zur Erneuerung
der Säfte verordnet wird.
Aus dieſem Grunde ſollte während der Wein=Saiſon dieſe
herrliche Frucht des Herbſtes öfters auf dem Tiſche erſcheinen.
Die erwünſchte Abwechſelung kann erreicht werden, wenn man
die Weinbeeren auch als Kompott, als Suppe, Belag von
Törtchen, Einlage von Süßſpeiſen, wie Puddings, Cremes, Auf=
läufen
und zu dem ſo köſtlichen Obſtſalat, aus feingeſcheibelten
Aepfeln, Pfirſichen, Aprikoſen, Pflaumen und geriebenen Nüſſen
verwendet, und die fehlende Süße der Trauben durch Beifügen
von heiß aufgelöſtem Süßſtoff anſtelle von Zucker erſetzen kann.
Ferner läßt ſich ſowohl aus gelbem wie blauem Wein ein
vorzügliches Tranbengelee, als winterlicher Brotaufſtrich
bereiten, ganz zu ſchweigen von der im Rheinland bekannten
Traubentorte, die zur Zeit der Weinleſe allenthalben ge=
backen
und verzehrt wird und eine leckere Spezialität der wein=
ſeligen
Rheinländer iſt.
T. A.
Speiſezettel.
Sonntag: Kraftſuppe, Hirſchragout mit Grießklößchen, Apfel=
ſchaum
.
Montag: Gebrannte Grießſuppe, gefüllte Tomaten mit Kar=
toffelrand
.
Dienstag: Süßſaure Birnenkartoffeln mit Siedewürſtchen.
Mittwoch: Wirſing mit Rindfleiſch.
Donnerstag: Pikante Kartoffelnudeln mit Schinkenfüllung.
Freitag: Pikante Heringskartoffeln mit Tomaten= Gurken=
ſalat
.
Samstag: Zwiebel=Hammelfleiſch mit Kartoffelklößchen.

[ ][  ][ ]

Nummer 274

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Geite 13

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[ ][  ][ ]

Geite 14

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Nummer 274

Die Kaſſeler Herbſttagung
der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft.
Lw. Kaſſel, 27. Sept. Der Reigen der öffentlichen Verſamm=
lungen
der Herbſttagung der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft wurde
durch die aus ſtädtiſchen Kreiſen und von ländlichen und ſtädtiſchen
Hausfrauen beſonders rege beſuchte Verſammlung der Obſt= und
Weinbau=Abteilung unter dem Vorſitz von Oberregierungsrat
Dern=Würzburg eröffnet. Gartenbauinſpektor Beckel=Oberzwehren
ſprach über: Die Förderung des landwirtſchaftlichen Obſtbaues in
Mittel= und Kleinbetrieben‟. Die Verſammlung der Dünger=
Abteilung unter dem Vorſitz von Rittergutsbeſitzer Schurig=
Zeeſtow fand, wie immer, beſondere Beachtung. Den Hauptvortrag hielt
Prof. Dr. Remy=Bonn über: Die Kalidüngung nach eigenen Be=
obachtungen
und Erfahrungen, wobei er die Nutzanwendungen in den
Vordergrund ſtellte. Sie ſtützen ſich in erſter Linie auf Verſuche, die in
Poppelsdorf auf tiefgründigem Rheintallehm durchgeführt ſind.
Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag ſprach Direktor
Dr. Müller=Waghäuſel über: Anbau und Düngung der Zucker=
rüben
. Nicht: Intenſiv und extenſiv ſei die Frage, ſondern: Wie
wirtſchafte ich zweckmäßig und rationell. In der Verſammlung der
Pferdezucht=Abteilung, die Oberlandſdallmeiſter v. Wenck=
ſtern
=Redefin leitete, wurde zunächſt ausführlich die Schauordnung
und das Preisausſchreiben für die 33. Wanderausſtellung der D. L. G. in
Dortmund 1927 beraten. Dann folgte ein Vortrag von Tierzuchtdirektor
Dr. Sprenger=Kaſſel über: Stand der Pferdezucht im Regierungs=
bezirk
Kaſſel und die Maßnahmen zu ihrer Förderung. Auch in der
Verſammlung der Schweinezucht= Abteilung, die bis auf den
letzten Platz gefüllt war, wurde unter dem Vorſitz von Oekonomierat
Hoffmann=Hofgüll zunächſt die Schauordnung für die Wanderaus=
ſtellung
Dortmund beſprochen. Dann ſprach Tierzuchtinſpektor Walter=
Kaſſel über: Die neuzeitliche Entwicklung der Schweinezucht im Regie=
rungsbezirk
Kaſſel. Rittergutsbeſitzer Wrede= Lützlow eröffnete
die Verſammlung der Betriebs=Abteilung mit einem Hinweis
auf die Unwetterkataſtrophen, die im Sommer die Ernte vielfach
vernichtet haben. In einzelnen Bezirken ſeien die Landwirte aufs
ſchwerſte geſchädigt und bedürften dringend der Hilfe zur Fortführung
ihrer Betriebe. In der Verſammlung zur Förderung der
Landarbeitsforſchung erörterte nach der Begrüßung durch
Profeſſor Dr. Seedorf=Göttingen Oberinſpektor Bürger= Alte=
feld
den Einfluß des Leiſtungslohnes bei der Heugewinnung mit be=
ſonderer
Berückſichtigung verſchiedener Werbungsarten und naſſer Jahre,
dargeſtellt an Hand von Beiſpielen aus der Praxis. Bei der Ver=
ſammlung
der Rinderzucht=Abteilung erörterte der Vor=
ſitzende
, Geh. HofratProf. Dr. Vogel=München, zunächſt das Preis=
ausſchreiben
für den Leiſtungswettbewerb auf der Wanderausſtellung
Dortmund 1927; dann wurde die Schauordnung ftir die Dortmunder Aus=
ſtellung
beraten. Im Anſchluß berichtete in Verhinderung von Geheim=
rat
Hanſen Berlin, Tierzuchtdirektor Deicke=Peeſt an Hand der von
Geheimrat Hanſen verfaßten Zuſammenſtellung über den Augenblick=
lichen
Stand des Rindviehkontrollvereinsweſens in Deutſchland und
das Deutſche Rinderleiſtungsbuch. Tierzuchtinſpektor Dr.
Schaub=Kaſſel erläuterte dann die Entwicklung und den augenblick=
lichen
Stand der Rindviehzucht im Regierungsbezirk Kaſſel‟. Zu
Beginn der Verſammlung der Schafzucht=Abteilung unter dem
Vorſitz von Domänenrat Dr. h. c. Brödermann= Knegendorf wurde
die Schauordnung und das Preisausſchreiben für die 33. Wanderaus=
ſtellung
der D. L. G. in Dortmund 1927 beraten. Dr. Sprenger=
Kaſſel berichtete dann über: Die neuzeitliche Entwicklung und den Auf=
bau
der Schafzucht im Regierungsbezirk Kaſſel. Einen beſonders
ſtarken Beſuch hatte die Verſammlung der Arbeitsgemeinſchaft
für das Verſuchsringweſen aufzuweiſen, die Rittergutsbe=
ſitzer
Reinhardt=Burgwerben mit dem Hinweis auf die Notlage
des Berufsſtandes und auf die trotzdem gute Fortentwicklung namentlich
der bäuerlichen Ringe eröffnete. Die Abhaltung weiterer Lehr= und
Wiederholungskurſe für Verſuchsleiter ſei im Einvernehmen mit der
Staatsregierung in Ausſicht genommen, wobei die betriebswirtſchaftliche
Seite der Ringarbeit in den Vordergrund geſtellt werden ſoll. Die
Bedeutung der Verſuchsringe für Betriebe in wirtſchaftlich ungünſtiger
Lage erorterte Moritz Küſtner= Troſſin, wobei er im weſentlichen
nur Betriebe mit ertragsarmen Böden behandelte. Dr. Vageler=
Königsberg berichtete über: Die bäuerlichen Verſuchsringe in Oſt=
preußen‟
. Zu Beginn der Sitzung der Ackerbau=Abteilung
feierte der Vorſitzende, Geheimrat Prof. Dr. Falke=Leipzig, den Ge=
ſchäftsführer
der Abteilung Dr. Schultze=Berlin, der dreißig Jahre

in der Arbeit der D. L. G. und der Ackevbau=Abteilung ſteht. Neben
einer Adreſſe wurde dem Jubilar als Sinmbild der Arbeit der Ackerbau=
Abteilung ein Brot überreicht. Den erſten Vortrag hielt Prof. Dr.
Krüger=Bernburg: Zur Standweitenfrage beim Zuckerrübenbau.
Den Luzernebau und ſeine betriebswirtſchaftliche Bedeutung behan=
delte
Direktor Lochner=Erbachshof. In der Verſammlung der
Geräte= Abteilung unter dem Vorſitz von Oberamtmann Görg=
Preußlitz wurde zu Beginn ein allgemeiner Ueberblick über die im ver=
floſſenen
Jahr abgehaltenem Hauptprüfungen gegeben. Dann wurden
die Schauordnung für die Dortmunder Wanderausſtellung und die Prü=
fungsbeſtimmungen
für die Hauptprüfung von Kühlmaſchinen im Haus=
halt
beraten. Rittergutsbeſitzer v. Naehrich=Puſchkowa leitete
die Sitzung der Saatzucht=Abteilung, in der nach Erledigung
der geſchäftlichen Angelegenheiten Direktor Kühle=Quedlinburg über
den Jetzigen Stand der Pflanzenzüchtung berichtete. Aus Er=
fahrungen
eines Saatgutbauers ſprach Rittergutsbeſitzer Dr. Simon=
Schmachthagen. In der Verſammlung der Dierzucht= Abtei=
lung
ging der Vorſitzende, Domänenrat Dr. h. c. Brödermann=
Knegendorf, auf die von der Viehzentrale Berlin Anfang Oktober ge=
plante
Ausſtellung von Zucht= und Nutzvieh ein. Die D.L.G. halte den
Gedanken der Viehzentrale hinſichtlich der Veranſtaltung eines Zucht=
und Nutzviehmarktes für beachtenswert, glaube aber, daß die Träger
einer ſolchen Schau allein die Züchtervereine und einzelnen Züchter ſowie
die Berufsorganiſationen ſein müſſen. Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Diſſel=
horſt
=Halle ſprach dann über den gegenwärtigen Stand der For=
ſchung
über das Geſchlechtsleben der Haustiere und die Beeinfluſſung
des Geſchlechtes, ſowie über die Vorausbeſtimmung der Trächtigkeit
und des Geſchlechtes. Ueber Die Verſorgung der Bevölkerung mit
Fleiſch und anderen tieriſchen Erzeugniſſen berichtete Geh. Reg.=Rat
Burckhardt=Berlin. Frau Burg=Görg=Skaſſa leitete die
Verſammlung zur Förderung der Hauswirtſchaft,
in der Frau Dr. Klebe=Berlin über die letzte Prüfung von Staub=
ſaugern
berichtete. Prof. Dr. Seedorf=Göttingen erörterte die
Frage: Welche Kenntniſſe ſind den landwirtſchaftlichen Hausfrauen in
der Betriebslehre vonnöten? Fräulein Dr. Silberkuhl=Berlin
erörterte die Möglichkeiten der Arbeitserſparmis im Haushalt.
In der Verſammlung der Kolonial=Abreilung konnte der Vor=
ſitzende
, Geh. Oberregierugsrat Dr. Buſſe=Berlin, neben den Mit=
gliebern
der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft auch zahlreiche Kaſſeler
Kolonialfreunde begrüßen, insbeſondere auch Lehrer und Schüler der
Kolonialſchule Witzenhauſen. Der Dozent an der Kolonialſchule, Dr.
Feldmann=Witzenhauſen, ſprach über: Die Ausbildung deutſcher
Landwirte für die Tropen und Subtropen‟ Er ſchilderte ausführlich
die Arbeit der Kolonialſchule. Dann erſtattete der Berater des tür=
kiſchen
Landwirtſchaftsminiſteriums, Geheimrat Geo Schmidt= Angora,
einen von guten Lichtbildern begleiteten ausführlichen Bericht über den
Aufbau und die Ausſichten der türkiſchen Landwirtſchaft‟ Die
Verſammlug der Futter=Abteilung wurde in Vertretung des
durch Krankheit verhinderten Vorſitzenden, Geheimrat Hanſen=Berlin,
von Rittergutsbeſitzer Dr. Simon=Schmachthagen geleitet. Prof. Dr.
Honcamp=Roſtock ſprach über den Stand der Grünfutterkonſer=
vierung
mit beſonderer Berückſichtigung der von der D. L. G. durchge=
führten
Einſäuerungsverſuche‟ Den zweiten Vortrag hielt Prof.
Dr. h. e. Fingerling=Leipzig, in dem er ſich eingehend mit der
Bewertung der Futterſtoffe nach dem Kellnerſchen Stärkewert und der
nordiſchen Futtereinheit beſchäftigte.
Den Abſchluß der Abteilungsverſammlungen bildete die öffentliche
Verſammlung zur Förderung der Bienenzucht, bei
der unter dem Vorſitz von Pfarrer Aiſch= Hetſchendorf Privatdozent
Dr. Koch=Münſter über: Die Forſchungs= und Lehranſtalten für
Bienenzucht im Dienſte der deutſchen Landwirtſchaft berichtete.
Die 103. Hauptverſammlung der Deutſchen Landwirtſchafts= Geſell=
ſchaft
wurde als Abſchluß der diesjährigen Herbſttagung vom Vizeprä=
ſidenten
des Gaues 7. der D.L.G., Kammerherr v. Keudell= Wolfs=
brunnen
, mit einer herzlichen Begrüßung des überaus zahlreichen Be=
ſuches
im großen Saal der Stadthalle eröffnet.
Präſident von Keudell begrüßte dann beſonders die Vertreter
des Reichsernährungsminiſteriums des Preußiſchen Landwirtſchafts=
miniſteriums
, des Baheriſchen Landwirtſchaftsminiſteriums, des Thürin=
giſchen
Staatsminiſteriums für Inneres und Wirtſchaft, des Meichsge=
ſundheitsamtes
, der Landwirtſchaftlichen Körperſchaften und befreun=
deten
Verbände und vor allem den Oberpräſidenten der Provinz Heſſen=
Naſſau, den Kaſſeler Regierungspräſidenten den Oberbürgermeiſter der
Stadt Kaſſel, die Vertreter der Städte Dortmund und Leipzig und
aller anderen Behörden.
Oberpräſident Dr. Schwander erinnerte in ſeiner Begrüßungs=
anſprache
an die Tagung und Wanderausſtellung der D.L.G, die vor
dem Kriege in Straßburg, ſeinem alten Wirkungskreis, ſtattgefunden

hät. Welch tieſen Gindruck habe damals die kerndeutſche bäuerliche Be=
völkerung
von Unterelſaß gemacht. Heute iſt Elſaß=Lothringen vom Reich
abgetrennt. Wenn aber auch alles ſchweigt, ſo werden doch in Straßburg
die Steine ſelbſt davon reden, daß dort deutſches Weſen war, iſt und
bleiben wird. (Lebhafter Beifall).
Namens der Stadt Kaſſel ſprach Oberbürgermeiſter Dr. Stabeler,
Landesälteſter Dr. h. o. v. Websky=Carlsdorf berichtete über die
Beſchlüſſe des Geſamtausſchuſſes wegen der Abhaltung der nächſten
Wanderausſtellungen. Die Verſammlung ſtimmte den Beſchlüſſen zu, daß
die 33. Wanderausſtellung 1927 endgültig in Dortmund
abgehalten wird, wo im Einvernehmen mit den zuſtändigen Landes= und
Kommunalbehörden die Vorbereitungen bereits ſeit langem im Gange
ſind, und die Wanderausſtellung des Jahres 1928 in
Leipzig.
Den erſten ſachlichen Vortrag hielt Gutsbeſitzer Dr. h. e. Lembke=
Malchow über: Praktiſche Ziele und Organiſation der
neuzeitlichen Grünlandbewegung in Deutſchland
Oekonomierat Dr. Staehly=Kaſſel berichtete über: Entwick=
lung
und Stand der landwirtſchaftlichen Verhält=
niſſe
im Regierungsbezirk Kaſſel im allgemeinen.
Ueber: Entwicklung und Stand der Technik der
Landwirtſchaft im Regierungsbezirk Kaſſel, berich=
tete
Gutsbeſitzer Nägel=Crumbach.
Damit fand die Hauptverſammlung und die Herbſttagung der Deut=
ſchen
Landwirtſchafts=Geſellſchaft ihr Ende. Die nächſte große öffentliche
Veranſtaltung iſt die Februartagung in Berlin und dann Ende Mai im
Dortmund die Große Landwirtſchaftliche Wanderausſtellung 1527.
Geſchäftliches.
Die Bedeutung der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft, Berlin, der heute
bereits über 300000 Mitglieder angeſchloſſen ſind, ſollte für jeden, der
ein Intereſſe am billigen und guten Buche hat, Veranlaſſung ſein, in
genauer Prüfung die Vorteile dieſes neuartigen Büchervertriebes ken=
nenzulernen
. Es wird deshalb auf den Proſpekt dieſer Organiſation,
der der heutigen Auflage unſerer Zeitung beiliegt, hingewieſen.

Die Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte beſchloß ihre
Düſſeldorfer Tagung am Samstag, den 25. d. Mts., mit einem Aus=
flug
einer großen Zahl von Teilnehmern nach Cleve am Niederrhein,
um die van den Bergh’ſchen Fabrikanlagen zu beſichtigen.
Die Teilnehmer der Fahrt trafen mit ihren Damen in Autobuſſen
um 10½ Uhr vormittags in Cleve ein und wurden dort im Direktions=
gebäude
begrüßt. Die Gäſte wurden alsdann durch einen Vortrag mit
der Margarinefabrikation bekannt gemacht und im Anſchiuß daran durch
die Werke geleitet. Die van den Bergh’ſchen Fabrikanlagen in Cleve
ſind wohl die größten der Margarine=Induſtrie in Deutſchland und
beſtehen nicht nur aus einer mit den modernſten techniſchen Hilfsmitteln
ausgeſtatteten gewaltigen Margarinefabrik, ſondern ſind gleichzeitig
verbunden mit eigenen Oelraffinations= und Oelhärtungs=Anlagen.
Die Beſucher hatten den großen Umfang und die einzigartige Rein=

über die niederrheiniſchen Städtchen Calcar und Banten.

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Verantwortlich für Politih und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton und
Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeie; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; für den
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[ ][  ][ ]

Nummer 274

Sonntag, den 3. Oftoder 1926

Seite 13

* Frankfurter Chronik.
WSN. Feſtgenommener Heiratsſchwindler. Feſt=
genommen
wurde am Donnerstag der 39 Jahre alte Maler Karl
Uſinger aus Oberems. Er iſt ein alter Betrüger und hat es verſtanden,
Mädchen die Heirat zu verſprechen und ſich auch Anzahlungen auf
Weißbinderarbeiten geben zu laſſen, die er nicht ausführte. Aus=
fall
eines Sonderzuges. Der Sonderzug 4. Klaſſe Frankfurt
Baden=Baden am 3. Oktober d. J. fällt wegen zu ſchwacher Beteiligung
aus. Ein neuartiger Schwindel. In Homburg v. d. H.
erſchien bei einer Reihe von Geſchäftsleuten ein Kaufmann Heinrich
Herrmann und ließ ſich unter dem Vorwand, ſein Motorrad habe einen
Defekt erlitten, er habe kein Geld zur Heimfahrt, kleie Darlehen geben.
Der Trick lohnte ſich und brachte ein ſchönes Sümmchen an dieſem Tage
ein. Herrmann, der den Trick von ſeinem Bruder gelernt haben will,
wurde wegen Betruges zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein
Freiſpruch. Unter dem Verdacht, daß er ſich als Werber für die
Fremdenlegion betätigte, wurde der Kaufmann Friedrich Merz verhaftet
und unter Anklage geſtellt. Das Grweiterte Schöffengericht verhandelte
gegen ihn, kam aber zu einer Freiſprechung. G8 konnte in der Ver=
handlung
lediglich feſtgeſtellt werden, daß der Angeklagte mehreren
jungen Leuten den Vorſchlag machte, mit ihm zur Fremdenlegion zu
gehen. Darin konnte ein ſtrafbaves Verhalten nicht erblickt werden.
Ein Pfalzkanal von Saarbrücken nach Ludwigshafen?
km. Mannheim. Die Neue Bad. Landesztg. meldet aus
Saarbrücken: Die ſich aus der demnächſt zu erwartenden Rückgliederung
des Saargebiets nach Deutſchland ergebenden beſonderen wirtſchaftlichen
Verhältniſſe haben in der deutſchen Bevölkerung des Saargebiets an=
geſichts
der Lage der Gruben und der Schweninduſtrie einen Plan er=
neut
in das Intereſſe der Oeffentlichkeit geſtellt, der ſchon vor Jahr=
zehnten
einmal die Saarwirtſchaft lebhaſt beſchäſtigte. Die deutſche
Handelskammer in Saarbrücken, die Kreiſe des ſaarländiſchen Handels
und Induſtrie, die Arbeitnehmergewerkſchaften und die deutſchen poli=
tiſchen
Parteien an der Saar ſind zu der übeveinſtimmenden Auffaſſung
gelangt, daß eine möglichſt billige und ſchnelle Verbindung von Saar
und Reich eine unabweisbare Notwendigkeit iſt und erſt recht werden
wird, wenn das Saargebiet zu Deutſchland zurückgekehrt ſein wird. Sie
ſchlagen daher vor, einen Kanal von Saarbrücken nach Ludwigshafen
über Kaiſerslautern, alſo durch die Pfalz, zu bauen und werden dieſen
Plan in den nächſten Tagen den Berliner zuſtändigen Stellen vortragen.
Sie betonen, daß die Lebensfähigkeit der Saargruben und die Kon=
kurvenzfähigkeit
der ſaarländiſchen Schwerinduſtrie ein Eingreifen der
zuſtändigen Stellen des Reichs und des Staats in der von der Bevöl=
kerung
angegebenen Nichtung notwendig machen.
Naffinierter Schwindlertrick.
fm. Karlsrnhe. Ein Lehrling hatte im Auftrag ſeines Arbeit=
gebers
8000 RM. auf dem Poſtſcheckamt abzuholen. Dabei hatte ihn
ein unbekannter Schwindler beobachtet, der ſich dann vor einem Deli=
kateſſengeſchäft
aufſtellte. Dem vorüberkommenden Lehrling gab er ſich
als Lademinhaber aus und ſagte ihm, er ſolle ihm gegen 10 RM. Be=
lohnung
raſch für eine Warenlieferung einen größeren Betrag auf dem
Scheckamt holen. Der Lehrling hinterließ dem Schwindler 4000 RM.
als Pfand und begab ſich aufs Poſtſcheckamt. Der Schwindler ſteckte die
4000 RM. zu ſich und verſchwand damit. Ein ähnlicher Fall wurde am
1. September in Mannheim verübt, wofür ein gewiſſer Eduard Kand
aus Köln i Frage kommen ſoll, der zurzeit flüchtig iſt.
Gendarmerie im Barrikadenkampf.
tm. Freiburg 1. B. Der Gelegenheitsarbeiter Schächtele m
Hochſtätten ſollte von der Gendarmerie verhaftet werden. Er ver=
barrikadierte
ſich in ſeinem Hauſe. Als die Beamten Verſtärkung her=
anholten
und erneut Ginlaß forderten, wurde ihnen mit Drohungen
geantwortet, ſo daß nichts anderes übrig blieb, als die Türe mit Gewalt
aufzubrechen, was jedoch nicht gelang. Während dieſer Bemühungen
ſtieß Schächtele mit einem ſpitzen Florett durch das Schlüſſelloch und
hätte faſt einem Beamten in den Kopf getroffen. Er drohte außerdem
mit Handgranaten zu werfen, ſo daß ſich die Gendarmen zurückzogen.
Etwas ſpäter ſah einer der Gendarmen, wie Schächtele eine Büchſe, die
einer Bombe ähnlich war, zum Fenſter hinauswerfen wollte. Der
Gendarm wollte das verhindern, indem er einen Schuß auf die Hand
des Schächtele abgab. In dieſem Augenblick aber ſchnellte Schächtele
in die Höhe und wurde anſtatt in die Hand in den Kopf getroffen. Er
ſtarb bald darauf.
418 000 Mark Geldſtrafe für hinterzogene Tabarſteuer.
WSN. Stuttgart. Das hieſige Schöffengericht beſchäftigte ſich
mit einem großen Tabakſteuerhinterziehungsprozeß. Der Hauptſchuldige,
der Mannheimer Tabakgroſſiſt Biſſinger, ſitzt allerdings in der Schweiz
in Sicherheit und verzehrt ſeine Rente, da er wegen dieſer Art Ver=
gehen
nicht ausgeliefert wird. Er beſchaffte ſich ½=Pfenmigſteuerzeichen
und änderie dieſe in ſolche bis zu 15 Pfg. ab. Den Zwiſchenverdienſt
ſteckten er und ſeine Helfershelfer i die Taſche. Zwei früher erwiſchte
Mithelfer wurden bereits zu der ungeheuren Strafe von 948 000 Gold=
mark
verurteilt. Zwei weitere Mithelfer, die beiden Stuttgarter Zi=
garrenhändler
Gebrüder Wolf und Simon Schattenfeld, erhielten Geld=
ſtrafen
von 378 000 Mark bzw. 40 000 Mark zudiktiert. Im Nichtbei=
treibungsfalle
wird die Geldſtrafe in eine Freiheitsſtrafe von je einem
Jahre Gefängnis umgewandelt.
Verlobung aufgehoben wegen Maul= und Klauenſeuche‟.
WSN. Göttingen. Geſine, die Tochter eines Landwirtes in
einem niederſächſiſchen Kreiſe, hatte ihr Herz an einem jungen Land=
wirt
eines Nachbardorfes verloren, die Verlobung war vollzogen und in
kurzer Zeit ſollte Hochzeit ſein. Da brach im Viehbeſtand des Bräu=
tigams
die Maul= und Klauenſeuche aus und, wie es das Schickſal wollte,
kurz nachher auch im Anweſen des Brautvaters. Der Verdacht lag
natürlich nahe, daß die Krankheit durch gegenſeitige Beſuche der Braut=
leute
verſchleppt worden ſei und wutergrimmt verbot der Brautvater
dem Bräutigam das Haus. Der Bräutigam ſeinerſeits nahm ſich die
Sache ſo zu Herzen, daß er im Stadt= und Dorfanzeiger eine An=
zeige
losließ, in der er bekannt gibt, daß er ſeine Verlobung mit Geſine
T. wegen Maul= und Klauenſeuche aufheben müſſe.
100 Typhuserkrankte in Ingolſtadt.
Ingolſtadt. Die Zahl der an Paratyphus erkrankten Per=
ſonen
in Ingolſtadt, Ringſee und Kothau iſt auf 100 geſtiegen. Unter
den Erkrankten befinden ſich viele, die nicht von dem Fleiſch der not=
geſchlachteten
Kuh gegeſſen haben, ſondern von den Kranken infiziert
wurden. Alle Krankheitsfälle ſind bisher gutartig verlaufen.
Der Stand der Typhuserkrankungen in Hannvver.
Han over. Seit Freitag morgen ſind aus den Krankenhäuſern
zwanzig Perſonen als geſund entlaſſen und ſiebzehn Erkrankte neu auf=
genommen
worden, während drei Perſonen geſtorben ſind. Die Ge=
ſamtzahl
der Kranken und Typhusverdächtigen betrug am Samstag
morgen 1715, die der Geſtorbenen 168.
Weitere Bauernunruhen in Süd=Mähren.
Ein Bahnhof erſtürmt.
* Prag. Vor einigen Tagen ſollte im weideren Verlaufe der
Beſiedlung ehemaligen deutſchen Grundbeſitzes durch tſchechiſche Kolo=
niſten
auch das Gut Poßtitz in Süd=Mähren, dem Grafen Spee gehörig,
aufgeteilt werden. Auf dem Bahnhofe ſammelten ſich tauſende deutſcher
Bauern aus der Umgebung, die die Aufteilungskommiſſion und die
fremden Einwandever erwarteten. Als die Kommifſion dem Zuge ent=
ſtieg
, bemächtigte ſich der Menge eine ſolche Empörung, daß der Ab=
geordnete
Wagner des Bundes der Landwirte die Maſſe nur mit Mühe
von der Erſtürmung des Bahnhofs abhalten konnte. Als aber die
Kommiſſionsmitglieder die deutſchen Bauern verhöhnten, ließen ſich die
Bauern nicht länger zurückhalten und erſtürmten den Bahnhof. Die
Beamten flohen zum größten Teil. Die übrigen traten mit dem erſten
Zuge die Heimreiſe an.

Die oſipreußiſchen Reiter auf dem Wege
nach Dortmund.
Die Oſtpreußen ſind als erſte zu dem Großen Diſtanzritt nach
Dortmund aufgebrochen. Sie wollen die ganze Nieſenſtrecke in einem
großen Dauerritt zurücklegen und haben am 29. September begonnen.
Der Start erfolgte in Inſterburg. Nach einem Tagesritt von 54 Kilo=
metern
kamen die Reiter auf dem Gute Wandlacken an, wo ſie über=
nachteten
. Am 30. September abends wurde nach ſiebenſtündigem Mitte
wobei 52 Kilometer zurückgelegt wurden, Bartenſtein erreicht. Der Mitt
führt nun weiter über Wormditt nach Marienburg. Durch den Kor=
ridor
werden die Pferde verladen. Nach Erreichen deutſchen Gebietes
wird wieder aufgeſeſſen und weitergeritten. Die Route iſt die folgende:
Platendienſt Landeck Ratzebuhr Bürzen Rederitz Hans=
dorf
Hansfelde Märkiſch Friedland Callier Neuwedel
Arnswalde Pyritz Bahn Selchow Schwedt a. O. Anger=
münde
Groß Ziethen Joachimsthal Gr. Rönnebeck Ebers=
walde
Oranienburg Kremmen Brieſen (ſüdl. Frieſack) Na=
thenvlv
Wuſt Tangermünde Lüderitz Gardelegen Oebis=
felde
Wolfsburg Braunſchweig Steinbrück Hildesheim
Elze Koppenbrügge Hameln Pyrmont Steinheim Allen=
beken
Paderborn Soeſt Dortmund. Außer den Oſtpreußen
reiten nach Dortmund die Hannoverayer, die Mecklenburger, die Schles=
wig
=Holſteiner, die Weſtfalen, die Rheinländer, die Reiter aus Lippe, die
Oſtfrieſen, die Braunſchweiger und die Neiter aus der Provinz Sachſen.
Es kommt alſo zu einer großen Demonſtration für das deutſche Warm=
blutpferd
und zu einer großen Leiſtungsprüfung der Pferde der verſchie=
denen
Zuchtgebiete. Der Große Diſtanzritt iſt aber nur die Einleitung
zu der Leiſtungsprüfung. Dieſe ſelbſt findet ihre Steigerung und
Fortſetzung in Dortmund während des Turniers in der Weſtfalenhalle
in dem Kampfe um das Deutſche Neiter= und Fahverabzeichen. Die
Reiter werden hierbei einer Prüfung im Geländereiten, im Dreſſur=
reiten
, im Jagdſpringen und im Fahren unterzogen, außerdem haben
ſie im Reitanzug ein Daufen Aber 100 Meter zu abſolvieren.
Auffindung der von Spruch geraubten Jawelen.
Berlin. Freitag morgen nach 1 Uhr fuhren die Krmminalkom=
miſſare
mit Spruch nach Friedrichshagen hinaus, wo an der von Spruch
bezeichneten, ſchwer auffindbaren Stelle in einer Tieſe von 80 Zentimeter
ein Weckglas gefunden wurde, in dem ſich in einer Aluminimſchachtel
ſauber in Watte verpackt die wertvollſten Stücke der Juwelenbeute be=
fanden
. Die beiden Schweſtern Spruchs ſind erneut feſtgenommen
worden, da man beſtimmt glaubt, daß ſie zum mindeſten von dem
Ueberfall gewußt oder bei dem Vergraben der Beute geholfen haben.
Korpulente ſehen alt aus
und, da auch der übermäßige Körperanſatz der Geſundheit unzuträglich
iſt, raten wir allen Leſern, die korpulent ſind oder Neigung zum
Starkwerden beſitzen, eine Zehrkur mit Toluba=Kernen vorzunehmen.
Toluba=Kerne enthalten wirkſame, das Fett zerſetzende, dabei aber
unſchädliche Stoffe. Sie erhalten die echten Toluba=Kerne mit
ärztlichen Gutachten, hervorragenden Anerkennungen, genauer Be=
ſchreibung
über Wirkung, Anwendung und Zuſammenſetzung in
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Apotheken.
Rund=Funk=Programme.
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Sonntag, 3. Oktober, 8: Uebertr. Caſſel; Morgenfeier, veranſt.
von der Evang. Landeskirche Heſſen=Caſſel. Mitw.: Geh. Konſiſto=
rialrat
Dr. Trepte, Oberneuſtädter Kirchenchor. O 11.30:
Elternſtunde. Ziele und Wege der Elternſtunde‟, Vortrag Rektor
Wehrhan. 6 12: Mainzer Mandolinen=Orch. Liprandi: Ouver=
ture
. Salvetti: Murmeln des Meeres, Intermezo. Sartori:
Ricordi di Carnovale, Walzer. Weber: Potp. Freiſchutz.
Boieldieu: Ouv Kalif von Bagdad. Ritter: Amazonenritt,
Marſch. O 4: Märchentante. Urzeitmärchen. Die Geſchichte von der
kleinen Duhitar. Der dankbare Hund (für Kinder vom 4. Jahr
ab). O 5: Hausorch.: Die Oper der Woche. Mozart: Don Juan,
Heuberger: Opernball, Walzer. Mitw.: Kammerſänger
Troitzſch, Bariton. O 6: Rhein=Mainiſcher Verband für Volksbild.
O 8.30: Schumann=Brahms=Zyklus des Amar=Quartetts. Schu=
mann
: Streichquartett in A=Moll. Brahms: Streichquartett in
C=Moll. Ausf.: Licco Amar, 1. Violie: W. Caſpar, 2. Violine;
P. Hindemith, Viola: R. Hindemith, Violoncello. O 9.30: Gaſt=
ſpiel
Karl. Jörn; Schumann=Brahms=Abend. Schumann: A. d.
Lieder. Dr. Merten, Klavier. O Anſchl. bis 12.30: von Berlm:
Tanzmuſik.
Siuttgart.
Sonntag, 3. Oktober. 11.30: Muſikkapelle der Schutzpolßer.
Laukien: Durch Nacht zum Licht. Suppe: Mozart=Quv.
Wagner: Aus Meiſterſinger von Nürnberg. Strauß: Morgen=
blätter
, Walzer. Benning: Schlaraffiſche Feſt=Ouv. Maillart:
Fant. Glöckchen des Eremiten. Herold: Vaterländiſche Klänge.
Benning: Burſchen heraus!. O 2: Schallplattenkonzert. O 3:
Nicolaus Welter lieſt a. eigenen Werken. O 3.30: Märchenſtunde
Funkheinzelmann von Berlin. Anſchl.: Konzert. Mitw.: Käte
Mann, Kitty Rolfen, H. Hanus, C. Struve, Funkorch. Olſa:
Zyklopen=Marſch. Waldteufel: Schlittſchuhläufer. Offenbach:
Ouv. Die ſchöne Helena, Lieder von Hugo Wolf. Offen=
bach
: Lied des Paris. Wienerlied. Raymond: In Rüdesheim
am Rhein. Thomas: Fant. Mignon. Duett. Presber:
Humoriſt. Proſa. Kalman: Aus Czardasfürſtin‟. Grüß mir
mein Wien. Gabriel: Mädel, du blondes. Olſa: Flieger=
marſch
. O 6.15: Frau Blos: Thereſe Huber. O 6.45: Julius Bab
lieſt eine ſelbſtverfaßte Theaternovelle. O 7.15: H. Lehner: Die
Erſchließung der Alpen. O 8: Bunter Abend Leit.: Max Heye.
Mitw.: Gerda, Hanſi, E. Baudiſtel, E. Stockinger, Funkorch.
Schröder: Deutſcher Ruhm. Strauß: Deutſche Grüße. Meyer=
Helmund: Deutſchland. Hoffmann von Fallersleben: Nur im
Deutſchland. Schumann: Sonntags am Rhein und weitere
19. Darbietungen.
Berſin.
Sonntag, 3. Okt. 9: Morgenfeier. O 11.30: Orch, des Cafe
Vaterland. Grieg: Huldigungsmarſch aus Sigurd Jorſalfar
Brahms: Akad. Feſtouv. Dvorak: Slaw. Tänze Nr. 1 und 8.
Gounod: Fant. Margarethe Lacombe: Frühlingsſtändchen.
Blon: Blumengeflüſter. Strauß: Frühlingsſtimmen.
Liſzt: Rhapſodie Nr. 6. O 1.10: Hermann Eſſig zum Ge=
dächtnis
. O 3: Dir, Pfeil: Nutzhühner=Haltung. O 3.30: Funk=
heinzelmann
erzählt: Als Gott das Licht ſchuf (Hans Bodenſtedt),
O 4.30: Funkkavelle. Fucik: Elbtalgruß. Komzak: Mein Baden.
Cimaroſa: Ouv. Heimliche Ehe‟. Urbach: Grieg= Erinne=
rungen
Weber: Fant. Freiſchütz. Tellier: Liebeskummer.
Gabriel Marie: La Cinquantaine. Stolz: Expreſſion. Egen:
Charlie, Charleſton. O 6.30: Hennig: Nordſee=Sturmfahrt. O
Dr. med. Rothe: Die Kunſt Coues. O 7.30: Schwidetzky: Tier=
ſprachen
und Urſprachen. O 8: Emil Jannings: Probleme der Film=
Schauſpielkunſt O. 8.30: Heiterer Abend. Mitw.: Ruſſiſches
Balaleika=Orcheſter Gorskaja‟, Tilly Feiner (Sopran), R. Koppel
(Bariton), Willy Prager, Flügel: Franz S. Bruinier. 20 Dar=
bietungen
. O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach).
Stettin. 9: Morgenfeier. Erntedankfeſt. Mitw.: Chor
der Eliſabethſchule. Paſtor Langkutſch. Gertrud Buß=Herrmann
(Sopran), Gertrud Rettelbuſch (Mezzoſopran), Helene Schröder=
Falkenberg (Mezoſopran). Konſiſtorialrat D. Mielke.
Königswuſterhauſen. Sonntag, 3. Okt. 9: Morgenfeier. Dem
Gedächtnis des heiligen Franziskus. Uebertr, von Münſter,

H.B. Sp. V.Sp. V. 16 Groß=Gernn.
Sonntag, den 3. d8. Mtg., hat die Fußballmannſchaft des Heſſ. Pol.=
Sp.=Vereins den Sportverein 1916 Grß=Gerau zu Gaſt. Beide Mann=
ſchaften
ſtanden ſich erſt am vergangenen Sonntag im 1. Verbandsſpiel
gegenütber. Dieſes Mal kämpfen ſie um den Kreispokal. GroßGerau
wird ohne Bweifel mit aller Energie um den Sieg kämpfen, um ſich auch
weiterhin in der Pokalrunde zu halten. Unter dieſen Umſtänden iſt ein
durchaus ſpannendes Treſſfen zu erwarten. Spielbeginn: 3 Uhr nachm.
auf dem Sportplatz der Heſſ. Schutzpolizei.
F.C. Anfon,Germania Pfungſtadt.
Heute Sonntag erwardet die Ligaelf des F.C. Union die gleich=
namige
Mannſchaft von Germaina Pfungſtadt zu ihrem vierten Ver=
bandstreffen
. Zwei faſt gleichſtarke Mannſchaften, die ſchon in früherem
Veubandsſpielen alle Energie aufboten, um in den Beſitz der Punkte zu
gelangen, ſtehen ſich auf der Rennbahn gegenüber. Man wird deshalb
einen intereſſanten Punktkampf erwarten dürfen, über deſſen Ergebnis
man im voraus nur ſagen kann, daß der Sieg knapp ausfallen wird.
Vor bieſem Spiel, das um 3 Uhr anfängt, treffen ſich um 1.15 Uhr die
Liggerſatzmannſchaften der beiden obengenannten Vereine. Auf der
Nennbahn begegnen ſich ferner: um 9 Uhr die 3. Handballmannſchaft des
Sp.V. 98 und die 2. Mannſchaft des F.C. Union zum Pokalkampf, an=
ſchließend
um 10 Uhr die Jugendmannſchaft der Beſſunger und diejenige
von Not=Weiß.
Eintracht 2.V. f. R. Sondermannſchaft.
Bu einem Privatſpiel ſtehen ſich heute Sonntag, morgens um 10½
Uhr, auf dem Platze am Finanzamt obige Mannſchaften gegenüber. In
Anbetracht der derzeitigen formgemäßen Stärke der V. f. N.=Mannſchaft
dürſte mit einem ſpannenden und intereſſanten Kampfe zu rechnen ſein.
Ein knapper Sieg der V. f. R.=Leute dürfte zu erwarten ſein. Der Be=
ſuch
des Spiels kann empfohlen werden.

Rot=Weiß, V. f. L., Darmſtadt.
Am beuttgen Sonntag ſpielen nur zwei Mannſchaften auf eigenem
Platze. Die 2. Mannſchaft empfängt um 10 Uhr vormittags die 1. Mann=
ſchaft
der Turngeſellſchaft Eberſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel. An=
ſchließend
ſpielt um 11 Uhr die 2. Jugendmannſchaft gegen die 1. Jugend
des gleichen Vereins. Die 1. Mannſchaft tritt zu dem fälligen Ver=
bandsſpiel
gegen Sportverein 98 auf dem Stadion an.
Eine neue Handballpokalrunde der D.S.B.
Die Deutſche Sportbehörde hat ſich entſchloſſen, vielfachen Wünſchen
ihrer angeſchloſſenen Landesverbände entſprechend, auch in dieſem Jahre
wieder eine Handballpokalrunde der Landesverbandsmannſchaften einzu=
legen
. Mit Rückſicht auf die Moiſterſchaftsſpiele hat man für den 14.
November bereits die Vorrunde angeſetzt. Es treffen ſich nach den Aus=
loſungen
: In Darmſtadt: Süddeutſchland-Weſtdeutſchland. In
Halle: MitteldeutſchlandSüidoſtdeutſchland. In Berlin: Bran=
denburg
-Baltenverband. Das Freilos zog Norddeutſchland, das ſich
dann am 13. Februar 1927 mit dem Sieger aus dem Spiel Branden=
burg
-Baltenverbanb m Berlin trifft. Die Sieger aus den beiden
übrigen Vorrundenſpielen beſtreiten dann am gleichen Tage in Hagen
das rweite Zwiſchenrudenſpiel.
Weſtbentſchland Süddentſchland.
Ganz unabhängig von der D. S.B.=Handball=Pokalrunde wird der
Weſtdeutſche Spielverband am 24. Oktober dieſes Jahres in Aachen
das Privatrückſpiel WeſtdeutſchlandSüddeutſchland zum Austrag brin=
gen
. Bevor die weſtdeutſche Nepräſentation in den Hampf geht, wird ſie
noch am Samstag, den 9. Oktober, im Hagen gegen die Hagener Stadt=
wannſchaft
erprobt werden.

Sp.B. Darmſtadt.
Spfelbetrzeb: Die Veröffentlichumgen über ben geſamten Wettſpiel=
betrieb
erſchemen an geſonderter Stelle. Die aktiven Mannſchaften ſo=
wie
Jugendmannſchaften ſtehen in den Verbandsſpielen. Die in Aus=
Oup. Verdi: Traviata, Fant. Wagner: Arie a. Tann= ſicht genommene anabenrunde für SchulVereinsmannſchaften wird dem=
bäuſer
. Puccini= Arie a. Tosca. Puccini: Tosca, Fant. nächſt beginnen. Sondermannſchaften für Alte Herven und Leicht=
arbleten
werden nach Bedarf ſich im Handball betätigen.
Waldlauf: Der für Anfang Oktober angeſetzte allgemeine Herbſt=
waldlauf
muß eine Verſchiebunn erleiden, da die Terminliſte vorläufig
einen ſpielfreien Sonntag für alle Mannſchaften nicht ergibt.
Ferfenkurſus: Der in der erſten Fevienwoche durchgeführte Kurſus
m alz der letzte in dieſem Jahre zu Ende gegangen, ſo daß nach den
Carneval. Zwei Lieder. Brahms: Zwei Rhapſodien. vorliegenden Erſchrugen die Geeigentheit der Ferien in den verſchie=
denen
Jahreszeiten bewertet werden kann. Für die Weihnachtsferien
wird verſucht werden, eyſtwalig den Winterſport imns Programm aufzu=
nchwen
. Für die nächſtjähnigen Kurſe wird es erſtrebenswert ſein, die
Teilnehmwer feſter zuſammenzufaſſen und nach Möglichkeit während der
ganzen Zeit auf dem Stadion zu beſchäftigen. Erfreulich iſt, daß die
Ferſenarbeit nach unſerem Beiſpiel ebenfalls Gumchgeführt wird.
Lehrkurſus der deutſchen Sportbehörde: Im Frankfurter Stadion
hat die D.S.B. die beſten Langſtweckenläufer, zu einem Kurſus unter
Waitzer berufen. Engelhard II wurde zur Tellnahme aufgefordert, ſo
daß er ſich gleſch ſeimem großen Bruder gut entwickeln dütrfte.
Drr B.C. Fürth ſchlug am Samstag im Verbandsſpiel den V. f. R.
Fürth mit 3:1 Toven, Halbzeit 0:1). Das Spiel Wacker Mün=
chen
S.V. 1860 München endete nach ſpannendem Verlauf unent=
ſchieden
1:1. Bei Halbzeit führte Wacker noch mit 1:0. Die 1860er lie=
fertem
ein weitaus beſſeres Feldſpiel.
Ene Handballmannſchaft der deutſch=böhmtſchen Damen ſchlug i
Berlin eine 2. Mannſchaft des S. C. Charlottenburg mit 3:1 (1:1) Toren.
Beim internationalen Tennis=Turnier in Cernobbio (Italien) wurde
Frl. Außem im Dameneinzel von der Belgierin Ligar geſchlagen. Im
Endſpiel des Herreneinzel ſtehen Waſher=Belgien und Moldenhauer,
Kreuzer und Dr. Kleinſchwoih ſtehen noch im Hernendoppel.
Die Frankfurter Stebermeiſterſchaft über 50 Km. gewann Jean
Weiß überlegen gegen die Neulinge Böttgen, Chriſtmann und Hutzpert.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Montag, den 4. Oktober 1926,
nach der Wetterlage vom 2. Oktober 1926.
Wenig Aenderung des im ganzen mäßig warmen, ziemlich trüben
Wetters.
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[ ][  ][ ]

Nummer 274

Sonntag, 3. Oktober

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Reichswirtſchaftsminiſter zu den Kohlenpreiserhöhungen. Der
Reichswirtſchaftsminiſter hat auf Grund der ihm bisher vorliegenden
Unterlagen die vom Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſynditat beſchloſſenen
Preiserhöhungen für Steinkohlenbriketts und Fett= und Magerſtein=
kohle
nicht beanſtandet, jedoch verlangt, daß die Frage der weiteren
Aufrechterhaltung der Preiserhöhungen auf die Tagesordnung der un=
mittelbar
bevorſtehenden Sitzung des Ausſchuſſes des Reichskohlenrats
und des Reichskohlenverbands geſetzt wird. In dieſer Sitzung wird
ferner auf ſeine Veranlaſſung die Rücknahme der im Jahre 1933 den
Syndikaten des beſetzten Gebietes übertragene Befugnis zur ſelbſtändi=
gen
Feſtſetzung von Preiſen erörtert werden.
Rheiniſch=Weſtfälifches Kohlenſyndikat. Auf Grund der in der Mit=
gliederverſammlung
des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats vom
30. September gefaßten Beſchliſſe gelten vom 1. Okt. ab nachſtehende
Verkaufspreiſe je Tonne: Briketts 1. Kl. 22 Mk. 2. Kl. 21 Mk., 3. Kl.
20 Mk., Eiform 1. Gruppe (Eßeiform) 22 Mk. Eiform 2. und 3. Gruppe
(mager Eiform) 21,75 Mk. Eßkohle: Feinkohle 11,30 Mk., Magerkohle
(öſtliches Revier): Gewaſchene Feinkohle 10,90 Mk. ungewaſchene Fein=
kohle
10,40 Mk., Magerkohle (weſtliches Revier): G=waſchene Feinkohle
9,50 Mk., ungewaſchene Feinkohle 8,90 Mk.
Zur Lage der deutſchen Schwerinduſtrie. Die lebhafte Nachfrage
nach Nuhrkohlen hat weiterhin angehalten und dazu geführt, daß auch
die erheblichen Vorräte an Feinkohlen Abnehmer gefunden haben.
Eigentliche Haldenbeſtände an Kohlen ſind nicht mehr vorhanden. Es
darf damit gerechnet werden, daß die Lage der Ruhrzechen nun auch
für die nächſten Monate zufriedenſtellend ſein wird, da langfriſtige Ab=
ſchlüſſe
getätigt werden konnten. Die ſtärkere Nachfrage in Kohlen aus
dem Inland dürſte in erſter Linie auf das Herannahen der kälteren
Jahreszeit zurückzuführen ſein. Auch der Koksabſatz zeigt eine nennens=
werte
Beſſerung mit Rückſicht auf den einſetzenden Winterbedarf. Die
Beſchaffung von Minette wurde durch Inkrafttreten des Ausnahme=
tarifs
7h günſtig beeinflußt. Die Zuückhaltung der weſtlichen Ver=
braucher
auf dem Schrottmarkt hat das Geſchäft in Rheinland und Weſt=
falen
ſtark ins Stocken gebracht, ſodaß die Preiſe ſich nicht behaupten
konnten. Auf dem Roheiſenmarkt blieb das Inland immer noch mit
Bedarfsaufgaben zurück, während ſich das Auslandsgeſchäft ein wenig
belebt hat. Der Markt in Walzeiſenerzeugniſſen zeigte keine Aenderung.
Auf dem Exportmarkte hat der engliſche Bergarbeiterſtreik für den Ab=
ſatz
deutſcher Eiſenerzeugniſſe weiterhin Vorteile gebracht.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt:
Darmſtadt: Fa. Werner Stähle, G.m.b.H., Bvennmaterialien. Af.
11. 10. GlV. 11. 10., Pft. 1. 11. Langen, Bezirk Darmſtadt: Gaſt=
wirt
Philipp Stork und Frau Fanny geb. Wagner in Buchſchlag.
Geſchäftsaufſicht angeordnet. Offenbach a. M.: Fa. Beſt u. Nüchtern.
Af. 3. 10., GlV. 13. 10., Prft. 10. 11. Altenſtadt. Heſſen: Ferdinand
Max Strauß. Konkursverfahren aufgehoben. Alzeh: Peter Petry,
Emma geb. Wiegand. Konkursverfahren mangels Maſſe aufgehoben.
Worms: Kolonialwarenhandlung Johann Schmeck. Konkursverfah=
ren
aufgehoben.
Leder= und Riemenwerke Gebr. Neerink A.G., Frankfurt a. M.=
Bonames. Im Geſchäftsjahr 1925 hat die Geſellſchaft einen größeren
Verluſt erlitten, zu deſſen Deckung das 900 000 RM. betragende Aktien=
kapital
zuſammengelegt werden ſoll.
fm. Pforzheimer Edelmetallnotierungen vom 2. Oktober. Edel=
metalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm
2,795 Nmk. (Geld), 2,812 Rmk. (Brief): Platin, handelsübliche Ware
das Gramm 13,5 Rmk. (Geld), 14,4 Rmk. (Brief): Feinſilber das Kilo=
gramm
77,50 Rmk. (Geld), 78,8080,30 Rmk. GBrief). Tendenz: ruhig.
Die öſterreichiſche Ernte 1926. Die geſtern veröffentlichten amt=
lichen
Schätzungsziffern über die öſterreichiſche Ernte ergeben, daß das
Erträgnis der Landwirtſchaft im Jahre 1926 den Bedarf des Inlandes
an Roggen und Gerſte zu 100 Prozent, an Hafer zu 90 Prozent und
an Weizen zu 50 Prozent deckt. Dieſes günſtige Ergebnis iſt vor allem
darauf zurückzuführen, daß im Jahre 1926 die Anbaufläche eine weitere
Vergrößerung um faſt 8000 Hektar erfahren hat. Gegenüber dem
Jahre 1923 hat ſich die Anbaufläche um mehr als 20 000 Hektar ver=
größert
. Weiter iſt das günſtige Erträgnis auch auf eine ſtärkere In=
tenſivierung
des Landbaues und Amelioriewug des Bodens zunickzu=
führen
. In landwirtſchaftlichen Kreiſen weiſt man darauf hin, daß
das Ernteergebnis beweiſe, daß bei weiterer zielbewußter Förderung
der Landwirtſchaft innerhalb weniger Jahre der geſamte Getreide=
bedarf
Oeſterreichs von der öſterreichiſchen Ernte gedeckt werden könne
und daß ſogar noch ein Exportüberſchuß zur Verfügung bleiben würde.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Oktober.
An der heutigen Samstagsbörſe hielt ſich das Geſchäft in mäßigen
Grenzen bei zunächſt knapp behaupteter Tendenz. Die Fortdauer des
wilden Streiks der Hamburger Hafenarbeiter machte die Stimmung
etwas unſicher, wenn auch die Grundtendenz als immer noch feſt zu be=
zeichnen
war. Auf dem Montanmarkt allerdings war das Geſchäft etwas
lebhafter und feſter, da es einen guten Eindruck machte, daß der Reichs=
wirtſchaftsminiſter
die Preiserhöhung für Steinkohlenbriketts und
Magerkohle anerkannt hat. Die Kursbeſſerungen auf dieſem Gebiet
betrugen bis zur erſten Notiz ea. 1 Prozent. Bochumer waren ſogar
4 Prozent geſteigert. Auf dem Banken= und Elektromarkt dagegen gab
es durchweg Kurseinbußen bis zu 1 Prozent. Ebenſo blieb heute der
J. G.=Markt etwas vernachläſſigt bei kaum veränderten Kurſen, auch
Zuckerwerte waren unverändert. Im Gegenſatz zur allgemeinen Tendenz
waren Frankfurter Lokalt
feſt, in erſter Linie Voigt u. Haeff=

ner plus 7 Prozenk, dann Wahß u. Freytag plus 4 Prozent. Vom
Metallbankkonzern erfuhren Metallbank eine Kursſteigerung von 314
Prozent und Metallgeſellſchaft eine ſolche von 4½ Prozent. Der Kurs
für die Aktien der Frankfurter Hypothekenbank ſchnellte um 11 Prozent
in die Höhe.
Auf dem Rentenmarkt hatten Ruſſen großes Geſchäft. 02er Ruſſen
6,40, Guldenruſſen 7½. Die übrigen ausländiſchen Werte neigten eher
zur Abſchwächung. Deutſche Anleihen dagegen lebhaft und feſt. Kriegs=
anleihe
0,530 Geld.
Im weiteren Verlaufe, konnte ſich die Tendenz für Montanwerte
weiter befeſtigen, beſonders Deutſch=Lupemburger und Mansfelder waren
begehrt, aber auch auf allen anderen Märkten erfuhr die Tendenz eine
Befeſtigung auf Wochenſchlußdeckungen. Stahlvereinsaktien gingen leb=
haft
um mit 147½. Auch Schiffahrtswerte konnten ſich jetzt trotz des
Streikes etwas im Kurſe beſſern. Die Börſe ſchloß ſchließlich feſt und
zuverſichtlich. Tägliches Geld 5½ Prozent. London=Paris 173.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 2. Oktober.
Die Börſe beſchloß die Woche in feſter Haltung. Die Umſätze an
den Aktienmärkten erfuhren zwar eine Verminderung, da teilweiſe Ge=
winnrealiſationen
erfolgten und die Befeſtigung aus dieſem Grunde
nicht mit der bisherigen Lebhaftigkeit fortſchreiten konnte. Die führen=
den
Terminmärkte verzeichneten doch überwiegend Kurserhöhungen von
1½4½ Prozent. Auch Schiffahrtsaktien, Banken und einige Spezial=
werte
eröffneten mit kleinen Gewinnen. Einige Spezialwerte, wie Ber=
ger
Tiefbau, Vogt u. Häffner, Sarotti und die Bank für Brauinduſtrie
ſogar 69 Prozent höher. Bei ruhigerem Geſchäft verlief die Wochen=
ſchlußbörſe
unter Anregung dieſer Steigerungen und auf die günſtige
Beurteilung der wirtſchaftlichen Ausſichten in zuverſichtlicher Stimmung.
Während der erſten Börſenſtunde konzentrierte ſich die Aufmerkſamkeit
der Spekulation auf Kriegsanleihe, die mit 0,517½ kaum verändert ein=
ſetzte
und in kurzer Zeit auch 0632 anziehen konnte. Im Zuſammen=
hang
damit trat auch für die anderen heiiſchen Staatsrenten Intereſſe
hervor. Ausländiſche Renten ſetzten ihre Auſwärtsbewegung teilweiſe
fort. Lebhaft beachtet wurden ruſſiſche und rumäniſche Werte. An den
Aktienmärkten blieb auch ſpäter die Unternehmungsluſt der Börſe mit
Ausnahme der Baukaktien und einiger Einzelpapiere geringßigig. Am
Geldmarkt war Tagesgeld ſtärker gefragt. Der Satz zeigte mit 6½ bis
71s höher eine weitere Anſpannung. Debiſen ſtill. Lateiniſche Valuten
neigten leicht nach unten. London=Paris 173, London=Brüſſel ca 179,
LondonMailand ea. 129. Das Pfund gab gegen Kabel etwas nach.
Im weiteren Verlauf der Börſe gewannen Bochuer 5 Prozent,
Vereinigte Stahlwerke 2 Prozent und Eſſener Steinkohle nach dem erſten
Aufſchlag weitere 2½ Prozent. Mansfelder Bergbau gingen bei eimer
4prozentigen Steigerung ſehr rege um. MaſchinenAktien begegneten
ſpäter größerem Intereſſe. Deutſche Maſchinen plus 2, Hugo Schneider
plus 214. Von Zellſtoff=Aktien gingen Aſchaffenburger vorübergehend
um 8 Prozent in die Höhe, büßten dann aber wieder 334 Prozent ein.
Große Nachfrage lag nach Spritwerten und Schultheiß vor Schult=
heiß
insgeſamt plus 5½4, Oſtwerke plus 7. Von Schiffahrtsaktien ver=
zeichneten
Hanſa Dampf gegen geſtern eine Steigerung von 7 Prozent,
von Eiſenbahnen, Allgemeine Deutſche Eiſenbahn plus 3½ Die Kriegs=
anleihe
behauptete ihren Gewinn. Von ausländiſchen Renten konnten
ruſſiſche Werte ungewöhnlich ſcharf anziehen. Privatdiskont beide Sich=
ten
51ſ Prozent. An der Nachbörſe ſtellten ſich ſchließlich leichte Rück=
gänge
ein, die ſich jedoch im Rahmen von höchſtens 1 Prozent hielten.
Die Grundſtimmung blieb zuverſichtlich.

Aſchaffb Zellſton
Augsb.=Rürmb. Maſch
Bamag=Weguin .
Berl E. W. Vorzug.
Berlin.Karlsruhesnd.
Braunkohlen=Briketts
Bremer Bulkan.
Bremer Volle ...
Leutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied Tel.
Deutſche Erdöl ....
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke . . ...
Lonnersmarchütte.
Lynamit Nobel. ..
Elektr. Lieferung. .
F. 6. Farben .....
N. Friſter .......
Gaggenau Vorz.. ..
Gelſenk. Gußſtahl..
8. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen ...
Son.Maſch.Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. ...

1. 10. 2 10 135.5 25. 99: 44.5 45.875 120. 119.5 156. 158.* 68. 71.5 133. 137. 103.25 102.5 18o. 163.5 114.5 118. 85.75 8o. 140. 141.25 148.5 151.* 292. 293. 56.5 55. 45.25 45.5 24. 25. 178. 180. 151. 150. 75. m. 203. 1= 218.

Hemoor Zement .
Hirſch Kupfer .
ööſch Eiſen ....
(öohenkohe Verke..
Kahla Porzellan .
Lindes Eismaſch. ..
Lingel Schuh .....
Linke u. Hofmann ..
2. Boewe u. Co....
5. Lorenz .
Ndl. Kohle ....
Nordd. Gummi....
Orenſtein..........
Rathgeber Baggon.
Rombacher Hütten .
Roſitzer Zucker .....
Nütgerzwerke ......
Sachſenwerk .......
Sächſ. Gußſtahl. . ..
Siemens Glas ....
Ver. Lauſitzer Glas.:
Boliſtedter Porzell.
Beſtf. E. Langendreer
WWittener Gußſtahl.
WBanderer=Werke.. .

1. 10. 2. 10. 114125 1117.5 142 182. 145. 20.25 20.25 33.8 85.* 183. 164. 67.5 67.875 8i.* 83.2 192. 198. 112.5 1
113.
113.75
119.5 73. 73.625 114.
14.*
123. 128.75 110.5 1115.875 143.5
149.5
60.5 1. 59. 55.75 185.5 183.

Deriſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw.
Tslo .......
Kopenhagen.
Stocholm...
Helſingfors..
Italien :....
London. ....
New=York. ..
Paris..
Schweiz ....
Sponien:

1. 19.
Geld Prifel
157.92 168.33

1.776
11.88
51.35

15.72

5 1-770
11.721 1
52.671
.S5N1.K

112.63 112.37
10-Sigic.s8-

3.73

7 345 20.333

4.19.5
11.30
31.0
E3.62

36.36331
0 11.531
Bi.23
63,75

2. 10.
Geld; Briel
17 353/1 4a3
Ma4 52 64
112. 0ä 112.35

157 27 188 29 VienD.=Oſt. abg
1-715 1.719 Prag.....

10.5c f9.583
15.80 15½
20 34773 321
4. 15256.30e5
11.76 11 80
103 81.
63.57 23 53lruguah ..

171.3311ü.SRio de Fameiro

Budapeſt. ..
Japan.
Sofia
Jugoſlavien.
Konſtantinopel.
Liſſabon
Danzig ..
Athen .
...
Kanada zu..:

5.367 5.357l
2.033 2.34
G.Käd 1.625
3u5 28
7.577 7.4137
2.751 2-18l
21.773/e1.525
Bi. 75 Bl.60 4
1.57 k95
4.735 4.355
kZi 4.221

Aus der Kaliinduſtrie.
Von Otto Ullrich, Berlin.
Das Ergebnis der mit Spannung erwardeten 37 Gewerkenverſamm=
lungen
des Wintershall=Konzerns in Kaſſel war die durchgängige Ge=
nehmigung
der Anträge der Grubenvoyſtände, nach denen die einzelnen
Gewerkſchaften des Konzerns, die mit der Kalinduſtrie=A.=G. in Kaſſel
Intereſſengemeinſchaftsverträge bis 1943 abgeſchloſſen haben, nunmehr
liquidiert werden, um die Subſtanz der einzelnen Gewerkſchaften end=
gültig
in den Beſitz der KaliinduſtrieA.=G. überzuleiten, zu welchem
Zweck die Grubenvorſtände zu Liquidatoren der einzelnen Gewerkſchaften
beſtellt und ermächtigt wurden, das geſamte Vermögen der einzelnen
Gewerkſchaften nach beſtem Ermeſſen zu veräußern. Vor allem aber
brachten die Verſammlungen ſehr intereſſante Erklärungen über die
gegenwärtige Finanzlage des Konzerns und ferner über die Frage eines
evtl. Subſtanzzuwachſes für die Gewerken, die jetzt noch nicht umtauſchen.
Angeregt zu dieſen Erklärungen wurde die Verwaltung durch die
dankenswerte Initiative des Bankiers Leo Brandt vom Bankhauſe Gebr.
Dammann in Hannover, der in ſeiner bekannten leidenſchaftsloſen Art
anfragte, wie denn jetzt die finanziellen Verhältniſſe in der Kalinduſtrie=
A.=G. beſchaffen ſeien. Von der Pfundanleihe des Deutſchen Kaliſyndi=
kates
in Höhe von 15 Millionen Pfund Sterling ſei die Serie 4 im
Geſamtwerte von 8 Millionen Pfund Sterling begeben, und davon habe
der Wintershall=Konzern 3,6 Millionen Pfund Sterling, alſo 45 Pro=
zent
, erhalten. Die Serie B im Geſamtnennwerte von 4 Millionen Pfd.
Sterling ſei Anfang Mai 1926 zur Ausgabe gelangt. Es intereſſiere
daher, zu wiſſen, wie die Kaliinduſtrie=A.=G., in der die meiſten Gewerk=
ſchaften
des Konzarns aufgehen, finanziell geſtellt ſei, wobei möglichſt
eine Tennung zwiſchen der Kalinduſtrie=A.G. und Wintershall dunch=
zuführen
ſei, weil dieſe beiden Unternehmen ja nebeneinander beſtehen
blieben und jedes Unternehmen, die KaliinduſtrieA.=G. ſowohl, als auch
die Gewerkſchaft Wintershall, ihre Subſtanz und ihre Verpflichtung für
ſich habe. In dieſe Subſtanz der Kalitnduſtrie=A.=, ſeien doch nu ver=
ſchiedene
Gewerkſchaften aufgenommen worden, deren Subſtanz mit den
Valutaſchuldſcheinen aus der ſchweizeriſchen Frankenanleihe belaſtet ſet,
und es ſei daher wünſchenswert, zu erfahren, welche Belaſtungen hier=
aus
der Kaliinduſtrie A.=G. erwachſen könnten und wie hoch deren An=
teil
an der engliſchen Pfundanleihe ſei und wie ſich deren Belaſtung
wirtſchaftlich auswirken könnte.
Im Namen der Verwaltung erwiderte zuerſt Dr. Schmidt I, Han=
nover
, daß die Kalinduſtrie=A.=G. mit runden Biffern ungefähr 40 Prwz.
an der engliſchen Pfundanleihe beteiligt ſei, und zwar in beiden Seriem
4 und B. Die Valutaſchuldſcheinverpflichtungen der einzelnen Gewerk=
ſchaften
, die in der KalinduſtrieA.=G. aufgegangen ſeien, brauchtem
weder die Gewerken ſelbſt, noch aber die Aktionäre der Kalinduſtrie=
A.=G. zu beunruhigen, weil dieſe Valutaſchuldſcheine mit Hilfe der Mittel
aus der engliſchen Pfundanleihe nach und nach der Ablöſung entgegen=
gingen
, während inzwiſchen die Subſtanz der Kalinduſtrie=A.=G. infolge
des nicht ruhenden weiteren techniſchen Ausbaues der in ihr vereinigten
Betriebswerke unabläſſig verbeſſert werde. Direktor Römer von der
Kaliinduſtrie=A.=G. fügte noch hinzu, daß die Kaliinduſtrie=A.=G. fort=
geſetzt
ſehr flüſſig ſei und beſtändig mehr flüſſige Mittel zur Verfügung
habe, als ſie gebrauche. Hörtl hört! Und trotzdem Kalipreiserhöhung
um jeden Preis? und daß weiterhin die Forderungen auf der Gegen=
ſeite
alle Verbindlichkeiten, auch die der in die Subſtanz der Kalkinduſtrie=
A.=G. aufgenommenen und jetzt zur Liquidation ſtehenden Werke, bei
weitem überſteige. Bankier Brandt fragte nm, ob man denn unter
dieſen finanziellen Verhältniſſen, wie ſie von beiden Herren der Ver=
waltung
geſchildert worden ſeien, noch Wert darauf lege, daß die
Serie III der engliſchen Pfundanleihe des Kaliſyndikats mit ungefähr
3 Millionen Pfund Sterling noch zur Auszahlung gelange; denn unter
den geſchilderten Verhältniſſen würde doch dieſe Auszahlung der eng=
liſchen
Pfundanleihe lediglich eine höchſt überflüſſige Geldanſammlung
bedeuten, die nur dann einen Sinn hätte, wenn man das finanzielle
Programm des Wintershall=Konzerns, worunter in dieſem Falle die
Kalininduſtrie=A.=G. zu verſtehen ſei, an den zuſtändigen Stellen als
noch nicht abgeſchloſſen anſehen wütrde. In der Tat erwiderte hierauf
Generaldirektor Roſterg ſelbſt, daß weder der Wintershall=Konzern, noch
aber die KalininduſtrieAl.=G. auf die Begebung der reſtlichen drei Mil=
lionen
Pfund Sterling aus der 15=Millionen=Pfundanleihe Wert legen;
denn die aus dieſer Serie C oder Serie III fließenden Mittel bedürfe
man weder im Wintershall=Konzern, noch in der Kalinduſtrie A.=G., da
in beiden Gruppen die finanziellen Programme abgeſchloſſen ſeien,
weitere Bauten und Erweiterungen nicht durchgeführt würden, und zur
notwendigen techniſchen Ausgeſtaltung der Werke weitere Betriebsmittel
nicht erforderlich ſeien. Abſchließend fragte Bankier Brandt nun noch,
ob denn unter den obwaltenden Verhältniſſen ein Gewerhe ſich beſſer
ſtehen könne, wenn er nicht umtauſche und ſo gewiſſermaßen an der Sub=
ſtanz
der einzelnen Gewerkſchaften beteiligt bliebe, worauf Rechtsanwalt
Dr. Schmidt I, Hannover, erwiderte, dieſe Frage ſei in der Tat äußerſt
ſchwierig, da theoretiſch die Möglichkeit eintreten könnte, daß die ein=
zelnen
Gewerken ſich vielleicht beſſer ſtehen könnten, praktiſch indeſſen
nicht: denn die KaliinduſtrieA.=G. übernehme ja den geſamten liquidier=
ten
Beſitz an Subſtanzeinheiten, ſoweit ſie nicht veräußert werden, und
an dieſen Subſtanzeinheiten partizipierten ja die Gewerhen entſprechend
ihres Kuxenbeſitzes und der auf Grund dieſes Gegenwertes erfolgten
Beteiligung bei der KalinduſtrieAl.=G., die wiederum bis zu dem Zeit=
punkt
, da die Subſtanz der einzelnen Gewerkſchaften ganz in ihrem
Subſtanzbeſitz aufgehe, was praktiſch durch Austauſch der Kalinduſtrie=
Aktien gegen Kuxe der einzelnen Gewerkſchaften in beſtimmter Relation
erfolge, in dieſer Relation den Gewerken die Ditbidende aus den Eo
trägniſſen der Kaliinduſtrie=A.=G. gewähre. Unter Berückſichtigung aller
juriſtiſchen und auch techniſch=finanziellen Geſichtspunkte könne er daher
ſagen, daß ſich beſtimmt kein Gewerke irgendwie beſſer ſtehe oder jemals
ſtehen könnte, wenn er nicht umtauſche; denn das ſei für allemal feſt=
gelegt
, hieran ändere ſich nichts, und daher träten auch in Zukunft keine

ſtädter u. Nationalbank Kommanditgeſellſgaft auf Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Aursbericht vom 2. Okthr. 198.

Staatspapiere
) Deutſche
6.BReichsp.=Sch.!
p. 1. 10. 30
72 Baher. Staats=
Sch. p. 5, 4. 29
6f.% H. V.= Sch.)
p. 1. 4. 29
6I.% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29 .
61,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...
720 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 29 ...
7%0 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1 7. 30 ...
8:.%Württ. F. Sch.
b. 1. 3. 29 ....
Vorkriegsanleihen
6% D Reichsanl. 0.5375
4% D. Reichsanl
4 D. Schutzab. v.
0811 u. 13. . 7.a5
425 D. Schutzg. v. 141 7.45
43 Preuß. Konſ.
42 Vaden. ....../ 0.51
49Vanern ......
4% Heſſen. ... .. 0.5
4% Württemberger
b) Ausländiſche
5%Bo3. E.B. 1914
5%, 2.Inv. 1914 43

(½% 1898 ../ 9.25
1902

8

17

725 Bulg. Tabalo=
1.%0 Oſt. Staatsr.
lv. 1913, Kdb. 1918 6.4
4½% Oſt. Schaß. 11 2s.
(½%Oſt. Silberr., 8.9
1P Goldr. ..

42 einh. R.ſkon)
3% Bort,/Spz. II
5% Num am. R.03. 15.25
4½%, Gold 13. 282ſo
4% n am.konv. 11.8
4% n am. 05.: 12.5
4%Türk. (Adm.)03)

42 Türk. Bagd. I
4% Bagb.)/71
42 1911 Zoll
4½% Ung. St. 1918
4½% n St. 1914
42 Goldr.. 7
45 St. 10
42 Kronr.
3% Eiſ. Tor.G.
Außereuro=
päiſche
.
5% Mex am. inn.
5% s äuß 99
425 Gold 04,ſtf.
3%o konſ. inn. .
4½% Frigat.
5% Tamaulivas I.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. 6.
3
6½ Berl. St. Gold.
820 Darmſt. St. G.
8 D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
820 Frif.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. . ..
8% Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr. ...
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Golopfdbr. ..
8%0 Komm Ldb. D.
Goldſchuldver. .

31
23.3
17.5

22.5
23.1

23.8
37.75

107
82.5
100
100
99.5
80

188 Heſſ. Ldb. Gold.)
102, Lomm=Elektr!
Mark (Hag.) Gold.
82 Mannh. St.=G.
880 Mainz St.=G.
82 Naſſ. Lob. Gold.
82 Pfälzer H.=B.
Golopfandbr. ./1
82 Pforzh. St.Gh.)
82 Pr. C. B. Cr.=B.
Goldpfandbr.
82o Rh. Hhp.=B. G.).
7:.LoNh. St.W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
822
8% Südd.B. Gr.=B.
Goldpſandbr. . .
Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl. 23
8JGroßkr. Mannh.
Kohl. 23
62 Heſſ. Brk.=Rog.
2l
5% Roggen 23
5% Pr. Kaliw.
52 Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. 6
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bah.= Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bayr. Hyp.u. Wechfl
Berliner Hyp. Bk.
Frkfi. Hyp.=Bi. ..
Frrfi. Pfandbr.=Bi.
Hamb. Hyp.=Bt.
Mecklb. Hyp.eu. Wb.
Meining. Hyp.B.
Nordd. Gr.=Fr.=Br.)
Pfälz,.Hyp.=Bk.
Preuß=Bob.=Gr=ch
Vr.Cent.=B. Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.

103.6
94.8

100.15
100

100
109
3/413

100

12.5

7.25

2os

17.7

13.42-
14.95

7.9
11.2

13.3

11.32
11.20

Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Bürtt. öyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſſ. 2.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau Odsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4%Dux. Bdb Em.91
93
480
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg
48 Kaſchau=Oderb.
(42o
abg.
5% Oſt. Nwſtb. 74
ſ5% Oſt. Südb. (2).
2,6%0 Alte
ſ2,62 Neue
f5% Oſt.=Ung. 73/74
14%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8. E.
3%0Dſt. 9. E.
320 Oſt. 1885
13%Oſt. Erg. Netz
1320 Raab Oedbg. 83
138 21
320 n 27
425 Rud. Silber ..
4. Rud. Salzig.)
4½%Anat. S.!
14½% Angt, S. II
14½%Angt., S. III
188 Salon.Monaſt.
15% Tehuantepee.
4½%
Bank=Aktien
Mllg. D.=Kredit:. 2
Dad. Vk. . .....!.
Bk. f. Brauind. . . .

11.825
11.753
11.42:
13.10

9.90
93
18.75
g5
9.925

21
16.9
19.35

19.3
31

25.5
12.5

38.
311

235.
139.
151.5

Barmer Bankb. .).
Ban. Hyp.=Wchſ..
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt.u. Nat.=Bk. /2
Deutſche Ban 7
D. Effru.Bchſ.=Bi.
D. Hyp.=Bi. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. .../1
Frankf. Bk.
Fref. Hyp.=Bk.
Frif. Pfdbr.=Bk. ./1
Gotha. Grundkr. Br. 1
Lur. Intern Bank!
Metallbank. . .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant. .
Rhein Greditbk. . .1
Nhein=Hyp.=Bk. .
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein!
Bergwerks=Akt.
Bochum Bergb. ..
Buderus.......
Dt. Luxemburg...1
Eſchw. Beraw. . .!!
Gelienkirch. Bgw.
Harp. Vergb. ..
Flſe Bergb. St. . 1
Genußſchein. 1
Kali=Aſchersleb. 11
Kali, Salzdetfurt..
Kali Weſteregln. 11
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr. 11
Mansfelder ..
Oberbedarf......!
Obſchleſ. Eiſ. Caro)
Otavi=Min.=Ant.
Phönir=Gergb. ./4
Rhein=Braunk. ..!s
Rhein. Stahluv. ..
A. Niebeck Montanl1

135

1a4
235
175½=
121
97
154.5
1a8.2:

143
152
1149
140
1133
175.25
129
140

1158
92.75
139
1.7.5
173.5
172
172.7
127.5
143
1173
15
127
141.
122.
72.9
32.3
122.
223
152,7
157

Rombach. Hütte I
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb. ...
Ber. Laurahütte .
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Rkt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger .....
Hereules. Heſſiſchel
Löwenbr.=Münch.
Mainz Aktienbr.
SchöfferhoffBind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Berger ....."

Nrkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. Gb. Klehzer)
18S E. A. G. Vzg.A.
5% A. E. G. Vzg.B.,
A.E. G. Stamm.
Anglo=Cont. Guano
Aichaff. Zelſtoff.
Badenia. (Beinh.)
Bad. Maſch. Dirl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin.
Baſt Nürnberg ...
Baur. Spiegel ...
Beck & Henkel ....
Bergmann El. ....
Bing. Metall.. ...
Brem. Beſiah=Ol.
Bürtenfbr. Erlang.
ſement=Heidelb.
Cement. Narlſtadt 1142
Cement. Lothr..
Chem. Abert. ....
Chem. Brockh.
Chem. Miſch.
Duimler Motoren
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl .1
2. G.u. Silb. Scheid.
Dingler, Zwueibrück

68.75
63.73

=
258
166
1232.5
130
127

197.
83
777
164
136.5
8
120
33
a5
162
65
153
68
20
65.2
132.75
1144
7..3
83
82
83
172.
172.7

Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp... . . . .
Dürr. Ratingen. ..
Dyckerhoff EB...
Eiſenw. Kaiſersl..
E. Licht= u. Kraft
El. Lieferung .
Eſ. Bad. Wolle.
Email, Ulrich
Enzinger Werke.
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn. .
Faber Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. F. G. 12
Felten & Guilleau. 1
Feinmech. Fetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkſ.=M. Poku. B.
Fuh: Waggon St.
Beiling & Cie.....!
Germanig Linol.
Gelſenk. Gußſt. ..I.
Goldſchmidt, Th. ../1
Gotha Waggon...
Gritzner. Maſch.. ..
Grün & Bilfinger 1
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen . . . .."
Hanfw. Füſſen ...!
Hanſa Lloyp, Br.
Hartm. & Braun..
Heyligenſtaedt. ..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Lupfer.
Hoch=Tief Eſſen..
Holzmann..
Holzverk. Ind. . .
Hydrom. Breslau.
Fnay ......"
Jun Jan St..
Naumg. Taiſersl. 1
Karlsruder Mach.

124.5
168
8o
42
160
5o.5
47.5
91.75
68.
20
70
35
29 2.74
157
82
53
98.z
83
6.30.
71
23
1e4.7.
18
115.5
1:1.
1118

7an.
74"
87
137
42

88
132
47.5

1Karſtadt. N. ..../129
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn 1127
Konſerv. Braun ..
Krauß, Lokom. .
Lahmeyer
Lech. Augsburg. . /118.25
Lederw Rothe /34.5

Spicharz..

Lingel Schuhw. . .
Löhnberg. Mühle / Ea.5
Ludwigsh. Walzm. 106
Züdenſcheid Metall 8.
2:.5
Lur. Induſtrie.
Rainkraft Höchſt 108.
Nars=W Nürnbergl12?
Metallge), Frkf. 163.7
Miagg. Mühlenb. 117
Noenus, Stamm 43.8
Motoren!. Deutz .
Motorenf. Oberurf. 59
Münch. Lichtſpielk., 72.5
98
Reckar). Fahrz.
Neckarw. Eßlingen 117.7.
Olegwerke, Frankf.
Beters Union .... 99
Pfälz. Näh Kahſer/ 95.*
28.3
Philipps...
Porzellan Weſſel
62
Prometh. Frkf.
Rein. Gebb. ESchal 83.6
135
Rhein.Elektr.
Rhenania. Aachen
Rütgerswerke . . . 128.
S hleußner ....... 14.5
Schneid. & Hanau: 65
Shnellpr Frank. 75
Schramm Lackf.
Shrift, Stemp. 1112
Schuckert. Elektr. 1142
Schuhf Weſſel / 84:9
Schuhi berz .../5
Schulz Grünlack / 62
Seilind, Bolf.
Siemens Glas
Siemens E Halste 2)4.
Sidd. Fmmob. 67
Ehüring. Lief.-Geſ. 91.5

1a8

Weee
Beithwerke.
Ver. f. Chem Ind.
Ver.d. Olfbr Mann
Ver. Faßf. Cauſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin.
Zelſtoff Berl. ..
Bogtl. Maſch.
Voig: & Haeffner.
Volthom Seil
Wanß. 6 Freytag 1
Begelin Rußfbr. (r
Zelſt. Waldhof ...
Zuckerſ. Baghäuſe!!
Zuckerf. Frankenth.
Zuckerf. Heilbronn
Zucker:, Offſtein
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf,. Stuttgart
Eransport und
Berſicherungs=Alt.
A. Dt. Eiſenbahn
Dt. Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E.B.
Süod. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ..."
Nordd Llotzd.. . .!.

Frkft. Allg. Ver.
Frankona Rückv

Darmſt. Berte
Bahnbedauf
Dampfk. Noober=
belvetia
Konl.
Gebr. Lutz
Motor. Darmſt
Bebr. Noeder
Venuleth & Ellenb.

26.5
80
70.5
52
65
85
110
60.1
415
130.5
1.8.5
126
105.75
9.
105
132
102.5
10*

16r.6
164

113.5
120

29.75
11"

[ ][  ][ ]

Nummer 274

Geſichtspunkte hervor, die dieſe beſtimmten Abmachumgen ändern könnten.
Für dieſe offene und unzweideurige Erklärung wird die Oeffentlichkeit
ſowohl, als die poſitiv Beteiligten der Verwaltung ehrlichen Dank wiſſen;
denn es iſt in der Tat von hoher Bedeutung, daß von ſo berufener
Stelle aus es als ausgeſchloſſen bezeichnet worden iſt, daß irgendein
Subſtanzzuwachs für die Gewerken, die nicht umtauſchen, eintrete, weil
die nunmehr dem Liquidationsprozeß anheimfallende Subſtanz der eim=
zelnen
Gewerkſchaften eine Verbeſſerung überhaupt nicht mehr erfahren
könnte.

Sonntag, den 3. Oftober 1926

Seite 17

Produkienberichte.

Verliner Probuktenbericht vom 2. Oktoher. Die Tendenz im Ber=
liner
Produktengeſchäft folgte bei Wochenſchluß einmal dem feſten Aus=
land
, dann aber zeigte ſich für beſten Weizen größere Deckungs= und Ex=
portfrage
nach England, ſodaß die erhöhten Forderungen der Eigner
ohne weiteres durchgeſetzt werden konnten. Beſonders profitierte im
Lieferungshandel der Oktober 2 Mark. In Roggen iſt das Inlands=
angebot
infolge der dringenden Kartoffelernte ſchwach, während anderer=
ſeits
die Frage ſeitens der Mühlen etwas umfangreicher geworden iſt,
Pfälziſcher Obſt= und Gemüſemarkt (Wochenbericht). In der letzten
Woche ließ die Anfuhr im Zuſammenhange mit dem Zuendegehen der
Ernte allmählich nach, Birnen machten hiervon keine Ausnahme. Die
Nachfrage blieb nach wie vor lebhaft, weshalb eine fühlbare Tendenz
zum Steigen der Preiſe in allen Obſtſorten feſtzuſtellen war. Beſonders
ſtanden Aepfel, eine Folge der nicht ſehr ergiebigen Ernte, hoch im
Preiſe: Tafeläpfel 1014 (152) Pfg. Auffallend iſt das geringe An=
gebot
in einheimiſchen Trauben; das Beſtechende im Geſchmack der aus=
ländiſchen
Ware dürfte die Erklärung für dieſe Erſcheinung ſein; es
hält eben ſchwer, einheimiſche Sorten zu rentablen Preiſen abzuſetzen.
Pfirſichpreiſe erwieſen ſich als feſt: Blutpfirſiche 815 (1220) Pfg..
Die Zwetſchenernte kann als beendet angeſehen werden. Im einzelnen
notierten durchſchmnittlich: Aepfel, beſſere Sorten 1014 (152) Pfg.,
geringere 610 (814) Pfg., Birnen: Tafelbirnen 1015 (153),
geringere Sorten 48 (710) Pfg., Pfirſiche: Blut= und Weinberg=
pfirſiche
815 (1220) Pfg., Trauben: 2025 (2530) Pfg. Zwetſchen:
1822 (2025) Pfg., Tomaten 48 (712) Pfg., Kraut: Wirſing 25
(46) Pfg., Weißkraut 24 (46), Notkraut 610 (812) Pfg., Spinat
68 (812) Pfg., Stangenbohnen 1015 (142) Pfg., Kartoffeln
34 (46) Pfg. Meerrettich 240 (3050) Pfg., Zwiebeln 35 (5
bis 10) Pfg., Blumenkohl 1040 (2060) Pfg. das Stück, Salat:
Endivien 510 (815), Kopfſalat 68 (812) Pfg. je Stück, Gurken,
unſortiert 100120 (130150) Pfg. das Hundert alles in Pfund,
in Klammern die Kleinhandelspreiſe.

Vießmärkte.

Berliner Viehmarkt vom 2. Oktober. Angetrieben waren 702 Ochſen,
383 Bullen, 85 Färſen und Kühe, 1250 Kälber, 5313 Schafe, 7258
Schweine. Preiſe: Ochſen 5458, 5052, 4246, 3840 Mk.; Bullen
5456, 5052, 4648, 4244; Kühe und Färſen 4650, 3844, 29
bis B, W24, 13: Freſſer 5255; Kälber 8094, 6578, 5560;
Schafe 5860, 5861, 5055, 4048, 3238; Schweine 848, 8384,
8182, 7980; Säue 7477. Marktverlauf: Bei Rindern, Kälbern
und Schafen ruhig. Fette Stallämmer geſucht. Bei Schweinen ziem
lich glatt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 2. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen. Im Anfangsverkehr zeigte ſich eine ſtetige Tendenz auf
gebeſſerte Exportnachfrage und in Erwartung des Regierungsberichtes.
Dann wurde die Haltung ſchwach in Uebereinſtimmung mit Winnipeg.
Mais. Der Markt verlief in dunchweg feſter Haltung auf kleinere
Farmbewegung, ungünſtige Witterungsmeldungen und Baiſſedeckungen.
Hafer. Ausgehend von der Feſtigkeit des Kaſſamarktes verlief der
Markt in ziemlich feſter Haltung.
Banmwolle. Die Abſchwächung machte heute in verſtärktem Maße
Fortſchritte, da die Pflanzer mit großen Abgaben im Markte waren und
größere Ankünfte erwartet wurden. Die Termie gaben 50 Punkte nach.
Kaffee. Anfangs lag ber Markt auf Liquidationen, den ſchleppenden
amerikaniſchen Konſum ſchwächer. Dann konnte eine Befeſtigumg ein=
treten
auf höhere braſilianiſche Forderungen.
Zucker. Es herrſchte eine ſchwächere Tendenz auf Liquidationen
auf Kaufreſerve der Raffinerien.
Kakao. Der Markt verlief in feſter Haltung auf Deckungskäufe des
lokalen Handels und höhere Kabel.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Verwaltungsſtelle des am Donnerstag in Brüſſel gegründeten
Internationalen Stahlkartells ſoll demnächſſt in Düſſeldorf im Anſchluß
an die dortigen Stahlverbände eingerichtet werden.
Die Zeichnung auf die gemeinſame Anleihe der Siemens u. Halske
A.=G. und Siemens=Schuckert=Werke G. m. b. H. iſt bereits geſtern
wegen Ueberzeichnung geſchloſſen worden.

Die Dresdner Bank hat die Zulaſſung ihrer neuen 22 Mill. Rm.
Aktien, die ab 1. Juli 1926 dividendenberechtigt ſind, zum Handel an
der Berliner Börſe beantragt.
Die für Freitag angeſetzte Hauptverſammlung der Heſſenmüller=
A. G. Ludwigshafen wurde vertagt, da einer der Aktionäre wegen Un=
ſtimmigkeiten
in der Bilanz Proteſt eingelegt hat.
Wie aus Belgien berichtet wird, werden von geſtern ab die Eiſen=
bahntarife
ſowohl für Frachten als auch für Perſonenverkehr um 25
Prrzent erhöht.
Der engliſche Staatshaushalt für die erſte Hälfte des laufenden
Finanzjahres vom 1. April bis zum 30. September ſchloß mit einem
Defizit von 61 724 010 Pfund Sterling, verglichen mit nur rund 36 Mill.
Pfund Sterling im vergangenen Jahr und 11 900 000 Pfund Sterling
im vorhergehenden Jahr, ab.
Die Londoner Firma Alkman, Ltd, gibt die per 30. September ſicht=
baren
Vorräte an Soda=Nitrat mit 1 798 000 Tonnen (gegen 1 436 000
Tonnen im Vorjahr und 1 414 000 Tonnen per 30. September 1913) an.
Auf der letzten Handelskammerſitzung wurde in Norrköping der
Wunſch ausgeſprochen, eine beſſere Gruppeneinteilung des Zolltarifes
einzuführen, da die gegenwärtig geltenden verſchiedenen Einteilungs=
grundſätze
für den Zolltarif und die Handelsſtatiſtik zu häufigen Un=
annehmlichkeiten
führen.
Auf der Jahresverſammlung der norwegiſchen Schiffseioner=Union
teilte der Präſident mit, daß man ſich bemühe, mit Hilfe von Hypothekar=
Bankdarlehen neue Schiffe zu erwerben. Man hoffe, mit einem Kapital
von 8 Millionen Kronen beginnen zu können.
Die Bank von Polen hat in der zweiten September=Dekade zur Ab=
löſung
ausländiſcher Obligations=Verpflichtungen 2 Mill. Dollar auf=
gewendet
. Die Notendeckung iſt hierdurch nicht vermindert worden.
Sie ſtellt ſich auf 42,8 Prozent.
Aus Bukareſt wird gemeldet, daß die rumäniſche Regierung beab=
ſichtigt
, die Filmherſtellung zu monopoliſieren.
Das Journal of Commerce ſchätzt den gegewwärtigen Stand der
Baumolle in den 12 Hauptbaumwollſtaaten auf 59,4 Prozent und gibt
den vorausſichtlichen Ernteausfall mit 16 678 000 Ballen oder 800 000
Ballen mehr als der letzten amtlichen Baumwollſchätzung an.
Die American Brown Boveri Electrie Co, erhielt einen Auftrag
zur Lieferung von vier Stahlleichtern, zwei Stahlbarken und für eine
Reihe anderer Schiffsneubauten.
Die geſtern aufgelegte Regierungsanleſhe von Argentiien wurde
bei 16 900 000 Dollar Anmeldungen überzeichnet.

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dieſe Goldpfandbriefe zugleich mit Anteil=
ſcheinen
für die künftigen Ausſchüttungen
zuverſehen. Alles nähere bleibt einer ſpäteren
Bekanntmachung vorbehalten. Im Inter=
eſſe
einer raſcheren Abwigklung des Ber=
fahrens
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brefe
ſchon jetzt bei uns einzureichen,
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Seite 18

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Veit Po ner, Goldſchmied! Heinr. Hölzlin
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Sonntag, den 3. Dktober 1926
abends 7½ Uhr
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In 2zene geſetzt von Cduard Göbel
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Bühnenbilder: Hartmuth Pfeil
Perſonen:
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[ ][  ][ ]

Nummer 274

Sonntag, den 3. Oktober 1926

Geite 19

14)

Der Flurſchütz.
Roman von Alfred Bock.
(Nachdruck verboten)
Vor ihm lag der blutrünſtige Mann. Da beſchlich das Mit=
leid
ſacht ſein Herz. Der da war gewiß der Schlimmſte noch nicht.
Die Menſchen hatten ihn rabiat gemacht. Und es liefen ihrer im
Dorf herum, die ſchmuckeliger waren wie der. Auf dem armen
Teufel herumzutrampeln, war Skandal und Niedertracht. Wenn
er ſich ſonſt nur wieder aufrappeln tat was dieſe Nacht ge=
ſchehen
war, gelobte der Flurſchütz ſich, ſchwieg er tot.
Der Verwundete ſtöhnte leiſe.
Wie iſt’s dann? fragte der Flurſchütz beſorgt.
Der Mann war leicht verletzt, aber völlig zerknirſcht.
8 hat mir nix getan, ſprach er dumpf vor ſich hin.
Der Flurſchütz atmete erleichtert auf.
Du mußt einen harten Schädel haben. Wann ich einem
eins auf den Grind geb, hat’s geſchellt.
Der Juſtus brachte ſich mühſam auf die Beine und ächzte:
Hättſt du mich doch kaputt gemacht.
O ha!
Guck, Daniel, ich ſein wie bedäumelt geweſt. Geſt' mittag
ſein ich losgekommen. Drei Monat haben meine Leut nicht nach
mir geguckt! Etz tret ich ins Haus. Und rührt ſich keins. Und
meine Frau hat ein Gift auf mich und hat die Kinder verhetzt,
der Vater wär zu nix mehr nutz. Da ſein ich dir fort in einer
Wut und wollt vermordeſſern, was vor mich kam. Daniel, was
hab ich ausgeſtanden!
Die helle Verzweiflung ſprach aus dem Mann. Da der Flur=
ſchütz
ſchwieg, ſah er ihn flehentlich an.
Daniel, ich bitt dich, führ mich etz ab. Nur nicht am Tag,
wo die Leut ein’ neipeln.
Wer ſpricht dann von abführen? tat der Flurſchütz er=
ſtaunt
. Ich ſchätz, du biſt ein freier Mann.
Daniel! ſchrie der Hobach auf und ſuchte zitternd des Flur=
ſchützen
Hand.
Der aber ſagte mit leiſem Schüttern: Juſtus, wann du
ſonſt nix mehr verkerben willſt, von mir aus geſchieht dir gewiß=
lich
nix. Was du ſell getan haſt, iſt alleweil glatt. Dadrüber
hat dir keins nix mehr vorzuwerfen. Kopf hoch, Juſtus! Und etz
geh heim!
Der Juſtus blieb erſt wie verſteinert ſtehen, dann wankte er
dem Dorfe zu. Der Flurſchütz nahm ſeinen Marſch wieder auf
und ſchritt durch das nächtliche Revier.
Das Jahr, das ſich ſo kläglich angelaſſen, beſcherte den Eſchen=
rödern
eine reiche Ernte. Nach der Hitze und Laſt des Sommers,
der alle in Atem gehalten hatte, gönnte ſich das Alter Raſt, unter
dem jungen Volke aber regte ſich unbändige Freude, denn das
Feſt der Kirmes ſtand vor der Tür. In Erwartung der Luſtbar=
keit
vereinigte die Burſchen allabendlich der obligate Soff. Die

Mädchen brachten ihre Staatsangelegenheiten in Ordnung. In
den Häuſern machte man die Fenſterſcheiben blank, rieb Tiſche,
Stühle und Bänke ab und beſtreute die Fußböden mit weißem
Sand. Das Scheuern erſtreckte ſich ſogar auf die Ställe, ſo daß
überall Ordnung und Sauberkeit herrſchte. Mächtige Kuchen
wurden gebacken und Lebensmittel herbeigeſchafft. Selbſt die
minder Begüterten ſorgten für Küche und Keller, um ſich bei der
Kirmes ein Bene zu tun.
So ging die Schanzwoche vorüber. Samstag abend wurde
die Kirmes angeſpielt und dem Pfarrer und Bürgermeiſter ein
Ständchen gebracht. Darauf bei Bier und Branntwein ein fröh=
liches
Gelage. Sonntag in aller Frühe ſtrömten die Armen aus
den umliegenden Ortſchaften herbei und gingen bei den Bauern
um. Da taten ſich alle Hände auf. Wo die Freude eine allge=
meine
war, wollte man keine verſchmorrten Geſichter ſehen
Zum Kirchgang ordnete ſich der Kirmeszug, Mädchen und
Burſchen im größten Staat. Die Mädchen trugen ein blaues
Mieder und Schnürröcke, ein Dutzend übereinander, mit finger=
breitem
Damaſt geſäumt. Die Burſchen erſchienen in blauer
Jacke, weißen Hoſen und langen Stiefeln. Die Tanzmagd hatte
eines jeden Hut aufs ſchönſte mit dem Luſtſtrauch geſchmückt
Der Fahnenträger gab das Zeichen zum Aufbruch, die Muſi=
ſpielte
einen kriegeriſchen Marſch, und vorwärts ging’s, der
Kirche zu.
Erſt nachmittags begann der Tanz. Auf der Schleifwieſe
hinter der Krone war der Kirmesbaum gerichtet. Um dieſen
wirbelten die Paare. Frauen und alte Jungfern bildeten die
Zuſchauerſchaft und klatſchten wie die vornnehmen Damen in
der Stadt. Die Männer ſaßen derweilen abſeits und vergnüg=
ten
ſich beim Kartenſpiel. Bier und Branntwein" floſſen in
Strömen, und des Juchzens war kein Ende.
Gegen Abend nahm jegliche Tanzmagd ihren Tanzburſchen
mit nach Hauſe und bewirtete ihn mit einem lukulliſchen Mahl.
Da gab’s Weckſuppe, ſteifgekochten Reis mit Roſinen, Krautſalat
mit Bratwurſt und geſottenes Obſt.
Nachdem es vollends dunkel geworden war, begaben ſich alle
in den Saal der Krone, das eigentliche Tanzlokal. Hier empfing
ſie die Muſik mit einem ſchmetternden Tuſch. Burſchen und
Mädchen ſchlangen die Arme ineinander, und das Tanzvergnü=
gen
begann von neuem. Die Saalfenſter waren feſt verſchloſſen,
über dem Menſchenknäuel brütete eine unermeßliche Hitze. Bei
dem engen Tanzkreis war an regelrechte Dreher nicht zu den=
ken
. Wer es nicht vorzog, auf derſelben Stelle zu hopſen, und
in die trappelnde Menge geriet, der wurde geſchoben, gezerrt
und geſtoßen. Deſſen ungeachtet waren alle in beſter Laune, und
der reichliche Biergenuß erhöhte die Stimmung. Bald faßten
die Burſchen die Mädchen kühner, Kopf preßte ſich glühend an
Kopf. Und das Pläſier währte die Nacht hindurch, bis bei
beginnendem Morgengrauen Pärchen um Pärchen von dannen
ſchlich.
In der blitzblanken Stube ſaß Chriſtine im Feiertagskleid.
Die ganze Woche über hatte ſie unmenſchlich geſchafft und das
unterſte im Haus zu oberſt gekehrt. Man konnte nicht wiſſen,
es kam Beſuch. Da ſollte niemand die Naſe rümpfen.

Der Flurſchütz hatte dieſer Generalreinigung ſtilvergnügt
zugeſchaut. In ihrer Putzwut glich die Chriſtine ſeiner Marie
ſelig. Die ſaß hier freilich in ihrem Eigentum und wußte, für
wen ſie ſich abrackern tat. Ja wußt’s dann die Chriſtine etzern
nicht? Er lachte behaglich vor ſich hin. Sie war nun bald ein
Jahr in ſeinem Dienſt und galt ihm längſt nicht mehr als Magd.
Sie führte das Negiment wie die leibhafte Frau. Nur daß ſie
für ſich in ihrer Kammer ſchlief. In ihrer Geſcheidigkeit hatte
ſie ihn rein ausgeeckt, brauchte ihn bloß anzugucken, um auf die
Sekunde anzuſagen, was die Uhr bei ihm geſchlagen hatte. Du
Racker, dachte ſie oft bei ſich, du biſt mit allen Salben geſchmiert!
Und ihre Art gefiel ihm ſo wohl,, daß er danach Verlangen trug,
alles vor ihr abzuladen, was ihm auf dem Herzen lag. Als
Flurſchutz ſtand man geſondert von den Bauern. Miſchte man
ſich unter die Kleie, fraßen einen die Säue. Alleritt Reſpekt vor
der Feldpolizei! Das Amt brachte Aergernis und Verdruß. Da
lief einem manchmal die Galle über. Und alles ſo in ſich hinein=
zufreſſen
, das hätte ihn ganz verzwerbelt gemacht. Er mußte
ſeine Ausſprache haben. Sie hatte eine ſeine Manier, ihn ge=
ruhig
zu machen, wann’s bei ihm überkochte. Das Hitzköpfige
riß ihn leicht mit fort. Betrachtete er’s von allen Seiten, ſo war’s
gotteseben für ihn ein Glück, ſo ein umgänglich Frauenbild um
ſich zu haben.
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Denker fühlt, jetzt wieder trotz der wirtſchaftlichen Lage im Buche eine wichtigſte Lebensquelle zu ehren. Er will leſen, er will aber
auch den Buchbeſitz. Wo wird in unſerer Zeit, die echtes geiſtiges Bedurfnis und materiellen Beſitz vielfach ſo ſchmerzlich ge=
trennt
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Durch eigene Herſtellung und Selbſtvertrieb vermochte ſie den Preis der von ihr herausgebrachten Werke derart zu verbilligen,
daß ſelbſt der weniger Bemittelte ſich wieder eine Bücherei aufbauen kann. Keiner Richtung dienend, ſtellt ſie eine Bibliothek zu=
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, die aus allen Bereichen der Dichtkunſt und Wiſſenſchaft Werke von überragendem Wert enthält. Die freudigſte Mitarbeit
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bereits erſchienenen Nummern der Zeitſchrift werden für das Vierteljahr nachgeliefert. Alles frei durch
die Poſt ins Haus!. Irgendwelche weiteren Verpſichtungen aus der Mitgliedſchaft enrſtehen keineswegs.

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Die zweimal monarlich erſcheinende Zeirſchrift Dieß
Lefeſtunde bringt neben den Meiſterwerkenk
deutſcher moderner Novelliſtik Auszüge aus Werkeng
der klaſſiſchen Dichrer der Weltliterarr ſowie all=K
gemein gehaltene wiſſenſchaftliche Aufſätze. Jedes*
Heft enthält einen Abſchnitt: Bunte Kulurſchau und F.
eine Rärſelecke. Gleichzeing vermitelt ſie aus=F
gezeichnete Reproduktionen erſter Künſtler. Die Zeit=
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DER BÜCHER

Romane und Erzählungen
(Angabe der Lagernummer genügt)
Aram, Kurt, Leda. Roman aus dem nahen Osten. (116)
Bonsels, Waldemar, Der Wanderer zwischen Staub und Sternen.
Eine Ausmnltl aus den Schriſten Wallemar Vonsels. (1e0)
Buleke, K.. Ein Mensch namens Balzerell. Koman. (g1)
Deutscher Humor. Eine neue Auswahl. herauss. v. d. Manz. (157)
Die deutsche Novelle der Gegenwart. Mit Beiträgen von 4. Döblin,
K Edschmid P Ernst B Franck H. Hesse, Ricarda Kuch,
Klabund. M. Krell. 0. Loerke, R. Musil. 1. Ponten, K. Röttger.
W. Schäfer, 4. Schgeſfer, 4. Ulitz. 1. Wassermann, B. Weiß,
4. Wolkkenstein. O. Zarek, Si. Zweig. (80)
Engel, Gsorg, Les Nächsten Weib. Voman. (34)
Engel, Georg, Hann Klüh. Koman, mit Bildern von Prok. 0. H.
Engel (155
Erust, Paul, Der schmale Weg zum Glück. Roman. (135)
Ernst, Paul, Geschichten aus dem Süclen. Vorellen. (92)
Eulenbers Herbert Kalinka die Fiege, Roman. (19)
Farrero, C. Die Todgeweihten. Zukuufisroman. (50)
Flake, Oio, Das Frei agskind. Noman. (17)
Fogazzaro, A., Leila. Loman. (741
Franck, Hans. Las Pentagramm der Liebe. Fünf Novellen. (42)
Ganghofor Ludwig, Der Dortapostel. Hochlandsroman. (160)
Harlan, Walter, Der Ersscht Ineister Pamnan. (181
Hegeler, W. Die Leidenschaft des Hofrat Horn. Noman. (41)
Jncaues, Norbert, Biralts Insol. Voman. (134)
Klabund, Bracke, Ein deitsclter Eulenspiegelroman. (43)
Lagerlöt, 8., Gösta Berling. Noman (10)
Lagerlöf, 8, Jerusalem. I. und 11. Teil. Roman. (77)
Lot ing Era, Siarke Jugond. Roman (81)
Mereschkowski. D. 8., Loonardo da Vinel. Hist. Roman. Bd. I. (83)
do. d0. Band II. (841
Molo, Walter von, Wie sie das Leben zwangen. Roman. (101)
Pagugt, Alfons, Kamarad Floming. Voman. (148)
Ponten, Joset Siebennuellen. Landschaftsroman. (150)
Pontoppid. n. H., Der alle Adam. Zwel Rom. in einem Band. (122)
Raabe, Willelm, Der Hungerpastor. Loman. (63)
Raabe, Wilhelm, Abu Tellan. Voman (64)
Raabe. Wülhelm, Der Schüdderump. Roman. (65)
Reck-Mallegerewen, F., Frau Übersee. Roman. (156)
Reisor, Haps, Binscham, der Landstreichor. Roman. (78)
Reiser Hans, Taisuma. Eine Donauiioterie aus Schwabing.
Roman 147)
Reymont W. St., Bauernnovellen. Ein Werk des letzten Robel-
preisträgers
. (58)
Schgefter, Albrecht, Die Schuldbrüder. Roman. Uit 25 Zelch-
nungen
ron Prokessor llans Neid. (151)
Schmidlbonn, Wühelm, Der Verzauberie. Seltsame Geschichten
eines Pelshändlers: (145)
Seelhorst, Maria Pas Schicksal der Tänzerin Hautaine. (102)
Shan, Becnerd, Casbel Byrons Beruf. Roman. (98)
Stehr, Hermann, Trei Nächle, Roman (3:)
Weigand, Wüh., Tie Frankenthaler, Landschaktsroman. (59)
Weismantel. 16o. Das unhellige Haus. Noman. (68)
Weiß, Ernsi, Franziska. Roman. (113)
Wesso, Curt, Die Himmels-Tiers. Roman. (49)
Wied, Gustav, Die leibhaktige Boshelt. Humoristigch. Roman. (4)
Wied, Gustav Die Karlsbader Reise der leibhattigen Bosheil.
Ullustriert. (IT. Romankalse der leihhaktigen Bosheit.) (103)
Zola, Emile, Das Glück dor Famille Rougon. Roman. (60)
Geſchichte und Biographie
Bab u. Handl, Wien und Berlin. Vergl. Kulturgeschichte der
beiden deutsenen Hauutstädte. Mit einem Sellußkapitel vou F
Hermann Kienzl. Mit 12 ganzseltig. Tans druckbtldern. (148)
Carlyle, Th.. Ho den und Heldenverehrung. Vokwort von Prok.
8. Sgengor, (153)
Deutsche Mystik. Eingeleitet u. ausgew. v. Dr. L. Schreyer. (71)
Franz. Dr. Günther Der deutsche Bauernkrieg 1525. In zeit-
genössischen
Zeusnissen zusammengestellt. Mit 10 Abbildungen
und 3 Kartenskizzen. (125)
Friedrich der Große als Mensch. Im Spiegel seiner Briefe, seiner
Sehriften zeitgenössischer Vorielte und Anekdoten. Heraus-
gegeben
ron Bruno Frank (1g1)
Harich, W. Dämon Kunst. Das Leben E. Th. 4. Hoffmanns. (112)
Hauß, Thsodor, Slaat und Volk. Betraclltungen über Wirtschakt,
Politik und Kultur. (149)
Humboldt, Wilhelm von. Ausgewählle Schriften. Fin Deukmal
edlen Uenschentums. Herausgegeben von E. r. Srdow. (132)
Kügelgen Jugenderinnerungen eines alien Mannes, Herausgegeben
ron Geh. Vat Prof. Dr. V. Sternfell. (25)
Napolson in soinen Brioelen, Proklamatlonen und Gosprächen. Her-
ausgegeben
von Wolfgang Goetz. (118)
Ranke, L. v., Ristorische Charakterbilder. Herausgegeben von
Geh. Rat Prof. Dr. R. Sternkeld. (27)
Richter, Ludwig, Lebensorinnerungen eines deutschen Malers,
IIlustriert. Neue Aussabe ron Frils Vehmits. (159)
Schmidt, Heinrich, Prof. Dr., Ernst Hacckel, Sein Leben und sein
Wirken. Mit Abbildungen (111)
Freiherr vom Stein, Ein Lebensbild. Herausgegeben von Dr.
H. U. Flster, (61
Wagner, Richard, Tagebuchblätter und Briefe an Mathilde Wesen.
donk. Herausgegeben von Geh. Rat Prok. Dr. B. Sternkeld, (2s)
Runſtgeſchichte
Brahm, Otfo, Karl Stauller-Vern. Sein Leben, Briefe und Ge-
dielie
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Briegar, Lolhar, Dio romantische Malerel. Ulit 48 Abbildungen
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Deri. Mar Das Bildwerk. Eine Anleitung zum Erleben von Werken
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Feuorbach, Ansolm, Ein Vermächinig. Neuo Ausgabe, Mit 16 Kunst=
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Dichtung und Beimat
Das Pantheon. Ein Hausbuch deutscher Kunst und Dichtung.
Hreg. v H M. Elster (uus 1/I)
Deutsche Heimat Bilder aus Stadt und Land. (133 IIII, 194 1III)
Reiſe= und Maturbeſchreibung
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Sumatra-JavaBali. Uit 12 Abbildungen. (124)
Fülchner, Dr. Wühelm, Tschung-Kug. Das Reich der Mitte.
Land und Leute in China. Mit 32 Bildtakeln. (28)
Jacques, Vorbert, Auf Weltreisen. Im Kalelduekop der Weltteile.
Ulit 17 Bildern und einem Nachwort. (85)
Loil, P., Reise durch Persien. blit acht Bildtakeln. (g2)
Roselieb, Hans, Spanlsche Wandorungen. Land und Volk. Kunst
und Kultur einst und jetzt. Aſt 18 4bbildungen. (1141
Schomburgk, Hans, Wüd und Wilde im Herzen Atrikas. Mit
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Schwelnkurth, Gsorg, Prot. Dr., Verschollene Merkwürdigkeiten
aus Afrika, IIlustriert. (99)
spunda, Franz, Grischlsche Reise. Mit vielen Abbildungen. (163)

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unß ucken dichteriſch erſchenden und
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führenden und vertiefenden Werken, wie
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Buh Gemeinſchaft reichlich nhält, für
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ihren Mitgliedern eine der ſchönſten und
ſorgfältigſten Ausgaben Deutſchlands,
die Ausgabe der
Tempel=Klaſſiker
zum Dorzugspreiſe von 4. Nk.
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und der Weltliteratur werden hier in
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Tertundeinrvon Prefeſſer E.M Weiß
künſtleriſch gebrachten Formgebung un=
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zeichnete E. Feverabend. (31)
Der Strauß. Ein Buch für junge Mädchen. Mfit vlelen Abbildungen.
Ulerausgegeben von Dr. Gertrud Eauth. (38)
Die Abonieuer des Münchhausen und Till Eulenspiegel. Mit vielen
Zeichnungen von 4rnoll. (165)
Grimm, Ausgowählte Märchen, Herausgegeben von A. Samuleit,
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Alexis, W., Die Hosen des Herrn von Bredov Roman. (6)
Anzengruber, L., Dor Siornstolnhof. Roman. (is)
Assissl, Die Fiorettl des heiligen Franziskm. Herausgegeb. von f
Prok. D. von Hildebrand. Mit Buchschmuck. (144)
Balzac, H. de, Modeste Mignon. Roman. (141)
Brachvogel, 4. E., Friodemann Bach. Roman. (11)
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de Coster Ch., Die Mär von Ulenspiegel und Lamme Goodzak. (121
Dante, Götliche Komödie, In der Ubersetzung von Karl Streekkuß.
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Douischo Lyrik- Hlerausgegeben von Julius Hart. (158)
Diekons, Ch., Oliver Twist. Voman. (16)
Dosioiewski, F, Dämonen. Roman. Band I. (13) Band II. (137)
Droste-Hülshoft, 4., Eine Auslese. Giedichte, Prosa, Briefe. (57)
Die Bdda- Ubertragung von Karl Simroek neu herausgegebes
von Prof. Dr. G. Teckel. Dlit Buchsclmuck, (89)
Flauberi, 0., Madamo Bovary. Noman. (4)
Frangols, I. T. Die lelzio Rockonburgorin. Roman. (55)
Freylag, G., Scll und Habon. Voman. Vand I. (104) Band II (uo5)
Freyiag d. Die vorlorone Hanckchrilt. Band I. Roman. (us)
do. do. Band II. (107)
Freriag, G., Dio Abnon, I.: Ingro und Ingraban. (108)
do. d0. II.: Dar Nost dor Zaunkönigo. 1109)
do. do. III.: Dio Brüdor vom doutschen Hanse. (1s6)
do. do. IV: Mareus König- (157)
Gobineau. Die Renaissance, Historische Szenen. (54)
Goeihe, Faust I. und II. Tell und Urlanst. (1)
Goeihe, Gedichte, Eine Ausmahl, herausgegeben von Flodoaraf
Erhr. v. Biedermann. (14)
Grimmelshausen, Simp lzius Simplizissimus. Neu herausgeseben
von klans W. Pischer. (1o0)
Hauff, W, Lichtonstein. Romantische Sage. Mit Buchschmuck. (121
Heine, A., Buch der Lieder. Neue Godichto. Mit Buchschmuck. (0)
Hoffmann, E. T. 4., Die Elixiere des Teufels. (8)
Immermann, K. I., Münchhausen (Der Oberhof). Neue Ausgabe
von Jullus Bab. (52)
Jacobsen, J. P., Nlels Lphne, Roman. (2)
Jean Paul Dos Lufischillers Gianosso Seebuch und andere Er.
zählungen. Auswahl von 0. Loerke. (90)
Kellor, G. Leuie von Soldwyla. Vand 1. (47a) Band II. (un)
Klassische Deuische Brzähler, Herausgeber Prof. Dr. J. Zeitter.
I., Liebesgeschichten. (129)
II. Merkwürdige Geschichten. (130)
III. Wunderlare Geschichten, (132)
IV. Traglsche Geschichten (131)
Ludwis. Ollo, Zwlschen Himmel und Erde, (44)
Mark Pwain, Tom Sanyer und Huckleberry Finn. Boman. (79)f
Reuter, Fritz, Ut de Franzosentid. Kein Hürung. (88)
Scheffel, V. v., Ekkehard. Roman. (5)
Sienkiewies, H. 0uo vadis? Historischer Roman. (69)
Stendhal. Die Karihause von Parma, Roman. (143)
Stillor, Adalbert, Wald und Welt. Erzählungen. (9s)
Storm. Th. Die schönsten Vorelion. (s5)
Swifti, Gullivers Reisen. Mit Bildern von Grandrille. (95)
Thomas v. Kempen, Die vler Büchor von der Nachtolge Chrisu.
Uit einem Voxwort ron Weihbiscliof Dr. M. Buchberger, (128)
Tolstol, Leo, Aufersiohung,Roman. (117).
To stol, Lie Kroutzersenals.r Mlit elnem Geleitwort von Gorhart
Hauntmann und acht Lithograntien ron Prung Krauskynk. (15)
Vischer, F. Th., Anch elner. Eine Reisebekanntschakt. (5)
Weber, F. W., Dreisehnlinden, Illustriert. (55)
Wide, 0., Das Bildnis des Dorian Gray. Roman. (5)
Geiſteswiſſenſchatt und Philoſophie
Baerwald, Dr. Richard, Okknllismus und Spiritismus und Ihre weut-
anschaullshen
Folgerungon. Mit Abhlldungen. (125)
Beyer, Dr. 4lfwd, Der Siex dos Donkens, Gesunder Uenschan-
verstand
und Alltagsleken. (51a1
Bever, Dr. Alfred, Technik des Denkens. Probleme der nairen
Vernunk- Mit rlelen 4bbildungen. (4ls Brgänzung zu Der
Sieg des Denkens Nr. 51 a.) (516)
Falkentold, Dr. Helmuih, Einführung in die Fhllosophle. (125)
Grasonapp, Helmuih von, Brahma und Buddha. Uit 7 Selten 1b-R
bildungen (113)
Halm, A.. Einführung in die Musik. Mit viel. Notenbolspielen. (162)
Herder, doen zur Pbilosoptio der Goschichte der Monsahboli.
Herausgegeben von 4. Bell. (45)
Kant, der Denker und Erzieher, Herausgegeben in Verbindung
mit der Kant-Gesellschakt von Dr. Cb. Herrmann. (58)
Schonenhauer, Die Grundprobleme der Eihik, Eingeleitet und mit
Anmerkungen verschen (28)
Würzburger, Dr. Karl, Pädagogik. Briefe über die Erziehung
in Schule und Haus. (126)
Maturwiſſenſchakt
Bölsche, Wühelm. Naiurwendo, Tagebuchblätter. (97)
Brehm. 4. E., Das Leben dor Tiere, I. Band: Die Säugetlere.
Reich illustriert. Neu bearbeitet von Pritr Blex: (85)
4o. do. II. Band: Die Uögel. (88)
do, do, III. Band: Die Fische und Kriechtiere. (87)
Colisteln, Prof. Dr., Modernes Hellwesen. Gesundheitslehre und
Gesundnetspolitik. (a9)
Plaßmann, Prok. Dr. J., Das Himmelsbuch. Versuch einer Dar-R
stollung der Hauptlchren der Astronomie für weitere Kreiss.
Uit 74 Abbllungen und elner Sternenkarte, (48)

G. m.
Deutſche Buch=Gemeinſchaft . g. Berlin 8), Teltower Straße 20
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Breslau, Karſtr. 494g9 Danzig, Stadtgraben 8 Frankfurt a. M., Goerheſte. z: Hamburg!, Pauſt. 4 Köln, Römertumr /Wienl, Herengaſſe z
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Gemeinſchaft G. m. b. H., Berlin SW8r, Teltower Straße 29, zahlen.
einzuſenden.
Ich bitte mich einzureihen in Gruppe
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Beitrag R.=M. 10,80
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Anliegend überreiche ich Ihnen meine eigene A Adafür vierrell. r Halb= Ddafir vlernll. 2 Halb= L dafüir vterrell. 3 Halb=
Cdafir vſerrell. 3 Halb=
Adafür viertel. Halb= Ddafir vſertel. 2 Halb=
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und 8mal die lederbände und 8mal die lederbände und 8mal die
lederbände und 8mal die

lederband und 8mal die lederbände und 8mal die
Zeitſchrift Die Leſeſtunde‟ Zeirſchrift Die Leſeſtunde‟

Zeiſchrift Die Leſeſtunde‟

Porto (auch für Die Leſeſtunde) und Verpackung (ind einbegrifſen
.. Ich wünſche die Bücher Nc....
Ich wünſche das Buch Nr....,
Prgendweſche meſteren Verpſſchuungen aus der Migliedſchaft dürfen, mir nicht enſtehen
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durch Nachnahme erhoben werden. Michrgenuſluſchies Kreſchen! Buchnummern nſchi vergeſſen!
Der Audrin iſt gegebenenfille euten Monat vor Kalender=Qutartalgende auszuſprechen,
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