Darmstädter Tagblatt 1926


29. September 1926

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Nummer 270
Mittwoch, den 29. September 1926. 189. Jahrgang

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Zuſammenbruch der Pilſudfki=Politik?

Der Kampf
Por der Auflöſung des polniſchen Parlaments?
TU. Warſchau, 28. September.
der Senat das Budget=Proviſorium ohne Veränderungen ange=
nommen
habe und ſomit keine Notwendigkeit für die Einberu= ſchaft bezieht. Das iſt wohl ein einzig daſtehender Fall, wenn
fung des Seims auf Donnerstag beſtünde, erfahren wir, daß der eine Arbeiterpartei bei einem ſozialen Vorſtoß von den Rechten
Senat das Budget=Proviſorium nicht in uriprünglicher Faſ=
ſung
, ſondern mit einem Abſtrich von 37 Millionen Staatsſäckels zugunſten des Pilſudſki=Militärs oder zugunſten
Zloty beſtätigt hat. Die Vorlage muß alſo noch einmal vor
den Seim kommen, um dieſen Beſchluß des Senates ablehnen zu Uebeln wählt man das kleinere.
können. Um das Budget unverändert durchzubringen, muß die
Regierung jetzt am Donnerstag in der Abſtimmung eine ab= Hier muß noch Poſen erwähnt werden. Es iſt bekannt ge=
ſolute
Mehrheit, und zwar nicht weniger als elf Zwan= nug, daß ſich in Poſen die ſchweren Kanonen gegen Pilſudſki
zigſtel erhalten, was unter den gegebenen Umſtänden ein Ding
der Unmöglichkeit iſt. Die Regierung wir wohl oder übel, in Poſen gar nichts von ſich hören läßt. Man wird aber nicht
bei dieſer Debatte die Vertrauensfrage ſtellen müſſen. Es
kann heute ſchon mit Beſtimmtheit damit gerechnet werden, daß
der Seim am Donnerstag aufgelöſt wird.
Die polniſche Regierung beabſichtigt für den Fall der Auf=
löſung
des Seim die Neuwahlen früheſtens für Januar, mög=
licherweiſe
aber auch erſt für April auszuſchreiben. Die Regie=
rung
erklärt, keine Mißtrauensanträge gegen einzelne Miniſter
dulden zu wollen. Wenn ſie kein volles Vertrauensvotum er=
halte
, werde die Kammer aufgelöſt werden.

* Von unſerem ni.=Berichterſtatter erhalten wir aus
Warſchau über die Entwicklung und den Stand des
Seim die nachſtehenden Ausführungen:
In der Sitzung des Budgetausſchuſſes vom 21. September
dieſes Jahres, in der zum erſten Male das Budget=Proviforium
der Regierung zur Sprache kam, ſtellte der Abgeordnete Haroſ= dem Vertreter des Kriegsminiſteriums, Oberſt Petrarzycki,
die recht heikle Frage, von wo denn die Organiſation der freien Drohung, die ihre Wirkung wohl nicht verfehlen wird. Der Name
Pilſudſki=Anhänger Strzeliee die Mittel zur militäriſchen Aus=
bildung
ihrer Mitglieder ſchöpft. Eine Antwort auf dieſe Frage
konnte Oberſt Petrarzycki nicht geben; er erklärte ſich dafür un=
zuſtändig
.
Die Frage war aber geſtellt, das Wort war gefallen und der
Stein ins Rollen gekommen. Der Kampf, der bisher im Gehei=
men
geführt wurde, iſt damit auf die offene politiſche Straße
herausgebracht worden.
Daß Pilſudſki die Zentralfigur der geſamten inneren pol=
niſchen
Politik ſeit den Mai=Ereigniſſen war und blieb, braucht
keiner Erwähnung. Daß er bei den Rechten nicht beliebt, ſondern
gefürchtet iſt, iſt ebenſo klar. Seitdem Pilſudſki die Zügel in die
Hände bekam, wird eine ſtille, aber um ſo heftigere Widerſtands=
ſtömung
gegen ihn vorbereitet. Die Beratung des Budget=
Proviſoriums war der paſſende Moment, um die im Laufe des
Sommers angeſammelten Kräfte in Bewegung zu ſetzen. Aus=
zuſetzen
haben die Rechten ſehr viel, vor allem das oben erwähnte
Strzeliec=Problem. Der Kern der Sache liegt viel tiefer, als
man es bei oberflächlicher Betrachtung vermuten kann. Marſchall
Pilſudſki hat nicht nur ſeine Leiborganiſation Strzeliee, die ja
ſeit ſeiner Rückkehr aus den ruſſiſchen Gefängniſſen beſteht, be=
vorzugt
, ſondern er hat auch ernſte Politik betrieben, um dieſe
Strzelice=Organiſation in alle Ewigkeit in den polniſchen
Volkskörper zu verwurzeln. So hat er eine große Gegend, näm=
lich
das ſogenannte Polniſch=Litauen, auserſehen, um das Land
zu koloniſieren, und hat dorthin dauernd verdiente Strzeliec=
Veteranen geſandt, ihnen Boden zur Genüge zur Verfügung ge=
ſtellt
und ſie auf ihre Lebensdauer angeſiedelt. Der Zweck iſt
klar. Vor allem iſt das Land gegen den äußeren Feind (Litauen)
geſichert, da es durch Ultra=Patrioten bevölkert iſt. Aber auch
innenpolitiſch war dieſe Idee für Pilſudſki von größter Bedeu=
tung
, da er nun immer wieder darauf hinzuweiſen und ſeine
militäriſchen Forderungen damit zu bekräftigen vermag, daß die=
ſes
Land, das nach außen hin immer noch bedroht iſt, eines be=
ſonderen
Schutzes bedürfe. Und nun konnte er zwei Fliegen mit über die deutſch=polniſchen Beziehungen.
einer Klappe ſchlagen. Vor allem erhielt er die nötigen Zuſchüſſe,
and dann verwandte er dieſe Zuſchüſſe gerade dorthin, wo es
ihm am meiſten daran gelegen war. Dieſes Problem iſt der
eigentliche Inhalt der immer wiederkehrenden Gärung im innen=
politiſchen
Leben Polens. Hier handelt es ſich nicht um die
Gegenwart, ſondern vielmehr um die Zukunft. Hier ſoll eine, dem ausführte: Seitdem Deutſchland und Polen gemeinſam im
Generation erzogen werden, und auf den Geiſt dieſer Erziehung
kommt es an. Die Rechten können auf keinen Fall Pilſudſki mit
einen Methoden der militäriſchen Ausbildung an das junge
olk Polens heranlaſſen. Pilſudfki ſeinerſeits will nicht auf ſeine
einzige Stütze verzichten und wehrt ſich nach Möglichkeit.
kommt auch ſchon recht deutlich zum Ausdruck. Vor allem macht
allein Pilſudſki den Eindruck, als ob er zwiſchen zwei Stühlen
ſitze, denn in ſeiner Eigenſchaft als Militärchef a. D. konnte er
viel leichter ſeinem privaten Ehrgeiz nachkommen, als er es jetzt
den wohlmeinenden Staatsvater vortäuſchen, er mußte ſich vor
einigen Tagen nach Wilna begeben und dort im Gefängnis mit
ſki, eine ſtundenlange Unterredung abhalten. Von dieſer Reiſe
zurückgekehrt, hatte er wieder einmal zähneknirſchend, nach außen
Generäle frei zu laſſen, da ſie es ja nun mit dem Vaterlande gut
meinen. Das war der erſte Kompromiß an die Rechten. Andere,
wenn auch geringere, folgten.
Die Rechten aber, welche das erſte Nachlaſſen Pilſudſkis ver=
ſpürten
, wollten einmal auch ihrerſeits va bangue ſpielen. Allein

der Vorſtoß des ehemaligen Finanzminiſters Dziechowſki, welcher
es ſich leiſten konnte, in der Seim=Sitzung vom 23. September
zu erklären, daß eine Regierung, die durch eine Revolution ans
Ruder kam, auch durch eine Revolution ihren Sturz erleben wird,
Zwiichen Regierung und Sehm. läßt lar und deutlich die Abſichten der Nechten erkennen. Sie
können es ſich ja leiſten, da ſie in der glücklichen Lage ſind, von
den früheren begeiſterten Anhängern Pilſudſkis, den aber zur=
zeit
ſchwer enttäuſchten Sozialdemokraten, unterſtützt zu werden.
So unternehmen, wie lächerlich es auch klingen mag, die Sozial=
Entgegen den in letzter Stunde verbreiteten Meldungen, daß demokraten im Einvernehmen mit den Rechten einen Feldzug
gegen die Regierung, der ſich auf Lohnerhöhung für die Beamten=
unterſtützt
wird. Hier heißt es, zwiſchen der Verwendung des
der unpolitiſchen Beamtenſchaft zu entſcheiden, und von zwei
befinden. Um ſo mehr muß es jetzt befremden, daß die Bewegung
fehlgehen, wenn man behauptet, daß das, was in Poſen vor ſich
geht, einer ſchleichenden Gegeurevolution gleicht.
Der offene Kampf im Seim iſt ausgebrochen; das Debut ging
vonſtatten von ſeiten der Rechten, von ſeiten der Linken und von
den Minderheiten. Die Rede des deutſchen Abgeordneten, der
ſolche ſcharfen Vorwoürfe gegen die ſo hoffnungsvoll empfangene
Regierung, die jetzt dermaßen enttäuſcht hat, aufzählen konnte,
legitimiert die Stellung der Minderheiten der Regierung gegen=
über
auf das deutlichſte.
Und genau wie im Mai ſteht jetzt die Frage: Wer wird
ſiegen?. Daß die Regierung Bartel nicht leicht den Kampf auf=
geben
wird, geht aus dem Communigus hervor, das gleich nach
Kampfes zwiſchen der polniſchen Regierung und dem dem erſten offenen Vorſtoß gegen die Regierung veröffentlicht
wurde und in dem die Stellung der Regierung bekannt gegeben.
wird. Es heißt darin, daß die Regierung auf ihrer bisherigen
Politik beſteht, daß ſie ſich mit allen ihren Kabinettsmitgliedern
ſolidariſch fühlt und daß auch der auf urlaub befind=
liche
Kriegsminiſter Pilſudſki ſich mit dieſem
Kabinettsbeſchluß identiſch erklärt. Eine offene
Pilſudſki ſoll in den Zweikampf mit einer Seim=Mehrheit treten.
* Erneute Verſchiebung der deutſch=polniſchen
Handeisvertragsverhandlungen.
Die Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Polen ſollten nach den letzten Vereinbarungen am 28. September
wieder aufgenommen werden. Im letzten Augenblick iſt von
polniſcher Seite gebeten worden, die Beſprechungen auf den
11. Oktober zu verlegen. Die Reichsregierung hat ſich damit ein=
verſtanden
erklärt, ſo daß vorausſichtlich erſt in zwei Wochen die
Unterhändler zuſammenkommen werden. Wahrſcheinlich werden
aber die Polen Mitte Oktober einen neuen Vorwand an den
quemen Handelsvertragsverhandlungen noch zu entziehen. Gegen=
Grund, um eine Hinausſchiebung zu beantragen, wobei aller=
dings
unverſtändlich bleibt, weswegen eine neue Regierung in
Warſchau irgendetwas an der Geſamteinſtellung Polens uns
vor jede Amtshandlung Polens der Marſchall Pilſudſki, der
ebenfalls wie alle bisherigen polniſchen Regierungen der Ver=
gangenheit
auf dem Standpunkt ſteht, daß es beſſer ſei, den
Kriegszuſtand auf dem Gebiet der Handelspolitik mit uns aufrecht
zu erhalten, ſtatt endlich auf eine Beſeitigung der Kampfzölle
und raſcher Beendigung der nun ſchon ſeit Jahren anhaltenden
falls abwarten, ob ſich die deutſchen Hoffnungen, daß aus dem
die Beziehungen beider Länder entſpannen würden, erfüllen.
Dr. Streſemann

* Berlin, 28. September. (Priv.=Tel.)
Der Reichsminiſter des Aeußern hat, dem Demo=
kratiſchen
Zeitungsdienſt zufolge, dem Vertreter des Kurjer
Völkerbund ſitzen, iſt begründete Hoffnung, daß man in allen
Fragen, die beide Staaten betreffen, eher zu einer Verſtän=
digung
wird kommen können. Daher glaube ich, daß man dem
Tag, an dem ſich Deutſchlar,d und Polen zum erſtenmal im Rate
des Völkerbundes tieffen werden, eine hervorragende Bedeu=
Nun iſt die immer wiederkehrende Kriſe wieder da. Sie tung in der Entwicklung der Beziehungen zwiſchen beiden Staa= eine der vielen Fragen, bei denen lediglich eine allgemeine theo=
ten
wird zuſchreiben müſſen. Ueber die deutſch=polniſchen Han=
delsvertragsverhandlungen
führte der Miniſter aus,
daß er nicht daran zweifle, daß die jetzige Situation für die be=
vorſtehenden
Verhandlungen über einen Handelsvertrag in Ber=
vom
Kabinett eines Kriegsminiſters aus tun kann. Er mußte lin eine günſtige Atmoſphäre geſchaffen habe, ſo daß man auf
infolgedeſſen die doppelte Rolle ſpielen und mit innerem Grimm, einen Abſchluß werde hoffen können. Zum Schluß der Unter=
redung
bemerkte Dr. Streſemann noch, daß es ſein beſonderer
Wunſch ſei, daß nach der wirtſchaftlichen und politiſchen Entſpan=
den
verhafteten Generälen, darunter mit dem General Malezew= nung die deutſchen Geſichtspunkte auch von polniſcher Seite ver=
ſtanden
werden. Es handele ſich vor allem dabei um die in Polen, eine amerikaniſche Einrichtung: das ſogenannte Conveyor Deutſchen, wie auch die polniſchen Bürger in Deutſch=
hin
jedoch lächelnd, mitteilen laſſen, daß es an der Zeit wäre, die land. Beiden müßten normale Bedingungen für eine freie bür=
gerliche
Exiſtenz garantiert werden. Sofern die Politik beider
Länder, erklärte der Miniſter, dieſe Nichtung einſchlägt, wiro
man eine vollkommene Zuſammenarbeit erwarten können, die in
Zukunft beide Länder innerhalb des Völkerbundes aneinander machte, aber, wenn auch durch ihn vielleicht am bekannteſten ge=
feſſeln
wird.

Der Weg zur Wirtſchaftlichkeit
Von
Profeſſor Dr. Hermann Levy, Berlin.
Wenn man von dem zerſtörendſten aller modernen Kriege
erwartet hatte, daß ſeine Nachwirkungen in einer außerordent=
lichen
Knappheit an Waren man verglich vor 1918 die Welt=
wirtſchaft
vielfach mit geleerten Warenhäuſern ſich geltend
machen würder, ſo gehört dieſe Annahme zu den vielen wirt=
ſchaftlichen
Trugſchlüſſen, welche Krieg und Nachkriegszeit mit
ſich brachten. Heute wuiſſen wir, daß das Gegenteil der Fall iſt,
Laß die Welzwirtſchaft ſchon wenige Jahre nach Kriegsſchluß nicht
an einer Warenkraxtheit zu leiden hatte, ſondern daß die im
Kriege überſteigerten Produktionsgehäuſe aller Länder ſowie
die nach dem Kriege einfetzende Kaufkrafterſchlaffung der meiſten
europäiſchen und überſeeiſchen Staaten ein Mißverhältnis
zwiſchen Augebot und Nachfrage geſchaffen haben, das
auch heute noch fortbeſteht. Angeſichts einer ſolchen Situation
gibt es für die einzelnen Wirtſchaftsſtagten, ſofern ſie den Ernſt
der Lage richtig und rechtzeitig erkannt haben, nur einen Aus=
weg
: Eiuſchränkung der Erzeugung auf das heute richtige Maß
und Juangriffnahme aller Mittel, durch welche die Erzeu=
gungskoſten
für die verringerte Produktion herabgeſetzt
werden können.
Daß man in Deutſchland dieſe Aufgabe vielleicht am eheſten
erkannt hat, iſt zum Teil das Verdienſt einer wirtſchaftlichen
Führerſchaft, von deren Fehlen zuar häufig geſprochen wird, die
aber wie die neuere Entwicklung auf allen Induſtriegebieten
zeigt doch wohl vorhauden ſein muß, und zweitens die Wir=
kung
unſerer Not, die größer war, als in den anderen hochent=
wickelten
Induſtrie= und Handelsſtaaten. Während ſich England
und Frankreich allzu lange in dem Gefühl bewegten, daß die
Desorganiſation der Weltwirtſchaft ſich allmählich von ſelbſt
beh=ben werde und daß dann den Siegerländern der Anteil
an dieſer Eutwicklung ohne weiteres zufallen müſſe, ſtand man
in Deutſchland ſeit 1918 vor der Einſicht, daß wie ſich nun auch
die Lage auf dem Weltmarkt geſtalten werde Außerordentliches
geleiſtet werden mußte, wenn die deutſche Wirtſchaft wieder
emporkommen ſollte.
Der Weg, der zu beſchreiten war, um Produktionsfähigkeit
und Bedarf einigermaßen wieder in Einklang zu bringen und
die Erzeugungskoſten herabzudrücken, wies und weiſt auch heute
noch Aufgaben zweierlei Art; organiſatoriſche und tech=
niſche
. Zwiſchen beiden bewegen ſich Grenzaufgaben, die man
als techniſch=wirtſchaftliche bezeichnen kann. Die orga=
niſatoriſche
Aufgaben finden heute ihren deutlichſten Ausdruck
in der neuen Konzentrationsbewegung der Induſtrie, welche dar=
auf
abzielt, nur die wirklich rentierenden Werke am Leben zu er=
halten
, die Produktion auf die beſten Betriebe zu beſchränken,
den Abſatz gemeinſamen Bedingungen zu unterwerfen, eine
Transportverbilligung durch Ueberweiſung der Aufträge an die
nächſt gelegenen Werke durchzuführen, eine Erleichterung des
Kredites durch gemeinſame Haftung zu erzielen uſw. Dazu
kommt der weitere Aufgabenkomplex dieſer Konzentrations=
bewegung
: die Rationaliſierung der Erzeugung ſelbſt,
das heißt alſo in erſter Linie die techniſchen Verbeſſerungen in
der Induſtrie, mit gemeinſamen Mitteln und gemeiuſamer Ini=
tiatioe
in die Hand zu nehmen. Hier alſo berühren ſich die orga=
niſatoriſch
n und techniſchen Aufgaben der neuen Wirtſchaft=
Haaren herbeiziehen, um ſich aufs neue den ihnen höchſt unbe= lichkeit; denn es iſt verſtändlich, daß eine gut organiſierte und
zentraliſierte Induſtrie eher in der Lage ſein wird, koſtſpielige
wärtig haben ſie in der Regierungskriſe in Warſchau einen guten Neuerungen in der Erzeugung vorzunehmen, als eine in viele
kleinere Sonderbetriebe zerſplitterte.
Iſt dies die große Aufgabe, die an die deutſche Induſtrie
nach dem Zuſaumeübruch herantrat, ſo blieb dieſelbe nicht der
gegenüber ändern ſollte. Maßgebend beeinflußt doch nach wie privaten oder beſſer geſagt: rein privaten Fürſorge überlaſſen.
Wir finden vielmehr heute ſchon eine Organiſation, gewiſſer=
maßen
eine Spitzenorganiſation aller, hier vorhandenen Be=
ſtrebungen
vor. Dieſe Entwicklung begann mit der Begründung
des Reichskurgtoriums für Wirtſchaftlichkeit im
Jahre 1921, ſie findet aber heute ihren ſpezifiſchen Schwer=
punkt
in der Tätigkeit einer Reihe von Organiſationen, die wie=
Handelsvertragsverhandlungen hinzuſteuern. Man muß jeden= derum in zwei große Gruppen zuſammengefaßt werden können.
Die eine dieſer Gruppen dient ſpeziell und ausſchließlich den ſo=
Zuſammenarbeiten Deutſchlands und Polens im Völkerbund ſich genannten Rationaliſierungsarbeiten. Sie umfaßt den Ausſchuß
für wirtſchaftliche Fertigung, den Normenausſchuß der Deutſchen
Induſtrie, den Ausſchuß für wirtſchaftliche Verwaltung, den
Reichsausſchuß für Lieferbedingungen, den Reichsausſchuß für
Arbeitszeitermittlung, die Hauptſtelle für Wärmewirtſchaft und
die Hauptſtelle zur Förderung der Altſtoff= und Abfallverwertung.
Zu einer zweiten Gruppe ſind Organiſationen zu rechnen, die
neben allgemeinen techniſchen und wiſſenſchaftlichen Aufgaben
auch noch Arbeiten leiſten, die in das Gebiet der Rationaliſierung
fallen, alſo zum Beiſpiel Geſellſchaften zur Förderung der Metall=
Polfki eine Unterredung gewährt, in der er unter ande= kunde, des Bauweſens, die techniſch=wiſſenſchaftliche Lehrmittel=
zentrale
u. a. m. Dazu kommt noch, daß die großen Fachverbände
wie etwa der Verein Deutſcher Ingenieure oder der Verein
Deutſcher Eiſenhüttenleute andauernd bemüht ſind, die ſie
berührenden Aufgaben der Rationaliſierung zu fördern.
Es iſt alſo, wie man ſieht, die Frage der Organi=
ſation
der erhöhten Wirtſchaftlichkeit nicht etwa
retiſche Erkenntnis eine Rolle ſpielt, ſondern es handelt ſich um
einen ganzen Komplex praktiſcher und unmittelbar in das wirt=
ſchaftliche
Leben eingreifender oder eingriffsbereiter Einrichtun=
gen
, die nicht vom grünen Tiſche der bloßen guten Ratſchläge
her ihr: Exiſtenzberechtigung herleiten. So zeigen ſich denn auch
in der Praxis bemerkenswerte Reſultate techniſcher Vereinfachung
und damit ökonomiſcher Verbilligung. Ganz beſonders hat man
ſich in der letzten Zeit der Frage der ſogenannten Fließarbeit
zugewandt. Es iſt dieſe zumindeſt in ihrer heutigen Geſtalt
Syſtemoder das laufende‟ Band, das als Transport=
mittel
die Materialien und Produktionsteile von einem Arbeits=
ſagle
zum anderen führt und damit eine ganz außerordentliche
Erſtarnis an Handarbeit herbeiführt. Es iſt bekannt, daß Ford
dieſes Syſtem gewiſſermaßen zum Eckpfeiler ſeines Betriebes
worden, es blickt auf eine viel längere Vergangenheit als in der

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Mittwoch, den 29. September 1926

Nummer 2

Seite 2

Automobilinduſtrie zurück. Selbſtverſtändlich iſt die Fließarbeit,
wvie neuerdings in überaus beachtlicher Weiſe Diplom=Ingenieur
W. Fleiſchhauer in dem weſtdeutſchen Fachblatt Anzeiger für
Berg=, Hütten= und Maſchinenweſen auseinandergeſetzt hat
(9. September 1926), auch in der deutſchen Induſtrie in weitem
Ausmaße verwertbar. Aber es wäre überaus voreilig und unter
Umſtänden verhängnisvoll, zu meinen, daß wir in Deutſchland
nun ohne weiteres zu der Mechaniſierung des Arbeitsprozeſſes
kommen könnten, wie man ihn in den Vereinigten Staaten durch=
geführt
hat. Die Fließarbeit ſetzt die Verwendung von auto=
matiſch
arbeitenden Spezialmaſchinen voraus, die mit mehreren
Werkzeugen mehrere Arbeitsſtücke gleichzeitig bearbeiten und da=
durch
Bearbeitung und Griffzeiten verkürzen; die Anordnung der
Fabrikräume und die Verteilung der Arbeitsmaſchinen und
Arbeitseinrichtungen entſpricht genau dem Gang der Fabrikation,
mechaniſche Fördermittel mit Ketten, Rollen, Bändern bewirken
den Transport, ſo daß in fließender Arbeit das Arbeitsſtück
bis zu ſeiner letzten Herſtellungsphaſe wandert.
Das alles ſetzt alſo voraus: eine unter Umſtänden völlig neue
Einrichtung der Fabriken, neue Maſchinen und erhöhtes Kapital,
alles Forderungen, die gerade heute noch in Deutſchland ſchwer
zu verwirklichen ſind. Dazu kommt, daß häufig die Maſſen=
produktion
, die durch die Fließarbeit entſteht, gar nicht den nöti=
gen
Abſatz zu ſinden vermag, oder daß die europäiſchen Märkte
für die ſo völlig durchſtereotypiſierte Ware, von der ein Stück wie
das andere iſt, nicht die gleiche Aufnahmebereitſchaft bieten wie
das ſchon ſtark an Standardproduktion gewöhnte Amerika. Sind
das alles nicht zu vergeſſende Schwierigkeiten auf dem Wege, ſo
haben wir doch andererſeits auch ſchon bei uns manches ver=
heißungsvolle
Beiſpiel des techniſch=wirtſchaftlichen Fortſchrittes
durch das Conbeyor=Syſtem. So erzählt zum Beiſpiel ein Fach=
blatt
: Während früher in der Einzelfertigung für die Anbringung
der Kunze=Knorr=Bremſe mit Bremsgeſtängen 159 Arbeits=
ſtunden
erforderlich waren, wurde durch Zeitſtudien und Arbeits=
teilung
auf vier Gruppen die Arbeitszeit auf 85 Stun=
den
herabgeſetzt und dann durch die Einführung
von Fließarbeit auf ſogar nur 47 Stunden ver=
ringert
. Das ſind doch ganz gewaltige, nicht zu überſehende
Reſultate der Rationaliſierung! Hoffen wir, daß die deutſche
Induſtrie den ſo erfolgreich beſchrittenen Weg zu erhöhter Wirt=
ſchaftlichkeit
ohne Uebertreibungen, aber auch mit der bisherigen
methodiſchen Energie weitergehen möge.
Sondermaßnahmen zum Bau
von Landarbeiter=Pohnungen.
Erſatz ausländiſcher durch deutſche Arbeitskräfte.
Berlin, 28. September.
Die Reichsregierung hat beſchloſſen, im Rahmen des Arbeits=
beſchaffungsprogramms
und im Einvernehmen mit der preußi=
ſchen
Staatsregierung die Zahl der in der Landwirtſchaft beſchäf=
tigten
Ausländer erheblich einzuſchränken. Das Genehmigungs=
verfahren
für die Zulaſſung ausländiſcher Landarbeiter wird für
1927 deshalb bereits jetzt in Angriff genommen. Da es in vielen
Fällen für die von der Kontingentsverkürzung betroffenen Arbeit=
geber
finanziell nicht tragbar ſein dürfte, den Ausfall der aus=
ländiſchen
Arbeitskräfte durch den Bau von Werkwohnungen für
neu anzuſetzende Deputatfamilien auszugleichen, entſchloß ſich
das preußiſche Wohlfahrtsminiſterium, wie der Amtliche Preu=
ßiſche
Preſſedienſt mitteili, zu einer Sondermaßnahme. Auch im
Rahmen dieſer Sondermaßnahme wird jedoch dem Bau von
Landarbeitereigenheimen unter Errichtung von Heimſtätten auf
genoſſenſchaftlicher Grundlage beſondere Aufmerkſamkeit zu wid=
men
ſein. Hierbei erklärt ſich der Wohlfahrtsminiſter bereit, den
Bau von Werkwohnungen für die einzuſtellenden deutſchſtäm=
migen
Landarbeiterfamilien durch Bewilligung von Zuſatzdar=
lehen
über den höchſtzuläſſigen Förderungsbetrag hinaus zu er=
leichtern
. Vorausſetzung hierfür iſt jedoch, daß in jedem Einzel=
fall
durch die Erſtellung der im Rahmen der Sondermaßnahme
verſtärkt geförderten Werkwohnung nachweislich eine ent=
ſprechende
Anzahl ausländiſcher Landarbeiter zu Gunſten deut=
ſcher
Landarbeiter abgelöſt wird. Die Höhe des Zuſatzdarlehens
wird auf 10 RM. je Quadratmeter Wohnfläche und 5 RM. je
Quadratmeter Stallfläche feſtgeſetzt. Um die ſofortige Einſtellung
deutſchſtämmiger Erſatzkräfte zu erleichtern, iſt der Wohlfahrts=
miniſter
ferner bereit, auch für die Einrichtung von Behelfs=
Wohnungen zur vorläufigen Unterbringung ſolcher Landarbeiter=
familien
Förderung aus den Mitteln der Sondermaßnahme zu
gewähren.

* Das Darmſtädter Theater
im Spiegei der auswärtigen Preſſe.
Die Uraufführung von Bertolt Brechts Luſtſpiel Mann
iſt Mann hat die führenden Kritiker der großen deutſchen Zei=
tungen
zur Reiſe nach Darmſtadt veranlaßt. Die Urteile über
Brechts Dichtung ſind je nach der äſthetiſchen Einſtellung der
Beurteiler verſchieden. Nahezu Einmütigkeit aber herrſcht
über die hohen Leiſtungen des hieſigen Theaters. Es iſt nicht
ohne Reiz, zu ſehen, wie ſich die Darmſtädter Bühne und ihre
Künſtler in den Augen der geſtrengen großſtädtiſchen Betrachter
ſpiegeln.
Alfred Kerr, jetzt ſchon bald ein Altmeiſter der Berliner
Kritik ſchreibt im Berl. Tageblatt: Es iſt ſtaunenswert, daß
Herr Jalob Geis, der Spielhüter, welcher auf dem Programm=
zettel
durch ernſtgemeinten Unſinn den Leſer in Darmſtadt viel
mehr erheitert, als das Stück, daß er trotzdem in dieſer Ver=
faſſung
eine recht hübſche Regie zuſtande bringt. Alles was wahr
iſt. Er hat ja Brecht gemeinſam mit Engel und Falkenberg ent=
deckt
.
Legal, einſtens der Unſere, hat an der preußiſchen Staats=
bühne
ſo ſtarken Wert kaum entwickeln können wie jetzt hier.
Deutſchland, kurz geſagt, darf ſtolz ſein, daß
in einer mittleren Stadt ſogeſpielt wird. Legal
war, mit etlichen Hebungen beſtiefelter Füße, mit Armſchlenkern,
wirtlich ein zages und verwegenes Innenabbild. Ausgezeichnet.
Uind der redſelige Jakob Geis gab hinter einer mittelhohen
Leinengardine prachtvolle Farbigkeit, ſchlagſicher; in den Ge=
ſangschören
einen ſchieren Marſchgang; in der Bilderbogen=
parodie
einen (bei Brecht notgedrungen) Selbſtulk.
Sonſt magerte die Schauſpielerin Hoſſart reizbeweglich ihre
Barſwirtin mit drechſelflinken Gliedern und gut eingeſtellten
Falten des Blaſiergeſichts.

An dieſem Abend ließ Darmſtadt ſich nicht lumpen.
In der Vofſiſchen Zeitung urteilt Monty Jacobs:
Die fehlende Temperatur hat Jakob Geis, der Regiſſeur, tapfer
nachzuheizen verſucht. Brechts Kaſernenlieder nach Kiplings
Muſter ſind ſchwach? Alſo drauf mit Saxophon und Charleſton
bis nur der Kehrreim Mann iſt Mann! übrig bleibt! Die Ver=
wandlungen
ſtören? So werden ſie hinter einem niedrigen Lei=
nenvorhang
ſichtbar und Kaſpar Nehers Bühnenbilder, in ihrer
lutſtigen Buntheit die ſicherſten Helfer der Stimmung, ſenken ſich
vor aller Augen vom Schnürboden herab. Der Sergeaut (Max
Nemetz) federt vor Luſt am Leuteſchinden, und die Soldaien
(Jogchim Büttner, Robert Klupp und Walter Bluhm) ſind Chor,

Vom Tage.
Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat der Reichsjuſtizmini=
ſter
den Oberreichsanwalt, zur umgehenden Berichterſtat=
tung
liber die Angelegenheit der Verhaftung von Dr. Dietz und
Goldmann aufgefordert. Vor dem Eintreffen des Berichts des
Oberreichsanwalts iſt das Reichsjuſtizminiſterium nicht in der Lage, zu
der Angelegenheit Stellung zu nehmen.
Um den dringlichſten Notſtänden in den öſtlichen Grenz=
gebieten
Preußens möglichſt ſchnell abzuhelfen, hat die Reichsregie=
rung
3 2 Mill. Reichsmark für beſtimmte kulturelle und wirtſchaft=
liche
Ausgaben in den Oſtgebieten angefordert.
Der belgiſche Finanzminiſter Francqui iſt in Begleitung des
belgiſchen Delegierten in der Reparakionskommiſſion Gutt in Paris
eingetroffen, um mit Poincaré über die Möglichkeit einer gemeinſamen
Stabiliſierungsaktion Ffhlung zu nehmen. Mit ihm kam auch der belgiſche
Kriegsminiſter de Broqueville an.
Wie aus Chartres gemeldet wird, ſtürzte in der vergangenen Nacht
bei Bonneval ein Goliath=Bombenflugzeug brennend
ab. Die Leichen der aus fünf Mann beſtehenden Beſatzung wurden
vollſtändig verkohlt aufgefunden.
Laut Berlinske Tidende hat der däniſche Juſtizminiſter verfügt,
daß Nordſchleswiger, deren Vor= und Familiennamen deutſch
korrigiert worden ſind, dieſelben unentgeltlich däniſiert bekommen
können.
Die Sommerzeit in England wird am 3. Oktober ihr Ende
finden.
Nach einer Meldung aus Konſtantinopel hat die türkiſche Re=
gierung
die Schließung aller Niederlaſſungen des Chriſt=
lichen
Vereins junger Männer angeordnet. Die Maßnahme
wird damit begründet, daß der Verein religiöſe Propaganda betreibe.
Wie Havas aus Peking meldet, hat die Ruſſiſch=Aſiatiſche
Bank ihre Zahlungen wegen ſchwerer Verluſte, die die engliſchen
Filialen erlitten haben, eingeſtellt.

Die Lage in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. September.
Die Rede Poincarés in St.=Germain=en=Laye hat in den
Linkskreiſen eine verſtändliche Nervoſität hervorgerufen. Man
weiß ſie in ihrer Bedeutung nicht einzuſchätzen. Weder das
Echo in der internationalen Preſſe genügt dazu, noch das wenige,
was man über die Ausſichten der Innenpolitik kennt. Offiziell
drückt ſelbſtverſtändlich dieſe Rede die Meinung des ganzen Ka=
binetts
aus, den Hintergrund dieſes ſcheinbaren oder beſtehen=
den
Einverſtändniſſes kennt man aber nicht. Es iſt noch nicht
zu überſehen, in welchem Maße dadurch die deutſch=franzſiſche
Auseinanderſetzung verlangſamt wird. Erſt der Zuſammentritt
der Kammer wird darüber Klarheit bringen, indem er die innen=
politiſchen
Kräfteverhältniſſe aufdeckt.
Briands innenpolitiſche Lage iſt, wie wir an dieſer Stelle
ſchon mehrmals betonten, nicht leicht. Die Dinge liegen jetzt ſo
allerdings pflegt man hier auf ſo etwas keine Rückſicht zu
nehmen , daß jede exploſive Entwicklung in der Innenpolitik
unerwünſcht iſt. Sie würde nur zum Chaos führen und mit Rück=
ſicht
auf die ſchweren finanziellen Folgen muß das vermieden
werden. Man ſteht aber vor einer Reihe von ſchier unlösbar
ſcheinenden Problemen. Die Lage des Kabinetts iſt nicht be=
neidenswert
. Es darf aber nicht vergeſſen werden, daß alles,
was in der Finanzpolitik ſeit dem Antritt der Regierung der
nationalen Einigung geſchaffen wurde es handelt ſich hier nicht
zuletzt um moraliſche Werte, wie z. B. ein gewiſſes Zurückkehren
des Vertrauens durch heftige und unvorhergſehene Wendungen
in der Innenpolitik von einem Tag auf dem anderen vernichtet
werden kann.
Das alles iſt aber noch kein Grund dazu, um die Entwicklung
der Dinge in Frankreich in irgendwelcher Richtung fehr opti=
miſtiſch
zu beurteilen, und gerade was die Verhandlungen
zwiſchen Deutſchland und Frankreich betrifft, können bedeutende
Entſcheidungen nur ganz ſachte getroffen werden. Ihnen zuvor=
kommen
kann man nicht. Es beſtätigt ſich aber immer mehr, was
ſchon bei Beginn der Genfer Verhandlungen vorauszuſehen war,
und was ſeitdem überall betont wurde, daß vor der Entſpannung
in Europa noch große Hinderniſſe liegen.
Die deutſche Delegation wieder in Berlin.
Berlin, 28. September.
Die deutſche Delegation iſt heute früh aus Genf mit dem
fahrplanmäßigen Zug 8.50 Uhr auf dem Potsdamer Bahnhof
unter Führung des Staatsſekretärs von Schubert und Mini=
ſterialdirektors
Dr. Gauß und des Abgeordneten Prälaten Dr.
Kaas eingetroffen. Zur Begrüßung waren auf dem Bahnhof er=
ſchienen
Reichsminiſter Dr. Haslinde, im Auftrage des von Ber=
lin
abweſenden Reichskanzlers der Staatsſekretär der Reichs=
kanzlei
Dr. Pindar, vom Auswärtigen Amt Miniſterialdirektor
Dr. Köttle und Wallroth, der ſtellvertretende Preſſechef, Vor=
tragender
Legationsrat Zechlin, ſowie mehrere Beamte des Aus=
wärtigen
Amtes.
Alpdruck, dreiſte Filmſpieler, wie die Situation ſie braucht. Wenn
dieſe Geſtalten in Khaki, Kaugummi im Munde, mit mahlenden
Zähnen Galy Gay umtanzen, ſo wirkt er wie ein armer Taucher,
den die Ungetüme des Meeresbodens bedrohen. Der Einſame
und die Welt.
Auf der Darmſtädter Bühne iſt der Generalintendaut ſein
eigener Komiker, und Ernſt Legal, dem Publikum des Berliner
Staatstheaters noch wohlbekannt, iſt diesmal ſaftiger in ſeiner
Laune als je. In ſeinem rothaarigen, armen Teufel klopſt ein
einfältiges Herz und Sancta Simplicitas ſegnet den Fiſchkäufer
wie den Delinquenten.
Auch Bertolt Brechts neues Werk ringt noch nach Vollen=
dung
. Aber darf ein problematiſches junges Talent aus Berlin
ins Reich hinausgetrieben werden, aus der Theaterſüdt Verlin,
die Raum für Veronika und Cromwell zu ſchaffen weiß?
Ernſt Klein in der Berliner B. Z. am Mittag ſchreibt:
Die durch den Bühnenbildner Neher glücklich unterſtützte Regie
Jakob Geis traf beides: Das Groteske und das Balladenhafte
und half dort, wo die ſchwankende Brücke der Brechtſchen Ko=
mödie
die Gefahr brachte, in dem ſie das Phantaſtiſche bis zu den
Masken und den Verwandlungen unterſtrich. Vielleicht hatte die
Regie das Spiel mit noch mehr Tempo vorwärts treiben können.
Den Galy Gay formte Ernſt Legal, der Intendant, ſtark und be=
achtlich
. Man glaubte ihm den Mann, der den Fiſch kaufen wollte
und der ſich in Jip verwandelte. Beſſie Hoffart als Kantinen=
ſoirtin
und als Anſagerin vor dem Vorhang ſtand rank,
lebendig, wie ein gellender Schrei. Auch die Nebenrollen waren
gut beſetzt. Das Ganze: Eine ausgezeichnete Aufführung. Viel=
leicht
wird Brecht das große Lied am Morgen ſingen, wenn der
ieue Tag der deutſchen Bühnendichtung den Kampf und Krampf
des Geſtern übertönen wird mit dem großen Lied vom leben=
digen
Leben.
In der Frankf. Zeitung vergleicht Dr. B. Diebold
Darmſtäldter und Frankfurter Theater=Leiſtungen und kommt zu
dem ſchmeichelhaften Ergebnis: Trotz dieſes Bruchs in Stil und
Spiel, verſteht man doch nicht recht, daß ſich Berlin dieſem neueſten
Brecht verſagt hat. Man hat ſchon leichtere Dichtungen unſerer
Jüngſten an der Spree geboten. Dafür kam die Spree kritiſch
nach Darmſtadt. Man ſoll Kerr, Jacobs und ſelbſt den Ihering
geſehen haben! Und es iſt möglich, daß die Darmſtädter Auffüh=
rung
ſogar vor ihren Berliner Brillen beſtanden hat. Denn dieſe
Aufführung war für Frankfurt und ſeine weitere Umgebung et=
was
vom Allerbeſten, was es ſeit Pirandellos Sechs Perſonen
und dem Kreidekreis im Schauſpielhaus gegeben hat. Es konnte
einen vor dem ſoignierten Spiel der Darmſtädter die Wut packen,
wenn mian bedachte, wie vor wenigen Tagen die Berlin=erprobte

Eine berechtigte Warnut
Der Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat die Sitzy
Zentralausſchuſſes der Reichsbank benutzt, um trotz ei
gemein optimiſtiſchen Auffaſſung über die Lage am Ge unnd
Kaxitalmarkt doch vor einer allzu weitherzigen Aufnahr
Tu8
ländiſcher Anleihen zu warnen. Dieſe Mahnung zur Fch
ſcheint uns gerechtfertigt. Es iſt verführeriſch für die A moſt
und für die Körperſchaften des öffentlichen Rechtes,
ihren finanziellen Schwierigkeiten durch ausländiſche 2
herauszuhelfen, für die ſie gute Sicherheiten bieten kön
die ſie rechneriſch die Verzinſung vielleicht auch tragen rren
aber gerade an die Rückzahlung denken ſie nicht if
Linie. Man muß ſich aber doch gerade ſagen, daß der zumm
der Pfunde und Dollars eines Tages aufhört, daß ſich dr=
verändert
und ein Rückfluß einſetzen muß, für den die Fſen
nicht leicht aufzubringen ſein werden. Unſere wirtſchaftlie s
iſt zwar durch die Dauer des engliſchen Kohlenſtreikes
geworden. Sie iſt auch, gemeſſen an der Friſt von drei=
ſeit
dem Zuſammenbruch, nicht ſchlecht. Aber niemand kau
die Entwicklung überſehen. Wir haben ganz zweifellt guch
wirtſchaftlich geſehen, in den letzten Jahren ſtark vom
gelebt, von einem Kapital zumal, das uns größtente Hon
außen her geliehen wurde. Die Rechnung wird uns eint ( Hrä=
ſentiert
werden. Wir können ſie bezahlen, wenn der F1 Hrit
in gleichem Tempo anhält. Dafür kann indes niemand=
welche
Sicherheiten geben. Deswegen wäre es gut, wer ch=
zeitig
abgeſtoppt wird und alle, die es angeht, ſich lieber zng
zuviel als zu wenig überlegen, ob ſie von den heute z WZer=
fügung
ſtehenden ausländiſchen Krediten Gebrauch mache Ien
* Die Rede Dr. Streſemanns im Oeupen
Klub in Genf.
Die Rede, die der deutſche Reichsaußenminiſter um Wiü=
ternachtsſtunde
im Deutſchen Club in Genf gehalten hat, aurch
eine ſeltſame Verkettung von Umſtänden zu einer politiſe On=
gelegenheit
von internationaler Wichtigkeit geworden
Schweizer Telegraphenagentur hatte darüber einen Beri auus=
gegeben
, worin ſie den Extrakt der Rede in wenigen Ze
ſammenpreßte und ultimativ geſtaltete. Paris war teils etzt,
teils entrüſtet, teils erfreut, je nach der Grundeinſtell=
Genfer Politik. Herr Poincaré hat gleich zwei Reden h /ein=
ander
gehalten, um die Offenſive des Reichsaußenmini ab=
zuſchlagen
und jetzt, wo ſich der Sturm im Waſſergla TTegt
hat, zeigt ſich, daß eigentlich die ganze Aufregung gar nie Stig
geweſen iſt. Der ſtenographiſche Wortlaut der Rede iſt v Lut=
licht
. Jeder kann ihn nachleſen und auch das mißtrauiſe an=
zöſiſche
Auge wird keinen Grund zu Aerger finden. Es ia
ſchließlich kein Verbrechen geweſen, falls Dr. Streſeme aat=
ſächlich
die Frage der Kriegsſchuld noch einmal ange Tten
hätte. Die ganze Welt weiß, wie wir darüber denken. s iſt
in amtlichen Noten mehr als einmal geſagt. In dieſer 2 iſt
aber davon nichts enthalten, nichts auch von einer Aufzäh. der
deutſchen Forderungen, was ja eigentlich eine Selbſtverſ. ich=
keit
war. Dr. Streſemann hat in Genf Gelegenheit ge ge
habt zu ſprechen, er brauchte nicht gerade dieſe Möglichkei S zu=
ſuchen
, die, wie ſich nachher auch gezeigt hat, zu Mißde /gen
allen möglichen Anlaß gab.

Der engliſche Bergarbeiterf:if

EP. London, 28. Septe
Der Vollzugsausſchuß der Bergarbeiterföderation h.
über den Bericht beraten, der morgen der Delegiertenk
vorgelegt werden wird. Es iſt noch nicht bekannt, ob vo
ſchuß der Konferenz beſtimmte Vorſchläge gemacht werder
erwartet aber, daß die Konferenz durch eine Abſtimm
Meinung über die letzten Regierungsvorſchläge dartu
Weiter haben die Hauptführer der Bergarbeiter heute e
ſprechung mit den Mitgliedern des Generalrates des Ko
der Trade Union gehabt. Darin haben ſie den General
gefordert, eine Abgabe aus den Rücklagen der großen er
Arbeiterverbände zu erwägen, um den Familien der
arbeiter zu helfen. Ferner wurde die Frage eines Einfuhr
für ansländiſche Kohle erörtert.

-uie
enz
ui9=
S
hie
fErd.
SBe=
Tſes
Zuſ=
Sen
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Lwis

Die Sonderſitzung des Unterhauſes ſchloß mit der Aſeme
der Regierungsvorlage auf Verlängerung des Ausn ſ-30. Das Abſtimmungsergebnis lautet: 196:99 für Kin=
ferung
.
Die amtliche Ziffer über die Erwerbsloſen iſt gegeni der
orwoche um 20000 gefallen. Man ſpricht hier bereits Tder
Nöglichkeit, daß die morgige Delegiertenkonferenz der 1 ar=
eiter
eine erneute Generalabſtimmung über die neuen Vr E0e
Zaldwins beſchließen wird.

Komödie um Roſa vom Frankfurter Neuen Theatel
uind in Fetzen geſpielt wurde . . . Vor ſolchen Provinzi
täben verdienen der Regiſſeur Jakob Geis, und der ga
ühnenbildner Kaſpar Neher die allerhöchſte Ausze
Schrieb Brecht in manchen Szenen wenig mehr als guter
zu einem inneren Bilderbuche, ſo haben Geis und Neher
der ſelber ſichtbarlich verwirilicht.
Das Darmſtädter Theater kann auf die hohe Anerk
die es bei der geſamten deutſchen Kritik findet, ſtolz. ſeit

Eine neue Theorie vom Weltuntergang. Franzöſi
lehrte haben ſich in letzter Zeit wieder eingehend mit den
erörterten Problem des Weltendes beſchäftigt und ſind
Ergebnis gekommen, daß das Ende der Welt herauge
ſein wird, wenn alles Land in das Meer gewaſchen ſe
Zuerſt werden die tiefliegenden Länder von dieſem Ech‟
troffen werden; dann werden die Waſſer in die höheren
und bis auf die Gebirge hinaufſteigen. Schließlich wild
eine zitternde pelzvermummte Menſchenſchar von wemige
ſend auf den Gipfeln der höchſten Berge ihr Daſein fri=
dieſe
Gipfel werden von dem gefräßigen feuchten Elemen
mehr bedrängt werden. Dann werden die Fluten des
auch den Gipfel des Mont Evereſt überſchwemmen, und
ten Menſchen werden ſich auf ein paar Schiffe rettem
dieſe von den ſiegenden Waſſerfluten verſchlungen werd.
unſerer Beruhigung erklären, die franzöſiſchen Gelehrle
dings, daß noch eine beträchtliche Anzahl von Jahren bis
ſem Weltende verfließen wird. Sie haben ſich eingehend
Vorgängen beſchäftigt, durch die das Waſſer das feſte 2
ſtört. Die Felſenmaſſen der Hochgebirge werden erbärn
im Lauf der Zeit angenagt. Dabei ſpielt die Sonne"
und ebenſo der Froſt. Froſt dehnt das Waſſer in dei
und Riſſen aus, und die Sonne verurſacht Riſſe durgh
Der geſchmolzene Schnee und der Regen waſchen Alle
Geſteinsſtaub von den Bergen in die Ebene und ins Me
Flüſſe führen Erdmaſſen in die Ozeane; faſt überall we‟
Küſten angenagt, und die See macht Fortſchritte. Na d
geſtellten Berechnungen nimmt man an, daß jährlich 20
bikfuß Eude von den Meeren verſchlungen werden; Oe=
Menge, die genügen würde, um eine Erdſchicht von .."
Dicke des Meeresboden hinzuzufügen. Wenn die erie
lionen Quadratlilometer Erde unſeres Erdballs in bie
hineingewaſchen ſein werden, dann wird das Bett Dee
um 1390 Fuß höher ſein. Bis dahin aber werden.l"
7 Millionen Jahre vergehen. Erſt dann droht der d‟
ang, wenn die Erde nicht vorher durch einen Zuſammle..
einen Kometen vernichtet wird. .


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Nummer 270

Mittwoch, den 29. September 1926

Seite 3

Die Bluttat von Gernersheim.

Der amtliche Bericht.
Speher, a. Rh., 28. Sepiember.
Ueber die Vorgänge in der Nacht von Sonntag auf Montag
erhalten wir von amtlicher Seite folgenden Bericht:
Leute, die von 8 Uhr abends bis 12 Uhr nachts in mehreren Regiments, das ſich bekannrlich auch bei den Kriegerfeſt=
Wirtſchaften der Stadt Germersheim Bier getrunken hatten, ſtörungen hervorgetan hat, die Befreiung der Stadt von
gegen 1 Uhr nach Hauſe gehen. Sie trugen weder Waffen noch einem Alpdruck.
tvaren ſie betrunken. In keiner Wirtſchaft war ein Zuſammen=
Ttoß oder Wortwechſel mit einem Franzoſen vorausgegangen.
Am Ludwigstor, außerhalb der eigentlichen Stadt, zwiſchen die=
Fer und dem Bahnhof, ſahen ſie im Dunkeln einen Mann in Zivil
ſtehen, der ſie anſchaute. Sie fragten einander, was der wohl über die neuen Germersheimer Zwiſchenfälle aus und fordert,
ſiſche Worte zurief und ſofort zum Angriff überging, und zwar Die Pfälziſche Rundſchau ſchreibt mit unverblümter
nach Ausſage eines der vier Deutſchen zunächſt mit Stock= oder Offenheit: Wir machen die Beſatzungsbehörde heute mit dem
Reitpeitſchenhieben, nach übereinſtimmender Bekundung aller ganzen Ernſt unſerer Verantwortung als Sprachrohr der piat=
aber
dann ſogleich mit zwei oder drei Schüſſen aus einem Brow= ziſchen Bevölkerung darauf aufmerkſam, nicht ducch einen Ein=
ning
. Ein Schuß traf den Holzmann ins Geſicht, worauf er ſich Müllers den Anſchein hatte die Erregung der Bevölkerung
zum Arzte Dr. Paulin begab. Zwei der jungen Leute, Schardt, noch mehr zu ſteigern. Die Reichsregierung aber fordern wir auf,
und Beißmann, gingen nun vom Tatort weg zur Stadt und ſofort und mit aller Schärfe gegen dieſe unglaublichen Vorgänge
ſtraße herkommen müſſe, aufzupaſſen, um herauszubringen, wer tigen Vorfälle alle Beſatzungsmächte trifft. Ein Hinauszögern
er ſei. Er kam auch und ging an den Dreien vorbei, die ihm an der deutſchen Schritte bringt die Bevölkerung der Pfalz nur
Der Kirche entlang folgten. Als ſie nahe an ihn herangekommen, immer mehr in Auſregung, zumal die Erlebniſſe mit dem Krieger=
wwaren
, drehte ſich der Franzoſe um, erhob ſeinen Browning und
drohte zu ſchießen. Beißmann und Schardt flüchteten, während, ſetzung einer gemiſchten Unterſuchungskommiſſion
anſchloß. Zu Fechter ſagte der Franzoſe: Kommen Sie nicht!, vorenthalten wird. Die Lage in der Pfalz, beſonders in Germers=
zurief
: Bleiben Sie ſtehen, gehen Sie zurück! Bald darauf ſchoß
der erſte Franzoſe auf eine Entfernung von etwa vier Schritten, dem berechtigten deutſchen Wunſch nach Freiheit für das Rhein=
und traf den Mathes in den Kopf. Es entſtand, während wei= land überzeugen.
tere Leute auf die Schüſſe aus den Häuſern gekommen waren, Die Kaiſerlautener Pfälziſche Preſſe bemerkt unter
eine große Aufregung, und nach wenigen Minuten fielen wieder anderem: Nicht nur die Bluttat von Germersheim in der Montag=
Schüſſe, deren zwei den Emil Müller trafen, einer am Arm Nacht und die Vorfälle vom Juli in derſelben Stadt, ſondern
und ein tödlicher mitten durch die Bruſt. Es hat ſich nun heraus= auch noch eine Reihe anderer Umſtände, insbeſondere die unter=
erlegen
ſei, iſt nicht zutreffend. Mit den Erhebungen ſind die
Gerichtsbehörden, das Bezirksamt Germersheim und ein beſon= digung nicht zu wünſchen oder hintertreiben zu wollen, erhaben.
derer Regierungskommiſſar beſchäftigt. Sie werden heute fort= Aber wir ſind nach dem, was wir in den nun faſt acht Jahren
nung des Platzkommandanten zunächſt unterbleiben. Sie wird ſöhnungstiraden, geſprochen vor dem Forum des Völkerbundes
vorausſichtlich vor einer gemiſchten Kommiſſion vorgenommen oder wo ſonſt immer, berauſchen zu können. Wir ſind um ein
wevden.
Deutſche Schritte.
Koblenz, 28. September.
für die beſetzten Gebiete wird noch heute den Zwiſchenfall von deutſche Diplomatie nicht die Augen zudrücken wie im erſten Falle
Die Sektion.
Germersheim, 28. September.
In Gegenwart der deutſchen und franzöſiſchen Behörden iſt iſt aber nur möglich bei baldiger und völliger Räumung des be=
heute
vormittag von zwei deutſchen und zwei franzöſiſchen Aerz=
ten
die Sektion der Leiche des ermordeten Emil Müller vorge=
nommen
worden. Von deutſcher Seite waren dabei anweſend der
Erſte Staatsanwalt Schröder=Landau, Vertreter des Bezirks=
anits
Germersheim, des Amtsgerichts Germersheim und Sani= nationaler und kommuniſtiſcher Seite die Abſicht beſtehen, in der
tätsrat Dr. Schmalbach. Die Sektion ergab, daß der Tod auf am 7. Oktober ſtattfindenden Sitzung des Auswärtigen
einen Herzſchuß zurückzuführen iſt. Die aufgefundene Kugel /Ausſchuſſes den Zwiſchenfall von Germersheim zur Be=
iſt
ein ſranzöſiſches 6,35=Millimeter=Geſchoß. Im Laufe des heu= handlung zu bringen.

tigen Tages iſt von deutſcher Seite auch Oberſtaatsanwalt König
aus Zweibrücken eingetroffen. Die Beiſetzung des erſchoſſe=
nen
Müller findet am Mittwoch nachmittag 4 Uhr ſtatt.
Das Befinden des ſchwer verwundeten Mathes hat ſich im
Laufe des heutigen Tages nicht verändert.
Das Artillerieregiment 311, deſſen Angehöriger
Unterleutnant, Rouzier iſt, wird morgen abtranspor=
In der Nacht vom 26. zum 27. September wollten vier junge tiert. Die Bevölkerung erhofft mit dem Verſchwinden des
Pfälziſche Preſſeſtiimmen.
Ludwigshafen, 28. September.
Die geſamte pfälziſche Preſſe ſpricht heute ihre Entrüſtung
tue oder tun möchte, und einer der jungen Leute, Richard Holz= endlich ein Ende mit dieſem Syſtem zu machen, das mit dem
mann, näherte ſich dem Unbekannten, der ihm einige franzö= Geiſt von Locarno und Thoiry in ſchroffem Widerſpruch ſtande.
griff in die Rechtspflege wie es mit der Sezierung der Leiche
trafen unterwegs den Joſeph Mathes, der, nachdem ſie ihm in Paris zu proteſtieren und England und Belgien nicht im
den Vorfall erzählt, vorſchlug, den Franzoſen, der wohl die Ring= Zweifel darüber zu laſſen, daß die Verantwortung für die blu=
vereinsfeſt
ohnedies ſchon eine ziemlich geſpannte Atmoſphäre
geſchaffen haben. Wir müſſen darum unbedingt die ſofortige Ein=
ein
anderer junger Mann, Heinrich Fechter, ſich dem Mathes, fordern, damit Deutſchland wenigſtens diesmal ſein Recht nicht
und als Fechter näher herankam, rief er: Attention! ging aber heim ſelbſt, iſt außerordentlich ernſt. Nur eine raſche und reſt=
Ddann weiter, und die beiden folgten ihm. Währenddeſſen kam von loſe Klärung des Falles, nur ſchnelle Schritte des Reiches und
hintenher ein zweiter Franzoſe in Zivil, der den beiden Deut= loyale Haltung der franzöſiſchen Stellen kann eine Entſpannung
ſchen und einigen anderen in die Nähe gekommenen Paſſanten bringen. Dieſes Blut des in Germersheim Getöteten und der
dort verwundeten anderen beiden Deutſchen muß die Staaten der
ganzen Welt von der Haltloſigkeit des Beſatzungsſyſtems und
geſtellt, daß ſämtliche Schüſſe von dem Unterleutnant bliebene Verminderung der Beſatzungstruppen, die Manöver in
Rouzier vom Artillerie=Regiment 311 abgegeben worden ſind, der Pfalz und die Handhabung der ſogenannten Aufhebung des
Die Zeitungsmitteilung, daß Mathes heute ſeinen Verletzungen Flugverbots ſprechen dafür, daß die deutſch=franzöſiſche Verſtän=
digung
praktiſch noch nicht in die Erſcheinung getreten iſt. Wir
im beſetzten Gebiet ſind über den Vorwurf, eine ſolche Verſtän=
geſetzt
. Die Sektion der Leiche Müllers, die von der deutſchen der Beſetzung geſehen und gefühlt haben und was wir jetzt noch
Gerichtsbehörde vorgenommen werden ſollte, mußte auf Anord= ſehen und fühlen, nicht mehr Illuſioniſten genug, um uns an Ver=
viel
gebrauchtes Wort anzuwerden Realpolitiker geworden,
wir haben jede wirkliche Beſſerung freudig begrüßt und dankbar
anerkannt, aber wir haben auch das Recht und die Pflicht, zu
ſagen, daß ſich die Verſtändigungsreden der Staatsmänner mit
den harten Tatfachen nicht in Einklang bringen laſſen. Vor die=
Miniſterialdirektor Graf Adelmann vom Reichskommiſſariat, ſen Tatſachen darf Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, darf die
Germersheim bei der Rheinlandkommiſſion zur Sprache bringen. Germersheim, nur um das gute Wetter nicht zu trüben; hier
ſind die Objekte der Verſtändigungspolitik, hier mag Briand be=
weiſen
, daß er nicht nur der begeiſterte Redner, ſondern auch der
Mann des guten Willens und des Könnens iſt. Gewiß könnte
manches beſſer ſein, wenn die Beſetzung in einem anderen Geiſte
gehandhabt würde. Eine ehrliche und dauerhafte Verſtändigung
ſetzten Gebietes.
Wie die Voſſ. Ztg. erfahren haben will, ſollen von deutſch=

Das Vorſpiel.
Mißhandlung eines Siebzehnjährigen.
Germersheim, 28. September.
Die von den Behörden ſofort eingeleitete Unterſuchung der
Bluttat iſt jetzt ſoweit fortgeſchritten, daß ſich der Verlauf er=
klären
läßt. Es hat ſich bei der Unterſuchung herausgeſtellt, daß
der Täter, der franzöſiſche Unterleutnant Rouzier ſich ſchon bei
dem Zuſammenſtoß mit dem Schuhmacher Holzmann am Lud=
wigstor
in einem Zuſtand der Gereiztheit und Erregung befand,
der nach dem bisherigen Stand der Unterſuchung auf Ausſchrei=
tungen
franzöſiſcher Soldaten zurückzuführen iſt, die ſie etwa zwei
Stunden vor der Bluttat begangen hatten und an denen auch der
franzöſiſche Unterleutnant beteiligt war. Ein etwa 17jähriger
Germersheimer junger Mann namens Klein wurde am Sonn=
tag
abend gegen 10,30 Uhr von mehreren franzöſiſchen Beſatzungs=
angehörigen
auf der Straße in der Nähe des Ludwigstores unter
der Anſchuldigung, er habe einen franzöſiſchen Soldaten miß=
handelt
, in einen Hausgang geſchleppt, dort von einem franzö=
ſiſchen
Ziviliſten mit einer Reitpeitſche mißhandelt und dann
einer herbeigerufenen vier Mann ſtarken franzöſiſchen Streife
übergeben. Unter fortgeſetzten Stößen mit dem Gewehrkolben
auf Kopf und Rücken wurde der junge Mann in eine franzöſiſche
Kaſerne gebracht. Nachdem ſich dort herausgeſtellt hatte, daß die
gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen jeder Grundlage entbehr=
ten
, wurde der junge Mann nach 12 Uhr wieder auf freien Fuß
geſetzt. Nach einwandfreien Zeugenausſagen iſt der franzöſiſche
Ziviliſt mit dem Unterleutnant Rouzier identiſch, da beide dunk=
len
Anzug, eine ſchwarze Hornbrille und eine Reitpeitſche trugen.
Aus dieſer erſten Ausſchreitung erklärt ſich die Erregung des
Leutnants, bei dem etwa zwei Stunden ſpäter erfolgten Zuſam=
menſtoß
mit dem Schuhmacher Richard Holzmann.
Eine Havasdarſtellung.
w. Paris, 28. September.
Havas meldet in einem Telegramm aus Mainz über die
blutigen Vorfälle in Germersheim: Nach den in Mainz einge=
gangenen
Erkundigungen über den zwiſchen einem franzöſiſchen
Offizier und mehreren Deutſchen entſtandenen Streit ergibt ſich,
daß franzöſiſche Soldaten im Laufe des Sonntags von Deutſchen
mehrfach provoziert worden ſind. Am 27. September gegen
1 Uhr früh hätten ſechs Deutſche den Offizier am Stadttor an=
gefallen
. Der bedrohte und geſchlagene Offizier habe in der Not=
wehr
einen ſeiner Angreifer verwundet, nachdem er zuerſt einen
Schreckſchuß abgegeben habe. Auf dem Heimweg ſei er von neuem
angefallen worden. Er habe ſich ein zweites Mal verteidigen
müſſen. Er habe dabei einen Deutſchen getötet und einen an=
deren
verwundet. Vom franzöſiſchen Militärgericht ſei eine
Unterſuchung eingeleitet worden.
Anmerkung des W. T. B.: Daß die franzöſiſche Tele=
graphenagentur
in ihrer Darſtellung verſuchen würde, den Deut=
ſchen
die Schuld zuzuſchieben, kam nicht überraſchend. Die in
Gang befindliche Unterſuchung, an der deutſche Stellen beteiligt
ſind, wird Klarheit über den tatſächlichen Sachverhalt bringen.

Die umſtrittenen Ausführungen Friedensburgs.
Verlin, 28. September.
Der ſtellvertretende Polizeipräſident Dr. Friedensburg er=
klärt
heute, daß nach dem ſtenographiſchen Protokoll der um=
ſtrittene
Wortlaut ſeiner Diskuſſionsrede in der Samstagsſitzung
des Republikaniſchen Reichsbundes folgendermaßen lautete: Als
beiſpielsweiſe der preußiſche Innenminiſter den Vortrag des
franzöſiſchen Pazifiſten Baſch in Potsdam genehmigte und Poli=
zeikräfte
zur Abwehr der geplanten Verſammlungsſprengung
einſetzte, wandte ſich der Potsdamer Oberbürgermeiſter an den
damaligen Reichsinnenminiſter Schiele, um bei ihm ein Ver=
ſammlungsverbot
durchzuſetzen. Für die Exekutive iſt ſo etwas
von unheilvollſter Bedeutung, denn dadurch geht das verloren,
wvas das unentbehrlichſte Merkmal einer ſtraffen Staatsgewalt
iſt: die ſuggeſtive Wirkung, die von einer einheitlichen, klaren
und unbeirrbaren Staatsgewalt ausgeht. Die ſtille Selbſtver=
ſtändlichkeit
der Staatsgewalt fehlt dann und dieſer Dualismus
führt weite Kreiſe im Lande zu der Meinung: Was mir der eine
verſagt, wird mir der andere wohl geben. Das iſt auch nach der
anderweitigen Beſetzung des Reichsinnenminiſteriums ſo geblie=
ben
. Jetzt iſt das Bureau des Reichspräſidenten diejenige Stelle,
an die ſich alle möglichen Gruppen zu wenden pflegen. (Hört,
hört!) Wenn das auch nur Schönheitsfehler ſind, ſo wirken ſie
doch unheilvoll für die Durchſetzung einer ſtraffen Staatsgewalt.

Von Dr. Emil Carthaus.

Da die Halbinſel Florida wegen der furchtbaren Wirbelſturm=
kataſtrophe
, die ſie in der Nacht vom 19. zum 20. September be=
troffen
hat, heute in aller Munde iſt, dürfte die in ihren leiten=
den
Beweggründen höchſt eigenartige Entdeckung dieſes ſüdöſt=
lichen
Ausläufers des nordamerikeniſchen Uniongebietes gewiß
von allgemeinem Intereſſe ſein.
Eine Wunderglaubenszeit war es, wie unſer Dichter Heine
ſingt, als aus des Ozeans blauen Fluten ein Meerwunder,
eine ganze neue Welt ſich vor den Bewohnern der alten
auftat, eine neue Welt mit neuten Menſchenſorten, neuen Beſtien,
Blumen, Vögeln. In dieſer Zeit nie geahnter, wunderbarer
geographiſcher Entdeckungen und Ueberraſchungen vernahm der
alte, heldenhafte Mohrenbezwinger Don Juan Ponce de Leon als
Statthalter auf der Inſel Porto Rico die ſeltſame Mär, daß auf
einem Eiland nicht fern im Nordweſten mit Namen Bimini ein
wirkliche: Junghrunnen fließe, da die Indianer nach des Dichters
haupteten:
Worte
Auf der Inſel Bimini
Quillt die allerliebſte Quelle.
Aus dem teuren Wunderborn
Fließt das Waſſer der Verjüngung.
Vell beſeligender Hoffnung, ſeinem in einem tatenreichen
Leben zuſammengeſchrumpften alten Leib neue Friſche oder ſogar
ewige Jugend verleihen zu können, zog der ergraute Recke am
3. März 1513 mit einer kleinen Flotte, die er ſich geſchaffen, hin=
aus
in den Ozean, um die Wunderinſel aufzufinden. Von einem
tüchtigen Piloten, dem wir die erſte Entdeckung des großen Gol=
fes
von Mexiko verdanken, Antonio Alaminos, geführt, ſegelte
man an der Außenſeite der Bahama=Gruppe hin, immer nach
Nordweſten, und kam ſo am 27. März, dem Oſtertage, zu einem
Lande, deſſen Küſte mit Blumen überſät, von herrlichen Düften
durchhaucht war und ganz danach angetan zu ſein ſchien, die
Juſel der ewigen Jugend zu ſein. Frohen Herzens ſog denn auch
der ergraute Kämpe, und mit ihm auch manch anderer bejahrte
Ssanier die Blütendüfte ein und pilgerte an den Flüſſen und
Vächen entlang von Quelle zu Quelle, um den Wunderborn der
Verjüngung anfzufinden. Aber alles Suchen war vergeblich. So
er Dichter denn von Don Juan Ponce de Leon jagen:
Während er die Jugend ſuchte,
Ward er täglich noch tiel älter,
Und verrunzelt, abgemergelt
Kam er endlich in das Land des Hades.

Der Name Florida aber, welchen der ſpaniſche Entdecker der
Halbinſel gegeben hat, iſt ihr verblieben. Einige leiten ihn von
ihrer Fülle von Blumen ab, da Florida im Spaniſchen blumig
oder blumenreich bedeutet, richtiger führt man ihn aber wohl auf
den Entdeckungstag des Landes zurück, das Oſterfeſt, welches die
Spanier als Pascua de klores bezeichnen.

Anterrichtsweſen.
* Mit dem Schulweſen in Heſſen befaſſen ſich zwei kürzlich in Bro=
ſchürenform
erſchienene Schriften: Die Simultanſchute in
Heſſen von Dr. Leo Kozelka (Bensheim), Verlag von Kirchheim u.
Co., G.m.b. H. in Mainz; broſchiert 2 Mk. und Denkſchrift zur
Neugeſtaltung der Lehrerbildung in Heſſen, von
Dr. Erich Feldmann (Direktor des Päd. Inſtituts Mainz) und Hans
Hoffmenn (Oberſchulrat im Heſſiſchen Landesamt für das Bildungs=
weſen
. Verlag G. Braun, Karlsruhe. Preis 2,40 Mk. Der Verfaſſer
der erſtgenannten Broſck ire ſteht auf dem Boden der Konf=ſſionsſchile.
hält aber die völlige Wiederherſtellung der Schulverhältniſſe vor 1874
nicht für ein erſtrebenswertes Ziel, vielmehr ſei die heutige Konreſſions=
ſchule
in vernünftigen Einklang zu bringen mit den veränderten Ver=
hältniſſen
, insbeſondere dem Umſtand, daß die Lehrer jetzt nicht mehr
Gemeinde=, ſondern Staatsbeamte ſind. Er verlangt für die heſſiſchen
Katholiken, daß ihnen durch die Geſetzgebung dasſelbe Recht erteilt
werde wie allen deutſchen Staatsbürgern, den Charakter der Schule,
der ſie ihre Kinder anvertrauen, ſelbſt zu beſtimmen, daß nach Erlaß
des Reichsſchulgeſetzes die Zwangsſimultanſchule in Heſſen fällt und den
beſſiſchen Staatsbürgern das ihnen vorenthaltene Recht wird, auch
Simultanſchulen in Bekenntnisſchulen umzuwandeln. Die zweite
Broſchüre iſt eine Denkſchrift, die ſich den Denkſchriften aus Thüringen,
Sachſen und Preußen anſchließt. Das Pädagogiſche Inſtitut in Mainz,
durch die Heſſiſche Staatsregierung zur gkademiſchen Ausbildung der
Volksſchullehrer ins Leben gerufen, hat im Mai 1925 ſeine Tätigkeit
begonnen und führt ein in Deutſchland bisher nirgends eingeführtes
neues Syſtem der praktiſchen Ausbildung durch. In dieſer Denkſchrift
werden das Programm und die Erfahrungen, die hier mit dem Ver=
ſuch
der akademiſchen Lehrerbildung gemacht ſind, ausführlich mitgeteilt.
Den Charakter der höheren Schule behandelt eine
Broſchüre vom preußiſchen Staatsminiſter Dr. Bölitz (Verlag von
Quelle u. Meher in Leipzia), die, als Wiedergabe eines Vortrags, mit
den Linien bekannt macht, die gerade in Preußen von den ſchulpoliti=
ſchen
Verhältniſſen und den pädagogiſchen Forderungen zu der Reform
des höheren Schulweſens geführt haben. In demſelben Verlag er=
ſchien
Die Schule der Gemeinſchaft. Im Auftrage des
Zentralinſtituts ſür Erziehung und Unterricht herausgegeben von Ober=
ſtudiendirektor
Dr. H. Deiters. Preis in Leinenband 6 Mk. Die Schule
der Gemeinſchaft iſt hier nicht im äußerlichen Sinne aufgefaßt, ſondern
als pädagogiſcher Ausdruck der Geſamtbewegung zur Gemeinſchaft hin,
von der die Gegenwart erfüllt iſt. Von hervorragenden Männern der
Theorie und Praxis wird hier in 16 fachwiſſenſchaftlichen Abhandlungen
die Auswirkung des Gemeinſchaftsgedankens auf die Schule behandelt

und die Schule der Volks= und Kulturgemeinſchaft, die Gemeinſchafts=
ſchule
in ihrem Verhältnis zu Familie und Staat, das Gemeinſchafts=
leben
der Jugend, der Geſamtunterricht, das Prinzip der Arbeitsgliede=
rung
und Arbeitsgemeinſchaft und die Stellung des Lehrers in der Ge=
meinſchaftsſchule
entwickelt. Das Buch, das als Ganzes ein Spiegel der
aufeinander einwirkenden Tatſachen und Kräfte in ihrer Geſamtheit ſein
will, während die Meinungen im einzelnen auseinandergehen, iſt wegen
ſeines wiſſenſchaftlichen Charakters weniger für Laien als für Fachleute
beſtimmt. Die Probleme der Schülerausleſe hat Prof.
Dr. W. Stern in einem in gleichem Verlag als Broſchüre (Preis 1,40
Mark) erſchienenen Vortrag behandelt, in dem das Thema nicht vom
bloßen pſychologiſchen Geſichtspunkte aus erörtert, ſondern in den wei=
teren
ſchulpolitiſchen Rahmen geſtellt iſt, der zugleich die ethiſche päda=
gogiſche
, ſoziologiſche und pſychologiſche Bedeutung der Frage einſchließt.

Volk und Scholle, Heimatblätter für beide Heſſen, Naſſau und
Frankfurt a. M., Heft 9, September 1926, Verlag des Hiſtoriſchen
Vereins, Darmſtadt, Schloß. Wer E. E. Niebergall war, weiß
jedermann, wie er ausſah, war bisher nur ganz wenigen bekannt. Nun
iſt das Geheimnis gelüftet, und die Nachwelt erhält zum erſtenmal
Kenntnis vom Ausſehen des unſterblichen Datterich=Dichters. Nachdem
ein glücklicher Zufall die Totenmaske des Dichters zum Vorſchein ge=
bracht
hat, konnte man es wagen, noch viele Jahre nach ſeinem Tod,
ein Bild ſeines Antlitzes zu entwerfen. Profeſſor Adolf Beher hat
ſich dieſer Aufgabe unterzogen und ſie in glücklichſter Weiſe gelöſt. Er
unterbreitet das Bildnis des Toten neben der Totenmaske in der
neueſten Nummer der Zeitſchrift Volk und Scholle einer breiteren Oeffent=
lichkeit
und gibt zugleich nähere Auskunft über den Schöpfer, die Ge=
ſchichte
und den Wert der Totenmaske. Neben dieſem hochaktuellen
Beitrag enthält das ſoeben erſchienene Heft von Volk und Scholle
noch eine Reihe ſonſtiger wertvoller Aufſätze. Es würdigt in drei
reich illuſtrierten Beiträgen aus berufenen Federn die Bedeutung des
Heſſiſchen Landesmuſeums in Darmſtadt, des Landesmuſeums
Naſſauiſcher Altertümer in Wiesbaden und des jüngſt eröffneten
einzigartigen Kunſthauſes Heylshof in Worms. Namentlich die erſte
von Profeſſor Dr. Gg. Haupt ſtammende Abhandlung, die die großen
Verdienſte des eben aus dem Amt geſchiedenen Geheimen Rats Back ins
rechte Licht ſtellt, wird bei allen Kunſt= und Heimatfreunden dem
größten Intereſſe begegnen. Aus dem übrigen Inhalt des Heftes iſt
noch hervorzuheben eine Charakteriſtik des jüngſt verſtorbenen Ornitho=
logen
Albrecht Schwan, der leider der Wiſſenſchaft ſchon mit 36 Jahren
entriſſen wurde, und ein Aufſatz über den vor 2 Jahren verſtorbenen
großen Südamerikaforſcher, Theodor Koch=Grünberg, deſſen Ruhm zwar
in die weite Welt hinausgedrungen iſt, der aber in ſeiner heſſiſchen
Heimat noch viel zu wenig gekannt und in der heimiſchen Literatur
ſo gut wie noch gar nicht gewürdigt worden iſt. Daß die Ausſtattung
des Seotemberheftes auf derſelben Höhe ſteht wie die vorhergeher
iſt ſelbſtverſtändlich. Der Prgis des Einzelheftes beträgt nae
75 Pfg. Neuhinzutretende Abonnenten erhälten den
(12 Hefte) zu dem gußerg wöhnlich billigen Preis

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mitiwoch, den 29. September 1926

Nummer

Des Prinzen von Arabien
Beſuch in London.
Von unſerem Korreſpondenten.
CMP. London, 28. September.
Prinz Feiſal, der zweite Sohn des Königs Ibn Saud, iſt in
Sonthampton gelandet und in London eingetroffen. Er wird als Gaſt
des Königs einige Wochen in England verbleiben. Es iſt nicht das erſte
Mal, daß er engliſchen Boden betritt. Schon vor ſieben Jahren, 1919,
war er von ſeinem Vater an der Spitze einer Miſſion nach London ge=
ſandt
worden, um dem Könige die Glückwünſche zum Siege der Alliier=
ten
zu überbringen. Nebenbei handelte es ſich damals um ein Arran=
gement
zwiſchen ſeinem Vater und dem Könige Huſſein, der noch auf
dem Throne von Hediaz ſaß, das jetzt vom König Ibn Saud beherrſcht
wird, während Huſſein auf einem britiſchen Kriegsſchiff nach ſeinem auf=
gezwungenen
Altenteil in Zypern fuhr. Damals hatte der als großer
Kenner und Durchforſcher Arabiens bekannte politiſche Vertreter Groß=
Bitanniens, H. St. Philby, die eigentliche Führung der Miſſion. Heute
hat der Vizekonſul in Jeddah, dem wichtigen Hafen des Hediaz, Jordan,
die gleiche Aufgabe übernommen. Daß aber die heute eingetroffene
arabiſche Deputation noch recht intereſſante Aufgaben zu erfüllen ver=
ſuchen
könnte, geht daraus hervor, daß ſie der Vertraute des Königs Ibn
Saud, ſein Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten, Dr. Abdullah
Dambidii, begleitet, der ſich wohl der Hoffnung hingibt, auch mit Sir
Auſten Chamberlain nach deſſen Rückkehr aus Italien einige Unter=
haltungen
führen zu können. Weiter läßt ſich zurzeit nichts ſagen.
Daß aber England und der tatſächliche Beherrſcher des größten Teiles
von Arabien allerlei gemeinſame Intereſſen haben, als Nachbarn im
Norden und Weſten ſowie am Roten Meere, iſt unbezweifelt. Es iſt ja
auch nicht lange her, ſeit ein Vertreter des britiſchen Reiches dem
Könige Ibn Saud und deſſen einzigem Mitherrſcher im Südweſten
Arabiens, dem Imam Yahya in Sana, einen Freundſchaftsbeſuch ab=
geſtattet
hat.
Nach Ausführungen von Mr. Philby könnte es ſich unter anderem
um das Eigentumsrecht an den Diſtrikten von Maan und Akaba handeln,
die ſüdlich des britiſchen Mandatsgebietes von Paläſtina beziehungsweiſe
des dazugehörigen Hinterlandes und nördlich vom Hedjaz eingeſchoben
liegen. Beim Ausbruch des großen Krieges waren die beiden Gebiete
unzweifelhaft türkiſcher Beſitz. 1917 eroberte der Emir Faiſal Akaba
mit britiſcher Hilfe. Von da ab wurde der Diſtrikt bis zum Juli 1925
von der Regierung in Mekka verwaltet. Maan wurde von der Hedjaz=
Armee 1918 erobert, und der Emir verwaltete es in ſeiner Eigenſchaft
als ein General der alliierten Armee als beſetztes feindliches Gebiet.
Als Faiſal König von Syrien wurde, behielt er den Maan=Diſtrikt, aber
nicht Akaba. Als ſein Königreich zuſammenbrach, beſetzte Frankreich
als Mandatar Syrien und den Hauran, Aflun, Balga und Karak öſt=
lich
des Toten Meeres fielen als Hinterland des Mandatsgebietes Palä=
ſtina
an Britannien und der ſüdlich anſchließende Maan=Diſtrikt an
Hediaz. Von da ab regierte König Huſain in Maan, und ſeine Souve=
ränität
iſt von Britannien nie beſtritten worden. Im Gegenteil, als
England 1922 Truppen dahin entſenden wollte, um eine vorgeſchobene
Stellung gegen einen möglichen Angriff der Wahabiten unter Ibn Saud
auf Transjordanien zu haben, erſuchte es Huſain um ſeine Erlaubnis,
welche im glatt verweigert wurde. 1924 inſpizierte der König Maan und
reorganiſierte deſſen Verwaltung, ohne daß England Einſpruch erhoben
hätte. 1925 nahm jedoch die Lage plötzlich eine andere Geſtalt an.
Huſain dankte zu Gunſten ſeines Sohnes Ali ab und verlegte ſeine
Reſidenz nach dem von ihm eroberten Akaba. Akaba iſt der wichtigſte,
ja der einzige Hafenplatz von Belang, der am Ende des gleichnamigen
langgeſtreckten Buſens liegt und den Transjordanien nächſten Haupt=
etappenort
bildet. Im Juli 1925 erſchien ein britiſches Kriegsſchiff im
Hafen und deportierte den König trotz aller ſeiner und ſeines Sohnes
Proteſte nach Zypern. Gleichzeitig ſandte die britiſche Regierung Panzer=
wagen
mit Truppen und Gendarmerieabteilungen zur Beſetzung von
Maan. Nach Löſung dieſer Aufgabe proklamierte ſie die Annektierung
Maan wie Akaba. Dadurch wurde die Verbindung von
Transjordanien mit dem Roten Meere hergeſtellt.
Die britiſche Regierung verkeidigte die Annektierung, indem ſie ſich
auf die Definition des Völkerbundes in Betreff der Grenzen Trans=

jordaniens b=rief. Aber ſie hat die betreffende Grenzbeſtimmung ſelbſt
entworfen, ohne den Hedjaz zu befragen.
Für die Beſtimmung der Grenzen dieſes hat das Dokument des
Völkerbundes daher keine Gültigkeit, erklärte Mr. Philby. Zudem
überſchreitet das annektierte Gebiet tatſächlich die weiteſte Grenzbeſtim=
mung
des Dokuments. Der jetzige König des Hedjaz betrachtet die an=
nektierten
Diſtrikte natürlich als einen Teil ſeines legitimen Beſitzes.
Es muß in dieſer Beziehung auch auf eine Reſolution des am 5. Juli
abgehaltenen All=Moſlem=Kongreſſes hingewieſen werden, die gegen die
Annektierung von Maan und Akaba für Transjordanien aus moraliſchen
wie materiellen Gründen proteſtierte und in einer zweiten Reſolution
die Regierung des Hediaz aufforderte. Schritte zu ergreifen, um die
Rückgabe der Diſtrikte an Hedjas ſicher zu ſtellen. Die ganze Sache iſt
zu ſtark, um leicht genommen zu werden, und wir befinden uns An=
geſichts
der Refolution von Mekka vor der Alternative, entweder Ibn
Saud’s Anſpruch zu ſeiner Zufriedenheit zu erledigen oder uns mit ihm
vor die Schranke des Völkerbundes zu begeben. Und was würde aus
der Verbindung der britiſchen Mandatsländer mit dem Roten Meere
beziehungsweiſe der britiſchen Hochſtraße zur See?
Wen traf die Bombe?
Von unſerem römiſchen Korreſpondenten.
Dr. R. L. Rom, Ende September.
Zugleich mit der Verabſchiedung des Präfekten und Polizei=
chefs
von Rom hat der Innenminiſter Federzoni ſein Abſchieds=
geſuch
bei Muſſolini eingereicht. Es wurde, wie zu erwarten,
nicht angenommen. Muſſolini hat das Schriftſtück, das die
Unterſchrift Federzonis trägt, zu den Akten geſchoben, und nun
iſt der mächtige Hort des reinen Nationalismus, Federzoni, ganz
in der Hand Muſſolinis. Der Duce kann es bei ihm gerade ſo
machen, wie er es bei dem früheren Generalſekretär des Aus=
wärtigen
Amts Contarini getan hat. Auch dieſer hatte bei
irgendeiner Gelegenheit ſein Abſchiedsgeſuch eingereicht, Muſſo=
lini
legte es ebenfalls bei Seite, bis er es erſt nach Jahres=
friſt
in einem Augenblick hervorholte, der ihm günſtig ſchien.
Und Contarini war auf einmal der Stuhl vor die Tür geſetzt.
Ebenſo wird es Federzoni ergehen. Bei irgendeinem Vor=
kommnis
, bei dem der König auch nicht das geringſte Zögern zur
Erteilung der Unterſchrift unter das Abſchiedsdekret zeigen kann
(alſo möglichſt dann, wenn die Krone Savoyens berührt wird),
kommt das Abſchiedsgeſuch Federzonis aus den Akten Muſſolinis
wieder ans Tageslicht, und ehe noch die Militärpartei unter dem
Generaliſſimus Badoglio ihren Freund Federzoni ſchützen kann,
befindet ſich dieſer im Ruheſtand. Es iſt doch kein reiner Zufall,
daß wenige Stunden nach dem Attentat die Volksmenge in Mai=
land
bei ihren Demonſtrationen für Muſſolini rief: Wir wollen
Farinacci als Innenminiſter! Man traut in den fasciſtiſchen
Kreiſen heute ſo wenig wie früher dem Nationaliſten Federzonf,
deſſen Freundſchaft zu den Herren der Großfinanz und zu den Ge=
nierälen
bekannt iſt. Die Freunde aus der Hochfinanz haben ihm
das Material geliefert, mit dem er Farinacci aus der herrſchen=
den
Parteiſtellung verjagen konnte, die Generäle ſichern ihm die
Armee, mit der er bei einem geglückten Attentat auf Muſſolini
oder bei deſſen freiwilligem Ausſcheiden aus der Regierung die
fasciſtiſchen Milizhorden im Schach halten und den entfeſſelten
Bürgerkrieg zu Gunſten des Königshauſes entſcheiden ſoll. Hinter
den Kuliſſen geht der Kampf der Armee gegen die immer voll=
ſtändiger
bewaffnete Miliz weiter. Die Teilnahme der Miliz
an den jüngſten Manövern des Heeres iſt bezeichnend und ebenſo
die Verwendung der Miliz bei dieſer Gelegenheit. Erſt hat man
ihr einen Erfolg gegen den Feind attackierende Kavallerie
gegönnt, um ſie dann erbarmungslos mitten in wildes
Maſchinengewehrfeuer hineinmakſchieren zu laſſen, aus dem kein
Mann nach Hauſe gekommen wäre.

Im Falle eines Ausſcheidens von Federzoni wird
Nachfolger trotz der Mailänder Rufe der eifrige aber
Farinacci kaum in Frage kommen. Muſſolini iſt froh.
zu ſein. Es iſt vielmehr ſehr wahrſcheinlich, daß in einen
blick, in dem bei Muſſolini der Verdacht zu ſtarker Rückſie
Federzonis auf die Krone (lies: zu geringen Schutzes
Leben Muſſolinis) verſchärft werden würde, der
allen anderen Miniſterien auch das Amt des Innen=
übernehmen
würde. Irgendein ſtrammer Fasciſt wird
tatſächliche Arbeit in dieſem Miniſterium leiſten, Muſſol
aber die Sicherheit haben, daß hinter ſeinem Rücken kein=
heimniſſe
zwiſchen Miniſter und Krone beſtehen können.
Schritt Muſſolinis zur erneuten Erweiterung ſeiner
nach dem Rücktrittsgeſuch Federzonis jederzeit jetzt mögl
König aber ſchaut wie immer untätig der Entwicklung z a
kann dieſe indiſche Beſchaulichkeit nur verſtehen, wenn
Generäle ſehr ſicher iſt.
Wohin aber eine direkte Tätigkeit Muſſolinis im
miniſterium zuſimmen mit der Außenpolitik führen ke
läßt ſich gar nicht ſo einfach ermeſſen.. Wenn man bede
der franzöſiſche Geſchäftsträger unmittelbar nach dem mt
bei Muſſolini war und auf ihn eingewirkt hat, daß de
Frankreich von Muſſolini bei einer eventuellen Kundgebu rricht
genannt werde, und daß Muſſolini nach dieſer Hinf
Franzoſen beruhigte, um dann doch in der Wut und C rum
der Rede zwar den Namen des Landes nicht zu nennen,
deutlich zu bezeichnen, daß kein Menſch im Zweifel bleibeinn=
ſo
ſieht man, wohin das Temperament des Innenn FFers
Muſſolini unter Umſtänden das ganze Land treiben kann, n ter=
her
kommt dann allerdings gerade wie jetzt der Katzen wier
und Muſſolini möchte wie ſeinerzeit bei ſeinen Beſchim regen
gegen Deutſchland ſeine Worte vergeſſen machen. Irgend Dih
es dafür den ſchönen Satz: Oh, hätte ich doch mein Wor=ie
Federzoni möchte vermutlich auch ſein Wort zurück habe in=
Unterſchrift unter das Abſchiedsgeſuch. Aber die Bombe
Aegypten Jtalien.
EP. London, 28. Septe E.
Der ſtellvertretende ägyptiſche Außenminiſter hatte e SBu=
ſammenkunft
mit dem Leiter der italieniſchen Delegati ain=
ſichtlich
der Regelung der Fragen in Verbindung mit d o gſe
Djarabub. Des ferneren konferierte er mit dem Präſider / Der
zuſtändigen ägyptiſchen Delegation. Hieraus wird geſ Ten,
daß die italieniſch=ägyptiſchen Verhandlungen in eine neu aſe
eingetreten ſind, die vorausſichtlich zu einer endgültigen R ng
und Beilegung der Schwierigkeiten führen werde.
Ein ruſſiſch=litauiſcher Garantievertre
EP. Moskau, 28. Septe
Der litäuiſche Miniſterpräſident Slefhewizius und 1 uſ=
ſiſche
Geſandte in Kowno, Alexandrewſki, ſind in Mos sZur
Uinterzeichnungen eines Garantie= und Neutralſ, s=
vertrages
zwiſchen Litauen und Sowjetru imd
eingetroffen, der nach dem Muſter des Berliner Vertrag er=
faßt
iſt. Es wird damit gerechnet, daß dieſem Vertrage ir tuſe
der nächſten beiden Monate drei ähnliche Verträge mit Fi rid
Eſtland und Lettland folgen. Hingegen hat Polen den 2 Tuß
eines Neutralitätsvertrages mit Rußland mit der Begr rng
abgelehnt, daß der einſtige Rigaer Friedensvertrag vol Sig
genüge.

Familiennachrich

Nachruf.
heute erhielten wir Renntnis
von dem Ableben des Maſchinen=
meiſters

herrn
Joſef Baumgärtner
Wir betrauern in dem heim=
gegangenen
einen aufrichtigen
und gewiſſenhaften Mitarbeiter,
dem wir ein ehrendes Andenken
bewahren.
Darmſtadt, 28. September 1926
1. C. Wittich’ſche
hofbuchdruckerei
Darmſtadt. (14007

Nachruf.
Wiederum hielt der Schnitter
Tod Einkehr in unſere Reihen und
raffie nach ſchwerer Krankheit unſe=
ren
lieben Kollegen und Mitarbeiter,
den Drucker

aus Mainz
im 27. Lebensjahre hinweg.
Treue Arbeitsgemeinſchaft ver=
band
uns mit dem Verblichenen,
dem wir allezeit ein ehrendes Ge=
denken
bewahren werden.
Er ruhe in Frieden.
Das Geſamtperſonal
der L. C. Wittich’ſchen
Hofbuchdruckerei.
Darmſtadt, 29. Sept. 1926. (14002

Unterfertigter erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
ſeine E. M. E. M., A. H. A. H., A. M. A. M., Bb. Bb.
von dem Tode ſeines lieben Alten Herrn
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(aktiv W.=S. 85/86)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
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Wir werden dem verſtorbenen Bundesbruder
ein treues Andenken bewahren.
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vert. Teilza
ſtattet. Ang
U 99 Geſchſt.
Sport-An
Mante
Gr. 4446, bi.
eusſtr. 19, II. +

Reichhalt. P
Ziſch. Bisn
Nr. 28, 1, St.

[ ][  ][ ]

Nummer 220

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 29. September.
* Darmſtadt als Kunſiſiadt.
Das Landestheater.
Einen merkwürdigen Anblick bot das Landestheater am letz=
n
Samstag.
Eine Uraufführung von Bertolt Brecht war angekündigt.
recht gehört zu den drei oder vier deutſchen Dramatikern, auf
ke man ernſte Hoffnungen ſetzt. Schon vor 14 Tagen klagte eine
r Theaterfragen maßgebende Berliner Zeitung, daß Berlin die
ührung verloren habe und daß man, um die weſentlichen Ur=
efführungen
des Winters zu ſehen, in die Provinz gehen müſſe:
ach Darmſtadt zu Brecht und nach Stuttgart zu Barlach. Die
uigen der literariſchen Welt waren am Samstag auf Darmſtadt
erichtet.
Um ſo mehr erſtaunte man, als man den Zuſchauerraum be=
at
. In jeder anderen Stadt hätte ein ſolcher Abend ein aus=
erkauftes
Haus gefunden. Statt deſſen ſah man im Parkett wie
r den Logen zahlreiche leere Plätze. Unter den Zuſchauern
daren faſt ſo viele Auswärtige wie Darmſtädter. Theaterleiter,
Eegiſſeure und die führenden Kritiker von Berlin, Frankfurt und
rideren Großſtädten waren anweſend. Die Gäſte waren zum
roßen Teil in Premieren=Kleidung erſchienen, die Herren im
moking, die Damen in großer Toilette. Darmſtadt dagegen
gar geradezu kläglich vertreten. Wo waren die Vertreter von
Staat und Stadt? Wer von den Mitgliedern der Verwaltungs=
ommiſſion
, wer von den Theaterausſchüſſen des Landtags und
er Stadtverordnetenverſammlung war anweſend? Mancher war
Uerdings durch ein Hirſchleberknödeleſſen entſchuldigt!
Wenn man jetzt nachträglich in allen großen deutſchen Zei=
tingen
ſpaltenlange Berichte über die Darmſtädter Brecht=
Cufführung lieſt, wenn man ſieht, wie die auswärtigen Kritiker
ie Darmſtädter Vorſtellung auf das höchſte anerkennen und über
as Maß größerer deutſcher Bühnen ſtellen, dann wird es auch
e Darmſtedt klar, was eine ſolche Aufführung für Darmſtadt be=
cutet
und was man unterlaſſen hat.
Aber auf dieſe Weiſe kann ein Theater in Darmſtadt nicht
uf ſeiner Höhe gehalten werden. Es eröffnet im Schauſpiel mit
Schiller und Goethe und bringt eine erſtklaſſige Uraufführung.
Es bietet in der Oper Wagner und Mozart in ausgezeichneter
Viedergabe. Und trotzdem dieſer Beſuch!
Das Theater iſt ein überaus wichtiger Faktor für das An=
ehen
, die Anziehungskraft und hiermit die wirtſchaftliche Ent=
Sicklung Darmſtadts. Die Darmſtädter Bürgerſchaft und ihre Ver=
retungen
ſind dem Theater gegenüber verpflichtet, ihm durch
egen Beſuch die Treue zu halten.
Aber nicht nur ihm gegenüber, ſondern auch ſich ſelbſt gegen=
iber
, wenn ſie ſich die Freude an den ſchönen Gaben der Kunſt
chaffen und erhalten wollen!

Mittwoch, den 29. September 1926

*Wiener Operetten=Gaſiſpiel im Orpheum.
Der Spielplanwechſel des Wiener Operettengaſtſpiels im Orpheum
vermittelte die Bekanntſchaft mit einer neuen Operette, die mehr ein
ausgelaſſener Schwank iſt, von Franz Arnold und Ernſt Bach, mit
der Muſik von Walter Kollo. Dieſer Operettenſchwank, oder wenn
man will, auch Schwankoperette, iſt in der Handlung ſtark auf Erotik
eingeſtellt und gibt in ausgelaſſener Sative einen Einblick in das Ber=
liner
Nachtleben. Der ehemalige Portier der Amorſäle hat in dieſer
Stellung gelernt, wie man leicht und mühelos im Berliner Nachtleben
diel Geld verdienen kann. Er hat ſich zum Direktor gemacht, eine Nackt=
tänzerin
engagiert, und macht nun allnächtlich, wo immer er eine Woh=
nung
findet, ein Nachtlokal auf, in dem getanzt wird und die Flaſche
Apfelwveinſekt 60 Mk. koſtet. Provinzler, die in der Reſidenz etwas
erleben wollen, fallen immer wieder auf den Schwindel rein, und als
die Frechheit ſo weit geht, während der Abweſenheit des Geheimrats von
Brieſewetter, der Dezernent für bzw. gegen die Unſittlichkeit iſt, in deſſen
Wohnung ein derartiges Nacht=Nacktlokal zu eröffnen, kommt die Ge=
ſchichte
zum Klappen und bei einer Razzia wird die ganze Geſellſchaft,
in der ſich der genießende Schwiegervater aus der Provinz, der leicht=
ſinnige
Schwiegerſohn, der Hausfreund, die Hausfreundin ſamt Kammer=
zofe
und Diener zuſammenfinden, im Laſtauto aufs Polizeipräſidium
befördert. Aus dieſem Vorwurf haben die Librettiſten einen tollen, an
Situationskomik überreichen Schwank gebaut, der hin und wieder bis
an die äußerſren Grenzen geht, im Grunde aber harmlos bleibt und
anſpruchsloſen Menſchen ein paar Stunden Lachvergnügen bereitet.
Die Muſik ſpielt eine nebenſächliche Rolle, iſt aber mit Schlagern aller
Art geſpickt und ſehr geſchickt zuſammengeklaubt. Das Wiener Operet=
tenenſemble
ſpielt außerordentlich flott und läßt ſich auch durch den nicht
ſehr zahlreichen Beſuch die Laune nicht verderben, ſodaß eine ſehr ani=
mierte
, im Enſembleſpiel ausgezeichnete Aufführung herauskommt. Die
Königin der Nacht wird von Berta Müller ſehr temperamentvoll
und mit der Schnodderigkeit eines echten Berliner Nachtmädchens geſpielt,
getanzt und geſungen. Karl Walbröhl, aus früheren Aufführungen
beſtens bekannt, iſt ihr als Dr. Gersbach ein routiniert ſpielender Part=
ner
, der auch geſanglich ſtets auf der Höhe iſt, und das komiſche Element
wird durch Max Ulmer und Mizzi Neidhardt, auch durch Karl
Jules wirkſam vertreten.
Die Kurverwaltung Bad=Nauheims iſt wegen eines Gaſtſpiels des
im Orpheum derzeitig gaſtierenden Wiener Operetten=Enſembles an die
Direktion des Orpheum herangetreten. Am Mittwoch, den 29. Sept.,
feiert nämlich das Kurorcheſter im Kurtheater Bad=Nauheim ſeinen Ab=
ſchied
, und gaſtiert im Rahmen dieſer Veranſtaltung das Wiener Operet=
ten
=Enſemble mit Königin der Nacht am dortigen Kurtheater. Die
Mittwochvorſtellung im Orpheum entfällt aus dieſem Grunde.

WIRTER-AUSGABE

des
DARMSTADTER

Ernannt wurden: Am 25. Auguſt der Gendarmerie= Oberwacht=
neiſter
Adam Zimmermann aus Götzen (Kreis Schotten) zum
Bendarmerie=Kommiſſar mit Wirkung vom 1. September 1926; am
2 Sept. der Polizeikommiſſar Johannes Neff zu Darmſtadt zum
Polizeiinſpektor mit Wirkung vom 1. Oktober 1926; am 9. Sept. der
Bendarmeriekommiſſar Karl Mecks aus Groß=Gerqu zum Gendar=
rierieinſpektor
mit Wirkung vom 1. September 1926; am 22. Septembeu
der Lehrer Karl Reinhardt zu Hitzkirchen (Kreis Büdingen) zum
Behrer an der Volksſchule zu Merkenfritz (Kreis Büdingen), der Lehrer
Wilhelm Sinner zu Michelau (Kreis Büdingen) zum Lehrer an der
Volksſchule zu Bleichenbach (Kreis Büdingen); am 24. Sept. der Lehrer
Karl Löffler zu Eberſtadt (Kreis Gießen) zum Lehrer an der Volks=
chule
zu Romrod (Kreis Alsfeld).
Hefſiſches Landestheater. Morgen Donnerstag wird Carl Maria
von Webers Oberon in der gegen Ende der vorigen Spielzeit mit
großem Beifall aufgenommenen Inſzenierung von Hans Esdras Mut=
senbecher
gegeben. In den Hauptrollen ſingen wie im Vorjahre die
Damen Gercke und Kapper ſowie die Herren Poerner, Dr. Barczinski.
Neu in der Aufführung ſind Grete Penſe als Puck und Rr. Strze=
Cetz als Oberon, die beide die Partie zum erſten Male ſingen, Muſi=
Saliſche Leitung: Kapellmeiſter Max Hüsgen.
Der für Montag, den 4. Oktober, abends 7.30 Uhr im Kleinen Haus
zu erwartende intereſſante Tanzabend von Eliſabeth Grube und Ha=
Eald Kreutzberg, den das Landestheater gemeinſchaftlich mit der
Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft veranſtaltet, bringt Kompo=
Titionen von Albenitz, Bartok, Brahms, Debuſſy, Duſſek, Mozart, Pro=
Soffjeff, Schulhoff, Toch und Wilkens. Friedrich Wilkens, der in der
Cetzten Zeit als Ballettkorregetitor erfolgreich hervorgetreten iſt, hat die
mruſikaliſche Begleitung am Flügel übernommen.
Drei Tage in München. Um unter andevem auch die Reiſedispo=
Titionen für die bevorſtehenden Ferien zu ermöglichen, ſei hier zunächſt
riur kurz mitgeteilt, daß die Reichsbahndirektion Mainz am Samstag,
Sen 2. Oktober, einen auf 1000 Teilnehmer ſich beſchränkenden Sonder=
Bug zu ermäßigten Fahrpreiſen fahren wird, der vormittags 7.22 Uhr
En Wiesbaden beginnt und über Darmſtadt, Ulm, in München bereits
T Uhr 29 Min. nachm. eintrifft Für gute Unterbringung der Teilnehmer
Eſt beſtens geſorgt. Die Rückfahrt erfolgt am 4. Oktober nachm. 1.40 Uhr,
ab München. Die Teilnehmer werden ſomit Gelegenheit haben, München
Lind Umgebung ſowie das Oktoberfeſt kennen zu lernen. Alles weitere
rwird in aller Kürze durch die Zeitungen und Aushänge bekannt gegeben.
Es iſt Sorge getragen, daß eine ſür Geiſt und Körper genußreiche Fahrt
geboten wird. Der Fahrpreis für Hin= und Rückfahrt beträgt ab Darm=
Ttadt Hauptbahnhof 18,10 Mk. Die Koſten für Unterkunft halten ſich in
Tmäßigen Grenzen.
Die Freie Literariſch Künſtleriſche Geſellſchaft eröffnet ihr Winter=
Srogramm am nächſten Montag, den 4. Oktober, 7.30 Uhr im Kleinen
aus des Landestheaters mit einem Tanzabend der ausgezeichneten
TTanzkünſtler Harold Kreuzberg und Eliſabeth Grube. Kreuzbergs ſen=
Tationelle Erfolge bei den Reinhard=Feſtſpielen in Salzburg ſind bekannt;
Eliſabeth Grube iſt ihm an der Berliner Staatsoper eine graziöſe Part=
Tierin. Anmeldungen zur Mitgliedſchaft bei der Freien Lit.=Künſtleri=
Tchen Geſellſchaft nimmt die Buchhandlung A. Bergſträßer entgegen. Die
MMitglieder erhalten von Donnerstag bis ſpäteſtens Montag vormittag
an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes gegen Vorzeigen der Mitglieds=
arte
die unentgeltlichen Ausweiſe zum Beſuch des Tanzabends (S. Anz.)
Zu dem Bericht über die 89. Tagung der Geſellſchaft Deutſcher
Maturforſcher und Aerzte werden wir erſucht, folgendes nachzutragen:
Ueber die Stellung Heſſens zur Unterrichtsreform ſprach Ober=
Itudiendirektor Beiſinger=Heppenheim a. d. Bergſtr.

PAHRPLAN
SöGtT
heute erschienen
I
Zu haben
In der Geschäftsstelle Rheinstrasse 23,
Bahnhofs-Buchhandlung, Verkehrsbüro
und allen bekannten Buchhandlungen.

Zur Sitzung der Stadtverordneten=Verfammlung am Donners=
tag
, den 30. September nachm. 5 Uhr, im Saalbau iſt folgende Tages=
ordnung
feſtgeſetzt: 1. Anſchaffung eines Röntgen=Diagnoſtikapparates
für die Fürſorge= und Beratungsſtelle für Lungenkranke. 2. Beſchaffung
von Mobiliar für das Jugendheim in der Landgraf=Philipp=Anlage.
(Berichterſtatter Stadtv, Ziegs.) 3. Bewilligung von Winterbeihilfen an
die in Fürſorge befindlichen Perſonen und an die Erwerbsloſen. ( Be=
richterſtatter
Stadtv. Aßmuth.) 4. Verwaltungsbericht 1922/23 ( Bericht=
erſtatter
Stadtv. Dr. Noellner). 5. Zuſchuß zu den Koſten der Alice=
Eleonorenſchule für das Rechnungsjahr 1925 (Berichterſtatten Stadtv.
Schneider). 6. Waldwirtſchaftsplan für 1927 (Berichterſtatter Stadtv.
Heß). 7. Errichtung eines Depots für Vogelſchutzgeräte (Berichterſtatter
Stadtv. Heß). 8. Aufſtockung des Seitengebäudes der Stadtkaſſe ( Be=
richterſtatter
Stadtv Bauer). 9. Erweiterung des Kredits für den Waſ=
ſerverbrauch
zum Reinigen und Beſprengen der Straßen ( Berichterſtat=
ter
Stadtv. Karcher). 10. Bauliche Herſtellungen im Realgymnaſium;
hier die Inſtandſetzung der Treppen und Podeſte (Berichterſtatter Stadtv.
Tempel). 11. Errichtung eines Wohngebäudes Ecke Landgraf=Georg=
Straße und Wingertsbergſtraße (Berichterſtatter Stadtv. Reeſe). 12. Er=
laß
einer neuen Ortsbaufatzung und einer neuen Baupolizeiordnung für
die Stadt Darmſtadt (Berichterſtatter Stadtv. Altendorf). 13. Mittei=
lungen
.
80. Geburtstag. Frau Schloſſermeiſter Sofie Rahn Witwe geb.
Stöſſel, zur Zeit Hölzelſtift, Heinrichſtraße 74, begeht am 1. Oktober
ihren 80. Geburtstag. Der hochbetagten Frau, die alle ihre Angehöri=
gen
durch den Tod bereits verloren hat, wird an dieſem Tage wohl
manches liebevoll gedenken.
Reichsſchulmuſikwoche. Es wird hiermit beſonders auf die heu=
tige
Anzeige hingewieſen, nach der in der Zeit vom 10. bis 16. Oktober
verfügbare Privatquartiere umgehend bei dem Verkehrsbureau
anzumelden ſind.

Seite 5

*Elektrola=Konzert im Kleinen Haus.
Das von der Firma K. Jäger im Kleinen Haus veranſtal=
tete
Elektrola=Konzert hatte ſo über Erwarten ſtarkes Intereſſe
gefunden, daß Hunderte wieder umkehren mußten. Die Veran=
ſtaltung
wurde eingeleitet durch einen die Muſik verherrlichenden
Prolog von Ludwig Fulda, den Frau Käthe Gothe aus einer
Rieſenelektrolaplatte heraus, von Seidenpapier täuſchend nach=
geahmt
, wirkungsvoll ſprach. Im Anſchluß daran wurden etwa
ein Dutzend der beſten Elektrolaplatten auf dem großen Elektrola=
apparat
vorgeführt. Bei allen Hörern herrſchte wohl einhelliges
Urteil dahin, daß hier im Zuſammenwirken von Apparat und
Sprechplatte neueſten Syſtems das Vollendetſte geboten wurde,
das auf dem Gebiet automatiſcher Muſikwiedergabe zurzeit er=
reichbar
iſt. Das den Sprechplatten bisher noch anhaftende Flache
in der Tonbildung iſt vollſtändig verſchwunden, und der volle,
runde, plaſtiſch klingende Ton von Inſtrument und Menſchen=
ſtimme
wird in bisher unerreichter Vollendung wiedergegeben,
und zwar ſo, daß nur ein Geringes noch, ein kaum Merkbares,
nur dem muſikaliſch feinſt geübten Ohr Fühlbares zwiſchen der
Originalmuſik bzw. der Originalſtimme und der automatiſchen
Plattenwiedergabe noch beſteht.
Techniſche Vollendung fehlt einzig noch in der endgültigen
Beſeitigung des leiſen Gleitgeräuſches der Nadel, aber auch das
iſt heute ſchon auf ein Minimum beſchränkt, und mit gutem Wil=
len
iſt der Hörer imſtande, dieſe leiſen Kratzgeräuſche auszuſchal=
ten
und ſich ganz dem reinen Genuß der Wiedergabe beſter Muſik
hinzugeben. Bei der Selbſtverſtändlichkeit, daß die Plattenſabri=
kation
ausſchließlich ſich an die erſten Künſtlerinnen und Künſtler
wendet, die normalerweiſe nur einem beſchränkten Zuhörerkreiſe
zugänglich ſind, ſelbſt wenn ſie jahrelang auf der Höhe ihrer
Kunſt tätig ſind, iſt ohne weiteres mit der techniſchen Vollendung
der automatiſchen Muſikinſtrumente und Platten die Möglich=
keit
einer ganz erſtklaſſigen Hausmuſik jedem gegeben, der in der
Lage iſt, ſich eine Sprechmaſchine anzuſchaffen. So verdanken
wir der Technik weiteſte Verbreitung der Kunſt des Geſanges und
der Muſik bis faſt in die ärmſte Hütte.
Die Lautſtärke der Platten wird bei Elektrolaplatten ebenſo
wie neuerdings bei der Grammophonplatte durch das Aufnahme=
verfahren
erreicht, das auf elektriſchem Wege erfolgt und heute
ſoweit vollendet iſt, daß die Lautſtärke durch die Plattenwieder=
gabe
mit einfachem Apparat, d. h. ohne beſondere Lautverſtär=
kungsvorrichtung
des Apparats, die gleiche iſt wie in der Origi=
nalwiedergabe
. In der automatiſchen Muſikübermittlung iſt aber
die Lautſtärke nicht in erſter Linie die Hauptſache. Erforderlich
iſt, daß auch die feinſten Piano= und Pianiſſimoſtellen in der
gleich feinen Nuancierung, wie ſie dem lebenden Künſtler eigen
iſt, durch Plattenautomat übermittelt wird. Auch das iſt hier
reſtlos erreicht. Aus der entſprechenden Entfernung gehört, ſtört
auch in den feinſten Pianiſſimoſtellen nicht mehr das leiſe Gleit=
geräuſch
der Nadel. Von wundervollem Vollklang ſind natur=
gemäß
die großen Orcheſterplatten und die Maſſengeſänge wieder=
gegeben
. Von dieſen wurden vorgeführt: der Karfreitagszauber
aus Parſifal, Händels Meſſias, der Feuerzauber aus der
Walküre und vieles andere, während Muſterbeiſpiele für feinſte
Klangnuancierung Kreislers Violinkonzerte und einige Geſangs=
platten
waren. Schließlich, um auch für den Haustanz Muſikerſatz
zu ſchaffen, überbieten ſich die Plattenfabriken in der Herſtellung
von Platten, die moderne und modernſte Tänze, von erſtklaſſigen
Jazz= und Salonorcheſtern geſpielt, wiedergeben. Auch dieſe fan=
den
lebhafteſten Beifall der Hörer.

Obenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Alt=Heidelberg die
feine, lockte als Ziel der 7. Wanderung, lockte trotz des anſchei=
nend
ſchlechten Marſchwetters nach den Ausſichten vom Samstag. Als
nun doch am Sonntag morgen wider Erwarten die Sonne ihre Strah=
len
ſandte, atmeten die beiden Führer erleichtert auf, denn ſie verlangten
von ihrer Gefolgſchaft tüchtige Marſchleiſtungen, und da iſt es nicht an=
genehm
, feſt eingehüllt zu wandern und zu ſteigen. In Weinheim
begann die Wanderung, ſie ging über den Geiersberg, durch Oberflocken=
bach
, Urſenbach, über den Weißen Stein nach Heidelberg. Herrliche
Ausſichten bot ſchon der Aufſtieg auf den Geiersberg. Weinheim lag wie
aus einer Spielzeugſchachtel aufgebaut zu Füßen, Windeck und Wachen=
burg
boten einen reizenden Anblick, und weit hinaus ſchweifte der Blick
in die Rheinebene. Dann wechſelte das Bild. In eng von den bewalde=
ten
Bergen umſchloſſenen Tälern zog der Weg dahin, der vorerſt keine
weite Sicht geſtattete, der aber doch viel Reizvolles bot. Wohl die
wenigſten der Wanderer kannten die Schönheit des ſtillen Tales mit
ſeinen Mühlen, das ſich von Urſenbach nach Schriesheim hinzieht. Ver=
ſonnen
liegen die Wieſengründe, munter durcheilt ſie ein kleiner Bach,
und ganz ſelten Gottſeidank! ſtört dieſe Poeſie ein modernes Ver=
kehrsmittel
. Wohltuende Ruhe atmet das ganze Tal, Erholung bedeutet
das Wandern in ihm. Voll frohen Genuſſes wurde deshalb auch dieſe
Strecke durchwandert. Doch ſollte es ſo mühelos nicht weitergehen. Der
Weiße Stein liegt hoch und muß genommen werden. Vorbei war
denn auch am Sanatorium Stammberg der gemütliche Teil, der 1 ½=
ſtündige
Aufſtieg begann. Zuerſt in Zickzackwegen durch blühendes Heide=
kraut
, durch verſchwiegene, träumende Fichtenſchläge, an lauſchigen
Plätzchen vorbei auf den Hauptweg, und mit dem, ſtetig anſteigend, wei=
ter
zum Weißen Stein Fünfeinhalb Stunden Marſchzeit lag hinter
den Wanderern; der Reſt von anderthalb Stunden nach Heidelberg
machte keine Beſchwerde mehr. Sowohl die Unterkunft in Unterflocken=
bach
im Gaſthaus Zur Roſe wie auf dem Weißen Stein war nur
lobenswert. In der Roſe weihte der Klub, der ſchon oft da weilte,
den neuen, in der Nacht vom Samstag auf Sonntag noch fertiggeſtellten
Saal ein, und in dem neuerbauten Haus auf dem Weißen Stein wird
er auch nicht das letztemal Mittagsraſt gehalten haben. Geführt wurde
die Wanderung von den Herren Salomon und Schött. Da nach einem
bekannten Sprichwort Eigenlob nicht geruchlos iſt, muß es mit der Er=
wähnung
der Führer genug ſein.
Sch.
Amtliches Firmenhandbuch des Rhein=Main=Gebietes. Die In=
duſtrie
und Handelskammer Darmſtadt ſchreibt uns: Das von dem
Verlag Carl Peters in Mainz im Auftrage der Induſtrie= und Handels=
kammern
Bingen, Koblenz, Darmſtadt, Dillenburg, Friedberg, Gießen,
Idar, Limburg, Mainz, Offenbach a. M., Trier, Wetzlar, Wiesbaden
und Worms mit Einſchluß der Bezirke Frankfurt a. M., Hanau und
Fulda herausgegebene Amtliche Firmenhandbuch des Rhein=Main= Ge=
bietes
erſcheint demnächſt in neuer Auflage. Dieſes Adreßbuch iſt das
einzige, das unter Verwendung amtlichen Materials herausgegeben
wird; es darf nicht mit Adreßbüchern privater Firmen, für die in letzter
Zeit in unſerem Bezirk Anzeigen geworben werden, verwechſelt werden.

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[ ][  ][ ]

Geite 6

Mittwoch, den 29. September 1926

Nummer

Vom Hallenſchwimmbad. Ab Sonntag, den 3. Oktober, iſt das
Hallenſchwimmbad wieder für alle Sonntage im Winter 1926/27 mit den
folgenden Abteilungen geöffnet: Schwimmbad (Familienbad), Wannen=
bäder
1. und 2. Kl., Heilbäder ſüir Herren, Brauſebäder, und zwar von
9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags (Kaſſeſchluß 12.30 Uhr). Die
Stadtverwaltung iſt damit zzweifellos einem ſtarken Bedürfnis nach=
gekommen
. Vielen iſt es während der Wochentage durch berufliche
oder ſonſtige geſchäftlichen Verpflichtungen unmöglich, die Wohltat und
Erfriſchung eines Bades zu genießen. Es bedarf hier auch keines wei=
teren
Hinweiſes, wie wichtig für die Geſundheit das wöchentliche Bad
für jeden Menſchen iſt. Die Erkenntnis von der Bedeutung des Bades
hat ſich erfrenlicherweiſe in weiten Volkskreiſen immer mehr durchgeſetzt
und berechtigt zu der beſtimmten Erwartung, daß wie im Vorjahre ſo
auch in dieſem Winter von der ſonntäglichen Bndegelegenheit reger
Gebrauch gemacht wird, damit der Betrieb nicht mangels ausreichenden
Beſuchs wieder eingeſtellt werden muß.
* Das Städtiſche Orcheſter wird heute bei warmem Wetter im Garten
(Harmoniemuſik) und bei kühler Witterung im Saal (Orcheſter: Streich=
muſik
) konzertieren. Ein beſonders gewähltes Programm mit Werken
von Richard Wagner, Boieldieu, Kretſchmer, Reißiger, Strauß uſw.
wird jedem Freunde guter Muſik etwas bringen. Bei eintretender Dun=
kelheit
ſind die Wege zur elektriſchen Bahn erleuchtet. Die Leitung hat
Herr Kapellmeiſter M. Weber.
Kunſtnotizen.
Ueber Weritz, Künſller und künffleriſche Deranſtoltungen, deren im Nachſlebendm drwddnung
geſchlebt, bebält ſich die Redaktion ibr Urtell vor.
* Reſidenz=Theater: Wenn du eine Tante haſt.
Hermann Picha und Margarethe Kupfer . . . beide gehören ſozuſagen
zum eiſernen Beſtand unſerer beſten und gern geſehenen Charakterdar=
ſteller
. Max Glaß arbeitete die beiden Rollen der Komiſchen Alten ganz
beſonders aus. Hermann Picha macht aus dieſem Geizkragen eine präch=
tige
Type, eine bis ins Letzte ausgefeilte Charakterſtudie, während Mar=
garethe
Kupfers Tante um nichts weniger feſſelnd und ſympathiſch wirkt.
Bruno Kaſtner hat die dankbare Aufgabe, ſich ſelbſt zu ſpielen. Er tut
es mit liebenswürdigem Humor. Helga Molander fieht diesmal beſon=
ders
jung und hübſch aus, auch bringt ſie die Verwandlung vom ſchüich=
ternen
Blauſtrumpf zur mondänen Dame mit vielem Feingefühl. In
Eugen Rex hat ſie aber auch den richtigen Partner. Carl Boeſe ſorgt
für den leichten Stil und das flotte Tempo. Witzige Titel unterſtützen
dabei beſtens die Arbeit des Regiſſeurs. Als weiterer Film läuft ein
Film aus der altöſterreichiſchen Kaiſerzeit, betitelt Maria Thereſia und
der Pandurenoberſt Baron Trenk.
* Palaſt=Lichtſpiele. Der erſte Film des Deutſchen Licht=
ſpiel
=Syndikats: An der ſchönen blauen Donau iſt das
Wiener Walzerlied geboren, in ihm ſchlägt das goldene Herz der alten
Kaiſerſtadt. Die Liebe zu Wien und Oeſterreich lebt in dieſem Volks=
film
, der ſo recht etwas fürs Gemüt iſt. Bilder, die nicht verblaſſen,
ſind von Friedrich Zelnick mit dem Griffel der Meiſterregie gezeichnet.
In Grinzing beim Heurigen, Treibjagd im Wiener Wald, Prater=
leben
,, Die Strauß=Redoute‟, Das K. u. K. Infanterie=Regiment.
Das ſüße Mädel gibt Deutſchlands charmanteſter Filmſtar Lya Mara
in der Hauptrolle ſo gut wie noch nie zuvor; daneben: Harry Liedtke,
Frieda Richard, Ernſt Verebes alle in großer Form. Aufführung ab
Freitag.
Lokale Veranſtaltungen.
Hiſtoriſcher Verein. Der vorletzte Ausflug dieſes Jah=
res
findet nunmehr beſtimmt am nächſten Samstag und Sonntag 2. und
3. Oktober, ſtatt. Näheres im Septemberheft von Volk und Scholle‟.

Aus den Parteien.

* Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Heute
abend 8 Uhr Gruppenabend im Perkeo.

Tageskalender für Mittwoch, den 29. September 1926.
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete II (1):
Die Geſchwiſter, Die Mitſchuldigen Orpheum, abends 8
Uhr: Die Königin der Nacht. Schloß=Café: Konzert.
Café Rheingold: Konzert und Tanz. Ludwigshöhe:
Konzert. Ludwigshalle, Obergaſſe 12, ab 8 Uhr: Stim=
mungsmuſik
. Kunſthalle am Rheintor: Theſing=Ausſtellung,
geöffnet von 114 Uhr. Kinovorſtellungen: Union=, Re=
ſidenztheater
, Palaſt=Lichtſpiele.

*Amtsgericht I.

1. Der Chauffeur eines hieſigen Bierlieferanten machte mit Kol=
legen
im verfloſſenen Jahre eine fidele Bier= und Weinreiſe und wurde
in einer Wirtſchaft der Altſtadt, nachdem noch Flaſchenweine genoſſen
waren, eine Zeche von etwa 40 Mark ſchuldig. Soviel konnte er nicht
bezahlen und deponierte zur Sicherheit ſeinen Führerſchein. Einige
Tage ſpäter fuhr er (ohne Lieferſchein) dem Wirte Wormſer und Dort=
munder
Bier am hellen Tage an, was auf das Weinkonto verrechnet
wurde. Dieſe Manipulation hat ihm und einem Kollegen (Beifahrer)
eine Anklage wegen Diebſtahls, den Wirtsleuten eine ſolche wegen Heh=
lerei
eingetragen. Der Angeklagte (Chauffeur) ſoll ſich als Teilhaber
des Lieferanten ausgegeben und erklärt haben, er werde ſich mit dem
Teilhaber wegen der Bierlieferungen auseinanderſetzen. Der Beifahrer
will den Wirt für einen neuen Kunden gehalten haben. Als das Bier
ankam, wurde es in der Wirtſchaft Dortmunder wie Wormſer zu
gleichen Preiſen ausgeſchänkt. Ein Zeuge bekundet, daß ſie
von der Kellnerin eingeladen worden, im Nebenzimmer Flaſchenwein
zu trinken und er von der Alkoholreiſe erſt nach 12 Uhr nach Hauſe
gekommen ſei. Gegen den Chauffeur, der vorbeſtraft und des Diebſtahls
von drei Fäſſern Bier geſtändig iſt, werden ſechs Wochen Gefängnis
beantragt; es wird anheimgeſtellt, die Unterſuchungshaft (ſeit 27 Aug.)
anzurechnen. Gegen den Beifahrer geht der Antrag auf Freiſprechung.
Auch die Wirtsleute hält der Amtsanwalt der Hehlerei für überführt,
insbeſondere auf Grund des Zeugniſſes des Hauseigentüimers, in dem
die Wirtſchaft betrieben wird; hier werden Geldſtrafen von 150 und 75
Mark in Antrag gebracht. Der Verteidiger des Chauffeurs möchte den
leichtſinnigen Streich durch die Unterſuchungshaft für geſühnt erklärt
wiſſen. Der Verteidiger der Wirtsleute betont, daß es ſich hier um eine
Exiſtenzfrage der der Hehlerei Angeklagten handele, was gerade eine
forgfältige Prüfung des Sachverhalts erfordere. Nichts Auffälliges ſei
darin zu finden, daß ein Bierlieferant, oder der ſich als ſolcher ausgebe
das von ihm gelieferte Bier ſelbſt im Auto zuführe. Jedes Bedenken
ſei durch die Hinterlegung des Führerſcheins verſcheucht worden, der
Führerſchein ſei deshalb auch einige Tage ſpäter dem Hinterleger zurüick=
gegeben
worden. Am hellichten Tage ſeien die Fäſſer abgeladen wor=
den
, keine Heimlichkeit habe obgewaltet. Das Urteil ſpricht den
Beifahrer frei, erkennt gegen den geſtändigen Dieb auf
1 Monat Gefängnis, die der Hehlerei Angeklagten er=
halten
Geldſtrafen von 150 Mk. und 75 Mk.
2. Ein einem hieſigen Badewärter gehöriger Haſe wurde im Früh=
jahr
1926 geſtohlen; ein Arbeiter will arbeitslos ſelbſt, im Arbeits=
amt
einen Mann kennen gelernt haben, von dem er den Haſen er=
worben
habe. Der der Hehlerei Angeklagte wird frei=
geſprochen
.
3. Wegen Konkubinats wird gegen ein junges Paar je ein
Tag Haft erkannt und ihm, da es heiraten will, anempfohlen, beim
Juſtizminiſterium wegen Dispenſation von Beibringung des Ausländer=
zeugniſſes
vorſtellig zu werden.

Polizeibericht. Die Diebſtähle am Woog und im Hallen=
ſchwimmbad
ließen nach der Ermittelung zweier jugendlicher Diebe kurze
Zeit nach. Nach der Pauſe iſt nun im Hallenſchwimmbad wieder ein
Dieb an einem Nachmittag in zwei Fällen aufgetreten. In einem Fall
entwendete er eine Geldbörſe mit 7,60 Mk. und in einem anderen einen
Geldbetrag in Höhe von 15 Mk. Aus einem Hofe wurde ein Her=
renfahrrad
, Marke Walda geſtohlen. Beſchreibung des
Nades: neuer ſchwarzer Rahmenbau, gebrauchte, ſchwarz überſtrichene
Räder, an denen die urſprüngliche gelbe Farbe durchleuchtet. Von
einer Bauſtelle wurde ein Rohrabſchneider von 50 Zentimeter
Länge mit den eingeſtanzten Buchſtaben H. F. entwendet. Von
einem Hauſe wurde ein Meſſingſchild, 20X30 Zentimeter groß,
mit der Aufſchrift Geſchwiſter Weintz abgeriſſen und entwendet.
Auf Grund eines Haftbefehls wurde eine Frauensperſon zwecks Straf=
verbüßung
feſtgenommen und in das Landgerichtsgefängnis ein=
geliefert
. In Worms wurde Dienstag, nachmittags 2 Uhr, der Ar=
beiter
Ludwig Greß aus Darmſtadt im Streit erſchoſſen.

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Aus Heſſen.

* Griesheim, 28. Sept. Laut Bekanntmachung des heſſiſ
bereinigungskommiſſärs vom 26. September ds. Js. iſt auf 9
Gemeinde Griesheim der auf Mittwoch, 29. September ds. J
der Feldbereinigung Griesheim angeſetzte Abſtimmungsterme
weiteres verſchoben worden. Die am Sonntag im Kaiſer
gefundene Ausſtellung des Obſt= und Gartenbauvereins um
weite Gebiet unſeres einheimiſchen Feld= und Gartengemüſeb
Blumen, Konſerven, ſowie Feld= und Gartengerätſchaften.
ſichtlichen Reihen geordnet ſahen wir hier Weiß= und Notkraut
Blumenkohl, alle Rübenarten, Gurken, Tomaten, Kürbiſſe.
Lauch, Rettich, kurzum alle Erzeugniſſe unſeres vielgeſtaltigen
Gartengemüſebaues in einer Größe und Schönheit und teilt
leriſchem Aufbau, die Staunen und Bewunderung bei allen
erregten. Der Beſuch der Ausſtellung war ein ungemein
waren am Sonntag weit über 3000 Perſonen, welche die
beſichtigten, darunter viele aus Darmſtadt und unſeren Nach
den. Infolge des vorgeſtrigen ſtarken Andranges blieb die A
am Montag nochmals geöffnet, auch die Verloſung mußte gu
verſchoben werden. Die Ausſtellung wurde von Herrn Bür
Schuler eröffnet, der auf die große Bedeutung des Gemüſel
unſere Gemeinde hinwies und unſere Gemüſezüchter auffor.
mit allen Errungenſchaften der Neuzeit auf dem Gebiete der Fru
kultur und den Erfahrungen der Wiſſenſchaft vertraut zu me
gegenüber der ausländiſchen Konkurrenz beſtehen zu könr
Prämierung der Ausſteller fand am Samstag nachmittag ſtatt.
II. Eberſtadt, 28. Sept. Der Verein Soldatenkameradſch wie
im Saale des Gaſthauſes Zum Schwanen einen Familiei end
ab, der mit einer Ehrung derjenigen Mitglieder verbunden
dem Verein 25 Jahre und länger angehören. Die Kriegerkapel Fpei=
Heppenheim beſtritt den muſikaliſchen Rahmen des reichhalti SR,
gramms und rechtfertigte die Erwartungen, die man auf ſie ge katt=
in
hohem Maße, was durch die lebhaften Ovationen des Au vim
mehrfach beſtätigt ward. Fräulein Eliſabeth Schambach ſpr ne
warmen, beifällig aufgenommenen Vorſpruch, dem Worte der B=
durch
den Vorſitzenden des Vereins, Kamerad Ludwig Oſt,
Fräulein Beckmann=Darmſtadt erzielte mit ihren Vorträgen l r7
tenden Beifall. Redakteur Heinz Heinrich Roth als Feſtredn nent
in eindrucksvollen Worten das hohe Lied echter Kameradſch Fu
und ließ ſeine Worte in einem dreifachen Hoch auf das geliebte /t
Vaterland ausklingen. Die Muſik ſpielte hierauf das Deutſo Wied
in das die Feſtgäſte ſtehend einſtimmten. Ueberlieferungsgemäß archte
Herr Oſt in weihevollen Worten den gefallenen Kameraden. D m=
verein
1876 E. V. und der Geſangverein Germania trugen /Sem
ſchönen Gelingen des Abends wefentlich bei. Inmitten des abwe xigs=
reichen
Programms fand die Ehrung von 96 Mitgliedern des ins
ſtatt, die auf 25jährige und längere Vereinszugehörigkeit zur chen
konnten. Der Humor kam dann im zweiten Teile des Progre= u
ſeinem Recht, und zwar durch die Vorträge des hier beſtens I IEten
Humoriſten Mechler=Darmſtadt. Herr Oberpoſtſekretär Friedrich ner,
in deſſen ſicheren Händen auch diesmal wieder die Vorbereitut rund
das Arrangement des Feſtes lagen, dankte zum Schluſſe des Pr. ums
für den zahlreichen Beſuch und beſonders den Mitwirkenden, Den
Abend in mannigfacher Weiſe verſchönern halfen.
* Eberſtadt, N. Sept. Brotpreisaufſchlag. Efiert
pfünderbrot koſtet von jetzt ab ſtatt 80 Pfg. 84 Pfg. § ſt;
ferien. Der Beginn der Herbſtferien iſt auf den 4. Oktober T etzt
worden. Die Ferien dauern drei Wochen.
* Ober=Ramſtadt, 28. Sept. Nächſten Sonntag, den 3. Ber,
findet hier die Nachkirchweihe ſtatt. Wie bei der Kirchweihe Seb=
tember
, wird auch da wieder zahlreicher Zuſpruch von ausm er=
wartet
.
A. Roßdorf, 27. Sept. Die Liſte der in unſerer Gemeind /En=
haften
Perſonen, die zum Amte eines Schöffen oder Geſchwor / Be=
rufen
werden können, liegt laut Bekanntmachung der Bürger rei
zurzeit eine Woche lang auf der Bürgermeiſterei zur Einſic Fen.
Innerhalb dieſer Zeit können Einwendungen erhobew werde Ele
Deutſchen, welche das 30. Lebensjahr vollendet und volle 2 Jah en
Wohnſitz dahier haben, ſind in der Liſte aufgenommen.
* Roßdorf, 27. Sept. Die Kartoffelernte iſt in vollem Gan Sie
Arbeit iſt mühevoll, da der Boden durch große Hitze der letzten wen
ſehr ausgetrocknet iſt. Beſonders reichlich fällt die Kartoffelernter a u.

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[ ][  ][ ]

Nummer 270

Mittwoch, den 29. September 1926

Seite 7

* Die alte Römerſtadt Ladenburg
A Ladenburg, 28. Sept. Hier weilten am Samstag Herren der
radtverwaltung Weinheim und des Gemeinnützigen Vereins Weinheim,
ar unter Führung von Prof. Gropengießer die neueſten Funde aus
Eer Zeit in Augenſchein zu nehmen. Unter den Teilnehmern der Be=
Htigung bemerkte man u. a. Bürgermeiſter Dr. Meiſer, Stadtrat Karl
mkgräf, Stadtbaumeiſter Eberhardt, Stadtgeometer Karcher, ſämtlich
Weinheim, ſowie Prof. Wienkoop, den Direktor der Baugewerkſchule
rmſtadt. Durch die unlängſt erfolgte ſtädtiſchen Gasrohrlegung hat
zu eine Reihe von wertvollen Funden gemacht, ſo z. B. eine Begrabnis=
ette
, ferner alte Keramiken, und viele andere Sachen, die teils in den
uſeen von Mannheim, Karlsruhe und Darmſtadt, teils im hieſigen
Etsmuſeum aufbewahrt werden. Die Annahmen, zu denen Profeſſor
ropengießer, der Direktor des Altertumsmuſeums Mannheim, bereits
fGrund der von ihm ſelber, dank einer Reißſchen Stiftung, in 1911/12
egenommenen Ausgrabungen gelangt iſt, haben durch die neuen Funde
e volle Beſtätigung gefunden. Das Bild der frühmittelalterlichen
xrolingiſchen Stadt mit einem Königs= bzw. Gaugrabenhof, dort, wo
Lite die Sebaſtianskirche mit der nebenan liegenden ehemaligen Biſchofs=
ſidenz
ſteht, iſt in manchen weſentlichen Zügen noch vervollſtändigt
orden. Insbeſondere iſt durch die neuen Keramikfunde zum erſten
kale der Nachweis erbracht worden, daß auf Ladenburger Gebiet im
ölkerwanderungsſchutt auch die Spuren fränkiſcher Anſiedelungen vor=
rnden
ſind. Es iſt heute als feſtſtehend anzuſehen, daß Ladenburg im
ſten Jahrhundert nach Chriſti Geburt der Mittelpunkt einer Civitas
Smiſchen Gaugemeinde) war und um 75 zum Kaſtell ausgebaut und
it einer breiten Stadtmauer umgeben wurde. Prof. Gropengießer gab
it umfaſſender Anſchaulichkeit ſeinen geſpannt lauſchenden Zuhörern
er Bild der Neckarlandſchaft in alten Zeiten, und führte dann die
eilnehmer der Exkurſion zu der im Jahre 1412 gebauten Galluskirche
it der noch weit älteren Krypta, die eingehend beſichtigt wurde. Ganz
ſonderes Intereſſe nahm die Beſichtigung der neben der Galluskirche
rterhalb vorhandenen Trümmer der Forumsbaſilika aus dem dritten
ahrhundert in Anſpruch. Dieſer mächtige, mit einem Triumphbogen
Zerdachte Quadernbau, der ein Zeugnis damaliger Wohlhabenheit dar=
It, iſt augenſcheinlich, wie Prof. Gropengießer in ſcharfſinnigen De=
rktionen
nachwies, nicht vollendet worden. Die Urſache, wegen der
rres Rieſenbauwerk ein Torſo geblieben iſt, kann nicht zweifelhaft ſein,
rd kann ihre Erklärung nur in dem beginnenden Germanenanſturm
arden, der alles, was wehrhaft war, auf die Wälle rief, ſchließlich aber
Ɨt dem Zuſammenbruch der Limes und der Vertreibung der Römer
rs der Neckar= und Rheinlandſchaft endete. Man hat in einem Keller
adenburgs verſchiedene Meilenſäulen aufgefunden, von denen immer
rie aufgeſtellt wurde, ſobald in Rom ein neuer Herrſcher auf den
hron ſtieg. Die letzte Meilenſäule wurde im Jahre 268 nach Chriſti
eburt aufgeſtellt, als Kaiſer Gallienus zur Herrſchaft kam. Wie auch
1s anderen Umſtänden zu entnehmen iſt, müiſſen gerade zu jener Zeit
reigniſſe eingetreten ſein, die die römiſche Herrſchaft an Neckar und
hein erſtmalig ins Wanken brachten, bis ſie dann 406 mit ſamt der
Denwald=Limes endgültig zuſammenbrach. Nach dem vierſtündigen
undgang ſprach Prof. Wienkoop Herrn Prof. Gropengießer im
amen aller Teilnehmer den herzlichſten Dank für Vortrag und Füh=
Ɨng aus.
* Roßdorf, 27. Sept. Einen jähen Tod erlitt am Sonntag nach=
rittag
der 13jährige Sohn des Herrn Georg Heinrich Michel dahier.
Zer Junge fuhr mit ſeinem Fahrrad die Kreisſtraße von Gundern=
auſen
nach Roßdorf auf der linken Straßenſeite, neben ihm her fuhr
m anderer Junge mit ſeinem Rad. Als beide in die Nähe der Mühle
Loß kamen, wollte Michel von links nach der rechten Straßenſeite biegen.
Sein Begleiter warnte ihn noch, da ein Perſonenauto entgegenkam.
Itwa 5 Meter vor dem Auto, das mit 6 Perſonen beſetzt war, fuhr
Richel gegen die rechte Straßenſeite, wurde dabei von dem Auto erfaßt,
r Boden geſchleudert und überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein.
Der herbeigerufene Arzt ſtellte einen Schädelbruch feſt; außerdem erlitt
er Junge ſtarke Hautabſchürfungen. Der bedauernswerten Familie,
ie noch 4 Kinder hat, bringt man allgemein große Anteilnahme ent=
egen
. Nach den bis jetzt gemachten Feſtſtellungen trifft den Chauffeur
eine Schuld; Beſitzer des Perſonenautos iſt Bäckermeiſter Reiſer, Darm=
adt
, der den Wagen ſelbſt lenkte.
* Michelſtadt, 28. Sept. Mozariverein. Das dritte Mit=
Tiederkonzert des Mozartvereins Michelſtadt, welches am verfloſſenen
Samstag in dem gut beſetzten Saale des Schmerkers Garten ſtattfand,
egte Zeugnis ab von dem hohen künſtleriſchen Können des Vereins,
er unter der ſtrafen Leitung des Herrn Muſiklehrers Jöſt=Höchſt ſich
Tßerſt raſch entwickeln konnte. Sämtliche Mitglieder des Orcheſters
Hurden den an ſie geſtellten Forderungen gerecht und haben gleichen
Tnteil an dem ſchönen Erfolg, dem der Verein auch dieſes Mal wieder
(r ſich buchen durfte. Aus dem geſchmackvollen Programm des Abends
ei beſonders erwähnt: Orpheus in der Unterwelt, Ouverhire von
Offenbach; Vogelhändler, Potpourri von Zeller; Troubadour, Große
antaſie von Verdi, und wurde dem Orcheſter für die vortreffliche
Wiedergabe dieſer Werke beſonderer Beifall geſpendet. Der Vorſitzende
tes Vereins, Herr Oberſtudiendirektor Dr. Weiner, nahm nach dem
Berlaufe des Konzerts Gegelegenheit, nochmals durch einige Worte den
Mitwirkenden Dank und Anerkennung auszuſprechen für ihre vorzüg=
ichen
, von dem Geiſt des Wiedererwachens des Mozartvereins getragenen
Zeiſtungen, die die Beſucher erkennen ließen, daß der Verein nun alle
Schwierigkeiten überwunden hat und nunmehr imſtande iſt, ſeinen
Mitgliedern wirklich ſchöne Konzerte zu bieten, die ſich auf einer nicht
anbedeutenden künſtleriſchen Höhe bewegen. Der Verein darf nun nicht
rmüden im Beſtreben, möglichſt viele junge Künſtler zur Ausbildung
Heranzuziehen, um ſie in die Reihen des Orcheſters aufzunehmen und ſo
an dem Ausbau desſelben immer weiter zu arbeiten, denn nicht nur die
Pflege der Muſik iſt ſeine Aufgabe, ſondern auch die Gewinnung und
2lusbildung neuer Kräfte.
s. Schöllenbach i. O., 28. Sept. Das hier abgehaltene Jahresfeſt des
Erbacher Zweigvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung nahm einen äußerſt
chönen und würdigen Verlauf. Der Vorſitzende des Vereins, Herr
Pfarer Grießmer=Beerfelden, zeigte in der Predigt im Vormittags=
Tottesdienſt, was unſer Glaubensbeſitz für uns bedeutet und wie der=
Felbe ſich in tätiger Bruderliebe auswirken ſoll. Für die Nachfeier am
Machmittag bot der Vorhof der Kirche einen ſehr paſſenden Platz. Die
sahlreich Anweſenden wurden vom hieſigen Ortsgeiſtlichen, Herrn Pfarr=
Serwalter Lautz, begrüßt, worauf Herr Pfarrafſiſtent Trapp, Mümling=
Grumbach, das Wort ergriff zu einem packenden Vortrag über die evan=
Seliſche Diaſpora in unſerem Bruderlande Deutſch=Oeſterreich. Redner
Führte gründlich in die Vergangenheit ein, verglich dieſe mit der Gegen=
awart
und zeigte das Wachſen der evangeliſchen Sache in Oeſterreich, und
Setonte die Notwendigkeit der Hilfe ſeitens der Glaubensgenoſſen in
Deutſchland. Der Vorſitzende dankte dem Vortragenden, dann wurden
Schriften angeboten, die Abſatz fanden. Vor= und nachmittags trug Herr
OPfarraſſiſtent Kalbhenn=Steinbach weſentlich zum Gelingen bei dadurch,
Daß er mit ſeinem Frauenchor geiſtliche und Volkslieder in ſehr hübſcher
Weiſe vortrug.

* Erbach i. Odw., 28. Sept. Die Heſſiſche Bürgermeiſterei Erbach,
als Verwaltung des Kreiskrankenhauſes, ſchreibt die Lieferung von 200
Zentnern prima Speiſekartoffeln aus. Angebote ſind mit Preisangabe
einzureichen. Diamantſchleifer Friedrich Walther mit ſeiner Ehefrau
Friederike, geb. Rapp, begehen heute das Feſt der Silbernen Hochzeit.
Wir gratulieren dem Jubelpgar.
Hirſchhorn, 28. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
27. September 0,52 Meter, am 28. September 0,63 Meter.
* Heppenheim a. d. B., 28. Sept. Tragiſcher Todesfall.
Dieſer Tage erſtickte auf dem Felde in der Nähe der Heil= und Pflege=
anſtalt
ein vierjähriger Knabe. Während die Mutter Kartoffeln aus=
machte
, ſpielte das Kind mit Bohnen, wobei es auch eine in den Mund
nahm. Unglücklicherweiſe griet ihm dieſe in die Luftröhre und das
Kind mußte erſtichen. Der ſchnell herbeigerufene Arzt der Heil= und
Pflegeanſtalt konnte nur den Tod feſtſtellen. In den letzten Tagen
wurde in das hieſige Krankenhaus ein Mädchen aus Kirſchhauſen ein=
geliefert
, welches auf einem Schulausflug nach der Neunkircher Höhe
derart erkrankte, daß es den Rüchweg faſt nicht mehr mitmachen konnte.
Kurz nach der Einlieferung im Krankenhauſe ſtellte man eine ſehr weit
vorgeſchrittene Blinddarmentzündung feſt. Die ſofort vorgenommene
Operation verlief gut.
* Gernsheim, 27. Sept. Die mit unbeſtimmtem Termin angeſagte
größere Nachtübung der Freiwilligen Feuerwehr fand
am vergangenen Samstagabend ſtatt. Kurz nach 10 Uhr ertönten Horn=
ſignale
und Trommelſchlag. Raſch fanden ſich die Feuerwehrleute auf
dem Alarmplatz (Peter Schöfferplatz) ein und binnen kurzer Zeit rückte
die Wehr nach dem Brandobfekt im ſüdlichen Stadtteil aus. Die Ge=
ſamtübung
nahm einen guten Verlauf. Ein in angetrunkenem Zu=
ſtand
befindlicher Bettler beabſichtigte in einem Hauſe der Eliſa=
bethenſtraße
zu betteln. Er ſiel von der etwas ſteil anlaufenden Treppe
herunter, wo er in bewußtloſem Zuſtande blutend liegen blieb. Der
in der Nachbarſchaft dienſtlich anweſende Schutzmann Schmitt benach=
richtigte
ſofort die hieſige Sanitätskolonne, und zwar den erſten Ko=
lonnenführer
Friſeur Draut. Sofort war Hilfe anweſend und mittelſt
Tragbahre wurde der Verletzte in das Marienheim verbracht, wo durch
den prakt. Arzt Dr. med. Winkler das weitere veranlaßt wurde.
Wie verlautet, beabſichtigt die hieſige Freiwillige Sanitäts=
kolonne
in nächſter Zeit in Verbindung mit auswärtigen Kolonnen
eine größere Uebung hierorts abzuhalten. Herr Dekan Vogel,
Pfarrer der hieſigen evangeliſchen Gemeinde, iſt zurzeit beurlaubt. Die
Vertretung hat Herr Pfarrer Körbel, Goß=Rohrheim, übernommen.
Im Gaſthaus zum Deutſchen Haus hielt Herr Alex Fink, Groß=Gerau,
einen Vortrag über das Thema: Mietswohnung oder eigenes Haus.
Von der Diskuſſion wurde reichlich Gebrauch gemacht. In 14 Tagen
ſoll im gleichen Lokale eine abermalige Verſammlung abgehalten und
hierzu die Gemeindeverwaltung und wertretung eingeladen werden.
Durch teilweiſe Freimachung der ſeither bewohnten
Räume des alten Realſchulgebäudes iſt es der hieſigen Gemeindever=
waltung
gelungen, dem Anſinnen der Direktion der landwirtſchaftlichen
Winterſchule Groß=Gerau, dieſelbe von da nach Gernsheim zu verlegen,
ſtattzugeben. Nicht nur von Landwirtſchaftskreiſen, ſondern auch von
der ganzen Gemeinde wird die Errichtung des Schulbetriebs der land=
wirtſchaftlichen
Winterſchule am hieſigen Platze begrüßt. Evtl. läßt ſich
dann auch in Verbindung mit dieſem Schritt die Idee des Beſitzers
des Gernsheimer Edelſchweinzuchthofes, Herrn Dipl.=Ing. Dionys
Kauth, die Gründung einer Lehr= und Verſuchswirtſchaft auf dem Ge=
biete
der Schweinezucht raſcher zur Verwirklichung bringen. Herr
Kauth, eine Kapazität auf dem Gebiet der Schweinezucht, hat vor
etlichen Wochen vor dem hieſigen Geſamtgemeinderat diesbezüglich einen
äußerſt intereſſanten Vortrag gehalten, und ſind ſeine Ausführungen
wirklich auf guten Boden gefallen. Hoffentlich iſt die Zeit nicht mehr
illzu ferne, wo wir in Gernsheim ein zweites Ruhlsdorf haben.
* Offenbach, 27. Sept. In letzter Zeit mehren ſich hier die Fälle,
daß Arbeitgeber die Notlage der Erwerbsloſen dadurch aus=
nutzen
, daß ſie unter Hinweis auf die Höhe der Arbeitsloſenunterſtützung
die Leute tage= oder ſtundenweiſe gegen Naturalien oder Zahlung eines
Barlohnes beſchäftigen, der der geleiſteten Arbeit nicht im entfernteſten
entſpricht. Andererſeits bieten ſich Erwerbsloſe unter Verſchweigung
hrer Unterſtützung Arbeitgebern für niedere Löhne zur Arbeitsleiſtung
an. Dieſem Treiben, das zweifellos die Allgemeinheit ſchädigt, wollen
die Arbeitsnachweiſe für Stadt und Kreis Offenbach nun mit Nachdruck
entgegentreten. In jedem Falle, der bekannt wird, erfolgt nicht nur
Entzug der Unterſtützung und Rückforderung der zu Unrecht gezahlten
Beträge, ſondern auch Strafanzeige wegen Betrugs gegen ſämtliche Be=
teiligten
. Es iſt hier ſchon länger bekannt, daß der Uufug, der hier
gerügt wird, einen ziemlich großen Umfang angenommen hat, und es
iſt deshalb ſehr erfreulich, daß man mit allen Mitteln dagegen vor=
gehen
will.

I. K. 12654

RTKOMBSONS
IFEideut UEg

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*Großes landwirtſchaftliches Feſt im Pogelsberg.
In dem Kreisſtädtchen Lauterbach trafen am Sonntag wohl
an 10 bis 12000 Menſchen aus allen Teilen des Vogelsberges,
aus den Nachbarkreiſen Alsfeld, Schotten, Fulda und aus dem Schwalm=
grund
zuſammen, um ſich die große Landwirtſchaftliche Ausſtellung an=
zuſehen
, die die Landwirtſchaftskammer hier eingerichtet hatte. Die Son=
derzüge
auf der Bahnſtrecke AlsfeldFulda und auf der Vogelsbergbahn
waren überfüllt, in den Straßen Lauterbachs herrſchte ein nie geſehenes
Gedränge. Das Wetter war vorzüglich, der Feſtplatz an der Spieß=
turnhalle
war mit Hallen, Buden und Vergnügungsanſtalten reich
beſetzt und bildete ein dichtes Menſchengewoge. Die feierliche Eröffnung
der Ausſtellung fand am Samstag ſtatt, im Auftrag der heſſiſchen
Staatsregierung ſprach Präſident Uebel, für die Landwirtſchaftskammer
Oekonomierat Breidenbach=Dorheim, die Grüße des Kreisamts und der
Stadt ſprachen Kreisdirektor Dr. Michel bzw. Bürgermeiſter Walz aus.
Alle Gebiete des Ackerbaues und Obſtbaues waren vertreten, die
Maſchinenausſtellung war beſonders reichhaltig, in der Abteilung Tier=
zucht
fehlte wegen der herrſchenden Maul= und Klauenſeuche ſämtliches
Klauenwieh, ſodaß nur Pferde und Geflügel zugelaſſen waren. Das
freundlichſte Bild bot die Turnhalle, in der die Erzeugniſſe des Acker=
baues
und des Obſtbaues in geſchmackvoller Weiſe aufgebaut waren.
Man ſtaunt über Fülle und Schönheit des ausgeſtellten Obſtes, das in
dem vielfach geſchmähten Vogelsberg wächſt. Hier ſtand unſtreitig das
Schlitzer Land an erſter Stelle. Als eine Spezialität des Vogelsberges
ſei die von Euler=Weid=Moos zuſammengeſtellte Flachsausſtellung er=
wähnt
, welche den Flachs und ſeine Verwertung vom Samen bis zur
Reife, die Verarbeitung bis zur fertigen Leinwand zeigt. Die Land=
wirtſchaftskammer
Darmſtadt hatte durch die Saatbauſtelle das beſte
Saatgut für Kartoffeln und Getreide zur Schau geſtellt. Auch die
Bienenzucht war vertreten. Mehrere Filme wurden gegeben, darunter
auch Heimat im Bild von Schulrat Lorenz. Ein wohlgelungenes
Reiterfeſt bot der Reiterverein unter Leitung von Baron Hermann von
Riedeſel. Landſtallmeiſter Schörke=Darmſtadt hob die Leiſtungen des
Reitervereins hervor.
* Nidda, 28. Sept. Ein ſchweres Unglück trug ſich geſtern
nachmittag auf dem hieſigen Bahnhof beim Rangieren zu. Der Bahn=
beamte
Karl Pfaff aus Dutenhofen geriet unter den Wagen; dabei
wurde ihm ein Bein abgefahren. Man brachte ihn in die chirurgiſche
Klinik nach Gießen. Der Mann iſt ſeit etwa 25 Jahren auf der Eiſen=
bahn
tätig und 38 Jahre alt.
WSN. Gießen, 28. Sept. Drei Jahre Zuchthaus für
einen widerſetzlichen Wilddieb. Der Arbeiter Wilhelm
Faßbinder aus Oberſeemen wurde vom oberheſſiſchen Schwurgericht
wegen Totſchlagverſuchs und Wilddieberei, entſprechend dem Antrage
des Staatsanwalts, zu 3½ Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt
verurteilt. Der Angeklagte hatte, als er von einem Förſter beim
Wildern überaſcht wurde, mehrmals auf den Beamten geſchoſſen, ohne
ihn jedoch zu verletzen. Das Gericht nahm die Abſicht vorſätzlicher
Tötung an und kam ſo zu dieſem ſtrengen Urteil.
* Lich, 28. Sept. Der Verein für Handel und Gewerbe will im
Herbſt eine Heimatausſtellung, für Handel, Gewerbe und Orts=
kunde
veranſtalten. Zur Aufbringung des Garantiefonds hat die Stadt=
verwaltung
400 Mark vorgeſehen. Um die Wohnungsnot zu bekämp=
fen
, will man ausrangierte Eiſenbahnperſonenwagen in Notwohnungen
umbauen. Die in unſerer Gegend ſtark auftretende Maul= und Klauen=
ſeuche
hat jetzt ſchon den vierten Vieh= bzw. Schweinemarkt vereitelt.
* Freienſeen, 27 Sept. Gelegentlich des großen Brandes wurde
das Fehlen der Waſſerleitung ſehr übel vermerkt. Zur Ehre
der Kreisbaubehörde Schotten ſei aber geſagt, daß ſämtliche Gemeinden
des Kreiſes mit Ausnahme von Wingershauſen, Einartshauſen und
Freienſeen mit Waſſerleitungen verſehen ſind.
* Aus dem Schlitzerland, 28. Sept. Seinen Herbſtbezirkstag hielt
der Kriegervereinsbezirk LauterbachSchlitz in Uellershauſen ab.
Der dortige Kriegerverein feierte ſein 25jähriges Jubiläum. Der Be=
zirksvorſteher
Habermehl=Schlitz überreichte dem Vorſitzenden Schäfer,
der ſeit Beſtehen den Verein leitet, eine Ehrenauszeichnung der Krieger=
kameradſchaft
Haſſia, 13 weitere Mitglieder des Veveins erhielten das
Abzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft. Der Bezirksvorſteher Habermehl.
erſtattete Bericht über den diesjährigen Haſſiatag zu Bingen und deſſem
wichtigſte Beſchlüſſe. Große Freude rief die Mitteilung hervor, daß die
Kriegerkameradſchaft Haſſia im Jahre 1927 in Schlitz tagen wird.
* Alsfeld, 28. Sept. Ein über 2000 Jahre alter Eichbaum
ſteht an dem Wege von dem kleinen Nachbarſtädtchen Kirtorf nach dem
Dorfe Wahlen. Forſtleute ſchätzen ſein Alter bis zu 2500 Jahren, ſo
daß er einer der älteſten Bäume Deutſchlands ſein dürfte. Der Baum
führt den Namen Breite Eiche und wird von Wanderern gerne be=
ſucht
. Er mißt in Manneshöhe acht Meter Umfang und erreicht eine
Geſamthöhe von 25 Metern. Vor Jahren mußte ein Teil des Stammes
ausgemauert werden, im übrigen iſt der Rieſe ſehr geſund. Der Sage
nach war dieſer Baum in heidniſcher Zeit ein heiliger Baum, unter dem
Wotan verehrt wurde. Bonifatius habe ihn deshalb fällen wollen, wie
die Donnereiche bei Geismar, doch habe er ſich jedesmal auf dem Wege
verirrt; ſo blieb der Baum ſtehen. Er ſteht unter Denkmalſchutz.
* Aus dem Lande, 27. Sept., wird uns geſchrieben: Den heſſiſchen
Staatsbeamten wird nun endlich das Wohnungsgeld, das die Reichs=
und Gemeindebeamten ſeit 1. April in dieſer Höhe erhalten, auf 100 Proz.
erhöht. Umfangreiche Berechnungen ſind an den verſchiedenen Amts=
ſtellen
wegen des an ſich nicht überwältigend hohen Betrages notwendig,
da die einzelnen Beträge, die in Frage kommen, für ſechs zurückliegende
Monate ebenfalls berechnet werden müſſen. Die Liſten, auf denen die
Empfänger verzeichnet ſind, ſind vierfach auszufertigen, und in jeder
Liſte ſind für den einzelnen Beamten, ſofern er auch Mitglied der
Beamtenkrankenkaſſen iſt, fünf Zahlen einzutragen, die natürlich vor=
her
ſorgfältig und einwandfrei berechnet werden müſſen. Dadurch, daß
ſeit mehreren Jahren auch ſämtliche Volksſchullehrer des Landes ihr
Gehalt aus der Hauptſtaatskaſſe beziehen, iſt die Arbeit der genannten
Kaſſen natürlich verdoppelt. In Beamtenkreiſen wird über das monat=
liche
und fortlaufende Ausfertigen der Liſten viel geſchimpft. Mam
macht die Arbeit aber immer wieder, weil ſonſt gewiß Verzögerungen
in der Auszahlung der Gehalte eintreten würden. An der Hauptſtaats=
kaſſe
müſſen die eingehenden Liſten ſelbſtverſtändlich genau nachgeprüft
werden. Zweifellos iſt auf dieſe Weiſe die Arbeit der Kaſſen gegen die
Vorkriegszeit ſtark vermehrt, und es wäre eine Vereinfachung des Rech=
nungsweſens
aufs innigſte zu wüinſchen. Niemand vermag aber einen
brauchbaren Vorſchlag zu machen, wie dem Uebelſtande geſteuert werden
kann. Es müßte den Fachleuten aber doch möglich ſein, ein Verfahren
u ergründen, das das ſtaatliche Rechnungsweſen auch in dieſer Be=
ziehung
ſtark einſchränkt. Mit dieſen fortwährenden Liſten wird doch
eine Unmenge Zeit, Kraft und Geld für Papier vertan.

TAUCHE WUR BATSCHAR

WWexu wortmiche Anprrilungen!
H-Batſchari Cigaretten ſind als hochuver-
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SENATOR 1OP.
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jgarette des anſpruchsvollen Kerrn.
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Cas unentbehrtiche Attribut ſeſtüchen Stunden.

TV 12875

CIG ARETTE
N E A B R I K:A:G.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Reich and Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Ein Heim für obdachloſe jugendliche Wan=
derer
. Auf Grund neuerlicher Prüfung ſollen die beiden früheren
Projekre der Schaffung einer Uebernachtungsſtätte für jugendliche obdach=
loſe
Wanderer und der Schaffung einer Revierſtube für leichtkranke
jugendliche Wanderer miteinander verbunden werden, weil hiermit
eine weſentliche Perſonalerſparnis erzielt werden kann und eine für=
ſorgeriſche
Betreuung in einem gemeinſamen Bau ſich erfolgreicher er=
möglichen
läßt. Der geplante Neubau ſoll auf einem ſtädtiſchen Grund=
ſtück
an der Eutleutſtraße im Plattenbau erſtellt werden und als Ueber=
nachtungsſtätte
60 Betten und 1012 Betten als Revierſtube enthalten.
Es iſt Vorſorge getroffen, daß erforderlichenfalls noch weitere 2030
Betten aufgeſtellt werden könnten. Die Geſamtkoſten des Baues ſind
auf 36 00) Mark veranſchlagt. Eine Rundfunkſammlung
für Blinde. Die Oberpoſtdirektion beabſichtigt bei der Einziehung
der Rundfunkgebühren zu Anfang Oktober eine Sammlung zur Ver=
ſorgung
der Blinden mit Rundfunkgerät zu veranſtalten. Wenn auch
eine Anzahl von Blinden des hieſigen Bezirks durch Zuweiſung der bei
Schwarzhörern beſchlagnahmten Geräte bereits in dem Beſitz von Rund=
funkempfangsanlagen
gelangt iſt, bleibt doch noch eine größere Zahl
von Blinden mit Empfangsgerät zu verſorgen. Hierzu gehören be=
ſonders
die Blinden, die im beſetzten Gebiete, in dem der Rundfunk
früher nicht zugelaſſen war, und auf dem flachen Lande und in den
Orten wohnen, wo infolge der weiteren Entfernung von Frankfurt a.M.
der Detektorenempfang nicht mehr ausreicht und daher Röhrengeräte
beſchafft werden müſſen. Wer die ethiſchen und kulturellen Werte des
Nundfunks kennt, wird gewiß auch gern dazu beitragen wollen, daß
dieſen Aermſten der Armen, die durch Krankheit, durch Kriegsverletzun=
gen
uſw. ihr Augenlicht eingebüßt haben und die auch meiſt nicht die
Mittel beſitzen, um Theater, Konzerte, Vorträge uſw. zu beſuchen, die
Freude des Rundfunks zuteil wird. Spenden werden von den Brief=
zuſtellern
, die die Rundfunkgebühren einziehen, von 20 Pfg. an gegen
Aushändigung einer Empfangsbeſcheinigung entgegengenommen; ſie
können ferner an den Poſtſchaltern eingezahlt und auf das Poſtſcheck=
konto
der Oberpoſtkaſſe Frankfurt a. M. Nr. 1000 mit dem Zuſatz Rund=
funkſammlung
für Blinde überwieſen werden.
Preisermäßigung für amtliches Tarifmaterial der Reichsbahn.
Vielfache Klagen über die Höhe der Verkaufspreiſe für amtliches
Tarifmaterial veranlaßten den Zentralverband des Deutſchen Groß=
handels
, bei der Reichsbahn=Hauptverwaltung eine Preisermäßigung zu
beantragen. Die Reichsbahn=Hauptverwaltung hat dieſem Antrage ent=
ſprochen
und mitgeteilt, daß die Verkaufspreiſe für die von der Deut=
ſchen
Reichsbahn=Geſellſchaft auszugebenden Tarife demnächſt, voraus=
ſichtlich
ſchon vom 1. Oktober 1926 ab, um etwa ein Drittel ermäßigt
werden.
Der Paratyphus in Fulda.
WSN. Fulda. Nach amtlicher Mitteilung iſt bis zum Montag
die Zahl der Erkrankungsfälle an Paratyphus im hieſigen Bezirk auf 65
geſtiegen. Die Stadt Fulda iſt mit 17 Fällen beteiligt. Die Zahl der
von der Seuche betroffenen Ortſchaften beträgt 23. Todesfälle ſind noch
nicht vorgekommen.
Schweres Mißgeſchick.
WSN. Neckargemünd. Ein 20jähriges Mädchen befand ſich auf
der Fahrt nach Heilbronn, um an den Hochzeitsfeierlichkeiten der
Schweſter teilzunehmen. Zwiſchen Schlierbach und Neckargemünd ver=
ſuchte
es, das Fenſter des Wagenabteils zu öffnen. Es drückte dabei
mit dem Arm die Scheibe ein und erlitt oberhalb des Handgelenks ſo
ſchwere Verletzungen, daß die Pulsader und Sehnen wie mit dem Meſſer
vollſtändig glatt abgeſchnitten wurden. Nur ein ſofortiges Abbinden
des Armes verhinderte eine Verblutung.
10 000 Mark unterſchlagen.
WSN. Nürnberg. Das Schöffengericht Nürnberg verurteilte den
Kaufmann Leonhard Schautz von hier, der eine Dresdener Firma, deren
Generalvertreter er war, um 10 000 Mark ſchädigte, wegen Unter=
ſchlagung
und Untreue zu ſechs Monaten Gefängnis.
Das eigene Kind in den Bach geworfen.
Traben=Trarbach. Im naheliegenden Kautenbach warf eine
plötzlich geiſtesgeſtört gewordene Frau ihr Kind in den Dorfbach. Das
Kind wurde noch im richtigen Augenblick vom Ertrinken gerettet.
Neue Brände im Hunsrück.
WSN. Simmern. In mehreren Gemeinden des Hunsrücks ent=
ſtanden
in den letzten Tagen wiederum größere Brände. So wurden
in Büchenbeuren, Stipshauſen und Oderkirn mehrere Häuſer einge=
äſchert
. Die Entſtehungsurſache der Brände iſt noch unbekannt. All=
gemein
wird Brandſtiftung vermutet.
* Ehem. Fußartillerie=Regiment Generalfeldzeugmeiſter
(Brandenburg) Nr. 3.
Die zu Ehren der Gefallenen dieſes Regiments und ſeiner Feld=
formationen
am 2. und 3. Oktober in Fulda geplante Veranſtaltung
muß leider aufgeſchoben werden, da in Fulda und Umgebung mit
Typhusgefahr gerechnet werden muß. Ein neuer Termin wird allen
Intereſſenten, die ſich bereits zur Teilnahme gemeldet haben und die
ſich noch melden werden, rechtzeitig bekanntgegeben, ſobald dies möglich
ziſt. Auskunft erteilt hierüber H. Stichter, Frankfurt a. M.=Süd 10,
Laubeſtraße 16.
Ein Verbrechen im Eiſenbahnzug.
WSN. Döln. Montag vormittag wurde auf dem Bahnkörper im
Gleiſe Tro/sorf-Wahn in der Nähe des Kilometerſteines 17,7 eine
weibliche Leiche aufgefunden. Die Nachforſchungen ergaben daß die
Tote aus dem Eilzug 86, vermutlich in verbrecheriſcher Abſicht, hinaus=
geworfen
war. Im Eiſenbahnabteil wurden in Siegen Blutſpuren an
Bank und Fenſter feſtgeſtellt. Nach den bei der Toten vorgefundenen
Papieren handelt es ſich um die etwa 20jährige Luiſe Rübſamen aus
Dagden, die in München=Gladbach=Waldhauſen beſchäftigt war. Von
dem Vorfall wurden ſofort die Staatsanwaltſchaft Köln und die Polizei=
behörde
in Sieglar durch die Eiſenbahndirektion verſtändigt.
Strafe für den Warſchauer Bankraub.
Warſchau. Der Student Zablokitzki, der unlängſt bei hellichtem
Tage im Zentrum der Stadt auf ein Bankgeſchäft einen Ueberfall
unternahm, iſt Montag vom Ausnahmegericht zu lebenslänglichem Zucht=
haus
verurteilt worden.

Mittwoch, den 29. September 1926
* Eine Heſſiſche Kirmes in Wilhelmshaven.

Nummer 2
Briefkaſien.

Die große Heſſiſche Kirmes des Heimatvereins der Heſſen und
Heſſen=Naſſauer, die in ſämtlichen Räumen des Werfterholungshauſes
gefeiert wurde, hatte eine überaus große Zahl Beſucher herbeigelockt.
Die großen Säle, welche geſchmackvoll dekoriert waren, konnten kaum
die Menſchenmenge faſſen. Alle die erſchienen waren, verlebten gemüt=
liche
Stunden und eine famoſe Fröhlichkeit herrſchte von Anfang bis
zum Schluß. Die Leitung hatte alles aufgeboten, um das Feſt für die
Teilnehmer ſo abwechflungsreich wie möglich zu geſtalten. Der Abend
war der Pflege des Heimatgedankens gewidmet und in feinſinnig ge=
wählter
Feſtfolge offenbarte ſich dies den Gäſten. Nach lebhafter
Kirmesmuſik, des großen Orcheſters (Blas= und Streichmuſik) wechſelten
Vorträge in heſſiſcher Mundart, Lieder, Aufführungen und Tänze in
heſſiſchen Landestrachten, miteinander ab. Herr Mertz (Schlitz) begrüßte
mit kurzen, treffenden Worten die Gäſte, und wies auf die Bedeutung
des Feſtes hin. Er bat die Landsleute, treu zu einander zu halten und
die alte Heimat in Ehren zu halten und nicht zu vergeſſen. Sein Hoch
galt der Heimat. Mit feierlichem Abendläuten und Turmmuſik eines
Bläſerchors wurde die Kirmes eingeleitet. Auf der Bühne erſchienen
Bauernmädchen und Bauernburſchen, bunt in ihren wunderſchönen heſ=
ſiſchen
Trachten (Schwälmer, Hüttenberger und Schlitzerländer), welche
unter dem buntgeſchmückten Kirmesbaum ſcherzten, tanzten und ſangen.
Sehr gefielen die Tänze einer Schülerin der Tanzſchule Offermann, ſie
entzückte mit ihren Leiſtungen und fand viel Beifall. Die nächſte Num=
mer
bringt uns wieder der heſſiſchen Eigenart, den heſſiſchen Trachten
und Sitten näher. Landsmann Spengler (Mainz) gibt einen Vortrag
in heſſiſcher Mundart, Heſſen=Kirmes betitelt. Er verkörperte in
allem einen richtigen unverfälſchten Heſſen und endete mit dem Aus=
ſpruch
Nur der iſt eine Heimat wert, der Heimat liebt und Sitte ehrt.
Der Vortrag gibt eine treffliche Kirmes=Illuſtration mit all den Be=
gleiterſcheinungen
wieder, die nun einmal zu einer richtigen Kirmes
gehören. Nachdem noch 4 Schwälmer Tänze in heſſiſchen Landestrachten
von 4 Paaren aufgeführt waren, ging noch ein heſſiſees Luſtſpiel in
einem Akt, betitelt Das Muhkalb, über die Bretter. Die 3 Perſonen
des Stückes brachten das Milieu des heſſiſchen Bauernſchlages faſt un=
verfälſcht
zur Wiedergabe. Als Zugabe ſang das Vereins=Geſangs=
Quartett noch ein Lied, welches großen Beifall fand. Damit hatte der
1. Teil ſeinen Abſchluß gefunden. Der 2. Teil begann mit einem Um=
zug
durch den großen Saal und durch den Garten, welcher zu dem
Zwecke wie geſchaffen iſt. Durch die wunderbare Beleuchtung des Gar=
tens
, und das prächtige Sommerwetter wurde die Feſtſtimmung noch
erhöht. Voran marſchierte die Muſik, ſpielte draußen im Garten zum
Tanze auf, und brachte den langen Zug wieder zurück in den Saal, aber
nicht, bevor alle das prächtige Feuerwerk genoſſen hatten, das im Garten
abgebrannt wurde. Die Kirmesleitung hatte für alles geſorgt, um dieſe
erſte Kirmes intereſſant und abwechſlungsreich zu geſtalten. Ein wahrer
Sturm ſetzte zuweilen auf die Fäſſer mit dem echten rheinheſſiſchen Wein
ein, die mit Reben umwunden einen beſonderen Schankplatz in der Ve=
randa
erhalten hatten. Die Nachfrage und der Durſt waren ganz ge=
waltig
und die Fäſſer ſtets umlagert. Bei fröhlichen Rheinliedern ver=
gingen
die Stunden wie im Fluge, bis gegen 4 Uhr die Kirmes
abgeblaſen wurde. Der Verein hatte ſich große Mühe gegeben. Alle
Teilnehmer verlebten ſchöne Stunden bei den Heſſen. Möge der Ver=
ein
auf dem beſchrittenen Wege weiter ſchreiten, der Heimat zur Ehre.
H. B.

Senſationeller Juwelenraub in Berlin.

Der ausgeplünderte Juwelenladen in der Tauentzienſtraße.
In einer der belebteſten Straßen Berlins iſt mit unerhörter
Verwegenheit am hellichten Tage ein Juwelenladen ausgeraubt
worden. Es handelt ſich um das Juwelengeſchäft der Firmn
Marotti & Frenk in der Tauentzienſtraße, in das am Samstag
nachmittag, als die meiſten Angeſtellten der Firma gerade zu
Tiſch waren, zwei Verbrecher mit vorgehaltenen Revolvern ein=
gebrochen
ſind. Die beiden Einbrecher, denen eine reiche Beute
in die Hände fiel, brachten eine Rauchbombe zur Exploſion, wo=
durch
es ihnen gelang, ihre Verfolgung aufzuhalten. Auf ihre
Ergreifung iſt eine hohe Belohnung ausgeſetzt worden.

E. H. 118. 1. 8 551, Abſ. 1 BGB. lautet: Der Mietzin
Ende der Mietzeit zu entrichten. Iſt der Mietzins nach Zeitah
bemeſſen, ſo iſt er nach dem Ablaufe der einzelnen Zeitabſe
entrichten. Die Zahlung des Mietzinſes hat alſo an dem auf
lauf des Monats folgenden Werktage zu erfolgen. Dieſe
entſpricht der allgemeinen Verkehrsſitte. Die gegenteilige 2
verwechſelt Mietzinszahlung mit der Kündigung. 2. Nach 8
kann der Vermieter auf Unterlaſſung klagen, wenn Mieter vor
mieteten Sache einen vertragswidrigen Gebrauch macht und
brauch ungeachtet einer Abmahnung des Vermieters fortſetzt
iſt an die vorherige Abmahnung Ihrerſeits und die Fortf
vertragswidrigen Gebrauchs durch den Mieter trotz dieſer
als Prozeßvorausſetzung geknüpft. Alſo, zuerſt müſſen St
ſtellung des vertragswidrigen Verhaltens fordern. Setzt ſich
ſelben das Verhalten fort, ſo müſſen Sie gerichtliche Hilfe in
nehmen und den Mieter zum Güteverſuch laden.
N. in B. 1. Nach der reichsgerichtlichen Rechtſprechung
dem betätigten Verhalten (wenn erwieſen) ein Vorbehalt im S=
Aufwertungsgeſetzes liegen. 2. Wenden Sie ſich an den Treuhän
Ihnen die Geſellſchaft doch nennen muß, gegebenenfalls an d
ſichtsamt für Privatverſicherungen in Berlin.
S. M. § 388 B.G.B. beſtimmt: Eine Forderung (Sie
irrtümlich: Schuld) kann von dem Gläubiger durch Vertrag mi
anderen auf dieſen übertragen werden (Abtretung). Mit dem A
des Vertrags tritt der neue Gläubiger an die Stelle des bis
Gläubigers. Nakürlich hat auch dieſe Regel ihre Ausnahmen.
B. in Z. Sie überſehen, daß 8 239 Abſ. 2 B. G.B. von der S
heitsleiſtung durch Bürgſchaſt handelt. Für die Bürgſch
8 771 B.G.B.: Der Bürge kann die Befriedigung des Gläubig
weigern, ſo lange nicht der Gläubiger eine Zwangsvollſtreckun o=
den
Hauptſchuldner ohne Erfolg verſucht hat. (Einrede der
klage.) Die Einrede der Vorausklage iſt in den Fällen des 8 773
den Sie nachleſen wollen, ausgeſchloſſen.
Geſchäftliches.

A
jElt

Intereſſante Aufſchlüſſe über die Weſensart eines Vol
verſchafft uns das Studium ſeiner Plakate. So finden wir z.
amerikaniſchen Plakaten und in den Anzeigen der amerikaniſch
gazine faſt ausnahmslos Menſchen dargeſtellt, die gerade als V. r
in bezug auf Geſundheit, Lebensfreude und Natürlichkeit wirk ;
zeigt ſich eben auch hierin der geſunde Sinn eines jungen aufſtr
Volkes. Leider finden wir im Gegenſatz hierzu bei uns nicht ſel ni
den Plakaten Typen dargeſtellt, die alles andere als vorbildlich mu.
Das iſt eigentlich ſchade, denn daß auch in Deutſchland die Dar
des Natürlichen, Volkstümlichen und Geſunden beim Publiku
mehr Anklang findet als übertrieben modiſche oder gar zwei e
Typen, beweiſt die große Volkstümlichkeit des Rama=Mädels,
Margarine butterfein,) deſſen blanke Augen von unſchuldiger
freude ſprühen und das ſich als kerniges deutſches Mädel re
Herzen erobert hat. Charakteriſtiſch dafür, wieweit dieſe Volks.
keit geht, iſt es daß der bekannte Verlag Otto Beyer, Leipzig=
das
Rahma=Mädel als Titelbild für ſein populäres neues KE
von heute (Preis 90 Pfg.) gewählt hat, ſo daß uns das wohlb e
ſtrahlende Jungmädchen=Geſicht neuerdings auch aus den Buchhank mm
entgegenlacht.

Die Preußiſche Zentralſtadtſchaft in Berlin ſtellt im Inſer EI
8prozentige mündelſichere Goldpfandbriefe Reihe VI zum Verkau Le
Goldpfandbriefe ſind durch erſtſtellige Tilgungshypotheken auf und außerdem durch die volle und unmittelbare Haftu m
Provinzen Brandenburg, Pommern, Oſtpreußen, Hannover und
mark Poſen=Weſtpreußen ſichergeſtellt. Der Börſenkurs beträgt
100 Prozent.
(I

Schönheitspflege.
Die moderne Schönheitspflege iſt hauptſächlich deshalb ſo erfo
weil ſie ſich von wertloſen und giftigen Geheimniſſen frei gema X
und auf der natürlichen Grundlage der Körperpflege ihr Syſtem a
das erſt durch die Forſchungen des vergangenen Jahrhunderts
eigentlich möglich wurde. Die Neuzeit lehrt, daß die Unterſtützu =
Hauttätigkeit mit geeigneten Mitteln nötig iſt. Hierzu gehört ni
eine milde Seife, wie ſie in der Aok=Kräuterſahnenſeife vorliegt,
auch eine regelmäßige leichte Frottage mit der altbewährten A.
ſand=Mandelkleie. Die Anwendung ſchafft roſige, geſunde und
reine Haut, ohne Miteſſer und Pickel.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Schlußtage des Laubhüttenfeſtes.
Mittwoch, den 29. Sept. Vorabendoottesdienſt 6 Uhr 00 Mi=
Donnerstag, den 30. Sept. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30
Predigt. Abendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min.
Freitag, den 1. Okt. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. 7
ſchluß und Sabbatbeginn 6 Uhr.
Samstag, den 2. Okt. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
batausgang 6 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 5 Uhr 30 M
Abends 7 Uhr 15 Min,
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrael. Religionsgeſellſcha
Erew Tawſchilin.
Donnerstag, den 30. Sept. Vorabend 6 Uhr. Morgens ?
Nachm. 4 Uhr 30 Min. Abends 6 Uhr 50 Min.
Freitag, den 1. Okt. Morgens 8 Uhr. Abends 5 Uhr 30
Samstag, den 2. Okt. Morgens 8 Uhr. Nachm. 4 Uhr 30
Sabbatausgang 6 Uhr 45 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. Abends
30 Min.

Wetterbericht.
Wettervorausſage für Donnerstag, den 30. September 19
nach der Wetterlage vom 28. September 1926.
Etwas wärmeres und zeitweiſe aufklarendes, noch durchweg iro
Die Heſſiſche Wetterdienſtſte
Vetter.

Auffindung eines Rieſenmammuts.
Tſchita. Im Transbaikal=Gowvernement iſt in den ewigen Eis=
ſchichten
ein gut erhaltener Mammut=Kadaver aufgefunden worden. Der
Fund wurde nach Leningrad an die Akademie der Wiſſenſchaften zu
wiſſenſchaftlicher Unterſuchung abgeſandt. Dies iſt in dem letzten Jahr=
hundert
der zweite Fall, daß ein vollkommen erhaltener Mammut=
Kadaver zutage gefördert werden konnte.

Neue Kurſe
für Anfänger
beginnen Donnerstag, den 30.
September und Montag, den 4.
Oktober, jeweils abends 8 Uhr in der
Ballonſchule.
Anmeldungen daſelbſt in den erſten
Stunden. Niedriges Honorar (auch
in Raten).
(13972

Gabelsberger Stenographen=Perein (1861)
Darmſtadt

Einmachtöpfe, Gläſer,
Aquarium, Verſchied.
zu verkaufen (*25291
Wenckſtraße 36, part

H.=Hohlſaum Feſton=
Lochſt. Richelieu, =
ſchezeichen
, Bunſt. ar=
beitet
bill, Näh. Gſchſt

Kl,guterh Säulenofen
mit Rohr u Schirm
billig zu rk. (*25312
Vock, Er herſtr. 12.

Der Stand der Typhuserkrankungen in Hannover.
Hannover. Seit Montag morgen ſind 40 Perſonen aus den
Krankenhäuſern als geſund entlaſſen worden. 33 Erkrankte wurden neu
aufgenommen, während drei Perſonen geſtorben ſind. Die Geſamtzahl
der Erkrankten und Typhusverdächtigen betrug am Dienstag vormittag
1732 gegen 1742 am Montag morgen, die der Geſtorbenen 136 gegen 133
am Montag morgen.

Kinderzeitung .Der Heine Corg‟
der Rim. diaheitere Sost, gratte!

Das Allerbeste muß es sein:
Drum nehm ich Rama britterfein!

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiller
Heſſiſche Nachrichten: Mar Streels; für Sport: Dr. Eugen Buhlmanni
Schlußdienſt: i. V. Dr. Eugen Buhlmann; für den Inſeratenteil: Will9 K,
Druckh und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 16 Geiten

Sonntagsbetrieb
im Städt. Hallenſchwimmha

Ab Sonntag, den 3. Oktober 1926
iſtdas Hallenſchwimmbadm. folgenden Abteilung
von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmitlag
(Kaſſeſchluß 12½/ Uhr) an allen Sonntagengeöſſi.e
Schwimmbad (Familienbad)
Wannenbäder I. und I Klaſſe
Heilbäder für Herren
(St. 139:
Brauſebäder

[ ][  ][ ]

Nummer 270

Mitſtvoch, den 29. September 1926

Seite 9

Die Oſtaſienflieger der Deutſchen Lufthanſa zurückgekehrt.

Ein Rieſe des Luftverkehrs.
Zweiſtöckiges Flugzeug für 25 Perſonen.

Nach der Landung des erſten Flugzeugs im Berliner Zentralflughafen.
1. Expeditionsleiter Dr. Knauß, 2. Flugzeugführer Doldi, 3. Bordmonteur Steidel,
4. Direktor Merkel von der Deutſchen Lufthanſa.
Sonntag vormittag trafen in Berlin die beiden Junkersflugzeuge der Deutſchen Lufthanſa ein,
je vor 8 Wochen nach Peking von Berlin aus geſtartet waren. Zum Empfang fanden ſich der
Teichsverkehrsminiſter Dr. Krohne, Vertreter des Auswärtigen Amtes und mehrerer anderer
Miniſterien, der ruſſiſchen Botſchaft, der chineſiſchen, litauiſchen und lettiſchen Geſandtſchaft ein.

Der neueſte Junkers=Großflugzeug=Typ G 31.
Die Junkers=Flugzeugwerke in Deſſau haben ſoeben ein Verkehrsflugzeug von rieſigen Aus=
maßen
gebaut. Es beſitzt einen Flächenraum von nahezu 100 Quadratmetern und ſtellt durch
den beinahe um das Doppelte vergrößerten Rumpf eine auffallende Neuerung dar. Der 3 Me=
ter
breite Innenraum hat 6 Unterteilungen, die ſowohl großes Gepäck der Paſſagiere, als auch
Frachtſtücke faſſen. Das Flugzeug hat eine 1200 PS ſtarke Maſchine, die mit 3 Motoren aus=
geſtattet
iſt, und kann 25 Paſſagiere befördern, doch ſoll vorerſt der Paſſagierraum nur für 15
Perſonen eingerichtet werden. Das Flugzeug beſitzt einen eigenen Hilfsmaſchinenraum für
Beleuchtung, Schnelltankung, Funkdienſt, Anlaßkompreſſor.

*Polizeiausſiellung und Frauenarbeit.
Von Dr. Ella Menſch.
Berlin hat einmal wieder eine Ausſtellung, die weitere Kreiſe be=
chäftigt
. Dabei wäre an ſich nichts Beſonderes, aber wohl kaum eine
olaſtiſche und graphiſche Darbietung wie die in den Autohallen am Kaiſer=
Hamm greift ſo tief in das Volksleben und zugleich in moderne Frauen=
Trbeit ein wie die umfangreiche Polizeiausſtellung. Natürlich gibt es
wie immer auch hier Nörgler die behaupten: jene zeige nicht das, was
man zu ſehen wünſche und zu erwarten berechtigt ſei. Gleichviel: der
innere Zuſammenhang, der heute zwiſchen polizeilicher Tätigkeit und
fraulicher Mitarbeit beſteht, läßt ſich nicht mehr überſehen.
Gerade in den Großſtädten, heißen ſie nun Berlin, Hamburg oder
Fröln, muß die bewachende, verhütende und rettende Frauenhand der
Sicherheitsbehörde ihre unentbehrlich gewordenen Hilfsdienſte leiſten.
BBei der Vernehmung Jugendlicher ſind weibliche Polizeiorgane unbedingt
motwendig, ebenſo da, wo es ſich um Delikte handelt, an denen Frauen
worwiegend beteiligt ſind. Erſt aus der Verbindung der Kräftearten von
MMann und Weib kann bei der Ausgeſtaltung und tieferen Formung der
Kriminalgebiete ein einheitliches Werk entſtehen. Frauen, denen die Ver=
kettung
von wirtſchaftlicher, körperlicher und ſeeliſcher Not klar iſt,
werden als Polizeiorgane ſicher und taktvoll ihre Pflicht tun, beſonders
twenn es ſich um das Erfaſſen ſexuell gefährdeter Jugend und um den
Kampf gegen die Ausnutzung der Kinder durch Bettel auf den Straßen,
Durch Anbieten von Waren in Lokalen handelt. Es ſind namentlich die
Ziehkinder, die Unehelichen, die von infernaliſcher Bru=
Xalität zu ſolchem Gewerbe angehalten werden. Ihr Elend ſchreit zum
HHimmel. Gerade hier liegt für den weiblichen Polizeibeamten das
größte Aufgabenfeld, von dem aus ſich für ihn immer weitere Gebiete
erſchließen.
Eben jetzt läuft an einem Lichtſpieltheater ein Film Die Unehe=
lichen
. Eine Frau: Gertrud Lamprecht, hat ihn gedreht, Frau Luiſe
Heilborn=Körbitz hat dazu den Text geſchrieben nach dem Material des
Wereins zum Schutz der Kinder vor Ausnutzung und Mißhandlung.
Dieſer Film veranlaßte wiederum den bekannten Schriftſteller Paul
Gerhard Zeidler (ſein Buch über die Kaiſerin Eliſabeth von Oeſter=
reich
=Ungarn fand ſeinerzeit großen Anklang bei Publikum und Preſſe)
zur Abfaſſung eines gleichlautenden Romans Die Unehelichen (Orania=
Verlag, Oranienburg), der eine Reihe erſchütternder, dem Leben ab=
gelauſchter
Vorgänge aus dem Kinderelend der Großſtädte bringt, wie
es ſich tagtäglich vor unſeren Augen abſpielt, vorausgeſetzt, daß wir
unſere Augen nicht abſichtlich, aus Angſt oder Bequemlichkeit verſchließen.
Selbſtverſtändlich iſt das Buch Zeidlers eine Tendenzarbeit, aber
nicht etwa in dem Sinne, daß der unehelichen Mutter uneingeſchränkt
eine Märtyrerkrone gewunden und die legale Ehe womöglich als über=
wundenes
Spießbürgertum hingeſtellt wird. Keineswegs. Die Familie
iſt die Grundlage jedes geordneten Staatsweſens. Aber die im ge=
ſchützten
Hafen Weilenden, umgeben von Fürſorge und Liebe, müſſen ſich
der ausgeſtoßenen, phyſiſch und ſeeliſch darbenden Kindevwelt annehmen.
Es geſchieht nach dieſer Richtung ſchon viel in unſerer Zeit, aber noch
immer nicht genug. Zeidler erzählt nicht etwa nur im Stil der älteren
Naturaliſten, die ſich mit breiter Behaglichkeit in das Elend der Miets=
kaſernen
und Hinterhäuſer einwühlten. Er ſtellt an der Hand einwand=
freier
Belege höchſt ſachliche Forderungen. In ſeinem Roman Die Un=
ehelichen
iſt es ſchließlich eine Frau, die Licht und Wärme in das
Leben eines mißhandelten Kindes bringt. In der Regel werden Filme
nach Romanen oder Dramen zuſammengeſtellt. Hier hat umgekehrt ein
Film die Anvegung zu einem Buch gegeben, in welchem die ſeeliſchen
Momente ungleich ſtärker herausgearbeitet werden können als das auf
der Flimmerwand möglich iſt.

Internationale Afrika=Konferenz in Le Zonte.
(Nach Berichten von Miſſionar Enderlin, Sudan=Pionier=M.)
Auf Veranlaſſung des Internationalen Miſſionsrates trat in Le
Zoute in Belgien am 14. September ein Kreis von 175 Miſſionaren
und Miſſionarinnen, ſowie Miſſionsleitern zuſammen, die als Dele=
gierte
ihrer Miſſionsgeſellſchaften in Nord=Amerika, Großbritannien,
Deutſchland, Schweden, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Dänemark,
Finnland, Holland und Norwegen, die wichtigſten ſchwebenden Fragen
über die Arbeit in Afrika beſprechen wollten. Den 20 Geſellſchaften aus
Nord=Amerika und den 19 aus England ſtanden 7 aus Deutſchland gegen=
über
; außer dieſen Delegierten nahmen 45 Vertreter von Kolonial=
regierungen
, Kolonialinſtituten, Univerſitäten, Colleges uſw. an den Ver=
handlungen
teil, unter ihnen Gouverneure und Staatsſekretäre, Mit=
glieder
des Völkerbundes, Direktoren von Kolonial= und Forſchungs=
inſtituten
und andere Sachverſtändige in afrikaniſchen Fragen.
Alle waren ſich einig darüber, daß der heutige Afrikaner von einem
Raſſen= und Nationalgefühl beſeelt ſei, das ſeinesgleichen ſucht. Wiſſens=
drang
und Bildungsſtreben ſind bei ihm in einem ſolchen Maße erwacht,
daß er nicht ſchnell genug ſich abendländiſches Wiſſen aneignen kann.
Und die ganzen Verhandlungen zeigten, daß den Teilnehmern völlig
klar war, daß es heute gelte, dem Afrikaner auf dem Boden zu be=
gegnen
, auf dem er ſtehe, lebe und rede. Darum komme es auf eine
genaue Kenntnis der Pſychologie des Afrikaners an. Dieſer wurzelt
noch tief im Animismus, und er hört infolgedeſſen leicht auf die Kunde
vom allmächtigen Gott, ihm müſſe aber der Gott der Liebe beſonders
nahegebracht werden. Die afrikaniſche Frau werde durch Freundſchafts=
und Liebesbeweiſe, durch reines Familienleben, durch gute Literatur,
durch Erziehungsanſtalten uſw. vom Chriſtentum angezogen. Eine
große Schwierigkeit bedeutet, wie auch von Eingeborenen=Vertretern be=
tont
wurde, das Leben und Handeln des chriſtlichen Ausländers, wo=
durch
der Afrikaner der Religion die der Miſſionar bringt ſkeptiſch
gegenüberſtehe. Eine weitere Schwierigkeit iſt, zu entſcheiden, was
man als zu duldende Volksbräuche beibehalten dürfe. Nicht mit
Unrecht hat Simon erklärt, daß der Animismus den Iſlam überwunden
habe, dieſe Gefahr könne vermieden werden, wenn man die chriſtlichen
eingeborenen Aelteſten entſcheiden laſſe, welche Bräuche heidniſch und
welche volksmäßig ſeien. In der Erziehung müſſen die Miſſionen
und die Regierungen Hand in Hand gehen, da eine der beiden allein
dieſe Frage nicht löſen könne, doch ſei vor allem nicht zu vergeſſen, daß
der Afrikaner ein gemütvoller Menſch ſei. Der Afrikaner dürfe nicht
angliſiert werden, betonte Macgregor von der Schottiſchen Freikirche,
müſſe ihm das Recht laſſen, ſeine eigenen Anlagen zu ent=

Die deutſchen Vertreter auf der bedeutſamen Konferenz waren: Miſſ.
Dir. D. Schlunk (Nordd. Miſſ. Geſ. und Direktor des Deutſch. Evang.
Miſſionsbundes), Biſchof D. Hennig (Brüdergemeinde) Miſſ. Dir.
D. Knak und Miſſ. Superint. Wedepohl (Berliner Miſſion), Miſ=
ſionar
P. Meiſenholl und Miſſionar P. Weber (Rhein. Miſſion),
Miſſionar D. Johannſen und Miſſ. Inſp. Trittelvitz (Bethel Miſſion),
Miſſ. P. Jehle (Baſler Miſſion), Miſſ. J. Enderlin (Sudan=
Pionier=Miſſion). Außerdem die Berliner Profeſſoren D. Richter
und Dr. Weſtermann, der neu gewählte Direktor des neu er=
richteten
Internationalen Inſtituts für afrikaniſche Sprachen und Volks=
kunde
.
Alters= und Ledigenheim für Angeſtellte !
Das vor einigen Jahren vom Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten
(GDA.) bei Zehlendorf (Wannſeebahn) in einem 40 Morgen großen
Parke gelegene für ein Altersheim erworbene Anweſen wird Anfang
nächſten Jahres ſeiner Beſtimmung zugeführt werden. Zugleich mit dem
Altersheim wird ein Ledigenheim eingerichtet, in dem weibliche und
männliche ledige Angeſtellte zweckentſprechende billige Wohngelegenheit
finden follen. Die Einrichtung von Ledigenheimen iſt in der Oeffent=
lichkeit
oft erörtert worden.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 29. Sept. 3.30: Aus dem Buch der Sage und Ge=
ſchichte
, vorgetr. von Rektor Wehrhahn: Der Eiſerne Karl oder
wie Karl der Große nach Italien ging (für Kinder vom 10. Jahre
ab). O 4.30: Hausorch. Neuere Operetten. Lehar: Aus Paganini.
Potp. aus Orlow. Aſcher: Aus Amorettenhaus. Benatzky:
Mein Berlin a. Für dich. O 5.45: Bücherſtünde. O 6.15:
Die Eingeborenenſprachen der Auſtralier und der Nachbargebietel
Auſtraliens, Vortrag Dr. Schütz. O 6.45: Die künſtleriſchen
Probleme des Theaters: Das Repertoire, Vortrag Dr. Marcuſe.
6 7.15: Erdbeben in Japan, Vortrag Generalkonſul Müller=
Beeckh. O 7.45: Schach. O 8.15: Uebertr. a. d. Mannheimer Be=
ſprechungsraum
: Kammermuſik. Programm: Schumann und Brahms.)
G 9.15: Opernabend. Wagner: Tannhäuſer=Ouv. Lied an denl
Abendſtern a. Tannhäuſer. 3. Mozart: Champagnerarie a.
Don Juan. Don=Juan=Fant. Roſſini: Arie a. Der Bar=
bier
von Sevilla‟. Ouv. Barbier von Sevilla, Soliſt: Kam=
merſänger
Reinhardt=Wiesbaden (Bariton).
Stuttgart.

Berlin.

Mittwoch, 29. Sept. 3.30: Die Funkprinzeſſin (Marta Ferber)
lieſt aus Appelſchnut von Otto Ernſt. S 4.30: Funkkapelle.
Blon: Heil Europa. Donizetti: Ouv. Don Pasquale‟.
Armandola: Suite de ballet moderne. Lanner: Erſte Gedanken,
Walzer. Brahms: Ung. Tanz. Bach=Gounod: Meditation.
Herbert: Badinage. Jeſſel: Potp. Schwarzwaldmädel.
O. 6.30: Sanitätsrat Dr. Kamnitzer: Aus der Mappe eines
Schularztes, O 7: Gartendir. Leſſer: Wie pflege ich meine
Zimmerpflanzen im Herbſt und Winter? Ein Zwiegeſpräch. O 7.30:
Chefred. Bernhard: Was können internationale Wirtſchafts= Verein=
barungen
leiſten? O 8: Julius Bab: Einführung z. Sendeſpiel
Fiorenza‟, O 8.30: Sendeſpiel Fiorenza‟. Von Thomas Mann.
Girolamo Savonarola: Fritz Kortner; Lorenzo di Medici: Paul
Wegener; Piero di Medici, Giovanni di Medici, ſeine Söhne:
Veit Harlan, Loth. Müthel; Fiore: Tilla Durieux; Angelo Po=
liziano
: Erwin Faber; Pico von Mirandola: Joh. Riemann;
Pierleoni, der Leibarzt: Hugo Döblin; Nicolo Cambi: Walter
Fried; Ognibene: Werner Schott. Künſtler, ein Türhüter, ein
Page. O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach)
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 29. Sept. 12: Lektor Grander
u. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O. 3: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engl.
f. Fortgeſchrittene. O 4: Rektor Winde: Von der Gemeindeſchule
zur Schwerhörigenſchule. O 4.30: Aus dem Zentralinſtitut ( An=
kündigungen
). O. 5: Manfred von Ardenne: Das Audion mit
Rückkoppelung. Hochfrequenzverſtärker. O 6: Stud.=Rat Thiel:
Der Weg der Technik. O 6.30: Dr. Singer: Weſen und volks=
wirtſchaftliche
Bedeutung der Exportkreditverſicherung. O 7: Arno
Holz lieſt aus eigenen Werken. O 7.30: Dr. Ullmann: Deutſch=
tum
und Oſteuropa.

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Er ist mit vielen Geldpreisen (1000, 500, 300, 200, 100 Mark usw.) und anderen wertvollen Preisen im Gesamtbetrag
von 75 000 Mark ausgestattet.
Der Wettbewerb ist kein Preisrätsel für Kinder. Zur Beteiligung (Beantwortung von 11 Fragen aus dem Gebiete
des Rauchens) genügi der gesunde Raucherverstand, den jeder Pfeifenraucher, vom Hochschulprofessor bis zum
einfachen Arbeiter, haben muß.
Der Wettbewerb ist nicht nur interessant und lehrreich für Oldenkott-Rees Raucher, sondern bietet gerade den
Rauchern wertvolle Anregungen und Vergleichsmöglichkeiten, die feingeschnittenen und parfünierten Tabak ge-
wöhnt
sind.
lolen Sie sich also heute noch bei Ihrem Tabakwarenhändler einen Fragebogen oder fordern Sie ihn direkt bei uns an.
Vir erwarten Ihre Beteiligung (Schlußtermin 31. Oktober 1926), denn der Wettbewerb ist so ausgestattet, daß kein
einziger Teilnehmer leer ausgeht.
Oldenkott-Rees, Fabrlkanten der Kiepenkeri, Madastra u. Piet Hein Tabake,

[ ][  ][ ]

Nummer 270

Mittwoch, den 29. September 1926

Opotn Opiet und Tarnen.

Fußball im Odenwaldfreis.
Die Kreisliga nach dem vierten Spielſonntag.
Durch die bereits in der Montagsausgabe des D. T. gemeldeten
Ergebniſſe iſt der Leſer bereits kurz über die Vorgänge des letzten Sonn=
tags
innerhalb der Kreisliga informiert worden. Es kam im Grunde
genommen alles ziemlich erwartungsgemäß, ſo daß der neue Tabel=
lenſtand
, der immer noch den Sportverein Münſter an der Spitze,
gefolgt von einer punktgleichen Dreiergruppe der alten Vereine ſieht,
nicht weiter überraſcht. Die Gruppierung der Vereine hat nunmehr
folgendes Ausſehen:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
Sportverein Münſter .
0 15:7
Germania 03 Pfungſtadt. 4
1 11:5
Olympia Lampertheim . 4
1 12:7
VfN. Bürſtadt . .
777
Sportvgg. 04 Arheilgen.
2 15:9
Union Darmſtadt . .
1 10:9
Olympia Lorſch . . . .
5:12
Viktoria Griesheim . .
6:14
Fußballverein Biblis.. 3
3 0:11
Im einzelnen iſt zu den Spielen des Sonntags folgendes zu bemer=
ken
: Der V. f. R. Bürſtadt enttäuſchte in Münſter; man hatte
dort mehr erwartet von den Gäſten, die alle dings ſchon ohne große
Hoffnungen nach Münſter gefahren waren. Nach einem Halbzeitſtand
von 2:1 für Münſter ſetzten die Gäſte mit einem Generalangriff ein,
bauten, aber dann ziemlich ſtark ab, ſo daß die Einheimiſchen ſicher
mit 4:2 Sieger blieben und ſo unbeſtritten die Tabelle anführen. Un=
beſchadet
der bisherigen günſtigen Begleitumſtände und evtl. kommender
negativer Reſultate muß die Leiſtung des Neulings Münſter als eine
große bewertet werden, durch welche er ſich von vornherein ſeine Zuge=
hörigkeit
zur Kreisliga geſichert hat. Die beiden anderen Neulinge
waren bisher weniger glücklich. F.V. Biblis verlor in Arheilgen
ſeine Partie mit 0:4 und hat nunmehr noch kein Plustor bei 11 Minus=
toren
zu verzeichnen. Möglich, daß der kommende Sonntag hier aber
ſchon Abhilfe bringt. Viktoria Griesheim mußte gegen die
ſtarken Pfungſtädter, die nunmehr wieder faſt alle Mann zur Ver=
fügung
haben, mit 1:6 Federn laſſen. Halbzeit 2:0. Erſt ein Kopfball
eines Pfungſtädter Läufers brachte den Griesheimern das Ehrentor.
Der Kampf war ein Muſterbeiſpiel beiderſeitiger ſportlicher Geſinnung
und Spielweiſe und verlief ohne jeden Mißton. Dieſer war dem letz=
ten
Treffen in Lampertheim vorbehalten. Die Darmſtädter
Unioniſten ſchienen ſich dort wieder einmal auf ihr Können beſonnen
zu haben und lieferten den Lampertheimern ein gutes Spiel, konnten
aber den faſt ſicheren Sieg nicht halten; 3:3 hieß es am Ende des Spiels.
Bedauerlicherweiſe führte dies wieder am Spielende zu Anrempeleien
der Gäſteſpieler, ia ſogar Tätlichkeiten gegen dieſelben werden von
Darmſtädter Seite gemeldet. Die am Montag an dieſer Stelle ausge=
ſprochene
Frage des Berichterſtatters: Was meint die Verbandsleitung
dazu? iſt allerdings verfehlt. Der Berichterſtatter hätte wiſſen müſſen,
daß der einzig korrekte Weg nur eine Anzeige der Betroffenen bei der
zuſtändigen Behörde iſt. Bedauerlicherweiſe haben aber gerade Ereig=
niſſe
des vergangenen Spieljahres gezeigt, daß gerade ſolche Anzeigen
ſelbſt oft auf recht ſchwachen Füßen ſtanden. All das wäre aber nicht
nötig, wenn beiderſeits die Spiele in ſportlich einwandfreier
Weiſe durchgeführt würden. Im übrigen gibt aber die Tatſache zu den=
ken
, daß es immer und immer wieder die Riedorte ſind, über welche
ſolihe Klagen laut werden. Wie lange noch?
S.C. Haſſia 1913, Dieburg.
Die 1. Elf konnte in Michelſtadt gegew den dortigen F.C. 4:2 (2:1)
gelvinnen. Obwohl Haſſia auf dem ungewohnt ſchwierigen Platze ſehr
zu kämpfen hatte, gelang es Dieburg, den nicht zu verachtenden Gegner
ſicher zu ſchlagen. Die 1. Jugend gewann gegen Groß=Geraus 1. Ju=
gend
3:0. Auch die Schülermannſchaft des Klubs durfte ihren 1. Sieg
buchen und zwar gegen 1b=Schüler Sportverein Darmſtadt 1:0.

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Handball.

Deutſche Turnerſchaft, Main=Rhein=Gau; GriesheimEberſtadt 5:1;
PfungſtadtNauheim 5:2.
In der M=Klaſſe ſiegte Griesheim erwartungsgemäß über Eberſtadt
mit 5:1. Batz=Neu=Iſenburg leitete peinlich genau und demzufolge
hatte ſich ein faires Spiel entwickelt, das für Eberſtadt recht vielver=
ſprechend
anfing, als es ſchon in dritter Minute ſein erſtes Tor ſchoß
und niemand hätte geglaubt, daß es auch das Ehrentor bleiben würde.
Allmählich ging Griesheim aus ſich heraus und hier war es beſonders
der Sturm, der den Eberſtädtern ſchwer zuſetzte. Halbzeit 3:1. In der
zweiten Spielhälfte war das Spiel meiſt ausgeglichen. Durch die lang=
jährige
Spielerfahrung der Griesheimer Stürmer gelang es ihnen bis
zum Schluß noch zwei Tore zu ſchießen, während Eberſtadt probierte
und durch dieſen Fehler empfindlich mit 5:1 verlor. Gegen einen
Gegner wie Griesheim kann ein Stürmerſpiel, das auf den Mittelſtürmer
zugeſchnitten iſt, kaum einen Erfolg erringen. Auch läßt ſich die beſte
Durchſchlagskraft nur am ſchwächeren Gegner erproben. Aus dieſen
Gründen dürfte das Spiel für Eberſtadt lehrreich geweſen ſein, während
Griesheim wieder 2 Punkte buchte. Sehr geſpannt war man auf die
Begegnung Pfungſtadt-Nauheim, und beſonders noch, als Nauheim
vollzählig mit Ackermann und Sinner auf dem Platze erſchien. Es ent=
wickelte
ſich bald ein ſpannendes Spiel mit unheimlichem Tempo und
fair. Pfungſtadt hatte ſeinen Gegner bald durchſchaut und ſtellte ſich
ganz auf dieſen ein, indem es vor allem darauf bedacht war, die Nau=
heimer
Angriffe zu zerſtören. Daß dieſes gut gelang, bewies die Kalt=
ſtellung
von Sinner und Ackermann. Pfungſtadt führte 1:0, dann 2:1
und ſchließlich 3:2. Eine Viertelſtunde vor Schluß, der Endſpurt kam
und die Spannung der ſehr zahlreichen Zuſchauer war auf das Aeußerſte
geſtiegen. Pfungſtadt ging ſcharf zum Angriff über, der Mittelſtürmer
Ruhl kam zweimal am Kreis freiſtehend zum Schuß und mit 5:2 war
Nauheims Niederlage beſiegelt. Lob gebührt den jungen Pfungſtädtern,
daß ſie ſich bis zum Schluß gegen den körperlich viel ſtärkeren Gegner
ſo tapfer gehalten haben.
In der A=Klaſſe bereitete die Tgd. Beſſungen ihren Anhängern
eine Enttäuſchung, indem ſie mit 10 Mann nach Neu=Iſenburg fuhr und
ſich eine 2:1 Niederlage holte. Auch Langen ſpielte in Bickenbach weit
unter Form, kam überhaupt zu keinem einheitlichen Spiele im Sturm
und iſt mit der 5:1 Niederlage noch gnädig davongekommen. Bickenbach
hat Meiſterausſichten, wenn es ſich weiter ſo hält. SeeheimEgelsbach
2:5. Scharfes Spiel, in dem die techniſch und taktiſch beſſere Elf ſiegreich
blieb. Spannender Spielverlauf und ruhig. WalldorfTgd. Darm=
ſtadt
5:1. W. war wurf= und fangſicher. Bei D. fehlte der richtige
Geiſt. Spiel ruhig. Wolfskehlen-Worfelden 4:3!!
B=Klaſſe. Ober=RamſtadtEberſtadt 1:1. Babenhauſen-Nieder=
Roden 3:3. Ein von Anfang bis Ende an ſpannenden Augenblicken
reiches Spiel. Tgſ. DarmſtadtGernsheim 2:1. Tgd. Griesheim
Walldorf 4:1. Bensheim-Arheilgen 2:1!! Erfelden-Wolfskehlen 10:2.
C=Klaſſe: BickenbachAlsbach 0:0. Egelsbach-Walldorf 1:5. Ver=
dienter
Sieg der ſehr guten Walldörfer. Tgd. GriesheimTv. Ober=
Namſtadt 3:0. GernsheimGroß=Gerau 1:5. Zwingenberg-Bensheim
0:6. RoßdorfTgſ. Ober=Ramſtadt 1:0. PfungſtadtEberſtadt 8:0!!
Jugend. Hier ſtellte Pfungſtadt einen Rekord auf, indem es die
Seeheimer mit 22:1 heimſchickte. Ihren Jugenheimer Nachbarn erging
es ähnlich in Bensheim; ſie wurden mit 20:0 überfahren. Tgd. Darm=
ſtadt
-Langen 2:4. GriesheimGr.=Gerau 3:7!! Bickenbach- Zwingen=
berg
0:1!!

Schießſport.

Berghöfer, Schießſportklub Kleeblatt, zweiter Sieger in der
Meiſterſchaft von Deutſchland.
An dem Schießen um die Meiſterſchaft von Deutſchland im
Kleinkaliberſchießen beteiligten ſich die Kleeblätter vollzählig.
Sie erreichten allerbeſte Reſultate. Im Einzelſchießen war Berg=
höfer
in beiden Viſierungen erſter Sieger von
Süddeutſchland mit 256 Ringen in offener und 253 in be=
liebiger
Viſierung. In der Meiſterſchaft von Deutſchland belegt er
in offener Viſierung den zweiten Platz, ein hocherfreulicher großer

Seite
Sporterfolg für den jungen Schießſportklub Kleeblatt.
allbekannte Karl Grimm zeigte ſein beſtes Können ur vou
Dritter in beliebiger und offener Viſ,
von Süddeutſchland mit 252 und 239 Ringen. Di r=
rung
der Kleeblattmannſchaften beim Schießen um die
Meiſterſchaft kann leider noch nicht bekannt gegeben wer
die Ergebniſſe noch ausſtehen. Der jüngſte Darmſtädter
verein, Schießſportklub Kleeblatt Darmſtadt, hat ſomit i rhal=
ſeines
ſo kurzen Beſtehens allererſte Erfolge aufzuweiſe wun,
ſchew wir auch in Zukunft dem Klub das Beſte.
Tennis.
Klubturnier des Tennis= und Eisklubs.
Nachdem am Samstag die Spiele infolge Regens ausfallen
konnten Sonntag und Montag, die offenen Konkurrenzen bis
gemiſchte Doppel zu Ende geführt werden.
Herren=Einzel o. V. 4. Runde: BlecherSledge 6:4,
HausW. Daub o. Sp.; Werner-Landmann 6:2, 6:3; Schüle Aein,
logel 6:1, 6:2.
Vorſchlußrunde: BlecherHausk 6:3, 7:5; Schüler. ner
7:5, 6:1.
Schlußrunde: SchülerBlecher 6:3, 6:1. Ein verhält gEißig
leichter Sieg über den ermüdeten Blecher.
Damen=Einzel v. V. Vorſchlußrunde: Frl. Fiſcher 6 5.0
Frl. NöllnerFrl. Kleinſchmidt 6:1, 6:2.
Schlußrunde: Frl. FiſcherFrl. Nöllner 5:7, 6:3, 6 Em
ſchöner Sieg der Juniorin, welche durch größere Ausdauer ge)n.
Herren=Doppel v. V. Vorſchlußrunde: Schüler/Daul Kein=
logel/Werner
6:2, 6:0; W. Daub/Landmann-Blecher/Hofma
6:3; Blecher/Hofmann waren durch ihren äußerſt knappen. Si cher
Beeck/Deutler 9:11 10:8, 6:4 ermüdet.
Schlußrunde: Schüler/DaubW. Daub/Landmann ! H.1.
6:3. Die Zuſchauer, die in Erwartung eines ſpannenden Dot ſich
befanden, wurden enttäuſcht, da auf beiden Seiten ſehr vorſi ge=
ſpielt
wurde.
Pferdeſport.
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Spezialhaus

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Darmstadt, Harkt 11 Mainz, Flachsmarktstr. 24

[ ][  ][ ]

Nummer 270

DarmftadterCagblatt

Eu

* Der 3. Tag der Frankfurter Herbſtmeſſe.
Der dritte Tag der Frankfurter Herbſtmeſſe zeigte ein ſehr ruhiges
Bild. Die B.ſucherzahl war weſentlich geringer geworden. Beſonders
fehlten die Seh=Leute, was von vielen Ausſtellern begrüßt wurde. Im
Haus der Moden war bei Textilien erwartungsgemäß ein Nachlaſſen
der Kauftätigkeit zu verzeichnen. Fir Woll= und Webwaren beſtand
große Nachfrage, ſodaß ſogar die Abſchlüſſe des Sonntags überboten
wurden. Auch Kravatten und einige Herrenartikel hatten zum Teil recht
guten Abſatz zu verzeichnen. In Herren= und Damenwäſche iſt man mit
der Meſſe recht zufrieden. Die Techniſche Meſſe war heute wieder gut
beſucht und das Geſchäft gegenüber den Vortagen in einigen Artikeln
recht lebhaft. In der Möbelabteilung herrſchte ausgeſprochene Stille.
Für Küchenmöbel beſtand immerhin noch einiges Intereſſe. Im Hauſe
Schuh und Leder zeigte ſich wenig Veränderung. Schuhwaren blieben
vernachläſſigt. Auch in Leder zeigte ſich ein merklicher

zahlreiche Käufer ein. In Bifouterie= und Galankeriewaren war der
Abſatz in billigen Sachen ſchlebpend. Die italieniſche Ausſtellung hatte
recht ſchöne Erfolge aufzuweiſen, die die Erwartungen der Ausſteller
noch übertrafen. Beſonders gegen Abend fand ein lebhafter Verkauf
ſtatt. Auch die Tabakartikel erfreuten ſich regen Zuſpruchs.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. September hat die ge=
ſamte
Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten
einen weiteren Rückgang um 34,1 Millionen auf 1337,6 Millionen RM.
erfahren. Im einzelnen gingen zurück die Beſtände an Wechſeln und
Schecks um 27,5 Millionen auf 1238,8 Millionen RM., die Lombard=
beſtände
um 6,5 Millionen auf 7,4 Millionen RM. und die Effekten=
anlage
um 28 000 RM. auf 91,4 Millionen RM.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 126,2
Millionen RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich
der Umlauf an Reichsbanknoten um 102,2 Millionen RM. auf 2799,2
Millionen RM. verringert und der an Rentenbankſcheinen um 24,0 Mil=
lionen
auf 1202,8 Millionen RM. Die Beſtände der Reichsbank an
ſolchen Scheinen erhöhten ſich entſprechend auf 295,7 Millionen RM.
Die fremden Gelder zeigen im Zuſammenhang mit den Zahlungsmittel=
rückflüſſen
eine Zunahme um 129,5 Millionen auf 855,2 Millionen RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen wuchſen um 36,1
Millionen auf 2023,5 Millionen RM. an, und zwar ſtiegen die Beſtände
an Gold um 25,8 Millionen auf 1566,8 Millionen RM., die an deckungs=
fähigen
Deviſen um 10,4 Millionen auf 456,7 Millionen RM.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 53,1 Pro=
zent
in der Vorwoche auf 56 Prozent, die durch Gold und deckungsfähige
Deviſen von 68,5 Prozent auf 72,3 Prozent.

In der Zentralausſchußſitzung der Reichsbanr
berichtete Reichsbankpräſident Dr. Schacht über die Entwicklung des
Status der Reichsbank ſowie Geld= und Kapitalmarktverhältniſſe wäh=
rend
des abgelaufenen Vierteljahres. Der Notenumlauf der Reichs=
bank
und der geſamte Zahlungsmittelumlauf zeigen in der Zeit vom
23. Juni bis 23. September eine Vermehrung von rund 300 Millionen
Reichsmark. Die Entwicklung ſei im weſentlichen auf die Auslands=
kredite
zurückzuführen. Die derzeitige Entwicklung der Deviſenkurſe
hat auch aus dem Verkehr heraus zu Goldangeboten an die Reichsbank
geführt, die akzeptiert worden ſind. Die in letzter Zeit zuweilen auf=
getauchten
Gerüchte, die Reichsbank beabſichtige, Goldmünzen in den
deutſchen Zahlungsverkehr zu leiten, entbehren jeder Grundlage.
Frankfurter Effektenbörſe.
* Frankfurt a. M., 28. September.
Der Streikbeſchluß der Hamburger Hafenarbeiter hatte zu Beginn
der Börſe etwas kursdrückenden Einfluß gehabt. Beſonders Schiffahrts=
werte
waren daraufhin ſtärker nachgebend und blieben auch etwas ſchwä=
cher
während des ganzen Börſenverlaufs, Hinſichtlich der übrigen Markt=
gebiete
ſetzte man ſich aber über dieſen Streikbeſchluß hinweg, und die
geſtern für die Befeſtigung maßgebend geweſenen Tatſachen erlangten
wieder die Oberhand. Bereits zu den erſten Kurſen überwogen wieder
die Kursbeſſerungen. Nur J.G Farbeninduſtrie waren zum erſten Kurs
noch 2 Prozent ſchwächer. Mit einer Kursbeſſerung von 5 Prozent traten
Metallgeſellſchaft in den Vordergrund, auch die Autowerte zogen wei=
ter
an.
Auf dem Markt für ausländiſche Renten hat das Geſchäft weiter
nachgelaſſen bei gleichzeitiger Abſchwächung der Kurſe. Auch deutſche
Anleihen ſind ſchwächer geweſen. Im Freiverkehr gab es nur ganz
geringe Kursveränderungen.
Im weiteren Verlaufe wurde die Haltung ziemlich ſchwankend. Zu=
nächſt
konnten ſich namentlich die Bergwerksaktien weiter befeſtigen, dann
aber kam auf Ultimoglattſtellungen etwas Material an den Markt, um
ſo mehr, als der Zinsfuß für tägliches Geld eine weitere Befeſtigung
erfuhr. Tägliches Geld 5½ Prozent. Die Börſe ſchloß ſchließlich bei
feſter Grundſtimmung unregelmäßig. London-Paris 172½.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 28. September.
An der heutigen Börſe ſetzte ſich die Befeſtigung der Kohlenaktien
fort. Das Publikum war mit großen Anſchaffungen am Markt, um ſich
der Spekulation mit eigenen Meinungskäufen anzuſchließen. In den
Kreis der begünſtigten Werte waren auch die Rütgerswerke und die
Oberſchleſiſchen Kokswerke einbezogen, da man annimmt, daß dieſe Ge=
ſellſchaften
in den neugegründeten Kohlenverwertungsunternehmen des

Ruhrbergbaues mit Arbeiten beteiligt ſein werden. Auch nach Deutſch
Erdöl trat ſtarkes Intereſſe hervor. Bekanntlich verfügt die Geſellſchaft
über einen ausgedehnten Grubenbeſitz, deſſen Wert durch die Kohlen=
konjunktur
und die zur Erörterung ſtehenden Pläne naturgemäß genügen.
Die feſte Haltung der Montanaktien übertrug ſich aber nicht wie geſtern
faſt auf alle übrigen Dividendenwerte, ſondern war heute mehr eine
Spezialbewegung. Die übrige Börſe begann unſicher und vorwiegend
knapp behauptet. Dieſe Unſicherheit war allerdings nicht auf einen
Stimmungsumſchwung, ſondern hauptſächlich auf die Geſchäftsloſigkeit
zurückzuführen, da die Aufmerkſamkeit des Publikums faſt ausſchließlich
von der Bewegung der Montanwerte in Anſpruch genommen war. Am
Rentenmarkt ſetzten die Umſätze noch ſtiller als am Vortage ein.
Einzelne Ausländer und heimiſche Staatsrenten bröckelten daher weiter
ab, während Ungarn und Anatolier leicht anzogen. In Schiffahrtsaktien
kam auf Befürchtungen über die Möglichkeit eines Hafenarbeiterſtreikes
in Hamburg Material heraus, das auf die Kurſe drückte. Einer weſent=
lichen
Abſchwächung des geſamten Kursniveaus ſtand auch die nach wie
vor ſehr reichliche Verſorgung des Geldmarktes mit kurzfriſtigen Mitteln
entgegen. Der Satz für Tagesgeld wurde zwar auf 4½ bis 6 Prozent
heraufgeſetzt, ohne daß aber auch nur eine leichte Verknappung einge=
treten
wäre. Monatsgeld ging mit 53 bis 7, in einzelnen Fällen wohl
auch mit 5½ um. Gelder auf einige Tage feſt über den Ultimo 6½ bis
7½. Reportgelder 7 bis 7½. Am Valutenmarkt lag das engliſche Pfund
und die japaniſche Währung weſentlich ſchwächer, dagegen zeigten die
lateiniſchen Valuten unter Führung von Mailand eine Befeſtigung.
Im weiteren Verlauf der Börſe beobachtete man ein Anhalten der
Käufe am Montanaktienmarkt, die ſich beſonders auf Gelſenkirchen,
Mannesmann, Deutſch Lux., Köln Neueſſen, Rheiniſche Braunkohlen und
die Vereinigte Stahlwerke erſtreckten. Die Kurſe zogen noch um 11½
Prozent an. Gelſenkirchener ſtiegen ſogar um weitere 3 Prozent. Sonſt
blieb aber die anfängliche Unſicherheit beſtehen. Bei ruhigem Geſchäft
und nur kleinen Kursveränderungen war das Intereſſe für alle anderen
Werte gering. Felten verzeichneten mit 3½ Prozent Erhöhung eine
Sonderbewegung. Schiffahrtsaktien weiter angeboten und leicht nach=
gebend
. Am Privatdiskonto=Markt wurde infolge ſtarken Angebots von
Diskonten eine Erhöhung der Notiz für lange Sichten vorgenommen,
ſo daß nunmehr einheitlich die Notiz für kurze und lange Sicht 5 Pro=
zent
beträgt. Zum Schluß der Börſe lagen noch Schubert und Salzer
und Deutſch Atlantiſche Telegraphen feſt. Privatdiskont beide Sichten
5 Prozent. Die Nachbörſe verlief bei angeregtem Geſchäft in Gelſen=
kirchen
, Rheinſtahl und Harpener Aktien, ſowie Deutſche Erdöl und
Rütgerswerke in feſter Haltung. Die höchſten Tageskurſe konnten ſich
allerdings nicht behaupten.

Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin".
Berl E. W. Vorzug.
Verlin. KarlsruheInd. /111.5
Brauntohlen=Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle
Deutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen H102.
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl .. /146.
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte
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J. G. Farben
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Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl . 23.5
G. f. elektr. Untern. 1175.
Halle Maſchinen ... 1148.75
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa Dampſchf. . . 1193.

27. 9. 28 9 27.9. 23. 9. 130. Hemoor Zement 202. 1 90. 93. Hirſch Kupfer. 114. 114. 45. 46. Höſch Eiſen 1140.25 142.5 Hohenlohe Werke 20. 21.25 112. Kahla Porzellan 84.5 84. 875 151. 155.75 Lindes Eismaſch. 160. 161. 72. Lingel S 67.875 66. (135.25 136.875 Linke u. Hofmann 83.37 90.25 80.5 2. Loewe u. Co 189. 183. 193.87 T. Lorenz 109.5 110. 17.125 Ndl. Kohle. 159.5 149.75 Nordd. Gummi. Orenſtein. 1os.87 109.5 115. 114. Nathgeber Wagg 69.375 71.125 83. 82. Rombacher Hütten 14.5 14.87- 133.875 133.25 Roſitzer Zucker 75.5 147.25 14 .75 Rütgerswerl 116. 118.5 279.87: 279.25 Sachſenwer 108. 109. 56- 56. Sächſ. Gußſtal 1.50. 150. 46. 4 ½.25 Siemens Glas 133. 23. Ver. Lauſitzer Gle 127.5 175.62: Volkſtedter Porzell. 51.5 148.75 Weſtf. E. Langendreer 61.75 572.5 73. Wittener Gußſtahl. 6).75 60.5 92. Wanderer=Werke. 117o. 180.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Lslo .......
Kopenhagen.
Stockholm . . .
Helſingfors...
Italien ..."
London.. ."
New=York.
Paris. . .
Schweiz ...
Spanien.

27. 9.
Gelo / Brie
1.702/ 1.715
11.23/ 11.2
3i.35/ 92.14
19.546 10.536

11.56
30.99
43.63

29.342/23.394
4.193/ 4.203
11.70
81.19
63.84

Deviſenmarkt.
23. 9.
Geld /Brie
153.90/ 183.42/157. 97/158 39/ WienD..Oſt. ab
1.703 1.755 Prag ..
11.23 11 33/Budapeſt.
31.87 92 05Japan.
111.33111.511111.35/111.64lKio de Janeiro
12.11/112.39112.07112.35/ Sofia
9.568 10.533lJugoſlavien..
15.50 15.561 16.08/ 15 1.Iponſtantinopel
20.339 20.38;Liſſabon".
.193) 1.2u.=5 Danzig ..
11.73 11.8AAthen .....
31.06 81.-6lRanada
63.57 33.73/Urnzuan.

27. 9. 28. 9. Geid Brie flGeld 59.24 53. 35 39 20 12.415 2.4,5 12.415/12.456 5.9: 2.035 2.931 G.632 9.634 4.631 3.043 3.93 3.943 7.415 7.43: 7.417 2.193 2.293 2.173 21.473 21.52 21.47: 31.43/ 81.84 81 38 7.94 4.9 4.94 4.197 4.207 4.137 4.205 4.215 4 205

Brief
59.34
5.3581 5.333
2.033/ 2.037
g.633
3.053
1.437
2.185
21.545
81.49
4.86
4.207
4.215

Von der deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft. Der aus Vertretern der
Nohſtahlgeminſchaft und Eiſenverbrauchern beſtehende Ausſchuß hat auf
Grund der Notierungen in den letzten Wochen folgende Weltmarktpreiſe
ermittelt, die für Oktober gelten ſollen: Rohblöcke 83., Vorblöcke 91,50,
Knüppel 98., Platinen 105., Formeiſen 103,60, Stabeiſen 105,50,
Bandeiſen 121,50, Walzdraht 112., Grobbleche 120, Mittelbleche 127.
Feinbleche 1 Millimeter und ſtärker 135., und Feinbleche bis 1 Milli=
meter
155. Rm.
Valorifierungsplan für Baumwolle. Eine Bankengruppe in Texas
beabſichtigt, einen Fonds von 100 Millionen Dollar zu ſchaffen, um den
Erlös von einer Million Ballen Baumwolle aus dem Verkehr zurück=
zuhalten
. Gleichzeitig ſoll den Farmern, welchen Gelegenheit gegeben
wird, auf dieſe Weiſe einen Teil ihrer Ernte zurückzuhalten, die Ver=
pflichtung
auferlegt werden, ihre Anbauflächen für Baumwolle im näch=
ſten
Jahre um 25 Prozent zu kürzen. Evtl. ſoll beabſichtigt ſein, dieſen
Valoriſierungsplan auch auf andeve Baumwollſaaten auszudehnen.

Mittwoch, 29. Set
R
SchelfNeueſte Nachr
Die Herbſitagung
der Oeutſchen Landwirtſchaftsgeſellſt
Nachdem ſeit Freitag früh in zahlreichen Sitzungen de=
die
Organe der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft, Ausſchüff
ausſchüſſe uſw. ihre Sitzungen zur letzten Vorbereitung der
Tagung und zur Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheite
ten hatten, fand am Sonntag nachmittag in Kaſſel, d
liche Verſammlung ſtatt, die gutbeſuchte Sitzung der Obſt
bauabteilung. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtanden Aus
des Gartenbauinſpektors Beckel=Oberzwehren über Die Förf
landwirtſchaftlichen Obſtbaues in Mittel= und Kleinbetrieben
verbreitete ſich ausführlich über die Mißſtände im landwirt
Obſtbau als Nebengeſverbe und gab einige Fingerzeige für ein x
Geſtaltung des Obſtbaues im landwirtſchaftlichen Nebenbetriel
eine zweckmäßige Sortenwahl zur Förderung des Abſatzes.
marktfähige Obſt ſollte man entweder den Keltereien zuführer
eigenen Betrieb verwenden. Gerade dadurch, daß von der
ſchaft ſo außerordentlich viel ſchlechtes Obſt dem offenen M
führt werde, würden die Preiſe gedrückt. Nicht die Menge
Früchte, die auf den Markt komme, beſtimme den Preis, ſor
Druck werde hervorgerufen durch die Menge der ſchlechten
außerordentlich ſchwer abzuſetzen ſei.
Die Montag=Verſammlung begann in der Stadthalle mit de
der Düngerabteilung unter dem Vorſitz von Rittergutsbeſitze
(Zeeſtow). Den Hauptvortrag hielt Prof. Dr. Remy=Bonn 1
Kalidüngung nach eigenen Beobachtungen und Erfahrungen.
Remy führte an zahlreichen Beiſpielen die praktiſchen Ergeb
Nutzanwendungen der Verſuchsdtingungen in Bonn=Poppelst
Direktor Dr. Müller=Waghäuſel ſprach über Anbau und Dün
Zuckerrüben. Es handele ſich nicht darum, ob intenſiv oder mſi
gewirtſchaftet werden ſolle, ſondern darum, wie zweckmäßig u Ttie
nell zu wirtſchaften ſei. Er ging dann insbeſondere auf die Tgu
gen des Zuckerrübenbaues in den ſüddeutſchen Bauernwirtſche in
Im Kulturplan jedes intenſiv wirtſchaftenden Landwirts ver=
Zuckerrübe noch weitere Förderung. Ein intenſiver Rübenbe mne
allerdings nur bei lohnenden Preiſen beſtehen. Er wüſſe de
Förderung der allgemeinen Kultur durch Reichs= und Staatshil
rentabel geſtaltet werden.
Auf der von Generaldirektor Dipl.=Ing. Pöppelmann=2 a
geleiteten
Tagung des Verbandes der deutſchen Landmaſchinen=F: ie
während der Landwirtſchaftlichen Herbſtwoche der D. L.G. in H. er=
ſtattete
das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied. Direktor Sck Su=
Berlin einen ausführlichen Bericht über die Wirtſchaftslage der Sen
Induſtrie landwirtſchaftlicher Maſchinen und Geräte, ſowie die at=
lichſten
Fragen, die die verbandliche Vertretung dieſes Induſtr gs
im Laufe des Jahres beſchäftigt hatten. Den Hauptgegenſtand Se
ratungen der öffentlichen Mitgliederverſammlung des Verban il=
dete
dann das Referat Kreditfragen für Induſtrie und Landwi t
Als erſter Referent ſprach Geſchäftsführer Ing. Nußbaum=Ber Eer
die Einſtellung der Wirtſchaftspolitik der deutſchen Landmaſchi: ſau=
ſtrie
auf das Kreditproblem.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zur bevorſtehenden Gründung einer Kohlenverwertungsge iEſt
im Ruhrbergbau. Zu den Beſtrebungen des rheiiſch=weſt en
Kohlenbergbaues, ſich eine beſſere Ausnutzung vor allem ſeiner
wertigen Brennſtoffe zu verſchaffen, erfahren wir: Wie ſchon e ixt
gingen die Beſtrebungen davon aus, den Ruhrbergbau auf jed /
lebensfähig zu erhalten. Dabei waren zuerſt die einzelnen Ze 2, in ihren Laboratorien mit Hilfe der Chemie die Kohle
Nebenprodukte auszunutzen. Nebenher führten andere Zechen B
lungen über Ferngas=Verſorgung, um der bekannten Koksabſatzkr dah
Möglichkeit abzuhelfen. Dieſe ganzen Beſtrebungen liefen bei 1
zelnen Zechen getrennt nebeneinander her, ohne daß man zu ien
feſten Ergebnis kam. Erſt in allerletzter Zeit taten ſich führend
ſchaftskapitäne zuſammen im der richtigen Erkenntnis, daß hi
etwas Ganzes geſchaffen werden könne, wenn man ſich zuſammei ime
und jede Zerſplitterung vermeide. Auch eine leichtere Kapital
der Pläne wird durch einen ſolchen Zuſammenſchluß gewährleiſtet
internen Verhandlungen ſind nunmehr ſoweit fortgeſchritten, de ſ n.
in einer Zechen=Mitgliederverſammlung in allernächſter
nähere Mitteilungen machen wird über die Gründung
eigenen Gefellſchaft, die ähnlich der für Teerverwertung Duis
Meiderich die chemiſchen und Gas=Fernverſorgungsintereſſen der *
ten Ruhrkohleninduſtrie zuſammenfaſſen ſoll. Man hofft, bere E
30. ds. Mts. in der Vollſitzung des Kohlenſyndikates feſte Vor
vorlegen zu können. Bei dieſer Gelegenheit ſollen dann au
näheren Einzelheiten, die bisher noch nicht feſtliegen, wie Geſell *
kapital, Kapitalbeſchaffung, Geſchäftsführung uſw. beſprochen O
beſchloſſen werden.
Die preußiſchen Sparkaffſen im Monat Auguſt 1926. Im
Auguſt 1926 haben die geſamten Spareinlagen der preußiſchen
kaſſen erneut einen Zuwachs, und zwar um 77,6 Mill. Rm. auf S
Mill. Rm. erfahren. Im Berichtsmonat wurden insgeſamt 26/4
Rm. Einzahlungen und 138,8 Mill. Rm. Auszahlungen vorgend
Im Giro=, Scheck=, Kontokorrent= und Depoſitenverkehr beliefe
im Monat Auguft die Einzahlungen auf 16137 Mill. Rm. ur
Rückzahlungen auf 1564,4 Mill. Rm., ſo daß Ende des Monats ei
ſtand von 756,9 Mill. Rm. zu verzeichnen war.

4. Mrantfärter Karboeriche Boin ad. ürpt. 4

4% einh. R. kon)
3% Port. (Spz.) IIII
5% Num.am. R.03. 13
4½% Gold. 13. 26
12 am.konv., 8.5
4% am. 05... 10.5

4%Türk. Adm.)03
4%0 Türk. Bagd. I
40 (Bagd.) ITI 22.75
420 1911 Zoll. 15%

4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914/ 21.5
40 Goldr.. . 22.75
420 St. 10 20
4% Kronr. .. 4.2
3% Eiſ. Tor. G.

Heſſ. Ldb. Gold.)
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
D Mannh. St.=G.
8% Mainz St.=G.
80 Naſſ. Ldb. Gold
8% Pfälzer H., B.
Goldpfandbr. . . .
80 Pforzh. St.=G.
PAf. K. R. Me 34
Goldpfandbr.. . .
% Rh.Hyp.=B. G.1100
1%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.,
Cr.=Bk., Goldpf.
8%6
8%Südd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .

Aff4
104.5
104
100
94.25
100
109.5

100

Ohne Zins=
berechnung

52 Bdw. Kohl. 231 11.91
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% Roggen .23/ 7.1
5% Pr. Kaliw. .
5% Pr. Roggenw./ 7.5
½ Südd. Feſt=B. G/ 2.09
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay=. Vereinsb.
Bahr. Handelsb. . . 17.6
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp. Bk.)
Frkf. Hyp.=Bk.
12.81.
Frkf. Pfandbr.=Bt. 14.675,
Hamb. Hyp.=Bk. 10.8
Mecklb. Hhp.=u. Wb. 1.8
Meining. Hyp.Bt 10.85
Nordd. Gr.=Cr.=Bk./ 11.40
Pfälz. Hyp.=Bk.... 13.1
Preuß. Bob.=Cr.=B. 11.0-
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk. 10.75

Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. ..
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel".
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
93
42
48 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
420
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
42
abg.
5% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (L).
2,6% Alte
2,6% Neue,
5% Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt. . 1885
3½Oſt. Erg. Ne
3% Raab Oedbg. 8:
91
9
39
490 Rud. Silber
4 Rud. Salzig.
4½% Anat. S.I
4½%Anat., S. II
4½% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit: . .
Bad. Bk. .. .. . . . .
Bk. f. Brauind. . . .

11.25
10.40
13.30
12.85

9.8
9.2
7.75

8.5
8.75

15
24.5
16.5

19.3
30.5
24
21.2-
8.2:
2a
3.75
2=

149

Barmer Bankv. ..
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch. ...
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frrf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank. .
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ. .
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverei=
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb
Buderus.
Dt. Luxemburg
Eſchw. Bergw..
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb..
Ilſe Bergb. St....
Genußſchein. 11227
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln. 1144
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr. 1143
Mansfelder .
Oberbedarf
Obſchleſ. Eiſ.Caro)
Otavi=Min.=Ant.. . 33
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw.. . . 155.75
A. Riebeck Montan

V

140.5
227
188.5
121
120.75
97.5
159.25
141.50
113
124.75

10.5
141
137.5
123
5
127
39
8.60
5.9

153
958,
152.6
150
172.3:
171.
166

20
1116
20.5
1120

Mantie Mite
Salzwerk Heilbr..
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte . .
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.
Henninger
Hercules.
Löwenbr.=Münch..
Mainz. Aktienbr. . .
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tücher, Nürnberg
Verger .

Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleher)
6%E. A. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B..
A. E. G. Stamm . . .
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ..."
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall..
Brem.=Beſigh=Ol
Bürſtenfbr. Erlang
Cement=Heidelb. ..
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr..
Chem. Albert.
Chem. Brockh.
hem. Milch.
Daimler Motoren
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ...
D. G. u. Silb. Scheid.
Dingler, Zweibrück.

23.7
126.75
68.75
24.25

158
253
165
24)
128.2:
128

89:
83.75
77
1588/.

120.7:
30.1
130
52
52
63.5
62
130.3
144
140
61.5
78
83‟/
150
163

Me Hee
Dürrkopp . . . . .
Dürr. Ratingen ..
Dyckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl. .
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung ....
Elſ. Bad. Wolle
Email. Ulrich
Enzinger Werk
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens. .
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf..
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuch3 Waggon E
Geiling & Cie.
Germania Lino
Gelſenk. Guß
Goldſchmidt,
Gotha W.
Gritzner, Maſch.
Grün & Bilſinger.
Hafenmühle Frift
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd, V
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt..
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer
.
Hoch=Tief Eſſen ..
Holzmann
Holzverk. Ind.
Hydrom. Breslau".
Fnag..."
Junghan; St..."
Kammg. Naiſersl.
Karlsruher Ma ch.

121.5
62
35
76
40.25
150
146
50
47
89.2
86
200
66.5
37.25
279
153.5
79

0.565
10
184
23
113
2ü.25
1:0.
118
115.1
57.)
99.5
27.75
20
74
14.5
83.5
129.25
E1
42.7., f
59
88.7.
46.5

Karſtadt, R.. ...
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Braun ..
Krauß, Lokom. . . .
Lahmeher ...."
Lech. Augsburg ...
Lederw. Rothe
Spich arz.
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Meta
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgef. Frkf.
Miag. Mühlenb. ..
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Reckarf. Fahrz.
Neckarw. Eßlingen /113.1
Oleawerke Frankf
Beters Union
Pfälz. Näh. Kay
Philipps.
Porzellan Weſſe
Prometh. Frkf
Rein. Gebb. & Schal 83.25
Rhein. Elektr.
Rhenania, Aachen
Rürgerswerke
Schieußner.
Schneid. & Hanau.
Schnellpr Frank.
Schramm Lackf.
Schrift, Stemp. 1116
Schuckert, Flektr. 137
Schuhf. =Zeſſel . . 64.9
Schuhf Herz
Schultz Grünlack
Seilind. Wolff
Sieiens Glas
Siemaens & Halske 1201
Sütp. Jmmob.
Thüriag. Lief.=Geſ./ 92

115
27.5
65
52
106.253
82.2
104
110
136.5
117
42.5

70
92
84
52.25
29.4
65
134.5
1192,
11.25
6
73.75
68
56
31
54.2.
62.2

Unhren Furtwängl.
Beithwerke .."
Ver. f. Chem.Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann E
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf. 6
Pinſel=Nürnberg..! 8
Ultramarin ...
Zellſtoff Berl. .... 1C
Vogtl. Maſch. . ...
Voigt & Haeffner 11C
Volthom. Seil ...! 54
Wahß, & Frehtag. 112
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ...
Zuckerf. Waghäuſell 94
Zuckerf. Frankenth./ 70
Zuckerf. Heilbronn 1 94
Zuckeri. Offſtein. 111
Zuckerf. Rheingau 9=
Zuckerf. Stuttgart. 86
Transport= und
Verſicherungs=Alt.
73
A. Dt. Eiſenbahn
Dt. Eiſenb.=Geſ. . 192
El. Hochbahn=Berl.
Schantung E. B.
Südo. Eiſenb.=Geſ./127
1161
Hapag
18C
Nordd Lloyd.
11a
Frkft. Allg. Ve
Frankona Rückr
Darmſt. Berte
29.
BZahnbedauf
11.
Dampft. Rodb
Helvetia Ku
Gebr. Lut
Motor ſ. Darmſt
10
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.

[ ][  ][ ]

Nummer 270

Mittwoch, den 29. September 1926

Geite 13

Herbſttagung des Verkehrsausſchuſſes des Reichsverbandes der deut=
hen
Induſtrie. Der Verkehrsausſchuß des Reichsverbandes der deut=
chen
Induſtrie wird in ſeiner Herbſttagung am 2. Oktober in Düſſeldorf
eber wichtige Verkehrsfragen verhandeln. Es iſt ein Referat von Herin
Seneraldirektor Waibel=Berlin, dem Vorſitzenden des Verkehrsausſchuſ=
es
, über die Neuordnung des Gütertarifs in Ausſicht genommen. Des
erneren hat ſich Herr Reichsbahndirektionspräſident Marx=Eſſen bereit
aklärt, über die Verkehrslage im rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet
Bericht zu erſtatten. Herr Generaldirektor Springorum=Dortmund wird
iber die Verkehrswünſche und Verkehrsbedürfniſſe, unter beſonderer
Berückſichtigung der Lage im Ruhrgebiet, berichten.
Vereinigung Deutſcher Bleiweiß=Werke. Für den Verkauf ihrer
Sleiweiß=Erzeugniſſe innerhalb Denkſchlands haben ſich mit Wirkung
ſom 1. Juli 1926 ab folgende 16 Firmen zu einer Verkaufsvereinigung
rnter dem Namen Vereinigung Deutſcher Bleiweißwerke (V. D.B.W.)
rrit dem Sitz in Köln=Mülheim zuſammengefchloſſen: Faubwerke J.
Beckers u. Co. G. m. b. H., Düiren, Bergmann u. Simons G. m. b. H.,
Töln=Mülheim, Brüning u. Sohn, Düren, Chemiſche Fabrik J. E.
Oevrient AG., Zittau, Chemiſche Fabrik Frei=Weinheim, Dr. Hermann
Bopp in Frei=Weinheim, Farbwerke AG., Düſſeldorf, Farben W. A.
Soſpelt G. m. b. H., Köln=Ehrenfeld, Harzer Bleiweißfabrik L. Heubach
i Oſterwick/Harz, Auguſt Herder in Euskirchen, Komm.=Geſ. Harzer
Bleiwerke Hoelemann u. Wolff in Oſterrode/Harz, C. A. Lindgens in
Köln, Lindgens u. Söhne Köln=Mülheim, Gebr. Rhodius in Burgbrohl=
Rhein, Toelle u. Vom Höfe, Köln=Deutz, Weſtdeutſche Bleifarbenwerk=
Dr. Kalkow AG., Frankfurt a. M., Hamburg=Altonger Bleiweiß= und
Kohlenſäure=Fabrik in Altona=Bahrenfeld. Vorſitzender der Vereinigung
iſt Herr Robert Wahlen in Firma Lindgens u. Söhne, Köln=Mülheim.
Normaliſierung in der Kofferinönſtrie. Nach längeren Vorarbeiten
iſt es dem Zentralverband der Deutſchen Kofferfabrikanten (Berlin) ge=
lungen
, bei den weſentlichſten Kofferarten zu einer Normaliſierung zu
gelangen. Die Koffer werden in Zukunft nach einheitlichen Maßen her=
geſtellt
, ſodaß ſowohl für den Fabrikationsprozeß wie für den Handel
infolge der Verringerung der Typen und der Vereinheitlichung der
OMaße Erleichterungen im Geſchäftsverkehr wie auch Verbilligungen zu
erwarten ſind.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. Sept. Am hieſigen Produkten=
maukt
war die Tendenz heute ſtetig und das Geſchäft ſehr ruhig, ſodaß
ſich die Preiſe nicht weſentlich veränderten. Es notierte: Weizen 28,50
bis 28,75, Roggen 2323 25, Sommergerſte 2326, Hafer inländ. 17,75
bis 18,50, Mais 18,5018,75, Weizenmehl 41,2541,75, Roggenmehl
33,5034, Weizenkleie 9,25, Roggenkleie 10,25.

Berliner Produktenbericht vom 23. September. Die leichte Beſſe=
rung
der Getreidepreiſe im Ausland wirkte ſich auch im Berliner Pro=
duktenhandel
aus. Die Tendenz war ſowohl für Lokoware wie auch
im Lieferungsverkehr feſter bei eher kleinerem Angebot aus dem
Inland. Nach der Küſte und auch nach Frankreich beſteht einige Frage,
ſonſt bleibt der Abſatz ſehr ruhig. Von den heute zahlreicher erfolgten
Anmeldungen für die September=Lieferung war der größte Teil kon=
traktlich
und fand meiſt bei den Mühlen zu unveränderten Preiſen Auf=
nahme
. Im übrigen beſſerren ſich die Preiſe um durchweg 2 Mark. In
Roggen iſt das Angebot geringer, aber auch die Unternehmungsluſt iſt
nicht ſonderlich größer. Die Preiſe waren im Anſchluß an Weizen und
bei mehr Oktoberfrage mäßig befeſtigt. In Gerſte hat ſich die Lage,
wenig geändert, gute Brauſorte behält feſte Tendenz. Für Hafer zeigt
der Konſum wenig Intereſſe; auch der Export iſt recht klein. Mehl
ruhig.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 28. Seßt. Angetrieben waren 39 Ochſen,
13 Bullen, 332 Färſen und Kühe, 176 Kälber, 22 Schafe, 864 Schweine.
Preiſe: Ochſen 4858, Bullen 3850, Färſen und Kühe 5365, 4052,
3542 und 1020, Kälber 6080, Schweine 8084, 8385, 8284,
Sauen 6873. Marktverlauf: Bei regem Geſchäft ausverkauft.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 28. Sept. (Priv.=Tel.)
Weizen: Im Einklang mit höheren Kabelmeldungen begann der
Markt in feſter Haltung. Auch zeigte ſich eine gebeſſerte Nachfrage für
den Export. Die Baiſſe ſchritt darauf zu Deckungskäufen. Als zum
Schluß die günſtigen Berichte aus dem Sommerweizengürtel anhielten,
trat eine Abſchwächung ein. Die Schlußtermine zeigen nur wenig Ver=
änderungen
.
Mais: Der Eröffnungsverkehr geſtaltete ſich ziemlich feſt auf un=
günſtige
Witterungsberichte und kleine Ankünfte. Der Schluß ſtand unter
dem Eindruck der Schwäche der Kaſſamärkte. Die Termine ſchloſſen
nahezu unverändert.
Baumwolle: Zu Beginn wurden umfüngreiche Baiſſedeckungen be=
obachtet
. Als weiterhin die Pflanzer Abgaben vornahmen, und große
Liefernotizen gegen Termin zuſtandekamen, wurde die Haltung ſchwach.
Die Termine büßten weiter 1215 Punkte ein.
Kaffee: Zwangsverkäufe und Kaufreſerve der Röſtereien verurſach=
ten
einen ſchwachen Markt, wozu der ſchleppende amerikaniſche Konſum
noch beitrug. Die Termine verloren 2040 Pkte.
Zucker: Auf höhere Kabelmeldungen und Käufe des Handels konnte
ſich der Markt befeſtigen. Die Raffinerien traten als Käufer auf, wäh=
rend
andererſeits das Kubaangebot zurückhaltend war

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie aus Wien gemeldet wird, dürfte in den erſten Tagen des Ok=
tober
eine Verordnung der öſterreichiſchen Regierung erlaſſen werden,
in der die Aufrufung der Goldrente und der 4,5prozentigen öſterreichi=
ſchen
Staatsſchatzſcheine verfügt werden wird.
Die Vorausſetzungen, für eine Zinsfußermäßigung in Oeſterreich
ſind wohl vorhanden, doch nimmt die Oeſterreichiſche Nationalbank keine
weitere Ermäßigung der Diskontrate vor, da das Geld auf den weſt=
lichen
Geldmärkten wie in London und New York Neigung zur Ver=
ſteifung
zeigt.
In Wien hat ſich die Anzahl der Börſenbeſucher im Laufe der letz=
ten
Monate mit der Belebung des Börſenserkehrs und mit dem Fort=
ſchreiten
des Abbaues von Bankbcamten wieder ein wenig vergrößert.
Insgeſamt ſind ſeit Beginn dieſes Jahres 40 Zulaſſungen zum ſelb=
ſtändigen
Börſenbeſuch, abgeſehen von jenen der Firmenvertreter,
erfolgt.
Die Slavenka Banca in Agram, die mit der Wiener Kreditanſtalt
in Liquidationsverhandlungen ſteht, iſt unter Geſchäftsaufſicht geſtellt
worden. Der tſchechiſche Außenhandel war im Auguſt mit dem Betrage
von 412 700 000 Kr. aktiv. Die Ausfuhr betrug etwa ein Drittel mehr
als die Einfuhr.
Der Ankauf von Gold= und Silbermünzen rch die Bank von
Frankreich hat geſtern vormittag begonnen. Gleich der erſte Tag
brachte einen erheblichen Andrang des Publikums. Außer Gold zuim
Preiſe von 114,70 für 20 Franken werden auch Silbermünzen gekauft
zum Preiſe von 2,45 für ein Frankenſtück.
Der Ausweis der belgiſchen Nationalbank vom 23. September zeigt
eine Verminderung des Notenumlaufes um 18 700 000 Fr. Der Beſtand
an ausländiſchen Deviſen iſt um 3½ Mill, Fr. zurückgegangen.
Eine vom rumäniſchen Finanzminiſterium eingeſetzte Kommiſſion,
der auch Vertreter des Induſtriellen=Verbandes und der Landwirtſchafts=
ſyndikate
wie auch der Importeure und der Groſſiſten angehören, iſt
beauftragt worden, die nötigen Maßnahmen zu treffen, die zu einer
Vereinheitlichung des rumäniſchen Zolltarifes führen ſollen.
Wie aus Schartghai gemeldet wird, veröffentlicht die Ruſſiſch=
Aſiatiſche Bank die Mitteilung, daß auf Anordnung der Direktion die
Ruſſiſch=Aſitiſche Bank in freiwillige Liquidation gehe und bis zur Er=
nennung
eines offiziellen Liquidators geſchloſſen bleiben wird.
Wie aus New York gemeldet wird, kündigt der amerikaniſche Auto=
mobilinduſtrielle
Henry Ford die Einführung einer fünftägigen Arbeits=
woche
von 40 Stunden in allen ſeinen Betrieben, die 270 000 Perſonen
in 50 Fabrikationszweigen umfaſſen, an.

Palast-Lichtspiele
Har noch heute und morgen das
sehenswerte Doppelprogramm:
Hio Fiad dnne derd
Der entzückende deutsche Großfilm in 7 Akten.
Die Hietskaserne im Armenviertel!
Die hösen Zunzen der Verwandtschaft!
Der argwölnische Ehemann!
In den Hauptrollen:
Grete Reinwaldt, Alfons Fruland, Marg.
Kupfer, Rosa Valetti, Kurt Vespermann

Eines Weibes Lüge
Schauspiel in 6 Akten mit
Gunnar Tolnaes, Käthe Riese
Neueste Wochenschau

13978

Voranzeige: Ab Freitag
Der erste D. L. S.-Fllm
Rder schönen
Diauen Bohau
Ein Kranz der schönsten Melodien vom Donaustrand
in 8 Akten.
In den Hanptrollen:
Lya Mara, Harry Liedike, Frieda
Richard, Ernst Verebes u. a. m.

BeRwaldhaus
Mittwoch und Donnerstag abend
Tfceffen
Leberklöße Braten Ragout

Städt. Akademie für Tonkunſt
Eliſabeihenſtr. 36 Darmſiadt Fernruf: Stadiamt
Direktor: Städt. Muſikdirektor W. Schmitt
Ausbildugs ia allen
Fächern der Musit
Dileftantenklassen zur gediegenen muſikaliſchen
Erziehung von Kunſifreunden vom erſien Anfang bis
zur höchſimöglichen Ausbildung als ein Teil der all=
gemeinen
Bildung und zur Förderung einer geſunden
häuslichen Muſikpflege.
Opornschoie
Lehrkräfte: Geſang: Prof. Carl Beines, Heinrich
Müller=Söllner, Mathilde Weber, Partienſtudium
und Enſemblegeſang: Hofrat Paul Ottenheimer.
Dramatiſcher Unterricht: Opernſänger Heinrich
Kuhn, Landestheater Darmſiadt.
Das Wintersemester beginnt in der Opern=
ſchule
am 4. Oktober, bei den übrigen Fächern am 11. Oftober.
Eintritt jederzeit. / Näheres durch das Sekretariat.
13584

zHAAEIa!
Rhein
str. 2

HAAAHAAHHHAAABAHEHAIIA
Rhein-

Schlol-eale

str. 2

Schloß-Café-Ensemble (13979
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Mittwoch, den 29. September 1926 (Beginn 4 Uhr)
Großes Machmittags-Konzert
(Wünsche erbeten)
Voranzeige:
Freitag, den 1. Oktober 1926 (Beginn 8"/, Uhr)

Großes Abend-Konzert
mit besonderem Programm.
Täglich Konzerte Eigene Konditorei.
Großer Spiel- und Billardsaal, I. Stock.
EHAEIAEHAÄHAARÄgHAAHAA HEHAHAAHAAAAEIB

Residenz-Theafer

Das abwechslungsreiche Boppelprogramm!

Maria Theresia u. d. Pandurenoberst

Baron Trenk
Der Film schildert in 5 hochin-
teressanten
Akten ein Drama, wel-
ches
sich am altöstreichischen
Kaiserhof abgespielt hat.
Die neueste Ufe

Wenn Da eing Tante hast
eine Komödie nach dem Roman
Kaltenbachs in 6 Akten. In
den Hauptrollen: Hermann Picha,
Maly Delschaft, Eugen Rex, Mar-
garethe
Kupfer, Wilhelm Diegel-
mann
, Helga Molander, Brund
Kastner, Robert Garrison.
Wochenschaul (14006

Abend-Vorstellung
Antang 3

Ein großer Erfolg ist die Ver-
tilmung
des vielgelesenen
Herzog-Romans

Taflbocten

8 Akte nach dem gleichnamigen Roman von
Rudolf Herzog
(Regie: Gerhard Lamprecht)
In den Hauptrollen: Hermine Sterler, Renate Bransewetter,
Frieda Richard, Werner Pittschau, Paul Bildt,
Tamara Karsawina u. a.
Alles Mumpitz
Ein grotesker Spaß in 2 Akten mit Larry Semon (14004
in der Doppel-Hauptrolle.
Die neueste Ufa-Wochenschau
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Anfang 3, Uhr.

Seuerzweig. Sarmſtaet
Samstag, den 2. Oktober 1926, abends 8 Uhr
auf dem Heiligen Kreuz

mit Tanz
Kapelle d'geſcheerten Dachauer ausm platzl in München
Spezial Münchner Weißwurſt, Kalbshaxen Radie bei der Kathi
bayriſcher Original=Bierausſchank, Enzian uſw.
Schuhplattler, Jodler=Watſchentänze
Anzug, wenn möglich Dirndl= und Gebirgstrachten. (13940

Mänreertoil
Darmſt., Neckarſtr. 24
kein Laden), Zupf=,
Streich=Inſtrumente
1. Harmonikas auf
Teilzahlung (13945a

MUSIK-FEST
zum 50 jähr. Jubiläum des Städt. Orcheſters
MAlNZ.
Leitung: Generalmuſikdirektor Paul Breiſach
3. Oktober im Stadttheater, vorm. 11 Uhr:
Akademiſche Feier
5. Oktober im Stadttheater, abends 7, Uhr:
I. Feſtkonzert
Soliſt: Prof. Havemann, Berlin (Violine)
6. Oktober im Stadttheater, abends 7", Uhr:
Feſtvorſtellung
Der Roſenkavalier
Gäſte: Barbara Kemp, Berlin
und Joſef v. Manowarda, Dien
9. Otober, in der Stadthalle abends 8 Uhr:
II. Feſtkonzert
Orcheſter von annähernd 200 Künſtlern.
7. Dezember in der Liedertafel, abends 8 Uhr;
Reichsdeutſche Uraufführung
Große Meſſe mit Tedeum von Bittner.
Preiſe der Plätze: Feſtlonzert Stadttheater
von Mik. 0.755.00, Feſtvorſtellung Der Noſen=
kavalier
von Mk. 1.3010.00, Feſtkonzert in der
Stadthalle Mk. 0.50, 1.00, 2.00, 3.00. Die Preiſe
für die Bittner Meſſe am 7. Dezember in der
Liedertaſel werden ſpäter bekannt gegeben.
Bei Löſung einer Feſtkarte für ſämtliche Ver=
anſtaltungen
tritt eine Ermäßigung von 25%, ein.
ſorverkauf: Ann.=Exped. D. renz, G. m. b. H.,
Reiſebureau Hillebrand, Reiche Klaraſtraße und
im Naufhaus Tietz, Zigarrenhaus Brandt,
L. Greif und Kaſſe des Stadttheaters.

Orpheam
Heute Aittwoch:
Keine Vorstellung
Morgen Donnerstag u. folg. Tage
abends 8½, Uhr, Wiederholungen:
Die Königin
der Nacht
Musik von Walter Kollo

Karten: Verkehrsbüro u.
Rheinstraße 14.

de Waal.
(14005

A
Regenſchirme
(113592
(ſolid),
Johanna Techel
Schillerpl. 3, i Uhren=
haus
. Kein Laden
Revaraturwerkſt.
ücher. Note
Zeitſchriſten
rden gut u. pre

Horn,
traße

Eonnve
lexande
114069


Fremde
und Beſucher Darmſtadts
vergeßt nicht einen Ausflug an die allbe=
kannte
, herrliche Bergſtraße (Malchen,
Frankenſtein, Seeheim, Jugenheim, Meli=
bokus
) zu machen
Autobusfahrten
vom weißen Turm, vorm. 8.35, 12.00 Uhr
jachm. 2.35, 3.05, 6 05, 7.15, 10.30 Uhr und
ebenſo bequeme Rückfahrten Fahrzeit
30 Minuten Fahrpreis 0.701 00 (11615a

Zur Reichskrone
Während der Meßtage ab 8 Uhr
abends täglich
(*25345
Erſtkl. Baheriſche Stimmungs=Muſt
Es ladet ein
Moritz Kaft.

200 Henkelgläfer
un eeicht, Stck. 20 3
zu verk. Darmſtadt,
Dieburgerſtr. 89,
4225317)

Leicht=Motorrad u
Herr =Fahrrad preis=
wert
zu verk. Rhein
ſtr. 43. Nemiſe (*25384

Freie Literariſch=
Künſtleriſche
Geſellſchaft.
I. Bereinsabend
Monta y 4. Oktober,
7 Uhr,
im Kleinen Haus
Tanzabend
Harald Kreuzberg
und
El ſabeth Grube
Staatsoper=Berlin).
Neuanmeldungen
Beitrag für 8 Ver=
anſtaltungen
6 für
Saal und 10 für
numerierten Sperr=
ſitz
) nimmt Buchhand=
lung
A. Ber ſträßer
Rheinſtr 6 entgegen
Die Mitglieder wer=
den
gebeten, die Ein=
trittskarten
zumTanz=
abend
von Donners=
tag
bis ſpäteſtens
Montag vormittag an
der Tagesk iſſe des
Kleinen Hauſes gegen
Vorzeigen der Mit=
gliedskarten
unent=
geltlich
in Empfang
zu nehmen. (14008

Telephon 591
(13951
Heute nachmittag 4 Uhr:

Leitung: Obermuſikmeiſter Weber.
Bei kühler Witterung Saalkonzert.
Für Nichtkonzertbeſucher der obere Raum.

Heſſiſches Landestheater.
Mittwoch, den 29. September 1926
Großes Haus: Keine Vorſtellung
Kleines Haus
Mittwoch, den 29. September 1926
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete II, 1.
In derNeueinſtudierung u. Neuinſzenierung
Die Geſchwiſter
Schauſpiel in einem Akt von Goethe
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Perſonen:
Wilhelm, ein Kaufmann . Joachim Büttner
Marianne ſeine Schweſter Käte Foerder
Fabrice . . . . . . . . . Nobert Klupp
Briefträger . . .
.. Richard Jürgas
Die Mitſchuldigen
Luſtſpielin Verſen unddrei Akten vonGoethe
In Szene geſetzt von Ernſt Legal
Perſonen:
Der Wirt
Hugo Keßler
Sophie, ſeine Tochter Beſſie Hoffarth
Söller, ihr Mann . . . . Robert Kiupp
Alceſt . . . . . . . . . WV. Mahenknecht
Ein Kellner".
.. . Ernſt Rottluff
Der Schauplatz iſt im Wirts aus
Spielwart: Adolf Schmidt
Die Bühnenbilder derbeiden Stücke ſind nach
En würfen von Lothar Schenck von Trapp
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſhauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem erſten Stück
Anfang 7½ Uhr
Ende 10 Uhr

[ ][  ][ ]

Seite 14
Der Flurſchütz.
Roman von Alfred Bock.
(Nachdruck verboten)
10,
Er hatte große Roſinen im Sack und baute Luftſchlöſſer, ein
wahrer Staat! s Nettchen hörte aufmerkſam zu. Der Protz,
wußte ſie, war in ſie verſchoſſen. Sie dachte nun, wie man ihn
ausbeuteln könne, um ihm hinterdrein eine Naſe zu drehen.
Der Gimbel ging ſchnell auf den Leim. Sie vertraute ihm, wie
elend ſie ſei. Sie müſſe den Leuten freundlich tun und bis in
die Nacht die Kellnerin ſpielen. Sie habe beſſere Tage geſehen.
Jetzt halte der Vater ſie furchtbar knapp und gönne ihr kaum
das bißchen Putz. Ja, wenn man ſo glücklich ſei wie der Herr
Schwalb und auf des Vaters Geldſack poche!
Seufzend ließ ſie ſich neben ihm nieder und duldete, daß er
den Arm um ſie ſchlang. Ihm rieſelte es glühendheiß durch die
Adern.
Herzig Mädchen, wiſperte er, ich tu alles für dich!
Er zog ſie näher an ſich heran. Schätzi, Sonntag gehn
wir zuſammen aus.
Sie willigte ein. Er war ganz toll. Das ſchöne Mädchen,
um das ſie alle mit begehrlichen Blicken herumſchwänzelten, war
ſein Schatz. Gleich kaufte er ihr eine Korallenbroſche, ein paar
Tage ſpäter ein Ohrgehänge. Kaum, daß er den Sonntag er=
warten
konnte. Sie wollten ſich in der Kommunikationsſtraße
treffen. Er wartete und wartete, ſie blieb aus. Der Vater hatte
ſie feſtgehalten. Sie vertröſtete ihn auf den nächſten Sonntag.
Da kam denn wieder etwas dazwiſchen. Sie lockte ihm allerlei
Geſchenke heraus und hielt ihn Woche für Woche hin. Unter=
deſſen
lief er in ſeiner Liebesglut wie behext herum, verſäumte
Arbeit und Unterricht und ließ ſich mit feilen Dirnen ein.
Aſchermittwoch war’s um die Frühſtückszeit, daß Jakob mit
katzenjämmerlichem Geſicht in die Wirtſchaft zu ſeinem Schätzi
kam. Vorn im Lokal ſaßen ein paar Profeſſioniſten, knapperten
ihren Limburger und tranken Bier dazu. Ein fein gekleideter
Herr, den glänzenden Zylinder im Nacken, hatte ſich über den
Schenktiſch gebeugt und tuſchelte dem dahinter ſitzenden Nettchen
ins Ohr. Das war ihr offenbar ſo intereſſant, daß ſie den ein=
tretenden
Jakob gar nicht bemerkte.
Dieſer wandte ſich unruhig an die Handwerksleute.
Wer iſt dann der Herr dahinten?
Dat is der Nettche ſeiner, de Schmalenbach, flüſterten ſie
ihm zu. Sie wiſſen et doch, der dem Scheuer jeholfe hat wie
er im Dreck drin ſaß.
Von einer großen Wut erfaßt, ſchlug Jakob, mit ſeinem
Nohrſtock auf den Tiſch und ſchrie:
Ein Glas Bier!
Das Pärchen am Schenktiſch fuhr auseinander. Heir
Schmalenbach drückte den goldenen Kneifer auf den Naſenſatiel
und ſagte, den Ankömmling muſternd:
De Lümmel hat noch de Faſſelabend im Kopp!
Jakob ging herausfordernd auf ihn zu.
Wen meinen Sie dann mit dem Lümmel?
Wer frägt, fuhr ihn der Geſchniegelte an. Sie haben
ſich hier anſtändig zu benemme.
Jakob trat das Blut ins Geſicht.
Seit wann haben Sie mich dann Anſtand zu leinen?
Der Herr wies nach der Tür.
Enus mit Sie! Sie ſind ja beſoffe!
Was ſagen Sie, Sie Affegunkes!

Mittwoch, den 29. September 1926
Jakob packte den Nebenbuhler am Rock. Dieſer entſchlüpfte
ihm und flüchtete hinter den Schenktiſeh.
Jetzt legte ſich das Nettchen ins Mittel
Herr Schwalb, ich verbitten mer hier die rohe Späſſ.
Jakob ſchwang ſich mit einem Satz auf den Tiſch.
Halt du doch dein Maul, du falſche Krott. Dem Lapps da
tränk ich den Lümmel ein!
Klatſch! traf den Stutzer ein Schlag ins Geſicht, daß ihm
das Blut gleich aus der Naſe ſchoß.
Der Getroffene ſchrie Zetter und Mordio. Da eilten die
Handwerksleute herbei, riſſen den Jakob vom Schenktiſch herun=
ter
und tracktierten ihn mit den Fäuſten.
Waart, Luskirl, de kommſt ins Kachöttche. Enus, enns!
Er flog in Wahrheit zur Tür hinaus und ſchlug der Länge
nach auf den Bürgerſteig. Paſſanten halfen ihm auf die Beine.
Zuerſt war er willens, in die Kneipe zurückzukehren, dann be=
ſann
er ſich eines andern und rannte fort.
Als er zehn Minuten darauf ſein Quartier in der Kaſernen=
ſtraße
erreichte, fand er zwei Briefe vor, der eine kam vom Direk=
tor
der Kunſtgewerbeſchule, der ihn wegen fortgeſetzter Verſäum=
nis
des Unterrichts aus der Anſtalt wies, der andere war von
ſeinem Vater, der Geld zu ſchicken verſprach, aber jede fernere
Unterſtützung verweigerte.
Jakob warf ſich auf ſein Bett. Noch kochte die Wut in ihm
über die eben erlittene Schmach. All die Zeit her hatte das
Nettchen ſeinen Uz mit ihm gehabt, hatte ihm die Markſtücke ab=
geluchſt
. Daß er ſo ein Dummerjan geweſen war! Dazu noch
der Schimpf, ſich von ihrem Buhlen anranzen zu laſſen. Zwar
hatte er dem Zieraffen eine ins Geſicht geflatſcht. Was machte
ſich die Scherbel daraus. Die lachte ſich ins Fäuſtchen, wie er
den Handwerkern in die Kluppen fiel und ſeine Prügel krag.
Er zerknüllte die Bettdecke. Die Hinterliſtige hätte er aber ab=
murkſen
können. So übel hatte ihm noch keine mitgeſpielt. Nun
kam auch alles Unglück zuſammen. Der Direktor ſchloß ihn vom
Unterricht aus, der Vater zog die Hand von ihm ab. Was jetzt?
Er wälzte ſich beunruhigt hin und her. Ja, wenn die Mutter
noch lebte. Da hätte er eine Fürſprecherin gehabt. Daheim am
letzten Michelstag war’s, daß ſie ihn aufs Gewiſſen fragte:
Jakob, was biſt du deinen Hausleut ſchuldig und ſonſt etwan
in Düſſeldorf? Ei hundert Mark, ſchwindelte er ihr ſelbig=
mal
vor, denn alles in allem machte es nur ſechzig aus. Jetzr
zog ſie aus dem Bettſack einen ſchweren Strumpf hervor und
zählte dreiunddreißig blanke Taler und ein Markſtück auf den
Tiſch. Wie er das Geld einſtrich, liefen ihr die Tränen über die
Backen. Jakob, ſprach ſie, nich geb’s ja gern, wann’s auch
nicht recht iſt, daß dein Vater nix davon weiß. Die Sünd muß
ich halt auf mich nehmen. Nu bitt ich dich um alles in der Welr,
bleib doch von den Weibsleut weg. Du machſt dich unglücklich
dein Leben lang. Ja freilich hatte ſie recht. Als halbwüchſiger
Burſch lief er in Eſchenrod ſchon hinter jeder Schürze her. Dazu=
mal
hatte er’s ernſthaft mit dem Juſtus Hobach ſeinem Kathrin=
chen
, aber es hatte weiter nichts zu bedeuten gehabt. Das
Kathrinchen heiratete ſpäter den Hufſchmied Kümmel. Der Teu=
fel
hatte ſein Spiel dabei, daß er das Kareſſieren nicht laſſen
konnte. In der Stadt als Weißbinder trieb er’s flott und war
bei den Mädchen Hahn im Korb. Heidi, heidal alle paar Wochen
eine andre; Abwechſlung mußte ſein. Nun zog er den Soldaten=
rock
an. Die Leute von ſeiner Kompagnie kneipten in der Gol=
denen
Gans‟. Da kam er und die Chriſtine beidſander. Das
Mädchen hatte ein paar Augen im Kopf, die gingen einem durch
und durch. Mit den vielerlei Liebſchaften, ſchnappt’s etz ab.
Sein Trachten ging nach der Chriſtine. Die ließ ihn aber ordent=
lich
zappeln, denn ſie war nicht ſo wie die andern und nahm
ſeine Freite ernſthaft auf. Er war rein verpicht auf das Mädel
und konnt ſein Klappermaul nicht halten und tat gleich von der
Hochzeit ſchwätzen. Da machte ſie keine Sperenzchen mehr. Und
ſie waren zuſammen wie geheirate Leut und lebten in den Tag

Numm
hinein. Auf einmal war das Unglück da: die Chriſt
einem Kind. Er war ſell verſtabert und ſchwitzte
Glück kam’s Manöver, da zog er ab. Die paar W.
ſchnell herum. Wie er zurückkam als Reſervemann,
gleich auf der Straße an und fragte, wann die Hoch
drückte ſich um die Antwort herum. Sie las ihm d
aus dem Kopf, fah aus, als hätt ſie im Grab gelegen
darauf machte er nach Düſſelderf. Etz ſchrieb ſie ſichk
wund. Er ſchwieg fein ſtill, aber er quälte ſich doch m
herum. Nun war ein Kamerad auf der Gewer
ſchrieb ſich Heter und ſtammte von Alzey. Ein gru
feiner Kerl. Bei dem lud er ſeine Sorgenlaſt ab.
ließ ſich alles haarklein verzählen und ſagte drauf:
mal, Schwalb. Der Napoleon war ein großartiger
hat akkurat über dein: Fall ein Geſetz geſchrieben. D.

noch heut bei uns vor Gericht. Dadrin heißt’s, wan
nicht will, braucht er ſo ein Kind nicht anzuerle m
Napoleon hat ſich ſein Kopf für viel Leut zerbroch
meint, zuletzt ſind die Weibsleut dran ſchuld. Etz ſei nn y
ſchlag dir’s aus dem Sinn. Da ſitzt manch eine mit it
chen und flennt und trägt’s am End’ allein! Wie
ihm ſo zureden tat, war’s ihm auf einmal leicht zu
Teuxel, weg mit der Sauertöpfigkeit! Alsfort fidel! zuh
man jung? Und ein Jahr verſtrich in Luſtigkeit. C macb
Mutter, er mußte heim. Unterwegs packt’ ihn eine Hgrif
Angſt, daß er auf die Chriſtine ſtoßen könnt. Er F
diente als Magd in der Stadt. Am beſten, er ließ Ha
nicht blicken und ging vom Bahnhof den Feldweg n/ Iſchen
rod: Herrgott von Dachsbach, wenn ſie ihm doch in Quer
kam! Ritzefeuerrot wär er geworden. Vor ihren Darzen
Guckeln gab’s kein Verdeffendieren. Wahrhaftig und wtt. .
hätte ihn feſtgehalten, und mit dem Herumflankieren S vor=
bei
. Etz lief aber alles wundergut ab. Auf dem =g von
Eſchenrod ritt ihn der Teufel, daß er doch durch die Cotund
über den Marktplatz ging. Von der Chriſtine war k=
zu
ſehen. So kam er ungewaſchen davon.
Im Grund genommen war’s ihm recht, daß der Eer in
ſcharf ins Zeug mit ihm ging. Nun mied er künftig enrod
und die Stadt, wo’s doch wegen der Chriſtine nicht gel wor.
Aber zum Geier! wohin? Hier brannte der Boden
unter den Füßen. Beim Scheuer vorhin hatten ſie
gerufen: Waart, Luskirl, de kommſt ins Kachöttche
beiſeit! Das konnt ihn ein paar Wochen koſten, da
Giſchpel eine ausgewiſcht. Ein Gedanke, ſchoß ihm Ep den
Kopf. Da war auf der Kunſtſchule ein junger Holländer Seſen
Gröning mit Namen. Mit dem hatte er gute Freunt Ftge=
halten
. Der ſchaffte jetzt in Amſterdam und, wie er ſ IS, in
einem großen Geſchäft. Vielleicht, daß er dort ein Unte amen
fand. Die Arbeit ging ihm ja leicht von der Hand, er xtes
von der Natur in den Fingern. Topp! das war ein P, nach
Amſterdam!
Raſch ſprang er auf. Juſt trat der Geldbriefträge rein
und brachte vom Vater zweihundertzwanzig Mark. 2 Satte
es mit dem Abſchicken eilig gehabt. Er gab dem Poſtb eine
Mark Trinkgeld und ſackte großtueriſch die Goldfüchſe e: Oann
klingelte er ſeine Wirtin herbei, bezahlte die ſchuldie Ziete
und ſagte, daß er ziehen müſſe. Gegen Abend war er re TEtig.
Mit dem Nachtzug fuhr er nach Amſterdam.
(Fortſetzung folgt.)

Neu eingekroffen
Riesenmengen

UM NolIIOtA

Einige Beispielel

Mantel
mit vollem Krimmerkragen
u. Strelfen an beiden Seiten
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Velour de laine
mit Biberettestreifen
nur 19,75

mit vollem Biberettekragen
u. Streifen an beiden Seiten

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Kleid
aus neuem Pulloverstoff
mit Rios-Popelinerock
nur
12.75

Mantel Eleg. Mantel Flett. Manl
mit Pelzkragen, Stu
Velour de laine
mit vollem Pelzkragen
und unten
mit vollem Biberettekragen
R
nur
29.30
nur
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24.00
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[ ][  ][ ]

Nummer 270

Mittwoch, den 29. September 1926

Geite 15

AusdenAmtoverkändigungen deg Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen deg
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 weißes Taſchentuch, gez.
B. K. 1 mittelgroßer Damenſchirm. Ein
ſchwarzſeidenes Täſchchen mit Taſchentuch.
5 kleine Schlüſſel am Ring. 1 kleiner ſilb.
Anhänger mit geſchliffenem Rubin. 1 gold
Zwicker mit Kordel. 1 altes Perlenporte=
monnaie
init 1 Mark. 1 dunkelgr. Filz=
hut
1brauner mit Leder beſetzter Krimmer=
handſchuh
. 1 braune Aktentaſche init
Damenbadezeug. 1 rotes, grau eingefaß=
tes
Wachstuch=Kinderhandtäſchchen mit kl.
Portemonnaie, 1 gelbes Henkelkörbchen
mit ſchwarzer Schürze. 1 Damenſchirm
mit modernem gelben Griff. 1 ſchwarze
Ledermappe. Zugelaufen: 1 weißge=
fleckter
junger Hund. 1 graubraun. Dackel,

Spülung des Waſſerrohrnetzes.
In der Zeit vom Samstag, den
25. September bis Montag, den
11. Oktober ds. Js., wird das ſtädt.
Waſſerrohrnetz geſpült.
Dabei läßt ſich eine Trübung des Lei=
tungswaſſers
nicht vermeiden, auch muß
die Waſſerlieferung von abends 10 Uhr
bis morgens 5 Uhr unterbrochen werden.
Den Waſſerabnehmern wird deshalb
empfohlen, ſich rechtzeitig mit Waſſer zu
verſorgen.
Bei den Druckrohrſpülungen wird die
Waſſerlieferung nur vermindert.
Straßenverzeichnis mit der Bezeich=
nung
der einzelnen Spülabteilungen
kann an den bekannten Aushangſtellen
des Herrn Oberbürgermeiſters eingeſehen
werden.
Spülplan:
Hauptdruckrohr I Samstag, 25. Sept.
Abteilung 4 Montag, 27.
B Mittwoch, 29.
b Freitag, 1. Okt.
C Samstag, 2.
Montag, 4.
D Mittwoch, 6.
d Freitag, 8.
E Samstag, 9.
von abends 10 Uhr ab.
Hauptdruckrohr II Montag, 11. Okt., von
nachmittags 4 Uhr ab. (st13678
Direktion der ſtädt. Betriebe.

Erwerbsloſenfürſorge und
Krankenkaſſen.
Die Beiträge zur Erwerbsloſenfür=
ſorge
betragen auch für den Monat
(st13999
Ohtober 1926
32/o des jeweiligen Grundlohnes.
Darmſtadt, den 22. Sept. 1926.
Oeffentlicher Arbeitsnachweis für
Stadt und Kreis Darmſtadt.

Am Donnerstag, den 30. Hep=
tember
1926, vormittags 94, Uhr,
laſſe ich in Mainz, am Zollhafen 8,
durch Herrn Gerichtsvollzieher Deibert!
folgende, zu einer Konkursmaſſe gehöri=
gen
Gegenſtände öffentlich gegen Bar=
(13943
zahlung verſteigern.
I. Büroeinrichtungen;
II. Kellereiartikel;
III. Flaſchenweine in kleineren Par=
tien
, darunter ca. 135 Flaſchen 21er Tra=
dener
Königsberg, ca. 105 Flaſchen 21er
Cröver Niederberg, ca. 95 Flaſchen 21er
Hochheimer Daubhaus, ca. 28 Flaſchen
22er Lieſerer, ca. 22 Flaſchen 22er Braune=
berger
; ferner: ca. 100 Flaſchen franzöſ.
lognak, 100 Flaſchen deutſchen Kognak
14 Flaſchen Likör, 150 Flaſchen weißen
Bordeaux, 500 Flaſchen Vino Vermouth,
30 Flaſchen St. Emilior s, 40 Flaſchen
Beaujolgies, 39 Flaſchen Obſtſchaum=
wein
; ferner: 200 Liter franzöſiſch. Wein=
brand
(Kognak).
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Beſichtigung eine Stunde vor Ver=
ſteigerungsbeginn
.
Der Konkursverwalter:
Eſpenſchied, Rechtsanwalt.

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der verſtorbenen Anna Müller zu
Goddelau eine Hofreite und Grabgarten,
Flur 1, Nr. 159160 1466 qm, Rat=
hausſtraße
Nr. 17 (früher Gaſthaus zum
Deutſchen Kaiſer), beſtehend aus 2 ſtöcki=
gem
Wohnhaus, Scheuer, Stallungen u.
Remiſen, geeignet zur Gaſtwirtſchaft und
allen Geſchäftszweigen, öffentlich meiſt=
bietend
verſteigern.
Sämtliche Gebäude befinden ſich in
ſehr gutem Zuſtande. In den gleichen
Terminen werden ebenfalls noch 10 Mor=
gen
Ackerland öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
. Die Verſteigerungsbedingungen
werden in Verkaufsterminen bekannt=
gegeben
.
Wegen Beſichtigung der Hofreite
wollen ſich Intereſſenten an den Teſta=
mentsvollſtrecker
, Bürgermeiſter Har=
tung
in Goddelau, wenden. (13997
Goddelau, den 27. Sept. 1926.
Der Teſtamentsvollſtrecker:
Hartung, Bürgermeiſter.

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Bekleidung ſowie auch Außentüren,
Fenſter in verſchiedenen Größen, dar=
unter
ein Ladenfenſter mit Kriſtall=
glas
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ca. 150 qm gebrauchten, guterhaltenen
Pitſchpine=Fußboden.
Einzuſehen Hügelſtraße 73, und
zwvar vormittags zwiſchen 10 und
(13946
12 Uhr.

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verwalter
Rechtsanwalt Dr. Brücher,
Darmſtadt, Rheinſtr. 19, I. Tel. 1497.

Am Donnerstag, den 30. Sept.
1926, vormittags 10 Uhr, verſteigere
ich im Verſteigerungslokale Luiſenſtr. 32
zwangsweiſe meiſtbietend gegen Bar=
(13996
zahlung:
1 Bücherſchrank, 1 Spiegelſchrank, ein
Schreibpult mit Aufſatz, 1 Kommode,
2 Plüſchſeſſel. 1 Diwan, 1 Singernäh=
maſchine
, Schreibmaſchinen, 1 Laden=
kaſſe
, 1 ruſſiſches Billard, 1 Büfett,
verſchiedene Herren= und Damenräder
und Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 29. Sept. 1926.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

[ ][  ]

Mittwoch, den 29. September 1926

Numm

Es ist ratsam, wenn Sie jetzt Ihre

ud
UAA

4

tätigen. Wir bringen Ihnen derartig

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Blandruck und gestreift, Baum-
wollzeng
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Damen-Jumperschürze
Satin, in schönen bunten Mustern
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Mantelstoffe
Baumwellwaren

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Pulloverstott
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1.2
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Farben . . . . . . . 2.25, 1.95,
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Kleider-Serge
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marine und alle Modefarben"
Kleider-Schotten
reine Wolle, 100 cm br., hübsche
neue Ansterungen . . . . 4.50,
F a c o n
reine Wolle, doppelbr., Ia Oual.,
moderne Farben . . . .
Woll-Rips
130 cm breit, gute Oualität, in
großem Farbensortiment ..

10

Mantel-Flausch
140 cm breit, kariert, gute
Oualität . ..."
Flausch-Mouliné
ca. 150 cm breit, gute Oualität,
in verschiedenen Parben ...
Mantel-Flausch
130 cm breit, für Kinder-
mäntel
. . ."
Lamm-Fell
reine Wolle, doppelbreit, groß.
Parbensortiment . . ..

Velour de laine
130 cm breit, gute Onalität, in
verschiedenen Farben .. ..
Velour de laine
130 cm breit, reine Wolle, in
modernen Farben ...."
Otto mane
130 cm breit, reine Wolle, in
Modefarben und schwarz . .
Strickstoff
210 cm breit, r. Wolle, m. Kunst-
seideneffekt
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Damen-Hemdhose
Windelform, mit Klöppelspitze
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Damen-Hemden
Trägerform mit Valenciennespitze
Damen-Hemdhose
Windelform mit Klöppelspitze.

Damen-Hemden
guter Croisé, Achselschln8 . . . H.00
Damen-Hemden
4.9
guter Croisé, Vorderschluß".
Damen-Nachtjacke
guter Croisé, mit Fältchen und
Barmer Bogen..
Damen-Nachthemden
He
Geisha-Form, ans gutem Croisé

Hemden-Biber
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Henden-Biber
verschiedene Karos
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Sport-Blanell
helle und dunkle Streifen
0.90, 0.78,
Druck-Flanell
gestreift und gemustert, für Nacht-
jacken
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Rock-Biber
gestreift und kariert, gute Oua-
litzt
. . . . . . . . 1.15, 0.98,
Kleider-Velour
gestreitt, gemustert und kariert
1.40, 0.98,
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1.60, 1.30,
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Straße 9

Mittwoch, Donnerstag, Freltgg eint Id
Feinſter Bratſchellfiſch . . . . PfL.)
Goldbarſch
Seelachs im Schnitt
Kabliau 45 3, im Schnit
Schellfiſch 45 3.
W. Stöhr im Schnitt Pfd.
Allerfeinſter Nordſee=Kabli
und Echelfiſch groß.
Aus unſerer Fiſchbraterei tägl
5 Uhr heiß aus der Pfanne: Gek
Pfumd
Fiſchkoteletts
Süße und ſcharfeBicklinge
friſch aus dem Nauc)
Rollmops Bismarch=, Bratheringe, 5
Gelee, Sardinen 2 Pfund=Doſe nur
Neue Norweg, u. HolländerSa 3b
Verſand frei Haus
Beſte Bezugsquelle für Wiederver
Enkirch & Ri
Telephon
Riesſtraße 41